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Full text of "Deutschlands Jungermannien ?in Abbildungen nach der Natur gezeichnet nebst Text."

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Deutschlands - 


2 EEE 
BEER as 


ermannien 


Abbildungen nach der Natur 


gezeichnet 


nebst Text 


gelungen 


Vorwort. 


Die vorliegenden Zeichnungen waren ursprünglich nur zur 
eigenen Belehrung bestimmt; im Laufe der Jahre wuchsen sie 
zu einer fast sämmtliche deutschen und Schweizer Jungermannien 
enthaltenden Sammlung an und führten mich, veranlasst durch 
Freunde, zum Wunsche der Mittheilung für weitere Kreise. 

Diese Abbildungen machen daher keinen Anspruch auf 
erschöpfende fachwissenschaftliche Darstellung; vielmehr sollen 
sie nur eine Hülfe für den Anfänger sein und eine Lücke 


ausfüllen, welche so Mancher findet, der sich mit diesen 


Pflanzen beschäftigen will; ich habe die Arten nicht so in ihren 
einzelnen Theilen dargestellt, wie es der Fachmann beansprucht; 
ihm stehen ja ausführliche und kostbare Werke zu Gebote; doch 
glaube ich immer so viel gegeben zu haben, als man zur Bestim- 
mung und zum besseren Verständniss einer Beschreibung nöthig hat. 

Was den begleitenden Text betrifft, so habe ich mich in 
System und Nomenclatur, weil sie uns in Deutschland geläufig 
sind, an die Synopsis Hepaticarum von Gottsche Lindenberg und 
N. v. Esenbeck gehalten; wie in den Zeichnungen, so habe ich 
auch im Text dem Zellengewebe der Blätter besondere Beachtung 


- geschenkt, um ein leichteres Bestimmen auch der nieht fruchtenden 


Pflanzen zu ermöglichen.*) 

So hoffe ich denn, dass diese vieljährige mühevolle Arbeit 
Manchem angenehm und nützlich sein wird und ihr die Anerken- 
nung nicht versagt bleibt, welche sie in bescheidener Weise 
erstrebt. 

Waldkirchen in Sachsen, Januar 1879. 

4 F. Stephani. 


*) Einzelne Zellennetze sind dem Lithographen allerdings nicht ganz 
en. u 


“.. 


Binleitung. 


Senna 


Die Lebermoose (Hepaticae) [so genannt, weil sie früher 
gegen Leberkrankheiten gebraucht wurden], sind den Laubmoosen 
nahe verwandte Pflanzen; sie zeigen, wie diese, einen Generations- 


wechsel, d. h. die aus der Spore entwickelte Generation erzeugt 


männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane, nach deren Befruch- 
tung sich aus der Eizelle der Letzteren die zweite Generation 
entwickelt, das Sporogonium, welches, gewissermassen auf der 
ersten Generation schmarotzend —- die Kapsel mit den Sporen 
entwickelt, und äusserlich als Frucht der Pflanze erscheint. 
Dagegen unterscheiden sich die Lebermoose von den Laub- 
moosen durch eine deutlich ausgesprochene Bilateralität, d.h. 
sie haben eine dem Lichte zugekehrte Oberseite (Dorsalseite), 
welche anders gebildet ist als die untere (Ventralseite), selbst 
wo sich die Pflanzen frei im Luftraume oder zwischen anderen 
Moosen erheben, wogegen die Laubmoose einen stets allseitig 
beblätterten Stengel zeigen. Während bei diesen die Haube von 
der Kapsel emporgehoben wird, wird sie von der Lebermoos- 
kapsel durchbrochen und bleibt am Grunde des Kapselstiels meist 
im Perianth verborgen. Die Kapseln der Lebermoose endlich 
öffnen sich in der Mehrzahl in 4 Kiappen, während die Laubmoos- - 
kapsel sieh fast stets mit einem Deckel öffnet, unter welchem 
verborgen der Mundbesatz der Kapselmündung liegt. — Die Fa- 
milie der Jungermannien, welche uns hier allein beschäftigen 
wird, ist die bei weitem artenreichste der deutschen Lebermoose; 
sie gliedert sich in frondose Formen, d.h. solche, deren Vege- 
tationskörper eine Gewebefläche (Thallus) ist und in foliose 
Formen, die einen deutlich in Stamm und Blätter geschiedenen 


Vegetationskörper bilden. 


Diese Blätter sind stets aus einer einfachen Zellschicht 


gebildete Zellflächen, ohne Mittelnery, immer sitzend und wechsel- 


ständig in 2 Reihen den Stengel bekleidend. Dieser trägt häufig 
noch eine dritte Reihe, meist kleiner und anders geformter Blätter 


98 


an seiner Unterseite, die Neben- oder Unterblätter, Amphigastria, 
welche, oft schwer in dem Gewirr der Wurzelhaare erkenntlich, 
für die Bestimmung der Arten von grosser Wichtigkeit sind. 
Bei einigen wenigen Arten erreichen diese Nebenblätter die Form 
und Grösse der anderen Blätter und die Pflanze erscheint dann 
dreireihig beblättert. 


Die Einfügung der Blätter am Stengel gibt den Arten 


ihren eigenthümlichen Habitus und ist beim Bestimmen wohl zu 
beachten. Je nachdem die Linie, welche sich zeigen würde, 
wenn man das Blatt an seiner sitzenden Basis abschneidet, je 
nachdem diese Linie die Wachsthums-Axe des Stengels mehr 
oder weniger vertical schneidet, wird das Blatt vertical oder 
schräg bis fast horizontal angeheftet erscheinen. Bei der vertiealen 
Anheftung beschreibt die Blattbasis also einen Halbkreis und 
solehe Blätter müssen demnach sehr hohl erscheinen. Bei einer 
sehr schrägen Anheftung, wo die Blattbasis mit der Stengelaxe 
fast parallel läuft, müssen die Blätter flach sein; dabei können 
sie aber recht gut entweder aufgerichtet, d. h. dem Lichte zuge- 
wendet sein (Stengel liegend gedacht) oder sie können auch 
seitlich flach ausgebreitet abstehen. Man muss sich eben klar 
machen, dass es sich hier um Zweierlei handelt: 1) unter welehem 


Winkel schneiden sich Blattbasis und Stengelaxe und 2) welche 


Richtung zeigt die Blattfläche (am liegend gedachten Stengel) 
zur Ebene des Horizonts. Diese Verhältnisse möchte sich jeder 
Anfänger klar machen. Derjenige Rand des Blattes, welcher 
nach der Seite der Vegetationsspitze zu liegt, heisst der obere 
Rand; liegt derselbe auf dem nächstjüngeren Blatte auf, so heisst 
diese Tags oberschlächtig, liegt er unter dem ge jüngeren 
Blatte, so ist die Lage unterschlächtig. 

Die Form der Blätter ist eine sehr mannigfaltige. Eine 
Reihe von Arten hat ganz ungetheilte Blätter, ihnen schliessen 
sich eiufach bis mehrfach eingeschnittene an; bei einer grösseren 
Reihe ist der dadurch entstandene, meist kleinere, Blattlappen 
heraufgeschlagen und deckt den grösseren unteren Blattlappen, 
so dass das Blatt zusammengefaltet erscheint (Scapania). Andere 
zeigen diesen kleineren Blattlappen als ein zusammengerolltes 
Oehrehen (Frullania) oder als eine sackartige Aushöhlung (Lejeunia) 
an der Basis des Blattes auf dessen unterer Seite. 


” 


99 


Die Oberfläche der Blätter ist meist glatt, bei wenigen 
Jungermannien ist sie warzig oder papillös oder behaart; ihr 
Rand ist oft buchtig, gezähnt und gewimpert. 

Das Zellennetz, häufig nach dem Rande zu kleiner werdend, 
ist in der Mehrzahl regelmässig sechseckig, entstanden gewisser- 
massen durch das Aneinanderrücken der Wände runder Zellen. 
Wo sich die Zellen so zu sagen nicht erreichen, sind sie rund 
und erscheinen getröpfelt; wo sie sich gerade berühren, bildet 
sich scheinbar zwischen je drei Zellen eine kleine dreieckige 
Zwischenzelle; in Wirklichkeit beruhen jedoch diese Erscheinungen 
auf der mehr oder weniger starken und ungleichmässigen Ver- 
diekung der Zellwand. Der Inhalt der Zellen zeigt häufig unregel- 
mässig abgerundete Oelkörper, auffallend gross und zahlreich, 
z. B. bei Alicularia scalaris. Das Chlorophyll der Zellen lagert 
sich oft in sehr regelmässiger Weise so an den Zellwänden 
entlang, dass das ganze Gewebe einen durchaus anderen Eindruck 
macht als nach Auswaschung dieses Farbstoffes, was ich meiner 
Abbildungen wegen nicht unerwähnt lassen wollte. 

Der Blüthenstand der frondosen Jungermannien ist ent- 
weder ventral, d. h. auf der unteren Seite des Thallus oder 
dorsal, auf der oberen Seite erscheinend. Bei den foliosen Arten 
ist er endständig, erscheint aber zuweilen durch Fortwachsen des 
Stengels seitenständig oder axillär oder er ist ventral, aus der 
Unterseite des Stengels entspringend. 

Die männlichen Geschlechtsorgane, Antheridien, sind 
ovale oder runde, kurzgestielte Beutel, welche den Befruchtungs- 
stoff (Spermatozoiden) durch Zerplatzen entleeren; bei den foliosen 
Formen stehen sie in den Winkeln der Blätter, welche dann 
bauchig hohl und anders geformt sind. 

Die weiblichen Geschlechtsorgane, Archegonien, sind 
walzen- oder flaschenförmige Körper, durch deren Halscanal die 
Spermatozoiden eindringen; nach erfolgter Befruchtung entwickelt 
sich aus der am Grunde befindlichen Eizelle die Kapsel, welche, 
bei zunehmender Reife sich schnell auf einem zarten glashellen 
Stiele erhebend, die Archegonium-Wand, jetzt Haube, calyptra 
genannt, durchbricht, sich in 4 Klappen theilt und die Sporen 
vermittelst der Schleudern, Elateren, ausstreut. Bei einigen Arten 


100 


ist die Haube sehr gross und überragt die Hülle, so dass der 
Anfänger sie für diese selbst hält. 

Diese Hülle, Kelch oder Perianthium, ist bei den aller- 
meisten Jungermannien vorhanden; er umschliesst das Archego- 
nium, ist meist von cylindrischer Form, glatt, faltig oder kantig 
und bei der Bestimmung von hervorragender Wichtigkeit; seine 
Mündung ist entweder glatt, meistens aber gezähnt und gewim- 

‘ pert, die Farbe und Consistenz ist gewöhnlich abweichend von 
der der Blätter und verräth ihn leicht Der Kelch wiederum ist 
umgeben von den 

Hüllblättern, Perichaetium, welche in Form und Grösse 
meistens wesentlich von den Stengelblättern abweichen und 
zuweilen mit dem Kelch verwachsen sind. Auch die Nebenblätter 

nehmen in dessen Nähe oft abweichende Form und Grösse an. 

Die aussergeschlechtliche Fortpflanzung kann durch 
Theilung stattfinden, indem der Hauptstamm abstirbt und die 
Aeste zu selbstständigen Individuen werden, oder es entstehen 
Seitensprosse, welche abfallen. Häufig lösen sich an den Spitzen 
und Rändern der Blätter Brutkörner ab; sie hängen als ein gelbes 
oder braunes Pulver an den Blättern und sind bei manchen Arten 
charakteristisch. Bei Blasia entleeren sie sich aus einem flaschen- 
förmigen Schlauche, der der Mittelrippe des Laubes entpringt. 


Um sich mit den Lebermoosen eingehend bekannt zu machen, 
bedarf es eines Mikroseops von mindestens 100 maliger Vergrös- 
serung, einiger Pincetten, Porzellanschalen, eines feinen Messers 
und einer guten Loupe, welche gestattet, dass man unter ihr 
secirt. — Ein gesammelter Rasen wird zunächst sorgsam gereinigt, 
aus ihm (gewöhnlich am besten vom Rande) ein Pflänzchen los- 
gelöst und unter Wasser zunächst mit der Loupe betrachtet, um 
‚die Verzweigung, die Anheftung und Form der Blätter und das 
Vorhandensein von Fructifieationsorganen zu constatiren. Bei 
den kleinen Arten muss man gleich zum Microseope greifen, 
- ebenso zum Auffinden der Nebenblätter. Zur Betrachtung eines 
Blattes löse man dasselbe mit dem Messer möglichst genau an 
seiner Basis ab; besonders nöthig ist das auch mit den Hüll- 
blättern und Pe Amphigastrien der Hülle, weil die Blätter Jder- 
. selben meist gedräugt stehen und den Gesammtanblick erschweren 


101 


und verwirren. Man betrachte stets eine Anzahl Blätter ete 
hintereinander, nicht nur ein einzelnes. — Die saubere Ablösung 
dieser Theile ist im Anfang bei ihrer Zartheit schwierig aber 
‚unbedingt nöthig, da eine oberflächliche Untersuchung mit der 
Loupe, zumal wenn sie nur auf den ganzen Rasen angewendet 
wird, zu gar keinem Resultate führen kann, denn nicht selten 
wachsen mehrere Arten in einem Rasen. Eine wesentliche För- 
derung wird man durch häufiges getreues Zeichnen der Präparate 


(und der Zellen) erreichen. 


Die Synopsis Hepaticarum von Gottsche Lindenberg und 
Nees von Esenbeck theilt die Jungermannien ein wie folgt: 


A. Foliosae. 
Tribus I Gymnomitria, 
Kelch fehlend oder eingeschlossen und mit den Hüill- 
blättern verwachsen, endständig, Blätter unterschlächtig. 

1) Haplomitrium. Kelch fehlt. Haube weit länger als die 
Hüllbl. Unregelmässig'3reihig beblättert. Blätter ungetheilt, 
länglich, buchtig. 

2) Gymnomitrium. Kelch fehlt. Haube zart, eingeschlossen. 
Dicht ‘dachig beblättert. Bl. zweilappig, keine Nebenblätter. 

3) Sareoseyphus. Kelch zart und eingeschlossen, mit den 
Hüllbl. fieischig verwachsen. Bl. fast vertical angeheftet, 
gekielt, hohl, zweilappig, ohne Nebenbi. 

4) Alieularia. Kelch eingeschlossen, mit den Hüllbl. am 
Grunde fleischig verwachsen. Bl. rundlich, ungetheilt (selten 
ein wenig ausgerandet), Nebenbl. kl. schmallanzettlich. 

Tribus I. Jungermannideae. 
Kelch endständig oder am Ende kurzer Seitenäste, nicht 
verwachsen und hervorragend. Bl. unterschlächtig. 

5) Plagiochila. Kelch endständig, zusammengedrückt, abge- 

- stutzt. Blätter ungetheilt, beiderseits herablaufend. 

6) Scapania. Kelch endständig, zusammengedrückt, abge- 
stutzt. Blätt. nach Oben grösser werdend, zweizeilig abstehend, 
zusammengefaltet - zweilappig, der meist kleinere Ober- 
lappen dem unteren aufliegend oder fast aufliegend. 


102 5 

7) Jungermannia. Kelch an Stamm oder Aesten end- 
ständig, röhrig - hohl, oft kantig und faltig, mit zerschlitzter 
Mündung. Hiüllbl. mehrere, von den Stengelbl. abweichend. 
Bl. ungetheilt oder eingeschnitten. Mit und ohne Nebenbl. 
Sphagnoeecetis. Kelch an sehr kurzem ventralem Aste, 
stielrund, an der Spitze dreikantig, Stengel Ausläufer tra- 
gend. Bl. rund, ungetheilt und ganzrandig. Nebenbl. klein. 
oder fehlend. 
9) Liochlaena. Kelch endständig, eylindrisch, nach Oben 
erweitert und flach geschlossen und daselbst mit einem cen- z 
tralen Spitzehen. Bl. ungetheilt, ganzrandig. 2 
Lophoeölea. Kelch endständig, nach der Mündung zu 
dreikantig. Bl. horizontal ausgebreitet, zweispitzig, zart. 
Nebenbl. gross, zwei- bis mehrtheilig. : 
Harpanthus. Kelch an kurzem seitenständigen Äste, am 
Grunde fleischig, an der Mündung 3—5theilig. Bl. ausge- 
breitet, halbmondförmig ausgerandet. Nebenbl. gross, meist 
ungetheilt. 
12) Chiloseyphus. Kelch an sehr kurzem seitenständigen 

Aste, fast sitzend, tief dreilappig. Haube weit hervorragend. 

Bl. ausgebreitet, ungetheilt, ganzrandig. Nebenbl. zweispitzig, 

klein. 


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13) Gymnöseyphus. Kelch an kurzem Seitenaste, gross, er 
schlitzt oder zweilippig. Hüllbl. fehlen. Bl. ganzrandig. : 
Hochalpen. = 


Tribus Ill. Geocalyceae. 

Kelch ein fleischiger Beutel (Torus), seitlich am kriechen- 
den Stengel’ hängend, in das Substrat eingesenkt. Blätt. 
unterschlächtig, ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. tief 
zweitheilig. = 

14) Geöcalyx. Wie vorsteht. = 
Tribus IV. Trichomanoideae, 

Keleh aus der Unterseite des Stengels entspringend, sitzend. 
Bl. oberschlächtig. Mit Nebenbl., nur bei Physiotium keine. 
Calypogeia. Kelch ein fleischiger Beutel, in das Sub- a 
strat eingesenkt, behaart. Kapsel gedreht. Bl. oval, unge- . 
theilt (selten kurz 2spitzig) horizontal en Nebenbl. | 
2epitzig. a 


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103 


16) Lepidozia. Kelch an sehr kurzem ventralem Aste, länglich, 
röhrig, stumpf 3faltig, an der Mündung gezähnt. Blätt. 
3 —4spitzig, eingekrümmt. Nebenbl. ähnlich. Stengel gefiedert 
ästig, Aeste zum Theil in Ausläufer übergehend. 
17) Mastigöbryum. Kelch an kurzem ventralem Aste, drei- 
kantig, stumpf dreilappig. Blätt. convex, schief zurück- 
gekrümmt, kurz dreizähnig. Nebenbl. mehrspitzig. Stengel 
gabelistig, aus seiner Unterseite Ausläufer treibend. 
Physiotium. Kelch von unserer Art unbekannt. Blätt. 
convex, an der Spitze zweilappig und gezähnt, am Grunde 
mit einem grossen sackigen Anhängsel. Ohne Nebenbl. 
Tribus V. Ptilidieae, 

Kelch endständig oder in der Gabelung des Stengels. 
Hülle fleischig oder dachig - vielblättrig. Stengel meist 
fiedrig-ästig. DRRE oberschlächtig, getheilt. Nebenblätter 
ähnlich. 

19) Triehocoölea. Kelch in der Gabelung des Stengels, mit 
den Hüllbl. und der eingeschlossenen Haube fleischig ver- 
wachsen, röhrig, rauh. Blätter und Nebenbl. gefiedert-viel- 
theilig 
Bl Kelch von unserer Art unbekannt. Stengel 
gabelig. Bl. und Nebenbl. tief 2theilig, einseitswendig. 
Ptilidium. Kelch endständig, die Hüllbl. weit überragend, 
eylindrisch, nicht rauh, an der Mündung gefaltet und gezähnt. 
Bl. 2lappig. Oberlappen grösser, alle fädig lang gewimpert. 
Nebenbl. ähnlich. 

Tribus VI Pilatyphylleae. 

Kelch an seitenständigen Aesten, zusammengedrückt oder 
glockig. Blätt. oberschlächtig am Grunde mit einem Ventral- 
lappen. Verzweigung fiedrig. 

Radula. Kelch länglich, flach, abgestutzt. Stengel flach 
verästelt. Blätt. unterseits mit einem viereckigen Lappen. 
Ohne Nebenbl. 

Madötheca. Kelch seitenständig an den Aesten, sitzend, 
oval, glockig, zweilippig. Stengel fiedrig-ästig. Blätt. mit 
(meist länglich rundlichem) Ventrallappen. Nebenbl. herab- 
laufend. 


1 


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104 


Tribus VI. Jubuleae. 

Kelch endständig an den Aesten, länglich, rund und kantig 
oder flach, geschnäbelt. Bl. oberschlächtig mit ventralem 
Anhängsel in Form einer Tasche oder eines Blattohres 
Nebenbl. gross (auch fehlend). 

24) Lejeunia. Kelch oval, mehrkantig, mit einem röhrigen 
Spitzchen, mehrlappig. Verzweigung büschlig oder unregel- t 
mässig, schlaff. Blätt. unterseits am Grunde eingebogen oder : 
mit sackigem Anhängsel. Nebenbl. meist vorhanden. =: 

25) Frullania. Kelch zusammengedrückt, am Rücken convex, - . 
unten gefurcht. - Verzweigung fiedrig. Bl. unterseits m 
Grunde mit einem Oehrchen. Hüllbl. sehr abweichend davon; 
Nebenbl. gross. 


B. Frondosae. 
Tribus VII. Codonieae. 


Kelch endständig, durch Fortwachsen des Stengels bald 
dorsal, glockig, mit weiter offener Mündung und mit den 
pfriemlichen Hüllbl. fast ganz verwachsen. Bl. unterschläch- a 
tig, herablaufend, buchtig, schlaf, Wurzeln violett. E: 

26) Fossombronia, wie vorsteht. 
Tribus IX. Diplomitrieae. 

Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe. 
Kelch gross, dorsal, Hüllblätter schuppenförmig. a 

27) Moerekia. Scheinbare Mittelrippe ohne einen Centralstrang. 
verdickter Zellen. Hüllbl. viel kürzer als der Kelch, lappig 
eingeschnitten. Kelch gross, grün, an der Mündung ungleich 
kurzlappig. — 
Blyttia. Scheinbare Mittelrippe mit einem Centralstrang 
' Janggestreckter verdickter Zellen. Hüllbl. tief wimprig ein 
geschnitten. Kelch lang, röhrig, Mündung wimprig. 
Tribus X. Haplolaeneae. 
Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe. 
Kelch fehlt. Hau be aus einer dorsalen Hülle hervortretend 
oder fehlend. _ 


28 


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105 


29) Pellia. Laub in unregelmässigen Rasen, ohne Unterblätter. 
Hülle dorsal, Kapsel kugelig 
30) Blasia. Laub in strahlig erbeten Rosetten. Mit Unter- 
blättern. Hülle fehlt. Kapsel oval. 
Tribus XI. Aneureae. 

Kelch fehlt. Haube fleischig, eylindrisch aus der Unter- 
seite am Rande entspringend. Laub schmal, fiedrig ver- 
ästelt, fleischig, ohne Mittelrippe. 

1) Aneura, wie vorsteht. 
Tribus XII. Metzgerieae. 

‘Laub mit starker Mittelrippe, gabelig, dünnhäutig, Hülle 
sackig-halbkugelig, ventralständig. Kelch fehlt. 

32) Metzgeria, wie vorsteht. 


Jungermannieae. 


A. Foliosae. 
a. Blätter unterschlächtig. 
Tribus L Gymnomitria. 


Kelch fehlt oder eingeschlossen und mit den Hüllbl. ver- 
wachsen, endständig. 
1. Haplomitrium. N. v. E. 

Kelch fehlt. Haube weit länger als die Hüllbl. Unregel- 
mässig dreireihig beblättert. Bl. ungetheilt, länglich buchtig. 
1) H. Hookeri. N.v.E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, fast 
einfach. Bl. locker, aufrecht abstehend, aus schief herab- 
laufender Basis verlängert eiförmig, kurz zugespitzt, stumpf 
abgerundet, am Rande wellig und buchtig. Hiüllbl. den 
Stengelbl. gleich, wenig grösser, erst aufrecht zusammen- 
neigend, später abstehend. Haube lang, eylindrisch, seitlich 
aufreissend. Zellen locker, gross, unregelmässig 4—6 eckig, 
nach dem Rande zu wesentlich kleiner. Vereinzelt zwischen 


= 


106 


Moosen, in den Sudeten und Vogesen. Selten. Fig. 1. (Copie 
nach Hooker.) 
2) Gymnomitrium. N.v. E. 

’Kelch fehlt. Haube eingeschlossen. Blätt. zweilappig, 
dicht dachig gelagert ohne Nebenbl. 
G. coneinnatum. Corda. (Jung. gymnomitrioides. N. v.E.) 
Zweihäusig. Stengel aufrecht, ästig. Aeste drahtrund, nach 
der Spitze zu keulig verdickt. Bl. vertica] angeheftet, halb 
umfassend, breit eiförmig, hohl, an der Spitze auf */, spitz 
eingeschnitten, Lappen meist stumpflich, ganzrandig, selten 
ein wenig gekerbt, mit einem schmalen hyalinen Saume. 
Hüllbl. grösser, die inneren zusammengerollt die Haube um- 
schliessend und vielfach eingeschnitten. Zellen rund, am 
Rande viel kleiner und getröpfelt, nach der Mitte zu schnell 
grösser und hier mit deutlich verdiekten Zelleeken. Bildet 
niedrige Polster von meist blaugrüner oder bräunlicher Farbe, 
vorzüglich an Graniten der alpinen Region Fig. 2. 
G. corallioides. N. v.E. Der vorigen Art sehr ähnlich; 
die Polster sind starrer, am Grunde durch Ausläufer dicht 
verwebt. Aeste gekrümmt, zusammengedrückt, gleich dick; 
Bl. ganz, später ungleich gespalten, mit doppelt so breitem, 
hyalinen Rande. Zellen am Rande 3 -4 Reihen getröpfelt, 
nach der Mitte allmählig grösser und unregelmässig sechs- 
eckig. Alpine Region. Fig. 3. E 

3. Sarcöseyphus. Corda. 

Kelch zart und eingeschlossen, am Grunde mit den Hüll- 
blättern fleischig verwachsen. Bl. fast vertical angeheftet, 
gekielt-hohl, zweilappig, ohne Nebenbl. : 
3. Ehrharti. Corda. Zweihäusig. Stengel aufrecht, 
wenig bewurzelt, meist einfach, Ausläufer tragend wie die fol- 
genden. Bl. locker gestellt, nach der Spitze zu grösser, aus 
weit umfassender Basis im Bogen abstehend, oval bis 


 rundlich quadratisch, stumpf und kurz ausge- 


randet, mit stumpfen Lappen. Hillbl. grösser. Kelch 
nur an der Spitze frei und daselbst mit 4—6 Zähnen. Zellen 


d, ziemlich gross, mit deutlich verdiekten Ecken, nach 


| dem Rande zu wenig kleiner. In lockeren bräunlichen bis 


-] 
Be 2 


hi 


107 


schwärzlichen oft tiefen Rasen, meist an triefenden Felsen, 
auch auf blosser Erde selbst in Sümpfen, ag in der 
subalpinen, seltener in der Bergregion. Fig. 

S. sphacelatus. N.v.E. Der vorigen a ähnlich, doch 
unterschieden durch locker gestellte, mehr aufrechte Blätter, 
deren obere Hälfte schwach gekielt, während die untere 
bauchig hohl ist, Blattlappen breit abgerundet und 
nach der Stengelspitze zu gebräunt. Bl. rundlich, herz- 
förmig. Zellen wie bei voriger. Vielleicht nur eine Form 


- derselben. In alpinen Bächen an Steinen. Fig. 


S. revolutus. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, 
büschlig, ästig. Bl. aufrecht abstehend, länglich-eiförmig, 
mit schmälerem Grunde weit umfassend, am Rande überall 
zurückgerollt, an der Spitze kurz und scharf ausge- 
schnitten, mit kurz zugespitzten Lappen. Zellen sehr klein, 
in deutliche Reihen geordnet, nur am Grunde etwas 
grösser. Frucht unbekannt. In den Hochalpen, selten, in 
niedrigen schwarzen Polstern. Fig. 6. 

S. densifolius. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, 
schmächtig, oft büschlig-ästig, dicht beblättert. Bl. fast 
rund, hohl, aufrecht abstehend, mit schmälerem Grunde 
weit umfassend, hin und wieder am Rande zurück- 
gerollt, an der Spitze kurz und spitz ausgeschnitten, 
Lappen kurz zugespitzt. Zellen dicht getröpfelt, klein, 
in Reihen geordnet. Hüllbl. weithinauf verwachsen mit 
dem Kelch, stumpf ausgerandet. In flachen dichten Rasen, 
welche unterwärts bräunlich verblichen, oben dunkelbraun 
bis schwärzlich sind, in der alpinen Region auf Gneis und 
Glimmerschiefer. Selten. Fig. 7. 

S. Muelleri. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, 
büschlig-ästig, Blätt. nach der Spitze zu grösser und sehr 
gedrängt, aufrecht abstehend, gekielt, hohl, halb umfassend, 
fast quadratisch, halbmondförmig ausgerandet, 
mit stumpfen Lappen. Zellen rund mit schwach verdickten 
Ecken, nur ganz am Grunde grösser. Hüllbl. tiefer ausge- 
randet. Soll auf lehmigem Boden in Süddeutchland in diehten 
flachen Rasen, von bräunlicher Farbe, vorkommen. Dem 
S. Funkii ähnlich, doch destligh unterschieden durch die 


u 


108 


grossen seicht ausgerandeten Blätter und viel grössere Zellen. 
Meine Exemplare sind italienische. Fig. 8. 5. 
S. Funkii. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, sehr 
dünn, büschlig, ästig. Bl. klein, locker gestellt, halbumfanscn | 
im rechten Winkel abstehend, fast rund, gekielt-hohl, 
über ein Drittel scharf ausgeschnitten, Lappen spitz. Zellen 
sehr klein, derb, alle gleich gross. Hüllbl. viel grösser, 
zusammengerollt, später eine offene Urne bilden Auf 
lehmigen Wegen, in weiten sehr niedrigen Rasen, im Schatten Br 
grün, in der Sonne schwarzbraun. Gemein durch das Gebiet. 
ig. 9. E:; 
S. alpinus. Gottsche. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, 
ästig, aufsteigend, am Grunde blattlos. Bl. aus scheidig 
umfassender aufrechter Basis abstehend, eiförmig-qua- 
dratisch, hohl, auf ein Drittel scharf ausgeschnitten, Lappen 
stumpf. Zellen sehr klein, rund und derb, wie an Voriger. 
Frucht unbekannt. In dichten schwarzen Polstern in den : 
Alpen und Sudeten. Durch die aufrechte Blattbasis höchst 
ausgezeichnet. Fig. 11. 
S. adustus. Spruce. (Gymnomitrium. N. v. E.) Ein- 
häusig. Stengel kriechend, aufsteigend, mit aufrechten keu- 
ligen Aesten. Bl. halbvertical, aufrecht abstehend, rundlich- 
eiförmig bis rundlich - quadratisch, kurz zweispaltig, mit 
stumpfer Bucht und spitzen Lappen; an den Fruchtästen 
wesentlich grösser, sehr hohl und schärfer eingeschnitten, 
Zellen fast gleich gross, mit verdickten Ecken. — In dichten 
braunen (im Schatten grünen) sehr flachen Rasen an grani- 
tischem Gestein in den Alpen, Sudeten, Fichtelgebirge, Harz. 
Selten. 


4. Alieularia. Corda. a 

Kelch eingeschlossen, am Grunde mit den Hüllbl. fleischig 
verwachsen. Bl. rund, ungetheilt (selten etwas ea = 
Nebenbl. ER EN klein. Sa 
A. scalaris. Corda. Zweihäusig. Stengel anbisigeid; a 
schwach bewurzelt, fleischig, wurmartig gebogen, meist 
einfach. Bl. schräg inserirt, vom Stengel wenig abstehend, 
fast flach, kreisrund, ganzrandig. Zellen rundlich, ziemlich en 
gross, am Rande nicht kleiner, mit verdickten Ecken, meist a 


13) 


14) 


109 


mit Oelkörperndichterfüllt. Nebenbl. (nur an jungen 
Trieben deutlich) pfriemförmig, bogig abstehend. 
Kelch zart, in den Hüllbl. versteckt, doch von oben sichtbar, 
vierlappig. Hüllbl. aufrecht, meist wellig verbogen. Fig. 12. 

Herr Limpricht stellt in der Krypt. Flora Schlesiens eine 
neue Art auf, welche er 
A. minor (A. geoscypha De Not.) nennt. Sie ist einhäusig, 
die Pflanzen kleiner, braun, selten grün, der Stengel kurz, 
kriechend, dicht bewurzelt, mit der fruetificirenden Spitze 
knieförmig aufrecht. Sterile Zweige locker beblättert und 
deren Bl. rundlich, seitlich ausgebreitet; am Fruchtstengel 
kurz ausgerandet; oberste Hüllbl. lappig, kraus. Zellen 
diekwandiger, deren Oelkörper granulirt. Nebenbl. nur am 
aufsteigenden Stengelende und in der Hülle sichtbar, in 
Letzterer gross und meist 3theilig Eine laxe Form hiervon 
ist meine Fig. 10, von Herrn Gottsche Jungermannia Silv- 
rettae genannt. (Sarcoseyphus Silvrettae). 

Beide Arten wachsen in eompaeten niedrigen Rasen, oft 
von ziemlicher Ausdehnung auf lehmig kiesigem Boden in 
Gräben, Hohlwegen etc. Im Gebirge meist gemein und hoch 
hinaufsteigend. 

A. ecompressa. Hooker. Zweihäusig. Stengel aufrecht, 
ästig, wurzellos, lang und schlaff, rothbraun. Bl. sehr 
gross, vertical inserirt, dem Stengel angedrückt, 
die unteren kreisrund, die oberen nierenförmig, flach, 
ganzrandig, nach der Spitze zu grösser. Zellen gross, 
derb, rundlich sechseckig, am Rande wenig kleiner. Nebenbl. 
klein, bald zerstört, dreieckig bis eiförmig, abstehend, spitz 
oder kurz zweispitzig. Kelch länglich eiförmig, in den Hüll- 
blättern versteckt und mit ihnen am Grunde verwachsen, 
stumpf gezähnt. Hüllbl. den Stengelbl. gleich, nur grösser. 
In robusten, verbreiteten, lockeren und tiefen Rasen von 
meist rother Farbe auf Steinen in Gebirgsbächen, an Seen, 
Wasserfällen nur in der alpinen Region. Fig. 13. 

Tribus II. Jungermannideae. 

Kelch endständig, oder am Ende ku:zer seitenständiger 

Aeste, nicht verwachsen, frei hervorragend. 


110 


5. Plagiochila. N. u.M. ; 
Kelch endständig, susammengedrückt, abgestutzt. Blätt. 
ungetheilt, am Dorsalrande weit, am Ventralrande kurz 
herablaufend. E: 
15) P. Spinulosa. N. u. M. Zweihäusig. Stengel kriechend 
mit schlaffen aufsteigenden Aesten. Bl. entfernt, schief ab- 
stehend, schief herablaufend, hohl, oval-keilfürmig, am 
Ventralrande zurückgeschlagen, daselbst wie an der Spitze 
entfernt grob dornig gezähnt. Zellen mässig gross, 
rundlich, nach der Basis zu grösser, mit stark verdickten 
Eeken. Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Kelch oval, einge- 
krümmt, zweilippig, an der Mündung dornig wimperig. In 
lockeren hellen Rasen in den Gebirgen Englands, soll auch 
in der Schweiz vorkommen. Fig. 14. E- 
16) P. interrupta. N.v.E. Einhäusig. Stengel niederliegend, 
ästig, schlaff. Bl. sich ziegeldachig deckend, schief 
halbumfassend, mehr oder weniger horizontal ausge- - 
breitet, am Hinterrande zurückgebogen, wenig hohl, ei- 
förmig, abgestutzt oder schwach ausgerandet, 
ganzrandig. Zellen sehr derb und diekwandig, rundlich 
Geckig, nur ganz am Grunde grösser. Hüllbl. grösser, mehr 
abgerundet und aufgerichtet. Kelch oval, nach oben breiter, 
mit kerbig ungleicher, aber ungezähnter Mündung. In 
lockeren gelbgrünen Rasen über Moosen, an Felsen, zerstreut E 
in der Bergregion. Nur auf Kalk. Fig. 15. 2 


. aufsteigend, mit zahlreichen Aesten, die an der Spitze 0 
herabgekrümmt. Bl. ziegeldachig, ulane sich zu berühren 
den Stengel schief umfassend und schief nach hinten vom 


rundlich oval, dornig wimprig gezähnt. Zellen 

. weniger derb als an voriger, am Rande merklich kleiner, 7 
deutlich Geekig. Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Kelch wei, 
horentr a gend, Tv verlängert eiförmig, an der Basis flac 


‘ 


mit done lieh Mündung. In lockeren meist dunkle 
Rasen an Bachufern, in feuchten Wäldern ete. Gemein. @ 


oe 16. 


111 


6. Scapania. Lindenb. 

Kelch endständig, zusammengedrückt, abgestutzt und 
anfänglich eingekrümmt. Blätt. nach der Spitze zu grösser, 
zweizeilig abstehend, zusammengefaltet zweilappig, der meist 
kleinere Oberlappen dem unteren aufliegend oder fast auf- 
liegend. 

18) S. compaeta. Lindenb. Zweihäusig. Stengel steif auf- 

recht, wenig ästig. Bl. meist locker gestellt, mit breiter 

Basis weitumfassend, fast gleichlappig, Lappen zu- 

sammengelegt, rundlich, am Aussenrande abge- 

stutzt, ganzrandig, an jüngeren Blättern meist ‚wenig 
gezähnt. Einschnitt kurz. Zellen in Reihen, nach der 

Spitze zu allmählig kleiner; Kelch eiförmig, an der Mündung 

gezähnelt. In lockeren gelblichen oder braunen, selten grünen 

Rasen oder vereinzelt, besonders in der Ebene auf kiesig 

lehmigem Boden — nicht häufig. Fig. 17. 

S. Bartlingii. N. v.E. Zweihäusig. Stengel kriechend, 

aufsteigend, ästig. Bl. dicht gestellt, mit verschmälerter 

Basis weit umfassend, fast gleich zweilappig. Einschnitt 

kurz. Lappen eiförmig, abgerundet, selten spitz, wellig, 

geöffnet-abstehend, ganzrandig. Zellen rundlich, ge- 
tröpfelt, am Rande kleiner, an der Basis vielmal grösser und 
abgerundet sechseckig. Kelch eiförmig, schwach zusammen- 
gedrückt, mit verengter ganzrandiger Mündung. In gelb- 
grünen, niedrigen Räschen, an feuchten Felsen der Alpen, 

im Harz. Selten. Fig. 19. 

20) S. aequiloba. N. v.E. ($. tyrolensis. N. v. E.) Zwei- 
häusig. Stengel aufrecht, ästig, schwärzlick. Bl. dicht 
gestellt, alle gleich gross, mit breiter Basis weit umfassend, 
scharf kieligzusammengelegt, tastgleichlappig; 
Einschnitt kurz. Lappen geöffnet, eiförmig, der Obere 
schmäler, beide kurz und seharf gespitzt, mehr oder 
weniger gewimpert, beiderseits papillös (bei starker 
Vergrösserung), Zellen getröpfelt, am Rande kleiner, alle 
abgerundet 6eckig, an der Basis wesentlich grösser. Kelch 

‘klein, Mündung gezähnt. In lockeren ansehnlichen Rasen, 
nur auf Kalk, in der Bergregion. Fig. 18. 
21) S. subalpina. N. v. E. Zweihäusig. ne 


1 


so 
ec 


In allen Echsen gemein. — Nur auf Steinen. 


) 8. uligirosa N. v. E. Zweihänsig. Stengel aufrecht od 
- futhend, dunkelbraun, ästig, derb. Blätt. rothbraun odı 


herabgeführt, ganzrandig, ungleich 2lappig. 


m: en sehr hohl EEE Zellen 


112 


A 
RR ER 


Re ar AauEar 
ENTER SEINE 42 Paar IM pi CERE EMATIER HK 


ästig, rothbraun. Blätt. genähert, mit verschmälerter Basis 
weit umfassend, ungleich zweilappig. Einschnitt bis zur 
Hälfte des (ausgebreiteten) Blattes gehend. Lappen flach 
aufeinanderliegend, der untere eiförmig breit zuge- 
spitzt, der obere fast viereekig, etwas kleiner, alle 
wimprig gezähnt. Zellen getröpfelt, am Rande 
viel kleiner, nach der Mitte zu schnell grösser werdend. 
Kelch? -- In ansehnlichen, lockeren, dunklen Rasen an 
feuchten Felsen der subalpinen Region. Die Zellen unter- 
scheiden sie sicher von der folgenden. Die Zeichnung wurde 
nach lappländischen Exemplaren gefertigt, welche ich der 
Güte des Herrn Apothekers Jack in Constanz verdanke. 
Fig. 21. i 
S. undulata. M. & N. -Zweihäusig. Stengel steif auf- 
recht, selten fluthend, purpurfarbig bis schwarz, am 
unteren Theile nackt, derb und brüchig. Bl. meist locker 
gestellt, schlaff, im Trocknen kraus, weit umfassend, 4 
ungleich 2lappig, oft flügelig gekielt, tiefgespalten. Lappen 
trapezförmig-rundlich, breit zugespitzt, ganz- 3 
randig oder wimprig gezähnt, der untere convex und am 
Stengel herablaufend, der obere meist etwas vom Stengel 
abgebogen, bald dem unteren an Grösse fast gleich, bald 
nur ein Drittel so gross. Kelch gross, eiförmig, mit ganz- 
randiger oder gezähnelter Mündung. Eine ausserordentlich, 
auch in der Farbe variirende Species, wesshalb hier 2 Ab- 
bildungen gegeben sind: Die gewimperte Form mit grossem 
Oberlappen, meist an feuchten Felsen, und die ganzrandige 
Form mit kleinerem Oberlappen, meist auf Steinen in Bächen. 
Zellen zart, Beckig ‚ nach dem Rande zu wesentlich kleiner. 


Seap. uliginosa und irrigua zu vergleichen. Fig. 20. 


purpurn, sich dachig deekend, beiderseits am en 


schnitt sehr tief. Unterlappen eiförmig abgerunde 
eonvex abgebogen, um vielkleiner, niere 


113 


vorigen ähnlich, etwas grösser und derber, 6eckig, am Rande 
viel kleiner. Keleh .eiförmig, ganzrandig oder schwach 
gezähnelt. In grossen rothbraunen Rasen an triefenden 
Felsen in der höheren Bergregion. Mit Vorsicht von 
S. undulata zu unterscheiden, die auch in gleicher Färbung 
vorkommt. S. undulata hat stets etwas zugespitzte Lappen, 
die nie ganz abgerundet sind; auch gibt der sehr convexe 
Oberlappen bei $. uliginosa ein sicheres Merkmal. Fig. 22. 
S.irrigua. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufreeht oder 
kriechend, weithinauf bewurzelt, grün, schlaff, wenig ästig. 
Bl. fettglänzend, meist entfernt, schlaff und verbogen, fast 
ganzrandig, halb umfassend, vertieal inserirt, ungleich 
2lappig, Lappen geöffnet, der untere 2 bis 4 Mal grösser, 
eiförmig breit zugespitzt, der obere herzförmig, meist fast 
4eckig,scharfzugespitzt, hohleingkrümmt; Zellen 
sehr durchsichtig, zart, 6eckig, fast alle gleich, nur 
am Grunde grösser. Kelch eiförmig, kantig, wenig zu- 
sammengedrückt, Mündung gezähnelt. In hellgrünen oder 
& bräunlichen Polstern auf Moorboden oder as zwischen 
= Sphagnum. Auch diese Art wird oft mit S. undulata ver- 
= wechselt. Fig. 23. 
25) S. nemorosa. N. v. E. Zweihäusig. Stengel snfsteigend, 
ästig, steif, unten bräunlich, oben grün, dicht und aus- 
ea gezeichnet 2reihig beblättert. Bl. gross, schräg inserirt, 
= weit umfassend, ungleich 2lappig, sehr tief getheilt, 
= dieht domig gewimpert, Unterlappen convex, oval, 
abgerundet, etwas herablaufend, Oberlappen dieht und 
flach aufliegend, halb so gross, schief-herzförmig, 
breit und stumpf zugespitzt. Zellen sehr verdickt, daher 
getröpfelt erscheinend, nach dem Rande zu viel er 
Yundlich viereckig, am Grunde oval 6eckig, vielmal grösser. 
(Im Zellennetz $. aequiloba äusserst ähnlich.) Keleh gross, 
länglich-eiförmig mit dieht wimpriger Mündung. in lockeren 
verbreiteten Rasen, olivengrün, oft röthlich angeflogen, am 
Rande der Wälder, schattigen Felsen, en in der Berg- 
region, in der Ebene seltener. Fig. 
) S. umbrosa. N. v.E. a Stengel kriechend, 
gen are gabelig getheilt, eingekrümmt, weit hinauf 


2 E 


4 
< 


27) 


2 


es) 
— 


114 


bewurzelt. Bl. nach der Stengelspitze zu viel grösser, dicht 
dachig, grob ungleich gesägt, tief gespalten, ungleich 
2lappig, schräg inserirt, halbumfassend. Lappen eiförmig- 
zugespitzt, der untere abgebogen, der obere 2—3 Mal 
kleiner, dem Stengel dicht aufliegend. Zellen getrö- 
pfelt, nach dem Rande zu kleiner und stärker verdickt. 
Kelch eiförmig, mit fast ganzrandiger Mündung. In 
niedrigen, gelblichgrünen Räschen auf faulen Baumstrünken, 
an Felsen, in der höheren Bergregion verbreitet. Fig. 25. 

S. eurta. N. v. E. (S. rosacea N. v.E. Jung. Conradi N. 
v. E. und Jung. tenuieula N. v. E.) Zweihäusig. Stengel 
ästig, aufsteigend, grün. Bl. locker dachig, schräg angeheftet, 
halbumfassend, ungleich 2lappig, halb getheilt, fast ganz- 
randig. Unterlappen doppelt grösser, schief eiförmig, breit 
und stumpf gespitzt. Oberlappen fast viereckig bis herz- 
förmig-triangulär, immer scharf spitzig, aufsteigend, 
nieht angedrückt. Zellen zart, rundlich-viereckig, fast 
gleich gross, nur an der Basis grösser und länglich. Kelch 
kegelförmig, schwach gezähnt. In niedrigen lebhaft grünen 
Rasen, oft vereinzelt zwischen Lebermoosen, auf lehmigem 
Boden in Wäldern, Gräben ete. gemein, Fig. 28. 

8. apiculata. Spruce. Zweihäusig. Stengel kurz, einfach, 
kriechend, aufsteigend. Bl. dicht dachig gelagert, schräg 
inserirt, wt umfassend, ungleich 2lappig, ein Drittel ge- 
spalten, ganzrandig. Lappen schief-länglich-eiförmig, 
kurz zugespitzt, hohl angedrückt, der untere etwas 


grösser. Zellen klein, zart, getröpfelt, nur am Grunde 


des Blattes grösser, sonst fast alle gleich gross. Kelch 
länglich, fast keulig, mit schwach geschweifter Mündung. 


isher nur aus den Pyrenäen bekannt, fand sie Herr Jack a 
in niedrigen gelblichen kleinen Rasen auf faulem Holz und 
steinigem Boden am 28. August 1860 bei Heiligenblut in e 


Kärnthen. Fig. 26. 


8. helvetica. Gottsche. Stengel aufsteigend, mässig 4 
8, ziemlich steif und derb, nur am Grunde bewurzelt. 


lang, 
Bl. schräg halbumfassend, locker dachig, ganzrandig, ungleich 


. 2lappig, auf ein Drittel gespalten; Lappen geöffnet, der a 
untere fast doppelt grösser, bogig vom Stengel abstehend, 


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115. 


schief eiförmig, stumpf oder abgerundet. Oberlappen fast 
viereckig, vom Stengel geöffnet abstehend. Zellen an der 
Blattspitze getröpfelt, im übrigen Blatttheile rundlich 6eckig, 
schwach verdickt, fast alle gleich gross, nur ganz am Grunde 
grösser und länger. Kelch verlängert eiförmig, wenig zu- 
sammengedrückt, an der Mündung faltig und buchtig gezäh- 
nelt. Steht der S. curta sehr nahe. Herr Jack fand sie 
1867 auf Erde und morschem Holz bei Küssnacht. Fig. 27. 
7. Jungermannia. 

Kelch am Stengel oder an er Aesten endständig, 
röhrig-hohl, oft kantig und faltig, mit zerschlitzter Mündung. 
Hülle vielblättrig, von den Stengelblättern abweichend. Mit 
und ohne Nebenblätter. Bl. ungetheilt oder eingeschnitten. 
a. Complicatae. Bl. wie bei Scapania ungleich zweilappig 
zusammengefaltet. 

J. albicans. L. (J. taxifolia. Hooker). Zweihäusig. Stengel 
lang, bogig ansteigend, bräunlich, gabelig getheilt. 
Blätt. locker gestellt, vertieal inserirt, halb umfassend, 
ungleich 2lappig, bis Zweidrittel getheilt. Unterlappen 
lang zungenförmig, säbelartig gebogen, nach der 
Spitze zu grob, ungleich gezähnt. Oberlappen halb bis ein 
Drittel so gross, auf dem Stengel entlang dachig 
gelagert, länglich eiförmig, breit gespitzt, ungleich gezähnt. 
Zeilen klein getröpfelt, in der Mitte jedes Lappens, vorzüg- 
lich des Unterlappens, ein meist 4 Zellen breiter 
Streifen grosser rhombischer, diekwandiger Zellen, die sich 
gegen die Blattspitze verlieren. Dieser Streifen varjirt in 
Deutlichkeit und fehlt bisweilen (J. taxifolia). Keleh wenig 
vorragend, eiförmig gedunsen, faltig, ungleich ge- 
zähnt. In dichten Rasen auf Lehmboden in Hohlwegen, 
an Felsen. Im Gebirge gemein. In der Ebene seltener. 


Fig. 29. 

J. obtusifolia. Hook. Einhäusig. Stengelkurz, dieht 
und lang bewurzelt, fest angeheftet, an der Spitze 
aufsteigend. Blätt. gedrängt, gebogen abstehend, ungleich 
2lappig, tief getheilt, schief und weit umfassend. Unter- 
lappen oval bis zungenförmig, breit abgerundet, 


schwach gezähnt bis ganzrandig, Oberlappen 3 Mal kleiner, 


stärker gezähnt, stumpf abgerundet, dicht dachig 


3 


/ 


33) 


116 


gelagert. Kelch verhältnissmässig sehr gross, vertical 
aufgerichtet, oval, bauchig, sehr faltig, stumpf einge- 
schnitten und gezähnt. Hüllblätter grösser als die Stengel- 
blätter, den Kelch aufrecht umfassend. Zellen getröpfelt, 
nach dem Rande zu viel kleiner, nach der Mitte schnell 
grösser werdend. In dichten sehr niedrigen Rasen von 
gelblich grüner bis röthlicher Farbe auf lehmhaltigem Boden, 
in Hohlwegen ete. Stets sehr reichlich fruchtend. Gemein 
in der Ebene und im Gebirge. Fig. 30. 

J. exseeta Schmid. Zweihäusig. Stengel mässig Se 
auisteigend, meist wenig verzweigt, steif und derb, der Länge 
nach bewurzelt. Bl. gedrängt-dachig, schief-weit-umfassend, 
zweireihig abstehend, kurz, ungleich 2theilig eingeschnitten 
und rinnighohlzusammengelegt, ganzrandig. Unter- 
lappen eiförmig, zugespitzt oder scharf 2spitzig; 
Oberlappen sehmäler, aber meist wenig kürzer, zahn- 
förmig spitz. Zellen gross, rundlich 6eckig, im Oberlappen 
viel kleiner und getröpfelt. Hüllbl. aufrecht den Kelch um- 
fassend, scharf, 3—4zähnig. Keleh länglich, 5faltig, bau- 
chig. Mündung 5zähnig. In flachen bräunlichen, selten 
grünen Rasen auf Lehmboden an Felsen, auf faulem Holz 
in Wäldern; in der Ebene selten, im Gebirge meist ver- 
breitet, stellenweise fehlend. Fig. 31. 

J. Doniana Hook. Zweihäusig? Stengel aufrecht ein- 


gekrümmt, sehr derb und braun, unbewurzelt, am Grunde 


nackt, nach der Spitze zu dicht beblättert. Bl. genähert, 


a 


DEE TPRLHENT 


vertical inserirt, aus aufrechtem, scheidig den Stengel x 


halbumfassenden Grunde, rechtwinklig abstehend oder | 
fast einseitswendig aufgerichtet, ganzrandig, rinnig 


Faden 


zusammengebogen und mit meist etwas eingerollten 


Rändern. Unterlappen verlängert eiförmig, kurz und 
scharf gespitzt, Spitze eingebogen; Oberlappen stumpf, | 
schmäler, aber fast so lang wie der untere. Zellen klein 
sehr ungleiehmässig verdickt, daher mit zackigenn 
ausgefressenen Wänden, getröpfelt. Kelch eitörmig, faltig. = 
Mündung gezähnelt. In dichten fast schwarzbraunen Rasen 
in den Alpen Schottlands, soll auch in Steiermark vorkom- 
men. Fig. 31%)... 


TERN, 


ERST 


117 


34) J. saxicola. Schrad. Zweihäusig. Stengel aufsteigend 


lang, derb, brüchig, kaum bewurzelt. Bl. derb, glänzend, 
gedrängt, vertical angeheftet, 2reihig abstehend, sehr weit 
umfassend, ungleich 2lappig zusammengelegt, Unterlappen 
breit Sifornig hohl, mit stumpfer eingebogener Spitze, 
dachig sich deckend an die Unterseite des Stengels daher 


. glatt und eonvex. ÖOberlappen kleiner, spitzer, vom Unter- 


u 


lappen abstehend, durch die weitumfassenden wechselstän- 
digen Basen der Oberseite des Stengels ein auffallend 
treppenartiges Ansehen verleihend. Zellen sehr klein, 
derb, getröpfelt. Hüllbl. 2—4spaltig, gesägt. Kelch hervor- 
ragend, breiteiförmig, faltig. Mündung gewimpert. In bräun- 
lichen Rasen an Felsen der höheren Berg- und subalpinen 
Region, selten und sehr selten mit Frucht. Fig. 62. 
J. minuta. Crantz. Zweihäusig. Stengel lang und sehr 
dünn, niederliegend bis aufsteigend, fast wurzellos, ästig. 
Bl. entfernt, vertical inserirt und halb umfassend, sehr regel- 
mässig 2zeilig gestellt und dem Stengel ein kammartiges 
Ansehen gebend, oft nach oben zu kleiner, fast gleichlappig, 
kielig, zusammengefaltet, Lappen eiförmig, spitz, klaffend, 
ach. Zellen derb, klein, getröpfelt, nach der Blattbasis zu 
grösser. Hüllbl. grösser, aufrecht umfassend, das innere 
3spaltig. Kelch hervorragend, eiförmig, mit stumpfer, fal- 
tiger, zerschlitzter. und wimperiger Mündung. In dichten 
bräunlichen oder schmutzig grünen flachen Rasen, meist jedoch 
zwischen Laubmoosen an feuchten Felsen der Berg- und 
alpinen Region, häufig; vrucht selten. Von Anfängern oft 
mit Sarcoseyphus Funkii verwechselt, der aber nur auf 
nackter Erde wächst. Fig. 65 
J. Michauxii. Web. (J. densa N. v. E.) Zweihäusig. 
Stengel liegend, aufsteigend, lang, schwach bewurzelt, ästig. 
Bl. fast vertical inserirt, auffallend weit stengelum- 
fassend, aus kurz scheidigem sackigen Grunde 


. sparrig abgebogen, fast rund, wellig verbogen, 


mit scharfer halber Bucht und zugespitzten oft eingekrümm- 
ten Lappen. Zellen klein, zart, getröpfelt, an der Spitze 
viel kleiner. Hüllbl. sparrig, der Kelch daher hervorragend, 
keulig, an der zugespitzten Mündung faltig und lang 


> 


37) 


38) 


118 


wimprig. In bräunlichen Rasen oder zwischen Moosen in 
der Berg- und alpinen Region, sehr selten. Fig. 63. 

J. Helleriana. N. v. E. Einhäusig. Stengel dünn, 
kriechend, dicht bewurzelt, ästig. Bl. eiförmig, 
entfernt, schräg halbumiassend, zweizeilig abstehend, durch 
eine stumpfe und rechtwinklige Bucht in 2 gleiche 
spitze Lappen getheilt, welche in Folge einer stumpfen 
Kielung des Bl. zusammenneigen. Am Dorsalrande häufig 
ein Zahn. Zellen gross, rund, isolirt mit starker angu- 
lärer Verdickung, fast alle gleich gross. Hüllbl. 2- und 
3lappig, ungleich dornig gesägt. Kelch eiförmig, 
stumpf, mit verengter faltiger Mündung, und daselbst wim- 
prig zerschlitzt. Die Hep. eur. von Gottsche und Rabenhorst 
geben unter Nr. 303 diese Speeies; diese Exemplare, welche 
meiner Abbildung zur Vorlage dienten, stimmen nicht ganz 


mit vorstehender Diagnose. Die Blätter sind sämmtlich 


seitlich schlaff ausgebreitet, der Dorsalzahn fehlt und die 
Hüllbl. sind nicht dornig gesägt; es scheint mir wohl möglich, 
dass schlaffe Formen die kielige Faltung des Blattes ver- 
lieren, damit hört allerdings die grosse Aehnliehkeit mit 


J. RER auf. — In lockeren bleichgrünen Rasen an faulen 


Stämmen in der Bergregion, sehr selten. Fig. 

b) Integrifoliae. Blätter ungetheilt, von er Form 
X Mit Nebenblättern. 

J. Taylori. Hook. Zweihäusig. Stengel derb, braun, 
aufsteigend, ästig, bewurzelt. Bl. genähert, schief-halbum- 
fassend, nur am Dorsalrande herabgeführt, fast 
kreisrund bis bıeit eiförmig, aus concavem bauchigem 
Grunde convex abgebogen, deutlich warzig. Zellen 
linsenförmig aufgetrieben (die Oberfläche des Blattes 
daher bucklig), gross, rund, am Grunde wenig grösser 
und ovaler. Zellwände stark verdickt, daher jede Zelle 
von 6 kleineren umstellt erscheint. Nebenbl. schmal lanzett- 


förmig, klein, nach dem Kelch zu grösser und 2spaltig. 


Hüllbl. nicht verschieden von den Stengelbl., den Kelch an 
der Basis aufrecht umfassend und abgebogen. Kelch eiför- 
mig, mit flacher, 2lippiger gezähnelter Mündung. In robusten, 


= deeh flachen, schmutzig-grünen bis röthlichen Rasen an 


39) 


41) 


119 


feuchten Felsen, auf Walderde ete. in Gebirgsgegenden. 
Fig. 32. 
J. anomala. Hook. Ist nur eine Varietät der vorigen Art, 
jedoch im Habitus und im Zellnetz oft sehr abweichend, 
wesshalb ich sie hier separirt aufführe. Der Stengel ist 
schlaffer, weniger ästig, lang bewurzelt. Bl. sehr locker 
und sehr schräg gestellt, Oberhaut nicht warzig noch 
bucklig uneben. Blattform meist eiförmig bis läng- 
lich, etwas zugespizt. Zellen gross, ungleich-rund- 
lich, mit sehr starken Wänden, am Rande fast vier- 
eckig, ohne verdickte Zelleeken. Je nach der Feuch- 
tigkeit des Standortes geht diese Varietät mehr oder weniger 
in die Stammart über. — Auf Torfboden, zwischen und über 
Sumpfmoosen ete. Fig. 33 
J. Schraderi. Mart. Zweihäusig. Stengel kriechend, 
kurz bewurzelt, lang. Bl. schief-halbumfassend, elliptisch, 
ganzrandig, etwas aufgerichtet, dieht dachig. Zellen rund- 
lich, fast getröpfelt, an der Blattbasis grösser. Neben- 
blätt. Sallsunnd, klein, dreieckig-pfriemlich, nach dem Kelche 
zu breiter und 2spaltig. Hüllbi. grösser als die Stengelbl., 
am Rande zurückgeschlagen, manchmal ausgerandet. Kelch 
aufsteigend, gross, walzig, an der offenen Mündung 
gewimpert. In niedrigen lockeren Rasen von 
grüner, meist jedoch bräunlicher Farbe auf sumpfigen Wiesen 
der Ebene und des Gebirges; nicht häufig. Die Nebenbl. 
oft sehr schwer zu entdecken! Fig. 355. 
J. subapicalis. N. v.E. Zweihäusig. Stengel kriechend, 
lang bewurzelt, rigid, grün, ästig. Blätter fast rund, schief- 
halbumfassend, dicht dachig, nach dem Kelche zu grösser. 
Zellen rundlich sechseekig, nicht getröpfelt, etwas 
kleiner als an voriger und überall gleich gross. Nebenblätt. 


 dreieckig, lanzettlich, nach dem Kelche zu breiter, bis zuletzt 


2- und mehrfach eingeschnitten. Hüllblätter grösser und 


‚ abstehender als die Stengelblätter. Kelch kürzer als an 


J. Schraderi, eiförmig faltig, spitzig zusammenge- 
zogen und gewimpert. In dichten blassgrünen bis schwärz- 
lichen Rasen an feuchten Felsen, auf blosser Erde im Gebirge, 


"nicht häufig und vielleicht nur Abart der Vorigen. Fig. 34, 


42) 


43) 


44 


m 


120 


x x Ohne Nebenblätter. 
J. erenulata. Smith. (J. Genthiana. Hüben.) Zweihäusig. 
Stengel kurz, kriechend, sehr stark bewurzelt, oft mit 
sterilen längeren Trieben, die kleiner und entfernt beblättert 
sind. .Bl. dicht dachig gelagert, mit sehr breiter Basis schief 
halb umfassend, halbkreisrund, nach dem Kelche zu 
schnell grösser werdend, steil aufgerichtet (daher 
der Stengel zweischneidig), meist röthlich angeflogen bis 
purpurroth (an sterilen Ex. grün, locker gestellt, flach aus- 
gebreitet). Zellen rundlich 6eckig, getröpfelt, alle gleich, 
nur am Rande der Hüllblätter eine scharf abgesetzte 
Reihe viel grösserer viereckiger Zellen. Kelch 
eiförmig, 4kantig, mit spitzig-zusammengezogener Mündung 
und daselbst durch lange fingerförmig neben einander gelagerte 
Zellen leicht erenulirt (daher der Name). in lichtgrünen 
oder röthlichen sehr niedrigen Rasen auf kiesig lehmigem 
Boden, in Lichtungen, Hohlwegen, in der Ebene und im 
Gebirge nieht selten und meist reichlich fruetif. Fig. 37. 

d.nana. N.v.E. (J. sealariformis N. v. E.) Einhäusig. 
Stengel kriechend, aufsteigend, ästig, stark bewurzelt. Bl. 
gedrängt deebziogalig: fast vertical inserirt, halbumfassend, 
aufsteigend-zusammenneigend, nach dem Kelch zu 
schnell grösser, hohl, fast kreisrund, ganzrandig, wellig, 
an den Aesten lockerer. Zellen 6eckig, mässig gross, fast 
alle gleich, nur am Grunde etwas grösser. Nebenbl. nur 
zuweilen in der Hülle. Hüllblätter grösser und hohler, sehr 
breit. Kelch grün, endständig, eiförmig, halb hervor- 
ragend, faltig, scharf-4kantig, mit vorgezogener 
eylindrischer Spitze, welche sich später in 4 Spitzen 
theilt. In flachen, dunkelgrünen, verbreiteten Rasen, gern 
auf Kalk in der höheren Berg- und subalpinen Region, in 
Hohlwegen ete. Sehr zerstreut. Fig. 38 nach Gottsche. 

J. eaespitieia. Lindenb. {J punctata. Gottsche). Zwei- 
häusig. Stengel aufsteigend, stark bewurzelt, wenig ästig, 
unter dem Kelche sprossend. Bl. ehr helm an 
den Trieben locker, sonst dieht dachig gelagert, aufge 
richtet, fast kreisrund, an der Spitze breit abgestutzt, 
wenig hohl, ar Beischig; Zellen zart, sehr gross, 


ER ET | 


45) 


46) 


121 


ziemlich regelmässig 6eckig, fast alle gleich gross. Hüllbl. 
grösser, aufrecht angedrückt. Kelch gross, aufgeblasen 
eiförmig,. stumpf-fünffaltig, an der Mündung kurz 4 bis 
5zähnig. In flachen gelblich grünen Räschen, oder heerden- 
weise auf thonigem Boden in der Ebene und Hügelregion 
zerstreut. Durch das grosse Zellgewebe unter den Ver- 
wandten sehr ausgezeichnet. Fig. 39. 

J. hyalina. Hook. Zweihäusig. Stengel kriechend, auf- 
steigend, dick, spröde, dicht mit röthlichen Wurzeln 
bewachsen. Bl. mit breiter Basis schief umfassend, ziegel- 
dachförmig, locker gestellt, rundlich eiförmig, etwas ausge- 
breitet. Zellen ziemlich weit, rundlich 6eckig, sehr durch- 
siehtig, mit deutlich verdiekten Eeken, am Grunde kaum 
grösser. Hüllbl. bauchig, aufreeht dicht umsechlies- 
send, mit dem Kelche etwas am Grunde verwachsen. 
Kelch sehr wenig hervorragend, eiförmig-zuge- 
spitzt, faltig, mit kurz 4spaltiger Mündung. In lockeren 
hellgrünen Räschen auf Sand- und Lehmboden, in der Ebene 
häufig, seltener im Gebirge. An dem eigenartigen versteckten 
Kelche und den durchsichtigen Blättern leicht kenntlich. 
Von den Verwandten hat nur noch J. obovata röthliche 
Wurzeln. Fig. 40. 

J. sphaerocarpa. Hook. Einhäusig. Stengel kriechend, 
aufsteigend, stark bewurzelt, starr, meist einfach. Bl. vertical, 
halbumfassend, hohl, die unteren flacher, sparrig abstehend, 
am sinds etwas herablaufend, entfernt, fast kreis- 
rund. Zellen mässig weit, unregelmässig 6eckig, zart, nach der 
Blattbasis zu wesentlich grösser, am Rande eine wenig her- 
vorgehobene Reihe 4eckiger Zellen. Viel Oelkörper. — 
Hüllbl. ganz gleich gestaltet und nicht grösser. Kelch weit 
hervorragend, keulig, glatt oder sehr schwach faltig, an 
der Spitze tief eingeschnitten-4lappig, Lappen spitz, 
zusammenneigend. — In lockeren dunkelgrünen Rasen auf 
feuchtem Sand- und Lehmboden, feuchten Felsen. Selten. 
Fig. 41. 


J. tersa. N.v.E. (J. eoniertissima. N. v. E?) Zweihäusig. 


Stengel aufreeht, derb, im Alter braun, fast einfach, lanz, 
büschlig - bewurzelt; Bl. entfernt, vertical angeheftet, 


u 


122 


sehr weit umfassend, am Dorsalrande etwas herabgeführt, 
sehrhohl, fastsparrig abstehend, kreisrund. Zellen sehr 
chlorophylhaltig, unregelm. 6eckig, am Randeklein, 
nach der Blattbasis allmählig grösser, und daselbst zuletzt 
wesentlich weiter. Hüllbl. entfernt, grösser, aufrecht 
hohl umfassend, Kelch weit hervorragend, eiförmig, an 
der Spitze 4faltig-zusammengezogen, kurz 4zähnig, 
steril von der vorigen Art kaum zu unterscheiden. In 
lockeren dunkelgrünen Rasen auf nassem Moorboden, triefen- 
den Felsen in der höheren Bergregion. Fig. 42. 

 J. cordifolia. Hook. Zweihäusig. Stengel lang, schlaff, 
aufrecht, büschlig, ästig, fast wurzellos. Bl. fast vertical 
angeheftet, halbstengelumfassend, sehr hohl und 
ineinandergescheidet, den Stengel ganz verdeckend, sehr 
sehlaff und gross, aus schmalem Grunde herzförmig. 
Zellen derb, regelmässig 6eckig, sehr durchsichtig, am Grunde 
viel grösser und gestreckter. Kelch hervorragend, länglich, 
fast eylindrisch, aufgeblasen, nicht faltig, plötzlich zu 
einem stumpfen Spitzchen zusammengezogen, Mündung klein- 
zähnig. — In schmutzig-grünen, lockeren tiefen Rasen in 
Gebirgsbächen der alpinen Region. Selten. Durch die 
scheidig ineinander gesteckten Bl. höchst ausgezeichnet. Eine 
robuste Pflanze, welche sich von J. tersa sogleich durch den 
schmalen Blattgrund unterscheidet. Fig. 43. 

49) J. obovata. N.v.E. Einhäusig. Stengel roth bewurzelt, 
aufrecht, durch Ausläufer büschlig, ästig. Blätt. verhältniss- 
mässig klein, aus aufrechtem scheidig halbumfas- 
senden Grunde abgebogen, am Dorsalrande etwas herab- 
laufend, aus schmälerem Grunde breiteifömig bis ei- 
herzförmig. Zellen derb, rundlich 6eckig, mit schwach 
verdiekten Ecken, am Rande kleiner und deutlich 4eckig, 
nach der Blattbasis zu schnell und wesentlich grösser und 
gestreckter. Kelch nur zum kleinsten Theile en 
länglich, faltig, 4zähnig, in den Hüllbl. fast versteckt, 
nur an der Spitze abgebogen sind, mit ihnen weit u Be a 
verwachsen. — In lockeren, schmutzig - dunkelgrünen 


4 


= 


NET 


ähnlichen nassen kiesigen Plätzen. Nicht häufig. — m 


123 


fructif. Zustande an dem eigenthüimlichen, wie in einer Düte 
steckenden Kelche sogleich zu erkennen. Fig. 44. 
50) J. pumila. With. (J. Zeyheri. N. v. E.) ‚Zweihäusig 
ni und einhäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, stark 
= bewürzelt, einfach oder mit Wurzeltrieben. Bl. gedrängt, 
| sehräg inserirt; aufsteigend, aus schmälerer Basis eiför- 
& mig, hohl, abgerundet. Zellen verhältnissmässig gross, 
rundlich 6eckig, am Grunde kaum grösser. Hüllbl. grösser 
A und breiter, aufrecht. Kelch hervorragend, länglich, nach 
oben verschmälert, sehr faltig, manchmal zugespitzt und 
die Spitzen wie zusammengedreht, Mündung ungleich dornig 
gewimpert. — In compaeten grünen Rasen an feuchten 
e Felsen. Nur auf Kalk. Selten. Fig. 45. 
51) J. riparia. Taylor. (J. tristis. N. v. E.) Zweihäusig. 
Stengel kriechend, schlaff, ästig, stark bewurzelt, 
Aeste aufsteigend. Bl. locker, dachig, breiteif örmig, mit 
breiter Basis, sehr schräg angeheftet, flach ausge- 
breitet, schlaff. Zellen unregelmässig 5—6 eckig, dünn- 
wandig. Hüllbl. grösser, fast rund, abstehend, manchmal 
mit einem breitlanzettlichen Unterblatte. Kelch aufsteigend, 
ausgezeichnet birnförmig aufgeblasen, Mündung 
stumpf-faltig-zusammengezogen und kleinzähnig. — In 
lockeren flachen Rasen von grüner Farbe ‚nur auf Kalk 
oder am Ufer kalkhaltiger Gebirgswasser, zwischen Gerölle 
im Schlamm, an Felsen, Ufermauern ete. In den Alpen. 
Fig. 36. ° 


e. Bidentes. Blätter an der Spitze eingeschnitten oder 
ausgerandet, und daher 2zähnig. 
: x Mit Nebenblättern. 

52) J. acuta. Lindenb. (J. eoreyraea. N. v. E. J. badensis. 
Gottsche). Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, 
" ästig, stark bewurzelt, grün. Bl. locker gestellt, 
schief halbumfassend, meist aufgeriehtet oder etwas aus- 

gebreitet, hohl, breit-eiförmig, durch eine kurze halb- 
' runde Bucht scharf ausgerandet, scharf 2spitzig, nach 

dem Stengelgrunde zu oft flach ausgerandet und mit stumpf- 
lichen Lappen. Zellen gross, rund, zart getröpfelt. Nebenbl. 
 Pfriemlich, meist fehlend. Hiüllblätter die Basis des 


53) 


124 


Kelches aufrecht umfassend, manchmal gezähnt. Kelch weit- 
hervorragend, länglich eiförmig bis eylindrisch, an 
der Mündung kurz-schnäblig-zusammengezogen, später 
kurz 4theilig, mit zusammenneigenden Lappen. — In dichten 
flachen Rasen an feuchten Felsen (nur Kalk), auf Mergel- 
und Thonboden, in der Ebene und Hügelregion. Eine sehr 
variable Art, zu der auch die folgende zu ziehen ist, doch 
gebe ich aus practischen Rücksichten jede Art allein. Fig. 47. 


J. Mülleri. N. v. E. Zweihäusig. Robuster als vorige, 


Stengel derb, kriechend, aufsteigend, meist einfach. Blätt. 
genähert, sehr schräg halbumfassend, halbausgebreitet, 
hohl, aus sehr breitem Grunde eiförmig-rundlich, 
auf ?/, scharf eingeschnitten, mit stumpfer Bucht oder weit 
halbmondförmig ausgerandet, mit spitzen Lappen. Zellen 
wie an voriger, aber meist deutlicher angulär verdickt. 
Nebenbl. deutlich, pfriemlieh, 2-3theilig, selbst 
fiederspaltig. Hüllbl. grösser, manchmal 3zähnig, wellig, 


ganzrandig bis dernig gezähnt, fast vertical ange- 
heftet, und daher den Kelch hohl umfassend, an der Spitze 4 
abgebogen. Kelch eiförmig bis eylindrisch, glatt an der 4 
Spitze zusammengezogen und daselbst ‚durch lange finger- 3 


förmig gelagerte Zellen leicht erenulirt. — In gelblichen 


oder bräunlichen Rasen, auf Kalk in der Bergregion. Fig. 46. 


J. bantriensis. N.v. E. (J. Hornschuchiana. N. v. E. 


Bl. gross, sehr- schräg angeheftet, schlaff, meist 
flach ausgebreitet, aus sehr breiter Basis rundlich- 


quadratisch, etwas ungleich (der vordere Rand mehr 
gebogen) nach der Spitze etwas verschmälert zugerundet 
und daselbst mit rechtwinkliger stumpflicher Bucht 
und etwas ungleichen stumpfen Lappen. Zellen linsen- 
förmiz aufgetrieben, daher den Rand leicht kerbend, 


mässig gross, rund, zart, mit angulärer Verdickung, fast 
alle gleich. Mehenl, gross, anliegend, breit lanzettlich. 


oder mehrfach gelappt, eingeschnitten und gezähnt. — 
Kelch verkehrt eiförmig, un gefaltet, mit stumpfer zusammen- 
gezogener gezähnter Mündung. In glänzenden braun- 


rn BE re ul eis eh 


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56) 


125 


grünen schwammigen Polstern in Sümpfen der höhe- 
ren Berg- und alpinen Region. In der Ebene sehr selten. 
Fig. 48. 49. 

J. albescens. Hooker. Zweihäusig. Stengel kriechend, 
aufsteigend, fleischig, schwach bewurzelt, ästig. Blätt. 
fleischig, vertical inserirt, mit breiter Basis halb- 
umfassend, halbkugelig gewölbt, locker gestellt, 
kreisrund, '/; bis */, gespalten, mit stumpfer Bucht und 
breiten stumpfen Lappen, welche eingebogen sind und den 
convexen Eindruck vermehren. Zellen derb, rundlich 6eckig, 
ziemlich gross, nach der Spitze zu etwas kleiner. Nebenbl. 
gross, dreieckig schildförmig, anliegend, zuweilen 
mit einem Basalzahn. Hiüllbl. den Keleh aufrecht umfassend. 
Kelch länglich, nach oben faltig, mit verengter gezähnter 
Mündung. In dichten weisslichen en oder zwischen 
Moosen, nur in der alpinen Region. Ein schönes ächtes 
Hochgebirgsmoos, das sich durch seine sehr hohlen Blätter 
von jeder verwandten Art sogleich unterscheidet. Fig. 51. 

xXX Ohne Nebenblätter. 

J. inflata. Hudson. Zweihäusig. Stengel aufsteigend, 
schlaff, sehr dünn, ästig, spärlich wurzelnd. Blätter schräg 
inserirt, am Dorsalrande etwas herabgeführt, hohl, aufsteigend, 
locker gestellt, eiförmig-rundlich, bis auf /, einge- 
schnitten, mit enger aber stumpflieher Bucht und 
abgerundeten etwas ungleichen Lappen. Zellen zart, 
rundlich 6eckig, nach der Blattbasis zu wenig grösser. 
Hüllbl. kleiner, aufrecht abstehend. Kelch sehr weit 
hervorragend, glatt, länglieh-eiförmig bis birnförmig, 

mit verengter gezähnter Mündung. — In mehr oder minder 
dichten, braunen, weichen Rasen in Siümpfen der Ebene 

bis in die subalpine Region; nicht selten, sehr variabel 

in der Grösse, aber stets an den Blättern mit enger Bucht 
und ahgerandeten Lappen sofort kenntlich. Hieher gehört‘ 
vielleicht auch Jung. Wenzelii N. v.E. Fi 


2 52. 
7) J. oreadensis. Hook. Stengel aufsteigend bis aufrecht, 


lang, derb, geschlängelt, kurz bewurzelt, einfach oder gabelig. 


Bl. derb, beiderseits schräg halbstengelumfassend, daher 
eonvex zurückgebogen, entfernt gestellt, ._ eiför- 


- mig, mit kurzem Einschnitt und stumpfen, etwas ungleichen 


58) 


60) 


‚dieht bewurzelt, ästig. Bi. wenig schräg halbumfassend, 


126 


Lappen. - Unterblätter pfriemförmig, meist zerstört. Zellen 
verhältnissmässig sehr klein, rundlich 6eckig, im grösseren 
Theile des Blattes gleich, nur ganz am Grunde wesentlich 
grösser. Kelch unbekannt. In der höheren Bergregion 
zwischen anderen Moosen oder in lockeren Rasen, eine sehr 
robuste Pflanze, nicht gerade selten. Fig. 53. 
J. ventricosa. Dicks. (J. porphyroleuca und longiflora. 
N. v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, im Alter derb 
und schwärzlich, meist grün oder röthlieh, dieht und kurz 
bewaurzelt. Bl. genähert, schräg halbumfassend, flach, schräg 
ausgebreitet, rundlich viereckig, mit halbrunder Bucht und 
2, seltener 3 stumpfen, ungleichen Lappen, deren Spitzen 
häufig gelbe Keimkörnerhäufchen tragen. Zellen zart, rund, 
mit stark verdickten Ecken, nach dem Grunde zu wenig 
grösser, meist mit Chlorophyll überladen und undeutlich. 
Hüllbl. grösser, den Kelch aufrecht umschliessend, wellig, 
3—5lappig. Lappen abgebogen. Kelch länglich, eiförmig 
bis walzenförmig, faltig und kantig, an der Mündung gezähnt. 
In diehten flachen, meist frischgrünen, seltener röthlichen 
Rasen, auf blosser Erde, faulem Holze, an Felsen, im Gebirge 
häufig. Varürt ausserordentlich. Fig. 54 

J. exeisa. Dicks. Einhäusig. Stengel kriechend, kaum 
verzweigt, lang bewurzelt und dieht anhaftend. Blätter 
bleichgrün, schlaff, meist genähert, schiethalbumfassend, 
schräg abstehend oder etwas ausgebreitet, breit rundlich 
bis rundlich viereckig, meist halbmondförmig oder 
ganz seicht ausgerandet, mit spitzen etwas ungleichen Lappen. 
Zellen zart, fast gleich gross, unregelmässig 5 — Geckig. 
Hüllbl. grösser, aufrecht umfassend, mehrfach stumpfbuch- 
tig eingeschnitten, mit us ungleichen welligen 
Lappen. Kelch gross, vertieal aufrecht, walzenförmig, 
an der verengten schrägen Mündung faltig und gezähnt, oft 
röthlich angeflugen. In kleinen Trupps auf sterilem Boden 
in der Ebene und Hügelregion. Nicht häufig. Fig. 57. 

J. alpestris. Schleieh. (J. eurvula, sicea & tumidula. 
N.v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, derb, 


61) 


di 


straff, sparrig abstehend, die unteren mehr ausgebreitet, 
ausserordentlich verschieden in der Form, meist 
rundlich quadratisch, an der Spitze so breit wie am Grande, 
doch auch häufig schmäler, die Bucht immer sehr flach, 
die Lappen spitz und ungleich, etwas eingebogen, oft 
mit rothen Keimkörnern besetzt. Zellen fast gleich gross, 
rundlich 6eckig, in den Spitzen oft getröpfelt. Hüllblätter 
etwas grösser, 2—3lappig, vom Kelch abgebogen. Hüll- 
unterbl. sehr gross, lanzettlich, zweitheilig, mit den 
Hüllbl. einerseits verwachsen. Keleh länglich eiförmig, glatt, 
an der Spitze wenig faltig und 4zähnig. In meist bräunlichen 
lockeren flachen Rasen an Felsen, in Hohlwegen in der Berg- 
und subalpinen Region häufig. Die Blätter sind an ein und 
demselben Stengel kaum eines dem andern in Form gleich 
und hieran ist die Pflanze leicht kenntlich. -- Eine der 
Arten, die am meisten verwechselt wird. Fig. 58. 

J. bierenata. Lindenb. Einhäusig. Stengel kriechend, 
straff, fleischig, einfach, dicht bewurzelt und fest anhaftend. 
Bl. meist gedrängt, aahiek halbumfassend, schräg abstehend, 
fast aufgerichtet, hohl, fast kreisrund, mit Kiumpfwinklighe 
oder halbrunder Bucht und spitzigen Lappen, zuweilen mit 
braunen Keimkörnern. Zellen ziemlich gross, rundlich 
quadratisch, nach den Spitzen zu viel kleiner, auf- 
fallend getröpfelt in Folge sehr starker Zellwände. 
Hüllbl. grösser, 3lappig, aufrecht hohl umfassend. Kelch 
vertical aufsteigend, gross, aufgeblasen eiförmig, an der 
weiten hyalinen Mündung faltig und fein gezähnt. — In 
kleinen gelblichen Häufchen an Waldrändern, Waldwegen, 
auf Haiden, durch das Gebiet, aber nur in der Ebene und 
Hügelregion. Die Zellen lassen diese Species leicht erkennen. 
J. Franeisei hat ähnliche Zellen, aber Nebenblätter! Fig. 59. 
J. Reichardtii. Gottsche. Zweihäusig. Stengel lang, 
aufrecht, büschlig ästig, geschlängelt, sehr dünn, derb 
und brü chig. Bl fast vertieal inserirt, aufsteigend, die 
Stengel daher einseits wendig beblättert, derb, sehr hohl, 
breit eiförmig, nach der Stengelspitze zu grösser, '/, bis 'j, 
scharf eingeschnitten mit etwas ungleichen spitzen Lappen. 
Zellen sehr klein, derb, getröpfelt; eg See, 


63) 


128 


kreisrund, mit kürzerer Bucht und eingeschlagenen Lappen, 
eine Ne eingekrümmte Knospe bildend, in 
welcher ein kleiner, fast hyaliner Kelch versteckt sitzt, 
der gleichfalls eingekrümmt, sehr faltig, oval und an der 

ündung fransig zerschlitzt ist. In ziemlich hohen, 
am Grunde zimmtbraunen, nach oben schwarzen Polstern, in 
den Hochalpen. Sehr schöne Exemplare aus Steiermark ver- 


danke ich der Güte des Herrm J. Breidler in Wien. Selten. 


Wie schon Herr Limpricht in der Krypt. Flora Schlesiens 
sagt, gehört diese Species neben J. Doniana. Fig. 56. 

J. intermedia. Lindbg. (J. arenaria & socia. N. v.E.) 
Einhäusig. Stengel kriechend, stark bewurzelt, aufsteigend, 
einfach oder büschlig ästig, mit keulig verdickten Aesten. 
Bl. schief halbumfassend, gedrängt, hohl, abstehend, rundlich 
viereckig, die unteren stumpf und weit ausgerandet, die oberen 
2- bis 3spaltig mit ungleichen, spitzen oder stumpfen, wellig 
verbogenen Lappen. Zellen weit und nur an der Spitze 
kleiner, sonst gleich gross und rundlich 6eckig. Hüllblätter 
grösser, den Keleh aufrecht hohl umfassend, ungleich 3- bis 
5lappig. Lappen spitz, wellig verbogen. Kelch gross, auf- 
recht, weisslich-grün, aufgeblasen eiförmig, an der gewölbten 
Mündung faltig und wimprig. Eine sehr vielgestaltige Art. 
Meine Abbildung zeigt eine laxe Form; das Extrem der 
dichten Beblätterung, wie sie stellenweise vorkommt, ähnelt 
meiner Abbildung von J. Mildeana, welche möglicher Weise 
nur eine Form von J. intermedia ist. Das Zellennetz lässt 
unter den verwandten Arten nur eine Verwechslung mit 


exeisa und Mildeana zu. — Auf kiesig lehmigem Boden in 


der Ebene. Fig. 60. 


64) J. Mildeana. Gottsehe. Zweihäusig. Stengel nieder- 


liegend, unten locker beblättert, an der Spitze mit aufrechten 
keulig verdiekten Aesten; Bl. halbvertical, am unteren 
Stengeltheile breiteiförmig, hohl, tief und stumpf ausgeschnit- 
ten, mit eingekrümmten, stumpfen ungleichen Lappen, nach 
der Stengelspitze zu grösser, schopfig gehäuft, und 
3- bis 5lappig, wellig kraus, am Rande buchtig, die 
Lappen ungleich, flachrandig oder eingerollt. Zellen gross, 
derb, unregelmässig 5—6eckig, nach der Blattspitze kleiner, 


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65) 


129 


am Blattgrunde wesentlich grösser. Hüllbl. grösser, faltig 
und wellig, 4- bis 5lappig. Kelch wenig hervorragend, auf- 
geblasen eiförmig, faltig, gezähnt. In schwammigen, braun- 
violetten Rasen auf sumpfigem Boden an einigen Stellen 
Schlesiens.. Wahrscheinlich nur eine Form der Vorigen. 
Fig. 55. 
d) Barbatae. Blätter 3 und mehrlappig. 
x Ohne Nebenblätter. 
J. ineisa. Schrad. (J. viridissima. N. v. E.) Zweihäusig. 
Stengel kurz, fleischig, dicht anhaftend, sehr stark bewurzelt, 
an der Spitze aufsteigend, gabelig ästig. Bl. fleischig, meist 
sehr gedrängt, schief halbumfassend, schief aufgerichtet, 
wellig faltig, der Pflanze ein krauses Aussehen 
gebend, gross, an der Stengelspitze grösser und gedrängter, 
von sehr unregelmässiger Form, tief 3- und mehrlappig, 
mit stumpfen Buchten und zahlreichen breiten und schma- 
len, stets sehr spitzen, gezähnten Lappen. Zellen sehr 
gross, zart, rundlich 6eckig, [sehr ehlorophylihaltig. Hüllbl. 
grösser, faltiger. Kelch vertical aufrecht, gross und weiss- 
ich, plump oval. Mündung fein wimprig, verengt. In 
frischgrünen oder blaugrünen flachen Rasen auf faulen Baum- 
stämmen, über Sphagnen, an lehmigen Bachrändern, durch 
das Gebiet, in der Ebene und in der Bergregion gemein. 
An trockenen Standorten sind die Blätter manchmal nur 
zweizähnig. Fig. 61. 
J. polita. N.v.E. Zweihäusig. Stengel aufsteigend, derb, 
dicht beblättert, unter dem Kelche sprossend, bewurzelt. 


- Bl. fettglänzend, die jüngeren vertical inserirt, aus scheidig 


aufrechtem, bauchigem Grunde zweizeilig vom Stengel abge- 
bogen, die unteren schräger inserirt und mehr seitlich aus- 
gebreitet, alle weitumfassend, hohl, eiförmig- quadratisch, 
stumpf und kurz 3lappig. Lappen ungleich (der mittlere 
stets grösser), nach unten als Falten hervortretend, Buchten 
stumpf. Zellen gross, rund, mit starker angulärer Verdiekung, 
alle gleich weit. Hüllbl. breiter, grösser, sehr wellig kraus, 
fast so lang als der Kelch und ihn aufrecht hohl einschlies- 
send. Hillunterblätter gross, zungenförmig, ausgerandet. 
Kelch wenig sichtbar, aufsteigend, länglich bis keulig, tief 


68) 


69) J. Floerkii. W. u. M. Zweihäusig. Stengel je nach dem 


130 


Afaltig und spitz zusammengezogen, an der schiefen Mündung 
kurz eingeschnitten und buchtig unregelmässig stumpf gelappt. 
In flachen bräunlichen Rasen in den Alpen. Ob die Fructi- 
fieation anderweitig bereits beschrieben wurde, ist mir nicht 
bekannt. Ich erhielt schöne fructifice. Exemplare aus Steier- 
mark durch Herrn J. Breidler in Wien. — Fig. 66 

xx Mit Nebenblättern. 

J. Kunzeana. Hüb. Blüthenstand? Stengel niederliegend 
und aufsteigend, braun, derb, ästig, kurz bewurzelt; Blätter 
gedrängt, vertical inserirt, halbstengelumfassend, aus auf- 
rechtem Grunde seitlich zweizeilig abgebogen, gekielt 
hohl zusammengelegt, im Umrisse kreisrund, durch 
eine rechtwinklige oder schmale, stets stumpfe Bucht bis zur 
Hälfte oder etwas weniger eingeschnitten. Lappen stumpf, 
etwas eingebogen (hin und wieder 3lappig), Zellen mässig 
gross, alle gleich, in Folge starker Wandverdickung getröpfelt. 
Nebenbl. sehr tief zweitheilig, mit lang und schmal zuge- 
spitzten Lappen. Frucht? In niedrigen bräunlichen Rasen 
auf Moorboden in der subalpinen Region der Alpen, bisher 
selten beobachtet. - Fig. 67. 

J. attenuata. Lindenb. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, 
niederliegend oder aufsteigend, wenig bewurzelt, oft mit 
vielen aufrechten Sprossen und dann büschlig 
Bl. klein, locker gestellt, mit dem Dorsalrande fast vertical, 
mit dem Yeutralrande schräg inserirt, kurz stengelumfassend, 
hohl, fast quadratisch, am Aussenrande mit 1—2 stumpfen, 
AERS tiefen Buchten und 2-3 dreieekigen spitzen fast 
gleichen Lappen; Blätter der Sprossen dicht dach- 
ziegelig angedrückt. Zellen mässig gross, rund, gegen 
den Rand wenig kleiner, mit starker angulärer Verdickung; 
Nebenbl. eiförmig, mehr oder weniger tief eingeschnitten 
und stumpf 2lappig, oft fehlend; Hüllbl. abstehend, grösser, 
3—4lappig. Kelch hervorragend, walzig, an der faltigen 
zusammengezogenen Mündung gewimpert. In meist bräun- 


lichen selten grünlichen Rasen an feuchten Felsen, auf Moor-- 


boden, häufig. Durch die vielen steifaufrechten langen Aeste 
sogleich in die Augen fallend. Frucht sehr selten. Fig. 68. 


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131 


Standorte schlaff, aufrecht oder derber und niederliegend, 
grün bis braun, lang, kurz bewurzelt, ästig. Bl. meist dicht 
gestellt, mit dem Dorsalrande vertieal, mit dem Ventralrande 
schiefinserirt, etwas aufsteigend, sehr hohl, breit rundlich qua- 
dratisch, faltig, am Aussenrande mit? —-3 kurzen ‚stumpfen, 
scharf eingekrümmten Lappen. Zellen grösser als 
an der vorigen Art, rund, angulär verdickt, Nebenbl. gross, 
breit lanzettlich, meist tief gespalten, mit 2 eingekrümmten 
schmalen Lappen, doch auch einfach lanzettlich, meist ge- 
zähnt und gewimpert. Hüllbl. welliger und faltiger, 4- und 
mehrspaltig, Kelch halbhervorragend, länglich eiförmig, faltig, 
Mündung gezähnt und wimprig. Auf Moorboden, an feuchten 
Felsen, stets über anderen Moosen, in der subalpinen 
Region, in schmutzig grünen oder bräunlichen Rasen. Nicht 
selten. x Fig. 69. 

J. lycopodioides. Wallr. Zweihäusig. Stengel nieder- 
liegend, derb, wenig ästig, kurz bewurzelt Bl. dieht gestellt, 
etwas seitlich ausgebreitet, am Dorsalrande fast vertical, am 
Ventralrande schräg inserirt und daselbst mit langen fädigen 
Wimpern am Grunde. Im Umrisse breit rundlich gnadratisch, 
hohl, faltig, mit 3—4 sehr seichten, am Grunde 
spitzen Buchten und 4—5 breiten stumpfen Lappen, 
deren jeder einen Dorn trägt; diese Lappen sind 
um den ganzen Rand vertheilt, nicht nur am Aussen- 
rande. Die Bl. geben der Pflanze ein in die Augen fallendes 
krauses Aussehen. Zellen wie bei voriger. Nebenblätter 
anliegend, gross, lanzettlich, am Rande sehr lang fädig 
8ewimpert. Hüllbl. bauchig umfassend, tief 4—Öspaltig. 
Kelch eiförmig, an der Mündung faltig und gezähnt. Frucht 
sehr selten. In loekeren grüngelben oder bräunlichen flachen 
Rasen über anderen Moosen in der subalpinen Region. 
Fig. 70. 

J. barbata. Schreb. Zweihäusig. Robust, Stengel 
lang, derb, braun, wenig ästig, niederliegend, kurz und dicht 
bewurzelt. Bl. locker gestellt, sehr schräg inserirt, 
seitlich flach ausgebreitet, wenig umfassend, 
fast quadratisch. Vorder- und Hinterrand fast gerad e, 
Aussenrand mit 3-—-4 kurzen stumpfen Lappen, deren mittlere 


% 


3 


7 


14) J. Franeisei. Hook. Stengel kurz, fleischig, schwach 


u 


= 


132 


meist etwas grösser. Zellen der vorigen. Nebenbl. fehlend 
oder rudimentär. Hüllbl. gross, faltenlos, aus umfassendem 
Grunde abstehend, flach, 4—5lappig. Kelch länglich eiförmig, 
an der Mündung faltig und gezähnt. In lockeren oliven- 
farbenen grossen Rasen über anderen Moosen oder auf 
nackter Erde, in schattigen Gebirgsthälern häufig, seltener 
in der Ebene oder in hohen Lagen. Fig. 71. 

J. quinquedentata. Web. Zweihäusig. Stengel nieder- 
liegend, lang, grün, ästig, dieht und lang bewurzelt. Blätter 
gedrängt, schräg inserirt, halbumfassend, seitlich ausgebreitet, 
doch hohl, wellig, rundlich quadratisch, am Ventralrand 
ungetheilt, Dorsalrand mit 3 bis 4 kurzen ungleichen 
Lappen, welche hohl eingebogen sind und einen Enddorn 
tragen. Zellen wie vorige, aber stärker verdickt. Neben- 
blätter fehlen. Hüllbl. aus aufrecht umfassendem Grunde 
abgebogen, scharf 4- bis 5lappig, Lappen spitz, geöffnet 
abstehend. Kelch länglich eiförmig, Mündung faltig und 
gezähnt. In flachen dichten grünen oder gelblichen Rasen 
auf anderen Moosen, Felsen, nackter Erde in der Bergregion. 
Fig. 72. 

J. setiformis. Ehrh. Zweihäusig. Stengel dick, aufstei- 


gend oder aufrecht, kaum bewurzelt, gabelig, brüchig. Bl. 


meist gedrängt, vertical inserirt, aus weit umfassender Basis 
aufrecht vom Stengel abstehend, im Umriss kreisrund,, bis 
zu zwei Drittel in 3—4 breite spitze Lappen getheilt, an 
der Basis lang und grob gezähnt. Ränder der Lappen 
zurückgebogen, daher die Lappen kielig hohl. Zellen rundlich, 
getröpfelt, alle gleich gross und blasig aufgetrieben; Neben- 
blätter gross, tief 2theilig, mit lanzettlichen spitzen Lappen, 
am Grunde gezähnt. Hüllbl. grösser, Lappen spitzer und 
stärker gezähnt. Kelch oyal, faltig mit fein gesägter Mün- 
dung. In tiefen Polstern zwischen Felsblöcken der alpinen 
Region; stellenweise häufig. — Meine Abbildung zeigt die 
weniger gezähnte hochalpine Form. Fig. 73. - 

e) Bieuspides. Frucht an (meist) kurzen grundständigen 
Aesten. 

>< Mit deutlichen Nebenblättern. 


76) 


133 


bewurzelt, ästig. Blätter schiefhalbumfassend, aufsteigend, 
gedrängt ‚zinenldichie: breit eiförmig bis kreisrund, hohl, 
durch eine kurze, meist enge, am Grunde immer stinpie 
Bucht, stumpf 2lappig. Lappen. hohl eingebogen. Zellen 
deden- von J. bierenata ähnlich in Folge dieker Wandungen, 
isolirt getröpfelt, rundlich, nach der Spitze zu kleiner, 
nach der Blattbasis zu verhältnissmässig sehr gross. Neben- 
blätter länglich, zweizähnig oder ungetheilt, abstehend. 
Fruchtast meist kurz und dick. Hiüllbl. mehrpaarig, nach 
Oben dichter und grösser, mit schmäleren und spitzeren 
Lappen, Kelch länglich, walzig, am Grunde röthlich, an der 
Mündung bleich, faltig und gezähnt. In niedrigen röthlichen 
Räschen auf feuchtem Haideboden der Ebene. Sehr selten, 
bisher nur bei Sagan und Bonn. Fig. 74. 

J. Starkii. N. v.E. (J. Hampeana.N. v. E?) Zwei- 
häusig. Stengel verhältnissmässig lang und dick, hin- und 
hergebogen, weisslich, spärlich aber lang bawiiselt, ästig. 
Bl. klein, entfernt, breit und vertical inserirt, 
abstehend, fast kiclis hohl, im Umrisse rund, Birch 
eine stumpfe Bucht halbgetheilt. Lappen stumpf auseinander- 
stehend. Zellen sehr klein und zart, rundlich 4eckig. 
Nebenbl. weit abstehend, lanzettlich oder breiter 
und dann ausgerandet. Fruchtäste lang. Hüllbl. mehrpaarig, 
vielmal grösser als die Stengelbl., am Rande ungleich 
kerbig. Kelch eiförmig, faltig, Mündung gezähnelt. 
Auf feuchtem Lehmboden, am Rande der Wälder, auf schat- 
tigen Fusswegen, in grünen oder bräunlichen Polstern. Eine 
der kleinsten Arten. Fig. 75. 

>xxX Ohne Nebenblätter. 

J. divarieata. Engl. Bot. Einhäusig. Von der vorigen 
schwer zu unterscheiden und vielleicht mit ihr zu vereinigen. 
Die Nebenblätter fehlen meist, Fruchtäste keulig, 
innerste Hüllblätter ausgefressen grob gezähnt 
und gesägt. Kelch länger walzig, mit wenigen Längs- 
falten. Mündung quer gestutzt und fein gezähnt. Auf 
Erde, an Felsen, über anderen Moosen in der Bergregion 


wie in der Ebene. Fig. 77. 
7) J. rubella. N. v. E. Einhäusig. Stengel sehr kurz, dick, 


7 


79) 


 Polstern oder dünnen Ueberzügen, meist auf faulen Baum- 


= 


134 


dieht und lang bewurzelt, kriechend, an der Spitze 
aufsteigend. Blätter genähert, hohl, rund ‚ durch eine 
schmale spitze Bucht tief getheilt, mit spitzen, 3 
zusammenneigenden Lappen; die oberen Blätter der 
sterilen Sprosse gezähnt gesägt. Zellen weiter und 
derber als an den beiden vorigen Arten, viereckig. Neben- 
blätter fehlen. Fruchtäste länger oder kürzer, bis zur Spitze i 
bewurzelt. Hüllblätter gross, tief eingeschnitten. Lappen 
zugespitzt, grob ungleich gezähnt und gesägt. Kelch spindel- 
förmig, mit wenigen Längstalten. Mündung tief eingeschnitten 
mit leicht gekerbten Lappen. In rothbraunen Ueberzügen 
auf fester Erde auf Waldwegen. Selten. 


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J. elachista. Jack. Einhäusig. Stengel bleiehgrün, lang a 
und dünn, sehr schwach bewurzelt. Bl. der sterilen Triebe E.: 


‚sehr entfernt, durch eine schmale Bucht meist sehr tief BE 


getheilt, oft mit einem Zahn an einem Rande; Lappen e: 
schmal und zugespitzt. Zellen ziemlich weit, 4+bis 
beckig, derb. Nebenbl. meist fehlend. Fruchtast länger 
oder kürzer, bis zur Spitze bewurzelt; Hüllbl. viel grösser, 
grob ungleich gezähnt, aufrecht umfassend. Kelch länglich 
bis cylindrisch, oft tiet eingeschnitten, an der Mündung dureh 
fingerförmige Zellen leicht gekerbt. In Ausstichen eines Torf- 
moors bei Salem in Baden von Herın Jack gefunden. 
Obwohl im Habitus von J. rubella sehr abweichend, vielleicht 
eine laxe Form derselben. Fig. 76. 


.J. eatenulata. Hueben. Einhäusig. Stengel nieder- 


liegend, aufsteigend, sehr ästig, spärlich bewurzelt; Blätter 
meist entfernt gestellt, schräg inserirt, aufsteigend, breit oval, 
etwas hohl, durch eine meist enge ‚ am Grunde immer 
stumpfe Bucht tiefgetheilt. Lappen schmal lanzett- 
lich, etwas zusammenneigend. Zellen verhältnistmässig gross 
und derb, rundlich 6eckig, Fruchtast sehr kurz und bewurzelt. 
Nebenbl. fehlen. Innere Hüllbl. plötzlich viel grösser, den 
Keleh aufrecht umfassend und angedrückt ‚ eingeschnitten, 
wenig gezähnt. Kelch eylindrisch oder faltig zusammen- 2 
gezogen, Mündung gezähnt. In bräunlichgrünen verfilzten 


135 


stämmen, auch auf Torfboden; selten in der Ebene, ver- 
einzelt in der Bergregion. Fig. 79. 

J. bieuspidata. L. (J. Menzelii. Corda.) Einhäusig. 
Stengel bald lang hinkriechend, bald aufsteigend, ästig, 
bleiehgrün, wenig bewurzelt; Bl. genähert, schräg inserirt, 
an der Dorsalseite wenig umfassend, flach ausgebreitet oder 
schräg aufsteigend, meist hohl, im Umrisse rundlich vier- 
eckig, durch eine weite am Grunde stumpfe Bucht 
halb eingeschnitten. Lappen eiförmig zugespitazt. 
Zellen gross und durehsichtig, unregelmässig 5- und 
beckig. Fruchtast meist sehr kurz (bei laxeren Formen 
auch lang). Hüllbl. in mehreren Wirteln dieht dachig, nach 
oben grösser werdend, die innersten zwei- bis mehrspaltig 
und grob geschweift-gesägt. Kelch weisslich, walzig, nach 
oben verschmälert und stumpf 3kantig. In grünen oder 
weisslich-grünen flachen Polstern auf Erde, Steinen, faulen 
Stämmen, überall gemein, sehr vielgestaltig und immer reich 
fruetifieirend. Fig. 80 

J. connivens. Dieks. Einhäusig. Stengel lang, weisslich, 
ästig, kurz bewurzelt; Bl. klein, locker göstellt, sehr schräg, 
fast horizontal inserirt, am Dorsalrande weit herablaufend, 
zweizeilig flach ausgebreitet, aus breiter Basis rund, dureh 
eine kleine, meist kreisrunde Bucht an der Spitze 
scharf und kurz ausgerandet, Lappen zusammenneigend, 
oft zusammenstossend, spitz. Zellen sehr gross, 
5 6eckig, sehr durchsichtig, convex aufgetrieben. 
Fruchtast kurz, aufrecht, lang bewurzelt. Hüllbl. in mehreren 
Wirteln nach Oben schnell grösser, dieht dachig anliegend, 
handförmig 3—5theilig, Lappen schmal lanzettlich. 
Kelch länglich eiförmig, nach der Spitze zu faltig zusammen- 
gezogen, 3kantig mit lang bewimperter Mündung. In weiss- 
lichen Räschen oder zwischen Laubmoosen auf humus- 
reichem Waldboden, faulem Holz, Torfmooren, nicht gerade 
gemein und vorzüglich in der höheren Bergregion. Fig. 81. 
J. eurvifolia. Dieks. 'Zweihäusig. Stengel kriechend, 
und niederliegend, bleich, wenig bewurzelt, ästig; Blätter 
gedrängt, wenig schräg inserirt, aus schmaler, weitum- 
fassender Basis breit-rund, sehr hohl, am Ventral- 


82. 
83). J. grimsulana. Jack. Stengel aufrecht, dinn, derb und 
brüchig, spärlich bewurzelt; Bl. vertical inserirt, weit um- 


84) 


136 


rande mit einem grossen, hohl eingekrümmten 
Lappen, an der Spitze durch eine grosse seichte 
Bucht halb eingeschnitten und in2 lange, pfriemliche, 
oft eingekrümmte Spitzen auslaufend. Zellen klein, rect- 
angulär und rundlich 5—6eckig, durch starke Wandungen 
isolirt und getröpfelt. Fruchtast kurz, aufrecht, bewurzelt; 
Hüllbl. eiförmig, aufrecht, viel grösser, dieht dachig anliegend, 
kielig, 2—3theilig, mit eiförmigen, spitzen, scharf gesägten 

Lappen. Kelch lang, schmal, 3kantig, mit gewimperter E 
Mündung. In weisslich grünen oder röthlichen Ueberzügen, 
auf faulem Holz in der subalpinen Region, selten in der Berg- 


region — überhaupt zerstreut. Fig. 


fassend, fast kielig hohl, rund, durch eine enge spitze 


quadratisch, viel grösser und derber als an Jung. Starkü, 
mit der sie habituelle Aehnlichkeit hat. Frucht unbekannt. 


In schwarzbraunen Räschen zwischen Laubmoosen an sonnigen 
Felsen beim Grimselhospitz — von Herrn Apotheker Jack 


Constanz, gefunden. Fig. 78. 
f) Aequifolia. Bl. und Nebenbl. gleich, Stengel daher 
Zreihig beblättert. 


J. setacea. Web. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, auf- 
recht fiedrig verästelt, am Grunde bewurzelt, braun; ; 
Blätter und Nebenbl. gleich, entfernt gestellt, fast vertical = 
. Inserirt, seitlich hohl abstehend, fast bis zum Grunde 
in 3 (seltener in 2—4) schmale plumpe Lappen getheilt, E 
die an der Spitze nur aus einer, nach ihrer Basis aus zwei 


Zellreihen bestehen und ein wenig eingekrümmt sind. 


Zellen an der (ungetheilten) Blattbasis rundlich 6eckig, in 

den Lappen rectangulär. Fruchtast sehr kurz, seitlich 
am Stengel; Hüllbl. gross, aufrecht Aüliogend; vielfach 
eingeschnitten und in schmälere oder breitere Lappen getheilt. 
Lappen stumpf gezähnt. Kelch länglich, nach oben schmäler, 
Mündung zerschlitzt und gezähnt. In lebhaft hellbraunen . 


Azul 


Bucht halb eingeschnitten. Lappen eiförmig, stumpf bis 
abgerundet, zusammenneigend, hin und wieder mit einem % 
Basalzahn am Dorsalrande. Zellen diekwandig, rundlich 


Er 


A FE TR N EM Zen DL 17 3 Baar ek DD DEE N A BE 1 ZB En ln a 7er 


85) 


S 


137 


Rasen auf Torfboden, an feuchten Schiefer-Felsen, in der 
Ebene und Bergregion bis auf die Alpen. — Stellenweise 
häufig. — Fig. 83. 

J. triehophylla. L. Einhäusig. Stengel niederliegend, 
aufsteigend, sehr dünn und unregelmässig verzweigt, wenig 
bewurzelt. Bl. und Nebenbl. gleich, dieht gestellt, bis zur 
Basis in 3 (seltener 4) pfriemliche Lacinien getheilt. 
Sie bestehen durchweg nur aus einer Zellenreihe, sind fast 
ganz gerade, stumpf, divergirend und viel dünner und zierlicher 
als an voriger; Hüllblätter viel grösser, ästig und gabelig, 
borstig. Kelch länglich eiförmig. Mündung fransig gewimpert. 
In der Ebene und im Gebirge in schmutzig-grünen dichten 
Ueberzügen oder zwischen anderen Moosen auf Erde, faulem 
Holz, an Felsen, überall gemein. Fig. 84. 


' J. julacea. Lightfoot. Zweihäusig. Stengel aufsteigend, 


derb, brüchig, dünn, sehr ästig, am Grunde bewurzelt. BI. 
und Nebenblätter gleich, mehr oder weniger dicht dachig, 
anliegend, rundlich quadratisch, vertieal inse- 
rirt, hohl, durch eine spitze Bucht bis unter die Mitte 
getheilt. Lappen breit lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, 
oder ungleich kerbig. Zellen mit sehr verdiekten Wandungen, 
daher isolirt getröpfelt, ungleich, reetangulär und 
rundlich bis 6eckig; Hüllbl. etwas grösser und gezähnter. 
Kelch klein, eiförmig, wenig faltig, Mündung weit, ein- 
geschnitten und ungleich gezähnt. An feuchten Felsen der 
alpinen (seltener der Berg-) Region, in bräunlichen oder 
bläulichen starren Rasen. Fig. 85 


7) J.laxif olia. Hooker. (J. Huebeneriana. N. v. E.) Stengel 


aufrecht, fädig, dünn, wenig ästig, wurzellos. Blätter und 
Nebenbl. fast gleich, locker gestellt, gross, nach der 
Stengelspitze zu grösser, vertical inserirt, halbumfassend, 


sehr hohl, stumpf kielig zusammengelegt, aufrecht ab- 
stehend, eiförmig, auf ';, schmal und spitz eingeschnitten. 


Lappen gleich, spitz, etwas hohl eingebogen. Zellen sehr 


 8ross, derb, unregelmässig 4--6eckig; Hüllbl. grösser 


und breiter, den Kelch aufrecht umfassend, sehr hohl, kürzer 
eingeschnitten (auch kurz 3—4lappig), mit eingebogenen 


.  ganzrandigen oder entfernt kerbigen, spitzen Lappen. Kelch 


88) 


ganzrandig. Gehört eigentlich in die Abtheilung der Inte- 


138 


gross, länglich eiförmig, wenig faltig, Mündung zusammen- 

neigend, ungleich eingeschnitten, gezähnt und gewimpert. 

Soll in alpinen Bächen auf Steinen vorkommen. Die Pflanze 

ist eigentlich in den Gebirgen Seandinaviens heimisch. Fig. 86. 
8. Sphagnoecetis. N. v. E. 

Kelch an kurzem ventralen Aste, stielrund, an der Spitze 
3kantig. Stengel Ausläufer tragend. Bl. rund, ungetheilt 
und ganzrandig. Nebenbl. meist fehlend, nur an den Aus- 
läufern und am Fruchtast, ausgerandet bis eingeschnitten. 
S. communis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel entweder 
aufsteigend zwischen Sumpfmoosen, mit langen, weisslichen, 
unbewurzelten Ranken, oder kriechend auf faulem Holz mit 


stark bewurzelt sind; an diesen Trieben kurz eingeschnittene 
Nebenblätter. Bl. sehr schräg inserirt, aus breiter Basis 
halbkreisrund, fast seitlich flach ausgebreitet oder wenig 
aufsteigend. Zellen rund, getröpfelt, gleich gross; Fruchtast 
sehr kurz, aus der ventralen Seite des Stengels vertical auf- 
steigend; Hüllbl. zweireihig, dachig, hohl, mit den Spitzen 
abstehend und daselbst mehr oder weniger tief und schmal 
eingeschnitten, mit schmalen spitzen Lappen; Hüll- 
unterblätter gross, dachig gelagert, das Oberste viel : 
grösser und in2lange schmale Spitzen ausgehend. 
Kelch lang und sehr schmal, glatt, an der weiten Mündung 
unregelmässig buchtig gezähnt. An faulem Holz, zwischen 
Sphagnen in bräunlichen Rasen durch das Gebiet. Frucht 
sehr selten. Durch Zellen und Ranken von den Arten der 
Integrifolia sicher zu unterscheiden. Fig. 87. 
9. Liochlaena. N. v. E 3 

Kelch endständig, vertical aufrecht, eylindrisch, nach oben 
erweitert und flach geschlossen, mit einem ee ntralen, 
nabelartig vertieft liegenden Spitzchen. Blätter ungetheilt, 


L.lanceolata. N.v.E. Einhäusig. Stengel derb, kriechend, 
niederliegend, stark und braun bewurzelt, meist vielf ach 


139 


verzweigt. Bl. gross, dicht dachig gelagert, sehr 
schräg inserirt, zweizeilig, flach ausgebreitet, am Dorsal- 
rande herablaufend, aus breiter Basis breiteif örmig und 
er abgerundet. Zellen sehr gross und derb, rund mit 
sehr stark verdickten Ecken; Hüllbl. am Dorsalrande vertical 
inserirt, aus etwas scheidig aufrechter Basis s ackig und 
seitlicb abgebogen. Kelch gross, keulig-birnförmig, glatt. 
Eine robuste Pflanze, welche in dunk elgrünen, flachen 
Rasen in Gebirgsgegenden an Bachufern durch das Gebiet 
häufig zu finden ist. Fig. 88. er 


10. Lophoeolea. N. v. E. 


Kelch endständig, an der Spitze dreikantig. Bl. horizontal 
ausgebreitet, 2spitzig, zart. Nebenbl. gross, zwei- bis mehr- 
theilig. 

L. bidentata. N. v. E. (L. Hookeriana und latifolia. 
N. v.E.) Zweihäusig. Stengel lang, meist sehr ästig, wenig 
bewurzelt, niederliegend. Aeste weitumherschweifend. Bl. 
. zart, sehr durchsichtig, dachig gelagert, sehr schräg 
E inserirt, am Dorsalrande etwas herablaufend, aus sehr 
breiter Basis schief verschmälert, eiförmig-viereckig, 
durch eine kurze halbmondförmige Bucht getheilt und 
in 2 divergirende etwas ungleiche pfriemliche 
Spitzen auslaufend. Zellen verhältnissmässig klein, sehr 
zart, fast alle gleich gross, nur in den Spitzen kleiner. 
Nebenblätter gross, tief 2theilig, die Laeinien schmal 
lanzettlich und wieder tief 2theilig oder auch unge- 
 theilt und etwas gezähnt. Fruchtast kurz. Hüllbl. tiefer 

getheilt, dem Kelch aufrecht anliegend, oft nach Aussen rinnig 
hohl, zuweilen lang gezähnt. Kelch endständig, dureh 
Sprossung oft gabel- oder seitenständig, oben 3kantig bis 
geflügelt. Mündung tief 3lappig, mehr oder weniger lang 
und grob gezähnt. In dieht verflochtenen bleichen Rasen 
oder zwischen anderen Moosen und Gras, an schattigen 
Stellen, Bachufern, Sumpfwiesen, überall gemein. Fig. 89 
und 92. 


91) L. minor. N. v. E. Zweihäusig. Stengel niederliegend, 
lang, zart, ästig, lang büschlig bewurzelt, Bl entfernt, 


= ER 


3 


93) 


I 


140 


auflösend. Zellen weiter als an Voriger, regelmässig 6eckig; 
Nebenblätter abstehend, gross, fast bis zur Basis 
2theilig mit lineal lanzettlichen Lacinien; Hüllbl. 
den Stengelbl. gleich. Hüllunterbl. oval, kurz einge- 
schnitten und entfernt gezähnt. ; 
stumpf 3kantig mit 3lappiger gezähnter Mündung. In 
bleichen kleinen Rasen auf sandig thonigem Boden an 
schattigen Stellen, gern auf Kalk, sehr zerstreut und äusserst 
selten mit Frucht. Fig. 9. 
L. heterophylla. N.v.E. Einhänsig. Stengel meist lang, 
kriechend, ästig, bewurzelt. Bl. fast quadratisch, schräg 

inserirt, in doppelter Form: am Grunde des Stengels 
seicht ausgerandet mit scharf zugespitzten Lappen. 
Oben dagegen mit flacher Einbuchtung oder gerade abgestutzt, 
mit abgerundeten Ecken. Zellen grösser und derber 
als an den Vorigen; Nebenbl. tief 2theilig mit ganzen oder 
getheilten Lacinien. Fruchtast sehr kurz, aufrecht; Hüllbl. 
aufrecht anliegend, mit der Spitze abstehend, 2- bis mehr- 
lappig. Hüllunterbl. gross, tief ztheilig und gezähnt. Kelch 
länglich eylindrisch mit 3 Lappen und grob gezähnter Mün- 
dung. In blassbräunlichen oder gelblichen verworrenen Rasen, 
gern auf Holz, seltener auf Erde. Häufig; durch die 
doppelgestaltigen Blätter sofort erkenntlich. Fig. 91. 


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11. Harpanthus. N. v. E : 

Kelch an kurzem seitenständigen Aste, am Grunde fleischig i 
Mündung 3—-5theilig. Blätter ausgebreitet, ausgerandet. 
Nebenbl. gross, meist ungetheilt. Hüllbl. mit dem Kelch 
zum Theil verwachsen. 
H. seutatus. Spruce. (Jungermannia W. & M. Zwei- 
häusig. Stengel aufrecht, ästig, dieht bewurzelt. Bl. sehr 
schräg inserirt, auf der Dorsalseite weit herablaufend, 
auf der Ventralseite kurz umfassend, etwas ausgebreitet 
oder aufsteigend, wenig hohl, aus breiter Basis breit 


141 


eiförmig, mit kurz und scharf ausgeschnittener 
fast runder Bucht und scharf gespitzten Lappen. 
Zellen gross, rund, mit starker Eekenverdickung, in 
den Spitzen viel kleiner, nach dem Grunde zu schnell 
und wesentlich grösser. Nebenbl. gross, eiförm ig, fast 
dreieckig-lanzettlich, abstehend - eingebogen; Hiillbl. 
zwei, am unteren fleischigen Theile des Kelches und mit 
ihm verwachsen, 2—4spaltig, Kelch eiförmig, mit gefalteter 
scharf gezähnter Mündung. An nassen Felsen ,‚ auf faulem 
Holze, über Sphagnen, in lockeren bräunlichen oder bleichen 
Räschen in der Bergregion, zerstreut und selten. Fig. 50. 


) H. Flotowianus. N. v.E. (Lophocolea vogesiaca. N. v. E.) 


Zweihäusig. Stengel lang, schlaff, liegend oder aufsteigend, 
röthlich, sehr kurz bewurzelt, ästig. Bl. sehr schräg inserirt, 
seitlich ausgebreitet oder etwas aufsteigend, am Dorsalrande 
herablaufend, breit eiförmig rundlich, an der Spitze mit sehr 
kleiner, halbrunder Bucht und kurzen stumpfen 
Lappen. Zellen gross, dünnwandig, sehr durchsichtig, 


unregelmässig 5-6eekig; Nebenbl. etwas abstehend, 


sehr verschieden gestaltet, eiförmig tief eingeschnitten mit 
lanzettlichen Abschnitten oder schmäler und lanzettlich mit 
ungleichen Zähnen oder ganz ungetheilt und ganzrandig. 
Fruchtast bewurzelt. Hüllbl. zwei, klein, oval oder keil- 
förmig, zweizähnig. Hiüllunterbl. oval, 2spitzig, alle am 
fleischigen Basaltheile des Kelches. Dieser waizig bis spindel- 
förmig, oben dünnhäutig, an der Mündung 3faltig, mit 3, 
bis 5 breiten, kurzen, ungleichen und ganzrandigen Lappen. 
In bleichen oder bräunlichen, lockeren Rasen oder vereinzelt 
zwischen Sumpfmoosen, auf Steinen, faulem Holz ete. in“ 
der subalpinen Region. Fig. 93. 
12. Chilöseyphus. Corda. 

Kelch an kurzen, seitenständigen Aesten, tief 3lappig. 
Haube weit hervorragend. Bl. ausgebreitet, ungetheilt, ganz- 
randig. Nebenbl. zweispitzig, klein. 


9) Ch. polyanthus. Corda. (Ch. palleseens & lopho- 
 eoleoides. N. v. E.) Einhäusig. Stengel lang, schlaff, ver- 
 2Zweigt, wenig bewurzelt, niederliegend. —_—n 


96) 


142 


rundlich viereckig, an der Spitze abgestutzt oder seicht 
ausgerandet, mit abgerundeten Ecken (an trockenen Orten) 
oder eiförmig abgerundet (im Wasser), alle dicht 
dachig, sehr schräg, fast horizontal inserirt, flach, am Dorsal- 
rande herablaufend. Zellen sehr gross und diekwandig, 
6eckig; Nebenbl. klein, breiteifömig, halb spitz 
eingeschnitten, mit lanzettlichen spitzen Lappen. Frueht- 
ast fast sitzend, mit kleinen eingeschnittenen, fast schuppen- 


artigen Hüllbl., am fleischigen Basaltheile des Kelches; Kelch 


mit tief 3lappiger Mündung, Lappen buchtig ein- 
geschnitten, zuletzt zurückgeschlagen; aus ihm erhebt sieh- 
die derbhäutige, graue, keulige Haube, deren Mündung 
durch den Austritt der Kapsel unregelmässig einreisst. Eine 
robuste Pflanze in lockeren bleichen oder schmutziggrünen 
Rasen in feuchten Schluchten, auf Steinen in Bächen ete. 
häufig. Aendert je nach dem Standort ab, wesshalb man 
auch mehrere Arten davon abzweigte. Fig. 94. 
13. Gymnöscyphus. Corda. 

Keleh an sehr kurzem seitenständigen Aste, gross, einge- | 
schnitten oder 2lippig. Hüllbl. fehlen. Haube eingeschlossen. 
Blätter ungetheilt, ganzrandig. 

G. repens. Corda. Stengel kriechend, diek, grünlich, 
später bräunlich, steif, rund, lang und dicht bewurzelt, ästig; . 
Bl. fast vertical inserirt, aufsteigend, halbumfassend, sehr 
klein, nach der Spitze: grösser und gedrängter, randisch 
eiförmig, stumpf abgerundet, ganzrandig, hohl, steif und dick, 
gelblichgrün. Zellen klein, rundlich 5—6eckig, diekwandig; 
Randzellen fast quadratisch; Nebenbl. fehlen. Kelch aus der 
ventralen Stengelseite, ohne Hillbl. verhältnissmässig sehr 
gross, aufsteigend, länglich, beeherförmig, am Grunde schmäler, 


‘ zweilippig, zahnlos, manchmal einseitig geschlitzt. — Ich 


gebe hier die Beschreibung von N. v. E., da mir die Pflanze 
unbekannt ist. Sie wurde von Herrn Funk seiner Zeit am 
Radstadter Tauern an Schieferfelsen gefunden, die sie mit 
einem zarten grünen Ueberzug bekleidete. 5 
Tribus Il. Geocalyceae. 2 

Kelch ein fleischiger Bone en): seitlich am Brise = 


a 


143 


den Stengel hängend, in das Substrat eingesenkt. Blätter 
ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. tief 2theilig. 
33 14. Geöcalyx. N.v. E 

97) 6. graveolens. N.v.E Einhäusig. Stengel kriechend, 
derb, dicht bewurzelt, ästig; Bl. nach der Stengelspitze kleiner, 
schräg inserirt, seitlich flach ausgebreitet, rundlich-4eckig, 
seicht ausgerandet, mit spitzen oder stumpfen ungleichen 
Lappen. Zellen ziemlich gross, zart, rundlich mit deut- 
lich verdickten Ecken; Nebenbl. anliegend, länglich, 
durch eine schmale tiefe Bucht in 2 lanzettliche spitze 
Lacinien getheilt. Fruchtsack walzig, gelblich, fast 
nackt. In dunkel- oder blaugrünen verwebten flachen Rasen 
auf Erde in feuchten Schluchten, an Bachufern, über ver- 
witterten Moosen, an schattigen Felsen, selten und selten 
mit Frucht. Die sterile Pflanze nicht mit Jung. ventricosa 
zu verwechseln! Fig. 95. In meiner Zeichnung ist die 
Fructifieation nach Hooker copirt. 


b. Blätter oberschlächtig. 
Tribus IV. Triehomanoideae. 


Kelch ventralständig. Sitzend oder kurz gestielt. Mit 
Nebenbl., nur bei Physiotium keine. 


15. Calipogeia Raddi. 

Kelch, ein fleischiger Beutel, in das Substrat eingesenkt, 
rauhhaarig. Kapsel spiralig gedreht. Blätter oval, ungetheilt, 
horizontal ausgebreitet. Nebenbl. 2spitzig. 
€. Triehomanis. Corda. Zweihäusig. Stengel lang, derb, 
dicht angedrückt krieehend, kurz bewurzelt, wenig 

 ästig; BI. sehr gedrängt, oberschlächtig, schräg ange- 
 heftet, mit dem Dorsalrande weit umfassend, seitlich flach 
_ ausgebreitet, rundlich eiförmig, an der Spitze breit 
abgerundet (ausnahmsweise auch zugespitzt und kurz ein- 
geschnitten). Zellen gross, regelmässig 6eckig, sehr dick- 
wandig. Nebenblätter viel kleiner, rundlieh, mehr oder 
weniger tief und schmal eingesehnitten mit spitzen 
Lappen. Kelch seitlich am Stengel hängend, bra gr ehaart. 


144 


In flachen blaugrünen (selten gelblichen) festen Rasen 
in feuchten Wäldern, an Bachrändern, gemein. Fig.‘ 96. 
16. De pidozia. N. v. E & 

Kelch an kurzem ventralen Aste, länglich röhrig, stumpf 
3faltig, Mündung gezähnt; Bl. 3—4spitzig, eingekrümmt; 
Nebenbl. 3—4spitzig. Stengel gefiedert ästig. Aeste zum 
Theil in Ausläufer übergehend. 


99) L. reptans. N. v. E. Einhäusig. Stengel diemlich lang, 


100) 


niederliegend, dünn, ausgezeichnet fiederästig. Aeste 
wechselständig, ach der Stengelspitze zu kürzer und ge- 
drängter; untere Aeste entfernter, in eine lange fädige 
unbeblätterte Spitze auslaufend; Blätter klein, schräg, fast 
horizontal inserirt, dachig gelagert, seitlich ausgebreitet 
und nach der ventralen Seite sehr hohl eingekrümmt, 
rundlich quadratisch, mit tiefen spitzen Einschnitten und 
3—4 eingekrümmten spitzen Lappen (am Grunde jedes 
Astes 2spitzig). Zellen mässig gross, regelmässig 
Geckig, derb; Nebenblätter wenig kleiner, weniger hohl, 
breiter als lang, vom Stengel etwas abstehend. Fruchtast 
sehr kurz, bewurzelt; Hüllbl. wenige, eiförmig, die unteren 
klein 2—3lappig, die oberen viel grösser, dem Kelch dieht 
anliegend und an der Spitze kurz und scharf 3lappig. Kelch 


‚fast sitzend, länglich, nach oben verschmälert. In lebhaft 


grünen niedrigen Polstern in feuchten Wäldern, überall 
gemein, aber nicht immer mit Frucht. Fig. 97, : 
L. tumidula. Taylor. Stengel niederliegend, weniger 
regelmässig gefiedert; Bl. weniger schräg inserirt, hohler 
und tiefer getheilt, Lappen 4, schmäler und weniger ein- 
gekrümmt; Nebenblätter oft nur 3spitzig oder ausgerandet 
2spitzig. Zellen rund, deutlich getröpfelt und hieran 
sofort zu erkennen. Frucht? In flachen gelblich grünen 
Rasen, vorzüglich aus Irland bekannt, soll diese Art auch 
in Deutschland (Baden, Sachsen) gefunden werden. Fig. 9. 
17. Mastigöbryum. .E. 

Kelch an kurzem ventralen Aste, 3kantig, stumpf 3lappig; 

Blätter convex, schief und zurückgekrtimmt, kurz 3zähnig; 


‚Nebenbl. mehräpitäig eingeschnitten. Stengel gabelästig, 
aus der Unterseite Ausläufer treibend. 


145 


101) M. trilobatum. N. v.E. Zweihäusig. Stengel lang und 
derb, aufrecht, spärlich bewurzelt, mit zahlreichen 
schuppig beblätterten Flagellen; Bl. dicht dachig, sehr 
schräg inserirt, auf der Dorsalseite an ihrer Basis bucklig 
aufgetrieben, breiteiförmig, unsymmetrisch, am 
Aussenrande mit 3 ungleichen kurzen spitzen Lappen. 
Zellen ziemlich gross und derb, regelmässig 6eckig 
mit geringer angulärer Verdickung. Nebenbl. breit rundlich 
4eckig, 3—5lappig, unregelmässig grob gezähnt. 
Fruchtast sehr kurz, aufsteigend; Hüllbl. wenige, aufrecht 
anliegend, tiefer 3—4spaltig, mit lanzettlichen, zugespitzen, 
stumpfgezähnten Lappen. Kelch länglich, nach oben ver- 
schmälert, wenig faltig, stumpf dreiseitig, bräunlich. Mün- 
dung eng, kurz eingeschnitten, seitlich gespalten. Eine 
sehr robuste Pflanze, die in grünen, hohen, dichten Rasen 
in feuchten Wäldern gemein ist; höchst selten mit Frucht. 
ig. 100 


x u 1 E 
102) M. deflexum. N. v.E. Zweibäusig. Viel kleiner, Stengel 
x dünner und weniger Flagellen tragend, niederliegend, ästig; 
Aeste aufsteigend; Bl. schräg inserirt, dieht dachig, nach 
der Ventralseite weit eingekrümmt. Im Umriss breit- 
eiförmig, unsymmetrisch, an der sehr vers chmälerten 
Spitze schräg abgestutzt und ungleich 3zähnig. Zähne 
schmal und spitz. Zellen rund, angulär verdickt, na ch 
dem Rande viel kleiner. Nebenbl. abstehend, nieren- 
förmig, geschweift, stumpf lappig, in Form sehr ungleich, 
Fruchtast sehr kurz; Hüllbl. und Kelch der vorigen ähnlich. 
Eine sehr vielgestaltige Art! wesshalb in den Abbildungen 
unter 101. ce eine häufigere Varietät (implexum) abgebildet 
ist. In bräunlichen dichten Rasen an nassen Felsen in der 
subalpinen Region. Fig. 101. 
18. Physiotium. N. v. E. ; 
Kelch unserer Art unbekannt. Bl. convex, an der Spitze 
 2lappig und gezähnt, am Grunde mit einem grossen, sacki- 
gen Anhängsel. Nebenbl. fehlen. 
' Ph. cochleariforme. N. v. E. Stengel lang, derb, 
niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, ästig, unbewurzelt; 
Bl. dicht dachig, schräg inserirt, sehr hohl, rund, an der 


104) 


_  zändern, besonders in der Bergregion häufig. Frucht selten. 


‚erscheint dadurch filzig, ihre Theile sind unter dem Miero- 


Aus dem kurz 2lippigen Scheitel erhebt sich die Frucht. 


146 

Spitze ausgerandet. Lappen stumpf, buchtig-spitz-gezähnt, 
und sehr weit eingekrümmt. Basale Anhängsel eiförmig, 
auf dem Stengel wechselständig und dachig gelagert, die 
Ränder nach Innen weit eingekrümmt und daher aufgeblasen 
hobl. Zellen klein, oval, in schiefe Reihen geordnet. In 
lockeren bräunlichen und ausgedehnten hohen Polstern in 
Torfmooren Irlands. Soll auch im Harz vorkommen? 
Fig. 99 
Tribus V. Ptilidieae. 

Kelch endständig oder axillär, mit den Hüllbl. fleischig 
verwachsen oder die Hülle dachig vielblättrig. Stengel 
meist fiedrig verästelt. Blätter getheil. Nebenbl. ihnen 
ähnlich. 

19. Triehoceolea. Dumt. 

Kelch in der Gabelung des Stengels, mit den Hhalbl.- 
und der Haube zu einem fleischigen Torus verwachsen, 
rauh. Bl. in Ober- und Unterlappen getheilt und wie die 
Nebenbl. gefiedert vieltheilig. & 
T. Tomentella. N. v. E. Zweihäusig. Stengel auf- 
steigend, lang, derb, ausgezeichnet regelmässig 
doppelt gefiedert. Fiedern in einer Fläche ausge- 
breitet, nach der Stengelspitze zu schnell kleiner, daher 
die Aeste an den Enden abgerundet erscheinen. Bl. am 
Hauptstengel entfernt, an den Fiedern dachig oberschlächtig“ 
gelagert, vertical angeheftet, im Umriss quadratisch, ungleich 
2lappig. Oberlappen auf der dorsalen, Unterlappen auf der 
ventralen Stengelseite liegend, beide fast bis zum Grunde 
in 2 schmale Abschnitte getheilt, welehe wieder einfach 
oder doppelt vielhaarig fiedertheilig sind; die Pflanze 


scop schwer zu entwirren. Nebenbl. etwas kleiner, sonst 


Stengels axillär, ein walizenförmiger oder keuliger fleischiger 
Torus, dicht und an der Spitze schopfig ästig- behaart. 


In weiten bleichen lockeren Rasen an schattigen Graben- 


.' ” 


147 


Er 20. Sendtnera. Endl. 
8 Kelch unbekannt. Stengel gabelig. Bl. und Nebenbl. 
AR tief 2theilig, sichelförmig einseitswendig. 
105) 8. Sauteriana. N. v. E. Stengel lang, starr, unbe- 
wurzelt. Hauptäste nach oben keulig verdickt, kleinere 
: Seitenäste verdünnt zulaufend; Blätter vertical 
er inserirt, dem Stengel aufrecht angedrückt, rundlich eiförmig 
=  unsymmetrisch, nach der Ventralseite herabge- 
bogen, der Stengel daher einseitswendig, fast sichel- 
7 artig beblättert. Blätt. halb eingeschnitten mit schmaler 
& spitzer Bucht und eiförmigen, scharf gespitzten etwas 
5; ungleichen Lappen. Nebenblätter von gleicher Grösse und 
B. Form, vom Stengel weit abstehend. Zellen länglich rundlich, 
getröpfelt mit ungleich verdickten, zackigen Wänden. 
In dichten und tiefen braunen Rasen, in den Hochalpen. 
Sehr selten. Fig. 103. 
= : 21. Ptilidium. N. v. E. 
e: Kelch endständig, die Hüllbl. weit überragend, cylindrisch, 
3 dünnhäutig, nicht rauh. Mündung gefaltet und gezähnt; 
Bl. 2lappig. Oberlappen grösser, alle fädig bewimpert. 
Nebenbl. ähnlich. 
Pt. eiliare. N. v. E. Zweihäusig. Stengel sehr kurz 
bewurzelt; niederliegend oder aufsteigend, lang, straff, ein- 
fach oder doppelfiedrig beästet. Bl. etwas entfernt, 
die oberen (oberschlächtig) sich deekend; vertical angeheftet, 
halb Stengel umfassend, seitlich abstehend und nach der 
ventralen Seite etwas herabgekrümmt, ungleich 2lappig 
zusammengelegt. Oberlappen viel grösser, rundlich 
eiförmig, durch eine spitze Bucht tief gespalten und aus- 
gezeichnet lang fädig bewimpert. Unterlappen auf 
der ventralen Stengelseite aufliegend, länglich eiförmig, 
gleichfalls tief 2theilig und lang bewimpert. Zellen mässig 
gross, rundlich mit stark verdickten Ecken, fast getröpfelt 
Nebenbl. kleiner, dem Stengel dicht anliegend, im Umriss 
rundlich 4eckig, durch tiefe Einschnitte in 3 bis 4 lang 
- gewimperte Lappen getheilt. Fruchtast kuız. Hüllblätter 
= dem Kelch aufrecht anliegend. Kelch weit hervorragend, 
länglich eiförmig, an der weiten Mündung etwas faltig, 


TE Be ER 
N 
2 


107) 


108) 


148 


gestutzt und kurz gewimpert. In gelbbraunen Rasen auf 
sterilem Haideboden an Stämmen, Felsen, im Gebirge und 


in der Ebene häufig. Fig. 104 
Tribus VI. Platyphyllae. 

Kelch an seitenständigen Aesten, zusammengedrückt oder 

glockig. Blätter an nr Basis unterseits mit einem Lappen. 
22. ula. 

Kelch länglich, ach anne lrickt, abgestutzt. 
Stengel flach verästelt. Bl. unterseits mit einem viereckigen 
flachen und ganzrandigen Lappen. Ohne Nebenbl. 

R. complanata. Dmt. Einhäusig. Stengel kriechend, 
schlaff, unregelmässig vielfach verzweigt. Wurzel- 
haare aus dem Rande des Blattunterlappens entspringend; 


Bl. vertieal inserirt, nach oben grösser werdend, ungleich . 


zweilappig zusammengefaltet. Oberlappen rundlich, auf dem 
Stengel dicht dachig gelagert. Unterlappen viel kleiner, 
quadratisch, dem oberen dicht anliegend. "Zellen klein, 
beckig, dickwandig. Fruchtast kurz. Hüllbl. etwas schmäler, 
ihre Unterlappen grösser, dem Kelch dicht anliegend. Kelch 
aufsteigend, länglich kegelig, grünlich und an der 
Mündung breit und flach abgestutzt, ganzrandig. 
An Laubholz durch das Gebiet gemein. Fig. 105. 
23. Madötheea. Dmt. 

Kelch an Seitenästen sitzend, oval, glockig, 2lippig. 
Stengel fiederästig; Bl. mit länglich rundem Ventrallapen. 
Nebenbl. breit herablaufend. 

M. laevigata. Dmt. Zweihäusig. Stengel vielfach ver- 


zweigt, die längeren Aeste oft peitschenartig verdünnt; 


Blätter dicht dachig. Oberlappen convex zurückgebogen, 
eiförmig, scharf gespitzt, am Rande wellig bis 


gezähnt, an der Spitze eingekrümmt. Unterlappen läng- 


lich viereckig, nach der Spitze etwas schmäler, am Ende 


spitz oder abgestutzt, rundum grob ungleich gewim- 


pert. Nebenbl dachig gelagert, angedrückt, länglich vier- 


‚ eckig, überall ungleich buchtig und gewimpert, 


an der Spitze abgestutzt. Zellen getröpfelt und kleiner an 


der Spitze, nach der Mitte zu schnell grösser werdend, 
. rund und angulär verdickt. An schattigen Felsen, am Fusse 


149 


alter Bäume, in Schluchten, in weiten bräunlichen, sehr 
glänz ndash Rasen, besonders im Gebirge, nicht Gemein. 
Fig. 107. 
M. navieularis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel derb, 
niederliegend, aufsteigend, entfernt fiede rästig. Aeste 
oft lang peitschenartig verdünnt, zurückgekrümmt, abstehend. 
Oberlappen breit eiförmig, stumpf, fast abgerundet, dicht 
dachig gelagert, hohl herabgekrümmt. Unterlappen eiförmig, 
stumpf gespitzt, kahnförmig hohl. Ränder oft zurückgerollt. 
Unterblätter gross, schildförmig, dieht anliegend, am Rande 
zurückgerollt. Zellen am Rande getröpfelt und wesent- 
lich kleiner, nach der Mitte schnell grösser, rund, angulär 
stark verdickt. An Stämmen in gelbliehen Rasen; ur- 
sprünglich aus Nordamerika bekannt, soll sie auch an 
mehreren Orten Deutschlands gefunden worden sein. Die 
Zeilen unterscheiden sie sogleich von platyphylla. Meine 
Zeichnung ist nach californischen Exemplaren gefertigt, 
welche Herr a Jack mir freundlichst überliess. 
Fig. 106. 
M. rivularis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel nieder- 
liegend und aufsteigend, unregelmässig fiederästig, dünn, 
am Grunde braun und blattlos, nach oben dicht beblättert; 
Bl. glänzend (trocken glanzlos) schlaff, locker dachig, grün. 
Oberlappen breiteiförmig, an der Spitze abgerundet und 
hohl herabgekrümmt. Unterlappen klein, eiförmig, 
Spitz, an den Rändern zurückgerollt, herablaufend. Unter- 
blätter entfernt, rundlich viereckig, an der Spitze breit 
zugerundet und zurückgekrümmt, am Grunde sehr breit 
herablaufend. Zellen mässig gross, regelmässig rundlich 
beckig. Kelchmündung kurz gelappt. In lockeren dunkel- 
grünen Rasen, an triefenden Felsen der höheren Berg- und 
subalpinen Region. Selten. Fig. 108. 
) M. platyphylia. Dmt. (M. platyphylloidea. N. v. E.) 
Zweihäusig. Stengel niederliegend, aufsteigend, unregel- 
mässig fiedrig verzweigt; Bl. dicht dachig, meist schmutzig 
grün bis gelbbraun, nieht glänzend. Oberlappen breit- 
‚ eiförmig, stumpf abgerundet, herabgebogen, ganzrandig. 
Unterlappen klein, am ganzen Rande zurückgerollt, nicht 


112) 


113) 


zurückgerollt. In grossen Rasen an Laubholzstämmen und 


 Unterlappen nannte N. v. E. platyphylioidea. Fig. 110. 


kaum berührend, seitlich flach ausgebreitet. Ober- 


deutlich. Fruchtäste sehr kurz. Hüllbl. zwei, abstehe 


150 


herablaufend. Zellen mässig gross, re gelmässigrundlich 
Geekig. Unterblätter rundlich quadratisch, breit herab- 
laufend, dem Stengel anliegend, am ganzen Rande schmal 


elsen in der Ebene und im Gebirge gemein. Fig. 109. 
Eine Form mit etwas glänzend braunen Blättern, 
buchtig eckiger Basis des Oberlappens und schmäleren 


= 


M. Porella. N.v.E. Zweihäusig. Stengel niederliegend, 
unregelmässig fiederästig; Blätter locker gestellt, sich 


lappen eiförmig, an der Spitze abgerundet, ventraler Rand 
gerade, dorsaler Rand gebogen, der Umriss daher etwas 
säbelförmig. Unterlappen klein, eiförmig-dreieckig, 
flach und spitz, am Rande nicht zurückgerollt. 
Zellen mässig gross, rundlich 6eckig. Unterblätter klein, 
entfernt, anliegend, rundlich quadratisch, an der 
Spitze breit abgestutzt, nicht zurückgerollt und kaum herab- 
laufend. In frischgrünen Rasen, am Grunde von Bäumen, 
an nassen Felsen in der Bergregion, selten. Fig. 111. 

Tribus VI. Jubuleae. | n 

Kelch an Seitenästen endständig, länglich, aufgeblasen 

und kantig oder zusammengedrückt ‚ geschnäbelt; Bl. mit 
ventralem Anhängsel in Form einer Tasche oder eines. 
Blattohrs. 

24. Lejeunia. Libert. 


besonders am Rande mit langen glashellen Papillen 
bekleidet. Blattohr gross, oval ‚ sehr hohl Zellen sehr 
klein, rundlich 6eekig. Nebenbl. nur im Blüthenstande 


3 


tief zweispaltig. Kelch weit hervorragend, länglich birn- 
förmig, papillös, oben 5kantig, breit abgestutzt mit einem 
ärzchen. — In kleinen gelblich grünen Häufchen, vor- 
züglieh an feuchten Kalkfelsen, doch auch an Bäumen und 
auf Laubmoosen. Selten, vielleicht der Kleinheit wegen 
übersehen. Fig. 112. 
L. serpyllifolia. Lib. Einhäusig. Stengel kriechend, 
schlaff, kurz bewurzelt, stark und dieht verzweigt; Blätter 
locker gestellt, breiteiförmig, an der Spitze abgerundet, 
seitlich flach ausgebreitet, an der ventralen Basis mit einem 
‚kleinen, sackigen Blattohr. Zellen mässig gross, rundlich 
Geckig, am Rande fast quadratischh Nebenblätter ver- 
hältnissmässig gross, rundlich eiförmig, durch eine stumpfe 
Bucht halbgespalten. Lappen eiförmig stumpf. Hüllbl. 2, 
ungleich 2theilig den Kelch am Grunde umfassend, Ober- 
lappen schmäler als an den Stengelbl., Unterlappen schmal 
‘ lanzettlich. Kelch aus schmälerem Grunde breit verkehrt- 
eiförmig, am Ende breit abgestutzt, fünfkantig, mit einem 
stumpfen Spitzchen. In frischgrünen oder gelblichen diehten 
Ueberzügen an feuchten Felsen, Stämmen, im Gebirge 
nicht selten und stellenweise gemein. Fig. 11 
L. minutissima (L. inconspieua) Dmt. Einhäusig. 
Stengel sehr kurz, kriechend, wenig bewurzelt und wenig 
ästig, von Blatt zu Blatt knieartig gebogen. Bl. schräg 
inserirt, rundlich; Blattohr verhältnissmässig gross, 
ebenso lang wie das Blatt, aber nur halb so breit. Zellen 
äusserst klein, rundlich 6eckig, am Rande kleiner und 
 Jast ec Nebenbl. eiförmig rundlich, meist fehlend. 
- Hüllbl. grösser, verkehrt eiförmig, fast flach. Kelch weit- 
hervorragend, birnförmig, oben 5kantig, zugerundet, mit 
einem Spitzchen. Bildet kleine sehr unscheinbare gelbliche 
Flecken in den Rissen der Rinde alter Fichten und Birken. 
Bisher, wohl der Kleinheit wegen, nur sehr selten beobachtet. 
Fig. 114. 


25. Frullania. Raddi. 
S Kelch zusammengedrückt, am Rücken gewölbt und _ 
unterseits gefurcht. Hüllbl. von den Buengelbläiiwen sehr 


116) 


117) 


118) 


152 


abweichend. Verzweigung fiedrig; Bl. am Grunde mit 
einem Oehrchen. Nebenblätter gross. 
F. dilatata. N. v. E. Zweihäusig. Stengel kriechend, 
fast unbewurzelt, dicht angedrückt, unregelmässig ästig, 
sternförmig sich ausbreitend; Bl. dicht dachig, zweizeilig 
horizontal ausgebreitet. Oberlappen kreisrund, am Grunde 


herzförmig, gewölbt, mit eingekrümmter Spitze. Oehrchen 


helm- oder kappenförmig, so breit als lang 
Zellen klein, gleich gross, rundlich Geckig, nur ganz am 
Grunde grösser; Unterblätter rundlich eiförmig, dem Stengel 
anliegend, durch einen kurzen schmalen Einschnitt in 2 
stumpfliche Läppchen getheilt. Fruchtast kurz; Hüllblätter 
grösser. ‘Oberlappen schief eiförmig, Unterlappen wenig 
kleiner, länglich, flach, mehrfach unregelmässig eingeschnit- 
ten. Hüllunterbl. grösser als am Stengel, eiförmig, tiefer 
und mehrfach eingeschnitten. Kelch aus schmälerem Grunde 
im Umriss länglich 4eckig, am Ende breit abgestutzt mit 
schwacher Ausrandung und daselbst zu einem röhrigen 
Spitzchen zusammengezogen, höckerig uneben m 
schwärzlichgrünen Ueberzügen an Bäumen und Felsen, 
überall gemein und stets reichlich mit Frucht. Fig. 115. 2 
F. Jackii. Gottsche. Der Vorigen ähnlich, doch deutlich 
unterschieden durch vielgrössere Unterblätter, welche 
um Vieles breiter als der Stengel, rundlich nieren- 
förmig, entweder breit gerundet oder seicht ausgerandet 


und beiderseits am Grunde ein wenig am Stengel herab- 


geführt sind. Zellen viel grösser als an Voriger, durch- 
sichtiger und stark angulär verdickt. Frucht unbekannt. 
In schwarzbraunen Ueberzügen von Herrn Apotheker Jack £ 
in Constanz im Jahre 1860 bei ‘Heiligenblut in Kärnthen 
und bei Mühlen in Graubündten entdeckt, Fig. 116. 
F. fragilifolia. Taylor. Zweihäusig. Die kleinste 


‚unserer Frullanien, rothbraun; Blätt. lockerer gestellt, sich 


kaum deckend. Oberlappen schief eiförmig, abgerundet; 
Oehrehen länglich helmförmig, doppelt so lang 
als breit. Unterblätter breit eiförmig, !', gespalten, mit 
plumpen eckig welligen Lappen. Zellen wie dilatata, jedoch 


am Blattgrunde meist mit einer oder zwei Reihen grös- = 


153 


serer dunklerer Zellen. Kelch eiherzförmig, nicht 
höckerig uneben. In flachen Ueberzügen an bemoosten 
Felsen in der subalpinen Region. Selten. Fig. 117. 

F. Tamarisci. N. v. E. Zweihäusig. Stengel länger, 
die Aeste aufsteigend und durch kurze Seitenäste 
regelmässig gefiedert. Oberlappen eiförmig, hohl, 
oft stumpfgespitzt, Spitze eingekrimmt. Oehrehen helm- 
förmig bis walzig. Zellen nach dem Blattgrunde zu viel 
grösser, erscheinen in Folge des Farbstoffes an ihren Wänden 
diekwandig und getröpfelt; Unterbl. anliegend ,.gros8, 
rundlich viereckig, an den Rändern zurü ckgerollt, 
durch eine stumpf winklige Bucht '/, eingeschnitten. Lappen 
breit und spitz. Hüllbl. am Grunde klein, nach Oben 
schnell wesentlich grösser werdend, die innersten mit breit 
eiförmigen, grobgezähnten spitzen Oberlappen und schmalen 
Unterlappen, deren Ränder (wie auch an den Hüllunterbl.) 
grob ungleich eingeschnitten und stark zurückgebogen sind. 
Kelch länglich eiförmig, nicht höckerig uneben, zugerundet 
mit kegelförmigem Spitzchen. Häufig an schattigen Felsen 
in lockeren, nicht flach angedrückten Rasen von dunkler 
oder brauner Farbe. Fig. 118. 


B. Frondosae. 

Mit Ausnahme von Fossombronia, welche der Frueti- 
fieation wegen hieher gehört, ist der Vegetationskörper ein 
Ehallus. 

Tribus VIII Codonieae. 
26. Fossombronia. Raddi. 

Einhäusig. Stengel kurz, kriechend, lang und violett 
bewurzelt, fest anhaftend; Bl. schlaff (nach dem Trocknen 
im Wasser nicht wieder in ihre natürliche Lage zurück- 
kehrend), sehr schräg inserirt, unterschlächtig, rundlich 
viereckig, mit wellig buchtigem Rande. Zellen gross, zart, 
unregelmässig 4- 6eckig. Kelch durch Fortwachsen des 
Stengels dorsal, glockenförmig, an der weiten Mündung 

 wellig, gekerbt oder gezähnelt, mit 4—5 sehr schmalen 
-  Hüllbl. weit hinauf verwachsen. Kapsel unregelmässig auf- 
 reissend. Fig. 119. 


120) 


121) 


122) 


flora von Schlesien“ in des Letzteren Worten gebe: 


‚Prof. S. O. Lindberg hat nach der Sculptur der Spore 
für unser Gebiet 3 Species aufgestellt, deren wesentliche 
Merkmale ich nach Herrn Limpricht in der „Kryptogamen- 


F. Dumortieri. Lindb. Grösser als die Folgenden 

und dieht rasig. Sporen gelbbraun bis dunkelbraun, 
matt, durch regelmässig netzig ineinander mündende 
niedrige Fältchen in 12-18 grosse regelmässig 4 bis 
beckige grubige Felder getheilt, daher an der Peripherie 
durch vorspringende Fältchen wie durch kleine grade gelb- 
gesäumte Zähnchen undeutlich erenulirt erscheinend. 
Auf Teichsehlamm und in Torfmooren bisher nur in der 
Ebene beobachtet, wahrscheinlich allgemein verbreitet. 


F. eristata. Lindb. (F. Wondraezecki. Dmt.) Gesellig 
und heerdenweise, kleiner. Stengel am Ende schopfig und 
kraus beblättert. Sporen gelbbraun, wellig runzlich, am 
Rande dunkler und durch vorspringende Fältchen kamm- 
artig mit 283 bis 36 scharfen Zähnchen besetzt 
erscheinend. Fältchen schief aufsteigend, fast 
parallel, geschlängelt und schön wellig, sehr 
ungleich lang und gegen den Scheitel der Spore oft in 
ein Wärzchen aufgelöst, seltener verschwindend oder zu 
wenigen Feldern dieht zusammenfliessend. Auf feuchten 
thonigen Waldwegen, an Gräben, auf feuchten Aeckern, 
weit verbreitet und viel häufiger als Vorige. = 
F. pusilla. Lindb. Kräftiger als Vorige. Sporen braun, 
im Mittelraume durchscheinend, im Umfange durch vor- 
springende Fältehen entfernt kammartig mit 16 bis _ 
24 hohen Zähnehen besetzt erscheinend, von denen 
einige wie bei der Vorigen durch eine gelbliche Haut ver- 
bunden sind. Fältchen minder zahlreich, parallel, schief 
aufsteigend, geschlängelt, ungleich lang, gegen den Scheitel 
verschwindend oder theilweise und dann oft gabelig zu- 
sammenfliessend, und wenige sehr unregelmässige Felder 
bildend.. Von Herrn Jack auf feuchten Waldwegen bei 
Salem in Baden gesammelt. 


155 


Tribus IX. Diplomitrieae, 

Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe. 

Kelch gross, röhrig, dorsalständig, mit schuppigen Hüllbl. 
27. Moerckia. Gottsche. 

Scheinbare Mittelrippe ohne einen Centralstrang ver- 
diekter Zellen. Hüllbl. viel kürzer als der Kelch, lappig 
eingeschnitten. Kelch gross, grün, Mündung ungleich kurz- 
lappig. 

23) M. norvegica. Gottsche. Zweihäusig. Laub nieder- 
- liegend, lappig kraus, an der stark verdiekten Längsaxe 
lang und dicht braun bewurzelt, nach den Rändern zu 
allmählig dünner werdend. Hüllbl. am Rande ungleich 
stumpf gelappt, wellig faltig. Kelch gross, eiförmig, Mün- 
dung gestutzt, mit ungleichen zusammenneigenden Lappen. 
In dichten lebhaft grünen Rasen, an sumpfigen Stellen der 
alpinen Region. Manchen Formen der Pellia epiphylla sehr 
ähnlich; stets lebhafter grün und an den Hüllblättchen auf 
der Längsaxe sofort zu unterscheiden. Fig. 120. 
M. hibernica. Gottsche. Zweihäusig. Laub mit starker, 
scharf abgesetzter Längsaxe, meist schmäler und zarter 
als Vorige, am Rande wellig, unterwärts weisslich 
'bewurzelt. Hüllbl. am Rande ungleich zerfetzt und lang 
bewimpert. Kelch gross, röhrig, mit gestutzter zart 
erenulirter Mündung. An quelligen Waldstellen, an Bächen 
in der Bergregion, zerstreut und selten. 

28. Blyttia. Gottsche. 

Seheinbare Mittelrippe mit einem centralen Bündel 
langgestrecktor verdiekter Zellen. Hüllbl. tief wimprig ein- 
geschnitten. Kelch lang röhrig mit gewimperter Mündung. 
25) B. Lyellii. Endl. Zweihäusig. Den beiden Vorigen 
ähnlich. Laub meist lang und schmal, aufsteigend, saftig 
grün, dünnhäutig, wellig buchtig. Auf Tortboden der Ebene, 
= ‚sehr zerstreut. 

Tribus X. Haplolaeneae. 

Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe. 

as fehlt. Frucht dorsalständig. 


& 


126) 


127) P. Neesiana. Gottsche. Zweihäusig. Der Vorigen 


128) 


129) 


156 


29. Pellia. Raddi. 

Laub in unregelmässigen Rasen, ohne Unterblätter. 
Hülle dorsal. Kapsel kugelig, ledergelb. 2 
P. epiphylla. N. v. E. Einhäusig. Laub dünn, dicht 
mit filzigen Wurzeln anhaftend, breitkeilförmig, lappig und 
buchtig, an der Spitze ausgerandet und sich gabelig theilend. 
An sehr nassen Stellen lineal, verbogen bis kraus und die 
Triebe aufsteigend und unbewurzelt. Hülle anfänglich end- 
ständig und die Frucht schuppig deckend, nach deren Aus- 
tritt taschenförmig mit dem Laube verwachsen erschei- 
nend, am Rande kurzzähnig eingeschnitten. Haube weit 
hervorragend, aus langem schmalen Grunde oval kegelig, 
röthlich. An Grabenrändern, Waldbächen überall gemein 
und in mannigfachen Formen. Fig. 121 


sehr ähnlich, meist bräunlich oder röthlich. Die Hülle 
wesentlich entwickelter, nach Austritt der Frucht eine 
dünnhäutige Umwallung bildend, welche nach hinten zu 
geöffnet allmählig in die Längsaxe verläuft, oder röhrig 
geschlossen ist. Ränder der Hülle glatt oder a gezähnt. 
Haube weit hervorragend. An gleichen Wohnplätzen wie 
Vorige, doch seltener. Fig. 122. 
P. ealyeina. N. v. E. Hülle noch stärker entwickelt, 
einen derbhäutigen grossen grünen Kelch bildend, röhrig. 
und nur am Ende offen oder kahnartig der Länge nach 
geöffnet, mit grob eingeschnittenen lappigen Rändern. 
Haube eingeschlossen. Auf Kalk und Mergelboden 
sehr zerstreut. Fig. 123. 

30. Blasia. Micheli. z 

Laub in strahlig verbreiterten Rosetten. Mit Unter- 

blättern. Hülle fehlt. Kapsel oval, gelblich. = 
B. pusilla. L. Zweihäusig. Laub dünnhäutig radial 
ausgebreitet, meist saftig grün, am Grunde stark bewurzelt 
und dicht anhaftend, nach oben gabelig getheilt und keilig 
verbreitert, wellig lappig, mit scheinbarer Mittelrippe. Auf 
der Unterseite dicht anliegende, breiteiförmige grobgezähnte 
nn, deren Zellen zart, gross, 6eckig. Er 


157 


entwickeln sich in einer -Höhlung der fleischigen Längsaxe 
weit vor der Spitze und durchbrechen beim Austritt die 
Oberfläche des Laubes, eine kurzlappige Oeffnung bildend. 
Häufig findet man die Keimkörner tragende Form mit 
flaschenförmigem Schlauche auf der Längsaxe, aus welchem 
sich gelbe Brutknospen entwiekeln. Auf feuchtem lehm- 
haltigen Sandboden in schattigen Gräben, an Ufern in der 
Ebene und Hügelregion nicht seiten, aber sehr selten mit 
Frucht. Fig. 124. 
Tribus XI. Aneureae, 

Laub fiedrig mehrtheilig, schmal, fleischig, ohne Mittel- 
rippe. Kelch fehlt. Haube ein eylindrischer fleischiger 
Torus aus der ventralen Seite des Laubrandes aufsteigend. 

31. Aneura. Dmt. 

A. pinguis Dmt. Zweihäusig. Laub der Pellia ähnlich, 
doch dicker, fleischiger, dunkelgrün, selten gelblich, fett- 
glänzend, nicht keilig nach vorn verbreitert, sondern 
breit lineal, flach, etwas wellig, unterseits dicht filzig be- 
wurzelt; Hüllblätter. in Form einiger kleiner zerschlitzter 

ehuppen am Anheftungsgrunde des Fruchtastes. Haube 
eylindrisch, höckerig uneben. In dichten festen Rasen auf 
feuchtem Waldboden an Bachrändern, Gräben, Wiesen, in 
der Ebene und Bergregion und nicht selten mit Frucht. 
Fig. 125. 

A. pinnatifida. N. v.E. Zweihäusig. Laub viel schmäler 
als an Voriger, vielfach fiedrig verzweigt, im Durchschnitt 
gleich stark (ohne verdünnten Rand) erscheinend. Haube 
walzig, glatt (nicht höckerig uneben). In dichten schwel- 
lenden dunkelgrünen Ueberzügen an Steinen und Holz in 
Waldbächen. Selten. Fig. 126. 
A. multifida. Dmt. Einhäusig, Der Vorigen sehr 
ähnlich, jedoch meist zwischen Laubmoosen in kleinen 
Häufchen, auch an Bachrändern auf Holz und Steinen. 
Vielfach und weniger regelmässig fiedrig verzweigt. Laub 
mit breitem von einschiehtigen Zellen gebildeten 
Rande, daher im Durchschnitt linsenförmig erscheinend. 
Haube keulig, höckerig uneben. Im Gebirge BBNe- u 128. 


133) 


134) 


185) 


136) 


158 
Prof. Lindberg zweigt hier die folgende ab: | 
A. latifrons. Lindb. Einhäusig. Laub vielfach ver- 


zweigt, durchsichtig. Fiedern breit und flach, oft keil- 
förmig oder breit lineal, im Durchschnitt gleich stark 


'erscheinend, aber mit salimalain einschichtigen Rande. 


Haube höckerig uneben. In schwellenden Ueberzügen auf e 
Torf, u Steinen an quelligen Waldstellen, zerstreut. 
Fig. 1 
A.p ge ata. N.v.E. Zweihäusig. Laub aus schmalem 
horizontalem Hauptstamm handförmig-getheilt 
aufrecht. Haube klein, höckerig uneben. In niedrigen 
kleinen Rasen auf faulem Holz, bräunlich oder dunkelgrün. 
Verbreitet. Fig. 129. 


Tribus XI. Metzgerieae. 


Laub ausgezeichnet dichotom verzweigt, dünnhäutig 
mit starker Mittelrippe; Frucht aus der ventralen Seite ent- 


springend, Kelch fehlt; Hüllbl. halbkugelig-sackig, 


neben der Mittelrippe entspringend. 

32. Metzgeria. Raddi. 
M. fureata. N. v. E. Einhäusig. Laub grünlichfahl, 
nur am Rande und auf der Mittelrippe unterwärts behaart. 
Zellen ziemlich gross, regelmässig 6eckig. In mehr oder 
weniger hohen weichen Polstern in feuchten Wäldern an 
Laubholzstämmen und Felsen, durch das Gebiet gemein. 3 
Fig. 130. 
M. pubescens. Raddi. Zweihäusig. Der Vorigen ähnlich, 
kräftiger, beiderseits dieht behaart. Zellen kleiner. 
In gelblichen Polstern an kalkhaltigen Felsen, doch 
auch an Bäumen, viel seltener als Vorige und vorzüglich 


‚in der höheren und subalpinen Region. Fig. 131. 


Erklärung der Abbildungen. 


 mmmmnnnnnan 


Dieselben bedürfen in der Mehrzahl keiner Erläuterung, da 

er Name und die Linearvergrösserung dabei stehen und von 

jeder Species Zweig, Blatt und Zellennetz gegeben sind, ebenso 

Unterblätter und meistens auch der Kelch, was Alles aus dem 

Bilde sich sogleich von selbst ergibt. im daher hier unnöthige 

Wiederholungen zu vermeiden, gebe ich nur Folgendes: In a 

1 u. 2 ist der Ast fructifieirend. | 

4 u. 9 zeigen je einen sterilen und einen fruet. Zweig; die 
Kelehanlage ist punktirt. 

12 Steriler Trieb und (der kleinere) ein Fruchtast. 

„15 Fruchtast. 

'„ 16 Steriler Trieb und (der kleinere) ein Fruchtast. 

20 Zwei sterile Zweige (die ganzrandige und gewimperte 
Form) nebst Fruchtast. 

22 Fruchtast, unter dem Kelch erscheinen junge Triebe. 

32 Fruchtast, Blatt, Unterblatt und Zellen. 

34 d bis g Unterblätter. 

35 46 48 d und e Unterblätter. 

„. 49 e Unterblatt. = 

50 .d dessgleichen. 

51 e und d dessgleichen. 

58 a Kelch, b männliche Organe. 

62 a Zweigoberseite, b Unterseite. 

67 d und e Unterblätter. 

68 d dessgleichen. 

‚69 70 e dessgl. 

87 d die drei Unterblätter des Fruchtastes. 

‚ 89 d Unterblatt. 

91 d e dessgleichen. 


- 


_ wänden mehrfach kleine Räume freigelassen, welehe in natura 


160 

93 e Unterblatt. 

95 b Fruchtsack, d Unterblatt. 

96 b dessgleichen d und e Unterblätter. 
„ 101 e variet. implexum. 

„. 102 Blatt. 

„ 103 b Unterblatt, d Blatt. 

„ 106 d Oehrchen. 

„ 107 bis 111 d Unterblatt. 

„ 114 a Ast von Oben, b von Unten, e Blatt. 
„ 115 d Blatt von Oben gesehen. 

„ 120 b männl. Fruct. mit den Hüllblättern, 
„ 124 b Unterblatt. 

». 198 B Ast mit Kelch. 


In den Figuren 2, 4, 5 und 13 hat der Lithograph =. den Zelle. 


und in Fig. 43 und 45 sind einige der Zellen nicht na Frag emazs a 
schliessend und nicht richtig 6eckig gezeichnet. Da jedoch das Zellgewebe 
dieser T genannten 6 Figuren im Uebrigen richtig wiedergegeben ist, so machen 


te u 113 ist : 
gewebe ganz verfehlt. Die Zellen der Blattmitte sollten hier durchaus nicht 
kleiner sein als die Randzellen. Leider liess sich das nieht mehr entfernen. 


Fig. Seite 
Alieularia nn Den a 13 } 109 
geoscypha. De Not. . ; : ; A > 10 | 109 
N.v. E N : e R R . 10 1] 109 
scalaris Corda. 12 08 
eura latifrons, Lindb. 5 127 
ultifida. Dmt. ie 
palma SL h ö . 129 
. Dmt = z ; 125 157 
nr. N.v.E 126 | 157 
 L. 5 124 156 
: _ 155 
a 96 143 
Moses Er er N.v.E. 141 
eScens. ER y4 141 
us Corda - . 141 3 
ndb. -_ = 
ieri Lindb. 154 = 
Lindb 119 154 
Wondraczecki. Dmt = — 1/15 
. N.v.E. 1 152 
Jackii Gottsche . . 116 | 152 
risci. N. v. E. 118 
yx graveolens. N.v.E . 9 
ad N. vE. ver 
con Corda 2 
oides. N. v. E. 3 
| Corda. R E 
omitrium Hookeri. N. v. E. 1 
lotowianus. N. v. E. i 5 93 
a 50 
acu Lindend. . BE | 47 
bescens. Hook. . 
albicans L._ . ; ) 
alpestris. Schleich ; s 58 
anomala. Hook. 5 ER J 
arenaria. IB. = . - 60 
attenuata. Lindenb RE a 68 
badensis. Gottsche z v 4 
bantriensis. N. v. ne 48 
barbata. Schmid - 
bierenata. Lindenb. 59 
bieuspidata L  . = 
eaespitieia. Lind. . . 3 
catenulata. Hueben. . ) 
nfertissima. N. v. . 42 
connivens. Diks . .  - £ 
eoreyraea. N. v. E. ee A 


Jungermannia cordifolia. Hook. 


Sm. & 
eurvifolia. Dicks . 
[0 N, vB 


minuta. cks. \ 
Muelleri. N. v. E. 
ans: =N.- U 


olita. N 


VER. ; 
porphyroleuca. N. v. E. 


162 


a a a eh ae 


3 1119 ° Re 
29 | 115 ‘” 
32 | 118° Er 
42 | 12 = 
8 | 137 :B 
36 | 123 28 
58 | 126 =: 
54 | 126 9 
61.) 19 er 
52 | 18 = 
45 | 1923 ER 
112 | 156 


N.v.E. ö ; - 2 ; 
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ee Dit. EEE RE 110 


Ruswom-ın | 


22 


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er REDE z 5 B a 5 28 114 
ae Gottsche x 2 5 5 } : 27 114 5 
un & H : . A 23 113 3 
nemorosa. = v. E. 2 24 113 % 
ea. a a 3 28 114 ; 
subalpina.. N.v. E 21:7 18 
tyrolensis. N. v. E 18 
08a. v. E. 22 11% 
or rosa. N. v. E 25 113 
lata. M.& N. : ; - F 20 112 
rs Sauterlana N. ; : : 5 : x 103 147 
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IN/ / Sarcoseyphus revolutus.N.a.E. 


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-Sarcostyphus Funkü.NaE. 


10X 


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Fig.15. 


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Scapania asquilobs N.a.E. 


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rt  Seapania apitulata. Spruce. Seapania halvetiea.. boltsche, 


a 

} [30x ' 

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wre 


10% 
Jungarmannia albicans L. 


a 


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Jungermannia obtusifolia. Hook. 


30X 


Hook. 


\ 


Jungermannia Taylari. 


Fig.31%, 


Jundermannia Doniana. Hook. 


4% 


Jungermannia Schraderi. Mart. 


2 
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Jungermannia crenulata. Sm. 


 Jungermannig nana.N.a.E. 


Jungermannia hyalina.. Lyell. 


Junfermannia. caespiticia. Lind. 


c 
 Jungermannia sphaarocarpa. .Hook. 


 Junfermannia. eordifolia. Hook. 


« 
‘ 
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Junfermannia obovata. N.a.E. 


Jungermannis pumila With. 


410% 
a 
e me Fig.4. E 
20x ee 
ee a Rx b a 


ya Jungermannig bantriensis. Hook. 


60x i 
Jungermanni Hornschuchiana N.a.E, 


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E £n 
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Narpanthus seutatus . Spruce. 
 Jungermannia inflata. Hude. 


Jundermannia Reichardtii. battsehe. Jungermannia axeisa. N.a.E. u 


re; 
u näbg. 


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pmannia bisr 


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5 


ris. Schleich, 


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Jungermannia a 


 Jungermannie intermedia.Lindbß. 


Jundermannia ineisa .schrad. 


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Junfermannia saxicola. Sehrad. i ee 
Jungermannia Michauxii. 
\) Web 


60X 


Jungermannia minutg.Urantz. 


| 60x 
Jungermannia Helleriana.N .a. E. 


Jungermannia Iycopodioides. Wallr. 


IN 


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E43 
1 


Junßermanria quinguedentata. Web. 


Jungermannig barbata Schreh. 


Jungermannia setiformis. Ehrh. 


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Jungermannia elachiste. Jack. 

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Jungermannia divaricata.Engl. Bot. 


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Jungermannia eatenulata Hueb. * 


Jungerman'a hieuspidata.L. 


Jungermannia curvifolia. Dicks. 


Jungermannia drichophylia .L. 


Jungermannia setacea Web. 


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Lophoeolea:heisranhylla N.a.E. 


Lophacalen minor. N.a.E. 


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Madotheca navieularis. N.a.E, 


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Lejeunia serpyllifolie.Lib. 


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Frullania dilatata.N.a E. 


Frullania fragilifnlia. Taylor. 


Frullania Jackii Oottsche. 


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Mürkia norvegica Oattsche 


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Fossombronia pusilla. N.a.E. 


4 Fis. 1 nat, Gr. 
Pellia epiphylla N. a.E. 


Blasia pusilla L. 


a, 


20X 


Aneura pinduis Dum. er 


; | Aneura pinnatıida Nat. 


Fis. 126. 


pie 


a 
Aneura palmala N.a.E. 


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Aneura latifrons. Lindbf, 
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Aneura multifida Dum.