This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project
to make the world's books discoverable online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that 's often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the file s We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machine
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can't off er guidance on whether any specific use of
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner
any where in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google's mission is to organize the world's Information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll text of this book on the web
at |http : //books . google . com/
600013114Q
% ■^'
4t
'^k ' ■
«
Mittelalterliche
Künstler und Werkmeister
Niedersachsens und West&lens
lexikalisch dargestellt
H. Wilh. H. Mithoff.
I^om C^ortffl&^l iu yi^lfte.
Hannover.
Helwing'sche Hof bnchhandlung.
1866.
J2/c^
/
/.
Z-.
— IT —
dem westfälischen Kreise angehörend — so weit mit za
berücksichtigen , als dadurch zu einem mehr abgerundeten,
dabei aus verwandten Elementen bestehenden Ganzen zu
gelangen war. Die Umfangslinie des so gebildeten Gebiets
erstreckt sich von der Nordsee, die holländische Grenze
verfolgend, nach Münster, sodann — den fernab am Rhein
und jenseits desselben belegenen Theil des westfälischen
Kreises abschneidend — über Dortmund, Soest, Heiligen-
stadt, Eisleben nach Magdeburg, zieht sich am linken Eib-
ufer hin und umfasst die meklenburgischen Lande, das Her-
zogthum Holstein und das nicht davon zu trennende Schles-
wig. Wesentlich hat die Sammlung bei dieser Gebietserwei-
terung durch die Hinzunahme der meklenburgischen Lande
gewonnen, indem für dieselbe aus den Jahrbüchern des
Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthums-
kunde sehr werthvolles Material zu erlangen war. Eine
beträchtliche Anzahl gediegener Mittheilungen über den vor-
liegenden (jegenstand konnte auch aus der Zeitschrift des
Vereins für hamburgische Geschichte, unter Zuhülfcnahme
des hamburgischen Künstlerlexikons, geschöpft werden.
Die einzelnen Notizen sind zu leich lerer Prüfung ihres
Werths mit Quellenangaben versehen, auch ist aus gleicher
Hücksicht, wenn mehrere Nachrichten über einunddenselben
Meister sich finden, ihre Verschmelzung unterblieben.
In den gelieferten Nachrichten erscheinen nur solche
Künstler und Werkmeister, deren Leistungen der Bau-
kunst, Bildnerei und Giesskunst, so wie dem Gebiete der
i>[alerei angehören oder zu den s. g. Kleinkünsten, ein-
schliesslich aller solcher Leistungen zählen, welche zur Aus-
stattung der (lotteshäuser und für den Kultus erforderlich
sind. Es war demnach auch Auskunft zu geben über die
Verfertiger von Handscliriften mit Miniaturen, nicht minder
über die in der Kunst des Webcus und Slickeus von ^Utar-
tüchem und Teppichen erfahrnen Rlosterbewohnerinnen. Bei
Anrühmng der verschiedenen Leistungen ist, so weit thun-
lieh, eine Charakteristik derselben in kurzen Zügen dar-
gelegt
Der für die vorliegende Sammlung berücksichtigte Zeit-
raum erstreckt sich vom IX. Jahrhunderle bis zum Ende des
XVI. Jahrhunderts , bis wohin im nördlichen Deutschland
die letzten Ausläufer mittelalterlicher Kunstweise sich ver-
folgen lassen. Bei dieser Ausdehnung waren auch die
Künstler und Werkmeister aus der interessanten Periode
der Entfaltung der Renaissance mil zu berücksichtigen. Die
Namen der kunsterfahmen Männer aus dem tiefen Mittel-
alter bis zum Xin. Jahrhunderte einschliesslich finden
sich, nebst anderweiten Gruppirungen von Künstlern
und Werkmeistern, so wie sonstigen bezüglichen Nach-
richten, in einer als Anhang hinzugefügten Zusammenstel-
lung.
Die gewöhnliche Annahme, dass die Ausübung der Künste
und Kunstgewerke im tiefem Mittelalter lediglich oder doch
vorzugsweise von der Geistlichkeit, insbesondere von den
Mönchen beirieben sei, wird für den niedersächsischen und
den westHilischen Kreis in so weit bestätigt, als darin bis
zum XU. Jahrhunderte die klerikale Künstlerschaft unter den
bisher bekannt gewordenen Künstlernamen überwiegend
vertreten ist, und erst im letztgedachten Jahrhunderte neben
den kunsterfahrnen Klerikern etwa eben so viele Namen von
Künstlern aus dem Laienstande auftauchen, wobei es un-
entschieden bleibt, ob diese als Dienstleute der Kirche oder
welllicher Herren, oder etwa als s. g. fahrende Künstler an-
zusehen sind. Die Zahl der Namen kunsterfahmer Bischöfe
und Aebte würde allerdings bedeutender ausgefallen sein,
wenn nicht bei der Aufstellung des Verzeichnisses die Rück-
sicht beobachtet wäre, von ihnen wesentlich nur solche
VI -
aufzunehmen, welche nicht allein als Förderer der Künste,
sondern auch als selbstthätig in dem einen oder andern
Kunstzweige sich gezeigt haben.
Im XIII. Jahrhundertc verschwinden die Namen von
kunstbeflissenen Geistlichen und Mönchen immer mehr ; die
Ausübung der Künste und Gewerke geht — obschon selbst
in weit jüngerer Zeit einzelne Kunstleistungen von Kloster-
bewohnem vorkommen — mit raschen Schritten in die
Hände der Laien über und es bilden sich die Gilden und
Innungen.
Die Künstler und Werkmeister erscheinen bis gegen das
XIII. Jahrhundert hin ohne Familiennamen. Die Führung
eines, mitunter aus ihrer Beschäftigung oder ihrem Ueimalhs
orte, auch wohl aus ihrer KörperbeschafTenhcit etc. herge-
leiteten Familiennamens tritt erst um die Mitte des XIV . Jahr-
hunderts mehr hervor, aber auch in dieser Zeit und selbst
im XVI. Jahrhunderte werden die Meister in den gewöhn-
lich kurz gefassten Nachrichten häufig noch nach alter
Weise oder nur nach ihrem Kunstgewerke bezeichnet.
Nicht selten bleibt es bei der Hinzufügung des Namens der
Heimath zu dem Vornamen zweifelhaft, ob ersterer als
Familienname aufzufassen sei, und es ist deshalb in solchen
Fällen der Meister sowohl nach seinem Vor- als auch nach
dem Zunamen in dem Verzeichnisse aufgeführt. Bei einigen
Familien, insbesondere unter den Malern und Erzgicssern,
lässt sich ihre Wirksamkeit auf den Kunstgebielen meh-
rere Generationen hindurch verfolgen. Im Allgemeinen
fliessen aber, selbst in der Jüngern Zeit, die Quellen der hier
in Frage stehenden Nachrichten nur spärlich. Oft ist von
einem Meister nur dessen Name und das Jahr, in welchem
dieser vorkommt, bekannt. Die Namen sind meistens so
mitgetheilt, wie sie in den alten Inschriften und Nachrichten
geschrieben stehen.
— Vll —
Die Künstler von den Werkmeistern zu trennen, erschien
weder räthlich noch thunlich, da im Mittelalter Kunst und
(jewerk Hand in Hand gingen. So war es nicht ungewöhn-
lich, dass Verfertiger von Altarwerken, welche in ihren Lei-
stungen als Künstler sich zeigen, es nicht verschmäheten,
auch untergeordnete Arbeiten zu übernehmen, mindestens
solche durch ihre Gesellen ausführen zu lassen. Noch um
die Mitte des XVI. Jahrhunderts wurden Erbauer grosser
Schlösser — wie zu Wismar und Schwerin — in den Con-
{racten und Rechnungen ganz einfach als „Maurermeister^*
und erst in der zweiten Hälfte des letztgedachten Jahrhun-
derts als „Baunveister** aufgeführt, wenn sie auch in beiden
Fällen laut empfangener Bestallung im Dienste von Fürsten
standen.
Die vorliegende Sammlung verbreitet sich nicht allein
über die in Niedersachsen und Westfalen gebomen und hier
oder im Auslande thätig gewesenen Künstler und Werk-
meister, sondern auch über diejenigen fremden Meister,
deren Leistungen in obigem Gebiete von ihnen Zeugniss
geben und nicht etwa nur als bewegliche Werke in Gallerien
sich befinden. Hinsichtlich ausführlicher Nachrichten über
die darunter vorkommenden fremden Künstler von Ruf darf
auf die einschlagenden Werke über Kunstgeschichte ver-
wiesen werden.
Möge es gelingen, durch fernere Nachforschungen die
Lücken der vorliegenden Arbeit weniger fühlbar zu machen.
Hoffentlich wird sie indess auch in ihrer jetzigen noch un-
vollkommenen Beschaffenheit einer freundlichen Aufnahme
nicht unwerth gehalten und eine nachsichtige Beurtheilung
erfahren.
Der Herausgeber kann es sich nicht versagen, für die
durch Mittheilung von Nachrichten ihm zu Theil gewordene
Förderung des Unternehmens, insbesondere für die von
seinem gelehrten Freunde, dem Herrn Archivrath Dr. Gro-
tefend, in zweifelhaften Fällen erhaltene Auskunft und
Nachweisung von Quellen zur Auffindung geeigneter Nach-
richten seinen wärmsten Dank öffentlich auszusprechen.
Hannover, am 13. Juni 1866.
H. Wim. H. mthoff;
Ober-Baurath.
Abkürzung des Titels verschiedener Quellen-
angaben.
Adler = Adler, Mittelalterliche Backstein-Bauwerke des preussi-
sehen Staates.
Albers = Albers, Das Rathhaus zu Lüneburg.
y. A. = T. Alten, Schlosshauptmann etc. zu Oldenburg.
Archi? d. bist. Yer. = Archi? des historischen Vereins für Nie-
dersachsen.
Archi? d, Ver. f. Gesch. u. AUertb. zu Stade = Archir des Vereins
für Geschichte und Alterbümer der Herzogthümer Bremen
und Verden und des Landes Hadeln zu Stade.
Gorrespondenzbl. = Gorrespondenzblatt des Gesammtvereins deut-
scher Geschichts- und Altertbums-Vereine.
Denkm. Br. Gesch. u. K. = Denkmale Bremischer Geschichte
und Kunst.
Domeier = Domeier, Geschichte der Stadt Hardegsen.
Fiorillo = Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutsch-
land und den yereinigten Niederlanden.
Gebbardi = Gebhardi, MS. auf k. Bibliotb. in Hannoyer.
Dr. G. = Archivrath Dr. Grotefend daselbst.
Hambg. Kstlr .-Lexik. = Hamburgisches Künstler-Lexikon, 1854.
Hambg. Zeitschr. =s Zeitschrift des Vereins für hamburgische Ge-
schichte.
Harkenroht, Kerk-Geschied. = Harkenroht, Geschiedenissen be-
boorende tot deMoeder-Kerke in Emden enOostr-Friesland, L
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkl. s Harkenroht, Oostfriesische
Oorsprongkelykheden, tweede Druk 1731.
Kirch. Beschr. =s Die yon der Mehrzahl der Geistlieben im König-
reiche Hannoyer 1860 und 1861 etc. aufgestellten Kirchen-
Beschreibungen (Handschriften im Besitze .des historischen
Vereins für Niedersachsen).
Kratz = Kratz, Der Dom zu Hildesheim, H. HL
Kugler u. Ranke = Kugler und Ranke, Beschreibung und Ge-
schichte der Schlosskirche zu Quedlinburg.
15
— X —
litU ms: |>oCz, SutiftA Ur deoUAen Kunst it% Mitielallpn ond
lies 16. UktkumdetiM.
L6h. ZeiuAr. ^ ZeiUchrifl des Veraas far lobeck. Gesduchte
«od AlferdboaMkiuide.
L61»ke s Loiike; Die niUeblleriiche Kunst in Westfalen.
LdAfxel «s Lanliel, Geseiiidite der Diöeese und Sudt Bildesheim.
Dr« It » Stodtesrith Dr. Maller in HannoTer.
M. BS MitllieiliinfeB des Heraosgebers.
Mdklbg, Jjbrb. «s iabrbocber des Vereins för meUenbargisehe
Gefcbicbte und Allertbomer.
MeUbg. labrsber. aK labresberiebte des Vereins far meklenbnr-
giscbe Geschiebte und Alterthämer.
MUde D. Deecke s= C. i« Milde md Dr. Ernst Deeeke, Denkmäler
bildender Konst zo Lobeck.
UUhofif Arcbir s Mitbo#, Arddr far Niedersacbsens Konstge-
•ebichle.
Nigler =B Nagler, Neues allgemeines Konstler-Lezicon, 1835 — 1852.
N* Taierl« Arcbir a» Neues Taterläodisches ArehiT«
r* Quast und Otte = Zeitschrift für christliche Archäologie und
Kunst Ton r. Qaast und Otle.
Dr. 8. ■■ Conrector Dr. Schmidt in HannoTer.
Schüler ss Schiller, Die mittelalterliche Architektur Braunschweigs
und seiner nächsten Umgebung.
Schlöpken s= Schldpken, Cbronicon oder Beschreibang der Stadi
und des Stifts Bardewick.
Vaterl* ArchiT. d. bist. Ver. » Vaterländisches Archiy des histori^^^
sehen Vereins für Niedersachsen.
Westfll. Zeitsehr. » Zeitschrift des Vereins für Geschiebte and
Alterthumskonde Westfalens.
Zeitsehr. d. bist. Ver. a» Zeitschrift des bistoriscbeD Vereins für
Niedersachse».
Z. u. 6. B. d. St. Göttingen « Zeit- mii Geschicht-Beschreibvng
der Stadt Gdttingen.
"*"***'^C5Gm^~
Alphabetisches Verzeichniss
der
Künstler nnd Werkmeister.
— ^)® —
Achim, Maurermeister und Bürger zu Wismar, wurde
1534 vom Herzoge Heinrich von MeUenburg bei dem Neu-
baue eines Hauses zu Schwerin angenommen, wie dies aus
einem Schreiben des Herzogs an den Rath zu Wismar vom
7. März 1535 hervorgeht.
Meklenbg. Jahrb., XXVI. 77 ff.
Adalbert H, Erzbischof von Magdeburg, welcher
während seiner Studienzeit zu Paris mit den Formen fran-
zösischer Kathedralen bekannt geworden war, gründete
1208 den nach französischen Vorbildern angeordneten Chor
des Doms zu Magdeburg.
V. Quast u. Olle, I. 14t. — Lolz, I. 415.
Es darf daher dem Erzbischof Adalbert wohl eine we-
sentliche Mitwirkung bei der Feststellung des Dombauplans
zugeschrieben werden. M.
Adolf, der Maurermeister bei dem Baue der Kirche
des h. Ansgarius in Bremen, wird nebst vier Knechten 1244
durch einen einstürzenden Chorbogen erschlagen.
Lolz, I. 107.
Adrian, Maler, erscheint i. J. 1588 in den Verzeich-
nissen der Abgaben, welche die Niederländer und einige
andere Fremde in Hamburg zu entrichten hatten.
Hambg. Zeilschr., H. 334.
1
— 2 —
Agnes, Aebtissin von Quedlinburg, im Miniaturmalen
und im Sticken sehr geschickt In der Stadtbibliothek zeigt
man von ihr ein mühsam gemaltes Plenarium.
Brunner, Die Kunslgcnossen der Klosterzelle, II.
Im Zither der Schlosskirche zu Quedlinburg befinden
sich höchst bedeutende Reste von gewirkten Teppichen,
Arbeiten der kunsterfahmen Aebtissin Agnes [j 1203). Sie
stellen die Vermählung des Mercurius mit der Philologie
nach der Beschreibung des Marcianus Capeila dar.
Kugler u. Ranke.
Aken, Gabriel von, war 1552 als Maurermeister
in des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg Diensten.
Er legte den Grund zu dem dreistöckigen, im Renaissance-
style erbauten, s. g. langen neuen Hause, einem Theile des
Fürstenhofs zu Wismar, und vollendete das Fundament i. J.
1553 mit Hülfe eines andern Meisters Michael und dessen
Sohns. Dieser Bau ist als das Urbild der Schlossbauten in
Meklenburg aus der Zeit von 1550 — 1570 anzusehen. Er
zeigt einfache Construction, Massenhafligkeit, grossartige
Verhältnisse und Verwendung von Ornamenten aus gebrann-
tem Thon zur Einfassung von Portalen und Fenstern, so wie
zur Herstellung von Friesen. Gabriel von Aken verliess aus
Verdruss über einen, dem Maurermeister Valentin von Lira
(dem Vollender des obigen Baues) beim Ankaufe von Bau-
steinen gewordenen Vorzug plötzlich den fürstlichen Dienst
und zog am 30. Nov. 1553 nach Lübeck, von wo er dem
Herzoge am 4. April 1554 einen Absagebrief schrieb. Er
war — wie ein Brief seiner Hand zeigt — ein echter Nieder-
deutscher, wahrscheinlich aus Lübeck, wo er an der kl.
Wahmstrasse mehrere Häuser im Renaissance- Ziegelbau
anftVihrte.
Meklbg. Jahrb.. V. 20. 21. und X. 320.
Die Altorlh. d. Stadl F.üneburg u. d. KIosl. Liinc, II. 2.
- 3 -
Albert der Grosse, Dominicaner [1260—1263 Bi-
schof von Regensburg, bekanntlich einer der gelehrtesten
Männer des 13. Jahrb., starb 1280 zu Köln in seiner Klo-
sterzelle], war auch in die Geheimnisse der höhern Baukunst
eingeweiht. Er heferte u. a. den Grundriss zu der Kirche
seines Ordens in Soest.
Weslfäl. Zeilschr., V. 126.
Albert von Soest arbeitete 1566—1583 die unge-
mein sauber ausgeführten Schnitzarbeiten im Rathhause zu
Lüneburg, als: die Reliefs an der etwa 4 Fss. hohen Schranke
in der Rathsstube, darstellend : an der nördlichen Seite un-
ten das Stadtwappen, darüber das ürtheil Salomo's, über
diesem das Lesen des Gesetzbuchs auf Geheiss des Hohen-
priesters Hilkia, U. König. 22, 8., die Statuetten von Moses,
Aaron und Josua; an der südlichen Seite das jüngste Ge-
richt, Moses, den Israeliten ihre Undankbarkeit gegen den
Schöpfer vorhaltend, und in kleinen Bildsäulen: Mucius Scä-
vola, St. Georg und Marcus Curtius, in den feurigen Abgrund
sich stürzend ; ausserdem die ausgezeichneten Schnitzwerke
an den Eingängen dieses Gemachs, darunter mehrere Bas-
reliefs (Scipio's Enthaltsamkeit, die Treue und Standhaftig-
keit des Regulus), so wie viele Statuetten. Zwei Karyatiden
enthalten die Inschrift: „Albertus Suzatienus 1568."
Albers, 26 ff.
In den Kämmerei-Rechnungen zu Lüneburg aus den J.
1572—1583 heisst es: „dem Albert vaen Soestte, dem Bilder
Snider up reckenunge des Snittwerkes an Marken" (308 Mark
Geldes) und „ahne 24 dickern Dauern gegeven". — Dieser
Albert war vielleicht ein Sohn oder doch ein Schüler des
berühmten Künstlers Heinrich Aldegrever zu Soest.
Weslfäl. Zeilschr., IV. 163.
Vermuthlich rührt von diesem Albert auch das, dem
r
- 4 —
Kriegsanführer Fabian Lüdich und dessen Ehefrau Gertrud
Wilde errichtete, im Renaissancestyle in vollendeter Weise
gearbeitete Sandstein-Grabmal her, welches in einem Sei-
tenschiffe der St. Johanniskirche zu Lüneburg sich befindet
und die Jahrszahl 1575, so wie, als Zeichen des Bildhauers,
die Buchstaben: A. St. trägt.
Neue Hannov. Zeilg., 1860. Nr. 160.
Albertus, Goldschmied, 1295 zu Lübeck urkundlich
erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Albertus, Magister, Maler und Bildschnitzer, 1353 —
1355 zu Lübeck urkundUch vorkommend.
Milde u. Deecke, 4.
Albrecht von Soest, Meister, goss eine „grote
Busse" für die Stadt Göttingen. Derselbe erhielt nach dem,
am Tage Luciae 1402 abgeschlossenen Contracte für den
Guss von 70 Centnern 60 Goldfl. und eine Entschädigung
für einige Unkosten.
GöttiDg. Stadt-RechnuDgsbuch. Dr. S.
Albus, Henricus, Glasarbeiter, 1294 zu Lübeck
urkundUch erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Albus, Thidemann, Steinmetz, 1316 zu Lübeck
urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Albus, Joh., goss 1553 eine im Kirchthurme zu
Beesten, A. Freren, befindliche Glocke.
Kirch. Beschr.
~ 5 —
Aldegrever, Heinrich, Goldschmied, Maler, Ku-
pferstecher und Prägschneider, 1502 zu Paderborn geboren,
von dem Gewerbe seiner Eltern , welche Trippen (Schuhe
von Holzsohlen, oben mit Leder versehen) anfertigten, Trip-
penmecker genannt, kam als Goldarbeiter nach Nürnberg
und wurde ein Schüler A. Dürer's. Später nach Paderborn
zurückgekehrt, eröffnete er hier seine Werkstatt und unter-
nahm, neben der Anfertigung von Oelgemälden auf Holz-
tafeln, seine ersten Darstellungen auf Kupferplatten. Alde-
grever, der Reformation zugcthan, fand indess für seine,
von dieser beeinflusste Kunstbestrebungen in Paderborn
keinen günstigen Boden und wandte sich nach Soest, wo er
um 1532 dauernd sich niederliess. Er nahm dort regen
Antheil an den reformatorischen Bewegungen, scheint aber
auch den Ausschreitungen der Wiedertäufer nicht fern ge-
standen zu haben, da er den Wiedertäuferkönig Johann von
Leyden, so wie KnipperdoUink öfter gezeichnet und zu den
Silberthalem, welche ersterer vertheilte, wahrscheinlich die
Stempel geschnitten hat. Dafür wurde er in den gegen die
lutherischen Prediger und ihren Anhang gerichteten Streit-
schriften an mehreren Stellen als „mester Hinrick de grote
Goldschmed" oder „Hinrick Trippen mecker de mester grot"
aufs Härteste mitgenommen.
Unter seinen vielseitigen Kunstleistungen sind (ausser
verschiedenen andern Gemälden) zu nennen: eine Darstel-
lung des jüngsten Gerichts, zum Theil grossartig gedacht,
jetzt im Museum zu BerUn (Lübke, 365), Karl d. Gr. und
Wittekind im Dome zu Minden (Lotz, I. 446) und eine Ge-
burt Christi in der Wiesenkirche zu Soest; ferner seine Ar-
beiten mit der Nadel, darunter : die vier Evangelisten und
mehrere Gegenstände aus der biblischen Geschichte, das
Bildniss des Künstlers selbst v. J. 1537 und die Portraits von
Luther und Melanchlhon, so wie des Herzogs von Jülich,
Cleve und Berg, acht sinnvolle Allegorien über die Macht
- 6 —
des Todes v. J. 1541, die meisterhaft ausgeführte Figuren-
folge von Tugenden und Lastern, die Thaten des Herkules,
zehn Paar Hochzeiter mit Fackelträgem und Spielleuten und
die Parabeln vom reichen Manne und barmherzigen Sama-
riter V. J. 1554. Bei diesen Arbeiten wird besonders die
kräftige und vorzügliche Zeichnung des Meisters hervorge^
hoben. [Ein ausfuhrliches Verzeichniss derselben in Nag-
ler's Künstler-Lexicon].
Ausserdem gingen aus seiner Werkstatt noch bedeu-
tende Sachen und Geräthe in CiseUer- und getriebener Ar-
beit an Kleinodien, Medaillen und Stempeln hervor. Es ist
noch ein eigenhändiges, auf zwei in Silber geschnittene
Stempel Bezug habendes Schreiben Aldegrever's vom S.Juni
1552 vorhanden. — Seine Muster dienten andern Arbeitern
in edlen Metallen, auch in Holz. So zeigt man zwei nach
seinen Zeichnungen kunstvoll geschnitzte Betstühle am süd-
Uchen Eingange der Krypta im Dome zu Paderborn (Giefers,
der Dom zu Paderborn, 40.).
Das Todesjahr Aldegrever's, welcher 1556 noch thätig
war, steht nicht fest. Ebenso unbekannt sind seine häus-
lichen Verhältnisse. Der Sage nach hatte er einen Sohn
Albert, welcher als Bildschnitzer in Soest gelebt haben soll.
Vielleicht war dieser oder doch ein Schüler Aldegrever's der
Verfertiger der in den Jahren 1566 — 1583 durch Albert
von Soest kunstreich ausgeführten Schnitzarbeiten im
Bathhause zu Lüneburg. Eine darin vorkommende Nach-
bildung von Aldegrever's berühmter Guillotine giebt dieser
Annahme nicht geringe Wahrscheinlichkeit.
Weslfäl. Zeilschn, IV. 145 ff.
Zeilschr. d. bergisch. Geschichtsyer. 1863. S. 108 ff.
In Nagler's Künstler-Lexicon hat Aldegrever den Vor-
namen Albert, allein der oben erwähnte Brief desselben ist
„Hynrich Aldegraue tho Sost" unterzeichnet. Auch ist ur-
kundlich nachgewiesen, dass sein Geburtsort nicht Soest --
wie in jenem Lexicon angegeben — sondern Paderborn
war. M.
Aleff, Meister, wurde 1566 durch den Rath zu Münster
von Bilfelde [Bielefeld] verschrieben, um den schadhaften
Thurm der St. Lambertskirche zu Münster mit den dortigen
Maurermeistern zu besichtigen und mit ihnen etwa nöthige
Sicherungsmassregeln zu berathen.
Weslfäl. Zeilschr., XX. 354.
Alexander von Halle wird nach einer Erklärung
des Raths zu Rostock an den zu Lübeck vom 17. Nov. 1282
durch die „Magistri Gocewinus, Burchardus, clipeatores et
Oldermanni eiusdem operis ceterique selUfices" gegen Ver-
leumdung in Schutz genommen. Derselbe war schwerlich
ein anderer als ein Mitglied ihres Gewerks: der Meister
Alexander, Bildschnitzer und Maler (incisor imaginum et
pictor), welcher zwei Jahre früher das lübecker Stadtsiegel
gestochen hatte, vermuthlich in Metall, wenn nicht in har-
tem Holze, welches für ein Wachssiegel genügte.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 228.
Alheydis, Seidenwirkerin (Sidenwerkersche), 1326 zu
Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. DeeckC; 4.
Almante, Bruder, vormaUger Hüttenmeister, verfer-
tigte 1218 unter dem Abte Friedrich von Walkenried ein
grosses metallnes Becken für das genannte Kloster.
Leuckfeld, Anliq. Waickenred., 459.
Alttorffer, Erhart, Hofmaler zu Schwerin, in der
Zeit von 1512—1550 vorkommend. Hei-zog Heinrich der
Friedfertige scheint viel auf ihn gehalten zu haben, da er
- 8 —
ihn oft auf Reisen zu grossen Festlichkeiten mitnahm, was
darin seinen Grund haben mochte, dass die Kunstmaler zu-
gleich Wappenmaler, also für Turnierfeste unentbehrlich
waren. — Es findet sich ein von den Herzogen Heinrich
und Albrecht von Meklenburg am 29. März 1516 mit Erhart
abgeschlossener Contract, worin demselben — hier „Erhart
Maler" genannt — die Anfertigung eines prächtigen s. g.
Wandelaltars für die heil. Bluts-Kapelle zu Sternberg gegen
Zusage einer Summe von „anderthalb hundert gülden Rey-
nisch" übertragen wird (i. J. 1741 durch Brand zerstört). —
In der ersten Hälfte des 16. Jahrh. malte ein „Erhart Alt-
torffer maier", wohl identisch mit Erhart Maler, fürstUche
Wappen im Schlosse zu Stavenhagen. — Erhart diente dem
Herzoge Heinrich auch in Bauangelegenheiten. Der Herzog
schenkte 1 537 seinem „Hofmaler, diener und lieben getreuen
Erhart Alttorffer" ein Haus zu Schwerin. —
Um das Jahr 1550 überreichte Erhart dem jungen Her-
zoge Johann Albrecht ,,ein klein Werk mit seiner Faust ge-
macht" für eine „kleine und geringe Verehrung" und erbot
sich, dem Herzoge unterthänige und angenehme Dienste zu
erzeigen, falls es der Herzog Heinrich erlauben würde. Er
unterzeichnet sich dabei: „ErhartAlttoHTeritztbawmeister."
Erhart AlttorfTer wird auch unter den meklenburgischen
Formschneidern des 16. Jahrh. hervorgehoben. Die Holz-
schnitte der lübecker Prachtbibel von 15'V34 bilden in die-
sem Kunstzweige sein Hauptwerk, durch welches sein Talent
als Zeichner und Formschneider glänzend beurkundet wird.
Meklbg. Jahrb., V. 22; XII. 268. XVH. 149. XXL 297 flf. ;
xxin. 113 ff.
Anchein, von. Mehrere dieses Geschlechts waren
zu Osnabrück im 14. Jahrh. Goldschmiede.
Mitlheilg. d. bist. Ver. zu Osnabrück, VI. 29.
— 9 —
Anderedus, (f 958) Mönch von Corvey, von dem es
in den Annalen dieses Klosters heisst: „bonus coenobita et
insignis musieus ac pictor.<<
Ann. Corb. ad. a. 958. Miltheilg. d. k. k.Central-Commission
z. firforschuDg u. Erhallg« d. Baudeokmale, 1862. S. 41.
Andressen, Johann, ein holländischer Baumeister,
setzte in d.J. 1591 — 1592 eine neue Spitze, nach dem Muster
derjenigen der Osterkerck in Amsterdam, auf das Mauer-
werk des St. Nicolaithurms zu Hamburg. Dieser Thurm,
von welchem eine Abbildung vorhanden, musste 1644 wegen
eines grossen Bruchs in der Mauer wieder herunter genom-
men werden. (Dr. Janssen nennt diesen Künstler in seinen
„Ausführlichen Nachrichten über die Hamb. Kirchen etc.
S. 43 etc." Hans Petersen; in den geschriebenen Chroniken
wird er aber Andressen genannt).
Hambg. Ksllr. Lexk. 5. Auf S. 188 daselbst wird der
Erbauer des 1591 errichteten Thurms der St. Nicolai-
kirche Barmen Petersen genannt.
Anger, Hans, verfertigte ein kunstreiches Gitterwerk
laus Schmiedeeisen um das 1568 gearbeitete metallene Tauf-
gefäss der Kirche zu Stadthagen. Ein ganz gleichartiges
(wahrscheinlich von demselben Meister herrührendes) Gitter
vor dem Grabmale des Grafen Otto von Schaumburg da-
selbst trägt die Jahrszahl 1581. M.
Apengheter, Johannes, 1332—1342 zu Lübeck
urkundlich vorkommend (Milde u. Deecke, 4.), verfertigte
1337 das Taufgefass von Messing für die St. Marienkirche
zu Lübeck, rundes von drei knieenden Engelgestalten ge-
tragenes Becken mit zwei Reihen ziemlich roher Relieffigu-
ren (enthaltend : Taufe, Leiden, Auferstehung und Himmel-
fahrt des Herrn, die klugen und die thörichten Jungfrauen,
— 10 -
den Ibronenden Erioser, Maria and die Apostef , bemait nnd
vergoldet [Der höbe Deekel zopfig. Das Ganze auf einem
aebtedkigen »letnemen Postamente stebend, welcbes ein
ikdtöne» 3fe»singgitter trägt)
Derselbe gpss 1340 ans Messing ein Taofgefass fiir die
SL Xicolaikirebe za Kiel, dessen rondes, auf drei grossen
mixenden Löwen nibendes Beeken mit aasgezeichneten, aber
rob aosgeföbrten Reliefs (die Lebensgeschichte des Heilands
in zwei Reiben über einander and anterhalb Wappen dar-
jitellend) geschmäckt ist«
Uiz, I. 322. 396.
Apengheter, Conradus, Bildgiesser, 1337 zu Lü-
beck urkandlich genannt
Milde u. Decckc, 4.
Apengheter, Laurens (auch Kort La vres], goss 1 438
einen Taufkessel für die Kirche zu Hittfeld bei Harburg.
Kirch, ßeschr.
Derselbe goss 1440 einen Taufkessel für die Kirche zu
Handorf bei Lüneburg. M.
Arond, Mester, der Timmermann, zu Hannover, 1 437
erwähnt.
Grupen't Orig. et Anliq. Han. 354.
Arend van Weni goss 1508 eine Glocke für das
Kirchdorf Cirkwerum, A. Emden.
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkl., 211.
Harkenroht. Kerk-Geschied., I. 199.
Arendes, Arend, 1514 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 1530.
llambg. Zeilschr. N. Folge, IL 355.
- 11 -
Arendes, Annecke, 1531 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 1536.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355.
ArendS, Joh., war um 1405 als Maurermeister bei
dem Baue des Rathhauses zu Bremen beschäftigt.
Denkm. Br. Gesch. u. K. I, Lief. 1. S. 7.
Aretäus, Daniel, vonCorvey,artifexinvariissculp-
tilibus, wurde 1455 vom Könige von Dänemark berufen.
Fiorillo, II. 81.
Armknecht, Peter, war (mit Johann Thene) Bau-
meister der nach d. J. 1333 erneuerten Stiftskirche zu Hei-
ligenstadt.
Fiorillo, II. 40.
Amemann, Hans, goss 1488 eine im Kirchthurme
zu Oldendorf im Fürstenthume Hildesheim befindliche
Glocke.
Kirch. Beschr.
Derselbe goss 1505 eine grosse Glocke für die Kirche
zu Hardegsen.
Domeier, 54.
Arnold, Malermeister zu Hamburg, wird im Nekro-
loge der Minoriten genannt zum 4. Dec. 1463.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, IL 247. Anm. i.
Amoldus, Goldschmied, 1285 zu Lübeck urkundlich
erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Arnoldus, Tegeler (lalerarius), 1302—1309 zu Lü-
beck urkundUch vorkommend.
Milde u. Deecke, 4.
— 12 —
Amoldus de Wilstria, magist., Steinmetz, 1303
— 1323 zu Lübeck urkundlich genannt
Milde u. Deecke, 3.
Awram (Abraham), wahrscheinlich aus Magdeburg,
wird unter den Künstlern genannt, von welchen zur Zeit
Erzbischofs Wichmann von Magdeburg [1156 — 1192] die
ehernen Thürflügel an der Westseite der St. Sophienkirche
zu Nowgorod angefertigt sein sollen. S. Riquin.
Adelung, Die korssünschen Thüren zu Nowgorod.
Backmester, Clawes, zu Magdeburg, goss 1507
eine Glocke zu Kerkau in der Altmark und in demselben
Jahre eine solche zu Kleinau daselbst. An letzterer nennt
sich der Giesser: „mester clawes vashmester van meide-
borsh". [Jedoch wird — nach Anleitung der Glockenin-
schrift zu Kerkau — backmester für vashmester und meide-
borch für meideborsh zu lesen sein.]
Zwölft. Jahrsber. d. allmärk. Ver. f. yaterl. Gesch., 34. 35.
dreizehnt. Jahrsb. 152. und vierzehnt. Jahrsb. 137.
Badisem, Johannes, Goldschmied, 1316 zu Lübeck
urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Balzer, ein Niederländer, setzte 1583 — 1584 dem
Thurme der St. Blasienkirche zu Münden die Spitze auf.
Lolz. I. 452.
Bannestet, Clawes, von Magdeburg, goss 1415 die
grosse Glocke für die St. Nicolaikirche zu Kalbe.
Fiorillo, ir. 207.
Barchmann, Sivert, war der Giesser eines metal-
— 13 — .
lenen Taufkessels v. J. 1540, welcher in der [jetzt abgebro-
chenen] St. Lambertskirche zu Lüneburg sich befand.
Neue Hannov. Zeitg., 1860. Nr. 252.
Wahrscheinlich sind auch von ihm für die Stadt Lüne-
burg einige, mit S. B. und der Jahrszahl 1534 bezeichnete
Geschütze (Viertel-Feldschlangen) gegossen.
Gebhardi, IH. 122. - M.
Barclimann, Valentin , goss 1553 eine Zeiger-
glocke für den Thurm der [gegenwärtig abgebrochenen] St
Lambertskirche zu Lüneburg.
Er war auch Geschützgiesser. Nach einer Aufzeichnung
V. J. 1747 waren daselbst von ihm vorhanden:
zwei auf Kosten der Sulfmester 1542 und 1547 gegossene
Feldschlangen ;
drei nach den h. drei Königen benannte Feldschlangen :
Balthasar von 1563, Jasper und Melchior, beide von
• 1564;
zwei andere Feldschlangen von 1547 und 1574, letztere
mit dem Bilde der Klugheit ;
mehrere Viertel-Feldschlangen, darunter Mercur, Venus
und Mars, aus der Zeit von 1546 — 1551.
Gebhardi, Hl. 104. 121 ff. - M.
Barchof^ Hans, goss laut Inschrift i. J. 1555 eine im
Kirchthurme zu Ivenack in Meklenburg hängende Glocke.
Eine zweite Glocke daselbst trägt zwar nicht seinen Namen,
aber ein eben solches Zeichen, wie dies auf der erstgedach-
ten Glocke über dem Namen des Giessers sich befindet.
Meklbg. Jahrsber., VI. 103.
Bargman, Hinrich, Bürger zu Hannover, goss im
Auftrage des Domdechanten Heincke von Mandelsloh 1510
die grosse Glocke fiir den Dom zu Verden, wofür an Giess-
— 14 —
lohn 1000 [?] rh. Goldgulden bezahlt wurden. Cyriac. Span-'
genberg hat S. 159 in seinem „Chronicon aller ßischöffe des
Stifts Verden", woraus obige Notiz genommen, 1519 als Jahr
des Gusses, die Inschrift der Glocke selbst zeigt aber das
Jahr 1510.
Derselbe Meister goss wahrscheinlich die aus dem näm-
lichen Jahre stammende Cäcilienglocke, vielleicht auch die
Grabplatte des Bischofs Bartold von Landsberg (f 4. Mai
1502) im Dome daselbst.
Archi? d. Ver. f. Gesch. u. AUerlh. zu Stade, 1862. S.298.
Barkentin, Hanss, 1598 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1611 Aeltermann, f 4. Febr. 1624.
llambg. Zeilscbr. N. Folge, 11. 356.
BamekOW, Nicolaus, Steinmetz, 1331—1340 zu
Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deccke, 3. «
Bartholdus wird bei dem J. 1496, in welchem das
Sparrwerk der Kirche S. Sixti zu Northeim vorgerichtet
wurde, unter der Bezeichnung: „M. Bartholdus SSater" als
Zimmermeister erwähnt.
Franciscus Lubecus, Chronik v. Northeim, MS. XXIII. 781<^.
auf königl. Bibliolh. zu Hannover. — M.
Bartholomäus goss i. J. 1415 eine Glocke für die
Kirche zu Meklenburg und 1417 eine solche für die Kirche
zu Kalkhorst in Meklenburg. An letzterer steht hinter dem
Namen des Giessers der lübische Doppeladler.
Mekibg. Jahrsbor. VIll. 149. Mekibg. Jahrb. XXIX. 64.
BartholoinäUS, Maler zu Lüneburg, pictor insig-
nium. 1511.
Gebhardi, IX. 897. - M.
— 15 —
Bartolt van Hemmynghey bereits 1480 bei Mau-
rerarbeiten an der Dohrener Landwehr erwähnt, wird in
der Rechnung über die 1492 geschehene Erbauung des
Zwingers zu Hannover unter den Maurermeistern aufgeführt,
kommt später vielfach, namentlich 1503 bei Errichtung von
Giebeln aus geschnittenen Steinen mit glasirtem Bildwerk
am Rathhause daselbst, so wie bei sonstigen Arbeiten am
„nigenljup' — wie das Rathhaus häufig bezeichnet wird —
vor und erscheint noch 1509 in der Rechnung über die Er-
bauung des Brodscharrens zu Hannover.
Lohn-Regisir. d. St. Hannover y. 1480 ff. — M.
BasSy Erich, verfertigte i. J. 1516 die Orgel in der
Brüdernkirche zu Braunschweig.
Schiller, 158.
Baumgarten, Christoph, zierte die Vorkirche St.
Crucis zu Hannover, welche um 1580 für die Bürger hinein-
gebaut war, mit Gemälden.
N. Tat. Archiv, 1827. I. 147.
Bedding, Hans, goss 1489 die grösste der Glocken
der St. Michaelskirche zu Braunschweig.
Schiller, 6.
Behm, Caspar, Maurermeister, wurde 1563 von
Wismar nach Schwerin berufen, um hier Bauten am Schlosse
zu übernehmen. Er führte daselbst in Gemeinschaft mit
dem Zimmermeister Paul Breigel den grossen Bau über der
Schlossküche bis z. J. 1564 fort. Auch baute er 1567 ein
fürstliches Gebäude auf der Insel Pol.
Meklbg. Jahrb., V. 22. 50.
— 16 —
Bekemann, Gerh«, erbaute laut Inschrift 1585 deo
Thurm an der Kirche zu Rehburg.
Kirch. Beschr.
Beletsnider, HermaDniis (filius Hermann! scnlp-
toris imaginum), Goldschmied, 1329 zu Lübeck urkundlich
erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Belmel, Brant, goss 1527 eine Glocke für die Kirche
zu Esbeck, A. Lauenstein.
Kirch. Beschr.
Bern, Härmen, wird i. J. 1556 als Maurermeister zu
Hannover erwähnt.
Lohn-Registr. d. St. Hannover ▼, 1556. — M.
Benno, Bischof zu Osnabrück, 1068-1088, aus Schwa-
ben gebürtig, war ein erfahrner Baukünstler. Aus dem Le-
ben Benno's von Norbert (Mon. Germ. SS. XH, p. 65) er-
hellt, dass Benno seine Kenntnisse in der Baukunst zur Zeit
des Bischofs Hezilo in Hildesheim sich erworben hatte und
dass Heinrich IV. ihn mit der Leitung der gegen die Sachsen
errichteten Burgenbauten betraute.
Benno errichtete das Kloster zu Iburg, in welchem noch
gegenwärtig sein mit Statuen verziertes Grabmal sich befindet.
Fiorillo, ir. 16.
Als der Dom zu Speier durch die Fluthen des Rheins
bedroht wurde, rief man Benno, den berühmtesten Bautech-
niker der Zeit, herbei und es gelang ihm, der Unterwaschung
des herrlichen Doms vorzubeugen.
Olte, in d. Jahrb. d. Ver. y. Alterlhamsfreand. im Hheinl.
Jahrg. 16. S. 100 ff.
— 17 —
Bentsclmyder, Matthias, Meister des Maler- und
Glaseramts zu Lüneburg, zablte 6 m^ Meistergeld 1551.
Gebhardi, IX. 898. — M.
Berboeni wird in „Des Monsterschen Koninck Jo-
hannss von Leyden Hoffordennnghe int Jair 1534 und 1535"
als Maurermeister aufgeführt.
Weslfäl. Zeilschr., XVL 361.
Berend erscheint 1543 als Maurermeister bei den
Befestigungsbauten des Schlosses Plan in Meklenburg.
Mekibg. Jahrb., XVII. 149.
Bemard wird (in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh.)
als Schilderer zu Lübeck erwähnt, woselbst er eine Bude
zur Ausstellung der Schilde und Bilder hatte. In der betref-
fenden Aufzeichnung heisst es: „Albertus noster dedit IHK
sol. de boda Bernardi scildere." Vergl. Herdeke, Schilderer.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, IL 228.
Bernd nennt sich als Giesser einer im Kirchthurme zu
HeiUgenrode befindlichen Glocke v. J. 1505.
Kirch. Beschr.
Bemdes, Hinrick, Zimmermeister aus Hannover,
errichtete in einfacher, sehr tüchtiger Construction 1513—
1516 die hohe (am 7. Mai 1842 abgebrannte) Spitze auf dem
Thurme der St. Peterskirche zu Hamburg. In einigen Bü-
chern ist er Hinrich Bartels oder Berends genannt, allein in
den im Thurmknopfe befindlich gewesenen gleichzeitigen
Schriften hiess er Berndes. In dem mit ihm am 25. Nov.
1513 abgeschlossenen Contracte versprach man ihm das
Holz, die Eisen- und Schmiedearbeit, so wie die Kupferbe-
deckung zu liefern, auch das Abbrechen des alten Thurms
2
~ 18 -
tür Rechnung der Kirche zu beschaffen und ihm für Arbeits-
lohn 450 mjf zu bezahlen, nebst 2 Wispeln Malz und einem
halben Brau Bier, auch 10 Ellen feinen engl. Tuchs k ImJ^Sß
die Elle und freiem Logis, jedoch ohne Beköstigung für ihn
und seine Leute, welche er von Hannover mitbrachte.
Hambg. Künsller-Lexik., 16 ff.
Bernds, Didrich, Maurermeister in Hannover, in d.
J. 1556—1558 mit kleinen Arbeiten viel beschäftigt.
Lohn-Regislr. d. St. Hannover v. 1556 ff. — M.
Bemdt, der Zimmermann, Werkmeister bei dem zwi-
schen 1393 — 1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses
zu Braunschweig.
Schiller, 95.
Bernhard I, Bischof zu Hildesheim (1130 — 1153),
Erbauer der St. Godehardskirche daselbst, wozu von ihm
am 16. Jun. 1133 der Grundstein gelegt wurde. Sein leb-
haftes Interesse ftir die Architektur erhellt aus dem Um-
stände, dass er bei seiner Anwesenheit zu Rheims, nach
Besichtigung kirchlicher Gebäude daselbst und in der Um-
gegend, dort ein Kirchenmodell erwarb, um danach ein Bc-
nedictiner-Münster in Hildesheim zu erbauen. Die in Frank-
reich vorgefundene, bei der St. Godehardskirche zur Anwen-
dung gelangte Anordnung eines halbkreisförmigen Chorum-
gangs mit Kapellen ist wohl seiner eifrigen Mitwirkung bei
Fesstellung und Ausftihrung des Bauplans dieser Kirche zu-
zuschreiben.
Correspondenzbl., 1857. S. 41.
Bemliardus, Tegeler (laterarius), 1310— 1318 zu
Lübeck urkundlich vorkommend.
Milde u. Deerke, 4.
— 19 —
Bemhardus, Maler, wird 1 473 auf einem Pergament-
zettel genannt, welcher 1786 bei Abnehmung des grossen
Crucifixes über dem Bogen vor dem Chore zu St. Sylvester
in Quakenbrück gefunden wurde. Die bezügliche Stelle der
Inschrift lautet: „et magister Johannes et Bernhardus filius
suus Fredericus [?] pictores et renovatores hujus crucis."
[Vielleicht ist hinter Bernhardus ein „et" einzuschalten.]
Mittheilg. d. bist. Yer. zu Osnabrück, 11. 177. Anm.
Bern ward, Bischof von Hildesheim, um die Mitte
des 10. Jahrb. geboren, starb am 20. November 1022 und
wurde 1193 unter die Zahl der Heiligen versetzt. Dieser
ausgezeichnete geistliche Oberhirte, ein Schüler Tangmar's
und später Lehrer Otto's HI, war auch ein hochbegabter
Künstler, so wie eifriger Beförderer der verschiedenen
Kunstzweige, für welche er Schulen und Werkstätten an-
legen liess. Italiens Bauwerke kannte er aus eigener An-
schauung. Unter seinen Schöpfungen, zu welchen auch die
Vesten Mundburg am Einflüsse der Oker in die Aller und zu
Wyrinholt, so wie die als vorzüglich geschilderte Befesti-
gung Hildesheims gehören, steht das grossartige St. Michaels-
kloster daselbst, dessen Kirche noch Theile des ursprüng-
lichen Baues enthält, obenan. Von besonderer Bedeutung
sind sodann die beiden, von Bernward herrührenden, mit
bildlichen Vorstellungen des alten und neuen Bundes ver-
sehenen, jetzt am westlichen Eingange zwischen dem s. g.
alten Paradiese und dem Langhause des Doms zu Hildes-
heim befindlichen Thürflügel aus Erz, so wie die unter sei-
ner Leitung gegossene, von Relief-Darstellungen aus der
Lebensgeschichte des Heilands spiralförmig umzogene,
eherne Säule, einst für die St. Michaelskirche angefertigt,
jetzt auf dem grossen Domhofe zu Hildesheim stehend;
nicht minder der für dieselbe Kirche gearbeitete, leider zer-
störte mctallne Kronleuchter und der noch vorhandene,
2*
- 20 ~
aber erst unter dem Bischöfe Hezilo vollendete, grosse
Kronleuchter im Dome daselbst. Ausgezeichnet sind femer
die theils von Bernward selbst, theils unter seiner Leitung
hergestellten Kirchen geräthe aus edlen Metallen, als: das
goldne Bernwardskreuz mit Einfassungen von Edelsteinen,
Perlen und Krystallen, gegenwärtig in der St. Magdalenen-
kirche zu Hildesheim, die beiden Bemwardsleuchtcr, b^
Erhebung der irdischen Ueberreste des heiligen Mannes 1194
in dem Sarkophage desselben aufgefunden, das silberne ver-
goldete Kreuz, von Bemward angefertigt und i. J. 999 dem
Kloster Heiningen verehrt, das von seiner Hand herrüh-
rende silberne Grucifix in der Dom-Schatzkammer zu Hil-
desheim und der goldne Bernwardskelch daselbst, dessen
ursprüngliche Form jedoch umgearbeitet ist. Noch .ist ein
Elfenbein-Schnitzwerk von Bernwards Hand hervorzuheben,
welches, Christus zwischen Maria und Johannes darstellend,
auf dem obern Deckel eines Evangeliariums daselbst sich
befindet. — Die hildesheimsche Gilde der Goldschmiede und
der Kunst edle Steine zu fassen nahm Bernward zu ihrem
Schutzpatron an und sein Bild in ihr Siegel auf.
Kratz» n and IH. Lünlzel, 1.
Die Sammlung kirchlicher Geräthe im Weifenmuseum
zu Hannover besitzt einen, aus dem St. Michaelskloster zu
Lüneburg stammenden Leuchterfuss und einePatene, welche
Kirchengeräthe für Kunstarbeiten Bernwards gehalten wer-
den. M.
Berthold, Mönch zu Walkenried, wird ein wohlge-
übter Baumeister genannt. Von ihm und dem Mönche Jor-
dan wurden 1 207 die Vorbereitungen zum Neubau des gross-
artigen Cistercienscrklosters daselbst getroffen.
Leuckfeld, Antiq. Walckenred., 82.
— 21 -
Bertoldes, Hinrich, Mester, erhielt 1509 für den
in Verding genommenen Bau des Brodscharrens zu Han-
nover den Betrag von 40|^ Pfd.
Loha-Regislr. d. St Hannoyer y. 1509. — M.
Bertoldus, Goldschmied, 1338 zu Lübeck urkundlich
erwähnt
Milde u. Deecke, 4.
BertoldULS, Jan Stephan, von Duderstadt, goss
1399 eine Glocke für die Kirche zu Bemshausen. In der
Inschrift der Glocke nennt sich derselbe : ^^pti stepn bertolt)U0
gropengeter ua« liul>er|loM/'
Kirch. Beschr.
Bertram van Mynden wird in den Kämmerei-
Rechnungen zu Hamburg häufig genannt Er erscheint zu-
erst 1367, wo ihm 24 Schill, für ein Bild der h. Jungfrau
vor dem Milderthore, 4 Schill, für die Herstellung des Bildes
des Engels über dem Rathhause und eben so viel für die
Bemalung des BriefTasses des Boten Gerlach gezahlt wur-
den. Ausser andern Beträgen für Firnissen von Gegenstän-
den und für Reisekosten nach Lübeck (24 sol.) erhielt er
1377 eine ähnliche Summe für ein Bild der h. Maria, wel-
ches auf der Mauer vor dem Lübeckerthore aufgerichtet
wurde, auch eine anderweite Vergütung für Bilder auf dem
Rathhause, ferner 1381 und 1383 eine Mark für das An-
malen städtischer Banner; 1385 empfing er für drei Bilder
und sechs geschnitzte und bemalte Wappenschilder 6 Pfd.
Pfennige, 1387 für ein den h. Christoph mit dem Christkinde
darstellendes Schnitzwerk 12^ Pfd. 6 Schill, und für die Her-
stellung der Lichtkrone im Rathhause 4 Pfd. 4| Schill., in
welcher Zeit auch seine Gesellen zwei seiner Bildwerke ßr-
nissten.
_ 22 —
Als ein Werk von grösserer Bedeotnng erscheint die
von dem Meister Bertram 1383 angefertigte Tafel des Hoch-
altars in der St. Peterskirche zu Hamburg, vermuthlich ein
bemaltes Bildschnitzwerk, welches jedoch nicht mehr vor-
handen ist.
Aus einem Testamente Bertrams v.J. 1390 erhellt, dass
er, obwohl verheirathet, Willens war, zum Tröste seiner
Seele nach Rom zu wandern. Ein anderes Testament, in
welchem Bertram Bürger zu Hamburg sich nennt, ist v. J.
1410.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 243 ff. 327 ff.
Bertrammus de Haren , Goldschmied, 1341 zu
Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde a. Deecke, 4.
Bethen, Heinrich, Steinmetz. Mit ihm verhandelte
1493 das Domcapitel zu Magdeburg über den Fortbau der
Domthürme.
Lotz, 1. 415.
Beyer, Jost, Pitzirsnider, wurde 1574 Bürger zu
Hamburg.
Hambg. Zeilschr. iN. Folge, II. 267.
Biermann, Conrad, frater im Barfüsserkloster zu
Hildesheim, 1384, ein guter Maler.
Lünlzel, n. 628.
Blome, Arndt, goss 1524 eine zu Binde in der Alt-
mark befindliche Glocke.
Zwölft. Jahrsbericht d. allmärk. Ver. f. valerl. Gesch., 32.
Bochroit arbeitete den im Domschatze zu Osnabrück
befindlichen Cordulakasten, dem Style nach aus dem 15.
- 23 —
Jahrb., mit reicher Architektur und Figürchen von tüchtiger
Ausführung.
Lübke, 408.
Bockholt, Jürgen, Goldschmied zu Lübeck, Aelter>
mann 1531.
WehrmaDo, Die ältercD Lübeck. Zanflrollea, 223.
Boden, Mester, von Hardessen (Hardegsen), erhielt
vom Rathe zu Lüneburg laut Vertrags v. J. 1386 „umme lat
Wnh^ t^ot Ije jcmohct l)cfft to liem ßolcnfolie oppe 'bn llijcn Sui-
ten" ein Haus mit allem Zubehör frei von aller Stadtpflicht
zu besitzen und bewohnen, ausserdem „tiertid) iHork |)cnnije
unli olle 3ol)r tojije rleTien/* gleich den Knechten des Raths,
auf Lebenszeit. Aus d. J. 1388 findet sich* ein zweiter Ver-
trag zwischen dem Rathe und dem Mester Boden wegen Ar-
beiten auf dem „nijen Soltioercke" um „liat Der)d)e Üönter von
lier 3olen" zu scheiden.
Gebhardi, XI. 534 ff. — M.
Bodo, Erbauer des ältesten Theils der Kirche des ehe-
maligen Cistercienserklosters Loccum, 1 240. In d6m Todten-
Register des Klosters wird sein Name mit dem Zusätze:
„structor nostre ecclesie" aufgeführt.
Rath, Dr. Böllgcr in Hannover.
Bökel, Peter, Maler von Antorf (Antwerpen) brachte
i. J. 1563 drei „gemalte Bilder^' für die Schlosskapelle zu
Schwerin mit und war in demselben Jahre bei Vollendung
der über dieser Kapelle belegenen Wohnzimmer des Her-
zogs Johann Albrecht I thätig. — Im Auftrage des Herzogs
Ulrich verfertigte Bökel zu Wismar fürstliche Bildnisse und
empfing für vier derselben i. J. 1582 zusammen 50 Thlr.
Meklbg. Jahrb., V. 54. 55. und IX. 203.
- 24 —
Boeth, Ertmar, war laut Contracts der Herzoge
Heinrich und Albrecht von Meklenburg vom 26. März 1512
(auf dessen Rückseite der Name „erlmer bot" geschrieben
ist] Maurermeister bei dem Baue des ,,alten Hofs", eines
Theils des Fürstenhofs zu Wismar.
Mekibg. Jahrb., V. 13. 68.
Bokesswager, Hermann, Goldschmied, 1287 zu
Lübeck urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Bonensack, der Sage nach Baumeister des Doms zu
Magdeburg.
Loiz, I. 415.
Diese Sage mag, da der Chor durch Erzbischof Adal-
bert II i. J. 1208 begonnen, auf den Bau des 1363 einge-
weihten Langhauses (Lotz, I. 415) zu beziehen sein, wo am
ersten südlichen Pfeiler des Hauptschiffs eine, als Kragstein
unter einer Dreiviertelsäule angebrachte Gestalt sich findet,
welche für die Figur des Baumeisters Bonensack ausgegeben
wird. M.
Bonsack, Ludeke, Maler zu Hamburg, erscheint im
J. 1450, wo er für das Malen und die Erneuerung von 25
Schildern am Rathhause und anderer Bilder für die Schiffe,
so wie anderer Schilder der Stadt 15 Pfd. Schill, erhielt
Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 246.
Bonstede, Hermen, verfertigte laut Inschrift aus
Metall den grossen fünfarmigen, auf Löwen ruhenden Leuch-
ter für den hohen Chor der St. Johanniskirche zu Werben
i. J. 1487 und zwei Jahre später die metallene Taufe daselbst.
Adler, I. 78.
- 25 -
Borch, Hans der, Glockengiesser zu Emden, goss
1575 eine kleine Glocke für die Kirche zu Esens, 1579 eine
Glocke im Kirchthurme zuPogum, A. Weener, 1580 die s.g.
Vesperglocke der Kirche zu Hatzum in demselben Amte und
1581 eine kleine Glocke Tur die daselbst belegene Kirche zu
Marienchor.
Kirch. Beschr.
Borgetrick,Conrad, arbeitete 1 483 zu Braunschweig
einen Altar mit geschnitzten Figuren für die Kirche zu Hem-
merde bei Unna, eine grosse Statue der Marie und Darstel-
lungen aus dem Leben und Leiden Christi enthaltend. Die
Gesichter der etwas steif erscheinenden Figuren zeigen einen
anmuthigen Ausdruck ; die Composition der Gruppen ist klar,
die Architektur einfach, die Bemalung nebst Vergoldung gut
Lübke, 396.
Borman, Jan, verfertigte gegen d. J. 1508 das Altar-
werk in der Pfarrkirche zu Güstrow. Es ist dies ein aus
einem Mittelstücke und zwei Flügeln bestehender Schrein
mit Schnitzwerken, dadurch sich auszeichnend, dass. — statt
einzelner Figuren unter Baldachinen auf platten Tafeln —
personenreiche Gruppen in bedeutenden Vertiefungen per-
spectivisch angeordnet sind. Die Schnitzwerke zeigen in
verschiedenen Abtheilungen die Leidensgeschichte Christi,
in der Mitte die Kreuzigung. Die Arbeit ist zwar kein Mei-
sterwerk ersten Ranges, aber in den Compositionen unge-
wöhnlich reich und von lebhaftem Ausdrucke. Am Fuss des
Altarschreins sieht man den Heiland mit den Zwölfboten
und über den gedachten Gruppen, unterhalb der Krönung
eine Reihe von Heiligen. Der Name des Künstlers steht in
römischen Uncialen auf dem Schwerte eines bei der Kreuz-
tragung erscheinenden Kriegsknechts.
Mekibg. Jahrb., XV. 311 ff.
— 20 —
Bomau, Francesco a, von Brescia (firessensis)
[ob nicht Brixen?, ital. Bressanone, was besser zu dem of-
fenbar deutschen Familiennamen des Meisters und der unten
folgenden Angabe über seine Begleitung aus Trient stimmen
würde] wurde am 25. Janr. 1 557 dem Herzoge Johann Al-
brecht I von Meklenburg durch den Herzog Herkules von
Ferrara als Baumeister empfohlen. Francesco, in den Bech-
nungen der „welsche Bawmeister Francisco Bornaw", auch
„Barnaw" genannt, wurde alsbald in Dienst genommen und
kam gegen Ende d. J. 1 557 in Begleitung von wenigstens
acht welschen Maurergesellen aus Trient und eines italieni-
schen Zieglers nach Meklenburg. Vor ihm war daselbst
schon ein anderer italienischer Baumeister, Namens Paul,
vielleicht ein Sohn des Francesco a Bornau, mit Vorarbeiten
zur Befestigung der Schlösser Dömitz und Schwerin thätig.
Francesco scheint 1558 seine Arbeiten begonnen zu haben.
Unter ihm arbeiteten Meister Hans Bogatsis und nach dessen
Tode 1 566 dessen Sohn Jakob Bagatz, auch Meister Chri-
stoph Haubitz. — Die vorhin genannten Italiener arbeiteten
neben den Baumeistern Gebrd. Par gewiss bis z. J. 1570 zu
Dömitz, mitunter auch zu Schwerin, während welcher Zeit
der Herzog mehrmals des Kurfürsten von Brandenburg .wel-
schen Baumeister, Francisco Ghiaramell, nach Schwerin ho-
len Hess, um ihn über seine Befestigungsarbeiten in Ilath zu
nehmen.
Mekibg. Jahrb , V. 27 ff.
Bomeman, Hans, Mitstifter der St. Lucas-Brüder-
schaft zu Hamburg, wird 1462 zuerst genannt und 14G9 als
der zweite unter den Werkmeistern des Maler- und Glaser-
amts aufgeführt. Von seinen Arbeiten sind, ausser geringern
Leistungen, wie die Anfertigung von Stadtwappen in dem
damaligen Hause des hamburger Baths zu Stade, die kurz
vor seinem Tode auf 17 Täfelungen im Rathhause zu Ham-
— 27 —
bürg ausgeführten ßilder der römischen (?) Könige zu nen-
nen, wofür seine Witwe i. J. 1474 den Betrag von 68 Pfd.
16 Schill, erhielt. Er hinterliess mit derselben, welche her-
nach den Maler Absolon Stumme heirathete, mehrere Töch-
ter und einen Sohn Heinrich, welcher gleichfalls Maler wurde.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 246. 254.
Bomeman, Hinrich, Sohn des Malers Hans Bor-
neman zu Hamburg, verfertigte 1499, vermuthlich als sein
und seiner Frau Bertha Geschenk, den Altarschrein der St.
Lucas-Brüderschaft, das s. g. Epitaph des Maleramts, gegen-
wärtig in der St. Jacobskirche zu Hamburg sich befindend.
Auf den Aussenbildern des Altarschreins — welcher beim
Oeffnen im Mitteltheile unter einer geschnitzten Figuren-
gruppe die Inschrift: „^nno 1469 . 3s . M[ee. Cofel . St. iuca
fonliiret." und auf dem Gemälde an der Innenseite des Flü-
gels zur Linken des Beschauers die Jahrszahl 1499 trägt —
sieht man (links) zu Füssen Marias die Frau des Malers mit
dem Spruchbande: „bit^lret . jot . oor . berten . bornemons . feie"
und (rechts) zu Füssen des, die h. Jungfrau malenden St.
Lucas den Maler und Stifter des Bildes mit dem Spruch-
bande: „bi^tret.got.üor.ljeTtridi. bornemans. feie. eren. foene.
"b. e. 0. 0. f.*' (dat em god gnedig sie).
Harabg. Zeilschr. N. Folge, II. 252 ff. — Von d. Arbeil.
d. Kunstgewerk. d. Millelall, zu Hamburg, 20 ff., wo
auch gute Abbildungen des Allars gegeben sind.
Borstell, Hanss, wird in„DesMonsterschen Koninck
Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und
1535" als Goldschmied aufgeführt.
Westfäl. Zeilschr., XVI. 360.
Bothe, Tile, zu Goslar, war im Anlegen von Wasser-
leitungen geschickt. Es erhellt dies aus dem Schreiben eines
— 28 -
„Ipermen »an Dorntljen'* an seinen Oheim „l^ermen ©Tjflere"
vom Tage St. Gallen 1446, worin er ihm aaf ein Schreibe
erwiedert, dass» da der Raih zu Göttingen in Anlass der
Vorrichtung einer Wasserleitung von ihm zu hören begehre,
ob nicht ein Meister zu Goslar wäre, der mit der Schrot-
wage umzugehen oder zu solcher Kunst Rath wisse, er die-
sen Brief durch den mit der Wartung der Wasserkunst zu
Goslar beauftragten Tile Bothen sende, welcher in der obi-
gen Angelegenheit des Raths wohl Bescheid geben könne.
Die bezügUche Stelle des Schreibens lautet: „00 gij mtf 3efd)r,
i)ebben, iat I)e ersamen tutoe un^e mpe i)eren it rati to (Sottinge
millen l)ebben et)n %\)axi\) [?] t3on maUrs toegen bt)ner in slah to
®0tttn0e to brtn{|enlie unbt mn ntij be{|l)cren unle to nor^orenlie,
efft ientd) mei|ler to dosier toere, It ie mi)t lier Bdjrottoaglie konit
eMer to solianer kun|l xab ujü|te, liot lie gen. iutoe nnit inT)ne
i)eren lien gi)erne i)ebben toollien etc.: ersame letoe oljem« iiUD to
roillen unlt ieme gen. roie to ©ottinge, 60 bebbe ek oan ier
toeglien mi)t ieffem tegentoortigen Eilen ßotljen, ien ek tu ftnit
gefproken, Ire iene soianer kunjl bqiten ier 5toi to (ßoMer oon
l^es )}t)penn)ater0 toegl^en pled^t to tuarlrenlie, It iav lool mtbt
kon: untre n>one gi) ome iunier Ijeren meninge van ier njegljen
Dorgljcuen untre unlrernjifen, wes iene Irorine to Ironie [teijt, roel
Ije iuuj tüol fijner ontradjt ioruppf beridjten: unie mts \)t iuroen
leeren untre tum to0ed)t oan inakentrc0 tDegl)en tre0 moglje gl) ome
wol gclooen, roente ^e I)efk in körten ioren ei)nen bomen uppe
Irot rlo|lcr tom Ht)d)enbergl)e gebrod)t, ie Ire gen. Ijeren gerne
ODcrlongen inren geljot Ijetilren, 00 Ije iu tuol beridjtentie tocrt."
Briefsamml. im Archive zu Götlingen. Dr. S.
Botker, Hansen, goss 1561 eine Glocke für die Kirche
zu Kleinhimstedt im Fürstenthunie Hildesheim.
Kirch. Besohl'.
Brandes, Johannes, Goldschmied in Hildesheim,
— 29 —
verfertigte laut Inschrift ein silbernes Rauchfass gothischen
Styls mit durchbrochen gearbeiteten Verzierungen am thurm-
förmigen Deckel.
Correspondenzbl. 1857. Beil. zu Nr. 4 S. 6.
Brandin, Philipp, von Utrecht, Verfertiger der
Taufe und mehrerer Tafeln in Alabaster für die Schlosskapelle
zu Schwerin 1563 — 1569, so wie der „fürstlichen Sepultu-
ren" (Denkmäler mit den Stammbäumen und architektoni-
schen Einfassungen) im Dome zu Güstrow 1576 — 1586,
wohnte 1574 zu Wismar noch als Steinmetzmeister im
Dienste des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg,
war aber später und noch i. J. 1591 „bestallter Baumeister"
des Herzogs Ulrich von Meklenburg, welcher ihn 1590 auf
einige Zeit dem Könige von Dänemark zur Ausführung des
königlichen Baues zu Nyköping überliess.
Meklbg. Jahrb.. V. 24. 53. 54.
Brandmöller, Caspar, 1587 Meister des Maler-
amts zu Hamburg, f 26. April 1596.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, H. 356.
Breigel, Paul, Zimmermeister, arbeitete in Gemein-
schaft mit dem Maurermeister Caspar Behm an dem
grossen Gebäude über der Scblossküche zu Schwerin um
d. J. 1564.
Meklbg. Jahrb., V. 50.
Bremen, Heinr. von, s. Heinrich von Bremen.
Bremers, HinriCUS, Steinmetz in Lüneburg, wird
in einer Urkunde des St. Michaelsklosters daselbst vom 20.
Janr. 1386 genannt.
Dr. G.
— 30 -
Breslaw, SimOIL Der Name ^simon hreslaw^* mit
der Bezeichnung^ „mur-man'' steht am Schlüsse einer, die
Erweiterung und den Umbau der Franciscanerkirche zo
Salzwedel betreffenden Inschrift von 1493.
Adler, I. 88.
Brüggemann, Hans, aus Husum, verfertigte 1515
— 1521 den aus der Augustiner-Klosterkirche zu Bordes-
holm bei Kiel stammenden, im Dome zu Schleswig befind-
lichen 47 Fuss hohen Schnitzaltar, mit Rehefs im Schrein
und an der Innenseite der Flügel (30 Darstellungen aas der
Passion bis zum AVeltgerichte, nebst vorbildlichen Vorgän-
gen aus der alttestamentlichen Geschichte) und Statuen an
den Pfeilern (alt- und neutestamentliche Figuren), im Ganzen
385 unbemalte Figuren in spätestgothischer Architektur,
derb naturalistisch, aber ungemein lebensvoll ; die Volks-
scenen mit Laune durchgebildet, die idealen Gestalten mit
grossartiger Würde aufgefasst, malerisch angelegt, die Ge-
stalten im Einzelnen jedoch zugleich mit glücklichem plasti-
schen Sinne behandelt ;
ferner: zwei Statuen zu den Seiten des Hauptaltars auf
hohen Schäften (König Christian II von Dänemark und seine
Gemahlin Isabella von Oesterreich) 1523;
auch eine grosse, ausgezeichnete Holzstatue des h.
Christoph.
Fiorillo, 111. 36. Lotz, I. 540.
Demselben Künstler werden zugeschrieben: ein in der
Kirche zu Husum befindliches spätgothisches Tabernakel
aus dem 16. Jahrh. und der Altar in der Kirche zu Segeberg,
letzterer zwar eine tüchtige Arbeit, jedoch der geistreichen
Durchbildung dieses Künstlers entbehrend.
Lotz, I. 309. 353.
-- 31 —
Brüggemann, Luthe, Verfertiger eines im Sarge
des Bischofs Christoph im Dome zu Verden gefundenen,
silber- vergoldeten Abend mahlskelches von vorzüglicher
ArbeiL Dieser Goldschmied war ein Bruder des berühmten
Bildhauers Hans Brüggemann. [Letzterer Nachricht fehlt
eine nähere Begründung.]
Bergmann, Der Dom zu Verden, S. 27.
Der obige Kelch, welcher unter seinem Fusse den Na-
men des Verfertigers zeigt, hat viele Aehnlichkeit mit dem
za Elsdorf, A. Zeven, befindlichen, nur noch schöner gear-
beiteten Kelche v. J. 1512.
Vaterl. Archiv d. bist. Ver. 1835. S. 144 ff.
Als Wohnort des Luthe Brüggemann wird [jedoch ohne
nähern Nachweis] Hannover angegeben.
Archiv d. Ver. f. Gesch. u. Allerth. zu Stade, 1862. S. 299.
Bruit, Tile, verfertigte 1504 die gegossene Grabplatte
der Herzogin Sophie von Meklenburg im schwarzen Kloster
zu Wismar.
Meklbg. Jahrb., XXIX. 61.
Bruixhard, Goldschmied zur Zeit des Bischofs Mein-
werk [f 1036] zu Paderborn.
Lübke, 16.
Bruno, Tegeler (latierarius) , 1305—1308 zu Lübeck
urkundhch vorkommend.
Milde u. Deecke, 4.
Bruno war Baumeister bei dem 1369—1371 ausge-
führten Rathhausbaue zu Göttingen. In der darüber noch
vorhandenen Rechnung kommen einige, dem „magistro
Brunoni architectori" geleistete Ausgaben vor. Bei der Le-
- 32 —
gong des ersten Steins zo diesem Neobane am 16. AprQ 1369
war übrigens — wie in der Vorbemerkung zur Bamrechnong
erwähnt i»ird — der Steinmetz Johann Ton Geismar thatig;
Bruno erscheint zoerst in dem Verzeichnisse der Baaaas-
gaben y. J. 1371.
UrLundenbuch d. histor. Vereins f. Niedersachsen, Hefl VI«
S. 225. Anm.
Brnsewind , G« , F. , ein knnstreicher Meister in
Schnitzarbeit, verfertigte die Kanzel in der St Marienkirche
zu Lübeck. [Da eine Zeitangabe fehlt, bleibt es jedoch zwei-
felhaft, ob dieser Meister hier mit aufzuführen gewesen
wäre.]
Nagler.
BÜltink, Gtert, verfertigte mit technischem Geschick
und künstlerischer Begabung 1489 Tür die Kirche zu Vreden
einen Kronleuchter, bestehend aus einem geschmiedeten,
sechsseitigen, mit dem gothischen Vierblattmuster besetzten
Doppelreifen aus Eisen, einer aus Holz geschnitzten, miter
geschmackvollem Baldachin in der Mitte stehenden Madonna
und den, unter ähnlicher Ueberdeckung befindlichen, den
Reifen umgebenden, kleiner gehaltenen Apostelgestalten.
Lobke, 398.
BÜring, Gabriel, Baumeister zu Boizenburg im
Dienste des Herzogs Heinrich von Meklenburg. Es findet
sich ein Brief an ihn vom 9. Janr. 1536, geschrieben vom
Prediger Clemens Vendel zu Hitzacker, welcher am Schlüsse
desselben sich nennt: „dyn olde medebroder tho Juterbock
vonn ketter Angermunde.<<
Meklbg. Jahrb., IL 207. 208.
- 33 -
BÜring, Daniel, der einen ,,iBaler unn iFormfd)nei)er
auf lJer0d)effen|iet(lro^e" sich nennt, errichtete eine Druckerei
zu Braunschweig, welche ungeachtet ihm von Canzler und
Käthen zu Wolfenbüttel den 9. Julius 1589 das Drucken
untersagt wurde, noch i. J. 1596 bestand.
Dr. G. L. Grotefend, Gesch. d. Büchdruckereien in d. Hanno?,
u. Braunschw. Landen.
Bimo war als Maler in Diensten des Bischofs Gode-
hard [1022—1039] zu Hildesheim.
Fiorillo, H. 21.
Busch, Hans van demme, als „glaswerdere'< be-
zeichnet. Aus einer Verhandlung v.J. 1514 erhellt, dass
derselbe und der Maler Wilhelm Dedeken „olderlude
unde vorwessere der bruderiscopp sancti Luce" waren.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 337.
Campen, Henrick van, s. Kampen.
Casper erscheint 1507 als Maurermeister bei der da-
mals begonnenen (vom Abt, Prior und Convent bereits 1504
beschlossenen) Erneuerung und Erweiterung der Kloster-
kirche zu Northeim.
Franciscus Lubecus, Chronik v. Northeim. MS. XXHI. 78ic.
auf königl. Biblioth. in Hannover. M.
Chiaramell, Francesco, de Gandino, auch Fran-
cisco Archiamarel oder Giromella genannt, Ritter, aus Ve-
nedig gebürtig, war Baumeister des Kurfürsten von Bran-
denburg. Er wurde im März 1562 zum Bau der Festung
Spandau bis z. J. 1565 angestellt, blieb mit wiederholter
Bestallung in kurfürstlichen Diensten und erhielt 1578 einen
ehrenvollen Abschied. Noch 1584 wird seiner gedacht. In
einer für ein „Attest" gehaltenen Schrift nennt er sich Fran-
3
- 34 -
cesco Chiaramel und unterschreibt sich Chiaramelo, i. J. 1570
aberChiaramell und fügt schon 1562 seiner Unterschrift den
Titel „cavaler" bei. — Herzog Johann Albrecht I von Mek-
lenburg liess diesen Baumeister in der Zeit von 1562 bis 1568
verschiedentlich nach Schwerin holen und empfing von ihm
Rath und Pläne [Modelle), vorzüglich wohl für die Befesti-
gung der Schlösser zu Dömitz und Schwerin.
Mekibg. Jahrb., V. 28 ff.
Christian aus Parchim, Schnitzkermeister (Tischler),
arbeitete 1562 in der Schlosskirche zu Schwerin. Auch ver-
fertigte er das Holzwerk der Orgel [wohl das Orgelgehäuse]
im Dome daselbst.
Mekibg. Jahrb., V. 54.
Ciaren, Michael, Baumeister des Herzogs Franz
von Braunschweig ~ Lüneburg. — Als der Herzog Johann
Albrecht I von Meklenburg an die Befestigung des Schlosses
zu Schwerin dachte, sandte ihm, um dabei Rath zu erthei-
len, i. J. 1548 Herzog Franz seinen Baumeister Michael Cia-
ren und i. J. 1549 dessen Sohn, bat aber jedesmal am bal-
dige Beurlaubung derselben, da er selbst ihrer bei seinen
Gebäuden zu Gifhorn bedürfe.
Mekibg Jahrb., V. 57. 58.
Herzog Franz (f 1549) baute in Gifhorn seit d. J. 1525
das Schloss, als dessen Baumeister oder doch VoUender
daher Michael Ciaren und sein Sohn erscheinen. M.
Clawes (Claus) und Everd werden 1504 als Meister
bei Veränderung des Chors der St. Godehardskirche in Hil-
desheim genannt.
Lotz, I. 299.
— 35 —
Cleahr, Jan ter, kommt um 1541 als Giesser von
Glocken zu Hamburg vor.
tjambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 313.
Clendenst, Tegeler (laterarius), 1287 — 1290 zu Lü-
beck urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Coignet, Gilles, 1530 zu Antwerpen geboren, bildete
sich in Italien, kehrte 1561 nach Antwerpen zurück und
wurde Mitglied der dortigen Academie. Er malte viele Al-
tarbilder und bediente sich dabei der Hülfe des Cornelius
Molenaer zur Ausführung der Gründe, Landschaften und
Architektur. In Folge der Rriegsunruhen wandte er sich
nach Amsterdam und später nach Hamburg, woselbst er am
27. Dec. 1599 starb und dort in der St Jakobskirche seine
Ruhestätte fand. In dieser Kirche ist noch ein, mit seinem
Namen und der Jahrszahl 1595 bezeichnetes Oelgemälde,
die Auferstehung (Himmelfahrt?) Christi vorhanden. Drei
Gemälde dieses Meisters enthielt die St. Peterskirche zu
Hamburg. Ein grösseres derselben, die Ausgiessung des h.
Geistes darstellend, v. J. 1595, und sein besonders geprie-
senes Bild vom h. Abendmahle sind bei dem grossen Brande
1842 glücklich gerettet. Auswärtige Sammlungen bewahren
manche Gemälde seiner Hand. Nach seinen Zeichnungen
sind vorzügliche Kupferstiche angefertigt.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 36 ff. — Hambg. Zeitschr. N. Folge,
II. 264. 288.
ConinxlOO, Hans von, wahrscheinlich aus Ant-
werpen stammend, 1571 Bürger zu Emden, lebte dort als
Maler und wird 1595 als Oldermann in der Schilder- und
Glasemaker- Amts -Rolle zu Emden aufgeführt. Er war
nach dem Zunft-ProtocoUenbuch 1596 bereits verstorben.
3*
- 36 -
Ein zweiter Hans von Coninxloo, 1593 zu Emden
als Bürger und am 30. Oct desselben Jahrs als Meister ein-
geschrieben, ging nach Amsterdam, kam aber 1618 nach
Emden zurück. Vielleicht war er der Vater eines dritten
Hans von Coninxloo, welcher mit dem Beifügen „de
Jonge<< am 4. Mai 1619 als Meister aufgenommen wurde.
(Später kommt noch ein Peter von Coninxloo als Maler
in Emden vor.)
In Emden befinden sich mehrere, von obigen Künstlern
herrührende Gemälde. Ein grosses Bild auf Holz, mit der
Darstellung eines Götter-Mahls auf dem Olymp, zeigt ein
treffliches Colorit und hat in einer Inschrift die Bezeichnung:
„H. V. Coninx loo fecit Embden, 9. Juny 1592.^'
HaDDov. Magazin, 1825. S. 477 (f.
Conrad, Maler zu Lübeck. Von dem Rathe daselbst
erhielt um d. J. 1250 ein „Magister Conradus Pictor" die
Aufgabe, in der Lombardei als des Raths „nuncius et pro-
curator" zwei Rechtsgelehrte anzuwerben. Hier scheint
doch von einem Maler Conrad die Rede zu sein, da lediglich
einen Geschlechtsnamen im Maler zu finden, gegen die Sitte
der Zeit wäre, wo schwerlich der Name eines Gewerbes
einen Familiennamen zu bilden begonnen hatte. Deutsche
Künstler zogen damals nicht selten nach Italien.
Hainbg. Zeilschr. N. Folge, 11. 229.
Conrad von Einbeck wird unter den Baumeistern
der St. Moritzkirche zu Halle und als Bildhauer genannt
Von seiner Hand ist eine in dieser Kirche befindliche, unter
dem Namen „Schellen-Moritz" bekannte Statue des h. Mau-
ritius angefertigt. Sie trägt in der lateinischen Inschrift v. J.
1400 (nach Dreyhaupt 1411) den Namen des Meisters: „Con-
radus de Einbecke", ist jedoch nur wegen ihres eigenthüm-
lichen Kostüms beachtenswerth. Ein Relief in der Vorhalle
- 37 -
dieser Kirche, die Anbetung der h. drei Könige darstellend,
hat ebenfalls seinen Namen. Ein aus Stein gearbeitetes
lebensgrosses Brustbild am nördlichen Ende des Seitenschiffs
daselbst wird für das Bildniss Conrad's von Einbeck gehal-
ten, scheint jedoch nicht von seiner, sondern von einer an-
dern, geschicktem Hand herzurühren.
Puttrich, Bauw. zu Halle. 42.
Conradus, Tegeler (laterarius), 1330 zu Lübeck ur-
kundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Coppens, Verfertiger eines Grabmals im Dome zu
Schwerin, welches den Herzog Christoph (f 1595) und seine
Gemahlin knieend darstellt und mit Reliefs versehen ist.
Lou, I. 550.
Cord erscheint als Maler undVergolder bei dem 1393
— 1396 geschehenen Fortbaue des Altstadtrathhauses zu
Braunschweig; auch bei dem 1455 — 1468 daran vorgenom-
menen Hauptbaue wurden Bilder, Schilder und Reimsprüche
von einem Meister desselben Namens staffirt und gemalt,
welcher dazu 900 Blatt Goldes und 200 Blatt feinen Silbers
erhielt.
Schiller, 45 ff.
Cord, Mester, wird 1481 und 1488 bei Maurerarbeiten
zu Hannover genannt
Lohn-Registr. d. St. Hannover v. 1481 ff. — M.
Cordewage, Henrieus, 1328 Conventual im Do-
minicaner- oder Paulinerkloster zu Göttingen, war nach
Lezner's Angabe „zugleich ein gelahrter Medicus und künst-
licher Mahler".
Z. u. G. B. d. Sl. GöUingen, 11. 165.
- 38 -
CrOmelins soD am 1375 deo Plan zur St Lamberts-
kirche in Monster entworfen haben.
Fiorille, II. 76.
Nadi andern Nachrichten ist zwar die Gmndsteinlegong
zum Oior der jetzigen St Lambertsldrche daselbst am 1375
anzunehmen, der Name des Banmeisters aber nicht bekannt
Der nachfolgend aufgeführte Zimmermeister Comelsen war
1568 bei einer Reparator des Tharms der St Lamberts-
kirche thätig ; vielleicht hat dies dazu gefohrt, den Baumei-
ster dieser Kirche Cornelius zu nennen.
Vergl. Westfal. Zeitschr., XX. 343 ff.
Comelsen , Johann , Zimmermeister von Utrecht,
besorgte gemeinschaAlich mit dem Maurermeister Peter
Mich a e 1 s e n ans Werden eine durchgreifende Restauration
des Thurms der St Lambertskirche zu Munster. In dem
mit ihnen am 10. April 1568 abgeschlossenen Vertrage ver-
sprechen die Meister, acht Tage nach Pfingsten mit zwei
Zimmer- und drei Manrerleuten in Deventer einzutreffen
und von dort mit Geleite des Raths nach Münster zu kom-
men. Der Lohn wird für jeden Werktag auf 2 Thlr. für den
Meister und auf 12 Stüver brabantsch, den Thaler zu 5 Schil-
ling flämischen Geldes oder 30 Stüver gerechnet, für jeden
Knecht festgesetzt; die Arbeit dauert von Morgens 5 — 11
Chr und Nachmittags von 1 — 7 Uhr; Sonntags erhalten die
Meister ein Viertel Weins oder dessen Werth; am. Ende
jeder Woche wird der halbe Wochenlohn, der Rest am Ende
jeden Monats gezahlt ; die Meister und Knechte beköstigen
sich selbst ; die Reise von Deventer und zurück erfolgt auf
des Raths und des Kirchspiels Reköstigung. Die Meister
scheinen erst zu Ende Juli 1568 in Münster eingetroffen zu
sein. Nach drei Monaten war die Arbeit vollendet ; wenig-
stens datirt das Conccpt eines dem Peter Michaelsen ausge-
stellten AttesU und Geleitsbriefs vom 13. Nov. 1568. Meister
— 39 ~
Cornelsen blieb jedoch bis zum März folgenden Jahrs in
Münster, weil er durch besondem Vertrag giegen einen Lohn
von 210 Gulden und ein Ehrengeschenk von 5 Gulden für
seinen Sohn eine Abänderung des Glockenstuhls zur Ab-
wendung weiterer Gefahr für den Thurm übernommen hatte.
Die Unkosten der von den beiden Meistern beschafiten Her-
stellung des Thurms betrugen 1930 Thaler; die Rechnung
des Stadtschmieds Hermann von Zwoll für Eisenwerk zu
Verankerungen belief sich allein auf 41 1 Thlr.
Weslfäl. Zeitschr., XX. 354 ff.
Corona, Jacob Lucius, s. Ludus.
Cranach, Lucas, geb. 1472 f 1533. Die Schloss-
kirche zu Hannover besitzt ein, aus der St. Alexanderskirche
zu Einbeck 1675 hierher versetztes Altarblatt mit zwei Flü-
geln, welches im Mittelbilde die Kreuzigung Christi mit dem
Monogramme des Künstlers am Kreuzesstamme und auf
jedem Flügel die Figur eines Heiligen zeigt
Mithoff, Archiv I. 11.
Die hamburgischen Stadt-Rechnungen v. J. 1 542 ent-
halten eine Nachricht, nach welcher 24 tal. 5 soL für ein
Gemälde und dessen Transport an den wittenbergischen
Lucas Maler bezahlt sind. Der Gegenstand des Gemäldes
war eine Darstellung der Eroberung der Festung Wolfenbüttel
Hambg. Zeilschr., III. 587.
Cranach <!• J., Lucas, geb. 1515 tl586. Von ihm
hat die Mönchenkirche zu Salzwedel ein Gemälde v.J. 1582,
den Weinberg des Herrn darstellend.
Lolz, I. 532.
Crancmaun, Gerhard, goss 1357 ein zu Schön-
berg befindliches Taufgefäss.
Meklbg. Jahrb., XXIX. 63.
- 40 -
Cristianus, mag., Maler und Bildschnitzer, 1293 za
Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Crommeny, Cornelius, ein Niederländer, war
Hofmaler des Herzogs Ulrich von Meklenburg; er hatte jähr-
lich 124 Thlr. Besoldung. Als Werke seiner Hand sind zu
nennen : das vortreffliche Bild dieses Herzogs in der Kirche
zu Doberan, die Bilder von dessen Eltern daselbst und der
durch den Formschneider Jakob Lucius vervielfältigte
Stammbaum des meklenburgischen Fürstenhauses v.J. 1578.
Meklbg. Jahrb., IX. 203; XXI. 306; XXIU. 122.
Crommeny malte auch ein mit seinem Namen und der
Jahrszahl 1574 bezeichnetes Bild für die St Petersldrche zu
Hamburg, die Erweckung des Lazarus darstellend.
Hambg. Kstlr.-Lexik., 38. ^ Hambg. Zeitaehr. N. Folge,
II. 287.
Cfurt von Dresden, Baumeister, wurde 1425 zur
Wiederherstellung der Brücke nach Magdeburg berufea
kam aber damit nicht zu Stande.
Fiorillo, II. 181.
Damme, Hans van dem, erschemt 1511 als Glo-
ckengiesser zu Hamburg. Demselben wurde i. J. 1568 aus
besonderer Gunst des Senats kostenfrei das Bürgerrecht er-
tbeilt In der dabei geschehenen Eintragung wird er als
,yHans van dem Damme unus apengeter et bombardista'^
bezeichnet
Hambg. Zeitachr. N. Folge, II. 313.
Daniel, Steinhauer, verfertigte, nach einer Rechnung
▼• J. 1380 zu schliessen, die behauenen Granitsockel des
Chorumgangs, so wie der Seiten- und Kreuzschiffe am Dome
zn Sdiwerin.
Meklbg. Jahrb., XIX. 401.
- 41 -
Dedeken, Willem, Meister des Maleramts zu Ham-
burg 1506, Aeltermann 1514, gestorben 1528.
Hambg. Zjßilschr. N. Folge, II. 355.
Degener, Diderich, 1579 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 12. April 1598.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355.
Degener, Abraham, 1598 Meister des Maleramts
zu Hamburg, 1 61 1 — 1 649 Aeltermann, 1 624— 1 646 Bürger-
capitain im St. Petri-Regiment, f 24. Janr. 1655. Sein Bild-
niss und Epitaphium befanden sich in der Domkirche da-
selbst.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 42. — flarobg. Zeitschr. N. Folge,
n. 356.
Delaval, J. Von ihm sind Tafelgemälde grau in grau
und braun mit Barstellungen aus der heiligen Geschichte an
den Pfeilern im Mittelschiffe der St. Katharinenkirche zu
Lübeck aus der Zeit von 1566 — 1571 vorhanden, ausserdem
sechs andere grau in grau gemalte Bilder seiner Hand auf
dem Chore dieser Kirche aufgestellt.
Lolz, I. 403.
Unter den in der St. Nicolaikirche zu Hamburg vor dem
grossen Brande vorhanden gewesenen Kunstwerken ist auf-
geführt: „Ein Schnitz werk von Holz in Oel gemalt, verwit-
tert", ohne nähere Angabe der Darstellung, mit der Bezeich-
nung „D (auf welchem ein langes J liegt) de la val fecit Au-
gusti 1566."
Hambg. Zeitschr. N. Folge, li. 292.
Dethardus, Steinmetz, 1293 zu Lübeck urkundUch
erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
— 42 -
Deuderode, Joh. Sein Name befand sich an einer
später umgegossenen Schlagglocke der St Johanniskirche
zu Göttingen v. J. 1389.
Z. u. G. B d. St. GöttiDgen, I. Buch 2. S. 75.
Diebel, Elias, ein Dluminist, der in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrh. zu Lübeck lebte. Er gab audi ver-
schiedene Holzschnitte heraus, darunter die zwölf Apostel
auf einem Blatte.
Nngler.
Dirich von Münster goss nm 1384 die beiden äl-
testen Glocken der St. Peterskirche zu Hamburg. In der
ehemah'gen Domkirche daselbst befand sich sein Epitaphium
unfern der Kanzel mit der Inschrift: „6il^l)et oor mejler Wibe-
rieh Klockengcters 3eU öon iltünfter."
Hambg. Zeitschr. N. Folge, H. 312.
Dirick, Fieter, (Dirck). Ein Bildhauer dieses Namens
soll um 1574 zu Bremen gelebt haben.
Nagler.
Dominicus, Maurermeister, wurde 1569 nach Schwe*
rin geholt, um daselbst das 1554 begonnene Gebäude über
der Schlossküche zu vollenden. (Den Bau leitete bis 1556
Valentin von Lira und seit 1557 Johann Baptista Par.)
Mekibg. Jahrb., Y. 50.
Doost, Peter van der, verfertigte einen mit „Dirick
Micheelzen inv. 1597. Peter van derDoost fec. & exe Hbgr."
unterzeichneten Rupferstich, ein grosses Schiff mit allen
Segeln und vielen symbolischen Flaggen darstellend.
flaiDbg. Kstlr.-Leiik., 56.
Dorum, Peter van, s. Peter.
- 43 -
Dove, Jürgen, Maler aus Minden, verfertigte laut
Inschrift 1578 Malereien an den Gewölben der Kirche zu
Hülsede, A. Springe.
Kirch. Beschr.
Dressche, Reineke vam, Goldschmied von Min-
den. Eine von ihm 1484 gearbeitete, auf der k. Kunstkam-
mer zu Berlin befindhche Agraffe zum Zusammenhalten des
Messgewandes, ein flache vorn runde Kapsel von vergolde-
tem Silber, mit architektonischen Ornamenten und mit Fi-
guren, trägt auf der Rückseite die Inschrift: „Reineke vam
dressche gholtsmed mindensis^^
Nagler«
DÜnwegge, Victor, und dessen Bruder Heinrich,
aus Dortmund, malten 1521 den grossen Hauptaltar der
Dominicanerkirche daselbst. Das Mittelbild auf Goldgrund
zeigt die Kreuzigung in sorgfaltiger Ausftihrung bei brillan-
ter aber unharmonischer Färbung. Die Figuren haben, wenn
leidenschaftliche Bewegung erstrebt ist, etwas Hastiges und
Eckiges. Die Köpfe der Männer sind mit grosser Wahrheit
und Charakteristik dem Leben entnommen, die der Frauen
erscheinen dagegen flach und hart. Die Gewandung ist
grossarlig gehalten, aber bereits eckig gebrochen.
Lübke, 360 ff.
Düren, Statius von, vom Niederrhein, stand meh-
rere Jahre hindurch in Diensten des Herzogs Johann Al-
brecht I von Meklenburg. In der zweiten Hälfte d. J. 1552
verfertigte er auf der Ziegelei in Schwerin zu dem s. g. lan-
gen neuen Hause, einem dreistöckigen Renaissance-Baue
des Fürstenhofs zu Wismar, die trefilich modellirten Orna-
mente aus Thon und 1553 die aus demselben Material her-
gestellten Wappen an den Schlossgebäuden zu Schwerin,
— 44 —
wahrscheinlich auch die übrigen an denselben vorkommen-
den Thonverzierungen. Er beschäftigte damals 7 Gesellen
und 7 Zupfleger. — Herzog Ulrich von Meklienburg-Göstrow
erbat sich 1555 einige dieser „gedruckten<< Steine zum Baue
eines Erkers am fürsthchen Hause zu Bützow. — Noch L J.
1557 stand Statius von Düren in herzoglichen Diensten,
Nach Vollendung der mit Thonverzierungen versehenen
Schlossbauten wohnte er in Lübeck, wie ans einer Qnitung
des Maurermeisters Caspar Behm hervorgeht, welcher von
ihm für den Herzog Ubrich einige Thonarbeiten kaufte and
für ein „grotes Stück biltwerk*^ 5 ßl. und für ein kleines 2 ßL
bezahlte.
Mekibg. Jahrb., V. 18. 36. 53; X. 320; XVIII. 49. 113.
Dürer, Albrecht, geb. 1471 f 1528. Auf dem
Rathhause zu Bremen befindet sich ein Glasgemälde (Kaiser
Max I] mit Dürer's Monogramm.
Lou, I. 111.
Dusseldorp, Hinrick, wird in der Rechnung über die
1492 geschehene Erbauung eines Zwingers zu Hannover
unter den Maurermeistern genannt
Lohn-Regislr. d. Sl. Hannover y. 1492. — M.
Eaduvius, COgnom. Basan, Mönch, schrieb etwa
zu Anfang des 12. Jahrb. einen Evangelien-Codex auf Per-
gament, mit den Gemälden der vier Evangelisten auf Gold-
grund versehen, welcher früher mit vielen andern Kostbar-
keiten in einem der, als Umrahmung der goldenen Tafel zu
Sl Michael in Lüneburg dienenden Fächer auf bewahrt wurde.
Die Schrift schiiesst mit folgender Anrede des Schreibers an
seinen Abt: „Pro Scriptore precem ne temnas fundere pater.
Librum istnm Monachus scripsit, Eaduvius cognomento Ba-
~ 45 --
san. Sit illi longa salus. üale servus domini nostri et memor
esto mei.^'
Gebhardi, V. 213. — Der Codex ist jetzt im Weirenmo-
seuin zu HannoTer. -- M.
Ebbert, Meister, de Glasewerthe, warde 1447 zur
Anfertigung der, in der „Dornse" im Altstadtrathhause zu
Braunschweig einst vorhandenen Glasmalereien durch einen
besondern Boten von Stendal geholt.
Schiller, 96. — Neue Hannov. Zeilg., 1866. Nr. 158.
Eckhof; Michel, Medailleur zu Lübeck um 1546.
Er soll zur Bezeichnung seiner Werke einer Eichel sich be-
dient haben. S. Sammlung berühmter Medailleure. S. 146.
Nagler.
Edeler, Johann, wird in ,,DesMonsterschenKoninck
Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und
1535'^ als Maurermeister aufgeführt.
Weslfäl. Zeilschr., XVI. 361.
Edgar, G. H., verfertigte 1554 für die St Peters-
kirche zu Hamburg ein sehr grosses (bei dem Brande 1842
zerstörtes) Wandgemälde, die Beraubung des Tempels zu
Jerusalem durch den Kämmerer Heliodorus, im Hintergrunde
die Stadt Hamburg, darstellend. Der Künstler erhielt für
diese sehr tüchtige Arbeit 324 Mark 8 i^ 10 ^ .
Hambg. Ksdr.- Lexik., 61, wo der Künstler G. N. Edgar
genannt wird. — Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 286.
Egberte, Peter, zu Emden, 1589 Meister geworden,
kommt 1595 als Oldermänn in der Schilder- und Glasema-
ker-Amts-RoUe vor.
Hannov. Magazin, 1825. S. 477.
'EtßerU Enrmi»<-r. Em aoT \ifr mimSthm Gestalten
näMf'uid^ TaaüjrWa«!» aQ> Mrtafl in d<T Kirrlie zo Estebrögge
im BreoMsiMiM!« mit Iiudirifl id sotUscker Majuskel trägt
Eflbertns an« Köln, Veifertim- eines m dem ReK-
qiiien»cbatze d#*r ScLlosskirrhe zo HannoTer gehöreodco,
attaiförmi^en Heliqoiars von. mit Tergoldeten and emaillir-
t^ra Kupffrplatleii überzogenem Eicbenholze ans. dem Ende
de» 12. Jabrfa«, an den Seiten 1& ahtestamentlicbe Figuren
und auf dem Deckel — ausser einer auf Pergament gemal-
ten Darstellung des thronenden, von den Zeichen der vier
Evangelisten umgebenen Heilands — die Zwöifboten und
Scenen aus dem Leben Christi enthaltend. Auf der untern
Seite des Behälters befindet sich eine Oeffnung mit Klappe;
auf letzterer steht in alter Schrifk: ,,Eilbertus coloniensis
me fecit"
Vogell, Kunst-Arbeit, a. Niedersachs. VorzeiL Heft 111.
Eier malte 1580 ein „Conterfei von der Weserbrücke",
welches früher im Rathhause zu Bremen sich befand.
Denkm. brem. Geschichte u. Kunst I. Lief. 2. S. 10.
Elfen, Gebrüder, waren Laienbrüder im St. Midiaels-
kloster zu Hildesheim. Sie schnitzten in den ersten Jahren
des ] 6. Jahrh. den aus der Kirche dieses Klosters stam-
menden werthvollen Altarschrein, welcher [nach erfolgter
Auseinandernähme] im Dome daselbst aufbewahrt wird.
Die Predella fehlt; das Miltelstück, 9 Fuss 3 Zoll hoch und
9 Fuss 6 Z. breit, zeigt im Vordergrunde: Christi Verspot-
tung und Kreuzigung, und im Hintergrunde: dessen Grab-
legung und Auferstehung. Die aus je zwei Tafeln von 4 Fss.
und einigen Zollen Höhe und Breite bestehenden Fluge!
_ 47 -
enthalten : a. die Fasswaschung und das h. Abendmahl, b.
das Beten des Herrn in Gethsemane und seine Gefangen-
nehmung, c. Christi UeberUeferung an das Volk, Barrabas
Befreiung und das Händewaschen des Pilatus, d. Christi
Kreuztragung und vor ihm die h. Yeronica mit dem Schweiss-
tuche.
Correspondenzbl. 1857. Beil. zu Nr. 4. S. 7.
EUingerod, Johannes, Conventual des Dominica-
ner- oder Paulinerklosters zu Göttingen, hat nach Lezner's
Angabe 1309 gelebt und „viel zierliche und leserliche Bücher
auf Pergamen geschrieben.'*
Z. u. G. B. d. St. Götlingen, II. 165.
Embo scheint der Name des Giessers einer Glocke zu
Campen in Ostfriesland von 1295 zu sein, indem deren In-
schrift: f,Anno Domini M. CC. XCV. facta sum a embone"
lautet.
Harkenroht^ Oostfries. Oorsprongkel. 671.
Emeke, Bruder, baute 1351 als .f^marVian*^ ein neues
Kloster für die „mt)nre broier mn 0unte Catl)eri)nen" zu
Lübeck. Ob er den Plan dazu entworfen hatte und der aus-
führende Baumeister war, ist indess aus der vorliegenden
Nachricht nicht zu ersehen.
Chron. Lub., MS. XXI. 1301. auf kgl. Bibliolh. zu Han-
nover. — M. — Milde u. Deecke, 3.
EngelbertUS, Steinmetz, 1336—1341 zu Lübeck ur-
kundlich genannt.
Milde u. Deecke, 3.
Enundetwintich, Didereke, erscheint urkundlich
1354 und 1355 als Käufer von Länderei der Gebrd. Brüning
und Conrad von Alten am Lindenerberge vor Hannover zu
- 48 —
Steinbrüchen. In beiden Urkunden wird er Heister genannt
Wahrscheinlich war er Maarermeister. Thydericus Enunde*
twintich wurde nach dem Bürgerbnche i. J. 1359 Bürger.
Urkundenbuch d. hisl. Ver. f. Niederaachsen. Heft V. Urk.
330 o. 336.
Epsenrod, Diederich, Glaser und Maler, wurde in
der Zeit von 1463 — 1469, in welchem letzteren Jahre er als
der dritte Aeltermann des vereinten Maler- und Glaseramts
erscheint, vom Rathe zu Hamburg mehrfach beschäftigt •
Er erhielt 1463 für die Ausschmückung der Rathskapelle in
der Domkirche, wo er die Rose vergoldet und die Wände
vermalt hatte, 12 Pfd. 3 Schill. Im J. 1465 verfertigte er
Wappenschilde, eine vergoldete Wetterfahne und Knöpfe
für die neue Schreiberei; 1468 empfing er fiir Glasfenster
in neuen, vom Rathe gebauten Häusern 20 Pfd. und flir die
Herstellung und Vergoldung der neun Helden des Alterthums
auf dem Rathhause 80 Pfd., so wie 1469 für 14 Fenster za
den neuen Häusern vor dem Schulthore 52 Pfd. 17 Schill.
Im letztern Jahre verfertigte er auch 20 Fenster „in ambita
monasterii St. Johannis intra muros.''
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 247 ff.
Epzenaet, Hans, welcher 1524 von Leipzig nach
Lüneburg berufen wurde, verfertigte Malereien aitf Leine-
wand zum Schmuck der Wände des s. g. Stammgemachs im
Seitenflügel des Rathhauses daselbst. Diese Tapeten sind
1838 fortgeräumt.
Albers, 51.
Erhart, Maler, s. Alttorffer.
Erp, mag., Steinmetz, 1320 — 1340 zu Lübeck urkund-
lich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
- 49 —
Erpho, Goldschmied, Sohn des Goldschmieds Brun-
hard, zur Zeit des Bischofs Meinwerk [f 1036] zuPaderboiii.
Lübke^ 16.
Ertle, Bastian, verfertigte gegen Ende des 16. Jahrb.
mehrere Domherrn-Epitaphien im Dome zu Magdeburg.
Lolz, I. 417.
Everd und Cla wes werden 1504 als Meister bei Ver-
änderung des Chors der St Godehardskirche zu Hildesheim
aufgeführt.
Lotz, 1. 299.
Everdt wird in ,yDes Monsterschen Koninck Johannss
von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 1535" als
Zimmermeister aufgeführt.
Weslfäl. Zeiischr., XVI. 361.
Everhard wird 1521 (zugleich mit dem Meister Her-
mann mit dem Hasenscharde) als Meister bei dem
Baue des Westthurms der St. Reinoldskirche zu Dortmund
genannt.
Lübke, 140. Note 1.
Everwin, Maler zu Soest um 1231. Seiner geschieht
damals Erwähnung in einer vom Decan und Capitel zu Soest
ausgestellten Urkunde, nach welcher ihm und seiner Frau
Elisabeth ein auf der Freiheit des Patroclusstifts belegenes
Haus überlassen wurde.
Kunstbl. 1841. Nr. 100.
Fechtel, Povel, Medailleur von Lübeck, der aber in
Kopenhagen für die königliche Münze arbeitete. Er lebte
noch 1599 und erreichte ein Alter von hundert Jahren. In
Kopenhagen stiftete er ein Hospital.
Na gl er.
4
— 50 —
Ferber, Hans, Formscluieider and BOdschnitzer,
arbeitele 1559 — 1564 für den Herzog Ulrich bei dem
Schlossbaue za Güstrow.
Meklbg. Jahrb., V. 18.
Ferden, H. von 'Hermann von Verden?;, verfertigte
ein, jetzt im Werkhause zu Celle befindliches Odgemälde
auf Leinewand, 9{ Fss. 1. 1\ Fss. h., auf welchem in einer
Landschaft rechts im A'ordergninde mehrere Frauen und
Kinder in hübscher Gnippining und weiter hin zwei auf ein
Buch zeigende Männer sich befinden, während links mehr
im Mittelgrunde eine, um einen Predigenden versammelte
Gruppe von Männern 'Apostel?^ erscheint Ceber den Ma-
ler, welcher sich auf dem Bilde „H. von Ferden. f." unter-
zeichnet hat, sind weitere Nachrichten bisher nicht aufzu-
finden gewesen. Das obige Gemälde gehört dem Style nach
etwa der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. an. M.
Ficken, Hans, s. Vicke.
Fischer, Carl, ein alter niedersächsischer Maler, von
welchem die Passionsgeschichten auf dem hohen Chore im
Dome zu Magdeburg herrühren. Auf dem letzten dieser
Gemälde sieht man in seltsamem Gegensatze zu dem Leidens-
gange des Herrn einen buckligen Possenreisser und einenSpitz.
Nagler.
Floris, Conrad, wird i. J. 1567 als Steinhaaer ge-
nannt, machte damals Inschriften für die Schlosskirche zu
Schwerin.
Mekibg. Jahrb., Y. 54.
FÖlsche, Hinrich, 1524 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 1527.
Ilanilig. ZeiUchr. N. Folge, IL 355.
— 51 —
Poyteke, Peter, (Foyleke) erscheint 1502—1524 [im
letztern Jahre als Meister bezeichnet] in den Verhandlungen
des Maler- und Glaser-Amts zu Lüneburg. S. den Anhang.
Gebhardi, IX. 895 ff. - M.
Franco, HenriCUS, Chorherr im St Blasienkloster
zu Northeim, wird als Maler gerühmt. Der Katalog der
Chorherrn enthält die Angabe: „A. C 1449 Henricus Franco
ein guter Mahler."
Anliquil. MonasL S. ßlasii North, etc. S. 136. MS. Hoff-
mann. Nr. 17 im königl. Archiye zu Hannover. M.
Franco, Bruder aus Zytpfen, malte für den Dom zu
Münster eine Mutter Gottes und einen Johannes d. T. fieide
Gemälde sind zur Zeit der Wiedertäufer zerstört
Fiorillo, If. 75.
Frank, Franziscns, Maler zu Hamburg, verfertigte
1563 für die St Peterskirche daselbst ein als vorzüglich ge-
schildertes Gemälde auf Holz, die Ausführung Christi nach
Golgatha darstellend. Dieses sehr anziehende und lehrreiche
Bild enthält mehr denn hundert Figiuren.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 286.
Franz, Sohn des Domenico Livi de Gambasso (bei
Volterra), lebte seit seiner frühesten Jugend in Lübeck und
erwarb sich dort einen weit verbreiteten Ruf als Glasmaler.
Von ihm rühren die Fenster der dortigen Marienkirche her,
wahrscheinlich auch ein schönes, aus der Burgkirche zu
Lübeck stammendes Glasgemälde. Er wurde 1436 nach
Florenz gerufen, um dort die Fenster des Doms mit Glas-
malereien zu schmücken.
Guhl u. Caspar, Denkro. d. Kunst, 110. Taf. 60.
Einer andern Angabe zufolge wurde Franz 1434 von
Lübeck nach Arezzo berufen, wo er in dem Fenster der
4*
— 52 -
grössten Kapelle in der Pfarrkirche die Krönung der h.
Jungfrau darstellte.
(Fücsslin) Ailgein. Künsll.-Lei.
Fredag, Hans, goss 1505 eine zu Binde in der Alt-
mark befindliche Glocke ; hinter dem Namen des Giessers
steht „in bivesellde", vielleicht (da 11 zusammengelaufen und
dadurch undeutlich) bivesfelde zu lesen.
Zwölft. Jahrsbericht d. allmärk. Ter. f. valerl. Gesch., 33.
Prese, Jacob, erhielt i. J. 1532 für Herstellung eines
grossen, vom Rathe zu Hamburg der St. Katharinenkirche
daselbst geschenkten Fensters (ad reformandam et novan-
dam fenestram) eine erhebliche Summe.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 249.
Prese, Daniel, ein Ditmarse, entwarf 1572 — 1578
verschiedene umfangreiche Gemälde für das Rathhaus zu
Lüneburg und führte solche — wie die Inschriften besagen
— meistens selbst aus. Davon sind in der Rathsstube: die
deutsche Reichs Versammlung, gemalt 1572, ein allegorisches
Bild von 1575, ein Figurenbild in Bezug auf I Timoth.2 und
Jerem. 22. von 1575, das neue Jerusalem, von 1576, ein
Bild, worauf ein Schiff mit vier Rudern, welche die Bil-
der der Monarchieen lenken, von 1577, ein allegorisches
Gemälde, die Pflichten des Richters darstellend, von 1578 ;
in derRathhauslaube: ein grosses, das neue Jerusalem ent-
haltendes Bild von 1576, und auf dem s. g. Chörgemache:
Nebucadnezars Traumbild.
Albers, 10. 33 ff. 51.
Eine Ansicht der Stadt Hamburg v. J. 1 587 ist nach
Frese's Gemälde von Jan Greve gestochen. Auch enthält
Brauns Städtebuch, Th. V. einige Ansichten von den Städten
seines Vaterlandes Meldorf und Heide mit den Bezeichnun-
— 53 —
gen: „Daniel Frese Dietmarsiensis pingebat" und „Daniel
Frese pinxit 1588", so wie eine Ansicht von Bardowik.
Um diese Zeit (1587) verfasste er eine Art Grundriss vom
Sehalsee und eine Zeichnung der Schalfahrt; noch 1602 gab
er einen „Abriss der Grafschaft Schowenburg" heraus.
Hambg. Zeilschr;, II. 332. Daselbst N. Folge, U. 263.
Von Frese rührt ein grosses Bild von 1594 her, die
Stadt Jerusalem darstellend, welches in der jetzt abgebro-
chenen St. Lambertskirche zu Lüneburg sich befand.
Neue Hannov. Zeilg., 1860. Nr. 252.
Derselbe malte 1 595 die Artikel des christlichen Glau-
bens in sechs Tafeln iiir 30 Mark 15 Schill, im St. Michaels-
kloster daselbst. — Er starb 1611 und wurde am 14. April
begraben.
Gebhardi, IX. 897. — M.
Frese, Samuel, 1598 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 4. Febr. 1620.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 356.
Frick, Dietrich, Maler und Formschneider aus
Hamburg, welcher in der letzten Hälfte des 16. Jahrb. lebte
und für Thurneisser arbeitete.
Hambg. Ksür.-Lexik., 77. 303.
Friso, Johannes, Glasarbeiter^ 1336 zu Lübeck ur-
kundlich erwähnt.
Milde u. Deccke, 4.
Funhave, Hinrik (Fonhaue), Maler zu Hamburg,
verheirathet mit einer Tochter des obengedachten Malers
Hans Bomeman. Als geringere Arbeiten seiner Hand sind
unter andern zu erwähnen : die Anfertigung kleiner Bilder
- 54 —
auf Schilden und Fahnen für den Rath 1475 und verschie-
dene Darstellungen aus der Passion des Herrn 1480. Ein
bedeutendes Gemälde aber muss es gewesen sein, welches
von ihm für die Hospitalkirche zu St. Georg angefertigt war,
da er für diese Arbeit 1483 von den Hospital-Vorstehern
420 «iJC und femer 20 «iJC erhielt Auch für die Abtei
der Cistercienscrinnen zu Herwardeshude lieferte er eine
grössere Malerarbeit, wahrscheinlich den noch vorhandenen
Altarschrein, wofür die Zahlung erst nach seinem Tode J 483
seinen hinterlassenen Töchtern durch den Provisor des
Klosters geleistet wurde.
Hamb. Zehschr. N. Folge, II. 250 ff. 333 ff. — Von den
Arbeit, d. Kunstgewerk. d. MiUelalt. zu Hamburg. 10.
Fynian, Meister, verfertigte das Löwen- Wappen an
dem zwischen 1393 und 1396 erbauten Theile des Altstadt-
rathhauses zu Braunschweig.
Schiller, 98.
Galle, Heinrich, der Aeltere, Goldschmied, verfer-
tigte laut vorhandener Quitung v. J. 1398 für das St. Mi-
chaelskloster zu Hildesheim den (jetzt nicht mehr vorhan-
denen) St Bernwards-Sarg aus Gold und Silber. Auch ar-
beitete ein zweiter Galle an dem Sarge; letzterer wurde
zwischen 1432 und 1439 vollendet.
LünUcl, I. 139.
Gans, Hermann to der, goss 1471 eine Glocke
für die Kirche zu Grossborssum und 1477 eine Glocke für
die Kirche zu Suurhusen in Ostfriesland.
Kirch. Beschr.
Garstenkom, Claus, schnitzte 1591 zu St. Michael
in Lüneburg Wappen mit Laubwerk in tüchtiger Ausfuhrung.
Gebhardi, XIII. 192. - M.
— 55 —
GaudericUS nennt sich als Giesser an einer, mit In-
schrift in gothischer Majuskel versehenen Glocke der Fran-
kenbergerkirche zu Goslar.
Milhoflf, Archiv, FII. 28.
Gaulrap, Erhart, war ein Sohn des Waffenschmieds
Benedict Gaulrap, des „kunstreichen Etzers'' und Büchsen-
meisters des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg.
Dieser Fürst nahm nach dem Tode Benedicts der Söhne
desselben sich an, gab 1557 den damals jugendlichen Erhart
zu einem Aetzer und später, um 1560, zu Lucas Cranach d. J.
in die Lehre. Mit dem Ausgange d. J. 1561 hatte Erhart
seine Lehrzeit vollbracht und am 20. Febr. 1562 zu Stargard
nahm der Herzog den „jungen Maler" auf Lebenszeit in sei-
nen Dienst und dieser verpflichtete sich, dem Herzoge, wel-
cher ihm alle Beförderung geleistet, dass er die „kuhst der
malierei gelernt vndt erfaren habe", Zeit seines Lebens zu
dienen. — Erhart blieb mehrere Jahre in Schwerin. Am 8.
Nov. 1565 wird er von Lucas Cranach in einem Schreiben
an den Herzog Johann Albrecht dessen Diener genannt, um
diese Zeit wird Erhart jedoch des Herzogs Dienst verlassen
haben und nach Meissen gezogen sein. — Ein wahrschein-
lich i. J. 1562 auf Holz gemaltes Bild, den Herzog Johann
Albrecht I und seine Gemahlin Anna Sophie in halber Figur
in Lebensgrösse darstellend, welches noch von dem alten
Bahmen umgeben im Schlosse zu Schwerin vorhanden ist,
wird als ein Werk Erharts bezeichnet.
Meklbg. Jahrb., V. 39; XXF. 299 ff.
GrGOrg wird als kunstreicher Steinhauer und Schnitzer,
auch als Erfinder des Spinnrades bezeichnet. Er wohnte in
einem „zum Spinnrade" benannten Kruge jenseits Ölper bei
Braunschweig.
N. valerl. Archiv, H. 22!.
- 56 —
Hans Jörgen ans Watenböttel (Erfinder des Spinnrads
I53O9 daher mit obigem Georg wohl identisch) verfertigte
das in der St. Martinskirche zu Braonschweig befindliche
Epitaphium des Bürgermeisters Gerh. Pawel von 1554.
Schiller, 78. — Coirespondenzbl., 1863. S. 115.
Georg war Baumeister des, auf Geheiss des Herzogs
Heinrich des Friedfertigen von Meklenburg 1512 — 1513 aus-
geführten Fürstenhofs zu Wismar und zwar desjenigen
Theils, welcher „der alte Hof" genannt wird. In den Ben-
terei-Bechnungen erscheint der Meister nur einigemal unter
der Bezeichnung des „neuen Baumeisters" und nur einmal
unter dem Namen Georg.
Meklbg. Jahrb., V. 13.
Georgias, magister, verfertigte 1409 eine — jetzt
nicht mehr vorhandene — Glocke für die Kirche zu Han-
dorf bei Lüneburg.
Schlöpken, 479.
Gerardus goss laut Inschrift den im Dome zu Osna-
brück befindlichen romanischen, mit drei Füssen in Form
von Löwenkrallen versehenen und auf einem steinernen
Sockel ruhenden Taufkessel. Der obere Theil desselben
wird von zwei, von einander abstehenden Inschriftstreifen
umzogen, zwischen welchen in ßinf nach unten gerichteten,
von Inschriftsstreifen gebildeten Halbkreisen: 1) Christus
im Jordan, nur mit dem Haupte und den Händen aus dem
Wasser hervorragend, 2) rechts daneben St. Johannes d.T.,
3) links der Engel des Herrn und ausserdem 4] St Petrus
und 5) St. Paulus erscheinen. Nach der Form der gravirten
Buchstaben, zum Theil schon in gothischen Majuskelzügen,
rührt der von Wilbernus geschenkte Taufkessel aus dem
Ende des 12. oder dem Anfange des 13. Jahrh. her. M.
- 57 —
Der Name Gerard us erscheint auch am Ende der In-
schrift auf der ältesten Domglocke zu Minden: „Anno Do-
mini Millesimo ducentesimo LI a Jacobo Gerardo.<<
L. T. Ledebur, Allgemein. Archiv f. d. Geschichtskunde d.
Preuss. SUates, Vllf. 72.
Ob derselbe oder der vorhergehende Jacobus als Gies-
ser der Glocke anzusehen, bleibt jedoch, zumal die Inschrift
zwischen diesen beiden Namen eine Lücke zeigt, zweifel-
haft. M.
Gerardus Claudicans (der Lahme), Steinmetz, 1287
zu Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke^ 3.
GerbertuSy Steinmetz, 130Ü zu Lübeck urkundlich
vorkommend.
Milde u. Deecke, 3.
G^rdty Meister, der Glaser zuBützow, lieferte die Fen-
ster, vielleicht gemalte, zu dem 1512—1513 eyrbauten Theile
des Fürstenhofs zu Wismar. — Wahrscheinlich blühte die
Glaserei zu Bützow von der Zeit des Bischofs Conrad Loste
(f 24. Dec. 1503), welcher die Kirche daselbst mit schöner
Glasmalerei zieren Hess.
Meklbg. Jahrb., V. 13.
Gerdt von Kampe, s. Wou, Gert van.
Gerhard, Maler zu Hamburg, erhielt nach der Stadt-
rechnung von 1354 zehn Pfd. Pfennige für Schilder (clipei)
vor dem Rathhause.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, IJ. 243.
G^rhardus [ob Gert van Wou?] goss 1511 eine Glocke
für die Kirche zu Laar in der Grafschaft Bentheim.
Kirch. Beschr.
— 58 -
Grerlach, Meister, verfertigte um 1512 das spätgothi-
sehe, mit figürlichen Darstellungen — darunter Scenen er-
götzlichen Humors — versehene, ausgezeichnete Chorge-
stühl in der Kirche der 1122 gestifteten Prämonstratenser-
abtei Kappenberg.
Weslfäl. Zeilschr., XFF. 355. N. 53. — Lotz, I. 136.
Gemer, Paul, von Arnstadt, Organist zu Göttingen,
baute 1549 die Orgel der Kirche St. Sixti zu Northeim.
Franziscus Lubecus, Chronik y. Northeim. MS. XXIII. 781c.
auf königl. Bibliolh. in Hannoyer. M.
Ghein, Jan von den, wird 1537 als Giesser von
Glocken zu Hamburg genannt.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, IL 313.
Gherardus, magister, goss [um 1450] das bronzene
Taufgefass der Kirche zu Siek in der Propstei Stormam.
Das kegelförmige, in der Mitte seiner Höhe durch eine Um-
schrift in zwei Zonen zerlegte Becken zeigt am obern Theile
sechs Reliefs in Umrahmung, von welchen drei den h. Petrus
auf einem Throne sitzend und die übrigen drei, im Wechsel
mit erstem, einen gekrönten Jungfrauen-Adler enthalten.
Dieselben ReUefs kommen in zweimaligem Wechsel auf der
untern Zone vor. Das Becken ruht auf drei, mit bärtigem
Mannskopfe versehenen hockenden Löwengestalten. In der
Umschrift findet sich zwischen der Bezeichnung „illagiftcr"
(Meister) und dem Namen „jljernriuB*' ein, wie ein gothisches
31 gestaltes Zeichen, welches — wenn es nicht für ein Or-
nament zu halten — etwa Artium bedeuten könnte.
Archiv d. Schlesw.-Holst.-Lauenbg.-Gesellschaft f. yaterl.
Geschichte, XIL 1858. S. 332 ff.
Ghiselberty Meister. In der Sakristei zu St. Sylvester
in Quakenbrück stand an einem Querbalken an der Kirch-
— 59 —
maaer unter der Decke: „il)0 f iija mjr. gljtBelbcrt me fecit
iHacclrriiü."
Mitlheilg. d. hist. Yer. zu Osnabrück, II. 246.
Ghade, Rohlff, Goldschmied zu Lübeck, wird in
einer Aufzeichnung der Münzherm daselbst v. J. 1363 mit
dem Hinzufügen aufgeführt, dass er die Münzstempel gravirt
habe „45 iseren to gravende ad monetam.^' Später wurde
er Münzmeister daselbst.
Lüb. Zcitschr., I. 39.
Gisela, Nonne des Klosters zu Herzbrock, schrieb und
malte um die Mitte des 15. Jahrh. ein in der Bibliothek des
Carolinums zu Osnabrück befindliches Graduale, welches
40 bis 50 grössere und kleinere Miniaturen von zartester
Behandlung und jungfräulicher Reinheit und Innigkeit des
Ausdrucks enthält.
Lübke, 344.
Glove, Hinrik, von Dobbertin, Mühlenbaumeister.
Sein Grabstein, der Inschrift nach aus dem Ende des 14.
Jahrh., in der Kirche zu Dobbertin nennt ihn: „broIrcr.|)in-
rik.gl0ue.üa.iobcrti)n.en.ntci)(ler.iit0lc.t0.buujen." Die Be-
zeichnung broier, so wie ein Kreuz, welches die Figur des
Leichensteins vor der Brust trägt, lassen schliessen, dass
Heinrich Glove ein Laienbruder des Klosters war.
Mekibg. Jahrb., XXVII. 237. 238.
Gobelini, Johannes, Steinmetz, 1309 zu Lübeck
urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Godefridus , Bronzegiesser in Diensten des Abts
Deuthemar [Dietmar] zu Corvey [983—1001] goss mehrere
bronzene Säulen.
Fiorillo, II, 7.
- 60 —
Godehardy geb. (nach Kratz, III. 53.) zu Reichersdorf
bei Niederaltaich in Baiem am 4. Mai 960, (nach Lüntzel,
I. 195.) am 5. Mai 960 im Dorfe Ritenbach in Baiem, seit
1022 Bischof von Hildesheim, starb am 5. Mai 1038 und
wurde 1131 unter die Zahl der Heiligen versetzt. Gleich
seinem Vorgänger auf dem bischöflichen Stuhle, dem kunst-
erfahrenen Bernward, war er ein eifriger Beförderer der
verschiedenen Kunstzweige, besonders der Baukunst. Schon
als Propst und hernach als Abt zu Niederaltaich sorgte er
für die Beschaffung besserer Klostergebäude, nicht minder
zu Hersfeld, als er zu Wiederherstellung der Klosterzucht
dorthin berufen war. Von seinen, als Bischof von Hildes-
heim errichteten Bauten ist wenig oder nichts auf unsere
Zeit gekommen. Es sind darunter zu erwähnen : der im er-
sten Jahre seines Episcopats unternommene, im vierten Jahre
desselben vollendete Münsterbau zu Hildesheim, die Veste
mit einer Kapelle und einem Hospitale auf derSülte daselbst,
wo Godehard später eine Kirche errichtete und solche 1034
einweihte ; femer die von ihm ausserhalb der Stadt, auf dem
Zierenberge erbaute St. Moritz-Veste mit einer Münster-
kirche, eingeweiht 1028, so wie das 1024 aufgeführte Klo-
ster zu Holthusen (Wrisbergholzcn), sodann das Paradies
und die Thürmc des frühern Doms zu Hildesheim und die
von ihm auf Betreiben Gisela's, der Mutter Heinrich's HI,
im Bezirke der Kaiserburg zu Goslar begonnene St. Mat-
thiaskirche.
Kratz, IIF, 53. Lünlzel, I. 195.
Godehard war auch in der Kunst, Mosaiken zu verfer-
tigen, nicht unerfahren.
Fiorillo, II. 21. 28.
Godeskalk „de glasewerte", wahrscheinlich identisch
milGodescalcusBrambusch, erscheint in den Stadtrechnun-
gen zu Hamburg von 1376, worin es heisst: „Exposita Civit
- 6t ~
a. 1376. Godschalco glasewerten 4 tal. pro fenestris vilreis
reparandis uppe deme schaiTerhus/' Ein „Ghotschalk, de
glasewerte'' kommt auch in einer Verhandlung von JVIichaelis
desselben Jahrs vor.
Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 233. 327.
Götze, Wilhelm, laut Inschrift 1598 in Gemein-
schaft mit Hans Stede feit Meister bei dem Kirchbaue zu
Falkenhagen, A. Göttingen.
Kirch. Beschr.
Goldscbmidt, Hans, aus Rostock. Mit ihm wurde
1515 von den Herzogen Heinrich und Albrecht in Doberan
ein Contract wegen Ausbesserung der Glasmalerei im dor-
tigen Kloster abgeschlossen.
Meklbg. Jahrb. II. 38. 175.
Ooller, WolJ^ goss 1596 eine Glocke fiir die St. Mar-
tinskirche zu Braunschweig.
Schiller, 78.
Gontzenberger, Johann (oder Federbusch) aus
Mühlhausen erbaute 1516 — 1518 die Orgel in der St. Jo-
hanniskirche zu Göttingen.
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, I. Buch 2. S. 71. Daseibsl
II. 123. wird der Meisler Hans Genseberg genannt.
Oorg, Herman tO der, erscheint 1422 als Giesser
einer für die Kirche zu Neermoor in Ostfriesland angefer-
tigten Glocke.
Kirch. Beschr.
GorieSy Bartholomäus, war zu Gadebusch als
Baumeister in Diensten des Herzogs Christoph von Meklen-
burg in d. J. 1590 und 1591 und hatte damals noch für Be-
— 62 —
Zahlung von Rechnungen über den Bau des bereits 1571
vollendeten Schlosses zu Gadebusch zu sorgen.
Meklbg. Jahrb., V. 62.
GotSChalcus, Tegeler (laterarius), 1308—1318 zu
Lübeck urkundlich yorkommend.
Milde u. Deecke, 4.
Greve, Otto, Maler zu Hamburg. Von ihm sind nur
unbedeutende Arbeiten, wie die 1472 beschaffte Einrichtung
und Bemalung der Vorplätze im neuen Hause des Amts der
Gewandsclmeider, bekannt
Hanibg. Zeitschr. N. Folge, II. 249.
Greve, Johann, aus den Niederlanden, Kupfer-
stecher. Er stach unter andern eine von Daniel Frese ge-
malte Ansicht der Stadt Hamburg v. J. 1587 (bezeichnet:
„Joan. Gre. Excud. Hamburgi.") und ist vielleicht identisch
mit Hans Grave von Amsterdam, welcher 1553 zu Frankfurt
eine Ansicht dieser Stadt verfertigte und 1561 daselbst ei-
nige Holzschnitte herausgab. Sein Bildniss wurde durch
Franz Hogenberg 1589 in Kupfer gestochen.
Hambg.Kstlr.-Lexik., 91. ~ Hambg. Zeilschr., II. 332. Da-
selbst, N. Folge, II. 260.
Oröning, Sebald, (Groning) von Erfurt, goss 1577
eine Glocke für die Kirche zu Berdum in Ostfriesland.
* Kirch. Beschr.
Von demselben Giesser befinden sich folgende Arbeiten
im Oldenburgischen: die Uhrglocke zu Jever von 1579» eine
Glocke zu Wardenburg von 1594 und eine solche zu Esens-
hausen von 1603. v. A.
Gronow, Hans, Glasmaler [zu Lüneburg]. In dem
„tled^enboek 6danDen))e Itv 3ungen Koplulie (Sefellfd^aff' zu
~ 63 -
Lüneburg findet sich bei d. J. 1577 die Ausgabe: ,,ein Fen-
ster zu St. Nicoiao oberhalb dem Chor machen, kostete
24 ni^ 11 jJ, wovon Hans Gronow der Glaser für 18 gemalte
Fach bekam 16 w^.
Gebhardi, IX. 174. - M.
Gropengheter, Ludovicus, in Braunschweig,
goss laut Inschrift 1421 das in der St. Katharinenkirche zu
Salzwedel befindliche Taufgefass, welches die unter Rund-
bögen stehenden Zwölf boten zeigt und von vier, auf Löwen
stehenden, platt gegossenen weiblichen Figuren getragen
wird.
Fiorillo, II. 207. Lolz, I. 532.
Orote, Johann. Mit demselben wurde 1339 ein
Contract wegen Vollendung der St. Marienkirche zu Wismar
abgeschlossen.
Meklbg. Jahrb., XXIX. 56.
Groven, Laurens, goss 1455 das im Dome zu Lü-
beck befindliche Taufgefass aus Messing, bestehend aus ei-
nem konischen Becken mit zum Theil schönen, jedoch hand-
werksmässig behandelten Relieffiguren, getragen von vier
knieenden, Kelche haltenden Gestalten.
Fiorillo, II. 120. Lolz, I. 391.
Gruden, Nicolaus, Erzgiesser, verfertigte 1479 ge-
meinschaftlich mit dem Goldschmiede Nicolaus Rughesee
das in der St. Marienkirche zu Lübeck befindliche spätgo-
thische Tabernakel von vergoldetem Messing, ein auf sechs
liegenden Löwen ruhendes, mit vielen Figuren versehenes,
sechseckiges Thürmchen von 33 Fuss Höhe.
Lotz, I. 396.
— M —
Graenewald, Katthias, um 1500. Ein treffliches
Werk !^rner Hand, ein Diptj rhon. enthaltend : die Kreuz-
abnahme in schöner (Komposition. Johanne:» d. T., König
Olar ond St An.^ar, aussen die Heiligen: Katharina, Bar-
bara nnd Dorothea, bewahrt die St Marienkirche za LöbecL
Lolz, I. 3dd., wo der Vonkame des Mdaters „Matthaos*'
genanot mL
Gndenrafh, Hatfllias, 1595 Meister des Maler-
amls zn Hambnr«;. 7 29- Febr. 1609.
flamkz. Z«ils«br. N. Folfe, 11. 356.
GtUltbaldns Guntpoldas . Diaconns, yerfertigte 1011
anfGeheiss Bemward's. Bischofs von Hildesheim, ein pracht-
volles, mit fielen Miniaturen und Initialen geschmücktes
Evangeliarium für das St. Michaebkloster zu Hildesheim.
Von seiner Hand ist ebenfalls ein i. J. 1014 vollendetes,
schön gearbeitetes Missale. Beide Handschriften werden
im Domschatze zu Hildesheim aufbewahrt.
Kratz, II.
Gurtler, Peter, verfeHigte 1516 die Wappen an der
Kirche zu Doberan.
MeLlbg. Jahrb., II. 175.
Habbo goss laut Inschrift i. J. 1332 die kleine Glocke
zu Arie, A. Berum.
Kirch. Beschr.
Halberstad, s. Jan van Halberstad.
Halle, 8. Alexander von Halle.
Hammacher, Gerd, Gildemeister und Glaser zu
Osnabrück, verheirathet mit Katharine von Leden. Er starb
-- 65 —
1529; sein Sohn Rudolf (f 1594), Leinwandhändier, war
langjähriger Bürgermeister zu Osnabrück.
Die Glaser gehörten zu dem Schilderamte , in dessen
Rolle 1489 bis 1531 es heisst:
,,Int erste also vaken eyn komet vnses amptes begert
den sal men vragen oft se sjn lere gelt hebbe vtegeuen vndc
werdich sy vnses amptes". . . . „Dar na sal men vragen wat
he arbeyden wyl malen, beldesnyden, glasewerken, sadel-
maken eder hammaken wes en dan beleuet van den vyuen
vorgenompt eyn" . . . [Die Hammaker arbeiteten in Leder.
Hambg. Zeitschr. Neue Folge, U. 226.]
Mittheilg. d. bist. Yen zu Osnabrück, VII. 175 u. 307.
Hans, der Steinworte oder Steinhauer, Werkmeister
bei dem 1393 bis 1396 erbauten Theile des Altstadtrath-
hauses zu Braunschweig.
Schiller, 95.
Hans ist der Name eines Baumeisters bei dem Baue
der 1515—1520 aufgeführten neuen Kapelle des Schlosses
zu Schwerin. [Vergl. Andreas TecheL]
Meklbg. Jahrb., Y. 48.
Hans, Mester, Maler zu Hannover, erhielt 1558 für
den Anstrich etlicher „burjen" den erheblichen Betrag von
15jPfd. 5iJ.
Lohn-Regislr. d. Sl. Hannover t. 1558. — M.
Hans Jürgen, s. Georg.
Hans von Geismar war der Verfertiger des in der
St. Albanskirche zu Göttingen einst vorhandenen Altarwerks
V. J. 1499» und zwar anscheinend sowohl der Statuen (den
Gekreuzigten zwischen den Schachern, mehrere Heilige und
5
— 66 —
die Zwölfboten darstellend], als auch der auf den Altarflä-
geln vorkommenden Malereien.
Z. u. G. ß. d. St. Göttingeo, I. Buch 2. S. 83.
Milhoff, Archiv, I. 10.
Hans von Gillem, der Zimmermann, erscheint um
1520 in einer Rechnung über Arbeiten am Hanse Plesse.
Die für ihn und seine Knechte gezahlten Kosten belaufen
sich nach dem Lohn- und Küchenregister auf 26 fl. 28 /?. 5pf.
Dr. G.
Hans von Horde vollendete 1490 die Kirche der
h. Pusinna zu Herford.
Fiorillo, IL 77.
Hans von Köln goss zu Nürnberg 1520 das in der
St. Marienkirche zu Salzwedel befindliche, den Uebergang
vom gothischen Style zur Renaissance zeigende Taufgefass.
Lotz, L 533.
Sein Name findet sich auch an einer 1515 aus Messing
verfertigten Krone in der St. Johanniskirche zu Lüneburg.
Gebhardi, III. 108. — M.
Hans von Lengede erscheint um 1520 in einer
Rechnung über Arbeiten am Hause Plesse als Maurermeister.
Die für ihn und seine Knechte gezahlten Kosten an Geding
und Tagelohn nebst Kost und Bier sind zu 61 fl. 11 /? 3 pf.
angegeben.
Dr. G.
Hans von Fadua, Baumeister, war im dritten Jahr-
zehend des 15.Jahrh. bei der Wiederherstellung der Brücke
zu Magdeburg beschäftigt.
Fiorillo, IL 181.
— 67 —
Haren, Bertr. de, s. Bertrammus de Haren.
Harste, Ida von, eine Tochter Christians, 1321 im
Augustinerinnenkloster St Nicolai zu Weende, soll als
Schönschreiberin sich ausgezeichnet haben.
JN. vat. Archiv, 1824. I. 279,
Hartman „de gholtsmy t, anders gheheten Wulf hagen**,
erscheint im ältesten hamburg. Handelsbuche bei einer Ver-
handlung am Tage Mich. 1376.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 327.
Hartmannus. Der Name dieses Künstlers ist in der
Inschrift am Säulenkapitäl der nördHchen Vorhalle des ehe-
maligen Doms zu Goslar:
„f HARTMANNVS.STATVAM.FEQT.
BASISQ' FIGVRAM.«
aufbewahrt. Der Form der Buchstaben nach rührt diese
Inschrift etwa aus dem Ende des 12. Jahrh. her.
Mithoif, ArchiT, III. 7.
Haubitz, Christoph, wurde zuerst i. J. 1549 vom
Herzoge Johann Albrecht I von Meklenburg als Maurermei-
ster zu Wittenburg angenommen. Nach seiner ersten Be-
stallung erhielt er jährlich an Besoldung 20 fl. und ein Hof-
kleid; die auszuführenden Arbeiten nahm er natürlich in
Verding. Im J. 1562 arbeitete er zu Schwerin als Maurer-
meister bei den neuen Schlossbauten „nach alter Weise.**
Nachdem er 1563 eine neue Bestallung erhalten, machte er
mit dem Herzoge eine Reise nach Preussen, wahrscheinlich
um hier Erfahrungen zu sammeln und tüchtige Bauten zu
sehen. Seit seiner Rückkehr war er fortwährend in Schwe-
rin beschäftigt. Er hatte unter der obern Leitung des Bau-
meisters Johann Baptista Par den Bau der Schlosskirche
5*
- 68 -
und unter der oben) Leitung des 1557 nach Meklenburg
berufenen Baumeisters Francesco a Bornau die Ausführung
der Wallmauem und Bastionen an der südlichen Seite des
Schlosses im Verdinge. Viele Arbeiter waren i. J. 1 567 bei
dem Ausbaue und der Einrichtung des neuen Zeughauses
und der alten Hofstube unter ihm thätig. Nach dem Ab-
gange der Gebrüder Par nennt er sich in Contracten und
Quitungen — er erhielt damals 60 Thlr. an Besoldung —
ausdrücklich des Herzogs „B^^unicister«' und wird auch so
genannt. Im J. 1572 verhandelte er zu Wismar mit dem
Herzoge wegen der wismarschen Wasserleitung, welche er
auch 1573 ausführte. Ferner leitete er 1574 die Restaura-
tion des fürstlichen Hauses zu Rehna, so wie die Bauten zu
Schwerin und Dömitz und noch am 2. Oct 1575 schloss
der Herzog mit ihm einen Contract über die Ausführung
verschiedener Arbeiten auf dem Fürstenhofe zu Wismar.
Seit dem J. 1570 baute Haubitz für den Herzog Qiristoph
das neue Schloss zu Gadebusch, einen Prachtbau im Renais-
sancestyl, ein Rechteck von drei Geschossen mit gewölbtem
Treppenhause bildend, mit grünglasirten Fenstereinfassun-
gen, dergleichen mit fürstlichen Brustbildern in MedaiUons
versehenen Friesen und mit Thonreliefs über dem Portale
(Lotz, I. 228). Er wiederholte damit noch einmal und wohl
zuletzt den, durch einfache Construction, grossartige Ver-
hältnisse und häufige Anwendung von Verzierungen aus ge-
branntem Thon sich kennzeichnenden Styl der Schlossbau-
ten zu Wismar und Schwerin von 1554 und 1555. Im J. 1583
nahm Herzog Christoph ihn als „Baumeister^' in Dienst und
als solcher erscheint er noch 1584. Er war auch in seiner
letzten Zeit Baumeister des Herzogs Johann, so dass er am
Ende des 16. Jahrh. der einzige Baumeister in Meklenburg
gewesen zu sein scheint.
Meklenbg. Jahrb., V. 30 ff.
— 69 —
Heide, Cordt van der, Glockengiesser, von wei-
chem unter andern folgende Glocken für nachstehend be-
zeichnete Kirchen im Fürstenthum Lüneburg gegossen
wurden:
zu Handorf von 1473;
„ Hittbergen „ 1475 und 1485;
„ ündeloh „ 1490
„ Rätzlmgen ,, 1491
,y Hermannsburg „ 1495
„ Salzhausen „ 1498
„ Meinerdingen „ 1507.
Kirch. Beschr.
zu St Nicolaihof vor Bardowik von 1518.
Gebhardi, fll. 106. - M.
HeimbertOS, Mönch des Klosters Walkenried, 1458
in Göttingen zur Beaufsichtigung des dortigen, dem genann-
ten Kloster zustehenden Hofs, war „ein künstlicher Schrei-
ber", welcher den Bürgern „die so genante Lämmer Gottes
oder Agnos Dei vor Geld geschrieben,"
Z. u. G. B. d. St. Götlingen, II. 99.
Heincken, Andreas, goss 1593 eine alte Glocke zu
Ebstorf um.
Kirch. Beschr.
Derselbe verfertigte 1600 eine Viertelstunden -Glocke
für die ehemal. St. Lambertskirche zu Lüneburg.
Gebhardi, II. 177. - Dr. M.
Heinemann, Heinrich, ersetete den 1559 abge-
brannten Thurmhelm der St. Katharinenkirche zu Braun-
schweig im folgenden Jahre durch eine neue Spitze.
Schiller, 54.
- 70 —
Heinrich, Abt zu Walkenried [um 1226 nach d. Ur-
kund. d. Stifts Walkenried, I. XXVI.] , war ein geschickter
Baumeister. Er hatte 21 in den verschiedenen Baazweigen
erfahrene Conversen im Kloster: ,,Habuit conversos 21,
latomos, cementarios, architectos et frabros feirarios in-
signes^S welche den Kirchenbau eifrig förderten.
Eckstorm, Chron. Walk. 87.
Heinrich, Mgstr., goss 1408 Tür die Stadt Göttingen
eine Büchse von 7| Centner und erhielt fiir den Centner lA
Goldfl.
GöUiog. Stadt-RcchnuDgsbuch. Dr. S.
Heinrich, Meister, wird als Maler angeführt. Von
ihm scheint nur die 1508 geschehene Bemalung der Flügel
an der Orgel in der neuen Schlosskapelle zu Schwerin be-
kannt zu sein.
Mekibg. Jahrb., Y. 48.
Heinrich von Bremen, Rathsmaurermeister, über-
nahm 1381 den Chorbau von St. Nicolaus zu Wismar.
Lotz, I. 632.
Heinrich von Hof vollendete 1483 die Altarlafel
der 1748 abgebrochenen Kirche des h. Georg in der Vor-
stadt von Hamburg. Dieses Altarwerk kostete 400 Mark.
Fiurillo, II. 105.
Heinrich von Lübeck, als Lehrer in der Glas-
malerei bekannt. Lübeck hatte im 15. Jahrh. den Ruf, die
geschicktesten Glasmaler zu besitzen, wodurch selbst Ita-
liener zur Erlernung dieser Kunst dorthin gezogen wurden.
Vergl. Franz.
Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 229.
— 71 —
Heise, Heinrich, Bürger zu Göttingen, malte 1540
das Rathhaus daselbst im Innern aus.
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, II. 97.
Helena, wegen ihrer Malerkunst und Gelehrsamkeit
berühmt, lebte in Gandersheim um 980.
Brunner, Die Kunstgenossen der Kloslerzelle, I. 168.
Hemmer, Hermann, Conventual des Franciscaner-
klosters in Göttingen [anscheinend vor 1461], hat nach Lez-
ner's Angabe „etliche schöne, grosse und überaus zierliche
Gesang-Bücher auff Pergamen mit grossen Noten geschrie-
ben."
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, II. 145 f.
Henkel, Cord, 1595 Meister des Maleramts zu Ham-
burg, f 3 Sept 1609.
Hanibg. Zeilschr. N. Folge, II. 356.
Hennich, Henning, restaurirte 1599 die Orgel in
der St. Aegidienkirche zu Hannover.
M. Dar. Meieri Deliciae Hisl. Hannov., MS. XXIII. 694.
auf kgl. Bibiioth. in Hannover. — M.
Henning, Meister, verfertigte zu Anfang des 15. Jahrh.
einen Theil der Sandsteinfiguren am Rathhause zu Bremen.
Denkm. Br. Gesch. u. K. 1. Lief. 1. S. 32.
Henning, Maler, erscheint 1441 im Rechnungsbuche
der Stadt Göttingen, woselbst — nach Aufführung eines
Postens für den Uhrmacher — eine an ihn geleistete Zah-
lung von J' Mrk. „vor den man und steme to makende und
to vorguldende" vorkommt.
Dr. S.
— 72 —
Hennisen, Johan, Steinmetz, überwölbte i. J. 1560
den neuem Theil der h. Kreuzkirche zu Hannover.
M. Dar. Meieri Deliciae Bist. Hannor., MS. XXIfl. 694.
auf kgl. Bibliotb. in Hannover, S. 70. — M.
Henrich (Heinrich) wird in einem Briefe Hermann's
Barckhusen an den Herzog Heinrich den Friedfertigen von
Meklenburg v. J. 1510 als Maler erwähnt. Es heisst darin:
y,hebbe ok darupp alrede eynen forsten in einem hamsche
offle Coritzen upp eynem Hinxte sittende dorch Henriche
Juwer g. maier upp dat eerste blad mit anderen Ju wer g.
wapen etc. entwerpen laten.<< lieber den Maler Heinrich
fehlt jede weitere Nachricht.
Meklbg. Jahrb. XXIII. 107. .
Vielleicht ist derselbe identisch mit dem oben angeführ-^-
ten Meister Heinrich, welcher 1508 thätig war. M.
Herbordis (ob filius Herbordis?) wird 1290 als Erz-
giesser zu Braunschweig urkundlich genannt.
Schiller, 9.
Herdeke, Schilderer, zahlte für seine vom Bathe zu
Lübeck 1262 auf drei Jahre zur Ausstellung der Schilde und
Bilder in Pacht genommene Bude (taberna clipifica) jährlich
12 Mark. - - Der Name Schilderer scheint dem mittelalter-
lichen clipeator zu entsprechen. Ehe die Kunst der Malerei
zur Anfertigung von Kirchenbildern sich erhob, schmückte
der angehende Künstler die ledernen Schilde mit Wappen
und andern Zeichnungen. Der Ausdruck Schild wird häufig
für ein gemaltes erklärt, ist aber für Gemälde nicht nur im
Holländischen, sondern auch im Deutschen in den Bezeich-
nungen von Schildern, Schildereien, Klappschildem für
schlechte Maler, u. a. m. geblieben. Grosse Schilde hiessen
Tartschen (tarcen, tarchen]. (Im J. 1378 kommt Hermann
von Ingolstadt, Maler zu Nürnberg, als Tartschenmacher vor.)
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 227 ff.
- 73 -
Horonfridus, dessen Name mit dem Zusätze ,yME
F£CIT'< in der Peterskirche zu Soest an der Deckplatte der
ersten Säule der Nordseite in römischer Majuskel erscheint,
war vermuthlich der Baumeister der alten Theile dieser
Kirche.
Liibke, 106.
HorimanilUS, Mönch im ehemaUgen Benedictiner-
kloster Heimarshausen an der Diemel, verfertigte um 1175
auf Geheiss des Abtes Conrad 11, den Befehl des Herzogs
Heinrich d. L. ausführend, ein Evangeliarium mit zahlreichen
Miniaturen von äusserster Zartheit, yortrefilichen Initialen
und prächtigen Randverzierungen. Das sehr gut erhaltene
Werk befindet sich im Weifenmuseum zu Hannover.
Schon früher wurden im Kloster Heimarshausen die
Künste mit Vorliebe gepflegt, wie dies aus der unten mit-
getheilten Nachricht über den Bruder Rogkerus erhellt.
M.
Hering, Bartold, erbaute 1516—1518 die grosse
Orgel für die St. Marienkirche zu Lübeck , ein colossales,
zum Theil vergoldetes Pi-achtwerk spätestgothischcn Styls.
Loli, I. 397.
Hermanil, Maler zu Lübeck, wird in den Aufzeich-
nungen von 1305 — 1307 mehrfach genannt. Die darin vor-
kommenden Angaben : „Hermannus pictor tenetur HI marc.
pro plumbo'< und „Item HH mrc. den. pro vitro, quod con-
cessimus Hermanno cauponi ex parte Hermanni pictoris^'
deuten auf eine Beschäftigung als Glasmaler hin. Als seine
Vaterstadt erscheint Kolberg, da 1316— 1338 eines Gold-
schmieds Hermann, des Sohns „Hermanni pictoris de Col-
berch", gedacht wird.
Hambg. Züitsciir. N. Folge, IL 228 (T.
- 74 -
Hermann, Goldschmied zn Lübeck. Seiner wird da-
selbst 1316—1338 als des Sohnes ,,Hermanni de Colberch"
gedacht.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 229.
Hermann, Maler zu Hamburg, kommt daselbst in
einer Vollmacht vom 17. Mai 1347 unter der Bezeichnung
„Hcrmannus Pictor" vor. Er und ,,Johannes Helmslegere"
erscheinen darin als „magistri sellatorum et corrigiariorum".
Hermann hatte 1350 von den Kämmerern ein Haus oder
eine Schilderbude für 3 Pfd. Pfennige jährlich in Miethe.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 232. 243.
Hermann, Maler, renovirte 1481 und 1483 alte Ge-
mälde zu St. Michael in Lüneburg.
Gebhardi, IX. 897. — M.
Hermann mit dem Hasenscharde wird 1521 (zugleich
mit Meister Everhard) als Meister bei dem Baue des West-
thurms der St. Reinaidskirche zu Dortmund genannt.
Lubke, 140. Note 1.
Hermann, Meister, wird in „Des Monsterschen Ko-
ninck Johannss von Leyden HoiTordenunghe int Jair 1534
und 1535" als Zimmermeister aufgeführt.
Westfäl. Zeilschr., XVI. 361.
Hermann de Ozenbrugge, Goldschmied, 1317 zu
Lübeck urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Hermann Niemegen (von Nimwegen], Baumeister
des Ralhs zu Lübeck, 1340 — 1360 urkundlich erwähnt
Milde u. Decckc, 4.
~ 75 -
Hermaim, Philipp, Glasmaler aus Münster, starb
den 25. März 1392. Als Werke seiner Hand sind acht ge-
malte Fenster und die grosse Rose (Radfenster) im Dome zu
Metz bekannt. Letztere wird ausdrücklich in seiner Grab-
schrift erwähnt. Die übrigen, unten am Mittelschiffe vor-
handenen Glasfenster enthalten grosse, in ganzer Figur ge-
malte Heiligenbilder von ernstem Style und sind abwech-
selnd mit den Initialen des Meisters P. und H. versehen.
Weslfäl. Zeitschr., XIX. 365 ff.
Hermann von Rethen, Baumeister des Raths zu
Lübeck, 1360 ff. urkundlich genannt.
Milde u. Deecke» 4.
Hermannus mit dem Zusätze: „me fecit<< steht an
dem 1310 gegossenen werthvoUen Taufgefasse zu Ebstorf.
Diesen Namen führt auch, der Giesser einer zu Grote-
gaste in Ostfriesland befindlichen Glocke v. J. 1352.
Kirch. Beschr.
Hermannus Ozenbrügge s. Ozenbrügge.
Hermen, (Hermann) Mester, steht als Giesser in einer
plattdeutschen Inschrift v. J. 1365 am ehernen Taufkessel
der St. Marienkirche zu Parchim.
Meklbg. Jahrsber., VIII. 106. 107.
Hermen, Maler zu Hannover, erscheint in d. J. 1504
— 1506, in welcher Zeit ihm 2 Pfd. „ta malenllc tiat nigeljur*,
femer 2\ Pfd. „tjor nmlcnt öpp tieme nigcfale" und nochmals
2 Pfd. „oor tfm nigenßl to nmlcn^e" ausbezahlt wurden. Er
beschäftigte sich auch mit Bildnerarbeiten, indem eine Auf-
zeichnung die Angabe enthält: „ti| pnt. ^mc tnalef oor ^en
^«9 t0 fnilienlie'' und ausserdem ein Hof aufgeführt wird, „tiar
iperme maltv htlbi offiiit oor trat nigdjuf.'* Unter der Bezeich-
nung „nigel)«P' wird das Rathhaus zu verstehen sein, dessen
— 76 —
Flöirel am Markte zwar 14S3 erbaut, an welchem Gebäude
jedoch später noch Tiel gearbeitet wurde, wie dies die
Lohn-Register von 1503 ff. ergeben. VergL Mester Cord
Roter and Rartob van Hemmyn^e.
Ubn-Rrgistr. d. St. HannoTer t. 1503 ff. — M.
«
Harte, Hemricll, Steinmetz, war (zwischen 1430 and
1440, bei Arbeiten am Rathhanse za Göttingen beschäftigt
Ks erhellt dies aas einem ^Qrrtin) ven j^omsprrg anptman }ti
Rid^inlptd^'' nnterzeichneten, an den Rath zn Gdttingen ge-
richteten Schreiben — es existirt ein denselb^i Gegenstand
betreffender, „bnrgemrifter, raH nn) )te bumeißfre is gotsl^us
}U CuJ^^noir^ nnterzeichneter Brief an den Rath za Göt-
tingen — worin dieser ersacht wird, den mit Arbeiten an
seinem Rathhanse beschäftigten Heinr. Herte, welcher anch
den Bao eines Kirchenchors zn Lichtenan äbemommen hatte
and in dessen Ansfohrang säumig sich finden liess, anzu-
halten, seiner Verpflichtung hinsichtlich dieses Ghorbaus
gehörig nachzukommen. Die betreffende Stelle in dem
Schreiben des Amtmanns lautet: „mtc^ ^an berieft, )ie bttrge-
mextttf btttDmeifUr, ra)t unli )te %ati%t %tmt^nbe Itr M^ fnv
£td|tmautDr^ )tr mir oon amfis tDCgm ;u oerantoortrn stten^
mit )a; eqn strinotr^r genannt met^ ^rinr. ^rrte, )fr t^uiit
murrt an unrnnr raßl|u^r un) )e0 felbm merkes ri^n met^ i^
x)n 0rrr)t l^abr un) mit ^antft unb mnnht entnunfn gelotbrt
ttfntn nunen korr ;u buoen nnti its e^n metßrr ;u f^nUe, lia;
frlbr iDfrg er am grliabm ^atf un) i|n ia} nii^t foUenbrmgrt,
als er t)n )a; grrrtt l)at, )r5 sie großen orrterplü^m sd^a^ra
nemen, wanit sie std| uf tre arbrtl» nn) kuße gtrid^lr ^abeiu
diäten tttnir rrbarkrtl» fruntUd) Itn gen. mrißrr ^r tnr. ;u unbcv-
rid)trn, )a; rr Itn oorgen. mtins gnelltgen ifttttn armen bür-
gern nod) \)atbt, als er t)n gereift l|abe un) i|n ter/»erg so ntd|t
nt)Mer lege."
Brieftamml. im Archir zu Göttingen. Dr. S.
— 77 —
HerwiCUS, Goldschmied, 1296 zu Lübeck urkundlich
genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Hesse, Hans, erscheint als Bildhauer bei dem 1393
bis 1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses zu Braun-
schweig. Denselben Namen trägt der Verfertiger der mei-
sten Statuen an der 1455 bis 1468 ausgeführten Bathhaus-
lanbe daselbst.
Schiller, 95 ff.
Hesse, SsmsigUS, aus Braunschweig, war Werk-
meister bei dem Baue der 1502 — 1510 zu Lübeck aufge-
führten Kirche des Clarissinnenklosters zu St. Annen.
Lotz, L 390.
Heyneko de Luneborch, Glasarbeiter, 1328 zu
Lübeck urkundUch erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Heynemann, We3rmar, zu Braunschweig, s.
Toedtebeer.
Hezilo, Bischof von Hildesheim (1054—1079) erbaute
daselbst nach erfolgter Einäscherung des vom Bischof Alt-
frid errichteten Gotteshauses, den noch vorhandenen, nach
sehsjähriger Arbeit i. J. 1061 eingeweihten Dom, so wie das
Moritzkloster auf dem Zierenberge bei Hildesheim 1059 —
1068.
Kratz, IL u. III. — Lünlzel, L 344.
Hildebrand, Melchior, Diaconus des Domstifts zu
Bardowik, gebürtig aus Uelzen. Es heisst von ihm : „Er hat
gut mahlen können und ist daher die Kirche so wohl aus-
wendig als inwendig, so viel das Mahlwerk betrifft, damals
~ 78 ~
von ihm auf Begehren repariret worden." Die Kirche zu
Bardowik wurde 1591 im Innern gemalt und 1596 wurden
an dem neuen Täfelwerk „für der Herren Chor" Christus
inmitten der zwölf Apostel und die vier Evangelisten nebst
den Namen und Wappen der damaligen Canonici in Farben
dargestellt. Letztere Arbeit ist als von Melchior Hildebrand
angefertigt ausdrücklich bezeichnet. Er starb 1618 im Alter
von 64 Jahren.
Schlöpken, 381 f. 451.
Hildegardus, aus Köln. Ein Gemälde seiner Hand
V. J. 1523 ohne besondern Werth, den Rosenkranz darstel-
lend, enthält die Dominicanerkirche zu Dortmund.
Loiz, I. 171.
Hildeleve, Steinmetz, 1303 zu Lübeck urkundlich
genannt.
Milde u. Deccke, 3.
Hille, Andreas, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1598 Aeltermann, f 12. April 1598.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355.
Hille, Richard, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 1628.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Hilleborch, Thomas, vollführte laut Inschrift i. J.
1498 das malerische Rathhaus zu Wernigerode, dessen Auf-
gangvonzwei achteckigen, auf Säulen ruhenden, mit schlan-
ken Helmen versehenen Fachwerksthürmen flankirt wird.
Putirich, Miltelallerl. Bauw. in d. gräfl. Stolberg'schcn Be-
sitzungen am Harz. S. 6.
Hinrekink, Berendt, wird in „Des Monsterschen
- 7Ö —
Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1 534
und 1 535" als Zimmermeister aufgeführt.
Weslfäl. Zeitschr., XVf. 361.
Binriclisen, ein geschickter Künstler, der im 16. Jahrh.
in Hamburg lebte und mit besonderem Fleisse biblische Ge-
genstände gemalt haben soll.
Hainbg. Kstlr.-Lexik., U4.
Hinrik, Maurermeister zu Lübeck [?]. Der Name etc.
„MESTER HINRIK . MVR . MESTER" ist auf dem Rande einer
1571 geschnittenen Medaille des lüb. Bischofs Eberhard von
Holle [f 1586] eingegraben. Das betreffende Exemplar die-
ser in Gold geprägten Medaille befindet sich im Rathscabinet
zu Lübeck. Wahrscheinlich lebte dort Mester Hinrik, der
die Medaille für irgend eine Leistung vom Bischof zum Ge-
schenk erhalten haben mochte.
Gebhardi, VI. enthält eine Abbildung obiger Medaille. — M.
Hinrick de Magdeborg verfertigte 1434 ein nicht
mehr vorhandenes messingenes Taufgefass für die St. Pe-
terskirche in Berlin, an welchem die Zwölfboten nebst Jo-
seph und Maria dargestellt waren und über welchem ein
Deckel an einer Kette hing. Wahrscheinlich ist 1434 das
metallene Taufgefass der St. Marienkirche zu Berlin von
demselben Meister Heinrich gegossen. Sein Vater, ebenfalls
Erzgiesser, hiess Ludolf. Siehe diesen.
Fiorillo, IL 207 ff.
Hinzo de Monte, Tegeler (laterarius), 1291 zu Lü-
beck urkundlich erwähnt
Milde u. Deecke, 4.
Hoerde, Hans von, s. Hans von Horde.
Hof; Heinrich von, Heinrich von Hof.
_ 80 -
Hogenberg, Franz, Maler und Kupferstecher, be-
fand sich unter den Niederländern, welche 1585 zu Hamburg
in den s. g. fremden Gontract aufgenommen wurden. In d.
J. 1588 verweilte er zu Kopenhagen, wo er ein berühmtes
Werk, den Leichenzug des Königs Friedrich II in 21 Blät-
tern radirte. In Hamburg stach er 1589 das Portrait von
Johann Greve. Schon 1577 hatte er die Risse zu „Ortelü
Theatrum Orbis terrarum Antw." geliefert.
Hambg. Kstlr.-Lexik., 116. — Hambg. Zeitschr., II. 334.
Daselbst N. Folge, H. 260.
Hogehus, Härmen, goss laut Inschrift 1584 die
grosse Glocke für die Kirche zu Yolkenshagen bei Rostock.
Meklbg. Jahrb., XXII. 322.
Holbo, erscheint 1332 als Giesser zweier Glocken in
^einer Glockeninschrift zu Rysum in Ostfriesland.
Harkenroht, Ooslfries. Oorsprongkl., 735.
Holter, Härmen, goss 1507 eine Glocke für die
Kirche zu Woltorf, A. Peine.
Kirch. Beschr.
Hontelsch, Andrees von, goss 1521 die Schlan-
ge : „Helf got onde Sant gorian" für die Stadt Hannover.
Neues haono?. Magazin, 1863. 114.
Horenbarch, Christopher, goss 1501 eine Glocke
für die Kirche zu Bönnien, A. Bockenem.
Eine Glocke zu Leveste, A. Wennigsen, v. J. 1567 trägt
den Namen Christopher Horenburg.
Kirch. Beschr.
Die Bezeichnung: Christopher Horenbach oder
Horen-Bach, als Giesser, findet sich auf den i. J. 1583
- 81 -
für die Stadt Hannover gegossenen beiden Schlangen: ,,Ad-
ler" und „Gans".
Neues hannov. Magazin, 1864. 43.
Zu dieser Giesser-Familie gehört sehr wahrscheinlich
auch:
HomFarch, Hans, welcher i. J. 1599 für die Stadt
Hannover die drei Schlangen: „Matheus", ,^ohannes" und
„Lucas" goss.
Neues hannov. Magazin, 1863. 115.
Homborstel, Helmken, war 1550 Zimmermeister
bei Erbauung des östlichen Flügels vom Kloster Wienhausen.
Mithoff, ArchiT, Tl. 6.
Hombostel, Helmeke, 1507 Meister des Maleramts
zu Hamburg, f 1 522-
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355.
Hosemami, Geoi^, von Aschersleben, Conventual
im Kloster Michaelstein, f 14. Jul. 1288. Von ihm wird
gerühmt, dass er ein „künstlicher Schreiber'^ gewesen sei.
Leuckfeld, Antiq. Michaeist., 53.
Hügel, Leonhard, von Warberg, welcher für den
Landgrafen zu Cassel viel gearbeitet, wurde 1 568 vom Rathe
zu Göttingen berufen, um den grossen steinernen Brunnen
auf dem Markte zu bauen. Dieser Meister verfertigte meh-
rere „feine Gebäude" daselbst, sowie einige Gewölbe über
den Thoren und den Ausfluss der Leine (1596).
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, 1. Buch 2. S. 87 u. 165.
Hülse, David, 1587 Meister des Maleramts zu Ham-
burg, f 18. Mai 1600.
Hambg. Zeitechr. N. Folge, II. 355.
6
— 82 —
Hunfeldt, Jakob, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 6. Sept, 1604.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355.
Hunfeldt, Jürgen, 1598 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 1619.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Hustidde, Author, und Valentin Lawe vergol-
deten [um 1559] den Thurmknopf der St. Andreaskirche zu
Braunschweig. Dazu kamen 34 ungr. Goldfl. und für die
Arbeit 22 f.
Braunsch\v. Chronik, MS. XXIII. 474. auf kgl. ßiblioth. in
Hannover. — M.
Jacob, Meister, erbaute 1460 — 1469 die östlichen
Joche des Chors der St. Jakobskirche zu Stendal.
Lotz, I. 570.
Jacob, ein Niederländer, baute 1586 im Auftrage des
Raths zu Lüneburg die neue Feste unter dem Kalkberge am
Salzwalle daselbst. (Aus Jürgen Hammenstedt's geschrieb-
ner Chronik von Lüneburg.)
Gebhardi, III. 104. - M.
Jacob von Siebenbürgen, s. Lucius.
Jacob von Worms wird in einer, im k. Archive zu
Hannover befindlichen Urkunde vom 5. Nov. 1464 vom
Rathe zu Göttingen als „iIle(ler3acob von Wovnni} unfe IDerk-
mejler onti iUclicborger** bezeichnet. — Dr. G.
Hiernach scheint derselbe ein Baugewerksmeister und
als solcher in Göttingen ansässig gewesen zu sein. — M.
Jacobs, Busse, goss 1494 eine zu Bnrgstemmen be-
~ 83 -
findliche Glocke, 1496 zwei Glocken für die Kirche zu Rönnen-
berg und 1500 eine Glocke für die Kirche in Nord stemmen.
Kirch. Beschr.
Jäger, s. Jegher.
Jan van Halberstad goss 1350 die (später umge-
gossene) s. g. Festtagsglocke für die St Johanniskirche zu
Göttingen, in deren Inschrift es heisst: „DER MICH VNDE
MANIGH GHVIT STVGCE WERGES GHEMACHET HAIT.«
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, T. Buch 2. S. 75.
Von seinen Arbeiten ist nur noch eine, ebenfalls i. J. 1350
und zwar für den Dom zu Hildesheim gegossene (hernach
umgegossene) Glocke bekannt. Für diese erhielt der Meister
ausser seinem bedungenen Lohne eine jährliche Leibrente
von 5 Mark laut einer zu Hildesheim 1351 „in sunte Martens
avende" ausgestellten Urkunde, in welcher derselbe: „Mester
Jan van halberstad de Clockengheter^' sich nennt.
Archiv d. hisl. Ver. 1865. S. 374 ff.
Jarenus, Maler aus Soest, in der zweiten Hälfte des
15. Jahrh. (Kugler's Kunstgesch. 1842. S. 752.) Ein Bild mit
seinem Namen befindet sich in der Sammlung des Grafen
Pembroke zu Wiltonhouse in England. Auch wird ein grosses
Altarwerk im Museum zu Berlin diesem Maler zugeschrieben.
Letztere Arbeit, kräftig An der Farbe, reich an Figuren mit
ziemlich gut characterisirten Köpfen, aber dürftigen Körper-
formen, ist in der Gomposition ohne Klarheit
Lübke, 358.
Jaske, Märten, (Jasker, auch Jasper?) wird 1506—
1524 in den Aufzeichnungen des Maler- und Glaseramts zu
Lüneburg als Meister aufgeführt. S. den Anhang.
Gebhardi, XI. 895 ff. — M.
6*
— 84 —
Jasper» Hans, Zimmermeister in Hannover, in d. J.
1556—1558 mit kleineren Arbeiten viel beschäftigt.
Lohn-Regislr. d. Sl. Hannover v. 1556 ff. — M.
Jegher, Tinuno, auch Jhegher geschrieben, goss
1435 eine Glocke für die Kirche zu Dambeck und in dem-
selben Jahre eine Glocke für die Kiixhe zu Russow in Mek-
lenburg.
Meklbg. Jahrb., X. 313, XXVII. 212.
Imevardus. Ein grosser Crucifixus aus Holz im
Dome zu Braunschweig aus dem 12. Jahrh. trägt am Saume
des Gewandes in gothischer Majuskel die Inschrift: „IME-
VAJU) MEFEQT." M.
Vergl. Correspondenzbl. 1863. S. 115.
Jochim van Schwoll (ZwoU), ein Niederländer,
findet sich 1566 — 1575 unter den Malern zu Hamburg als
Amtsmeister.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 260.
Johan de Kempen, s. Kempen.
Johann, Bildhauer, um 1405 bei Erbauung des
Rathhauses zu Bremen beschäftigt, lieferte einen Theil der
Sandsteinfigureu zur Ausschmückung desselben.
Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 1 u. 32.
Johann, zu Göttingen, übernahm 1425 die Anfertigung
eines Missale ftir die Kirche zu Northeim. Es erhellt dies
aus einem Schreiben der „Radmanne to Northem" an den
Rath zu Göttingen, worin gesagt wird, dass der Pfarrer und
die Kirchenvorsteher zu Northeim „Johanse dem stolschri-
were" (?) zu Göttingen „eyn missale to schrivende" verdun-
gen und den Vertrag an den Raths Schreiber daselbst Henr.
— 85 —
von Pölde mit dem Hinzufügen übergeben hätten, dass wenn
das Buch zu festgesetzter Zeit fertig sei, dem Johann über
den ihm zugesagten Lohn hinaus gegeben werden solle, was
der Schreiber des Raths zu Göttingen für angemessen halten
würde. Der Rath wird sodann gebeten, darauf zu halten,
dass Johann — welcher nicht schreiben wolle, bis er ihr
Trinkgeld „Drancgeld^' darauf empfangen hätte, was dem
Gotteshause zu Schaden kommen möchte — seiner einge-
gangenen Verpflichtung nachkomme.
Briefsamml. im Archive zu Göttingen. Dr. S.
Johann van Düren [Düren] erscheint 1491 als
Giesser zweier Glocken der St. Martinskirche zu Siegen.
Lübke, 416.
Johann von Dortmund, Glockengiesser. Von ihm
finden sich Glocken aus der Zeit von 1465—1517 im süd-
lichen Theile des Münsterlandes.
Zehe, hisl. Not. über d Glockengiesserkiinst d. Mittelall.
Johann von Goismar, Steinmetz, war am 16. April
1369 bei der Legung des ersten Steins zum Rathhanse in
Göttingen behülflich. Es erhellt dies aus der Vorbemerkung
zur Rechnung über den Rathhausbau von 1369 —1371, in
welcher unter den Empfangern Meister Bruno, jedoch erst
bei d. J. 1371, als Architekt aufgeführt wird.
(Jrkiindenbiich d. histor. Vereins f. Niedersachsen, Heft VI.
S. 225. Anm.
Johannes, Presbyter, Stiftscanonicus zu Quedlinburg,
schrieb zur Zeit Heinrich I (f 936) ein mit kostbarem Ein-
bände versehenes Plenarium, welches im Zither der Stifts-
kirche daselbst aufbewahrt wird.
Fiorillo, I. 448.
- 86 —
Johannes goss 1307 eine Glocke für die katholische
Kirche zu Aschendorf.
Kirch. Beschr.
Johannes, lieber ihn besagt der Katalog der Chor-
herrn des St. ßlasienklosters zu Northeim : „Anno Domini
1342 hatt daselbst gelebet frater Johannes von Northusen
bürtig, ein gelahrter Münch vnd ein guter Schreiber, hatt
viel gesang vndt Messbücher, Psalter vndt Agenden ge-
schrieben."
Antiquil. Monast. S. ßlasii Norlh. etc. S. 135 (MS. HofT-
mann. Nr. 17 im königl. Archive zu Hannover). — M.
Johannes, Maler, wird 1473 auf einem Pergament-
zettel genannt, welcher 1786 bei Abnehmung des grossen
Crucifixes über dem Bogen vor dem Chore zu St. Sylvester
in Quakenbriitk gefunden wurde. Die bezügliche Stelle der
Inschrift lautet : „et magister Johannes et Bemhardus filius
6UUS Fredericus [?] pictores et renovatores hujus crucis."
Mitlheilg. d. hisl. Yer. zu Osnabrück, II. 177. Anm.
Johannes erbaute um 1535 die Orgel in der St. Ma-
rienkirche zu Dortmund, deren Gehäuse bei reicher Aus-
stattung geschmackvoll gearbeitet ist.
Lübke, 401.
Ein „Magister Johannes Emedensis" [mit obigem Meister
vielleicht identisch] verfertigte 1531 die Orgel in der Kirche
zu Uphusen in Ostfriesland.
Harkcnroht, Gostfries. Oorspongkel., 718.
Johannes de Gotinghe, Bildgiesser, 1333 zu Lü-
beck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
- 87 -
Johannes de Holenbeke, Steinmetz, 1324 za Lü-
beck urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 3.
Johannes de Lippia, Goldschmied, 1340 zu Lü-
beck urkundlich erwähnt.
Milde u. peecke, 4.
Johannes de monte, Glasarbeiter, 1339 zu Lübeck
urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Johannes de Sundis (v. Stralsund], magister, Stein-
metz, 1294 — 1315 zu Lübeck urkundlich vorkommend.
Milde u. Deecke, 3.
Johannes von Bremen goss 1516 eine Glocke für
die Kirche zu Loquard in Ostfriesland.
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 677,
Jordan, Mönch zu Walkenried, wird ein wohlgeiibter
Baumeister genannt. Von ihm und dem Mönche Berthold
wurden 1207 die Vorbereitungen zum Neubau des grossar--
tigen Cistercienserklosters daselbst getroffen.
Leuckfeld, Antiq. Waickenred., 82.
Irxleben, Hans, entwarf die Zeichnungen, nach
welchem der Thurm der St. Johanniskirche zu Magdeburg
1453 vollendet wurde.
Fiorillo, U. 182.
Isermann, Johannes, verfertigte laut Inschrift 1513
einen Kelch für die Kirche zu Münder.
Kirch. Beschr.
- 88 —
Isfiied, Bischof von Ratzeburg. In dem ,,Ueberblick
der mittelalterlichen Architektur Braunschweigs'^ heisst es
S. 6 bei dem dortigen Dome: „Vielleicht hat, nach Adler's
Vermuthung, Bischof Isfried von Ratzeburg [um 1196], der
Schützling Heinrichs d. L. und der Erbauer der Kirche zu
Jerichow, so wie des Klosters Diesdorf, den Bau geleitet.
Vgl. Adler, I. 50. Anm. 1.
Jürgen, Zimmermeister zu Hannover, kommt i. J.
1558 vor.
Lohn-Regislr. d. St. Hannoyer ▼. 1558. — M.
Jürgen, Meister, übernimmt am 7- April 1570 die
Anfertigung einer Orgel für die Kirche B. Mariae Virg. in
Göttingen.
Diarium d. Fast. Valent. Heiland zu Göttingen. MS. XXIII.
679. auf königl. Biblioth. in Hannover. — M.
Junge, Hinricll, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 2. Apr. 1597.
Zeitschr. d. Ver. f. hambg. Gesch. Neue Folge, II. 356.
Kaiser, Nicholaus, Bildgiesser, 1335 zu Lübeck ur
kundlich erwähnt
Milde u. Deecke, 4.
Kaien, Hin rieh, Rathszimmermann zu Rostock, er-
baute 1575 mehrere Gebäude auf dem Kloster Ribnitz.
Meklbg. Jahrb., XXll. 200; 204.
Kampen, Henrick van, (Kampe) goss i. J. 1506
für den Dom zu Braunschweig sechs Glocken.
Görges, Der Sanol Blasius-Dom zu Braunschw.^ 3. Aufl. 47.
Sein Name steht an einer Glocke im Thurme der Schelf-
kirche zu Schwerin. In den Renterei-Rechnungen daselbst
- 89 —
von 1507—1517 kommt der Meister als Giesser von Ge-
schützen zu Gadebusch vor.
Derselbe goss i. J. 1508 eine Glocke für die Kirche zu
Klütz und in demselben Jahre die grössere Glocke des
Schlossthurms zu Schwerin. Auf letzterer nennt er sich
„Ijenrick . uan . campen**.
Mekibg. Jahrsber., 111. 193. 194. so wie Yin. 142. Mekibg.
Jahrb., XV. 162.
Von demselben Giesser sind auch drei Glocken für die
Kirche St. Nicolai zu Lüneburg, die s. g. Stundenglocke 1513,
die gi'osse und die mittlere Glocke 1516, gegossen.
Gebhardi, H. 174. — Dr. M.
Wahrscheinlich gehört der obige Meister zu der Familie
des Giessers Gert van Wou aus Kampen, auch wohl Gerdt
van Kampen genannt. — M.
Kaputz, Chr., arbeitete 1595—1597 in Alabaster die
reich verzierte, barock gehaltene Kanzel des Doms zu Mag-
deburg.
Lolz^ 1. 417.
Karsten, Magnus, zu Goslar, erscheint in einer In-
schrift V. J. 1573 als Giesser des grossen, mit vielen Reliefs
versehenen, metallenen Taufgefässes in der Marktkirche zu
Goslar.
Milhoff, Archiv, III. 24.
Katthen, Joh., renovirte 1514 die Epitaphien zu
Doberan.
Mekibg. Jahrb., II. 175.
Kayser, Abraham de, wurde nach dem Protokol-
len-Buche der Emdener Malerzunft am 26. April 1583 als
Meister eingeschrieben.
Hanooy. Magazin, 1825. S. 477.
— 90 —
Keiser, Hermann, Bildgiesser, 1314 zu Lübeck ur-
kundlich erwähnt.
Milde u. Dcecke, 4.
Eellersmann, Hermann, goss 1595 eine Glocke
für die Kirche zu Bissendorf, A. Osnabrück.
Kirch. Beschr.
Kempen, Johan de, malte 1581 eineKreuzigungs-
scene in Oel auf Holz, welches Bild in der abgebrannten
Kirche St. Nicolai zu Hamburg sich befand.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 290.
Kempen, Stephan von, [ob nicht van Kampen?]
goss 1513 die im Thurme der St. Johanniskirche zu Lüne-
burg befindliche Stundenglocke.
Neue Hannov. Zeitg., 1860. Nr. 162.
Kempener, Joh», 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1592 Aeltermann, f 10. Dec. 1594.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 355.
Kind, Johan, flüchtete der Religionsverfolgungen
wegen aus Cortryk nach Hamburg, wo er am 10. Febr. 1587
Meister des Maleramts wurde und am 20. Jan. 1608 starb.
Sein Sohn:
David Kind (Kindt), geb. in Hamburg 1580, war ein
geschickter Bildnissmaler, f 26. Febr. 1652.
Hambg. Kstlr.-Lexik., 126 ff. — Hambg. Zeitschr. N. Folge,
II. 355.
Kipp, Gereke, Stadtzimmermeister zu Einbeck,
machte sich um die Stadt sehr verdient, so dass ihm 1 475
die Wohnung über dem Benser Thore eingeräumt wurde.
Harland, Gesch. d. Stadt £inbeck, l\. 3.
— 91 —
E[ircher, Baizar, Steinhauer aus Baden, erbaute 1589
gemeinschaftlich mit dem Maurermeister Magnus Klinge
die, der östlichen Giebelfronte des Gewandhauses zu Braun-
schweig im Renaissancestyle vorgelegte Facäde. Derselbe
erhielt das Bürgerrecht in Braunschweig.
Ueberblick d. mittelaltl. Architeklur Braunschweigs, 10.
Eleinmann, Hans, goss eine, 1586 einer Kirche zu
Minden abgekaufte Glocke zu Ahlden a. d. Aller.
Kirch. Beschr.
Eleinschmid, Meinhardus, nach Lezner's Angabe
ein berühmter Schreiber, starb 1354 als Conventual im Do-
minicaner- oder Paulinerkloster zu Göttingen.
Z. u. G. B. d. St. GöUingen, II. t65.
Elesnismed, Jan, Bürger zu Göttingen, verpflichtet
sich in einer mit ihm am Freitag nach Kreuzeserhöhung
1441 auf dem Rathhause zu Göttingen getroffenen, von dem
Of&cial der Propstei Nörten aufgenommenen Verhandlung,
Zeit seines Lebens alle vorkommenden Eisen- und Stahl-
arbeiten an der Uhr zu St. Johannis „dem zeyghern to S.
Johanse" zu machen, so wie die Wartung und Stellung der
Uhr zu besorgen und bekennt, dass der Bath zu Göttingen
ihm für erstere und die bereits gemachten Arbeiten 4 Mrk.
gött. Währung bezahlt habe und dass er letztere Mühwal-
tung für jährlich 1 Mrk. der genannten Währung und einen
grauen Bock von götting.Tuche „eynen grawen rok von Gott,
wände"', als der Bath seinen andern Dienern zu geben pflege,
übernehmen wolle.
Gölling. Archiv, Nr. 550. Dr. S.
^ Klinge (Klinghe). Es kommen mehrere, wahrschein-
lich zu einer Familie gehörende Giesser dieses Namens vor,
— 92 -
deren datirte, in Ostfriesland, Oldenburg, im Bremenschen
und Lüneburgschen, so wie in Holstein befindliehe Arbeiten
in die Zeit von 1404 bis 1506 fallen.
Harm Klinge goss 1404 eine Glocke für die Kirche zu
Kehdingbruch und eine (nicht mehr vorhandene) Glocke für
die Kirche zu Bülkau.
Kirch. Bcschr.
Von demselben wurde 1461 eine zu Neuhaus a. d. Oste
befindliche grosse Glocke angefertigt.
Vaterl. Archiv d. bist. Ver. 1843. S. 239.
Auch goss derselbe in dem letztgedachten Jahre eine
Glocke für die Kirche zu Hechthausen.
PraljVs vermischte bist. Samml., III. 622.
Hinderk Klinghe steht als Giesser an einer Glocke
V. J. 1409 zu Pilsum in Ostfriesland.
Gert (Ghert, Gerd, Gherd) Klinghe, von welchem
folgende Werke anzuführen sind :
sechs Glocken im Oldenburgischen: zu Je ver von 1407,
zu Elsfleth von 1433, zu Eckwarden von 1434, zu Golzwar-
den (kleine Glocke) von 1440, zu Blexen von 1449 und zu
Oldorf von 1450 ; v. A.
zwei Glocken von 1427 bezw. 1455 zu Wiegboldsbur in
Ostfriesland, eine solche von 1447 zu Wybelsum und ein
mit Bildnissen hl. Frauen versehenes Taufgefäss zu Groot-
husen in Ostfriesland v. J. 1454 ;
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 306 ff.
eine (wahrscheinlich von ihm gegossene] Glocke zu Vic-
torbur in Ostfriesland v. J. 1425 , (bei Mittheilung der In-
schrift, worin es heisst: „per magistrum Gerardum ..." ist
bemerkt, dass der Zuname nicht zu entziffern gewesen sei) ;
das 1454 gegossene Taufgefäss in der ehemaligen Klo-*
sterkirche zu Harsefeld, dessen Becken von vier Figuren
— 93 -
getragen wird und 16 Reliefs (Christus am Kreuz zwischen
Maria und Johannes, die Zwölf boten und verschiedene Hei-
lige) enthält;
die in demselben Jahre gegossene Stundenglocke da-
selbst ;
eine trefflich gearbeitete Glocke v. J. 1458 zu Pewsum,
eine grosse Glocke v.J. 1462 zu Uttum und eine Glocke v.J.
1463 zu Hinte in Ostfriesland ;
das der Taufe zu Harsefeld ähnliche, aber von drei Fi-
guren getragene Taufgefass in der Kirche des vormaligen
Klosters Zeven v. J. 1469;
Kirch. Beschr.
die 1436 gegossene s. g. Apostelglocke im Thurmc der
St. Johanniskirche zu Lüneburg und eine kleine Glocke der
jetzt abgebrochenen St. Lambertskirche daselbst v. J. 1445
[bei Gebhardi, III. 104. trägt letztere Glocke die Jahrszahl
1419] ;
Neue HannoY. Zeitg., 1860. Nr. 162 u. 262.
das 1444 gegossene Tauffass der Kirche zu Segeberg
in Holstein, dessen kegelförmiges Becken mit Reliefs (Christus
am Kreuze zwischen Maria und Johannes, so wie die 12
Apostel, unter ihnen nochmals Johannes und Paulus statt
des Judas Ischarioth ; Simon fehlt) geschmückt ist und von
vier Figuren, deren jede ein Buch hält, getragen wird.
Archiv d. Schlesw.-HoIsL-Lauenb.- Gesellschaft f. vaterl.
Geschichte, XIII. 1859. S. 372 ff. — Hainbg. Zeitschr.
N. Folge, II. 310 ff.
Nach der grossen Anzahl der mit Gert Klinghe bezeich-
neten Arbeiten in den verschiedenen Gegenden und aus dem
langen Zeiträume von 1407 bis 1469 erscheint es fast zwei-
felhaft, dass solche alle von einunddemselben Meister her-
rühren. M.
Hinrik Klinghe goss 1473 ein schönes Taufgefass
:; für die Kirche zu Müden a. d. Oerze, ferner 1474 das in der
— 94 -
lather. Kirche zu Esens befindliche, auf einem hölzernen
Fusse ruhende Taufgefass und in demselben Jahre das in
der Kirche zu Uttum in Ostfriesland vorhandene Tauffass.
Kirch. Beschr.
Wahrscheinlich ist für den auf zwei Glocken zu Lang-
warden im Oldenburgischen von 1468 und 1477 vorkom-
menden Namen Hinrich Clinalie, (v. A.) Hinrich Clinghe zu
lesen. M.
Bartold Klinge war der Giesser eines mit vielen Fi-
guren versehenen Taufgefasses v. J. 1472 zu Eilsum, so wie
einer zu Canum befindlich gewesenen grossen Taufe v. J.
1506; ferner einer Glocke von 1482 zu Esens (jetzt umge-
gossen), einer zweiten Glocke von 1483 daselbst, einer Glocke
von 1484 zu Uttum und einer grossen Glocke von 1492 zu
Neermoor, sämmtlich in Ostfriesland.
Goteke Klinghc goss 1475 die grosse Glocke zu
Bexhövede [auf der Glocke steht „bekcöljouc"] im Amte Lehe.
Kirch. Beschr.
Klinge, Magnus, Maurermeister, erbaute 1589 ge-
meinschaftlich mit dem Steinhauer Baizar Kircher aus
Baden die, der östlichen Giebelfronte des Gewandhauses zu
Braunschweig im Renaissancestyle vorgelegte Facade. Der-
selbe erhielt das Bürgerrecht in Braunschweig.
Ueberblick d. mittelaltl. Architekt. Braunschweigs, 10.
Klipping, Hans, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 28. Sept. 1592.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Elovestenei Maler zu Lüneburg 1465.
Gebhardi. IX. 897. — M.
Knockenhower, der Maurer, Werkmeister bei dem
— 95 -
1393 — 1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses zu
Braunschweig.
Schiller, 95.
Knoke, Wilhelm, wird in einer, die Gründung des
Chors der St Cyriaci- oder Oberkirche zu Duderstadt be-
treffenden Inschrift v. J. 1394 als Baumeister (magister) ge-
nannt
Kirch. Beschr.
Koch, Jürgen, Medailleur aus Westfalen , war von
1524 — 1537 königl. dänischer Münzmeister, auch Bürger-
meister von Malmoe. Man hat von seiner Hand Medaillen
mit Bildern dänischer Könige.
Nagler.
Köln, s. Hans von Köln.
König, Erhart, s. Küng.
Kohlhorst, Luder, 1579 Meister des Maleramts zu
Hamburg.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355.
Konning, Borries, verfertigte [um 1559] den Thurm-
knopf der St Andreaskirche zu Braunschweig. Das Gewicht
des Knopfes betrug 1 Ctnr. { Pfd. und wurde das Pfund mit
2\ ß bezahlt
ßrannschw. Chronik, MS. XXIII. 474. auf kgl. Biblioth. in
Hannover. — M.
KorkOW, BartoL, goss 1596 die grosse Glocke für
die Kirche zu Beverstedt im Bremenschen.
Kirch. Beschr.
- 96 -
Koster, Härmen, Glockengiesser zu Hildesheim.
Folgende von ihm gegossene Glocken können hier aufge-
führt werden: im Fürstenthume Hildesheim, und zwar:
zu Gross-Ilsede eine Glocke von 1508,
„ Almstedt „ „ „ 1512,
„ Gr. Düngen „ „ „ 1514,
„ Wehrstedt „ „ „ 1515,
sodann zu Molzen, A. Oldenstadt, eine Glocke von 1510, in
deren Inschrift der Giesser ein Bürger Hildesheims genannt
wird, und zu Clausthal eine Glocke im Thurme der Markt-
kirche v. J. 1511.
Kirch, ßeschr.
Zwei andere von ihm angefertigte, mit Inschriften und
Bildwerken versehene Glocken hingen bis z. J. 1547 in der
ehemals vor dem Dammthore zu Hildesheim belegenen St.
Johannis-Stiftskirche und bis z. J. 1857 im Thurme der St.
Martinskirche auf dem Steine zu Hildesheim. Nur eine der-
selben V. J. 1518 ist erhalten und im Thurme der St. Mi-
chaelskirche daselbst aufgehängt, die andere v. J. 1 503 aber
als altes Glockengut zerschlagen.
Zeilschr. d. bist. Ver. 1865. S. 372. Anm. 3.
Kranz erbaute 1499 die sehr bedeutende Orgel im
Dome zu Braunschweig.
Schiller, 24.
Krebel, Wulf (Krotel), Maurermeister. Am 10. Mai
1538 schloss der Herzog Heinrich der Friedfertige von Mek-
lenburg mit ihm einen Contract zur Erbauung eines neuen
Büchsenhauses auf dem Schlosse zu Plau, so wie einen Con-
tract über den Abbruch der St. Georgskapelle vor der Stadt
Plau. In letzterem Contracte wird der Meister jedoch Wulf
Krotel genannt.
Meklbg. Jahrb., XVIl. 149. 174.
— 97 --
Kremer, Joh., goss 1518 eine Glocke für die Kirche
zu Martfeldy A. Bruchhausen.
Kirch. Beschr.
Erommeiiy (Krommony), s. Grommeny.
Erosse, Severin, Bürger und Organist zu St. An-
dreas in Hildesheim, erbaute 1589 die Orgel für die St. Ae-
gidienkirche zu Hannover.
M. Day. Meieri Deliciae Hist. HannoY. MS. XXIII. 694. auf
kgl. ßiblioth. in Hannover, S. 93. u. Excerpta M. Ludolff
Langen, Pred. zu St. Aegidien, in dems. Mspte. — M.
Kruse, Jürgen, goss 1547 für die Stadt Hannover
die Schlange: „Ijelp got in md)txV\ ferner die Schlange: „der
Becker Stück" und drei nicht näher bezeichnete Schlangen.
Neues hannov. Magazin, 1863. S. 115.
Krusen, Henning, goss 1533 eine (42 Ctnr. 92 Pfd.
schwere) Schlange für die Stadt Hannover.
Neues hannor. Magazin, 1863. S. 114.
HenniKruse [wohl mit Obigem identisch] erscheint als
Giesser einer Glocke v. J. 1562 im Kirchthurme zu Wette-
boniy A. Alfeld.
Kirch. Beschr.
Kuchler, Hans, Zimmermeister, baute für den Her-
zog Heinrich von Meklenburg die Saline zu Gonow.
Mekibg. Jahrb., XF. 128. 136.
Küchger, Eckhart, von Erfurt, goss 1584 eine
Glocke für die Kirche zu Ochsendorf, A. Fallersleben.
Kirch. Beschr.
Küng, Erhart (König), ein westfälischer Meister,
welcher seit 1469 als Bildhauer und später auch als Bau-
7
— 98 -
meister bei dem Münsterbaue in Bern angestellt war. Er
schuf das grossartige Hauptportal der Facade des Münsters
mit seinem verschwenderischen plastischen Schmuck. Der
Styl der Figuren mit seinem fein durchgebildeten Realismus
scheint zu beweisen, dass der Künstler seine Studien in der
schwäbischen Schule gemacht hat.
W. L. Recens. d. Münsierbuchs t. Dr. Slantz, S. 49. in d.
Zeitschr. f. bild. Kunst, herausgeg. y. Dr. C. v. Lülzow,
Bd. I. 1866.
Nagler sagt in seinem Künstler-Lexicon, es sei im Dome
zu Bern ein grosses figurenreiches Schnitzwerk (Hochrelief)
über dem Portale 1495 von Küng gearbeitet. [Es ist damit
wohl das obige Portal gemeint.]
Kule, Hermann, Steinmetz, 1336— 1341 zu Lübeck
urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 3.
Kuper, Joh., arbeitete in d. J. 1547—1558 das kunst-
volle, 9 Fuss 7 Zoll hohe Schnitzwerk an den Wänden des
Kapitelhauses am Dome zu Münster. In den Rechnungen
der Domfabrik wird derselbe nach seinem Gewerbe : ,^o-
hann Kleyntsnytker<< genannt.
Weslfäl. Zeitschr., XXIV. 368.
Klird, Meister, arbeitete um 1405 bei dem Baue des
Rathhauses zu Bremen und wurde zu diesem Zwecke von
Münster geholt.
Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 7.
Laffert, Hans von, Goldschmied in Lüneburg, ver-
fertigte i. J. 1444 ein silbernes, stark übergoldetes Kästchen,
s. g. Bürgereids-Kristall, auf welchem noch gegenwärtig
jeder neue Bürger zu Lüneburg auf dem Ratbhause den Eid
ableistet Das Kästchen zeigt an den Seiten sowohl erhaben
- 99 —
gearbeitete, mit ungemeiner Sauberkeit ausgeführte, figür-
liche Darstellungen, als auch symbolische Zeichen und In-
schriften auf emaillirtem Grunde, ist am Rande überall und
an allen Seiten mit grossen Edelsteinen und Email-Güssen
besetzt und trägt auf der obern Wölbung einen hohlen Kri-
stall, in welchem so wie in dem Kästchen ehemals Reliquien
aufbewahrt \iiirden.
Albers, 40 ff.
Lampendaff, ein sonst unbekannnter Maler, reno-
virte i. J. 1514 das zu Hamburg befindliche, von Lapo di
Val gemalte Bild des bolsteinschen Grafen Adolf IV von
Schauenburg.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 267.
Lampeter, Meister, van Mil im Lande Kuik, verfer-
tigte i. J. 1595 die Orgel der St. Lambertskirche zu Münster.
Wcstfal. Zeilschr., XX. 356.
Langen, Claus, der Maler, erscheint um 1520 in
einer Rechnung über Arbeiten am Hause Plesse. Die ihm
für 13 Tage gezahlte Vergütung ist zu 2 fl. 2 jS 2 pf. ange-
geben.
Dr. G.
Lapo di Val pinx. steht auf der Rückseite des Bildes
des holsteinschen Grafen Adolf FV von Schauenburg, wel-
ches — für das Franciscanerkloster zu Hamburg gestiftet —
in dem neuen s. g. Marien-Magdalenenkloster daselbst auf-
bewahrt wird. Das Bild, 10 Fuss hoch und 5 Fuss breit, ist
auf Eichenholz in Tempera auf Goldgrund gemalt, 1514 von
Lampendaff renovirt und später noch zweimal durch Deco-
rationsmaler entstellt.
Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 267 ff.
7*
— 100 —
Lasur, Peter, erbaute 1504 die grosse Orgel in der
St. Jakobskirche zu Lübeck.
Lotz, I. 393.
Lawe, Valentill (Löwe), und Autkor Hustidde
vergoldeten [um 1559] den Thurmknopf der St. Andreas-
kirche zu Braunschweig. Dazu kamen 34 ungr. Goldfl. und
für die Arbeit 22 f.
BrauQschw. Chronik, MS. XXIII. 474. auf kgl. Biblioth. in
Hannover. — M.
Leigel, Gottfi^ed, ein Formschneider aus Holstein,
schnitt um 1526 Figuren zu einem Bibelwerke.
Allgeni. Künstler-Lexicon t. J. 1779.
Hauptsächlich hat das Monogramm G. L. auf Blättern
aus der Zeit von 1526 — 1560 zu obiger Bezeichnung des
sonst unbekannten Künstlers Veranlassung gegeben.
Nagler.
Leistmanil, David, um 1309, von Lemgo gebürtig,
„war im Barfüsserkloster zu Hildesheim in grossem An-
sehen und ist daselbst ein Artista und künstlicher guter
Schreiber gewesen und hat viel schöne und zierliche Kir-
chenbücher geschrieben, die auch von Anderen erkauft
worden."
Lüntzel, 11. 627.
Lemme, Claus, goss 1503 eine zu Hamburg befind-
liche Glocke.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 312.
LeptzOW, Henning, Maler und Bürger zu Wismar,
übernahm laut vorhandenen, mit den Vorstehern der St
Georgskirche zu Parchim am 19. Nov. 1421 abgeschlossenen
Contracts die Anfertigung des auf dem Hochaltare dieser
-' 101 -
Kirche befindlichen Flügelaltars mit 30 geschnitzten, bemal-
ten und vergoldeten Figuren (snedende bilde) nebst Zube-
hör und mit gemalten, aussen und innen mit Gold belegten
Flügeln. Ausser freier Wohnung zu Parchim und einigen
Nebenbezügen wurde dem Meister für die ganze Arbeit die
Summe von 210 iübische Mark zugesagt
Meklbg. Jahrb., XXIIL 364 ff.
Lermanil, Hans, „vndt<< Hin rieh Ottin k gössen
[anscheinend im 16. Jahrb.] eine zu Bockhorn im Olden-
burgischen befindliche Glocke. v. A.
Leuenstede, Hillrick, Maler zu Lüneburg, erscheint
1509 — 1516 in den Aufzeichnungen des dortigen Maler- und
Glaseramts. Im Jahre 1515 liess die Gilde ,,en Sd)ure mit
ilojel'* [Altarschrein] von Hinrick Levenstede malen und 1516
eine Lucas-Tafel. Die „funte furoa tofelen tljom l^illigen^nl"
[Kloster Heiligenthal] wurde 1516 vollendet. Dazu steuerten
die beiden Schaffer, sowie 13 andere Meister der Gilde;
Levenstede — der sie für 26 in^ malte — schenkte dazu
einen Gulden. Er war Maler-Altermann und gab in Veran-
lassung eines Zwistes unter den Malern und Glasern, jedoch
ohne Wissen der Gilde, dem Rathe die Amtsroile von 1497
zurück, welches zur Folge hatte, dass der Rath „unime '\^\x^t
DorretliA opfntlj njiüen^' dem Handwerke längere Zeit ungün-
stig war imd demselben erst 1523 eine neue Rolle verlieh.
S. d. Anhang.
Gcbhardi, IX. 895 ff. u. XIII. 14 ff. — M,
Lezeman, Hermann. Aus einer Verhandlung
„coram dominis consulibus Hamburgensibus^' v. J. 1414,
worin Lezemann „fusor ollaruin'^ genannt wird, geht her-
vor, dass derselbe mit den Vorstehern der Kirche zu Elms-
horn übereingekommen war, für diese Kirche einen Tauf-
— 102 —
kessel ,,fontem baptisinalein<< anzufertigen. — Ein Taufge-
fäss aus dieser Zeit ist in der gedachten Kirche jedoch nicht
mehr anzutreffen.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 309. 330.
Lichtenow. Giesser dieses Namens sind mehrere
bekannt.
Adam Lichtenow verfertigte aus Glockengut ein mit
erhaben gearbeiteten Figuren geziertes Tauffass für die
Kirche zu Uthlede, A. Hagen, welches in der plattdeutschen
Inschrift seinen Namen und die Jahrszahl 1510 enthält.
Bernt Lichtenow goss 1549 eine Glocke für die
Kirche zu Bruch, A. Hagen.
Ein Adam Lichtenow goss gemeinschaftlich mit sei-
nem Bruder S al o m o n 1576 eine zu Osterbruch, A. Ottern-
dorf, vorhandene Glocke.
Die Inschrift einer Glocke zu Twistringen, A. Freuden-
berg, V. J. 1593 nennt den Giesser zwar Lechtenow, dieser
dürfte jedoch der obigen Giesserfamilie ebenfaUs angehören.
Kirch. Beschr.
Liesbomer Meister. Der Name dieses ausgezeich-
neten Malers ist leider unbekannt. In einer Chronik des
Klosters Liesbom wird der kostbaren Gemälde gedacht, mit
welchen der Abt Heinrich i. J. 1465 den Hauptaltar und vier
andere Altäre schmückte. Von diesen vortrefflichen Arbei-
ten sind, nachdem das umfassende Werk i. J. 1807 ver-
schleudert und zerschm'tten, nur noch Bruchstücke vorhan-
den und in Privatbesitz gelangt. Die Darstellungen sind in
Oelfarben auf Goldgrund gemalt ; darunter Brustbilder von
Heiligen von grossartiger und lebensvoller, dabei jedoch
stets der idealen Schönheit zugewandter Gestaltung. Ob-
wohl in diesen Schöpfungen der Einfluss der Eyk'schen
Schule sich zeigt, so treten doch in der edlen Einfachheit
— 103 -
der Gewandung, dem Vermeiden eckiger Brüche and der
Vorliebe für klare, grosse Massen auch eigenthümliche Vor-
züge des Liesbomer Meisters hervor.
Lübke, 346 ff.
Lippoldt, Henricll, verfertigte 1510 das eiserne
Gitter um das metallene Taufgefass der Stadtkirche zu Nort-
heim. Beides, Taufe und Gitter, Hess der Wundarzt Raphon,
Bürger zu Northeim und Vater des Malers Hans Raphon,
auf seine Kosten anfertigen.
Fraociscus Lubecus, Chronik y. Norlheim. MS. XXIII. 781«.
auf königl. Biblioth. iu Hannover. — M.
Iiira, Valentin von, Maurermeister, vollendete
1554 das von Gabriel von Aken begonnene s. g. lange neue
Haus, einen dreistöckigen Renaissance-Bau des Fürstenhofs
zu Wismar. Er war noch i. J. 1556, bis wohin er den Bau
des Gebäudes über der Schlossküche zu Schwerin leitete
und wobei er wahrscheinlich zu Tode kam, im Dienste des
Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg.
Meklbg. Jahrb., V. 20 ff.
Lisman, Maurermeister, war 1571 anter dem Bau-
meister Joh. Baptista Par bei dem Schliessen der Ge-
wölbe in den „welschen Zimmern" des Schlosses zu Schwe-
rin thätig.
Meklbg. Jahrb., V. 55. 71,
Listekent Hans, Bildschnitzer zu Hannover, erhielt
1503 den Betrag von 6 Pfd. „nor \ic billne to fniie^e onJr t0 ma-
leit r>ov \fat ntgel)up^ unter welchem letzteren das Rathhaus
zu verstehen sein wird. In demselben Jahre empfing er 1 j2
and im Jahre zuvor 2 jJ 3 ^ je „üor i brefunt^ (b^^^fföt) ta
Lohn*Registr. d. St. HanooTer t. 1503 ff, — M.
— 104 —
Liudeger in Hildesheim, ein Operarius, der durch
den Fall eines Balkens beschädigt, mit Steinpoliren und der
Nachahmung echter Edelsteine sich beschäftigte und Malern
und Glasern hülfreich zur Seite stand.
Vita S. Godehardi bei Pertz SS. XI. c. 35. — Mittheilg.
d. k. k. Central-Commission z. Erforschung u. Erhaltg. d.
Baudenkmale, 1862. S.41.
Livi, Franz, s. Franz.
Lobeck, Jürgen, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1599 Altermann, f 17. Dec. 1610.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, IL 356.
Löwe, Valentin, s. Lawe.
LongUS, Joh., Steinmetz, 1293 zu Lübeck urkund-
lich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3,
Lorentz von Preiburg vollendete 1517 in der
Kirche S. Sixti zu Northeim das Gewölbe, „das man nennet
S. Hieronymi Capellen undt droben uflF die Lieberey.**
Franciscus Lubecns, Chronik y. Northeim, MS. XXIIL 781^.
auf königl. Bibliolh. zu Hannover. — M.
Lorichs, Melchior, um d. J. 1527 zu Flensburg ge-
boren, trat zuerst bei einem angesehenen Goldschmiede in
die Lehre. EönigChristianlU von Dänemark, welcher, wenn
zu Flensburg verweilend, bei Lorichs Eltern abzusteigen
pflegte, interessirte sich für den talentvollen jungen Mann
und war ihm zu einer Reise in das südliche Deutschland
behülflich. Am Hofe Kaisers Carl V, wo er unter andern
an H. Aldegrever sich anschloss, so wie in Augsburg, wo
Pfalzgraf Otto Heinrich ihn beschäftigte, bildete er sich zu
einem tüchtigen Maler und Kupferstecher aus und lieferte
— 105 —
auch Holzschnitte. Er besuchte dann die Niederlande, spä-
ter Italien und als Begleiter einer Gesandtschaft Kaisers
Ferdinand DI an den Sultan Soliman i. J. 1557 Constanti-
nopel, wo er über drei Jahre verweilte und manche Studien
machte. Seit 1562 nach Deutschland zurückgekehrt, hielt
er 1568 und 1571, auch 1574 in Hamburg sich auf, wo ihm
im letztem Jahre eine ältere Schuld für den Entwurf zum
Schaarthore und die Leitung des Baues bezahlt wurde,
begleitete dann 1577 abermals eine Gesandtschaft Kaisers
Rudolf H nach Constantinopel und blieb dort drei Jahre.
Aus seinem Testamente vom 15. Febr. 1572 erhellt, dass er
22 Jahre im Auslande, auch in Egypten, sich aufgehalten
hatte. Als Hofmaler arbeitete er 1580 in Kopenhagen, wo
er bis etwa 1593, im folgenden Jahre aber wieder in Ham-
burg gelebt zu haben scheint. Im Auftrage des Raths da-
selbst hatte er bereits 1 568 eine Aufnahme des Eibstroms
und seiner Umgebungen ausgeführt, welche mit der fiir die
damalige Zeit bedeutenden Summe von 406 mj^ 4 ß hono-
rirt wurde. (Diese Karte ist 1847 verkleinert herausgegeben.)
Zwei andere Arbeiten seiner Hand, eine Karte von den Vier-
landen von 1575 und eine solche vom Amte Ritzebüttel von
1594, sind bei dem grossen Brande 1842 zu Grunde ge-
gangen.
Hambg. Kstlr.-Lexik., 153 ff. — Hambg. Zeitschr. N. Folge,
II. 256 ff.
Ein Verzeichniss von Lorich's Stichen und Holzschnitten
giebt Nagler.
Los, Richart, wahrscheinlich Verfertiger des aus
Stein gearbeiteten, in der Kirche zu Kemnade bei Boden-
werder befindlichen gothischen Grabmals, auf dessen Deck-
platte Sifridus Dominus de Homborg (f 1380) und seine
Gemahlin, zu beiden Seiten des Gekreuzigten knieend, dar-
gestellt sind, während in einer der kleinen, die vier Seilen
- 106 -
des Grabmals schmückenden gothischen Nischen und zwar
am Fussende des Monuments die mit der Beischrift: ,,rid)art
I00" versehene Figur im Mönchsgewande erscheint
Hotzen, Archit.
Lucius, Jacobus, aus Kronstadt in Siebenbürgen,
war einer der thätigsten Formschneider aus der Schule
Cranach's, zog von Wittenberg, wo er schon 1 556 eine -Of-
ficin besass, 1564 nach Rostock, übernahm dort die neu
errichtete Üniversitäts-Buchdruckerei und ging später nach
Helmstedt, woselbst er 1579 eine Buchdruckerei einrichtete.
Er wurde nebst seiner Frau, mit welcher er dreizehn Kinder
gezeugt hatte, 1597 durch die Pest weggerafft. Sein Haupt-
werk ist die niederdeutsche, 1580 zu Rostock erschienene
Bibel. Vergl. auch den Artikel über Crommeny.
Meklbg. Jahrb., XXIII. 121. - Dr. C. L. Grolefend, Gesch.
d. Buchdruckereien in d. HannoT. u. Brauoschw. Landen.
Nagler nennt ihn im Künstler -Lexicon Jacob Lucius
Corona. Es heisst dort : „Er schnitt biblische Gegenstände
.|. und Portrait« einiger sächsischer Fürsten. Einige seiner
Arbeiten sind m der Bibel, die Hans Luft 1540 druckte.
Seine Blätter sind mit einem Monogramme oder den Initia-
len IL CT (Jacobus Lucius Corona Transylvanus) bezeichnet.
Er bediente sich auch der Initialen I T, auch schrieb er den
Namen Jacob von Siebenbürgen auf seine Werke." etc.
Ludbrud wird für den Baumeister der Kirche zu
Larrelt in Ostfriesland gehalten. Vergl. Menulfus.
Kirch. Beschr.
Ludeken, Mester, bereits 1480 vorkommend, er-
scheint 1486 und 1487 als Maurermeister zu Hannover bei
Wiederherstellung des durch Brand beschädigten Pforthau-
-~ 107 -
ses vor dem Steinthore und bei Arbeiten an einem der Wärt-
thürme.
Lohn-Regislr. d. St. Hannover v. 1480 ff. — M.
Ludekens, Matthias, Glasmaler, verfertigte 1463
im Auftrage des Raths zu Hamburg 14 neue Fenster für die
Kirche zu Otterndorf in dem,^amals an Hamburg verpfön-
deten Lande Hadeln und erhielt dafür 7 Pfd. 14 Schill. Er
war 1469 der älteste Werkmeister oder Altermann des
vereinten Maler- und Glaseramts und Mitstifter oder Er-
neuerer der St. Lucas-Brüderschaft zu Hamburg.
Harabg. Zeitschr. N. Folge, IL 247.
Luder, der Zimmermann, arbeitete um 1405 bei dem
Baue des Rathhauses zu Bremen.
Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief.!. S.7.
Ludolf^ Erzgiesser zu Braunschweig, verfertigte 1430
das Taufgefass für die St. Ulrichskirche zu Halle, dessen
rundes, von den Statuen der vier Evangelisten getragenes
Becken mit figürlichen Hochreliefs (Christus, Maria und die
1 2 Apostel) in kurzen, derb gothischen Formen, aber zum
Theil (namentlich hinsichtlich der Gewandung] schöner
Stjlistik geschmückt ist.
Derselbe goss gemeinschaftlich mit seinemSohne Hein-
rich zu Magdeburg ein dem vorigen gleiches Taufgefass fiir
die Liebfrauenkirche zu Halle. Vergl. Hinrick de Magdeborg.
Lotz, L 274 u. 276. - Fiorillo, II. 208.
LudOVicuS Gropengheter, s. Gropengheter.
Lübeck, Heinr. von, s. Heinrich von Lübeck.
Lüchow, Peter Johann von, s. Möller, Anm.
Lütke von Münden, s. Münden.
— 108 —
Luitbrandus von Baren, Conventual im Kloster
Michaelstein, f 6. Mai 1200, wird als Schreiber gerühmt
Leuckfeld, Antiq. Michaeist. 52.
Lutkeperdeken, Clawes, Maler zu Lünebwg um
1500. S. den Anhang.
Gebhardi, IX. 896. — M.
Lynne, Rolof de, s. Rolof de Lynne.
Lys, Johann, Maler, genannt Pan, wurde 1570 in
Oldenburg geboren. H. Goltziüs war sein erster Meister;
hernach ging er nach Italien, lebte später in Flandern, wo
er einer ungeregelten Lebensweise sich ergab, und starb bei
einem abermaligen Aufenthalte in Italien 1626 an der Pest
in Venedig. Er hinterliess einige Kirchengemälde und Fi-
gurenbilder, welche gerühmt werden.
Nagler.
Mabuse, Jan. Von ihm besitzt Lübeck am Altar der
St. Jakobskirche meisterhaft ausgeführte Malereien aus der
Zeit von 1488—1495. Auf den grossen Flügeln sind in
schönen Landschaften mehrere Heilige, so wie die Familie
des Bürgermeisters Hinrich Brömse dargestellt.
Lotz, L 393.
Machorius, Steinmetz, 1300 zu Lübeck urkundlich
erwähnt
Milde u. Deecke, 3.
Mackenborgh, Hermann, wird in„DesMonster-
schen Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int
Jair 1534 und 1535" als Zimmermeister aufgeftihrt.
Wcslfäl. Zeilbchr., XVL 361.
- 109 —
Märker, Gottschalk, geschickter Maler, in den An-
nalen von Corvey bei d. J. 1298 erwähnt.
Fiorillo, II. 64.
Maes, Johan, Bildschnitzer in Hamburg, verfertigte
1464 zwei Figuren für den neuen Rathsstuhl auf dem Rath-
hause und einige Jalire später ein Bild aus Holz.
Hambg. Zcilschr. N. Folge, II. 249.
Magdeburg, Heinr. von, s. Hinrick de Magdeborg.
Magerkol, Barthold, verfertigte auf Kosten seines
Bruders Heinrich um 1500 einen schönen gothischen Kelch
für das St. Michaelskloster in Hildesheim, jetzt in der St.
Magdalenenkirche daselbst befindlich. Fuss, Säule und Knauf
des 9 ZoU hohen Kelchs bestehen aus vergoldetem Silber,
während die Cuppa aus reinem Golde gearbeitet ist. Auf
den in sechs Bögen ausgehenden Flächen des Fusses sind
Figuren und Emailarbeiten, letztere auch an der Säule an-
gebracht.
Correspondenzbl. 1857. Beil. zu Nr. 4. S. 6.
Malsdor^ s. Weller von Malsdorf.
Manneze (Mause) kommt 1482 als Maurermeister bei
Arbeiten an der Bodeh'e in Hannover vor und 1492 bei Er-
bauung des Zwingers daselbst.
Lohn-Registr. d. St. Hannover y. 1482 ff. — M.
Marborch, Henni, verfertigte in den letzten De-
cennien des 15. Jahrh. gemeinschaftlich mit „Mester Hans
Smet<' die Holzschnitzarbeiten im s. g. Huldigungszimmer
des Rathhauses zu Goslar.
Mithoff, Archiv, III. 34.
— 110 —
Marcward vom Lande kommt i. J. 1500 als Gla-
ser in Hamburg vor.
Harabg. Zeitschr. N. Folge, II. 249.
Mare, Andreas de, von Gent, erbaute in d. J. 1589
— 1594 die Orgel in der Marktkirche zu Hannover.
Beruh. Homeisleri Annales, MS. auf kgl. Biblioth. in Han-
nover, XXIII. 694. — M.
In einer Inschrift an der frühern Orgel des Klosters
Loccum, welche derselbe in d. J. 1594 — 1599 erbaut hatte,
wird er ein vorzüglicher Orgelbauer und Gent als dessen
Heimath genannt.
Ein Orgelbauer dieses Namens [dessen Werke haupt-
sächlich wohl schon dem 17. Jahrh. angehören] war:
Martin de Mare, welcher 1610 die Orgel der Kirche
zu Stellichte, A. Fallingbostel, erbaute.
Kirch. Beschr.
Markgreite,Hans, verfertigte 1474 den Schnitzaltar
in Schulenrode bei Destedt im Braunschweigschen. Bei einer
Restauration des Altars durch den Maler Neumann in Braun-
schweig hat derselbe den obigen Namen und die gedachte
Jahrszahl hinter der Marienfigur des Altars gefunden.
Dr. M.
Marquardus de Ekelenvorde (Ekernförde),
Steinmetz, 1331 — 1340 zu Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Märten, Mester, Maler, erhielt 1504 „uor ic iornsen
U benmlrte tipp ^enie nijeljup* zu Hannover 4 Pfd. 1 ß und
1505 für das Malen von Bannern 1 Pfd. 4 ß. Unter der
schon 1480 vorkommenden Bezeichnung ,,ntigel)U0'^ wird das
Bathhaus zu verstehen sein.
Lohn-Regislr. d. St. Hannover t. 1504 ff. — M.
- III --^
Martill, der Maurermeister, war um 1405 bei dem
Baue des Rathhauses zu Bremen thätig.
Deokm. Br. Gesch. a. K. I. Lief. 1. S. 6.
Masco, Johannes, Abt zu Amelunxbom, starb bald
nach 1366* Von ihm heisst es, dass er habe zierhch malen
können.
Leackfeld^ Chronologia Abb. Amelonxb. 38.
Matias f. steht — so weit eine Abschrift ersehen lässt
— an der i. J. 1458 gegossenen Glocke im Kirchthurme zu
Eddigehausen, A. Gröttingen. M.
Matthias, mag., Maler und Bildschnitzer, 1289— 1300
zu Lübeck urkundlich vorkommend.
Milde Q. Deecke, 4.
Matthias von Norenbarch (Nürnberg) nennt sich
der Giesser einer Glocke v. J. 1544 zu StaCEhorst, A. Nien-
burg.
Kirch. Beschr.
Mauricins, Maler, Heferte i. J. 1510 einzefaie Bilder
[anscheinend] für die Schlosskapelle zu Schwerin ; er kommt
in dieser Zeit öfter vor.
Mekibg. Jahrb., Y. 48.
Mechthildis (obfiliusMechthildis?) wird 1290 als
Erzgiesser zu Braunschweig urkundhch erwähnt.
Schiller; 9.
Meier, Hans, war der Giesser zweier Glocken der
h. Kreuzkirche in Hannover aus d. J. 1441 und 1455.
M. DaTid Meieri Deliciae Bist. Hannov., MS. XXIII. 694.
auf k. Biblioth. in HannoTer, S. 66. — M.
— 112 -
Meinwerk, Bischof zu Paderborn [f 1036], erscheint
als einer der Hauptbeförderer der Baukunst in Westfalen zu
Anfang des 11. Jahrh. Bei seiner Anwesenheit in Italien,
wohin er i. J. 1014 den Kaiser Heinrich U begleitete, und
bei seinem auf der Rückreise in Chigny genommenen Auf-
enthalte, wo die christliche Kunst in hoher Blüthe stand,
hatte er Gelegenheit, seine Kenntnisse auch in den verschie-
denen Kunstzweigen zu erweitern. Seine Schöpfungen in
der Architektur sind: der 1015 von ihm eingeweihte (1058
abgebrannte) Dom zu Paderborn, das daselbst 1016 gegrün-
dete (1058 ebenfalls eingeäscherte) Kloster Abdinghof, die
1017 ausgeführte, noch bestehende St. Bartholomäuskapelle
und die nach dem Muster der Kirche des h. Grabes in Jeru-
salem erbaute Kirche zum Busdorfe.
Wie weit die Mitwirkung Meinwerks bei Bearbeitung der
Pläne zu diesen Bauten sich erstreckte, deren Ausfuhrung
zum Theil durch die von ihm aus Clugny mitgebrachten
dreizehn Benedictiner und rucksichtlich der Bartholomäus-
kapelle „per Graecos operarios", welche auf seine Veran-
lassung aus Italien eingewandert waren, geschah, ist zwar
nicht nachzuweisen, indess darf nach Lage der Verhältnisse
eine wesentliche Theilnahme Meinwerks an den Entwürfen
zu seinen Bauten wohl vorausgesetzt werden.
Giefers, Drei inerUwürdigeCapellenWeslfalens, Aufl.H.S.Q ff.
Giefers, Der Dom zu Paderborn, S. 16 ff.
Meissner, Hans, zu Braunschweig, goss 1552 den
messingenen Armleuchter an der Kanzel der St. Martins-
kirche daselbst und 1555 eine Glocke für diese Kirche.
Schiller, 77 u. 78.
Derselbe goss 1563 die im Dome zu Halberstadt befind-
hche s. g. ewige Lampe.
Fiorillo, II. 160.
— 113 —
Memelsen, Peter, Maurermeister, erbaute 1491 zu
Northeim das Bollwerk oder den Zwinger und Thurm vor
dem Mühlenthore. Der Thurm kostete 70 north. Mark.
Franciscus Lubecus, Chronik y. Northeim. MS. XXIll. 78Ic.
auf kgl. Bibliolh. zu Hannover. — M.
Memling, Hans [1462—1499]. Von ihm besitzt
Lübeck in der Geweradenkapelle des Doms eins der gross-
ten, schönsten und am meisten durchgebildeten Werke die-
ses Meisters, ein Altargemälde mit zwei Flügelpaaren v. J.
1 491 . Aussen ist grau in grau die Verkündigung dargestellt ;
bei der ersten Oeffnung erscheinen die Heiligen Blasius,
Johannes d. T., Hieronymus und Aegidius, bei der zweiten
Oeffnung die verschiedenen Vorgänge aus der Leidensge-
schichte des Herrn. Besonders reich ist das die Kreuzigung
darstellende Mittelbild.
Lolz, I. 392.
Mente, auch Menten oder Menthen geschrieben,
ist der Name einer Giesser-Familie zu Braunschweig.
Heinrich Mente goss 1508 das mit Reliefs (Kreuzi-
gung» Maria und Anna, Johannes etc.) versehene Taufgefäss
der St. Stephanskirche zu Tangermünde.
Lotz, L 580.
In der Inschrift am Taufgefässe der Stadtkirche zu.
Northeim, 1510 zu Braunschweig angefertigt, nennt sich der
Giessej : „l^enrick . menten M. jun jer."
Zeilschr. d. hist. Ver. 1851. S. 354.
Von einem altern Heinrich Menten sind Gusswerke im
nordwestlichen Deutschland jedoch nicht bekannt, indem
die ausser obigen Arbeiten vorhandenen , mit Heinrich
{^i)nrT)£k) Menten bezeichneten Glocken, als die Stundenglocke
der St. Katharinenkirche zu Braunschweig von 1512 (Schil-
8
- 114 —
1er, 56.) , eine um diese Zeit gegossene Schlagglocke der
Kirche zu Peine (Kirch. Beschr.) und eine Glocke zu Alten-
celle von 1515 (M.), der Zeit ihrer Anfertigung nach, dem
Giesser Heinrich Meuten d. J. angehören werden.
Cordt Mente oder Menthen goss 1539 aus Bronze
den im Rathhause zu Göttingen befindlichen, mit bärtigen
Köpfen verzierten Flaschenzug.
Lolz, 1. 254.
Sein Name mit dem Beisatze : „hat mich ghossen zu
Brunswick" findet sich auf der, mit einer lateinischen Grab-
schrift des Doct. Burchard Mithob versehenen Messingplatte,
unter welcher Herzog Erich d. A. 1541 in St. Blasien zu
Münden bestattet wurde.
Kirch. Beschr.
Von demselben sind für die Stadt Hannover gegossen :
1536 die Schlange „iutitt0 tttlienJö" und 1547 die Schlange
„rtaditejol".
Neues hannoT. Magazin, 1863. S. 114 u. 115.
Als Werke seiner Hand sind noch anzuführen:
die Grabplatte des Propstes von Veitheim im Kreuz-
gange bei dem Dome zu Hildesheim von 1570 und
das in der St. Marienkirche zu Wolfenbüttel befindliche
Taufgefäss von Messing, mit 6 Beliefs am Becken, von 1571.
M.
Menulfus me fecit, findet sich in einer Inschrift auf
einem mit figürlichen Darstellungen versehenen Steine an
dem südlichen Eingange der Kirche zu Larrelt in Ostfries-
land.
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 263 ff.
Dieser Stein hat die Gestalt einer halben Kreisfläche
[ist daher wohl ein Tympanon] und neben der einen Figor
auf demselben, welche wegen der ihr zur Seite dargestellten
— 115 -
Baugeräthe für den Baumeister der Kirche gehalten wird,
steht der Name Lvdbrvd. [Menulfus wäre dann wohl der
Verfertiger des Tympanons.]
Kirch, ßeschr.
Mervelt, Gert von, goss 1539 zu Flensburg eine
Glocke für Hamburg.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 312.
Meshusen, Hans, (Myshusen) 1524 Schaffer der
Maler und Glaser zu Lüneburg. S. den Anhang.
Gebhardi, IX. 896. — M.
Meyer, Geerd. Von ihm befand sich in der St. Pe-
terskirche zu Hamburg ein grosses Wandgemälde in Oel
mit der Jahrszahl 1 539, darstellend den Heiland und die
Schriftgelehrten auf der einen, den barmherzigen Samariter
auf der andern Seite, die Stadt Hamburg im Hintergrunde.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 166.
Meyer, Hans, goss 1578 eine Glocke für die Kirche
S. Nicolai in Lüneburg.
Gebhardi, Hl. 106. — M.
Mhnllen, Jost thur, [Jobst zur Mühlen] Glasemacher,
verfertigte laut vorhandenen Contracts vom 11. Janr. 1603
für Jochim Koerdingh ein gemaltes Fenster mit einem Cru-
cifixbilde und andern Zierden und Bildern für das mittlere
Chorfenster der St. Lambertskirche zu Münster gegen die
bedungene Vergütung von 25 Reich sthalern und einem
Königsthaler pro arrha.
Westfäl. Zeitschr., XXL 379 ff. Obgleich obige Arbeil
schon in das 17. Jahrh. fällt, durfte der Künstler, da
derselbe auch dem 16. Jahrh. angehört, hier nicht Über-
gang« n werden.
8*
— 116 -
Michaelsen, Peter, Maurermeister ans Werden,
besorgte gemeinschaftlich mit dem Zimmermeister Johann
Cornelson ans Utrecht eine durchgreifende Restauration
des Thurms der St. Lambertskirche zu Münster. In dem
mit ihnen am 10. April I5()H geschlossenen Vertrage ver-
sprechen die Meister, acht Tage nach Pfingsten mit zwei
Zimmer- und drei Maurerleuten in Deventer einzutreffen
und von dort mit deleite des Raths nach Münster zu kom-
men. Der Lohn wird für jeden Werktag auf 2 Thlr. für den
Meister und auf 1 2 Stüver brabantsch, den Thaler zu 5 Schil-
ling flämischen Geldes oder 30 Stüver gerechnet, für jeden
Knecht festgesetzt ; die Arbeit dauert von Morgens 5 — 1 1
Ulir und Nachmittags von 1 — 7 Uhr; Sonntags erhalten die
Meister ein Viertel Weins oder dessen Werth; am Ende
jeder Woche wird der halbe Wochenlohn, der Rest am Ende
jeden Monats gezahlt ; die Meister und Knechte beköstigen
sich selbst; die Reise von Deventer und zurück erfolgt auf
des Raths und des Kirchspiels Beköstigung. Die Meister
scheinen erst zu Ende Juli 1568 in Münster eingetroffen zu
sein. Nach drei Monaten war die Arbeit vollendet; wenig-
stens datirt das Concept eines dem Peter Michaelsen aus-
gestellten Attests und Geleitsbriefs vom 1 3. Nov. 1 568.
Wesiräl. Zt il«rlir., XX. 354 ff.
Micheelzen, Dirick, lieferte die Zeichnung zu einem
„Dirick Micheelzen inv. 1597. Peter van der Doost fec. &
exe. Hbgr." unterzeichneten Kupferstiche, ein grosses Schiff
mit allen Segeln und vielen symboh'schen Flaggen darstellend.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 56.
Michel, Maler zu Göttingen, hatte laut vorhandenen
Contracts v. J. 1435 „vor jewelk dor" ein Crucifix anzufer-
tigen. Für jedes derselben sollte dem Meister — welchem
~ 117 -
die erforderlichen Bretter geliefert wurden — mit dem Fir-
nissen 15 ß bezahlt werden.
Götiitig. Stadt-Rechnuagsbuch. — Dr. S.
Michel, Meister, und sein Sohn führten den Ausbau
des s. g. langen Hauses, eines Theils vom Schlosse in Schwe-
rin, aus, waren auch 1 553 neben dem Maurermeister Gabriel
von Aken in Wismar thätig.
Mekibg. Jahrb., V. 20. 36.
Middendorpp, Hermann, wird in „Des Monster-
schen Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int
Jair 1534 und 1535" als Maurermeister aufgeführt.
Westfäl. Zeitschr., XVI. 361.
Minhart van Wolderode erscheint — vielleicht
als der Baumeister ? — in einer Inschrift an dem |376 voll-
endeten Baue der St. Stephanskirche zu Tangermünde.
Lotz, f. 580.
Möller, Johannes, ein aus Lüchow gebürtiger Slave
und „magister in arte architectonica", verlegte"! 5 14- den bis
dahin auf dem hohen Chore der Franciscanerkirche zu Salz-
wedel befindlich gewesenen Thurm (Dachreiter) nach dem
Kirchendache.
Adler, I. 88. Nach Anm. 5. das. hat der obige Baumeister
1519 die grosse Pfarrkirche zu Bernau in den Gewölben
vollendet; nach v. Ledebur, Allgem. Archiv f. d. Ge-
schichtsk. d. Preuss. Staates, XIII. 203. hiess der Bau-
meister aber Peter Jobann von Lüchow.
Möller, Peter, kam 1554 nach Meklenburg und war
dort während der Regierung des Herzogs Johann Albrecht I
bei dessen vielen Bauten als Steinmetz oder Bildhauer be-
schäftigt.
Meklbg. Jahrb., XYIH. 49.
- 118 —
Moer, Gobelinus, goss in Gemeinschaft mit seinen
beiden Söhnen Wilhelm und Caspar i. J. 1500 die grosse,
zu Golzwarden im Oldenburgischen befindliche Glocke.
T. A.
Molderam, eine Familie am Steinwege zu Einbeck,
aus welcher mehrere Baumeister hervorgegangen sind :
N. Molderam erbaute laut Inschrift i. J. 1434 den
Leinethurni zu Einbeck ;
Hans Molderam, dessen Name an einem Pfeiler der
St. Alexanderskirche daselbst zu lesen ist, war der Erbauer
des Schiffs dieser Kirche (in den ersten Decennien des 15.
Jahrh.); ein Nachkomme desselben:
Arend Molderam erbaute zu Anfang des 16. Jahrh.
den unvollendet gebliebenen Thurm der St. Andreaskirche
zu Hildesheim.
Hailand, Gesch. d. Stadt Einbeck, I. 118 u. 304.
Molen, Henricus tor, erbaute 1471 die Sakristei an
der Kirche zu Oldendorf bei Melle.
Kirch. J^eschr.
Moor, Joh., goss 1553 eine Glocke der St. Kathari-
nenkirche zu Braunschweig.
Schiller, 56.
Moor, Jacob, Goldschmied zu Hamburg, dessen
Grabmal H. V. de Vnes gegen Ende des 16. Jahrh. aus-
führte.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 278.
Morss, Antonius, Orgelbauer von Antorf (Antwer-
pen) baute die grosse, noch vorhandene Orgel im Dome zu
Schwerin, worüber der Contract am 30. Oct. 1 555 abge-
schlossen wurde. Im J. 1557 kam die Orgel und mit ihr der
- 119 -
Meister aus den Niederlanden in Boizenburg an. Herzog
Johann Albrecht I von Mekienburg nahm nun den Antonius
Morss (dessen Bruder Hieronymus 1552—15^)7 Domorganist
zu Schwerin war) in seinen Dienst. Wahrscheinlich ist auch
die Orgel iu der Schlosskapelle ein Werk des Antonius
Morss.
Mekibg. Jahrb., V. 54.
Mostaert, Jan, malte 1518 die köstlichen Darstel-
lungen an einem Triptychon im nördlichen Chorumgange
der St. Marienkirche zu Lübeck, gestiftet von zwei Brüdern
von Brömser (die Anbetung der Könige; auf den Flügeln die
Geburt Christi mit anbetenden Engeln und die Flucht nach
Aegypten in einer schönen Landschaft; aussen Adam und
Eva),
Lou, l. 397.
Mühlen, Jobst zur, s. MhuUen.
Müller, Hans, verfertigte 1455—1468 einen Theil
der Statuen an der Laube des Altstadtrathhauses zu Braun-
schweig.
Schiller, 97.
Müller, Valentin, Töpfer zu Wismar, ferügteOefen
mit Bildkachebi und setzte solche i. J. 1576 auf Bestellung
des Baumeisters Christoph Haubitz auf dem fürsthchen
Hause zu Wismar.
Mekibg. Jahrb , XVIII. 271.
Münden, LÜtke von, zu Wismar, verfertigte Oefen
mit Bildwerken und setzte dergleichen Oefen 1574—1576
auf dem fürsthchen Hause zu Wismar.
Mekibg. Jahrb., XVIII. 271.
Münster, Dirich von, s. Dirich von Münster.
— 120 -
Münster, Johann, war 1350—1361 viel mit Glas-
arbeiten zu Hamburg beschäftigt.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 312. Anm. 2.
Münster, LÜtke, kommt (nach 1361) zu Hamburg
als Goldschmied vor.
llambg. Zeitschr. N. Folge, H. 3 12. Anm. 2.
Münster, Hermann, führte 1434 die nördliche Ab-
seite und 1437 die südliche Abseite der St. Nicolaikirche zu
Wismar, sowie das Leichenhaus aus, auch den untern Theil
des Neubaus von St. Jürgen daselbst.
Mekibg. Jahrb., XXIX. 57. '
Nesmann, Rochus, goss 1 5d3 eine Glocke für die
Kirche zu Brilon.
Lübke, 417.
Nicolaus, mag., Steinmetz, 1288 zu Lübeck urkund-
lich genannt.
Milde u. Deecke, 3.
Nicolaus (filius Hinrici pictoris), Maler und Bild-
schnitzer, 1307 zu Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
Vielleicht war er der Sohn des oben aufgeführten Glas-
malers Heinrich von Lübeck. M.
Nicolaus de arbore, Steinmetz, 1305 zu Lübeck
urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Nicolaus von Stettin goss 1392 das Taufgefäss
der St. Blasienkirche zu Münden, dessen Kessel mit 15 unter
gothischen Wimpergen stehenden Relieffiguren von Heiligen
- 121 —
geschmückt ist und auf vier männlichen Gestalten ruht»
welche auf geflügelten Ungethümen sitzen, die je einen lie-
genden Löwen zur Unterlage haben.
Kirch. Beschr. — M.
Niemegen, Hermann, s. Hermann Niemegen.
Nievoran, Rochus, war ein Baumeister im Dienste
des Herzogs Johann Albrecht I von Meklenburg. Er kommt
— mit monatlicher Besoldung — i.J. 1564, aber sonst nicht
weiter vor.
Meklbg. Jahrb., V. 50.
NoUe, Abraham, 1579 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1585 Altermann, f 20. Aug. 1599.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355.
Norenbarch, Matthias von, s. Matthias.
Norten, Hans, der Schmied, Werkmeister bei dem
in d. J. 1393—1396 erbauten Theile des Altstadtrathhauses
zu Braunschweig.
Schiller, 95.
Notelis, Paul, wird in „Des Monsterschen Koninck
Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und
1535" als Maurermeister aufgeführt.
Westfäl. Zeitschr., XVI. 361.
Nycolaus erscheint 1376 als zünftiger Meister der
Malerkunst zu Hamburg.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 233.
Offtnger, Adam, ein Maler, der im 16. Jahrh. lebte
und am Hofe des berühmten Bischofs Heinrich Julius von
— 122 ~
Halberstadt sehr geschätzt war. In seinen Werken ist der
Einfluss italienischer Kunst bemerkbar. Gerühmt wird eine
von ihm gemalte Kreuzigung Christi in der Kirche zu Am-
pfurt [im Herzogthum Magdeburg]. Auch wird er für den
Schöpfer des grossen herrlichen Altargemäldes gehalten,
welches in der nun zerstörten Schlosskirche zu Groningen
sich befand.
Nagler.
Olffes, Daniel, 1587 Meister des Maleramts zu Ham-
burg, t 1597.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 355.
Olricas verfertigte laut Inschrift 1325 eine, später
abhanden gekommene Glocke für die St. Michaelskirche zu
Lüneburg. Die auf derselben einst vorhandenen Reliefs
waren ebenso und von denselben Abdrücken auf dem ehe-
maligen Taufkessel dieser Kirche zu sehen, letzterer daher
wahrscheinlich ebenfalls von dem genannten Meister ge-
gossen.
Gebhardi, I. 369. - M.
Olstorp, Georg, Maler, verfertigte 1541 ein mit 2
Pfd. Pf. bezahltes, daher unbedeutendes Gemälde für die
Stadt Hamburg.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 260.
Omes, Hinrik, erscheint im Gildebuche der Maler
und Glaser zu Lüneburg zuerst 1505, dann als Schaffer 1^16
und 1524, in welchem letztern Jahre er vom Rathe zum
Altermann der Gilde gesetzt war. Er kommt noch 1537 als
einer der „©Iberlu^e" vor. S. den Anhang.
Gebhardi, IX. 895 ff. — M.
- 123 —
Operman, Tiele, war 1545 Zimmermeister bei dem
Baue des Hauses der Kaufmannsgilde zu Göttingen. Vergl.
den Bildschnitzer W a s m uh t.
Z. u. G. B. d. St. Göttingen, I. Buch 2. S. 101.
Orbach, Peter, verfertigte 1572 die Deckenmalerei
über dem Altare in der Schlosskapelle zu Schwerin.
Meklbg. Jahrb., V. 55.
Orden, Hinrich van, 1587 Meister des Maleramts
zu Hamburg, f 18. Mai 1599.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, 11. 356.
Orley, Bemardin van. Verfertiger der Malereien
am grossen Altarwerke im Chorumgange der St. Marien-
kirche zu Lübeck. Das Innere desselben enthält im Mittel-
felde die h. Dreieinigkeit, frei nach A. Dürer's Holzschnitt,
auf den Flügeln die, dem Kaiser Augustus die himmlische
Erscheinung der h. Jungfrau zeigende Sibylle mit den zu-
schauenden drei Stiftern, und St. Johannes die Apokalypse
empfangend. Beim Schlüsse der innern Flügel zeigen sich
höchst liebevoll und meisterhaft ausgeftihrt die vier lateini-
schen Kirchenväter, beim Schlüsse der äussern der engli-
sche Gruss von weit geringerem Werthe.
Lotz, I. 397.
Ost, Matthias von, arbeitete 1561—1565 die in der
St Marienkirche zu Lübeck befindliche astronomische Uhr
mit reicher, nicht übler Renaissance-Architektur.
Lotz, I. 397.
Ostwalt, Hans, verfertigte 1501 die spätgothischen
Chorstühle ftir die St. Marienkirche zu Stendal.
Lotz, I. 571.
- 124 —
Ottinck, Hinrich, goss gemeinschaftlich mit Hans
Lermann [anscheinend im 16. Jahrh.] eine zu Bockhorn
im Oldenburgischen befindliche Glocke. v. A.
Otto. Fiorillo sagt in seiner Geschichte der zeichnen-
den Künste in Deutschland etc. Bd. II. S. 48 in einer Note,
mit Bezug auf die Lipsanographia s. Thesaurus Reliquiarum
electoralis Brunsvico-Luneburgicus von 1583: „S« 49. wird
ein Reliquienkasten von Metall mit vielen Figuren erwähnt,
welcher die Inschrift hat: fecit Otto." Eine neuerdings an-
gestellte sorgfaltige Untersuchung des jetzt im Weifen-Mu-
seum zu Hannover befindlichen Reliquienschatzes hat jedoch
ergeben, dass obige, auf p. 49. der Lipsanographia von 1783
übrigens auch nicht vorkommende Inschrift auf einem der
dort vorhandenen metallenen Reliquienkasten nicht enthal-
ten ist. M.
Oxzen, Luthert (oder Exzen), Erzgiesser zu Han-
nover, wird 1482 erwähnt, in welchem Jahre er die Füsse
zu des Raths grössten Gropen goss und für dazu gelieferte
31 Pfund Metall den Betrag von 3 Pfd. Pf. erhielt.
Lohn-Registr. d. St. Hannover v. 1482. — M.
Ozenbrugge, Hermann de, s. Hermann de Ozen-
brugge.
Ozenbrugge, Hermannus, Glasarbeiter, 1303 zu
Lübeck urkundUch genannt.
Afilde u. Deecke, 4.
Falas, Johannes, Glasarbeiter, 1316 zu Lübeck ur-
kundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
-- 125 -
Far (Pahr, aach Parr) heisst ein Künstler-Klecblatt im
Dienste der Herzöge von Meklenburg. Woher diese Familie
hochdeutscher Bildung stammt, ist ungewiss. Zuerst er-
scheint der Baumeister :
Franciscus Par, welcher im Dienste des Herzogs
Ulrich von Meklenburg-Güstrow stand, aber auch von des-
sen Bruder, dem Herzoge Johann Albrecht I zu Rathe ge-
zogen wurde. Er baute seit d. J. 1558 (sicher bis 1565) das
Schloss zu Güstrow im Renaissancestjlc (Lotz, I. 263) nach
dem Brande wieder auf, über welchen Bau der Herzog Ul-
rich am 9. Febr. 1558 mit ihm einen (noch vorhandenen)
Gontract abschloss und erscheint 1562 zuerst öfter zu Schwe-
rin als Rathgeber zu den Bauten des Herzogs Johann
Albrecht I.
Johann Baptista Par, auch Hanss Pahr genannt,
Bruder des Franz Par, war des Herzogs Johann Albrecht I
Baumeister und sicher schon i. J. 1 557 in dessen Diensten.
Zu dieser Zeit holte er Kalk aus Dänemark und hernach
Sandstein aus Pirna. Im Laufe des Jahrs 1558 baute er den
Thurm zu Lübz. Gleichzeitig hatte er den neuen Schlossbau
zu Schwerin angefangen. In dieser Periode wird er nur „Mau-
rermeister" genannt ; später erscheint er als „Baumeister".
Sicher schon i. J. 1564 war er in Schwerin ansässig. Seit
1557 führte er den Bau des Gebäudes über der Schlossküche
daselbst, wozu der Herzog damals ungefähr 10,000 Thlr.
anwies, war 1568 mit der Vollendung der Schlosskapelle
beschäftigt und leitete noch im September 1571 die neuen
Schlossbauten, namentlich die Ueberwölbnng des grossen
Hofsaals im Erdgeschosse. Er erscheint somit als der
Hauptbaumeister des Herzogs Johann Albrecht I während
der Neubauten desselben in Schwerin. Am Neujahr 1570
erneuerte der Herzog seine Bestallung auf drei Jahre, in
welcher ihm 220 Thlr. Gehalt und ein Hofkleid „gleich den
Hof Junkern" zugesichert wurden. Mit Zustimmung des
— 126 ^
Herzogs ging er jedoch 1572 in die Dienste des Königs von
Schweden, in welchen er bis in das Jahr 1 578 blieb. Im
October desselben Jahrs lebte er wieder in Schwerin. Vor
seinem Abgange nach Schweden baute er noch das fürst-
liche Haus zu Fürstenberg bei Neustrelitz (Ziegelbau im Re-
naissancestyle, Lotz, I. 227), so wie 1570 die alte Kanzel im
Dome zu Schwerin.
Christoph Par, Bruder des Johann Baptista und des
Franz Par, war Steinmetz und Baumeister. Er stand sicher
schon seit 1558 neben seinem erstgenannten Bruder in des
Herzogs Johann Albrecht I Diensten, indem er i. J. 1558 die
Pforte (ein grosses Thor von gehauenen Steinen) am Auf-
gange zum Schlosse in Schwerin baute. Bald nach d. J. 1 563
hatte er sich daselbst angekauft. Von 1558 — 1561 arbeitete
er auch als „Steinmetz" unter seinem „Bruder Franz" an
dem neuen Schlossbaue zu Güstrow. In d. J. 1 572 und 1 573
erbaute der „Baumeister Christoff Pahr" den fürstlichen
Kirchenstuhl, das jetzt s. g. adelige Chor, im Dome zu
Schwerin. Zu dieser Zeit ging er indess aus des Herzogs
Diensten, indem dieser ihn im November 1 573 seinen „ge-
wesenen Baumeister" nennt.
Meklbg. Jahrb., V. 22-25 ff.
Faul, vielleicht ein Sohn des Francesco a Bornau,
war mit dem ihm untergeordneten Maurermeister Hanss Ro-
gatsis bei den Vorarbeiten zur Befestigung der herzoglichen
Schlösser zu Dömitz und Schwerin beschäftigt. Paul kommt
in den Renterei-Rechnungen vom Anfange des Jahrs 1557
bis Ende des Jahrs 1558 vor, gewöhnlich nur unter der Be-
zeichnung des „welschen Baumeisters", jedoch wird er da-
selbst 1557 „Paul des welschen Bawmeisters Son" und 1558
„Paul der welsche Baumeister" genannt.
Mekibg. Jahrb., V. 27.
— 127 -
Pawels, Gert, goss 1589 zu Emden eine Glocke für
die Kirche zu Jemgum.
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 329.
Felkink, Hans, zu Hildesheim, goss laut Inschrift
i. J. 1561 das Taufgefäss der St. Jakobskirche zu Peine.
Kirch, ßeschr.
Pelkink, Mante, zu Hildesheim, goss 1590 das in
der St. Stephanskirche zu Helmstädt befindliche Taufgefäss.
Hist. Notiz, über Helmslädt's Merkwürdigkeiten, 1863.
Auch verfertigte derselbe laut Inschrift, in welcher sein
Name „Mantepellckinck" geschrieben ist, i. J. 1592 den in
der h. Kreuzkirche zu Hildesheim vorhandenen Taufkessel
ans Messing.
Kirch. Beschr.
Perde, Tönnies up dem, 1566 Meister des Maler-
amts zu Hamburg, f 1578.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, 11. 355.
Peter „de gholtsmyt" erscheint im ältesten hambg.
Handelsbuche bei einer Verhandlung am Tage Mich. 1376.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 327.
Peter, Mester, goss 1527 zwei Glocken für die Kirche
zu Leizen in Meklenburg.
Meklbg. Jahrb., XXVII. 233.
Peter, Maurermeister in Lauenförde, erscheint 1564
in einer Rechnung über Bauarbeiten am Schlosse daselbst.
Bau-Rechnung im k. Archive zu Hannover. — Dr. G.
Peter Johann von Lüchow, s. Möller, Anm.
- 128 —
Peter van Dorum verfertigte 1447 eine Glocke für
die Kirche zu Werduin.
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 846.
Peter, Klokgheter — ob identisch mit Peter van
Dorum? — goss 1486 eine Glocke für das Kirchdorf Bede-
caspel in Ostfriesland.
Harkcnroht, Kerk-Gcschieden., I. 164.
Derselbe verfertigte 1496 das metallene, auf 4 Ritter-
gestalten ruhende und mit 14 Reliefs versehene Taufgefass
für die Kirche zu Wiegboldsbur in Ostfriesland. Seinem
Namen ist hier — statt Klokgheter — die [fehlerhafte] Be-
zeichnung „colchgljcter" hinzugefugt.
Kirch. Bekehr.
Petersen, Härmen, s. Andressen.
Petrus, Steinmetz, 1290 und 1331 — 1340 zu Lübeck
urkundlich erwähnt.
Milde u. Decrke, 3.
Petrus. Nach chronologischen Mittheilungen soll ein
Geistlicher, Magister Petrus, den hohen Chor der Kirche zu
Gardelegen erbaut haben. Diese Mittheilung enthält auch
die Nachricht, dass der Baumeister Petrus in Gestalt eines
Messpriesters auf einem Glassgemälde des Chors bis z. J.
1 558 abgebildet gewesen sei.
Adler, I. 90.
Petrus de Cortraco (de Kortrike, Courtray), Maler
und Bildschnitzer, 1338 zu Lübeck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deccke, 4.
Petrus von Emden verfertigte 1520 die Orgel zu
Groothusen in Ostfriesland.
Harkenroht, Oostfries. Oorsprongkel., 457.
— 129 —
Petzel, Peter, Maurermeister bei dem Baue des
Doms zu Schwerin 1365—1375.
Meklbg. Jahrb., XXIX. 57.
Fincema, Joh., arbeitete 1558 aus Sandstein das
im Dome zu Halberstadt befindliche, abenteuerlich erschei-
nende Denkmal Friedrich*s, Erzbischofs von Magdeburg und
Administrators von Halberstadt.
Fiorillo, IL. 159. Lolz, I. 269.
Fiscator, Joh., frater im Barfüsserkloster zu Hildes-
heim, 1406. Von ihm heisst es : „ein guter Maler und Fen-
stermacher, hat mancherlei Ding ganz künstlich in Glas
malen, ätzen und brennen können, auch Glas und Cristal
nicht aliein schmelzen und giessen, sondern auch mit Golde,
Silber und allerlei Farben zieren und bestendiglich zurich-
ten können'^
Lüntzel, II. 628.
Pias, Bemhardus, Steinmetz, 1327 zu Lübeck ur
kundhch erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Platen, Jakob, als italienischer [?] Maurer bezeich-
net, war 1563 bei Vollendung der über der Schlosskapelle
zu Schwerin für den Herzog Johann Albrecht I angelegten
Wohnzimmer thätig.
Meklbg. Jahrb., V. 55.
Poeck, Joh., aus Petershagen, gossl586 eine Glocke
für die Kirche zu Gehrden bei Hannover. — M.
Polmann, Engelbert, Goldschmied (und Wechs-
ler), war zu Anfang des 16. Jährt. Mitghed des Ralhs zu
Osnabrück.
MiUheilg. d. hist. Yer. zu Osnabrück, VI. 135.
9
— 130 —
Polmann, Hermann, kommt 1515 als Goldschmied
zu Osnabrück vor.
Mittheilg. d. bist. Ver. zu Osnabrück, VI. 46.
Foppelken, Cord, aus Osnabrück, führte von 1502
— 1522 einen Umbau des nördlichen Theils vom Langhanse
des Doms zu Bremen aus.
Müller, Der Dom zu Bremeu, 10.
Porthusen, Hm«, ein älterer Glasmaler zu Bremen.
Er zeichnete auf Glas mit schwarzer Farbe ; Proben seiner
Kunst sind noch in Bremen anzutreffen.
Naglcr.
Postryde, Hinrik, 1524 Schaffer der Maler und
Glaser zu Lüneburg. S. den Anhang.
Gebbardi, IX. 896 ff. — M.
Potgeiter, Claes, Bürger zu Dortmund, goss in Ge-
meinschaft mit Reinolt Widenbrock daselbst 1504 das
Taufgeföss für die St. Lambertskirche zu Koesfeld.
Lübke, 419.
Pymann, Hinderk, geb. 1580, wurde am 26. Jul.
1611 als Malermeister in Emden aufgenommen, auch als
Bürger eingeschrieben. Die Gesellschaft für bildende Künste
und vaterländische Alterthümer in Emden besitzt von ihm
vier Gemälde auf Kupfer, die vier Elemente darstellend.
HannoT. Magazin, 1825. S. 482 ff.
Fsrringius, Daniel, s. Büring.
Babenek, Hans, kommt 1560—1568 als Wappen-
Steinschneider in Hamburg vor, in welchen Jahren er von
— 131 —
der St. Peterskirche die aus den Kirchengeräthen ausge-
brochenen Steine ankaufte.
Hambg. Zeitschr. N. Folge,. H. 266.
Kagatz, Jacob, s. Rogatsis.
Kamme, Frans, 1599 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 1628.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Ranisch, Sigmund, Maler zu Halberstadt, dessen
Wirksamkeit nur theilweise noch dem 16. Jahrh. angehört.
Er verzierte 1595 — 1602 das neu erbaute Schloss zu Cöthen.
Nagler.
Raphon, Hans, Maler, war der älteste Sohn des
1468 zuerst urkundlich erwähnten, vor 1512 verstorbenen
Wundarztes und Baders Hinrik Raphon (Raphoen, Rephueu
zu Northeim und dessen Ehefrau Grete (1481 — 1484 vor
kommend, -j- vor 1512). Der Maler hatte vier Geschwister:
Eatharine und Gese, beide an Bürger zu Northeim verhei-
rathet, Heinrich (1481 erwähnt, f vor 1512) und Bertold
(weltlich 1481 — 1499, Canonicus b. Mar. Virg. vor Einbeck
1507 — 1519, Pfarrer zu Ingersleben — 1519, Dechant des
Stifts b. Mar. Virg. 1519—1529, Canonicus des Stifts S.
Alexandri zu Einbeck — 1536). — Hans Raphon, 1481 ur-
kundlich genannt, als Maler aus seinen datirten Werken
1499—1508 bekannt, f vor 1512, hatte drei in letztgedach-
tem Jahre erwähnte Kinder, einen Sohn Hans, Bürger zu
Northeim, eine an Hans Midem, Bürger daselbst, verheira-
thete Tochter und eine Tochter Katherine, Klosterjungfrau
zu Höckelheim (Zeitschr. d. bist. Ver. f. Niedersachsen, 1851.
S. 344 ff.).
Der Vater des Malers stand bei dem Herzoge Wilhelm
den Aeltern in Gunst, welcher ihm, weil er den Herzog Wil-
9*
- 132 —
heim d. J. von einem Beinschaden curirt hatte, die Fischerei
in der Ruhme unter Brunstein ad dies vitae veriieh. Er wird
nicht unvermögend gewesen sein, da er in Northeim ein
Reihehaus besass und, unter Ueberlassung seiner Rechte an
der Ruhme -Fischerei an das St. Blasienstift zu Northeim,
von diesem eine halbe Hufe Landes käuflich zu erwerben
vermochte, ausserdem aber von Dieterich, Herrn zu Plesse,
mit Gütern zu Langenholtensen belehnt wurde. Seine gün-
stige Vermögenslage ergiebt sich auch daraus, dass er im
Stande war, eine von Hinrik Meuten zu Braunschweig 1510
gegossene Taufe von kunstreicher Arbeit nebst eiser-
ner Umfriedigung der St. Sixtikirche zu Northeim und ein
ähnliches Taufgefass der St. Alexanderskirche zu Einbeck
zu verehren, ein Umstand, der zugleich von seinem Kunst-
sinne Zeugniss ablegt und darauf hindeutet, dass derselbe
die Neigung seines Sohnes Hans zur Erlernung der Malerei
gefördert haben mag.
An welchem Orte und unter welchem Meister Hans
Raphon zum Maler sich bildete, ist unbekannt. Jedoch er-
giebt die oben über den Chorherrn Franco mitgetheilte
Nachricht, dass im St. Blasienkloster zu Northeim — mit
welchem, dem Vorstehenden nach, der Wundarzt Raphon
in Verbindung stand — Gelegenheit zur Erlangung von
Kenntnissen in der Malerkunst sich darbot.
In Raphon's Werken ist die Zeichnung bestimmt, die
Composition reich, mitunter etwas überladen, die Färbung
lebhaft, jedoch nicht immer harmonisch. Es spricht sich in
ihnen eine Verwandtschaft mit der fränkischen Schule aus.
Dass der Einfluss fränkischer Meister zu Raphon*s Zeit bis
nach Niedersachsen sich erstreckte, erhellt aus den gegen
Ende des 15. Jahrh. unter dem Einflüsse des Meisters Mi-
chael Wohlgemuth entstandenen Malereien des s. g. Huldi-
gungszimmers im Rathhause zu Goslar (Mithoff, Archiv für
Niedersachsens Kunstgeschichte, HI. 34 ff.).
- 133 —
Das älteste der bis jetzt bekannt gewordenen Werke
Raphon's ist ein Altarschrein mit doppeltem Flügelpaare
V. J. 1499) innen in der Mitte die Kreuzigung Christi und auf
den Flügeln 12 Darstellungen aus der Passion, aussen auf
letztem 8 Scenen aus dem Leben des Heilands, ferner auf
dem zweiten Flügelpaare innen 8 Darstellungen aus dem
Leben der h, Jungfrau und aussen 12 Darstellungen von
Heiligen enthaltend, näher beschrieben von Eckstorm,
Chron. Walkenred. p, 185 sqq. Er trug die Inschrift: „Prae-
clarissimum hoc opus perfectum est procurante Johanne
Piper, Priore officiosissimo, Lectore insuper promptissimo,
et Hansone Raphon quasi Apelle altero pingente. Anno Do-
mini M. CCCG. XCIX." Das Werk war nach Eckstorm zu
Göttingen im Paulinerkloster gemalt und erst nach dessen
Verödung nach Walkenried gekommen. Nach Leuckfeld
Antiq. Walkenred. ist dasselbe von dem Cistercienser-Gon-
vent, welcher im dreissigj ährigen Kriege Besitz von diesem
Kloster genommen hatte, bei dem Abzüge desselben i. J. 1631
mit fortgeführt und nach Prag gebracht. Daselbst ist dieses
Altarwerk in neuerer Zeit vergeblich aufgesucht.
Ein zweites Werk, welches Hans Raphon zugeschrieben
oder doch, als unter seinem Einflüsse entstanden, angesehen
werden darf, ist der aus der Marktkirche zu Einbeck her-
rührende, jetzt im Privatbesitze zu Hannover befindliche
Altarschrein, ein s. g. Wandelaltar. Der eigentliche Schrein
mit den beiden Schreinsflügeln enthält (auf Goldgrund) be-
maltes und vergoldetes Schnitzwerk: Maria als Himmels-
königin und mehrere Heilige im Mittelstücke, so wie die
Verkündigung, die Geburt, die Anbetung und die Beschnei-
dung in den Flügeln. Bei dem Schliessen der Schreinsfltigel
und dem gleichzeitigen Oeffhen der zur Deckung dieser die-
nenden beiden Thüren werden vier Darstellungen aus der
Legende des h. Bartholomäus sichtbar. Auf einer der bei-
den mittlem dieser Darstellungen erscheint an der Kopfbe-
— 134 -
deckung des, den Heiligen marternden Henkers ein jlp und
am untern Rande: „anno ini", auf der andern, in gleicher
Weise angebracht, ein ß und unten hat nach sicherer Nach-
richt die jetzt zerstörte Jahrszahl 1500 sich befunden. Die
Aussenseiten der oberen Thüren oder äussern Deckflügel
enthalten weniger gut ausgeführte Darstellungen f die Marter
des h. Gereon und seiner Gefährten, so wie der elftausend
Jungfrauen, welche von anderer Hand herrühren werden.
Sodann befinden sich in der Hausmann'schen Gemälde-
sammlung zu Hannover zwei, aus dem Stifte b. Mar. Virg.
vor Einbeck stammende, mit einem Papste und dem h. Mat-
thias, sowie einem Bischöfe und dem h. Nicolans versehene
Flügel eines Altarwerks vom Canonicus Joh. Mentzen —
welcher auf dem einen Flügel erscheint — , i. J. 1503 der
Kirche geschenkt, für deren Verfertiger Hans Raphon ge-
halten wird.
Ein viertes Altarbild desselben und wohl das beste sei-
ner Werke wird in der Zeit- und Geschicht-Beschreibung
der Stadt Göttingen I. 95 weitläufig beschrieben. Es ist ein
Triptychon, hat im Mittelfelde die Kreuzigung Christi, ein
figurenreiches Bild, mit der Ueberschrift:
„TANTVS . AMOR . PIETASQ . INGENS . DmECTIO . TANTA .
EXCmAT.A.FffiMO.PECTORE.CHRISrE.MEO=1.5.0.6."
und der Unterschrift:
„ANNE . MEA . LABI . POTERVNT . ffll . MENTE . DOLORES .
LANCEA . CRVX . CL AVI . SPVTA . FLAGELLA . VEPRES."
Auf dem Flügel zur Linken des Beschauers erscheint die
h. Maria mit dem Christkinde, von ihren Eltern und der h.
Sippschaft umgeben. Darüber steht die Inschrift:
„EFHCE . NAMQ . POTES . VT NOS . IVA . SANCTA .
PROPAGO."
und darunter:
„COMITER . ACCIPIAT . REFOVENS . O . DIVA . VIRAGO."
- 135 -
Auf dem andern Flügel sieht man St. Georg zu Pferde, den
Lindwurm erstechend, mit der Ueberschrift :
„QVANTVS.EGO.IN.BELLO.FVERAM.MIHI.SANCTA.
SVBARMIS."
und der Unterschrift:
„SVB . CLIPEO . GALEA . CASSIDE . VITA . FVIT . HANS .
RAPHON.FEaX.«
Dieses Altarbild, welches über 200 göttingische Mark ge-
kostet haben soll, kam durch die Calands -Priester in
die St. Jürgenskapelle vor dem Albanithor zu Göttingen,
wurde nach deren Abbruch in die h. Kreuzkirche daselbst
gebracht, gelangte später an das akademische Museum und
ist kürzlich an das Weifen-Museum zu Hannover abgegeben.
Ein fünftes Gemälde Raphon's bewahrt der Dom zu
Halberstadt (abgebildet in : Lucanus, der Dom zu Halber-
stadt], ebenfalls ein Triptychon, auf dem Flügel zur Linken
des Beschauers die Verkündigung und die Anbetung, mit der
Inschrift : „ VIRGINIS . ANVCL4aO . ET . REGV. OBLAQO.",
auf dem andern Flügel die Geburt und die Beschneidung,
mit der Inschrift: „NATIVITAS.CRISTI.ET.CIRCVäSlO.*
DNI." und im Hauptfelde die Kreuzigung enthaltend, mit
der üntershrift: „ANNO.DOMINI.MILLESIMO.QVINGEN-
TESIMO.OGTAVO.PRESENS.OPVS .PER . ME .lOHANNKM.
RAPHON . AB . EMBECK . EST . COMPLETVM . PARITER.ET.
FABRICATVM." In Kugler's Handbuch der Geschichte der
Malerei, H. 127 heisst es hiervon : „In den allgemeinen Be-
ziehungen möchte dies Bild etwa den Leistungen der Nürn-
berger Schule zur Seite zu stellen sein ; die Gomposition des
Mittelbildes ist etwas überladen, die Köpfe sind in Bezug
auf Kraft und Individualität ausgezeichnet, minder in Bezug
auf inneres Leben, wie sich solches im momentanen Aus-
drucke zeigt." Lucanus findet in diesem Bilde eine Ver-
wandtschaft mit Werken von Dürer und glaubt, dass dieser
— 136 —
und Raphon Schüler einunddesselben Meisters gewesen oder
dass Raphon nach Dürer sich gebildet, übrigens auch die
Werke der Gebrüder van Eyk näher gekannt habe. Die
Bezeichnung: „AB.EMBEGK." mag Veranlassung gegeben
haben, Einbeck als Geburtsort Raphon's anzunehmen, wie
dies häufig geschehen ist, während derselbe dem Obigen
nach aus Northeim stammte, aber in Göttingen und beson-
ders in Einbeck als Künstler thätig war.
Als ein Werk Raphon's wird auch (Lotz, Statistik der
deutschen Kunst, I. 102, unter Hinweisung auf Fiorillo, II.
57 ff. und Piper, ev. Kalender, 1859. 38.) ein Triptychon,
angebl. von 1506, angesehen, welches, aus dem Dome zu
Braunschweig stammend, jetzt im herzoglichen Museum
aufbewahrt wird und als Hauptbild: Verurtheilung und
Verspottung Christi, sodann auf den Flügeln innen : Maria
mit dem Kinde auf dem Halbmonde von Engeln umgeben,
unten drei knieende Weltgeistliche, die Messe Gregor's;
aussen: den Engel Gabriel als Jäger und Maria mit dem
Einhorn und vielen andern Symbolen enthält. M.
Rathstock, Meister, aus Magdeburg, erbaute 1467
den Thurm der St. Nicolaikirche zu Spandow.
Otte, Abriss einer kirchl. Kunst-Archäologie d. Millelalt.
Aufl. II. 45.
Ratmann, Mönch, vollendete 1159 für das vormalige
St. Michaelskloster zu Hildesheim ein Missale mit vielen
Heiligenfiguren und Ornamenten, welche in vielen Stücken
mit denen des berühmten Deckengemäldes in der St. Mi-
chaelskirche übereinstimmen.
Kratz, Kurze hist. Andeutung, über d. St. Michaelis-Kirche
und deren Deckengemälde in Hildesheim, S. 13 ff.
Rautzhamer, Johann Philipp, Briefmaler zu
Lübeck. Seinen Namen und Wohnort findet man auf einem
— 137 —
das Urtheil Salomo's darstellenden Blatte in folgender Weise
angegeben: ,,Zu Lübeck bey Johann Philipp Rautzhamer
Brieffmaler in der Zundestrassen.<<
Nagler.
Regatz, Adrian, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 21. Nov. 1606.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Reineke vam Dreesche, s. Dreesche.
Reinstorf, s. Reppenstorf.
Reitz, Heinrich, der Jüngere, Stempelschneider in
Leipzig und Braunschweig 1588 — 1615. (Der ältere Hein-
rich Reitz oder Ritz war Goldschmied und berühmter Stem-
pelschneider in Leipzig 1531 — 1544.)
Schlickeyseo, Erklärung d. Abkürzgn. auf Münzen, 140.
Reme, Simon, 1531 Meister des Maleramts zu Ham-
burg, f 1539.
Hambg. Zei(schr. N. Folge, IL 355.
Reppenstorf, Heinrich, Meister, erbaute laut einer,
bis 1837 am Lettner vorhandenen Inschrift 1435 — 1453
den spätgothischen Chor der Franciscanerkirche zu Salz-
wedel.
Adler, I. 88. In Anm. 1. das. wird es als wahrscheinlich
bezeichnet; dass der Name des Baumeisters Reinstorf,
nicht Reppenstorf gelautet habe.
Rethen, Hermann von, s. Hermann von Rethen.
Reutersen, Hans, s. Rutenstein.
Reymers, Hinrik, Maler zu Lüneburg, in dem Gil-
debuche zuerst 1502 vorkommend (s. den Anhang], malte
— 138 —
1523 „de vloghel up deme groten Warke" und die „Panele
an deme Polinte up deme Chore<< mit 2 Bildern in der St
Michaelskirche daselbst.
Gebhardi, IX. 897. — M.
Bidder, Erasmus, Maler. Von ihm hat man nur
eine Nachricht und zwar v. J. 1562, nach welcher ihm für
die Bemalung zweier Bildsäulen auf der Börse zu Hamburg
9 Pfd. 12 Schill, gezahlt wurden.
Hambg. ZciUchr. N. Folge, II. 260.
Biemenschneider, Tillmann, aus Osterode ge-
bürtig, war 1483 Bildschnitzer-Geselle in Würzburg. Seine
Arbeiten wurden bereits zu Anfang des 16. Jahrh. sehr ge-
sucht. Er ward i. J. 1504 Mitglied des untern Raths zu
Würzburg, kam 1518 in den obern Rath und wurde 1520
selbst Bürgermeister. In spätem Jahren lebte er zurückge-
zogen und starb 1531. Das bedeutendste Werk Riemen-
schneider's ist das 1499 — 1513 aus Solenhofer Kalkstein
ausgeführte Hochgrabmal des h. Heinrich und seiner Ge-
mahlin, der h. Kunigunde, im Dome zu Bamberg. Das Ganze
ist sehr malerisch und lebendig, mit vieler Naturwahrheit
und feinem Geiste ausgeführt, dazu technisch von hoher
Vollendung.
Sighart, Gesch. d. bi!d. Künste im Königr. Bauern, II. 529 flf.
In Niedersachsen hat Riemenschneider nichts gearbeitet.
Seit einigen Jahren sind aber einige Original-Schnitzarbei-
ten desselben aus der Umgegend von Würzburg für das
Weifen-Museum in Hannover erworben. Auch hat letzteres
mehrere Abgüsse von Sculpturen dieses Meisters durch das
germanische Museum in Nürnberg erhalten. M.
Bigefrid, s. Sigefrid.
- 139 —
BimllUSeil, Jodocus, Maler zu Hamburg. Er ver-
fertigte 1 552 verschiedene Bilder, wofür er laut Stadtrech-
nung 28 Pfd. erhielt. VermulhUch ist er identisch mit dem
Maler Jost, welcher fünf, un ter Leitung des RathmannsMeyno
von Eitzen 1549 aufgenommene Bilder der Süderelbe lie-
ferte, worüber die Ausgabe lautet: „16 tal. 16 sol. Jost pic-
tori pro quinque conterfei der Suderelve." Dass derselbe
auch mit Vergolderarbeiten zu thun hatte, ergiebt eine Aus-
gabe V. J. 1547, nach welcher ihm 12 Pfd. Pfennige für die
Vergoldung der grossen Leuchte auf der Trostbrücke be-
zahlt wurden.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 255 ff.
Ring, Zum, eine münstersche Künstlerfamilie.
Ludger zum Ring, d. Aelt. geb. 1496, gest. 1547, war
ein tüchtiger Maler. Von ihm ist nur ein i. J. 1538 vollen-
detes, ehemals im Dome zu Münster, jetzt im Besitze des
westfälischen Kunstvereins befindUches Gemälde vorhanden.
Dasselbe, ein Figurenbild mit Landschaft — diese in Dürer-
scher Art — ist grossartig und ernst in seinen Motiven,
fleissig ausgeführt und von brillanter Färbung.
Museum, Berlin. 1837. — Lübke, 366.
Ludger zum Ring, d. J., Sohn des Obigen, geb. 1518,
lebte 1579 noch in Braunschweig, bedeutend als Portrait-
maler. Zwei treffliche Portraits mit seinem Monogramme
und der Jahrszahl 1572 im Privatbesitze zu Münster. Ein
Küchenstück mit der Inschrift : „Ludgerus Ringius Monaste-
riensis pictor. Anno 1562'^ im Museum zu Berlin.
Lübke, 367.
Hermann zum Ring, Bruder Ludgers d.J., geb. 1521,
gest. 1599. Ein grosses Bild dieses Meisters, die Aufer-
weckung des Lazarus, von strenger Zeichnung, kräftiger
Färbung und fleissiger Durchftihrung besitzt der Dom zu
— 140 -
Münster. Ein tüchtiges Portrait von seiner Hand mit der
Jahrszahl 1566 befindet sich im Provinzial-Museum daselbst.
Die Ueberwasserkirche zu Munster enthält ein von ihm ge-
maltes, mit Inschrift versehenes Bild, als Grabmal dienend,
mit den Bildnissen Ludger's d. Aelt. und seiner ganzen Fa-
milie.
Berliner Kunstblatt, 1829. S. 309. — Lübke, 367.
Die Amtslade der vereinigten Maler-, Sattler- und Gla-
sergilde zu Münster enthält Gemälde Hermann's zum Ring
und die Jahrszahl 1566.
Bischof „Bernd" liess nach einer Note im Register der
St. Michaelskapelle zu Münster i. J. 1558 ein Gemälde des
jüngsten Gerichts „voer sünte Michel], dat dorch de Wed-
der doeper uthgedaen was" durch „Mester Hermann Rinck"
anfertigen und zahlte dafür 56 Thaler.
Westfäl. Zeitschr., IV. im angehängten Verzeichn. S. 8 and
Bd. XXII. 370 ff.
Heribert zum Ring, Bruder des Malers Hermann,
scheint hauptsächlich dessen Gehülfe gewesen zu sein. Er-
sterer wird in einer alten Gilderolle der münsterschen Maler
i. J. 1590 als „Heirbert to Ringhe" erwähnt. Er verfertigte
mit seinem Bruder mehrere, nicht mehr vorhandene Ge-
mälde für die St. Martinskirche.
Museum, Berlin. 1837.
Nicolaus zum Ring, Sohn des Malers Hermann, geb.
1564, lebte noch 1613. Drei grössere Gemälde seiner Hand
in der St. Ludgerskirche zu Münster zeigen genaue Ver-
wandtschaft mit den spätem Werken Hermann's, sind jedoch
hinsichtlich der Zeichnung und des Ausdrucks in der Weise
der Manieristen gearbeitet.
Museum, Berlin. 1837.
Hermann zum Ring, Goldschmied, war ein Sohn des
Malers Hermann.
Museum, Berlin. 1837.
- 141 —
Biquin (Richwin), wahrscheinlich aus Magdeburg, wird
unter den Künstlern genannt , von welchen zur Zeit Erzbi-
schofs Wichmann von Magdeburg [1156 — 1192] die eher-
nen Thürflügel an der Westseite der St. Sophienkirche zu
Nowgorod angefertigt sein sollen. S. Awram und Waismuth.
Adelung, Die korssünschen Thüren zu Nowgorod.
Riwen, Andreas, zu Rostock, goss 1508 den Tauf •
kessel von Bronze zu Kröpelin in Meklenburg und 1512 das
Taufgefass in St. Peter zu Rostock.
Mekibg. Jahrb., XXII. 320; XXIX. 63.
Rissekile erbaute 1377 den Thurm von St. Peter zu
Mordhausen.
Lotz, 1, 476.
B.ode, Hans, goss laut Inschrift i. J. 1409 eine Glocke
für die Kirche zu Döbbersen in Meklenburg.
Mekibg. Jabrsber., VI. 86.
Rode, Hermen, Ihm wird die treffliche Malerei
eines Altars in der St. Katharinenkircha zu Lübeck zuge-
schrieben.
Lou, I. 394,
node, Hinrik van, Bürger zu Braunschweig, Gold-
und Silberarbeiter, verpflichtete sich laut Urkunde vom 3.
Sept. 1505 für das Kloster Wienhausen eine Statuette der
h. Jungfrau mit dem Kinde „eyn nige Marienbelde mit eynem
Kyndekenn<< aus Silber anzufertigen.
Zeilschr. d. bist. Ver. 1854. S. 397 ff.
Rodecoghele, Hinricus, (Rothkäppchen] Stein-
metz, 1308—1315 zu Lübeck urkundhch genannt.
Milde u. Deecke, 3.
— 142 -
Bogatsis, EEans, Maurermeister, war 1358 unter
„Paul des welschen Baumeisters Son" bei den Vorarbeiten
zur kunstmässigen Befestigung des Schlosses zu Dömitz be-
schäftigt, arbeitete auch unter dem Italiener Francesco a
Bornau fiDrt, erhielt noch am 27. März 1562 den Auftrag,
die „neuen Welschen für Dömitz anzunehmen^S war aber
1566 bereits verstorben. Um diese Zeit erscheint „des ver-
storbenen welschen Baumeisters Sohn"
Jacob Bagatz, welcher noch i. J. 1581 als Maurer zu
Schwerin wohcte.
Meklbg. Jahrb., V. 27. 28.
Bogge, Jost, Bildersnjder, wird im Zweitältesten
hamburgischen Bürgerbuche bei d. J. 1580 erwähnt.
Hambg. Zeitschr., L 166.
BogkeruSi Bruder im Kloster Helmwardeshusen (Hel-
marshausen) an der Diemel verfertigte um 1 100 ein im Dom-
schatze zu Paderborn befindliches, altarförmiges romani-
sches Kästchen (Altare portatile), 13 Zoll lang, mit den zum
Theil emaillirten Klauenfüssen 6| Zoll hoch, reich ge-
schmückt mit Filigran- und Nielloarbeit nebst Gravirung
von Figuren.
Giefers, Der Dom zu Paderborn^ 44 ff. — Lotz, I. 495«
Dass im Kloster Heimarshausen die Künste mit Vorliebe
gepflegt wurden, ergiebt sich auch aus der oben über den
Mönch Herimann mitgetheilten Nachricht. M.
Rolof de Lynne, Goldschmied, 1355 zu Lübeck
urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Boose, Dieric, goss i. J. 1504 eine im Thurme der
Kirche zu St. Dionys im Lüneburgischen befindliche Glod^e.
Kirch. Beschr.
— 143 -
BoritZOr, Conrad. Sein Monogramm findet sich an
dem i. J. 1445 angefertigten, mit vielen Statuen geschmück-
ten Lettner im Dome zu Magdeburg.
Lotz, I. 417.
Conrad Roritzer erscheint 1459 als Dombaumeister zu
Regensburg.
Nagler.
RoS6 wird in den chronistischen Aufzeichnungen aus
dem Kloster Ribnitz in Meklenburg aus dem £nde des 16.
Jahrh. als Raumeister genannt. Es heisst darin : , Jtem de
Sundische thorne vp vnser leben frouwen kerkenn ist drud-
dehalff hundert vadem [?] hoch mit dem Muhrewerke. heffi
einer Gebuwet heflFt Rose gehetenn."
Meklbg. Jahrb., XXII. 198.
Bofhkäppchen, s. Rodecoghele.
Rozien, (auch Rosier — vielleicht Rogier — genannt]
war der Raumeister des, eine reiche prachtvolle Rehandlung
zeigenden, in grossartigen Verhältnissen aufgeführten, 1450
vollendeten Chors der St. Reinoldskirche zu Dortmund.
Lübke, 137.
Rudolf, Meister, malte zehn Tafeln aus der Heilands-
Geschichte für die St. Michaelskirche in Lüneburg, welche
aber bei dem Neubaue derselben vernichtet sind.
Gebhardi, XIII. 183. — M.
Rüge, EEans, arbeitete 1576 die schöne, aus Eisen
geschmiedete Gitterthür im Rathhause zu Lüneburg.
Albers, 5.
- 144 —
Rughesee, Nicolaus, Goldschmied, verfertigte 1479
gemeinschaftlich mit demErzgiesser Nicola us'Gruden das
in der St. Marienkirche zu Lübeck befindUche spätgothische
Tabernakel von vergoldetem Messing, ein auf 6 liegenden
Löwen ruhendes, mit vielen Figuren versehenes, sechsecki-
ges Thürmchen von 33 Fuss Höhe.
Lolz, I. 396.
Butenstein, Hans, Maurer, schreibt etwa zwischen
1420 und 1428 von Hildesheim an den Rath zu Göttingen
und beschwert sich über des Raths Maurer, Meister Henr.
Steinworten, welcher ihn von seinem Werke in Duderstadt
zu verdrängen trachte. Rutenstein, obgleich auch zu Hildes-
heim viel beschäftigt, erbietet sich zugleich in diesem Schrei-
ben in Anlass einer Behauptung jenes Henr. Steinworten,
dass er allein zur Ausführung des Rathhauses, welches er
für den Rath baue, im Stande sei, auch noch letztern Bau,
wenn es nöthig sein sollte, zu übernehmen. Der Brief lautet:
„iHinen unliertenigljen^inft io vovt, ®ne^ifll)en iperen von Imt
xabt io (Sottingen, ek biMe iuwen gno^en io wettende, olfe um
iurocn mcfier l^enr. 0teintöorten, tuu)e0 rat>ljes murer, ^e Ijefft no
nii)nen votvk io il!)u^er|la^ Vxtkt nntf oele getooroen, al|e lai \)t mek
gljerne geljint>ert l)tbU ^afubes, Its ^odj nei)ne frome toerklulie
fnplegen io lonbe, ^c0 ek ome nidjt togetruwet IjeMe un^ mx)nt
buiDeberen mek net)ne fdjultre gljetjen un^ kortliken 0ed)te Ije, lai
neijn ntejler in iu([eme knie innje werk on ieme feluen vob\)U9
fulforen kofle, iot \}t bumet, «jene Ijei) oUei)ne, ^ai is nidjt war.
Ipirume leue l)ern, Io ek iu wetlek, Irat gt) nidjt fd)0lien ane werk-
nte|ler t^ts werken uorg. nabliuen, ejft ie5 nüt were, iat l)e iuk
Ibringen wol'bt mit turnen merke, mol iai ek merken genod) i)ebbe
io ^ilienfen unii io üDuieratai, tfoi^ wol'bt ek tuk ntd)t nolaten.*
Bto mille ek oot omt bekani mefen. lat mettet iuk na io rtd)ten)e.
JDuffe tjorgefcr. Btudie kan ek wol io bringen uni bemifen mit
— 145 —
fromen luTirn. ©cfdjrcuen on aller ajjojlel T>afle unt>er mr^ntm
lehen. flcftet öuer mx) olle ti)^.
»e« »n»««9l,.« «„l, »oraidjtiojtn ^^„^ ßmenftein o<rn f)tlJ.enfem
hexen nan lurme ra^r to (Sottinahtn ^ . ' ^
komt buffr bref.
firiefsamml. im Archive zu Götlingen. Dr. S.
Die erwähnten Arbeiten am Ratbhause zu Göttingen
beziehen sich auf den eigentlichen Neubau desselben nicht,
da dieser schon 1369 — 1371 ausgeführt wurde. Vergl. die
Nachrichten über den Baumeister Bruno. M.
Hans Rutenstein, nicht Reutersen — wie in der Zeit-
und Geschicht-Beschreibung der Stadt Göttingen, I. Buch 2.
S. 30 angegeben — baute [1426 — 1433] den obern Theil
vom Thurme der St. Jakobskirche zu Göttingen.
Nach Dr. S.
Ruter, Cord, Mester, erhielt 1504 für den ihm ver-
dungenen Bau des „nigettljufeB" zu Hannover den Betrag von
48 Pfd. und vier (mit 14 j3 bezahlte) Ellen Parchend (pord^em),
die ihm der Rath für jenen Bau ausgelobt hatte, auch eine
(mit 1 Pfd. bezahlte] Elle braunen niederländischen Tuches
„i eleu brunjetjtjefdjeB". Das „nigeljuf", unter dieser Bezeich-
nung schon 1480 erwähnt, wird das Rathhaus sein, dessen
Flügel am Markte 1455 erbaut, an welchem Gebäude jedoch
später aussen und innen viel gearbeitet wurde, wie dies die
Lohn-Register von 1503 ff. ergeben. Vergl. Bartolt van
Hemmynge.
Lohn-Regislr. d. St. Hannover v, 1503 ff. — M.
Salomo, Maurermeister, um 1405 bei dem Baue des
Rathhauses zu Bremen beschäftigt.
Denkm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 6.
10
— 146 -
Saltjenhusen, Wilhelm, Goldschmied, verferügte
1492 die kunstvolle Silber-Umkleidung des obern, aus El-
fenbein bestehenden, gekrümraten Theils am Bernwards-
stabe in der Dom-Schatzkammer zu Hildesheim.
Kratz, II. 38.
Samuel» „indignus vocatus presbyter", verfertigte im
10. Jahrh. (?) ein in der Schlosskirche zu Quedlinburg be-
findliches Evangelistarium mit goldnen Buchstaben und ro-
hen, zum Theil antikisirenden Miniaturen.
Lolz, I. 508.
Scheghest, Hmrik, von Warborg, goss laut Inschrift
1467 den Springbrunnen im ehemaligen „Bornhauss'S wel-
ches am Kreuzgange des Klosters Loccum vor dem Refec-
torio („fürm Remeter") sich befand.
Chronik d. Klosl. Loccum^ MS. — Pasl. VViehen.
Scheiper, Claues, wird in „Des Monsterschen Ko-
ninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534
und 1535" als Maurermeister aufgeführt.
Weslfäl. Zeilschr., XVI. 361.
Schele, Johan» ,^de gholtsmyt" erscheint im ältesten
hambg. Handelsbuche bei einer Verhandlung vom Tage
Mich. 1376.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 327.
Schelle, Anton, goss 1413 eine, jetzt im Thurme
der St. Mariinskirche zu Minden befindliche Glocke.
L. y. Ledebur, Allgemein. Archiv f. d. Geschichtskiinde d.
Preuss. Staates, YIII. 74.
Scheninie wird in „Des Monsterschen Koninck Jo-
hannss von Leyden Hoffordenunghe int Jair 1534 und 1535"
als Zimmermeister aufgeführt.
Weslfäl. Zeitschr., XVI. 361.
%
- 147 —
Schendelor, Johannes, Baumeister der Manen-
kirche zur Wiese in Soest, zwischen 1313 und 1343 be-
gonnen.
Lubke, 263. — Lolz, I. 557.
Schening, Ludekin, Glaser (vitrifex), verfertigte
1476 als Geschenk des Raths zu Hamburg ein grosses Fen-
ster für die dortige Minoritenkirche. Derselben Kirche hatte
die St Marthen-Brüderschaft der Schonenfahrer ein Fenster
mit Glasmalerei verehrt und Ist daher anzunehmen, dass
auch obiges Fenster Glasmalerei enthielt. Meister Schening
erscheint unter den altern Genossen der St Lucas-Brüder-
schaft 1469 und war noch 1480 am Rathhause zu Hamburg
beschäftigt
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 248.
Scherte, Hermann de, 1355 zu Lübeck als ,,Si-
gillifex" besonders genannt.
Milde u. Deecke, 4.
Schilder, Tyle, erscheint als Yergolder bei dem
1393 — 1396 geschehenen Fortbaue des Altstadtrathhauses
zu Braunschweig.
Schiller, 95.
Schildknecht, Hans, Maler zu Hamburg, verfertigte
1481 das Bild der h. Anna ftir die dortige Hospitalkirche zu
St Georg, wofiir er 23 Mark 6 Schillige erhielt.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 219. — Hambg. Zeitschr., N.Folge,
II. 250.
Sohlichtecrull, Hermann, Heferte 1373 — 1375
neue, mit kunstreichem Schnitz werk versehene Sitze für die
grosse Halle des Rathhauses zu Hamburg.
Hambg. Kstlr.-Lexik., 219.
10*
— 148 —
Schneider, Christoph, Goldschmied za Schwerin,
wird bei dem Verkaufe seines Hauses an den Herzog Hein-
rich den Friedfertigen i. J. 1548 erwähnt»
Mekibg. Jahrb., XVIII. 77.
Schnippe, Ludolf, sonst Ackermann genannt, er-
richtete 1446 und in den nachfolgenden Jahren auf seine
Kosten hart vor der Kirche zum h. Kreutz in Göttingen ein
Kinderhospital. Er wird als der Baumeister dieses Gebäu-
des ausdrücklich bezeichnet.
Z. u. G. B. d. St. GöUingen, II. 185.
Schober, Urban, erscheint 1511 als Giesser von
Glocken zu Hamburg.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 313.
Scholle, Joachim, wird um 1585 als Maler im
Schilderamte zu Osnabrück angenommen. In der Rolle
dieses Amts 1489 bis 1531 heisst es:
„3nt crjle alfo oahen tt^n homet Dnfea am^UB begert lien |qI
men urogen oft \}t fT)n lere gelt l)ebbe ütejmen mite mnVxd) |i)
t»nfe0 ompteß'*
„Dar iia fol men wrogen tont l)e orbfi)^ßn rui)l ninhen, bel^e-
fnijtren, glolerocrhen, foiclmoken tbtx Ijamwohen vots en iäw bt-
Icuet mn ten tJi)uen ȟrgenompt etjn'*
MiUheilg. d. bist. Vcr. zu Osnabrück, Vil. 46. 175.
ScholtZ, Claus, Maurermeister, arbeitete 1571 unter
dem Baumeister Joh. Bapt. Par bei dem Schliesscn der Ge-
wölbe in den ^^welschen Gemächern^' des Schlosses za
Schwerin.
Mekibg. Jahrb., V. 55. 71.
— 149 -
Schonenborch (Sconeborg, auch Schoneburch) ist
der Name einer Giesserfamilie.
Gherhard Schoneburch scheint der Giesser einer
Glocke von 1512 im Kirchlhurme zu Embhcheira in der
Grafschaft Bentheim zu sein.
Luder und Johannes Schonenborch sind anschei-
nend die Giesser einer Glocke daselbst v. J. 1516.
Johannes Sconeborg goss mit seinem Sohne WoR
ter 1518 die grösste (6^ Fuss im untersten Durchmesser
haltende, unterhalb der Krone 5^ Fuss hohe) Glocke für die
Kirche SS. Cosmae et Damiani zu Emden,
Johann Schonenborch wird 1520 als Verfertiger
einer Glocke zu Victorbur und 1524 als Giesser zweier
Glocken zu Larrelt in Ostfriesland genannt
Kirch. Beschr.
Schröder, Jxirgen, 1537 Altermann der Maler und
Glaser zu Lüneburg. S. den Anhang.
Gebhardi, JX. 895 ff. - M,
Schröder, Simon, verfertigte aus Sandstein die
Kanzel in der Schlosskapelle zu Schwerin, welche der Her-
zog Johann Albrecht I von Meklenburg am 23. Jul. 1560
persönlich zu Torgau bestellte. Dem Steinmetzen wurden
50 Thlr. für die Arbeit und tO Thlr. für den Stein zugesagt.
Um Jacobi 15(31 sollte die Kanzel fertig sein,
Mekibg. Jahrb., V. 53.
Schröder, Georg, Bildhauer aus Torgan, arbeitete
1561 — 1562 den Altar der Schlosskapelle zu Schwerin mit
den Evangelisten am Alabaster-Aufsatze. Nach dem vom
Herzoge Johann Albrecht I von Meklenburg mit ihm am 4.
Jul. 1561 abgeschlossenen Contracte, worin der Bildhauer
i^ürgenn Schrotter" genannt wird , wurde diesem der Ala-
— 150 —
baster za seiner Arbeit geliefert und für .diese die Summe
von 160 Thlr. zugesagt.
Meklbg. Jahrsber., Y. 125. 126.
Sclirot, Claus, scheint der Giesser einer Glocke zu
Wema^ in der Grafschaft Hohnstein, y. J. 1360 zu sein.
Kirch. Bescbr.
Schumann, Urban, Frater, verfertigte 1519 die in
St. Nicolaus zu Röbel in Meklenburg befindlichen, aus dem
Domihicanerkloster herrührenden, mit interessanten In-
schriften versehenen Ghorstühle.
Meklbg. Jahrb., Ylll. 110 ff.
Schwarzenberg, Melchior, Formschneider in der
Buchdruckerei des herzoglichen Raths Nicolaus Marschalk
zu Rostock, tritt 1516 auch als Formschneider für die Offi-
cin des Ludw. Dietz auf, für den er mehrere Holzschnitte
verfertigte, welche alle das Gepräge der altsächsischen
Schule tragen. Er wandte sich später nach Wittenberg.
Die meklbg. Formscbneider des 16. Jahrb. Meklbg. Jahrb.,
XXllI. 102 ff.
SchWGndlor aus Magdeburg wird unter den Bau-
meistern der Carmeliterkirche (vom Hof Lucas) zu Wien
genannt.
Alt- u. Neu- Wien in seinen Bauwerken, 16.
Scrador, Joachim, M., Glockengiesser in Hannover,
darf hier noch mit eingereiht werden, da er, wenngleich
seine datirten Arbeiten — so weit solche bis jetzt bekannt —
dem 17. Jahrh. angehören, docbr schon früher Ruf sich er-
worben haben muss, indem ihm der Umguss der 1590 zer-
sprungenen, 100 Ctnr. schweren hildesheimschenDomgl^cke
— 151 —
„Cantabona" übertragen wurde, welchen Auftrag er dann
i. J. 1601 zu Hildesheim ausführte.
Zeitschr. d. hisL V., Jahrg, 1865. S. 369.
Scriptor, Johannes, Goldschmied, 1311 zu Lübeck
urkundlich genannt
Milde u. Deecke, 4.
Scroder, Cord, erscheint 1508 in den Aufzeichnun-
gen des Maler- und Glaseranits zu Lüneburg. Damals legte
er — in Gemeinschaft mit dem Maler Hinrik Reymers —
den Meistern und Gesellen Rechenschaft ab. Er gehörte
1 523 zu den von der Gilde Erwählten, welche die Wieder-
erlangung der, durch den Maler Levenstede dem Rathe zu-
rückgegebenen Rolle bei diesem betreiben sollten. S. den
Anhang.
Gebhardi, IX. 895 ff. - M.
Scwicker, Zacliarias, verfertigte 1585, nach An-
gabe Heinrich's Gr eher, aus 1085 Stücken die grosse eiserne
Schlange „Wilder Mahn", welche Herzog Julius zu Rraun-
schweig zu „Ghittel" (Gittelde) aus „zwej geschmultzen
Eisen" schmieden Hess.
Neues haniiOY. Magazin, 1863. 115.
Seliorst, Hans, goss 1478 eine Glocke zu Satemin,
A. Lüchow. [Da bei der Zeitbestimmung nur die Minder-
zahl 78 angegeben ist — bekanntlich ein im 16. Jahrh. sehr
gebräuchliches Verfahren — so könnte die Glocke auch
1578 gegossen sein. Das Vorkommen einer plattdeutschen
Inschrift an derselben spricht aber mehr für das Jahr 1478.]
Kirch. Beschr.
Semeca, Joh., Dompropst KU Halberstadt, baute 1237
— 152 —
einen Theil des dortigen Doms, wobei derselbe die Con-
struction der Gewölbe angab.
Fiorillo, IL 156. Lolz, I. 268.
Setmarshausen, Cunisse von, 1239 im ehema-
ligen Augustinerinnenkloster St. Nicolai zu Weende bei Göt-
tingen, soll als Wirkerin und Stickerin von Kirchentüchem
sich ausgezeichnet haben.
Hanno?. Magazin, 1804. St. 43.
Siogfidod, Sohn des Grafen Walbeck, in Corvey er-
zogen, nachmals Bischof von Münster, f 1032, wird als ge-
schickter Künstler gepriesen und als Verfertiger eines zier-
lichen reichgeschmückten Altars genannt.
Fiorillo, 11.73.— Lubke, 10. — Miltheilg. d. k. k. Central-
Cominission zur Erforschg. u. Erhaltg. d. Baudenkmal«,
1862. S. 41.
Sifrid goss 1407 eine Glocke für die St Michaelskirche
zu Braunschweig.
Schiller, 6.
Sigefrid (oder Rigefrid), Goldschmied, verfertigte 1313
den Patroklus-Kasten des Münsters zu Soest (gegenwärtig
im Museum zu Berlin).
Lübke, 408 flf.
Sigismund, Bischof von Halberstadt [894—923], war
als Schreiber und Maler berühmt. Er trat als Mönch in das
Benedictinerstift zu Hirschau und verdiente sich da seinen
Unterhalt durch Kunstarbeiten.
Negier.
In einem auf k. Archive zu Hannover befindlichen hand-
schriftlichen Chronicon Halberstadiense heisst es von ihm:
„Refertur de Sigismundo qvid mirum ; scilicet qvod, licet ex
- 153 —
proventibus Ecclesiae suae esset opulentissimas, ita ut non
solum suos inde posset alere, sed et locupletare, nihil tarnen
inde ad suos aut suorum usus sumpserit ; sed qvidqvid sibi
suisque necessarium fuerit, ad exemplum D.Pauli pingendo,
scribendo, laborando manibus sit lucratus." — M.
Simon, 1247 zum Bischof von Paderborn erhoben,
wird als in allen Wissenschaften und Künsten seiner Zeit
erfahren und als in der Baukunst besonders berühmt ge-
schildert. Ihm wird selbst eine Mitwirkung bei der Entwer-
fung des Baurisses zum Dome in Köln zugeschrieben [?].
Weslföl. Zeilschr., V. 127 ff.
Die Erbauung des grössten, den s. g. Uebergangsstyl
zeigenden Theil des Doms zu Paderborn um d. J. 1267 wird
von dem Bischöfe Simon bewirkt sein.
Giefers, Der Dom zu Paderborn^ S. 25.
Simon Breslaw, s. Breslaw.
Singraf, Tue, goss 1583 eine Glocke für die Kirche
zu Steina, A. Herzberg.
Kirch. Beschr.
Siop, Hans, goss 1593 diegrosseGlocke für die Kirche
des ehemaligen Klosters zu Harsefeld.
Kirch. Beschr.
Siwercz, Hans, goss 1547 das grosse, mit Figuren
und Beliefs versehene Taufgefass der St. Andreaskirche zu
Hildesheim.
Kirch. Beschr.
Sliman, Luder, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 28. Febr. 1608.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 355.
— 154 —
Smedeken, Andreas, verfertigte 1503 die kleine
(1725 abgebrochene) und die grosse Orgel für die Kirche
S. Nicolai zu Lüneburg.
Gebhardi, IX. 800. — M.
Smet, Hans, verfertigte in den letzten Decennien des
15. Jahrhy gemeinschaftlich mit Henni Marborch die
Holzschnitzarbeiten im s. g Huldigungszimmer des Rath-
hauses zu Goslar.
Mitboff, ArcbiT, III. 34.
Smyloewen, Jürgen, Glasewerte zu Lübeck 1528.
Wehrmann, Die älteren Lübeck. Zunftrollen, 326.
Sobbe, Heine, ein Goldschmied zu Lübeck, wurde
1411 daselbst enthauptet.
Schomaker's löneb. Chronik, MS. XXIll. 847. auf königl.
Bibliolh. in Hannover. — M.
Soe, Engelbert op der, verfertigte i. J. 1521 die
Chorstühle der ehemaligen Dominicanerkirche zu Dortmund.
Lübkc, 401. Note 2.
Spangenberg, Johann, von Hardegsen, Mönch im
Kloster Walkenried, ein geschickter Glasmaler „vitro pin-
gendo et quibusvis coloribus imbuendo mirus artifex", un-
ternahm auf Geheiss des Abts Georg [1509 — 1519] die
Wiederherstellung der werthvoUen, aber beschädigten Glas-
fenster daselbst. Kurz vor Vollendung dieser Arbeit — wohl
bei dem Verglasen — kam er durch einen Sturz um das
Leben, indem ein Strick am Flaschenzugc riss und er, in
einem daran befestigten Korbe hängend, herabfiel.
Eckstorm, Cbron. Waick., 194 ff.
Speebnann, Job., erscheint als Erbauer der Kirche
zu Springe, oder doch ihrer Gewölbe, wie die nachfolgende,
~ 155 —
einen Gewölbschlusstein umgebende Inschrift: „Job. Speel-
mann fecit Anno Domini 1453^' ersehen lässt.
Kirch. Beschr.
Spitzer, Aegidius, decorirle i. J. 1575 die Gewölbe-
zwickei in der Brüdernkirche zu Braunschweig mit Gemälden.
Schiller, 155.
StadingUS (pictor), aus dem angesehenen Geschlechle
der Steding zu Hamburg, erscheint als der älteste Name eines
dortigen Malers 1274.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II 242.
Stanvoer, Hinrik, [im Kunstblatte 1843. Nr. 91.
Anm. 4 Stavoer genannt] , vollendete 1525 einen grossen
Flügelaltar für die KLirche zu Enger, auf welchem die Pas-
sion und die Kreuzigung in derb realistischer Weise darge-
stellt sind.
LübLe, 393.
Stapol, Hans, wird in den Aufzeichnungen des Maler-
und Glaseramts zu Lüneburg 1508, 1511, 1523 und 1524
aufgeführt. Er war 1508 Schaffer bei den Gesellen und 1523
Schaffer bei den Meistern. S. den Anhang.
Gebhardi, IX. 895 ff. - M.
Stedefelt, Hans, laut Inschrift 1598, in Gemeinschaft
mit Wilhelm Götze, Meister bei dem Kirchenbaue zu
Falkenhagen, A. Göttingen.
Kirch. Beschr.
Steinworte, Henr«, wohl identisch mit dem Stein-
metzen Heinr. Herte — da Steinworte (an andern Orten
auch Stenwerte) mit Steinmetz gleichbedeutend — war nach
dem oben mitgetheilten Schreiben des Hans Rutenstein an
— 156 —
den Rath za Göttingen zwischen 1420 und 1428 mit Arbei-
ten am Rathhause daselbst beschäftigt, während Heinr.
Herte zwischen 1430 und 1440 als Steinmetz und Meister
bei den genannten Arbeiten vorkommt
Briefsaminl. im Archiv zu Göttingen. Nach Dr. S.
StenllOrst, Hinrik, der Stenwertc (Steinhauer], lei-
tete einen 1436 vorgenommenen Umbau am Altstadtrath-
hause zu Braunschweig und legte daselbst 1447 die neue
„Dornse" (heizbares Gemach) an. In d. J. 1455—1468 war
er mit seinen Gesellen bei einem Hauptbaue an dem gedach-
ten Rathhause, insbesondere bei Anfertigung des Laubwerks
an der Rathhauslaube beschäftigt.
Schiller^ 96.
Stephan» westfälischer Maler, wird 1305 erwähnt»
C. Stnre^ Gesch. d. Flochstifts Osnabrück^ 150.
Stephan von Kempen, s. Kempen.
Steuermark, Friedrich Anton, Maler von Braun-
schweig, führte um 1580 — 1590 in Kirchen mehrere Ge-
mälde aus.
Nagler.
Stieler, Christoph, Architekt zu ^Magdeburg. Kaiser
CarlV berief ihn 1547, um das Schloss Mansfeld noch mehr
zu befestigen.
Nagler.
Stoenbecke, Hans, wird in einer Chronik der Abtei
Marienfeld bei Münster unter die vorzüglichsten Maler ge-
zählt, welche um 1480 in Münster lebten.
Nagler, wo bemerkt ist, dass dieser Künstler im Kunstblatt
1843. Nr. 89. in Folge eines Druckfehlers Sloerbecka
genannt sei.
_ 157 ' -
Stofesant, Hans, goss um 1541 eine Glocke Tür die
Kirche zu Zielow in Meklenburg.
Mekibg. Jahrb , XX VII. 234.
Strale, Hans, Steinmetz, in d. J. 1562—1564 bei dem
Schiossbaue zu Güstrow thätig.
Meklbg. Jahrb., V. 25.
Strale, Hinrich, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1595 Altermann, f 13. Dec. 1596.
Hambg. Zcitschr. N. Folge, 11. 356.
StrausS, Jakob, aus Berlin, malte 1554 die Decken
für die Saalbauten in den Schlössern zu Wismar und Schwerin.
Meklenbg. Jahrb., V. 19.
Stromer, Christian. Von ihm sind die Obern Theile
der Thürme an der St. Stephanskirche zu Tangermünde um
1500 ausgeführt (mit Ausnahme der 1601 von Joh. Weise
aus Magdeburg aufgestellten, später jedoch abgebrannten
Spitze).
Lolz, I. 580.
Struve, Daniel, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, 1598—1611 Altermann, f 18. M. 1625.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Stüve, Hermann, Heferte um 1502 eine neue Orgel
für die Hospitalkirche St. Georg zu Hamburg für 74 rn^.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, H. 254.
Stumme, Absolon, Maler zu Hamburg, heirathete
als Witwer nach d. J. 1483 die Witwe des 1474 verstorbe-
nen Malers Hans Borneman. Stumme's grösstes Werk dürfte
ein Gemälde in der Rathskapelle im Dome zu Hamburg
— 158 —
gewesen sein, fiir welches er laut Stadtrechnong v. J. 1499
die für seine Zeit sehr bedeutende Summe von 200Pfd.Pfeun.
erhielt. An geringem Arbeiten seiner Hand sind zu nennen:
die Anfertigung verschiedener Wappenschilder und Bilder
an Schiffen 1494 und die Ausschmückung des neuen Thurms
bei dem Spitalerthore mit Bildern. Sein Stiefsohn war der
Maler Hinrich Bomeman.
Hambg. Zeilsrhr. N. Folge, IL 251 ff.
Im Hambg. Ksllr.- Lexik, unter Absolon aufgeführt^ S. 2.
Suelnmeigr, N. , Maler, dessen Name auf einem
sehr werthvollen Altarwerke sich zeigt, welches aus dem
Kloster Marienfeld stammt und gegenwärtig in der Bartels-
sehen Sammlung zu Arnsberg sich befindet.
LübkB; 351.
SullefwolcU Hmricus, Steinmetz, 1336—1341 zu
Lübeck urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 3.
Suren, Laures (Lorenz) , Goldschmied in Lübeck,
Altermann 1531.
Wehrmann, Dio älteren Lübeck. ZunflroIIen, 223.
Sweder, Johannes, Steinmetz, 1324 zu Lübeck ur-
kundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Syfriet erscheint als Giesser einer Glocke der St. Ni-
colaikirche zu Siegen (in der zweiten Hälfte des 14- Jahrb.).
Lübke, 416.
Symens, Johan, Glaser, bereits 1469 vorkommend,
verfertigte als ein Geschenk des Raths zu Hamburg ein
- 159 -
grosses Fenster für den Chor 'der Kirche zu Segeberg und
erhielt dafür 28 Pfd. 16 Schill.
Hambg. ZeiUcbr. N. Folge, II. 248.
Symon, mag., Steinmetz, 128S — 1294 zu Lübeck ur-
kundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Tafelmaker, Barward, geb. 1487, erfurterBacca-
laureus und Kirchenvorsteher zu St. Andreas zu Braun-
schweig, bekannt durch seine kunstvollen Wasserbaue zu
Tangermünde, Leipzig, Braunschweig u. s. w., führte den
( 1 454 wieder aufgenommenen] Fortbau der Thürme der St.
Andreaskirche zu Brauiischweig von 1318 bis 1533, fügte
insbesondere dem südlichen Thurnie dieser Kirche das vierte
und fünfte Geschoss hinzu und setzte demselben 1559, statt
der vom Sturme herabgeworfeuen hohen Spitze, einen nie-
drigem (1080 jedoch abgebrannten) Helm auf.
Schiller, 88 ff. — Ueberbiick der millelallerl. Archileklur
Braunschweigs, 8.
Tammeke, Klaus, um 1405 als Maurermeister bei
dem Baue des Rathhauses zu Bremen beschäftigt.
Denkm. Br. Gesch. u. K. \, Lief. 1. S. 7.
TankO, Tegeler (laterarius), 1249 zu Lübeck urkund-
lich genannt.
JMilde u. Deecke, 4.
Techel, Andreas (Teichel), Maurermeister, erbaute
laut vorhandenen, wahrscheinlich gegen Ende d. J. 1502 von
den Herzogen Magnus und Balthasar von Meklenburg mit
ihm abgeschlossenen Contracts das Klostergebäude zu Stern-
berg. — Nach einem Contracte der Herzoge Heinrich und
Albrecht von Meklenburg errichtete Techel 1509 am Schlosse
— 160 —
zu Lübz einen Thurm. — Im Anfange d. J. 1514 stand er
im Dienste des Bischofs Johann von Havelberg, für welchen
er die bischöfliche Residenz zu Plassenburg („ein gemach
zu plattenborch vor vnser eigen person, wie er den ange-
fangen, zu uolzyhen") ausführte, und stellte die Kirche zu
Wilsnack wieder her. — Als die Herzoge Heinrich und Al-
brecht nach dem 1514 erfolgten Einstürze der Gewölbe der
neuen Schlosskapelle zu Schwerin zum Bau ^iner neuen Ka-
pelle schreiten wollten, schlössen sie darüber am 12. Nov.
1515 einen Contract mit „Andressen Techel Mhurmeystem"
ab. Für diesen Bau, welchen er 1520 vollendete, wurden
ihm 200 Gulden und zwei Hofkleider zugesagt. (Ausser ihm
wird noch ein Baumeister „Hans'* bei dem Kapellenbaue
genannt.)
Mekibg. Jahrb., V. 48. 69; XU. 261.
Meklbg. Jahrsber., Vflf. 137. 138.
Terborg. Auf einer Glocke der Kirche zu Manschlagt
in Ostfriesland steht „Terborg goot mi<< ; vielleicht ist diese
— entgegen der Meinung des Verfassers der betreffenden
Kirchen-Beschreibung, dass diese Glocke ein dortiger Grund-
besitzer Terborg habe giessen lassen — ein Werk des oben
genannten Glockengiessers Hans der Bor eh.
Kirch. Bcschr.
Tettenborn, Bartholomäus, erbaute 1592—1611
die Dompropstei am Domplatze zu Halberstadt. Am £ck-
Yorsprunge dieses Gebäudes ist seine Gestalt als Träger
angebracht.
Neue HannoT. Zeitg., 1866. Nr. 178.
Thene, JoIl, war (mit Peter Armknecht) Baumeister
der nach d. J. 1333 erneuerten Stiftskirche zu Heiligenstadt.
Fiorillo, IL 40.
- 161 —
Theodegar (c. 895), Mönch in Corvey, der ein mit der
Feder ausgeführtes Passionsbild dem Kloster verehrte,
Annal. Gorb. ad a. 895. Miuheilg. d. k. k. Central-GorH'
mission z. Erforschg. u. Erbahg. d. Baudenkmale, 1862.
S. 41.
Theoderich, Ordensbruder zu Lüneburg, errichtete
zu Kloster Lüne eine, in der Mitte des 12. Jahrh. consecrirte
hölzerne Kapelle, erbaute daselbst zu Zeilen des Abts Mark-
ward zu Lüneburg {1158 — 1171) eine steinerne Kirche, wel-
che jedoch mit den übrigen Klostergebäuden 1372 durch
Feuer zerstört wurde.
Die Alterth. d. Stadl Lüneburg u. d. Klost. Lüne, L 6.
Thetmar, Goldschmied, kommt 1292 als Mitglied des
Raths zu Osnabrück vor.
Mitlheilg. d. bist. Vcr. zu Osnabrück, Vit. 30.
Thidemann de Poretze (Preetz), Steinmetz, 1320
zu Lübeck urkundlich genannt.
Milde u. Deecke, 3.
Thidemann von Bremen, zu Anfang des 1 4. Jahrh.
Schilderer [Tartschenmacher] zu Lübeck. Ihm wurde auf
seine Tartschen oder grossen Schilde Geld vorgestreckt. In
den Aufzeichnungen von 1305 — 1307 heisst es : „Thidemanno
de Brema clipeatori concessimus Y marcas den. super suos
tarcen." Vergl. Hardeke, Schilderer.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 228.
Thomas de damone kommt i486 als Giesser in
einer Glockeninschrift zu Aschendorf vor.
Kirch, ßeschr.
11
— 162 —
Thomas, Hermen, wird in den Rechnungen Ton
1481 und 1492 als Maurermeister zu Hannover aufgeführt.
Im letztern Jahre arbeitete er an dem Zwinger,
Lohn-Hcgislr. d. St. Hannover r. 1481 ff. — - M.
Thome, Wilhelm thom, wird in „Des Monster-
schen Koninck Johannss von Leyden Hoffordenunghe int
Jair 1534 und 1535<< als Glasemacker aufgeführt.
Weslfäl. Zeilschr., XVI. 361.
TideriCUS goss i. J. 1278 eine (jetzt umgegossene)
Glocke für die Kirche zu Lühnde im Hildesheimschen, deren
bildliche Darstellungen (das Haupt Christi und das Haupt
der h. Jungfrau] in etwas hervorstehenden Umrissen von
dem Pfarrer Hermann gezeichnet waren.
Organ f. chrisd. Kunst, Jahrg. YIII. (1858) Nr. 6.
Milhoff, Kirchen u. Kapellen im Königr. Hannover, I. 31.
Tiessen, Lenert, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 14. Janr. 1608.
Hambg. ZeiUchr. N. Folge, II. 355.
Tilo von Wartberg, Schilderer, erscheint in den
Aufzeichnungen zuLübeck von 1305 — 1307, worin es heisst:
„Tiloni de Wartberge concessimus IV mrc. supra clippeos
tarchen'S wonach ihm auf seine Tartschen (grossen Schilde)
4 Mark vorgestreckt wurden. Vergl. Herdeke, Schilderer.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 228.
Timmermami, Hans, goss 1556 eine Glocke Tür
die Kirche zu Below in Meklenburg.
Meklbg. Jahrb., XXVII. 235.
Toedtebeer, Franz Julius, Bildhauer, geb. zu
Gelle 1575, war Schüler von Weymar Heynemann zu Braun-
— 163 —
schweig und dann von Eberhard Wulf zu Hildesheim. Er
arbeitete mit Beifall an den Höfen zu Altenburg, Weimar
und Strelitz. Seine Hauptthätigkeit gehört indess dem 17.
Jahrh. an, da er erst 1648 zu Leipzig, wo er schon 1604
sich aufgehalten, seine irdische Laufbahn beschloss.
Nagler.
Torck, Conradus. Von ihm besagt der Katalog der
Chorherrn des St. ßlasienklosters zu Northeim bei d. J. 1344:
,,M. Conratus Torck von Northeim bürtig, ein künstlicher
guter Schreiber." Während mehrere andere Chorherrn da-
selbst als „gelahrte Münche und gute Schreiber" aufgeführt
werden, hat dieser Conradus Torck die besondere Bezeich-
nung „künstlicher guter Schreiber" und es ist daraus zu
schliessen, dass er es verstand, seine Schriften auch mit
schönen Initialen oder gar mit Miniaturen zu schmücken.
Anliquit. Monasl. S. ßlasii Norlh. elc. S. 135. (MS. Hoff-
inann. Nr. 17 im köuigl. Archive zu Hannover.) — M.
Transmandus, Mönch und Maler, lebte um 1073
unter Bischof Adalbert in Bremen. Seiner erwähnt Bruno :
de hello saxonico, Mon. Germ. SS. V. 331, wo es von dem
„frater Transmandus" heisst: „Erat autem ipse pictor ab
Italia."
Nagler. — M.
Truttelman, Jochim, 1599 Meister des Maleramts
zu Hamburg, f 14. Febr. IG06.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 356.
Tymmermann, Franz, Sohn eines hamburg. Bür-
gers, erscheint als junger Maler in den dortigen Stadtrech-
nungen. Der Senat schickte ihn 1538 zur Ausbildung in sei-
ner Kunst nach Wittenberg zu dem berühmten Maler (pictor
11*
— 164 —
nobili] und Bürgermeister Lucas Cranach, nachdem er sidi
schriftlich yerpflichtet hatte, nach Beendigung seiner Lehr-
jahre ohne Wissen und Zustimmung des Raths sonst nir—
gends als in seiner Vaterstadt sich niederzidassen. Im J.
1539 schickte Franz Tymmermann dem Rathe ein von ihm
, selbst gemaltes Marienbild. Es kommen in den Stadtrech-
nungen verschiedene Ausgaben für Kleidung und Reisegeld
des jungen Malers vor. Seine Lehrzeit scheint 1541 — wo
Cranach's Auslagen erstattet werden — beendet, er selbst
aber erst 1543 von Wittenberg nach Hamburg zurückgekehrt
zu sein. Um diese Zeit wird er Rathsmaler zu Hamburg be-
nannt. Damals empfing er „36 tal. pro pictura et ad viati-
cum ima cum vestitu." Von einem spätem Aufenthalte dieses
Künstlers in Hamburg und von seinen Werken fehlt bisher
jede Kunde.
Hambg. Zeitschr., IIT. 586 ff. Daselbst, N. Folge, IL 254 ff.
TynuHO, Steinmetz, 1305 zu Lübeck urkundlich er-
wähnt.
Milde u. Deecke, 3.
Ulenbrok, Godeko, Goldschmied, 1301—1316 zu
Lübeck urkundlich vorkommend»
Milde u. Deecke, 4.
Unger, Matthias, zu Güstrow, kommt 1574—1594
als kunstfertiger und viel beschäftigter Goldschmied vor.
Er lieferte für den Herzog Ulrich von Meklenburg manche
Schmucksachen, Schwertgriffe, Trinkgeschirre und goldene
Bildnisse, ebenso für die adeligen Geschlechter Meklenburgs^
ausser den üblichen Gegenständen des Schmucks, Becher
und namentlich viele Schwerter und Dolche aller Art.
Meklbg. Jahrb., IX. 204.
— 165 —
TXslewe, Johannes de, Bürger aus Erfurt, goss
für die Kirche St Cyriaci zu Duderstadt u J. 1367 die s. g.
Vesperglocke.
Kirch. Beschr,
Yalentin von Lira, s. Lira.
Veide, Jacob, goss 1422 eine Glocke für die Kirche
zu Barth in Meklenburg.
M«kibg. Jahrb., XXVII, 235,
Velthofen, Christian von, Bildschnitzer zu Ham-
burg. Ihm wurde daselbst 15*i7 das Bürgerrecht unentgelt-
lich ertheilt. Als Arbeiten seiner Hand kennt man die 1562
in Bestellung gegebenen Schranken um die Taufe, so wie
die Kirchstühle der Schlosskirche zu Schwerin.
Mekibg. Jahrb., V, 54. — Harabg, Zeilschr. N. Folge, H. 259.
Verden, EL von, s. Ferden.
Vicke, Hans, 1524 Meister des Maleramts zu Ham-.
bürg, 1528 Altermann, f 1543. Er malte 1531 für den Rath
ein Banner, verfertigte 1534 verschiedene Malereien zur
Verzierung des Rathhauses und 1 538 dergleichen Arbeiten
in dem Schafferhause, dem Brodschrangen und an dem
neuen Steinbogen daselbst.
Hainbg, Zeilschr, N. Folge, II. 255,
Vicke, Tönnies, wohl ein Sohn des Hans Vicke
(Ficke), 1533 Meister des Maleramts zu Hamburg, f 1557.
Er erhielt 20 tal. für verschiedene i. J. 1 542 für das Nieder-
gericht und die Winstube ausgeführte Malereien (pro diversis
picturis ad usum praetorii et conclavis probatoriae).
Hainbg. Zeilschr. N. Folge, II. 255.
— 166 —
Vilam Autinans fecit, steht auf einer zu Fedder-
warden im Oldenburgischen befindlichen Glocke v. J. 1413*
T. A.
Vischer, Peter, zu Nürnberg, erstreckte seine Wirk-
samkeit auch in das nördliche Deutschland. Er vollendete
1495 das herrliche Grabmal von Erz in der Halle zwischen
den Thürmen des Doms zu Magdeburg, darstellend den Erz-
bischof Ernst in Lebensgrösse liegend auf einem Sarkophage,
über dessen Ecken auf Postamenten die Evangelistenzeichen
emporragen, während die Seitenwände mit Statuen, Wap-
pen etc. geschmückt sind.
Loiz, I. 417. 418.
In der Giesshütte dieses Meisters wurde auch ein Epi-
taphium der am 4. Aug. 1524 verstorbenen Herzogin Helene
von der Pfalz, zweiten Gemahlin des Herzogs Heinrich des
Friedfertigen von Meklenburg angefertigt. Dasselbe bildet
eine grosse, aus fünf Platten zusammengesetzte^ trefflich
gegossene Tafel aus Bronze, früher an der Rückwand des
Hochaltars im Dome zu Schwerin, jetzt an einem Pfeiler im
südlichen Seitenschiffe daselbst angebracht, mit dem com-
binirten meklenburgisch-pfalzischen Wappen auf der Haupt-
tafel, einer deutschen und einer lateinischen Grabinschrift
und den acht Wappenschilden der Ahnentafel der Herzogin,
welche durch Arabesken im Renaissancestyle geschieden
werden. Ein vom 25. Janr. 1529 datirter Brief Peter
Vischer's d. J. an den Herzog, welcher i. J. 1526 bei einem
Meister in Nürnberg einen „kupfernen Leichenstein" bestellt
hatte, macht es sehr wahrscheinlich, dass mit der darin als
lange vollendet bezeichneten Arbeit das oben erwähnte Epi-
taphium gemeint sei.
Meklbg. Jahrb., III. 159. 160. 185; XIII. 174; XXVII.257ff.
Auf dem Bischofsstuhle im Dome zu Halberstadt ist ein
— 167 —
Lesepult, dem ein eherner Adler mit ausgebreiteten Flügeln
als Stütze dient, angeblich von Peter Yischer angefertigt.
Lucanus, Der Dom zu Halberstadt, 7.
Völker goss 1487 eine (1723 geborstene) grosse Glocke
für die Kirche zu Venne, A. Wittlage.
Kirch. Beschr.
Der Name Volkerus, wohl mit obigem identisch, findet
sich auch an einer mittelalterlichen Glocke zu Arkel in der
Grafschaft Bentheim.
Kirch. Beschr.
Volker, „mester van mundt" goss 1446 einen Tauf-
kessel von Erz für die Kirche zu Osterburg bei Stendal.
Lou, L 490.
Vopelius, Caspar, berühmter Gelehrter und Zeich-
ner, geb. zu Medenbach in Westfalen 1511, machte durch
seine Land- und Fiusskarten, durch ein Astrolabium etc. in
ganz Europa sich bekannt Er hat wahrscheinlich 1530 —
1534 zu Köln Zeichnungen zu Holzschnitten angefertigt.
Nagler.
Voringk, Hans, Maurermeister, arbeitete i. J. 1554
mit 8 Gesellen am Schlosse zu Schwerin..
Mekibg. Jahrb., Y. 36.
VOS, Merthen de, aus Antwerpen, war auch in
Niedersachsen thätig. Es bekunden dies die trefflichen Ge-
mälde in der Schlosskapelle zu Celle, wohl die bedeutend-
sten unter den wenigen Beispielen ältester lutheiischer Kir-
chen-Malerei. Der Schöpfer dieser Gemälde war bis vor
wenigen Jahren, wo sein Name glücklicher Weise auf dem
Altarbilde entdeckt wurde, unbekannt. Die damals zum
— 168 -
Vorschein gekommene Inschrift lautet: „F. MERTHEN DE
VOS ANT, \TRPYENCIS. ANNO 1569."
Unter den übrigen Gemälden sind hervorzuheben : die
Taufe Christi im Jordan, das h. Abendmahl, dieses lebendig
und charakteristisch componirt und in der Farbe von sdtner
Kraft und Schönheit ; Christus die Kinder segnend, mit sehr
schönem Hintergrunde; ein kleines Bild, darstellend den
Herzog Wilhelm d. J. von seinen Kindern umgeben, welchen
er aus der Bibel vorredet ; sodann ein allegorisches Bild :
die streitende Kirche ; ferner ein jüngstes Gericht ; ein grosser
Christus, mit der Rechten segnend, in der Linken die Welt-
kugel haltend ; endlich die Sündfluth. Der Hauptsache nach
wird die Ausftihrung auch dieser Gemälde dem oben ge-
nannten Meister zugeschrieben werden dürfen.
Ad. Wichmann, Historienmaler, HannoT. Zeitg.^ 1851. Nr.
201 u. 202.
Gewirkte Tapeten mit Darstellungen aus der alten Ge-
schichte nach Zeichnungen von Martin de Vos enthält das
Schloss zu Dargun in Meklenburg.
Auch befinden sich vier grosse Thierstücke dieses Mei-
sters im Schlosse zu Schwerin, darunter eins mit der aus-
führlichen Inschrift:
„F. ÄIERTHEN.DE.
yOS. ANTVERPI-
ENCY. 1572."
Meklbg. Jahrb., XXI. 305.
In der St. Peterskirche zu Hamburg bewunderte man
ein 1. J. 1578 aufgestelltes Doppelbild von M. de Vos, die
Taufe Christi im Jordan durch Johannes und die Segnung der
Kindlein durch den Herrn enthaltend.
Hamb. Zeilschr. N. Folge, II. 287.
— 169 —
Yrese, Johann, goss 1494 eine Glocke für die Kirche
zu Barkhausen, A. Wittlage.
Mitlheilg. d. bist. Ver. zu Osnabrück, VII. 267.
Vri, Cord, goss 1468 eine Glocke für die Kirche iu
Nicolaihof vor Bardowik.
Gebhardi> III. 106. - M.
Auf einer andern, wohl von demselben Giesser herrüh-
renden Glocke zu Beinstorf, A. Lüneburg, v. J. 1463 ist sein
Name „Kort vrig" [?] geschrieben.
Kirch. Beschr.
Vries, Hans Vriedeman de, Maler und Architekt,
1527 in Leeuwarden geboren, wurde zuerst von dem Glas-
maler Beijer Gerritz daselbst fünf Jahre lang unterrichtet,
arbeitete dann zwei Jahre hindurch bei einem Stadtmaler in
Campen und war 1569 zu Antwerpen mit Anfertigung gros-
ser Triumpfbögen bei dem Einzüge CarFs V beschäftigt.
Jetzt legte er sich vorzugsweise auf das Studium der Bau-
kunst imd brachte zuerst Architektur- und Perspectivmalerei
in Aufnahme. In d. J. 1591 kam er nach Hamburg. Hier
malte er drei grosse Bilder für die St. Peterskirche: Christus,
vor den Pharisäern aus dem Tempel entweichend ; Christus,
die Pharisäer aus dem Tempel vertreibend, und Christus,
Tod, Teufel und Hölle unter den Füssen. Auch bildete er
das Grabmal des Goldschmieds Jacob Moor, welches durch
verschiedene, äusserst natürlich gemalte Gegenstände —
darunter eine brennende Lampe — sich auszeichnete. Von
Hamburg ging de Vries nach Danzig, hinterliess dort meh-
rere tüchtige Werke und malte, wieder nach Hamburg
zurückgekehrt, im Hause Hans LommeFs ein Plafondbild,
perspectivische Darstellungen und Grotesken. Zu dieser
Zeit hatte er an seinem Sohne :
Paulus de Vries bereits einen tüchtigen Gehülfen,
— 170 —
welcher ihn auch nach Prag begleitete, als er dort für den
Kaiser Rudolf II viele Aufträge auszuführen hatte. Von hier
wandte sich de Yries abermals nach Hamburg, ging aber
auf den Rath des Malers Gilles Coignet nach Amsterdam,
später nach dem Haag und zuletzt nach Antwerpen, wo er
[nach Immerzeel 1588] nach y. Mander 1604 gestorben sein
soll. (Nagler, XL 12 ff., wo auch ein Yerzeichniss der zahl-
reichen, von dem Künstler herausgegebenen architektoni-
schen Werke.) Ein sehr sauber ausgeführtes Bild, das In-
nere der Cathedrale von Antwerpen darstellend, bewahrt
die städtische Gallerie zu Hamburg.
Hambg. Ksllr.-Lexik., 278 ff.
Vromoldus, Goldschmied, 1301—1316 zu Lübeck
urkundlich vorkommend.
Milde u. Deecke, 4.
Wagener, Oswald, Bildschnitzer, erhielt 1533 Be-
zahlung für ein Wappen, vielleicht ein Modell zu den, von
Statins von Düren an den Schlossgebäuden zu Schwerin in
gebranntem Thon ausgeführten Wappen.
Mekibg. Jahrb., V. 36.
Waismuth, wahrscheinlich aus Magdeburg, wird
unter den Künstlern genannt, von welchen zur Zeit Erzbi-
schofs Wichmann von Magdeburg [1156—1192] die eher-
nen Thürflügel an der Westseite der St. Sophienkirche zu
Nowgorod angefertigt sein sollen. S. Awram und Riquin.
Adelung, Die korssünschen Thüren zu Nowgorod.
Walcher, Hans, Bildhauer zu Dresden, arbeitete das
steinerne Portal für die Schlosskapelle zu Schwerin, für
welches ihm der Herzog Johann Albrecht I zu Meklenburg
-- 171 -
am 27. Jul. 1560 persönlich zu Pirna 30 Thir. bezahlte und
wofür er ausserdem noch 170 Thlr. haben sollte.
Meklbg. Jahrb., V. 53.
Walter, Hermann, de Colberch, mag., Maler und
Bildschnitzer, 1315 — 1330 zu Lübeck urkundlich vorkom-
mend.
Milde u. Dcccke, 4.
Vielleicht ist derselbe identisch mit dem oben aufge-
führten, aus Kolberg stammenden Maler Hermann. — M.
Wartberg, Tilo von, s. Tilo von Wartberg.
Wasmuht, Tiele, der Aeltere, verfertigte die reiche
Bildschnitzerarbeit an dem 1545, mit einem Aufwände von
mehr denn 4000 Mark götting. erbauten Hause der Kauf-
mannsgilde zu Göttingen.
Z. u. G. B. d. St. Göttmgen, I. Buch 2. S. 101.
Weis vndeswarz, Hans, heisst ein Tüncher, wel-
chen die Herzöge Heinrich und Albrecht von Meklenburg
1512 in Dienst genommen hatten, um ihr Haus und Schloss
zu tünchen und weiss und schwarz anzustreichen. Die Be-
nennung „meister hans weis vnde swarz<< findet sich in einer
Ausgabe für Farbe v. J. 1516, womit der Meister „der g.
herrn gemache zu Dobrann wis vnd swartz" anstreichen
sollte. Das „neue Haus" zu Schwerin, 1520—1525 erbaut,
war noch 1592 schlosswärts schwarz und weiss mit Histo-
rien bemalt, woraus hervorgeht, dass der Verfertiger dieser
Arbeit mehr wie ein gewöhnlicher Tüncher war.
Mekihg. Jahrb., V. 48.
Weller von Malsdorf, Alexander, Edelstein-
— 172 —
Schneider, geb. zu Freiberg in Sachsen, kam 15Ö5 (wahr-
scheinlich bei einem Goldschmied) in die Lehre, ging hier-
auf nach Italien und hielt sich später auch in Hamburg und
in Lübeck auf, f 1559.
Nagler.
Weni, s. Arend van Weni.
Werberghe, Margaretha von, aus fürstlichem
Gefolge, unterrichtete i. J. 1500 die Nonnen des Klosters
Lüne im Weben. — Sophie von Bodendik, welche 1481
zur Würde einer Domina im Kloster gelangte und 24 Jahre
regierte, Hess werthvolle Decken und Teppiche, von welchen
noch jetzt einige zum Schmucke des Chors daselbst dienen,
durch die Nonnen anfertigen. Letztere wurden 1509 auch
in der Kunst zu färben durch Jacob Heinemann unter-
wiesen.
Annal. d. Braunschw.-F^ünebg. Churlande, VIII. 74.
Werdenlercll, Bernd, Maurermeister, erbaute die
1480 gegründete Kirche des Fraterhauses zu Rostock. Sei-
ner wird mit dem Beisatze „magistri structurae murorum<<
in einer 1488 in den Thurmknopf des Fraterhauses gelegten,
1588 darin aufgefundenen Inschrift gedacht
Mekibg. Jahrb., IV. 21. 31.
Wemeke, Mester, wird 1480 bei Ausführung von
Maurerarbeiten zu Hannover genannt.
Lohn-Registr. d. St. Hannoyer v. 1480. — M.
Werner de Hamelen, Goldschmied, 1317 zu Lü-
beck urkundlich erwähnt.
Milde u. Deecke, 4.
— 173 —
Wemerus, Steinmetz, 1330—1336 zu Lübeck ur-
kundlich erwäluit.
Milde u. Deecke, 3.
Westerhues, Wolter. Von diesem Giesser findet
sich eine grosse Anzahl von Glocken im Miinslerlande, wel~
che alle von den neunziger Jahren des 15- Jahrh. bis zu den
zwanziger Jahren des 16. Jahrh. gegossen sind. Vielleicht
war er aus dem Hause Westerhues bei Rinkerodde (2i St.
südlich von Münster). Unter andern sind von ihm der
schöne Dreiklang von St. Ludger in Münster, so wie zu
Nordwalde und das als wohlklingend bekannte Geläute zu
Billerbeck gegossen.
Zehe, bist. Not. über d Glockcngicsscrkunst d. Mittelallers.
Von demselben Giesser sind mehrere Glocken für die
EJrche zu Haselünne angefertigt, von welchen die eine in
ihrer Inschrift seinen Namen und die Jahrszahl 1 503 trägt.
Auch goss derselbe i. J. 1505 eine (1700 zersprungene)
Glocke für die Kirche zu Venne, A. VVittlage.
Kirch. Beschr.
Westfal, der Steinmetz, arbeitete um 1405 bei dem
Baue des Rathhauses zu Bremen ; er war namentlich der
Verfertiger der Sandsteinwappen.
Deokm. Br. Gesch. u. K. I. Lief. 1. S. 7.
Weuentrop, Albert, 1595 Meister des Maleramts
zu Hamburg, f 18. Mai 1602.
Hainbg. Zeitschr. N. Folge, II. 356.
Wichtendalll, Ludwig, Rothgiesser. Herzog Hein-
rich der Friedfertige von Meklenburg nahm ihn bei dem
Ausbaue des Schlosses Plau zur Festung als Büchsenmacher
und Büchsengiesser um 1538 in seinen Dienst und schenkte
— 176 -
WinnenbrOCk, Job», Glockengiesser, Bürger zu
Dortmund) goss 1469 das schöne gothische Taufgcfass der
St. Reinoldskirche daselbst.
Lübke, 419.
Wirok, Hans, welcher zu Hamburg verschiedene
Bilder hinter dem Rathsstuhle und Fenster daselbst, so wie
in der Kämmerei herstellte, scheint ein Glasmaler von Be-
deutung gewesen zu sein. Er starb 1 538.
Harabg. Zeilschr. N. Folge, II. 255.
Witte, Henricus, s. Albus.
Witte, Johan, Maler zu Hamburg, arbeitete 1502 als
Vergolder an der neuen Orgel in der Hospitalkirche zu St.
Georg. Er besass oder bewohnte ein Haus beim St. Johan-
niskloster, von welchem die St. Lucas-Commende eine Rente
bezog, bis zu seinem i. J. 1 508 erfolgten Tode.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 254.
Witte, Thidemann, s. Albus.
Wittemeyger nennen sich in einer Inschrift an einem
Chorpfeiler der St. Aegidienkirche zu Hannover v. J. 1347
als die Meister des Baues.
Mithoff, ArchiY, I. 10.
Wittorp, Daniel, 1587 Meister des Maleramts zu
Hamburg, f 26. Jan. 1598.
Hambg. Zeilschr. N. Folge, II. 355.
Wohlgemuth, Michael, erscheint — so weit die
bisher bekannt gewordenen Forschungen reichen — als der
Schöpfer des, gegen Ende des 15. Jahrh. ausgeführten Bil-
derschmucks im s. g. Huldigungszimmer des Rathhanses zu
Goslar.
Milhoff, Archiv, III. 34.
— 177 —
Wolder, Hans, gehörte 1523 zu den von der Gilde
der Maler und Glaser zu Lüneburg Erwählten, welche die
Wiedererlangung der durch den Maler Levenstede dem
Rathe zurückgegebenen Rolle bei diesem betreiben sollten.
Er wurde, nachdem die Verleihung einer neuen Rolle er-
folgt war, 1524 vom Rathe zum Altärmann der Gilde ernannt.
S. den Anhang.
Gebhardi, IX. 896 ff. ~ M.
Woltherus pictor (filius Hermanni pictoris), 1338
zu Lübeck urkundlich erwähnt
Milde u. Deecke, 4.
Sein Vater war vielleicht der oben aufgeführte, von
Kolberg stammende Maler Hermann, vergl. auch Wal-
ter, Hermann, de Colberch. M,
WOU, Gert van, aus Kampen in Holland, berühm-
ter Glockengiesser, von welchem Glocken aus der Zeit von
1474 — 1523 (darunter die 275 Ctnr. schwere Domglocke zu
Erfurt) bekannt sind (vergl. Zehe, Hist. Notiz, über die Glo-
ckengiesserkunst d. Mittelalt.), goss i. J. 1487 sieben grosse
Glocken für die St. Peterskirche zu Hamburg, auch eine sehr
^osse für den ehemaligen Dom daselbst.
Hambg. Zeitschr. N. Folge, II. 312.
!Er war der Giesser von vier Glocken für das St. Mi-
chaelskloster zu Lüneburg, eine derselben von 1491, die
übrigen drei von 1492 herrührend, in deren Inschriften der
Meister „Gherardus de Wou" und bei ersterer Glocke mit
dem Zusätze „de campis^' sich nennt.
Gebhardi, MS. auf königl. Biblioth. in Hannover. — M.
Eine Glocke der jetzt abgebrochenen SL Lambertskirche
zu Lüneburg v. J. 1491 trägt ebenfalls seinen Namen mit
dem Zusätze „de campis<<.
Nene HannoT. Zeilg., 1860. Nr. 262 u. 1861. Nr. 7.
12
--• 178 -
Auch zu Wybelsum in Ostfriesland findet sich eine mit
dem Namen dieses Giessers bezeichnete Glocke v. J. 1494;
desgleichen zu Logumervorwerk daselbst v. J. 1495.
Kirch. Beschr.
Wahrschcinh'ch ist die grosse, 1 502 gegosse;ne Glocke
des Dom zu Braunschweig von demselben Giesser; nach
einer alten Chronik hiess der Meister : Gerdt von Kampe^
welchen die Domherren von Kampe „uti) (gnjianb" — letz-
teres wohl eine irrige Angabe — holen Hessen.
Görges, Der Sanct Blasius Dom zu Braunschwetg, driUe
Aufl. 46.
Schliesshch kann eine den Namen ,,((l)erarl)u0.'be.itjou"
und die Jahrszahl 1 523 tragende Kirchenglocke zu Barfelde
bei Gronau hier aufgeführt werden.
MilhofT, Kirchen u. Kapellen im Königr. Hannover, I. 32.
Auch erscheint dieser Meister als Büchsengiesser; 1486
schenkte man zu Osnabrück der Ehefrau desselben wegen
seiner Geschicklichkeit im Büchsengiessen eine silberne
Schale mit der Stadt Wappen.
G. Slüve, Gesch. d. Hochslifls Osnabrück, 434.
Gerdt von Wau, wohl ein Sohn oder £nkel des
Obigen, wird 1541 als Giesser von Glocken zu Hamburg
genannt.
Zeilschr. d. Ver. f. hambg. Gesch. Neue Folge, II. 313.
Wult Eberhard, zu Hildesheim, s. Toedtebeer.
Wulf, Peter, Mester, erscheint in einer Inschrift v.J.
1509 als Giesser des bronzenen Taufgefässes der Kirche St.
Nicolai zu MöUen, dessen Becken von drei Engeln (ohne
Flügel) getragen wird und in halb erhabner Arbeit acht, von
gewundenen Säulchen gestützte Flachbogen zeigt, unter
welchen sieben Darstellungen von Heiligen: Maria mit dem
— 179 —
Kinde, Nicolaas, Katharina, Christoph, Anna selbdritt, Mau-
ritius und Johannes d. T. stehen, ausserdem aber das Wap-
pen von Mollen (ein Rad) angebracht ist In der Inschrift
des Beckens findet sich an zwei Stellen der lübische Dop-
peladler.
Archiv d. Schlesw.-Holst.-Lauenbg.-Gesellschaft f. vaterl.
Geschichte, XU. 1858. S. 80 ff.
Wulf hagen, s. Hartmann.
Wjrrauclu JoIl, schloss 1485 das Gewölbe der er-
neuerten Stiftskirche zu HeiligenstadL
Fiorillo, II. 40.
Zwoll, s. Jochim van Schwoll
12*
Anhang.
Gnippirangea der KQostler und Werkmeister.
Rolle des Maler- und Glaseramls zu LQoeburg.
— ®® —
GnippiriiDgen der KOnstler und Wcrkueistert
Zunächst wird eine nach den verschiedenen Jahrhunderten
geordnete Zusammenstellung der Künstler und Werkmeister
aus der frühesten Zeit his zum Ende des XIII. Jahrhunderts
gegeben, aus welcher das, wesentlich nur für diesen Zeitraum
bemerkenswerlhe Verhältniss der kunsterfahrnen Männer
aus dem geistlichen zu denen aus dem weltlichen Stande
hervorgeht. Letztere sind mit einem * bezeichnet
IX. Jahrhundert.
Theodegar, Mönch in Corvey, c 895, Zeichner.
X. Jahrhundert.
Sigismund, Bischof von Halberstadt 894 — 923, im Malen
geschickt
Anderedus, Mönch in Corvey, f 95S, Maler.
Johannes, Stiftscanonicus zu Quedlinburg um 936, Schreib-
künstler.
Helena, im Kloster Gandersheim um 980, im Malen ge-
schickt.
Samuel, Presbyter, im 10. Jahrh.?, Verfertiger eines mit
Miniaturen versehenen Evangehstariums zu
Quedlinburg.
* Godefridus, Bronzegiesser im Dienste des Abts Dietmar
zu Corvey (983-1001).
- 184 -
XI. Jahrhundert.
Bernward, Bischof von Hildesheim, f 1022, Baumeister
u. s. w.
Guntbaldus, Diaconus in Hildesheim, 1011 — 1014 als
Verfertiger von Handschriften mit Miniaturen
genannt.
Godehard, Bischof von Hildesheim, geb. 960, gest. 1038,
Baumeister u. s. w.
* Herenfridus, (um 1025?) als Steinmetz oder Baumeister
zu Soest vorkommend.
Siegfried, Bischof von Münster, f 1032, Verfertiger eines
Altars.
Meinwerk, Bischof von Paderborn, f 1036, in der Bau-
kunst erfahren.
*Brunhard, Goldschmied zur Zeit Bischofs Meinwerk in
Paderborn.
* Erpho, Goldschmied zu derselben Zeit daselbst.
* Buno, Maler in Diensten Bischofs Godehard (1022-1038)
zu Hildesheim.
*Liudegar, Operarius daselbst, etwa zu derselben Zeit.
Hezilo, Bischof von Hildesheim 1054 — 1079, in der Bau-
kunst bewandert.
Transmandus, Mönch und Maler, lebte um 1073 unter
Bischof Adalbert in Bremen.
Benno, Bischof von Osnabrück, 1068—1088, Baumeister.
XTT. Jahrhundert.
Rogkerus, Mönch in Heimarshausen um 1100, geschickt
in Gold-, Filigran und Emailarbeiten.
Eaduvius, Mönch etwa zu Anfang des 12. Jahrh., ob im
St. Michaelskloster zu Lüneburg?, verfertigte
einen daselbst vorhanden gewesenen Evange-
lien-Codex mit Miniaturen.
— 185 —
Bernhard I, Bischof von Hildesheim 1130—1153, in der
Baukunst erfahren.
* Riquin, Abraham und Waismuth, Bildgiesser, wahr-
scheinlich vonMagdeburg, Verfertiger der eher-
nen Thüren an der Westseite der St Sophien-
kirche zu Nowgorod, um die Zeit des (unter
. den gegossenen Reliefs erscheinenden) Erz-
bischofs Wichmann von Magdeburg, f 1192.
Ratmann, Mönch, vollendete 1159 ein mit Figuren und
Ornamenten versehenes Missale für das St.
Michaelskloster zu Hildesheim.
Theoderich, Mönch zu Lüneburg, alsBaume^ter zur Zeit
des Abts Markward (1158—1171) thätig.
Herimann, Mönch zu Heimarshausen, verfertigte um 1175
ein mit zahlreichen Miniaturen geschmücktes
Evangeliarium.
* Eilbertus aus Köln verfertigte etwa gegen Ende des 12.
Jahrh. ein altarförmiges, zu Hannover befind-
liches Reliquiarium mit vergoldeten und email-
lirten Kupferplatten.
Isfried, Bischof von Ratzeburg um 1196, in der Baukunst
erfahren.
* Hartmannus, Steinmetz, etwa zu Ende des 12. Jahrh.
in Goslar vorkommend.
*Imevardus, Bildschnitzer, verfertigte etwa um dieselbe
Zeit ein grosses, in ßraunschweig befindliches
Crucifix.
* Ludbrud, anscheinend Baumeister zu der nämlichen Zeit
in Ostfriesland.
* Menulf US, anscheinend Bildhauer aus ders. Zeit daselbst.
Luitbrandus von Baren, Conventual im Kloster Michael-
stein, f 1200, im Schreiben geschickt, daher
wohl auch bewandert in der Ausstattimg der
Handschriften mit Initialen u. s. w.
- 186 —
Agnes, Aebtissin von Quedlinburg, im Miniaturmalen und
Sticken sehr geschickt, f 1203, daher zumeist
dem 12. Jahrh. angehörend.
Xm. Jahrhundert.
Berthold und Jordan, Mönche zu Walkenried, 1207 mit
den Vorbereitungen zum Bau des grossartigen
Cistercienserklosters daselbst beschäftigt.
Adalbert II, Erzbischof von Magdeburg, erfahren in der
Baukunst, gründet 1208 den Chor des Doms zu
. Magdeburg.
Alm ante, Bruder zu Walkenried (vormals Hüttenmeister),
Erzgiesser 1218.
♦Gerardus, Erzgiesser zu Osnabrück um 1225.
Heinrich, Abt zu Walkenried um 1226, Baumeister.
* Everwin, ]\{aler zu Soest 1231.
Joh. Semeca, Dompropst zu Halberstadt, in der Baukunst
erfahren, baut 1237 einen Theil des Doms da-
selbst.
Cunisse von Setmarshausen, 1239 im Kloster zu
Weende, Stickerin von Kirchentüchem.
* Bodo, Baumeister zu Loccum 1 240.
* Wilhelm US, Steinmetz zu Goslar um 1240.
* Adolf, Maurermeister zu Bremen 1244.
Simon, Bischof von Paderborn 1247, in der Baukunst sehr
bewandert.
* Tank o, Tegeler (laterarius) zu Lübeck 1249.
* Conrad, Maler zu Lübeck 1250.
Albert d. Gr., Bischof von Begensburg (1260— 1263),
f 1270, in der Baukunst erfahren.
* Herdeke, Schilderer zu Lübeck 1262.
* Stadingus, Maler zu Hamburg 1274.
* Bernard, Schilderer zu Lübeck um 1275.
- 187 —
* Tidericus, Erzgiesser im Hildesheimschen 1278.
♦Alexander von Halle, 1280 als Wappenstecher in
Lübeck vorkommend.
* Arnoldus, Goldschmied daselbst 1285.
* Hermann Bokesswager, Goldschmied daselbst 1287.
* Clendenst, Tegeler (laterarius) daselbst 1287 — 1290.
* Nicolaus, Steinmetz daselbst 1288.
Georg Hosemann, Gonventual im Kloster Michaelstein,
„künstlicher Schreiber", f 1288.
* Symon, Steinmetz zu Lübeck 1288—1294.
* Matthias, Malerund Bildschnitzer daselbst 1289—1300.
*Herbordis, Erzgiesser zu Braunschweig 1290.
* Mechthildis, Erzgiesser daselbst 1290.
*Hinzo de Monte, Tegeler (laterarius) zu Lübeck 1291.
* Thetmar, Goldschmied zu Osnabrück 129?.
* Cristianus, Maler und Bildschnitzer zu Lübeck 1293.
* Dethardus, Steinmetz daselbst 1293.
* Joh. Longus, Steinmetz daselbst 1293.
* Henricus Albus, Glasarbeiter daselbst 1294.
♦Albertus, Goldschmied daselbst 1293.
* Embo (?), Erzgiesser in Ostfriesland 1295.
* Herwicus, Goldschmied zu Lübeck 1296.
* Gottschalk Mark er, Maler zu Corvey 1298.
Hieran schliessen sich Zusammenstellungen der Künst-
ler und Werkmeister in Beziehung zu einzelnen Städten,
Klöstern und grössern Gebieten.
Braunschwelg.
Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Isfried,
um 1196; Hans, 1393—1396; Knockenhower, 1393—1396;
Hinrik Stenhorst, 1436—1468; Barward Tafelmaker, 1487
—1559; SynsigusHesse, 1502—1510; Georg (Hans Jürgen),
1530; Magnus Klinge, 1589; Baizar Kircher, 1589.
- 188 -
Zimmermeister: Berndt, 1393—1396; Heinrich Hei-
nemaniiy 1559.
Maler, Vergolder: Cord, 1393 — 1396; Fynian [?],
1393—1396; Tyie Schilder, 1393—1396; Cord, 1455—1468;
Hans Raphon aus Northeim, 1506; Author Hustidde, 1559;
Valentin Lawe, 1559; Aegidius Spitzer, 1575; Ludger zum
Ring (aus Münster], 1579; Daniel Büring, 1589; Friedrich
Anton Steuermark, 1580—1590.
Bildhauer und Schnitzer: Imevardus, gegen 1200;
Hans Hesse, 1393—1396; 1455—1468; Hans MüUer, 1455
—1468; Conrad Borgetrick, 1483. *
Glasarbeiter: Ebbert (von Stendal), 1447.
Erzgiesser: Herbordis, 1290 ; Mechthildis, 1290; Si-
frid, 1407; Ludolf, 1430; Hans Bedding, 1489; Hynryck
Menten, 1508 — 1515; Cordt Meuten, 1539— 1571 ; Hans
Meissner, 1552— 1563; Joh.Moor, 1553; WolfGoUer, 1596;
Hans Willken, 1599.
Kupfer- und Eisenschmiede: HansNorten,^393—
1396; Borries Konning, um 1559.
Goldschmied: Hinrick van Rode, 1505.
Stempelschneider: Heinrich Reitz d. J., 1588 — 1615.
Orgelbauer: Kranz, 1499; Erich Bass, 1516.
Bremen.
Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Adolf,
1244; Heinrich von Bremen, 1381 in Wismar; Arends, 1405;
Kurd, aus Münster, 1405; Martin, 1405; Salomo, 1405;
Claus Tammeke, 1405; Westfal, 1405; Cord Poppelken, aus
Osnabrück, 1502—1522.
Zimmermeister: Luder, 1405.
Maler: Transmandus, 1073; Eier, 1580.
Bildhauer: Johann, 1405; Henning, zu Anfang des 15*
Jahrh.; Pieter Dirick, 1574.
Glasmaler: Hm. Porthusen (?].
— 189 —
Erzgiesser: Johannes Ton Bremen, (Glocke zu Lo-
quard) 1516.
Corvey.
Tbeodegar, um 895, Zeichner. Anderedus, f 958, Maler.
Godefridus, zwischen 983 u. 1001 , Bronzeg. Siegfried, f 1032,
Goldarb. (?]. Gottschalk Märker, 1298, Maler. Daniel Are-
täus, 1455, artifex in variis sculptilibus.
Dortmund.
Rozien, 1450, Baumstr. Job. Winnenbrock, 1469, Erzg.
Reinolt Widenbrock und Claes Potgeiter, 1504, Erzg. Victor
und Heinrich Dün wegge, 1 521, Maler. Engelbert op der Soe,
1521, Schnitzer. Everhard und Hermann mit dem Hasen-
scharde, 1521, Baumstr. Hildegard aus Köln, 1523, Maler.
Johannes, 1535, Orgelb. (von Emden?].
Duderstadt.
Johannes de Uslewe, 1367, Glockeng. Wilhelm Knoke,
1394, Baumstr. Jan Stephan Bertoldus, 1399, Glockeng.
Einbeck.
Conrad, um 1400, Baumstr. und Bildh. N. Molderam,
1434, Baumstr. Hans Molderam, in den ersten Decennien
des 15. Jahrb., Baumstr. Gereke Kipp, 1475, Stadtzimmer-
mstr. Arend Molderam, um 1504, Baumstr. Hans Raphon
aus Northeim, 1500, 1503, 1508, Maler. Lucas Cranach,
um 1510.
Gröttingen.
Baumeister, Steinhauer: JohannyonGeismar,1369;
Bruno, 1371 ; Hans Rutenstein, 1420— 1433 ; Heinrich Herte,
1430—1440; Ludolf Schnipper, 1446; Jacob von Worms,
(?) 1464 ; Leonhard Hügel, 1568—1596.
— 190 -
Zimmermeister: Tiele Operman, 1545.
Maler und Vergolder: Henricus Cordewage, 1328;
Henning, 1441; Hans Raphon aus Northeim, 1499» 1506;
Heinrich Heise, 1540.
Schreibkünstler: Johannes Ellingerod, 1309; Mein-
hardus Kleinschmidt, f 1354; Johann, 1425; Heimbertus,
1458; Hermann Hemmer, 1461.
Bildschnitzer: Hans von Geismar, 1499, auch Maler;
Tiele Wasmuht, 1545.
Erzgiesser: Johannes de Gotinghe (?), 1333, zu Lübeck;
Jan van Halberstad, 1350; Joh. Deuderode, 1389; Albrecht
von Soest, 1402; Heinrich, 1408; Cordt Mente, 1539.
Orgelbauer: Johann Gontzenberger oder Genseberg,
1516—1518; Paul Gerner von Arnstadt, 1549; Jürgen, 1570.
Uhrmacher: Jan Klejnsmed, 1441.
Goslar.
Hartmannus, um 1200, Steinmetz« Wilhelmus, um 1240,
Steinmetz. Gaudericus, 1325, Erzg. Tile Bothe, 1446»
Kunstmstr. Henni Marborch und Hans Smet, gegen Ende
des 15. Jahrb., Schnitzer. Michael Wohlgemuth, um die-
selbe Zeit, Maler. Magnus Karsten, 1573, Erzgiesser.
Halberstadt.
Sigismund, 894—923, Schreiber und Maler. Joh. Seme-
ca, 1237, Baumstr. Jan van Halberstad, 135^, Glockeng.
Peter Vischer, um 1495, Erzg. Joh. Pincerna, 1558, Bildh.
Meissner, 1563, Erzg. Offinger, um 1566, Maler. Sigmund
Ranisch, um 1600, Maler. Bartholomäus Tettenborn, 1592
—1611, Baumstr.
Hamburg.
Baumeister: Johann Andreessen aus Holland, 1591 —
1592.
— 191 -
Zimmermeister: Him'ick Berndes aus Hannover, 1513
—1516.
Maler, Vergolder, Zeichner, Kupferstecher:
Stadingus 1274; Hermann, 1347; Gerhard, 1354; Bertram
van Mynden, 1367—1410, auch Bildschn.; Nycolaus, 1376;
Ludeke Bonsack, 1450; Lapo di Val (?); Hans Borneman,
1462—1469; Arnold, 1463; Diederich Epsenrod, 1463—
1469, auch Glaser; OttoGreve, 1472; HinrikFunhave, 1475
—1483; Hans Schildknecht, 1481 ; Heinrich von Hof, 1483
Absolon Stumme, 1483 — 1494; Hinrich Bomeman, 1499
Johan Witte, 1502—1508; Willem Dedeken, 1506—1528
HelmekeHornbostel, 1507 — 1522; LampendafT, 1514; Arend
Arendes, 1514—1530; Hinrich Fölsche, 1524—1527; Hans
Vicke, 1524 — 1543; Annecke Arendes, 1531 — 1536; Simon
Reme, 1531—1539; Tönnies Vicke, 1533—1557; Franz
Tymmermann, 1538 — 1543; Geerd Meyer, 1539; Georg
Olstorp, 1541; Lucas Cranach, 1542; Jodocus Rimhusen,
1549—1552; Hinrichsen, um 1550 (?); G. H. Edgar, 1554;
Erasmus Ridder, 1562; Franziscus Frank, 1563; J. Delaval,
1566; Jochim van Schwoll, 1566—1575; Tönnies up dem
Perde, 1566 — 1578; Melchior Lorichs, 1568 — 1594 (?) ;
Cornelius Crommony, 1574; Dietrich Frick, 1575 (?); Mer-
thendeVos (aus Antwerpen), 1578; Luder Kohlhorst, 1579;
Diderich Degener, 1579—1598; Abraham NoUe, 1579—
1599; Franz Hogenberg, 1585, 1589; Johann Greve, 1587;
Daniel Frese, 1587; Hans Klip ping, 1587—1592; Joh. Kem-
pener, 1587 — 1594; Caspar Brandmöller, 1587 — 1596;
Hinrich Strale, 1 587 - 1 596 ; Hinrich Junge, 1 587 ^ 1 597 ;
Daniel Olffes, 1587 — 1597; Andreas Hille, 1587—1598;
Daniel Wittorp, 1587—1598; Hinrich van Orden, 1587—
1599; David Hülse, 1587— 1600; Jacob Hunfeldt, 1587—
1604; Adrian Regatz, 1587— 1606; Johan Kind, 1587—1608;
Luder Sliman, 1587—1608; Lenert Tiessen, 1587—1608;
Jürgen Lobeck, 1587—1610; Daniel Struve, 1587—1625;
- 192 —
Richard HUle, 1587—1628; Adrian, 1588 ; Hans Vridemann
de Vries, 1591 etc.; Gilles Coignet von Antwerpen, 1595 —
1599; Albert Weuentrop, 1595—1602; Mathias Gudenrath,
1595—1609; Cord Henkel, 1595—1609; Peter van der
Doost, 1597; Dirick Micheelzen, 1597; Jürgen Hunfeldt,
1598—1619; Samuel Frese, 1598— 1620; Hans Barkentin,
1598— 1624; Abraham Degener, 1598—1655; David Kind,
um 1599; Jochim TruUelman 1599—1606; Frans Ramme,
1599-1628.
Bildschnitzer: Hermann SchlichtecruU, 1373 — 1375;
Johan Maes, 1464; Christian von Yelthofen, 1547—1562;
Jost Rogge, 1580.
Glasmaler, Glaser: Johann Münster, 1350-"1361 ;
Godeskalk, 1376; Matthias Ludekens, 1463; Johan Symens,
1469; LudekinSchening, 1476-1480; Marcward vom Lande,
1500; Hans van demme Busch, 1514; Jacob Frese, 1532;
Hans Wirok, 1538.
Erzgiesser: Dirich von Münster, 1384; Hermann Leze-
man, 1414; Claus Lemme, 1503; Urban Schober, 1511;
Hans van dem Damme, 1511 — 1568; Jan von den Ghein,
1537; Gert von Mervelt, 1539; Jan ter Cleahr, 1541; Gert
yan Wou, 1541.
Goldschmiede: Lütke Münster, 1361 ; Johan Schele,
1376; Hartman (Wulfhagen), 1376; Peter, 1376; Moor,
gegen Ende des 16. Jahrhunderts.
Stempelschneider, Graveure, Steinschneider:
Alexander Weller von Malsdorf, um 1550 ; Hans Rabenek,
1560-1565; Jost Beyer, 1574.
Hannover.
Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Witte-
meyger, 1347; Didereke Enundetwintich, 1354—1355;
Wemeke, 1480; Bartolt van Hemmynge, 1480 — 1509;
Ludeken, 1481—1487 ; Cord, 1481—1488; Hermen Thomas,
- 193 —
1481—1492; Manneze, 1482—1492; Hinrick Dusseldorp,
1492; Cord Ruter, 1504; Hinrich Bertoldes, 1509; Johan
Hennisen, 1560; Härmen Bern, 1556; Didrich Bernds,
1556—1558.
Zimmermeister: Arend, 1437; Hinrick Berndes, 1513
— 1 5 1 6 in Hamburg ; Hans Jasper, 1 556 — 1558 ; Jürgen, 1 558.
Maler: Hermen, 1504 — 1506; Märten, 1504 — 1505;
Hans, 1558; Baumgarten, 1590.
Bildschnitzer: Hans Listeken, 1503.
Erzgiesser, Stückgiesser: Luthert Exzen, 1482;
Hinrich Bargman, 1510; Andrees von Hontelsch, 1521;
Henning Krusen, 1 533 ; Cordt Mente aus Braunschweig, 1536,
1547; Jürgen Kruse, 1547; Christopher Horenberg, 1583;
Hans Horen-Parch, 1599; Joachim Scrader, um 1600.
Goldschmied: Luthe Brüggemann (?), um 1512.
Orgelbauer: Severin Krosse aus Hildesheim, 1589;
Andreas de Mare aus Gent, 1589 — 1594; Henning Hennich,
1599.
Hildedheim.
Baumeister, Maurermeister: Bernward, •{• 1022,
auch in verschiedenen andern Kunstzweigen bewandert;
Godehard, (geb. 960) 1022 — 1038; Hezilo, 1054 — 1079;
Benno, f 1088; Bernhard I, 1 130 - 1 153 ; Hans Rutenstein,
1420—1428; Clawes und Everd, 1504; Arend Molderam,
um 1505.
Maler, Schreibkünstler: Guntbaldus, 1011 ; Buno,
1022—1038; Liudeger, um 1025; Ratmann, 1159; David
Leistmann aus Lemgo, 1309; Conrad Biermann, 1384; Joh.
Piscator, 1406.
Bildschnitzer: Elfen, Gebrüder, um 1525.
Erzgiesser: Jan van Halberstad, 1350 — 1351; Hans
Sivvercz, 1547; Hans Pelkink, 1561; Cordt Mente, 1570;
Mante Pelkink, 1592.
13
- 194 -
Goldschmiede: Heinrich Galle d. Aelt, 1398; Galle
d. J., etwa 1432—1439; Wilhelm Saltjenhusen, 1492; Jo-
hannes Brandes, um 1 500 (?).
Orgelbauer: Severin Krosse, 1589 in Hannover.
Lübeck.
Baumeister, Maurermeister: Peter Wiese, f 1338;
Emeke, 1351; Hermann Niemegen, 1340—1360; Hermann
von Rethen, 1 360 etc. ; Synsigus Hesse aus Braunschweig,
1502-1510; Gabriel von Aken, 1553; Hinrik, 1571 (?).
Steinhauer: Gerardus claudicans, 1287; mag. Sjmon,
1288—1294; mag. Nicolaus, 1288; Petrus, 1290; Dethar-
dus, 1293; Joh. Longus, 1293; mag. Johannes de Sundis,
1294—1315; Gerbertus, 1300; Machorius, 1300; mag. Ar-
noldus de Wilstria, 1303— 1323; Hildeleve, 1303; Nicolaus
de arbore, 1305; Tymmo, 1305 ; HinricusRodecoghele, 1308
— 1315; Johannes Gobelin], 1309; Thidemann albus, 1316;
Thidemann de Poretze, 1320; mag. Erp, 1320—1340; Jo-
hannes de Holenbeke, 1324; Johannes Sweder, 1324; Bern-
hardusPlas, 1327; Wemerus, 1330—1336; Petrus, 1331—
1340; Marquardus de Ekelenvorde, 1331 — 1340; Nicholaus
Bamekow, 1331—1340; Engelbertus, 1336—1341; Hinricus
SuUefwold, 1336—1341; Hermann Kaie, 1336—1341.
Ziegeler (laterarü): Clendenst, 1287—1290; Hinzo de
Monte, 1291; Tanko, 1294 ; Amoldus, 1302—1309; Bruno,
1305-1308; Golschalcus, 1308—1318; Bemhardus, 1308
—1318; Conradus, 1330.
Maler, Schilderer: Conrad, 1250; Bemard,uml260;
Herdeke, 1262; Thidemann von Bremen, 1305—1307; Tilo
von Wartberg, 1305 — 1307; Jan Mabuse, 1488—1495;
Matthias Gruenewald, um 1500; Hermen Rode, um 1500;
Joh. Willinges, um 1500; Jan Mostaert, 1518; Bernardin van
Orley, um 1520 ; Johann Philipp Rautzhammer, um 1550 (?);
J. Delaval, 1560—1571 ; Elias Diebel, um 1575.
— 195 —
Malerund Bildschnitzer: mag. Matthias, 1289-1300;
mag. Cristianus, 1293; Nicolaus, filius Hinrici pictoris, 1307;
mag. Hermann Walter de Colberch, 1315 — 1330; Waltherus
pictor, filius Hermanni pictoris, 1338; Petrus de Cortraco,
1338; mag. Albertus, 1353- 1355; Brausewind, um 1599.
Glasarbeiter, Glasmaler: Henricus Albus, 1294;
Hermann, 1305—1307 ; Heyneko de Luneborcb, 1328; Jo-
hannes Friso, 1336; Johannes de monte, 1339; Hermannus
Ozenbrugge, 1363; Heinrich von Lübeck, 1420 (?); Franz,
um 1430; Jurjen Smyloewen, 1528.
Erzgiesser: Hermann Keiser, 1314; Johannes Apen-
gheter, 1332—1341; Johannes de Gotinghe, 1333; Nicho-
laus Kaiser, 1335; Conradus Apengheter, 1337; Laurens
Groven, 1455; Nicolaus Gruden, 1479.
Goldschmiede: Amoldus, 1285; Hermann Bokess-
wagher, 1287; Albertus, 1295; Herwicus, 1296; Vromoldus,
1301 — 1316; Godeko Ulenbrok, 1301 — 1316; Hermann
Wincop, 1310; Johannes Scriptor, 1311; Johannes Palas,
1316; Johannes Badisern, 1316; Werner de Hamelen, 1317;
Hermann de Ozenbrugge, 1317; Hermannus Beletsnider,
1329; Bertoldus, 1338; Johannes de Lippia, 1340; Bertram-
mus de Haren, 1341 ; Rolof de Lynne, 1356; Rohlff Ghude,
1363; Heine Sobbe, 1411 ; Nicolaus Rughesee, 1479; Jürgen
Bockholt, 1531 ; Laurens Suren, 1531.
Stempelschneider, Graveure, Steinschneider:
Alexander von Halle, 1282; Hermann de Scherte, 1355;
Alexander Weller von Malsdorf, 1535 (?); Michel Eckhof,
um 1546; Povel Fechtel, f 1599.
Orgelbauer: Peter Lasur, 1504; Bartold Hering, 1516
—1518.
Uhrmacher: Matthias von Ost, 1561 — 1565.
Seidenwirkerin: Alhejdis, 1326.
13*
- 196 —
Lüneburg.
Baumeister, Steinhauer: Theodericb, 1140—1171;
Hinricus Bremers, 1386; Jakob, ein Niederländer, 1586.
Maler, zum Theil auch Bildschnitzer oder Gla-
ser: Eaduvius, um 1 125, Schreibkünstler; Klovestene, 1465;
Hermann, 1481—1483; Rudolf, um 1500; Lutkeperdeken,
um 1500; Hinrik Reymers, 1502 — 1523; Peter Foylekc,
1502—1524; Hinrik Omes, 1505 — 1524; Märten Jaske,
1506-1524; GordScroder, 1508-1523; Hans Stapel, 1508
— 1524; Hinrich Levenstede, 1509— 1516; Bartholomäus,
1511; Hans Wolder, 1523—1524; Hans Epzenat, 1524;
Hans Meshusen, 1524; Jürgen Schröder, 1537; Matthias
Bentschnyder, 1551 ; Daniel Frese, 1572 — 1611.
Bildschnitzer: Albert von Soest, 1566-1583; Glaus
Garstenkorn, 1591.
Glasarbeiter, Glasmaler: Heyneko de Luneborch
in Lübeck, 1328; Hans Gronow, 1577.
Erzgiesser: Olricus, 1325; Gert Klinge, 1436, 1445;
Gert van Wou, 1491,1492; Hinrick van Kampen, 1513-
1516; Stephan von Kempen, 1513; Hans von Köln, 1515;
Sivert Barchmann, 1534— 1540; Valentin Barchmann, 1542
— 1574; Hans Meyer, 1578.
Kunstmeister: Boden von Hardegsen, 1386 — 1388.
Eisenschmied: Hans Rüge, 1576.
Goldschmied: Hans von Laffert, 1444.
Orgelbauer: Andreas Smedeken, 1503.
Magdeburg.
Baumeister, Steinhauer: AdalbertH, 1208; Bonen-
sack, um 1350 (?) ; Gurt von Dresden, 1 425 ; Hans vonPadua,
um 1426; Conrad Roritzer, 1445; Schwendler in Wien, um
1450 (?); Hans Irxleben, 1453; Rathstock, 1467; Heinrich
ßethe, 1493; Christoph Stieler, 1547.
- 197 "
Maler: Carl Fischer, um 1500 (?).
Bildhauer: Bastian Ertle, um 1590; Chr.Kaputz, 1595
—1597.
Erzgiesser: Riquin, Awram und Waismuth, 1156 —
1192 (?); Clawes Bannestet, 1415; Hinrick de Magdeburg,
1434; Peter Vischer, 1495; Clawes Backmester, 1507.
Münster.
Baumeister, Maurermeister: Cornelius, 1375 (?);
Kurd, in Bremen 1405; Berboem, 1534 — 1535; Johann
Edeler, 1534—1535; Hermann Middendorpp, 1534 — 1535;
Paul Notelis, 1534—1535; Claues Scheiper, 1534—1535;
Aleff von Bielefeld, 1566; Peter Michaelsen, 1568.
Zimmermeister: Everdt, 1534 — 1535; Hermann, 1534
— 153t; BerendtHinrekink, 1534 — 1535; Hermann Macken-
borgh, 1534 — 1535; Schemme, 1534 — 1535; Johann Cor-
nelsen von Utrecht, 1568—1569.
Maler: Franco aus Zytpfen, um 1450 (?); Hans Stoen-
becke, 1480; Ludger zum Ring d.Aelt., 1496—1547; Ludger
zum Ring d. J., 1518 — 1579; Hermann zum Ring, 1521 —
1599; Heribert zum Ring, um 1590; Nicolaus zum Ring,
1564-1613.
Schnitzer: Joh. Kuper, 1547—1558.
Glasmaler, Glaser: Philipp Hermann, f 1392; Wil-
helm thom Thome,1 534-1535 ; Jost thurMhullen, um 1600.
Erzgiesser. Dirich von Münster in Hamburg, 1384;
Wolter Westerhues, um 1500.
Goldschmiede: Siegfried, f 1032; Hanss Borstell,
1534 — 1535; Hermann zum Ring, um 1570.
Orgelbauer: Lampeter (van Mil im Lande Kuik), 1595.
Northeim.
Maurermeister: Casper, 1507; Lorentz von Freiburg,
1517.
— 198 -
Zimmermeister: Bartholdus, 1496.
Maler: Henricus Franco, 1449; Hans Raphon, 1481,
t vor 1512.
Schreibkünstler: Johannes, 1342; Conradus Torck,
1344.
Erzgiesser: Henrick Menten d. J. zu Braunschweig, 1510.
Eisenschmied: Henrich Lippoldt, 1510.
Orgelbauer: Paul Gemer von Arnstadt zu Göttingen,
1549.
Osnabrück.
Baumeister: Benno, 1068 — 1088; Cord Poppelken
(in Bremen), 1502—1522.
Maler: Joachim Scholle, 1585.
Glaser: Gerd Hammacher, f 1529.
Erzgiesser: Gerardus, um 1225; Gert van Wou ans
Kämpen, 1486.
Goldschmiede: Thetmar, 1292; von Anchem, im 14.
Jahrh. ; Bochroit, im 15. Jahrh. ; Engelbert Polmann, zu An-
fang des 16. Jahrh.; Hermann Polmann, 1515.
Paderborn.
Meinwerk, f 1036, Baumstr. ; Brunhard und Erpho, zur
Zeit Meinwerk's, Goldschm. ; Simon, 1247 — 1267, Baumstr. ;
Heinrich Aldegrever, 1502—1556, Maler etc.
Quedlinburg.
Johannes, um 925, und Samuel, im 10. Jahrh. (?), Schreib-
künstler; Agnes, f 1203, Malerin und Stickerin.
Soest.
Baumeister, Steinhauer: Herenfridus, um 1025 (?);
Albert d. Gr., f 1280; Johannes Schendeler, 1313—1343.
Maler: Everwin, um 1231 ; Jarenus, um 1475; Heinrich
Aldegrever aus Paderborn (geb. 1502), 1532—1556.
- 199 —
Bildschnitzer: Albert von Soest, 1566—1583.
Erzgiesser: Albrecht, 1402.
Goldschmied: Sigefrid oder Rigefrid, 1313.
Walkenried.
Barthold und Jordan, 1207, Bmstr.; Heinrich, um 1220,
Bmstr.; Almante, 1218, Erzg. ; Heimbertus, 1458, Schreib-
künstler; Johann Spangenberg, um 1515, Glasmaler.
Altmark.
Baumeister, Maurermeister: Heinrich Reppenstorf,
1435 — 1453; Petrus, um 1450 (?); Jacob, 1460 — 1469;
Simon Breslaw, 1493 ; Christian Stromer, um 1500 ; Johannes
Möller von Lüchow, 1514 ; Barward Tafelmaker aus Braun-
schweig (geb. 1487), um 1520.
Maler: Lucas Cranach d. J. (geb. 1515), 1582.
Schnitzer: Hans Ostwalt, 1501.
Glasewerte: Ebbert, 1447.
Erzgiesser: Ludovicus Gropengheter (in Braunschweig),
1421 ; Volker, 1446; Hermen Bonstede, 1487—1489; Hans
Frede, 1505 ; Heinrich Mente (in Braunschweig), 1508 ; Hans
von Köln, 1520; Arndt Blome, 1524.
Bremen -Verden, Hadeln.
(Ohne die Stadt ßremen.)
Maler: H. von Ferden, (?).
Erzgiesser: Eglert, um 1300; Harm Klinghe, 1404,
1461; Gert Klinghe, 1454—1469; Goteke Klinghe, 1475;
Hinrich Bargman (aus Hannover), 1510; Adam Lichtenow,
1510; Bemt Lichtenow, 1549; Adam und Salomon Lichte-
now, 1576; Hans Siop, 1595; Bartol. Korkow, 1596.
Goldschmied: Luthe Brüggemann (aus Hannover?),
um 1512 (?).
— 200 ^-.
Lüneburg - Celle.
(Ohne die Stadt Lüneburg.)
Baumeister: Michael Ciaren nebst Sohn, 1548—1549.
Maler: Merthen de Vos (aus Antwerpen), 1569; Mel-
chior Hildebrand, 1596.
Bildhauer: Franz Julius Toedtebeer, 1575— 1G48.
Erzgiesser: Hermannus, 1310; mag. Georgius, 1409
Laurens Apengheter, 1438, 1440; Cord Vri, 1463, 1468
Cordt van der Heide, 1473—1518; Hans Sehorst, 1478
Dieric Roose, 1504; Eckhart Küchger (in Erfurt), 1584
Andreas Heincken, 1593, 1600.
Wirkerin: Margaretha von Wcrberghe, 1500.
Meklenburgisclie Lande.
Baumeister, Steinhauer, Maurermeister: Peter
Wiese (aus Lübeck), 1310, f 1338; Johann Grote, 1339;
Peter Petzel, 1365—1375; Daniel, 1380; Heinrich von Bre-
men, 1381 ; HermannMünster, 1434— 1437; Bernd Werden-
lerch, 1480; Andreas Techel, 1502-1520; Ertmar Boeth,
1512; Georg, 1512-1513; Hans, 1515—1520; Peter Gürt-
ler, 1516; Achim, 1534; Gabriel Büring, 1536; WulfKrebel,
1538; Berend, 1543; Christoph Haubitz, 1549—1584; Ga-
briel von Aken, 1552; Michel nebst Sohn, 1553; Valentin
von Lira, 1554—1556; Peter Möller, 1554; Hans Voringk,
1554; Francesco a Bornau, 1557—1570; Paul, 1557—1558;
Johann Baptista Par, 1557—1571 ; Franciscus Par, 1558—
1565; Christoph Par, 1558—1573; Hans Rogatsis, 1558,
f vor 1566; Hans Strale, 1562— 1564; Jakob Platen, 1563;
Caspar Behm, 1563-1567; Philipp Brandin, 1563—1590;
Rochus Nievoran, 1564; Conrad Floris, 1567; Francesco
Chiaramell, 1567- 1570; Dominicus, 1569; Lis^nan, 1571 ;
Claus Scholtz, 1571 ; Jacob Ragatz, 1581 ; Rose, um 1590;
Bartholomäus (iories, lv590 -1591.
— 201 -
Zimmermeister: Paul Breigel, 1564; Hinrich Kaien,
1575; Hans Kuchler, gegen Ende des 10. Jahrh.
Mühlenbauer: Hinrik Glove, gegen Ende des 14. Jahr-
hunderts (?).
Maler, Formschneider: Heinrich, 1508; Mauricius,
1510; Henrich, 1510; Erhart Alttorffer, 1512—1550; Hans
Goldschmidt, 1515; Melchior Schwarzenberg, 1516; Jakob
Strauss (von Berlin) , 1554; Erhart Gaulrap, 1 557 — 1 562
Peter Bökel (von Antwerpen), 1563; Jacobus Lucius, 1564
MerthendeVos (von Antwerpen), 1572; Peter Orbach, 1572
CorneHus Crommony a. d. Niederlanden, 1578.
Bildhauer, Schnitzer: Henning Leptzow, 1421 ; Jan
Borman, 1508; Job. Katthen, 1514; Urban Schumann, 1519;
Christian von Velthofen (aus Hamburg), 1547; Oswald Wa-
gener, 1553; Hans Ferber, 1559 — 1564; Simon Schröder
(zu Torgau), 1560; Hans Walcher (zu Dresden), 1560; Georg
Schröder (zu Torgau), 1561 — 1562; Christian, 1562, Schnilz-
kermstr.; Coppens, 1595.
Ziegeler, Töpfer: Statins von Düren, 1552 — 1557;
Lütke von Münden, 1574—1576; Valentin Müller, 1576.
Glaser: Gerdt, 1512—1513.
Erzgiessser: Wilkinus, 1342; Gerhard Crancmann,
1 357 ; Hermen, 1 365 ; Hans Rode, 1 409 ; Bartholomä us, 1415;
Jacob Veide, 1422; Timmo Jegher, 1435; Tile Bruit, 1504;
Henrick van Kampen, 1507 — 1517; Andreas Riwen, 1508 —
1512; Peter Vischer, 1526; Peter, 1527; LudwigWichten-
dahl, 1538; Hans Stofesant, 1541 ; Hans Timmermann, 1556;
EvertWichtendahl, 1570; Härmen Hogehus, 1584; Joachim
Wichtendahl, gegen Ende des 16. Jahrh.
Goldschmied: Christoph Schneider, 1548.
Orgelbauer: Antonius Morss (aus Antwerpen), 1555
— 1557.
-- 202 —
Oldenburg.
Maler: Johann Lys, 1570 in Oldenburg geboren, f 1626.
Erzgiesser: Yilam Autinans, 1413; Gobelinus Moer,
nebst seinen Söhnen Wilhelm und Caspar, 1500; Hinrich
Ottinck und Hans Lermann, um 1550; Sebald Gröning,
1579-1603.
Ost&iesland.
Baumeister: Ludbrud, um 1250 (?).
Bildhauer: Menulfus, um 1250 (?).
Maler: Hans von Coninxloo, 1571, f vor 1596; Hans
von Coninxloo, 1593—1618; Abraham de Kayser, 1583;
Peter Egberts, 1589 — 1595, auch Glaser; Hinderk Pymann,
1580-1611.
Erzgiesser: Embo, 1295; Habbo, 1322; Holbo, 1332;
Hermannus, 1352; Hinderk Klinge, 1409; Herman to der
Gorg, 1422; Gert Klinge, 1427—1463; Peter van Dorum,
1447—1496; Hermann to der Gans, 1471—1477; Bartold
Klinge, 1472—1506; Hinrik Klinge, 1474; Arend van Weni,
1508; Johann von Bremen, 1516; Johann Sconeborg, 1518
— 1524; Wolter Sconeborg, 1518; Hans der Borch, 1575—
1581; Sebald Gröning, 1577; Gert Pawels, 1589.
Orgelbauer: Petrus von Emden, 1520; Johannes Eme-
densis, 1531.
Schleswig - Holstein.
Maler, Formschneider: Daniel Frese, 1572-1611;
Gottfried Leigel (?), 1526; Melchior Lorichs, 1527—1594.
Bildschnitzer: Hans Brüggemann, 1515 — 1523.
Erzgiesser: Johannes Apengheter, 1340; Gert Klinge,
1444; mag. Gherardus, um 1450; Peter Wulf, 1509; Gert
von Mervelt, 1539.
— 203 —
Westfalen.
(Ohne die Städte: Dortmund, Münster, Osnabrück, Paderborn
und Soest.)
Baum eisster, Steinhauer, Maurermeister: Erhart
Kling (in Bern), 1469; Henricus tor Molen, 1471 ; Ghiselbert,
1474; Hans von Horde, 1490.
Maler, Zeichner, Kupferstecher: Stephan, 1305;
Gisela, um 1450; Bertram van Mynden, 1367—1390 (in
Hamburg), auch Bildschnitzer; Liesbomer Meister, 1465;
Snelnmeigr, (?); Bemhardus und Johannes, 1473; Caspar
Vopelius, 1511 — 1534; Hinrik Stanvoer, 1525; Nicolaus
Wilborn, 1536; Jürgen Dove, 1578.
Schnitzer: Gert Bültink, 1489; Gerlach, um 1512.
Erzgiesser: Syfriet, um 1375; Anton Schelle, 1413;
Wilhelmus, 1452; Hinrick Scheghest, 1467; Völker, 1487;
Johann van Düren, 1491; Johann Vrese, 1494; Wolter
Westerhnes, 1505; Hans Widemann, 1564; Rochus Nes-
mann, 1583; Joh. Poeck, 1586; Hans Kleinmann, 1586;
Hermann Kellersmann, 1595.
Goldschmied: Reineke vam Dressche, 1484.
Medailleur: Jürgen Koch, 1524 — 1537 (in Dänemark).
^Q^^-
— 204 —
Itoilc des INalcr- uüd Glaseramts zu Lüneburg
1497.
(Nach der Abschrift bei Gcbhardi, MS. auf königl. Bibliothek
in Hannover, XIII. 125 ff.)
IDo öen illeleren t)nöe ben ©lafeujerkern aoi'louet ils
Ue Crfnine WM lieffer Stallt funcbord) l)cbben oppe ore bel)od)
00 nßberoret ir0, ^cn meieren onlie glofetücrhereu Ijerfuluefs,
unime orcr ße^e onli ^tfs gljemenen flejlen willen, gejunnet
unt) ü0rl0uct, tie(fe nafcreuenen ^rtihele onb puncte tDljültienlie
3n nofcreuencre njife.
Com ev|ien bat fe na tie(]"ere tibt iord) oerlof lies (Erfamen
ilat)ef0 3n ore Derfammeünge nnb i^anbivoerdk, tioe olierlulie,
öefd^ebelihcn cnen nmler unb enen glafetuerten, oreme i^aniwmkc
uorto fijntie, hcfcn vxCb fetten mögen melhere tme ollierlulie, )jo l*e
jariikefi! gehareu uai) gefettet fijn, uor Iren (Erfamen fialJt oan
Itüutit homen fdjuUen, tieme Halle alfe ^etieUdi DXit ujontUdi ifs ore
eti(? toiionlie.
3tem liat na liejfeme tiage nement van ^en maleren unti glafe-
merteren €)\v to funebord) fidi fetten ontie fijnefs fuluefs merlien
fdjall, (unbn oorlof, millen »nlie oulborlit Iiefs (Erfamen Wal^efs.
3t?m Iiat nement fijnefs fuluefs mertien fdjall, €)c enljeroe ei|len
|ine lire |ludie merhefs gemahet, 8o to fubehe, Ipambordj unlie 3n
anl)eren (teilen omme langh Ijeljr montlidi ifs, me foiane lire |tudie
Wcr(kt{ß nid)t konlie ün|irafflidi mohcn, lie fdjal lies l^^^tmerdies
gemeijgert bliuen to funebord) fr)nep5 fülue|0 to roerlienlie, fa
langlje l)e l)e unftrafflidi hontie maken.
3tem negn malere fd)al anliere ^oli oorarber)lien iflen allene
ehen malbomen onli berbomen. me liar anlierfs anne gefunlien
roertit, tie fdjall oor Seroelidi (ludie, lien (Erfamen Katie teijn fd)il-
lingl) oulie lieme Qanlitmerdie fofs penntjugl) to brohe geuen.
205 —
3tem nen malere fdfal jenid) oor^injet luerck, nlfe alteretafeln
nxib ^ergelihen, mr)t tiüi|l goltie, fontlern mijt fijnemc goltie öe-
legjen, oh neijn tiDifl jolt tiQrmct)e oor|Uchcn, loeret fo tianfs
tiord) tre oltierlutie gefunlicn toortie, So mennid) liudie tiefs loere
fo inannid) nmel, fd)Ql be jcnne, tie tior fo ouere funtien mor^t
breken, untre geuen t)em ßotie tcqn fd)illin(|l), mxb ticme^^ontitroerdie
VI jjennringlje, v\\b t)ar to nrber)t toonticlen.
Jtem nen mnlere fdjöl 3enid) ttDifljoIt ct)i)ere fülurr otl; |tnere
tDerdi(let(e leuerem, 3ti en fi) er|l t>or|trni(7ct, woxic fotranfs üan
lien olt)erlut)en, ontierf^ Qf9erid)tct unti gefunt)en, fdjol fotioufs
üorebotlj toertien, t)em €rfamen fintie mit X ß^ ontie t)eme Qantit-
merdte mi)t fof0 penni)gl)en tian jemelheme jludte.
3tem eijn Semelidi jlnfeioertere fdjoll iot ßlig Vxd^i gljetcn
t)ot mole roerdi ok fo jn bei*nen, mcn tiot mi)t t)en l^entien nid)t
könne offroriuen el)t)er affdeqgen. 0o enfd)uUen ok neue üeroe
(loferen, betie l)ir me entlegen untre tiore ouer unn t)en oltiprlutien
gefuntren mortre, t)e fdjol beme ttatie X jj, untre treme l]ant)lioerke
VI penni)nge oon 3eiüeldier tnfelen to broke geuen*
3tem neijn Cßlofemerter fdjnl mijt oormenget^eme tr)nne, eitlere
mefemuntre*), funl)ern oUene mijt clnreme tr)nne tre oenfler lotren,
odi nen uorijouelt blig oororbeijtren, me trorc tiegen tretre, I)e fd)oll
von jemelhere tofelen t)eme üotre X ß untre treme jfjontrtmerdic VI
penni)ngl)e to ßroke geuen.
3tem nement uon tren maleren unt) glafemerteren (yjaU tiemc
ont)eren fijne gl^efellen ofmetren, et)trer trat Ion uorl)ogen, men ifs
me uan t)en gefßellen, tregljetrenet Ijefft, unt) mijt millen uan fijneme
meiere fd)et)en ^f?, tren mad) eijn antiere meflere mol uebtrere me-
tren, 3etrod) mtji tre0 er|lcn me(ler0 tuillen, menn fotranfs antierfs
uor tre oltrerlutre dogemijfö kommentre iDort)e, unt) fu0 t)arauer
gefuntren 0d)al t)e fd)ult)ige, treme ffirfomen 5Ratre, trre marA untr
Ibeme l^antrttDerAe VI penni)ngl)e to broke geuen, unt)e trar to trefs
ontrcrn millen moken.
') Wissinutb.
— 206 ~
3tem nement nan l)en maleren vnb ^lafetDerteren fdjal tmn
berüd)tetien gljefellen 1)011) en, 'bt htvod)Ui ifSf Mn iord) Semenie
berüi^tet ujortie, S0 Äot Ire jenne, Irelre ome fütiane gerüd)te ouere-
fe^e, l)ef0 tuüllJe behant (inn, (unfern men fd)QU Ireme berud)telren
iat orbe^t oorbetien 0o lange Ije ftjtk lre|5 gljeriidjtepa entledjt l)eft.
Un^e iDcret 3enid) mejlere Semenlie bar enbauene arbei)lren letlje,
eljr l)e fijdi befs j(l)erud)tef5 Ijetitie entled)t, Ire fdjal liar tjor liem
{{alle X fd)tUing onlr tieme ipantitiDercke toe pänti) tDaffefk to
brohe geuen*
3tem nement van Iren meieren fd)al enen feer 3ungen an-
ntmtn Ire 3unge geue ))enne er|l in 0unte fuce buffen, ene i)alue
mark, Iren fdjalmen one nid)t entfangen ane bimefent Irer ollrerlülre
vnh Irefs jungen irünire bij örohe tariere punlr maffefs, trmme
tokomenlren unmillen Irar trän ijerhommentie to bematenlre.
3tem Ire ollrerlulre wan one trat bei{ueme ijs, fd)ollen trppe
Irer mefieren tuerchflelre gljan xrnlr Irat avhtrfb befbken trnlr befeljen,
nrafs men trenne Irar ft)ntret, trat oor gu))t merk nid)t kan beltan,
folranf0 fd)almen na Iren bouenjcreuen artikelen ml öroken ieme
ßalre onlr ^^antmerAe oorboten, ®k fi)oVitn ie fuluen olÄerlutre
Ire uorfcreuen öroke, mtji ern(te fordern irnlr fammelen, onlr wtfs
in von lerne Ualre xfs tokomenlre, Ireme l^abe bt) oren eien 3ar-
likefs ouerantmorlren.
Me treffe trorfcreuen -ärttkele trntr et)n Semelitk befunlreren
bel)olt |xck tre Uatrt af tofetten to uorlengentre to uorkortenJre tini
to uorantrerentrc Ha gelegenl)ei)t trere ti)trt, mo trefs bel)o|f ft)nJre
mert na orem bel)age, »ntr l)ebben triti) trorfcreuen, tren fuluen
illeleren trntr glafemerteren tobel)uf orefs l)antmerke(f trmme trefs
gemenen be|ien mtUen gegunnet trntr trorlouet Ua €ri|ii gebort
trertei)nl)untrert 3n treme 0ouen trntre negcnttgejien 3are ome
linr|leJrage na triui|loni0 -äpojiolorum.
Nota: tre ülalere trntr (ßlafeiücrter l)ebben ermab treffe artikel
treme Jlatre metrtrer auerantmertret, trntr «ntrer artikel trp nJge
metrtrer erlanget ^nno 1523 am auentre ]!iatl)erine.
— 207 —
St
Einzelne Theiie obiger Rolle sind nach Gebhardi, unter
Beifügung von Nachrichten über die Gilde, im „Neuen vaterl.
Archive, 1827. L 154 ff., jedoch nicht völlig genau abge-
druckt.
Folgende Nachrichten über diesen Gegenstand werden
nach Gebhardi, IX. 895 ff., Xffl. 14 ff. und 182 ff. hier mit-
getheilt:
Die Maler und Glaser gehörten zu einundderselben Gilde.
Ihre geistliche Brüderschaft hiess „Fraternitas S. Lucae".
[Sie scheint einen Altar in der Kirche des Klosters Heiligen-
thaP) gehabt zu haben.]
Die ältesten Nachrichten über die Gilde sind verloren
gegangen; die vorhandenen beschränken sich, mit Ausnahme
der oben mitgetheilten Rolle, auf den Inhalt zweier Bücher,
die aber von 1530 bis 1690 grosse Lücken zeigen. Das erste,
1508 beginnende, jedoch auch einige ältere Nachrichten be-
wahrende Buch verzeichnet zunächst einige Ausgaben als:
„3tem neme rot) ot bcr bufftn III mork t0 ujQ([e, ior hofte mt)
XIII punt Diibt eijn fcr^i^l, liat punt Xf n)i)tte.'*
„iHcr op |uTite luha0 bod) I mark t0 unfer früiDen l>en hvotst-
renforfi)fke»)n^.'^
„mere in l)cn njTjnoditrn XV^nil jefe hjij it peujder ni0nhen»)
I jultien onli ien froujen V fs m t^eme manne ^e bc lid)te entfen-
get nn ßj'
„3tem geue wt} lien jefellen IIIIj2 op Its jiilgen li)d[namef iJodj
Dt ier bu(fen." [An einer spätem Stelle heisst es: Die Ge-
sellen, die „^e bome Ärogen op l>e0 Ijijljen li)d)enom0 I^aje''.]
1) Heiligenthal, das ehemalige Kloster daselbst wurdest 385 nach
Lüneburg verlegt, yfo es in seinem Bestände his zur Refor-
mation sich erhielt und 1530 an den Magistrat überging.
Manecke, Beschreib, d. Städte etc. im Fürstenlh. Lüneburg,
I. 333.
2) Fische.
•^) Mönche des Paulini-Prediger-Ordens. Grupen, Orig. et Antiq.
Hanoverenses, 329.
— 208 -
«
„3tnn Ijcbbe mtf gehofft XIX punt ujaiyef, ^nt punt X tuitte,
tjor IUI mark mijn YIll ^ /'
„it. to funte 3ol)ttnni0 ouentie IIII \ß] lien manne It tie li)d)tc
entf enget".
Dann folgt eine Rechnungsablage, wobei es heisst:
„3n beme 3nre tio nie fcref ill nnti V*^ nnb II tia ^etien rechcn-
fdjop l^inrich Ueijmers nnlJ Cort ferol^er ien mei)|leren on^ Iren
gljefellen, fo niart) en gljeontionrt XI mark DXib VI (0, lior woren
bi) benomelik(£i)leoanfübbeke, Ipanß tDol^erting, IpomelSüttfelt,
IPeter foTjtcke, Cutke Sd)uUe, jl^inrick l^önfle^e, l^nr moren bi) Irer
8l)efeUen Sdjnffere l^ans Stapel on^e ipns fubbeke." >)
Hierauf erscheint eine Nach Weisung über Vermögen und
Inventar der Gilde:
„3tem fo 10 in Irer buffen Xin fpani)jen ») onli IIII Stuke gol-
Iie0. 3tem fo fmtl) liar nodj XVI Stope») unlr III Kanne nnlr II
jrotlje beker. 3tem nod) II glafe. 3tem nod} II mtjritngefflr Iud)ter.
(Sijn rente breff oan II mark gell)e0 etc. np eijn belegen in Ibem
Ijujfe bi) I)an0 longefdjinken.'' Gab jährlich „tijtgellr 23 ß V ^V"
Hieran reihen sich in bunter Folge Nachrichten über
einzelne Mitglieder der Gilde, über Ausgaben u. dgl. :
Maler „prijen [?] lic bellie fnijtier^) 1504 entfangen
uan ben gefcUcn ti)t gelt ono rente HI marck mi)n. 2^4^.
1505. IJiiirik ®me0, iflarten ßi)t0d)e.*'
1) Von den in den Aufzeichnungen enlhailencn Namen sind bei
Aufstellung des VerzeichnisMies der Künstler etf. nur diejenigen
herüoksichtigt, welche als Namen von Meistern des Maler- und
Glascramts ausdrücklich bezeichnet sind.
2) Vielleicht spanische Goldmünzen.
•') Stübchen.
'^) Hieraus so wie aus der Rolle von 1497 erhellt, dass die Maler
zugleich Bildschnitzer zu sein pflegten; ferner lässt diese Rolle
ersehen, dass die Glasewerle auch mit der Glasmalerei sich
befasslen.
— 209 -
Die Gesellen sammelten auf S. Lucas, Michaelis, Ostern,
Weihnachten zum Zeitengeide und Wachse .... „0. Cucas
tijnse".
„1506. futke lümrat, JHürtin 3a0per^' Meister „|)eter
Die Meister hatten 2 Schaffer und die Gesellen auch, die
alle Jahr auf S. Lucastag neu gewählt wurden. „ßtritViti
JDreijger'', Gesellen-Schaffer, „1507. Ipenrid) mn fiollJenfen/'
Gesellen-Schaffer.
„1509. €)\nr. feuen|lel>e, Ipinrik iHegger."
„1509. I^üns fl5r)tti)d)", Gesellen-Schaffer. Später heisst
er „UDittinfl!)."
„1511. i5ttn0 Btopel, 3ül)an Drolle."
Auf Maria Himmelfahrt „1 mf^ t>f Ire enjel unlr iai Ud)t
Vf tiat Altar/*
„mi S Was ien broliercn to unfer leoen firouujen 1 «i^
vor tie flrQJft."
„3tem 3ol)an IDro|le entfinck 4 ß r^ot en fdjapcr rumj ^), iat
tot) gl)euen tom ipilligenlial )en monken.'^
„3tem Bo geurn mi) l)inrik ©mesXI^ tian fiinte luros toejen."
Dieses ward zu Licht verausgabt.
„tippe ^e fulue trt rjueme mt) utijer jldjult oan S. ffukas toegen".
„1513. up funte 30l)anne Äo Karen Ire mei)|lere märten ^as-
per 2), Stapel t0 Ijulpe doy eneu iJümppen, fü lange Irat me ien
luca0 liollren rd)0llbe."
Lichte schafften sie an auf Ostern, Johannis, S. Lucas.
1515 Hessen sie „en 0d)Ure mit Ibflel'* «) von Hinrick
Levenstede malen imd 1516 eine Tafel „Klenolb. 0. ffuca0
anlrrepen^e."
1) Am Rande steht: „1512 kostete dat Schaper Rump VI fs
minder 3^^ 1514 gaben sie den Heiligenthalern 8 ^3^ für
Fische {mn ITijfke), 1515 1 Schaprump.
2} Jasper kommt — es ist anscheinend derselbe Meister — auch
als: Jaske, Jaskre Yor.
3) Altarschrein mit Flügeln.
14
— 210 —
„3tem lüo mcn fcreff nn ^en 3ore XV«XVI io roort oullen-
brod)t funte lucna tnfclcn tl)oin l)illttjen^al vf funtc morgrcten
iad)." Dazu steuerten Schaffer „Corl> fcrol^ere" und „^inrih
©mcß'*, femer „{jer l^tnriA ÜltjjTclIjom ') , Ij'^^^A feuenftrte"
(der sie für 26 m]f machte und 1 gl. contribuirte), €)ans tefhe,
€)ans Stapel, i^axis foijtehcn«), Carsten i^i)([ülp, IJ^"^^'^ |)0|lri)^f,
futhe IDollier, iUerten Sashre, tüollifhc, j^ormen Korflens, futke
Ili)9ebur, Cuthe KunraM/* (1 Guldfen gaben Scroder, Omes,
Levenstede und Teske, 1 m^ Stapel, die anderen aber nur
8 bis 4 ß») Ausserdem waren 22 Gesellen da , worunter
„l^inrik van Oolt»enfen, Cjaws illefl)uren, fammert mu Irer fippe;"
1519 war Gesellen-Schaffer „Di)n)h 6l)i)re."
Der Rath zu Lüneburg verlieh 1523 dem Amte der Maler
und Glaser eine neue Rolle, nachdem die frühere von 1497
durch den Maler-Altermann Hinrick Levenstede und seine
Mithelfer in Veranlassung eines Zwistes unter den Malern
und Glasern, jedoch ohne Wissen der Gilde, dem Ratbe
zurückgegeben un3 letzterer über das Verfahren der Gilde
längere Zeit so ungünstig gewesen war, dass er die Zurück-
gabe der älteren Rolle verweigert hatte.
Es beziehen sich hierauf die nachstehenden Aufzeich-
nungen :
„3tem alfe men fcref na go^e0 hori Xinic Süuen onlr negen-
tid) Ibingfkl^afleß na lii)oni|lu8 l)eft be (Erfame ratlj tu lunebürdj
cnc KuUen ö0rlent tiem Ämtbe iHalere vnb glofciDorker et)n be-
froaren Jämtl) m\b tie malere vnb jlafeioarkers flnl> tuiepartidi
%\)motie vmme Claroes lutheperlieken uJijUen en malre lie ifod) Ire
erfame ratlj oorbelben Ijefft onlr ok Ire glafeujarkers mebe oorbeien,
|0 ujülien ytt maler0 iai nei)ner leijje mtjs (leben.'*
„3tem ia auere jquam Ijtnrik leuenftebe b^ ie labe funte lucos
un na ber rulien bes ilmte0 unb mt)t |Qne mebei)ulpere onb gi)ngen
1) Die Bezeichnung ,,Hcrr*' deutet auf einen Geistlichen.
^) Foylelicn ist vorhin „Foylecke'* geschrieben.
— 2tl —
O0r len (Srfamen taV) >) on^ gljeuen ttm ^ait alle op )at em )e
(Erfame ratlj l)atil>e gl;cgl)cuen uni lianchenJe iem ralie, iax it
glafeiDorker nt}d)t oan miiftixi mib gingen fo U0rretlifhen iax mde
mnmt liu|[e II Ijouetlu^e tic. tax fe grote moi)ge melit deien I^et
bro^er|*d)op on^ is nahen oordreti) Danhamen. Me lie genen belle
an Keffer Dorreberige tooren, ben gi)nget ntd)t gan0 tool. JDat na
fo me uj0l ujetlj etc. ünb be (Krfame xai\) waxt bem i^antiöarhe
0ngiin|Jiglj umme bufe 00rretlich üpfatl) ujillen. iDutlj 10 00 an-
gctehent mlf gefcreuen ümme bed)tem)l[e toiUen, iai en anber Ijer
namal0 anticnhe Dat me foban ^rtihel »an em nidjt enfcriue, gotl)
Ire Ijere gljeüe 0n0 fo ban lid)tlih Ijarte nijdjt bat rot) fo ben oor-
retlih (luche bon, 'bat onfe nahomelinge Dnfe0 Jlrjfeo ono l)0ren
m0d)ten etc.
„t523. 3tem alfeme fcreff na gabeo borb XV^XKIU in funte
Kat^erine iluent Ijefft un0 eijn ffirfame fiatlj tljo funebordli uiebber
beforget mijt ener ÄuUen »nb ene befmarne^mmetl) omme grotlje
bebe millen ia mi) lange 3are omme beben onb beben onb hiageben
foban oorreberetjge y ie^it oor un0 was gl)efd)en, 'bas vor) nct)n
fcl)ult onl)abben ))üt fulfte ön0 fere l)alpp. 3tem l)ir auer fxnb wx}
H}o famenbc harnen malre onb glafemarhero omme fobane llulle
ujebber tl)o hri)genbe i)|ft uno bat mod)te roebber »are, fo hofen be
mei)|ier0 Ell paffonen, be bat fdjolben oorlangen onb be arbeijbcn,
bu([e I)an0 malber, Ifans otapel, Corb fcrober, \)an$ mejTjufen,
l)inrih (Dmeo, matten Saohe. 3tem op be fuljfcoten ti)t voas i)an0
mefTjufen unb I)an0 Stapel ml l)inr. p0|iri)be fd)a|ferer unb oan
ber gljcfellen ^llei)ne 3urgen üinche. Sirih gire üer|larf, onb
txjn ffirfame fiati) belbe uno op be tr)t oan ben htjjlemahero 00
onfe ßuUe utljolt.^'
[Die Maler und Glaser waren während der Zeit, dass
ihnen vomRathe die Zurückgabe der Rolle verweigert wurde,
der Gilde der Kystemaker oder Kuntormaker *) — wie sie in
1) Dies wird bald nach 1516 geschehen sein.
2) „ftuntljor" (comploir) Schreiblisch „fiuntljonocrk", allgemeiner
14*
-- 212 -
der unten folgenden Aufzeichnung genannt werden — bei-
getreten und wurden bei Ertheilung der neuen Rolle von
diesen getrennt.]
„3tem fo gijnk ipan0 0tapel vntf I)an0 jne|*l)ufen i\)0 unlr vor-
b0l)fefd)afpen Ire mei)|ier0 tl)0 famen^e olfe ^e bürjemejier I). lutke
nan ÜDajiel tm mtlik ^elire, Irat me fd)ol)e kamen t^ar Iren ratt) onlr
fa iane gnalre roe^^ere entfangen. 5)u(fe nafcreuen tuüren >e
mei)(ler ieie meie gijngcn uar Iren Cfrfamen rati) iat me alle uruflen
iinfe0 5Lmte0 Dj)l)eoi)ngl)e."
fßitm ant er|le \)ms me0i)ufen. 3t. I)an0 0ta))el. betlre fdiaf-
fer0. 3t. ^ans WoÜtvB. 3t. jpinr. ©me0 bu|fe k00 Ire rat^ ta
üllrerlutren m^e moplen Irar elre ^on ^em raie. 3tem peter foijleke.
3t. ifans tifke. 3t. \)am nijgemeijger. 3tem märten 3a|ier. 3tem
lutl)e mol^er t0a0 nid)t to l)U0. 3tem ÜDarneke nrigenbord) Ire tDa0
mr)i l)tnrik gronjiagen ni)d)t freieltck, Ire uja0 nit^t me^e irp Äem
|)ufe. 3tem ok t0a0 Irar nerjne mn beiden 0d)roberfTd;en megen Ire
toelreme bnjlre. 3tem ok 1000 nement van infftv Saht ni) marle
manck vnfis^ mn l)tnr. Bet)mer0 megen t^nlre tot) ock mrjtten rat-
flagen. 3tem fo beujTjlIren Ire Smetl) brolrer Irat me 3orlike0 unfen
l)eren fdiollren gl)euen up funte marten0 amnit en jumelick I jiof-
feken xor)n$. Summa Xu ßj' ')
Am Rande steht: „ij.fjinriklDulfke. Ip 3eronimu0 liüi^en-
Irorp Ire morlren onfe l)eren 1523."
Die oben erwähnte Theilung der Gilde nebst deren Ver-
mögen und Inventar zwischen den Malern und Glasern einer—
seits und den Kuntormakern andererseits geschah i. J. 1524,
wie die nachstehende Aufzeichnung ersehen lässt:
,,Anno 1524. 3tem fo Irelien Ire ollrcn 0d)aferen \)ans rntjC-
l)u(en unir Ijinrik p0|lri)lie, l^ans 0topel Iren nijgcn 0llrer lulren
Name für Schreibpalte, Schränke u. dgl. Die Kuntormaker
verfertigten auch ^^panneltinge^^ und ^^geltjmt tnerk^^ S. Wchr-
mann, Die älteren Lübeck. Zunftrollen.
1) Einige unverständlich erscheinende Ausdrücke sind mulhmass—
lieh bei dem Anfertigen der Abschrift des Originals nicht
richtig gelesen.
— 213 —
3tem <5an0 roolber'
3t. Ipeter ioTjtehe
3t. i^inr. ©mes
3t. iflarten 3a|Tie
3t. ^an$ iiiefl)u|en
3tein 0tapel
V
jpan0 mltitr nntf <jinrih ®ine0, iJelre oom Salre gliefettet, i>f mtf-
nad)ten rehenfd)0p an reiem jel^e *) onÄ nod) I jl. Irar tl)0 bij
€0vi l^onwrjibi up gl)e|logen rentl)e 0ummo XXIX m^ mijn. VI fs.
3tem liu([e rehen(*d)0pp (*d)ad) in I)on0 lD0llier0 l)U0 00r iu(fe
ifleijjiere:
3tem jpinrid) p0|iri)it "
illolere 3t. futhe K0mratlj Kunt0r-
lonie 3t. I)inr. BJol^ehe
^ fllafen- 3t. ^an0 0d)oper
lüorhe. 3t. Kar|ien Ili)(]upp umher."
3t, luieUjf tlrjoebur
„3tem f0 Mt^e rot) tl)0 famen^e ^e |lof e. 3tem r0 beljd^e t0i|
Ire fi0j)e, Ire ie onffen Ijaliben fll)egljeueu. ler (l0pe uj0ren XV,
item 2 gr0te 0t0f e. 3tem III Kannen."
fßUm ^e K0nt0rmaker0 hrejen Vin |i0pe. 3tem enen gr0ten
beher, Iie jiofe l)aitien Iie ere") jljejljeoen. 3tem fo hregen tit
K0nt0rmaker0 ^at fd)aj), ^or Iie |iope plejen in tl)0 |}anbe oni be
bu|[en Iie me(T)ufen pladj t0 f|eujcntre."
„3tem TOT) malre glalfetuarher bel)elben Iie labe mi)tl)er bligje»)
bu(fen be bar rjnne fttr)t mijtt gelbe."
„3tem be Kunt0rmaher0 hrejen IX U Ö!)a([e0."
„3tem töi) malre unb glofemarher 0dl IX ffi I0n([e0."
„3tem bauen alle ^n^t Ijanbelinglje, fo l)ebbe vo\) uns O0rbra-
gen mrjtt ben Ifuntormahers in ^an0 II!)0lber0 \)ns in ben tui)nadj-
ten mtji leue unb tuillen, (0 bat rot) ene gl)euen ben burben*) pen-
ning. 3tein oan ^m XL m^ rente gljeue tui) en XIIII ?wJC V j3
nil d) . 3tem in ber bu(]e t0a0 an rebem gelbe XXIX mj^ mrjn
VI /J, bar Dan hregen fe IX m^ IX ß. Summa XXDI w^f mi)n
II f0. [?] nxih glieuen ene be nige tafelen auer mid) tf|0m§illigenbal,
') baarem Gel de.
2) Ihrigen.
3) bleiernen.
*) dritten.
- 214 -
ok ^e lud)ter op iem Altar onb VUI Stopen, enc jrotc Stopp,
IX ffi tDoflres. ^Ue befd)eöenl)ci)t fo \)r}v uoi* berort b unb fe Ijemt
liutf) tl)0 ller nojc entfan0t, nidjt nur op nenen iinge tl)0 fochen^e
on^e I)e|[e frainen mei)|ler]8 l)eQ}en gl)el)antrelt mn il)o lattngije
Iier ant)eren mei)|ler0, |0 iat |e lie0 t0 fretien lüoren. 3tem
nod) tiar enbauen l)ebbe tui) en oor orleuet ^en balliick tlj0 efkmtie
mn uns roen tint notlj is. 3tcm ^ujjc rekenfdjopp rd)ad) Jjc0 uerlien
tinjcii in t)cu iüi)nad)tcn XV^^XXIIII."
Nach der Reformation findet man nur dass 1534 den
Armen und Kranken Geld aus der Gesellen-Büchse gegeben
ist, „u)0 in ^er ©cfellen fioilen jefdjreucn flcijtit»"
1537 beschlossen „®llierlut>e nnb t)e bu|fcn 0djafer op \^c
Siirtijlit, IJi^nd) ©mmc0, Surjen fdjrotier, f)^^*"^^" futter, Snküb
fdjroticr," dass jährlich aus „t)er öiijfen in gemein" I Gulden
den Armen gegeben werden solle.
„illattl)ia0 öentfdjnijlier" gab 1551 6 m^ Meistergeld.
Von hier an gehen die Nachrichten dieses ersten Buchs
gleich auf 1659 über.
Das zweite Buch ist vom Maler, Meister Lehnerd Müller,
1695—1719 zusammengeschrieben.
Am Schlüsse dieser Mittheilungen steht bei Gebhardi ein
nicht scharf gekommener Abdruck des, danach hierunter
abgebildeten Wappens des Maleramts zu Lüneburg von
1595.
- 215 —
Von den Leistungen der Malergilde zu Lüneburg im Mit-
telalter liegt eine genaue Kunde nicht vor. Nach Gebhardi
sind alle dort vorhandenen Gemälde vor 1500 auf Kreide-
grund mit Gummifarben ausgeführt. Es werden von ihm
genannt: die einst in der St. Michaelskirche vorhandenen
Gemälde auf den Flügeln der güldenen Tafel, so wie die
vom Meister Rudolf angefertigten 1 Tafeln aus der Heilands-
geschichte, ferner 30 Tafeln aus dem Leben des h. Benedict
von 1495 und die Tafel auf dem Hauptaltare der Kirche
S. Nicolai um 1440, welche inwendig Darstellungen aus der
Legende der Heiligen Lorenz und Andreas, aussen aber die
Anbetung der h. drei Könige, das h. Abendmahl, auch eine
Ansicht der Stadt Lüneburg enthält. Gebhardi glaubt, ver-
schiedene „brunirte" Gemälde auf kleinen Altarflügeln in
den Kirchen S. Nicolai und S. Johannis, so wie im Kloster
Lüne dem Maler Levenstede in Lüneburg zuschreiben zu
dürfen, welche nach ihm „insgesammt fleissig gemalte Ge-
sichter, lebhafte Farben, guten Ausdruck der Leidenschaften,
leidlichen Abfall im Hintergrunde, aber Härte und Steifig-
keit in der Stellung der Figuren und insbesondere der Klei-
derfalten" zeigen.
Die Brabanter trieben einen Handel mit Schildereien
nach Lüneburg. Gebhardi vermeint, dass eine in der St.
Johanniskirche daselbst vorhandene, sehr fleissig gemalte
Maria aus den Niederlanden herüber gekommen sei.
Etwa um d. J. 1 500 wurden die Wände des alten Hul-
digungssaals im Rathhause zu Lüneburg mit Portraits der
Herzöge in Lebensgrösse mit Leimfarben auf Leinewand
bemalt. „Auf diesen Bildnissen ist ein wahrer Himmel. Der
Umriss einzelner Figuren ist guth, der Schalten fehlt und der
Baumschlag taugt nicht viel. Die alte Audienz ist 1 529 mit
hart gezeichneten und geförblen Bildern, wie es scheint mit
Oelfarben, mit vieler Verguldung gemahll. Damals (1523)
ward ein Mahler Hinrik Reimers hier viel gebraucht. Aber
- 218 —
zu der Stamtafel mit Brustbildern Sächsischer und Br.Lüneb.
Regenten im Stamgemach Hess man 1524 Hans Epzenaet
von Leipzig kommen.^'
Hieran reihen sich die Arbeiten des Malers Daniel Frese.
Als alte Malereien in Wasserfarben sind von Gebhardi
angeführt: solche in den Büchern der güldnen Tafel aus dem
1 1. und 12. Jahrb., so wie in den Cod. der Rathsbibliothek
vom 14. und 15. Jahrb., besonders im Sachsenspiegel (1440).
Alte Glasmalereien finden sich in der St. Michaelskirche
aus dem Schlüsse des 14. Jahrb. ; jünger sind die im Stamm-
gemache und in der altenjKudienz auf dem Rathhause zu
Lüneburg, so wie die im meuzgange und auf dem Chore zu
Lüne, woselbst die 1504 verstorbene Prionssin von Boden-
dik in Leben sgrösse abgebildet ist.
'S©/-—
ie
••••-
* *■
V •
.0 A
• ■J^.%