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Full text of "Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern"

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Vibrary of the Museum 


OF 


COMPARATIVE ZOÖLOGY, 


AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. 


Founded bp private subscription, fn 1861. 


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Mittheilungen 


der 


naturlorschenden Gesellschaft 


in Bern 


aus dem Jahre 1870. 


ununnnnnn 


Nr. 878-905. 


nn 


Mit 23 lithographirten Tafeln. 


Bern. 
(In Commission bei Huber & Comp.) 
Druck von B. F, Haller, 


"1876. 


Inhalt. 


unnnnnnn 


Bachmann, J., Prof, Dr, 
Bericht über die Thätigkeit der bernischen 
naturforschenden Gesellschaft im Geschäfts- 
jahr 187475 . A ; , 
Benteli, A., 
Ueber die Fluchtpunktschiene in der Perspec- 
tive. (Mit 2 Tafeln.) s E : i 
Fankhauser. 
Generationswechsel im Thierreiche . 
Fischer, L., Prof, Dr, 
, Verzeichniss der Gefässpflanzen des Berner- 
Oberlandes . 
2, Karl v, Fischer-Ooster. Nachruf. 
Lauterburg, R., Ingenieur, 
Bericht über die Grundwasserbeobachtungen 
der Stadt und des Stadtbezirks Bern wäh- 
rend der Jahre i872, 1873 und 1874 
O:t, Ad. 
Ueber Lichtdruck,, speciell PRODETEEI Dee 
Schnellpressendruck : 
Rothen. 
Ueber einen multiplen Telegraphenapparat 
Sitzungsberichte 
Sitzungsberichte der Seotionen E RRESERT 
Tarif der Jahrgänge der Mittheilungen . 
Verzeichniss der Mitglieder am Schlusse des Te 1875 
Verzeichniss der im Laufe des Jahres 1875 der Bibliothek 
der schweiz, naturf. Gesellschaft zugekom- 
menen Schriften | k N - 5 
Ziegler, Ad., Dr. 
Topographisch- sanitarische Notizen über den 
. Gemeindebezirk Bern : 


ITIMNInnnnnNG 


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Sitzungs- ®, 


22 


37 


berichte, 


Abhand- 
lungen. 


229 


215 


239 


252 


1% 


Bericht über die Thätigkeit 


der bern. naturforschenden Gesellschaft 
im Geschäftsjahre 1874—75, 


Erstattet in der allgemeinen Sitzung vom 20. März 1875, 
von Isidor Bachmann. 


Tit. ! 


Gemäss $ 14, lit. e, unserer neuen, am 4. Januar 
1873 revidirten Statuten liegt dem jeweilen abtretenden 
Jahrespräsidenten die Verpflichtung ob, über die Thätig- 
keit und das Leben der Gesellschaft während des ab- 
gelaufenen Geschäftsjahres einen Generalbericht zu er- 
statten. Ich nehme mir darum die Freiheit, Ihre Auf- 
merksamkeit für eine kurze Rückschau auf das ver- 
flossene Jahr des Bestandes unserer naturforschenden 
Gesellschaft in Anspruch zu nehmen. Mein Bericht 
wird kurz sein dürfen, da bereits in der letzten all- 
gemeinen Sitzung von den bezüglichen Vorständen die 
Thätigkeit geschildert wurde, welche sich in den ein- 
zelnen Sectionen entfaltete, in denen ja vornehmlich 
das ernste und strengere wissenschaftliche Leben der 
fachmännischen Vereinsmitglieder sich concentriren soll. 

Was zunächst den ge&enwärtigen Personal- 
bestand unserer Gesellschaft betrifft, so beziffert sich 

Sitzungsberichte 1875. I 


2 


nach dem eben publicirten Verzeichniss die Mitglieder- 
zahl auf 262 und 27 correspondirende Auswärtige. Wäh- 
rend des Berichtsjahres haben 11 neue Aufnahmen statt- 
gefunden. Theils wegen Abreise, theils aus anderwei- 
tigen Gründen kamen eine kleinere Anzahl von Aus- 
trittserklärungen zu Protokoll. 7 bisherige Mitglieder 
wurden unseres Wissens durch den unerbittlichen Tod 
abberufen. Ich will nur ihre Namen erwähnen, da 
Nachrufe, wenigstens an einzelne derselben, schon in 
früheren Sitzungen stattgefunden haben. Wir bedauern 
den Verlust von R. Kernen, Dr. Krieger, homöo- 
pathischer Arzt, Morell-Schnell, deren Gemein- 
nützigkeit bekannt genug ist, Hauptmann Otth, ver- 
dienstvoll durch seine mykologischen Arbeiten und Be- 
stimmung seines wissenschaftlichen Nachlasses für den 
botanischen Garten, Shuttleworth, Esq., welchem 
das Museum der Naturgeschichte eine überreiche Con- 
chyliensammlung verdankt, Fürsprecher Schaller und 
eidgenössischer Oberpostsekretär Steinhäuslin. 

Die Hauptthätigkeit der Gesellschaft bestand, wie 
es sich gebührt, in den wissenschaftlichen Leistungen 
einzelner Mitglieder und in der Verbreitung natur- 
wissenschaftlicher Kenntnisse. Die Sitzungsberichte und 
Abhandlungen in den „Mittheilungen* werden Ihnen 
hierüber befriedigende Auskunft geben. Dieselben um- 
fassen diessmal 27 Druckbogen mit 4 Tafeln. 

Allgemeine Sitzungen wurden 8 abgehalten, 
mit einer mittleren Zahl der Besucher von 34. Der 
grössere Theil der Gegenstände, mit denen sich die 
„Abhandlungen“ beschäftigen, kam in den allgemeinen 
Sitzungen zur Sprache. Dahin gehört namentlich die 
umfassende Berichterstattung des Herrn E. v. Fellen- 
berg über die Pfahlbautenausgrabungen am Bielersee. 


3 


Der betreffende Aufsatz wurde auf Kosten der Direction 
der Entsnmpfungen gedruckt, wofür wir Herrn Regie- 
rungsrath Rohr um so mehr verpflichtet sein müssen. 
als dieser Bericht eine Zierde unseres Jahresbandes 
darstellt und schliesslich ziemlich umfangreich wurde. 
Ich erwähne ferner unser von Herrn Rothen vorbe- 
reitetes Gutachten über die Einführung electrischer 
Uhren in Bern, das Petroleum, seine Entdeckung, Aus- 
beutung und Verwerthung in den Vereinigten Staaten, 
von Herrn Ott. 

Erst im nächsten Jahrgange der Mittheilungen wird 
der bereits beschlossene Druck des „Verzeichnisses der 
Gefässpflanzen des Berner Oberlandes mit Berücksich- 
tigung der horizontalen und vertikalen Verbreitung als 
Beitrag zur Pflanzengeographie der Schweizeralpen von 
Herrn Prof. Dr. L. Fischer“ beginnen können. Es 
ist dieses Werk das Resultat einer langjährigen Beob- 
achtung und eines unermüdlichen Studiums, ein über- 
aus wichtiger Beitrag zur botanischen Kenntniss unserer 
Berge, durch dessen Uebernahme zur Veröffentlichung 
sich die naturforschende Gesellschaft aufs Höchste ge- 
ehrt hat. 

Manches Interessante wurde in den zahlreichen 
Sectionssitzungen behandelt. In der entomolo- 
gischen Section kamen die schweizerische Insekten- 
statistik, die schweizerischen Noctuinen , kalifornische 
Coleopteren u. A. zur Sprache durch die HH. Prof. Dr 
Perty, Isenschmid, Benteli, Jäggi und Jenner. | 

‚In der morpholog.-physiolog. Section sprach 
Hr. Prof. Dr. Fischer über pflanzliche Monstruositäten, 
Prof. von Niederhäusern über Räudemilben der Haus- 
thiere, Dr. Valentin über Verschiedenes und Hr. Fank- 
hauser, welcher sich mit Erfolg auf einem schwierigen 


4 


Gebiete der Pflanzenphysiologie beschäftigt, über den 


Einfluss mechanischer Ursachen auf das Wachsthum 
der Pflanzen. | 

In der mathematisch-physikalischen 
Section machte Hr. Prof. Dr. Forster interessante 
Demonstrationen neuer Apparate; Hr. Benteli besprach 
Beleuchtungsconstructionen und Hr. Prof. Dr. Sidler die 
Normale an Flächen, während Hr. Schönholzer neue 
Integrationsmethoden entwickelte und namentlich eine 
elegante Anwendung der Formel von Cauchy zeigte. 

Die mineralog.-geologische Section hielt 
nur zwei Sitzungen, in denen von Hrn. Prof. Dr. B. 
Studer Bemerkungen über den Gotthardtunnel und ein 
dortiges Goldvorkommen gemacht, und weiter von 
Ihrem Präsidenten Vorträge über.die neu entdeckten 
Riesentöpfe am Längenberg , sowie über wichtigere 
Fündlinge auf dem Jura gehalten wurden. 

Die erwähnte Auffindung von Riesentöpfen gab Ver- 
anlassung zu einer improvisirten, von zahlreicher Ge- 
sellschaft begleiteten Excursion zu denselben. 

Mit Berücksichtigung aller der verschiedenartigsten 
bei uns obwaltenden Verhältnisse und Beziehungen darf 
man mit den eben in den wichtigsten Zügen skizzirten 
Resultaten der wissenschaftlichen Thätigkeit unserer 
Gesellschaft zufrieden sein. Es wäre allerdings zu 
wünschen, dass in unserer Stadt eine Zahl von Ver- 
tretern verschiedener Fächer, die an sich naturwissen- 
schaftliche sind, sich ebenfalls oder doch eifriger an 
den Bemühungen der wenigen, meistens faktisch allein 
thätigen Mitglieder betheiligen könnten. 

In Bezug auf unsere mehr nach Aussen gerichtete 


Thätigkeit ist nochmals die Begutachtung der Frage 


über Errichtung electrischer Uhren in der Stadt zu er- 


nr 


5 


wähnen. Die Angelegenheit wurde einer eifrigen Com- 

mission übertragen, welche sich ihres Auftrages be- 

förderlich entledigte. Die von der Gesellschaft gut ge- 

.- heissenen Vorschläge gingen an den Gemeinderath ab, 

haben aber in demselben bis jetzt noch zu keinen 

weitern Beschlüssen behufs Einrichtung solcher Uhren 
geführt. 

Nach vielfachen hierseitigen Bemühungen war es 
auch möglich, wenigstens von Neujahr an noch eine 
kleine Zahl von öffentlichen populären, bekannt- 
lich unentgeldlichen Vorträgen zu veranstalten. 

Es wurden folgende Gegenstände behandelt: 

21. Januar. Prof. Dr. Bachmann, über Gesteinsarten, 
Thier- und Pflanzenwelt unserer Sandsteinbildung 
(Mollasse). 

4. Februar. Dr. Valentin, über Stimmorgane im ge- 
sunden und kranken Zustande. 

11. id. Derselbe, Sprache und Sprachstörungen. 

25. id. Prof. Dr. Pütz, die Rechte und Pflichten des 
Menschen gegen die Thiere. 

4. März. Professor Dr. Schärer, die Thätigkeit der 
Muskeln. 

11. id. Prof. Dr. Dor, über den Sehapparat bei den 

| verschiedenen Thierklassen. 

18. id. Dr. Ad. Vogt, die Polizei in der Mediein und 
ihre Wirksamkeit bei der Cholera. 

Im Namen der Gesellschaft und des Publikums 
spreche ich den betreffenden Herren nochmals meinen 
verbindlichsten Dank aus für ihre Aufopferung, da 
solche öffentliche Vorträge immer eine bedeutende Zeit 
in Anspruch nehmen. Der Besuch von Seite des Publi- 
cums war nicht ein so zahlreicher, wie früher. Der 
Grund dieser Erscheinung ist aber gewiss nicht in den 


6 


Vorträgen selbst zu suchen, sondern hauptsächlich in 


den vielfachen anderweitigen Abstractionen, welche 


die Jahreszeit bot und in einer unverkennbar begin- 
_ nenden Ausscheidung wirklich Wissbegieriger von bloss 
Neugierigen. Eintrittskarten wurden ausgetheilt und 
verlangt 740, nämlich 330 Familienkarten und 410 ein- 
fache Personalkarten. 

Von Geschenken, welche an die Gesellschaft 
eingegangen, ist ausser den mehrfachen Donationen an 
unsere Bibliothek besonders ein Modell des Gletscher- 
gartens in Luzern von Hrn. Apotheker Dr. Stierlin 
daselbst, im Maassstabe von 1:50 zu erwähnen, wel- 
ches im Museum der Naturgeschichte aufgestellt ist. 

Bei diesem Anlasse will ich daran erinnern , dass 
in diesem Jahre die 1868 unter den Auspizien der 
naturforschenden Gesellschaft eröffnete Subscription für 
Erhaltung wichtiger Fündlinge zum Abschlusse gebracht 
wurde, Das Eigenthumsrecht der durch diese Gelder 
acquirirten Blöcke wurde jeweilen durch spezielle Ge- 
sellschaftsbeschlüsse an das städtische Museum der 
Naturgeschichte übertragen. Hienach sind folgende 
Fündlinge von uns allein oder unier unserer Mitwirkung 
gesichert: ! 

1. Der Stein auf dem Luegiboden, gegenüber 
von Habkeren, rother exotischer Granit, bei 400,000 
Kubikfuss. 

2. Die imposante Blockgruppe auf dem Steinhof 
bei Herzogenbuchsee, Arkesine aus dem Bagnethal im 
Wallis (Eigenthum der schweiz. naturforsch. Gesell- 
schaft). 


3. Ein Block vom Montblanegranit im Burch- 


wald zu Attiswyl. 
4. Ein ebensolcher bei den Mühlen von Lamblingen 


7 


— Pratde Charraz — im Burgerwalde der Gemeinde 
Ligerz. 

5. Ein Granitblock, zugleich Schalenstein (pierre 
& ecuelles) aus dem Schlossbann auf dem Plateau des 
Büttenbergs, östlich von Biel — aufgestellt vor dem 
hiesigen Museum. | 

In unserm Kanton sind ausserdem noch eine grös- 
sere Zahl Fündlinge seit längerer Zeit auf verschiedene 
Wege vor der Zerstörung geschützt und als unantastbar 
erklärt worden. 

Wir haben ferner beschlossen, dem Museum der 
Naturgeschichte 200 Fr. zur Disposition zu stellen für 
Anschaffungen, welche Hr. Dr. Theophil Studer, 
unser thätiges Mitglied, auf seiner Weltumsegelung mit 
der deutschen „Gazelle“ zu machen Gelegenheit findet. 
Weisen wir an dieser Stelle auch noch darauf hin, dass 
am 8. November 1874 das wichtige Ereigniss des Venus- 
vorübergangs, bei dessen Beobachtung sich Hr. Dr. 
Studer auf Kerguelens Island bethätigte, in einer ausser- 
ordentlichen Versammlung gefeiert wurde. 

Ueber den Stand unserer Vereinskasse ist 
Ihnen in der letzten Sitzung vom Rechnungsführer Be- 
richt erstattet worden. Es hat sich leider am Jahres- 
schluss eine beträchtliche Vermögensverminderung her- 
ausgestellt; doch ist zu hoffen, dass durch eine weise 
Beschränkung unserer Druckkosten und besonders der 
nicht unbedeutenden Auslagen für die öffentlichen Vor- 
täge mit der Zeit wieder eine Herstellung des Gleich- 
gewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben erreichbar 
sei. Zu bedauern haben wir besonders den Rücktritt 
unseres langjährigen, um die Gesellschaft hoch ver 
dienten Kassiers, des Herrn Apothekers B. Studer, 
Vater, dem hiemit für alle seine Bemühungen der beste 


8° 


Dank gezollt werden soll. Wir hoffen, in dessen Sohn 
und Nachfolger, Hrn. B. Studer, jun., eine tüchtige und 
ebenso aufopfernde Kraft an seine Stelle gewählt zu 
haben. 

In derselben Weise waren wir auch im Falle, die 
Stelle des ebenfalls zurücktretenden zweiten Biblio- 
thekars, des Hrn. Schönholzer, neu besetzen zu 
müssen, der seine Zeit, wie unser verehrte Oberbiblio- 
thekar, Hr. Koch, mit grosser Hingebung der Besor- 
gung unserer reichhaltigen Bibliothek widmete. Voll 
Zuvorkommenheit hat sich Hr. Langhans aAnerboten, 
die zweite Bibliothekarstelle zu übernehmen. 

Tit.! Ich benütze schliesslich diesen Anlass, um 
allen denjenigen von Ihnen, welche mich durch Rath 
und That bei der Vertretung der Interessen der Ge- 
sellschaft unterstützten, den Herren Vortragenden und 
Mitgliedern unserer Specialcommissionen, dem frühern 
Präsidenten, sowie unserem unermüdlichen Aktuar für 
alle ihre Bemühungen den besten Dank auszusprechen. 
Wenn auch nicht immer Alles nach Wunsch mag ab- 
gelaufen sein, so dürfen Sie doch die Versicherung hin- 
nehmen, dass ich in reinster Absicht stets nur das Wohl 
unserer Gesellschaft und die Förderung der Wissen- 
schaft bei allen meinen Anordnungen im Auge haben 
wollte, wie ich auch stets der bern. naturforschenden 
Gesellschaft meine wärmste Sympathie bewahren werde. 

Ich lege hiemit das von Ihnen erhaltene Mandat 
wieder in Ihre Hände zurück mit nochmaligem Danke 
für das mir geschenkte Zutrauen, und ersuche Sie, zur 
Wahl eines neuen Präsidenten zu schreiten. 


4 


Sitzungsberichte, 


nanannın 


649. Sitzung vom 6. Februar 1875. 


Abends 7!/s Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Prof. Dr. Bachmann, Präsident; 
Sekretär Dr. R. Henzi. — 29 anwesende Mitglieder. — 
1 Gast. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird genehmigt. 

2) Ferner verliesst der Sekretär ein von der Com- 
mission des städtischen Museums eingelangtes Schrei- 
ben, worin dieselbe den Empfang des ihr zugesandten 
Bäsrelief’s des sogenannten Luzerner Gletschergartens 
anzeigt, und zweitens die ihr von unserer Gesellschaft 
im September vorigen Jahres zum Zwecke der An- 
schaffung von Naturalien, welche Herr Dr. Theophil 
Studer auf seiner Reise nach den Kerguelen für das 
Museum zu sammeln beabsichtigt, zugesprochenen 
Fr. 200 bestens verdankt. — : 

3) Die von Herrn Oberbibliothekar J. Koch für das 
Jahr 1874 abgelegte Bibliothekskassa-Rechnung ergab: 
an Einnahmen N " \ ; Fr. 747. 61 
Br iscapen >... 1a 131.447 


bleibt somit ein Aktiv-Saldo von Fr. 16. 14 


10 


Sie war von den Heıren Gemeinderath R. Lindt, 


Apotheker, nnd J. Ris, Lehrer an der städtischen Real- 


schule geprüft, und zur Passation empfohlen worden, 


und wurde von der Gesellschaft unter bester Verdankung 
an den Rechnungsgeber, als eine richtige genehmigt 


und zu weiterer Verhandlung an das Centralcomite der 


schweizerischen naturforschenden Gesellschaft gewiesen. 
4) Zu Rechnungsexaminatoren für die Rechnung 
des Cassiers werden ernannt die Herren Ris und Ribi, 
beides Lehrer an der städtischen Realschule. — 
5) Hielt Herr Staatsapotheker Perrenoud einen 
längeren Vortrag über die neueren chemischen Theorien. 
(Fortsetzung in nächster Sitzung.) 


6) Herr Präsident Dr. Bachmann legt weiter eine i 


ihm von Herrn Friedrich Bürki, Alt-Grossrath, 


zu Handen der Gesellschaft zugestellte Rechnung über 


die Ergebnisse und Verwendung der im März 1868 
unter Mitwirkung des damaligen Präsidiums der natur- 
forschenden Gesellschaft eröffneten Subscription zur 
Erhaltung und Schonung wichtiger Fündlinge vor. — 
Eingegangen sind von 25 Subscribenten Fr. 1399. 10- 
(Davon Fr. 394. 10 durch Vermittlung des Herrn Prof. 
Rütimeier, von Mitgliedern des [S. A. C.] schweiz. 


Alpenklubs und der naturforschenden Gesellschaft in 


Basel.) Die Verwendung war folgende: 

1. Für Ankauf des Steines auf dem Luegi- 
boden gegenüber Habkeren (grosser exotischer Block 
rothen Granits) . i ; . Fr. 980. — 

2. Beitrag nach NER zur Siche- 
rung der Fündlinge auf dem Steinhof 


bei Herzogenbuchsee ; 9.200. — 
8. Für Ankauf eines Fündlings im | 
Burchwalde zu Attiswyl . i 2 


Transport Fr. 1240. — 


F3 


Transport Fr. 1240. — 
4) An die Gemeinde Ligerz als Gegen- 
geschenk für den dem Museum der Naturge- 
schichte unentgeltlich überlassenen Granit- 
block zu Praz de Charraz im Walde von 
Ligerz, nahe bei den Mühlen von Lamb- 


lingen ö ! : £ s » ER 
5) An die Transportkosten des Scha- 

lensteins vom Büttenberg bei Biel nach 

Bern . 109. 10 


BB 
Summa Fr. 1399. 10 
Da die betreffenden Fündlinge schon von Anfang 
- an oder durch bezügliche Beschlüsse der naturforschen- 
den Gesellschaft in’s Eigenthum des Museums der Natur- 
geschichte übergegangen sind, so soll die vorliegende 
Abrechnung der Tit. Museumscommission zugestellt und 
im Archiv derselben aufbewahrt werden. 

Herr Friedrich Bürki besorgte von sich aus 
den schwierigen Ankauf des Luegibodenblocks, eine 
photographische Aufnahme desselben, wie der Stein- 
hofgruppe, Anbringung von Inschriften auf den Blöcken 
des Luegiboden und Burchwaldes u. s. £. 

Es wird demselben für die vielfache Mühe, welche 
er sich während vieler Jahre für die vorliegende An- 
gelegenheit gegeben hat, sowie auch den verehrten 
Beitragenden der allgemeine Dank der Geselischaft 
votirt. — 

7) Hierauf demonstrirte Herr Dr. Bachmann interes- 
sante Stücke aus dem Mineralreiche, worunter eigen- 
thümliche Formen von Laven, und | 

8) Herr Professor Dr. L. Fischer einen instructiven 
Durchschnitt eines Stammes der Korkeiche, und machte 
schliesslich die Gesellschaft aufmerksam auf die gegen- 


12 1% i 2% 


DS 
je 
wärtig im botanischen Garten aufgestellten colossalen, 
an der Basis bis 20 Fuss im Umfang haltenden Strunke Ü 
von Eichstämmen, welche bei der Ausbaggerung des ii 
Zihlkanales sich vorgefunden hatten. — 


650. Sitzung vom 20. Februar 1875. 
Abends 7!/s Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Prof. Dr. Bachmann, Präsident; 
Sekretär Dr. R. Henzi. — 26 anwesende Mitglieder. — 
5 Gäste. 

1) Das verlesene Protokoll der vorigen Sitzung 
wird genehmigt. 

2) Legt Herr Apotheker Studer, Vater, als Kassier 
der Geseilschaft die Rechnung vom Jahre 1874 ab. 

Die Summe der Einnahmen betrug Fr. 2871. 54 

Die der Ausgaben . 5 5 0m Zi 


Es bleibt somit ein Aktiv-Saldo von Fr. 138. 12 
Auf 31. Dezember 1873 hatte das Ver- 

mögen betragen \ . Fr. 2056. 69 
Auf 31. Dezember 1874 Hikkek es „Alan 


Es ergibt sich somit eine Verminde- 
rung von . . ‘ » . Fr. 918752 

Diese Besihun wurde Ach gehöriger Prüfung 
durch die beiden Rechnungsexaminatoren Herrn Ris 
und Herrn Ribi, und auf ihre Empfehlung hin unter 
bester Verdankung an den Herrn Rechnungsgeber als 
getreue und richtige Verhandlung gutgeheissen und 
passirt. 

Die erschreckende Vermögensverminderung, welche 
hauptsächlich von dem grossen Kostenaufwande der 
öffentlichen Vorträge herrührte, und welche beinahe 


13 


50°%, beträgt, erregte beim Vorstande der Gesellschaft 
 gegründetes Bedenken und es wurde in einer zu diesem 
Zwecke vom Präsidenten am 19. Februar 1875 zusammen- 
berufenen Sitzung desselben, zu welcher die beiden 
 Rechnungsexaminatoren beigezogen worden waren, über 
die Mittel und Wege berathen, wie dieser Calamität 
in Zukunft abzuhelfen sei. x 

Die hierauf bezüglichen Anträge, welche die Com- 
mission stellte, lauteten wie folgt: 

1) Für allfällige stattfindende Jahresfeste sollen 
keine Ausgaben aus der Casse gemacht werden. 

2) Die Casse ist durch die öffentlichen Vorträge 
nicht zu stark zu belasten. 

a. Schon für den gegenwärtigen Cycelus soll dem 
Präsidenten möglichste ODekonomie anempfohlen werden; 

b. für allfällig ferner stattfindende Vorträge soll von 

 Nichtmitgliedern ein nach dem jeweilen aufzustellenden 
Programm zu bestimmendes kleines Eintrittsgeld er- 
hoben werden. 
Diese Anträge wurden von der Gesellschaft zum 
Beschluss erhoben, und zugleich der Antrag der beiden 
Herren Rechnungsexaminatoren, die zum Behufe der 
öffentlichen Vorträge angefertigten Zeichnungen und 
Malereien auf der Bibliothek zu deponiren, genehmigt. 
3) Der Cassier reichte hierauf seine Demission ein, 
indem er lebhaft bedauerte, seine nunmehr bereits 
. 10jährige Amtsdauer mit einer so grossen Vermögens- 

verminderung schliessen zu müssen, und da trotz aller 
gemachten 'Gegenvorstellungen, der ausgesprochene 
_ Wunsch, die Führung der Casse abzugeben, bei ihm 
fest stand, wurde er, unter wärmster Verdankung für 
seine langjährigen treu geleisteten Dienste, seines Amtes 
in Ehren entlassen. 


Br 


WE 


14 


Zu seinem Nachfolger wählte die Gesellschaft im 


ersten Scrutinium seinen Sohn, Herrn B. Studer, Apo- 
theker, junior, welcher auch die Wahl annahın 


5) Hielt Herr Staatsapotheker Perrenoud die zweite 
Hälfte seines in voriger Sitzung begonnenen Vortrages 


über die neuen chemischen Theorien. 


6) Berichteten die Sektionspräsidenten über die 


Thätigkeit ihrer Sektionen im verflossenen Jahre, 


w 


a. Professor Dr. L. Fischer über die der morpho- 
logischen Sektion, und stellte den Antrag, es möchten 


die Sektionen in Zukunft feststehende Wochentage für 


ihre Sitzungen bezeichnen, so dass die verschiedenen 


Sektionen, wie dieses seither öfters geschehen ist, nicht 


zu gleicher Zeit ihre Sitzungen abhielten. — Dieser 


Antrag wird zum Beschluss erhoben. ($. die Sitzungs- 


berichte der Sectionen.) 


b. Herr Professor Dr.Perty über die Thätig- 


keit der entomologischen Sektion (siehe die Sitzungs- 
berichte der Sectionen). 


c. Herr Professor Dr. Sidler über die der 
mathematish-physikalischen Sektion, und d. Herr Pro- 
fessor Dr. Bachmann über die der geologischen 


Sektion. 
Schluss des ersten Aktes 9'/, Uhr. 


651. Sitzung vom 20. März 1875. 
Abends 7'!/, Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Professor Dr. Isidor Bachmann, 
Präsident; Sekretär Dr. R. Henzi. — 31 anwesende Mit- 
glieder. — 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen 
und genehmigt. 


2) Vorlage von eingelangten Geschenken für die 


Bibliothek. 


15 


3) Erstattete der Präsident seinen Jahresbericht über 
die Thätigkeit der Gesellschaft im verflossenen Jahre, 
und trat hiermit von seiner Stelle ab. — Durch Auf- 
stehen von den Sitzen bezeugte die Gesellschaft ihren 
Dank für die ihr geleisteten Dienste (s. unten). 

4) Herr Schönholzer legt sein Amt, als Unter- 
bibliothekar nieder, an seine Stelle wird auf Vorschlag 
des Herrn Koch Herr Langhans, Lehrer an der Kantons- 
schule, gewählt. 

5) Zum Präsidenten für das folgende Geschäftsjahr, 
vom 1. Mai 1875 bis 1. Mai 1876, wird gewählt Herr 
DrL. Fischer, Professor der Botanik an 
der Hochschule, zum Vizepräsidenten Herr Dr. Valentin. 

6) Beantragte Herr Dr. Ad. Ziegler, bezugnehmend 
auf den von Dr. Ad. Vost am 18. März letzthin in der 
Aula abgehaltenen öffentlichen Vortrag über die Polizei 
in der Medizin und deren Wirksamkeit in der Cholera, 
jenen Vortrag von Seite der Gesellschaft zu desavoui- 
ren, weil ia demselben Persönlichkeiten, Korporationen 
und Behörden angegrlffen worden seien. — Dieser An- 
trag erhielt nur !/; der Stimmen. Ein Antrag von Herrn 
Ganguillet, Ingenieur, auf Tagesordnung vereinigte keine 
Mehrheit auf sich und es wurde folgender Mittelantrag 
von Herrn Professor Forster beliebt: es solle Herr Dr. 
Ad. Vogt auf privatem Wege, in schonender Weise auf- 
merksam gemacht werden, die Gesellschaft wünsche, 
dass in Öffentlichen Vorträgen nicht Angriffe auf Per- 
sönlichkeiten stattfinden möchten. 

Ende des ersten Aktes 9/, Uhr. Wegen vorgerückter 
Zeit konnte der in Aussicht genommene Vortrag des 
Herrn Ott nicht gelesen werden und wurde auf weiteres 
verschoben. 


16 


652. Sitzung vom 24. April 1875. 
Abends 7'/, Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Dr. Isidor Bachmann, als Präsi- 
dent. — 20 anwesende Mitglieder. — 1 Gast. 

1) Der Herr Präsident verliest zwei von Herrn 
Ad. Ott in Frankfurt eingesandte Notizen; die eine über 
Leonardo da Vinei als Ingenieur und Erfinder; die an- 
- dere über Petroleumgas. 

2) Zeigt derselbe an, dass Herr Dr. Ad. Vogt . 
Austritt aus der Gesellschaft erklärt habe. 

3) Herr Lauterburg, Ingenieur, liest einen än die 
städtische Sanitätskommission erstatteten Bericht über 
die in den letzten 3 Jahren in deren Auftrag vorgenom- 
menen Grundwassermessungen , ihre Resultate und 
nothwendig erscheinende Verbesserungen und Erweite- 
rungen vor. 

In der darauf folgenden Diskussion wird ein von 
Herrn Dr. Wyttenbach gestellter und von Herrn Prof. 
Forster erweiterter Vorschlag einstimmig angenommen, 
der dahin geht, dass in Aussicht darauf, dass auch die 
Tit. Direktion ‚des Innern des Kantons Bern speziell 
das projektirte terrestrische Observatorium in Bern, 
sowie die städtische Sanitätskommission für die Ein- 
wohnergemeinde Bern des Fernern sich für den vor- 
liegenden Gegenstand interessiren, aus der natur- 
forschenden Gesellschaft eine Commission von 5 Mit- 
gliedern erwählt werde, die sich mit der Förderung 
rationeller Grundwasser-Beobachtungen zu beschäftigen 
habe. — Als Mitglieder wurden gewählt die Herren 
Lauterburg, Iugenieur, Prof. Dr. Forster, Dr. 
Valentin, Direktor Hasler und Professor Bach- 
mann. 


17 


Von diesem Beschlusse soll aus angedeutetem 
Grunde und zum Zwecke vereinigten Zusammenwirkens 
durch Erstellung einer erweiterten Commission der 
Tit. Direktion des Innern und der städtischen Sanitäts- 
kommission Mittheilung gemacht werden. — 

An der Discussion betheiligten sich die Herren Dr. 
Valentin, welcher dem Vortragenden vom ärztlichen Stand- 
punkte seine Anerkennung für die Beobachtungen und 
den Bericht zollte, Dr. Wyttenbach, Dr. Ziegler, Prof. 
Forster, Bachmann, Dor, Fischer und Ingenieur Lauter- 
burg. | 
4) Herr Professor Dr. Dor demonstrirte einen neuen, 
von Steinheil erfundeneu Conus zur Correctur hoch- 
gradiger Myopsie, und theilte des weiteren eine prak- 
tische Verwendung des Electromagnetismus zur Siche- 
rung der Arbeiten im Kohlenbergwerke zu St. Etienne 
vor den Gefahren der schlagenden Wetter mit. 

5) Schluss der Sitzung 9°/, Uhr. 


653. Sitzung vom 28. August 1875. 
Abends 7!/, Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Dr. Valentin, Vizepräsident; 
Sekretär Dr. R. Henzi. — 11 anwesende Mitglieder. — 
2 Gäste. 

1) Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen 
und gutgeheissen. 

2) Zu neuen Mitgliedern melden sich und werden 
von unserer Gesellschaft zur Aufnahme in die schwei- 
zerische bei ihrer Versammlung in Andermatt em- 
pfohlen folgende 10 Herren: 

1) Herr Dr. Dutoit, Arzt in Bern; 2) Herr Wil- 
helm Hiepe von Wiesbaden, Assistent des physi- 

Sitzungsberichte 1875. _ 2 


18 


kalischen Kabinets in Bern; 3) Herr Franz Hart- 
mann von Warnitz bei Stargart in Pommern, Pro- 
sector an der Veterinärschule in Bern; 4) Herr Alfred 
Schwab von Bern, Banquier; 5) Herr Dr. Chri- 
stener-Müller von Walkringen, Arzt in Bern; 
5) Herr Ed. Feune, Apotheker in Del&mont, Jura 
Bernois; 7) Herr W. Rogg, Apotheker in Bern; 8) Herr 
Heinrich Gruner, Ingenieur in Bern; 9) Herr 
Charles Schnyder, Ingenieur mecanicien von 
und in Neuverville, geb. 1840; 10) Herr Joseph Hen- 
net, pharmacien de Del&mont & la Neuveville, geb. 1845. 

3) Zu neuen ordentlichen Mitgliedern für unsere 
Gesellschaft werden aufihre Meldung hin aufgenommen: 

1)Herr MarcellusNencki aus Warschau, Pro- 
fessor der Chemie am pathologischen Institut in Bern. 

2) Herr Coaz aus Chur, eidgenössischer Forst- 
inspektor in Bern. 

3) Den Austritt aus der Gesellschaft erklärt Herr 
W. König, Journalist. 

4) Die Sanitätscommission des @emeinderathes der 
Stadt Bern zeigt an, dass sie zu ihrem Vertreter in die 
Commission der naturforschenden Gesellschaft für Grund- 
wasserangelegenheiten bezeichnet habe den Herrn Dr. 
Müller, Apotheker in Bern. | 

Von der Direktion des Innern des Kantons Bern 
wird Herr Dr. Ad. Ziegler als Delegirter bezeichnet. 

5) Das Präsidium verliesst ein Circular-Schreiben 
des Herrn Dr. F. v. Tschudi in St. Gallen, Chef der 
Departements-Commission E der Schweiz für die inter- 
nationale Ausstellung in Philadelphia 1876, worinnen 
derselbe die Gesellschaft einladet, sich an der Aus- 
stellung durch Einsendung ihrer Arbeiten und Publi- 
kationen in möglichster Vollständigkeit oder doch in 


19 


grössern Serien zu betheiligen. — Die Gesellschaft be- 
schliesst, eine vollständige Sammlung ihrer Mittheilun- 
gen einzuschicken. 

6) Stattete Herr Ingenieur Lauterburg als Präsident 
der Grundwassercommission der Gesellschaft Bericht 
ab über den Erfolg der an die verschiedenen Behörden 
gestellten Anfragen. — Da für deren Entscheidung zu 
wenig Zeit anberanmt war, so stellte der Bericht- 
erstatter folgende Anträge : 

1) Eventuelle Bevollmächtigung der 
Grundwassercommission zur Einleitung aller Prälimi- 
narien (Augenscheine etc.) auf den Fall der 'voraus- 
sichtlichen Betheiligung bei den Behörden auch ohne 
genehmigende oder definitive Kreditertheilung; 

2) Bevollmächtigung der Commission zur 
sofortigen definitiven Anordnung der Beob- 
achtungen und (innerhalb dem Betrag der betreffenden 
Kredite) zudensofortigenAnschaffungenetec, 
— Alles jedoch im Einverständniss mit dem Vorsteher 
des neuen Telluriums. (Vide das erste Sitzungsprotokoll 
der Grundwassercommission und die Mittheilungen.) — 
An der darauf folgenden Discussion betheiligten sich 
Dr. A. Valentin und Dr. Ad. Ziegler. 

Die Anträge wurden von der Gesellschaft einstim- 
mig genehmigt. | 

8) Schliesslich macht Herr Cassier Studer die Ge- 
sellschaft auf den schlechten Stand ihrer Casse auf- 
merksam. 


20 


654. Sitzung vom 30. Oktober 1875. 
Abends 7'/, Uhr im physikalischen Cabinet der Hochschule in Bern. 


Vorsitzender: Herr Dr. L. Fischer, Präsident; Se- 
kretär Dr. R. Henzi. — 37 anwesende Mitglieder. — 
3 Gäste. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wurde ver- 
lesen und gutgeheissen. 

2) Der Präsident zeigt der Gesellschaft an, dass 
eines ihrer ältesten Mitglieder, Herr Karlv.Fischer- 
Ooster, im verflossenen Monate gestorben seie. Er er- 
wähnt der Verdienste des Verewigten für die Gesell- 
schaft und die öffentlichen naturhistorischen Samm- 
lungen von Bern in warmen Worten. — Sein reich- 
haltiges und werthvolles Herbarium und ein grosser 
Theil seiner botanischen Bibliothek wurdeeinem Wunsche 
des Verstorbenen zu Folge von dem Sohne desselben 
dem botanischen Garten zum Geschenke gemacht. Auch 
die Stadtbibliothek und unsere Gesellschaft wurden mit 
naturwissenschaftlichen Werken bedacht. — Es besteht 
nach Aussonderung der Doubletten der Zuwachs un- 
serer Bibliothek in 85 Bänden und cirka 100 Bro- 
chüren; dem naturhistorischen Museum fielen seine 
anderweitigen, namentlich schönen paläontologischen 
Sammlungen zu. — 

Ferner zeigt der Präsident an, dass Herr E. Rothen- 
bach, früher in Bern, jetzt Lehrer in Volketschwyl bei 
Uster, schriftlich den Wunsch ausgesprochen habe, auch 
fernerhin Activmitglied unserer Gesellschaft zu bleiben. 

3) Es melden sich und werden zu ordentlichen 
Mitgliedern angenommen: 

4) Herr Jourowski aus Odessa, geb. 1852, 
Assistent am chemischen Laboratorium in Bern. 


21 


5) Herr Erich Forster aus Wiessbaden, stud. 
phil. in Bern, geb. 1854. 

6) Herr Hermann Sahli von Wohlen, geb. 1856, 
stud. med. in Bern. 

7) Herr August Rätzer von Bern, Pfarrer in 
Siselen. 

8) Herr Joh. Weingart von Radelfingen bei 
Aarberg, Lehrer an der Einwohner-Mädchenschule in 
Bern, geb. 1840. 

4) Hält Herr Professor Forster einen Vortrag über 
Anziehung und Abstossung durch Strahlen. 

5) Machte Herr Professor Metzdorf aus dem Ge- 
biete der Physiologie Mittheilungen und wiess einen 
Apparat zur Demonstration der Respiration und Ad- 
spiration vor und sprach über ein schreibendes Relais 
in Verbindung mit dem Myographion. 

6) Schliesslich zeigte Herr Professor Dor kleine 
Gegenstände aus gehärtetem Glas, ver de la Bätie, vor, 
welche er aus Lyon (Bureaux des bateaux du Rhöne, 
place de la Charit&) mitgebracht hatte, und welche 
sehr starken Schlägen, Hinwerfen aus beträchtlicher 
. Höhe etc., widerstanden ohne zu zerbrechen, wobei 
sie einen hellen, metallähnlichen Klang von sich gaben. 


655. Sitzung vom 27. November 1875. 
Abends 7 Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Professor Dr. L. Fischer, Prä: 
sident; Sekretär Dr. R. Henzi. — 31 anwesende Mit- 
glieder. — 2 Gäste. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen 
und genehmigt. 

2) Herr Dr. Oskar'’Hartmann, von Erlach, 


22 


gewes. Assistent im physikalischen Cabinet, welcher 
im letzten Jahre Bern verlassen hatte, tritt wieder der 
Gesellschaft bei. 

3) Der Druck der Arbeiten des Herrn Lauter- 
burg, Ingenieur, über die Grundwaserangelegenheiten, 
und des Herrn Benteli, Ingenieur, welcher die seinige 
in der mathematisch - physiologischen Section vorge- 
tragen hatte (mit zwei lithographirten Tafeln), wird 
beschlossen. 

4) Bespricht der Präsident das Programm für die 
nächsten Wintersitzungen. In Betreff der Öffentlichen 
Vorträge wird beschlossen, auch diesen Winter, und 
zwar in Abweichung eines früheren Beschlusses vom 
20. Februar 1875, auch dieses Mal unentgeltlich einen 
Cyelus von Vorträgen abzuhalten. 

5) Spricht Herr Rothen, Sekretär der eidg. Tele- 
graphendirektion, über einen multiplen Telegraphen- 
apparat. 

Es wird zuerst nachgewiesen, welchen Aufschwung 
der Telegraphenverkehr in den letzten 20 Jahren ge- 
nommen, und wie, um die immer steigende Zahl der 
Depeschen zu bewältigen, fortwährend Drähte an Drähte 
gefügt werden müssen, so dass man bald nicht mehr 
weiss, wo dieselben durchziehen. — Eine neueste Tele- 
graphenkarte von Deutschland, auf welcher namentlich 
die Masse von Drähten, die sich in Berlin concentriren, 
auffällt, macht das Gesagte anschaulich. 

Um indessen dem steigenden Verkehr zu genügen, 
ohne die Drähte in gleichem Verhältniss vermehren zw 
müssen, ist man auf den Gedanken gefallen, schneller 
arbeitende Telegraphenapparate zu verwenden. — Das 
Suchen nach dem Zweckmässigsten hat jetzt noch seinen 
Abschluss nicht gefunden; dennoch haben sich gegen- 


23 


wärtig drei verschiedene Systeme eine gewisse Geltung 
verschafft. Es sind dieses: 

1) Die Gegensprecher. 

2) DieautomatischenSchnellschreiber., 

3) Die Multipel-Apparate. 

Es wird nur auf letzteren, der in der Schweiz ein- 
geführt ist, näher eingetreten. — Der Redner entwickelt 
zunächst das Prinzip, auf welches sich diese Erfindung 
gründet. — 

Die Uebermittlung eines Buchstabens aus der Morse- 
Schrift mittelst der Hand erfordert eine gewisse Zeit, 
sagen wir durchschnittlich eine Sekunde; die Elektrizität 
würde jedoch eine viel raschere Uebermittlung gestat- 
ten; könnte man daher durch irgend ein Mittel die 
Zeit, die der Telegraphist zur Beförderung eines Buch- 
stabens nöthig hat, auf eine !/, Sekunde herabdrücken, 
so blieben die andern °/, jeder Sekunde zu andern 
Uebermittlungen frei und es liessen sich an jeder der 
beiden Endstationen auf einem und demselben Draht 
4 Apparate einschalten, von denen jeder einen Viertel 
jeder Sekunde für sich hätte. 

Zur Verwirklichung dieser Idee sind an beiden 
Endstationen zwei Apparate in Gang zu bringen, deren 
einziger Zweck darin besteht, je die ersten, zweiten, 
dritten und vierten Apparate mit der Telegraphenlinie 
zu verbinden, während die übrigen von derselben ge- 
trennt sind. — Dass dazu ein absolut gleichmässiger 
Gang beider Uhrwerke eine unerlässliche Bedingung 
ist, leuchtet sofort ein. 

Dieser gleichmässige Gang wird erreicht mit Hülfe 
eines Regulators und einer Correctur. 

Als Regulator dient eine im Kreise schwingende 
Feder mit Gewicht, ein sogenanntes konisches Pendel. 


24 


— Die Correcetur wiederholt sich jede Sekunde einmal, 
wird durch einen elektrischen Strom von einer Station 
zur andern bewirkt, und hat zum Zweck, die letzten 
Ungleichheiten im Gang, die sich während diesem 
kurzen Zeitraum zeigen könnten, noch auszumerzen. — 

Eine kleine Klaviatur von 4 weissen und 4 schwar- 
zen Tasten ermöglicht es dem Telegraphisten , einen 
ganzen Buchstaben in kurzem Zeitraum von weniger 
als !/; Sekunde, in die Leitung zu entsenden. 

Die ganze Zeit, während welcher ein Apparat mit 
der Leitung in Verbindung steht, wird nämlich durch 
eine Vertheilscheibe in 8 einzelne Kontakte zerlegt, 
von denen jeder einer der 8 Tasten entspricht. Werden 
daher beispielsweise die ersten zwei weissen und 
die letzten zwei schwarzen Tasten gleichzeitig nieder- 
gedrückt, so werden zwei längere und zwei kürzere 
Ströme (die zusammen den Buchstaben Z bilden) in 
die Linie gesandt. 

Sehr sinnreich ist die Art und Weise, wie die 
Zeichen auf dem Papier wiedergegeben werden. — 
Jeder Apparat hat eine Walze mit einem Viertel eines 
Schraubenganges, dessen Kante fortwährend mit Farbe 
getränkt wird. Das Papier läuft zwischen ihr und dem 
Auker des polarisirten Elektromagneten durch. Zeitlich 
zusammenfallend mit der Verbindung des Apparates 
mit der Linie gleitet der Viertelsschraubengang über 
das Papier hinweg. Wenn daher in Folge von Strömen 
der Anker das Papier gegen die Schraube drückt, so 
färbt diese während längerer oder kürzerer Zeit auf 
das Papier ab und es entstehen Striche und Punkte. — 

Jeder Buchstabe bildet so eine eigene Linie und 
der Verbrauch an Papier sinkt auf ein Minimum her- 
unter. — 


25 


Der Zeitmoment, in welchem jeder Telegraphist 
mit der Linie in Verbindung steht, in welchem er daher 
seine Zeichen absenden kann, wird demselben durch 
einen kleinen Klopfer angezeigt. — 

6) Demonstrirte Herr Professor Dr. Isidor Bachmann 
zwei Riesenbecher-Schwämme, Poterium Poseidonis, 
welche zu den Sammlungen des städtischen natur- 
historischen Museums gehören und wovon das grössere 
sehr vollkommene und schöne Exemplar ein Geschenk 
des Herrn Friedrich Bürki ist, und begleitete seine 
Demonstration mit allgemeinen, übersichtlichen Be- 
merkungen über die Natur, den Bau und das Wachs- 
thum der Familie der Schwämme. — 


656. Sitzung vom 11. Dezember 1875. 
Abends 7 Uhr bei Webern. 


Vorsitzender: Herr Professor Dr. L. Fischer, Prä- 
sident; Sekretär Dr. R. Henzi. — 18 anwesende Mit- 
glieder. — 1 Gast. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen 
und genehmigt. 

2) Den Austritt erklärt Herr Dr. Annaker, Professor 
an der Thierarzneischule, wegen Aufgebens seiner hie- 
‚sigen Stellung. 

3) Zum ordentlichen Mitglied wird der sich mel- 
dende Herr Ludwig v. Stürler, Ingenieur-me&- 
canicien von und in Bern, angenommen. 

4) Auf Anfrage des Herrn Dr. F. v. Tschudi, Chef 
der Departements-Commission E. der internationalen 
Austellung in Philadelphia 1876, in St. Gallen beschliesst 
die Gesellschaft hinsichtlich der schliesslichen Verwen- 
dung ihres Ausstellungsobjektes, eine bis jetzt voll- 


26 


ständige Sammlung ihrer Mittheilungen in 18 in Lein- 
wand gebundenen Bänden mit Goldtitel, dieselben nach 
Vollendung der internationalen Ausstellung dem hohen 
Bundesrathe als Grundlage zu einer in Aussicht ge- 
nommenen schweizerischen Schulsammlung oder per- 
manenten Schulausstellung zu überlassen, mit der Be- 
dingung, im Falle späteren Bedürfnisses zu allfälligen 
fernern Ausstellungen über sie momentan disponiren 
zu können; für welche Vergünstigung sie als Gegen- 
leistung die Verpflichtung übernehmen wolle, die Samm- 
lung durch jährliche Nachsendungen der neu erschie- 
nenen Jahrgänge vollständig zu erhalten. 

5) Spricht Herr Adolf Ott, Chemiker, über Lichtdruck, 
photographischen Schnellpressendruck und Auwelldruck 
unter Vorweisung einer zahlreichen Menge, durch obige 
Verfahren hergestellter äusserst gelungener Abdrücke. 
(Siehe die Abhandlungen.) 

6) Sprach Herr Benteli über die jährlichen Mittel- 
wasserstände der Juragewässer von 1868 bis 1874 und 
zeigte die Längenprofile derselben vor. — 


27 


Sitzungsberichte der Sectionen. 


I. Der entomologischen Section. 
Sitzung vom 5. Februar 1875, Abends 7 Uhr bei Webern. 


Präsident: Prof. Dr. Perty. — Sekretär: M. Isen- 
schmid. 

Anwesend waren 8 Mitglieder uud 5 Gäste. 

Das Protokoll der vorhergehenden Sitzung wird 
genehmigt. 

Es referirten: 

1) Prof. Perty spricht über einige Insecten, 
welche in den vereinigten Staaten von Nordamerika 
den cultivirten Pflanzen sehr schädlich werden und von 
denen eine Art sich bereits auch nach Europa ver- 
breitet hat, sowie von den Mitteln, die zu ihrer Ver- 
tilgung vorgeschlagen wurden. 

Es sind dieses der sogenannte Kartoffel- oder 
Coloradokäfer (Doryphora 10-lineata Say), der auf 
Solanum rostratum Dun., in den Felsgebirgen ursprüng- 
lich zu Hause, sich auf die Kartoffelpflanze geworfen 
hat und unaufhaltsam nach Osten vorgerückt ist und 
jetzt schon fast die atlantische Küste erreicht hat. 

Ferner der Pflaumenrüsselkäfer (Conotrache- 
lus Nenuphar Herbst), der die Pfirsiche und das andere 
Steinobst zerstört, in Ermangelung dessen aber auch 
das Kernobst angeht und wenn keine Früchte mehr da 
sind, Blätter und Rinden verzehrt. Er ist ein nächt- 


28 


liches Insect, welches durch Reiben der Hinterleibsringe 
an den Flügeldecken ein Geräusch hervorbringt. 

Dann die Reblaus (Phylloxera vitifoliae, Fitch, 
vastatrix Planchon). Dieselbe greift nach Riley zuerst 
die Blätter an und erzeugt Gallen auf denselben, und 
wenn die Blätter abgestorben sind, geht. sie an die 
Wurzeln, verursacht dort durch ihren Stich und das 
Saugen Anschwellungen und bringt endlich die Wurzel 
zum Faulen, so dass gewöhnlich in 2—3 Jahren der 
ganze Stock abstirbt. Es wird behauptet, dass die in 
Europa, namentlich in Frankreich, durch ihre Ver- 
wüstungen so verderbliche Reblaus aus Amerika im- 
portirt worden sei. Der Vortragende spricht endlich 
noch über den Geschlechtsunterschied bei Phylloxera, 
den bei denselben beobachteten Polymorphismus und 
die Fortpflanzungsweise der lebendig gebärenden Blatt- 
läuse, was man bald auf Parthenogenesis, bald auf 
Generationswechsel zurückführen will. | 

2) Herr Isenschmid zeigt einen Käfer vor 


(Grammoptera tabacicolor De Geer) aus dem Weissen- 


burgbad, der auf dem Halsschild eine Pollenmasse einer 
Orchidee trägt und daher zur Befruchtung derselben mit- 
gewirkt hat. Er erklärt an einem Beispiele, wie dieses 
vor sich geht. 

Ferner zeigt er einige Buprestiden vor, die in 
Buchenrinde eingeschlossen sind. 

Herr Eduard Jenner zeigt eine Sammlung von 
prachtvollen Schmetterlingen aus Panama vor, die er 
an Liebhaber abtreten kann. 

Als Mitglied der Section meldet sich Herr R. König- 
Christener von Bern. 


29 


Sitzung vom 25. Juni, 7!/, Uhr Abends bei Webern. 


Präsident: Prof. Perty. — Sekretär: M. Isenschmid. 

Anwesend waren 5 Mitglieder und 2 Gäste. 

Das Protokoll der vorhergehenden Sitzung wird 
verlesen und genehmiigt. 

Herr Isenschmid zeigte seine im Wallis ge- 
machte Ausbeute an Insecten vor, die er vom 1.—15. Juni 
gesammelt und die sich auf 2700 Stück belaufen. Die 
besuchten Stellen waren: Martigny, Ardon, Sitten, Si- 
ders, Susten, Tourtemagne und Visp, und es blühten 
an Pflanzen: Euphorbia, Liguster und Echium, die sich 
als Sammelpflanzen auszeichneten. Referent knüpfte 
bei der Vorzeigung der einzelnen Arten Beobachtungen 
über Fang und Eigenthümlichkeiten derselben an. Er 
fing viele Chrysis (Goldwespen) und Buprestiden. 

Hr. Jenner zeigt ein sehr schön ausgeführtes Modell 
des Schirl’schen Schmetterlingsselbstfängers vor, erklärt 
die Einrichtung und wird Versuche damit anstellen. 

Prof. Perty bespricht ein erschienenes Werk: 
„Weissmann, Saisondimorphismus der Schmetterlinge“. 

Es liegt ein Probeblatt der entomologischen Nach- 
richten vor, welche in Putbus erscheinen. Es wird von 
der Verlagsbuchhandlung eine Recension gewünscht, 
die aber wegen des zu dürftigen Materials nicht ge- 
geben werden kann. Es ist überhaupt fraglich, ob eine 
solche Zeitschrift neben den vielen bestehenden Aus- 
sicht hat, Abonnenten zu finden. 


Sitzung vom 24. September, Abends 7 Uhr bei Webern. 


Präsident: Prof. Perty. — Sekretär: M. Isenschmid. 

Anwesend waren 6 Mitglieder und 1 Gast. 

Das Protokoll der vorhergehenden Sitzung wird 
verlesen und genehmigt. 


30 


An die Verlesung des Protokolls knüpfen sich ei- 


nige Bemerkungen über die Erfolge des Schirl’schen 
Schmetterlingsselbstfängers. Es ist dabei auf alle Fälle 
eine gährende Flüssigkeit, z. B. saures Bier mit Zucker 
versetzt, nothwendig. Am Tage zieht diese Flüssigkeit 
Fliegen an, aber wenig Schmetterlinge. 

Herr Jäggi zeigt eine schöne Sammlung von 
Schmetterlingen aus Euböa (Griechenland) vor, wor- 
unter sich viele als identisch mit den in der Schweiz 
vorkommenden erweisen, was für ein südlicher gele- 
genes Land auffällt. 

Herr Isenschmid weist seine Ausbeute an In- 
secten aus Kandersteg vor; theils wurden dieselben im 
Thale selbst, theils im Oeschinen-, Ueschinen- und 
Gasterenthal und einiges auf der Gemmi erbeutet. 

Ferner zeigt derselbe eine Sammlung von Käfern 
vor, die von Herrn Boll in Texas und Tennessee gemacht 
worden war.‘ 

Herr Jenner lässt eine Schachtel mit Käfern aus 
Centralamerika circuliren, die er in Basel gekauft hatte. 

Prof. Perty erwähnt eines Besuches bei Dr. Uhl- 
mann in Münchenbuchsee und macht die Mitglieder auf 
das fleissige Sammeln und Versuchen des Herrn Dr. 
Uhlmann aufmerksam. Besonders erwähnungswerth 
sind die Versuche, die Insecten in einer Flüssigkeit 
(liquor conservans, Uhlmann) aufzubewahren, wodurch 
dieselben sowohl vor Raubinsecten bewahrt sind, als 
auch ihre natürlichen Farben beibehalten. Leider schlägt 
aber bei Heuschrecken, und Orthopteren überhaupt, 
die grüne Farbe ins Carminrothe über. Dr. Uhlmann 
wird die Zusammensetzung des liquor conservans mit- 
theilen, sobald noch weitere Versuche dieselbe als dem 
Zweck entsprechend bewährt haben werden. 


a 


31 


Ferner zeigt Prof. Perty ein mikroscopisches Prä- 
parat von Rappard vor, die Hornhaut eines Käfers, wo- 
bei sich in jeder Facette das Bild des Lichtes zeigt, 
was beweist, dass jede Facette eines Insectenauges ein 
vollständiges Bild erhält, entgegen der frühern Annahme, 
dass ein Insect ein Bild erhalte, das gleichsam durch 
ein Gitter gesehen werde, also z. B. keine ganzen Li- 
nien, sondern unzusammenhängende Stücke. 


II. Der mathematisch-physikalisch-astro- 
nomischen Section. 


Siüzung vom 12. Februar 1875, Abends 7'/, Uhr, im phy- 
sikalischen Gabinet der Hochschule. 


Präsident: Herr Prof. Sidler. Sekretär F. Ris. 

Anwesend 10 Mitglieder. 

1) Herr. Dr. Henzi tritt als Mitglied in die Section ein. 

2) Herr Prof. Dr. Forster spricht über die Er- 
scheinung der Kälteerregung durch den galvanischen 
Strom. Um dieselbe sicher den Zuhörern vorzuführen, 
benützt er die No&@’sche Thermosäule. Nachdem er 
eine solche Säule in den Strom einer galvanischen 
Batterie eingeschaltet, unterbricht er nach kurzer 
Zeit den Strom und verbindet die Thermosäule mit dem 
Spiegel-Galvanometer, welcher das Vorhandensein eines 
Stromes sofort anzeigt. 

3) Ferner zeigt Herr Forster eine Tangenten- 
boussole, an welcher ein kleiner Spiegel angebracht 
ist, zum Zwecke von Demonstrationen. 

4) Spricht Herr Forster über die Bestimmung der 
specifischen Wärme nach der Abkühlungsmethode, 
welche er zur Bestimmung der specifischen Wärme von 


32 


Flüssigkeitsgemischen angewandt hatte, und wobei er 
ganz gute Resultate erhielt. Weitere Mittheilungen über 
diese Arbeiten sollen später erfolgen. “an 

5) Endlich zeigt Herr Prof. Forster einen Psycho- 
graphen von Hipp in Neuenburg vor. 

6) Herr Prof. Dr. Sidler zeigt auf geometrischem 
Wege die Gültigkeit der Formel, die den Inhalt eines 
Obelisken darstellt für den Rauminhalt einer von irgend 
zwei || Ebenen begrenzten Zone einer Fläche zweiten 
Grades und ebenso für den Rauminhalt eines sogen. 
windschiefen Obelisken. 

Schluss der Sitzung nach 9 Uhr. 


Sitzung vom 13. August 1875, Abends 7'/; Uhr, im physi- 
kalischen Cabinet der Hochschule. 


Präsident: Prof. Sidler. Sekretär: M. Zwicky. 

Anwesend 6 Mitglieder, ein Gast aus Paris. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen 
und genehmigt. 

2) Zum Präsidenten der Section wird gewählt Hr. 
A. Benteli, zum Secretär Hr. Zwicky. 

3) Herr Prof. Budde spricht über das Beharrungs- 
. vermögen und das Widerstandsgesetz der stationär be- 
wegten Elektricität. 

4) Hr. Prof. Budde spricht über Dichtigkeit und 
absolute Geschwindigkeit der Elektrieität in geschmol- 
zenen Electrolyten, speziell in geschmolzenem Chlor- 
natrium, und über die Bewegung der Atome. 

5) Die Versammlung ersucht Hrn. Prof. Budde, die 
beiden interessanten Vorträge zur Veröffentlichung in 
den Mittheilungen bearbeiten zu wollen, und beschliesst, 
die Aufnahme bei der allgemeinen Gesellschaft zu 
beantragen. 


33 


6) Hr. A. Benteli spricht über die Fluchtpunkt- 
schiene von Streckfuss, die theoretische Begründung 
des Instruments, dessen praktische Anwendung bei un- 
zugänglichen Fluchtpunkten, sowie über Verbesserung 
in der Construction. 
Schluss der Sitzung 9'/, Uhr. 


Sitzung vom 20. Nov. 1875, Abends 7!/, Uhr bei Webern. 


Präsident: Hr. A. Benteli. Sekretär Hr. Zwicky. 

Anwesend 14 Mitglieder und 3 Gäste. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen 
und genehmigt. 

2) Es wird beschlossen, die Arbeit von Hrn. A. 
Benteli (Sitzung vom 13. August) zur Aufnahme in den 
Mittheilungen zu beantragen. 

3) Herr Schönholzer spricht: 

a. über die Summation der Stammbrüche 


x = = 1, und allgemein 


Se= Al 
mit Hülfe des II. Eulerschen Integrals. 
b. über den Euler’schen Satz, mit Hülfe der Projection 
des Polyeders auf eine Kugeloberfläche. 
ec. über den Satz, dass ein Dreieck kleiner ist als die 
Hälfte des dem Dreieck umschriebenen Kreises. 
d. über den Beweis von Steiner, dass der Kreis die 
srösste Figur von gleichem Umfange. 
Die interessanten Mittheilungen werden bestens 
verdankt. 
Sitzungsberichte 1875. 3 


y A 77 


34 


4) Herr Ing. Lauterburg spricht über Messung von 
Stromgeschwindiskeit und Berechnung. der durchströ- Kr 
menden Wassermenge, über Variationen bei Wasser- 
zuständen und Strömungen bei Flüssen und See’n, über 
Beobachtung der sog. „Seches* und deren wahrschein- 
liche Entstehung durch ungleichen Luftdruck an ver- 
schiedenen Orten. 

An der Discussion betheiligen sich heute unter 
Verdankung des gebotenen interessanten Materials die 
HH. Ing. Ganguillet, Denzler und Benteli. 

Schluss der Sitzung 9’/, Uhr. 


Sitzung vom 18. Dez. 1875, Abends 7 Uhr, bei Webern. 


Präsident: Hr. A. Benteli. Sekretär: Hr. Zwicky. 

Anwesend 9 Mitglieder. 

1) Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen 
und genehmigt. 

2) Als Fortsetzung und Ergänzung seiner Erik 
Mittheilung spricht Hr. Prof. Sidler über „Trisection 
eines Winkels“, und es wird beschlossen, bei der all- 
semeinen Versammlung das Erscheinen der werthvollen 
Arbeit in den Mittheilungen zu beantragen. 

3) Herr Schönholzer spricht über die Multiplication 
von zwei Bessel’schen Functionen 


a b 
F; ER | 0 urde 8) 
(X). / (®) =>. 
= 


Herr Schönholzer verzichtet auf das Erscheinen der 
Arbeit in den Mittheilungen, da das Problem anderswo 
wird veröffentlicht werden. 

Hierauf Schluss der Sitzung um $'/, Uhr. 


.G in +b-+2n 
. Tatb+Man +1) 
n ! Z'(a+b-++n-++Hl) Pa -+1) Z’(b+n-+}) 


III. Morphologisch-physiologische Section. 
Sitzung vom 10. März 1875, Abends 7 Uhr bei Webern. 


Präsident: Herr Prof. L. Fischer. Secretär: Herr 
J. Fankhauser. 

Anwesend 10 Mitglieder. 

Herr Fankhauser versucht den Generationswechsel, 
wie er sich im Thierreiche zeigt, mit demjenigeu der 
Pflanzen zu vergleichen. 

Schon die höhern Algen und Pilze zeigen einen 
Generationswechsel in der Art, dass die erste, oder 
Geschlechtsorgane hervorbringende Generation die vor- 
wiegende, die zweite, ungeschlechtliche, Sporen erzeu- 
gende Generation nur noch sehr gering entwickelt ist. 
Bei Moosen nimmt diese zweite, ungeschlechtliche Ge- 
neration (Moosfrucht) im Verhältniss zu; bei den Gefäss- 
kryptogamen ist sie nun die herrschende geworden, 
während die erste oder Geschlechtsgeneration (Prothal- 
lium) mehr und mehr zurücktritt. Bei Gymnospermen 
geht die Fortentwicklung in gleichem Sinne noch wei- 
ter, und bei Angiospermen ist die Geschlechtsgenera- 
tion nur noch durch die Eizelle angedeutet. Bei Pflan- 
zen tritt also eine ungeschlechtliche Gene- 
ration allmälig auf und wird schliesslich die 
vorherrschende, während umgekehrt die Ge- 
schlechtsgeneration mehr und mehr zurück- 
geht. 

Im Thierreiche tritt Generationswechsel haupt- 
sächlich bei Coelenteraten und Würmern auf. In der 
Reihe der Korallen ist noch kein solcher Wechsel vor- 
handen. Bei Hydra treten nach aussen zur Fortpflan- 
zung bestmmte Ausstülpungen auf, welche bei den 
Hydroidpolypen allmälig zu einer Eier und .Sperma- 


36 


tozoiden entwickelnden Generation werden. 
Quallen ist die erste, ungeschlechtliche Stufe schon die 


geringere, die Geschlechtsgeneration, die Qualle, die 


grössere Generation geworden. | 

Aehnliches finden wir in dem Reiche der Würmer, 
auch hier ist die erste, nach und nach verschwindende 
Generation die ungeschlechtliche, die später allein herr- 
schende die Geschlechtgeneration. In allen höheren 
Kreisen des Thierreiches ist letztere allein vorhanden; 
wenn auch hin und wieder durch eine Metamorphose 
ausgezeichnet. | 

Die Entwicklung bezüglich des Genera- 
tionswechsels macht sich also im Thierreiche 
in umgekehrter Weise geltend, verglichen 
mit demjenigen im Pflanzenreich. | 

Hr. Prof. Perty wendet ein, dass eine solche Ver- 
gleichung nicht zulässig sei, und sucht seine Ansicht 
dadurch zu begründen, dass er namentlich an Beispielen 
aus der Reihe der Insecten zeigt, in wie mannigfaltiger 


und verschiedener Weise der Generationswechsel auf- 


treten kann. | 

Hr. Prof. Fischer betont diesem gegenüber, dass 
man mehr zufällige, nebenher laufende Fortpflanzungs- 
arten wohl von einem typischen Generationswechsel 
unterscheiden müsse. Für die Generationen im Pflanzen- 
reich sei dann aber wesentlich, dass jede mit einer 
Zelle beginnt, worauf man wohl auch für die Genera- 
tionen im Thierreich zu achten hätte. 

An der Discussion betheiligen sich weiter Dr. Va- 
lentin und Fankhauser. 

Zum Präsidenten der morphologisch-physiologischen 
Section wird für das Jahr 1875/76 gewählt Hr. Dr. Va- 
lentin, zum Actuar Hr. Fankhauser. 


Bei den a 


37 


Verzeichniss 


der im Laufe des Jahres 1875 der Bibliothek 
der Schweizerischen naturforschenden Gesellschaft 
zugekommenen Schriften. 


Bemerkungen: 1) Für die Bestimmungen über 
Benutzung der Bibliothek etc. s. Mittheil. der 
naturf. Gesellschaft in Bern, 1873, pag. 67. 

2). Das nachstehende Verzeichniss enthält die 
Schriften in alphabetischer Ordnung; die Na- 
men in den Parenthesen bezeichnen die Geber, 
und es bedeutet: (T.) durch Tausch, (K.) durch Kauf, 
(G.) als Geschenk und (V.) vom Verfasser der 
Bibliothek zugekommen. 

3) Diejenigen Werke, als deren Geber „Hr. von 
Fischer, Bern“ bezeichnet ist, sind auf Wunsch des 
verstorbenen Hrn. v. Fischer-Ooster durch dessen 
Sohn, Hrn. Carl v. Fischer, der bern. naturf. Ge- 
sellschaft geschenkt worden. — Die ebenfalls zu die- 
sem Geschenke gehörigen zahlreichen Brochüren wer- 
den in das Verzeichniss des nächsten Jahrganges der 
Mittheilungen aufgenommen werden. 


A. 


N 8 Academie, Leopoldinisch-Garolinische der Naturforscher, 
| Verhandlungen XXXVI. Dresden, 1374. 
4, (T.) 


” iu 


38 


D 1270 


D 1881 


O 2911 


B 3075 


Z 4025 


E 229 


Affoiter, Fr. 6., Beiträge zur geometrischen Theo- A 
rie der ebenen Curvenreihen. Dissert. 
Solothurn, 1875. 4. (Prof. Wolf, Zürich.) 

Alvenclub, s. Schweiz, Alpenclub. 

Amsterdam, Academie der Wissenschaften, Jaarboek, 
1873. 8.7) 

— — Verslagen en mededeelingen, Naturk.; 
Tweede Reeks: VIII. Amsterd. 1874. 8. (T.) 

Annecy, Societe florimontane, revue savoisienne, an- 
nee 1574. Annecy. 4. (T.) 

Argand, R., Essai sur une maniere de repr&senter 
les quantites imaginaires dans les con- 
structions gdcometriques; 2me £dit. Paris, 
1874.:.8.:() 

Arrowsmith, nouvel atlas universel portatif. Paris, 
1811. fol. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

Associatien, british for the advancement of science, re- 
ports for 1874 (Belfast). — 1875. 8. (T.) 

August, F., Untersuchungen über das Imaginäre 
in der Geometrie, Programmabh. 4. (Hr. 
Treichel, Berlin.) ei 


B. 


Basel. Naturf. Gesellschaft, Verhandlungen VI. 2. 
Basel, 1875. 8. (G.) a 

Batavia. Genootschap van Kunsten en Wetenschappen, 
Tijdschrift XXI, 3, 4; XXII, 1—3. Batavia, 
BT.) 


E 2392 — — Notulen, XXII, 1-3. Batavia,. 8 (T) 
E 3078 — K. Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indie, 


Tijdscehrift XXII. Batavia, 1871. 8. (T.) 
Bebber, Dr., v., Regentafeln für Deutschland. 


Kaiserslautern, 1876. 8, (V.) 


P 4012 


Bi 


E 2120 
D 3067 


E 356 
C 2982 


P 2923 
E 1236 


J 4009 


39 
Becher, L., der Bauerntabak, eine Pflanze der 
alten Welt. Breslau, 1875. 8. (V.) 

Belidor, architecture hydraulique, t. I. Paris, 1737. 
4. (Hr. v. Fischer, Bern.) 
Benteli, Alb,, über die ebenen Schnitte der Strahlen- 

flächen. Bern, 1875. 4. (V.) 
Berlin. Academie der Wissenschaften, Abhandlungen. 


1874. 4. (T.) 

— — Inhaltsverz. der Abh. für 15822—72. Berlin, 
1875. 8. (T) 

— — Verzeichniss der Bibliothek. Berlin 1874. 
8. (T.) 


— — Monatsberichte 1874, 8-12; 1875, 1—8. 
Berlin 1875. 8. (T.) 


4 — Deutsche geolog. Gesellschaft, Zeitschrift XXVI, 


3, 4; XXVI, 1. Berlin, 1874—75. 8. (T.) 
— Deutsche chemische Gesellschaft, Berichte VII, 16 
—19; VII, 1—20. Berlin, 1874—75.8. (T.) 
— Botan. Verein der Provinz Brandenburg, Verhand- 
lungen, Jahrg, 15. Berlin, 1874. 8. (T.) 
Bern. Naturf. Gesellschaft, Mittheil. 1874. Bern. 8. 
Bettelheim, Dr. C., Medicinisch-chirurgische Rundschau, 
V,3,4; VI,1, 2, 3. Wien, 1874—75. 8. (T.) 
Bibliographie der Schweiz, 1874. 4. (T.) 
Bonn. Naturhist. Verein der preuss. Rheinlande, Ver- 
| handlungen XXXI. Bonn, 1874. 8. (T.) 
Blumenbach, J. Fr., Handbuch der Naturgeschichte. 
Frankfurt, 1802, 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 


E 2675 Bordeaux. Soc. des Sc. phys. et naturelles, Memoires, 


2”® serie I, 1. Bordeaux, 187}. 8. (T.) 


E 2603 Bremen. Naturwiss. Verein, Abhandl. IV, 1—3 Bre- 


men, 8:({.) 


tion made ad Trevandrum in hei years Sr; 
1852—69, vol. I. London, 1874. 4 Be | 


häufig eultiv. Gefässpflanzen. 
8. (V.) 

— Krüppelzapfen an der nordischen Fichte f 
> Graubünden. (V.) E 
E. 2412 Brünn. Naturhist. Verein, Verhandlungen XI. 1. 

Brünn, 8. (T.) 2 

O0. 2413 — Mähr. schlesische Ges: zur Beförder. des 5 Acke 
baues, Mittheil, 1874. Brünn. 4. (T.) 
N 11 Brüssel, Academie, m&emoires couronne&s, t. xXXXVI 
N 
D 
D 


XXxVM. Bruxelles, 4. (T.) 

10 — — nourv. memoires XI. 1. Brux. 4 (T.)= 
117 — — bulletins, 2” serie XXXV — XXX VI 5 
Brux. 187374. 3:63 


Br 119 — — m&moires couronne&s et autres memoires, 
Be. XXIII. Brüx. 1873. 809 


E B 156 — — annuaire, 1874. Brux. 8. (T.) 
Br E 2803 — Soc. malacologique de Belgique, proces we 
Br: 1873, mai—decembre 1874. Brux. 8. (Es 
W 2772 — Observatoire, Quetelet. annales metcorol. an- er 


Bi: nees 1872 et 1873. Brux. 4 (T.) 


Ey 


8 


E 1832 Cherbourg, Soc. des sciences nat., m&m. VVIIL Cher- 
bourg, 2874. 8. (T)) 
Cherbuliez, Dr. E., Vier kinematische Aufe. in ele- 


mentarer Behandlungsweise, Mülhausen, 
1874. 8. (V.) 


SG: 
- 
S 
Ar 
T 


is 


E PER 


a EM 
a 
liter 


41 


E 2022 Chur. Naturf. Ges., Jahresber. XVIII. Chur, 1875. 
8.6.) 
E 2598 Colmar. Soc. d’hist. natur., Bulletin, annee 14 et 15. 
Colmar, 1874. 8. (T.) 
B 3093 Culmann, C., die graph. Statik, 2. Auflage, Bd. I. 
Zürich, 1875. 8. (K.) 


D. 


Decandolle, Alph., Notice biographique sur Ch. F. 
Meissner. 1374. 8. (V.) 

Denzler, H. H., Seetiefenmessungen in der Schweiz. 
19198. .{V..) 

— Vierstell. Log. der Zahlen von 1—1009. 
Solothurn, 1872. 8. (V.) 

— Instruction für die topogr. Aufnahme des 
bernischen Antheils der eidg. Blätter VII, 
XH und XII, 1854, fol. (V.) 

P 3082 De !’Isle. M&moire pour servir & l’histoire et au 
progres de l’astronomie, etc. St.-Peters- 
bourg, 1738. 4. (Prof. Wolf, Zürich.) 


- K 4020 Depping, (. B., merveilles et beautes de la na- 


ture en France. Paris, 1812. 8. (Hr. v. Fischer, 
Bern.) 

C 4003 Distionnaire, nouv., d’histoire naturelle, etc., 
t. 1-24. Paris, 1803—4. 8. (Hr. v. Fischer, 
Bern.) 

P 4023 — de technologie. Atlas. Paris, 1836. 4. (Hr. 
v. Fischer, Bern.) 

K 4013 Dralit, M., description des Pyrenees, 2 vol. Paris, 
1813. 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

E 2607 Dresden. Verein für Erdkunde, Jahresbericht 11 
und 12. Dresden. 8. (T.) 


42 


E. 


O0 521 Edinbourgh. Royal Society, transactions XXVI, 1, 2. 
Edinbourgh, 18731 4. (T.) 


E 2032 Emden. Naturf. Gesellsch., Jahresbericht für 1875 


und 1874. Emden. 8. (TJ 
Z 2436 Erdmann, A., Sveriges geologiska undersökning, 
Bl. 50—53. Fol. (T.) 


F. 


P 4011 Fabre, essai sur la theorie des torrents et des 
rivieres. Paris, 1797. 4. (Hr. vo. Fischer, Bern.) 
Feierabend, A., der Gletschergarten in Luzern. 
13B378. 2.66.) 
Z 3010 Fernando, San., Observatorio de marina, Annales 1873. 
S. Fernando. 1874. Fol. (T.) 
Fiedler, Dr. W., darstellende Geom., 2. Auflage. 
Leipzig, 1875. 8. (K.) 
B 5076 Fink, P. J. E., Geom., 2de Edit. Strasbourg, 1841. 
8. (K.) 
B 3077 — Systeme d’Algebre clementaire. Strasbourg, 
1839. 8. (K.) 
E 28532 Firenze. R. Comitato geologico, bolletino 1875, 1—8- 
Firenze, 1875. 8. (T.) 
H 3089 Fischer, Dr. L., Verzeichniss der Gefässpflanzen 
des Berner Oberlandes. Bern, 1875. 8. (V.) 
Fliegner, Aib., Tabelle für gesättigte Wasser- 
dämpfe. Zürich, 1874. 8. (Prof. Wolf, Zürich.) 
K 4010 Forbes, J. D., Reisen in die Savoyer Alpen, be- 
arbeitet von G. Leonhard. Stuttgart 1845. 
8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 


42 FREE NE BER, 
kn en: 5 
Y El 


43 


Forster, Dr. A., Resultate der meteorolog. Beob- 

achtungen der Sternwarte zu Bern für 
1874. Bern, 1875. 4. (V.) 

E 1853 Frankfurt a. M, Physik. Verein, Jahresbericht für 
1873/74. Frankfurt a.M. 8. (T.) 

O 20258 — Senkenberg. Naturf. Ges. Berichte 1873/74. Frank- 
furt a. M. 85°C7)) 

D 2834 Fulda. Verein für Naturkunde, Berichte II und II. 
Fulda, 1875. 8. (T.) 


G. 


E 175 Gallen, St., Naturf. Gesellsch., Bericht 1873/74. St. 
Gallen. 8. (G.) 
N 12 Genf. Naturf. Geselisch., memoires XXIV,1. Geneve, 
1874. 8. (T.) 
D 2612 — Institut national, bulletins XX. Geneve. S. (T.) 
A 3057 Geological Survey. Miscellaneous publications, Nr. 
4,5. Wash. 1814. S. (T.) 
A 3086 — Bulletin of the U. St. geolog. and geogr. 
Survey. Nr. 12. Wash. 1874. 8. (T.) 
V 4017 Gmelin, S. F., Allgemeine Geschichte der minera- 
lischen Gifte. Nürnberg, 1777. 8. (Hr. vo. 
Fischer, Bern.) 
Goppeisröder, Dr. Fr., ecole municipale de chimie 
industrielle de Mulhouse. 4. (V.) 
— etude pratique et theorique sur les outre- 
mers vert, bleu et violet. Mulhouse 1875. 
8...) 
— Note sur quelques effets de l’ozone et de la 
sel&e. Mulhouse, 1875. 8. (V.) 


44 


E 2094 Görlitz Oberlausitz. Gesellsch. der Wissenschaften, neues 
lausitz. Magazin LI. Görlitz, 1874. 8. (T.) 

E 2198 — Naturforsch. Ges., Abhandl. XV. Görlitz, 1875. 
EST) E, 

Gotihardbahn, s. Schweiz. Gotthardbahn. 

E 2094 Graz. Verein der Aerzte Steiermarks, Sitzungsber. XI 
Graz, 1874 8.0005) 

E 2311 Greifswald. Naturwiss. Verein für Neu-Vorpommern und 
Rügen, Jahrg. V und VI. Berlin 1873—74. 
BR U Ss 

E 1852 Halle. Naturw. Verein für Sachsen und Thüringen, Zeit- 
schrift IX, X. Berlin, 1874. 8. (73 


H. 


O0 2408 Hamburg. Naturwiss. Verein, Abhandl. V, 4, VI, 1. 
Hamburg, 1873/74. 4. (T.) 

O0 2408 — — Verhandlungen 1871—74, Hambursg. 8. (T.) 

O 2327 Hannover. Naturw. Ges., Jahresber. 23 und 24. Han- 
nover, 1874. 4. (T.) 

F 4015 Hacquet, physikalisch-politische Reisen. 4 Bände. 
Leipzig, 1785 —94. 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

OÖ 1300 Harlem. Holl. Gesch. der Wissenschaften. 


E 2510 — — archives nederlandaises des sciences exX- 
actes et naturelles, IX, 1—5. Harlem, 1874, 
8.7) 

E 3079 Musee Teyler, archives, I, II, III. Harlem, 1867 
TE 


Z 1875 Heer, Osw., die tertiäre Flora der Schweiz, 3 Bde. 

Winterthur, 1854. Fol. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

Heim, A., über den Gletschergarten in Luzern. 
Luzern, 1874. 8. (T.) 


45 


E 2215 Hermannstadt. Siebenbürg. Verein für Naturknnde, Ver- 
handlungen und Mittheilungen XXV. Her- 
mannstadt, 1874. 8. (T.) 

V 4015 Hermbstädt, Dr. Fr., chemische Grundzüge der 
Kunst, Branntwein zu brennen. Berlin, 
1817. 8. (Hr. o. Fischer, Bern). 

Herzog, Albin, Bestimmung einiger speziellen Mi- 

nimalflächen, Dissert. Zürich, 1875. 8. 
(Prof. Wolf, Zürich.) 

P 4002 His, W., und Rütimeyer, crania helvetica, Samm- 
lung helvetischer Schädelformen. Basel, 
1864. 4. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

B 3069. Hefer, F., histoire de l’astronomie. Paris, 1873. 
8) 

B 3070 — histoire des mathematiques. Paris, 1874. 
8. (K.) 

B 3071 — histoire de la physique et de la chimie. 
Paris, 1872. 8. (K.) 


J. 


Jaccard, Aug., rapport sur le projet de construc- 
tion d’une usine pour la fabrication des 
chaux hydrauliques ete. Neuchätel, 1875. 
4. (V.) 
— un nouveau projet d’alimentation d’eau & 
la Chauxdefonds. Neuch. 8. (V.) 
E 2895 Innsbruck, medicin. Verein, Berichte V. Innsbruck, 
bruck, 1874. 8. (T.) 
E 1893 — Ferdinandeum, Zeitschrift, 3. Fo'ge, 19. Inns- 
1875. 8,61%) 
Jordan, Alex., Remarques sur le fait de l’existence 
en societe a l’etat sauvage des especes 
vegetales affıines etc. Lyon, 1873. 8. (Y.) 


46 


K. 


B 4007 Kämtz, L. Fr., Vorlesungen über Meteorologie. 
Halle, 1840. 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 
Kauffmann, J., s. Schweiz. Gotthardbahn. 
Kepler, Joh., der grosse Astronom Deutschlands 
etc. Pest, Wien und Leipzig, 1866. 8 
(Prof. Wolf, Zürich.) 
A 3094 Krönig, Prof., das Dasein Gottes und das Glück 
der Menschen. Berlin, 1874. 8. (V.) 
Kuhlmann, M.E., rapport sur la marche de l’Ecole 
industrielle de Mulhouse pendant les an- 
nees 1872—75. Mulhouse, 1875. 8. (V.) 


L. 


P 3074 Laplace, P.L.. Mechanik des Himmels, aus dem 
Franz. übersetzt und mit Anmerk. versehen 
von J. ©. Burkhardt. 2 Bde. Berlin 1800. 
4. (K.) 
P 4024 Lavist, J. B. 0., traite de perspective, 2 vol. texte 
in 4° et un atlas en 2 vol. in fol. Paris, 
1804. (Hr. v. Fischer, Bern.) 
Lawley, Rob., pesci et altri vertebrati fossili del 
pliocene toscano. Pisa, 1873. 8. (V.) 
Lea, Isaac, observations of the Genus Unio etc. 
Vol. XII. Phil. 4. (T.) 
E 646 Liege. Soc. des sciences, m&moires, 2de serie, t. IV. 
Liege, 1874, 8. (T.) 
D 3095 — Soc. geolog. de Belgique, annales, t. I. Liege, 
1374588. 00 
B 3087 Littrow, C. v., P. Hells Reise nach Ward® ete. 
Wien, 1835. 8. (Hr. Ingen. Thormann - von 
Graffenried, Bern.) 


47 


© 2210 London, Royal Society transactions 1874, I, I. Lon- 
don, 1874. 4. (T.) 


E 2205 -— — proceedings, vol. XXIII, 156—161. Lon- 
don, 1874. 8. (T.) 

O0 2210 — — the royal Society, 30 nov. 1874. London. 
4. (T.) 


E 2027 Luxembourg, Soc. des sciences nat., bulletins XIV, XV. 
Luxembourg 1874—75. 8. (T.) 

B 2708 — — Reuter, observat. meteorol., vol. I, II. 
Luxembourg, 1874. 8. (T.) 

E 3080 Luxemb., Soc. de botanique, Recueil des me&moires 
et des travaux de la societe, No. 1. Lu- 
xemb., 1874. 8. (T.) 

D 1875 Lyon. Kcn memoires XX. Lyon 1867. 8.(T.) 

O0 520 — Societe d’agrieuliute, annales, 3me serie, VIII 
— X; 4me serie, IV, V, VI. Lyon, 1874. 
8” CL.) 


M. 


E 2001 Madison. Agricultural Soc. of. Wisconsin, transactions 
X, XI. Madison, 1874. 8. (T.) 

D 2394 Magdeburg. Naturw. Verein, Abhandl., Heft 5 u. 6. 
Magdeburg, 1874. 8. (T.) 

D 2894 — — Jahresbericht 5. Magdeb., 1874. 8. (T.) 

D 2922 Marburg. Geselisch. zar Beförderung der gesammten Natur- 
wiss., Schriften X, 1—11. Cassel, 1874. 


8. (T.) 
D 2922 — — Sitzungsber. 1866—73. Marburg, 1874. 
8.701 


C 2899 Mathematik, Jahrbuch d. Fortschr. der, herausgegeben 
von Dr. Ohrtmann und Dr. Müller, IV, V. 
Berlin, 1874. 8. (T.) 


Mayer, Ch., essai et proposition d’une classifica- 
tion naturelle, uniforme et pratique des 
terrains de sediment. 4. (Prof. Wolf, Zür.) 

— über Doppelsterne. Dissert. Zürich , 1875. 
8. (Prof. Wolf, Zürich.) 

K 4014 Michaux, J. A., Reise in das Innere der Nord- 
amerik. Freistaaten, aus dem Franz. von 
Ehrmann. Weimar, 1805. 8. (Hr. v. Fischer, 
Bern.) 

E 2284 Milano. Soc. ilaliana di sc. naturali, atti XVII, 1, 2, 
3. Milano, 1874. 8. (T.) 

O 2217 — — memoire III, 1. Milano, 1874. 4. (T.) 

E 2784 Modena. Soc. dei naturalisti, annuario VIII, IX, 1, 2. 
Modena, 1874. 8. (T.) 

© 2587 Montpellier. Academie des sciences et lettres, m&moires, 
section des sc., VIII, 2; section de med., 
IV, 6. Montpellier, 1873. 4. (T.) 

D 118 Moscou. Soc. imp. des naturalistes, bulletins 1874, 
1—4, 1875, 1. Moseou, 1875. 8. (T.) 

O0 682 — — nouv. me&emoires XII, 4. Moscou, 1874. 
A) 

Müller, Alb., ein Fund vorgesch. Steingeräthe bei 
Basel. 1875. 4. (V.) 

Müller, Emil, die Verbreitung der Lungenschwind- 
sucht in der Schweiz. Winterthur 1876. 
4. (V.) 

E 2285 München, Academie, Sıtzungsber. 1874, 1, 2, 3; 
1875, 1, 2. München, 1874/75. 8. (T.) 

— — Abhandi. der math.-phys. Klasse, XI, 3. 
München, 1874. 4. (T.) 

— — Erlenmeyer, über den Einfluss v. Liebig 
auf die Entwicklung der reinen Chemie. 
München, 1874. 8. (T.) 


49 
D 1171 München. Sternwarte, Annalen, Supplementband 
XX. München, 1874. 8. (T.) 


N. 


E 2577 Neisse, Philomathie, Bericht 18. Neisse, 1874. 8. (T.) 

E 2182 Neubrandenburg. Verein der Freunde der Naturgesch. in 
Meklenburg Archiv, Jahrg. 28. Neubranden- 
burg, 1874. 8. (T.) 

E 1575 Neustadt a. d. H., Pollichia (Verein der bayr. Pfalz), 
Jahresber. XXX—XXXH. Dürkheim a. d. 

D 1777 New-York. Lyceum of nat. history, annals X, 8—11. 
New-York, 1873. 8. (T.) 

D 1777 — — proceedings, II, 1—3. New-York, 1874. 
SET.) 

Nüesch, Dr. J., die Necrobiose in morpholog. Be- 

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et de Neuchätel. Geneve, 1875. 4. (V.) 

B 4004 Pouillet, M. R., elömens de physique experimen- 
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beobachtungen von 1864—1873. Hannover. 
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Quetelet., A. D., congres international de stati- 
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R. 


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K 4021 Ramond, observations faites dans les Pyrenees, 
etc. Paris, 1789. 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 
H 3096 Regel, E., Alliorum adhuc cognitorum monogra- 
phia. Petropolis, 1875. 8. (V.) 
Renevier, observations sur le cours de geologie 
comparede de St. Meunier. 1874. 8. (V.) 
Rhiner, J., Tabellarische Flora der Sch'weizer- 
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pflanzen. Schwyz, 1872. 8. (V.) 
H 3090 Rion, le chanoine, guide du botaniste en Valais. 
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Roth, Wilh., Berichte über das Florengebiet des 
Eulengebietes. Glatz, 1875. 8. (G.) 


S. 


E 2850 Salem. Essex Institute, bulletins vol. V. Salem, 
1878: S-(E.) 


52 


K 4022 
F 4016 


84 
» 85 


D 3065 


O0 3084 


Z 3081 


Z 3040 
Z 3060 


Z 3040 


- 


Sandbergar, Dr., die prähistor. Zeit im Maingebiet. 
1875. 8. (Vd 

Schnider, J., besondere Beschreibung etlicher 
Berge des Entlibuches. Luzern, 1783. 8. 
(Hr. v. Fischer, Bern.) 

Schrauf, Dr. A., Katalog der Bibliothek des k. k. 
Hofmineralienkabinets in Wien. Wien, 
1864. 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

Schweiz. Naturf. Ges., Verhandlungen 1874. Chur, 
1875. 8. 

Schweiz. Entomolog. Ges., Mittheilungen , redigirt 
von Dr. G. Stierlin, Bd. IV, 1—7. Schaff- 
hausen, 1874. 8. (T.) 

— Topogr. Atlas im Maassstab der Originalaufnahmen, 
Lieferung 5—7. Fol. (Hr. Regrath. Rohr, 
Bern.) 

— Paläontolog. Gesellsch., Abhandlungen, vol. I. 
(1874). Zürich, 1875. 4. (T.) 

— Geodätische Commission, proc6&s-verbal, 1874 et 
1875...8:. (G.) 

— Hydrometr. Beobachtungen, Jahresbulletin 1867 — 
74. Fol. (G.) 

— — Monatsbulletins 1866 (Aug.—Dez.), 1867, 
1868. Fol. (G.) 

— Alpenclub, die Gletscher der Schweiz nach 
Gebieten und Gruppen geordnet. Für die 
Mitglieder des S. A.-C. als Manuscript ge- 
druckt. Zürich, 1874. 8. (G.) 

— 6Gotthardbahn, Geschäftsbericht, 3. Zürich, 1873. 
4. (G.) 

— — Rapports trimestriels , etc. Nr. 5—10. 
Berne, 1874. Fol. (G.) 

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53 


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ferung 1 und 2. (Fol.) 

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1875. 4. (G.) 

Siegfried, J. J., geschichtliche Notizen über die 
Gletschertheorie. 1875. 8. (V.) 

Simonowitsch, Rosa, über Hyoscyamin und dessen 
Bedeutung für die Augenheilkunde. Wies- 
baden, 1874. 8. (Prof. Dor, Bern.) 

B 4008 Smee, Alfr., Elemente der Electro-Metallurgie, 
deutsch nach der 3. engl. Ausgabe. Leip- 
zig, 1851. 8. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

B 3085 Spitz, Dr. C., Differential- und Integralrechnung. 
Leipzig, 1871. 8. (Pfarrer Kuhn, Affoltern.) 

Stahl, H., über die Maassfunktionen der analyt. 
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F 380 Studer, B., Geologie der westl. Schweizeralpen. 
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v. Fischer, Bern.) 

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hefte, XXX, 1—3; XXXI, 1—3. Stuttgart, 
1374. 8...(T-) 

7,2814 — Geognost. Spezialkarte von Würtemb., Blatt 1-98. 
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D 3083 Triest. Societa adriatica di scienze naturali, bolletino 
No. 1. Triesta, 1875. 8.. (T.) 
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4—6, 1875, 1. Torino, 1875. 8, (T.) 
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CN) 

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toire de l’universite. V, 7—13, VI. 1874. 
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W; 


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1765. Fol. (Hr. v. Fischer, Bern.) 

24027 -— Einleitung zur Architectura hydraulica. Augs- 
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Knowledge XIX. Wash., 1874. 4. (T.) 

E 2353 — — miscellaneons collections, XI, XII. 8. (T.) 

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1874. 4. (T.) 

E1229 — — Sitzungsber., 1. Abth., LXIX, 1—5, LXX, 
1, 2; 2. Abih., LXIX, 1-5, LXX, 1, 2; 
3. Abth., LXVII, 1-5, LXIX, 1—5; LXX, 

4, 2 Wien, 1874. 8. (7%) 

E 1812 Wien. Zoolog botanische Ges., XXIV. Wien, 1874. 
8...11.7 

OÖ 2217 — Geogr. &es., Mittheilungen, neue Folge, VI, 
VII. "Wien, 18748. (T.) 

01305 — K.K. geogr. Reichsanstalt, Jahrbuch, XXIV, 3, 4, 
XXV, 1, 2. Wien, 1874. (T.) 


0 1305 — — Verhandlungen 1874, 7—10; 1875, 1—10. 
Wien. 4. (T.). 
21662 — — Abhandlungen VIll, 1. Wien. Fol. (T.) 


0 333 — Sternwarte, Annalen, 3. Folge, XXI, XXI. 


Wien, 1873—74. 8. (T.) 
— Oesterreich. Ingen.- und Architectenverein, Bericht 
des hydrotechnischen Comites 1875. Wien, 
1873—74. 8. (T.) 
D 2820 — Oesterreich. Ges. für Meteorol., Zeitschrift, redi- 
eirt von Dr. Haun, Bd. IX. Wien. gr. 8. (T.) 
0 2819 — — Jahrbücher, neue Folge, IX, X. Wien, 
18179.:.4 °.07;) 
E 2831 — Anthropol. Ges., Mittheil. IV, 9, 10, V, 1-9. 
Wien, 1874. 8. (T.) 
E 2057 Wiesbaden. Verein f. Naturkunde des Herzogthums Nassau, 
Jahrbücher XXVII, XXVII. Wiesbaden. 
8. CE.) 


56 


B 2255 Wolf, Dr. R. Astronom. Mittheilungen, XXXVI, 
XXXYVII. 8..(W.) 
P 2535 — Schweiz. meteorol. Beobachtungen, X, 10— 
412, XI, 1-5, XI, 1, 2. Zürich, 1874—75. 
4. (V.) 
Würzburg. Physikal.-medic. Ges., Sitzungsberichte 
für 1573/74. Würzburg. 8. (T.) 
— — Kölliker, A., die pennatulide umbellula, 
Festschrift. Würzburg, 1875. 4. (T.) 
— — — Festrede zur Feier des 25jährigen Be- 
stehens der Ges., 8. Dez. 1874. 8. (T.) 
D 1779 —- Polytechn. Verein, Wochenschr., Jahrgang 24, 
17—44, 49—52; 25, 1-18. Würzburg, 
1874—75. 8. (T.) 


2. 


D 1135 Zürich. Naturf. Ges., Vierteljahrsschrift XIX, XX, 
1—3. Zürich, 1874-75. 8. (G.) 

W 93 — — Neujahrsblatt LXXVI. Zürich, 1875. 
4. (G.) 

E 610 — Techn. Ges., Uebersicht der Verhandlungen, 
s1.. Zürich, 1975. 8. (G.) 

-- Statistisches Büreau, Statistik der Berufsarten 
des Kantons Zürich nach der Volkszählung 
vom 1. Dez. 1870. Zürich, 1875. (Professor 
Wolf, Zürich.) 

D 3035 Zwickau. Verein für Naturkunde, Jahresbericht für 
1873. Zwickau, 1873. 8. (T.) 


a ev 


Abhandlungen. 


a 


Prof. L. Fischer. 


Verzeichniss der Gefässpflanzen des 
Berner-Oberlandes, 


mit Berücksichtigung der Standortsverhältnisse, der 
horizontalen und verticalen Verbreitung. 


Ein Beitrag zur Pflanzengeographie der Schweizeralpen. 


Vorgelegt in der morphologisch-physiologischen Section, den 
30. October 1874. 


Die vorliegende Arbeit ist eine erweiterte und ver- 
vollständigte Bearbeitung meines „Verzeichnisses der 
Phanerogamen und Gefässkryptogamen des Berner- 
Oberlandes und der Umgebungen von Thun, 1862,“ mit 
einer etwas veränderten Begrenzung des Gebietes. 

Als Grenze ist im Süden die über die höchsten 
Giptelund Kämme der Berner-Alpen hinziehende Wasser- 
scheide angenommen, welcher mit wenigen Abweichun- 
gen auch die Kantonsgrenze folgt; im Westen und 
Osten ist letztere genau eingehalten. Als nördliche Be- 
grenzung ist folgende Linie gewählt: Von der Emme 
dem nördlichen Fuss des Hohgant entlang an die Sulg, 
und dem Lauf derselben folgend bis Steffisburg; Fuss 
des Grüsisberges bis an die Aar unmittelbar unterhalb 
Thun; Ufer der Aar und des Sees bis zur Kander- 
mündung; Kander bis Glütsch und längs der südlichen 
Basis des Höhenzuges, welcher das Stockenthal nörd- 
lich begränzt, bis Blumenstein; um den Fuss des Langen- 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 874. 


eckgrates an die Gürbe; Gratniederung zwischen Seeli- 
bühl und Nünenen und längs der kalten Sense bis zur 
Kantonsgrenze. | 

Die Bodenbeschaffenheit des so umschriebenen, mit 
landschaftlichen Schönheiten so reich ausgestatteten 
Alpengeländes bietet eine grosse Mannigfaltigkeit der 
Verhältnisse. Von den wichtigsten Felsarten!) kommen 
besonders in Betracht: 

Krystallinische Gesteine, hauptsächlich 
Gneiss und Granit, im südöstlichen Theil des Ober- 
landes in bedeutender Ausdehnung entwickelt. Es ge- 
hören hieher: das Gadmenthal mit dem Triftgebiet, das 
Aarthal von Innerkirchen aufwärts, das Urbachthal, der 
Hintergrund der Gletschergebiete von Grindelwald und 
die obersten Theile der Thäler von Lauterbrunnen und 
Gasteren. | | 

Kalkstein in zahlreichen Abänderungen , ver- 
schiedenen geologischen Formationen angehörend, bil- 
det die herrschende Felsart des reich gegliederten 
Gebirgsystems, das sich im östlichen und mittleren Theil 
des Oberlandes vom Nordrand des Gneissgebietes bis an 
die Molassebildungen des Hügellandes erstreckt, sowie 
der westlichen Fortsetzung der Hauptkette. Davon ab- 
gesondert bilden Kalkgesteine hauptsächlich noch die 
Berge des Diemtigthales und die lauggedehnte Stock- 
hornkette. | | 

Von untergeordneter Bedeutung sind die mehr local 
auftretenden Massen von Quarzsandstein, Thon- 
schiefer und einem unter dem Localnamen Eisen- 
stein bekannten, dunkeln und harten Gestein (we- 


') Vergl.: B. Studer Index der Petrographie und Stratigraphie 
der Schweiz und ihrer Umgebungen. Bern, 1872. 


Eh 


sentlich aus einem verwachsenen Gemeng von Thon- 
schiefer, Quarzit und Kalk gebildet) — z. B.- auf dem 
Kamm der Gemmenalp-Hohgantkette, am Südabhang 
des Faulhorns bis über die grosse Scheideck, in den 
oberen Stufen der Gebirgsmasse zwischen Grindelwald 
und Lauterbrunnen, am Schilthorn u. s. w. Diese Ge- 
steine beherbergen an mehreren Stellen verschiedene, 
sonst vorzugsweise im Gmneissgebiet vorkommende 
Pflanzen. 

Im westlichen Theil des Oberlandes bilden Flysch- 
sesteine (dunkle Schiefer und Sandsteine mit 
untergeordnet auftretenden Kalksteinen) die mächtige 
Niesenkette und die in südwestlicher Richtung sich an- 
reihenden Berggruppen im Obersimmenthal und Saanen- 
land. In geringerer Mächtigkeit treten Flyschbildungen 
hauptsächlich noch in einer Zone, die sich über Saanen 
bis in das untere Simmenthal erstreckt und jenseits des 
Thunersees im Habkerenthal auf. 

Nagelfluh bildet eine den Ralligstöcken vor- 
gelagerte Masse, die sich von der Sulg an den Thuner- 
see (bis Ralligen) erstreckt. 

Gyps kommt nur in vereinzelten Massen von ge- 
ringer Ausdehnung vor, so an der Nordseite der Stock- 
hornkette, an der Krattighalde am Thunersee, an meh- 
reren Stellen der Kander-, Simmen- und Saanethäler. 

An den Berggehängen und als Ausfüllung der Thal- 
gründe finden sich mächtige Ablagerungen von Schutt, 
Lehm, Geröllen und grösseren Blöcken, theils Ver- 
witterungsprodukte höher liegender Felsen, theils von 
Flüssen und Gletschern aus grösserer Entfernung her- 
beigeführt. 

Diese verschiedenartigen Bildungen, bald unmittelbar _ 
zu Tage tretend, bald von mehr oder weniger humus- 


Eee 


reichen Erdschichten bedeckt, bilden die Unterlage einer 
eben so mannigfaltig zusammengesetzten Pflanzendecke. 

Der Feuchtigkeitsgrad des Bodens bietet alle Ab- 
stufungen von sonnig gelegenen Felsen und Geröll- 
halden, trockenerem oder feuchterem Acker-, Wald- 
und Weideboden, bis zu localen Moorbildungen, grös- 
seren und kleineren Wasserbecken. Ein grösseres Torf- 
moor findet sich am nördlichen Fuss der Stockhornkette 
bei Reutigen. 

Zur Bezeichnung der Höhenverhältnisse sind drei 
Regionen angenommen. 

1. Untere Region, von 560*!) (Thunersee) bis 
1300.” 

Der oberen Grenze entspricht ungefähr das Zurück- 
bleiben der Buchen (unter günstigen Localverhältnissen). 
— Vergl. die speciellen Angaben bei Fagus silvatica. 

2. Mittlere Region (Voralpenregion) 1300” bis 
1800*. 

Die obere Grenze der höheren Rothtannenwälder 

fällt an manchen Stellen annähernd mit der Grenze dieser 


Region zusammen. — Vergl. Picea vulgaris. 
3. Obere oder höhere Region (Alpenregion) 
über 1800”. 


Die Grenze wird im Wesentlichen durch die Schnee- 
linie gebildet; es reichen jedoch einzelne vorgeschobene 
Posten unter günstigen localen Verhältnissen weit über 
dieselbe hinaus; noch auf dem höchsten Punkte des 
Öberlandes, dem Gipfel des Finsteraarhorns (4275), 
wurden blühende Exemplare von Ranunculus glacialis 
gefunden (s. den Text). 

In der Begrenzung der einzelnen Pflanzenarten kom- 
men nach Maassgabe localer Verhältnisse nicht selten 


') Die Höhen sind überall in Metern angegeben. 


Er 


- 
TS Re 


bedeutende Abweichungen vor, namentlich ist die 
Bodenbeschaffenheit, die verschiedene Neigung gegen 
den Horizont und die offenere oder mehr eingeschlossene 
Lage von wesentlichem Einfluss. 

Die nähere Betrachtung der Vegetation der ver- 
schiedenen Regionen lässt eine Anzahl Factoren er- 
kennen, die sich in sehr ungleichem Maasse an der 
Zusammensetzung der Pflanzendecke betheiligen. 

In der unteren Region herrschen zahlreiche Arten, 
die sich in weiter Verbreitung auch über das angrenzende 
Hügelland und grosse Theile des ebeneren Europa, 
zum Theil bis in das temperirte Asien erstrecken. 
Ausser diesen allgemein verbreiteten Ebenenpflanzen, 
welche die Hauptmasse der Vegetation bilden, findet 
sich in dieser Region noch eine Anzahl Pflanzen, welche 
den offeneren Landschaften des Hügellandes fehlen oder 
daselbst nur spärlich auftreten. Es gehören dahin zu- 
nächst mehrere Arten, welche ausschliesslich an wär- 
mere Lagen und felsige Standorte gebunden, vorzugs- 
weise inden Umgebungen des Thuner- und Brienzersees 
vorkommen; mehrere in der Schweiz seltene Pflanzen 
finden sich auch an vereinzelten Stellen in sonnigen 
Lagen längs des südlichen Fusses der Stockhornkette. 

Hauptsächlich an feuchten und schattigen Orten der 
unteren Region gedeihen ferner ziemlich zahlreiche 
Alpenpflanzen, von denen mehrere, dem Lauf der Flüsse 
folgend, weit in das ebenere Land hinausreichen. Be- 
merkenswerth als tiefe Standorte einer grösseren Anzahl 
alpiner Arten sind namentlich die kiesigen Ufer der 
Flüsse und die Schuttgebiete am Fuss der weit herab- 
reichenden Grindelwaldgletscher hervorzuheben. 

Als fremdartige Beimischung treten endlich einige 
aus verschiedenen Ländern stammende Pflanzen auf, 


BR AR 


die sich an vereinzelten Standorten, auf angebautem 
Boden als Begleiter der Culturpflanzen, oder auf Schutt 
in der Nähe der Häuser, bald bleibend, bald nur vor- 
übergehend, ansiedeln. 

Am wenigsten reich an eigenthümlichen Pflanzen 
ist die mittlere Region, welche wesentlich als Ueber- 
sangszone von der unteren zur oberen Region erscheint. 
Es bietet dieselbe eine eigenthümliche Mischung alpiner 
Arten mit Arten der Ebene. 

Einen sehr ausgeprägten Charakter besitzt die Flora 
der oberen Region. Den Hauptbestandtheil bilden die 
charakteristischen Alpenpflanzen, meist perennirende 
Arten von niedrigem Wuchs, häufig durch lebhaft ge- 
färbte Blüthen geziert. Manche stimmen mit den Arten 
der arktischen Länder überein oder sind denselben 
ähnlich. Viele Arten der mittleren und niedrigeren 
Alpen erscheinen auch auf den Kämmen des benach- 
barten Jura. Als Einschiebung kommt in der höheren 
Region auch eine nicht unbedeutende Zahl von Ebenen- 
pflanzen in Betracht, welche theils in ihrer unveränderten 
(Gestalt, theils als alpine Abänderungen, mehr oder 
weniger hoch emporsteigen. 

Im Texte sind zu bequemerer Vergleichung der 
Beziehungen der Oberländerpflanzen mit denjenigen 
des nördlich angrenzenden Hügellandes, die im Gebiete 
der Flora von Bern (im Umkreis von zwei bis vier 
Stunden) häufig vorkommenden Arten mit *, die daselbst 
selteneren mit «+ bezeichnet. Die Arten ohne besondere 
Bezeichnung fehlen der Bernerflora. Gelegentlich bei- 
gefügte Notizen zur Vergleichung mit den Verhältnissen 
im Jura gründen sich auf die Floren von @odet, 1853 
(u. Supl. 1869), und Grenier, 1865-69. — In [ ] gefasste 
Arten kommen nur cultivirt oder verwildert vor. — 


Reh, ah 


Nomenclatur und Anordnung des Verzeichnisses sind 
(mit einigen Abänderungen) die der Synopsis der 
deutschen und schweizer Flora von Koch, Ed. 2, 1846. — 
Von Synonymen sind nur die wichtigsten, besonders 
in neueren Werken vorkommenden berücksichtigt. Die 
Standorte, an welchen ich die betreffenden Arten selbst 
sesehen, sind mit ! bezeichnet, bei den übrigen ist 
der Name des Finders in ( ) beigesetzt. Zur Erreichung 
möglichster Vollständigkeit wurden folgende literari- 
sche Hülfsmittel benutzt: 

Brown, Catalogue des plantes qui croissent naturelle- 
ment dans les environs de Thoune et dans la partie 
de l’Oberland bernois, qui est le plus souvent visitee 
par les voyageurs, 1843, mit drei Nachträgen von (. v. 
Fischer-Ooster in den Mittheilungen der naturforschenden 
Gesellschaft in Bern, 1845, 47, 50. — Bernoulli, Die 
Gefässkryptogamen der Schweiz, 1857. — Brügger, 
Uebersicht der Phanerogamenflora der Umgebungen 
vom Gurnigel, 1867. — (Christ, Die Rosen der Schweiz, 
1873, und: Rosenformen der Schweiz und angrenzender 
Gebiete in „Flora,* 1874. — Ühristener, Kleine Beiträge 
zur Kenntniss der schweizerischen Hieracien, Mitth. der 
bern. naturf. Gesellschaft, 1860, und: Die Hieracien 
der Schweiz, 1863. — Desor, Excursions et sejours 
dans les glaciers, 1844. (Enthält ein Verzeichniss der 
von Gerard in den Umgebungen des Unteraargletschers 
gefundenen Pflanzen und die Flora von Rosenlaui von 
Brunner. — Fischer-Ooster, Ueber Vegetationszonen und 
Temperaturverhältnisse in den Alpen. Mitth. der bern. 
naturf. Gesellschaft, 1848, und Rubi bernenses, Mitth. 
der naturf. Gesellschaft, 1867. — Gaudin, Flora hel- 
vetica, 1823—1833. — Gremli, Exeursionsflora für die 
Schweiz, 2. Aufl., 1874. — Hegetschweiler, Flora der 


ee 
a N 
Er 
h % 


Rarinn aylErzz 
Schweiz, 1840. — Kasthofer, Bemerkungen über die N. 
Wälder und Alpen des bernischen Hochgebirges, 1818. — 


Martins, Vegetaux phanerogames du sommet du Faul- 
horn, im Bulletin de la Societe botanique de France, 
1565. — Milde, Höhere Sporenpflanzen Deutschlands 
und der Schweiz, 1865. — Mohl, Bemerkungen über 
die Baumvegetation in den Alpen, Botanische Zeitung, 
1843. — Rhiner, Tabellarische Flora der Schweizer 
Kantone, 1869. — Aothenbach, Dreissig Tage auf der 
Wengernalp, 1874. — Schweizer, Das Faulhorn in Grindel- 
wald, 1832 (enthält ein Verzeichniss von Pflanzen des 
Faulhorns von @Guihnick). — Trachsel, Verzeichniss der 
von mir bis jetzt auf einem Theil der Stockhornkette 
und ihrer Nachbarschaft gefundenen Alpenpflanzen, 
1824. — Wahlenberg, De vegetatione et climate in Hel- 
vetia septentrionali, etc., 1813. — Wimmer, Salices 
europaeae, 1846. — Vulpius, Excursionsberichte in 
„Flora,* 1856, und in der österreichischen botanischen 
Zeitschrift. Jahrg. 14. 17. 19. und in Manuscript mitge- 
theilte Excursionsberichte aus d. J. 1855 u. 56. — 
Jahrbuch des Schweizer Alpenclub, 1864—1873 (gelegentliche 
Notizen von Fischer-Ooster, v. Fellenberg, Lindt u. a.). 

Ich verdanke ferner zahlreiche schriftliche und münd- 
liche Mittheilungen den Herren: 

Bamberger, gew. Apotheker in Zug, — Brunner, 
Grossrath in Meiringen, und Brunner, gew. Prof. der 
Chemie in Bern, — Christ, Dr. jur. in Basel, — Ühristeler, 
Lehrer in Saanen, — Ührisiener, gew. Lehrer in 
Bern, — Dietrich, Lehrer in Thun, — Fankhauser, Lehrer 
in Bern, und Fankhauser, Dr. med. in Burgdorf, — 
v. Fellenberg,, Ingenieur in Bern, — v®. Fischer-Ooster in 
Bern, — Gempeler, Lehrer in Zweisimmen, — Grosset, 


PT A 


Ingenieur in Bern, — Guthnick, gew. Apotheker in 
Bern. — Hügli, Kantonsbuchhalter in Bern, — Hunziker, 
Pfarrer in Lauenen, — /mobersteg, Pfarrer in Eggiwyl, — 
Kern, Oberförster in Interlaken, — Lagger, Dr. med. in 
Freiburg, — Leresche, gew. Pfarrer in Chäteau-d’Oex, — 
Lindt, Apotheker in Bern, — Hatthys, Pfarrer in Adel- 
boden, — Maurer, Lehrer in Weissenbach, — Meissner, 
gew. Professor in Basel, -— Huret, Dr. jur. in Lausanne, 
— Rätzer, Pfarrer in Gadmen, — Ahiner, Botaniker in 
Schwyz, — Rothenbach, Lehrer inBern. — v. Rülte, Pfarrer 
in Radelfingen, — Schneider, Apotheker in Basel, — 
Siauffer , Oberförster in Thun, — Sierki, Dr. med. in 
Bern, — Tiöche, Lehrer in Bern, — Ziegler, Dr. med. in 
Bern. 


Typus I. Phanerogamen. 


Klasse I, Angiospermen. 


Reihe A. Dicotyledonen. 


1. Ranunculaceen. 
Clematis. Waldrebe. 

* Vitalba L. In Hecken und Gebüschen, an. sonnigen Ab- 
hängen der unteren Region ziemlich verbreitet. Von Thun 
bis Meiringen stellenweise sehr häufig! Beatenberg bis e. 
1050”! Brienz bis c. 1000”! — Auf Gneiss bei äusser 
Urweid (Hasli)! 
Bern. Mittheil. 1575. Nr. 875: 


EN 


Atragene. Alpenrebe. 

alpina L. In der Klus bei Boltigen (in der Enge) in ver- 

einzelten Exemplaren von den Kalkfelsen herabhängend, 

1872 von Lehrer Übert gefunden. — Ausserdem in der Schweiz 

in den Alpen von Chateau-d’Oex (Leresche nach Christ) 
und in Graubündten vorkommend. 


Thalictrum. Wiesenraute. 


«. aquilegifolium L. An schattigen, etwas feuchten Orten, in 
Gebüschen, von der Ebene bis über die Baumgrenze stellen- 
weise häufig, z. B.: Burgfluh bei Wimmis! Zwischen Brienz 
und Meiringen! Rosenlaui (Brunner), Saxeten! Mürren am 
Weg zum Brünli bis gegen 2000”! — Auf Gneiss bei 
Innerkirchen! Inner Urweid! Ammerten im Hintergrund des 
Lauterbrunnenthals! 


foetidum L. An Felsblöcken in der Klus bei Kandersteg! 
Thalberg an der Stockhornkette. 

minus L. (nach Koch). An Kalkfelsen und in Geröllen hin 
und wieder. Am Eingang in das Simmenthal (Brown), 
Thalberg an der Stockhornkette (Trachsel), Ganterischalp 
(Hügli). Trachsellauenen, in Kalkgeröllen! Schönbalm im 
Trümletenthal(Rothenbach), Grindelwald am Fuss des Wetter- 
horns (Christener). 


Anmerkung. T, simplex L. (T, galioides Nestl.) unweit 
der nördlichen Gebietsgrenze auf der Rossweid bei Thun 
(Schläfli). 


Anemone. Windröschen. 

* Hepatica L. (Hepatica triloba Chair). Leberblume. In 
Wäldern und Gebüschen, von der Ebene bis in die mittlere 
Region, stellenweise sehr häufig, z. B. im Aarthal von Thun 
bis Meiringen! Im Lauterbrunnenthal bis gegen die Mettlen- 
alp ce. 1600” (Rothenbach). Kanderthal, häufig beim blauen 
See! Obersimmenthal am Fuss des Bäderhorns bei Boltigen 
bis in die Nähe der Waldgrenze (Maurer). 


ARM Bi U Boa 


vernalis L. Auf Alpenweiden der mittleren und höheren 
Region ziemlich verbreitet, z. B.: Ralligstöcke! Faulhorn 
(Brunner), Stockhornkette! u. a. 0. — Fehlt dem Jura. 

nareissiflora L. Auf Weiden der mittleren und oberen 
Region, stellenweise sehr häufig! Gemmenalpgrat! Schynige 
Platte! Mürren! Stockhornkette! u. a. O0. — Zuweilen bis 
zur Buchengrenze herab (Wengen bei c. 1300"!) 

alpina L. Auf Weiden und steinigen Orten der mittleren 
und oberen Region häufig; stellenweise bis unter die 
Buchengrenze herabsteigend (Wengen bei 1200”!) — Var. 
sulfurea. Vorzugsweise auf quarzreicher Unterlage. Am 
Faulhorn. Ki. Scheideck! Schynige Platte! Lauberhorn! 
Häufig ob Mürren. Oberhalb der Bachalp (Brown), Sanetsch 
(Gaudin). 

baldensis L. Gemmi, am Lämmerengletscher (Vulpius). — Eine 
Pflanze der südlicheren Alpenkette. 

= nemorosa L. In lichten Wäldern, in Gebüschen und Baum- 
gärten der unteren Region gemein; stellenweise bis in die 
mittlere Region. 

..ranunculoides L. In Gebüschen, an etwas feuchten Orten, 
selten. Meiringen (Brunner. An der Saane bei Saanen 
(Christeler). 

Ranunculus. Hahnenfuss. 

* aquatilis L. (var. paueistamineus Tausch.) (Koch Syn. 
Ed. 2.) In stehendem und langsam fliessendem Wasser 
hin und wieder. Pohlerenmoos bei Blumenstein! Spiez! 
Interlaken! Weissensee am Ballenberg bei Brienz! Gräben 
am Fuss des Ballenberges (mit schwimmenden Blättern)! — 
Im Ganterischsee bei 1575"! (Maurer, Hügli). 

glacialis L. Auf Geröll- und Schutthalden der höheren Alpen 
an etwas feuchten Stellen von c. 2300% bis zur Schnee- 
grenze häufig. In günstigen Sommern auch an weit höheren, 
vorübergehend vom Schnee entblössten Standorten beob- 
achtet: Oberaarhorn bei 3400” (Lindt). Schreckhorn bei 
3600® (Escher, Girard, Desor, nach Studer, Panorama von 


\ 


a 


Bern). Jungfrau und Finsteraarhorn bis gegen 4000“, und 
noch auf dem Gipfel des Finsteraarhorns (4275) in voll- 
kommenen Exemplaren im September 1872 von Apotheker 
Lohmeier und im September 1873 von Dr. Calberla gefunden 
(s. Jahrbuch des Schweizer Alpenelub VII, p. 530; IX, 
p. 531). — In Grönland bis zum 72.° 
elpestris L. An feuchten oder beschatteten Stellen der oberen 
Region häufig, selten im oberen Theil der mittleren Region. 
Anmerkung. Die auf dem Brienzer Rothhorn und Giffer- 
horn bei Saanen angegebene R. Traunfellnere Hoppe 
ist zu R. alpestris zu ziehen. Der ächte R. Traunfellneri 
scheint der Schweiz zu fehlen. 


«. cconitifolius L. An feuchten Orten, auf Wiesen und Wei- 
den, an Bächen von der Ebene bis in die obere Region, 
stellenweise häufig.. 

parnassifolus L. Auf Felstrümmern der Gemmi (Brown), 
Sanetsch (Gaud.), Oldenhorn (Gaud. Fl. helv., vol. VID). — 
Häufiger in den Waadtländer- und Walliseralpen. 


pyren®eus L. An etwas feuchten Orten der höheren Region, 

selten: Gipfel des Männlichen 2345” (Rothenbach,. Am 
felsigen Ufer des Sägisthalsees 1938” (Tieche). Am Ueber- 
gang vom Aargletscher nach dem Urbachthal (Ziegler). 

= Flammula L. An Sumpfgräben von der Ebene bis in die 
mittlere Region stellenweise häufig, z. B.: Stockenthal! 
Spiezmoos!Faulensee bei Ringgenberg! Meiringen (Brunner) — 
Schwefelbergbad bei 1400” (Hügli). — In kleineren, schmal- 
blättrigen Formen R. reptans Ähnlich. 

«.replans L. Auf feuchtem Sandboden zwischen Därligen und 
\Weissenau (Hügli). 

«Lingua L. Häufig in einem Graben im Faulenseemoos bei 
Spiez ! 

* ıuricomus L. Auf feuchten Wiesen, in Hecken der unteren 
Region stellenweise häufig, z. B.: Reutigen (Hügli), Wimmis! 
Spiez! Därligen! Meiringen (Brunner). 


BR 


montanus Willd. Auf Weiden und im Geröll der Alpen 
und Voralpen häufig, stellenweise bis in die untere Region. — 
Var. gracilis (R. gracilis Schleich.) an steinigen, trockenen 
Orten der höheren Region ziemlich häufig. Var. major 
(R. Gouani Willd.). Faulhorn. Engstlenalp (Fischer-Ooster). 
Villarsii D.C. Auf Alpenweiden hin und wieder, z. B.: Stock- 
hornkette am Leiterengrat. Kl. Scheideck (Rothenbach). 
* acer L. Auf Wiesen und Weiden, von der Ebene bis in die 
obere Region gemein. — Gipfel des Männlichen (2345®)! 
.. lanuginosus L. An feuchten, waldigen Abhängen häufig, 
seltener in der oberen Region, z. B.: Ninenen (Trachsel). 


nemorosus D.C. In Wäldern und auf Weiden der Voralpen 
hin und wieder, z.B.: an der Nordseite der Stockhornkette 
und im Sefinenthal (Fischer-Ooster), Meiringen (Brunner). 

* repens L. An Wegen, auf Grasplätzen der Ebene und Vor- 
alpen häufig. 

* bulbosus L. Auf etwas trockenen Grasplätzen der unteren 
Region stellenweise häufig. 

* arvensts L. Auf Aeckern, im Getreide, selten. Thun (Dietrich). 

Anmerkung. R. sceleratus L. an gedüngten Stellen, selten 
und vorübergehend. Oberhalb Hilterfingen (Brown). — 
R. rutefolius L. unweit der östl. Gebietsgrenze am 
Schönengiebel zwischen dem Brienzer Rothhorn und 
Lungern (Rhiner). 

Ficaria. Scharbockskraut. 

*verna Huds. (Ranunculus Fiaria L.) In Hecken und 
(sebüschen der unteren Region stellenweise häufig, z. B.: 
Thun! Spiez! Interlaken! Justisthal bis 1190"! 

Caltha. Dotterblume. 

* palustris L. An Bächen und Gräben gemein; von der Ebene 
bis in die obere Region, z. B.: Grimsel! Kl. Scheideck 
(2069 ®) | 

Trollius. Trollblume. | 

..europeus L. Ankenbälli. Auf feuchten Wiesen und Weiden 

der Voralpen häufig und bis in die höhere Region auf- 


SE RR ES 


steigend, z. B.: Gipfel des Männlichen (2345%)! Brienzer 

Rothhorn (2351)! — Stellenweise bis an den Fuss der 

Berge herabsteigend, z. B. Reutigenmoos! u. a. 0. 
Aquilegia. Akelei. 

* vulgaris L. Schweiserhose. In Gebüschen an steinigen Orten 
und an trockenen Abhängen der unteren Region häufig, 
besonders var. alrata (A. atrata Koch.). 

alpina L. An felsigen Orten der mittleren und oberen Region 
selten. Am Wellhorn bei Rosenlaui (Brunner); in der Nähe 
der Bettenalp am Wege von Iseltwald auf's Faulhorn (Brown), 
Gasterenthal am Alpetligletscher (Fischer-Ooster), Gemmi 
(Brown), Kiley an der Niesenkette (Maurer), Laubhorn bei 
Lenk (Meissner), Rawyl (Maurer. Am Geltengletscher bei 
Lauenen (Gaudin). 


Delphinium. Rittersporn. 


elatum L. (D. intermedium Ad.) An felsigen Orten der 
mittleren und oberen Region selten. Niesen (Aretius), in 
neuerer Zeit daselbst nicht wieder gefunden. Justisthal 
(Brown). Ueber Iseltwald zwischen 1300 und 1600% (Guth- 
nick). An schattigen Felswänden der Oltscherenalp! Oberhalb 
Rosenlaui und am Schwarzhorn (Brunner), Grindelwald am 
Wetterhorn (Christener), Mürren am Fuss des Brünlihorns. 
Im Tannenwalde am Weg zur Gemmi oberhalb Kandersteg 
(Prof. Brunner). An der Nordseite des Bürglen über dem 
Ganterischsee (Maurer). 


Anmerkung. D. Ajacis L. als Zierpflanze ceultivirt und 
in der Nähe der Häuser zuweilen verwildert, z. B. im 
Ried bei Thun! 

Aconitum. Eisenhut. 

Napellus L. Auf Geröllhalden und Weiden der Alpen häufig, 
besonders auf gedüngten Stellen in der Nähe der Senn- 
hütten. Stellenweise bis in die Thäler herabsteigend. 

Sioerkianum Rb. In Gebiüschen, auf Weiden hin und wieder. 
Auf dem Kies der Kander bei Wimmis (Bamberger, nach 


RER", Goa 


Rhiner). Niesen (Fischer-Ooster). Wahlalp am Stockhom 
(Guthnick). 
variegatum L. (A. rosiratum Gaud,) Wie vorige. Niesen 
(Brown), Lattreienalp im Hintergrund des Suldthals (Vulpius), 
Saanen (von Rütte), Ganterisch und Stockhorn (Brown). 
paniculatum Lam. (incl. A. hebegynum D.C. Gaud. und 
A. cernuum Rb.) Wie vorige: Giessbach. Rosenlaui (Brunner), 
Oberhasli! Grindelwald. Trachsellauenen! Schiltthal bei 
Mürren (Vulpius), Kandersteg (Shuttleworth, nach Rhiner), 
Gemmi (Gaudin), Saanen (Leresche), Stockhornkette. 
«. Lycoctonum L. In Gebüschen, an feuchten, waldigen Abhängen 
von der Waldgrenze bis an den Fuss der Berge häufig. 
Anmerkung. Die Aconitum Arten sind zahlreichen, zum 
Theil als eigene Arten beschriebenen Abänderungen 
unterworfen, welche noch näher zu beobachten sind, 


Astea. Christophskraut. 
«-spWala L. In Wäldern und Gebüschen der unteren Region | 
hin und wieder. Grüsisberg bei Thun (Brown), Moosfluh 
bei Reutigen (Vulpius), Schwarzenmatt bei Boltigen! Un- 
spunnen! Meiringen und Rosenlaui (Brunner) u.a. 0. 
Anmerkung. Helleborus fetidus L., im Jura gemein, scheint 
dem Oberland zu fehlen. 


2. Berberideen. 


Berberis. Sauerdorn. 
* vulgaris L. Erbselen. In Hecken und Gebüschen der unteren 
Region ziemlich häufig; seltener in der mittleren Region, 
z. B. Stufensteinalp bei ce. 1600” (v. Rütte). — Auf Gneiss 
bei Sichellauenen! 


3. Nymphzsaceen. 
Nymphza. Seerose. 
* alba L. Häufig im Faulensee bei Ringgenberg ! 
Anmerkung. Nuphar luteum Sm. findet sich unweit der 
nördlichen Gebietsgrenze im Uebischi- und Amsoldingen- 
see. 


> a u) \ ne a 
MT | En 


A. Papaveraceen. 


Papaver. Mohn. 
alpinum L. Im Geröll der höheren Region, selten. Gadmen- 
fluh (Brunner), Brienzer Rothhorn (Hegetschweiler , Flora 
der Schweiz), Nordabhang der Spielgerten bei Zweisimmen 
(Gempeler). Am Fuss des Ganthorns bei St. Stephan (Im- 
obersteg). — Gummfluh bei Saanen (ausserhalb der Gebiets- 
grenze). 

* Rhoeas L. Auf Aeckern unter dem Getreide hin und wieder, 
z. B.: Thun, Oberhofen, Simmenthal (Maurer). Lauter- 
brunnen (Rhiner), Meiringen (Brunner). 

= dubium L. Ebenso, z. B.: Oberhofen, Spiez! Meiringen 
(Brunner). 

Chelidonium. Schöllkraut. 

= majus L. Auf Schutt, in Hecken, an Mauern in der Nähe 
der Häuser häufig und stellenweise bis zur Buchengrenze 
aufsteigend. Glunten bei Beatenberg 1200”! Gimmelwald 
1300"! — Auf Gneiss bei äusser Urweid (Hasli)! und 
Stechelberg im Lauterbrunnenthal! 


5.. Fumariaceen. 


Corydalis. Lerchensporn. 

* cava Schweigg. In Hecken und Öbstgärten der unteren 
Region stellenweise häufig, z. B. Einigen! Spiez! Därligen 
(Dietrich). 

fabacea Pers. Auf steinigen Weiden, selten: Justisthal an 
der südlichen Thalseite bei ce. 1300” (Vulpius). An der 
Stoekhornkette an mehreren Stellen: Günzenen und Nüsch- 
leten (Vulpius), mittlerer Thalberg (Trachsel), Bunschneren 
am nördlichen Fuss des Niederhorns bei Boltigen (Maurer). 

Anmerkung. Corydalis lutea D.C. verwildert an Mauern 
am Hünibach bei Thun. 
Fumaria. Erdrauch. 

* offieinalis L. Auf eultiv. Boden, auf Schutt in der unteren 

Region häufig. 


NE 


6. Cruciferen. 


Nasturtium. Brunnenkresse. 


* officnale R. Brw. In der unteren Region, in Gräben und 
kleinen Bächen ziemlich häufig, z. B.: Spiez! Faulensee 
bei Ringgenberg! Winkel bei Innerkirchen! u. a. O. 

* palustre D.C. Auf Torfsümpfen der unteren Region, z. B.: 
Reutigenmoos (Brown), Meiringen (Brunner). 


Barbara. 
* vulgaris R. Brw. An Gräben, auf Schutt der unteren Region 
hin und wieder, z. B. Reutigen. Meiringen (Brunner). 


Turritis. | 

.. glabra L. An steinigen Stellen der unteren Region selten. 

Gündlischwand im Lütschenthal (Imobersteg), Innerkirchen 
(Brunner). 


Arabis. Gänsekraut. 

alpina L. An feuchten, steinigen Orten, im Geröll der 
Alpenbäche, häufig von der oberen Region bis an den 
Fuss der Berge. 

sagtttata D.C. An steinigen Orten der unteren Region, selten. 
Am Eingang des Simmenthals und bei Ralligen (Brown). 

«. hirsuta Scop. An trockenen, steinigen Orten der unteren 

Region hin und wieder. 

cıliata Koch (A. ulpestris Rb. A. arcuala Shutllew.) An 
steinigen Orten von der unteren bis in die obere Region. 
Wagnerenschlucht bei Interlaken (Hügli). Zwischen Eisen- 
fluh und Sulsalp bei 1800” (Fischer-Ooster), Steinberg im 
Lauterbrunnenthal (Brown), Meiringen und Rosenlaui (Brunner), 
Gemmi (Brown). Nicht -selten an der Stockhornkette, z. B.: 
Nünenen (Brügger), Stockhorn (Fischer-Oester). — Hohgant 
(Imobersteg). 

serpylifolia Vill. An felsigen Orten, selten. Schafloch im 
Justisthal (Fischer-Ooster), Gasterenclus (Vulpius). 


Bern. Mittheil. 1875. Nr. 876. 


Es 


Bat. 1 RER 


Turrita L. Auf Schutthalden der Simmenfluh bei Wimmis 
(Vulpius). An Kalkfelsen und Geröllhalden in der Wagneren- 
schlucht bei Interlaken! — Im Jura ziemlich verbreitet. 

pumila Jaeg. An felsigen Orten der höheren Region hin 
und wieder, z. B.: Hohgant (Imobersteg), Ralligstöcke 
(Fischer-Ooster), Burgfeld bei Beatenberg! Engstlenalp 
(Fischer-Ooster), Urnenalp im Urbachthal (auf Gneiss), 
Wellhorn und Fuss der Engelhörner (Brunner), Faulhorn 
(Brown), Dreispitz und Schwalmeren (Bamberger). Am 
Oeschenensee! Gemmi (Brown), Niesenhorn bei Lauenen 
(v. Rütte), Stockhorn (Vulpius). 

bellidifolia Jacg. An feuchten Stellen der mittleren und 
oberen Region hin und wieder, z. B.: Justisthal (Vulpius), 
Engstlenalp (Fischer-Ooster), Breitenbodenalp bei Rosen- 
laui! Faulhorn am Bachalpsee (Brown), Lattreienalp an 
der Schwalmeren (Vulpius), Mürren (Vulpius), Gemmi über 
Schwarrenbach (Brown), Niesenhorn bei Lauenen (v. Rütte).— 
Selten in der unteren Region (herabgeschwemmt), z. B. an 
der Simme bei Weissenbach (Maurer). 

corulea Hoenke. An felsigen, etwas feuchten Stellen der 
höheren Alpen ziemlich selten: Wildgerst (Brunner). Zwischen 
Faulhorn und Schwarzhorn (Brown), Roththal an der Jung- 
frau (Fischer-Ooster), Schilthorn am rothen Herd! Gemmi 
(Brown), Albristhorn bei Lenk (Meissner), Rawyl unweit 
des Sees und am Oldenhorn (Leresche),. — Auch auf 
Gneiss: Grimsel (Brown). 


Cardamine. Schaumkraut. 

alpina Willd. An felsigen Orten der höheren, seltener der 
mittleren Region ziemlich häufig, z. B.: Hohstollen am 
Hasliberg! Susten! Grimsel (Brown), Urnenalp im Urbach- 
thal! Wildgerst (Brunner), Faulhorn (Brown), Suleck (Fischer- 
Ooster), Männlifluh an der Niesenkette (Fischer-Ooster), 
Gemmi (Brown). 

resedifolia L. Wie vorige, vorzugsweise auf quarzhaltigem 
Gestein, z. B.: Grimsel! Urbachthal! Gadmen! Faulhorn 


DE , 0 Dee 


(Brown), Ammerten im Hintergrund des Lauterbrunnen- 
thals! Gasteren (Vulpius). 
impatiens L. An steinigen, etwas schattigen Orten der unteren 

Resion, stellenweise häufig, z. B.: Merligen (Christener), 
Zaun bei Meiringen! Unterhalb Guttannen(Rhiner). Zwischen 
Meiringen und Rosenlaui (Brunner), Grindelwald (Guthnick), 
Lauterbrunnen! Kandergrund! Simmenthal bei der Wimmis- 
brücke! und bei Erlenbach (Brown), Klus bei Boltigen 
(Lereche), Saanen (v. Rütte). 

= silwatica Link. An Bächen und feuchten, schattigen Orten 
der unteren Region hin und wieder. Sigriswyl! Wagneren- 
schlucht bei Interlaken! Rosenlaui (Brunner). 

* Juirsuta L. Auf eultivirtem Boden hin und wieder. Thun! 
Oberhofen! Interlaken! Meiringen (Brunner). 

= pratensis L. Auf etwas feuchten Wiesen häufig; stellen- 
weise bis in die höhere Region, z. B.: Wengernalp bei 
1885"! Fallbodenhubel an der Kl. Scheideek bei 2160" 
(Rothenbach). 

*«mara L. An Gräben und Bächen stellenweise häufig; von 
der Ebene bis in die mittlere Region, z. B. Waldeckallmend 
bei Beatenberg (1350")! 


Dentaria.. Zahnwurz. 

». digilala Lam. An waldigen Abhängen, in Schluchten hin 
und wieder, z. B.: Oberhofen (Fischer-Oster), Giessbach! 
Rosenlaui (Brunner)! Gasterenelus bei Kandersteg (Vulpius), 
Boltigen (Maurer). Burgfluh bei Wimmis! Am Fuss der 
Stockhornkette bei Reutigen, Blumenstein u. a. 0. 


Sisymbrium. Rauke. 
= officinale Scop. In der unteren Region, an Wegen, im Geröll, 
auf Schutt in der Nähe der Häuser, gemein. 

Sophia L. Unter überhängenden Felsen am ÖOeschenensee, 
am Weg zur Oeschenenalp (ec, 1600")! Schönbalm im 
Trümmiletenthal bei e. 1470" (Rothenhach). — Eine Pflanze 
der wärmeren Schweiz. 


ae 


* Alliaria Scop. (Alliaria offieinalis Andrz.) In der unteren 
Region, an Wegen, in Hecken hin und wieder, z. B:: 
Hilterfingen (Brown), Goldiwyl! Gunten! Merligen! Inter- 
laken ! Meiringen (Brunner) , Weissenbach bei Boltigen 
(Maurer), 

= Thalianum Gaud. Auf Aeckern und mageren Grasplätzen der 
unteren Region, ziemlich selten. Goldiwyl bei Thun! Gunten 
und Merligen (Hügli), Innerkirchen (Brunner). 


Brassica. Kohl. 

* [oleracea L. Kohl. Kabis.] In mehreren Varietäten eultivirt; 
stellenweise noch in der mittleren (Mürren bis 1630®)! und 
im unteren Theil der höheren Region (Engstlenalp, 1839”, 
Stein im Gadmenthal, 1868") gedeihend. 

* [Rapa L. Weisse Rübe.] Wie vorige. Kl. Scheideck (2069%)! 
Grimsel (Kasthofer). — Var. campestris. Meiringen (Rhiner). 

* /Napus L. Reps] In der unteren Region hin und wieder 
eultivirt. 


Sinapis. Senf. 

* rvensis L. Auf Aeckern der unteren und mittleren Region 

häufig, z. B. Mürren bei 1640”! 
Erucastrum. Bempe. 

-» obtusangulum Rb. An steinigen Orten der unteren Region 
ziemlich selten. Lauterbrunnen, am Weg nach Mürren! 
Meiringen (Guthnick), Kandersteg gegen den Oeschenensee 
(Fischer-Ooster), Saanen (Hügli). 

-« Pollichüi Schp. et Spenn. Wie vorige. Zwischen Brienz und 
Meiringen ! 

Alyssum. Steinkraut. 

* calyeinum L. An steinigen Orten der unteren Region selten. 
Thun! Geröllhalden am Eingang des Simmenthals bei der 
Wimmisbrücke ! 


Anmerkung. A. Wulfenianum Bernh., Gemmi, (Bernoulli 


nach Gremli) — wahrscheinlich Alpenform von A. mon- 
tanum L., ist noch näher zu prüfen. 


Lunaria. Mondviole. 


rediviva L. In Gebüschen der unteren Region selten: Kirchet 
bei Meiringen (Brown, Brunner), Rosenlaui und beim Weissen- 
burgbad (Guthnick), Blumenstein im Fallbachtobel und im 
Sulzigraben (Vulpius). 


Petrocallis. Steinschmückel. 


pyrenaica R. Brw. Auf den äusseren Kalkalpenketten, an 
vereinzelten, felsigen Standorten der höheren Region: 
Hohgant (Schläfli, Fankhauser), Stockhorn, in Felsritzen des 
Gipfels ziemlich häufig! Nünenen (Fankhauser), angeblich 
auch am Ganterisch (Trachsel). Gipfel der Gumfluh bei 
Saanen (Leresche). — Diese zierliche Pflanze tritt durch die 
ganze Alpenkette an vereinzelten Standorten auf und findet 
sich auf den Pyrenäen wieder. 


Draba. Hungerblümchen. 


atzoides L. An felsigen Orten der mittleren und oberen Region 
stellenweise häufig, z. B. Stockhorn! Nünenen (Trachsel), 
Faulhom! u. a. ©. — An einzeinen Stellen auch in der 
unteren Region, z. B. am Eingang des Simmenthals bei 
Wimmis (Brown), Klus bei Boltigen (Hügli), Saanen unter 
den Dorfflühen (v. Rütte). 


lomentosa Wahl. An Felsen der höheren Regiun hin und wieder, 
z. B. Faulhorn (Brown), Schilthorn und Brünlihorn bei 
Mürren (Vulpius), Suleck! Schwalmeren (Bamberger), Lat- 
treienalp und Spiggengrund (Vulpius), Gemmi (Brown), 
Ganterisch (Trachsel), Sigriswyler-Rothhorn ! — Selten tiefer, 
z. B. beim Rosenlauibad (Brunner) — Eine durch grössere, 
schneeweisse Blüthen ausgezeichnete Form (D. nivea Saut. 
Flora 1855, p. 622) auf dem Rawyl (Vulpius). 


Srigida Saut. Wie vorige. Telliluh bei der Engstlenalp (Fischer- 
Ooster), Grimsel (Brown), bei den Leitern im Urbachthal 
(Lindt), Faulhorn! Kalli am Vieschergletscher (Fischer- 
Ooster), Iauberhorn (Rothenbach). Am Grat zwischen der 


a 


Gemmi und dem Ueschenenthal (Vulpius), Niesen (Brown), 
Männlifluh und Rawyl (Fischer-Ooster), Gifferhorn bei Saanen. 


Traunslieineri Hoppe. In der höheren Region selten. — 
Suleck (Fischer-Ooster), Schwalmeren (Bamberger nach Rhi- 
ner), Rawyl (Vulpius). 

Johannis Hort. (D. nivalıs Gaud.) Wie vorige: Oberaar- 
horn, bei 3400” (Lindt.), Faulhorn (Brunner), Roththal an 
der Jungfrau (Fischer-Ooster), Oberhornalp im Hintergrund 
des Lauterbrunnenthals (v. Rütte), Schilthorn! Gemmi (Bam- 
berger), Kiley (Bamberger) und Männlifluh an der Niesen- 
kette (Fischer-Ooster), Gifferhorn bei Saanen ! 

Wahlenbergüi Hartm. (D. fladnizensis et selerophylla 
Gaud.) Wie vorige: Faulhorn! Suleck (Vulpius), Lat- 
treienalp (Vulpius), Gemmi (Gaud. Flor. helv.), Rawyl 
(Vulvius), Gifferhorn bei Saanen! Männlifluh an der Niesen- 
kette (Fischer-Ooster). 


incana L. (D. contorta Ehrh.) An Kalkfelsen der Süd- und 
Westseite des Ganterisch (1600”--1900”®), von Dr. Trach- 
sel entdeckt, auch von Vulpius und Leresche gefunden. — 
Soll auch an der Kaisereck vorkommen (Leresche) ; weiter 
westlich an der Körblitluh (Gremli). — Eine in Mittel- 
Europa sehr seltene, auch in ‘den arktischen Ländern vor- 
kommende Art. 


*verna L. (Erophila E. Mey.) Auf Aeckern der unteren Re- 
gion ziemlich selten. Hilterfingen! Spiez! Meiringen 
(Brunner). 


Gochlearia. Löffelkraut. 


offieinalis L. An Quellen und Bächen selten. Horneckalp 
im Eriz (Dietrich). Früher häufig in Eriz, aber durch starke 
Ausbeutung meist ausgerottet (Trog, nach Rhiner). Justis- 
thal (Brown), Rosenlaui (Brunner). In einer Quelle ober- 
halb des Ganterischsees und am Ufer desselben bei 1575” 
(Maurer, Mügli).,. An einer kalten Quelle nordöstlich vom 
Schwefelbergbad (Muret). 


ii U 


.. saxwalilis Lam. (Kernera Rb.) An Kalkfelsen der unteren 
und mittleren Region ziemlich häufig, z. B. am Eingang 
des Simmenthals bei Wimmis! Zwischen Merligen und Neu- 
haus! — Selten in der oberen Region : Moräne des Eiger- 
gletschers (Rothenbach). 


Camelina. Leindotter. 
..saliva QOrantz. Auf Aeckern, besonders im Lein, hin und 


wieder — Schiltwald ob Lauterbrunnen, in Weizenäckern 
bei 1300”! 

dentata Pers. Wie vorige: Kandersteg (Guthnick), Saanen 
(v. Rütte.) 


Thlaspi. Täschelkraut. 
* arvense L. Auf Aeckern und Wiesen von der Ebene bis in 
die mittlere Region hin und wieder, z. B.: Reichenbach 
im Frutigthal! Meiringen (Brunner), Wengen bei 1400”! 
* nerfoliatum L. Wie vorige. Thun! 
alpestre L. Gsteig bei Saanen (Vulpius).. — Häufig bei 
Chateau d’Oex (Rapin). 
rolundifolium Gaud. Im Geröll und Schutt der höheren 
Alpen ziemlich verbreitet, z. B.: Wellhorn bei Rosenlaui 
(Brunner), Dossenhorn, auf Gneiss (Lindt), Faulhorn! Suleck ! 
Sefinenfurke! Oeschenengrat! Gemmi u.Niesen(Brown), Männli- 
fluh (Fischer-Ooster). — Geröllhalden am Fuss der Gems- 
fluh zwischen Ochsen und Bürglen (Hügli). Stellenweise weit 
über der Schneegrenze, z. B. am Schneehorn an der Jung- 
frau c. 3000” (Fellenberg). — Selten unterhalb der Baum- 
grenze, z. B.: am Weg von der Gemmenalp nach dem 
Justisthal bei ec. 1630” (Fischer-Ooster). 


Biscutella. Brillenschote. 
levigata L. An felsigen Orten der mittleren und höheren 
Region der Kalkalpen ziemlich häufig, — Stellenweise bis 
in die Thäler herabsteigend, so im Geröll der Kien bei 
Kienthal! An der Kandermündung (Brown). — Dem Jura 
fehlend. 


Be 


Hutchinsia. 
alpina R. Brw. An steinigen,, etwas ferırhten Orten der 
oberen Region gemein. — Stellenweise weit über die 


Schneelinie emporsteigend, z. B. Schneehorn an der Jung- 
frau bei ec. 3000" (Fellenberg). — Selten in der mittleren 
und unteren Region, z. B. Schwefelberg bei 1600” (Hügli). 
Im Geröll am Fuss des unteren Grindelwaldgletschers bei 
e. 1000"! — Auch auf Gmneiss, z. B. Grimsel (Christener). 
— Im Jura nur auf den höchsten Gipfeln des südwestl. 
Theils. 


Capsella. Hirtentäschel. 

* Bursa pastoris Mönch. Auf Wiesen und cultivirtem Boden 
gemein; von der Ebene bis über die Baumgrenze auf- 
steigend. Mürren (1656”)! Wengernaip bei 1876” (Rothen- 
bach. Am Faulhorngipfel (Martins). — Auf Gneiss bei 
Inner Urweid! 


Aethionema. Steintäschel. 

saxalile R. Brw. Auf Kalkgeröllen der mittleren und un- 
teren Region im Gebiete des Kander- und Simmenthales: 
Im unteren Gasterenthal! Gasterenclus (Vulpius). Herab- 
geschwemmt in einzelnen Colonien auf dem Kies der Kan- 
dermündung! Am Fuss der Mieschfluh bei St. Stephan, 
c. 1800” (Imobersteg). An der Simme bei Zweisimmen 
(Meissner), Weissenbach (Maurer). — Eine (auch an ver- 
einzelten Standorten im Tessin, Wallis und im südlichen 
Jura vorkommende) südeuropäische Pflanze. 


Raphanus. Rettig. 

* [salivus L.] In Gärten eultivirt. 

* Raphanistrum L.  (BRaphanistrum Lampsana Gürtn.) 
Äuf Aeckern hin und wieder, z.B. Thun! Spiez! Zu- 
weilen bis in die mittlere Region: Obersimmenthal (Maurer). 

Anmerkung. Vereinzelt und vorübergehend angesiedelt: 
Rapistrum rugosum All. Thun! — Neslea paniculata 
Desv, Unterbach bei Meiringen (Brunner). — Isatis 


tinctoria L. Meiringen (Brunner), Reichenbach im Sim- 
menthal (Maurer). — Diplotaxis muralis D. ©. auf Kies- 
boden, selten (Brown). — Lepidium campestre R. Brw. 
An eultivirten Orten (Brown). 


7. Cistineen. 


Helianthemum. Sonnenröschen. 

Kumana Mill. Auf sonnigen Kalkfelsen am Thunersee, ‚zwi- 
schen Neuhaus und der Beatenhöhle (Brown)! ebenso bei 
Meiringen (Brunner) ! — Eine Pflanze der wärmeren Schweiz. 

oelandieum Wahl. (var. glabrum et var. hirtum Koch). 
An steinigen Orten der mittleren und höheren Region ziem- 
lich verbreitet, z. B. Ralligstöcke (Fischer-Ooster), Rosen- 
laui (Brunner), Kl. Scheideek (Rothenbach), Faulhorn (Mar- 
tins), Mürren (Vulpius), Gemmi (Gaud.). 

# vulgare Gerin. An steinigen Orten von der Ebene bis in 
die höhere Region gemein, bes. var. grandiflorum Koch. 


8. Violarieen. 


Viola. Veilchen. 
..palustris L. Auf sumpfigen Weiden, bes. auf Torfboden, 
bis in die obere Region stellenweise häufig, z.B. Wengern- 
alp bei 1885"! Grimsel, auf Torfboden unweit des Spitals! 


= /irla L. In Hecken und Gebüschen der unteren und mitt- 
leren Region häufig. — Var. alba bei Meiringen (Brunner). 

* odorala L. In Hecken und Gebüschen der unteren Region 
häufig. 

..arenaria D.C. An Ufern, selten. Bei Därligen (Dietrich). 

* sjwvestris Lam. Im Wäldern und Gebüschen der unteren 
und mittleren Region häufig. 

».canina L. Auf Weiden und Heideplätzen hin und wieder. — 
Var. ericelorum, Grüsisberg bei Thun. 

».biflora L. An schattigen Stellen, am Grunde feuchter Felsen, 
in der mittleren und höheren Region stellenweise häufig. 
Bern. Mit‘heil. 1875. Nr. 877. 


VAIER 


_— % — f 


_— An einzelnen Stellen bis in die Ebene herabsteigend, 
z. B. an der Burgfluh bei Wimmis! Kandermündung! 
* /rieolor L. Stiefmütterchen. Auf Aeckern und Wiesen der 
Ebene und Voralpen gemein. — In vielen Varietäten. 
lutea Sm. (V. grandiflora Huds.) Auf Wiesen und Wei- 
den der mittleren und oberen Region stellenweise häufig: 
Hohstollen, Joch (Fischer-Ooster). Häufig auf Wiesen bei 
Mürren! Trüttlisberg zwischen Lenk und Lauenen (Vulpius). 
Auf der Stockhornkette ziemlich verbreitet: Weallopalp ! 
Bürglen (Leresche), Ochsen und Nünenen (Brügger), Gan- 
° terisch (Vulpius), Stoekhorn! Sohlhorn (Vulpius). — Fehlt 
dem Jura. 


calcarata L. Auf Alpenweiden der höheren Region, auf den 
meisten Alpen gemein; in mehreren Varietäten. — Im Jura 
auf einigen Gipfeln des südwestl. Theils. 


cenisia L. Im Geröll der höheren Alpen, ziemlich selten: 
Schwarzhorn am blauen Gletscher! Wildgerst (Brunner), 
Wengernalp am Rothstock und an der Moräne des Eiger- 
gletschers (Rothenbach), Schilthorn am rothen Herd! Drei- 
spitz (Brown), Glütschalp an der Schwalmeren und Lob- 
horn (Vulpius), Gemmi am Lämmerengletscher (Brown), 
Öeschenensee (in Freunden)! Am Uebergang von Uesche- 
nen nach Adelboden (Vulpius).. Alpen von Lauenen und 

Gsteig (Vulpius). — 
Anmerkung. V. mirabilis L., nach Brown unweit der 
nördl. Gebietsgränze. (Rossweid bei Thun, in Hecken 
bei Thierachern, Kandergrien), wurde in neuerer Zeit 
nicht mehr gefunden. — Die Angabe von V. collina 
an der Simmenfluh bei Wimmis bedarf der Bestätigung. 


9. Resedaceen. 
Reseda. 
««/utea L. An warmen, steinigen Orten der unteren Region 


hin und wieder, z. B. Thun! Neuhaus im Geröll des Lom- 
bachs! Goldei bei Interlaken! 


w. 
Nee 
x Feen 

AR 


EN 
Gr 


Ah. 


L 


«.luteola L. Ebenso: Bei der Beatushöhle (Brown), Goldei 
bei Interlaken! Meiringen (Brunner). 


10. Droseraceen. 


Drosera. Sonnenthau. 

* rotundifolia L. Auf Torfmooren der unteren Region ziem- 
lich selten. Reutigenmoos! Waldeck bei Beatenberg bei 
1200”! Saanenmööser (Maurer). 

«» longifolia Hayne. (D. anglica Huds.) Auf Sumpfboden 
in der unteren und mittleren Region hin und wieder. Poh- 
lerenmoos bei Blumenstein! Faulenseemoos bei Spiez ! Grim- 
sel auf Torf im Spitalboden c. 1825"! Sumpf auf dem 
Bruchberg bei Boltigen (Maurer). 

Parnassia. 

* palustris L. Auf Sumpfboden und feuchten Weiden von 

der Ebene bis in die höhere Region häufig. 


11. Polygaleen. 
Polygala.. Kreuzbiume. 
* vulgaris L. Auftrockenen Grasplätzen, an Waldrändern von 
der Ebene bis in die obere Region gemein. 

..comosa Schk. Wie vorige, aber seltener, z. B. zwischen 
Brienz und Meiringen (Hügli), Obersimmenthal (Maurer). 
depressa Wend. Bei Thun (Fischer-Ooster). — Eine in den 

Voralpen und im Jura an zerstreuten Standorten vor- 
kommende Pflanze. 

* amara L. Auf Sumpfwiesen häufig. — Var. alpestris (P. 
alpestris Rb.) auf Alpenweiden. 

»Chamebuxus L. In lichten Wäldern, an steinigen Abhängen 
häufig; vom Fuss der Berge bis in die höhere Region, 
z. B. Wengernalp am Eigergletscher 1920” (Rothenbach), 
— Im nördlich vorliegenden Hügelland am Gurnigel und 
im Kandergrien bei Thun, weiter nördlich nur noch herab- 
geschwemmt. — Im Jura selten. 


12. Caryophylleen. 


a. Sileneen. 


Gypsophila. Gypskraut. 
».repens L. An kiesigen Orten, im Geröll der Bäche von der 
höheren Region bis an den Fuss der Berge häufig. — Mit 
den Flüssen bis in die Ebene herabgeschwemmt. 


Dianthus. Nelke. 

silvestris Wulf. An Felsen von der Ebene bis in die höhere 
Region stellenweise häufig; vorzugsweise auf Kalkstein, 
z B. zwischen Neuhaus und Sundlauenen ! Goldei bei Inter- 
laken! Wetterhorn am Gleckstein 2300” (Lindt), Stock- 
hornkette am Leiterengrat zwischen Ganterisch und Nünenen 
(Trachsel), Wandelifluh bei Boltigen (Maurer) und am Weg 
zur Wallopalp! u.a. ©. — Auf Nagelfluh am Jakobshubel 
bei Thun (Brown). Gr. Scheideck (Brown). Auf Gneiss 
an Felsköpfen bei Innerkirchen! 


..superbus L. An steinigen Orten, in Gebüschen von der 
unteren bis in die obere Region, hin und wieder; auf 
Nagelfluh und Kalkstein, z. B. häufig am Grüsisberg und 
bei Hilterfingen (Brown). An der Stockhornkette an meh- 
reren Stellen, Stockhorn bei 2000” (Fischer-Ooster) u.a.0. 

Anmerkung. D, barbatus L. Verwildert am Grüsisberg 
bei Thun (Fischer-Ooster). 


Saponaria. Seifenkraut. 


* officinalis L. An Hecken, Mauern und Waldrändern an 
wärmeren Stellen der unteren Region, hin und wieder, z. 
B. Thun! Interlaken! u.a. 0. 


».ocymoides L. An steinigen Orten, im Geröll an sonnigen 
Abhängen der unteren Region, stellenweise häufig, z. B.: 
am Eingang des Simmenthals bei Wimmis! Spiez! Zwischen 
Merligen und Neuhaus! Goldei bei Interlaken! Meiringen 
(Brunner) u. a. 0. 


TU: 


Anmerkung. Vaccaria parviflora Mönch. (Saponaria Vac- 
caria L.) hin und wieder im Getreide: Meiringen (Brun- 
ner), Obersimmenthal (Maurer). 


Silene. Leimkraut. 


*nqulans L. An Wegen und steinigen Orten von der Ebene 
bis zur Waldgrenze ziemlich häufig. — Mettlenalp (bei 
Wengernalp) 1700"! — Auf Gneiss am Eingange des Ur- 
bachthals! und bei Trachsellauenen! 


* inflata Sm. Auf Wiesen und Weiden gemein; bis in die 
obere Region aufsteigend, z. B. Kl. Scheideck (2069)! 
Obere Oeschenenalp (2300)! Am Faulhorngipfel (Martins). 


quadrifida L. An felsigen Orten hin und wieder. Grünen- 
berg zwischen Eriz und Habkern (Imobersteg), Hohgant 
(Schläfli), Grindelwald am Eiger (Christener). An der First 
im oberen Suldthal! Gemmi (Brown), Alpen von Gsteig und 
Lauenen (Leresche). Stockhornkette an der Nünenen (Brüg- 
ger) und an der Tschingelfluh (Trachsel). — Im Jura am 
Reculet. 


rupestris L. Auf sandigem Boden und quarzhaltigem Ge- 
stein (Gneiss, Quarzsandstein, Eisenstein) vom Fuss der 
Berge bis in die höhere Region, stellenweise häufig, z. D. 
Hohgant (Schläfli). Auf erratischem Schutt auf dem Kirchet 
bei Meiringen! Oberhasli von Innerkirchen bis auf die Grim- 
sel! Gadmen- und Urbachthal! Gr. Scheideck! Faulhorn 
über Grindelwald! Am Wengernalpweg oberhalb Wengen! 
Ammerten im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Gasteren! 
Gemmi über Schwarrenbach (Brown). — Im Jura am Passwang. 


acaulis L. Auf Erde, in Felsritzen und auf Blöcken der 
oberen Region ibereH- häufig, stellenweise weit über die 
Schneelinie aufsteigend, z. B. bei der Clubhütte am Eiger, 
2800” (Lindt), Schneehorn an der Jungfrau, 3350" (Fellen- 
berg). Selten unterhalb der Waldgrenze: Mettlenalp (bei 
Wengernalp) bei e. 1700”! Im Geröll am Fuss des un- 


—_-.90-— 


teren Grindelwaldgletschers bei c. 1000"! — Fehlt dem 
Jura. 

Anmerkung. SS. gallica L. Auf Aeckern, selten (mit 
fremdem Samen eingeführt), z. B. im Lein bei Beaten- 
berg! Silene noctiflora L. (Melandryum Fr.) Wie vorige: 
Oberhofen (Guthnick), Weissenbach bei Boltigen (Maurer). 


Viscaria. Pechnelke. 
ulpina Fr. (Lychnis L.) Bisher nur in den Bergen ober- 
halb Kienthal (Dick, Haller En. plant.) und auf der Gemmi 
am Lämmerengletscher (Brown) gefunden. — Eine Pflanze 
der südlicheren Alpenketten. 


Lychnis. Lichtnelke. 

* #los cuculi L. Auf feuchten Wiesen der Ebene und Vor- 

alpen gemein. — Schwefelberg bei 1400” (Hügli). 
Melandryum. 

* album Garcke (Lychnis vespertina Sibth.). Auf Accken 
an Wegen der unteren Region hin und wieder. Thun! 
Interlaken! u. a. O0. — Viel häufiger im nördlich vorliegen- 
den Hügelland. 

* rubrum Garcke (Lychnis diurna Sibth.) Auf feuchten 
Wiesen und Weiden der Voralpen häufig; stellenweise bis 
an den Fuss der Berge, z. B. auf Wiesen bei Unspunnen! 


Auch in der höheren Region, z. B. Kl. Scheideck an ge- 
düngten Stellen, 2070"! 


Agrostemma. Kornrade. 


* sithago L. Im Getreide, stellenweise häufig. Thun! Spiez! 
Guttannen bei 1050"! Beatenberg, 1300"! 


b. Alsineen. 
Sagina. Mastkraut. 


*procumbens L. Auf Aeckern, an Mauern und Wegen häufig; 


von der Ebene bis in die obere Region, z. B. Gemmenalp- 
horn, 2064"! 


ER 


sacalilis Wimmer (8. Linnwi Presl. Spergula sagimoides 
L.) An etwas feuchten Stellen der Alpen und Voralpen 
hin und wieder, z. B. Rosenlaui (Fischer-Ooster), Faulhorn 
(Martins), Wengernalp ! Ochsen (Trachsel). 


Spergula. Spark. 


*arvensis L. Auf Aeckern, unter dem Getreide, ziemlich 
häufig. Wengen bis c. 1450"! 
Spergularia. 
.rubra Presl. (Lepigonum Wahl.) Auf sandigem Boden im 
Gneissgebiet, selten. Zwischen Guttannen und Handeck 


(Fankhauser), Räterichsboden zwischen Handeck und Grim- 
sel (Guthnick). 

Alsine. Miere. 

laricifolia Wahl. An felsigen Orten der höheren Region, 
selten: Stufensteinalp im Hintergrund des Lauterbrunnen- 
thals, auf Gneiss (Fischer-Ooster), Trachsellauenen (Guthnick), 
Gemmi (Gaud. Flor. helv.). 

verna Bartling. An steinigen Orten der mittleren und oberen 
Region gemein. 

Cherleri Fenzl. (Cherleria sedoides L.) An felsigen Orten 
der höheren Region ziemlich verbreitet und stellenweise 
weit über die Schneelinie aufsteigend; auf verschiedenem 
Gestein. — Fehlt dem Jura. 

Anmerkung. A. Vilarsii Mert. Koch, nach Haller in 
der Klus bei Kandersteg, wurde in neuerer Zeit nicht 
wieder gefunden. — Eine (auch dem Wallis fehlende) 
Pflanze der südlicheren Alpenketten. 


Mehringia. 
muscosa L. In steinigen Wäldern, an schattigen Felsblöcken 


und Mauern der unteren und mittleren Region häufig, be- 
sonders auf Kalkstein. 


„polygonoides Mert. et Koch. Auf steinigen Weiden, im 
Geröll der höheren Alpen, stellenweise häufig, z. B. Engstlen- 


HRRS “Miller 


Alp. Rosenlaui (Brunner), Faulhorn (Martins), Trümmleten- 
thal am Fuss des Mönch! Suleck! Gemmi und Niesen 
(Brown) u. a. 0. — Eine Var. mit fast sitzenden Blüthen 
auf der Schwalmeren (Fischer-Ooster). 


* {rinervia Clairv. In Hecken, an Waldrändern, in der Nähe 
der Häuser; von der Ebene bis in die mittlere Region, z. 
B. Mürren 1630"! 


Arenaria. Sandkraut. 


* serpyllifolia L. An Mauern und Wegen, auf Aeckern in 
der unteren Region häufig. — Wengen bei 1300"! 


eiliata L. An Felsen und steinigenu Orten der mittleren und 
oberen Region gemein. — Stellenweise bis an den Fuss 
der Berge, z. B. im Geröll am Fuss des unteren Grindel- 
waldgletschers, 1000”! Vereinzelt im Strassenkies zwischen 
Leissigen und Spiez! — Im Jura selten. 


biflora L. Auf quarzhaltigem Gestein der höheren Alpen, 
selten: Susten (Bamberger), Windeck am Triftgletscher! 
Grimsel (Guthnick).. Am Unteraargletscher (Girard nach 
Desor), Urnenalp im Urbachthal! Berge bei Rosenlaui 
(Brunner), Zäsenberghorn am Grindelwalder Eismeer (Fellen- 
berg), Faulhorn (Martins). 


Stellaria. Sternmiere. 


cerastoides L. (Gerastium trigynum  Vül) An etwas 
feuchten Orten der höheren Region hin und wieder. Engst- 
lenalp (Fischer-Ooster), Susten (Prof. Brunner), Grimsel (Vul- 
pius), Faulhorn! Wengernalp! Männlifluh an der Niesenkette 
(Fischer-Ooster), Oldenhorn (Leresche). 


..nemorum L. “An feuchten, schattigen Stellen der unteren 
und mittleren Region, hin und wieder, z. B.: Schwefelberg 
1400” (Hügli), Gemmi oberhalb Kandersteg, Bürglialp im 
Kienthal bei c. 1620”! Trachsellauenen! Wengwald ‚bei 
Wengen! Rosenlaui (Brunner). 


* media Vil. Auf cultivirtem Boden, in Gärten und Aeckeın, 
in der Nähe der Häuser gemein. — Auch in den Alpen, 
z. B.: Mettlenalp (bei Wengernalp) bei 1700"! Am Faul- 
horngipfel (Martins). 

* graminea L. In Hecken, auf Aeckern, an Wegen der un- 
teren und mittleren Region gemein. —- Wengen im Getreide 
bis ec. 1450"! 

.. uliginosa Murr. In feuchten Wäldern, an Wegen und Grä- 
ben hin und wieder, von der Ebene bis in die höhere 
Region, z. B. Wengernalp bei 1885"! 


Malachium. Weichkraut. 


* aqualicum Fries. An Gräben und sumpfigen Stellen, be- 
sonders auf Torfboden, stellenweise häufig, z. B.: Thun! 
Reutigenmoos! Brienz! Sulwald ob Eisenfluh! Hahneck- 
wald bei Wengernalp (Rothenbach). 


Gerastium. Hornkraut. 


«+ glomeratum Thuill. Auf Aeckern hin und wieder. — Waldeck 
bei Beatenberg bei 1200"! 

* friviale Link. Auf cultivirtem Boden gemein; bis in die 
höhere Region aufsteigend, z. B. Kl. Scheideck, an ge- 
düngten Stellen, 2069"! 

latıfolium L. Im Geröll der höheren Alpen stellenweise 
häufig, z. B. Grimsel (Seringe), Faulhorn! Suleck! Gemmi 


(Brown). — Stellenweise weit über die Schneelinie: Ober- 
aarhorn bei 3400” (Lindt), Schneehorn an der Jungfrau 
bei e. 3000" (Fellenberg). — Var. glaciale (C. glaciale 


(aud.) Auf den höheren Alpen hin und wieder. 


: alpinum L. An steinigen Orten der höheren Region, hin 
und wieder. Gemmi (Seringe), Ganterisch (Vulpius), Ni- 
nenen (Trachsel), Stoekhorn (Seringe). — In den N. Polar- 
ländern bis zum 80°. 


Bern. Mittheil. 1875. Nr. 878. 


RE NE. 


*arvense L. An Wegen und Waldrändern, hin und wieder. 
— Var. striebum auf Weiden und an steinigen Orten der 
mittleren und oberen Region gemein. 

c. Sclerantheen. 
Scleranthus. Knäuel. 

* cmmuus L. Auf sandigen Aeckern der unteren Region hin 
und wieder, z. B. Oberhasli an mehreren Stellen! — Beaten- 
berg bei 1260"! 


15. Lineen. 
Linum. Lein. i 
* [usitatissimum L. Lein. Flachs.] Häufig eultivirt. Stellen- 
weise bis in die mittlere Region, z. B. Beatenberg bis 1336”] 
Lauenen bis iiber 1500” (Hunziker), Mürren bis 1640"! 
alpinum Jaeg. var. montanum Koch. (L. monlanum 
Schleich.) Auf Alpenweiden des westlichen Gebietes, sel- 
ten. Am Leiterengrat zwischen Ganterisch und Nünenen 
(Trachsel), Südseite des Ganterisch (Brügger), Bürglen (Vul- 
pius). — Oldenhorn (Vulpius), Sanetsch (Brown). 
* catharlicum L. Auf mageren Wiesen und Weiden, von der 


Ebene bis in die obere Region gemein. — N. Abhang des 
Männlichen bei e. 2000"! —- Auf Granitsand bei Trachsel- 
lauenen! 


14. Malvaceen. 
Malva. Malve. 

» Alceu h. An Wegen und Hecken der unteren Region selten. 
Meiringen (Brunner). 

* moschata IL. An Wegen und Hecken hin und wieder, z, B, 
Thun! Hilterfingen, Reutigen, Wimmis (Brown), Simmen- 
thal an mehreren Stellen. 

* silvestris L. An Wegen, auf Schutt in der unteren Region: 
Thun! Oberhofen! Ringgenberg! u. a. O. 

* vulgaris Fr. (M. neglecla Wallr.) An Mauern, auf Schutt 
in der Nähe der Häuser ziemlich häufig; Wengen bei 1300"! 
— ÖOberhasli auf Gneiss! 


LER FTaN N 


Althaa. Eibisch. 
* fofficinalis L.] In Gärten häufig eultivirt. 


15. Tiliaceen. 


Tilia. Linde. 

* grandifolia Ehrh. (T. platyphylia Scop.) Sommerlinde. 
In der unteren Region hin und wieder, meist in einzelnen 
Exemplaren in der Nähe der Häuser. — Wengen bei 1200=! 

* narvifolia Ehrh. (T. ulmifolia Scop.). Winterlinde. Wie 


vorige. Häufig auf dem Brünig (Brown). 


16. Hypericineen. 


Hypericum. Hartheu. 

* perforatum L. Auf Wiesen und Weiden der unteren und 
mittleren Region gemein. 

* humifusum L. An Wegen, auf Aeckern und Heideplätzen 
der unteren Region hin und wieder, z. B. Thun (Brown), 
Spiez! Meiringen (Brunner). — Beatenberg bei 1200”! 

* quadrangulum L. An feuchten Stellen, von der Ebene bis 
in die obere Region hin und wieder. — Mürren in der 
Nähe der Holzgränze! Stockhorn (Fischer-Ooster). 

* letraplerum Fries. An feuchten Stellen, hin und wieder. 

».monlanum L. In lichten Wäldern und Gebüschen von der 
Ebene bis zur Buchengrenze stellenweise häufig, z. B. Wim- 
mis! Interlaken! Lauterbrunnenthal! Beatenberg! u.a. O. 

+. hirsutum L. An feuchten Stellen, in Gebüschen, an Gräben, 
in der unteren Region hin und wieder! Zwischen Wimmis 
und Reutigen! 


17. Acerineen. 
Acer. Ahorn. 
* Pseudoplatanus L. Bergahorn. Einzeln und in lichten Be- 
ständen von der Ebene bis in die mittlere Region häufig! 
In vielen Alpenthälern in der Nähe und z. Thl. oberhalb 
der Buchengrenze in kräftigen Exemplaren gesellig auf- 


RR N 


tretend. -— Oberhasli bis c. 1000”! Wengen und Saxeten 
über 1300"! Alpiglen zwischen Grindelwald und der Kl. 
Scheideck bei e. 1550"! Gadmenthal bis 1600” (Rätzer). 

* platanoides L. Spitzahorn. Lenne. In der unteren Region 
hin und wieder, meist angepflanzt, z. B. Thun! Interlaken! 
Grindelwald (Guthnick), Lenk (Meissner). 

* campesire L. Feldahorn. Massholder. An Waldrändern, 
Gebüschen und Hecken, von der Ebene bis zur Buchen- 
grenze häufig. — Beatenberg bei der Kirche (1150”)! 


18. Hippocastaneen. 


Aesculus. Rosskastanie. 
* [Hippocastanum L.] In der unteren Region hin und wie- 
der eultivirt. Beatenberg beim Pfarrhause ein kräftiges 
Exemplar bei 1148”! 


19. Ampelideen. 


Vitis. Weinstock. 

[vinifera L.]| An geschützten, sonnigen Lagen am Thuner- 
see stellenweise (in Weinbergen) cultivirt: Thun, Hilter- 
fingen, Oberhofen, Gunten (bis ce. 720” ansteigend), Mer- 
ligen. In geringerer Ausdehnung am westlichen Ufer: Im 
Ghei zwischen Einigen und Spiez. Am Siüdabhang des 
Spiezberges und bei Faulensee. — Ausserhalb dieser Be- 
zirke wird der Weinstock noch hin und wieder in wärme- 
ren Lagen am Spalier gezogen. 


20. Geraniaceen. 


Geranium. Storchschnabel. 

«pheum L. (var. lividum Koch. @. lividum L’Herit.) In 
Gebüschen, auf Wiesen und Grasplätzen, besonders im west- 
lichen Gebiet an vereinzelten Stellen häufig: Tkalberg an 
der Stockhornkette (Lehrer Langhans), Waldried bei Ober- 
wyl (Maurer). Am Weg von der Boltigenklus zur Wallop- 
alp von 1300" —-1670” stellenweise sehr häufig! Am Fuss 


BINCMIERE:. n Noms 


des Niesen bei Wimmis (Brown), Kandergrund (Vulpius), 

Gemmi über Kandersteg (Brown). — Faulhorn über Iselt- 

wald (Brown). 

.. silvaticum L. Auf Wiesen und Weiden der Voralpen ge- 
mein; oft bis an den Fuss der Berge, z. B. bei Wimmis! 
Spiez! Därligen! Wilderswyl! u. a. 0. Auch an etwas 
feuchten Stellen der oberen Region, 2. B. Gipfel des Männ- 
lichen 2345”! 

® palustre L. An feuchten Orten der unteren tegion, in 
Hecken und an Gräben hin und wieder, z. B. am Bächi- 
hölzli bei Thun (Brown), Stockenthal! Unteres Lauter- 
brunnenthal! Häufig zwischen Brienz und Meiringen! u. a 0. 


..sangwineum L. Auf sonnigen Kalkfelsen und Geröllhalden, 
in Gebüschen und lichtem Wald im wärmeren Theil der 
unteren Region stellenweise sehr häufig, z. B. zwischen 
Merligen und Neuhaus! Goldei bei Interlaken! Brienz ! 
Innerkirchen (Brunner); An sonnigen Felsen zwischen Rei- 
chenbach und Wallopalp (Maurer)! 


® pyrenaicum L. In Hecken, an Mauern und steinigen Orten 
der unteren und mittleren Region häufig; stellenweise bis 
gegen die Waldgrenze aufsteigend. Mettlenalp (bei Wen- 
gernalp) 1700"! Bärwengi am Männlichen 1820"! 

= pusillum L. In der unteren Region an Mauern, an Wegen, 
auf Schutt, hin und wieder, z. B. Thun! Meiringen (Brun- 
ner). 

* disseetum L. In der unteren Region auf Aeckern, im Ge- 
treide, ziemlich häufig. 

* eolumbiomum L. Ebenso. 

«.molle L. An Wegen und Mauern der unteren Region hin 
und wieder, z. B. Hilterfingen (Brown), Spiez! Interlaken! 


* Roberlianum L. An schattigen Mauern und Felsen, im Geröll 
der unteren und mittleren Region häufig; seltener in der 
oberen Region, z. B. Wengernalp am Eigergletscher (Rothen- 
bach). — Auf Gneiss bei Trachsellauenen und im Oberhasli! — 


BR 


Erodium. Reiherschnabel. 
.«. cieutarium LHerit. An sonnigen, steinigen Orten in der 
Goldei bei Interlaken! selten. 


21. Balsamineen. 


Impatiens. Springkraut. 

«« Noli-tangere L. In der unteren Region an feuchten, schat- 
tigen Orten, im Geröli stellenweise häufig, z. B. Thun gegen 
Steffisburg! Burgfluh bei Wimmis! Niesen oberhalb Heu- 
strich! Hondrichberg bei Spiez! Wagnerenschlucht bei 
Interlaken! Geröll der Lütschine oberhalb Lauterbrunnen ! 
Brienz! Ob.-Hasli zwischen Innerkirchen und Urweid! Saanen 


u. 2.0. 
Anmerkung. I]. parviflora D.C. Häufig an der Brücke 
bei Weissenburg (Hügli)! — Aus Asien stammend, an 


mehreren Stellen in Mittel- und Nord-Europa verwildert; 
auch in der Schweiz an mehreren Standorten beobachtet. 


22. Oxalideen. 


Oxzalis. Sauerklee. 

* Acetosella L. In Wäldern der unteren und mittleren Region 
gemein. — Mettlenalp (bei Wengernalp) bis c. 1800"! — 
Auf Gneiss bei Trachsellauenen! und Handeck! 

Anmerkung. O. strieta L. Häufig auf einem Acker am 
Fuss des Jakobshubels bei Thun! — Aus N.-Amerika 
stammend. 


23. Celastrineen. 


Evonymus. Spindelbaum. 
*europea L. In Hecken, an Waldrändern der unteren Region 
hin und wieder. 


24. Rhamneen. 
Rhamnus. Wegdorn. 


* cathartica L. Kreuzdorn. In Gebüschen, an Ufern der 
unteren Region ziemlich häufig; bis gegen die Buchengrenze 


aufsteigend. Häufig an sonnigen Felsen zwischen Neuhaus 
und Sundlauenen ! 

alpina L. An felsigen Abhängen, auf Geröllhalden hin und 
wieder. Bei ber Beatenhöhle! Eingang des Simmenthals 
bei Wimmis! Günzenen (Vulpius). Klus bei Boltigen! 
Oberhalb der Blankenburg bei Zweisimmen (Rhiner). 

pumila L. An steinigen Abhängen, in Felsritzen von der 
unteren bis in die obere Region hin und wieder, z. B. 
Ralligstöcke (Fischer-Ooster). Meiringen und Rosenlaui 
(Brunner), Faulhorn (Guthnick), Wengernalp am Eiger- 
gletscher (Rothenbach), Stufensteinalp im Lauterbrunnenthal 
e. 1600” (v. Rütte), Wandelifluh bei Boltigen (Hügli), 
Südseite des Stockhorns (Brown, Guthnick). 

* Frangula L. (Frangula Almus Mill.) Faulbaum. In Ge- 

büschen, an Ufern, von der Ebene bis gegen die Buchen- 
grenze ziemlich häufig. — Beatenberg bei 1250"! 


25. Papilionaceen. 
Genista. Ginster. 

«.sagülalis L. (Gytisus Koch). An sonnigen Waldrändern, 
selten. Meiringen (Brunner). Zwischen Saanen und Ab- 
läntschen (v. Rütte). — Häufig im Jura. 

Cytisus. 
alpinus Mill. Im Tschertschisthal bei Saanen (v. Rütte). — 
Eine Pflanze der südwestl. Schweiz. 
Ononis. Hauhechel. 

* spinosa L. An Wegen, auf Weiden, in der unteren Region 
gemein. 

*repens L. (O0. procurrens Wallr.) Ebenso. Wengen bei 
1300” ! 

Anmerkung. OÖ. rotundifoka L,, nach Suter (Gaud. Flor. 
helv.) auf der Gemmi, wahrscheinlich am Südabhang 
(ausserhalb der Gebietsgrenze). 


a 


Anthyllis. Wundklee. 
* Vulneraria L. Auf Wiesen und Weiden gemein: von der 
Ebene bis in die höhere Region. 
Medicago. Schneckenklee. 
* [sabiva L. Luzerne]. In der unteren Region häufig eul- 


tivirt. 
* Jupulina L. Auf Grasplätzen der unteren und mittleren Re- 
gion gemein. — Am Männlichen bei 1800" ! 


Melilotus. Honigklee. 
* macrorrhizus Pers. An Gräben und etwas feuchten Stellen 
der unteren Region hin und wieder. 
* albus Desr. An steinigen Orten der unteren Region stellen- 
weise häufig, z. B. Thun! Wilderswyl! Lütschenthal! 
* offieinalis Desr. (NM. arvensis Wall.) Ebenso: Thun! 
Interlaken! Brienz! Auf Gneiss bei Urweid (Ob.-Hasli) ! 


Trifolium. Klee. 

*pralense L. Auf Wiesen und Weiden von der Ebene bis in 
die obere Region gemein. — Gipfel des Männlichen 2345*! 
Am Faulhorngipfel (Martins). — Var. nwale, Grimsel, im 
Aargeröll! u. a. 0. 

* medium L. An Waldrändern, in Gebüschen der unteren 
und mittleren Region häufig. 

rubens L. An sonnigen, felsigen Orten, in Gebüschen der 
unteren Region: Am Thunersee zwischen Neuhaus und 
Merligen! (von der Normalform durch zottig behaarte 
Stengel und Blattstiele abweichend). Lütschenthal (Brown). 
Zwischen Meiringen und Innerkirchen ! 

*arvense L. In der unteren Region auf Aeckern, an Wegen, 
selten. Thun ! 

* fragiferum L. Auf Sumpfwiesen, längs der Wege und Grä- 
ben, ziemlich selten. Reutigenmoos bei Glütsch! Neuhaus! 
Bönigen! Moosrain bei Ringgenberg ! 

alpinum L. Auf Weiden der oberen und theilweise auch 
der mittleren Region ziemlich verbreitet und stellenweise 


RES: | are 


sehr häufig, z. B. Hohstollen am Hasliberg! Oberhasli ober- 
halb der Handeck! und am Unteraargletscher (Girard nach 
Desor). Rosenlaui (Brunner), Faulhorn unterhalb der Bach- 
alp, bis in die Waldregion ce. 1700” herab! Wetterhorn 
am Gleckstein 22502300 (Lindt), Wengernalp bis gegen 
Wengen (ce. 1400") herab. Mürren, häufig am Weg nach 
Gümmelen! Bondalp im Kienthal! Gemmi (Gaud.), Bühlberg 
bei Lenk! Sanetsch und Trüttlisberg (Leresche), Niesen 
(Vulpius). — Auf den äusseren Kalkketten selten. Stock- 
horn (Gaud. Flor, helv.) — Unterhalb der Buchengrenze 
zwischen Falcheren und Zaun (bei Meiringen) e. 1150"! 
— Fehlt dem Jura. 

..monlanum L. Auf Weiden, an Wegen der unteren und 
mittleren Region gemein. 

* repens L. Auf Grasplätzen von der Ebene bis in die höhere 
Region gemein. — Gipfel des Männlichen, 2345" ! 

pallescens Schreb. Am Unteraargletscher (Girard nach Desor). 

eespilosum Reyn. An etwas feuchten Stellen, im Geröll 
der mittleren und oberen Region, häufig, stellenweise auch 
tiefer, z. B. im Geröll am Fuss des unteren Grindelwald- 
gletschers bei ce. 1000"! 

badıum Schreb. Auf Weiden und Grasplätzen der mittleren 
und oberen Region ziemlich häufig; stellenweise in der 
. unteren Region, z. B. im Geröll am Fuss des unteren Grin- 
delwaldgletschers bei ce. 1000"! 

* agrarium L. (T. awreum Poll.) In der unteren Region, an 
Wegen, auf Aeckern hin und wieder, z. B. Därligen! Mei- 
ringen (Hügli), Oberhasli! 

*procumbens L. (T. campestre Schreb.) Auf Wiesen, an 
Wegen, hin und wieder. | 

“= minus Relhan. (T. filiforme Koch). An feuchten Gras- 
plätzen hin und wieder. Meiringen (Brunner). 

Lotus. Schotenklee. 

= corniculatus L. Auf Grasplätzen von der Ebene bis in die 
obere Region gemein. 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 879. 


BR 3 le 
* uliginosus Schkuhr. An sumpfigen Stellen der unteren Re- 


gion, hin und wieder. Stockenthal! Zwischen Goldiwyl und 
Teufenthal! Meiringen (Brunner). 


Tetragonolobus. Spargelerbse. 

* siliquosus Roth. Auf etwas feuchten Grasplätzen der un- 
teren Region, stellenweise häufig, z. B. Reutigenmoos! Kan- 
dermündung! Obersimmenthal (Rhiner), Interlaken Brienz! 
BAND 


Robinia. Robinie, Akazie. 
* [Pseudaeaeia L.] In der unteren Region, bei Häusern, an 
Strassen und Dämmen häufig eultivirt. 


Phaca. Berglinse. 

frigida L. An felsigen Orten der oberen Region stellen- 
weise häufig, z. B. Wellhorn bei Rosenlaui (Brunner), Faul- 
horn! Trümmletenthal am Fuss des Mönch! Mürren am 
Fuss des Brünlihorns! Trachsellauenen! Lattreienalp an 
der Schwalmeren (Vulpius). Niesen, Kiley und Männlifluh 
an der Niesenkette. Rawyl (Vulpius). Stockhornkette auf 
der Wallopalp und am Bürglen (Maurer), Ganterisch und 
Nünenen (Trachsel) u. a. 0. 

alpina Wulf. In Geröllen »im Eisboden« bei Grindelwald 
(Christener), Kienthal (Gaud. Fl. helv.), Grimsel (Girard). 

australis L. Auf Alpenweiden der oberen Region ziemlich 
verbreitet, z. B. Brienzer Rothhorn! Faulhorn (Guthnick), 
Lattreienalp (Vulpius). Niesen und Männlifluh (Fischer- 
Ooster). Bürglen (Vulpius), Ganterisch (Trachsel) u. a. O. 

astragalina D.C. Wie vorige. Stellenweise in die Thäler 
herabsteigend, z. B, im Geröll am Fuss des unteren Grindel- 
waldgletschers e. 1000"! — Die Phaca-Arten fehlen dem 
Jura. 

Ozytropis. Spitzkiel. 

Halleri Bunge. (0. uralensis D.C.) An vereinzelten Stellen 
der höheren Region des östlichen und westlichen Gebiets: 
Brienzergrat in der Nähe des Tannhorns (Imobersteg), 


BEI 


Hohstollen (Dr. Fankhauser), Gadmen (Jaggi). — Häufiger 
auf der Stockhornkette: Leiterengrat und Ganterisch (Vul- 
pius), Morgetengrat gegen Bürglen (Vulpius), Ochsen 
(Trachsel, Maurer), Widdergalm (Imobersteg), Rothenkasten 
(Maurer). 

campestris D.C. Auf Weiden und im Geröll der mittleren 
und oberen Region häufig; auf verschiedenem Gestein. — 
Stellenweise in die Thäler herabsteigend, z. B. an der 
Lütschine im unteren Lauterbrunnenthal, an der Kander- 
mündung, u. a.0. — Var. cerulea am Schwarzhorn und 
Faulhorn (Guthnick). — Fehlt dem Jura. 

lapponica Gaud. Auf steinigen Weiden der höheren Alpen, 
selten: Faulhorn und Gemmi (Muret), Nordseite des Lötsch- 
passes in der Nähe des Gletschers (Leresche). 

monlana D.C. Auf Weiden der oberen Region häufig. — 
Stellenweise herabgeschwemmt, z. B. an der Lütschine 
zwischen Zweilütschinen und Sandweid! an der Kander bei 
Heustrich (Hügli). — Eine durch etwas kürzere Frucht- 
träger, längere Kelchzähne und dichtere Behaarung der 
O0. eyanea Bieb. sich nähernde Form findet sich in den 
Alpen von Rosenlaui (Brunner) und auf der Oberhornalp 


im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (v. Rütte). — Im 
Jura kommt O. montana auf einigen Gipfeln der südwestl. 
Kette vor. 


Astragalus. Tragant, 

«»glycyphyllus L. In lichten Wäldern und Gebüschen der 
unteren Region, ziemlich selten. Zwischen Thun und Hilter- 
fingen (Brown). Zwischen Reutigen und Stocken! Simmen- 
thal (Maurer), Kienthal! 

Anmerkung. A. depressus L. und A. aristatus L’Hertt., 
an mehreren Stellen der Alpen von Chateau d’Oex vor- 
kommend, sind im Kt. Bern bisher nicht nachgewiesen. 

Coronilla. Kronwicke. 

.». Emerus L. In Wäldern, besonders an bewaldeten, felsigen 
Abhängen der unteren Region, stellenweise häufig, z. B. 


NER OR" 3. Mk 


zwischen Thun und Neuhaus, an mehreren Stellen! Am 
Beatenberg bis c. 1000”! Am Eingang des Simmenthals 
bei Wimmis! Zwischen Spiez und Leissigen! Goldei bei 
Interlaken ! Meiringen (Brunner) u. a. 0. — Häufig im Jura. 
vaginalis Lam. An felsigen Orten, im Geröll, ziemlich sel- 
ten; von der unteren bis in die höhere Region. Sigris- 
wylgrat (Vulpius), in Geröllen an der Simmenfluh bei 
Wimmis! am Oeschenenbach bei Kandersteg! Lattreienalp 
(Bamberger), Grindelwald am Fuss des Wetterhorns (Fischer- 
Ooster.) — Häufiger im Jura. 
«. varıa L. Bei Brienz, am Fussweg nach dem Brünig (Brown). 


Hippocrepis. Hufeisenklee. 
*=.comosa L. Auf trockenen Grasplätzen, an sonnigen Ab- 
hängen, gemein. Von der Ebene bis in die obere Region, 
z. B. am Eigergletscher bei 1980" (Rothenbach). 


Hedysarum. Süssklee. 
obscurum L. An felsigen Ahbhängen der höheren Region 
ziemlich verbreitet und stellenweise häufig, z. B. Rallig- 
stöcke (Fischer-Ooster), Stockhorn! Niesen (Vulpius), Suleck! 
Faulhorn! Am Unteraargletscher (Girard) u. s. w. — Dem 
Jura fehlend. 


Onobrychis. Esparsette. 

* saliva Lam. (0. vieiwfolia Scop.) In der unteren Region 
häufig eultivirt. — Var. montana. (0. monlana D.C.) 
auf Weiden der mittleren und oberen Region häufig. 

Vicia. Wicke, 

..silwvalica L. In lichten Wäldern, an steinigen Orten der 
unteren und mittleren Region stellenweise häufig, z. B. 
Gsteig bei Interlaken! Lütschenthal! Wengen! Simmenthal 
an ımehreren Stellen. Zwischen Wimmis und Reutigen! 
Stockenthal (Brown). — Meiringen (Brunner). 

* Gracca L. In Hecken, an Wegen, gemein; von der Ebene 
bis in die mittlere Region; z. B. Wengen bei 1400! 

Gerardi D.G. Ziemlich häufig am bewaldeten, felsigen Ab- 


iu Re 
SEN RE I 


hang zwischen Merligen und Neuhaus! bis gegen Beaten- 
berg und Waldeck aufsteigend! 

* sepium L. In Hecken, an Waldrändern der unteren und 

‘ mittleren Region, häufig. N. Abhang des Männlichen bei 

1700”! Am Bürglen und Ganterisch bis über die Wald- 


grenze (Maurer). — Var. angustifolia Koch. Ralligstöcke, 
Obersimmenthal (Fischer-Ooster), Ganterischalp bei 1900” 
(Hügli). 


= saliva L. Auf Aeckern der unteren Region hin und wie- 
der. Spiez! 
* hirsuta Koch. Auf Aeckern hin und wieder. Brienz (Rhi- 
ner), Wengen im Getreide bis ec. 1450”! 
* felrasperma Mönch. Auf Aeckern, selten. Eichbühl bei 
Thun (Fischer-Ooster). 
Anmerkung. V. dumetorum L., unweit der nördl. Gebiets- 
grenze bei Buchholz (Vulpius). Bei den Ruinen von 
Jagdburg (Brown). 


Faba. 
* [oulgaris Mönch. (Vieia Faba. L.) Ackerbohme]. Auf 
Aeckern, oft unter Kartoffeln, häufig eultivirt. Wengen 
bei 1300"! 


Pisum. Erbse. 
* sativum L. Häufig eultivirt. Oberhasli bis Guttannen 1050”! 
Beatenberg bis 1290”! Adelboden und Lauenen bis 1500”. 


Lathyrus. Platterbse. 

* pralensis L. In Hecken und Gebüschen der unteren und 
mittleren Region häufig. Wengen bei 1400”! 

«. silwestris L. An Waldrändern der unteren Region hin und 
wieder, z. B. Thun in der Kohleren ! Teufenthal! Beaten- 
berg am Weg nach Merligen (1140")! Brünig (Brunner), 
Meiringen (Hügli). 

helerophyllus L. In Kalkgeröllen der Wandelifluh am Fuss 
des Kienhorns bei Boltigen (Maurer). 


* vernus Bernhardi (Orobus L.) Bisher nur am Hünibach 
bei Thun (Hügli) und bei Schwarzenmatt im Simmenthal 
(Maurer) gefunden. — Im Hügelland der Gegend von Bern 
und im Jura häufig. 

* macrorrhizus Wimm. (Orobus luberosus L.) In Wäldern 
und Gebiüschen, am Grüsisberg bei Thun (Fischer-Ooster). 

luteus Grenier (Orobus L.) An der Stockhornkette, selten: 
An der Südseite des Sohlhorns bei c. 1950” (Vulpius), 
Ochsen (Guthnick), Kaisereck (Lagger). An der Siegleren- 
fuh am südl. Fuss des Niederhorns bei Boltigen, unterhalb 
der Waldgrenze (Gempeler.) 
niger Wimm. (Orobus L.) An Waldrändern der unteren 
Region, selten. Oberhalb Hilterfingen und Oberhofen (Fischer- 
Ooster). Zwischen Oberhofen und Gunten (Vulpius), Kien- 
berg au Eingang des Habkernthales oberhalb der Brücke! 
— Häufiger im Jura. 
Phaseolus. Bohne. 
* [vulgaris L/. In der unteren Region häufig eultivirt. 
* [multiflorus Lam.] Ebenso. 


26. Amygdaleen. 
Persica. Pfirsich. 5 
[vulgaris Miller.] In warmen Lagen der unteren Region 
hin und wieder eultivirt. In Weinbergen im Ried bei 
Thun! 
Prunus. Pflaume. 

* spinosa L. Schwarzdorn. Schlehe. In Gebüschen, an Wald- 
rändern der unteren Region gemein. Selten in der mitt- 
leren Region, z. B. im Simmenthal an mehreren Stellen 
(Maurer). 

* [insilitia L. Pflaumenbaum.] In der unteren Region cul- 
tivirt: 

* [domestica L. Zwetschenbaum.]| Ebenso. 

* qwium L. Süsskirsche. In Wäldern der unteren Region hin 
und wieder. — Häufig eultivirt. In geschützten, sonnigen 


N ae 


Lagen bis an die Buchengrenze, z. B. bei Beatenberg, 
Wengen bis c. 1300”! Adelboden, ce. 1350 (Matthys), 
auch im Obersimmenthal an mehreren Orten bis über 
1300” (Maurer). — Im Oberhasli nur bis Guttannen (1050®)! 
= [Cerasus L. Saure Kürsehe.] Hin und wieder eultivirt. 
* Padus L. Ahlkirsche. In Wäldern der unteren Region hin 
und wieder. 
[Laurocerasus L. Kirschlorbeer.] An geschützten, sonni- 
gen Stellen längs des T'hunersees zwischen Thun und Mer- 
ligen stellenweise eultivirt. 


27. Rosaceen. 


Spiraea. Spierstaude. 
* Aruneus L. (Aruncus sılvester Kosteletsky.) An waldigen 
Abhängen, in Schluchten der unteren Region ziemlich häufig. 
= Ulmaria L. (Ulmaria pentapetala Gelb.) An feuchten 
Stellen, an Hecken und Gräben, in der unteren Region 
häufig; auch auf Gneiss, 2. B. Urbachthal! 


Dryas. Dryade. 

octopetala L. An feisigen Stellen, im Geröll der höheren 
Region häufig; stellenweise auch in der mittleren und 
unteren Region, z. B. auf Weiden unterhalb Kandersteg! 
Im Geröll am Fuss des unteren Grindelwaldgletschers bei 
e. 1000®! In einzelnen Kolonien im Kies der Lütschine, 
Kander, Simme. — Im Jura nur auf den Gipfeln des süd- 
westl. Theiles. — In den N. Polarländern bis zum 79°, 


Geum. Nelkenwurz. 

# urbanum L. In Hecken und Gebüschen der unteren Region 
häufig. Wengen bei 1500"! Auf Gneiss bei Trachsel- 
lauenen! 

# pivale L. Auf feuchten Wiesen, an Bächen und Gräben der 
unteren Region gemein; selten in der ınittleren und höheren 
Region, z. B. Gümmelen bei Mürren e. 1800”! Oberberg- 
alp im Sefinenthal, 1900"! 


PR | 


AR - 


reptans L. (Sieversia Spr.) An felsigen Orten der höheren 
Alpen in der Nähe der Schneelinie stellenweise häufig, z.B. “4 
am Unteraargletscher (Girard nach Desor), Wildgerst (Brun- 
ner). Faulhorn ! An der Schwarzeneck am Westabhang 
des Schreckhorns bei 2780”, mit Ranunculus glacialis u.a. 
die letzte Grenze der Vegetation bildend (Lindt). Roththal 
an der Jungfrau (Fischer-Ooster), Schwalmeren (Vulpius), 
Sefinenfurke! Oeschenengrat! Gemmi (Brown), Oldenhorn 
(Leresche), Albristhorn in der Niesenkette (Fischer-Ooster). 

monlanum L. (Sieversia Spr.) Auf Weiden der höheren 
Region gemein, seltener in der mittleren Region, z. B. 
oberhalb Wengen bei 1400"! 


Rubus. 


* [deus L. Himbeerstrauch. In lichten Wäldern und Ge- 
büschen bis zur Waldgrenze häufig. — Unterhalb Wengern- 
alp bei 1830" (Rothenbach). 


* fruticosus L. Brombeerstrauch. In Wäldern und Gebüschen, 
in Hecken der unteren Region häufig. — Von den zahl- 
reichen, in neuerer Zeit meist als besondere Arten auf- 
gefassten Abänderungen (vergl. Frscher-Ooster Rubi bernen- 
ses 1867, und @remli Beiträge zur Flora der Schweiz 1870) 
sind bis jetzt im Oberlande folgende nachgewiesen: AR. 
suberectus Anderson, in der unteren Region bis e. 1150®, 
z.B. Beatenberg (Fischer-Ooster). — R. ihyrsoideus Wimm. 
(R. candicans Weihe.), bei Thun (Focke). — R. lomen- 
losus Willd., an sonnigen Abhängen der unteren Region 
ziemlich verbreitet, z. B. Thun! Beatenberg! Rugen bei 


Interlaken! u. a. OÖ. — R. discolor Weihe et Nees, in 
Hecken und Lichtungen der Wälder häufig. — R. vesli- 


lus Weihe el Nees, Thun, Interlaken (Focke). — R. v»ul- 
garis Weihe el Nees, bei Oberhofen (Fischer-Ooster). — 
R. glandulosus Bell. in Wäldern gemein. — R. foliosus 
Weihe et Nees, Interlaken (Focke). — R. corylifolius Sm. 


Ra an 


häufig zwischen Thun und Hilterfingen (Fischer-Ooster). — 
R. althewefolius Host. Eichbühl bei Thun (Fischer-Ooster). 


Anmerkung. Von Hybriden sind beobachtet: R, tomen- 


tosusxXvestitus. Interlaken (Focke). — R. c@siusXvestitus 
Interlaken (Focke). — R. cesius X candicans bei Thun 
(Focke). 


* eresius L. An Wegen, Waldrändern, an steinigen Orten, in 
Gebüschen der unteren Region. 

«+. sawatilis L. In Wäldern, an steinigen Orten der unteren 
und mittleren Region ziemlich verbreitet und stellenweise 
häufig, z. B. Beatenberg! Meiringen (Brunner), Rosenlaui! 
Lauterbrunnenthal! Mürren, bis 1800”! Kienthal! Kander- 
grund! Simmenthal (Maurer). — Selten in der oberen Re- 
gion, z. B. am Eigergletscher bei 1950” (Rothenbach). 


Fragaria. Erdbeere. 


* vesca L. In lichten Wäldern und Gebüschen der unteren und 
mittleren Region häufig. — An der »weissen Fluh« am Eiger- 
gletscher bei 1950" (Rothenbach). 


Comarum. Siebenfingerkraut. 


«.palustre L. Auf Torfmooren, von der Ebene bis in die höhere 
Region hin und wieder. Teufenthal bei Thun! Engstlenalp 
(Fischer-Ooster), Grimsel (im Spitalboden)! Bruchberg bei 
Boltigen (Maurer), Saanen (Leresche). 


Potentilla. Fingerkraut. 

* qmserina L. An etwas feuchten Stellen, an Wegen und 
Gräben der unteren Region ziemlich häufig, z. B. Spiez! 
Interlaken! Meiringen (Brunner). — Adelboden ce. 1300”! 

«.argentea L. An steinigen Orten der unteren Region, ziemlich 
selten. Innerkirchen! Miihlethal (Rhiner.. Wengen 1200" ! 
Trachsellauenen (Fischer-Ooster), Weissenbach im Simmen- 
thal (Maurer). 

* replans L. An etwas feuchten Stellen, an Wegen und Grä- 
ben der unteren Region häufig. 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 880. 


* Tormentilla Sibth. (Tormentilla erecta L.) In lichten 
Wäldern, auf Heideplätzen, Weiden und Torfmooren, von 
der Ebene bis in die obere Region gemein. — Gemmen- 
alphorn bei 2064”! 

ourea L, Auf Weiden der Alpen und Voralpen gemein. — 
Stellenweise bis in die untere Region, z. B. Justisthal, ver- 
einzelt bis c. 1000"! — Im nördlich angrenzenden Gebiet 
noch am Gurnigel. 

alpestris Hall. fil. (P. salisburgensis Henke). Auf Wei- 
den der Alpen und Voralpen ziemlich häufig. 

*verna L. Auf trockenen Grasplätzen, an Waldrändern der 
unteren und mittleren Region gemein. 


grandiflora L. An felsigen Orten der oberen und mittleren 
Region stellenweise häufig, z. B. Steinalp bei Gadmen! 
Am Unteraargletscher (Girard nach Desor), Urbachthal! 
Faulhorn! Männlichen! Suleck! Gasteren am Alpetligletscher 
(Vulpius), Kiley an der Niesenkette (Brown). 


minima Hall. fil. An steinigen Orten der höheren Region, 
hin und wieder. Sigriswyler Rothhorn und Geissberg bei 
Engstlenalp (Fischer-Ooster), Wellhorn (Brunner), Kalli am 
Vieschergletscher (Fischer-Ooster), Schwalmeren (Bamberger), 
Schilthorn (Imobersteg), Lattreienalp am Wasmi (Vulpius). 
Häufig auf der Gemmi (Brown) und am Grat zwischen 
Schwarrenbach und Ueschenen (Vulpius). Gifferhorn bei 
Saanen (Imobersteg). 


frigida Vill. An steinigen Orten der höheren Alpen, selten. 
Am Unteraargletscher (Girard nach Desor), Garzen bei Rosen- 
laui (Brunner), Faulhorn (Martins), Lötschpass! 


* Fragariastrum Ehrh. An Wegen und Waldrändern der 
unteren und mittleren Region häufig. 
Anmerkung. P. opaca L. An sonnigen Abhängen am 
Grüsisberg bei Thun und bei Wimmis (Guthnick), wurde 
in neuerer Zeit nicht mehr gefunden. Pe 


Sibbaldia. Sibbaldie. 


procumbens L. Auf steinigen Weiden der höheren Region, 
stellenweise häufig, vorzugsweise auf quarzhaltigem Gestein, 
z. B. Grimsel! Urnenalp im Urbachthal! Faulhorn (Brown), 
Oberhornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Nie- 
sen (Vulpius), Oldenhorn (Leresche). — Vereinzelt bis in 
die untere Region, z. B. im Geröll bei der »gsprengten Fluh« 
unterhalb Guttannen (c. 800")! — Im Jura selten. 


Alchemilla. Sinau, Frauenmantel. 


* vulgaris L. Thaumantel. Auf Wiesen und Weiden gemein; 
von der Ebene bis in die obere Region, z. B. Kl. Scheideck, 
2069"! — var. subsericea häufig in der mittleren und 
oberen Region. 

pubescens Koch. Auf Alpenweiden hin und wieder. Am 
Grat zwischen Ganterisch und Nünenen und auf der Schwal- 
meren (Fischer-Ooster), Laucherfluh am Eigergletscher, 2250” 
(Rothenbach). 

fissa Schumm. An etwas feuchten Stellen der höheren Re- 
gion hin und wieder, z. B. Engstlenalp (Fischer-Ooster). 
Am Unteraargletscher (Girard nach Desor), Faulhorn (Brown). 
Am Eigergletscher und auf der Oberhornalp im Hintergrund 
des Lauterbrunnenthals (Rothenbach), Dürrenberg im Kien- 
thal (Fischer-Ooster), Fermelthal bei St. Stephan (Imober- 
steg). Stockhornkette am Bürglen, Ganterisch und Nünenen 
(Trachsel). 

alpina L. Silberklee, Hasenkle. Auf Weiden der mitt- 
leren und oberen Region gemein. Nicht selten an schattigen 
Felsblöcken und im Geröll bis an den Fuss der Berge, 
z. B. in der Schlucht des Hünibaches bei Thun! Därligen! 
Unspunnen! u. a.0. — Auf Gneiss im Ob.-Hasli und bei 
Trachsellauenen! — A. alpina x vulgaris bei Grindelwald 
(Christ.), Kl. Scheideck (Rothenbach). 

pentaphyllea L. An etwas feuchten, spät vom Schnee ent- 
blössten Stellen der höheren Region, stellenweise häufig, 


a. A 


z. B. Grimsel! Faulhorn ! Schilthom! Obere Oeschenenalp! 
Gemmi (Brown), Kiley an der Niesenkette (Brown), Rawyl 
(Meissner), Oldenalp (Leresche) u. a. O. 


Sanguisorba. Wiesenknopf. 
* offieinalis L. Auf nassen Wiesen, stellenweise häufig, z. B. 
bei der Kandermündung! Zwischen Neuhaus und Weissenau | 
Hahnenmööser zwischen Lenk und Adelboden von 1500” 


bis 1800"! 


Poterium. Becherblume. 
* Sanguisorba L. (Sanguisorba minor Scop.) Auf trockenen 
Wiesen, an Wegen; häufig, von der Ebene bis in die mitt- 
lere Region. — Wengen bei 1400”! 


Agrimonia. Odermennig. 
* Eupaltoria L. An Wegen und Waldrändern der unteren 
nnd mittleren Region hin und wieder. 


Rosa. Rose. 

Diese Gattung bietet in ähnlicher Weise wie Rubus 
grosse Schwierigkeiten für die Bestimmung und Begrenzung 
der Arten. Im Folgenden ist die neueste Monographie: Die 
Rosen der Schweiz, von Dr, H. Christ, 1873, zu Grunde 
gelegt. 

..cinnamomen L. Bei Thun (Brown). — Häufig an der Aare 
zwischen "Thun und Bern. 
«+ alpina L. In Gebüschen und lichten Wäldern vom Fuss der 
Berge bis gegen die Baumgrenze, bes. die Var. pyrenaica 
(R. pyrenaica Gouan). 
pimpinellifolia L. In Gebüschen, an sonnigen Abhängen 
bei Oberhofen und Merligen (Fischer-Ooster). Im unteren 
Justisthal ! 
mollissima Fries. Sigriswyl (Fischer-Ooster). 
pomifera Herrmunn. Var. recondita (R. recondita Puget) 
in der unteren und mittleren Region hin und wieder: Rallig- 
stöcke (Fischer-Ooster), Schwendi ob Stechelberg und Gim- 


ZUBRN 


melwald im Lauterbrunnenthal (Schneider). — Var. Gre- 
niert (R. Greniert Desegl.) im Justisthal (Fischer-Ooster). 

spinulifolia Dematra. Am Thunersee, oberhalb Ralligen 
(Fischer-Ooster). 

+. /omentosa Sm. In Hecken und Gebüschen der unteren und 
mittleren Region hin und wieder. Oberhofen (Kischer-Ooster). 
Oberhalb Sigriswyl (Brown). Zwischen Spiez und Leissi- 
gen! Rugen bei Interlaken (Fischer-OVoster), Mittholz im 
Kanderthal (Rhiner), Simmenthal bei e. 800" (F, Burkhardt 
nach Christ), in mehreren Formen. — Var. subglobosa Baker 
(At. subglobosa Sm.) Därligen (Burkhardt nach Christ). — Var, 
eristata Christ, Därligen (Burkhardt nach Christ), Grindel- 
wald am unteren Gletscher und an der Faulhornkette zwischen 
1300— 1600” (Christ). 
-.rubiginosa L. in Hecken bei Hilterfingen (Brown), — Var. 

comosa (R. comosa Ripart.) Grindelwald (Christ). 

mieranlha Sm. Simmenthal bei ce. 800" (F. Burckhardt, 
nach Christ). — Var, vallesiaca (Christ). (R. vallesiaca 
Lagger et Pugel), Gsteigwyler bei Interlaken ! 

sepium Thuill.  Merligen (Fischer-Ooster), Trachsellauenen 


(Schneider). — Var. arvaliea Christ. (R. arvatica Pugel), 
Neuhaus (Christ), 
graweolens Grenier. — Var. Jordani Christ. (R. Jordani 


Desegl.) Gimmelwald bei Mürren (Schneider), Mürren (Alioth 
nach Christ).  Trachsellauenen (Godet). Simmenthal bei 
ec. 800” (F, Burckhardt, nach Christ). 

.. /omenlella Leman. — Var. Iyrolensis Christ. (R. lyrolensis 
Kerner). Diese bisher nur aus dem Tyrol bekannte Form 
fand F. Burckhardt im Simmenthal bei Weissenburg, Ober- 
wyl und Boltigen (Christ). 

abielina (@rrenier. Neuhaus (Christ), Schwendi im oberen 
Lauterbrunnenthal (Schneider), Mürren (Alioth, nach Christ). 
Grindelwald (Christ). Simmenthal bei e. 800" (F. Burk- 
hardt, nach Christ). 

*canina L. (p. part.) In Wecken und Gebüschen der un- 
teren Region häufig. — Fur. lulehana Leman (R. canina 


BE = 


vulgaris Godet) häufig in den Alpenthälern bis über 800” 
(Christ), z. B. Därligen! Leissigen! Spiez! u. a. 0. — Var. 
dumalis (R. dumalis Bechstein) Därligen ! 

Reuteri Godet. (R. rubrifolia v. pinnatifida, Gaud. Fl. 
helv.) Grindelwald und bis herab nach Neuhaus (Christ). 
Simmenthal, bei c. 800” (F. Burckhardt, nach Christ). — 
Var. Seringei Christ. Grindelwald (Christ). 

rubrifolia Vill. In lichten Wäldern und Gebüschen der un- 
teren und mittleren Region stellenweise häufig, z. B. Rosen- 
laui! Grindelwald! Wengen! Mürren! Beatenberg! u.a. 0. 
— Var. jurana Gaud. Grindelwald (Christ). 


«+ dumetorum Thuill. — Var. Thuillieri Christ. Simmenthal 
bei ec. 800” (F. Burckhardt, nach Christ). 
salevensis Rapin. — Var. adunca Christ, zwischen Stechel- 


berg und Trachsellauenen nicht selten (Godet). 

..corüfolia Frin. Var. fruletorum (R. frutetorum Besser) 
in den Alpenthälern verbreitet (Christ). Hünibach bei Thun 
(Fischer-Ooster), Grindelwald in Hecken (Christ), — Var. 
subcollina Christ, am Thunersee zwischen Spiez und Leis- 
sigen ! 

* qrvensts L. In Hecken, an Waldrändern der unteren Region 
ziemlich häufig. — Var. repens (R. repens Scop.) am 
Thunersee (Christ). — Var. atrata Christ. Neuhaus, am 
Weg nach dem Beatusbade ! 


28. Pomaceen. 


Crategus. Weissdorn. 

* Oxyacantlha L. In Hecken und Gebüschen der unteren Region 
häufig, 

# monogyna Jacg. Ebenso. 

Gotoneaster. Steinmispel. 

«vulgaris Lindl. Auf Kalkfelsen an waldigen Abhängen der 
unteren und mittleren Region hin und wieder, z. B, am 
Thunersee zwischen Merligen und Neuhaus! Rugen bei 
Interlaken! Kandersteg (Brown). 


Re 


.. tomentosa Lindl. Wie vorige und zum Theil an denselben 

Standorten, — Hiünibach bei Thun (Brown). 
Mespilus. Mispelbaum. 

.. /germanica L.] In der unteren Region hin und wieder 

eultivitt. Am Spiezberg! 
Pirus. 

* communis L. Birnbaum. Die wilde Stammform hin und 
wieder in Wäldern. Am Grüsisberg und im Stockenthal 
(Brown). — In zahlreichen Varietäten eultivirt. In geschütz- 
ten Lagen gedeihen weniger empfindliche Sorten stellenweise 
noch im obersten Theil der unteren Region, z. B. bei Beaten- 
berg bis über e. 1200”! Lauenen (am Spalier) bei 1260”! 
(Hunziker). 

* Malus L. Apfelbaum. Wie vorige. — Beatenberg c, 1200”! 
Gadmenthal bis 1300= (Rätzer). Adelboden (Holzapfel) bis 
c. 1350® (Matthys). — Im Aarthal bis Guttannen! 

Aronia. Felsenmispel. 

«. rotundifolia Pers. (Amelanchier vulgaris Mönch). An 
felsigen Orten der unteren Region, stellenweise häufig, z. B. 
am Thunersee zwischen Gunten und Neuhaus! Rugen bei 
Interlaken ! Giessbach! Meiringen (Brunner. Am Eingang 
des Simmenthals bei Wimmis! Kandergrund! Obersimmen- 
thal (Maurer) u. a. ©. 

Sorbus. Eberesche. 

* queuparia L. (Pirus Gertn). Vogelbeerbaum. Gürmsch. 
In Wäldern und in der Nähe der Häuser, vereinzelt von 
der Ebene bis über die Waldgrenze. Mürren bei 1700”! 
Wengernalp am Eigergletscher (Rothenbach). Im Aarthal 
bis ec. 1600"! 

scandica Fries. (Pirus Babingt.) Vereinzelt und selten- 
Spiezfluh (Fischer-Ooster). 

* Aria Crantz (Pirus Ehrh.) Mehlbeerbaum. In lichten Wäl- 
dern, an felsigen Abhängen der unteren und mittleren 
Region häufig. Bei Wengen und Beatenberg bei 1300” 
als starke Bäume. 


BR. hie 


lorminalis Grantz. (Pirus Ehrh.) Grüsisberg und am Hüni- 
bach bei Thun (Fischer-Ooster), 

Chamemespiüus Grantz. (Pirus Ehrh.) An felsigen Orten 
der oberen und im angrenzenden Theil der mittleren Re- 


gion, hin und wieder. Sigriswyler Rothhorn! Rosenlaui 


(Brunner). Zwischen Breitlauenen und der Schynigen Platte! 
Kl. Scheideck! Sulwald ob Eisenfluh! Mürren! Lattreienalp 
(Vulpius), Oeschenenthal (Fischer-Ooster), Nünenen (Trach- 
sel), Stockhorn (Brown) u. a. 0. 
Anmerkung. ©. Aria X aucuparia (S. hybrida L.), an 
der Spiezfluh (Fischer-Ooster). 


29. Onagrarieen. 


Epilobium. Weidenröschen. 


* spicalum Lam. (E. angustifolium Koch). In lichten Wäl- 
dern und Gebüschen der unteren und mittleren Region. 
Wengen bei 1400”! Ob.-Haslithal bis c. 1600"! 

.. rosmarinifolium Henke. (E. Dodonwi Vill.) Au steinigen 
Orten, im Geröll der Bäche, in der unteren und mittleren 
Region hin und wieder, z. B. Kohlerenschlucht bei Thun! 
an Guntenbach bei Sigriswyl! Goldei bei Interlaken! Zwi- 
schen Brienz und Meiringen! Kleines Kienthal! Kandersteg 
(Brown) u. a. O. 

Fleischeri Hochst. Im Geröll der Alpenbäche von der oberen 
Region bis in die Thäler herab, stellenweise häufig, z. B. 
im Ob.-Hasli! Im Geröll am Fuss des unteren Grindelwald- 
gletschers! Am Schmadribach! und an der Lütschine bis 
unterhalb Zweilütschinen! Kienthal! Gasteren! an der Kan- 
der bei Mühlenen! und an der Kandermündung! an der 
Simme oberhalb der Wimmisbrücke! u. a. ©. 

* hirsulum L. An Gräben und feuchten Orten der unteren 
Region ziemlich selten. Stockenthal! Balmholz am Thuner- 
see (Brown), Meiringen (Brunner). 


Ha 


* parviflorum Schreb. (E. molle Lam.) an feuchten Orten der 
unteren und mittleren Region. 

* monlanum L. In Wäldern der unteren und mittleren Region 
häufig. — Var. collinum (E. collinum Gmel.) am Weg 
von Reusch nach der Oldenalp (Leresche). 

* palustre L. An sumpfigen Stellen der unteren und mitt- 
leren Region, besonders auf Torfboden. Reutigenmoos u.a.O. 

*roseum Schreb. Wie vorige. 

trigonum Schrank. (E. alpestre Rb.) An feuchten Stellen 
der Voralpen hin und wieder. Nordabhang der Stockhorn- 
kette (Bamberger). Wallopalp bei 1700"! Ralligstöcke 
(Fischer-Ooster. Zwischen Lauterbrunnen und Mürren! 
Rosenlaui (Brunner), 

origanifollum Lam. (E. alsinefolum Vil.) An Bächen 
und schattigen Stellen, von der unteren bis in die obere 
Region nicht selten, z. B. Stockhorn, Ralligstöcke, Faul- 
horn (Fischer-Ooster), Kl. Scheideck ! Zwischen Lauterbrun- 
nen und Mürren ce. 1000"! Rosenlaui (Brunner). Urbach- 
thal! Engstlenalp (Fischer-Ooster). 

alpinum L. An nassen Stellen der oberen Region, ziemlich 
häufig. 

Oenothera, Nachtkerze. 

* biennis L. An steinigen Orten, an Ufern der unteren Region 
hin und wieder, z. B. Goldei bei Interlaken! Am Fuss des 
Ballenberg bei Brienz (Hügli). — Aus N.-Amerika stammend, 


Circza. Hexenkraut. 

* Jutetiana L. In Wäldern und Gebüschen der unteren Re- 
gion. 

s».intermedia Ehrh. An feuchten, schattigen Stellen der un- 
teren Region, hin und wieder, z. B. Burgfluh bei Wimmis! 
Lauterbrunnenthal! Iseltwald (Guthnick), Meiringen (Brun- 
ner)! Brünig (Brown). 

»alpina L. An feuchten, schattigen Orten der Voralpen, 
stellenweise häufig! Blume! Niesen (Brown), Kandersteg! 
Wengen! Rosenlaui (Brunner) u. a. O. 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 881. 


BIER DL 


30. Halorageen. 


Myriophyllum. Tausendblatt. 
«+. spicalum L. Im Thunersee bei Spiez! Häufig in der Aare 
bei Interlaken! und im Faulensee bei Ringgenberg! 
Anmerkung. M. verticillatum L. und Ceratophyllum demer- 
sum L. unweit der nördl. Gebietsgrenze im Uebischisee. 


31. Hippurideen. 


Hippuris. Tannenwedel. 
«vulgaris L. In stehendem Wasser im Pohlerenmoos bei 
Blumenstein ! 


32. Callitrichineen. 


*verna L. In Gräben und Teichen von der Ebene bis in die 
höhere Region, hin und wieder, Kl. Scheideck bei ec. 2000”! 
Anmerkung. Bei genauerer Untersuchung dürften noch 
andere (nur an den reifen Früchten mit Sicherheit be- 
stimmbare) Arten gefunden werden. 


33. Lythrarieen. 


Lythrum. Weiderich. 
* Salicaria L. An Gräben und auf Sumpfwiesen der unteren 
Region gemein. Sehr häufig zwischen Brienz und der 
Wylerbrücke u. a. O. | 


34. Tamariscineen. 
Myricaria. 

«. germanica Desv. Im Geröll der Flüsse, stellenweise häufig. 
An der Aare von Innerkirchen bis zum Brienzersee! und 
oberhalb Interlaken! An der Lütschine von Lauterbrunnen 
bis zur Mündung hin und wieder. Am Lombach bei Neu- 
haus! an der Kander bei Reichenbach, Heustrich und an 
der Mündung! Längs der Simme an mehreren Stellen, 
Lenk, Grubenwald, Wyler (Maurer). — Mit der Aar, Emme, 
Sense bis weit in das Hügelland herabreichend. 


ER 


35. Portulaceen. 


Portulaca. Portulak. 
* oleracea L. Auf eultivirtem Boden, als Gartenunkraut, zwischen 
Steinen in der Nähe der Häuser, hin und wieder. Thun 
bei der Kirche! 


36. Cradsnlaccen. 


Sedum. Fetikraut. 
maximum Sut. An felsigen Orten, in Geröllen hin und 
wieder. Am Thunersee zwischen Merligen und Neuhaus! 
An Felsköpfen bei Ringgenberg! DBallenberg bei Brienz! 
Latterbach im Simmenthal (Brown). 

.. purpurascens Koch. Wie vorige. Hilterfingen (Fischer-Ooster), 
Ringgenberg und Ballenberg bei Brienz (auf Kalkstein) ! 
Wengen (auf Eisenstein) bei 1400”! Guttannen (auf Gneiss)! 

«+» Fabaria Koch. Oberhalb Hilterfingen (Fischer-Ooster), Saa- 
nenmööser (v. Rütte). 

«. villosum L. Auf sumpfigen Waldwiesen, selten. Bei Heiligen- 
schwendi oberhalb Thun an mehreren Stellen und zwischen 
Sigriswyl und dem Fuss des Rothhorns (Brown), Wengern- 
alp (Rothenbach), Bruchalp zwischen Boltigen und Ablänt- 
schen bei 1500” (Hügli). 

atratum L. Auf steinigen Weiden, an Felsblöcken der 
höheren Region häufig. — Auf Gneiss, Schiefer und Kalk- 
stein. 

annuum L. (8. sawatile Wigg.) An Felsblöcken und Mauern 
von der unteren bis zur oberen Region, auf Gneiss, Granit, 
Eisenstein, stellenweise häufig, z. B. im Guttannen- und Gad- 
menthal! Bachalp am Faulhorn (Brown), Roththal an der 
Jungfrau (Fischer-Ooster). Lauterbrunnen! Wengen! Mür- 
ren! Gasteren (Vulpius). — Fehlt dem Jura. 


«album L. An Felsblöcken, Mauern und im Geröll, von der 
Ebene bis in die obere Region häufig; auf verschiedenem 


EN 


Gestein. — Im Hügelland des Molassegebietes selten, häufig 
im Jura. 

dasyphyllum L. An Mauern und Felsblöcken der unteren 
und mittleren Region gemein. 

*ocre L. An Mauern, auf kiesigen Stellen und mageren Wie- 
sen der unteren Region hin und wieder, z. B. Interlaken! 
Spiez ! 

* serangulare L. (nach Koch). (8. boloniense Lois.) Wie 
vorige. Thun, und an Weinbergmauern bei Oberhofen (Fischer- 
Ooster), Meiringen (Brunner). 

repens Schleich. (8. alpestre Vrll.) An steinigen Orten der 
höheren Region, selten. Faulhorn (Guthnick), Wengernalp 
(Rothenbach), Gemmi über dem Daubensee (Guthnick). — 
Fehlt dem Jura. 

reflerum L. An sonnigen Kalkfelsen der Stockhornkette: 
Wandelifluh bei Schwarzenmatt (Maurer) ! Weissenburgbad! 
Günzenen (Brown). — Häufig im Jura. 

Anmerkung. Rhodiola rosea L. (Sedum Rhodiola D.C.) 
nach Gaud. Flor. helv. am Jochpass, wurde in neuerer 
Zeit nicht mehr gefunden. — Eine Pflanze der südlicheren 
Alpenketten. 

Sempervivum. Hauswurz. 

.. /eclorum L. An Felsen und Mauern von der Ebene bis in 
die höhere Region, z. B. häufig an Kalkfelsen zwischen 
Neuhaus und Sundlauenen! Am Sägisthalsee! Am Eiger- 
gletscher bei 2100” (Rothenbach) u. a. O. 

MHettenianum Schnittspahn und Lehmann (Flora 1855). 
Gneissfelsen bei Innerkirchen! Auf Eisenstein bei Wengen 
oberhalb der Hunnenfluh! Auf Kalkfelsen bei Ringgenberg 
am Brienzersee ! 

monlanum L. An Felsblöcken und steinigen Orten der 
höheren Region ziemlich häufig. — Auf verschiedenem Ge- 
stein. — Dem Jura fehlend. 

Stagelliforme Fisch. (Flora 1855). Dürrenberg im Kienthal! 
Oeschenenalp bei 1600"! (und wohl noch anderwärts). 


REST: 


arachnoideum L. Auf quarzhaltigem Gestein der mittleren 
und oberen Region, stellenweise häufig. Mürren! Roththal 
an der Jungfrau (Fischer-Ooster), Wengernalp! Grimse] 
(Brown). 
Döllianum Lehm. (Flora 1850.) Auf Gneissfelsen bei 
Innerkirchen (Lehmann)! Faulhorn (Brunner). 
Anmerkung. Von den zahlreichen neu aufgestellten Arten 
lassen sich ohne Zweifel bei genauerer Untersuchung 
noch mehrere ermitteln. 


37. Grossularieen. 


Ribes. 

* Grossularia L. (incl. R. uva crispa L.) Stachelbeere. In 
Hecken und Gebüschen der unteren Region. Häufig eulti- 
virt; Beatenberg bei 1150"! 

«alpinum L. In Gebüschen und lichten Wäldern der unteren 
und mittleren Region, stellenweise häufig, z. B. Stocken- 
thal (Brown), Kandergrund! Kienthal! Beatenberg bei 1290”! 
Rosenlaui (Brunner) u. a. 0. 


* [rubrum L. Johannisbeere.] Häufig ceultivirt. — Beaten- 
berg 1150"! Adelboden 1357” (Matthys). — Von Trachsel 
an der Tschingelfluh (Stockhornkette) eitirt. — In neuerer 


Zeit nirgends wild gefunden. 

pelreum Wulf. An der Westseite der Nünenen bei e. 2000” 
(Fankhauser) , und an Felsen der Nordseite des Bürglen 
über dem Ganterischsee (Maurer). 


38. Saxifrageen. 


Saxifraga. Steinbrech. 

Gotyledon L. An Gneissfelsen im Oberhasli, von der unteren 
bis in die obere Region, stellenweise häufig: Zwischen 
Gadmen und der Steinalp! Inner Urweid! Handeck! Urnen- 
alp am Gauligletscher! — Eine für das Gneissgebiet der 
Centralalpen charakteristische Pflanze. 


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Aisoon Jaeg. An Felsen und Felsblöcken, vorzugsweise 
auf Kalkstein; vom Fuss der Berge bis über die Schnee- 
linie gemein. — Auf Nagelfluh in der Schlucht des Hüni- 
baches! und Guntenbaches (Brown). 

mulata L. An feuchten Felsen der unteren Region, beson- 
ders auf Nagelfluh. Ziemlich häufig bei Oberhofen und 
in den Schluchten des Hünibaches und Guntenbaches! 
Faulhorn (Brunner). 

cosia L. An Felsen der mittleren und oberen Region, vor- 
zugsweise auf Kalkstein, stellenweise häufig, z. B. Rallig- 
stöcke! Gemmenalphorn und Niederhorn! Am Wellhorn 
bei Rosenlaui (Brunner), Gleckstein am Wetterhorn bei 
2300” (Lindt), Laucherfluh bei Wengernalp (Rothenbach), 
Triümmletenthal am Fuss des Mönch! Roththal an der 
Jungfrau! Felsen am Oeschenensee! Gasterenelus bei Kan- 
dersteg! Gemmi! Engstligenalp (v. Rütte), Rawyl (Imober- 
steg), Oldenhorn! Spielgerten (Imobersteg), Gsür an der 
Niesenkette (Imobersteg), Nünenen und Ganterisch (Trachsel), 
Stockhorn ! — Stellenweise in die Thäler herabgeschwemmt, 
z.B. am Fuss des unteren Grindelwaldgletschers bei 1000"! 
Vereinzelt an der Lütschine zwischen Sandweid und Zwei- 
lütschinen e. 700"! 


oppositifolia L. In Felsritzen, im Geröll und Schutt der 
höheren Alpen häufig; auf verschiedenem Gestein. Stellen- 
weise weit über die Schneelinie emporsteigend, z. B. Ober- 
aarhorn bei 3400” (Lindt), Schneehorn an der Jungfrau 
bei 3350” (Fellenberg). — Weniger verbreitet in den niedri- 
geren, äusseren Ketten: An der Stockhornkette am Rothen- 
kasten und Bürglen (Maurer), Ganterisch (Vulpius), Nünenen 
(Trachsel), — Niesen (Brown), Sigriswyler Rothhorn! — 
Stellenweise auch in der mittleren und unteren Region, z. B. 
Schwefelberg bei 1500” (Hügli), Justisthal (Vulpius). Im 
Geröll am Fuss des unteren Grindelwaldgletschers bei 1000"! 
und vereinzelte Colonien im Geröll der Lütschine zwischen 
Sandweid und Zweilütschinen, e. 700"! — Im Jura nur 


We aaa 


auf den höchsten Gipfeln des südwestl. Theils. — In den 
N. Polarländern sehr verbreitet, bis zum 81°. — Das Vor- 
kommen der Var. Rudolphrana (8. Rudolphiana Hornsch.) 
im Oberlande bedarf der Bestätigung. 


biflora L. Im westlichen Gebiet, im feuchten Felsgeröll in 
der Nähe der Schneelinie, selten: Albrist (Fischer-Ooster), 
Oldenhorn (v. Rütte). — Eine Pflanze der südlicheren Alpen- 
ketten, 

Kochii Hornung. Im Geröll in der Nähe der Schneelinie 
hin und wieder, z. B. Furtwangpass bei Guttannen! Suleck! 
Schilthorn! Schwalmeren (Vulpius), Lattreienalp (Vulpius), 
Oeschenengrat! Lötschpass! Gemmi! Rawyl und Oldenhorn 
(Leresche). 

Anmerkung. Nach Engler (Monographie der Gatt. Saxi- 
fraga 1872) enthält die $S. Kochti der Herbarien theils 
eine ächte Art (S. macropetala Kerner), theils verschie- 
dene Hybriden zwischen S, oppositifoka und S. biflora, 
es sind daher diese Pflanzen einer wiederholten Prüfung 
zu unterwerfen. 

aspera D.C. An Felsen und steinigen Orten der mittleren 
und oberen Region hin und wieder, besonders auf Gmneiss 
und Eisenstein. — Var. elongata Gaud. (S. aspera L.) 
Bachalp am Faulhorn (Guthnick), Scheideck und Grimsel 
(Gaud. Fl. helv.) — Var. S. bryoides L. Häufiger als 
vorige und höher emporsteigend: Grimsel! Windeck am 
Triftgletscher ! Urnenalp im Urbachthal! Finsteraarhorn, 
über 4000” (Lindt, Jahrbuch des Schweizer. Alpenclub 
Vol. VII.), Faulhorn! Vieschergrat über dem oberen Grindel- 
walder-Eismeer, ec. 3000®= (Fellenberg), Kl. Scheideck! Ober- 
hornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Schwal- 
meren (Fischer-Ooster), Gasteren (Vulpius), Gemmi (Brown), 
Niesen (Brown). 

«» aizoides L. An feuchten, steinigen Orten, an Quellen, im 
Geröll der Bäche, vom Fuss der Berge bis in die obere 


u Walzer 
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Region gemein. — Mit den Flüssen bis in die Ebene herab- 
geschwemmt. — In den N. Polarländern bis zum 80°. 

stellaris L. An feuchten Orten, an Bächen und Quellen der 
mittleren und oberen Region häufig; auf verschiedenem 
Gestein. — Var. robusta Engler (8. Glusii Koch, non 
Gouan) an feuchten Gneissfelsen im östlichen Gebiet stellen- 
weise häufig. Handeck! Gadmenthal! — Die ächte $S. Clusiüi 
ist eine Pflanze des westlicheren Europa. 

cuneifolia L. An feuchten, schattigen Felsen und Felsblöcken 
der unteren und mittleren Region stellenweise häufig, auf 
Gneiss und Kalkstein. Häufig im Guttannen- und Gadmen- 
thal! Kirchet bei Meiringen! Brünig, Rosenlauithal (Brunner), 
Gasterenelus (Vulpius), Gemmi über Kandersteg (Brown). 

— Am westl. Fuss des Widderfeld an der Hohgantkette 

(Imobersteg). — Fehlt dem Jura. 

muscoides Koch. (8. moschata Engler. Monogr.) An Fel- 
sen und steinigen Orten der höheren Region sehr häufig, 
auf verschiedenem Gestein, bis weit über die Schneegrenze 
aufsteigend, z. B. am Finsteraarhorn über 4000” (Lindt, im 
Jahrbuch des Schweiz. Alpenelub Vol.VII.). Selten in der 
mittleren Region. — Im Jura auf einigen Gipfeln der süd- 
westlichen Kette. — Var. vulgaris (S. muscoides Wulf.) 
die verbreitetste Form. — Var. glandulosa (S. moschata 
Wulf.) ebenfalls ziemlich verbreitet. — Var. compueta 
Mert. et Koch auf höheren Alpen: Wellhorn bei Rosenlaui 
(Fellenberg), Oberhornalp im Hintergrund des Lauterbrunnen- 
thals (Fischer-Ooster). — Var. S. atropurpurea Sternb., 
ebenso. Engstlenalp (Fischer-Ooster). 

exaralta Vill. Auf höheren Alpen, selten. Susten (Guthnick). 
Alpen von Rosenlaui (Brunner), Schwarzhorn (Stud. Loh- 
meier), Zäsenberg am unteren Grindelwaldgletscher (Chris- 
tener). Gasterenthal am Gletscher (Fischer-Ooster). — Vor- 
wiegend den südlicheren Alpenketten angehörend. 


planifolia Lap. (S. muscoides All.) Wie vorige. Am Unter- 
aargletscher (Girard nach Desor). Faulhorn, an der Süd- 


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westseite des Gipfels (Guthnick, Brunner). Schwalmeren 
(Bamberger), Lattreienalp und Oldenhorn (Vulpius). 
Seguieri Spreng. Auf höheren Alpen hin und wieder. Faul- 
horn (Brown). An Felsen des Kallı am Grindelwalder- 
Eismeer (Fischer-Ooster. Am Eiger in der Nähe der Club- 
hütte, 2800” (Lindt). Am Aargletscher (Schsrer). 
androsacea L. Auf steinigen Weiden und Felsblöcken der 
höheren Region gemein. 
cernua L. Am Nordabhang des Sanetsch unter überhängen- 
den Felsen, in wenigen Exemplaren (Leresche). Eine in der 
Schweiz sehr seltene, ausser dem angegebenen Standort 
noch an einer Stelle der südlichen Abdachung der Ge- 
birgskette, in den Alpen von Lens gefundene Pflanze. — 
In Spitzbergen und Grönland bis zum 80°. 
«. rolundifolia L. An feuchten, schattigen Stellen, in Wäldern 
und Gebüschen der unteren und mittleren Region, häufig. 
Anmerkung. $. tridactylites L., in der Nähe der nördl. 
Gebietsgrenze an der Aare bei Thun (Brown). — Die 
Angabe von S. stenopetala Gaud. auf dem Faulhorn 
beruht auf einem Irrthum (Christener). — Von hybriden 
Zwischenformen wurden im Oberlande gefunden: $. mu- 
tata X aizoides Girtanner, auf Nagelfluh in den Schluch- 
ten des Hünibaches und Guntenbaches. — 9, cesia X 
aizoides Engler (S. patens Gaud.) am Oldenhorn bei 
2900” (v. Rütte). — $S. oppositifolia X biflora Engler 
(S. spuria Kerner) an der Sefinenfurke (Hieronymus). 
Chrysosplenium. Milzkraut. 
* allernifolium L. An Bächen und feuchten Orten der Wäl- 
der in der unteren und mittleren Region gemein. — Selten 
in der oberen Region, in der Nähe der Sennhütten, z. B. 
Wixihütten auf der Wengernalp 1876” (Rothenbach), Olt- 
scherenalp bei den Oberfeldhütten 1853"! 
Anmerkung. (©. oppositifolium L., unweit der nördl. Ge- 
bietsgrenze im Heimberg bei Thun (Brown). 


Bern. Mittheil. 1875. Nr. 882. 


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39. Umbelliferen. 


Sanicula. Sanikel. 
= europea L. In feuchten Wäldern der unteren Region häufig. 
— Beatenberg bei 1260”! 
Astrantia. Sterndolde. 

minor L. Auf Grasplätzen und Felsblöcken von der unteren 
bis in die obere Region stellenweise sehr häufig. N.-Abhang 
der Ralligstöcke (Fischer-Ooster), Beatenberg bei 1200=! 
Häufig am Niederhorn und Gemmenalphorn bis 2000"! Aar- 
thal vom Kirchet bis auf die Grimsel häufig! Urbachthal bis 
zur Urnenalp! Gadmenthal! Faulhorn! Kastenstein am Grin- 
delwaldgletscher, 2362" (Lindt). Von Wengen (1300”) bis 
zur Wengernalp! Trachsellauenen von c. 1000” bis zur 
Oberhornalp, 2000”! Mürren! Im oberen Suldthal! Untere 
Bundalp im Kienthal! Hintergrund des Gasterenthals (Vul- 
pius). Von Kandersteg bis zur Gemmi! Oldenalp (Leresche)! 
Niesen, am Ahorni (Vulpius). — Fehlt dem Jura. 

major L. Auf Wiesen und Weiden der Voralpen sehr häufig; 
seltener in der höheren Region, z. B. Wengernalp am Eiger- 
gletscher, 1950" (Rothenbach). — Stellenweise bis in die 
Thäler herabsteigend, so im Stockenthal! Burgholz bei 
Wimmis! Am Thunersee längs des südwestl. Ufers von 
Spiez bis Därligen stellenweise häufig! Unspunnen! Gsteig! 
Reichenbach bei Meiringen (Brunner) u.a. 0. — Auch im 
südlichen und mittleren Jura verbreitet. 

Anmerkung. Eryngium alpinum L. nach Aretius am Nie- 
sen, wurde in neuerer Zeit nicht wieder gefunden. Der 
Standort am Jochpass liegt ausserhalb des Gebiets. — 
Cicuta virosa L. unweit der nördlichen Gebietsgrenze 
auf dem Schmidtmoos bei Amsoldingen. 

Apium. Selleri. 

* [graveolens L.] In Gemüsegärten cultivirt. 

Petroselinum. Petersilie. 

* [sativum Hoff'm.] Wie vorige. 


Trinia. 
vulgaris D.C. Auf Kalkfelsen am Eingang des Simmenthals 
bei Wimmis. — Eine Pflanze der westlichen und südlichen 

Schweiz. 


Aegopodium. Geissfuss. 
* Podagraria L. Baumtropfen. In Hecken, an Wegen, in 
der Nähe der Häuser, gemein. Wengen bei 1300"! 


Carum. Kümmel. 
®= (arvi L. Auf etwas feuchten Wiesen und Weiden, von der 
Ebene bis in die höhere Region gemein. Kl. Scheideck, 
2069"! Am Faulhorngipfel (Martins). 


Pimpinella. Biebernell. 

*magna L. In Gebüschen, auf Wiesen und Weiden von der 
Ebene bis in die obere Region gemein. — Var. rosen 
häufig auf Alpenweiden. 

* Saxcifraga L. Wie vorige, doch mehr an trockeneren Stand- 
orten. 


Berula. Berle. 
* angustifolia Koch. In Gräben der unteren Region, hin und 
wieder, z. B. Reutigenmoos! Spiez! 
Anmerkung. Stium latifolium L. unweit der nördlichen 
Gebietsgrenze bei Amsoldingen (Guthnick). 


Bupleurum. Hasenohr. 


ramunculoides L. An felsigen Orten der oberen Region 
ziemlich häufig. — Stellenweise in die Thäler herabsteigend, 
z. B. Grindelwald auf einem Hügel oberhalb des »Adler: 
bei c. 1100"! An Kalkfelsen bei der Simmenbrücke am 
Eingang des Simmenthals, 630"! 
stellatwm L. Auf Gneissfelsen im südöstlichen Gebiet stellen- 
weise häufig. Zwischen Gadmen und der Steinalp! Guttannen 
und Grimsel (Brunner), Urnenalp im Urbachthal! 
Anmerkung. B. falcatum L. Meiringen (Guthnick), kaum 
einheimisch; eine Pflanze der wärmeren Schweiz. 


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Aethusa. Gleisse. 
#* Cynapium L. Hundspetersilie, Gurtenschierling. Auf 
Aeckern und als Gartenunkraut, in der unteren Region gemein. 
Feniculum. Fenchel. 
[offieinale All.] In Weinbergen bei Spiez! (cultivirt). 
Libanotis. Heilwurz. 

monlana Grantz. (Seseli Libanotis Koch.) An Felsen der 
unteren Region stellenweise häufig; vorzugsweise auf Kalk- 
stein. Am Eingang des Simmenthals bei Wimmis! Goldei 
bei Interlaken! Ringgenberg! Ballenberg bei Brienz! Mei- 
ringen! Innerkirchen (auf Gneiss) ! — Seltener in der mitt- 
leren und höheren Region, z. B. Bussalp bei Grindelwald 
(Prof. Brunner), Lattreienalp (Vulpius). An der Stockhorn- 
kette am Bürglen (Leresche), Ganterischalp (Hügli), Nüne- 
nen (Brügger). 

Anmerkung. Seseli coloratum Ehrh., unweit der nördl. 
Gebietsgrenze auf der Thunerallmend (Brown). 
Athamanta. Augenwurz. 

erelensis L. Auf Kalkfelsen und im Geröll der mittleren 
und oberen Region, ziemlich häufig. — Stellenweise bis 
in die Thäler herabsteigend; z. B. im Geröll am Fuss des 
unteren Grindelwaldgletschers, (1000”®)! An der Kien bei 
Kienthal! am Eingang des Simmenthals bei Wimmis, ce. 
630"! — Selten auf Gneiss: Urnenalp im Urbachthal! 

Silaus. Silau. 
* pralensis Bess. Auf Sumpfwiesen der unteren Region hin 
und wieder, Thun! Unweit der Kandermündung! 
Meum. Bärwurzel. 

Mutellina Gertn. Multeren. Auf Alpenweiden häufig; selten 
unterhalb der Waldgrenze, z. B. Mürren bei 1700"! — Fehlt 
dem Jura. 

Gaya. 

simplex Gaud. Auf Alpenweiden stellenweise häufig. — Bis 
über die Schneegrenze aufsteigend, z. B. Schneehorn an der 
Jungfrau bei 3000” (Fellenberg). — Fehlt dem Jura. 


N 


Levisticum. Liebstöckel. 

«+ [offieinale Koch.] In Gärten der Alpendörfer ziemlich häufig 

eultivirt. Ken 
Angelica. 

* sölvestris L. In lichten Wäldern und Gebüschen der unteren 
Region an feuchten Orten häufig. Wengen bei 1300"! — 
Var. montana (A. montana Schleich.) In Bergwäldern 
hin und wieder, z. B. Grüsisberg bei Thun, Giessbach 
(Fischer-Ooster). 

Peucedanum. Haarstrang. 

Gervaria Lap. Auf Kalkfelsen am Thunersee zwischen Mer- 
ligen und Neuhaus! 

Oreoselinum Mönch. Meiringen (Guthnick),. — Wie die 
vorige eine Pflanze der wärmeren Schweiz. 

austriaeum Koch. An Kalkfelsen beim Weissenburgbad 
(schon von Haller eitirt).. An der Wandelifluh bei Reiden- 
bach im Obersimmenthal (Maurer). — Eine Pflanze der 
südlichen Schweiz. 

Thysselinum. 

® nalustre Hoffm. (Peucedanum Mönch.) Auf Sumpfwiesen 
und Torfmooren der unteren Region hin und wieder. Reu- 
tigenmoos! 

Imperatoria. Meisterwurz. 

Ostruthium L. (Peucedanum Koch). Auf Alpenwiesen, in 
lichten Wäldern, von der unteren bis in die obere Region, 
stellenweise häufig, z. B. Burgfeldalp ob Beatenberg! Ober- 
haslithal von der Handeck bis auf die Grimsel! Rosenlaui 
(Fischer-Ooster). Faulhorn! Mürren! Trachsellauenen, häufig 
von 1000” bis gegen die Oberhornalp (2000®)! Gemmi! 
Laubhorn bei Lenk (Meissner). Stockhornkette, auf der 
Wallopalp! und am Sohlhorn (Vulpius). — Fehlt dem Jura. 

Anmerkung. Pastinaca sativa L. Auf Wiesen, an Wegen 
(Brown) — ob im Gebiet? Diese in der ebeneren Schweiz 
stellenweise häufige Pdanze scheint im Oberlande kaum 
einheimisch. 


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Heracleum. Bärenklau. 

* Sphondylium L. Auf Wiesen der unteren und mittleren Re- 
gion gemein; an gedüngten Stellen bis gegen die Wald- 
grenze, z. B. Mürren! 

* monlanum Schleich. (H. asperum Koch.) In Bergwäldern, 
hin und wieder. Beatenberg! 


Laserpitium. Laserkraut. 

latifolium L. Auf Wiesen und an felsigen Orten der Vor- 
alpen, stellenweise häufig, z. B. Balmholz am Thunersee 
(Brown), Rugen bei Interlaken! Meiringen (Hügli), Wengen! 


Kienthal! Kandersteg! Schwarzenmatt bei Boltigen! Thal- | 


berg an der Stockhornkette (Brügger), Burgfluh bei Wim- 


mis! — Selten in der oberen Region, z. B. Bürglen 
(Maurer). — Var. asperum bei Grindelwald (Fischer- 
Ooster). 


Siler L. Auf Kalkfelsen der unteren Region, hin und wie- 
der. Häufig zwischen Neuhaus und der Beatenhöhle! und 
bis gegen Beatenberg, c. 1000”, aufsteigend! Ballenberg 
bei Brienz! Brünig (Brunner), Meiringen! Grindelwald! 
Trachsellauenen ! Schwarzenmatt bei Boltigen (Hügli), Burg- 
fluh bei Wimmis ! 

hirsutum Lam. (L. Panax Gouan. L. Halleri All.) Auf 
Weiden und an felsigen Orten der Voralpen hin und wie- 
der. Hohgant (Imobersteg), Grimsel und Guttannen (Brun- 
ner), Urnenalp im Urbachthal! Grindelwald gegen das Faul- 
horn! Wengen bei 1400”! — Fehlt dem Jura. 


Daucus. Mohrrübe. 

* Carola L. Auftrockenen Wiesen, an Wegen, in der unteren 
Region gemein. Beatenberg bei 1200"! — Qultivirt bis 
in die höhere Region, z. B. Engstlenalp, 1859", Stein am 
Susten 1868” (Rätzer). 


Torilis. Borstendolde. 
* Anthriscus Fmel. In Hecken und Gebüschen der unteren 
Region gemein. Beatenberg bei 1000.®! 


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Anthriscus. Klettenkerbel. 

* silvestris Hoffm., Auf Wiesen, in Hecken und Gebüschen 
der unteren und mittleren Region gemein. — Var. alpesiris 
im Geröll bei Stocken (Bamberger nach Rhiner). 

* [Cerefolium Hoffm.] In Gärten eultivirt und hie und da 
verwildert. 

Cherophyllum. Kälberkropf. 

#qureum L. In Hecken, auf Wiesen, von der Ebene bis in 
die mittlere Region hin und wieder, 2. B. Spiez! Mürren 
bei 1630"! 

Villarsiüi Koch (C. hirsutum L. nach Gremli.) Auf Wie- 
sen und Weiden der Voralpen häufig, z. B. Beatenberg, 
Mürren! Wengen! Grindelwald u. a. 0. — Stellenweise bis 
an den Fuss der Berge, z. B. Reichenbach bei Meiringen! 

= Oieutaria Vill. (C. hirsutum Koch.) Auf feuchten Wiesen, 
an Bächen, von der Ebene bis in die höhere Region ziem- 
lich häufig. 

Myrrhis. Süssdolde. 

.. [odorata Scop.] Auf Wiesen, in Baumgärten in der Nähe 
der Häuser, hin und wieder. Grüsisberg bei Thun (Brown), 
Homberg! Beatenberg! Wengen! Kanderthal! Klus bei Bol- 
tigen (Leresche) u. a. 0. — Kaum einheimisch. 

Anmerkung. Conium maculatum L., nach Brown bei Sichel- 
lauenen im Lauterbrunnenthal, wurde in neuerer Zeit nicht 
mehr gefunden. — Eine Pflanze der wärmeren Schweiz. 


40. Araliaceen. 


Hedera. Epheu. 

* Helit L. In wärmeren Lagen der unteren Region, in Wäl- 
dern, an alten Mauern und Bäumen häufig; in kräftigen 
(reichlich blühenden) Exemplaren bei Oberhofen ! Gunten! 
Spiez! am Gemäuer der Ruinen von Unspunnen! Ringgen- 
berg! u. a, 0. — Beatenberg bei 1150” (Krähenbühl). 


RAD, 


41. Corneen. 
Cernus. Hornstrauch. N 
= sanguinea L. Rother Hartriegel. In Hecken, an Wald- 
rändern der unteren Region, ziemlich häufig. 
*/mas L. Kornelkirsche. Thierlibaum.] In der unteren Re- 
gion hin und wieder eultivirt, z. B. Thun! Spiez! 


42. Caprifoliaceen. 
Adoxa. Bisamkraut. 

* Moschatellina L. An etwas feuchten, schattigen Orten, in 
Hecken und Gebüschen, von der Ebene bis in die obere 
Region. Häufig in den Umgebungen von Thun, am Bächi- 
hölzli! Hünibach! Anhöhen bei Goldiwyl! — Im übrigen 
Theil des Oberlandes an vereinzelten Stellen: Spiez! Mei- 
ringen (Brunner), Justisthal bei c. 1000"! Mürren, im 
Schatten grosser Felsblöcke, ec. 1650”! Wengernalp bei den 
Wixihütten (Rothenbach). 

Sambucus. Hollunder. 

* Ebulus L. Zwerghollunder. In Wäldern, besonders auf 
Lichtungen, und auf etwas feuchten Weideplätzen der un- 
teren Region, häufig. — Wengen bei 1300"! 

*pmigra L. Schwarzer Hollunder. Holder. In Gebüschen 
und in der Nähe der Häuser, hin und wieder. — Oberhalb 
Brienz bei ec. 1000”! An der Thürifiuh bei Reichenbach 
bis gegen die Waldgrenze (Maurer). 

* racemosa L. Waldhollunder. Traubenhollunder. In Ge- 
büschen und lichten Wäldern, auf Weiden in der Nähe der 
Hütten, in der unteren und mittleren Region ziemlich häufig. 
— Wengen bei 1400"! Engstligenalp bei ce. 1800" (v. 
Rütte). — Im Oberhasli bis über die Tannengrenze (Kast- 
hofer.) 

Viburnum. Schneeball. Schlinge. 

* Lantana L. Mehlbaum. In Gebüschen, an Waldrändern 
der unteren Region ziemlich häufig. Beatenberg bei 1030”! 
Obersimmenthal, bis in die mittlere Region (Maurer). 


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* Opulus L. Schmeeballenbaum. An  wärmeren Stellen der 

unteren Region, hin und wieder. 
Lonicera. 

.. [Caprifolium L. Geissblatt.] Als Zierpflanze eultivirt und 
hie und da verwildert, .z. B. in Gebüschen bei Ringgenberg! 

». Perielymenum L. Grüsisberg bei Thun, am Weg nach 
Goldiwyl (Fischer-Ooster). 

= Xylosteum L. Beinweide. In Wäldern und Gebüschen der 
unteren Region gemein. 

“nigra L. In Wäldern der unteren und mittleren Region 
ziemlich häufig. Grüsisberg bei Thun (Brown), Stocken- 
thal! Beatenberg! Wengen! Kandergrund! u.a. 0. 

crerulea L. In Wäldern und Gebüschen von der unteren bis in 
die obere Region hin und wieder, z. B. Sulwald ob Eisen- 
fuh! Schwarzwald in Ammerten! Busenalp im Lauter- 
brunnenthal (Fischer-Ooster), Rosenlaui (Brunner), Saanen- 
möser und Gsteig bei Saanen (Leresche). — Im nördlich 
angrenzenden Hügelland noch bei Schwarzeneck (Vulpius) 
und auf dem alten Kandergrien bei Thun (Brown). 

ulpigena L. In Wäldern der unteren und mittleren Region, 
an feuchten, felsigen Orten. hin und wieder, z. B. Stocken- 
thal (Brown), Spiezfluh! Breitlauenen ob Interlaken ! Giess- 
bach! Rosenlaui (Brunner); Wengen! Sulwald ob Eisenfluh! 
Suldthal! Obersimmenthal (Maurer), Wallopalp bei Boltigen 
(e. 1700")! — Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am 
Gurnigel (Brügger) und auf dem alten Kandergrien bei 
Thun (Brown). 


43. Rubiaceen (Stellaten). 


Sherardia. 
= qrvensis L. Auf Aeckern der unteren Region häufig. — 
Wengen bei 1300"! 
Asperula. Waldmeister. 
faurina L. Im östlichen Gebiet, von Meiringen bis an den 
Thunersee, in Heeken und Gebüschen der unteren Region, 
Bern. Mittheil. 1875. Nr. 883. 


N 


REN 


stellenweise häufig: Kirchet bei Meiringen! Ballenberg! 
Brünig! Häufig am Brienzersee, 2. B. Brienz! (am Weg 
zur Planalp bis c. 1100”), Oberried! Ringgenberg! Giess- 
bach! Iseltwald! —- Seltener im unteren Lauterbrunnenthal 
von Wilderswyl und Gsteig bis Zweilütschinen! Interlaken! 
Sundlauenen am Thunersee ! 
..cynanchica L. An trockenen, steinigen Abhängen hin und 
wieder. Thun (Brown), Meiringen (Brunner). 
* odorata L. Waldmeisier. Häufig in Wäldern der unteren 
Region. 
Anmerkung. Rubia tinctorum L. Verwildert an einer 
Mauer unterhalb der Kirche von Spiez ! 


Galium. Labkraut. 


* erucialtum Sm. (@. Cruciata Scop.) In Hecken und im 
Geröll, an Waldrändern von der Ebene bis gegen die Wald- 


grenze, ziemlich häufig. — Nordabhang des Männlichen 
bei 1800”! 1 

* Aparine L. In Hecken und auf Aeckern gemein. Wengen 
bis e. 1450"! — Zu dieser Art gehört als Form @. Zene- 


rum Schleich. Schönbalm im Trümmletenthal unter über- 
hängenden Felsen (Rothenbach). Gemmi (Seringe nach Gaud. 
Flor. helv.) 


* uliginosum L. In Sümpfen, an Gräben der unteren und 
mittleren Region, hin und wieder. Waldeckallmend bei 
Beatenberg, 1340”! | 

*palustre L. An sumpfigen Stellen hin und wieder. 

* rolundifolium L. In Wäldern der unteren und mittleren 
Region stellenweise häufig, z. B. bei Interlaken! Zwischen 
Lauterbrunnen und Mürren! Wengen bei 1400* u.a. 0. 


«-boreale L. Auf Sumpfwiesen, selten. Saanenmöser (Prof. 
Brunner). 

*verum L. An steinigen Orten, an Wegen und Ufern der 
unteren Region hin und wieder. 


[4 


A, 


* siwatieum L. In Wäldern und Schluchten hin und wieder. 
Häufig in der Kohlerenschlucht bei Thun! Zwischen Mei- 
ringen und Rosenlaui ! (Brunner) u.a. 0. 

* Mollugo L. In Hecken und Gebüschen gemein. — Die z, Thl. 
als Arten beschriebenen Formen (@G. elatum Thuwill., @. 
ereclum Huds. u.a.) sind im Oberlande noch genauer zu be- 


obachten. 
* stlvestre Poll. An steinigen Orten, auf trockenen Grasplätzen 
von der Ebene bis in die obere Region häufig. — Var- 


glabrum Koch, bei Thun (Fischer-Ooster). — Var. alpestre 
Koch, auf Alpenweiden häufig. — Auch bei dieser Art 
sind die Varietäten und ihre Verbreitung noch näher zu 
untersuchen. 

helveticum Weig. Auf etwas feuchtem Sand- oder Kiesboden 
der höheren Region, im Geröll der Gletscherbäche und auf 
Schutthalden häufig. — Stellenweise in die Thäler herab- 
geschwemmt, z. B. an der Kandermündung! — Selten an 
der Stockhornkette, Felsgeröll am Ganterisch- (Guthnick). 


44. Valerianeen. 
Valeriana. Baldrian, 

* offieinalis L. In Hecken und Gebüschen der unteren, stellen- 
weise auch der mittleren Region: Wengen bei 1400”! 
Mettlenalp bei Wengernalp, 1700” (Rothenbach). — Auf 
Gneiss bei Trachsellauenen. — Far. angustifolia an stei- 
nigen Orten hin und wieder, z. B. Wengen bei 1300! 
Beatenberg, 1250"! 

* dioica L. An Gräben und Bächen, auf nassen Wiesen der 
unteren und mittleren Region ziemlich häufig. Schwefel- 
berg bei 1400” (Hügli). 

«. iripteris L. An etwas feuchten, felsigen Orten, in Wäldern 
und Schluchten der unteren und mittleren Region ziemlich 
häufig; bis in die höhere Region aufsteigend, z. B. Wengern- 
alp am Eigergletscher (Rothenbach). — Im nördlich an- 
grenzenden Gebiet am Gurnigel und an Molassefelsen im 
Schwarzwasserthal. 


BE 


montona L. An etwas feuchten Felsen und Blöcken der 
mittleren und oberen Region hin und wieder, z. B. Rosen- 
laui (Brunner), Faulhorn (Brown), Suleck (Hiügli), Busenalp 
im Sefinenthal (Fischer-Ooster), Gemmi (Brown), Kiley an 
der Niesenkette (Brown), Südseite des Ganterisch (Vulpius). 
— Selten in der Ebene, z.B. im alten Kandergrien bei 
Thun (Brown). 
Anmerkung. V. montanaXtripteris (V. intermedia Vahl?)- 
Hieher gehört wahrscheinlich die von Trachsel (Ver- 
zeichniss der Pflanzen der :Stockhornkette) erwähnte 
Pflanze aus der Gegend des Ochsen. 


Valerianella. Feldsalat. 
* olitoria Pollich. Nüsslikraut. Auf Wiesen und Aeckern 
der unteren Region stellenweise häufig. 
* carinala Lois. Wie vorige. 
* Aurieula D.C. Im Getreide, selten. Bei Thun! 
* Morısmü D.C. (V. dentata Koch). Ebenso. 


45. Dipsaceen. 
Dipsacus. Karden. 


«+ sılvestris Mill. An wärmeren Orten der unteren Region, auf 
steinigem, etwas feuchtem Boden ziemlich selten. Inter- 
laken an der Aar! Golzwyl! Ringgenberg! Ballenberg bei 
Brienz (Hügli). — Latterbach im Simmenthal! 

+ pilosus L. Wie vorige und z. Thl. an denselben Standorten: 
Glockenthal bei Thun (Brown. An der Aar zwischen. 
Unterseen und Golzwyl! Ringgenberg! Ballenberg bei 
Brienz! Am Eingang des Kienthals (Fischer-Ooster), Gar- 
statt bei Boltigen (Maurer), Stockenthal! 

Gephalaria. 
alpima Schrad. Tschertschisthal bei Saanen im Geröll, sel- 
ten (Leresche). Die Angabe von Brown: »Stockhorn- 
kette, sehr selten«, bedarf der Bestätigung und genauerer 
Bezeichnung des Standorts. — In den angrenzenden Waadt- 


länder- und Freiburgeralpen, sowie im südl. Jura an meh- 
reren Orten vorkommend. 


Knautia. 
* silvatiea Duby. In der unteren und mittleren Region, an 
feuchten, schattigen Orten, in Wäldern, gemein. — Stellen- 


weise bis über die Waldgrenze, z. B. Oberbergalp im Sefinen- 
thal bei c. 1900"! 

* qrvensis Coult. Auf Wiesen, an Wegen gemein; von der 
Ebene bis in die mittlere Region. 

Succisa. | 

*“pralensis Mönch. Auf feuchten Wiesen und Weiden der 
unteren und mittleren Region gemein. 

Scabiosa. KrätzKraut. 

* columbaria L. Auf trockenen Grasplätzen, und steinigen 
Orten der unteren und mittleren Region gemein. — Stellen- 
weise bis in die obere Region, z. B. am Bürglen (Maurer). 

lueida Vill. Auf Weiden und Schutthalden der höheren 
Region hin und wieder. Oltscherenalp (Hasli)! Faulhorn 
(Guthnick), Trümmletenthal auf Schutthalden am Fuss des 
Mönch, c. 2000”! Busenalp im Sefinenthal (Fischer-Oosten), 
Gemmi oberhalb Schwarrenbach (Brown), Bürglen (Guthnick). 


46. Compositen. 


Eupatorium. Wasserdost. 

* cannabinum L. An Gräben und feuchten Orten der Wälder 

und Gebüsche häufig. — Beatenberg bei 1050"! 
Adenostyles. Drüsengriffel. 

«albifrons Rb. In feuchten Wäldern, hin und wieder, z. B. 
Rosenlaui (Brunner), Schwarzwald in Ammerten (Fischer- 
Ooster), Adelboden (v. Rütte), Bürglen (Maurer), Wirtneren- 
alp ob Blumenstein (Vulpius). 

alpina, Bl. et Fing. In feuchten Wäldern der unteren und 
mittleren Region häufig; stellenweise auch an schattigen 
Orten der oberen Region. 


TAB 4 Pi 
Homogyne. 

«.alpina Cass. Auf feuchten, etwas beschatteten Weiden, an 
Waldrändern der mittleren Region häufig; seltener in der 
unteren und oberen Region, z. B. Reutigenmoos bei c. 615"! 
Gipfel des Männlichen, 2345”! 

Tussilago. Huflattich. 

*= Farfara L. Auf feuchtem Lehmboden der unteren und mitt- 
leren Region häufig; seltener in der höheren Region, z.B. 
Wengernalp am Eigergletscher, c. 1920”% (Rothenbach), 
Brienzer Rothhorn bei ce, 2000"! 

Petasites. Pestwurz. 

«+ offieinalis Mönch. Auf nassen Wiesen, an Bächen, von der 
Ebene bis in die mittlere Region, hin und wieder. Bächi- 
matt bei Thun (Rothenbach), Justisthal von 1100”— 1300"! 
Rosenlaui (Brunner), Grindelwald (Rhiner), Obersimmenthal, 
bis in die mittlere Region (Maurer). 

+ albus @certn. In feuchten Waldschluchten, auf Geröllhalden, 
an Gräben und Bächen, in der unteren und mittleren Re- 
gion stellenweise häufig, z. B. am Grüsisberg und bei 
Oberhofen (Fischer-Ooster), Därligen! Lauterbrunnenthal! 
Rosenlaui (Brunner). Häufig im Obersimmenthal (Fischer- 
Ooster). 

niveus Baumg. An feuchten Stellen der mittleren und oberen 
Region stellenweise häufig, z. B. Justisthal (Vulpius). Am 
Weg von Breitlauenen zur Schynigen Platte, bei c. 1900“! 
An mehreren Stellen auf den Alpen des oberen Lauter- 
brunnenthals! Suldthal! Am Oeschenensee! Gemmi (Rhiner), 
Adelbodenthal! Iffiigenthal (Rhiner). Stockhornkette an den 


Krümmelwegen (Fischer-Ooster).. — Dem Schweizer Jura 
fehlend. 
Aster. 
alpinus L. An felsigen Stellen der oberen Region ziemlich 
häufig. 


Anmerkung. 4A. salignus Wüld., verwildert auf Sumpf- 
wiesen am Thunersee bei Neuhaus (Fischer-Ooster). 


LEN u 


Bellidiastrum. 

..» Micheli Cass. An feuchten Stellen, im Geröll, an schat- 
tigen Felsen vom Fuss der Berge bis in die höhere Region 
häufig. 

Bellis. Gänseblümchen. Maasliebe. 

* perenmis L. Auf Grasplätzen der unteren und mittleren 
Region gemein; stellenweise bis in die obere Region, z. B. 
Oberberg im Sefinenthal bis gegen 2000"! 


Erigeron. Berufkraut. 
* canadensis L. An kiesigen Orten der unteren Region. — Auf 
Gneiss bei Innerkirchen! — (Aus N.-Amerika stammend). 
*gcer L. An trockenen, steinigen Orten der unteren Region. 

Auf Gneiss im Oberhasli. — Var. E. dröbachensis Müll. 
(E. angulosus Gaud.), hin und wieder im Geröll der 
Alpenbäche, z.B. an der Kander zwischen Wimmis und 
Spiez! an der Aar bei Meiringen (Brunner) u. a. 0. 

Villarsii Bell. Auf Alpenweiden hin und wieder. — Faul- 
horn (Christener), Oberhornalp im Hintergrund des Lauter- 
brunnenthals (v. Rütte), Gasterenthal (Vulpius). Stockhorn- 
kette am Thalberg (Trachsel) und Bürglen (Guthnick). 

alpinus L. An felsigen Orten der oberen Region häufig. 

glabratus Hoppe et Hornsch. In der oberen Region hin 
und wieder, z. B. Hohstollen (Hasliberg), Faulhorn (Brunner), 
Lattreienalp (Vulpius), Kiley an der Niesenkette (Dr. Sterki). 
— Nicht selten an der Stockhornkette: Kaisereck und 
Bürglen (Leresche), Schwefelbergalp (Christener), Ganterisch 
(Guthnick) u. a. 0. 

undflorus L. An felsigen Orten der höheren Alpen, stellen- 
weise häufig, z. B. Faulhorn (Brunner), Schneehorn an der 
Jungfrau bis c. 3000” (Fellenberg), Oberhorn im "Hinter- 
grund des Lauterbrunnenthals (auf Gneiss)! Obere Oesche- 
nenalp! Gemmi (Brown), Kiley an der Niesenkette (Brown), 
Ganterisch und Nünenen (Brügger). 


BER, N, DA 


Solidago. Goldruthe. 

* Virga aurea L. In Wäldern der unteren und mittleren Re- 
gion häufig. — Var. alpestris und cambriea Koch, auf 
Alpenweiden gemein. 

Buphthalmum. Rindsauge. 
salieifolium L. An steinigen Orten, an sonnigen Abhängen, 
längs des Thuner- und Brienzersees stellenweise häufig, z 
B. zwischen Ralligen und Neuhaus, bis gegen Beatenberg 
c. 1200% ansteigend! Goldei bei Interlaken! Brienz! Mei- 
ringen! Innerkirchen (auf Kalkstein und Gneiss) ! 
Inula. Alant. 

++ Varllantii Vill. In der Nähe der Kandermündung (Brown) ! 
— Eine in der Schweiz wenig verbreitete (an der Aar 
zwischen Thun und Bern stellenweise häufige) südeuropäische 
Pflanze. 

* Gonyza D.C. (Conyzu squarrosa L.) An steinigen Orten, 
in Gebüschen der unteren Region hin und wieder, Zwischen 
Merligen und Neuhaus! Golzwyl! Ballenberg bei Brienz ! 
Meiringen (Brunner), Klus bei Boltigen (Hügli) u. a. O. 

Anmerkung. I. salicina L. In der Nähe der nördlichen 
Gebietsgrenze, Kandergrien und Rossweid bei Thun 
(Brown). 

Pulicaria. Flöhkraut. 

* dysenterica Gertn. An Gräben, auf feuchten Weiden der 
unteren Region, hin und wieder. Goldei bei Interlaken! 

Bidens. Zweizahn. 

..cernuus L. An Gräben und feuchten Orten, besonders auf 
Torfboden in der unteren Region, stellenweise häufig, z. B. 
am Faulensee bei Ringgenberg! Auf feuchten Aeckern auf 
dem Kirchet bei Meiringen! u.a. 0. 

«+. iripartitus L. Wie vorige, Reutigenmoos! Spiezmoos! Inter- 
laken an der Aar! Winkel bei Innerkirchen ! 

Carpesium. Kragenblume. 

cernuum L. Auf feuchten Grasplätzen, in Gebüschen, selten: 
Zwischen Bönigen und Iseltwald am Eingang einer kleinen 


RER > 


Schlucht (Brown). Am Fuss des Ballenbergs, zwischen 
Brienz und der Wylerbrücke (Brown, Leresche). — Nach 
Gaud. Flor. helv. in der Goldei bei Interlaken (scheint 
daselbst nicht mehr vorzukommen). 


Gnaphalium. Ruhrkraut. 
* silvaticum L. In Wäldern, besonders in Lichtungen, gemein; 


bis in die obere Region aufsteigend, z. B. Engstlenalp 
(Fischer-Ooster). 


norvegieum Gunner. Auf Weiden der mittleren und höheren 
Region hin und wieder. Grimsel! Faulhorn. Mürren! u.a. 0, 
-— Fehlt dem Jura. 


supinum L. Auf Weiden der höheren Region ziemlich häufig. 
— Var. @. fuscum Scop. und @. pusidlum Willd. auf 
höheren Alpenweiden hin und wieder. 


* uliginosum L. Auf feuchten Aeckern, selten. Oberhasli 
zwischen Inner Urweid und Guttannen! 


Leontopodium Secop. (Leontopodium alpinum Cass.) Edel- 
weiss. An felsigen Orten der oberen Region, auf ver- 
schiedenem Gestein, hin und wieder, z. B. Ralligstöcke! 
Burgfeldstand ob Beatenberg! Engstlenalp, Gadmen. Am 
Unteraargletscher (Girard nach Desor). Mattenalp im Urbach- 
thal (Lindt). Faulhorn, Gleckstein am Wetterhorn, bei 2300” 
(Lindt). Sausboden zwischen Sausthal und Suleck, Lattreien- 
alp, Dürrenberg im Kienthal! Oeschenenalp! Gemmi (Brown). 
Am Iffigensee im Obersimmenthal (Meissner), Rawyl und 
Oldenhorn (Leresche). Niesen, Widdergalm (Imobersteg), 
Bürglen (Trachsel), Stockhorn (häufig an der Südseite des 
Gipfels)! u.a. 0. — Selten in der mittleren Region, z.B. 
zwischen der Boltigenklus und der Wallopalp (Maurer). — 
Im Jura am Gipfel der Döle. 


. dioicum L. (Antennaria D.C.) Auf trockenen Gras- und 
Heideplätzen, von der Ebene bis in die obere Region stellen- 
weise häufig. 


Bern. Mittheil. 1875. Nr. 884. 


TA TZE 


carpathieum Wahl. (Antennaria Bl. et Fing.) Auf Alpen- 
weiden hin und wieder: Faulhorn (Brunner), Lattreienalp 
(Vulpius), Lötschpass! Gemmi (Brown), Oldenalp (Leresche), 
Bürglen (Trachsel), Ganterisch (Brügger), Nünenen (Brown). 
— Fehlt dem Jura. 


Artemisia. Beifuss. 

* [Absinlhium L. Wermut.] In Gärten häufig eultivirt und 
hin und wieder an Wegen und Ackerrändern verwildert, 
z. B. Lütschenthal! Wengen bei 1200”! 

Mutellina Viül. An Felsen der höheren Alpen, besonders in 
der Nähe der Schneelinie, auf verschiedenem Gestein, hin 
und wieder, z. B. am Unteraargletscher (Girard nach Desor), 
Urnenalp im Urbachthal! Wellhorn und Garzen bei Rosen- 
laui (Brunner), Faulhorn (Brunner), Zäsenberg bei Grindel- 
wald (Dr. Fankhauser), Schneehorn an der Jungfrau bei 
c. 3000” (Fellenberg), Roththal (Fischer-Ooster), Schilthorn! 
Glütschalp im Kienthal und im oberen Gasterenthal (Vul- 
pius), Niesen (Brown), Gipfel des Ganterisch (Trachsel). — 
Selten in die Thäler herabsteigend, z. B. im Kies am Fuss 
des unteren Grindelwaldgletschers bei e. 1000”! Kander 
bei Reutigen (Vulpius). 

spicata Wulf. Wie vorige und zum Theil an denselben 
Standorten. Hohstollen (Hasliberg)! Grimsel (Girard), Ober- 
aarhorn bei 3400” (Lindt), Garzen ob Rosenlaui (Brunner), 
Kastenstein am Grindelwaldgletscher (Lindt), Faulhorn (Guth- 
nick), Schneehorn an der Jungfrau bei c. 3000” (Fellen- 
berg), Roththal (Fischer-Ooster), Gr. Hundshorn! Gemmi 
(Brown), Wildhorn bei Lauenen (v. Rütte), Oldenhorn 
(Leresche). 

«vulgaris L. In der unteren Region, an Wegen, in der Nähe 
der Häuser, hin und wieder, z. B. Thun (Brown), Lütschen- 
thal! Wengen bei 1200”! Schwarzenmatt bei Boltigen 
(Hügli).. — Auf Gneiss im Oberhasli! 


Ds 


Tanacetum. Rainfarn. 


.. [vulgare Jish, In Gärten hin und wieder cultivirt und in der 
Nähe derselben verwildert. 


Achillea. Schafgarbe. 

. Plarmica L. In der unteren Region, an Gräben und feuch- 
ten Stellen, selten: Gsteig (Guthnick), Brünig (Brunner). 
macrophylla L. In Wäldern und an schattigen Orten der 
Alpen und Voralpen. Im Gneissgebiet stellenweise häufig: 
Gadmen-, Guttannen- und Urbachthal! Trachsellauenen von 
c. 1000” bis ce. 2000”! Gasterenthal am Alpetligletscher 
(Vulpius)! — Mürren am Fuss des Brünlihorns! An der 
Stockhornkette auf der Waliopalp bei Boltigen! und am 

Stockhorn über der Wahlalp (Brügger). 

mosechata Wulf. Auf etwas feuchtem, sandigem und schief- 
rigem Boden, auf mageren Weiden der höheren Region, 
stellenweise häufig, z. B. Susten (Vulpius), Grimsel! Ober- 
aarhorn bei c. 3400” (Lindt), Gr. und Kl. Scheideck! — 
Selten auf den äusseren Ketten. Kiley an der Niesenkette 
(Brown). — Im Geröll am Fuss des unteren Grindelwald- 
gletschers bei c. 1000"! 


nana L. An steinigen Orten der Hochalpen, selten. Garzen 
ob Rosenlaui (Brunner), Zäsenberg am unteren Grindelwald- 
gletscher (Christener). An Gneissfelsen des Kalli am Vie- 
schergletscher und im Roththal an der Jungfrau (Fischer- 
Ooster). — Häufiger in den Walliseralpen. — A. nana x 
moschata (A. hybrida Koch.) am Kalli, zwischen den 
Stammarten (Fischer-Ooster). 

atrata L. Schwarze Garbe. Auf Weiden und an felsigen 
Orten der höheren Region, auf verschiedenem Gestein, häufig. 
_—_. Stellenweise weit über der Schneelinie, z. B. am Finster- 
aarhorn, über 4000” (Lindt, im Jahrbuch des Schweiz. 
Alpenclub Vol. VIII), auch in tiefere Regionen herabge- 
schwemmt, z. B. im Kies am Fuss des unteren Grindelwald- 
gletschers bei c. 1000”! — Diese und die drei. vorigen 


a RT 


Species fehlen dem Jura, welcher dagegen die dem Ober- 
lande fehlende A. nobilts L. besitzt. 

* Millefolium L. Schafgarbe. Auf trockenen Grasplätzen, an 
Wegen gemein, von der Ebene bis in die höhere Region, 
z. B. Sefinenthal bei 2000”! 

Anmerkung. A. tanacetifolia All. nach Gaud. Fl. helv. 
am Niesen. — Diese Angabe, von welcher mir keine 
neuere Bestätigung bekannt geworden, dürfte wohl auf 
einem Irrthum beruhen. 


Anthemis L. 

* qrvensis L. Auf Aeckern der unteren Region, selten. Thun! 

Meiringen (Brunner). 
Matricaria. Kamille. 

* [Chamomilla L. Aechte Kamille] Hin und wieder eulti- 
virt und in der Nähe der Gärten verwildert, z. B. Thun! 
Spiez! u. a. 0. 

«inodora L. (Ghrysanthemum L.) Auf Aeckern der unteren 
Region, vereinzelt und selten. Zwischen Interlaken und 
Bönigen ! 

Chrysanthemum. Wucherblume. 

* Leucanlhemum L. (Leucanthemum vulgare Lam.) Auf 
Wiesen und Weiden gemein; von der Ebene bis in die 
obere Region. — Var. atratum Koch (C. atratum Gaud.) 
auf Alpenweiden. — Var. G. montanum Koch. (C. atra- 
tum D.G.). Ebenso. 

coronopifolium Vell. (Leucanthemum Gren.Godr. Ü. Halleri 
Sut.) An steinigen, etwas feuchten Stellen der höheren 
Region hin und wieder, z. B. Engstlenalp (Fischer-Ooster), 
Suleck (Fischer-Ooster), Oeschenenalp! Gemmi (Brown). 
Häufig am Rawyl und Sanetsch (Leresche), Gifferhorn bei 
Saanen! Stockhorn! u. a. 0. — Zuweilen herabgeschwemmt, 
z. B. Rosenlaui (Brunner), Kandermündung (Fischer-Ooster). 
alpinum L. (Leucanthemum Lam.) Wie vorige; ziemlich 
verbreitet, z. B. Jochpass (Fischer-Ooster), Susten (Vulpius), 


BOB. 


Alpen von Rosenlaui (Brunner), Faulhorn (Brown), Kl. 
Scheideck! Suleck! Sefinenfurke! Oeschenenalp! Gemmi 
(Gaud.), Oldenalp (Leresche), Stockhorn (Gaud.) u. a. O. 

* Parthenium Pers. (Leucanthemum Gren.@odr.) Mutter- 
kraut. In der unteren Region, auf Schutt, in der Nähe 
der Häuser, an Ackerrändern, selten. Oberhofen (Fischer- 
Ooster), Stoffelberg bei Därligen! Wengen bei 1200”! 

Aronicum. Schwindelkraut. 

Glusüi Koch. An etwas feuchten Stellen, im Geröll der höheren 
Alpen hin und wieder; vorzugsweise im Gneissgebiet. Am 
Unteraargletscher (Girard, nach Desor), Urnenalp im Urbach- 
thal! Kalli am Vieschergletscher und Oberhorn im Hinter- 
srund des Lauterbrunnenthals (Fischer-Ooster), Lötschpass ! 
— Schwarzhorn (Brunner), Wengernalp am Eigergletscher 
(Rothenbach). — Var. glaciale (A. glaciale Rb.) Susten 
(Vulpius), Garzen ob Rosenlaui (Brunner), 

scorpioides Koch. An etwas feuchten, steinigen Orten der 
höheren Region, besonders auf Geröll- und Schutthalden 
häufig; auf verschiedenem Gestein. 

Arnica. Wolverlei. 

montana L. Auf Weiden und trockenen Grasplätzen in der 
mittleren und im unteren Theil der oberen Region, durch 
das ganze Oberland stellenweise häufig, z. B. Ralligstöcke 
(Brown). Gemmenalp! Beatenberg! Im Aarthal von der 
Handeck bis gegen den Aargletscher! Urnenalp im Urbach- 
thal! Gadmen! Rosenlaui (Brunner). Grindelalp! Am Weg 
von Grindelwald auf’s Faulhorn! Kleine Scheideck! Wengen 
(Schiltwald) bei 1300”! Mürren ! Saxetenthal am Weg nach 
dem Renggli bis ec. 1800"! Birchenberg ob Leissigen! 
Kienthal! Alpen von Lenk! und Lauenen! — Seltener an 
der Niesen- und Stockhornkette. (Kiley, Niesen, Bürglen, 
Stockhorn). — Fehlt dem nördlich angrenzenden Hügelland; 
im Jura selten, dagegen häufig in den Vogesen und im 
Schwarzwald. — Eine schmalblätterige Var. bei Walleck 
westlich von Lenk (Fischer-Ooster). 


U 


Senecio. Kreuzkraut. 

auranliacus D.C. (Gineraria Hoppe.) Auf Alpenweiden 
der Stoekhornkette stellenweise häufig: Sohlhorn (Vulpius), 
Wahlalp am Stockhorn! Ganterisch (Vulpius), Nünenen 
(Brown), Leiterengrat gegen Bürglen (Vulpius), Bürglen 
(Leresche), Wallopgrat! Rothenkasten (Maurer). — Ausser- 
den: noch auf dem Sattel zwischen Faulhorn und Schwab- 
horn ! und auf der Bettenalp! 

* vulgaris L. Auf Aeckern, an Wegen, in der Nähe der 
Häuser, gemein. — Wengen im Getreide bis ec. 1450"! 

.. viSscosus L. An steinigen Orten, an Mauern und im Ge- 
röll, in der unteren und mittleren Region hin und wie- 
der. Meiringen (Brunner)! Grindelwaldthal (Prof. Brunner), 
Wengen bei 1400”! Suldthal ob Aeschi! Latterbach (Brown), 
Thalberg (Trachsel), Lenk (Rhiner). 

* stlvalrcus L. In Wäldern, besonders auf Lichtungen, in der 
unteren und mittleren Region, ziemlich häufig. 

* erucifolius L. In der unteren Region, an Wegen, auf Wei- 
den hin und wieder. Jakobshubel bei Thun! 

* Jacobea L. Wie vorige. Interlaken! 

cordalus Koch. Auf Weiden der Alpen und Voralpen, in 
der Nähe der Sennhütten häufig. — 8. cordalus x Jacobe« 
(5. Iyratifolius Rb.) Rosenlaui (Brunner), Saxetenthal 
am Renggli (Vulpius), Niesen (Guthnick), Günzenen (Vul- 
pius), Wahlalp am Stockhorn (Brown). 

incanus L. Im südöstlichen und südwestlichen Gebiet, im 
Geröll in der Nähe der Schneelinie, selten: Am Unter- 
aargletscher (Girard nach Desor). Am Gauligletscher ober- 
halb Urnenalp (Lindt).. — Am Südabhang des Niesenhorns 
bei Lauenen (v. Rütte). Im Geröll östlich oberhalb der 
Passhöhe des Sanetsch (Centurier nach Leresche), Olden- 
horn (Gaud. Fl. helv. Vol. VII.) — Häufiger in den Walliser- 
alpen. 


Fuchsiül G@mel. (S. nemorensis var. Fuchsik Koch.) In 


Gebüschen der unteren und mittleren Region hin und wie- 


DIRT! 


der, z. B. Meiringen (Hügli), Gadmen! Trachsellauenen ! 
Niesen (Brown), Krümmelwege oberhalb Blumenstein (Fischer- 
Ooster), Schwarzenmatt bei Boltigen (Maurer) u. a. 0. 

Doronieum L. An felsigen Orten der höheren Region stellen- 
weise häufig. — Im Jura auf einigen Gipfeln des südlichen 
Theils., 

Anmerkung. Die Angabe von S. abrotanifolius L. in den 
Berneralpen (Heg. Fl. der Schweiz) beruht wahrscheinlich 
anf einem Irrthum. 

Cirsium. Kratzdistel. 

eriophorum Seop. Auf Weiden, von der unteren bis in die 
höhere Region, im westlichen Theil des Oberlandes stellen- 
weise häufig: Niesen (Vulpius), Günzenen (Vulpius), Wahl- 
alp am Stockhorn! Thalberg (Trachsel), Ganterischalp (Hügli), 
Klus bei Boltigen! Häufig in den Alpen von Saanen! — 
Im östlichen Gebiet im Justisthal. — Im Jura ziemlich 
verbreitet. 
* Ianceolatum Scop. An Wegen und steinigen Orten, auf 
Schutt, von der Ebene bis in die mittlere Region, häufig. 
* palustre Scop. Auf sumpfigen Weiden, an Gräben von der 
Ebene bis in die mittlere Region gemein. 
rivulare Link. Im westlichen Gebiet, auf feuchten Wiesen 
und Weiden der unteren und mittleren Region. Obersimmen- 
thal (Fischer-Ooster), Brandeck oberhalb Lenk bei 1500"! 
Ziemlich häufig bei Saanen! — Häufig im Jura, 
heterophyllum All. Am Räterichsboden im Oberhasli (Guth- 
nick). — Häufiger im Gotthardgebiet. 
..acaule All. Auf Weiden und Grasplätzen vom Fuss der 
Berge bis in die obere Region häufig. 
spinosissimum Scop. Auf Alpenweiden gemein. — Eine 
der Alpenkette eigenthümliche, dem Jura fehlende Pflanze. 
* oleraceum Scop. Auf feuchten Wiesen und Weiden von der 
Ebene bis in die mittlere Region gemein. Wengen bei 
1400"! 
# pvense Scop. Auf feuchten Aeckern der unteren Region häufig. 


RR 


Anmerkung. Von hybriden Zwischenformen sind beob- 
achtet: ©. oleraceum X acaule (C. rigens Wallr.) stellen- 
weise häufig. — 0, rivulare X oleraceum (Ü. erucagineum 
D.C., Cnicus saanensis Schleich) und C. palustre X rivulare 
(©. subalpinum Gaud,) im Saanenthal. — C. palustre X 
oleraceum (©, hybridum Koch, Matten bei Lenk (Rhiner). 
C. spinosissimum X acaule auf Weiden der oberen Wald- 
region oberhalb Stocken (Fischer-Ooster). 


Garduus. Distel. 

* crispus L. An Wegen, auf Schutt in der. Nähe der Häuser 
gemein; von der Ebene bis in die mittlere Region. — Auf 
Gneiss im Urbachthal! 

«. Personata Jacg. In Gebüschen, an Ufern, in der unteren 
und mittleren Region hin und wieder, z. B. Neuhaus am 
Thunersee! Habkerenthal (Fischer-Ooster), Grindelwald ! 
Kienthal! Stockhornkette (Brown), Lenk (Meissner), Saanen 
(v. Rütte). 

«» defloralus L. Auf steinigen Alpenweiden, im Geröll der 
Alpenbäche bis an den Fuss der Berge, häufig. — Auf 
Gneiss bei Trachsellauenen! — Im Geröll der Aar bis in 
die Gegend von Bern. stellenweise häufig. 

*"nulans L. In der unteren Region, an Wegen, auf Schutt, 
hin und wieder. Thun! 

Anmerkung. Von Hybriden sind beobachtet: C, erispus X 
nutans (CO. polyacanthos Schl.), am Eingang des Simmen- 


thals bei Wimmis (Gaud. Flor. helv.). — C. erispusX 


defloratus bei Kienthal ! 


Lappa. Klette. 

“major Grin. (L. officinalis All.) In der unteren Region 
hin und wieder, z. B. bei Wimmis und Sigriswyl (Fischer- 
Ooster). 

». minor D.C. An Wegen, auf Schutt, in der Nähe der Häu- 
ser von der Ebene bis in die mittlere Region, ziemlich 
häufig. — Auf Gneiss bei Innerkirchen ! 


ESSAHN 


.. tomentosa Lam. Ebenso: Kienthal! Simmenthal, an mehreren 
Stellen, Klus bei Boltigen! Lenk! Brand oberhalb Lenk 
1357=! 

Carlina. Eberwurz. 

.. acaulis L. Auf Weiden von der unteren bis in die obere 
Region häufig; in niedrigen Lagen meist die Form caules- 
cens. — Selten und vereinzelt auch im nördlich vorliegen- 
den Hügelland. 

.. vulgaris L. An dürren, steinigen Orten der unteren Region 
ziemlich häufig. 

Saussurea. 

alpina D.C. An vereinzelten Standorten der höheren Region: 
Brienzergrat (Imobersteg), Bettenalp am Faulhorn (Guthnick, 
Brown), Zäsenberghorn am unteren Grindelwaldgletscher 
(Christener), Gipfel des Männlichen! — Var. nana. Ammer- 
tenhorn am Rätzligletscher (Meissner). 

depressa Gren. et Godr. Am Niesenhorn über dem Dürr- 
see bei Lauenen (v. Rütte). 


Centaurea. Flockenblume. 

*= Jacea L. Auf Wiesen und Grasplätzen der unteren und 
mittleren Region gemein. — In mehreren, noch näher zu 
untersuchenden Varietäten. — Eine niedrige, einköpfige 
Form nicht selten auf den Voralpenweiden. 

«.montana L. An feuchten, waldigen Abhängen der unteren 
und mittleren Region häufig, stellenweise bis an den Fuss 
der Berge, z. B. Goldei bei Interlaken, 570”! Seltener in 
der oberen Region, z. B. Wallopgrat bei 2000"! 

* (yanus L., Cyane, blaue Kornblume. Im Getreide, selten 
und vorübergehend. Innerkirchen! Hausen bei Meiringen 
(Brunner), Saanen (Christeler). 

*= Scabiosa L. Auf Wiesen und Aeckern der Ebene und Vor- 
alpen gemein. — Wallopalp bei Boltigen bis 1700"! — 
In mehreren Varietäten: Var. C. alpestris Heg., oberhalb 
Oberhofen, Ralligstöcke, Kandersteg (Fischer-Ooster), Wen- 
gernalp (Rothenbach). 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 885. 


EN 


Anmerkung. Centaurea solstitialis L. vereinzelt (und vor- 
übergehend) im Getreide. Ried bei Thun! 
Lampsana. Rainkohl. 
*.communis L. An Wegen und Waldrändern der unteren 
Region gemein. 
Aposeris. Hainsalat. 

foetida Less. An steinigen Orten in Wäldern des westlichen 
Gebiets, stellenweise sehr häufig: Nordabhang der Stock- 
hornkette über Stocken und Biumenstein! Am unteren 
Nünenen (Trachsel), Schwarzenmatt bei Boltigen! Bruchalp 
zwischen Boltigen und Abläntschen (Hügli), Alpen von 
Saanen (Hegetschweiler). Obersimmenthal! Häufig zwischen 
Hahnenmoos und Adelboden! Kienthal (Gaud. Fl, helv.) — 
Stellenweise bis in die Ebene herabgeschwemmt, z. B. Kan- 
dergrien bei Thun (Brown). — Im Jura fehlend. 

Cichorium. Wegwarte. x 
* Intybus L. An Wegen und trockenen Abhängen der un- 
teren Region. 
Leontodon. Löwenzahn. 
* aulumnalis L. An Wegen, auf Wiesen der Ebene und Vor- 
alpen gemein. 

Taraxaeci Lois, Auf steinigen Weiden und Geröllhalden der 
oberen Region stellenweise häufig, z. B. Faulhorn, zwischen 
Sägisthal und Iselten! Zwischen Schwabhorn und Faulhorn 
(Leresche), Schwalmeren (Fischer-Ooster), Kiley und Gemmi 
(Brown), Rawyl (Fischer-Ooster) , Ro no an der 
Südseite des Ochsen (Hügli). 

pyrenaicus Gouan. Auf Alpenweiden ziemlich häufig. — 
Wetterhorn am Gleckstein bei 3000” (Lindt).,. — Fehlt 
dem Jura, dagegen häufig im Schwarzwald und den Vogesen. 

* hastilis Koch. Auf Wiesen und Grasplätzen von der Ebene 
bis in die höhere Region gemein. — Kl. Scheideck bei 
2069"! — Var. hispidus, hin und wieder, von der Ebene 
bis in die höhere Region, z. B. Männlichen bei 2345”! 

Anmerkung. Die Angabe von L. incanus Schrank am 
Faulhorn (Heg. Fl. d,. Schw.) bedarf der Bestätigung. 


EN 


Picris. Bitterkraut. 

* hieracioides L. Auf trockenen Wiesen und Grasplätzen der 

unteren Region. 
Tragopogon. Bocksbart. 

* pralensis Döll. Habermark. Var. orientalis (T. orientalis 
L.) Auf feuchten Wiesen und Weiden stellenweise häufig; 
von der Ebene bis in die höhere Region, z. B. Burgholz 
bei Wimmis! Spiez! Zwischen Gunten und Merligen! Neu- 
haus! Meiringen (Brunner). Mürren! Bürglen (Maurer). 

Hypocheris. Ferkelkraut. 

*= padicata L. Auf Wiesen, an Wegen von der Ebene bis in 

die mittlere Region häufig. — Wengen bei 1400"! 

uniflora Vill. (H. helvetica Wulf.) Auf Weiden der Alpen 
und Voralpen stellenweise häufig, z. B. Grimsel (Vulpius), 
Urnenalp im Urbachthal! Grindelalp (Fischer-Ooster), Faul- 
horn (Brown), Gipfel des Märnlichen (2345”)! Auf Weiden 
oberhalb Wengen, bei 1400"! Mürren gegen das Sefinen- 
thal! Bundalp im Kienthal! Hahnenmöser zwischen Adel- 
boden und Lenk! Trüttlisberg zwischen Lenk und Lauenen 
(Leresche), Lauenenhorn ! 


Taraxacum. Pfaffenröhrlein. 

* officinale Web. Auf etwas feuchten Wiesen und Grasplätzen 
gemein; von der Ebene bis in die höhere Region, z.B, 
Sefinenfurke bei 2600"! — Var. lividum Koch. (T. pa- 
lustre D.C.) auf sumpfigen Wiesen, z. B. Reutigenmoos! 
— Var. T. levigatum D.C. an trockenen Stellen hin 
und wieder. Stockhorn, Gemmi (Brown). 

Prenanthts. Hasenlattich. 

*=purpurea L. In Wäldern; von der Ebene bis in die mitt- 

lere Region häufig. 
Lactuca. Salat. 

* [saliva L. Lattich. Salat.] In Gärten häufig eultivirt; noch 
in der höheren Region gedeihend, z. B. Kl. Scheideck 2069", 

* muralıs Less. (Phenicopus Koch. Ed. 1.) In Wäldern der 
Ebene und Voralpen gemein. 


BES RE, 


perennis L. Häufig an Kalkfelsen am Thunersee zwischen 
Neuhaus und der Beatushöhle! — Eine Pflanze der wär- 
meren Schweiz. 
Sonchus. Gänsedistel. 
* oleraceus L. Auf eultivirtem Boden, auf Schutt, auf Wald- 
schlägen gemein. 
* asper All. Wie vorige. Wengen bei 1300m! 
* qrvensis L. Auf Aeckern stellenweise häufig, z. B. Wimmis! 
Interlaken! u.a. O. 
Mulgedium. Milchlattich. 
alpinum Less. An feuchten, schattigen Stellen der Voralpen, 
bis über die Baumgrenze stellenweise häufig: Oberhasli 
zwischen Handeck und Grimsel! Urnenalp im Urbachthal! 
Rosenlaui (Brunner). Faulhorn zwischen Giessbach und 
Bettenalp! Hahneckwald bei Wengernalp (Rothenbach), 
Ammerten im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Mürren! 
Schiltthal am Fuss des Brünlihorns! Stockhornkette, an 
mehreren Stellen: Wirtneren ob Blumenstein (Vulpius), Bruch- 
alp zwischen Boltigen und Abläntschen (Hügli), Hundsrück 


am Bäderberg (Maurer). — Kalberhöni bei Saanen (Leresche). 
— Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am Gurnigel 
(Trachsel). — Auch im Jura verbreitet. 


Anmerkung. M. Plumieri D.C., eine Pflanze der benach- 
barten Waadtländeralpen, nach Gaud. Fl. helv. bei Zwei- 
simmen und nach Heg. Fl. d. Schw. bei Saanen, wurde 
daselbst in neuerer Zeit nicht mehr gefunden. 


Crepis. Pippau. 

* [arawacıfolia Thuil. (Barkhausia D.C.) Auf Wiesen der 
unteren Region. 

premorsa Tausch. Auf schattigen Grasplätzen, an Wald- 
rändern, selten: Oberhalb Hilterfingen (Fischer-Ooster), 
Erlenbach (Guthnick). In Gebüschen oberhalb Leissigen bei 

c. 700" (Hügli)! 
aurea Gass. Auf Weiden der Alpen und Voralpen häufig; 
selten in der unteren Region, z. B. Waldeck bei Beaten- 


(4 


AN un 


berg, bei 1150"! Oberhalb Oberhofen zwischen Heiligen- 


schwendi und Schwendi (Brown). — Im nördlich angrenzen- 
den Gebiet noch am Gurnigel; dem niedrigeren Gelände 
fehlend. 


* biennis L. Auf Wiesen der unteren Region ziemlich häufig. 

*qwrens Vill. Auf Grasplätzen und Aeckern der unteren Re- 
gion gemein. 

».paludosa Mönch. An feuchten, schattigen Stellen der Ebene 
und Voralpen hin und wieder, z. B. Stockenthal! Faulen- 
seemoos bei Spiez! Saxetenthal gegen das Renggli (Vul- 
pius), Lauterbrunnenthal! Rosenlaui (Brunner) u. a. O0. 

pygmea L. Im feuchten Geröll der höheren Region, auf 
dem westlichen Theil der Hauptkette, selten: Gemmi nord- 
östlich vom Daubensee (Christener) und in der Nähe des 
Lx&mmerengletschers (Brown), Rawyl (Kölliker, nach Heg. 
Fl. d. Schw.), Westabhang des Niesenhorns bei Lauenen 
mit Saussurea depressa (v. Rütte), Sanetsch (Schneider), 
Oldenhorn (Gaud. Fl, helv. Vol. VII). 

blattarioides Vill. Auf Wiesen und Weiden der Voralpen 
häufig. 

grandiflora Tausch. An felsigen Abhängen der mittleren 
und oberen Region, stellenweise häufig, z. B. Gadmen! 
Guttannen (Brunner), Grindelalp (Fischer-Ooster), Faulhorn! 
Wengen bei 1400"! Hahnenmöser zwischen Adelboden und 
Lenk (Brown), Trüttlisberg zwischen Lenk und Saanen 
(Leresche), Bruchberg bei Boltigen (Maurer). 

monlana Tausch. (Soyeria Monn.) Auf Alpenweiden, ziem- 
lich selten: Ralligstöcke (Fischer-Ooster), Faulhorn (Brown), 
Kiley an der Niesenkette (Guthnick), Sieglerenfluh am Nieder- 
horn bei Boltigen (Maurer), Bürglen (Maurer), Ganterisch 
(Guthnick). 

hyoseridifolia Tausch. (Soyeria Koch.) An steinigen Orten, 
im Geröll der höheren Alpen, hin und wieder: Hohstollen 
(Hasliberg)! Schönengiebel (Hohe Gumm) an der Kette des 
Brienzer Rothhorns (Christ, Rhiner), Faulhorn (Guthnick, 


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Leresche),. Am Fuss des Mönch im Hintergrund des Trüämm- 


letenthals c. 2000"! Roththal an der Jungfrau (Muret), 
Suleck! Gemmi oberhalb des Daubensees (Brown), Rawyl 
(Leresche).. 

Anmerkung. C. setosa Hall. fil. und C. niceensis Balbis, 


selten (und vorübergehend) im Getreide; letztere am 
Eichbihl bei Thun (Fischer-Ooster). 


Hieracium. Habichtskraut. 

(Nomenclatur und Anordnung meist nach Christener, Hieracien 
der Schweiz, 1863). 

= Pjlosella L. Auf trockenen Grasplätzen von der Ebene bis 
in die obere Region häufig. 

sphaerocephalum Fröl. (H. furcatum Koch exel. var. b.) 
Auf Alpenweiden seiten, Genthal (Fischer-Ooster). 

*= Aurieula L. Auf Grasplätzen, an Wegen und Waldrändern, 
von der Ebene bis in die obere Region häufig, z. B. Gipfel 
des Männlichen, 2345"! 

sueeieum Fr. Kleine Scheideck! — Stimmt mit den von 
Muret in Graubündten gefundenen Exemplaren in allen wesent- 
lichen Merkmalen überein. 


auranliacum L. Auf Alpenweiden stellenweise häufig, z. B. 
Engstlenalp, Gadmen (Muret), Hasliberg! Alpen von Rosen- 


laui (Brunner), Faulhorn (Guthnick). » Am Stein« in Grindel- 


wald (Christener), Wengernalp ! und bei Schiltwald an einer 


Stelle bis tief in die Waldregion (1400) herab! Mürren 


am Weg ins Sefinenthal! Haslerberg bei Lenk (Fischer- 
Ooster), Lauenenhorn bei Saanen! Selten an der Stockhorn- 
kette: Bruchberg bei Boltigen (Maurer), Bürglen (Shuttle- 
worth), Stockhorn (Brown). 

glaciale Lachen. (H. angustifolium Hoppe. H. brewiscapum 
@aud.) Auf Weiden der höheren Region hin und wieder. 
Grimsel (Rhiner), Faulhornkette (Christener), Gr. Scheideck 
(Brunner), Wengernalp (Christener), Oberhornalp im Hinter- 
grund des Lauterbrunnenthals (v. Rütte), Gemmi! u.a. 0. 


ME 4 


«. piloselloides Vill. (H. florentinum All.) Auf Sand- und 
Kiesboden, längs der Flüsse in der unteren Region hin und 
wieder. 

«preallum Vül. An steinigen Orten, im Geröll, an Mauern, 
von der Ebene bis in die Voralpen hin und wieder, z. B. 
Rosenlaui (Brunner), Grindelwald (Christener). An der Kan- 
der und Simme bei Wimmis! 

/estleri Koch. Var. Varllantii Koch. (H. eymosum pubes- 
cens Fr.) Eisboden am Fuss des Wetterhorns in Grindel- 
wald (Christener). 

alpinum L. Auf höheren Alpenweiden durch das ganze 
Oberland ziemlich häufig. — Var. Haller‘ Engstlenalp 
(Fischer-Ooster), Grimsel ! Urnenalp im Urbachthal! Schei- 
deckalp in Grindelwald (Christener), Wengernalp! Lauenen- 
horn bei Saanen! Zwischen Bürglen und Ganterisch (Guth- 
nick). — Var. pumilum, Zäsenberghorn in Grindelwald 
(Dr. Fankhauser), Bettenalp am Faulhorn (Guthnick). 

rheticum Fr. Auf höheren Alpenweiden, selten: Grindel- 
wald im Spielmattenläger (Christener). 

+. ımplexicaule L. (inel. H. pulmonarioides Koch). An Fel- 
sen der unteren und mittleren Region ziemlich häufig. 

ligusticum Fries. (f. minor Fr.) Meiringen am Alpbach 
(Guthnick, Brunner). 

Pseudo-Cerinthe Koch. Am Eingang in die Klus bei Schwar- 
zenmatt im Obersimmenthal (Maurer). — Eine südeuropäische, 
in der Schweiz nur im Südwesten vorkommende Art. 

glanduliferum Hoppe. Auf Weiden der oberen Region hin 
und wieder: Gadmen! Bachalp in Grindelwald (Christener), 
Gemmi und Ochsen (Brown). — Eine Form mit kahlen 
Blättern, auf dem Schönbühl in Grindelwald (Christener). 

pilkferum Hoppe (H. Schraderi Schleich). Auf Weiden 
der höheren Alpen hin und wieder, z. B. Gadmen! Grimsel 
(Vulpius), Grindelwald am Spielmattenläger (Christener), 

Bachalp am Faulhorn (Christener), Kiley an der Niesenkette 

(Sterki), Gemmi am Lemmerengletscher (Brown), Rawyl (Le- 


N 


resche), Sanetsch (Herb. Godet). Zwischen Bürglen und Och- 
sen (Maurer). 

Gaudini Christener. (H. Schraderi dentatum Gaud. ewel. 
vor. 8.) Auf Weiden der mittleren und oberen Region 
hin und wieder. Engstlenalp (Fischer-Ooster), Rosenlaui 
(Brunner), Alpen von Grindelwald (Christener), Lauter- 
brunnenthal ob Gimmelwald (Schneider), Gemmi (Christener). 
Ziemlich häufig an der Stockhornkette, besonders auf der 
Nünenenalp (Christener). 

villosum L. An felsigen Orten der mittleren und oberen 
Region häufig. — In zahlreichen Formen. — Var. elon- 
gatum (H. valdepilosum Gaud.) Röthihorn in Grindel- 
wald (Christener) u. a. 0. — Var. nudum Gren. Godr. Am 
Fuss des Wetterhorns in Grindelwald (Christener). 

scorzonerefolium Vill. (H. fleauosum Gaud. 2. Thl.) An 
steinigen Orten der mittleren und oberen Region, hin und 
wieder. Gadmenthal! Bachalp und Scheideckalp bei Grin- 
delwald (Christener), Schwarzenmatt bei Boltigen (Maurer). 

bernense Christener. (Mitth. der naturf. Ges. in Bern 1860 
und »Hieracien der Schweiz« Taf. 1.) Rosenlaui (Brunner). 
An Felsblöcken der Spielmatten am Fuss des Röthihorns 
bei Grindelwald c. 2110% und auf steinigen Weiden am 
Fuss des Wetterhorns, c. 1460” (Christener). 

glaucum All. (inel. H. bupleuroides Koch.) An Felsen und 
im Geröll vom Fuss der Berge bis in die höhere Region 
stellenweise häufig, z. B. am Thunersee zwischen Sund- 
lauenen und Neuhaus! Am Fuss des Ballenbergs bei Brienz 
und bei Meiringen (A. bupleuroides Gmel.) (Brunner, 
Hügli), Rosenlaui (Brunner), Grindelwald (Christener), Lauter- 
brunnenthal (Brown), Rawyl (Leresche), Klus bei Boltigen! 
Im Geröll der Simme und an der Simmenfluh bei Wimmis! 

lanalum Vrll. In vereinzelten Exemplaren an einer Felswand 
am Fuss des Kienhorns bei Schwarzenmatt im Obersimmen- 
thal (Maurer). — In der Schweiz bisher nur im Wallis (und 
im Neuenburger Jura) gefunden. 


i —_— 197 — 

Jaeqwini Vill. An Felsen und steinigen Orten vom Fuss der 
Berge bis in die obere Region hin und wieder, z. B. Beaten- 
höhle (Vulpius), Grindelwald (Christener) , Oeschenenalp ! 
Stoekhornkette am Thalberg und Ganterisch (Trachsel), 
Stoekhorn (Brown). An der Simmenfluh und im Kies der 
Simme bei Wimmis! 

Trachselianum Christener (Mitth. der naturf. Ges. in Bern 
1860 und »Hieraeien der Schweiz«, Taf. 1. u. 2.) (H. owy- 
don Fr.) An Felsblöcken und steinigen Orten der oberen 
Region. Am Röthi- und Wetterhorn (Christener.. Am 
Ganterisch und Nünenen an der Stockhornkette (Christener). 
— Auch in den angrenzenden Waadtländer- und Freiburger- 
alpen. — Var. 8 hirsutum auf Steintrümmern der Spiel- 
matten am Röthihorn bei Grindelwald, e. 2270” (Christener). 

#mwurorum L. An Mauern und steinigen Orten, in Wäldern, 
von der Ebene bis in die höhere Region gemein. — In 
zahlreichen Formen. — Var. alpestre (H. ineisum Koch) 
auf Alpenweiden häufig. 

eesium Pr. In der mittleren und höheren Region, selten. 
Am Fuss des Wetterhorns bei Grindelwald (Christener). 

„.vulgatum Fr. (H. sylwaticum Lam.) In Wäldern und Ge- 
biischen der Ebene und Voralpen. — In zahlreichen Ab- 
änderungen. 

pseudo-porreetum Christener. (Gvemli Fl. d. Schw. Aufl. 1. 
p. 233). Am Fuss des Wetterhorns in Grindelwald (Chris- 
tener). Am »rothen Herd« im Sefinenthal (Schneider). 

golhieum Fr. In der unteren und mittleren Region hin und 
wieder: Hundschüpf bei Meiringen (Fischer-Ooster), Wald- 
ränder nnd Voralpen bei Grindelwald (Christener). 

.. tridentatum Fr. (H. rigidum Koch). An Waldrändern, in 
Gebischen der unteren Region hin und wieder: Grüsisberg 
bei Thun (Fischer-Ooster), Grindelwald (Christener). 

eydoniefolium Vill. (nach Fries Ep.) Grimsel (Lagger). — 
Das verwandte H. pieroides Vill. jenseits der südl. Ge- 
bietsgrenze an der Maienwand (Vulpius, Lagger). 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 886. 


RS 


prenanthoides Vül. Auf Weiden der Alpen und Voralpen 
ziemlich häufig. — In zahlreichen Abänderungen; dazu 
gehört H. vogesiacum Gren. Unterbach bei Grindelwald 
(Christener).— H. juranum Fr.,.nach Christener am Fuss des 
Wetterhorns bei Grindelwald, ist noch näher zu untersuchen. 
perfolialum Fröl. In der mittleren Region, am Fuss des 
Wetterhorns bei Grindelwald (Christener.. — Auch in den 
Freiburgeralpen. 
voldepilosum Vil. Am Fuss des Wetterhorns bei Grindel- 
wald (Christener), Schiltthal bei Mürren (Vulpius), Schlucht 
unterhalb des Stockhorns (Trachsel). 
«.boreale Fr. An Waldrändern und in Gebüschen der unteren 
Region. Grüsisberg bei Thun (Christener), Beatenhöhle. 


Zwischen Bönigen und Iseltwald! u. a. O. — Sehr ver- 
änderlich. 

* umbellatum L. In lichten Wäldern und Gebüschen, an 
Waldrändern häufig. — In verschiedenen Formen. 


inlybaceum Jaeg. (H. albidum Vil.) Auf Gneissfelsen und 
auf Weiden der mittleren und "höheren Region im südöst- 
lichen Gebiet, stellenweise häufig: Bei Rxterichsboden, 
zwischen Handeck und Grimsel, c. 1700%! Grimsel (Chris- 
tener). Urnenalp im Urbachthal, ec. 2000"! 

«. staticefolium Vül. (Tolpis staticefolia Schultz. bip.) An 
steinigen Orten, im Geröll der Alpenbäche häufig, bis an 
den Fuss der Berge, z.B. an der Kander und Simme bei 
Wimmis! — Am Schwarzwasser und an der Saane bis in 
die Ebene herabgeschwemmt. 


47. Campanulaceen. 
Phyteuma. Rapunzel. 
hemisphericum L. Auf Weiden der höheren Region ziem- 
lich häufig, z. B. Gemmenalphorn! Faulhorn! Kl. Scheideck ! 2a 
Niesen (Brown), Gemmi (Brown) u.a. O. 
«.orbiculare L. Auf Wiesen und Weiden der Voralpen häufig 
und bis in die höhere Region, z. B. Männlichen, 2345=! 


L- 9  — 
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— Stellenweise bis an den Fuss der Berge, so zwischen 
Gunten und Merligen! Burgholz bei Wimmis! Leissigen 
u. 

‚Scheuchzeri All. Gasterenthal am Alpetligletscher (Vulpius). 
— Häufiger in den südlicheren Alpenketten. 

hetonicrefolium Vell, (P. Michel var. Koch.) Auf Wiesen 
und Weiden von der unteren bis in die obere Region hin 
und wieder: Beatenberg! Gadmenthal, Grimsel! Rosenlaui 
(Brunner), Faulhorn (Brown), Grindelwald auf einem Hügel 
unweit der Kirche bei ce. 1100"! Wengen 1400”! Mürren! 
Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Gasterenthal (Vulpius)! 
Gemmi (Brown). 

*'spicalum L. In Wäldern und Gebüschen von der Ebene 
bis gegen die Waldgrenze, häufig. — Gümmelen bei Mürren 
1800"! Selten in der höheren Region, z.B. am Bürglen, 
über 2000” (Guthnick, Maurer). 

Halleri All. An waldigen Abhängen, auf Wiesen der Vor- 
alpen, ziemlich selten: »Im Boden« im Oberhasli und bei 
Grindelwald (Gaud. Fl. helv.), Mürren! Gemmi oberhalb 
Kandersteg! 

Campanula. Glockenblume. 

«. pusilla Heoenke. An schattigen Felsen und Mauern, in wal- 
digen Schluchten, im Geröll der Bäche, vom Fuss der Berge 
bis in die obere Region häufig. — Inr nördlich angrenzen- 
den Hügelland, in schattigen Schluchten hin und wieder; 
häufiger im Geröll der Flüsse. 

* rotundifolia L. Auf Grasplätzen, an Mauern und Felsen, 
von der Ebene bis in die höhere Region. — Var. (. 
Scheuchzeri Vill. (C. linifolia Lam.) auf Weiden der 
Alpen und Voralpen häufig, stellenweise bis an den Fuss 
der Berge. — Var. G. valdensis All. Grindelwald (Chris- 
tener), Stockhorn (Gaud. Fl. helv.) 

«. rhombordalis L. Auf Wiesen und Weiden der unteren und 
mittleren Region häufig. Auf schattigen Wiesen bei Där- 
ligen und Leissigen bis zum See herab! Wiesen bei Mei- 


Be. 
Be 


ringen! Selten in der höheren Region, z.B. am Bürglen 
(Maurer). 

* rapunculoides L. Auf Aeckern, an Wegen und in Gebüschen 
der unteren Region häufig. — Wengen bei 1200”! 

* Trachelium L. Ebenso. Wengen und Beatenberg bis e. 1300"! 
— Auf Gneiss bei Urweid im Oberhasli! — Häufig mit 
weisser Blüthe. 

«patula L. An Wegen bei Hilterfingen und Oberhofen häufig 


(Brown) ! 
* Rapunculus L. Rapunzel. Auf Wiesen bei Thun! Mei- 
ringen (Brunner). — Im nördlich vorliegenden Hügelland 


stellenweise sehr häufig. 

cenisia L. Auf Schutthalden und schieferigem Boden der 
höchsten Alpen in der Nähe der Schneelinie, stellenweise 
häufig: Titlis (Stud. Engelmann), Wellhorn bei Rosenlaui 
(Fellenberg), Wildgerst (Brunner), Schwarzhorn in Grindel- 
wald (Fellenberg), Schwalmeren und Roththal an der Jung- 
frau (Fischer-Ooster), Schilthorn (Fankhauser), Moräne des 
Tschingelgletschers (Rothenbach), Oeschenengrat! Gamchi- 
lücke, 2838”! Albristhorn im Obersimmenthal (Fischer- 
Ooster), Rawyl (Guthnick), Sanetsch (Gaud. Fl. helv.), Olden- 
horn (Leresche). 

Ihyrsoidea L. An felsigen Stellen der höheren Region, 
stellenweise häufig, z. B. Ralligstöcke (Brown), Brienzergrat 
(Imobersteg), Faulhorn! Schynige Platte! Grindelwald gegen 
Bäreck (Fischer-Ooster); Wengernalp (Rothenbach), Lat- 
treienalp, Gasterenthal und Ueschenenthal (Vulpius), Hahnen- 
möser zwischen Adelboden und Lenk! An der Stockhorn- 
kette an mehreren Stellen: Morgeten, Bürglen, Stockhorn 
(Brown), Ganterisch (Brügger), Sohlhorn (Vulpius). — Selten 
im oberen Theil der mittleren Region, z. B. Wallopalp bei 
Boltigen, 1700”! 

«.glomerala L. Auf Wiesen der Ebene und Voralpen häufig. 
barbala L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen gemein, 
— Stellenweise tief heruntersteigend, z. B. am Kienberg 


— 11 — 


bei Unterseen und am Stoffelberg bei Leissigen, bis ce. 800"! 

— Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am Gurnigel, 

dem niedrigeren Hügelland und dem Jura fehlend. 
Anmerkung. C. alpina L., nach Haller auf der Scheideck, 
nach Gaud. Fl. helv. Vol. VII. im Simmenthal, — wurde 
daselbst, wie überhaupt in der Schweiz, in neuerer Zeit 
nicht mehr gefunden. — Eine Pflanze der östlichen 
Alpenkette. — sSpecularia Speculum A.D.C. Im Ge- 
treide, selten und vorübergehend. — Im nördlich an- 
grenzenden Hügelland stellenweise häufig. 


48. Vaccinieen. 
Vaccinium. 

* Myrtillus L. Heidelbeere. Heiti. In Wäldern der unteren 
und mittleren Region gemein; auch auf Weiden und an 
steinigen Abhängen der höheren Region stellenweise häufig. 
— Gemmenalphorn 2064"! Grimsel! Wetterhorn am Gleck- 
stein bis c. 2300 (Lindt). 

«+. ulignosum L. Rauschbeere. In sumpfigen Wäldern, auf 
Torfboden, von der Ebene bis in die höhere Region stellen- 
weise häufig, z. B. unterhalb Waldeck (bei Beatenberg)! 
Gemmenalphorn 2064”! Männlichen 2345”! Handeck! Grim- 
se]! — Saanenmöser (Leresche) u. a. 0. — In den N.-Polar- 
ländern bis zum 78°, 

.. Vitis Idea L. Preisselbeere. In Wäldern und auf Heide- 
plätzen von der unteren bis in die höhere Region häufig, 
— Im Aarthal bis gegen den Aargletscher! — Selten im 
nördlich angrenzenden niedrigeren Hügelland. 

Oxycoccos. Moosbeere. 

»» palustris Pers. (Vaceimium Oxycoccos L.) Auf Torfboden 

im Reutigenmoos ! 


49. Ericineen. 


Arctostaphylos. Bärentraube. 
alpina Spreng. An steinigen Orten der mittleren nnd höheren 
Region hin und wieder, z. B. Ralligstöcke (Vulpius), Gem- 


A 
> ni; 
menalphorn! Engstlenalp (Fischer-Ooster), Grimsel (Schr), 
Kl. Scheideck gegen Grindelwald! Breitlauenenalp ob Gsteig- 
(Hügli), Niesen (Vulpius), Rawyl (Rhiner), Stockhornkette am. 
mehreren Stellen: Bürglen (Maurer), Nünenen und Tschingel- 
fiuh (Trachsel), Stockhorn zwischen Wahlalp und Aelpithal! 
«+ Uva ursi Spreng. (A. offieinalis Wimm.) An steinigen 
Orten von der unteren bis in die höhere Region, stellen- 
weise sehr häufig, z.B. Blume , am Südwestabhang bei 
1300” (Hügli). Zwischen Breitlauenen und der Schynigen 
Platte! Wengernalp! Zwischen Kandersteg und dem Oesche- 
nensee! Thalberg an der Stockhornkette (Trachsel). — 
Stellenweise bis in die Ebene, z. B. an der Kandermün- 
dung! — Häufig auf dem alten Kandergrien bei Thun. 


Andromeda. 
.. polifolia L. Auf Torfboden im Reutigenmoos (Brown, Hügli). 


Calluna. Besenheide. 
* vulgaris Salisb. (Erica L.) Gemeine Heide, Bruuch. Brüsch. 
AnWaldrändern, in Lichtungen, auf Torfmooren und mageren 
Weiden, von der Ebene bis in die höhere Region gemein. 


Erica. Heide. 

..carnea L. An bewaldeten, felsigen Abhängen, von der 
unteren bis in die obere Region stellenweise sehr häufig, 
z. B. am oberen Thunersee zwischen Merligen und Neuhaus! 
(vereinzelt auch unterhalb Merligen, am Ausgang der Stam- 
pachschlucht, auf Nagelfluh !) Am südlichen Ufer an der 
Krattighalde zwischen Spiez und Leissigen! Am Fuss des 
Abendberges von Därligen bis Interlaken! Am Brienzer- 
see zwischen Iseltwald und Giessbach ! Oberhalb Brienz! 
Am Ballenberg! Meiringen (Brunner). — Im Lauterbrunnen- 
thal stellenweise häufig und bis iiber die Waldgrenze stei- 
gend! Kandergrund! und Gemmi oberhalb Kandersteg 
(Brown), Sanetsch und Pillon (Leresche). An der Stock- 
hornkette oberhalb Weissenbach (Maurer) und am Thalberg 
(Guthnick). -— Im nördlich angrenzenden Gebiet noch häufig 


=e.403. 


in lichtem Wald des ‚alten Kandergriens« bei Thun und 
längs der Aar an vereinzelten Stellen bis in die Gegend 
von Wiehtrach. — Dem Jura fehlend. 

Azalea. 

proeumbens L. Auf trockenen Weiden der oberen Region, 
stellenweise ganze Strecken überziehend; z. B. Hohgant 
(Fischer-Ooster), Gemmenalpgrat! Susten (Vulpius), Grimsel ! 
Gr. und Kl. Scheideck ! Faulhorn (Brown), Suleck! Gemmi! 
Rawyl (Gempeler). — Selten in der mittleren Region, z. B. 
am Wengernalpweg über Lauterbrunnen bis c. 1400" herab! 
— Dem Jura fehlend. 

Rhododendron. Alpenrose. 

.. ferrugineum L. In Wäldern und an felsigen Abhängen im 
| oberen Theil der mittleren und im unteren Theil der höheren 
Region auf den meisten Alpen häufig; auf verschiedenem 
Gestein. — Stellenweise auch in der unteren Region; z. B. 
an der Beatenbergstrasse unterhalb Waldeck, €. 1100"! 
Am Ufer des Thunersees am felsigen Vorsprung der »Nase« 
unweit Merligen (auf Kalkstein)! und an der Krattighalde 
zwischen Leissigen und Spiez! — Im nördlich angrenzen- 
den Gebiet am Gurnigel und an einer vereinzelten Stelle im 
Schwarzwasserthal (auf Sandboden). — Im Jura auf einigen 
Gipfeln des westlichen Theils. 
hirsutum L. Wie vorige, jedoch vorzugsweise auf den 
" Kalkalpen; an manchen Stellen mit der vorigen, an andern 
ausschliesslich vorkommend. — Scheint dem Gneissgebiet 
zu fehlen. — Stellenweise in der unteren Region, z.B. 
Wengen gegen das Triimmletenthal bei 1200"! Häufig am 
Fuss des Abendberges unweit der Ruine Weissenau! Krat- 
tighalde am Thunersee (560)! Stockenthal zwischen Reu- 
tigen und Stocken! — Dem Jura fehlend. 

Anmerkung. R. ferrugineum X hirsutum (R. üntermedium 
Tausch). Zwischen den Stammarten vereinzelt und selten: 
Faulhorn oberhalb des Giessbachs (Heg. Fl. d. Schw.), 
Rosenlaui (Brunner), Grindelwald am Eiger (Christener), 


— 14 — 


Wengernalp (Rothenbach), Lattreienalp (Vulpius), Oesche- 
nenthal (Muret). Stockhornkette an mehreren Orten: 
Ochsen (Guthnick), Stockhorn (Fischer-Ooster), Linden- 
thal und Walpersberg zwischen Stockhorn und Günzenen 
(Vulpius). 


50. Pirolaceen. 


Pirola. Wintergrün. 

* rolundifolia L. In Wäldern und Gebüschen der Ebene und 
Voralpen hin und wieder: Oberhofen (Fischer-Ooster), Wim- 
mis! Neuhaus! Beatenberg! Rugen bei Interlaken! Meiringen 
(Hügli), Trümmletenthal bei 1650” (Rothenbach) u. a. 0. — 
Häufig im alten Kandergrien bei Thun. 

»»chlorantha Sw. In Wäldern, selten und vereinzelt. Stock- 
hornkette (Gaud. Fl. helv. Vol. VIL) — Unweit der nördl. 
Gebietsgrenze, im alten Kandergrien (Brown). 

media Sw. Wie vorige. In Gebüschen unweit des Reichen- 
baches bei Meiringen (Brunner. Wald am Oeschenensee 
(Fischer-Ooster). — Vielleicht eine hybride Zwischenform 
(P. rotundifolia X minor). 

«minor L. In Wäldern der Ebene und Voralpen und an 
schattigen Stellen der höheren Region stellenweise ziemlich 
häufig, z. B. Niederhorn bei Beatenberg, 1965"! Unspun- 
nen (Hügli), Rosenlauithal (Brunner), Wengernalp (Rothen- 
bach), Kienthal bei Tschingel! Saanen (v. Rütte), Bürglen 
bei c. 2100” (Hügli) u. a. O. 


* secunda L. In Wäldern der Ebene und Voralpen gemein. — 


Unterhalb Wengernalp bei 1720” (Rothenbach). 

«-umiflora L. In Tannenwäldern der Voralpen stellenweise 
häufig: Justisthal (Fischer-Ooster), Beatenberg in der Schlucht 
oberhalb der Brücke! Rosenlauithal! Grindelwald, Mettlen- 
alp bei Wengernalp! Gasterenthal! Suldthal bei der Säge! 
Saanen! Schwefelberg (Rothenbach). 


— 105 — 


51. Monotropeen. 


Monotropa. Ohnblatt. 

* Hypopitys L. In Wäldern der unteren und mittleren Re- 
gion, hin und wieder. Grüsisberg bei Thun und oberhalb 
Oberhofen (Brown), Interlaken (Fischer-Ooster), Schiltwald 
bei Wengen, 1400"! Zaun bei Meiringen, c. 1200” (var: 
glabra)! Saanen (v. Rütte) u. a. O. 


52. Aquifoliaceen. 


Ilex. Stechpalme. 

.. Aquifolum L. Palmdorn. In Wäldern und Hecken der 
unteren Region hin uud wieder. Von Thun bis Meiringen, 
stellenweise häufig, z. B. zwischen Gunten und Neuhaus ! 
und bis Waldeck, ce. 1200” aufsteigend ! Goldei bei Inter- 
laken ! Ringgenberg ! Meiringen (Brunner). Im Urbachthal 
auf Gneiss! Im Simmenthal bei Schwarzenmatt, Weissen- 
bach (Maurer) u.a. 0. 


53. Oleaceen. 


Ligustrum. Hartriegel. 
*vulgare L. In der unteren Region an Hecken und Wald- 
rändern häufig. — Beatenberg bei 1150"! 
Syringa. Flieder. | 
* [vulgaris L. Schneeballen. Lila.] In Gärten der unteren 
Region häufig cultivirt; in kräftigen Exemplaren noch bei 
Guttannen! Beatenberg! Wengen (1300")! 
Fraxinus. Esche, 
* excelsior L. In der unteren Region vereinzelt oder in klei- 
nen Gruppen, — Wengen bei 1300"! 


54. Asclepiadeen. 


Vincetoxicam. Schwalbenwurz. 

.. offieinale Mönch. (Cynanchum Vincetowieum R. Br.) An 
steinigen Abhängen, im Gebüsch der unteren Region, stellen- 
weise sehr häufig, z. B. längs des Thuner- und Brienzer- 
Bern. Mittheil.. 1375. Nr. 887. 


nee Ki; 
I, E F n) x as h 


— 106 — 


sees! Meiringen (Brunner), Lauterbrunnenthal! Simmenthal! 
u.a. 0. — Auf Gneiss zwischen Innerkirchen und Urweid! 


55. Apocyneen. 
Vinca. Sinngrün. 
* minor L. Sinngrün. Stritten. In Hecken und Wäldern 
der unteren Region häufig, zuweilen ganze Strecken über- 
ziehend, z. B. zwischen Oberhofen und Gunten! im Wald 


bei Zweilütschinen! u.a. 0. — Waldeck bei Beatenberg 
(ec. 1040®) ! 


56. Gentianeen. 


Menyanthes. Zottenblume. 

.. Zrifoliata L. Fieberklee. Biberklee. Auf sumpfigen Wiesen 
und Weiden vom Fuss der, Berge bis in die höhere Region, 
stellenweise häufig, z. B. Faulenseemoos bei Spiez! Neuhaus 
(Fischer-Ooster), Faulensee bei Ringgenberg! Rosenlauithal 
(Brunner), Scheideckalp in Grindelwald, Adelboden! Saa- 
nenmöser (Christeler), Bruchalp zwischen Boltigen und Ab- 
läntschen (Hügli). Häufig im Stockenthal! u.a. O. 


Sweertia. 
perenntis L. Auf Sumpfwiesen der unteren und mittleren 
Region, stellenweise häufig: Waldeckallmend »im Baumis- 
boden« bei Beatenberg! — Ziemlich verbreitet im west- 
lichen Gebiet: Reutigenmoos! Nünenenalp (Trachsel), Bruch- 
alp zwischen Boltigen und Abläntschen (Hügli). Häufig im 
Saanenland! Saanenmöser (Brown), Böschenried bei Lenk 
(Fischer-Ooster), Hahnenmöser zwischen Lenk und Adel- 
boden! Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am Gumigel 

(Trachsel). 


Gentiana. Enzian. 


lutea L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen stellenweise 
häufig, z. B. Justisthal! Saxeten (bei e. 1100")! Breit- 
lauenenalp oberhalb Gsteig! Wengernalp am Eigergletscher _ 


— 107 — 


bei 1900” (Rothienbach), Mürren! Kandersteg! Brand ober- 
halb Lenk ! ziemlich verbreitet auf der Stockhornkette u.a.0. 


purpurea L. Auf Weiden, in Gebüschen der oberen und 
mittleren Region, besonders in der Nähe der Baumgrenze 
ziemlich häufig; seltener im unteren Theil der mittleren 
Region, z. B. Schiltwald bei Wengen bei 1400"! 

punctata L. Grimsel (Guthniek, Hügli).,. — Häufiger auf 
den Walliseralpen. 

..cruciala L. Auf Weiden und Grasplätzen der unteren Re- 
gion hin und wieder. Ringgenberg! Brünig (Brunner). Ballen- 
berg bei Brienz und Meiringen (Hügli). — Obersimmenthal 
(Maurer), Stockenthal! y 


«. asclepiadea L. In Wäldern und Gebüschen von der Ebene 
bis in die obere Region häufig. — Am Eigergletscher bei 
1950” (Rothenbach). — Im Jura selten. 


«+ Pneumonanthe L. Häufig im Reutigenmoos in der Nähe 
der Moosmühle! Am oberen Ende des Thunersees zwischen 
Neuhaus und Weissenau! An der Aar oberhalb Interlaken! 

acaulis Koch. (@. Glusü Perr. et Song.) Auf Weiden der 
mittleren und höheren Region stellenweise häufig; vorherr- 
schend auf den äusseren Ketten. — Im nördlich angrenzen- 
den Gebiet noch am Ober-Gurnigel. 


exeisa Presi. (@. Kochiana Perr. et Song.) Wie vorige, 
jedoch vorherrschend auf den inneren Alpenketten, z. B. 
Faulhorn! Mürren! — Südseite der Stockhornkette bei 
Weissenbach, bis zur unteren Region herab (Maurer). — 
Die Verbreitungsverhältnisse dieser und der vorigen Species 
sind noch näher zu untersuchen; hin und wieder finden 
sich Uebergangsformen. — Die Angabe der var. minor 
Koch (G. alpina Vill.) am Faulhorn (Brown) bedarf der 
Bestätigung. 

bavarica L. Auf Weiden und an steinigen Orten der höheren 
Alpen, häufig. — Stockhornkette am Nünenen (Guthnick), 
zwischen Ganterisch und Bürglen (Maurer). — Var. imbri- 


— 18 — 


cala. Am Unteraargletscher (Girard nach Desor), Faulhorn 
(Guthnick), Roththal an der Jungfrau (Fischer- Ooster). 

brachyphylla Vill. Wie vorige, aber seltener. Faulhorn 
(Brown), Kalli am Vieschergletscher (Fischer-Ooster). Wengern- 
alp (Rothenbach), Schilthorn (Imobersteg), Schwalmeren (Bam- 
berger), Rawyl (Meissner), Oldenhorn (Leresche), Ganterisch- 
alp (Hügli). 

..verna L. Auf nassen Wiesen und Weiden von der Ebene 
bis in die höhere Region ziemlich häufig. — Var. alata 
Griseb. (G. estiva Röm. et Schult.), auf Alpenweiden hin 
und wieder; von der @. esliva der österreichischen Alpen 
»durch kleinere Blüthen und weniger breite Kelchflügel ab- 
weichend. 

utriculosa L. Auf sumpfigen Weiden, selten. Bisher nur 
im westlichen Gebiet. Kiley an der Niesenkette (Brown), 
Lenk (Guthnick). 

nivalıs L. Auf Alpenweiden stellenweise häufig, z. B. Rallig- 
stöcke (Brown), Gemmenalpgrat! Hohstollen! Engstlenalp 
(Fischer-Ooster), Faulhorn! Kl. Scheideck! Steinberg in 
Anmerten (Fischer-Ooster), Lattreienalp (Vulpius), Niesen 
und Gemmi (Brown), Stockhornkette zwischen Ganterisch 
und Niünenen (Trachsel) und am Stockhorn (Vulpius). — 
Selten in der mittleren Region, z. B. Mettlenalp bei Wengern- 
alp, c. 1700"! 

campestris L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen gemein. 
— Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am Gurnigel 
(Trachsel) und auf dem Kandergrien (Brown). 

.. germanica Welld. Auf Weiden und Grasplätzen der unteren. 
und mittleren Region hin und wieder, z. B. Burgholz bei 
Wimmis! Aeschi! Spiez! Lauterbrunnenthal! Ballenberg bei 
Brienz (Brunner) u. a. 0. — Häufig auf dem alten Kander- 
grien bei Thun (Brown); selten im nördlicheren Hügelland. 

oblusifolia Willd. Auf steinigen Weiden im Gneissgebiet, 
selten: Zwischen Guttannen und Handeck! Grimsel! Gasteren 
(Schneider), 


— 109 — 


ienella Rottböl. (@. glacialis Thomas.) Auf Weiden und 
steinigem Boden der höheren Alpen, in der Nähe der Schnee- 
linie stellenweise häufig. Hohstollen am Hasliberg! Faul- 
horn (Guthnick), Roththal an der Jungfrau (Fischer-Ooster), 
Gemmi oberhalb Schwarrenbach (Brown), Männlifluh an der 
Niesenkette (Fischer-Ooster), Ammertenhorn bei Lenk (Meiss- 
ner), Gifferhorn bei Saanen! 

«.ciliata L. An Waldrändern, Ufern und steinigen Orten der 
Ebene und Voralpen hin und wieder. Stockenthal! Zwischen 
Thun und Oberhofen! Interlaken! Saxetenthal bei 1200”! 

Anmerkung. Von hybriden Zwischenformen ist beobachtet: 
G. purpurea X lutea (@. Thomasüi Hall. fil.) Gsteig bei 
Saanen. 

Erythr@a. Tausendguldenkraut. 

* (enlaurium Pers. An trockenen, steinigen Orten der unteren 
Region, hin und wieder, z. B. Grüsisberg bei Thun (Fischer- 
Ooster), Spiez! Sundlauenen am Thunersee! Interlaken! 
2.2.0, 

«.» nulchella Fries. Auf Sumpfwiesen selten! An der Aar 
oberhalb Interlaken! Meiringen (Brunner). 


57. Convolvulaceen. 


Convolvulus. Winde. 

* sepium L. In Hecken der unteren Region hin und wieder. 
Thun! Spiez! Interlaken u.a. 0. 

* arvensits L. Auf Aeckern, ziemlich häufig. 

Cuscuta. Flachsseide. 

..europea L. In Hecken, an Wegen der unteren Region, 
stellenweise häufig. Wimmis! Spiez! Lauterbrunnenthal! 
Meiringen (Brunner), Urbachthal! Kienthal! Ob.-Simmenthal 
u.a.0. Auf verschiedenen Pflanzen schmarotzend, beson- 
ders auf Urtiea dioica; auf Salvia glutinosa bei Sundlauenen 
am Thunersee (Fischer-Ooster). 

»» Epithymum Murr. Auf Wiesen und Weiden der unteren 
und mittleren Region stellenweise häufig; auf verschiedenen 


— 110 — 


Pflanzen schmarotzend, z. B. Thymus Serpyllum, Trifolium 
pratense und medium (Var. Trifolü. — U. Trifohi ba- 
bingt.),. Helianthemum vulgare, Euphorbia Cyparissias (im 
Trümmigtenthal bei 1800"), auf Erica carmea und Glo- 
“ bularia cordifolia im Oeschenenthal (Fischer-Ooster) u.a. O. 


58. Borragineen. (Asperifolien). 


Asperugo. Scharfkraut. 
procumbens L. Auf Schutt und gedüngten Stellen in der 
Nähe der Häuser, an sandigen Orten, in der unteren und 
mittleren Region hin und wieder, z. B. Leissigen! Meiringen 
(Brunner), Wengen! Mürren (Fischer-Ooster), Oeschenenthal 
unter überhängenden Felsen am Weg nach der Oeschenen- 
alp bei e. 1700”! Adelboden! Im Simmenthal stellenweise 
häufig. 
Echinospermum. Igelsame. 
Lappula Lehm. Im Geröll bei Brienz (Schläfi). — Eine vor- 
herrschend in der wärmeren Schweiz vorkommende Pflanze. 
deflecum Lehm. Am Weg vom Giessbach zur Axalp im 
Buchenwald (Schläfli), Schönbalm im Trümmletenthal unter 
überhängenden Felsen bei 1470" (Rothenbach). — Eine sel- 
tenere, vorwiegend der südlicheren Schweiz angehörende Art. 


Cynoglossum. Hundszunge. 

». officinale L. An steinigen Orten der unteren Region, hin 
und wieder, z. B. am Thunersee bei Sundlauenen! Lombach 
bei Neuhaus! Brienz (Rhiner), Eisenfluh! Kienthal! Ober- 
simmenthal bei Schwarzenmatt und Weissenbach (Maurer). 


Borrago. Borretsch. 
* [officinalis L.] In ‘Gärten, und in der Nähe der Häuser 
hin und wieder. verwildert. 
Symphytum. Beinwurz. 


* officeinale L. An Gräben und Ufern, auf Sumpfwiesen, ziem- 
lich selten, z. B. Interlaken! Simmenthal (Maurer). 


_ 411 — 


Cerinthe. Wachsblume. 

alpina Kit. (C. glabra Gaud.) An steinigen Orten der mitt- 
leren und höheren Region, stellenweise häufig: Am westl. 
Fuss des Widderfeld an der Hobgantkette (Imobersteg), 
Schwarzwald ob Rosenlaui (Hügli). Iseltenalp an der Faul- 
hornkette! Schwalmeren (Bamberger nach Rhiner), Mürren 
am Fuss des Brünlihorns! Spiggengrund! Steinenalp im 
Kienthal! Unter der Sieglerenfluh am südl. Fuss des Nieder- 
horns bei Boltigen (Maurer). An der Stockhornkette an 
mehreren Stellen! Wallopalp bei Boltigen, oberhalb des 
Sees! Thalberg (Trachsel), Bürglen (Maurer), Ganterischalp 
(Hügli), Krümmelwege ob Blumenstein ! Südseite des Sohl- 
horns (Vulpius). 

Anmerkung. Die Angabe von C. major L. an der Stock- 
hornkette (Koch. Syn. Ed. 2. und Heg. Flor. d. Schw.) 
beruht ohne Zweifel auf einer Verwechslung mit der 
vorigen Species. 


Echium. Natterkopf. 

* vulgare L. An dürren, steinigen Orten der unteren Region 
gemein. — Wengen bei 1300"! — Auf Gneiss im Ober- 
hasli und bei Trachsellauenen. 

Pulmonaria. Lungenkraut. 

..mollis Wolff. In subalpinen Laubwäldern (Fischer-Ooster). 

Fuss des Niesen beim Heustrichbad (Hügl). 


Lithospermum. Steinsame. 
..offieinale L. An steinigen Orten der unteren Region, hin 
und wieder, z. B. an der Kandermündung! Meiringen (Hügli). 
*«rvense L. Auf Aeckern der unteren Region hin und wie- 
der, z.B. Thun! Reutigen! Spiez! Meiringen (Hügli). 
Myosotis. Mausohr, Vergissmeinnicht. 
® palustris Wüh. Auf feuchten Wiesen der Ebene und Vor- 


alpen häufig. — Var. cespitosa (M. cespilosa Schultz.) 
Wengen bei 1400"! 


— 12 — 


* silvatica Hofm. Auf Wiesen und Weiden von der Ebene 
bis in die obere Region häufig. — Var. alpestris (M. 
alpestris Schmidt) auf Alpenweiden gemein. 

* hispida Schlecht. Auf Aeckern hin und wieder. Meiringen 
(Brunner). 

* intermedia Link. Auf Wiesen und Aeckern gemein. 


Eritrichium. 
nanum Sehrad. Auf Schutt und Geröll der Gneissalpen im 
der Nähe der Schneelinie im östlichsten Theil des Gebiets: 
Susten (Vulpius), Heuberg neben dem Sustenpass (Prof. 
Brunner), Steinlimmi zwischen der Steinalp und dem Trift- 
gletscher, 2734” (Ziegler). 
Anmerkung. Anchusa arvensis Bieb, (Lycopsis L.) Auf 
Aeckern, selten und vereinzelt. Zwischen Latterbach 
und Weissenburg (Brown). 


59. Solaneen. 


Solanum. Nachischatten. 

*yyigrum L. An Wegen, auf Schutt, in der Nähe der Häuser. 
Thun! Interlaken! Meiringen! u.a. O0. 

«+: Dulcamara L. Bittersüss. An steinigen Orten, an Ufern, 
auf alten Mauern, hin und wieder. Balmholz am Thuner- 
see (Brown). An den Ruinen von Weissenau und Unspun- 
nen! Unterseen! Brienz! Meiringen (Brunner). — Auf Gneiss 
bei Innerkirchen! nnd bei Stechelberg im Lauterbrunnen- 
thal! An der Simme bei Wimmis! Saanen (v. Rütte) u.a.O. 

* [fuberosum L. Kartoffel] In der unteren Region sehr 
häufig eultivirt; an einzelnen günstigen Stellen noch be- 


deutend höher, z. B. Wengen bis circa 1450"! Mürren, 


1630”! 
Physalis. Judenkirsche. 


Alkekengi L. An steinigen, sonnigen Orten in der Umgebung 


des Thuner- und Brienzersees stellenweise häufig: An der 
Simmenthalstrasse oberhalb der Wimmisbrücke! Zwischen 


RE 


% 


— 13 — 


der Beatenhöhle und Neuhaus! Goldei bei Interlaken! Golz- 
wyl! Ringgenberg! Brienz! Am Ballenberg. zwischen Brienz 
und der Wylerbrücke! Zwischen Bönigen und Iseltwald! 


Atropa. Tollkirsche. 

* Belladonna L. Im Wäldern von der Ebene bis in die mitt- 
lere Region, ziemlich selten. Grüsisberg bei Thun (Brown), 
Hondrichberg bei Spiez (Hügli). Beatenberg, Brünig (Brun- 
ner), Reichenstein zwischen Saanen und Zweisimmen (Maurer), 
Saanen (Christeler). 

Anmerkung. Datura Stramonium L., auf Schutt hin und 
wieder verwildert, Thun! Meiringen (Hügli). 


60. Scerophulariaceen. 
a. WVerbasceen. 
Verbascum. Wollkraut. 

* Thapsus L. (Schraderi Meyer). An steinigen Orten, auf 
Waldschlägen hin und wieder; von der Ebene bis in die 
mittlere Region. — Wengen bei 1400"! 

= /hapsiforme Schrud. Wie vorige. Hilterfingen! Sundlauenen 
am Thunersee! Aeschi! u.a. 0. 

monlanum Sehrad. Ebenso. Trümmletenthal bei c. 1470” 
(Rothenbach). 

* Lychnitis L. An Wegen und Waldrändern ziemlich häufig. 
— Auf Gneiss bei Trachsellauenen! 

® nigrum L. Wie vorige. — Auf Gneiss bei Guttannen. 

Anmerkung. Die hin und wieder vorkommenden hybri- 
den Zwischenformen sind im Gebiete noch näher zu 
untersuchen. 

b. Scrophularieen. 

Scrophularia. Braunwurz. 

*nodosa L. In Hecken und Gebüschen der unteren Region 
gemein. — Wengen bei 1300"! 

* Ehrharti Steven. (S. aquatica Koch Syn. Ed. 1, non L.) 
— Var. Neesii (S. Neesii Wirtg.) An sumpfigen Orten, 
Bern. Mittheil. 1875. Nr. 888. 


a: 
— 14 — En; 


an Gräben und Bächen der unteren Region hin und wie- 
der, z.B. Thun! Golzwyl bei Interlaken! 


c. Antirrhineen. 
Digitalis. Fingerhut. 
.. grandiflora Lam. (D. ambigua Murr.) In Gebüschen, an 
Waldrändern häufig. — Beatenberg bei 1400"! 
.. lulea L. Wie vorige, aber seltener. Spiez! Rugen bei Inter- 
laken! Brünig (Brunner). — Kandergrund! 


Antirrhinum. Löwenmaul. 

.. [majus L.]| Hie und da eultivirt und verwildert, z. B, an 

der Kirchhofmauer in Thun! Spiez! 
Linaria. Leinkraut. 

+ [Cymbalaria Mill.] An Mauern bei Thun! Spiez! 

..spuria Mill. Auf Aeckern der unteren Region, ziemlich 
selten. Blumenstein! Thun! Interlaken (de Bary), Meiringen 
(Brunner). 

® minor Desf. Auf Aeckern, an Mauern und steinigen Orten 
der unteren Region, hin und wieder, z. B. Aeschi! Inter- 
laken! Meiringen (Brunner). 

.. alpina Mill. An feuchten, steinigen Orten, auf Schutthalden 
der höheren Region gemein; stellenweise bis weit über die 
Schneegrenze ansteigend, z. B. am Öberaarhorn, 3400" 
(Lindt). — Nicht selten im Geröll der Alpenbäche in die 

‘ Thäler herabsteigend, z, B. am Fuss des unteren Grindel- 
waldgletschers bei 1000"! am Alpbach bei Meiringen (Hügli). 
Längs der Lütschine und Kander bis zur Mündung stellen- 
weise häufig! — Im nördlich angrenzenden Gebiet noch hin 
und wieder am Ufer der Flüsse. 

* vulgaris Mill. An steinigen Orten, an Wegen, auf Aeckern 
in der unteren Region hin und wieder, z.B. Thun! Inter- 
laken! Meiringen (Brunner). — Häufiger im nördlich an- 
grenzenden Molassegebiet. 

Erinus. Leberbalsam. 

alpinus L. An Felsen und steinigen Orten von der unteren 

bis in die höhere Region ziemlich verbreitet und stellen- 


— 15 — 


weise häufig. Bei der Beatenhöhle (Vulpius). Beatenberg 
an mehreren Stellen! Därligen (Brown), Wagnerenschlucht 
bei Interlaken (Hügli), Brienzer Rothhorn ! Rosenlauithal 
(Brunner). An der Faulhornkette bei der Schynigen Platte, 
e. 2000"! Eisenfluh (Hügli).. Nordseite des Männlichen! 
Zwischen Lauterbrunnen und Mürren! Suldthal! Oeschenen- 
alp und Ueschenenalp bei Kandersteg (Vulpius), Kander- 
grund! Gumfluh bei Saanen (v. Rütte). An der Stockhorn- 
kette an miehreren Stellen: Wandelifluh bei Schwarzenmatt 
(Maurer), im Aufsteigen zu Wallopalp und bis auf den 
Wallopgrat, 2000”! Ochsen und Thalberg (Trachsel), Stock- 
horn! Am Eingang des Simmenthals bei Wimmis! und in 
vereinzelten Exemplaren an der Kandermündung. — Stellen- 
weise auch im Jura vorkommend. 


Veronica. Ehrenpreis. . 

® Anagallis L. An Gräben und Bächen der unteren Region 
hin und wieder, z. B. am Faulensee bei Ringgenberg ! Sim- 
menthal (Maurer). 

* Beecabunga L. An Gräben und sumpfigen Stellen der Ebene 
und Voralpen häufig; seltener in der höheren Region, z. B. 
an einem kleinen Teich unweit der Kl. Scheideck, ce. 2000”! 

* urlicefolia L. fil. In Wäldern und Schluchten der unteren 
und mittleren Region häufig. — Unterhalb Wengernalp bei 
1800” (Rothenbach). — Auf Gneiss im Oberhasli ! 

*Chamedrys L. An Hecken und Waldrändern, auf Weiden 
gemein; von der Ebene bis in die obere Region, z. B. am 
Weg von der Schynigen Platte auf’s Faulhorn bei e. 2000”! 

..montana L. In Wäldern, selten. Stockhorn (Seringe). Am 
Fuss des Niesen oberhalb des Heustrichbades (Hügli).— Gur- 
nigelwälder (ausserhalb des Gebietes). 

* offieinalis L. In Wäldern, besonders auf Lichtungen, von 
der Ebene bis zur Waldgrenze häufig. 

aphylia L. Auf Alpenweiden häufig; auch in der mittleren 

Region, z, B. Saxeten bei 1300” (Hügli). 


— 16 — 


«+ latifolia L. nach Koch. (V. Teuerium L. Brown. Cat.) Gemmi 


am Daubensee (Brown). — Häufig im Jura. 
spieala L. Am Gipfel des Bäderhorns bei Boltigen (Maurer), 
Widdergalm (Imobersteg). — Auch an einer vereinzelten 


Stelle im Aarschutt unterhalb Meiringen (Brunner). 

bellidioides L. Auf Weiden der höheren Region stellenweise 
häufig, z. B. Grimsel (Brown), Faulhorn (Guthnick), Wengern- 
alp! Gemmi über Schwarrenbach (Brown), Kiley an der 
Niesenkette (Sterki), Westseite des Bürglen (Brügger) u. a.0. 
-—— Seltener in der mittleren Region, z. B. auf der unteren 
Ganterischalp (Maurer). 

Frutieulosa L. An steinigen Orten, im Geröll, an Felsblöcken 
von der unteren bis in die höhere Region ziemlich häufig; 
auf verschiedenem Gestein. Beatenberg! Brünig (Brunner), 
Gadmenthal! Im Geröll am Fuss des unteren Grindelwald- 
gletschers bei 1000"! Faulhorn (Brown), Wengen, häufig 
an Eisensteinblöcken, bei 1300”! Eisenfluh! Trachsellauenen! 
Kandergrund ! Saanen (Haller En. plant.), Stockhornkette 
an mehreren Stellen: Schwarzenmatt bei Boltigen (Hügli), 
Wallopalp! Bürglen und Schwefelberg (Hügli), Leiterenpass 
(Trachsel), Stockhorn (Brown), Felsen am Eingang des 
Simmenthals (Brown). 

saxatilis Jaeg. Wie vorige, jedoch im Ganzen seltener 
und weniger tief herabsteigend, z. B. Rosenlaui (Brunner), 
Faulhorn und Wengernalp (Brown), Männlichen! Suleck 
(Hügli), Oberhornalp in Ammerten, 2000” (v. Rütte). Oesche- 
nenalp. Ganterisch (Trachsel), Stockhorn (Brown). 

alpina L. Auf Alpenweiden häufig. 

* serpyliifolia L. Auf Aeckern und Grasplätzen, von der 
Ebene bis in die höhere Region, z. B. Lauberhorn! Männ- 
lichen! Am Gipfel des Faulhorns (Martins), Grimsel (Fank- 
hauser). 

* arvensis L. Auf Aeckern, an Wegen, in der unteren Region. 

*agrestis L. (V. agrestis pulchella Gaud. Fl. hew.) Auf 
eultivirtem Boden, auf Aeckern, in Gärten. 


— 17 — 


* polita Fr. (V. agrestis vulgaris Gaud.) Wie vorige. Thun! 
Spiez! Interlaken! u.a. 0. — Wasserwendi ob Meiringen 
bei e. 1200" (Hügli). 

* Buxbaumii Ten. (V. persica Povret.) Auf cultivirtem Boden 
und an Wegen, an sonnigen Orten stellenweise häufig, z.B. 
Thun! Hilterfingen! Interlaken! Brienz! u.a. 0. 

* hederefolia L. Auf ceultivirtem Boden häufig. 

Anmerkung. V. scutellata L. unweit der nördl. Gebiets- 
grenze bei Uebischi und Schwarzeneck (Brown). — Limo- 
sella aquatica L. Am Ufer des Thunersees bei Neuhaus 
(Brown), wurde daselbst in neuerer Zeit nicht mehr ge- 
funden. 


d. BRbhbinanthaceen. 
Tozzia. 


alpina L. An etwas feuchten, steinigen Orten der mittleren 
und oberen Region, ziemlich selten, Grimsel (Vulpius), Rosen- 
laui (Brunner), Eisboden am Fuss des Wetterhorns bei Grindel- 
wald (Christener), Faulhornkette zwischen der Schynigen 
Platte und Iselten (Ziegler), Gasteren (Vulpius), Niesen ob 
Wimmis (Vulpius), Nordseite des Sohlhorns und unterhalb 
der Wirtnerenalp (Vulpius), Nordseite des Stockhorns! Nüne- 
nen unter der Tschingelfluh (Trachsel). Bürglen, äm öst- 
lichen Abhang (Maurer). 

Melampyrum. Wachtelweizen. 

* pratense L. In Wäldern der Ebene und Voralpen gemein. — 
Wengernalp bei 1800" (Rothenbach). 

+ silwaticum L. In Wäldern der Voralpen gemein; stellen- 
weise bis in die Ebene, z. B. an der Kandermündung! 
Auch in der höheren Region, z. B. am Leiterengrat (Trachsel). 

Anmerkung. M. arvense L. Nach Brown sehr selten 
auf Aeckern — ob im Gebiet? 
Pedicularis. Läusekraut. 
rostrala L. An etwas feuchten Stellen der höheren Region, 
im Gneissgebiet hin und wieder: Susten (Vulpius), Grimsel 
(Guthniek), Sidelhorn (Meissner), Urnenalp im Urbachthal! 


Me 


Zwischen Dossenhorn und Engelhörnern bei Rosenlaui (Lindt), 
Oberhornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Ga- 
steren (Vulpius). — Selten in der mittleren Region, z.B. 
Rxterichsboden unterhalb der Grimsel bei ce. 1700"! 

{uberosa L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen, stellen- 
weise häufig, z. B. zwischen Gadmen und Steinalp! Faul- 
horn (Brown), Kl. Scheideck! Oberhalb Wengen bis e. 1300” 
herab! Suleck! Mürren am Weg nach dem Sefinenthal! 
Gasteren. Obersimmenthal (Maurer) u.a. O0. 

Barrelieri Rb. (P. adscendens Gaud.) Auf Alpenweiden 
ziemlich selten: Wetterhorn am Gleckstein, 2300” (Lindt). 
Gemmi über Schwarrenbach (Brown), Haslerberg im Ober- 
simmenthal (Maurer), Trüttlisberg und Lauenenhorn (Meiss- 
ner), Gifferhorn bei Saanen (v. Rütte). 

silvatiea L. Auf Sumpfboden bei Rosenlaui (Brunner). — Im 
nördlich angrenzenden Gebiet auf dem Torfmoor von 
Schwarzeneck (Brown). 

* palustris L. Auf Sumpfwiesen der unteren Region stellen- 
weise häufig, z. B. Stockenthal! Neuhaus und Weissenau! 
‘Interlaken! Meiringen (Brunner) u.a. 0. — Selten in den 
Voralpen, z. B. Bruchalp zwischen Boltigen und Abläntschen 
(Hügli), Lauenen (v. Rütte). 

foliosa EL. Auf Weiden und an felsigen Abhängen der Alpen 
und Voralpen ziemlich häufig. — Breitlauenenalp, und 
Rischerenalp bei Beatenberg bis 1500” herab! 

recutiia L. Auf Weiden, an felsigen Stellen der höheren 
Region, selten: Grimsel! Urnenalp im Urbachthal! Alpen von 
Rosenlaui (Brunner). Mettenberg bei Grindelwald (Christener), 
Kiley an der Niesenkette und Gemmi (Brown). 

versicolor Wahl. Auf Alpenweiden stellenweise sehr häufig, 
2. B. Brienzer-Rothhorn! Hohstollen am Hasliberg (Hügli), 
Oltscherenalp im Unterhasli! Engstlenalp, Faulhorn! Suleck! 
Kiley an der Niesenkette (Brown). — Auf der Stockhorn- 
kette ziemlich verbreitet: Zwischen Morgeten und Bürglen 
und am Ganterisch gegen den Morgetengrat (Vulpius). 


— 19 — 


Zwischen Ganterisch und Nünenen (Trachsel), Stockhorn 
über Wahlalp! 
vertieillatae L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen ge- 
mein; stellenweise bis in die untere Region, z. B. am Bühl 
bei Kandersteg, e. 1100"! 
Anmerkung. Von den genannten Spec. kommen nur P. 
palustris, silvatica und foliosa im Schweizer-Jura vor. 


Rhinanthus. Klappertopf. 
* minor Ehrh. (Alectorolophus Wimm. Gr.) Auf sumpfigen 
Wiesen und Weiden häufig; bis in die Voralpen aufsteigend, 
z. B. unterhalb Wengernalp bei c. 1700” (Rothenbach). 
angustifolius (mel. (inel. R. alpinus Baumg.) Auf Wei- 
den und an steinigen Orten der Alpen und Voralpen hin 
und wieder, z. B. Oberhasli zwischen Handeck und Grimsel! 
Rawyl (Rhyner), Fluhalp am Bäderhorn bei Boltigen (Maurer). 
* major Ehrh. (Alectorolophus major Rb.) Auf Aeckern, 
unter dem Getreide und auf Wiesen, stellenweise häufig. — 
Var. hirsutus (Alect. hirsutus All.) ebenso. Beatenberg 
bei 1200"! u.a. O, 


Bartsia. 
alpina L. Auf Weiden und an steinigen, etwas feuchten 
Orten der Alpen und Voralpen gemein; stellenweise bis in 
die untere Region, z. B. auf nassen Weiden unterhalb 
Waldeck bei Beatenberg, 1150”! Meiringen am Abhang 
oberhalb Willigen (Brunner), — Im nördlich angrenzenden 
Gebiet häufig am Gurnigel und bis in die Ebene bei All- 
mendingen (Brown). 
Euphrasia. Augentrost. 
* officinalis L. Auf feuchten Grasplätzen, Waldwiesen und 
Weiden, von der Ebene bis in die höhere Region, gemein. 


— In mehreren Varietäten. — Var. nemorosa (E. strieta 
Host. E. ericetorum Jord.) an steinigen Orten, auf Heide- 
plätzen hin und wieder. — Var. hirtella (E. hirtella 


Jord.) auf Alpenweiden. 


— 170 — 


miinima Schleich. Auf Weiden der mittleren und höheren 
Region ziemlich häufig. — Eine Zwergform von wenigen 
Millim. Höhe im Roththal an der Jungfrau (Fischer-Ooster). 

salisburgensis Funk. Auf Weiden und an steinigen Orten 
der Voralpen ziemlich häufig; stellenweise bis an den Fuss 
der Berge, z. B. in der Kohlerenschlucht bei Thun! am 
Fuss des Abendberges bei Interlaken! u.a.0O. 

.. Odontites L. Auf Aeckern der unteren Region hin und 

wieder. Thun! Spiez! Reichenbach im Frutigthal! u.a. 0. 
Anmerkung. Die Arten dieser schwierigen Gattung be- 
dürfen noch weiterer Untersuchung. 
Lathrea. Schuppenwurz. 

.. Squamaria L. In Wäldern und Gebüschen, selten; auf den 
Wurzeln verschiedener Laubhölzer (Corylus Avellana, Juglans 
regia u. a.) schmarotzend. Interlaken (Gaud. Fl. helv.), 
Meiringen (Brunner). 


e. Orobancheen. 


Orobanche. Sommerwurz. 
Scabiose Koch. Auf Weiden und an Waldrändern der Vor- 
alpen, auf Carduus defloratus, hin und wieder, z.B. Wengen, 
1300"! Trümmletenthal bei 1500" (Rothenbach), Oeschenen- 


thal (Fischer-Ooster). — Kommt auch auf Carduus Perso- 
nata, Cirsium oleraceum und Scabiosa Columbaria vor 
(Gremli), 


«+ Epithymum D.(G. Auf Thymus Serpyllum, ‚von der Ebene 
bis in die höhere Region stellenweise häufig, z. B. Eichbühl 
bei Thun (Brown), Wengen bei 1400”! Biglenalp, 1800! 
Stufensteinalp im hinteren Lauterbrunnenthal (Fischer-Ooster). 

«. (ralii Dub. Auf Galium Mollugo, verum u. a. Spec., hin und 
wieder. Meiringen (Brunner). 

Teuerii Schultz. Auf Teuerium montanum, Chamxdrys und 
Seorodonia, häufig zwischen Sundlauenen und Neuhaus am 
Thunersee! — Wagnerenschlucht bei Interlaken (Hiügli), 
Meiringen (Rhiner), Klus bei Boltigen! — Nach Grenier 
auch auf Thymus Serpyllum u. a. schmarotzend. 


m: 


— 121 — 


flava Mart. Auf Petasites albus im Saxetenthal und bei 
Weissenburg (Fischer-Ooster), Tschertschisthal bei Saanen! 
— Nach Gremli auch auf Petasites officinalis und niveus, 
auf Adenostyles und Aconitum Lycoctonum schmarotzend, 
minor Sutt. Auf Trifolium pratense. — Thun (Guthnick), 
- Meiringen (Brunner). — Auch auf Trif. medium (nach Garcke) 
und T. repens (nach Grenier) schmarotzend. 
Phelipza. 

». rımosa (G. A. Meyer. (Orobanche L.) Auf Cannabis sativa, 
hin und wieder. Oberhofen (Fischer-Ooster), Spiezmoos! 
Därligen (Dietrich). — Nach Koch auch auf Nicotiana, Sola- 
num nigrum und Zea Mays schmarotzend. 


61. Labiaten. 


Mentha. Münze. 

* silvestris L. An Gräben, in feuchten Gebüschen und auf 
sumpfigen Stellen der Weiden, von der Ebene bis in die 
Voralpen gemein. 

*= aqualica L. An Bächen und Gräben der unteren Region 
häufig. 

* arvensis L. Auf feuchten Aeckern häufig. — Saxeten und 
Beatenberg bei 1200" ! | 

Anmerkung. Die zahlreichen Abänderungen und hybriden 
Zwischenformen dieser Gattung sind im Oberlande noch 
näher zu beobachten. 

Lycopus. Wolfsfuss. 

* europeus L. Auf Sumpfwiesen, an Gräben und auf Torf- 
mooren in der unteren Region stellenweise häufig, z. B. 
Pohleren- und Reutigenmoos! Spiezmoos! Zwischen Neu- 
haus und Weissenau! Interlaken! Innerkirchen! u. a. O. 

Salvia. Salbei. 

.. glutinosa L. In Gebüschen, an Waldrändern und steinigen 
Orten der unteren Region gemein; seltener in der mitt- 
leren Region, z. B. Schynige Platte bei 1800" (Hügli). — 
Auf verschiedenem Gestein. 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 889. 


— 12 — 


* pralensis L. Auf trockenen Wiesen gemein, bis gegen.die 
Waldgrenze aufsteigend. 


Origanum. Dosten. 
*oulgare L. An steinigen Orten, in Gebüschen und an Wald- 


rändern der unteren und mittleren Region gemein. — Nord- 
seite des Männlichen bei 1700”! — Auf verschiedenen 
Gestein. 


Thymus. Thymian. 

* Serpyllum L. (T. Serpyllum Fr. und T. Chamedrys Fr.) 
Auf trockenen Wiesen und Weiden von der Ebene bis in 
die höhere Region gemein. — In mehreren, in Betreff ihrer 
Verbreitung noch näher zu untersuchenden Varietäten. — 
T. Trachselianus Opiz, an der Nünenen (Gaud. Fi. helv. 
Vol. VII.). 


Calamintha. 

* Acinos Glairv. Auf trockenen Aeckern, an Hecken und 
steinigen Orten der unteren Region, hin und wieder. Ober- 
hofen ! Interlaken! u. s. w. 

- alpina Lam. An steinigen Orten der Alpen und Voralpen 
gemein; stellenweise bis an den Fuss der Berge, z. B. auf 
Geröllhalden bei Wimmis! 

grandiflora Mönch. Im westlichen Gebiet, an mehreren Stel- 
len der südlichen Abdachung der Stockhornkette: Häufig 
am Weg vom Weissenburgbad nach der Morgetenalp! bis 
gegen die Waldgrenze aufsteigend (Leresche). An der Zugeck 
am Weg nach dem Thalberg (Trachsel). Zwischen Ober- 
wyl und Boltigen (Leresche). Wandelifluh bei Schwarzen- 
matt (Maurer). — Eine in der Schweiz seltene, südeuropäische 
Pflanze. 

». officinalis Mönch. — (Var. C. nepetoides Jord.) An stei- 
nigen, sonnigen Orten, in Hecken und Gebüschen der un- 
teren Region, von Thun bis Meiringen, stellenweise sehr 
häufig. 

* Glinopodium Spenn. (Clinopodium vulgare L.) An Hecken 
und Waldrändern, auf Weiden und an steinigen Orten von 


— 13 — 


der Ebene bis in die mittlere Region gemein. — Äuf ver- 
schiedenem Gestein. 
Nepeta. Katzenmünze. 

«. Cataria L. Auf Schutt und an Mauern, meist in der Nähe 
der Häuser, selten. Hünibach bei Thun! Hilterfingen ! Grüsis- 
berg bei Thun (Fischer-Ooster). 

Glechoma. Gundelrebe. 

* hederacea L. Auf Wiesen, an Hecken und Waldrändern 

von der Ebene bis in die mittlere Region gemein. 
Melittis. Immenblatt. 

.. Helissophyllum L. An waldigen Abhängen zwischen Mer- 
ligen und Neuhaus stellenweise häufig. Oberhalb Sund- 
lauenen bis c. 1000” aufsteigend. — Häufig im Jura. 

Lamium. Taubnessel. 

».amplexicaule L. Mürren, bei einem Hause gegen Gimmel- 
wald (Rothenbach). — In der ebeneren Schweiz stellenweise 
häufig. 

* purpureum L. Auf Aeckern und an Wegen gemein. — 
Mürren bei 1636"! R 

* maculatum L. An Hecken und steinigen Orten gemein; von 
der Ebene bis in die höhere Region, z. B. am Weg von 
der Schynigen Platte nach dem Faulhorn bei ce. 2000"! 

Anmerkung. L. amplexicaule X purpureum G. Mey. (L. 
incisum Wild.) auf einem Acker im Ried bei Thun, 
mit L. purpureum ! 

Galeobdolon. Waldnessel. 

* Juleum Iuds. (Lamium Galeobdolon Crantz.) In Wäl- 
dern von der Ebene bis in die mittlere Region häufig. — 
Bürgli im Kienthal bei 1620”! 

Galeopsis. Hohlzahn. 

* Ladanum L. Auf Aeckern, an Wegen und steinigen Orten 
der unteren Region gemein. — Sehr veränderlich. — Var. 
angustifolia (@. angustifolia Ehrh.) Goldei bei Inter- 
laken! u.a. 0. 


— 124 — 


* Tetrahit L. Auf Aeckern und an steinigen Orten, in Lich- 
tungen der Wälder, in der unteren und mittleren Region 
gemein. 


Stachys. Ziest. 

+» alpina L. In Wäldern und auf Weiden der Voralpen, be- 
sonders in der Nähe der Sennhütten, häufig; stellenweise 
bis an den Fuss der Berge, z.B. Goldei bei Interlaken 
U. 0. ; 

* stlvalica L. An schattigen Orten, in Gebüschen und an 
Waldrändern von der Ebene bis in die mittlere Region 
gemein. 

«‚ palustris L. An Gräben und feuchten Orten der unteren 
Region häufig. 

* annua L. Auf Aeckern gemein. 

* recla L. An steinigen Orten, an Wegen der unteren Region. 

Betonica. Betonie. 

* officnalis L. Auf trockenen Grasplätzen, an Waldrändern 
nnd in Gebüschen der unteren Region häufig. — Var. strieta 
auf Weiden der Voralpen. 

hirsula L. In der Nähe der westlichen Gebietsgrenze, auf 
der Schneit zwischen Saanen und Abläntschen (v. Rütte). 
— Auch in den benachbarten Alpen von Chateau d’Oex. 
Alopecurus L. Im Sefinenthal in der Nähe der Tannengrenze, 
selten (Schneider). — Eine seltene, in der Schweiz ausser- 
dem nur im Tessin gefundene Art. 
Ballota. ’ 

migra L. — Var. foetida (B. foetida Lam.) Auf Schutt, 
in der Nähe der Häuser, stellenweise häufig, z. B. Thun! 
Spiez! Wimmis (Fischer-Ooster), Latterbach un. a. O. 


Scutellaria, Helmkraut. 


«.galericulata L. Auf Sumpfboden, an Gräben, selten. Mei- 
ringen (Brunner). 


ee 


Brunella. Braunheil. 

* vulgaris L. Auf Wiesen und Weiden der unteren und mitt- 
leren Region gemein. — Niederhorn bei Beatenberg, bei 
1800"! 

..grandiflora Jacg. Auf Weiden und Grasplätzen von der 
unteren bis in die obere Region gemein. — Var. pinnati- 
Jida in einer waldigen Schlucht bei Beatenberg! 


Ajuga. Günsel. . 

* replans L. Auf Grasplätzen, an Wegen und auf Wald- 
schlägen von der Ebene bis in die mittlere Region gemein. 
— Var. alpina auf Alpenweiden. 

* genevensis L. Auf trockenen Wiesen, an Wegen (Brown). 

pyramidalis L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen, 
stellenweise häufig. Engstlenalp (Hügli), Faulhorn (Brun- 
ner. Am Wengernalpweg ob Wengen! Mürren! Gemmi, 
Kiley und Gerihorn (Brown). 
Teucrium. Gamander. 

* Scorodonia L. An trockenen, steinigen Orten, an Wald- 
rändern und auf Heideplätzen der unteren Region. gemein. 
— Beatenberg bei 1200"! 

». Botrys L. Auf trockenen Aeckern und an steinigen Orten, 
selten: Simmenthal bei Latterbach (Imobersteg) und auf 
Geröllhalden bei Schwarzenmatt (Hügli). 

»-Chamedrys L. An Mauern und steinigen Orten der unteren 
Region gemein. 

..montanum L. An Felsen und steinigen Orten von der un- 
teren bis in die höhere Region, stellenweise häufig. — Bei 
Innerkirchen auf Kalkstein und Gneiss! 


62. Verbenaceen. 


Verbena. Eisenkraut. 
* offieinalis L. An sonnigen, steinigen Orten, an Wegen der 
unteren Region stellenweise häufig, z. B. Thun! Spiez! 
Interlaken! u. a, ©. 


— 16 — 


63. Lentibularieen. 


Pinguicula. Fettkraut. 

«. alpina L. An feuchten Felsen und auf sumpfigen Weiden, 
an Waldrändern vom Fuss der Berge bis in die höhere 
Region stellenweise häufig. | 

* vulgaris L. Wie vorige, besonders auf Tuffboden. — Wengern- 
alp auf Torf bei 1880"! 

grandiflora Lam. (P. vulgaris var. grandiflora Koch. Syn. 

Ed. 2.) Auf sumpfigen Weiden der Alpen und Voralpen. 

Susten (Guthnick), Guttannen (Brunner), Grimsel (Leresche). 
Utricularia. Wasserschlauch. 

«vulgaris L. In stehendem Wasser an der Aar oberhalb Inter- 
laken! 

». minor L. In Sumpfgräben, selten: Reutigenmoos! Neuhaus 
(Brown). In Gräben zwischen Därligen und Interlaken! 

Anmerkung. U. intermedia Hayne unweit der nördl. 
Gebietsgrenze auf dem Schmidtmoos bei Amsoldingen 
(Brown). — U. neglecta Lehm, bei Uebischi (Fischer- 
Ooster). 


64. Primulaceen. 


Lysimachia. 

* vulgaris L. An feuchten Stellen, an Gräben und Ufern, in 
der unteren Region ziemlich häufig. 

* N\ummularia L. An Hecken und Waldrändern hin und wie- 
der. — Beatenberg bei 1230"! 

*"nemorum L. In feuchten Wäldern und Gebüschen, stellen- 
weise häufig. — Wengen bei 1400"! 

Anagallis. Gauchheil. 

* arvensis L. Auf cultivirtem Boden, im Getreide, hin und 
wieder, z. B. Thun! Spiez! Brienz! Obersimmenthal bis 
gegen 1500” (Maurer) u. a. ©. 

..corulea Schreb. Auf Aeckern, im Getreide, selten und vor- 
übergehend. Thun (Brown), Kandergrund (v. Rütte), 


IT — 


Androsace. Mannsschild. 
 helvetica Gaud. In Felsenritzen der höheren Alpengipfel, 

zwischen 2000" und 3000” stellenweise häufig; vorzugs- 
weise auf Kalkstein und Schiefer: Hohstollen am Hasliberg! 
Sehwarzhorn in Grindelwald, 2930” (Fischer-Ooster). Faul- 
horn! Schreekhorn bei 2780” (Lindt), Lauberhorn 2475"! 
Männlichen ! Schwalmeren (Vulpius), GrossHundshorn, 2932”! 
Sefinenfurke! Oeschenengrat! Gamchilücke! Gemmi! Niesen 
(Brown), Albrist (Fischer-Ooster), Rawyl (Vulpius). Auf 
mehreren Gipfeln der Stockhornkette (bis e. 2000” her- 
unter): Ochsen, Ganterisch, Nünenen und Stockhorn (Trach- 
sel). — Selten in tieferen Lagen, z. B. im Geröll am Fuss 
des unteren Grindelwaldgletschers bei e. 1000"! 

imbrieata L. Auf Gneissfelsen am Unteraargletscher (Girard 
nach Desor). 

glacialis Hoppe. (A. penmina Gaud.) Auf etwas feuchtem 
Schutt und Geröll der Hochalpen hin und wieder, vorzugS- 
weise auf Gneiss und Schiefer: Titlis (Stud. Engelmann), 
Sidelhorn (Brown), Oberaarhorn bei 3400” (Lindt), Viescher- 
horn (Fellenberg), Dossenhorn bei Rosenlaui (Lindt), Well- 
horn, 3196” (Fellenberg). Schreckhorn bei 3300”, letzte 
Phanerogame bei einer Besteigung im J. 1864. (Fellenberg). 
Schwarzhorn und Röthihorn in Grindelwald (Fischer-Ooster), 
Fau!horn (Brunner), Roththal an der Jungfrau (Fischer- 
Ooster), Schwalmeren (Bamberger), Schilthorn ! Sefinenfurke! 
Lötschpass! 

pubescens D.C. (A. alpina Gaud.) Wie vorige. Am Unter- 
aargletscher (Girard nach Desor), Schwarzhorn (Fischer- 
Ooster), Faulhorn! Suleck gegen die Lobhörner (Vulpius), 
Schwalmeren (Fischer-Ooster), Schilthorn! Lattreienalp (Vul- 
pius), Oeschenengrat! Gemmi (Brown), Rawyl (Vulpius), 
Wildhorn (v. Rütte), Sanetsch (Brown), Oldenhorn (Vulpius). 
— Niesen (Brown). 

Chamejasme Host. Auf Alpenweiden der höheren Region 
stellenweise häufig; selten unterhalb der Waldgrenze, z.B. 
Mettlenalp (bei Wengernalp) bei 1700"! 


— 13 — 


obtusifolia All. Auf Weiden und an steinigen Orten der 
höheren Region hin und wieder. Oberaarhorn bei 3400" 
(Lindt), Faulhorn! Kl. Scheideck (Imobersteg), Tschuggen 
(Rothenbach), Gasterenthal, Gemmi (Brown). ; 
laclew L. Auf den äusseren Kalkketten, an felsigen Orten 
der höheren, seltener der mittleren Region, stellenweise 
häufig, z. B. Sigriswylgrat (Brown), Stockhorn ! Nünenen 
(Vulpius), Ganterisch (Leresche), Bürglen (Vulpius), Schwefel- 
berg bei 1500” (Hügli), Wallopgrat! — Im nördlichen und 
mittleren Theil des Jura verbreitet (nebst A. villosa die 
einzige jurassische Androsace-Art). 
Anmerkung. Die Angabe von Androsace imbricata Lam., 
einer Pflanze der Walliseralpen, am Unteraargletscher 
(Girard nach Desor) bedarf der Bestätigung. 


Primula. Schlüsselblume. 


* farinosa L. Auf feuchten Weiden der Alpen und Voralpen 
gemein; auch auf Sumpfwiesen der Ebene stellenweise sehr 
häufig, z. B. Reutigenmoos! Zwischen Interlaken und Böni- 
gen! u.a. 0. -— Am Faulhorngipfel (Martins). 

* elatior Jaeg. An feuchten, schattigen Orten von der Ebene 
bis in die höhere Region gemein. 

* offieinalis Jacg. Auf trockenen, sonnigen Grasplätzen der 
unteren Region häufig, stellenweise bis in die mittlere 
Region, 

Aurieula L. Aurikel. Flühblume. An Felsen der mittleren 
und höheren Region ziemlich häufig ; vorzugsweise auf Kalk- 


stein. — Selten in der unteren Region, z. B. an der Simmen- 
fluh bei Wimmis, 630” (Vulpius). 
viscosa Vill. (P. villosa Koch.) An etwas feuchten Felsen 


von der unteren bis in die obere Region stellenweise häufig; 
vorzugsweise auf quarzhaltigem Gestein, Burgfeld und 
Geurmenalphorn oberhalb Beatenberg! An Gneissfelsen im 
Öberhasli stellenweise häufig! Faulhorn! Lauberhorn! Mürren 


N a 


\ | Y 
— 129 — 


gegen das Schilthorn! Im Hintergrund des Lauterbrunnen- 
thals von Sichellauenen bis Oberhorn (ec. 1000”— 2000")! 
Dürrenberg im Kienthal! Am Gasterengletscher (Vulpius). 
— Selten mit weissen Blüthen, z. B. Dürrenberg (Brown). 
integrifolia L. Auf Weiden der höheren Region selten. 
Käserstatt am Hasliberg (Brunner, Hügli). Am Jochpass 
(Leresche, Fischer-Ooster), Susten (Vulpius), Faulhorn unter- 
halb des Bachalpsees! 
Anmerkung. Von hybriden Zwischenformen finden sich: 
P. elatior X officinalis, zwischen den Stammarten, hin 
und wieder, z. B. Ralligen! Interlaken, gegen Golzwyl! 
P. Auricula X viscosa in mannigfaltigen Abstufungen; 
zu letzteren gehören P. rhetica Gaud. und P., helvetica 
Schleich, häufig auf Gemmenalp und Burgfeldalp bei 
Beatenberg! Hohgant (Imobersteg). Am Fuss des Schilt- 
horns oberhalb Mürren (Vulpius). 
Soldanella. Alpenglöckchen. 
alpina L. Auf feuchten Weiden der höheren Region häufig. 
— Stellenweise in der mittleren, selten bis in die untere 
Region, z. B. Justisthal bei 1130”! — Im Jura nur auf 
den höchsten Gipfeln. 
pusilla Baumg. (8. Glusii Gaud.) Auf feuchten Weiden 
der höheren Region hin und wieder, z. B. Joch (Leresche), 
Grimsel (Brown), Faulhorn! Sefinenfurke! Oeschenengrat 
gegen Bundalp! u.a. 0, 
Beide Species hin und wieder mit weissen Blüthen. 
Cyclamen. Erdscheibe. 
europeum L. In wärmeren Lagen am oberen Thunersee und 
in der Gegend von Interlaken, in steinigen Wäldern und Ge- 
büschen stellenweise häufig: Im Ralligholz zwischen Ralli- 
gen und Merligen! an mehreren Stellen zwischen Merligen 
und Sundlauenen! besonders in der Nähe der Beatenhöhle; 
am Weg von Sundlauenen nach Beatenberg noch bei circa 
1000"! Am kleinen Rugen bei Interlaken! Am Harder 


(Brunner). Unweit der Ruine von Schadburg bei Ringgen- 
Bern. Mittheil. 1875. Nr. 890. 


% 


— 10 — 


berg! — Eine in den Alpen und dem Jura an zerstreuten 
Standorten vorkommende Pflanze. 
Anmerkung. Centunculus minimus L., auf feuchten Aeckern 
(Brown). — Ob im Gebiet ? 


65. Globularieen. 
Globularia. Kugelblume. 

vulgaris L. An trockenen, steinigen Orten, im Geröll der 
unteren Region hin und wieder. Bei der Kanderbrücke 
zwischen Wimmis und Spiez! Meiringen (Brunner). — Im 
nördlich angrenzenden Gebiet auf der Thunallmend (Brown). 

nudicaulis L. An steinigen Orten, an Kalkfelsen und auf 
trockenen Weiden von der unteren bis in die höhere Re- 
gion stellenweise häufig, z. B. Ralligstöcke! Am Brienzer- 
see zwischen Bönigen und Iseltwald. Meiringen (Brunner), 
Schynige Platte! Wengernalp am Eigergletscher (Rothen- 
bach. Oberhalb Kandersteg gegen den Oeschenensee! 
Stockhornkette am Thalberg (Trachsel), Nünenen (Brügger). 
Stockhorn (Brown). — Dem Jura fehlend. 

cordifolia L. An Felsen und steinigen Orten von der un- 
teren bis in die obere Region; vorzugsweise auf Kalkstein, 
stellenweise sehr häufig; z. B. bei Wimmis! An sonnigen, 
felsigen Stellen von Merligen bis Meiringen! Grindelwald! 
Wengernalp (Rothenbach), Lauterbrunnenthal! Mürren (Vul- 
pius), Kandersteg gegen den Oeschenensee! Stockhornkette 
1.2.0. 


66. Plantagineen. 
Plantago. Wegerich. 

* major L. An Wegen, auf Schutt und an gedüngten Stellen 
in der Nähe der Häuser, in der unteren und mittleren Re- 
gion häufig. 

* media L. Auf trockenen Wiesen, an Wegen der Ebene und 
Voralpen gemein, 

* Janceolata L. Auf Wiesen und Weiden gemein; von der 
Ebene bis in die höhere Region. — Var. in Grösse und 
Form der Aehren und Behaarung der Blätter. 


— 131 — 


molana Lam. Auf Weiden der Alpen und Voralpen ge- 
mein; selten bis in die untere Region, z. B. Justisthal bei 


1150"! 

alpina L. Alpenwegerich. Wie vorige. — Beatenbergallmend 
bei 1400"! — Var. P. incana Heg. Fl. der Schw. am 
Faulhorn (Heg.) — Im Jura selten. 


serpentina Vül. (P. maritima Koch p. part. P. graminea 
Schleich.) Hahnenmöser bei Lenk (Hügli). — Eine Pflanze 
der südlicheren Schweizeralpen. 
Anmerkung. Littorella lacustris L., nach Brown am Ufer 
des Thunersees bei Neuhaus, wurde daselbst in neuerer 
Zeit nicht mehr gefunden. 


67. Amarantaceen. 


Amarantus. Amarant. 
* Blitum L. (Albersia Kunth.) Auf Schutt in der Nähe der 
Häuser hin und wieder. Thun! Interlaken! Meiringen (Brun- 
ner) u. a. O. 


68. Chenopodeen. 
Chenopodium. Gänsefuss. 

®= album L. Auf Aeckern, auf Schutt in der Nähe der Häuser, in 
der unteren Region gemein, seltener in der mittleren Region. 

*nolyspermum L. Auf Aeckern, an Wegen, auf Schutt, in 
der unteren Region hin und wieder. Thun! Interlaken. 
Brienz! u. a. 0. 

+ foetidum Lam. (C. Vulvaria Lam.) An gedüngten Stellen, 
zwischen Steinen in der Nähe der Häuser, selten: Reichen- 
bach im Frutigthal! Frutigen (v. Rütte). 

* Bonus Henrieus L. (Blitum @. A. Meyer). An Wegen in 
der Nähe der Häuser und an gedüngten Stellen gemein, 
von der Ebene bis in die höhere Region. — Am Faulhorn- 
gipfel (Martins), 

rubrum L. (Blitum Rehb.) Weissenbach im Simmenthal, 
an gedüngten Orten in der Nähe der Häuser, stellenweise 
häufig (Maurer). 


— 12 — 


Beta. 
* [vulgaris L. Runkelrübe, rolhe Rübe, Mangold]. Cultivirt 
und hin und wieder verwildert. 
Spinacia. Spinat. 
® foleracea L.] Häufig eultivirt. — Engstlenalp, 1839” und 
‚am Stein« im Gadmenthal, 1868" (Rätzer). , | 


Atriplex. Melde. 
* patulwm L. Auf Aeckern, an Wegen, auf Schutt in der 
Nähe der Häuser, häufig. 


69. Polygoneen. 
Rumex. Ampfer. 
* conglomeralus Murr. An feuchten Stellen, an Wegen und 
Gräben der unteren Region ziemlich häufig. 
* obtusifolius L. Auf Wiesen, an Wegen gemein. 
* crispus L. Wie vorige. 
alpinus L. Blacken. Auf Weiden der Alpen und Voralpen, 
besonders an gedüngten Stellen in der Nähe der Sennhütten. 
— Fehlt dem Jura. 
sculatus L. An steinigen Orten, besonders im Geröll vom 
Fuss der Berge bis in die höhere Region, stellenweise sehr 
häufig; auf verschiedenem Gestein. Thun und Oberhofen 
an Mauern (Brown). Brienz! Häufig im Oberhasli: von 
Innerkirchen bis zum Aargletscher! im Gadmen- und Urbach- 
thal! — Faulhorn, Grindelwald (Prof. Brunner), Häufig im 
Lauterbrunnenthal, bis Trachsellauenen! Gemmi (Brown), 
Schwarzenmatt bei Boltigen und bis auf die Wallopalp 
häufig! Südseite des Ganterisch (Trachsel). 
nivalis Heg. An steinigen Orten, im Geröll der höheren 
Region ziemlich selten: Engstlenalp (Fischer-Ooster), Faul- 
horn bei 2600” (Heg. Flor. der Schw.), Schwalmeren bei 
2300” (Fischer-Ooster), Suleck! — Eine vorwiegend der 
östlichen Alpenkette angehörende Pflanze. 
arifolius All. An steinigen Orten, auf Weiden von der un- 
teren bis in die höhere Region, stellenweise häufig, z. B. 


— 13 — 


Oberhasli! Faulhorn (Brown), Schiltwald bei Wengen! 
Männlichen 2345”! Ammerten im Hintergrund des Lauter- 
brunnenthals! Niesen (Brown). Stockhornkette an der Tschin- 
gelfluh (Brown) und am Weg von der Boltigenklus zur 
Wallopalp! 

* Acetosa L. Sauerampfer. Auf Wiesen und Grasplätzen der 
Ebene und Voralpen gemein. 

* Acetosella L. Auf Aeckern und Heideplätzen, auf Sand- und 
Torfboden, von der Ebene bis in die obere Region, stellen- 
weise sehr häufig. — Grimsel im Aargeröll! 

Anmerkung. KR. sanguineus L. ausserhalb der nördlichen 

Gebietsgrenze bei Amsoldingen (Guthnick). 
Oxyria. Säuerling. 
digyna Campd. An steinigen Orten, im Geröll der höheren 

Alpen stellenweise häufig; z. B. Oberhasli! Faulhorn! Lau- 
berhorn (Rothenbach), Suleck! Gemmi (Brown). — Selten 
in der tieferen Region, z. B. im Geröll am Fuss des un- 
teren Grindelwaldgletschers bei c. 1000"! — Gehört zu 
den am weitesten nach dem Nordpol vordringenden Pha- 
nerogamen der arktischen Flora (bis 81°). 

Polygonum. Knöterich. 

«» Bistorta L. Natlerwurz. Schluche. Auf feuchten Wiesen 
der unteren und mittleren Region sehr verbreitet; seltener 
in der höheren Region, z. B. Gemmenalphorn bis e. 2000"! 

viviparum L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen gemein; 
an vereinzelten Stellen auch in der unteren Region, z. B. 
Stoffelberg bei Leissigen, 730”! Auf einer schattigen Weide 
bei Wilderswyl, 650"! 

»- amphibtum L. Häufig im Weissensee am Ballenberg bei 
Brienz! — Ausserhalb der nördl. Gebietsgrenze im Am- 
soldingensee. 

* lapathifolium L. Auf feuchten Aeckern, an Gräben und 
gedüngten Stellen häufig. 

* Persicaria L. Wie vorige. — Wengen im Getreide bis 
c. 1450"! 


— 134 — 


* Hydropiper L. An feuchten Stellen, in Strassengräben, an 
gedüngten Orten in der Nähe der Häuser häufig. 
..minus Huds. An Waldwegen und Gräben, auf Torfmooren, 
in der unteren und mittleren Region hin und wieder. 
* wieulare L. Auf Aeckern, an steinigen Orten in der Nähe 
der Häuser, in der unteren und mittleren Region gemein. 
— Miürren bei 1636”! 
* Convolvulus L. Auf Aeckern gemein. — Wengen bis 1450"! 
dumetorum L. Eine durch sehr verlängerte Biüthenstiele 
ausgezeichnete Varietät auf Kalkfelsen und im Geröll der 
Simmenfluh bei Wimmis (Fischer-Ooster). 
alpinum All. Oberhasli unterhalb Guttannen (Schneider). — 
Häufiger in den südlichen Schweizeralpen. 


70. Thymeleen. 


Daphne. Kellerhals, 

». Mezereum L. Seidelbast. Zilang. Hin und wieder in Wäl- 
dern und Gebüschen der Ebene und Voralpen; häufiger auf 
steinigen Weiden und im Geröll der Alpen. 

alpina L. An vereinzelten, felsigen Stellen am südlichen 
Abhang der Stockhornkette: In der Nähe des Weissen- 
burgbades (Schläfi), Thalberg (Gaud. Fl. helv. Vol. VII) 
und bei Schwarzenmatt (Maurer). — Eine vorherrschend 
südeuropäische, in den Alpen und im Jura seltene Art. 


71. Santalaceen. 
Thesium. 

«.pratense Ehrh. (T. inlermedium Brown. Cat., non Schrad.) 
An steinigen Orten, auf Weiden, im Geröll, von der un- 
teren bis in die obere Region hin und wieder, z. B. am 
Fuss der Ralligstöcke bei Sigriswyl (Fischer-Ooster). Im 
Kies der Simme bei Wimmis! und an der Kandermündung 
(Bamberger), Boltigen, bis über die Waldgrenze (Maurer). 

«. alpinum L. Wie vorige; auf Weiden der Alpen und Vor- 
alpen ziemlich häufig. — Kandermündung (Brown), Biglen- 
alp im Trümmletenthal 2000"! 


re 


72. Loranthaceen. 


Viscum. Mistel. 

* album L. Auf verschiedenen Bäumen, besonders Apfelbäumen, 
in der unteren Region hin nnd wieder, z. B. Thun! Hilter- 
fingen! Spiez! Meiringen (Hügli). — Golderen ob Meiringen 
bei 1050 (Hügli). — Auf Sorbus Aria ziemlich häufig zwi- 
schen Gunten und Merligen! 


73. Elzsagneen. 


Hippophad. Sanddorn. 

#rhamnoides L. An Ufern, im Geröll der Flüsse stellenweise 
häufig: An der Simme oberhalb der Wimmisbrücke! An 
der Kander bei Reichenbach, Wimmis, und bis zur Mündung 
häufig! Hin und wieder an der Lütschine, besonders am 
Ausfluss in den Brienzersee! An der Aar oberhalb Inter- 
laken! 


74. Aristolochieen. 


Aristolochia. Osterluzei. 

«. [Clematitis L.] In Gärten hin und wieder eultivirt und zu- 
weilen verwildert, z. B. Gsteigwyler! Emdthal bei Aeschi 
(Hügli), Lütschenthal an der Grindelwaldstrasse! 

Asarum. Haselwurz. 
europeum L. In lichtem Gebüsch und an Hecken, selten: 
Im unteren Theil eines Waldes zwischen Teuffithal und der 
Blume (Brown). Meiringen, bei Geissholz und am Hasliberg 
(Brunner). Im Obersimmenthal auf der Schüpfen bei der 
Bruchalp (Maurer), am Hohlass und an der Siglerenfluh 
(Gempeler. An der Saane bei Saanen! 


75. Empetreen. 
Empetrum. Rauschbeere. 
nigrum L. An steinigen Orten der höheren Alpenweiden, 
stellenweise häufig und oft ganze Strecken überziehend, 
Gipfel des Gemmenalphorns! Engstlenalp (Brunner). Häufig 


— 136 — 


im oberen Aarthal von der Handeck bis zum Aargletscher! 
Faulhorn (Brown), Männlichen! Kl. Scheideck! Mürren! Ober- 
hornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Gasteren- 
thal (Fischer-Ooster), Oldenhorn (v. Rütte), Stockhorn (Brown) 
u.a. 0. — Selten in der Waldregion, z. B, an sumpfigen 
Stellen unterhalb der Handeck, ec. 1300"! — Im Jura an 
zerstreuten Standorten. 


76. Euphorbiaceen. 
Buxus. Buchs. 

* [sempervürens L.] In Gärten, als Einfassung häufig eultivirt, 
in warmen Lagen als freistehende Sträucher oder kleine 
Bäume, z. B. Oberhofen, Gunten, Niederried ! 

Euphorbia. Wolfsmilch. 

* helioscopia L. Auf cultivirtem Boden, auf Aeckern, in Gär- 
ten gemein. — Wengen bis 1450"! 

«.platyphylla L. Auf Schutt, an Wegen, vereinzelt und selten. 
Hilterfingen (Brown). 

«.siricla L. Wie vorige. Wimmis (Hügli). 

* Juleis Jacg. In Wäldern hin und wieder. 

..verrucosa Lam. An steinigen Orten, in Gebüschen, selten. 
— Meiringen (Brunner), 

«-amygdaloides L. In Wäldern bei Thun (Guthnick). 

* (yparissias L. An steinigen Orten, im Geröll, von der 
Ebene bis in die obere Region, häufig. — Wengernalp am 
Eigergletscher, 1920” (Rothenbach), 

* Peplus L. Auf cultivirtem Boden, auf Aeckern, in Gärten 
und Weinbergen. 

*egigua L. Auf Aeckern, nach der Erndte, hin und wieder. 

Anmerkung. E. Lathyris L. in Weinbergen bei Spiez 
(wohl ursprünglich eultivirt). 
Mercurialis. Bingelkraut. 

* perennis L. In steinigen Wäldern und Gebüschen der un- 
teren Region häufig. — Justisthal bei 1100”! Obersimmen- 
thal (bis in die mittlere Region) (Maurer). 


— 137 — 


77. Urticeen. 


Urtica. Nessel. 

* urens L. Auf Schutt, an gedüngten Stellen in der Nähe der 
Häuser hin und wieder. Thun (Brown). Nicht selten in den 
Dörfern im Oberhasli! Trachsellauenen!; Saxeten bei 1100"! 
Frutigen, Kandersteg und Saanen (Rhiner), 

® (Jioica L. In Hecken und Gebüschen, auf Schutt in der Nähe 
der Häuser gemein; auch in der höheren Region, an ge- 
düngten Stellen. 

Parietaria. Glaskraut. 
erecta Mert. et Koch. (P. offieinalis L. var. ereeta Ascher- 
son.) In der Gegend von Interlaken: bei der Kirche! in 
der Goldei! und ziemlich häufig an Mauern im Dorfe Ring- 
genberg! 


78. Canmnabineen. 
Cannabis. Hanf. 
* [sativa L.] In der unteren Region häufig eultivirt. — Gad- 
menthal bis 1220" (Rätzer), Beatenberg 1250”! 
Humulus. Hopfen. 


*= Lupulus L. In Hecken und Gebüschen der unteren Region 
ziemlich häufig. 


79. Ulmaceen. 
Ulmus. Ulme. Rüster. 

* campestris L. (incl. U. monlana Sm.) In der unteren Region 
hin und wieder zwischen anderen Laubhölzern; in Anlagen 
und an Strassen häufig eultivirt. — Beatenberg bei 1150®! 
— In mehreren Varietäten, die im Oberlande noch näher 
zu untersuchen sind. 


80. Plataneen. 
‚ Platanus. Platane. 
*orientalis L. var. acerifolia D.C. Prodr. (P. acerifolia 
Willd.) Hin und wieder cultivirt, z. B. Thun! Interlaken! 
Bern. Mittheil. 1875. Nr. 891. 


— 133° — 


81. Juglandeen. 
Juglans. Wallnuss. 

* [regia L.] In wärmeren Lagen der unteren Region häufig 
eultivirt. — Im Aarthal bis äusser Urweid, ce. 700®! Gad- 
menthal, an der Sonnseite vereinzelt bis ce. 1250” (Rätzer). 
Lütschenthal circa 800”, Frutigthal bis Reinisch oberhalb 
Frutigen, c. 900”. Simmenthal, oberhalb Schwarzenmatt 
bei 1050"! 


82. Cupuliferen. 
Fagus. Buche. 

* silvatica L. Im der unteren Region, in reinen oder mit 
anderen Baumarten gemischten Waldungen, in kleineren 
Gruppen oder vereinzelt; in günstigen Lagen bis ec. 1300”. 
— Nur ausnahmsweise höher, z. B. oberhalb Wengen bis 
c. 1450"! im Genthal (Spicherfluhwald) bis über 1500” 
(Kern). — Im Aarthal bildet ein kleines Gehölz bei Aeger- 
stein, unterhalb Guttannen (bei c. 1000”)! die Grenze des 
Vorkommens. — Im grössten Theil der Kander-, Simmen- 
und Saanethäler tritt die Buche nur in sehr untergeord- 
neter Weise auf und fehlt auf grösseren Strecken ganz. 

Castanea. Kastanie. 

+. /saliva Mil.] (C. vesca Gertn. G. vulgaris. Lam.) In 
warmen, geschützten Lagen der unteren Region, selten. In 
schönen Exemplaren bei Spiez! Zwischen Spiez und Leis- 
sigen! Interlaken, am Weg nach Golzwyl! und am klei- 
nen Rugen. 

Quercus. Eiche. 

* sessiliflora Sm. Wintereiche. In der unteren Region, meist 
vereinzelt und in manchen Bezirken fehlend. — Beatenberg 
1200"! Wengen 1300"! 

*nedunculata Ehrh. Sommereiche. Ebenso; in der Ebene 
häufiger als vorige. 


— 139 — 


83. Betulaceen. 
a. Carpineen., 
Garpinus. Hainbuche. 

Betulus L. Weissbuche, Hagbuche. In Hecken und Ge- 
büschen der unteren Region, selten und vereinzelt. Thun 
und Interlaken (Brown), 

Corylus. Haselnuss. 

* Avellana L. In Hecken und Gebüschen der unteren Region 
gemein, stellenweise noch etwas höher, z. B. Wengen bis 
G.: 1350” 

b. Betuleen. 
Betula. Birke. 

* alba L. nach Koch. (B. verrucosa Ehrh.) In Wäldern und 
Gebüschen, meist in kleineren Gruppen oder vereinzelt; 
grösseren Bezirken fehlend. Beatenberg und Wengen bei 
1300"! Im Aarthal oberhalb der Handeck bis c. 1700" 
und in vereinzelten Exemplaren noch in der Nähe des 
Unteraargletschers. 

Anmerkung. B. pubescens Ehrh., nicht selten auf Torf- 

mooren des Higellandes, dürfte sich im Gebiet noch 
finden. — B. nana L. unweit der nördlichen Grenze 
bei Wachseldorn. 


Alnus. Erle. 

«. viridis D.C. Berg-Erle. Droos. Auf Weiden, an Waldrändern 
vom Fuss der Berge bis in den unteren Theil der oberen 
Region häufig; oberhalb der Waldgrenze oft ganze Abhänge 
überziehend. 

*incana D.C. Weiss-Erle. In Wäldern und Gebüschen der 
Ebene und Voralpen, besonders am Ufer der Flüsse und 
Bäche häufig. — Wengen bei 1300"! 

«+ glutinosa Gerin. Schwarz-Erle. An feuchten Stellen in 
Wäldern und Gebüschen ; selten und vereinzelt. Interlaken! 
Beatenberg bei e. 1150"! Meiringen (Brunner). Zwischen 
äusser und inner Urweid! 


an 


84. Salicineen. 


Salix. Weide. 

-.penlandra L. In Gebüschen, an Ufern, selten. Am nörd- 
lichen Fuss der Gemmi bei Kandersteg (Seringe, Gaud.) 

..fragilis L. An Ufern, selten. Bei Thun. 

* alba L. An Ufern hin und wieder. Thun! Interlaken! Mei- 
ringen (Brunner). — Var. vitellina hin und wieder eultivirt. 

* [babylonica L. Trauerweide.] In warmen Lagen hin und 
wieder eultivirt. Thun! Oberhofen! Spiez! u. a. O0. 

*= amygdalina Koch. An Ufern hin und wieder. — Var. con- 
color (8. triandra L.) Thun (Fischer-Ooster). Kander- 
mündung (Brown), Meiringen (Brunner). — Var. discolor. 
(S. amygdalina L.) Kienthal (Fischer-Ooster). 

..daphnordes Vill. An Ufern der unteren Region hin und 
wieder: Am Lombach oberhalb Neuhaus! Meiringen (Brun- 
ner). — Kandermündung! An der Simme bei Wimmis! 
Weissenbach (Maurer), Vanel bei Saanen (Leresche). — Zu 
dieser Art gehört nach Andersson (D.C. Prodr.) die in der 
Gegend von Thun eitirte S. pulchra Wimmer. 

* purpurea L. Am Ufer des Flüsse und Bäche in der unteren 
Region häufig. — Beatenberg bei 1200"! 

* incana Schrank. An Ufern häufig; bis in die mittlere 
Region aufsteigend. — Wengen bei 1300"! Engstligenalp 
bei 1500” (v. Rütte). 

* @nerea L. An feuchten Stellen, in Wäldern und Gebüschen 
hin und wieder. Hünibach bei Thun (Brown), Spiez (Hügli), 
Rosenlaui (Brunner). 

"nigricans Fr. An Ufern, in Gebüschen ziemlich häufig; von 
der Ebene bis in die mittlere Region. — Mürren, ce. 1630” 
(Fischer-Ooster). 

«. grandifolia Seringe. An bewaldeten, felsigen Abhängen, in 
Schluchten, ziemlich häufig. Stockenthal! Burgfluh bei 
Wimmis! Balmholz am Thunersee (Vulpius) u. a. O. 


Ei 


— 141 — 


* (aprea L. Saalweide. In Wäldern und Gebüschen hin und 
wieder. 

*= qurila L. An sumpfigen Stellen der Wälder, auf Torfmooren, 
hin und wieder; z. B. Reutigenmoos! u.a. 0. 

hastala L. Auf Alpenweiden ziemlich häufig, z. B. Rallig- 
stöcke (Fischer-Ooster), Grimsel (Seringe), Faulhorn (Brown), 
Wengernalp (Rothenbach), Mürren! Gemmi (Gaud.), Rawyl 
(Rhiner). Stockhornkette an der Nünenen und am Fuss der 
Tschingelfluh (Trachsel), Stockhorn (Brown) u. a. 0. — In 
mehreren Varietäten. 

«.repens L. Var. fusca (S. fusca Sm.) Auf Torfmooren und 
an sumpfigen Stellen der unteren Region, selten: Reutigen- 
moos! Faulenseemoos bei Spiez! 

arbuscula L. An Bächen und feuchten Stellen der höheren 
Alpen hin und wieder. Grimsel! Kl. Scheideck! Mürren 
und Gasterenthal (Fischer-Ooster), Gemmi (Heer), Hahnen- 
möser zwischen Adelboden und Lenk! — Var, foetida (8. 
‚foetida D.C.) Am Fuss des Brünlihorns bei Mürren (Fischer- 
Ooster), Gemmi (Gaud. Fl. helv.) 

helvetica Vül. (5. Lapponum Koch. p. part.) Auf Weiden 
und an Bächen der höheren Alpen, selten; vorzugsweise 
auf Gneiss: Grimsel! Am Aargletscher (Seringe). Am Kalli 
über dem unteren Grindelwaldgletscher und am Schmadri- 
bach im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (Fischer-Ooster). 
Lötschpass im Gasterenthal! Kiley an der Niesenkette 
(Brown). 

glauca L. Auf den höheren Gneissalpen selten: Grimsel 
(Seringe). Am Schmadribach (Fischer-Ooster.. Am Lötsch- 
gletscher. 

coesia Veill. Steinberg in Ammerten (Fischer-Ooster), Gemmi 
(Guthnick). | 

Myrsinites L. Auf Alpenweiden selten. Grimsel (Seringe), 
Gemmi beim Daubensee und am Lämmerengletscher (Brown, 
Gaud.) 


— 12 — 


reliculata L. (Chamitea reticulala Kerner). Auf Weiden, 
an steinigen Abhängen der höheren Region ziemlich häufig; 
nicht selten auch in der mittleren Region, z. B. zwischen 
Gsteig und Schynige Platte bei c. 1600"! 
relusa L. An felsigen Orten der mittleren und oberen Re- 
gion häufig. — Mettlenalp bei Wengen bei 1700"! — Var. 
serpyliifolia (8. serpyllifolia Scop.) in der höheren Re- 
gion ziemlich häufig. -— Var. serrulala am Schmadribach 
(Fischer-Ooster). 
herbacea L. An etwas feuchten Stellen der höheren Alpen- 
weiden, stellenweise häufig, z. B. Grimsel! Faulhorn (Brown), | 
Oberhornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (Fischer- 
Ooster), Gemmi (Brown), Stockhornkette zwischen Bürglen 
und Ganterisch. 
Anmerkung. Die Formen und Verbreitungsverhältnisse 
dieser schwierigen Gattung sind im Oberlande noch 


weiter zu beobachten. — Vergleiche zu näherem Studium 
auch Kerner, niederösterreichische Weiden (in Verhandl. 
der zoolog.-botan. Ges. in Wien 1860.) — Von den 


zahlreichen Hybriden sind 'bis jetzt beobachtet: $. Ca- 
prea X incana (I. Seringeana Gaud. S. Kanderiana Ser.) 
an der Kander (Seringe). — $, viminalis X purpurea 
(S, rubra Huds.) Kandergrien (Gaud.), Meiringen (Brun- 
ner). — S. aurita X repens (S. ambigua Ehrh.) Bei 
Thun und auf feuchten Wiesen oberhalb Sigriswyl (Fischer- 
Ooster). — Zu den Hybriden (S. glauca X herbacea ?) 
stellt Andersson (in D.C. Prodr.) auch die von Seringe 
am Aargletscher entdeckte 5. ovata Ser. (8. arbuscula 
a. Waldsteiniana Koch. Syn. Ed. 2 p. p. 9. pyrenaica 
norvegica Fr.) 

Populus. Pappel. 

* [alba L. Selberpappel.] Hin und wieder eultivirt. Thun! 
Interlaken! u. a. O.; zuweilen verwildert. In Gebüschen 
am südlichen Fuss der Burgfluh bei Wimmis! Zwischen 
Interlaken und Bönigen (Fischer-Ooster). 


® 


v4 


sn. 


* fremula L. Zitterpappel. Aspe. In Wäldern und Gebüschen 
der unteren Region häufig. — DBeatenberg bis 1300"! 
Wengen (Schiltwald) als Bäume bis ce. 1200”, als Sträucher 
bis 1350"! 

* [pyramidalis Rozier. P. italica Mönch. Italienische Pappel]. 
Hie und da cultivirt. Thun! Neuhaus! u.a. O0. 

nigra L. Schwarspappel. An Ufern, in Wäldern der un- 
teren Region hin und wieder. Neuhaus! Meiringen (Brun- 
ner) u. a. O. 


Reihe BB Monocotyledonen. 


85. Alismaceen. 


Alisma. Froschlöffel. 
* Planlago L. In Sumpfgräben, an Ufern hin und wieder. 
Spiez! Interlaken! Meiringen (Brunner) u.a. 0, 


86. Juncagineen. 
Scheuchzeria. 
palustris L. An sumpfigen Stellen der höheren Region, 
selten: Bachalp am Faulhorn. Gemmi über Schwarrenbach 
(Brown). — Jenseits der nördl. Gebietsgrenze auf dem Torf- 
moor von Schwarzeneck (Brown). 
Triglochin. Dreizack. 

«+ palustris L. Auf nassen Wiesen und Weiden, hin und wie- 
der; von der Ebene bis in die höhere Region. Habkeren- 
thal (Fischer-Ooster), Meiringen (Brunner), Bachalp am Faul- 
horn. Adelboden bei 1200”! Saanen (v. Rütte). Im Stocken- 
thal stellenweise häufig! u.a. O. 


87. Potameen. 
Potamogeton. Laichkraut. 


*nalans L. In stehendem und langsam fliessendem Wasser 
hin und wieder. — Var. fluitans (P. fluitans Roth.) bis 
in die höhere Region, z. B. Scheideck, Gemmi (Brown). 


% 


gramineus L. In Gräben an der Eisenbahn zwischen Där- 
ligen und Interlaken! Weissensee am Ballenberg bei Brienz! 

e. /ucens L. Im Thunersee bei Spiez! In der Aar bei Scherz- 
ligen! und oberhalb Interlaken! 

* perfoliatus L. Häufig in der Aar bei Thun und Interlaken! 
Im Thunersee bei Leissigen! Därligen! Neuhaus! u.a. 0. 

* pusillus L. In Gräben und Teichen stellenweise häufig, z. B. 
bei Interlaken! Brienz! Weissensee am Ballenberg! 

«. Declinatus L. In der Aar bei Thun (Fischer-Ooster) und 
bei Interlaken an mehreren Stellen häufig! Auch in der 
mittleren und höheren Region: Im Lauenensee 1379” (Moritzi 
nach Rhiner), Stockensee (Prof. Brunner), Sägisthalsee am 
Faulhorn 1938” (de Bary). 

marinus L. Zwischen Thun und Scherzligen (Fischer-Ooster), 
In stehendem Wasser an der Aar unterhalb Golzwyl bei 
Interlaken! — Eine seltene, in einigen Alpenseen, und häu- 
figer in Norddeutschland vorkommende Art. 

* densus L. In Sumpfgräben und langsam fliessenden Bächen 
hin und wieder. Thun! Interlaken! u.a.O. 

Anmerkung. P. praelongus Wulf., nach Brown in der 
Aar bei Thun, wurde daselbst in neuerer Zeit nicht mehr 
gefunden. — P. crispus L. bei Amsoldingen (Brown), 
dürfte sich im Gebiete noch finden. 


883. Lemnaceen. 
Lemna. Wasserlinse. 
* minor L. In Gräben und Teichen, selten. Reutigenmoos! 
Moosrain bei Ringgenberg! 
Anmerkung. L. gibba L. unweit der nördl. Gebietsgrenze 
bei Schwarzeneck (Brown). 


89. Typhaceen. 
Typha. Rohrkolben. 
* Jatifolia L. An der Aar unterhalb Golzwyl bei Interlaken! 
.. cmguslifolia L. Mit der vorigen. 


— 15 — 


.. Shuttleworthil Koch et Sonder. In Gräben auf dem Reuti 
genmoos ! — Unterhalb Thun stellenweise längs der Aar. 

ee MiNIMA Hoppe. Am Thunersee unweit der Kandermündung 
(Brown), Unterheid zwischen Brienz und Meiringen (Hügli). 

Sparganium. Igelkolben. 

*ramosum Huds. In Gräben und Bächen stellenweise häufig, 
z. B. im Glütschbach bei Reutigen! Mühlenen im Kander- 
thal! Faulensee bei Ringgenberg! Zwischen Brienz .und 
Meiringen! u. a. O. 

minimum Fr. (S. natans auct. non L.) In Gräben an der 
Eisenbahn zwischen Därligen und Interlaken ! — Die schwim- 
mende Form in Teichen der mittleren und höheren Region: 
Im Spitalboden auf der Grimsel! Räterichsboden zwischen 
Grimsel und Handeck (Brown)! Gr. Scheideck (Christener, 
Fankhauser), Wengernalp (Fischer-Ooster). 

Anmerkung. Das ächte $. natans L. scheint der Schweiz 
zu fehlen. $. simplex Huds. unweit der nördl. Gebiets- 
grenze »im Kandergrien« bei Thun (Brown). 


90. Aroideen. 


Arum. Aron. 
* maculatum L. In Hecken und Gebischen der unteren Re- 
gion, stellenweise häufig, z. B. Thun! Hilterfingen ! Merligen! 
Wimmis! Spiez! Interlaken! Meiringen (Brunner). 


91. Orchideen. 


Orchis. Ragwurz. 

«-mililaris L. In lichten Wäldern und Gebüschen hin und 
wieder. Oberhofen (Brown). Häufig zwischen Gunten und 
Merligen! An der Kandermündung! u.a. 0. 

«-uslulata L. Auf nassen Wiesen und Weiden der Ebene hin 
und wieder, z. B. Neuhaus! Lauterbrunnenthal! Meiringen 
(Brunner). Häufiger auf Weiden der Alpen und Voralpen. 

globosa L. Auf Weiden der mittleren und höheren Region, 
hin und wieder, z. B. Ralligstöcke (Brown), Brienzergräte 
Bern. Mittheil. 1875. Nr. 892. 


Be 

H / A 
— 16 — 4 
(Imobersteg). Oberhalb Rosenlaui (Brunner). Schynige Platte 
2000"! Lauterbrunnenthal ob Wengen! Hahnenmöser zwi- 
schen Adelboden und Lenk! An der Stockhornkette an 
mehreren Stellen: Bruchberg und Fluhalp bei Boltigen (Mau- 
rer. Am oberen Thalberg (Trachsel) und am Morgetengrat 
gegen Bürglen (Vulpius). Schwefelberg bei 1400” (Hügli). 


e« Morio L. Auf mageren Wiesen und Weiden hin und wie- 


der. Oberhofen (Fischer-Ooster), Meiringen (Brunner), Ober- 
simmenthal (Maurer). 


pallens L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen, selten. 


Ralligstöcke ! Alpen von Grindelwald (Gaud. Fl. helv.); am 
unteren Thalberg (Trachsel). 


*mascula L. An Waldrändern und auf feuchten Weiden der 


Ebene und Voralpen häufig. — Gürmschbühl bei Wengern- 
alp, 1800"! 

sambucina L. Bäderalp bei Boltigen (Maurer). — Eine Pflanze 
der südlichen und westlichen Schweiz, 


* maculala L. An grasigen Stellen der Wälder, von der Ebene 


bis in die Voralpen häufig. — Wengen bei 1400"! 


* Jalifolia L. Auf Sumpfwiesen hin und wieder. Meiringen 


(Brunner), Bruchberg bei Boltigen (Maurer). 


. incarnata L. (O. angustifolia Wimm. et Grab.) Auf Sumpf- 


wiesen am Thunersee bei Spiez! Därligen (Hügli). 
Anacamptis. Ä » 
pyramidalis Rich.. Auf trockenen Wiesen und: Weiden der 
Voralpen, selten. Ob Eisenfluh! Meiringen (Brunner). — 
Häufig im Jura. 
Gymnadenia. Nacktdrüse. 


».conopea R. Brw. Auf feuchten Weiden und an grasigen 


Stellen der Wälder, von der Ebene bis in die Voralpen 
häufig. 

odoraltissima Rich. Auf feuchten Weiden von der unteren 
bis in die höhere Region hin und wieder. Oberhalb Sigris- 
wyl (Fischer-Ooster), Rosenlauithal (Brunner), Grindelwald. 
Häufig bei Kandersteg! Wahlalp am Stockhorn (Guthnick). 


— 147 — 


albida Rich. (Ceeloglossum Hartm.) Auf Alpenweiden häufig, 
selten bis in die untere Region, z. B. zwischen Heiligen- 
schwendi und Hüniboden ob Thun (Brown). — Im nördlich 
angrenzenden Gebiet noch am Gurnigel. 
CGeloglossum. Hohlzunge. 

».viride Hartm. Auf Weiden der Alpen und Voralpen häufig; 
selten in der unteren Region, z. B, auf Weiden zwischen 
Niesen und Burgfluh bei c. 800”! — Auch im Hügelland 
an vereinzelten Stellen, z. B. Bütscheleck. 

Platanthera. Breitkölbchen. 

* bifolia Rich. In Wäldern der Ebene und Voralpen gemein. 
— Wengen bei 1400”! Unterhalb Mettlenalp bei 1600= 
(Rothenbach). 

». chlorantha Cust. (P. montana Rehb.) In Wäldern hin und 
wieder, Oberhofen. Häufig zwischen Neuhaus und Waldeck 
(bei Beatenberg) ! 

Nigritella. 
angustifolia Rich. (Orchis nigra Scop.) Bränderh. Auf 
Alpenweiden stellenweise sehr häufig; im Gneissgebiet sel- 
tener, z. B. am Unteraargletscher (Girard nach Desor.) — 
Hin und wieder bis in die mittlere Region herab, Weng- 
wald bei Wengen auf einer bewaldeten Geröllhalde, 1300=! 
— Eine isolirte Colonie dieser Pflanze hatte sich früher auf 
Weiden bei Uetendorf unterhalb Thun angesiedelt (Fischer- 
Ooster, Mitth. der naturf. Ges. 1848 p. 117). — Var. rosea 
(mit hellrothen Blüthen, grünlichen Deckblättchen und blas- 
sem, sehr kleinem Sporn) vereinzelt zwischen der gewöhn- 
lichen Form, z. B. Mettlenalp bei Wengen 1700”! 
Anmerkung. Nigritella angustifolia X Gymnadenia odora- 
tissima (N. suwaveolens Koch) selten und vereinzelt. 
Oberhalb Rosenlaui (Brunner). 
Ophrys. 

«. muscifera Huds. Auf Waldwiesen, in Gebüschen der Ebene 
und Vorberge, ziemlich selten: Griüsisberg bei Thun und 
zwischen Thun und Hilterfingen (Brown). Bei der Kander- 


— 148 — 


mündung! Am Eingang des Simmenthals bei Wimmis (v. 
Rütte). Zwischen Gunten und Merligen! Oberhalb Leissigen ! 
Wagnerenschlucht bei Interlaken (Hügli), Schiltwald ob 
Lauterbrunnen, ce. 1300”! Meiringen (Brunner). — Kalber- 
höni und Vanel bei Saanen (v. Rütte). 

aranifera Huds. Auf Weideplätzen, selten. Meiringen (Brun- 
ner). — Unweit der nördl. Gebietsgrenze auf der Thun- 
allmend. 

«. arachniles Reichard. (O0. fuciflora Rb. fill.) Auf Sumpf- 
wiesen und mageren Grasplätzen selten: Hilterfingen (Brown), 
Gunten! Feuchte Wiesen in der Nähe der Kandermtindung ! 
Zwischen Neuhaus und dem Fuss des Beatenberges stellen- 
weise ziemlich häufig! Ringgenberg! 

..apifera Huds. Wie vorige, z. Thl. an denselben Standorten. 
Zwischen Oberhofen und Neuhaus stellenweise häufig! 

Chamaorchis. | 

alpina Rich. Auf Weiden der höheren Region ziemlich selten: 

Wildgerst (Brunner), Faulhorn über der Bettenalp (Brown) 
und auf der Bachalp (Fischer-Ooster), Laucherfluh am Eiger- 
gletscher (Rothenbach), Gemmi am Daubensee (Brown), 
Gifferhorn bei Saanen (v. Rütte), Oldenhorn (Leresche). 
Gipfel des Bürglen und am oberen Nünenen (Trachsel), 
Stockhorn, Wahlalpgrat (Fischer-Ooster). 

Aceras. 

«.canthropophora R. Brw. Auf mageren Wiesen und Gras- 
plätzen der Wälder, selten: Auf den Hügeln oberhalb Hilter- 
fingen und Oberhofen (Brown). Sigriswyl. — Ziemlich häufig 
am Jura. 

Herminium. 

.. Monorchis R. Brw. Auf feuchten Weiden der unteren und 
mittleren Region stellenweise häufig, z. B. Oberhofen, Sigris- 
wyl, Neuhaus! Meiringen (Brunner), Lauterbrunnenthal häufig 
zwischen Wilderswyl und Zweilütschinen! Wengen bei 1400"! 
Trachsellauenen! Kienthal! Kandergrund! Saanen (v, Rütte) 
A DR 


— 149 — 


Epipogon. 

«. aphyllus Sw. (E. @melini Rich.) In feuchten Wäldern auf 
moderndem Laub oder Holz, selten: Im Buchenwald ober- 
halb Gsteig am Weg nach der Schynigen Platte! Oberhalb 
Iseltwald! Giessbach (Fischer-Ooster), Wald unterhalb Eisen- 
fluh (Rothenbach,. Am Sefilütschinenfall (Fischer-Ooster). 
Im Tannenwald unterhalb Gasteren! — Am nördlichen 
Fuss der Stockhornkette (Trachsel). 

Cephalanthera. 

«.pallens Rich. (Ü. grandiflora Babington). In Wäldern und 
Gebüschen der unteren Region hin und wieder. 

»ensifolu Rich. (G. Xyphophyllum Rehb. fil) Ebenso: 
Balmholz am Thunersee! Im Wald bei der Kandermündung! | 
ura.0: 

«rubra Rich. In Wäldern und Gebischen stellenweise häufig, 
z. B. Thun (Brown), Wagnerenschlucht bei Interlaken (Hügli), 
Brienz! Meiringen, bis auf den Brünig (Brunner), Wengen 
ob Lauterbrunnen 1300"! Simmenthal am Weg nach der 
Wallopalp bei ce. 1400”! u.a, 0, | 

Epipactis. Sumpfwurz. 

* lahfolia All. (E. latifolia var. pallens Gaud.) In Wäl- 
dern der unteren Region hin und wieder. — Beatenberg 
bei 1200”! Wengen 1300"! 

«rubiginosa Koch. (E. atrorubens Schult).) Wie vorige. 
Häufig zwischen Merligen und Neuhaus! Wengen bei 1300"! 
ud. 

* palustris Crantz. Auf Sumpfwiesen von der Ebene bis in 
die mittlere Region, stellenweise sehr häufig, z. B. zwischen 
der Kandermündung und Einigen (Brown). Am oberen 
Ende des Thunersees bei Neuhaus und Weissenau! An der 
Aar oberhalb Interlaken! Zwischen Brienz und Meiringen! 
— Wengen ob Lauterbrunnen bei ce. 1400"! 

Listera. 

* ovata R. Brw. - Auf schattigen Grasplätzen, in Gebüschen 

der unteren und mittleren Region häufig. — Wengen bei 


— 150 — 


1400”! Am Oeschenensee bei e. 1600" (Hügli), Engstligen- 
alp bei c. 1800" (v. Rütte). 

cordata R. Brw. In dunkeln, moosigen Tannenwäldern der 
unteren und mittleren Region, stellenweise häufig: Nord- 
seite der Blume! Sauseneck oberhalb Sigriswyl (Brown), 
Waldeck bei Beatenberg! Gadmen am Weg nach der Stein- 
alp! Oberhasli unterhalb der Handeck (Bamberger), Rosen- 
lauithal! Faulhorn unterhalb Bettenalp (Fischer-Ooster). 
Wälder unterhalb der Wengernalp! Mürren bei der Säge 
am Weg nach Lauterbrunnen! Sefinenthal (Fischer-Ooster), 
Trachsellauenen! Im kleinen Kienthal! Hintergrund des 
Lauenenthales (Leresche), Saanen unter den Dorfflühen! 
Schwefelberg (Rothenbach). — Jenseits der nördl. Gebiets- 
grenze noch am Gurnigel. 

Neottia. Nestwurz. 

«+ Nidus avis Rich. In dunkeln Tannenwäldern hin und wie- 
der. Grüsisberg bei Thun (Brown), Wälder oberhalb Neu-. 
haus! Stoffelberg ob Leissigen! u.a. O. 

Goodyera. 

«.repens R. Brw. In trockenen Tannenwäldern der unteren 
und mittleren Region hin und wieder, Grüsisberg bei Thun 
(Brown). Wald bei Heiligenschwendi! Balmholz, besonders 
in der Nähe der Beatenhöhle! Interlaken (Fischer-Ooster), 
Rosenlaui (Brunner), Wengen! Sefinenthal (Fischer-Ooster), 
Adelboden gegen Engstligen bei c. 1500” (v. Rütte), Saa- 
nen unter den Dorfflühen (v. Rütte), Oberried im Obersimmen- 
thal (Fischer-Ooster). 

Spiranthes. Drehblume. 
cestivalis Rich. Auf Sumpfwiesen, sehr selten: Neuhaus 
(Fischer-Ooster). Zwischen Brienz und Meiringen (Brown). 

»+ aulumnalis Rich. Auf Weiden und Grasplätzen der unteren 
Region hin und wieder: Am Hünibach und auf der Ober- 
hofenallmend (Brown), Oberhalb Hilterfingen (Vulpius), Neu- 
haus (Guthnick). Unterhalb Waldeck bei e. 1000"! Wil- 
derswyl gegen Unspunnen! Ringgenberg! Meiringen (Brunner). 


— 151 — 


Corallorrhiza. Korallenwurz. 

«.innala R. Brw. In Tannenwäldern der unteren und mitt- 
leren Region ziemlich selten. Häufig in einem Walde gwischen 
der Sauseneck und dem Hohgant (Brown). Am Fuss der 
Ralligstöcke oberhalb Sigriswyl (Fischer-Ooster), Beatenberg 
in der Schlucht oberhalb der Brücke! Giessbach am Weg 
zum Faulhorn (Muret), Rosenlauithal! Mettlenalp unterhalb 
Wengernalp bei 1700”! "Trachsellauenen! Gasteren! Tur- 
bachthal bei Saanen (v. Rütte), Schwefelberg (Hügli). 

Malaxis. 

monophylla Sw. Auf schattigen und etwas feuchten Gras- 

plätzen der unteren und mittleren Region, selten: Zwi- 
schen Innerkirchen und Guttannen (Sch&rer.. Am Ausgang 
des Rosenlauithales unweit des Zwirggi! Giessbach am 
Weg nach dem Faulhorn (Guthnick), Schiltwald bei Wengen, 
c. 1400"! Lauterbrunnenthal in der Nähe des Staubbachs 
(Brown), Trachsellauenen! Gasterenthal (Gaud. Fl. helv., 
Vol. VII.) 

Cypripedium. Frauenschuh. 

«. Calceolus L. In Wäldern und Gebüschen der unteren Region, 
selten: Wälder oberhalb Thun und Oberhofen (Brown), 
Wengen bei 1200”! Rosenlaui und auf Zaun bei Meiringen 
(Brunner). 

Anmerkung. Sturmia Leselüi Rb., früher zwischen Där- 
ligen und Unterseen unweit Weissenau gefunden (Fischer- 
Ooster), scheint daselbst nicht mehr vorzukommen, 


92. Irideen. 


Crocus. Safran. 
«.vernus All. Auf feuchten Wiesen und Weiden vom Fuss 
der Berge bis in die obere Region stellenweise sehr häufig, 
z. B. Bächimatt bei Thun! Sigriswyl! Justisthal (Vulpius). 
Wimmis! Längs des Thunersees von der Kandermündung 
bis Därligen an verschiedenen Stellen häufig! Am Rugen 
gegen Unspunnen! — Von Meiringen durch das Rosenlaui- 


— 12 — 


thal bis zur Scheideck (Brunner), Wengernalp (Rothenbach), 

Lauberhorn! Mürren (Vulpius.. Häufig auf den Saanen- 

mösern! An der Stockhornkette am Thalberg (Trachsel) 

und bis auf Nünenen (Brügger), Stockhorn (Brown) u. a. O. 

— Var. mit weissen und violetten Blüthen. 
Iris. Schwertlilie. 

* Pseudacorus L. An Teichen und Ufern, in Gräben, hin und 

wieder. Bei der Kardermündung! Neuhaus! u.a. 0. 
Anmerkung. I. germanica L. häufig als Zierpflanze cul- 
tivirt, verwildert im Ried bei Thun und in Weinbergen 
bei Spiez! 


93. Amaryllideen. 
Narcissus. Narzisse. 

«.poöticus L. Sternblume. In Gärten häufig eultivirt und in 
der Nähe der Häuser hin und wieder verwildert. — Var. 
decolorans Grenier (N. rudüflorus Salisb.) auf Wiesen 
und Weiden des westlichen Gebiets hin und wieder. Weis- 
senbach bei Boltigen (Maurer), Zweisimmen (Gempeler), 
Saanen (v. Rütte). — Häufig in den Waadtländeralpen. 

* Pseudonarcissus L. Auf Wiesen, unter Obstbäumen, hin 
und wieder. Auf den Anhöhen bei Thun (Brown), Goldi- 
wyl! Merligen! Sehr häufig bei der Kirche von Einigen! 
Obersimmenthal bis in die mittlere Region (Maurer). Saanen 
(v. Rütte). 

Leucojum. Knotenblume. 

*vernum L. Grosses Schnee- oder Mürzglöckchen. Auf 
Grasplätzen, in der Nähe der Häuser hin und wieder: 
Einigen ! Bei Wimmis stellenweise sehr häufig! Obersimmen- 
menthal (Maurer. Am Hundsrück zwischen Zweisimmen 
und Abläntschen (Maurer). Saanen (v. Rütte). — Nacht- 
stallboden unweit Merligen! Meiringen (Brunner). 

Galanthus. Schneeglöckchen. 

* nivalis L. Schnee- oder Märzglöckehen. Wie vorige, jedoch 

seltener, z. B. Hilterfingen! Spiez! Obersimmenthal (Maurer). 


— 153 — 


94. Asparageen. 


Streptopus. Knotenfuss. 
amplexifolius D.C. An felsigen Orten der Voralpenwälder, 
selten: Auf Gneiss bei Rohrmatten im Urbachthal! und 
unterhalb Trachsellauenen ! — Rosenlauithal (Brunner). — 
In einigen Wäldern der Stockhornkette (Brown, Guthnick). 
— Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am Gurnigel 
(Trachsel). 
Paris. Einbeere. 
* quadrifolia L. In Wäldern und Gebüschen der unteren und 
mittleren Region häufig. — Steineckwald bei Wengernalp, 
1770” (Rothenbach). 


Polygonatum. 

..verticillatum All. (Convallaria L.) In Wäldern und Ge- 
bischen der unteren und mittleren Region, stellenweise 
häufig, z. B. Därligen! Beatenberg! Rosenlauithal (Brunner), 
Schiltwald ob Lauterbrunnen bei e. 1550"! — Ganterisch- 
alp (Maurer) u.a. O0. — Jenseits der nördlichen Gebiets- 
grenze noch am Gurnigel und »im Kandergrien« bei Thun. 

.. offieinale All. (Convallaria Polygonatum L.) Wie vorige 
und bis in die höhere Region aufsteigend, z. B. Grüsisberg 
bei Thun (Fischer-Ooster), Stockenthal (Brown), Kander- 
mündung! Simmenthal! Kanderthal! Lauterbrunnenthal! Mei- 
ringen (Brunner) u, a. 0. — Schynige Platte, am Weg nach 
dem Faulhorn bei e. 2000”! 

* multiflorum All. (Convallaria L.) In Hecken und Gebüschen 
der unteren Region. 


Convallaria. Maiblume. 

* majalis L. Maiglöckchen. In Gebüschen, an Waldrändern 
hin und wieder; von der Ebene bis in die mittlere Re- 
gion. Grüsisberg (Brown), Merligen! Interlaken! Meiringen 
und Rosenlaui (Brunner), Trümmletenthal bei c. 1650” 
(Rothenbach), Obersimmenthal (Maurer). 


Bern. Mittheil. 1875. Nr. 893. 


— 14 — 


Majanthemum. Schattenblume. 
* bifolium D.C. (Smilacina Desf.) In Wäldern der unteren 
und mittleren Region gemein. — Am Oeschenensee bei 
c. 1600"! 


95. Dioscoreen. 


Tamus. Schmeerwurz. 

..communis L. In Gebüschen, an Waldrändern der unteren 
Region hin und wieder, z. B. zwischen Reutigen und Wim- 
mis! Spiez! Zwischen Oberhofen und Neuhaus an mehreren 
Stellen! Unspunnen! Ringgenberg! u.a. O. 


96. Liliaceen. 
Lilium. Lilie. 

bulbiferum L. An felsigen Orten, selten: Brünig (Brunner), 
Zaun bei Meiringen! Kiley (Brown). 

Anmerkung. In neueren Floren wird unterschieden: L. bulbi- 

ferum L. und L. croceum (Chaix). Die Pflanze von 
Zaun (wahrscheinlich auch die der andern Standorte) 
gehört zu letzterer. 

Martagon L. Türkenbund. In Wäldern und Gebüschen der 
unteren und mittleren Region ziemlich verbreitet und stellen- 
weise häufig; seltener im unteren Theil der höheren Region: 
Ralligstöcke (Brown). In Gebüschen an der Kandermün- 
dung! Stoffelberg bei Därligen ! Meiringen (Brunner), Susten, 
Kalli am unteren Grindelwaldgletscher (Fischer-Ooster), Wen- 
gernalp am Eigergletscher 1920” (Rothenbach). Kniegraben 
bei Wengen! Iseltenalp oberhalb Gündlischwand! Anmımer- 
ten im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Kienthal bei 
Tschingel! Kanderthal, häufig in der Nähe der Felsenburg! 
An der Stockhornkette an mehreren Stellen: Reidenbach 
(Maurer), Wallopalp häufig bei c. 1700"! Am untersten 
Thalberg (Trachsel), Krümmelwege ob Blumenstein! Gün- 
zenen (Vulpius). 


Lloydia. 

serotina Salisb. An felsigen Orten der höheren Region, 
besonders an freistehenden Gipfeln und Kämmen, stellen- 
weise häufig; auf verschiedenem Gestein. Sigriswyler Roth- 
horn (Fischer-Ooster), Niederhorn bei Beatenberg ! Hohgant 
(Imobersteg), Brienzer Rothhorn! Hohstollen am Hasliberg 
(Hügli), Furtwangpass zwischen der Trift und Guttannen! 
Faulhorn! Lauberhorn! Suleck! Gemmi (Brown), Rawyl 
(Leresche), Niesen (Brown), Nünenen (Trachsel), Ganterisch 
(Maurer), Stockhorn ! Sohlborn (Vulpius), u. a. O. 


Anthericum. Graslilie. 

«+ Liliago L. An steinigen Abhängen der unteren und mitt- 
leren Region hin und wieder. Justisthal (Brown), Rosen- 
laui (Brunner), Lütschenthal (Brown), Schönbalm im Trümm- 
letenthal (Rothenbach), Stockhornkette an der Wandelifluh 
bei Schwarzenmatt (Maurer) und am Thalberg (Trachsel). 

«.rumosum L. An trockenen, steinigen Orten der unteren 
Region stellenweise häufig; auf verschiedenem Gestein. An 
sonnigen Abhängen des Aarthales, von Thun bis Inner- 
kirchen an manchen Stellen sehr häufig! oberhalb Sund- 
lauenen bis c. 1050" ansteigend! — Lütschenthal! Lauter- 
brunnenthal, bis Trachsellauenen! Schiltwald ob Lauter- 
brunnen bei c. 1200”! Kanderthal! An der Simmenbrücke 
bei Wimmis ! 

Paradisia. 

Liliastrum Bertol. (Anthericum L.) An felsigen Abhängen 
der Alpen und Voralpen stellenweise häufig: Justisthal 
(Brown), Breitenbodenalp bei Rosenlaui (Brunner), Faulhorn 
über Grindelwald bei ec. 1600” (Brown), Iseltenalp unweit 
der Schynigen Platte! Suleck oberhalb Eisenfluh! Mürren. 
Ammerten im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (Rothen- 
bach), Lattreienalp (Vulpius). Am Gasterengletscher (Fischer- 
Ooster), Ueschenenthal (Vulpius), Niesen. Gandlauenen bei 
St. Stephan (Imobersteg), Wallopalp bei Boltigen (Leresche), 
Stockhorn (Guthnick), 


rs 


Ornithogalum. Milchstern. 
* umbellatum L. Auf Wiesen der unteren Region hin und 
wieder, z. B. Reutigen! Merligen! 
..nulans L. Wie vorige. Thun (Brown), Meiringen (Brunner). 
Anmerkung. O. pyrenaicum L. Einmal am Grüsisberg 
gefunden (Trog, Guthnick). 


Gagea. Gelbstern. 

Liottardi Schult. Auf feuchten Weiden der Alpen und Vor- 
alpen, besonders an gedüngten Stellen in der Nähe der 
Sennhütten stellenweise häufig, z. B. Kühmattenalp oberhalb 
Beatenberg! Rosenlaui (Brunner). Zwischen der Gr, Scheideck 
und dem Faulhorn! Bachalp am Faulhorn! Biglenalp bei 
Wengernalp! Boganggenalp im Sefinenthal (Fischer-Ooster), 
Sulsalp an der Suleck! Gemmi (Brown, Vulpius), Niesen 
(Brown), Stockhornkette (Brügger). 

.. lZulea Schult. Auf feuchten Wiesen hin und wieder. Justis- 
thal in der Nähe der Sennhütten im Vorderstberg e, 1200"! 
Spiez! Därligen! Ringgenberg (Fankhauser). Zwischen Mei- 
ringen und Rosenlaui (Brunner). — Schwarzenmatt bei 
Boltigen (Maurer), Wimmis zwischen der Burgfluh und dem 
Niesen (Brown). 


Allium. Lauch. 

Vietorialis L. An felsigen Abhängen der höheren Region, 
selten; auf verschiedenem Gestein, Brienzer Rothhorn (Hal- 
ler, nach Wahlenberg und Gaud. Fl. helv.), Schwarzhorn 
in Grindelwald (Brunner), Bachalp am Faulhorn (Christener), 
Zäsenberg und Kalli über dem unteren Grindelwaldgletscher 
(Fischer-Ooster).. Im Hintergrund des Lauterbrunnenthals 
(Rothenbach). Am Kandergletscher in Gasteren (Vulpius). | 
Stockhorn (Brown, Guthnick). 

..ursinum L. Bärenlauch, Ramseren. In Hecken, Wäldern 
und Gebüschen der unteren Region stellenweise häufig, 
z. B. zwischen Reutigen und Wimmis am Fuss der Geröll- 
halden! Im Ghei bei Spiez! Därligen! Niederried! Brienz, 


— 157° — 


häufig im Tannenwald am Weg zur Planalp bis e. 1100“! 
u.2.0. 

fallax Don. (A. angulosum Jacgq.) An felsigen Orten der 
unteren Region hin und wieder; auf verschiedenem Gestein. 
Riedhubel bei Thun (Fischer-Ooster), Simmenfluh bei Wim- 
mis (Bamberger), Hohbühl bei Interlaken (Fischer-Ooster), 
Ballenberg bei Brienz! Meiringen! Innerkirchen (auf Gneiss)! 
Gadmen! Wengen auf Eisensteingeröll ! 

sphaerocephalum L. An sonnigen Kalkfelsen der unteren 
Region selten: Zwischen Merligen und Neuhaus! Goldei 
bei Interlaken! Meiringen (Brunner). 

«. vineale L. An trockenen Orten der unteren Region selten. 
Zwischen Thun und Merligen (Brown). 

». oleraceum L. Wie vorige. Oberhofen (Brown). 

..carinatum L. An Hecken und Wegen der unteren Region 
ziemlich häufig. Thun, Spiez! Aeschi! Zwischen Neuhaus 
und Sundlauenen ! Ringgenberg! Brienz! Lütschenthal!u.a, O. 

Schoenoprasum L. Var. alpinum L. An feuchten Stellen 
der höheren Region, stellenweise häufig, z. B. Engstlenalp 
(Fischer-Ooster), Gadmen, Urnenalp im Urbachthal! Zwischen 
Rosenlaui und Faulhorn (Brunner), Rothstock am Eiger 
(Rothenbach), Oberhornalp im Hintergrund des Lauter- 
brunnenthals! Oberes Suldthal (Vulpius), Hohkien! Hahnen- 
möser zwischen Adelboden und Lenk! Sanetsch (Brown), 
Kiley an der Niesenkette (Brown), Stockhorn, am Kessel 
u. a. 0. (Trachsel). — Selten tiefer herabsteigend, z. B. am 
Fuss der Bäderfiuh bei Boltigen (Maurer); nach Brown auch 
an der Kandermündung gefunden. 

Hemerocallis. Taglilie. 

««/ulva L. Am Bach oberhalb Hilterfingen (Fischer-Ooster), 
Gunten! — Kommt auch im nördlich angrenzenden Hügel- 
land an vereinzelten Standorten vor, 

Muscari. Bisamhyacinthe. 

«. racemosum D.C. Auf Wiesen, an Wegen der unteren Re- 

gion hin und wieder, Häufig im Eichbühl bei Thun (Brown), 


— 135 — 


Oberhofen! Merligen! Meiringen (Brunner). — Obersimmen- 

thal (Maurer). 

«. botryoides D.C. Wie vorige. Oberhofen! Ralligen! Spiez 
(Gosset). — Reidenbach im Obersimmenthal (Maurer). 

Anmerkung. Tutipa silvestris L. wurde auf einer Wiese 

bei Thun (wahrscheinlich verwildert) gefunden (Vulpius). 


97. Colchicaceen. 


Colchicum. Zeitlose. 

* autummale L. Herbstzeitlose. Auf feuchten Wiesen und 
Weiden häufig; von der Ebene bis in die Voralpen, z.B, 
Amnisbühl bei Beatenberg 1350”! Brandeck oberhalb Lenk 
bei 1500®! 

Veratrum. Germer. 
album L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen häufig; 
selten bis an den Fuss der Berge, z. B. zwischen Niesen 


und Burgfluh bei c. 800"! — Var. virescens Gaud. (V. 
Lobelianum Bernh.) mit der typischen Form, häufig. 
Tofieldia. 


* calyculala Wahl. Auf nassen Wiesen und Weiden von der 
Ebene bis in die höhere Region gemein. — Var. glacialis 
(T, glacialis Gaud.) auf Alpenweiden hin und wieder, 
z.B. am Rosenlauigletscher (Brunner), Faulhorn (Guthnick), 
Gemmi (Brown). 

Anmerkung. T. borealis Wahl. in wenigen Exemplaren 
auf dem Susten, ausserhalb des Gebiets (Gisler nach 
Rhiner). Das Citat am Faulhorn (Heg. Fl. der Schw.) 
bezieht sich auf die vorige Spec. (var. glacialis). 


98. Juncaceen. 


Juncus. Binse. Simse. 
Jacguini L. An felsigen Abhängen der höheren Region hin 
und wieder. Urnenalp im Urbachthal! Faulhorn (Brown), 
Suleck! Schiltalp bei Mürren (Fischer-Ooster), Gemmi (Brown). 


— 19 — 


* conglomeratus L. An Gräben und auf sumpfigen Stellen 
der Ebene und Voralpen häufig. 
*effusus L. Wie vorige. 
* glaucus Ehrh. Ebenso. 
filiformis L. An feuchten Stellen der Alpen und Voralpen 
stellenweise häufig. Ralligstöcke (Fischer-Ooster). Häufig 
im Oberhasli von der Handeck bis auf die Grimsel! am 
Gelmersee bei 1829” (Lindt). Faulhorn in der Nähe der 
Bachalp (Brown). Gürmschbühl bei Wengernalp! Hinter- 
grund des Lauterbrunnenthals (Leresche), Sanetsch (Brown). 
— Zwischen Gurnigel und Nünenen (Trachsel), Ganterisch- 
alp (Hügli). 
triglumis L. Auf sumpfigen Weiden der Alpen und Vor- 
alpen hin und wieder, z. B. Urnenalp im Urbachthal ! Rosen- 
laui (Brunner), Faulhorn (Guthnick), Kl. Scheideck (Rhiner), 
Gürmschbühl bei Wengernalp 1700”! Gemmi (Brown), 
Stierendungel bei Lauenen (v. Rütte). — Stockhornkette 
(Brown). — Im nördlich angrenzenden Gebiet noch am 
Gurnigel (Trachsel). 
irıfidus L. An felsigen Abhängen der höheren Region, vor- 
zugsweise auf Gneiss, Eisenstein, stellenweise häufig, z. B. 
Susten (Vulpius), Grimsel (Brown), Urbachthal! Wetterhorn 
am Gleckstein 2300” (Lindt), Faulhorn (Guthnick), Kl. 
Scheideck! Männlichen und Steinberg (Rothenbach), Schilt- 
alp bei Mürren! Hintergrund des Gasterenthals (Vulpius). 
— Fehlt dem Jura. 
* oblusiflorus Ehrh. An sumpfigen Stellen, auf Torfmooren 
der unteren Region. Häufig auf dem Reutigenmoos! 
* silvalieus Reich. (J. aculiflorus Reich.) An sumpfigen 
Stellen, an Ufern hin und wieder. 
* lamprocarpus Ehrh. Wie vorige. 
 alpinus Vill. (J. ustulalus Hoppe.) An Ufern, auf snmpfi- 
gen Stellen der Weiden häufig; von der Ebene bis in die 
höhere Region. 


— 160 ° — 


* compressus Jacg. An feuchten Stellen, an Wegen und Grä- 
ben hin und wieder. 
* bufonius L. Wie vorige. 


Luzula. Hainsimse. 

Jlavescens Gaud. Auf Weiden und in Wäldern der Voralpen 
hin und wieder. Gadmenthal, Faulhorn (Brown), Trümm- 
letenthal (Rothenbach), Schwefelberg (Hügli) u. a. O. 

*o»ilosa Wild. In Gebüschen, an Waldrändern häufig. 

..mazxima D.C. (L. silvalica -Gaud.) In lichten Wäldern 
und Gebüschen hin und wieder. Häufig zwischen Oberhofen 
und Gunten! 

spadicea D.C. Auf Weiden der Alpen und Voralpen stellen- 
weise häufig, z. B. Gemmenalpgrat (Vulpius), Engstlenalp 
(Fischer-Ooster). Im Aarthal oberhalb Handeck ce. 1600”! 
Grimsel (Brown), Faulhorn (Brunner), Oberhornalp im Lau- 
terbrunnenthal (v. Rütte), Gemmi (Brown), Gifferhorn bei 
Saanen! Kiley an der Niesenkette (Brown). — Dem Jura 
fehlend. 

* albida D.C. (angustifolia Garcke.) In Wäldern und Ge- 
büschen der unteren Region, häufig. 

nivea D.C. In Wäldern und Gebüschen des Aarthales, an 
einzelnen Stellen häufig: Leerau am Thunersee (Apoth. 
Schnell. Am kleinen Rugen bei Interlaken! Meiringen 
(Brunner). Guttannen an mehreren Stellen! 

lutea D.C. Auf Alpenweiden stellenweise häufig, vorzugsweise 
auf quarzhaltiger Unterlage, z. B. Furtwangpass zwischen 
der Trift und Guttannen! Grosse Scheideck! Faulhorn 
(Brunner), Lauberhorn! Boganggenalp im Sefinenthal (v. Rütte), 
Gasterenthal (Fischer-Ooster). — Dem Jura fehlend. 

*campesiris D.C. In Gebüschen, an Waldrändern, auf Wei- 
den von der unteren bis in die höhere Region häufig. — 
Var. multiflora (L. multiflora Lej.) in Wäldern hin und 
wieder. — Var. nigricans (L. nigrieans D.C. L. sudelica 
Heg.) auf Alpenweiden. 


— 161 — 


spicata D.C. Auf Alpenweiden hin und wieder, z. B. Bach- 
alp am Faulhorn (Brown), Männlichen! Gemmi (Brown), 
Rawyl (Leresche), Bürglen (Guthnick), Stockhorn (Brown). 
— Im Jura selten. | 


99. Cyperaceen. 


Cyperus. (ypergras. 

.. flavescens L. Auf sumpfigen Wiesen, an Wegen, stellen- 
weise häufig. Unweit Goldiwyl! Stockenthal! Zwischen 
Spiez und Faulensee! Zwischen Interlaken und Bönigen! 
Faulensee bei Ringgenberg! Meiringen (Brunner), Winkel 
bei Innerkirchen! 

.. fuscus L. Wie vorige und zum Theil an denselben Stand- 
orten, doch im Ganzen seltener. Ringgenberg! 

longus L. Am Ufer des Faulensees bei Ringgenberg! und 
an einem Teich zwischen Ringgenberg und Niederried! — 
Eine in der Schweiz seltene, an vereinzelten Standorten 
vorkommende Art. 
Schoenus. Knopfgras. 

* nigricans L. Auf Sumpfwiesen, besonders auf Torf- und 
Tuffboden, stellenweise häufig, z. B. Reutigenmoos! Gunten! 
Faulenseemoos bei Spiez! Oberhalb Interlaken! 

«. ferrugmeus L. Wie vorige. Reutigenmoos! Faulenseemoos! 
Interlaken! 

Cladium. Sumpfgras. 

«» Mariscus R. Brw. An Gräben und Ufern selten: Reutigen- 

moos! Faulensee bei Ringgenberg! 
Rhynchospora. Schnabelsame. 

».alba Vahl. An sumpfigen Stellen auf dem Reutigenmoos 

stellenweise sehr häufig ! 
Heleocharis. Teichbinse. 

* palustris R. Brw. An Gräben und Ufern hin und wieder. 
— Forma uniglumis (H. uniglumis Schult. Seirpus 
uniglumis Link) Meiringen (Brunner). 

Bern. Mittheil. 1375. Nr. 89. 


Be 


.. geieularis R. Brw. Auf feuchtem Sandboden, selten. Am 
Ufer des Thunersees zwischen Spiez und Faulensee (Brown). 


Scirpus. Binse. 
cespitosus L. Auf sumpfigen Weiden und Mooren der Alpen 
und Voralpen häufig; stellenweise bis an den Fuss der 
Berge, z. B. Reutigenmoos! 

.. pauciflorus Lightf. (S. Beolhryon Ehrh.) An sumpfigen 
Stellen, an Ufern, selten. Rosenlaui (Brunner). 

* Iacustris L. An Ufern, in Teichen, hin und wieder. Häufig 
im Thunersee bei Spiez! Zwischen Neuhaus und Weissenau ! 
ua. .®; 

.. Tabernıemontani Gmel. Pohlerenmoos im Stockenthal! Fau- 
lenseemoos bei Spiez ! 

.. Pollichü Gren. et Godr. (8. triqueter Koch.) An der Aare 
bei Weissenau (Fischer-Ooster). — Bei Gwatt (Brown), 

* sivalieus L. An sumpfigen Stellen, Gräben und Ufern 
häufig; von der Ebene bis in die Voralpen. — Waldeck- 
allmend bei Beatenberg bei 1340"! 

* compressus Pers. Auf nassen Wiesen, an Wegen der Ebene 
und Voralpen häufig. 

Anmerkung. Die Angabe von $, supinus L. und S$, se- 
taceus L. an der Stockhornkette (Brown) dürfte wohl 
auf einem Irrthum beruhen. 


Eriophorum. Wollgras. 
alpinum L. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren von der un- 
teren bis in die höhere Region hin und wieder, z. B. Reu- 
tigenmoos, ce. 615"! Stockhorn und Gemmi (Brown), Ober- 
hornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals, ce. 2000” 
(v. Rütte). — Im nördlich angrenzenden Gebiet noch in 
der Gegend von Amsoldingen und Schwarzeneck. — Häufig 
auf den Torfmooren des Jura. 
*vaginalum L. Auf Sümpfen und Torfmooren der Ebene 
und Voralpen häufig, z. B. Reutigenmoos! Waldeck bei 
Beatenberg, 1200*! 


Ka 


Scheuchzeri Hoppe. (E. capitalum Host.) An sumpfigen 
Stellen der Alpen und Voralpen stellenweise häufig, z. B. 
Engstlenalp (Fischer-Ooster), Grimsel! Urnenalp im Urbach- 
thal! Faulhorn (Muret), Wengernalp (Rothenbach), Suleck! 
Oberhorn im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! Hasler- 
berg bei Lenk (Fischer-Ooster), Kiley an der Niesenkette 
(Sterki).. Am obersten Thalberg (Trachsel) u. a. 0. — 
Fehlt dem Jura. 

* lJatifolium Hoppe. Auf sumpfigen Wiesen und Weiden der 
Ebene und Voralpen gemein. 

-.angustifolium Roth (E. polystachyum L. p. part.) An 
sumpfigen Stellen von der Ebene bis in die höhere Region, 
hin und wieder, z. B. Neuhaus (Fischer-Ooster), Rosenlaui- 
thal (Brunner), Urnenalp im Urbachthal! Sägisthal am Faul- 
horn (Hügli), Wengernalp (Rothenbach), Hahnenmöserzwischen 
Adelboden und Lenk (Hügli) u. a. O. 

Anmerkung. Die Angabe von E. gracile Koch (E. tri- 
quetrum Hoppe) am Faulhorn (Heg. Fl. der Schw.) bedarf 
der Bestätigung. — Diese Art findet sich unweit der 
nördl. Gebietsgrenze bei Schwarzeneck (Brown). 


Elyna. 
spicata Schrad. Auf Weiden der höheren Region hin und 
wieder. Grimsel und Faulhorn (Brown), Stufensteinalp im 
Lauterbrunnenthal (v. Rütte), Lattreienalp (Vulpius).. Am 
Kandergletscher im Gasterenthal (Dick, nach Gaud. FI. helv.), 
Gemmi (Brown), Rawyl (Leresche), Niesen (Brown), Kaisereck 
(Chavin, Leresche), Bürglen und Ganterisch und auf dem Grat 
zwischen denselben häufig (Trachsel). Stockhorn (Fischer- 

Ooster). 


Kobresia. 
carieina Willd. Auf Weiden der höheren Region, selten: 
Am Aargletscher (Seringe nach Gaud. Fl. helv.), Bachalp 
am Faulhorn (Brown, Guthnick), Wengernalp am Eiger- 
gletscher (Rothenbach), Roththal an der Jungfrau (Fischer- 


— i64 — 


Ooster), Gemmi bei Wintereck und am südlichen Ende des 
Daubensees gegen den Lämmerengletscher (Brown). 


Carex. Segge. 

e. dioica L. Auf Sumpfwiesen, selten. Reutigenmoos (Fischer- 
Ooster), Kandersteg (Leresche). 

* Davalliana Sm. Auf sumpfigen Wiesen und Weiden, an 
Bächen; von der Ebene bis in die höhere Region, z. B. 
Wengernalp bei 1885"! — Var. androgyna (C. Sieberiana 
Opiz) am Eigergletscher bei 2100” (Rothenbach). 

«. pulicaris L. Auf Sumpfwiesen, selten: Faulenseemoos bei 
Spiez! Beatenberg (Christ), Meiringen (Brunner). 

rupestris All. An felsigen Orten der Alpen, selten. Faul- 
horn (Hegetschw. Flora der Schweiz). An der Westseite 
des Bürglen (Guthnick). 

paueiflora Lightf. Auf Torfmooren und feuchten Weiden, 
selten: Waldeck bei Beatenberg! Unterhalb Handeck (Bam- 
berger), Grimsel (Scherer). — Zwischen Gurnigel und Nü- 
nenen (Trachsel). 

eurvula All. Auf Weiden und an steinigen Orten der höheren 
Region stellenweise häufig, z. B. Joch (Fischer-Ooster), 
Grimsel (Brown), Faulhorn (Guthnick), Schwalmeren (Fischer- 
Ooster), Oeschenenalp! Lötschpass! Gemmi am Daubensee 
(Brown). 

.. disticha Huds. (Ü. intermedia Good.) In Sümpfen und an 
Gräben der unteren Region, selten. Thun, Sigriswyl (Fischer- 
Ooster). 

foetida All. An feuchten Stellen der höheren Region, stellen- 
weise häufig. Grimsel! Urnenalp im Urbachthal! Breiten- 
bodenalp bei Rosenlaui! Faulhorn (Muret), Sefinenfurke 
(v. Rütte), Gemmi (Brown), Männlifluh an der Niesenkette 
(Fischer-Ooster). 

Luggert Wimmer (Flora 1854). Grimsel in der Nähe des 
Spitals und häufiger am Todtensee auf der Passhöhe (Lag- 
ger, Guthnick). — Nach Vulpius = ‚foelida X lagopina? 


— 15 — 


microstyla Gay. In der höheren Region, selten: Grimsel 

(Lagger), Breitenbodenalp bei Rosenlani! Zwischen Faulhorn 
und Schwabhorn (Muret). 

* vulpina L. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren hin und wieder. 


* muricala L. Auf Grasplätzen, an Wegen und Hecken der 
Ebene und Voralpen gemein. — In mehreren Varietäten. 

». /eretiuseula Good. Auf Torfmooren. Soll bei Rosenlaui vor- 
komnmen. — Die Verbreitung im Oberland ist noch zu 
untersuchen. — Unweit der nördlichen Gebietsgrenze bei 
Schwarzeneck und am Amsoldingensee (Brown). 

* pamieulata L. An sumpfigen Stellen, in Gräben, von der 
Ebene bis über die Waldgrenze, hin und wieder. — Ober- 
berg im Sefinenthal bei 2000"! 

». brizoides L. In lichten Wäldern, selten. Homberg bei Thun 
(Fischer-Ooster), Meiringen (Brunner). 

* remola L. An feuchten Stellen der Wälder hin und wieder. 


«+ stellulata Good. (C. echinata Murr.) Auf Waldsümpfen 
und sumpfigen Weiden häufig; von der Ebene bis in die 
höhere Region, z. B. Grimsel! Wengernalp ' — Var. grypus 
(C. grypus Schkuhr.) an sumpfigen Stellen der Alpen hin 
und wieder. — Oberhornalp im Hintergrund des Lauter- 
brunnenthals bei 2000” (v. Rütte). 


* leporina L. Wie vorige. — Grimsel! Sefinenthal bei 2000®! 
lagopina Wahl. Auf Alpenweiden hin und wieder. Am 
Jochpass (Leresche), Grimsel! Faulhorn (Guthnick), Ober- 
hornalp im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (v. Rütte), 
Kiley an der Niesenkette (Sterki). 


* oumescens L. (C. curla Good.) Auf Sumpfwiesen und Torf- 
mooren von der Ebene bis in die höhere Region hin und 
wieder, z. B. Oberhasli! Saanenmöser (Leresche). — Var. 
Persoonil (C. Persoonüi Lang., C. vihllis Fr.) — Auf 
Alpenweiden, z. B. Engstlenalp (Fischer-Ooster),, Susten 
(Muret), Grimsel (Lagger), Faulhorn (Brown), Stockhorn- 
kette (Guthnick),. 


PR RE 
Kran AT 
— 166 


* sirieta Good. (Ü. ecespitosa Gay, non L.) In Sümpfen, an 
Ufern gemein; von der Ebene bis in die höhere Region, 
z. B. Wengernalp ! 

* vulgaris Fr. (C. cespitosa Good.) Wie vorige. — Kl. 
Scheideck bei c. 2060”! 

.. acula L. An sumpfigen Stellen, selten. Balmholz am Thuner- 
see (Brown). 

nigra All. Auf Alpenweiden hin und wieder, z. B. Engst- 

lenalp, Grimsel, Faulhorn (Brown), Schwabhorn (Guthnick), 
Ammerten im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (Rothen- 
bach), Boganggenalp im Sefinenthal! Engstligenalp (v.Rütte), 
Gemmi (Brown), Kiley an der Niesenkette (Brown), Giffer- 
horn bei Saanen (v. Rütte). — Zwischen Bürglen und 
Ochsen (Guthnick). 


aterrima Hoppe. Wie vorige, aber seltener, z. B. Grimsel 
(Bamberger), Faulhorn (Brunner), Zäsenberg am unteren 
Grindelwaldgletscher (Christener). Im Hintergrund des Gaste- 
renthals (Vulpius). 

atrata L. Auf Weiden und an felsigen Abhängen der höheren 
Region. ziemlich häufig, z. B. Grimsel, Faulhorn (Brown), 
Wengernalp, Gemmi (Brown), Kiley an der Niesenkette 
(Sterki), Gifferhorn bei Saanen (v. Rütte). Stockhornkette 
an mehreren Stellen: Bürglen (Vulpius), Nünenen (Trachsel), 
Stockhorn (Brown) u. a. O. 


irrigua Sm. An feuchten Stellen der Alpen und Voralpen 
hin und wieder, z. B. im Aarthal oberhalb Handeck! Urnen- 
alp im Urbachthal! Gr. Scheideck (Christener), Bachalp am 
Faulhorn (Brown), Oberhornalp im Hintergrund des Lauter- 
brunnenthals (Fischer-Ooster). 

«.» limosa L. An sumpfigen Stellen, selten. Grimsel (Dr. Schmidt). 
— Im nördlich angrenzenden Hügelland am Amsoldingensee 
und bei Schwarzeneck (Brown). 

e.pilulifera L. In Wäldern hin und wieder. Bei Steffisburg 
(Guthnick). 


— 197° — 


«+. fomentosa L. In Wäldern, an Gräben, selten. Rossweid bei 
Thun (Brown) — ob auch im Gebiet? 

%* monltana L. In Gebüschen, an Hecken und Waldrändern 
der Ebene und Voralpen häufig. 

* precox Jacg. (G. verna Vill.) Auf Weiden und trockenen 
Grasplätzen häufig; von der Ebene bis in die höhere Re- 
gion, z. B. Wahlalpgrat am Stockhorn (Fischer-Ooster). 

». humilis Leysser. An sonnigen, felsigen Abhängen, in wär- 
meren Lagen der unteren Region: Grüsisberg bei Thun 
(Brown). An Kalkfelsen zwischen Merligen und Neuhaus 
stellenweise häufig! Meiringen (Brunner)! Simmenfluh bei 
Wimmis (Vulpius), 

gynobasis Vill. (C. Halleriana Asso.) An sonnigen Ab- 
hängen in der Goldei bei Interlaken! 

* digitata L. In Wäldern der unteren und mittleren Region 
gemein. — Wengen bei 1400”! 

* ornithopoda Willd. In Gebüschen, an Waldrändern, häufig. 
— Var. alpina Gaud. auf mageren Weiden der höheren 
Region hin und wieder, z. B. Niederhorn bei Beatenberg 
und zwischen Bürglen und Ganterisch (Guthnick). 

* alba Scop. In lichten Wäldern und Ufergebüschen, stellen- 
weise häufig. 

* panicea L. Auf Sumpfwiesen, an Gräben, häufig; von der 
Ebene bis in die obere Region. 

vaginata Tausch. (C. sparsiflora Steudel.) Am Fuss des 
Schwabhorns (Faulhornkette) an wenigen Stellen und in 
geringer Zahl (Guthnick, Leresche, Muret). An der Stock- 
hornkette zwischen Bürglen und Ochsen (Guthnick). — Eine 
der seltensten Arten, in Mitteleuropa nur an wenigen ver- 
einzelten Standorten vorkommend. 

* glauca Scop. (G. flacca Schreb.) In feuchten Wäldern und 
Gebüschen, an Gräben und Bächen, gemein; von der Ebene 
bis in die höhere Region, z. B. am Eigergletscher bei 1980” 
(Rothenbach). 


— 18 — 


..:masxima Scop. (C. pendula Huds.) An sumpfigen Orten 
der Wälder, ziemlich selten. Grüsisberg bei Thun! 


*mallescens L. Auf schattigen Grasplätzen und feuchten Wei- 
den häufig; von der Ebene bis in die höhere Region. — 


Grimsel und Wengernalp bei 1800"! 

copiülaris L. An felsigen Orten der oberen Region stellen- 
weise häufig, z. B. Niederhorn bei Beatenberg! Faulhorn! 
Steinberg im Lauterbrunnenthal (Brown), Gemmi (Brown), 
Niesen (Guthnick), Kaisereck (Leresche), Ganterisch (Trach- 
sel), Stockhorn. 

ustulata Wahl. Am Garzen bei Rosenlaui (Brunner). Rawyl 
(Leresche, Muret). — Eine seltene, in der Schweiz nur an 
wenigen vereinzelten Standorten vorkommende Art. 

Frigida All. An nassen Stellen der Alpen und Voralpen hin 
und wieder, z. B. am Jochpass (Leresche), Handeck! Grim- 
sel! Urnenalp im Urbachthal! Breitenbodenalp bei Rosen- 
laui! Faulhorn (Brown). Kl. Scheideck, Gürmschbühl bei 
Wengernalp, 1700”! Oeschenenalp! Niesen und Ganterisch 
(Brown) u. a. 0. 

sempervirens Vill. An felsigen Abhängen der Alpen und 
Voralpen häufig; stellenweise bis in die untere Region, z.B. 
Grindelwald (Leresche). 

Jirma Host. An felsigen Orten der mittleren und höheren 
Region stellenweise häufig, z. B. Sigriswyler Rothhorn 
(Hügli), Niederhorn bei Beatenberg! Jochpass (Fischer-Ooster). 
Am Rosenlauigletscher (Brunner), Faulhorn (Brown, Guth- 
nick). Schilthorn. Gasterenclus. Gemmi (Brown), Ganterisch 
(Trachsel), Stockhorn! u. a. O. 

Ferruginea Scop. Wie vorige. Rosenlaui (Brunner), Gemmi 
(Brown), Niesen (Guthnick), Stockhornkette (Brown) u. a. 0. 

fenuis Host. An felsigen Abhängen der Alpen und Voralpen 
hin und wieder, z. B. Grindelwald (Christener), Ammerten 
im Hintergrund des Lauterbrunnenthals (Brown), Oeschenen- 
alp! Gemmi und Stockhorn (Brown). — Stellenweise bis in 


Zur 


die Ebene, z. B. im alten Kandergrien bei Thun (Fischer- 
Ooster). Dem nördlicheren Hügelland fehlend. 

* flava L. Auf Sumpfwiesen, an Ufern und Gräben gemein; 
von der Ebene bis in die höhere Region. Hahnenmöser 
zwischen Adelboden und Lenk, 1800"! — Var. Oederi 
(C. Oederi Ehrh.) auf feuchtem Sandboden hin und wieder, 
z. B. zwischen Neuhaus und Weissenau! Meiringen (Scherer). 

* Hornschuchiona Hoppe. Auf Sumpfwiesen der Ebene und 
Voralpen. — Gürmschbühl bei Wengernalp (Rothenbach). 

* distans L. Auf Sumpfwiesen hin und wieder. Thun, Ober- 
hofen, Meiringen (Brunner) u.a. 0. 

* silvatica Huds. An sumpfigen Stellen der Wälder gemein. 
Beatenberg bei 1260"! 

Pseudocyperus L. Häufig in einem Graben am Faulensee 
bei Ringgenberg ! — Eine in der Schweiz seltene, an ver- 
einzelten Standorten vorkommende Pflanze. 

* ampullacea Good. (GC. rostrata With.) In Sumpfgräben, an 
Ufern häufig; von der Ebene bis in die höhere Region, z. B. 
Grimsel! Wengernalp! Sägisthalsee am Faulhorn, 1938% 
(Hügli). 

». vesicaria L. In Sumpfgräben im Faulenseemoos bei Spiez! 

* naludosa Good. In Gräben, an Ufern hin und wieder. 

*hirta L. An feuchten, sandigen Orten, an Wegen, hin und 
wieder. 

Anmerkung. Die Angabe von (, incurva Lightf. (C. 
juncifolia All.) in den Bergen des Simmenthals (Gaud. 
Fl. helv. Vol. VII.) bedarf der Bestätigung. — In der 
Nähe der nördlichen Gebietsgrenze: C, chordorrhiza 
Ehrh., auf dem Torfmoor von Schwarzeneck (Bamberger, 
Vulpius); CO. paradoxa Wild. bei Uebischi und am 
Heimberg (Brown); CO. elongata L. am Amsoldingensee 
und bei Schwarzeneck (Brown); C. Heleonastes Ehrh. 
Schwarzeneck (Brown) und auf dem Schmidtmoos bei 
Amsoldingen (Bamberger nach Rhiner); ©. Gaudiniana 
Guthnick am Amsoldingensee (Guthnick), in neuerer 
Bern. Mittheil. 1875. Nr. 895. 


— 10 — 


Zeit nicht mehr gefunden. C. filiformis L. am Amsol- 
dingensee und bei Schwarzeneck (Brown). — (. bicolor 
All. in der Nähe der östlichen Gebietsgrenze in der 
Obwaldneralp Tannen (Rhiner) und an der Südseite der 
Grimsel (Guthnick). | k 


100. Gramineen. 
Zea. Mays. 

»® /Mays L. Türkenkorn, Welschkorn.] Im Thalgrund von 

Interlaken und Brienz häufig ceultivirt. 
Andropogon. Bartgras. 

«. Ischemum L. An trockenen, sonnigen Abhängen von Thun 
bis Meiringen stellenweise häufig, z. B. Jakobshubel bei 
Thun. Hilterfingen (Brown), Goldei bei Interlaken! Un- 
spunnen! Ringgenberg! Meiringen (Brunner), 

Panicum, Fennich. 

* sanguinale L. (Digetaria Scop.) Auf Aeckern, an Mauern 

und Wegen, stellenweise häufig. Thun! Interlaken! u.a.0. 
eiliare Retz. (Digilarıa Kel.) Auf Aeckern, selten. Im 
Ried bei Thun (Fischer-Ooster). 

. glabrum Gaud. (Digitaria füliformis Kel.) Wie vorige. 
Thun. Hilterfiingen (Brown). 

* (rus galli L. (Echinochloa beauv.) Auf cultivirtem Boden, 
an Mauern und in der Nähe der Häuser stellenweise häufig, 
z. B. Spiez! Interlaken! Innerkirchen! u.a. O0. 

«vertieillatum L. (Setaria Beauv.) Auf eultivirtem Boden 
(Brown). 

* voiride L. (Setaria Beauv.) Auf Aeckern. 

* glaueum L. (Setaria Beauv.) Wie vorige. 

Phalaris. Glanzgras. 

* arundinacea L. An Ufern, in der unteren Region, hin und 
wieder. 

Anthoxanthum. Ruchgras. 

*® odoratum L. Auf Wiesen und Grasplätzen gemein; von der 
Ebene bis in die höhere Region. 


— 11 — 


Anmerkung. Alopecurus geniculatus L. jenseits der nördl. 
Gebietsgrenze bei Thierachern (Brown). 
Phleum. Lieschgras. 
Michelii All. Auf Weiden der Alpen und Voralpen ziemlich 
häufig. — Wengen bei 1400"! 
* pralense L. Auf Wiesen, an Wegen gemein. Var. nodosum 
Meiringen (Brunner). 
alpinum L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen häufig. — 
Var. commulatum (P. commutatum Gaud.) Stockhorn 
(Fischer-Ooster), 
Oryza. Reis. 

«. clandestina A. Braun (Leersia oryzorides Sw.) In Sumpf- 
gräben hin und wieder, Spiez (Gaud. Fl. helv.) Häufig in 
der Nähe des Faulensees bei Ringgenberg ! 

Agrostis. Windhalm. 

* alba L. (A. stolonifera Koch). Auf feuchten Grasplätzen, 
an Wegen und Ufern häufig. — Var. palula Gaud. auf 
Alpenweiden. Stockhorn (Seringe), Gemmi (Brown). 

* vulgaris With. Auf Grasplätzen, an Wegen der Ebene und 
Voralpen gemein. 

«».canina L. An feuchten Stellen, an Wegen und Ufern, hin 
und wieder. 

alpina Scop. (A. rupestris Gaud.) An felsigen Orten der 
höheren Region häufig. 
rupestris All. (A. alpina Gaud.) Wie vorige. 
Galamagrostis. Reithgras. 
* epigea Roth. Auf feuchtem Sandboden, an Ufern hin und 
wieder. Häufig an der Kandermündung (Brown). 
Halleriana D.C. In Wäldern der Voralpen, selten. Susten 
(Muret). Im oberen Suldthal (Vulpius). Tschertschisthal 
bei Saanen (v. Rütte). 
tenella Host. (Agrostis pilosa Gaud.) Am Aargletscher 
(Brown). 

* montana Host. (C. varia Link.) In lichten Wäldern und 

Schluchten der unteren und mittleren Region häufig. — 


_ 12 — 


Var. acutiflora (G. acutifiora D.C.) Gemmi auf Fels- 
trümmern oberhalb Schwarrenbach (Brown). 

«.arundinacen Roth (GC. silvatica D.C.) In Wäldern der 
Voralpen, selten. Grindelwald am Weg zum Faulhorn 
(Fischer-Ooster). 

Millum. Hirsegras. 

*efusum L. In Wäldern hin und wieder. Zwischen Thun 

und Schwarzeneck (Brown). Saanen (Leresche). 
Stipa. Pfriemengras. 

pennala L. An sonnigen Kalkfelsen in der Nähe der Beaten- 

höhle (Vulpius). 
Laslagrostis. Rauhgras. 

Galamagrostis Link. An Felsen und steinigen Orten der 
unteren Region stellenweise häufig, z. B. zwischen Merligen 
und Neuhaus! Am nördl. Ufer des Brienzersees! Ballen- 
berg bei Brienz! Lauterbrunnenthal! Kandersteg beim Fall 
des Ueschenenbachs (Brown), Lauenenthal (v. Rütte). Häufig 
am Eingang des Simmenthals bei Wimmis! u.a. O. 

Phragmites. Schilf. 

* communis Trindus. In der unteren Region, am Ufer der 

Seen und Flüsse stellenweise häufig. 
Sesleria. 

-. coerulea Ardwino. An felsigen Abhängen, von der Ebene 
bisin die höhere Region, auf verschiedenem Gestein, stellen- 
weise häufig, z. B. in den Schluchten des Hüni- und Gun- 
tenbachs am Thunersee! Goldei bei Interlaken! — Gipfel 
des Männlichen bei 2345"! u. s. w. — Häufig im alten 
Kandergrien bei Thun; an vereinzelten Stellen des nörd- 
licheren Hügellandes; im Jura gemein. 

disticha Pers. Susten auf der Passhöhe (Vulpius). 

Koleria. 

* eristata Pers. Auf Wiesen und Weiden häufig. — Var. 

nana Guthn. in der höheren Region. Bürglen (Guthnick). 


— 13 — 


Aira. Schmiele. 

* coespitosa L. (Deschampsia Beawv.) Auf feuchten Gras 
plätzen, in Gebüschen häufig. — Var. alpina (A. alpina 
Heg.) auf Alpenweiden hin und wieder. Grimsel! Faul- 
horn (Brunner), Hahnenmöser (Hügli) u. a. O. 

Jlexuosa L. (Deschampsia Trin.) Auftrockenen Grasplätzen, 
an Waldrändern, von der unteren bis in die höhere Region 
stellenweise häufig; z. B. Heiligenschwendi und Sigriswyl 
(Brown), Beatenberg bei 1200=! Sigriswylgrat (Brown). 
Guttannen- undUrbachthal! Faulhorn (Brown). Kl. Scheideck ! 
Wengen bei c. 1300"! Am Schmadribach (Leresche). 

Holcus. Honiggras. 

* Janatus L. Auf Wiesen und Grasplätzen gemein. — Beaten- 
berg bei 1250"! 

«. mollis L. Auf Wiesen und Aeckern hin ind wieder. Beaten- 
berg im Getreide bei 1260”! Meiringen (Brunner). 

Arrhenatherum. Glatthafer. 

* elatius Mert. et Koch. Französisches Raygr as. Auf Wiesen 
und Grasplätzen der unteren Region. — Beatenberg bei 
1200”! 

Avena. Hafer. 

* [sativa L. Rispenhafer.] Häufig eultivirt; in günstigen 
Lagen bis in den oberen Theil der unteren Region, z.B. 
bei Beatenberg e. 1260”; spärlich und vereinzelt noch im 
untersten Theil der mittleren Region, z. B. bei Adelboden 
(Matthys). 

* [orientalis Schreb. Fahnenhafer.] Selten eultivirt. Sim- 
menthal (Maurer). 

* pubescens L. Auf Wiesen und Grasplätzen gemein; von der 
Ebene bis in die höhere Region. — Stockhorn bei 2100” 
(Fischer-Ooster). 

pratensis L. An trockenen Abhängen selten. Grüsisberg 
bei Thun (Fischer-Ooster). 

versicolor Vill. (A. Scheuchzeri All.) An steinigen Orten 
der höheren Region hin und wieder. Urnenalp im Urbach- 


P7 


— 174 — 


thal! Faulhorn (Brown), Wetterhorn am Gleckstein, 2250— 
2300" (Lindt), Wengernalp (Rothenbach). Gemmi und Nie- 
sen (Brown). | 
* flavescens L. (Trisetum Beauv.) Auf Wiesen, an Wegen 
der unteren Region ziemlich häufig. 
distichophylla Vül. (Trisetum Beauv.) An steinigen Ab- 
hängen, im Geröll der höheren Region stellenweise häufig, 
z. B. Faulhorn (Brown). Im Hintergrund des Gasteren- 
thals (Fischer-Ooster), Oeschenenalp! Gemmi (Brown), Olden- 
alp (Leresche), Stockhorn (Gaud. Fl. helv.) 
subspicala Glairv. (Trisetum Beawv.) Auf Weiden der 
höheren Region, selten. Titlis (Stud. Engelmann), Faul- 
horn! Roththal an der Jungfrau und Männlifluh an der 
Niesenkette (Fischer-Ooster), Gemmi über Schwarrenbach 
(Brown), Gifferhorn bei Saanen! In den N.-Polarländern 
bis zum 79°, 
Anmerkung. Avena hybrida Peterm., im . Getreide bei 
Stocken (Bamberger). 


Triodia. Dreizahn. 

». decumbens Beauwv. (Danthonia D.C.) Auf etwas feuchten 
Grasplätzen, in lichten Wäldern hin und wieder. Zwischen 
Thun und Hilterfingen (Brown), Beatenberg (Christ), Inter- 
laken beim Jungfraublick ! 

Melica. Perlgras. 
ciliata L. (M. nebrodensis Parlat.) An sonnigen Kalkfelsen 

stellenweise häufig. Zwischen Merligen und Neuhaus! Goldei 
bei Interlaken! Am nördl. Ufer des Brienzersees! Ballen- 
berg bei Brienz! Meiringen! Lauterbrunnenthal! — Schwar- 
‚zenmatt bei Boltigen (Maurer). Felsen bei Weissenburgbad ! 
Am Eingang des Simmenthals bei Wimmis (Brown). — 
Häufig im Jura. 

"nulans L. In lichten Wäldern und Gebüschen der unteren 
Region ziemlich häufig. 

«: uniflora Retz. Rosenlauithal (Brunner). 


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— 173 — 


Briza. Zittergras. 

* media L. Auf Wiesen und Grasplätzen gemein; von der 
Ebene bis über die Waldgrenze. — Engstligenalp bei circa 
2000” (v. Rütte). 

Poa. Rispengras. 

* mnua L. Auf cultivirtem Boden, an Wegen und gedüngten 
Orten gemein! von der Ebene bis in die höhere Region. — 
Var. varia Gaud. (P. supina Schrad.). An feuchten 
Stellen der höheren Alpen. 

laxa Henke. Auf Weiden und an steinigen Orten der höheren 
Region hin und wieder. Grimsel und Faulhorn (Brown), 
Suleck (Vulpius), Gemmi (Brown), Stockhorn. 

minor Gaud. Wie vorige. Engstlenalp (Fischer-Ooster), 
Wellhorn bei Rosenlaui, 3196” (Fellenberg); Faulhorn 
(Brown, Muret), Gemsberg in Grindelwald (Christener), 
Suleck (Vulpius), Gimmelwäng am Brünlihorn bei Mürren 
und Oberhornalp im Lauterbrunnenthal (Fischer-Ooster), 
Gemmi (Gaud. Fl. helv.), Rawyl (Muret), Sanetsch (Leresche). 
Obere Wahlalp (Brügger). 

* bulbosa L. Auf Grasplätzen, an Wegen hin und wieder. 

Die Form vivipara im Simmenthal (Maurer). 
alpina L. Auf Weiden der Alpen und Voralpen gemein, 
besonders die Form vevipara. — Stellenweise bis in die 
untere Region, z. B. bei Wimmis, 690"! — Var. frigida 
Gaud. auf den Moränen des Lämmerengletschers (Brown). 
cesia Sm. (P. aspera Gaud.) An steinigen Orten der höheren 
Region, selten. Gemmi (Gaud. Fl. helv.), Stockhornkette 


(Brown), 

*nemoralis L. In Wäldern und an Mauern der Ebene und 
Voralpen gemein. — In mehreren, noch näher zu unter- 
suchenden Varietäten. — Far. glauca Trachsellauenen 
(Fischer-Ooster). — Var. montana Engstlenalp, Faulhorn 
u.2.0. 


sudetica Henke. Zwischen Garzen und Wildgerst (Brunner 
nach Rhiner), Faulhorn (Brunner), Gemmi (Gaud. Fl. helv. 
Vol. VD. 


— 1716 — 


* frivialis L. Auf feuchten Wiesen und Grasplätzen gemein. 

*mratensis L. Auf Wiesen und Weiden der Ebene und Vor- 
alpen gemein. 

distiehophylla Gaud. (P. cenisia Koch.) An steinigen Orten, 
im Geröll der höheren Region, stellenweise häufig, z. B. 
Schönengiebel an der Kette des Brienzer Rothhorns (Christ.), 
Oberhasli am Gelmersee (Lindt), Schwalmeren (Bamberger), 
Lattreienalp (Vulpius), Gemmi (Brown), Sanetsch (Gaud. 
Fl. helv.), Oldenalp (Leresche), Ganterisch (Leresche, Vul- 
pius). — Seltener in der unteren Region. — Var. palles- 
cens (P. Halleridis Röm. et Schult.) Kohlerenschlucht 
bei Thun (Fischer-Ooster)! Im Geröll des Alpbaches und 
Mühlebaches bei Meiringen (Leresche), Rawyl (Muret), Stock- 
horn (Seringe, Gaud. Fl. helv.) 

*compressa L. An Wegen, Mauern hin und wieder. Thun. 

Glyceria. Süssgras. 

* fluitans R. Brw. In Bächen und Teichen häufig; von der 
Ebene bis in die mittlere Region. Hilterfingen (Brown), 
Sigriswyl, Faulenseemoos bei Spiez! Meiringen (Brunner), 
Guttannen, 1050"! Brandeck bei Lenk, 1500"! — Var. 
plieata (@. pliecata Fr.) In Gräben bei Ringgenberg! 
Genthal bei ec. 1450” (Fischer-Ooster), 

Molinia. 

* ccorulea Mönch. In Wäldern, an Ufern, auf Torfmooren von 
der Ebene bis in die Alpen häufig. — Wengernalp (Rothen- 
bach). 

Dactylis. Knäuelgras. 

* glomerala L. Auf Wiesen und Grasplätzen der unteren Re- 
gion gemein; seltener in der mittleren und höheren Region, 
z. B. Mürren 1630”! Nordabhang des Männlichen 1700”! 
Bürglen 2100 (Hügli). 

Cynosurus.. Kammgras. 

%* eyistatus L. Auf Wiesen und Weiden der Ebene und Vor- 

alpen gemein. 


ET 


— 11 — 


Festuca. Schwingel. 


Halleri All. Auf Alpenweiden hin und wieder, z.B. Faul- 


horn (Brown), Schwalmeren (Bamberger), Gimmelwäng am 
Brünlihorn bei Mürren (Fischer-Ooster), Kiley an der Niesen- 
kette und Gemmi (Brown). Am oberen Thalberg (Trachse)), 
Ganterischalp (Hügli), Stockhorn (Fischer-Ooster). 


* ovina Koch. (excl. var.) Auf trockenen Gras- und Heide- 


plätzen, an steinigen Orten gemein; von der Ebene bis in 
die höhere Region. — In mehreren auf ihre Verbreitung 
noch näher zu prüfenden Varietäten. — Var. alpina (F. 
alpina Sut.) auf Alpenweiden hin und wieder. Faulhorn 
(Guthnick), Steinberg im Lauterbrunnenthal (Brown), Gemmi 
(Brown), Rawyl (Leresche). — Var. duriuseula (F. du- 
riuscula L.) auf trockenen Grasplätzen hin und wieder. 
— Var. glauca (F. glauca Schrad.) an trockenen, steini- 
gen Orten, auf Sandboden hin und wieder. Wengen 1300"! 
Niesen (Fischer-Ooster). 


voolacea Gaud. (F. ovina var. violacea Koch). Auf Alpen- 


weiden hin und wieder, z. B. Öltscherenalp im Hasli ! Faul- 
horn (Brunner), Schwalmeren (Fischer-Ooster), Niesen und 
Gemmi (Brown), Oldenalp (Leresche). Zwischen Bürglen 
und Ganterisch (Guthnick) u.a. 0. 


«« heterophylla Lam. In Wäldern hin und wieder. Bächi- 


hölzli bei Thun (Fischer-Ooster). 


nigrescens Lam. (nach Koch Alpenform der vorigen Spee.) 


Auf Alpenweiden ziemlich häufig, z. B. Ralligstöcke, Engst- 
lenalp, Stockhorn (Fischer-Ooster). Gemmi (Brown) u.a. ©. 


..rubra L. Auf trockenen Wiesen und Weiden hin und wie- 


der. Hintergrund des Lauterbrunnenthals (Fischer-Ooster). 


varia Henke. An felsigen Orten der höheren Region. Wen- 


gernalp (Guthnick). 


pumida Viül. Auf Alpenweiden stellenweise häufig, z. B. 


Ralligstöcke (Fischer-Ooster), Oberhasli am Gelmersee (Lindt), 
Faulhorn (Guthnick), Niesen und Gemmi (Brown). An der 


Bern. Mittheil, 1875. Nr. 896. 


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Bea, 
TREE 
7 wall 


— 18 — 


Stockhornkette an mehreren Orten: Kaisereck, Bürglen, 
Ganterisch, Stockhorn (Leresche). 

silvatica Vill. In Wäldern selten. Merligen (Brown). Nieder- 
stocken (Bamberger). 

Scheuchzeri Gaud. Auf Alpenweiden hin und wieder, z.B. 
Faulhorn, Südseite bei 1950” (Brown). Am Fuss des Wetter- 
horns in Grindelwald (Christener), Gimmelwäng am Fuss 
des Brünlihorns bei Mürren (Fischer-Ooster) , Lattreienalp 
(Vulpius), Niesen und Gemmi (Brown), Stockhorn (Seringe 
nach Gaud. Fl. helv.) 

+. gigantea Vill. In Wäldern der unteren Region hin und wie- 
der, z. B. Grüsisberg bei Thun (Guthnick), Därligen (Diet- 
rich), Meiringen ! Weissenbach im Obersimmenthal (Maurer). 

= qrundinacea Schreb. An sumpfigen Orten, an Ufern und 
Gräben hin und wieder, bis in die höhere Region auf- 
steigend, z. B. Oberbergalp im Sefinenthal bei ec. 1900”! — 
Hieher gehört auch F\ decolorans Mert. et Koch, am Staub- 
bachfall (Brown), am Alpbach und Mühlebach bei Meiringen 
(Leresche). 

*nratensis Huds. (F. elatior L.) Auf feuchten Wiesen, an 
Bächen ' gemein. 


Brachypodium. Zwenke. 
* silwvaticum Röm. et Schult. In Wäldern hin und wieder. 
* »pinnatum Beauv. Auf Wiesen, in Gebüschen der unteren 
und mittleren Region stellenweise häufig. — Am Nord- 
abhang des Männlichen bis 1800"! 


Bromus. Trespe. 

* secalinus L. Auf Aeckern, im Getreide hin und wieder. 
Därligen! Beatenberg! Gsteig bei Interlaken! — Var. ve- 
lutinus (B. velutinus Schrad,) ebenso. Aeschi (Muret). 

* racemosus L. Auf Wiesen, an Wegen hin und wieder. 

* mollis L. Auf Wiesen und Grasplätzen häufig. 

* arvensis L. Auf Aeckern selten (Brown). 


— 179 — . 


* asper Murr. In Wäldern und Gebüschen stellenweise häufig, 
z. B. Grüsisberg bei Thun und zwischen Reutigen und 
Wimmis (Brown), Spiez! Ringgenberg! Brienz! u.a. 0. 

* oreelus Huds. Auf Wiesen, an Wegen gemein. 

* sierilis L. An Wegen, auf Schutt in der Nähe der Häuser, 
hin und wieder. 

Zeetorum L. An Mauern und steinigen Orten hin und wie- 
der. Unter überhängenden Felsen über dem Oeschenensee 
am Weg nach der Oeschenenalp, mit Sisymbrium Sophia 
bei e. 1600”! Reckholteri ob Weissenbach im Simmenthal 
(Maurer). 

Anmerkung. B. commutatus Schrad. auf Aeckern, an 
Wegen vereinzelt und selten. Zwischen Gunten und 
Ralligen (Bamberger nach Rhiner). — B. squarrosus L. 
Grimsel (Seringe, nach Gaud. Fl. helv.), in neuerer Zeit 
nicht wieder gefunden. 


Triticum. Weizen. 

* [oulgare Vül. Weizen.] In der unteren Region eultivirt; 
in günstigen Lagen stellenweise bis c. 1300”, z. B. im 
Gadmenthal bis 1220" und vereinzelt bis 1300" (Rätzer), 
Wengen 1300”! Beatenberg am Amnisbühl bis ec. 1336! 

* Spella L. Spelz, Dinkel, Korn. In wärmeren Lagen der 
unteren Region hin und wieder angebaut. 

®repens L. (Quecken. In Hecken und Gebüschen der unteren 

- Region. 

.. caninum Schreb. Wie vorige, jedoch seltener. Wimmis und 
Zweilütschinen (Brown). Oberhalb Iseltwald und bei Grin- 
delwald (Guthnick), Wengen (Rothenbach), Weissenbach im 
Simmenthal (Maurer). 


Secale. Roggen. 
* [eereale L.] In der unteren Region hin und wieder culti- 
virt. — Im Aarthal bis Guttannen, 1050”! Gadmenthal bis 
1220” (Rätzer). 


u. Be 


Elymus. Haargras. 

..europeus L. In Wäldern der unteren Region ziemlich sel- 
ten. Zwischen Schwendi und Ringoldswyl ob Hilterfingen 
(Brown). Därligen (Dietrich). Oberhalb Gsteig bei Inter- 
laken ! Brünig (Rhiner). Am Fuss der Stockhornkette ober- 
halb Blumenstein (Brown), Saanen (v. Rütte). 

Hordeum. Gerste. 

* [vulgare L.] In der unteren Region häufig eultivirt. — Im 
Aarthal bis Guttannen 1050”! Gadmenthal bis 1220” 
(Rätzer). An vereinzelten günstigen Standorten noch im 
unteren Theil der mittleren Region, z. B. bei Beatenberg 
am Amnisbühl bis 1336”! Wengen bis 1450"! — Var. 
hexastichum (H. hexastichum L.) sechszeilige Gerste, sel- 
tener eultivirt. Oberhofen. Leissigen! Beatenberg bei 1000"! 

* [distichum L. Zweizeilige Gerste.] In der unteren Region 
hin und wieder cultivirt. Aeschi, Gadmenthal bis 1220” 
(Rätzer). 

* mwrinum L. An Mauern, auf Schutt in der Nähe der Häu- 
ser, hin und wieder. Thun! Spiez! u. s. w. 

Lolium. Lolch. 

* perenne L. Englisches Raygras. Auf Wiesen und Gras- 
plätzen häufig. Beatenberg bei 1200”! 

* idtalicum A. Braun. Italienisches Raygras. Auf Wiesen 
und Grasplätzen der unteren Region hin und wieder. 

«+. femulentum L. Auf Aeckern, im Getreide, ziemlich selten. 
Thun, Beatenberg bei 1260”! Meiringen (Guthnick). 

Nardus. Borstengras. 

«.stricla L. Burst. Auf mageren Weiden der Alpen und 
Voralpen gemein; auch auf Torfboden. — Stellenweise bis 
in die untere Region, z. B. Goldiwyl bei Thun (Fischer- 
Ooster), Hellweid bei Krattigen (Hügli), Waldeck bei 
Beatenberg ! 


381 .— 


Klasse ll, Gymnospermen,. 


101. Coniferen. 


a. Abietineen. 


Abies. Tanne. 

* pechinata D.C. (Pinus Picea L., P. Abves Du Roi, Abies 
alba Mill.) Weisstanne, Edeltanne. In der unteren Re- 
gion, meist mit Rothtannen gemischte Waldungen bildend, 
in kleineren Gruppen oder vereinzelt; in günstigen Lagen 
bis in den unteren Theil der mittleren Region. 

Picea. Fichte. 

* vulgaris Link. (Picea excelsa Link in Linnea, Pinus Abies 
L., P. Picea Du Roi, Abies excelsa D.C.) Gemeine Fichte, 
Rothtanne. In der unteren und mittleren Region ausge- 
dehnte Waldungen bildend, welche nur ausnahmsweise die 
Höhe von 1800” übersteigen, z. B. am Gürmschbühl bei 
Wengernalp, bis c. 1890"! am Südabhang der Faulhorn- 
kette über Grindelwald in der Nähe des »Waldspitz« bis 
über 1900". — Vereinzelte Bäume und kleinere Gruppen 
mehr oder weniger verkümmerter Exemplare häufig bis c. 
1900”, selten über 2000”. — Im Aarthal bleiben die Roth- 
tannen bei e. 1700” (am Hellenplattenstock oberhalb Handeck) 
zurück. 

Larix. Lärche. 

..ceuropea D.C. (Larix decidua Mil., Pinus Larixe L.) Lärch- 
fanne. In der unteren und mittleren Region stellenweise 
häufig (grösseren Bezirken fehlend); meist mit anderen Nadel- 
hölzern gemischt, seltener in reinen Beständen; an einzel- 
nen Stellen bis gegen 2000”. -— Oberhasli oberhalb der 
Handeck bis ec. 1700"! und noch in der Nähe des Aar- 
gletschers (ec. 1850”) in wenigen vereinzelten Exemplaren! 
Im Torf in der Nähe des Grimselspitals gefundene Zapfen 
(Desor) lassen auf eine einstige grössere Verbreitung der 


— 12 — 


Lärche in den Umgebungen der Grimsel schliessen. Gadmen- 
und Urbachthal! Hintergrund des Sefinenthals! Gasteren- 
thal und Gemmi (Kasthofer), Kanderthal, Obersimmenthal! 
Lauenenthal am Feissenberg bis e. 1950” (Hunziker), Nord- 
abhang des Sanetsch und unterhalb Oldenalp (Leresche) 
u.a. 0. — In den Umgebungen des Thunersees und bei 
Interlaken stellenweise eultivirt. 


Pinus. Kiefer. 
* silvestris L. Kiefer, Föhre, Dähle. In der unteren und 
mittleren Region, meist mit anderen Holzarten gemischt, 
stellenweise häufig; selten bis zur Waldgrenze aufsteigend. 


.. montana Miller. (P. Mughus et uneinalta Koch Syn. Ed. 11.) 
Bergföhre, Legföhre. In der mittleren und im unteren 
Theil der oberen Region, besonders an felsigen Abhängen, 
vereinzelte Gruppen oder kleine Bestände bildend. — Am 
Niederhorn bei Beatenberg 1700—1970”! Im oberen Aar- 
thal häufig von e. 1250” — ce. 1700%, wo sie als Legföhre 
die Felskuppen oberhalb der »Hellen Platte« bedeckt. Am 
Unteraargletscher bei c. 18850” (Heer). Im Torfboden der 
Grimsel wurden Zapfen dieser Art gefunden (Desor). — 
Stellenweise auch in der unteren Region, z. B. Reutigen- 
moos! — In mehreren, nach ihrer Verbreitung noch näher zu 
untersuchenden Varietäten. 

.. [Laricio Poiret. Var. austriaca Höss (P. nigricans Host. 
Schwarzföhre.] In der unteren Region hin und wieder 
eultivirt, z. B. bei Interlaken: am Rugen, in der Goldei! 
im Brückwald u. a. 0. 

Cembra L. Arve. In der Nähe der Holzgrenze, vereinzelt 
oder in kleinen (selten grösseren) Beständen, bis über 2000” 
ansteigend. — Engstlenalp (Kern), Gadmen- und Guttannen- 
thal! In der Nähe des Aargletschers in vereinzelten Exem- 
plaren, 1850” bis über 2000"! An der Ostseite der Kl. 
Scheideck als grosser, lockerer Bestand bis ce. 2040”! 
Oberhalb desselben, bis über die Passhöhe der Scheideck, 
zeigen zahlreiche abgestorbene Stammreste die einstige 


ee 

grössere Ausdehnung des Waldes. — Sausalp an der Suleck 
bei ec. 2000°! Zwischen Ammerten und Oberhornalp, bis 
9050=! Selten und vereinzelt im Gebiet der Kander-, Sim- 
men- und Saanenthäler: Gasterenthal (Kasthofer); am westl. 
Fuss der Altels ein kleiner Bestand bei 1865” — 2180" 
(Gosset), Feissenberg bei Lauenen, c. 1950" (Hunziker). 
Am nördlichen und östlichen Fuss des Bäderhorns bei Boi- 
tigen in einzelnen Exemplaren (Maurer), Wallopalp bei 
Boltigen oberhalb des Sees (Leresche). — In der unteren 
Region zuweilen cultivirt, zZ. B. in den Rugenwaldungen 
bei Interlaken (Kern). — Fehlt dem Jura, 

.. /[Strobus L. Weymouthskiefer.] Hin und wieder ceultivirt, 
z.B. in den Rugenwäldern und am Harder bei Interlaken! 
Schwandwald am Fuss des Schwarz-Mönch im Lauter- 
brunnenthal und im Ganzlauiwald oberhalb Rosenlaui bei 
ce. 1500% (Forstmeister Fankhauser). — Aus N.-Amerika 
stammend. 

b. Cupressineen. 
Juniperus. Wachholder. 

# eommunis L. Wachholder. Reckholder. An trockenen Ab- 
hängen, an Waldrändern, auf Heideplätzen der Ebene und 
Voralpen ziemlich häufig. 

nana Willd. An trockenen Abhängen der höheren Region, 
stellenweise sehr häufig, z. B. Burgfeldalp bei Beatenberg 
und Gemmenalpgrat! Grimsel! Urnenalp im Urbachthal! 
Wengernalp! Brünlihorn bei Mürren und Lattreienalp (Vul- 
pius). Häufig auf der Stockhornkette (Fischer-Ooster). — 
Im Jura auf einigen Gipfeln der südlichen Kette. 

Sabina L. Sade- oder Sevenbaum. An der Nünenenfluh 
gegen die Thalalp (Trachsel, Guthniek). — Im Wallis 
stellenweise sehr häufig, seltener in den Alpen von Bex 
und Chateau d’Oex. 


r c. Taxineen. 
Taxus. Eibe. 


.. baecata L. In Wäldern der unteren Region hin und wie- 
der, z. B. Grüsisberg (Brown). Häufig im Balmholz am 


— 14 — 
Thunersee! Am Abendberg bei Interlaken (Kasthofer, Kern), 


Ballenberg bei Brienz! Eisenfluh (Kern), Lütschenthal und 
Kienthal (Kasthofer), Stockenthal (Brown). 


Typus Il. Gefässkryptogamen. 


Klasse I. Heterosporeen. 


1. Selaginelleen. 


Selaginella. 
spinulosa A. Braun. Auf mageren Weiden, an Wegrändern, 
in der mittleren und höheren Region häufig. — Gipfel des 
Männlichen bei 2345”! Seltener in der unteren Region, 
z. B. im Justisthal, Beatenberg und Wengen bei c. 1200! 
Am Bühl unterhalb Kandersteg und im Suldthal oberhalb 
der Säge bei c. 1100”! Am Fuss des Engel oberhalb 
Reichenbach im Frutigthal, circa 1000”! An Felsköpfen 
bei Inner-Urweid (Oberhasli) bei 760%! — Dem nördlich 
angrenzenden Molassegebiet fehlend ; häufig im mittleren und 
südlichen Jura. 
Anmerkung. SS, helvetica Spring. häufig im benachbarten 
Wallis und Uri, scheint dem Berner Oberland zu fehlen. 


Klasse Il, Isosporeen. 


2. Lycopodieen. 
Lycopodium. Bärlapp. 
-» Selago L. In feuchten Wäldern, an moosigen Felsblöcken 
und schattigen Felsen von der unteren bis in die höhere 
Region häufig; auf verschiedenem Gestein, — Im nördlich 


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— 15 — 


angrenzenden Hügelland an vereinzelten Stellen auf Sand- 
steinfels. 

»» annotinum L. In moosigen Tannenwäldern, an Felsblöcken 
der Voralpen häufig; stellenweise bis an den Fuss der 
Berge, z. B. Stockenthal! Wilderswyl! u.a. O. — Im Jura 
wenig verbreitet. 

..clavatum L. Auf trockenen Weiden und Heideplätzen der 
Alpen und Voralpen, besonders in der mittleren Region, 
stellenweise häufig, z. B. oberhalb Beatenberg! Zwischen 
Wengen und Wengernalp! Mürren! u. s. w.; selten in der 
unteren Region, z. B. bei Oberhofen und Ringoldswyl (Brown). 
— Im Jura selten. 

alpinum L. Auf Weiden der mittleren und höheren Region 
stellenweise häufig, z. B. Gemmenalp bei 1800"! Hohstollen 
am Hasliberg (Hügli), Engstlenalp, Grimsel gegen den Aar- 
gletscher! Rosenlaui! Gr. Scheideck (Brown), Wengernalp! 
und bis gegen Schiltwald (eirca 1400") herab! Mürren. 
Kienthal. Hahnenmöser zwischen Adelboden und Lenk 
(Hügli), Lauenenhorn ! — Dem nördlich angrenzenden Hügel- 
land fehlend. — Im Jura am Chasseron. 
Anmerkung. L. inundatum L. findet sich unweit der 
nördl. Gebietsgrenze am Gurnigel! bei Uebischi und 
Schwarzeneck (Brown). 


3: Ophioglosseen. 


Botrychium. Mondraute. 

»+» Lunaria Sw. Auf Weiden der Alpen und Voralpen stellen- 
weise häufig, z. B. Engstlenalp (Hügli). Oberhalb Wengen 
bei c. 1400”! Gümmelen bei Mürren, 1800"! Schynige 
Platte, 2000”! u. a. O. 

Ophioglossum. Natterzunge. 

«-vulgatum L. An sumpfigen Stellen, selten. An einer be- 
schränkten Stelle bei Neuhaus unweit des Seeufers! Am 
Westende des Oeschenensees, 1588"! — Unweit der nörd- 
lichen Gebietsgrenze bei Gwatt! 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 897. 


N 0: Se 
a E 


4. Equisetaceen. 


Equisetum. Schafthalm. 

* arvense L. Auf Aeckern und feuchten Weiden der Ebene 
und Voralpen häufig. 

* Telmateia Ehrh. (E. eburneum Roth). An sumpfigen Stellen 
der Wälder, in der unteren Region stellenweise. häufig, 
z. B. Grüsisberg bei Thun! Stockenthal! Kienthal! u.a. 0. 

.. silvalıcum L. In feuchten Wäldern, an Waldrändern, auf 
nassen Weiden der unteren und mittleren Region stellen- 
weise häufig. — Wengernalp bis ec. 1800”! — Häufig im 
Gurnigelwald und stellenweise bis in das niedrigere Hügel- 
land, 

*oalustre L. An Gräben und Ufern von der Ebene bis in 
die höhere Region ziemlich häufig. | 

* imosum L. In Sumpfgräben und Teichen von der Ebene 
bis in die höhere Region, hin und wieder, z. B. Spiez! 
Faulensee bei Ringgenberg! — Wengernalp bei 1885®! 
Wallopalp bei Boltigen und Hahnenmöser bei 1800"! 

«+ hiemale L. Vereinzelt in einer Tannenhecke an der Strasse 
zwischen Oberhofen und Gunten! | 

*variegatum Schleich. Auf feuchtem Sandboden, an Ufern, 
von der Ebene bis in die Alpen, stellenweise häufig, z.B. 
Thun! Interlaken! Meiringen (Hügli, Rosenlaui (Milde), 
Ammerten im Hintergrund des Lauterbrunnenthals! 


5. Farne. 


(Ham. Polypodiaceen.) 


(Nomenclatur und Anordnung meist nach Milde, die höheren 
Sporenpflanzen Deutschlands und der Schweiz 1865). 


Polypodium. Tüpfelfarn. 
»-vulgare L. In Wäldern, an schattigen Felsblöcken der un- 
teren und mittleren Region häufig; vorzugsweise auf Kalk- 
stein; auf Gneiss bei Guttannen! und Trachsellauenen ! 


— 197 0 — 


Allosorus. Rollfarn. 

crispus Bernh. An Mauern und im Geröll des östlichen 
Gneissgebietes stellenweise sehr häufig. Im oberen Gad- 
menthal! Ostseite des Furtwangpasses gegen den Trift- 
gletscher, eirca 2300”! Häufig bei Guttannen! Oberhalb 
Handeck! R&terichsboden ! Grimsel! Urbachthal!— Den Schie- 
fer- und Kalkalpen und dem Jura fehlend; im Schwarz- 
wald und den Vogesen wieder auftretend. 


Pteris. Saumfarn. 
* aquilina’ L. Adlerfarn. In lichten Wäldern, auf Heide- 
plätzen und mageren Weiden, von der Ebene bis in die 
mittlere Region häufig. 


Blechnum. Rippenfarn. 
«+. Spicant Roth. In feuchten Wäldern und auf schattigen 
\ Weiden der Voralpen häufig; stellenweise bis an den Fuss 


der Berge. 


Scolopendrium. Hirschzunge. 

.offienarum Sw. (S. vulgare Symons.) Im feuchten Wäl- 
dern, zwischen Felsblöcken hin und wieder. Stockenthal! 
Nordseite der Burgfluh bei Wimmis! Im Nachtstallboden 
unweit Merligen! Telliweiden oberhalb Därligen (Hügli). 
Im unteren Lauterbrunnenthal stellenweise häufig! Giess- 
bach. Falcheren bei Meirisgen! Gemmi (Bernoulli),. — Im 
Jura ziemlich verbreitet. 


Asplenium. Streifenfarn. 

* Filix femina Bernhardi. In feuchten Wäldern und auf 
schattigen Weiden gemein; von der Ebene bis in die höhere 
Region. — In mehreren Varietäten. 

alpestre Metten. (Polypodium Hoppe). In Wäldern und auf 
Weiden der Alpen und Voralpen hin und wieder, z. B, 
Grimsel! Rosenlaui (Brunner), Felsen des Kalli über dem 
unteren Grindelwaldgletscher, 1800” (Fischer-Ooster), Lat- 
treienalp (Bamberger). — Der vorigen Spec. sehr ähnlich, 
bei genauerer Untersuchung wohl noch anderwärts zu finden. 


BL 1.) ae 


Adiantum nigrum L. An felsigen Orten der unteren Region 
im östlichen Gebiet, selten: Oberhalb Neuhaus und Sund- 
lauenen! Meiringen (Brunner). 

* Ruta muraria L. An Mauern und Felsen der Ebene und 
Voralpen häufig; auf verschiedenem Gestein. 
germanicum Weiss. (A. Breynü Retz.) Im östlichen Gneiss- 
gebiet, selten: An Mauern im unteren Gadmenthal (Guth- 
nick). In Mauerritzen unterhalb Gadmen mit. A. septen- 
trionale (Stud. Schlatter). 

septentrionale Sw. In der unteren und mittleren Region, 
auf Gmneiss, Granit, Eisenstein, stellenweise häufig, z. B. 
Resti bei Meiringen! Innerkirchen! Gadmenthal! Guttannen! 
Grindelwald (Gosset), Wengen auf Eisensteinblöcken! Mür- 


ren! Gasteren! — Hin und wieder auf erratischen Blöcken, 


bei Därligen! Aeschi! Spiez! u.a.0. — Im Jura selten 
(auf erratischen Blöcken) ; in den Vogesen und im Schwarz- 
wald verbreitet. 

«.viride Huds. An schattigen Felsen, in feuchten Wäldern 
und Schluchten, von der Ebene bis in die höhere Region 
gemein; auf verschiedenem Gestein. 

* Trichomanes Huds. An Mauern und Felsen der Ebene und 
Voralpen häufig; auf verschiedenem Gestein. 

Anmerkung. Die Angabe von A. Halleri D.C., bei 


Guttannen bedarf der Bestätigung. 


Phegopteris. Buchenfarn. 

* polypodiordes Fee. (Polypodium Phegopteris L.) In Wäl- 
dern der Ebene und Voralpen hin und wieder, z.B. zwi- 
schen Schwendi und Ringoldswyl oberhalb Hilterfingen 
(Brown). Auf Gneiss im Oberhasli und bei Trachsellauenen! 
Gürmschbühl bei Wengernalp! Gemmi oberhalb Kandersteg 
(Brown) u.a. 0. 

* Dryopteris Fee. (Polypodium L.) Wie vorige. — Auf Gneiss 
im Oberhasli ! 


1 GS% 
A 
Ve 


u er Ü 


— 189 — 


«+ Robertiana A. Braun. (Polypodium calcareum Sm.) An 
Felsen und steinigen Orten der Wälder, besonders auf Kalk- 
boden, häufig. 


Aspidium. Schildfarn. 
rigidum Sw. An steinigen Orten, im Geröll der höheren 
und mittleren Region, ziemlich selten, z. B. Oltscherenalp 
(Unterhasli) bei c. 1700”! Grimsel (Guthnick), Faulhorn 
über Iseltwald (Brown). An der Stockhornkette am Gan- 
terisch (Guthnick), Stockhorn (Fischer-Ooster), Sohlhorn 
(Vulpius). 

* Filix mas Sw. In Wäldern und auf feuchten Weiden, von 
der Ebene bis über die Waldgrenze gemein. 

* spinulosum Sw. In Wäldern, auf sumpfigen Wiesen und 
Weiden der Ebene und Voralpen gemein. — In mehreren 
Varietäten. Var. dilatatum (A. dilatatum Sm.) im Ober- 
hasli! Ringoldswyl über Oberhofen und am nördlichen Fuss 
der Stockhornkette (Fischer-Ooster) u. a. O. 

.. Oreopteris Sw. (A. montanum Ascherson). In Wäldern 
und auf feuchten Weiden der unteren und mittleren Region 
häufig. — Im nördlich angrenzenden niedrigeren Hügelland 
und im Jura selten. 

+ Thelypteris Sw. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren der un- 
teren Region! Faulenseemoos bei Spiez! Am Faulensee 
bei Ringgenberg! 

Lonchitis L. In Wäldern und auf steinigen Weiden der 
Alpen und Voralpen häufig. 

.. aculeatum Döll. Var. lobatum (A. lobatum Sw.) In feuch- 
ten Wäldern und Schluchten häufig. — Var. Braunü (A. 
angulare Kit.) Im Haslithal (Döll), Suldthal (Vulpius). 

Anmerkung, A. cristatum Sw. unweit der nördl. Gebiets- 
grenze im Schmidtmoos bei Amsoldingen. 


Cystopteris. Blasenfarn. 
* fragilis Bernhardi. An steinigen Orten, Felsen und Mauern, 
von der Ebene bis in die höhere Region gemein. — Wet- 


I 


terhorn am Gleckstein, 2300” (Lindt). — In zahlreichen 
Formen. Var. alpina Desv. (ÜC. regia Koch) an feuch- 
ten Felsen der höheren Region stellenweise häufig, z. B. 
Grimsel! Faulhorn (Brown), Trümmletenthal am Fuss des 
Mönch! Gemmi (Brown) u. a. 0. 

monlana Bernh. In feuchten Wäldern und an steinigen 
Orten der Voralpen, ziemlich selten: Oltscherenalp bei Mei- 
ringen! Giessbach. Ammerten im Hintergrund des Lauter- 
brunnenthals (Brown), Gemmi oberhalb Kandersteg! Rawyl 
(Leresche), Lindenthal an der Stockhornkette (Fischer-Ooster). 


Woodsia. 


hyperborea Koch. Var. arvonica. Am Weg von Trachsel- 


lauenen nach der Stufensteinalp (v. Rütte). — Eine Pflanze 
der südlicheren Alpenketten. 

Anmerkung. Die Angabe von Struthiopteris germanica 
Willd, in den Voralpen von Bern (Koch Syn. Ed. II.) 
beruht wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit Blech- 
num Spicant, welche Haller unter dem Namen Struthiop- 
teris beschrieb. 


Berichtigungen. 


. 36. bei Vetis vinifera L. und S. 46 bei Persica vulgaris 


Mill. fehlt das Zeichen »«. 
47. Prumus Laurocerasus L. wird auch ausserhalb des an- 

gegebenen Bezirks in warmen Lagen hin und wieder 

eultivirt. Beatusbad bei Neuhaus, Interlaken u. a. 0. 


. 58. ist unter Callitrichineen der Gattungsname Callitriche, 


Wasserstern einzuschalten. 


70. ist bei Heracleum montanum Schleich das Zeichen * 
zu streichen. 


128. ist bei Primula farinosa L. und P. offieinalis Jacg. das 
Zeichen * durch «« zu ersetzen. 


131. Zeile 1 lies »monlana« statt molana. 


re 


Register. 


Anchusa 
Andromeda. 


35 ı Andropogon 


A. 

Abies a Bi | 
Acer . 2 

Aceras . 148 
Acerineen 39 
Achillea . 83 
Aconitum 14 
Actxa 15 
Adenostyles 77 
Adoxa 72 
Aegopodium 67 
Aeseulus. 36 
Aethionema , 24 
Aethusa . 68 
Agrimonia 52 
Agrostemma 30 
Agrostis . 101 
Aira . 173 
Ajuga 125 
Alchemilla 51 
Alisma 143 
Alismaceen . 143 
Allium 156 
Allosorus 187 
Alnus : 139 
Alopecurus . 171 
Alsine al 
Althxa 35 
Alyssum . a 
Amarantaceen . 131 
Amarantus . 131 
Amaryllideen 152 
Ampelideen . 36 
Amygdaleen . 46 
Anacamptis . 146 
Anagallis 126 


Androsace . 
Anemone 
Angeliea 
Anthemis 
Antherieum. 


Anthoxanthum . 


Anthriscus . 
Anthyllis 
Antirrhinum 
Apium 
Apocyneen . 
Aposeris 
Aqurfoliaceen 
Aquilegia 
Arabis 
Araliaceen . 


Arctostaphylos 


Arenaria 
Aristolochia 


Artistolochieen . 


Arnica 
Aroideen 
Aronia 
Aronicum 


Arrhenatherum 


Artemisia 
Arum 
Asarum . 
Asclepiadeen 
Asparageen, 
Asperugo 
Asperula 
Aspidium 


73 


. 189 


Asplenium . 
INSter eu 
Astragalus . 
Astrantia 
Athamanta . 
Ätragene 
Atriplex 
Atropa . 
Avena 
Azalea 


B. 

Ballota . 
Balsamineen 
Barbarza 
Bartsia . 
Bellidiastrum 
Bellis 
Beberideen . 
Berberis . 
Berula 

Beta . 
Betonica 
Betula 
Betulaceen . 
Bidens 
Biscutella 
Blechnum 
Borragineen 
Borrago . 
Botrychium . 


Brachypodium . 


Brassica . 
Briza 
Bromus , 


Brunella . 
Buphthalmum 
Bupleurum . 
. Buxus 


C. 


Calamagrostis . 


Calamintha . 
Callitriche 


Callitrichineen . 


Calluna . 
Caltha 
Camelina 
Campanula . 


Campanulaceen . 


Cannabineen. 
Cannabis. 


Caprifoliaceen . 


Capsella . 
Cardamine 
Carduus . 
Carex . 
Carlina 
Carpesium 
Carpinus . 
Carum 
Caryophylleen 
Castanea . 
Celastrineen . 
Centaurea 
Centunculus , 


Cephalanthera . 


Cephalaria 
Cerastium 


Ceratophyllum . 


Cerinthe , 


Chzrophylium : 


Chamxorchis 
Chelidonium 
Ohenopodeen 
Chenopodium 
Cherleria 


192 


Chrysanthemum 84 
Chrysosplenium 65 
Cichorium . 90 
Cieuta 66 
Cineraria_ 86 
Cirexa 57 
Cirsium . 87 
Cistineen 25 
Cladium . N 
Clematis. : 9 
Clinopodium . 122 
Cochlearia . 22 
Cologlossum . 147 
Colchicaceen . 158 
Colehicum 158 
Comarum 49 
Compositen . IN 
Coniferen . 181 
Conium . PAKET | 
Convallaria. . 153 
Convolvulaceen 109 
Convolvulus . 109 
Corallorrhiza . 151 
Corneen . 12 
Cornus 12 
Coronilla 45 
Corydalis 16 
Corylus . . 159 
Cotoneaster 54 
Crassulaceen 59 
Cratzgus 94 
Crepis 2 
Crocus ya! 
Orueiferen %7 
Cupuliferen.. . 138 
Cuseuta . . 109 
Cyclamen ...129 
Cynanchum.. . 105 
Cynoglossum . 110 
Cynosurus . „176 
Oyperaceen . . 161 
Cyperus . . 161 


Cypripedium . 151 
Cystopteris. . 189 
Cytisus . 32 
D. 
Dactylis . - 176 
Daphne . . 134 
Datura . . 113 
Dauceus . . 70 
Delphinium . 14 
Dentaria 19 
Dianthus ...28 
Digitalis . 114 
Dioscoreen . . 154 
Diplotaxis . 25 
Dipsaceen 76 
Dipsacus 76 
Draba 21 
Droseraceen 27 
Drosera . 27 
Dryas 47 
Echinospermum 110 
Echium . „LE 
Eleagneen . . 135 
Elymus . . .180 
Elyna . 163 
Empetreen . . 135 
Empetrum . . 135 
Epilobium . . 56 
Epipactis . . 149 
Epipogon . 149 
Equisetacen . 186 
Equisetum . . 186 
Erica. . 102 
Ericineen . 101 
Erigeron BET) 
Erinus . 114 
Eriophorum. . 162 
Eritrichium. . 112 
Erodium 38 


Erucastrum . 
Eryngium 
Erythr&a 


20 
66 


..209 


Euphorbiaceen . 
. 156 


Euphorbia 
Eupatorium . 
Euphrasia 
Evonymus 


F. 
Faba. > 
Fagus 
Farne 
Festuca . 
Ficaria 
Feniculum . 
Fragaria 
Fraxinus 
Fumaria . 
Fumariaceen 


G. 
Gagea 
Galanthus 
Galeobdolon 
Galeopsis 
Galium . 
Gaya 
Genista . 
Gentiana 
Gentianeen . 
Geraniaceen 
Geranium 
Geum 
Glechoma 
Globularia 
Globularieen 
Glyceria.. 
Gnaphalium.. 
Goodyera 
Gramineen . 
Grossularieen 


136 
11 


. 119 


38 


45 


. 138 
, 186 
. 177 


13 
68 
49 


105 


16 
16 


. 156 


152 


. 123 
. 123 


20 


74 
68 
39 


. 106 


. 123 


36 
36 
47 


. 150 
. 130 
. 176 


150 


sl 


. 170 


61 


193 


Gymnadenia . 146 
Gypsophila. 28 
H. 
Halorageen . 58 
Hedera . 71 
Hedysaruım. . 44 
Heleocharis . 161 
Helianthemum . 25 
Helleborus . 15 
Hemerocallis . 157 
Heracleum . 70 
Herminium.. . 148 
Hieracium . 94 
Hippocastaneen 36 
Hippocrepis 44 
Hippopha®. . 135 
Hippuriden .„ 58 
Hippuris 58 
Holeus . Fa 5} 
Homogyne . 78 
Hordeum .„ . 180 
Humulus 2187 
Hutchinsia . 24 
Hiypericineen 39 
Hypericum . 39 
Hypocheeris 9 
1; 

Ilex . . 105 
Impatiens 38 
Imperatoria 69 
Inula . 80 
Irideen . . 151 
Iris:, “152 
Juglandeen. . 138 
Juglans . . 138 
Juncacen . . 158 
Juncagineen . 143 
Junceus . . 158 
Juniperus . . 183 


Bern. Mittheil. 1375. 


K. 
Knautia. 
Kobresia 
Keeleria. 


Labiaten 
Lactuca 
Lamium 
Lampsana . 
Lappa . 
Larix 
Laserpitium 
Lasiagrostis 
Lathr&a 
Lathyrus 
Lemna . 
Lemnaceen . 


Lentibularieen . 


Leontodon . 
Lepidium . 
Lepigonum.. 
Leucojum 
Levisticum . 
Libanotis 
Ligustrum . 
Liliaceen 
Lilium 
Limosella 
Linaria . 
Lineen . 
Linum . 
Listera . 


Lithospermum . 


Littorella 
Lloydia. 
Lolium . 
Lonicer& 


Loranthaceen . 


Lotus 
Lunaria. 
Luzula . 


Nr. 898. 


Lychnis . 
Lycopodieen 
Lycopodium 
Lycopsis 
Lycopus, 
Lysimachia . 
Lythrarieen . 
Lythrum 


M 


Majanthemum . 


Malachium . 
Malaxis . 
Malva 
Malvaceen 
Matricaria 
Medicago 
Melampyrum 
Melandryum 
Melica 
Melilotus 
Melittis . 
Mentha . 
Menyanthes . 
Mercurialis . 
Mespilus 
Meum 
Milium 
Meehringia . 
Molinia . 
Monotropa . 
Monotropeen 
Mulgedium . 
Muscari . 
Myosotis 
Myricaria 
Myriophyllum 
Myrrhis . 


N. 


Narceissus . 
Nardus 


— 1% 


Nasturtium . 
Neottia . 
Nepeta . 
Neslea 
Nigritella 
Nuphar. 
Nympha»a 


Nympheaceen . 


®. 
Oenothera . 
Oleaceen 
Onagrarieen 
Onobrychis. 
Ononis . 


Ophioglosseen . 
Ophioglossum . 


Ophrys . 
Orchideen . 
Orchis 
Origanum 


Ornithogalum . 


Orobanche . 
Orobus . 
Oryza 
Oxalideen . 
Oxalis 
Oxycoccos . 
Oxyria . 
Oxytropis 


PB 


Panicum 
Papaver 


Papaveraceen . 
Paprlionaceen . 


Paradisia 
Parietaria . 
Paris 
Parnassia 
Pastinaca 
Pedicularis. 


Persica . 
Petasites 
Petrocallis . 
Petroselinum 
Peucedanum 
Phaca 
Phalaris 
Phaseolus . 
Phegopteris 
Phelipxa 
Phleum . 
Phragmites, 
Physalis 
Phyteuma . 
Picea 

Pieris 
Pimpinella . 
Pinguicula . 
Pinus 
Pirola 
Pirolaceen . 
Pirus 

Pisum 
Plantagineen 
Plantago 
Plataneen 
Platanus 
Platanthera 
Po®:; 
Polygala 
Polygaleen . 
Polygonatum 
Polygoneen . 
Polygonum. 


Polypodiaceen . 


Polypodium 
Pomaceen 
Populus 
Portulaceen 
Portulaca 
“Potameen 


. 143 
Potamogeton . 


145 


Potentilla . 49 
Poterium 52 
Prenanthes . 91 
Primula . 128 
Primulaceen 126 
Prunus 46 
Pteris 187 
Puliearia 80 
Pulmonaria . 111 
Quercus . 138 
RB: 
Ranunculaceen . 9 
Ranuneulus . 11 
Raphanus 24 
Reseda . 26 
Resedaceen . 26 
Rhamneen 38 
Rhamnus Re} 
Rhinanthus . . 119 
Rhodiola +90 
Rhododendron . 103 
Rhynchospora . 161 
Ribes 61 
Robinia . 42 
Rosa. 52 
Rosaceen 47 
Rubia 74 
Rubiaceen 73 
Rubus .. 48 
Rumex . 132 
S. 
Sagina Sl 
Salicineen AN 
Salix Al, 
Salvia .-121 
Sambueus 72 
Sanguisorba 52 
Sanicula. 66 


195 


— 


Santalacen . 134 


Saponaria . 28 
Saussurea . „ 89 
Saxifraga 61 
Saxifrageen 61 
Scabiosa 77 
Scheuchzeria . 143 
Schoenus «08 
Seirpus . 
Seleranthus , 34 


Sceolopendrium. 187 
Serophularia . 113 
Scrophulariaceen 113 


Sceutellaria . . 124 
Secale Pe 
Sedum 89 
Selaginella. . 184 
Selaginellen . 184 
Sempervivum . 60 
Senecio . 86 
Seseli =..08 
Sesleria . 472 
Setaria . 1,70 
Sherardia 73 
Sibbaldia ai 
Silaus 68 
Silene 29 
Sinapis . 20 
Sisymbrium 19 
Sium By 
Solaneen NED 
Splanum: . ..... 112 
Soldanella ,„ . 129 
Solidago AR it 
Sonchus. 92 
Sorbus . 55 
Soyeria . rn 
Sparganium . 145 
Specularia . . 101 
Spergula Sl 
Spergularia . 31 
Spinacia . 132 


Spir®a . 47 
Spiranthes „ '. 150 
Stachys. . 124 
Stellaria 32 
Stellaten dd 
Stipa RR by? 
Streptopus . :. 153 
Sturmia, le 
Sueeisa . ey 
Sweertia 706 
Symphytum . 110 
Syringa. . 105 
ER. 
Tamartiscineen . 58 
Tamus . . 154 
Tanacetum . 3 
Taraxacum . 91 
Taxus 189 
Tetragonolobus 42 
Teucrium N 
Thalietrum , +. 10 
Thesium r94 
Thlaspi . rd 
Thymeleen . . 134 
Thymus, . 122 
Thysselinum 69 
Tilia 35 
Tiliaceen Re 
Tofieldia #158 
Torilis . 360 
Tozzia . .. 4ER 
Tragopogon 9i 
Trifolium An U 
Triglochin . . 143 
Trinia BET 
Triodia . . 174 
Triticum . 179 
Trollius. a 
Tulipa . ..158 
Turritis, 17 
Tussilago 78 


re 
5 Fa 
an 


Pa; |: sen 


Typha . . .'144] Vaceinium . . 101| Viola‘, ‚eg 
Typhacen . . 144|Valeriana . . 75| Violarieen „. . 25 
Valerianen . 75 | Viscaria „Ze 
UV. Valerianela . 76; Visum „ . „135 
Ulnaceen .., .137: Veratrum‘ "= ::158] Vitis 2 Ve 
Ulmus -» .'.. 4137| Verbascum 4,713 
Umbelliferen . 66| Verbena. . .125 * 
Urtica . . .137|\Verbenacen . 125| Woodsia . .190 
Urticeeen. . . 137 \ Veronica . .115 


Utrieularia . . 126| Viburnum „ .„ 72 7: 
Vieiai 2208. 44 | Zee Verse 
Vz Vinea ?7%.5.127106 


Vaccinieen „ . 101| Vincetoxicum . 105 


Dr. Ad. Ziegler. 


Topographisch-sanitarische Notizen 
über den Gemeindebezirk Bern. 


Vorgetragen in der Sitzung vom 20. März 1875. 


Die Stadt Bern liegt mitten zwischen Jura und Alpen 
in dem grossen Becken von Tertiärgesteinen (Molasse- 
sandstein und Nagelfluh), welches die schweizerische 
Hochebene bildet, unter 46° 57‘ nördlicher Breite und 
5° 6° östlicher Länge von Paris. 

Das Terrain, auf welchem die Stadt und deren Bezirk 
liegt, lässt sich als eine Hochebene oder noch besser 
als ein System von Hochebenen (Terrassen) bezeichnen, 
welches im Süden 2 Kilometer von der Stadt durch die 
Hügel Gurten (860”) und Könizberg (678”), im Norden 
ausserhalb des Stadtbezirks durch den niedrigen Hügel- 
zug begrenzt wird, welcher die Hügelgruppen des 


— 117 0 — 


Bantigers (949”, 7 Kilometer von der Stadt nach ONO) 
zuerst in nordwestlicher und dann in ungefähr west- 
licher Richtung mit dem Massiv des Frieswylhubels (829”) 
verbindet. Der niedrigste und zugleich der Stadt nächste 
{6 Kilometer) Sattel dieses Hügelzugs ist die Bahn- 
station Zollikofen (560%). Gegen Südosten setzt sich 
unsere Hochebene in das Aarthal gegen Thun, gegen 
Westen in die Plateaus von Bümpliz und Frauen- 
kappelen fort. 

Wenn wir uns das Relief unseres Gebietes etwas 
näher veranschaulichen wollen, so beginnen wir mit 
der tiefsten Parthie desselben, dem Aarbett und der 
Aare selbst. 

Die Aare ist ein reiner Gebirgsfluss und führt zum 
grössten Theil Gletscherwasser; ihr Stand wird haupt- 
sächlich durch den Schmelzungsprozess des Hochge- 
birgsschnees und der Gletscher bedingt. Ihr Stand ist 
daher im Winter anhaltend tief; Ueberschwemmungen 
in dieser Jahreszeit sind eine unbekannte Sache. Solche 
treten nur in gewissen Jahren im Sommer ein, wenn 
Sonnenhitze und Föhn den Schmelzungsprozess im 
grossen Schnee- und Eisreservoir des Hochgebirges 
abnorm steigern. Die Geschiebe, welche die Aare und 
ihre Zuflüsse aus den Alpen mitbringen, bleiben grössten- 
theils im Thuner- und Brienzersee zurück; nur einzelne 
Bergbäche, welche herwärts Thun einmünden, führen 
der Aare Geschiebe zu, wie die Zulg, die Rothachen 
und die Kiesen von Osten aus dem Nagelfluhgebiet des 
Eriz, Buchholter- und Kurzenbergs, oder Schlamm, wie 
die Gürbe von Westen aus dem alpinen Stockhorn- 
und Gurnigelgebiet. Diese Bäche sind es, welche nach 
‚Hochgewittern am Meisten zur Trübung der sonst so 
klaren Aare beitragen. Fügen wir noch bei, dass 


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letztere vermöge ihres sehr raschen Laufes im Winter 
nie erheblich gefriert und für die Schiff- und Flussfahrt 
thalabwärts ihre Vortheile, aber auch Gefahren bietet. 
Bei gewöhnlichem Hochwasser trägt sie Schiffe den 
6 Stunden langen Weg von Thun nach Bern ohne jede 
Nachhülfe von Ruder oder Segel in 2—2!/, Stunden. 
Thalaufwärts ist freilich jede Schifffahrt wenn nicht 
absolut unmöglich, so doch unrentabel. Zum Baden ist 
das Aarewasser kalt, die offenen Badeplätze für Unge- 
wohnte nicht ungefährlich ; selten übersteigt die Wasser- 
wärme in der Badsaison 16° R.; 13° ist die gewöhnliche 
Temperatur der Badsaison und bei 15° findet man das 
Wasser schon sehr warm. 

Von Thun bis Selhofen, 1 Stunde oberhalb Bern, 
durchfliesst die Aare eine 11/),—2 Kilometer breite Ebene, 
welche wenig über, zum Theil unter ihrem Niveau liegt 
und offenbar ehemals eine Fortsetzung des Tlıunersees. 
bildete. Bei Selhofen treten die Hochebenen, welche 
beidseitig die Ufer dominiren, nahe zusammen, die 
Aarebene verschwindet eine Zeitlang. Hier, am Ein- 
lauf der Gürbe in die Aare, liegt letztere 510” über 
Meer. Etwas weiter unten beginnen die für den Aar- 
lauf so charakteristischen Windungen. Von Selhofen 
bis an den Fuss des Gurtengipfels bei Grosswabern ist 
die Flussrichtung eine ziemlich rein westliche; hier 
macht sie ihre erste Biegung schrolf nach Norden gegen 
die Stadt zu; ihr linkes Ufer erweitert sich dabei zu 
einer kleinen, bis 300” breite Ebene, dem Marziele. 
Die Stadt selbst liegt auf einem zungenförmigen Hügel 
mit nach Osten gewandter Spitze. An der Mitte dieses 
Hüsgels, gegen welche der Aarlauf direkt gerichtet ist, 
wird derselbe nach rechts abgelenkt und gezwungen, 
im Bogen nach Osten, Norden und Westen den Hügel 


— 19 — 


zu umfliessen, wonach sie sich vom Nordwestende der 
Stadt aus wieder nach Norden wendet. 2 Kilometer 
nach Norden beginnt die zweite, weit bedeutendere 
Windung nach Ost, Nord (Worblaufen), West (Reichen- 
bach), Südwest, Ost (Zehendermätteli), Süd, Nordwest, 
Süd (Felsenau), Nordwest und endlich von der Neubrück 
(3 Kilometer von Bern) ziemlich rein westlich, nach- 
dem sie von der Eisenbahnbrücke bis zur Neubrücke 
einen Weg von 12 Kilometer zurückgelegt hat. Ihre 
Höhenlage betrug dabei: 

beim Eintritt in die Gemeindegrenze bei’r Elfenau 


(unterhalb Selhofen) : 0: 
oberhalb der Schwelle bei Bart (südlich) .. 503%; 
unterhalb „ “ 5 500 ; 
bei der Eisenbahnbrücke bei Bern (nördlich) 497"; 
bei’r Neubrücke 2 . i £ : . 4840; 
bei der Wohlenbrücke . i 481”. 


Es beträgt also auf eine Abrsänpe von circa 
22 Kilometer innerhalb des Gemeindebezirks Bern das 
Gesammtgefäll der Aare nicht weniger als 27” = 1: 815. 
Davon fallen allerdings 3” auf die Schwelle bei Bern; 
zieht man diese ab, so bleibt ein Gesammtgefäll von 
1:880. Ein Theil desselben wird dann auch bei der 
Spinnerei Felsenau nördlich der Stadt mittelst eines 
Tunnels, welcher Anfang und Ende der grossen Windung 
verbindet, für die Zwecke der Industrie in grossartiger 
Weise nutzbar gemacht. 

Die Aarebene des Marziele?) findet ihre Fortsetzung 
nur ganz rudimentär in einigen kleinen Flächen, welche 
jeweilen in der Concavität der von der Aare gebildeten 
Bogen liegen ; so zuerst rechts das Dalmazi und Schwellen- 


!) Offenbar grösstentheils ein Delta des Sulgen- nnd Stadtbachs 
aus der Zeit, als Beide sich bei-Holligen vereinigten. 


— 200 — 


mätteli, dann links der Stadttheil Matte mit dem Inseli, 
dann wieder rechts die kleine Ebene im Altenberg oder 
eigentlich am Fusse desselben; links am Nordabhang 


der Stadt die kaum angedeuteten Flächen der Be- 


sitzungen Pelikan und Aarhof; von den übrigen ver- 
dient höchstens das Zehendermätteli auf der Engehalb- 
insel Erwähnung. 

Als Hauptmoment neben dem Einschnitt des Aare- 
thales für die Bodengestaltung unserer Hochebene 
müssen wir einen sehr charakteristischen Hügelzug an- 
führen, welcher den Gemeindebezirk zu einem grossen 
Theile durchzieht. Es ist diess ein Moränenwall, welcher 
in einer bestimmten Periode der Eiszeit die breite Erd- 
zunge des Aargletschers umgürtete. Südlich lehnt sich 
derselbe an den Gurten. An dessen Nordwestecke löst 
er sich von demselben ab in nordwestlicher Richtung 
und bildet die Hügel des Bellevuegutes, Steinhölzli (584”) 
und Monrepos (581%); hier wendet er sich allmälig gegen 
Norden, wird bei Holligen vom Sulgenbach und Stadt- 
bach durchschnitten und setzt sich dann nördlich im 
Käderegegen und von da nordöstlich im Galgenhubel 
(568”) fort. Jenseits der Einsenkung der Muesmatte (545”), 
welche von der Murtenstrasse und der nach Lausanne 
führenden Bahn durchzogen wird, setzt sich die Kette 
in der Hügelreihe des Donnerbühls und Finkenhubels 
(574") fort, welche den Güterbahnhof dominirt; sie 
nähert sich immer mehr der Nordseite der Stadt und 
culminirt unmittelbar über dieserin dem durch Menschen- 
hand wesentlich umgestalteten Hügel des Observatoriums 
auf der grossen Schanze (574"). Hier wird die Hügel- 
kette durch die Aare bis 77” tief unterbrochen und 
findet ihre Fortsetzung auf dem rechten Aarufer östlich 
in den Hügeln des Schänzli (568”) und des obern Alten- 
bergs; sie dominirt ziemlich unmittelbar die Aare, so 


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— 201 — 


lange dieselbe am Nordrande der Stadt dahinfliesst. 
Statt aber der Aare weiterhin nach Süden zu folgen, 
setzt sie sich mit einigen Gipfelerhebungen (598, 593) 
über den Friedhof Rosengarten direkt östlich durch das 
Plateau der Schosshalde in’s Schosshaldenholz fort; 
östlich davon wird ihre Anlehnung an den; Ostermun- 
digenberg an der Gemeindsgrenze durch das Thal des 
Lötschenbaches, des Abflusses des Gümligenmooses, 
unterbrochen, welcher gegen Norden der Worblen und 
mit dieser der Aare zufliesst. 

Fügen wir noch bei, dass Anfang und Ende dieses 
Bogens im Gemeindebezirk 4!/, Kilometer auseinander- 
liegen, und dass der zwischen dem Anfang (Bellevue) 
und dem Observatorium gelegene Theil desselbenziemlich 
genau einen halben Kreisbogen von 1'/, Kilometer Radius 
(die eigentliche Endmoräne), der wenig kürzere Theil 
vom Schänzli zum Schosshaldenholz dagegen eine 
ziemlich gerade Linie (einen Theil der rechten Seiten- 
moräne des alten Aargletschers) von beinahe 3 Kilo- 
meter Länge bildet. 

Im Vorstehenden haben wir die beiden hypsome- 
trischen Hauptlinien unseres Gemeindebezirks gezogen. 
Die Hauptrichtung der Tieflinie, nämlich des Aarlaufs, 
so weit: derselbe den bewohnten Theil dieses Gebietes 
durchzieht, ist von Süd nach Nord, die Hauptrichtung 
der Höhenlinie dagegen, abgesehen vonihrem westlichen 
Kreisbogen, von Ost nach West. Beide Linien kreuzen 
sich auf der Eisenbahnbrücke nordwestlich der Stadt. 
Dieselben zerlegen unser Gebiet in 4 unregelmässige 
Quadranten, welche nur insoweit mit der politischen 
Eintheilung desselben zusammenfallen, als die beiden 
östlichen zusammen den Stadtbezirk untenaus (rechtes 
Aarufer) bilden, den beiden westlichen zusammen (linkes 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 899. 


— 202 — 


Aarufer) hingegen die Stadt und der Stadtbezirk oben- 
aus angehört. 

Nicht unwichtige Faktoren für die Bodengestaltung 
der westlichen Hälfte unseres Gebietes finden wir in 
zwei unscheinbaren Bächen, welche aus der Zeit nach 
der Gletscherperiode (vielleicht schon vor oder während 
derselben) deutliche Erosionsthäler hinterlassen haben. 

Diese beiden Bäche kommen von Süden und Süd- 
westen her, der eine aus dem Thal westlich, der andere 
aus dem Thal östlich vom Hügelzug des Könitz- und 
Mengistorfberges. Letzterer, von Könitz herkommend, 
ist der Sulgenbach, welcher zuerst das Hochplateau 
von Könitz bis nahe zur Kapselfabik an der bernischen 
Gemeindsgrenze (563") sanft durchfliesst, dann in 
rascherem Laufe eine selbstgegrabene ziemlich weite 
Mulde hinab beim Schloss Holligen vorbeieilt, hier 
seine südnördliche Richtung mit der westöstlichen ver- 
tauscht, oberhalb der Holligenfabrik (536”) sich durch 
eine Lücke in der Mitte des Moränenhügelzugs durch- 
zwängt und von da in bald weiterem, bald engerem 
Erosionsthal ziemlich genau in der Richtung des Radius 
des genannten Bogens der Aare zueilt. In der Ebene 
des Marziele wendet er sich nochmals nördlich, um seinen 
Einfluss in die Aare so weit als möglich bis da hinaus zu 
schieben, wo der Aarlauf am Steilabsturz der Stadt sich 
bricht. Das bedeutende Gefälle dieses Baches von Hol- 
ligen bis in die Aare (32”) wurde seit alten Zeiten zum 
Betrieb zahlreicher Mühlwerke an seinem Lauf benutzt, 
welcher zu diesein Zwecke gar oft in künstliche Bahnen 
gezwänst wird. 

Der zweite dieser Bäche, obwohl der kleinere, 
ist für die Stadt der bei weitem wichtigere. Aus dem 
Thal von Bümpliz herkommend wurde er schon im 18. 


— 203 — 


Jahrhundert in ein künstliches Bett gefasst und durch 
die ganze Stadt heruntergeleitet, zu deren Reinhaltung 
er jetzt einen hochwichtigen Faktor bildet. Es waren 
aber keineswegs etwa sanitarische Rücksichten, welche 
dieses grosse Werk zu Stande brachten, sondern die 
Nothwendigkeit, im Innern der Stadtin den kriegerischen 
Zeiten des Faustrechts eigene, vor dem Verbrennen 
durch Streifschaaren des ritterlichen, oft kaiserlichen 
Rauvgesindels geschützte Mühlen zu besitzen, welches 
seinen Aerger an dem Aufblühen der jungen Stadt oft 
genug au den Mühlen am Sulgenbach ausgelassen hatte. 
Die wilde Aare war noch nicht durch die grossartige 
Schwelle unter der Platiform dem Menschen als Trieb- 
kraft dienstbar gemacht. Der Einfluss des Stadtbachs 
auf das Relief des Stadtbezirks ist aber in früherer 
Zeit zu suchen. Westlich von demselben, nördlich von 
Bümpliz, wo der von Südwest herkommende Bach sich 
stadtwärts gegen Osten wendet, beginnt eine beträcht- 
liche Mulde, welche sich bis zum Einschnitt des Sulgen- 
baches in den Moränenhalbkreis fortsetzt. Eine Halb- 
insel in diese Mulde hinein bildet das Weyermanns- 
hausgut (Steigerhubel), jetzt der Gemeinde Bern als 
Absonderungsspital für Infeetionskrankheiten dienend. 
Noch in historischen Zeiten bildete diese langgestreckte, 
unregelmässige Mulde einen oder mehrere grosse Weiher. 
Ob dieselben später durch Torfbildung sich auffüllten 
oder durch künstliche oder natürliche Vertiefung des 
erwähnten Einschnittes in die Moräne trocken gelegt 
wurden, ist ungewiss. An ihrer Bildung nahm ur- 
sprünglich jedenfalls der Sulgenbach mit Antheil, und 
beide Bäche fanden ihren Ausfluss vereint durch jenen 
Einschnitt. Gegenwärtig aber läuft der Stadtbach in 
künstlichem Bett schon von Bümpliz an längs dem 


— 204 — 


obern Nordrand dieser Mulde und behält im Wesent- 
lichen dieses Niveau bis in die Stadt bei. 

In der Tiefe der Mulde fliesst das warme Bächlein, 
gebildet aus dem seitlich in Quellen abfliessenden 
Grundwasser der Randflächen der Mulde. Dieses Bächlein 
fliesst in künstlichem Bett in halber Höhe zwischen 
Sulgenbach und Stadtbach ebenfalls durch den Holligen- 
einschnitt der Moräne und bleibt dann, immer in halber 
Höhe sich haltend, in der Nähe des Stadtbachs, an 
der nördlichen Thalwand, nachdem der Sulgenbach 
sich dem Fusse der südlichen Thalwand zugewendet 
hat. Kaum 300° unterhalb der Holligenfabrik aber 
wendet sich das Bächlein südlich, um im Brunnhaus 
seine Wasserkraft für das Pumpwerk dienstbar zu 
machen, welches das Wasser der Holligenquellen in 
die Brunnstube bei’r Kreuzmaite emporhebt, und fliesst 
dann in den Sulgenbach ab. 

Andere Wasserläufe von erheblicher Bedeutung für 
die Bodengestaltung fehlen im Stadtgebiet. 

Die Wirkung unserer drei Bäche auf die Boden- 
gestaltung im Stadtgebiet lässt sich somit auf die 
Bildung eines Erosionsthales zurückführen, welches die 
innerhalb des Moränenbogens gelegene Halbkreisfläche 
nahezu halbirt und ausserhalb des Holligeneinschnitts 
in einen südlichen und einen westlichen Arm sich gabelt, 
welche beide mit ihren Spitzen die Grenze des Ge- 
meindebezirks überschreiten. — 

Nach dieser Vervollständigung der Haupt!inien 
unseres hypsometrischen Netzes wollen wir uns die 
zwischenliegenden Flächen etwas näher betrachten. 
Dieselben zerfallen in folgende Kategorien: 

A. Eigentliche Flächen oder Terrassen, meist 
sehr schwach geneigt, um ihrer typischen Ausbildung in 


— 205 ° — 


unserem Gebiet willen den Geologen wohlbekannt. 
Dieselben sind theils als Abschwemmungen, theils als 
Ablagerungen der Aare aus der Quartärperiode zu be- 
zeichnen; sie markiren offenbar stationäre Höheperioden 
der Aare aus der Zeit, während welcher sie sich in 
und seit der Gletscherperiode successiv ihr Bett immer 
tiefer ausgrub. Die oberste dieser Terrassen ist daher 
offenbar als die älteste, die unterste als die jüngste zu 
betrachten. 

B. Die Abhänge, welche diese Terrassen mitein- 
ander verbinden, in sehr verschiedenen Steilheitsgraden 
vorhanden. 

C. Auflagerungen auf die Terrassen, fast sämmt- 
lich als Bruchstücke von Moränen zu betrachten, deren 
Zwischenglieder verschwemmt sind und die daher viel 
weniger deutlich hervortreten als die oben geschilderte 
Hauptmoräne. 


a. Terrassen. 


Wir unterscheiden im bewohnten Theile des Stadt- 
bezirkes 4 Terrassen, die wir von unten beginnend 
kurz schildern wollen mit besonderer Rücksicht auf 
ihre stärker überbauten Theile. 

I, Die unterste Terrasse bildet das Ueberschwem- 
mungsgebiet der Aare, freilich für unsere Zeit 
mehr theoretisch genommen, indem seit Ableitung der 
Kander in den Thunersee auch die grössten Hochwasser 
nur die tiefern Theile dieser Terrasse zu überschwemmen 
pflegen. Wir haben dieselbe bereits anlässlich des 
Aarlaufes geschildert. Ziemlich dicht bebaut ist die- 
selbe im nördlichen Theil des Marziele und im unteren 
Altenberg, sehr dicht in der Stadt selbst an der Matte. 
Ihre mittlere Höhe mag 506” betragen. 


— 206 — 


II, Die Mattenhofterrasse. Auf dem linken “ 


Aarufer innerhalb der grossen Moräne bildet dieselbe 
in ihrer hauptsächlichsten Entwicklung ungefähr ein 
stumpfwinkliges Dreieck. Die südwestliche Basis des- 
selben erstreckt sich vom südöstlichen Ende des Plateau 
zwischen oberem und unterem Sandrain bis zur Hol- 
ligenfabrik in einer Länge von 2 Kilometer, die nördliche 
Seite von der Holligenfabrik bis in die Mitte des-Mon- 
bijoufriedhofes mit einer das Mädchenwaisenhaus um- 
fassenden Ausbiegung nach Norden in einer Länge von 
stark 1 Kilometer; die östliche Seite, 1!/, Kilometer lang, 
verbindet in concavem Bogen den Monbijoufriedhof mit 
dem Fuss des oberen Sandrains. Dieses Dreieck wird von 
seiner Westspitze bis in die Mitte seiner Ostseite vom 
Sulgenbach in einem nach Süden convexen Bogen 
durchflossen, so dass der grössere Theil desselben auf 
dem linken Bachufer liest. Die Erosionsmulde des 
Baches senkt sich allmälig zur I. Terrasse hinab; in 
ihr liest (im sogenannten mittlern Sulgenbach) ein 
ganzer stadtähnlich gebauter Häusercomplex von sani- 
tarisch sehr zweifelhaftem Ruf, weiter abwärts noch 
einige Mühlen. Die Terrasse selbst ist erst in neuerer 
Zeit (seit 1864) in ihrem oberen Theil (Mattenhof- 
quartier) stärker überbaut worden. 

Der südöstliche Rand steigt gegen den südlichen 
Arm der Moräne an und zwar im Allgemeinen um so 
steiler, je näher er derselben liegt; von West nach 
Süd entfernt er sich von derselben. 

Der nördliche Rand steigt überall sanft gegen 
Terrasse III an. 

Der östliche Rand hingegen krönt fast ringsum 
einen Steilabsturz gegen Terrasse I. Dieser Steilrand 
bietet von der kleinen Schanze an die Eigenthümlich- 


— 207 — 


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keit, dass er in einer Reihe von Bodenerhebungen 
aufgeworfen ist (Taube, Rain- und Hübeligut, Sulgeneck, 
Hügel östlich von der Ochsenscheuer, Hügel zwischen 
Müngergut und Cafe Schönegg). Man ist in Versuchung, 
in diesem innern Hügelzug den Rest einer alten Moräne 
zu erblicken, welche den Strom der das Marziele ero- 
direnden Aare von weiterem Einfressen abhielt. 

Weiter aarabwärts erkennen wir diese Terrasse, 
deren Höhe zwischen 536" (Holligenfabrik) und 520” 
(Sandrain) schwankt, wieder in dem Stadttheil etwas 
unterhalb der Kreuzgasse, dem ältesten Theil der Stadt. 
Andeutungen davon finden sich längs der Engehalde 
in der Terrasse des neuen Schlachthauses. Zu be- 
deutender Entwicklung gelangt hingegen diese Terrasse 
wieder in der kolossalen Serpentine der Aare nördlich 
der Stadt in dem Engefeld (533—521”) bei der Tiefenau, 
ferner im Engewald; auch das undentlich ausge- 
sprochene Plateau der Felsenaufabrik ist ihr beizu- 
zählen. Ihr Auftreten weiter unten in der Eimatt 
(512—18"”, immer noch 30” über der Aare) interessirt 
uns nicht mehr. 

Auf dem rechten Aarufer bildet diese Terrasse 
den unteren Theil des gegenwärtig nicht überbauten 
Kirchenfeldes. Interessantere Andeutungen derselben 
finden sich in halber Höhe des Altenberges, wo auf 
ihr eine Reihe hübscher Villen entstanden ist; ferner 
vielleicht unterhalb der Lorraine im sogenannten Loch, 
einem nicht besonders gut angeschriebenen Quartier; end- 
lich an der nördlichen Gemeindegrenze im Löchligut. 

Ill. Die Stadtterrasse. Diese ist zwar nicht die 
grösste, aber insofern wohl die wichtigste, als sie die 
am dichtesten bevölkerte ist. ° 

Auf dem linken Aarufer ist sie südlich vom 


Er IR 
— 208 — 


Sulgenbach nicht deutlich ausgesprochen; bloss einzelne 
flachere Stellen indem Abhang zwischen den Terrassen 
II und IV lassen sich auf dieselbe zurückführen. 
Nördlich vom Sulgenbach hingegen gehört ihr alles 
Land an, welches nahezu in gleicher Ebene mit dem 
jetzigen Stadtbachbett in einer Höhe von 540—545” 
liegt. Hieher gehört: 1) die ganze Stadt vom Münster 
aufwärts; 2) die Villette nebst Güterbahnhof und den un- 
tern Theilen des Stadtbachquartiers; 3) an der Holligen- 
strasse die Kreuzmatte, der Bauplatz für einen neuen 
Inselspital; 4) durchbricht dieselbe zwischen Galgen- 
und Finkenhubel die grosse Moräne und findet daselbst 
ihr Ende in der früher sumpfigen Mulde der Muesmatte. 
Weiter nördlich mag ihr der obere Theil des Enge- 
feldes angehören, auf welchem das ehemalige Tiefenau- 
wirthshaus steht. Andere im Enge- und Bremgarten- 
wald sich zeigende Theile dieser Terrasse haben kein 
sanitarisches Interesse. | 

Auf dem rechten Aarufer finden wir diese Terrasse 
wieder: 1) im äussern Brunnaderndrittel in dem Feld 
oberhalb der Elfenau (542—552"), wenig überbaut; 
2) im oberen Theil des Kirchenfeldes, undeutlich und 
unbewohnt; 3) sehr deutlich ausgesprochen und stark 
überbaut in der Lorraine als ein unregelmässiges 
Viereck, dessen südnördliche Diagonale vom Fuss des 
Schänzli bis zur Hafnerei °/,, dessen westöstlich vom 
Fusse des Breitenrains bis zum Absturz gegen die 
Aare ?/, Kilometer misst (540—543”). 4) Endlich finden 
wir schwach bewohnte Andeutungen dieser Terrasse 
nördlich von der Lorraine im Wylergut (538”) und in 
der nördlichen Ecke des Stadtbezirks rechts der Aare 
im Löchligut. 

IV. Die Hochterrasse. Dieser gehören an: auf 


— 209 — 


dem linken Aarufer alle oben nichs bereits genannten 
westlichen und nördlichen Vorländer der grossen Moräne, 
auf dem rechten Aarufer der grössere Theil des Brunn- 
adern- und Altenbergdrittels und die ganze Schosshalde, 
so weit das Relief dieser Terrassen nicht durch auf- 
gesetzte Moränen modifizirt ist. Die Höhe dieses 
Plateaus schwankt zwischen 553 und 563”. Nördlich 
der Enge ist demselben noch beizuzählen das Rossfeld 
nebst Engemeistergut (549 —551”). Diese Terrasse ist 
von allen die räumlich ausgedehnteste; ihr gehören 
mit wenig Ausnahmen die ausgedehnten jetzigen und 
ehemaligen burgerlichen Stadtfelder an, welche für das 
alte kriegerische Bern nebst einer Quelle ökonomischen 
Nutzens ein treffliches Glacis gegen unbequeme nähere 
oder fernere Nachbarn, für das neue Bern ein herr- 
liches, gesundes Terrain für neue Wohnstätten bieten. 
Einzig auf dem linken Aarufer beginnt diese Terrasse 
in der Länggasse in städtischem Styl mit geschlossenen 
"Bauten sich zu bedecken; eine Seidenfabrik und mehrere 
' mechanische Werkstätten ziehen eine spezifische Ar- 
beiterbevölkerung dahin, untermischt mit Leuten des 
Mittelstandes, welche ihr Geschäft nicht zum Wohnen 
in der Stadt zwingt. In dem Weiler Holligen finden 
wir ähnliche Verhältnisse. Auf dem rechten Aarufer 
hingegen finden wir, bis die Militärbauten erstellt sein 
werden und abgesehen von Waldau und äusserem 
Krankenhaus, fast lediglich einerseits eine rein agrikole 
Bevölkerung, anderseits die oft auch mit ziemlich be- 
deutendem Landbau verbundenen Villen des Patriziates, 
letztere allerdings weniger auf der Terrasse selbst als 
auf den aufgesetzten Moränenzügen. 


Bern. Mittheil. 1875. Nr. 900. 


— 210 — 


b. Abhänge. 


Wie schon oben bemerkt, sind die Terrassen unter 
sich oder mit dem Aarspiegel durch Abhänge von sehr 
verschiedener Steilheit verbunden. 

Sehr steil, zum Theil felsig, sind alle Abhänge 
gegen Terrasse I. und wo diese fehlt, gegen die Aare. 
Weniger steil sind im Allgemeinen die Abhänge, welche _ 
Terrasse II, III und IV miteinander verbinden, wofern sie 
nicht an die Moräne sich anlehnen. Die nicht gegen 
Norden gerichteten und nicht zu steilen von diesen 
Abhängen sind stellenweise, wo die Bodenbeschaffen- 
heit es erlaubt, ebenso wie die sie krönenden Ränder 
der Terrassen als Bauplätze um so mehr gesucht, je 
mehr sie eine gesicherte Hochalpenaussicht und Schutz 
vor der in Bern bekanntlich sehr rauhen Bise darbieten, 
wie die zum Theil neuen Quartiere am Stadtbach, im 
mittleren Altenberg, in der Stadt der Südrand von 
der Bundes- bis Junkerngasse. Die gegen Norden ge- 
richteten Abhänge hingegen sind zumeist nur spärlich 
und wegen spezieller Lokalvortheile bebaut und als- 
dann nicht als gesund bekannt (Schutzmühle, Pelikan). 


c. Auflagerungen. 


Um das Bild unserer Bodengestaltung im Grossen 
und Ganzen nicht zu verwirren, haben wir uns bis 
jetzt nur mit derjenigen des Eingehenderen beschäftigt, 
welche die Haupthügelreihe desselben bildet. Die alten 
Gletscher haben aber bei ihren mannigfaltigen Vor- 
und Rückwärtsbewegungen noch andere Spuren ihres 
Daseins hinterlassen in kleineren, weniger zusammen- 
hängenden oder undeutlicher umschriebenen Hügel- 
bildungen. Besprechen wir kurz die hauptsächlichsten 


— 211 — 


derselben in der alten Gletscheraxe von vorn nac 
rückwärts. 

l. Ausserhalb der Hauptmoräne möchten 
wir als ein Moränestück betrachten den nördlichsten 
abgeschnürten Ausläufer des Könitzberges (581”). Das 
nächste deutliche Moränestück ist der in den grossen 
und kleinen Bremgartenwald sich fortsetzende Hügel 
nördlich vom Länggassschulhaus (570 - 587”), auf dessen 
Steilrande gegen die Aare nach Osten die herrliche 
Engepromenade steht. Ein Rest des Verbindungsbogens 
zwischen Könitzberg und Beaulieu mag vielleicht der 
eine eigenthümliche, sonst schwer zu erklärende Halb- 
insel in der alten Stadtbachmulde bildende Steigerhubel 
sein (555°). Die Fortsetzung dieses Bogens finden wir 
wahrscheinlich im Kühschattenhubel auf dem Wylerfeld 
(562”) und endlich im Schermenwald nördlich der Waldau 
(589), 

Zwischen diesem Bogen und der Hauptmoräne ist 
die einzige uns bekannte Bodenerheburg, welche mög- 
licherweise als Moränefragment angesprochen werden 
könnte, der kleine Hügel 569" auf dem Spitalacker 
(rechtes Aarufer). 

H. Innerhalb der Hauptmoräne finden wir 
auf dem linken Aarufer, abgesehen von der schon bei 
Terrasse II. besprochenen Hügelreihe über Terrasse I, 
lediglich den Hügel des Inselscheuergutes, welcher 
spornartig vom nördlichen Bogen der Hauptmoräne 
gegen Süden vorspringt. Zwei schön ausgesprochene 
Reste jüngerer Moränen durchziehen dagegen das rechte 
Aarufer im Schosshalden- und Brunnaderndrittel in der 
Richtung von Nordost nach Südwest. Ueber den Gral 
der westlichen derselben führt die erneuerte Schoss- 
haldenstrasse gegen die Liebegg ; sie,endet im Gryphen- 


re 


hübeli über dem Kirchenfeld; ihre Höhe schwankt 
zwischen 567 und 562”. Die östliche bedeutendere 
beginnt in der äussern Schosshalde mit dem Hügel 
582” und setzt sich über Jolimont und die Brunnadern- 
güter bis gegen das Dählhölzli fort; ihre letzte Gipfel- 
erhebung in Brunnadern beträgt 562”. 

Zwischen diese beiden Moränen haben wir noch 
ein merkwürdiges Ueberbleibsel aus der Eiszeit ein- 
geschoben, nämlich den kleinen Moränensee des Egel- 
möösli, welcher durch ein ebenfalls zwischen beiden 
Moränen im Wyssloch entspringendes Bächlein gespeist 
wird und keinen Abfluss besitzt, weil zufällig auf beiden 
Seiten die Moränenhügel sich zu nahe rücken. 


Nachdem wir uns im Vorstehenden ein übersicht- 
liches Bild unseres Bodens entworfen haben, wie der- 
selbe jetzt aussieht, müssen wir uns nach der Be- 
schaffenheit des Untergrundes fragen, so weit derselbe 
in sanitarischer Hinsicht in Betracht kömmt. 

Wir wissen nun, dass unser Untergrund ein sehr 
viel mehr wechselnder ist als die äussere Boden- 
beschaffenheit es vermuthen liesse, und zwar um so mehr, 
zu je höheren Terrassen wir vorschreiten. Wir haben 
die Elemente des Flussbodens, wie er noch heute unter 
unseren Augen sich bildet, nämlich verschwemmte 
Kiesschichten mit Nestern von Sand, stellenweise auch 
etwas Torf; wir haben ferner Gletscherboden theils 
als Grundmoräne (entweder festes, versintertes Ge- 
röllkonglomerat oder Lehm, aber immer mit geritzten 
Geröllen), theils als Rand- oder Mittelmoräne (Gletscher- 
lehm mit eckigen Steinblöcken, Findlingen) ; endlich 
tritt an einzelnen Stellen, besonders an den Steilab- 


— 213 — 


stürzen gegen die Aare, die Grundlage aller dieser 
Bildungen, der Molassesandstein, zu Tage. 

Das Detail aller dieser Vorkommnisse ist in der 
trefflichen Arbeit von Hrn. Prof. Bachmann : Der Boden 
von |Bern, 1873, in möglichster Vollständigkeit darge- 
legt. Wir wollen hier nur kurz andeuten, wie unser 
Boden seine jetzige Gestalt erhalten haben mag. 

Ia der Tertiärzeit lagerte sich der Detritus der in 
Hebung begriffenen Alpen in dem Meer zwischen diesen 
und dem Jura in gleichförmigen Schichten ab. Mäch- 
tigere Ströme, welche aus den Alpenthälern her- 
vorbrachen, während das Bodenniveau immer noch 
schwankte, zogen in der Tertiärzeit und nachher bis 
zur Uebergletscherung in die junge Molasse jene tiefen 
Furchen, welche den Belpberg vom Längenberg und 
Kurzenberg, den Ulmizberg vom Gurten und Könitz- 
berg und diesen vom Forst und vom Bantiger und 
Frieswylhubel trennen. Einzelne dieser Furchen schnitten 
sich in unserem Gebiet bis auf die Tiefe des jetzigen 
Aarbettes ein, ohne gerade die jetzige Richtung der 
Aare zu bezeichnen, wie diess die spätere Auffüllung 
‚solcher Einschnitte durch Grundmoränen, z. B. auf der 
Engehalbinsel, nachweist. Eine dieser Rinnen bildet 
die Verlängerung des Thunersee’s bis Selhofen. Nach 
Abschluss der Tertiärperiode entsandten die Alpen 
statt Wasserströmen Eisströme, die Gletscher, welche 
mit gewaltigen Massen von Detritus der Gebirge be- 
laden theils auffüllten, theils wieder abschliffen. An 
ihren Enden und Rändern häuften sie in Ruheperioden 
die Schuttwälle der Moränen auf, die sie in Perioden 
des Vorwärtsschreitens unter ihrer eigenen Wucht 
wieder zermalmten, beim Rückschreiten dagegen stehen 
liessen. Jede noch sichtbare Moräne bezeichnet daher 


— 214 — 


eine Periode des Stillstandes während des Rückschrittes, 
nicht während des Fortschreitens der Gletscher. 

Unsere Hauptmoräne nun ist jedenfalls ein solches 
Produktdes Aargletschers. Manche Geschiebe in unserem 
Gebiet zeigen uns aber an, dass auch der Rhone- 
gletscher dasselbe offenbar berührt hat. Sollte viel- 
leicht jene äusserste Moräne (Könitzberg -—— Beaulieu) 
eine alte Mittelmoräne zwischen Rhone- und Aargletscher 
gewesen sein? — Sicher können wir einzig sagen, dass 
alle Moränenstücke thalaufwärts der grossen End- 
moräne einzig dem Aargletscher ihren Ursprung ver- 
danken. 

Zur Zeit der Bildung der Hauptmoräne muss unser 
ganzes Gebiet ausserhalb des Gletschers und das meiste 
von demselben bedeckte bis zur Höhe unserer Terrasse 
IV aufgefüllt gewesen sein. Wohin damals die Aare 
ıhre Richtung nahm, ist ungewiss, vielleicht direkt 


westlich gegen das Seeland, vielleicht gegen die 


Neubrücke. 

Dann aber begann die grosse Periode der Erosionen, 
während welcher die Aare ihren jetzigen Lauf allmälig 
sich ausfrass: zuerst bald nach links, bald nach rechts 
sich wendend unsere Ill. Terrasse, dann theils in dieser, 
theils an andern Stellen angreifend die II., endlich in 
späterer, bis in die historische Zeit hineinragender 
Periode in gleicher Weise die I. Aus diesem Sach- 
verhalt erklärt es sich, warum namentlich die IV. 
Terrasse alle eigenthümlichen Launenhaftigkeiten des 
Gletscherbodens zeigt, hier durchlässigen Kies und Sand, 
dort ganz regellos undurchlässigen Lehm mit oder ohne 
Findlinge, während im Boden der untern Terrassen mehr 
die Verschwemmungsprodukte vorwalten. 


nm 


— 215 — 


I. Lauterburg, Ingenieur. 


nannnnann 


Bericht üb. d. Grundwasserbeobachtungen 
der Stadt und des Stadtbezirks Bern 


während der Jahre 1872, 1873, 1874. 


Vorgetragen in der Sitzung vom 20. März 1875. 


Vorwort. 


Wie bereits aus der Ueberschrift zu ersehen, be- 
ginnen die Grundwasserbeobachtungen Berns seit An- 
fang des Jahres 1872. 

Diese Beobachtungen dienen vorzugsweise prak- 
tischen Zwecken und werden daher unter gleichzeitiger 
Registrirung der meteorischen Niederschläge (Regen, 
Schnee, etc.) an 17 verschiedenen Söden (Pumpbrunnen, 
Schächten) lediglich alle 14 Tage ausgeführt. 

Von den Grundwasserschwankungen wurde bisher 
nur die Beobachtung der relativen Schwankungshöhen 
und Zeiten, sowie die Natur, Zahl und Raschheit der 
Schwankungen in Betracht gezogen. 

Ueber die Verfolgung auch weiterer und 
wissenschaftlicher Zwecke referirte Verfasser 
diess am 27. April 1872, doch wurde gegenüber den 
etwas umständlichen- Mitteln zu diesem Zweck der Be- 
schluss des Beharrens beim Alten gefasst. Diess ist der 
Commission um so eher zu verzeihen, als die Grund- 
wasserverhältnisse Bern’s keineswegs als ein domi- 


— 216 — 


nirendes Motiv für die dortigen Gesundheitszustände 
erachtet werden können, weil sie, ausser etwa den- 
jenigen des Spitalaker-, Wankdorf- und Beundenfeldes, 
keine grosse Verbreitung haben und mitten unter Mo- 
ränenhügeln, welche selbst wieder durch die Erosion 
der Aare und früherer Wasserzüge tief durchfurcht 
sind, den bizarrsten Terraineinflüssen unterworfen sein 
müssen. 

Um jedoeh den Anforderungen, die an ein offizielles 
Collegium für die Gesundheitspflege gestellt werden 
dürfen, einigermassen gerecht zu werden, werden die 
Grundwasserbeobachtungen wenigstens im alten Um- 
fange noch in der Absicht fortgeführt, um wenn mög- 
lich in thbatsächlicher Weise den Einfluss oder die 
Wirkungslosigkeit der hierseitigen Grundwasserverhält- 
nisse auf die Sanitätszustände unserer Stadt grund- 
sätzlich, also vorläufig abgesehen von dem Grade 
einer allfälligen Einwirkung, erfahren und konstatiren 
zu können. 


Bisherige Beobachtungsstationen. j 


Von diesen Stationen befinden sich 8 im engern 
Stadtbezirk und 9 auf den verschiedenen mehr oder 
weniger geneigten Plateaux der Stadtumgebung; und 
zwar liegt einer dieser letztern Söde im Mattenhof- 
quartier, 3 im Länggassbezirk und 2 im Lorraine- 
quartier, während einer auf dem Spitalacker und 2 
auf dem Kirchenfeld und Muristalden (Liebegg) liegen. 

Von diesen 17 Söden vertreten wenigstens 6 der 
8 erstgenannten und der letzterwähnte offenbar keine 
ausgedehnten Grundwasserbassins, sondern nur ver- 
einzelte Wasseradern oder Sammelstellen, deren Schwan- 
kungen nur eine lokale Bedeutung haben können. 


— 211 — 


Etwas anders mag es sich mit den übrigen Sodstationen 
verhalten, obschon auch diese theilweise Lokalver- 
hältnissen unterworfen sind, welche alle Folgerungen, 
die man aus ihren Wasserhöhen und Schwankungen 
ziehen könnte, durchkreuzen., 

Wollten wir in die Einzelverhältnisse der ver- 
shiedenenSöde undin den Charakter ihrer Schwankungen 
eingehen, was uns viel zu weit führte, so würden wir 
noch manches zur Bestätigung des Satzes anführen 
können, dass keine Beobachtungen ein so allseitiges und 
zugleich ein so spezielles Studium erfordern, wie die 
Grundwasserbeobachtungen, um nicht missdeutet zu 
werden, und dass die verdeckten Wasserspiegel nicht 
nur täglich, sondern (mit Hülfe der selbstregistrirenden 
- Limnigraphen) stündlich verzeichnet werden sollten, 
um uns nur einigermassen mit ihrem geheimnissvollen 
Walten, d. h. mit ihrem oft scheinbar ganz fehlenden 
Zusammenhang mit den meteorischen Niederschlägen 
in Mass und Zeit, vertraut machen zu‘ können. 

Von einigen ausnahmsweise günstig gelegenen und 
sünstig beschaffenen Privatsöden abgesehen, müssen 
wir als gewöhnliche oder zeitweilige Nachtheile der 
Privatsöde hervorheben: 

1) ihre Abhängigkeit vom Privatinhaber, welcher 
die ihm oft lästige Sodmessung jeden Augenblick auf- 
heben oder durch bauliche Veränderungen oft eine 
lange Reihe von zusammenhängendeu Beobachtungen 
unterbrechen und nutzlos machen kann (wie uns diess 
bereits während wenigen Jahren 3 Mal vorgekommen ist); 

2) ihre meist unmassgebende Situation und ihre 
zuweilen unrichtige (d. h. zuweilen nur bis auf die 
oberste, nur das Dach- und Domainewasser sammelnde 
Lehmschicht reichende) Tiefe; 

Bern. Mittheil. 1875. | Nr. 901. 


a 


DeER,, m 


3) ihre oft unrichtige und zuweilen auch besondern 
unregelmässigen und starken Wasserzuzügen ausgesetzte 
Anlage; | 


4) ihre durch den oft sehr ungleichen Privat- 


gebrauch gestörten Wasserstandsverhältnisse und 

5) ihre zuweilen ungeeignete, mehr cysternenartige 
Bauart und ihr oft ganz verwahrloster Zustand. 

Es kann der Sod entweder in eine fliessende Grund- 
wasserschichte oder in ein stagnirendes (resp. sehr lang- 
sam und schwach unterhaltenes) Sammelbassin ein- 
tauchen; auch kann jener Durchfluss und der Zufluss 
in dieses Bassin ständig oder vorübergehend ünd in 
seiner Stärke sehr abwechselnd sein, und ebenso kann 
auch das Bassin selbst gross oder klein und vom be- 


treffenden Sodschacht nur an der Oberfläche (d. h. im 


Niveau der möglichen Intermittenz) oder tiefer unter 
derselben berührt sein. Zu diesem Wechsel der Zu- 
stände kommt bei schon bestehenden Haussöden noch 
die Frage: ob,’ wie oft und wie stark dieselben ge- 
braucht zu werden pflegen u. s. f. Dieser neue Wechsel 
der Verhältnisse gestattet mit demjenigen der Natur- 
zustände eine solche Zahl von Combinationen, dass von 
einer richtigen Schlussfolgerung auf den eigentlichen 
Charakter und die wahre Quelle der Grundwasser- 
schwankungen bei allen solchen Stellen keine Rede 
mehr sein kann, und daher auch nicht von einer mass- 


gebenden Vergleichung der Schwankungscurven ver- 


schiedener Sodstationen, selbst da, wo sie noch zu 
harmoniren scheinen. Nur soviel lässt sich bei ge- 
brauchten Haussöden aus jeder Beobachtungscurve für 
sich allein ersehen, wie stark und wie oft die 
Schwankungen an der betreffenden und zu- 
fälligen Stelleaufzutretenpflegen,abernicht: 


— 219 — 


welchen wirklichen Antheil daran das Fallen 
und Steigen der berührten äussern Grund- 
wasserschichte nimmt und welche Ausdeh- 
nung dieselbe haben mag, wenn auch z. B. bei 
unberührten Söden eine grosse Beweglichkeit der Niveau- 
schwankungen im Allgemeinen eher eine geringe Grund- 
wasser-Bassinoberfläche zu verrathen scheint und um- 
gekehrt. 

Die Grundwasserbeobachtungen ha- 
ben, so wie sie vis dato eingeleitet waren, 
in Summa ergeben: 

1) Die absolute und relative Grundwasserhöhe der 
verschiedenen Stationen in ihrem ungefähren Mittel-, 
Minimal- und Maximalstand; 

2) die Unwahrscheinlichkeit eines Zusammenhanges 
der hiesigen Grundwasserstände mit den Krankheits- 
erscheinungen und 

3) das Unterscheidungsmittel für die Wahl der bei- 
zubehalienden und der neu aufzunehmenden Beobach- 
tungsstationen. 

Eventuelle Modification des bisherigen 
Beobachtungssystems. 

Obgleich die obenerwähnten Ergebnisse so ziemlich 
dem ursprünglich beabsichtigten, mehr praktischen 
Zweck entsprechen, ist doch zu bedauern, dass sie 
wegen der allzulangen Beobachtungspausen und wegen 
der Verzichtleistung auf Erstellung ganz neuer, unab- 
hängiger Stationen (mittelst Anlage von besondern Be- 
obachtungsschächten), kein wissenschaftlich ge- 
nügendes Forschungsmaterial geliefert haben. Lag diess 
auch nicht im Zweck und in der Aufgabe der betreffen- 
den Stadtbehörde, so hätte doch eine etwas vollkom- 
menere Organisation der Grundwasserbeobachtungen die 
allgemeinste Acclamation gefunden, obwohl nicht zu 


N WE 
; a FR 


Be) Spie 


vergessen ist, dass die Mehrkosten eines bloss für die 
bisherigen Zwecke verbesserten Verfahrens jährlich 
auf circa Fr. 1000 ansteigen dürften. 

Die wissenschaftlichen Zwecke für ein Mal (wenn 
auch nicht ohne grosses Bedauern) noch ausschliessend, 
schlagen wir als Modification des alten Systems un- 
massgeblich vor: 

1) Das Fallenlassen derjenigen Sod- 
stationen, welche 

a. nur verworrene, von allen möglichen Zu- 
fällen beeinflusste Curven ergeben und 

b. welche keine ausgebreiteten Grundwasser- 
schichten vertreten; 

2) die Vermehrung der Stationen auf den 
verschiedenen Plateaux und Quartierebenen 
der Stadtumgebung um circa 20 bis 25 z. Th. 
neuen, unabhängigen und mittelst 30 Centimeter weiten, 
porösen Thonröhren abgeteuften Beobachtungsschächten; 

3) die Einführung von wenigstens wöchent- 
lichen Beobachtungen unter vollständiger Anwen- 
dung des Metersystems, im Uebrigen aber unter grund- 
sätzlicher Beibehaltung des bisherigen Verfahrens im 
Aufnehmen und Auftragen der Beobachtungen. 

Die Wahl des Stationennetzes sollte unter Zu- 
ziehung eines mit unsern Lagerungsverhältnissen ge- 
nauer vertrauten Geologen getroffen werden. In dieser 
Aussicht unterlasse ich es, bezüglich der Stationenwahl 
einen nähern Antrag hier folgen zu lassen. 

Neues rationelles Beobachtungssystem nur 
zu wissenschaftlichen Zwecken. 

Von speziellen oder Bauzwecken abgesehen, welche 
zur Qualifizirung der in Beziehung auf Grundwasser- 
verhältnisse günstigsten oder ungünstigsten (eventuell 
gänzlich zu untersagenden) Baustellen oder Bauquartiere 


— 21 — 


die Errichtung eines rationellen Grundwasserbeobach- 
tungssystems wohl lohnen, ja unter Umständen unbedingt 
erfordern können, liegt für Bern kein spezielles, in der 
formellen Aufgabe der Sanitätscommission liegendes und 
absolut dringendes Motiv vor, ein zugleich wissen- 
schaftliches Beobachtungsverfahren einzuleiten, so 
sehr ihr diess von Seite der wissenschaftlichen Welt 
zur Ehre gerechnet werden würde. Damit dieser Com- 
mission jedoch nicht nachgeredet werden könne, sie 
hätte nicht ein Mal daran gedacht, wollen wir diese 
Frage hier doch wenigstens in Anregung bringen. 

Wir dürfen indess die Angelegenheit von unserm 
Standpunkte aus durchaus nicht nur von der idealen 
Seite ins Auge fassen, denn auch diese Frage hat wie 
leider alles in der Welt mindestens seine zwei Seiten; 
nämlich die ideale und die praktische, und gleicht die 
Letztere gar oft einem Sumpf, in welchen die Ange- 
legenheit leichter hinein als daraus heraus gefahren 
werden kann. Leider ist schon so manch’ vortreffliches 
Werk stecken geblieben, weil man sich von der prak- 
tischen Seite desselben keine rechte und rechtzeitige 
Vorstellung gemacht hat. Ohne Aussicht, die Beob- 
achtungen in rationeller Form auch durchführen zu 
können, wollen wir dieselbe lieber nicht einleiten, wenn 
wir nicht zum voraus versichert sein dürfen, dass uns 
Diejenigen, welche die wissenschaftliche Ausbeutung 
der Grundwasserbeobachtungen in erster Linie zu 
‚verwerthen haben, nicht auch ihr kräftiges Geleit durch 
die praktischen Schwierigkeiten hindurch angedeihen 
lassen werden. 

Modification des Beobachtungssystems zu öffent- 
lichen Bauzwecken (namentlich zu Quartier- 
Bauten). 

Hiezu bedarf es nur einer Vermehrung und ge- 


a 


hörigen Vertheilung von unabhängigen Beobachtungs- 
stationen nach dem letztbeschriebenen , verbesserten 
System auf dem Bauareal: 


1) des Länggassen- und Muesmatten- 


bezirks, 


2) des Spitalacker- und Beundenfeldes, 


sowie der Lorraine, 

3) des Stadtbach- und Mattenhofquartiers, 
und, da man, was schon früher hätte geschehen dürfen, 
mit solehen Beobachtungen den Quartieranlagen vor- 
ausgehen sollte, 

4) auch des Kirchenfeldbezirks. 

Gerne hätten wir obigen Bezirken noch beigezählt: 

5) das Marziele- und Altenberggebiet, 
sowie: 

6) das Schosshaldenquartier. 

Je mehr wir indess unser Gebiet ausdehnen, desto 
mehr belasten wir unsere Arbeit und müssen uns daher 
unter spezieller Berücksichtigung der dringenden 
und öffentlichen Bauzwecke lediglich auf die- 
jenigen Gebiete beschränken, welche: 

a. der wirklichen und allgemeinen Ueber- 
bauung entgegen gehen, und welche sich 
zugleich : 

b. durch bisherige Fundationsarbeiten oder durch 
geologische Untersuchungen als Grundwasser 
haltend, herausgestellt haben oder durch beson- 
dere Sondirungen noch erweisen sollten. Eine 
Berücksichtigung der öffentlichen Bauinteressen in 
der Organisation der Grundwasserbeobachtungen 
innerhalb dem obenerwähnten immerhin noch be- 
schränkten Umfang dürften die jährlichen Kosten 
von Fr. 1000 leicht auf das Doppelte steigern. 


193 


Natürlich würd nun aber eine solche Be- 
schränkung zu wissenschaftlichen Zwecken nicht 
passen. Zu diesen Letztern rechnen wir vorläufig die 
Erhebung einer vollständigen Grundwasser- 
statistik, wie solche auch andere Hauptstädte jetzt 
immer mehr aufzunehmen pflegen, und zwar diess im 
ganzen Gebiete des Weichbildes. Dann sollten die 
dahin gehörenden Beobachtungen so eingeleitet werden, 
dass alle darauf bezüglichen Zweige der Na. 
turwissenschaften einen Gewinn daraus zögen, d.h. 
es müsste der Organisationsplan so angeordnet 
werden, dass: 

1) die Beobachtungen von einer mehr wissenschaft- 
lichen als von einer bloss praktische und populäre 
Zwecke verfolgenden Behörde aus besorgt würde, 

2) dass der Zusammenhang zwischen den Grund- 
wassererscheinungen mit dem Wechsel der Witterungs- 
verhältnisse und Jahreszeiten, sowie besonders auch 
mit dem Bestand und den Lagerungsverhältnissen des 
Terrains deutlicher aus den Beobachtungen hervorträte, 
und dass wenigstens aus den Beobachtungen der Haupt- 
stationen ersichtlich würde: 

3) die microscopischen und chemischen Eigenschaf- 
ten des Grundwassers (wegen der sich daraus alimen- 
tirenden Brunnen und Söde), 

4) der Kohlensäuregehalt der Luft in der betreffen- 
den Schachttiefe, 

5) die Boden-, Grund- und Wassertemperatur we- 
nigstens an mehreren Extrastationen und 

6) die Stagnation oder Strömung des Grundwassers 
und zwar bei der Letztern wo thunlich auch die Rich- 
tung und die mit der Zeit wechselnde Stärke und Ge- 
schwindigkeit der Strömung. 


—_— 24 — 


Die daherigen Beobachtungen müssten täglich ge- 
macht und in monatlichen graphischen Bülletins, wenig- 
stens mit Angabe der Niederschlagsmenge und Form, 
sowie der Luftemperatur, publizirt und das Ganze unter 
eine gehörige und verantwortliche Leitung gestellt wer- 
den. Ferner sollten einige Hauptstationen von beson- 
derem Interesse mit einem selbst und stündlich re- 
gistrirenden Instrument (Limnigraphen) versehen wer- 
den, wie solche bereits seit längerer Zeit unsere eid- 
senössische Telegraphenwerkstätte für das In- und Aus- 
land sehr billig und in sehr gelungener Ausführung zu 
erstellen pflegt. Diese Instrumente verzeichnen Tag 
und Nacht von selbst und ununterbrochen auf einem 
eingelegten Papierbogen das leiseste Zu- und Ab- 
nehmen der unterirdischen Wasserstände, so dass sich 
mit deren Hülfe der geheimnissvolle Gang der Grund- 
wasserschwankungen beobachten und mit den auf der 
hiesigen Sternwarte bereits eingeführten Witterungs- 
beobachtungen vergleichen liesse. Dass diese Instru- 
mente keine müssige Erfindung sind, beweisen die 
schönen und regelmässigen Aufzeichnungen der von 
uns in verschiedenen Gegenden des In- und Ausiandes 
zu ähnlichen Zwecken empfohlenen Instrumente aus 
der gleichen berühmten Werkstätte. 

Bezüglich der Bodenbeschaffenheit Berns besitzen 
wir bereits ein vorzügliches Material in unserer 
schönen Siadtkarte, in der ausgezeichneten Ar- 
beit unseres verehrten Herrn Prof. Dr. Bachmann 
über den Boden von Bern und durch die grosse Ge- 
fälligkeit unsers Herrn Prof. Dr. Forster, in dessen 
sründlichen meteorologischen Mittheilun- 
sen der Sternwarte über die hiesigen Wind- und Wit- 
terungsverhältnisse, sowie endlich in den höchst inte- 


—_— 23 — 


ressanten Mittheilungen des Hrn. Forstmeister Fank- 
hauser über die forstwissenschaftlichen (me- 
teorol. und phänologischen) Beobachtungen der 
Stadt Bern. Diesen Arbeiten reiht sich noch an: die 
unlänest vorgetragene, so interessante topographische 
Beschreibung Berns durch Hrn. Dr. A. Ziegler. 

Während uns dieses Material über die geoer., to- 
pogr., orogr. und meteorol. Verhältnisse, sowie über 
die Cultur-Beschaffenheit unseres Wohnorts die er- 
wünschten Aufschlüsse gibt, fehlt uns nur noch die 
Kenntniss der unterirdischen Wasserbehälter 
und Wasserzüge unserer Erdscholle. 

Wenn es Länder gibt, die eine jede Ausgabe der 
Detailblätter ihrer ganzen Landeskarte mit einer be- 
sondern statistischen Text-Beilage begleiten, welche 
über die meteorologischen, geologischen und hydrogra- 
phischen Verhältnisse, sowie über die Bodeneulturzu- 
stände und über alle Minen, Heilquellen, Badanstalten, 
über alle grössern Sanitätsanstalten, Industrieetablisse- 
mente u. s. w., die genaueste Auskunft geben, so sollte 
der schweizerischen Bundesstadt nicht zu viel zuge- 
muthet werden, wenn von ihrem Stadtareal und Ge- 
meindebezirk eine etwas genauere und umfassendere 
Statistik über die das Leben ihrer Bevölkerung so 
nahe berührenden Ortsverhältnisse in Anregung ge- 
bracht wird. 

Dass wir unsern Bericht über die bisherigen aller- 
dings sehr elementaren Grundwasserbeobachtungen 
Bern’s nicht ohne einen Seitenblick auf Das abschlies- 
sen, was hierin noch geschehen könnte und unter ander- 
weitiger Mitunterstützung unserer theuern Vaterstadt 
geschehen sollte, möge uns nicht zu hoch angerechnet 
werden. 

Bern. Mittheil. 1875. Nr. 902. 


_— 26 — 


Protokoll 


der 1. Sitzung der Grundwassercommission, Donnerstag 


den 22. Juli 1875. Ku 
Anwesend: sämmtliche Mitglieder, nämlich a)die 
von der bernischen naturforschenden Gesell- 
schaft in die Commission gewählten Herren Professor 
Dr. Forster, Professor Dr. Bachmann, Dr. Valentin, 
Direktor Hasler und Ingenieur Lauterburg, als An- 
tragsteller; b) das vom Staat, resp. vom Sanitäts- 
collegium der Direktion des Innern abgeordnete 
Mitglied: Herr Dr. Ad. Ziegler, c) das von Seiten 
der Stadtbehörden, resp. von der Sanitätskom- 
missiondes G@emeinderathes, abgeordnete Mitglied: 
Herr Dr. Chr. Müller, Apotheker und Stadtrath. 


Die Eröffnung des Verhandlungsgegenstandes er- 


folgte von Seiten des die Versammlung zusammenbe- 


rufenden Initiativmitgliedes Ingenieur Lauterburg: 


welcher die Verhandlungen über folgende Fragen er- 
öffnet. | | | 

1) Ist die weitere Organisation der Grund- 
wasserbeobachtungen, deren Zweck s. Z. der hie- 
sigen Naturforschenden Gesellschaft in dem schriftlichen 
Vortrag des Ingenieurs Lauterburg auseinandergesetzt 
worden war, als wissenschaftlich begründetund 
als Aufgabe der CommissionindemSinnean- 
zuerkennen, dass sie die definitiven Schritte 
beiden zuständigenBehördenzuübernehmen 
habe? | 

2) Welchessinddie geeignetsten Schritte, 
welche die Commission in dieser Angelegen- 
heit zu thun hät; welches sind die Behör- 
den, an welchesich die Commission zunächst 
für Erwirkung eines vorläufig hinreichenden Credites 


— 227 — 


(von Fr. 2000 pro 1876) zu wenden habe und in 
welcher Form hat dieses am Passendsten zu 
geschehen? 

3) Wie weitsollen (wenigstens vorläufig)die ge- 
nannten Beobachtungen ausgedehnt und nach 
welchen Grundsätzensollendieselbenorgani- 
sirt werden? 

Ohne spezielle Anführung der zahlreichen einzelnen 
Voten werden in diesem kurzen Protokoll lediglich 
die Hauptentscheidungen zusammengefasst. Die- 
selben sind folgende: 

Die Frage 1 wird allseitig bejaht und die Ange- 
legenheit der Grundwasserbeobachtungen als des gründ- 
lichen und allseitigen Studiums würdig erachtet; auch 
wurde die Förderung derselben unter Mitwirkung der 
delegirenden Behörden wenigstens von der Mehrheit 
der Anwesenden als eine Initiativfrage der naturfor- 
schenden Gesellschaft anerkannt. 

Frage 2 wird auf den Antrag des Herrn Professor 
Dr. Forster, welcher die Grundwasserbeobachtungen 
in seinem höchstinteressanten Jahresbericht von 1873 
über die meteorologischen Beobachtungen der hiesigen 
Sternwarte bereits als eine Aufgabe des neuzuschaf- 
fenden Telluriums aufgenommen und angeregt.hatte, 
höhern Beschlüssen unvorgreiflich als eine Initiativfrage 
und als ein Pensum dieser neuen wissenschaftlichen 
Anstalt erklärt. Damit ist namentlich auch das heutige 
Präsidium einverstanden, welches mitder Abfassung 
einer daherigen Adresse an die betreffenden Be- 
hörden des Staates und der Stadt!J)im Namen 
der naturforschenden Gesellschaft beauftragt 
wird, deren Ergebniss in einer nächstens einzuberufenden 


') Leider hat die Stadt seither den Antrag abgelehnt. 


— 2283 — 


allgemeinen Versammlung der Gesellschaft mit den ge- | 


eigneten Anträgen vorzubringen ist. 


Die angeregten Beobachtungen sollen nach Ansieht 


der Commission unter angemessener Vermehrung der 
Beobachtungsstationen gegen Weglassung einiger werth- 
los gewordenen ältern Stationen, sowie unter grund- 
sätzlicher, wenn auch nur allmäliger Einführung selbst- 
ständiger Beobachtungsschächte auch vervielfältigt und 
deren regelmässige Mittheilung in einer beliebenden 
AnzahlvonExemplarenjenen Behördenanerboten werden. 
Die Direktion der Beobachtungen ist nach Ansicht der 
Commission als eine besondere Anstalt unter diejenige 
des Telluriums zu stellen. Im Schreiben an die dele- 
girenden Behörden ist der besondere Dienst, welchen 
die Beobachtungen zur Erfüllung ihrer Aufgabe beab- 
sichtigen, näher auseinanderzusetzen, wobei auf den 
Antrag des Herrn Professors Bachmann nicht nur die 
Grundwasserbeobachtungen, sondern das allgemeine 
Studium der Bodenverhältnisse Bern’s zu be- 
tonen sei. 

Zur Frage 3. Die weitere Ausbeutung der vor- 
zuschlagenden Beobachtungen, sowie der einfachen Er- 
hebungen über dis Bodenverhältnisse den mitwirkenden 
Behörden und dem (auf die graphischen Bülletins und 
gedruckten Berichte abonnirenden)Publikum überlassend, 
verzichtet die Anstalt vorläufig auf die vom Präsidium 
ebenfalls angeregte weitere Entwicklung von speziell 
wissenschaftlichen Forschungen, die zur Aufstellung einer 
detaillirtern Generalstatistik der Naturver- 
hältnisse Bern’s dienen können. Dagegen wird dem 
Antrag des Präsidiums auf die versuchsweise Aufstel- 
lung wenigstens einer Limnigraphenstation an besonders 
passender Stelle beigepflichtet. Zur neuen Auswahl 
per Beobachtungsstationen hat Herr Proiessor Dr. Bach- 


— 29 — 


mann, welcher, wie gesagt, über die hiesigen geo- 
logischen Bodenverhältnisse bereits einen gründlichen, 
höchst interessanten Bericht herausgegeben , freund- 
lichst seine Betheiligung zugesagt. 


R) 


nr LIND 


A. Benteli. 


unnnnndn 


Ueber die Fluchtpunktschiene 
in der Perspective, 


(Vorgetragen in der mathem.-physikal. Section den 13, August.) 

Die Centralprojection (Perspective) eines Strahlen- 
bündels (Gerade im Raume durch einen Punkt) auf die 
Bildebene ist ein Strahlenbüschel in der letzteren, dessen 
- Centrum der Schnittpunkt ist des Sehstrahls nach dem 
Centrum des Strahlenbündels mit der Bildebene. Rückt 
das Centrum des darzustellenden Strahlenbündels in’s 
Unendliche, so wird das Strahlenbündel zum Parallel- 
Strahlenbündel und jener Sehstrahl zu einer Parallelen 
dieses Bündels; sein Durchschnitt mit der Bildebene 
heisst Verschwindepunkt des Parallel-Strahlenbündels. 

Bei Perspectiv-Constructionen kömmt es nun häufig 
vor, dass die Verschwindepunkte über die Zeichnungs- 
fläche hinaus zu liegen kommen, es ist dann die Auf- 
sabe zu lösen, Strahlen nach einem unzugänglichen 
Punkt zu ziehen. Im Nachstehenden wird man zunächst 
- wohl das Wesentlichste des bisher über die Lösung 
dieser Aufgabe Bekannten zusammengestellt finden, 
ausserdem aber noch einige neue Constructionen und 
Winke für Beschaffung eines Hülfsinstruments. — In 
sämmtlichen Figuren der zwei Tafeln ist der unzu- 
sängliche Punkt mit V bezeichnet, ferner sind alle 


— 230 — 


punktirten Linien nur zur Erläuterung eingezogen, sie 


werden in den verschiedenen vorkommenden Fällen 
gar nicht gezeichnet. 

In Figur 1 wird die nach V gerichtete Gerade durch 
A mittelst Construction zweier beliebiger, aber unter 
sich ähnlicher Dreiecke ABC und A’B’C erhalten. In 
Fig. 2 findet man die Gerade AV als Schnitt-Punktreihe 
der zwei perspectivischen Strahlenbüschel B(V,H,E,C) 
und E(V,G,B,D). 

Eine weitere Lösung der Aufgabe, die besonders 
bei Künstlern in Uebung steht, ist in Fig. 3 angegeben. 
Man lege zwei parallele Transversalen (die Eine am 
Rande des Zeichnungsbretts) durch die zwei gegebenen 
Richtungsgeraden nach V, theile die zwischen letztern 
liegenden Stücke der Transversalen in je gleiche An- 
zahlen gleicher Theile ein und setze diese Theilungen 
auf den Verlängerungen der Transversalen fort. Eine 
Gerade durch A nach V wird dann gefunden, indem 
man das Lineal so an A hält, dass die beiden Mass- 
stäbe an der nämlichen Stelle durchschnitten werden. 
Diess Verfahren setzt schon einige Gewandtheit im 
Abschätzen voraus, wenn die Resultate nur einiger- 
massen genau ausfallen sollen. 

Bei den bisher angeführten Lösungen waren stets 
zwei Richtungen nach V als gegeben betrachtet; wir 
wollen nun sehen, wie man dieselben gewöhnlich er- 
hält, dabei wird man leicht einsehen, dass in derselben 
einfachen Weise noch beliebig viele solcher Geraden 
nach V erhältlich sind. 

Nehmen wir einen in der Praxis wohl am meisten 
vorkommenden Fall an, suchen wir nämlich die Per- 
spectiven zu den gewöhnlich sehr zahlreichen horizon- 
talen und parallelen Gesimslinien einer Hausfacade, 
wobei das Haus in beliebiger Lage zur Bildebene steht. 


In Fig. 4 sei X eine Sockelecke des Hauses. Diejenige 
Hausseite , auf deren Darstellung weniger Gewicht zu 
legen ist, kanu wohl beinahe immer in solcher Lage 
angenommen werden, dass der Fluchtpunkt W der Ge- 
simslinien noch auf das Zeichnungsbrett zu liegen 
kömmt. Es wird somit nur der Fluchtpunkt V der Ge- 
simslinien der Hauptfacade über die Zeichnungsebene 
hinausfallen, wenn die Augendistanz gross genug ge- 
wählt worden ist. Wir betrachten also bei unserer 
Constructionsanlage als durch vorhergegangene Ueber- 
legung gegeben: Die Punkte X, Hausecke, A Haupt- 
punkt (Fusspunkt der Senkrechten vom Auge O auf die 
Bildebene) und Punkt W, Fluchtpunkt der Gesimslinien 
der rechtseitigen Hausfacade, ferner die Distanz d des 
Auges von der Bildebene und die Augenhöhe, also 
Grundlinie und Horizont. Die Augendistanz d sei zu 
gross, als dass man einfach durch Umlegung von OÖ 
nach O und durch Construction des rechten Winkels 
WOV eine nach V gerichtete Gerade finden könne, so 
wird man nach Professor Seeberger in München auf 
XA einen Punkt A’ wählen, so dass XA’—n.AX, durch 
A’ eine Horizontale ziehen, die W’ gibt, in A’ eine 
Senkrechte errichten, auf derselben die reducirte Augen- 
distanz d’=n.d auftragen nach O’ und auf W’O’ in 
O’ eine Senkrechte errichten, welche die Horizontale 
W’A’ in V’ schneidet. XV’ muss alsdann nach V ge- 
richtet sein, denn es ist sofort einleuchtend, dass Dreieck 
W’VO’ perspectivisch ähnlich liegen muss zu Dreieck 
WOV mit Aehnlichkeitscentrum in X. 

 Obschon es nicht zu unserm Thema gehört, so 
werde doch bei dieser Gelegenheit bemerkt, dass aus 
dem redueirten Dreieck W’O’V’ sehr leicht auf in Fig. 4 
angedeutete Weise die Theilpunkte T* , für die Hori- 


_— 32 — 


zontallinien der rechtseitigen Facade, und T”, für die- 
jenigen der linkseitigen Facade erhalten werden; ebenso 
der Diagonalpunkt D. T” und T” sind übrigens nicht 
nur Theilpunkte für die betreffenden Horizontallinien, 
sondern auch Centra collinearer Systeme. T” ist z. B. 
Centrum der Collineation, in welcher die Perspective 
der Zeichnung in der linkseitigen Hausfacade steht zu 
der Umklappung der Letzteren in die Bildebene, die 
Senkrechte durch X ist die Collineationsaxe etc. 

Der Horizont ist eine zweite nach V gerichtete 
Gerade, die vorher angegebenen Verfahren können 
demnach jetzt angewendet werden, um weitere nach 
V gerichtete Gerade zu erhalten, einfacher kömmt man 
aber auf folgende Weise zum Ziel. Soll z. B. von Y 
eine Gerade nach V gezogen werden, so verbinde man 
Y mit X und etwa mit A, ziehe A’Y’ parallel AY und 
durch Y eine Parallele zu Y’V’, so ist diess die ge- 
suchte Gerade. Ueberhaupt werden wir jetzt nach V 
gerichtete Gerade leicht bekommen als Parallele zu 
den verwandten Geraden durch V’ in der perspectivisch 
ähnlichen Figur. \ | | 

Hat das darzustellende Parallelstrahlenbündel eine 
beliebige Richtung im Raume, so ist der Horizont na- 
türlich nicht mehr nach V gerichtet, es lassen sich 
aber die nach V gerichteten Perspectiven ebenso leicht 
finden, wie im vorhergehenden Beispiel. Fig. 5 zeigt 
eine solche Construction, wo V die Bedeutung des 
Verschwindepunktes paralleler Lichtstrahlen angenom- 
men hat; A ist dort das Aehnlichkeitscentrum. Für 
eine andere Bestimmung der Richtung des Parallel- 
strahlenbündels hat Dr. H. Hertzer in seinem ausge- 
gezeichneten Werkchen „Die geometrischen Grund- 
prineipien der Perspective* eine dem Wesentlichen 
nach ganz gleiche Construction angegeben. 


Na 


Die vorliegende Aufgabe kann also immer auf dem 
Wege einer geometrischen Construction und ohne Hülfs- 
instrument gelöst werden. Wenn aber, wie das bei 
der perspectivischen Darstellung architeetonischer Gegen- 
stände beinahe immer der Fall ist, eine grosse Menge 
von Geraden nach einem unzugänglichen V zu ziehen 
sind, so wird auch die einfachste geometrische Hülfs- 
construction lästig und wir greifen gerne zu geeigneten 
Hülfsinstrumenten. Erwähnen wir zuerst die im Jahr 
1865 bekannt gewordene Fluchtpunktschiene von W. 
 Streckfuss!), welches aus 3 übereinander liegenden, 
um eine Axe in © (Fig. &) drehbaren flachen Linealen 
besteht. Mittelsf einer Schraubenmutter lassen sich die 
3 Lineale in jeder beliebigen Stellung einander gegen- 
über feststellen. Wesentlich ist dabei, dass die Axe © 
im Schnitte der 3 Linealkanten steht. Bei der Anwen- 
dung stützt man sich darauf, dass Peripheriewinkel über 
gleichen Bogen gleich gross sind und also umgekehrt, 
gleich grosse Peripheriewinkel auf gleich grossen Bogen 
stehen oder bei gleich grossen Winkeln über einen 
Kreisbogen ihre Scheitel auf der Kreisperipherie liegen 
müssen. In Fig. 4 sieht man somit gleich ein, dass 
das in Richtung CV eingestellte Lineal stets nah V ge- 
richtet bleiben wird, wenn die 2 anderen Lineale an 
den 2 in den Peripheriepunkten N; und N; eingesteckten 
Stiften oder Nadeln gleiten. Zur Einstellung des In- 
strumentes brauchen wir nur 3 Punkte N, CN, zu 
eonstruiren, die mit V auf einem Kreise liegen, und 
ferner eine Richtung von einem der 3 Punkte, etwa 
von C, nach V zu kennen. Das unterste Lineal stellen 
wir auf letztere Richtung so, dass die Drehaxe auf © 


1) Nach Dr. Hertzer ist dies Instrument schon 40 Jahre früher 
von John Faray construirt worden. 


Bern. Mittheil. 1375. Nr. 903. 


— 24 — 


zu liegen kömmt, und die beiden oberen Lineale werden 
mit den durch GC gehenden Kanten an die inN, und N, 
stehenden Nadeln angelegt. 

Die Forderung der 3 Punkte, N, CN, und der einen 
Richtung nach V lässt nun natürlich eine Menge ver- 
schiedener geometrischer Constructionen zu. In einer 
Abhandlung von Dr. Scholz in Berlin über die Flucht- 
punktschiene wird eine Construction vorgeschlagen, die 
in Fig. 6 angegeben ist. Die Richtungen h und g nach 
dem auf dem Horizonte liegenden unzugänglichen Flucht- 
punkte V seien gegeben, so wählt man die Nadelpunkte 
N, N, am besten am Brettrande auf einer Senkrechten 
zu g, verbindet dann den Fusspunkt A dieser Senk- 
rechten auf g mit dem Fusspunkte der Senkrechten von 
N, auf h und zieht durch N, eine Parallele zu A B bis 
C auf h, so ist der 3. Kreispunkt, wo die Drehaxe des 
Instrumentes hinkommen soll, gefunden, denn A und 
B liegen natürlich in einem Kreise durch N, und V, 
VB 522AXD 
ND BD 


al80,.V1:D., BD —- AN. , N,D oder diess 


N,D 
ist = 75 , somit VD.CD=N,D.N,D d. h. N,N, und VC 


figuriren als Sekanten des Kreises durch VN,CN,. — 
Selbstverständlich ist dabei nicht nothwendig, dass 
N,N,; Lg, wennnur < VAN =<VBN.— 

Am einfachsten ist wohl die Construction in Fig. 7. 
Von einem Punkte der nach V gehenden Richtung g 
errichtet man eine Senkrechte bis C auf h und con- 
struirt den zu N, in Bezug auf h symmetrischen Punkt 
N,, so kann das Instrument eingestellt werden. Diese 
Construction hat noch einen besondern Vorzug, da 
wegen der gleichen Entfernung des Punktes V von den 
beiden Nadelpunkten N, und N, der durch die Nadeln 


— 3 — 


verursachte Fehler auf Null reduzirt wird. In oben 
angeführter Abhandlung hat nämlich Herr Dr. Scholz 
die Grösse des möglichen Fehlers bestimmt, der in 
Folge der Anwendung der Nadeln sich einschleicht, 
weil die Lineale nicht an die Punkte N, und N, selbst, 
sondern an kleine, gleich angenommene Kreise um 
diese Punkte tangirend angelegt werden. Er fand 

Sin dd) = —— wo (Fig. 8.) %' den Winkel 
bezeichnet, den die durch A und V gelegte Gerade mit 
dem Horizonte bildet d den Winkel, den die durch die. 
Fluchtpunktschiene bestimmte Gerade mit dem Hori- 
zonte bildet; r bedeutet den Radius der für beide Punkte 
N, und N, gleich dick angenommenen Nadeln, & die 
Differenz der Entfernungen N,V und N,V, | die Entier- 
nung AV undp-+ gq endlich die Entfernung N,N,. Für 
die in Bezug auf den Horizont (Fig. 7) symmetrischen 
Punkte N, und N, ist aber ö=0, also die fehlerhafte 
Abweichung wW—-Y=0. 

Selbstverständlich kann man mit der Fluchtpunkt- 
schiene nur Gerade nach V ziehen innerhalb der Zone 
zwischen h und g und in einer ebenso grossen Zone 
über dem Horizont. Werden Gerade nach V weiter 
oberhalb oder unterhalb gewünscht, so können wir auf 
verschiedene Arten vorgehen. 

a. Wollen wir den Vortheil beibehalten, dass d, also 
die fehlerhafte Abweichung w’—b = 0, so können wir 
wie in Fig. 4 eine vom Horizonte weiter entfernte Ge- 
rade g nach V suchen und in gleicher Weise die in 
Bezug auf den Horizont symmetrischen Punkte N, undN, 
construiren. Man kann aber auch in der Senkrechten 
N, und N, zwei weiter vom Horizonte entfernte, aber 
ebenfalls zum letzteren symmetrische Punkte ohne Weiters 
annehmen, die Nadeln dort einstecken (wir nennen 


— 236° — 


diese Punkte jetzt N, und N,) und den Punkt © suchen, ; 
wo die Drehaxe der Fluchtpunktschiene jetzt hinkommen 
muss. Letzteres geschieht in folgender Weise: (Fig. 9.) 
Durch N, ziehe man N, E parallel AB, schlage um D 
mit DE einen Kreisbogen, bringe die nämliche Distanz 
DE von B auf den Kreisbogen nach F und von dort 
beidseitig nach G und H, so liegt der gesuchte Punkt 
C am Schnittpunkt der Geraden GH mit dem Horizont 


h, denn: 
N,D’=VD.DC N,D?. DB.  N,DDBE 
AD yD.DB | an ae 
setzen wir dies = DE’, so ist 

N,D.D 
DEI = — ei durch obige Parallele N,E construirt. 


AD 
Durch die obigen Kreisbogen erhalten wir ferner aus 
DB und der mittleren Proportionalen DE die 3. Pro- 
portionale DC, wie leicht aus den ähnlichen Dreiecken 
DBF und DCF folgt. 

b. Sehen wir ab von dem durch die Stifte verur- 
sachten Fehler, so köunen wir auf derjenigen Seite, 
wo es nöthig wird (oben oder unten) einen weiteren 
Punkt N, des Kreises durch VN,N, © in verschiedener 
Weise finden. 

a. In Fig. 10 ist auf Mitte der Geraden N, © eine 
Senkrechte errichtet, welche N, C in D schneidet; man 
hat dann nur DN, auf Richtung DN, nach N, aufzu- 
tragen und die Nadel von N, nach N, zu bringen oder 
man könnte N, auch als symmetrischen Punkt zu N,, in 
Bezug auf obige Senkrechte, finden. — DC.DN,— DN.. 
DN,,nach Construction ist DE=DN,,‚alsoauchDN,=DN;. 
— Würde N, nicht passen oder über das Brett zu liegen : 
kommen, so könnte man leicht nach D'C.D!N, =DI!N.. 
D'N, einen anderen Punkt N, des Kreises finden. 


— 2370 — 


8. Wünschten wir, den Punkt N, auf einer anderen, 
gegebenen Senkrechten zu h zu erhalten, so wäre die 
Construction in Fig. 11 auszuführen. 

Mittelst der schon in Fig. 8 angewandten Construc- 
tion finden wir in CD die mittlere Proportionale zwi- 
schen CA und CB, in D errichten wir eine Senkrechte 
auf h bis zum Schnitt E mit CN, und bringen schliess- 
lich die Distanz CE von C auf die gegebene Senk- 
rechte nach N;. 


CN,?’=CA.CV CN2— cpENr’_OB.CA.CN/’ _CD".CN, 
Br eRevi nn OR. ARTE 
1 
| En, wo CD = mittlere Proportionale 


zwischen CB und CA. Will man gleich von vorne herein 
von dem durch die Nadeln verursachten Fehler ab- 
sehen, so erscheint die Anwendung der zuerst ange- 
gebenen Construction in Fig. 6 ziemlich praktisch. nur 
kann unter Umständen der Punkt C etwas zu weit in 
die Zeichnung hinein zu liegen kommen. Es ist eben 
gut, wenn man sich in verschiedenen Fällen zu helfen 
weiss, darum mag es nicht ohne Werth sein, oben mit- 
setheilte Constructionen , denen ohne Zweifel noch 
Weitere beizufügen wären, zu kennen. ! 

Zum Schlusse sei noch die Rede von einigen zweck- 
mässigen Abänderungen der Streckfuss’schen Flucht- 
punktschiene. 

Da die drei Lineale über einander liegen, so wird 
die anfängliche Einstellung sowohl als auch die ganze 
Handhabung des Instruments etwas unsicher; jedenfalls 
leidet die Genauigkeit dadurch nicht unbedeutend. 

In den Troschel’schen Monatsblättern zur Förderung 
des Zeichnungsunterrichtes an Schulen finden wir von 
Hube in Greifswald eine Abänderung 'vorgeschlagen, 


— 233 — 


bei welcher obiger Uebelstand wegfällt. Hube will Re 
(s. Fig. 12) die beiden unteren Lineale mit besonderen 


metallenen Charnierstücken von halber Linealdicke ver- 


sehen, die in die Lineale eingelassen werden; beim 


dritten Lineal wird das Charnierstück aufgeschraubt, 
so dass also alle 3 Lineale mit der unteren Fläche in die- 
selbe Ebene (Zeichnungsebene) reichen. Damit über- 
.diess dasselbe Instrument bequem für einen rechtseitigen 
und für einen linkseitigen Fluchtpunkt zu gebrauchen 
sei, bringt Hube beim dritten Lineal auf beiden Seiten 
Charnierstücke an, man hat alsdann nur das eine Mai 
das eine Ende, das andere Mal das andere Ende auf- 
zuschrauben. 

Ein so abgeändertes Instrument würde allerdings 
schon ziemlich theurer ausfallen als der einfachere 
Streckfuss’sche Apparat mit den drei über einander 
liegenden hölzernen Linealen. Kömmt man aber nur 
selten in den Fall, perspectivische Constructionen aus- 
zuführen, so wird man sich gerne helfen, ohne einen 


$ 


kostspieligen Apparat anschaffen zu müssen ; dann möge 


man sich eben der zuerst angegebenen geometrischen 


Constructionen bedienen oder sich an das von Hube vor- 


seschlagene Verfahren halten, die Fluchtpunktschiene 
durch ein entsprechend geschnittenes Cartonstück (Fig. 
13) zu ersetzen. 

Eine andere Abänderung der Streckfuss’sehen Flucht- 
punktschiene wäre endlich folgende (Fig. 14.): . 

Da der Winkel zwischen zwei der drei Lineal- 
kanten constant bleiben kann, etwa = 90°, so lassen 


sich die zwei ersten Lineale durch die Katheten eines . 


srossen rechtwinklisen Zeichnendreiecks repräsentiren, 
deren Begrenzungsebenen also zusammenfallen. Beim 
Scheitel des rechten Winkels wird ein metallenes Axen- 


Tl 
A 


— 2339 — 


stück aufgeschraubt, dessen Unterfläche mit der unteren 
Dreieckfläche bündig sein muss. ' Ueber die Drehaxe 
schiebt man das Charnierstück des dritten beweglichen 
Lineals, welch’ letzteres mit der Unterfläche in die 
Zeichnungsebene reicht. Mittelst der Schraubenmutter 
lässt sich das dritte Lineal in jeder Lage feststellen. 
Natürlich muss das Zeichnendreieck am Scheitel des 
rechten Winkels eine kleine, der Drehaxe entsprechende 
viertelkreisförmige Aushöhlung, ferner einen dem Axen- 
blatt entsprechenden Einschnitt auf der Unterfläche und 
zwei kleine Löcher für die Befestigungsschrauben des 
Axenstücks erhalten, was aber Alles nicht hindert, das 
Dreieck nach abgeschraubtem Axenstück zu den ge- 
wöhnlichen Zwecken des Zeichnens zu verwenden. — 
Von Vortheil wäre bei all’ diesen Apparaten eine hohle 
Drehaxe, damit der Punkt C der Zeichnung, über wel- 
chen man die Drehaxe zu stellen hat. sichtbar würde, 
dadurch würde die genaue Einstellung der Fluchtpunkt- 
schiene wesentlich erleichtert. 

In Fig. 14 sind die Nadelpunkte N, und N, in ähn- 
licher Weise eonstruirt worden wie in Fig. 10, N,CN, 
erscheinen dabei als Punkte des Halbkreises über dem 
Durchmesser N!V. 


mA IN. 


Adolf Ott. 


| Ueber druck 
speziell photograph. Schnellpressendruck. 


Vorgetragen in der Sitzung vom 11. Dezember 1875. 


ununnrinnnnnnnn 


Die Haupigrundzüge des Lichtdrucks verdankt man 
den Franzosen Poitevin und Tessi& de Mothay. An seiner 


— 240 — 


weitern Ausbildung und Vervollkommnung arbeitete 
namentlich Albert in München, daher man das Ver- 
fahren auch Albertypie nennt. 

Zur nähern Beschreibung desselben seien folgende 
Thatsachen vorausgeschickt: Leim oder Gelatine mit 
chromsaurem Kali oder Chromalaun gemischt wird im 
Lichte unauflöslich. Bedeckt man z. B. eine Stahlplatte 
im Dunkeln mit einer solchen Chromgelatinelösung und 
belichtet sie dann unter einer Zeichnung oder einem 
photographischen Glas-Positiv, so werden alle weissen, 
d.i. die vom Licht getroffenen Stellen unauflöslich, wäh- 
rend die schwarzen Striche löslich bleiben. Wäscht 
man eine solche Platte im Dunkeln mit warmem Was- 
ser, so wird das Metall überall da blossgelegt, wo die 
Striche der Zeichnung den Leim geschützt hatten. Durch 
Aufgiessen einer Säure erhält man sofort eine ver- 
tiefte, geätzte Zeichnung im Metall, welche sich wie 
eine mit dem Grabstichel hergestellte Zeichnung ab- 
drucken lässt. Diess ist mit kurzen Worten Fox’s 
Stahldruckprocess, aus dem sich nebst dem 
Lichtdruck mehrere andere, in neuerer Zeit sehr wichtig 
sewordene Verfahren, wie der Relief- und Pigment- 
druck entwickelt haben. 

Die Erfindung des Lichtdrucks beruht nun auf der 
Thatsache, dass eine dem Licht ausgesetzte Leim- 
chromätschicht die Fähigkeit besitzt, an den belich- 
teten Stellen fette Schwärze anzuziehen und fest- 
zuhalten. Ueberzieht man eine Glasplatte im Dunkeln 
mit der erwähnten Mischung, bedeckt sie wenn trocken 
auf der Vorderseite mit einem Negativ und setzt sie 
dem Lichte aus, so erhält man ein schwach grünliches 
Bild. Dieses Bild wird zur Entfernung des Chrom- 
salzes gewaschen, getrocknet, hernach miteinem feuchten 


EINE u. 


Schwamm überfahren und nach Lithographenart mit 
einer Lederwalze eingeschwärzt. Man erhält so, wenn 
diese Manipulation gehörig ausgeführt worden ist, ein 
kräftiges Bild, wovon man hunderte, ja tausende von 
Abdrücken herstellen kann. Diess die Grundzüge des 
Lichtdrucks oder der Albertypie. So einfach wie hier 
beschrieben ist nun freilich die Sache in der Praxis 
nicht. Je nach der Temperatur muss die Chromgela- 
tineschicht verschieden bereitet werden, vom Trocknen 
der Platte hängt ebenfalls vieles ab, dann erfordert das 
Einwalzen und Auftragen der Farben einen geschickten 
Drucker, der nur in einer Lichtdruckanstalt selbst ge- 
bildet werden kann u. s. w. Die Abdrücke selbst, na- 
mentlich diejenigen von Albert und Obernetter, kommen 
an Schönheit den gewöhnlichen Photographien fast gleich 
und werden von Laien in der Regel für Silberdrucke 
sehalten, obwohl sie gegen diese in Bezug auf Gleich- 
förmigkeit der Halbtöne und Schönheit der Lichter zu- 
rückstehen. Dagegen empfiehlt sich der Lichtdruck 
besonders für die Massenanfertigung. Wir finden ihn 
daher speziell in Anwendung für Bildbeilagen für Bücher 
und Zeitschriften, zur Wiedergabe von Bleistift- und 
Kreidezeichnungen (Cartons), Albums, Musterkarten 
u.8s. w. Während bis vor Kurzem Lichtdrucke nur per 
Handpresse hergestellt werden konnten, is es den Herren 
Brauneck und Maier in Mainz (Gartenfeld, Haupt- 
weg 4) nun gelungen, auch die Schnellpresse zur Ver- 
vielfältigung von Abzügen dieser Art dienstbar zu 
machen, und zwar ist man im Stande, mit dem neuen 
Verfahren nicht allein mehr Abdrücke zu erzielen, als 
10 Drucker auf der Handpresse, sondern es erscheinen 
dieselben auch gleichmässig schön, mag die Auflage 
noch so gross sein. Letzteres ist aber beim Hand- 
Bern, Mittheil. 1875. Nr. 904. 


— 22 — 


pressendruck keineswegs der Fall. (Der Vortragende 
weisst eine grössere Anzahl prachtvoll ausgeführter 

Lichtdrucke aus genannter Anstalt vor, welche allge- 
mein die Bewunderung der Anwesenden erregen.) Wie 
ich mich im Etablissement der Erfinder selbst überzeugt 
habe, ist man im Stande, von einer einzigen Platte 
täglich 20,000—40,000 Abzüge anzufertigen und zwar mit 
einer Gleichförmiskeit, welche wirklich Erstaunen erregt. 
Nachdem die genannten Herren bereits eine grössere 
Anzahl Cartons berühmter Meister vervielfältigt haben, 
sind sie gegenwärtig damit beschäftigt, die interessante- 
sten Objekte der kürzlich geschlossenen kunstgewerb- 
lichen Ausstellung in Frankfurt a. M. in grossem Format 
herauszugeben und zwar werden die betreffenden Blätter 
infolge ihrer billigen und raschen Herstellungsweise, 
nunmehr Kreisen zugänglich sein, in die sie früher nicht 
zu dringen vermochten. Die ersten Autoritäten auf dem 
Gebiete der Photographie haben sich über die betref- 
fende Erfindung auf’s Günstigste ausgesprochen, auch 
ist dieselbe auf der Brüsseler photographischen Aus- 
stellung bereits prämirt worden und hat überhaupt nicht 
verfehlt, überall, wo sie zur nähern Kenntniss gelangte, 
das grösste Interesse wachzurufen. Neben der Kunst wird 
sie aber auch der Naturwissenschaft und der Technik 
bedeutende Dienste zu leisten vermögen, indem man 
durch sie illustrirte Werke nunmehr zu viel billigerm 
Preise wird herstellen können. 

Blicken wir zurück auf die Entwickelung der Photo- 
graphie, deren neueste Errungenschaft Sie eben vor 
Augen haben, so müssen wir unwillkürlich von Be- 
wunderung erfüllt werden. Zwar gibt es noch immer 
Leute, wie Vogel in seinem trefflichen Werke: „Die 
chemischen Wirkungen des Lichtes“, sehr gut bemerkt, 


lg 7 ya 


welche heftig gegen den grossartigen Aufschwung der 
Photographie eifern, „wie einst die Idealisten unter den 
Touristen gegen die Einführung der Eisenbahnen eifer- 
ten, weil dadurch dem Reisen seine Poesie geraubt 
würde. Diese Leute hatten von ihrem Standpunkt aus 
Recht, haben jedoch die Einführung der Eisenbahnen 
nicht aufhalten können, und wenn durch die letztern 
das Reisen weniger poetisch geworden ist, so haben 
sie doch den Vortheil, dem Unbemittelten, der früher 
gar nicht an’s Reisen denken durfte, einen Ausflug zu 
gestatten und dadurch Gelegenheit zu geben, seine 
Länder- und Menschenkenntniss zu bereichern und seine 
Gesundheit zu stärken. Aehnliches leistet die Photo- 
sraphie dem Unbemittelten im Gebiete der Kunst. Ge- 
mälde, deren Anschaffung nur dem Begüterten möglich 
ist, gelangten früher nur auf dem langsamen und kost- 
spieligen Wege des Stichs zur allgemeinen Kenntniss 
und auch diese blieb auf den kleinen Kreis bemittelter 
Sammler beschränkt. Jetzt bringt die Photographie mit 
Blitzesschnelle die neuesten Kunstschöpfungen in treuen 
Abbildungen für einen billigen Preis in den Besitz Aller. 
Ihr Abbild ist nicht so künstlerisch, wie das des Stechers, 
aber es genügt, um das Neue rasch zur allgemeinen 
Kenntniss zu bringen. Der später folgende Stich behält 
trotzdem seinen Werth.“ 


RER 


Verzeichniss der Mitglieder 


der 


Bernischen naturforschenden Gesellschaft. 


(Am Schluss des Jahres 1875.) 


Herr Prof. Dr. L. Fischer, Präsident vom 1. Mai 1875 


oo pww- 


SU -ES 


bis 1. Mai 1876. 
Dr. R. Henzi, Sekretär seit 1860. 


B. Studer, Sohn, Apotheker, Kassier seit 1875. 
J. Koch, Oberbibliothekar, Correspond. seit 1864. 
Langhans, Unterbibliothekar seit 1873. 
Herr Kinritten. 
. Albrecht, Arzt i. d. Loraine, Bern .. (10m 
Bachmann, J., Dr., Prof. d. Nat.-Wiss. (1-63) 
Bachmann, Bd., Präsident der Gew.-Halle. (1872) 
Bänziger, 1. ‚J. , Rentier : .. (HS 
. Balsiger, Gottlieb, Notar, in Bern . .., (1828 
Bay, Rud., Tuchfabrikant 2 lee 
. Benoit, Friedr. Alb., Rentier . i . Cl8E2 
,Denoit,.... Dr, juris { . . . (1872) 
Benteli, Notar ! N ... (1888) 
. Benteli, A. Lehr. d. Geometrie a. d.K. Bi; a 
. Benteli, Rud. ‚ Quartieraufseher . 1872 
. Beetsch en, Klavierhändler in Bern . .. 
.Bion,.V. Th., eidg. Postdirektion . OR 
Blösch, Dr: phil., von Biel RR: De 
. Boss, Chr., Lehrer d. städt. Elementarsch. (1874 


. Brügger- Lutstorf, 'gew. Lehrer 
. Brunner, Alb. , Apotheker 


I y Bonstetten, Aug., Dr. phil... a 
. Bourgeois, E., DE. Arzt in Bern . i st 


1872| 
186* 


. Favrot, Alex. , Lehrer der Kantonsschule 
EV: Fellenberg, Edm., Grossrath . :n.(1861) 
. Fetscherin, Frz., Schlossermeister, Bern (1872) 


— 2145 — 


Herr 
. Brunner, C., Telegraphendirektor in Wien (1846 
; Brnnner, Ed., Förster, von u. in Bern . eiR7a 
. Brunner- Fischer, A., Handelsmann . (1872) 
“Büchi, Fr., Optiker in Bern . .. (1874) 
. v. Büren, O., Oberst., Gem.-Präsid. v. Bern (1873) 
Burki, Fr.. Stadtrath . . (1856) 
. Buss, Ww.A. ‚ Ingenieur in Magdeburg .. (1872) 
: Cherbuliez, Dr., Direktor, Mülhausen Fıs61 
: Christeller, Dr. med., Arzt in Bern N ISTO 
. Christener, Dr. med., Arzt in Bern K8n) 
. Coaz, eidgenössischer Forstinspector . (1875) 
. Conrad, Fr., Dr., Arzt in Bern . .. (1872) 


. Corradi, Ferd., Zeichn.-Lehr. d. Kant.-Sch. (1868) 
. Cramer, Gottl., Arzt in Biel ' 
. Dähler, C., Architekt in Bern . ' 1872) 
. Degen, Lehrer d. Naturgeschichte, Burgdorf ' 
. Demme, R., Prof u. Dr., Arzt a. Kinderspital (1873) 


1854) 
1873) 


. Demler, Rob., Buchhalter der Volksbank 1873) 
| Denzler, Heinr. „ Ingenieur in Bern . (1872) 
. Dor, Dr. u. Prof. d. Augenheilkunde in Bern (1868) 
: Ducommun, J. C., Redactor . (1871) 
. Durheim, C. ‚ Photograph .. (1872) 
"Dutoit, Dr. med.., Arztin Bern . . (1867) 


} Edinger, Fradr., Lehrer d. Kantonsschule . (1872) 
> Bmmert,Ü. ‚ Dr. u. Prof. d. Staats-Mediein (1870) 
. Emmert, E.. Dr. med., Arzt in Bern 171870) 
. Eng elmann, Apotheker I (1874) 
. Eschbacher, 0. Direkt. d. Elementarschule (1872 
. Eschbacher, ; G; Lehrer d. Elementarschule (187% 
. Escher, eidgen. Münzdirektor . a 
Fankhauser, J., Lehr. d. Naturgesch., K.-Sch. Kara 


1872) 


2 Fetscherin, Friedr. ‚ Dr., Direct. in St. Urban (1872) 
. Fischer, L. ‚Dr., Prof. der Botanik . .. (1852) 
. Flü ckiger, "Arnold, Ingenieur . 201872) 
. Forster, A., Dr. ‚ Prof. d. Physik a.d. Hochsch. (1866) 
Forster, Erich, stud. phil. iu Bern 01879) 
. Fränz el, Oscar, Droguist 1872) 
Frey, Aus. AB Telegraphendirektor, Bern (1872) 


. Frote, E., Ingenieur in St. Immer . .. (1850) 


— 46 — 

Herr | 
62. Fueter-Lauterburg, G., Kaufmann . (1872) 
63. Ganguillet, Oberingenieur \ (1860) 
64. Gauchat, H., Lehr.d. franz. Spr., Mädchsch. en 
65. Gibolet, "Vietor, in Neuenstadt N (1844 
66. Graf, HB. Lehrer der Lerberschule .. VOISGR 
67. Gressly, Alb., Maschinen-Ingenieur . (1872) 
68. Gosset, Philipp, Ingenieur . (1865) 
69. Gruner, J.R. ‚Entomolog, Sigrist a. Münster. (1872) 
70. Grünig, Oberlehrer in der Lorraine. 12.184139 
71. Grürine, C., Zuckerbäcker . $ i Can | 
72. Guthnik, gewes. Apotheker . Ä .. . (1889 
73. Haaf, C., Droguist in Bern . (1890) 
74. Haller, R. Friedr., Buchdrucker . N 1871 
75. Haller, Paul, Stadtrath . BR 
76. Hartmann, Dr. ,‚ Prosector, Thierarzneisch. (1372 
ML: Hartmann, Oskar, Dr. phil. in-Bern | ... (Aazs 
18., Hasler. G. Dr. phil., Dir.d. eidg. Tel. Wkst. C186ı 
79. Hausmann-Zollikofer, D., Handelsmann (1872 
80. Hegg, Apotheker, Bern . 2. (US EA 
81. Heller, J. H., Kaufmann . .. "KB 
82. Henzi, 'Friedr. ‚ Ingenieur des mines i 18551) 
83. Henzi, R., Med. Dr. , Spitalarzt No 
94. Hermann, F. , Mechaniker ... (1861) 
85. Hieppe, W., "Assist., phys. Kabinet. . (1874) 
86. Hipp, Direkt. d. neuenb. Tel.-Werkst. . 1g0a) 
87. Höhn, Edm., Adj. d. eidg. NDETEDEN Se ne (1872) 
88. Hopf, 7. IX. Art . (1854) 
89. Hörnine, C. Ad. , Kaufmann .... (18029 
90. Jäggi, Friedr., Notar x 1864) 
91. Jenner, RB. ‚ Entomolog, Stadtbibl. Bern 1870 
92. Jenzer, E., Lehrerd. Physik, Kantonssch. (1862 
93. Jenzer, 1. J., Schulvorcteher, DRS In (1874) 
94. Joneli- Mory, in Habstetten . (1872 
95. Jonquiere, Dr. u. Prof. der Medizin «(1853 
96. Joss,J. ‚ Lehrer am evangelischen Seminar (1872 
97. Jourowski, Assist. a. chem. Lab. ‚ Bern 1875 
93. Isenschmidt, M., Stud. phil . ; 1871 
499. Kernen, Rud., von Höchstetten, in Bern (1853 
100. Kesselring, H. , Lehrer der Gewerbeschule (1870 
IN Kirchhotr, Musikalienhändler, Bern (Kae 
102. Koch, Lehrer d. Mathem. an d. Realschule (1853 
103. Kocher, Dr., Prof.d. Chirurg. Hochsch. Bern (1872 


— 47 — 


Herr 


104. Kopp, Jak., Lehrer am evangel. Seminar 1872) 
105. Körber, H., Buchhändler, Bern 1872) 
106. König, Emil, Dr., Arzt in Bern „2 1872) 
107. König, Rud., Architekt in Bern : et) 
108. Koller, G., Ingenieur 5.2182} 
109. Kraft, Alex., Besitzer des Bernerhofs . (1872) 
110. Krähenbühl, Pfarrer in Beatenberg (1869) 
111. Kuhn, Fr., Pfarrer in Affoltern .. (1841) 
112. Kümmerli, G., Lithograph . . 1872) 
113. Kümmerli, Photograph { 1872) 
114. Küpfer, Lehrer im Pensionat Hofwyl ; 1848) 
115. Küpfer-Miescher, gew.Kant. Oil feldürzt (187% 
BB. Künfer, Fr., Med: Dr... s . (1853) 
i1t. Kurz, L. ‚ Reg. -Rath, in Bern . BEN DES P- 
118. Kutter, Ingenieur i in Bern 1000 
119. Langhans, Kr), Lehr. d. Geogr., Kant.-Sch. (1872) 
120. Lanz, Med. Dr. in Biel . 1856 
121. Lanz- Strähl, J.F.,'Rentier'. 1856 
122. Lenz, Gottf. Ferd., Rentier, Oranienburg (1875 
123. Lauterbure, Re. Ingenieur i 1% LS 
124. Lauterburg, Gottl., “Arzt in Gerzensce . (1853) 
125. Liebi, G., eidg. Oberst . x 31872) 
126. Lindt, Franz, Ingen. ‚vonu.inBern . (1870) 
127. Lindt, Paul, Fürsprecher 2 1872) 
128. Lindt, R. , Apotheker : Ä (1810) 
129. Lindt, wilh. ‚Med. Dr. ... (1854) 
130. Lüts che, Lehrer an der Lerberschule, Bern (1872) 
131. Locher- Buss, Karl, Negotiant & 1572) 
132. Marti, Ad. ‚Dr., Arzt in Bern . ; 1872) 
133. Manuel, N. F. ‚eidgen. Bundeskanzlei . (1872) 
134. deSt. Martial, A., internat. Tel.-Direktion (1872) 
135. May-v. Werdt, Rentier . 2. (1802 
136. Meyer- Brunner, A., eidgen. Zolldireetor (1872) 
194. Meyer, J., eidg, Oberst . ..27(1872) 
138. Metzdorf, Dr. Prof. a. d. Thierarzneischule (1870) 
139. Müller, Dr. ‚Apotheker . ; ... (1844) 
140. v .Mutach, Alfr., in Riedburg . h .. (1865) 
141. Müllhaupt, Kupferst. a. eidg. top. Bureau (1865) 
142. Müllhaupt,. Fried. ‚ Geograph . ....(1872) 
143. Munsch, Georg, Zahnarzt in Bern . (1874) 
144. Nencki, "Mare, Prof. am pathol. Inst. . (1875) 
145. Neuhaus, Carl, Med. Dr. inBiel . .. (1854) 


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—_— 143 — 
Herr 
146. Neukomm, Eug., Negot. I (187) 
147. v. Niederhäusern, Prof., Thierarz.-Sch. (1872 
148. Niggeler, L. , Turnlehrer .  KEOe 
149. Niehans- Müller, Dr. med., Arzt in ı Bern (1870 
150. Niehans, Paul, Dr. med. (1873 
151. Ossw ald, F. ‚ Besitzer des Hotel Bellevue (1872 
152. Otz, Dr.  Arzti in Münchenbuchsee . £ 1870 
153. Pedrazzi, Fumiste, in Bern . 1872 
154. Perrenoud, Paul, Staatsapotheker . A Is) 
455. Berty., Dr. u. Prof. der Naturwissenschaften (1840 
156. Peyer, Dr. phil., Zahnarzt i i 1863) 
157. Pezolt, Lehr. d. 'Mathemat., Kantonsschule ae 
158. Pfister, H., Mechaniker . AO 
159. Probst, "Mechaniker ! . 1 (EBEN 
160. Probst-Dünki, Baumeister . (18059 
161. Pütz, Dr., Prof. an der Thierarzneischule (1870) 
162. Quiquerez, A., Ingenieur in Del&mont . (1853) 
163. Rätzer, Aug,, Pfarrerin Siselen '.. 5 ML 
164. Reissmann, P., Kaufmann . . (1872 
165. Renaud, Jul. ‚ Fürsprecher . SL 
166. Reymond, M. „ Redactor des Intellieenzbl. (1870 
167. Ribi, Lehrer d. Mathematik a. d. Realschule (1851 
168. Ris, Lehrer d. Mathematik a. d. Realschule (1869) 
169. Ritz, Alb., Pfarrer in Wimmis . 2: SAT 
170. Robert, lehr. d. fr. Sprache, Kantonsschule (1872 
171. Rohr, Rud., Reg.-Rath, Bern. . Na 
172. Rogg, Apotheker i in Bern . I : (1908 
173. Rooschütz, Alb., Handelsmann . x (IOBA 
174. Rothen, Secretär der Tel. -Direktion, Bern (1872 
175. Rothenbach, Alfr., Gasdirektor, Bern . en 
176. Rothenbach, E., Lehr.i. Volketschw., Uster (1871 
177. Rüfenacht-Moser, Gemeinderath 187235 
178. Sahlı, Christ., Fürsprecher, Ständerath . (1873) 
179. Sahli, Hermann, stud. med. . .. (18a 
180. Schädler, E., Med.Dr.. in Bern .. .. (1863) 
181. Schärer, Rud.. Direktor der Waldau . ara 
1382. Schenk, "Raıl, Bundesrath ; Dos 
183. Scherz, Hy) Oberst, Verwalt.d. Inselkrankh. au 
184. Schläfli, 1. dis, Lehrer a. d. Kantonsschule ad 
185. Schmalz, Geometer in Oberdiessbach 1865 
186. Schmidlin, eidg. Kriesgsverwaltung . (1872 
187. Schneider, Fr., Sem. „Lehrer in M.-Buchsee (1872) 


— 2149 — 


Herr 

188. Schneider, Peter, eidgen. Finanzdepart. (1872) 
189. Schnell, Alb.. Dr., Lochbach bei Burgdorf (1872) 
190. Schnell, Franz, Stabsmajor, Burgdorf . (1874) 
191: Schnyder, J. ‚ Öberförster 221878 

192. Schobert, Rich. ‚ Apotheker, Bern . 1872) 
193. Schönholzer, Lehr. d. Math.., Kants.-Sch. (1872 

194. Schorer, Alb., Geometer 1872) 
195. Schuppli, E., Direktor der Mädchensch. a 
196. Schwab, Alf. , Banquier InIDeErR-t,. . 2. Mita) 
197. Schwab, "H., Seminar-Lehrer, Hindeibank (1871) 
198. Schwarzenbach, Dr.; Pr. d. Chemie . (1862) 
199. Schwarz-Wälli, Commandant . 7.1872 
200. Severin, Aug., Obergärtner, botan. Garten (1856) 
20!. Sidler, Dr. ‚Prof. der Astronomie . - (1872) 
202. Siegfr ied, H.. Chef.d. eidg. top. Bureau’'s (1372) 
293. Simon- Müller, Ed. ‚ Seidenfabrikant A190 
204. v. Sinner- Mutach, Ed. ,‚ Grossrath SANS 
205. Stämpfli, Jak., Präsident der eidgen. Bank (1872) 
206. Stämpfli,K. ‚ Buchdrucker von und in Bern (1870) 
201. v. Steiger, K., Bezirks- Ingenieur von Bern (1870) 
208. Steineeger, gewes. Lehrer, in Basel . (1851) 
209. Steinhäuslin, IS, ‚ eidgen. Oberst . (1872) 
il Stierki, Arzt . ) CRISIS 
211. Stucky, J. F. ‚ Optiker | .. (1854) 
212. Studer, B. ‚Dr. , Prof. der Naturwissenschaft (1819 

213. Studer, Bernhard, Apotheker, Vater . 1840) 
214. Studer, Bernhard, Apotheker, Sohn LEISTEN 
215. Studer, "Gottl. ‚ gew. Reg. -Statthalter . (1850) 
216. Studer ‚ Theophil, DE*-Med.. .. (1868) 
BT: v. Stürler, En ‚ Ingenienr von u. in ı Bern (1375) 
218. Surbeck, v. ‚ Stud. Med., Bern . (1819) 
219. Tieche, Ed. ehe an der Lerberschule (1368) 
220. Thiessing, Dr., Prof. in Pruntrut.. He CEST) 
221. Thomass, A. ‚ Apotheker : (1872). 
222. Thormann, Fr. „Ingen. d. mines, v.u.i. Bern 1 
223. Trächsel, Dr. " Rathsschreiber" 1 . .(4857) 
224, Trechsel, Walth., Chemiker, i. d. Rütti (1868 

225. v. Tscharner, B., Dr. med. in Bern Er 

226. v. Tscharner, L., Dr. phil., von Bern (1874) 
227. Tscharner, 1, . Redaktor d. „Bund“ 1872) 
228. Uhlmann, Arzti in Münchenbuchsee R 1864) 
229. Valentin, Dr. u. Prof. der Physiologie . (1837) 


Bern. Mittheil. 1875. Nr, 905. 


230. 
231. 
232. 
233. 
234. 
235. 
236. 
237. 
238. 
239. 
240. 
241. 
242. 
243. 
244. 
245. 
246. 
247. 
248. 
239. 
250. 
251. 
252. 
253. 
254. 


— .250° — 
Herr 


Vollenweider, Photograph in Bern . (1872 
Volmar, P., Zeichnungslehrer d. Kant.-Sch. (1872 


Volz, Alb., Buchhalter, Stadtbach . : 1872 
Wäber, A. - Lehr. d. Naturgesch. d. Realsch. (1864 
Wäber, Friedr. .. Instrumentenmacher . 1372 
Wälehli, stud. .med., Bern .. 1573) 
Wälti. Rud. ‚ Cassier d. Spar- u. Leihkasse (1873) 
Wand er, Dr. phil., Chemiker i i 1565) 
Wanzenr Ded- Lehrer in Zäziwyl . e 1867 

V. Wattenwyl- Fischer, Rentier Fi 
v. Watten wyl-Pourtales, Rentier . (1872) 

v. Wattenwyl-v.Werdt, Morillon, Rent. 1872 
Weber, Hans, Dr., Arzt in Bern .. : 1872 
W eingart, de Lehrer a. d. Einw.-Mdehsch, (1875 
Wild, Karl, Med. Dr. h 182 
Wildbolz, Alex. ‚ Apotheker in Bern . 1863 
Wollt, "Dr. u. Prof. in Zürich . 1339 
v.Wurstemberger, Stadtforstmeist., Bern I 


Valentin, Ad., Dr. med., Arztin Bern . = Se 


I 2 A y a Pe 2 > .“ * er 5 
ee, en a re IN Fe #7 


4 


Wydler, H., Dr. med., Prof. der Botanik aa Re 


Wyss, Schulinspektor, Burgdorf . ... (1869 
Wyttenbach-Fischer, Dr., Arzt, Bern. (1872 
Zieeler, A,, a med., "Spitalarzt (18583 
Zoragge 2% , Arzt in Könitz a + (18089 
Zwicky, a an der Kantonsschule . (1856) 


ee ln N Me 


— 251 — 


Correspondirende Mitglieder. 


.HerrBeetz, Prof. d. Physik in Erlangen . (1856) 


2) 


BIBI TBB ITS I 


> 
7 


33933 


Biermer, Dr., Prof. d. spec. Path. ‚Zürich (1865) 
Bou&, Ami, Med.Dr. ‚a. Burgd., in Wien (1327) 
Buss, Ed., 'Maschinen- Ing. in I Magdeburg (1869) 


Guster, Dr., in Aarau . :41890) 
V. Fellenberg, Wilhelm . : BR 2539 
v. Fellenberg, Chemiker .. (1869) 


Flückiger, gew. Staatsapoth., Strassburg (1873) 
Gelpke, Otto, Ingenieur in Luzern .. (1873) 
Graf, Lehrer in St. Gallen . .. (1858) 
Gruner, E., Ing. des mines in Frankr. (1825) 
Krebs, 'Gyinnasiallehrer in Winterthur (1867) 
Leonhard, Dr., Veterinär in Frankfurt (1872) 
Leuch, Rudolf, Ingenieur, Solothurn (1872) 
Lindt, Otto, Dr., Chemiker in Basel (1868) 
May, in Karlsruhe : .. (1846) 
Mohl, Dr. u. Prof.d. Botanik in Tübingen (1823) 
Mousson, Dr., Prof. d. Physik in Zürich (1829) 


Ott, Adolf, Chemiker, Amerika . . (1862) 
Rüttim eyer; BD. ‚ Dr. u. Prof. in Basel (1856) 
Schiff,M. ‚Dr. u. Prof. in Florenz . (1856) 
Stauffer, Bernh. ‚ Mechan. in Stuttgart (1869) 
Strass er, Hans, "stud. med. ..,.{1818) 
Theile, Prof. der Medizin in Jena . (1834) 
Wild, Dr. Phil. in Petersburg . +2,(4:850) 


v. Wurstemberger-Bach, Rentier (1872 
v. Wurstemberger, Arn., in Tübingen (1872 


Sen 


SEEN 


LE ET ER. 


Jahrgang 1850 (Nr. 
1851 (Nr. 
1852 (Nr. 
1853 (Nr. 
1854 (Nr. 
1855 (Nr. 
1856 (Nr. 
1857 (Nr. 
1858 (Nr. 
1859 (Nr. 
1860 (Nr. 
1861 (Nr. 
1862 (Nr. 
1863 (Nr. 
1864 (Nr. 
1865 (Nr. 
1866 (Nr. 
1867 (Nr. 
1868 (Nr. 
1869 (Nr. 
1870 (Nr. 
1871 (Nr. 
1872 (Nr. 
1873 (Nr. 


» 


» 


» 


Die Jahrgänge von 1843—1849 sind vers 
Jahrgänge 1850-1861 zusammen sind zu dem ermässigti 


1874 (Nr. 
1875 (Nr. 


Preise von 32 Fr. erhältlich. 


167—194) zu 
195—223) zu 
224—264) zu 
265—309) zu 
310--330) zu 
331-359) zu 
360—384) zu 
385—407) zu 
408—423) zu 


424—439) zu 
440—468) zu 


469—496) zu 
497—530) zu 


531—552) zu 


553 — 579) zu 
580—602) zu 
603—618) zu 
619— 653) zu 
654—683) zu 
684— 711) zu 


712—744) zu 


745—791) zu 
792—811) zu 
812—827) zu 
828—873) zu 
874—904) zu 


4 


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