Deutschlands -
2 EEE
BEER as
ermannien
Abbildungen nach der Natur
gezeichnet
nebst Text
gelungen
Vorwort.
Die vorliegenden Zeichnungen waren ursprünglich nur zur
eigenen Belehrung bestimmt; im Laufe der Jahre wuchsen sie
zu einer fast sämmtliche deutschen und Schweizer Jungermannien
enthaltenden Sammlung an und führten mich, veranlasst durch
Freunde, zum Wunsche der Mittheilung für weitere Kreise.
Diese Abbildungen machen daher keinen Anspruch auf
erschöpfende fachwissenschaftliche Darstellung; vielmehr sollen
sie nur eine Hülfe für den Anfänger sein und eine Lücke
ausfüllen, welche so Mancher findet, der sich mit diesen
Pflanzen beschäftigen will; ich habe die Arten nicht so in ihren
einzelnen Theilen dargestellt, wie es der Fachmann beansprucht;
ihm stehen ja ausführliche und kostbare Werke zu Gebote; doch
glaube ich immer so viel gegeben zu haben, als man zur Bestim-
mung und zum besseren Verständniss einer Beschreibung nöthig hat.
Was den begleitenden Text betrifft, so habe ich mich in
System und Nomenclatur, weil sie uns in Deutschland geläufig
sind, an die Synopsis Hepaticarum von Gottsche Lindenberg und
N. v. Esenbeck gehalten; wie in den Zeichnungen, so habe ich
auch im Text dem Zellengewebe der Blätter besondere Beachtung
- geschenkt, um ein leichteres Bestimmen auch der nieht fruchtenden
Pflanzen zu ermöglichen.*)
So hoffe ich denn, dass diese vieljährige mühevolle Arbeit
Manchem angenehm und nützlich sein wird und ihr die Anerken-
nung nicht versagt bleibt, welche sie in bescheidener Weise
erstrebt.
Waldkirchen in Sachsen, Januar 1879.
4 F. Stephani.
*) Einzelne Zellennetze sind dem Lithographen allerdings nicht ganz
en. u
“..
Binleitung.
Senna
Die Lebermoose (Hepaticae) [so genannt, weil sie früher
gegen Leberkrankheiten gebraucht wurden], sind den Laubmoosen
nahe verwandte Pflanzen; sie zeigen, wie diese, einen Generations-
wechsel, d. h. die aus der Spore entwickelte Generation erzeugt
männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane, nach deren Befruch-
tung sich aus der Eizelle der Letzteren die zweite Generation
entwickelt, das Sporogonium, welches, gewissermassen auf der
ersten Generation schmarotzend —- die Kapsel mit den Sporen
entwickelt, und äusserlich als Frucht der Pflanze erscheint.
Dagegen unterscheiden sich die Lebermoose von den Laub-
moosen durch eine deutlich ausgesprochene Bilateralität, d.h.
sie haben eine dem Lichte zugekehrte Oberseite (Dorsalseite),
welche anders gebildet ist als die untere (Ventralseite), selbst
wo sich die Pflanzen frei im Luftraume oder zwischen anderen
Moosen erheben, wogegen die Laubmoose einen stets allseitig
beblätterten Stengel zeigen. Während bei diesen die Haube von
der Kapsel emporgehoben wird, wird sie von der Lebermoos-
kapsel durchbrochen und bleibt am Grunde des Kapselstiels meist
im Perianth verborgen. Die Kapseln der Lebermoose endlich
öffnen sich in der Mehrzahl in 4 Kiappen, während die Laubmoos- -
kapsel sieh fast stets mit einem Deckel öffnet, unter welchem
verborgen der Mundbesatz der Kapselmündung liegt. — Die Fa-
milie der Jungermannien, welche uns hier allein beschäftigen
wird, ist die bei weitem artenreichste der deutschen Lebermoose;
sie gliedert sich in frondose Formen, d.h. solche, deren Vege-
tationskörper eine Gewebefläche (Thallus) ist und in foliose
Formen, die einen deutlich in Stamm und Blätter geschiedenen
Vegetationskörper bilden.
Diese Blätter sind stets aus einer einfachen Zellschicht
gebildete Zellflächen, ohne Mittelnery, immer sitzend und wechsel-
ständig in 2 Reihen den Stengel bekleidend. Dieser trägt häufig
noch eine dritte Reihe, meist kleiner und anders geformter Blätter
98
an seiner Unterseite, die Neben- oder Unterblätter, Amphigastria,
welche, oft schwer in dem Gewirr der Wurzelhaare erkenntlich,
für die Bestimmung der Arten von grosser Wichtigkeit sind.
Bei einigen wenigen Arten erreichen diese Nebenblätter die Form
und Grösse der anderen Blätter und die Pflanze erscheint dann
dreireihig beblättert.
Die Einfügung der Blätter am Stengel gibt den Arten
ihren eigenthümlichen Habitus und ist beim Bestimmen wohl zu
beachten. Je nachdem die Linie, welche sich zeigen würde,
wenn man das Blatt an seiner sitzenden Basis abschneidet, je
nachdem diese Linie die Wachsthums-Axe des Stengels mehr
oder weniger vertical schneidet, wird das Blatt vertical oder
schräg bis fast horizontal angeheftet erscheinen. Bei der vertiealen
Anheftung beschreibt die Blattbasis also einen Halbkreis und
solehe Blätter müssen demnach sehr hohl erscheinen. Bei einer
sehr schrägen Anheftung, wo die Blattbasis mit der Stengelaxe
fast parallel läuft, müssen die Blätter flach sein; dabei können
sie aber recht gut entweder aufgerichtet, d. h. dem Lichte zuge-
wendet sein (Stengel liegend gedacht) oder sie können auch
seitlich flach ausgebreitet abstehen. Man muss sich eben klar
machen, dass es sich hier um Zweierlei handelt: 1) unter welehem
Winkel schneiden sich Blattbasis und Stengelaxe und 2) welche
Richtung zeigt die Blattfläche (am liegend gedachten Stengel)
zur Ebene des Horizonts. Diese Verhältnisse möchte sich jeder
Anfänger klar machen. Derjenige Rand des Blattes, welcher
nach der Seite der Vegetationsspitze zu liegt, heisst der obere
Rand; liegt derselbe auf dem nächstjüngeren Blatte auf, so heisst
diese Tags oberschlächtig, liegt er unter dem ge jüngeren
Blatte, so ist die Lage unterschlächtig.
Die Form der Blätter ist eine sehr mannigfaltige. Eine
Reihe von Arten hat ganz ungetheilte Blätter, ihnen schliessen
sich eiufach bis mehrfach eingeschnittene an; bei einer grösseren
Reihe ist der dadurch entstandene, meist kleinere, Blattlappen
heraufgeschlagen und deckt den grösseren unteren Blattlappen,
so dass das Blatt zusammengefaltet erscheint (Scapania). Andere
zeigen diesen kleineren Blattlappen als ein zusammengerolltes
Oehrehen (Frullania) oder als eine sackartige Aushöhlung (Lejeunia)
an der Basis des Blattes auf dessen unterer Seite.
”
99
Die Oberfläche der Blätter ist meist glatt, bei wenigen
Jungermannien ist sie warzig oder papillös oder behaart; ihr
Rand ist oft buchtig, gezähnt und gewimpert.
Das Zellennetz, häufig nach dem Rande zu kleiner werdend,
ist in der Mehrzahl regelmässig sechseckig, entstanden gewisser-
massen durch das Aneinanderrücken der Wände runder Zellen.
Wo sich die Zellen so zu sagen nicht erreichen, sind sie rund
und erscheinen getröpfelt; wo sie sich gerade berühren, bildet
sich scheinbar zwischen je drei Zellen eine kleine dreieckige
Zwischenzelle; in Wirklichkeit beruhen jedoch diese Erscheinungen
auf der mehr oder weniger starken und ungleichmässigen Ver-
diekung der Zellwand. Der Inhalt der Zellen zeigt häufig unregel-
mässig abgerundete Oelkörper, auffallend gross und zahlreich,
z. B. bei Alicularia scalaris. Das Chlorophyll der Zellen lagert
sich oft in sehr regelmässiger Weise so an den Zellwänden
entlang, dass das ganze Gewebe einen durchaus anderen Eindruck
macht als nach Auswaschung dieses Farbstoffes, was ich meiner
Abbildungen wegen nicht unerwähnt lassen wollte.
Der Blüthenstand der frondosen Jungermannien ist ent-
weder ventral, d. h. auf der unteren Seite des Thallus oder
dorsal, auf der oberen Seite erscheinend. Bei den foliosen Arten
ist er endständig, erscheint aber zuweilen durch Fortwachsen des
Stengels seitenständig oder axillär oder er ist ventral, aus der
Unterseite des Stengels entspringend.
Die männlichen Geschlechtsorgane, Antheridien, sind
ovale oder runde, kurzgestielte Beutel, welche den Befruchtungs-
stoff (Spermatozoiden) durch Zerplatzen entleeren; bei den foliosen
Formen stehen sie in den Winkeln der Blätter, welche dann
bauchig hohl und anders geformt sind.
Die weiblichen Geschlechtsorgane, Archegonien, sind
walzen- oder flaschenförmige Körper, durch deren Halscanal die
Spermatozoiden eindringen; nach erfolgter Befruchtung entwickelt
sich aus der am Grunde befindlichen Eizelle die Kapsel, welche,
bei zunehmender Reife sich schnell auf einem zarten glashellen
Stiele erhebend, die Archegonium-Wand, jetzt Haube, calyptra
genannt, durchbricht, sich in 4 Klappen theilt und die Sporen
vermittelst der Schleudern, Elateren, ausstreut. Bei einigen Arten
100
ist die Haube sehr gross und überragt die Hülle, so dass der
Anfänger sie für diese selbst hält.
Diese Hülle, Kelch oder Perianthium, ist bei den aller-
meisten Jungermannien vorhanden; er umschliesst das Archego-
nium, ist meist von cylindrischer Form, glatt, faltig oder kantig
und bei der Bestimmung von hervorragender Wichtigkeit; seine
Mündung ist entweder glatt, meistens aber gezähnt und gewim-
‘ pert, die Farbe und Consistenz ist gewöhnlich abweichend von
der der Blätter und verräth ihn leicht Der Kelch wiederum ist
umgeben von den
Hüllblättern, Perichaetium, welche in Form und Grösse
meistens wesentlich von den Stengelblättern abweichen und
zuweilen mit dem Kelch verwachsen sind. Auch die Nebenblätter
nehmen in dessen Nähe oft abweichende Form und Grösse an.
Die aussergeschlechtliche Fortpflanzung kann durch
Theilung stattfinden, indem der Hauptstamm abstirbt und die
Aeste zu selbstständigen Individuen werden, oder es entstehen
Seitensprosse, welche abfallen. Häufig lösen sich an den Spitzen
und Rändern der Blätter Brutkörner ab; sie hängen als ein gelbes
oder braunes Pulver an den Blättern und sind bei manchen Arten
charakteristisch. Bei Blasia entleeren sie sich aus einem flaschen-
förmigen Schlauche, der der Mittelrippe des Laubes entpringt.
Um sich mit den Lebermoosen eingehend bekannt zu machen,
bedarf es eines Mikroseops von mindestens 100 maliger Vergrös-
serung, einiger Pincetten, Porzellanschalen, eines feinen Messers
und einer guten Loupe, welche gestattet, dass man unter ihr
secirt. — Ein gesammelter Rasen wird zunächst sorgsam gereinigt,
aus ihm (gewöhnlich am besten vom Rande) ein Pflänzchen los-
gelöst und unter Wasser zunächst mit der Loupe betrachtet, um
‚die Verzweigung, die Anheftung und Form der Blätter und das
Vorhandensein von Fructifieationsorganen zu constatiren. Bei
den kleinen Arten muss man gleich zum Microseope greifen,
- ebenso zum Auffinden der Nebenblätter. Zur Betrachtung eines
Blattes löse man dasselbe mit dem Messer möglichst genau an
seiner Basis ab; besonders nöthig ist das auch mit den Hüll-
blättern und Pe Amphigastrien der Hülle, weil die Blätter Jder-
. selben meist gedräugt stehen und den Gesammtanblick erschweren
101
und verwirren. Man betrachte stets eine Anzahl Blätter ete
hintereinander, nicht nur ein einzelnes. — Die saubere Ablösung
dieser Theile ist im Anfang bei ihrer Zartheit schwierig aber
‚unbedingt nöthig, da eine oberflächliche Untersuchung mit der
Loupe, zumal wenn sie nur auf den ganzen Rasen angewendet
wird, zu gar keinem Resultate führen kann, denn nicht selten
wachsen mehrere Arten in einem Rasen. Eine wesentliche För-
derung wird man durch häufiges getreues Zeichnen der Präparate
(und der Zellen) erreichen.
Die Synopsis Hepaticarum von Gottsche Lindenberg und
Nees von Esenbeck theilt die Jungermannien ein wie folgt:
A. Foliosae.
Tribus I Gymnomitria,
Kelch fehlend oder eingeschlossen und mit den Hüill-
blättern verwachsen, endständig, Blätter unterschlächtig.
1) Haplomitrium. Kelch fehlt. Haube weit länger als die
Hüllbl. Unregelmässig'3reihig beblättert. Blätter ungetheilt,
länglich, buchtig.
2) Gymnomitrium. Kelch fehlt. Haube zart, eingeschlossen.
Dicht ‘dachig beblättert. Bl. zweilappig, keine Nebenblätter.
3) Sareoseyphus. Kelch zart und eingeschlossen, mit den
Hüllbl. fieischig verwachsen. Bl. fast vertical angeheftet,
gekielt, hohl, zweilappig, ohne Nebenbi.
4) Alieularia. Kelch eingeschlossen, mit den Hüllbl. am
Grunde fleischig verwachsen. Bl. rundlich, ungetheilt (selten
ein wenig ausgerandet), Nebenbl. kl. schmallanzettlich.
Tribus I. Jungermannideae.
Kelch endständig oder am Ende kurzer Seitenäste, nicht
verwachsen und hervorragend. Bl. unterschlächtig.
5) Plagiochila. Kelch endständig, zusammengedrückt, abge-
- stutzt. Blätter ungetheilt, beiderseits herablaufend.
6) Scapania. Kelch endständig, zusammengedrückt, abge-
stutzt. Blätt. nach Oben grösser werdend, zweizeilig abstehend,
zusammengefaltet - zweilappig, der meist kleinere Ober-
lappen dem unteren aufliegend oder fast aufliegend.
102 5
7) Jungermannia. Kelch an Stamm oder Aesten end-
ständig, röhrig - hohl, oft kantig und faltig, mit zerschlitzter
Mündung. Hiüllbl. mehrere, von den Stengelbl. abweichend.
Bl. ungetheilt oder eingeschnitten. Mit und ohne Nebenbl.
Sphagnoeecetis. Kelch an sehr kurzem ventralem Aste,
stielrund, an der Spitze dreikantig, Stengel Ausläufer tra-
gend. Bl. rund, ungetheilt und ganzrandig. Nebenbl. klein.
oder fehlend.
9) Liochlaena. Kelch endständig, eylindrisch, nach Oben
erweitert und flach geschlossen und daselbst mit einem cen- z
tralen Spitzehen. Bl. ungetheilt, ganzrandig. 2
Lophoeölea. Kelch endständig, nach der Mündung zu
dreikantig. Bl. horizontal ausgebreitet, zweispitzig, zart.
Nebenbl. gross, zwei- bis mehrtheilig. :
Harpanthus. Kelch an kurzem seitenständigen Äste, am
Grunde fleischig, an der Mündung 3—5theilig. Bl. ausge-
breitet, halbmondförmig ausgerandet. Nebenbl. gross, meist
ungetheilt.
12) Chiloseyphus. Kelch an sehr kurzem seitenständigen
Aste, fast sitzend, tief dreilappig. Haube weit hervorragend.
Bl. ausgebreitet, ungetheilt, ganzrandig. Nebenbl. zweispitzig,
klein.
[0 6)
ur
10
u
ji
-_—
nr
13) Gymnöseyphus. Kelch an kurzem Seitenaste, gross, er
schlitzt oder zweilippig. Hüllbl. fehlen. Bl. ganzrandig. :
Hochalpen. =
Tribus Ill. Geocalyceae.
Kelch ein fleischiger Beutel (Torus), seitlich am kriechen-
den Stengel’ hängend, in das Substrat eingesenkt. Blätt.
unterschlächtig, ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. tief
zweitheilig. =
14) Geöcalyx. Wie vorsteht. =
Tribus IV. Trichomanoideae,
Keleh aus der Unterseite des Stengels entspringend, sitzend.
Bl. oberschlächtig. Mit Nebenbl., nur bei Physiotium keine.
Calypogeia. Kelch ein fleischiger Beutel, in das Sub- a
strat eingesenkt, behaart. Kapsel gedreht. Bl. oval, unge- .
theilt (selten kurz 2spitzig) horizontal en Nebenbl. |
2epitzig. a
VER Ne
we a ee Ta
So
1
E
103
16) Lepidozia. Kelch an sehr kurzem ventralem Aste, länglich,
röhrig, stumpf 3faltig, an der Mündung gezähnt. Blätt.
3 —4spitzig, eingekrümmt. Nebenbl. ähnlich. Stengel gefiedert
ästig, Aeste zum Theil in Ausläufer übergehend.
17) Mastigöbryum. Kelch an kurzem ventralem Aste, drei-
kantig, stumpf dreilappig. Blätt. convex, schief zurück-
gekrümmt, kurz dreizähnig. Nebenbl. mehrspitzig. Stengel
gabelistig, aus seiner Unterseite Ausläufer treibend.
Physiotium. Kelch von unserer Art unbekannt. Blätt.
convex, an der Spitze zweilappig und gezähnt, am Grunde
mit einem grossen sackigen Anhängsel. Ohne Nebenbl.
Tribus V. Ptilidieae,
Kelch endständig oder in der Gabelung des Stengels.
Hülle fleischig oder dachig - vielblättrig. Stengel meist
fiedrig-ästig. DRRE oberschlächtig, getheilt. Nebenblätter
ähnlich.
19) Triehocoölea. Kelch in der Gabelung des Stengels, mit
den Hüllbl. und der eingeschlossenen Haube fleischig ver-
wachsen, röhrig, rauh. Blätter und Nebenbl. gefiedert-viel-
theilig
Bl Kelch von unserer Art unbekannt. Stengel
gabelig. Bl. und Nebenbl. tief 2theilig, einseitswendig.
Ptilidium. Kelch endständig, die Hüllbl. weit überragend,
eylindrisch, nicht rauh, an der Mündung gefaltet und gezähnt.
Bl. 2lappig. Oberlappen grösser, alle fädig lang gewimpert.
Nebenbl. ähnlich.
Tribus VI Pilatyphylleae.
Kelch an seitenständigen Aesten, zusammengedrückt oder
glockig. Blätt. oberschlächtig am Grunde mit einem Ventral-
lappen. Verzweigung fiedrig.
Radula. Kelch länglich, flach, abgestutzt. Stengel flach
verästelt. Blätt. unterseits mit einem viereckigen Lappen.
Ohne Nebenbl.
Madötheca. Kelch seitenständig an den Aesten, sitzend,
oval, glockig, zweilippig. Stengel fiedrig-ästig. Blätt. mit
(meist länglich rundlichem) Ventrallappen. Nebenbl. herab-
laufend.
1
—z
104
Tribus VI. Jubuleae.
Kelch endständig an den Aesten, länglich, rund und kantig
oder flach, geschnäbelt. Bl. oberschlächtig mit ventralem
Anhängsel in Form einer Tasche oder eines Blattohres
Nebenbl. gross (auch fehlend).
24) Lejeunia. Kelch oval, mehrkantig, mit einem röhrigen
Spitzchen, mehrlappig. Verzweigung büschlig oder unregel- t
mässig, schlaff. Blätt. unterseits am Grunde eingebogen oder :
mit sackigem Anhängsel. Nebenbl. meist vorhanden. =:
25) Frullania. Kelch zusammengedrückt, am Rücken convex, - .
unten gefurcht. - Verzweigung fiedrig. Bl. unterseits m
Grunde mit einem Oehrchen. Hüllbl. sehr abweichend davon;
Nebenbl. gross.
B. Frondosae.
Tribus VII. Codonieae.
Kelch endständig, durch Fortwachsen des Stengels bald
dorsal, glockig, mit weiter offener Mündung und mit den
pfriemlichen Hüllbl. fast ganz verwachsen. Bl. unterschläch- a
tig, herablaufend, buchtig, schlaf, Wurzeln violett. E:
26) Fossombronia, wie vorsteht.
Tribus IX. Diplomitrieae.
Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe.
Kelch gross, dorsal, Hüllblätter schuppenförmig. a
27) Moerekia. Scheinbare Mittelrippe ohne einen Centralstrang.
verdickter Zellen. Hüllbl. viel kürzer als der Kelch, lappig
eingeschnitten. Kelch gross, grün, an der Mündung ungleich
kurzlappig. —
Blyttia. Scheinbare Mittelrippe mit einem Centralstrang
' Janggestreckter verdickter Zellen. Hüllbl. tief wimprig ein
geschnitten. Kelch lang, röhrig, Mündung wimprig.
Tribus X. Haplolaeneae.
Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe.
Kelch fehlt. Hau be aus einer dorsalen Hülle hervortretend
oder fehlend. _
28
er
105
29) Pellia. Laub in unregelmässigen Rasen, ohne Unterblätter.
Hülle dorsal, Kapsel kugelig
30) Blasia. Laub in strahlig erbeten Rosetten. Mit Unter-
blättern. Hülle fehlt. Kapsel oval.
Tribus XI. Aneureae.
Kelch fehlt. Haube fleischig, eylindrisch aus der Unter-
seite am Rande entspringend. Laub schmal, fiedrig ver-
ästelt, fleischig, ohne Mittelrippe.
1) Aneura, wie vorsteht.
Tribus XII. Metzgerieae.
‘Laub mit starker Mittelrippe, gabelig, dünnhäutig, Hülle
sackig-halbkugelig, ventralständig. Kelch fehlt.
32) Metzgeria, wie vorsteht.
Jungermannieae.
A. Foliosae.
a. Blätter unterschlächtig.
Tribus L Gymnomitria.
Kelch fehlt oder eingeschlossen und mit den Hüllbl. ver-
wachsen, endständig.
1. Haplomitrium. N. v. E.
Kelch fehlt. Haube weit länger als die Hüllbl. Unregel-
mässig dreireihig beblättert. Bl. ungetheilt, länglich buchtig.
1) H. Hookeri. N.v.E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, fast
einfach. Bl. locker, aufrecht abstehend, aus schief herab-
laufender Basis verlängert eiförmig, kurz zugespitzt, stumpf
abgerundet, am Rande wellig und buchtig. Hiüllbl. den
Stengelbl. gleich, wenig grösser, erst aufrecht zusammen-
neigend, später abstehend. Haube lang, eylindrisch, seitlich
aufreissend. Zellen locker, gross, unregelmässig 4—6 eckig,
nach dem Rande zu wesentlich kleiner. Vereinzelt zwischen
=
106
Moosen, in den Sudeten und Vogesen. Selten. Fig. 1. (Copie
nach Hooker.)
2) Gymnomitrium. N.v. E.
’Kelch fehlt. Haube eingeschlossen. Blätt. zweilappig,
dicht dachig gelagert ohne Nebenbl.
G. coneinnatum. Corda. (Jung. gymnomitrioides. N. v.E.)
Zweihäusig. Stengel aufrecht, ästig. Aeste drahtrund, nach
der Spitze zu keulig verdickt. Bl. vertica] angeheftet, halb
umfassend, breit eiförmig, hohl, an der Spitze auf */, spitz
eingeschnitten, Lappen meist stumpflich, ganzrandig, selten
ein wenig gekerbt, mit einem schmalen hyalinen Saume.
Hüllbl. grösser, die inneren zusammengerollt die Haube um-
schliessend und vielfach eingeschnitten. Zellen rund, am
Rande viel kleiner und getröpfelt, nach der Mitte zu schnell
grösser und hier mit deutlich verdiekten Zelleeken. Bildet
niedrige Polster von meist blaugrüner oder bräunlicher Farbe,
vorzüglich an Graniten der alpinen Region Fig. 2.
G. corallioides. N. v.E. Der vorigen Art sehr ähnlich;
die Polster sind starrer, am Grunde durch Ausläufer dicht
verwebt. Aeste gekrümmt, zusammengedrückt, gleich dick;
Bl. ganz, später ungleich gespalten, mit doppelt so breitem,
hyalinen Rande. Zellen am Rande 3 -4 Reihen getröpfelt,
nach der Mitte allmählig grösser und unregelmässig sechs-
eckig. Alpine Region. Fig. 3. E
3. Sarcöseyphus. Corda.
Kelch zart und eingeschlossen, am Grunde mit den Hüll-
blättern fleischig verwachsen. Bl. fast vertical angeheftet,
gekielt-hohl, zweilappig, ohne Nebenbl. :
3. Ehrharti. Corda. Zweihäusig. Stengel aufrecht,
wenig bewurzelt, meist einfach, Ausläufer tragend wie die fol-
genden. Bl. locker gestellt, nach der Spitze zu grösser, aus
weit umfassender Basis im Bogen abstehend, oval bis
rundlich quadratisch, stumpf und kurz ausge-
randet, mit stumpfen Lappen. Hillbl. grösser. Kelch
nur an der Spitze frei und daselbst mit 4—6 Zähnen. Zellen
d, ziemlich gross, mit deutlich verdiekten Ecken, nach
| dem Rande zu wenig kleiner. In lockeren bräunlichen bis
-]
Be 2
hi
107
schwärzlichen oft tiefen Rasen, meist an triefenden Felsen,
auch auf blosser Erde selbst in Sümpfen, ag in der
subalpinen, seltener in der Bergregion. Fig.
S. sphacelatus. N.v.E. Der vorigen a ähnlich, doch
unterschieden durch locker gestellte, mehr aufrechte Blätter,
deren obere Hälfte schwach gekielt, während die untere
bauchig hohl ist, Blattlappen breit abgerundet und
nach der Stengelspitze zu gebräunt. Bl. rundlich, herz-
förmig. Zellen wie bei voriger. Vielleicht nur eine Form
- derselben. In alpinen Bächen an Steinen. Fig.
S. revolutus. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht,
büschlig, ästig. Bl. aufrecht abstehend, länglich-eiförmig,
mit schmälerem Grunde weit umfassend, am Rande überall
zurückgerollt, an der Spitze kurz und scharf ausge-
schnitten, mit kurz zugespitzten Lappen. Zellen sehr klein,
in deutliche Reihen geordnet, nur am Grunde etwas
grösser. Frucht unbekannt. In den Hochalpen, selten, in
niedrigen schwarzen Polstern. Fig. 6.
S. densifolius. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht,
schmächtig, oft büschlig-ästig, dicht beblättert. Bl. fast
rund, hohl, aufrecht abstehend, mit schmälerem Grunde
weit umfassend, hin und wieder am Rande zurück-
gerollt, an der Spitze kurz und spitz ausgeschnitten,
Lappen kurz zugespitzt. Zellen dicht getröpfelt, klein,
in Reihen geordnet. Hüllbl. weithinauf verwachsen mit
dem Kelch, stumpf ausgerandet. In flachen dichten Rasen,
welche unterwärts bräunlich verblichen, oben dunkelbraun
bis schwärzlich sind, in der alpinen Region auf Gneis und
Glimmerschiefer. Selten. Fig. 7.
S. Muelleri. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht,
büschlig-ästig, Blätt. nach der Spitze zu grösser und sehr
gedrängt, aufrecht abstehend, gekielt, hohl, halb umfassend,
fast quadratisch, halbmondförmig ausgerandet,
mit stumpfen Lappen. Zellen rund mit schwach verdickten
Ecken, nur ganz am Grunde grösser. Hüllbl. tiefer ausge-
randet. Soll auf lehmigem Boden in Süddeutchland in diehten
flachen Rasen, von bräunlicher Farbe, vorkommen. Dem
S. Funkii ähnlich, doch destligh unterschieden durch die
u
108
grossen seicht ausgerandeten Blätter und viel grössere Zellen.
Meine Exemplare sind italienische. Fig. 8. 5.
S. Funkii. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, sehr
dünn, büschlig, ästig. Bl. klein, locker gestellt, halbumfanscn |
im rechten Winkel abstehend, fast rund, gekielt-hohl,
über ein Drittel scharf ausgeschnitten, Lappen spitz. Zellen
sehr klein, derb, alle gleich gross. Hüllbl. viel grösser,
zusammengerollt, später eine offene Urne bilden Auf
lehmigen Wegen, in weiten sehr niedrigen Rasen, im Schatten Br
grün, in der Sonne schwarzbraun. Gemein durch das Gebiet.
ig. 9. E:;
S. alpinus. Gottsche. Zweihäusig. Stengel lang, dünn,
ästig, aufsteigend, am Grunde blattlos. Bl. aus scheidig
umfassender aufrechter Basis abstehend, eiförmig-qua-
dratisch, hohl, auf ein Drittel scharf ausgeschnitten, Lappen
stumpf. Zellen sehr klein, rund und derb, wie an Voriger.
Frucht unbekannt. In dichten schwarzen Polstern in den :
Alpen und Sudeten. Durch die aufrechte Blattbasis höchst
ausgezeichnet. Fig. 11.
S. adustus. Spruce. (Gymnomitrium. N. v. E.) Ein-
häusig. Stengel kriechend, aufsteigend, mit aufrechten keu-
ligen Aesten. Bl. halbvertical, aufrecht abstehend, rundlich-
eiförmig bis rundlich - quadratisch, kurz zweispaltig, mit
stumpfer Bucht und spitzen Lappen; an den Fruchtästen
wesentlich grösser, sehr hohl und schärfer eingeschnitten,
Zellen fast gleich gross, mit verdickten Ecken. — In dichten
braunen (im Schatten grünen) sehr flachen Rasen an grani-
tischem Gestein in den Alpen, Sudeten, Fichtelgebirge, Harz.
Selten.
4. Alieularia. Corda. a
Kelch eingeschlossen, am Grunde mit den Hüllbl. fleischig
verwachsen. Bl. rund, ungetheilt (selten etwas ea =
Nebenbl. ER EN klein. Sa
A. scalaris. Corda. Zweihäusig. Stengel anbisigeid; a
schwach bewurzelt, fleischig, wurmartig gebogen, meist
einfach. Bl. schräg inserirt, vom Stengel wenig abstehend,
fast flach, kreisrund, ganzrandig. Zellen rundlich, ziemlich en
gross, am Rande nicht kleiner, mit verdickten Ecken, meist a
13)
14)
109
mit Oelkörperndichterfüllt. Nebenbl. (nur an jungen
Trieben deutlich) pfriemförmig, bogig abstehend.
Kelch zart, in den Hüllbl. versteckt, doch von oben sichtbar,
vierlappig. Hüllbl. aufrecht, meist wellig verbogen. Fig. 12.
Herr Limpricht stellt in der Krypt. Flora Schlesiens eine
neue Art auf, welche er
A. minor (A. geoscypha De Not.) nennt. Sie ist einhäusig,
die Pflanzen kleiner, braun, selten grün, der Stengel kurz,
kriechend, dicht bewurzelt, mit der fruetificirenden Spitze
knieförmig aufrecht. Sterile Zweige locker beblättert und
deren Bl. rundlich, seitlich ausgebreitet; am Fruchtstengel
kurz ausgerandet; oberste Hüllbl. lappig, kraus. Zellen
diekwandiger, deren Oelkörper granulirt. Nebenbl. nur am
aufsteigenden Stengelende und in der Hülle sichtbar, in
Letzterer gross und meist 3theilig Eine laxe Form hiervon
ist meine Fig. 10, von Herrn Gottsche Jungermannia Silv-
rettae genannt. (Sarcoseyphus Silvrettae).
Beide Arten wachsen in eompaeten niedrigen Rasen, oft
von ziemlicher Ausdehnung auf lehmig kiesigem Boden in
Gräben, Hohlwegen etc. Im Gebirge meist gemein und hoch
hinaufsteigend.
A. ecompressa. Hooker. Zweihäusig. Stengel aufrecht,
ästig, wurzellos, lang und schlaff, rothbraun. Bl. sehr
gross, vertical inserirt, dem Stengel angedrückt,
die unteren kreisrund, die oberen nierenförmig, flach,
ganzrandig, nach der Spitze zu grösser. Zellen gross,
derb, rundlich sechseckig, am Rande wenig kleiner. Nebenbl.
klein, bald zerstört, dreieckig bis eiförmig, abstehend, spitz
oder kurz zweispitzig. Kelch länglich eiförmig, in den Hüll-
blättern versteckt und mit ihnen am Grunde verwachsen,
stumpf gezähnt. Hüllbl. den Stengelbl. gleich, nur grösser.
In robusten, verbreiteten, lockeren und tiefen Rasen von
meist rother Farbe auf Steinen in Gebirgsbächen, an Seen,
Wasserfällen nur in der alpinen Region. Fig. 13.
Tribus II. Jungermannideae.
Kelch endständig, oder am Ende ku:zer seitenständiger
Aeste, nicht verwachsen, frei hervorragend.
110
5. Plagiochila. N. u.M. ;
Kelch endständig, susammengedrückt, abgestutzt. Blätt.
ungetheilt, am Dorsalrande weit, am Ventralrande kurz
herablaufend. E:
15) P. Spinulosa. N. u. M. Zweihäusig. Stengel kriechend
mit schlaffen aufsteigenden Aesten. Bl. entfernt, schief ab-
stehend, schief herablaufend, hohl, oval-keilfürmig, am
Ventralrande zurückgeschlagen, daselbst wie an der Spitze
entfernt grob dornig gezähnt. Zellen mässig gross,
rundlich, nach der Basis zu grösser, mit stark verdickten
Eeken. Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Kelch oval, einge-
krümmt, zweilippig, an der Mündung dornig wimperig. In
lockeren hellen Rasen in den Gebirgen Englands, soll auch
in der Schweiz vorkommen. Fig. 14. E-
16) P. interrupta. N.v.E. Einhäusig. Stengel niederliegend,
ästig, schlaff. Bl. sich ziegeldachig deckend, schief
halbumfassend, mehr oder weniger horizontal ausge- -
breitet, am Hinterrande zurückgebogen, wenig hohl, ei-
förmig, abgestutzt oder schwach ausgerandet,
ganzrandig. Zellen sehr derb und diekwandig, rundlich
Geckig, nur ganz am Grunde grösser. Hüllbl. grösser, mehr
abgerundet und aufgerichtet. Kelch oval, nach oben breiter,
mit kerbig ungleicher, aber ungezähnter Mündung. In
lockeren gelbgrünen Rasen über Moosen, an Felsen, zerstreut E
in der Bergregion. Nur auf Kalk. Fig. 15. 2
. aufsteigend, mit zahlreichen Aesten, die an der Spitze 0
herabgekrümmt. Bl. ziegeldachig, ulane sich zu berühren
den Stengel schief umfassend und schief nach hinten vom
rundlich oval, dornig wimprig gezähnt. Zellen
. weniger derb als an voriger, am Rande merklich kleiner, 7
deutlich Geekig. Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Kelch wei,
horentr a gend, Tv verlängert eiförmig, an der Basis flac
‘
mit done lieh Mündung. In lockeren meist dunkle
Rasen an Bachufern, in feuchten Wäldern ete. Gemein. @
oe 16.
111
6. Scapania. Lindenb.
Kelch endständig, zusammengedrückt, abgestutzt und
anfänglich eingekrümmt. Blätt. nach der Spitze zu grösser,
zweizeilig abstehend, zusammengefaltet zweilappig, der meist
kleinere Oberlappen dem unteren aufliegend oder fast auf-
liegend.
18) S. compaeta. Lindenb. Zweihäusig. Stengel steif auf-
recht, wenig ästig. Bl. meist locker gestellt, mit breiter
Basis weitumfassend, fast gleichlappig, Lappen zu-
sammengelegt, rundlich, am Aussenrande abge-
stutzt, ganzrandig, an jüngeren Blättern meist ‚wenig
gezähnt. Einschnitt kurz. Zellen in Reihen, nach der
Spitze zu allmählig kleiner; Kelch eiförmig, an der Mündung
gezähnelt. In lockeren gelblichen oder braunen, selten grünen
Rasen oder vereinzelt, besonders in der Ebene auf kiesig
lehmigem Boden — nicht häufig. Fig. 17.
S. Bartlingii. N. v.E. Zweihäusig. Stengel kriechend,
aufsteigend, ästig. Bl. dicht gestellt, mit verschmälerter
Basis weit umfassend, fast gleich zweilappig. Einschnitt
kurz. Lappen eiförmig, abgerundet, selten spitz, wellig,
geöffnet-abstehend, ganzrandig. Zellen rundlich, ge-
tröpfelt, am Rande kleiner, an der Basis vielmal grösser und
abgerundet sechseckig. Kelch eiförmig, schwach zusammen-
gedrückt, mit verengter ganzrandiger Mündung. In gelb-
grünen, niedrigen Räschen, an feuchten Felsen der Alpen,
im Harz. Selten. Fig. 19.
20) S. aequiloba. N. v.E. ($. tyrolensis. N. v. E.) Zwei-
häusig. Stengel aufrecht, ästig, schwärzlick. Bl. dicht
gestellt, alle gleich gross, mit breiter Basis weit umfassend,
scharf kieligzusammengelegt, tastgleichlappig;
Einschnitt kurz. Lappen geöffnet, eiförmig, der Obere
schmäler, beide kurz und seharf gespitzt, mehr oder
weniger gewimpert, beiderseits papillös (bei starker
Vergrösserung), Zellen getröpfelt, am Rande kleiner, alle
abgerundet 6eckig, an der Basis wesentlich grösser. Kelch
‘klein, Mündung gezähnt. In lockeren ansehnlichen Rasen,
nur auf Kalk, in der Bergregion. Fig. 18.
21) S. subalpina. N. v. E. Zweihäusig. ne
1
so
ec
In allen Echsen gemein. — Nur auf Steinen.
) 8. uligirosa N. v. E. Zweihänsig. Stengel aufrecht od
- futhend, dunkelbraun, ästig, derb. Blätt. rothbraun odı
herabgeführt, ganzrandig, ungleich 2lappig.
m: en sehr hohl EEE Zellen
112
A
RR ER
Re ar AauEar
ENTER SEINE 42 Paar IM pi CERE EMATIER HK
ästig, rothbraun. Blätt. genähert, mit verschmälerter Basis
weit umfassend, ungleich zweilappig. Einschnitt bis zur
Hälfte des (ausgebreiteten) Blattes gehend. Lappen flach
aufeinanderliegend, der untere eiförmig breit zuge-
spitzt, der obere fast viereekig, etwas kleiner, alle
wimprig gezähnt. Zellen getröpfelt, am Rande
viel kleiner, nach der Mitte zu schnell grösser werdend.
Kelch? -- In ansehnlichen, lockeren, dunklen Rasen an
feuchten Felsen der subalpinen Region. Die Zellen unter-
scheiden sie sicher von der folgenden. Die Zeichnung wurde
nach lappländischen Exemplaren gefertigt, welche ich der
Güte des Herrn Apothekers Jack in Constanz verdanke.
Fig. 21. i
S. undulata. M. & N. -Zweihäusig. Stengel steif auf-
recht, selten fluthend, purpurfarbig bis schwarz, am
unteren Theile nackt, derb und brüchig. Bl. meist locker
gestellt, schlaff, im Trocknen kraus, weit umfassend, 4
ungleich 2lappig, oft flügelig gekielt, tiefgespalten. Lappen
trapezförmig-rundlich, breit zugespitzt, ganz- 3
randig oder wimprig gezähnt, der untere convex und am
Stengel herablaufend, der obere meist etwas vom Stengel
abgebogen, bald dem unteren an Grösse fast gleich, bald
nur ein Drittel so gross. Kelch gross, eiförmig, mit ganz-
randiger oder gezähnelter Mündung. Eine ausserordentlich,
auch in der Farbe variirende Species, wesshalb hier 2 Ab-
bildungen gegeben sind: Die gewimperte Form mit grossem
Oberlappen, meist an feuchten Felsen, und die ganzrandige
Form mit kleinerem Oberlappen, meist auf Steinen in Bächen.
Zellen zart, Beckig ‚ nach dem Rande zu wesentlich kleiner.
Seap. uliginosa und irrigua zu vergleichen. Fig. 20.
purpurn, sich dachig deekend, beiderseits am en
schnitt sehr tief. Unterlappen eiförmig abgerunde
eonvex abgebogen, um vielkleiner, niere
113
vorigen ähnlich, etwas grösser und derber, 6eckig, am Rande
viel kleiner. Keleh .eiförmig, ganzrandig oder schwach
gezähnelt. In grossen rothbraunen Rasen an triefenden
Felsen in der höheren Bergregion. Mit Vorsicht von
S. undulata zu unterscheiden, die auch in gleicher Färbung
vorkommt. S. undulata hat stets etwas zugespitzte Lappen,
die nie ganz abgerundet sind; auch gibt der sehr convexe
Oberlappen bei $. uliginosa ein sicheres Merkmal. Fig. 22.
S.irrigua. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufreeht oder
kriechend, weithinauf bewurzelt, grün, schlaff, wenig ästig.
Bl. fettglänzend, meist entfernt, schlaff und verbogen, fast
ganzrandig, halb umfassend, vertieal inserirt, ungleich
2lappig, Lappen geöffnet, der untere 2 bis 4 Mal grösser,
eiförmig breit zugespitzt, der obere herzförmig, meist fast
4eckig,scharfzugespitzt, hohleingkrümmt; Zellen
sehr durchsichtig, zart, 6eckig, fast alle gleich, nur
am Grunde grösser. Kelch eiförmig, kantig, wenig zu-
sammengedrückt, Mündung gezähnelt. In hellgrünen oder
& bräunlichen Polstern auf Moorboden oder as zwischen
= Sphagnum. Auch diese Art wird oft mit S. undulata ver-
= wechselt. Fig. 23.
25) S. nemorosa. N. v. E. Zweihäusig. Stengel snfsteigend,
ästig, steif, unten bräunlich, oben grün, dicht und aus-
ea gezeichnet 2reihig beblättert. Bl. gross, schräg inserirt,
= weit umfassend, ungleich 2lappig, sehr tief getheilt,
= dieht domig gewimpert, Unterlappen convex, oval,
abgerundet, etwas herablaufend, Oberlappen dieht und
flach aufliegend, halb so gross, schief-herzförmig,
breit und stumpf zugespitzt. Zellen sehr verdickt, daher
getröpfelt erscheinend, nach dem Rande zu viel er
Yundlich viereckig, am Grunde oval 6eckig, vielmal grösser.
(Im Zellennetz $. aequiloba äusserst ähnlich.) Keleh gross,
länglich-eiförmig mit dieht wimpriger Mündung. in lockeren
verbreiteten Rasen, olivengrün, oft röthlich angeflogen, am
Rande der Wälder, schattigen Felsen, en in der Berg-
region, in der Ebene seltener. Fig.
) S. umbrosa. N. v.E. a Stengel kriechend,
gen are gabelig getheilt, eingekrümmt, weit hinauf
2 E
4
<
27)
2
es)
—
114
bewurzelt. Bl. nach der Stengelspitze zu viel grösser, dicht
dachig, grob ungleich gesägt, tief gespalten, ungleich
2lappig, schräg inserirt, halbumfassend. Lappen eiförmig-
zugespitzt, der untere abgebogen, der obere 2—3 Mal
kleiner, dem Stengel dicht aufliegend. Zellen getrö-
pfelt, nach dem Rande zu kleiner und stärker verdickt.
Kelch eiförmig, mit fast ganzrandiger Mündung. In
niedrigen, gelblichgrünen Räschen auf faulen Baumstrünken,
an Felsen, in der höheren Bergregion verbreitet. Fig. 25.
S. eurta. N. v. E. (S. rosacea N. v.E. Jung. Conradi N.
v. E. und Jung. tenuieula N. v. E.) Zweihäusig. Stengel
ästig, aufsteigend, grün. Bl. locker dachig, schräg angeheftet,
halbumfassend, ungleich 2lappig, halb getheilt, fast ganz-
randig. Unterlappen doppelt grösser, schief eiförmig, breit
und stumpf gespitzt. Oberlappen fast viereckig bis herz-
förmig-triangulär, immer scharf spitzig, aufsteigend,
nieht angedrückt. Zellen zart, rundlich-viereckig, fast
gleich gross, nur an der Basis grösser und länglich. Kelch
kegelförmig, schwach gezähnt. In niedrigen lebhaft grünen
Rasen, oft vereinzelt zwischen Lebermoosen, auf lehmigem
Boden in Wäldern, Gräben ete. gemein, Fig. 28.
8. apiculata. Spruce. Zweihäusig. Stengel kurz, einfach,
kriechend, aufsteigend. Bl. dicht dachig gelagert, schräg
inserirt, wt umfassend, ungleich 2lappig, ein Drittel ge-
spalten, ganzrandig. Lappen schief-länglich-eiförmig,
kurz zugespitzt, hohl angedrückt, der untere etwas
grösser. Zellen klein, zart, getröpfelt, nur am Grunde
des Blattes grösser, sonst fast alle gleich gross. Kelch
länglich, fast keulig, mit schwach geschweifter Mündung.
isher nur aus den Pyrenäen bekannt, fand sie Herr Jack a
in niedrigen gelblichen kleinen Rasen auf faulem Holz und
steinigem Boden am 28. August 1860 bei Heiligenblut in e
Kärnthen. Fig. 26.
8. helvetica. Gottsche. Stengel aufsteigend, mässig 4
8, ziemlich steif und derb, nur am Grunde bewurzelt.
lang,
Bl. schräg halbumfassend, locker dachig, ganzrandig, ungleich
. 2lappig, auf ein Drittel gespalten; Lappen geöffnet, der a
untere fast doppelt grösser, bogig vom Stengel abstehend,
EEE NA NS
e ERTESEUNE
OIEREN GRTCHIEHR DES FENN,
Ra aie ' AIR
Ba a in
REN
30
sr
m
DZ
115.
schief eiförmig, stumpf oder abgerundet. Oberlappen fast
viereckig, vom Stengel geöffnet abstehend. Zellen an der
Blattspitze getröpfelt, im übrigen Blatttheile rundlich 6eckig,
schwach verdickt, fast alle gleich gross, nur ganz am Grunde
grösser und länger. Kelch verlängert eiförmig, wenig zu-
sammengedrückt, an der Mündung faltig und buchtig gezäh-
nelt. Steht der S. curta sehr nahe. Herr Jack fand sie
1867 auf Erde und morschem Holz bei Küssnacht. Fig. 27.
7. Jungermannia.
Kelch am Stengel oder an er Aesten endständig,
röhrig-hohl, oft kantig und faltig, mit zerschlitzter Mündung.
Hülle vielblättrig, von den Stengelblättern abweichend. Mit
und ohne Nebenblätter. Bl. ungetheilt oder eingeschnitten.
a. Complicatae. Bl. wie bei Scapania ungleich zweilappig
zusammengefaltet.
J. albicans. L. (J. taxifolia. Hooker). Zweihäusig. Stengel
lang, bogig ansteigend, bräunlich, gabelig getheilt.
Blätt. locker gestellt, vertieal inserirt, halb umfassend,
ungleich 2lappig, bis Zweidrittel getheilt. Unterlappen
lang zungenförmig, säbelartig gebogen, nach der
Spitze zu grob, ungleich gezähnt. Oberlappen halb bis ein
Drittel so gross, auf dem Stengel entlang dachig
gelagert, länglich eiförmig, breit gespitzt, ungleich gezähnt.
Zeilen klein getröpfelt, in der Mitte jedes Lappens, vorzüg-
lich des Unterlappens, ein meist 4 Zellen breiter
Streifen grosser rhombischer, diekwandiger Zellen, die sich
gegen die Blattspitze verlieren. Dieser Streifen varjirt in
Deutlichkeit und fehlt bisweilen (J. taxifolia). Keleh wenig
vorragend, eiförmig gedunsen, faltig, ungleich ge-
zähnt. In dichten Rasen auf Lehmboden in Hohlwegen,
an Felsen. Im Gebirge gemein. In der Ebene seltener.
Fig. 29.
J. obtusifolia. Hook. Einhäusig. Stengelkurz, dieht
und lang bewurzelt, fest angeheftet, an der Spitze
aufsteigend. Blätt. gedrängt, gebogen abstehend, ungleich
2lappig, tief getheilt, schief und weit umfassend. Unter-
lappen oval bis zungenförmig, breit abgerundet,
schwach gezähnt bis ganzrandig, Oberlappen 3 Mal kleiner,
stärker gezähnt, stumpf abgerundet, dicht dachig
3
/
33)
116
gelagert. Kelch verhältnissmässig sehr gross, vertical
aufgerichtet, oval, bauchig, sehr faltig, stumpf einge-
schnitten und gezähnt. Hüllblätter grösser als die Stengel-
blätter, den Kelch aufrecht umfassend. Zellen getröpfelt,
nach dem Rande zu viel kleiner, nach der Mitte schnell
grösser werdend. In dichten sehr niedrigen Rasen von
gelblich grüner bis röthlicher Farbe auf lehmhaltigem Boden,
in Hohlwegen ete. Stets sehr reichlich fruchtend. Gemein
in der Ebene und im Gebirge. Fig. 30.
J. exseeta Schmid. Zweihäusig. Stengel mässig Se
auisteigend, meist wenig verzweigt, steif und derb, der Länge
nach bewurzelt. Bl. gedrängt-dachig, schief-weit-umfassend,
zweireihig abstehend, kurz, ungleich 2theilig eingeschnitten
und rinnighohlzusammengelegt, ganzrandig. Unter-
lappen eiförmig, zugespitzt oder scharf 2spitzig;
Oberlappen sehmäler, aber meist wenig kürzer, zahn-
förmig spitz. Zellen gross, rundlich 6eckig, im Oberlappen
viel kleiner und getröpfelt. Hüllbl. aufrecht den Kelch um-
fassend, scharf, 3—4zähnig. Keleh länglich, 5faltig, bau-
chig. Mündung 5zähnig. In flachen bräunlichen, selten
grünen Rasen auf Lehmboden an Felsen, auf faulem Holz
in Wäldern; in der Ebene selten, im Gebirge meist ver-
breitet, stellenweise fehlend. Fig. 31.
J. Doniana Hook. Zweihäusig? Stengel aufrecht ein-
gekrümmt, sehr derb und braun, unbewurzelt, am Grunde
nackt, nach der Spitze zu dicht beblättert. Bl. genähert,
a
DEE TPRLHENT
vertical inserirt, aus aufrechtem, scheidig den Stengel x
halbumfassenden Grunde, rechtwinklig abstehend oder |
fast einseitswendig aufgerichtet, ganzrandig, rinnig
Faden
zusammengebogen und mit meist etwas eingerollten
Rändern. Unterlappen verlängert eiförmig, kurz und
scharf gespitzt, Spitze eingebogen; Oberlappen stumpf, |
schmäler, aber fast so lang wie der untere. Zellen klein
sehr ungleiehmässig verdickt, daher mit zackigenn
ausgefressenen Wänden, getröpfelt. Kelch eitörmig, faltig. =
Mündung gezähnelt. In dichten fast schwarzbraunen Rasen
in den Alpen Schottlands, soll auch in Steiermark vorkom-
men. Fig. 31%)...
TERN,
ERST
117
34) J. saxicola. Schrad. Zweihäusig. Stengel aufsteigend
lang, derb, brüchig, kaum bewurzelt. Bl. derb, glänzend,
gedrängt, vertical angeheftet, 2reihig abstehend, sehr weit
umfassend, ungleich 2lappig zusammengelegt, Unterlappen
breit Sifornig hohl, mit stumpfer eingebogener Spitze,
dachig sich deckend an die Unterseite des Stengels daher
. glatt und eonvex. ÖOberlappen kleiner, spitzer, vom Unter-
u
lappen abstehend, durch die weitumfassenden wechselstän-
digen Basen der Oberseite des Stengels ein auffallend
treppenartiges Ansehen verleihend. Zellen sehr klein,
derb, getröpfelt. Hüllbl. 2—4spaltig, gesägt. Kelch hervor-
ragend, breiteiförmig, faltig. Mündung gewimpert. In bräun-
lichen Rasen an Felsen der höheren Berg- und subalpinen
Region, selten und sehr selten mit Frucht. Fig. 62.
J. minuta. Crantz. Zweihäusig. Stengel lang und sehr
dünn, niederliegend bis aufsteigend, fast wurzellos, ästig.
Bl. entfernt, vertical inserirt und halb umfassend, sehr regel-
mässig 2zeilig gestellt und dem Stengel ein kammartiges
Ansehen gebend, oft nach oben zu kleiner, fast gleichlappig,
kielig, zusammengefaltet, Lappen eiförmig, spitz, klaffend,
ach. Zellen derb, klein, getröpfelt, nach der Blattbasis zu
grösser. Hüllbl. grösser, aufrecht umfassend, das innere
3spaltig. Kelch hervorragend, eiförmig, mit stumpfer, fal-
tiger, zerschlitzter. und wimperiger Mündung. In dichten
bräunlichen oder schmutzig grünen flachen Rasen, meist jedoch
zwischen Laubmoosen an feuchten Felsen der Berg- und
alpinen Region, häufig; vrucht selten. Von Anfängern oft
mit Sarcoseyphus Funkii verwechselt, der aber nur auf
nackter Erde wächst. Fig. 65
J. Michauxii. Web. (J. densa N. v. E.) Zweihäusig.
Stengel liegend, aufsteigend, lang, schwach bewurzelt, ästig.
Bl. fast vertical inserirt, auffallend weit stengelum-
fassend, aus kurz scheidigem sackigen Grunde
. sparrig abgebogen, fast rund, wellig verbogen,
mit scharfer halber Bucht und zugespitzten oft eingekrümm-
ten Lappen. Zellen klein, zart, getröpfelt, an der Spitze
viel kleiner. Hüllbl. sparrig, der Kelch daher hervorragend,
keulig, an der zugespitzten Mündung faltig und lang
>
37)
38)
118
wimprig. In bräunlichen Rasen oder zwischen Moosen in
der Berg- und alpinen Region, sehr selten. Fig. 63.
J. Helleriana. N. v. E. Einhäusig. Stengel dünn,
kriechend, dicht bewurzelt, ästig. Bl. eiförmig,
entfernt, schräg halbumiassend, zweizeilig abstehend, durch
eine stumpfe und rechtwinklige Bucht in 2 gleiche
spitze Lappen getheilt, welche in Folge einer stumpfen
Kielung des Bl. zusammenneigen. Am Dorsalrande häufig
ein Zahn. Zellen gross, rund, isolirt mit starker angu-
lärer Verdickung, fast alle gleich gross. Hüllbl. 2- und
3lappig, ungleich dornig gesägt. Kelch eiförmig,
stumpf, mit verengter faltiger Mündung, und daselbst wim-
prig zerschlitzt. Die Hep. eur. von Gottsche und Rabenhorst
geben unter Nr. 303 diese Speeies; diese Exemplare, welche
meiner Abbildung zur Vorlage dienten, stimmen nicht ganz
mit vorstehender Diagnose. Die Blätter sind sämmtlich
seitlich schlaff ausgebreitet, der Dorsalzahn fehlt und die
Hüllbl. sind nicht dornig gesägt; es scheint mir wohl möglich,
dass schlaffe Formen die kielige Faltung des Blattes ver-
lieren, damit hört allerdings die grosse Aehnliehkeit mit
J. RER auf. — In lockeren bleichgrünen Rasen an faulen
Stämmen in der Bergregion, sehr selten. Fig.
b) Integrifoliae. Blätter ungetheilt, von er Form
X Mit Nebenblättern.
J. Taylori. Hook. Zweihäusig. Stengel derb, braun,
aufsteigend, ästig, bewurzelt. Bl. genähert, schief-halbum-
fassend, nur am Dorsalrande herabgeführt, fast
kreisrund bis bıeit eiförmig, aus concavem bauchigem
Grunde convex abgebogen, deutlich warzig. Zellen
linsenförmig aufgetrieben (die Oberfläche des Blattes
daher bucklig), gross, rund, am Grunde wenig grösser
und ovaler. Zellwände stark verdickt, daher jede Zelle
von 6 kleineren umstellt erscheint. Nebenbl. schmal lanzett-
förmig, klein, nach dem Kelch zu grösser und 2spaltig.
Hüllbl. nicht verschieden von den Stengelbl., den Kelch an
der Basis aufrecht umfassend und abgebogen. Kelch eiför-
mig, mit flacher, 2lippiger gezähnelter Mündung. In robusten,
= deeh flachen, schmutzig-grünen bis röthlichen Rasen an
39)
41)
119
feuchten Felsen, auf Walderde ete. in Gebirgsgegenden.
Fig. 32.
J. anomala. Hook. Ist nur eine Varietät der vorigen Art,
jedoch im Habitus und im Zellnetz oft sehr abweichend,
wesshalb ich sie hier separirt aufführe. Der Stengel ist
schlaffer, weniger ästig, lang bewurzelt. Bl. sehr locker
und sehr schräg gestellt, Oberhaut nicht warzig noch
bucklig uneben. Blattform meist eiförmig bis läng-
lich, etwas zugespizt. Zellen gross, ungleich-rund-
lich, mit sehr starken Wänden, am Rande fast vier-
eckig, ohne verdickte Zelleeken. Je nach der Feuch-
tigkeit des Standortes geht diese Varietät mehr oder weniger
in die Stammart über. — Auf Torfboden, zwischen und über
Sumpfmoosen ete. Fig. 33
J. Schraderi. Mart. Zweihäusig. Stengel kriechend,
kurz bewurzelt, lang. Bl. schief-halbumfassend, elliptisch,
ganzrandig, etwas aufgerichtet, dieht dachig. Zellen rund-
lich, fast getröpfelt, an der Blattbasis grösser. Neben-
blätt. Sallsunnd, klein, dreieckig-pfriemlich, nach dem Kelche
zu breiter und 2spaltig. Hüllbi. grösser als die Stengelbl.,
am Rande zurückgeschlagen, manchmal ausgerandet. Kelch
aufsteigend, gross, walzig, an der offenen Mündung
gewimpert. In niedrigen lockeren Rasen von
grüner, meist jedoch bräunlicher Farbe auf sumpfigen Wiesen
der Ebene und des Gebirges; nicht häufig. Die Nebenbl.
oft sehr schwer zu entdecken! Fig. 355.
J. subapicalis. N. v.E. Zweihäusig. Stengel kriechend,
lang bewurzelt, rigid, grün, ästig. Blätter fast rund, schief-
halbumfassend, dicht dachig, nach dem Kelche zu grösser.
Zellen rundlich sechseekig, nicht getröpfelt, etwas
kleiner als an voriger und überall gleich gross. Nebenblätt.
dreieckig, lanzettlich, nach dem Kelche zu breiter, bis zuletzt
2- und mehrfach eingeschnitten. Hüllblätter grösser und
‚ abstehender als die Stengelblätter. Kelch kürzer als an
J. Schraderi, eiförmig faltig, spitzig zusammenge-
zogen und gewimpert. In dichten blassgrünen bis schwärz-
lichen Rasen an feuchten Felsen, auf blosser Erde im Gebirge,
"nicht häufig und vielleicht nur Abart der Vorigen. Fig. 34,
42)
43)
44
m
120
x x Ohne Nebenblätter.
J. erenulata. Smith. (J. Genthiana. Hüben.) Zweihäusig.
Stengel kurz, kriechend, sehr stark bewurzelt, oft mit
sterilen längeren Trieben, die kleiner und entfernt beblättert
sind. .Bl. dicht dachig gelagert, mit sehr breiter Basis schief
halb umfassend, halbkreisrund, nach dem Kelche zu
schnell grösser werdend, steil aufgerichtet (daher
der Stengel zweischneidig), meist röthlich angeflogen bis
purpurroth (an sterilen Ex. grün, locker gestellt, flach aus-
gebreitet). Zellen rundlich 6eckig, getröpfelt, alle gleich,
nur am Rande der Hüllblätter eine scharf abgesetzte
Reihe viel grösserer viereckiger Zellen. Kelch
eiförmig, 4kantig, mit spitzig-zusammengezogener Mündung
und daselbst durch lange fingerförmig neben einander gelagerte
Zellen leicht erenulirt (daher der Name). in lichtgrünen
oder röthlichen sehr niedrigen Rasen auf kiesig lehmigem
Boden, in Lichtungen, Hohlwegen, in der Ebene und im
Gebirge nieht selten und meist reichlich fruetif. Fig. 37.
d.nana. N.v.E. (J. sealariformis N. v. E.) Einhäusig.
Stengel kriechend, aufsteigend, ästig, stark bewurzelt. Bl.
gedrängt deebziogalig: fast vertical inserirt, halbumfassend,
aufsteigend-zusammenneigend, nach dem Kelch zu
schnell grösser, hohl, fast kreisrund, ganzrandig, wellig,
an den Aesten lockerer. Zellen 6eckig, mässig gross, fast
alle gleich, nur am Grunde etwas grösser. Nebenbl. nur
zuweilen in der Hülle. Hüllblätter grösser und hohler, sehr
breit. Kelch grün, endständig, eiförmig, halb hervor-
ragend, faltig, scharf-4kantig, mit vorgezogener
eylindrischer Spitze, welche sich später in 4 Spitzen
theilt. In flachen, dunkelgrünen, verbreiteten Rasen, gern
auf Kalk in der höheren Berg- und subalpinen Region, in
Hohlwegen ete. Sehr zerstreut. Fig. 38 nach Gottsche.
J. eaespitieia. Lindenb. {J punctata. Gottsche). Zwei-
häusig. Stengel aufsteigend, stark bewurzelt, wenig ästig,
unter dem Kelche sprossend. Bl. ehr helm an
den Trieben locker, sonst dieht dachig gelagert, aufge
richtet, fast kreisrund, an der Spitze breit abgestutzt,
wenig hohl, ar Beischig; Zellen zart, sehr gross,
ER ET |
45)
46)
121
ziemlich regelmässig 6eckig, fast alle gleich gross. Hüllbl.
grösser, aufrecht angedrückt. Kelch gross, aufgeblasen
eiförmig,. stumpf-fünffaltig, an der Mündung kurz 4 bis
5zähnig. In flachen gelblich grünen Räschen, oder heerden-
weise auf thonigem Boden in der Ebene und Hügelregion
zerstreut. Durch das grosse Zellgewebe unter den Ver-
wandten sehr ausgezeichnet. Fig. 39.
J. hyalina. Hook. Zweihäusig. Stengel kriechend, auf-
steigend, dick, spröde, dicht mit röthlichen Wurzeln
bewachsen. Bl. mit breiter Basis schief umfassend, ziegel-
dachförmig, locker gestellt, rundlich eiförmig, etwas ausge-
breitet. Zellen ziemlich weit, rundlich 6eckig, sehr durch-
siehtig, mit deutlich verdiekten Eeken, am Grunde kaum
grösser. Hüllbl. bauchig, aufreeht dicht umsechlies-
send, mit dem Kelche etwas am Grunde verwachsen.
Kelch sehr wenig hervorragend, eiförmig-zuge-
spitzt, faltig, mit kurz 4spaltiger Mündung. In lockeren
hellgrünen Räschen auf Sand- und Lehmboden, in der Ebene
häufig, seltener im Gebirge. An dem eigenartigen versteckten
Kelche und den durchsichtigen Blättern leicht kenntlich.
Von den Verwandten hat nur noch J. obovata röthliche
Wurzeln. Fig. 40.
J. sphaerocarpa. Hook. Einhäusig. Stengel kriechend,
aufsteigend, stark bewurzelt, starr, meist einfach. Bl. vertical,
halbumfassend, hohl, die unteren flacher, sparrig abstehend,
am sinds etwas herablaufend, entfernt, fast kreis-
rund. Zellen mässig weit, unregelmässig 6eckig, zart, nach der
Blattbasis zu wesentlich grösser, am Rande eine wenig her-
vorgehobene Reihe 4eckiger Zellen. Viel Oelkörper. —
Hüllbl. ganz gleich gestaltet und nicht grösser. Kelch weit
hervorragend, keulig, glatt oder sehr schwach faltig, an
der Spitze tief eingeschnitten-4lappig, Lappen spitz,
zusammenneigend. — In lockeren dunkelgrünen Rasen auf
feuchtem Sand- und Lehmboden, feuchten Felsen. Selten.
Fig. 41.
J. tersa. N.v.E. (J. eoniertissima. N. v. E?) Zweihäusig.
Stengel aufreeht, derb, im Alter braun, fast einfach, lanz,
büschlig - bewurzelt; Bl. entfernt, vertical angeheftet,
u
122
sehr weit umfassend, am Dorsalrande etwas herabgeführt,
sehrhohl, fastsparrig abstehend, kreisrund. Zellen sehr
chlorophylhaltig, unregelm. 6eckig, am Randeklein,
nach der Blattbasis allmählig grösser, und daselbst zuletzt
wesentlich weiter. Hüllbl. entfernt, grösser, aufrecht
hohl umfassend, Kelch weit hervorragend, eiförmig, an
der Spitze 4faltig-zusammengezogen, kurz 4zähnig,
steril von der vorigen Art kaum zu unterscheiden. In
lockeren dunkelgrünen Rasen auf nassem Moorboden, triefen-
den Felsen in der höheren Bergregion. Fig. 42.
J. cordifolia. Hook. Zweihäusig. Stengel lang, schlaff,
aufrecht, büschlig, ästig, fast wurzellos. Bl. fast vertical
angeheftet, halbstengelumfassend, sehr hohl und
ineinandergescheidet, den Stengel ganz verdeckend, sehr
sehlaff und gross, aus schmalem Grunde herzförmig.
Zellen derb, regelmässig 6eckig, sehr durchsichtig, am Grunde
viel grösser und gestreckter. Kelch hervorragend, länglich,
fast eylindrisch, aufgeblasen, nicht faltig, plötzlich zu
einem stumpfen Spitzchen zusammengezogen, Mündung klein-
zähnig. — In schmutzig-grünen, lockeren tiefen Rasen in
Gebirgsbächen der alpinen Region. Selten. Durch die
scheidig ineinander gesteckten Bl. höchst ausgezeichnet. Eine
robuste Pflanze, welche sich von J. tersa sogleich durch den
schmalen Blattgrund unterscheidet. Fig. 43.
49) J. obovata. N.v.E. Einhäusig. Stengel roth bewurzelt,
aufrecht, durch Ausläufer büschlig, ästig. Blätt. verhältniss-
mässig klein, aus aufrechtem scheidig halbumfas-
senden Grunde abgebogen, am Dorsalrande etwas herab-
laufend, aus schmälerem Grunde breiteifömig bis ei-
herzförmig. Zellen derb, rundlich 6eckig, mit schwach
verdiekten Ecken, am Rande kleiner und deutlich 4eckig,
nach der Blattbasis zu schnell und wesentlich grösser und
gestreckter. Kelch nur zum kleinsten Theile en
länglich, faltig, 4zähnig, in den Hüllbl. fast versteckt,
nur an der Spitze abgebogen sind, mit ihnen weit u Be a
verwachsen. — In lockeren, schmutzig - dunkelgrünen
4
=
NET
ähnlichen nassen kiesigen Plätzen. Nicht häufig. — m
123
fructif. Zustande an dem eigenthüimlichen, wie in einer Düte
steckenden Kelche sogleich zu erkennen. Fig. 44.
50) J. pumila. With. (J. Zeyheri. N. v. E.) ‚Zweihäusig
ni und einhäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, stark
= bewürzelt, einfach oder mit Wurzeltrieben. Bl. gedrängt,
| sehräg inserirt; aufsteigend, aus schmälerer Basis eiför-
& mig, hohl, abgerundet. Zellen verhältnissmässig gross,
rundlich 6eckig, am Grunde kaum grösser. Hüllbl. grösser
A und breiter, aufrecht. Kelch hervorragend, länglich, nach
oben verschmälert, sehr faltig, manchmal zugespitzt und
die Spitzen wie zusammengedreht, Mündung ungleich dornig
gewimpert. — In compaeten grünen Rasen an feuchten
e Felsen. Nur auf Kalk. Selten. Fig. 45.
51) J. riparia. Taylor. (J. tristis. N. v. E.) Zweihäusig.
Stengel kriechend, schlaff, ästig, stark bewurzelt,
Aeste aufsteigend. Bl. locker, dachig, breiteif örmig, mit
breiter Basis, sehr schräg angeheftet, flach ausge-
breitet, schlaff. Zellen unregelmässig 5—6 eckig, dünn-
wandig. Hüllbl. grösser, fast rund, abstehend, manchmal
mit einem breitlanzettlichen Unterblatte. Kelch aufsteigend,
ausgezeichnet birnförmig aufgeblasen, Mündung
stumpf-faltig-zusammengezogen und kleinzähnig. — In
lockeren flachen Rasen von grüner Farbe ‚nur auf Kalk
oder am Ufer kalkhaltiger Gebirgswasser, zwischen Gerölle
im Schlamm, an Felsen, Ufermauern ete. In den Alpen.
Fig. 36. °
e. Bidentes. Blätter an der Spitze eingeschnitten oder
ausgerandet, und daher 2zähnig.
: x Mit Nebenblättern.
52) J. acuta. Lindenb. (J. eoreyraea. N. v. E. J. badensis.
Gottsche). Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend,
" ästig, stark bewurzelt, grün. Bl. locker gestellt,
schief halbumfassend, meist aufgeriehtet oder etwas aus-
gebreitet, hohl, breit-eiförmig, durch eine kurze halb-
' runde Bucht scharf ausgerandet, scharf 2spitzig, nach
dem Stengelgrunde zu oft flach ausgerandet und mit stumpf-
lichen Lappen. Zellen gross, rund, zart getröpfelt. Nebenbl.
Pfriemlich, meist fehlend. Hiüllblätter die Basis des
53)
124
Kelches aufrecht umfassend, manchmal gezähnt. Kelch weit-
hervorragend, länglich eiförmig bis eylindrisch, an
der Mündung kurz-schnäblig-zusammengezogen, später
kurz 4theilig, mit zusammenneigenden Lappen. — In dichten
flachen Rasen an feuchten Felsen (nur Kalk), auf Mergel-
und Thonboden, in der Ebene und Hügelregion. Eine sehr
variable Art, zu der auch die folgende zu ziehen ist, doch
gebe ich aus practischen Rücksichten jede Art allein. Fig. 47.
J. Mülleri. N. v. E. Zweihäusig. Robuster als vorige,
Stengel derb, kriechend, aufsteigend, meist einfach. Blätt.
genähert, sehr schräg halbumfassend, halbausgebreitet,
hohl, aus sehr breitem Grunde eiförmig-rundlich,
auf ?/, scharf eingeschnitten, mit stumpfer Bucht oder weit
halbmondförmig ausgerandet, mit spitzen Lappen. Zellen
wie an voriger, aber meist deutlicher angulär verdickt.
Nebenbl. deutlich, pfriemlieh, 2-3theilig, selbst
fiederspaltig. Hüllbl. grösser, manchmal 3zähnig, wellig,
ganzrandig bis dernig gezähnt, fast vertical ange-
heftet, und daher den Kelch hohl umfassend, an der Spitze 4
abgebogen. Kelch eiförmig bis eylindrisch, glatt an der 4
Spitze zusammengezogen und daselbst ‚durch lange finger- 3
förmig gelagerte Zellen leicht erenulirt. — In gelblichen
oder bräunlichen Rasen, auf Kalk in der Bergregion. Fig. 46.
J. bantriensis. N.v. E. (J. Hornschuchiana. N. v. E.
Bl. gross, sehr- schräg angeheftet, schlaff, meist
flach ausgebreitet, aus sehr breiter Basis rundlich-
quadratisch, etwas ungleich (der vordere Rand mehr
gebogen) nach der Spitze etwas verschmälert zugerundet
und daselbst mit rechtwinkliger stumpflicher Bucht
und etwas ungleichen stumpfen Lappen. Zellen linsen-
förmiz aufgetrieben, daher den Rand leicht kerbend,
mässig gross, rund, zart, mit angulärer Verdickung, fast
alle gleich. Mehenl, gross, anliegend, breit lanzettlich.
oder mehrfach gelappt, eingeschnitten und gezähnt. —
Kelch verkehrt eiförmig, un gefaltet, mit stumpfer zusammen-
gezogener gezähnter Mündung. In glänzenden braun-
rn BE re ul eis eh
Te |" >
De
56)
125
grünen schwammigen Polstern in Sümpfen der höhe-
ren Berg- und alpinen Region. In der Ebene sehr selten.
Fig. 48. 49.
J. albescens. Hooker. Zweihäusig. Stengel kriechend,
aufsteigend, fleischig, schwach bewurzelt, ästig. Blätt.
fleischig, vertical inserirt, mit breiter Basis halb-
umfassend, halbkugelig gewölbt, locker gestellt,
kreisrund, '/; bis */, gespalten, mit stumpfer Bucht und
breiten stumpfen Lappen, welche eingebogen sind und den
convexen Eindruck vermehren. Zellen derb, rundlich 6eckig,
ziemlich gross, nach der Spitze zu etwas kleiner. Nebenbl.
gross, dreieckig schildförmig, anliegend, zuweilen
mit einem Basalzahn. Hiüllbl. den Keleh aufrecht umfassend.
Kelch länglich, nach oben faltig, mit verengter gezähnter
Mündung. In dichten weisslichen en oder zwischen
Moosen, nur in der alpinen Region. Ein schönes ächtes
Hochgebirgsmoos, das sich durch seine sehr hohlen Blätter
von jeder verwandten Art sogleich unterscheidet. Fig. 51.
xXX Ohne Nebenblätter.
J. inflata. Hudson. Zweihäusig. Stengel aufsteigend,
schlaff, sehr dünn, ästig, spärlich wurzelnd. Blätter schräg
inserirt, am Dorsalrande etwas herabgeführt, hohl, aufsteigend,
locker gestellt, eiförmig-rundlich, bis auf /, einge-
schnitten, mit enger aber stumpflieher Bucht und
abgerundeten etwas ungleichen Lappen. Zellen zart,
rundlich 6eckig, nach der Blattbasis zu wenig grösser.
Hüllbl. kleiner, aufrecht abstehend. Kelch sehr weit
hervorragend, glatt, länglieh-eiförmig bis birnförmig,
mit verengter gezähnter Mündung. — In mehr oder minder
dichten, braunen, weichen Rasen in Siümpfen der Ebene
bis in die subalpine Region; nicht selten, sehr variabel
in der Grösse, aber stets an den Blättern mit enger Bucht
und ahgerandeten Lappen sofort kenntlich. Hieher gehört‘
vielleicht auch Jung. Wenzelii N. v.E. Fi
2 52.
7) J. oreadensis. Hook. Stengel aufsteigend bis aufrecht,
lang, derb, geschlängelt, kurz bewurzelt, einfach oder gabelig.
Bl. derb, beiderseits schräg halbstengelumfassend, daher
eonvex zurückgebogen, entfernt gestellt, ._ eiför-
- mig, mit kurzem Einschnitt und stumpfen, etwas ungleichen
58)
60)
‚dieht bewurzelt, ästig. Bi. wenig schräg halbumfassend,
126
Lappen. - Unterblätter pfriemförmig, meist zerstört. Zellen
verhältnissmässig sehr klein, rundlich 6eckig, im grösseren
Theile des Blattes gleich, nur ganz am Grunde wesentlich
grösser. Kelch unbekannt. In der höheren Bergregion
zwischen anderen Moosen oder in lockeren Rasen, eine sehr
robuste Pflanze, nicht gerade selten. Fig. 53.
J. ventricosa. Dicks. (J. porphyroleuca und longiflora.
N. v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, im Alter derb
und schwärzlich, meist grün oder röthlieh, dieht und kurz
bewaurzelt. Bl. genähert, schräg halbumfassend, flach, schräg
ausgebreitet, rundlich viereckig, mit halbrunder Bucht und
2, seltener 3 stumpfen, ungleichen Lappen, deren Spitzen
häufig gelbe Keimkörnerhäufchen tragen. Zellen zart, rund,
mit stark verdickten Ecken, nach dem Grunde zu wenig
grösser, meist mit Chlorophyll überladen und undeutlich.
Hüllbl. grösser, den Kelch aufrecht umschliessend, wellig,
3—5lappig. Lappen abgebogen. Kelch länglich, eiförmig
bis walzenförmig, faltig und kantig, an der Mündung gezähnt.
In diehten flachen, meist frischgrünen, seltener röthlichen
Rasen, auf blosser Erde, faulem Holze, an Felsen, im Gebirge
häufig. Varürt ausserordentlich. Fig. 54
J. exeisa. Dicks. Einhäusig. Stengel kriechend, kaum
verzweigt, lang bewurzelt und dieht anhaftend. Blätter
bleichgrün, schlaff, meist genähert, schiethalbumfassend,
schräg abstehend oder etwas ausgebreitet, breit rundlich
bis rundlich viereckig, meist halbmondförmig oder
ganz seicht ausgerandet, mit spitzen etwas ungleichen Lappen.
Zellen zart, fast gleich gross, unregelmässig 5 — Geckig.
Hüllbl. grösser, aufrecht umfassend, mehrfach stumpfbuch-
tig eingeschnitten, mit us ungleichen welligen
Lappen. Kelch gross, vertieal aufrecht, walzenförmig,
an der verengten schrägen Mündung faltig und gezähnt, oft
röthlich angeflugen. In kleinen Trupps auf sterilem Boden
in der Ebene und Hügelregion. Nicht häufig. Fig. 57.
J. alpestris. Schleieh. (J. eurvula, sicea & tumidula.
N.v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, derb,
61)
di
straff, sparrig abstehend, die unteren mehr ausgebreitet,
ausserordentlich verschieden in der Form, meist
rundlich quadratisch, an der Spitze so breit wie am Grande,
doch auch häufig schmäler, die Bucht immer sehr flach,
die Lappen spitz und ungleich, etwas eingebogen, oft
mit rothen Keimkörnern besetzt. Zellen fast gleich gross,
rundlich 6eckig, in den Spitzen oft getröpfelt. Hüllblätter
etwas grösser, 2—3lappig, vom Kelch abgebogen. Hüll-
unterbl. sehr gross, lanzettlich, zweitheilig, mit den
Hüllbl. einerseits verwachsen. Keleh länglich eiförmig, glatt,
an der Spitze wenig faltig und 4zähnig. In meist bräunlichen
lockeren flachen Rasen an Felsen, in Hohlwegen in der Berg-
und subalpinen Region häufig. Die Blätter sind an ein und
demselben Stengel kaum eines dem andern in Form gleich
und hieran ist die Pflanze leicht kenntlich. -- Eine der
Arten, die am meisten verwechselt wird. Fig. 58.
J. bierenata. Lindenb. Einhäusig. Stengel kriechend,
straff, fleischig, einfach, dicht bewurzelt und fest anhaftend.
Bl. meist gedrängt, aahiek halbumfassend, schräg abstehend,
fast aufgerichtet, hohl, fast kreisrund, mit Kiumpfwinklighe
oder halbrunder Bucht und spitzigen Lappen, zuweilen mit
braunen Keimkörnern. Zellen ziemlich gross, rundlich
quadratisch, nach den Spitzen zu viel kleiner, auf-
fallend getröpfelt in Folge sehr starker Zellwände.
Hüllbl. grösser, 3lappig, aufrecht hohl umfassend. Kelch
vertical aufsteigend, gross, aufgeblasen eiförmig, an der
weiten hyalinen Mündung faltig und fein gezähnt. — In
kleinen gelblichen Häufchen an Waldrändern, Waldwegen,
auf Haiden, durch das Gebiet, aber nur in der Ebene und
Hügelregion. Die Zellen lassen diese Species leicht erkennen.
J. Franeisei hat ähnliche Zellen, aber Nebenblätter! Fig. 59.
J. Reichardtii. Gottsche. Zweihäusig. Stengel lang,
aufrecht, büschlig ästig, geschlängelt, sehr dünn, derb
und brü chig. Bl fast vertieal inserirt, aufsteigend, die
Stengel daher einseits wendig beblättert, derb, sehr hohl,
breit eiförmig, nach der Stengelspitze zu grösser, '/, bis 'j,
scharf eingeschnitten mit etwas ungleichen spitzen Lappen.
Zellen sehr klein, derb, getröpfelt; eg See,
63)
128
kreisrund, mit kürzerer Bucht und eingeschlagenen Lappen,
eine Ne eingekrümmte Knospe bildend, in
welcher ein kleiner, fast hyaliner Kelch versteckt sitzt,
der gleichfalls eingekrümmt, sehr faltig, oval und an der
ündung fransig zerschlitzt ist. In ziemlich hohen,
am Grunde zimmtbraunen, nach oben schwarzen Polstern, in
den Hochalpen. Sehr schöne Exemplare aus Steiermark ver-
danke ich der Güte des Herrm J. Breidler in Wien. Selten.
Wie schon Herr Limpricht in der Krypt. Flora Schlesiens
sagt, gehört diese Species neben J. Doniana. Fig. 56.
J. intermedia. Lindbg. (J. arenaria & socia. N. v.E.)
Einhäusig. Stengel kriechend, stark bewurzelt, aufsteigend,
einfach oder büschlig ästig, mit keulig verdickten Aesten.
Bl. schief halbumfassend, gedrängt, hohl, abstehend, rundlich
viereckig, die unteren stumpf und weit ausgerandet, die oberen
2- bis 3spaltig mit ungleichen, spitzen oder stumpfen, wellig
verbogenen Lappen. Zellen weit und nur an der Spitze
kleiner, sonst gleich gross und rundlich 6eckig. Hüllblätter
grösser, den Keleh aufrecht hohl umfassend, ungleich 3- bis
5lappig. Lappen spitz, wellig verbogen. Kelch gross, auf-
recht, weisslich-grün, aufgeblasen eiförmig, an der gewölbten
Mündung faltig und wimprig. Eine sehr vielgestaltige Art.
Meine Abbildung zeigt eine laxe Form; das Extrem der
dichten Beblätterung, wie sie stellenweise vorkommt, ähnelt
meiner Abbildung von J. Mildeana, welche möglicher Weise
nur eine Form von J. intermedia ist. Das Zellennetz lässt
unter den verwandten Arten nur eine Verwechslung mit
exeisa und Mildeana zu. — Auf kiesig lehmigem Boden in
der Ebene. Fig. 60.
64) J. Mildeana. Gottsehe. Zweihäusig. Stengel nieder-
liegend, unten locker beblättert, an der Spitze mit aufrechten
keulig verdiekten Aesten; Bl. halbvertical, am unteren
Stengeltheile breiteiförmig, hohl, tief und stumpf ausgeschnit-
ten, mit eingekrümmten, stumpfen ungleichen Lappen, nach
der Stengelspitze zu grösser, schopfig gehäuft, und
3- bis 5lappig, wellig kraus, am Rande buchtig, die
Lappen ungleich, flachrandig oder eingerollt. Zellen gross,
derb, unregelmässig 5—6eckig, nach der Blattspitze kleiner,
I He SER STERNE u. al rider aan DE ER nee Ze) seine
Furt. un; Fr
:
te
\ ‘
65)
129
am Blattgrunde wesentlich grösser. Hüllbl. grösser, faltig
und wellig, 4- bis 5lappig. Kelch wenig hervorragend, auf-
geblasen eiförmig, faltig, gezähnt. In schwammigen, braun-
violetten Rasen auf sumpfigem Boden an einigen Stellen
Schlesiens.. Wahrscheinlich nur eine Form der Vorigen.
Fig. 55.
d) Barbatae. Blätter 3 und mehrlappig.
x Ohne Nebenblätter.
J. ineisa. Schrad. (J. viridissima. N. v. E.) Zweihäusig.
Stengel kurz, fleischig, dicht anhaftend, sehr stark bewurzelt,
an der Spitze aufsteigend, gabelig ästig. Bl. fleischig, meist
sehr gedrängt, schief halbumfassend, schief aufgerichtet,
wellig faltig, der Pflanze ein krauses Aussehen
gebend, gross, an der Stengelspitze grösser und gedrängter,
von sehr unregelmässiger Form, tief 3- und mehrlappig,
mit stumpfen Buchten und zahlreichen breiten und schma-
len, stets sehr spitzen, gezähnten Lappen. Zellen sehr
gross, zart, rundlich 6eckig, [sehr ehlorophylihaltig. Hüllbl.
grösser, faltiger. Kelch vertical aufrecht, gross und weiss-
ich, plump oval. Mündung fein wimprig, verengt. In
frischgrünen oder blaugrünen flachen Rasen auf faulen Baum-
stämmen, über Sphagnen, an lehmigen Bachrändern, durch
das Gebiet, in der Ebene und in der Bergregion gemein.
An trockenen Standorten sind die Blätter manchmal nur
zweizähnig. Fig. 61.
J. polita. N.v.E. Zweihäusig. Stengel aufsteigend, derb,
dicht beblättert, unter dem Kelche sprossend, bewurzelt.
- Bl. fettglänzend, die jüngeren vertical inserirt, aus scheidig
aufrechtem, bauchigem Grunde zweizeilig vom Stengel abge-
bogen, die unteren schräger inserirt und mehr seitlich aus-
gebreitet, alle weitumfassend, hohl, eiförmig- quadratisch,
stumpf und kurz 3lappig. Lappen ungleich (der mittlere
stets grösser), nach unten als Falten hervortretend, Buchten
stumpf. Zellen gross, rund, mit starker angulärer Verdiekung,
alle gleich weit. Hüllbl. breiter, grösser, sehr wellig kraus,
fast so lang als der Kelch und ihn aufrecht hohl einschlies-
send. Hillunterblätter gross, zungenförmig, ausgerandet.
Kelch wenig sichtbar, aufsteigend, länglich bis keulig, tief
68)
69) J. Floerkii. W. u. M. Zweihäusig. Stengel je nach dem
130
Afaltig und spitz zusammengezogen, an der schiefen Mündung
kurz eingeschnitten und buchtig unregelmässig stumpf gelappt.
In flachen bräunlichen Rasen in den Alpen. Ob die Fructi-
fieation anderweitig bereits beschrieben wurde, ist mir nicht
bekannt. Ich erhielt schöne fructifice. Exemplare aus Steier-
mark durch Herrn J. Breidler in Wien. — Fig. 66
xx Mit Nebenblättern.
J. Kunzeana. Hüb. Blüthenstand? Stengel niederliegend
und aufsteigend, braun, derb, ästig, kurz bewurzelt; Blätter
gedrängt, vertical inserirt, halbstengelumfassend, aus auf-
rechtem Grunde seitlich zweizeilig abgebogen, gekielt
hohl zusammengelegt, im Umrisse kreisrund, durch
eine rechtwinklige oder schmale, stets stumpfe Bucht bis zur
Hälfte oder etwas weniger eingeschnitten. Lappen stumpf,
etwas eingebogen (hin und wieder 3lappig), Zellen mässig
gross, alle gleich, in Folge starker Wandverdickung getröpfelt.
Nebenbl. sehr tief zweitheilig, mit lang und schmal zuge-
spitzten Lappen. Frucht? In niedrigen bräunlichen Rasen
auf Moorboden in der subalpinen Region der Alpen, bisher
selten beobachtet. - Fig. 67.
J. attenuata. Lindenb. Zweihäusig. Stengel lang, dünn,
niederliegend oder aufsteigend, wenig bewurzelt, oft mit
vielen aufrechten Sprossen und dann büschlig
Bl. klein, locker gestellt, mit dem Dorsalrande fast vertical,
mit dem Yeutralrande schräg inserirt, kurz stengelumfassend,
hohl, fast quadratisch, am Aussenrande mit 1—2 stumpfen,
AERS tiefen Buchten und 2-3 dreieekigen spitzen fast
gleichen Lappen; Blätter der Sprossen dicht dach-
ziegelig angedrückt. Zellen mässig gross, rund, gegen
den Rand wenig kleiner, mit starker angulärer Verdickung;
Nebenbl. eiförmig, mehr oder weniger tief eingeschnitten
und stumpf 2lappig, oft fehlend; Hüllbl. abstehend, grösser,
3—4lappig. Kelch hervorragend, walzig, an der faltigen
zusammengezogenen Mündung gewimpert. In meist bräun-
lichen selten grünlichen Rasen an feuchten Felsen, auf Moor--
boden, häufig. Durch die vielen steifaufrechten langen Aeste
sogleich in die Augen fallend. Frucht sehr selten. Fig. 68.
N
E 2
4
2
B
=
Bir
“
e
=
e-
2
3
3
ER TORR AR x
NEE N N E
A AT TE u ade or
NE en
ET NIE WORT
ERBEN 7079
er
Ray N le 154
DA EEE 5
ir
N
7
=)
mei
131
Standorte schlaff, aufrecht oder derber und niederliegend,
grün bis braun, lang, kurz bewurzelt, ästig. Bl. meist dicht
gestellt, mit dem Dorsalrande vertieal, mit dem Ventralrande
schiefinserirt, etwas aufsteigend, sehr hohl, breit rundlich qua-
dratisch, faltig, am Aussenrande mit? —-3 kurzen ‚stumpfen,
scharf eingekrümmten Lappen. Zellen grösser als
an der vorigen Art, rund, angulär verdickt, Nebenbl. gross,
breit lanzettlich, meist tief gespalten, mit 2 eingekrümmten
schmalen Lappen, doch auch einfach lanzettlich, meist ge-
zähnt und gewimpert. Hüllbl. welliger und faltiger, 4- und
mehrspaltig, Kelch halbhervorragend, länglich eiförmig, faltig,
Mündung gezähnt und wimprig. Auf Moorboden, an feuchten
Felsen, stets über anderen Moosen, in der subalpinen
Region, in schmutzig grünen oder bräunlichen Rasen. Nicht
selten. x Fig. 69.
J. lycopodioides. Wallr. Zweihäusig. Stengel nieder-
liegend, derb, wenig ästig, kurz bewurzelt Bl. dieht gestellt,
etwas seitlich ausgebreitet, am Dorsalrande fast vertical, am
Ventralrande schräg inserirt und daselbst mit langen fädigen
Wimpern am Grunde. Im Umrisse breit rundlich gnadratisch,
hohl, faltig, mit 3—4 sehr seichten, am Grunde
spitzen Buchten und 4—5 breiten stumpfen Lappen,
deren jeder einen Dorn trägt; diese Lappen sind
um den ganzen Rand vertheilt, nicht nur am Aussen-
rande. Die Bl. geben der Pflanze ein in die Augen fallendes
krauses Aussehen. Zellen wie bei voriger. Nebenblätter
anliegend, gross, lanzettlich, am Rande sehr lang fädig
8ewimpert. Hüllbl. bauchig umfassend, tief 4—Öspaltig.
Kelch eiförmig, an der Mündung faltig und gezähnt. Frucht
sehr selten. In loekeren grüngelben oder bräunlichen flachen
Rasen über anderen Moosen in der subalpinen Region.
Fig. 70.
J. barbata. Schreb. Zweihäusig. Robust, Stengel
lang, derb, braun, wenig ästig, niederliegend, kurz und dicht
bewurzelt. Bl. locker gestellt, sehr schräg inserirt,
seitlich flach ausgebreitet, wenig umfassend,
fast quadratisch. Vorder- und Hinterrand fast gerad e,
Aussenrand mit 3-—-4 kurzen stumpfen Lappen, deren mittlere
%
3
7
14) J. Franeisei. Hook. Stengel kurz, fleischig, schwach
u
=
132
meist etwas grösser. Zellen der vorigen. Nebenbl. fehlend
oder rudimentär. Hüllbl. gross, faltenlos, aus umfassendem
Grunde abstehend, flach, 4—5lappig. Kelch länglich eiförmig,
an der Mündung faltig und gezähnt. In lockeren oliven-
farbenen grossen Rasen über anderen Moosen oder auf
nackter Erde, in schattigen Gebirgsthälern häufig, seltener
in der Ebene oder in hohen Lagen. Fig. 71.
J. quinquedentata. Web. Zweihäusig. Stengel nieder-
liegend, lang, grün, ästig, dieht und lang bewurzelt. Blätter
gedrängt, schräg inserirt, halbumfassend, seitlich ausgebreitet,
doch hohl, wellig, rundlich quadratisch, am Ventralrand
ungetheilt, Dorsalrand mit 3 bis 4 kurzen ungleichen
Lappen, welche hohl eingebogen sind und einen Enddorn
tragen. Zellen wie vorige, aber stärker verdickt. Neben-
blätter fehlen. Hüllbl. aus aufrecht umfassendem Grunde
abgebogen, scharf 4- bis 5lappig, Lappen spitz, geöffnet
abstehend. Kelch länglich eiförmig, Mündung faltig und
gezähnt. In flachen dichten grünen oder gelblichen Rasen
auf anderen Moosen, Felsen, nackter Erde in der Bergregion.
Fig. 72.
J. setiformis. Ehrh. Zweihäusig. Stengel dick, aufstei-
gend oder aufrecht, kaum bewurzelt, gabelig, brüchig. Bl.
meist gedrängt, vertical inserirt, aus weit umfassender Basis
aufrecht vom Stengel abstehend, im Umriss kreisrund,, bis
zu zwei Drittel in 3—4 breite spitze Lappen getheilt, an
der Basis lang und grob gezähnt. Ränder der Lappen
zurückgebogen, daher die Lappen kielig hohl. Zellen rundlich,
getröpfelt, alle gleich gross und blasig aufgetrieben; Neben-
blätter gross, tief 2theilig, mit lanzettlichen spitzen Lappen,
am Grunde gezähnt. Hüllbl. grösser, Lappen spitzer und
stärker gezähnt. Kelch oyal, faltig mit fein gesägter Mün-
dung. In tiefen Polstern zwischen Felsblöcken der alpinen
Region; stellenweise häufig. — Meine Abbildung zeigt die
weniger gezähnte hochalpine Form. Fig. 73. -
e) Bieuspides. Frucht an (meist) kurzen grundständigen
Aesten.
>< Mit deutlichen Nebenblättern.
76)
133
bewurzelt, ästig. Blätter schiefhalbumfassend, aufsteigend,
gedrängt ‚zinenldichie: breit eiförmig bis kreisrund, hohl,
durch eine kurze, meist enge, am Grunde immer stinpie
Bucht, stumpf 2lappig. Lappen. hohl eingebogen. Zellen
deden- von J. bierenata ähnlich in Folge dieker Wandungen,
isolirt getröpfelt, rundlich, nach der Spitze zu kleiner,
nach der Blattbasis zu verhältnissmässig sehr gross. Neben-
blätter länglich, zweizähnig oder ungetheilt, abstehend.
Fruchtast meist kurz und dick. Hiüllbl. mehrpaarig, nach
Oben dichter und grösser, mit schmäleren und spitzeren
Lappen, Kelch länglich, walzig, am Grunde röthlich, an der
Mündung bleich, faltig und gezähnt. In niedrigen röthlichen
Räschen auf feuchtem Haideboden der Ebene. Sehr selten,
bisher nur bei Sagan und Bonn. Fig. 74.
J. Starkii. N. v.E. (J. Hampeana.N. v. E?) Zwei-
häusig. Stengel verhältnissmässig lang und dick, hin- und
hergebogen, weisslich, spärlich aber lang bawiiselt, ästig.
Bl. klein, entfernt, breit und vertical inserirt,
abstehend, fast kiclis hohl, im Umrisse rund, Birch
eine stumpfe Bucht halbgetheilt. Lappen stumpf auseinander-
stehend. Zellen sehr klein und zart, rundlich 4eckig.
Nebenbl. weit abstehend, lanzettlich oder breiter
und dann ausgerandet. Fruchtäste lang. Hüllbl. mehrpaarig,
vielmal grösser als die Stengelbl., am Rande ungleich
kerbig. Kelch eiförmig, faltig, Mündung gezähnelt.
Auf feuchtem Lehmboden, am Rande der Wälder, auf schat-
tigen Fusswegen, in grünen oder bräunlichen Polstern. Eine
der kleinsten Arten. Fig. 75.
>xxX Ohne Nebenblätter.
J. divarieata. Engl. Bot. Einhäusig. Von der vorigen
schwer zu unterscheiden und vielleicht mit ihr zu vereinigen.
Die Nebenblätter fehlen meist, Fruchtäste keulig,
innerste Hüllblätter ausgefressen grob gezähnt
und gesägt. Kelch länger walzig, mit wenigen Längs-
falten. Mündung quer gestutzt und fein gezähnt. Auf
Erde, an Felsen, über anderen Moosen in der Bergregion
wie in der Ebene. Fig. 77.
7) J. rubella. N. v. E. Einhäusig. Stengel sehr kurz, dick,
7
79)
Polstern oder dünnen Ueberzügen, meist auf faulen Baum-
=
134
dieht und lang bewurzelt, kriechend, an der Spitze
aufsteigend. Blätter genähert, hohl, rund ‚ durch eine
schmale spitze Bucht tief getheilt, mit spitzen, 3
zusammenneigenden Lappen; die oberen Blätter der
sterilen Sprosse gezähnt gesägt. Zellen weiter und
derber als an den beiden vorigen Arten, viereckig. Neben-
blätter fehlen. Fruchtäste länger oder kürzer, bis zur Spitze i
bewurzelt. Hüllblätter gross, tief eingeschnitten. Lappen
zugespitzt, grob ungleich gezähnt und gesägt. Kelch spindel-
förmig, mit wenigen Längstalten. Mündung tief eingeschnitten
mit leicht gekerbten Lappen. In rothbraunen Ueberzügen
auf fester Erde auf Waldwegen. Selten.
DIENT TARSSBU TRIER EN
IN TE EN
DEE TAI INS IORRN
eäisrhh NEBEN RR
J. elachista. Jack. Einhäusig. Stengel bleiehgrün, lang a
und dünn, sehr schwach bewurzelt. Bl. der sterilen Triebe E.:
‚sehr entfernt, durch eine schmale Bucht meist sehr tief BE
getheilt, oft mit einem Zahn an einem Rande; Lappen e:
schmal und zugespitzt. Zellen ziemlich weit, 4+bis
beckig, derb. Nebenbl. meist fehlend. Fruchtast länger
oder kürzer, bis zur Spitze bewurzelt; Hüllbl. viel grösser,
grob ungleich gezähnt, aufrecht umfassend. Kelch länglich
bis cylindrisch, oft tiet eingeschnitten, an der Mündung dureh
fingerförmige Zellen leicht gekerbt. In Ausstichen eines Torf-
moors bei Salem in Baden von Herın Jack gefunden.
Obwohl im Habitus von J. rubella sehr abweichend, vielleicht
eine laxe Form derselben. Fig. 76.
.J. eatenulata. Hueben. Einhäusig. Stengel nieder-
liegend, aufsteigend, sehr ästig, spärlich bewurzelt; Blätter
meist entfernt gestellt, schräg inserirt, aufsteigend, breit oval,
etwas hohl, durch eine meist enge ‚ am Grunde immer
stumpfe Bucht tiefgetheilt. Lappen schmal lanzett-
lich, etwas zusammenneigend. Zellen verhältnistmässig gross
und derb, rundlich 6eckig, Fruchtast sehr kurz und bewurzelt.
Nebenbl. fehlen. Innere Hüllbl. plötzlich viel grösser, den
Keleh aufrecht umfassend und angedrückt ‚ eingeschnitten,
wenig gezähnt. Kelch eylindrisch oder faltig zusammen- 2
gezogen, Mündung gezähnt. In bräunlichgrünen verfilzten
135
stämmen, auch auf Torfboden; selten in der Ebene, ver-
einzelt in der Bergregion. Fig. 79.
J. bieuspidata. L. (J. Menzelii. Corda.) Einhäusig.
Stengel bald lang hinkriechend, bald aufsteigend, ästig,
bleiehgrün, wenig bewurzelt; Bl. genähert, schräg inserirt,
an der Dorsalseite wenig umfassend, flach ausgebreitet oder
schräg aufsteigend, meist hohl, im Umrisse rundlich vier-
eckig, durch eine weite am Grunde stumpfe Bucht
halb eingeschnitten. Lappen eiförmig zugespitazt.
Zellen gross und durehsichtig, unregelmässig 5- und
beckig. Fruchtast meist sehr kurz (bei laxeren Formen
auch lang). Hüllbl. in mehreren Wirteln dieht dachig, nach
oben grösser werdend, die innersten zwei- bis mehrspaltig
und grob geschweift-gesägt. Kelch weisslich, walzig, nach
oben verschmälert und stumpf 3kantig. In grünen oder
weisslich-grünen flachen Polstern auf Erde, Steinen, faulen
Stämmen, überall gemein, sehr vielgestaltig und immer reich
fruetifieirend. Fig. 80
J. connivens. Dieks. Einhäusig. Stengel lang, weisslich,
ästig, kurz bewurzelt; Bl. klein, locker göstellt, sehr schräg,
fast horizontal inserirt, am Dorsalrande weit herablaufend,
zweizeilig flach ausgebreitet, aus breiter Basis rund, dureh
eine kleine, meist kreisrunde Bucht an der Spitze
scharf und kurz ausgerandet, Lappen zusammenneigend,
oft zusammenstossend, spitz. Zellen sehr gross,
5 6eckig, sehr durchsichtig, convex aufgetrieben.
Fruchtast kurz, aufrecht, lang bewurzelt. Hüllbl. in mehreren
Wirteln nach Oben schnell grösser, dieht dachig anliegend,
handförmig 3—5theilig, Lappen schmal lanzettlich.
Kelch länglich eiförmig, nach der Spitze zu faltig zusammen-
gezogen, 3kantig mit lang bewimperter Mündung. In weiss-
lichen Räschen oder zwischen Laubmoosen auf humus-
reichem Waldboden, faulem Holz, Torfmooren, nicht gerade
gemein und vorzüglich in der höheren Bergregion. Fig. 81.
J. eurvifolia. Dieks. 'Zweihäusig. Stengel kriechend,
und niederliegend, bleich, wenig bewurzelt, ästig; Blätter
gedrängt, wenig schräg inserirt, aus schmaler, weitum-
fassender Basis breit-rund, sehr hohl, am Ventral-
82.
83). J. grimsulana. Jack. Stengel aufrecht, dinn, derb und
brüchig, spärlich bewurzelt; Bl. vertical inserirt, weit um-
84)
136
rande mit einem grossen, hohl eingekrümmten
Lappen, an der Spitze durch eine grosse seichte
Bucht halb eingeschnitten und in2 lange, pfriemliche,
oft eingekrümmte Spitzen auslaufend. Zellen klein, rect-
angulär und rundlich 5—6eckig, durch starke Wandungen
isolirt und getröpfelt. Fruchtast kurz, aufrecht, bewurzelt;
Hüllbl. eiförmig, aufrecht, viel grösser, dieht dachig anliegend,
kielig, 2—3theilig, mit eiförmigen, spitzen, scharf gesägten
Lappen. Kelch lang, schmal, 3kantig, mit gewimperter E
Mündung. In weisslich grünen oder röthlichen Ueberzügen,
auf faulem Holz in der subalpinen Region, selten in der Berg-
region — überhaupt zerstreut. Fig.
fassend, fast kielig hohl, rund, durch eine enge spitze
quadratisch, viel grösser und derber als an Jung. Starkü,
mit der sie habituelle Aehnlichkeit hat. Frucht unbekannt.
In schwarzbraunen Räschen zwischen Laubmoosen an sonnigen
Felsen beim Grimselhospitz — von Herrn Apotheker Jack
Constanz, gefunden. Fig. 78.
f) Aequifolia. Bl. und Nebenbl. gleich, Stengel daher
Zreihig beblättert.
J. setacea. Web. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, auf-
recht fiedrig verästelt, am Grunde bewurzelt, braun; ;
Blätter und Nebenbl. gleich, entfernt gestellt, fast vertical =
. Inserirt, seitlich hohl abstehend, fast bis zum Grunde
in 3 (seltener in 2—4) schmale plumpe Lappen getheilt, E
die an der Spitze nur aus einer, nach ihrer Basis aus zwei
Zellreihen bestehen und ein wenig eingekrümmt sind.
Zellen an der (ungetheilten) Blattbasis rundlich 6eckig, in
den Lappen rectangulär. Fruchtast sehr kurz, seitlich
am Stengel; Hüllbl. gross, aufrecht Aüliogend; vielfach
eingeschnitten und in schmälere oder breitere Lappen getheilt.
Lappen stumpf gezähnt. Kelch länglich, nach oben schmäler,
Mündung zerschlitzt und gezähnt. In lebhaft hellbraunen .
Azul
Bucht halb eingeschnitten. Lappen eiförmig, stumpf bis
abgerundet, zusammenneigend, hin und wieder mit einem %
Basalzahn am Dorsalrande. Zellen diekwandig, rundlich
Er
A FE TR N EM Zen DL 17 3 Baar ek DD DEE N A BE 1 ZB En ln a 7er
85)
S
137
Rasen auf Torfboden, an feuchten Schiefer-Felsen, in der
Ebene und Bergregion bis auf die Alpen. — Stellenweise
häufig. — Fig. 83.
J. triehophylla. L. Einhäusig. Stengel niederliegend,
aufsteigend, sehr dünn und unregelmässig verzweigt, wenig
bewurzelt. Bl. und Nebenbl. gleich, dieht gestellt, bis zur
Basis in 3 (seltener 4) pfriemliche Lacinien getheilt.
Sie bestehen durchweg nur aus einer Zellenreihe, sind fast
ganz gerade, stumpf, divergirend und viel dünner und zierlicher
als an voriger; Hüllblätter viel grösser, ästig und gabelig,
borstig. Kelch länglich eiförmig. Mündung fransig gewimpert.
In der Ebene und im Gebirge in schmutzig-grünen dichten
Ueberzügen oder zwischen anderen Moosen auf Erde, faulem
Holz, an Felsen, überall gemein. Fig. 84.
' J. julacea. Lightfoot. Zweihäusig. Stengel aufsteigend,
derb, brüchig, dünn, sehr ästig, am Grunde bewurzelt. BI.
und Nebenblätter gleich, mehr oder weniger dicht dachig,
anliegend, rundlich quadratisch, vertieal inse-
rirt, hohl, durch eine spitze Bucht bis unter die Mitte
getheilt. Lappen breit lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig,
oder ungleich kerbig. Zellen mit sehr verdiekten Wandungen,
daher isolirt getröpfelt, ungleich, reetangulär und
rundlich bis 6eckig; Hüllbl. etwas grösser und gezähnter.
Kelch klein, eiförmig, wenig faltig, Mündung weit, ein-
geschnitten und ungleich gezähnt. An feuchten Felsen der
alpinen (seltener der Berg-) Region, in bräunlichen oder
bläulichen starren Rasen. Fig. 85
7) J.laxif olia. Hooker. (J. Huebeneriana. N. v. E.) Stengel
aufrecht, fädig, dünn, wenig ästig, wurzellos. Blätter und
Nebenbl. fast gleich, locker gestellt, gross, nach der
Stengelspitze zu grösser, vertical inserirt, halbumfassend,
sehr hohl, stumpf kielig zusammengelegt, aufrecht ab-
stehend, eiförmig, auf ';, schmal und spitz eingeschnitten.
Lappen gleich, spitz, etwas hohl eingebogen. Zellen sehr
8ross, derb, unregelmässig 4--6eckig; Hüllbl. grösser
und breiter, den Kelch aufrecht umfassend, sehr hohl, kürzer
eingeschnitten (auch kurz 3—4lappig), mit eingebogenen
. ganzrandigen oder entfernt kerbigen, spitzen Lappen. Kelch
88)
ganzrandig. Gehört eigentlich in die Abtheilung der Inte-
138
gross, länglich eiförmig, wenig faltig, Mündung zusammen-
neigend, ungleich eingeschnitten, gezähnt und gewimpert.
Soll in alpinen Bächen auf Steinen vorkommen. Die Pflanze
ist eigentlich in den Gebirgen Seandinaviens heimisch. Fig. 86.
8. Sphagnoecetis. N. v. E.
Kelch an kurzem ventralen Aste, stielrund, an der Spitze
3kantig. Stengel Ausläufer tragend. Bl. rund, ungetheilt
und ganzrandig. Nebenbl. meist fehlend, nur an den Aus-
läufern und am Fruchtast, ausgerandet bis eingeschnitten.
S. communis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel entweder
aufsteigend zwischen Sumpfmoosen, mit langen, weisslichen,
unbewurzelten Ranken, oder kriechend auf faulem Holz mit
stark bewurzelt sind; an diesen Trieben kurz eingeschnittene
Nebenblätter. Bl. sehr schräg inserirt, aus breiter Basis
halbkreisrund, fast seitlich flach ausgebreitet oder wenig
aufsteigend. Zellen rund, getröpfelt, gleich gross; Fruchtast
sehr kurz, aus der ventralen Seite des Stengels vertical auf-
steigend; Hüllbl. zweireihig, dachig, hohl, mit den Spitzen
abstehend und daselbst mehr oder weniger tief und schmal
eingeschnitten, mit schmalen spitzen Lappen; Hüll-
unterblätter gross, dachig gelagert, das Oberste viel :
grösser und in2lange schmale Spitzen ausgehend.
Kelch lang und sehr schmal, glatt, an der weiten Mündung
unregelmässig buchtig gezähnt. An faulem Holz, zwischen
Sphagnen in bräunlichen Rasen durch das Gebiet. Frucht
sehr selten. Durch Zellen und Ranken von den Arten der
Integrifolia sicher zu unterscheiden. Fig. 87.
9. Liochlaena. N. v. E 3
Kelch endständig, vertical aufrecht, eylindrisch, nach oben
erweitert und flach geschlossen, mit einem ee ntralen,
nabelartig vertieft liegenden Spitzchen. Blätter ungetheilt,
L.lanceolata. N.v.E. Einhäusig. Stengel derb, kriechend,
niederliegend, stark und braun bewurzelt, meist vielf ach
139
verzweigt. Bl. gross, dicht dachig gelagert, sehr
schräg inserirt, zweizeilig, flach ausgebreitet, am Dorsal-
rande herablaufend, aus breiter Basis breiteif örmig und
er abgerundet. Zellen sehr gross und derb, rund mit
sehr stark verdickten Ecken; Hüllbl. am Dorsalrande vertical
inserirt, aus etwas scheidig aufrechter Basis s ackig und
seitlicb abgebogen. Kelch gross, keulig-birnförmig, glatt.
Eine robuste Pflanze, welche in dunk elgrünen, flachen
Rasen in Gebirgsgegenden an Bachufern durch das Gebiet
häufig zu finden ist. Fig. 88. er
10. Lophoeolea. N. v. E.
Kelch endständig, an der Spitze dreikantig. Bl. horizontal
ausgebreitet, 2spitzig, zart. Nebenbl. gross, zwei- bis mehr-
theilig.
L. bidentata. N. v. E. (L. Hookeriana und latifolia.
N. v.E.) Zweihäusig. Stengel lang, meist sehr ästig, wenig
bewurzelt, niederliegend. Aeste weitumherschweifend. Bl.
. zart, sehr durchsichtig, dachig gelagert, sehr schräg
E inserirt, am Dorsalrande etwas herablaufend, aus sehr
breiter Basis schief verschmälert, eiförmig-viereckig,
durch eine kurze halbmondförmige Bucht getheilt und
in 2 divergirende etwas ungleiche pfriemliche
Spitzen auslaufend. Zellen verhältnissmässig klein, sehr
zart, fast alle gleich gross, nur in den Spitzen kleiner.
Nebenblätter gross, tief 2theilig, die Laeinien schmal
lanzettlich und wieder tief 2theilig oder auch unge-
theilt und etwas gezähnt. Fruchtast kurz. Hüllbl. tiefer
getheilt, dem Kelch aufrecht anliegend, oft nach Aussen rinnig
hohl, zuweilen lang gezähnt. Kelch endständig, dureh
Sprossung oft gabel- oder seitenständig, oben 3kantig bis
geflügelt. Mündung tief 3lappig, mehr oder weniger lang
und grob gezähnt. In dieht verflochtenen bleichen Rasen
oder zwischen anderen Moosen und Gras, an schattigen
Stellen, Bachufern, Sumpfwiesen, überall gemein. Fig. 89
und 92.
91) L. minor. N. v. E. Zweihäusig. Stengel niederliegend,
lang, zart, ästig, lang büschlig bewurzelt, Bl entfernt,
= ER
3
93)
I
140
auflösend. Zellen weiter als an Voriger, regelmässig 6eckig;
Nebenblätter abstehend, gross, fast bis zur Basis
2theilig mit lineal lanzettlichen Lacinien; Hüllbl.
den Stengelbl. gleich. Hüllunterbl. oval, kurz einge-
schnitten und entfernt gezähnt. ;
stumpf 3kantig mit 3lappiger gezähnter Mündung. In
bleichen kleinen Rasen auf sandig thonigem Boden an
schattigen Stellen, gern auf Kalk, sehr zerstreut und äusserst
selten mit Frucht. Fig. 9.
L. heterophylla. N.v.E. Einhänsig. Stengel meist lang,
kriechend, ästig, bewurzelt. Bl. fast quadratisch, schräg
inserirt, in doppelter Form: am Grunde des Stengels
seicht ausgerandet mit scharf zugespitzten Lappen.
Oben dagegen mit flacher Einbuchtung oder gerade abgestutzt,
mit abgerundeten Ecken. Zellen grösser und derber
als an den Vorigen; Nebenbl. tief 2theilig mit ganzen oder
getheilten Lacinien. Fruchtast sehr kurz, aufrecht; Hüllbl.
aufrecht anliegend, mit der Spitze abstehend, 2- bis mehr-
lappig. Hüllunterbl. gross, tief ztheilig und gezähnt. Kelch
länglich eylindrisch mit 3 Lappen und grob gezähnter Mün-
dung. In blassbräunlichen oder gelblichen verworrenen Rasen,
gern auf Holz, seltener auf Erde. Häufig; durch die
doppelgestaltigen Blätter sofort erkenntlich. Fig. 91.
”
®
—
=
5
®
=
=
&
®
“3
=)
S
B
11. Harpanthus. N. v. E :
Kelch an kurzem seitenständigen Aste, am Grunde fleischig i
Mündung 3—-5theilig. Blätter ausgebreitet, ausgerandet.
Nebenbl. gross, meist ungetheilt. Hüllbl. mit dem Kelch
zum Theil verwachsen.
H. seutatus. Spruce. (Jungermannia W. & M. Zwei-
häusig. Stengel aufrecht, ästig, dieht bewurzelt. Bl. sehr
schräg inserirt, auf der Dorsalseite weit herablaufend,
auf der Ventralseite kurz umfassend, etwas ausgebreitet
oder aufsteigend, wenig hohl, aus breiter Basis breit
141
eiförmig, mit kurz und scharf ausgeschnittener
fast runder Bucht und scharf gespitzten Lappen.
Zellen gross, rund, mit starker Eekenverdickung, in
den Spitzen viel kleiner, nach dem Grunde zu schnell
und wesentlich grösser. Nebenbl. gross, eiförm ig, fast
dreieckig-lanzettlich, abstehend - eingebogen; Hiillbl.
zwei, am unteren fleischigen Theile des Kelches und mit
ihm verwachsen, 2—4spaltig, Kelch eiförmig, mit gefalteter
scharf gezähnter Mündung. An nassen Felsen ,‚ auf faulem
Holze, über Sphagnen, in lockeren bräunlichen oder bleichen
Räschen in der Bergregion, zerstreut und selten. Fig. 50.
) H. Flotowianus. N. v.E. (Lophocolea vogesiaca. N. v. E.)
Zweihäusig. Stengel lang, schlaff, liegend oder aufsteigend,
röthlich, sehr kurz bewurzelt, ästig. Bl. sehr schräg inserirt,
seitlich ausgebreitet oder etwas aufsteigend, am Dorsalrande
herablaufend, breit eiförmig rundlich, an der Spitze mit sehr
kleiner, halbrunder Bucht und kurzen stumpfen
Lappen. Zellen gross, dünnwandig, sehr durchsichtig,
unregelmässig 5-6eekig; Nebenbl. etwas abstehend,
sehr verschieden gestaltet, eiförmig tief eingeschnitten mit
lanzettlichen Abschnitten oder schmäler und lanzettlich mit
ungleichen Zähnen oder ganz ungetheilt und ganzrandig.
Fruchtast bewurzelt. Hüllbl. zwei, klein, oval oder keil-
förmig, zweizähnig. Hiüllunterbl. oval, 2spitzig, alle am
fleischigen Basaltheile des Kelches. Dieser waizig bis spindel-
förmig, oben dünnhäutig, an der Mündung 3faltig, mit 3,
bis 5 breiten, kurzen, ungleichen und ganzrandigen Lappen.
In bleichen oder bräunlichen, lockeren Rasen oder vereinzelt
zwischen Sumpfmoosen, auf Steinen, faulem Holz ete. in“
der subalpinen Region. Fig. 93.
12. Chilöseyphus. Corda.
Kelch an kurzen, seitenständigen Aesten, tief 3lappig.
Haube weit hervorragend. Bl. ausgebreitet, ungetheilt, ganz-
randig. Nebenbl. zweispitzig, klein.
9) Ch. polyanthus. Corda. (Ch. palleseens & lopho-
eoleoides. N. v. E.) Einhäusig. Stengel lang, schlaff, ver-
2Zweigt, wenig bewurzelt, niederliegend. —_—n
96)
142
rundlich viereckig, an der Spitze abgestutzt oder seicht
ausgerandet, mit abgerundeten Ecken (an trockenen Orten)
oder eiförmig abgerundet (im Wasser), alle dicht
dachig, sehr schräg, fast horizontal inserirt, flach, am Dorsal-
rande herablaufend. Zellen sehr gross und diekwandig,
6eckig; Nebenbl. klein, breiteifömig, halb spitz
eingeschnitten, mit lanzettlichen spitzen Lappen. Frueht-
ast fast sitzend, mit kleinen eingeschnittenen, fast schuppen-
artigen Hüllbl., am fleischigen Basaltheile des Kelches; Kelch
mit tief 3lappiger Mündung, Lappen buchtig ein-
geschnitten, zuletzt zurückgeschlagen; aus ihm erhebt sieh-
die derbhäutige, graue, keulige Haube, deren Mündung
durch den Austritt der Kapsel unregelmässig einreisst. Eine
robuste Pflanze in lockeren bleichen oder schmutziggrünen
Rasen in feuchten Schluchten, auf Steinen in Bächen ete.
häufig. Aendert je nach dem Standort ab, wesshalb man
auch mehrere Arten davon abzweigte. Fig. 94.
13. Gymnöscyphus. Corda.
Keleh an sehr kurzem seitenständigen Aste, gross, einge- |
schnitten oder 2lippig. Hüllbl. fehlen. Haube eingeschlossen.
Blätter ungetheilt, ganzrandig.
G. repens. Corda. Stengel kriechend, diek, grünlich,
später bräunlich, steif, rund, lang und dicht bewurzelt, ästig; .
Bl. fast vertical inserirt, aufsteigend, halbumfassend, sehr
klein, nach der Spitze: grösser und gedrängter, randisch
eiförmig, stumpf abgerundet, ganzrandig, hohl, steif und dick,
gelblichgrün. Zellen klein, rundlich 5—6eckig, diekwandig;
Randzellen fast quadratisch; Nebenbl. fehlen. Kelch aus der
ventralen Stengelseite, ohne Hillbl. verhältnissmässig sehr
gross, aufsteigend, länglich, beeherförmig, am Grunde schmäler,
‘ zweilippig, zahnlos, manchmal einseitig geschlitzt. — Ich
gebe hier die Beschreibung von N. v. E., da mir die Pflanze
unbekannt ist. Sie wurde von Herrn Funk seiner Zeit am
Radstadter Tauern an Schieferfelsen gefunden, die sie mit
einem zarten grünen Ueberzug bekleidete. 5
Tribus Il. Geocalyceae. 2
Kelch ein fleischiger Bone en): seitlich am Brise =
a
143
den Stengel hängend, in das Substrat eingesenkt. Blätter
ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. tief 2theilig.
33 14. Geöcalyx. N.v. E
97) 6. graveolens. N.v.E Einhäusig. Stengel kriechend,
derb, dicht bewurzelt, ästig; Bl. nach der Stengelspitze kleiner,
schräg inserirt, seitlich flach ausgebreitet, rundlich-4eckig,
seicht ausgerandet, mit spitzen oder stumpfen ungleichen
Lappen. Zellen ziemlich gross, zart, rundlich mit deut-
lich verdickten Ecken; Nebenbl. anliegend, länglich,
durch eine schmale tiefe Bucht in 2 lanzettliche spitze
Lacinien getheilt. Fruchtsack walzig, gelblich, fast
nackt. In dunkel- oder blaugrünen verwebten flachen Rasen
auf Erde in feuchten Schluchten, an Bachufern, über ver-
witterten Moosen, an schattigen Felsen, selten und selten
mit Frucht. Die sterile Pflanze nicht mit Jung. ventricosa
zu verwechseln! Fig. 95. In meiner Zeichnung ist die
Fructifieation nach Hooker copirt.
b. Blätter oberschlächtig.
Tribus IV. Triehomanoideae.
Kelch ventralständig. Sitzend oder kurz gestielt. Mit
Nebenbl., nur bei Physiotium keine.
15. Calipogeia Raddi.
Kelch, ein fleischiger Beutel, in das Substrat eingesenkt,
rauhhaarig. Kapsel spiralig gedreht. Blätter oval, ungetheilt,
horizontal ausgebreitet. Nebenbl. 2spitzig.
€. Triehomanis. Corda. Zweihäusig. Stengel lang, derb,
dicht angedrückt krieehend, kurz bewurzelt, wenig
ästig; BI. sehr gedrängt, oberschlächtig, schräg ange-
heftet, mit dem Dorsalrande weit umfassend, seitlich flach
_ ausgebreitet, rundlich eiförmig, an der Spitze breit
abgerundet (ausnahmsweise auch zugespitzt und kurz ein-
geschnitten). Zellen gross, regelmässig 6eckig, sehr dick-
wandig. Nebenblätter viel kleiner, rundlieh, mehr oder
weniger tief und schmal eingesehnitten mit spitzen
Lappen. Kelch seitlich am Stengel hängend, bra gr ehaart.
144
In flachen blaugrünen (selten gelblichen) festen Rasen
in feuchten Wäldern, an Bachrändern, gemein. Fig.‘ 96.
16. De pidozia. N. v. E &
Kelch an kurzem ventralen Aste, länglich röhrig, stumpf
3faltig, Mündung gezähnt; Bl. 3—4spitzig, eingekrümmt;
Nebenbl. 3—4spitzig. Stengel gefiedert ästig. Aeste zum
Theil in Ausläufer übergehend.
99) L. reptans. N. v. E. Einhäusig. Stengel diemlich lang,
100)
niederliegend, dünn, ausgezeichnet fiederästig. Aeste
wechselständig, ach der Stengelspitze zu kürzer und ge-
drängter; untere Aeste entfernter, in eine lange fädige
unbeblätterte Spitze auslaufend; Blätter klein, schräg, fast
horizontal inserirt, dachig gelagert, seitlich ausgebreitet
und nach der ventralen Seite sehr hohl eingekrümmt,
rundlich quadratisch, mit tiefen spitzen Einschnitten und
3—4 eingekrümmten spitzen Lappen (am Grunde jedes
Astes 2spitzig). Zellen mässig gross, regelmässig
Geckig, derb; Nebenblätter wenig kleiner, weniger hohl,
breiter als lang, vom Stengel etwas abstehend. Fruchtast
sehr kurz, bewurzelt; Hüllbl. wenige, eiförmig, die unteren
klein 2—3lappig, die oberen viel grösser, dem Kelch dieht
anliegend und an der Spitze kurz und scharf 3lappig. Kelch
‚fast sitzend, länglich, nach oben verschmälert. In lebhaft
grünen niedrigen Polstern in feuchten Wäldern, überall
gemein, aber nicht immer mit Frucht. Fig. 97, :
L. tumidula. Taylor. Stengel niederliegend, weniger
regelmässig gefiedert; Bl. weniger schräg inserirt, hohler
und tiefer getheilt, Lappen 4, schmäler und weniger ein-
gekrümmt; Nebenblätter oft nur 3spitzig oder ausgerandet
2spitzig. Zellen rund, deutlich getröpfelt und hieran
sofort zu erkennen. Frucht? In flachen gelblich grünen
Rasen, vorzüglich aus Irland bekannt, soll diese Art auch
in Deutschland (Baden, Sachsen) gefunden werden. Fig. 9.
17. Mastigöbryum. .E.
Kelch an kurzem ventralen Aste, 3kantig, stumpf 3lappig;
Blätter convex, schief und zurückgekrtimmt, kurz 3zähnig;
‚Nebenbl. mehräpitäig eingeschnitten. Stengel gabelästig,
aus der Unterseite Ausläufer treibend.
145
101) M. trilobatum. N. v.E. Zweihäusig. Stengel lang und
derb, aufrecht, spärlich bewurzelt, mit zahlreichen
schuppig beblätterten Flagellen; Bl. dicht dachig, sehr
schräg inserirt, auf der Dorsalseite an ihrer Basis bucklig
aufgetrieben, breiteiförmig, unsymmetrisch, am
Aussenrande mit 3 ungleichen kurzen spitzen Lappen.
Zellen ziemlich gross und derb, regelmässig 6eckig
mit geringer angulärer Verdickung. Nebenbl. breit rundlich
4eckig, 3—5lappig, unregelmässig grob gezähnt.
Fruchtast sehr kurz, aufsteigend; Hüllbl. wenige, aufrecht
anliegend, tiefer 3—4spaltig, mit lanzettlichen, zugespitzen,
stumpfgezähnten Lappen. Kelch länglich, nach oben ver-
schmälert, wenig faltig, stumpf dreiseitig, bräunlich. Mün-
dung eng, kurz eingeschnitten, seitlich gespalten. Eine
sehr robuste Pflanze, die in grünen, hohen, dichten Rasen
in feuchten Wäldern gemein ist; höchst selten mit Frucht.
ig. 100
x u 1 E
102) M. deflexum. N. v.E. Zweibäusig. Viel kleiner, Stengel
x dünner und weniger Flagellen tragend, niederliegend, ästig;
Aeste aufsteigend; Bl. schräg inserirt, dieht dachig, nach
der Ventralseite weit eingekrümmt. Im Umriss breit-
eiförmig, unsymmetrisch, an der sehr vers chmälerten
Spitze schräg abgestutzt und ungleich 3zähnig. Zähne
schmal und spitz. Zellen rund, angulär verdickt, na ch
dem Rande viel kleiner. Nebenbl. abstehend, nieren-
förmig, geschweift, stumpf lappig, in Form sehr ungleich,
Fruchtast sehr kurz; Hüllbl. und Kelch der vorigen ähnlich.
Eine sehr vielgestaltige Art! wesshalb in den Abbildungen
unter 101. ce eine häufigere Varietät (implexum) abgebildet
ist. In bräunlichen dichten Rasen an nassen Felsen in der
subalpinen Region. Fig. 101.
18. Physiotium. N. v. E. ;
Kelch unserer Art unbekannt. Bl. convex, an der Spitze
2lappig und gezähnt, am Grunde mit einem grossen, sacki-
gen Anhängsel. Nebenbl. fehlen.
' Ph. cochleariforme. N. v. E. Stengel lang, derb,
niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, ästig, unbewurzelt;
Bl. dicht dachig, schräg inserirt, sehr hohl, rund, an der
104)
_ zändern, besonders in der Bergregion häufig. Frucht selten.
‚erscheint dadurch filzig, ihre Theile sind unter dem Miero-
Aus dem kurz 2lippigen Scheitel erhebt sich die Frucht.
146
Spitze ausgerandet. Lappen stumpf, buchtig-spitz-gezähnt,
und sehr weit eingekrümmt. Basale Anhängsel eiförmig,
auf dem Stengel wechselständig und dachig gelagert, die
Ränder nach Innen weit eingekrümmt und daher aufgeblasen
hobl. Zellen klein, oval, in schiefe Reihen geordnet. In
lockeren bräunlichen und ausgedehnten hohen Polstern in
Torfmooren Irlands. Soll auch im Harz vorkommen?
Fig. 99
Tribus V. Ptilidieae.
Kelch endständig oder axillär, mit den Hüllbl. fleischig
verwachsen oder die Hülle dachig vielblättrig. Stengel
meist fiedrig verästelt. Blätter getheil. Nebenbl. ihnen
ähnlich.
19. Triehoceolea. Dumt.
Kelch in der Gabelung des Stengels, mit den Hhalbl.-
und der Haube zu einem fleischigen Torus verwachsen,
rauh. Bl. in Ober- und Unterlappen getheilt und wie die
Nebenbl. gefiedert vieltheilig. &
T. Tomentella. N. v. E. Zweihäusig. Stengel auf-
steigend, lang, derb, ausgezeichnet regelmässig
doppelt gefiedert. Fiedern in einer Fläche ausge-
breitet, nach der Stengelspitze zu schnell kleiner, daher
die Aeste an den Enden abgerundet erscheinen. Bl. am
Hauptstengel entfernt, an den Fiedern dachig oberschlächtig“
gelagert, vertical angeheftet, im Umriss quadratisch, ungleich
2lappig. Oberlappen auf der dorsalen, Unterlappen auf der
ventralen Stengelseite liegend, beide fast bis zum Grunde
in 2 schmale Abschnitte getheilt, welehe wieder einfach
oder doppelt vielhaarig fiedertheilig sind; die Pflanze
scop schwer zu entwirren. Nebenbl. etwas kleiner, sonst
Stengels axillär, ein walizenförmiger oder keuliger fleischiger
Torus, dicht und an der Spitze schopfig ästig- behaart.
In weiten bleichen lockeren Rasen an schattigen Graben-
.' ”
147
Er 20. Sendtnera. Endl.
8 Kelch unbekannt. Stengel gabelig. Bl. und Nebenbl.
AR tief 2theilig, sichelförmig einseitswendig.
105) 8. Sauteriana. N. v. E. Stengel lang, starr, unbe-
wurzelt. Hauptäste nach oben keulig verdickt, kleinere
: Seitenäste verdünnt zulaufend; Blätter vertical
er inserirt, dem Stengel aufrecht angedrückt, rundlich eiförmig
= unsymmetrisch, nach der Ventralseite herabge-
bogen, der Stengel daher einseitswendig, fast sichel-
7 artig beblättert. Blätt. halb eingeschnitten mit schmaler
& spitzer Bucht und eiförmigen, scharf gespitzten etwas
5; ungleichen Lappen. Nebenblätter von gleicher Grösse und
B. Form, vom Stengel weit abstehend. Zellen länglich rundlich,
getröpfelt mit ungleich verdickten, zackigen Wänden.
In dichten und tiefen braunen Rasen, in den Hochalpen.
Sehr selten. Fig. 103.
= : 21. Ptilidium. N. v. E.
e: Kelch endständig, die Hüllbl. weit überragend, cylindrisch,
3 dünnhäutig, nicht rauh. Mündung gefaltet und gezähnt;
Bl. 2lappig. Oberlappen grösser, alle fädig bewimpert.
Nebenbl. ähnlich.
Pt. eiliare. N. v. E. Zweihäusig. Stengel sehr kurz
bewurzelt; niederliegend oder aufsteigend, lang, straff, ein-
fach oder doppelfiedrig beästet. Bl. etwas entfernt,
die oberen (oberschlächtig) sich deekend; vertical angeheftet,
halb Stengel umfassend, seitlich abstehend und nach der
ventralen Seite etwas herabgekrümmt, ungleich 2lappig
zusammengelegt. Oberlappen viel grösser, rundlich
eiförmig, durch eine spitze Bucht tief gespalten und aus-
gezeichnet lang fädig bewimpert. Unterlappen auf
der ventralen Stengelseite aufliegend, länglich eiförmig,
gleichfalls tief 2theilig und lang bewimpert. Zellen mässig
gross, rundlich mit stark verdickten Ecken, fast getröpfelt
Nebenbl. kleiner, dem Stengel dicht anliegend, im Umriss
rundlich 4eckig, durch tiefe Einschnitte in 3 bis 4 lang
- gewimperte Lappen getheilt. Fruchtast kuız. Hüllblätter
= dem Kelch aufrecht anliegend. Kelch weit hervorragend,
länglich eiförmig, an der weiten Mündung etwas faltig,
TE Be ER
N
2
107)
108)
148
gestutzt und kurz gewimpert. In gelbbraunen Rasen auf
sterilem Haideboden an Stämmen, Felsen, im Gebirge und
in der Ebene häufig. Fig. 104
Tribus VI. Platyphyllae.
Kelch an seitenständigen Aesten, zusammengedrückt oder
glockig. Blätter an nr Basis unterseits mit einem Lappen.
22. ula.
Kelch länglich, ach anne lrickt, abgestutzt.
Stengel flach verästelt. Bl. unterseits mit einem viereckigen
flachen und ganzrandigen Lappen. Ohne Nebenbl.
R. complanata. Dmt. Einhäusig. Stengel kriechend,
schlaff, unregelmässig vielfach verzweigt. Wurzel-
haare aus dem Rande des Blattunterlappens entspringend;
Bl. vertieal inserirt, nach oben grösser werdend, ungleich .
zweilappig zusammengefaltet. Oberlappen rundlich, auf dem
Stengel dicht dachig gelagert. Unterlappen viel kleiner,
quadratisch, dem oberen dicht anliegend. "Zellen klein,
beckig, dickwandig. Fruchtast kurz. Hüllbl. etwas schmäler,
ihre Unterlappen grösser, dem Kelch dicht anliegend. Kelch
aufsteigend, länglich kegelig, grünlich und an der
Mündung breit und flach abgestutzt, ganzrandig.
An Laubholz durch das Gebiet gemein. Fig. 105.
23. Madötheea. Dmt.
Kelch an Seitenästen sitzend, oval, glockig, 2lippig.
Stengel fiederästig; Bl. mit länglich rundem Ventrallapen.
Nebenbl. breit herablaufend.
M. laevigata. Dmt. Zweihäusig. Stengel vielfach ver-
zweigt, die längeren Aeste oft peitschenartig verdünnt;
Blätter dicht dachig. Oberlappen convex zurückgebogen,
eiförmig, scharf gespitzt, am Rande wellig bis
gezähnt, an der Spitze eingekrümmt. Unterlappen läng-
lich viereckig, nach der Spitze etwas schmäler, am Ende
spitz oder abgestutzt, rundum grob ungleich gewim-
pert. Nebenbl dachig gelagert, angedrückt, länglich vier-
‚ eckig, überall ungleich buchtig und gewimpert,
an der Spitze abgestutzt. Zellen getröpfelt und kleiner an
der Spitze, nach der Mitte zu schnell grösser werdend,
. rund und angulär verdickt. An schattigen Felsen, am Fusse
149
alter Bäume, in Schluchten, in weiten bräunlichen, sehr
glänz ndash Rasen, besonders im Gebirge, nicht Gemein.
Fig. 107.
M. navieularis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel derb,
niederliegend, aufsteigend, entfernt fiede rästig. Aeste
oft lang peitschenartig verdünnt, zurückgekrümmt, abstehend.
Oberlappen breit eiförmig, stumpf, fast abgerundet, dicht
dachig gelagert, hohl herabgekrümmt. Unterlappen eiförmig,
stumpf gespitzt, kahnförmig hohl. Ränder oft zurückgerollt.
Unterblätter gross, schildförmig, dieht anliegend, am Rande
zurückgerollt. Zellen am Rande getröpfelt und wesent-
lich kleiner, nach der Mitte schnell grösser, rund, angulär
stark verdickt. An Stämmen in gelbliehen Rasen; ur-
sprünglich aus Nordamerika bekannt, soll sie auch an
mehreren Orten Deutschlands gefunden worden sein. Die
Zeilen unterscheiden sie sogleich von platyphylla. Meine
Zeichnung ist nach californischen Exemplaren gefertigt,
welche Herr a Jack mir freundlichst überliess.
Fig. 106.
M. rivularis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel nieder-
liegend und aufsteigend, unregelmässig fiederästig, dünn,
am Grunde braun und blattlos, nach oben dicht beblättert;
Bl. glänzend (trocken glanzlos) schlaff, locker dachig, grün.
Oberlappen breiteiförmig, an der Spitze abgerundet und
hohl herabgekrümmt. Unterlappen klein, eiförmig,
Spitz, an den Rändern zurückgerollt, herablaufend. Unter-
blätter entfernt, rundlich viereckig, an der Spitze breit
zugerundet und zurückgekrümmt, am Grunde sehr breit
herablaufend. Zellen mässig gross, regelmässig rundlich
beckig. Kelchmündung kurz gelappt. In lockeren dunkel-
grünen Rasen, an triefenden Felsen der höheren Berg- und
subalpinen Region. Selten. Fig. 108.
) M. platyphylia. Dmt. (M. platyphylloidea. N. v. E.)
Zweihäusig. Stengel niederliegend, aufsteigend, unregel-
mässig fiedrig verzweigt; Bl. dicht dachig, meist schmutzig
grün bis gelbbraun, nieht glänzend. Oberlappen breit-
‚ eiförmig, stumpf abgerundet, herabgebogen, ganzrandig.
Unterlappen klein, am ganzen Rande zurückgerollt, nicht
112)
113)
zurückgerollt. In grossen Rasen an Laubholzstämmen und
Unterlappen nannte N. v. E. platyphylioidea. Fig. 110.
kaum berührend, seitlich flach ausgebreitet. Ober-
deutlich. Fruchtäste sehr kurz. Hüllbl. zwei, abstehe
150
herablaufend. Zellen mässig gross, re gelmässigrundlich
Geekig. Unterblätter rundlich quadratisch, breit herab-
laufend, dem Stengel anliegend, am ganzen Rande schmal
elsen in der Ebene und im Gebirge gemein. Fig. 109.
Eine Form mit etwas glänzend braunen Blättern,
buchtig eckiger Basis des Oberlappens und schmäleren
=
M. Porella. N.v.E. Zweihäusig. Stengel niederliegend,
unregelmässig fiederästig; Blätter locker gestellt, sich
lappen eiförmig, an der Spitze abgerundet, ventraler Rand
gerade, dorsaler Rand gebogen, der Umriss daher etwas
säbelförmig. Unterlappen klein, eiförmig-dreieckig,
flach und spitz, am Rande nicht zurückgerollt.
Zellen mässig gross, rundlich 6eckig. Unterblätter klein,
entfernt, anliegend, rundlich quadratisch, an der
Spitze breit abgestutzt, nicht zurückgerollt und kaum herab-
laufend. In frischgrünen Rasen, am Grunde von Bäumen,
an nassen Felsen in der Bergregion, selten. Fig. 111.
Tribus VI. Jubuleae. | n
Kelch an Seitenästen endständig, länglich, aufgeblasen
und kantig oder zusammengedrückt ‚ geschnäbelt; Bl. mit
ventralem Anhängsel in Form einer Tasche oder eines.
Blattohrs.
24. Lejeunia. Libert.
besonders am Rande mit langen glashellen Papillen
bekleidet. Blattohr gross, oval ‚ sehr hohl Zellen sehr
klein, rundlich 6eekig. Nebenbl. nur im Blüthenstande
3
tief zweispaltig. Kelch weit hervorragend, länglich birn-
förmig, papillös, oben 5kantig, breit abgestutzt mit einem
ärzchen. — In kleinen gelblich grünen Häufchen, vor-
züglieh an feuchten Kalkfelsen, doch auch an Bäumen und
auf Laubmoosen. Selten, vielleicht der Kleinheit wegen
übersehen. Fig. 112.
L. serpyllifolia. Lib. Einhäusig. Stengel kriechend,
schlaff, kurz bewurzelt, stark und dieht verzweigt; Blätter
locker gestellt, breiteiförmig, an der Spitze abgerundet,
seitlich flach ausgebreitet, an der ventralen Basis mit einem
‚kleinen, sackigen Blattohr. Zellen mässig gross, rundlich
Geckig, am Rande fast quadratischh Nebenblätter ver-
hältnissmässig gross, rundlich eiförmig, durch eine stumpfe
Bucht halbgespalten. Lappen eiförmig stumpf. Hüllbl. 2,
ungleich 2theilig den Kelch am Grunde umfassend, Ober-
lappen schmäler als an den Stengelbl., Unterlappen schmal
‘ lanzettlich. Kelch aus schmälerem Grunde breit verkehrt-
eiförmig, am Ende breit abgestutzt, fünfkantig, mit einem
stumpfen Spitzchen. In frischgrünen oder gelblichen diehten
Ueberzügen an feuchten Felsen, Stämmen, im Gebirge
nicht selten und stellenweise gemein. Fig. 11
L. minutissima (L. inconspieua) Dmt. Einhäusig.
Stengel sehr kurz, kriechend, wenig bewurzelt und wenig
ästig, von Blatt zu Blatt knieartig gebogen. Bl. schräg
inserirt, rundlich; Blattohr verhältnissmässig gross,
ebenso lang wie das Blatt, aber nur halb so breit. Zellen
äusserst klein, rundlich 6eckig, am Rande kleiner und
Jast ec Nebenbl. eiförmig rundlich, meist fehlend.
- Hüllbl. grösser, verkehrt eiförmig, fast flach. Kelch weit-
hervorragend, birnförmig, oben 5kantig, zugerundet, mit
einem Spitzchen. Bildet kleine sehr unscheinbare gelbliche
Flecken in den Rissen der Rinde alter Fichten und Birken.
Bisher, wohl der Kleinheit wegen, nur sehr selten beobachtet.
Fig. 114.
25. Frullania. Raddi.
S Kelch zusammengedrückt, am Rücken gewölbt und _
unterseits gefurcht. Hüllbl. von den Buengelbläiiwen sehr
116)
117)
118)
152
abweichend. Verzweigung fiedrig; Bl. am Grunde mit
einem Oehrchen. Nebenblätter gross.
F. dilatata. N. v. E. Zweihäusig. Stengel kriechend,
fast unbewurzelt, dicht angedrückt, unregelmässig ästig,
sternförmig sich ausbreitend; Bl. dicht dachig, zweizeilig
horizontal ausgebreitet. Oberlappen kreisrund, am Grunde
herzförmig, gewölbt, mit eingekrümmter Spitze. Oehrchen
helm- oder kappenförmig, so breit als lang
Zellen klein, gleich gross, rundlich Geckig, nur ganz am
Grunde grösser; Unterblätter rundlich eiförmig, dem Stengel
anliegend, durch einen kurzen schmalen Einschnitt in 2
stumpfliche Läppchen getheilt. Fruchtast kurz; Hüllblätter
grösser. ‘Oberlappen schief eiförmig, Unterlappen wenig
kleiner, länglich, flach, mehrfach unregelmässig eingeschnit-
ten. Hüllunterbl. grösser als am Stengel, eiförmig, tiefer
und mehrfach eingeschnitten. Kelch aus schmälerem Grunde
im Umriss länglich 4eckig, am Ende breit abgestutzt mit
schwacher Ausrandung und daselbst zu einem röhrigen
Spitzchen zusammengezogen, höckerig uneben m
schwärzlichgrünen Ueberzügen an Bäumen und Felsen,
überall gemein und stets reichlich mit Frucht. Fig. 115. 2
F. Jackii. Gottsche. Der Vorigen ähnlich, doch deutlich
unterschieden durch vielgrössere Unterblätter, welche
um Vieles breiter als der Stengel, rundlich nieren-
förmig, entweder breit gerundet oder seicht ausgerandet
und beiderseits am Grunde ein wenig am Stengel herab-
geführt sind. Zellen viel grösser als an Voriger, durch-
sichtiger und stark angulär verdickt. Frucht unbekannt.
In schwarzbraunen Ueberzügen von Herrn Apotheker Jack £
in Constanz im Jahre 1860 bei ‘Heiligenblut in Kärnthen
und bei Mühlen in Graubündten entdeckt, Fig. 116.
F. fragilifolia. Taylor. Zweihäusig. Die kleinste
‚unserer Frullanien, rothbraun; Blätt. lockerer gestellt, sich
kaum deckend. Oberlappen schief eiförmig, abgerundet;
Oehrehen länglich helmförmig, doppelt so lang
als breit. Unterblätter breit eiförmig, !', gespalten, mit
plumpen eckig welligen Lappen. Zellen wie dilatata, jedoch
am Blattgrunde meist mit einer oder zwei Reihen grös- =
153
serer dunklerer Zellen. Kelch eiherzförmig, nicht
höckerig uneben. In flachen Ueberzügen an bemoosten
Felsen in der subalpinen Region. Selten. Fig. 117.
F. Tamarisci. N. v. E. Zweihäusig. Stengel länger,
die Aeste aufsteigend und durch kurze Seitenäste
regelmässig gefiedert. Oberlappen eiförmig, hohl,
oft stumpfgespitzt, Spitze eingekrimmt. Oehrehen helm-
förmig bis walzig. Zellen nach dem Blattgrunde zu viel
grösser, erscheinen in Folge des Farbstoffes an ihren Wänden
diekwandig und getröpfelt; Unterbl. anliegend ,.gros8,
rundlich viereckig, an den Rändern zurü ckgerollt,
durch eine stumpf winklige Bucht '/, eingeschnitten. Lappen
breit und spitz. Hüllbl. am Grunde klein, nach Oben
schnell wesentlich grösser werdend, die innersten mit breit
eiförmigen, grobgezähnten spitzen Oberlappen und schmalen
Unterlappen, deren Ränder (wie auch an den Hüllunterbl.)
grob ungleich eingeschnitten und stark zurückgebogen sind.
Kelch länglich eiförmig, nicht höckerig uneben, zugerundet
mit kegelförmigem Spitzchen. Häufig an schattigen Felsen
in lockeren, nicht flach angedrückten Rasen von dunkler
oder brauner Farbe. Fig. 118.
B. Frondosae.
Mit Ausnahme von Fossombronia, welche der Frueti-
fieation wegen hieher gehört, ist der Vegetationskörper ein
Ehallus.
Tribus VIII Codonieae.
26. Fossombronia. Raddi.
Einhäusig. Stengel kurz, kriechend, lang und violett
bewurzelt, fest anhaftend; Bl. schlaff (nach dem Trocknen
im Wasser nicht wieder in ihre natürliche Lage zurück-
kehrend), sehr schräg inserirt, unterschlächtig, rundlich
viereckig, mit wellig buchtigem Rande. Zellen gross, zart,
unregelmässig 4- 6eckig. Kelch durch Fortwachsen des
Stengels dorsal, glockenförmig, an der weiten Mündung
wellig, gekerbt oder gezähnelt, mit 4—5 sehr schmalen
- Hüllbl. weit hinauf verwachsen. Kapsel unregelmässig auf-
reissend. Fig. 119.
120)
121)
122)
flora von Schlesien“ in des Letzteren Worten gebe:
‚Prof. S. O. Lindberg hat nach der Sculptur der Spore
für unser Gebiet 3 Species aufgestellt, deren wesentliche
Merkmale ich nach Herrn Limpricht in der „Kryptogamen-
F. Dumortieri. Lindb. Grösser als die Folgenden
und dieht rasig. Sporen gelbbraun bis dunkelbraun,
matt, durch regelmässig netzig ineinander mündende
niedrige Fältchen in 12-18 grosse regelmässig 4 bis
beckige grubige Felder getheilt, daher an der Peripherie
durch vorspringende Fältchen wie durch kleine grade gelb-
gesäumte Zähnchen undeutlich erenulirt erscheinend.
Auf Teichsehlamm und in Torfmooren bisher nur in der
Ebene beobachtet, wahrscheinlich allgemein verbreitet.
F. eristata. Lindb. (F. Wondraezecki. Dmt.) Gesellig
und heerdenweise, kleiner. Stengel am Ende schopfig und
kraus beblättert. Sporen gelbbraun, wellig runzlich, am
Rande dunkler und durch vorspringende Fältchen kamm-
artig mit 283 bis 36 scharfen Zähnchen besetzt
erscheinend. Fältchen schief aufsteigend, fast
parallel, geschlängelt und schön wellig, sehr
ungleich lang und gegen den Scheitel der Spore oft in
ein Wärzchen aufgelöst, seltener verschwindend oder zu
wenigen Feldern dieht zusammenfliessend. Auf feuchten
thonigen Waldwegen, an Gräben, auf feuchten Aeckern,
weit verbreitet und viel häufiger als Vorige. =
F. pusilla. Lindb. Kräftiger als Vorige. Sporen braun,
im Mittelraume durchscheinend, im Umfange durch vor-
springende Fältehen entfernt kammartig mit 16 bis _
24 hohen Zähnehen besetzt erscheinend, von denen
einige wie bei der Vorigen durch eine gelbliche Haut ver-
bunden sind. Fältchen minder zahlreich, parallel, schief
aufsteigend, geschlängelt, ungleich lang, gegen den Scheitel
verschwindend oder theilweise und dann oft gabelig zu-
sammenfliessend, und wenige sehr unregelmässige Felder
bildend.. Von Herrn Jack auf feuchten Waldwegen bei
Salem in Baden gesammelt.
155
Tribus IX. Diplomitrieae,
Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe.
Kelch gross, röhrig, dorsalständig, mit schuppigen Hüllbl.
27. Moerckia. Gottsche.
Scheinbare Mittelrippe ohne einen Centralstrang ver-
diekter Zellen. Hüllbl. viel kürzer als der Kelch, lappig
eingeschnitten. Kelch gross, grün, Mündung ungleich kurz-
lappig.
23) M. norvegica. Gottsche. Zweihäusig. Laub nieder-
- liegend, lappig kraus, an der stark verdiekten Längsaxe
lang und dicht braun bewurzelt, nach den Rändern zu
allmählig dünner werdend. Hüllbl. am Rande ungleich
stumpf gelappt, wellig faltig. Kelch gross, eiförmig, Mün-
dung gestutzt, mit ungleichen zusammenneigenden Lappen.
In dichten lebhaft grünen Rasen, an sumpfigen Stellen der
alpinen Region. Manchen Formen der Pellia epiphylla sehr
ähnlich; stets lebhafter grün und an den Hüllblättchen auf
der Längsaxe sofort zu unterscheiden. Fig. 120.
M. hibernica. Gottsche. Zweihäusig. Laub mit starker,
scharf abgesetzter Längsaxe, meist schmäler und zarter
als Vorige, am Rande wellig, unterwärts weisslich
'bewurzelt. Hüllbl. am Rande ungleich zerfetzt und lang
bewimpert. Kelch gross, röhrig, mit gestutzter zart
erenulirter Mündung. An quelligen Waldstellen, an Bächen
in der Bergregion, zerstreut und selten.
28. Blyttia. Gottsche.
Seheinbare Mittelrippe mit einem centralen Bündel
langgestrecktor verdiekter Zellen. Hüllbl. tief wimprig ein-
geschnitten. Kelch lang röhrig mit gewimperter Mündung.
25) B. Lyellii. Endl. Zweihäusig. Den beiden Vorigen
ähnlich. Laub meist lang und schmal, aufsteigend, saftig
grün, dünnhäutig, wellig buchtig. Auf Tortboden der Ebene,
= ‚sehr zerstreut.
Tribus X. Haplolaeneae.
Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe.
as fehlt. Frucht dorsalständig.
&
126)
127) P. Neesiana. Gottsche. Zweihäusig. Der Vorigen
128)
129)
156
29. Pellia. Raddi.
Laub in unregelmässigen Rasen, ohne Unterblätter.
Hülle dorsal. Kapsel kugelig, ledergelb. 2
P. epiphylla. N. v. E. Einhäusig. Laub dünn, dicht
mit filzigen Wurzeln anhaftend, breitkeilförmig, lappig und
buchtig, an der Spitze ausgerandet und sich gabelig theilend.
An sehr nassen Stellen lineal, verbogen bis kraus und die
Triebe aufsteigend und unbewurzelt. Hülle anfänglich end-
ständig und die Frucht schuppig deckend, nach deren Aus-
tritt taschenförmig mit dem Laube verwachsen erschei-
nend, am Rande kurzzähnig eingeschnitten. Haube weit
hervorragend, aus langem schmalen Grunde oval kegelig,
röthlich. An Grabenrändern, Waldbächen überall gemein
und in mannigfachen Formen. Fig. 121
sehr ähnlich, meist bräunlich oder röthlich. Die Hülle
wesentlich entwickelter, nach Austritt der Frucht eine
dünnhäutige Umwallung bildend, welche nach hinten zu
geöffnet allmählig in die Längsaxe verläuft, oder röhrig
geschlossen ist. Ränder der Hülle glatt oder a gezähnt.
Haube weit hervorragend. An gleichen Wohnplätzen wie
Vorige, doch seltener. Fig. 122.
P. ealyeina. N. v. E. Hülle noch stärker entwickelt,
einen derbhäutigen grossen grünen Kelch bildend, röhrig.
und nur am Ende offen oder kahnartig der Länge nach
geöffnet, mit grob eingeschnittenen lappigen Rändern.
Haube eingeschlossen. Auf Kalk und Mergelboden
sehr zerstreut. Fig. 123.
30. Blasia. Micheli. z
Laub in strahlig verbreiterten Rosetten. Mit Unter-
blättern. Hülle fehlt. Kapsel oval, gelblich. =
B. pusilla. L. Zweihäusig. Laub dünnhäutig radial
ausgebreitet, meist saftig grün, am Grunde stark bewurzelt
und dicht anhaftend, nach oben gabelig getheilt und keilig
verbreitert, wellig lappig, mit scheinbarer Mittelrippe. Auf
der Unterseite dicht anliegende, breiteiförmige grobgezähnte
nn, deren Zellen zart, gross, 6eckig. Er
157
entwickeln sich in einer -Höhlung der fleischigen Längsaxe
weit vor der Spitze und durchbrechen beim Austritt die
Oberfläche des Laubes, eine kurzlappige Oeffnung bildend.
Häufig findet man die Keimkörner tragende Form mit
flaschenförmigem Schlauche auf der Längsaxe, aus welchem
sich gelbe Brutknospen entwiekeln. Auf feuchtem lehm-
haltigen Sandboden in schattigen Gräben, an Ufern in der
Ebene und Hügelregion nicht seiten, aber sehr selten mit
Frucht. Fig. 124.
Tribus XI. Aneureae,
Laub fiedrig mehrtheilig, schmal, fleischig, ohne Mittel-
rippe. Kelch fehlt. Haube ein eylindrischer fleischiger
Torus aus der ventralen Seite des Laubrandes aufsteigend.
31. Aneura. Dmt.
A. pinguis Dmt. Zweihäusig. Laub der Pellia ähnlich,
doch dicker, fleischiger, dunkelgrün, selten gelblich, fett-
glänzend, nicht keilig nach vorn verbreitert, sondern
breit lineal, flach, etwas wellig, unterseits dicht filzig be-
wurzelt; Hüllblätter. in Form einiger kleiner zerschlitzter
ehuppen am Anheftungsgrunde des Fruchtastes. Haube
eylindrisch, höckerig uneben. In dichten festen Rasen auf
feuchtem Waldboden an Bachrändern, Gräben, Wiesen, in
der Ebene und Bergregion und nicht selten mit Frucht.
Fig. 125.
A. pinnatifida. N. v.E. Zweihäusig. Laub viel schmäler
als an Voriger, vielfach fiedrig verzweigt, im Durchschnitt
gleich stark (ohne verdünnten Rand) erscheinend. Haube
walzig, glatt (nicht höckerig uneben). In dichten schwel-
lenden dunkelgrünen Ueberzügen an Steinen und Holz in
Waldbächen. Selten. Fig. 126.
A. multifida. Dmt. Einhäusig, Der Vorigen sehr
ähnlich, jedoch meist zwischen Laubmoosen in kleinen
Häufchen, auch an Bachrändern auf Holz und Steinen.
Vielfach und weniger regelmässig fiedrig verzweigt. Laub
mit breitem von einschiehtigen Zellen gebildeten
Rande, daher im Durchschnitt linsenförmig erscheinend.
Haube keulig, höckerig uneben. Im Gebirge BBNe- u 128.
133)
134)
185)
136)
158
Prof. Lindberg zweigt hier die folgende ab: |
A. latifrons. Lindb. Einhäusig. Laub vielfach ver-
zweigt, durchsichtig. Fiedern breit und flach, oft keil-
förmig oder breit lineal, im Durchschnitt gleich stark
'erscheinend, aber mit salimalain einschichtigen Rande.
Haube höckerig uneben. In schwellenden Ueberzügen auf e
Torf, u Steinen an quelligen Waldstellen, zerstreut.
Fig. 1
A.p ge ata. N.v.E. Zweihäusig. Laub aus schmalem
horizontalem Hauptstamm handförmig-getheilt
aufrecht. Haube klein, höckerig uneben. In niedrigen
kleinen Rasen auf faulem Holz, bräunlich oder dunkelgrün.
Verbreitet. Fig. 129.
Tribus XI. Metzgerieae.
Laub ausgezeichnet dichotom verzweigt, dünnhäutig
mit starker Mittelrippe; Frucht aus der ventralen Seite ent-
springend, Kelch fehlt; Hüllbl. halbkugelig-sackig,
neben der Mittelrippe entspringend.
32. Metzgeria. Raddi.
M. fureata. N. v. E. Einhäusig. Laub grünlichfahl,
nur am Rande und auf der Mittelrippe unterwärts behaart.
Zellen ziemlich gross, regelmässig 6eckig. In mehr oder
weniger hohen weichen Polstern in feuchten Wäldern an
Laubholzstämmen und Felsen, durch das Gebiet gemein. 3
Fig. 130.
M. pubescens. Raddi. Zweihäusig. Der Vorigen ähnlich,
kräftiger, beiderseits dieht behaart. Zellen kleiner.
In gelblichen Polstern an kalkhaltigen Felsen, doch
auch an Bäumen, viel seltener als Vorige und vorzüglich
‚in der höheren und subalpinen Region. Fig. 131.
Erklärung der Abbildungen.
mmmmnnnnnan
Dieselben bedürfen in der Mehrzahl keiner Erläuterung, da
er Name und die Linearvergrösserung dabei stehen und von
jeder Species Zweig, Blatt und Zellennetz gegeben sind, ebenso
Unterblätter und meistens auch der Kelch, was Alles aus dem
Bilde sich sogleich von selbst ergibt. im daher hier unnöthige
Wiederholungen zu vermeiden, gebe ich nur Folgendes: In a
1 u. 2 ist der Ast fructifieirend. |
4 u. 9 zeigen je einen sterilen und einen fruet. Zweig; die
Kelehanlage ist punktirt.
12 Steriler Trieb und (der kleinere) ein Fruchtast.
„15 Fruchtast.
'„ 16 Steriler Trieb und (der kleinere) ein Fruchtast.
20 Zwei sterile Zweige (die ganzrandige und gewimperte
Form) nebst Fruchtast.
22 Fruchtast, unter dem Kelch erscheinen junge Triebe.
32 Fruchtast, Blatt, Unterblatt und Zellen.
34 d bis g Unterblätter.
35 46 48 d und e Unterblätter.
„. 49 e Unterblatt. =
50 .d dessgleichen.
51 e und d dessgleichen.
58 a Kelch, b männliche Organe.
62 a Zweigoberseite, b Unterseite.
67 d und e Unterblätter.
68 d dessgleichen.
‚69 70 e dessgl.
87 d die drei Unterblätter des Fruchtastes.
‚ 89 d Unterblatt.
91 d e dessgleichen.
-
_ wänden mehrfach kleine Räume freigelassen, welehe in natura
160
93 e Unterblatt.
95 b Fruchtsack, d Unterblatt.
96 b dessgleichen d und e Unterblätter.
„ 101 e variet. implexum.
„. 102 Blatt.
„ 103 b Unterblatt, d Blatt.
„ 106 d Oehrchen.
„ 107 bis 111 d Unterblatt.
„ 114 a Ast von Oben, b von Unten, e Blatt.
„ 115 d Blatt von Oben gesehen.
„ 120 b männl. Fruct. mit den Hüllblättern,
„ 124 b Unterblatt.
». 198 B Ast mit Kelch.
In den Figuren 2, 4, 5 und 13 hat der Lithograph =. den Zelle.
und in Fig. 43 und 45 sind einige der Zellen nicht na Frag emazs a
schliessend und nicht richtig 6eckig gezeichnet. Da jedoch das Zellgewebe
dieser T genannten 6 Figuren im Uebrigen richtig wiedergegeben ist, so machen
te u 113 ist :
gewebe ganz verfehlt. Die Zellen der Blattmitte sollten hier durchaus nicht
kleiner sein als die Randzellen. Leider liess sich das nieht mehr entfernen.
Fig. Seite
Alieularia nn Den a 13 } 109
geoscypha. De Not. . ; : ; A > 10 | 109
N.v. E N : e R R . 10 1] 109
scalaris Corda. 12 08
eura latifrons, Lindb. 5 127
ultifida. Dmt. ie
palma SL h ö . 129
. Dmt = z ; 125 157
nr. N.v.E 126 | 157
L. 5 124 156
: _ 155
a 96 143
Moses Er er N.v.E. 141
eScens. ER y4 141
us Corda - . 141 3
ndb. -_ =
ieri Lindb. 154 =
Lindb 119 154
Wondraczecki. Dmt = — 1/15
. N.v.E. 1 152
Jackii Gottsche . . 116 | 152
risci. N. v. E. 118
yx graveolens. N.v.E . 9
ad N. vE. ver
con Corda 2
oides. N. v. E. 3
| Corda. R E
omitrium Hookeri. N. v. E. 1
lotowianus. N. v. E. i 5 93
a 50
acu Lindend. . BE | 47
bescens. Hook. .
albicans L._ . ; )
alpestris. Schleich ; s 58
anomala. Hook. 5 ER J
arenaria. IB. = . - 60
attenuata. Lindenb RE a 68
badensis. Gottsche z v 4
bantriensis. N. v. ne 48
barbata. Schmid -
bierenata. Lindenb. 59
bieuspidata L . =
eaespitieia. Lind. . . 3
catenulata. Hueben. . )
nfertissima. N. v. . 42
connivens. Diks . . - £
eoreyraea. N. v. E. ee A
Jungermannia cordifolia. Hook.
Sm. &
eurvifolia. Dicks .
[0 N, vB
minuta. cks. \
Muelleri. N. v. E.
ans: =N.- U
olita. N
VER. ;
porphyroleuca. N. v. E.
162
a a a eh ae
3 1119 ° Re
29 | 115 ‘”
32 | 118° Er
42 | 12 =
8 | 137 :B
36 | 123 28
58 | 126 =:
54 | 126 9
61.) 19 er
52 | 18 =
45 | 1923 ER
112 | 156
N.v.E. ö ; - 2 ;
eek Ei : ; ; ? 109
ee Dit. EEE RE 110
Ruswom-ın |
22
_
o
&
un
2
Scapania compacta. Lindbg. Be 17.71 34
er REDE z 5 B a 5 28 114
ae Gottsche x 2 5 5 } : 27 114 5
un & H : . A 23 113 3
nemorosa. = v. E. 2 24 113 %
ea. a a 3 28 114 ;
subalpina.. N.v. E 21:7 18
tyrolensis. N. v. E 18
08a. v. E. 22 11%
or rosa. N. v. E 25 113
lata. M.& N. : ; - F 20 112
rs Sauterlana N. ; : : 5 : x 103 147
p nis. N. v.E. i : R : 87 | 138
rrhooolen Tomentells. N.v. E 102 146
Sinnstörende Druckfehler.
Pag. 101 Zeile 13 von Unten lies: gekielt-hohl.
2407, 12 Oben „ büschlig-ästig.
„ 107 „7 von Unten „ gekielt-hohl.
„ 1068 „ 4 von Oben „ büschlig-ästig. =
sol, 3m Ve, = der Stengelspitze zu. 3
2162, Ind Oben, en er
„122 2, 18.705 Boten a x
„ 137 _ ,„ 10 von Unten „ fädig-dünn
trium coneinnatum Corda
Ojmnom
60X
Fig.
SEITE
rn
rium Hookeri Nees.ab. BE
+
b
Haplom
Sargoscyphus.Ehrharti Corda
o
o
533
\
:
.
&
x
Na7 Fi.6.
IN/ / Sarcoseyphus revolutus.N.a.E.
60x
E: Fig.9.
-Sarcostyphus Funkü.NaE.
10X
\
\
Fig.15.
Fi6.1B.
Scapania asquilobs N.a.E.
=
Bi
2.
E
E
F=}
=
B]
=
>
=
=
D
-_uMu.®
Soapania compacta. LLindbg,
OT
RUND BRR DNS
RN ER
ER N
ER N
ER CKUNL
INNEN h
>
60x
\ N 2; \ EB ee
\ \i FI |
u
Fiea I
Scapania nemorosa. N.a.R.
=
\
Ssapania umbrosa
{ Na:
\ x | j 30x -
rt Seapania apitulata. Spruce. Seapania halvetiea.. boltsche,
a
} [30x '
Stapania curtaN.a.E es RER,
wre
10%
Jungarmannia albicans L.
a
Ei
20X :
Jungermannia obtusifolia. Hook.
30X
Hook.
\
Jungermannia Taylari.
Fig.31%,
Jundermannia Doniana. Hook.
4%
Jungermannia Schraderi. Mart.
2
=>
8
-
8
Ei
{20}
Dr
=
‚a
=
=
&
e
=
E35
0
=
=>
Em)
Jungermannia crenulata. Sm.
Jungermannig nana.N.a.E.
Jungermannia hyalina.. Lyell.
Junfermannia. caespiticia. Lind.
c
Jungermannia sphaarocarpa. .Hook.
Junfermannia. eordifolia. Hook.
«
‘
OA
er.®
Junfermannia obovata. N.a.E.
Jungermannis pumila With.
410%
a
e me Fig.4. E
20x ee
ee a Rx b a
ya Jungermannig bantriensis. Hook.
60x i
Jungermanni Hornschuchiana N.a.E,
SE
= 3
172} cn
I e>
[#7] \
2 > 5 g
[721
. er 2
= SER _ S
& E
E £n
7 6
=
= =
Narpanthus seutatus . Spruce.
Jungermannia inflata. Hude.
Jundermannia Reichardtii. battsehe. Jungermannia axeisa. N.a.E. u
re;
u näbg.
era
pmannia bisr
Re,
ft,
wu ı5P
5
ris. Schleich,
Ipest
!
Jungermannia a
Jungermannie intermedia.Lindbß.
Jundermannia ineisa .schrad.
/ ’ sk \ OCT
Junfermannia saxicola. Sehrad. i ee
Jungermannia Michauxii.
\) Web
60X
Jungermannia minutg.Urantz.
| 60x
Jungermannia Helleriana.N .a. E.
Jungermannia Iycopodioides. Wallr.
IN
/
E43
1
Junßermanria quinguedentata. Web.
Jungermannig barbata Schreh.
Jungermannia setiformis. Ehrh.
an ee re nee en EN ERNECHER A STOORSEER ARE Pa >
N\
Y%
Jungermannia elachiste. Jack.
) 7
Be
M N
/ j
% NE
Jungermannia divaricata.Engl. Bot.
N
60x
Jungermannia eatenulata Hueb. *
Jungerman'a hieuspidata.L.
Jungermannia curvifolia. Dicks.
Jungermannia drichophylia .L.
Jungermannia setacea Web.
—
aan RK
Me
Lophoeolea:heisranhylla N.a.E.
Lophacalen minor. N.a.E.
>
CHF >
ee
IX
Harpanthus Flotowianus. N.a.E.
e2® »
@5®:
us Garde.
X
Iyan
=.
ee Chiloseyphus po
Piß,91.
Lepidozia, reptans Na. 3. Koss
32
I
Lepidezia dumidula. Taylor,
on
Physitimanchkarifurme N.a.E Mastigobryum trilebatum.N.a.E.
\?
i,lı rl
N IN
h/ \y
IB)
\
|
\ AA
[U WAULIA
A VA AN IN Y
AUNKEY/
Br AN X, (EV
NINE
A NET
7 ie one IN | N Bi
/\ ERREGER 2
Am Ai
} Ri 16.102. Fe \ \
Trichgeolea Torhentela Na.E. \
Madotheca navieularis. N.a.E,
° Lejeunia calearea .Lib.
Lejeunia serpyllifolie.Lib.
Se Ber;
RR ER
$ -_ BWar e
a 0X
Frullania dilatata.N.a E.
Frullania fragilifnlia. Taylor.
Frullania Jackii Oottsche.
ku
&
el
nn
=}
Sa
a
=
BR
=)
Le
zZ
=
Pe}
N
c_
Er
Mürkia norvegica Oattsche
60%
Fossombronia pusilla. N.a.E.
4 Fis. 1 nat, Gr.
Pellia epiphylla N. a.E.
Blasia pusilla L.
a,
20X
Aneura pinduis Dum. er
; | Aneura pinnatıida Nat.
Fis. 126.
pie
a
Aneura palmala N.a.E.
er
Ben a a
ei
Aneura latifrons. Lindbf,
8
u :
Aneura multifida Dum.