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Full text of "Mittelalterliche Künstler und Werkmeister Niedersachsens und Westfalens"

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Mittelalterliche 

Künstler und Werkmeister 



Niedersachsens und West&lens 



lexikalisch dargestellt 



H. Wilh. H. Mithoff. 




I^om C^ortffl&^l iu yi^lfte. 



Hannover. 

Helwing'sche Hof bnchhandlung. 

1866. 



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— IT — 

dem westfälischen Kreise angehörend — so weit mit za 
berücksichtigen , als dadurch zu einem mehr abgerundeten, 
dabei aus verwandten Elementen bestehenden Ganzen zu 
gelangen war. Die Umfangslinie des so gebildeten Gebiets 
erstreckt sich von der Nordsee, die holländische Grenze 
verfolgend, nach Münster, sodann — den fernab am Rhein 
und jenseits desselben belegenen Theil des westfälischen 
Kreises abschneidend — über Dortmund, Soest, Heiligen- 
stadt, Eisleben nach Magdeburg, zieht sich am linken Eib- 
ufer hin und umfasst die meklenburgischen Lande, das Her- 
zogthum Holstein und das nicht davon zu trennende Schles- 
wig. Wesentlich hat die Sammlung bei dieser Gebietserwei- 
terung durch die Hinzunahme der meklenburgischen Lande 
gewonnen, indem für dieselbe aus den Jahrbüchern des 
Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthums- 
kunde sehr werthvolles Material zu erlangen war. Eine 
beträchtliche Anzahl gediegener Mittheilungen über den vor- 
liegenden (jegenstand konnte auch aus der Zeitschrift des 
Vereins für hamburgische Geschichte, unter Zuhülfcnahme 
des hamburgischen Künstlerlexikons, geschöpft werden. 

Die einzelnen Notizen sind zu leich lerer Prüfung ihres 
Werths mit Quellenangaben versehen, auch ist aus gleicher 
Hücksicht, wenn mehrere Nachrichten über einunddenselben 
Meister sich finden, ihre Verschmelzung unterblieben. 

In den gelieferten Nachrichten erscheinen nur solche 
Künstler und Werkmeister, deren Leistungen der Bau- 
kunst, Bildnerei und Giesskunst, so wie dem Gebiete der 
i>[alerei angehören oder zu den s. g. Kleinkünsten, ein- 
schliesslich aller solcher Leistungen zählen, welche zur Aus- 
stattung der (lotteshäuser und für den Kultus erforderlich 
sind. Es war demnach auch Auskunft zu geben über die 
Verfertiger von Handscliriften mit Miniaturen, nicht minder 
über die in der Kunst des Webcus und Slickeus von ^Utar- 



tüchem und Teppichen erfahrnen Rlosterbewohnerinnen. Bei 
Anrühmng der verschiedenen Leistungen ist, so weit thun- 
lieh, eine Charakteristik derselben in kurzen Zügen dar- 
gelegt 

Der für die vorliegende Sammlung berücksichtigte Zeit- 
raum erstreckt sich vom IX. Jahrhunderle bis zum Ende des 
XVI. Jahrhunderts , bis wohin im nördlichen Deutschland 
die letzten Ausläufer mittelalterlicher Kunstweise sich ver- 
folgen lassen. Bei dieser Ausdehnung waren auch die 
Künstler und Werkmeister aus der interessanten Periode 
der Entfaltung der Renaissance mil zu berücksichtigen. Die 
Namen der kunsterfahmen Männer aus dem tiefen Mittel- 
alter bis zum Xin. Jahrhunderte einschliesslich finden 
sich, nebst anderweiten Gruppirungen von Künstlern 
und Werkmeistern, so wie sonstigen bezüglichen Nach- 
richten, in einer als Anhang hinzugefügten Zusammenstel- 
lung. 

Die gewöhnliche Annahme, dass die Ausübung der Künste 
und Kunstgewerke im tiefem Mittelalter lediglich oder doch 
vorzugsweise von der Geistlichkeit, insbesondere von den 
Mönchen beirieben sei, wird für den niedersächsischen und 
den westHilischen Kreis in so weit bestätigt, als darin bis 
zum XU. Jahrhunderte die klerikale Künstlerschaft unter den 
bisher bekannt gewordenen Künstlernamen überwiegend 
vertreten ist, und erst im letztgedachten Jahrhunderte neben 
den kunsterfahrnen Klerikern etwa eben so viele Namen von 
Künstlern aus dem Laienstande auftauchen, wobei es un- 
entschieden bleibt, ob diese als Dienstleute der Kirche oder 
welllicher Herren, oder etwa als s. g. fahrende Künstler an- 
zusehen sind. Die Zahl der Namen kunsterfahmer Bischöfe 
und Aebte würde allerdings bedeutender ausgefallen sein, 
wenn nicht bei der Aufstellung des Verzeichnisses die Rück- 
sicht beobachtet wäre, von ihnen wesentlich nur solche 



VI - 

aufzunehmen, welche nicht allein als Förderer der Künste, 
sondern auch als selbstthätig in dem einen oder andern 
Kunstzweige sich gezeigt haben. 

Im XIII. Jahrhundertc verschwinden die Namen von 
kunstbeflissenen Geistlichen und Mönchen immer mehr ; die 
Ausübung der Künste und Gewerke geht — obschon selbst 
in weit jüngerer Zeit einzelne Kunstleistungen von Kloster- 
bewohnem vorkommen — mit raschen Schritten in die 
Hände der Laien über und es bilden sich die Gilden und 
Innungen. 

Die Künstler und Werkmeister erscheinen bis gegen das 
XIII. Jahrhundert hin ohne Familiennamen. Die Führung 
eines, mitunter aus ihrer Beschäftigung oder ihrem Ueimalhs 
orte, auch wohl aus ihrer KörperbeschafTenhcit etc. herge- 
leiteten Familiennamens tritt erst um die Mitte des XIV . Jahr- 
hunderts mehr hervor, aber auch in dieser Zeit und selbst 
im XVI. Jahrhunderte werden die Meister in den gewöhn- 
lich kurz gefassten Nachrichten häufig noch nach alter 
Weise oder nur nach ihrem Kunstgewerke bezeichnet. 
Nicht selten bleibt es bei der Hinzufügung des Namens der 
Heimath zu dem Vornamen zweifelhaft, ob ersterer als 
Familienname aufzufassen sei, und es ist deshalb in solchen 
Fällen der Meister sowohl nach seinem Vor- als auch nach 
dem Zunamen in dem Verzeichnisse aufgeführt. Bei einigen 
Familien, insbesondere unter den Malern und Erzgicssern, 
lässt sich ihre Wirksamkeit auf den Kunstgebielen meh- 
rere Generationen hindurch verfolgen. Im Allgemeinen 
fliessen aber, selbst in der Jüngern Zeit, die Quellen der hier 
in Frage stehenden Nachrichten nur spärlich. Oft ist von 
einem Meister nur dessen Name und das Jahr, in welchem 
dieser vorkommt, bekannt. Die Namen sind meistens so 
mitgetheilt, wie sie in den alten Inschriften und Nachrichten 
geschrieben stehen. 



— Vll — 

Die Künstler von den Werkmeistern zu trennen, erschien 
weder räthlich noch thunlich, da im Mittelalter Kunst und 
(jewerk Hand in Hand gingen. So war es nicht ungewöhn- 
lich, dass Verfertiger von Altarwerken, welche in ihren Lei- 
stungen als Künstler sich zeigen, es nicht verschmäheten, 
auch untergeordnete Arbeiten zu übernehmen, mindestens 
solche durch ihre Gesellen ausführen zu lassen. Noch um 
die Mitte des XVI. Jahrhunderts wurden Erbauer grosser 
Schlösser — wie zu Wismar und Schwerin — in den Con- 
{racten und Rechnungen ganz einfach als „Maurermeister^* 
und erst in der zweiten Hälfte des letztgedachten Jahrhun- 
derts als „Baunveister** aufgeführt, wenn sie auch in beiden 
Fällen laut empfangener Bestallung im Dienste von Fürsten 
standen. 

Die vorliegende Sammlung verbreitet sich nicht allein 
über die in Niedersachsen und Westfalen gebomen und hier 
oder im Auslande thätig gewesenen Künstler und Werk- 
meister, sondern auch über diejenigen fremden Meister, 
deren Leistungen in obigem Gebiete von ihnen Zeugniss 
geben und nicht etwa nur als bewegliche Werke in Gallerien 
sich befinden. Hinsichtlich ausführlicher Nachrichten über 
die darunter vorkommenden fremden Künstler von Ruf darf 
auf die einschlagenden Werke über Kunstgeschichte ver- 
wiesen werden. 

Möge es gelingen, durch fernere Nachforschungen die 
Lücken der vorliegenden Arbeit weniger fühlbar zu machen. 
Hoffentlich wird sie indess auch in ihrer jetzigen noch un- 
vollkommenen Beschaffenheit einer freundlichen Aufnahme 
nicht unwerth gehalten und eine nachsichtige Beurtheilung 
erfahren. 

Der Herausgeber kann es sich nicht versagen, für die 
durch Mittheilung von Nachrichten ihm zu Theil gewordene 
Förderung des Unternehmens, insbesondere für die von 



seinem gelehrten Freunde, dem Herrn Archivrath Dr. Gro- 
tefend, in zweifelhaften Fällen erhaltene Auskunft und 
Nachweisung von Quellen zur Auffindung geeigneter Nach- 
richten seinen wärmsten Dank öffentlich auszusprechen. 

Hannover, am 13. Juni 1866. 



H. Wim. H. mthoff; 

Ober-Baurath. 



Abkürzung des Titels verschiedener Quellen- 
angaben. 

Adler = Adler, Mittelalterliche Backstein-Bauwerke des preussi- 
sehen Staates. 

Albers = Albers, Das Rathhaus zu Lüneburg. 

y. A. = T. Alten, Schlosshauptmann etc. zu Oldenburg. 

Archi? d. bist. Yer. = Archi? des historischen Vereins für Nie- 
dersachsen. 

Archi? d, Ver. f. Gesch. u. AUertb. zu Stade = Archir des Vereins 
für Geschichte und Alterbümer der Herzogthümer Bremen 
und Verden und des Landes Hadeln zu Stade. 

Gorrespondenzbl. = Gorrespondenzblatt des Gesammtvereins deut- 
scher Geschichts- und Altertbums-Vereine. 

Denkm. Br. Gesch. u. K. = Denkmale Bremischer Geschichte 
und Kunst. 

Domeier = Domeier, Geschichte der Stadt Hardegsen. 

Fiorillo = Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutsch- 
land und den yereinigten Niederlanden. 

Gebbardi = Gebhardi, MS. auf k. Bibliotb. in Hannoyer. 

Dr. G. = Archivrath Dr. Grotefend daselbst. 

Hambg. Kstlr .-Lexik. = Hamburgisches Künstler-Lexikon, 1854. 

Hambg. Zeitschr. =s Zeitschrift des Vereins für hamburgische Ge- 
schichte. 

Harkenroht, Kerk-Geschied. = Harkenroht, Geschiedenissen be- 
boorende tot deMoeder-Kerke in Emden enOostr-Friesland, L 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkl. s Harkenroht, Oostfriesische 
Oorsprongkelykheden, tweede Druk 1731. 

Kirch. Beschr. =s Die yon der Mehrzahl der Geistlieben im König- 
reiche Hannoyer 1860 und 1861 etc. aufgestellten Kirchen- 
Beschreibungen (Handschriften im Besitze .des historischen 
Vereins für Niedersachsen). 

Kratz = Kratz, Der Dom zu Hildesheim, H. HL 

Kugler u. Ranke = Kugler und Ranke, Beschreibung und Ge- 
schichte der Schlosskirche zu Quedlinburg. 

15 



— X — 

litU ms: |>oCz, SutiftA Ur deoUAen Kunst it% Mitielallpn ond 

lies 16. UktkumdetiM. 
L6h. ZeiuAr. ^ ZeiUchrifl des Veraas far lobeck. Gesduchte 

«od AlferdboaMkiuide. 
L61»ke s Loiike; Die niUeblleriiche Kunst in Westfalen. 
LdAfxel «s Lanliel, Geseiiidite der Diöeese und Sudt Bildesheim. 
Dr« It » Stodtesrith Dr. Maller in HannoTer. 
M. BS MitllieiliinfeB des Heraosgebers. 
Mdklbg, Jjbrb. «s iabrbocber des Vereins för meUenbargisehe 

Gefcbicbte und Allertbomer. 
MeUbg. labrsber. aK labresberiebte des Vereins far meklenbnr- 

giscbe Geschiebte und Alterthämer. 
MUde D. Deecke s= C. i« Milde md Dr. Ernst Deeeke, Denkmäler 

bildender Konst zo Lobeck. 
UUhofif Arcbir s Mitbo#, Arddr far Niedersacbsens Konstge- 

•ebichle. 
Nigler =B Nagler, Neues allgemeines Konstler-Lezicon, 1835 — 1852. 
N* Taierl« Arcbir a» Neues Taterläodisches ArehiT« 
r* Quast und Otte = Zeitschrift für christliche Archäologie und 

Kunst Ton r. Qaast und Otle. 
Dr. 8. ■■ Conrector Dr. Schmidt in HannoTer. 
Schüler ss Schiller, Die mittelalterliche Architektur Braunschweigs 

und seiner nächsten Umgebung. 
Schlöpken s= Schldpken, Cbronicon oder Beschreibang der Stadi 

und des Stifts Bardewick. 
Vaterl* ArchiT. d. bist. Ver. » Vaterländisches Archiy des histori^^^ 

sehen Vereins für Niedersachsen. 
Westfll. Zeitsehr. » Zeitschrift des Vereins für Geschiebte and 

Alterthumskonde Westfalens. 
Zeitsehr. d. bist. Ver. a» Zeitschrift des bistoriscbeD Vereins für 

Niedersachse». 
Z. u. 6. B. d. St. Göttingen « Zeit- mii Geschicht-Beschreibvng 

der Stadt Gdttingen. 



"*"***'^C5Gm^~ 



Alphabetisches Verzeichniss 

der 

Künstler nnd Werkmeister. 

— ^)® — 



Achim, Maurermeister und Bürger zu Wismar, wurde 
1534 vom Herzoge Heinrich von MeUenburg bei dem Neu- 
baue eines Hauses zu Schwerin angenommen, wie dies aus 
einem Schreiben des Herzogs an den Rath zu Wismar vom 
7. März 1535 hervorgeht. 

Meklenbg. Jahrb., XXVI. 77 ff. 

Adalbert H, Erzbischof von Magdeburg, welcher 
während seiner Studienzeit zu Paris mit den Formen fran- 
zösischer Kathedralen bekannt geworden war, gründete 
1208 den nach französischen Vorbildern angeordneten Chor 
des Doms zu Magdeburg. 

V. Quast u. Olle, I. 14t. — Lolz, I. 415. 

Es darf daher dem Erzbischof Adalbert wohl eine we- 
sentliche Mitwirkung bei der Feststellung des Dombauplans 
zugeschrieben werden. M. 

Adolf, der Maurermeister bei dem Baue der Kirche 
des h. Ansgarius in Bremen, wird nebst vier Knechten 1244 
durch einen einstürzenden Chorbogen erschlagen. 
Lolz, I. 107. 

Adrian, Maler, erscheint i. J. 1588 in den Verzeich- 
nissen der Abgaben, welche die Niederländer und einige 
andere Fremde in Hamburg zu entrichten hatten. 
Hambg. Zeilschr., H. 334. 

1 



— 2 — 

Agnes, Aebtissin von Quedlinburg, im Miniaturmalen 
und im Sticken sehr geschickt In der Stadtbibliothek zeigt 
man von ihr ein mühsam gemaltes Plenarium. 

Brunner, Die Kunslgcnossen der Klosterzelle, II. 

Im Zither der Schlosskirche zu Quedlinburg befinden 
sich höchst bedeutende Reste von gewirkten Teppichen, 
Arbeiten der kunsterfahmen Aebtissin Agnes [j 1203). Sie 
stellen die Vermählung des Mercurius mit der Philologie 
nach der Beschreibung des Marcianus Capeila dar. 
Kugler u. Ranke. 

Aken, Gabriel von, war 1552 als Maurermeister 
in des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg Diensten. 
Er legte den Grund zu dem dreistöckigen, im Renaissance- 
style erbauten, s. g. langen neuen Hause, einem Theile des 
Fürstenhofs zu Wismar, und vollendete das Fundament i. J. 
1553 mit Hülfe eines andern Meisters Michael und dessen 
Sohns. Dieser Bau ist als das Urbild der Schlossbauten in 
Meklenburg aus der Zeit von 1550 — 1570 anzusehen. Er 
zeigt einfache Construction, Massenhafligkeit, grossartige 
Verhältnisse und Verwendung von Ornamenten aus gebrann- 
tem Thon zur Einfassung von Portalen und Fenstern, so wie 
zur Herstellung von Friesen. Gabriel von Aken verliess aus 
Verdruss über einen, dem Maurermeister Valentin von Lira 
(dem Vollender des obigen Baues) beim Ankaufe von Bau- 
steinen gewordenen Vorzug plötzlich den fürstlichen Dienst 
und zog am 30. Nov. 1553 nach Lübeck, von wo er dem 
Herzoge am 4. April 1554 einen Absagebrief schrieb. Er 
war — wie ein Brief seiner Hand zeigt — ein echter Nieder- 
deutscher, wahrscheinlich aus Lübeck, wo er an der kl. 
Wahmstrasse mehrere Häuser im Renaissance- Ziegelbau 
anftVihrte. 

Meklbg. Jahrb.. V. 20. 21. und X. 320. 

Die Altorlh. d. Stadl F.üneburg u. d. KIosl. Liinc, II. 2. 



- 3 - 

Albert der Grosse, Dominicaner [1260—1263 Bi- 
schof von Regensburg, bekanntlich einer der gelehrtesten 
Männer des 13. Jahrb., starb 1280 zu Köln in seiner Klo- 
sterzelle], war auch in die Geheimnisse der höhern Baukunst 
eingeweiht. Er heferte u. a. den Grundriss zu der Kirche 
seines Ordens in Soest. 

Weslfäl. Zeilschr., V. 126. 

Albert von Soest arbeitete 1566—1583 die unge- 
mein sauber ausgeführten Schnitzarbeiten im Rathhause zu 
Lüneburg, als: die Reliefs an der etwa 4 Fss. hohen Schranke 
in der Rathsstube, darstellend : an der nördlichen Seite un- 
ten das Stadtwappen, darüber das ürtheil Salomo's, über 
diesem das Lesen des Gesetzbuchs auf Geheiss des Hohen- 
priesters Hilkia, U. König. 22, 8., die Statuetten von Moses, 
Aaron und Josua; an der südlichen Seite das jüngste Ge- 
richt, Moses, den Israeliten ihre Undankbarkeit gegen den 
Schöpfer vorhaltend, und in kleinen Bildsäulen: Mucius Scä- 
vola, St. Georg und Marcus Curtius, in den feurigen Abgrund 
sich stürzend ; ausserdem die ausgezeichneten Schnitzwerke 
an den Eingängen dieses Gemachs, darunter mehrere Bas- 
reliefs (Scipio's Enthaltsamkeit, die Treue und Standhaftig- 
keit des Regulus), so wie viele Statuetten. Zwei Karyatiden 
enthalten die Inschrift: „Albertus Suzatienus 1568." 
Albers, 26 ff. 

In den Kämmerei-Rechnungen zu Lüneburg aus den J. 
1572—1583 heisst es: „dem Albert vaen Soestte, dem Bilder 
Snider up reckenunge des Snittwerkes an Marken" (308 Mark 
Geldes) und „ahne 24 dickern Dauern gegeven". — Dieser 
Albert war vielleicht ein Sohn oder doch ein Schüler des 
berühmten Künstlers Heinrich Aldegrever zu Soest. 
Weslfäl. Zeilschr., IV. 163. 

Vermuthlich rührt von diesem Albert auch das, dem 

r 



- 4 — 

Kriegsanführer Fabian Lüdich und dessen Ehefrau Gertrud 
Wilde errichtete, im Renaissancestyle in vollendeter Weise 
gearbeitete Sandstein-Grabmal her, welches in einem Sei- 
tenschiffe der St. Johanniskirche zu Lüneburg sich befindet 
und die Jahrszahl 1575, so wie, als Zeichen des Bildhauers, 
die Buchstaben: A. St. trägt. 

Neue Hannov. Zeilg., 1860. Nr. 160. 

Albertus, Goldschmied, 1295 zu Lübeck urkundlich 
erwähnt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Albertus, Magister, Maler und Bildschnitzer, 1353 — 
1355 zu Lübeck urkundUch vorkommend. 
Milde u. Deecke, 4. 

Albrecht von Soest, Meister, goss eine „grote 
Busse" für die Stadt Göttingen. Derselbe erhielt nach dem, 
am Tage Luciae 1402 abgeschlossenen Contracte für den 
Guss von 70 Centnern 60 Goldfl. und eine Entschädigung 
für einige Unkosten. 

GöttiDg. Stadt-RechnuDgsbuch. Dr. S. 

Albus, Henricus, Glasarbeiter, 1294 zu Lübeck 
urkundUch erwähnt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Albus, Thidemann, Steinmetz, 1316 zu Lübeck 
urkundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Albus, Joh., goss 1553 eine im Kirchthurme zu 
Beesten, A. Freren, befindliche Glocke. 
Kirch. Beschr. 



~ 5 — 

Aldegrever, Heinrich, Goldschmied, Maler, Ku- 
pferstecher und Prägschneider, 1502 zu Paderborn geboren, 
von dem Gewerbe seiner Eltern , welche Trippen (Schuhe 
von Holzsohlen, oben mit Leder versehen) anfertigten, Trip- 
penmecker genannt, kam als Goldarbeiter nach Nürnberg 
und wurde ein Schüler A. Dürer's. Später nach Paderborn 
zurückgekehrt, eröffnete er hier seine Werkstatt und unter- 
nahm, neben der Anfertigung von Oelgemälden auf Holz- 
tafeln, seine ersten Darstellungen auf Kupferplatten. Alde- 
grever, der Reformation zugcthan, fand indess für seine, 
von dieser beeinflusste Kunstbestrebungen in Paderborn 
keinen günstigen Boden und wandte sich nach Soest, wo er 
um 1532 dauernd sich niederliess. Er nahm dort regen 
Antheil an den reformatorischen Bewegungen, scheint aber 
auch den Ausschreitungen der Wiedertäufer nicht fern ge- 
standen zu haben, da er den Wiedertäuferkönig Johann von 
Leyden, so wie KnipperdoUink öfter gezeichnet und zu den 
Silberthalem, welche ersterer vertheilte, wahrscheinlich die 
Stempel geschnitten hat. Dafür wurde er in den gegen die 
lutherischen Prediger und ihren Anhang gerichteten Streit- 
schriften an mehreren Stellen als „mester Hinrick de grote 
Goldschmed" oder „Hinrick Trippen mecker de mester grot" 
aufs Härteste mitgenommen. 

Unter seinen vielseitigen Kunstleistungen sind (ausser 
verschiedenen andern Gemälden) zu nennen: eine Darstel- 
lung des jüngsten Gerichts, zum Theil grossartig gedacht, 
jetzt im Museum zu BerUn (Lübke, 365), Karl d. Gr. und 
Wittekind im Dome zu Minden (Lotz, I. 446) und eine Ge- 
burt Christi in der Wiesenkirche zu Soest; ferner seine Ar- 
beiten mit der Nadel, darunter : die vier Evangelisten und 
mehrere Gegenstände aus der biblischen Geschichte, das 
Bildniss des Künstlers selbst v. J. 1537 und die Portraits von 
Luther und Melanchlhon, so wie des Herzogs von Jülich, 
Cleve und Berg, acht sinnvolle Allegorien über die Macht 



- 6 — 

des Todes v. J. 1541, die meisterhaft ausgeführte Figuren- 
folge von Tugenden und Lastern, die Thaten des Herkules, 
zehn Paar Hochzeiter mit Fackelträgem und Spielleuten und 
die Parabeln vom reichen Manne und barmherzigen Sama- 
riter V. J. 1554. Bei diesen Arbeiten wird besonders die 
kräftige und vorzügliche Zeichnung des Meisters hervorge^ 
hoben. [Ein ausfuhrliches Verzeichniss derselben in Nag- 
ler's Künstler-Lexicon]. 

Ausserdem gingen aus seiner Werkstatt noch bedeu- 
tende Sachen und Geräthe in CiseUer- und getriebener Ar- 
beit an Kleinodien, Medaillen und Stempeln hervor. Es ist 
noch ein eigenhändiges, auf zwei in Silber geschnittene 
Stempel Bezug habendes Schreiben Aldegrever's vom S.Juni 
1552 vorhanden. — Seine Muster dienten andern Arbeitern 
in edlen Metallen, auch in Holz. So zeigt man zwei nach 
seinen Zeichnungen kunstvoll geschnitzte Betstühle am süd- 
Uchen Eingange der Krypta im Dome zu Paderborn (Giefers, 
der Dom zu Paderborn, 40.). 

Das Todesjahr Aldegrever's, welcher 1556 noch thätig 
war, steht nicht fest. Ebenso unbekannt sind seine häus- 
lichen Verhältnisse. Der Sage nach hatte er einen Sohn 
Albert, welcher als Bildschnitzer in Soest gelebt haben soll. 
Vielleicht war dieser oder doch ein Schüler Aldegrever's der 
Verfertiger der in den Jahren 1566 — 1583 durch Albert 
von Soest kunstreich ausgeführten Schnitzarbeiten im 
Bathhause zu Lüneburg. Eine darin vorkommende Nach- 
bildung von Aldegrever's berühmter Guillotine giebt dieser 
Annahme nicht geringe Wahrscheinlichkeit. 

Weslfäl. Zeilschn, IV. 145 ff. 

Zeilschr. d. bergisch. Geschichtsyer. 1863. S. 108 ff. 

In Nagler's Künstler-Lexicon hat Aldegrever den Vor- 
namen Albert, allein der oben erwähnte Brief desselben ist 
„Hynrich Aldegraue tho Sost" unterzeichnet. Auch ist ur- 
kundlich nachgewiesen, dass sein Geburtsort nicht Soest -- 



wie in jenem Lexicon angegeben — sondern Paderborn 
war. M. 

Aleff, Meister, wurde 1566 durch den Rath zu Münster 
von Bilfelde [Bielefeld] verschrieben, um den schadhaften 
Thurm der St. Lambertskirche zu Münster mit den dortigen 
Maurermeistern zu besichtigen und mit ihnen etwa nöthige 
Sicherungsmassregeln zu berathen. 
Weslfäl. Zeilschr., XX. 354. 

Alexander von Halle wird nach einer Erklärung 
des Raths zu Rostock an den zu Lübeck vom 17. Nov. 1282 
durch die „Magistri Gocewinus, Burchardus, clipeatores et 
Oldermanni eiusdem operis ceterique selUfices" gegen Ver- 
leumdung in Schutz genommen. Derselbe war schwerlich 
ein anderer als ein Mitglied ihres Gewerks: der Meister 
Alexander, Bildschnitzer und Maler (incisor imaginum et 
pictor), welcher zwei Jahre früher das lübecker Stadtsiegel 
gestochen hatte, vermuthlich in Metall, wenn nicht in har- 
tem Holze, welches für ein Wachssiegel genügte. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 228. 

Alheydis, Seidenwirkerin (Sidenwerkersche), 1326 zu 
Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde u. DeeckC; 4. 

Almante, Bruder, vormaUger Hüttenmeister, verfer- 
tigte 1218 unter dem Abte Friedrich von Walkenried ein 
grosses metallnes Becken für das genannte Kloster. 
Leuckfeld, Anliq. Waickenred., 459. 

Alttorffer, Erhart, Hofmaler zu Schwerin, in der 
Zeit von 1512—1550 vorkommend. Hei-zog Heinrich der 
Friedfertige scheint viel auf ihn gehalten zu haben, da er 



- 8 — 

ihn oft auf Reisen zu grossen Festlichkeiten mitnahm, was 
darin seinen Grund haben mochte, dass die Kunstmaler zu- 
gleich Wappenmaler, also für Turnierfeste unentbehrlich 
waren. — Es findet sich ein von den Herzogen Heinrich 
und Albrecht von Meklenburg am 29. März 1516 mit Erhart 
abgeschlossener Contract, worin demselben — hier „Erhart 
Maler" genannt — die Anfertigung eines prächtigen s. g. 
Wandelaltars für die heil. Bluts-Kapelle zu Sternberg gegen 
Zusage einer Summe von „anderthalb hundert gülden Rey- 
nisch" übertragen wird (i. J. 1741 durch Brand zerstört). — 
In der ersten Hälfte des 16. Jahrh. malte ein „Erhart Alt- 
torffer maier", wohl identisch mit Erhart Maler, fürstUche 
Wappen im Schlosse zu Stavenhagen. — Erhart diente dem 
Herzoge Heinrich auch in Bauangelegenheiten. Der Herzog 
schenkte 1 537 seinem „Hofmaler, diener und lieben getreuen 
Erhart Alttorffer" ein Haus zu Schwerin. — 

Um das Jahr 1550 überreichte Erhart dem jungen Her- 
zoge Johann Albrecht ,,ein klein Werk mit seiner Faust ge- 
macht" für eine „kleine und geringe Verehrung" und erbot 
sich, dem Herzoge unterthänige und angenehme Dienste zu 
erzeigen, falls es der Herzog Heinrich erlauben würde. Er 
unterzeichnet sich dabei: „ErhartAlttoHTeritztbawmeister." 

Erhart AlttorfTer wird auch unter den meklenburgischen 
Formschneidern des 16. Jahrh. hervorgehoben. Die Holz- 
schnitte der lübecker Prachtbibel von 15'V34 bilden in die- 
sem Kunstzweige sein Hauptwerk, durch welches sein Talent 
als Zeichner und Formschneider glänzend beurkundet wird. 
Meklbg. Jahrb., V. 22; XII. 268. XVH. 149. XXL 297 flf. ; 

xxin. 113 ff. 

Anchein, von. Mehrere dieses Geschlechts waren 
zu Osnabrück im 14. Jahrh. Goldschmiede. 

Mitlheilg. d. bist. Ver. zu Osnabrück, VI. 29. 



— 9 — 

Anderedus, (f 958) Mönch von Corvey, von dem es 

in den Annalen dieses Klosters heisst: „bonus coenobita et 

insignis musieus ac pictor.<< 

Ann. Corb. ad. a. 958. Miltheilg. d. k. k.Central-Commission 
z. firforschuDg u. Erhallg« d. Baudeokmale, 1862. S. 41. 

Andressen, Johann, ein holländischer Baumeister, 
setzte in d.J. 1591 — 1592 eine neue Spitze, nach dem Muster 
derjenigen der Osterkerck in Amsterdam, auf das Mauer- 
werk des St. Nicolaithurms zu Hamburg. Dieser Thurm, 
von welchem eine Abbildung vorhanden, musste 1644 wegen 
eines grossen Bruchs in der Mauer wieder herunter genom- 
men werden. (Dr. Janssen nennt diesen Künstler in seinen 
„Ausführlichen Nachrichten über die Hamb. Kirchen etc. 
S. 43 etc." Hans Petersen; in den geschriebenen Chroniken 
wird er aber Andressen genannt). 

Hambg. Ksllr. Lexk. 5. Auf S. 188 daselbst wird der 
Erbauer des 1591 errichteten Thurms der St. Nicolai- 
kirche Barmen Petersen genannt. 

Anger, Hans, verfertigte ein kunstreiches Gitterwerk 
laus Schmiedeeisen um das 1568 gearbeitete metallene Tauf- 
gefäss der Kirche zu Stadthagen. Ein ganz gleichartiges 
(wahrscheinlich von demselben Meister herrührendes) Gitter 
vor dem Grabmale des Grafen Otto von Schaumburg da- 
selbst trägt die Jahrszahl 1581. M. 

Apengheter, Johannes, 1332—1342 zu Lübeck 

urkundlich vorkommend (Milde u. Deecke, 4.), verfertigte 
1337 das Taufgefass von Messing für die St. Marienkirche 
zu Lübeck, rundes von drei knieenden Engelgestalten ge- 
tragenes Becken mit zwei Reihen ziemlich roher Relieffigu- 
ren (enthaltend : Taufe, Leiden, Auferstehung und Himmel- 
fahrt des Herrn, die klugen und die thörichten Jungfrauen, 



— 10 - 

den Ibronenden Erioser, Maria and die Apostef , bemait nnd 
vergoldet [Der höbe Deekel zopfig. Das Ganze auf einem 
aebtedkigen »letnemen Postamente stebend, welcbes ein 
ikdtöne» 3fe»singgitter trägt) 

Derselbe gpss 1340 ans Messing ein Taofgefass fiir die 
SL Xicolaikirebe za Kiel, dessen rondes, auf drei grossen 
mixenden Löwen nibendes Beeken mit aasgezeichneten, aber 
rob aosgeföbrten Reliefs (die Lebensgeschichte des Heilands 
in zwei Reiben über einander and anterhalb Wappen dar- 
jitellend) geschmäckt ist« 
Uiz, I. 322. 396. 

Apengheter, Conradus, Bildgiesser, 1337 zu Lü- 
beck urkandlich genannt 
Milde u. Decckc, 4. 

Apengheter, Laurens (auch Kort La vres], goss 1 438 
einen Taufkessel für die Kirche zu Hittfeld bei Harburg. 
Kirch, ßeschr. 

Derselbe goss 1440 einen Taufkessel für die Kirche zu 
Handorf bei Lüneburg. M. 

Arond, Mester, der Timmermann, zu Hannover, 1 437 
erwähnt. 

Grupen't Orig. et Anliq. Han. 354. 

Arend van Weni goss 1508 eine Glocke für das 
Kirchdorf Cirkwerum, A. Emden. 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkl., 211. 
Harkenroht. Kerk-Geschied., I. 199. 

Arendes, Arend, 1514 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 1530. 

llambg. Zeilschr. N. Folge, IL 355. 



- 11 - 

Arendes, Annecke, 1531 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 1536. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355. 

ArendS, Joh., war um 1405 als Maurermeister bei 
dem Baue des Rathhauses zu Bremen beschäftigt. 
Denkm. Br. Gesch. u. K. I, Lief. 1. S. 7. 

Aretäus, Daniel, vonCorvey,artifexinvariissculp- 
tilibus, wurde 1455 vom Könige von Dänemark berufen. 
Fiorillo, II. 81. 

Armknecht, Peter, war (mit Johann Thene) Bau- 
meister der nach d. J. 1333 erneuerten Stiftskirche zu Hei- 
ligenstadt. 

Fiorillo, II. 40. 

Amemann, Hans, goss 1488 eine im Kirchthurme 
zu Oldendorf im Fürstenthume Hildesheim befindliche 
Glocke. 

Kirch. Beschr. 

Derselbe goss 1505 eine grosse Glocke für die Kirche 
zu Hardegsen. 

Domeier, 54. 

Arnold, Malermeister zu Hamburg, wird im Nekro- 
loge der Minoriten genannt zum 4. Dec. 1463. 
Hambg. Zeilschr. N. Folge, IL 247. Anm. i. 

Amoldus, Goldschmied, 1285 zu Lübeck urkundlich 
erwähnt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Arnoldus, Tegeler (lalerarius), 1302—1309 zu Lü- 
beck urkundUch vorkommend. 
Milde u. Deecke, 4. 



— 12 — 

Amoldus de Wilstria, magist., Steinmetz, 1303 
— 1323 zu Lübeck urkundlich genannt 
Milde u. Deecke, 3. 

Awram (Abraham), wahrscheinlich aus Magdeburg, 
wird unter den Künstlern genannt, von welchen zur Zeit 
Erzbischofs Wichmann von Magdeburg [1156 — 1192] die 
ehernen Thürflügel an der Westseite der St. Sophienkirche 
zu Nowgorod angefertigt sein sollen. S. Riquin. 

Adelung, Die korssünschen Thüren zu Nowgorod. 

Backmester, Clawes, zu Magdeburg, goss 1507 
eine Glocke zu Kerkau in der Altmark und in demselben 
Jahre eine solche zu Kleinau daselbst. An letzterer nennt 
sich der Giesser: „mester clawes vashmester van meide- 
borsh". [Jedoch wird — nach Anleitung der Glockenin- 
schrift zu Kerkau — backmester für vashmester und meide- 
borch für meideborsh zu lesen sein.] 

Zwölft. Jahrsber. d. allmärk. Ver. f. yaterl. Gesch., 34. 35. 
dreizehnt. Jahrsb. 152. und vierzehnt. Jahrsb. 137. 

Badisem, Johannes, Goldschmied, 1316 zu Lübeck 
urkundlich genannt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Balzer, ein Niederländer, setzte 1583 — 1584 dem 
Thurme der St. Blasienkirche zu Münden die Spitze auf. 
Lolz. I. 452. 

Bannestet, Clawes, von Magdeburg, goss 1415 die 
grosse Glocke für die St. Nicolaikirche zu Kalbe. 
Fiorillo, ir. 207. 

Barchmann, Sivert, war der Giesser eines metal- 



— 13 — . 

lenen Taufkessels v. J. 1540, welcher in der [jetzt abgebro- 
chenen] St. Lambertskirche zu Lüneburg sich befand. 
Neue Hannov. Zeitg., 1860. Nr. 252. 

Wahrscheinlich sind auch von ihm für die Stadt Lüne- 
burg einige, mit S. B. und der Jahrszahl 1534 bezeichnete 
Geschütze (Viertel-Feldschlangen) gegossen. 
Gebhardi, IH. 122. - M. 

Barclimann, Valentin , goss 1553 eine Zeiger- 
glocke für den Thurm der [gegenwärtig abgebrochenen] St 
Lambertskirche zu Lüneburg. 

Er war auch Geschützgiesser. Nach einer Aufzeichnung 
V. J. 1747 waren daselbst von ihm vorhanden: 
zwei auf Kosten der Sulfmester 1542 und 1547 gegossene 

Feldschlangen ; 
drei nach den h. drei Königen benannte Feldschlangen : 
Balthasar von 1563, Jasper und Melchior, beide von 
• 1564; 

zwei andere Feldschlangen von 1547 und 1574, letztere 

mit dem Bilde der Klugheit ; 
mehrere Viertel-Feldschlangen, darunter Mercur, Venus 
und Mars, aus der Zeit von 1546 — 1551. 
Gebhardi, Hl. 104. 121 ff. - M. 

Barchof^ Hans, goss laut Inschrift i. J. 1555 eine im 
Kirchthurme zu Ivenack in Meklenburg hängende Glocke. 
Eine zweite Glocke daselbst trägt zwar nicht seinen Namen, 
aber ein eben solches Zeichen, wie dies auf der erstgedach- 
ten Glocke über dem Namen des Giessers sich befindet. 
Meklbg. Jahrsber., VI. 103. 

Bargman, Hinrich, Bürger zu Hannover, goss im 
Auftrage des Domdechanten Heincke von Mandelsloh 1510 
die grosse Glocke fiir den Dom zu Verden, wofür an Giess- 



— 14 — 

lohn 1000 [?] rh. Goldgulden bezahlt wurden. Cyriac. Span-' 
genberg hat S. 159 in seinem „Chronicon aller ßischöffe des 
Stifts Verden", woraus obige Notiz genommen, 1519 als Jahr 
des Gusses, die Inschrift der Glocke selbst zeigt aber das 
Jahr 1510. 

Derselbe Meister goss wahrscheinlich die aus dem näm- 
lichen Jahre stammende Cäcilienglocke, vielleicht auch die 
Grabplatte des Bischofs Bartold von Landsberg (f 4. Mai 
1502) im Dome daselbst. 

Archi? d. Ver. f. Gesch. u. AUerlh. zu Stade, 1862. S.298. 

Barkentin, Hanss, 1598 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1611 Aeltermann, f 4. Febr. 1624. 
llambg. Zeilscbr. N. Folge, 11. 356. 

BamekOW, Nicolaus, Steinmetz, 1331—1340 zu 
Lübeck urkundlich erwähnt. 

Milde u. Deccke, 3. « 

Bartholdus wird bei dem J. 1496, in welchem das 

Sparrwerk der Kirche S. Sixti zu Northeim vorgerichtet 

wurde, unter der Bezeichnung: „M. Bartholdus SSater" als 

Zimmermeister erwähnt. 

Franciscus Lubecus, Chronik v. Northeim, MS. XXIII. 781<^. 
auf königl. Bibliolh. zu Hannover. — M. 

Bartholomäus goss i. J. 1415 eine Glocke für die 
Kirche zu Meklenburg und 1417 eine solche für die Kirche 
zu Kalkhorst in Meklenburg. An letzterer steht hinter dem 
Namen des Giessers der lübische Doppeladler. 

Mekibg. Jahrsbor. VIll. 149. Mekibg. Jahrb. XXIX. 64. 

BartholoinäUS, Maler zu Lüneburg, pictor insig- 
nium. 1511. 

Gebhardi, IX. 897. - M. 



— 15 — 

Bartolt van Hemmynghey bereits 1480 bei Mau- 
rerarbeiten an der Dohrener Landwehr erwähnt, wird in 
der Rechnung über die 1492 geschehene Erbauung des 
Zwingers zu Hannover unter den Maurermeistern aufgeführt, 
kommt später vielfach, namentlich 1503 bei Errichtung von 
Giebeln aus geschnittenen Steinen mit glasirtem Bildwerk 
am Rathhause daselbst, so wie bei sonstigen Arbeiten am 
„nigenljup' — wie das Rathhaus häufig bezeichnet wird — 
vor und erscheint noch 1509 in der Rechnung über die Er- 
bauung des Brodscharrens zu Hannover. 

Lohn-Regisir. d. St. Hannover y. 1480 ff. — M. 

BasSy Erich, verfertigte i. J. 1516 die Orgel in der 
Brüdernkirche zu Braunschweig. 
Schiller, 158. 

Baumgarten, Christoph, zierte die Vorkirche St. 
Crucis zu Hannover, welche um 1580 für die Bürger hinein- 
gebaut war, mit Gemälden. 

N. Tat. Archiv, 1827. I. 147. 

Bedding, Hans, goss 1489 die grösste der Glocken 
der St. Michaelskirche zu Braunschweig. 
Schiller, 6. 

Behm, Caspar, Maurermeister, wurde 1563 von 
Wismar nach Schwerin berufen, um hier Bauten am Schlosse 
zu übernehmen. Er führte daselbst in Gemeinschaft mit 
dem Zimmermeister Paul Breigel den grossen Bau über der 
Schlossküche bis z. J. 1564 fort. Auch baute er 1567 ein 
fürstliches Gebäude auf der Insel Pol. 
Meklbg. Jahrb., V. 22. 50. 



— 16 — 

Bekemann, Gerh«, erbaute laut Inschrift 1585 deo 
Thurm an der Kirche zu Rehburg. 
Kirch. Beschr. 

Beletsnider, HermaDniis (filius Hermann! scnlp- 

toris imaginum), Goldschmied, 1329 zu Lübeck urkundlich 
erwähnt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Belmel, Brant, goss 1527 eine Glocke für die Kirche 
zu Esbeck, A. Lauenstein. 
Kirch. Beschr. 

Bern, Härmen, wird i. J. 1556 als Maurermeister zu 
Hannover erwähnt. 

Lohn-Registr. d. St. Hannover ▼, 1556. — M. 

Benno, Bischof zu Osnabrück, 1068-1088, aus Schwa- 
ben gebürtig, war ein erfahrner Baukünstler. Aus dem Le- 
ben Benno's von Norbert (Mon. Germ. SS. XH, p. 65) er- 
hellt, dass Benno seine Kenntnisse in der Baukunst zur Zeit 
des Bischofs Hezilo in Hildesheim sich erworben hatte und 
dass Heinrich IV. ihn mit der Leitung der gegen die Sachsen 
errichteten Burgenbauten betraute. 

Benno errichtete das Kloster zu Iburg, in welchem noch 
gegenwärtig sein mit Statuen verziertes Grabmal sich befindet. 
Fiorillo, ir. 16. 

Als der Dom zu Speier durch die Fluthen des Rheins 
bedroht wurde, rief man Benno, den berühmtesten Bautech- 
niker der Zeit, herbei und es gelang ihm, der Unterwaschung 
des herrlichen Doms vorzubeugen. 

Olte, in d. Jahrb. d. Ver. y. Alterlhamsfreand. im Hheinl. 
Jahrg. 16. S. 100 ff. 



— 17 — 

Bentsclmyder, Matthias, Meister des Maler- und 
Glaseramts zu Lüneburg, zablte 6 m^ Meistergeld 1551. 
Gebhardi, IX. 898. — M. 

Berboeni wird in „Des Monsterschen Koninck Jo- 
hannss von Leyden Hoffordennnghe int Jair 1534 und 1535" 
als Maurermeister aufgeführt. 

Weslfäl. Zeilschr., XVL 361. 

Berend erscheint 1543 als Maurermeister bei den 
Befestigungsbauten des Schlosses Plan in Meklenburg. 
Mekibg. Jahrb., XVII. 149. 

Bemard wird (in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh.) 
als Schilderer zu Lübeck erwähnt, woselbst er eine Bude 
zur Ausstellung der Schilde und Bilder hatte. In der betref- 
fenden Aufzeichnung heisst es: „Albertus noster dedit IHK 
sol. de boda Bernardi scildere." Vergl. Herdeke, Schilderer. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, IL 228. 

Bernd nennt sich als Giesser einer im Kirchthurme zu 
HeiUgenrode befindlichen Glocke v. J. 1505. 
Kirch. Beschr. 

Bemdes, Hinrick, Zimmermeister aus Hannover, 
errichtete in einfacher, sehr tüchtiger Construction 1513— 
1516 die hohe (am 7. Mai 1842 abgebrannte) Spitze auf dem 
Thurme der St. Peterskirche zu Hamburg. In einigen Bü- 
chern ist er Hinrich Bartels oder Berends genannt, allein in 
den im Thurmknopfe befindlich gewesenen gleichzeitigen 
Schriften hiess er Berndes. In dem mit ihm am 25. Nov. 
1513 abgeschlossenen Contracte versprach man ihm das 
Holz, die Eisen- und Schmiedearbeit, so wie die Kupferbe- 
deckung zu liefern, auch das Abbrechen des alten Thurms 

2 



~ 18 - 

tür Rechnung der Kirche zu beschaffen und ihm für Arbeits- 
lohn 450 mjf zu bezahlen, nebst 2 Wispeln Malz und einem 
halben Brau Bier, auch 10 Ellen feinen engl. Tuchs k ImJ^Sß 
die Elle und freiem Logis, jedoch ohne Beköstigung für ihn 
und seine Leute, welche er von Hannover mitbrachte. 
Hambg. Künsller-Lexik., 16 ff. 

Bernds, Didrich, Maurermeister in Hannover, in d. 
J. 1556—1558 mit kleinen Arbeiten viel beschäftigt. 
Lohn-Regislr. d. St. Hannover v. 1556 ff. — M. 

Bemdt, der Zimmermann, Werkmeister bei dem zwi- 
schen 1393 — 1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses 
zu Braunschweig. 
Schiller, 95. 

Bernhard I, Bischof zu Hildesheim (1130 — 1153), 
Erbauer der St. Godehardskirche daselbst, wozu von ihm 
am 16. Jun. 1133 der Grundstein gelegt wurde. Sein leb- 
haftes Interesse ftir die Architektur erhellt aus dem Um- 
stände, dass er bei seiner Anwesenheit zu Rheims, nach 
Besichtigung kirchlicher Gebäude daselbst und in der Um- 
gegend, dort ein Kirchenmodell erwarb, um danach ein Bc- 
nedictiner-Münster in Hildesheim zu erbauen. Die in Frank- 
reich vorgefundene, bei der St. Godehardskirche zur Anwen- 
dung gelangte Anordnung eines halbkreisförmigen Chorum- 
gangs mit Kapellen ist wohl seiner eifrigen Mitwirkung bei 
Fesstellung und Ausftihrung des Bauplans dieser Kirche zu- 
zuschreiben. 

Correspondenzbl., 1857. S. 41. 

Bemliardus, Tegeler (laterarius), 1310— 1318 zu 
Lübeck urkundlich vorkommend. 
Milde u. Deerke, 4. 



— 19 — 

Bemhardus, Maler, wird 1 473 auf einem Pergament- 
zettel genannt, welcher 1786 bei Abnehmung des grossen 
Crucifixes über dem Bogen vor dem Chore zu St. Sylvester 
in Quakenbrück gefunden wurde. Die bezügliche Stelle der 
Inschrift lautet: „et magister Johannes et Bernhardus filius 
suus Fredericus [?] pictores et renovatores hujus crucis." 
[Vielleicht ist hinter Bernhardus ein „et" einzuschalten.] 
Mittheilg. d. bist. Yer. zu Osnabrück, 11. 177. Anm. 

Bern ward, Bischof von Hildesheim, um die Mitte 
des 10. Jahrb. geboren, starb am 20. November 1022 und 
wurde 1193 unter die Zahl der Heiligen versetzt. Dieser 
ausgezeichnete geistliche Oberhirte, ein Schüler Tangmar's 
und später Lehrer Otto's HI, war auch ein hochbegabter 
Künstler, so wie eifriger Beförderer der verschiedenen 
Kunstzweige, für welche er Schulen und Werkstätten an- 
legen liess. Italiens Bauwerke kannte er aus eigener An- 
schauung. Unter seinen Schöpfungen, zu welchen auch die 
Vesten Mundburg am Einflüsse der Oker in die Aller und zu 
Wyrinholt, so wie die als vorzüglich geschilderte Befesti- 
gung Hildesheims gehören, steht das grossartige St. Michaels- 
kloster daselbst, dessen Kirche noch Theile des ursprüng- 
lichen Baues enthält, obenan. Von besonderer Bedeutung 
sind sodann die beiden, von Bernward herrührenden, mit 
bildlichen Vorstellungen des alten und neuen Bundes ver- 
sehenen, jetzt am westlichen Eingange zwischen dem s. g. 
alten Paradiese und dem Langhause des Doms zu Hildes- 
heim befindlichen Thürflügel aus Erz, so wie die unter sei- 
ner Leitung gegossene, von Relief-Darstellungen aus der 
Lebensgeschichte des Heilands spiralförmig umzogene, 
eherne Säule, einst für die St. Michaelskirche angefertigt, 
jetzt auf dem grossen Domhofe zu Hildesheim stehend; 
nicht minder der für dieselbe Kirche gearbeitete, leider zer- 
störte mctallne Kronleuchter und der noch vorhandene, 

2* 



- 20 ~ 

aber erst unter dem Bischöfe Hezilo vollendete, grosse 
Kronleuchter im Dome daselbst. Ausgezeichnet sind femer 
die theils von Bernward selbst, theils unter seiner Leitung 
hergestellten Kirchen geräthe aus edlen Metallen, als: das 
goldne Bernwardskreuz mit Einfassungen von Edelsteinen, 
Perlen und Krystallen, gegenwärtig in der St. Magdalenen- 
kirche zu Hildesheim, die beiden Bemwardsleuchtcr, b^ 
Erhebung der irdischen Ueberreste des heiligen Mannes 1194 
in dem Sarkophage desselben aufgefunden, das silberne ver- 
goldete Kreuz, von Bemward angefertigt und i. J. 999 dem 
Kloster Heiningen verehrt, das von seiner Hand herrüh- 
rende silberne Grucifix in der Dom-Schatzkammer zu Hil- 
desheim und der goldne Bernwardskelch daselbst, dessen 
ursprüngliche Form jedoch umgearbeitet ist. Noch .ist ein 
Elfenbein-Schnitzwerk von Bernwards Hand hervorzuheben, 
welches, Christus zwischen Maria und Johannes darstellend, 
auf dem obern Deckel eines Evangeliariums daselbst sich 
befindet. — Die hildesheimsche Gilde der Goldschmiede und 
der Kunst edle Steine zu fassen nahm Bernward zu ihrem 
Schutzpatron an und sein Bild in ihr Siegel auf. 
Kratz» n and IH. Lünlzel, 1. 

Die Sammlung kirchlicher Geräthe im Weifenmuseum 
zu Hannover besitzt einen, aus dem St. Michaelskloster zu 
Lüneburg stammenden Leuchterfuss und einePatene, welche 
Kirchengeräthe für Kunstarbeiten Bernwards gehalten wer- 
den. M. 

Berthold, Mönch zu Walkenried, wird ein wohlge- 
übter Baumeister genannt. Von ihm und dem Mönche Jor- 
dan wurden 1 207 die Vorbereitungen zum Neubau des gross- 
artigen Cistercienscrklosters daselbst getroffen. 
Leuckfeld, Antiq. Walckenred., 82. 



— 21 - 

Bertoldes, Hinrich, Mester, erhielt 1509 für den 
in Verding genommenen Bau des Brodscharrens zu Han- 
nover den Betrag von 40|^ Pfd. 

Loha-Regislr. d. St Hannoyer y. 1509. — M. 

Bertoldus, Goldschmied, 1338 zu Lübeck urkundlich 
erwähnt 

Milde u. Deecke, 4. 

BertoldULS, Jan Stephan, von Duderstadt, goss 
1399 eine Glocke für die Kirche zu Bemshausen. In der 
Inschrift der Glocke nennt sich derselbe : ^^pti stepn bertolt)U0 
gropengeter ua« liul>er|loM/' 
Kirch. Beschr. 

Bertram van Mynden wird in den Kämmerei- 
Rechnungen zu Hamburg häufig genannt Er erscheint zu- 
erst 1367, wo ihm 24 Schill, für ein Bild der h. Jungfrau 
vor dem Milderthore, 4 Schill, für die Herstellung des Bildes 
des Engels über dem Rathhause und eben so viel für die 
Bemalung des BriefTasses des Boten Gerlach gezahlt wur- 
den. Ausser andern Beträgen für Firnissen von Gegenstän- 
den und für Reisekosten nach Lübeck (24 sol.) erhielt er 
1377 eine ähnliche Summe für ein Bild der h. Maria, wel- 
ches auf der Mauer vor dem Lübeckerthore aufgerichtet 
wurde, auch eine anderweite Vergütung für Bilder auf dem 
Rathhause, ferner 1381 und 1383 eine Mark für das An- 
malen städtischer Banner; 1385 empfing er für drei Bilder 
und sechs geschnitzte und bemalte Wappenschilder 6 Pfd. 
Pfennige, 1387 für ein den h. Christoph mit dem Christkinde 
darstellendes Schnitzwerk 12^ Pfd. 6 Schill, und für die Her- 
stellung der Lichtkrone im Rathhause 4 Pfd. 4| Schill., in 
welcher Zeit auch seine Gesellen zwei seiner Bildwerke ßr- 
nissten. 



_ 22 — 

Als ein Werk von grösserer Bedeotnng erscheint die 
von dem Meister Bertram 1383 angefertigte Tafel des Hoch- 
altars in der St. Peterskirche zu Hamburg, vermuthlich ein 
bemaltes Bildschnitzwerk, welches jedoch nicht mehr vor- 
handen ist. 

Aus einem Testamente Bertrams v.J. 1390 erhellt, dass 
er, obwohl verheirathet, Willens war, zum Tröste seiner 
Seele nach Rom zu wandern. Ein anderes Testament, in 
welchem Bertram Bürger zu Hamburg sich nennt, ist v. J. 
1410. 

Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 243 ff. 327 ff. 

Bertrammus de Haren , Goldschmied, 1341 zu 

Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde a. Deecke, 4. 

Bethen, Heinrich, Steinmetz. Mit ihm verhandelte 
1493 das Domcapitel zu Magdeburg über den Fortbau der 
Domthürme. 

Lotz, 1. 415. 

Beyer, Jost, Pitzirsnider, wurde 1574 Bürger zu 
Hamburg. 

Hambg. Zeilschr. iN. Folge, II. 267. 

Biermann, Conrad, frater im Barfüsserkloster zu 
Hildesheim, 1384, ein guter Maler. 
Lünlzel, n. 628. 

Blome, Arndt, goss 1524 eine zu Binde in der Alt- 
mark befindliche Glocke. 

Zwölft. Jahrsbericht d. allmärk. Ver. f. valerl. Gesch., 32. 

Bochroit arbeitete den im Domschatze zu Osnabrück 
befindlichen Cordulakasten, dem Style nach aus dem 15. 



- 23 — 

Jahrb., mit reicher Architektur und Figürchen von tüchtiger 
Ausführung. 

Lübke, 408. 

Bockholt, Jürgen, Goldschmied zu Lübeck, Aelter> 
mann 1531. 

WehrmaDo, Die ältercD Lübeck. Zanflrollea, 223. 

Boden, Mester, von Hardessen (Hardegsen), erhielt 
vom Rathe zu Lüneburg laut Vertrags v. J. 1386 „umme lat 
Wnh^ t^ot Ije jcmohct l)cfft to liem ßolcnfolie oppe 'bn llijcn Sui- 
ten" ein Haus mit allem Zubehör frei von aller Stadtpflicht 
zu besitzen und bewohnen, ausserdem „tiertid) iHork |)cnnije 
unli olle 3ol)r tojije rleTien/* gleich den Knechten des Raths, 
auf Lebenszeit. Aus d. J. 1388 findet sich* ein zweiter Ver- 
trag zwischen dem Rathe und dem Mester Boden wegen Ar- 
beiten auf dem „nijen Soltioercke" um „liat Der)d)e Üönter von 
lier 3olen" zu scheiden. 

Gebhardi, XI. 534 ff. — M. 

Bodo, Erbauer des ältesten Theils der Kirche des ehe- 
maligen Cistercienserklosters Loccum, 1 240. In d6m Todten- 
Register des Klosters wird sein Name mit dem Zusätze: 
„structor nostre ecclesie" aufgeführt. 
Rath, Dr. Böllgcr in Hannover. 

Bökel, Peter, Maler von Antorf (Antwerpen) brachte 
i. J. 1563 drei „gemalte Bilder^' für die Schlosskapelle zu 
Schwerin mit und war in demselben Jahre bei Vollendung 
der über dieser Kapelle belegenen Wohnzimmer des Her- 
zogs Johann Albrecht I thätig. — Im Auftrage des Herzogs 
Ulrich verfertigte Bökel zu Wismar fürstliche Bildnisse und 
empfing für vier derselben i. J. 1582 zusammen 50 Thlr. 
Meklbg. Jahrb., V. 54. 55. und IX. 203. 



- 24 — 

Boeth, Ertmar, war laut Contracts der Herzoge 
Heinrich und Albrecht von Meklenburg vom 26. März 1512 
(auf dessen Rückseite der Name „erlmer bot" geschrieben 
ist] Maurermeister bei dem Baue des ,,alten Hofs", eines 
Theils des Fürstenhofs zu Wismar. 
Mekibg. Jahrb., V. 13. 68. 

Bokesswager, Hermann, Goldschmied, 1287 zu 

Lübeck urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Bonensack, der Sage nach Baumeister des Doms zu 
Magdeburg. 

Loiz, I. 415. 

Diese Sage mag, da der Chor durch Erzbischof Adal- 
bert II i. J. 1208 begonnen, auf den Bau des 1363 einge- 
weihten Langhauses (Lotz, I. 415) zu beziehen sein, wo am 
ersten südlichen Pfeiler des Hauptschiffs eine, als Kragstein 
unter einer Dreiviertelsäule angebrachte Gestalt sich findet, 
welche für die Figur des Baumeisters Bonensack ausgegeben 
wird. M. 

Bonsack, Ludeke, Maler zu Hamburg, erscheint im 
J. 1450, wo er für das Malen und die Erneuerung von 25 
Schildern am Rathhause und anderer Bilder für die Schiffe, 
so wie anderer Schilder der Stadt 15 Pfd. Schill, erhielt 
Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 246. 

Bonstede, Hermen, verfertigte laut Inschrift aus 
Metall den grossen fünfarmigen, auf Löwen ruhenden Leuch- 
ter für den hohen Chor der St. Johanniskirche zu Werben 
i. J. 1487 und zwei Jahre später die metallene Taufe daselbst. 
Adler, I. 78. 



- 25 - 

Borch, Hans der, Glockengiesser zu Emden, goss 
1575 eine kleine Glocke für die Kirche zu Esens, 1579 eine 
Glocke im Kirchthurme zuPogum, A. Weener, 1580 die s.g. 
Vesperglocke der Kirche zu Hatzum in demselben Amte und 
1581 eine kleine Glocke Tur die daselbst belegene Kirche zu 
Marienchor. 

Kirch. Beschr. 

Borgetrick,Conrad, arbeitete 1 483 zu Braunschweig 
einen Altar mit geschnitzten Figuren für die Kirche zu Hem- 
merde bei Unna, eine grosse Statue der Marie und Darstel- 
lungen aus dem Leben und Leiden Christi enthaltend. Die 
Gesichter der etwas steif erscheinenden Figuren zeigen einen 
anmuthigen Ausdruck ; die Composition der Gruppen ist klar, 
die Architektur einfach, die Bemalung nebst Vergoldung gut 
Lübke, 396. 

Borman, Jan, verfertigte gegen d. J. 1508 das Altar- 
werk in der Pfarrkirche zu Güstrow. Es ist dies ein aus 
einem Mittelstücke und zwei Flügeln bestehender Schrein 
mit Schnitzwerken, dadurch sich auszeichnend, dass. — statt 
einzelner Figuren unter Baldachinen auf platten Tafeln — 
personenreiche Gruppen in bedeutenden Vertiefungen per- 
spectivisch angeordnet sind. Die Schnitzwerke zeigen in 
verschiedenen Abtheilungen die Leidensgeschichte Christi, 
in der Mitte die Kreuzigung. Die Arbeit ist zwar kein Mei- 
sterwerk ersten Ranges, aber in den Compositionen unge- 
wöhnlich reich und von lebhaftem Ausdrucke. Am Fuss des 
Altarschreins sieht man den Heiland mit den Zwölfboten 
und über den gedachten Gruppen, unterhalb der Krönung 
eine Reihe von Heiligen. Der Name des Künstlers steht in 
römischen Uncialen auf dem Schwerte eines bei der Kreuz- 
tragung erscheinenden Kriegsknechts. 
Mekibg. Jahrb., XV. 311 ff. 



— 20 — 

Bomau, Francesco a, von Brescia (firessensis) 
[ob nicht Brixen?, ital. Bressanone, was besser zu dem of- 
fenbar deutschen Familiennamen des Meisters und der unten 
folgenden Angabe über seine Begleitung aus Trient stimmen 
würde] wurde am 25. Janr. 1 557 dem Herzoge Johann Al- 
brecht I von Meklenburg durch den Herzog Herkules von 
Ferrara als Baumeister empfohlen. Francesco, in den Bech- 
nungen der „welsche Bawmeister Francisco Bornaw", auch 
„Barnaw" genannt, wurde alsbald in Dienst genommen und 
kam gegen Ende d. J. 1 557 in Begleitung von wenigstens 
acht welschen Maurergesellen aus Trient und eines italieni- 
schen Zieglers nach Meklenburg. Vor ihm war daselbst 
schon ein anderer italienischer Baumeister, Namens Paul, 
vielleicht ein Sohn des Francesco a Bornau, mit Vorarbeiten 
zur Befestigung der Schlösser Dömitz und Schwerin thätig. 
Francesco scheint 1558 seine Arbeiten begonnen zu haben. 
Unter ihm arbeiteten Meister Hans Bogatsis und nach dessen 
Tode 1 566 dessen Sohn Jakob Bagatz, auch Meister Chri- 
stoph Haubitz. — Die vorhin genannten Italiener arbeiteten 
neben den Baumeistern Gebrd. Par gewiss bis z. J. 1570 zu 
Dömitz, mitunter auch zu Schwerin, während welcher Zeit 
der Herzog mehrmals des Kurfürsten von Brandenburg .wel- 
schen Baumeister, Francisco Ghiaramell, nach Schwerin ho- 
len Hess, um ihn über seine Befestigungsarbeiten in Ilath zu 
nehmen. 

Mekibg. Jahrb , V. 27 ff. 

Bomeman, Hans, Mitstifter der St. Lucas-Brüder- 
schaft zu Hamburg, wird 1462 zuerst genannt und 14G9 als 
der zweite unter den Werkmeistern des Maler- und Glaser- 
amts aufgeführt. Von seinen Arbeiten sind, ausser geringern 
Leistungen, wie die Anfertigung von Stadtwappen in dem 
damaligen Hause des hamburger Baths zu Stade, die kurz 
vor seinem Tode auf 17 Täfelungen im Rathhause zu Ham- 



— 27 — 

bürg ausgeführten ßilder der römischen (?) Könige zu nen- 
nen, wofür seine Witwe i. J. 1474 den Betrag von 68 Pfd. 
16 Schill, erhielt. Er hinterliess mit derselben, welche her- 
nach den Maler Absolon Stumme heirathete, mehrere Töch- 
ter und einen Sohn Heinrich, welcher gleichfalls Maler wurde. 
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 246. 254. 

Bomeman, Hinrich, Sohn des Malers Hans Bor- 
neman zu Hamburg, verfertigte 1499, vermuthlich als sein 
und seiner Frau Bertha Geschenk, den Altarschrein der St. 
Lucas-Brüderschaft, das s. g. Epitaph des Maleramts, gegen- 
wärtig in der St. Jacobskirche zu Hamburg sich befindend. 
Auf den Aussenbildern des Altarschreins — welcher beim 
Oeffnen im Mitteltheile unter einer geschnitzten Figuren- 
gruppe die Inschrift: „^nno 1469 . 3s . M[ee. Cofel . St. iuca 
fonliiret." und auf dem Gemälde an der Innenseite des Flü- 
gels zur Linken des Beschauers die Jahrszahl 1499 trägt — 
sieht man (links) zu Füssen Marias die Frau des Malers mit 
dem Spruchbande: „bit^lret . jot . oor . berten . bornemons . feie" 
und (rechts) zu Füssen des, die h. Jungfrau malenden St. 
Lucas den Maler und Stifter des Bildes mit dem Spruch- 
bande: „bi^tret.got.üor.ljeTtridi. bornemans. feie. eren. foene. 
"b. e. 0. 0. f.*' (dat em god gnedig sie). 

Harabg. Zeilschr. N. Folge, II. 252 ff. — Von d. Arbeil. 
d. Kunstgewerk. d. Millelall, zu Hamburg, 20 ff., wo 
auch gute Abbildungen des Allars gegeben sind. 

Borstell, Hanss, wird in„DesMonsterschen Koninck 
Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 
1535" als Goldschmied aufgeführt. 
Westfäl. Zeilschr., XVI. 360. 

Bothe, Tile, zu Goslar, war im Anlegen von Wasser- 
leitungen geschickt. Es erhellt dies aus dem Schreiben eines 



— 28 - 

„Ipermen »an Dorntljen'* an seinen Oheim „l^ermen ©Tjflere" 
vom Tage St. Gallen 1446, worin er ihm aaf ein Schreibe 
erwiedert, dass» da der Raih zu Göttingen in Anlass der 
Vorrichtung einer Wasserleitung von ihm zu hören begehre, 
ob nicht ein Meister zu Goslar wäre, der mit der Schrot- 
wage umzugehen oder zu solcher Kunst Rath wisse, er die- 
sen Brief durch den mit der Wartung der Wasserkunst zu 
Goslar beauftragten Tile Bothen sende, welcher in der obi- 
gen Angelegenheit des Raths wohl Bescheid geben könne. 
Die bezügUche Stelle des Schreibens lautet: „00 gij mtf 3efd)r, 
i)ebben, iat I)e ersamen tutoe un^e mpe i)eren it rati to (Sottinge 
millen l)ebben et)n %\)axi\) [?] t3on maUrs toegen bt)ner in slah to 
®0tttn0e to brtn{|enlie unbt mn ntij be{|l)cren unle to nor^orenlie, 
efft ientd) mei|ler to dosier toere, It ie mi)t lier Bdjrottoaglie konit 
eMer to solianer kun|l xab ujü|te, liot lie gen. iutoe nnit inT)ne 
i)eren lien gi)erne i)ebben toollien etc.: ersame letoe oljem« iiUD to 
roillen unlt ieme gen. roie to ©ottinge, 60 bebbe ek oan ier 
toeglien mi)t ieffem tegentoortigen Eilen ßotljen, ien ek tu ftnit 
gefproken, Ire iene soianer kunjl bqiten ier 5toi to (ßoMer oon 
l^es )}t)penn)ater0 toegl^en pled^t to tuarlrenlie, It iav lool mtbt 
kon: untre n>one gi) ome iunier Ijeren meninge van ier njegljen 
Dorgljcuen untre unlrernjifen, wes iene Irorine to Ironie [teijt, roel 
Ije iuuj tüol fijner ontradjt ioruppf beridjten: unie mts \)t iuroen 
leeren untre tum to0ed)t oan inakentrc0 tDegl)en tre0 moglje gl) ome 
wol gclooen, roente ^e I)efk in körten ioren ei)nen bomen uppe 
Irot rlo|lcr tom Ht)d)enbergl)e gebrod)t, ie Ire gen. Ijeren gerne 
ODcrlongen inren geljot Ijetilren, 00 Ije iu tuol beridjtentie tocrt." 
Briefsamml. im Archive zu Götlingen. Dr. S. 

Botker, Hansen, goss 1561 eine Glocke für die Kirche 
zu Kleinhimstedt im Fürstenthunie Hildesheim. 
Kirch. Besohl'. 

Brandes, Johannes, Goldschmied in Hildesheim, 



— 29 — 

verfertigte laut Inschrift ein silbernes Rauchfass gothischen 
Styls mit durchbrochen gearbeiteten Verzierungen am thurm- 
förmigen Deckel. 

Correspondenzbl. 1857. Beil. zu Nr. 4 S. 6. 

Brandin, Philipp, von Utrecht, Verfertiger der 
Taufe und mehrerer Tafeln in Alabaster für die Schlosskapelle 
zu Schwerin 1563 — 1569, so wie der „fürstlichen Sepultu- 
ren" (Denkmäler mit den Stammbäumen und architektoni- 
schen Einfassungen) im Dome zu Güstrow 1576 — 1586, 
wohnte 1574 zu Wismar noch als Steinmetzmeister im 
Dienste des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg, 
war aber später und noch i. J. 1591 „bestallter Baumeister" 
des Herzogs Ulrich von Meklenburg, welcher ihn 1590 auf 
einige Zeit dem Könige von Dänemark zur Ausführung des 
königlichen Baues zu Nyköping überliess. 
Meklbg. Jahrb.. V. 24. 53. 54. 

Brandmöller, Caspar, 1587 Meister des Maler- 
amts zu Hamburg, f 26. April 1596. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, H. 356. 

Breigel, Paul, Zimmermeister, arbeitete in Gemein- 
schaft mit dem Maurermeister Caspar Behm an dem 
grossen Gebäude über der Scblossküche zu Schwerin um 
d. J. 1564. 

Meklbg. Jahrb., V. 50. 

Bremen, Heinr. von, s. Heinrich von Bremen. 

Bremers, HinriCUS, Steinmetz in Lüneburg, wird 
in einer Urkunde des St. Michaelsklosters daselbst vom 20. 
Janr. 1386 genannt. 
Dr. G. 



— 30 - 

Breslaw, SimOIL Der Name ^simon hreslaw^* mit 
der Bezeichnung^ „mur-man'' steht am Schlüsse einer, die 
Erweiterung und den Umbau der Franciscanerkirche zo 
Salzwedel betreffenden Inschrift von 1493. 
Adler, I. 88. 

Brüggemann, Hans, aus Husum, verfertigte 1515 
— 1521 den aus der Augustiner-Klosterkirche zu Bordes- 
holm bei Kiel stammenden, im Dome zu Schleswig befind- 
lichen 47 Fuss hohen Schnitzaltar, mit Rehefs im Schrein 
und an der Innenseite der Flügel (30 Darstellungen aas der 
Passion bis zum AVeltgerichte, nebst vorbildlichen Vorgän- 
gen aus der alttestamentlichen Geschichte) und Statuen an 
den Pfeilern (alt- und neutestamentliche Figuren), im Ganzen 
385 unbemalte Figuren in spätestgothischer Architektur, 
derb naturalistisch, aber ungemein lebensvoll ; die Volks- 
scenen mit Laune durchgebildet, die idealen Gestalten mit 
grossartiger Würde aufgefasst, malerisch angelegt, die Ge- 
stalten im Einzelnen jedoch zugleich mit glücklichem plasti- 
schen Sinne behandelt ; 

ferner: zwei Statuen zu den Seiten des Hauptaltars auf 
hohen Schäften (König Christian II von Dänemark und seine 
Gemahlin Isabella von Oesterreich) 1523; 

auch eine grosse, ausgezeichnete Holzstatue des h. 
Christoph. 

Fiorillo, 111. 36. Lotz, I. 540. 

Demselben Künstler werden zugeschrieben: ein in der 
Kirche zu Husum befindliches spätgothisches Tabernakel 
aus dem 16. Jahrh. und der Altar in der Kirche zu Segeberg, 
letzterer zwar eine tüchtige Arbeit, jedoch der geistreichen 
Durchbildung dieses Künstlers entbehrend. 
Lotz, I. 309. 353. 



-- 31 — 

Brüggemann, Luthe, Verfertiger eines im Sarge 
des Bischofs Christoph im Dome zu Verden gefundenen, 
silber- vergoldeten Abend mahlskelches von vorzüglicher 
ArbeiL Dieser Goldschmied war ein Bruder des berühmten 
Bildhauers Hans Brüggemann. [Letzterer Nachricht fehlt 
eine nähere Begründung.] 

Bergmann, Der Dom zu Verden, S. 27. 

Der obige Kelch, welcher unter seinem Fusse den Na- 
men des Verfertigers zeigt, hat viele Aehnlichkeit mit dem 
za Elsdorf, A. Zeven, befindlichen, nur noch schöner gear- 
beiteten Kelche v. J. 1512. 

Vaterl. Archiv d. bist. Ver. 1835. S. 144 ff. 

Als Wohnort des Luthe Brüggemann wird [jedoch ohne 
nähern Nachweis] Hannover angegeben. 

Archiv d. Ver. f. Gesch. u. Allerth. zu Stade, 1862. S. 299. 

Bruit, Tile, verfertigte 1504 die gegossene Grabplatte 
der Herzogin Sophie von Meklenburg im schwarzen Kloster 
zu Wismar. 

Meklbg. Jahrb., XXIX. 61. 

Bruixhard, Goldschmied zur Zeit des Bischofs Mein- 
werk [f 1036] zu Paderborn. 
Lübke, 16. 

Bruno, Tegeler (latierarius) , 1305—1308 zu Lübeck 
urkundhch vorkommend. 
Milde u. Deecke, 4. 

Bruno war Baumeister bei dem 1369—1371 ausge- 
führten Rathhausbaue zu Göttingen. In der darüber noch 
vorhandenen Rechnung kommen einige, dem „magistro 
Brunoni architectori" geleistete Ausgaben vor. Bei der Le- 



- 32 — 

gong des ersten Steins zo diesem Neobane am 16. AprQ 1369 

war übrigens — wie in der Vorbemerkung zur Bamrechnong 

erwähnt i»ird — der Steinmetz Johann Ton Geismar thatig; 

Bruno erscheint zoerst in dem Verzeichnisse der Baaaas- 

gaben y. J. 1371. 

UrLundenbuch d. histor. Vereins f. Niedersachsen, Hefl VI« 
S. 225. Anm. 



Brnsewind , G« , F. , ein knnstreicher Meister in 
Schnitzarbeit, verfertigte die Kanzel in der St Marienkirche 
zu Lübeck. [Da eine Zeitangabe fehlt, bleibt es jedoch zwei- 
felhaft, ob dieser Meister hier mit aufzuführen gewesen 

wäre.] 

Nagler. 

BÜltink, Gtert, verfertigte mit technischem Geschick 
und künstlerischer Begabung 1489 Tür die Kirche zu Vreden 
einen Kronleuchter, bestehend aus einem geschmiedeten, 
sechsseitigen, mit dem gothischen Vierblattmuster besetzten 
Doppelreifen aus Eisen, einer aus Holz geschnitzten, miter 
geschmackvollem Baldachin in der Mitte stehenden Madonna 
und den, unter ähnlicher Ueberdeckung befindlichen, den 
Reifen umgebenden, kleiner gehaltenen Apostelgestalten. 
Lobke, 398. 

BÜring, Gabriel, Baumeister zu Boizenburg im 
Dienste des Herzogs Heinrich von Meklenburg. Es findet 
sich ein Brief an ihn vom 9. Janr. 1536, geschrieben vom 
Prediger Clemens Vendel zu Hitzacker, welcher am Schlüsse 
desselben sich nennt: „dyn olde medebroder tho Juterbock 
vonn ketter Angermunde.<< 

Meklbg. Jahrb., IL 207. 208. 



- 33 - 

BÜring, Daniel, der einen ,,iBaler unn iFormfd)nei)er 
auf lJer0d)effen|iet(lro^e" sich nennt, errichtete eine Druckerei 
zu Braunschweig, welche ungeachtet ihm von Canzler und 
Käthen zu Wolfenbüttel den 9. Julius 1589 das Drucken 
untersagt wurde, noch i. J. 1596 bestand. 

Dr. G. L. Grotefend, Gesch. d. Büchdruckereien in d. Hanno?, 
u. Braunschw. Landen. 

Bimo war als Maler in Diensten des Bischofs Gode- 
hard [1022—1039] zu Hildesheim. 
Fiorillo, H. 21. 

Busch, Hans van demme, als „glaswerdere'< be- 
zeichnet. Aus einer Verhandlung v.J. 1514 erhellt, dass 
derselbe und der Maler Wilhelm Dedeken „olderlude 
unde vorwessere der bruderiscopp sancti Luce" waren. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 337. 

Campen, Henrick van, s. Kampen. 

Casper erscheint 1507 als Maurermeister bei der da- 
mals begonnenen (vom Abt, Prior und Convent bereits 1504 
beschlossenen) Erneuerung und Erweiterung der Kloster- 
kirche zu Northeim. 

Franciscus Lubecus, Chronik v. Northeim. MS. XXHI. 78ic. 
auf königl. Biblioth. in Hannover. M. 

Chiaramell, Francesco, de Gandino, auch Fran- 
cisco Archiamarel oder Giromella genannt, Ritter, aus Ve- 
nedig gebürtig, war Baumeister des Kurfürsten von Bran- 
denburg. Er wurde im März 1562 zum Bau der Festung 
Spandau bis z. J. 1565 angestellt, blieb mit wiederholter 
Bestallung in kurfürstlichen Diensten und erhielt 1578 einen 
ehrenvollen Abschied. Noch 1584 wird seiner gedacht. In 
einer für ein „Attest" gehaltenen Schrift nennt er sich Fran- 

3 



- 34 - 

cesco Chiaramel und unterschreibt sich Chiaramelo, i. J. 1570 
aberChiaramell und fügt schon 1562 seiner Unterschrift den 
Titel „cavaler" bei. — Herzog Johann Albrecht I von Mek- 
lenburg liess diesen Baumeister in der Zeit von 1562 bis 1568 
verschiedentlich nach Schwerin holen und empfing von ihm 
Rath und Pläne [Modelle), vorzüglich wohl für die Befesti- 
gung der Schlösser zu Dömitz und Schwerin. 
Mekibg. Jahrb., V. 28 ff. 

Christian aus Parchim, Schnitzkermeister (Tischler), 
arbeitete 1562 in der Schlosskirche zu Schwerin. Auch ver- 
fertigte er das Holzwerk der Orgel [wohl das Orgelgehäuse] 
im Dome daselbst. 

Mekibg. Jahrb., V. 54. 

Ciaren, Michael, Baumeister des Herzogs Franz 
von Braunschweig ~ Lüneburg. — Als der Herzog Johann 
Albrecht I von Meklenburg an die Befestigung des Schlosses 
zu Schwerin dachte, sandte ihm, um dabei Rath zu erthei- 
len, i. J. 1548 Herzog Franz seinen Baumeister Michael Cia- 
ren und i. J. 1549 dessen Sohn, bat aber jedesmal am bal- 
dige Beurlaubung derselben, da er selbst ihrer bei seinen 
Gebäuden zu Gifhorn bedürfe. 
Mekibg Jahrb., V. 57. 58. 

Herzog Franz (f 1549) baute in Gifhorn seit d. J. 1525 
das Schloss, als dessen Baumeister oder doch VoUender 
daher Michael Ciaren und sein Sohn erscheinen. M. 

Clawes (Claus) und Everd werden 1504 als Meister 
bei Veränderung des Chors der St. Godehardskirche in Hil- 
desheim genannt. 
Lotz, I. 299. 



— 35 — 

Cleahr, Jan ter, kommt um 1541 als Giesser von 
Glocken zu Hamburg vor. 

tjambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 313. 

Clendenst, Tegeler (laterarius), 1287 — 1290 zu Lü- 
beck urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Coignet, Gilles, 1530 zu Antwerpen geboren, bildete 
sich in Italien, kehrte 1561 nach Antwerpen zurück und 
wurde Mitglied der dortigen Academie. Er malte viele Al- 
tarbilder und bediente sich dabei der Hülfe des Cornelius 
Molenaer zur Ausführung der Gründe, Landschaften und 
Architektur. In Folge der Rriegsunruhen wandte er sich 
nach Amsterdam und später nach Hamburg, woselbst er am 
27. Dec. 1599 starb und dort in der St Jakobskirche seine 
Ruhestätte fand. In dieser Kirche ist noch ein, mit seinem 
Namen und der Jahrszahl 1595 bezeichnetes Oelgemälde, 
die Auferstehung (Himmelfahrt?) Christi vorhanden. Drei 
Gemälde dieses Meisters enthielt die St. Peterskirche zu 
Hamburg. Ein grösseres derselben, die Ausgiessung des h. 
Geistes darstellend, v. J. 1595, und sein besonders geprie- 
senes Bild vom h. Abendmahle sind bei dem grossen Brande 
1842 glücklich gerettet. Auswärtige Sammlungen bewahren 
manche Gemälde seiner Hand. Nach seinen Zeichnungen 
sind vorzügliche Kupferstiche angefertigt. 

Hambg. Ksllr.-Lexik., 36 ff. — Hambg. Zeitschr. N. Folge, 
II. 264. 288. 

ConinxlOO, Hans von, wahrscheinlich aus Ant- 
werpen stammend, 1571 Bürger zu Emden, lebte dort als 
Maler und wird 1595 als Oldermann in der Schilder- und 
Glasemaker- Amts -Rolle zu Emden aufgeführt. Er war 
nach dem Zunft-ProtocoUenbuch 1596 bereits verstorben. 

3* 



- 36 - 

Ein zweiter Hans von Coninxloo, 1593 zu Emden 
als Bürger und am 30. Oct desselben Jahrs als Meister ein- 
geschrieben, ging nach Amsterdam, kam aber 1618 nach 
Emden zurück. Vielleicht war er der Vater eines dritten 
Hans von Coninxloo, welcher mit dem Beifügen „de 
Jonge<< am 4. Mai 1619 als Meister aufgenommen wurde. 
(Später kommt noch ein Peter von Coninxloo als Maler 
in Emden vor.) 

In Emden befinden sich mehrere, von obigen Künstlern 
herrührende Gemälde. Ein grosses Bild auf Holz, mit der 
Darstellung eines Götter-Mahls auf dem Olymp, zeigt ein 
treffliches Colorit und hat in einer Inschrift die Bezeichnung: 
„H. V. Coninx loo fecit Embden, 9. Juny 1592.^' 
HaDDov. Magazin, 1825. S. 477 (f. 

Conrad, Maler zu Lübeck. Von dem Rathe daselbst 
erhielt um d. J. 1250 ein „Magister Conradus Pictor" die 
Aufgabe, in der Lombardei als des Raths „nuncius et pro- 
curator" zwei Rechtsgelehrte anzuwerben. Hier scheint 
doch von einem Maler Conrad die Rede zu sein, da lediglich 
einen Geschlechtsnamen im Maler zu finden, gegen die Sitte 
der Zeit wäre, wo schwerlich der Name eines Gewerbes 
einen Familiennamen zu bilden begonnen hatte. Deutsche 
Künstler zogen damals nicht selten nach Italien. 
Hainbg. Zeilschr. N. Folge, 11. 229. 

Conrad von Einbeck wird unter den Baumeistern 
der St. Moritzkirche zu Halle und als Bildhauer genannt 
Von seiner Hand ist eine in dieser Kirche befindliche, unter 
dem Namen „Schellen-Moritz" bekannte Statue des h. Mau- 
ritius angefertigt. Sie trägt in der lateinischen Inschrift v. J. 
1400 (nach Dreyhaupt 1411) den Namen des Meisters: „Con- 
radus de Einbecke", ist jedoch nur wegen ihres eigenthüm- 
lichen Kostüms beachtenswerth. Ein Relief in der Vorhalle 



- 37 - 

dieser Kirche, die Anbetung der h. drei Könige darstellend, 
hat ebenfalls seinen Namen. Ein aus Stein gearbeitetes 
lebensgrosses Brustbild am nördlichen Ende des Seitenschiffs 
daselbst wird für das Bildniss Conrad's von Einbeck gehal- 
ten, scheint jedoch nicht von seiner, sondern von einer an- 
dern, geschicktem Hand herzurühren. 
Puttrich, Bauw. zu Halle. 42. 

Conradus, Tegeler (laterarius), 1330 zu Lübeck ur- 
kundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Coppens, Verfertiger eines Grabmals im Dome zu 
Schwerin, welches den Herzog Christoph (f 1595) und seine 
Gemahlin knieend darstellt und mit Reliefs versehen ist. 
Lou, I. 550. 

Cord erscheint als Maler undVergolder bei dem 1393 
— 1396 geschehenen Fortbaue des Altstadtrathhauses zu 
Braunschweig; auch bei dem 1455 — 1468 daran vorgenom- 
menen Hauptbaue wurden Bilder, Schilder und Reimsprüche 
von einem Meister desselben Namens staffirt und gemalt, 
welcher dazu 900 Blatt Goldes und 200 Blatt feinen Silbers 
erhielt. 

Schiller, 45 ff. 

Cord, Mester, wird 1481 und 1488 bei Maurerarbeiten 
zu Hannover genannt 

Lohn-Registr. d. St. Hannover v. 1481 ff. — M. 

Cordewage, Henrieus, 1328 Conventual im Do- 
minicaner- oder Paulinerkloster zu Göttingen, war nach 
Lezner's Angabe „zugleich ein gelahrter Medicus und künst- 
licher Mahler". 

Z. u. G. B. d. Sl. GöUingen, 11. 165. 



- 38 - 

CrOmelins soD am 1375 deo Plan zur St Lamberts- 
kirche in Monster entworfen haben. 
Fiorille, II. 76. 

Nadi andern Nachrichten ist zwar die Gmndsteinlegong 
zum Oior der jetzigen St Lambertsldrche daselbst am 1375 
anzunehmen, der Name des Banmeisters aber nicht bekannt 
Der nachfolgend aufgeführte Zimmermeister Comelsen war 
1568 bei einer Reparator des Tharms der St Lamberts- 
kirche thätig ; vielleicht hat dies dazu gefohrt, den Baumei- 
ster dieser Kirche Cornelius zu nennen. 
Vergl. Westfal. Zeitschr., XX. 343 ff. 

Comelsen , Johann , Zimmermeister von Utrecht, 
besorgte gemeinschaAlich mit dem Maurermeister Peter 
Mich a e 1 s e n ans Werden eine durchgreifende Restauration 
des Thurms der St Lambertskirche zu Munster. In dem 
mit ihnen am 10. April 1568 abgeschlossenen Vertrage ver- 
sprechen die Meister, acht Tage nach Pfingsten mit zwei 
Zimmer- und drei Manrerleuten in Deventer einzutreffen 
und von dort mit Geleite des Raths nach Münster zu kom- 
men. Der Lohn wird für jeden Werktag auf 2 Thlr. für den 
Meister und auf 12 Stüver brabantsch, den Thaler zu 5 Schil- 
ling flämischen Geldes oder 30 Stüver gerechnet, für jeden 
Knecht festgesetzt; die Arbeit dauert von Morgens 5 — 11 
Chr und Nachmittags von 1 — 7 Uhr; Sonntags erhalten die 
Meister ein Viertel Weins oder dessen Werth; am. Ende 
jeder Woche wird der halbe Wochenlohn, der Rest am Ende 
jeden Monats gezahlt ; die Meister und Knechte beköstigen 
sich selbst ; die Reise von Deventer und zurück erfolgt auf 
des Raths und des Kirchspiels Reköstigung. Die Meister 
scheinen erst zu Ende Juli 1568 in Münster eingetroffen zu 
sein. Nach drei Monaten war die Arbeit vollendet ; wenig- 
stens datirt das Conccpt eines dem Peter Michaelsen ausge- 
stellten AttesU und Geleitsbriefs vom 13. Nov. 1568. Meister 



— 39 ~ 

Cornelsen blieb jedoch bis zum März folgenden Jahrs in 
Münster, weil er durch besondem Vertrag giegen einen Lohn 
von 210 Gulden und ein Ehrengeschenk von 5 Gulden für 
seinen Sohn eine Abänderung des Glockenstuhls zur Ab- 
wendung weiterer Gefahr für den Thurm übernommen hatte. 
Die Unkosten der von den beiden Meistern beschafiten Her- 
stellung des Thurms betrugen 1930 Thaler; die Rechnung 
des Stadtschmieds Hermann von Zwoll für Eisenwerk zu 
Verankerungen belief sich allein auf 41 1 Thlr. 
Weslfäl. Zeitschr., XX. 354 ff. 

Corona, Jacob Lucius, s. Ludus. 

Cranach, Lucas, geb. 1472 f 1533. Die Schloss- 
kirche zu Hannover besitzt ein, aus der St. Alexanderskirche 
zu Einbeck 1675 hierher versetztes Altarblatt mit zwei Flü- 
geln, welches im Mittelbilde die Kreuzigung Christi mit dem 
Monogramme des Künstlers am Kreuzesstamme und auf 
jedem Flügel die Figur eines Heiligen zeigt 
Mithoff, Archiv I. 11. 

Die hamburgischen Stadt-Rechnungen v. J. 1 542 ent- 
halten eine Nachricht, nach welcher 24 tal. 5 soL für ein 
Gemälde und dessen Transport an den wittenbergischen 
Lucas Maler bezahlt sind. Der Gegenstand des Gemäldes 
war eine Darstellung der Eroberung der Festung Wolfenbüttel 
Hambg. Zeilschr., III. 587. 

Cranach <!• J., Lucas, geb. 1515 tl586. Von ihm 
hat die Mönchenkirche zu Salzwedel ein Gemälde v.J. 1582, 
den Weinberg des Herrn darstellend. 
Lolz, I. 532. 

Crancmaun, Gerhard, goss 1357 ein zu Schön- 
berg befindliches Taufgefäss. 

Meklbg. Jahrb., XXIX. 63. 



- 40 - 

Cristianus, mag., Maler und Bildschnitzer, 1293 za 
Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Crommeny, Cornelius, ein Niederländer, war 
Hofmaler des Herzogs Ulrich von Meklenburg; er hatte jähr- 
lich 124 Thlr. Besoldung. Als Werke seiner Hand sind zu 
nennen : das vortreffliche Bild dieses Herzogs in der Kirche 
zu Doberan, die Bilder von dessen Eltern daselbst und der 
durch den Formschneider Jakob Lucius vervielfältigte 
Stammbaum des meklenburgischen Fürstenhauses v.J. 1578. 
Meklbg. Jahrb., IX. 203; XXI. 306; XXIU. 122. 

Crommeny malte auch ein mit seinem Namen und der 

Jahrszahl 1574 bezeichnetes Bild für die St Petersldrche zu 

Hamburg, die Erweckung des Lazarus darstellend. 

Hambg. Kstlr.-Lexik., 38. ^ Hambg. Zeitaehr. N. Folge, 
II. 287. 

Cfurt von Dresden, Baumeister, wurde 1425 zur 
Wiederherstellung der Brücke nach Magdeburg berufea 
kam aber damit nicht zu Stande. 
Fiorillo, II. 181. 

Damme, Hans van dem, erschemt 1511 als Glo- 

ckengiesser zu Hamburg. Demselben wurde i. J. 1568 aus 
besonderer Gunst des Senats kostenfrei das Bürgerrecht er- 
tbeilt In der dabei geschehenen Eintragung wird er als 
,yHans van dem Damme unus apengeter et bombardista'^ 
bezeichnet 

Hambg. Zeitachr. N. Folge, II. 313. 

Daniel, Steinhauer, verfertigte, nach einer Rechnung 
▼• J. 1380 zu schliessen, die behauenen Granitsockel des 
Chorumgangs, so wie der Seiten- und Kreuzschiffe am Dome 
zn Sdiwerin. 

Meklbg. Jahrb., XIX. 401. 



- 41 - 

Dedeken, Willem, Meister des Maleramts zu Ham- 
burg 1506, Aeltermann 1514, gestorben 1528. 
Hambg. Zjßilschr. N. Folge, II. 355. 

Degener, Diderich, 1579 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 12. April 1598. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355. 

Degener, Abraham, 1598 Meister des Maleramts 
zu Hamburg, 1 61 1 — 1 649 Aeltermann, 1 624— 1 646 Bürger- 
capitain im St. Petri-Regiment, f 24. Janr. 1655. Sein Bild- 
niss und Epitaphium befanden sich in der Domkirche da- 
selbst. 

Hambg. Ksllr.-Lexik., 42. — flarobg. Zeitschr. N. Folge, 
n. 356. 

Delaval, J. Von ihm sind Tafelgemälde grau in grau 
und braun mit Barstellungen aus der heiligen Geschichte an 
den Pfeilern im Mittelschiffe der St. Katharinenkirche zu 
Lübeck aus der Zeit von 1566 — 1571 vorhanden, ausserdem 
sechs andere grau in grau gemalte Bilder seiner Hand auf 
dem Chore dieser Kirche aufgestellt. 
Lolz, I. 403. 

Unter den in der St. Nicolaikirche zu Hamburg vor dem 
grossen Brande vorhanden gewesenen Kunstwerken ist auf- 
geführt: „Ein Schnitz werk von Holz in Oel gemalt, verwit- 
tert", ohne nähere Angabe der Darstellung, mit der Bezeich- 
nung „D (auf welchem ein langes J liegt) de la val fecit Au- 
gusti 1566." 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, li. 292. 

Dethardus, Steinmetz, 1293 zu Lübeck urkundUch 
erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 



— 42 - 

Deuderode, Joh. Sein Name befand sich an einer 
später umgegossenen Schlagglocke der St Johanniskirche 
zu Göttingen v. J. 1389. 

Z. u. G. B d. St. GöttiDgen, I. Buch 2. S. 75. 

Diebel, Elias, ein Dluminist, der in der zweiten 
Hälfte des 16. Jahrh. zu Lübeck lebte. Er gab audi ver- 
schiedene Holzschnitte heraus, darunter die zwölf Apostel 
auf einem Blatte. 
Nngler. 

Dirich von Münster goss nm 1384 die beiden äl- 
testen Glocken der St. Peterskirche zu Hamburg. In der 
ehemah'gen Domkirche daselbst befand sich sein Epitaphium 
unfern der Kanzel mit der Inschrift: „6il^l)et oor mejler Wibe- 
rieh Klockengcters 3eU öon iltünfter." 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, H. 312. 

Dirick, Fieter, (Dirck). Ein Bildhauer dieses Namens 
soll um 1574 zu Bremen gelebt haben. 
Nagler. 

Dominicus, Maurermeister, wurde 1569 nach Schwe* 
rin geholt, um daselbst das 1554 begonnene Gebäude über 
der Schlossküche zu vollenden. (Den Bau leitete bis 1556 
Valentin von Lira und seit 1557 Johann Baptista Par.) 
Mekibg. Jahrb., Y. 50. 

Doost, Peter van der, verfertigte einen mit „Dirick 
Micheelzen inv. 1597. Peter van derDoost fec. & exe Hbgr." 
unterzeichneten Rupferstich, ein grosses Schiff mit allen 
Segeln und vielen symbolischen Flaggen darstellend. 
flaiDbg. Kstlr.-Leiik., 56. 

Dorum, Peter van, s. Peter. 



- 43 - 

Dove, Jürgen, Maler aus Minden, verfertigte laut 
Inschrift 1578 Malereien an den Gewölben der Kirche zu 
Hülsede, A. Springe. 
Kirch. Beschr. 

Dressche, Reineke vam, Goldschmied von Min- 
den. Eine von ihm 1484 gearbeitete, auf der k. Kunstkam- 
mer zu Berlin befindhche Agraffe zum Zusammenhalten des 
Messgewandes, ein flache vorn runde Kapsel von vergolde- 
tem Silber, mit architektonischen Ornamenten und mit Fi- 
guren, trägt auf der Rückseite die Inschrift: „Reineke vam 
dressche gholtsmed mindensis^^ 
Nagler« 

DÜnwegge, Victor, und dessen Bruder Heinrich, 
aus Dortmund, malten 1521 den grossen Hauptaltar der 
Dominicanerkirche daselbst. Das Mittelbild auf Goldgrund 
zeigt die Kreuzigung in sorgfaltiger Ausftihrung bei brillan- 
ter aber unharmonischer Färbung. Die Figuren haben, wenn 
leidenschaftliche Bewegung erstrebt ist, etwas Hastiges und 
Eckiges. Die Köpfe der Männer sind mit grosser Wahrheit 
und Charakteristik dem Leben entnommen, die der Frauen 
erscheinen dagegen flach und hart. Die Gewandung ist 
grossarlig gehalten, aber bereits eckig gebrochen. 
Lübke, 360 ff. 

Düren, Statius von, vom Niederrhein, stand meh- 
rere Jahre hindurch in Diensten des Herzogs Johann Al- 
brecht I von Meklenburg. In der zweiten Hälfte d. J. 1552 
verfertigte er auf der Ziegelei in Schwerin zu dem s. g. lan- 
gen neuen Hause, einem dreistöckigen Renaissance-Baue 
des Fürstenhofs zu Wismar, die trefilich modellirten Orna- 
mente aus Thon und 1553 die aus demselben Material her- 
gestellten Wappen an den Schlossgebäuden zu Schwerin, 



— 44 — 

wahrscheinlich auch die übrigen an denselben vorkommen- 
den Thonverzierungen. Er beschäftigte damals 7 Gesellen 
und 7 Zupfleger. — Herzog Ulrich von Meklienburg-Göstrow 
erbat sich 1555 einige dieser „gedruckten<< Steine zum Baue 
eines Erkers am fürsthchen Hause zu Bützow. — Noch L J. 
1557 stand Statius von Düren in herzoglichen Diensten, 
Nach Vollendung der mit Thonverzierungen versehenen 
Schlossbauten wohnte er in Lübeck, wie ans einer Qnitung 
des Maurermeisters Caspar Behm hervorgeht, welcher von 
ihm für den Herzog Ubrich einige Thonarbeiten kaufte and 
für ein „grotes Stück biltwerk*^ 5 ßl. und für ein kleines 2 ßL 
bezahlte. 

Mekibg. Jahrb., V. 18. 36. 53; X. 320; XVIII. 49. 113. 

Dürer, Albrecht, geb. 1471 f 1528. Auf dem 
Rathhause zu Bremen befindet sich ein Glasgemälde (Kaiser 
Max I] mit Dürer's Monogramm. 
Lou, I. 111. 

Dusseldorp, Hinrick, wird in der Rechnung über die 
1492 geschehene Erbauung eines Zwingers zu Hannover 
unter den Maurermeistern genannt 

Lohn-Regislr. d. Sl. Hannover y. 1492. — M. 

Eaduvius, COgnom. Basan, Mönch, schrieb etwa 
zu Anfang des 12. Jahrb. einen Evangelien-Codex auf Per- 
gament, mit den Gemälden der vier Evangelisten auf Gold- 
grund versehen, welcher früher mit vielen andern Kostbar- 
keiten in einem der, als Umrahmung der goldenen Tafel zu 
Sl Michael in Lüneburg dienenden Fächer auf bewahrt wurde. 
Die Schrift schiiesst mit folgender Anrede des Schreibers an 
seinen Abt: „Pro Scriptore precem ne temnas fundere pater. 
Librum istnm Monachus scripsit, Eaduvius cognomento Ba- 



~ 45 -- 

san. Sit illi longa salus. üale servus domini nostri et memor 

esto mei.^' 

Gebhardi, V. 213. — Der Codex ist jetzt im Weirenmo- 
seuin zu HannoTer. -- M. 

Ebbert, Meister, de Glasewerthe, warde 1447 zur 
Anfertigung der, in der „Dornse" im Altstadtrathhause zu 
Braunschweig einst vorhandenen Glasmalereien durch einen 
besondern Boten von Stendal geholt. 

Schiller, 96. — Neue Hannov. Zeilg., 1866. Nr. 158. 

Eckhof; Michel, Medailleur zu Lübeck um 1546. 
Er soll zur Bezeichnung seiner Werke einer Eichel sich be- 
dient haben. S. Sammlung berühmter Medailleure. S. 146. 
Nagler. 

Edeler, Johann, wird in ,,DesMonsterschenKoninck 
Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 
1535'^ als Maurermeister aufgeführt. 
Weslfäl. Zeilschr., XVI. 361. 

Edgar, G. H., verfertigte 1554 für die St Peters- 
kirche zu Hamburg ein sehr grosses (bei dem Brande 1842 
zerstörtes) Wandgemälde, die Beraubung des Tempels zu 
Jerusalem durch den Kämmerer Heliodorus, im Hintergrunde 
die Stadt Hamburg, darstellend. Der Künstler erhielt für 
diese sehr tüchtige Arbeit 324 Mark 8 i^ 10 ^ . 

Hambg. Ksdr.- Lexik., 61, wo der Künstler G. N. Edgar 
genannt wird. — Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 286. 

Egberte, Peter, zu Emden, 1589 Meister geworden, 
kommt 1595 als Oldermänn in der Schilder- und Glasema- 
ker-Amts-RoUe vor. 

Hannov. Magazin, 1825. S. 477. 



'EtßerU Enrmi»<-r. Em aoT \ifr mimSthm Gestalten 
näMf'uid^ TaaüjrWa«!» aQ> Mrtafl in d<T Kirrlie zo Estebrögge 
im BreoMsiMiM!« mit Iiudirifl id sotUscker Majuskel trägt 

Eflbertns an« Köln, Veifertim- eines m dem ReK- 
qiiien»cbatze d#*r ScLlosskirrhe zo HannoTer gehöreodco, 
attaiförmi^en Heliqoiars von. mit Tergoldeten and emaillir- 
t^ra Kupffrplatleii überzogenem Eicbenholze ans. dem Ende 
de» 12. Jabrfa«, an den Seiten 1& ahtestamentlicbe Figuren 
und auf dem Deckel — ausser einer auf Pergament gemal- 
ten Darstellung des thronenden, von den Zeichen der vier 
Evangelisten umgebenen Heilands — die Zwöifboten und 
Scenen aus dem Leben Christi enthaltend. Auf der untern 
Seite des Behälters befindet sich eine Oeffnung mit Klappe; 
auf letzterer steht in alter Schrifk: ,,Eilbertus coloniensis 
me fecit" 

Vogell, Kunst-Arbeit, a. Niedersachs. VorzeiL Heft 111. 

Eier malte 1580 ein „Conterfei von der Weserbrücke", 
welches früher im Rathhause zu Bremen sich befand. 
Denkm. brem. Geschichte u. Kunst I. Lief. 2. S. 10. 

Elfen, Gebrüder, waren Laienbrüder im St. Midiaels- 
kloster zu Hildesheim. Sie schnitzten in den ersten Jahren 
des ] 6. Jahrh. den aus der Kirche dieses Klosters stam- 
menden werthvollen Altarschrein, welcher [nach erfolgter 
Auseinandernähme] im Dome daselbst aufbewahrt wird. 
Die Predella fehlt; das Miltelstück, 9 Fuss 3 Zoll hoch und 
9 Fuss 6 Z. breit, zeigt im Vordergrunde: Christi Verspot- 
tung und Kreuzigung, und im Hintergrunde: dessen Grab- 
legung und Auferstehung. Die aus je zwei Tafeln von 4 Fss. 
und einigen Zollen Höhe und Breite bestehenden Fluge! 



_ 47 - 

enthalten : a. die Fasswaschung und das h. Abendmahl, b. 
das Beten des Herrn in Gethsemane und seine Gefangen- 
nehmung, c. Christi UeberUeferung an das Volk, Barrabas 
Befreiung und das Händewaschen des Pilatus, d. Christi 
Kreuztragung und vor ihm die h. Yeronica mit dem Schweiss- 
tuche. 

Correspondenzbl. 1857. Beil. zu Nr. 4. S. 7. 

EUingerod, Johannes, Conventual des Dominica- 
ner- oder Paulinerklosters zu Göttingen, hat nach Lezner's 
Angabe 1309 gelebt und „viel zierliche und leserliche Bücher 
auf Pergamen geschrieben.'* 

Z. u. G. B. d. St. Götlingen, II. 165. 

Embo scheint der Name des Giessers einer Glocke zu 
Campen in Ostfriesland von 1295 zu sein, indem deren In- 
schrift: f,Anno Domini M. CC. XCV. facta sum a embone" 
lautet. 

Harkenroht^ Oostfries. Oorsprongkel. 671. 

Emeke, Bruder, baute 1351 als .f^marVian*^ ein neues 
Kloster für die „mt)nre broier mn 0unte Catl)eri)nen" zu 
Lübeck. Ob er den Plan dazu entworfen hatte und der aus- 
führende Baumeister war, ist indess aus der vorliegenden 
Nachricht nicht zu ersehen. 

Chron. Lub., MS. XXI. 1301. auf kgl. Bibliolh. zu Han- 
nover. — M. — Milde u. Deecke, 3. 

EngelbertUS, Steinmetz, 1336—1341 zu Lübeck ur- 
kundlich genannt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Enundetwintich, Didereke, erscheint urkundlich 

1354 und 1355 als Käufer von Länderei der Gebrd. Brüning 
und Conrad von Alten am Lindenerberge vor Hannover zu 



- 48 — 

Steinbrüchen. In beiden Urkunden wird er Heister genannt 
Wahrscheinlich war er Maarermeister. Thydericus Enunde* 
twintich wurde nach dem Bürgerbnche i. J. 1359 Bürger. 

Urkundenbuch d. hisl. Ver. f. Niederaachsen. Heft V. Urk. 
330 o. 336. 

Epsenrod, Diederich, Glaser und Maler, wurde in 
der Zeit von 1463 — 1469, in welchem letzteren Jahre er als 
der dritte Aeltermann des vereinten Maler- und Glaseramts 
erscheint, vom Rathe zu Hamburg mehrfach beschäftigt • 
Er erhielt 1463 für die Ausschmückung der Rathskapelle in 
der Domkirche, wo er die Rose vergoldet und die Wände 
vermalt hatte, 12 Pfd. 3 Schill. Im J. 1465 verfertigte er 
Wappenschilde, eine vergoldete Wetterfahne und Knöpfe 
für die neue Schreiberei; 1468 empfing er fiir Glasfenster 
in neuen, vom Rathe gebauten Häusern 20 Pfd. und flir die 
Herstellung und Vergoldung der neun Helden des Alterthums 
auf dem Rathhause 80 Pfd., so wie 1469 für 14 Fenster za 
den neuen Häusern vor dem Schulthore 52 Pfd. 17 Schill. 
Im letztern Jahre verfertigte er auch 20 Fenster „in ambita 
monasterii St. Johannis intra muros.'' 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 247 ff. 

Epzenaet, Hans, welcher 1524 von Leipzig nach 
Lüneburg berufen wurde, verfertigte Malereien aitf Leine- 
wand zum Schmuck der Wände des s. g. Stammgemachs im 
Seitenflügel des Rathhauses daselbst. Diese Tapeten sind 
1838 fortgeräumt. 
Albers, 51. 

Erhart, Maler, s. Alttorffer. 

Erp, mag., Steinmetz, 1320 — 1340 zu Lübeck urkund- 
lich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 



- 49 — 

Erpho, Goldschmied, Sohn des Goldschmieds Brun- 
hard, zur Zeit des Bischofs Meinwerk [f 1036] zuPaderboiii. 
Lübke^ 16. 

Ertle, Bastian, verfertigte gegen Ende des 16. Jahrb. 
mehrere Domherrn-Epitaphien im Dome zu Magdeburg. 
Lolz, I. 417. 

Everd und Cla wes werden 1504 als Meister bei Ver- 
änderung des Chors der St Godehardskirche zu Hildesheim 
aufgeführt. 

Lotz, 1. 299. 

Everdt wird in ,yDes Monsterschen Koninck Johannss 
von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 1535" als 
Zimmermeister aufgeführt. 

Weslfäl. Zeiischr., XVI. 361. 

Everhard wird 1521 (zugleich mit dem Meister Her- 
mann mit dem Hasenscharde) als Meister bei dem 
Baue des Westthurms der St. Reinoldskirche zu Dortmund 
genannt. 

Lübke, 140. Note 1. 

Everwin, Maler zu Soest um 1231. Seiner geschieht 
damals Erwähnung in einer vom Decan und Capitel zu Soest 
ausgestellten Urkunde, nach welcher ihm und seiner Frau 
Elisabeth ein auf der Freiheit des Patroclusstifts belegenes 
Haus überlassen wurde. 

Kunstbl. 1841. Nr. 100. 

Fechtel, Povel, Medailleur von Lübeck, der aber in 
Kopenhagen für die königliche Münze arbeitete. Er lebte 
noch 1599 und erreichte ein Alter von hundert Jahren. In 
Kopenhagen stiftete er ein Hospital. 
Na gl er. 

4 



— 50 — 

Ferber, Hans, Formscluieider and BOdschnitzer, 
arbeitele 1559 — 1564 für den Herzog Ulrich bei dem 
Schlossbaue za Güstrow. 

Meklbg. Jahrb., V. 18. 

Ferden, H. von 'Hermann von Verden?;, verfertigte 
ein, jetzt im Werkhause zu Celle befindliches Odgemälde 
auf Leinewand, 9{ Fss. 1. 1\ Fss. h., auf welchem in einer 
Landschaft rechts im A'ordergninde mehrere Frauen und 
Kinder in hübscher Gnippining und weiter hin zwei auf ein 
Buch zeigende Männer sich befinden, während links mehr 
im Mittelgrunde eine, um einen Predigenden versammelte 
Gruppe von Männern 'Apostel?^ erscheint Ceber den Ma- 
ler, welcher sich auf dem Bilde „H. von Ferden. f." unter- 
zeichnet hat, sind weitere Nachrichten bisher nicht aufzu- 
finden gewesen. Das obige Gemälde gehört dem Style nach 
etwa der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. an. M. 

Ficken, Hans, s. Vicke. 

Fischer, Carl, ein alter niedersächsischer Maler, von 
welchem die Passionsgeschichten auf dem hohen Chore im 
Dome zu Magdeburg herrühren. Auf dem letzten dieser 
Gemälde sieht man in seltsamem Gegensatze zu dem Leidens- 
gange des Herrn einen buckligen Possenreisser und einenSpitz. 
Nagler. 

Floris, Conrad, wird i. J. 1567 als Steinhaaer ge- 
nannt, machte damals Inschriften für die Schlosskirche zu 
Schwerin. 

Mekibg. Jahrb., Y. 54. 

FÖlsche, Hinrich, 1524 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 1527. 

Ilanilig. ZeiUchr. N. Folge, IL 355. 



— 51 — 

Poyteke, Peter, (Foyleke) erscheint 1502—1524 [im 
letztern Jahre als Meister bezeichnet] in den Verhandlungen 
des Maler- und Glaser-Amts zu Lüneburg. S. den Anhang. 
Gebhardi, IX. 895 ff. - M. 

Franco, HenriCUS, Chorherr im St Blasienkloster 
zu Northeim, wird als Maler gerühmt. Der Katalog der 
Chorherrn enthält die Angabe: „A. C 1449 Henricus Franco 
ein guter Mahler." 

Anliquil. MonasL S. ßlasii North, etc. S. 136. MS. Hoff- 
mann. Nr. 17 im königl. Archiye zu Hannover. M. 

Franco, Bruder aus Zytpfen, malte für den Dom zu 
Münster eine Mutter Gottes und einen Johannes d. T. fieide 
Gemälde sind zur Zeit der Wiedertäufer zerstört 
Fiorillo, If. 75. 

Frank, Franziscns, Maler zu Hamburg, verfertigte 
1563 für die St Peterskirche daselbst ein als vorzüglich ge- 
schildertes Gemälde auf Holz, die Ausführung Christi nach 
Golgatha darstellend. Dieses sehr anziehende und lehrreiche 
Bild enthält mehr denn hundert Figiuren. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 286. 

Franz, Sohn des Domenico Livi de Gambasso (bei 
Volterra), lebte seit seiner frühesten Jugend in Lübeck und 
erwarb sich dort einen weit verbreiteten Ruf als Glasmaler. 
Von ihm rühren die Fenster der dortigen Marienkirche her, 
wahrscheinlich auch ein schönes, aus der Burgkirche zu 
Lübeck stammendes Glasgemälde. Er wurde 1436 nach 
Florenz gerufen, um dort die Fenster des Doms mit Glas- 
malereien zu schmücken. 

Guhl u. Caspar, Denkro. d. Kunst, 110. Taf. 60. 

Einer andern Angabe zufolge wurde Franz 1434 von 
Lübeck nach Arezzo berufen, wo er in dem Fenster der 

4* 



— 52 - 

grössten Kapelle in der Pfarrkirche die Krönung der h. 
Jungfrau darstellte. 

(Fücsslin) Ailgein. Künsll.-Lei. 

Fredag, Hans, goss 1505 eine zu Binde in der Alt- 
mark befindliche Glocke ; hinter dem Namen des Giessers 
steht „in bivesellde", vielleicht (da 11 zusammengelaufen und 
dadurch undeutlich) bivesfelde zu lesen. 

Zwölft. Jahrsbericht d. allmärk. Ter. f. valerl. Gesch., 33. 

Prese, Jacob, erhielt i. J. 1532 für Herstellung eines 
grossen, vom Rathe zu Hamburg der St. Katharinenkirche 
daselbst geschenkten Fensters (ad reformandam et novan- 
dam fenestram) eine erhebliche Summe. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 249. 

Prese, Daniel, ein Ditmarse, entwarf 1572 — 1578 
verschiedene umfangreiche Gemälde für das Rathhaus zu 
Lüneburg und führte solche — wie die Inschriften besagen 
— meistens selbst aus. Davon sind in der Rathsstube: die 
deutsche Reichs Versammlung, gemalt 1572, ein allegorisches 
Bild von 1575, ein Figurenbild in Bezug auf I Timoth.2 und 
Jerem. 22. von 1575, das neue Jerusalem, von 1576, ein 
Bild, worauf ein Schiff mit vier Rudern, welche die Bil- 
der der Monarchieen lenken, von 1577, ein allegorisches 
Gemälde, die Pflichten des Richters darstellend, von 1578 ; 
in derRathhauslaube: ein grosses, das neue Jerusalem ent- 
haltendes Bild von 1576, und auf dem s. g. Chörgemache: 
Nebucadnezars Traumbild. 
Albers, 10. 33 ff. 51. 

Eine Ansicht der Stadt Hamburg v. J. 1 587 ist nach 
Frese's Gemälde von Jan Greve gestochen. Auch enthält 
Brauns Städtebuch, Th. V. einige Ansichten von den Städten 
seines Vaterlandes Meldorf und Heide mit den Bezeichnun- 



— 53 — 

gen: „Daniel Frese Dietmarsiensis pingebat" und „Daniel 
Frese pinxit 1588", so wie eine Ansicht von Bardowik. 
Um diese Zeit (1587) verfasste er eine Art Grundriss vom 
Sehalsee und eine Zeichnung der Schalfahrt; noch 1602 gab 
er einen „Abriss der Grafschaft Schowenburg" heraus. 

Hambg. Zeilschr;, II. 332. Daselbst N. Folge, U. 263. 

Von Frese rührt ein grosses Bild von 1594 her, die 
Stadt Jerusalem darstellend, welches in der jetzt abgebro- 
chenen St. Lambertskirche zu Lüneburg sich befand. 
Neue Hannov. Zeilg., 1860. Nr. 252. 

Derselbe malte 1 595 die Artikel des christlichen Glau- 
bens in sechs Tafeln iiir 30 Mark 15 Schill, im St. Michaels- 
kloster daselbst. — Er starb 1611 und wurde am 14. April 
begraben. 

Gebhardi, IX. 897. — M. 

Frese, Samuel, 1598 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 4. Febr. 1620. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 356. 

Frick, Dietrich, Maler und Formschneider aus 
Hamburg, welcher in der letzten Hälfte des 16. Jahrb. lebte 
und für Thurneisser arbeitete. 

Hambg. Ksür.-Lexik., 77. 303. 

Friso, Johannes, Glasarbeiter^ 1336 zu Lübeck ur- 
kundlich erwähnt. 

Milde u. Deccke, 4. 

Funhave, Hinrik (Fonhaue), Maler zu Hamburg, 
verheirathet mit einer Tochter des obengedachten Malers 
Hans Bomeman. Als geringere Arbeiten seiner Hand sind 
unter andern zu erwähnen : die Anfertigung kleiner Bilder 



- 54 — 

auf Schilden und Fahnen für den Rath 1475 und verschie- 
dene Darstellungen aus der Passion des Herrn 1480. Ein 
bedeutendes Gemälde aber muss es gewesen sein, welches 
von ihm für die Hospitalkirche zu St. Georg angefertigt war, 
da er für diese Arbeit 1483 von den Hospital-Vorstehern 
420 «iJC und femer 20 «iJC erhielt Auch für die Abtei 
der Cistercienscrinnen zu Herwardeshude lieferte er eine 
grössere Malerarbeit, wahrscheinlich den noch vorhandenen 
Altarschrein, wofür die Zahlung erst nach seinem Tode J 483 
seinen hinterlassenen Töchtern durch den Provisor des 
Klosters geleistet wurde. 

Hamb. Zehschr. N. Folge, II. 250 ff. 333 ff. — Von den 
Arbeit, d. Kunstgewerk. d. MiUelalt. zu Hamburg. 10. 

Fynian, Meister, verfertigte das Löwen- Wappen an 
dem zwischen 1393 und 1396 erbauten Theile des Altstadt- 
rathhauses zu Braunschweig. 
Schiller, 98. 

Galle, Heinrich, der Aeltere, Goldschmied, verfer- 
tigte laut vorhandener Quitung v. J. 1398 für das St. Mi- 
chaelskloster zu Hildesheim den (jetzt nicht mehr vorhan- 
denen) St Bernwards-Sarg aus Gold und Silber. Auch ar- 
beitete ein zweiter Galle an dem Sarge; letzterer wurde 
zwischen 1432 und 1439 vollendet. 
LünUcl, I. 139. 

Gans, Hermann to der, goss 1471 eine Glocke 

für die Kirche zu Grossborssum und 1477 eine Glocke für 
die Kirche zu Suurhusen in Ostfriesland. 
Kirch. Beschr. 

Garstenkom, Claus, schnitzte 1591 zu St. Michael 
in Lüneburg Wappen mit Laubwerk in tüchtiger Ausfuhrung. 
Gebhardi, XIII. 192. - M. 



— 55 — 

GaudericUS nennt sich als Giesser an einer, mit In- 
schrift in gothischer Majuskel versehenen Glocke der Fran- 
kenbergerkirche zu Goslar. 
Milhoflf, Archiv, FII. 28. 

Gaulrap, Erhart, war ein Sohn des Waffenschmieds 
Benedict Gaulrap, des „kunstreichen Etzers'' und Büchsen- 
meisters des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg. 
Dieser Fürst nahm nach dem Tode Benedicts der Söhne 
desselben sich an, gab 1557 den damals jugendlichen Erhart 
zu einem Aetzer und später, um 1560, zu Lucas Cranach d. J. 
in die Lehre. Mit dem Ausgange d. J. 1561 hatte Erhart 
seine Lehrzeit vollbracht und am 20. Febr. 1562 zu Stargard 
nahm der Herzog den „jungen Maler" auf Lebenszeit in sei- 
nen Dienst und dieser verpflichtete sich, dem Herzoge, wel- 
cher ihm alle Beförderung geleistet, dass er die „kuhst der 
malierei gelernt vndt erfaren habe", Zeit seines Lebens zu 
dienen. — Erhart blieb mehrere Jahre in Schwerin. Am 8. 
Nov. 1565 wird er von Lucas Cranach in einem Schreiben 
an den Herzog Johann Albrecht dessen Diener genannt, um 
diese Zeit wird Erhart jedoch des Herzogs Dienst verlassen 
haben und nach Meissen gezogen sein. — Ein wahrschein- 
lich i. J. 1562 auf Holz gemaltes Bild, den Herzog Johann 
Albrecht I und seine Gemahlin Anna Sophie in halber Figur 
in Lebensgrösse darstellend, welches noch von dem alten 
Bahmen umgeben im Schlosse zu Schwerin vorhanden ist, 
wird als ein Werk Erharts bezeichnet. 
Meklbg. Jahrb., V. 39; XXF. 299 ff. 

GrGOrg wird als kunstreicher Steinhauer und Schnitzer, 
auch als Erfinder des Spinnrades bezeichnet. Er wohnte in 
einem „zum Spinnrade" benannten Kruge jenseits Ölper bei 
Braunschweig. 

N. valerl. Archiv, H. 22!. 



- 56 — 

Hans Jörgen ans Watenböttel (Erfinder des Spinnrads 
I53O9 daher mit obigem Georg wohl identisch) verfertigte 
das in der St. Martinskirche zu Braonschweig befindliche 
Epitaphium des Bürgermeisters Gerh. Pawel von 1554. 
Schiller, 78. — Coirespondenzbl., 1863. S. 115. 

Georg war Baumeister des, auf Geheiss des Herzogs 
Heinrich des Friedfertigen von Meklenburg 1512 — 1513 aus- 
geführten Fürstenhofs zu Wismar und zwar desjenigen 
Theils, welcher „der alte Hof" genannt wird. In den Ben- 
terei-Bechnungen erscheint der Meister nur einigemal unter 
der Bezeichnung des „neuen Baumeisters" und nur einmal 
unter dem Namen Georg. 
Meklbg. Jahrb., V. 13. 

Georgias, magister, verfertigte 1409 eine — jetzt 
nicht mehr vorhandene — Glocke für die Kirche zu Han- 
dorf bei Lüneburg. 
Schlöpken, 479. 

Gerardus goss laut Inschrift den im Dome zu Osna- 
brück befindlichen romanischen, mit drei Füssen in Form 
von Löwenkrallen versehenen und auf einem steinernen 
Sockel ruhenden Taufkessel. Der obere Theil desselben 
wird von zwei, von einander abstehenden Inschriftstreifen 
umzogen, zwischen welchen in ßinf nach unten gerichteten, 
von Inschriftsstreifen gebildeten Halbkreisen: 1) Christus 
im Jordan, nur mit dem Haupte und den Händen aus dem 
Wasser hervorragend, 2) rechts daneben St. Johannes d.T., 
3) links der Engel des Herrn und ausserdem 4] St Petrus 
und 5) St. Paulus erscheinen. Nach der Form der gravirten 
Buchstaben, zum Theil schon in gothischen Majuskelzügen, 
rührt der von Wilbernus geschenkte Taufkessel aus dem 
Ende des 12. oder dem Anfange des 13. Jahrh. her. M. 



- 57 — 

Der Name Gerard us erscheint auch am Ende der In- 
schrift auf der ältesten Domglocke zu Minden: „Anno Do- 
mini Millesimo ducentesimo LI a Jacobo Gerardo.<< 

L. T. Ledebur, Allgemein. Archiv f. d. Geschichtskunde d. 
Preuss. SUates, Vllf. 72. 

Ob derselbe oder der vorhergehende Jacobus als Gies- 
ser der Glocke anzusehen, bleibt jedoch, zumal die Inschrift 
zwischen diesen beiden Namen eine Lücke zeigt, zweifel- 
haft. M. 

Gerardus Claudicans (der Lahme), Steinmetz, 1287 
zu Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deecke^ 3. 

GerbertuSy Steinmetz, 130Ü zu Lübeck urkundlich 
vorkommend. 

Milde u. Deecke, 3. 

G^rdty Meister, der Glaser zuBützow, lieferte die Fen- 
ster, vielleicht gemalte, zu dem 1512—1513 eyrbauten Theile 
des Fürstenhofs zu Wismar. — Wahrscheinlich blühte die 
Glaserei zu Bützow von der Zeit des Bischofs Conrad Loste 
(f 24. Dec. 1503), welcher die Kirche daselbst mit schöner 
Glasmalerei zieren Hess. 

Meklbg. Jahrb., V. 13. 

Gerdt von Kampe, s. Wou, Gert van. 

Gerhard, Maler zu Hamburg, erhielt nach der Stadt- 
rechnung von 1354 zehn Pfd. Pfennige für Schilder (clipei) 
vor dem Rathhause. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, IJ. 243. 

G^rhardus [ob Gert van Wou?] goss 1511 eine Glocke 
für die Kirche zu Laar in der Grafschaft Bentheim. 
Kirch. Beschr. 



— 58 - 

Grerlach, Meister, verfertigte um 1512 das spätgothi- 
sehe, mit figürlichen Darstellungen — darunter Scenen er- 
götzlichen Humors — versehene, ausgezeichnete Chorge- 
stühl in der Kirche der 1122 gestifteten Prämonstratenser- 
abtei Kappenberg. 

Weslfäl. Zeilschr., XFF. 355. N. 53. — Lotz, I. 136. 

Gemer, Paul, von Arnstadt, Organist zu Göttingen, 

baute 1549 die Orgel der Kirche St. Sixti zu Northeim. 

Franziscus Lubecus, Chronik y. Northeim. MS. XXIII. 781c. 
auf königl. Bibliolh. in Hannoyer. M. 

Ghein, Jan von den, wird 1537 als Giesser von 
Glocken zu Hamburg genannt. 

Hamb. Zeilschr. N. Folge, IL 313. 

Gherardus, magister, goss [um 1450] das bronzene 
Taufgefass der Kirche zu Siek in der Propstei Stormam. 
Das kegelförmige, in der Mitte seiner Höhe durch eine Um- 
schrift in zwei Zonen zerlegte Becken zeigt am obern Theile 
sechs Reliefs in Umrahmung, von welchen drei den h. Petrus 
auf einem Throne sitzend und die übrigen drei, im Wechsel 
mit erstem, einen gekrönten Jungfrauen-Adler enthalten. 
Dieselben ReUefs kommen in zweimaligem Wechsel auf der 
untern Zone vor. Das Becken ruht auf drei, mit bärtigem 
Mannskopfe versehenen hockenden Löwengestalten. In der 
Umschrift findet sich zwischen der Bezeichnung „illagiftcr" 
(Meister) und dem Namen „jljernriuB*' ein, wie ein gothisches 
31 gestaltes Zeichen, welches — wenn es nicht für ein Or- 
nament zu halten — etwa Artium bedeuten könnte. 

Archiv d. Schlesw.-Holst.-Lauenbg.-Gesellschaft f. yaterl. 
Geschichte, XIL 1858. S. 332 ff. 

Ghiselberty Meister. In der Sakristei zu St. Sylvester 
in Quakenbrück stand an einem Querbalken an der Kirch- 



— 59 — 

maaer unter der Decke: „il)0 f iija mjr. gljtBelbcrt me fecit 
iHacclrriiü." 

Mitlheilg. d. hist. Yer. zu Osnabrück, II. 246. 

Ghade, Rohlff, Goldschmied zu Lübeck, wird in 
einer Aufzeichnung der Münzherm daselbst v. J. 1363 mit 
dem Hinzufügen aufgeführt, dass er die Münzstempel gravirt 
habe „45 iseren to gravende ad monetam.^' Später wurde 
er Münzmeister daselbst. 
Lüb. Zcitschr., I. 39. 

Gisela, Nonne des Klosters zu Herzbrock, schrieb und 
malte um die Mitte des 15. Jahrh. ein in der Bibliothek des 
Carolinums zu Osnabrück befindliches Graduale, welches 
40 bis 50 grössere und kleinere Miniaturen von zartester 
Behandlung und jungfräulicher Reinheit und Innigkeit des 
Ausdrucks enthält. 
Lübke, 344. 

Glove, Hinrik, von Dobbertin, Mühlenbaumeister. 
Sein Grabstein, der Inschrift nach aus dem Ende des 14. 
Jahrh., in der Kirche zu Dobbertin nennt ihn: „broIrcr.|)in- 
rik.gl0ue.üa.iobcrti)n.en.ntci)(ler.iit0lc.t0.buujen." Die Be- 
zeichnung broier, so wie ein Kreuz, welches die Figur des 
Leichensteins vor der Brust trägt, lassen schliessen, dass 
Heinrich Glove ein Laienbruder des Klosters war. 
Mekibg. Jahrb., XXVII. 237. 238. 

Gobelini, Johannes, Steinmetz, 1309 zu Lübeck 
urkundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Godefridus , Bronzegiesser in Diensten des Abts 
Deuthemar [Dietmar] zu Corvey [983—1001] goss mehrere 
bronzene Säulen. 
Fiorillo, II, 7. 



- 60 — 

Godehardy geb. (nach Kratz, III. 53.) zu Reichersdorf 
bei Niederaltaich in Baiem am 4. Mai 960, (nach Lüntzel, 
I. 195.) am 5. Mai 960 im Dorfe Ritenbach in Baiem, seit 
1022 Bischof von Hildesheim, starb am 5. Mai 1038 und 
wurde 1131 unter die Zahl der Heiligen versetzt. Gleich 
seinem Vorgänger auf dem bischöflichen Stuhle, dem kunst- 
erfahrenen Bernward, war er ein eifriger Beförderer der 
verschiedenen Kunstzweige, besonders der Baukunst. Schon 
als Propst und hernach als Abt zu Niederaltaich sorgte er 
für die Beschaffung besserer Klostergebäude, nicht minder 
zu Hersfeld, als er zu Wiederherstellung der Klosterzucht 
dorthin berufen war. Von seinen, als Bischof von Hildes- 
heim errichteten Bauten ist wenig oder nichts auf unsere 
Zeit gekommen. Es sind darunter zu erwähnen : der im er- 
sten Jahre seines Episcopats unternommene, im vierten Jahre 
desselben vollendete Münsterbau zu Hildesheim, die Veste 
mit einer Kapelle und einem Hospitale auf derSülte daselbst, 
wo Godehard später eine Kirche errichtete und solche 1034 
einweihte ; femer die von ihm ausserhalb der Stadt, auf dem 
Zierenberge erbaute St. Moritz-Veste mit einer Münster- 
kirche, eingeweiht 1028, so wie das 1024 aufgeführte Klo- 
ster zu Holthusen (Wrisbergholzcn), sodann das Paradies 
und die Thürmc des frühern Doms zu Hildesheim und die 
von ihm auf Betreiben Gisela's, der Mutter Heinrich's HI, 
im Bezirke der Kaiserburg zu Goslar begonnene St. Mat- 
thiaskirche. 

Kratz, IIF, 53. Lünlzel, I. 195. 

Godehard war auch in der Kunst, Mosaiken zu verfer- 
tigen, nicht unerfahren. 
Fiorillo, II. 21. 28. 

Godeskalk „de glasewerte", wahrscheinlich identisch 
milGodescalcusBrambusch, erscheint in den Stadtrechnun- 
gen zu Hamburg von 1376, worin es heisst: „Exposita Civit 



- 6t ~ 

a. 1376. Godschalco glasewerten 4 tal. pro fenestris vilreis 
reparandis uppe deme schaiTerhus/' Ein „Ghotschalk, de 
glasewerte'' kommt auch in einer Verhandlung von JVIichaelis 
desselben Jahrs vor. 

Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 233. 327. 

Götze, Wilhelm, laut Inschrift 1598 in Gemein- 
schaft mit Hans Stede feit Meister bei dem Kirchbaue zu 
Falkenhagen, A. Göttingen. 
Kirch. Beschr. 

Goldscbmidt, Hans, aus Rostock. Mit ihm wurde 
1515 von den Herzogen Heinrich und Albrecht in Doberan 
ein Contract wegen Ausbesserung der Glasmalerei im dor- 
tigen Kloster abgeschlossen. 

Meklbg. Jahrb. II. 38. 175. 

Ooller, WolJ^ goss 1596 eine Glocke fiir die St. Mar- 
tinskirche zu Braunschweig. 
Schiller, 78. 

Gontzenberger, Johann (oder Federbusch) aus 

Mühlhausen erbaute 1516 — 1518 die Orgel in der St. Jo- 

hanniskirche zu Göttingen. 

Z. u. G. B. d. St. Göttingen, I. Buch 2. S. 71. Daseibsl 
II. 123. wird der Meisler Hans Genseberg genannt. 

Oorg, Herman tO der, erscheint 1422 als Giesser 
einer für die Kirche zu Neermoor in Ostfriesland angefer- 
tigten Glocke. 

Kirch. Beschr. 

GorieSy Bartholomäus, war zu Gadebusch als 
Baumeister in Diensten des Herzogs Christoph von Meklen- 
burg in d. J. 1590 und 1591 und hatte damals noch für Be- 



— 62 — 

Zahlung von Rechnungen über den Bau des bereits 1571 
vollendeten Schlosses zu Gadebusch zu sorgen. 
Meklbg. Jahrb., V. 62. 

GotSChalcus, Tegeler (laterarius), 1308—1318 zu 
Lübeck urkundlich yorkommend. 
Milde u. Deecke, 4. 

Greve, Otto, Maler zu Hamburg. Von ihm sind nur 
unbedeutende Arbeiten, wie die 1472 beschaffte Einrichtung 
und Bemalung der Vorplätze im neuen Hause des Amts der 
Gewandsclmeider, bekannt 

Hanibg. Zeitschr. N. Folge, II. 249. 

Greve, Johann, aus den Niederlanden, Kupfer- 
stecher. Er stach unter andern eine von Daniel Frese ge- 
malte Ansicht der Stadt Hamburg v. J. 1587 (bezeichnet: 
„Joan. Gre. Excud. Hamburgi.") und ist vielleicht identisch 
mit Hans Grave von Amsterdam, welcher 1553 zu Frankfurt 
eine Ansicht dieser Stadt verfertigte und 1561 daselbst ei- 
nige Holzschnitte herausgab. Sein Bildniss wurde durch 
Franz Hogenberg 1589 in Kupfer gestochen. 

Hambg.Kstlr.-Lexik., 91. ~ Hambg. Zeilschr., II. 332. Da- 
selbst, N. Folge, II. 260. 

Oröning, Sebald, (Groning) von Erfurt, goss 1577 
eine Glocke für die Kirche zu Berdum in Ostfriesland. 
* Kirch. Beschr. 

Von demselben Giesser befinden sich folgende Arbeiten 
im Oldenburgischen: die Uhrglocke zu Jever von 1579» eine 
Glocke zu Wardenburg von 1594 und eine solche zu Esens- 
hausen von 1603. v. A. 

Gronow, Hans, Glasmaler [zu Lüneburg]. In dem 
„tled^enboek 6danDen))e Itv 3ungen Koplulie (Sefellfd^aff' zu 



~ 63 - 

Lüneburg findet sich bei d. J. 1577 die Ausgabe: ,,ein Fen- 
ster zu St. Nicoiao oberhalb dem Chor machen, kostete 
24 ni^ 11 jJ, wovon Hans Gronow der Glaser für 18 gemalte 
Fach bekam 16 w^. 

Gebhardi, IX. 174. - M. 

Gropengheter, Ludovicus, in Braunschweig, 
goss laut Inschrift 1421 das in der St. Katharinenkirche zu 
Salzwedel befindliche Taufgefass, welches die unter Rund- 
bögen stehenden Zwölf boten zeigt und von vier, auf Löwen 
stehenden, platt gegossenen weiblichen Figuren getragen 
wird. 

Fiorillo, II. 207. Lolz, I. 532. 

Orote, Johann. Mit demselben wurde 1339 ein 
Contract wegen Vollendung der St. Marienkirche zu Wismar 
abgeschlossen. 

Meklbg. Jahrb., XXIX. 56. 

Groven, Laurens, goss 1455 das im Dome zu Lü- 
beck befindliche Taufgefass aus Messing, bestehend aus ei- 
nem konischen Becken mit zum Theil schönen, jedoch hand- 
werksmässig behandelten Relieffiguren, getragen von vier 
knieenden, Kelche haltenden Gestalten. 
Fiorillo, II. 120. Lolz, I. 391. 

Gruden, Nicolaus, Erzgiesser, verfertigte 1479 ge- 
meinschaftlich mit dem Goldschmiede Nicolaus Rughesee 
das in der St. Marienkirche zu Lübeck befindliche spätgo- 
thische Tabernakel von vergoldetem Messing, ein auf sechs 
liegenden Löwen ruhendes, mit vielen Figuren versehenes, 
sechseckiges Thürmchen von 33 Fuss Höhe. 
Lotz, I. 396. 



— M — 

Graenewald, Katthias, um 1500. Ein treffliches 
Werk !^rner Hand, ein Diptj rhon. enthaltend : die Kreuz- 
abnahme in schöner (Komposition. Johanne:» d. T., König 
Olar ond St An.^ar, aussen die Heiligen: Katharina, Bar- 
bara nnd Dorothea, bewahrt die St Marienkirche za LöbecL 

Lolz, I. 3dd., wo der Vonkame des Mdaters „Matthaos*' 
genanot mL 

Gndenrafh, Hatfllias, 1595 Meister des Maler- 
amls zn Hambnr«;. 7 29- Febr. 1609. 

flamkz. Z«ils«br. N. Folfe, 11. 356. 

GtUltbaldns Guntpoldas . Diaconns, yerfertigte 1011 
anfGeheiss Bemward's. Bischofs von Hildesheim, ein pracht- 
volles, mit fielen Miniaturen und Initialen geschmücktes 
Evangeliarium für das St. Michaebkloster zu Hildesheim. 
Von seiner Hand ist ebenfalls ein i. J. 1014 vollendetes, 
schön gearbeitetes Missale. Beide Handschriften werden 
im Domschatze zu Hildesheim aufbewahrt. 
Kratz, II. 

Gurtler, Peter, verfeHigte 1516 die Wappen an der 
Kirche zu Doberan. 

MeLlbg. Jahrb., II. 175. 

Habbo goss laut Inschrift i. J. 1332 die kleine Glocke 
zu Arie, A. Berum. 
Kirch. Beschr. 

Halberstad, s. Jan van Halberstad. 

Halle, 8. Alexander von Halle. 

Hammacher, Gerd, Gildemeister und Glaser zu 
Osnabrück, verheirathet mit Katharine von Leden. Er starb 



-- 65 — 

1529; sein Sohn Rudolf (f 1594), Leinwandhändier, war 
langjähriger Bürgermeister zu Osnabrück. 

Die Glaser gehörten zu dem Schilderamte , in dessen 
Rolle 1489 bis 1531 es heisst: 

,,Int erste also vaken eyn komet vnses amptes begert 
den sal men vragen oft se sjn lere gelt hebbe vtegeuen vndc 
werdich sy vnses amptes". . . . „Dar na sal men vragen wat 
he arbeyden wyl malen, beldesnyden, glasewerken, sadel- 
maken eder hammaken wes en dan beleuet van den vyuen 
vorgenompt eyn" . . . [Die Hammaker arbeiteten in Leder. 
Hambg. Zeitschr. Neue Folge, U. 226.] 

Mittheilg. d. bist. Yen zu Osnabrück, VII. 175 u. 307. 

Hans, der Steinworte oder Steinhauer, Werkmeister 
bei dem 1393 bis 1396 erbauten Theile des Altstadtrath- 
hauses zu Braunschweig. 
Schiller, 95. 

Hans ist der Name eines Baumeisters bei dem Baue 
der 1515—1520 aufgeführten neuen Kapelle des Schlosses 
zu Schwerin. [Vergl. Andreas TecheL] 
Meklbg. Jahrb., Y. 48. 

Hans, Mester, Maler zu Hannover, erhielt 1558 für 
den Anstrich etlicher „burjen" den erheblichen Betrag von 
15jPfd. 5iJ. 

Lohn-Regislr. d. Sl. Hannover t. 1558. — M. 

Hans Jürgen, s. Georg. 

Hans von Geismar war der Verfertiger des in der 
St. Albanskirche zu Göttingen einst vorhandenen Altarwerks 
V. J. 1499» und zwar anscheinend sowohl der Statuen (den 
Gekreuzigten zwischen den Schachern, mehrere Heilige und 

5 



— 66 — 

die Zwölfboten darstellend], als auch der auf den Altarflä- 
geln vorkommenden Malereien. 

Z. u. G. ß. d. St. Göttingeo, I. Buch 2. S. 83. 
Milhoff, Archiv, I. 10. 

Hans von Gillem, der Zimmermann, erscheint um 

1520 in einer Rechnung über Arbeiten am Hanse Plesse. 

Die für ihn und seine Knechte gezahlten Kosten belaufen 

sich nach dem Lohn- und Küchenregister auf 26 fl. 28 /?. 5pf. 

Dr. G. 

Hans von Horde vollendete 1490 die Kirche der 
h. Pusinna zu Herford. 
Fiorillo, IL 77. 

Hans von Köln goss zu Nürnberg 1520 das in der 
St. Marienkirche zu Salzwedel befindliche, den Uebergang 
vom gothischen Style zur Renaissance zeigende Taufgefass. 
Lotz, L 533. 

Sein Name findet sich auch an einer 1515 aus Messing 
verfertigten Krone in der St. Johanniskirche zu Lüneburg. 
Gebhardi, III. 108. — M. 

Hans von Lengede erscheint um 1520 in einer 
Rechnung über Arbeiten am Hause Plesse als Maurermeister. 
Die für ihn und seine Knechte gezahlten Kosten an Geding 
und Tagelohn nebst Kost und Bier sind zu 61 fl. 11 /? 3 pf. 
angegeben. 
Dr. G. 

Hans von Fadua, Baumeister, war im dritten Jahr- 
zehend des 15.Jahrh. bei der Wiederherstellung der Brücke 
zu Magdeburg beschäftigt. 
Fiorillo, IL 181. 



— 67 — 

Haren, Bertr. de, s. Bertrammus de Haren. 

Harste, Ida von, eine Tochter Christians, 1321 im 
Augustinerinnenkloster St Nicolai zu Weende, soll als 
Schönschreiberin sich ausgezeichnet haben. 
JN. vat. Archiv, 1824. I. 279, 

Hartman „de gholtsmy t, anders gheheten Wulf hagen**, 
erscheint im ältesten hamburg. Handelsbuche bei einer Ver- 
handlung am Tage Mich. 1376. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 327. 

Hartmannus. Der Name dieses Künstlers ist in der 
Inschrift am Säulenkapitäl der nördHchen Vorhalle des ehe- 
maligen Doms zu Goslar: 

„f HARTMANNVS.STATVAM.FEQT. 
BASISQ' FIGVRAM.« 
aufbewahrt. Der Form der Buchstaben nach rührt diese 
Inschrift etwa aus dem Ende des 12. Jahrh. her. 
Mithoif, ArchiT, III. 7. 

Haubitz, Christoph, wurde zuerst i. J. 1549 vom 
Herzoge Johann Albrecht I von Meklenburg als Maurermei- 
ster zu Wittenburg angenommen. Nach seiner ersten Be- 
stallung erhielt er jährlich an Besoldung 20 fl. und ein Hof- 
kleid; die auszuführenden Arbeiten nahm er natürlich in 
Verding. Im J. 1562 arbeitete er zu Schwerin als Maurer- 
meister bei den neuen Schlossbauten „nach alter Weise.** 
Nachdem er 1563 eine neue Bestallung erhalten, machte er 
mit dem Herzoge eine Reise nach Preussen, wahrscheinlich 
um hier Erfahrungen zu sammeln und tüchtige Bauten zu 
sehen. Seit seiner Rückkehr war er fortwährend in Schwe- 
rin beschäftigt. Er hatte unter der obern Leitung des Bau- 
meisters Johann Baptista Par den Bau der Schlosskirche 

5* 



- 68 - 

und unter der oben) Leitung des 1557 nach Meklenburg 
berufenen Baumeisters Francesco a Bornau die Ausführung 
der Wallmauem und Bastionen an der südlichen Seite des 
Schlosses im Verdinge. Viele Arbeiter waren i. J. 1 567 bei 
dem Ausbaue und der Einrichtung des neuen Zeughauses 
und der alten Hofstube unter ihm thätig. Nach dem Ab- 
gange der Gebrüder Par nennt er sich in Contracten und 
Quitungen — er erhielt damals 60 Thlr. an Besoldung — 
ausdrücklich des Herzogs „B^^unicister«' und wird auch so 
genannt. Im J. 1572 verhandelte er zu Wismar mit dem 
Herzoge wegen der wismarschen Wasserleitung, welche er 
auch 1573 ausführte. Ferner leitete er 1574 die Restaura- 
tion des fürstlichen Hauses zu Rehna, so wie die Bauten zu 
Schwerin und Dömitz und noch am 2. Oct 1575 schloss 
der Herzog mit ihm einen Contract über die Ausführung 
verschiedener Arbeiten auf dem Fürstenhofe zu Wismar. 
Seit dem J. 1570 baute Haubitz für den Herzog Qiristoph 
das neue Schloss zu Gadebusch, einen Prachtbau im Renais- 
sancestyl, ein Rechteck von drei Geschossen mit gewölbtem 
Treppenhause bildend, mit grünglasirten Fenstereinfassun- 
gen, dergleichen mit fürstlichen Brustbildern in MedaiUons 
versehenen Friesen und mit Thonreliefs über dem Portale 
(Lotz, I. 228). Er wiederholte damit noch einmal und wohl 
zuletzt den, durch einfache Construction, grossartige Ver- 
hältnisse und häufige Anwendung von Verzierungen aus ge- 
branntem Thon sich kennzeichnenden Styl der Schlossbau- 
ten zu Wismar und Schwerin von 1554 und 1555. Im J. 1583 
nahm Herzog Christoph ihn als „Baumeister^' in Dienst und 
als solcher erscheint er noch 1584. Er war auch in seiner 
letzten Zeit Baumeister des Herzogs Johann, so dass er am 
Ende des 16. Jahrh. der einzige Baumeister in Meklenburg 
gewesen zu sein scheint. 

Meklenbg. Jahrb., V. 30 ff. 



— 69 — 

Heide, Cordt van der, Glockengiesser, von wei- 
chem unter andern folgende Glocken für nachstehend be- 
zeichnete Kirchen im Fürstenthum Lüneburg gegossen 
wurden: 

zu Handorf von 1473; 

„ Hittbergen „ 1475 und 1485; 

„ ündeloh „ 1490 

„ Rätzlmgen ,, 1491 

,y Hermannsburg „ 1495 
„ Salzhausen „ 1498 
„ Meinerdingen „ 1507. 
Kirch. Beschr. 

zu St Nicolaihof vor Bardowik von 1518. 
Gebhardi, fll. 106. - M. 

HeimbertOS, Mönch des Klosters Walkenried, 1458 
in Göttingen zur Beaufsichtigung des dortigen, dem genann- 
ten Kloster zustehenden Hofs, war „ein künstlicher Schrei- 
ber", welcher den Bürgern „die so genante Lämmer Gottes 
oder Agnos Dei vor Geld geschrieben," 
Z. u. G. B. d. St. Götlingen, II. 99. 

Heincken, Andreas, goss 1593 eine alte Glocke zu 
Ebstorf um. 

Kirch. Beschr. 

Derselbe verfertigte 1600 eine Viertelstunden -Glocke 
für die ehemal. St. Lambertskirche zu Lüneburg. 
Gebhardi, II. 177. - Dr. M. 

Heinemann, Heinrich, ersetete den 1559 abge- 

brannten Thurmhelm der St. Katharinenkirche zu Braun- 
schweig im folgenden Jahre durch eine neue Spitze. 
Schiller, 54. 



- 70 — 

Heinrich, Abt zu Walkenried [um 1226 nach d. Ur- 
kund. d. Stifts Walkenried, I. XXVI.] , war ein geschickter 
Baumeister. Er hatte 21 in den verschiedenen Baazweigen 
erfahrene Conversen im Kloster: ,,Habuit conversos 21, 
latomos, cementarios, architectos et frabros feirarios in- 
signes^S welche den Kirchenbau eifrig förderten. 
Eckstorm, Chron. Walk. 87. 

Heinrich, Mgstr., goss 1408 Tür die Stadt Göttingen 
eine Büchse von 7| Centner und erhielt fiir den Centner lA 
Goldfl. 

GöUiog. Stadt-RcchnuDgsbuch. Dr. S. 

Heinrich, Meister, wird als Maler angeführt. Von 
ihm scheint nur die 1508 geschehene Bemalung der Flügel 
an der Orgel in der neuen Schlosskapelle zu Schwerin be- 
kannt zu sein. 

Mekibg. Jahrb., Y. 48. 

Heinrich von Bremen, Rathsmaurermeister, über- 
nahm 1381 den Chorbau von St. Nicolaus zu Wismar. 
Lotz, I. 632. 

Heinrich von Hof vollendete 1483 die Altarlafel 
der 1748 abgebrochenen Kirche des h. Georg in der Vor- 
stadt von Hamburg. Dieses Altarwerk kostete 400 Mark. 
Fiurillo, II. 105. 

Heinrich von Lübeck, als Lehrer in der Glas- 
malerei bekannt. Lübeck hatte im 15. Jahrh. den Ruf, die 
geschicktesten Glasmaler zu besitzen, wodurch selbst Ita- 
liener zur Erlernung dieser Kunst dorthin gezogen wurden. 
Vergl. Franz. 

Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 229. 



— 71 — 

Heise, Heinrich, Bürger zu Göttingen, malte 1540 
das Rathhaus daselbst im Innern aus. 

Z. u. G. B. d. St. Göttingen, II. 97. 

Helena, wegen ihrer Malerkunst und Gelehrsamkeit 
berühmt, lebte in Gandersheim um 980. 

Brunner, Die Kunstgenossen der Kloslerzelle, I. 168. 

Hemmer, Hermann, Conventual des Franciscaner- 
klosters in Göttingen [anscheinend vor 1461], hat nach Lez- 
ner's Angabe „etliche schöne, grosse und überaus zierliche 
Gesang-Bücher auff Pergamen mit grossen Noten geschrie- 
ben." 

Z. u. G. B. d. St. Göttingen, II. 145 f. 

Henkel, Cord, 1595 Meister des Maleramts zu Ham- 
burg, f 3 Sept 1609. 

Hanibg. Zeilschr. N. Folge, II. 356. 

Hennich, Henning, restaurirte 1599 die Orgel in 
der St. Aegidienkirche zu Hannover. 

M. Dar. Meieri Deliciae Hisl. Hannov., MS. XXIII. 694. 
auf kgl. Bibiioth. in Hannover. — M. 

Henning, Meister, verfertigte zu Anfang des 15. Jahrh. 
einen Theil der Sandsteinfiguren am Rathhause zu Bremen. 
Denkm. Br. Gesch. u. K. 1. Lief. 1. S. 32. 

Henning, Maler, erscheint 1441 im Rechnungsbuche 
der Stadt Göttingen, woselbst — nach Aufführung eines 
Postens für den Uhrmacher — eine an ihn geleistete Zah- 
lung von J' Mrk. „vor den man und steme to makende und 
to vorguldende" vorkommt. 
Dr. S. 



— 72 — 

Hennisen, Johan, Steinmetz, überwölbte i. J. 1560 

den neuem Theil der h. Kreuzkirche zu Hannover. 

M. Dar. Meieri Deliciae Bist. Hannor., MS. XXIfl. 694. 
auf kgl. Bibliotb. in Hannover, S. 70. — M. 

Henrich (Heinrich) wird in einem Briefe Hermann's 
Barckhusen an den Herzog Heinrich den Friedfertigen von 
Meklenburg v. J. 1510 als Maler erwähnt. Es heisst darin: 
y,hebbe ok darupp alrede eynen forsten in einem hamsche 
offle Coritzen upp eynem Hinxte sittende dorch Henriche 
Juwer g. maier upp dat eerste blad mit anderen Ju wer g. 
wapen etc. entwerpen laten.<< lieber den Maler Heinrich 
fehlt jede weitere Nachricht. 

Meklbg. Jahrb. XXIII. 107. . 

Vielleicht ist derselbe identisch mit dem oben angeführ-^- 
ten Meister Heinrich, welcher 1508 thätig war. M. 

Herbordis (ob filius Herbordis?) wird 1290 als Erz- 
giesser zu Braunschweig urkundlich genannt. 
Schiller, 9. 

Herdeke, Schilderer, zahlte für seine vom Bathe zu 
Lübeck 1262 auf drei Jahre zur Ausstellung der Schilde und 
Bilder in Pacht genommene Bude (taberna clipifica) jährlich 
12 Mark. - - Der Name Schilderer scheint dem mittelalter- 
lichen clipeator zu entsprechen. Ehe die Kunst der Malerei 
zur Anfertigung von Kirchenbildern sich erhob, schmückte 
der angehende Künstler die ledernen Schilde mit Wappen 
und andern Zeichnungen. Der Ausdruck Schild wird häufig 
für ein gemaltes erklärt, ist aber für Gemälde nicht nur im 
Holländischen, sondern auch im Deutschen in den Bezeich- 
nungen von Schildern, Schildereien, Klappschildem für 
schlechte Maler, u. a. m. geblieben. Grosse Schilde hiessen 
Tartschen (tarcen, tarchen]. (Im J. 1378 kommt Hermann 
von Ingolstadt, Maler zu Nürnberg, als Tartschenmacher vor.) 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 227 ff. 



- 73 - 

Horonfridus, dessen Name mit dem Zusätze ,yME 
F£CIT'< in der Peterskirche zu Soest an der Deckplatte der 
ersten Säule der Nordseite in römischer Majuskel erscheint, 
war vermuthlich der Baumeister der alten Theile dieser 
Kirche. 

Liibke, 106. 

HorimanilUS, Mönch im ehemaUgen Benedictiner- 
kloster Heimarshausen an der Diemel, verfertigte um 1175 
auf Geheiss des Abtes Conrad 11, den Befehl des Herzogs 
Heinrich d. L. ausführend, ein Evangeliarium mit zahlreichen 
Miniaturen von äusserster Zartheit, yortrefilichen Initialen 
und prächtigen Randverzierungen. Das sehr gut erhaltene 
Werk befindet sich im Weifenmuseum zu Hannover. 

Schon früher wurden im Kloster Heimarshausen die 
Künste mit Vorliebe gepflegt, wie dies aus der unten mit- 
getheilten Nachricht über den Bruder Rogkerus erhellt. 

M. 

Hering, Bartold, erbaute 1516—1518 die grosse 
Orgel für die St. Marienkirche zu Lübeck , ein colossales, 
zum Theil vergoldetes Pi-achtwerk spätestgothischcn Styls. 
Loli, I. 397. 

Hermanil, Maler zu Lübeck, wird in den Aufzeich- 
nungen von 1305 — 1307 mehrfach genannt. Die darin vor- 
kommenden Angaben : „Hermannus pictor tenetur HI marc. 
pro plumbo'< und „Item HH mrc. den. pro vitro, quod con- 
cessimus Hermanno cauponi ex parte Hermanni pictoris^' 
deuten auf eine Beschäftigung als Glasmaler hin. Als seine 
Vaterstadt erscheint Kolberg, da 1316— 1338 eines Gold- 
schmieds Hermann, des Sohns „Hermanni pictoris de Col- 
berch", gedacht wird. 

Hambg. Züitsciir. N. Folge, IL 228 (T. 



- 74 - 

Hermann, Goldschmied zn Lübeck. Seiner wird da- 
selbst 1316—1338 als des Sohnes ,,Hermanni de Colberch" 
gedacht. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 229. 

Hermann, Maler zu Hamburg, kommt daselbst in 
einer Vollmacht vom 17. Mai 1347 unter der Bezeichnung 
„Hcrmannus Pictor" vor. Er und ,,Johannes Helmslegere" 
erscheinen darin als „magistri sellatorum et corrigiariorum". 
Hermann hatte 1350 von den Kämmerern ein Haus oder 
eine Schilderbude für 3 Pfd. Pfennige jährlich in Miethe. 
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 232. 243. 

Hermann, Maler, renovirte 1481 und 1483 alte Ge- 
mälde zu St. Michael in Lüneburg. 
Gebhardi, IX. 897. — M. 

Hermann mit dem Hasenscharde wird 1521 (zugleich 
mit Meister Everhard) als Meister bei dem Baue des West- 
thurms der St. Reinaidskirche zu Dortmund genannt. 
Lubke, 140. Note 1. 

Hermann, Meister, wird in „Des Monsterschen Ko- 
ninck Johannss von Leyden HoiTordenunghe int Jair 1534 
und 1535" als Zimmermeister aufgeführt. 
Westfäl. Zeilschr., XVI. 361. 

Hermann de Ozenbrugge, Goldschmied, 1317 zu 

Lübeck urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Hermann Niemegen (von Nimwegen], Baumeister 
des Ralhs zu Lübeck, 1340 — 1360 urkundlich erwähnt 
Milde u. Decckc, 4. 



~ 75 - 

Hermaim, Philipp, Glasmaler aus Münster, starb 
den 25. März 1392. Als Werke seiner Hand sind acht ge- 
malte Fenster und die grosse Rose (Radfenster) im Dome zu 
Metz bekannt. Letztere wird ausdrücklich in seiner Grab- 
schrift erwähnt. Die übrigen, unten am Mittelschiffe vor- 
handenen Glasfenster enthalten grosse, in ganzer Figur ge- 
malte Heiligenbilder von ernstem Style und sind abwech- 
selnd mit den Initialen des Meisters P. und H. versehen. 
Weslfäl. Zeitschr., XIX. 365 ff. 

Hermann von Rethen, Baumeister des Raths zu 
Lübeck, 1360 ff. urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke» 4. 

Hermannus mit dem Zusätze: „me fecit<< steht an 
dem 1310 gegossenen werthvoUen Taufgefasse zu Ebstorf. 

Diesen Namen führt auch, der Giesser einer zu Grote- 
gaste in Ostfriesland befindlichen Glocke v. J. 1352. 
Kirch. Beschr. 

Hermannus Ozenbrügge s. Ozenbrügge. 

Hermen, (Hermann) Mester, steht als Giesser in einer 
plattdeutschen Inschrift v. J. 1365 am ehernen Taufkessel 
der St. Marienkirche zu Parchim. 

Meklbg. Jahrsber., VIII. 106. 107. 

Hermen, Maler zu Hannover, erscheint in d. J. 1504 
— 1506, in welcher Zeit ihm 2 Pfd. „ta malenllc tiat nigeljur*, 
femer 2\ Pfd. „tjor nmlcnt öpp tieme nigcfale" und nochmals 
2 Pfd. „oor tfm nigenßl to nmlcn^e" ausbezahlt wurden. Er 
beschäftigte sich auch mit Bildnerarbeiten, indem eine Auf- 
zeichnung die Angabe enthält: „ti| pnt. ^mc tnalef oor ^en 
^«9 t0 fnilienlie'' und ausserdem ein Hof aufgeführt wird, „tiar 
iperme maltv htlbi offiiit oor trat nigdjuf.'* Unter der Bezeich- 
nung „nigel)«P' wird das Rathhaus zu verstehen sein, dessen 



— 76 — 

Flöirel am Markte zwar 14S3 erbaut, an welchem Gebäude 
jedoch später noch Tiel gearbeitet wurde, wie dies die 
Lohn-Register von 1503 ff. ergeben. VergL Mester Cord 
Roter and Rartob van Hemmyn^e. 

Ubn-Rrgistr. d. St. HannoTer t. 1503 ff. — M. 

« 
Harte, Hemricll, Steinmetz, war (zwischen 1430 and 
1440, bei Arbeiten am Rathhanse za Göttingen beschäftigt 
Ks erhellt dies aas einem ^Qrrtin) ven j^omsprrg anptman }ti 
Rid^inlptd^'' nnterzeichneten, an den Rath zn Gdttingen ge- 
richteten Schreiben — es existirt ein denselb^i Gegenstand 
betreffender, „bnrgemrifter, raH nn) )te bumeißfre is gotsl^us 
}U CuJ^^noir^ nnterzeichneter Brief an den Rath za Göt- 
tingen — worin dieser ersacht wird, den mit Arbeiten an 
seinem Rathhanse beschäftigten Heinr. Herte, welcher anch 
den Bao eines Kirchenchors zn Lichtenan äbemommen hatte 
and in dessen Ansfohrang säumig sich finden liess, anzu- 
halten, seiner Verpflichtung hinsichtlich dieses Ghorbaus 
gehörig nachzukommen. Die betreffende Stelle in dem 
Schreiben des Amtmanns lautet: „mtc^ ^an berieft, )ie bttrge- 
mextttf btttDmeifUr, ra)t unli )te %ati%t %tmt^nbe Itr M^ fnv 
£td|tmautDr^ )tr mir oon amfis tDCgm ;u oerantoortrn stten^ 
mit )a; eqn strinotr^r genannt met^ ^rinr. ^rrte, )fr t^uiit 
murrt an unrnnr raßl|u^r un) )e0 felbm merkes ri^n met^ i^ 
x)n 0rrr)t l^abr un) mit ^antft unb mnnht entnunfn gelotbrt 
ttfntn nunen korr ;u buoen nnti its e^n metßrr ;u f^nUe, lia; 
frlbr iDfrg er am grliabm ^atf un) i|n ia} nii^t foUenbrmgrt, 
als er t)n )a; grrrtt l)at, )r5 sie großen orrterplü^m sd^a^ra 
nemen, wanit sie std| uf tre arbrtl» nn) kuße gtrid^lr ^abeiu 
diäten tttnir rrbarkrtl» fruntUd) Itn gen. mrißrr ^r tnr. ;u unbcv- 
rid)trn, )a; rr Itn oorgen. mtins gnelltgen ifttttn armen bür- 
gern nod) \)atbt, als er t)n gereift l|abe un) i|n ter/»erg so ntd|t 
nt)Mer lege." 

Brieftamml. im Archir zu Göttingen. Dr. S. 



— 77 — 

HerwiCUS, Goldschmied, 1296 zu Lübeck urkundlich 
genannt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Hesse, Hans, erscheint als Bildhauer bei dem 1393 
bis 1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses zu Braun- 
schweig. Denselben Namen trägt der Verfertiger der mei- 
sten Statuen an der 1455 bis 1468 ausgeführten Bathhaus- 
lanbe daselbst. 

Schiller, 95 ff. 

Hesse, SsmsigUS, aus Braunschweig, war Werk- 
meister bei dem Baue der 1502 — 1510 zu Lübeck aufge- 
führten Kirche des Clarissinnenklosters zu St. Annen. 
Lotz, L 390. 

Heyneko de Luneborch, Glasarbeiter, 1328 zu 

Lübeck urkundUch erwähnt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Heynemann, We3rmar, zu Braunschweig, s. 

Toedtebeer. 

Hezilo, Bischof von Hildesheim (1054—1079) erbaute 
daselbst nach erfolgter Einäscherung des vom Bischof Alt- 
frid errichteten Gotteshauses, den noch vorhandenen, nach 
sehsjähriger Arbeit i. J. 1061 eingeweihten Dom, so wie das 
Moritzkloster auf dem Zierenberge bei Hildesheim 1059 — 
1068. 

Kratz, IL u. III. — Lünlzel, L 344. 

Hildebrand, Melchior, Diaconus des Domstifts zu 
Bardowik, gebürtig aus Uelzen. Es heisst von ihm : „Er hat 
gut mahlen können und ist daher die Kirche so wohl aus- 
wendig als inwendig, so viel das Mahlwerk betrifft, damals 



~ 78 ~ 

von ihm auf Begehren repariret worden." Die Kirche zu 
Bardowik wurde 1591 im Innern gemalt und 1596 wurden 
an dem neuen Täfelwerk „für der Herren Chor" Christus 
inmitten der zwölf Apostel und die vier Evangelisten nebst 
den Namen und Wappen der damaligen Canonici in Farben 
dargestellt. Letztere Arbeit ist als von Melchior Hildebrand 
angefertigt ausdrücklich bezeichnet. Er starb 1618 im Alter 
von 64 Jahren. 

Schlöpken, 381 f. 451. 

Hildegardus, aus Köln. Ein Gemälde seiner Hand 
V. J. 1523 ohne besondern Werth, den Rosenkranz darstel- 
lend, enthält die Dominicanerkirche zu Dortmund. 
Loiz, I. 171. 

Hildeleve, Steinmetz, 1303 zu Lübeck urkundlich 
genannt. 

Milde u. Deccke, 3. 

Hille, Andreas, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1598 Aeltermann, f 12. April 1598. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355. 

Hille, Richard, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 1628. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Hilleborch, Thomas, vollführte laut Inschrift i. J. 
1498 das malerische Rathhaus zu Wernigerode, dessen Auf- 
gangvonzwei achteckigen, auf Säulen ruhenden, mit schlan- 
ken Helmen versehenen Fachwerksthürmen flankirt wird. 

Putirich, Miltelallerl. Bauw. in d. gräfl. Stolberg'schcn Be- 
sitzungen am Harz. S. 6. 

Hinrekink, Berendt, wird in „Des Monsterschen 



- 7Ö — 

Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1 534 
und 1 535" als Zimmermeister aufgeführt. 
Weslfäl. Zeitschr., XVf. 361. 

Binriclisen, ein geschickter Künstler, der im 16. Jahrh. 
in Hamburg lebte und mit besonderem Fleisse biblische Ge- 
genstände gemalt haben soll. 
Hainbg. Kstlr.-Lexik., U4. 

Hinrik, Maurermeister zu Lübeck [?]. Der Name etc. 
„MESTER HINRIK . MVR . MESTER" ist auf dem Rande einer 
1571 geschnittenen Medaille des lüb. Bischofs Eberhard von 
Holle [f 1586] eingegraben. Das betreffende Exemplar die- 
ser in Gold geprägten Medaille befindet sich im Rathscabinet 
zu Lübeck. Wahrscheinlich lebte dort Mester Hinrik, der 
die Medaille für irgend eine Leistung vom Bischof zum Ge- 
schenk erhalten haben mochte. 

Gebhardi, VI. enthält eine Abbildung obiger Medaille. — M. 

Hinrick de Magdeborg verfertigte 1434 ein nicht 
mehr vorhandenes messingenes Taufgefass für die St. Pe- 
terskirche in Berlin, an welchem die Zwölfboten nebst Jo- 
seph und Maria dargestellt waren und über welchem ein 
Deckel an einer Kette hing. Wahrscheinlich ist 1434 das 
metallene Taufgefass der St. Marienkirche zu Berlin von 
demselben Meister Heinrich gegossen. Sein Vater, ebenfalls 
Erzgiesser, hiess Ludolf. Siehe diesen. 
Fiorillo, IL 207 ff. 

Hinzo de Monte, Tegeler (laterarius), 1291 zu Lü- 
beck urkundlich erwähnt 
Milde u. Deecke, 4. 

Hoerde, Hans von, s. Hans von Horde. 

Hof; Heinrich von, Heinrich von Hof. 



_ 80 - 

Hogenberg, Franz, Maler und Kupferstecher, be- 
fand sich unter den Niederländern, welche 1585 zu Hamburg 
in den s. g. fremden Gontract aufgenommen wurden. In d. 
J. 1588 verweilte er zu Kopenhagen, wo er ein berühmtes 
Werk, den Leichenzug des Königs Friedrich II in 21 Blät- 
tern radirte. In Hamburg stach er 1589 das Portrait von 
Johann Greve. Schon 1577 hatte er die Risse zu „Ortelü 
Theatrum Orbis terrarum Antw." geliefert. 

Hambg. Kstlr.-Lexik., 116. — Hambg. Zeitschr., II. 334. 
Daselbst N. Folge, H. 260. 

Hogehus, Härmen, goss laut Inschrift 1584 die 
grosse Glocke für die Kirche zu Yolkenshagen bei Rostock. 
Meklbg. Jahrb., XXII. 322. 

Holbo, erscheint 1332 als Giesser zweier Glocken in 
^einer Glockeninschrift zu Rysum in Ostfriesland. 
Harkenroht, Ooslfries. Oorsprongkl., 735. 

Holter, Härmen, goss 1507 eine Glocke für die 
Kirche zu Woltorf, A. Peine. 
Kirch. Beschr. 

Hontelsch, Andrees von, goss 1521 die Schlan- 
ge : „Helf got onde Sant gorian" für die Stadt Hannover. 
Neues haono?. Magazin, 1863. 114. 

Horenbarch, Christopher, goss 1501 eine Glocke 

für die Kirche zu Bönnien, A. Bockenem. 

Eine Glocke zu Leveste, A. Wennigsen, v. J. 1567 trägt 
den Namen Christopher Horenburg. 
Kirch. Beschr. 

Die Bezeichnung: Christopher Horenbach oder 
Horen-Bach, als Giesser, findet sich auf den i. J. 1583 



- 81 - 

für die Stadt Hannover gegossenen beiden Schlangen: ,,Ad- 
ler" und „Gans". 

Neues hannov. Magazin, 1864. 43. 

Zu dieser Giesser-Familie gehört sehr wahrscheinlich 
auch: 

HomFarch, Hans, welcher i. J. 1599 für die Stadt 
Hannover die drei Schlangen: „Matheus", ,^ohannes" und 
„Lucas" goss. 

Neues hannov. Magazin, 1863. 115. 

Homborstel, Helmken, war 1550 Zimmermeister 
bei Erbauung des östlichen Flügels vom Kloster Wienhausen. 
Mithoff, ArchiT, Tl. 6. 

Hombostel, Helmeke, 1507 Meister des Maleramts 
zu Hamburg, f 1 522- 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355. 

Hosemami, Geoi^, von Aschersleben, Conventual 
im Kloster Michaelstein, f 14. Jul. 1288. Von ihm wird 
gerühmt, dass er ein „künstlicher Schreiber'^ gewesen sei. 
Leuckfeld, Antiq. Michaeist., 53. 

Hügel, Leonhard, von Warberg, welcher für den 
Landgrafen zu Cassel viel gearbeitet, wurde 1 568 vom Rathe 
zu Göttingen berufen, um den grossen steinernen Brunnen 
auf dem Markte zu bauen. Dieser Meister verfertigte meh- 
rere „feine Gebäude" daselbst, sowie einige Gewölbe über 
den Thoren und den Ausfluss der Leine (1596). 

Z. u. G. B. d. St. Göttingen, 1. Buch 2. S. 87 u. 165. 

Hülse, David, 1587 Meister des Maleramts zu Ham- 
burg, f 18. Mai 1600. 

Hambg. Zeitechr. N. Folge, II. 355. 

6 



— 82 — 

Hunfeldt, Jakob, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 6. Sept, 1604. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355. 

Hunfeldt, Jürgen, 1598 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 1619. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Hustidde, Author, und Valentin Lawe vergol- 
deten [um 1559] den Thurmknopf der St. Andreaskirche zu 
Braunschweig. Dazu kamen 34 ungr. Goldfl. und für die 
Arbeit 22 f. 

Braunsch\v. Chronik, MS. XXIII. 474. auf kgl. ßiblioth. in 
Hannover. — M. 

Jacob, Meister, erbaute 1460 — 1469 die östlichen 
Joche des Chors der St. Jakobskirche zu Stendal. 
Lotz, I. 570. 

Jacob, ein Niederländer, baute 1586 im Auftrage des 
Raths zu Lüneburg die neue Feste unter dem Kalkberge am 
Salzwalle daselbst. (Aus Jürgen Hammenstedt's geschrieb- 
ner Chronik von Lüneburg.) 

Gebhardi, III. 104. - M. 

Jacob von Siebenbürgen, s. Lucius. 

Jacob von Worms wird in einer, im k. Archive zu 
Hannover befindlichen Urkunde vom 5. Nov. 1464 vom 
Rathe zu Göttingen als „iIle(ler3acob von Wovnni} unfe IDerk- 
mejler onti iUclicborger** bezeichnet. — Dr. G. 

Hiernach scheint derselbe ein Baugewerksmeister und 
als solcher in Göttingen ansässig gewesen zu sein. — M. 

Jacobs, Busse, goss 1494 eine zu Bnrgstemmen be- 



~ 83 - 

findliche Glocke, 1496 zwei Glocken für die Kirche zu Rönnen- 
berg und 1500 eine Glocke für die Kirche in Nord stemmen. 
Kirch. Beschr. 

Jäger, s. Jegher. 

Jan van Halberstad goss 1350 die (später umge- 
gossene) s. g. Festtagsglocke für die St Johanniskirche zu 
Göttingen, in deren Inschrift es heisst: „DER MICH VNDE 
MANIGH GHVIT STVGCE WERGES GHEMACHET HAIT.« 
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, T. Buch 2. S. 75. 

Von seinen Arbeiten ist nur noch eine, ebenfalls i. J. 1350 
und zwar für den Dom zu Hildesheim gegossene (hernach 
umgegossene) Glocke bekannt. Für diese erhielt der Meister 
ausser seinem bedungenen Lohne eine jährliche Leibrente 
von 5 Mark laut einer zu Hildesheim 1351 „in sunte Martens 
avende" ausgestellten Urkunde, in welcher derselbe: „Mester 
Jan van halberstad de Clockengheter^' sich nennt. 
Archiv d. hisl. Ver. 1865. S. 374 ff. 

Jarenus, Maler aus Soest, in der zweiten Hälfte des 
15. Jahrh. (Kugler's Kunstgesch. 1842. S. 752.) Ein Bild mit 
seinem Namen befindet sich in der Sammlung des Grafen 
Pembroke zu Wiltonhouse in England. Auch wird ein grosses 
Altarwerk im Museum zu Berlin diesem Maler zugeschrieben. 
Letztere Arbeit, kräftig An der Farbe, reich an Figuren mit 
ziemlich gut characterisirten Köpfen, aber dürftigen Körper- 
formen, ist in der Gomposition ohne Klarheit 
Lübke, 358. 

Jaske, Märten, (Jasker, auch Jasper?) wird 1506— 
1524 in den Aufzeichnungen des Maler- und Glaseramts zu 
Lüneburg als Meister aufgeführt. S. den Anhang. 
Gebhardi, XI. 895 ff. — M. 

6* 



— 84 — 

Jasper» Hans, Zimmermeister in Hannover, in d. J. 
1556—1558 mit kleineren Arbeiten viel beschäftigt. 
Lohn-Regislr. d. Sl. Hannover v. 1556 ff. — M. 

Jegher, Tinuno, auch Jhegher geschrieben, goss 
1435 eine Glocke für die Kirche zu Dambeck und in dem- 
selben Jahre eine Glocke für die Kiixhe zu Russow in Mek- 
lenburg. 

Meklbg. Jahrb., X. 313, XXVII. 212. 

Imevardus. Ein grosser Crucifixus aus Holz im 
Dome zu Braunschweig aus dem 12. Jahrh. trägt am Saume 
des Gewandes in gothischer Majuskel die Inschrift: „IME- 
VAJU) MEFEQT." M. 

Vergl. Correspondenzbl. 1863. S. 115. 

Jochim van Schwoll (ZwoU), ein Niederländer, 
findet sich 1566 — 1575 unter den Malern zu Hamburg als 
Amtsmeister. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 260. 

Johan de Kempen, s. Kempen. 

Johann, Bildhauer, um 1405 bei Erbauung des 
Rathhauses zu Bremen beschäftigt, lieferte einen Theil der 
Sandsteinfigureu zur Ausschmückung desselben. 

Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 1 u. 32. 

Johann, zu Göttingen, übernahm 1425 die Anfertigung 
eines Missale ftir die Kirche zu Northeim. Es erhellt dies 
aus einem Schreiben der „Radmanne to Northem" an den 
Rath zu Göttingen, worin gesagt wird, dass der Pfarrer und 
die Kirchenvorsteher zu Northeim „Johanse dem stolschri- 
were" (?) zu Göttingen „eyn missale to schrivende" verdun- 
gen und den Vertrag an den Raths Schreiber daselbst Henr. 



— 85 — 

von Pölde mit dem Hinzufügen übergeben hätten, dass wenn 
das Buch zu festgesetzter Zeit fertig sei, dem Johann über 
den ihm zugesagten Lohn hinaus gegeben werden solle, was 
der Schreiber des Raths zu Göttingen für angemessen halten 
würde. Der Rath wird sodann gebeten, darauf zu halten, 
dass Johann — welcher nicht schreiben wolle, bis er ihr 
Trinkgeld „Drancgeld^' darauf empfangen hätte, was dem 
Gotteshause zu Schaden kommen möchte — seiner einge- 
gangenen Verpflichtung nachkomme. 

Briefsamml. im Archive zu Göttingen. Dr. S. 

Johann van Düren [Düren] erscheint 1491 als 
Giesser zweier Glocken der St. Martinskirche zu Siegen. 
Lübke, 416. 

Johann von Dortmund, Glockengiesser. Von ihm 
finden sich Glocken aus der Zeit von 1465—1517 im süd- 
lichen Theile des Münsterlandes. 

Zehe, hisl. Not. über d Glockengiesserkiinst d. Mittelall. 

Johann von Goismar, Steinmetz, war am 16. April 

1369 bei der Legung des ersten Steins zum Rathhanse in 

Göttingen behülflich. Es erhellt dies aus der Vorbemerkung 

zur Rechnung über den Rathhausbau von 1369 —1371, in 

welcher unter den Empfangern Meister Bruno, jedoch erst 

bei d. J. 1371, als Architekt aufgeführt wird. 

(Jrkiindenbiich d. histor. Vereins f. Niedersachsen, Heft VI. 
S. 225. Anm. 

Johannes, Presbyter, Stiftscanonicus zu Quedlinburg, 
schrieb zur Zeit Heinrich I (f 936) ein mit kostbarem Ein- 
bände versehenes Plenarium, welches im Zither der Stifts- 
kirche daselbst aufbewahrt wird. 
Fiorillo, I. 448. 



- 86 — 

Johannes goss 1307 eine Glocke für die katholische 
Kirche zu Aschendorf. 
Kirch. Beschr. 

Johannes, lieber ihn besagt der Katalog der Chor- 
herrn des St. ßlasienklosters zu Northeim : „Anno Domini 
1342 hatt daselbst gelebet frater Johannes von Northusen 
bürtig, ein gelahrter Münch vnd ein guter Schreiber, hatt 
viel gesang vndt Messbücher, Psalter vndt Agenden ge- 
schrieben." 

Antiquil. Monast. S. ßlasii Norlh. etc. S. 135 (MS. HofT- 
mann. Nr. 17 im königl. Archive zu Hannover). — M. 

Johannes, Maler, wird 1473 auf einem Pergament- 
zettel genannt, welcher 1786 bei Abnehmung des grossen 
Crucifixes über dem Bogen vor dem Chore zu St. Sylvester 
in Quakenbriitk gefunden wurde. Die bezügliche Stelle der 
Inschrift lautet : „et magister Johannes et Bemhardus filius 
6UUS Fredericus [?] pictores et renovatores hujus crucis." 
Mitlheilg. d. hisl. Yer. zu Osnabrück, II. 177. Anm. 

Johannes erbaute um 1535 die Orgel in der St. Ma- 
rienkirche zu Dortmund, deren Gehäuse bei reicher Aus- 
stattung geschmackvoll gearbeitet ist. 
Lübke, 401. 

Ein „Magister Johannes Emedensis" [mit obigem Meister 
vielleicht identisch] verfertigte 1531 die Orgel in der Kirche 
zu Uphusen in Ostfriesland. 

Harkcnroht, Gostfries. Oorspongkel., 718. 

Johannes de Gotinghe, Bildgiesser, 1333 zu Lü- 
beck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deecke, 4. 



- 87 - 

Johannes de Holenbeke, Steinmetz, 1324 za Lü- 
beck urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke, 3. 

Johannes de Lippia, Goldschmied, 1340 zu Lü- 
beck urkundlich erwähnt. 
Milde u. peecke, 4. 

Johannes de monte, Glasarbeiter, 1339 zu Lübeck 
urkundlich genannt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Johannes de Sundis (v. Stralsund], magister, Stein- 
metz, 1294 — 1315 zu Lübeck urkundlich vorkommend. 
Milde u. Deecke, 3. 

Johannes von Bremen goss 1516 eine Glocke für 
die Kirche zu Loquard in Ostfriesland. 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 677, 

Jordan, Mönch zu Walkenried, wird ein wohlgeiibter 
Baumeister genannt. Von ihm und dem Mönche Berthold 
wurden 1207 die Vorbereitungen zum Neubau des grossar-- 
tigen Cistercienserklosters daselbst getroffen. 
Leuckfeld, Antiq. Waickenred., 82. 

Irxleben, Hans, entwarf die Zeichnungen, nach 
welchem der Thurm der St. Johanniskirche zu Magdeburg 
1453 vollendet wurde. 
Fiorillo, U. 182. 

Isermann, Johannes, verfertigte laut Inschrift 1513 
einen Kelch für die Kirche zu Münder. 
Kirch. Beschr. 



- 88 — 

Isfiied, Bischof von Ratzeburg. In dem ,,Ueberblick 
der mittelalterlichen Architektur Braunschweigs'^ heisst es 
S. 6 bei dem dortigen Dome: „Vielleicht hat, nach Adler's 
Vermuthung, Bischof Isfried von Ratzeburg [um 1196], der 
Schützling Heinrichs d. L. und der Erbauer der Kirche zu 
Jerichow, so wie des Klosters Diesdorf, den Bau geleitet. 
Vgl. Adler, I. 50. Anm. 1. 

Jürgen, Zimmermeister zu Hannover, kommt i. J. 
1558 vor. 

Lohn-Regislr. d. St. Hannoyer ▼. 1558. — M. 

Jürgen, Meister, übernimmt am 7- April 1570 die 

Anfertigung einer Orgel für die Kirche B. Mariae Virg. in 

Göttingen. 

Diarium d. Fast. Valent. Heiland zu Göttingen. MS. XXIII. 
679. auf königl. Biblioth. in Hannover. — M. 

Junge, Hinricll, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 2. Apr. 1597. 

Zeitschr. d. Ver. f. hambg. Gesch. Neue Folge, II. 356. 

Kaiser, Nicholaus, Bildgiesser, 1335 zu Lübeck ur 
kundlich erwähnt 

Milde u. Deecke, 4. 

Kaien, Hin rieh, Rathszimmermann zu Rostock, er- 
baute 1575 mehrere Gebäude auf dem Kloster Ribnitz. 
Meklbg. Jahrb., XXll. 200; 204. 

Kampen, Henrick van, (Kampe) goss i. J. 1506 
für den Dom zu Braunschweig sechs Glocken. 

Görges, Der Sanol Blasius-Dom zu Braunschw.^ 3. Aufl. 47. 

Sein Name steht an einer Glocke im Thurme der Schelf- 
kirche zu Schwerin. In den Renterei-Rechnungen daselbst 



- 89 — 

von 1507—1517 kommt der Meister als Giesser von Ge- 
schützen zu Gadebusch vor. 

Derselbe goss i. J. 1508 eine Glocke für die Kirche zu 
Klütz und in demselben Jahre die grössere Glocke des 
Schlossthurms zu Schwerin. Auf letzterer nennt er sich 
„Ijenrick . uan . campen**. 

Mekibg. Jahrsber., 111. 193. 194. so wie Yin. 142. Mekibg. 
Jahrb., XV. 162. 

Von demselben Giesser sind auch drei Glocken für die 
Kirche St. Nicolai zu Lüneburg, die s. g. Stundenglocke 1513, 
die gi'osse und die mittlere Glocke 1516, gegossen. 
Gebhardi, H. 174. — Dr. M. 

Wahrscheinlich gehört der obige Meister zu der Familie 
des Giessers Gert van Wou aus Kampen, auch wohl Gerdt 
van Kampen genannt. — M. 

Kaputz, Chr., arbeitete 1595—1597 in Alabaster die 
reich verzierte, barock gehaltene Kanzel des Doms zu Mag- 
deburg. 

Lolz^ 1. 417. 

Karsten, Magnus, zu Goslar, erscheint in einer In- 
schrift V. J. 1573 als Giesser des grossen, mit vielen Reliefs 
versehenen, metallenen Taufgefässes in der Marktkirche zu 
Goslar. 

Milhoff, Archiv, III. 24. 

Katthen, Joh., renovirte 1514 die Epitaphien zu 
Doberan. 

Mekibg. Jahrb., II. 175. 

Kayser, Abraham de, wurde nach dem Protokol- 
len-Buche der Emdener Malerzunft am 26. April 1583 als 
Meister eingeschrieben. 

Hanooy. Magazin, 1825. S. 477. 



— 90 — 

Keiser, Hermann, Bildgiesser, 1314 zu Lübeck ur- 
kundlich erwähnt. 

Milde u. Dcecke, 4. 

Eellersmann, Hermann, goss 1595 eine Glocke 
für die Kirche zu Bissendorf, A. Osnabrück. 
Kirch. Beschr. 

Kempen, Johan de, malte 1581 eineKreuzigungs- 
scene in Oel auf Holz, welches Bild in der abgebrannten 
Kirche St. Nicolai zu Hamburg sich befand. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 290. 

Kempen, Stephan von, [ob nicht van Kampen?] 
goss 1513 die im Thurme der St. Johanniskirche zu Lüne- 
burg befindliche Stundenglocke. 

Neue Hannov. Zeitg., 1860. Nr. 162. 

Kempener, Joh», 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1592 Aeltermann, f 10. Dec. 1594. 
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 355. 

Kind, Johan, flüchtete der Religionsverfolgungen 
wegen aus Cortryk nach Hamburg, wo er am 10. Febr. 1587 
Meister des Maleramts wurde und am 20. Jan. 1608 starb. 
Sein Sohn: 

David Kind (Kindt), geb. in Hamburg 1580, war ein 

geschickter Bildnissmaler, f 26. Febr. 1652. 

Hambg. Kstlr.-Lexik., 126 ff. — Hambg. Zeitschr. N. Folge, 
II. 355. 

Kipp, Gereke, Stadtzimmermeister zu Einbeck, 
machte sich um die Stadt sehr verdient, so dass ihm 1 475 
die Wohnung über dem Benser Thore eingeräumt wurde. 
Harland, Gesch. d. Stadt £inbeck, l\. 3. 



— 91 — 

E[ircher, Baizar, Steinhauer aus Baden, erbaute 1589 
gemeinschaftlich mit dem Maurermeister Magnus Klinge 
die, der östlichen Giebelfronte des Gewandhauses zu Braun- 
schweig im Renaissancestyle vorgelegte Facäde. Derselbe 
erhielt das Bürgerrecht in Braunschweig. 

Ueberblick d. mittelaltl. Architeklur Braunschweigs, 10. 

Eleinmann, Hans, goss eine, 1586 einer Kirche zu 
Minden abgekaufte Glocke zu Ahlden a. d. Aller. 
Kirch. Beschr. 

Eleinschmid, Meinhardus, nach Lezner's Angabe 
ein berühmter Schreiber, starb 1354 als Conventual im Do- 
minicaner- oder Paulinerkloster zu Göttingen. 
Z. u. G. B. d. St. GöUingen, II. t65. 

Elesnismed, Jan, Bürger zu Göttingen, verpflichtet 
sich in einer mit ihm am Freitag nach Kreuzeserhöhung 
1441 auf dem Rathhause zu Göttingen getroffenen, von dem 
Of&cial der Propstei Nörten aufgenommenen Verhandlung, 
Zeit seines Lebens alle vorkommenden Eisen- und Stahl- 
arbeiten an der Uhr zu St. Johannis „dem zeyghern to S. 
Johanse" zu machen, so wie die Wartung und Stellung der 
Uhr zu besorgen und bekennt, dass der Bath zu Göttingen 
ihm für erstere und die bereits gemachten Arbeiten 4 Mrk. 
gött. Währung bezahlt habe und dass er letztere Mühwal- 
tung für jährlich 1 Mrk. der genannten Währung und einen 
grauen Bock von götting.Tuche „eynen grawen rok von Gott, 
wände"', als der Bath seinen andern Dienern zu geben pflege, 
übernehmen wolle. 

Gölling. Archiv, Nr. 550. Dr. S. 

^ Klinge (Klinghe). Es kommen mehrere, wahrschein- 
lich zu einer Familie gehörende Giesser dieses Namens vor, 



— 92 - 

deren datirte, in Ostfriesland, Oldenburg, im Bremenschen 
und Lüneburgschen, so wie in Holstein befindliehe Arbeiten 
in die Zeit von 1404 bis 1506 fallen. 

Harm Klinge goss 1404 eine Glocke für die Kirche zu 
Kehdingbruch und eine (nicht mehr vorhandene) Glocke für 
die Kirche zu Bülkau. 
Kirch. Bcschr. 
Von demselben wurde 1461 eine zu Neuhaus a. d. Oste 
befindliche grosse Glocke angefertigt. 

Vaterl. Archiv d. bist. Ver. 1843. S. 239. 
Auch goss derselbe in dem letztgedachten Jahre eine 
Glocke für die Kirche zu Hechthausen. 

PraljVs vermischte bist. Samml., III. 622. 

Hinderk Klinghe steht als Giesser an einer Glocke 
V. J. 1409 zu Pilsum in Ostfriesland. 

Gert (Ghert, Gerd, Gherd) Klinghe, von welchem 
folgende Werke anzuführen sind : 

sechs Glocken im Oldenburgischen: zu Je ver von 1407, 
zu Elsfleth von 1433, zu Eckwarden von 1434, zu Golzwar- 
den (kleine Glocke) von 1440, zu Blexen von 1449 und zu 
Oldorf von 1450 ; v. A. 

zwei Glocken von 1427 bezw. 1455 zu Wiegboldsbur in 
Ostfriesland, eine solche von 1447 zu Wybelsum und ein 
mit Bildnissen hl. Frauen versehenes Taufgefäss zu Groot- 
husen in Ostfriesland v. J. 1454 ; 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 306 ff. 

eine (wahrscheinlich von ihm gegossene] Glocke zu Vic- 
torbur in Ostfriesland v. J. 1425 , (bei Mittheilung der In- 
schrift, worin es heisst: „per magistrum Gerardum ..." ist 
bemerkt, dass der Zuname nicht zu entziffern gewesen sei) ; 

das 1454 gegossene Taufgefäss in der ehemaligen Klo-* 
sterkirche zu Harsefeld, dessen Becken von vier Figuren 



— 93 - 

getragen wird und 16 Reliefs (Christus am Kreuz zwischen 
Maria und Johannes, die Zwölf boten und verschiedene Hei- 
lige) enthält; 

die in demselben Jahre gegossene Stundenglocke da- 
selbst ; 

eine trefflich gearbeitete Glocke v. J. 1458 zu Pewsum, 
eine grosse Glocke v.J. 1462 zu Uttum und eine Glocke v.J. 
1463 zu Hinte in Ostfriesland ; 

das der Taufe zu Harsefeld ähnliche, aber von drei Fi- 
guren getragene Taufgefass in der Kirche des vormaligen 
Klosters Zeven v. J. 1469; 
Kirch. Beschr. 

die 1436 gegossene s. g. Apostelglocke im Thurmc der 
St. Johanniskirche zu Lüneburg und eine kleine Glocke der 
jetzt abgebrochenen St. Lambertskirche daselbst v. J. 1445 
[bei Gebhardi, III. 104. trägt letztere Glocke die Jahrszahl 
1419] ; 

Neue HannoY. Zeitg., 1860. Nr. 162 u. 262. 

das 1444 gegossene Tauffass der Kirche zu Segeberg 

in Holstein, dessen kegelförmiges Becken mit Reliefs (Christus 

am Kreuze zwischen Maria und Johannes, so wie die 12 

Apostel, unter ihnen nochmals Johannes und Paulus statt 

des Judas Ischarioth ; Simon fehlt) geschmückt ist und von 

vier Figuren, deren jede ein Buch hält, getragen wird. 

Archiv d. Schlesw.-HoIsL-Lauenb.- Gesellschaft f. vaterl. 
Geschichte, XIII. 1859. S. 372 ff. — Hainbg. Zeitschr. 
N. Folge, II. 310 ff. 

Nach der grossen Anzahl der mit Gert Klinghe bezeich- 
neten Arbeiten in den verschiedenen Gegenden und aus dem 
langen Zeiträume von 1407 bis 1469 erscheint es fast zwei- 
felhaft, dass solche alle von einunddemselben Meister her- 
rühren. M. 

Hinrik Klinghe goss 1473 ein schönes Taufgefass 
:; für die Kirche zu Müden a. d. Oerze, ferner 1474 das in der 



— 94 - 

lather. Kirche zu Esens befindliche, auf einem hölzernen 
Fusse ruhende Taufgefass und in demselben Jahre das in 
der Kirche zu Uttum in Ostfriesland vorhandene Tauffass. 
Kirch. Beschr. 

Wahrscheinlich ist für den auf zwei Glocken zu Lang- 
warden im Oldenburgischen von 1468 und 1477 vorkom- 
menden Namen Hinrich Clinalie, (v. A.) Hinrich Clinghe zu 
lesen. M. 

Bartold Klinge war der Giesser eines mit vielen Fi- 
guren versehenen Taufgefasses v. J. 1472 zu Eilsum, so wie 
einer zu Canum befindlich gewesenen grossen Taufe v. J. 
1506; ferner einer Glocke von 1482 zu Esens (jetzt umge- 
gossen), einer zweiten Glocke von 1483 daselbst, einer Glocke 
von 1484 zu Uttum und einer grossen Glocke von 1492 zu 
Neermoor, sämmtlich in Ostfriesland. 

Goteke Klinghc goss 1475 die grosse Glocke zu 
Bexhövede [auf der Glocke steht „bekcöljouc"] im Amte Lehe. 
Kirch. Beschr. 

Klinge, Magnus, Maurermeister, erbaute 1589 ge- 
meinschaftlich mit dem Steinhauer Baizar Kircher aus 
Baden die, der östlichen Giebelfronte des Gewandhauses zu 
Braunschweig im Renaissancestyle vorgelegte Facade. Der- 
selbe erhielt das Bürgerrecht in Braunschweig. 

Ueberblick d. mittelaltl. Architekt. Braunschweigs, 10. 

Klipping, Hans, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 28. Sept. 1592. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Elovestenei Maler zu Lüneburg 1465. 
Gebhardi. IX. 897. — M. 

Knockenhower, der Maurer, Werkmeister bei dem 



— 95 - 

1393 — 1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses zu 
Braunschweig. 

Schiller, 95. 

Knoke, Wilhelm, wird in einer, die Gründung des 
Chors der St Cyriaci- oder Oberkirche zu Duderstadt be- 
treffenden Inschrift v. J. 1394 als Baumeister (magister) ge- 
nannt 

Kirch. Beschr. 

Koch, Jürgen, Medailleur aus Westfalen , war von 
1524 — 1537 königl. dänischer Münzmeister, auch Bürger- 
meister von Malmoe. Man hat von seiner Hand Medaillen 
mit Bildern dänischer Könige. 
Nagler. 

Köln, s. Hans von Köln. 

König, Erhart, s. Küng. 

Kohlhorst, Luder, 1579 Meister des Maleramts zu 
Hamburg. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355. 

Konning, Borries, verfertigte [um 1559] den Thurm- 

knopf der St Andreaskirche zu Braunschweig. Das Gewicht 

des Knopfes betrug 1 Ctnr. { Pfd. und wurde das Pfund mit 

2\ ß bezahlt 

ßrannschw. Chronik, MS. XXIII. 474. auf kgl. Biblioth. in 
Hannover. — M. 

KorkOW, BartoL, goss 1596 die grosse Glocke für 
die Kirche zu Beverstedt im Bremenschen. 
Kirch. Beschr. 



- 96 - 

Koster, Härmen, Glockengiesser zu Hildesheim. 
Folgende von ihm gegossene Glocken können hier aufge- 
führt werden: im Fürstenthume Hildesheim, und zwar: 
zu Gross-Ilsede eine Glocke von 1508, 
„ Almstedt „ „ „ 1512, 

„ Gr. Düngen „ „ „ 1514, 
„ Wehrstedt „ „ „ 1515, 
sodann zu Molzen, A. Oldenstadt, eine Glocke von 1510, in 
deren Inschrift der Giesser ein Bürger Hildesheims genannt 
wird, und zu Clausthal eine Glocke im Thurme der Markt- 
kirche v. J. 1511. 

Kirch, ßeschr. 
Zwei andere von ihm angefertigte, mit Inschriften und 
Bildwerken versehene Glocken hingen bis z. J. 1547 in der 
ehemals vor dem Dammthore zu Hildesheim belegenen St. 
Johannis-Stiftskirche und bis z. J. 1857 im Thurme der St. 
Martinskirche auf dem Steine zu Hildesheim. Nur eine der- 
selben V. J. 1518 ist erhalten und im Thurme der St. Mi- 
chaelskirche daselbst aufgehängt, die andere v. J. 1 503 aber 
als altes Glockengut zerschlagen. 

Zeilschr. d. bist. Ver. 1865. S. 372. Anm. 3. 

Kranz erbaute 1499 die sehr bedeutende Orgel im 
Dome zu Braunschweig. 
Schiller, 24. 

Krebel, Wulf (Krotel), Maurermeister. Am 10. Mai 
1538 schloss der Herzog Heinrich der Friedfertige von Mek- 
lenburg mit ihm einen Contract zur Erbauung eines neuen 
Büchsenhauses auf dem Schlosse zu Plau, so wie einen Con- 
tract über den Abbruch der St. Georgskapelle vor der Stadt 
Plau. In letzterem Contracte wird der Meister jedoch Wulf 
Krotel genannt. 

Meklbg. Jahrb., XVIl. 149. 174. 



— 97 -- 

Kremer, Joh., goss 1518 eine Glocke für die Kirche 
zu Martfeldy A. Bruchhausen. 
Kirch. Beschr. 

Erommeiiy (Krommony), s. Grommeny. 

Erosse, Severin, Bürger und Organist zu St. An- 
dreas in Hildesheim, erbaute 1589 die Orgel für die St. Ae- 
gidienkirche zu Hannover. 

M. Day. Meieri Deliciae Hist. HannoY. MS. XXIII. 694. auf 
kgl. ßiblioth. in Hannover, S. 93. u. Excerpta M. Ludolff 
Langen, Pred. zu St. Aegidien, in dems. Mspte. — M. 

Kruse, Jürgen, goss 1547 für die Stadt Hannover 
die Schlange: „Ijelp got in md)txV\ ferner die Schlange: „der 
Becker Stück" und drei nicht näher bezeichnete Schlangen. 
Neues hannov. Magazin, 1863. S. 115. 

Krusen, Henning, goss 1533 eine (42 Ctnr. 92 Pfd. 
schwere) Schlange für die Stadt Hannover. 
Neues hannor. Magazin, 1863. S. 114. 
HenniKruse [wohl mit Obigem identisch] erscheint als 
Giesser einer Glocke v. J. 1562 im Kirchthurme zu Wette- 
boniy A. Alfeld. 

Kirch. Beschr. 

Kuchler, Hans, Zimmermeister, baute für den Her- 
zog Heinrich von Meklenburg die Saline zu Gonow. 
Mekibg. Jahrb., XF. 128. 136. 

Küchger, Eckhart, von Erfurt, goss 1584 eine 
Glocke für die Kirche zu Ochsendorf, A. Fallersleben. 
Kirch. Beschr. 

Küng, Erhart (König), ein westfälischer Meister, 
welcher seit 1469 als Bildhauer und später auch als Bau- 

7 



— 98 - 

meister bei dem Münsterbaue in Bern angestellt war. Er 
schuf das grossartige Hauptportal der Facade des Münsters 
mit seinem verschwenderischen plastischen Schmuck. Der 
Styl der Figuren mit seinem fein durchgebildeten Realismus 
scheint zu beweisen, dass der Künstler seine Studien in der 
schwäbischen Schule gemacht hat. 

W. L. Recens. d. Münsierbuchs t. Dr. Slantz, S. 49. in d. 
Zeitschr. f. bild. Kunst, herausgeg. y. Dr. C. v. Lülzow, 
Bd. I. 1866. 

Nagler sagt in seinem Künstler-Lexicon, es sei im Dome 

zu Bern ein grosses figurenreiches Schnitzwerk (Hochrelief) 

über dem Portale 1495 von Küng gearbeitet. [Es ist damit 

wohl das obige Portal gemeint.] 

Kule, Hermann, Steinmetz, 1336— 1341 zu Lübeck 
urkundlich genannt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Kuper, Joh., arbeitete in d. J. 1547—1558 das kunst- 
volle, 9 Fuss 7 Zoll hohe Schnitzwerk an den Wänden des 
Kapitelhauses am Dome zu Münster. In den Rechnungen 
der Domfabrik wird derselbe nach seinem Gewerbe : ,^o- 
hann Kleyntsnytker<< genannt. 

Weslfäl. Zeitschr., XXIV. 368. 

Klird, Meister, arbeitete um 1405 bei dem Baue des 
Rathhauses zu Bremen und wurde zu diesem Zwecke von 
Münster geholt. 

Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 7. 

Laffert, Hans von, Goldschmied in Lüneburg, ver- 
fertigte i. J. 1444 ein silbernes, stark übergoldetes Kästchen, 
s. g. Bürgereids-Kristall, auf welchem noch gegenwärtig 
jeder neue Bürger zu Lüneburg auf dem Ratbhause den Eid 
ableistet Das Kästchen zeigt an den Seiten sowohl erhaben 



- 99 — 

gearbeitete, mit ungemeiner Sauberkeit ausgeführte, figür- 
liche Darstellungen, als auch symbolische Zeichen und In- 
schriften auf emaillirtem Grunde, ist am Rande überall und 
an allen Seiten mit grossen Edelsteinen und Email-Güssen 
besetzt und trägt auf der obern Wölbung einen hohlen Kri- 
stall, in welchem so wie in dem Kästchen ehemals Reliquien 
aufbewahrt \iiirden. 
Albers, 40 ff. 

Lampendaff, ein sonst unbekannnter Maler, reno- 
virte i. J. 1514 das zu Hamburg befindliche, von Lapo di 
Val gemalte Bild des bolsteinschen Grafen Adolf IV von 
Schauenburg. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 267. 

Lampeter, Meister, van Mil im Lande Kuik, verfer- 
tigte i. J. 1595 die Orgel der St. Lambertskirche zu Münster. 
Wcstfal. Zeilschr., XX. 356. 

Langen, Claus, der Maler, erscheint um 1520 in 
einer Rechnung über Arbeiten am Hause Plesse. Die ihm 
für 13 Tage gezahlte Vergütung ist zu 2 fl. 2 jS 2 pf. ange- 
geben. 

Dr. G. 

Lapo di Val pinx. steht auf der Rückseite des Bildes 
des holsteinschen Grafen Adolf FV von Schauenburg, wel- 
ches — für das Franciscanerkloster zu Hamburg gestiftet — 
in dem neuen s. g. Marien-Magdalenenkloster daselbst auf- 
bewahrt wird. Das Bild, 10 Fuss hoch und 5 Fuss breit, ist 
auf Eichenholz in Tempera auf Goldgrund gemalt, 1514 von 
Lampendaff renovirt und später noch zweimal durch Deco- 
rationsmaler entstellt. 

Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 267 ff. 

7* 



— 100 — 

Lasur, Peter, erbaute 1504 die grosse Orgel in der 
St. Jakobskirche zu Lübeck. 
Lotz, I. 393. 

Lawe, Valentill (Löwe), und Autkor Hustidde 
vergoldeten [um 1559] den Thurmknopf der St. Andreas- 
kirche zu Braunschweig. Dazu kamen 34 ungr. Goldfl. und 
für die Arbeit 22 f. 

BrauQschw. Chronik, MS. XXIII. 474. auf kgl. Biblioth. in 
Hannover. — M. 

Leigel, Gottfi^ed, ein Formschneider aus Holstein, 
schnitt um 1526 Figuren zu einem Bibelwerke. 
Allgeni. Künstler-Lexicon t. J. 1779. 
Hauptsächlich hat das Monogramm G. L. auf Blättern 
aus der Zeit von 1526 — 1560 zu obiger Bezeichnung des 
sonst unbekannten Künstlers Veranlassung gegeben. 
Nagler. 

Leistmanil, David, um 1309, von Lemgo gebürtig, 
„war im Barfüsserkloster zu Hildesheim in grossem An- 
sehen und ist daselbst ein Artista und künstlicher guter 
Schreiber gewesen und hat viel schöne und zierliche Kir- 
chenbücher geschrieben, die auch von Anderen erkauft 
worden." 

Lüntzel, 11. 627. 

Lemme, Claus, goss 1503 eine zu Hamburg befind- 
liche Glocke. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 312. 

LeptzOW, Henning, Maler und Bürger zu Wismar, 
übernahm laut vorhandenen, mit den Vorstehern der St 
Georgskirche zu Parchim am 19. Nov. 1421 abgeschlossenen 
Contracts die Anfertigung des auf dem Hochaltare dieser 



-' 101 - 

Kirche befindlichen Flügelaltars mit 30 geschnitzten, bemal- 
ten und vergoldeten Figuren (snedende bilde) nebst Zube- 
hör und mit gemalten, aussen und innen mit Gold belegten 
Flügeln. Ausser freier Wohnung zu Parchim und einigen 
Nebenbezügen wurde dem Meister für die ganze Arbeit die 
Summe von 210 iübische Mark zugesagt 
Meklbg. Jahrb., XXIIL 364 ff. 

Lermanil, Hans, „vndt<< Hin rieh Ottin k gössen 
[anscheinend im 16. Jahrb.] eine zu Bockhorn im Olden- 
burgischen befindliche Glocke. v. A. 

Leuenstede, Hillrick, Maler zu Lüneburg, erscheint 
1509 — 1516 in den Aufzeichnungen des dortigen Maler- und 
Glaseramts. Im Jahre 1515 liess die Gilde ,,en Sd)ure mit 
ilojel'* [Altarschrein] von Hinrick Levenstede malen und 1516 
eine Lucas-Tafel. Die „funte furoa tofelen tljom l^illigen^nl" 
[Kloster Heiligenthal] wurde 1516 vollendet. Dazu steuerten 
die beiden Schaffer, sowie 13 andere Meister der Gilde; 
Levenstede — der sie für 26 in^ malte — schenkte dazu 
einen Gulden. Er war Maler-Altermann und gab in Veran- 
lassung eines Zwistes unter den Malern und Glasern, jedoch 
ohne Wissen der Gilde, dem Rathe die Amtsroile von 1497 
zurück, welches zur Folge hatte, dass der Rath „unime '\^\x^t 
DorretliA opfntlj njiüen^' dem Handwerke längere Zeit ungün- 
stig war imd demselben erst 1523 eine neue Rolle verlieh. 
S. d. Anhang. 

Gcbhardi, IX. 895 ff. u. XIII. 14 ff. — M, 

Lezeman, Hermann. Aus einer Verhandlung 
„coram dominis consulibus Hamburgensibus^' v. J. 1414, 
worin Lezemann „fusor ollaruin'^ genannt wird, geht her- 
vor, dass derselbe mit den Vorstehern der Kirche zu Elms- 
horn übereingekommen war, für diese Kirche einen Tauf- 



— 102 — 

kessel ,,fontem baptisinalein<< anzufertigen. — Ein Taufge- 
fäss aus dieser Zeit ist in der gedachten Kirche jedoch nicht 
mehr anzutreffen. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 309. 330. 

Lichtenow. Giesser dieses Namens sind mehrere 
bekannt. 

Adam Lichtenow verfertigte aus Glockengut ein mit 
erhaben gearbeiteten Figuren geziertes Tauffass für die 
Kirche zu Uthlede, A. Hagen, welches in der plattdeutschen 
Inschrift seinen Namen und die Jahrszahl 1510 enthält. 

Bernt Lichtenow goss 1549 eine Glocke für die 
Kirche zu Bruch, A. Hagen. 

Ein Adam Lichtenow goss gemeinschaftlich mit sei- 
nem Bruder S al o m o n 1576 eine zu Osterbruch, A. Ottern- 
dorf, vorhandene Glocke. 

Die Inschrift einer Glocke zu Twistringen, A. Freuden- 
berg, V. J. 1593 nennt den Giesser zwar Lechtenow, dieser 
dürfte jedoch der obigen Giesserfamilie ebenfaUs angehören. 
Kirch. Beschr. 

Liesbomer Meister. Der Name dieses ausgezeich- 
neten Malers ist leider unbekannt. In einer Chronik des 
Klosters Liesbom wird der kostbaren Gemälde gedacht, mit 
welchen der Abt Heinrich i. J. 1465 den Hauptaltar und vier 
andere Altäre schmückte. Von diesen vortrefflichen Arbei- 
ten sind, nachdem das umfassende Werk i. J. 1807 ver- 
schleudert und zerschm'tten, nur noch Bruchstücke vorhan- 
den und in Privatbesitz gelangt. Die Darstellungen sind in 
Oelfarben auf Goldgrund gemalt ; darunter Brustbilder von 
Heiligen von grossartiger und lebensvoller, dabei jedoch 
stets der idealen Schönheit zugewandter Gestaltung. Ob- 
wohl in diesen Schöpfungen der Einfluss der Eyk'schen 
Schule sich zeigt, so treten doch in der edlen Einfachheit 



— 103 - 

der Gewandung, dem Vermeiden eckiger Brüche and der 
Vorliebe für klare, grosse Massen auch eigenthümliche Vor- 
züge des Liesbomer Meisters hervor. 
Lübke, 346 ff. 

Lippoldt, Henricll, verfertigte 1510 das eiserne 
Gitter um das metallene Taufgefass der Stadtkirche zu Nort- 
heim. Beides, Taufe und Gitter, Hess der Wundarzt Raphon, 
Bürger zu Northeim und Vater des Malers Hans Raphon, 
auf seine Kosten anfertigen. 

Fraociscus Lubecus, Chronik y. Norlheim. MS. XXIII. 781«. 
auf königl. Biblioth. iu Hannover. — M. 

Iiira, Valentin von, Maurermeister, vollendete 
1554 das von Gabriel von Aken begonnene s. g. lange neue 
Haus, einen dreistöckigen Renaissance-Bau des Fürstenhofs 
zu Wismar. Er war noch i. J. 1556, bis wohin er den Bau 
des Gebäudes über der Schlossküche zu Schwerin leitete 
und wobei er wahrscheinlich zu Tode kam, im Dienste des 
Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg. 
Meklbg. Jahrb., V. 20 ff. 

Lisman, Maurermeister, war 1571 anter dem Bau- 
meister Joh. Baptista Par bei dem Schliessen der Ge- 
wölbe in den „welschen Zimmern" des Schlosses zu Schwe- 
rin thätig. 

Meklbg. Jahrb., V. 55. 71, 

Listekent Hans, Bildschnitzer zu Hannover, erhielt 
1503 den Betrag von 6 Pfd. „nor \ic billne to fniie^e onJr t0 ma- 
leit r>ov \fat ntgel)up^ unter welchem letzteren das Rathhaus 
zu verstehen sein wird. In demselben Jahre empfing er 1 j2 
and im Jahre zuvor 2 jJ 3 ^ je „üor i brefunt^ (b^^^fföt) ta 

Lohn*Registr. d. St. HanooTer t. 1503 ff, — M. 



— 104 — 

Liudeger in Hildesheim, ein Operarius, der durch 

den Fall eines Balkens beschädigt, mit Steinpoliren und der 

Nachahmung echter Edelsteine sich beschäftigte und Malern 

und Glasern hülfreich zur Seite stand. 

Vita S. Godehardi bei Pertz SS. XI. c. 35. — Mittheilg. 
d. k. k. Central-Commission z. Erforschung u. Erhaltg. d. 
Baudenkmale, 1862. S.41. 

Livi, Franz, s. Franz. 

Lobeck, Jürgen, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1599 Altermann, f 17. Dec. 1610. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, IL 356. 

Löwe, Valentin, s. Lawe. 

LongUS, Joh., Steinmetz, 1293 zu Lübeck urkund- 
lich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3, 

Lorentz von Preiburg vollendete 1517 in der 
Kirche S. Sixti zu Northeim das Gewölbe, „das man nennet 
S. Hieronymi Capellen undt droben uflF die Lieberey.** 

Franciscus Lubecns, Chronik y. Northeim, MS. XXIIL 781^. 
auf königl. Bibliolh. zu Hannover. — M. 

Lorichs, Melchior, um d. J. 1527 zu Flensburg ge- 
boren, trat zuerst bei einem angesehenen Goldschmiede in 
die Lehre. EönigChristianlU von Dänemark, welcher, wenn 
zu Flensburg verweilend, bei Lorichs Eltern abzusteigen 
pflegte, interessirte sich für den talentvollen jungen Mann 
und war ihm zu einer Reise in das südliche Deutschland 
behülflich. Am Hofe Kaisers Carl V, wo er unter andern 
an H. Aldegrever sich anschloss, so wie in Augsburg, wo 
Pfalzgraf Otto Heinrich ihn beschäftigte, bildete er sich zu 
einem tüchtigen Maler und Kupferstecher aus und lieferte 



— 105 — 

auch Holzschnitte. Er besuchte dann die Niederlande, spä- 
ter Italien und als Begleiter einer Gesandtschaft Kaisers 
Ferdinand DI an den Sultan Soliman i. J. 1557 Constanti- 
nopel, wo er über drei Jahre verweilte und manche Studien 
machte. Seit 1562 nach Deutschland zurückgekehrt, hielt 
er 1568 und 1571, auch 1574 in Hamburg sich auf, wo ihm 
im letztem Jahre eine ältere Schuld für den Entwurf zum 
Schaarthore und die Leitung des Baues bezahlt wurde, 
begleitete dann 1577 abermals eine Gesandtschaft Kaisers 
Rudolf H nach Constantinopel und blieb dort drei Jahre. 
Aus seinem Testamente vom 15. Febr. 1572 erhellt, dass er 
22 Jahre im Auslande, auch in Egypten, sich aufgehalten 
hatte. Als Hofmaler arbeitete er 1580 in Kopenhagen, wo 
er bis etwa 1593, im folgenden Jahre aber wieder in Ham- 
burg gelebt zu haben scheint. Im Auftrage des Raths da- 
selbst hatte er bereits 1 568 eine Aufnahme des Eibstroms 
und seiner Umgebungen ausgeführt, welche mit der fiir die 
damalige Zeit bedeutenden Summe von 406 mj^ 4 ß hono- 
rirt wurde. (Diese Karte ist 1847 verkleinert herausgegeben.) 
Zwei andere Arbeiten seiner Hand, eine Karte von den Vier- 
landen von 1575 und eine solche vom Amte Ritzebüttel von 
1594, sind bei dem grossen Brande 1842 zu Grunde ge- 
gangen. 

Hambg. Kstlr.-Lexik., 153 ff. — Hambg. Zeitschr. N. Folge, 
II. 256 ff. 

Ein Verzeichniss von Lorich's Stichen und Holzschnitten 
giebt Nagler. 

Los, Richart, wahrscheinlich Verfertiger des aus 
Stein gearbeiteten, in der Kirche zu Kemnade bei Boden- 
werder befindlichen gothischen Grabmals, auf dessen Deck- 
platte Sifridus Dominus de Homborg (f 1380) und seine 
Gemahlin, zu beiden Seiten des Gekreuzigten knieend, dar- 
gestellt sind, während in einer der kleinen, die vier Seilen 



- 106 - 

des Grabmals schmückenden gothischen Nischen und zwar 
am Fussende des Monuments die mit der Beischrift: ,,rid)art 
I00" versehene Figur im Mönchsgewande erscheint 
Hotzen, Archit. 

Lucius, Jacobus, aus Kronstadt in Siebenbürgen, 
war einer der thätigsten Formschneider aus der Schule 
Cranach's, zog von Wittenberg, wo er schon 1 556 eine -Of- 
ficin besass, 1564 nach Rostock, übernahm dort die neu 
errichtete Üniversitäts-Buchdruckerei und ging später nach 
Helmstedt, woselbst er 1579 eine Buchdruckerei einrichtete. 
Er wurde nebst seiner Frau, mit welcher er dreizehn Kinder 
gezeugt hatte, 1597 durch die Pest weggerafft. Sein Haupt- 
werk ist die niederdeutsche, 1580 zu Rostock erschienene 
Bibel. Vergl. auch den Artikel über Crommeny. 

Meklbg. Jahrb., XXIII. 121. - Dr. C. L. Grolefend, Gesch. 
d. Buchdruckereien in d. HannoT. u. Brauoschw. Landen. 

Nagler nennt ihn im Künstler -Lexicon Jacob Lucius 
Corona. Es heisst dort : „Er schnitt biblische Gegenstände 
.|. und Portrait« einiger sächsischer Fürsten. Einige seiner 
Arbeiten sind m der Bibel, die Hans Luft 1540 druckte. 
Seine Blätter sind mit einem Monogramme oder den Initia- 
len IL CT (Jacobus Lucius Corona Transylvanus) bezeichnet. 
Er bediente sich auch der Initialen I T, auch schrieb er den 
Namen Jacob von Siebenbürgen auf seine Werke." etc. 

Ludbrud wird für den Baumeister der Kirche zu 
Larrelt in Ostfriesland gehalten. Vergl. Menulfus. 
Kirch. Beschr. 

Ludeken, Mester, bereits 1480 vorkommend, er- 
scheint 1486 und 1487 als Maurermeister zu Hannover bei 
Wiederherstellung des durch Brand beschädigten Pforthau- 



-~ 107 - 

ses vor dem Steinthore und bei Arbeiten an einem der Wärt- 
thürme. 

Lohn-Regislr. d. St. Hannover v. 1480 ff. — M. 

Ludekens, Matthias, Glasmaler, verfertigte 1463 
im Auftrage des Raths zu Hamburg 14 neue Fenster für die 
Kirche zu Otterndorf in dem,^amals an Hamburg verpfön- 
deten Lande Hadeln und erhielt dafür 7 Pfd. 14 Schill. Er 
war 1469 der älteste Werkmeister oder Altermann des 
vereinten Maler- und Glaseramts und Mitstifter oder Er- 
neuerer der St. Lucas-Brüderschaft zu Hamburg. 
Harabg. Zeitschr. N. Folge, IL 247. 

Luder, der Zimmermann, arbeitete um 1405 bei dem 
Baue des Rathhauses zu Bremen. 

Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief.!. S.7. 

Ludolf^ Erzgiesser zu Braunschweig, verfertigte 1430 
das Taufgefass für die St. Ulrichskirche zu Halle, dessen 
rundes, von den Statuen der vier Evangelisten getragenes 
Becken mit figürlichen Hochreliefs (Christus, Maria und die 
1 2 Apostel) in kurzen, derb gothischen Formen, aber zum 
Theil (namentlich hinsichtlich der Gewandung] schöner 
Stjlistik geschmückt ist. 

Derselbe goss gemeinschaftlich mit seinemSohne Hein- 
rich zu Magdeburg ein dem vorigen gleiches Taufgefass fiir 
die Liebfrauenkirche zu Halle. Vergl. Hinrick de Magdeborg. 
Lotz, L 274 u. 276. - Fiorillo, II. 208. 

LudOVicuS Gropengheter, s. Gropengheter. 
Lübeck, Heinr. von, s. Heinrich von Lübeck. 

Lüchow, Peter Johann von, s. Möller, Anm. 
Lütke von Münden, s. Münden. 



— 108 — 

Luitbrandus von Baren, Conventual im Kloster 
Michaelstein, f 6. Mai 1200, wird als Schreiber gerühmt 
Leuckfeld, Antiq. Michaeist. 52. 

Lutkeperdeken, Clawes, Maler zu Lünebwg um 

1500. S. den Anhang. 

Gebhardi, IX. 896. — M. 

Lynne, Rolof de, s. Rolof de Lynne. 

Lys, Johann, Maler, genannt Pan, wurde 1570 in 
Oldenburg geboren. H. Goltziüs war sein erster Meister; 
hernach ging er nach Italien, lebte später in Flandern, wo 
er einer ungeregelten Lebensweise sich ergab, und starb bei 
einem abermaligen Aufenthalte in Italien 1626 an der Pest 
in Venedig. Er hinterliess einige Kirchengemälde und Fi- 
gurenbilder, welche gerühmt werden. 
Nagler. 

Mabuse, Jan. Von ihm besitzt Lübeck am Altar der 
St. Jakobskirche meisterhaft ausgeführte Malereien aus der 
Zeit von 1488—1495. Auf den grossen Flügeln sind in 
schönen Landschaften mehrere Heilige, so wie die Familie 
des Bürgermeisters Hinrich Brömse dargestellt. 
Lotz, L 393. 

Machorius, Steinmetz, 1300 zu Lübeck urkundlich 
erwähnt 

Milde u. Deecke, 3. 

Mackenborgh, Hermann, wird in„DesMonster- 

schen Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int 
Jair 1534 und 1535" als Zimmermeister aufgeftihrt. 
Wcslfäl. Zeilbchr., XVL 361. 



- 109 — 

Märker, Gottschalk, geschickter Maler, in den An- 
nalen von Corvey bei d. J. 1298 erwähnt. 
Fiorillo, II. 64. 

Maes, Johan, Bildschnitzer in Hamburg, verfertigte 
1464 zwei Figuren für den neuen Rathsstuhl auf dem Rath- 
hause und einige Jalire später ein Bild aus Holz. 
Hambg. Zcilschr. N. Folge, II. 249. 

Magdeburg, Heinr. von, s. Hinrick de Magdeborg. 

Magerkol, Barthold, verfertigte auf Kosten seines 
Bruders Heinrich um 1500 einen schönen gothischen Kelch 
für das St. Michaelskloster in Hildesheim, jetzt in der St. 
Magdalenenkirche daselbst befindlich. Fuss, Säule und Knauf 
des 9 ZoU hohen Kelchs bestehen aus vergoldetem Silber, 
während die Cuppa aus reinem Golde gearbeitet ist. Auf 
den in sechs Bögen ausgehenden Flächen des Fusses sind 
Figuren und Emailarbeiten, letztere auch an der Säule an- 
gebracht. 

Correspondenzbl. 1857. Beil. zu Nr. 4. S. 6. 

Malsdor^ s. Weller von Malsdorf. 

Manneze (Mause) kommt 1482 als Maurermeister bei 
Arbeiten an der Bodeh'e in Hannover vor und 1492 bei Er- 
bauung des Zwingers daselbst. 

Lohn-Registr. d. St. Hannover y. 1482 ff. — M. 

Marborch, Henni, verfertigte in den letzten De- 
cennien des 15. Jahrh. gemeinschaftlich mit „Mester Hans 
Smet<' die Holzschnitzarbeiten im s. g. Huldigungszimmer 
des Rathhauses zu Goslar. 
Mithoff, Archiv, III. 34. 



— 110 — 

Marcward vom Lande kommt i. J. 1500 als Gla- 
ser in Hamburg vor. 

Harabg. Zeitschr. N. Folge, II. 249. 

Mare, Andreas de, von Gent, erbaute in d. J. 1589 
— 1594 die Orgel in der Marktkirche zu Hannover. 

Beruh. Homeisleri Annales, MS. auf kgl. Biblioth. in Han- 
nover, XXIII. 694. — M. 

In einer Inschrift an der frühern Orgel des Klosters 
Loccum, welche derselbe in d. J. 1594 — 1599 erbaut hatte, 
wird er ein vorzüglicher Orgelbauer und Gent als dessen 
Heimath genannt. 

Ein Orgelbauer dieses Namens [dessen Werke haupt- 
sächlich wohl schon dem 17. Jahrh. angehören] war: 

Martin de Mare, welcher 1610 die Orgel der Kirche 
zu Stellichte, A. Fallingbostel, erbaute. 
Kirch. Beschr. 

Markgreite,Hans, verfertigte 1474 den Schnitzaltar 
in Schulenrode bei Destedt im Braunschweigschen. Bei einer 
Restauration des Altars durch den Maler Neumann in Braun- 
schweig hat derselbe den obigen Namen und die gedachte 
Jahrszahl hinter der Marienfigur des Altars gefunden. 
Dr. M. 

Marquardus de Ekelenvorde (Ekernförde), 

Steinmetz, 1331 — 1340 zu Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deecke, 3. 

Märten, Mester, Maler, erhielt 1504 „uor ic iornsen 
U benmlrte tipp ^enie nijeljup* zu Hannover 4 Pfd. 1 ß und 
1505 für das Malen von Bannern 1 Pfd. 4 ß. Unter der 
schon 1480 vorkommenden Bezeichnung ,,ntigel)U0'^ wird das 
Bathhaus zu verstehen sein. 

Lohn-Regislr. d. St. Hannover t. 1504 ff. — M. 



- III --^ 

Martill, der Maurermeister, war um 1405 bei dem 
Baue des Rathhauses zu Bremen thätig. 

Deokm. Br. Gesch. a. K. I. Lief. 1. S. 6. 

Masco, Johannes, Abt zu Amelunxbom, starb bald 
nach 1366* Von ihm heisst es, dass er habe zierhch malen 
können. 

Leackfeld^ Chronologia Abb. Amelonxb. 38. 

Matias f. steht — so weit eine Abschrift ersehen lässt 
— an der i. J. 1458 gegossenen Glocke im Kirchthurme zu 
Eddigehausen, A. Gröttingen. M. 

Matthias, mag., Maler und Bildschnitzer, 1289— 1300 
zu Lübeck urkundlich vorkommend. 
Milde Q. Deecke, 4. 

Matthias von Norenbarch (Nürnberg) nennt sich 
der Giesser einer Glocke v. J. 1544 zu StaCEhorst, A. Nien- 
burg. 

Kirch. Beschr. 

Mauricins, Maler, Heferte i. J. 1510 einzefaie Bilder 
[anscheinend] für die Schlosskapelle zu Schwerin ; er kommt 
in dieser Zeit öfter vor. 

Mekibg. Jahrb., Y. 48. 

Mechthildis (obfiliusMechthildis?) wird 1290 als 
Erzgiesser zu Braunschweig urkundhch erwähnt. 
Schiller; 9. 

Meier, Hans, war der Giesser zweier Glocken der 

h. Kreuzkirche in Hannover aus d. J. 1441 und 1455. 

M. DaTid Meieri Deliciae Bist. Hannov., MS. XXIII. 694. 
auf k. Biblioth. in HannoTer, S. 66. — M. 



— 112 - 

Meinwerk, Bischof zu Paderborn [f 1036], erscheint 
als einer der Hauptbeförderer der Baukunst in Westfalen zu 
Anfang des 11. Jahrh. Bei seiner Anwesenheit in Italien, 
wohin er i. J. 1014 den Kaiser Heinrich U begleitete, und 
bei seinem auf der Rückreise in Chigny genommenen Auf- 
enthalte, wo die christliche Kunst in hoher Blüthe stand, 
hatte er Gelegenheit, seine Kenntnisse auch in den verschie- 
denen Kunstzweigen zu erweitern. Seine Schöpfungen in 
der Architektur sind: der 1015 von ihm eingeweihte (1058 
abgebrannte) Dom zu Paderborn, das daselbst 1016 gegrün- 
dete (1058 ebenfalls eingeäscherte) Kloster Abdinghof, die 
1017 ausgeführte, noch bestehende St. Bartholomäuskapelle 
und die nach dem Muster der Kirche des h. Grabes in Jeru- 
salem erbaute Kirche zum Busdorfe. 

Wie weit die Mitwirkung Meinwerks bei Bearbeitung der 
Pläne zu diesen Bauten sich erstreckte, deren Ausfuhrung 
zum Theil durch die von ihm aus Clugny mitgebrachten 
dreizehn Benedictiner und rucksichtlich der Bartholomäus- 
kapelle „per Graecos operarios", welche auf seine Veran- 
lassung aus Italien eingewandert waren, geschah, ist zwar 
nicht nachzuweisen, indess darf nach Lage der Verhältnisse 
eine wesentliche Theilnahme Meinwerks an den Entwürfen 
zu seinen Bauten wohl vorausgesetzt werden. 

Giefers, Drei inerUwürdigeCapellenWeslfalens, Aufl.H.S.Q ff. 
Giefers, Der Dom zu Paderborn, S. 16 ff. 



Meissner, Hans, zu Braunschweig, goss 1552 den 
messingenen Armleuchter an der Kanzel der St. Martins- 
kirche daselbst und 1555 eine Glocke für diese Kirche. 
Schiller, 77 u. 78. 
Derselbe goss 1563 die im Dome zu Halberstadt befind- 
hche s. g. ewige Lampe. 
Fiorillo, II. 160. 



— 113 — 

Memelsen, Peter, Maurermeister, erbaute 1491 zu 

Northeim das Bollwerk oder den Zwinger und Thurm vor 

dem Mühlenthore. Der Thurm kostete 70 north. Mark. 

Franciscus Lubecus, Chronik y. Northeim. MS. XXIll. 78Ic. 
auf kgl. Bibliolh. zu Hannover. — M. 

Memling, Hans [1462—1499]. Von ihm besitzt 
Lübeck in der Geweradenkapelle des Doms eins der gross- 
ten, schönsten und am meisten durchgebildeten Werke die- 
ses Meisters, ein Altargemälde mit zwei Flügelpaaren v. J. 
1 491 . Aussen ist grau in grau die Verkündigung dargestellt ; 
bei der ersten Oeffnung erscheinen die Heiligen Blasius, 
Johannes d. T., Hieronymus und Aegidius, bei der zweiten 
Oeffnung die verschiedenen Vorgänge aus der Leidensge- 
schichte des Herrn. Besonders reich ist das die Kreuzigung 
darstellende Mittelbild. 
Lolz, I. 392. 

Mente, auch Menten oder Menthen geschrieben, 
ist der Name einer Giesser-Familie zu Braunschweig. 

Heinrich Mente goss 1508 das mit Reliefs (Kreuzi- 
gung» Maria und Anna, Johannes etc.) versehene Taufgefäss 
der St. Stephanskirche zu Tangermünde. 
Lotz, L 580. 

In der Inschrift am Taufgefässe der Stadtkirche zu. 
Northeim, 1510 zu Braunschweig angefertigt, nennt sich der 
Giessej : „l^enrick . menten M. jun jer." 

Zeilschr. d. hist. Ver. 1851. S. 354. 

Von einem altern Heinrich Menten sind Gusswerke im 
nordwestlichen Deutschland jedoch nicht bekannt, indem 
die ausser obigen Arbeiten vorhandenen , mit Heinrich 
{^i)nrT)£k) Menten bezeichneten Glocken, als die Stundenglocke 
der St. Katharinenkirche zu Braunschweig von 1512 (Schil- 

8 



- 114 — 

1er, 56.) , eine um diese Zeit gegossene Schlagglocke der 
Kirche zu Peine (Kirch. Beschr.) und eine Glocke zu Alten- 
celle von 1515 (M.), der Zeit ihrer Anfertigung nach, dem 
Giesser Heinrich Meuten d. J. angehören werden. 

Cordt Mente oder Menthen goss 1539 aus Bronze 
den im Rathhause zu Göttingen befindlichen, mit bärtigen 
Köpfen verzierten Flaschenzug. 
Lolz, 1. 254. 

Sein Name mit dem Beisatze : „hat mich ghossen zu 
Brunswick" findet sich auf der, mit einer lateinischen Grab- 
schrift des Doct. Burchard Mithob versehenen Messingplatte, 
unter welcher Herzog Erich d. A. 1541 in St. Blasien zu 
Münden bestattet wurde. 
Kirch. Beschr. 

Von demselben sind für die Stadt Hannover gegossen : 
1536 die Schlange „iutitt0 tttlienJö" und 1547 die Schlange 
„rtaditejol". 

Neues hannoT. Magazin, 1863. S. 114 u. 115. 

Als Werke seiner Hand sind noch anzuführen: 
die Grabplatte des Propstes von Veitheim im Kreuz- 
gange bei dem Dome zu Hildesheim von 1570 und 

das in der St. Marienkirche zu Wolfenbüttel befindliche 
Taufgefäss von Messing, mit 6 Beliefs am Becken, von 1571. 
M. 

Menulfus me fecit, findet sich in einer Inschrift auf 
einem mit figürlichen Darstellungen versehenen Steine an 
dem südlichen Eingange der Kirche zu Larrelt in Ostfries- 
land. 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 263 ff. 

Dieser Stein hat die Gestalt einer halben Kreisfläche 
[ist daher wohl ein Tympanon] und neben der einen Figor 
auf demselben, welche wegen der ihr zur Seite dargestellten 



— 115 - 

Baugeräthe für den Baumeister der Kirche gehalten wird, 
steht der Name Lvdbrvd. [Menulfus wäre dann wohl der 
Verfertiger des Tympanons.] 
Kirch, ßeschr. 

Mervelt, Gert von, goss 1539 zu Flensburg eine 
Glocke für Hamburg. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 312. 

Meshusen, Hans, (Myshusen) 1524 Schaffer der 
Maler und Glaser zu Lüneburg. S. den Anhang. 
Gebhardi, IX. 896. — M. 

Meyer, Geerd. Von ihm befand sich in der St. Pe- 
terskirche zu Hamburg ein grosses Wandgemälde in Oel 
mit der Jahrszahl 1 539, darstellend den Heiland und die 
Schriftgelehrten auf der einen, den barmherzigen Samariter 
auf der andern Seite, die Stadt Hamburg im Hintergrunde. 
Hambg. Ksllr.-Lexik., 166. 

Meyer, Hans, goss 1578 eine Glocke für die Kirche 
S. Nicolai in Lüneburg. 

Gebhardi, Hl. 106. — M. 

Mhnllen, Jost thur, [Jobst zur Mühlen] Glasemacher, 

verfertigte laut vorhandenen Contracts vom 11. Janr. 1603 

für Jochim Koerdingh ein gemaltes Fenster mit einem Cru- 

cifixbilde und andern Zierden und Bildern für das mittlere 

Chorfenster der St. Lambertskirche zu Münster gegen die 

bedungene Vergütung von 25 Reich sthalern und einem 

Königsthaler pro arrha. 

Westfäl. Zeitschr., XXL 379 ff. Obgleich obige Arbeil 
schon in das 17. Jahrh. fällt, durfte der Künstler, da 
derselbe auch dem 16. Jahrh. angehört, hier nicht Über- 
gang« n werden. 

8* 



— 116 - 

Michaelsen, Peter, Maurermeister ans Werden, 
besorgte gemeinschaftlich mit dem Zimmermeister Johann 
Cornelson ans Utrecht eine durchgreifende Restauration 
des Thurms der St. Lambertskirche zu Münster. In dem 
mit ihnen am 10. April I5()H geschlossenen Vertrage ver- 
sprechen die Meister, acht Tage nach Pfingsten mit zwei 
Zimmer- und drei Maurerleuten in Deventer einzutreffen 
und von dort mit deleite des Raths nach Münster zu kom- 
men. Der Lohn wird für jeden Werktag auf 2 Thlr. für den 
Meister und auf 1 2 Stüver brabantsch, den Thaler zu 5 Schil- 
ling flämischen Geldes oder 30 Stüver gerechnet, für jeden 
Knecht festgesetzt ; die Arbeit dauert von Morgens 5 — 1 1 
Ulir und Nachmittags von 1 — 7 Uhr; Sonntags erhalten die 
Meister ein Viertel Weins oder dessen Werth; am Ende 
jeder Woche wird der halbe Wochenlohn, der Rest am Ende 
jeden Monats gezahlt ; die Meister und Knechte beköstigen 
sich selbst; die Reise von Deventer und zurück erfolgt auf 
des Raths und des Kirchspiels Beköstigung. Die Meister 
scheinen erst zu Ende Juli 1568 in Münster eingetroffen zu 
sein. Nach drei Monaten war die Arbeit vollendet; wenig- 
stens datirt das Concept eines dem Peter Michaelsen aus- 
gestellten Attests und Geleitsbriefs vom 1 3. Nov. 1 568. 
Wesiräl. Zt il«rlir., XX. 354 ff. 

Micheelzen, Dirick, lieferte die Zeichnung zu einem 

„Dirick Micheelzen inv. 1597. Peter van der Doost fec. & 

exe. Hbgr." unterzeichneten Kupferstiche, ein grosses Schiff 

mit allen Segeln und vielen symboh'schen Flaggen darstellend. 

Hambg. Ksllr.-Lexik., 56. 

Michel, Maler zu Göttingen, hatte laut vorhandenen 
Contracts v. J. 1435 „vor jewelk dor" ein Crucifix anzufer- 
tigen. Für jedes derselben sollte dem Meister — welchem 



~ 117 - 

die erforderlichen Bretter geliefert wurden — mit dem Fir- 
nissen 15 ß bezahlt werden. 

Götiitig. Stadt-Rechnuagsbuch. — Dr. S. 

Michel, Meister, und sein Sohn führten den Ausbau 
des s. g. langen Hauses, eines Theils vom Schlosse in Schwe- 
rin, aus, waren auch 1 553 neben dem Maurermeister Gabriel 
von Aken in Wismar thätig. 

Mekibg. Jahrb., V. 20. 36. 

Middendorpp, Hermann, wird in „Des Monster- 
schen Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int 
Jair 1534 und 1535" als Maurermeister aufgeführt. 
Westfäl. Zeitschr., XVI. 361. 

Minhart van Wolderode erscheint — vielleicht 
als der Baumeister ? — in einer Inschrift an dem |376 voll- 
endeten Baue der St. Stephanskirche zu Tangermünde. 
Lotz, f. 580. 

Möller, Johannes, ein aus Lüchow gebürtiger Slave 
und „magister in arte architectonica", verlegte"! 5 14- den bis 
dahin auf dem hohen Chore der Franciscanerkirche zu Salz- 
wedel befindlich gewesenen Thurm (Dachreiter) nach dem 
Kirchendache. 

Adler, I. 88. Nach Anm. 5. das. hat der obige Baumeister 
1519 die grosse Pfarrkirche zu Bernau in den Gewölben 
vollendet; nach v. Ledebur, Allgem. Archiv f. d. Ge- 
schichtsk. d. Preuss. Staates, XIII. 203. hiess der Bau- 
meister aber Peter Jobann von Lüchow. 

Möller, Peter, kam 1554 nach Meklenburg und war 
dort während der Regierung des Herzogs Johann Albrecht I 
bei dessen vielen Bauten als Steinmetz oder Bildhauer be- 
schäftigt. 

Meklbg. Jahrb., XYIH. 49. 



- 118 — 

Moer, Gobelinus, goss in Gemeinschaft mit seinen 
beiden Söhnen Wilhelm und Caspar i. J. 1500 die grosse, 
zu Golzwarden im Oldenburgischen befindliche Glocke. 

T. A. 

Molderam, eine Familie am Steinwege zu Einbeck, 
aus welcher mehrere Baumeister hervorgegangen sind : 

N. Molderam erbaute laut Inschrift i. J. 1434 den 
Leinethurni zu Einbeck ; 

Hans Molderam, dessen Name an einem Pfeiler der 
St. Alexanderskirche daselbst zu lesen ist, war der Erbauer 
des Schiffs dieser Kirche (in den ersten Decennien des 15. 
Jahrh.); ein Nachkomme desselben: 

Arend Molderam erbaute zu Anfang des 16. Jahrh. 
den unvollendet gebliebenen Thurm der St. Andreaskirche 
zu Hildesheim. 

Hailand, Gesch. d. Stadt Einbeck, I. 118 u. 304. 

Molen, Henricus tor, erbaute 1471 die Sakristei an 
der Kirche zu Oldendorf bei Melle. 
Kirch. J^eschr. 

Moor, Joh., goss 1553 eine Glocke der St. Kathari- 
nenkirche zu Braunschweig. 

Schiller, 56. 

Moor, Jacob, Goldschmied zu Hamburg, dessen 
Grabmal H. V. de Vnes gegen Ende des 16. Jahrh. aus- 
führte. 

Hambg. Ksllr.-Lexik., 278. 

Morss, Antonius, Orgelbauer von Antorf (Antwer- 
pen) baute die grosse, noch vorhandene Orgel im Dome zu 
Schwerin, worüber der Contract am 30. Oct. 1 555 abge- 
schlossen wurde. Im J. 1557 kam die Orgel und mit ihr der 



- 119 - 

Meister aus den Niederlanden in Boizenburg an. Herzog 
Johann Albrecht I von Mekienburg nahm nun den Antonius 
Morss (dessen Bruder Hieronymus 1552—15^)7 Domorganist 
zu Schwerin war) in seinen Dienst. Wahrscheinlich ist auch 
die Orgel iu der Schlosskapelle ein Werk des Antonius 
Morss. 

Mekibg. Jahrb., V. 54. 

Mostaert, Jan, malte 1518 die köstlichen Darstel- 
lungen an einem Triptychon im nördlichen Chorumgange 
der St. Marienkirche zu Lübeck, gestiftet von zwei Brüdern 
von Brömser (die Anbetung der Könige; auf den Flügeln die 
Geburt Christi mit anbetenden Engeln und die Flucht nach 
Aegypten in einer schönen Landschaft; aussen Adam und 
Eva), 

Lou, l. 397. 

Mühlen, Jobst zur, s. MhuUen. 

Müller, Hans, verfertigte 1455—1468 einen Theil 
der Statuen an der Laube des Altstadtrathhauses zu Braun- 
schweig. 

Schiller, 97. 

Müller, Valentin, Töpfer zu Wismar, ferügteOefen 
mit Bildkachebi und setzte solche i. J. 1576 auf Bestellung 
des Baumeisters Christoph Haubitz auf dem fürsthchen 
Hause zu Wismar. 

Mekibg. Jahrb , XVIII. 271. 

Münden, LÜtke von, zu Wismar, verfertigte Oefen 
mit Bildwerken und setzte dergleichen Oefen 1574—1576 
auf dem fürsthchen Hause zu Wismar. 
Mekibg. Jahrb., XVIII. 271. 

Münster, Dirich von, s. Dirich von Münster. 



— 120 - 

Münster, Johann, war 1350—1361 viel mit Glas- 
arbeiten zu Hamburg beschäftigt. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 312. Anm. 2. 

Münster, LÜtke, kommt (nach 1361) zu Hamburg 
als Goldschmied vor. 

llambg. Zeitschr. N. Folge, H. 3 12. Anm. 2. 

Münster, Hermann, führte 1434 die nördliche Ab- 
seite und 1437 die südliche Abseite der St. Nicolaikirche zu 
Wismar, sowie das Leichenhaus aus, auch den untern Theil 
des Neubaus von St. Jürgen daselbst. 
Mekibg. Jahrb., XXIX. 57. ' 

Nesmann, Rochus, goss 1 5d3 eine Glocke für die 
Kirche zu Brilon. 
Lübke, 417. 

Nicolaus, mag., Steinmetz, 1288 zu Lübeck urkund- 
lich genannt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Nicolaus (filius Hinrici pictoris), Maler und Bild- 
schnitzer, 1307 zu Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Vielleicht war er der Sohn des oben aufgeführten Glas- 
malers Heinrich von Lübeck. M. 

Nicolaus de arbore, Steinmetz, 1305 zu Lübeck 
urkundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Nicolaus von Stettin goss 1392 das Taufgefäss 
der St. Blasienkirche zu Münden, dessen Kessel mit 15 unter 
gothischen Wimpergen stehenden Relieffiguren von Heiligen 



- 121 — 

geschmückt ist und auf vier männlichen Gestalten ruht» 
welche auf geflügelten Ungethümen sitzen, die je einen lie- 
genden Löwen zur Unterlage haben. 
Kirch. Beschr. — M. 

Niemegen, Hermann, s. Hermann Niemegen. 

Nievoran, Rochus, war ein Baumeister im Dienste 
des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg. Er kommt 
— mit monatlicher Besoldung — i.J. 1564, aber sonst nicht 
weiter vor. 

Meklbg. Jahrb., V. 50. 

NoUe, Abraham, 1579 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1585 Altermann, f 20. Aug. 1599. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355. 

Norenbarch, Matthias von, s. Matthias. 

Norten, Hans, der Schmied, Werkmeister bei dem 
in d. J. 1393—1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses 
zu Braunschweig. 
Schiller, 95. 

Notelis, Paul, wird in „Des Monsterschen Koninck 
Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 
1535" als Maurermeister aufgeführt. 
Westfäl. Zeitschr., XVI. 361. 

Nycolaus erscheint 1376 als zünftiger Meister der 
Malerkunst zu Hamburg. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 233. 

Offtnger, Adam, ein Maler, der im 16. Jahrh. lebte 
und am Hofe des berühmten Bischofs Heinrich Julius von 



— 122 ~ 

Halberstadt sehr geschätzt war. In seinen Werken ist der 
Einfluss italienischer Kunst bemerkbar. Gerühmt wird eine 
von ihm gemalte Kreuzigung Christi in der Kirche zu Am- 
pfurt [im Herzogthum Magdeburg]. Auch wird er für den 
Schöpfer des grossen herrlichen Altargemäldes gehalten, 
welches in der nun zerstörten Schlosskirche zu Groningen 
sich befand. 
Nagler. 

Olffes, Daniel, 1587 Meister des Maleramts zu Ham- 
burg, t 1597. 

Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 355. 

Olricas verfertigte laut Inschrift 1325 eine, später 
abhanden gekommene Glocke für die St. Michaelskirche zu 
Lüneburg. Die auf derselben einst vorhandenen Reliefs 
waren ebenso und von denselben Abdrücken auf dem ehe- 
maligen Taufkessel dieser Kirche zu sehen, letzterer daher 
wahrscheinlich ebenfalls von dem genannten Meister ge- 
gossen. 

Gebhardi, I. 369. - M. 

Olstorp, Georg, Maler, verfertigte 1541 ein mit 2 
Pfd. Pf. bezahltes, daher unbedeutendes Gemälde für die 
Stadt Hamburg. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 260. 

Omes, Hinrik, erscheint im Gildebuche der Maler 
und Glaser zu Lüneburg zuerst 1505, dann als Schaffer 1^16 
und 1524, in welchem letztern Jahre er vom Rathe zum 
Altermann der Gilde gesetzt war. Er kommt noch 1537 als 
einer der „©Iberlu^e" vor. S. den Anhang. 
Gebhardi, IX. 895 ff. — M. 



- 123 — 

Operman, Tiele, war 1545 Zimmermeister bei dem 
Baue des Hauses der Kaufmannsgilde zu Göttingen. Vergl. 
den Bildschnitzer W a s m uh t. 

Z. u. G. B. d. St. Göttingen, I. Buch 2. S. 101. 

Orbach, Peter, verfertigte 1572 die Deckenmalerei 
über dem Altare in der Schlosskapelle zu Schwerin. 
Meklbg. Jahrb., V. 55. 

Orden, Hinrich van, 1587 Meister des Maleramts 
zu Hamburg, f 18. Mai 1599. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 356. 

Orley, Bemardin van. Verfertiger der Malereien 
am grossen Altarwerke im Chorumgange der St. Marien- 
kirche zu Lübeck. Das Innere desselben enthält im Mittel- 
felde die h. Dreieinigkeit, frei nach A. Dürer's Holzschnitt, 
auf den Flügeln die, dem Kaiser Augustus die himmlische 
Erscheinung der h. Jungfrau zeigende Sibylle mit den zu- 
schauenden drei Stiftern, und St. Johannes die Apokalypse 
empfangend. Beim Schlüsse der innern Flügel zeigen sich 
höchst liebevoll und meisterhaft ausgeftihrt die vier lateini- 
schen Kirchenväter, beim Schlüsse der äussern der engli- 
sche Gruss von weit geringerem Werthe. 
Lotz, I. 397. 

Ost, Matthias von, arbeitete 1561—1565 die in der 
St Marienkirche zu Lübeck befindliche astronomische Uhr 
mit reicher, nicht übler Renaissance-Architektur. 
Lotz, I. 397. 

Ostwalt, Hans, verfertigte 1501 die spätgothischen 
Chorstühle ftir die St. Marienkirche zu Stendal. 
Lotz, I. 571. 



- 124 — 

Ottinck, Hinrich, goss gemeinschaftlich mit Hans 
Lermann [anscheinend im 16. Jahrh.] eine zu Bockhorn 
im Oldenburgischen befindliche Glocke. v. A. 

Otto. Fiorillo sagt in seiner Geschichte der zeichnen- 
den Künste in Deutschland etc. Bd. II. S. 48 in einer Note, 
mit Bezug auf die Lipsanographia s. Thesaurus Reliquiarum 
electoralis Brunsvico-Luneburgicus von 1583: „S« 49. wird 
ein Reliquienkasten von Metall mit vielen Figuren erwähnt, 
welcher die Inschrift hat: fecit Otto." Eine neuerdings an- 
gestellte sorgfaltige Untersuchung des jetzt im Weifen-Mu- 
seum zu Hannover befindlichen Reliquienschatzes hat jedoch 
ergeben, dass obige, auf p. 49. der Lipsanographia von 1783 
übrigens auch nicht vorkommende Inschrift auf einem der 
dort vorhandenen metallenen Reliquienkasten nicht enthal- 
ten ist. M. 

Oxzen, Luthert (oder Exzen), Erzgiesser zu Han- 
nover, wird 1482 erwähnt, in welchem Jahre er die Füsse 
zu des Raths grössten Gropen goss und für dazu gelieferte 
31 Pfund Metall den Betrag von 3 Pfd. Pf. erhielt. 
Lohn-Registr. d. St. Hannover v. 1482. — M. 

Ozenbrugge, Hermann de, s. Hermann de Ozen- 
brugge. 

Ozenbrugge, Hermannus, Glasarbeiter, 1303 zu 

Lübeck urkundUch genannt. 
Afilde u. Deecke, 4. 

Falas, Johannes, Glasarbeiter, 1316 zu Lübeck ur- 
kundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 4. 



-- 125 - 

Far (Pahr, aach Parr) heisst ein Künstler-Klecblatt im 
Dienste der Herzöge von Meklenburg. Woher diese Familie 
hochdeutscher Bildung stammt, ist ungewiss. Zuerst er- 
scheint der Baumeister : 

Franciscus Par, welcher im Dienste des Herzogs 
Ulrich von Meklenburg-Güstrow stand, aber auch von des- 
sen Bruder, dem Herzoge Johann Albrecht I zu Rathe ge- 
zogen wurde. Er baute seit d. J. 1558 (sicher bis 1565) das 
Schloss zu Güstrow im Renaissancestjlc (Lotz, I. 263) nach 
dem Brande wieder auf, über welchen Bau der Herzog Ul- 
rich am 9. Febr. 1558 mit ihm einen (noch vorhandenen) 
Gontract abschloss und erscheint 1562 zuerst öfter zu Schwe- 
rin als Rathgeber zu den Bauten des Herzogs Johann 
Albrecht I. 

Johann Baptista Par, auch Hanss Pahr genannt, 
Bruder des Franz Par, war des Herzogs Johann Albrecht I 
Baumeister und sicher schon i. J. 1 557 in dessen Diensten. 
Zu dieser Zeit holte er Kalk aus Dänemark und hernach 
Sandstein aus Pirna. Im Laufe des Jahrs 1558 baute er den 
Thurm zu Lübz. Gleichzeitig hatte er den neuen Schlossbau 
zu Schwerin angefangen. In dieser Periode wird er nur „Mau- 
rermeister" genannt ; später erscheint er als „Baumeister". 
Sicher schon i. J. 1564 war er in Schwerin ansässig. Seit 
1557 führte er den Bau des Gebäudes über der Schlossküche 
daselbst, wozu der Herzog damals ungefähr 10,000 Thlr. 
anwies, war 1568 mit der Vollendung der Schlosskapelle 
beschäftigt und leitete noch im September 1571 die neuen 
Schlossbauten, namentlich die Ueberwölbnng des grossen 
Hofsaals im Erdgeschosse. Er erscheint somit als der 
Hauptbaumeister des Herzogs Johann Albrecht I während 
der Neubauten desselben in Schwerin. Am Neujahr 1570 
erneuerte der Herzog seine Bestallung auf drei Jahre, in 
welcher ihm 220 Thlr. Gehalt und ein Hofkleid „gleich den 
Hof Junkern" zugesichert wurden. Mit Zustimmung des 



— 126 ^ 

Herzogs ging er jedoch 1572 in die Dienste des Königs von 
Schweden, in welchen er bis in das Jahr 1 578 blieb. Im 
October desselben Jahrs lebte er wieder in Schwerin. Vor 
seinem Abgange nach Schweden baute er noch das fürst- 
liche Haus zu Fürstenberg bei Neustrelitz (Ziegelbau im Re- 
naissancestyle, Lotz, I. 227), so wie 1570 die alte Kanzel im 
Dome zu Schwerin. 

Christoph Par, Bruder des Johann Baptista und des 
Franz Par, war Steinmetz und Baumeister. Er stand sicher 
schon seit 1558 neben seinem erstgenannten Bruder in des 
Herzogs Johann Albrecht I Diensten, indem er i. J. 1558 die 
Pforte (ein grosses Thor von gehauenen Steinen) am Auf- 
gange zum Schlosse in Schwerin baute. Bald nach d. J. 1 563 
hatte er sich daselbst angekauft. Von 1558 — 1561 arbeitete 
er auch als „Steinmetz" unter seinem „Bruder Franz" an 
dem neuen Schlossbaue zu Güstrow. In d. J. 1 572 und 1 573 
erbaute der „Baumeister Christoff Pahr" den fürstlichen 
Kirchenstuhl, das jetzt s. g. adelige Chor, im Dome zu 
Schwerin. Zu dieser Zeit ging er indess aus des Herzogs 
Diensten, indem dieser ihn im November 1 573 seinen „ge- 
wesenen Baumeister" nennt. 

Meklbg. Jahrb., V. 22-25 ff. 

Faul, vielleicht ein Sohn des Francesco a Bornau, 
war mit dem ihm untergeordneten Maurermeister Hanss Ro- 
gatsis bei den Vorarbeiten zur Befestigung der herzoglichen 
Schlösser zu Dömitz und Schwerin beschäftigt. Paul kommt 
in den Renterei-Rechnungen vom Anfange des Jahrs 1557 
bis Ende des Jahrs 1558 vor, gewöhnlich nur unter der Be- 
zeichnung des „welschen Baumeisters", jedoch wird er da- 
selbst 1557 „Paul des welschen Bawmeisters Son" und 1558 
„Paul der welsche Baumeister" genannt. 
Mekibg. Jahrb., V. 27. 



— 127 - 

Pawels, Gert, goss 1589 zu Emden eine Glocke für 
die Kirche zu Jemgum. 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 329. 

Felkink, Hans, zu Hildesheim, goss laut Inschrift 
i. J. 1561 das Taufgefäss der St. Jakobskirche zu Peine. 
Kirch, ßeschr. 

Pelkink, Mante, zu Hildesheim, goss 1590 das in 
der St. Stephanskirche zu Helmstädt befindliche Taufgefäss. 
Hist. Notiz, über Helmslädt's Merkwürdigkeiten, 1863. 

Auch verfertigte derselbe laut Inschrift, in welcher sein 
Name „Mantepellckinck" geschrieben ist, i. J. 1592 den in 
der h. Kreuzkirche zu Hildesheim vorhandenen Taufkessel 
ans Messing. 

Kirch. Beschr. 

Perde, Tönnies up dem, 1566 Meister des Maler- 
amts zu Hamburg, f 1578. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, 11. 355. 

Peter „de gholtsmyt" erscheint im ältesten hambg. 
Handelsbuche bei einer Verhandlung am Tage Mich. 1376. 
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 327. 

Peter, Mester, goss 1527 zwei Glocken für die Kirche 
zu Leizen in Meklenburg. 

Meklbg. Jahrb., XXVII. 233. 

Peter, Maurermeister in Lauenförde, erscheint 1564 
in einer Rechnung über Bauarbeiten am Schlosse daselbst. 
Bau-Rechnung im k. Archive zu Hannover. — Dr. G. 

Peter Johann von Lüchow, s. Möller, Anm. 



- 128 — 

Peter van Dorum verfertigte 1447 eine Glocke für 
die Kirche zu Werduin. 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 846. 

Peter, Klokgheter — ob identisch mit Peter van 
Dorum? — goss 1486 eine Glocke für das Kirchdorf Bede- 
caspel in Ostfriesland. 

Harkcnroht, Kerk-Gcschieden., I. 164. 
Derselbe verfertigte 1496 das metallene, auf 4 Ritter- 
gestalten ruhende und mit 14 Reliefs versehene Taufgefass 
für die Kirche zu Wiegboldsbur in Ostfriesland. Seinem 
Namen ist hier — statt Klokgheter — die [fehlerhafte] Be- 
zeichnung „colchgljcter" hinzugefugt. 

Kirch. Bekehr. 

Petersen, Härmen, s. Andressen. 

Petrus, Steinmetz, 1290 und 1331 — 1340 zu Lübeck 
urkundlich erwähnt. 

Milde u. Decrke, 3. 

Petrus. Nach chronologischen Mittheilungen soll ein 
Geistlicher, Magister Petrus, den hohen Chor der Kirche zu 
Gardelegen erbaut haben. Diese Mittheilung enthält auch 
die Nachricht, dass der Baumeister Petrus in Gestalt eines 
Messpriesters auf einem Glassgemälde des Chors bis z. J. 
1 558 abgebildet gewesen sei. 
Adler, I. 90. 

Petrus de Cortraco (de Kortrike, Courtray), Maler 
und Bildschnitzer, 1338 zu Lübeck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deccke, 4. 

Petrus von Emden verfertigte 1520 die Orgel zu 
Groothusen in Ostfriesland. 

Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 457. 



— 129 — 

Petzel, Peter, Maurermeister bei dem Baue des 
Doms zu Schwerin 1365—1375. 
Meklbg. Jahrb., XXIX. 57. 

Fincema, Joh., arbeitete 1558 aus Sandstein das 
im Dome zu Halberstadt befindliche, abenteuerlich erschei- 
nende Denkmal Friedrich*s, Erzbischofs von Magdeburg und 
Administrators von Halberstadt. 

Fiorillo, IL. 159. Lolz, I. 269. 

Fiscator, Joh., frater im Barfüsserkloster zu Hildes- 
heim, 1406. Von ihm heisst es : „ein guter Maler und Fen- 
stermacher, hat mancherlei Ding ganz künstlich in Glas 
malen, ätzen und brennen können, auch Glas und Cristal 
nicht aliein schmelzen und giessen, sondern auch mit Golde, 
Silber und allerlei Farben zieren und bestendiglich zurich- 
ten können'^ 

Lüntzel, II. 628. 

Pias, Bemhardus, Steinmetz, 1327 zu Lübeck ur 
kundhch erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Platen, Jakob, als italienischer [?] Maurer bezeich- 
net, war 1563 bei Vollendung der über der Schlosskapelle 
zu Schwerin für den Herzog Johann Albrecht I angelegten 
Wohnzimmer thätig. 

Meklbg. Jahrb., V. 55. 

Poeck, Joh., aus Petershagen, gossl586 eine Glocke 
für die Kirche zu Gehrden bei Hannover. — M. 

Polmann, Engelbert, Goldschmied (und Wechs- 
ler), war zu Anfang des 16. Jährt. Mitghed des Ralhs zu 
Osnabrück. 

MiUheilg. d. hist. Yer. zu Osnabrück, VI. 135. 

9 



— 130 — 

Polmann, Hermann, kommt 1515 als Goldschmied 
zu Osnabrück vor. 

Mittheilg. d. bist. Ver. zu Osnabrück, VI. 46. 

Foppelken, Cord, aus Osnabrück, führte von 1502 
— 1522 einen Umbau des nördlichen Theils vom Langhanse 
des Doms zu Bremen aus. 

Müller, Der Dom zu Bremeu, 10. 

Porthusen, Hm«, ein älterer Glasmaler zu Bremen. 
Er zeichnete auf Glas mit schwarzer Farbe ; Proben seiner 
Kunst sind noch in Bremen anzutreffen. 
Naglcr. 

Postryde, Hinrik, 1524 Schaffer der Maler und 
Glaser zu Lüneburg. S. den Anhang. 
Gebbardi, IX. 896 ff. — M. 

Potgeiter, Claes, Bürger zu Dortmund, goss in Ge- 
meinschaft mit Reinolt Widenbrock daselbst 1504 das 
Taufgeföss für die St. Lambertskirche zu Koesfeld. 
Lübke, 419. 

Pymann, Hinderk, geb. 1580, wurde am 26. Jul. 
1611 als Malermeister in Emden aufgenommen, auch als 
Bürger eingeschrieben. Die Gesellschaft für bildende Künste 
und vaterländische Alterthümer in Emden besitzt von ihm 
vier Gemälde auf Kupfer, die vier Elemente darstellend. 
HannoT. Magazin, 1825. S. 482 ff. 

Fsrringius, Daniel, s. Büring. 

Babenek, Hans, kommt 1560—1568 als Wappen- 
Steinschneider in Hamburg vor, in welchen Jahren er von 



— 131 — 

der St. Peterskirche die aus den Kirchengeräthen ausge- 
brochenen Steine ankaufte. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge,. H. 266. 

Kagatz, Jacob, s. Rogatsis. 

Kamme, Frans, 1599 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 1628. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Ranisch, Sigmund, Maler zu Halberstadt, dessen 
Wirksamkeit nur theilweise noch dem 16. Jahrh. angehört. 
Er verzierte 1595 — 1602 das neu erbaute Schloss zu Cöthen. 

Nagler. 

Raphon, Hans, Maler, war der älteste Sohn des 
1468 zuerst urkundlich erwähnten, vor 1512 verstorbenen 
Wundarztes und Baders Hinrik Raphon (Raphoen, Rephueu 
zu Northeim und dessen Ehefrau Grete (1481 — 1484 vor 
kommend, -j- vor 1512). Der Maler hatte vier Geschwister: 
Eatharine und Gese, beide an Bürger zu Northeim verhei- 
rathet, Heinrich (1481 erwähnt, f vor 1512) und Bertold 
(weltlich 1481 — 1499, Canonicus b. Mar. Virg. vor Einbeck 
1507 — 1519, Pfarrer zu Ingersleben — 1519, Dechant des 
Stifts b. Mar. Virg. 1519—1529, Canonicus des Stifts S. 
Alexandri zu Einbeck — 1536). — Hans Raphon, 1481 ur- 
kundlich genannt, als Maler aus seinen datirten Werken 
1499—1508 bekannt, f vor 1512, hatte drei in letztgedach- 
tem Jahre erwähnte Kinder, einen Sohn Hans, Bürger zu 
Northeim, eine an Hans Midem, Bürger daselbst, verheira- 
thete Tochter und eine Tochter Katherine, Klosterjungfrau 
zu Höckelheim (Zeitschr. d. bist. Ver. f. Niedersachsen, 1851. 
S. 344 ff.). 

Der Vater des Malers stand bei dem Herzoge Wilhelm 
den Aeltern in Gunst, welcher ihm, weil er den Herzog Wil- 

9* 



- 132 — 

heim d. J. von einem Beinschaden curirt hatte, die Fischerei 
in der Ruhme unter Brunstein ad dies vitae veriieh. Er wird 
nicht unvermögend gewesen sein, da er in Northeim ein 
Reihehaus besass und, unter Ueberlassung seiner Rechte an 
der Ruhme -Fischerei an das St. Blasienstift zu Northeim, 
von diesem eine halbe Hufe Landes käuflich zu erwerben 
vermochte, ausserdem aber von Dieterich, Herrn zu Plesse, 
mit Gütern zu Langenholtensen belehnt wurde. Seine gün- 
stige Vermögenslage ergiebt sich auch daraus, dass er im 
Stande war, eine von Hinrik Meuten zu Braunschweig 1510 
gegossene Taufe von kunstreicher Arbeit nebst eiser- 
ner Umfriedigung der St. Sixtikirche zu Northeim und ein 
ähnliches Taufgefass der St. Alexanderskirche zu Einbeck 
zu verehren, ein Umstand, der zugleich von seinem Kunst- 
sinne Zeugniss ablegt und darauf hindeutet, dass derselbe 
die Neigung seines Sohnes Hans zur Erlernung der Malerei 
gefördert haben mag. 

An welchem Orte und unter welchem Meister Hans 
Raphon zum Maler sich bildete, ist unbekannt. Jedoch er- 
giebt die oben über den Chorherrn Franco mitgetheilte 
Nachricht, dass im St. Blasienkloster zu Northeim — mit 
welchem, dem Vorstehenden nach, der Wundarzt Raphon 
in Verbindung stand — Gelegenheit zur Erlangung von 
Kenntnissen in der Malerkunst sich darbot. 

In Raphon's Werken ist die Zeichnung bestimmt, die 
Composition reich, mitunter etwas überladen, die Färbung 
lebhaft, jedoch nicht immer harmonisch. Es spricht sich in 
ihnen eine Verwandtschaft mit der fränkischen Schule aus. 
Dass der Einfluss fränkischer Meister zu Raphon*s Zeit bis 
nach Niedersachsen sich erstreckte, erhellt aus den gegen 
Ende des 15. Jahrh. unter dem Einflüsse des Meisters Mi- 
chael Wohlgemuth entstandenen Malereien des s. g. Huldi- 
gungszimmers im Rathhause zu Goslar (Mithoff, Archiv für 
Niedersachsens Kunstgeschichte, HI. 34 ff.). 



- 133 — 

Das älteste der bis jetzt bekannt gewordenen Werke 
Raphon's ist ein Altarschrein mit doppeltem Flügelpaare 
V. J. 1499) innen in der Mitte die Kreuzigung Christi und auf 
den Flügeln 12 Darstellungen aus der Passion, aussen auf 
letztem 8 Scenen aus dem Leben des Heilands, ferner auf 
dem zweiten Flügelpaare innen 8 Darstellungen aus dem 
Leben der h, Jungfrau und aussen 12 Darstellungen von 
Heiligen enthaltend, näher beschrieben von Eckstorm, 
Chron. Walkenred. p, 185 sqq. Er trug die Inschrift: „Prae- 
clarissimum hoc opus perfectum est procurante Johanne 
Piper, Priore officiosissimo, Lectore insuper promptissimo, 
et Hansone Raphon quasi Apelle altero pingente. Anno Do- 
mini M. CCCG. XCIX." Das Werk war nach Eckstorm zu 
Göttingen im Paulinerkloster gemalt und erst nach dessen 
Verödung nach Walkenried gekommen. Nach Leuckfeld 
Antiq. Walkenred. ist dasselbe von dem Cistercienser-Gon- 
vent, welcher im dreissigj ährigen Kriege Besitz von diesem 
Kloster genommen hatte, bei dem Abzüge desselben i. J. 1631 
mit fortgeführt und nach Prag gebracht. Daselbst ist dieses 
Altarwerk in neuerer Zeit vergeblich aufgesucht. 

Ein zweites Werk, welches Hans Raphon zugeschrieben 
oder doch, als unter seinem Einflüsse entstanden, angesehen 
werden darf, ist der aus der Marktkirche zu Einbeck her- 
rührende, jetzt im Privatbesitze zu Hannover befindliche 
Altarschrein, ein s. g. Wandelaltar. Der eigentliche Schrein 
mit den beiden Schreinsflügeln enthält (auf Goldgrund) be- 
maltes und vergoldetes Schnitzwerk: Maria als Himmels- 
königin und mehrere Heilige im Mittelstücke, so wie die 
Verkündigung, die Geburt, die Anbetung und die Beschnei- 
dung in den Flügeln. Bei dem Schliessen der Schreinsfltigel 
und dem gleichzeitigen Oeffhen der zur Deckung dieser die- 
nenden beiden Thüren werden vier Darstellungen aus der 
Legende des h. Bartholomäus sichtbar. Auf einer der bei- 
den mittlem dieser Darstellungen erscheint an der Kopfbe- 



— 134 - 

deckung des, den Heiligen marternden Henkers ein jlp und 
am untern Rande: „anno ini", auf der andern, in gleicher 
Weise angebracht, ein ß und unten hat nach sicherer Nach- 
richt die jetzt zerstörte Jahrszahl 1500 sich befunden. Die 
Aussenseiten der oberen Thüren oder äussern Deckflügel 
enthalten weniger gut ausgeführte Darstellungen f die Marter 
des h. Gereon und seiner Gefährten, so wie der elftausend 
Jungfrauen, welche von anderer Hand herrühren werden. 

Sodann befinden sich in der Hausmann'schen Gemälde- 
sammlung zu Hannover zwei, aus dem Stifte b. Mar. Virg. 
vor Einbeck stammende, mit einem Papste und dem h. Mat- 
thias, sowie einem Bischöfe und dem h. Nicolans versehene 
Flügel eines Altarwerks vom Canonicus Joh. Mentzen — 
welcher auf dem einen Flügel erscheint — , i. J. 1503 der 
Kirche geschenkt, für deren Verfertiger Hans Raphon ge- 
halten wird. 

Ein viertes Altarbild desselben und wohl das beste sei- 
ner Werke wird in der Zeit- und Geschicht-Beschreibung 
der Stadt Göttingen I. 95 weitläufig beschrieben. Es ist ein 
Triptychon, hat im Mittelfelde die Kreuzigung Christi, ein 
figurenreiches Bild, mit der Ueberschrift: 
„TANTVS . AMOR . PIETASQ . INGENS . DmECTIO . TANTA . 
EXCmAT.A.FffiMO.PECTORE.CHRISrE.MEO=1.5.0.6." 
und der Unterschrift: 

„ANNE . MEA . LABI . POTERVNT . ffll . MENTE . DOLORES . 
LANCEA . CRVX . CL AVI . SPVTA . FLAGELLA . VEPRES." 
Auf dem Flügel zur Linken des Beschauers erscheint die 
h. Maria mit dem Christkinde, von ihren Eltern und der h. 
Sippschaft umgeben. Darüber steht die Inschrift: 

„EFHCE . NAMQ . POTES . VT NOS . IVA . SANCTA . 
PROPAGO." 
und darunter: 
„COMITER . ACCIPIAT . REFOVENS . O . DIVA . VIRAGO." 



- 135 - 

Auf dem andern Flügel sieht man St. Georg zu Pferde, den 
Lindwurm erstechend, mit der Ueberschrift : 
„QVANTVS.EGO.IN.BELLO.FVERAM.MIHI.SANCTA. 

SVBARMIS." 
und der Unterschrift: 
„SVB . CLIPEO . GALEA . CASSIDE . VITA . FVIT . HANS . 

RAPHON.FEaX.« 
Dieses Altarbild, welches über 200 göttingische Mark ge- 
kostet haben soll, kam durch die Calands -Priester in 
die St. Jürgenskapelle vor dem Albanithor zu Göttingen, 
wurde nach deren Abbruch in die h. Kreuzkirche daselbst 
gebracht, gelangte später an das akademische Museum und 
ist kürzlich an das Weifen-Museum zu Hannover abgegeben. 

Ein fünftes Gemälde Raphon's bewahrt der Dom zu 
Halberstadt (abgebildet in : Lucanus, der Dom zu Halber- 
stadt], ebenfalls ein Triptychon, auf dem Flügel zur Linken 
des Beschauers die Verkündigung und die Anbetung, mit der 
Inschrift : „ VIRGINIS . ANVCL4aO . ET . REGV. OBLAQO.", 
auf dem andern Flügel die Geburt und die Beschneidung, 
mit der Inschrift: „NATIVITAS.CRISTI.ET.CIRCVäSlO.* 
DNI." und im Hauptfelde die Kreuzigung enthaltend, mit 
der üntershrift: „ANNO.DOMINI.MILLESIMO.QVINGEN- 
TESIMO.OGTAVO.PRESENS.OPVS .PER . ME .lOHANNKM. 
RAPHON . AB . EMBECK . EST . COMPLETVM . PARITER.ET. 
FABRICATVM." In Kugler's Handbuch der Geschichte der 
Malerei, H. 127 heisst es hiervon : „In den allgemeinen Be- 
ziehungen möchte dies Bild etwa den Leistungen der Nürn- 
berger Schule zur Seite zu stellen sein ; die Gomposition des 
Mittelbildes ist etwas überladen, die Köpfe sind in Bezug 
auf Kraft und Individualität ausgezeichnet, minder in Bezug 
auf inneres Leben, wie sich solches im momentanen Aus- 
drucke zeigt." Lucanus findet in diesem Bilde eine Ver- 
wandtschaft mit Werken von Dürer und glaubt, dass dieser 



— 136 — 

und Raphon Schüler einunddesselben Meisters gewesen oder 
dass Raphon nach Dürer sich gebildet, übrigens auch die 
Werke der Gebrüder van Eyk näher gekannt habe. Die 
Bezeichnung: „AB.EMBEGK." mag Veranlassung gegeben 
haben, Einbeck als Geburtsort Raphon's anzunehmen, wie 
dies häufig geschehen ist, während derselbe dem Obigen 
nach aus Northeim stammte, aber in Göttingen und beson- 
ders in Einbeck als Künstler thätig war. 

Als ein Werk Raphon's wird auch (Lotz, Statistik der 
deutschen Kunst, I. 102, unter Hinweisung auf Fiorillo, II. 
57 ff. und Piper, ev. Kalender, 1859. 38.) ein Triptychon, 
angebl. von 1506, angesehen, welches, aus dem Dome zu 
Braunschweig stammend, jetzt im herzoglichen Museum 
aufbewahrt wird und als Hauptbild: Verurtheilung und 
Verspottung Christi, sodann auf den Flügeln innen : Maria 
mit dem Kinde auf dem Halbmonde von Engeln umgeben, 
unten drei knieende Weltgeistliche, die Messe Gregor's; 
aussen: den Engel Gabriel als Jäger und Maria mit dem 
Einhorn und vielen andern Symbolen enthält. M. 

Rathstock, Meister, aus Magdeburg, erbaute 1467 
den Thurm der St. Nicolaikirche zu Spandow. 

Otte, Abriss einer kirchl. Kunst-Archäologie d. Millelalt. 
Aufl. II. 45. 

Ratmann, Mönch, vollendete 1159 für das vormalige 
St. Michaelskloster zu Hildesheim ein Missale mit vielen 
Heiligenfiguren und Ornamenten, welche in vielen Stücken 
mit denen des berühmten Deckengemäldes in der St. Mi- 
chaelskirche übereinstimmen. 

Kratz, Kurze hist. Andeutung, über d. St. Michaelis-Kirche 
und deren Deckengemälde in Hildesheim, S. 13 ff. 

Rautzhamer, Johann Philipp, Briefmaler zu 
Lübeck. Seinen Namen und Wohnort findet man auf einem 



— 137 — 

das Urtheil Salomo's darstellenden Blatte in folgender Weise 
angegeben: ,,Zu Lübeck bey Johann Philipp Rautzhamer 
Brieffmaler in der Zundestrassen.<< 
Nagler. 

Regatz, Adrian, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 21. Nov. 1606. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Reineke vam Dreesche, s. Dreesche. 

Reinstorf, s. Reppenstorf. 

Reitz, Heinrich, der Jüngere, Stempelschneider in 
Leipzig und Braunschweig 1588 — 1615. (Der ältere Hein- 
rich Reitz oder Ritz war Goldschmied und berühmter Stem- 
pelschneider in Leipzig 1531 — 1544.) 

Schlickeyseo, Erklärung d. Abkürzgn. auf Münzen, 140. 

Reme, Simon, 1531 Meister des Maleramts zu Ham- 
burg, f 1539. 

Hambg. Zei(schr. N. Folge, IL 355. 

Reppenstorf, Heinrich, Meister, erbaute laut einer, 
bis 1837 am Lettner vorhandenen Inschrift 1435 — 1453 
den spätgothischen Chor der Franciscanerkirche zu Salz- 
wedel. 

Adler, I. 88. In Anm. 1. das. wird es als wahrscheinlich 
bezeichnet; dass der Name des Baumeisters Reinstorf, 
nicht Reppenstorf gelautet habe. 

Rethen, Hermann von, s. Hermann von Rethen. 

Reutersen, Hans, s. Rutenstein. 

Reymers, Hinrik, Maler zu Lüneburg, in dem Gil- 
debuche zuerst 1502 vorkommend (s. den Anhang], malte 



— 138 — 

1523 „de vloghel up deme groten Warke" und die „Panele 
an deme Polinte up deme Chore<< mit 2 Bildern in der St 
Michaelskirche daselbst. 

Gebhardi, IX. 897. — M. 

Bidder, Erasmus, Maler. Von ihm hat man nur 
eine Nachricht und zwar v. J. 1562, nach welcher ihm für 
die Bemalung zweier Bildsäulen auf der Börse zu Hamburg 
9 Pfd. 12 Schill, gezahlt wurden. 

Hambg. ZciUchr. N. Folge, II. 260. 

Biemenschneider, Tillmann, aus Osterode ge- 
bürtig, war 1483 Bildschnitzer-Geselle in Würzburg. Seine 
Arbeiten wurden bereits zu Anfang des 16. Jahrh. sehr ge- 
sucht. Er ward i. J. 1504 Mitglied des untern Raths zu 
Würzburg, kam 1518 in den obern Rath und wurde 1520 
selbst Bürgermeister. In spätem Jahren lebte er zurückge- 
zogen und starb 1531. Das bedeutendste Werk Riemen- 
schneider's ist das 1499 — 1513 aus Solenhofer Kalkstein 
ausgeführte Hochgrabmal des h. Heinrich und seiner Ge- 
mahlin, der h. Kunigunde, im Dome zu Bamberg. Das Ganze 
ist sehr malerisch und lebendig, mit vieler Naturwahrheit 
und feinem Geiste ausgeführt, dazu technisch von hoher 
Vollendung. 

Sighart, Gesch. d. bi!d. Künste im Königr. Bauern, II. 529 flf. 

In Niedersachsen hat Riemenschneider nichts gearbeitet. 
Seit einigen Jahren sind aber einige Original-Schnitzarbei- 
ten desselben aus der Umgegend von Würzburg für das 
Weifen-Museum in Hannover erworben. Auch hat letzteres 
mehrere Abgüsse von Sculpturen dieses Meisters durch das 
germanische Museum in Nürnberg erhalten. M. 

Bigefrid, s. Sigefrid. 




- 139 — 

BimllUSeil, Jodocus, Maler zu Hamburg. Er ver- 
fertigte 1 552 verschiedene Bilder, wofür er laut Stadtrech- 
nung 28 Pfd. erhielt. VermulhUch ist er identisch mit dem 
Maler Jost, welcher fünf, un ter Leitung des RathmannsMeyno 
von Eitzen 1549 aufgenommene Bilder der Süderelbe lie- 
ferte, worüber die Ausgabe lautet: „16 tal. 16 sol. Jost pic- 
tori pro quinque conterfei der Suderelve." Dass derselbe 
auch mit Vergolderarbeiten zu thun hatte, ergiebt eine Aus- 
gabe V. J. 1547, nach welcher ihm 12 Pfd. Pfennige für die 
Vergoldung der grossen Leuchte auf der Trostbrücke be- 
zahlt wurden. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 255 ff. 

Ring, Zum, eine münstersche Künstlerfamilie. 

Ludger zum Ring, d. Aelt. geb. 1496, gest. 1547, war 
ein tüchtiger Maler. Von ihm ist nur ein i. J. 1538 vollen- 
detes, ehemals im Dome zu Münster, jetzt im Besitze des 
westfälischen Kunstvereins befindUches Gemälde vorhanden. 
Dasselbe, ein Figurenbild mit Landschaft — diese in Dürer- 
scher Art — ist grossartig und ernst in seinen Motiven, 
fleissig ausgeführt und von brillanter Färbung. 
Museum, Berlin. 1837. — Lübke, 366. 

Ludger zum Ring, d. J., Sohn des Obigen, geb. 1518, 
lebte 1579 noch in Braunschweig, bedeutend als Portrait- 
maler. Zwei treffliche Portraits mit seinem Monogramme 
und der Jahrszahl 1572 im Privatbesitze zu Münster. Ein 
Küchenstück mit der Inschrift : „Ludgerus Ringius Monaste- 
riensis pictor. Anno 1562'^ im Museum zu Berlin. 
Lübke, 367. 

Hermann zum Ring, Bruder Ludgers d.J., geb. 1521, 
gest. 1599. Ein grosses Bild dieses Meisters, die Aufer- 
weckung des Lazarus, von strenger Zeichnung, kräftiger 
Färbung und fleissiger Durchftihrung besitzt der Dom zu 



— 140 - 

Münster. Ein tüchtiges Portrait von seiner Hand mit der 
Jahrszahl 1566 befindet sich im Provinzial-Museum daselbst. 
Die Ueberwasserkirche zu Munster enthält ein von ihm ge- 
maltes, mit Inschrift versehenes Bild, als Grabmal dienend, 
mit den Bildnissen Ludger's d. Aelt. und seiner ganzen Fa- 
milie. 

Berliner Kunstblatt, 1829. S. 309. — Lübke, 367. 

Die Amtslade der vereinigten Maler-, Sattler- und Gla- 
sergilde zu Münster enthält Gemälde Hermann's zum Ring 
und die Jahrszahl 1566. 

Bischof „Bernd" liess nach einer Note im Register der 

St. Michaelskapelle zu Münster i. J. 1558 ein Gemälde des 

jüngsten Gerichts „voer sünte Michel], dat dorch de Wed- 

der doeper uthgedaen was" durch „Mester Hermann Rinck" 

anfertigen und zahlte dafür 56 Thaler. 

Westfäl. Zeitschr., IV. im angehängten Verzeichn. S. 8 and 
Bd. XXII. 370 ff. 

Heribert zum Ring, Bruder des Malers Hermann, 
scheint hauptsächlich dessen Gehülfe gewesen zu sein. Er- 
sterer wird in einer alten Gilderolle der münsterschen Maler 
i. J. 1590 als „Heirbert to Ringhe" erwähnt. Er verfertigte 
mit seinem Bruder mehrere, nicht mehr vorhandene Ge- 
mälde für die St. Martinskirche. 
Museum, Berlin. 1837. 

Nicolaus zum Ring, Sohn des Malers Hermann, geb. 
1564, lebte noch 1613. Drei grössere Gemälde seiner Hand 
in der St. Ludgerskirche zu Münster zeigen genaue Ver- 
wandtschaft mit den spätem Werken Hermann's, sind jedoch 
hinsichtlich der Zeichnung und des Ausdrucks in der Weise 
der Manieristen gearbeitet. 
Museum, Berlin. 1837. 

Hermann zum Ring, Goldschmied, war ein Sohn des 
Malers Hermann. 

Museum, Berlin. 1837. 



- 141 — 

Biquin (Richwin), wahrscheinlich aus Magdeburg, wird 
unter den Künstlern genannt , von welchen zur Zeit Erzbi- 
schofs Wichmann von Magdeburg [1156 — 1192] die eher- 
nen Thürflügel an der Westseite der St. Sophienkirche zu 
Nowgorod angefertigt sein sollen. S. Awram und Waismuth. 
Adelung, Die korssünschen Thüren zu Nowgorod. 

Riwen, Andreas, zu Rostock, goss 1508 den Tauf • 
kessel von Bronze zu Kröpelin in Meklenburg und 1512 das 
Taufgefass in St. Peter zu Rostock. 

Mekibg. Jahrb., XXII. 320; XXIX. 63. 

Rissekile erbaute 1377 den Thurm von St. Peter zu 
Mordhausen. 

Lotz, 1, 476. 

B.ode, Hans, goss laut Inschrift i. J. 1409 eine Glocke 
für die Kirche zu Döbbersen in Meklenburg. 
Mekibg. Jabrsber., VI. 86. 

Rode, Hermen, Ihm wird die treffliche Malerei 
eines Altars in der St. Katharinenkircha zu Lübeck zuge- 
schrieben. 

Lou, I. 394, 

node, Hinrik van, Bürger zu Braunschweig, Gold- 
und Silberarbeiter, verpflichtete sich laut Urkunde vom 3. 
Sept. 1505 für das Kloster Wienhausen eine Statuette der 
h. Jungfrau mit dem Kinde „eyn nige Marienbelde mit eynem 
Kyndekenn<< aus Silber anzufertigen. 

Zeilschr. d. bist. Ver. 1854. S. 397 ff. 

Rodecoghele, Hinricus, (Rothkäppchen] Stein- 
metz, 1308—1315 zu Lübeck urkundhch genannt. 
Milde u. Deecke, 3. 



— 142 - 

Bogatsis, EEans, Maurermeister, war 1358 unter 
„Paul des welschen Baumeisters Son" bei den Vorarbeiten 
zur kunstmässigen Befestigung des Schlosses zu Dömitz be- 
schäftigt, arbeitete auch unter dem Italiener Francesco a 
Bornau fiDrt, erhielt noch am 27. März 1562 den Auftrag, 
die „neuen Welschen für Dömitz anzunehmen^S war aber 
1566 bereits verstorben. Um diese Zeit erscheint „des ver- 
storbenen welschen Baumeisters Sohn" 

Jacob Bagatz, welcher noch i. J. 1581 als Maurer zu 
Schwerin wohcte. 

Meklbg. Jahrb., V. 27. 28. 

Bogge, Jost, Bildersnjder, wird im Zweitältesten 
hamburgischen Bürgerbuche bei d. J. 1580 erwähnt. 
Hambg. Zeitschr., L 166. 

BogkeruSi Bruder im Kloster Helmwardeshusen (Hel- 
marshausen) an der Diemel verfertigte um 1 100 ein im Dom- 
schatze zu Paderborn befindliches, altarförmiges romani- 
sches Kästchen (Altare portatile), 13 Zoll lang, mit den zum 
Theil emaillirten Klauenfüssen 6| Zoll hoch, reich ge- 
schmückt mit Filigran- und Nielloarbeit nebst Gravirung 
von Figuren. 

Giefers, Der Dom zu Paderborn^ 44 ff. — Lotz, I. 495« 

Dass im Kloster Heimarshausen die Künste mit Vorliebe 
gepflegt wurden, ergiebt sich auch aus der oben über den 
Mönch Herimann mitgetheilten Nachricht. M. 

Rolof de Lynne, Goldschmied, 1355 zu Lübeck 
urkundlich genannt. 

Milde u. Deecke, 4. 

Boose, Dieric, goss i. J. 1504 eine im Thurme der 
Kirche zu St. Dionys im Lüneburgischen befindliche Glod^e. 
Kirch. Beschr. 



— 143 - 

BoritZOr, Conrad. Sein Monogramm findet sich an 
dem i. J. 1445 angefertigten, mit vielen Statuen geschmück- 
ten Lettner im Dome zu Magdeburg. 
Lotz, I. 417. 

Conrad Roritzer erscheint 1459 als Dombaumeister zu 
Regensburg. 
Nagler. 

RoS6 wird in den chronistischen Aufzeichnungen aus 
dem Kloster Ribnitz in Meklenburg aus dem £nde des 16. 
Jahrh. als Raumeister genannt. Es heisst darin : , Jtem de 
Sundische thorne vp vnser leben frouwen kerkenn ist drud- 
dehalff hundert vadem [?] hoch mit dem Muhrewerke. heffi 
einer Gebuwet heflFt Rose gehetenn." 
Meklbg. Jahrb., XXII. 198. 

Bofhkäppchen, s. Rodecoghele. 

Rozien, (auch Rosier — vielleicht Rogier — genannt] 
war der Raumeister des, eine reiche prachtvolle Rehandlung 
zeigenden, in grossartigen Verhältnissen aufgeführten, 1450 
vollendeten Chors der St. Reinoldskirche zu Dortmund. 
Lübke, 137. 

Rudolf, Meister, malte zehn Tafeln aus der Heilands- 
Geschichte für die St. Michaelskirche in Lüneburg, welche 
aber bei dem Neubaue derselben vernichtet sind. 
Gebhardi, XIII. 183. — M. 

Rüge, EEans, arbeitete 1576 die schöne, aus Eisen 
geschmiedete Gitterthür im Rathhause zu Lüneburg. 
Albers, 5. 



- 144 — 

Rughesee, Nicolaus, Goldschmied, verfertigte 1479 
gemeinschaftlich mit demErzgiesser Nicola us'Gruden das 
in der St. Marienkirche zu Lübeck befindUche spätgothische 
Tabernakel von vergoldetem Messing, ein auf 6 liegenden 
Löwen ruhendes, mit vielen Figuren versehenes, sechsecki- 
ges Thürmchen von 33 Fuss Höhe. 
Lolz, I. 396. 

Butenstein, Hans, Maurer, schreibt etwa zwischen 
1420 und 1428 von Hildesheim an den Rath zu Göttingen 
und beschwert sich über des Raths Maurer, Meister Henr. 
Steinworten, welcher ihn von seinem Werke in Duderstadt 
zu verdrängen trachte. Rutenstein, obgleich auch zu Hildes- 
heim viel beschäftigt, erbietet sich zugleich in diesem Schrei- 
ben in Anlass einer Behauptung jenes Henr. Steinworten, 
dass er allein zur Ausführung des Rathhauses, welches er 
für den Rath baue, im Stande sei, auch noch letztern Bau, 
wenn es nöthig sein sollte, zu übernehmen. Der Brief lautet: 
„iHinen unliertenigljen^inft io vovt, ®ne^ifll)en iperen von Imt 
xabt io (Sottingen, ek biMe iuwen gno^en io wettende, olfe um 
iurocn mcfier l^enr. 0teintöorten, tuu)e0 rat>ljes murer, ^e Ijefft no 
nii)nen votvk io il!)u^er|la^ Vxtkt nntf oele getooroen, al|e lai \)t mek 
gljerne geljint>ert l)tbU ^afubes, Its ^odj nei)ne frome toerklulie 
fnplegen io lonbe, ^c0 ek ome nidjt togetruwet IjeMe un^ mx)nt 
buiDeberen mek net)ne fdjultre gljetjen un^ kortliken 0ed)te Ije, lai 
neijn ntejler in iu([eme knie innje werk on ieme feluen vob\)U9 
fulforen kofle, iot \}t bumet, «jene Ijei) oUei)ne, ^ai is nidjt war. 
Ipirume leue l)ern, Io ek iu wetlek, Irat gt) nidjt fd)0lien ane werk- 
nte|ler t^ts werken uorg. nabliuen, ejft ie5 nüt were, iat l)e iuk 
Ibringen wol'bt mit turnen merke, mol iai ek merken genod) i)ebbe 
io ^ilienfen unii io üDuieratai, tfoi^ wol'bt ek tuk ntd)t nolaten.* 
Bto mille ek oot omt bekani mefen. lat mettet iuk na io rtd)ten)e. 
JDuffe tjorgefcr. Btudie kan ek wol io bringen uni bemifen mit 



— 145 — 

fromen luTirn. ©cfdjrcuen on aller ajjojlel T>afle unt>er mr^ntm 
lehen. flcftet öuer mx) olle ti)^. 

»e« »n»««9l,.« «„l, »oraidjtiojtn ^^„^ ßmenftein o<rn f)tlJ.enfem 
hexen nan lurme ra^r to (Sottinahtn ^ . ' ^ 

komt buffr bref. 

firiefsamml. im Archive zu Götlingen. Dr. S. 

Die erwähnten Arbeiten am Ratbhause zu Göttingen 
beziehen sich auf den eigentlichen Neubau desselben nicht, 
da dieser schon 1369 — 1371 ausgeführt wurde. Vergl. die 
Nachrichten über den Baumeister Bruno. M. 

Hans Rutenstein, nicht Reutersen — wie in der Zeit- 
und Geschicht-Beschreibung der Stadt Göttingen, I. Buch 2. 
S. 30 angegeben — baute [1426 — 1433] den obern Theil 
vom Thurme der St. Jakobskirche zu Göttingen. 
Nach Dr. S. 



Ruter, Cord, Mester, erhielt 1504 für den ihm ver- 
dungenen Bau des „nigettljufeB" zu Hannover den Betrag von 
48 Pfd. und vier (mit 14 j3 bezahlte) Ellen Parchend (pord^em), 
die ihm der Rath für jenen Bau ausgelobt hatte, auch eine 
(mit 1 Pfd. bezahlte] Elle braunen niederländischen Tuches 
„i eleu brunjetjtjefdjeB". Das „nigeljuf", unter dieser Bezeich- 
nung schon 1480 erwähnt, wird das Rathhaus sein, dessen 
Flügel am Markte 1455 erbaut, an welchem Gebäude jedoch 
später aussen und innen viel gearbeitet wurde, wie dies die 
Lohn-Register von 1503 ff. ergeben. Vergl. Bartolt van 
Hemmynge. 

Lohn-Regislr. d. St. Hannover v, 1503 ff. — M. 

Salomo, Maurermeister, um 1405 bei dem Baue des 
Rathhauses zu Bremen beschäftigt. 

Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 6. 

10 



— 146 - 

Saltjenhusen, Wilhelm, Goldschmied, verferügte 
1492 die kunstvolle Silber-Umkleidung des obern, aus El- 
fenbein bestehenden, gekrümraten Theils am Bernwards- 
stabe in der Dom-Schatzkammer zu Hildesheim. 
Kratz, II. 38. 

Samuel» „indignus vocatus presbyter", verfertigte im 
10. Jahrh. (?) ein in der Schlosskirche zu Quedlinburg be- 
findliches Evangelistarium mit goldnen Buchstaben und ro- 
hen, zum Theil antikisirenden Miniaturen. 
Lolz, I. 508. 

Scheghest, Hmrik, von Warborg, goss laut Inschrift 
1467 den Springbrunnen im ehemaligen „Bornhauss'S wel- 
ches am Kreuzgange des Klosters Loccum vor dem Refec- 
torio („fürm Remeter") sich befand. 

Chronik d. Klosl. Loccum^ MS. — Pasl. VViehen. 

Scheiper, Claues, wird in „Des Monsterschen Ko- 
ninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 
und 1535" als Maurermeister aufgeführt. 
Weslfäl. Zeilschr., XVI. 361. 

Schele, Johan» ,^de gholtsmyt" erscheint im ältesten 
hambg. Handelsbuche bei einer Verhandlung vom Tage 
Mich. 1376. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 327. 

Schelle, Anton, goss 1413 eine, jetzt im Thurme 
der St. Mariinskirche zu Minden befindliche Glocke. 

L. y. Ledebur, Allgemein. Archiv f. d. Geschichtskiinde d. 
Preuss. Staates, YIII. 74. 

Scheninie wird in „Des Monsterschen Koninck Jo- 
hannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 1535" 
als Zimmermeister aufgeführt. 

Weslfäl. Zeitschr., XVI. 361. 



% 



- 147 — 

Schendelor, Johannes, Baumeister der Manen- 
kirche zur Wiese in Soest, zwischen 1313 und 1343 be- 
gonnen. 

Lubke, 263. — Lolz, I. 557. 

Schening, Ludekin, Glaser (vitrifex), verfertigte 
1476 als Geschenk des Raths zu Hamburg ein grosses Fen- 
ster für die dortige Minoritenkirche. Derselben Kirche hatte 
die St Marthen-Brüderschaft der Schonenfahrer ein Fenster 
mit Glasmalerei verehrt und Ist daher anzunehmen, dass 
auch obiges Fenster Glasmalerei enthielt. Meister Schening 
erscheint unter den altern Genossen der St Lucas-Brüder- 
schaft 1469 und war noch 1480 am Rathhause zu Hamburg 
beschäftigt 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 248. 

Scherte, Hermann de, 1355 zu Lübeck als ,,Si- 

gillifex" besonders genannt. 
Milde u. Deecke, 4. 

Schilder, Tyle, erscheint als Yergolder bei dem 
1393 — 1396 geschehenen Fortbaue des Altstadtrathhauses 
zu Braunschweig. 
Schiller, 95. 

Schildknecht, Hans, Maler zu Hamburg, verfertigte 
1481 das Bild der h. Anna ftir die dortige Hospitalkirche zu 
St Georg, wofiir er 23 Mark 6 Schillige erhielt. 

Hambg. Ksllr.-Lexik., 219. — Hambg. Zeitschr., N.Folge, 
II. 250. 

Sohlichtecrull, Hermann, Heferte 1373 — 1375 
neue, mit kunstreichem Schnitz werk versehene Sitze für die 
grosse Halle des Rathhauses zu Hamburg. 
Hambg. Kstlr.-Lexik., 219. 

10* 



— 148 — 

Schneider, Christoph, Goldschmied za Schwerin, 
wird bei dem Verkaufe seines Hauses an den Herzog Hein- 
rich den Friedfertigen i. J. 1548 erwähnt» 
Mekibg. Jahrb., XVIII. 77. 

Schnippe, Ludolf, sonst Ackermann genannt, er- 
richtete 1446 und in den nachfolgenden Jahren auf seine 
Kosten hart vor der Kirche zum h. Kreutz in Göttingen ein 
Kinderhospital. Er wird als der Baumeister dieses Gebäu- 
des ausdrücklich bezeichnet. 

Z. u. G. B. d. St. GöUingen, II. 185. 

Schober, Urban, erscheint 1511 als Giesser von 
Glocken zu Hamburg. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 313. 

Scholle, Joachim, wird um 1585 als Maler im 
Schilderamte zu Osnabrück angenommen. In der Rolle 
dieses Amts 1489 bis 1531 heisst es: 

„3nt crjle alfo oahen tt^n homet Dnfea am^UB begert lien |qI 
men urogen oft \}t fT)n lere gelt l)ebbe ütejmen mite mnVxd) |i) 
t»nfe0 ompteß'* 

„Dar iia fol men wrogen tont l)e orbfi)^ßn rui)l ninhen, bel^e- 
fnijtren, glolerocrhen, foiclmoken tbtx Ijamwohen vots en iäw bt- 
Icuet mn ten tJi)uen ȟrgenompt etjn'* 

MiUheilg. d. bist. Vcr. zu Osnabrück, Vil. 46. 175. 

ScholtZ, Claus, Maurermeister, arbeitete 1571 unter 
dem Baumeister Joh. Bapt. Par bei dem Schliesscn der Ge- 
wölbe in den ^^welschen Gemächern^' des Schlosses za 
Schwerin. 

Mekibg. Jahrb., V. 55. 71. 



— 149 - 

Schonenborch (Sconeborg, auch Schoneburch) ist 
der Name einer Giesserfamilie. 

Gherhard Schoneburch scheint der Giesser einer 
Glocke von 1512 im Kirchlhurme zu Embhcheira in der 
Grafschaft Bentheim zu sein. 

Luder und Johannes Schonenborch sind anschei- 
nend die Giesser einer Glocke daselbst v. J. 1516. 

Johannes Sconeborg goss mit seinem Sohne WoR 
ter 1518 die grösste (6^ Fuss im untersten Durchmesser 
haltende, unterhalb der Krone 5^ Fuss hohe) Glocke für die 
Kirche SS. Cosmae et Damiani zu Emden, 

Johann Schonenborch wird 1520 als Verfertiger 
einer Glocke zu Victorbur und 1524 als Giesser zweier 
Glocken zu Larrelt in Ostfriesland genannt 
Kirch. Beschr. 

Schröder, Jxirgen, 1537 Altermann der Maler und 
Glaser zu Lüneburg. S. den Anhang. 
Gebhardi, JX. 895 ff. - M, 

Schröder, Simon, verfertigte aus Sandstein die 
Kanzel in der Schlosskapelle zu Schwerin, welche der Her- 
zog Johann Albrecht I von Meklenburg am 23. Jul. 1560 
persönlich zu Torgau bestellte. Dem Steinmetzen wurden 
50 Thlr. für die Arbeit und tO Thlr. für den Stein zugesagt. 
Um Jacobi 15(31 sollte die Kanzel fertig sein, 
Mekibg. Jahrb., V. 53. 

Schröder, Georg, Bildhauer aus Torgan, arbeitete 
1561 — 1562 den Altar der Schlosskapelle zu Schwerin mit 
den Evangelisten am Alabaster-Aufsatze. Nach dem vom 
Herzoge Johann Albrecht I von Meklenburg mit ihm am 4. 
Jul. 1561 abgeschlossenen Contracte, worin der Bildhauer 
i^ürgenn Schrotter" genannt wird , wurde diesem der Ala- 



— 150 — 

baster za seiner Arbeit geliefert und für .diese die Summe 
von 160 Thlr. zugesagt. 

Meklbg. Jahrsber., Y. 125. 126. 

Sclirot, Claus, scheint der Giesser einer Glocke zu 
Wema^ in der Grafschaft Hohnstein, y. J. 1360 zu sein. 
Kirch. Bescbr. 

Schumann, Urban, Frater, verfertigte 1519 die in 
St. Nicolaus zu Röbel in Meklenburg befindlichen, aus dem 
Domihicanerkloster herrührenden, mit interessanten In- 
schriften versehenen Ghorstühle. 
Meklbg. Jahrb., Ylll. 110 ff. 

Schwarzenberg, Melchior, Formschneider in der 
Buchdruckerei des herzoglichen Raths Nicolaus Marschalk 
zu Rostock, tritt 1516 auch als Formschneider für die Offi- 
cin des Ludw. Dietz auf, für den er mehrere Holzschnitte 
verfertigte, welche alle das Gepräge der altsächsischen 
Schule tragen. Er wandte sich später nach Wittenberg. 

Die meklbg. Formscbneider des 16. Jahrb. Meklbg. Jahrb., 
XXllI. 102 ff. 

SchWGndlor aus Magdeburg wird unter den Bau- 
meistern der Carmeliterkirche (vom Hof Lucas) zu Wien 
genannt. 

Alt- u. Neu- Wien in seinen Bauwerken, 16. 

Scrador, Joachim, M., Glockengiesser in Hannover, 
darf hier noch mit eingereiht werden, da er, wenngleich 
seine datirten Arbeiten — so weit solche bis jetzt bekannt — 
dem 17. Jahrh. angehören, docbr schon früher Ruf sich er- 
worben haben muss, indem ihm der Umguss der 1590 zer- 
sprungenen, 100 Ctnr. schweren hildesheimschenDomgl^cke 



— 151 — 

„Cantabona" übertragen wurde, welchen Auftrag er dann 
i. J. 1601 zu Hildesheim ausführte. 

Zeitschr. d. hisL V., Jahrg, 1865. S. 369. 

Scriptor, Johannes, Goldschmied, 1311 zu Lübeck 
urkundlich genannt 

Milde u. Deecke, 4. 

Scroder, Cord, erscheint 1508 in den Aufzeichnun- 
gen des Maler- und Glaseranits zu Lüneburg. Damals legte 
er — in Gemeinschaft mit dem Maler Hinrik Reymers — 
den Meistern und Gesellen Rechenschaft ab. Er gehörte 
1 523 zu den von der Gilde Erwählten, welche die Wieder- 
erlangung der, durch den Maler Levenstede dem Rathe zu- 
rückgegebenen Rolle bei diesem betreiben sollten. S. den 
Anhang. 

Gebhardi, IX. 895 ff. - M. 

Scwicker, Zacliarias, verfertigte 1585, nach An- 
gabe Heinrich's Gr eher, aus 1085 Stücken die grosse eiserne 
Schlange „Wilder Mahn", welche Herzog Julius zu Rraun- 
schweig zu „Ghittel" (Gittelde) aus „zwej geschmultzen 
Eisen" schmieden Hess. 

Neues haniiOY. Magazin, 1863. 115. 

Seliorst, Hans, goss 1478 eine Glocke zu Satemin, 
A. Lüchow. [Da bei der Zeitbestimmung nur die Minder- 
zahl 78 angegeben ist — bekanntlich ein im 16. Jahrh. sehr 
gebräuchliches Verfahren — so könnte die Glocke auch 
1578 gegossen sein. Das Vorkommen einer plattdeutschen 
Inschrift an derselben spricht aber mehr für das Jahr 1478.] 
Kirch. Beschr. 

Semeca, Joh., Dompropst KU Halberstadt, baute 1237 



— 152 — 

einen Theil des dortigen Doms, wobei derselbe die Con- 
struction der Gewölbe angab. 

Fiorillo, IL 156. Lolz, I. 268. 

Setmarshausen, Cunisse von, 1239 im ehema- 
ligen Augustinerinnenkloster St. Nicolai zu Weende bei Göt- 
tingen, soll als Wirkerin und Stickerin von Kirchentüchem 
sich ausgezeichnet haben. 

Hanno?. Magazin, 1804. St. 43. 

Siogfidod, Sohn des Grafen Walbeck, in Corvey er- 
zogen, nachmals Bischof von Münster, f 1032, wird als ge- 
schickter Künstler gepriesen und als Verfertiger eines zier- 
lichen reichgeschmückten Altars genannt. 

Fiorillo, 11.73.— Lubke, 10. — Miltheilg. d. k. k. Central- 
Cominission zur Erforschg. u. Erhaltg. d. Baudenkmal«, 
1862. S. 41. 

Sifrid goss 1407 eine Glocke für die St Michaelskirche 
zu Braunschweig. 
Schiller, 6. 

Sigefrid (oder Rigefrid), Goldschmied, verfertigte 1313 
den Patroklus-Kasten des Münsters zu Soest (gegenwärtig 
im Museum zu Berlin). 
Lübke, 408 flf. 

Sigismund, Bischof von Halberstadt [894—923], war 
als Schreiber und Maler berühmt. Er trat als Mönch in das 
Benedictinerstift zu Hirschau und verdiente sich da seinen 
Unterhalt durch Kunstarbeiten. 
Negier. 

In einem auf k. Archive zu Hannover befindlichen hand- 
schriftlichen Chronicon Halberstadiense heisst es von ihm: 
„Refertur de Sigismundo qvid mirum ; scilicet qvod, licet ex 



- 153 — 

proventibus Ecclesiae suae esset opulentissimas, ita ut non 
solum suos inde posset alere, sed et locupletare, nihil tarnen 
inde ad suos aut suorum usus sumpserit ; sed qvidqvid sibi 
suisque necessarium fuerit, ad exemplum D.Pauli pingendo, 
scribendo, laborando manibus sit lucratus." — M. 

Simon, 1247 zum Bischof von Paderborn erhoben, 
wird als in allen Wissenschaften und Künsten seiner Zeit 
erfahren und als in der Baukunst besonders berühmt ge- 
schildert. Ihm wird selbst eine Mitwirkung bei der Entwer- 
fung des Baurisses zum Dome in Köln zugeschrieben [?]. 
Weslföl. Zeilschr., V. 127 ff. 

Die Erbauung des grössten, den s. g. Uebergangsstyl 
zeigenden Theil des Doms zu Paderborn um d. J. 1267 wird 
von dem Bischöfe Simon bewirkt sein. 

Giefers, Der Dom zu Paderborn^ S. 25. 

Simon Breslaw, s. Breslaw. 

Singraf, Tue, goss 1583 eine Glocke für die Kirche 
zu Steina, A. Herzberg. 
Kirch. Beschr. 

Siop, Hans, goss 1593 diegrosseGlocke für die Kirche 
des ehemaligen Klosters zu Harsefeld. 
Kirch. Beschr. 

Siwercz, Hans, goss 1547 das grosse, mit Figuren 
und Beliefs versehene Taufgefass der St. Andreaskirche zu 
Hildesheim. 

Kirch. Beschr. 

Sliman, Luder, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 28. Febr. 1608. 

Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355. 



— 154 — 

Smedeken, Andreas, verfertigte 1503 die kleine 
(1725 abgebrochene) und die grosse Orgel für die Kirche 
S. Nicolai zu Lüneburg. 

Gebhardi, IX. 800. — M. 

Smet, Hans, verfertigte in den letzten Decennien des 
15. Jahrhy gemeinschaftlich mit Henni Marborch die 
Holzschnitzarbeiten im s. g Huldigungszimmer des Rath- 
hauses zu Goslar. 

Mitboff, ArcbiT, III. 34. 

Smyloewen, Jürgen, Glasewerte zu Lübeck 1528. 
Wehrmann, Die älteren Lübeck. Zunftrollen, 326. 

Sobbe, Heine, ein Goldschmied zu Lübeck, wurde 
1411 daselbst enthauptet. 

Schomaker's löneb. Chronik, MS. XXIll. 847. auf königl. 
Bibliolh. in Hannover. — M. 

Soe, Engelbert op der, verfertigte i. J. 1521 die 
Chorstühle der ehemaligen Dominicanerkirche zu Dortmund. 

Lübkc, 401. Note 2. 

Spangenberg, Johann, von Hardegsen, Mönch im 
Kloster Walkenried, ein geschickter Glasmaler „vitro pin- 
gendo et quibusvis coloribus imbuendo mirus artifex", un- 
ternahm auf Geheiss des Abts Georg [1509 — 1519] die 
Wiederherstellung der werthvoUen, aber beschädigten Glas- 
fenster daselbst. Kurz vor Vollendung dieser Arbeit — wohl 
bei dem Verglasen — kam er durch einen Sturz um das 
Leben, indem ein Strick am Flaschenzugc riss und er, in 
einem daran befestigten Korbe hängend, herabfiel. 
Eckstorm, Cbron. Waick., 194 ff. 

Speebnann, Job., erscheint als Erbauer der Kirche 
zu Springe, oder doch ihrer Gewölbe, wie die nachfolgende, 



~ 155 — 

einen Gewölbschlusstein umgebende Inschrift: „Job. Speel- 
mann fecit Anno Domini 1453^' ersehen lässt. 
Kirch. Beschr. 

Spitzer, Aegidius, decorirle i. J. 1575 die Gewölbe- 
zwickei in der Brüdernkirche zu Braunschweig mit Gemälden. 
Schiller, 155. 

StadingUS (pictor), aus dem angesehenen Geschlechle 
der Steding zu Hamburg, erscheint als der älteste Name eines 
dortigen Malers 1274. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II 242. 

Stanvoer, Hinrik, [im Kunstblatte 1843. Nr. 91. 
Anm. 4 Stavoer genannt] , vollendete 1525 einen grossen 
Flügelaltar für die KLirche zu Enger, auf welchem die Pas- 
sion und die Kreuzigung in derb realistischer Weise darge- 
stellt sind. 

LübLe, 393. 

Stapol, Hans, wird in den Aufzeichnungen des Maler- 
und Glaseramts zu Lüneburg 1508, 1511, 1523 und 1524 
aufgeführt. Er war 1508 Schaffer bei den Gesellen und 1523 
Schaffer bei den Meistern. S. den Anhang. 
Gebhardi, IX. 895 ff. - M. 

Stedefelt, Hans, laut Inschrift 1598, in Gemeinschaft 
mit Wilhelm Götze, Meister bei dem Kirchenbaue zu 
Falkenhagen, A. Göttingen. 
Kirch. Beschr. 

Steinworte, Henr«, wohl identisch mit dem Stein- 
metzen Heinr. Herte — da Steinworte (an andern Orten 
auch Stenwerte) mit Steinmetz gleichbedeutend — war nach 
dem oben mitgetheilten Schreiben des Hans Rutenstein an 



— 156 — 

den Rath za Göttingen zwischen 1420 und 1428 mit Arbei- 
ten am Rathhause daselbst beschäftigt, während Heinr. 
Herte zwischen 1430 und 1440 als Steinmetz und Meister 
bei den genannten Arbeiten vorkommt 

Briefsaminl. im Archiv zu Göttingen. Nach Dr. S. 

StenllOrst, Hinrik, der Stenwertc (Steinhauer], lei- 
tete einen 1436 vorgenommenen Umbau am Altstadtrath- 
hause zu Braunschweig und legte daselbst 1447 die neue 
„Dornse" (heizbares Gemach) an. In d. J. 1455—1468 war 
er mit seinen Gesellen bei einem Hauptbaue an dem gedach- 
ten Rathhause, insbesondere bei Anfertigung des Laubwerks 
an der Rathhauslaube beschäftigt. 
Schiller^ 96. 

Stephan» westfälischer Maler, wird 1305 erwähnt» 
C. Stnre^ Gesch. d. Flochstifts Osnabrück^ 150. 

Stephan von Kempen, s. Kempen. 

Steuermark, Friedrich Anton, Maler von Braun- 
schweig, führte um 1580 — 1590 in Kirchen mehrere Ge- 
mälde aus. 
Nagler. 

Stieler, Christoph, Architekt zu ^Magdeburg. Kaiser 
CarlV berief ihn 1547, um das Schloss Mansfeld noch mehr 
zu befestigen. 
Nagler. 

Stoenbecke, Hans, wird in einer Chronik der Abtei 
Marienfeld bei Münster unter die vorzüglichsten Maler ge- 
zählt, welche um 1480 in Münster lebten. 

Nagler, wo bemerkt ist, dass dieser Künstler im Kunstblatt 
1843. Nr. 89. in Folge eines Druckfehlers Sloerbecka 
genannt sei. 



_ 157 ' - 

Stofesant, Hans, goss um 1541 eine Glocke Tür die 
Kirche zu Zielow in Meklenburg. 
Mekibg. Jahrb , XX VII. 234. 

Strale, Hans, Steinmetz, in d. J. 1562—1564 bei dem 
Schiossbaue zu Güstrow thätig. 
Meklbg. Jahrb., V. 25. 

Strale, Hinrich, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1595 Altermann, f 13. Dec. 1596. 
Hambg. Zcitschr. N. Folge, 11. 356. 

StrausS, Jakob, aus Berlin, malte 1554 die Decken 
für die Saalbauten in den Schlössern zu Wismar und Schwerin. 
Meklenbg. Jahrb., V. 19. 

Stromer, Christian. Von ihm sind die Obern Theile 
der Thürme an der St. Stephanskirche zu Tangermünde um 
1500 ausgeführt (mit Ausnahme der 1601 von Joh. Weise 
aus Magdeburg aufgestellten, später jedoch abgebrannten 
Spitze). 

Lolz, I. 580. 

Struve, Daniel, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, 1598—1611 Altermann, f 18. M. 1625. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Stüve, Hermann, Heferte um 1502 eine neue Orgel 
für die Hospitalkirche St. Georg zu Hamburg für 74 rn^. 
Hambg. Zeilschr. N. Folge, H. 254. 

Stumme, Absolon, Maler zu Hamburg, heirathete 
als Witwer nach d. J. 1483 die Witwe des 1474 verstorbe- 
nen Malers Hans Borneman. Stumme's grösstes Werk dürfte 
ein Gemälde in der Rathskapelle im Dome zu Hamburg 



— 158 — 

gewesen sein, fiir welches er laut Stadtrechnong v. J. 1499 
die für seine Zeit sehr bedeutende Summe von 200Pfd.Pfeun. 
erhielt. An geringem Arbeiten seiner Hand sind zu nennen: 
die Anfertigung verschiedener Wappenschilder und Bilder 
an Schiffen 1494 und die Ausschmückung des neuen Thurms 
bei dem Spitalerthore mit Bildern. Sein Stiefsohn war der 
Maler Hinrich Bomeman. 

Hambg. Zeilsrhr. N. Folge, IL 251 ff. 

Im Hambg. Ksllr.- Lexik, unter Absolon aufgeführt^ S. 2. 

Suelnmeigr, N. , Maler, dessen Name auf einem 
sehr werthvollen Altarwerke sich zeigt, welches aus dem 
Kloster Marienfeld stammt und gegenwärtig in der Bartels- 
sehen Sammlung zu Arnsberg sich befindet. 
LübkB; 351. 

SullefwolcU Hmricus, Steinmetz, 1336—1341 zu 
Lübeck urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke, 3. 

Suren, Laures (Lorenz) , Goldschmied in Lübeck, 
Altermann 1531. 

Wehrmann, Dio älteren Lübeck. ZunflroIIen, 223. 

Sweder, Johannes, Steinmetz, 1324 zu Lübeck ur- 
kundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Syfriet erscheint als Giesser einer Glocke der St. Ni- 
colaikirche zu Siegen (in der zweiten Hälfte des 14- Jahrb.). 
Lübke, 416. 

Symens, Johan, Glaser, bereits 1469 vorkommend, 
verfertigte als ein Geschenk des Raths zu Hamburg ein 



- 159 - 

grosses Fenster für den Chor 'der Kirche zu Segeberg und 
erhielt dafür 28 Pfd. 16 Schill. 

Hambg. ZeiUcbr. N. Folge, II. 248. 

Symon, mag., Steinmetz, 128S — 1294 zu Lübeck ur- 
kundlich erwähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Tafelmaker, Barward, geb. 1487, erfurterBacca- 
laureus und Kirchenvorsteher zu St. Andreas zu Braun- 
schweig, bekannt durch seine kunstvollen Wasserbaue zu 
Tangermünde, Leipzig, Braunschweig u. s. w., führte den 
( 1 454 wieder aufgenommenen] Fortbau der Thürme der St. 
Andreaskirche zu Brauiischweig von 1318 bis 1533, fügte 
insbesondere dem südlichen Thurnie dieser Kirche das vierte 
und fünfte Geschoss hinzu und setzte demselben 1559, statt 
der vom Sturme herabgeworfeuen hohen Spitze, einen nie- 
drigem (1080 jedoch abgebrannten) Helm auf. 

Schiller, 88 ff. — Ueberbiick der millelallerl. Archileklur 
Braunschweigs, 8. 

Tammeke, Klaus, um 1405 als Maurermeister bei 
dem Baue des Rathhauses zu Bremen beschäftigt. 
Denkm. Br. Gesch. u. K. \, Lief. 1. S. 7. 

TankO, Tegeler (laterarius), 1249 zu Lübeck urkund- 
lich genannt. 

JMilde u. Deecke, 4. 

Techel, Andreas (Teichel), Maurermeister, erbaute 
laut vorhandenen, wahrscheinlich gegen Ende d. J. 1502 von 
den Herzogen Magnus und Balthasar von Meklenburg mit 
ihm abgeschlossenen Contracts das Klostergebäude zu Stern- 
berg. — Nach einem Contracte der Herzoge Heinrich und 
Albrecht von Meklenburg errichtete Techel 1509 am Schlosse 



— 160 — 

zu Lübz einen Thurm. — Im Anfange d. J. 1514 stand er 
im Dienste des Bischofs Johann von Havelberg, für welchen 
er die bischöfliche Residenz zu Plassenburg („ein gemach 
zu plattenborch vor vnser eigen person, wie er den ange- 
fangen, zu uolzyhen") ausführte, und stellte die Kirche zu 
Wilsnack wieder her. — Als die Herzoge Heinrich und Al- 
brecht nach dem 1514 erfolgten Einstürze der Gewölbe der 
neuen Schlosskapelle zu Schwerin zum Bau ^iner neuen Ka- 
pelle schreiten wollten, schlössen sie darüber am 12. Nov. 
1515 einen Contract mit „Andressen Techel Mhurmeystem" 
ab. Für diesen Bau, welchen er 1520 vollendete, wurden 
ihm 200 Gulden und zwei Hofkleider zugesagt. (Ausser ihm 
wird noch ein Baumeister „Hans'* bei dem Kapellenbaue 
genannt.) 

Mekibg. Jahrb., V. 48. 69; XU. 261. 
Meklbg. Jahrsber., Vflf. 137. 138. 

Terborg. Auf einer Glocke der Kirche zu Manschlagt 
in Ostfriesland steht „Terborg goot mi<< ; vielleicht ist diese 
— entgegen der Meinung des Verfassers der betreffenden 
Kirchen-Beschreibung, dass diese Glocke ein dortiger Grund- 
besitzer Terborg habe giessen lassen — ein Werk des oben 
genannten Glockengiessers Hans der Bor eh. 
Kirch. Bcschr. 

Tettenborn, Bartholomäus, erbaute 1592—1611 

die Dompropstei am Domplatze zu Halberstadt. Am £ck- 
Yorsprunge dieses Gebäudes ist seine Gestalt als Träger 
angebracht. 

Neue HannoT. Zeitg., 1866. Nr. 178. 

Thene, JoIl, war (mit Peter Armknecht) Baumeister 
der nach d. J. 1333 erneuerten Stiftskirche zu Heiligenstadt. 
Fiorillo, IL 40. 



- 161 — 

Theodegar (c. 895), Mönch in Corvey, der ein mit der 
Feder ausgeführtes Passionsbild dem Kloster verehrte, 

Annal. Gorb. ad a. 895. Miuheilg. d. k. k. Central-GorH' 
mission z. Erforschg. u. Erbahg. d. Baudenkmale, 1862. 
S. 41. 

Theoderich, Ordensbruder zu Lüneburg, errichtete 
zu Kloster Lüne eine, in der Mitte des 12. Jahrh. consecrirte 
hölzerne Kapelle, erbaute daselbst zu Zeilen des Abts Mark- 
ward zu Lüneburg {1158 — 1171) eine steinerne Kirche, wel- 
che jedoch mit den übrigen Klostergebäuden 1372 durch 
Feuer zerstört wurde. 

Die Alterth. d. Stadl Lüneburg u. d. Klost. Lüne, L 6. 

Thetmar, Goldschmied, kommt 1292 als Mitglied des 
Raths zu Osnabrück vor. 

Mitlheilg. d. bist. Vcr. zu Osnabrück, Vit. 30. 

Thidemann de Poretze (Preetz), Steinmetz, 1320 
zu Lübeck urkundlich genannt. 
Milde u. Deecke, 3. 

Thidemann von Bremen, zu Anfang des 1 4. Jahrh. 
Schilderer [Tartschenmacher] zu Lübeck. Ihm wurde auf 
seine Tartschen oder grossen Schilde Geld vorgestreckt. In 
den Aufzeichnungen von 1305 — 1307 heisst es : „Thidemanno 
de Brema clipeatori concessimus Y marcas den. super suos 
tarcen." Vergl. Hardeke, Schilderer. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 228. 

Thomas de damone kommt i486 als Giesser in 
einer Glockeninschrift zu Aschendorf vor. 
Kirch, ßeschr. 

11 



— 162 — 

Thomas, Hermen, wird in den Rechnungen Ton 
1481 und 1492 als Maurermeister zu Hannover aufgeführt. 
Im letztern Jahre arbeitete er an dem Zwinger, 

Lohn-Hcgislr. d. St. Hannover r. 1481 ff. — - M. 

Thome, Wilhelm thom, wird in „Des Monster- 
schen Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int 
Jair 1534 und 1535<< als Glasemacker aufgeführt. 
Weslfäl. Zeilschr., XVI. 361. 

TideriCUS goss i. J. 1278 eine (jetzt umgegossene) 
Glocke für die Kirche zu Lühnde im Hildesheimschen, deren 
bildliche Darstellungen (das Haupt Christi und das Haupt 
der h. Jungfrau] in etwas hervorstehenden Umrissen von 
dem Pfarrer Hermann gezeichnet waren. 

Organ f. chrisd. Kunst, Jahrg. YIII. (1858) Nr. 6. 
Milhoff, Kirchen u. Kapellen im Königr. Hannover, I. 31. 

Tiessen, Lenert, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 14. Janr. 1608. 

Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 355. 

Tilo von Wartberg, Schilderer, erscheint in den 
Aufzeichnungen zuLübeck von 1305 — 1307, worin es heisst: 
„Tiloni de Wartberge concessimus IV mrc. supra clippeos 
tarchen'S wonach ihm auf seine Tartschen (grossen Schilde) 
4 Mark vorgestreckt wurden. Vergl. Herdeke, Schilderer. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 228. 

Timmermami, Hans, goss 1556 eine Glocke Tür 
die Kirche zu Below in Meklenburg. 
Meklbg. Jahrb., XXVII. 235. 

Toedtebeer, Franz Julius, Bildhauer, geb. zu 
Gelle 1575, war Schüler von Weymar Heynemann zu Braun- 



— 163 — 

schweig und dann von Eberhard Wulf zu Hildesheim. Er 
arbeitete mit Beifall an den Höfen zu Altenburg, Weimar 
und Strelitz. Seine Hauptthätigkeit gehört indess dem 17. 
Jahrh. an, da er erst 1648 zu Leipzig, wo er schon 1604 
sich aufgehalten, seine irdische Laufbahn beschloss. 
Nagler. 

Torck, Conradus. Von ihm besagt der Katalog der 
Chorherrn des St. ßlasienklosters zu Northeim bei d. J. 1344: 
,,M. Conratus Torck von Northeim bürtig, ein künstlicher 
guter Schreiber." Während mehrere andere Chorherrn da- 
selbst als „gelahrte Münche und gute Schreiber" aufgeführt 
werden, hat dieser Conradus Torck die besondere Bezeich- 
nung „künstlicher guter Schreiber" und es ist daraus zu 
schliessen, dass er es verstand, seine Schriften auch mit 
schönen Initialen oder gar mit Miniaturen zu schmücken. 

Anliquit. Monasl. S. ßlasii Norlh. elc. S. 135. (MS. Hoff- 
inann. Nr. 17 im köuigl. Archive zu Hannover.) — M. 

Transmandus, Mönch und Maler, lebte um 1073 
unter Bischof Adalbert in Bremen. Seiner erwähnt Bruno : 
de hello saxonico, Mon. Germ. SS. V. 331, wo es von dem 
„frater Transmandus" heisst: „Erat autem ipse pictor ab 
Italia." 

Nagler. — M. 

Truttelman, Jochim, 1599 Meister des Maleramts 
zu Hamburg, f 14. Febr. IG06. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 356. 

Tymmermann, Franz, Sohn eines hamburg. Bür- 
gers, erscheint als junger Maler in den dortigen Stadtrech- 
nungen. Der Senat schickte ihn 1538 zur Ausbildung in sei- 
ner Kunst nach Wittenberg zu dem berühmten Maler (pictor 

11* 



— 164 — 

nobili] und Bürgermeister Lucas Cranach, nachdem er sidi 
schriftlich yerpflichtet hatte, nach Beendigung seiner Lehr- 
jahre ohne Wissen und Zustimmung des Raths sonst nir— 
gends als in seiner Vaterstadt sich niederzidassen. Im J. 
1539 schickte Franz Tymmermann dem Rathe ein von ihm 
, selbst gemaltes Marienbild. Es kommen in den Stadtrech- 
nungen verschiedene Ausgaben für Kleidung und Reisegeld 
des jungen Malers vor. Seine Lehrzeit scheint 1541 — wo 
Cranach's Auslagen erstattet werden — beendet, er selbst 
aber erst 1543 von Wittenberg nach Hamburg zurückgekehrt 
zu sein. Um diese Zeit wird er Rathsmaler zu Hamburg be- 
nannt. Damals empfing er „36 tal. pro pictura et ad viati- 
cum ima cum vestitu." Von einem spätem Aufenthalte dieses 
Künstlers in Hamburg und von seinen Werken fehlt bisher 
jede Kunde. 

Hambg. Zeitschr., IIT. 586 ff. Daselbst, N. Folge, IL 254 ff. 

TynuHO, Steinmetz, 1305 zu Lübeck urkundlich er- 
wähnt. 

Milde u. Deecke, 3. 

Ulenbrok, Godeko, Goldschmied, 1301—1316 zu 
Lübeck urkundlich vorkommend» 
Milde u. Deecke, 4. 

Unger, Matthias, zu Güstrow, kommt 1574—1594 
als kunstfertiger und viel beschäftigter Goldschmied vor. 
Er lieferte für den Herzog Ulrich von Meklenburg manche 
Schmucksachen, Schwertgriffe, Trinkgeschirre und goldene 
Bildnisse, ebenso für die adeligen Geschlechter Meklenburgs^ 
ausser den üblichen Gegenständen des Schmucks, Becher 
und namentlich viele Schwerter und Dolche aller Art. 
Meklbg. Jahrb., IX. 204. 



— 165 — 

TXslewe, Johannes de, Bürger aus Erfurt, goss 
für die Kirche St Cyriaci zu Duderstadt u J. 1367 die s. g. 
Vesperglocke. 

Kirch. Beschr, 

Yalentin von Lira, s. Lira. 

Veide, Jacob, goss 1422 eine Glocke für die Kirche 
zu Barth in Meklenburg. 

M«kibg. Jahrb., XXVII, 235, 

Velthofen, Christian von, Bildschnitzer zu Ham- 
burg. Ihm wurde daselbst 15*i7 das Bürgerrecht unentgelt- 
lich ertheilt. Als Arbeiten seiner Hand kennt man die 1562 
in Bestellung gegebenen Schranken um die Taufe, so wie 
die Kirchstühle der Schlosskirche zu Schwerin. 

Mekibg. Jahrb., V, 54. — Harabg, Zeilschr. N. Folge, H. 259. 

Verden, EL von, s. Ferden. 

Vicke, Hans, 1524 Meister des Maleramts zu Ham-. 
bürg, 1528 Altermann, f 1543. Er malte 1531 für den Rath 
ein Banner, verfertigte 1534 verschiedene Malereien zur 
Verzierung des Rathhauses und 1 538 dergleichen Arbeiten 
in dem Schafferhause, dem Brodschrangen und an dem 
neuen Steinbogen daselbst. 

Hainbg, Zeilschr, N. Folge, II. 255, 

Vicke, Tönnies, wohl ein Sohn des Hans Vicke 
(Ficke), 1533 Meister des Maleramts zu Hamburg, f 1557. 
Er erhielt 20 tal. für verschiedene i. J. 1 542 für das Nieder- 
gericht und die Winstube ausgeführte Malereien (pro diversis 
picturis ad usum praetorii et conclavis probatoriae). 
Hainbg. Zeilschr. N. Folge, II. 255. 



— 166 — 

Vilam Autinans fecit, steht auf einer zu Fedder- 
warden im Oldenburgischen befindlichen Glocke v. J. 1413* 

T. A. 

Vischer, Peter, zu Nürnberg, erstreckte seine Wirk- 
samkeit auch in das nördliche Deutschland. Er vollendete 
1495 das herrliche Grabmal von Erz in der Halle zwischen 
den Thürmen des Doms zu Magdeburg, darstellend den Erz- 
bischof Ernst in Lebensgrösse liegend auf einem Sarkophage, 
über dessen Ecken auf Postamenten die Evangelistenzeichen 
emporragen, während die Seitenwände mit Statuen, Wap- 
pen etc. geschmückt sind. 
Loiz, I. 417. 418. 

In der Giesshütte dieses Meisters wurde auch ein Epi- 
taphium der am 4. Aug. 1524 verstorbenen Herzogin Helene 
von der Pfalz, zweiten Gemahlin des Herzogs Heinrich des 
Friedfertigen von Meklenburg angefertigt. Dasselbe bildet 
eine grosse, aus fünf Platten zusammengesetzte^ trefflich 
gegossene Tafel aus Bronze, früher an der Rückwand des 
Hochaltars im Dome zu Schwerin, jetzt an einem Pfeiler im 
südlichen Seitenschiffe daselbst angebracht, mit dem com- 
binirten meklenburgisch-pfalzischen Wappen auf der Haupt- 
tafel, einer deutschen und einer lateinischen Grabinschrift 
und den acht Wappenschilden der Ahnentafel der Herzogin, 
welche durch Arabesken im Renaissancestyle geschieden 
werden. Ein vom 25. Janr. 1529 datirter Brief Peter 
Vischer's d. J. an den Herzog, welcher i. J. 1526 bei einem 
Meister in Nürnberg einen „kupfernen Leichenstein" bestellt 
hatte, macht es sehr wahrscheinlich, dass mit der darin als 
lange vollendet bezeichneten Arbeit das oben erwähnte Epi- 
taphium gemeint sei. 

Meklbg. Jahrb., III. 159. 160. 185; XIII. 174; XXVII.257ff. 

Auf dem Bischofsstuhle im Dome zu Halberstadt ist ein 



— 167 — 

Lesepult, dem ein eherner Adler mit ausgebreiteten Flügeln 
als Stütze dient, angeblich von Peter Yischer angefertigt. 
Lucanus, Der Dom zu Halberstadt, 7. 

Völker goss 1487 eine (1723 geborstene) grosse Glocke 
für die Kirche zu Venne, A. Wittlage. 
Kirch. Beschr. 

Der Name Volkerus, wohl mit obigem identisch, findet 
sich auch an einer mittelalterlichen Glocke zu Arkel in der 
Grafschaft Bentheim. 
Kirch. Beschr. 

Volker, „mester van mundt" goss 1446 einen Tauf- 
kessel von Erz für die Kirche zu Osterburg bei Stendal. 
Lou, L 490. 

Vopelius, Caspar, berühmter Gelehrter und Zeich- 
ner, geb. zu Medenbach in Westfalen 1511, machte durch 
seine Land- und Fiusskarten, durch ein Astrolabium etc. in 
ganz Europa sich bekannt Er hat wahrscheinlich 1530 — 
1534 zu Köln Zeichnungen zu Holzschnitten angefertigt. 
Nagler. 

Voringk, Hans, Maurermeister, arbeitete i. J. 1554 
mit 8 Gesellen am Schlosse zu Schwerin.. 
Mekibg. Jahrb., Y. 36. 

VOS, Merthen de, aus Antwerpen, war auch in 
Niedersachsen thätig. Es bekunden dies die trefflichen Ge- 
mälde in der Schlosskapelle zu Celle, wohl die bedeutend- 
sten unter den wenigen Beispielen ältester lutheiischer Kir- 
chen-Malerei. Der Schöpfer dieser Gemälde war bis vor 
wenigen Jahren, wo sein Name glücklicher Weise auf dem 
Altarbilde entdeckt wurde, unbekannt. Die damals zum 



— 168 - 

Vorschein gekommene Inschrift lautet: „F. MERTHEN DE 
VOS ANT, \TRPYENCIS. ANNO 1569." 

Unter den übrigen Gemälden sind hervorzuheben : die 
Taufe Christi im Jordan, das h. Abendmahl, dieses lebendig 
und charakteristisch componirt und in der Farbe von sdtner 
Kraft und Schönheit ; Christus die Kinder segnend, mit sehr 
schönem Hintergrunde; ein kleines Bild, darstellend den 
Herzog Wilhelm d. J. von seinen Kindern umgeben, welchen 
er aus der Bibel vorredet ; sodann ein allegorisches Bild : 
die streitende Kirche ; ferner ein jüngstes Gericht ; ein grosser 
Christus, mit der Rechten segnend, in der Linken die Welt- 
kugel haltend ; endlich die Sündfluth. Der Hauptsache nach 
wird die Ausftihrung auch dieser Gemälde dem oben ge- 
nannten Meister zugeschrieben werden dürfen. 

Ad. Wichmann, Historienmaler, HannoT. Zeitg.^ 1851. Nr. 
201 u. 202. 

Gewirkte Tapeten mit Darstellungen aus der alten Ge- 
schichte nach Zeichnungen von Martin de Vos enthält das 
Schloss zu Dargun in Meklenburg. 

Auch befinden sich vier grosse Thierstücke dieses Mei- 
sters im Schlosse zu Schwerin, darunter eins mit der aus- 
führlichen Inschrift: 

„F. ÄIERTHEN.DE. 
yOS. ANTVERPI- 
ENCY. 1572." 
Meklbg. Jahrb., XXI. 305. 

In der St. Peterskirche zu Hamburg bewunderte man 
ein 1. J. 1578 aufgestelltes Doppelbild von M. de Vos, die 
Taufe Christi im Jordan durch Johannes und die Segnung der 
Kindlein durch den Herrn enthaltend. 
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 287. 



— 169 — 

Yrese, Johann, goss 1494 eine Glocke für die Kirche 
zu Barkhausen, A. Wittlage. 

Mitlheilg. d. bist. Ver. zu Osnabrück, VII. 267. 

Vri, Cord, goss 1468 eine Glocke für die Kirche iu 
Nicolaihof vor Bardowik. 

Gebhardi> III. 106. - M. 
Auf einer andern, wohl von demselben Giesser herrüh- 
renden Glocke zu Beinstorf, A. Lüneburg, v. J. 1463 ist sein 
Name „Kort vrig" [?] geschrieben. 
Kirch. Beschr. 

Vries, Hans Vriedeman de, Maler und Architekt, 

1527 in Leeuwarden geboren, wurde zuerst von dem Glas- 
maler Beijer Gerritz daselbst fünf Jahre lang unterrichtet, 
arbeitete dann zwei Jahre hindurch bei einem Stadtmaler in 
Campen und war 1569 zu Antwerpen mit Anfertigung gros- 
ser Triumpfbögen bei dem Einzüge CarFs V beschäftigt. 
Jetzt legte er sich vorzugsweise auf das Studium der Bau- 
kunst imd brachte zuerst Architektur- und Perspectivmalerei 
in Aufnahme. In d. J. 1591 kam er nach Hamburg. Hier 
malte er drei grosse Bilder für die St. Peterskirche: Christus, 
vor den Pharisäern aus dem Tempel entweichend ; Christus, 
die Pharisäer aus dem Tempel vertreibend, und Christus, 
Tod, Teufel und Hölle unter den Füssen. Auch bildete er 
das Grabmal des Goldschmieds Jacob Moor, welches durch 
verschiedene, äusserst natürlich gemalte Gegenstände — 
darunter eine brennende Lampe — sich auszeichnete. Von 
Hamburg ging de Vries nach Danzig, hinterliess dort meh- 
rere tüchtige Werke und malte, wieder nach Hamburg 
zurückgekehrt, im Hause Hans LommeFs ein Plafondbild, 
perspectivische Darstellungen und Grotesken. Zu dieser 
Zeit hatte er an seinem Sohne : 

Paulus de Vries bereits einen tüchtigen Gehülfen, 



— 170 — 

welcher ihn auch nach Prag begleitete, als er dort für den 
Kaiser Rudolf II viele Aufträge auszuführen hatte. Von hier 
wandte sich de Yries abermals nach Hamburg, ging aber 
auf den Rath des Malers Gilles Coignet nach Amsterdam, 
später nach dem Haag und zuletzt nach Antwerpen, wo er 
[nach Immerzeel 1588] nach y. Mander 1604 gestorben sein 
soll. (Nagler, XL 12 ff., wo auch ein Yerzeichniss der zahl- 
reichen, von dem Künstler herausgegebenen architektoni- 
schen Werke.) Ein sehr sauber ausgeführtes Bild, das In- 
nere der Cathedrale von Antwerpen darstellend, bewahrt 
die städtische Gallerie zu Hamburg. 
Hambg. Ksllr.-Lexik., 278 ff. 

Vromoldus, Goldschmied, 1301—1316 zu Lübeck 
urkundlich vorkommend. 
Milde u. Deecke, 4. 

Wagener, Oswald, Bildschnitzer, erhielt 1533 Be- 
zahlung für ein Wappen, vielleicht ein Modell zu den, von 
Statins von Düren an den Schlossgebäuden zu Schwerin in 
gebranntem Thon ausgeführten Wappen. 
Mekibg. Jahrb., V. 36. 

Waismuth, wahrscheinlich aus Magdeburg, wird 
unter den Künstlern genannt, von welchen zur Zeit Erzbi- 
schofs Wichmann von Magdeburg [1156—1192] die eher- 
nen Thürflügel an der Westseite der St. Sophienkirche zu 
Nowgorod angefertigt sein sollen. S. Awram und Riquin. 
Adelung, Die korssünschen Thüren zu Nowgorod. 

Walcher, Hans, Bildhauer zu Dresden, arbeitete das 
steinerne Portal für die Schlosskapelle zu Schwerin, für 
welches ihm der Herzog Johann Albrecht I zu Meklenburg 



-- 171 - 

am 27. Jul. 1560 persönlich zu Pirna 30 Thir. bezahlte und 
wofür er ausserdem noch 170 Thlr. haben sollte. 
Meklbg. Jahrb., V. 53. 

Walter, Hermann, de Colberch, mag., Maler und 
Bildschnitzer, 1315 — 1330 zu Lübeck urkundlich vorkom- 
mend. 

Milde u. Dcccke, 4. 

Vielleicht ist derselbe identisch mit dem oben aufge- 
führten, aus Kolberg stammenden Maler Hermann. — M. 

Wartberg, Tilo von, s. Tilo von Wartberg. 

Wasmuht, Tiele, der Aeltere, verfertigte die reiche 
Bildschnitzerarbeit an dem 1545, mit einem Aufwände von 
mehr denn 4000 Mark götting. erbauten Hause der Kauf- 
mannsgilde zu Göttingen. 

Z. u. G. B. d. St. Göttmgen, I. Buch 2. S. 101. 

Weis vndeswarz, Hans, heisst ein Tüncher, wel- 
chen die Herzöge Heinrich und Albrecht von Meklenburg 
1512 in Dienst genommen hatten, um ihr Haus und Schloss 
zu tünchen und weiss und schwarz anzustreichen. Die Be- 
nennung „meister hans weis vnde swarz<< findet sich in einer 
Ausgabe für Farbe v. J. 1516, womit der Meister „der g. 
herrn gemache zu Dobrann wis vnd swartz" anstreichen 
sollte. Das „neue Haus" zu Schwerin, 1520—1525 erbaut, 
war noch 1592 schlosswärts schwarz und weiss mit Histo- 
rien bemalt, woraus hervorgeht, dass der Verfertiger dieser 
Arbeit mehr wie ein gewöhnlicher Tüncher war. 
Mekihg. Jahrb., V. 48. 

Weller von Malsdorf, Alexander, Edelstein- 



— 172 — 

Schneider, geb. zu Freiberg in Sachsen, kam 15Ö5 (wahr- 
scheinlich bei einem Goldschmied) in die Lehre, ging hier- 
auf nach Italien und hielt sich später auch in Hamburg und 
in Lübeck auf, f 1559. 
Nagler. 

Weni, s. Arend van Weni. 

Werberghe, Margaretha von, aus fürstlichem 

Gefolge, unterrichtete i. J. 1500 die Nonnen des Klosters 
Lüne im Weben. — Sophie von Bodendik, welche 1481 
zur Würde einer Domina im Kloster gelangte und 24 Jahre 
regierte, Hess werthvolle Decken und Teppiche, von welchen 
noch jetzt einige zum Schmucke des Chors daselbst dienen, 
durch die Nonnen anfertigen. Letztere wurden 1509 auch 
in der Kunst zu färben durch Jacob Heinemann unter- 
wiesen. 

Annal. d. Braunschw.-F^ünebg. Churlande, VIII. 74. 

Werdenlercll, Bernd, Maurermeister, erbaute die 
1480 gegründete Kirche des Fraterhauses zu Rostock. Sei- 
ner wird mit dem Beisatze „magistri structurae murorum<< 
in einer 1488 in den Thurmknopf des Fraterhauses gelegten, 
1588 darin aufgefundenen Inschrift gedacht 
Mekibg. Jahrb., IV. 21. 31. 

Wemeke, Mester, wird 1480 bei Ausführung von 
Maurerarbeiten zu Hannover genannt. 

Lohn-Registr. d. St. Hannoyer v. 1480. — M. 

Werner de Hamelen, Goldschmied, 1317 zu Lü- 
beck urkundlich erwähnt. 
Milde u. Deecke, 4. 



— 173 — 

Wemerus, Steinmetz, 1330—1336 zu Lübeck ur- 
kundlich erwäluit. 

Milde u. Deecke, 3. 

Westerhues, Wolter. Von diesem Giesser findet 
sich eine grosse Anzahl von Glocken im Miinslerlande, wel~ 
che alle von den neunziger Jahren des 15- Jahrh. bis zu den 
zwanziger Jahren des 16. Jahrh. gegossen sind. Vielleicht 
war er aus dem Hause Westerhues bei Rinkerodde (2i St. 
südlich von Münster). Unter andern sind von ihm der 
schöne Dreiklang von St. Ludger in Münster, so wie zu 
Nordwalde und das als wohlklingend bekannte Geläute zu 
Billerbeck gegossen. 

Zehe, bist. Not. über d Glockcngicsscrkunst d. Mittelallers. 

Von demselben Giesser sind mehrere Glocken für die 
EJrche zu Haselünne angefertigt, von welchen die eine in 
ihrer Inschrift seinen Namen und die Jahrszahl 1 503 trägt. 

Auch goss derselbe i. J. 1505 eine (1700 zersprungene) 
Glocke für die Kirche zu Venne, A. VVittlage. 
Kirch. Beschr. 

Westfal, der Steinmetz, arbeitete um 1405 bei dem 
Baue des Rathhauses zu Bremen ; er war namentlich der 
Verfertiger der Sandsteinwappen. 

Deokm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 7. 

Weuentrop, Albert, 1595 Meister des Maleramts 
zu Hamburg, f 18. Mai 1602. 

Hainbg. Zeitschr. N. Folge, II. 356. 

Wichtendalll, Ludwig, Rothgiesser. Herzog Hein- 
rich der Friedfertige von Meklenburg nahm ihn bei dem 
Ausbaue des Schlosses Plau zur Festung als Büchsenmacher 
und Büchsengiesser um 1538 in seinen Dienst und schenkte 



— 176 - 

WinnenbrOCk, Job», Glockengiesser, Bürger zu 
Dortmund) goss 1469 das schöne gothische Taufgcfass der 
St. Reinoldskirche daselbst. 
Lübke, 419. 

Wirok, Hans, welcher zu Hamburg verschiedene 
Bilder hinter dem Rathsstuhle und Fenster daselbst, so wie 
in der Kämmerei herstellte, scheint ein Glasmaler von Be- 
deutung gewesen zu sein. Er starb 1 538. 
Harabg. Zeilschr. N. Folge, II. 255. 

Witte, Henricus, s. Albus. 

Witte, Johan, Maler zu Hamburg, arbeitete 1502 als 
Vergolder an der neuen Orgel in der Hospitalkirche zu St. 
Georg. Er besass oder bewohnte ein Haus beim St. Johan- 
niskloster, von welchem die St. Lucas-Commende eine Rente 
bezog, bis zu seinem i. J. 1 508 erfolgten Tode. 
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 254. 

Witte, Thidemann, s. Albus. 

Wittemeyger nennen sich in einer Inschrift an einem 
Chorpfeiler der St. Aegidienkirche zu Hannover v. J. 1347 
als die Meister des Baues. 
Mithoff, ArchiY, I. 10. 

Wittorp, Daniel, 1587 Meister des Maleramts zu 
Hamburg, f 26. Jan. 1598. 

Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355. 

Wohlgemuth, Michael, erscheint — so weit die 
bisher bekannt gewordenen Forschungen reichen — als der 
Schöpfer des, gegen Ende des 15. Jahrh. ausgeführten Bil- 
derschmucks im s. g. Huldigungszimmer des Rathhanses zu 
Goslar. 

Milhoff, Archiv, III. 34. 



— 177 — 

Wolder, Hans, gehörte 1523 zu den von der Gilde 
der Maler und Glaser zu Lüneburg Erwählten, welche die 
Wiedererlangung der durch den Maler Levenstede dem 
Rathe zurückgegebenen Rolle bei diesem betreiben sollten. 
Er wurde, nachdem die Verleihung einer neuen Rolle er- 
folgt war, 1524 vom Rathe zum Altärmann der Gilde ernannt. 
S. den Anhang. 

Gebhardi, IX. 896 ff. ~ M. 

Woltherus pictor (filius Hermanni pictoris), 1338 
zu Lübeck urkundlich erwähnt 
Milde u. Deecke, 4. 

Sein Vater war vielleicht der oben aufgeführte, von 
Kolberg stammende Maler Hermann, vergl. auch Wal- 
ter, Hermann, de Colberch. M, 

WOU, Gert van, aus Kampen in Holland, berühm- 
ter Glockengiesser, von welchem Glocken aus der Zeit von 
1474 — 1523 (darunter die 275 Ctnr. schwere Domglocke zu 
Erfurt) bekannt sind (vergl. Zehe, Hist. Notiz, über die Glo- 
ckengiesserkunst d. Mittelalt.), goss i. J. 1487 sieben grosse 
Glocken für die St. Peterskirche zu Hamburg, auch eine sehr 
^osse für den ehemaligen Dom daselbst. 
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 312. 
!Er war der Giesser von vier Glocken für das St. Mi- 
chaelskloster zu Lüneburg, eine derselben von 1491, die 
übrigen drei von 1492 herrührend, in deren Inschriften der 
Meister „Gherardus de Wou" und bei ersterer Glocke mit 
dem Zusätze „de campis^' sich nennt. 

Gebhardi, MS. auf königl. Biblioth. in Hannover. — M. 
Eine Glocke der jetzt abgebrochenen SL Lambertskirche 
zu Lüneburg v. J. 1491 trägt ebenfalls seinen Namen mit 
dem Zusätze „de campis<<. 

Nene HannoT. Zeilg., 1860. Nr. 262 u. 1861. Nr. 7. 

12 



--• 178 - 

Auch zu Wybelsum in Ostfriesland findet sich eine mit 
dem Namen dieses Giessers bezeichnete Glocke v. J. 1494; 
desgleichen zu Logumervorwerk daselbst v. J. 1495. 
Kirch. Beschr. 

Wahrschcinh'ch ist die grosse, 1 502 gegosse;ne Glocke 
des Dom zu Braunschweig von demselben Giesser; nach 
einer alten Chronik hiess der Meister : Gerdt von Kampe^ 
welchen die Domherren von Kampe „uti) (gnjianb" — letz- 
teres wohl eine irrige Angabe — holen Hessen. 

Görges, Der Sanct Blasius Dom zu Braunschwetg, driUe 
Aufl. 46. 

Schliesshch kann eine den Namen ,,((l)erarl)u0.'be.itjou" 

und die Jahrszahl 1 523 tragende Kirchenglocke zu Barfelde 

bei Gronau hier aufgeführt werden. 

MilhofT, Kirchen u. Kapellen im Königr. Hannover, I. 32. 

Auch erscheint dieser Meister als Büchsengiesser; 1486 
schenkte man zu Osnabrück der Ehefrau desselben wegen 
seiner Geschicklichkeit im Büchsengiessen eine silberne 
Schale mit der Stadt Wappen. 

G. Slüve, Gesch. d. Hochslifls Osnabrück, 434. 

Gerdt von Wau, wohl ein Sohn oder £nkel des 
Obigen, wird 1541 als Giesser von Glocken zu Hamburg 
genannt. 

Zeilschr. d. Ver. f. hambg. Gesch. Neue Folge, II. 313. 

Wult Eberhard, zu Hildesheim, s. Toedtebeer. 

Wulf, Peter, Mester, erscheint in einer Inschrift v.J. 
1509 als Giesser des bronzenen Taufgefässes der Kirche St. 
Nicolai zu MöUen, dessen Becken von drei Engeln (ohne 
Flügel) getragen wird und in halb erhabner Arbeit acht, von 
gewundenen Säulchen gestützte Flachbogen zeigt, unter 
welchen sieben Darstellungen von Heiligen: Maria mit dem 



— 179 — 

Kinde, Nicolaas, Katharina, Christoph, Anna selbdritt, Mau- 
ritius und Johannes d. T. stehen, ausserdem aber das Wap- 
pen von Mollen (ein Rad) angebracht ist In der Inschrift 
des Beckens findet sich an zwei Stellen der lübische Dop- 
peladler. 

Archiv d. Schlesw.-Holst.-Lauenbg.-Gesellschaft f. vaterl. 
Geschichte, XU. 1858. S. 80 ff. 

Wulf hagen, s. Hartmann. 

Wjrrauclu JoIl, schloss 1485 das Gewölbe der er- 
neuerten Stiftskirche zu HeiligenstadL 
Fiorillo, II. 40. 

Zwoll, s. Jochim van Schwoll 



12* 



Anhang. 

Gnippirangea der KQostler und Werkmeister. 
Rolle des Maler- und Glaseramls zu LQoeburg. 

— ®® — 



GnippiriiDgen der KOnstler und Wcrkueistert 

Zunächst wird eine nach den verschiedenen Jahrhunderten 
geordnete Zusammenstellung der Künstler und Werkmeister 
aus der frühesten Zeit his zum Ende des XIII. Jahrhunderts 
gegeben, aus welcher das, wesentlich nur für diesen Zeitraum 
bemerkenswerlhe Verhältniss der kunsterfahrnen Männer 
aus dem geistlichen zu denen aus dem weltlichen Stande 
hervorgeht. Letztere sind mit einem * bezeichnet 

IX. Jahrhundert. 

Theodegar, Mönch in Corvey, c 895, Zeichner. 

X. Jahrhundert. 

Sigismund, Bischof von Halberstadt 894 — 923, im Malen 
geschickt 

Anderedus, Mönch in Corvey, f 95S, Maler. 

Johannes, Stiftscanonicus zu Quedlinburg um 936, Schreib- 
künstler. 

Helena, im Kloster Gandersheim um 980, im Malen ge- 
schickt. 

Samuel, Presbyter, im 10. Jahrh.?, Verfertiger eines mit 
Miniaturen versehenen Evangehstariums zu 
Quedlinburg. 

* Godefridus, Bronzegiesser im Dienste des Abts Dietmar 
zu Corvey (983-1001). 



- 184 - 

XI. Jahrhundert. 
Bernward, Bischof von Hildesheim, f 1022, Baumeister 

u. s. w. 
Guntbaldus, Diaconus in Hildesheim, 1011 — 1014 als 

Verfertiger von Handschriften mit Miniaturen 

genannt. 
Godehard, Bischof von Hildesheim, geb. 960, gest. 1038, 

Baumeister u. s. w. 

* Herenfridus, (um 1025?) als Steinmetz oder Baumeister 

zu Soest vorkommend. 

Siegfried, Bischof von Münster, f 1032, Verfertiger eines 
Altars. 

Meinwerk, Bischof von Paderborn, f 1036, in der Bau- 
kunst erfahren. 

*Brunhard, Goldschmied zur Zeit Bischofs Meinwerk in 
Paderborn. 

* Erpho, Goldschmied zu derselben Zeit daselbst. 

* Buno, Maler in Diensten Bischofs Godehard (1022-1038) 

zu Hildesheim. 

*Liudegar, Operarius daselbst, etwa zu derselben Zeit. 

Hezilo, Bischof von Hildesheim 1054 — 1079, in der Bau- 
kunst bewandert. 

Transmandus, Mönch und Maler, lebte um 1073 unter 
Bischof Adalbert in Bremen. 

Benno, Bischof von Osnabrück, 1068—1088, Baumeister. 

XTT. Jahrhundert. 

Rogkerus, Mönch in Heimarshausen um 1100, geschickt 
in Gold-, Filigran und Emailarbeiten. 

Eaduvius, Mönch etwa zu Anfang des 12. Jahrh., ob im 
St. Michaelskloster zu Lüneburg?, verfertigte 
einen daselbst vorhanden gewesenen Evange- 
lien-Codex mit Miniaturen. 



— 185 — 

Bernhard I, Bischof von Hildesheim 1130—1153, in der 
Baukunst erfahren. 

* Riquin, Abraham und Waismuth, Bildgiesser, wahr- 

scheinlich vonMagdeburg, Verfertiger der eher- 
nen Thüren an der Westseite der St Sophien- 
kirche zu Nowgorod, um die Zeit des (unter 
. den gegossenen Reliefs erscheinenden) Erz- 
bischofs Wichmann von Magdeburg, f 1192. 

Ratmann, Mönch, vollendete 1159 ein mit Figuren und 
Ornamenten versehenes Missale für das St. 
Michaelskloster zu Hildesheim. 

Theoderich, Mönch zu Lüneburg, alsBaume^ter zur Zeit 
des Abts Markward (1158—1171) thätig. 

Herimann, Mönch zu Heimarshausen, verfertigte um 1175 
ein mit zahlreichen Miniaturen geschmücktes 
Evangeliarium. 

* Eilbertus aus Köln verfertigte etwa gegen Ende des 12. 

Jahrh. ein altarförmiges, zu Hannover befind- 
liches Reliquiarium mit vergoldeten und email- 
lirten Kupferplatten. 
Isfried, Bischof von Ratzeburg um 1196, in der Baukunst 
erfahren. 

* Hartmannus, Steinmetz, etwa zu Ende des 12. Jahrh. 

in Goslar vorkommend. 
*Imevardus, Bildschnitzer, verfertigte etwa um dieselbe 
Zeit ein grosses, in ßraunschweig befindliches 
Crucifix. 

* Ludbrud, anscheinend Baumeister zu der nämlichen Zeit 

in Ostfriesland. 

* Menulf US, anscheinend Bildhauer aus ders. Zeit daselbst. 

Luitbrandus von Baren, Conventual im Kloster Michael- 
stein, f 1200, im Schreiben geschickt, daher 
wohl auch bewandert in der Ausstattimg der 
Handschriften mit Initialen u. s. w. 



- 186 — 

Agnes, Aebtissin von Quedlinburg, im Miniaturmalen und 
Sticken sehr geschickt, f 1203, daher zumeist 
dem 12. Jahrh. angehörend. 

Xm. Jahrhundert. 

Berthold und Jordan, Mönche zu Walkenried, 1207 mit 
den Vorbereitungen zum Bau des grossartigen 
Cistercienserklosters daselbst beschäftigt. 

Adalbert II, Erzbischof von Magdeburg, erfahren in der 
Baukunst, gründet 1208 den Chor des Doms zu 
. Magdeburg. 

Alm ante, Bruder zu Walkenried (vormals Hüttenmeister), 
Erzgiesser 1218. 

♦Gerardus, Erzgiesser zu Osnabrück um 1225. 

Heinrich, Abt zu Walkenried um 1226, Baumeister. 

* Everwin, ]\{aler zu Soest 1231. 

Joh. Semeca, Dompropst zu Halberstadt, in der Baukunst 
erfahren, baut 1237 einen Theil des Doms da- 
selbst. 

Cunisse von Setmarshausen, 1239 im Kloster zu 
Weende, Stickerin von Kirchentüchem. 

* Bodo, Baumeister zu Loccum 1 240. 

* Wilhelm US, Steinmetz zu Goslar um 1240. 

* Adolf, Maurermeister zu Bremen 1244. 

Simon, Bischof von Paderborn 1247, in der Baukunst sehr 
bewandert. 

* Tank o, Tegeler (laterarius) zu Lübeck 1249. 

* Conrad, Maler zu Lübeck 1250. 

Albert d. Gr., Bischof von Begensburg (1260— 1263), 
f 1270, in der Baukunst erfahren. 

* Herdeke, Schilderer zu Lübeck 1262. 

* Stadingus, Maler zu Hamburg 1274. 

* Bernard, Schilderer zu Lübeck um 1275. 



- 187 — 

* Tidericus, Erzgiesser im Hildesheimschen 1278. 
♦Alexander von Halle, 1280 als Wappenstecher in 

Lübeck vorkommend. 

* Arnoldus, Goldschmied daselbst 1285. 

* Hermann Bokesswager, Goldschmied daselbst 1287. 

* Clendenst, Tegeler (laterarius) daselbst 1287 — 1290. 

* Nicolaus, Steinmetz daselbst 1288. 

Georg Hosemann, Gonventual im Kloster Michaelstein, 
„künstlicher Schreiber", f 1288. 

* Symon, Steinmetz zu Lübeck 1288—1294. 

* Matthias, Malerund Bildschnitzer daselbst 1289—1300. 
*Herbordis, Erzgiesser zu Braunschweig 1290. 

* Mechthildis, Erzgiesser daselbst 1290. 

*Hinzo de Monte, Tegeler (laterarius) zu Lübeck 1291. 

* Thetmar, Goldschmied zu Osnabrück 129?. 

* Cristianus, Maler und Bildschnitzer zu Lübeck 1293. 

* Dethardus, Steinmetz daselbst 1293. 

* Joh. Longus, Steinmetz daselbst 1293. 

* Henricus Albus, Glasarbeiter daselbst 1294. 
♦Albertus, Goldschmied daselbst 1293. 

* Embo (?), Erzgiesser in Ostfriesland 1295. 

* Herwicus, Goldschmied zu Lübeck 1296. 

* Gottschalk Mark er, Maler zu Corvey 1298. 

Hieran schliessen sich Zusammenstellungen der Künst- 
ler und Werkmeister in Beziehung zu einzelnen Städten, 
Klöstern und grössern Gebieten. 

Braunschwelg. 
Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Isfried, 
um 1196; Hans, 1393—1396; Knockenhower, 1393—1396; 
Hinrik Stenhorst, 1436—1468; Barward Tafelmaker, 1487 
—1559; SynsigusHesse, 1502—1510; Georg (Hans Jürgen), 
1530; Magnus Klinge, 1589; Baizar Kircher, 1589. 



- 188 - 

Zimmermeister: Berndt, 1393—1396; Heinrich Hei- 
nemaniiy 1559. 

Maler, Vergolder: Cord, 1393 — 1396; Fynian [?], 
1393—1396; Tyie Schilder, 1393—1396; Cord, 1455—1468; 
Hans Raphon aus Northeim, 1506; Author Hustidde, 1559; 
Valentin Lawe, 1559; Aegidius Spitzer, 1575; Ludger zum 
Ring (aus Münster], 1579; Daniel Büring, 1589; Friedrich 
Anton Steuermark, 1580—1590. 

Bildhauer und Schnitzer: Imevardus, gegen 1200; 
Hans Hesse, 1393—1396; 1455—1468; Hans MüUer, 1455 
—1468; Conrad Borgetrick, 1483. * 

Glasarbeiter: Ebbert (von Stendal), 1447. 

Erzgiesser: Herbordis, 1290 ; Mechthildis, 1290; Si- 
frid, 1407; Ludolf, 1430; Hans Bedding, 1489; Hynryck 
Menten, 1508 — 1515; Cordt Meuten, 1539— 1571 ; Hans 
Meissner, 1552— 1563; Joh.Moor, 1553; WolfGoUer, 1596; 
Hans Willken, 1599. 

Kupfer- und Eisenschmiede: HansNorten,^393— 
1396; Borries Konning, um 1559. 

Goldschmied: Hinrick van Rode, 1505. 

Stempelschneider: Heinrich Reitz d. J., 1588 — 1615. 

Orgelbauer: Kranz, 1499; Erich Bass, 1516. 

Bremen. 

Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Adolf, 
1244; Heinrich von Bremen, 1381 in Wismar; Arends, 1405; 
Kurd, aus Münster, 1405; Martin, 1405; Salomo, 1405; 
Claus Tammeke, 1405; Westfal, 1405; Cord Poppelken, aus 
Osnabrück, 1502—1522. 

Zimmermeister: Luder, 1405. 

Maler: Transmandus, 1073; Eier, 1580. 

Bildhauer: Johann, 1405; Henning, zu Anfang des 15* 
Jahrh.; Pieter Dirick, 1574. 

Glasmaler: Hm. Porthusen (?]. 



— 189 — 

Erzgiesser: Johannes Ton Bremen, (Glocke zu Lo- 
quard) 1516. 

Corvey. 

Tbeodegar, um 895, Zeichner. Anderedus, f 958, Maler. 
Godefridus, zwischen 983 u. 1001 , Bronzeg. Siegfried, f 1032, 
Goldarb. (?]. Gottschalk Märker, 1298, Maler. Daniel Are- 
täus, 1455, artifex in variis sculptilibus. 

Dortmund. 
Rozien, 1450, Baumstr. Job. Winnenbrock, 1469, Erzg. 
Reinolt Widenbrock und Claes Potgeiter, 1504, Erzg. Victor 
und Heinrich Dün wegge, 1 521, Maler. Engelbert op der Soe, 
1521, Schnitzer. Everhard und Hermann mit dem Hasen- 
scharde, 1521, Baumstr. Hildegard aus Köln, 1523, Maler. 
Johannes, 1535, Orgelb. (von Emden?]. 

Duderstadt. 

Johannes de Uslewe, 1367, Glockeng. Wilhelm Knoke, 
1394, Baumstr. Jan Stephan Bertoldus, 1399, Glockeng. 

Einbeck. 
Conrad, um 1400, Baumstr. und Bildh. N. Molderam, 
1434, Baumstr. Hans Molderam, in den ersten Decennien 
des 15. Jahrb., Baumstr. Gereke Kipp, 1475, Stadtzimmer- 
mstr. Arend Molderam, um 1504, Baumstr. Hans Raphon 
aus Northeim, 1500, 1503, 1508, Maler. Lucas Cranach, 
um 1510. 

Gröttingen. 
Baumeister, Steinhauer: JohannyonGeismar,1369; 
Bruno, 1371 ; Hans Rutenstein, 1420— 1433 ; Heinrich Herte, 
1430—1440; Ludolf Schnipper, 1446; Jacob von Worms, 
(?) 1464 ; Leonhard Hügel, 1568—1596. 



— 190 - 

Zimmermeister: Tiele Operman, 1545. 

Maler und Vergolder: Henricus Cordewage, 1328; 
Henning, 1441; Hans Raphon aus Northeim, 1499» 1506; 
Heinrich Heise, 1540. 

Schreibkünstler: Johannes Ellingerod, 1309; Mein- 
hardus Kleinschmidt, f 1354; Johann, 1425; Heimbertus, 
1458; Hermann Hemmer, 1461. 

Bildschnitzer: Hans von Geismar, 1499, auch Maler; 
Tiele Wasmuht, 1545. 

Erzgiesser: Johannes de Gotinghe (?), 1333, zu Lübeck; 
Jan van Halberstad, 1350; Joh. Deuderode, 1389; Albrecht 
von Soest, 1402; Heinrich, 1408; Cordt Mente, 1539. 

Orgelbauer: Johann Gontzenberger oder Genseberg, 
1516—1518; Paul Gerner von Arnstadt, 1549; Jürgen, 1570. 

Uhrmacher: Jan Klejnsmed, 1441. 

Goslar. 
Hartmannus, um 1200, Steinmetz« Wilhelmus, um 1240, 
Steinmetz. Gaudericus, 1325, Erzg. Tile Bothe, 1446» 
Kunstmstr. Henni Marborch und Hans Smet, gegen Ende 
des 15. Jahrb., Schnitzer. Michael Wohlgemuth, um die- 
selbe Zeit, Maler. Magnus Karsten, 1573, Erzgiesser. 

Halberstadt. 
Sigismund, 894—923, Schreiber und Maler. Joh. Seme- 
ca, 1237, Baumstr. Jan van Halberstad, 135^, Glockeng. 
Peter Vischer, um 1495, Erzg. Joh. Pincerna, 1558, Bildh. 
Meissner, 1563, Erzg. Offinger, um 1566, Maler. Sigmund 
Ranisch, um 1600, Maler. Bartholomäus Tettenborn, 1592 
—1611, Baumstr. 

Hamburg. 
Baumeister: Johann Andreessen aus Holland, 1591 — 
1592. 



— 191 - 

Zimmermeister: Him'ick Berndes aus Hannover, 1513 
—1516. 

Maler, Vergolder, Zeichner, Kupferstecher: 
Stadingus 1274; Hermann, 1347; Gerhard, 1354; Bertram 
van Mynden, 1367—1410, auch Bildschn.; Nycolaus, 1376; 
Ludeke Bonsack, 1450; Lapo di Val (?); Hans Borneman, 
1462—1469; Arnold, 1463; Diederich Epsenrod, 1463— 
1469, auch Glaser; OttoGreve, 1472; HinrikFunhave, 1475 
—1483; Hans Schildknecht, 1481 ; Heinrich von Hof, 1483 
Absolon Stumme, 1483 — 1494; Hinrich Bomeman, 1499 
Johan Witte, 1502—1508; Willem Dedeken, 1506—1528 
HelmekeHornbostel, 1507 — 1522; LampendafT, 1514; Arend 
Arendes, 1514—1530; Hinrich Fölsche, 1524—1527; Hans 
Vicke, 1524 — 1543; Annecke Arendes, 1531 — 1536; Simon 
Reme, 1531—1539; Tönnies Vicke, 1533—1557; Franz 
Tymmermann, 1538 — 1543; Geerd Meyer, 1539; Georg 
Olstorp, 1541; Lucas Cranach, 1542; Jodocus Rimhusen, 
1549—1552; Hinrichsen, um 1550 (?); G. H. Edgar, 1554; 
Erasmus Ridder, 1562; Franziscus Frank, 1563; J. Delaval, 
1566; Jochim van Schwoll, 1566—1575; Tönnies up dem 
Perde, 1566 — 1578; Melchior Lorichs, 1568 — 1594 (?) ; 
Cornelius Crommony, 1574; Dietrich Frick, 1575 (?); Mer- 
thendeVos (aus Antwerpen), 1578; Luder Kohlhorst, 1579; 
Diderich Degener, 1579—1598; Abraham NoUe, 1579— 
1599; Franz Hogenberg, 1585, 1589; Johann Greve, 1587; 
Daniel Frese, 1587; Hans Klip ping, 1587—1592; Joh. Kem- 
pener, 1587 — 1594; Caspar Brandmöller, 1587 — 1596; 
Hinrich Strale, 1 587 - 1 596 ; Hinrich Junge, 1 587 ^ 1 597 ; 
Daniel Olffes, 1587 — 1597; Andreas Hille, 1587—1598; 
Daniel Wittorp, 1587—1598; Hinrich van Orden, 1587— 
1599; David Hülse, 1587— 1600; Jacob Hunfeldt, 1587— 
1604; Adrian Regatz, 1587— 1606; Johan Kind, 1587—1608; 
Luder Sliman, 1587—1608; Lenert Tiessen, 1587—1608; 
Jürgen Lobeck, 1587—1610; Daniel Struve, 1587—1625; 



- 192 — 

Richard HUle, 1587—1628; Adrian, 1588 ; Hans Vridemann 
de Vries, 1591 etc.; Gilles Coignet von Antwerpen, 1595 — 
1599; Albert Weuentrop, 1595—1602; Mathias Gudenrath, 
1595—1609; Cord Henkel, 1595—1609; Peter van der 
Doost, 1597; Dirick Micheelzen, 1597; Jürgen Hunfeldt, 
1598—1619; Samuel Frese, 1598— 1620; Hans Barkentin, 
1598— 1624; Abraham Degener, 1598—1655; David Kind, 
um 1599; Jochim TruUelman 1599—1606; Frans Ramme, 
1599-1628. 

Bildschnitzer: Hermann SchlichtecruU, 1373 — 1375; 
Johan Maes, 1464; Christian von Yelthofen, 1547—1562; 
Jost Rogge, 1580. 

Glasmaler, Glaser: Johann Münster, 1350-"1361 ; 
Godeskalk, 1376; Matthias Ludekens, 1463; Johan Symens, 
1469; LudekinSchening, 1476-1480; Marcward vom Lande, 
1500; Hans van demme Busch, 1514; Jacob Frese, 1532; 
Hans Wirok, 1538. 

Erzgiesser: Dirich von Münster, 1384; Hermann Leze- 
man, 1414; Claus Lemme, 1503; Urban Schober, 1511; 
Hans van dem Damme, 1511 — 1568; Jan von den Ghein, 
1537; Gert von Mervelt, 1539; Jan ter Cleahr, 1541; Gert 
yan Wou, 1541. 

Goldschmiede: Lütke Münster, 1361 ; Johan Schele, 
1376; Hartman (Wulfhagen), 1376; Peter, 1376; Moor, 
gegen Ende des 16. Jahrhunderts. 

Stempelschneider, Graveure, Steinschneider: 
Alexander Weller von Malsdorf, um 1550 ; Hans Rabenek, 
1560-1565; Jost Beyer, 1574. 

Hannover. 

Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Witte- 

meyger, 1347; Didereke Enundetwintich, 1354—1355; 

Wemeke, 1480; Bartolt van Hemmynge, 1480 — 1509; 

Ludeken, 1481—1487 ; Cord, 1481—1488; Hermen Thomas, 



- 193 — 

1481—1492; Manneze, 1482—1492; Hinrick Dusseldorp, 
1492; Cord Ruter, 1504; Hinrich Bertoldes, 1509; Johan 
Hennisen, 1560; Härmen Bern, 1556; Didrich Bernds, 
1556—1558. 

Zimmermeister: Arend, 1437; Hinrick Berndes, 1513 
— 1 5 1 6 in Hamburg ; Hans Jasper, 1 556 — 1558 ; Jürgen, 1 558. 

Maler: Hermen, 1504 — 1506; Märten, 1504 — 1505; 
Hans, 1558; Baumgarten, 1590. 

Bildschnitzer: Hans Listeken, 1503. 

Erzgiesser, Stückgiesser: Luthert Exzen, 1482; 
Hinrich Bargman, 1510; Andrees von Hontelsch, 1521; 
Henning Krusen, 1 533 ; Cordt Mente aus Braunschweig, 1536, 
1547; Jürgen Kruse, 1547; Christopher Horenberg, 1583; 
Hans Horen-Parch, 1599; Joachim Scrader, um 1600. 

Goldschmied: Luthe Brüggemann (?), um 1512. 

Orgelbauer: Severin Krosse aus Hildesheim, 1589; 
Andreas de Mare aus Gent, 1589 — 1594; Henning Hennich, 
1599. 

Hildedheim. 

Baumeister, Maurermeister: Bernward, •{• 1022, 
auch in verschiedenen andern Kunstzweigen bewandert; 
Godehard, (geb. 960) 1022 — 1038; Hezilo, 1054 — 1079; 
Benno, f 1088; Bernhard I, 1 130 - 1 153 ; Hans Rutenstein, 
1420—1428; Clawes und Everd, 1504; Arend Molderam, 
um 1505. 

Maler, Schreibkünstler: Guntbaldus, 1011 ; Buno, 
1022—1038; Liudeger, um 1025; Ratmann, 1159; David 
Leistmann aus Lemgo, 1309; Conrad Biermann, 1384; Joh. 
Piscator, 1406. 

Bildschnitzer: Elfen, Gebrüder, um 1525. 

Erzgiesser: Jan van Halberstad, 1350 — 1351; Hans 
Sivvercz, 1547; Hans Pelkink, 1561; Cordt Mente, 1570; 
Mante Pelkink, 1592. 

13 



- 194 - 

Goldschmiede: Heinrich Galle d. Aelt, 1398; Galle 
d. J., etwa 1432—1439; Wilhelm Saltjenhusen, 1492; Jo- 
hannes Brandes, um 1 500 (?). 

Orgelbauer: Severin Krosse, 1589 in Hannover. 

Lübeck. 

Baumeister, Maurermeister: Peter Wiese, f 1338; 
Emeke, 1351; Hermann Niemegen, 1340—1360; Hermann 
von Rethen, 1 360 etc. ; Synsigus Hesse aus Braunschweig, 
1502-1510; Gabriel von Aken, 1553; Hinrik, 1571 (?). 

Steinhauer: Gerardus claudicans, 1287; mag. Sjmon, 
1288—1294; mag. Nicolaus, 1288; Petrus, 1290; Dethar- 
dus, 1293; Joh. Longus, 1293; mag. Johannes de Sundis, 
1294—1315; Gerbertus, 1300; Machorius, 1300; mag. Ar- 
noldus de Wilstria, 1303— 1323; Hildeleve, 1303; Nicolaus 
de arbore, 1305; Tymmo, 1305 ; HinricusRodecoghele, 1308 
— 1315; Johannes Gobelin], 1309; Thidemann albus, 1316; 
Thidemann de Poretze, 1320; mag. Erp, 1320—1340; Jo- 
hannes de Holenbeke, 1324; Johannes Sweder, 1324; Bern- 
hardusPlas, 1327; Wemerus, 1330—1336; Petrus, 1331— 
1340; Marquardus de Ekelenvorde, 1331 — 1340; Nicholaus 
Bamekow, 1331—1340; Engelbertus, 1336—1341; Hinricus 
SuUefwold, 1336—1341; Hermann Kaie, 1336—1341. 

Ziegeler (laterarü): Clendenst, 1287—1290; Hinzo de 
Monte, 1291; Tanko, 1294 ; Amoldus, 1302—1309; Bruno, 
1305-1308; Golschalcus, 1308—1318; Bemhardus, 1308 
—1318; Conradus, 1330. 

Maler, Schilderer: Conrad, 1250; Bemard,uml260; 
Herdeke, 1262; Thidemann von Bremen, 1305—1307; Tilo 
von Wartberg, 1305 — 1307; Jan Mabuse, 1488—1495; 
Matthias Gruenewald, um 1500; Hermen Rode, um 1500; 
Joh. Willinges, um 1500; Jan Mostaert, 1518; Bernardin van 
Orley, um 1520 ; Johann Philipp Rautzhammer, um 1550 (?); 
J. Delaval, 1560—1571 ; Elias Diebel, um 1575. 



— 195 — 

Malerund Bildschnitzer: mag. Matthias, 1289-1300; 
mag. Cristianus, 1293; Nicolaus, filius Hinrici pictoris, 1307; 
mag. Hermann Walter de Colberch, 1315 — 1330; Waltherus 
pictor, filius Hermanni pictoris, 1338; Petrus de Cortraco, 
1338; mag. Albertus, 1353- 1355; Brausewind, um 1599. 

Glasarbeiter, Glasmaler: Henricus Albus, 1294; 
Hermann, 1305—1307 ; Heyneko de Luneborcb, 1328; Jo- 
hannes Friso, 1336; Johannes de monte, 1339; Hermannus 
Ozenbrugge, 1363; Heinrich von Lübeck, 1420 (?); Franz, 
um 1430; Jurjen Smyloewen, 1528. 

Erzgiesser: Hermann Keiser, 1314; Johannes Apen- 
gheter, 1332—1341; Johannes de Gotinghe, 1333; Nicho- 
laus Kaiser, 1335; Conradus Apengheter, 1337; Laurens 
Groven, 1455; Nicolaus Gruden, 1479. 

Goldschmiede: Amoldus, 1285; Hermann Bokess- 
wagher, 1287; Albertus, 1295; Herwicus, 1296; Vromoldus, 
1301 — 1316; Godeko Ulenbrok, 1301 — 1316; Hermann 
Wincop, 1310; Johannes Scriptor, 1311; Johannes Palas, 
1316; Johannes Badisern, 1316; Werner de Hamelen, 1317; 
Hermann de Ozenbrugge, 1317; Hermannus Beletsnider, 
1329; Bertoldus, 1338; Johannes de Lippia, 1340; Bertram- 
mus de Haren, 1341 ; Rolof de Lynne, 1356; Rohlff Ghude, 
1363; Heine Sobbe, 1411 ; Nicolaus Rughesee, 1479; Jürgen 
Bockholt, 1531 ; Laurens Suren, 1531. 

Stempelschneider, Graveure, Steinschneider: 
Alexander von Halle, 1282; Hermann de Scherte, 1355; 
Alexander Weller von Malsdorf, 1535 (?); Michel Eckhof, 
um 1546; Povel Fechtel, f 1599. 

Orgelbauer: Peter Lasur, 1504; Bartold Hering, 1516 
—1518. 

Uhrmacher: Matthias von Ost, 1561 — 1565. 

Seidenwirkerin: Alhejdis, 1326. 



13* 



- 196 — 
Lüneburg. 

Baumeister, Steinhauer: Theodericb, 1140—1171; 
Hinricus Bremers, 1386; Jakob, ein Niederländer, 1586. 

Maler, zum Theil auch Bildschnitzer oder Gla- 
ser: Eaduvius, um 1 125, Schreibkünstler; Klovestene, 1465; 
Hermann, 1481—1483; Rudolf, um 1500; Lutkeperdeken, 
um 1500; Hinrik Reymers, 1502 — 1523; Peter Foylekc, 
1502—1524; Hinrik Omes, 1505 — 1524; Märten Jaske, 
1506-1524; GordScroder, 1508-1523; Hans Stapel, 1508 
— 1524; Hinrich Levenstede, 1509— 1516; Bartholomäus, 
1511; Hans Wolder, 1523—1524; Hans Epzenat, 1524; 
Hans Meshusen, 1524; Jürgen Schröder, 1537; Matthias 
Bentschnyder, 1551 ; Daniel Frese, 1572 — 1611. 

Bildschnitzer: Albert von Soest, 1566-1583; Glaus 
Garstenkorn, 1591. 

Glasarbeiter, Glasmaler: Heyneko de Luneborch 
in Lübeck, 1328; Hans Gronow, 1577. 

Erzgiesser: Olricus, 1325; Gert Klinge, 1436, 1445; 
Gert van Wou, 1491,1492; Hinrick van Kampen, 1513- 
1516; Stephan von Kempen, 1513; Hans von Köln, 1515; 
Sivert Barchmann, 1534— 1540; Valentin Barchmann, 1542 
— 1574; Hans Meyer, 1578. 

Kunstmeister: Boden von Hardegsen, 1386 — 1388. 

Eisenschmied: Hans Rüge, 1576. 

Goldschmied: Hans von Laffert, 1444. 

Orgelbauer: Andreas Smedeken, 1503. 

Magdeburg. 
Baumeister, Steinhauer: AdalbertH, 1208; Bonen- 
sack, um 1350 (?) ; Gurt von Dresden, 1 425 ; Hans vonPadua, 
um 1426; Conrad Roritzer, 1445; Schwendler in Wien, um 
1450 (?); Hans Irxleben, 1453; Rathstock, 1467; Heinrich 
ßethe, 1493; Christoph Stieler, 1547. 



- 197 " 

Maler: Carl Fischer, um 1500 (?). 

Bildhauer: Bastian Ertle, um 1590; Chr.Kaputz, 1595 
—1597. 

Erzgiesser: Riquin, Awram und Waismuth, 1156 — 
1192 (?); Clawes Bannestet, 1415; Hinrick de Magdeburg, 
1434; Peter Vischer, 1495; Clawes Backmester, 1507. 

Münster. 

Baumeister, Maurermeister: Cornelius, 1375 (?); 
Kurd, in Bremen 1405; Berboem, 1534 — 1535; Johann 
Edeler, 1534—1535; Hermann Middendorpp, 1534 — 1535; 
Paul Notelis, 1534—1535; Claues Scheiper, 1534—1535; 
Aleff von Bielefeld, 1566; Peter Michaelsen, 1568. 

Zimmermeister: Everdt, 1534 — 1535; Hermann, 1534 
— 153t; BerendtHinrekink, 1534 — 1535; Hermann Macken- 
borgh, 1534 — 1535; Schemme, 1534 — 1535; Johann Cor- 
nelsen von Utrecht, 1568—1569. 

Maler: Franco aus Zytpfen, um 1450 (?); Hans Stoen- 
becke, 1480; Ludger zum Ring d.Aelt., 1496—1547; Ludger 
zum Ring d. J., 1518 — 1579; Hermann zum Ring, 1521 — 
1599; Heribert zum Ring, um 1590; Nicolaus zum Ring, 
1564-1613. 

Schnitzer: Joh. Kuper, 1547—1558. 

Glasmaler, Glaser: Philipp Hermann, f 1392; Wil- 
helm thom Thome,1 534-1535 ; Jost thurMhullen, um 1600. 

Erzgiesser. Dirich von Münster in Hamburg, 1384; 
Wolter Westerhues, um 1500. 

Goldschmiede: Siegfried, f 1032; Hanss Borstell, 
1534 — 1535; Hermann zum Ring, um 1570. 

Orgelbauer: Lampeter (van Mil im Lande Kuik), 1595. 

Northeim. 

Maurermeister: Casper, 1507; Lorentz von Freiburg, 
1517. 



— 198 - 

Zimmermeister: Bartholdus, 1496. 

Maler: Henricus Franco, 1449; Hans Raphon, 1481, 
t vor 1512. 

Schreibkünstler: Johannes, 1342; Conradus Torck, 
1344. 

Erzgiesser: Henrick Menten d. J. zu Braunschweig, 1510. 

Eisenschmied: Henrich Lippoldt, 1510. 

Orgelbauer: Paul Gemer von Arnstadt zu Göttingen, 
1549. 

Osnabrück. 

Baumeister: Benno, 1068 — 1088; Cord Poppelken 
(in Bremen), 1502—1522. 

Maler: Joachim Scholle, 1585. 

Glaser: Gerd Hammacher, f 1529. 

Erzgiesser: Gerardus, um 1225; Gert van Wou ans 
Kämpen, 1486. 

Goldschmiede: Thetmar, 1292; von Anchem, im 14. 
Jahrh. ; Bochroit, im 15. Jahrh. ; Engelbert Polmann, zu An- 
fang des 16. Jahrh.; Hermann Polmann, 1515. 

Paderborn. 

Meinwerk, f 1036, Baumstr. ; Brunhard und Erpho, zur 
Zeit Meinwerk's, Goldschm. ; Simon, 1247 — 1267, Baumstr. ; 
Heinrich Aldegrever, 1502—1556, Maler etc. 

Quedlinburg. 
Johannes, um 925, und Samuel, im 10. Jahrh. (?), Schreib- 
künstler; Agnes, f 1203, Malerin und Stickerin. 

Soest. 

Baumeister, Steinhauer: Herenfridus, um 1025 (?); 
Albert d. Gr., f 1280; Johannes Schendeler, 1313—1343. 

Maler: Everwin, um 1231 ; Jarenus, um 1475; Heinrich 
Aldegrever aus Paderborn (geb. 1502), 1532—1556. 



- 199 — 

Bildschnitzer: Albert von Soest, 1566—1583. 
Erzgiesser: Albrecht, 1402. 
Goldschmied: Sigefrid oder Rigefrid, 1313. 

Walkenried. 
Barthold und Jordan, 1207, Bmstr.; Heinrich, um 1220, 
Bmstr.; Almante, 1218, Erzg. ; Heimbertus, 1458, Schreib- 
künstler; Johann Spangenberg, um 1515, Glasmaler. 



Altmark. 

Baumeister, Maurermeister: Heinrich Reppenstorf, 
1435 — 1453; Petrus, um 1450 (?); Jacob, 1460 — 1469; 
Simon Breslaw, 1493 ; Christian Stromer, um 1500 ; Johannes 
Möller von Lüchow, 1514 ; Barward Tafelmaker aus Braun- 
schweig (geb. 1487), um 1520. 

Maler: Lucas Cranach d. J. (geb. 1515), 1582. 

Schnitzer: Hans Ostwalt, 1501. 

Glasewerte: Ebbert, 1447. 

Erzgiesser: Ludovicus Gropengheter (in Braunschweig), 
1421 ; Volker, 1446; Hermen Bonstede, 1487—1489; Hans 
Frede, 1505 ; Heinrich Mente (in Braunschweig), 1508 ; Hans 
von Köln, 1520; Arndt Blome, 1524. 

Bremen -Verden, Hadeln. 

(Ohne die Stadt ßremen.) 

Maler: H. von Ferden, (?). 

Erzgiesser: Eglert, um 1300; Harm Klinghe, 1404, 
1461; Gert Klinghe, 1454—1469; Goteke Klinghe, 1475; 
Hinrich Bargman (aus Hannover), 1510; Adam Lichtenow, 
1510; Bemt Lichtenow, 1549; Adam und Salomon Lichte- 
now, 1576; Hans Siop, 1595; Bartol. Korkow, 1596. 

Goldschmied: Luthe Brüggemann (aus Hannover?), 
um 1512 (?). 



— 200 ^-. 
Lüneburg - Celle. 

(Ohne die Stadt Lüneburg.) 

Baumeister: Michael Ciaren nebst Sohn, 1548—1549. 

Maler: Merthen de Vos (aus Antwerpen), 1569; Mel- 
chior Hildebrand, 1596. 

Bildhauer: Franz Julius Toedtebeer, 1575— 1G48. 

Erzgiesser: Hermannus, 1310; mag. Georgius, 1409 
Laurens Apengheter, 1438, 1440; Cord Vri, 1463, 1468 
Cordt van der Heide, 1473—1518; Hans Sehorst, 1478 
Dieric Roose, 1504; Eckhart Küchger (in Erfurt), 1584 
Andreas Heincken, 1593, 1600. 

Wirkerin: Margaretha von Wcrberghe, 1500. 

Meklenburgisclie Lande. 

Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Peter 
Wiese (aus Lübeck), 1310, f 1338; Johann Grote, 1339; 
Peter Petzel, 1365—1375; Daniel, 1380; Heinrich von Bre- 
men, 1381 ; HermannMünster, 1434— 1437; Bernd Werden- 
lerch, 1480; Andreas Techel, 1502-1520; Ertmar Boeth, 
1512; Georg, 1512-1513; Hans, 1515—1520; Peter Gürt- 
ler, 1516; Achim, 1534; Gabriel Büring, 1536; WulfKrebel, 
1538; Berend, 1543; Christoph Haubitz, 1549—1584; Ga- 
briel von Aken, 1552; Michel nebst Sohn, 1553; Valentin 
von Lira, 1554—1556; Peter Möller, 1554; Hans Voringk, 
1554; Francesco a Bornau, 1557—1570; Paul, 1557—1558; 
Johann Baptista Par, 1557—1571 ; Franciscus Par, 1558— 
1565; Christoph Par, 1558—1573; Hans Rogatsis, 1558, 
f vor 1566; Hans Strale, 1562— 1564; Jakob Platen, 1563; 
Caspar Behm, 1563-1567; Philipp Brandin, 1563—1590; 
Rochus Nievoran, 1564; Conrad Floris, 1567; Francesco 
Chiaramell, 1567- 1570; Dominicus, 1569; Lis^nan, 1571 ; 
Claus Scholtz, 1571 ; Jacob Ragatz, 1581 ; Rose, um 1590; 
Bartholomäus (iories, lv590 -1591. 



— 201 - 

Zimmermeister: Paul Breigel, 1564; Hinrich Kaien, 
1575; Hans Kuchler, gegen Ende des 10. Jahrh. 

Mühlenbauer: Hinrik Glove, gegen Ende des 14. Jahr- 
hunderts (?). 

Maler, Formschneider: Heinrich, 1508; Mauricius, 
1510; Henrich, 1510; Erhart Alttorffer, 1512—1550; Hans 
Goldschmidt, 1515; Melchior Schwarzenberg, 1516; Jakob 
Strauss (von Berlin) , 1554; Erhart Gaulrap, 1 557 — 1 562 
Peter Bökel (von Antwerpen), 1563; Jacobus Lucius, 1564 
MerthendeVos (von Antwerpen), 1572; Peter Orbach, 1572 
CorneHus Crommony a. d. Niederlanden, 1578. 

Bildhauer, Schnitzer: Henning Leptzow, 1421 ; Jan 
Borman, 1508; Job. Katthen, 1514; Urban Schumann, 1519; 
Christian von Velthofen (aus Hamburg), 1547; Oswald Wa- 
gener, 1553; Hans Ferber, 1559 — 1564; Simon Schröder 
(zu Torgau), 1560; Hans Walcher (zu Dresden), 1560; Georg 
Schröder (zu Torgau), 1561 — 1562; Christian, 1562, Schnilz- 
kermstr.; Coppens, 1595. 

Ziegeler, Töpfer: Statins von Düren, 1552 — 1557; 
Lütke von Münden, 1574—1576; Valentin Müller, 1576. 

Glaser: Gerdt, 1512—1513. 

Erzgiessser: Wilkinus, 1342; Gerhard Crancmann, 
1 357 ; Hermen, 1 365 ; Hans Rode, 1 409 ; Bartholomä us, 1415; 
Jacob Veide, 1422; Timmo Jegher, 1435; Tile Bruit, 1504; 
Henrick van Kampen, 1507 — 1517; Andreas Riwen, 1508 — 
1512; Peter Vischer, 1526; Peter, 1527; LudwigWichten- 
dahl, 1538; Hans Stofesant, 1541 ; Hans Timmermann, 1556; 
EvertWichtendahl, 1570; Härmen Hogehus, 1584; Joachim 
Wichtendahl, gegen Ende des 16. Jahrh. 

Goldschmied: Christoph Schneider, 1548. 

Orgelbauer: Antonius Morss (aus Antwerpen), 1555 
— 1557. 



-- 202 — 

Oldenburg. 

Maler: Johann Lys, 1570 in Oldenburg geboren, f 1626. 

Erzgiesser: Yilam Autinans, 1413; Gobelinus Moer, 
nebst seinen Söhnen Wilhelm und Caspar, 1500; Hinrich 
Ottinck und Hans Lermann, um 1550; Sebald Gröning, 
1579-1603. 

Ost&iesland. 

Baumeister: Ludbrud, um 1250 (?). 

Bildhauer: Menulfus, um 1250 (?). 

Maler: Hans von Coninxloo, 1571, f vor 1596; Hans 
von Coninxloo, 1593—1618; Abraham de Kayser, 1583; 
Peter Egberts, 1589 — 1595, auch Glaser; Hinderk Pymann, 
1580-1611. 

Erzgiesser: Embo, 1295; Habbo, 1322; Holbo, 1332; 
Hermannus, 1352; Hinderk Klinge, 1409; Herman to der 
Gorg, 1422; Gert Klinge, 1427—1463; Peter van Dorum, 
1447—1496; Hermann to der Gans, 1471—1477; Bartold 
Klinge, 1472—1506; Hinrik Klinge, 1474; Arend van Weni, 
1508; Johann von Bremen, 1516; Johann Sconeborg, 1518 
— 1524; Wolter Sconeborg, 1518; Hans der Borch, 1575— 
1581; Sebald Gröning, 1577; Gert Pawels, 1589. 

Orgelbauer: Petrus von Emden, 1520; Johannes Eme- 
densis, 1531. 

Schleswig - Holstein. 

Maler, Formschneider: Daniel Frese, 1572-1611; 
Gottfried Leigel (?), 1526; Melchior Lorichs, 1527—1594. 

Bildschnitzer: Hans Brüggemann, 1515 — 1523. 

Erzgiesser: Johannes Apengheter, 1340; Gert Klinge, 
1444; mag. Gherardus, um 1450; Peter Wulf, 1509; Gert 
von Mervelt, 1539. 



— 203 — 
Westfalen. 

(Ohne die Städte: Dortmund, Münster, Osnabrück, Paderborn 
und Soest.) 

Baum eisster, Steinhauer, Maurermeister: Erhart 
Kling (in Bern), 1469; Henricus tor Molen, 1471 ; Ghiselbert, 
1474; Hans von Horde, 1490. 

Maler, Zeichner, Kupferstecher: Stephan, 1305; 
Gisela, um 1450; Bertram van Mynden, 1367—1390 (in 
Hamburg), auch Bildschnitzer; Liesbomer Meister, 1465; 
Snelnmeigr, (?); Bemhardus und Johannes, 1473; Caspar 
Vopelius, 1511 — 1534; Hinrik Stanvoer, 1525; Nicolaus 
Wilborn, 1536; Jürgen Dove, 1578. 

Schnitzer: Gert Bültink, 1489; Gerlach, um 1512. 

Erzgiesser: Syfriet, um 1375; Anton Schelle, 1413; 
Wilhelmus, 1452; Hinrick Scheghest, 1467; Völker, 1487; 
Johann van Düren, 1491; Johann Vrese, 1494; Wolter 
Westerhnes, 1505; Hans Widemann, 1564; Rochus Nes- 
mann, 1583; Joh. Poeck, 1586; Hans Kleinmann, 1586; 
Hermann Kellersmann, 1595. 

Goldschmied: Reineke vam Dressche, 1484. 

Medailleur: Jürgen Koch, 1524 — 1537 (in Dänemark). 



^Q^^- 



— 204 — 

Itoilc des INalcr- uüd Glaseramts zu Lüneburg 

1497. 

(Nach der Abschrift bei Gcbhardi, MS. auf königl. Bibliothek 
in Hannover, XIII. 125 ff.) 

IDo öen illeleren t)nöe ben ©lafeujerkern aoi'louet ils 

Ue Crfnine WM lieffer Stallt funcbord) l)cbben oppe ore bel)od) 
00 nßberoret ir0, ^cn meieren onlie glofetücrhereu Ijerfuluefs, 
unime orcr ße^e onli ^tfs gljemenen flejlen willen, gejunnet 
unt) ü0rl0uct, tie(fe nafcreuenen ^rtihele onb puncte tDljültienlie 
3n nofcreuencre njife. 

Com ev|ien bat fe na tie(]"ere tibt iord) oerlof lies (Erfamen 
ilat)ef0 3n ore Derfammeünge nnb i^anbivoerdk, tioe olierlulie, 
öefd^ebelihcn cnen nmler unb enen glafetuerten, oreme i^aniwmkc 
uorto fijntie, hcfcn vxCb fetten mögen melhere tme ollierlulie, )jo l*e 
jariikefi! gehareu uai) gefettet fijn, uor Iren (Erfamen fialJt oan 
Itüutit homen fdjuUen, tieme Halle alfe ^etieUdi DXit ujontUdi ifs ore 
eti(? toiionlie. 

3tem liat na liejfeme tiage nement van ^en maleren unti glafe- 
merteren €)\v to funebord) fidi fetten ontie fijnefs fuluefs merlien 
fdjall, (unbn oorlof, millen »nlie oulborlit Iiefs (Erfamen Wal^efs. 

3t?m Iiat nement fijnefs fuluefs mertien fdjall, €)c enljeroe ei|len 
|ine lire |ludie merhefs gemahet, 8o to fubehe, Ipambordj unlie 3n 
anl)eren (teilen omme langh Ijeljr montlidi ifs, me foiane lire |tudie 
Wcr(kt{ß nid)t konlie ün|irafflidi mohcn, lie fdjal lies l^^^tmerdies 
gemeijgert bliuen to funebord) fr)nep5 fülue|0 to roerlienlie, fa 
langlje l)e l)e unftrafflidi hontie maken. 

3tem negn malere fd)al anliere ^oli oorarber)lien iflen allene 
ehen malbomen onli berbomen. me liar anlierfs anne gefunlien 
roertit, tie fdjall oor Seroelidi (ludie, lien (Erfamen Katie teijn fd)il- 
lingl) oulie lieme Qanlitmerdie fofs penntjugl) to brohe geuen. 



205 — 

3tem nen malere fdfal jenid) oor^injet luerck, nlfe alteretafeln 
nxib ^ergelihen, mr)t tiüi|l goltie, fontlern mijt fijnemc goltie öe- 
legjen, oh neijn tiDifl jolt tiQrmct)e oor|Uchcn, loeret fo tianfs 
tiord) tre oltierlutie gefunlicn toortie, So mennid) liudie tiefs loere 
fo inannid) nmel, fd)Ql be jcnne, tie tior fo ouere funtien mor^t 
breken, untre geuen t)em ßotie tcqn fd)illin(|l), mxb ticme^^ontitroerdie 
VI jjennringlje, v\\b t)ar to nrber)t toonticlen. 

Jtem nen mnlere fdjöl 3enid) ttDifljoIt ct)i)ere fülurr otl; |tnere 
tDerdi(let(e leuerem, 3ti en fi) er|l t>or|trni(7ct, woxic fotranfs üan 
lien olt)erlut)en, ontierf^ Qf9erid)tct unti gefunt)en, fdjol fotioufs 
üorebotlj toertien, t)em €rfamen fintie mit X ß^ ontie t)eme Qantit- 
merdte mi)t fof0 penni)gl)en tian jemelheme jludte. 

3tem eijn Semelidi jlnfeioertere fdjoll iot ßlig Vxd^i gljetcn 
t)ot mole roerdi ok fo jn bei*nen, mcn tiot mi)t t)en l^entien nid)t 
könne offroriuen el)t)er affdeqgen. 0o enfd)uUen ok neue üeroe 
(loferen, betie l)ir me entlegen untre tiore ouer unn t)en oltiprlutien 
gefuntren mortre, t)e fdjol beme ttatie X jj, untre treme l]ant)lioerke 
VI penni)nge oon 3eiüeldier tnfelen to broke geuen* 

3tem neijn Cßlofemerter fdjnl mijt oormenget^eme tr)nne, eitlere 
mefemuntre*), funl)ern oUene mijt clnreme tr)nne tre oenfler lotren, 
odi nen uorijouelt blig oororbeijtren, me trorc tiegen tretre, I)e fd)oll 
von jemelhere tofelen t)eme üotre X ß untre treme jfjontrtmerdic VI 
penni)ngl)e to ßroke geuen. 

3tem nement uon tren maleren unt) glafemerteren (yjaU tiemc 
ont)eren fijne gl^efellen ofmetren, et)trer trat Ion uorl)ogen, men ifs 
me uan t)en gefßellen, tregljetrenet Ijefft, unt) mijt millen uan fijneme 
meiere fd)et)en ^f?, tren mad) eijn antiere meflere mol uebtrere me- 
tren, 3etrod) mtji tre0 er|lcn me(ler0 tuillen, menn fotranfs antierfs 
uor tre oltrerlutre dogemijfö kommentre iDort)e, unt) fu0 t)arauer 
gefuntren 0d)al t)e fd)ult)ige, treme ffirfomen 5Ratre, trre marA untr 
Ibeme l^antrttDerAe VI penni)ngl)e to broke geuen, unt)e trar to trefs 
ontrcrn millen moken. 



') Wissinutb. 



— 206 ~ 

3tem nement nan l)en maleren vnb ^lafetDerteren fdjal tmn 
berüd)tetien gljefellen 1)011) en, 'bt htvod)Ui ifSf Mn iord) Semenie 
berüi^tet ujortie, S0 Äot Ire jenne, Irelre ome fütiane gerüd)te ouere- 
fe^e, l)ef0 tuüllJe behant (inn, (unfern men fd)QU Ireme berud)telren 
iat orbe^t oorbetien 0o lange Ije ftjtk lre|5 gljeriidjtepa entledjt l)eft. 
Un^e iDcret 3enid) mejlere Semenlie bar enbauene arbei)lren letlje, 
eljr l)e fijdi befs j(l)erud)tef5 Ijetitie entled)t, Ire fdjal liar tjor liem 
{{alle X fd)tUing onlr tieme ipantitiDercke toe pänti) tDaffefk to 
brohe geuen* 

3tem nement van Iren meieren fd)al enen feer 3ungen an- 
ntmtn Ire 3unge geue ))enne er|l in 0unte fuce buffen, ene i)alue 
mark, Iren fdjalmen one nid)t entfangen ane bimefent Irer ollrerlülre 
vnh Irefs jungen irünire bij örohe tariere punlr maffefs, trmme 
tokomenlren unmillen Irar trän ijerhommentie to bematenlre. 

3tem Ire ollrerlulre wan one trat bei{ueme ijs, fd)ollen trppe 
Irer mefieren tuerchflelre gljan xrnlr Irat avhtrfb befbken trnlr befeljen, 
nrafs men trenne Irar ft)ntret, trat oor gu))t merk nid)t kan beltan, 
folranf0 fd)almen na Iren bouenjcreuen artikelen ml öroken ieme 
ßalre onlr ^^antmerAe oorboten, ®k fi)oVitn ie fuluen olÄerlutre 
Ire uorfcreuen öroke, mtji ern(te fordern irnlr fammelen, onlr wtfs 
in von lerne Ualre xfs tokomenlre, Ireme l^abe bt) oren eien 3ar- 
likefs ouerantmorlren. 

Me treffe trorfcreuen -ärttkele trntr et)n Semelitk befunlreren 

bel)olt |xck tre Uatrt af tofetten to uorlengentre to uorkortenJre tini 

to uorantrerentrc Ha gelegenl)ei)t trere ti)trt, mo trefs bel)o|f ft)nJre 

mert na orem bel)age, »ntr l)ebben triti) trorfcreuen, tren fuluen 

illeleren trntr glafemerteren tobel)uf orefs l)antmerke(f trmme trefs 

gemenen be|ien mtUen gegunnet trntr trorlouet Ua €ri|ii gebort 

trertei)nl)untrert 3n treme 0ouen trntre negcnttgejien 3are ome 

linr|leJrage na triui|loni0 -äpojiolorum. 

Nota: tre ülalere trntr (ßlafeiücrter l)ebben ermab treffe artikel 

treme Jlatre metrtrer auerantmertret, trntr «ntrer artikel trp nJge 

metrtrer erlanget ^nno 1523 am auentre ]!iatl)erine. 



— 207 — 

St 

Einzelne Theiie obiger Rolle sind nach Gebhardi, unter 
Beifügung von Nachrichten über die Gilde, im „Neuen vaterl. 
Archive, 1827. L 154 ff., jedoch nicht völlig genau abge- 
druckt. 

Folgende Nachrichten über diesen Gegenstand werden 
nach Gebhardi, IX. 895 ff., Xffl. 14 ff. und 182 ff. hier mit- 
getheilt: 

Die Maler und Glaser gehörten zu einundderselben Gilde. 
Ihre geistliche Brüderschaft hiess „Fraternitas S. Lucae". 
[Sie scheint einen Altar in der Kirche des Klosters Heiligen- 
thaP) gehabt zu haben.] 

Die ältesten Nachrichten über die Gilde sind verloren 
gegangen; die vorhandenen beschränken sich, mit Ausnahme 
der oben mitgetheilten Rolle, auf den Inhalt zweier Bücher, 
die aber von 1530 bis 1690 grosse Lücken zeigen. Das erste, 
1508 beginnende, jedoch auch einige ältere Nachrichten be- 
wahrende Buch verzeichnet zunächst einige Ausgaben als: 

„3tem neme rot) ot bcr bufftn III mork t0 ujQ([e, ior hofte mt) 
XIII punt Diibt eijn fcr^i^l, liat punt Xf n)i)tte.'* 

„iHcr op |uTite luha0 bod) I mark t0 unfer früiDen l>en hvotst- 
renforfi)fke»)n^.'^ 

„mere in l)cn njTjnoditrn XV^nil jefe hjij it peujder ni0nhen») 
I jultien onli ien froujen V fs m t^eme manne ^e bc lid)te entfen- 
get nn ßj' 

„3tem geue wt} lien jefellen IIIIj2 op Its jiilgen li)d[namef iJodj 
Dt ier bu(fen." [An einer spätem Stelle heisst es: Die Ge- 
sellen, die „^e bome Ärogen op l>e0 Ijijljen li)d)enom0 I^aje''.] 

1) Heiligenthal, das ehemalige Kloster daselbst wurdest 385 nach 
Lüneburg verlegt, yfo es in seinem Bestände his zur Refor- 
mation sich erhielt und 1530 an den Magistrat überging. 
Manecke, Beschreib, d. Städte etc. im Fürstenlh. Lüneburg, 
I. 333. 

2) Fische. 

•^) Mönche des Paulini-Prediger-Ordens. Grupen, Orig. et Antiq. 
Hanoverenses, 329. 



— 208 - 

« 

„3tnn Ijcbbe mtf gehofft XIX punt ujaiyef, ^nt punt X tuitte, 
tjor IUI mark mijn YIll ^ /' 

„it. to funte 3ol)ttnni0 ouentie IIII \ß] lien manne It tie li)d)tc 
entf enget". 

Dann folgt eine Rechnungsablage, wobei es heisst: 
„3n beme 3nre tio nie fcref ill nnti V*^ nnb II tia ^etien rechcn- 
fdjop l^inrich Ueijmers nnlJ Cort ferol^er ien mei)|leren on^ Iren 
gljefellen, fo niart) en gljeontionrt XI mark DXib VI (0, lior woren 
bi) benomelik(£i)leoanfübbeke, Ipanß tDol^erting, IpomelSüttfelt, 
IPeter foTjtcke, Cutke Sd)uUe, jl^inrick l^önfle^e, l^nr moren bi) Irer 
8l)efeUen Sdjnffere l^ans Stapel on^e ipns fubbeke." >) 

Hierauf erscheint eine Nach Weisung über Vermögen und 
Inventar der Gilde: 

„3tem fo 10 in Irer buffen Xin fpani)jen ») onli IIII Stuke gol- 
Iie0. 3tem fo fmtl) liar nodj XVI Stope») unlr III Kanne nnlr II 
jrotlje beker. 3tem nod) II glafe. 3tem nod} II mtjritngefflr Iud)ter. 
(Sijn rente breff oan II mark gell)e0 etc. np eijn belegen in Ibem 
Ijujfe bi) I)an0 longefdjinken.'' Gab jährlich „tijtgellr 23 ß V ^V" 

Hieran reihen sich in bunter Folge Nachrichten über 
einzelne Mitglieder der Gilde, über Ausgaben u. dgl. : 

Maler „prijen [?] lic bellie fnijtier^) 1504 entfangen 

uan ben gefcUcn ti)t gelt ono rente HI marck mi)n. 2^4^. 
1505. IJiiirik ®me0, iflarten ßi)t0d)e.*' 



1) Von den in den Aufzeichnungen enlhailencn Namen sind bei 
Aufstellung des VerzeichnisMies der Künstler etf. nur diejenigen 
herüoksichtigt, welche als Namen von Meistern des Maler- und 
Glascramts ausdrücklich bezeichnet sind. 

2) Vielleicht spanische Goldmünzen. 
•') Stübchen. 

'^) Hieraus so wie aus der Rolle von 1497 erhellt, dass die Maler 
zugleich Bildschnitzer zu sein pflegten; ferner lässt diese Rolle 
ersehen, dass die Glasewerle auch mit der Glasmalerei sich 
befasslen. 



— 209 - 

Die Gesellen sammelten auf S. Lucas, Michaelis, Ostern, 
Weihnachten zum Zeitengeide und Wachse .... „0. Cucas 
tijnse". 

„1506. futke lümrat, JHürtin 3a0per^' Meister „|)eter 

Die Meister hatten 2 Schaffer und die Gesellen auch, die 
alle Jahr auf S. Lucastag neu gewählt wurden. „ßtritViti 
JDreijger'', Gesellen-Schaffer, „1507. Ipenrid) mn fiollJenfen/' 
Gesellen-Schaffer. 

„1509. €)\nr. feuen|lel>e, Ipinrik iHegger." 

„1509. I^üns fl5r)tti)d)", Gesellen-Schaffer. Später heisst 
er „UDittinfl!)." 

„1511. i5ttn0 Btopel, 3ül)an Drolle." 

Auf Maria Himmelfahrt „1 mf^ t>f Ire enjel unlr iai Ud)t 
Vf tiat Altar/* 

„mi S Was ien broliercn to unfer leoen firouujen 1 «i^ 

vor tie flrQJft." 

„3tem 3ol)an IDro|le entfinck 4 ß r^ot en fdjapcr rumj ^), iat 
tot) gl)euen tom ipilligenlial )en monken.'^ 

„3tem Bo geurn mi) l)inrik ©mesXI^ tian fiinte luros toejen." 
Dieses ward zu Licht verausgabt. 

„tippe ^e fulue trt rjueme mt) utijer jldjult oan S. ffukas toegen". 

„1513. up funte 30l)anne Äo Karen Ire mei)|lere märten ^as- 
per 2), Stapel t0 Ijulpe doy eneu iJümppen, fü lange Irat me ien 
luca0 liollren rd)0llbe." 

Lichte schafften sie an auf Ostern, Johannis, S. Lucas. 

1515 Hessen sie „en 0d)Ure mit Ibflel'* «) von Hinrick 
Levenstede malen imd 1516 eine Tafel „Klenolb. 0. ffuca0 
anlrrepen^e." 

1) Am Rande steht: „1512 kostete dat Schaper Rump VI fs 
minder 3^^ 1514 gaben sie den Heiligenthalern 8 ^3^ für 
Fische {mn ITijfke), 1515 1 Schaprump. 

2} Jasper kommt — es ist anscheinend derselbe Meister — auch 
als: Jaske, Jaskre Yor. 

3) Altarschrein mit Flügeln. 

14 



— 210 — 

„3tem lüo mcn fcreff nn ^en 3ore XV«XVI io roort oullen- 
brod)t funte lucna tnfclcn tl)oin l)illttjen^al vf funtc morgrcten 
iad)." Dazu steuerten Schaffer „Corl> fcrol^ere" und „^inrih 
©mcß'*, femer „{jer l^tnriA ÜltjjTclIjom ') , Ij'^^^A feuenftrte" 
(der sie für 26 m]f machte und 1 gl. contribuirte), €)ans tefhe, 
€)ans Stapel, i^axis foijtehcn«), Carsten i^i)([ülp, IJ^"^^'^ |)0|lri)^f, 
futhe IDollier, iUerten Sashre, tüollifhc, j^ormen Korflens, futke 
Ili)9ebur, Cuthe KunraM/* (1 Guldfen gaben Scroder, Omes, 
Levenstede und Teske, 1 m^ Stapel, die anderen aber nur 
8 bis 4 ß») Ausserdem waren 22 Gesellen da , worunter 
„l^inrik van Oolt»enfen, Cjaws illefl)uren, fammert mu Irer fippe;" 
1519 war Gesellen-Schaffer „Di)n)h 6l)i)re." 

Der Rath zu Lüneburg verlieh 1523 dem Amte der Maler 
und Glaser eine neue Rolle, nachdem die frühere von 1497 
durch den Maler-Altermann Hinrick Levenstede und seine 
Mithelfer in Veranlassung eines Zwistes unter den Malern 
und Glasern, jedoch ohne Wissen der Gilde, dem Ratbe 
zurückgegeben un3 letzterer über das Verfahren der Gilde 
längere Zeit so ungünstig gewesen war, dass er die Zurück- 
gabe der älteren Rolle verweigert hatte. 

Es beziehen sich hierauf die nachstehenden Aufzeich- 
nungen : 

„3tem alfe men fcref na go^e0 hori Xinic Süuen onlr negen- 
tid) Ibingfkl^afleß na lii)oni|lu8 l)eft be (Erfame ratlj tu lunebürdj 
cnc KuUen ö0rlent tiem Ämtbe iHalere vnb glofciDorker et)n be- 
froaren Jämtl) m\b tie malere vnb jlafeioarkers flnl> tuiepartidi 
%\)motie vmme Claroes lutheperlieken uJijUen en malre lie ifod) Ire 
erfame ratlj oorbelben Ijefft onlr ok Ire glafeujarkers mebe oorbeien, 
|0 ujülien ytt maler0 iai nei)ner leijje mtjs (leben.'* 

„3tem ia auere jquam Ijtnrik leuenftebe b^ ie labe funte lucos 
un na ber rulien bes ilmte0 unb mt)t |Qne mebei)ulpere onb gi)ngen 



1) Die Bezeichnung ,,Hcrr*' deutet auf einen Geistlichen. 
^) Foylelicn ist vorhin „Foylecke'* geschrieben. 



— 2tl — 

O0r len (Srfamen taV) >) on^ gljeuen ttm ^ait alle op )at em )e 
(Erfame ratlj l)atil>e gl;cgl)cuen uni lianchenJe iem ralie, iax it 
glafeiDorker nt}d)t oan miiftixi mib gingen fo U0rretlifhen iax mde 
mnmt liu|[e II Ijouetlu^e tic. tax fe grote moi)ge melit deien I^et 
bro^er|*d)op on^ is nahen oordreti) Danhamen. Me lie genen belle 
an Keffer Dorreberige tooren, ben gi)nget ntd)t gan0 tool. JDat na 
fo me uj0l ujetlj etc. ünb be (Krfame xai\) waxt bem i^antiöarhe 
0ngiin|Jiglj umme bufe 00rretlich üpfatl) ujillen. iDutlj 10 00 an- 
gctehent mlf gefcreuen ümme bed)tem)l[e toiUen, iai en anber Ijer 
namal0 anticnhe Dat me foban ^rtihel »an em nidjt enfcriue, gotl) 
Ire Ijere gljeüe 0n0 fo ban lid)tlih Ijarte nijdjt bat rot) fo ben oor- 
retlih (luche bon, 'bat onfe nahomelinge Dnfe0 Jlrjfeo ono l)0ren 
m0d)ten etc. 

„t523. 3tem alfeme fcreff na gabeo borb XV^XKIU in funte 
Kat^erine iluent Ijefft un0 eijn ffirfame fiatlj tljo funebordli uiebber 
beforget mijt ener ÄuUen »nb ene befmarne^mmetl) omme grotlje 
bebe millen ia mi) lange 3are omme beben onb beben onb hiageben 
foban oorreberetjge y ie^it oor un0 was gl)efd)en, 'bas vor) nct)n 
fcl)ult onl)abben ))üt fulfte ön0 fere l)alpp. 3tem l)ir auer fxnb wx} 
H}o famenbc harnen malre onb glafemarhero omme fobane llulle 
ujebber tl)o hri)genbe i)|ft uno bat mod)te roebber »are, fo hofen be 
mei)|ier0 Ell paffonen, be bat fdjolben oorlangen onb be arbeijbcn, 
bu([e I)an0 malber, Ifans otapel, Corb fcrober, \)an$ mejTjufen, 
l)inrih (Dmeo, matten Saohe. 3tem op be fuljfcoten ti)t voas i)an0 
mefTjufen unb I)an0 Stapel ml l)inr. p0|iri)be fd)a|ferer unb oan 
ber gljcfellen ^llei)ne 3urgen üinche. Sirih gire üer|larf, onb 
txjn ffirfame fiati) belbe uno op be tr)t oan ben htjjlemahero 00 
onfe ßuUe utljolt.^' 

[Die Maler und Glaser waren während der Zeit, dass 
ihnen vomRathe die Zurückgabe der Rolle verweigert wurde, 
der Gilde der Kystemaker oder Kuntormaker *) — wie sie in 



1) Dies wird bald nach 1516 geschehen sein. 

2) „ftuntljor" (comploir) Schreiblisch „fiuntljonocrk", allgemeiner 

14* 



-- 212 - 

der unten folgenden Aufzeichnung genannt werden — bei- 
getreten und wurden bei Ertheilung der neuen Rolle von 
diesen getrennt.] 

„3tem fo gijnk ipan0 0tapel vntf I)an0 jne|*l)ufen i\)0 unlr vor- 
b0l)fefd)afpen Ire mei)|ier0 tl)0 famen^e olfe ^e bürjemejier I). lutke 
nan ÜDajiel tm mtlik ^elire, Irat me fd)ol)e kamen t^ar Iren ratt) onlr 
fa iane gnalre roe^^ere entfangen. 5)u(fe nafcreuen tuüren >e 
mei)(ler ieie meie gijngcn uar Iren Cfrfamen rati) iat me alle uruflen 
iinfe0 5Lmte0 Dj)l)eoi)ngl)e." 

fßitm ant er|le \)ms me0i)ufen. 3t. I)an0 0ta))el. betlre fdiaf- 
fer0. 3t. ^ans WoÜtvB. 3t. jpinr. ©me0 bu|fe k00 Ire rat^ ta 
üllrerlutren m^e moplen Irar elre ^on ^em raie. 3tem peter foijleke. 
3t. ifans tifke. 3t. \)am nijgemeijger. 3tem märten 3a|ier. 3tem 
lutl)e mol^er t0a0 nid)t to l)U0. 3tem ÜDarneke nrigenbord) Ire tDa0 
mr)i l)tnrik gronjiagen ni)d)t freieltck, Ire uja0 nit^t me^e irp Äem 
|)ufe. 3tem ok t0a0 Irar nerjne mn beiden 0d)roberfTd;en megen Ire 
toelreme bnjlre. 3tem ok 1000 nement van infftv Saht ni) marle 
manck vnfis^ mn l)tnr. Bet)mer0 megen t^nlre tot) ock mrjtten rat- 
flagen. 3tem fo beujTjlIren Ire Smetl) brolrer Irat me 3orlike0 unfen 
l)eren fdiollren gl)euen up funte marten0 amnit en jumelick I jiof- 
feken xor)n$. Summa Xu ßj' ') 

Am Rande steht: „ij.fjinriklDulfke. Ip 3eronimu0 liüi^en- 
Irorp Ire morlren onfe l)eren 1523." 

Die oben erwähnte Theilung der Gilde nebst deren Ver- 
mögen und Inventar zwischen den Malern und Glasern einer— 
seits und den Kuntormakern andererseits geschah i. J. 1524, 
wie die nachstehende Aufzeichnung ersehen lässt: 

,,Anno 1524. 3tem fo Irelien Ire ollrcn 0d)aferen \)ans rntjC- 
l)u(en unir Ijinrik p0|lri)lie, l^ans 0topel Iren nijgcn 0llrer lulren 

Name für Schreibpalte, Schränke u. dgl. Die Kuntormaker 
verfertigten auch ^^panneltinge^^ und ^^geltjmt tnerk^^ S. Wchr- 
mann, Die älteren Lübeck. Zunftrollen. 
1) Einige unverständlich erscheinende Ausdrücke sind mulhmass— 
lieh bei dem Anfertigen der Abschrift des Originals nicht 
richtig gelesen. 



— 213 — 



3tem <5an0 roolber' 
3t. Ipeter ioTjtehe 
3t. i^inr. ©mes 
3t. iflarten 3a|Tie 
3t. ^an$ iiiefl)u|en 
3tein 0tapel 



V 



jpan0 mltitr nntf <jinrih ®ine0, iJelre oom Salre gliefettet, i>f mtf- 
nad)ten rehenfd)0p an reiem jel^e *) onÄ nod) I jl. Irar tl)0 bij 
€0vi l^onwrjibi up gl)e|logen rentl)e 0ummo XXIX m^ mijn. VI fs. 
3tem liu([e rehen(*d)0pp (*d)ad) in I)on0 lD0llier0 l)U0 00r iu(fe 
ifleijjiere: 

3tem jpinrid) p0|iri)it " 
illolere 3t. futhe K0mratlj Kunt0r- 

lonie 3t. I)inr. BJol^ehe 
^ fllafen- 3t. ^an0 0d)oper 
lüorhe. 3t. Kar|ien Ili)(]upp umher." 
3t, luieUjf tlrjoebur 
„3tem f0 Mt^e rot) tl)0 famen^e ^e |lof e. 3tem r0 beljd^e t0i| 
Ire fi0j)e, Ire ie onffen Ijaliben fll)egljeueu. ler (l0pe uj0ren XV, 
item 2 gr0te 0t0f e. 3tem III Kannen." 

fßUm ^e K0nt0rmaker0 hrejen Vin |i0pe. 3tem enen gr0ten 
beher, Iie jiofe l)aitien Iie ere") jljejljeoen. 3tem fo hregen tit 
K0nt0rmaker0 ^at fd)aj), ^or Iie |iope plejen in tl)0 |}anbe oni be 
bu|[en Iie me(T)ufen pladj t0 f|eujcntre." 

„3tem TOT) malre glalfetuarher bel)elben Iie labe mi)tl)er bligje») 
bu(fen be bar rjnne fttr)t mijtt gelbe." 

„3tem be Kunt0rmaher0 hrejen IX U Ö!)a([e0." 
„3tem töi) malre unb glofemarher 0dl IX ffi I0n([e0." 
„3tem bauen alle ^n^t Ijanbelinglje, fo l)ebbe vo\) uns O0rbra- 
gen mrjtt ben Ifuntormahers in ^an0 II!)0lber0 \)ns in ben tui)nadj- 
ten mtji leue unb tuillen, (0 bat rot) ene gl)euen ben burben*) pen- 
ning. 3tein oan ^m XL m^ rente gljeue tui) en XIIII ?wJC V j3 
nil d) . 3tem in ber bu(]e t0a0 an rebem gelbe XXIX mj^ mrjn 
VI /J, bar Dan hregen fe IX m^ IX ß. Summa XXDI w^f mi)n 
II f0. [?] nxih glieuen ene be nige tafelen auer mid) tf|0m§illigenbal, 



') baarem Gel de. 

2) Ihrigen. 

3) bleiernen. 
*) dritten. 



- 214 - 

ok ^e lud)ter op iem Altar onb VUI Stopen, enc jrotc Stopp, 
IX ffi tDoflres. ^Ue befd)eöenl)ci)t fo \)r}v uoi* berort b unb fe Ijemt 
liutf) tl)0 ller nojc entfan0t, nidjt nur op nenen iinge tl)0 fochen^e 
on^e I)e|[e frainen mei)|ler]8 l)eQ}en gl)el)antrelt mn il)o lattngije 
Iier ant)eren mei)|ler0, |0 iat |e lie0 t0 fretien lüoren. 3tem 
nod) tiar enbauen l)ebbe tui) en oor orleuet ^en balliick tlj0 efkmtie 
mn uns roen tint notlj is. 3tcm ^ujjc rekenfdjopp rd)ad) Jjc0 uerlien 
tinjcii in t)cu iüi)nad)tcn XV^^XXIIII." 

Nach der Reformation findet man nur dass 1534 den 
Armen und Kranken Geld aus der Gesellen-Büchse gegeben 
ist, „u)0 in ^er ©cfellen fioilen jefdjreucn flcijtit»" 

1537 beschlossen „®llierlut>e nnb t)e bu|fcn 0djafer op \^c 
Siirtijlit, IJi^nd) ©mmc0, Surjen fdjrotier, f)^^*"^^" futter, Snküb 
fdjroticr," dass jährlich aus „t)er öiijfen in gemein" I Gulden 
den Armen gegeben werden solle. 

„illattl)ia0 öentfdjnijlier" gab 1551 6 m^ Meistergeld. 

Von hier an gehen die Nachrichten dieses ersten Buchs 
gleich auf 1659 über. 

Das zweite Buch ist vom Maler, Meister Lehnerd Müller, 
1695—1719 zusammengeschrieben. 

Am Schlüsse dieser Mittheilungen steht bei Gebhardi ein 
nicht scharf gekommener Abdruck des, danach hierunter 
abgebildeten Wappens des Maleramts zu Lüneburg von 
1595. 




- 215 — 

Von den Leistungen der Malergilde zu Lüneburg im Mit- 
telalter liegt eine genaue Kunde nicht vor. Nach Gebhardi 
sind alle dort vorhandenen Gemälde vor 1500 auf Kreide- 
grund mit Gummifarben ausgeführt. Es werden von ihm 
genannt: die einst in der St. Michaelskirche vorhandenen 
Gemälde auf den Flügeln der güldenen Tafel, so wie die 
vom Meister Rudolf angefertigten 1 Tafeln aus der Heilands- 
geschichte, ferner 30 Tafeln aus dem Leben des h. Benedict 
von 1495 und die Tafel auf dem Hauptaltare der Kirche 
S. Nicolai um 1440, welche inwendig Darstellungen aus der 
Legende der Heiligen Lorenz und Andreas, aussen aber die 
Anbetung der h. drei Könige, das h. Abendmahl, auch eine 
Ansicht der Stadt Lüneburg enthält. Gebhardi glaubt, ver- 
schiedene „brunirte" Gemälde auf kleinen Altarflügeln in 
den Kirchen S. Nicolai und S. Johannis, so wie im Kloster 
Lüne dem Maler Levenstede in Lüneburg zuschreiben zu 
dürfen, welche nach ihm „insgesammt fleissig gemalte Ge- 
sichter, lebhafte Farben, guten Ausdruck der Leidenschaften, 
leidlichen Abfall im Hintergrunde, aber Härte und Steifig- 
keit in der Stellung der Figuren und insbesondere der Klei- 
derfalten" zeigen. 

Die Brabanter trieben einen Handel mit Schildereien 
nach Lüneburg. Gebhardi vermeint, dass eine in der St. 
Johanniskirche daselbst vorhandene, sehr fleissig gemalte 
Maria aus den Niederlanden herüber gekommen sei. 

Etwa um d. J. 1 500 wurden die Wände des alten Hul- 
digungssaals im Rathhause zu Lüneburg mit Portraits der 
Herzöge in Lebensgrösse mit Leimfarben auf Leinewand 
bemalt. „Auf diesen Bildnissen ist ein wahrer Himmel. Der 
Umriss einzelner Figuren ist guth, der Schalten fehlt und der 
Baumschlag taugt nicht viel. Die alte Audienz ist 1 529 mit 
hart gezeichneten und geförblen Bildern, wie es scheint mit 
Oelfarben, mit vieler Verguldung gemahll. Damals (1523) 
ward ein Mahler Hinrik Reimers hier viel gebraucht. Aber 



- 218 — 

zu der Stamtafel mit Brustbildern Sächsischer und Br.Lüneb. 
Regenten im Stamgemach Hess man 1524 Hans Epzenaet 
von Leipzig kommen.^' 

Hieran reihen sich die Arbeiten des Malers Daniel Frese. 



Als alte Malereien in Wasserfarben sind von Gebhardi 
angeführt: solche in den Büchern der güldnen Tafel aus dem 
1 1. und 12. Jahrb., so wie in den Cod. der Rathsbibliothek 
vom 14. und 15. Jahrb., besonders im Sachsenspiegel (1440). 



Alte Glasmalereien finden sich in der St. Michaelskirche 
aus dem Schlüsse des 14. Jahrb. ; jünger sind die im Stamm- 
gemache und in der altenjKudienz auf dem Rathhause zu 
Lüneburg, so wie die im meuzgange und auf dem Chore zu 
Lüne, woselbst die 1504 verstorbene Prionssin von Boden- 
dik in Leben sgrösse abgebildet ist. 



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