Botanische Jahrbücher
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Systematik, Pflanzengeschichte
und
Pflanzengeographie
herausgegeben
von
A. Engler.
Fünfundzwanzigster Band.
Mit 13 Tafeln und 3 Figuren im Text.
~ — ouae
Leipzig
Verlag von Wilhelm Engelmann
1898.
Es wurden ausgegeben:
Heft 4 und 2 (Bogen 4—21) am 4. März 1898.
Heft 3 (Bogen 22—30; Beiblatt Nr. 60) am 49. Juli 4898.
Heft 4 (Bogen 31—36) am 2. September 1898.
Heft 5 (Bogen 37—46) am 23, December 1898.
Inhalt.
I. Originalabhandlungen.
A. Engler, Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 44. Araceae novae Asiae
tropicae et subtropicae . , .
K. v. Keissler, Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes.
(Mit Tafel I—IV und 2 Figuren im Text.)
E. B. Uline, Eine Monographie der Dioscoreaceen.
A. Brand, Monographie der Gattung Lotus .
A. Froehner, Die Gattung Coffea und ihre Arten.
R. Pilger, Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago mit Rücksicht auf
die Existenzbedingungen . o on
A. Engler, Beiträge zur Kenntnis der Araceae. v iL. 15. Revision der Gattung
Anthurium Schott
— — Berichtigung dazu . e
F. Hildebrand, Über Cyclamen libanoticum ı nov. spec.
0. Fedtschenko und B. Fedtschenko, Beitrag zur Flora des südlichen
Altai MEN
P. Hennings, Fungi novo-guineenses, ui. en MM.
H Hallier, Über Hildebrandtia Vatke, eine zweite diöeische Convolvulaceen-
Gattung.
E. Pfitzer, Beiträge zur System hatik der Orchideen. "m ros
J. R. Perkins, Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. I. Über die Gliederung
der Gattungen der Mollinedieae. (Mit Tafel V—VII.). RE
F. Reinecke, Die Flora der Samoa-Inseln. Teil II: Siphonogamen. (Mit Tafel
VIHI—XIII und 4 Figur im Text.).
8. Hieronymus, Plantae Stübelianae novae .
R. Pilger, Gramineae
4. Sodiro, Plantae ecuadorenses. I.
E. Gilg, Loganiaceae .
Gentianaceae .
K. Schumann, Apocynaceae
——— Asclepiadaceae . .
H. Hallier, Convolvulaceae .
G. Lindau, Acanthaceae
R. Pilger, Plantaginaceae.
29-125
126-465
166-232
233-295
296-381
483-494
395-509
. 910-516
517-546
. 547-577
. 918-708
. 709-721
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1
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IV Inhalt.
HI. Beiblätter.
(Besondere Paginierung.)
Beiblatt No. 60: I. Urban, Plantae novae americanae imprimisGlaziovianae. II.
I. Urban, Rhamnaceae .
—— Turneraceae
—— Umbelliferae en
K. Schumann, Buettneriaceae .
— — Bombacaceae .
——- Rubiaceae
— — Asclepiadaceae
E. Gilg, Capparidaceae.
—— Dilleniaceae
—— Marcgraviaceae
—— Oleaceae .
—— Loganiaceae
—— Gentianaceae . e.
G. Lindau, Acanthaceae . . . . . . . . 5... ls n
P. Graebner, Über Scirpus Kalmussii Aschers., Abromeit et
Graebn. und Sc. Duvalii Hoppe
Personalnachrichten.
Botanische Reisen.
Botanische Sammlungen .
Botanische Institute.
Seite
4-54
1-2
2-12
42-45
. 45
16-17
17-18
19-23
23
. 24-25
. 25-35
. 35-36
. 36-42
. 42-43
44-54
. 52-58
. $4-51
57
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Botanische J ahrbücher
für
Systematik, Pflanzengeschichte
und
Pflanzengeographie
herausgegeben
von
^ A. Engler.
Fünfundzwanzigster Band.
I. und II. Heft. |!
Mit 4 Tafeln und 2 Figuren im Text.
Leipzig
Verlag von Wilhelm Engelmann
1898.
D,
Ausgegeben am 4. März 1898.
Inhalt.
Seite
A. Engler, Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIL. .......... 1—28
K. von Keissler, Die Arten der Gattung Daphne aus der Section 4
Daphnanthes. Mit Tafel I—IV und 2 Figuren im Text . . . . 29—125 |
E. B. Uline, Eine Monographie der D/oscoreaceen . . . . . . . . . . . 126—165
A. Brand, Monographie der Gattung Lotus . . . . . . . . « . . . . . 166—232
A. Froehner, Die Gattung Coffea und ihre Arten. .. . . . . . 233—295
R. Pilger, Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago mit Rücksicht
auf die Existenzbedingungen . . » - in 2 2 2 een nn. 296—336
Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
Die Vegetation der Erde.
Sammlung pflanzengeographischer Monographien
herausgegeben von
A. Engler und O. Drude
ord. Professor der Botanik und Direktor s ord. Professor der Botanik und Direktor
des botan. Gartens in Berlin des botan..Gartens in Dresden.
Erschienen ist:
L Band.
Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halbinsel
Moritz Willkomm.
Mit 21 Textfiguren, 2 Heliogravüren und 2 Karten.
gr. 8. 1896. geh. „4 12.—, geb. (in Ganzleinen) .4 13.50.
In Vorbereitung befinden sich:
II. Band.
Karpathen
2 von
Dr. Ferd. Pax
o Prof. der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Breslau.
Mit Textfiguren, Heliogravüren und Karten.
HI. Band.
Kaukasus
von
Dr. G. Radde j 3 :
Direktor des Kaukas. Museums in Tiflis.
Mit Textfiguren, Heliogravüren und Karten. to
Unter dem Gesammttitel »Die Vegetation der Erde, soll eine Sammlung pflanzen raphischer
Monographien erscheinen, die, nach dem vorliegenden ersten Bande zu urtheilen eine eebe E
eistung in der botanischen Litteratur bedeuten. Das ganze Werk soll sich in dréi Abtheilungen gliedern, t
von onen die erste die Klimatologie in ihrem Einfluss auf die Verbreitung der Pflanzen, die Floren-Ent-
Tig e ungsgeschichte und phylogenetische Untersuchungen auf geologischer und biologischer Grundlage
pieton. soll, gie zweite die Pflanzenformationen (insbesondere diejenigen Europas und der angrenzenden
Gebiete) in inzelmonographien, die dritte die Grundzüge der Pflanzenverbreitung in monographischen
Se il erungen er natürlichen Florengebiete bringen wird. Letzterer Abtheilung gehört der vorliegende
Bang p m We chem der vorzügliche Kenner der spanischen Flora, M. Willkomm, welcher leider die
en à E es prackes nicht erleben sollte, die Verbreitung der Pflanzen auf der iberischen Halbinsel in
mus SE) iger arstellung schildert. ‚Dass das vortreffliche Werk sich auch äusserlich vortheilhaft
zepräsen! iert, ist von der in dieser Hinsicht bekannten Verla shandlung nicht anders zu erwarten. Von
den bei en sauber gestochenen Karten erläutert die erste die Regenverhältnisse, die zweite die Ver-
breitung. er E ` ‚pen und die Vegetationslinien einer Anzahl der wichtigsten Pflanzen der iberischen
Free à ie ra en schónen Heliogravüren stellen einen Theil des Dattelpalmenbaines in Elche bei
ali n e und den Pinienhain bei Cartaya in der Provinz Huelva dar. Die Textfiguren illustrieren charak-
eristische Pflanzentypen der iberischen Flora. Literarisches Centralblatt 1896. Nr. 24. ée
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Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII.
Von
A. Engler.
(Vergl. Bot. Jahrb. I. Bd. 479—490, 480—488; IV. Bd. 59—66, 344—352; V. Bd.
287—336; VI. Bd. 273—285.)
14. Araceae novae Asiae tropicae et subtropicae.
Im Laufe der letzten 15 Jahre hatte sich nach meiner Bearbeitung der
Brccanrschen Araceen Malesiens bei mir eine größere Anzahl von Araceen
des indisch-malayischen Gebietes zur Bearbeitung angesammelt. Einerseits
durch andere Arbeiten gehindert, andererseits auch aus ausgesprocherer
Abneigung gegen Publicierung von einzelnen Diagnosen habe ich die Ver-
öffentlichung der mir neu erscheinenden Arten so lange aufgeschoben, bis
eine Revision eines umfangreicheren Materiales lohnend erschien. Nach-
dem jetzt Sir Joseen Hooker in der Flora of Brit. Ind. vol. Vl die Araceen
Britisch-Indiens beschrieben und nachdem mir andererseits durch die
Güte des Directors des botanischen Gartens zu Buitenzorg, Herrn Prof.
Dr. Treus, die meisten der daselbst cultivierten Araceen zugesendet wur-
den, scheint es mir zweckmäßig, die Veröffentlichung der von mir bear-
beiteten Araceen des indisch-malayischen Gebietes und der Nachbargebiete
nicht lánger aufzuschieben.
Die hier bearbeiteten Araceen sind hauptsächlich folgende:
1. Araceen aus Borneo, für mich speciell gesammelt von dem verstorbenen
Reisenden Gnasowskr im Jahre 1882.
2. Araceen aus Cochinchina, einige Arten, die ich von der Direction des
Musée d'histoire naturelle zu Paris erhielt.
3. Araceen aus Neu-Guinea.
a. Sammlung des Herrn Dr. Horrznusc 1886—87.
b. Sammlung des verstorbenen Dr. Herr wic 1889.
b. Sammlung des Herrn Dr. LaurEnBAcu 1890.
d. Sammlung des Herrn Dr. Lavreregaca auf der Kaiser- Wilhelms-
land-Expedition 1896.
Botanische Jahrbücher. XXV, Bd. !
3 A. Engler.
4. Araceen von Formosa, den Philippinen, Celebes, den Molukken, Neu-
Guinea, gesammelt von Herrn Dr. WARBURG.
Araceen, cultiviert im botanischen Garten zu Buitenzorg.
Araceen von den Samoa-Inseln, gesammelt von Herrn Dr. REınEckE.
Araceen von Nord-Celebes, gesammelt von Herrn Dr. Koonpzns.
Araceen von Neu-Pommern, gesammelt von Herrn Dr. Danı.
PNPS
Pothos L.
Fl. ceyl. nov. gen. 43; Exar. in DC. Suites au Prodr. II. 78 et in
Malesia I. 261.
Sect. Eupothos Schott Aroid. I. 24.
P. Chapelieri Schott Aroid. I. 22 t. 35.
Insulae Comorae (Humeror n. 434); Mnoni, interdum ad arbores
frequentissime occurrens (Scuwipr); in insula Johanna, in vallibus atque
in montibus usque ad 300 m (J. M. HirzpEsnaxpr n. 1712).
Obwohl die Comoren im Übrigen pflanzengeographisch zu Afrika gehören, so er-
wühne ich diese Art doch hier, da die Gattung Pothos mit Ausnahme dieser einen auf
Madagascar und den Comoren vorkommenden: Art ausschließlich indomalayisch ist.
P. Hellwigii Engl. n. sp.; ramulorum internodiis longiusculis, foliorum
petiolis late cuneatis laminae lanceolatae basi truncatae dimidium vel
tertiam partem longitudine latitudineque aequantibus, breviter auriculatis;
pedunculo inferne cataphyllis 4—5 concavis sursum versus gradatim
majoribus instrueto, petiolum superante, sursum modice .in-
crassato; spatha breviter ovata; spadice breviter ovoideo basi lata
sessili; floribus minutis.
Ramulorum internodia circ. 2 cm longa. Foliorum petiolus 2,5—5 cm longus,
antice 0,8—4,2 cm latus, lamina 1—4,3 dm longa, 3—4 cm lata. Cataphylla pedunculum
involventia, magnitudine valde diversa, inferiora vix 4 cm, superiora usque 3 cm longa.
Pedunculus 4—5 cm longus. Spatha 4—4,5 cm longa et lata, atrofusca. Spadix 4 cm
ongus circ, 8 mm crassus.
Nova Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: in silvis pr. Butaueng
Hr wie n. 468 — Mart. 1889); pr. Autila (Herrwic n. 510 -— Apr. 1889);
in silvis ripariis ad medium fluvium Gogol (LaurERmAcu n. 4037 — Nov.
1890).
P. Warburgii Engl. n. sp.; ramulorum radicantium foliis petiolo
quam lamina oblonga vel oblongo-ovata acuta 2—3- plo breviore late cuneato
instructis; ramulorum liberorum foliis superioribus petiolo quam
lamina lanceolata 6—7-plo breviore cuneiformi suffultis; pedun-
culo petiolum paullo superante inferne cataphyllis circ. 5 gradatim majori-
bus instructo spatham breviter ovatam acutam aequante; spadice breviter
stipitato ovoideo.
Ramulorum radicantium internodia inferiora inter folia evoluta circ. 4 cm, superiora
inter cataphylla 3—6 cm longa; foliorum petiolus 0,8—1,5 cm longus, 2—4 mm latus,
f
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 3
lamina 2—3 cm longa, 4—4,5 cm lata. Ramulorum liberorum internodia circ. 2 cm
longa; foliorum superiorum petiolus 0,6—1,2 cm longus, 3—4 mm latus, lamina
6—8 cm longa, 4,5—2 cm lata. Pedunculi circ. 5 mm longi. Spatha 5 mm longa et lata.
Spadix 4 mm longus, 3 mm crassus. Flores minimi.
Formosa: Kuanania (Wansunc n. 40 663 — Febr. 1888).
Die Art ist ausgezeichnet durch die verhältnismäßig kurzen Blattstiele und findet
ihren Platz in der Nähe des P. Seemannii Schott.
P. Balansae Engl. n. sp.; ramulis floriferis inferne cataphylla valde
elongata lineari-lanceolata et interdum folium lamina ovata quam petiolus
4—5-plo breviore instructum, superne folia lamina oblonga vel ob-
longo-lanceolata petiolum late cuneatum apice truncatum
longitudine aequante vel paullo superante instructa ferentibus;
pedunculo dimidium petioli aequante vel superante, cataphyllis pluribus
concavis pedunculum involucrante instructis; spatha ovata conchiformi
acuta; Spadice stipitato oblongo; floribus (pro genere) majusculis.
Ramulorum internodia infima inter cataphylla circ. 4 cm, superiora 2 cm longa.
Cataphylla usque 1 dm longa et superne 4,6 cm lata, breviter acuminata. Foliorum
petiolus 7—8 cm longus, circ. 4,5 cm latus, lamina 8,5—42 cm longa, 3—4 cm lata.
Cataphylla pedunculum involucrantia 0,5—1,5 cm longa. Spatha 2,5 cm longa et lata,
conchiformis. Spadix stipite 0,5 cm longo suffultus, 2 cm longus, ! cm crassus. Flores
circ. 3 mm diametientes,
Tonkin: in valle Lankok (Mont-Bavi), ad truncos arborum scandens
(Baransa n. 2060. — Florens Apr. 1888).
Die Art ist sehr auffallend durch ihre dicken, cylindrischen Kolben; in der Gestalt
der Blätter erinnert sie an P. macrophyllus de Vriese; ich stelle sie neben P. scandens L.
Das mir vorliegende Exemplar ist noch dadurch ausgezeichnet, dass an dem Inflores-
cenzstiel in der Achsel eines der unteren Niederblütter sich noch eine zweite In-
florescenz mit mehreren Niederblättern entwickelt hat.
P. scandens L. Spec. ed. I. 968; Ener. in DC. Suites au Prodr. II. 84.
Cochinchina (Taoreı n. 1058 in herb. mus. Paris. — 4862—66).
Diese Exemplare haben ebenso große Niederblätter und Laubblätter, wie die der
vorigen Art, jedoch ist das obere Ende des Blattstieles mit deutlich vorspringenden
Öhrchen versehen und vor allen Dingen sind die Inflorescenzen etwa viermal kleiner.
P. Zippelii Schott in Ann. Mus. Lugd. bat. I. 131; Ener. in DC. Suites
au Prodr. II. 86.
Nova-Guinea: in parte occidentali, in silva montana insulae parvae
in parte interiore sinus Mac Cluer-Bay (Naumann, Exped. Gazelle — Jun.
1875); Kaiser-Wilhelmsland, ad ripas fluvii Augusta (Horırung n. 248.
— Aug. 1886); Finschhafen (LaurEnsAcH n. 376 — Jul. 1890).
Celebes borealis: prov. Minahasa, Runoketeng, alt. 200 m (Koonpzns
n. 46439 — Apr. 1895).
Da an dem Exemplar von Celebes weder frei wachsende Zweige noch Blütenstände
sich vorfinden, so ist die nur auf die Beschaffenheit der wurzelnden Zweige gegründete
Bestimmung fraglich.
P. papuanus Becc. msc.; Exer. in Bull. Soc. Tosc. di ort. 1879 p. 267
et in Beccarı Malesia I. 264 t. XVI f. 5—7.
1*
4 À. Engler.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: in monte Sattelberg in
silva primaeva (LaurerBaca n. 498 — Jul. 1890), ad medium et superiorem
fluvium Bubu-i (Horzrung n. 429 — Jun. 1886).
P. Albertisii Engl. in Bull. Soc. Tosc. di ort. 1879 p. 267 et in Ma-
lesia I. 262 t. XVI f. 8—9.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: Augustastation (HOLLRUNG
n. 637, 880 — Aug. 4887), in silva alta ad fluvium Ramu, alt. 400 m
(Laurersacn, Kaiser - Wilhelmsland- Exped. n. 709 — Aug. 1896), ad
fluvium Jagei, usque ad 30 m scandens (LaurensAcu, Kaiser-Wilhelmsland-
Exped. n. 533). — Nom. vern. Buri.
P. longipes Schott Aroid. I. 23 t. 47; Ener. in DC. Suites au Prodr.
I. 87.
Australia tropica, Queensland: Cairns Camerunga (WARBURG
n. 49 409).
P. Loureiroi Hook. et Arn. Beechey Voy. p. 220; Ener. in DC. Suites
au Prodr. II. 87.
Tonkin: pr. Tu-Phap, ad arbores scandens (Barınsa n. 2062 —
1884).
China: Hainan (Henry n. 7980 — Nov. 1889).
P. inaequilaterus (Presl) Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 88.
Philippinae: Mindanao (Wansunc n. 14602).
P. Rumphii (Pres!) Schott Melet. I. 24; Encı. in DC. Suites au
Prodr. II. 89.
Celebes borealis: pr. Bojong (Wansunc n. 45 724); prov. Minahasa,
Pingsang alt. 50 m (Koorpers n. 16176), Runoketeng (Koonpxns n. 16454);
Rublunaat (Koonprns n. 16152), Ratatatok alt. 200 m (Koonpzns n. 16178),
al. loc. (Koorvers n. 16143, 16158, 16177 — fr. m. Febr. 4895).
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: in arboribus pr. Butaueng
(Herıwıs n. 466. — Florif. Mart. 1889).
var. giganteus Engl.; alte scandens, robusta, internodiis longius-
culis, ad nodos radicans; foliorum petiolo dimidium laminae circ. aequante
fere ad apicem usque late vaginato, vagina complicata, apice breviter
auriculata, lamina oblique elliptica, valde inaequilatera, latere altero inter-
dum duplo latiore, basi obtusa, apice longe cuspidata, nervis lateralibus
I. numerosis patentibus, nervis collectivis antemarginalibus utrin-
que plerumque 3, duobus a margine longe distantibus; pedunculo ter-
minali, petiolum folii ultimi superante; spatha late lineari, lon-
gissime cuspidata pedunculo haud decurrente; spadice longe
stipitato, longe cylindrico demum spatbam superante; floribus majusculis;
ovariis ovoideis, vertice truncatis, stigmate orbiculari sessili instructis;
baccis magnis ovoideis vel oblongo-ovoideis, 3—1-spermis; seminibus ob-
longis plano-concavis, longitudinaliter leviter sulcatis.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 5
Usque ad 40 m scandens, internodiis 2—5 cm et ultra longis, circ. 4 cm crassis.
Foliorum petiolus circ. 4,5 dm longus, superiore parte 5—7 mm longa excepta late
vaginatus, lamina 2—3 dm longa, 4,2—1,8 dm lata, cuspide 2—3 cm longo instructa,
nervis lateralibus, angulo circ. 60—700 a costa abeuntibus, nervo collectivo antemargi-
nali exteriore marginali approximato, intermedio in folii parte latiore circ. 42 mm,
intimo 3—5 cm a margine distante. Pedunculus usque 2 dm longus. Spatha 4,8—2 dm
longa, circ. 3 cm lata, cuspide 2—3 cm longo instructa. Spadix stipite 2 cm longo
instructus, 4,5—2 dm longus, circ. 4 cm crassus, paullum attenuatus. Flores circ.
2,5 mm diametientes. Baccae maturae 2—2,5 cm longae, 4,2—1,5 cm crassae, rubrae.
Semen 4,7 cm longum, 7—8 mm latum, pallide brunneum.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: Constantinshafen (Rücker
n. 44, LaurEnBACH n. 1508 — Dec. 1890), Finschhafen (Horrrune n. 4614 —
Jun. 1886), in silva riparia ad fluvium medium Gogol (Laurensacu n. 932.
— Fructif. Nov. 1890), ad fluvium Gogol inferiorem (LaurERBAcH n. 1449
— Nov. 1890), ad rivulum Boassali montis Sattelberg alt. 300 m (LAUTERBACH
n. 621), frequentissima in silva alta riparia ad fluvium Jagei, alt. 450 m
(LAUTERBACH, Kaiser-Wilhelmsland - Exped. 4896 n. 615. — Fructif. Aug.
1896).
Nom. vern. pr. Constantinhafen: Galgal, ad fluvium Jagei: Gó.
Diese Pflanze wurde von mir früher irrtümlich mit P. insignis Engl. vereinigt und
als solche in Scaumann’s Flora von Kaiser-Wilhelmsland aufgeführt; sie ist aber sicher
von dem typischen P. Rumphii nur wenig verschieden.
P. sumatranus Engl. n. sp. ; ramulorum internodiis inferioribus brevi-
bus, superioribus longioribus; foliorum petiolo quam lamina circ. 5-plo
breviore, longe vaginato, lamina subcoriacea, lanceolata, basi acuta, longe
acuminata, inaequilatera, latere altero 41/,-plo latiore, nervo collectivo
antemarginali a margine longeremoto; pedunculo quam petioli circ.
triplo longiore, spatha ovata breviter acuminata; spadice cylindrico sessili.
Ramulorum internodia superiora circ. 4,5—2 cm longa. Foliorum petiolus circ.
2,5 cm longus, vagina 2 cm longa instructus, lamina usque 4,3 dm longa et 3 cm lata,
nervis lateralibus I. angulo circ. 60° a costa abeuntibus. Pedunculus 5—6 cm longus.
Spatha 2,5 cm longa, 4,5 cm lata, acumine 2 mm longo instructa. Spadix 2,5 cm longus,
3 mm crassus.
Sumatra (HıLıesrann, Forges n. 2361).
P. celatocaulis N. E. Brown in Garden Chron. 1880 p. 200.
Philippinae: Mindanao meridionalis, Sibulan (Warsurs n. 14 603)
Pothoidium Schott
Aroid. I. 26 t. 47; Ener. in DC. Suites au Prodr. II. 95.
P. Lobbianum Schott 1. c.
Celebes borealis: prov. Minahasa, inter Tondeno et Ajermedidi
(Koorpers n. 16135. — Jan. 4895. — Nom. vern. Arteh); Pinomarangan
pr. Kajoewatoe alt. 500 m (Koonpzns n. 16171. — Fl. Febr. 1895. — Nom.
vern. Arétés); al. locis (Koorpers n. 16 435, 16436, 16138, 16440).
Usque ad 10—45 m. scandens.
6 A. Engler.
Philippinae, in insula Luzon, pr. Manilam (Jacor), Pina blanca (Wan-
BURG n. 12454).
Acorus L. Hort. Cliff. 137,
Scnorr Melet. I. 22 ete. Encı. in DC. Suites au Prodr. II. 215.
A. Calamus L. var. terrester (Spreng.) Engl. l. c.
China: Hupeh (Henry n. 1904, 3370).
Celebes borealis: prov. Minahasa (Koonpzns n. 16128).
Raphidophora Hassk.
Cat. pl. Hort. Bogor. 1844 p. 58; Scnorr Gen. Ar. t. 77 etc. ; Ener. in DC.
Suites au Prodr. II. 238 et in Beccarı Malesia I. 266.
R. Koordersii Engl. n. sp. ; caudiculi internodiis mediocribus; foliorum
petiolo laminae dimidium subaequante vel paullo superante, fere ad apicem
usque vaginato, vagina demum destructa, lamina subcoriacea oblique
ovata vel oblique oblongo-ovata, basi obtusa apice leviter cur-
vata, acuminata acutissima, nervis lateralibus numerosis subaequalibus
leviter curvatis; pedunculo folia subaequante; spatha —; spadice
longiuscule stipitato, spadice maturo folii laminae aequilongo, cylin-
drico; baccis subprismaticis; stylo brevissimo cum stigmate ovali instructis;
seminibus oblongis.
Ramulorum internodia circ. 2 cm. longa, 7—8 mm crassa. Folii petiolus circ.
7—40 cm longus, lamina 4—4,2 dm longa, 4—6 cm lata, latere altero 41/5-plo latiore.
Pedunculus circ. 4,2 dm longus. Spadix stipite fere 4 cm longo suffultus, fructifer 4 dm
longus, 4,8 cm crassus. Baccae circ. 5 mm longae. Semina 1,5—1,7 mm longa.
Celebes borealis: Kawewatoe, alt. 50 m (Koorpers n. 16166. —
Fructif. m. Febr. 1895).
Diese Art steht der R. montana (Blume) Schott etwas nahe, ist aber durch die
stark ungleichseitigen und schief eiförmigen oder länglich-eiförmigen ungleichseitigen
Blätter leicht zu unterscheiden.
R. sylvestris (Blume) Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 239.
Java: Preanger (WanBuna n. 2620).
R. novo-guineensis Engl. in Schumann, Flora von Kaiser-Wilhelms-
land p. 19; internodiis longis; foliorum petiolo dimidium laminae
aequante, ad basin laminae usque late canaliculato, ad geniculum us-
que vaginato, lamina membranacea oblonga vel oblongo lanceolata,
basi subacuta, apice breviter acuminata, nervis lateralibus I. utrinque circ.
20 arcuatis, angulo circ. 60° a costa abeuntibus, nervis II. 3—5 inter pri-
marios interpositis; pedunculo cum inflorescentia petiolum subaequante;
spatha ovata obtusa eymbiformi, parva; spadice sessili breviter
cylindrico obtuso; pistillis vertice truncatis, stigmate sessili coronatis.
Fruticulus circ. 5 dm longus. Caudiculi internodia 0,8—1 dm longa. Foliorum pe-
tiolus 5—7 cm longus, vagina mox destructa, lamina 4—2 dm longa, 5—7 cm lata, nervis
lateralibus I. inter se 5—8 mm distantibus. Pedunculus 4,5 cm longus. Spatha 2,5 cm
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII, 7
longa, flava. Spadix 2 cm longus, 8 mm crassus. Pistilla breviter obovata, vertice dila-
tata, 2 mm longa, ovula numerosa funiculis longis placentis affixa. Antherae ovatae.
Nova-Guinea, Kaiserwilhelmsland: in silva pr. portum Hatz-
feldthafen (Horzrung n. 572. — Flor. m. Oct.), ad fluvium Gogol medium
(LaurERBACB n. 1017, — Fructif. m. Nov. 4890), ad fluvium Gogol inferiorem
(LavrERBACH n. 951. — m. Nov. 1890), in palude silvae ripariae ad fluvium
Ramu alt. 450 m (LaurERBACH, Kaiser Wilhelmsland Exped. n. 810. — Flor.
m. Sept. 1896), ad portum Finschhafen (Warsurs n. 90995).
Steht der R. Lobbii Schott nahe und ist von derselben durch einander viel mehr
genüherte und zahlreichere Seitennerven ersten Grades verschieden, auch sind die
Blütter dünner.
R. geniculata Engl. n. sp.; caudiculis crassis ramosis, internodiis
brevibus, cataphyllis destructis diu persistentibus; foliorum
petiolo laminae aequilongo vel breviore et dimidium tantum aequante
crassiusculo, geniculo subtumido instructo, vagina fere ad geni-
culum usque pertinente mox destructa, lamina lanceolata basi sub-
cuneata acuta,breviter et acute acuminata, nervis lateralibus l. nume-
rosis arcuatim adscendentibus parallelis, nonnullis validioribus;
pedunculo brevi, cataphyllis destructis involucrato, spatha eymbiformi
oblongo-ovoidea, ovariis subprismaticis vertice truncatis, stigmate ovali;
baccis polyspermis, seminibus oblongis.
Internodia stirpis juvenculae 2—3 cm, adultae 0,5—1,5 longa. Foliorum stirpis
adultae petiolus 4,5—2,5 dm longus, 5—8 mm crassus, geniculo 5—7 mm longo in-
structus, lamina 2—3,5 dm longa, superne 8—9 cin lata. Pedunculus circ. 5 cm longus.
Spatha 6—7 cm longa, 2,5 cm ampla, acumine 4—5 mm longo instructa. Baccae circ.
6 mm longae, 3 mm crassae. Semina 4 mm longa.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: in silva primaeva ad flu-
vium Gogol medium (LAutTersach n. 976. — Fructif. m. Nov. 1890), ad flu-
vium Gogol superiorem (LavrERBACH n. 1058?, — m. Nov. 1890); in monte
Sattelberg ad rivulum Boassali (LavrERBACH n. Gips, — Flor. m. Julio 4890).
Die Art steht am nächsten der Rh. novo-guineensis Engl. und der R. oblongifolia
Schott. Von ersterer unterscheidet sie sich leicht durch die 2—3mal so starke Spatha,
sowie durch die längeren und dickeren Blattstiele, von letzterer hauptsächlich durch
die am Grunde keilförmige und spitze Blattspreite. Hierdurch nähert sie sich auch etwas
der R. Hollrungii Engl., doch besitzt diese durchweg gleich starke Seitennerven und eine
nach beiden Seiten hin stark verschmälerte Blattspreite.
R. peeploides Engl. n. sp.; ramis erassis, dense foliatis inter-
nodiis brevibus; foliorum petiololaminae dimidium superante,
eanalieulato, ad geniculum usque vaginato, lamina subcoriacea, lanceo-
lata vel oblongo-lanceolata, basi subacuta vel obtusiuscula, apice
aeuta, nervis lateralibus I. numerosissimis et secundariis subaequalibus;
pedunculo quam spatha oblonga breviore; spadice sessili quam spatha
paullo breviore, crasse eylindrico; pistillis sursum paullum dilatatis
truncatis, stigmate sessili; ovulis numerosissimis funiculis longioribus
adscendentibus; staminum filamentis linearibus, antheris breviter ovatis.
S A. Engler.
Ramuli usque 4,5 cm crassi, internodiis 0,5—4,5 cm longis. Foliorum petiolus
1,5—1,8 dm longus, lamina 2—3 dm longa, 7—9 cm lata, a medio utrinque subaequa-
liter angustata. Spatha circ. 4,5 dm longa, 4—5 cm ampla, crassa. Spadix 4—1,3 dm
longus, 2 cm crassus. Pistilla 5—6 mm longa, 3 mm crassa, vertice medio leviter exca-
vato, stigmate ovali, 4,5 mm lato. Stamina demum pistilla superantia, filamentis anguste
linearibus, 6 mm longis, antheris 4 mm longis.
Ex horto bot. Bogoriensi, anno 4897.
Diese, wie es scheint, im botanischen Garten von Buitenzorg mehrfach vertretene
Art steht der R. Peepla (Roxb.) Schott nahe, ist aber durch länger gestielte Blätter mit
längeren Blattspreiten und durch längere Kolben leicht zu unterscheiden.
R. Dahlii Engl. n. sp.; internodiis elongatis et crassis; foliorum
petiolo dimidium laminae subaequante vel superante, ad
geniculum breve usque vaginato, lamina subcoriacea oblique
oblonga subacuta, inaequilatera, nervis lateralibus leviter arcuatis pri-
mariis numerosis quam secundarii paullum crassioribus, venis tenuibus;
pedunculo petioli vix tertiam partem aequante cataphyllis incluso, spatha
pedunculo aequilonga crassa, breviter acuminata; spadice sessili bre-
viter cylindrico; pistillis subtruncatis, multiovulatis stigmate parum
elevato.
Internodia circ, 4 dm longa, 4 cm crassa. Foliorum petiolus circ. 4,2 dm longus,
lamina 2,4 dm longa, 4 dm lata, basi rotundata. Cataphylla 5—7 cm longa pedunculum
4 cm longum involventia. Spatha 4,5 cm longa, 4,5 cm ampla. Spadix florifer circ. 3 cm
longus, A cm crassus. Pistilla circ. ^ mm longa, 2,5 cm crassa; ovula brevia funiculo
longiori crasso horizontali insidentia.
Neupommern: Ralum, ad arbores scandens (Daur. — Florif. m. Jan.
1897).
Ist mit R. Peepla (Roxb.) Schott verwandt, durch die sehr langen Internodien und
die verhältnismäßig kleinen Blütenstände ausgezeichnet.
R. megasperma Engl. n. sp.; foliorum petiolo laminae sub-
aequilongo vel longiore, canaliculato, longe vaginato, superne
autem evaginato, lamina tenui lanceolata inaequilatera altero latere
11/g-plo latiore, basi acuta, apice longe acuminata acutissima,
subtus costascaberula, nervis lateralibus I. numerosis arcuatim patenti-
bus, lI. tenuioribus primariis subparallelis; pedunculo cataphyllis longis
involucrato quam spatha 1!/5-plo longiore; spatha crassa acuminata; spa-
dice sessili cy lindrico obtuso; pistillis superne crassioribus truncatis,
stigmate ovali leviter emergente instructis; baccis cylindricis latitudine
sua duplo longioribus polyspermis; seminibus oblongis leviter renifor-
mibus majusculis.
Foliorum petiolus 1—1,5 dm longus, parte haud vaginata circ. 2—3 cm longa,
lamina 2,5—3 dm longa, 7—9 cm lata, utrinque subaequaliter angustata, acumine
1—1,5 cm longo instructa. Cataphylla pedunculum involucrantia 5—8 cm longa. Pedun-
culus 7—8 em longus. Spatha 4—6 cm longa, convoluta 4,2—1,5 cm diameliens. Spadix
florifer 3 cm longus, 4 cm crassus, pistillis 3 mm longis, 2 mm crassis, multiovulatis.
Spadix fructifer circ. 6 cm longus, baccis 7—8 mm longis. Semina 2,5 mm longa,
4,5 mm crassa,
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VII. 9
Borneo: ad ripas fluvii Kapuas-Borneo pr. Tumbung Hiang (GRra-
Bowskr. — Flor. et fructif. m. Sept. 4881).
Diese Art steht der R. puberula Engl. am nächsten.
R. Hollrungii Engl. in Scmumaww, Flora von Kaiser-Wilhelmsland,
p. 19; caudieuli internodiis longiusculis, foliorum petiolo carinato
vel subearinato, canaliculato, laminae dimidium superante
geniculo brevi instructo, vagina mox dilacerata, lamina elongato-
lanceolata inaequilatera, utrinque valde angustata, nervis laterali-
bus I. numerosissimis angulo acuto adscendentibus; pedunculo eum inflores-
centia petiolum vix aequante, quam spatha breviore; spadice sessili;
pistillis stylo conico instructis, stigmate orbiculari ovulis funiculis longis
affixis.
Caudiculi internodia 2—3 cm longa. Foliorum petiolus 4,2—4,5 dm longus, geni-
culo circa 1 cm longo instructus, lamina 2—3 dm longa, 2,5—4 cm lata, nervis laterali-
bus angulo circ. 30—40° a costa abeuntibus, inter se 2 mm distantibus. Spadix 6 cm
longus, 4,5 cm crassus. Pistilla 5 mm longa, 2,5 mm crassa.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: ad secundam stationem
Augusta (Horrguxa n. 746. — Flor. m. Sept.), in monte Sattelberg, in silva
primaeva (LaurEnBAcu n. 588 — m. Jul. 1890).
Durch den kegelfórmigen Griffel nähert sich diese Art der ebenfalls in Neu-Guinea
vorkommenden R. conica Engl., ist aber von derselben durch viel schmälere Blätter und
die viel zahlreicheren nahe bei einander liegenden Seitennerven ausgezeichnet.
R. Reineckei Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis longius-
culis; foliorum petiolo laminae dimidium longitudine supe-
rante, anguste vaginato, vagina a geniculo longiuscule remoto, lamina
elongato-lanceolata, valde inaequilaterali, basi obtusiuscula, apice
longe acuminata, nervis lateralibus I. numerosis atque secundariis circ.
6—8 inter primarios interjectis (in sicco) subtus prominentibus, venis vix
prominulis; pedunculo quam spadix paullo breviore; spatha .. . . .; spadice
subcylindrico sursum paullum attenuato; baccis elongato-eylindriecis
vertice impressis; loculis seminiferis baccae totius dimidium
longitudine aequantibus; seminibus oblongis; stigmate orbiculari
stylo longiusculo insidente.
Caudiculorum internodia circ. 1,5—2 cm longa. Foliorum petioli 2,8—3 dm longi,
geniculo 2 cm longo instructi, lamina 2—4,5 dm longa, medio 0,5—4,3 dm lata, acu-
mine 1,5 cm longo instructa. Pedunculus circ. 4,3 dm longus. Spadix subsessilis
fructifer 4,4—1,5 dm longus, inferne 2 cm crassus. Baccae 7 mm longae, vix 3 mm
crassae. Semina circ, 4,7—2 mm longa.
Insulae samoénses, Savaii: in silvis montanis frequentissima,
usque ad 1000 m, ad arbores scandens.
R. Graeffei Engl. n. sp.; caudiculi seandentis internodiis brevibus;
foliorum petiolo quam lamina breviore, longe, fere ad geniculum usque
anguste vaginato, lamina lanceolata inaequilaterali, basi subacuta vel ob-
tusiuscula, apice acuta, nervis lateralibus I. numerosis atque secundariis
circ. 6—8 inter primarios interjectis cum venis tenuibus remote reticulatis
10 A. Engler.
(in sicco) subtus prominentibus; pedunculo quam spadix paullo breviore;
spatha . . .; spadice cylindrico elongato; baccis eylindricis vertice im-
pressis, loculis seminiferis baccae totius circ. Me longitudine ae-
quantibus; seminibus oblongo-obovoideis; stigmate orbiculari stylo brevi `
insidente.
Caudiculorum internodia circ. 5—8 mm longa. Foliorum petioli 4,5—2 dm longi
geniculo 4 cm longo instructi, lamina 2,5—3 dm longa et 8—9 cm lata. Pedunculus
circ. 8 cm longus. Spadix sessilis 4,2 dm longus, 4,1—1,5 cm crassus. Baccae (siccae
5—6 mm longae, 4 mm crassae. Semina circ. 4,3—1,5 mm longa.
Insulae samoénses, Upolu (E. Grarrre n. 73 in Herb. Mus. Go-
deffroy).
Diese Art steht der vorigen sehr nahe und ist vielleicht nur Varietät derselben;
doch liegen gegenwürtig zu wenig Exemplare vor, um Übergünge erkennen zu lassen
Die Samen sind kleiner, als bei voriger Art.
R. Beccarii Engl. in Bot. Jahrb. I. 184 et in Malesia I. 270.
R. borneensis Engl. in Araceae exsicc. et illustr. n. 195.
Borneo: in montibus Mindai-Pramassan alai (Gnasowski. — Florif.
m. Jun. 1882).
Durch weitere Prüfung der von Gnasowski gesammelten Exemplare habe ich mich
davon überzeugt, dass dieselben auch zu R. Beccarii gezogen werden müssen, welche
neuerdings auch in Malacca bei Perak gesammelt wurde. (Vergl. Hoox. Fl. brit. Ind.
VI. 546.)
R. maxima Engl. in Bull. Soc. Tosc. di Ort. 1879 p. 269 et in Malesia
I. 2714.
Nova-Guinea: in monte Sattelberg pr. Finschhafen (Dr. LaurERBACH
n. 481. — m. Jul. 1890), ad fluvium Gogol medium (Lautersach n. 967.
— Florif. m. Nov. 1890).
R.? formosana Engl. n. sp.; foliorum petiolo laminae dimidium ae-
quante, ad geniculum usque vaginato, lamina tenui oblonga, basi obtusa,
profunde pinnatifida, laciniis lateralibus linearibus vel elongato-
triangularibus acutis porrectis, costa media instructis, nervis
tenuibus costis subparallelis, lacinia terminali lanceolata acuta.
Foliorum petiolus circ. 1—1,5 dm longus, lamina 2,5—3 dm longa, 4,2—1,4 dm
lata, laciniis lateralibus mediis circ. 4,8—1,5 dm longis et 4—1,5 cm latis, inferioribus
et superioribus brevioribus, terminali 4,4—1,3 dm longa, 2—3 cm lata.
Formosa borealis: Kelung(Wansuna n. 9698. — Sterilis m. Jan. 4888).
Da von dieser Pflanze weder Blüten noch Früchte vorliegen, so ist es zweifelhaft,
ob sie zu Rhaphidophora oder Epipremnum gehört; auf jeden Fall ist sie neu und mag
vorláufig zu Rhaphidophora gestellt werden.
Epipremnum Schott
in Bonplandia V (1857) p. 45; Ener. in DC. Suites au Prodr. Il. 248 et in
Malesia I. 272— 275.
E. nobile Schott) Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 250.
Celebes borealis: prov. Minahasa (Koonprms n. 16457), pr. Lo-
loemboclan pr. Pahoe oere, usque ad 30 m scandens, frequens (Koonpkns
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. Vll. 11
n. 16175 — m. Apr. 1895), pr. Loeboe (Koonpzns n. 16449, 46450, —
Florif. m. April. 1895), inter Menado et Tomohon, alt. 600—700 m (Koor-
Ders n. 16157. — Florif. m. Jan. 4895. — Nom. vern. Tontonkarili). —
Bojong (Wannunc n. 15720).
E. Dahlii Engl. n. sp.; foliorum petiolo laminae subaequilongo, geni-
culo longo instructo et ad geniculum usque late vaginato, lamina oblongo-
lanceolata, basi obliqua, a triente inferiore sursum sensim angustata acuta,
nervis lateralibus I. utrinque ultra 20 adscendentibus atque nervis secun-
dariis numerosis interpositis tenuioribus parallelis; pedunculo ..... ;
spatha ..... ; spadice crassissimo coniformi; baccis valde elongatis ultra
dimidium inferius seminiferum teretiusculis rubris, superne subhexagonis
viridescentibus, vertice truncatis; stigmate ovali sessili; seminibus 4—3
valde diversis, oblongis vel obovatis plus minusve compressis, embryone
plus minusve curvato.
Planta gigantea caudice ad arbores radicante 5—6 cm crasso. Foliorum petiolus
6 dm et ultra longus, geniculo fere 4 cm longo instructus, lamina 6—6,5 dm longa, in-
ferne circ. 2 dm lata, nervis lateralibus I. inter se circ. 1,5—2 cm distantibus, Spadix
fructifer ultra 2 dm longus, inferne 7,5 cm crassus, rhachi 2,5 cm crassa. Baccae 2,5 cm
longae, 6—7 mm crassae, inferiore parte 1,5 cm longa seminifera rubra. Semina 1—3,
6—7 mm longa, 4—6 mm lata, oblongo- vel obovato-reniformia.
Neu-Pommern: Ralum, Matanato (Dr. Dun, — Fructif. m. Febr.
1897).
Diese Pflanze steht zweifellos dem Epipremnum altissimum (Schott) Engl. sehr nahe,
doch sind die Blütter weniger breit und die Samen in den Beeren weniger zahlreich, als
bei der genannten Art.
E. falcifolium Engl. n. sp.; foliorum petiolo quam lamina paullo bre-
viore, fere ad geniculum usque vaginato, vagina sursum angustata, geniculo
canaliculato, lamina elongato-lanceolata, superne leviter falcata,
acuta, inferne paullum inaequilatera, nervis lateralibus I. utrinque circ.
45 angulo acuto a costa abeuntibus, leviter arcuatis, nervis II. cire. 5—7
inter primarios interjectis quam illi paullum tenuioribus; pedunculo crasso;
spatha oblonga; spadice sessili crassissimo quam spatha paullo breviore ; sta-
minum filamentis linearibus, antheris oblongis, thecis utrinque acutis, basi
et apice paullum divergentibus; pistillis dimidio superiore crassioribus
vertice truncatis ; stigmate sessili oblongo; ovulis 4—6 inferiori parti ovarii
insertis.
Foliorum petiolus cum geniculo 2 cm longo circ. 4,5 dm longus, lamina 5,5 dm
longa, triente inferiore 1,2 dm lata, nervis lateralibus I. angulo circ. 40? a costa abeun-
tibus. Spatha circ. 2,5 dm longa, 7 cm ampla. Spadix 2,4 cm longus, 5 cm crassus.
Antherae circ. A mm longae, 2 mm latae. Pistilla 4,2 cm longa, superne 7 mm crassa.
Ex horto bot. Bogoriensi, anno 1897 accepta.
Eine ganz ausgezeichnete Art, welche mit keiner der bisher beschriebenen ver-
wechselt werden kann, jedoch in der Blattform ziemlich mit der des ebenfalls aus
Buitenzorg erhaltenen Scindapsus grandifolius Engl. übereinstimmt.
E.? foraminiferum Engl. n. sp.; foliorum petiolo laminam subaequante,
genieulo brevi canaliculato instructo, ad geniculum usque vaginato, va-
12 A. Engler.
gina mox destructa, lamina elongato-oblonga, inaequilatera, utrinque
obtusa, nervis lateralibus I. utrinque ultra 20 a costa patentibus leviter
arcuatis cum nervis secundariis cire. 3—5 inter primarios interjectis sub-
parallelis, foraminibus pluribus majusculis ovalibus vel orbieularibus inter
nervos primarios secus costam dispersis instructa.
Folia tantum suppetunt. Foliorum petiolus circ. 3,5—4 dm longus, lamina 4 dm
longa, medio 4,3—4,4 dm lata, nervis lateralibus primariis inter se 4—4,5 cm distan-
tibus, foraminibus 0,5—1,5 cm diametientibus.
Ex horto botan. Bogoriensi, anno 1897 accepta.
In Ermangelung von Blüten ist die Zugehörigkeit zu Epipremnum nicht sicher, doch
lässt die Beschaffenheit der Löcher, welche ähnlich sind wie bei E. medium (Zoll. et
Moritz.) Engl., darauf schließen, dass die Pflanze ein Epipremnum ist.
E. mirabile Schott Gen. Ar. t. 79.
Formosa, in promontorio meridionali (Wansunc n. 10661. — m.
Febr. 1888).
forma eperforatum Engl.; foliis pinnatifidis, attamen foraminibus
parvis secus costam mediam deficientibus.
Nova-Guinea: pr. portum Finschhafen (Dr. LAurEnBAcu n. 839 —
steril. m. Sept. 1890).
forma multisectum Engl.; foliis maximis cum petiolo usque 1,2 m
longis et 3 dm latis, utrinque cire. 12-sectis.
Ex horto bot. Bogoriensi, anno 1896 accepta.
E. erassifolium Engl. n. sp.; foliorum petiolo in geniculum canalicu-
latum exeunte, lamina crassa coriacea, oblongo-ovata utrinque
7-pinnatisecta; segmentis, infimis breviter cohaerentibus exceptis,
fere ad costam usque sejunctis, linearibus, apice porrecto, nervis
lateralibus I. plerumque 2 segmenta prope marginem percurrentibus, nervis
lateralibus secundariis primariis subparallelis; pedunculo brevi; spatha
oblonga erassa, cylindrica, breviter acuminata; spadice sessili crasso,
pistillis prismatieis sursum dilatatis 2-locularibus, ovulis in quoque
loculo 2 prope basin sessilibus, stigmate oblongo paullum elevato.
Foliorum lamina circ. 6,5 dm longa et 4 dm lata; segmenta media circ. 2,8—3 dm
longa, 3—4 cm lata. Spatha 1,2 dm longa, 4 cm ampla. Spadix 4 dm longus, 3,5 cm
crassus. Pistilla 8 mm longa, vertice 4 mm lata. Staminum antherae oblongae circ.
2 mm longae.
Ex horto bot. Bogoriensi, anno 1896 accepta.
Diese Art ist von E. mirabile Schott sehr gut unterschieden durch die dickeren
Blätter mit tiefen bis zur Mittelrippe reichenden Abschnitten und durch die 2-fächerigen
Ovarien. Ob solche bei dieser Art constant vorkommen und bei E. mirabile constant
fehlen, muss die Zukunft lehren.
E. Zippelianum (Schott) Engl. in Bot. Jahrb. I. 189 et in BECCARI
Malesia I. 274.
Nova-Guinea: frequentissima in monte Sattelberg pr. Finschhafen
(Horırung n. 227 — m. Jul. 4886, LaurERBACH n. 568 — m. Jul. 1890);
Simbang pr. Finschhafen (HorttRusG n. 117 — m. Jun. 1886); in silva
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VII. 13
riparia ad fluvium Gogol inferiorem (LaurERBAcH n. 1443. — Fructif. m. Nov.
1890); in silva alta ad Suor Mana, alt. 500 m (Laurrnnacn, Kaiser-Wilhelms-
land Exped. 1896 n. 327. — Fructif. m. Jun. 1896).
Moluccae: in insula Batjan in silva riparia (Wansuna n. 18304).
E. elegans Engl. in Malesia I. 273.
Celebes borealis: prov. Minahasa, pr. Ratahon (Koonpzns n. 19730
— m. Majo 1895), Kaisewatu (Koonprns n. 16168. — Florif. m. Febr. 1895);
Bojong (Wannuna n. 15729).
Scindapsus Schott
Melet. I p. 2 em. in Gen. Ar. t. 81; Encı. in DC. Suites au Prodr. lI. 252
et in Beccari, Malesia I. 275.
Se. grandifolius Engl. n. sp.; foliorum petiolo longe ultra medium,
attamen haud ad geniculum usque vaginato laminae aequilongo vel
ea longiore, geniculo longiusculo leviter canaliculato instructo, lamina
lanceolata inaequilaterali-subfalcata, costa sursum leviter
curvata, nervis lateralibus numerosis aequalibus patentibus sursum
leviter eurvatis; spatha oblonga breviter acuminata; spadice sessili; pistillis
subturbinatis superne hexagonis, stigmate suborbiculari e concavitate
verticuli elevato; semine obovato-reniformi, leviter compresso, laevi.
Foliorum petiolus cum geniculo 2—3 cm longo fere 4 dm longus, vagina inferne
utrinque circ. 4 cm lata, sursum angustata instructus, lamina circ. 4,5 dm longa, medio
1,5 dm lata, nervis lateralibus numerosissimis inter se | mm distantibus. Spatha circ.
1,2 dm longa, 2,5 cm ampla. Spadix florifer 4,2 dm longus, 2,5 cm crassus. Staminum
filamenta late linearia, antherae ovatae quam filamenta vix latiores, lateraliter dehis-
centes. Pistilla circ. 7 mm longa, vertice 4 mm diametientia loculo dimidium longitu-
dinis aequante; ovulum funiculo brevi basi affixum. Baccae circ. 42 mm longae. Semen
5 mm longum, 3 mm latum.
Ex horto bot. Bogor., anno 1896 accepta.
Se. officinalis (Roxb.) Schott Melet. I. 21.
Cochinchina (Dr. Tnonzr n. 130 in herb. mus. Paris.).
Sc. pietus Hassk. in Cat. Hort. Bogor. 1844 p. 58.
Celebes meridionalis: Bikeroe Balang (Wansunc n. 16144); Gele-
bes borealis: Pondano (Wannsunc n. 15726).
var. oblongifolius Engl.; foliorum lamina oblonga basi obtusa haud
cordata.
Borneo: Kwalo-Kapuas (Gnasowskr — m. Sept. 1881).
var. argyraeus (Hort.) Engl.; foliorum lamina latiore, profundius
cordata, supra argyraeo-maculata.
Celebes borealis: Bojong (Wansuna n. 15730); in districtu Tonsa-
wang alt. 200 m (Koonpens n. 18118). `
Se. Treubii Engl. n. sp.; scandens, radicans, internodiis quam folio-
rum petioli brevioribus; foliorum petiolo quam lamina 5—6-plo breviore
late vaginato, lamina erassissima obliqua lanceolata acuta,
14 A. Engler.
valde inaequilatera, latere altero inferne, latero altero superne latiore,
nervis lateralibus I. numerosis angulo acutissimo adscendentibus (in sicco
tantum prominulis); pedunculo brevi; spatha crassissima ovoidea
breviter acuminata; spadice sessili cylindrico; staminum filamentis quam
antherae ovatae duplo brevioribus; pistillis irregulariter prismaticis, ver-
tice paullum dilatato foveolatis, stigmate minuto ovali instructis.
Ramulorum internodii circ. 2—3 cm longi, 5 mm crassi. Foliorum petiolus
2—3 cm longus, 6—7 mm latus, lamina 4,5—2 dm longa, 2,5—4 cm lata, latere altero
fere duplo latiore. Pedunculi circ. 2—3 cm longi. Spatha 3,5—6 cm longa, 2—3 mm
crassa, aperta 2—3 cm lata. Spadix 3—4,5 cm longus, 7 mm crassus. Staminum
filamenta 0,5, antherae 4 mm longae. Pistilla 2 mm longa et lata.
Ex horto bot. Bogor. 1897 sub n. 85 accepta.
Diese interessante Art ist einigermaßen verwandt mit Sc. pictus Hassk., aber durch
die scharf lanzettlichen Blätter vollkommen verschieden. In der Form und Größe der
Blätter zeigt sie eine außerordentlich große Übereinstimmung mit Rh. sylvestris.
Spathiphyllum Schott
Melet. I. 22; Ewar. in DC. Suites au Prodr. II. 219.
Sp. commutatum Schott in Óst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 158.
Celebes borealis: prov. Minahasa, Pakse-oere, alt. 400 m (KoorDERS
n. 16145, 16148. — Florif. m. Apr. 1895), Kajoewatoe, alt. 500 m (Koor-
DERS n. 15898 — m. Mart. 1895), Loeloembodan, alt. 700 m (KoonpEns
n. 16144, — Florif. m. Apr. 1895), inter Kalobkassen et montem Lokon,
alt. 4400—1400 m (Koonpzns n. 16170. — Florif. m. Jan. 1895). — Bojong
(Wansunc n. 15719), Sibulan (Wansuna n. 14609).
Holochlamys Engl.
in Malesia I 265.
H. Beccariü Engl. l. c.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland (Hzrrwio); in silva montis
Sattelberg (Wanauna n. 20988).
Cyrtosperma Schott.
C. Merkurii Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 64 emend. Ewat.
in DC. Suites au Prodr. II. 274.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: ad lacum Dimim pr. pro-
montorium Croisilles (Horırung n. 602), ad medium fluvium Gogol (LAUTER-
BACH n. 956. — Flor. m. Nov. 1890).
Lasia Lour.
Fl. eochinch.; Exar. in DC. Suites au Prodr. II. 272.
L. spinosa (L.) Thwaites En. pl. zeyl. 336.
Borneo: Kwali Kapuas (Gnasowskt. — Florif. m. Sept. 4881).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 15
Gochinchina: Cambodge (Goperroy n. 390 in herb. mus. Paris.), Sé-
Mour (Harmann n. 287 in herb. mus. Paris).
L. crassifolia Engl. in Araceae exsicc. et illustr. n. 494 (ed. a. 1883);
foliorum petiolo quam lamina breviore, aculeolis brevibus sursum curvatis
instructo, lamina crassa glabra, laevi, haud aculeolata, sagittata, plus
minusve pinnatipartita costis subtus valde prominentibus; pedunculo elon-
gato, sparse aculeolato; spatha inferne ovata in laminam elongato-linearem
6-plo longiorem spiraliter tortam, demum deflexam exeunte; spadice bre-
viter eylindrico obtuso; floribus 3-meris; ovario obovoideo interdum biovu-
lato; baccis obovoideis laevibus.
forma latiseeta Engl.; lamina sagittata, adulta pinnatipartita, lobis
postieis oblique lanceolatis latere exteriore tantum partitione instructis,
lobi antici partitionibus utrinque 3—4 lanceolatis obtusis.
Folia magnitudine et forma eorum Lasiae spinosae. Spathae pars inferior 6 cm
longa, 4 cm lata, superior 3 dm longa. Spadix florifer 4 cm longus, circ. 1,2 cm
crassus. Flores c. 5 mm longi, 4 mm lati. Tepala 5 mm longa, 3 mm lata. Stamina e
D
basi lata sursum paullum angustata, thecis oblongis. Pistillum obovoideum 5 mm lon-
gum, c. 3 mm crassum, infra verticem ovulis 2—41 amphitropis, basin spectantibus in-
structum. Bacca haud matura obovoidea, subglobosa, circ. 6 mm diametiens.
Siong-Borneo, in districtu Duson-Timor (blühend und fast fruchtend
Febr. 1882. — GrABowsKI).
Diese Form stimmt habituell noch ziemlich mit Lasia spinosa (L.) Thwaites überein
und zeigt auch dieselben Dimensionen der Blütter und Blüten, ist aber von dieser Art
durch die vollkommen glatten Blattspreiten unterschieden.
forma angustiseeta Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 194; lamina
adulta pinnatipartita, partitionibus loborum posticorum latere interiore 1,
latere exteriore 2 lineari-lanceolatis longe angustatis acutis, lobi antici
partitionibus utrinque circ. 4 lineari-lanceolatis integris aut latere exteriore
dente vel partitione brevi instructis.
Siong-Borneo, in districtu Duson- Timor (Florif. m. Febr. 1882. —
GRABOWSKI).
Diese Form macht infolge der schmalen und oft mit noch einem Zahn oder Fieder-
abschnitt versehenen Blattteile einen etwas anderen Eindruck, als die erste Form und
scheint mehr von Lasia spinosa abzuweichen, indessen ist der wesentliche Unterschied
doch nur der Mangel von Stacheln an Blattrippen und Früchten. Übrigens scheinen auch
bei dieser Art wie bei Lasia spinosa die auf einander folgenden Blätter sich sehr ver-
schieden zu verhalten.
Pseudodracontium N. E. Brown
in Trimens Journ. of bot. XX (1882) p. 193.
Ps. Harmandii Engl.n.sp.; tubere depresso, cataphyllis pluribus lan-
ceolatis folium solitarium et pedunculum includentibus; folii glabri petiolo
pallido,laminatrisecta, segmentis tribus pinnatisectis, medio3-jugo,
segmentis infimis atque medicis quam superiore et terminale brevioribus,
segmentis I. lateralibus 5-jugis, segmentis in jugis interdum magnitudine
16 A. Engler.
diversis et segmentis parvis solitariis interdum inter juga interpositis, seg-
mentis superioribus 3 vel 5 costae paullum decurrentibus et inter se co-
haerentibus, omnibus oblongis basi acutis, apice breviter acuminatis acutis,
nervis lateralibus cujusque folioli numerosis nervo collectivo a margine
paullum remoto conjunctis; pedunculo folium superante; spatha con-
chaeformi, oblongo-lanceolata acuminata pallide viridescente; spadice quam
spatha breviore ; inflorescentia feminea cylindrica quam mascula inferne den-
siflora superne laxiflora triplo breviore; appendice breviter stipitata conoidea
quam inflorescentia mascula fertilis plus duplo breviore; pistillis obovoideis,
stigmate orbiculari discoideo coronatis; floribus masculis plerumque 5-an-
dris; staminibus clavaeformibus; thecis filamento paullo brevioribus crassis,
ovoideis, rimula longitudinali extrorsum dehiscentibus; appendicis sti-
pite longitudinaliter sulcato, ipsa e staminodiis clavaeformibus
irregulariter cohaerentibus composita.
Tuber circ. 3 cm diametiens. Cataphylla 4 dm et ultra longa. Folii petiolus circ,
2,5 dm longus, segmenta I. lateralia 4,6 dm longa, intermedium circ. 4,3 dm longum ;
segmenta II. majora 7 cm longa, 2,6 cm lata, minima 2 cm longa, 4 cm lata. Pedunculus
4,5 dm longus. Spatha ! dm longa, 3cm lata. Spadicis inflorescentia feminea 1,5 cm,
mascula 4 cm longa, utraque circ. 4 cm crassa, appendix 2cm longa, 5mm crassa.
Pistilla circ. 2 mm longa et crassa, stigmate 1 mm diametiente coronata. Stamina 4,5 mm
longa, antherae 4 mm latae.
Cochinchina: Cambodge, Compon Chnang (Goperroy in Exped. Dr.
Harman n. 144 — m. Junio 1875). — Herb. Mus. Paris.
Von den beiden bereits bekannten Arten ist diese hauptsüchlich dadurch unter-
schieden, dass auch der mittlere Abschnitt des Blattes fiederschnittig ist, wie die beiden
seitlichen, ferner dadurch, dass die Abschnitte I. Ordnung mit zahlreicheren Abschnitten
II. Ordnung versehen sind.
Amorphophallus Blume
in Batav. Diar. 1825; Scnorr Syn. Ar. 37 etc. ; Exar. in DC. Suites au
Prodr. II. 308.
A. campanulatus Blume in Decaisne Descr. herb. Timor 38 et in Rum-
phia I. 439 t. 32, 33.
Tonkin: Tu-Phap, in hortis et in sepibus (Barawsa Pl. du Tonkin
n. 2067).
Hydrosme Schott
in Ost. Bot. Wochenbl. 1857 p. 389; Ener. in DC. Suites au Prodr. II. 324;
Bot. Jahrb. XV. 456.
H. borneensis Engl. in Bot. Jahrb. XV. 456 (nomen tantum); cata-
phyllis lanceolatis, pedunculi dimidium fere aequantibus; pedunculo quam
spatha duplo longiore laevi purpurascente, irregulariter albo- maculato
maculis parvis sparsis et majoribus hinc inde confluentibus; spatha ovato-
oblonga acuminata infundibuliformi-convoluta, ima quarta parte intus
atropurpurea verrucis numerosissimis brevibus et longioribus linearibus
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 17
instructa, marginem versus pallide violacea; spadice quam spatha AM /o- plo
longiore; inflorescentia feminea conoidea laxiflora quam maseula subeylin-
drica densiflora longiore, floribus nonnullis hermaphroditis inter inflores-
centiam masculam et femineam sparsis; appendice elongata inflorescentia
tota plus triplo longiore; floribus masculis ?—4-andris, staminibus brevi-
bus latitudine sua haud longioribus, thecis ovoideis poris duobus separatis
vel in unum confluentibus dehiscentibus; floribus hermaphroditis stamini-
bus 2 vel 3 et pistillo instructis, ovario subgloboso, 2—3-loculari, ovulo
prope basin dissepimenti enascente oblongo; stylo quam ovarium 2—21/,-
plo longiore; stigmate capitato magno 2—3-lobo quam ovarium paullo
minore.
Folium deest. Cataphylla 3—3,5 dm longa, basi circ. 5 cm lata. Pedunculus circ.
7 dm longus, fere 4,5 cm crassus. Spatha 4 dm longa, expansa 2 dm lata, ad ! dm
longitudinis atropurpurea. Spadix totus 5 dm longus. Inflorescentia feminea 6 cm longa,
inferne 2 cm crassa, sursum attenuata, parte suprema 4 cm longa floribus paucis tantum
et nonnullis hermaphrodilis obsessa. Inflorescentia mascula 5 cm longa, 2 cm crassa.
Appendix 4 dm longa, inferne fere 3 cm crassa, laevis, purpurascens. Stamina circ.
1,5 mm longa et lata, 4 mm crassa, poris immersis. Ovarium 4,5 mm longum et
crassum, stylus 3—4 mm longus, stigma ultra 4 mm diametiens.
Pagat-Borneo (Gnasowskr. — Florif. m. Nov. 1882).
Diese Art ist nächstverwandt mit der bekannten Hydrosme Rivieri (Durieu) Engl.,
von welcher sie sich durch lockeren weiblichen Blütenstand, längere Griffel und läng-
liche Samenanlagen unterscheidet.
Homalomena Schott
Melet. I. 90; Excr. in DC. Suites au Prodr. II. 332 et in Malesia I. 280.
H. aromatica (Roxb.) Schott Melet. I 20.
Celebes borealis: prov. Minahasa (Koonpzns n. 16165 — m. Febr.
1895).
Borneo: Kwala-Kapoeas (Gnasowskr. — Florif. m. Jul. 1884. —
Nom. vern. Mohan).
Amboina (La Pérouse anno 1792 in herb. mus. Paris.).
Cochinchina: Iles de Poulo-Condor (Hanwmawp in herb. mus. Paris.).
Wird von den Dajacken auf Borneo gegen Rheumatismus gebraucht, indem die
empfindliche Stelle mit den warm gemachten Blättern gerieben wird.
H. cordata (Houttuyn) Schott Melet. 1. 20.
Celebes borealis: prov. Minahasa, pr. Menado alt. 50 m frequen-
tissima (Koonpens n. 16134, 16167), pr. Ratahan (Koorpens n. 19754 —
m. Jul. 1895), Pahoe-oere, alt. 400 m (Koorpers n. 16433. — Florif. m.
Apr. 1895), pr. Kajoewatoe alt. 500 m (Koorpers n. 16147, 46161. —
Florif. m. Febr., Mart. 1895).
Neu-Pommern: Ralum (Dr. Dun, — Florif. m. Febr. 1897).
Moluccae: Ambon (Warsurs n. 17456).
Botanische Jahrbücher. XXV. Ba.
18 A. Engler.
H. rubescens Kunth En. Ill 57.
Nova-Guinea: Sattelberg, pr. Kako, alt. 700 m (Laurersach n. 608
— m. Jul. 1890.
var. latifolia Engl.; foliorum lamina late cordata, lobis posticis
semiovatis sinu profundo fere rectangulo obtuso sejunctis.
Philippinae, Luzon: Mariveles (Wansuna n. 12492).
H. pygmaea (Hassk.) Engl.
Celebes borealis: prov. Minahasa pr. Menado, alt. 50 m (Koompxns
n. 46480. — Florif. m. Mart. 1895).
Borneo: ad fluvium Kapuas superiorem (Gnasowskr. — Florif. m. Aug.
1881).
var. purpurascens (Schott) Engl.
Celebes borealis: prov. Minahasa, alt. 500 m (Koonprns n. 164159.
— Florif. m. Jan. 1895).
H. trapezifolia Hook. f. in Fl. brit. Ind. VI. 536.
Borneo: ad fluvium Kapuas superiorem, Riam Horas (GnaRowskr. —
Florif. m. Aug. 1881).
Obwohl ich keine Originalexemplare dieser Art gesehen habe, so glaube ich doch
die von GnaBowskt gesammelte Pflanze hierher ziehen zu müssen, da die Hooker’sche
Diagnose und Beschreibung der Originalpflanze von Perak in Malakka recht gut auf die
Borneo-Pflanze passt, Nur in einer Beziehung ist eine Abweichung vorhanden, insofern
nehmlich die Blätter der Exemplare von Borneo jederseits mit 5—6 Seitennerven ersten
Grades versehen sind, während Hooker bei seiner Pflanze 40 Paar Seitennerven angiebt.
Schismatoglottis Zoll. et Moritzi
Syst. Verz. der in Java 4842—44 ges. Pf. (1846) p. 83; Scorr Syn. Ar.
120 etc. ; ENcr. in DC. Suites au Prodr. Il. 349 et in Beccarı Malesia I. 284.
Sch. calyptrata (Roxb.) Zoll. et Moritzi Syst. Verz. p. 83; Ener. in DC.
Suites au Prodr. Il. 352; in Bececarı Malesia I. 287.
Diese Art ist im ganzen indisch-malayischen Gebiet weit verbreitet; die zahl-
reichen in neuerer Zeit eingegangenen Exemplare zeigen aber auch, dass die Lünge der
Blattstiele und die Breite der Blätter sowie die Blattbasis außerordentlich veründerlich
sind, wie auch schon die Entwickelung der cultivierten Exemplare beweist. Sch. longipes
Miqu. ziehe ich nach wie vor zu dieser Species. Von Sch. rupestris Zoll. et Mor., welche
den breitblättrigen Formen dieser Art im trocknen Zustande etwas ähnlich ist, unter-
scheidet sie sich weniger durch die Blüten, als durch die oberseits glänzenden Blätter
und größere Entfernung der Seitennerven.
Celebes borealis: prov. Minahasa, Pahoe oere, alt. 400 m (KooRrDERS
n. 16444. — Florif. m. April 1895, forma grandifolia); Bojong (WARBURG
n. 45 725).
Borneo: Kampong Djamboe pr. Rendangan (Gmasowskr. — Florif.
m. Majo 1882), Pagat pr. Barabei (Grasowskı. — Florif. m. Jun. 1882).
Nova-Guinea, Kaiser- Wilhelmsland: pr. Constantinshafen
(lut, n. 583), ad montem Sattelberg (Herıwıc n. 534 — m. Sept.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 19
1889), Augusta-Station (Horırung n. 684), ad fluvium Gogol medium
(LaurERBACH n. 977 — m. Nov. 4890).
var. Dahlii Engl. inflorescentia sterili superiore brevi, obtusa, quam
fertilis 21/,-plo breviore.
Insula Neu-Pommern: Lowon pr. Ralum (Dr. Dant. — Florif. m.
Febr. 1897).
Sch. rupestris Zoll. et Moritzi l. c.; Exner. in DC. Suites au Prodr.
II. 352.
Celebes borealis: prov. Minahasa, ad Kajoewatoe alt. 200 m
(Koorpers n. 16456. — Florif. m. Febr. 1895). — Nom. vern.: Toenak,
Talà-intilitjir.
Borneo: Mindai, in silva primaeva montium Pramassamalai (GrA-
powskr. — Florif. m. Jun. 1882).
Sch. pieta Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 317; Exec. in DC.
Suites au Prodr. Il. 350.
Celebes borealis: prov. Minahasa, Pahoe-oere, alt. 400 m (Koorvers
n. 16142 — m. April, 4895).
Sch. novo-guineensis (Linden) N. E. Brown in Garpener’s Chron.
1885 (XXIV) p. 776.
Nova-Guinea: ad fluvium Gogol superiorem (Laurersacn n. 10415.
— Florif. m. Nov. 1890).
Sch. celebica Engl. in Araceae exsicc. et illustr. n. 84 (sine diagnosi);
caudiculis hypogaeis; foliorum petiolo ad medium usque vagina sursum
sensim angustata vaginato laminae subaequilongo, lamina lanceolata
basi obtusa vel subacuta, a medio sursum longe angustata,
nervis lateralibus I. utrinque 8—10 arcuatim adscendentibus; pedunculo
spathae subaequilongo; spathae tubo quam lamina oblonga conchiformis
breviter acuminata 11/;-plo breviore; inflorescentia feminea masculae fer-
tili cylindricae subaequilonga, mascula sterili ovoidea quam fertilis breviore
et crassiore; pistillis subglobosis, placentis pauciovulatis; staminibus
brevibus, thecis quam connectivum paullo brevioribus, staminodiis
clavatis, superne truncatis, quam stamina triplo longioribus.
Foliorum petiolus circ. 8—9 cm longus, lamina 9—12 cm longa, 2,5—3 cm lata
Pedunculus circ. 4 cm longus. Spathae tubus circ. 2 cm longus, vix 4 cm amplus,
lamina 3 em longa, 4,2 cm ampla. Pistilla circ. 4 mm longa et erassa. Stamina vix
1 mm longa. Staminodia fere 3 mm longa. .
Celebes (Zoruineer in herb. Mus. Paris.), Celebes meridionalis
(Wansunc n. 16143).
Die von Dr. WansunG gesammelten Exemplare haben nach unten etwas stärker
verschmälerte Blätter, als das von ZoLLINGER gesammelte, welches ich zuerst gesehen
und in meinen »Araceae exsicc. et illustr.« abgebildet habe. Die Warsurg’schen Exem-
plare befinden sich im fruchtenden Zustande und die Beeren besitzen etwa ! mm
Durchmesser; die eifórmigen Samen sind etwa 0,75 mm lang und am inneren Integument
mit Längsfurchen versehen.
2*
an A, Engler.
Sch. Warburgiana Engl. ». sp.; caudieulis hypogaeis; foliorum
petiolo ad tertiam partem usque vel vix ad medium usque vaginato,
laminae subaequilongo, lamina lanceolata basi obtusa, e medio sur-
sum longe angustata, acuminata, nervis lateralibus I. utrinque cire.
7—8 arcuatim adscendentibus; pedunculo tenui quam spatha longiore;
spathae tubo oblongo quam lamina oblonga longe et anguste acuminata
triplo breviore; inflorescentia feminea sursum attenuata quam mascula
fertilis 11/5-plo breviore, mascula sterili conoidea obtusa quam fertilis
41/,-plo breviore; pistillis obovoideis, placentis pluriorum latis;
staminum thecis filamento subaequilongis ultra connectivum vix productis;
staminodiis staminibus subaequilongis.
Folia magnitudine valde diversa; petiolus 0,5— 0,8 dm longus, lamina 0,6—2,2 dm
longa, 1—4 cm lata. Pedunculus florifer circ, 3—4 cm longus, fructifer 7—8 cm longus.
Spathae tubus 6—7 mm longus, lamina circ. 3 cm longa. Inflorescentia feminea et
mascula sterilis circ. 0,6 cm, mascula fertilis 4 cm longa, 3—4 mm crassa. Pistilla et
stamina circ. 0,8 mm longa, staminodia breviora.
Philippinae: Davao pr. Mindanao, in silva planitiei et montis
Sagapan usque ad 600 m (Wannuna n. 14 605. — Florif. m. Jun. 1888).
Diese Art erinnert habituell an Sch. celebica, welche jedoch sehr leicht an ihren
großen Staminodien zu erkennen ist. Auch sind bei Sch. Warburgiana die Ovarien
Anger und mit zahlreicheren Samenanlagen an kurzem Funiculus versehen.
Rhynchopyle Engl.
in Bot. Jahrb. I. 183, et in Beccari Malesia I. 288.
Rh. Grabowskü Engl., Araceae exsiee. et illustr. n. 196 (sine diag-
nosi); foliorum petiolo vagina circ. quartam partem aequante superne
libera et liguliformi-producta instructo, quam lamina paullo breviore,
lamina subtus glaucescente oblongo-lanceolata, basi et apice
acuta, nervis lateralibus I. utrinque ultra 20 leviter arcuatis in nervum
collectivum marginalem exeuntibus, pedunculo petiolum aequante; spatha
rectangule patente oblonga convoluta utrinque subaequaliter angustata,
acuminata; spadice crasso cylindrico, inflorescentia feminea mas-
culae omnino fertili subaequilonga; pistillis breviter cylindricis,
stigmate verticem totum occupante et medio excavato instr uctis; staminibus
sessilibus compressis cuneatis.
Foliorum majorum petiolus vagina circ. 6 cm longa instructus, 9 dm longus,
lamina usque 2,5 dm longa et 4 dm lata, costa inferne crassa, superne tenuis, nervis
lateralibus inter se circ. 6 mm distantibus, Pedunculus usque 2,5 dm longus. Spatha
5—6 cm longa, convoluta 1,5 cm diametiens. Spadix circ. 4,5 cm longus, 4 cm crassus.
Pistilla 4 mm longa, placentis 2—4 instructa. Stamina 3 mm longa, thecis totam longi-
tudinem occupantibus, poris 2 confluentibus instructis.
Borneo: in montibus Mindai-Pramassam-alai, in rupibus ad cataractam
fluvii Pitanakam (Grapowskı. — Florif. m. Jun. 1882).
Diese Art ist von den bereits früher beschriebenen beiden Arten durch viel größere
und breitere Blätter, von Rh. elongata Engl. aber auch dadurch unterschieden, dass die
männliche und weibliche Inflorescenz gleich lang sind.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 91
Sir Josera Hooger vereinigt Rhynchopyle mit Schismatoglottis. Der von ihm an-
gegebene Charakter, »tube of spatha after flowering broadly funnel Shaped« ist aber nicht
der wichtigste; dieses Merkmal findet sich auch bei Piptospatha. Wichtiger ist die
horizontale Stellung der Spatha, welche jeder Einschnürung entbehrt, die durchweg
fruchtbare männliche Inflorescenz, die langen Theken der Staubblütter und die Ver-
lángerung der Mikropyle an den Samen. Rhynchopyle ist mit Microcasia Becc. und Pipto-
spatha N. E. Brown näher verwandt als mit Schisma toglottis.
Aglaonema Schott
Melet. 1. 20 ete.; Eat in DC. Suites Il. 436.
A. oblongifolium (Roxb.) Kunth En. HI. 55 ist A. nitidum (Jack) Kunth
En. IlI. 56 und hat die Priorität, da Calla oblongifolia Roxb. älter als Calla
nitida W. Jack. ist.
A. ovatum Engl. n. sp.; foliorum petiolis quam lamina fere
1!/,-plolongioribus, ad trientem inferiorem usque vel ultra vaginatis,
lamina tenui, ovata, acuminata, acuta, nervis lateralibus I. utrinque circ.
6 valle areuatis, fere omnibus in apice folii exeuntibus; pedunculis dimi-
dium petioli aequantibus vel superantibus; baccis oblongis.
Foliorum petioli circ. 1,5—2 dm longi, lamina 1,5—4,8 dm longa, 8—10 cm lata,
acumine 4—1,5cm longo instructa, nervis lateralibus inter se 4,2—1,5cm distantibus.
Pedunculi circ. 4—1,5 dm longi. Baccae 2cm longae, 4 cm crassae.
Cochinchina, in ditione fluvii Attopeu (Laos) (Hanwawp in herb.
mus. Paris.).
Diese Art, von der ich nur fruchtende Exemplare sah, steht dem A. Hookerianum
Schott etwas nahe, besitzt aber viel kürzere, breit-eifórmige Blätter.
A. philippinense Engl. n. sp.; foliorum petiolis laminae subaequi-
longis, breviter vaginatis, lamina cordato-ovata acuminata acuta, lobis
posticis brevibus sinu acuto sejunctis, nervis lateralibus l. utrinque circ. 6,
infimis patentibus, superioribus adscendentibus, omnibus apicem versus
valde curvatis; pedunculis pluribus dimidium petioli aequantibus; spatha
oblonga acuta; spadice longe stipitato, inflorescentia feminea quam mascula
cire. 5-plo breviore.
Foliorum petiolus circ. 0,8—4 dm longus, lamina 4,2—1,3 dm longa, 7—8 cm lata,
acumine 4 cm longo instructa, Pedunculi 5—6 cm longi. Spatha 4—5cm longa, 4,5—2cm
lata. Spadix stipite 1 cm longo suffultus; inflorescentia feminea circ. 4 mm longa, 3mm
crassa, infl. mascula circ. 2cm longa. Ovaria depresso-globosa, stigmate crasso orbi-
culari instructa.
Philippinae: Manila (Gaunicnaup in herb. Kunth, nunc reg. Berol.),
in monte Alban (WanBuna n. 12494), Davao pr. Mindanao, in silva planitiei
infra montem Sagapan (Wansuna n. 14604. — Florif. m. Jun. 1888).
A. simplex Blume in Rumphia 1. 152 t. 65 et 36 D. ; Ever. in DC. Suites
au Prodr. Il. 439. forma macrophylla.
Celebes borealis: Ratatotok, alt. 200 m (Koorpers n. 16179. —
Fructif. m. Apr. 4895); al. locis (Koorners n. 16126, 16129, 16155).
Insula Jolo (Wanbunc n. 14 984).
99 A. Engler.
Cochinchina: Cambodscha, ad fluvium Pursat (GoDErrov in exped.
Harmand n. 346. — Fructif. m. Jun. 1875; herb. mus. Paris.).
A. novo-guineense Engl. n. sp.; caudice crasso, dense folioso; foliorum
petiolo ultra ?/, longitudinis late vaginato, quam lamina paullo breviore,
lamina (pro genere maxima) oblonga, basi obtusa, apice obtusa
vel breviter apiculata, nervis lateralibus I. utrinque 5—7 quam
reliqui validioribus arcuatim adscendentibus; pedunculis quam spatha
4—5-plo longioribus; spatha oblonga, acuminata; spadice longiuseule stipi-
tato, crasse cylindrico dimidium spathae longitudine aequante; inflore-
scentia feminea pauciflora masculae fertili arcte contigua;
pistillis ovoideis stigmate crasso lato vertice concavo connatis, baccis
magnis oblongis.
Caudex usque 2cm crassus. Foliorum petiolus circ. 3 dm longus, lamina 3,5—3,7 dm
longa, medio circ. 1,6dm lata, costa crassa sursum evanescente, nervis lateralibus sub-
aequalibus. Pedunculi 4—1,5 dm longi. Spatha 5—6 cm longa, 2,5—3 cm lata, acumine
5$ mm longo instructa. Spadix stipite 4 cm longo suffultus, circ. 2,5—3 cm longus, 4 cm
crassus. Pistilla 2—3-seriata, 2mm longa et crassa, stigmate 2,5 mm lato instructa.
Stamina 4,5—2 mm lata, Baccae ultra 2 cm longae, 4,5cm crassae.
Nova-Guinea: in silva primaeva pr. Finschhafen (LAurERBACH n. 21.
— Florif. et fructif. m. Majo 1890), in silva primaeva ad fluvium Gogol
superiorem (LAUTERBACH n. 1360. — Florif. m. Nov. 1890); in silva montium
Oertzengebirge, alt. 100 m (LavrEgBAcH, Kaiser-Wilhelmsland-Expedition
n. 444), ad Suor Mana alt. 700 m (LaurEnsacn, Kaiser-Wilhelmsland-Exped.
n. 395. — Fructif. m. Jun. 1896), pr. Hatzfeldhafen (Warsurg n. 20990).
A. Treubii Engl. n. sp.; foliorum petiolo laminae subaequilongo vel
breviore, ad tertiam partem usque vel ad medium usque vaginato, lamina
crassaoblongainaequilatera,basiobtusa, acuminata acuta,nervis
lateralibus I. utrinque circ. 8 patentibus, arcuatim sursum versis, quam
nervi ll. paullum validioribus; pedunculis petiolos aequantibus, cras-
sis; spatha oblonga, acuminata; spadice stipite circ. 3—4-plo breviore suf-
fulto, cylindrico; inflorescentia feminea pauciflora, mascula inferne sterili;
pistillis valde depressis, stigmate crasso orbiculari medio excavato
instructis; staminodiis quam stamina crassioribus; baceis oblongis.
Foliorum petiolus circ. 1,5—1,6 dm longus, lamina 2—3dm longa, 0,7—4,2dm
lata, altero latere alterius circ. 3/4 latitudine aequante, nervis lateralibus I. angulo circ.
30—40° a costa abeuntibus, deinde valde adscendentibus. Pedunculi circ. 1,5 dm longi.
Spatha 6—7 cm longa, 3,5 cm lata, acumine 5mm longo instructa. Spadix stipite 4 cm
longo suffultus, circ. ^ cm longus, fere 4 cm crassus. Pistilla 3 mm crassa, 4,5 mm alta,
stigmate 2,5 mm diametiente crasso coronata. Staminodia 3 mm, stamina 2mm lata.
Baccae fere 2 cm longae, vix 4 cm crassae.
Celebes borealis: prov. Minahasa, Kajoewatoe alt. 500 m (Koorners
n. 16173. — Fructif. m. Febr. 1895), Pahoe oere, alt. 700 m (KoorDERS
n. 16146. — m. April. 1895).
Vidi quoque specimina in horto Bogoriensi culta.
Diese Art steht den A. novo-guineense Engl. und A. Haenkei Schott nahe.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 23
Alocasia Schott
in Oest. bot. Wochenbl. 1852 p. 59; Ener. in DC. Suites au Prodr. ll. 497
et in BEccani Malesia I. 292.
A. magnifica Engl. n. sp.; foliorum petiolis longis crassis, lamina am-
pla, laete viridi, sagittata, margine repanda, lobo antico latitudine sua paulo
longiore, obtuso, breviter apiculato, lobis posticis oblongis obtusis, antici
dimidium aequantibus, sinu amplo rotundato sejunctis, costis posti-
cis angulo obtusissimo divergentibus, longe denudatis, nervis la-
teralibus I. utrinque circ. 7 a costa lobi antici abeuntibus, marginem versus
leviter curvatis, in latere exteriore loborum posticorum circ. 5; pedunculis
pluribus.
Folia usque 4,5 m longa, lamina circ. 5 dm longa, inferne fere 4 dm lata, lobis
posticis 4,8dm longis, 4,2 dm latis, costis posticis in sinu circ. 3cm denudatis. Pedun-
culus circ. 5 dm longus. Spatha et spadix speciminis unici suppetentis fructiferi in-
completi sunt. Baccae omnino ut in A. indica (Roxb.) Schott, rubrae.
Kaiser-Wilhelmsland: in silva alta montis Oertzen alt. 160 m (Dr.
LaurERBACH, Kaiser-Wilhelmsland- Exped. 1896 n. 140. — 14. Majo 1896).
A. indica (Roxb.) Schott in Oest. Bot. Wochenb. 1854 p. 410; Excr.
in DC. Suites au Prodr. II. 504.
Borneo: Barabei (Gnanowskr. — 21. Majo 1882).
Neu-Pommern: in silva minus densa pr. Ralum (Dr. LAUTERBACH
n. 159. — Fructifera 20. Majo 1890).
A. odora (Roxb.) C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1854. App. p. 5;
Excr. in DC. Suites au Prodr. 1I. 503.
Formosa, in promontorio meridionali sponte (WaAnBuna n. 1065, —
Febr. 4888).
A. manilensis Engl. n. sp., herba parva; foliorum petiolo laminae sub-
aequilongo, lamina pendente utrinque viridi ambitu lanceolato-sagittata,
margine repanda, lobo antico quam postici duplo longiore elongato triangu-
lari, longe acuminato, lobis posticis angustis subfalciformibus, fere ad me-
dium usque connatis vel usque ad petiolum liberis, nervis lateralibus 1.
utrinque 2 a costa patentibus, nervo collectivo antemarginali a marginali
paullum remoto conjunctis, nervis lateralibus I. in lobis posticis 2 leviter
curvatis.
Foliorum petiolus circ, 4,2—1,5 dm lougus, lamina 4,4—4,6 dm longa, lobo antico
1—4,2 dm longo, basi 3—3,5cm lato, lobis posticis 6—7 cm longis, medio 4 cm latis
nervo collectivo antemarginali a margine 4,5—2 mm remoto, venis remote reticulatis.
Philippinae: in insula Luzon, in monte Alban pr. Manilam (WARBURG
n. 12493. — Mart. 1888).
Diese Pflanze ist zwar ohne Blüte, dürfte aber mit ziemlicher Sicherheit zu Alocasia
gehören und schließt sich ziemlich eng an A. acuminata Schott, sowie an A. Beccarü
Engl.an. Von beiden ist sie durch weniger verwachsene hintere Blattabschnitte unter-
schieden, von A. recurva N. E. Brown ebenso und durch viel schmalere Blätter.
24 A. Engler.
A. Dahlii Engl. n. sp.; foliorum lamina sagittata subhastiformi, toto
margine leviter undulata, lobo antico et posticis aequilongis, antico sursum
paullum angustato obtuso breviter acuminato, costis angulo obtuso distanti-
bus in sinu longius denudatis, lobis posticis lineari-lanceolatis obtusiusculis;
nervis lateralibus I. in lobo antico utrinque 5 patentibus, leviter arcuatis,
in lobis posticis latere interiore 2—3, latere exteriore 3—4, nervo collec-
tivo antemarginali margini approximato; pedunculis longis; spathae tubo
elongato, lamina lanceolata; spadicis inflorescentia feminea quam mascula
sterilis inferior longiore, mascula fertili cylindrica femineam longitudine
subaequante et mascula sterili superiore conoidea duplum maseulae fertilis
longitudine aequante; synandriis plerumque 3—4-andris; ovariis ovoideis
in stylum brevem attenuatis, stigmate trilobo.
Foliorum lamina 5—6 dm longa, lobo antico circ. 3 dm longo, inferne 1,2—1,3,
superne 4 dm lato, lobis posticis circ. 2,5 dm longis, medio fere 4 dm latis, a medio
apicem versus sensim angustatis obtusiusculis. Pedunculi 3 dm longi. Spathae tubus
circ. 4 cm longus, lamina 4 dm longa, 2,5 cm lata. Inflorescentia feminea circ. 2,5 c m
mascula sterilis inferior 4,5 cm, fertilis 2 cm, mascula sterilis superior 4 cm longa.
Ovaria 2 mm longa, in stylum 0,5 mm longum attenuata; stigmata 4 mm diametientia.
Neu-Pommern: pr. Ralum (Dr. Danr. — 16. Febr. 1897).
A. Hollrungii Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum petiolo quam
lamina paullo longiore, lamina elongato-triangulari-sagittata,
margine repanda, lobo antico latitudine sua 2—2!/,-plo longiore, longe
et anguste acuminato vel cuspidato, lobis posticis triangularibus sub-
acutis quam anticus 3—4-plo brevioribus sinu fere rectangulari
sejunctis, costis posticis angulo recto vel paullo majore divergentibus
sinui valde approximatis, attamen haud denudatis, nervis
lateralibus 1. in lobo antico cire. 8 utrinque a costa abeuntibus rectis, in
lobis posticis tantum 2 a costis patentibus; peduneulis quam petiolus bre-
vioribus; spathae tubo oblongo, lamina elongato-lanceolata
triplo longiore; spadicis inflorescentia feminea cylindrica masculae
sterili inferiori subaequilonga, inflorescentia mascula fertili elongato-cylin-
drica quam feminea duplo longiore atque mascula superiore sterili vel
appendice valde elongata et tenui; ovariis subglobosis; sti gmatis sessilis
lobis 4 conoideiserecto-patentibus.
Foliorum majorum petiolus circ. 5 dm longus, lamina circ. 5 dm longa, inferne
3 dm lata, lobus anticus fere 4 dm longus, acumine 4—2 cm longo instructus, lobi
postici 0,6—1,2 dm longi. Pedunculus circ, 3 dm longus. Spathae tubus circ. 5 cm
longus, 1,5 cm amplus, lamina fere 2 dm longa. Inflorescentia feminea 1,5 cm longa,
mascula sterilis inferior aequilonga, mascula fertilis 5 cm longa, 5 mm crassa, mascula
sterilis superior vel appendix 8 cm longa. Synandria brevia truncata 4 —6-andra, pro-
funde 4—6-loba. Ovaria circ. 2 mm diametientia. Baccae 0,6—1 cm crassae.
Nova-Guinea, Kaiser-Wilhelmsland: in silva riparia pr. Con-
stantinshafen (Horzrung n. 548), pr. Bussum (Hrrrwi n. 598, 665. — Apr.
(889; WannunG n. 20989), ad fluvium Gogol inferiorem (LAUTERBACH
n. 1450. — Nov. 1890).
Beiträge zur Keuntnis der Araceae. VII. 25
A. porphyroneura Hallier fil. in Horto Bogor. (msc.).
Borneo (Harrıer f.); Ragat pr. Barabei (GnaBowskr. — Jun. 1882).
A. Warburgii Engl. n. sp.; foliorum lamina elongato-sagittata,
margine repanda, lobo antico latitudine sua duplo longiore acuminato,
lobis posticis dimidium antici paullo superantibus elongato-trian-
gularibus obtusiuseulis sinu deltoideo sejunctis, haud confluentibus,
costis posticis angulo acuto divergentibus in sinu breviter
denudatis, nervis lateralibus I. utrinque 3 in lobo antico a costa abeun-
tibus atque 3 a costulis posticis patentibus, nervo collectivo antemarginali
marginali approximato; pedunculis pluribus tenuibus; spathae tubo ovoideo
quam lamina lanceolata acuminata triplo breviore; spadicis inflorescentia
feminea masculae fertili cylindricae aequilonga, mascula sterili quam fertilis
paullo longiore elongato-conoidea rugulosa.
Foliorum majorum petiolus usque 2,5 dm longus, lamina usque 2,3 dm longa, lobo
antico 4,8 dm longo, lobis posticis fere 4 dm longis e basi circ. 4 cm lata angustatis.
Pedunculi circ. 4—1,5 dm longi. Spathae tubus 2,5 cm longus, ! cm amplus, lamina
^ cm longa, alba. Spadicis inflorescentia mascula fertilis aeque ac feminea circ. 4 cm
longa, 3 mm crassa, mascula sterilis 1,5 cm longa.
Philippinae: Manila (Wargurg n. 13652).
Celebes borealis: in provincia Minahasa, pr. Menado (WARBURG
n. 15723).
A. cuspidata Engl. n. sp.; foliorum lamina utrinque viridi,
elongato-sagittata, repanda, lobo antico quam postici duplo longiore
elongato-triangulari, longissime acuminato-cuspidata, costis
posticis angulo acuto distantibus, lobis posticis inaequilateralibus elongato-
triangularibus obtusiusculis, brevissime connatis, nervis lateralibus I.
utrinque 3—4 in lobo antico a costa abeuntibus, 3 latere exteriore loborum
posticorum patentibus; nervo collectivo antemarginali margini approximato;
spathae tubo oblongo, lamina lanceolata; ovariis ovoideis, stigmate sub-
sessili crasso coronatis, lobis 3—4 conicis; baccis subglobosis, 4—2-
spermis.
Foliorum majorum lamina ultra A dm longa, lobus anticus cum acumine 4—5 cm
longo fere 3 dm longus, basi 1,5 dm latus, lobi postici circ. 4,5 dm longi, e basi 5 cm
lata apicem versus sensim angustati. Pedunculi 2—2,5 dm longi. Spathae tubus 2,5 cm
longus, 4 cm amplus, lamina 7,5 cm longa, 4 cm lata.
Borneo: Telang, in districtu Dusson Timor (Gnasowskr. — Fructifera
Oct. 1881).
Die Art steht der A. iongiloba Miqu. nahe, istaber durch die sehr lang zugespitzten
Blätter mit am Grunde nur wenig zusammenhängenden Hinterlappen unterschieden.
A. Korthalsii Schott in Ann. Mus. Lugd. bat. I. 124; Excr. in DC.
Suites au Prodr. Il. 509 n. 15.
Borneo: in rupibus calcareis pr. Radjang Klewang alt. 330 m Ip:
BOWSKI. — Jul. 1882).
Wahrscheinlich ist mit dieser Art A. Lindenii Rod. zu vereinigen.
926 A. Engler.
Schizocasia Schott
in Bonpl. X (1862), 148; Ener. in DC. Suites au Prodr. II. 495, in Beccari
Malesia I. 293.
Sch. Sanderiana (Bull) Engl. — Alocasia Sanderiana Bull.
Philippinae: Mindanao, in silva montana montis Sagapan alt. 300—
600 m (Wannuna n. 14606 — m. Jun. 1888).
Sch. Lauterbachiana Engl. n. sp.; foliis petiolo laminae dimidium
paullo superante suffultis, superne viridibus, metallice nitidis, subtus
atroviolaceis elongato-lanceolato-hastiformibus, lobis posticis
brevibus divergentibus lobulo parvo deltoideo obtuso et extimo lineari
obtuso instruetis, lobo antico elongato lanceolato, utrinque lobis circ.
9 porrectis obtusis instructo.
Foliorum petiolus circ. 2 dm longus, lamina fere 5 dm longa, apicibus loborum
posticorum circ. 4,5 dm dist:ntibus; lobi postici sinu amplo sejuncti, lobulo superiore
circ. 4,5 cm longo et lato, lobulo extimo circ. 3 cm longo, 4 cm lato; lobus anticus fere
5 dm longus, medio 4,4 dm latus, lobulis obtusis porrectis, nervis lateralibus crassius-
culis angulo circ. 40? a costa abeuntibus, nervis secundariis angulo acuto a nervis pri-
mariis abeuntibus nervo collectivo marginali conjunctis. Inflorescentia non adest.
Nova-Guinea: Boassalibach in silva montana montis Sattelberg (Dr.
LaurERBACH n. 632, — Sterilis 22. Jul. 1890).
Sch. acuta Engl. var. angustipartita Engl. in Beccarı, Malesia I. 294.
Folia usque 4 m longa, petiolo atroviridi- et albo-maculato. Spatha atropurpurea.
Nova-Guinea: in silva riparia ad medium fluvium Gogol (Dr. LAUTER-
Bach n. 975. — Florens 48. Nov. 1890).
Remusatia Schott
Melet. I 48; Ener. in DC. Suites au Prodr. ll. 495.
R. Hookeriana Schott in Öst. bot. Wochenbl. 1858 p. 134; Ee. in
DC. Suites au Prodr. II. 497; Hook. Fl. of. brit. Ind. VI. 522.
Khasia: inter TSerapündZi et Máirong, inter 900 et 1500 m (ScuraciNT-
weit n. 313. — Oct. 4855).
Colocasia Schott
Melet. I. 18 emend. Scuorr Syn. 40, Gen. Ar. t. 37; Ener. in DC. Suites
au Prodr. Il. 494.
C. fallax Schott in Bonpl. 4859 p. 98; Hook. Fl. ind. VI. 594. —
C. Wendlandii Engl. Arac. (exsicc. et illustr.) n. 240.
In den veröffentlichten Beschreibungen dieser schönen Art ist nicht die außer-
ordentlich schöne dunkelgrüne Färbung der Blätter und der matte Glanz derselben
hervorgehoben.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VII. 97
Arisaema Mart.
in Flora 1831 p. 458, 459; Scnorr Melet. I. 47 ete.; Encı. in DC. Suites
au Prodr. II. 533.
A. Harmandii Engl. n. sp.; tubere parvo globoso; cataphyllo elongato
obtuso; folii petiolo quam lamina circ. 41/;-plo longiore, laminae subtus
glaucescentis trisectae segmentis distincte ansatis, lateralibus
oblique oblongo-ovatis, intermedio longius ansato elongato-oblongo, omni-
bus acuminatis et longe tenuiter mucronatis, nervis lateralibus in quoque
segmento utrinque circ. 5 arcuatis in nervum collectivum a margine remo-
tum conjunctis; pedunculo quam petiolus breviore; spathae tubo eylindrico
pallido glaucescente, lamina viridi galeato-fornicata in lobum
o vato-lanceolatum decurvum acutum desinente; spadicis unisexualis
appendice elongato-subulata faucem paullo superante, quam inflores-
centia 1!/;-plo longiore, floribus masculis remotis 3—4-andris, sterilibus
paucissimis subulatis.
Tuber circ. 4,5 cm diametiens. Foliorum petiolus 2—2,5 dm longus, segmenta
1,5 dm longa, circ. 6 cm lata, omnia mucrone 4—5 mm longo instructa, nervo collectivo
a margine 3—4 mm remoto. Pedunculus infra spatham paullum incrassatus. Spathae
tubus 4 cm longus, 4 cm diametiens, lamina 2 cm longa, circ. 4,3 cm lata. Inflorescentia
mascula (quae solum adest) 4,5 cm, appendix 2,5 cm longa. Antherae subsessiles.
Cochinchina: in ditione ostiorum fluvii Mé-Khóng (Dr. Dunnen
1875—77. Spec. orig. in herb. mus. Paris.).
Verwandt mit A. ringens (Thunb.) Schott; aber durch die deutlich gestielten Blatt-
segmente und den lang zugespitzten, dünnen Kolbenanhang unterschieden.
A. Davidianum Engl. n. sp. ` cataphyllis elongato-linearibus variegatis;
folii unici petiolo valde elongato, viridi-glaucescente, laminae subtus glau-
cescentis radiati-sectae segmentis 44 elongato-lanceolatis in cuspidem sub-
ulatam praelongam acuminatis, basi sessilibus, margine integris; nervis
lateralibus in quoque segmento numerosis, nervo collectivo a margine re-
moto conjunctis; pedunculo quam petiolus breviore, viridi, spathae tubo
cylindrico extus viridi-glaucescente, intus longitüdinaliter atro purpureo-
striato, fauce aperta, limbo patente, lamina erecta lanceolata, longissime in
subulam deflexam spathae reliquae aequilongam angustata; spadice eylin-
drico sursum paullum attenuato, inferne haud constricto, floribus masculis
fertilibus 3—4-andris brunnescentibus densiusculis; floribus abortivis remo-
tiuscuiis numerosis longiusculis, subulatis vel 9—3-furcatis, viridibus, in-
llorescentia sterili quam fertili fere duplo breviore, appendice spathae tubum
paullum superante.
Cataphylla 1,5 dm longa. Folii petiolus circ. 8dm longus, ad medium usque vagi-
natus, inferne glaucescens, superne viridis, segmenta 4,2—1,3 dm longa, 2 cm lata,
cuspide 3 em longa instructa. Pedunculus 5 dm longus. Spathae tubus 7 em longus,
4,5cm amplus, laminae pars lanceolata 7cm longa, 2cm lata, in subulam 42—43 cm
longam angustata. Spadicis masculi, qui solus adest, inflorescentia fertilis 2cm, sterilís
1,2 em, appendix 6 cm longa, Staminum filamenta circ. (mm longa, antherae didymae
28 A. Engler, Beiträge zur henntnis der Araceae. VII.
thecis subglobosis. Florum sterilium filamenta subulata 3— 4 mm longa, libera vel in-
ferne plus minusve connata.
Yun-nan (Abbe Davi).
Die Beschreibung wurde nach einem lebenden Exemplar gemacht, dessen Knolle
dem Berliner botanischen Garten vom Jardin des plantes zugegangen war.
Diese Art steht dem A. Tatarinowii Schott von Peking ziemlich nahe und ist haupt-
süchlich durch die viel zahlreicheren Staminodialblüten oberhalb der fruchtbaren männ-
lichen Blüten, sowie durch die gegen die Basis hin weniger stark verschmälerten Blatt-
segmente verschieden.
Cryptocoryne Fischer
ex Wyprer in Linnaea V. 428; Scuorr Melet. I. 416 etc.; Ener. in DC. Suites
au Prodr. Il. 296 et in Malesia I. 296—300.
C. retrospiralis (Roxb.) Fisch. ex Wyprzn in Linnaea V (1830) 428.
Gochinchina: ad ripas fluvii Mé-Khóng (Laos) (Harmanp n. 65 is),
C. Grabowskii Engl.n.sp.; radicibus fibrosis; foliorum petiolo quam
lamina paullo usque triplo longiore, inferne vaginato, lamina magna
oblonga utrinque obtusa, nervis lateralibus utrinque 3 adscen-
dentibus; spatha folia tota longitudine aequante inferne inflata,
deinde longe anguste cylindrica, tubo inferiore a superiore plica se-
parato, tubo superiore sursum leviter dilatato, limbo lanceolato vix torto;
inflorescentia feminea a mascula interstitio longo nudo separata.
Foliorum petiolus 4,5—4 dm longus, lamina 4—1,5dm longa, 6—7 cm lata. Spatha
tota circ. 3dm longa, tubus inferior circ. 4,5 cm, medius circ. 2,5 dm, lamina 5—6 cm
longa, 1,5 cm lata.
Borneo: in districtu Dusson Timor, ad flumen Siong (Gnasowskr. —
Florif. m. Nov. 1884).
Diese Art zeichnet sich durch besonders große Blätter aus, doch sind sie nicht so
groß wie bei Cr. Huegelii Schott und an beiden Enden stumpf.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes.
Von
Dr. Karl v. Keissler.
Mit Tafel I—IV und 2 Figuren im Text.
Einleitung.
Die Thymelaeaceen-Gattung Daphne, welche in Mitteleuropa nur durch
einige wenige Vertreter reprüsentiert wird, weist zum Teil schon im süd-
lichen Europa, namentlich aber in Asien einen grofen Formenreichtum
auf, so zwar, dass sich die Gesammtzahl der Arten derselben auf ca. 40
beläuft. Die Gattung Daphne wurde von Mkıssxer in der Bearbeitung de
Thymelaeaceen in pe CaNporLEs Prodromus in 5 Sectionen: Mezereum
Spach, Daphnanthes C. A. Mey. (excl. D. alpina et cf.), Gnidium Spach,
Laureola Meissn., Eriosolena (Blume pro gen.) Meissn. geteilt. Die Arten
aus der Verwandtschaft der D. alpina, die von C. A. Meyer in die Section
Daphnanthes (welehe die Arten aus der Gruppe der D. oleoides, acuminata
[recte angustifolia!)), Cneorum, collina und papyracea [recte cannabına?))
enthält) gestellt sind, wurden von Meıssner aus derselben ausgeschieden
und in die Section Mezereum einbezogen, weil dieselben, ähnlich wie
D. Mezereum, krautige, einjährige Blätter besitzen, während alle anderen
Arten der Section Daphnanthes lederige, ausdauernde Blätter aufweisen.
In Bextnam et Hooker, Genera plantarum ist die Gattung Daphne nicht
in 5, sondern bloß in 4 Sectionen geteilt, nämlich Eudaphne Bentb. et Hook.,
Daphnanthes C. A. Mey., Genkwa Benth. et Hook., Eriosolena Meissn. Unter
dem Begriffe Eudaphne erscheinen die früheren Sectionen Laureola, Gnidium
und Mezereum zusammengefasst, letztere mit Ausschluss der Arten aus der
Verwandtschaft der D. alpina, die wieder zu Daphnanthes, so wie es
C. A. Mever gethan, gezogen sind. Unter der Section Genkwa sind D.
Genkwa, Fortunei und Championi verstanden, die bei Mrıssser in der Section
Mezereum aufgenommen sind, sich aber von allen anderen Daphne-Arten,
1) Vgl. hierüber den »Speciellen Teil« (unter angustifolia).
2) Vgl. hierüber den »Speciellen Teil« (unter cannabina).
30 K. v. Keissler.
die bekanntlich wechselständige Blätter besitzen, durch gegenständig ge-
stellte Blätter unterscheiden.
In der Gır«’chen Bearbeitung der Thymelaeaceen in EnsLer und PnawTL
»Natürliche Pflanzenfamilien« wurden bei der Gattung Daphne wieder
5 Sectionen unterschieden und zwar: Eudaphne Benth. et Hook. (inel.
D. alpina et cf.), Daphnanthes Gilg, Daphnanthoides Gilg, Genkwa Benth. et
Hook., Eriosolena Meissn. Bei Eudaphne wurden von Gita 4 Subsectionen
angenommen: Mezereum, Sophia (Arten aus der Verwandtschaft der D. al-
pina), Gnidium und Laureola (zu welcher, wie bei Bentu. et Hook., D. Bla-
gayana gerechnet wird, die Meıssxer als zur Section Daphnanthes gehörig
ansieht). Aus der Section Daphnanthes sind die Arten aus der Gruppe der
D. papyracea (recte cannabina) als Section » Daphnanthoides « ausgeschieden.
Die Arten der Gattung Daphne lieBen sich nach meiner Auffassung
vielleicht folgendermaßen gruppieren:
Section Mezereum Spach, Hist. veget. (mit Ausschluss der Arten aus der
Genkwa- und alpina-Gruppe). Arten mit wechselständigen, krautigen
Blättern und axillären, sitzenden Köpfchen, wie D. Mezereum,
Pseudomezereum etc.
Section Genkwa Benth. et Hook., Gen. plant. Arten mit gegenständigen,
krautigen Blättern und axillären, sitzenden Köpfchen.
Section Daphnanthes C. A. Mey., Ann. scienc. natur. 1843 p. 52 (mit
Einschluss der Section Gnidium Spach.!).
Section Laureola Meissn. (non Benth. et Hook., also mit Ausschluss von
D. Blagayana, die besser zu Daphnanthes zu stellen ist). Arten mit
lederigen Blättern und axillären 2- bis mehrblütigen Trauben (sel-
tener die Trauben zu Dolden mit sehr kurz gestielten Blüten um-
gewandelt, wie bei D. glomerata Lam.).
Section Eriosolena (Blume, Bijdragen Flora v. Nederl. Indie 4825 pro
gen.) Meissn. Arten mit lederigen Blättern und axillären, faden-
fórmig gestielten, mit einem Involucrum versehenen Kópfchen.
Meines Erachtens nach hat die Section Eudaphne Benth. et Hook. etwas
zekünsteltes an sich, weil in ihr zu heterogene Formen, die gewiss mit
einander in keinem näheren entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang
stehen, zusammengefasst sind, wie die Arten aus der Section Laureola?),
Mezereum?) und Gnidium (Arten mit terminalen Trauben). Daher dürfte es
vielleicht angezeigt sein, die Section Eudaphne fallen zu lassen und Me-
zereum wie Laureola wieder als selbstständige Sectionen anzusehen.
Weshalb Gnidium nicht auch als eigene Section bestehen bleibt, sondern
von mir zu Daphnanthes gestellt wird, wird alsbald erörtert werden.
!) Die Begründung hiefür, sowie die Charakteristik der Section Daphnanthes, folgt
später (vgl. p. 32).
2) Vgl. die eben angegebenen Merkmale.
Die Arten der Gattung Daphue aus der Section Daphnanthes. 31
In der vorliegenden Arbeit soll nun die Section Daphnanthes in syste-
matischer, geographischer und phylogenetischer Hinsicht behandelt werden.
Eine Bearbeitung gerade dieser Section schien mir deshalb ganz wünschens-
wert zu sein, da an derselben, als der artenreichsten unter den Sectionen
der Gattung Daphne!) in der angegebenen Richtung mancherlei zu klären, zu
berichtigen oder neu zu beobachten war.
In systematischer Beziehung hielt ich es für meine Aufgabe, die Section
Daphnanthes, welche, wie aus dem früheren zu ersehen, von verschiedenen
Autoren verschieden aufgefasst wurde, zunüchst in ihrem Umfange zu
umgrenzen und den anderen Sectionen gegenüber zu charakterisieren,
sowie bestimmte Unterabteilungen (Subsectionen) zu schaffen, nach denen
sich die Arten, die bisher eine weitere Gruppierung innerhalb der Section
selbst nicht erfahren hatten, anordnen lassen, hauptsächlich aber die ein-
zelnen Arten auf ihren Wert zu prüfen, dieselben auf Grund der Ermittlung
der für sie charakteristischen Merkmale von einander scharf abzugrenzen
und ihre Noienclatur richtig zu stellen.
Ferner schien es notwendig, die Section Daphnanthes auch in geo-
graphischer Beziehung einer Untersuchung zu unterziehen. Hiebei war,
abgesehen davon, dass ich eine Reihe von geographisehen Angaben auf
ihre Verlässlichkeit zu prüfen hatte, mein Hauptaugenmerk darauf ge-
richtet, die Areale der einzelnen Arten mit möglichster Sorgfalt zu eruieren,
um an Handen derselben verschiedene allgemeinere pflanzengeographische
Betrachtungen über die Section Daphnanthes anstellen zu kónnen.
Endlich glaube ich, dass es vielleicht nicht unwichtig sei, wenn ich,
gestützt auf die systematischen und pflanzengeographischen Ergebnisse,
daran ging, auch einige Annahmen über die mutmaßliche phylogenetische
Entwicklung der Arten, Artengruppen und Subsectionen der Section
Daphnanthes zu machen und auf diese Weise von den verwandtschaftlichen
Beziehungen derselben zu einander ein wenn auch nur annähernd richtiges
Bild zu entwerfen.
Die Section Daphnanthes wurde von mir im allgemeinen im Sinne
C. A. MeyeR’s genommen, enthält also vor allem die Arten aus der Gruppe
der D. alpina, oleoides, acuminata (recte angustifolia), Cneorum, collina
(incl. D. Blagayana) und papyracea (recte cannabina); außerdem habe ich
noch die Section Gnidium eingezogen und deren zwei Vertreter als »Sub-
sectio Gnidium« unter Daphnanthes eingereiht. Es könnte dies vielleicht
befremden, weil dieselben ja durch die traubige Ausbildung der Inflores-
cenz den anderen Arten der Section Daphnanthes mit ihren Blütenköpfchen
so scharf gegenüber zu stehen scheinen. Aber erstens kommen bei den
————————
1) Von den ca. 40 Arten derselben fallen 27 Arten auf die Section Daphnanthes
allein, während die übrig bleibenden ca. 43 Arten auf die vier anderen Sectionen sich
verteilen.
32 K. v. Keissler.
Gnidium-Arten (speciell bei D. Gnidium, über die zweite Art » D. Roumea«
ist bisher noch zu wenig bekannt geworden, um in dieser Richtung irgend
etwas sagen zu können) manchmal Exemplare vor, deren Inflorescenz
fast kópfehenfórmigen Charakter angenommen hat, zweitens giebt es
unter » Daphnanthes « eine Arlengruppe, das ist diejenige der D. acuminata
(recte angustifolia), bei welcher eine deutliche Neigung zur traubigen
Ausbildung der Inflorescenz zu bemerken ist, Zu dieser Gruppe besitzt
die Section Gnidium zudem noch Beziehungen durch eine ähnliche Aus-
bildung der Blätter (Jineal-lancettlich, stachelspitz, weißlich - punktiert)
und durch eine ähnliche Gestalt des Receptaculums, sowie auch die
Verbreitungsverhältnisse einen näheren genetischen Zusammenhang er-
raten lassen!j. Diese Umstünde zusammengenommen veranlassten mich,
die Section Gnidium einzuziehen.
Dass ich die von Gute als Section Daphnanthoides abgesonderten
Formen aus der papyracea-Gruppe wieder der Section Daphnanthes ein-
verleibt habe, möchte ich damit begründen, dass dieselben die für die
meisten Daphnanthes-Arten so charakteristischen endstündigen Blüten-
köpfchen haben, und — wenn ich schon von dieser Übereinstimmung ab-
sehen wollte — sich sonst morphologisch durch nichts wesentliches von
denselben unterscheiden. D. Blagayana, die von einigen Autoren in die
Section Laureola gestellt wurde, habe ich deshalb in der Section Daph-
nanthes gelassen, weil sie deutliche endständige Blütenköpfchen trägt.
Die alpina-Gruppe endlich hat zwar, wie schon bemerkt, krautige,
einjährige Blätter, was bei allen übrigen Gliedern der Section nicht wieder-
kehrt, besitzt aber auch wieder die für die vorliegende Section so eigen-
tümlichen »endständigen Blütenkópfehen«; auch sonst zeigt sie in morpho-
logischer, wie geographischer Hinsicht so nahe Beziehungen zu der Section
Daphnanthes (speciell zu der oleoides-Gruppe!), dass sie wohl am besten
hierher zu stellen ist.
Die Section Daphnanthes lässt sich ungefähr folgendermaßen cha-
rakterisieren:
Folia coriacea, persistentia, rarius herbacea, decidua. Flores terminales (rarius
terminales et praeterea axillares), capitati (rarius plus minus racemosi), bracteati vel
ebracteati, Receptaculum mox vel tarde deciduum. Bacca sicca, coriacea vel succosa,
carnosa.
Das wichtigste Merkmal für die Unterscheidung der Arten der Section
von denjenigen anderer Seetionen liegt jedenfalls in der terminalen
Stellung der Inflorescenz, die bei keiner der sonstigen Sectionen wieder
zu finden ist, weil dieselben durchgehend axillär stehende Blüten haben.
Bei einigen Daphnanthes-Arten — es sind dies: D. caucasica p) axilliflora,
gnidioides, Gnidium, cachemireana, japonica — treten allerdings fast regel-
A) Näheres hierüber vgl. im speciellen und entwicklungsgeschichtlichen Teile.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 33
mäßig auch axilläre Blütenstände auf, aber neben diesen sind stets termi-
nale vorhanden. Nur bei D. Stong! schließen die ziemlich langen Äste
terminal nicht mit einer Inflorescenz ab, sondern sie gabeln sich an der
Spitze, ohne Blüten getragen zu haben, indem der Endtrieb abstirbt und
aus den Achseln der zwei obersten Laubblätter zwei Axillarsprosse hervor-
gehen, welche die Axe fortsetzen. An den genannten Ästen befinden
sich, über deren ganze Länge zerstreut, aus den Achseln noch vorhandener
Laubblätter entspringend, ganz kurze, wenig beblätterte Äste zweiter
Ordnung, welche erst endstándig die Blüten tragen (demnach nur end-
ständig mit Rücksicht auf die Axen zweiter Ordnung).
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Arten sind die Blüten in Kópf-
chen zusammengestellt. Nur bei D. Gnidium und D. Roumea treten die-
selben in Trauben auf, und zwar bei der ersten in einfach-, bei der letzteren
in doppelt-zusammengesetzten. Außerdem ist, wie zum Teil schon oben
gesagt wurde, zu erwühnen, dass bei D. acuminata (recte angustifolia) und
cachemireana der Blütenstand wohl in der ersten Phase des Aufblühens
kopfig ist, aber späterhin, gegen das Fruchtreifestadium zu, einen ausge-
sprochen einfach-traubigen Charakter annimmt.
Einteilung der Section Daphnanthes in Subsectionen und deren
Charakteristik. Überblick über die Arten.
Subsect. I. Alpinae.
Folia herbacea, decidua. Capitula sessilia, ebracteata.
Species:
1. D. altaica Pall. 4. D. alpina L.
2. D. caucasica Pall.
3. D. Sophia Kal.
Subsect, II. Oleoides.
Folia coriacea, persistentia, imprimis subtus albo-puncticulata, rarius strigulosa
et demum granulata. Capitula ebracteata, sessilia vel pedunculata et postea racemi-
formia,
Species :
5. D. oleoides Schreb. 8. D. cachemireana Meissn.
6. D. jasminea S. et Sm. | 9. D. angustifolia G. Koch.
10. D. linearifolia Hart.
T. D. Stapfii Bornm. et Keissl. | MA. D. gnidioides J. et Sp.
Subsect. III. Gnidium (Spach pro sect.).
Folia coriacea, persistentia, obsolete albo-puncticulata. Racemi ebracteati.
Species:
12. D. Gnidium L. | 43. D. Roumea Meissn.
Botanische Jahrbücher. XXV. kd. 3
34 K. v. Keissler.
Subsect. IV. Cneorum.
Folia coriacea vel carnosa, persistentia, imprimis subtus obsolete albo-puncticu-
lata. Capitula sessilia, bracteata. Bracteae glabrae vel puberulae.
Species:
44. D. Cneorum L. 16. D. arbuscula Cel.
- A7. D. petraea Leyb.
45. D. striata Tratt.
Subsect. V. Daphnanthoides (Gilg pro sect. !).
Folia coriacea, rarius subcarnosa, persistentia. Capitula pedunculata, bracteata.
Bracteae glabrae vel ciliatae vel ciliatae et sericeae.
Species:
48. D. japonica S. et Z. 91. D. cannabina Wall.
19. D. odora Thnb. 22. D. retusa Hemsl.
90. D. sinensis Lam.
Subsect. VI. Collinae.
Folia coriacea, persistentia. Capitula sessilia, bracteata. Bracteae sericeae.
Species:
93. D. collina Sm. | 95. D. Vahli Keissl.
24. D. sericea Vahl.
26. D. Blagayana Fr.
In Betreff des bei dreien von den Subsectionen vorkommenden Aus-
druckes » Folia albo-puncticulata « móchte ich folgendes bemerken:
Die früheren Autoren, welche die Punktierung allerdings nur bei
oleoides angeben, während dieselbe thatsüchlich bei einer größeren Anzahl
von Arten, wenn auch nicht immer so deutlich sichtbar, auftritt, bezeich-
neten die Blätter als glanduloso-punctata. Im allgemeinen macht es aller-
dings bei flüchtiger Betrachtung mit der Loupe den Eindruck, als ob die
Blätter drüsig-punktiert würen?). Wenn man jedoch genauer zusieht, so
bemerkt man, dass sich die Punkte etwas über die Oberfläche erheben.
Untersucht man die Blätter unter dem Mikroskope, so stellt sich heraus,
dass die weißen Punkte absolut keine Drüsen sind. Es zeigt sich näm-
lich, dass um jede Spaltóffnung herum ein Kranz von dicht aneinander
geschlossenen, kleinen, papillósen Vorstülpungen der Epidermiszellen
postiert ist. Außer in der Umgebung der Spaltöffnungen treten allerdings
1) Es könnte vielleicht Anstoß erwecken, wenn ich in der Section Daphnanthes
eine Subsection Daphnanthoides aufführe. Ich habe aber diesen Namen deshalb bei-
behalten, um nicht wieder einen neuen aufstellen zu müssen.
2) Vgl. REICHENBACH, Icones Fl. German. 4! t, 553. Daselbst ist ein Blatt von
D. glandulosa (= D. oleoides B. jasminea Meissn.) unter Lupenvergrößerung abgebildet.
€—————————
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 35
auch sonst noch papillóse Vorstülpungen auf, aber dieselben sind stets nur
zerstreut und einzeln. An dem Blattquerschnitte, der das obige nur be-
stätigt, fällt noch auf, dass die genannten Gebilde eine dichtkörnige Ober-
fläche haben, also jedenfalls das Licht sehr stark reflectieren. Begreiflicher-
weise entsteht infolge dessen gerade um die Spaltóffnungen herum ein
besonders krüftiger Lichtreflex, und die Folge davon ist, dass uns diese
Stellen als weiße Punkte auf der Blattoberfläche erscheinen.
Ganz dieselbe Ausbildung — nur noch stürker entwickelt — fand ich
unter den anderen Thymelaeaceen noch bei Passerina grandiflora L. — In
der anatomisch-systematischen Arbeit von Surprıan » Beiträge zur Kenntnis
der Thymelaeaceen und Penaeaceen« (Ener. Botan. Jahrb. XVIII [1894]
p. 306 ss.) und derjenigen von van Tırsnem »Recherches sur la structure et
les affinités des Thyméléacées et des Penéacées« (Ann. de sc. nat. ser. VII
tome XVII p. 485 ss.) ist von der Punktierung der Blätter nicht die Rede.
Analytischer Schlüssel zur Bestimmung der Arten der Section
Daphnanthes.
. Laubblütter krautig, einjührig 2.
Laubblütter lederig, ausdauernd . 4.
2. Laubblätter beiderseits angedrückt-flaumig behaart D. alpina.
Laubblätter vollkommen kahl . 3.
3a. Laubblätter lünglich - eifórmig, gegen die Basis fast keilig
verschmälert, Blüten flaumig behaart, zu 6—45 endständig DÐ. Sophia.
b. Laubblätter länglich lancettlich, Blüten flaumig behaart,
zu 3—6 endstándig . . . . . D. altaica.
c. Laubblätter lancettlich, Blüten seidig behaart, zu 45—20
endständig oder zu je 71—142, end- und seitenständig . . D. caucasica.
. Laubblätter striegelhaarig oder gekörnelt . . . . D. Stapfü.
Laubblätter nicht striegelhaarig und nicht gekörnelt . 5
. Laubblätter fleischig, mehr oder minder lineal . 6
Laubblätter nicht fleischig oder wenn fast fleischig, dann
os
von verkehrt-eiförmiger Gestalt ee 7
6. Laubblätter am Rande umgerollt. . . s o o o D. arbuscula.
Laubblätter am Rande nicht umgerollt . . . .. . . . D. petraea.
7a. Blüten in Trauben, diese einmal- zusammengesetzt D. Gnidium.
b. Blüten in Trauben, diese doppelt-zusammengesetzt . D. Roumea.
€. Blüten in Köpfchen (diese nur selten gegen die Fruchtreife
zu einer einfachen Traube verlängert). . . . . . « « -- 8.
8. Blüten kahl oder spärlich flaumig behaart... . . . « - 9
Blüten dicht flaumig bis zottig behaart . . . . . . + 15.
9
. Laubblätter ca. 0,8 cm lang, Blüten zu zweien beisammen D. jasminea.
Laubblätter mindestens doppelt so lang, meist aber noch
länger, Blüten in größerer Zahl beisammen . . . . . . . 1.
10. Köpfchen 3—5blütig `... II,
Köpfchen 8 und mehr blütig. . . . esr AR
11. Blätter deltoidisch, am Rande nicht eingerollt . 2... D.japonica.
Blätter verkehrt-eifórmig, am Rande eingerollt . . . . . D. retusa.
3*
15.
16.
17.
18.
19.
20.
94.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
K. v. Keissler.
. Bracteen dreimal kürzer als das Receptaculum
Bracteen so lang wie das Receptaculum .
. Bracteen seidig behaart .
Bracteen bloß am Rande gewimpert
. Laubblätter mit kleinerer oder größerer Stachelspitze, Blüten
ohne Bracteen oder mit Bracteen, die fast so lang wie die
Laubblätter . .
Laubblätter ohne Stachelspitze, Blüten ohne Bracteen oder
mit Bracteen, die mehrmals kleiner als die Laubblätter .
Blütenstandsitzend, ohne Bracteen oder mit laubblattartigen
Bracteen, kópfchenfórmig . "m
Blütenstand gestielt, ohne Bracteen, xopfehentormig, gegen
die Fruchtreife traubig . . . . en.
Blüten zu 410—145 beisammen stehend .
Blüten höchstens zu 8 beisammen stehend
Neben dem endständigen Blütenstand stets noch 2—3 seiten-
ständige, aus den Achseln der obersten Laubblätter ent-
springend, Blüten ohne Bracteen . .
Blütenstand nur endständig, Blüten mit laubblattartigen
Bracteen . . . oos om o9 o
Blütenstände nur endständig . e.’ e.c
Neben dem endständigen Blütenstande stets noch zwei sei-
tenständige, aus den Achseln der obersten Laubblätter ent-
springend, vorhanden. . . . "P ...
Laubblätter schon in der Jugend vollkommen kahl. ej;
Laubblätter wenigstens in der Jugend mehr oder minder
behaart . .
Laubblätter fein weiß punktiert, Blüten ohne Bracteen .
Laubblätter nicht fein weiß punktiert, Blüten mit Bracteen
Bracteen 2—3 mal kürzer als das Receptaculum . .
Bracteen so lang oder länger als das Receptaculum ,
Aste dicht zottig behaart . . . . .. e.
Äste nur flaumig behaart . . . . . . ej. .
Köpfchen ca. 42blütig, Bracteen fast doppelt so lang als die
kleinen Blüten. . . . . e; e|.
Köpfchen ca. 6blütig, Bracteen nur So lang als das Recepta-
culum e.. PM
Aste mehr oder weniger zottig behaart .
Aste kahl oder, wenn behaart, so nicht zottig
Blüten mit Bracteen versehen
Blüten ohne Bracteen .
Laubblätter fein weiß punktiert, Receptaculum | gegen die
Fruchtreife zum größten Teile seiner Länge blasig aufge-
trieben . . 2.2.2... . .
Laubblätter nicht fein weiß punktiert, Receptaculum gegen
die Fruchtreife hóchstens an der Basis etwas erweitert .
Stamm mäßig verzweigt, Äste lang , dick, Köpfchen 8—42
blütig, Kelchblätter eiförmig ‚ stumpf. .
Stamm reichlich verzweigt, Aste kurz, dünn, Köpfchen 3—5
blütig, Kelchblätter rundlich . . . ..
LLL
D. striata.
13.
D. Blagayana.
D. odora.
45.
49.
16.
18.
D. linearifolia.
47.
D. gnidioides.
D. Cneorum.
D. angustifolia.
D. cachemireana.
20.
24.
D. oleoides.
914.
22.
23.
D. collina.
D. Vahli.
D. sinensis.
D. cannabina.
25.
26.
D. collina.
D. oleoides.
D. oleoides.
27.
D. Vahli.
D. sericea.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 37
Specieller Teil.
Subsectio I. Alpinae.
1. Daphne altaica Pall. Flor. ross. 1, p. 53, t. 35.
Syn. D. indica Schangin in Dat N. Nord. Beitr. 6, p. 409 (non L.).
Frutex elatior trunco erecto, corymboso- ramoso. Rami longi, plus minus recti,
subteretes, glabri, laeves. Folia oblonge-lanceolata, basi attenuata, acuta rarius acumi-
nata, subvenosa, supra laete viridia subtus glauca, sessilia, glabra, herbacea, decidua,
sparsa (raro ad apicem ramorum approximata). Capitula terminalia, ebracteata, sessilia,
3—6flora. Flores albi, sessiles, puberuli. Receptaculum cylindricum, gracile, mox de-
ciduum. Sepala anguste-ovata, obtusa, receptaculo plus dimidio breviora. Ovarium gla-
brum. Bacca ovata, carnosa.
Frutex usque ad 2 m altus. Folia ca. 5 cm longa, ca. 0,6 cm lata. Flores ca. 1,5 cm
longi !).
Abbildungen. Parras, Flora rossica 4, t. 35. — Loppic., Bot. Cab.
Nr. 399. — Botan. Magaz. 44, t. 1875. — Fr. GumeeL, Fr. in Deutschl.
ausd. Holzgew. t. 13. — Brot, Gartenflora 1863, t. 409.
Nachdem im obigen die Diagnose der D. altaica Pall. gegeben wurde,
will ich auf jene Merkmale, welche für die vorliegende Art besonders cha-
rakteristisch sind, speciell aufmerksam machen. Vor allem muss in dieser
Richtung hervorgehoben werden, dass die Blüten eine flaumige Behaarung
tragen. Dieses Merkmal erscheint besonders wichtig. Dazu kommt ferner
noch, dass die Blüten nur endständig auftreten und in armblütigen
Köpfchen (meist 3—5 Blüten) beisammen stehen. Die Gestalt der Kelch-
blätter ist schmal-eiförmig, ihre Länge erreicht kaum die halbe Länge des
Receptaculums. Endlich sind die Laubblätter schmal-lancettlich, in den
meisten Fällen spitzig, ca. 3 cm lang, 0,6 cm breit.
Weitere Auseinandersetzungen über den Wert der D. altaica als Art
und über ihre Unterscheidung von der ihr am nächsten stehenden D. cau-
casica Pall. werden bei Besprechung dieser Pflanze, welche sich hier un-
mittelbar als Nr. 2 anschließen wird, folgen. Über die Unterscheidung von
einer andern, wenn auch entfernter verwandten Species, nämlich D. Sophia
Kal., vgl. bei dieser.
Über die Unterscheidung von D. alpina L. vgl. bei dieser.
Was auffälligere individuelle Variationen der D. caucasica be-
trifft, so übergehe ich hier jene, welche eine Annäherung der D. altaica an
Caucasica bewirken, und komme darauf bei Behandlung der gegenseitigen
Beziehungen der beiden Pflanzen unter Nr. 2 ohnedies zurück. An dieser
Stelle will ich nur geltend machen, dass bei altaica mitunter der Stamm
reichlicher als gewöhnlich geteilt ist, dass die einzelnen Aste kürzer und
deren Blätter nicht, wie es typisch ist, über die Äste zerstreut sind, sondern
1 Unter der Länge der Blüten ist naturgemäß die Länge des Receptaculums + der
Länge der Kelchblätter gemeint,
38 K. v. Keissler.
gegen das Ende derselben zusammengedrängt erscheinen. Diese Form
dürfte für die höheren Gebirgslagen eigentümlich sein.
Standort: Montane Region (Waldpflanze)?
Geographische Verbreitung!): Altai. Sajan-Gebirge?). Chine-
sische Dsungarei. Tarbagatai.
Specimina visa3):
Altai. Leg. LEDEBOUR 4837, hb. P., hb. Kk.; — leg. Gester (ex horto botan. Petrop.)
hb. U.
Dsungarei. An dem See Saisang-Nor, chines. Dsungarei (hb. Acad. Petrop.
Nr. 1842) hb. B., hb. M.; — Dsungarei (leg. SchrEnk, ex hb. hort. bot. Petrop.) hb. M.; —
Dsungarei (leg. Scuresk, mit Bezeichn. altaica Pall. teste Trautv., ex hb. hort. bot. Petrop.)
hb. M., hb. F.
Tarbagatai. In Wäldern an dem Gießbache Tschekarak-Anu am Fuße des Tar-
bagatai (leg. KARELIN et KırıLorr) hb. M., hb. B. ; — leg. Schrenk (hb. Acad. Petrop.) hb. M.,
hb. B.; — leg. Bunce (4842) bb. B.
2. Daphne caucasica Pall. Flora ross. 4, p. 53.
Syn. D. caucasica DI cognata C. Koch in Linnaea 22, p. 644, non varietas, sed cau-
casica Pall. typica. — D. salicifotia Lam. dict. 3, p. 438, M. Bieb. Taur. Cauc. 4, p. 299.
— D. euphorbioides Muss. Pusk, ex Steudel nomencl. p. 483. — D. Cneorum Güld. it. 4,
p. 494 (non L.).
Frutex elatior, erectus, corymboso-ramosus. Rami longi, recti vel subcurvi, teretes,
laeves, glabri. Folia lanceolata, basi attenuata, obtusa, rarius acuminata, subvenosa,
glauca, sessilia, glabra, herbacea, decidua, per totum fere longitudinem ramorum sparsa
(raro ad apicem ramorum approximata). Capitula terminalia, sessilia, ebracteata, 45—20
flora. Flores albi, sessiles, pilis sericei. Receptaculum cylindricum, gracile, mox deci-
duum. Sepala late-ovata, obtusa, receptaculo vix dimidio breviora. Ovarium apice puberu-
lum. Bacca$?
Frutex usque ad 2 m altus. Folia ca. 4 cm longa, ca. 4,2 cm lata. Flores ca. 1,2 cm
longi. `
4) Die Angaben über das Verbreitungsgebiet der einzelnen Arten stützen sich in
erster Linie auf die Zusammenstellung mit Hilfe von Herbar-Exemplaren ; dort, wo auch
Citate in Florenwerken berücksichtigt wurden, ist dies speciell angemerkt.
2) Nach ManriaNorr, Materialien zur Flora des Minussinsk - Kreises (Arb. d. Ges. d.
Naturf. a. d. Univ. Kasan Bd. XI. Heft 3, p. 1 s.s., Kasan 4882).
3) Abkürzungen für die einzelnen benützten Herbarien: hb. B. = Herbar BOISSIER,
beziehungsweise BarsEv-Boissier (Genf); — hb. F. = Herbar des kónigl. botanischen
Museums zu Florenz; — hb. H. = Herbar Haracsy (Wien); — hb. K. = Herbar KERNER
(Wien); — hb. Kk. = Herbar Keck (Wien, botan. Museum der k. k. Universität); — hb.
L. = Herbar des Laibacher Landesmuseums; — hb. M. = Herbar des k. k. naturhisto-
rischen Hofmuseums Wien: — hb. Mtp. = Herbar des botanischen Institutes der
Facultät der Wissenschaften zu Montpellier; — hb. P. = Herbar des botanischen Insti-
tutes der deutschen k. k. Universität zu Prag; — hb. T. = Herbar des städtischen
Museums zu Triest; — hb. U. — Herbar des botanischen Museums der k. k. Universität
zu Wien; — hb. Z. = Herbar der zoologisch-botanischen Gesellschaft (Wien). Für das
Herbar GiNzeERGER (Wien), Herbar Brcnsern (Wien), Herbar pe CAnvoLLe (Genf), die
nur selten zur Anführung kommen, ist keine Abkürzung benützt worden.
4) Beeren von der D. caucasica sah ich weder in dem Herbarmaterial, das mir zur
Verfügung stand, noch konnte ich in der Literatur irgend welche Angaben über die Be-
schaffenheit derselben auffinden.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 39
8) awilliflora nov. nom.
Capitula ramis longis terminalia, praeterea ramulis crebris brevissimis, e superiori-
bus foliorum axillis enascentibus, 4—5 foliosis axillaria, 7—12 flora.
Wie aus dem eben Angeführten hervorgeht, tritt neben der typischen
caucasica auch eine von derselben abweichende Form auf. Die typische
caucasica besitzt Köpfchen, welche eine große Anzahl von Blüten (15—90)
wagen. Diese Kópfchen stehen bloB endstündig an den einzelnen langen
Ästen, in die sich der Strauch teilt, so dass jeder solche Langtrieb je
ein Blütenköpfchen trägt. Bei ß) axilliflora hingegen steht an je einem
langen Ast zunächst ein endständiges Blütenköpfehen mit geringer Blüten-
zahl (7—12). Außerdem gehen aber von einem solchen langen Ast aus
den Achseln der oberen Laubblätter eine ansehnliche Zahl von ziemlich
dieht über einander stehenden Kurztrieben hervor, welche mit nur wenigen
Blättern versehen sind und an ihrem Ende wieder je ein 7—12blütiges
Kópfchen tragen, das man offenbar als axillär ansprechen muss; auf diese
Weise steht an einem Ast nicht ein Blütenstand, wie bei der typischen
caucasica, sondern eine größere Anzahl, dicht gedrängt bei einander.
Dieser Umstand bringt es auch mit sich, dass die Varietät awilliflora einen
von der caucasica recht auffallend verschiedenen Habitus hat. Völlig un-
vermittelt stehen sich die beiden Formen allerdings nicht gegenüber, viel-
mehr giebt es zwischen ihnen deutliche Übergänge, indem man auf Exem-
plare stößt, welche neben dem endständigen Blütenkópfchen 2—3 axilläre
aufweisen; die Zahl der axilliren Köpfehen kann noch mehr zunehmen
und so wird die typische caucasica allmählich in die Varietät awılliflora
übergeführt.
Ich hätte mich vielleicht nicht veranlasst gefühlt, die von der
eigentlichen caucasica abweichende Form speciell zu benennen, wenn
nicht C. Kocn 1) seinerzeit eine caucasica BI cognata beschrieben hätte,
mit der es eine eigene Bewandtnis hat. Die Charakteristik derselben
lautet: Flores numerosi, apice ramorum lerminales. Für die typische
caucasica giebt C. Kocu an, dass bei derselben an langen Asten
zahlreiche seitliche, kurze Blütenäste stehen. Die Sache ist aber gerade
umgekehrt; in der Original-Diagnose der caucasica von Pauas nämlich
heißt es ausdrücklich: umbellae terminales, 20florae, woraus also
hervorgeht, dass PALLAs unter seiner caucasica die Form mit den einzelnen,
nur endständigen Köpfchen gemeint habe, welche, wie mir scheint,
auch häufiger ist. Demnach ist das, was C. Kocu p) cognata nennt, die
typische caucasica selbst, im Sinne von Parras genommen, und B) cognata
C. Koch folglich synonym mit caucasica Pall. Hingegen ist die Form mit
den zahlreichen seitenstándigen Kópfchen nicht die Hauptart, sondern eine
Varietät, welche, da sie infolge der von C. Kocu begangenen Verwechslung
1) Linnaea 22, p. 614.
40 K. v. Keissler.
eigentlich keinen Namen führt, von mir eben als $) a«illiflora bezeichnet
wurde.
Unterscheidung der D. caucasica von D. altaica. D. caucasica und
altaica sind zwei mit einander sehr nahe verwandte Arten, die im
allgemeinen durch nicht allzu scharfe Merkmale von einander getrennt
werden können. Das Maßgebenste ist jedenfalls die Behaarung der Blüte,
welche bei caucasica constant seidig, bei altaica constant flaumig ist. Dazu
kommt dann ferner, dass bei caucasica die Blätter eine lancettliche Gestalt
besitzen und meist stumpf und größer sind (bei altaica schmal-lancettlich,
spitzig), dass die Blütenzahl eines Kópfchens größer, dass die Kelchblätter,
von breit-eiförmiger Gestalt, mehr als die Hälfte des Receptaculums an
Länge erreichen (bei altaica schmal-eiförmig, kürzer als das halbe Recepta-
culum). Bei der caucasica im Sinne von Parras sind dies die unterschei-
denden Merkmale, welche wohl, die Behaarung abgesehen, nicht allzu
wesentlicher Art sind. Dem muss ich aber noch beifügen, dass die Blätter
auch bei altaica manchmal lancettlich und von derselben Größe, wie bei
caucasica, sind, dass bei caucasica sowohl, wie bei altaica zugespitzte Blätter
vorkommen, so dass das Merkmal Blätter stumpf (caucasica) — Blätter
spitzig (altaica) sodann entfällt, dass endlich bei altaica gelegentlich Kelch-
blätter von ganz der nämlichen Ausbildung, wie bei caucasica, sich zeigen.
Dadurch können sich die Unterschiede der beiden Arten unter
Umständen mehr oder minder verwischen. In solchen Fällen kann
man aber doch an der Behaarung der Blüten erkennen, ob die eine oder
andere Art vorliegt.
Viel leichter gelingt es dagegen, BI a«illiflora von altaica, von der
dieselbe schon habituell sehr abweicht, zu trennen, indem zu den für
die typische caucasica angeführten Merkmalen noch die schon früher aus-
führlicher besprochenen axillären Inflorescenzen hinzutreten.
Individuelle Variationen, Ein Theil derselben wurde eben jetzt
bei Behandlung der Beziehungen von D. caucasica zu altaica berührt. An-
reiben möchte ich noch, dass auch bei caucasica ähnlich, wie bei altaica,
hie und da eine Zusammendrängung der Blätter gegen das Ende der etwas
kürzeren Äste constatiert werden kann. Es handelt sich hier offenbar um
Individuen, welche in einer höheren Gebirgsregion gewachsen sind.
Über die Unterscheidung von D. Sophia Kal. und alpina L. vgl. bei
diesen.
Standort: Montane Region (Waldpflanze) ?
Geographische Verbreitung!): Im Bereiche des Caucasus und
zwar in den Provinzen: Cartilinien?2), Iberien?), Georgien?), Kachetien?),
Somchetien?), Imeretien?), Mingrelien?).
1) Vgl. Tafel I.
3) Herbarexemplare gesehen, vgl. die folgende Aufzáhlung.
3) Nach LEpkBoun, Flora rossica.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 41
Specimina visa:
ə Colchis (leg. Szovirs) hb. M.; — Cartilinien (leg. Szovirs) hb. M.; — Iberien (leg.
Szovirs) hb. M.; — Georgien (Unio itineraria R. F. HoHENACKER 1838) hb. B.; — Caucasus
(hb. Endlicher) hb. M.
B) axilliflora Keissl.
Cartilinien (leg. Szovirs) hb. M.; — Iberien (leg. SrEvEN) hb. M.; — Iberien (hb.
Jacquin) hb. M.
In den zu Europa gehörigen caucasischen Provinzen scheint D. cauca-
sica zu fehlen, wenigstens führt Herner in seiner »Flora des europäischen
Russlands« (Enster, Botan. Jahrb. NIV (1892), p. 4 e. s.) diese Art über-
haupt nicht an. Das Areal der typischen caucasica scheint sich im Allge-
meinen vollkommen mit dem der Varietät aæilliflora zu decken.
3. Daphne Sophia Kalen. in Bull. Soc. imp. Mosc. 22, 1849, p. 344,
t. 3, ibid. 46, 4873 p. 157.
Syn. D. altaica Steven in herb. (non Pallas). — D. oleoides Tschernjajeff in herb.
(non Schreber).
Frutex corymboso-ramosus, trunco erecto. Rami longi, virgati, graciles, stricti,
teretes, laeves, glabri, cortice cinereo-fusco. Folia oblonge-ovata, basi subcuneata, obtusa
vel acuminata, subvenosa, supra laete viridia, subnitida, subtus glauca, sessilia, herbacea,
decidua, glabra, per totos ramos plus minus sparsa. Capitula terminalia, sessilia, ebrac-
teata, 6—15flora. Flores albi, sessiles, pilis adpresse-puberuli. Receptaculum cylin-
dricum, deciduum. Sepala ovata vel oblonga, acuta, receptaculo triplo breviora. Bacca
oblonge-ovata, succosa, rubro-miniata.
Frutex usque ad 4,5 m altus. Folia ca. 4,5 cm longa, ca. 1,5 cm lata. Flores ca.
1,5 cm longi.
Abbildung. Kaleniezenko, Bull. Soc. imp. Mosc. 22 (1849), t. 3.
Kritik über das Vorhandensein von Bracteen. In der Original-
Diagnose der D. Sophia von KALENICZENKo ist das Merkmal, dass die Blüten-
kópfchen mit Bracteen ausgestattet sind, enthalten. Es heißt dort: Bracteae
parvulae, lanceolate-ovatae, reticulato-venosae, foliosae, receptaculo dimidio
breviores, ad baccarum maturitatem remanentes. Die Bracteen sind auch in
der von KareNICzENKO der Diagnose beigegebenen Abbildung zu sehen.
Mir wollte die Sache nicht recht glaublich erscheinen, weil ich an den mir
zur Disposition stehenden Herbarexemplaren der D. Sophia absolut keine
Spur von Bracteen bemerken konnte — man kann nicht einwenden, die-
selben seien vielleicht schon abgefallen gewesen, weil es ja in der Diagnose
ausdrücklich heißt »bis gegen die Reife der Beeren bleibend« — und weil
von den verwandten Arten keine einzige durch den Besitz von Bracteen
Ausgezeichnet ist.
In einer späteren Abhandlung, Encore quelques mots sur la Daphne
Sophia (Bull. de la soc. imp. des natur. de Moscou 1873, Il, p. 152 ss.)
macht KaLeNiczenko noch einige Mitteilungen über die Erfahrungen, die er
über die Pflanze während einer längeren Cultur gesammelt hat. Darnach
soll D, Sophia in der Cultur mit großer Regelmäßigkeit zweimal im Verlauf
42 K. v. Keissler.
eines Jahres blühen!), das erste Mal zwischen Anfang Mai und Mitte Juni,
das zweite Mal zwischen Anfang Juli und Mitte August (ausnahmsweise bis
Ende August oder gar bis Ende September). Und zwar sollen bei der
ersten Blütezeit die Blütenkópfechen keine Bracteen besitzen, während
bei der zweiten constant Bracteen sich entwickeln. Dem entsprechend
modifieirt Karzniczenko die Diagnose der D. Sophia und schreibt: . . . floribus
aeslivalibus constanter bracleatis, bracteis ovalo-lanceolatis acutis perigonii
tubum dimidium subaequantibus.
Ich glaube nach wie vor daran festhalten zu müssen, dass D. Sophia
keine Bracteen besitzt; denn abgesehen von den früher erwühnten Bedenken
scheint es mir nicht recht plausibel, dass die vorliegende Pflanze im Früh-
jahr Blüten mit, im Sommer Blüten ohne Bracteen entwickle, um so mehr
als das Vorhandensein oder Fehlen derselben sonst ein ebenso wichtiges
als constantes Merkinal für die Unterscheidung der Subsectionen der Section
Daphnanthes, ja selbst der Sectionen der Gattung Daphne abgiebt. ln be-
treff des ersteren verweise ich auf die Charakteristik der Sectionen auf
p. 33 u. 34, bezüglich des letzteren bemerke ich, dass die Sectionen
Mezereum und Genkwa nur aus bracteenlosen, Eriosolena und Laureola nur
aus mit Bracteen versehenen Arten zusammengesetzt sind.
Unterscheidung von den nächsten Verwandten. D. Sophia
würe vor dem Umkreis der anderen Arten der Subsectio » A/pinae« auf das
beste charakterisirt, wenn es mit den Bracteen seine Richtigkeit hätte.
Da dies aber nicht zutrifft, fällt eine Isolierung der » D. Sophia« weg. Es
ergiebt sich vielmehr, dass die vorliegende Art mit den beiden früher be-
sprochenen Arten, mit D. altaica, besonders aber mit D. caucasica im
engsten Zusammenhang steht, dass die drei Pflanzen eine zusammen-
gehörige Gruppe bilden, deren einzelne Glieder von einander nicht sehr
verschieden sind, wie schon die teilweise Übereinstimmung ihrer Dia-
gnosen lehrt.
Die Art der Behaarung der Blüten ist jedenfalls das verlässlichste
Unterscheidungsinerkmal, auf das man sich, wenn es sich um eine Be-
stimmung handelt, in erster Linie stützen kann. Die Behaarung der Blüten
ist bei D. Sophia angepresst-flaumig, bei caucasica seidig, bei altaica
zerstreut- und abstehend flaumig. Die anderen Unterschiede dagegen,
welche im Folgenden behufs Trennung der D. Sophia von altaica und
caucasica aufgezählt werden sollen, bewähren sich nicht immer, weil die-
selben abgesehen von ihrer ziemlich relativen Natur nicht völlig constant
sind. Im allgemeinen schließt sich D. Sophia mehr an caucasica, so weit
es sich um die typische im Sinne von Parras handelt an, weicht aber von
derselben, wenn ich die Behaarung der Blüten übergehe, noch durch die
1) Ob die Pflanze auch in der freien Natur zweimal blühe, giebt KALENICZENKO
nicht an,
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 43
länglich-verkehrt-eiförmigen, gegen die Basis ziemlich deutlich
keilig verschmälerten Blätter, durch die armblütigeren Köpfchen und
durch die nur den dritten Teil der Länge des Receptaculums erreichenden
Kelchblätter, die eine eifórmige oder längliche Gestalt besitzen, ab. Größer
ist der Unterschied von D. caucasica ß) asilliflora infolge der bei dieser sich
entwickelnden seitenständigen Blütenköpfchen.
Der D. altaica gegenüber muss für D. Sophia angeführt werden: die
gerade früher erwähnte Blattgestalt (wozu noch zu bemerken ist, dass
D. Sophia größere, stumpfe, D. altaica kleinere, spitze Laubblätter hat),
die größere Zahl der Blüten in einem Köpfchen, die Länge der Kelch-
blätter. Die Gestalt der Kelchblätter ist in diesem Falle von geringerer
Bedeutung; denn zwischen eiförmig oder länglich bei D. Sophia und schmal-
eifórmig bei altaica sind ja keine besonderen Differenzen.
Was schließlich den Habitus anbelangt, so ist D. Sophia bei sonstiger,
großer Ähnlichkeit vor den zwei anderen Pflanzen nur dadurch einiger-
maßen ausgezeichnet, dass die Äste rutenförmig und schlank sind.
Standort: Montane Region (Waldpflanze)?
Geographische Verbreitung!): Europäisches Russland:
Gouvernement Kursk (und zwar bei Solomennaia am Ufer des Don, District
Belgorod; bei Becariukovka, District Korocza). — Gouvernement Charkow
(und zwar an dem Flüsschen Kozinka, District Volezansk). — Gouvernement
Kijew. — Gouvernement Orenburg.
Specimina visa:
Gouvernement Kursk. Auf Kalkwiesen bei dem Dorfe Becariukovka leg.
KALENICZENKO, 1846) hb. B. ; Kursk (leg. Linnemann, hb. Ed. Lindemann) hb. M.
Gouvernement Orenburg. leg. Steven (als altaica M. et B.) hb. B.
Gouvernement Kijew. In Bergwäldern (leg. TscuERNjA;EFF, als oleoides
Schreb. ?)) hb, M.
Ergänzende Bemerkungen zum Verbreitungsgebiet. Von
KALENICZENKO selbst wird D. Sophia für das Gouvern. Kursk mit den zwei
oben genannten Standorten und für das Gouvern. Charkow angegeben.
D. Sophia ist eine äußerst seltene Pflanze, die nur in wenigen Her-
barien anzutreffen ist. Sie wurde bisher bloß in einigen wenigen Gouver-
nements von Russland aufgefunden und in diesen selbst nur an ganz
vereinzelten Standorten, wie aus der obigen Zusammenstellung des Ver-
breitungsgebietes hervorgeht. Die von Sreven im Gouvern. Orenburg
gesammelte Pflanze, welche dieser als D. allaica auffasste, sehe ich unbe-
dingt als p. Sophia an. Demnach besitzt D. Sophia ein aus zwei, von ein-
ander getrennten Teilen bestehendes Areal, der eine Theil desselben (Kursk,
^) Vergl. Tafel I.
. J Ge ^ 3
2) Mrıssner in seiner Bearbeitung der Thymelaeaceen in DE CaNporLE's Prodromus
deutet die von TSCHERNJAJEFF gesammelte Pflanze als D. caucasic *, ich halte dieselbe für
D. Sophia,
44 K. v. Keissler.
Charkow, Kijew) im mittleren Russland, der andere Teil (Orenburg) im
südöstlichen Russland im Gebiete des Uralgebirges, wie die Verbreitungs-
karte zeigt. i
4. Daphne alpina Linné, Spec. Plant. ed. 4 p. 356.
Syn. D. candida Wittm. summ. plant. 2, p. 544. — D. oleoides nonn. aut. (non
Schreb.). — D. glandulosa nonn. aut. (non Bert), — Thymelaea alpina All. Pedem. A,
p. 132. — Th. candida Scop. Flora carn. ed. 2, I. p. 277.
Fruticulus dichotomo-, rarius corymboso-ramosissimus, trunco adscendenli vel
procumbenti. Rami breves, tortuosi, crassi, subgibbosi; ramuli numerosi, brevissimi,
adpresse-pilosiusculi. Cortex griseus vel brunneo-ruber. Folia obovata usque ad ob-
longe-obovata (rarius lanceolata) basi subattenuata, obtusa vel acuminata (rarius acuta),
subevenia, sessilia, subglauca, utrinque adpresse-pilosa (raro demum subglabra), herbacea,
decidua, patula, ad apicem ramorum dense conferta et rosulata. Capitula terminalia,
numerosa, sessilia, ebracteata, 6—10 flora. Flores albi, sessiles, pilis sericei. Recepta-
culum cylindricum, mox usque ad sepala inflatum et ventricosum, tarde deciduum. Sepala
ovata vel lanceolata, acuta, receptaculo dimidio vel plus dimidio breviora, Ovarium
pubescens. Bacca oblonge-ovata, rubra, sparse pubescens.
Fruticulus ca. 50 cm altus. Folia magnitudine varia, 0,8—4 cm longa, 0,4—4 cm
lata, Flos ca. 0,9 cm longus.
8) petiolata nov. var.
Truncus erectus, sparse ramosus. Rami longi, stricli; ramuli nulli. Folia lanceo-
lata, acuta (vel angustissime-obovata, acuminata) petiolata, plus minus ramis arrecta,
subrosulata vel ad apicem ramorum modo approximata.
Folia 2,5—3 cm longa, 0,4—0,6 cm lata. Petiolus foliorum 0,5—0,4 cm longus.
Über die Abtrennung von »petiolata«. Die Varietüt petio-
lata ist eine Form, welche in ihrem ganzen Habitus sehr auffallend von
der typischen D. alpina absticht. Während nämlich bei der letzteren der
Stamm, wie die Diagnose zeigt, niederliegend oder aufsteigend ist und
sich reichlich teilt, die einzelnen Äste kurz, hin und her gebogen, knorrig
sind und sich abermals verzweigen, ist bei petiolata der Stamm auf-
recht und verzweigt sich in eine nur geringe Anzahl von Ästen, welche
eine ansehnliche Länge erreichen, gerade und steif nach aufwärts gerichtet
sind und keine Äste zweiter Ordnung tragen. Diese Art der Ausbildung
ist charakteristisch für petiolata und bewirkt eben den deutlichen habi-
tuellen Unterschied. Gegenüber der D. alpina fernerhin, deren Blätter
gegen das Ende der Äste in Rosetten zusammengestellt sind, erscheinen
bei petiolata die Rosetten gelockert oder die Blätter sind bloß gegen das
Ende der Aste hinaufgerückt. Dazu sind die Blätter der Varietät an den
Ästen steif nach aufwärts geschlagen (nicht, wie bei der Hauptart, von den
Asten abstehend) und, was das wichtigste von allen Merkmalen ist, die
Blätter sind mit einem 0,3—0,4 cm langen Blattstiel versehen, während
sie bei alpina nicht gestielt, sondern sitzend sind.
Die Blattgestalt der neu aufgestellten Varietüt ist lancettlich, spitz
oder sehr sehmal-eifórmig, zugespitzt; dieselbe ist im allgemeinen für die
Unterscheidung weniger von Belang, weil ja auch bei alpina, die gewóhn-
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 45
lich wohl verkehrt-eifórmige oder länglich-verkehrt-eiförmige Laubblätter
trägt, gelegentlich jene Form der Blätter vorkommt, wie sie gerade für
petiolata in Anführung gebracht wurde.
Die in Rede stehende Varietät dürfte vielleicht auch insofern einiges
Interesse zu erwecken im stande sein, als sich an Handen der Durchsicht
eines reichlichen Herbarmateriales das Resultat ergeben hat, dass dieselbe
nur innerhalb eines eng umgrenzten Gebietes im Bereiche des Areals der
relativ weit verbreiteten typischen alpina auftritt, den übrigen Teilen des
Areals derselben aber gänzlich abgeht, wie aus der späterhin erfolgenden
Zusammenstellung der geographischen Verbreitung noch hervorgehen
wird.
Unterseheidung von den nahe stehenden Arten. D. alpina
sondert sich von den drei anderen Arten der Subsectio Alpinae scharf ab.
Es wäre überflüssig, jede derselben einzeln in ihren Unterschieden von
alpina zu besprechen; ich greife daher nur diejenigen Merkmale heraus,
durch welche sich die drei Arten der altaica-Gruppe, um sie etwa derart
zu bezeichnen, gemeinsam von alpina entfernen. Zunächst ist hervor-
zuheben, dass ein habitueller Gegensatz vorhanden ist. Bei der altaica-
Gruppe ist der Stamm der stattlichen Sträucher aufrecht und in eine nur
mäßige Anzahl von Ästen verzweigt, die lang und gerade sind und den
größten Teil ihrer Länge über Blätter besitzen. Bei D. alpına aber, die
einen niedrigen Strauch bildet, ist nach der Diagnose der Stamm nieder-
gestreckt oder aufsteigend und in eine große Anzahl von Ästen und
Astchen geteilt, welche kurz, hin und her gebogen sind und am
Ende eine deutliche Blattrosette führen. Ferner sind die Blätter der alpina
selbst im herangewachsenen Zustand beiderseits angedrückt-behaart,
indessen die Blätter der Arten aus der altaica-Gruppe völlig kahl sind,
ebenso wie die Äste der alpina gegen ihr Ende zu angedrückt-flaumig, bei
den anderen Arten aber ganz kahl sind. Endlich erweitert sich bei alpına
das Receptaculum gegen die Fruchtzeit seiner ganzen Länge nach bauchig
und fällt erst spät ab, während bei den 3 anderen Vertretern der Subsectio
Alpinae das Receptaculum, höchstens am Grunde etwas aufgebläht, alsbald
sich ablöst.
Was $) petiolata anbelangt, so ist dieselbe gleichfalls von der altaica-
Gruppe gut geschieden, indem sie gestielte Blätter hat und noch durch
jene Merkmale ausgezeichnet ist, die eben für alpina aufgezählt worden
Sind. Stamm und Äste der petiolata verhalten sich jedoch ähnlich, wie
bei der altaica-Gruppe.
Über die Abgrenzung von oleoides Schreb., speciell von a) glandulosa
(Bert.), einer Art, welche in die an die Subsectio Alpinae sich anfügende
Subsectio Oleoides gehört und welche mit D. alpina eine gewisse Verwandt-
schaft aufweist, vgl. bei dieser selbst. Dort werden auch die
"D mancher Hinsicht bemerkenswerten Mittelformen, die
46 K. v. Keissler.
zwischen D. oleoides Schreb. a) glandulosa (Bert.) und D. alpina be-
bestehen, zur Besprechung gelangen.
Standort: Felsenpflanze der subalpinen Region.
Geographische Verbreitung!): Spanien. Spanische Pyrenäen?
— Frankreich. Französische Pyrenäen? Die Cevennen und die an-
grenzenden Gebiete (die Departements Aude, Hérault, Gard, Ardèche,
Aveyron, Lozere). Cote d'Or. Franche Comté. Die franzósichen Alpen. —
Schweiz. In allen Cantonen außer den nordwestlichen Cantonen Uri,
Schwyz, Unterwalden, St. Gallen, Glarus und Appenzell?). — Italien.
Italienische Alpen, Ligurischer Apennin. — Österreich-Ungarn. Tirol
(ausgenommen den Teil nördlich von Etsch und Eisack). Kärnten (aus-
genommen den Teil nördlich der Drau?);. Krain. Istrien (mit Ausnahme
der Küstenstriche und des südlichen Teiles). Ungarisches Litorale. Dal-
matien (mit Ausnahme der zur Mediterran-Flora gehörigen Küstenstriche?)).
Nördliches Bosnien). — Nördliches Serbien?).
8) petiolata Keissl.
Krain. Istrien (Umgebung von Triest). Ungarisches Litorale.
Über die geographische Verbreitung der Übergangs-
formen der alpina zu oleoides a) glandulosa siehe bei oleoides.
Specimina visa:
Frankreich. Côte de Valerose bei Alzonne (TunczkiEwiCz 4848) hb. Mtp.; —
Sanchéres sur le Rochers, Aveyron (hb. Galliae austr. et Pyren. ed. TiMBAL-LAGRAVE et
Ep. MarcaAıs, n. 69) hb. U.; — Le Vigon, Gard. (TunczkriEwicz 4864, hb. A. Le Jolis) hb.
F.; — Puy-de-France bei Millau, hb. Mtp.; — Mende, hb. Mtp.; — niedrige Berge im
Norden von Montpellier (DaterRARD 4843) hb. Mtp.; — Le Caylad (Hérault), Plateau
von Larzac, hb. Mtp.; — Umgebung von Ganges, Basses Cevennes (PLANCHON) hb. F.; —
Côte-d'Or (MacwiEn, Fl. sel. exs. 1885, n. 2289) hb. U.; — Dijon, hb. Mtp.; — Dóle, Jura
(GERHARD) hb. P.; — ober der Höhle Baume-les-Dames, Doubs (hb. norm. ed. DÖRFLER
n. 3077) hb. U.; — Mt. Saleve bei Genf (MüLLER 4854) hb. F.; — Chambery (HUGUENIN,
hb. Bayer) hb. U.; — Annecy, Provinz Génevois, Savoie (BıLLor, Flora Gall. et Germ.
exs. n, 2360) hb. B.; — Grenoble, hb. Mtp.; — Briançon, Hautes-Alpes (MacNiEn, Flora
sel. exs. 1890, n. 2289) hb. U.; — St. Disdier-en-Devolny, Hautes-Alpes (GArıop) hb.
Kk.; — Mt. Ventoux, Vaucluse (REvERCHON, Pl. des Basses-Alpes) hh. B.; — Entraunes
(VinAL, Pl. des Alpes-Maritimes) hb. Mtp.
Schweiz. St. Wolfgang nächst Balsthal, Solothurner Jura (Sırerrıep) hb. K.; —
Primbach am unt. Hauenstein, Solothurn (JÄscı) hb. K. ; — zw. Visp u. Stalden im Zer-
matthal, Ober- Wallis (Worr) hb. H.
4) Vgl. Tafel I.
2) Zum Teil nach Angaben in Florenwerken.
3) Wie Professor Beck mir freundlichst mitgeteilt hat, kommt D. alpina in ganz
Bosnien vor. Nach meinen Untersuchungen wäre die Sache nur dahin zu modificieren,
dass bloß im nördlichen Bosnien die typische alpina zu Hause ist, während im südlichen
Bosnien bereits Übergangsformen zu oleoides a) glandulosa auftreten; vgl. hierüber
nüheres unter oleoides.
^) Nur aus dem südlichen Serbien sah ich Exemplare von D. alpina, aber dieselben
sind bereits als Übergangsformen zu oleoides a) glandulosa aufzufassen (vgl. hierüber
unter oleoides). Vielleicht kommt analog, wie in Bosnien, im nórdlichen Serbien die
typische alpina vor.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 47
Italien. La Doria, lago di Como, hb. Mtp.; — Bagni vecchi, Stilfserjoch (Baknıtz,
hb. Europ.) hb. M.; — Bormio (TArreıner) hb. P.; — Mt. Baldo, Verona (Goran, Flora
Veron. exs.) hb. F.; — Resiathal (JasonNEGG) hb. Kk.; — Dogna b. Udine (JAsonNEGG) hb.
H.; — Triova, westl. Ligurien (PAnizzt 4852) hb. F.; — Turin (hb. Dunal, 4834) hb. Mtp.
Ósterreich-Ungarn?.
Tirol. Dürrenstein bei Landro ‚leg. BRANDMAYER) hb. Z.; — Roveredo (leg. KERNER)
hb. K.; — Riva (leg. Kerner) hb. U.; — Vestino-Thal, Südtirol (hb. Petri Portae) hb. K.;
— Val Arsa (leg. HurkEn, ex hb. Pittoni) hb. M.
Kärnten. Im Loibl bei Annakirchen (hb. Wulfen, leg. Wurren) hb. M.; — Unter-
loibl (leg. JagponxEGc) hb. H.
Krain. Sovič bei Adelsberg (leg. Starr, Flora exsicc. Austro-Hung. n. 4012) hb.
U.; — Schneeberg (leg. Korscuv) hb. P.; — Nanosberg (ex hb. Zahlbruckner) hb. P.
Istrien. Katharinenberg bei Görz (leg. Knisror) hb. U.; — Wasserfall bei Potač
nächst Triest (leg. BREINDL) hb. Kk.; — Saliano bei Görz (Flora Imp. Austr., ex hb. Alf.
Breindl) hb. M.; — Nakta an der Rekka (Tommasını, Flora illyr. lit.) hb. Z.; — Dolina
Rizniak bei Divacca (Tommasısı, Flora illyr. lit.) hb. Z.; — Contovello (Tommasını, Flora
illyr. lit.) hb. Z.
Ungarisches Litorale. Auf Felsen des Velebit (ScutossEm, Flora croatica)
hb. M.; — Litorale (leg. Nor, hb. A. F. Lang) hb. K.; — Mala planina, hb. M.
Dalmatien. Berg Klinovaz bei Spalato (PETTER, Flora dalmat. exs.) hb. Z.; —
Berg Biocovo bei Macarsca (PErrEn, Flora dalm. exs.) hb. P.; — Cembla bei Ragusa (leg.
JABORNEGG) hb. Kk.; — Brennothal bei Ragusa (leg. JasonNEGG) hb. P.; — Orjen (leg.
PICHLER) hb. Z.
8) petiolata Keissl. 2)
Österreich-Ungarn.
Krain. Adelsberg, Schlossberg (leg. KERNER, 1864) hb. K.; — Adelsberg, Schloss-
berg (leg. Dr. STUR, 1856) hb. L.; — Adelsberg (leg. DoLLINER) hb. L.; — bei der Adels-
berger Grotte (Ex hb. Friedr. Kokeil) hb. M.3); — Adelsberg, Sovič, hb. L.; — Sovic,
Adelsberg (leg. BıasoLerri) hb. T.; — Hügel hinter Adelsberg (leg. GiNzBERGER) hb. Ginz-
berger (Wien); — Voischiza (leg. DorLıser) hb. L.; — auf Felsen, Práwald, Berg Nanos
(leg. Bu sot rr hb. T.; — Monte Baba (leg. BiasoLETTI, 1864) bb. T.
Istrien. An Abhängen des Berges San Valentino, St. Canzian bei Triest (leg.
BiasoLErri) hb. T.; — beim Flinthner Wasserfall (Ex hb. Alfr. Breindl 1881, Flora Imp.
Austr.) hb. M.
Ungarisches Litorale. Bei Grohovo in Resina-Thal nächst Fiume, auf Kalk-
felsen (leg. A. M. Sun, nata Glennie) hb. K.; — auf Felsen des Velebit und der Capella
(Ex hb. Dr. Jos. Caras. ScuLosser, Flora croatica) hb. M.; — auf Felsen im croatischen
Litorale (Ex hb. Dr. Jos. Caras. ScuLossEm, Flora croatica) hb. M; — Croatien (leg.
Kerner) hb, K.
Bemerkungen zu Angaben in Florenwerken. Spanische
und französische Pyrenäen. Ob D. alpina in den Pyrenäen thatsäch-
lich vorkommt oder nicht, konnte ich nicht mit voller Sicherheit ermitteln.
Exemplare aus diesem Gebiete habe ich nicht zu Gesichte bekommen.
4) Einige Exemplare, welche für die Abgrenzung des Areals von geringerer Be-
deutung sind, wurden hier bei den Standorten aus Österreich-Ungarn ausgelassen.
3) Behufs genauer Constatierung des Verbreitungsbezirkes von £) petiolata ent-
lehnte ich mir D. alpina aus dem » Museo civico« in Triest und aus dem Krainer Landes-
herbar zu Laibach.
3) Es liegen 2 Stücke der typischen alpina und 4 Stück von £) petiolata vor.
48 K. v. Keissler.
Von den älteren Autoren, die Floren über die Pyrenäen!) geschrieben
haben, führt weder Lapeyrouse (Hist. abr. des Pl. des Pyr. 4843, Suppl.
4848) noch ZerrensrEDT (Plant. vascul. des Pyr. prine. 1857) D. alpina für
das Gebiet an. Nur in Bentuam, Catalogue des Plant. indig. des Pyr. et du
bas Lang. (1826), erscheint D. alpina für die Pyrenäen ohne nähere Stand-
ortsangabe aufgezählt. Diese Angabe wiederholt sich hernach in PHILIPPE
(Flore des Pyr., 1859), ebenso in Grexıer et Gopron (Flore de France,
1848-—1855). In einer neueren französischen Arbeit (Mi&cevittE, Etude
des Daphnoidées des Pyrénées centrales; Bullet. d. 1. soc. botan. de France
1888, Bd. XXXV p. 144) ist D. alpina nicht enthalten. In Ganpocer, Flora
Europae trifft man dafür die Bemerkung: Pyr. orient. Costabona (leg.
Jurex). Desgleichen ist D. alpina in Wırıkomm et Lange, Prodromus florae
hispanicae aufgenommen. Es heißt dort: in rupibus Pyrenaeorum Aragoniae
(Panticosa; Asso); Hisp. (merid.)? Cabr. in hb. Agardh.
Ob nun die Angaben von Drama, WirLKoww und LANGE, GANDOGER
richtig sind oder nicht, ist schwer zu sagen. Immerhin ist es ganz plau-
sibel, dass diese Pflanze, nachdem sie noch im Departement Hérault, also
kaum einen Breitegrad nördlich der Pyrenäen reichlich gefunden wurde?)
auch in diesen selbst auftrete, da es ja überhaupt eine ganz ansehnliche
Zahl von Gewächsen giebt, welche den Alpen und Pyrenäen gemeinsam
sind, oder, wie hier, solche, welche sich von den Alpen über die südfranzósi-
schen Gebirge (Cevennen etc.) in die Pyrenäen hineinerstrecken. Dass D.
alpina über die Pyrenäen hinaus noch weiter nach Spanien vordringen sollte,
scheint mir weniger wahrscheinlich, nachdem D. oleoides Schreb. a) glan-
dulosa (Bert. vom südlichen Spanien bis hinauf in die Provinz Valencia
reicht und, wie sich später zeigen wird, D. alpina und oleoides a) glandu-
losa sich gegenseitig geographisch ausschlieBen. In der Verbreitungskarte
habe ich in das Areal der D. alpina die Pyrenäen mit einbezogen, allerdings
so, dass ich diese Begrenzung des Areals als fraglich hinstellte.
Frankreich?). Für die Auvergne, in der sich einige ansehnlich
hohe Berge erheben, ist D. alpina in Gren. et Gopr., Flore de France auf-
gezählt. Nach M. Le Frère H£niavp (Quelques mots sur le flore du Puy-de-
Dóme comparée à celle du Cantal, Le Monde d. pl., p. 20 (1893)) kommt
die Pflanze in der Auvergne nicht vor. Für das Departement Gard wird
D. alpina in Dr Povzorz (Flore du Gard, 2, p. 270 (1856—1862) an-
geführt. Im Departement Aveyron ist D. alpina auch vorhanden nach
Bras (Catalogue des plantes vasculaires du Departement de l'Aveyron).
^; Die folgende Zusammenstellung der Literatur erfolgte zum Teil mit Hülfe einer
brieflichen Mittheilung des Herrn Prof. Foucaup in Rochefort, Mitarbeiter an der gegen-
wärtig erscheinenden »Flore de France o, dem ich hiemit für dieselbe bestens danke.
2) Zufolge einer brieflichen Mitteilung des Herrn Prof. Foucaup.
3) Die folgenden Bemerkungen verdanke ich zum Teil Herrn Prof. Foucaup.
emma?
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 49
Schweiz. In »Gremtr, Excursionsflora der Schweiz « ist angegeben,
dass D. alpina in den Cantonen »Uri, Schwyz, Unterwalden, St. Gallen,
Glarus und Appenzell« fehlt, was auch so ziemlich mit dem Verbreitungs-
gebiet der alpina in der Schweiz, so weit ich dasselbe an Handen der
Herbarien feststellen konnte, übereinstimmt.
Österreich-Ungarn. Kärnten. In »Pıcner und JaBorness, Flora
von Kärnten« heißt es, dass D. alpina nördlich von der Drau nicht vor-
komme; thatsächlich waren auch alle Herbarexemplare, welche ich von
D. alpina aus Kärnten sah, aus den Gebieten südlich der Drau. — Steier-
mark. In »Mary, Flora styriaca« ist für D. alpina angeführt: Stadtwald
bei Cilli und auf dem Wotschberg in Untersteiermark. Exemplare habe ich
von dort nicht gesehen. Herr Prrıssmann in Graz, der die Flora von Steier-
mark genau kennt, war so freundlich, mir mitzuteilen, dass auch er von
Untersteiermark keine Exemplare gesehen habe und dass er gelegentlich
seiner Excursionen in Untersteiermark (speciell auch bei Cilli und am
Wotsehberg) D. alpina nicht gefunden habe. Es dürfte also wahrscheinlich
in dem Gebiete die Pflanze nicht vertreten sein.
Subsectio II. Oleoides.
5. Daphne oleoides Schreber decad. A, p. 13, t. 7. — Linn. mant. 4,
p. 66.
Syn. ad a) glandulosa (Bertol. Amoen. ital. p. 356 pro sp.): D. glandulosa Spreng.
Syst.2, p. 237. — D. oleoides Schreb. B) jasminea Meisen, in De Cand. Prodr. XIV, 2, p. 534
(non Sibth, et Sm., Prodr. flor, graec. 4, p. 260, Floragraec.t. 358). — D. jasminea Gris. Spic.
2, p. 324 (non Sibth. et Sm.). — D. jasminea Heldr. in hb. (non Sibth. et Sm.). — D. lucida
Lois., Nouv. not. 47, Fl. gall. ed. 2, p. 280 t. 25. — D. oleoides plur. auctor. — D. alpina
Sibth, et Sm., Prodr. flor. graec. 4, p. 264 (non L.). — D. alpina Griseb. Spicil. 2, p. 324.
— D. alpina Spruner in hb. — D. collina d'Urv. Enum. plant. in or. lect. (non Sm.). —
D. collina Kotschy in hb. (Iter cil.-kurd. 4, n. 280) (non Sm.). — D. collina Friv. in hb.
(non Sm). — D. cretica Steud., Nomencl. 4, p. 483? — D. oleoides f. glabrata sing.
auct. in hb.
ad ei glandulosa (Bertol.), f. puberula (Jaub.etSp. Illustr. plant. orient. IV
t. 305 pro var.): D. buxifolia Heldr., Sart., Orphan. in hb.
ad 8) brachyloba (Meissn. in De Cand. Prodr. XIV, 2, p. 534 pro var. a): D.
sericea Kotschy in exsicc. »Iter cilic.-kurd. n. 437 e (non Vahl).
ad y)buxifolia (Vahl, Symb. 4, p. 29 pro specie): D. oleoides Schreb. «) brachy-
lola Bourgeau PI. Arm. 1862 (non Meisen), — D. oleoides Schreb. var. villosa Boiss. in
hb. — p, oleoides f. vestita Bornm in hb. (Plant. exs. Anat. orient.).
Fruticulus corymboso-ramosus, rarius dichotomo-ramosus, trunco erecto. Rami
longi, plus minus stricti, saepius subvirgati, crassiusculi, teretes, sat laeves, puberuli vel
dense-puberuli vel dense-tomentosi. Folia oblonge-spatulata usque ad spatulata, basi
attenuata, acutiuscula, evenia, utrinque imprimis subtus albo-puncticulata, sessilia,
utrinque adpresse-pilosa, demum praesertim supra fere glabra vel etiam adulta dense
Puberula sive dense tomentosa, coriacea, sempervirentia, viridia, saepius glauca, rigida,
Plus minus ramis arrecta, per totos ramos sparsa. Inflorescentia etiam ad baccarum
maturitatem capituliformis. Capitula terminalia, ebracteata, 3—8 flora. Flores albi,
sessiles, dense puberuli usque ad sericei vel dense-tomentosi. Receptaculum cyliadricum,
Botanische Jahrbücher. XXV. Bà. 4
50 K. v. Keissler.
mox inflatum (apice autem breve sub sepalis cylindricum), tarde deciduum. Sepala
lanceolata, acuta, receptaculo vix dimidio breviora, plerumque receptaculum sub-
aequantia vel ovata, acuta, receptaculo dimidio breviora vel ovata, obtusa, receptaculo
triplo breviora. Ovarium adpresse-pilosum vel sericeum. Bacca oblonga, ovata, rubra.
Fruticulus ca. 50 cm altus. Folia magnitudine varia, 4,2—3 cm longa, 0,4—0,8 cm
lata. Flores ca. 4,3—4,5 cm longi. Receptaculi diameter anthesi 0,1 cm, postea
0,2—0,3 cm.
«) glandulosa (Bertol. Amoen. ital. p. 356 pro specie).
Ramuli puberuli usque ad subglabri, laxe foliosi. Folia juniora utrinque adpresse-
pilosa, adulta supra fere glabra, subtus sparse puberula, ca. 1,8 cm longa, ca. 0,6 cm
lata. Capitula 3—5 flora. Flores puberuli. Sepala lanceolata, acuta, receptaculo dimidio
breviora vel id subaequantia.
forma puberula (Jaub. et Spach, Illustr. plant. orient. IV. t. 305 pro var.).
Ramuli subtomentosi. Folia etiam adulta utrinque subtomentosa. Flores subtomentosi.
B) brachyloba (Meissn. in De Cand. Prodr. XIV, 2, p. 534 pro var. a).
Ramuli puberuli, dense foliosi. Folia juniora utrinque adpresse-pilosa, adulta
supra fere glabra, subtus sparse puberula, ca. 4,3 cm longa, 0,3—0,4 cm lata. Capitula
5—8 flora. Flores sericei. Sepala ovata, cuspidato-acuta, receptaculo dimidio breviora.
y) buxifolia (Vahl, Symb. 4, p. 29 pro specie).
Ramuli dense-tomentosi, dense foliosi. Folia etiam adulta utrinque dense-tomentosa,
ca. 4 cm longa, ca. 0,3 cm lata. Capitula 5—8 flora. Flores dense-tomentosi. Sepala
ovata, obtusa, receptaculo triplo breviora.
Abbildungen. ad a) glandulosa: Reichb. Fl. germ. 44, t. 553!). —
ad a) glandulosa f. puberula: Jaub. et Spach, Illustr. plant. orient. IV,
t. 305. — Sibth. et Sm., Flora graeca t. 357 (als buxifolia). — ad y) buxi-
folia: Jaub. et Spach, Illustr. plant. orient. IV, t. 306.
Besprechung der Formen von D. oleoides Schreb. D. oleoides
Schreb. ist eine Art-Bezeichnung, welche eigentlich als Sammelname für
einen kleinen Formenkreis zu gelten hat, der sich in drei von einander
getrennte Glieder nämlich a) glandulosa, 8) brachyloba und y) buxifolia
auflösen lässt, welche man etwa als Varietäten auffassen kann. Die von
mir als a) glandulosa bezeichnete Form wurde ursprünglich von BERTOLONI
als selbständige Art hingestellt und Italien als Heimat derselben angegeben.
Daher wird in diesem Land die Pflanze immer mit dem Namen D. glandulosa
Bert. belegt. In Spanien, Griechenland und Kleinasien aber geht ganz die
nämliche Pflanze entweder schlechthin und allgemein unter dem Namen
oleoides Schreb. oder fälschlich als jasminea Sibth. et Sm., ebenso wie als
oleoides Schreb. B) jasminea (Sibth. et Sm. pr. specie) Meissn. Am richtigsten
ist es, für die Pflanze den Namen glandulosa zu wühlen; die Begründung
hiefür wird in einem späteren Abschnitt folgen?).
Von den Formen der D. oleoides wurde ß) brachyloba von MEISSNER
schon von vornherein unter oleoides und zwar als Varietät a) subsumirt ;
y) buxifolia ist ursprünglich von VanL als Art beschrieben worden, doch
1) Daselbst ist auch ein einzelnes Blatt bei Lupenvergrößerung abgebildet, an
dem sehr hübsch die weisse Punktierung zum Ausdruck gebracht ist (vgl. hierüber p. 34).
2) Vgl. p. 39.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 51
scheint es mir, wie sich sodann zeigen wird, dass sich diese Art nicht
gut aufrecht erhalten lasse, wesbalb ich dieselbe als Varietät bei oleoides
anführe. Dass ich brachyloba als B), nicht, wie es Meissner that, als a)
citire, die Varietät ß) jasminea Meisen, aber als a) [unter dem geänderten
und richtigen Namen glandulosa] anführe, findet darin seine Begrün-
dung, dass erstens glandulosa die häufigere Form ist und das größte Ver-
breitungsgebiet inne hat, dass zweitens brachyloba und buxifolia einander
näher stehen als glandulosa einer jeden von ihnen und daher brachy-
loba und buxifolia wohl am besten an einander gereiht werden sollen,
was aber, wenn brachyloba als erste Varietät citirt würde, nicht gut ginge,
nachdem dann D) glandulosa zwischen brachyloba und buxifolia zu stehen
käme, andernfalls man aber glandulosa doch nicht als letzte Form auf-
zählen kann, während sie eigentlich die wichtigste von allen dreien ist.
Schon habituell weicht a) glandulosa insofern von den beiden anderen
Varietäten 9) brachyloba und y) buxifolia, die im Habitus einander sehr
gleichen, ab, als sie größere und locker gestellte Laubblätter besitzt. Im
übrigen sind die Blütenköpfchen derselben armblütig (aus 3—5 Blüten
zusammengesetzt, während diejenigen der beiden anderen Formen 5—8
Blüten enthalten). Außerdem ist die Gestalt der Kelchblätter bei a) glandu-
losa lancettlich, bei den zwei anderen aber eifórmig. In der Lünge der-
selben kommen sich a) glandulosa und 8) brachyloba ungefähr gleich Dis mal
kürzer als das Receptaeulum); nur sind bei der ersteren háufig die Kelch-
blätter fast so lang als das Receptaculum. Bei y) buxifolia dagegen sind
die Kelchblätter bedeutend kürzer Di der Länge des Receptaculums).
Was die Art der Behaarung an Ästen, Blättern und Blüten anbelangt, so
Stimmt darin a) glandulosa nahezu mit B) brachyloba überein, weicht aber
darin ab, dass die Äste häufig fast kahl werden, die Blüten flaumig be-
haart sind (bei B) brachyloba seidig). Auch die Blätter werden bei a) glan-
dulosa manchmal fast ganz kahl. Eben diese an den Ästen und Blättern
fast ganz kahle Form hat seinerzeit Veranlassung zur Aufstellung der
D. lucida gegeben; y) buxifolia ist unter den drei Varietäten die stärkst
behaarte, denn Äste, Blätter und Blüten zeigen bei dieser eine dicht zottige
Bedeckung, die auch im Alter nicht verloren geht.
Neben der schwach behaarten Form der a) glandulosa giebt es aber
auch noch eine stärker behaarte, wie dies in ganz ähnlicher Weise bei
d brachyloba zu constatieren ist. Bei diesen beiden Formen mit diehterem
Haarkleid sind die Äste, die Blätter (selbst im herangewachsenen Zustande)
und die Blüten fast zottig behaart. Es haben nun seinerzeit JAUBERT und
Seaca in den »Illustr. plant. orient.« eine var. puberula der oleoides be-
schrieben. Dieses Werk erschien noch vor der Bearbeitung der Thyme-
laeaceen in Dr CawpoLLEs Prodromus, also noch bevor Meissner die Art
oleoides in die beiden Varietäten a) brachyloba Meissn. und H jasminea
Meissn. [= a) glandulosa (Bertol. pro sp.)] gespalten hatte. In der Diagnose
A
59 K. v. Keissler.
der puberula sind nun 2 Formen von Kelchblättern angegeben, von denen
die eine auf brachyloba, die andere auf glandulosa (— Q) jasminea Meissn.)
passen. Die Abbildung der puberula jedoch stimmt in der Stellung und
Größe der Blätter, namentlich aber in der Gestalt der Kelchblätter ganz
mit glandulosa überein. Mit Rücksicht auf diese Umstände glaube ich, dass
es nicht unriehtig sei, wenn ich die var. puberula Jaub. et Sp. zu glan-
dulosa allein als f. puberula (Jaub. et Spach.) ziehe, und zwar auch schon
deshalb, weil die stärker behaarte Form der glandulosa morphologisch,
wie geographisch einen mehr ausgeprägten Typus bildet. Ich bemerke hier
nämlich, dass die behaarte Form der glandulosa noch immer von der zottig
behaarten buxifolia durch die Größe und Stellung der Blätter und durch
die wesentlich andere Ausbildungsweise der Kelchblätter gut verschieden
ist, brachyloba aber in der behaarten Form der buxifolia sehr ähnlich wird
und nur durch die spitzen und etwas längeren Kelchblätter von derselben
abweicht. Ferner hebe ich hervor, dass die behaarte Form der glandulosa
nicht ebenso weit, wie die typische glandulosa verbreitet, sondern nur auf
einen Teil des Areales derselben beschränkt ist, während bei brachyloba
die typische und die behaarte Form in ihrer Verbreitung sich völlig decken.
Die behaarte Form der ß) brachyloba speciell zu benennen, erachte ich
nach dem, was eben über die Anlehnung derselben an y) buxifolia und
über die Gleichheit der Verbreitung derselben mit der typischen brachyloba
gesagt wurde, für überflüssig und wollte ich einfach nur auf dieselben auf-
merksam machen.
Was endlich noch die Beziehungen von B) brachyloba und y) buxifolia
zu einander betrifft, so stimmen dieselben, wie schon bemerkt, in der
Größe und dichten Stellung der Blätter mit einander überein. Die Kelch-
blätter, bei einer jeden von ihnen wohl von eifórmigem Umriss, sind jedoch
bei der ersteren zugespitzt-spitzig, um die Hülfte kürzer als das Re-
ceptaculum, bei der letzteren stumpf, um ein Drittel kürzer als das Re-
ceptaculum. Dazu treten sodann noch die bei einem früheren Anlasse an-
geführten Differenzen in der Behaarung, die sich allerdings bei der von der
typischen brachyloba abweichenden behaarten Form derselben mehr oder
minder verwischen. Dass es mit Bezug auf die nahe Verwandtschaft der
buxifolia zu den Varietäten a) und f) nicht gut möglich ist, dieselbe als
Art neben oleoides bestehen zu lassen, wie es noch Meissner in seiner Be-
arbeitung der Thymelaeaceen that, erscheint wohl einleuchtend.
Übergangsformen zwischen D.oleoides Schreb. a) glandulosa (Bert.)
und D. alpina L. nebst Bemerkungen über die Unterscheidung
von oleoides und alpina. D. oleoides und D. alpina vergegenwärtigen zwei
Arten, welche im allgemeinen durch eine Anzahl von Merkmalen von ein-
ander zu trennen sind, wie schon die Einstellung derselben in verschiedene
Subsectionen beweist. llievon ist namentlich geltend zu machen, dass
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 53
D. oleoides, als Gesamtbegriff genommen, lederige, ausdauernde, weiß-
punktierte Blätter besitzt, während bei alpina die Blätter krautig, einjährig
und nicht weiß-punktiert sind. Diese Merkmale allein genügen schon völlig
zur Unterscheidung, besonders bei den Varietäten D) brachyloba und y) buxi-
folia, die auch räumlich, wovon später noch die Rede sein wirdt), voll-
kommen von alpina isoliert sind. Bei a) glandulosa aber verhält sich die
Sache einigermaßen anders. Das Areal, das dieselbe bewohnt, deckt sich
allerdings nicht mit dem von alpina, aber an drei Stellen, nämlich im
Norden von Spanien, von Italien und der Balkanhalbinsel !) stößt dasselbe
an das der alpina an; und eben an diesen Stellen ergiebt sich die bemer-
kenswerte Thatsache, dass nämlich, während dort, wo alpina und a) glan-
dulosa entfernt von diesen Berührungspunkten ihrer Areale auftreten, ganz
gut von einander verschieden sind und keine Anklänge der einen zu der
anderen bestehen, an denjenigen Stellen, wo die Areale beider sich be-
rühren, deutliche Übergangsformen der alpina zu a) glandulosa einerseits,
der a) glandulosa zu alpina anderseits zu constatieren sind, und dass
daselbst jene sonst geltenden unterscheidenden Merkmale zwischen den
beiden Pflanzen, sowie sie in der folgenden Tabelle enthalten sind, ihre
Stichhältigkeit mehr oder minder verlieren).
alpına L.
Stamm reichlich geteilt.
Áste kurz, gebogen, dick, mit
rauher Oberfläche.
Blätter krautig, einjährig, läng-
lich verkehrt-eiförmig oder lan-
cettlich, stumpf oder zugespitzt,
beiderseits angedrückt-flau-
mig behaart, n i cht weiß-punktiert.
Blüten zu 5—8.
Receptaculum gegen die Fruchtzeit
bauchig erweitert ohne aufge-
setzten Hals.
Kelchblätter lancettlich, spitz oder
eifürmig, spitz, um die Hälfte
oder mehr als die Hälfte kürzer
als das Receptaculum.
——
oleoides Schreb. a) glandulosa (Bert.).
Stamm mäßig geteilt.
Äste lang, annähernd gerade,
mäßig dick, glatt.
Blätter lederig, ausdauernd,
länglich spatelförmig, etwas spitz,
oben kahl, unten schwach ab-
stehend-flaumig behaart, weiß-
punktiert.
Blüten zu 3—5.
Receptaculum gegen die Fruchtzeit
bauchig erweitert mit aufge-
setztem Hals.
Kelchblätter lanzettlich, spitz, länger
als das halbe Receptaculum oder
diesem an Länge gleichkommend.
8 !) Vgl. hierüber den Abschnitt über die Verbreitungsverhältnisse der oleoides, so-
ie auch die beigegebene Verbreitungskarte (Tafel I). |
2) Eine ganz analoge Thatsache hat Fritsch rücksichtlich des Orobus occidentalis
Soe Mey.) und laevigatus W. K. constatiert. Vgl. hierüber dessen Arbeit »Über
kais. A robus-Arten und ihre geographische Verbreitung. Ser. I. Lutei« (Sitzungsber. d.
und die Y d. W iss. Wien, mathem.-naturw. Classe Bd. CIV Abth. I Mai 1893) p. 25 s.s.
erbreitungskarte.
54 K. v. Keissler.
Leider ist das Material von alpina und oleoides a) glandulosa, das man
gerade aus denjenigen Gegenden, wo die Übergangsformen auftreten, in
den Herbarien antrifft, nieht allzu reichlich, während aus anderen Teilen
des Areales beider viel mehr vorliegt. Sonst kónnte man wahrscheinlich
eine vollständige Kette von Zwischenformen von der einen zur anderen Art
feststellen. Im Norden von Spanien als einem der Berührungspunkte der
Areale liegen die Verhältnisse besonders ungünstig. Der südliehste Standort
der alpina, den ich mit Hülfe des Herbarmateriales ermitteln konnte, liegt
in Frankreich und zwar in dem nórdlichen Teil des Departements Aude bei
Alzonne (in der Nähe des Canal du Midi), also ungefähr einen Breitegrad
nördlich von den Pyrenäen. Der nórdlichste Standort der oleoides o) glan-
dulosa!) befindet sich in Spanien in der Sierra Mariola (Provinz Valencia),
beiläufig zwei Breitegrade südlich von den Pyrenäen. Wohl wird alpina
von dem einen oder andern Autor, in letzter Zeit namentlich von WILLKOMM
für die Pyrenäen!) angegeben. Ich selbst habe keine Belege für die
Pyrenäen zu Gesicht bekommen und so konnte ich auch Übergangsformen
der alpina für dieses Gebiet nicht feststellen. Wohl aber kann ich mich
auf Formen der glandulosa aus der Provinz Valencia berufen, die eine
deutliche Neigung gegen alpina aufzuweisen haben.
Ich führe nunmehr genauer umgrenzt die Gebiete an, in welchen die
Übergangsformen auftreten, und setze gleichzeitig die bezüglichen Herbar-
exemplare, welche eben als Übergangsformen aufzufassen sind, bei.
In der Verbreitungskarte (Taf. I.) sind die betreffenden Gebiete durch
Schraffirung markiert. Was das nördliche Spanien anbelangt, so habe ich
die Pyrenäen in das Areal der alpina einbezogen, was annähernd richtig
sein dürfte. Da nur in den südlichen Teilen der Provinz Valencia Über-
gangsformen der oleoides a) glandulosa zu alpina vorkommen, so kann man
annehmen, dass sieh das Gebiet der Übergangsformen zwischen beiden
Arten ungefähr vom Südfuß der Pyrenäen bis in den Süden von Valencia
erstrecke. l
I) Übergangsformen der alpina L. zu oleoides Schreb. a) glan-
dulosa (Bert.)?): Balkanhalbinsel. Südöstliches Bosnien. Hercegovina.
Südliches und südwestliches Serbien. Montenegro. — Italien. Apua-
nischer Apennin. — Spanien. Catalonien? Aragonien?
Specimina visa:
Balkanhalbinsel. Bosnien und Hercegovina. Auf Felsen um Sarajevo,
6—800 m (Beck: Plantae Bosniae et Hercegovinae exsicc. n. 43; leg. Beck 4885) hb. U.,
hb. P.; — Bjelagora (PANTOCZEK, Iter herceg.-crnaegor. 1872) hb. B.; — Glogovo planina
bei Jablanica, Hercegovina, 4400 m (Franz FraLa, Flora bosniaca 1893) hb. U. — Mon-
tenegro, Jablan Voynik vrh (Barpacci, Flora exsicc. Crnaegorae) hb. B. — Serbien.
Užice (Pancıc 1868) hb, RB: — Drina Debeli, Süd-Serbien (leg. PANcIC) hb, B,
!) Vgl. hierüber das Capitel über die Verbreitung,
2) Vg!. Tafel I,
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 55
Italien, Cintura del Procinto, Apuanische Alpen (Sr. SowwiEn, Pl. in Etruriae
lectae 4893) hb, F.; — Passo Borghete nahe d, Berge Gibellini (Univ. Perugio) hb, H.
2) Übergangsformen der oleoides Schreb. a) glandulosa (Bert.) zu
alpina): Balkanhalbinsel. Montenegro. — Italien: Von der Südgrenze
der Provinz Rom und der Abruzzen bis in den Apuanischen Apennin. —
Spanien. Provinz Valencia.
Specimina visa:
Balkanhalbinsel, Montenegro. Berg Veliki Maylié ober Katuni, Distr. Kuci
(Bauvaccı, Flora exsicc. Crnaegorae) hb. B.
Italien, Carnagone, Apuanische Alpen (leg, Targioni, hb, Targioni) hb, F.; —
Mt, Cavallo, Apuanische Alpen (Sommier, Pl, in Etrur, lectae) hb. B.; — Busana lungo la
solita del Ventasso, Apennin, Reggio (GrsELLI, Pl, Ital, super.) hb. F.; — Mt, Viglio, Prov,
Rom (leg, FicETTINO; hb, Regni horti Rom.) hb, F.; — Mittel-Italien: Abruzzen, auf Felsen
d. Mt, Majella, Kalkboden 3— 7000’ (Porta et Rico, Ex itin, ital, II, 4875, n, 19) bb, K,; —
auf Felsen in den Abruzzen (H. Groves, Flora italica) hb. F.; — Mt. Majella, Abruzzen
(leg. Levier) hb. F.
Spanien. Sierra Mariola bei Aliva (leg. Boissier et Reuter) hb. B.; — an felsigen
Stellen der Sierra Mariola, auf Kalkboden 4000—4500’, Prov. Valencia (Porta et Rico,
Iter. II. hispan. 4891, n. 773 [475]) hb. U.; — Valencia, Sierra Mariola, in Felsspalten
auf Kalk 1500—2000 m (Porta et Rıco, Iter II. hispan. 1890, n. 351) hb, U.
Über die Abgrenzung der oleoides Schreb. von den im Folgenden
zu behandelnden Arten, wie jasminea Sibth. et Sm., Stapfii etc. vgl. bei
diesen selbst.
Zur Synonymie. Über die Berechtigung dafür, die Varietät a) als
glandulosa (Bertol. pro specie) und nicht als jasminea (Sibth. et Smith pro
specie) Meisen, zu bezeichnen, siehe bei jasminea Sibth. et Sm., welche
Art nach oleoides zur Besprechung gelangt.
Standort: Subalpine Region (in Wäldern) und Alpine Region.
Geographische Verbreitung‘):
Europa. Spanien: Südost- und Ostküste (Provinz Granada, Murcia).
Corsica. Sardinien. Sicilien. Italien: bis gegen den apuanischen
Apennin. Balkanhalbinsel: Albanien, Macedonien, Griechenland
sammt den zugehürigen Inseln. Creta.
Asien. Klein-Asien sammt den zugehörigen Inseln (Cypern).
Armenien? Syrien.
Afrika. Algerien.
a) glandulosa (Bert.). Das Areal derselben deckt sich mit demjenigen
der Gesamtart oleoides (s. d. obige).
f. puberula (Vahl).
Europa. Balkanhalbinsel: Griechenland (namentlich im Be-
—— ——
1) Vgl. Tafel I. Über die Verbreitung der Übergangsformen der a) glandulosa zu
alpina vgl. oben,
56 K. v. Keissler.
reiche des Olymp, Pindus, Parnass, Ziria, Taygetus) sammt den zugehörigen
Inseln an der Ostküste (besonders Euboea). Creta.
Asien. Klein-Asien sammt den zugehörigen Inseln (Cypern).
Armenien? Syrien.
ß) brachyloba (Meissn.).
Europa. Kreta.
Asien. Klein-Asien sammt den zugehörigen Inseln (Cypern?).
x) buxifolia (Vahl).
Asien. Klein-Asien: Nordküste, im Westen bis zum Flusse
Jeschil Irmak, im Süden bis zum Murad-su (d. i. östl. Euphrat). Arme-
nien.
Specimina visa:
a) glandulosa (Bertol.).
Europa. Spanien. Sierra Nevada, an buschigen, schattigen Stellen des Mt.
Dornaio auf Kalkboden, 1700—4900 m (Hurter, Porta, Rico, ex itin. hispan. 4879 n. 390)
hb. U., hb. P., hb. Z.; — Sierra Nevada, alt. 4000—5000’ (E. Boıssıer, 4837, hb. E. Boissier)
hb. M., hb. F.; — Sierra Nevada, Spitze des Mt. Dornaio (HAckeL, It. hispan.-lusit. 1876)
hb. M.; — Sierra de Segura (Bounckav, Pl. d'Espagne, 1850, n. 865) hb. B.; Provinz Jaén
(4849) hb. F.; Provinz Valencia, auf Felsen der Sierra Mariola, Kalkboden (Porta et RIGO,
Iter. III. hisp. 1894, n. 773) hb. U., hb. M.; — Sierra de Scopamène bei Sartène (RevEn-
con, Pl. d'Esp. 4879) hb Mtp.
Corsica, Sartene (REvEnCHON, Pl. de Corse 4879) hb. U.; — Serra di Scopamène,
auf Granit (Er. RevERCBON, Pl. de Corse 1878) hb. P.; — Corsica (leg. Tuomas) hb. M.
Sardinien. Genargentu (MÜLLER, Unio itin. 4827) hb. Kk.; — Sardinia (leg.
TENonE) hb. P.; — Sardinien (leg. Morris) hb. M.
Sicilien. Mt. Scalone oberhalb Polizzi (StrosL, Flora Nebrod.) hb. K.; — Ne-
broden, Piana dei Favari (H. pe PaviLLoN, Pl, siculae) hb. M.; — auf Kalkfelsen des Mt.
Madonie (Topano, Fl. sic. exs., leg. Citarda) hb. Mtp.; — Madonie (leg. TopAno) hb. Kk.;
— Sicilien (leg. GasPARINI) hb. M.
Italien. Auf Alpenweiden des vall, Canella (H. pe PaviLLON, Pl. Neapolit. n. 425)
hb. M.1); — Velino (Levier, Pl, Neapolit.) hb. B.1); — Mt. Majellae, Abruzzen (Levier, Pl.
Neapolit.) hb. U.?; — auf Felsen des Mt. Amari Majellae (Grove, Flor. ital.) hb. Z.;
— an felsigen Stellen des Mt. Majellae (Porta et Rico, Ex itin. I. ital.) hb. Z.!); — Mt.
Majellae, Abruzzen, Mittel-Italien (Porta et Rico, Ex itin. I. ital.) hb, K., hb. P., hb. MI:
— Praetutium, Abruzzen, Mt. Majellae (Hurter, Porta et Rıco, Iter, III. ital. n. 517) hb.
VD: — Mt. Viglio, Prov, Rom (leg. Dora, hb, Rr. Horti Rom.) hb. Ei.
Europäische Türkei, Scardus, Ljubitru, Albanien (DónrLEn, It, turcicum 4890)
hb. U.; — auf Alpenmatten des Berges Stogo (Acroceraunien) 4800 m (Barpacci, Iter
albanicum 4892) hb. U.; — Südl. Macedonien, 1842 (leg. GaiskBACu) hb. B.; — Athos
coll. Fatvarpsky, hb, K.; -— Athos (FrIEDRICHSTHAL, Hb. macedonicum n. 1330) hb. M.;
— Olymp (leg. SisrHuonr) hb. M.
Griechenland. Agrapha: Pindus, Berg Karáva (HELDREICH, Iter quart. per
Thessaliam) hb. M.; — Agrapha: in der Alpenregion des Berges Gowella (HAUSSKNECHT,
Iter graecum 4885) hb. M.; — Pindus, Berg Tringia oberhalb des Dorfes Kastanea,
Thessalien (leg. Harrı) hb. H.; — Pelion, Thessalien (hb. HELpnEICH) hb. H.; — Velugo
in Atolien hb. M.; — auf dem Parnass (Dr HeLpakıch, Flora graeca exs., leg. Guiccardi)
4) Auf dem betreffenden Herbarbogen liegen mehrere Exemplare, einige ent-
sprechen der typischen glandulosa, andere bilden schon Übergangsformen zu alpina.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 51
hb. Z.; — Berg Kyllene, Achaia (OneHAwipEs, Flora graeca exs.) hb. U.; — Berg Ziria in
Kyllene (OnPHANIDES, Flora graeca exs.) hb. M.; — an felsigen Stellen in der oberen
Region des Taygetos (DE HkLpnEicu, 4844) hb. M.; — Berg Delphi, Euboea (PicHLER,
Plantae graecae exs. n. 76) hb. K.; — Berg Dirphye (Delphi) Euboea (HerpnEicu, Plantae
exsic. Florae Hellenicae 1876, als jasminea Sibth. et Smith) hb. Z. ; — Delphi in Euboea
(SPRUNER, Ex flora graeca, als alpina) hb. B.
Creta. Alpine Region des Hayros Theodoros (SrnErrzENHOFER, lter creticum 4882)
hb. Z.; — Lakousgebirge (EL. RevErcHon, Pl. de Crète, n. 454; 4883) hb. P.; — am Fuße
des Berges Psiloriti (Ida) (leg. FrıvaLpsky) hb. M.!; — Dicta-Berg (leg. SiEsER) hb. P.,
hb. M.; — Piano-Berg (hb. Autheman) hb. H.
Asien. Klein-Asien. Olymp, Bithynien (Pıcnter, Plantae exsicc. Flor. rum. et
bith.) hb. K.; — Olymp, Bithynien (CLEMENTI) hb. U.; — Olymp bei Brussa (PicarEn, Pl.
exs. n. 73) hb. K.; — Loka-Berg, Ida (Sıntenis, Iter trojanum 4883) hb. H.; — Gusguta-
Thal (Korscuy, Iter cilic. in Tauri alpes Bulgar-Dagh 4, 280, als collina Sm.) hb. M.; —
an felsigen Stellen des Beryt-Dagh (HausskwEcnrT, Iter syriac.-armen. 1865) hb. M.; —
bei dem Dorfe Tschomakli auf dem Argaeus (Korscuy, Iter cilicico-kurd. 1832, Suppl.
n. 284) hb. M.; — Argaeus-Berg, Cappadocien (leg. BALANsA 1856) hb. B.; — Agdagh bei
Amasia (MaNissADUAN, Pl. orient. n. 363) hb. B.; — Aglassan-Dagh (leg. HripEn) hb. U.;
— galatischer Meerbusen, auf dem Sana-Dagh (BomwwürLEm, Plantae Anatol. orient.
n. 2874) hb. M.
Syrien. Bei Cedretum und Bscherre (leg. EnnENBERG) hb. M.; — im Libanon bei
Bscherre und Cedretum, bei dem Dorfe Eden (Korscny, Iter syriac. 1835) hb. M.; —
Gipfel des Libanon (leg. GAILLARDAT) hb. B. ; — Syrien, Antilibanon (a. 1846) hb. B.
Afrika. Algier. Auf Kalkfelsen, Spitze des Berges Tababor, Kabylie orient.
(Knarix, Pl. Alger. sel.) hb. M.; — Djebel Baruh, Cim Zehalteh (leg. BALL) hb. B.
a) glandulosa (Bert.) f. puberula (Jaub. et Spach).
Europa. Griechenland. In der mittl. Region des Berges Tsumerka ober dem
Dorfe Vulgarelion, 4500 m, auf Kalkboden (Haracsy, Iter graec. secund. a.1893) hb. U.; —
in der alpinen Region des Olymp, Thessalien (hb, de Heldreich, als buxifolia Flor. graec.)
hb. M., hb. B.; — Berg Oeta, Phthiotis (HELpn. Pl. Graec. septemtr. 4879) hb. Kk., hb. U.;
— Parnass (Haracsy, Iter graec. a. 4888) hb. U.; — Parnass (Dr Hetnngncn, hb. Graec.
normale) hb. Kk., hb. M.; — Parnass (leg. Sarrorı, als buxifolia Sibth.) hb. M.; — Berg
Delphi, Euboea (hb. Pittoni) hb. M.; — Berg Ziria in Kyllene im Pelop. (OnenaxipEs, Flora
graeca exsicc. als buzifolia Sm.) hb. M.; — Berg Kione, Doris (Haracsy, Iter graec.
a. 1888) hb. U.; — Taygetos, Laconien (Reliqu. Onpnax. cur. HELDR. em. 1846) hb. U.
Asien. Klein-Asien. Taurus (Korscuv, Iter cilicico-kurd. 4836, n. 424, 425,
437) hb. M.; — Taurus (hb. Simony, als sericea Vahl) hb. U.; — an Felsen des Beryt-
Dagh, Cataonien (HausskNECHT, lter syr.-arm. 1865) hb. M.2); — galatischer Meerbusen,
auf dem Sana-Dagh (BORNMÜLLER, Plantae Anat. orient. n. 2874) hb. B.2); — Amasia, Ag-
dagh (Bonten, Plantae Anat. orient. 4889) hb. U.
Syrien. Libanon, oberhalb von Cedretum, Syrien (leg. Boissier 1846) bb. B.
8) brachyloba (Meissn.)3).
Europa, Creta: Berg Dicta leg. Sırser) hb. M.
!) Als D. cretica Steudel, Nomencl. botan. bezeichnet.
3) Neben der typischen oa) glandulosa liegen auch Exemplare, die der f. puberula
Zuzurechnen sind.
3) Diejenigen Exemplare, welche der stärker behaarten Form der f) brachy-
loba zugehören, sind in dem Verzeichnis mit einem Kreuz (f) versehen.
58 K. v. Keissler.
Asien. Klein-Asien. Taurus (Korscny, Iter cilicico-kurdicum 1836, n. 4241)
hb. M. ; —4 id. n. 437 (als sericea Vahl) hb. M.; — + Alpine Region des Taurus, oberhalb
von Boulgarmeden (BALANsa, Plantes d'Orient, 4855, n. 717, als var. villosa Boissier in
hb.) hb. M., hb. B.; — t Tmolus und Olymp (hb. E. Boissier) hb. Z.; — Olymp, Bithy-
nien (PicurEn, Plantae exs. Flor. rum, et bithyn.) hb. K.2); — Kicildagh (leg. TCHIHATSCHEFF)
hb. B. — + Amasia: Agdagh (BonNwürLEm, Plantae exs. Anatol. orient. n. 840) hb. M.;
— Anatolien (leg. WIEDEMANN, Ex hb. horti Petropol.) hb. U.
y) buxifolia (Vahl).
Kleinasien. Karamas-Dagh bei Caesaria, Cappadocien (leg. Baransa, 4856) hb.
B.; — Amasia: Agdagh (BornmüLLer, Plantae exs. Anat. orient. n. 840) hb, M.?).
Armenien. Egin bei Kainardagh (SiNrENIs, Iter orient. 4869) hb. Kk.; — auf
Bergen zwischen Erzeroum und Ispir, Prov. Havo, Armenien (Huer de Pavillon, Plantae
orient. exs.) hb. M.; — auf buschigen Hügeln bei Gumuschkhane (BouncEav, Plantae
Armen., 4862) hb. M.; — in der Nähe von Cacos 6500’, bei Tortum, Armenien (Huer de
PaviLLON, Plantae orient. exs.) hb. F.
Einige kritische Bemerkungen zur Verbreitung. In UNGER
und Korscnv »Die Insel Cypern« ist oleoides Schreb. (ohne Angabe, welche
Varietät derselben) für Cypern aufgezählt. Nachdem an der Südküste von
Kleinasien sowohl œ) glandulosa als BI brachyloba wächst, dürften auf
Cypern wahrscheinlich auch alle beide vorhanden sein. — Im Dx CANDOLLE
ist bei glandulosa (oder wie sie dort heißt ß) jasminea) das Citat »in Hima-
laya boreali-occid. alt. 5000—7 000 ped. (Tnowsow!)«, das sich auch in
späteren Werken wiederholt, wie Boissier, » Flora orientalis«. Was THowsoN
im Himalaya sammelte, ist jedoch, wie ich mich überzeugen konnte, D.
angustifolia C. Koch var. mucronata (Royle). — Teumarscugrr in seinem
Werk »Asie mineure« giebt an »D. oleoides Schreb. in agro Byzantino «.
Dieser Standort scheint mir zweifelhaft. Wohl kommt oleoides in den
Varietäten a) und 8) an der Nordwestküste von Kleinasien vor, aber aus
der Gegend von Constantinopel selbst waren mir keine Belege zur Hand;
es dürfte wahrscheinlich oleoides in Rumelien überhaupt ganz fehlen. —
Die Angabe in Berroronı, Flora italica IV, p. 337, »D. glandulosa Bert. ex
Tyroli italico a Prof. Naccarıo«, die in Hausmann »Flora von Tirol« wieder-
kehrt, beruht auf einer Verwechslung mit alpina. — Zum Schlusse möchte
ich noch bemerken, dass jene Pflanze, welche ich als oleoides Schreb.
a) glandulosa (Bert.) bezeichnet habe, in verschiedenen Ländern unter ver-
schiedenen Namen geht, als ob es sich um von einander abweichende
Formen handeln würde. So wird dieselbe aus Spanien meist als oleoides
Schreb. 8) jasminea Meissn. bezeichnet, aus Griechenland entweder als
oleoides Schreb. schlechtweg oder als jasminea Sibth. et Sm., aus Corsica
1) Neben a) glandulosa liegen auch Exemplare von $) brachyloba vor.
2) Neben 8) brachyloba erscheinen auch Exemplare, die der var. el glandulosa zu-
zuzählen sind, daher erscheint der nämliche Fundort aus einer und derselben Collection
sowohl bei «) als auch bei 8) angeführt.
3) Auf demselben Bogen liegen Exemplare der stärker behaarten von Form f)
brachyloba und Exemplare von y) buzifolia auf.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 59
als lucida Loisel. (weil dies die Heimat ist, die LoiseLeur für seine D. lucida
angiebt), endlich als D. glandulosa Bert. in Malien; auffallend an den
Exemplaren aus Corsica und ltalien ist nur das eine, dass dieselben meist fast
ganz kahl sind. D. oleoides Schreb. a) glandulosa (Bert.) f. puberula (Vahl)
wird in Griechenland meist buxifolia genannt, was natürlich unrichtig ist.
6. Daphne jasminea Sibth. et Smith, Prodr. flor. graec. I, p. 260,
flor. graec. t. 358.
Syn. D. microphylla Meisen. in De Cand. Prodr. XIV, 2, p. 533. — D: microphylla
B) angustifolia Meissn. ibidem. — D. jasminoides (Fl. graec. vera!) Heldr. in hb.
Fruticulus nanus trunco decumbenti vel adscendenti, brevi, crasso, depresso,
ramosissimo. Rami et ramuli numerosi, brevissimi, tortuosi, subdepressi, crassiusculi,
cicatricibus foliorum tuberculati, demum subspinescentes, glabri, cortice cinereo. Folia
parva, oblonge-obovata, basi cuneata, mucronulata, evenia, inprimis subtus albo-puncti-
culata, brevissime petiolata, glabra, coriacea, sempervirentia, glauca, patula, ad apicem
ramulorum rosulata. Flores 2, terminales, sessiles, pulchre purpurascentes (sepala
Supra alba), pilis parvis parce puberuli vel glabri, ebracteatit). Receptaculum cylin-
dricum, tenue, tarde deciduum. Sepala ovata, acuta, receptaculo, dimidio breviora.
Ovarium glabrum.
Fruticulus usque ad 30 cm altus. Folia ca. 0,8 cm longa, 0,15—0,5 cm lata. Flores
ca. 4,3 cm longi. Receptaculi diameter 0,05 cm.
Abbildung. Sibth. et Smith, Flora graeca t. 358.
Zur Nomenclatur. Unterscheidung von verwandten Arten.
D. jasminea Sibth. et Sm. ist eine hoch interessante Pflanze, die nur an
wenigen Stellen in Griechenland bisher angetroffen wurde. SIBTHORP und
Sam haben in ihrem »Prodromus Flor. graec.«, getrennt von oleoides, die-
selbe folgendermaßen diagnosticirt :
Floribus geminis, terminalibus, sessilibus, nudiusculis, foliis spatulatis
glabris, caule ramosissimo depresso.
Mit der Beifügung:
In Parnasso et Delphi montibus. Habitus Salicis retusae Linnaei.
Später wurde D. jasminea von den beiden genannten Autoren in dem
kostbaren Bilderwerk »Flora graeca«, das bekanntlich nur in wenigen
Exemplaren verbreitet ist, abgebildet und mit einer ausführlichen Diagnose
versehen.
Schon die allerdings recht kurze Beschreibung der jasminea im
»Prodrom. Flor. graec.« kann wohl hinlänglich klar machen, dass diese
Pflanze mit oleoides (speciell mit a) glandulosa (Bert.), die ja allein in
Griechenland vorkommt, während die beiden anderen Varietäten daselbst
fehlen) nichts zu thun habe und eine von derselben vollkommen differente
Art sei. Vollends aber wird man sich, wenn man die ausführliche Diagnose
4) In der Original-Diagnose von Sıpruorp und Swiru steht zwar » Bracteae parvae,
subulatae, glabrae«; an den von mir gesehenen Herbarexemplaren waren aber niemals
Bracteen zu bemerken.
60 K. v. Keissler.
in der »Flora graeca« durchliest und die Abbildung hiezu vergleicht, davon
überzeugen, dass D. jasminea eine gute Art sei.
Dieselbe macht in der That, wie ich auch an mehreren Herbarexem-
plaren sehen konnte, habituel! den Eindruck einer Salix retusa. Sie ist
mit einem mehr oder minder niederliegenden, zusammengedrückten, un-
gemein reichlich geteilten Stamm versehen, die Äste sind sehr kurz,
dick, hin und her gewunden, mit zahlreichen Blattnarben bedeckt, kahl,
durchwegs Eigenschaften, die der oleoides nicht zukommen. Ferner sind
die Laubblätter der jasminea in dichten Rosetten am Ende der kurzen
Äste zusammengedrängt, haben eine stachelige Spitze, einen wenn auch
kurzen Blattstiel und entbehren jeder Behaarung; dazu erreichen dieselben
eine nur geringe Größe, wie die vorangeschickte Diagnose lehrt, während
bei oleoides die Blätter wesentlich größer werden. Endlich stehen die Blüten
stets nur zu zweien beisammen und sind sehr sch wach behaart oder
ganz kahl.
Trotz dieser vorzüglichen Unterschiede von oleoides, speciell von a) glan-
dulosa wurde jasminea Sibth. et Sm. von Meissner gelegentlich seiner Be-
arbeitung der Thymelaeaceen in Dr Canvorıe's Prodromus falsch aufgefasst.
MzissNER stellt nämlich, wie schon einmal bemerkt, bei oleoides eine Varietät
a) brachyloba, welche ich aus früher erörterten Gründen als B) bezeichnete,
und eine Varietät B) jasminea Meissn. auf, zu welcher er als Synonym
D. jasminea Sibth. et Sm. pro specie citiert. Aus der beigefügten Be-
schreibung dieser Varietät und den aufgeführten Belegexemplaren ist jedoch
zu ersehen, dass jasminea Meisen. absolut nicht identisch mit jasminea
Sibth. et Smith, dass dieselbe vielmehr jene Varietät der oleoides sei,
die sich vor brachyloba und buxifolia lediglich nur durch »lancettliche Kelch-
blätter, fast so lang als das Receptaculum« auszeichnet, und welche ich
glandulosa (Bert.) nannte.
Dafür beschrieb aber Meıssner jene Pflanze, die eben Sisruonp und
Smith unter ihrer jJasminea gemeint haben, in dem Glauben, dass dieselbe
neu sei, als microphylla. Meissner muss offenbar die Beschreibung und
Abbildung in der »Flora graeca« nicht gesehen haben, denn sonst wäre ein
derartiger Irrthum nicht gut denkbar, worauf auch Boıssırr in seiner Fl.
orient. hinweist.
Was also die Richtigstellung der ganzen Sache betrifft, so muss mit
Rücksicht auf das Vorherige der Name microphylla Meissn. für die eine
selbständige Art entfallen und hiefür jasminea Sibth. et Sm. eintreten.
Die Bezeichnung der Varietät 8) der oleoides!) als jasminea Meissn. ist zu
streichen, da Sırrnorr und Smitu den Namen schon früher für eine andere
Pflanze verwendet haben, dafür hat die Bezeichnung »glandulosa (Bert. pro
sp.« zu gelten, nachdem dies der ülteste Name für die eine Form der
4) Beziehungsweise a), als welche ich sie hinstelle.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 61
oleoides mit den langen und schmalen Kelchblättern ist. Brrroronı hat, wie
es scheint, oleoides Schreb. nicht gekannt, weil er bei Beschreibung der
glandulosa auf diese Art, die er doch sonst nicht gut hätte übergehen
können, nicht zu sprechen kommt. Dass er unter seiner »glandulosa« ge-
rade die erwähnte Varietät der oleoides gemeint haben muss, geht einerseits
aus der Diagnose, andererseits aus der citierten Heimat, nämlich Italien her-
vor, wo nur diese eine Varietät der oleoides verbreitet ist.
Von den anderen Arten der Subsection Oleoides ist D. jasminea
Sibth. et Sm. auch wieder durch die Ausbildungsweise des Stammes
und der Äste, sowie durch die geringe Größe der Laubblätter gut ver-
schieden.
Über die Varietät angustifolia Meissn. Von seiner D. microphylla, die
also recte jasminea Sibth. et Sm. heißen muss, hat MrissNER noch eine
Varietät 8) angustifolia abgetrennt, welche von der typischen Art dadurch ab-
weicht, dass die Blätter um die Hälfte schmäler sind, infolge dessen eine mehr
lineale Gestalt annehmen. Ich glaube behaupten zu dürfen, dass die Auf-
stellung einer derartigen Varietät sich vielleicht nicht gut aufrecht erhalten
lässt, nachdem außer der mehr linealen Gestalt der sonst länglich-verkehrt-
eiförmigen Blätter sich kein anderes Merkmal für dieselbe ausfindig machen
lässt ; übrigens ist auch dieses eine Merkmal von geringfügiger Bedeutung,
da es sich ja nur um eine Differenz von 0,45 cm in der Breite der Blätter
gegenüber der typischen jasminea handelt. Ich ziehe daher diese Varietät
einfach als Synonym zu jasminea.
Standort: Felsenpflanze.
Geographische Verbreitung!): Griechenland: Attica (Pateras,
bei Athen?), bei Leusina?), Euboea (Delphi), Isthmus von Korinth (Kaki
Scala bei Megara), Peloponnes (bei Nauplia).
Specimina visa:
Pateras, Attica (DE HELDREıICH, Plantae exsicc. Flor. Hell, als jasminoides Fl. graec.
vera!) hb. Kk.; — Euboea (AucuER-ELov, Hb. d'Orient n. 2918) hb. B.; — Kaki Scala
bei Megara (leg. Sarrorı 4833) hb. B.; — bei Megara (leg. Sarrorı) hb. B.; — Nauplia,
Griechenland; (leg. HAGER, hb. regn. monacense duplum) hb. F.
7. Daphne Stapfii Bornmüll. et Keissl. in Verhandl. der zool. botan.
Gesellsch. Wien 1897, p. 35.
Syn. D. scabrifolia Stapf in hb. — D. carmanica Bornm. in hb.
Frutex trunco erecto, laxe ramoso, cortice griseo-brunneo. Rami subcorymbosi,
longissimi, crassi, stricti, sparse foliosi, ramulis brevibus, alternis, sat crebris, gracilibus,
arrectis, reclis vel curvis, pauce foliosis, apice floriferis, e foliorum ramorum axillis
enascentibus praediti, apice praeterea plerumque furcati, ipsi apice non floriferi, sicut
ramuli pulverulento-puberuli, interdum fere glabri, laeves, teretes. Folia obovata usque
—
4) Vgl. Tafel I.
2) Nach Meissner in Dr CaANpoLLE's Prodromus.
62 K. v. Keissler.
ad late-obovata, basi attenuata, apice rotundata, pungenti-mucronata (rarius sine mucrone
vel leviter emarginata), sessilia, sempervirentia, coriacea, crassa, rigidissima, evenia,
sat dense strigosa, demum setulis mox deciduis granulis inprimis margine eminentibus
granulata, ramis plus minus arrecta. Capitula sat numerosa, ramulis brevibus e ramis
enascentibus terminalia, ebracteata, sessilia, 5—4flora. Flores albo-lutei, pilis sericei,
sessiles. Receptaculum cylindricum, amplum, mox inflatum et ovoideum, tarde deci-
duum. Sepala ovata, cuspidato-acutiuscula, receptaculo triplo breviora, Ovarium seri-
ceum. Stigma sessile. Bacca ovoidea, coccinea, adpresse-pilosa, sicca.
Frutex ca. 4 m altus. Rami ca. 25—40 cm longi, ramuli ca. 3—6 cm longi. Folia
ca. 4.5—2.5 cm longi, ca. 4.2 cm lata. Flores ca. 4.3 cm longi. Receptaculi diameter
anthesi 0.2 cm, fructiferi 0.4 cm. Bacca ca. 0.9 cm longa, 0.3 cm lata.
D. Stapfii ist von den übrigen Arten der Subsectio Oleoides, welche
bekanntlich weiß-punktierte Blätter besitzen, insbesondere dadurch aus-
gezeichnet, dass die jungen Blätter ziemlich dicht mit ganz kleinen, steifen
Borsten bedeckt sind, die auf kleinen, halbkugeligen Hóckern aufsitzen
und der Blattfliche sich dicht anlegen (Striegelhaare). Später fallen die
Borsten nahezu vóllig ab und nun treten die Hócker, auf welchen die
Borsten saßen, auf der ganzen Fläche hervor und sind namentlich am
Rande der Blätter deutlich zu sehen. Die Blattoberfläche erhält durch
diese Hócker eine gekórnelte Beschaffenheit, wie man schon mit freiem
Auge bemerken kann. So weit mir bekannt, ist die für D. Stapfii ange-
gebene Ausbildung von Borsten und Höckern an den Blättern über-
haupt bei keiner anderen Daphne- Art bisher constatiert worden.
Am meisten Ähnlichkeit hat die vorliegende Art noch mit oleoides
Schreb. ` außerdem zeigt sie verwandtschaftliche Beziehungen zu der gleich
zu behandelnden cachemireana Meisen.
Was die Unterscheidung von oleoides betrifft, so ist für D. Stapfii
nebst dem Vorhandensein von Borsten, beziehungsweise von Höckern
auch die Verzweigung und die Stellung der Blütenkópfchen von Wichtig-
keit. Bei derselben nümlich teilt sich der Stamm in einige wenige, sehr
lange Aste, die über ihre ganze Länge hin beblättert sind. An verschie-
denen Stellen über diese Äste zerstreut gehen aus den Achseln von noch
vorhandenen Blättern A xillarsprosse hervor, die wesentlich kürzer und
dünner als die Äste sind, nur wenige Blätter tragen und an der Spitze
stets je ein Blütenköpfchen führen!), während der Hauptast
selbst terminal keine Blüten trägt. Die Blüten sind mit Rücksicht
auf den Hauptast eigentlich axillar, mit Rücksicht auf die Seitenäste aller-
dings terminal. Bei oleoides dagegen ist der Stamın ein- oder mehrfaeh
doldentraubig geteilt; die einzelnen Äste sind viel kürzer als bei D. Stapfít,
tragen stets an der Spitze die Blütenkópfchen und nicht an seitlichen
Axillartrieben. Es stehen demnach bei D. Stapfii die Blütenküpfchen in
4) Hin und wieder tritt sogar der Fall ein, dass der Axillarspross nur 4 cm lang
wird und keine Blätter, sondern nur das Blütenköpfchen trägt; manchmal sitzt ein Köpf-
chen ohne Axe direct in der Blattachsel.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 63
verschiedenen Höhen des Hauptastes über einander, bei oleoides da-
gegen an der Spitze des Strauches nahezu in derselben Höhe neben
einander.
Weiter kann noch angeführt werden, dass bei D. Stapfii die Blätter
viel breiter und mit einer Stachelspitze versehen sind!) Von oleoides
a) glandulosa (Bert.) ist die vorliegende Art noch speciell durch die ei-
förmigen Kelchblätter, um ein Drittel kürzer als das Receptaculum, von
oleoides B) brachyloba (Meissn.) durch die größeren Blätter und die geringe
Blütenzahl in einem Köpfchen, von oleoides y) buxifolia (Vahl) durch den
Mangel an stárkerer Behaarung verschieden.
Was D. cachemireana Meissn. anbelangt, so fehlen bei derselben eben-
falls die Borsten und Höcker?), so wie bei oleoides. Ausserdem sind bei
der ersteren die Blüten kurz gestielt und der Blütenstand, der auch ge-
stielt ist, nimmt namentlich gegen die Fruchtreife eine deutlich traubige
Gestalt an, während bei D. Stapfii der Blütenstand ausgesprochen köpf-
chenfürmig und sitzend ist. Bei cachemireana, die ungefähr dieselbe
Verzweigung, wie oleoides, hat, entwickeln sich allerdings auch als
axillar anzusprechende Blütenstände. Aber erstens entspringen dieselben
nur aus den Achseln der obersten Laubblätter, und bloß in der Zwei-
zahl, zweitens ist neben den an das Ende des Astes gerückten, zwei
axillaren Inflorescenzen, stets eine terminale vorhanden. Die Laub-
blätter der cachemireana sind überdies größer (3,5 em lang, 4 cm breit),
die Kelchblätter nur um die Hälfte kürzer als das Receptaculum.
Standort: Region der alpinen Steppe (in Begleitung von D. angusti-
folia 3)).
Geographische Verbreitung®). Südliches und östliches Persien
(Kasrun, ca. A00 km westlich von Schiras; — Provinz Kerman).
Specimina visa:
Kotel Drun bei Kasrun, 2250 m (leg. Starr, 4885) hb. U; — auf Bergen zwischen
Chabbir und Kerman (herb. Bungeanum, April 1859) hb. B; — an trockenen, sonnigen
Stellen des Gebirges »Kuh-i-Syrdsch« zwischen Kerman und Syrdsch, 2300— 2700 m, Prov.
Kerman (J. BonNMÜLLEn, Iter persico-turcicum 4892/93, Nr. 4563) hb. U.
Weitere Standorteausder Provinz Kerman (nach brieflicher Mitteilung
des Herrn BonNMüLLER): Sonnige Lehnen am Fuße der Berge am Dorfe Deh-bala bei Ker-
man, 2200—2300 m (Nr. 4559 der oben genannten Pflanzencollection); — an den Hügeln
und Bergen Kuh-i-tachme (4900—2000 m) und Kuh-tagh-ali (2000—2200 m) südöstlich
von Kerman (n. 4560, 4562); — am Kuh-i-Dschupar bei Kerman, 2800 m (n. 4564); am
Berge Kuh-i-Nasr, 2800 m (n.4564); — am Südhange desSchah-Kuh, im District Rahbur,
2700 m (n. 4565).
1) Mitunter fehlt die Stachelspitze, die Blätter sind dann abgerundet oder schwach
Ausgeschweift; bei oleoides sind die Blätter spitzlich zulaufend.
2) Bei cachemireana fehlt zudem jede Spur einer Behaarung an den Blättern,
Während bei oleoides die Blätter mehr oder minder behaart sind.
3) Nach einer Mitteilung von Herrn BoRNMÜLLER.
4) Vgl. Tafel 11.
64 K. v. Keissler.
8. Daphne cachemireana Meissn. in De Cand. Prodr. XIV, 2, p. 535.
Syn. D. coriacea Royle, Illustr. Himal. p. 324 s. descr. et icone.
Frutex elatior trunco erecto, ramoso, cortice brunneo vel brunneo-rubro. Rami
subcorymbosi, erecti, teretes, laeves, puberuli vel glabri, sat crassi, sparse foliosi. Folia
oblonge-ovata, acuminata, basi attenuata, pungenti-mucronata, evenia, glauca, sessilia,
glaberrima, inprtmis subtus albo-puncticulata, rigida, crassa, persistentia, ramis arrecta,
sparsa. Inflorescentiae terminales et supremis foliorum axillis (2) axillares, capituliformes,
demum racemiformes, pedunculatae, ebracteatae, 4—8 florae. Pedunculus crassiusculus,
incano-sericeus. Flores brunneo-albi, brevissime pedicellati, sericei. Pedicellus seri-
ceus. Receptaculum cylindricum, amplum, demum oviforme. Sepala ovata, obtusa vel
acuta, receptaculo dimidio breviora. Ovarium? Bacca?
Frutex ca. 2 m altus. Folia ca. 3,5 cm longa, 1 cm lata. Pedunculus 4.5 cm longus.
Pedicellus 0,4 cm longus. Flos ca. 4 cm longus, fructifer 4,4 cm longus, 0,6 cm latus.
Originalexemplare. Belaspur ad Dir Panjohl (leg. Hügel, n. 881,
1016) hb. M.
Die vorliegende Art steht der D. angustifolia, linearifolia und gnidi-
oides sehr nahe, bat aber doch mit der ersten mehr Beziehungen als mit den
beiden letzteren. Für die Unterscheidung von angustifolia ist die gerin-
gere Länge und größere Breite der völlig nervenlosen Blätter, die an den
Ästen nach aufwärts gerichtet sind und nicht abstehen, ihre starre und
diekere Consistenz, das Auftreten von zwei axillaren Blütenständen
neben dem terminalen, die größeren Blüten mit seidiger Behaarung, die
eifórmige Gestalt der Kelchblätter, die halb so lang als das Recepta-
culum sind, von Wichtigkeit. Für die Abtrennung von D. gnidioides und
linearifolia ist, um nur das Wichtigste zu nennen, die länglich-ver-
kehrt-eiförmige Gestalt der Blátter, die deutlich traubenförmige
Ausbildung des Blütenstandes, die größeren Blüten und die eifórmige
Gestalt der Kelchblätter der cachemireana in Betracht zu ziehen. Von
oleoides, der sich cachemireana in der allgemeinen Blattgestalt nähert, weicht
dieselbe in markanter Weise durch die Stachelspitze an den Blättern
und die traubenfórmige Ausbildung der Inflorescenz ab.
Habituell hält D. cachemireana in gewissem Sinne die Mitte zwischen
angustifolia und gnidioides. Sie ist weder so reich verzweigt, wie jene,
noch so spárlich, wie diese; die Aste sind nicht so lang, steif und aufrecht,
wie bei gnidioides, doch aber lánger und nicht so spreizend, wie bei angusti-
folia, dichter beblättert als bei der ersteren und doch nicht so locker, wie
bei der letzteren.
Standort?
Geographische Verbreitung?!: Asien. Kashmir und Tibet.
Specimina visa:
Belaspur bei Pir Panjohl (leg. Hücer, n. 884, 1016) hb. M.; — Ganderbul (Coll.
GaumiE, Flora of Cashmir, Hb. Botan, Departem. N. India) hb. U.; — Tibet (leg. HüGEL,
n. 1424) hb. M. ; — Cabul (leg. HowiGsERGER) hb, M.
1) Vgl. Tafel II.
——
mise
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 65
9. Daphne angustifolia C. Koch in Linnaea 92, p. 614 (1849).
Syn. D. acuminata Boiss. et Hohenacker in pl. Kotschy, alepp.-kurd, (1843) s.
descript., Boiss, et Hoh., Diagn. plant. orient. nov. 2, fasc. 42, p. 103 (4853). — D. acu-
minata Boiss. et Hoh. 8) Kochii Meissn. in DC. Prodr. XIV, 2, p. 536. — D. gnidioides
Szovits in hb. (non Jaub. et Sp.). — D. salicifolia Aucher-Éloy in hb. (non Lam.).
ad 9) affghanica (Meissn.). D. acuminata Stocks.in Hook. Journ. 4852, p. 480.
Frutex elatior trunco erecto, ramosissimo, cortice rubro vel cinereo, Rami sub-
corymbosi, divaricati, plus minus incurvati, sat longi, graciles, crebri, glabri (rarius
cinereo-tomentosi), teretes, subvernicosi, per totum fere longitudinem lage foliosi,
ramulis sat multis brevibus praediti. Folia lineari-lanceolata, basi attenuata, acuta,
mucronata, tenuiter reticulato-venosa, glauca, sessilia, glabra (rarius utrinque sparse
puberula), inprimis subtus albo-puncticulata, rigidula, persistentia, interdum incurva,
patula, sparsa. Inflorescentia terminalis, capituliformis, demum racemiformis, peduncu-
lata, ebracteata, 5—8 flora. Pedunculus gracilis, glaber vel tomentosus. Flores breviter
pedicellati, brunneo-albi, dense-tomentosi. Receptaculum cylindricum, amplum, demum
fere globoideum, tarde deciduum. Sepala late-ovata, acutiuscula, receptaculo triplo bre-
viora. Ovarium adpresse-puberulum. Bacca globoidea, coccinea, adpresse-puberula.
Frutex ca. 2—3 m altus. Folia ca. 4,5 cm longa, 0,5 cm lata. Pedunculus ca. 4 cm
longus. Pedicellus 0,2 cm longus. Flos ca. 0,6 cm longus, fructifer ca. 4 cm longus,
ca. 0,7 cm latus.
B) affghanica (Meissn. pro var. mucronatae Royle, Illustr. Himal. p. 322).
Rami glabri vel puberuli. Folia lineari-lanceolata. Capitula 5—8 flora. Sepala
lanceolata, acuta, receptaculum subaequantia.
1) mucronata (Royle, Illustr. Himal. p. 322, t. 81, f. 2 pro specie).
Rami sericei. Folia lanceolata. Capitula 2—5 flora. Sepala lanceolata, acuta, recep-
taculum subaequantia.
Abbildungen. ad 4) mucronata (Royle): Royle, Illustr. Himal. 6,
t. 84, f. 9.
Originalexemplare. ad angustifolia C. Koch (acuminata Boiss. et
Hoh.): Kotschy, Pl. alepp. kurd. moss. 323. Ed. Hohenacker 1833. — ad
angustifolia C. Koch 8) affghanica (Meissn.): Griffith n. 1366, 1367, 1369.
Über die Formen von D. angustifolia. Bei D. angustifolia werden
von mir unterschieden: eine typische angustifolia, eine Varietät 8) affghanica
und y) mucronata. Die letzte ist ursprünglich von RoxLE als selbständige
Art (mit der kurzen Diagnose: »floribus terminalibus sessilibus 2—5 aggre-
gatis, laciniis corollae incano-villosis acutis, foliis alternis lineari-lanceolatis !)
basi attenuatis mucronatis glaberrimis, ramis junioribus sericeis« und mit Kuna-
wur als Heimat) besehrieben und abgebildet worden. Mrisssrm in Dr Can-
DoLLE'S Prodromus hat mucronata, die von Spaca einfach mit gnidioides ver-
einigt wurde?), als eigene Art aufgefasst und davon noch eine 9) affghanıca
abgetrennt, bezüglich welcher er sich auf die Herbarexemplare »eirca Chu-
ghuda Serai (Griffith, n. 1366, 1367)« beruft. Es scheint mir vor allem
a
4) Nach der Abbildung sind die Blätter deutlich lancettlich und nicht lineal-
lancettlich,
2) Hooker in » The Flora of British India« zieht sie zu oleoides Schreb., zu welcher
er auch als Synonym die angustifolia C. Koch (acuminata Boiss. et H.) und cachemi-
reana Meissn. stellt.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd.
or
66 K. v. Keissler.
nicht gut möglich, mucronata als eigene Art bestehen zu lassen, nachdem
sie durch nicht allzu viele Merkmale vor der typischen angustifolia aus-
gezeichnet ist; affghanica Meissn. aber, von der ich die Originalexemplare
im Herbar Boissier angetroffen habe, hat mehr Beziehungen zu angustifolia
als zu mucronata und ist daher viel besser der angustifolia als Varietät zu-
zuzählen. So glaube ich am besten zu thun, wenn ich zur typischen
angustifolia C. Koch affghanica als 8) und mucronata— weil sich weiter von
angustifolia entfernend—.alsy)ziehe. Diese letztere weicht von der typischen
angustifolia und der ihr habituell recht ähnlichen 8) affghanica durch die
seidig-behaarten Äste, lancettlichen Blätter und armblütigen
Köpfchen ab, von der typischen angustifolia außerdem noch durch die
lancettlichen, spitzen Kelchblätter, die fast so lang als das Recep-
taculum sind, ein Merkmal, das die Varietät ß) affghanica mit 4) mucro-
nala gemeinsam hat, zugleich das einzige, durch welches sie sich von
angustifolia unterscheidet.
Unterscheidung von verwandten Arten etc. Die typische
angustifolia ist von gnidioides besonders durch die gestielten, bloß
terminalen gegen die Fruchtreife ausgesprochen traubigen
Blütenstände, durch den reichlicher geteilten Stamm mit kürzeren, locker
beblätterten Ästen, die lineal-lancettlichen, weniger steifen, fein
geaderten, spitzigen (nicht zugespitzten) Blätter und durch die breit-
eiförmigen Kelchblätter, die nur !/; der Länge des Receptaculums er-
reichen, verschieden. Für affghanica gelten dieselben Merkmale mit
Ausnahme der Kelchblätter, die, wie erwähnt, bei derselben lancettlich,
spitz, fast so lang als das Receptaculum sind. aber auch von denen der
gnidioides (Kelehbláütter länglich, abgerundet, um 1/ kürzer als das Recepta-
culum) erheblich abweichen. Bei mucronata entfällt der Unterschied in
der Blattgestalt, da mucronata, wie gnidioides, lancettliche Blätter besitzen;
dafür sind die Äste bei mucronata seidig behaart, die Köpfchen arm-
blütiger. Die Kelchblätter sind bekanntlich bei mucronata so wie bei
a[fghanica beschaffen, also auch von denen der gnidioides verschieden.
Über die Unterscheidung von D. cachemireana, D. linearifolia und
D. Gnidium vgl. bei diesen. Von D. oleoides ist angustifolia, ähnlich wie
cachemireana, besonders durch die stachelspitzigen Blätter und die
traubenartige Inflorescenz verschieden. Die angustifolia-Gruppe (be-
stehend aus den Arten (D. cachemireana, angustifolia, linearifolia und
gnidioides) bildet etwas zusammengehöriges und setzt sich ziemlich scharf
von D. oleoides Schreb. ab, mit welcher sie allerdings die weiße Punktie-
rung der Blätter, die ja für die Subsection mit Ausnahme einer einzigen
Art, nämlich D. Stapfii, eigentümlich ist, gemein hat. Besonders wichtig
für die angustifolia-Gruppe sind die stachelspitzigen, selbst in der
Jugend völlig kahlen Blätter!), durch welche sie sich auffallend von
1) Nur bei angustifolia sind manchmal die Blätter spärlich flaumig behaart.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 67
oleoides Schreb. entfernt. Das Receptaculum besitzt auch eine ganz andere
Form als bei oleoides; es ist nämlich schon zur Zeit der Öffnung der
Blüte weit, plump und nicht, wie bei oleoides, schmal cylindrisch;
gegen die Fruchtzeit zu blüht es sich sehr stark auf und wird oft
fast kugelförmig, während sich bei oleoides nur der untere Teil des
Receptaculums bauchig erweitert. Eigentümlich für die angustifolia-
Gruppe ist auch noch der Umstand, dass bei zwei Arten (gnidioides und
cachemireana) neben dem ter minalen Blütenstand einige axilläre Blüten-
stände aus den Achseln der obersten Laubblätter hervorgehen und dass bei
einer von diesen beiden Arten, nämlich cachemireana, und überdies bei
angustifolia der Blütenstand, insbesondere gegen die Fruchtreife eine
deutliche traubenfórmige Gestalt annimmt.
Durch diese auffallende Neigung zur Ausbildung traubiger Inflores-
cenzen zeigt die angustifolia-Gruppe einen Anschluss an die Subsection
Gnidium (Spach), für die, wie schon einmal hervorgehoben!), ein deutlich
traubenförmiger Blütenstand charakteristisch ist. Näheres hierüber
vgl. bei D. Gnidium.
Individuelle Variationen der typischen angustifolia. Die Äste
und Blätter der typischen angustifolia sind meistens ganz kahl; hin und
wieder kommen aber Exemplare mit zottig-behaarten Ästen und spär-
lich flaumig behaarten Blättern vor. Es tritt also ähnlich, wie bei oleoides
a) glandulosa und 3) brachyloba neben der schwach behaarten eine stark
behaarte, so hier neben der kahlen eine behaarte Form auf.
Ein von der gewöhnlichen angustifolia abweichendes Aussehen besitzen
Exemplare, die Starr in der Nähe von Kasrun in Persien sammelte, also
in einem Gebiete, das, wie die geographische Zusammenstellung lehrt, nur
von der angustifolia besiedelt ist. Dieselben haben nämlich kleinere,
länglich-lancettliche, dicke, nervenlose und zugespitzte (nicht,
wie sonst, spitzige) Blätter, erinnern also in der Blattbildung an gnidioides,
mit der sie sonst allerdings nichts gemein haben.
Zur Synonymie. Die vorliegende Pflanzenart, so weit es sich um
die typische Form derselben handelt, geht in den Herbarien immer unter
dem Namen acuminata, aber nicht mit Recht, wie sich aus folgendem so-
gleich ergeben wird. Boıssıer und Honenacker gaben im Jahre 1843 in
Korscmv's »Plantae alepp.-kurd.« eine neue Species unter dem Namen
D. acuminata heraus, ohne jedoch irgend eine, wenn auch noch so kurze
Beschreibung beizufügen. Die Diagnose erschien erst im Jahre 1853 in
den »Diagn. plant. orient. nov.« Nun hat aber C. Kocn in der Linnaea
schon im Jahre 1849 eine D. angustifolia beschrieben, welche im allgemeinen
In ihren Merkmalen und der Heimat mit der D. acuminata Boiss. et Hob.
übereinstimmt. Zwei etwas auffällige, von der acuminata abweichende
Angaben in der genannten Beschreibung C. Kocu's veranlassten aber
4) Vgl. p. 34 u. 33.
5*
68 K. v. Keissler.
Meissner in seiner Bearbeitung der Thymelaeaceen in Dg CannoLLe’s Pro-
dromus die D. angustifolia C. Koch nicht für identisch mit acuminata Boiss.
et Hoh. zu halten, sondern als eine von dieser verschiedene Varietät und
zwar als 9) Kochii Meisen. (syn. D. angustifolia C. Koch) aufzustellen;
diese beiden auffälligen Angaben sind, dass die obersten Blätter schuppen-
fórmig und seidig, die Blüten sitzend und zusammengedrängt seien. Was
das erste betrifft, so dürfte dies auf eine Verwechslung mit kleinen, alsbald
verdorrenden Blättern solcher Blattbüschel, welche hin und wieder in ge-
ringer Zahl unmittelbar unter dem Blütenstand auftreten!), zurückzuführen
sein, bezüglich des zweiten sind in der That die Blüten in den ersteren
Stadien dicht zusammengedrängt und zwar so, dass man sie fürsitzend halten
kónnte, alsbald aber sieht man deutlich die Blütenstiele und die Inflorescenz
erfihrt eine ausgesprochen traubige Verlängerung. Es kann also wohl
keinem Zweifel unterliegen, dass unter acuminata Boiss. et Hoh. und an-
gustifolia C. Koch ganz die nämliche Pflanzenart gemeint sei. Da nun die
Beschreibung der angustifolia früher erfolgte als die der acuminata Boiss.
et Hoh., wenn'auch dieser Name als »nomen soluma schon früher auf-
tauchte, worauf sich übrigens keine Priorität gründen kann, so hat die
Pflanze angustifolia zu beißen. Die Varietät 8) Kochii Meisen. ist einfach
als Synonym zu'angustifolia zu ziehen.
Standort: Region der alpinen Steppe?). y) mucronata ? .
GeographischeVerbreitung?): Kurdistan, Mesopotamien’), Persien.
8) affghanica (Meissn.). Baludschistan, Affghanistan, Indien: West-
licher Teil des Himalaya-Gebirges.
x) mucronata (Royle). Indien: Westlicher Teil des Himalaya-Ge-
birges®): Kunawur.
Specimina visa:
Kurdistan. Berg Gara (Korscuv, Pl. alepp. kurd. moss. 323. Ed. Hohenacker
1853, als acuminata Boiss. et Hoh. n. sp.) hb. Kk.; — Berg Kuh-Delu (eadem collectio,
n. 554, als acuminata Boiss. et Hob. n. sp.) hb. M.; — Aroman und Schahu (HAUSSKNECHT,
Iter kurd. 1867) hb. M.; — Dir Omar Gudrun (HausskNzcar, Iter orient. 4867) hb. M.; —
A) Derartige Blattbüschel sah ich an einem von Starr bei Kuh Daescht nächst Kasrun
in Persien gesammelten Exemplar. Bei einem Exemplar von D. angustifolia (prope
Debormed; coll. Th. Strauß, Flora of Sultanabad, Western Persia) sind an sämmtlichen
Blütenkópfchen abnorme Wucherungen zu bemerken. Statt der normalen 5—8 Blüten
sind in jedem Kópfchen 20 und mehr kleine, verkrümmte, dicht aneinander gedrüngte
Blüten, dazwischen sowohl wie an der Außenseite der Köpfchen stehen eine größere
Anzahl von Blattbüscheln, die aus zahlreichen, ganz kleinen, sehr reducierten Blättern
bestehen,
2) Nach Starr, Die Steppen von Süd- und Mittelpersien. Monatsbl. d. »Wissensch.
Club« in Wien 1856 (Juli) Nr. 40.
3) Vgl. Tafel II.
4) Nach MrrsssER in DE Cawp. Prodr. »Assyria, Elamont (Aucher-Eloy n. 2545,
2518, 5309)«.
5) Von y) mucronata bekam ich kein Herbarexemplar zu Gesicht.
m
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes, 69
in der Nähe des Hospit. Chan Putkie (Korscny, Iter cilic.-kurd. 4859. Pl. in Karduchia
ad Müküs lectae. Suppl. 574) hb. M.; — Riwandous (an den Grenzen Persiens) auf dem
Berge Händarin (BoRNMÜLLER, Iter pers.-turc. 4892—93, Kurdist. Assyr., n. 4783) hb. U.;
— bei Mendeli (4854) hb. B.
Persien. Aderbeidschan (Szovirs, als gnidioides Jaub. et Sp.); — zwischen Sorgül
und Savilan; bei Ser; auf dem Berge Karnaru in der Prov. Aderbeidschan (Knarr 4884)
hb. U.; — Bere Demawend bei dem Dorfe Lar (Korscuv, Plant. Pers. bor. Ed. R. F.
Hohenacker 1846) hb. M.; — Berg Laners, Prov. Luristan (HausskwECHT, Iter syriaco-
armen. 4868) hb. M.; — bei Debormed; Shuturunkuh; Rasbend (coll. Tu. Strauss,
Flora of Sultanabad, Western Persia) hb. U.; — Kuh Daescht bei Kasrun, Kuh Bil bei
Daescht-aerdschen; Kotel i Dokhtir bei Kasrun, Kuhbarf bei Schiras; Siwend (STAPF
1885) hb. U.; — auf dem Berge Schah-Kuh, 3200 m, Prov. Kerman, südóstliches Persien
(BonNMÜLLER, Iter persico-turcicum 1892—93, n. 4342) hb. U.
8) affghanica (Meissn.).
Baludschistan. leg. Srocksow (1851, als acuminata Stockson) hb. B.
Affghanistan. Kurrun Valley (leg. Dr. Arrcursow, 4879) hb. F.; — um Chughuda
Serai (leg. GRIFFITH, n. 1366, 1367, 1369, Originalexemplare) hb. B.
Indien. Tranda (leg. Sroriczka, Pl. Ind. orient. 4866) hb. M.; — Nordwestl.
Himalaya (Hb. Ind. orient, Hoox. fil. et Tuomson, 4856) hb. F.
Einige weitere Standorte der typischen D. angustifolia (nach brieflicher
Mitteilung von J. BonNMÜLLEn])1):
Persien. Westen: zwischen Chunsar und Eschen auf dem Wege von Sultanabad
nach Ispahan (n. 43402). Süden: in den Wäldern »Tschängäl« zwischen Niris und
Schiras, Prov. Farsistan (n. 4339), bei Chan-Senian, auf Bergen zwischen Schiras und
Kasrun, Prov. Farsistan (n. 4337).
Kurdistan. Auf dem Berge Kuh-Sefin, District Erbil.
10. Daphne linearifolia C. H. Hart in Transact. of the Royal Irish
Acad. July 4885 (XXVIII). — C. H. Hart in »Some account of the Fauna
and Flora of Sinai etc. (1891) p. 108, PI. 143). — Post in Flora of Syria
Palaest. and Sinai (1896) p. 709.
Frutex4) elatior, trunco erecto, ramoso, cortice rubello. Rami subcorymbosi,
stricti, longi, tenues, glabri, teretes, laeves, subdense foliosi. Folia linearia, fere graminea,
acuta, mucronata, evenia, glauca (?), sessilia, glaberrima, inprimis subtus albo-punc-
ticulata(?), coriacea, persistentia, rigida(?), ramis arrecta. Capitula terminalia, sessilia,
ebracteata, 10—15ftora. Flores brunneo-albi, tomentosi, brevissime pedicellati. Pedi-
celli scabridulo-hispidi. Receptaculum cylindricum, amplum, postea ovoideum, tarde
deciduum (?). Sepala lanceolata, acuminata, receptaculo 2—3 breviora. Ovarium ?.
Bacca rubro-fusca, „..?
Frutex ca. 2—3 m altus. Folia ca. 4—5,5 cm longa, ca. 0,2 cm lata. Pedicellus ?.
Flos sub anthesi ca. 0,2 cm longus.
—
!) Für seine freundliche briefliche Mitteilung danke ich demselben bestens.
2) Collectionsnummer.
3) In die Originalbeschreibung konnte ich nicht Einblick nehmen, da mir der be-
treffende Band der Transact. of the R. Irish Ac. nicht zur Verfügung stand. Dafür
erhielt ich das zweite Hanr'sche Werk, in welchem der Beschreibung der vorliegenden
Art auch eine Abbildung beigefügt ist, aus der Kgl. Bibliothek in Berlin entlehnt.
4) Die Diagnose ist teils nach der Beschreibung, teils nach der Abbildung in
Hanr's » Some acc. of the Fauna and Flora of Sinai etc.« hergestellt.
79 K. v. Keissler,
Abbildung. H. C. Hart, Some account of the Fauna and Flora of Sinai
ete. (1891) Pl. I. (ad. p. 95).
Die vorliegende Art ist im System am besten zwischen D. angustifolia
und D. gnidioides zu stellen, schließt sich aber doch im allgemeinen mehr
der letzteren an. Sie ist dieser habituell, wenn auch nicht vollkommen,
so doch sehr ähnlich, indem sie einen wenig verzweigten Stamm und
lange, steif und gerade aufwärts gerichtete, ziemlich dicht beblätterte Äste
besitzt!) Zudem hat sie auch die für D. gnidioides charakteristische
sitzende, köpfchenförmige Inflorescenz mit kleinen Blüten. Unterscheiden
lässt sich D. linearifolia von gnidioides hauptsächlich durch die größeren
und schmäleren Blätter, die reichblütigen Köpfchen und die zottig
behaarten Blüten; außerdem weicht sie von D. gnidioides durch die kahlen,
rotgefärbten Äste, durch das Fehlen von axillären Blütenständen neben dem
terminalen und durch die Gestalt der Kelchblätter ab.
Mit D. angustifolia, die einen Strauch mit ziemlich reichlich geteiltem
Stamm, mäßig langen, spreizenden, etwas gebogenen, locker beblätterten
Ästen darstellt, hat D. linearifolia schon im Habitus nichts gemein. Auch
sonst unterscheidet sie sich erheblicher von D. angustifolia, vor allem in
dem wesentlichen Merkmal, dass, während bei D. angustifolia der
Blütenstand gestielt, anfangs zwar köpfchenförmig ist, aber gegen das
Abblühen zu einen mehr traubigen Charakter annimmt, derselbe bei
D. linearifolia, ähnlich wie bei D. gnidioides, sitzend und stets köpfchen-
förmig ist. Dazu kommt noch die auch für die Unterscheidung von D. gni-
dioides wichtige Reichblütigkeit der Köpfchen, ferner die geringe
Größe der Blüten. Im übrigen wäre noch zu bemerken, dass die Gestalt
der Kelchblätter eine abweichende ist und dass die Laubblätter der D
linearifolia zwar ungefähr dieselbe Länge, aber nur die halbe Breite, wie
bei D. angustifolia, erreichen.
Da D. linearifolia einen ähnlichen Habitus, wie D. gnidioides, diese
aber wieder einen ähnlichen Habitus, wie D. Gnidium hat, so ist es klar,
dass D. linearifolia habituell auch eine gewisse Ähnlichkeit mit D. Gnidium
haben muss. Auch die Blattgestalt zeigt große Übereinstimmung, umso-
mehr, als bei D. Gnidium öfters besonders schmale, fast grasartige Blätter
vorkommen. Von dieser ist aber D. linearifolia sofort durch den köpfchen-
fórmigen Blütenstand zu unterscheiden 2).
Standort: Bergregion.
Geographische Verbreitung): Palästina (Petra und am Fuße des
Berges Aaron bei Petra, ca. 1500 m ü. M4).
1) Der Üntersc hied liegt nur darin, dass bei D. gnidioides die Aste dick (nicht
dünn, wie bei D. linearifolia), dichter beblüttert und länger sind.
2) D. Gnidium hat einen einfach-zusammengesetzt traubigen Blütenstand.
3) Vgl. Tafel II.
4) Exemplare von dieser Art habe ich nicht gesehen,
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 71
41. Daphne gnidioides Jaub. et Spach, Illustr. plant. orient. IV, 4, t. 304.
Syn. D. oleoides d'Urville, Enum. plant. p. 45. — D. Candolleana Meissn. in hb.
— D. Gnidium aut. nonnull. (non L.). — D. fastigiata Tausch. in hb.
Frutex trunco erecto, sparse ramoso, cortice brunneo usque brunneo-griseo.
Rami corymbosi, stricti, sparsi, perlongi, crassi, brunneo-pulverulento-puberuli, teretes,
laeves, conferte foliosi. Folia oblonge-lanceolata, basi attenuala, acuminata, pungenti-
mucronata, evenia (nervo mediano tenero), glauca, sessilia, glaberrima, inprimis subtus
albo-puncticulata, coriacea, persistentia, rigida, ramis arrecta. Capitula terminalia ct
supremis foliorum axillis axillaria (rarius terminalia tantum), sessilia, ebracteata t),
3—8flora. Flores brunneo-albi, sericei, brevissime pedicellati. Receptaculum cylin-
dricum, amplum, demum ovoideum, tarde deciduum. Sepala oblonga, apice rotundata,
receptaculo dimidio breviora. Ovarium villosum. Bacca magnitudine pisi, vix carnosa ?).
Frutex ca. 2 m altus. Folia ca. 5,5 cm longa, ca. 0,5 cm lata. Pedicellus ca. 0,4 cm
longus. Flos anthesi ca. 0,4 cm longus, ca. 0,2 cm latus, fructifer 0,8 cm longus,
0,4 cm latus.
Abbildung. Jaub. et Spach, Illustr. plant. orient. IV, t. 304. —
Curtis, Botan. Mag. t. 1917 (als oleoides, Bild mäßig gut).
Exsiecaten. Aucher-Eloy, hb. d'Orient. n. 9514. — hb. Orphani-
deum n. 420.
Bezüglich der Abgrenzung der D. gnidioides, von D. linearifolia,
angustifolia und cachemireana vgl. bei diesen.
Von oleoides ist vorliegende Art leicht zu trennen, und zwar namentlich
durch die langen, dicht beblätterten Äste, die stachelspitzigen Blätter
und das Auftreten von aus den Achseln der obersten Laubblätter ent-
springenden axillären Köpfehen neben dem terminalen Blütenstand. Im
allgemeinen ist es für die Section Daphnanthes charakteristisch, dass die
Blütenköpfchen nur endständig auftreten. Es giebt aber doch einige
Vertreter dieser Section, die neben dem wohl stets vorhandenen end-
Ständigen Blütenköpfchen 3) fast regelmäßig auch noch einige seiten-
Ständige tragen). Ein ähnlicher Fall lag schon bei D. caucasica Pall.
8) acilliflora m. und cachemireana Meisen. vor und wird sich noch bei
einigen wenigen Arten wiederholen.
Über die Unterscheidung von D. Gnidium vgl. bei dieser.
Standort ?.
Geographische Verbreitung?) Europa: Inseln des ägäischen
Meeres (Euboea?, Skiathos, Cycladen?) — Asien: Südliche Sporaden ;
Klein-Asien (Südwest- und Südküste: Carien, Lycien, Cilicien); Syrien?
——-——
....1) Es wird zwar angeführt, dass an den Blütenköpfchen kleine, zoltig behaarte.
hinfällige Bracteen stehen; aber ich konnte von denselben auch an Blütenkópfchen
deren Blüten noch geschlossen waren, keine Spur bemerken.
2) Bacca ex DE CANDOLLE, Prodromus.
3) Eine Ausnahme macht nur D. Stapfii; vgl. bei dieser.
. 4) Als Abnormität treten natürlich hin und wieder axilläre Köpfchen auf, so wie
ich es etwa bei D. alpina einmal sehen konnte, wo aus der Achsel eines bereits ab-
gefallenen Blattes ein sitzendes Kópfchen entsprang.
5) Vgl. Tafel Il.
72 K. v. Keissler.
Specimina visa:
Europa. Insel Skiathos (hb. Orphanideum, n. 420, leg. ORPHANIDES, 1862)
hb. F.
Asien. Cos (AucuER-ELoy, hb. d'Orient, n, 2514, mit der Bezeichnung D. Can-
dolleana Meissn.) hb. B.; — Kalymnos (Plantae a claro Dr. Forsyra major in ins.
Archipel, ausp. W. Barsey lectae, 4887, n. 440) hb. B.; — zwischen Vinica und Elmaly
(Plantae a Th. PıcuLer in Lycia ausp. W. Barsey lectae 1883, n. 583) hb. B.; — häufig
auf den Felsen bei Anamour (legit ? 1872) hb. B.
Ergänzung des Verbreitungsgebietes durch Angaben in
Florenwerken. Europa: In Javnrnr et Spaca, Illustr. plant. orient. ist
über Europa nur die ganz allgemein gehaltene Angabe vorhanden: auf den
Inseln des ägäischen Meeres. Nach späteren Autoren, wie MEISSNER in DE
CaxpoLre's Prodromus, käme gnidioides auf Euboea vor. Ich selbst sah von
Euboea kein Exemplar, wohl aber von der benachbarten Insel Skiathos.
Über die Cycladen bestehen keine Angaben. — Asien. Nach JaugErT et
Sach, Illustr. plant. orient.: Insel Samos, Carien (OLivırr und BRUGIÈRE);
die Angabe aus Syrien, wo OLivier und Bruciire die Pflanze gesammelt
haben sollen, ist zweifelhaft.
Subsectio III. Gnidium (Spach pro sect.).
12. Daphne 6nidium Linné, Spec. plant. 4, p. 357.
Syn. D. paniculata Lam. Fl. fr. 3, p. 222. — D. Cnidium Boiss. Voyag. Espagn. 2,
p. 557. — D. orthophylla St. Lag. in Ann. d. l. soc. botan. Lyon VII. p. 424. — Thyme-
laea Gnidium All. Fl. pedem. 4, p. 453.
Frutex trunco erecto, laxe corymboso-ramoso, cortice brunneo-griseo. Rami
perlongi, stricti, teretes, laeves, pulverulento-puberuli, dense foliosi. Folia lineari-
lanceolata, basi attenuata, acuta, mucronata, evenia, glauca, sessilia, glabra, obsolete
albo-puncticulata, coriacea, persistentia, ramis arrecta. Inflorescentia racemosa. Ra-
cemi simplici-compositi, terminales (rarius etiam nonnulli e supremis foliorum axillis
axillares), ebracteati, 70-multiflori. Pedunculus et pedicelli tenues, flavo-sericei. Flores
brunneo-albi, sericei. Receptaculum cylindricum, amplum, mox deciduum. Sepala
ovata, acuta vel obtusa, receptaculo dimidio breviora. Ovarium pubescens. Bacca pyri-
formis, rubra vel nigrescens, sicca, sparse puberula.
Frutex ca. 2 m altus. Folia ca. 2,5—3,5 cm longa, ca. 0,2—0,4 cm lata. Pedi-
cellus 0,4—0,2 cm longus. Flos 0,4—0,5 cm longus.
f. latifolia nov. form.
Folia lanceolata, ca. 4 cm longa, usque ad 4 cm lata.
Abbildungen. Duham. arb. 2, t. 23. — Hayne, Arzneigew. 3, t. 45.
— Lodd. Bot. cab. t. 150. — Reichenb. Ic. flor. germ. 44, t. 553.
Die f. latifolia zeichnet sich durch größere und namentlich breitere
Laubblätter vor der typischen D. Gnidium aus. Einen besonderen syste-
matischen Wert kann man der latifolia nicht geben, weil dieselbe an-
scheinend »promiscue« neben der normalblüttrigen D. Gnidium vor-
kommt!).
Von sonstigen individuellen Variationen der vorliegenden Art wären
1) Vgl. das Standortsverzeichnis.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 73
noch zu nennen: Exemplare mit besonders kleinen und schmalen Blättern
(2 cm lang und 0,2 cm breit), endlich solche mit fast zottig behaarten
Inflorescenzen, welch letztere namentlich in Africa (Tunis) häufig zu sein
scheinen.
Beziehungen der Subsectio Gnidium, speciell von D. Gnidium
zu der angustifolia- Grup pe.— Unterscheidung von D. gnidioides und
angustifolia. — Die Arten aus der Verwandtschaft der D. Gnidium wurden
früher als eigene Section abgegliedert, weil dieselben durch die traubigen
Blütenstände von allen anderen Daphne-Arten scharf abgegrenzt schienen.
Bis zu einem gewissen Grade ist dies auch ganz zutreffend; aber es lässt
sich nicht leugnen, dass die Vertreter der früher besprochenen angusti-
folia-Gruppe einen deutlichen Anschluss an die »Section Gnidium« zeigen.
Es äußert sich dies vor allem darin, dass zwei Arten aus jener Gruppe
(D. angustifolia und cachemireana) die sonst in der Section Daphnanthes
nirgends bestehende Neigung zur Ausbildung traubiger Inflorescenzen
zeigen. Bei denselben sind nämlich die kurz gestielten Blüten anfangs
wohl köpfchenförmig zusammengedrängt, allein gegen das Ende der Blüte-
zeit zu streckt sich die Axe, die Blüten werden auf diese Art so aus-
einander gerückt und überdies nehmen auch die Stiele der einzelnen
Blüten an Länge zu. Die natürliche Folge davon ist, dass der Blütenstand
einfach traubig wird.
Was den dritten Vertreter der angustifolia-Gruppe, D. gnidioides, betrifft,
so weist dieser besonders auffallende Beziehungen zur Subsection Gnidium
(speciell zu D. Gnidium) auf, die allerdings weniger im Blütenstand zum
Ausdruck kommen. Wie schon der Name gnidioides besagt, sieht diese Art
habituell der D. Gnidium sehr ähnlich. Es kommt das daher, weil bei allen
beiden der Stamm nur eine geringe Zahl von Ästen bildet, diese Äste dick,
von ziemlicher Länge, gerade nach aufwärts gerichtet und dicht beblättert,
die Blätter selbst schmal und stachelspitz sind. Was sonstiges betriflt, so
besteht noch große Übereinstimmung, namentlich mit Rücksicht auf die
geringe Größe der Blüten, sowie Behaarung und Gestalt des Recep-
taculums.
. Dasjenige, was hier für die Unterscheidung in die Wagschale fällt,
Ist eben gerade die Inflorescenz, die bei D. gnidioides armblütig (3—8
Blüten), auch gegen die Fruchtreife zu noch köpfchenförmig und
"rend, bei D. Gnidium aber reichblütig (10 Blüten und mehr) und
eInfach-zusammengesetzt traubig ist!).
Aber nicht immer ist bei D. Gnidium der Blütenstand so typisch
ausgebildet. Nach verschiedenen Abstufungen kommt man schließlich
——————
!) Die sonstigen Unterschiede, wie zum Beispiel, dass bei D. Gnidium die Blätter
"deutlich weiß-punktiert und die Receptacula früh abfällig sind, haben wohl weniger
Wichtigkeit,
74 K. v. Keissler.
auch auf Exemplare, bei denen der Blütenstand nur aus ungefähr 8 Blüten
besteht und sich nicht, wie sonst, zu einer bis 4 cm (und darüber) langen
Traube ausgestaltet, sondern, auf einem nur kurzen Stiel aufsitzend, einen
nahezu kópfehenartigen Charakter annimmt. Es kann alo keinem Zweifel
unterliegen, dass zwischen den beiden Arten, deren Areale an einer Stelle
zusammenstoflen !), direct Übergangsformen bestehen.
Der vierte Vertreter der angustifolia- Gruppe, D. linearifolia, hat, wie
bereits bei Besprechung dieser Art auf p. 70 erwühnt wurde, ebenfalls
eine gewisse habituelle Ähnlichkeit mit D. Gnidium und stimmt auch in der
Reichblütigkeit der allerdings köpfenförmigen Inflorescenz mit dieser
überein. Nachdem D. Gnidium, wie gesagt, gelegentlich fast kópfchen-
förmige Blütenstände aufweist und überdies oft mit so schmalen Blättern,
wie D. linearifolia, versehen ist, so tritt auch hier eine gewisse Verwandt-
schaft klar zu Tage.
Bedenkt man alles dies und ferner noch, dass zwischen den Arten der
Gnidium - und angustifolia-Gruppe auch deutliche geographische Beziehun-
gen vorhanden sind, auf welche ich im Capitel Ȇber den entwicklungs-
gesch ichtlichen Zusammenhang« noch zurückkommen werde, so ist es wohl
gerechtfertigt, die Section Gnidium fallen zu lassen und als Subsectio zu Daph-
nanthes — und zwar unmittelbar angereiht an die angustifolia-Gruppe —
zu stellen. |
Von D. angustifolia ist D. Gnidium besonders zu trennen durch die
dicht beblätterten Äste, die reichblütige, traubige Inflorescenz und
die kleinen Blüten.
Über die Unterscheidung von D. linearifolia vgl. bei dieser.
Standort: Auf trockenen, sonnigen Stellen und in lichten Wäldern
der Hügel- und Bergregion.
Geographische Verbreitung?) Europa: Portugal, Spanien’),
Balearen, südliches und südwestliches Frankreich), Corsica, Sardinien,
Sicilien, Italien (nördlich vom Monte Gargano nur an der Westküste, süd-
lich von demselben im ganzen Gebiet®)), Europäische Türkei (Küste von
1) Vgl. Tafel H.
2) Das Areal der f. lalifolia deckt sich ungefáhr mit dem der typischen D. Gnidium,
vgl. unter » Specimina visa«. Über das Areal von D. Gnidium vgl. Tafel lI.
3) Nach WirLkowMw et LANGE, Prodromus Florae hispanicae (zum Teil).
4) Im südwestlichen Frankreich tritt die Pflanze sicher im Depart. Gironde auf;
ich sah ein Exemplar von dort; außerdem ist dieselbe in Grev. et Gopr., Flore de France,
für die Gironde angegeben, dies ist auch in einer Abhandlung von Coxstaxıın (Obser-
vations sur la flore du Littoral, Journ. de Botan. 4887) der Fall. Aus dem Depart. Haute-
Garonne (Umgebung von Toulouse) sah ich ein Exemplar; für das nórdlich hievon
gelegene Depart. Tarn ist die Pflanze in Cros, Sur la veget. d'un coin meridional du
depart. du Tarn (Bull. de la soc. Bot. de France 4885, p. 364 ss.) aufgezählt.
5) An der Ostküste tritt D. Gnidium auf dem kleinen Eiland Pianosa auf, wie
SiwosELLI (Notizie sulla flora e sulla fauna dell'isola Pianosa, Atti d. soc. tosc. di scienze
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 75
Albanien und Epirus)?, Griechenland (Mittelgriechenland mit Euboea,
Peloponnes). — Africa: Canarische Inseln, Marokko, Algerien, Tunis').
Specimina visa:
Europa. Portugal. Sierra de Monsanto und bei Cintra (WErwirscu, It. lusi-
tan.) hb. M., hb. Z.; — Coimbra: Penedo da Melancolia (Flora lusitan. exsicc.) hb. H,
Spanien. La Coruña, Gallicien (Laser, Plantae Europ. austr. n.54, 52) hb. Z.; —
Logrono, Asturien leg. ILD. Zusia) hb. H.; — Carifiema in Aragonien (WiLLkoww, Herb.
hispan.) hb. M.; — Madrid, sandige Hügel (leg. Reuter 1863, hb. de Ad. Chatin) hb. F.; —
Valencia (hb. Willkomm) hb Kk.; — in Vorhólzern bei dem Dorfe Yeste, auf Kalkboden,
Murcia (Porta et Rico, Iter III. hispan. 1891, n. 234) hb, U.; — Ronda (Revercnon, Plantes
de l'Andalousie 1889) hb. U., hb. M. ; — Sierra Nevada, Granada (leg. Wong" hb. M.;
— Sierra Nevada bei dem Berge Dornajo, auf Kalkboden (HurEn, Porta, Rico, Ex itin.
hispan. 1879, n. 389) hb. M.; — im Thale des Flusses Darro bei Granada (Hacke, In itin.
hispan. lusit, 1876) hb. M.; — Cabo di Gata (BoursEaAu, Pl. d'Espagne 1851, n. 1474) hb.
F.; — Gibraltar (leg. PauLAY) hb. M.; — Ghetaribai südlich von Algeciras (leg. PAULAY)
hb. M.; — Majorque (BounarAv, Pl. d'Espagne, Baleares 4869, n. 2794) bb. M.
Frankreich. Soulac und Verdon, Gironde (Soc. dauphin. n. 949) hb. F.; — Per-
pignan (leg. Dr. Espron) hb. M.; — Basses Corbières (leg. Martius) hb. M.; — Aude: Ile
de Sainte-Lucie nüchst Narbonne (MAsnıen, Flora sel. exsicc. 1888, n. 955) hb. U.; —
Narbonne (Tu. URGEL) hb. M.; — Beziers, Lyon (hb. Thevenau) hb. K.; — Marseille (hb.
Pittoni) hb. M.; — Montpellier (hb. Endlicher) hb. M.; — Le Luc (hb. Deséglise)hb. K.; —
Toulon (leg. HucuENIN) bb. K.; — Provence (hb. Endlicher) hb. M.; — Martigues (leg.
AUTHEMAN) hb. H.; — Cannes (REvErcHon, Basses Alpes et Alpes marit.) hb. B.; — Nizza
(leg. CaAnPENTIER) hb. M.; — Mentone (Savi, Pl. Ital. bor., hb. Reichenbach fil.) hb. M.; —
Pietro-Pugno bei Bastia, Corsica (leg. Sieger) hb. P.; — Bastia (DEsEAUx, Pl. de Corse
1868, n. 263) hb. M.
Italien. Capo di Noli, Ligurien (Ex hb. Mtii a Rainer) hb. M.; — Mti. Pisani, Tos-
cana (BiLLor, Fl. Gall. et Germ. exs. n. 2734) hb. B.; — Cesati bei Pisa (leg. Carver) hb.
M.; — Silva Pisana (Flora etrusca exsicc.) hb. B.; — Orbetello, Etrurien (Ex Mus. r.
Florent. hb. U.; — Monte nero bei Livorno (leg. Mann) hb. Z.; — Civitavecchia (leg.
GENNARI 1849) hb. F.; — an felsigen Stellen, Terracina, Campanien, hb. F.; — Monte
nuovo zw. Puzzuoli u. Bajae (leg. HEnsicu, 4823) hb. P.; — Barletta (leg. Bruns, 1844
hb. F.; — Calabrien (leg. PAsQUALL, 4850) hb. F.; — an trockenen, steinigen Abhängen
bei Cimina, östl, Calabrien, 3—5000 m (Hurer, Porra et Rico, Ex itin. ital. HI. 1877,
^. 437) hb. U.; — Elba, hb. K.; — Ischia (leg. Hersicn, 4823) hb. P.; — Lipari (leg. MAn-
DMUISSA, 4878) hb. F.; — Palermo, Sicilien (leg. Topano) hb. U.; — Giardini, Sicilien
Ex hb. Mus. Flor.) hb. K.; — Messina (leg. Nıcorra, 4872) hb. F.; — Pianosa (leg.
ŠINONELLI, 4884) hb. F.; — Tempio, Sardin. [Revencnos, Pl. de Sard. 1884) hb. M.
Griechenland, Insel Saseno, in Gebüschen |(Barpacci, It. botan. in penn. balk.
1589—1890) hb. U.; — bei Lebadia, Boeotien (loco Marra lithoria) (OnenaNipEs, Flora
Sraec, exs, n. 444) hb. M.; — Euboea (Baesırz, hb. Europaeum) hb. K.; — an sandigen
Stellen am Fuße des Berges Delphi, Euboea (Sartori, 1848) hb. M.
Afrika, Teneriffa (Reliqu. HiLLEBRANDT.) hb. U.; — Teneriffa (BouncEAv, Plantae
natur, 4884, p. 64 ss. bekannt giebt. Im Florenzer Herbar sah ich auch ein von SIMONELLI
auf Pianosa gesammeltes Exemplar. Auf den dalmatinischen Inseln und in Dalma-
lien selbst kommt D. Gnidium nicht vor, wie mir Professor Beck mitteilt. Die Angabe
n Visiavi, Flora dalmatica: prope Cattaro dürfte auf einem Irrtum beruhen.
"nM In Asien, speciell also Kleinasien dürfte D. Gnidium nicht vorkommen; die An-
mit D in Teumarcuger, Asie mineure: Lycien, Cilicien ist wohl auf eine Verwechslung
` gnidioides zurückzuführen,
76 K. v. Keissler.
canarienses n. 120) hb. M.; — Insel Palma (leg. WEBB, 4848) hb. F.; — Madeira (hb.
Jacquin) hb. M.; — Mamora, Marokko (leg. Cosson, 1886) hb. B. ; — Constantine, Maisson
Carrée, Algerien (leg. Bovė) hb. U.; — Algier (leg. E. G. Parıs) hb. Kk.; — im Gesträuch
auf dem Berge Djebel Haghouan (Krauık, Pl. Tunetanae 1854, n. 384) hb. M.; — Aegyp-
ten, bei Rosette (leg. CLARKE) hb. F. 1).
f. latifolia nov. form.
Europa. Portugal. Bei Aldea dos iimaos, Prov. Estremadura (Wrrwirsca, lt.
lusitan. 4840, n. 404) hb. M., hb. B.
Spanien. Villa franca del Vierzo, Leon (Lance, Plantae Europ. austral. 1851—52
n. 484) hb. B.; — unteres Aragonien (Wirtkoww, It. hispan. secund. 4850, n. 443) hb. M.;
— Ronda (REvEncnos, Plantes de l'Andalousie, 4889) hb. B.
Frankreich. Roussillon (leg. ?) hb. M.
Italien. Silva pisana (Flora etrusca exsicc.) hb. B.
Griechenland. Euboea, bei Politica (HEtpn., Herb. Fl. Hellen.) hb. B.
Afrika. Im Gesträuch auf dem Berge Djebel Haghouan (KnaLtk, Pl. Tunetanae,
1854, n. 384) hb. M.2).
13. Daphne Roumea Meissn. in DC. Prodr. XIV, 2, p. 538.
Syn. Roumea chinensis Wall. in manuscr.
Ramis?) gracilibus, apice tomentellis, foliis coriaceis, lanceolato-linearibus, atte-
nuato-submucronatis, eveniis, glabris, supra nitidis, panicula brevi, composita, aphylla,
cano-tomentella, pedicellis calyce®) triplo brevioribus, ovario pubescente.
Über die vorliegende Art scheint seit der Beschreibung derselben durch
Meissner in De CawpoLrLE's Prodromus nichts weiteres bekannt geworden
zu sein; wenigstens ist in der Literatur keine weitere Angabe über die-
selbe zu finden und auch in Forges und Hemsiey »An Enumeration of all
the Plants known China Proper ete. (Journ. of the Linn. Soc. XXVI, 1894)«
wird nur das wiederholt, was Meissxer schon angeführt hat. Dieser letztere
beruft sich auf ein von Warrich im botan. Garten zu Calcutta gesammeltes
Exemplar, welches er im Herbar Zuccarini fand. Warricm hatte dasselbe
als » Roumea chinensis« bezeichnet und bemerkt, dass die Pflanze aus China
stamme und von dort her durch Reeve in den botanischen Garten von
Caleutta eingeführt worden sei. Mehr und näheres ist über die Heimat der
D. Roumea nicht in Erfahrung gebracht worden.
Nach Meissner soll D. Roumea der D. Gnidium sehr ähnlich sein, aber
mehr lederige und steifere Blätter haben; die Traube soll nicht einfach-,
sondern doppelt-zusammengesetzt, das Blütenstielchen und das Recepta-
culum kleiner sein.
4) Im Florenzer Herbar befindet sich unter D. Gnidium ein Exemplar (mit der Eti-
quette: Aegyptia, pr. Rosettam, leg. Clarke), das der D. Gnidium sehr ähnlich sieht, aber
doch in mancher Beziehung, namentlich durch die locker gestellten, sch malen Blätter
von derselben abweicht. Da Blüten nicht entwickelt sind, lässt sich nicht sicher ent-
scheiden, um welche Art es sich handelt; móglicherweise ist es D. linearifolia.
2) Auf dem betreffenden Bogen liegen Exemplare der typischen D. Gnidium und
der f. latifolia.
3) Diagn. ex Meissn. in DC. Prodr.
4) = receptaculo.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 71
Subsectio IV. Cneorum.
14. Daphne Cneorum Linné, Spec. plant., ed. 4, p. 357.
Syn. D. odorata Lam. Flor. fr. ed. 4, vol. 3, p. 222, — Thymelaea Cneorum Scop.
Carn. ed. 2, p. 257, All. Ped. 4, p. 133.
ad 8) Verloti Meissn. in DC. Prodr. XIV, 2, p. 533.
D. Verloti Gren. et Godr. Fl. fr. 3, p. 59, — D. Cneorum nonnull. autor,
Fruticulus trunco adscendenti, laxe subcorymboso-ramoso. Rami longi, plus minus
recti, sublaeves, puberuli, griseo-brunnei, Folia spatulata vel oblonge-ovata, apice rotun-
data vel emarginata plerumque cum apiculo imposito, evenia, sessilia, glabra, coriacea,
rigida, inprimis subtus obsolete albo-puncticulata, per ramos sparsa. Capitula termi-
nalia, sessilia, 6—8 flora, bracteata, Bracteae spatulatae, obtusae, receptaculum sub-
aequantes, foliosae. Flores rosei, brevissime pedicellati, dense incano-puberuli. Recep-
taculum cylindricum, sat amplum. Sepala ovata, obtusa, receptaculo dimidio breviora.
Ovarium pubescens. Bacca luteo-fusca.
Fruticulus ca. 40—40 cm altus. Folia 0,8—1,6 cm longa, 0,5—0,5 cm lata. Flores
1—15 cm longi; receptaculum 0,5—0,7 cm longum; sepala 0,5—0,6 cm longa, 0,5 cm lata.
8) Verloti (Gren. et Godr. Fl. fr. 3, p. 59 pro spec.) Meissn. in De Cand. Prodrom,
XIV, 2, p. 533.
Folia lineari-lanceolata, acuta, mucronata. Bracteae lanceolatae, acutae. Sepala
lanceolata, subobtusa.
Folia 1,5—2,5 cm longa, 0,2—0,5 cm lata, Flores 1,5—1,7 cm longi; receptaculum
0,8 cm longum; sepala 0,7 cm longa, 0,2 em lata).
f. humifusa (Verl. et Faz. pro var. D. Verloti in hb.).
Truncus subfiliformis, repens.
Über die Unterscheidung der Verloti von der typischen
D. Cneorum L. und über die f. humifusa (Verl. et Faz.) der Verloti.
Die hier namhaft gemachte D. Verloti wurde von GRENIER und Gopron als
Art angesehen. Später zog Messner in seiner Bearbeitung der Thymelaea-
ceen in De CaxporLE's Prodromus dieselbe als Varietát 8) zu D. Cneorum,
Was in der That auch gerechtfertigt erscheint; denn D. Verloti ist wirklich
der D. Cneorum ziemlich ähnlich und durch keine solchen Merkmale von
derselben verschieden, dass man sie als eigene Art bestehen lassen
könnte,
An B) Verloti fallen namentlich die längeren und schmäleren
Blätter auf, die nicht, wie bei D. Cneorum, vorne abgerundet oder aus-
geschweift (mit aufgesetzter Stachelspitze), sondern spitzig sind und all-
mählich in die Stachelspitze verlaufen. Dazu kommt noch weiter, dass
bei 8) Verloti die Bracteen, correspondierend mit der Ausbildung der Blätter
schmäler als bei der typischen D. Cneorum und spitzig sind. Diese
Merkmale sind die wichtigsten. Überdies sind die Blüten der Verloti im
allgemeinen größer, die Kelchblätter schmäler und zwar dreimal länger
1) VEnLor in »Catalogue raisonné des plant. vascul. du Dauphiné (4 872)« giebt auf
P. 295 für 8) Verloti unrichtige Merkmale an; so heißt es dort: Blütter an der Spitze aus-
Beschweift, während es in der Originaldiagnose von GRENIER und Goprox gerade als
Gegensatz zu D. Cneorum heißt: Blätter an der Spitze nicht ausgeschweift.
18 K. v. Keissler.
als breit (bei D. Cneorum doppelt so lang als breit). Biologisch interressant
ist der Umstand, dass Verloti 8—15 Tage später aufblüht als die typische
D. Cneorum !).
Manchmal kommen Exemplare von D. Cneorum vor, die eine gewisse
Ähnlichkeit mit Verloti zeigen, ebenso umgekehrt auch Exemplare von
Verloti, die nicht ganz typisch sind, wie dies ja auch anderwärts bei Varie-
täten vorkommt. Man findet nämlich zuweilen an Exemplaren von D. Cneo-
rum die Blätter mehr spitzig als abgerundet oder ausgesch weift (mit auf-
geselzler Stachelspitze), ferner länger und schmäler als sonst zumeist.
Bei Verloti wieder ist gelegentlich zu beobachten, dass ein Teil der Blätter
eines Exemplares nicht spitzig, sondern mehr abgerundet oder ausge-
schweift ist; desgleichen kann man auch manchmal stumpfe Bracteen
statt spitzer wahrnehmen. Allem Anscheine nach kommt aber doch dort,
wo die typische Verloti wächst, wie z. B. bei St. Eynard nächst Grenoble
und in der Umgebung von Grenoble überhaupt, die eigentliche D. Cneorum,
die stets neben Verloti auch anzutreffen ist, fast nur mit besonders kleinen
und breiten Blättern vor. Ferner lässt sich auch mit einiger Sicherheit be-
haupten, dass, wenngleich auch an mehreren Stellen im Bereiche des Areals
der typischen D. Cneorum Exemplare von einer gewissen Ähnlichkeit mit
Verlot? auftreten, doch die typische Verloti nur an vier von einander iso-
lierten Stellen von beschränkter Ausdehnung?) innerhalb des weiten Areals
der D. Cneorum vorhanden ist. Aus allem kann man also entnehmen, dass
sich bei Verloti neben den morphologischen und biologischen, auch pflanzen-
geographische Differenzen gegenüber D. Cneorum constatieren lassen.
Zu D. Verloti als Art aufgefasst wurde von Vrptor und FAzEnDE im
Herbar eine var. humifusa aufgestellt; auf diese wurde ich durch ein
Exemplar im Herbar Barbey-Boissier aufmerksam: Rosans, Ht. Alpes, leg.
Verlot (Soc. dauph. 4882, n. 3444). Auf der Etiquette steht der angeführte
Varietit-Name und außerdem ist ein gedruckter Auszug aus einem Brief
von Fazenne an VrnLor der Etiquette beigegeben, welcher besagt, dass bei
Rosans . . . in größerer Menge eine auffällige Varietät der Verloti vor-
komme, die am besten als humifusa zu bezeichnen sei und die sich durch
den kriechenden, fast fadenfórmigen Stamm vor der typischen Verloti?)
auszeichne. Durch dieses Merkmal war in der That das mir vorliegende
Exemplar der humifusa, welches zugleich das einzige war, das ich von der-
selben sah, von der gewöhnlichen Verloti verschieden. Was nun den Namen
anbelangt, so schlage ich vor, da ich Verloti ja als Varietät der D. Cneorum
auffasse, humifusa als forma zu Verloti und zwar f. humifusa (Verl. et Faz.
*; Nach Angaben in Gren. et Gopr., Flore de France 3, p. 59.
2) Vgl. hierüber den Abschnitt über die geographische Verbreitung (p. 80) und
die Tafel III.
3) Diese hat einen aufsteigenden, mäßig langen, nicht fadenförmigen Stamm.
—— An gg
gis
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 79
pro var. ined.) zu ziehen, nachdem es sich offenbar nur um eine durch locale
Standortsverhältnisse hervorgebrachte abweichende Bildung handelt. Hier-
mit ist der Name zugleich rechtsgiltig publiciert !).
Über die Unterscheidung der D. Cneorum von den anderen Arten
der Subsection vgl. bei diesen.
Standort: Auf Wiesen, Grasplützen, an Waldründern der montanen
und unteren subalpinen Region.
Geographische Verbreitung?): Spanien: Prov. Catalonien?),
Aragonien, Navarra?), Cantabrien, Galicien?). — Frankreich: Süd-
westen, Süden, Teil von Gentral-Frankreich, Osten, Nordosten; besonders
häufig in den Pyrenäen, Sevennen, Alpen, im Jura), Côte d'Or
(im ganzen ungeführ die Departement Gironde, Landes, Basses-Pyrénées,
Hautes-Pyrénées, Ariège, Oriental.-Pyrénées, Aude, Hérault, Gard, Lozére*),
Haute-Loire*), Côte d'Or, Jura, sämtliche Depart. der franzós. Alpen um-
fassend). — Schweiz: Jura (vom Genfer See bis Basel), Cant. Zürich),
Cant. Thurgau?) Alpen im Cant. Tessin. — Italien: Alpen, Ligurischer
Apennin. — Deutschland: Elsass-Lothringen5), Bayrische Pfalz, Rhein-
hessen, südliches Baden 9), Württemberg'?), Bayern (Oberbayern, Pfalz).
— Osterreich-Ungarn: Tirol (mit Ausnahme des Centralalpenzuges),
Kürnten (südlich von der Drau!!)), Krain, Istrien (sehr selten!2), Steier-
mark 13), Oberösterreich (südlich von der Donau, im Bereiche der Kalkzone
mm
1) Man pflegt ja im allgemeinen an dem Grundsatze festzuhalten, dass Herbar-
Namen, auch bei verbreiteten Exsiccatenwerken selbst, wenn die Etiquetten gedruckt
sind und dem Namen eine gedruckte Beschreibung beigefügt ist, als nicht rechts-
giltig publiciert anzusehen sind; es müsste denn sein, dass die einzelnen Etiquetten mit
den kritischen Bemerkungen auch selbstándig im Buchhandel erscheinen, wie etwa bei
den »Schedae ad floram exsiccatam Austro-Hungaricam « (Auctore A. KERNER).
2) Vgl. Tafel HI.
3) Nach WitLkoww et Lange, Prodromus Florae Hispanicae.
5) Nach Grenier et Gopnos, Flore de France.
$5) Nach Lo, Catalogue rais. des plant. vasc. du plateau centr. d. la France.
6) Nach GnrwLI, Neue Beiträge zur Flora der Schweiz: bei Eglisau (Jäggi).
= T) Nach Brunner, Verzeichnis der wildwachs. Phanerog. des Thurgauischen Be-
zirkes Diessenhofen in den Mitteil. der Thurgauisch. naturforsch. Ges., 1882, p. 14—55.
8) Nach KinscurEcEn, Flore vogeso-rhenane.
9) Nach PrantL, Excursionsflora von Baden: In der » Baar«.
10) Nach Garge, Flora von Deutschland : bei Tuttlingen, Blaubeuren.
1!) Teils nach dem Herbarmaterial teils nach den Angaben in Pacner und Jason-
Tree, Flora von Kärnten (die Anführung der D. Cneorum vou der Scheidecker Alpe bei
Heiligenblut, Angeralm im Plöcken, Tröpelacher und Kühweger Alpe sollen nach Pacner
und JABORNEGG auf Verwechslung mit D. striata beruhen).
12) Nach Posricuar, Flora des österr. Küstenlandes.
13) Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Prrıssmans lässt sich das Vorkommen
der D. Cneorum in Steiermark etwa folgendermaßen gruppieren: Gesaüse: Admont bis
Hieflau, Gegend von Bruck a. M., Murthal von Gralwein bis Stübing, Wotschgebiet,
Sannthal: Tüffer bis Steinbrück.
80 K. v. Keissler.
der Alpen!) Niederösterreich (im Bereiche der Kalkzone der Alpen, im.
Marchfeld, vereinzelt im Waldviertel?)), Böhmen (weitere Umgebung von
Prag, bei Pilsen?)), Mähren (zerstreut im ganzen Gebiet il, Galizien (west-
licher, südlicher, östlicher Teil?)), Ungarn (mit Ausnahme der Ebene),
Siebenbürgen, Croatien (westlicher Teil bis über Agram?)), Bosnien (bei
Livno$). — Serbien (Nordosten). — Russland: Westen u. zw. Polen’),
Minsk !9), Wilna, Wolhynien !!).
8) Verloti Meissn.
Frankreich: Umgebung von Grenoble, Hautes Alpes. — Schweiz:
Canton Basel. — Deutschland: Bayern (Umgebung von München), Bay-
rische Pfalz.
Specimina visa:
Spanien. Bei Vrun, Monte de la Haya (WirLkoww, ‚Iter hispan. secund.) hb. M.;
— Pefíablanca, Central-Pyrenäen (leg. ?, 4834) hb. Mtp.; — Mont Cady, Seo de Urgel,
spanische Pyrenäen (leg. Bosnv, 1847) hb. F.
Frankreich. Pic de Gers, Pyren. occid. (leg. BALL, 1864) hb. F.; — Chambre
d'amour bei Biarritz (Express, Unio itineraria) hb. M.; — Bayonne, Dep. Basses Pyr. (leg. ?,
1842) hb. B.; — Pic du midi, Pyr. (leg. Jorpan) hb. M.; — pou de Venarque, Pyren.
(leg. A. Moqu.-TasNp.) hb. M.; — Umgeb. von Luchon bei Gavarnie, Pyren. (leg. A. MoQU.-
Tanp.) hb. M.; — Eaux bonnes, Pyren. (leg. BorssieR et REUTER, 4870) hb. B.; — Coumeli,
Ht. Pyren. (leg. BoRpEnE) hb. Mtp.; — Médasalles, Central-Pyrenüen (leg. ?, 1838) hb.
Mtp.; — Maladetta, Pyren. (hb. Francavillanum) hb. F.; — Anglet, Bass. Pyren. (MAG-
NIER, Flora sel. exsicc. 1889, n. 669) hb. U.; — Valles Eynes, Ost-Pyrenäen (leg.
REGEL) hb. B. — St. Martin de Noét, Dep. Landes (Soc. dauphin. 1890, n. 202) hb. B.; —
Wälder und Haiden bei Mois, Dep. Gironde (Societ. voges-rhen. 1868) hb. U.; — Corbieres,
pic de Bugarach, Dep. Aude (hb. Gall. austr. et Pyren. ed. TiusAL-LaGRAVE et En. Mancais)
hb. U.; — Tournemire, Dep. Aveyron (leg. ?) hb. Mtp.; — Montpellier-le-Vieux (hb. de
l'abbé H. Coste) hb. Mtp.; — Gard (leg. ?, 1846) hb. Mtp.; — in Wäldern, Côte d'Or (leg. ?)
hb. Z.; — bei Grasse (lg. Lab, PosseT VipaAL, Florule des cantons de Grasse et du Ear)
hb. Mtp. ; — Mont Aroüse, Ht. Alpes (Revercnon, Botan. Coll.) hb. Z.; — Grenoble (leg.
HucuENIN, n. 607) hb. K.
Schweiz. Felsen des Jura bei Öntingen, circa 1600’ ü. d. Meer (leg. Jäger, 1869)
hb. K.; — Le Montendu, Cant. Vaud (leg. Micuargr) hb. M.; — im Jura bei Marchairuz
(leg. ?, 4867) hb. K.; — les Amburuex, Jura, Vaud (leg. ?) hb. B.; — seche de Embornats,
1) Teils nach dem Herbarmaterial teils nach Durrscuwip, Flora von Oberösterreich.
2) Zum Teil nach Beck, Flora von Niederösterreich.
3) Zum Teil nach CELAKOWsKY, Prodromus der Flora von Bóhmen.
4) Nach Osonsy, Flora von Mähren und österr. Schlesien.
5) Zum Teil nach Knapp, Die Pflanzen von Galizien und der Bukowina.
6) Zum Teil nach Kerner, Die Vegetationsverhältnisse von Ungarn in der »Österr.
botan. Wochenschr.«.
7) Zum Teil nach ScnrosskEn et VuKoTınovic, Flora croatica.
8) Professor Beck war so freundlich, mir mitzuteilen, dass D, Cneorum in Bosnien
bisher nur auf der Cinear-Spitze bei Livno gefunden worden sei; von einem anderen
Standort in Bosnien wurde die Pflanze bis jetzt nicht bekannt.
9) Nach Herper, Flora des europäischen Russland in Engl. Jahrb. 44, p. 4 ss.
10) Nach Leumann, Flora von Polnisch-Livland.
11) Nach LEpEnun, Flora rossica.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 81
Jura (leg. REUTER) hb. M.; — Brevine (Ex hb. C. H. Goper) hb. F.; — Spitze des Sal-
vator, Lugano (leg. FAvrAr, hb. Thielens) hb. F.
Italien. Vallé de Suse bei Turin (Nront, Soc. dauphin. 4878, n.4852) hb, Mtp.; —
Belluno (Venzo, Flora Bellunensis et circumstant, alp. Forojulii) hb. F.; — Monte Baldo,
Verona, Venet. (leg. Rıco) hb. K.; — Acqua santa, Voltri (leg. Bocierti) hb. F.; — Monte
Bajarda, Ligur. Apenn. (leg. CARREGA, 1842) hb. F.; — Tolmezzo, Mt. Mariano (leg.
PicaLER, 4868) hb. B.
Deutschland. Auf Sandstein bei Bitsch (ScuvLTz, Herb. normale, 1874) hb. M.;
— bei Ludwigswinkel in der Nähe von Dahn, Bairische Pfalz (ScnuLTZ et WINTER,
Hb. norm.) hb. M.; — Wetterau bei Frankfurt a. M. (leg. GÄRTNER) hb. M.; — Dürre
Wand bei Miesenbach (leg. M. Rosravo) hb. P.; — München (leg. Jessen) hb. F.; —
Isarauen bei München (Fırr, Flora v. München) hb. H.; — Augsburg (leg. KAFLIscH)
hb. F.; Schutzfelsen bei Regensburg (Binner, Flora Ratisbonensis) hb. Z.
Ósterreich-U ngarn. Tirol!) Bei Innsbruck (leg. MieLıcunorer) hb. Kk. ; —
Campiglio (leg. Symonı, 1882) hb. F.; — Mt. Baldo (leg. KELLNER) hb. M.; — Schlern
(leg. EgRMANN) hb. M.; — Gröden Wälder ob. St. Ullrich (leg. HurER) hb. M.; — Fassa-
thal (leg. Bracht) hb. F.; — Pusterthal: Hóhlenstein (leg. AUSSERDORFER) hb. Z.; — Landro,
Pusterthal (leg. HurER) hb. M.
Kärnten. Dobrova bei Ferlach nächst Klagenfurt (leg. JasonNEGG) hb. M.; —
Malborghet (Ex hb. Ressmann) hb. Z.
Krain. Bei Lamacu (leg. Gearr, hb. Schiffer) hb. Kk. ; — Germada bei Billich-
gratz am Zhaunberg (leg. DoLLINER) hb. M.; — Gorizia bei Heidenschaft, Berg Ciaun
(leg. ManchEskTTI) hb. M.; — Nanosberg (leg. Frrver) hb. M.
Steiermark. Hochschwab (leg. WerrsrkEIN) hb. P.; — St. Ugen, Hochschwab
(leg. HEmERL) hb. Z.; — Himbeerstein im Gesüuse bei Admont (leg. STROBL) hb. K.; —
Peggau (hb. Prrroxi) bb. M.; — Stübing (leg. DrmcANc) hb. U.; — Humberg bei Tüffer
(leg. Fern, GnarF) hb. M.
Oberósterreich. Reichraming (KrnsEn, Flora exsicc. austro-hung. n. 2252)
hb. U; — Weiden von Kirchdorf (hb. Reuscher) hb. Kk.; — Hinterstoder am Fuße des
Priel (leg. ?) hb. Kk.
Niederösterreich?). Geißberg bei Rodaun n. Wien (leg. SPREITZENHOFER)
hb. Z.; — Sooser Lindkogel n. Wien (leg. BnEiLER) hb. U.; — Eisernes Thor bei Baden
(leg. DónrLEn) hb. U.; — Pfaffstättner KoceL (leg. Reuss) hb. K.; — Mariahilfer Berg bei
Gutenstein (leg. PErrER) hb. U.; — Mandling bei Gutenstein (leg. HiL.LEbRAND) hb. Z.; —
Fischau bei Wiener-Neustadt (leg. SonkLar) hb. U.
Böhmen. Beraun (leg. Werrsteis) hb. P.; — Königssaal bei Prag (leg. ?) hb. P.;
— in feuchten Heiden bei Landick, Kr. Pilsen (leg. ScauLtes) hb. Kk.
Galizien. Nadelwälder bei Radwánce, Kr. Zollkiew (comm. Renmans) hb. K.;
— Berbecki bei Sokola, nordüstl. Galizien (leg. BLockr hb. H: — auf der Drauéra,
Brody (leg. Brockı) hb. K. "
Ungarn. Teplitz in der Zips (leg. Scuerrer) hb. Z.; — Baba bei Lucivna (leg.
SCHERFEL, Flora polon. exsicc. ed. REgMANN et Wor. n. 2503) bb. U.; — Kammerwald
bei Budaors (leg. KERNER) hb. K.; — Kovatsi bei Ofen (leg. Kerner) hb. K.; — auf Bergen
bei Kerzthely (Borsas, Fl. comit. Salad. Hung.) hb. U.; — Körmend, Eisenburger Com.
leg. Gercö) hb. U.
Siebenbürgen. Auf grasigen Hügeln, Rothberg bei Hermannsstadt (leg. Fuss)
hb. K.; — Szeklerland (leg. ScuvR) hb. M.
Croatien. Um St. Simon n. Agram (leg. SCHLOSSER) hb. M.
4) Nur eine Auswahl der wichtigeren Standorte aus Tirol. 8 . ea:
d 2) Es wurde nur eine Auswahl der wichtigsten Standorte aus Niederösterreich in
as Verzeichnis aufgenommen.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 6
82 K. v. Keissler.
Bosnien. In der alpinen Region des Cinear bei Livno 4400—4900 m (FraLA,
Flora bosniaca, 1892) hb. U.
Serbien. Rtanj, östl. Serbien (hb. Petrovic, Flora Serbiae) hb. H.; — Sudal
planina (G. Icosowıc, Flora serbica) hb. Z.
Russland. Wilna (ex hb. Pittoni a Dannenfeldt) hb. M.
8) Verloti Meisen.
Frankreich. St. Eynard bei Grenoble (leg. VEnLor, 1860, Original-Exem-
plare), hb. B.; — St. Eynard (leg. GRENIER, 4854, Original-Exemplare) hb. F.; —
St. Eynard bei Grenoble (leg. Neyna, hb. Rouy) hb. Kk.; — Grenoble (leg. HUGUENIN,
n. 607) hb. F.1); — St. Eynard bei Grenoble (SchuLtz, Herb. norm. n. 1464) hb. M.; —
St. Eynard bei Corene, Isère (Soc. dauphin n. 203) hb. B.; — Grenoble (leg. JonpAN)
hb. Z.; — Mont Arouse, Ht. Alpes (Revercnon, Botan. Collect.) hb. Z.2).
Schweiz. Eptingen, Kant. Basel (leg. Jee hb. K.
Deutschland. Bei Neudörfel und Obersteinbach im Niederrheinischen (SCHULTZ,
Fl. Gall. et Germ. es 285) hb. B.; — zwischen Weißenburg und Bitsch (leg. BOLLE,
hb. Irat) hb. Z.; — bei Bitsch (leg. F. G. ScuuLtz) hb. M.; — Isarthal, bei Vorderriss
(leg. GaEMLI) hb. K.; — bei München (E flora monac., det. Kummer 1874; hb. regn.
Monac.) hb. F.
8) Verloti Meissn. f. humifusa (Verl. et Faz. pro var.).
Frankreich. Rosans, Ht. Alpes (leg. VERLoT, Soc. dauph. 4884, n. 3444, Origi-
nal-Exemplare) hb. B.
15. Daphne striata Tratt. Arch. d. Gewüchskunde 4, p. 20, t. 133 (4812).
Syn. D. Cneorum Wahlbg. Veg. et Clima Helv. p. 72 (1813). — D. Cneorum BI Gaud.
Helv. 3, p. 34, Bertol. Fl. ital. 4, p. 339. — D. Cneorum y) Röhl. Deutschl. Fl, 3, p. 46.
Fruticulus trunco adscendenti, dichotomo-ramoso. Rami breves, plus minus recti
divaricali, cicatricibus foliorum tecti, crassiusculi, brunnei, glabri. Folia oblonge-spatu-
lata, apice rotundata cum apiculo imposito, evenia, sessilia, glabra, coriacea, persistentia,
ad apicem ramorum approximata. Capitula terminalia, sessilia, $—4/2/lora, bracteata.
Bracteae ovatae, acutiusculae, glabrae, scariosae, receptaculo triplo breviores. Flores
rosei, brevissime pedicellati, glabri. Receptaculum subinfundibuliforme, subtiliter striatum.
Sepala ovata, acutiuscula, receptaculo triplo breviora, Ovarium glaberrimum. Bacca
rubra, elliptica, glaberrima.
Fruticulus ca. 10—35 cm altus. Folia ca. 1,6—1,8 cm longa, ca. 0,8— 0,5 cm lata.
Flores 4,4—1,7 cm longi; receptaculum 1,2—1,4 cm longum.
Abbildungen. Trattin., Archiv. t. 133. — Reichenb., Flor. germ. 44,
t. 534.
Unterscheidung von D. Cneorum. D. striata zeichnet sich vor
D. Cneorum, mit der sie in mancher Beziehung gewisse Ähnlichkeit hat,
besonders durch die vollkommen kahlen Äste und Blüten aus. Was
sonstige Unterscheidungsmerkmale betrifft, so hat D. striata größere und
schmälere Blätter, die weniger lederig als bei D. Cneorum sind. Die Blüten-
kópfchen enthalten eine größere Anzahl von Blüten; die Bracteen sind
nicht, wie bei D. Cneorum, laubblattartig und fast so lang als das Recep-
taculum, sondern vielmehr trockenháutig, '/, mal kürzer als dieses; das
1) Exemplare von demselben Standort und demselben Sammler im Herbar Kerner
stimmen mit der typischen D. Cneorum.
2) Es liegen 3 Exemplare auf, eines davon gehört zu Verloti.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 83
Receptaculum ist trichterfórmig, längsstreifig (daher ja der Name striata)
und größer.
Auch im Wuchs weicht D. striata von D. Cneorum ab. Der Stamm der
letzteren ist bekanntlich mäßig doldig-traubig geteilt, die Äste sind relativ
lang, glatt und die Blätter stehen über die ganze Länge der Äste zerstreut.
Bei D. striata dagegen ist der Stamm reichlich und zwar mehr oder minder
dichotom geteilt, die Äste sind kurz, knorrig und die Blätter gegen das
Ende der Äste geschoben.
Mit Bezug auf die Unterschiede in der Behaarung möchte ich nach-
tragen, dass bisweilen an den Blüten der D. striata ein Anflug von Be-
haarung zu bemerken ist (an den Ästen habe ich dies allerdings niemals
gesehen); bei D. Cneorum wieder sind manchmal die Blüten und Äste nur
schwach flaumig behaart, eine Form, die Bünuse in »Deutschlands Flora
lll. p. 46« als D. Cneorum var. B) (ohne speciellen Namen) anfübrt!). Aber
deshalb kann von Übergängen beider Arten in einander nicht die Rede
sein, da ja außer der Behaarung auch noch andere unterscheidende Merk-
male vorhanden sind.
Über die Unterscheidung von D. arbuscula und D. petraea v gl.
bei diesen.
Standort: Felsenpflanze der subalpinen Region.
Geographische Verbreitung?) Frankreich3): Hautes-Alpes
(Lautaret à Pra-Brunet und an den Felsen am Fuße des Combeynot; col de
Rochilles sur Névache; Cerviöres à la Case de Dubs). Savoie (La Settaz
und les Losettes, bei Valloires sehr selten). — Sch weiz*): Canton Grau-
bündten, Tessin, Uri, Schwiz, Unterwalden, Appenzell, St. Gallen, Glarus.
— Italien: Mittel- und Ostalpen. — Deutschland: Bayern (im Bereich
der Alpen). — Ósterreich: Tirol, Kärnten, Steiermark (Unter-Steiermark
bei Rinka und Sulzbach 5), Krain (Julische, Steiner Alpen).
Specimina visa:
Frankreich. Col du Lautaret, Hautes Alpes (Miesen, Flora sel. exsicc. 1889,
n. 1790 hb. U.; — ibidem (leg. Garion, 1865) hb. F.
———————
1) Daselbst steht ferner als Varietät der D. Cneorum noch y) striata: Blüten und Aste
völlig kahl. Es heißt dort, dass Q) eine Mittelform zwischen der Hauptart und der Abart
T) sei und dass zwischen der Hauptart und der Abart y) alle möglichen Zwischenformen
bestünden. Auch Faccarı (Flora von Südtirol) behauptet, dass D. Cneorum und striata
l'ücksichtlich der Behaarung, die er für den einzigen Unterschied hilt, vollstándig in-
einander übergehen.
2) Vgl. Tafel II.
3) Nach brieflicher Mitteilung des Herrn Professor FoUCAUD, Mitarbeiter an der
»Flore de France«, Ich danke hiermit demselben für seine Freundlichkeit.
4) Zum Teil nach GREMLI »Excursionsflora der Schweiz «. Daselbst heißt es auch,
385 D. striata den Westalpen fehle.
. 5) Nach freundlicher Mitteilung des Herrn PnEISsMANN ist die Angabe in MALYS
Flora von Steiermark: Tüffer (Dolliner) unrichtig. Herr PREISSMANN fand bei Tüffer stets
Dur D. Cneorum. i
6*
84 K. v. Keissler.
Schweiz. Mt. Camoghé, Tessin (leg. LERECHE) hb. B.; — St. Gotthard (hb. Pırronı)
hb. M.; — St. Bernhard (leg. Norarıs 4873) hb. F.; — Engadiner Alpen, hb. K.; —
Splügenberg (leg. REHSTEINER) hb. K., hb. Z.; — Albula-Pass (leg. BERTRAw) hb. H.; —
Ofen in Graubündten (leg. VurPiN) hb. M.; — Rantisspitze, Cant. Glarus (leg. MÜLLER, 1854)
hb, F.; — Obersandalpe gegenüber von Tódi, Cant. Glarus (ex hb. Leréche, 1845) hb. B.
Deutschland. Bayern. Benedictenwand, bayr. Hochgebirge (leg. SPITZEL)
hb. M.; — Risskogel bei Tegernsee (F. SchuLtz, hb. normale) hb. M.
Österreich. Tiroli). Hohe Freschen, Vorarlberg (hb. Rehsteiner) hb. M.,
hb. Z.; — Luner-See, Vorarlberg (leg. KócnEr) hb. Z.; — Alpen im Allgäu (leg. DOLLINER)
hb.Z.; — Hafele Kar bei Innsbruck (leg. Kerner) hb. K.; — Höttinger Alm bei Innsbruck
(leg. KERNER) hb. K.; — Klamm bei Innsbruck (leg. Esser) hb. M.; — Stummerjoch in
der Solsteinkette (leg. KERNER) hb. K.; — Seegruben in der Solsteinkette (leg. KERNER)
hb. K.; — Unutz im Achenthal (leg. KEnNER) hb. K.; — Reiterspitze bei Seefeld (leg.
KERNER) hb. K.; — Blaser bei Trins im Gschnitzthal (leg. KERNER) hb. K.; — Podasterjoch
bei Trins (leg. KEnxER) hb. K,; — Sterzing (leg. Dr. Sron hb. M.; — Windisch-Matrei
(leg. GaupER) hb. U.; — Wormser Joch?) (leg. Simony) hb. Z.; — Schlern bei Bozen (leg.
Hausmann, ex hb. Mus. Tirol.) hb. M.; — Monte Baldo (SprREITZENBOFER, Flora von Tirol)
hb. Z.; — Rosengarten, Fassa-Thal in Tirol (leg. Fenzt) hb. M.; — Vestino- T hal (leg.
Porta) hb. F.; — Tonale (leg. Rıcca, 1869) hb. F., — Fedaya-Pass (leg. EıcHENFELD)
hb. U.; — Alpenhütte Fazagoi nächst Castell Andraz?) (hb. SprEiTZENHOFER) hb. Z.; —
Pusterthal, Sexten, an steinigen und sandigen Abhängen (Hurter, Flora Tirol.) hb. P.; —
Ampezzo, südöstl. Tirol (leg. Huter) hb. Z.; — Kopfbaumeralpe bei Lienz (leg. PICHLER)
hb. K.; — Monte Piano bei Landro (Strauss, Mary, BRANDMAYER, Flora von Tirol, 1874)
hb. Z.
Kärnten. Großglockner (leg. HuTEr) hb. Z.; — Pasterze des Großglockner (leg.
HINTERHUBER) hb. M.; — Alpen um Sagritz (leg. PacaEn) hb. M.; — Kühweger-Alpe (leg.
JABORNEGG) hb. Kk. ; — Gailthaler Alpen (leg. PACHER) hb. M.; — Tröpelach im Gailthal
(leg. Pacer) hb. Z.; — Mittagskogel bei Malborghet (leg. REssMANN) hb. M.; — Eggeralpe
bei Malborghet (BrAnpmaAvEr, Flora v. Kärnten) hb. Z.; — Raibl (Kremer, Flora von
Kärnten) hb. Z.; — Predilberg (Towwasiwt, Flora illyr.-litor.) hb. Z. ; — Goliza in den
Karawanken (leg. DERGANC) hb. U.
Steiermark. Rinka, Unter-Steiermark (leg. Weıss, 4858) hb. M.; — Berg Ra-
ducha bei Sulzbach, Unter-Steiermark (leg. Weiss) hb. Z.
Krain. Alpe Košuta bei Neumarkt (leg. Jaxsc#£) hb. M.; — Zhaunberg in Krain
(leg. FREYER) hb. P.
Italien. Bergamo (leg. Rora, 1848) hb. F.; — Alpi di Brescia (leg. Bınnı, 186 6
hb, F.; — Pelmo bei Belluno (leg. TANFANI) hb. F., — Monte Serva (SPREITZENHOFER, Flora
bellunensis) hb. Z.
16. Daphne arbuseula Celak. in Sitzber. der k. bóhm. Gesellsch. d.
Wiss. 1890, Bd. I. p. 215.
Syn. D, Cneorum Richter in hb. (non L.).
ad «) hirsuta Celak.
D. Cneorum L. var. abietina Borbás in CELAK., Sitzber. d, K. bóhm. Gesellsch. d,
Wiss. 1890, Bd. I, p. 215.
Fruticulus nanus trunco adscendenti, dichotomo- ramoso. Rami breves, plus
minus curvi, cicatricibus foliorum tecti, crassiusculi, juniora rubri, inter folia sparse
4) Für Tirol ist nur eine Auswahl der wichtigsten Standorte getroffen.
2) An der Grenze von Tirol und der Schweiz.
3) In der Nühe des Ursprunges der Piave.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes, 85
puberuli vel glabri. Folia oblonge-linearia, apice rotundata vel obtusa, evenia, nervo
mediano subtus crasso eminente, supra profunde sulcata, margine revoluta, crassa,
carnosa, persistentia, sessilia, juniora densius, evoluta subtus sparse puberula, supra
plerumque glabra vel etiam juniora glaberrima, obsolete albo-puncticulata, rosulata.
Capitula terminalia, sessilia, 3—8Sflora, bracteata. Bracteae scariosae, oblonge-obovatae,
receptaculo quadruplo breviores, puberulae vel glabrae. Flores rosei, brevissime pedi-
cellati, dense adpresse-puberuli vel glabri. Receptaculum cylindricum, tenue, tarde
deciduum. Sepala ovata receptaculo quadruplo fere breviora. Ovarium puberulum vel
glabrum. Bacca?
Fruticulus ca. 40—20 cm altus. Folia 1,5—2,5 cm longa, ca. 0,5 cm lata. Flores
1,7—2 cm longi; receptaculum 4,4—4,5 cm longum.
a) hirsuta Celak. 1. c.
Rami inter folia puberuli. Folia juniora densius, evoluta subtus sparse puberuli,
supra plerumqne glabri. Bracteae puberulae. Flores dense adpresse-puberuli. Ovarium
puberulum.
8) glabrata Celak. Le,
Rami, folia, bracteae, flores glabri. Ovarium glabrum.
D. arbuscula ist eine sehr gute, erst in letzter Zeit aufgestellte Art;
dieselbe wurde zuerst von Ar. Rıcurer im Jahre 4885 in Ober-Ungarn im
Comitate Gömör (auf Kalkfelsen der Burg Muranyi) gesammelt und als
D. Cneorum bestimmt. Ein Schüler CELAKovsky's, Busrk mit Namen, er-
warb die Rıcnrer’sche Herbarpflanze im Tausche und bestimmte dieselbe
als D. striata. Crrakovsky aber, der später eine genaue Untersuchung der
Pflanze vornahm, erkannte, dass dieselbe weder mit D. Cneorum noch mit
D. striata, auch nicht mit D. petraea, der sie wohl am nächsten steht,
identisch sei, sondern eine neue Art reprüsentiere. Er wandte sich an
Borsas in Budapest mit der Anfrage, ob in letzter Zeit aus Ungarn eine
neue Daphne-Art beschrieben worden sei. Derselbe erwiderte, dass dies
nicht der Fall sei, doch hätte er eine Pflanze, die er im Herbar als D. Cne-
orum L. var. abietina bezeichnet habe 1), welcher Name jedoch nicht publi-
ciert sei. Auf das hin veröffentlichte Czakovsky die D. arbuscula.
Über die beiden Formen der D. arbuscula. Die vorliegende Art
zerfällt in zwei Varietäten, von denen ol hirsuta an Ästen, Blättern, Brac-
teen, Blüten und dem Ovarium behaart, 9) glabrata dagegen an diesen
Teilen völlig kahl ist. In allen anderen Merkmalen stimmen die beiden
Varietäten mit einander überein, nicht etwa wie bei D. Cneorum und
striata, zwischen welchen noch andere Unterschiede neben denjenigen in
der Behaarung bestehen. Beide Varietäten der arbuscula — dieselbe ist
übrigens bis jetzt ohnedies nur an der obengenannten Stelle gefunden
worden — kommen neben einander vor und zwar, wie es nach dem Her-
barmaterial, das allerdings von einer so seltenen Pflanze begreiflicher-
1) Nach der Publication der D. arbuscula berichtete Borsas in den Arbeiten (Munká-
latai der ungar. Ärzte und Naturforscher XXV. 1890/94, p. 502—504, dass seine
D. Cneorum L, var. abietina mit D. arbuscula Celak. und zwar speciell mit a) hirsuta Celak.
"usammenfa|le. — Verg]. auch das Citat in der Österr. bot. Zeitschr. 1894, p. 246 u. 250.
86 K. v. Keissler.
weise nicht sehr groß ist, den Anschein gewinnt, die Varietät a) hirsuta
häufiger als 9) glabrata.
Über die Unterscheidung der D. arbuscula von den anderen
Arten der Subsection. Wie schon hervorgehoben, schließt sich D. ar-
buscula am nächsten der D. petraea an, an welche sie in der fleischigen
Consistenz der Blätter und der Gestalt der Blüten Annäherung zeigt. Sie
weicht aber von D. petraea namentlich dadurch ab, dass die Äste, besonders
die jungen, schön korallenrot gefärbt, dass die Blätter länger sind, an
der Oberseite eine tiefe Furche besitzen, weniger fleischig und dick-
wulstig sind, als bei D. petraea, und am Rande deutlich eingerollt er-
scheinen !). Im übrigen sind bei D. arbuscula die Blüten größer, die Kelch-
blätter viermal kürzer als das Receptaculum; a) hirsuta hat überdies noch
behaarte Blätter (in der Jugend beiderseits ziemlich dicht, später unterseits
zerstreut-flaumig behaart), wodurch sich diese Varietät überhaupt wesentlich
von allen verwandten Arten, die ja vollkommen kahle Blätter besitzen,
unterscheidet; ß) glabrata weicht von D. petraea noch durch die kahlen
Bracteen und Blüten ab.
Rücksichtlich des Wuchses ist D. arbuscula im allgemeinen kráftiger;
der Stamm ist bei derselben nicht so dicht, so rasig verzweigt, wie bei
D. petraea, sondern erinnert in der Art der Verástelung etwas an D. striata,
indem die Aste mehr gerade und länger sind.
Außer in der Art der Stammbildung hat D. arbuscula mit D. striata
noch in der Größe der Blätter und Blüten, die Varietät 9) glabrata über-
dies in der Kahlheit aller Teile einige Ahnlichkeit. Die Hauptunterschiede
der striata von arbuscula liegen aber darin, dass striata lederige, am
Rand nicht eingerollte, oberseits nicht gefurchte, stachelspitzige?),
breitere Blütter mit unterseits nur wenig hervortretendem Mittelnerv
aufweist und dass ihre Äste braun oder grau gefärbt sind. Gegenüber
a) hirsuta kommt noch der Mangel der Behaarung in Betracht.
Am entferntesten sind die Beziehungen der D. arbuscula zu D. Cneorum.
Bei D. Cneorum sind, von der Verschiedenheit in der Verzweigung ab-
gesehen, die Blätter über die Aste zerstreut, lederig, nicht eingerollt,
kleiner und breiter, stachelspitzig, die Blüten viel kleiner u. dgl. mehr.
Standort: Felsenpflanze der montanen Region.
Geographische Verbreitung?). Ungarn: Comitat Gömör (Burg
Muranyi).
1) Bei D. petraea sind die Blätter oben nur seicht gefurcht. Auf der Blattunter-
seite springt das Blatt von den Rändern gegen die Mitte dreieckig vor, an der Spitze
liegt der Mittelnerv. Dadurch wird das Blatt dickwulstig. Bei D. arbuscula tritt der
Mittelnerv allein hervor, zwischen Mittelnerv und dem eingerollten Blattrand liegt eine
Furche.
2) Bei D. arbuscula sind die Blátter abgerundet oder stumpf.
3) Vgl. Tafel III.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 81
Specimen visum:
Burg Muranyi (leg. A. RicurEn, Mai 1885, det. CELAkOvsxY) hb. P., hb. M., hb. H.
47. Daphne petraea Leybold in Flora 1853, p. 81; 1855, p. 346 cum
icone.
Syn. D. rupestris Facchini in hb.
Fruticulus nanus trunco adscendenti, dichotomo ramosissimo, caespitoso. Rami
brevissimi, tortuosi, cicatricibus foliorum dense tecti, brunnei vel griseo-brunnei, inter
folia sparse puberuli. Folia spatulato-linearia, subacutiuscula, evenia, nervo mediano
subtríangularia, supra leviter sulcata, carnosa, persistentia, sessilia, glabra, obsolete
albo-puncticulata, rosulata. Capitula, terminalia, sessilia, 3— flora, bracteata. Bracteae
spatulatae, subacutae, puberulae, scariosae, receptaculo quadruplo breviores. Flores
rosei, sessiles, puberuli. Receptaculum cylindricum, tenue. Sepala late-ovata, obtusa, .
receptaculo triplo breviora. Ovarium pilosiusculum. Bacca sparse puberula !).
Fruticulus ca. 8—15 cm altus. Folia ca. 0,8—1,9 cm longa, 0,2 cm lata. Flores
ca. 1,2—1,5 cm longi; receptaculum 0,9—1,2 cm longum.
Abbildung. Flora 1855, 13.
Unterscheidung von D. Cneorum und striata. D. petraea, die
einen ganz kleinen Strauch darstellt, unterscheidet sich von D. Cneorum
vor allem dadurch, dass sich ihr Stamm ungemein reich teilt und eine Art
von Rasen bildet, dass die Äste sehr kurz, gekrümmt, dicht mit Blatt-
narben bedeckt sind und nur an der Spitze Blätter tragen. Wichtig ist
auch die Beschaffenheit der Blätter; dieselben sind bei D. petraea dick-
fleischig, von dreieckigem Querschnitt, während bei D. Cneorum die
Blätter lederig, dünn und flach sind.
Zu erwähnen ist noch, dass die Blätter bei D. petraea nicht abgerundet
oder ausgeschweift, stachelspitzig, sondern einfach spitzlich sind, dass die
Aste nur zwischen den Blüttern, also bloB an der Spitze schwach flaumig
behaart sind, dass die Blüten nur zu 3—5 beisammen stehen und flaumig
behaart erscheinen, dass die Bracteen scariöser Natur sind und nur den
vierten Teil der Länge des Receptaculums erreichen.
Was D. striata anbelangt, so charakterisiert sich dieser gegenüber
D. petraea durch die schon erwähnte dickfleischige Consistenz und den
dreieckigen Querschnitt der Blätter, welche überdies kleiner und
Schmäler sind. Außerdem sind die Blütenköpfehen armblütig, die
Blüten nicht kahl, wie bei D. striata, sondern flaumig behaart.
Dazu kommt noch die schon einmal erwähnte schwach flaumige Be-
haarung der Äste zwischen den Blättern, sowie die Behaarung der Bracteen
und die dünn-eylindrische Gestalt des Receptaculums.
Auch habituell weicht D. petraea von siriata deutlich ab, welch’
letztere so zu sagen die Mitte hält zwischen der wenig verästelten D. Cne-
orum und der reichlich verästelten petraea.
Standort: Felsenpflanze der subalpinen und alpinen Region.
—— 2
er Livsotp '. c.
88 K. v. Keissler.
Geographische Verbreitung!) Südtirol (Judicarien: Tombea,
Vestino Thal, Valle d'Ampola, Storo). Norditalien (Alpi di Brescia).
Specimina visa:
An trockenen Felswünden des Tombea, an der Grenze von Tirol und der Lombardei
(leg. LEvgoLD) hb. M.; — an Felsen des Tombea (leg. Porta) hb. Kk.; — Tombea (comm.
ZALLINGER) hb. U.; — im Vestino-Thal (leg. Porta) hb. K.; — Valle d'Ampola (leg. Maly)
hb. Z.; — Storo (leg. Mary) hb. M.; — Corna Blanca, Alpi di Brescia (leg. PARLATORE)
hb. F.; — auf Felsen, cisalpines Tirol (leg. Dr. FAccniNi) hb. B.?).
Subsectio V. Daphnanthoides (Gilg pro sect.).
48. Daphne japoniea hort. Lugd. ex Sieb. et Zuccar., Flor. japon.
Fam. nat. in Abh. d. math.-phys. Kl. d. Bayr. Acad. IV, 3, p.199 (1843). —
MiQv. in Prol. Flor. japon. p. 298.
Syn. D. japonica Thunb. in Mus. Ac. Upsal. 43, p. 106 (1794) excl. var. a) et 8). —
D. Mazeli Carr. in Rev. Hortic. 4872, p. 3923). — D. triflora Lour. Coch. p. 2912.
Frutex elatior, ramosus. Rami subverticillati, plus minus recti, longi, glabri.
Folia e basi longe attenuata et oblonge-deltoidea, obtusa, submarginata, subsessilia, ner-
vosa, coriacea, persistentia, glabra, patula, ad apicem ramorum approximata, Capitula
terminalia et azillaria, breviter pedunculata, bracteata, 5—4flora. Pedunculus sericeus.
Bracteae ovato-lanceolatae, acutae, ciliatae, deciduae, tubum subaequantes, numero 3—4.
Flores breviter pedicellati (pedicellus sericeus), glabri, rosei. Sepala ovata, obtusa,
receptaculum subaequantia. Ovarium? Bacca?
Folia 4,5—9 cm longa, 4,4—2,7 cm lata. Pedunculus ca. 0,7—1,2 cm longus.
Bracteae ca. 0,7 cm longae. Flores ca. 4,2—4,4 cm longi.
Unterscheidung von verwandten Arten. D. japonica unter-
scheidet sich von den folgenden Arten D. odora, sinensis und cannabina 4)
durch die gegen die Basis lang verschmälerten, deltoidförmig gestalteten
Blätter, sowie durch das Auftreten einzelner axillärer Blütenstände neben
dem terminalen und die Abfälligkeit der Bracteen*). Am nächsten steht
die vorliegende Art noch der D. odora Thunb., ist aber von dieser außer
den oben genannten Unterschieden noch leicht durch die armblütigen
Köpfchen (3—4 Blüten) und die kleineren Blüten zu trennen. Außerdem
sind bei D. japonica die Blätter nur gegen das Ende der Äste gerückt (nicht
rosettig, wie bei D. odora), die Bracteen an einem Köpfchen nur in der
Drei- oder Vierzahl vorhanden (bei odora deren 6—10) und die Stiele der
Köpfchen seidig behaart (bei odora kahl).
Von D. sinensis und cannabina weicht vorliegende Art, von der Blatt-
1) Vgl. Tafel III.
2) Auf der Etiquette steht: D. rupestris, caulibus dense caespitosis ramosissimis
distortis, perigoniis florum terminalium hirsutis, limbi lobis ovatis obtusis, foliis glabris.
3) Cf. A. F. Marion, Note sur le Daphne Mazeli hort. (Bullet. d. la soc. botan. et
hort. de Provence 4884; mit Abbildung.
4) Über die Unterscheidung von D. retusa Hemsl., die übrigens mit D. japonica
sehr wenig zu thun hat, vgl. bei jener.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes 89
gestalt, Blütenstellung und Abfälligkeit der Bracteen abgesehen, noch be-
sonders durch die völlig kahlen Blüten, von sinensis noch speciell durch
die armblütigen Köpfchen, von cannabina durch die bloß wimperig
behaarten Bracteen ab.
Zur Synonymie. Der Name japonica Thunb: ist zwar bedeutend
älter als japonica Sieb. et Zucc., allein TnuxsERG hat unter seiner japonica
verschiedene Pflanzen gemeint; er teilt nämlich D. japonica in drei Varie-
täten: a), B) und y). Die beiden ersteren sind identisch mit der schon
früher aufgestellten D. odora Thunb. und nur y) ist eine von odora ver-
schiedene Pflanze, die sich mit dem deckt, was Sırpor.p und ZuccaniNi unter
ihrer japonica verstanden haben. Unter diesen Umständen dürfte es wohl
besser sein, zu japonica nicht TnuNsERG, sondern SIEBOLD und Zuccarint als
Autoren zu citieren.
Standort?
Geographische Verbreitung): Japan (ex SrEBoLp et ZUCCARINI
Lei China (Prov. Tschekiang und Hupei).
Specimina visa:
Mt. Tientai 3000’, Prov. Tschekiang (leg. Faser) hb. M.; — Prov. Hupei (Dr. Age,
HrNny's Collect. from Central-China 4885—4888, n. 7903) hb. MS,
19. Daphne odora Thunb. Flor. japon. p. 159 (1784).
Syn. D. japonica Thunb. in Mus. Ac. Upsal. 43, p. 406 (1784) excl. var. y). —
D. odora Thunb. 8) marginata Miq. Prol. Flor. japon. p. 2973).
Frutex elatior, sparse ramosus. Rami dichotomi (vel rarius subverticillati), recti,
breves, glabri (juniores interdum sparse puberuli), crassi. Folia ovalia, apice attenuata,
obtusa, submarginata, sessilia, nervosa, coriacea, persistentia, glabra, patula, sub-
rosulata. Capitula terminalia, pedunculata, bracteata, ca. 72flora. Pedunculus glaber.
Bracteae lanceolatae, acutae, sparse ciliatae, persistentes, receptaculum aequantes,
numero 6—10. Flores breviter pedicellati (pedicellus sericeus), rosei, glabri. Sepala
cordato-ovata, receptaculum subaequantia. Ovarium glabrum. Bacca?
Folia 6—8 cm longa, 2—2,5 cm lata. Pedunculus 0,7—4 cm longus. Bracteae
ca. 4 cm longae. Flores ca. 1,8 cm longi.
8) kiusiana (Miqu., Prol. Flor. japon. p. 298 pr. spec.).
Folia elliptica vel elliptice-oblonga, ad apicem ramorum approximata. Bracteae
glabrae, Flores lutei, sparse puberuli, 0,9 cm longi4).
Abbildungen. (Typische odora) Kämpf, Ic. japon. 16. — Botan. magaz.
t. 1587. — Schnizl. Iconogr. 2, 409. — Trattin. Arch. 224.
—
4) Vgl. Tafel IV.
2) Es liegt hier außerdem auch ein Stück von cannabina ß) latifolia auf.
3) Ist nichts als eine durch Cultur entstandene Varietät mit weiß-geränderten
Blättern.
4) Makıno in »The Botanical Magazin, Tokyo Vol. XI, 1897, n. 119, p. 3—7« (mit
Ausnahme einiger Stellen japanisch) hält D. kiusiana Miqu. für identisch mit D. cannabina
Wall. Nach der Originaldiagnose von MiQvEL wenigstens zu schließen, halte ich dies
nicht für richtig.
90 ` K. v. Keissler.
Exsiccaten. ad D) kiusiana (ex Most, Prol. Flor. jap.): In mont.
altior. ins. Kiusiu (leg. Siegon). — Prope Nangasaki (leg. Orpnaw n. 661).
— Jamalindja (leg. SıEsorn).
Über die Unterscheidung der typischen odora von D. japonica vgl.
bei dieser. Für ß) kiusiana (Miqu.) entfällt der daselbst für D. odora an-
geführte Unterschied in der Blattstellung und der Größe der Blüten, weil
8) kiusiana die Blätter, ähnlich wie bei japonica, auch nur gegen das Ende
der Äste zusammengerückt hat, und die Blüten derselben annähernd so
groß, wie bei japonica, sind; dafür hat jedoch dieselbe der D. japonica
gegenüber gelb gefärbte, spärlich flaumig behaarte Blüten und kahle
Bracteen.
Außer gewissen Beziehungen zu japonica ist D. odora besonders mit
der im folgenden zu besprechenden D. sinensis nahe verwandt. Doch
unterscheidet sich die typische odora von D. sinensis durch die kahlen
und großen, nämlich 1,8 cm langen Blüten (bei D. sinensis sind dieselben
seidig behaart und bloß halb so groß) und durch Bracteen, welche dem
Receptaculum an Länge ungefähr gleichkommen (bei D sinensis über-
ragen die Bracteen die kleinen Blüten fast um das doppelte). Außerdem
sind bei D. odora die Kelchblätter herz-eiförmig, fast so lang als das Recep-
taculum (bei D. sinensis lancettlich, halb so lang als das Receptaculum), die
Bracteen lancettlich, gewimpert (bei D. sinensis lineal-lancettlich, kahl), die
Köpfchen mit einem längeren, kahlen Stiel versehen und die Blätter
sitzend !).
Was die habituelle Ausbildung anbelangt, so ist D. odora deutlich
dichotom verzweigt, die Äste sind ziemlich kurz und die Blätter an den
Ästen rosettig gestellt. Bei D. sinensis dagegen ist der Stamm dolden-
traubig verzweigt, die Äste sind lang und die Blätter nur dem Ende der
Äste genähert.
Über die Varietät 8) kiusiana (Miqu.). Von Migue wurde in seinem
Werke »Prolusio Florae japonicae« eine D. kiusiana aufgestellt. So weit
ich es zu beurteilen im stande bin, dürfte es angezeigt sein, dieselbe bloß
als eine Varietät anzusehen, wobei man sie dann entweder zu D. odora oder
zu D. sinensis stellen kann; zu welcher von beiden Arten man sie ziehen
will, ist, wie sich sofort zeigen wird, ziemlich gleichgültig; kiusiana hält
so zu sagen die Mitte zwischen D. odora und sinensis?). Die Verzweigung
ist bei ihr nicht mehr so deutlich dichotom, wie bei D. odora, aber auch
nicht ausgesprochen doldentraubig, wie bei D. sinensis; die Blätter sind
schmäler und größer als bei D. odora, aber doch nicht so schmal und lang,
1) Bei D. odora sind die Blätter oval, seltener gehen sie etwas ins elliptische;
D. sinensis tritt in zwei Formen auf, eine mit ovalen, die andere mit länglich-ellip-
tischen Blättern, .
2) Ich stütze mich bei meinen Angaben hauptsächlich auf die MiQuEL' sche Original-
diagnose und die derselben beigegebenen kritischen Bemerkungen,
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 91
wie bei der schmalblättrigen Form der D. sinensis, außerdem sind dieselben
nicht rosettig angeordnet, sondern mehr auseinandergertickt. Weiter hat
kiusiana nicht die kahlen Blüten der D. odora und nicht die seidig be-
haarten der D. sinensis, sondern verhält sich, was Blütenbehaarung an-
belangt, intermediär.
Von D. odora ist kiusiana am leichtesten zu unterscheiden durch die
gelb gefärbten, schwach flaumig behaarten, um die Hälfte kleineren
Blüten und die gänzlich kahlen Bracteen. Für die Abgrenzung von
D. sinensis fällt auch wieder die gelbe Blütenfarbe ins Gewicht, außerdem
die schon genannte schwach flaumige Behaarung der Blüten (gegenüber
der seidigen bei D. sinensis), die nicht, wie bei D. sinensis, sitzend, sondern
kurz gestielt sind.
Standort?
Geographische Verbreitung'). Japan (wahrscheinlich auf
sämmtlichen Inseln, sicher auf Kiusiu [nach Mıgurı, Prol. Flor. Jap. und
FnANCHET et Savarıer, Enum. plant. jap.]).
8) kiusiana (Miqu.). Japan (wahrscheinlich auch auf sämmtlichen
Inseln, sicher auf Kiusiu [nach Mot. und Herbarexemplaren], wie auf
Jesso [nach Herbarexemplaren]).
Specimina visa?):
Japan: Nagasaki?) (Maxımow., Iter secundum 4863, ex hb. horti bot. Petropol.)
hb. M.; — Nagasaki (Maxımow., 1863, hb. H. F. Hance) hb. M.; — Japan (Y. TANAKA,
Plantae japon.) hb. M.
8) kiusiana (Miqu.).
Japan: Nagasaki (Maxiwow., Iter secundum 1863, ex hb. horti bot. Petropol.)
hb. M.$; — Berge von Sapporo?) (Plantes du Japon. Recolt. par le Rev. P. Urs. FAURIE,
mission, á Hakodate, n. 6954) hb. B.; — Wald von Jozan, 7 Meilen von Sapporo (dieselbe
Collection, n. 7127) hb. B.; — Berge von Shakotan?) (dieselbe Collection, n. 9850) hb.
DE CANDOLLE (Genf),
20. Daphne sinensis Lam. dict. 3, p. 438.
Syn. D. chinensis Spreng. Syst. Il. p. 237. — D. odora Lour., Flor. Coch. (non
Thunb.) — D. indica Loisel. Herb. amat. 2, t. 405 (non L., non Lour., Flor. Coch.). —
D. odora Thunb, var. rubra Sweet, Brit. flow. gard, ser. 2, t. 3207).
Frutex elatior, ramosus. Rami subcorymbosi, plus minus recti, sat longi, glabri,
crassi. Folia oblonge-elliptica vel ovalia, obtusa, submarginata, subpetiolata, nervosa,
———
1) Vgl. Tafel IV.
2) Die meisten Herbarexemplare stammen von in Gärten cultivierten Stöcken der
D. odora; Exemplare aus Japan selbst sind selten.
3) Auf der Insel Kiusiu,
4) Ein Teil der Exemplare stimmt mit D. odora, der andere mit $) kiusiana,
5) Auf der Insel Jesso,
6) Die FAuniE'schen Exemplare haben zwar außer einem keine Blüten, dürften aber
nach allem sonstigen hieher zu stellen sein.
7) Ist eine durch Cultur entstandene Varietät mit roten Blüten; D. sinensis hat
sonst weiße, rot gestreifte Blüten.
92 K. v. Keissler.
coriacea, persistentia, glabra, patula, ad apicem ramorum approximata. Capitula termi-
nalia, breviter pedunculata, ca. 42flora, bracteata. Pedunculus sericeus. Bracteae
lineari-lanceolatae, acutae, glabrae, flores dimidio fere superantes, persistentes, numero
6—10. Flores sessiles, sericei, albi, rubro striati(?). Sepala lanceolata, obtusa, recep-
taculo dimidio breviora. Ovarium? Bacca?
Folia 6—9 cm longa, ca. 2 cm lata. Pedunculus 0,5 cm longus. Bracteae ca.
1,5 cm longae. Flores ca. 0,9 cm longi.
Abbildungen. Paxt., Botan. magaz. 8, t. 175(?). — Jacq., Hort.
Schönbr. 3, p. 56, t. 351.
Über die Unterscheidung von D. japonica vgl. bei dieser.
Über die Unterscheidung von D. odora und D. odora Q) kiusiana vgl.
bei diesen.
D. sinensis schlieBt sich abgesehen davon, dass sie auf der einen Seite
durch kiusiana mit D. odora zusammenhängt, auf der anderen Seite an
D. cannabina an und zwar in ihrer schmalblättrigen Form an die typische
cannabina (mit lancettlichen Blättern) in der breitblättrigen an deren
Varietät B) latifolia.
MiouzL in der »Prolusio Florae japonicae« wirft die Frage auf, ob D.
sinensis und cannabina überhaupt durch ein wesentliches Merkmal von ein-
ander getrennt seien und ob man nicht beide vereinigen solle. D. sinensis
lässt sich jedoch als Art ganz gut neben D. cannabina halten. Im all-
gemeinen ist D. sinensis von cannabina (in deren vier Formen) durch die
reichblütigen Köpfchen (ca. 42 Blüten), die kleinen (ca. 0,9 cm langen)
Blüten, die lineal-lancettlichen, kahlen, die Blüten fast um das Doppelte
an Länge überragenden, in größerer Zahl (6—10) vorhandenen Bracteen
und die kahlen Áste zu unterscheiden. Bei D. cannabina setzen sich die
Köpfchen aus ca. 6 Blüten zusammen, die Blüten sind ca. 1,4 cm lang,
die Bracteen lancettlich, am Rande dicht gewimpert, an der Fläche dicht
behaart, in der Anzahl von 5—6 vorhanden und so lang, wie das Recepta-
culum; die Äste weisen, namentlich in der Jugend, eine flaumige Be-
haarung aufl).
Standort?
1) An D. sinensis Lam. ist in DE CaspoLrEs Prodromus eine Varietät »ß) hybrida
(Lindl. in Bot. reg. 1477 pro specie) Meissn.,! Sweet, Brit. flow. Gard. 2, t. 200« ange-
reiht, welche Meissner für einen Bastart aus D. collina und sinensis hält. Nach FOCKE
»Pflanzenmischlinge. Ein Beitrag zur Biologie der Pflanzen« würe es ein Bastart zwischen
D. sinensis und sericea Vahl $, der im Jahre 4820 von dem Gärtner Fos aus Samen
gezogen worden ist. Als Synonyme zu hybrida citiert Meissner D. Delphini (auch Dau-
phini) hort, D. australis Bot. reg. 1838, t. 56 (Diese Abbildung stellt aber jedenfalls nicht
anderes als D. collina Sm. dar), Fockr außerdem noch D. Fioniana hort., D. Versaliensis
hort. Im Prager Univers.-Herbar und im Herbar des Wiener naturhistor. Hofmuseums
liegen eine größere Anzahl von Exemplaren der D. Delphini oder, wie die Schreibweise
auch lautet, D. Dauphini auf. Es dürfte sich thatsächlich um einen Bastart handeln, aber
nach den Exemplaren wenigstens, die ich geschen, nicht aus D. sinensis und sericea
Vahl. sondern aus D, collina 8) neapolitana und odora Thunb. Es wäre übrigens ganz
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 93
Geographische Verbreitung!) China?) (nach Lamarck, nach
De CawporLLEs Prodromus). — Anam: Cochinchina?) (nach Lour »Flora
cochin.« ?). — Japan ?
Specimen visum:
Japan (hb. Lugd. Batav. als D. odora Thbg.) hb. M.®).
21. Daphne cannabina Wall. in Asiat. Res. XIII. p. 315, t. 7, 8 (1820)
(non Lour).
Syn. D. papyrifera Ham. in mss. et in Don, Fl. Nepal. p. 68 (1825). — D. papyracea
Wall. (fide Steudel, Nomencl. ed. 2, p. 483). — D. odora Don, Flora Nepal. p. 68 (non
Thunb.).
Frutex elatior, sparse ramosus. Rami subdichotomi vel rarius subcorymbosi, recti
vel curvi, longi, juniores puberuli (adulti saepe fere glabri). Folia lanceolata, utrinque
attenuata, obtusa, submarginata, subpetiolata, nervosa, coriacea, glabra, patula, per
ramos sparsa. Capitula terminalia, breviter pedunculata, ca. 6flora, bracteata. Pedun-
culus sericeus. Bracteae lanceolatae, acutae, margine dense ciliatae, plus minus sericeae,
receptaculum subaequantes, persistentes, numero 5—6. Flores breviter vel non pedi-
cellati (pedicellus sericeus), sericei, rosei. Sepala lanceolata, acuta vel obtusa, receptaculo
dimidio breviora. Ovarium glabrum, Bacca carnosa, purpurea, subrotunda.
Folia 7—12 cm longa, ca. 2,5 cm lata. Pedunculus ca. 0,4 cm longus. Bracteae
ca. 0,9 cm longae. Flores ca. 1,4 cm longi.
B) latifolia (Wall. list, n. 4045 s. descr.) Meissn. in DC. Prodr. XIV, 2. p. 538.
Sepala acuta. Folia ca. 8 cm longa, 3,5 cm lata.
y) parvifolia Meissn. in DC. Prodr. XIV, 2. p. 538.
Truncus ramosus. Folia ca. 5 cm longa, ca. 1 cm lata, ad apicem ramorum appro-
amata.
è) Bholua (Hamilt. in Don. Flor. nepal. p. 68 pro specie).
Flores, bracteae dense tomentosae. Sepala late-ovata, rotundata.
Abbildungen. Typische cannabina: Wall. in Asiat. Res. XIII, t. 7
u. 8. — Decaisne in Jacquemont's Voy. Botan. t. 148.
gut möglich, dass in den Gärten verschiedene Bastarte aus verwandten Arten, wie aus
D. collina, collina B) neapolitana, Vahli, sericea auf der einen, D. odora, odora B) kiusiana,
sinensis auf der anderen Seite erzeugt wurden.
Ich füge bei dieser Gelegenheit bei, dass Bastarte in der Gattung Daphne sehr
sellen und immer nur künstlich erzeugt sind. Der angebliche Bastart aus collina und
Cneorum (D. Elisae Vis.) ist, wie alsbald auseinandergesetzt werden wird, nur eine
schmalblättrige Form der D. collina 8) neapolitana. Nach Focke (l. c.) ist noch ein
Bastart aus D. Mezereum und sericea angegeben. Über diesen ist mir nichts näheres
bekannt.
4) Vgl. Tafel IV.
2) In dem neuesten Werk über die Flora von China, nämlich FORBES and HEMSLEY,
Àn Enumerations of allthe Plants known from China Proper, Formosa, Hainan etc.
(Journal of the Linn. Society XXVI, 1891), ist D. odora, sinensis und japonica in
eine einzige Art zusammengezogen, so dass ich also die Angaben nicht benutzen kann.
3) D. odora Lour. stimmt nach der Diagnose noch am besten mit D, sinensis Lam.,
So dass man hieraus ein Vorkommen der letzteren in Cochinchina folgern könnte.
. 4) D. sinensis ist zwar aus Japan nicht angegeben; ich muss aber bemerken, dass
die oben genannten Exemplare ganz mit D. sinensis übereinstimmen.
94 K. v. Keissler.
D. cannabina steht der D. sinensis am allernächsten. Über die Unter-
scheidung von derselben vgl. bei dieser.
Gering sind die Beziehungen zu D. japonica und odora; über die
Unterscheidung von japonica vgl. bei dieser.
Von D. odora ist D. cannabina, um nur das wesentlichste zu nennen,
durch die seidig behaarten Blüten und Bracteen, die armblütigen
Köpfehen und durch die Kelchblätter, welche nur halb so lang als das
Receptaculum sind, zu trennen.
Über die drei Formen der D. cannabina. Neben der typischen
D. cannabina mit langen, schmalen Blättern kommt erstens eine Varietät
B) latifolia Meisen. vor, welche die Blätter kleiner, als die typische canna-
bina und dabei bedeutend breiter als dieselbe hat. Zweitens tritt eine
Varietät 4) parvifolia Meissn. auf, welche wesentlich kleinere und
schmälere Blätter als die typische cannabina besitzt, bei der auch der
Stamm reichlicher ästig ist und die Blätter, welche bei den anderen
Formen der cannabina über die Äste zerstreut sind, gegen die Spitze der-
selben zusammengedrängt sind t); y) parvifolia repräsentiert offenbar eine
der höheren Gebirgsregion angehörige Form der D. cannabina. Zwischen
der typischen Form der D. cannabina und der latifolia giebt es Übergangs-
formen, ebenso zwischen der parvifolia und latifolia. |
Die ausgeprägteste der drei Varietäten ist 0) Bholua. Während die
anderen Formen der D. cannabina seidig behaarte Bracteen und Blüten,
ferner Kelchblütter von lancettlicher Gestalt zeigen, charakterisiert sich
6) Bholua durch zottig behaarte Bracteen und Blüten und durch breit-ei-
fórmige, abgerundete Kelchblätter. Die Blattgestalt hat è) Bholua mit
der typischen cannabina gemein. Die in Rede stehende Pflanze wurde von
HawrLTON als Art behandelt; Mrıssner nimmt sie auch als Art auf, fügt aber
doch die Bemerkung bei »forsan a papyracea?) haud distincta; wegen
ihrer Ähnlichkeit mit D. cannabina beziehe ich sie in den Formenkreis
derselben ein, in den sie auch pflanzengeographisch hineinpasst?).
1j Im Florenzer Herbar befindet sich ein als D. cannabina bezeichnetes Exemplar
(Shillong, 5000’, lg. C. B. Clarke 1885), welches die seidige Behaarung der Bracteen und
annähernd die Blattgestalt der D. cannabina aufweist und speciell durch die rosettige
Stellung und die geringe Größe der Blätter, ferner durch die reichliche Verzweigung des
Stammes an «) parvifolia erinnert, aber doch mit derselben nicht identisch sein kann;
denn die Blätter sind an der Spitze zweizühnig, die Köpfchen enthalten nur 3—4
Blüten, welch’ letztere ein ungemein schlankes, 4,2—1,4 cm langes Recepta-
culum besitzen und mit Kelchblättern versehen sind, welche viermal kürzer als das
Receptaculum, Es handelt sich wahrscheinlich um eine neue Art; doch will ich vor-
läufig, da ich bis jetzt nur das eine Exemplar gesehen habe, von einer Beschreibung
absehen und behalte ich mir dieselbe für spáter bevor. Mit der anhangsweise (siehe
p. 104) angefübrten D. tenuiflora Bur. et Franch. hat die hier erwühnte Pflanze nichts
zu thun.
2) i. e. D. cannabina Wall.
3) Vgl. Tafel IV.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 95
Zur Synonymie. D. cannabina Lour, Flora cochin. (1793) ist eine
Art, die in eine ganz andere Gattung gehört und zwar identisch ist mit
Wikströmia viridiflora Meissn. Unter D. cannabina Wall. aber ist thatsäch-
lich eine Daphne-Art gemeint, die, wie aus den Mitteilungen Warrrcn's in
den »Asiat. Res. XIII. p. 315, t. 7 u. 8 (1820)« hervorgeht, jene Merkmale
besitzt, die eben früher in der Diagnose angegeben wurden. Demnach
kann die Pflanze unbeschadet des Loun'schen Namens D. cannabina Wall.
genannt werden. Synonym dazu ist D. papyrifera Ham. Dieser Name wurde
erst im Jahr 4825 in Don, Flora nepalensis publiciert. Was den Namen
D. papyracea Wall. betrifft, so taucht derselbe das erste Mal in SrtEuper's
Nomenclator auf, ist aber vorher nirgends in der Literatur zu finden.
Dieser Name kann also jedenfalls für die Pflanze nicht in Verwendung
kommen.
Standort: Waldregion des Himalaya-Gebirges.
Geographische Verbreitung!): Vorder-Indien (Himalaya).
China ?
B) latifolia Meisen, Vorder-Indien (Himalaya). China d (Prov.
Hupei).
1) parvifolia Meissn. Vorder-Indien (Khasia, Sikkim).
6) Bholua (Ham.) Vorder-Indien (Nepal, Sikkim).
Specimina visa:
Vorder-Indien. In Wäldern auf dem Berge Daukuri 40000’, Prov. Kamaon
(leg. Hemer) hb. H: — Darjiling unter Jalapahar (leg. Hemmer, 1892) bb. U.; —
Munipur an der Ostgrenze von Indien (Collected During the Boundary Commission
1884—82) hb. M.; -— Ost-Indien, Himalaya (hb. Falconer, hb. of the late East India
Company n. 898, Distrib. at the Royal Gard. Kew 4869) hb. F.; — Nordwestl.
Himalaya 6000’ (hb. Ind. or. Hook. fil. et TnowsoN) hb. F.; — Ganges-Thal, Garhwál
6—7000’ (leg. Burn 4881, Flora of North-Western India) hb. M.; — Mossurie,
Vorberge des Himalaya (leg. Wawra, Reise der Prinzen Phil. u. Aug. v. Sachs.-Coburg
um die Welt 4874—73. n. 1485) hb. M.; — Tamilauna und Karador-Pass, nach Kullu
(leg. JaEscakE) hb. U. ; — Ind. or. (WaLL, n. 4045) hb. M.; — Ost-Bengalen (hb. Griffith
hb. of the late East India Company n. 4368) hb. M.— Kashmir. Simlah (HücEL, n. 702)
hb. M.; — Belaspur bei Pir Panjohl (HücEL, n. 852, 894, 4013, 4044) hb. M. — Sikkim.
Rungbie, 7000’ (leg. C. B. CLARKE, 4874) hb. F. — Kashia. leg. GRIFFITH, n. 2364 (hb.
H. F. Hance) hb. M.;— gemäßigte Zone 3—4000’ (hb. Ind. or. Hook. fil. et Tuowson) hb. F.
— Nepal. leg. Watricu, 4830 (Originalexemplar) hb. M.
B) latifolia (Wall) Meisen.
Vorder-Indien. Nordwestl. Himal. 6000’ (hb. Ind. or. Hoox. fil. et Taoxsox) hb.
M.; — Pundua (Wat, n.4045, Originalexemplar) hb. M.; — Mossurie, Vorberge des
Himalaya (leg. Wawra, Reise der Prinzen Phil. u. Aug. v. Sachs.-Coburg um die Welt
1871—73, n. 4485) hb. M.2; — Ost-Bengalen (hb. of the East India Company 4368) hb.
M.?.— Kashmir. Pir Panjohl (Hücer, n. 1043, 1044) hb. M.2).—Sikkim. Mougpo 4500"
(leg. C. B. CLARKE, 4884) hb. F.—K hasia. leg. Grırrita (hb. H. F. Hance, n .2364) hb. M.3);
4) Vgl. Tafel IV.
2) Auf demselben Bogen liegt die typische D. cannabina und $) latifolia.
3) Es liegt hier D. cannabina. ferner 8) latifolia und y) parvifolia auf.
96 K. v. Keissler.
— gemäßigte Zone 3—6000’ (hb. Ind. or. Hoos, fil. et TRowsoN) hb. M. — Nepal. Kamoan
(leg. WarricB) hb. M.
China. Prov. Hupei (Dr. Aus. Hexry’s Collect. From Central-China 4885—88,
n, 5460) hb. M.t), ditto n. 7902, hb. M.
+) parvifolia Meissn.
Vorder-Indien. Khasia. leg. Grırrıta,'n. 2364 (hb. H. F. Hance) hb. M.?). —
Sikkim. Tonglo (leg. C. B. CLARKE, 4884) hb. F.
ò) Bholua (Hamilt.).
Vorder-Indien. Nepal. E Nepalia (hb. Reichenbach) hb. M. — Sikkim.
Reg. temp. 5—9000’ (hb. Ind. or. Hook. fil. et TnowsoN) hb. F.
22. Daphne retusa Hemsl. in Journ. of Linn. Society. Vol. XXIX
(1893) p. 318.
Fruticulus ramosissimus. Rami longi, crassi, glabri, recti, aphylli, ramuli (foliosi
et floriferi) brevissimi, crassi, recti, dense puberuli. Folia obovata, apice rotundata et
leviter emarginata, margine revoluta, sessilia, subevenia, subcarnosa, glabra, ad apicem
ramorum conferta, Capitula terminalia, breviter pedunculata, 5—5 flora, bracteata.
Pedunculus dense puberulus. Bracteae obovatae, obtusae, margine ciliatae, cito deci-
duae, receptaculo dimidio breviores, numero 3—4. Flores sessiles, rosei, glabri. Sepala
late ovata, apice rotundata, receptaculum subaequantia.
Fruticulus ca. 30—40 cm altus. Folia 2,5—3 cm longa, 0,9—1,3 cm lata. Pedun-
culus ca. 0,4 cm longus. Bracteae 0,4—0,5 cm longae. Flores 4,7—4,9 cm longi.
D. retusa ist eine erst in letzter Zeit aus China bekannt gewordene
Art, die unbedingt in die Subsectio Daphnanthoides zu stellen ist, aber den
anderen Arten derselben ziemlich scharf gegenübersteht. Nur habituell
erinnert sie etwas an D. cannabina y) parvifolia, indem sie ähnlich, wie
diese, stark verästelt ist, und kleine rosettenförmig gestellte Laubblätter
hat. D. retusa ist eben, wie ich aus der Hóhenangabe an dem Hensıry'-
schen Originalexemplar entnehmen konnte, eine Pflanze aus den oberen
Gebirgsregionen, und das ist ja bei cannabina y) parvifolia auch der Fall;
daher die teilweise habituelle Übereinstimmung bei beiden Arten, die
sonst nicht viel mit einander zu schaffen haben.
Die fast fleischigen, am Rande umgerollten, kleinen?), ver-
kehrt-eiförmigen, an der Spitze ausgerandeten Blätter, die kleinen,
nur die Hälfte der Länge des Receptaculums erreichenden Bracteen, die
starke Verzweigung des Stammes) und der niedrige Wuchs?) unter-
scheiden D. retusa von den anderen Arten der Subsection. Um noch einiges
namhaft zu machen, wodurch D. retusa sich noch speciell vor den einzelnen
Arten auszeichnet, so weicht sie durch die Kahlheit der Blüten von
D. sinensis und cannabina, durch die Größe derselben von D. japonica und
4) Das Exemplar trägt zwar keine Blüten, es lässt sich aber doch nach der Aus-
bildung der vegetativen Organe annehmen, dass dasselbe der D. cannabina, speciell
8) latifolia entspreche.
2) Es liegt hier D. cannabina, ferner 5) latifolia und y) parvifolia auf.
3. Die Blätter sind noch etwas kleiner als bei cannabina y) parvifolia.
4) Mit Ausnahme von D. cannabina y) parvifolia.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes, 97
sinensis, durch die armblütigen Köpfchen und die geringe Zahl der
Bracteen von D. odora ab.
Standort: Hóhere Bergregion.
Geographische Verbreitung?): Westliches Tibet (West Szechuen:
Tachienlu).
Specimen visum: West Szechuen an der Grenze von Tibet nüchst Tachienlu,
9000—13500^ (collect, by A. E. Pnarr, n. 737, Originalexemplar) hb. B.
Subsectio VI. Collinae.
23. Daphne collina Smith, Spicileg. 2. t. 18.
Syn. D. alpina Savi due centur. p. 98. — D. australis Cyr. plant. rar. 3. t. 46. —
D. sericea nonn. autor. (non Vahl). — D. oleoides nonn. autor. (non Schreb.).
ad 8) neapolitana Lindl. D. Elisae Vis. Illustr. plant. orto botan. Padova in
Memor. istit. veneto v.6, p. 247 (45) t. 22). — D. Delahayana hort, — D. Blagayana hort.
Frutex trunco erecto, corymboso-ramoso. Rami longi, crassi, plus minus recti,
villoso-tomentosi, per totum fere longitudinem foliis sparsis praediti. Folia oblonge-
ovata, basi subcuneata, obtusa, subpetiolata, evenia, marginata, coriacea, persistentia,
supra glabra, subtus dense tomentosa, patula. Capitula terminalia, sessilia, bracteata,
10—15 flora. Bracteae late-ovales, tomentosae, receptaculo dimidio breviores, tarde
deciduae, ca. 8. Flores rosei, dense tomentosi, sessiles. Receptaculum cylindricum,
amplum. Sepala late-ovata, rotundata, receptaculum subaequantia. Ovarium sericeum.
Bacca ?
Frutex ca. 50—70 cm altus. Folia ca. 3—4 cm longa, 0,6—0,9 cm lata, Bracteae
ca. 0,4—0,5 cm longae. Receptaculum 0,8—0,9 cm longum, diametro 0,3 cm.
8) neapolitana (Lodd. Bot. cab. t. 749 pro sp.) Lindl. in Bot. reg. t. 822.
Folia utrinque glabra.
Abbildungen: Smith, Spicil. t. 18. — Botan. magaz. t. 428. Botan.
reg. 1838, t. 56. — Cyrill. Plant. rar. 3, t. 46. — Reichenbach, lc. Flor.
german. AA, t. 544 n. 1178.
ad B) neapolitana. Botan. reg. t. 822. — Loddig. Botan. cab. t. 749.
Die Form B) neapolitana, welche von Loppices als Art angesehen, von
Lisorey später als Varietät zu D. collina gezogen wurde (als solche erscheint
sie auch in Dr Canporıe’s Prodromus), weicht von der typischen D. collina, die
unterseits dicht zottig behaarte Blätter hat, durch die völlige Kablheit der-
Selben ab. Im übrigen stimmt ß) neapolitana in der Behaarung mit der typi-
1) Vgl. Tafel IV.
2) Nach der Abbildung und Beschreibung, die Vısıanı von seiner D. Elisae giebt,
lásst sich wohl mit ziemlicher Sicherheit feststellen, dass dieselbe nichts anderes sei als
collina Sm. B) neapolitana Lindi. mit etwas schmäleren Blättern. Die Angabe, dass
die Pflanze aus Mexico stamme, beruht wohl auf einem Irrthum. Nach Visit ist
Synonym zu D. Elisae D. Delahayana hort. Dass D. Elisae die Mitte zwischen D. collina
und Cneorum halte, wie Vısıanı meint, leuchtet weder aus der Abbildung noch aus der
Beschreibung ein; denn mit D. Cneorum hat die Pflanze gar nichts zu thun. Im Herbar
des botan. Institutes der deutschen Univers. in Prag liegen Exemplare, bezeichnet als
D. hybrida hort. (collina >< Cneorum), aber auch diese haben gar keine Beziehung zu
D. Cneorum, sie stimmen vollkommen mit der Abbildung der D. Elisae überein und sind
eben nichts als schmalblättrige Formen der neapolitana.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd.
-1
98 K. v. Keissler.
schen collina überein, hat also, wie diese, zottig behaarte Äste, Bracteen und
Blüten. In morphologischer Beziehung bestehen zwischen der typischen
collina und 8) neapolitana verschiedene Zwischenstufen von der dicht zottigen
Behaarung der Blattunterseite bis zur vólligen Kahlheit derselben. In geo-
graphischer Beziehung deckt sich das Areal der typischen collina gänzlich
mit dem Areal der zugehörigen Varietät.
Über die Abgrenzung der D. collina von D. sericea und Vahli vgl. bei
diesen.
Standort: An steinigen, sonnigen Stellen der Hügel- und Bergregion.
Geographische Verbreitung!): Europa: Mittleres und Süd-
liches Italien. Sicilien (? und die Insel Marettimo. Kreta. — Asien:
West- und Nordwestküste von Klein-Asien.
Specimina visa:
Italien. Monte Argentario, Etrurien (L. Tonga hb. K.; — Monte Argentario
(hb. Marcucci) hb, M.; — Ostia bei Rom (Bnacnr) hb. M.; — Apennini de Popoli in
den Abruzzen (MacwAciEn) hb. M.; — lago di Licola (HEnsicH) hb. P.; — Iago di Licola
(TENonE, hb. Jacqu.) hb. M.; — auf Hügeln bei Neapel (leg. Mayer, hb. Zahlbruckner)
hb. P.; — Volturno bei Caserta unweit Neapel (Sammler?, 4842) hb. P., hb. Z.; —
Neapel (Sıeruorp) hb. M.— Insel Marettimo(Ross, Flora Sicula) hb. Rechinger (Wien?)
Kreta. Auf Felsen bei Damasta (SIEBER) hb. Kk., hb. P.3),
Klein-Asien. Caria (PrNAnp, 4843) hb. M.; — Brussa (FrivaLosky) hb. M.; —
Bithynien (GrisEsAcH, 1822) hb. B.; — Bithynien (PEsTALOzzI, 1846) hb. B.
Einige Bemerkungen zu Angaben in Florenwerken.
Sicilien. In den Floren von Sicilien (Gussone, Flora sicula, Synopsis
florae siculae, TonNAsENE, Flora sicula®) wiederholt sich immer wieder bei
Daphne collina die Angabe: Insel Marettimo, während aus Sicilien die
Pflanze nicht bekannt geworden zu sein scheint. Wahrscheinlich kommt
sie hier auch vor und wurde nur bisher übersehen 5). — Balkanhalbinsel.
In Sıpraorr et Smita, Prodromus florae graecae ist Daphne collina folgender-
maßen eitiert: in collibus Italiae australis et ni fallor in Graecia, legit
Sibthorp. Dies beruht jedenfalls auf einer Verwechslung, ebenso wie die
Mitteilung eines Vorkommens derselben Pflanze am Athos in Dumont-
D'UnvirLE's » Enumeratio plantarum in oriente lectarum« (in diesem letzteren
Falle wohl verwechselt mit Daphne oleoides Schreb., die FrıvaLnsky gerade
1j Nachdem einerseits D. collina und collina 8) neapolitana durch verschiedene
Zwischenformen mit einander verbunden sind , anderseits beide annühernd das gleiche
Areal bewohnen, so habe ich in das Standortsverzeichnis 8) neapolitana nicht speciell
aufgenommen. Uber die Verbreitung der D. collina vgl. Tafel IV, Nebenkarte.
2) Es liegen zwei Exemplare der collina, eines der sericea auf.
3) SıepEr sammelte auf Kreta alle drei Arten und bestimmte sie als sericea Vahl.
^) PosEro, Flora sicula, enthält noch nicht die Thymelaeaceen.
5) Im Herbarium des Wiener Hofmuseums liegt allerdings ein Exemplar der Daphne
collina, wenn auch mit der nicht einmal eine Bestimmung führenden Etiquette: »in
fruticetis Siciliae «; eine Angabe des Sammlers fehlt auch. Auf dieses fragliche Exemplar
will ich mich auch nicht stützen, ich habe es daher in das obige Verzeichnis nicht auf-
genommen.
gum
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 99
auch am Athos sammelte); denn man trifft D. collina, wie auch sericea
weder in den Herbarsammlungen aus dem Gebiete der Balkanhalbinsel
und der zugehórigen Inselgruppen (auBer Kreta), noch finden sich über
dieselben in den Abhandlungen über die neueren floristischen Forschungen
auf der Balkanhalbinsel irgend welche weitere Angaben aufer den er-
wähnten, gar nicht verlässlichen.
24. Daphne sericea Vahl, Symb. botan. I, p. 28.
Syn. D. oleaefolia Lam. dict. 3. p. 440. — D. argentea Clarke (non Sibth. et Sm.).
— D. collina nonn. autor. (non Sm.).
Frutex glaber (exclusis ramulis junioribus puberulis), trunco erecto vel adscendenti,
dichotomo-ramosissimo. Rami breves, graciles, plus minus tortuosi, cicatricibus foliorum
crebris eminentibus notati, cortice brunneo-griseo vel griseo. Folia ad apicem ramu-
lorum dense conferta, rosulata, coriacea, plana, lanceolata, acuminata vel subacuminata,
basi attenuata, sessilia, evenia, supra glabra subtus adpresse-pilosa, demum interdum
fere glabra. Capitula terminalia, sessilia, bracteata, 5—8 flora. Bracteae obovatae,
receptaculo triplo breviores, mox deciduae, sericeae, numero ca. 4—5. Flores rosei,
sericeo-cani, sessiles. Receptaculum cylindricum amplum. Sepala late-ovata, rotundata,
receptaculo triplo breviora. Ovarium pilosiusculum. Bacca brunneo-rubra, oviformis.
Frutex usque ad 40 cm altus. Folia 1,5—2 cm longa, 0,5—0,4 cm lata. Recepta-
culum 4—4,2 cm longum, diametro 0,15—0,25 cm. Bacca 0,4—0,5 cm longa, 0,3 cm lata’
Abbildungen. Desfont., Choix de Plantes t. 9. — Annal. d. Mus.
d’hist. natur. Tom. X. t. 20 ad p. 297. `
Über die Unterscheidung von D. Vahli vgl. bei dieser.
Von D. collina, welche habituell schon einen ganz anderen Eindruck
als D. sericea macht, weicht diese hauptsächlich durch die kleineren und
schmäleren, unterseits nur angedrückt flaumig behaarten t), rosettig
gestellten Blätter und die armblütigen Köpfchen, ferner durch die
reichliche Verästelung des Stammes und die kurzen, krummen, flau-
mig behaarten (später fast ganz kahlen) Äste ab. Außerdem sind bei
D. sericea die Blätter am Rand nicht verdickt, die Bracteen hinfällig, die
Blüten nur seidig behaart, das Receptaculum größer. In der plumpen
Gestalt dieses letzteren und der Ausbildungsweise der Kelchblätter stimmen
D. collina und sericea überein.
Standort: Obere Berg- und subalpine Region (sonnige Stellen ?).
Geographische Verbreitung?): Europa: Insel Marettimo, Sicilien (?),
Kreta. — Asien: Nordwest-, West- und Südküste von Klein-Asien.
Specimina visa:
Europa. Insel Marettimo (Ross, Flora Sicula, 4888) hb. Rechinger (Wien). —
Kreta. In Gebüschen uuterhalb von Omalo und Lakkus (BaLvaccı, Iter creticum, 4892,
n. 95) hb. U.; — Mont Volokia (REvERcROs, Pl. de Crête, 1884) hb. U.; — Berge östlich
von Askyphos (SprEITZENHOFER, Iter creticum) hb. Z.; — bei der Stadt Gnossus (Ent:
YALDsky) hb. M.; — Montagnes de Lakkus (Revercnon, Pl. de Crête, 4883, n. 153) hb.
P: — Ita, Luniti, Sphakia, 2000 —5000" (HELDREICH, 4845) hb. B.; — Wald von Askyphos
m
1) D. sericea ist von den drei Arten am schwächsten behaart.
2) Vgl. Tafel IV, Nebenkarte.
100 K. v. Keissler.
(Raunin (2j, Pl. de Crête, n. 449) hb. B.; — Montagnes d'Amalos, auf Felsen (REvERCHON,
Pl. de Créte, 4884, n. 153) hb. B.
Klein-Asien. Ebene von Mersina, Cilicien (BALANSA, Pl. d'Orient, n. 746) hb. M.;
— Lycien (leg. BILLARD, hb. Jacquin) hb. M.; — Bithynischer Olymp (leg. Nor) hb. M.;
— zwischen Sabaudja und Gucive 1) (AvcuEn-Erov, hb. d'Orient, n. 5294) hb. B.
25. Daphne Vahli Keissl. in Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien
1896, p. 214.
Syn. D. sericea nonn. autor. (non Vahl). — D. collina nonn. aut. (non Sm.).
Frutex trunco erecto, plerumque corymboso-, rarius dichotomo-ramoso. Rami
longi, crassi, recti, puberuli, cicatricibus foliorum sparsis notati, per totum fere longitu-
dinem foliis sparsis tecti, cortice brunneo-griseo vel griseo. Folia obovata vel oblonge-
obovata, obtusa, plana, sessilia, evenia, coriacea, supra glabra, subtus dense adpresse-
puberula, ramis arrecta. Capitula terminalia, sessilia, bracteata, $—45 flora. Bracteae
obovatae, receptaculo triplo breviores, sericeae, mox deciduae, ca. 5—7. Flores sericeo-
cani, sessiles. Receptaculum cylindricum, gracile, Sepala ovata, obtusa, receptaculo
triplo vel dimidio fere breviora, Ovarium pilosiusculum. Bacca brunneo-rubra, ovi-
formis.
Frutex 50—70 cm altus. Folia 2,5—4 cm longa, 0,9—1,2 cm lata. Receptaculum
1—1,2 cm longum, diametro 0,45 cm. Bacca 0,3—0,4 cm longa, 0,3 cm lata.
8) glabrifolia Keissler l. c.2).
Folia utrinque glabra.
Über die Varietät B) glabrifolia. Ähnlich, wie bei D. collina eine
Varietät B) neapolitana auftritt, deren Blätter nicht bloß an der Oberseite,
sondern auch an der Unterseite kahl sind, gliedert sich auch von D. Vahli
eine Varietät ab, welche, während die Blätter der typischen D. Vahli nur
oben kahl sind, unterseits aber eine dicht angedrückt-flaumige Behaarung
tragen, Blätter besitzt, die auch unterseits ganz kahl sind. In der
Behaarung der sonstigen Organe stimmt diese von mir als glabrifolia be-
zeichnete Varietät mit der typischen Vahli überein. Ganz so, wie sich
zwischen D. collina und ß) neapolitana keine scharfe Grenze ziehen lässt,
so auch zwischen D. Vahli und der ihr zugehörigen glabrifolia, indem es
von der dicht angedrückt-flaumigen Behaarung der Blattunterseite bis zur
Kahlheit verschiedene Abstufungen giebt.
Über die Unterscheidung von verwandten Arten. D. Vahli
steht einerseits in Beziehungen zu D. sericea, anderseits zu D. collina,
schließt sich aber im allgemeinen mehr an letztere an, von der sie übrigens
als Art gut verschieden ist.
Mit D. Vahli hat es folgende Bewandtnis?). Unter dem Namen sericea
Vahl wurden von den Autoren zwei Pflanzen mit einander confundiert.
Die erste davon stellt einen reich verzweigten Strauch mit kleinen, schmalen
Blättern und armblütigen Köpfchen dar; das ist die eigentliche D. sericea
1) Am Isnik-See in Bithynien.
2) Ich hätte mich vielleicht nicht veranlasst gefühlt, die kahle Form der D. Vahli
speciell zu benennen, wenn nicht eben die kahle Form der D. collina schon einen
Namen hätte.
3) Vgl. Keisster, Le
————
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 101
im Sinne Vanr's, wie sich aus der Originalbeschreibung entnehmen lässt.
Die zweite aber gleicht habituell mehr der D. collina, ist also, was den
Stamm betrifft, mäßig geteilt, hat größere und breitere Laubblätter als die
sericea Vahl und reichblütige Köpfchen.
Diese beiden Pflanzen wurden von verschiedenen Autoren, auch von
Meissner in De CanpoLıe's Prodromus (wie die angeführten Belegexemplare
lehren) irrtümlich als sericea Vahl aufgefasst. Dieselben können aber leicht
von einander getrennt werden und zwar unterscheidet sich D. Vahli von
der echten »sericea Vahl« besonders durch die schon angegebene geringe
Verzweigung des Stammes, durch die langen, dicken, geraden
Äste, die größeren und breiteren, über die Äste zerstreuten Blätter,
die reichblütigen Köpfchen (8—12 Blüten) und die eifórmigen
Kelchblätter; bei D. sericea hingegen ist die Verzweigung eine sehr reich-
liche, die Äste sind kurz, dünn, gebogen, die Blüten kleiner und schmäler,
rosettig gestellt, die Köpfchen armblütig (3—5 Blüten) und die Kelchblätter
rundlich. Habituell sind die beiden Arten, wie die Bemerkungen über die
Ausbildung des Stammes und der Äste, über die Größe und Stellung der
Blätter lehren, sich unähnlich.
D. collina hat, wie schon gesagt, einen annähernd gleichen Habitus,
wie D. Vahli, und es ist daher zu wundern, dass D. Vahli nicht öfters mit
collina verwechselt wurde. D. Vahli unterscheidet sich von collina nament-
lich durch die bloß flaumig behaarten Äste und die an der Unterseite nur
dicht angedrückt-flaumig behaarten Blätter, durch das größere und
schlanke Receptaculum und die eifürmigen, stumpfen Kelchblätter
(bei D. collina Äste und Blattunterseite zottig behaart, Receptaculum
kleiner, plump, Kelchblätter breit-eifórmig, abgerundet). Außerdem wäre
noch zu erwähnen, dass bei D. Vahli die Blätter am Rand nicht verdickt,
sitzend, an den Ästen mehr oder minder nach aufwärts geschlagen sind und
dass die Blüten eine bloß seidige Behaarung tragen.
In dem Mangel der Behaarung an der Blattunterseite gleichen sich
wohl die beiden früher genannten Varietäten der D. collina und Vahli, doch
bleiben für dieselben alle anderen Unterschiede, welche für die Stamm-
arten gelten, aufrecht.
Standort: Hügel- und Bergregion (sonnige Stellen?).
Geographische Verbreitung!) Europa: Kreta. — Asien:
Südküste von Kleinasien, nördlichster Teil von Syrien.
Specimina visa:
Kreta. Auf Felsen bei Damasta (SıEser), in mehreren Exemplaren, hb. U.,
hb. M., hb. P. 2.
——
A) Die typische D. Vahli und 8) glabrifolia haben ungefähr den nämlichen Ver-
breitungsbezirk inne. Betreffs des Areals der D. Vahli vgl. die Tafel IV, Nebenkarte.
2) SIEBER sammelte auf Kreta unter der Bezeichnung sericea alle drei Arten, also
D. Vahli, sericea Vahl und collina.
102 K. v. Keissler.
Klein-Asien. Auf dem Berge Tcharyklar bei Adalia (Bounezav, Pl. Lyciae, 1860)
hb. M.; — auf dem Berge Nur bei Pyramus (Korscny, Iter cilic.-kurd., 4859, Pl. ad
Pyramum in monte Nur lectae, Suppl., n.3) hb. M.; — in der Ebene, Adalia (HELDREICH,
4845) hb. M.; — im Taurus-Gebirge, Bulgar-Dagh (Korscuv, Iter cilic., n. 1765) hb. M.;
— Mersina, bei der Ruine Soli, Cilicien (SiNTENIs, Iter orientale, 4888), hb. Kk.; — von
dem Gebirge Kassan Oghlu (Korscny, Iter cilic.-kurd., 1859, Suppl., n. 76) hb. M., ibid.,
n. 443, hb. B.; — Cilicien (AucBER-Eroy, hb. d'Orient, n. 2916) hb, B.; — Akma-Dagh,
hb. M. f).
Syrien. Nächst Beilan (Korscuy, Pl. Syriae bor., 1862, n. 335) hb. M.; — bei
Alexandretta (Korschy, Iter cilic.-kurd., 1859, Pl. Syriae, n. 272) hb. M.; — Alexandretta,
1832, hb. B.
26. Daphne Blagayana Freyer in Flora 1838, 4, p. 176.
Syn. D. alpina Baumg. Enum, Flor. transsilv. (1845) (non L.). — D. Lerchenfeldiana
Schur, Enum. plant. Transs. (4866).
Fruticulus trunco erecto, subsimplice, sat crasso, terete, laeve, apice versus sparse
puberulo. Folia obovata vel late-obovata, apice rotundata vel leviter emarginata cum
parvulo mucrone, tenuiter venosa, glabra, persistentia, coriacea, sessilia, ad apicem
trunci rosulata (rarius modo approximata). Capitula terminalia, sessilia, bracteata,
10—15 flora. Bracteae oblonge-obovatae, interiores lineari-lanceolatae, sericeae, recep-
taculum subaequantes, ca. 8. Flores luteo-albi, sparse pilosuli, sessiles. Receptaculum
cylindricum, gracile. Sepala ovata, subobtusa, receptaculo triplo breviora. Ovarium
puberulum. Bacca carnosa, glabra, alba.
Frutex ca. 30 cm altus. Folia ca. 3,4—4,3 cm longa, ca. 4,4—1,9 cm lata. Flores
ca. 1,8—2,2 cm longi. Bracteae ca, 4—1,2 cm longae.
Abbildungen. Reichenb., Flor. German. 11, 555. — Kerner,
Pflanzenleben 2, tab. ad p. 703. — Van Houtte, Flore de serres 22 (4877)
t. 1265. — Regel, Gartenflora 29 (4880) t. 1020.
Ich brauche wohl nicht erst besonders hervorzuheben, dass D. Bla-
gayana im groBen Publicum eine gewisse Berühmtheit erlangt hat und unter
dem Namen »Königsblume« bekannt ist, sowie dass man die längste Zeit
den Standort derselben am Lorenziberg bei Billichgrätz in Krain für den
einzigen hielt, bis sich dann heraustellte, dass dieselbe an zahlreichen
anderen Orten im Bereiche der Balkanhalbinsel vorkomme.
Ich mache hier einiges von der Literatur über D. Blagayana nambhaft:
Frever in Flora 4838, I., p. 476. — Werrtstein, Verhandl. d. zool. bot. Ges.
Wien, Sitzber. XXXVII (1888) p. 16, — Seunık u. Derc in Wissensch.
Mitteil. aus Bosnien u. Hercegov. I (1893) p. 589 ff. — Beck, Die Kónigs-
blume (Daphne Blagayana Freyer) in »Wien, illustr. Gartenzeit. 1893,
Heft 40«. — Römer, Über das Vorkommen der Königsblume in Siebenbürgen
in » Wien. illustr. Gartenzeit. 1894«. — Kerner, Pflanzenleben II. p. 803. —
Für D. Blagayana ist es besonders charakteristisch, dass der Stamm
entweder gar nicht geteilt oder nur mit 2 oder 3 Asien versehen ist, dass
4) Noch andere derart lückenhaft bezeichnete Exemplare habe ich hier, wie auch
öfters bei anderen Arten, ausgelassen.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 103
die Behaarung sehr gering ist (Äste spärlich flaumig behaart, Blätter
kahl, Blüten spärlich flaumig behaart), dass die Blätter sehr breit, an der
Spitze abgerundet sind und daselbst eine kleine Stachelspitze tragen,
dass die Blüten sehr groß und von gelblich-weißer Farbe sind. Bei
den drei früheren Arten ist der Stamm ästig, die Behaarung an allen Teilen
eine mehr oder minder starke, die Blätter entbehren der kleinen Stachel-
spitze, die Blüten sind kleiner und rosenrot.
Standort: Wälder oder Waldwiesen der montanen und subalpinen
Region!).
Geographische Verbreitung?): Krain. Lorenziberg bei Billichgrätz,
Razorhügel bei Alt-Oberlaibach (Voss, 1889, nach Beck), Katharinenberg
bei St. Margarethen (hb. U. 3)).
Siebenbürgen. Auf dem Berge Köhavas nächst Hitfalu (leg. SımonkAar,
1886, hb. M.), Peatre mare bei Kronstadt (leg. Römer, hb. H.), bei Vidra
im Bihargebirge (Siwoskar, 1886, nach Beck), auf der Alpe Bucsecs und
Keresztenhavas (BaumsGarten, 1816, nach Beck).
Bosnien. Auf dem Ormanj nächst Hadzéeé, bei Sarajewo (FIALA,
1890, hb. P.). Nach Beck ` Auf dem Ozren bei Maglaj (A. Sprung, 1889),
am Smolin und Matina bei Zepée (Gscnwiwp, 1889), am Konju (BnaNpis,
1890), auf dem Cicelj bei Cajnica (Derc, 1890).
Hercegowina. Nach Beck: Am Glogovo bei Jablanica (Vannas, 1890),
im Ladjanicathale bei Konjica (Fiara, 1893).
Montenegro. Nach Pancic (Elenchus plantarum vasc. in Črna Gora
1875): Am Dormitor nicht weit vom See Riblje jezero.
Albanien. Soll hier, wie Beck citiert, im Jahre 1889 von ScHILLInG
gefunden worden sein.
Macedonien. Bei Allchar im Nidze-Gebirge (Dónrrem, It. turc. sec.,
1893, n. 331, hb. U.).
Serbien. Berg Diocibare in Centralserbien (Pancic, 4875, hb. K.),
Berg Stol (Pancıc, 1874, hb. M.).
Bulgarien. Trojanpass (Urumorr, Flora bulgarica, hb. H.).
4) In Krain in Begleitung von Valeriana tripteris L., Potentilla carniolica A. Kern.,
Ruscus hypoglossus L., Erica carnea L., in Bosnien, Hercegowina und Serbien in Be-
gleitung von Erica carnea, in Macedonien (nach DörFLER) in Rothföhrenwäldern in
Begleitung von Anemone nemorosa L., Primula Columnae Ten. und Scilla bifolia L.
2) Teils auf Grund von Herbarmaterial, teils mit Hilfe zweier Arbeiten, nämlich:
Beck, Die Königsblume (Daphne Blagayana Freyer). Wiener illustrierte Garten-
zeitung, 4893, Heft 10.
RówEn, Über das Vorkommen der Kónigsblume in Siebenbürgen. Wiener illu-
Strierte Gartenzeitung, 4894.
3) Ein Exemplar im Herbar der zoologisch-botanischen Gesellschaft, angeblich
von DoLtLiNEn bei Idria gesammelt, scheint mir zweifelhaft.
104 K. v. Keissler.
Anhang.
Daphne tenuiflora Bur. et Franch. in Journ. de Botan. 4894 (V) p. 154.
Diese Art ist mir nur aus der Diagnose bekannt. Von Burrat und FnaNCHET
wird dieselbe in die Section Daphnanthes gestellt. Nun soll aber nach der
Beschreibung D. tenuiflora Blüten mit 4—5 Kelchblättern und 8—40 Pollen-
blättern, sowie einen deutlich entwickelten Griffel, der fast dieselbe Länge
wie der Fruchtknoten hat, besitzen. Ich möchte meine Ansicht dahin aus-
sprechen, dass diese Art überhaupt nicht zu Daphne gehört, weil diese
Gattung stets nur 4 Kelchblätter und 8 Pollenblätter aufweist und durch
eine Narbe ausgezeichnet ist, die sitzend oder höchstens ganz kurz ge-
stielt ist.
Gesetzt aber den Fall, dass diese Art aus sonstigen Gründen in die
Gattung Daphne zu stellen wäre, so würde sie jedenfalls eben wegen ihrer
besonderen Charaktere einer eigenen Section und nicht der Section Daph-
nanthes zuzuzählen sein.
Zum Schlusse sei noch hervorgehoben, dass es auch eine D. tenuiflora
Spanoghe in Linn. XV (1841) p. 335 giebt. An dieser eben genannten
Stelle (Prodromus-Florae Timorensis) ist der Name ohne weitere Beschrei-
bung angeführt. Es ist nur eine Verweisung auf die »Icones n. 64« vor-
handen. Aber diese Icones wurden, wie der Autor selber bemerkt,
niemals publiciert. Es handelt sich also hier um ein » Nomen solum «.
Allgemein zusammenfassende pflanzengeographische
Bemerkungen.
Bevor ich auf die geographische Verbreitung der Section Daphnanthes
selbst eingehe, möchte ich zunächst etwas weiter ausholen und vorerst
mich in einigen Worten über die geographische Verbreitung der ganzen
Gattung Daphne ergehen.
Die Gattung Daphne erstreckt sich von 10? südl. Breite bis über 65?
nórdl. Breite und von 40° westl. Länge v. Ferro bis 180? östlich. Länge
v. Ferro, gehört also dem nördlichen extratropischen und dem palaeotro-
pischen Florenreiche!) an. Sie findet sich in dem größten Teil von Europa,
an der Nordküste von Afrika (mit Ausnahme von Tripolis und Ägypten?)
und in dem größten Teil von Asien (mit Ausschluss von Arabien, des süd-
lichen Vorderindien und des nördlichen Sibirien). Obwohl einige Arten
ostwärts bis Japan (z. B. D. odora, pseudomezereum) und Kamtschatka (D.
1) Vgl. EnsLer’s Gruppierung der pflanzengeographischen Gebiete der Erde in
dessen Werk »Entwicklungsgescbichte der Pflanzen welt« Bd. IL, p. 334.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes, 105
kamtschalica) reichen, so wurde doch bisher noch kein Vertreter der
Gattung aus Amerika bekannt. Auch in Südafrika und Australien, wo die
Familie der Thymelaeaceen einen groBen Formenreichtum entwickelt,
scheint die Gattung zu fehlen.
Die Daphne-Arten gehören vorzugsweise der gemäßigten Zone an;
doch reicht D. Mezereum mit einem Teil ihres Areales auch in die ark-
tische Region hinein, so wie südlich einige Arten im Tropengebiete auf-
treten. Zu den letzteren sind die drei Arten der Section Genkwa, die
drei Arten der Section Eriosolena und von Daphnanthes D. sinensis zu
rechnen.
Die Areale der Sectionen sind mit Ausnahme derjenigen der Section
Eriosolena, welches, über den óstlichen und nórdlichen Teil von Vorder-
indien (bis in einen Teil des Himalaya), über ganz Hinterindien, Sumatra
und Java sich ausbreitend in der Richtung von Nord nach Süd gestreckt
ist, westöstlich in die Länge gezogen. Dieselben greifen mehrfach in ein-
ander über; ist es ja doch eine pflanzengeógraphisch bekannte Thatsache,
dass entfernter verwandte Artengruppen gemeinsam neben einander vor-
kommen kónnen, während solche von naher Verwandschaft sich meist
gegenseitig in ihrer Verbreitung ausschlieBen.
Die geringste Anzahl von Sectionen kommt zwischen 170? und 480?
östl. Länge von Ferro (auf Kamtschatka) vor, nämlich bloß eine von den
fünfen, das ist die Section Mezereum; die größte Zahl, nämlich vier
(Mezereum, Genkwa, Daphnanthes, Eriosolena [es fehlt bloß die Section
Laureola]) tritt zwischen 440° und 120° östl. Länge von Ferro (China,
Hinterindien) auf.
Wenn ich nach diesen einleitenden Worten nun speciell zur Section
Daphnanthes, die den Gegenstand der vorliegenden Arbeit bildet, über-
gehe, so nimmt dieselbe unter den Sectionen der Gattung Daphne nächst
Mezereum das größte Areal ein. Sie reicht ohne Unterbrechung von 0?
bis 465° östl. Länge von Ferro und bewegt sich in der Breitenausdehnung
zwischen 10? südlich. und 55° nördlich. Breite. In ihr Areal, welches,
wie die eben angeführten Zahlen wohl hinlänglich darthun, sehr stark
westöstlich in die Länge gestreckt ist, fallen das südliche und ein Teil des
mittleren Europa (Pyrenäen-, Apenninen-, Balkan-Halbinsel, mittleres,
Südliches und südöstliches Frankreich, Schweiz, Teile von Süddeutschland,
Österreich-Ungarn, einzelne Teile von Russland), die Nordküste von Afrika
(mit Ausnahme von Tripolis und Ägypten ?) sammt den canarischen Inseln,
das westliche, mittlere und ein Teil des östlichen Asiens (Klein-Asien,
Syrien, Palästina, Gebiet des Kaukasus, Persien, Afghanistan, Baludschi-
stan, Gebiet des Altai und Himalaya, südliches China, Anam und das
Japanesische Inselreich). Wie hieraus zu entnehmen, gehören die Ver-
treter der vorliegenden Section sehr verschiedenen Florengebieten an.
Von den Subsectionen, in welche sich » Daphnanthes « teilen lässt,
106 K. v. Keissler.
nehmen Oleoidest) und Daphnanthoides das größte, Collinae das kleinste
Gebiet ein. Die geringste Zahl von Subsectionen (1) befindet sich zwischen
80° und 90? östl. Länge von Ferro (Afghanistan, Baludschistan : Subs.
Oleoides), die ansehnlichste (5, also alle mit Ausnahme von Daphnanthoides)
zwischen 30? und 40? Gel, Länge von Ferro (Italien, Balkanhalbinsel,
Österreich-Ungarn).
Betreffs der Zugehörigkeit der einzelnen Subsectionen zu bestimmten
Florenreichen 2) fällt die Subsectio Alpinae zum größten Teil dem alpinen?),
zum nur geringen Teil dem pontischen und sibirischen, die Subsectio
Oleoides dem mediterranen, pontischen und himalayischen, die Subsectio
Gnidium dem mediterranen und chinesischen, die Subsectio Cneorum dem
alpinen und baltischen®), die Subsectio Collinae dem mediterranen und
pontischen, die Subsectio Daphnanthoides dem himalayischen und chine-
sischen Florenreiche zu.
Wenn man die Verbreitung der Arten der Section Daphnanthes in .
westöstlicher Richtung verfolgt; so stellt sich folgendes Resultat heraus:
Zwischen 0? und 10? östl. Länge von Ferro 2 Arten,
» 4109 » 20° » » » »
» 209 » 30? » » » »
» 309 » 40° » » » »
» 409 » 50° » » » »
» $09 » 60° » » v a
» 609 » 70° » » » >»
» 709 » 80° » » » » »
» 809 » 909 » » » » »
» 909 » 1009 » » » »
» 4009 » 440° » » » » »
» 4409 » 190? » » » » »
H 1909 » 430° » » » » »
» 414309 » 4409 » » » »
» 140° » 450° » » » »
» 4509 » 4609 » » » »
» 41609 » 470° » » » »
Das dichteste Vorkommnis (9 Arten) liegt also demnach zwischen
30° und 50? östl. Länge von Ferro (Italien, Österreich-Ungarn, Balkan:
ve LO fO O3 O2 r6 Ct ep zm Dä ée QOO dq od bow
4) Das Areal der Subsection Oleoides ist dargestellt: A. auf Tafel I (oleoides-
Gruppe), 2. auf Tafel II (angustifolia- Gruppe).
2) Bezüglich der Florenreiche halte ich mich hauptsächlich an die Einteilung in
KERNER, Pflanzenleben, Bd. II. p. 831.
3) Im Sinne Dnupe's (Pflanzengeographie p. 365) genommen, umfasst also die
Alpen, Karpathen, das französische Bergland und die Pyrenäen sammt den zugehörigen
Vorländern.
+) Im Sinne Drupe’s, vgl. »Deutschlands Pflanzengeographie«.,
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes, 107
halbinsel, Klein-Asien), also zum Teil an derjenigen Stelle, an welcher
auch die meisten Subsectionen (5, also nur Daphnanthoides fehlend) ver-
treten sind. Und zwar fallen zwischen 30° und 40? östl. Länge von
Ferro auf die Subsectionen Oleoides, Gnidium und Alpinae je 1, auf
Cneorum und Collinae je 3 Arten, zwischen 40° und 50° östl. Länge
von Ferro auf Gnidium und Cneorum je 4, auf Oleoides 3, auf Collinae
4 Arten. Das zweitdichteste Vorkommnis (6 Arten) befindet sich zwischen
90° und 100° östl. Länge v. Ferro (Himalaya, China), an einer Stelle, an
der auch eine beträchtliche Zahl von Subsectionen (4, es fehlen nur Cneorum
und Collinae) vorkommen. Jene 6 Arten verteilen sich folgendermaßen:
Subsectio Gnidium und Alpinae je 4, Subsectio Oleoides und Daphnanthoides
je 2 hievon. Das Minimum (4 Art) fällt unter 80° bis 90? östl. Länge von
Ferro (Afghanistan, Baludschistan), woselbst ja auch nur eine einzige Sub-
section (nämlich Oleoides) zu finden ist.
Nach Florenreichen verteilen sich die Arten der Section Daphnanthes
in nachstehender Weise:
Baltisches Florenreich. . . . . . A Art.
Sibirisches » e, ln
Himalayisches » 2... 5 3 Arten.
Alpines » 2... 0 »
Pontisches » nd»
Chinesisches » e, D »
Mediterranes » 8»
29 Arten!).
Unter allen Arten besitzen D. angustifolia (Persien, Afghanistan,
Baludschistan, westl. Himalaya), cannabina (Himalaya, Teil von China),
oleoides Mediterrangebiet, Syrien, Klein-Asien) das ausgedehnteste, D. arbus-
cula (bisher nur an einem einzigen Standort gefunden) das beschränkteste
Areal.
Die Zahl der Endemismen innerhalb der vorliegenden Section ist eine
ziemlich ansehnliche; dieselbe beträgt nämlich von 26 Arten 8. Hievon
bilden 4 Arten Endemismen von sehr geringer Verbreitung (Endemismen
im strengsten Sinne des Wortes): D. arbuscula (in den Karpathen, wie
früher bemerkt, nur von einem Standort bekannt), D. jasminea (an wenigen
Stellen in Mittelgriechenland), D. petraea (kleiner Teil von Südtirol), D. Sophia
(an wenigen Stellen in Russland); 3 Arten sind für größere Gebirgssysteme
endemisch: D. altaica für den Altai, D. caucasica für den Kaukasus,
m
!) Die Zahl der in der Arbeit behandelten Arten beträgt eigentlich nur 26, allein
3 Arten, D. Cneorum, D. angustifolia und D. cannabina gehóren gleichzeitig 2 Floren-
gebieten an, D. Cneorum dem baltischen und alpinen, D. angustifolia dem pontischen
und himalayischen, D. cannabina dem himalayischen und chinesischen.
108 K. v. Keissler.
D. striata für die Alpen!); 4 Art, nämlich D. odora, ist auf der japanischen
Inselgruppe endemisch.
An sonstigen Endemismen wäre noch namhaft zu machen: aus der
Verwandtschaft der D. alpina: petiolata in Krain, Istrien und dem unga-
rischen Litorale, aus der von D. angustifolia: mucronata im westlichen
Himalaya, aus der von D. cannabina: parvifolia und Bholua in einem Teil
des Himalaya, aus der Verwandtschaft von D. oleoides endlich buxifolia in
Armenien.
Der mutmassliche entwicklungsgeschichtliche Zusammen-
hang der Arten und Subsectionen der Section Daph-
nanthes (nebst einigen Bemerkungen über den mutmasslichen
entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang der Sectionen der
Gattung Daphne überhaupt).
Das Studium des entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhanges der
Arten einer Artengruppe, der Artengruppen einer Subsection, und — in
dieser Richtung immer weiter aufwärts steigend — der höheren Einheiten
des Systems bildet eine der wichtigsten, ja direct sogar die wichtigste Auf-
gabe der modernen, systematischen Botanik. Für die Ableitung von
Schlüssen über die Stammesgeschichte werden in erster Linie die gegen-
seitigen morphologischen und geographischen Verhältnisse der Formen und
Formengruppen in der Gegenwart, in zweiter Linie wohl auch diejenigen
Thatsachen, ‚welche die Phytopaläontologie über das Auftreten und die
Verbreitung gegenwärtig noch lebender Formen in früheren Perioden der
Erdgeschichte und über die morphologische Beschaffenheit und die Ver-
breitung vorweltlicher Formen zu Tage gefördert hat, als Stütze heran-
gezogen.
Es ist leicht einzusehen, wieso es unvermeidlich ist, dass bei Betrach-
tungen dieser Art bis zu einem gewissen Grade die Mutmaßung, die hypo-
thetische Annahme eine Rolle spielen muss; und zwar desto mehr, je mehr
man von den kleineren Einheiten des Systems zu den größeren emporsteigl.
Es sei mir gestattet, in den folgenden Zeilen mich einigen Erörterungen
über- den wahrscheinlichen Entwicklungsgang im Bereiche der Section
Daphnanthes zuzuwenden, und móchte ich nur vorher wenige, allerdings
4) D.retusa, die zwar bisher auch nur im westlichen Tibet an einem einzige?
Standort (vgl. im speciellen Teil) gefunden wurde, habe ich deshalb nicht unter die
endemischen Arten gestellt, weil dieselbe erst im Jahre 1893 beschrieben wurde und
möglicherweise eine viel weitere Verbreitung hat. — Ebenso dürfte D. linearifolia, die
zwar nur von zwei benachbarten Standorten in Palästina bekannt ist, in Wirklichkeit
ein größeres Areal einnehmen.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 109
ganz hypothetische Annahmen über die phylogenetische Entwicklung der
gesammten Gattung Daphne einschalten.
Die Gattung Daphne lässt sich, wie ich bereits in der Einleitung her-
vorgehoben habe, in 5 Sectionen einteilen: Genkwa, Mezereum, Daphnanthes,
Laureola und Eriosolena. Es ist nun vor allem zu bemerken, dass die
zuletzt genannte Section in morphologischer Beziehung in nur lockerem
Zusammenhang mit den übrigen Sectionen steht, weshalb einige Autoren
dieselbe geradezu als besondere Gattung behandelt haben !), und dass sich
dieselbe auch in geographischer Hinsicht abweichend verhält. Was ersteres
betrifft, so ist Eriosolena namentlich durch fadenförmig gestielte, mit
einem In volucrum versehene Köpfchen ausgezeichnet, die sich bei den
anderen Sectionen der Gattung nicht wiederfinden?), bezüglich der letzteren
hat sie als einzige von den Sectionen ihre Heimat fast ausschließlich in
den Tropen, indem sie in Vorder-Indien, Hinter-Indien und im malayischen
Archipel verbreitet ist.
Es dürfte sich daher unter jenen Stammformen, aus welchen die gegen-
wärtige Gattung Daphne hervorging, und die man etwa mit der allerdings nur
theoretischen Wert habenden Bezeichnung a Palaeodaphne« belegen könnte,
frühzeitig eine Divergenz nach zwei Seiten hin eingestellt haben (wie es das
beigegebene Schema über die mutmaßliche Entwicklung der Sectionen?)
zur Anschauung bringt), auf der einen Seite nach jener Ausbildung hin,
die uns gegenwärtig durch die Section Eriosolena repräsentiert wird, auf
der anderen Seite nach jenen Urformen, aus denen sich späterhin die
übrigen Sectionen der Gattung Daphne herausentwickelt haben. Für diese
letzteren habe ich mich des ebenfalls wieder nur theoretische Bedeutung
besitzenden Namens » Palaeo- Eudaphne« bedient, weil aus diesen sozusagen
die eigentlich typischen Sectionen der Gattung hervorgegangen sind.
Von hier aus dürfte sich ungefähr gleichzeitig eine Teilung nach drei
Richtungen hin ergeben haben, nämlich eine Abgliederung erstens der
Formen mit lederigen Blättern und Bracteen führenden, axillären
Trauben (Ahnen der Section Laureola), zweitens der Formen mit lederigen,
seltener krautigen Blättern und Bracteen führenden oder bracteenlosen
Blütenständen, die meist endständige Köpfchen, seltener endständige
Trauben darstellen (Ahnen der Section Daphnanthes), drittens der Formen
mit krautigen Blättern und bracteenlosen, axillären Köpfchen
(Ahnen der Section Mezereum und Genkwa).
A) In letzter Zeit hat VAN Tiecuen (Rech. sur la struct. et les affin. des Thym. et d.
Pen., Ann. d, sc, natur. sér. VII. tome XVII, p. 185 ss.) die Section Eriosolena auf Grund
des anatomischen Baues als eigene Gattung angesehen. on
2) Nur bei der in die Section Laureola gehörigen D. pontica L. B) Szovitsii (C. Koch
Meissn. befindet sich der Blütenstand auch auf einem fadenfürmigen Stiel, aber erstens
sind die (2) Blüten, aus denen der Biütenstand besteht, selbst wieder gestielt (also kein
Köpfchen), ferner ist ein Involucrum nicht vorhanden.
3) Siehe*Fig. I, auf p. 410.
110 K. v. Keissler.
Hierauf hat sich dann die letztgenannte Gruppe in die Section Meze-
reum mit wechselstündigen und in die Section Genkwa mit gegen-
ständigen Blättern geteilt. Die gegenständige Blattstellung ist ein Merk-
mal, das allerdings etwas auffälliges an sich hat, weil dasselbe außerhalb
der Section Genkwa keiner anderen Daphne-Art zukommt, und man könnte
Figur 4.
Palaeo-Daphne.
Palaeo -Eudaphne.
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vielleicht in einen directen genetischen Zusammenhang der Section
Genkwa mit Mezereum Zweifel setzen. Dies dürfte aber nicht berechtigt
sein, nachdem die Arten der Section Genkwa im übrigen, namentlich in
Kette gegen Ad
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 111
der krautigen Consistenz der Blätter und der axillären Stellung der
Blütenköpfchen mit den Arten der Section Mezereum völlig übereinstimmen;
nur mag die Annahme nahe liegen, dass die Sonderung beider Gruppen
von einander frühzeitig erfolgte (wie es auch in Fig. 4 dargestellt ist).
Die Gruppe mit lederigen Blättern und bracteenführenden, axillären
Trauben hat eine weitere Teilung nicht mehr erfahren und ist gegenwärtig
durch die Section Laureola repräsentiert.
Was die Section Daphnanthes schließlich betrifft, so lässt sie der Um-
Stand, dass sie Arten mit krautigen und mit lederigen Blüttern, mit und
ohne Bracteen an den Blütenständen enthält, zwischen Laureola auf der
einen, Mezereum und Genkwa auf der anderen Seite in der Mitte stehend
erscheinen, gleichsam als directe Fortsetzung der Formen von » Palaeo-
Eudaphne«.
Die Section Daphnanthes hat sich nachmals in die 6 Subsectionen:
Alpinae, Oleoides, Gnidium, Cneorum, Daphnanthoides, Collinae gegliedert,
deren entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang ungefähr folgender ge-
wesen sein kann. Vor allem mag sich eine Scheidung der ursprünglichen
Formen in die Ahnen der Subsect. Collinae und Daphnanthoides, welche
Spüterhin in die beiden genannten Subsectionen zerfielen, und in die Ahnen
der Subseet. Cneorum, Gnidium, Oleoides und Alpinae vollzogen haben;
von diesen zwei Gruppen ist die erste besonders durch den Besitz von
Bracteen, die zweite durch das Fehlen derselben (mit Ausnahme der
Subsect. Cneorum) ausgezeichnet. Die Annahme, dass die Subsectio Cneo-
rum trotz des Vorhandenseins von Bracteen mit den bracteenlosen Sub-
sectionen Gnidium, Oleoides und Alpinae genetisch näher zusammenhänge
als mit Collinae und Daphnanthoides, gewinnt dadurch in mancher Hinsicht
an Wahrscheinlichkeit, dass dieselbe keine eigentlich typisch entwickelten
Bracteen!) besitzt und an den Blättern eine ähnliche feine weiße Punk-
tierung aufweist, wie sie für die Subsectio Oleoides und Gnidium so charak-
teristisch ist, ein Merkmal, das bei den Arten von Collinae und Daphnan-
thoides nicht wiederkehrt. Immerhin mag sich die mit Bracteen versehene
Subsection Cneorum als die erste unter den Subsectionen der zweiten Ent-
wicklungsreihe abgespalten haben, wie ich dies in dem beigefügten Schema
(Fig. I, welches neben der Darstellung des phylogenetischen Zusammen-
— 0.
A) Bei D. Cneorum sind die Bracteen in ihrer ganzen Beschaffenheit laubblattartig
Und haben auch fast dieselbe Größe, wie die Laubblätter; bei D. striata, arbuscula und
Petraea sind sie zwar scariös und kleiner als die Laubblätter, aber sie gleichen mehr
Blütenknospendecken, weil sie fast ziegeldachig sich aneinander legen, indem die
äußeren kürzer, die inneren aber länger sind.
Inbetreff der Stellung der Subsectio Cneorum möchte ich bemerken, dass der
typische Vertreter derselben, D. Cneorum, unleugbar Beziehungen zu D. Gnidium hat.
Es äußert sich dies in der schwachen Verzweigung des Stammes, der ziemlich dichten
Blattstellung und in der Ausbildung der Blätter (schmal, stachelspitzig, kahl).
112 K. v. Keissler.
hanges der Arten und Artengruppen, auch diejenige der Subsectionen ent-
hált, zur Anschauung zu bringen suchte.
Später haben sich dann die drei übrigen keine Bracteen besitzenden
Subsectionen: Gnidium, Oleoides und Alpinae entwickelt. Man hat sich
vorzustellen, dass aus der einen, ursprünglichen Stammform der bracteen-
losen Subsectionen die drei Stammformen der gegenwärtigen Subsectionen
Figur 2.
Section Daphnanthes.
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hervorgingen!). Hiervon nahmen diejenigen der Oleoides und Gnidium
wohl ein annähernd gleiches Areal ein, das von Spanien durch das ganze
Mediterrangebiet, Klein-Asien und Persien bis in den Himalaya (bei Gni-
dium sogar bis in das westliche China) gereicht haben dürfte. Diese An-
4) Vgl. Fig. 2.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 113
nahme scheint deshalb naheliegend, weil die Subsectio Oleoides auch
gegenwürtig noch das genannte Gebiet inne hat!) und weil die Subsectio
Gnidium, die ihren Hauptsitz im Mediterrangebiet (hier vertreten durch
D. Gnidium) aufweist, noch einmal getrennt hiervon im westlichen China
(mit D. Roumea als Repräsentanten) auftaucht? was sich nur dahin
erklären lässt, dass dieselbe in dem zwischenliegenden Teile früher auch
vertreten war, aber später daselbst ausstarb. Die Stammform der Subsectio
Alpinae jedoch mag nordwärts an das Areal der beiden anderen Stammformen
(speciell derjenigen der Subs. Oleoides) gegrenzt haben, ühnlich wie auch
heute D. alpina in Spanien, Italien und in der Balkanhalbinsel?), D. caucasica
am Südfuß des Caucasus?) an D. oleoides unmittelbar sich anschließt 4).
Die Stammform der Subsection Oleoides zerfiel wahrscheinlich nach-
mals in eine westliche Form, aus welcher D. oleoides und jasminea5) ent-
standen, und in eine östliche Form, welche der Ausgangspunkt der angu-
stifolia-Gruppe®) wurde. Diese Annahme kann damit begründet werden,
dass die Gruppe der D. oleoides auch gegenwärtig dem westlichen”), jene
der D. angustifolia dem östlichen®) Teil des Areales der Subsectio Oleoides
angehórt.
Morphologisch nahe Beziehungen existieren, wie bereits im speciellen
Teil angeführt wurde, zwischen der oleoides-Gruppe der Subsectio Oleoides
und zwischen der Subsectio Alpinae, Beziehungen, welche insbesondere
darin zum Ausdruck gelangen, dass zwischen einer Form der ersteren,
glandulosa, und einer Form der letzteren, alpina, direct Übergangsformen
vorkommen?). Hand in Hand mit der nahen Verwandtschaft geht auch die
Art der geographischen Verbreitung, indem, wie schon teilweise erwähnt,
die Subs. Alpinae und die oleoides-Gruppe sich gegenseitig in benach-
barten Gebieten ersetzen, in demselben Gebiet aber ausschließen.
Die zweite Gruppe der Subsectio Oleoides, die Arten aus der Ver-
4j Vgl. Tafel I oleoides-, Tafel II angustifolia-Gruppe.
2) Vgl. Tafel II.
3) Vgl. Tafel I.
4) Was die zwei übrig bleibenden Vertreter der Alpinae anbelangt, so ist D. Sophia,
wie gleich besprochen werden wird, eine Bildung jüngeren Datums, die erst secundär
aus der D. caucasica hervorgegangen ist, D. altaica aber, die ungeführ gleichzeitig mit
D. alpina und caucasica entstanden sein dürfte, ist gegenwärtig wenigstens durch die vom
Tarbagatai bis zum Schan-Alai-tag liegenden Gebirgsstócke von dem Areale der Sub-
sectio Oleoides getrennt (es müsste höchstens die Pflanze bisher hier übersehen worden
Sein), dürfte aber ursprünglich wohl mit demselben in Verbindung gestanden haben.
5) Diese beiden Arten werden in der Folge ófters kurz als oleoides-Gruppe be-
zeichnet (nicht zu verwechseln mit der Subsection Oleoides).
6) Darunter sind folgende Arten zu verstehen: D. Stapfii, cachemireana, angusti-
folia, linearifolia und gnidioides.
7) Vgl. Tafel I.
8) Vgl. Tafel II.
9) Vgl. den speciellen Teil (unter oleoides), sowie auch Tafel I.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 8
114 K. v. Keissler.
wandtschaft der D. angustifolia, nühern sich wiederum der Subsectio
Gnidium. Es kommt dies zunächst ganz allgemein in einer gewissen Ähn-
lichkeit der Blattbildung (sclimal, stachelspitzig) und der Gestalt des
Receptaculums zum Ausdruck. Dazu ist bei 2 Arten der angustifolia-
Gruppe, D. angustifolia und cachemireana, eine Neigung zur Ausbildung
traubiger Inflorescenzen vorhanden, wodurch eine deutliche Anlehnung an
die Section Gnidium, die bekanntlich traubige Blütenstände hat, bewirkt
wird. Die zwei übrigen Vertreter, D. gnidioides und linearifolia, haben
zwar köpfchenförmige Blütenstände, zeigen aber sonst wieder deutliche
Beziehungen zur Section Gnidium (speciell zu D. Gnidium). Die erstere
sieht habituell der D. Gnidium sehr ähnlich; überdies ist sie mit dieser
durch Zwischenformen verbunden!). Die letztere erinnert ebenfalls
habituell an D. Gnidium und hat mit derselben auch die Reichblütigkeit
der Inflorescenz gemein. Von factischen Übergangsformen kann aber hier
eigentlich nicht die Rede sein, da das Areal derselben gar nicht mit dem
von D. Gnidium in Berührung kommt).
Und was ist die Folge der morphologischen Beziehungen der beiden
genannten Artengruppen? In ganz analoger Weise, wie vorher zwischen
der oleoides-Gruppe und der Subsection Alpinae, die gegenseitige Aus-
schließung in denselben und die Ersetzung in benachbarten Gebieten. Wir
finden von der Subsection Gnidium die gleichnamige Art im Mediterran-
gebiet und D. Roumea im westlichen China, dazwischen befindet sich in
dem Areal der Subsection Gnidium eine Lücke, und in diese ist die an-
gustifolia-Gruppe wie ein Keil eingeschoben?), wobei die Verbreitung der
einzelnen Arten so ist, dass die der D. Gnidium am nächsten stehende D.
gnidioides direct an D. Gnidium angrenzt. Wahrscheinlich hat die angusti-
folia-Gruppe im Kampf ums Dasein die Formen der Subsectio Gnidium
verdrüngt. Die oleoides-Gruppe tritt im Mediterrangebiet neben dem da-
selbst befindlichen Vertreter der Subsection Gnidium auf, weil der Grad der
Verwandtschaft derselben zu dieser Subsection ein nur geringer ist?).
Nunmehr gehe ich zur Besprechung des mutmaßlichen entwicklungs-
geschichtlichen Zusammenhanges der einzelnen Arten innerhalb einer
Subsection über.
Subsectio Alpinae.
Es war früher davon die Rede, dass die Stammform der Subsection
Alpinae mutmaflich an die Stammform der oleoides- Gruppe angrenzte.
Später haben sich dann aus der Stammform an drei Stellen in Anpassung
an die speeifischen klimatischen Verhältnisse jeder (derselben annähernd
4) Über alles das vgl. näheres im speciellen Teil unter D. Gnidium.
2) Vgl. Tafel I.
3) Vgl. Tafel I und II. Areal der D. oleoides und D. Gnidium.
APPENA
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 115
zur selben Zeit!) drei eigene Arten gebildet, die mit einander nahe verwandt
sind und vicariierende Formen darstellen, die einander gegenseitig in den
auf einander folgenden Gebirgen ersetzen. So begegnen wir im Altai und
Tarbagatai der D. altaica, im Kaukasus der D. caucasica, in den Alpen und
Pyrenäen der D. alpina.
Diese letzte ist die morphologisch am besten verschiedene Art, was
offenbar seine Ursache darin hat, dass die klimatischen Verhältnisse in den
Alpen erheblich andere sind als Am Kaukasus einerseits, im Altai und
Tarbagatai anderseits. D. altaica und caucasica stehen sich dafür unter
einander viel nüher als eine jede von ihnen der D. alpina, was wohl der
größeren Übereinstimmung des Klimas der von ihnen besiedelten Gebirge
zuzuschreiben ist.
In dem óstlichen Teil des Areales der D. alpina schaltet sich petiolata
ein; dieselbe hat nur eine locale Verbreitung, sie ist als eine Localrasse
jüngeren Datums aufzufassen, die von der D. alpina ausgegangen ist?).
Der vierte Vertreter der vorliegenden Subsection, D. Sophia, hat ein
ganz eigentümliches Vorkommen. Er ist in einem Teile des südlichen und
südóstlichen Russland endemisch, woselbst er bisher nur an zwei durch
einen größeren Zwischenraum geschiedenen Localitäten?) gefunden wurde
(Gouvern. Kursk, Charkow, Kijew im südlichen, Gouvern. Orenburg im
südöstlichen Russland). Die große Ähnlichkeit mit D. caucasica scheint auf
einen genetischen Zusammenhang mit dieser hinzudeuten. Man hat sich
etwa vorzustellen, dass zur Eiszeit, in der ja auch im Kaukasus eine De-
pression der einzelnen Regionen erfolgte, D. caucasica teils südwärts gegen
Armenien und Persien zu, teils nordwärts in einen Teil des an den Kaukasus
angrenzenden Russland wanderte. Beim Rückgang der Eiszeit zog sich ein
Teil der D. caucasica wieder in die frühere Heimat zurück, während ein
anderer Teil derselben sich im südlichen und südöstlichen Russland be-
hauptete und nur in Anpassung an die geänderten Existenzbedingungen
eine Umformung erlitt. So entstand D. Sophia!). Als nachmals auf das der
Eiszeit unmittelbar folgende »baltische« Klima das »pontische« trat, wurden
wohl die Verhältnisse für D. Sophia in diesen wenig gebirgigen Gebieten
sehr ungünstig; das Areal derselben verlor daher, wie anzunehmen, immer
mehr an Ausdehnung; schlieBlich blieben von demselben nur noch zwei
kleine Inseln 2) übrig, die sich bis heute erhalten haben. l
Um noch ein kurzes Streiflicht auf die eine der beiden Verbreitungs-
inseln, nämlich auf diejenigen im südlichen Russland zu werfen, so liegt
dieselbe ungefähr zwischen dem Centralplateau des Gouvern. Orel und
den Kreidegebirgen des Donez. Dieses Gebiet ist überhaupt rehr reich an
Gebirgspflanzen und endemischen Arten, worauf zuerst Lirwivow in einer
1) Siehe übrigens auch Fig. 2 auf p. 112.
2) Vgl. Tafel I.
116 K. v. Keissler.
Abhandlung »Pflanzengeographische Bemerkungen über die Flora des euro-
päischen Russland «!) die Aufmerksamkeit gelenkt hat. Derselbe citiert
diesbezüglich auBer dem schon genannten Gebiet noch die silurischen
Kalke des baltischen Küstenlandes und die Wolga-Gebirge und bringt das
Auftreten von Gebirgspflanzen und endemischen Arten daselbst mit der
Eiszeit in Verbindung.
Subsectio Oleoides.
Über die Scheidung der Subsection Oleoides in zwei Gruppen: Arten
aus der Verwandtschaft der D. oleoides (oleoides-Gruppe) und Arten aus der
Verwandtschaft der D. angustifolia (angustifolia-Gruppe) und über die Be-
ziehungen der ersteren zu der Subsection Alpinae, der letzteren zu der
Subsection Gnidium wurde schon das wichtigste angeführt 2).
Die beiden genannten Artengruppen werden hier jede für sich be-
handelt.
4. oleoides-Gruppe.
Die Stammart der Gruppe mag wohl der zu D. oleoides gehörigen
glandulosa am ähnlichsten gesehen haben, welche ein sehr ausgedehntes
Areal?) einnimmt, in das sämmtliche andere Formen der Gruppe mit ihrem
Verbreitungsgebiet hineinfallen.
Als erste Abgliederung von der Stammform der D. oleoides ist D. jas-
minea*) anzusehen. Dieselbe ist wohl speciell innerhalb der griechischen
Gebirge unter dem Einflusse der daselbst wirksamen klimatischen Factoren
entstanden, während im Apennin, in den südspanischen und kleinasiatischen
Gebirgen, die von glandulosa ja auch bewohnt werden, eine der D.jasminea
analoge Gebirgsform nicht zur Ausbildung gelangte. Ähnliche Fälle, dass
nämlich eine weiter verbreitete Form, in deren Areal mehrere Gebirgszüge
eingeschlossen sind, nur in einem Teil derselben (eventuell nur in einem
einzigen) eigene Gebirgsformen zur Abscheidung bringt, in dem anderen
aber nicht, lassen sich auch bei anderen Gattungen constatieren. Ich
möchte aus der Gattung Daphne selbst zwei diesbezügliche Beispiele an-
führen. Das eine hiervon bezieht sich auf D. Cneorum. Aus derselben
haben sich in den Alpen D. striata und petraea, in den Karpathen D. ar-
buscula entwickelt, während in dem dritten von D. Cneorum besiedelten Ge-
birgsstock, den Pyrenäen, kein eigener Gebirgstypus aus der Verwandtschaft
1) Erschienen in dem Bull. soc. natur. Moscou. 4890, Il. (p. 322). Es ist in russi-
scher Sprache abgefasst; vgl. übrigens das Referat über diese Abhandlung in Jusr's
Botan. Jahresber. 4891, II. p. 343.
2) Vgl. hierüber »Specieller Teil« unter D. oleoides und; D. Gnidium, vorliegendes
Capitel p. 443 u. 414.
3) Vgl. Tafel I.
4) Wie wohl selbstverstündlich D. jasminea Sibth. et Sm.; vgl. »Specieller Teil«
p. 59.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 117
derselben auftritt. Als zweites Beispiel führe ich D. Laureola an, die zwar
nicht mehr der Section Daphnanthes angehört. Dieselbe weist in den
Alpen JJ, in den Gebirgen des nördlichen und centralen Teiles der Balkan-
halbinsel, im Apennin und den südspanischen Gebirgen keine Gebirgs-
formen auf, wohl aber im kleinen Atlasgebirge (D. Laureola L. var. Djur-
djurae Debx. in Flore Kabyl.) und in den Pyrenäen (D. Laureola L. f)
Philippi [Meissn.] Willk. und y) cantabrica Willk.). D. jasminea, die gegen-
würtig auf ein kleines Gebiet in Mittel-Griechenland und im Peloponnes be-
schränkt ist, dürfte wohl ursprünglich den größten Teil der Gebirge der
genannten beiden Länder eingenommen haben, bis spátere ungünstige
äußere Verhältnisse, über deren Art sich schwer näheres sagen lässt, ihre
Existenz gefährdeten. D. jasminea büßte daher den Hauptteil ihres Areales
ein und konnte sich nur an wenigen, besonders günstigen Punkten bis auf
die Gegenwart erhalten.
Bedeutend später als D. jasminea ist von D. oleoides eine Form zur
Absonderung gekommen, aus der dann brachyloba und buxifolia gemeinsam
entstanden sind. Die Annahme des späteren Zeitpunktes ist damit zu be-
gründen, dass brachyloba und buxifolia mit glandulosa sehr nahe verwandt
sind2), was bei D. jasminea nicht der Fall ist. Dass brachyloba und buxi-
folia nieht einzeln für sich von glandulosa abzweigten, sondern erst se-
cundär aus einer gemeinsamen, von dieser sich ablósenden Stammform
hervorgingen , gewinnt dadurch an Wahrscheinlichkeit, dass brachyloba
und buxifolia sich gegenseitig näher stehen, als jede von ihnen der
glandulosa.
Die beiden in Rede stehenden Formen fallen in den óstlichen Teil des
Areales der glandulosa hinein; nachdem bucifolia nur in Armenien, brachy-
loba jedoch neben Armenien auch in ganz Klein-Asien?) vorkommt, ist
die letztere die weiter verbreitete von den beiden, die erstere liegt zugleich
gänzlich innerhalb des Areales der letzteren. Aus diesem allen geht her-
vor, dass brachyloba und buxifolia in jene Kategorie von Formen ein-
zubeziehen sind, welche zwar morphologisch bereits differenziert sind,
aber geographisch noch nicht ihr selbständiges Gebiet sich errungen haben.
Merkwürdig ist es, dass man bei D. oleoides eine deutliche Zunahme
der Dichtigkeit der Behaarung an allen Organen in der Richtung von
Westen nach Osten nachweisen kann. Bei glandulosa, um zunächst von
dieser zu sprechen, zeigt sich, dass neben der normal behaarten Form
(Blätter in der Jugend beiderseits flaumig behaart, später oberseits kahl,
Aste flaumig behaart) auch eine solche vorhanden ist, bei der schon die
Jungen Blätter beiderseits ganz kahl und die Äste gleichfalls kahl sind.
. 1) Daselbst tritt D. Laureola in den ganzen West-Alpen, sowie in dem südlichen
Teil der Mittel- und Ostalpen auf.
2) Vel. hierüber »Specieller Teil« p. 50.
3) Vgl. Tafel 1,
118 K. v. Keissler.
Diese Form, welche seinerzeit Veranlassung zur Aufstellung der D. lucida
Loisel. gegeben hat, kommt neben der normal behaarten vor, aber nur in
Nordafrika, Spanien, auf Corsica, Sardinien, Sicilien und in Italien, wäh-
rend sie in dem von Italien ostwärts gelegenen Areal der glandulosa fehlt.
Dafür tritt aber gerade nur in diesem östlichen Teil (also Balkanhalbinsel,
Klein-Asien, Syrien) neben der normal behaarten Form der glandulosa die
puberula auf!), die an allen Organen fast zottig behaart ist; brachyloba
ferner, die an und für sich schon stärker behaart ist als glandulosa?) und
dazu noch eine der puberula analoge mit stärkerer Behaarung ausgestattete
Form bildet, endlich buxifolia, die am stärksten behaarte von allen, ge-
hören sämtlich dem östlichen Arealteile der D. oleoides an. l
2. angustifolia-Gruppe.
Aus der östlichen von der Subsectio Oleoides zur Abscheidung ge-
langten Form, welche die Stammform der vorliegenden Gruppe darstellt
und die wohl der gegenwärtig so weit verbreiteten D. angustifolia am ähn-
lichsten gesehen haben mag, dürfte als erste Abzweigung D. Stapfii hervor-
gegangen sein 3), weil sich dieselbe nämlich morphologisch von den anderen
Arten der Gruppe in namhafter Weise durch das Auftreten von bloß
axillären (bei fehlenden terminalen) Blütenständen und durch die in der
Jugend striegelhaarigen, spüter gekórnelten Blütter unterscheidet. Infolge
dieser morphologisch stark differenten Beschaffenheit wird es auch begreif-
lich, dass D. Stapfii zu den anderen Arten der Gruppe nicht im Verháltnis
der geographischen Ausschließung steht, sondern direct in einem Teile des
Areales einer derselben, nämlich des D. angustifolia auftritt).
Später dürfte sich dann von dem Areale der Stammform, als deren
gegenwärtige Fortsetzung, wie gesagt, D. angustifolia zu betrachten ist,
zuerst ostwärts D. cachemireana*), später westwärts die Stammform der
D. gnidioides und linearifolia abgegliedert haben. Dass die Abgliederung
der D. cachemireana früher stattgefunden habe), ist deshalb plausibel,
weil dieselbe trotz näherer Beziehungen zu D. angustifolia doch mit der-
selben nicht in einem solehen Grade verwandt ist, wie D. gnidioides und
linearifolia. .
Aus der Stammform der beiden gerade genannten Arten?), welche
sich beiläufig über Kleinasien, Syrien und Palästina ausgebreitet haben
kann, entstand in Klein-Asien D. gnidioides, in Syrien und Pälästina
D. linearifolia. Diese letztere liegt zwar nach den bisherigen Angaben
inselartig von den anderen Arten der Gruppe getrennt, indem sie bis jetzt
nur von zwei einander nahe liegenden Stellen in Palästina bekannt ge-
4) Vgl. Tafel I,
2) Vgl. >Specieller Teil« p. 54.
3) Vgl. Fig. 2, p. 442.
4) Vgl. Tafel II.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 119
worden ist), dürfte aber wohl vermutlich weiter verbreitet sein und viel-
leicht bis zu dem Areal! der D. gnidioides und D. angustifolia hinauf-
reichen.
Wohl erst in jüngerer Zeit wird sich an D. angustifolia die Ausbildung
der affghanica und mucronata vollzogen haben, da die morphologischen
Unterschiede derselben von D. angustifolia geringfügiger Natur sind. Auch
hier ist eine teilweise geographische Trennung eingetreten, indem D. an-
gustifolia selbst in Persien heimisch ist, ostwürts hievon aber in Afgha-
nistan, Balutschistan und im Himalaya an Stelle derselben affghanica tritt‘).
Auf den Himalaya beschränkt ist mucronata; wenigstens ist dieselbe bisher
nur dort constatiert worden. Sie fällt gänzlich in das Areal der weiter
verbreiteten affghanica hinein, ähnlich wie bei D. oleoides Schreb. buxifolia
in das Areal der ein weiteres Gebiet besiedelnden brachyloba.
Überblickt man nunmehr die Verbreitungsverhältnisse der Arten der
Subseetio Gnidium und derjenigen der angustifolia-Gruppe im allgemeinen?)
so zeigt sich, dass in der ansehnlichen Längenausdehnung von 410 Breite-
graden, von den canarischen Inseln bis in das westliche China, eine Anzahl
von verwandten Arten, in benachbarten Gebieten einander vertretend,
lückenlos, wie die Glieder einer Kette sich aneinander schließen, indem
dort, wo das Areal der einen Art aufhört, das einer andern sich unmittel-
bar anschließt, ein Beispiel, das sich nicht leicht anderwärts in so aus-
geprägter Form wieder finden lässt. Es sind dies von West nach Ost der
Reihe nach aufgezählt: Gnidium — gnidioides — angustifolia — angustifolia
8) affghanica — cachemireana — Roumea!).
Subsectio Gnidium.
Von den Beziehungen der Subsectio Gnidium zu der angustifolia-
Gruppe der Subsectio Oleoides war teils gerade früher teils gelegentlich
der Darstellung des Zusammenhanges der einzelnen Subsectionen die Rede.
Es erübrigt sich hier nur, hervorzuheben, dass die beiden Arten der
Subsection D. Gnidium und D. Roumea einander recht nahe stehen und
daher die Abtrennung beider von der Stammart relativ spät erfolgte 3.
Subsectio Cneorum.
Der eigentliche Grundtypus der ganzen Subsection ist D. Cneorum,
eine Art, die einen großen Teil von Mitteleuropa besiedelt und wohl seit
langer Zeit sich unveründert erhalten hat. 0.
Von derselben dürfte sich in relativ junger Zeit die ihr sehr nahe
Stehende Verloti abgegliedert haben, welche an mehreren, von einander
—__
1) Vgl. Tafel II.
3) Vgl. Fig. 2, auf p. 412.
3) Vgl. auch hierüber p. 444.
120 K. v. Keissler.
isolierten Stellen von geringer Ausdehnung im Bereiche des Areales der
D. Cneorum neben dieser selbst vorkommt. Wahrscheinlich stellt Verloti
einen Typus dar, der uns sozusagen eine in Entstehung begriffene Art
vergegenwürtigt. Hiefür scheint neben der geringen morphologischen
Differenz der D. Cneorum gegenüber auch der Umstand zu sprechen, dass
abgesehen von dem Mangel einer factischen geographischen Sonderung von
D. Cneorum die einzelnen Vorkommnisse der Verloti ganz regellos im Areal
dieser eben genannten Art zerstreut liegen!), und dass auch sonst an
mehreren Punkten, wo die eigentliche Verloti vertreten ist, das eine oder
andere Individuum der D. Cneorum eine gewisse Neigung gegen Verloti
besitzt.
Von der Stammart D. Cneorum ist jedenfalls auch D. striata, ebenso
wie arbuscula und petraea, abzuleiten, deren Entstehung jedoch in eine
viel frühere Zeit als diejenige der Verloti zu versetzen ist, weil dieselben
von D. Cneorum morphologisch viel bedeutender abweichen als Verloti.
Der eigentliche AnstoB zur Ausbildung der erwähnten drei Arten ist wohl
in der Anpassung der D. Cneorum, die ja eine Pflanze der Bergregion (hóch-
stens auch der unteren subalpinen Region) ist? an die subalpine und
alpine Region der Alpen und Karpathen zu suchen. Wann dieser Vorgang
sich vollzog, darüber lässt sich schwer näheres vermuten. So viel aber
scheint wahrscheinlich zu sein, dass ungefähr um denselben Zeitpunkt
herum sich D. striata in den Alpen und eine Stammform der D. petraea und
arbuscula in den Alpen und Karpathen sich entwickelt habe?). Aus dieser
Stammform ging nachmals in den Alpen D. petraea, in den Karpathen
D. arbuscula hervor, also auch wieder ein Beispiel dafür, wie sich zwei
nahe verwandte Arten in benachbarten Gebirgen ersetzen. Gegenwärtig
sind D. petraea und arbuscula auf ein sehr kleines Areal, das Überbleibsel
eines ehemals wohl viel größeren, angewiesen); sie gehören demnach in die
Kategorie der Relict-Endemismen. Die Annahme einer eigenen Stammform
für D. petraea und arbuscula glaube ich damit motivieren zu kónnen, dass
die beiden sich morphologisch von D. striata erheblich entfernen, dagegen
unter einander sich recht nahe stehen und daher wohl auf eine gemeinsame
Wurzel zurückzuführen sind.
Dass D. striata früher weiter verbreitet war als jetzt, scheint deshalb
wahrscheinlich, weil dieselbe gegenwürtig von dem Hauptareal, das sich
über einen Teil der schweizerischen, italienischen und österreichischen
Alpen erstreckt, inselartig getrennt noch ein wenig ausgedehntes Gebiet in
1) Vgl. Tafel III.
2) Nur in Bosnien gehört D. Cneorum, deren einziger Standort daselbst die Cinear-
spitze bei Livno ist, gerade der subalpinen und alpinen Region an, fehlt dagegen den
niedrigeren Lagen (nach freundlicher Mitteilung des Herrn Professor BECK).
3) Vgl. Fig. 2 auf p. 112.
4) Vgl. Tafel 111.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 121
der Dauphiné bewohnt!), welches ursprünglich wohl auch mit dem Haupt-
areal verbunden gewesen sein muss.
Subsectio Daphnanthoides.
Es ist begreiflich, dass die Grenzen der einzelnen Areale, so wie sie
in Tafel IV eingetragen sind, nicht genau sein können, sondern nur an-
nähernd die Verteilung der einzelnen Arten wiedergeben, nachdem ja
der Himalaya, China, Anam und Japan noch nicht genauer floristisch durch-
forscht sind. Aber immerhin lassen sich auch jetzt schon einige ungefähr
zutreffende Folgerungen über den Zusammenhang der Arten ableiten, um
so mehr als man sich aufler auf die Verbreitung ja auch auf den morpholo-
gischen Vergleich stützen kann.
Wahrscheinlich war über das ganze Gebiet, welches gegenwürtig von
der Subsection Daphnanthoides eingenommen wird, vormals eine Stamm-
form derselben verbreitet. Aus dieser sonderten sich hernach einzelne
Formen ab, und zwar eine westliche (D. cannabina), eine südöstliche (D.
sinensis) und eine östliche (D. odora?)).
Schon früher, bevor noch diese ziemlich nahe verwandten drei
Arten entstanden waren, hatte sich vermutlich — dafür spricht wenigstens
die morphologisch wesentlich abweichende Beschaffenheit?) — im west-
lichen Teile (China) D. retusa, im östlichen Teile (östliches China, Japan)
D. japonica abgegliedert®). Es ist ganz interessant, dass die erstere sich
noch am ehesten morphologisch an die später aus der Stammform entstan-
dene westliche Form, D. cannabina, an die sie unmittelbar angrenzt,
anlehnt, so wie anderseits D. japonica noch am meisten an die östliche
Form, D. odora, erinnert.
Infolge der geringen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen D.
Japonica und D. odora wird es begreiflich, dass sich die beiden nieht in
benachbarten Gebieten gegenseitig ersetzen, sondern dass ihre Areale zum
größten Teile über einander Gallen A. Im Gegensatz hiezu treten auf Grund
näherer Verwandtschaft D. cannabina, sinensis und odora jede gesondert
für sich auf und ihre Areale sind derart angeordnet, dass sich dieselben
Segenseitig ausschließen.
D. cannabina zeigt deutlich die Tendenz, sich in verschiedene Formen
aufzulösen. Die am wenigsten ausgeprägte derselben ist latifolia, welche
durch Übergangsformen mit D. cannabina verbunden ist; von latifolia sah
Ich auch ein Exemplar aus China, während mir die typische cannabina nur
aus dem Gebiet des Himalaya vorlag. Wahrscheinlich dürfte aber D. canna-
1) Vgl. Tafel HI.
2) Vgl. Tafel IV und Fig. 2, auf p. 412.
3) Vgl. Specieller Teil p. 96 (retusa) und p. 88 (japonica).
4) Vgl. Tafel IV.
122 K. v. Keissler.
bina auch in China vorkommen, so dass man annehmen kann, dass sich das
Areal deiselben mit dem der /atifolia decke; parvifolia und Bholua sind
augenscheinlich Gebirgsformen, die sich aus D. cannabina innerhalb des
Verbreitungsgebietes derselben in Anpassung an die specifischen klima-
tischen Verhältnisse der höheren Gebirgsregionen innerhalb des Himalaya
gebildet haben !). Ein ganz ähnlicher Fall liegt in der Gattung Daphne bei
glomerata Lam. vor, die dem Kaukasus angehört. Von dieser gliedern sich
auch zwei Formen ab, welche in den oberen Gebirgslagen die eigentliche
D. glomerata vertreten. Diese beiden werden gewöhnlich als 8) pauciflora
Meissn. und y) nivalis (C. Koch) bezeichnet.
Subsectio Collinae.
Eine besonders nahe morphologische Verwandtschaft der vorliegenden
Arten mit Arten anderer Subsectionen besteht im allgemeinen nicht. Selbst
der Subsection Daphnanthoides stehen dieselben ziemlich isoliert gegen-
über Es äußert sich dies außer in den morphologischen Unterschieden
auch darin, dass die Subsectionen Collinae und Daphnanthoides geogra-
phisch weit von einander getrennt sind, indem die Arten der ersteren in
Klein-Asien, der Balkanhalbinsel und Italien, diejenigen der letzteren im
Himalaya, in China, Anam und Japan heimisch sind).
Die Stammform der Subsection Collinae, von Klein-Asien ausgehend,
besetzte wahrscheinlich auf ihrer Wanderung nach Westen die Balkanhalb-
insel, Italien, Sicilien, Syrien, Ägypten und Tunesien; nach den noch
weiter westlich liegenden Ländern des Mediterrangebietes dürfte dieselbe
nicht gelangt sein, da dort kein einziger Vertreter gegenwärtig zu finden ist.
Als erste Art mag wohl aus der Stammform D. Blagayana entstanden
sein, da sie von den anderen Arten der Subsection erheblich abweicht.
Dieselbe nahm für sich die Balkanhalbinsel in Anspruch und vertritt da-
selbst die anderen Arten, die aus den übrigen Teilen des Areales der
Stammform zur Entwicklung kamen ?).
Einige Zeit nach der Abtrennung der D. Blagayana dürfte sich zunächst
eine Spaltung nach zwei Richtungen hin ergeben haben, erstens gegen
D. collina, zweitens gegen eine Stammform der D. Vahli und sericea, aus
welcher alsbald diese beiden Arten selbst hervorgingen4). Dass die Zeit-
differenz zwischen der Bildung dieser drei Arten überhaupt keine große
gewesen sein mag, ist deshalb plausibel, weil die drei Arten nahe mit
einander verwandt sind. Dass sich aber nicht zugleich alle drei Arten
abgegliedert haben, sondern dass vorerst neben D. collina eine wenn auch
kurzlebige Stammlorm von D.Vahli und sericea entstanden sei, ist darum
1) Vgl. Tafel IV.
2) Vgl. Tafel IV, Haupt- uud Nebenkarte.
3) Vgl. Tafel IV, Nebenkarte.
)
5) Vgl. Fig. 2, auf p. 142.
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnauthes. 123
anzunehmen, weil D. sericea trotz mancher Übereinstimmung mit D. collina
doch mehr Verwandtschaft mit D. Vahli hat.
Sonstiges über die Subsection vgl. in meiner Arbeit »Über eine neue
Daphne-Art und die geographische Verbreitung derselben, sowie die ihrer
nächsten Verwandten: (Verhandl. d. zool. botan. Gesellsch. Wien (1 896),
p. 2944 ss).
Index der im speciellen systematischen Teil vorkommenden Namen.
[Die gültigen Namen sind cursiv, die Namen der Synonyme stehend gedruckt.)
Seite
acuminata B. et H. . . . . 65
— B) Kochii Meissn.. . . . . . . 65
acuminata Stocks.. . . . . . . . . 65
alpina L... . . , ros . 44
— D) petiolata nov. var... vss. 44
alpina Baumg. . . . . . U . . . . 102
alpina Savi... oo 22222. 97
alpina Sibth, et Sm. . . . . . . . . 49
alpina Sprun.. . 2.2.2222.
altaica Pall.. . . oo oc 29
altaica Stev. . . . | 2... A
angustifolia C. Koch . . . . e
— Baffghanica (Meissn.). . . e
— y) mucronata (Royle] . . . . e
arbuscula Ce, 84
— a) hirsuta Cel. . . . . . 85
— P) glabrata Cel.. . . . . . 83
argentea Clarke. . .. , 99
australis Cyr, |. |... ui
Bholua Ham. . . . |... ©... 983
Blagayana Free... . 102
Blagayana hort.. 2.22 97
buxifolia Helde ` n 49
buxifolia Orph, . , |... B 49
buxifolia Sart. oL E 49
buxifolia Vah]. s DE 49
Cachemireana Meissn.. . . . l 64
candida Vittm. 2.24 44
Candolleana Meisen MEM l E l 74
cannabina Wall. . E l . 93
— P) latifolia Meissn. . . 2... 93
u Parvifolia Meissn. . . . . .. 93
—5)Bhoua (Ham). . . |. 93
"manica Bornm.. | . . . 61
ĉaucasica Pal], ` sn ) ) . 38
m B) axilliflora nov. nom. . . . . . 39
— P) cognata C. Koch. . . . . . . 38
chinensis Spr, esr sss s.s 9
Seite
Cneorum L.. . . e... 77
— HI Verloti (Gr. et G.) e 717
— — f. humifusa (V erl. etFaz). . . 77
— var. abietina Borb.. . . Si
Cneorum Güld. . . . . . . . . A8
Cneorum Wahlb. . . . . . .... 82
Cnidium Boiss. . .. . . .... 72
collina Sm.. . . . 2... 9l
— OI neapolitana Lindl. 2s. s. 9I
colina Kotschy . . . . . . . . . . A8
colina d’Urv.. . . . . . s... A8
collina nonn. aut. . . . . . . . 99,400
coriacea Royle e, 64
cretica Steud.. e A8
Dauphini hort. e, 9?
Delahayana hort. . . ....... 97
Delphini hort.. e, 92
Elisae Vis. . oss 97
euphorbioides Dusch . . . . . .- 38
fastigiata Tausch een 71
Fioniana hort.. . 92
glandulosa Bert. . 49
glandulosa Spr. . 49
gnidioides J. et Sp. . 71
&nidioides Szov. . 65
Gnidium L. . 72
— f. latifolia nov. f. . 72
Gnidium nonn. aut. 74
hybrida Lindl. 92
indica Lois.. 91
indica Schang. 37
japonica hort. Lugd. . 88
japonica Thunb. 88
— a) B) 89
— NEES 88
jasminea Sibth.'et Sm. . 59
jasminea Gris. 49
49
jasminea Heldr. . .
124
jasminoides Heldr.
kiusiana Miqu. .
Lerchenfeldiana Schur..
linearifolia Hart..
lucida Lois. .
Mazeli Carr. .
microphylla Meisen. .
— BI angustifolia Meisen, .
mucronata Royle
— D) affghanica Meisen,
neapolitana Lodd. . .
odora Thunb. . .
— ON kiusiana (Miqu.)
— BI marginata Miqu.
— var. rubra Sw..
odora Don
odora Lour..
odorata Lam. .
oleaefolia Lam.
oleoides Schreb. .
— a) glandulosa (Bert.).
— — f. puberula (J. et Sp.).
— 8) brachyloba (Meisen.
— y) buxifolia (Vahl).
oleoides nonn. aut,
oleoides Tschern.
oleoides d'Urv.
oleoides Schreb. a) brachyloba Meisen,
— a) brachyloba Bourg.
— OI jasminea Meisen, .
Einleitung
Specieller Teil
K. v. Keissler.
Seite
59 | — var. villosa Boiss.
89 | — f. glabrata sing. aut.
100 | — f. vestita Bornm. .
69 | orthophylla St. Lag.
49 | paniculata Lam..
88 | papyracea Wall..
59 | papyrifera Ham..
59 | petraea Leyb. .
65 | retusa Hsl. .
65 | Roumea Meissn. .
97 | rupestris Facch. .
89 | salicifolia Lam. .
89 | salicifolia Auch, EL
89 | scabrifolia Stapf.
94 | sericea Vahl.
93 | sericea Kotschy .
94 | Sericea nonn. aut. .
77 | sinensis Lam.
99 | — BI hybrida Meissn.
49 | Sophia Kal. .
50 | Stong Bornm. et Keissl.
50 | striata Tratt.
50 | tenuiflora Bur. et Fr..
. 80 | tenuiflora Span.
44,97 | triflora Lour.
41 Vahli Keissl. e.
74 | — f) glabrifolia Keiss!. .
49 | Verloti Gr. et G.. .
49 | — var. humifusa Verl. et Faz..
49 | Versaliensis hort.
Inhaltsübersicht.
Allgemein zusammenfassende pflanzengeographische Bemerkungen
sectionen der Section Daphnanthes .
Index der Pflanzennamen .
Übersicht der Subsectionen und Arten .
Analytischer Schlüssel . . .
Textfigur 4: Zusammenhang der Sectionen der Gattung Daphne
Textfigur 2: Zusammenhang der Arten der Section Daphnanthes .
Seite
97, 100
. 404
. 404
. 400
. 400
29
37
o . 404
Der mutmaßliche entwicklungsgeschichtliche Zusammenhang der Arten und 'Sub-
. 408
. 423
33
35
. A40
. M2
Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. 125
Erklärung der Verbreitungskarten.
Tafel I.
Verbreitung der Vertreter der Subsectio Alpinae m. und Oleoides m. (oleoides-
Gruppe).
Die Verbreitung der einzelnen Formen wurde in dieser und den folgenden Karten
hauptsüchlich mit Hilfe von Herbarmaterial festgestellt; der Ergänzung halber wurden
aber gelegentlich auch Angaben in Florenwerken, wenn dieselben verlüsslich er-
schienen, berücksichtigt.
Tafel II.
Verbreitung der Vertreter der Subsectio Oleoides m. (angustifolia- Gruppe) und
Gnidium (Spach.).
Das Areal der D. linearifolia ist in der Karte ganz klein eingezeichnet, weil diese
Art bisher nur von 2 einander naheliegenden Orten bekannt ist; wahrscheinlich dürfte
dasselbe nordwärts bis zu dem Areale der D. gnidioides und angustifolia hinaufreichen.
— Das Areal der D. Gnidium erstreckt sich westwürts bis über die canarischen Inseln,
die auf der Karte nicht mehr zur Darstellung gebracht werden konnten.
Tafel III (zusammen mit Taf. II).
Verbreitung der Vertreter der Subsectio Cneorum m.
Tafel IV.
Verbreitung der Vertreter der Subsectio Daphnanthoides (Gilg).
Über das Vorkommen dieser asiatischen Arten ist bisher nicht viel bekannt ge-
worden;; daher sind die Areale bis zu einem gewissen Grade schematisch gezogen. —
D. retusa, die erst in letzter Zeit beschrieben worden ist, ist bis jetzt nur von einem
Standort bekannt, dürfte aber wohl in China weiter verbreitet sein, weshalb das Areal
derselben in der Karte nach dieser Seite hin offen gelassen wurde.
Tafel IV, Nebenkarte.
Verbreitung der Vertreter der Subsectio Collinae.
Eine Monographie der Dioscoreaceen,
Von
Edwin B. Uline.
Arbeit aus dem Laboratorium des Kónigl. botan. Gartens und Museums zu Berlin.
Einleitung.
Im Anfange des Jahres 4896 wurde ich von Herrn Geh. Reg. Rat
Professor Dr. EnsLer darauf aufmerksam gemacht, dass die Gattung Dios-
corea L. lange vernachlässigt worden sei und einer systematischen Bear-
beitung sehr bedürfe. Ich begann diese Arbeit nicht in der Absicht, eine
erschópfende Monographie zu liefern, sondern ich wollte mich dabei
eigentlich auf die amerikanischen Dioscoreen beschrünken. Da sich jedoch
Zeit und Gelegenheit boten, so fing ich nach und nach an, die Vertreter der
Dioscoreaceae aus der alten Welt in meine Untersuchung mit hineinzu-
ziehen. Da jedoch genügendes Material aus Asien und Afrika noch vielfach
mangelte, so bin ich gezwungen gewesen, bei diesen Arten noch manche
Frage unbeantwortet zu lassen.
Es wurde mir alsbald Material aus Brüssel, Genf (Herb. de Candolle
und Barbey-Boissier), Góttingen, Halle, Kiel, Kopenhagen, Leiden, München,
Petersburg, Stockholm, Utrecht und Wien bereitwilligst zur Verfügung ge
stellt. Diese setzten im Verein mit den ausgezeichneten Berliner Samm-
lungen mich in stand, beinahe alle wichtigen Originale in Augenschein
zu nehmen, mit Ausnahme der von Lınnt, Lamarck, Roxpunan und etlichen
von Bentuam und Baker. Dabei wurde es mir bald klar, dass eine voll-
ständige Neubearbeitung der Dioscoreaceae notwendig sei. Denn es sind
von den Beschreibungen der älteren Autoren, mit Ausnahme von KUNTH
und Griserach, nur wenige von der nötigen Vollständigkeit, indem die-
selben sich nur auf Habitus und einige kurze Bemerkungen über den
Blütenstand und äußere Blütenmerkmale beschränken. Daher erklärt sich
auch die überraschend große Zahl von neuen Arten und Varietäten, welche
ich in meiner Bearbeitung veröffentlichen werde. Viele dieser Arten
stammen aus Sammlungen, welche noch vor Kunrtn’s Revision gemacht
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 127
worden sind; denn Kunta hatte zu wenig Gelegenheit, alle damals vor-
handenen Sammlungen zu untersuchen, während im übrigen seine Be-
schreibungen vorzüglich sind, und er mit scharfem Blick die verwandt-
schaftlichen Beziehungen der Arten richtig erkannte.
Es drängt mich bei der Veröffentlichung dieser Arbeit allen denen,
welche mich bei derselben in so selbstloser Weise unterstützt haben,
meinen herzlichsten Dank auszusprechen; vor allem Herrn Geheimrat
ExcLER, welcher keine Mühe gescheut hat, mich durch wohlwollenden Rat
und bei der Beschaffung des Materials zu unterstützen. Auch sei es mir
gestattet, den Herren Prof. Schumann, Prof. Ursan, Prof. Wamnaunc, Dr.
Hanus, Dr. Gita. und Dr. Dsts, welche meiner Arbeit so freundliche Teil-
nahme geschenkt haben, an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aus-
zusprechen.
I. Teil: Allgemeines.
I. Geschichte der Systematik.
Linné (Sp. pl. Ed. I. 1753) erkannte die drei Gattungen Dioscorea L.,
Rajania L und Tamus L., von denen die beiden letzten in ihrer Umgrenzung
bis heute nicht verändert worden sind. 4850 trennte Kunta Helmia von
Dioscorea L. ab (Enum. Pl. Vol. V. 444), während bald darauf GrIsEBACH Hel-
mia Kth. für ein Synonym erklärte (Veg. v. Karaib. 125. 1857). GRISEBACH'S
Auffassung wurde seitdem allgemein angenommen, bis Pax den Namen als
Subgenus wiederherstellte (Nat. Pflanzenfam. II. 5. S. 133. [1888]) und
von demselben das Subgenus Eudioscorea Pax scharf sonderte. Trichopus
Gaertn. und Oncus Lour. wurden im Jahre 1788, resp. 1790 aufgestellt.
Oncus wurde nur unvollständig von Lourzıro beschrieben, und in neuerer
Zeit ist die Pflanze niemals wieder gefunden worden; sie ist daher schlecht
bekannt. Testudinaria Salisb. erschien zuerst im Jahre 1824, wurde aber
einige Jahre später von Enpricner (Gen. plant. 158. 4836) zu Dioscorea ge-
zogen. Kuwrn trennte die beiden wieder, und dabei ist es bis jetzt geblieben,
obwohl von Zeit zu Zeit verschiedentlich Bedenken ausgesprochen worden
sind, ob die Trennung von Dioscorea naturgemäß sei. Die Berechtigung
dieser Zweifel werde ich weiter unten nachzuweisen suchen. Stenomeris
Planch. und Petermannia F. v. Muell. wurden im Jahre 4852, resp. 1860
Publieiert. Die letztere ist wie Oncus Lour. bis jetzt unvollständig bekannt
geblieben. Epipetrum Phil. wurde in der »Linnaea« 1864—65 von Pause
als eigene Gattung von Dioscorea abgetrennt. BENTHAM und HOOKER (Gen.
PL. I. 743. 1883) stellten sie jedoch wieder zurück, Pax (l. c.) 208 sie
^u Borderea Miègev., und Bairron (Hist. des Plant. Xlll. 74. 4894) wieder-
m zu Dioscorea L. Pnasn hat stets auf seiner ersten Ansicht beharrt,
128 Edwin B. Uline.
und dies ist, meiner Meinung nach, auch ganz gerechtfertigt. Bald darauf
(Bull. Soc. Bot. Fr. XIII. 1866) wurde D. pyrenaica Bub. von MikGEVILLE zu
einer besonderen Gattung erhoben und Borderea benannt. BrNTüAM und
Hooker und auch Barron lassen sie unter Dioscorea L. Pax trennt sie je-
doch, verändert aber die Originalbeschreibung des Genus, indem er Epi-
petrum Phil. hinzuzieht.
Die Gattung Dioscorea L. besaß bei Linné (Sp. plant. Ed. I. 1753)
8 Arten, Lamarck (Encycl. III. 4789) beschrieb 17, Pomer (Encycl. Suppl.
III. 4843) dann 36 Arten. Wırıdexow (Sp. Pl. 1805) kennt nur 26 Species.
Zwischen 4809 und 1850 wurde kein Versuch gemacht, die bekannten
Arten zusammenhängend zu beschreiben. Jedoch trugen verschiedene
Floren zur Kenntnis der Gattung bei. VerLozo (Fl. flum. 1827) machte mit
den brasilianischen Arten den Anfang; ihm folgte Grisesach, welcher im
Jahre 1842 in der Flora Brasiliensis aus Brasilien allein 31 Arten beschrieb,
von welchen 23 neu waren. Porrrıs veröffentlichte mehrere neue Arten
aus Chili (Fragm. Syn. 4833), ebenso Prest (Rel. Haenk. I. 1830, Bot.
Bemerk. 1844) aus Peru und Mexiko. Außerdem trugen Martens und
GALEOTTI, BENTHAM und SCHLECHTENDAL ziemlich viel zur Kenntnis der mexi-
kanischen Dioscoreaceae bei. In Bezug auf die alte Welt sind für jene Zeit
bemerkenswert RoxsunGH's Flora Indica (Vol. III), Brume’s Enumeratio
plantarum Javae (1827—28) und Hooker’s Niger Flora (1849); die letztere
erschien jedoch etwas zu spät, um von Kuwrn in seiner Monographie (1850)
berücksichtigt werden zu können. Mit Ausnahme von GmisEBAcH's und
Hooker’s Diagnosen sind die Beschreibungen der damaligen Zeit vielfach
unverständlich, indem daraus oft nicht einmal hervorgeht, um welches Ge-
schlecht der betreffenden Pflanze es sich handelt. GmrsgBAcH war der erste,
welcher die Blüten genau beschrieb und die Verwandtschaft der verschie-
denen Arten erörterte. Seine Gruppierung, welche hier wiedergegeben
werden soll, hat den Mangel, dass sie ausschliefllich auf die Merkmale der
Staubgefäße gestützt ist, und dass die Früchte, vegetative und andere
wichtige Charaktere dabei nicht berücksichtigt werden:
A. Stb. 6, fertil.
a. Stb. central (D. piperifolia Willd. und D.
grandiflora Mart.) . . . . . . . . . . . Sect. Centrostemon.
b. Stb. dem Grunde der Perianthróhre einge-
fügt. (D. adenocarpa Mart. u.a.) . . . . Sect. Dematostemon.
c. Stb. dem Schlunde der Perianthröhre ein-
gefügt. (D. multiflora Mart. u.a.) . . . . Sect. Amphistemon.
d. Stb. den Perianthabschnitten eingefügt. (D.
trifdaL.u.a.). . >» . . . Seet. Epistemon.
B. Stb. 3, fertil, Connectiv an der Spitze zwei-
teilig. D. rumicoides Gris. und D. polygo-
noides H.B.K.) . . . . 2 .. . . . . . Sect. Lychnostemon.
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 129
C. Stb. 3, fertil, Connectiv ungeteilt.
a. Stb. der Perianthróhre eingefügt. (D. Mar-
tiana Gris. u.a.) . . 2 . . .. . . . . Sect. Allactostemon.
b. Stb. am Grunde der Perianthróhre einge-
fügt. (D. oppositiflora Gris.) . . . . . . Sect. Hemidematostemon.
Die erste wirkliche Monographie der Dioscoreaceae in modernem Sinne
ist die von Kuyta (1850). Er beschreibt 151 Arten von Dioscorea L. und
30 Arten von Helmia Kth., darunter 50 neue, obwohl ihm zu seinen Unter-
suchungen nur die Sammlungen von Berlin und Kiel zur Verfügung standen.
Er führte eine natürliche Gruppierung ein, wobei der Materialmangel
jedoch häufig störend wirkte. Bald darauf (1853) folgten Gav's chilenische
Dioscoreaceae (Fl. Chilena VI), wo 46 Arten beschrieben wurden, von denen
jedoch nur wenige neu waren. Als nüchste bemerkenswerte Arbeit folgte
die von Grisesacn in Kjoeb. Vidensk. Meddell. 1875, wo er 9 neue brasi-
lianische Arten beschrieb. In neuester Zeit ist über mexikanische Dios-
coreaceae hauptsächlich von Hemstey und dem Verfasser gearbeitet worden
(vgl. Hemsuey in Biol. Centrali-Americana Botany ll. 1886 mit 7 neuen
Arten und Urine in Engler's Jahrbüchern XXII. 4896 mit 4Oneuen Arten).
Außerdem hat Rosınson (4890) mehrere neue mexikanische Arten veröffent-
licht. Für Asien ist das einzige in Betracht kommende Werk Hookers Flora
ofIndia, vol. VI (1894), wo die Roxburgh'schen Arten, soweit als möglich,
wieder aufgenommen und 7 neue Arten hinzugefügt werden. Neue Bei-
träge für Afrika lieferte hauptsächlich Barer (Journal of Botany 1882 und
1889), dann Pax in Engler's Jahrbüchern 1892, und Harms in Engler's
Pflanzenwelt Ost-Afrikas, 1895. Diese drei Verfasser haben die Anzahl der
afrikanischen Arten mehr als verdoppelt.
Die neue Gruppierung der Dioscorea-Arten, welche ich auf Grund
meiner Untersuchungen im folgenden vorlege, basiert zum Teil auf den
Grundsätzen, die schon Kunta und Griszsach als wichtig für die Systematik
der Gattung erkannt haben. Vielen Eigenschaften jedoch, wie die Art des
Windens, Blütenstand, Kapsel, Samen etc., welche früher vernachlässigt
wurden, musste ich in classificatorischer Hinsicht eine weit höhere Bedeu-
tung zumessen, als manchen von den älteren Autoren hoch bewerteten
Charakteren. Der näheren Erläuterung dieser Fragen werden die folgenden
Capitel dienen, wo die einzelnen Organe der Dioscorea-Pflanze mit beson-
derer Berücksichtigung ihrer systematisch wertvollen Eigenschaften be-
Sprochen werden sollen.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 9
130 Edwin B. Uline.
II. Besprechung der einzelnen Organe mit Rücksicht
auf ihre Biologie und ihre Bedeutung für die Systematik.
À. Der Embryo.
1. Morphologie.
Der eigentümliche Bau des Embryos der Dioscoreaceae ist schon lange
bekannt und hat von Zeit zu Zeit zu Meinungsverschiedenheiten Anlass
gegeben. Der reife Embryo unterscheidet sich vom typischen Monocotyle-
donenembryo vorzugsweise durch das eigentümliche Verhältnis, welches
zwischen Keimblatt und Plumula obwaltet. Beim Monocotyledonen-Embryo
umhüllt das Keimblatt meistens die Plumula vollständig, während bei den
Dioscoreaceae diese Umhüllung eine mehr oder weniger unvollständige
bleibt. Der Embryo zeigt ein weit entwickeltes Keimblatt mit deutlicher
Scheide. Die Plumula entsteht seitlich und ist im übrigen von der Scheide
umgeben. Diese Scheide verlüngert sich an der Vorderseite der Plumula
zu einem kleinen, in der Mediane tief eingeschnittenen Lappen; außerdem
ist der Scheidenrand an den Grenzen zwischen ihm und dem Keimblatt
eingeschnitten. Jener Vorderlappen entsteht ebenso wie das Keimblatt aus
dem unteren Ringprimordium und erweckt den Anschein eines zweiten
rudimentären Cotyledonen, welcher durch den anderen mächtig entwickelten
zur Seite geschoben wird. Die Ansicht, dass es sich hier um ein zweites
Keimblatt handele, wurde von DurmocnmeT ausgesprochen und auf dieser
Grundlage von StrAsBuRGER die notwendige Folgerung gezogen, dass sich
die Monocotyledoneae aus den Dicotyledoneae durch allmähliche Unter-
drückung des einen Keimblattes entwickelt hätten. Jussieu und Sorws-
Lausacn erklärten den Embryo der Dioscoreaceae für einkeimblättrig, und
zwar letzterer Forscher auf Grund eingehender entwicklungsgeschicht-
licher Untersuchungen. Nach Sorms-Lausacn haben wir keine hinreichende
Veranlassung, das oben beschriebene Gebilde für ein rudimentäres Keim-
blatt zu halten; immerhin jedoch weicht die Entwickelungsgeschichte von
der für die Monocotyledoneae typischen ganz erheblich ab. Der Vegetations-
punkt des Keimlings entsteht nämlich früh und in ganz oder nahezu
scheitelständiger Stellung, aus welcher er erst durch die Entwicklung des
Cotyledonen seitlich verschoben wird. (Vgl. die genauere Darstellung der
Embryoentwicklung bei Sorws-LavsAcH.) BucHERER möchte die Ansicht von
Durrocaer und STRASBURGER wieder zur Geltung bringen, denn er sagt:
»Bedenken wir, dass aus einem Ringprimordium bei den Dicotylen zwei,
bei den Gymnospermae bis zu neun Keimblätter hervorgehen, so würde
gerade die den Dioscoreaceae eigentümliche Bildung des Embryos zu Gun-
sten von Durrocarr’s Ansicht sprechen und um so mehr begründet sein,
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 131
als auch die Dioscoreaceae mit den Dicotyledoneae in mancher Beziehung
übereinstimmen ...... Ich stehe daher nicht an, den rudimentären Coty-
ledon als Scheide des Keimblattes zu betrachten«.
Leider habe ich den Keimungsprocess nicht selbst verfolgen können.
Die jungen Pflanzen, welche ich im Bot. Garten zu Berlin beobachtete,
waren stets aus unterirdischen Knollen und Rhizomen oder aus ober-
irdischen Bulbillen hervorgegangen. Die Schwierigkeit einer solchen Unter-
suchung liegt in der langen Zeit, welche der Keimprocess erfordert. Nach
BucHERER, welcher diesen Vorgang vorzüglich für Tamus communis L. be-
schrieben und abgebildet hat, keimen die Samen erst nach einer Ruhe von
1—2 Jahren. Nicht nur das erste Blüttchen der Plumula, sondern alle
spáteren aus der Knolle hervorgehenden Blátter sind mit einem typischen
Primordial-Ringwall versehen, welcher den Vegetationspunkt umgiebt und
mehr oder weniger abgesetzte Lappen an der Vorderseite des Embryos
ausgliedert, ganz so, wie es beim Keimblatt der Fall ist. Aus der Plumula
entwickelt sich die Knolle, zu deren Bildung die Pflanze zwei Jahre lang
ihre ganze Vegetationskraft verwendet. Außerdem erzeugt während dieser
Zeit die Plumula nur noch ein einziges lang gestieltes Blatt, welches bereits
die Gestalt der späteren Blätter zeigt. Dasselbe Verhalten wie Tamus L.
zeigen auch manche Dioscorea-Arten.
2. Wert für die Systematik.
In meiner Untersuchung habe ich auf die Verwendung des Keimlings
als Artmerkmal wenig Gewicht legen können. Obgleich nur über geringes
Untersuchungsmaterial verfügend, untersuchte Kuntu sorgfältig den Embryo
und beschrieb genau seine Merkmale in der Hoffnung, dass spätere Forscher
darin wichtige Mittel zur Unterscheidung von Gruppen und Arten entdecken
würden. In meiner Arbeit habe ich jedoch in dieser Hinsicht wenig mehr
u erzielen vermocht als ‘Kuntu. Größe des Samens und des Embryos
stehen in festem Verhältnis zu einander. Bei Dioscorea L. zeigen Lage und
Abstand des Keimlings vom Hilum, äußere Form desselben, Richtung des
Würzelehens und Anatomie und Gestalt des Ringwalls bedeutende Über-
einstimmung bei einer großen Anzahl von Arten, welche im übrigen sehr
von einander abweichen. Der Spreitenteil des Keimblattes ist stets dünn
und flach, mit mehreren undeutlichen Nerven versehen und meistens rund-
lich, seltener eiförmig oder länglich. Die kleine Plumula liegt inmitten der
Vertiefung innerhalb des Ringwalls und erreicht für gewöhnlich die gleiche
llöhe wie letzterer, bisweilen ragt sie auch etwas über denselben hinaus.
Bei dem Subgenus Helmia Kth. und der Gattung Rajania L. ist der dem
Keimblatt gegenüberliegende Scheidenrand ähnlich wie bei der Gattung
Tamus L. Im Subgenus Eudioscorea Pax ist er variabel, häufig wie bei
Tamus L, (D. glabra Roxb. und verwandte Formen), oder auch ungespalten
(D. polygonoides H & B., D. sinuata Vell.). Das Keimblatt von Borderea
9"
132 Edwin B. Uline.
Miegev. ist fleischig wie bei Tamus L., umgiebt die Plumula am Grunde
und besitzt keinen Lappen, welcher dem sogenannten rudimentären Keim-
blatt entspráche. Bei Section Eutestudinaria Uline ist der Scheidenrand
gegenüber dem Cotyledon ungespalten und zungenförmig wie bei allen
Dioscorea-Arten.
Es leuchtet daher ein, dass der dem Keimblatt gegenüber liegende
Scheidensaum wertvolle Gruppenmerkmale liefert, jedoch habe ich in An-
betracht der unzureichenden Menge brauchbarer Samen bei der Einteilung
der Familie nur wenig Gewicht darauf legen kónnen.
B. Die Wurzel und Wurzelknollen.
Den Bau der Wurzel von Tamus communis L., Dioscorea Batatas Decne.
und D. sinuata Vell. hat BucmERER behandelt und durch Abbildungen er-
läutert. Qurva giebt eine umfassendere Darstellung und betrachtet eine
größere Zahl von Arten, von denen er auch viele abgebildet hat. Bei T.
communis L. und D. Batatas Decne. entspringen die Wurzeln seitlich an
dem nach unten verlängerten Ende der Knolle. Erst wenn die Wurzel-
knollen ausgewachsen sind, entstehen sie bei letzterer Art auch an der Spitze
dieses unteren Endes. Bei dem scheibenfórmigen Knollentypus von D. sinuata
Vell., D. Elephantopus (L'Hérit.) Spreng. u. a. entstehen die Wurzeln am
wachsenden Rande der Grundfläche. Das Auftreten derselben beschränkt sich
also nicht auf die Knoten, sondern erstreckt sich über das ganze Internodium.
Bei vielen Arten werden Wurzelknollen ühnlich wie bei DaAlia varia-
bilis Desf. gebildet. Diese leben nur bis zur nächsten Wachstumsperiode,
um dann ihre ganze aufgespeicherte Energie zur Bildung einer neuen
Pflanze zu verwenden; alsdann sterben sie ab. Dies Verhalten steht für
D. Batatas Decne, D. sativa L., D. alata L. und viele andere fest. Es leuchtet
ein, dass diese Art der Vermehrung nicht eben so sicher wie bei den lang-
lebigen Stammknollen ist, die im nächsten Abschnitt besprochen werden
sollen. Der Wert der Wurzel für die Diagnose ist mir des geringen Materials
halber unbekannt geblieben. Bei den cultivierten Arten sind viele Garten-
varietäten aufgestellt worden, welche sich auf Merkmale an den Wurzel-
knollen gründen und oft bei engster Zusammengehörigkeit in Gestalt und
Farbe derselben im übrigen große Verschiedenheiten zeigen. Auch ist noch
zu bemerken, dass Wurzelknollen bei Arten vorkommen, die nur in ge-
ringen verwandtschaftlichen Beziehungen zu einander stehen, z. B. bei D.
saliva L., D. Batatas Decne. und D. pilosiuscula Bert. Ich habe solchen Arten
und Varietüten, welche sich auf Knollenmerkmale stützen, nur untergeord-
nete Bedeutung beilegen kónnen und dieselben daher entweder an den
Stellen beschrieben, welche ihnen durch ihre Blüten- und vegetativen
Merkmale zukommen, oder dieselben unter die Species non satis notae ge-
setzt. Jedoch werden sich ohne Zweifel wichtige Sectionsmerkmale ergeben.
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 133
wenn unsere Kenntnisse bezüglich der -Wurzelknollen vervollständigt
werden.
C. Der Stamm.
1. Unterirdischer oder bodenständiger Teil (Stammknollen).
a. Morphologie.
Während über die bodenständigen Knollen bei einigen Arten, z. B.
D. Batatas Decne., D. sinuata L., Tamus communis L. und D. Elephantopus
(L’Herit.) Spreng. genaue Untersuchungen gemacht worden sind, ist bei
der großen Mehrzahl der übrigen Species wenig darüber bekannt. De Bary
unterscheidet 3 Typen:
1) Knollig angeschwollene Wurzel: D. Batatas Decne. (siehe Wurzel).
2) Schuppig beblätterte Rhizome, welche aus vielen Internodien auf-
gebaut sind: D. villosa L. Dieser Typus bedarf noch näherer Untersuchung.
3) Blattlose Knollen, welche, wie DurRocHET bei Tamus communis L.
gefunden hat, aus der Anschwellung des ersten epicotylen Internodiums der
Keimpflanze entstehen: Tamus communis L., Dioscorea Elephantopus (U'Hérit.)
Spreng., D. sinuata Vell. und andere Arten. Von diesen wurde die Ent-
wickelungsgeschichte bei D. sinuata Vell. und T. communis L. von BUCRERER
verfolgt und dabei ein auffallendes, nämlich den Dicotyledonen analoges
Verhalten constatiert: Es findet bei D. sinuata Vell., T. communis L. u. v. a.
Bildung eines Cambiums statt. Die Richtung des Dickenwachstums hängt
vóllig von der Lage der Wachstumszone ab. Bei T. communis L. ist unten und
an den Seiten ein Cambium vorhanden. Unterseits ist es stärker und findet
daher das Dickenwachstum besonders intensiv in der Richtung von oben
nach unten statt. Bei Sect. Eutestudinaria (Salisb.) Uline befindet sich
Cambium an den Seiten und oben; daher wüchst die Knolle stark in der
Richtung von unten nach oben in die Dicke. Bei D. sinuata Vell. ist die
Waehstumszone auf die Seiten beschrünkt; und dadurch erlangen ihre
Knollen eine horizontal scheibenförmige Gestalt. Durch die Linien, welche
die Unterbrechung des Wachstums während der Trockenzeit andeuten,
wird das Bild von aufeinander liegenden Schichten hervorgerufen.
Mont versuchte zu zeigen, dass die ganze Knolle von D. Elephantopus
(UBerit.) Spreng. aus einem einzigen Internodium besteht; BucukRER jedoch
Wurde durch Untersuchung jüngerer Stadien von Tamus-Knollen zu der
Ansicht geführt, dass sie einen aus mehreren Internodien bestebenden ver-
kürzten Stengel darstelle. Immerhin dürfte es sich empfehlen, jüngere
Knollen von p. Elephantopus (L’Herit.) Spreng. noch einmal genauer zu
untersuchen, um Buchzrer’s Resultate zu prüfen.
Die Knollen sind, wie oben schon erwähnt, an Größe und Gestalt
außerordentlich verschieden. Bei D. multinervis Benth. z. B. besitzt die
Knolle einen Durchmesser von nur 3—5 em, während die von D. Elephan-
topus (DHérit.) Spreng. häufig einen Umfang von mehr als 3 m und eine
134 Edwin B. Uline.
Hóhe von fast 4 m erreicht. In einem Privatgarten zu Antwerpen befand
sich ein Exemplar, dessen Knolle ein Gewicht von 300 kg hatte. Alte
Knollen von T. communis L. können eine Länge von !/, m erreichen. Mit
Ausnahme von D. Elephantopus (L'Hérit.) Spreng., D. macrostachya Benth.,
deren Knollen sich an der Basis des Stammes über dem Boden befinden,
sind alle bis jetzt untersuchten unterirdisch, meistens liegen sie tief unter
der Erde.
In ihrer äußeren Erscheinung bieten die Knollen von Tamus, Dioscorea
Elephantopus (L'Hérit. Spreng. und D. sinuata Vell. sehr auffallende
Unterschiede dar; und auf den ersten Blick scheint diese große Differenz
es zu recbtfertigen, sie als drei verschiedene Typen auseinander zu halten.
Doch ist zu berücksichtigen, dass Form und Richtung des Wachstums ab-
hängig sind von der relativen Lage des Cambiums, und dass äußerliche
Merkmale, wie die eigentümliche Felderung der Oberfläche an den Knollen
von D. Elephantopus (L'Hérit. Spreng. und D. macrostachya Benth., nicht
genügen konnen, sie als gleichwertige Typen der oben angeführten Gruppen
Dr Banv's zur Seite zu stellen. Bei dem heutigen Stande unserer Kenntnisse
scheint es als am besten entsprechend, Ds Bary’s dritten Typus in folgende
drei Unterabteilungen zu zerlegen, auf Grund der Lage der activen Cam-
biumzone und des von ihr beeinflussten Wachstums:
4. Wachstum abwärts gerichtet. Knollen unterirdisch: T. communis L.
2. Wachstum seitlich gerichtet. Knollen unterirdisch: D. sinuata Vell.,
D. Grisebachii Kth.
3. Wachstum aufwärts gerichtet. Knollen infolgedessen oberirdisch;
ihre Oberfläche gefeldert: D. Elephantopus (L'Hérit.) Spreng., D.macro-
Stachya Benth.
b. Biologie.
Dass diese ganze Gruppe sich außerordentlich stark auf vegetativem
Wege vermehrt, ist schon bei der allgemeinen Beschreibung der Knollen,
Rhizome etc. erwähnt worden. Rhizome und Stammknollen fahren unbe-
grenzt, bisweilen viele Jahre lang, fort, vegetative Sprosse zu erzeugen.
Eine oberirdische Knolle von D. Elephantopus (L'Hérit.) Spreng. im Berliner
botanischen Garten ist nur wenige Centimeter breit, wüchst aber schon
sechs Jahre lang. Die oben erwähnten riesigen Exemplare dieser Art
müssen daher eine ungeheure Wachstumszeit durchgemacht haben, um ihre
jetzigen Dimensionen zu erreichen.
c. Wert für die Systematik.
Was oben bereits über den systematischen Wert der Wurzelknollen
gesagt wurde, ist auch für die stammbürtigen gültig. Obwohl es nicht un-
wahrscheinlich ist, dass sie in Zukunft vortreffliche Sections- und vielleicht
sogar subgenerische Merkmale ergeben werden, so wage ich doch bei der
jetzt noch so beschränkten Kenntnis darüber nicht, von denselben irgend
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 135
welchen Gebrauch zu machen. Denn was die Anatomie betriflt, so habe
ich zu dem schon Bekannten nichts Neues hinzuzufügen. Die Sammler be-
rücksichtigen die Knollen gewöhnlich nicht. Daher bleiben dieselben
meistens unbekannt. Das Wenige, was ich gesehen habe, lässt sich leicht
in die ober angeführten drei Typen einordnen, z. B.:
1. D. hirsuta Blume, D. pentaphylla L., D. glabra Roxb., D. alata L., D.
pilosiuscula Bert.
2. D. caucasica Lipsky, D. multinervis Benth., D. minima Rob. et Seat.,
D. Pringlei Rob., Borderea pyrenaica Mieégev.
3. D. macrostachya Benth., D. Grisebachii Kth.
2. .Oberirdischer Teil.
a. Der Stengel.
o. Anatomischer Bau.
Im Bau des Stengels ähneln die Dioscoreaceae den Dicotyledoneae mehr
als alle anderen Familien der Monocotyledoneae, und zwar erstens durch
die geringe Anzahl von Blattspuren und zweitens durch die kreisförmige
Anordnung derselben und ihren Verlauf im Stamme. »Der Bau der einzelnen
Gefäßbündel weicht von dem der meisten Monocotyledoneae dadurch ab,
dass außer der Protophloömgruppe zwei Siebróhrengruppen im Stamme,
den Blattstielen und gröberen Nerven vorkommen. Die eine dieser beiden
Gruppen ist bisweilen durch Sclerenchym in zwei geteilt.« Diese Eigen-
tümlichkeiten, welche auch bei anderen nahen Verwandten der Dioscorea-
ceae vorkommen, sind zuerst von JunGner für Dioscorea L., Tamus L. und
Sect. Eutestudinaria Uline nachgewiesen worden.
Das Hautgewebe wird am leichtesten und frühesten, das Grundgewebe
weniger leicht und die Gefäßbündel am schwersten durch äußere Einflüsse
verändert. Daher finden wir die Stengelverschiedenheiten von Dioscorea L.,
Tamus L. und Sect. Eutestudinaria Uline vorzüglich im Hautgewebe,
während Bau und Verlauf der Gefäßbündel sich bei diesen drei Gruppen
sehr übereinstimmend verhalten. Der Stengel von Rajania L. ist noch
nicht auf seinen anatomischen Bau untersucht worden, aber der sonstigen
großen Ähnlichkeit der Organisation nach lassen sich bedeutende Ver-
schiedenheiten vom Dioscorea-Bau kaum erwarten.
. Direct unter der Epidermis auftretende Collenchymplatten finden sich
in den Stengeln der schattige und feuchte Orte bewohnenden Arten ganz
allgemein. Dieselben entstehen gewöhnlich früher als der Bast. Der Haupt-
vorteil liegt darin, dass das Collenchym die nötige Festigkeit gewährt,
ohne das Wachstum zu hindern, da es selbst wachstumsfähig ist. Es ist
andererseits leicht einzusehen, dass Arten, welche gebirgige oder gemäßig-
tere Regionen bewohnen oder an Stellen wachsen, welche von allen Seiten
dem Lichte und dem Winde ausgesetzt sind, weniger rasch zu wachsen
136 Edwin B. Uline.
brauchen, um das nötige Licht zu erlangen, jedoch stärkere mechanische
Elemente nótig haben, um den Wind auszuhalten. Daher wird bei den
eben genannten Pflanzen Wassergewebe und Collenchym nur schwach, der
Bast aber desto stärker entwickelt.
8. Äußere Merkmale.
In den äußeren Merkmalen sind die allergrößten Verschiedenheiten zu
beobachten. Die Länge der Dioscorea-Stengel bewegt sich zwischen 0,5 cm
und 30 m. Wir finden einfache, liegende, gerade und windende Formen.
Sie umwinden Gräser, Sträucher oder auch ansehnliche Bäume, oder um-
schlingen fast jede passende Stütze. Einige niederliegende Formen ge-
winnen durch Verschiebung der Blattinsertion ein dorsiventrales Aussehen,
Die Länge der Internodien ist ebenso veränderlich wie die des ganzen
Stengels, sogar an derselben Art oder an demselben Individuum ist bis-
weilen starke Veränderlichkeit in dieser Beziehung zu beobachten. Der
Durchmesser des Stengels erreicht bisweilen 4 cm; doch bei der weitaus
größten Anzahl wird die Dicke von 0,5 cm nicht überschritten. Bei einigen
Arten (D. rhipogonoides Oliver und Verwandte) sind die Seitenäste oft
dicker als der Hauptstamm. Der Querschnitt des Stengels hat meist eine
runde oder schwach eckige Gestalt; häufig aber finden wir auch elliptische,
drei-, vier-, sechs- und achteckige Formen. Der Stengel zeigt manchmal
Längsfurchen und Rinnen, welche in der Richtung der Bündel verlaufen.
Häutige Flügel, kurze hornige Stacheln, Warzen und ähnliche Unregel-
mäßigkeiten der Oberfläche kommen häufig vor. Die Epidermis bleibt im
allgemeinen erhalten, jedoch fallen ältere Teile derselben in manchen
Fällen von selbst ab; sehr oft platzt sie in Horizontalrissen ab.
Verzweigung kommt bei Dioscorea L. in der Regel nicht sehr häufig
vor, und ist dann niemals reichlich. Es sind Seitenzweige in gewissen
Abständen am ganzen Hauptstengel verteilt. Achsen dritter Ordnung da-
gegen kommen sehr selten vor.
Epipetrum Phil., Rajania L. und Tamus L. sind von Dioscorea L. nicht
wesentlich verschieden. Sect. Eutestudinaria Uline aber weicht von den
meisten Dioscorea-Arten durch ihre zahlreichen genäherten Seitenzweige
ab. Borderea Mi&gev. und die chilenische Dioscorea humifusa Poepp. mit
ihren Verwandten jedoch repräsentieren einen so besonderen Verzwei-
gungstypus, dass er eine eingehende Beschreibung erheischt. Der Haupt-
stengel ist kurz und größtenteils unterirdisch. An der Oberfläche des
Bodens trägt er zwei gleichartige Sprosse und ein Blatt. Die Sprosse stehen
einander gegenüber, und zwischen ihnen befindet sich auf der einen Seite
das Blatt. Erst später kommen zwischen dem Blatt und den beiden
Sprossen neue Sprosse hervor, so dass dann 3—5 an der Basis des Blattes
entspringen können. Sie zeigen gewöhnliche Verzweigung und zwar bis
zur dritten Ordnung.
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 137
Trichopus Gaertn. bietet ebenfalls Abweichungen dar. Bei dieser Gat-
tung entstehen nämlich mehrere vegetative Sprosse seitlich aus einem
unterirdischen Rhizom. Der Scheitel dieser Sprosse gliedert ein Blatt und
einen Blütenstand aus. Da das Blatt eine kräftige Entwickelung zeigt, und
der kurze Spross an die Seite rückt, so gewährt das Ganze das Aussehen
eines Blattes, aus dessen Stiel ein Blütenbüschel entspringt. Die Sprosse
weichen auch dadurch vom Borderea-Typus ab, dass sie aus einer Gruppe
kleiner Schuppenblätter hervorgehen.
Das Winden des Stengels unterscheidet sich in morphologischer Hin-
sicht nicht von dem anderer windender Pflanzen. Es kommt allgemein
bei Tamus L., Section Eutestudinaria Uline, Epipetrum Phil., Stenomeris
Planch., Rajanta L. und Dioscorea L. vor; von letzterer Gattung machen D.
humifusa Poepp. und gewisse fast blattlose Arten eine Ausnahme. Auch
die Gattungen Borderea Miegev., Trichopus Gaertn. und wahrscheinlich auch
Oncus Lour. schließen sich der Regel nicht an: sie besitzen aufrechte, nicht
windende Stengel.
y- Biologie.
Zur Erleichterung des Windens ist die größere Anzahl der Arten
nicht mit speciellen Nebeneinrichtungen versehen, indem der Stengel
allein diesem Zwecke zu genügen scheint. Bei einigen wenigen Species
kommen Dornen, Warzen und ähnliche Rauhigkeiten der Oberfläche vor,
welche unzweifelhaft zum Festhalten an der Stütze beitragen. Die
Flügel von D.alata L. u. a. dienen offenbar neben demselben Zwecke
auch dazu, die einzelnen Stengel, welche sich an derselben Stütze befinden,
mit einander zu verbinden. Die starken Dornen und anderen Hervorragun-
gen, welche an älteren Teilen des Stammes hervortreten, haben gewiss
keine directe Bedeutung für das Umranken der Stütze, ebenso wie die ab-
stehenden Blattstiele wohl nur zufällig dazu benutzt werden. Manchmal
winden aber mehrere Stengel um einander, und dann können irgend
welche Hervorragungen zur gegenseitigen Befestigung dienen. Denselben
Zweck erfüllen bei anderen Arten die Reste der abgegliederten Blattstiele.
Das Abgliedern findet nämlich in einer gewissen Entfernung von der Basis
statt. Der untere Teil bleibt fest, wird hart und ist oft in einen zurück-
gebogenen Dorn verwandelt, während das Blatt mit dem oberen Stück des
Blattstieles bald abgeworfen wird. Dieser Vorgang bei Lianen ist schon
von TaEup für mehrere Gattungen der Combretaceae und für Jasminum
abgebildet und beschrieben worden. (Ann. Buit. III.) Ein Exemplar von
D. Elephantopus (L'Hérit.) Spreng. im botanischen Garten zu Berlin zeigt
eine Umwandlung der kurzen Seitenzweige in dornartige Bildungen. Bei
allen Herbarexemplaren, die mir zu Gesicht gekommen sind, fehlte jedoch
diese Eigentümlichkeit.
Die Lebensdauer des oberirdischen Sprosses steht nicht ganz sicher
138 Edwin B. Uline.
fest. In den Beschreibungen findet man die Dioscoreen sehr verschieden
als Sträucher und mehr- oder einjährige Kräuter bezeichnet. Doch da sie
sich alle aus Knollen zu regenerieren vermögen, so leuchtet ein, dass es in
der Familie echte annuelle Kräuter nicht giebt. Nach meinen eigenen Be-
obachtungen und den spärlichen Quellen ist nur der oberirdische Spross
meist einjährig. Andererseits macht die holzige, feste Beschaffenheit der
Stengel mancher tropischer Arten den Eindruck, als ob man perennierende
Sprosse vor sich hätte.
6. Wert für die Systematik.
Von den Eigenschaften des Stengels hat sich mir als wertvoll für
die Systematik nur die Art ihres Windens ergeben. Schon zu Anfang
meiner Untersuchungen über die Gattung Dioscorea L. fand ich, dass bei
verwandten Arten die Stengel stets in derselben Richtung winden, und
dass verschieden windende Arten auch in vielen anderen Beziehungen
offenbar in viel entfernterer Verwandtschaft zu einander standen, als die-
jenigen Arten, welche in derselben Richtung winden. Auch fand ich, dass
in vielen Fällen, in denen andere unterscheidende Merkmale nicht sicher
genug erscheinen, die Richtung des Windens ein recht wertvolles Mittel
zur Bestimmung der Verwandtschaft war. Es ist erstaunlich, dass frühere
Autoren den Wert dieses so naheliegenden und verlässlichen Merkmales
nicht erkannt haben ; aber selbst Kuntu erwähnt in seinen sonst in jeder
Hinsicht vortrefflichen Beschreibungen nicht die Windungsrichtung. Nur
in der Section Apodostemon Uline scheint dieses Charakteristicum unbestän-
dig zu sein, aber glücklicherweise sind die anderen Merkmale hier so vor-
züglich ausgeprägt, dass an der natürlichen Zusammengehörigkeit der
hierher gestellten Arten kein Zweifel entstehen kann. Ich habe es im
speciellen Teil zweckmäßig gefunden, für die Terminologie den Beobachter
als außerhalb der Pflanze zu denken.
b. Die Brutknospen.
a. Morphologie.
Entgegen den stets vorhandenen bodenstündigen Knollenbildungen
sind die Brutknospen auf verhältnismäßig wenige Species beschränkt. Sie
kommen nämlich, so viel ich weiß, nur bei den Wurzelknollen bilden-
den Arten vor und stehen stets in den Blattachseln, wo sie gegen Ende
der Vegetationsperiode erzeugt werden. Dann fallen sie herab und
bringen beim Beginn der nächsten Periode neue Pflanzen hervor. Sie tren-
nen sich entweder vollständig von der Mutterpflanze wie bei D. Batatas
Decne., oder bleiben mit derselben verbunden und ziehen dieselbe durch
ihr bedeutendes Gewicht zu Boden, wie dies bei afrikanischen Formen
von D. sativa L. der Fall ist. Sie sind von sehr verschiedener Gestalt; wir
finden kugelrunde, ei-, kegel-, spindel-, pyramidenfórmige und mehr oder
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 139
weniger unregelmäßig gelappte und zusammengerollte. Die Größen-
verhältnisse bewegen sich zwischen 0,5 cm und 4,5 dm im Durchmesser !
Gewöhnlich sind sie klein und rundlicb; jene außerordentlich großen
kommen, soweit bekannt, namentlich bei den afrikanischen Formen von
D. sativa L. vor. Im botanischen Museum zu Berlin befindet sich ein
enormes Exemplar von unregelmäßiger Gestalt, welches von Sonntag in
Columbien gesammelt worden ist; die Blüten und vegetativen Teile der
dazu gehörigen Pflanze sind leider nicht vorhanden. Es ist daher un-
möglich, zu bestimmen, zu welcher Species es gehört. Wenn die Pflanze
ibrer unterirdischen Knollen wegen cultiviert wird, benutzt man diese
Brutknospen, wenn solche vorkommen, zur Vermehrung. Bei D. sativa L.
sind sie an männlichen und weiblichen Pflanzen anzutreffen. Bei D. pilo-
siuscula Bert. fand ich sie nur an weiblichen Pflanzen, während bei D.
alata L. nur die männlichen Individuen Brutknospen trugen. Sie treten
nur bei einzelnen Exemplaren auf, und niemals finden sie sich constant
bei einer der geschlechtlichen Formen der Art an allen Individuen. Das
Auftreten oder Fehlen der Bulbillen scheint demnach bei allen Arten,
die überhaupt Brutknospen erzeugen können, nur von den äusseren Be-
dingungen abhängig zu sein.
b. Wert für die Systematik.
Wie alle Merkmale, die durch äußere Verhältnisse bedingt sind, weniger
Wert für die Systematik besitzen, so zeigen auch die obigen Beispiele, dass
man aus den Verschiedenheiten der Knollen und Brutknospen bei den ein-
zelnen Arten nur mit der größten Vorsicht Schlüsse für die Systematik
ziehen darf; denn wir sehen, dass bei sonst sehr verschiedenen Arten die
Knollen und Brutknospen sich sehr ähnlich sind, während umgekehrt diese
Organe bei unzweifelhaft nahe verwandten Arten außerordentlich verschie-
den sein können. Als Beispiel für den letzteren Fall möchte ich auf die in
diesem Punkte sehr abweichenden Formen der asiatischen und afrikanischen
D. sativa L. hinweisen.
Trotz einer sehr eingehenden Untersuchung von Formen dieser Species
aus allen Teilen der Welt war es nicht möglich, auch nur ein einziges Merk-
mal in der Blüte oder im Habitus aufzufinden, durch welches die afrika-
nischen von den asiatischen Formen hätten unterschieden werden können.
Die Bulbillen der beiden Formen jedoch weichen in Größe und in der Be-
schatfenheit der Oberfläche weit von einander ab.
D. Die Blätter.
Außer den Tragblättern an den Blütenständen (siehe diese)kommen noch
"wei verschiedene Blattarten vor, nämlich die unansehnlichen Schuppen-
Mütter, welche sich nur an den Knollen finden (excl. Trichopus), und die
assimilierenden Laubblätter.
140 Edwin B. Uline.
1. Die Schuppenblätter.
Die Schuppenblätter sind klein, nervenlos, hart oder háutig und un-
gestielt. Sie bilden meistens Gruppen und bedecken einander. Bei Dio-
scorea L., Tamus L., Sect. Eutestudinaria Uline und Borderea Miegev. sind sie
breit und stumpf, bei Trichopus Gaertn. jedoch schmal und lang zugespitzt.
Bei letztgenannter Gattung finden sie sich nicht nur am Rhizom, sondern
bilden auch eine dichte Rosette am Grunde des scheitelständigen Büschels
von Blütenstielen. Die morphologische Natur dieser Schuppenblätter wurde
durch Bucuerer aufgeklärt, welcher in den Achseln derselben bei Tamus
communis L. Seitenknospen auffand. Jedoch bleibt die Thatsache noch un-
erklürt, dass sie nur mit der Rinde in Zusammenhang stehen und keine
Specialgefäße besitzen (Moni). Zur Klärung dieser Frage müssten noch
eingehende Untersuchungen angestellt werden.
2. Die Laubblätter.
a. Anatomischer Bau.
Die Nervatur der Laubblätter weicht von der der meisten Monocotyle-
doneae ganz erheblich ab. Gewöhnlich enthält die Spreite einen Mittel-
und 4—6 Seitennerven, welche bogenförmig nach außen und oben ver-
laufen. Diese Hauptnerven werden vor ihrem Eintritt in den Blattstiel
durch Queranastomosen vereinigt. Von ihnen zweigen sich Seitennerven
ab, und zwar meist nach auBen. Diese verzweigen sich dann reichlich
und breiten sich über die ganze Fläche zu einem Netz mit polygonalen
Maschen aus. Die Bündel enden an der Peripherie und in der Blattfläche
mit ihrem Gefäßteil (Buch£rer).
Die Blattstiele sind dadurch ausgezeichnet, dass sie sowohl an der
Basis als auch an der Spitze mit Polstern versehen sind. Das Grundgewebe
besteht in den Blattstielpolstern und bisweilen in der Unterseite der Blatt-
nerven aus Wasser oder Schleim führenden Zellen und Collenchym, wel-
ches zur Festigkeit des Blattes dient und dessen Beweglichkeit ermöglicht.
Wassergewebe auf der Unterseite der Blattnerven kommt meistens bei Arten
vor, welche schattige oder feuchte Standorte bewohnen.
Die Laubblätter der Dioscoreaceae sind gewöhnlich mit zahlreichen
kleinen, mit der Lupe. deutlich erkennbaren, mehr oder weniger durch-
sichtigen Strichelchen versehen. Bokonwy, welcher die durchsichtigen
Punkte bei einer großen Anzahl von Familien untersuchte, um ihre Ver-
wertbarkeit für die Systematik zu prüfen, fand, dass sie in diesem Falle
von Raphidenschläuchen herrühren. Er stellte ferner fest, dass bei den
Dioscoreaceae, Smilacoideae und Taccaceae die Blätter fast ausnahmslos mit
diesen Raphidenschläuchen durchsetzt sind, und fand, dass sie entweder
über die ganze Blattspreite verteilt sind und sich besonders am Rande an-
"member perpe zer"
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 141
häufen oder nur auf diesen beschränkt sind. Bei flüchtiger Betrachtung
scheint ihre Richtung ganz regellos zu sein, bei genauer Untersuchung be-
merkt man, dass sie stets in der Richtung der Gefäßstränge verlaufen,
neben denen sie liegen. Kunru hat anscheinend viel Wert auf diese durch-
sichtigen Punkte gelegt. Ich finde jedoch, dass sie nur eine untergeordnete
Bedeutung besitzen. Es kommt nämlich vor, dass sie an verschiedenen
Exemplaren derselben Art an Länge, Gestalt, Zahl und vor Allem an Deut-
lichkeit sehr verschieden sind.
Extranuptiale Nectarien kommen häufig auf der Unterseite der
Blätter und im Rindenparenchym des Stengels und Blattstieles vor. Diese
wurden zuerst von DzrPiNo als Nectarien erkannt und beschrieben und
später von ConnENs anatomisch und entwickelungsgeschichtlich untersucht.
Ich möchte hier die allgemeine Beschreibung, welche Correns von diesen
drüsigen Organen giebt, hier anführen:
»Mit bloßem Auge gesehen, repräsentieren sich die Nectarien auf der
Unterseite des Blattes als kleine Grübchen, oft glänzend durch das aus-
geschiedene Secret, auf der Oberseite als kleine, dunkle Höcker ent-
sprechend den Vertiefungen der Unterseite. Hält man das Blatt gegen das
Licht, die Unterseite dem Auge zugewendet, so erscheint die Drüse als
durebsichtiger Punkt, dreht man das Blatt herum, so dass die Oberseite
dem Auge zugekehrt ist, so erscheint an ihrer Stelle ein dunkler Fleck, oft
in der Mitte mit einem hellen Punkt. In frischem Zustand gehüren also die
Nectarien der Dioscoreen zu den durchscheinenden Punkten.«
Besondere Apparate zur Wasserausscheidung sind sehr selten. Ich
habe solche nur an einer afrikanischen Art, D. macroura Harms ms., mit
voller Gewissheit feststellen kónnen. Auf diese Erscheinung wurde ich zu-
erst, durch Herrn Prof. VoLkens aufmerksam gemacht. Auf seinen afrika-
nischen Reisen fiel ihm auf, dass besonders bei Arten mit aufgesetzter
langer Blattspitze von dem Ende derselben morgens Wassertropfen herab-
fielen. Aus diesem Grunde untersuchte ich eine Blattspitze von D. macroura
Harms ms., von welcher ein schónes Exemplar sich im Berliner botanischen
Garten befindet, und fand dort den erwarteten Wasserausscheidungsapparat,
jedoch von so ungewöhnlicher Art, dass es sich verlohnt, darauf etwas näher
einzugehen. Bei flüchtiger Betrachtung scheint die Blattspitze nicht von
jenen verschieden zu sein, denen von Sranur als alleinige Function die
Wasserableitung zugeschrieben wird. Bei näherer Besichtigung fiel mir
Jedoch auf, dass die Nerven sämtlich in der Blattspitze endigten und die
seitlichen nicht blind am Rande aufhörten, wie das bei so vielen Arten der
Fall ist. Die Spitze ist scharf vom Blatte abgesetzt, 3—5 em lang, schmal,
auf der Ventralfläche seitlich eingerollt und stark nach unten umgebogen.
Über die ganze concave Oberfläche der Spitze hin und abwechselnd mit den
Nerven laufen 4 Furchen, welche sich auf dem Querschnitt als fast voll-
Ständig geschlossene Einstülpungen der Blattoberfläche erweisen. Diese
142 Edwin B. Uline.
sind auf dem Querschnitt nierenfórmig und völlig von dünnwandigen
Haaren ausgefüllt, die von zweierlei Art sind: erstens lange, dünne, nur
mit Querwünden und einem farblosen Inhalt mit Vacuolen versehene Haare;
zweitens kurze, keulenfórmige, mit dicht kórnigem Inhalt erfüllte und in
ihrem oberen Teile auch Längswände aufweisende Trichome. Die Gefäß-
stränge enden direct in Wasserspalten, die spärlich zwischen den Haaren
vorkommen. So sind denn hier in derselben Weise die Wasserspalten ver-
borgen, wie heim typischen Rollblatt die Spaltöffnungen.
b. Äußere Merkmale.
a. Die Spreite.
Der Umriss des Blattes ist in der ganzen Familie vorherrschend
herzförmig, doch ändert die Einbuchtung am Grunde sehr an Tiefe und
Breite ab, ebenso die beiden Seitenlappen; zuweilen verschwindet die Ein-
buchtung sogar ganz, und dann ist der Blattgrund abgeschnitten, abge-
rundet oder, was nur selten vorkommt, zugespitzt. Die Seitenlappen sind
gewöhnlich ganzrandig, und dann entweder auswärts gekrümmt, senkrecht,
gradlinig, abstehend, oder sehr selten einwärts gebogen. Die Blattspitze
kann jäh abgestumpft sein, ist jedoch meistens zugespitzt oder sogar zu
einer schmalen Spitze ausgezogen. Die Art der Lappung ist hinsichtlich
der Anzahl der Lappen und der Tiefe der Einschnitte recht verschieden,
jedoch treffen wir solche Veränderlichkeiten oft bei derselben Art oder
sogar an demselben Individuum an. Daher überrascht es nicht, wenn wir
Arten finden, deren Blätter bis zur Basis eingeschnitten, also geteilte zu
nennen sind. In manchen Fällen sind die Blättchen dieser zusammen-
gesetzten Blätter kurz gestielt. Die Gestalt des ganzen Blattes durchläuft
alle Formen zwischen der linearen und kreisförmigen. Die oberen Blätter
sind gewöhnlich schmaler als die unteren und häufig am Grunde abge-
schnitten oder abgerundet, während die tiefer stehenden mehr oder weniger
herzförmig gestaltete Basis besitzen. Der Blattdurchmesser kann bis zu
2,5 dm betragen.
Die Blätter sind im allgemeinen von häutiger Beschaffenheit und
schwach durchscheinend, jedoch kommen auch, wenn auch seltener, feste,
lederartige und undurchsichtige Blätter vor. Bei der großen Mehrzahl ist
die Oberfläche sehr glatt und kahl; oft sind die eine oder beide Blattseiten
glänzend und die Unterseite häufig blasser oder bläulichgrün. Weniger
häufig sind die Blätter behaart, und dann findet sich die Behaarung ent-
weder nur auf der Unterseite, wie das dann meistens der Fall ist, oder auf
beiden Flächen. Die Haare sind fast stets kurz, weich, von weißer oder
grauer Farbe und stehen zerstreut oder sehr selten dicht; sie sind meist
einfach, nur in sehr wenigen Fällen sternförmig oder unregelmäßig ver-
zweigt. Auch flache oder cylindrische Haare kommen vor, erstere z. B. bei
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 143
den meisten behaarten Helmia-Arten Mexikos und Brasiliens. Die Nerven
sind im allgemeinen auf der Unterseite erhaben und meistens einfach, bei
herzförmigen Blättern jedoch häufig ein- oder zweimal gegabelt; sie enden
am Blattrande blind, die mittleren drei oder fünf jedoch gehen bis zur
Blattspitze durch.
8. Der Blattstiel.
Die Länge des Blattstieles ist häufig bei derselben Pflanze an den ver-
schiedenen Teilen des Stengels eine recht variable und passt sich den
Liehtverhültnissen an. Sitzende Blätter kommen nicht vor, obwohl bei
D. heteropoda Baker, D. anomala Gris., D. stenophylla Uline und anderen
xerophilen Arten der Blattstiel sehr kurz ist. Bei diesen Arten fehlen über-
dies die oben erwähnten Polster. Die Unterseite des Blattstiels ist rundlich
und mehr oder weniger deutlich rinnig wie der Hauptstengel. Die Ober-
seite des Stiels ist fast stets concav und bildet so eine Rinne zum Abfließen
des Wassers. Nebenblütter sind selten vorhanden, bisweilen bilden sie
eine unvollständige häutige Scheide um den Stengel, oder sie treten in
Form von einem oder mehreren hornigen Stacheln auf. Behaarung, Flügel,
Stacheln u. s. w. können wie am Hauptstengel, so auch am Blattstiel vor-
kommen. Es ist noch erwähnenswert, dass die Behaarung des Blattstiels
sich auch häufig auf die Polster ausdehnt.
Bei fast allen amerikanischen Arten stehen die Blätter abwechselnd.
Auch in Afrika herrschen wechselständige Arten vor, während die bei
weitem größte Anzahl der asiatischen Arten gegenständige Blätter besitzt.
In der Section Enantiophyllum Uline kommen die meisten gegenständigen
Formen vor, jedoch finden wir auch solche in der Sect. Asterotricha Uline
und Synsepaleia Uline. Dies sind alles Gruppen, welche ausschließlich der
alten Welt angehören. Die amerikanische D. villosa L. und die verwandte
D. caucasica Lipsky haben häufig gegenständige Blätter oder sogar Quirle
bis zu fünf. D. Batatas Decne., aus der Sect. Enantiophyllum Uline verhält
sich ähnlich. Jedoch kommt es bei allen gegenständigen Formen nicht
selten vor, dass einige Blätter wechselständig sind. Bei solchen Arten
zeigen natürlich die Internodien in der Länge alle möglichen Abstufungen.
Es ist nichts darüber bekannt, ob typische wechselständige Arten auch
Segenstándig vorkommen können, oder ob überhaupt ausschließlich
wechselständige Formen in der Section Enantiophyllum Uline existieren.
Diese Frage lässt sich erst nach Beobachtung in freier Natur beantworten.
Die Formen mit spiraliger Stellung zeigen oft Divergenzen nach 5/j3, jedoch
ist das nicht constant, hängt nicht nur vom Winden des Stengels ab, son-
dern auch von der Fähigkeit derselben, sich äußeren Verhältnissen anzu-
Passen.
144 Edwin B. Uline.
c. Biologie.
Der Zweck des Wassergewebes in Blättern und Stielen ist ein rein
mechanischer, nämlich die Blattfläche so zu stellen, dass die größte Licht-
menge darauf fällt. Diese Fähigkeit ist hauptsächlich auf die Polster be-
schränkt, welche sich am Grunde und an der Spitze des Blattstieles befin-
den. Das Polster am Grunde ist oft so gedreht und gewunden, um den Stiel
möglichst günstig zum Licht zu stellen, dass man wohl gemeint hat, es hätte
beim Klettern irgend welche Functionen zu erfüllen. Das obere Polster ist
nicht so stark entwickelt, jedoch ist es im stande, die Blattspreite seitlich
um einen Winkel von 480° und vertical um einen Winkel von 90° zu
drehen.
Das Vorkommen von Calciumoxalatnadeln in den Raphiden-
schläuchen ist in der ganzen Familie allgemein und fast stets so reichlich,
dass man wohl Stanz Recht geben kann, welcher darin einen Schutz gegen
Tierfraß erblickt. Da dem genannten Forscher Schnecken als allgemeine
Pflanzenfeinde bekannt waren, so verwendete er diese Tiere zu Versuchs-
objecten, und stellte in der That fest, dass dieselben unter anderen
Pflanzen stets diejenigen vermieden, welche Raphidenbündel enthielten.
Außerdem hatte er Gelegenheit, den unangenehmen mechanischen Reiz
dieser Caleiumoxalatnadeln zu beobachten. Das häufige Vorkommen von
Harzdrüsen und Schleimzellen ist physiologisch nicht erklärbar; denn dass
die Stanı’sche Ansicht auch hierfür zutrifft, ist nicht wahrscheinlich.
Die extranuptialen Drüsen, welche Correns so genau untersuchte,
zeigen einen analogen Bau wie die vieler anderer Pflanzen, bei denen sie
nach Derpino’s u. A. Untersuchungen zur Anlockung von Schutz-Ameisen
bestimmt sind. Es mag angenommen werden, dass ihre Function bei den
Dioscoreaceae eine ähnliche ist, jedoch sind Beobachtungen darüber noch
nicht angestellt worden.
Die Function des Wasserausscheidungsapparates an der
Blattspitze ist noch nicht genügend aufgeklärt. Wahrscheinlich ist er
auch im stande, dargebotenes Wasser aufzusaugen, und damit würde
die Anwesenheit der dichten Haare verständlich: sie verhindern nicht
nur die Verdunstung, sondern sie fungieren auch als Reservoirs, indem
sie während des Tages der Pflanze wenigstens einen Teil des Wassers
. wieder zuführen, welches in der voraufgegangenen Zeit gehemmter oder
verminderter Transspiration als überflüssig ausgeschieden wurde. Auch
kann Wasser bei Regen- und Taufall, wenn nötig, aufgesaugt werden.
Die keuligen Haare sind wenig zahlreich und haben das Aussehen der
Hydathodentrichome von Phaseolus multiflorus. Man findet sie nicht nur
in den oben beschriebenen Einstülpungen, sondern auch anderswo auf
der Blattepidermis derselben Art. Sie finden sich auch in großer Menge
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 145
auf der Blattspitze von D. saliva L. des tropischen Afrika vor. In letz-
terem Falle kann kein Zweifel über ihre Function als wasserausscheidende
Haare bestehen.
d. Systematischer Wert des Blattbaues.
Es ist häufig der Fall, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen
nicht in den Blättern zum Ausdruck kommen. Es können sogar Arten mit
geteilten Blättern solchen mit ungeteilten sehr nahe stehen, obwohl auch
namentlich bei asiatischen und afrikanischen Sectionen die geteilten Blatt-
formen eine tiefere genetische Bedeutung zu besitzen scheinen. Gestalt,
Umriss und Beschaffenheit der Blütter, etwaige Behaarung, Vorkommen von
extranuptialen Drüsen, Harzbehältern und durchsichtigen Punkten, Länge
der Blattstiele und manche andere Merkmale sind selbst für die Be-
grenzung der Arten von nur untergeordneter Bedeutung.
E. Der Blütenstand.
Die Dioscoreaceae sind mit Ausnahme der Stenomerideae diklin und zwar
streng diócisch. Die meisten der wenigen Fälle, in denen Monócie vor-
kommt, sind abnorm. Typische allgemeine Monócie kommt nicht vor. Bei
allen Arten, bei denen teilweise Monöcie beobachtet wird, ist stets eine der
geschlechtlichen Formen rein vorhanden. Ist dies die männliche, so sind
die Blüten der einhäusigen Form vorwiegend weiblich, oder umgekehrt.
Diese Arten kónnen dann entweder als Formen aufgefasst werden, welche
die Stufe der reinen Diöcie noch nicht erreicht haben oder auch als Rück-
bildungen von der reinen Diócie zur teilweisen Monócie. In beiden Fällen
kann man von einer unbeständigen Diöcie sprechen.
Borderea Mitgev. ausgenommen, stehen die blütentragenden Sprosse
stets seitlich. Das allmähliche Kleinerwerden der Blätter nach dem Scheitel
zu, welches in der ganzen Familie eine gewöhnliche Erscheinung ist, er-
weckt den Anschein, als ob der Blütenstand terminal wäre. Aber diese
redueierten Blätter dürfen nicht als Tragblätter aufgefasst werden; denn
sie assimilieren und werden schnell größer. Ebenso dürfen jene seiten-
Ständigen blütentragenden Sprosse, welche stets mit mehr oder weniger
redueierten assimilierenden Blättchen versehen sind, nicht mit den aus-
schließlich blütentragenden Fortsätzen verwechselt werden. Ungenaue Be-
obachtung nach dieser Richtung hin hat früher zu argen Verwirrungen in
den Beschreibungen geführt. Die Tragblätter eines reinen Blütenstandes
sind chlorophylllos, klein und bleibend. Das Folgende bezieht sich nur auf
diöeische Arten,
1. Der männliche Blütenstand.
Die Achse, welche direct die Blüten oder die Blütenbüschel trägt, ist
"nverzweigt. Entweder steht sie in der Achse eines Blattes, wie das bei
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 10
146 Edwin B. Uline.
einfachen Blütenständen der Fall ist, oder an einem einzeln stehenden,
blattlosen, seitlichen Spross, und ist dann durch ein Tragblatt gestützt.
Dies sind dann zusammengesetzte Blütenstände. Der blattlose Seitenspross
ist selten verzweigt; ist dies jedoch der Fall, so entspringen die Blüten
tragenden Achsen aus den Ästen zweiter Ordnung. Die Blüten oder Blüten-
büschel stehen dann an den letzten Achsen eines verzweigten Blütenstandes
dritter Ordnung. Diese Blüten tragenden Achsen stehen einzeln oder
meistens zu mehreren beisammen, ihre Länge schwankt zwischen 4—2 cm
und 3—4 dm. Die Zahl der beisammenstehenden Achsen ist sehr variabel,
sie ist weder für die Species noch selbst für dasselbe Individuum constant.
Meistens ist auch die Länge derselben als Artmerkmal von untergeordnetem
systematischen Wert. Die Blüten stehen dicht oder zerstreut, sind sitzend
oder gestielt und einzeln oder zu Büscheln vereinigt (fasciculati, glomeru-
lati. Diese Büschel sind häufig mit einer sehr kurzen Hauptachse ver-
sehen, die in Wickeln oder Schraubeln übergeht, welche bis zehn ge-
stielte oder sitzende, einzeln stehende Blüten tragen.
Jede Blüte ist normalerweise als von einem Tragblatt gestützt zu
denken. Sind zwei solche vorhanden, so repräsentiert das äußere das
Tragblatt einer unentwickelten, aber angelegten Blüte oder Blütenachse.
Die Achsel dieser zweiten Bractee bleibt fast immer unfruchtbar, daher
haben Kunta und Andere die Blüten der Dioscoreaceae als mit zwei Trag-
blättern versehen, beschrieben. Bei den Wickeln von D. cinnamomifolia
Hook. und Verwandten, wo durch reichlichen Platz die Entwiekelung sehr
begünstigt ist, ist deutlich zu sehen, dass jede Blüte nur ein Tragblatt be-
sitzt. In Bezug auf Gestalt und Beschaffenheit der Bracteen herrscht in der
ganzen Familie so große Einfórmigkeit, dass ich nur hier und da dieselben
als Artmerkmal habe benutzen kónnen.
2. Der weibliche Blütenstand.
Derselbe unterscheidet sich vom männlichen hauptsächlich dadurch,
dass er fast stets unverzweigt ist, und dass die Blüten meist einzeln und
ungestielt sind. Hierbei geht die Reduction bisweilen so weit, dass die
ganze Achse nur 4—2 Blüten trägt. Selbst wenn die Blüte einzeln und lang
gestielt ist (Epipetrum Phil., D. humifusa Poepp. u. a.), beweist die An-
wesenheit einer Bractee am Grunde des Ovariums, dass der Stiel kein
Blütenstiel ist, sondern einen Blütenstand darstellt. Eine Ausnahme macht
Tamus L., welche nicht nur zusammengesetzte Blütenstände, sondern auch
gestielte Blüten besitzt. D. fracta Gris., D. dodecaneura Vell. und mehrere
Vertreter der Section Enantiophyllum Uline haben mehr oder weniger
gestielte Kapseln. Diese Erscheinung hat ihren Grund in einer zurück-
gebliebenen Entwickelung der Basis des Fruchtknotens in ihrem unteren
Teile. Daher ist es auch erklärlich, dass die Blüte bei den erwähnten Arten
deutlich sitzend ist; der scheinbare Stiel tritt erst später hervor, wenn
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 147
oberwürts sich die Kapsel entwickelt. Bei der Gattung Rajania L. sind die
weiblichen Blüten stets gestielt.
Bei der Gattung Dioscorea L. kommen gelegentlich Ausnahmen von
dem sonst vorherrschenden Diócismus vor. Entweder finden sich beiderlei
Blüten an derselben Inflorescenzachse oder an verschiedenen Achsen an
derselben Pflanze. Der letztere Fall tritt uns bei D. monadelpha (Kth.) Pax
und ihren näheren Verwandten entgegen, wo die unteren Achsen weib-
liche, die oberen männliche Blütenstände hervorbringen. Beiderlei Blüten
an derselben Achse finden sich z. B. bei D. Kuntzei Uline, wo der untere
Teil des Blütenstandes die weiblichen, oder bei D. Lehmannii Uline, wo er
die männlichen Blüten trägt. In einigen Fällen kommt es auch vor, dass
an männlichen Ähren hier und da weibliche Blüten regellos verstreut sind,
2. B. bei D. polygonoides H. & B., multinervis, minima und an einer unbe-
schriebenen afrikanischen Art aus der Section Enantiophyllum Uline. In
wie weit die eben genannten Erscheinungen vereinzelt und anormal sind,
lässt sich nur durch Beobachtung der betreffenden Arten an ihrem natür-
lichen Standort feststellen.
F. Die Blüten und Früchte.
1. Dioscorea L.
a. Mànnliche Blüten.
Die Blütenhülle kann rad-, trichter-, glocken-, krugfórmig oder
auch fast kugelig sein; sie ist mehr oder weniger tief sechsteilig; die
Abschnitte stehen in zwei Quirlen, welche gleich oder von einander ver-
Schieden sein kónnen, indem einer von beiden Kreisen kleinere Ab-
Schnitte besitzt. Die Form derselben ist kreisfórmig bis linear-lanzettlich
mit allen möglichen Zwischenstufen, sie können stark concav sein und
mehr oder weniger aneinander stoßen, oder dachig sein, noch häufiger
Spreizen sie auseinander oder sind sogar umgebogen. Bei der Section
Asterotricha sind die inneren Segmente an der Spitze verwachsen. Die
äußeren Abschnitte sind stets in der Knospenlage dachig, die inneren
kónnen dachig oder auch klappig sein (letzteres z. B. bei einigen Arten der
Section Enantiophyllum Uline); sie besitzen 4—5 Nerven, jedoch ist die
Nervatur häufig nur undeutlich. Der Durchmesser der Blütenhülle beträgt
m allgemeinen nur 5 mm, jedoch kommen bei D. macrantha Uline Blüten
mit einem Durchmesser von 2,5 cm vor. Die Farbe der Blütenhülle ist
srünlich-weiß oder schmutzig-braun, jedoch sind auch weiße und rötlich-
braune Blüten nicht selten, rote und gelbe finden wir nur in wenigen
Fällen. Die Blütenhülle ist von häutiger oder etwas fleischiger Beschaffen-
heit, die Blätter derselben sind kahl oder in seltenen Fällen an der Außen-
Seite behaart.
Es sind typisch sechs Staubgefäße vorhanden, welche in zwei
10*
148 Edwin B. Uline.
Kreisen angeordnet und in der Perigonróhre in verschiedener Hóhe inseriert
sind, oder mehr oder weniger in der Mitte an der Basis der Perigonblätter
stehen. Bisweilen ist der innere Quirl in größerem oder geringerem Grade
verkümmert, indem seine Glieder entweder als Staminodien auftreten oder
vollständig abortieren. Die Antheren sind zweifächerig, kugelig bis länglich
und meistens am Rücken angeheftet. Bisweilen ist das Connectiv in horizon-
taler Richtung sehr stark verbreitert, so dass die Thecae weit von einander
rücken. (D. polygonoides H. & B. u.a.). Sie springen seltener genau an der
Seite auf, wie in dem ebengenannten Fall; meist sind sie intrors oder ex-
trors; bei kurzem Filament springen sie sehr häufig nach oben zu auf. Bis-
weilen hängen sie auch zusammen, sind aber dann stets leicht zu trennen.
Die Staubfüden sind gewöhnlich kürzer als die Blütenhülle, bis-
weilen jedoch so kurz, dass die Antheren sitzend erscheinen. Sie sind
meist frei oder in verschiedenem Grade mit einander verwachsen. Die so-
genannten verwachsenen Staubfüden bei D. monadelpha (Kth.) Pax wurden
von Kuntn falsch gedeutet, der die centrale Säule als fleischige verwach-
sene Filamente ansah. Bei nahen Verwandten dieser Art finde ich jedoch
die Spitze dieser sogenannten »Andrócialsáule« mehr oder weniger einge-
schnitten und zwischen den dadurch entstehenden Abschnitten befinden
sich unzweifelhafte Rudimente von Griffeln. Derjenige Theil der Säule,
welcher sich unter diesen Griffelrudimenten befindet, darf daher nicht als
durch Verwachsung der Filamente entstanden gedacht werden, sondern
ist als eine Achsenverlängerung aufzufassen. Nur die Abschnitte, welche
sich über dem rudimentären Gynäceum befinden, dürfen Staubfäden ge-
nannt werden.
Der Griffelrest ist im allgemeinen nur klein, dreiteilig oder unge-
lappt und von kegel-, pyramiden- oder cylinderförmiger Gestalt. Dicht
unter der Blütenhülle, am Ende des Blütenstieles befindet sich häufig eine
Achsenverbreiterung, welche als rudimentärer Fruchtknoten aufzufassen
ist. Diese ist niemals sehr ansehnlich und gleich den Griffelresten nur als
Überbleibsel früherer Monoklinie von Interesse.
b. Weibliche Blüten.
Das Gynäceum ist unterständig und dreifächerig mit centralwinkel-
ständiger Placentation. Jede Placenta trägt zwei anatrope, hängende Samen-
anlagen über einander. Die Stellung der Ovula ist ein wichtiges systema-
tisches Merkmal zur Unterscheidung der beiden Subgenera: Helmia Kth.
und Eudioscorea Pax von einander. Bei letzterem sind sie an der Placenta
in der Nähe der Mitte befestigt, so dass die spätere Entwickelung der
Flügel nach allen Richtungen hin frei erfolgen kann (»Semina undique
alata). Im Subgenus Helmia Kth. sind die Samenanlagen direct über der
Basis des Faches befestigt, so dass nur nach oben hin e eine Flügelentwicke-
lung möglich ist (»Semina sursum alala«).
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 149
Die Blütenhülle sitzt auf dem Ovarium, viel seltener ist sie kurz ge-
stielt; sie ist meistens kleiner als die der männlichen Blüten und weniger
häufig ausgebreitet; sonst ist sie von derselben nicht wesentlich verschieden.
Das im Centrum der Blüte befindliche Organ, welches Griffel und Narben
darstellt, zeigt sich gewöhnlich in Gestalt einer Säule, an deren Spitze sich
drei divergierende Arme befinden. Im systematischen Teil dieser Arbeit
habe ich ohne Unterschied, der Übereinstimmung halber, den Säulenteil
dieses Organes als Griffelsäule und die freien divergierenden Äste als Narben
bezeichnet. In Wirklichkeit aber ist die Narbe gewöhnlich nur auf einen
kleinen Teil der Griffeläste beschränkt, bisweilen nur auf die Spitzen; in
anderen Fällen befinden sich jedoch Narbenpapillen auf einem beträcht-
lichen Streifen an der Oberseite der Griffeläste. Diese sogenannten Narben-
arme können rund oder zusammengedrückt oder auch ventral (was in
diesem Falle nach oben zu bedeutet) zusammengefaltet sein; sie sind mehr
oder weniger nach oben ausgebreitet oder stark umgebogen, ungeteilt
oder meistens in verschiedenem Grade zweilappig oder zweispaltig.
Jeder Lappen kann sich wieder in zwei spalten, was jedoch sehr selten
vorkommt. Die Griffelsäule kann völlig unterdrückt werden, in diesem
Falle werden die Narben (richtiger Griffeläste) als sitzend bezeichnet.
Am Grunde des Perigons oder auch bisweilen in der Perigonröhre be-
festigt sind die rudimentären Antheren, welche stets in derselben Zahl
wie in den männlichen Blüten auftreten. Während in den männlichen Blüten
der innere Kreis der Staubgefäße zu Staminodien reduciert ist, lässt sich
in der weiblichen Blüte derselben Art meist ein entsprechender Unter-
schied zwischen den rudimentären Staubgefäßen des inneren und äußeren
Quirls beobachten. Dieses Merkmal hat sich als recht wertvoll erwiesen,
um die durch andere Charaktere nicht deutlich erkennbaren Verwandt-
schaften bei den weiblichen Pflanzen festzustellen. Bisweilen, jedoch nicht
häufig, findet man die Staubgefäße in der weiblichen Blüte völlig unter-
drückt. Dies ist für diejenigen Gruppen charakteristisch, bei denen wir
sitzende Narben antreffen.
c. Frucht und Same.
Die Kapsel ist dreischneidig oder dreikantig und fachspaltig. In der
Beschaffenheit der Wände herrscht große Einfórmigkeit, dieselbe ist papier-
oder pergamentartig. Eine Gruppe jedoch (Sarcocapsa Uline) ist durch
ihre fleischige Beschaffenheit bemerkenswert. Die Kapseln, welche ich bei
ihr beobachtete, waren von beträchtlicher Größe, aber noch nicht ganz reif.
Durch ihre fleischige Beschaffenheit der Wände unterscheidet sie sich von
allen anderen Arten der Gattung Dioscorea L. Die Gestalt der Kapsel ist ein
Sehr constantes und wohl begründetes Merkmal in dieser Gattung und bildet
daher ein sehr wesentliches Grundelement für die Abgrenzung der Gruppen.
Im Subgenus Helmia Ktb. finden wir folgende zwei Typen: 4. länglich oder
150 Edwin B. Uline.
oval, beiderseits abgerundet oder nur oben etwas zugespitzt, 2. dreieckig.
Eudioscorea Pax zerfällt ebenfalls in zwei Typen, welche durch Übergänge
mit einander verbunden sind: 1. Die Längsachse ist größer als die Breiten-
achse; fast kreisförmig und viereckig elliptische Gestalten sind hier vor-
herrschend; 2. Die Breitenachse übertrifft die Lingenachse an Größe; hier
herrschen transversal elliptische Formen vor.
Die Samen sind meist flach und geflügelt. Die Testa liegt dem Samen
fest an und umhüllt einen sehr kleinen Embryo, welcher in einem meist hor-
nigen Nährgewebe liegt. Letzteres lässt sich in zwei flache symmetrische
Hälften spalten und zwar durch die Medianebene des Samens; dazwischen
ist genau unter dem Hilum der Embryo eingebettet. Der Umriss ist im
allgemeinen kreisförmig, aber auch häufig länglich, elliptisch oder in ver-
schiedenem Grade schief. D. plumifera Rob. aus Mexiko hat Samen, welche
ein wenig zusammengedrückt und mit einem sehr schmalen Flügel ver-
sehen sind. Diesem Merkmal allein nach zu urteilen würde diese Art eine
isolierte Mittelstellung einnehmen zwischen Dioscorea L. einerseits und
Epipetrum Phil. und Borderea Miegev. andererseits. Aber in jeder anderen
Hinsicht schließt sie sich sehr eng an Dioscorea L. an, und zwar an die
Section Sarcocapsa Uline.
In der verschiedenen Ausbildung des Flügels lassen sich 3 Typen
unterscheiden :
4) Der Flügel dehnt sich nur in einer Richtung aus, und zwar nach
unten (Helmia Kth.), oder nach oben (Subgen. Testudinaria Salisb.).
2) Der Same ist an 3 Seiten geflügelt, indem nur die Bauchseite unge-
flügelt bleibt (D. macrostachya Benth.).
3) Der Flügel kann nach allen Richtungen in einer Ebene ausgedehnt
sein (D. glabra Roxb.).
Die Entwickelung des Flügels in verticaler Richtung richtet sich, wie
schon erwähnt, nach der betreffenden Aufhängung des Samens an der
Placenta. Eine Ausbildung des Flügels an der Bauchseite ist stets bei wei-
teren Kapseln und längeren Funiculis der Fall. Der Flügel kann dick und
korkartig oder derb und lederartig sein, oder er ist häutig-hyalin, wie bei
Sect. Enantiophyllum Uline, deren Samen sich von denen aller anderen
Dioscorea-Arten durch ihre sehr dünnen, weichen und óligen Flügel unter-
scheiden.
2. Borderea Miégev.
Weder die männlichen noch die weiblichen Blüten weichen vom Dios-
corea-Typus in irgend einer Weise ab. Die Kapsel jedoch, und der Same
zeigen einen abweichenden Bau; der letztere ist nämlich ungeflügelt, und
fast gar nicht zusammengedrückt. Die Kapselwände aber sind mit zahl-
reichen auffallenden Nerven versehen, welche sich von der Mittelachse her
Eine Monographie er Dioscoreaceen. 151
ausbreiten. Der Blütenstaud ist bei beiden Geschlechtern endstándig, und
hierin besteht eines der besten Gattungsmerkmale.
3. Epipetrum Phil.
Die männlichen Blüten sind durch das sehr ansehnliche, fleischige,
dreizackige Griffelrudiment ausgezeichnet, welches die zurückgeschlagenen
Perigonlappen an Größe übertrifft und viermal so lang ist als die 6 kurzen
Staubgefäße. Dies allein würde genügen, um Epipetrum Phil. zu einer aus-
gezeichneten Gattung zu stempeln; aber die weibliche Pflanze ist nicht
weniger eigentümlich. Denn obwohl die Blüte selbst mit ihrer sehr kurzen
Griffelsäule und ihren ungeteilten Narben sich von vielen Dioscorea-Arten
nicht unterscheidet, zeigt der gewundene Stengel besonderes Verhalten
gegenüber allen übrigen Dioscoreaceae. Die Drehung des Stengels nämlich
ist ähnlich wie bei gewissen Ranken; sie fängt ungefähr in der Mitte an,
und kann dann nach beiden Richtungen stattfinden. So kann z. B. der
untere Teil der Spirale rechts und der obere links gedreht sein, oder um-
gekehrt. Vielfach ist jedoch eine Regelmäßigkeit nicht zu beobachten, indem
an demselben Stengel die Windungsrichtung bis viermal wechseln kann.
Der Same ist nicht zusammengedrückt und sehr schwach geflügelt.
4. Rajania L.
a. Männliche Blüten.
Diese sind innerhalb der Gattung selbst sehr übereinstimmend gebaut
und zeigen folgenden Typus: Das Perigon ist sechsteilig, glocken- oder
krugförmig; die Abschnitte sind einander gleich; die 6 Staubgefäße sind
auf der Blütenhülle nahe dem Grunde zu inseriert und mit wenig introrsen
Antheren versehen, welche am Rücken befestigt sind; Griffelrudimente
sind nicht vorhanden. Die Artunterschiede bei Rajania liegen nicht in den
Blüten, sondern gründen sich auf Verschiedenheiten im Blütenstand, auf
An- oder Abwesenheit der Blütenstiele und auf die Form und Nervatur der
Blätter.
b. Weibliche Blüten.
Hier finden wir ähnliche Übereinstimmung. Die Griffelsäule fehlt und
rudimentàüre Staubgefäße sind stets zu finden. Das Merkmal, auf das die
Gattung begründet ist, besteht im Abort zweier Fücher der Frucht. Das
dritte Fach erfährt eine merkwürdige, starke Entwickelung nach den Seiten
hin. Nur eins der beiden Ovula kommt zur Reife, erfüllt jedoch nicht,
wie bei Dioscorea, das ganze Fach. Die starke, seitliche Ausdehnung der
Kapsel ist sehr dünn, und da nach dem Rande zu die Wünde verwachsen
Sind, so gewährt die ganze Kapsel das Aussehen einer Flügelfrucht. Der
Same ist ungeflügelt, obwohl noch ein Flügelrest zu bemerken ist, und
zwar nach allen Seiten hin, entsprechend dem Dioscorea-Typus. Im übrigen
152 Edwin B. Uline.
bietet die Frucht jedoch keine zuverlässigen Merkmale, welche zur Diagnose
der Arten verwendbar wären,
5. Tamus L.
Die männlichen Blüten stimmen mit denen von Dioscorea überein.
Die Griffelsäule ist sehr kurz, und die Narben sind an der Spitze ein wenig
eingeschnitten. Die Frucht ist eine Beere mit einem oder zwei kugligen
Samen in jedem der drei Fächer. Das Nährgewebe ist von dem der kapsel-
tragenden Gattungen sehr wesentlich dadurch unterschieden, dass es sich
nicht in symmetrische Hälften spalten lässt.
G. Bestäubung.
Über die Bestäubung sind noch keine Untersuchungen gemacht worden.
Ansehnliche Blüten sind selten, Nectafien fehlen ganz, und nur in wenigen
Fällen werden die Blüten von den Sammlern als wohlriechend erwähnt.
Andererseits ist die Absicht einer Windbestäubung nicht erkennbar; der
Pollen ist nicht sehr reichlich, auch ist er nicht mit Flügeln oder anderen
Einrichtungen für die Windbestäubung versehen. Er ist jedoch trocken
und leicht, und die große Anzahl der Blüten mag ein Ersatz für die geringe
Menge des Pollens in den Antheren sein. Auch mag die lange, bewegliche,
oft hängende, blütentragende Achse für die Windbestäubung sprechen.
Die Gewohnheit der Pflanze, nach verschiedenen Richtungen hin zu klettern
und zu winden, gewährt den beiden Geschlechtsformen oft die Möglichkeit,
zusammenzutreffen. In der That zeigten viele untersuchte Herbarexem-
plare eine Verschlingung von männlichen und weiblichen Pflanzen der-
selben Art. Wenn man die durchgängige Ausrüstung mit vegetativer Ver-
mehrung in Betracht zieht und die zahlreichen Fälle berücksichtigt, in
denen namentlich bei cultivierten Pflanzen Blüten nicht entwickelt werden,
kommt man zu der Vermutung, dass die geschlechtliche Fortpflanzung als
regelmäßige Vermehrung hier nicht gerade sehr günstig für die Pflanze ist.
Auch die lange Zeit, welche die geschlechtlich erzeugte Pflanze zu ihrer
vollen Entwickelung nótig hat, muss als ungünstiger Factor der geschlecht-
lichen Fortpflanzung betrachtet werden. Der vollständige Mangel von beob-
achteten Thatsachen jedoch macht es unmöglich, irgend etwas auch nur
annähernd Sicheres hierüber auszusagen.
H. Samen-Verbreitung.
Bei der Tribus der Dioscoreeae Pax geschieht die Verbreitung mit
Ausnahme von Tamus L. durch den Wind, was aus dem fast allgemeinen
Vorkommen von Flügeln an den Samen hervorgeht. Tamus L. ist jedoch
mit seinen Beerenfrüchten zur Verbreitung auf die Thätigkeit der Tiere an-
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 153
gewiesen. Bei vielen von den kurzstengeligen Arten sind die Flügel
schmal; denn sie können überhaupt bei solchen Pflanzen weniger zur
Windverbreitung beitragen als bei anderenawelche ihre Früchte boch über
dem Boden erzeugen, weswegen sie eben in der Entwickelung bei ersteren
zurückbleiben. Die Samen von D. fracta Gris., welche sehr hoch klettert,
sind sehr sehwach geflügelt; aber ein offenbarer Ersatz dafür sind die sehr
langen, schlanken, racemösen Blütenstinde und dünnen Blütenstiele, alles
Mittel, welehe bei Windbewegungen ein lebhaftes Schwingen der Kapseln
gestatten.
III. Das System.
À. Begrenzung der Familie und einzelner Gattungen.
Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Dioscoreaceae sind schon
lange Gegenstand von Erörterungen gewesen. Man war früher der Mei-
nung, dass sie eine Mittelstellung zwischen den Monocotyledoneae und Dico-
tyledoneae einnehmen, indem sie einerseits zu den Amaryllidaceae und
Liliaceae, andererseits zu den Aristolochioceae Beziehungen haben sollten —
eine Ansicht, welche durch das scheinbare Vorkommen von zwei Keim-
blättern und durch den anatomischen Bau des Stengels wohl unterstützt zu
werden scheint. Aber als Sorms-Laumacu zeigte, dass eine ähnliche Ent-
wiekelung des Embryos auch bei den Commelinaceae und anderen Familien
vorkommt, fiel jeder Grund weg. die Dioscoreaceae von ihrer Stellung bei
den Liliaceae zu entfernen. Im Gegenteil sind nahe Beziehungen zu Taccaceae
vorhanden, denen sie sich durch die Stenomerideae nähern, und vor allem
zu den Amaryllidaceae, von denen sie sich kaum durch ein durchgreifendes
Merkmal trennen lassen, mit Ausnahme der unscheinbaren Blüten und des
besonderen Habitus. Sie verhalten sich also zu den Amaryllidaceae wie die
Smilacoideae zu den echten Liliaceae. In dieser Bearbeitung hat den Steno-
merideae wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden können, hauptsächlich
aus dem Grunde, dass seit der Bearbeitung von Pax in den natürlichen
Pllanzenfamilien kaum irgend welche neue Thatsachen über diese unvoll-
kommen bekannte Gruppe hinzugekommen sind. Ich babe daher an ihrer
Binteilung von Pax nichts Wesentliches zu ändern nötig gehabt.
In betreff der Dioscoreaceae mit dreifächeriger Kapsel hat lange über
die Abgrenzung der Gattungen Unklarheit geherrscht. Als Testudinaria
Salisb. mit-ihrer merkwürdigen oberirdischen Knolle bekannt wurde, trug
man zuerst kein Bedenken, dieses Merkmal als Gattungscharakter zu be-
nutzen, obwohl es nur ein vegetatives und daher den herkömmlichen nicht
Bleichwertiges Merkmal war. Eapntucngn zog dies jedoch in Betracht und
stellte daher die Gattung zu Dioscorea L. Kunta entdeckte jedoch einen
sehr wichtigen Gattungschararakter in dem nur oben geflügelten Samen.
während der Same von Helmia nur unten geflügelt ist. Andererseits
154 Edwin B. Uline.
wiesen Bentnuam und Hooker auf D. Grisebachü Kth. (D. filiformis Gris.)
hin, welche ähnliche gewürfelte Knollen wie Testudinaria besitzt; die Ab-
bildung zeigt jedoch, dass die Knollen von D. Grisebachii besser zum D. st
nuata-Typus zu stellen sind. Dagegen überzeugt man sich von der Wert-
losigkeit der Testudinaria-Knolle als Gattungsmerkmal, wenn man die Knolle
von D. macrostachya Benth. betrachtet, welche zuerst von SCHLECHTENDAL in
Bot. Zeitung 1843 und später von Procopp im Bot. Centralblatt unter dem
Namen Testudinaria Cocolmica beschrieben worden ist. Sie ist oberirdisch,
besitzt ebenfalls die polygonale korkige Felderung und zeigt gleiche Ge-
stalt und gleiches Wachstum wie Testudinaria. D. macrostachya Benth. ist
aber eine typische Eudioscorea und schließt sich eng an die Sect. Apodoste-
mon Uline an. Der einzige wesentliche Gattungscharakter besteht daher für
Testudinaria außer dem Habitus in dem nach oben gerichteten Flügel am
Samen. Selbst in diesem Merkmal steht sie nicht isoliert; denn die Sect.
Stenophorus Uline, welche im Nachtrag zu den Natürlichen Pflanzenfamilien
als Section des Subgenus Helmia betrachtet wird, hat ebenfalls Samen,
welche nur oben geflügelt sind. Es muss hier zur Erläuterung hinzugefügt
werden, dass diese Eigentümlichkeit erst nach der oben erwühnten Ver-
öffentlichung entdeckt wurde; es wurde daher Stenophorus Uline mit Sub-
genus Helmia vereinigt. In der Übereilung wurden die Samen von Helmia
irrtümlicherweise als nach oben, anstatt nach unten geflügelt bezeichnet.
Auf Grund dieser Betrachtungen habe ich mich entschlossen, Testudinaria
Salisb. zu Dioscorea L. zu ziehen und zusammen mit Stenophorus als Sub-
genus neben Helmia und Eudioscorea zu stellen.
Borderea Miegev. und Epipetrum Phil. sind beide in meiner Arbeit bei-
behalten worden, jedoch nicht ohne Bedenken. Z. B. der Besitz von un-
geflügelten Samen, welcher beide Genera charakterisiert, wird auch bei ge-
wissen chilenischen Arten von Dioscorea L. angetroffen; überdies haben die
Modificationen im Flügel des Samens bei Dioscorea L. nur subgenerische
Bedeutung; es entsteht daher die Frage, ob die totale Unterdrückung des
Flügels am Samen als Gattungscharakter mit Recht benutzt werden darf.
Jedoch sind andere Merkmale vorhanden, welche zur Flügellosigkeit hinzu-
kommen, z. B. bei Borderea Miegev. die pseudodichotomische Verzweigung
des Stengels und die horizontale Furchung der Kapseln, bei Epipetrum Phil.
der lange spiralig gewundene Stengel und die bedeutende Entwickelung
des Griffelrudiments in den männlichen Blüten. Auf Grund dieser Betrach-
tungen wage ich es daher, diese beiden Gattungen als von einander und
von Dioscorea L. unterschiedene aufrecht zu erhalten. Die Einteilung der
Familie erhält daher folgende Gestalt:
A. Bl. eingeschlechtlich, Sa. in jedem Fach 2 . . . . 1. Dioscoreeae.
a. Frucht eine Kapsel.
7. Alle drei Fruchtblätter entwickelt, Fr, daher dreikantig
oder dreiflüglig.
Eine Monographie der Díoscoreaceen. 155
I. Samen ungeflügelt.
4. S. kaum zusammengedrückt, Griffelrudiment sehr
groB. aaa 4. Epipetrum Phil.
2. S. flach, Griffelrudiment sehr klein . . . . . .. 9. Borderea Miégev.
ll. Samen geflügelt, meist flach. . . . . . . . . . .. 3. Dioscorea L.
8. Nur ein Fach des Frkn. entwickelt, daher die Fr. einer
Flügelfrucht ähnlich. S. ungeflügelt . . . . . . . .. 4. Rajania L.
b. Fr. eine Beere. . . ......... l.l sls . . 5. Tamus L.
B. Bl. hermaphrodit, Sa. in jedem Fache 2 bis viele . II. Stenomerideae.
a. Frkn. 3fücherig.
^. Sa. in jedem Fach zahlreich.
I. Rispe locker, axillär. Connectiv über die A. hinaus
verlängert `, 6. Stenomeris Planch.
II. Ähre pseudoterminal. Frucht eine Beere . . . . . . 7. Oncus Lour.
8. Sa. in jedem Fach 2. Fr. eine Kapsel. . . . . . . . . 8. Trichopus Gaertn.
b. Fr. Afächerig; Sa. zahlreich . . . . 2 22 2 22220. 9. Petermannia Muell.
B. Sytematik der Gattung Dioscorea L.
1. Besprechung der Sectionen.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass spätere Untersuchungen eine Spal-
tung von Dioscorea in mehrere Gattungen erforderlich machen werden.
Jedoch bei dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse würde sich eine solche
Handlungsweise aus folgenden Gründen verbieten:
1. Jedes der drei folgenden Subgenera ist auf ein einziges Merkmal
gegründet, was nicht sehr für ihre Natürlichkeit spricht.
2. Dieses eine Merkmal drückt sich nicht an der ganzen Pflanze, son-
dern nur in der weiblichen Geschlechtsform aus. An den entsprechenden
männlichen Formen wären daher Gattungsunterschiede nicht zu finden.
Viele Arten von Helmia z. B. würden sich, den münnlichen Blüten nach,
Sehr eng an einige Sectionen von Eudioscorea anschließen. Andererseits
Weichen einige der Sectionen von Helmia von anderen ihres Subgenus in
ihren männlichen Blüten weit mehr ab, als von gewissen Sectionen von
Eudioscorea.
3. In jedem der drei Subgenera sind die männlichen Geschlechtsformen
dureh große Formenmannigfaltigkeit ausgezeichnet, während bei der weib-
lichen Geschlechtsform eine verhältnismäßige Einförmigkeit herrscht. Wenn
die Gattung geteilt werden soll, wie müssen dann die Trennungslinien
fallen, um noch eine genügende Übereinstimmung bei beiden Geschlechtern
zu bewahren?
In der folgenden Einteilung habe ich die Gattung in eine beträchtliche
Anzahl von Sectionen geschieden, welche sich auf die männlichen Blüten
basieren, soweit es entsprechende Übereinstimmungen in den Merkmalen
von Frucht und Narben zuließen. In Bezug auf die männlichen Pflanzen
erscheinen diese Sectionen natürlich und gut begrenzt; für die weiblichen
Blüten ist jedoch diese Trennung zu weit getrieben, so dass es häufig vor-
156 Edwin B. Uline.
kommt, dass in einer Gruppe von Arten, welche in Frucht und Narben
wesentlich übereinstimmen, sich hinsichtlich der männlichen Merkmale zwei
oder mehr scharfe Sectionen unterscheiden lassen. In solchen Fällen blieb
mir daher nur übrig, die Sectionen auf die mánnlichen Merkmale allein zu
basieren. Vielfach sind außerdem die weiblichen Formen nicht bekannt,
und wenn diese dann nach und nach entdeckt werden, so müssen zahl-
reiche Veränderungen in der hier versuchten Einteilung vorgenommen
werden.
2. Übersicht der Sectionen.
UntergattungI. Helmia (Kth. als Gattung) Gris. Sa.
oberhalb der Mitte an der Placenta befestigt.
S. nach unten in einen Flügel verlängert,
A. d Blütenstand traubig mit kurzen cymósen Seiten-
ästen. Perianth glockenförmig oder róhrig, gestielt.
Stb. 6, aufrecht. Perianthb. der 9 Bl. aufrecht. Gr.
zu einer Süule verwachsen. Kapsel lünglich oder
elliptisch, abgerundet.
a. Stengel rechts windend. A. extrors. (excl. D. tubu-
losa Gris.) Amerika. . . . . . . Sect. I. Dematostemon Gris.
b. Stengellinks windend. A. intrors. Afrika. . . . Sect. II. Brachyandra Uline.
B. Stengel links windend. & Ähren mit Bl. in Köpf-
chen. Stb. im Perianthtubus inseriert. A. intrors.
` Kapsel länglich. Amerika.
a. Stb. 6. Griffelsäule ziemlich lang. Kapsel lünglich,
sitzend `, . Sect II. Sphaerantha Uline.
b. Stb. 3. Griffelsäule fehlend. Kapsel verkehrt-
lanzettlich, gestielt. . . . . 2 .. . . . . . . Sect. IV. Hyperoearpa Uline.
C. d Bl. gestielt, einzeln. Gr. getrennt mit ungeteilten
N. Verkümmerte Stb. fehlen.
a. Stengel rechts windend. & Bl. in einfachen oder
zusammengesetzten Trauben. Kapsel länglich oder
elliptisch.
4. Stb. 3, mit ziemlich langen Stf., ausgebreitet
den Perianthb. inseriert. Mexiko. . . . . . . Sect. V. Trigonobasis Uline.
8. Stb. central gestellt, oder im Grunde des Perianths
inseriert.
I. Stb. 6. A. an der Spitze aufspringend. Stf.
sehr kurz. Südamerika... . . . . . . . Sect. VI. Centrostemon Uline.
II. Stb. 3, einem fleischigen Discus inseriert.
Mexiko, Südamerika . . .. 2. s . Sect. VIE. Cyeladenium Uline.
. Stb. 3, kurz, getrennt und nach außen gebogen. (Uline.
Discus fehlt. Südamerika. . . . . . . . . Sect. VIII. Choristogyne
IV. Stb.3. Stf. fleischig und T verwachsen. Süd-
amerika. . . . . 2s sss s S Sect, IX. Monadelpha Uline-
b. Stengel nach links windend. ö Bl. in kurzen
axillären Cymen. Kapsel deltoid. Südamerika. . Sect. X. Trigonocarpa Uline
D. Stengel links windend. & Bl. in Ähren und zwar
einzeln, sitzend oder selten kurz gestielt. Stb. an
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 157
der Basis der Perianthb. inseriert. A. intrors. Griffel-
rudiment sehr deutlich entwickelt. Gr. zu einer
Süule verwachsen.
a. Halbsträucher (?). Kapsel lünglich. Amerika.
a. B. einfach. Perianthb. spreizend. Stb. 6. Kapsel
lederartig. .. 2. 22.2.2. 20020200000. . Sect. XI. Chondrocarpa Uline.
8. B. gedreit. Stb. 3. Brasilien. . . . . . . . . Sect. XII. Stenocarpa Uline.
b. Kräuter. Stb. 6. Kapsel dünnhäutig, elliptisch.
Asien, Afrika . . . . 2s ss s s s Sect. XIII. Opsophyton Uline.
E. Stengel links windend. B. geteilt. & Bl. in Ähren
oder sehr dichten Trauben. Stb. sehr kurz. A.
intrors. Frkn. behaart. Griffelsäule sehr kurz. Kapsel
lünglich.
a. Fruchtbare Stb. 6. Asien, Afrika. . . . . . Sect. XIV. Lasiophyton Uline.
b. Fruchtbare Stb. 3, mit 3 unfruchtb. abwechselnd. [Uline.
a. & Bl. in zusammengesetzten Trauben. Asien . Sect. XV. Trieuphorostemon
8. S Bl. in einfachen Ähren sitzend, oder sehr kurz [Uline.
gestielt. Afrika `, . Sect. XVI. Botryosieyos
Untergattung II. Testudinaria (Salisb. als Gatt.)
Uline. Sa. unterhalb der Mitte an der Pla-
centa befestigt. S. nach oben geflügelt. [Uline.
A. 5 Bl. einzelstehend in Trauben. Afrika . . . . . Sect. XVII. Eutestudinaria
B. & Bl. gebüschelt in Trauben. China, Japan . . . Sect. XVIII. Stenophora Uline.
Untergattung III. Eudioscorea Pax. Sa. ungefähr
an der Mitte der Placenta befestigt. S. +
ringsum gellügelt.
A. Stengel links windend (excl. wenige Arten von B.).
Kapseln verkehrt eiförmig, elliptisch oder fast kreis-
rund, niemals breiter als lang.
A. + Behaarte Kräuter. Stengel linkswindend. d
Blütenstand traubig mit kurzen cymösen oder
wickeligen Seitenästen. Stb. 6, am Grunde der
Perianthb. inseriert. A. intrors. Griffelrudiment [Uline.
groß. Mexiko, Südamerika, Ostindien. . . . . Sect. XIX. Macrogynodium
B. d Ähren mit Bl. in Köpfchen. Stb. 6 am Grunde
des Perianths inseriert. A. fest sitzend. Griffel-
säule fehlend. Mexiko, Südamerika. . . . . . Sect. XX. ApodostemonUline.
C. Stengel links windend. ($ Ähren mit Bl. in Köpf-
chen. Perianth róhrig. Stb. 6, central, ungleich
lang. A. extrors. Griffelsäule ziemlich lang. (Uline.
Mexiko `. Sect. XXI. Heterostemon
D. Kräuter. Stengel links windend. & Blütenstand
mit sehrkurzen cymösen Seitenästen oder manch-
mal mit Köpfchen oder Büscheln. Stb. 6, am
Grunde des Perianths inseriert, A. intrors. Stf.
kurz,
a. Kapsel ziemlich groß bis 2,5 cm im Durchm.
Nordamerika, Europa, Asien . . . . . . . . . Sect XXII. Maeropoda Uline
158 Edwin B. Uline.
b. Kapsel klein, bis 4,8 cm im Durchm.
a. B. ganzrandig oder an der Basis einfach pfeil-
förmig gelappt.
Ll. d BI. + gestielt. Stb. klein.
1. Niederliegende, mit Stengel versehene
Pflanzen. Unverzweigt. Perianthb. meist
ungleich. Gr. sehr kurz. Chile, Rio Grande [Uline.
do Sul ......... .. . . . Sect. XXII. Microdioscorea
2. Niederliegende Pflanzen, welche in den
Blattachseln kurz beblätterte Zweige
tragen. Cymen gestielt. Gr. zu einer Säule [Uline.
verwachsen. Chile. . . .. . . s. . Sect. XXIV.Diphasiophyllum
3. Winzige Plänzchen. Chile . . . . . . Sect. XXV. Pygmaeophyton
II. & Bl. sitzend (in Köpfchen). Perianthb. auf- [Uline.
gerichtet. Stb. ziemlich lang, nach innen [Uline.
gekrümmt. Chile. . . . . . . . eoo. . Sect, XXVI. Dolichogyne
8. B. unregelmäßig gelappt. Chile . . . .. . Sect, XXVII. Chirophyllum
E. Krüuter. Stengel links windend. ($ Blütenstand (Uline.
traubig mit Bl. in Büscheln. Stb. 6, central, gleich :
lang. A. extrors. Gr. zu einer Süule verwachsen. (mon Uline,
Chile. 2.22 222m: . . . Sect, XXVIII. Paralleloste-
F. Kráuter links windend. Blütenstand traubig oder
ührig. Stb. 3 fruchtbare mit 3 unfruchtbaren ab-
wechselnd. Gr. zu einer Säule verwachsen.
a. Ganz kahle Pflanzen. Amerika.
«. & Bl. einzeln.
I. Blütenachse wickelig gebrochen. Mexiko, [Uline.
Brasilien . . . . sss ss s s Sect. XXIX. Cineinnorrachis
II. Blütenachse gestreckt. Mexiko . . . . . . Sect.XXX. Oxypetalum Uline.
8. & Bl. in kurzen Cymen (gestielt).
I. Stb. lang, nach innen gekrümmt. Unfrucht-
bare Filamente verbreitet. N. verlängert.
Kapsel (wenigstens im jugendlichen Zustand)
fleschig Mexiko . . . 2.22 2 .... . Sect. XXXI. Sarcocapsa Uline.
II. Stb. kurz. Unfruchtbare Filamente faden-
förmig. N. kurz. Centralamerika, Brasilien Sect. XXXII. Brachystigma
y. & Bl. in Köpfen oder Wickeln. [Uline.
I. Antherenfächer getrennt. Unfruchtbare Stbf.
spatelfórmig, manchmal zweispaltig. Nord- (Uline.
und Südamerika . . . . 2. 22 ..... Sect. XXXIII. Lychnostemon
II. Antherenfächer zusammenstoßend. Unfrucht- [Gris.
bare Stf. haarartig. Südost-Brasilien. . . . Sect. XXXIV. Triehandrium
b. Behaarte Pflanzen. Afrika. . . . . . . , . . . Sect. XXXV. Maerocarpaea
G. Kahle Kräuter, nach links windend. "n Blütenstand Uline.
traubig oder achsig. Stb. 3. Ohne Std.
a. Stb. ziemlich lang, central aufgerichtet. A. extrors.
a. A. getrennt, 5 Bl. in kurzen Cymen.
L d Bl. glockenfórmig mit kurzem Tubus. (Uline.
Mexiko ...... en . Sect. XXXVI. Polyneuron
Il. 3 Bl. becherfórmig oder röhrenförmig, mit [Uline.
langem Tubus. Mexiko. . . . . . . . . . Sect. XXXVIL Siphonantha
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 159
8. A. zusammenhüngend. & Bl. in Köpfchen. [mon Uline.
Bolivia . .. . .............. Sect, XXXVIII. Symphioste-
b. Stb. kurz dem Tubus inseriert. (j Bl. in Köpfchen
oder bisweilen sehr kurz gestielt. A. an der Spitze [stemon Gris.
aufspringend oder intrors. Brasilien . . . . . . Sect. XXXIX. Hemidemato-
c. Stb. sehr kurz, mit einigen Stf. Brasilien . . . . Sect. XL. TriapodandraUline.
B. Kapsel meist breiter als lang.
A. B. abwechselnd. & Blütenstand meistens verzweigt.
GG Bl. einzeln. Perianth róhrig. Stb. dem Perianth-
tubus inseriert. Q Perianth kurz gestielt. N. mit
2 zurückgebogenen Lappen. Amerika.
a. 5 Bl. sitzend. häutig.
4. Stb.6. 2. 22 2 2222. V. Sect. XLI. Cryptantha Uline.
B. Stb. 3.
I. Stf. sehr kurz ......... . . Sect. XLI Strutantha Uline.
IL Stf. verlängert... .. .. . . . . . . . Sect. XLII, Maerothyrsa
b. & Bl. gestielt, etwas fleischig. (Uline.
æ. Stb. 8... ........ . Sect. XLIV. Sareantha Uline.
B. Stb. 3, mit 3 Std. abwechselnd. . . . . . . . Sect. XLV. Trianthium Uline.
B. Stengel rechts windend. B. gegenständig oder selten
abwechselnd. Ähren einfach oder zusammengesetzt,
meist axillär gebüschelt. & Bl. einzeln, Perianth 6-
teilig, die 6 Abschnitte aufrecht, Stb. central, kurz.
a. B. meistens gegenständig.
&. Stb. 6.
I. Mit Sternhaaren. Perianthb. ungefähr gleich. (Uline.
Afrika . . 2 2.2... sss Sect. XLVI. Asterotricha
Il. Niemals Sternhaare (mit einer Ausnahme). (Uline.
Perianthb. sehr ungleich. Afrika, Amerika . Sect. XLVII. Enanthiophyllum
B. Stb. 3, mit 3 Std. abwechselnd. Perianthb. sehr [Uline.
ungleich. Sternhaare. Westafrika. . . . . . Sect. XLVIII. Syntepaleia
b. B. abwechselnd. Neu-Holland. . . ... . . . . Sect. XLIX. Stenophyllidium
| C. Stengel links wicdend. B. gedreit. & Blütenstand (Uline.
traubig mit Bl. in sehr kurzen cymósen Seitenästen.
A. 6, im Grunde der glockenförmigen Perianth-
tuben sitzend. Madagascar . . e. . . Sect. L. Cardioeapsa Uline.
D. Stengel links windend. B. abwechselnd, ganzrandig.
ö Blütenstand traubig, mit einzelstehenden Blüten.
Perianthb. zugespitzt. Stb. 6. Griffelrudiment sehr
groß. Griffelsäule verlängert . . . . . . . . . . Sect. LI. Lasiogyne Uline.
IV. Geographie.
Die Dioscoreaceae sind auf der ganzen tropischen Erde verbreitet; ihre
größte Entwickelung finden sie in den tropischen und subtropischen Ge-
bieten von Süd-Amerika, Central-Amerika und Westindien. In der alten
Welt befindet sich das Hauptentwiekelungscentrum im südöstlichen Asien.
Im tropischen Afrika ist die Familie nur schwach entwickelt. Testudinaria
Salisb. ist auf das Capland beschränkt, Borderea Miegev. findet sich nur in
160 Edwin B. Uline,
einer Art in den Pyrenäen, Tamus L. ist in Mittel- und West-Europa, dem
Mittelmeergebiet einschließlich Makaronesien verbreitet. Rajanıa L. kommt
nur in Westindien vor; denn zwei südamerikanische, von GRrISEBACH mit
Rajania L. identificierte und beschriebene Arten haben sich als zu Diosco-
rea L. gehörig erwiesen. Die Stenomerideae Pax sind im südöstlichen Asien
von Ceylon ostwärts einheimisch und kommen auch in Australien noch vor
(Petermannia Muell.).
Mexiko und Süd-Amerika besitzen mehr als zwei Drittel der von
Dioscorea L. bekannten Arten, welche jedoch von denen der alten Welt
systematisch meist so scharf getrennt sind, dass es sich lohnt, dieselben
einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Wenn man die verschiedenen
Florengebiete betrachtet, welche EneLer aufgestellt hat (vgl. Entwicke-
lungsgeschichte der Pflanzenwelt), so findet man, dass das südbrasilia-
nische Florengebiet alle anderen amerikanischen Gebiete an Reichhaltigkeit
weit übertrifft. Mehr als ein Viertel aller Dioscoreaceae findet sich in der
Berg- und Küstenregion Ost-Brasiliens, welche nach Süden bis Rio Grande
do Sul und im Norden sich bis Bahia erstreckt; von diesen sind zwei Drittel
endemisch; d. h. es sind somit 40 Arten auf dieses Areal beschränkt. Nur
42 Arten reichen ins Innere hinein, und zwar namentlich nach Goyaz und
Matto Grosso, und noch viel weniger gehen im Süden bis nach Paraguay,
Argentinien und Bolivia. Die in letzteren Gebieten wenigen endemischen
Arten stehen mit den Species der brasilianischen Küstenregion in sehr
enger verwandtschaftlicher Beziehung. 9 Arten sind allein auf das Innere
beschränkt. Außer den 75 auf das südbrasilianische Gebiet beschränkten
Arten giebt es nur noch vier, welche auch in andere Florengebiete von Süd-
Amerika hineinreichen, z. B. D. dodecaneura Vell., welche im Norden bis
Guyana und im Westen bis Eeuador: geht, ferner D. glandulosa Klotzsch und
D.campestris Gris., welche sich in der nordbrasilianisch-guyanischen Provinz
finden; ferner D. amaranthoides Presl, welche in nahe verwandten Varietäten
von Peru durch das Innere von Brasilien bis an seine Küsten vorkommen.
Das Entwickelungscentrum, in welchem die meisten Arten zusammen vor-
kommen, liegt in der Küstenregion von Brasilien zwischen Minas Geraés
und Rio Grande do Sul.
In dem Gebiet, welches von EnsLer als nordbrasilianisch-guayanisches
Gebiet bezeichnet wird, sind nur 16 Arten bekannt, von denen vier aus
Westindien eingeführt sind, eine ist ubiquitär und drei sind in anderen
Teilen Süd-Amerikas sehr verbreitet, nämlich D. polygonoides H. & B. in
Südost-Brasilien, D. piperifolia H. & B. von Südost-Brasilien und D. trifida L.
von Central-Brasilien bis nach Peru. Nur acht sind endemisch, und von
diesen gehören alle, eine Art ausgenommen, zu Gruppen, welche ihre
Hauptverbreitung anderswo haben. Eine wächst nur in Guayana, eine
andere in Guayana und Para, eine dritte reicht von Para bis Venezuela und
nórdlich bis zum Rio Negro, eine kommt nur in der Provinz Rio Negro vor,
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 161
eine andere ist in Amazonas endemisch, während zwei auf Maynas be-
schränkt sind.
Von den in Westindien vorkommenden 11 Arten sind nur 3 endemisch,
welche nur auf Cuba beschränkt sind. D. sativa L. und D. alata L. haben
eine erdumspannende Verbreitung, 4 Arten sind auch auf dem nahen Con-
tinent sehr verbreitet, 2 werden bisweilen eingeschleppt, nämlich D. den-
droicha Uline aus Amazonas und D. chondrocarpa Gris. aus Rio de Janeiro.
Außer den 3 endemischen Species kommen auf Cuba nur noch 2 Arten vor
und diese nur selten. D. cayennensis Lam. zeigt eine so nahe Verwandt-
schaft mit gewissen afrikanischen Formen, dass man sie als von dorther
stammend betrachten muss. D. linearis Gris. gehört zu einer Gruppe, welche
von Mexiko bis Südost-Brasilien verbreitet ist. D. pilosiuscula Bert. ist
Glied einer anderen Gruppe, welche sonst ausschlieBlich auf Central- und
Südost-Brasilien beschränkt ist. Die Section Lychnostemon Gris. besitzt auf
den Antillen ihr Verbreitungsgebiet und ist wahrscheinlich auch hier ent-
standen.
Die zur subandinen Provinz gehörigen Arten reichen nach Norden bis
zur mexikanischen Provinz Jalisco und sind nach Süden ununterbrochen
über die höheren Teile von Süd-Mexiko, über Central-Amerika, Columbien,
Venezuela, Ecuador, Peru und Bolivia verbreitet. Dies Gebiet ist nament-
lich reich an Arten der Subgattung Helmia (Kth.) Gris. und zwar aus der
Gruppe mit rechts windendem Stengel und einzelnen gestielten Blüten.
Anstatt jedoch scharf sich auf das subandine Gebiet von Peru und Bolivia
zu beschränken, erstreckt sich ihre Verbreitung durch ganz Bolivia nach
Argentinien und Paraguay und nordwärts längs der Gebirge von Ost-
Brasilien ; es wird so eine ununterbrochene Kette von innig verwandten
Arten gebildet, Eine andere, gut begrenzte Gruppe, die Section Apodostemon
Uline, hat Arten in Mexiko, Venezuela, Cuba, Nord- und Südost-Brasilien ;
die Entwicklung erstreckt sich also mehr auf die Ost- als Westseite des
südamerikanischen Continents. Enge Verwandtschaft besteht auch zwischen
den linkswindenden, mit drei Staubgefäßen versehenen Eudioscoreae von
Mexiko und Central-Amerika und denen des südöstlichen Brasilien, ob-
Wohl in dem dazwischen liegenden Brasilien und den Anden diese Gruppe
fehlt. Endlich sind von den rechtswindenden Eudioscoreae Perus einige
nieht scharf von denen des südlichen und östlichen Brasilien zu trennen,
und alle deuten unleugbar auf denselben Ursprung hin. Ein Vertreter
dieser Gruppe kommt überdies im dazwischen liegenden Gebiete, nämlich
Bolivia, vor. Ungefähr 45 Arten sind aus dem subandinen Gebiete bekannt,
28 derselben finden sich in Mexiko und Central- Amerika. 45 Arten davon
gehören zur Subgattung Helmia, sämtlich der Gruppe mit rechtswindendem
Stengel und einzelnen gestielten Blüten angehörig. An Häufigkeit kommen
letzterer jene oben beschriebenen linkswindenden Eudioscorea - Formen
gleich, welche durch einen entweder reducierten, oder ganz abortierten
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. L
162 Edwin B. Uline.
Staubblattquirl ausgezeichnet sind. 16 derselben finden sich in Mexiko
und Central-Amerika, und sie kónnen in der That mit den erwähnten
Helmia-Arten als für die mexikanische Dioscoreaceen-Flora charakteristisch
gelten.
Chile hat, im Gegensatz zu den nördlicheren tropischen Anden, eine ganz
eigentümliche Dioscorea-Flora. Die Arten und auch die ganzen Gruppen
sind alle, mit einer einzigen zweifelhaften Ausnahme, endemisch. Es sind
kurze, niedrige Pflanzen, mit meist kleinen Kapseln und schmal geflügelten
Samen. Weder das Subgenus Helmia, noch Formen mit 3 Staubgefäßen
sind hier vertreten. Viele der Arten sind nur schwierig zu unterscheiden.
Die Südgrenze ist ungefähr am 40. Grad südlicher Breite. Ich habe 20 Arten
deutlich unterscheiden können. PnıLippi beschreibt eine bei weitem größere
Zahl, von denen ich einige leider zweifelhaft lassen muss.
Im nördlichen Teil kommt nur eine extra-tropische Form vor, welche
eine Verbreitung besitzt, wie sie sonst im Genus nicht vorkommt, nämlich
D. villosa L. Sie findet sich von Florida bis Canada und westlich bis Minne-
sota und Texas. Im Bau der männlichen Blüten lässt sie einige Verwandt-
schaft mit den chilenischen Arten vermuten, aber im Habitus und in den
Kapseln verhält sie sich sehr abweichend. Sonst zeigt sie gar keine Bezieh-
ungen zu anderen amerikanischen Dioscorea-Arten.
Bei der Behandlung der Verbreitung der Formen der alten Welt bin ich
gezwungen, mich auf kurze, allgemeine Angaben zu beschränken, was
seinen Grund hauptsächlich in dem Mangel an Herbarexemplaren hat. Es
war zuerst meine Absicht, nur die amerikanischen Arten zu studieren, da-
her wurde beim Herbeischaffen des Materials die alte Welt einigermaßen
vernachlässigt.
Bei weitem das stärkste Entwiekelungscentrum in der alten Welt liegt
im südlichen und südöstlichen Asien, mit Einschluss des vorderindischen,
tropisch-himalayischen, tropisch-ostasiatischen und malayischen Gebiets.
Mehr als 30 Arten sind bekannt, von denen die meisten zur Section Enantio-
phyllum Uline gehören. Diese Section zeigt ebenso wie die wenigen drei-
blättrigen Helmia-Arten vieles Gemeinsame mit afrikanischen Formen. Die
ir China und Japan vorkommenden Helmia-Arten, deren Blatt mit einer
Einbuchtung versehen ist, und für welche D. tenutpes Franch. et Sav. ein
typisches Beispiel ist, stehen von allen anderen Gruppen sehr isoliert.
Australien hat mehrere Formen von Enantiophyllum, die jedoch wahrschein-
lich nur Varietäten einer Art sind, außerdem ist dort auch noch D. sativa L.
recht häufig. Das polynesische Gebiet und das der Sandwich-Inseln besitzt
nur die weit verbreitete D. sativa L., und vielleicht kommt auch noch D.
alata L. gelegentlich vor.
Aus ganz Afrika sind nur 20 gute Arten bekannt, jedoch mehr be-
schrieben. Ost-, Central- und West-Afrika sind durch Arten mit gegen-
ständigen, dreizähligen Blättern ausgezeichnet. Arten vom ersteren Typus
Eine Monographie der Dioscoreaceen. 163
sind über sehr große Gebiete verbreitet und sehr häufig, aber von dem
überaus reichlichen Material habe ich nur einige wenige Arten, und nicht
sehr scharf, unterscheiden kónnen. Beide Typen reichen nach Süden in
spárlichen Arten bis zum Cap und finden sich auch auf Madagascar. Von
denen mit gegenständigen Blättern sind die beiden Sectionen, welche ich
Syntepaleia und Asterotricha genannt habe, endemisch, ebenso die Formen
mit dreizähligen Blättern, obwohl in beiden Fällen verwandtschaftliche Be-
ziehungen zu asiatischen Gruppen erkennbar sind. Das Auftreten von en-
demischen Gruppen in Afrika, welche der D. sativa L. (= H.bulbifera Kth.)
nahe verwandt, aber doch deutlich unterschieden sind, macht wahrschein-
lich, dass Afrika wohl die ursprüngliche Heimat dieser jetzt weit verbreiteten
und cultivierten Pflanze ist.
Von den 7 auf Madagascar vorkommenden Arten sind fünf endemisch
und zeigen nur geringe Verwandtschaft zu anderen Gruppen. Im Cap-
gebiet sind die Verhältnisse ähnlich.
Europa besitzt nur eine einzige Art, D. caucasica Lipsky, welche in
ihrer Verbreitung auf das Gebirge beschränkt ist, nach dem sie benannt
ist. Sie zeigt so nahe Beziehungen einerseits zu der nordamerikanischen
D. villosa L. und andererseits zu der D. deltoidea Wall. des nördlichen
Indien, dass nur ihre weite geographische Trennung mich abhielt, dieselben
für Varietäten einer und derselben Art zu erklären.
Die günstigsten Standorte für die Dioscoreaceae bilden in der Regel
die dichten Gebüsche, Waldränder und Waldlichtungen der Tropen; auch
finden sie sich im Gebirge und umschlingen dort hauptsächlich das üppige
Strauchwerk in den feuchten Schluchten. In den dichten tropischen Wäl-
dern, in denen die genügende Lichtmenge durch große Höhe und einen ent-
sprechenden Aufwand an Vegetationskraft erlangt werden kann, sind sie
selten. Die Dioscoreaceae und die meisten einjährigen Lianen finden die
günstigsten Bedingungen vorzüglich an lichten Stellen der Wälder, vor
allem zwischen Strauchwerk und niederen Bäumen, welche die für win-
dende Lianen so unbedingt nötigen dünnen Stützen bilden. Hier wird auch
in leicht erreichbarer Höhe eine genügende Lichtmenge geboten.
Xerophyten sind in der Familie verhältnismäßig selten zu finden; dies
liegt wohl weniger an der Unfähigkeit der Pflanzen, sich äußerlich anzu-
Passen, als an der damit verbundenen größeren Schwierigkeit, jene tief-
liegenden, wesentlich den windenden Pflanzen zukommenden Eigenschaften
mit den xerophytischen Bedingungen in Einklang zu bringen. Xerophy-
tische Dioscoreaceae sind im allgemeinen durch folgende Merkmale aus-
gezeichnet: 4) durch erhebliche Reduction des Stengels, was mit geringerem
Winden verbunden ist, 2) durch verkürzte Blattstiele und vollständigen
Schwund des Wassergewebes, 3) durch die gewöhnlichen bekannten Ein-
richtungen zur Herabsetzung der Transspiration, als da sind: aufrechte
Blattstellung,, lineare oder lanzettliche Blätter mit eingerollten Rändern,
11*
164 Edwin B. Uline.
verdickter Epidermis, harzigen Absonderungen, oder fleischigen Blättern
etc. etc. Äußerlich betrachtet, scheinen diese kleinen Wüstenpflanzen nicht
die geringste Verwandtschaft mit den bekannten typischen Dioscoreaceae
zu besitzen, von denen sie doch abzuleiten sind. Erst bei Untersuchung
von Blüte und Frucht treten die Ähnlichkeiten und verwandtschaftlichen
Beziehungen hervor.
w o c
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Monographie der Gattung Lotus.
Von
Dr. A. Brand.
Vorwort.
Die vorliegende Arbeit entsprang dem Wunsche des Verfassers, sich
in irgend einer Weise auf dem Gebiete der botanischen Systematik wissen-
schaftlich bethätigen zu können. Die Herren Geheimrat Professor Dr. ENGLER
und Professor Dr. Ursan, denen gegenüber ich diesem Wunsche Ausdruck
gab, empfahlen mir die Gattung Lotus als eine von denjenigen, die
dringend einer Bearbeitung bedürften. So habe ich denn den Versuch ge-
macht, zum besseren Verständnis dieser Gattung einige Beiträge zu liefern.
Zu diesem Zwecke habe ich das Lotus- Material mehrerer Herbarien unter-
sucht, die ich mit folgenden Abkürzungen citiere:
HAA. — Herbarium Aschersoni aegyptiacum.
HAE. — Herbarium Adolfi Engler.
HAG. — Herbarium Aschersoni generale.
HB. = Herbier Boissier.
HBB. — Herbier Barbey-Boissier.
HGB. — Herbarium generale Berolinense.
HS. = Herbarium Schweinfurth.
Für die freundliche leihweise Überlassung dieses Materials sage ich
den Herren Geheimrat Professor Dr. ENGLER, Professor Dr. AscHERSON,
Professor Dr. Ursan und Professor Dr. SchwEinFurtH in Berlin, BARBEY und
Autran in Chambésy auch hier meinen herzlichsten Dank. Auch Herrn
Professor Dr. Hura in Frankfurt a. O. bin ich besonders für die Freundlich-
keit, mit welcher er mir die Benutzung seiner reichhaltigen Bibliothek
gestattete, zu Dank verpflichtet.
Ich war so in der Lage, fast alle die von mir beschriebenen Arten
durch Vergleichung des getrockneten Pflanzenmaterials zu prüfen. Leider
ist dieses Material für die Species der kanarischen und noch mehr für die
der kapverdischen Inseln bis jetzt noch bei weitem nicht ausreichend, um
zu einem einigermaßen sicheren Urteile über diese schwierigste Gruppe
Monographie der Gattung Lotu s. 167
unserer Gattung zu gelangen. Existiert doch z. B. von dem L. purpureus
Webb nur ein einziges Exemplar in HB. Ich würde jedem zu großem
Danke verpflichtet sein, der mich auf Irrtümer, die unter diesen Umständen
wohl kaum zu vermeiden waren, aufmerksam machen würde. Auch die
Loti des südöstlichen Afrika liegen in noch recht spärlichem Material vor.
AuBer den angeführten Herbarien habe ich noch eine grofle Zahl von
litterarischen Werken und Abhandlungen zu Rate gezogen, die ich an den
betreffenden Stellen citiere. Auf eine tabellarische Übersicht verzichte ich,
teils um Raum zu sparen, teils weil die Speciallitteratur über unsere
Gattung außerordentlich gering ist. Bei weitem das meiste findet sich in
größeren Werken zerstreut.
Frankfurt a. O., im Juni 1897. Dr. A. BRAND.
I. Geschichtliches.
Den Namen Lotus trugen im Altertum nicht weniger als fünf von ein-
ander ganz verschiedene Gewächse. Das bekannteste derselben ist die
Wasserlilie des Nils, die heilige Lotus-Blume der Ägypter, die zuerst von
Herodot erwähnt wird. Sie führt heute den Namen Nymphaea Lotus L.
In seiner Odyssee erzählt uns Homer von den Lotophagen, in deren
Lande ein Baum mit süßen, wohlriechenden Früchten wuchs. Wer von
diesem herrlichen Lotus gekostet hatte, der vergaß Vergangenheit und
Heimat und hatte keinen sehnlicheren Wunsch, als ewig bei den Loto-
Phagen zu bleiben. Die Frucht wird noch jetzt auf allen Mürkten Nord-
afrikas verkauft; sie stammt von einem rauhen, dornigen Baume vou
geringer Hóhe, dem Rhamnus Lotos L.
Von CoruurLLA und PriNiUs wird mit dem Namen Lotus die italienische
Dattelpflaume (faba graeca) bezeichnet. Heute heiBt der Baum Diospy-
ros Lotos L,
PLINIUS nennt den auch in Italien einheimischen Zürgelbaum (Celtis
australis) irrtümlicher Weise Lotus.
Endlich wird bereits in Homers Ilias unter dem Namen Lotus eine
Pflanze erwähnt, welche ein vorzügliches Futterkraut besonders für Pferde
war. Was unter diesem Lotus zu verstehen ist, lässt sich nicht mehr mit
voller Sicherheit ausmachen. Link glaubte in seinem L. argolicus den
homerischen Lotus wiedergefunden zu haben (vgl. Linnaea IX (1835.
P. 584). Nun ist aber dieser L. argolicus, wie sich aus der Betrachtung
der in HGB. befindlichen Originalexemplare ergiebt, nichts anderes als
L. corniculatus L. var. tenuifolius. Diese meist auf Salzboden vor-
kommende, nirgends allzuhäufige Pflanze kann wohl kaum das typische
Futter der homerischen Streitrosse gewesen sein. Wahrscheinlich sind die
168 A. Brand.
vedla Awrevvra bei Troja mit verschiedenen Arten der heutigen Gattung
Trifolium bedeckt gewesen. Dass Homer eine bestimmte Species, etwa
Trifolium fragiferum L., im Auge gehabt haben sollte, wie vielfach
angenommen wird, glaube ich nicht; er wird unter den Namen Awrog alle
möglichen Kleearten verstanden haben.
So ergiebt sich das seltsame Resultat, dass keine einzige derjenigen
Arten, die wir heute zur Gattung Lotus rechnen, im Altertume mit diesem
Namen bezeichnet worden ist. Wir können überhaupt nicht mehr fest-
stellen, ob irgend eine unserer Hornkleearten von den Alten bereits in
den Kreis ihrer Betrachtung gezogen worden ist. Wahrscheinlich ist alles
entweder mit Trifolium oder mit. Melilotus verwechselt worden.
Den ersten Lotus im heutigen Sinne hat Bock in seinem »Kreuter-
buch« um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts beschrieben. Es ist
dies unser L. corniculatus, der uns bei ihm unter dem Namen Lago-
pus primus zuerst begegnet.
Den Gattungsnamen Lotus gebrauchte als erster CAmERARIUS in seinem
Hortus medicus vom Jahre 1588. Dort finden wir den L. ornitho-
podioides unter dem Namen Lotus peculiaris siliquosa zum ersten
Male erwähnt. Am Anfange des siebzehnten Jahrhunderts begegnet uns
eine dritte Lotus-Art bei Pona, nämlich L. edulis, welcher daselbst
als Lotopisos sive Hieranzuni Candiae aufgeführt wird. Bald
darauf erscheint im Prodromus des C. Baunın L. angustissimus unter
der Bezeichnung Trifolium corniculatum minus pilosum. Dann
folgt ein Zeitraum von mehr als 70 Jahren, in welchem keine neue Lotus-
Art bekannt wird. Erst im Jahre 1696 beschreibt PrLukENETT in seinem
Almagestum botanicum den L. creticus. Er nennt ihn Lotus ar-
gentea cretica und bildet ihn in nicht gerade sehr gelungener Weise
ab. Es ist dies die erste Abbildung eines Lotus.
Drei Jahre später fand »der gestrenge Herr« WILHELM ADRIAN VAN DER
SterL bei Gelegenheit einer Reise nach dem Kaplande auf der Jakobsinsel
eine Pflanze, die kurze Zeit darauf in Commelyns Hortus medicus
unter dem Namen L. angustifolia flore luteo purpurascente
beschrieben und mit einer schönen Abbildung versehen wurde. Es ist dies
der heutige L. Jacobaeus. Die letzte vorlinnéische Art findet sich im
Index von Borrmaave (4740). Wir werden mit dem L. peregrinus
bekannt gemacht, der daselbst als Lotus siliquis geminis peregrina
beschrieben wird.
Dies sind die sieben von den siebzehn in Linx®’s Species Planta-
rum ed. I (4753) aufgeführten Arten, welche heute noch allgemein zur
Gattung Lotus gerechnet werden. LiNNÉ war der erste, der die Gattung
in einer der heutigen Anschauung entsprechenden Weise definierte. Frei-
lich dürfte es heute nur noch wenige Botaniker geben, die dem Genus
denselben Umfang zuerkennen, wie Lınng; die meisten trennen eine ganze
Monographie der Gattung Lotus. 169
Reihe von Arten ab und stellen sie unter drei andere Gattungen, Tetra-
gonolobus, Doryeniu m und Bonjeania.
Im zweiten Bande des Prodromus von DrecawportE werden 48 Arten
beschrieben, von denen aber nur noch 22 heute gelten können. Eine Art,
die von DC. nur als Varietät aufgefasst wurde, hat sich dagegen jetzt das
Artenrecht erworben, nämlich L. uliginosus Schkuhr.
Im Laufe dieses Jahrhunders ist die Zahl der beschriebenen Arten auf
weit über hundert angewachsen. Ich kann von diesen nur 60 als wirkliche
Arten anerkennen. Zur Aufstellung neuer Arten habe ich mich nur in zwei
Fällen veranlasst gesehen. Die eine stammt von den kapverdischen Inseln
und ist bereits um die Mitte dieses Jahrhunderts von C. Bour gefunden
worden. Wegen ihrer breiten Blüttchen habe ich ihr den Namen L. lati-
folius beigelegt. Die zweite Art ist jüngeren Datums. Da bisher nur
Exemplare aus dem Namulilande vorliegen, habe ich sie L. namulensis
genannt.
II. Abgrenzung und Einteilung der Gattung.
Es ist eine alte Streitfrage, ob die Genera Tetragonolobus, Dory-
enium und Bonjeania dem Genus Lotus zuzurechnen seien oder nicht.
Es liegt nun durchaus nicht in meiner Absicht, in eine erneute Prüfung
dieser Streitfrage einzutreten; dieselbe hätte gar keinen Zweck. Denn da
sich wissenschaftliche Gründe ebensogut für wie gegen die Einverleibung
der drei oben genannten Gattungen anführen lassen, so wird die Stellung-
nahme des einzelnen Botanikers immer Glaubenssache bleiben. Ich schließe
mich der verbreiteteren Ansicht an, welche die drei Gattungen von Lotus
abtrennt. Ich glaube, das Genus Lotus ist so schon groß genug, und man
hat keine Ursache, es ohne zwingenden Grund noch auszudehnen. So
fallen denn diejenigen Arten, welche zu Tetragonolobus, Dorycnium
und Bonjeania gezühlt werden, nicht in den Kreis der folgenden Be-
trachtungen.
Vor einigen Jahren ist nun unsere Gattung plötzlich um etwa ein
halbes Hundert Arten bereichert worden. Gaxexe in seiner Enumeration
of the North American Loti in Pittonia Il (1890—92) p. 433 sqq.
zieht sämtliche Pflanzen, die bis dahin unter dem Namen Hosackia
bekannt waren, zu Lotus. Dass diese Einverleibung vom praktischen
Standpunkte aus zu verwerfen ist, weil hierdurch nicht nur die Übersicht-
liehkeit der Gattung bedeutend erschwert wird, sondern auch die Nomen-
datur in eine noch größere Verwirrung geraten muss, als die ist, in
Welcher sie sich jetzt schon befindet, liegt auf der Hand. Allein GnrENE
Meint, dass die Vereinigung der beiden Genera vom wissenschaftlichen
Standpunkte aus dringend geboten sei; unterscheide sich doch Hosackia
von Lotus durch nichts anderes, als dass jenes Genus in der neuen, dieses
170 A. Brand.
in der alten Welt vorkomme. Wäre dies wirklich der Fall, so müsste aller-
dings die praktische Rücksicht schweigen.
Nun ruht aber Grerne’s Behauptung auf schwachen Füßen. Zu dieser
Einsicht wird jeder gelangen, der eine Sammlung von Hosackia-Arten
auch nur flüchtig betrachtet. Bei weitem die meisten Hosackia-Arten
haben nämlich gefiederte Blätter, deren Blättchen in ihrer Anzahl und An-
ordnung variieren, während die meisten Lotus-Arten fünfzählige Blätter
haben, deren Blättchen stets ganz regelmäßig angeordnet sind, so zwar,
dass drei der Spitze der Blattachse entspringen, zwei am Grunde derselben
festgewachsen sind. Als Hauptbeweisstück für seine Behauptung führt
GrEENE den L. tetraphyllus ins Feld. Dieser habe vierzählige Blättchen;
und rechne man ihn zur Gattung Lotus, so sei kein Grund vorhanden, die
Hosackien mit vierzähligen Blättern, die sich durch kein anderes wesent-
liches Merkmal unterschieden, von demselben Genus auszuschließen. Hier-
bei hat Greene die Verschiedenheit in der Anordnung der Blättehen über-
sehen. Während bei den vierblättrigen Hosackien die Blättchen an beliebigen
Stellen der Blattachse entspringen, stehen bei L. tetraphyllus stets drei
Blättchen an der Spitze und eins am Grunde der Achse. Hierdurch sondert
sich L. tetraphyllus sehr scharf von den oben bezeichneten Hosackia-
Arten.
Es giebt nun aber Lotus-Arten, welche dreizählige Blätter haben.
Auch bei verschiedenen Hosackien finden wir dreizählige Blätter. Diese
aber zeigen nun wieder ein anderes wesentliches Unterscheidungsmerkmal.
Die dreizähligen Hosackia-Arten haben nämlich lang zugespitzte, nicht
aufspringende Hülsen, während bei keiner Lotus-Art solche Früchte vor-
kommen. GrEENE behauptet dies zwar, aber einen Beweis für diese Be-
hauptung hat er nicht erbracht. Ich halte die angeführte Eigentümlichkeit,
die auch äußerlich den Pflanzen einen abweichenden Habitus verleiht, für
so wesentlich, dass ich dieselben nicht nur vom Genus Lotus, sondern
sogar von Hosackia ausschließen zu sollen und dieselben nach VoGkEr's
Vorgange als besondere Gattung (Syrmatium) hinstellen zu müssen
glaube.
Einzig die Hosackia Purshiana könnte Schwierigkeiten machen.
Sie zeigt neben dreizähligen Blättern Früchte, die genau so gestaltet sind
und ebenso aufspringen, wie die Hülsen von Lotus. Aber auch diese Art
sondert sich durch ein wesentliches Merkmal von unserer Gattung; sie hat
nämlich echte Nebenblättchen, eine Eigentümlichkeit, die sie mit vielen
anderen Hosackia-Arten teilt, die aber bei Lotus nie vorkommt (vergl.
S. 192 £.).
Die Behauptung Greenes, dass aus wissenschaftlichen Gründen die
Vereinigung von Lotus und Hosackia dringend geboten sei, halte ich des-
halb für nicht zutreffend und schlieBe sámtliche amerikanische Arten von
unserer Gattung aus. Damit fällt auch der L. capitellatus Gay aus Chile.
Monographie der Gattung Lotus. 171
Diese Pflanze scheint mir sogar wegen ihrer mit langen schneeweißen Haaren
bedeckten Hülsen und ihres recht verschiedenen Habitus die Einordnung
in ein besonderes monotypes Genus zu verdienen. Ich würde vorschlagen,
sie Chionocarpium capitellatum zu nennen. Will man dies nicht, so
ist sie als Hosackia capitellata zu bezeichnen.
Die bisher übliche Einteilung der Gattung in Sectionen war folgende:
A. Krokeria. 2.Lotea. 3. Eulotus. 4. Microlotus. 5. Ononidium.
Von diesen erscheinen auch mir Krokeria und Ononidium unanfecht-
bar, Microlotus enthält Hosackia- Arten, die ich aus den oben ange-
gebenen Gründen ausschließe, Lotea und Eulotus lassen sich meiner
Ansicht nach nicht aufrecht erhalten. Zunächst sind von Eulotus alle
diejenigen Arten auszunehmen, die einen gezähnten Griffel haben. Lowe
machte aus diesen Arten die Gattung Pedrosia. Auch mir scheint die
Zähnung des Griffels das wesentlichste Einteilungsmerkmal zu sein. Ich
zerlege das Genus Lotus in zwei Untergattungen: 4. Pedrosia. Pflanzen
mit gezähntem Griffel. 2. Edentolotus. Pflanzen mit ungezähntem
Griffel. Pedrosia teile ich in zwei Sectionen: 4. Heinekenia mit der
einzigen Art L. peliorhynchus. 2. Eupedrosia.
Im Subgenus Edentolotus muss nun eine andere Anordnung von
Lotea und Eulotus vorgenommen werden. Bisher rechnete man zu Lotea
die Pflanzen mit zusammengedrückten Hülsen, zu Eulotus diejenigen mit
eylindrischen. Nun aber haben vollständig zusammengedrückte Früchte
nur L. ornithopodioides und drepanocarpus, der eng verwandte
villosus nur halb zusammengedrückte, und die ebenfalls eng verwandten
L. peregrinus und Carmeli cylindrische Hülsen. Auf der anderen Seite
Sind zwei Arten der Section Eulotus, nämlich L. creticus und poly-
phyllus mit sämtlichen Arten von Lotea so eng verwandt, dass sie not-
wendig derselben Section zuerteilt werden müssen (vgl. S. 204 fl.). Kurz,
eine Trennung zwischen Lotea und Eulotus scheint nicht angängig. Um
nun die Section Eulotus durch Aufnahme der Lotea-Arten nicht unver-
hältnismäßig umfangreich zu machen, halte ich es für besser, zwei neue
Sectionen aufzustellen, nämlich Xantholotus (Pflanzen mit gelben Blüten)
und Erythrolotus (Pflanzen mit roten Blüten). Die Farbe der Blüten
nämlich bildet in unserer Gattung eines der wesentlichsten Unterscheidungs-
merkmale.
L. tetraphyllus endlich muss als besondere Section aufgefasst
werden.
Demnach teile ich das Subgenus Edentolotusin folgende Sectionen:
1. Krokeria. 2. Xantholotus. 3. Erythrolotus. 4. Ononidium.
5. Quadrifolium.
172 A. Brand,
III. Nomenclatur und Kritik der Arten.
L. acutus Wald. et Kit. ex Steud. Nom. ed. I, 495. — Name.
L. aegyptiacus Moench. Method. 154. — So ist zu schreiben, trotzdem
bei Mozwca l. c. L. aegyptiacus L. steht. L. kennt keinen L. aegyp-
tiacus.
L. amplexicaulis E. Meyer. Plant. Afr. austr. I, 92. — Meyer selbst
gesteht zu, dass die Einordnung der von ihm beschriebenen Pflanze unter
die Gattung Lotus nur auf einer Vermutung beruhe, da er keine Blüten
gesehen habe. Mir scheinen die stengelumfassenden »stipulae« deutlich
gegen die Zugehörigkeit der Meyer’schen Pflanze zu unserer Gattung zu
sprechen.
L. angustissimus L. Spec. ed. I, 774. — Diese Pflanze ist von Mons
mit L. hispidus Desf. in eine Art zusammengezogen worden, weil er die
Beobachtung gemacht hatte, dass sowohl die Behaarung als auch die Länge
und Breite der Hülsen derart variieren, dass eine genaue Scheidung der
beiden Arten zur Unmöglichkeit wurde. Indessen giebt es ein anderes
Merkmal, welches anscheinend bisher nicht genug beachtet worden ist, und
welches uns eine sichere Unterscheidung gestattet, d. i. die Gestalt des
Schiffehens, Während bei L. angustissimus das Schiffehen in der
Mitte knieförmig gebogen ist, so dass der Schnabel ebenso lang erscheint,
als der untere Teil des Schiffchens, liegt diese kniefórmige Biegung bei
L. hispidus fast an der Basis, so dass der obere Teil des Schiffehens
erheblich länger erscheint, als der untere. Auch ist bei L. angustissi-
mus das Schiffchen viel breiter, als bei hispidus. Aus diesen Gründen
müssen L.angustissimus und hispidus als getrennte Arten neben ein-
ander bestehen bleiben.
L. arabicus L. Mant. I, 104. — s. hebranicus.
L. argenteus Webb et Berth. Phyt. Canar. II, 87. — Unter diesem
Namen beschreibt Wess eine zum Subgenus Pedrosia gehörende Pflanze
aus Madeira. Deg beschrieb unter dem Namen Dorycnium argen-
teum eine bei Alexandria wachsende Pflanze, die der Section Xantho-
lotus angehört. Boıssıer nannte nun diese zweite Pflanze in seiner Flora
orientalis ebenfalls L. argenteus, wahrscheinlich in der irrtümlichen
Voraussetzung, dass die Pflanze Madeiras mit der alexandrinischen identisch
sei. Es ergiebt sich hieraus, dass der alexandrinische Lotus umgetauft
werden muss. Er ist zuerst in dem Reisewerk von Cramkx (Trav. III, 41)
im Jahre 1816 unter dem sehr passenden Namen L. polyphyllus unserer
Gattung zugeteilt worden. Diese Bezeichnung hat also der alexandrinische
sogenannte »L. argenteus« in Zukunft zu führen.
L. argolieus Link in Symb. ad Fl. Graec. in Linnaea IX (1835), 584.
— Dieser Lotus wird allgemein als Synonym zu L. cytisoides citiert.
Monographie der Gattung Lotus. 173
Bei der Vergleichung der im Berliner Herbar befindlichen Link’schen Origi-
nalexemplare ergiebt sich jedoch, dass eine der zahlreichen Formen von
L. corniculatus var. tenuifolius vorliegt.
L. atropurpureus DC. Cat. Hort. Monsp. 121. — Dieser Lotus soll
foliola obovata neben schwarzpurpurnen Blüten haben. Derartige Exem-
plare liegen in den Herbarien nicht vor. Wahrscheinlich hat DC. ein Kultur-
exmplar von L. Jacobaeus vor sich gehabt. Freilich habe ich unter den
zahlreiehen Kulturexemplaren des L. Jacobaeus keins mit verkehrt-ei-
fórmigen Blättchen gesehen.
L. aurantius Steud. Nom. ed. II, 2, 74. — Diese »gute Art des Index
Kewensis verdankt ihren Ursprung einem Druckfehler bei Streuner. Es soll
dort heißen: L. aurantiacus.
L. Bollei Christ in Engl. Jahrb. IX, 123. — Dies ist meiner Ansicht
nach nichts anderes als L. coronillaefolius Wenn, Die Diagnose WrBBs
passt in allen Teilen auf Borres Pflanzen, nur dass die »stipulae« nicht
immer lancettlich, sondern bisweilen rundlich sind. Dieser geringe Unter-
schied kann aber die Aufstellung einer neuen Art nicht rechtfertigen.
L. campylocladus Webb. Phyt Can. II, 83. — Wess beschreibt auf
S. 88 den L. campylocladus und L. holosericeus, von denen er den
ersteren auf t. 62, den anderen auf t. 63 abbildet. Beide Pflanzen sind
zweifellos Formen einer und derselben Art. Alle Merkmale stimmen über-
ein. Der Unterschied, den Wess angiebt, dass bei L. campylocladus der
Kelch bis über die Mitte, bei L. holosericeus dagegen kaum bis zur Mitte
geteilt sei, verdankt seine Entstehung wohl einer ungenauen Beobachtung.
Die Kelchzähne sind nämlich sehr ungleich lang. Betrachtet man nun die
langen Kelchzähne, so erscheint der Kelch bis über die Mitte geteilt, fasst
man dagegen die kurzen Kelchzühne ins Auge, so erscheint der Keleh kaum
bis zur Mitte geteilt. Einer von den beiden Namen muss also fallen, und
da die Abbildung auf Taf. 62 den Namen L. campylocladus trägt, so
dürfte dieser wohl den Vorzug vor dem erst auf der nächsten Tafel er-
Scheinenden holosericeus verdienen.
L. eanescens Kuntze in Flora XXIX (1846), p. 697. — Diese Art wurde
von Boissier mit L. arenarius vereinigt, dann von WirLKoww in Lin-
naea XXX, p. 132 mit Wärme verteidigt. Er sagt von ihr: »Species optima,
Insignis, perennis basi suffruticosa (!) a cl. Boıssıer (Pug. p. 39!) perperam
ad L. arenarium Brot. ducta est, a qua planta annua toto coelo abhorret.
L. canescens, species ex affinitate L. cretici L.« Hierauf ist zu er-
widern, dass bei unserer Gattung die Lebensdauer der Wurzel noch keinen
Artunterschied ausmacht (vgl. S. 198); auch beim typischen L. are-
narius kommen neben den einjährigen Formen perennierende vor. So-
dann hat Wirrkomsm, wenn er behauptet, seine Pflanze sei verwandt mit
L. creticus, ganz übersehen, dass bei L. canescens der Griffel gezähnt
'st, dass die Pflanze also zur Untergattung Pedrosia gehört und somit von
174 A. Brand.
dem zur Section Xantholotus gehörenden L. creticus durch eine weite
Kluft getrennt ist. Mit Recht hat Boissier den L. canescens mit are-
narius vereinigt. Da der erstere jedoch sich durch einzelne unwesentliche
Merkmale von dem typischen arenarius unterscheidet, so kónnen wir
WiLLKoww und kreie so weit entgegenkommen, dass wir ihre Pflanze als
eine Varietät von L. arenarius auffassen.
L. Clausonis Pomel., Nouv. mat. Fl. Atl. 182. — Dies ist nichts anderes,
als L. palustris Willd. Man vergleiche z. B. das in HBB. befindliche Exem-
plar von L. Clausonis mit Orphanides n. 582. Diese Pflanzen stimmen
in allen Merkmalen und im Habitus so vollständig überein, dass auch nicht
der geringste Zweifel an ihrer Identität bestehen bleiben kann.
L. eolocensis Menyh. Kalocsa Videk. Növenyt. 67. — Ich habe weder
ein Exemplar noch die Diagnose dieser aus Ungarn stammenden »Art« zu
Gesicht bekommen können. Es ist aber unwahrscheinlich, dass in Ungarn
wirklich eine noch bis dahin nicht beschriebene neue Lotus-Art vor-
kommen sollte. Es wird wohl nur eine Form von L. corniculatus oder
angustissimus sein.
L. commutatus Guss. prod. II, 545. — s. cytisoides.
L. corniculatus L. var. stenodon Boiss. Diagn. II, 2, 21. — In seiner
Flora orientalis II, 166 führt Boıssıer diese Varietät auf mit dem Zusatze:
»vix varietas«. Er citiert als Belegexemplar dafür Hrıoreıcn n. 658. Nun
ist dieses Exemplar allerdings nichts anderes, als die Abart alpinus, was
man an den kurzen Kelchzähnen sofort erkennt. Andere Specimina von
Heroeeıcn dagegen (Flora Eurytaniea vom 4. 8. 79) und Orphanides
n. 323 zeigen deutlich die langen behaarten Kelchzähne, die Boissier als
eine Eigentümlichkeit seiner Varietät mit Recht angiebt. Es hat sieh bier
also der merkwürdige Fall ereignet, dass ein Autor an dem Werte einer
von ihm selbst aufgestellten guten Form wieder irre geworden ist, weil
ihm bei der zweiten Untersuchung ein falsches Belegexemplar vorge-
legen hat.
L. creticus L. Spec. ed. I, 775. — s. cytisoides.
L. cytisoides L. Spec. ed. 1, 776. — Diese Art ist nach Boıssıer’s Vor-
gang nur als Varietüt von L. creticus zu betrachten; denn der einzige
Unterschied besteht in der fehlenden Seidenbehaarung. Mehr als bisher
ist jedoch bei dem Formenkreise des L. creticus auf die Gestalt des
Schiffehens zu achten. Alle diejenigen Exemplare, deren Schiffchen einen
mäßig langen oder langen geraden Schnabel haben, sind als L. commu-
tatus anzusehen, diejenigen aber, welche einen kurzen gekrümmten
Schnabel zeigen, müssen für L. creticus gelten. Die nicht seidenhaarigen
Exemplare mit geradem Schnabel sind als var. glabrescens zu commu-
tatus zu stellen; aus demselben Grunde muss L. creticus L. var. collinus
Boiss. in Zukunft als L. commutatus Guss. var. collinus angesehen
werden.
Monographie der Gattung Lotus. 175
L. diffusus Schrank pl. rar. t. 40, non Soland. — So citiert bereits
DC. als Synonym zu L. cytisoides. Indessen sowohl die Abbildung, als
auch der Text bei Scnrank sprechen gegen die Richtigkeit dieser Angabe.
Die Abbildung zeigt uns eine einjährige Pflanze, während L. cytisoides
immer perennierend ist, und als Standort wird die Südküste Englands an-
gegeben. Nun ist L.cytisoides wohl noch nie in England gefunden worden,
dagegen L. angustissimus schon öfter (vgl. Journ. Bot. 4875, p. 335 sq.).
L. diffusus Schrank ist demnach, ebenso wie L. diffusus Soland. —
L. angustissimus L.; und die Bezeichnung »L. diffusus Schrank, non
Soland.« ist als gegenstandslos aus der Synonymik zu streichen.
L. erythrorhizus Bolle in Engl. Jahrb. XIV (1892) p. 238. — Obgleich
ich kein Exemplar dieser Pflanze gesehen habe, halte ich es der größeren
Übersichtlichkeit halber für besser, von Borres Auffassung abzuweichen und
den L. erythrorhizus nur für eine Varietüt von L. glaucus anzusehen.
Abgesehen von der roten Farbe der Wurzel findet sich wenigstens in BoLLE’s
Diagnose kein Merkmal, welches nicht auch auf eine der zahlreichen Spiel-
arten von L. glaucus passte.
L. filicaulis Durieu in Duchartre. Rev. bot. II, 438. — Diese Pflanze
unterscheidet sich von L. corniculatus nur dadurch, dass die Zweige sehr
dünn und lang, die Blütenstiele noch etwas länger sind, als bei der gewöhn-
lichen Form. Die Blüten sind nicht immer einzeln, wie Duru angiebt,
sondern es finden sich auch Exemplare mit zwei- und mehrblütigen Köpf-
chen. Alle diese Merkmale können keinen Artunterschied ausmachen; sonst
müsste man L. corniculatus in etwa zwanzig Arten zerlegen. Da alle
wesentlichen Merkmale mit L. corniculatus übereinstimmen, so kann
der L. filicaulis höchstens als Varietät zu corniculatus gestellt werden.
L. flexuosus Lam. Dict. III, 606. — Die Diagnose dieser im Pariser
botanisehen Garten cultivierten »Art« passt am besten auf L. corniculatus
var. alpinus. Es heisst darin: »foliis stipulisque lanceolatis minimis.
floribus solitariis. pedunculis folio longioribus, bracteis calyce brevioribus.
laciniis calycinis longitudine tubi et corolla brevioribus.» Ich habe deshalb
diesen L. flexuosus als Synonym zu alpinus gestellt.
L. floridus Masf. Anal. Soc. Esp. Hist. Nat. X, 160. — Diese Pflanze
kann als besondere Art nicht bestehen bleiben, da sie sich lediglich durch
die seidige Behaarung von L. glaucus unterscheidet. Ich habe sie deshalb
als Varietät zu glaucus gestellt.
L. frutienlosus Coss. in Bull. Soc. Bot. Fr. XXII (1875), 57. — Name.
L. Gebelia Vent. Hort. Cels. t. 57. — s. L. varius.
L. glareosus Boiss. et Reut. Pug. pl. nov. 36. — Dies ist L. corni-
oculatus und zwar die typische Form; die Kelchzühne sind zwar mitunter
etwas länger als der Tubus, doch kommt dies bei der typischen Form auch
vor. In allen Merkmalen giebt sich Borssier’s Originalexemplar (prope
Granatam. Jun. 4849. Borss. et Reur T.) als ein echter L. corniculatus zu
l 176 A. Brand.
erkennen und kann nicht einmal als Varietät betrachtet werden. Die Form
glacialis ist meiner Ansicht nach nichts als L. corniculatus var. al-
pinus.
L. glaucus Ait. Hort. Kew. ed. I, v. 3, p. 92. — Dies ist die formen-
reichste Art der Section Eupedrosia. Die Gestalt der Bláttchen und die
Behaarung ist sehr verschieden, die Blätter sind bald kurz gestielt, bald
sitzend. Die beiden Lowr’schen »kleinen Arten Pedrosia leptophylla
und Pedrosia tenella wird heute kaum jemand noch als Varietäten, ge-
schweige denn als besondere Arten anerkennen kónnen. Wenn vollends
Lowe seine Pedrosia glauca in zwei Formen zerlegt: œ) intricata mit
stumpfen und 6) dubia mit zugespitzten Blättchen, so ergiebt sich die Un-
zulássigkeit dieser Teilung aus dem Umstande, dass einzelne Exemplare
von L. glaucus Blättchen von beiderlei Gestalt aufweisen, z. B. FAvRAT
n. 3 in HB. Die Verschiedenartigkeit der Behaarung dagegen verleiht den
einzelnen Pflanzen ein so abweichendes Aussehen, dass die Einteilung in
Varietäten hiernach gerechtfertigt erscheint. Ferner hat mich die sehr ab-
weichende Gestalt der Blättchen bei denjenigen Exemplaren, die von der
Insel Gran Canaria stammen, bewogen, diese als var. canariensis ab-
zusondern.
L. glinoides Del. Ann. se. nat. VII, 286. — s. L. Schimperi.
L. hebranicus Hochst. mss. — Diese Art hat bis jetzt keine An-
erkennung gefunden, sie ist vielmehr als perennierender L. arabicus be-
traehtet werden. Doch weicht sie von L. arabicus nicht nur durch das
Perennieren, sondern auch durch die Farbe der Samen ab. Bei L. ara-
bicus sind die Samen bunt, bei L. hebranicus einfarbig lederbraun.
Alle perennierenden Exemplare von »L. arabicus« mit einfarbigen Samen
sind in Zukunft als L. hebranicus anzusehen und wohl zu unterscheiden
von den ebenfalls vorkommenden perennierenden Exemplaren des echten
L. arabicus mit bunten Samen. :
L. hispidus Desf. Cat. H. Reg. Par. 490. — s. L. angustissimus.
L. holosericeus Webb. Phyt. Can. II, 83. — s. L. campylocladus.
L. kabylieus Batt. Fl. Alg. 246. — Aus der höchst mangelhaften Be-
schreibung ist nichts zu entnehmen. Sie lautet: » Petite plante velue très
touffue, à feuilles très petites très rapprochées, fleurs géminées sur les
pédoncules, trés petites« Vielleicht L. corniculatus var. al pinus?
L. lamprocarpus Boiss. Diagn. pl. nov. or. IX, 33. — Dieser Lotus
hat seinen Namen bisher unbestritten, aber mit Unrecht geführt. Denn die
Pflanze ist bereits von WırLLpenow Spec. Pl. III, p. 4394 unter dem Namen
L. palustris beschrieben worden. Man hatte bisher geglaubt, WILLDENOW'S
L. palustris sei dasselbe wie L. angustissimus. Dass dem nicht so ist,
geht bereits aus der Beschreibung WırLpenow’s deutlich genug hervor. Die
Worte »eaulis bipedalis erectus« passen nicht auf L. angustissimus,
noch weniger die Angabe »planta facie L. corniculati«. . Jeder Zweifel
Monographie der Gattung Lotus. 177
aber schwand mir, als ich das im WirrpEevow'schen Herbar befindliche
Originalexemplar verglich. Obgleich dasselbe nur aus einem kümmerlichen
Stückchen besteht, so giebt es sich doch sofort durch den ganzen Habitus,
insbesondere auch durch die langen pedunculi als der L. lamprocarpus
Boiss. zu erkennen. Der alte Name muss deshalb wieder zu Ehren gebracht
werden; L. lamprocarpus Boiss. ist in L. palustris Willd. umzutaufen.
Lepegour (Fl. Ross. I, 562) kennt die Pflanze auch bereits und führt sie mit
ihrem richtigen Namen an; spätere Autoren fügten sogar »L. palustris
Led., non Wirrp.« als Synonym zu L. lamprocarpus Boiss. hinzu. Sie
waren also dem wahren Sachverhalt bereits auf der Spur, ohne doch zu
der richtigen Erkenntnis völlig durchzudringen.
L. lanatus C. Sm. in Tuckey, Congo, 251. — Name einer auf der
Jakobsinsel gesammelten Pflanze ohne Beschreibung.
L. lateralis Presl. Fl. Sic. I, XXII. — Es ist aus der Beschreibung nicht
zu ersehen, welche Pflanze Prest vor sich gehabt hat. Ich würde auf L.
angustissimus schließen, wenn sich nicht die Bemerkung fände »legu-
minibus sutura hirsutis«. Kein einziger Lotus mit Ausnahme von L. Lowe-
anus hat behaarte Hülsen. Dieser aber kommt nur auf den Inseln Madeira
und Porto Santo vor. Dagegen hat Tetragonolobus biflorus behaarte
Früchte. Aber auf diese Pflanze passt wieder nicht die Angabe »laciniis
calyeinis tubo longioribus«.
L. Levieri de Heldreich in Nuov. giorn. bot. It. VIL (1875) p. 297. —
Hepreich führt aus, dass sein L. Levieri von L. angustissimus und
hispidus deutlich unterschieden sei »per l'abito diverso, per la pelosità
in generale meno lunga appressa e canescente sulle foglione, per la pic-
colezza delle foglione e dei fiori«. Diese Merkmale kónnen bei Lotus
überhaupt keinen Artunterschied begründen. Wichtiger wäre das fol-
gende »per la lunghezza dei peduncoli«. Die Lánge der Blütenstiele ist bei
den meisten Lotus-Arten ein wesentliches Merkmal. Aber L. angu-
stissimus gehört zu den Ausnahmen. Die Regel bilden allerdings kurze
pedunculi, es kommen aber auch solche vor, die zwei- bis dreimal länger
Sind als das Blatt. Sehr lehrreich ist das Exsiccat Scmurrz, herb. norm.
n. 4752 in HGB. An diesem Exemplar finden sich einerseits peduneuli mit
ausgebildeter Frucht, die kaum länger als das Blatt sind, andererseits solche
mit Blüte, die das Blatt dreimal überragen. Auch die Bemerkung »il ves-
sillo e le ale sono piü corte della carena« findet durch dasselbe Exemplar
ihre Erledigung, da an demselben ebenfalls vexillum und alae kürzer sind
als die carina. Kurz, L. Levieri ist nicht einmal eine Varietät von L. an -
Sustissimus.
L. major Scop. Fl. Carn. II, 86. — Diese Pflanze darf nicht ver-
wechselt werden mit L. major Smith, engl. bot. t. 2091. Letzterer ist
=L. uliginosus Schkuhr, ersterer ist von vielen Botanikern fälschlich für
ebendasselbe gehalten worden. Aus der Diagnose des Scurot geht deut-
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 12
178 . A. Brand.
lich hervor, dass er mit seinem L. major nicht dasselbe gemeint hat, wie
Schkunr mit seinem L. uliginosus. Schon die Bezeichnung »caule erecto«
passt schlecht auf uliginosus, ebenso » bracteis pariter lanceolatis«, am
wenigsten aber die Angabe des Standortes »iuxta vias in siccis«. Denn
L. uliginosus hat einen niederliegenden oder aufsteigenden Stengel, ei-
fórmige oder rhombische Bracteen und wächst an feuchten Stellen. — Was
ist nun aber L. major Scop.? Höchstwahrscheinlich eine von L. uligi-
nosus wohl zu unterscheidende groBe Form von L. corniculatus, die
in Deutschland selten, in Russland am schwarzen und kaspischen Meere
häufig, in Mittelasien überwiegend die typische Form ersetzt. Die Angaben
des Scororr passen auf diese Form vorzüglich.
L. melilotoides Webb in Hooker, Nig. Fl. p. 148 (1849). — Diese Art
kann vorläufig nur als eine zweifelhafte angesehen werden. Die Diagnose
ist nach einem Herbarexemplar gemacht, wie aus den Worten ersichtlich
ist: »flores videntur rosei« Bei älteren Herbarexemplaren von Lotus
ist fast niemals die ursprüngliche Farbe der Blüten deutlich zu erkennen.
Sollte Hooker’s Vermutung unrichtig und die Blüten des beschriebenen
Exemplars gelb gewesen sein, so würde dasselbe als L. anthylloides
Vent. angesehen werden müssen.
L. montanus A. Rich. Tent. fl. Abyss. I, 177. — Die Beschreibung
dieses Lotus passt fast durchweg auf L. brachycarpus Hochst. var. la-
lambensis Schweinf. Die Merkmale »griseo-hirtus, pedunculis foliis
multo longioribus, foliolo unico ad basin capituli, capitulis 2—6-floris,
laciniis calyeinis tubo multo longioribus« lassen viel eher auf diese Form
schlieBen, als auf L. nubicus, zu dem L. montanus ófter als Synonym
geselzt wird. Nur die Angabe »pusillus« passt nicht auf den stattlichen
lalambensis. Vielleicht ist dieser L. montanus eine kleine Form von
lalambensis, die sich zu ihm ähnlich verhält, wie L. Schoelleri zu
tigrensis oder alpinus zu corniculatus.
L. montanus Schur in Verh. Naturf. Ver. Brünn XV, II (1877), 480. —
Ich habe weder die Diagnose noch ein Exemplar dieser jedenfalls zweifel-
haften Art erhalten.
L. negleetus Masf. in Anal. Soc. Esp. Hist. Nat. X, 160. — Dies ist
ohne Zweifel dasselbe, wie L. lancerottensis Webb. Mir ist es wenig-
stens nicht gelungen, irgend einen Unterschied zwischen diesen beiden
»Arten« herauszufinden. Da man annahm, dass L. lancerottensis eben
nur auf der Insel Lancerotta vorkomme, so ist es erklärlich, dass man bei
der Auffindung des »L. neglectus« auf Madeira die Pflanze von Lancerotta
nicht zur Vergleichung herangezogen hat.
L. oligoceratos Desf. Fl. Atl. H, 206. — Dies ist nicht L. edulis, wie
der Index Kewensis angiebt. DrsrowrAINES selbst fragt: »an L. pere-
grinus?« Die Beschreibung ergiebt, dass L. villosus Forsk. gemeint
Monographie der Gattung Lotus. 179
ist (pedunculi uni- aut biflori). Diese Pflanze kommt in Algier vor, L. pere-
grinus aber nicht.
L. palustris Willd. Spec. Plant. IIl, 1394. — s. L. lamprocarpus.
L. pentaphyllus Link in Bucu, Physikalische Beschreibung der kana-
rischen Inseln, 456. — Diese im Index Kewensis als gute Art aufgeführte
Pflanze dürfte nichts anderes sein, als L. sessilifolius DC. Es giebt nur
zwei Loti auf den westafrikanischen Inseln, die »sitzende« und »sehr
schmale« Blüttchen haben, nümlich L. peliorhynchus und sessilifo-
lius. Dass aber Link nicht L. peliorhynchus gemeint haben kann, geht
aus den Worten hervor »bractea minuta foliari« (peliorhynchus hat drei
Bracteen), und »die Blumen sind gelb und rótlich« (peliorhynchus hat
purpurne Blüten). Mithin bleibt nur die Annahme übrig, dass die Link-
sche Pflanze L. sessilifolius DC. gewesen ist.
L. polyphyllus Clarke, Trav. Ill, 44. — s. L. argenteus.
L. purpureus Webb in Hook. Nig. Fl. p. 149. — In HB. befinden sich
zwei Exemplare des L. purpureus Webb mit der Bezeichnung »These are
the only specimens that exist«. Da das eine dieser Exemplare noch dazu
nur aus einigen kümmerlichen Bruchstückchen besteht, so habe ich nur eine
unvollstándige Diagnose dieser, wie es scheint, guten Art geben kónnen.
L. pusillus Viv. Fl. Lib. 47, t. 17, f. 3. — s. L. villosus.
L. Schimperi Steud. Nom. ed. II, 75. — Dies ist meiner Ansicht nach
nur eine etwas größere Form des L. glinoides Del. Dass die als L.
Sehimperi bezeichneten Exemplare ein etwas kürzer geschnäbeltes Schiff-
chen haben, kann der vollstándigen Übereinstimmung aller übrigen Merk-
male gegenüber nicht den Ausschlag geben. Das Entscheidende ist die
übereinstimmende merkwürdige Färbung der Samen. Dieselben sind
wachsgelb und mit kleinen schwarzen Punkten gesprenkelt. Diese
Schwarzen Punkte sind bei den als L. glinoides bezeichneten Exemplaren
so klein, dass sie nur mit der Lupe gesehen werden kónnen. Dasselbe ist
der Fall bei den arabischen Pflanzen, die unter dem Namen L. Schimperi
gehen (Scnımrer n. 844). Dagegen sind bei den ägyptischen Exemplaren
diese Punkte so groß, dass man sie bisweilen schon mit bloßem Auge
erkennen kann (Schweine. n. 1906).
L. spartioides Webb Phyt. Canar. II, 81. — Diese Pflanze zeigt so
geringe Abweichungen von L. campyloeladus, dass sie höchstens als
Varietät betrachtet werden kann. Sie ist wegen der eigenttimlichen Gestalt
des Kelches mit L. campylocladus zu vereinigen. Die Bourszau’schen als
PL. spartioides« bestimmten Specimina sind L. glaucus var. cana-
riensis. .
L. stagnalis Batt. Flor. Alg, 244. — Aus der Diagnose ist nicht zu
ersehen, ob eine wirkliche »neue Art« vorliegt. Die angegebenen Merkmale
(längere Internodien, größere Blüten, kürzere Hülsen als bei L. hispidus)
Sind unwesentlich. Über die ausschlaggebenden Merkmale (Gestalt des
IEN
180 A. Brand.
Schiffehens, Länge der Kelchzähne) liegt keine Angabe vor. Ich vermute,
dass L. stagnalis nichts ist als ein starkes Exemplar von L. hispidus.
L. tomentosus Desr. in Lam Encyc. III, 642. — Die sehr mangelhafte
Diagnose ist nach einem Exemplar ohne Blüte aufgestellt. Somit ist gar
keine Sicherheit dafür vorhanden, dass es sich hier überhaupt um einen
Lotus handelt.
L. uliginosus Schkuhr Handb. II, 442. — Dieser Art, welche von DC.
als Varietát zu L. corniculatus gezogen wird, wird heute von den meisten
Botanikern der Rang einer selbständigen Species zuerkannt. Es hält jedoch
einigermaßen schwer, ein Merkmal herauszufinden, durch welches man den
L. uliginosus sicher von den zahlreichen Formen des L. corniculatus
unterscheiden kann. Freilich die deutschen Exemplare der beiden Arten
sind derartig verschieden, dass der deutsche Florist nicht einen Augenblick
im Zweifel sein wird, dass er L. uliginosus als besondere Art anzusehen
hat. Ganz anders liegt jedoch die Sache für den Monographen. Wenn wir
die außerdeutschen und gar die außereuropäischen Exemplare von L. cor-
niculatus und uliginosus betrachten, so finden sich derartig viele Über-
gänge, dass eine scharfe Grenzlinie nicht mehr zu ziehen ist. Der deutsche
Florist giebt z. B. an: L. corniculatus mit hartem engröhrigen Stengel
— L. uliginosus mit weichem weitróhrigen Stengel. Diejenigen Exem-
plare von L. corniculatus aber, welche vom Himalaya und aus Tibet
stammen, zeigen zum großen Teil ebenfalls den weichen weitröhrigen
Stengel. Ferner ist in Deutschland L. uliginosus Ausläufer treibend,
cornieulatus nicht. Viele chinesische und japanische Exemplare von
L. corniculatus treiben jedoch ebenfalls Ausläufer. In Deutschland hat
L. corniculatus etwa 5blütige, L. uliginosus 10—42blütige Köpfchen;
dagegen ist in Spanien L. uliginosus häufig auch nur 5blütig. Kurz, alle
die in den deutschen Floren angegebenen Artunterschiede können dem
Monographen, der L. uliginosus als Art aufrecht erhalten möchte, nichts
nützen.
Bei dieser Lage der Dinge verdient ein Merkmal besondere Beachtung,
auf welches Scnówngimr. zuerst aufmerksam gemacht hat (Flora XV, 646).
Dieser Botaniker giebt an, dass sich L. uliginosus von corniculatus
durch »erhaben und deutlich geaderte Blätter und Afterblätter« unter-
scheidet. Ich habe gefunden, dass dieses Merkmal das einzige ist, nach
welchem man eine Trennung der beiden Arten rechtfertigen könnte.
Besonders zu beachten sind die Seitenadern, die bei L. uliginosus stets
sehr deutlich hervorspringen, während dies bei L. corniculatus nicht der
Fall ist. Vom streng wissenschaftlichen Standpunkte aus ist L. uliginosus
nur als Varietät zu betrachten, aus praktischen Rücksichten halte ich die
Wahrung des Namens L. uliginosus für empfehlenswert. Ich betrachte
deshalb das von Scnównrir angegebene Merkmal als ausschlaggebend für
Ep
Monographie der Gattung Lotus. 181
die Frage, ob man eine der in Betracht kommenden Pflanzen als L. corni-
eulatus oder uliginosus ansprechen soll.
L. varius Boiss. mss. — Diese von Boissier aufgestellte, aber wieder
verworfene und zu L. Gebelia gezogene Art ist wiederherzustellen. Sie
unterscheidet sich von L. Gebelia hauptsächlich durch ihre bunten Samen,
während L. Gebelia einfarbige lederbraune Samen hat. Auch sind die
Hülsen von L. varius erheblich kürzer, als die von L. Gebelia.
L. villosus Forsk. Fl. Aegypt. p. LXXI. — Nach Ascnerson’s Vorgang
ist dieser alte Name für L. pusillus Viv. wieder einzusetzen. Die Diag-
nose bei Fonskar ist zwar so unbestimmt gehalten, dass man ebenso gut
den L. peregrinus darunter verstehen kónnte, aber der hinzugefügte
Standort » Alexandria« weist auf L. pusillus hin, der dort häufig vorkommt,
während L. peregrinus bei dieser Stadt nur ein einziges Mal gefunden
worden ist.
Pedrosia leptophylla Lowe Man. Fl. Mad. 1, 477. — s. L. glaucus.
P. Paivae Lowe Fl. Salv. Tent. 40. — Ich habe von dieser Pflanze
weder die Diagnose noch ein Exemplar erhalten.
P. tenella Lowe Man. Fl. Mad. I, 177. — s. L. glaucus.
IV. Verwandtschaft und geographische Verbreitung
der Arten.
Die Gattung Lotus erstreckt sich fast über die ganze óstliche Halb-
kugel. Die Nordgrenze bildet, so viel bis jetzt bekannt ist, der 71. Grad
n. Br. In Afrika kommt sie an der Ostküste bis etwa 30? s. Br. vor, an
der Westküste dagegen nur etwa bis 10? s. Br. In Asien fehlt sie im
ganzen südöstlichen Teil, d. h. Südchina, dem tropischen Vorderindien und
Hinterindien nebst den dazugehörigen Inseln. Dagegen tritt sie in Austra-
lien wieder auf, wo sie vom Bismarckarchipel bis nach Van Diemensland
vorgefunden wird. Auf der ganzen westlichen Halbkugel fehlt die Gattung
vollständig. Das Subgenus Pedrosia hat einen verhältnismäßig kleinen
Verbreitungsbezirk , welcher das südwestliche Spanien, das westliche
Marokko und die Inseln an der Westküste Nordafrikas umfasst. In Spanien
kommt nur L. arenarius vor, in Marocco begegnen wir drei Arten, näm-
lieh L, arenarius, maroccanus und assakensis. Auf Madeira wachsen:
!. L. argenteus, 2. glaucus, 3. lancerottensis, 4. Loweanus,
5. macranthus; auf den Canarischen Inseln: 4. L. arenarius, 2. glau-
cus, 3. campylocladus, 4. lancerottensis, 5. peliorhynehus,
9. sessilifolius, Auf den Inseln des grünen Vorgebirges endlich finden
Wir: 4, IL, anthylloides, 2. Brunneri, 3. coronillaefolius, 4. jaco-
baeus, 5. latifolius, 6. purpureus.
182 A. Brand,
Das Gebiet von Pedrosia lässt sich somit in fünf Bezirke teilen:
4. Spanien, 2. Marocco, 3. Madeira, 4. Canarische Inseln, 5. Capverdische
Inseln. Betrachten wir die Verbreitung der einzelnen Arten über diese
fünf Bezirke, so sehen wir, dass sich nur drei Arten, nämlich L. glaucus,
arenarius und lancerottensis über mehr als einen Bezirk erstrecken,
dass dagegen alle übrigen auf einen einzigen Bezirk beschränkt sind. Auf-
fallen könnte es, dass L. arenarius in Spanien und Marocco vorkommt,
in Madeira fehlt und dann auf Teneriffa wieder erscheint. Dieser Umstand
ist jedoch leicht erklärt. L. arenarius ist nämlich mit L. glaucus so
nahe verwandt, dass man ihn, wenn nicht praktische Gründe dagegen
sprächen, nur als eine Varietät von L. glaucus betrachten dürfte. Jeden-
falls gehört er zu demselben Formenkreise, dem auch die dritte über zwei
Bezirke verbreitete Art, der L. lancerottensis, zuzurechnen ist. Auf
den eapverdischen Inseln ist L. coronillaefolius der Vertreter dieses
Formenkreises. Somit ist also der L. glaucus im weitesten Sinne des
Wortes über das ganze Gebiet von Pedrosia verbreitet, und wir kónnen
ihn als die Stammform aller übrigen gelbblühenden Pedrosien betrachten.
Diese gelbblühenden Formen unterscheiden sich von den rotblühenden
nicht unwesentlich. Während die letzteren in deutlich gesonderte Arten
zerfallen, zwischen denen keinerlei Übergänge beobachtet werden, bereiten
die ersteren durch ihre Veränderlichkeit und die große Anzahl von Über-
gangsformen erhebliche Schwierigkeiten. Es scheint, als ob die rot
blühenden Arten alte, bereits erstarrte Formen darstellen, während bei
den gelb blühenden noch alles im Werden begriffen und die Artenbildung
noch nicht zum völligen Abschluss gelangt ist.
Eine Art, der L. peliorhynchus ist in der Gestalt der Blüten so
verschieden von allen anderen Formen der Untergattung, dass er verschie-
dentlich als besondere Gattung betrachtet worden ist. Da er aber durch
den gezähnten Griffel deutlich seine Zugehörigkeit zu Pedrosia beweist,
so dürfte es sich empfehlen, ihn im Genus zu belassen und seine Sonder-
stellung durch Überweisung an eine besondere Section (Heinekenia) zu
kennzeichnen.
Für eine systematische Einteilung der Section Eupedrosia erscheint
mir ein Merkmal, das bisher noch wenig in den Vordergrund getreten ist,
besonders geeignet zu sein, d. i. die Länge der Bracteen. Bei allen capver-
dischen Loti sind die Bracteen meistens so lang oder länger als der Kelch,
bei den Formen der übrigen Gebiete sind, abgesehen von einzelnen Exem-
plaren, dieselben kürzer als der Kelch. So sondern sich die Loti des
grünen Vorgebirges nicht nur geographisch, sondern auch systematisch von
den übrigen. Die Arten der anderen Gebiete sondern sich dann am besten
in rot (beziehungsweise bunt) blühende und gelb blühende. Die letzteren
noch weiter systematisch zu teilen ist unmöglich, ohne dass man die
zusammengehörenden Arten auseinanderreißt. Die Verwandtschaft dieser
-
Monographie der Gattung Lotus. 183
Formen beruht námlich nicht auf einzelnen Merkmalen, sondern ergiebt
sich aus der Zusammenfassung aller nur irgendwie in Betracht kommenden
Kennzeichen. Man kann auch diese Verwandtschaft kaum durch eine
schriftliche Darstellung nachweisen, man erkennt sie nur durch wieder-
holte sorgfältige Betrachtung des Pflanzenmaterials.
Edentolotus.
Die Section Krokeria mit der einzigen Art L. edulis kommt an
allen Küsten des mittelländischen Meeres vor.
Die Section Xantholotus ist fast über die ganze óstliche Halbkugel
verbreitet von den Canarischen Inseln im Westen bis nach China und
Japan im Osten, von Schweden, Russland und Sibirien im Norden bis nach
Natal und Van Diemensland im Süden. Man kann zwei Gruppen mit sechs
Formenkreisen unterscheiden, die wieder durch Übergünge mit einander
verbunden sind.
Erste Gruppe.
Pflanzen mit zweilippigem Kelch und ungleich langen Kelchzühnen.
1. Der Formenkreis L. ornithopodioides.
Die charakteristischen Merkmale dieses Formenkreises sind die zu-
sammengedrückten Hülsen und der kurze gebogene Schnabel des Schiff-
chens. L. ornithopodioides im engeren Sinne ist über das ganze Gebiet
des Mittelmeeres verbreitet. Eine locale Abart ist der nur in Algier vor-
kommende L. drepanocarpus. Bereits eine Übergangsform zum zweiten
Formenkreise ist L. villosus, bei welchem die Hülsen nicht mehr so voll-
stándig zusammengedrückt erscheinen, wie bei den beiden ersten Arten.
Er ist eine trockenes Klima liebende Form, erscheint an der ganzen Nord-
küste von Afrika mit Ausnahme von Marocco, in Vorderasien bis nach
Persien im Osten und auf der Balkanhalbinsel nebst den zugehórigen
Inseln.
9. Der Formenkreis L. peregrinus.
Dieser Formenkreis zeigt ebenfalls den kurzen gebogenen Schnabel
des Schiffchens, aber keine zusammengedrückten, sondern cylindrische
Hülsen. Durch dieses Merkmal hat der Formenkreis bereits Ähnlichkeit
mit den vier folgenden. L. peregrinus im engeren Sinne kommt nur im
Ürient vor, L. Carmeli, die zweite Art dieses Kreises, ist bisher nur auf
dem Carmelgebirge in Syrien gefunden worden.
Die beiden ersten Formenkreise zeichnen sich dadurch aus, dass ihre
Arten keine Varietäten und Formen bilden; nie sieht man sich hier, wie so
häufig bei den folgenden vier Formenkreisen, bei Betrachtung eines Exem-
Plars vor die Frage gestellt, welcher Art man es eigentlich zuweisen soll.
184 A. Brand.
Klar gegen einander abgegrenzt erscheinen hier die Arten, und wenn man
auch deutlich erkennt, dass eine zusammenhängende Entwickelungsreihe
vorliegt, so fehlen doch die zweifelhaften Übergangsformen vollständig.
So machen denn die Vertreter dieser beiden Kreise den Eindruck von ver-
hältnismäßig sehr alten Formen, bei denen der Werdeprozess schon zum
Abschluss gelangt ist.
3. Der Formenkreis L. creticus.
Zu diesem Formenkreise gehören drei Arten, nämlich L. creticus,
commutatus und polyphyllus. Alle drei beschränken sich auf die
Küsten des Mittelmeeres; während aber die beiden ersten in dem gesamten
Gebiete vorkommen, ist L. polyphyllus, eine biologische Anpassungs-
form an trockenes Klima, bisher nur bei Alexandria und in der Cyrenaica
gefunden worden. Das charakteristische Merkmal des Formenkreises ist
der undeutlich zweilippige Kelch. Undeutlich zweilippig ist er deshalb
zu nennen, weil die beiden Lippen nicht mehr durch einen so in die Augen
fallenden Zwischenraum von einander getrennt sind, wie in den beiden
vorigen Formenkreisen. Der Kelch nähert sich bereits der Glockenform.
Der kurze gebogene Schnabel des Schiffchens findet sich noch bei L. creti-
cus und polyphyllus, aber nicht mehr bei L. commutatus. Deshalb
ist L. commutatus mit dem langen geraden Schnabel des Schiffchens be-
reits als die erste Übergangsform zum vierten Formenkreise L. corni-
culatus anzusehen. Noch einen Schritt weiter führt uns L. commutatus
var. collinus. Hier zeigen die Blütenstiele bereits die stattliche Länge
wie diejenigen von L. corniculatus, und die Pflanze erhält dadurch be-
reits den Habitus des vierten Formenkreises. Immerhin beweist auch sie
ihre Zugehörigkeit zum dritten Kreise durch den zweilippigen Kelch mit
den ungleich langen Kelchzähnen.
Zweifelhafter sind einige Übergangsformen aus Marocco und Algier.
Wir finden dort Exemplare, die breite, aber fast gleich lange Kelchzähne
haben (DukenLEv 1865. Constantine), dann solche, deren Kelchzähne schmal
und gleich lang sind, wie bei L. corniculatus, die aber daneben das
eigentümlich lang gestielte Schiffchen des dritten Formenkreises aufweisen
(Dukertev 1863. Constantine). In Spanien ist eine Übergangsform ge-
funden, die Kelch und Schiffchen von L. corniculatus zeigt, daneben
aber den Habitus und die kurzen Blütenstiele von L. creticus (Rev. Pl.
And. 4888). Man kann hier also in der That zweifelhaft sein, ob man diese
Formen als zu L. creticus oder zu L. corniculatus gehörig betrachten
soll. Jedenfalls beweisen sie die nahe Verwandtschaft zwischen L. ereti-
cus und corniculatus, und da das mediterrane Gebiet durch seine reiche
Fülle von Lotus- Arten sich als eine der Wiegen unserer Gattung zu er-
kennen giebt, so lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit vermuten, dass
Monographie der Gattung Lotus. 185
L. corniculatus sich als eine biologische Anpassungsform aus L. creti-
cus entwickelt hat (s. p. 193 f.).
Zweite Gruppe.
Pflanzen mit glockenförmigem Kelch und gleich langen Kelchzähnen.
4. Der Formenkreis L. corniculatus.
L. corniculatus im engeren Sinne erstreckt sich über das ganze Ge-
biet der Section mit Ausnahme des südäquatorialen Afrika, jedoch ist die
typische Form im äußersten Osten, in China und Japan nicht mehr vor-
handen ; an ihre Stelle treten dort die Abarten major und japonicus. Im
tropischen Gebiet gedeiht L. corniculatus nicht in der Ebene, sondern
nur in höheren Lagen. Von besonderem Interesse sind die australischen
Exemplare. Da in der näheren Umgebung von Australien L. cornicula-
tus nicht vorkommt, so möchte man zunächst vermuten, dass die Pflanze
erst in allerneuester Zeit aus der alten Welt eingeschleppt ist. Betrachtet
man aber die australischen Pflanzen näher, so findet man eine merkwürdige
Abweichung in der Gestalt des Schiffehens. Dasselbe hat einen derartig
kurzen Schnabel, der noch dazu so wenig von dem übrigen Teile des
Schiffchens abgesetzt erscheint, dass man kaum noch von einem geschnä-
belten Schiffchen sprechen kann. In allen übrigen Merkmalen giebt sich
aber die Pflanze als ein so deutlicher L. corniculatus zu erkennen, dass
sie trotz jener erheblichen Abweichung von den meisten übrigen Lotus-
Arten meiner Meinung nach nur als eine Abart von L. corniculatus be-
trachtet werden kann. Ich habe sie var. Schayeri genannt. Ich glaube
nun nicht, dass innerhalb eines Jahrhunderts eine so bedeutende Änderung
mit einer eingeschleppten Pflanze vor sich gehen kann, vermute vielmehr,
dass L. corniculatus in Australien bereits zu einer Zeit einheimisch ge-
wesen ist, als dieser Erdteil noch mit der alten Welt zusammenhing. Erst
nach der Abtrennung Australiens wird sich im Laufe der Jahrtausende die
Abart Schayeri herausgebildet haben. — Neben dieser Australien eigen-
tümlichen Form kommt auch unser typischer L. corniculatus vor: diese
Exemplare dürften als eingeschleppt anzusehen sein.
L. uliginosus, der nächste Verwandte von L. corniculatus, er-
streckt sich fast über dasselbe Gebiet wie dieser, doch ist Ägypten der
südlichste Punkt seiner Verbreitung. Er ist als biologische Anpassungsform
an feuchten Boden zu betrachten. Seine Abart pilosus jedoch begegnet
uns wieder hauptsächlich an trockenen Stellen.
L. strictus scheint mir dem L. uliginosus am nächsten verwandt
"u sein, Es ist Anpassungsform an feuchten Salzboden und steht somit in
einem ähnlichen Verhältnis zu L. uliginosus, wie die Abart tenuifolius
zu ihrer Art corniculatus.
186 A. Brand,
In Afrika haben sich aus der typischen Form Bildungen von nicht un-
erheblicher Abweichung entwickelt. Abessinien nebst dem südlich daran
grenzenden Gallasgebiete ist das Land, wo L. corniculatus aufhört und
der ihm nahe verwandte L. tigrensis anfängt. Dieser verbreitet sich von
Abessinien südlich bis zum Zambesi, kommt aber, wie L. corniculatus, in
der tropischen Region nur in hóher gelegenen Gegenden fort. Dass sich
L. tigrensis wirklich aus L. corniculatus entwickelt hat, glaube ich
aus dem merkwürdigen Exemplar Steupner n. 166 (HS) schließen zu dürfen
(vgl. p. 213).
L. Schoelleri ist die alpine Form zu L. tigrensis und steht also zu
diesem in einem ganz ähnlichen Verhältnis wie die Abart alpinus zu
ihrer Art L. corniculatus.
In Südafrika, etwas nördlich von der Stelle, wo L. tigrensis aufhört,
erscheinen zwei neue Formen, L. discolor und namulensis, jener dem
ligrensis, dieser dem corniculatus am nächsten verwandt. Beiden
gemeinschaftlich ist die eigentümliche Färbung und Punktierung der Blätt-
chen, zwei Eigenschaften, von denen die erstere sich auch bei L. discolor
var. microcarpus vom Kilimandscharo zeigt.
5. Der Formenkreis L. angustissimus.
L. angustissimus im engeren Sinne hat einen sehr ausgedehnten
Verbreitungsbezirk. In ganz Süd- und Mitteleuropa mit Einschluss Eng-
lands, mit Ausschluss Deutschlands, an der Nordküste von Afrika, in Vorder-
und Mittelasien östlich bis zur Songarei wird er gefunden. Die Art macht
mannigfache Wandlungen durch. Aus der ursprünglich einjährigen Pflanze
wird eine perennierende, so in Ägypten. Dann wird sie größer und kräfti-
ger, die Kelehzähne verkürzen sich; die Hülsen nehmen einen noch inten-
siveren Glanz an, als ihn die typische Form zeigt. Auf diese Weise entsteht
in Ägypten der L. palustris, der sich von dort bis nach Marocco im Westen,
nach der Colonia Eritrea im Süden, nach Kleinasien und Griechenland im
Norden verbreitet hat. Dieser L. palustris hat nun aber wieder, be-
sonders in seiner Abart glaberrimus, große Ähnlichkeit mit L. corni-
culatus. Das Bindeglied zwischen beiden Arten ist L. corniculatus var.
stenodon, eine Form, die den Kelch von L. palustris, alle anderen
Eigentümlichkeiten von L. corniculatus zeigt.
Es ist daher die Möglichkeit vorhanden, dass L. cornieulatus nicht
nur von L. creticus, sondern auch von L. angustissimus abstammt.
Es läge dann ein Fall von Convergenz vor, d.h. der merkwürdige, aber
immerhin doch sehr begreifliche Vorgang, dass sich von ganz verschiedenen
Vorfahren her unter gleichen Bedingungen zwei Formen gebildet haben,
die einander so ähnlich geworden sind, dass sie nicht mehr auseinander
gehalten werden können. Dass etwa die Entwickelungsreihe L. creticus
— corniculatus — palustris — angustissimus vorliegen könnte,
Monographie der Gattung Lotus. 187
erscheint mir ausgeschlossen. L. angustissimus macht in jeder Be-
ziehung den Eindruck der älteren, L. corniculatus mit seiner unglaub-
lichen Veränderlichkeit den der jüngeren, noch nicht zum völligen Abschluss
der Artenbildung gelangten Form. Haben wir es wirklich hier mit einem
Fall von Convergenz zu thun, so würde gerade hierin die große Veränder-
lichkeit von L. corniculatus einen Teil ihrer Erklärung finden.
Bei einer zweiten Entwickelungsreihe bleibt die Pflanze einjährig, die
Kelchzáhne werden länger, die Hülsen büßen von ihrem Glanze ein und
werden kürzer. Es entsteht so der L. hispidus, der sich auf das west-
liche Gebiet von L. angustissimus beschränkt, so zwar, dass er östlich
vom adriatischen Meere nicht mehr vorkommt. Dann werden die Kelch-
zähne.noch länger, die Hülsen verlieren ihren Glanz vollständig und ver-
kürzen sich bis auf Kelcheslänge. Der so entstandene L. parviflorus hat
dasselbe Verbreitungsgebiet wie L. hispidus mit Ausschluss Englands.
Endlich gehört zum fünften Formenkreise der nur in Spanien vor-
kommende L. castellanus, welcher als eine locale Abänderung von L.
angustissimus zu betrachten ist.
6. Der Formenkreis L. aegeus.
Dieser Formenkreis scheint auf dem Boden Asiens aus dem vorigen
entstanden zu sein. Dies lässt uns der nur in Kleinasien vorkommende
L. divaricatus erkennen. Die Länge und Gestalt der Kelchzähne hat er
mit dem vorigen Formenkreise gemein, die sehr langen Haare des Kelches
und das große Vexillum weisen ihm seine Stellung im sechsten Formen-
kreise an. L. aegeus kommt hauptsächlich auf der östlichen Balkanhalb-
insel und in der Abhart super bus auch in Armenien vor. Von Kleinasien
bis nach Mesopotamien erstreckt sich der L. sulphureus, der vielleicht
nur eine Abart des vorigen ist.
Die Section Erythrolotus ist auf das tropische und subtropische Ge-
biet der Gattung beschränkt. Die Einteilung in Formenkreise, die Erkennt-
nis der Verwandtschaft der Arten und des allmählichen Überganges der
einen Form in die andere begegnet größeren Schwierigkeiten, als bei der
vorigen Section, Schwierigkeiten, die zum Teil in der Natur der Sache, zum
Teil in der Mangelhaftigkeit des vorliegenden Materials begründet sind.
Der über den größten Teil des Mittelmeergebietes verbreitete L. coim-
brensis zeigt mit keinem anderen Lotus nähere Verwandtschaft. Er
hat auch trotz seiner großen Verbreitung keine Varietäten und Formen, er
macht den Eindruck einer uralten, erstarrten Form.
Die übrigen Species lassen sich wohl in größere Gruppen zusammen-
fassen, doch ist bei zwei Arten eines der wichtigsten Merkmale der Section,
nämlich die Färbung der Samen, noch nicht bekannt. Es sind dies der nur
188 A. Brand,
in Marocco vorkommende L. tingitanus und der auf Arabia petraea be-
schränkte L. lanuginosus. Es kommt nämlich alles darauf an, ob die
Samen einfarbig oder bunt sind. Nach diesem Merkmal teilen sich die
übrigen Arten deutlich in zwei größere Abteilungen.
l. Die Grupffee mit bunten Samen.
Der Formenkreis L. arabicus.
L. arabicus im engeren Sinne hat das größte Verbreitungsgebiet
aller rotblühenden Loti. Er kommt nämlich an den Küsten des größten
Teils von Afrika und fast am ganzen Lauf des Nils vor. Südlich erstreckt
er sich bis nach Mozambique im Osten, nach Mossamedes im Westen. Aus
der ursprünglich einjührigen Pflanze wird in trocknerem Gebiet eine peren-
nierende, dann werden die Blätter kleiner (var. microphyllus), in
Nubien verkürzen sich dann auch die Blütenstiele und die Hülsen; es ent-
steht der L. nubicus.
Zwei interessante Arten sind L. trigonelloides und L. glinoides,
von denen der erstere nur in Westafrika (Marocco und Canarische Inseln),
letzterer nur in Ägypten und Arabien vorkommt. Beide haben genau über-
einstimmend gestaltete und gefärbte Samen. Dass sie auf das allernächste
mit einander verwandt sind, kann nicht bezweifelt werden, wenn auch
ihre Gebiete weit von einander getrennt liegen. Ich glaube, dass beide
Arten auf eine jetzt verschwundene Urform zurückzuführen sind, die über
ganz Nordafrika verbreitet gewesen sein muss. Diese Urform dürfte das
Bindeglied zwischen L. arabicus einerseits und L. trigonelloides und
glinoides andererseits gewesen sein; denn dass die beiden letzten Arten
auch mit L. arabicus eng verwandt sind, geht aus der Zweifarbigkeit der
Samen hervor.
Der in Armenien und Kurdistan einheimische L. varius, der wegen
der Zweifarbigkeit der Samen dieser Gruppe zuzurechnen ist, bildet viel-
leicht einen Formenkreis für sich. Er ist die Übergangsform zu dem zweiten
Formenkreise der zweiten Gruppe.
2. Die Gruppe mit einfarbigen Samen.
a. Der Formenkreis L. hebranicus.
Dieser Formenkreis ist mit L. arabicus sehr eng verwandt. Der
perennierende L. arabieus verliert die bunte Färbung der Samen und er-
hült kürzere Kelchzühne. Der so entstandene L. hebranicus, auf den
noch besonders geachtet werden muss, dürfte im ganzen Gebiet des Nils
verbreitet sein. Werden die Hülsen kürzer, so erhalten wir L. brachy-
carpus, zunächst in den Varietäten major und lalambensis, welche
noch die stattliche Größe und die aufrechten Stengel der ersten Form zeigen,
Monographie der Gattung Lotus. 189
dann den L. brachycarpus selbst, dessen Stengel am Boden liegen.
Dieser verhált sich zu L. hebranicus genau so, wie L. nubicus zu
L. arabicus. Sein Verbreitungsgebiet ist kleiner; er findet sich in Abes-
sinien, der colonia Eritrea, im Somalilande und in Arabia felix.
In Westafrika ist aus L. arabicus der L. mossamedensis hervor-
gegangen, der bisher nur aus Mossamedes bekannt ist. Außer durch die
einfarbigen Samen unterscheidet er sich noch durch die kurzen Blütenstiele
von L. arabicus.
b. Der Formenkreis L. Gebelia.
Dieser Formenkreis hat in Afrika keinen Vertreter; sein Verbreitungs-
gebiet ist das westliche Asien und die óstliche Balkanhalbinsel. Wir unter-
scheiden zwei Formen: 4) L. Gebelia im engeren Sinne, der in zahlreichen
Abarten sich in Persien, Armenien, Transkaukasien und Syrien findet,
2) der seltene L. aduncus, der nur von der Insel Thasos bekannt ist.
Beide Formen zeigen das große Vexillum, welches wir als eine Eigentüm-
lichkeit des Formenkreises L. aegeus kennen gelernt haben. L. aduncus
hat außerdem noch die auffällig langen Haare am oberen Teile des Stengels
und an den Kelchzühnen, die ebenfalls ein charakteristisches Merkmal
jenes Formenkreises sind. Da nun auch das geographische Gebiet von
L. aegeus und aduncus dasselbe ist, so ist an der nahen Verwandtschaft
der beiden Arten nicht zu zweifeln. Ich halte dieselben für die Binde-
glieder zwischen den Sectionen Xantholotus und Erythrolotus.
c. Der Formenkreis L. australis.
Geographisch und systematisch ganz aufer Zusammenhang mit den
anderen rotblühenden Lotus- Arten steht L. australis, eine Pflanze, die
nur in Australien vorkommt. Abgesehen von den roten Blüten zeigt sie
große Ähnlichkeit mit L. corniculatus. Diese Ähnlichkeit besteht zu-
nächst in der außerordentlichen Länge der Blütenstiele. Kein anderer Ver-
treter der beiden Sectionen zeigt derartig lange pedunculi, wie diese beiden
Arten. Ferner zeigt sich eine merkwürdige Übereinstimmung in der Varie-
tätenbildung. Wie es von L. corniculatus eine var. tenuifolius mit
linealen Blüttchen giebt, so hat auch L. australis eine var. angustifo-
lius ebenfalls mit linealen Blättchen. Ich halte deshalb den L. australis
für eng verwandt mit L. corniculatus und bin der Ansicht, dass er eine
verhältnismäßig junge Form unserer Gattung darstellt, die sich erst nach
der Abtrennung Australiens vom asiatischen Kontinent aus L. cornicula-
tus entwickelt hat.
Die Section Ononidium ist auf den subtropischen und tropischen
Orient beschränkt. L. Garcinii ist bekannt aus Persien, vom Sinai und aus
190 A. Brand.
Arabien, der sehr nabe verwandte L. Stocksii aus Belutschistan. L. Ono-
nopsis und mollis, die sich von jenen beiden Arten erheblich unter-
scheiden, sind bisher nur auf der Insel Socotra gefunden worden.
Die Section Quadrifolium endlich mit der einzigen Art L. tetra-
phyllus kommt nur auf den Balearen vor.
Nach den vorausgegangenen Betrachtungen ist die Frage nach dem
Entstehungsgebiet unserer Gattung nicht schwer zu beantworten. Das Sub-
genus Pedrosia gehört fast ausschließlich den westafrikanischen Inseln
an, und es hat sich über diesen seinen Entstehungsort nur wenig ver-
breitet. Von den Arten des Subgenus Edentolotus kommen über die
Hälfte im Mittelmeergebiet vor, eine ganze Anzahl gehört demselben aus-
schlieBlich an, und zwar sind dies gerade diejenigen Formen, die den Ein-
druck von verhältnismäßig alten Bildungen machen. Wir werden also
nicht fehl gehen, wenn wir annehmen, dass die Wiege der Untergattung
Edentolotus an den Gestaden des Mittelmeeres gestanden hat.
V. Beiträge zur Morphologie und Biologie der Gattung.
L Die Wurzel.
Die Wurzel der Lotus-Arten ist entweder einjährig oder perennie-
rend. Im allgemeinen schließt innerhalb der einzelnen Species die eine
Möglichkeit die andere aus. So sind z.B. L. creticus, discolor u. a.
stets perennierend, L. coimbrensis, edulis u. a. stets einjáhrig.
Indessen giebt es eine ganze Reihe von Arten, bei denen neben der einen
überwiegenden Eigentümlichkeit auch die andere in geringerem Umfange
vorkommt. L. angustissimus, arabicus und tigrensis sind in der
Regel einjährig, daneben kommen jedoch auch perennierende Exemplare
vor. Nur bei einer einzigen Art, dem L. arenarius, scheinen beide Mög-
lichkeiten ziemlich gleich häufig zu sein. Ob bei für gewöhnlich peren-
nierenden Arten auch einjährige Exemplare auftreten, lässt sich natürlich
nur schwer feststellen, wenn man keine Beobachtungen an Ort und Stelle
machen kann. Soz. B. habe ich etwa acht Exemplare von L. cornicula-
tus aus der Oase Siwah gesehen, die alle einjährig sind. Aber wer bürgt
dafür, dass nicht durch einen bloßen Zufall alle diese Pflanzen bereits in
ihrem ersten Lebensjahre gesammelt sind? Ähnlich liegt die Sache auch
bei L. australis.
Die einjährigen Arten machen in der Regel den Eindruck höheren
Alters. Wenn eine solche Pflanze perennierend wird, so ist dies als eine
Anpassung an einen neuen Standort zu betrachten, wo die Pflanze sich nicht
mehr so reichlich durch Samen vermehren kann und infolgedessen 88
zwungen wird, ihre Erhaltung durch längere Lebensdauer der Wurzel zu
sichern. Ganz eng verwandte Arten sind bisweilen in Bezug auf ihre
Monographie der Gattung Lotus. 191
Wurzeln verschieden, wie der einjährige L. arabicus und der perennie-
rende L. nubicus. Deshalb darf man nicht, wie Boissier dies in seiner
Flora orientalis thut, die Loti in annui und perennes einteilen; man
gelangt dadurch zu einer Anordnung, die der natürlichen Verwandtschaft
der Arten in keiner Weise entspricht.
2. Die Behaarung.
Fast alle Lotus-Arten sind mehr oder weniger behaart. Die Haare
sind entweder abstehend und dann von grauer, auch weißlicher Farbe oder
anliegend. In letzterem Falle zeigen sie häufig einen silber- oder gold-
glänzenden Schimmer, der am prächtigsten bei L. creticus und commu-
tatus zu Tage tritt. Vollständig kahl sind nur L. coronillaefolius und
Schoelleri. Vielleicht aber entziehen sich hier die behaarten Formen
noch unserer Kenntnis. Bei allen anderen Arten, die für gewóhnlich kahl
sind, erscheinen daneben auch behaarte Varietüten und Formen, wie z. B.
bei L. corniculatus, uliginosus, arabicus u. s. w. Und zwar er-
scheinen die behaarten Exemplare hier mit Vorliebe an den trockeneren
Standorten. Umgekehrt verlieren solche Loti, die in der Regel behaart
sind, häufig ihre Behaarung, wenn sie an feuchten Stellen stehen. Be-
sonders auffällig tritt dies bei L. palustris hervor, worauf ÀSCHERSON ZU-
erst aufmerksam gemacht hat. Auch in der Cultur, wo den Pflanzen reich-
lich Feuchtigkeit zugeführt wird, schwinden bisweilen die Haare, z. B. bei
L. coimbrensis.
Der biologische Zweck der Behaarung kann nicht zweifelhaft sein.
Da eine große Zahl von Lotus- Arten in regenarmen Gegenden wächst, so
muss eine Vorrichtung vorhanden sein, durch welche der nächtliche Tau
eufgefangen und festgehalten wird, und dies geschieht eben durch die Haar-
bekleidung.
3. Der Stengel.
Die Stengel, deren fast immer mehrere aus einer Wurzel entspringen,
sind meist niederliegend oder aufsteigend, seltener aufrecht, wie z. B. bei
L. Gebelia, strietus u.a. Jedoch kommt häufig genug bei einer Art auch
beides vor, am augenfälligsten bei L. angustissimus. Unratsam ist es,
die Riehtung des Stengels als ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal
hinzustellen, wie dies z. B. Cunisr in der Aufzählung der canarischen Loti
thut.
4. Die Blätter.
Die Blätter der Gattung sind meistens fünfzählig. Früher hatte man
dreizählige Blätter angenommen und die beiden unteren Blättchen als Neben-
blätter betrachtet. Norman in »Quelques Observations de Morphologie «
(Christiania 4857) lenkte zuerst die Aufmerksamkeit auf die sogenannten
192 A. Brand,
stipulae von Lotus, nach ihm handelte Irmiscn in seiner Abhandlung
»Noch einige Beobachtungen über die stipulae bei Lotus, Tetragono-
lobus und Bonjeania« (Bot. Zeit. XIX [1861] p. 329 ff.) über denselben
Gegenstand. Ein Gegner erstand diesem in ALErFELD, welcher in der Ab-
handlung »Über die stipulae bei Lotus« (Bot. Zeit. XX [1862] p. 220) die
beiden unteren Blättchen doch als wirkliche Nebenblättchen betrachtet
wissen will. Indessen ist die erste Ansicht heute wohl ziemlich allgemein,
und das mit vollem Recht, anerkannt worden.
Die Anordnung der fünf Blättchen ist ganz constant; die drei oberen
entspringen der Spitze des Blattstiels, die beiden unteren sind am Grunde
desselben festgewachsen.
Wirkliche Nebenblätter giebt es bei Lotus nicht. Allerdings hat
Inuiscu beobachtet, dass bei verschiedenen Lotus- Arten die beiden ersten
über den Keimblättern auftretenden Laubblätter in der Regel nur dreizählig
sind und an ihrem Grunde bräunliche Spitzchen tragen, die als die wahren
stipulae anzusehen seien. Indessen kann diese Eigentümlichkeit, die nur
in den ersten Lebenstagen der Pflanze zu beobachten ist, nicht für die
Systematik verwendet werden. Dies leuchtet sofort ein, wenn man die
unserem Genus so nahe verwandten Hosackia-Arten betrachtet. Bei
diesen finden wir häufig noch an der voll erblühten Pflanze die bräunlichen
Spitzchen am Grunde des Blattstiels; bei Lotus ist nichts davon zu sehen.
Man hüte sich ferner, die kleinen behaarten Knöspehen, die sich in den
Blattachseln der meisten subtropischen Lotus-Arten finden, als neben-
blattartige Gebilde anzusehen. »Glandulis in axillis foliorum« habe ich in
der einen oder anderen Diagnose gelesen. Diese »glandulae« sind behaarte
Knospenschuppen, die zum Schutze der sich entwickelnden Zweige dienen.
Meistens verkümmern dieselben indessen, und so kann man leicht in den
oben erwähnten Irrtum verfallen. Die Loti unserer nördlichen Gegenden
zeigen diese »glandulae« nicht.
Vier Arten unserer Gattung haben dreizählige Blätter; eine einzige,
L. tetraph yllus weist vierzählige Blätter auf. Auch hier ist die Anord-
nung so, dass die drei oberen Blättchen der Spitze des Blattstiels ent-
springen, wührend das untere am Grunde desselben festgewachsen ist.
Die Blätter sind meistens kurz gestielt, seltener sitzend. Nur L. coro-
nillaefolius hat langgestielte Blätter, deren Stiel länger als die Blätt-
chen ist.
Die Blättchen sind stets ganzrandig. Ihre Gestalt variiert vom Eirund
bis zum schmalsten Linear. Sie sind nicht nur innerhalb der Art, sondern
sogar innerhalb des einzelnen Exemplars oft ganz verschieden gestaltet, 3?
dass ihre Gestalt als unterscheidendes Merkmal nur selten verwertet werden
kann. Die beiden unteren Blättchen zeigen bei den meisten Arten dasselbe
Aussehen, wie die drei oberen, mitunter jedoch sind sie erheblich kleiner
und schmaler, so bei den meisten capverdischen Formen und vor allem bei
Monographie der Gattung Lotus. 193
L. ornithopodioides. Von allen übrigen ganz abweichend gestaltet sind
die Blättchen von L. tetraphyllus; sie gleichen, wie Nyman treffend be-
merkt, den Schótchen von Capsella Bursa pastoris.
Die Bracteen stehen stets dicht unter dem Kelche, während sie bei
der Gattung Dorycnium häufig ziemlich weit von demselben abgerückt
sind. Sie sind in der Regel dreizählig und gleich lang; bei einzelnen Arten,
wie z. B. bei L. angustissimus ist die mittlere erheblich linger als die
beiden seitlichen. Seltener kommt es vor, dass nur eine oder zwei Brac-
teen vorhanden sind. Merkwürdiger Weise ist dies bei den meisten Lotus-
Arten der Fall, die auf den Gebirgen des nórdlichen Ostafrika wachsen,
ohne dass aus dieser Eigentümlichkeit ein verwandtschaftliches Verhältnis
derselben herzuleiten wäre. Noch seltener fehlen die Bracteen gänzlich,
wie bei L. tingitanus und der Section Ononidium.
Auf den biologischen Zweck der Bracteen wird bereits in den Amoe-
nitates academicae IV, 340 hingewiesen. Von L. ornithopodioides heißt
es dort: »noctu dormit bracteis flores occultantibus«. Natürlich kann diese
Verhüllung der Blüten nur stattfinden, wenn die Bracteen länger sind als
der Keleh. Wir dürfen also von vornherein annehmen, dass diejenigen
Lotus-Arten, deren Bracteen sehr kurz oder nur einzählig sind, das Be-
dürfnis des »Schlafens« nicht in der Weise empfinden, wie die mit langen
und dreizähligen Hochblättern. Diese letzteren gehören hauptsächlich den
beiden Formenkreisen L. ornithopodioides und peregrinus an, die sich
durch verhältnismäßiges Alter auszeichnen. Also dürfte die Kürze und
Einzähligkeit der Bracteen als eine später eingetretene Verktimmerung auf-
zufassen sein.
5. Die Blüten.
Über die Blüte von L. corniculatus hat ausführlich gehandelt MüLter-
Liresrapr in seinem Werke »Die Befruchtung der Blumen durch Insecten«
(Leipzig 4873) p. 947 sqq. Seine Ausführungen sind auch in andere
botanische Werke übergegangen, so dass ich mir eine Wiederholung
ersparen kann. Es erübrigt nur, einen Blick auch auf die anderen Lotus-
Arten zu werfen. Da die Einrichtung der Blüten, die Anordnung und
meistens auch die Gestalt der Blütenteile überall dieselbe ist, wie bei
L. corniculatus, so dürfen wir vermuten, dass das von MÜLLER in Be-
ziehung auf L. corniculatus Gesagte auch für die übrigen Angehörigen
unserer Gattung Gültigkeit hat. Demnach wären alle Loti auf Insecten-
besuch angewiesen. Es scheint, als ob die gelbblühenden Arten des
Insectenbesuches im allgemeinen bedürftiger sind, als die rotblühenden.
Diese letzteren haben häufig einzelne Blüten mit kurzen oder ganz fehlenden
Blütenstielen , wie z. B. L. coimbrensis, tingitanus u. a. Die
Blüten fallen deshalb viel weniger in die Augen als die von L. corn icu-
latus, uliginosus u. s. w., welche zu Köpfchen gehäuft sind und auf
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 13
194 A. Brand.
ihren langen Blütenstielen weit aus den Blättern hervorgestreckt werden,
Auf der anderen Seite zeichnet sich allerdings gerade der rotblühende
L. australis durch Blütenstiele aus, deren Länge von keiner anderen
Art erreicht wird. Alle Formen mit langen Blütenstielen sind verhältnis-
mäßig jung; sie sind aus kurzstieligen Formen entstanden und haben die
pedunculi aus biologischen Ursachen verlängert.
Das Vexillum hat meistens eine kreisförmige Gestalt, nur beiL. lanu-
ginosus und peliorhynchus ist es abweichend gebildet. Das Schiff-
chen ist immer geschnäbelt, bei einigen Arten jedoch ist der Schnabel
außerordentlich kurz, besonders bei einer australischen Varietät von L.
corniculatus (s. p. 185). Die Größenverhältnisse zwischen Fahne,
Schiffehen und Flügel sind sehr verschieden, bisweilen sogar innerhalb
derselben Art, was Veranlassung zur Aufstellung bedenklicher »neuer
Arten« gegeben hat.
Der Griffel ist bei den Arten des Subgenus Pedrosia gezähnt.
Welche Bedeutung diesem Zähnchen beiwohnt, darüber glaube ich eine
Vermutung äußern zu dürfen infolge einer interessanten Beobachtung, die
ich bei L. coronillaefolius gemacht habe. Bei dieser Pflanze lässt sich
nämlich das Schiffehen nicht wie bei den anderen Lotus-Arten tiber den
Griffel herabziehen; bei jedem derartigen Versuche zerreißt der Griffel,
und seine Spitze bleibt im Schiffehen sitzen. Bei näherer Untersuchung
stellt sich heraus, dass die Spitze des Griffels und das Zähnchen anker-
förmig gebogen sind, so dass diese Vorrichtung gleichsam wie ein Wider-
haken das Schiffehen festhält. Eine ähnliche Erscheinung zeigt sich, wenn
auch weniger deutlich, bei L. lancerottensis. Wahrscheinlich soll mit
Absicht das Schiffchen móglichst lange über der jungen Frucht festgehalten
werden, damit dieselbe einen Schutz gegen Witterungseinflüsse erfährt.
Ist dies wirklich so, so haben wir das Zähnchen des Griffels als einen
Überrest jener biologischen Vorrichtung anzusehen.
6. Die Früchte.
Gestalt und Größe der Hülsen ist sehr verschieden. Wir finden einer-
seits solche, die den Kelch an Länge nicht übertreffen (L. parviflorus),
andererseits sind sie bei manchen Arten so lang, dass bis an vierzig Samen
in ihnen Platz finden (L. macranthus). Einige sind ganz flach zusammen-
gedrückt (L. ornithopodioides), die meisten cylindrisch; eine Art hat
wulstige Früchte (L. edulis). Mit Ausnahme von L. Loweanus zeigen
alle Arten völlig kahle Hülsen. Freilich erscheinen bei vielen Species die
Klappen silberglänzend, als wären sie mit feinen dicht anliegenden Seiden-
haaren besetzt. Doch bei näherem Zusehen schwindet die Täuschung,
der seidenartige Glanz rührt von einer feinen Haut her, mit welcher die
Früchte überzogen sind. So lange dieselben noch unreif sind, liegt diese
Haut fest an; je mehr aber die Samen reifen, desto lockerer wird Sie,
Monographie der Gattung Lotus. 195
bekommt Risse und fällt schließlich ganz ab. Dann erscheinen die vorher
so schön glänzenden Hülsen hässlich schwarzbraun. Der Zweck dieser
Haut kann wohl kein anderer sein, als der, die unreifen Früchte gegen
Witterungseinflüsse, vornehmlich gegen zu starke Bestrahlung zu schützen.
So erklärt es sich, dass die in kälteren Gegenden wachsenden Arten die
Haut nicht haben. Wir finden sie dagegen bei sehr vielen in trockenem,
heißem Klima vorkommenden Formen, wie z. B. bei L. palustris, ara-
biens, nubicus, brachycarpus u. s. w.
Die Samen zeigen eine verhältnismäßig große Einförmigkeit. Es sind
meistens kleine schwarzbraune oder gelblichgrüne kugelartige Gebilde,
die oft mehr oder weniger zusammengedrückt sind. Nur in der Section
Erythrolotus, wo sie teils einfarbig, teils marmoriert vorkommen, bilden
sie ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal.
VI. Clavis specierum.
4. Stylus dentatus (Pedrosia) . .. ...........n.2.
— edentulus (Edentolotus). . . . . . .. . . . . . .n.49.
2. Pedunculi quam folia breviores vel nulli. . . . . . . . . n.3.
— quam folia longiores . . . e. f sn n sS sS s. BS.
3. Flores pedunculati, legumina glabra. s s A
— sessiles, legumina villosa . . . . . L. Loweanus.
4. Carina longitudine vexilli, bracteae calyce paulo breviores . L. argenteus.
— quam vexillum longior, bracteae calyce multo breviores L. macranthns.
5. Folia sessilia vel subsessilia . . . . . . . . D 6.
— plus minusve petiolata . . . . . 2 . .. D. H.
6. Foliola anguste linearia . . . . . . 2 .. c... MT
— lanceolata vel obovata . . . . e. . n. 8.
7. Flores rosei magni, pedunculi quam folia paulo longiores . L. peliorhynchus.
— flavi, pedunculi quam folia multo longiores . . . . L. sessilifolius.
8. Foliola parce pilosa vel argenteo-sericea, vexillum suborbi-
culae . . . .. e, . L. glaueus (pro parte).
— dense villosa, vexillum oblongum. esses s s s » L. assakensis.
3. Foliola anguste linearia, flores atropurpure! .. . . . s s L. jacobaeus.
— lanceolata vel obovata. . . .. eo. o. B. 40.
10. Petiolus foliorum.longior quam foliola, planta g glabra . . . L. eoronillaefolius.
— brevior quam foliola . . . . 2 . . ss sss e n. M.
14. Bracteae calyce longiores. . . s s ss soe D 12.
— calyce breviores . . . . e Bu dM.
12. Foliola quam flores multo longiora, planta glabriuscula . . L. latifolius.
— floribus aequilonga . . . . . . . «s s esee DAB,
13. Pedunculi quam folia multo longiores nn L. anthylloides.
— quam folia paulo longiores. `... Lk, Brunner.
15. Pedunculi 2—3-plo longiores quam folia . NEEN E
— 3—6-plo longiores quam folia . . pn. AT.
15. Dentes calycini tubo sub 2-plo longiores, legumina incurva L. maroccanus.
— tubo haud vel vix longiores . . . . . . «s ss s s m. 16.
16, Foliola floribus aequilonga, flores purpurei. . . . . . . . b. purpureus.
— floribus breviora, flores flavi. . . . . ->> h glaueus (pro parte)
13*
196 A. Brand.
17.
18.
36.
37
38.
Calyx distincte bilabiatus, foliola anguste obovata.
— subbilabiatus, foliola late obovata vel obcordata .
cens vel sericea. ran
— — angustissimi tubo longiores,
villosa.
. Foliola terna vel quaterna . . . . . 2 22220.
— quina .
. Foliola quaterna (Quadrifolium) .
— terna (Ononidium)
. Legumina calyce vix longiora
— calyce multo longiora .
. Planta perennis, foliola minima .
— annua, foliola calycem subaequantia
. Flores pedunculati, planta glabra .
— sessiles, planta incana.
. Legumina turgida (Krokeria)
— cylindracea vel compressa.
. Flores rosei (Erythrolotus) .
— lutei, raro albi (Xantholotus). . . . . . . e.
. Pedunculi nulli vel foliis breviores vel aequilongi .
— longiores quam folia
. Flores solitarii .
— in capitulis paucifloris
. Flores sessiles, legumina longitudine calycis
— pedunculati, legumina calyce multo longiora .
. Flores sessiles, bracteae 4—3 calyce subaequilongae.
— pedunculati
. Bracteae 4 vel 2.
— 3, dentes calycini tubo multo breviores .
. Legumina calyce paulo longiora, semina bicolora .
— calyce multo longiora, semina unicolora. . .
. Vexillum oblongo-lineare, foliola ovato- subrotundata
— suborbiculare .
3. Semina unicolora .
— bicolora.
multo longiora lata plerumque lomentacea .
— —- tubo longiores.
folia paulo longiores . ` .
— vix longius quam alae et carina
longiores .
— calycem aequantes vel breviores, pedunculi quam folia
o. n. 37.
. L. brachycarpus.
. . . L. hebranieus.
Dentes calycini tubo 411/5—3-plo longiores, legumina calyce
. L. arabicus.
2—4-plo longiores
Legumina calyce paulo longiora, capituli 3—8- flori e
— calyce multo longiora, capituli sub 3-flori . . . .
multo longiora , . . . ... rn onn
planta pubescens vel
. L. arenarius.
. n. 20.
. n. 24.
. L. tetraphyllus.
. n. 24.
.'n. 22.
. n. 23.
. L. 6areini.
. L. Stocksii.
. L. Ononopsis.
. L. mollis.
. L. edulis.
. n. 25.
. n. 26.
ss 555
D
. L. eampylocladus.
. n. 48.
Dentes calycini latiusculi tubo subaequilongi, planta vires-
. L. lancerottensis.
39.
27.
32.
28.
29.
. L. tingitanus.
. L. coimbrensis.
. L. glinoides.
. n. 30.
n. 34.
. L. trigonelloides.
. L. nubicus.
. L. mossamedensis.
. L. lanuginosus.
. n. 33.
. n. 34.
. Dentes calycini tubo breviores vel aequilongi, legumina calyce
. L. Gebelia.
eo . n. 35.
5. Vexillum multo longius quam alae et carina, pedunculi quam
. L. aduncus.
Deren... B. 36.
Bracteae calycem superantes, pedunculi quam folia 3—6-plo
L. australis.
Monographie der Gattung Lotus. 197
Dentes calycini tubum subaequantes, legumina calyce duplo
tantum longiora. . . . .. 22.2. ess s n n. L. varius.
Calyx bilabiatus, dentes calycini valde inaequales . e, D. 40,
— campanulatus, dentes calycini aequilongi . . . . . . . n. 47.
Rostrum carinae longum rectum œ» . . . . . . . . . . . L. commutatus.
— — breve arcuatum . ... ...... s... s.l D M.
Pedunculi longitudine foliorum. . . . . . . . .. .. . n. 42.
— 41/,—5-plo longiores quam folia . . . . . . . D, 48.
. Legumina calyce vix longiora, planta perennis . . . . . . L. polyphyllus.
— calyce multo longiora, planta annua . . . . . . . . . L. peregrinus.
Legumina cylindrica, haud compressa. . . . . . . . . . n. 44.
— compressa. . . . . . . . e s. Se ses see on s D. AN,
. Flores solitarii vel bini, planta annua. . . . . . . . . . . L. Carmeli.
— in capitulis 3—5-floris, planta perennis . . . .. . L. eretieus.
. Pedunculi quam folia multo longiores, legumina in circulum
vel semicirculum arcuata. . .... eos 5 bh, depranocarpus.
— quam folia 41/5—2-plo longiores, legumina paulum arcuata n. 46.
. Bracteae calyce breviores, foliolorum 2 inferiores tix minores L. villosus.
— calyce longiores, foliolorum 2 inferiores multo minores . L. ornithopodioides.
Dentes calycini tubo 41/5—4-plo longiores . . . . . . . . n. 48.
— — tubo vix longiores vel breviores . . . . . . . . . . n. 53.
. Legumina calyce 3—6-plo longiora, plerumque nitida e. s. B. 49.
— calyce 0—3-plo longiora, vix vel haud nitida. . . . . . n. 5f.
. Vexillum multo longius quam carina, carina in rostrum
longissimum attenuata, . . . .. . 0s. L. divaricatus.
— carinae subaequilongum, carina breviter rostrata. e. n. 50.
. Planta annua (rarissime perennis), dentes calycini tubo
2-plolongiores . . . . e. 22220... L. angustissimus.
— perennis, dentes calycini tubo sesquilongiores 2... L. palustris.
Planta glabriuscula, dentes calycini tubo sesquilongiores . . L. castellanus.
— villosa, calyx profunde partitus . . . . . . . «. n. 52.
. Pedunculi quam folia 2—3-plo longiores, legumina calyce
2—3-plo longiora `... . . . , - L, hispidus.
— quam folia paulo longiores, legumina longitudine calycis L. parviflorus.
- Foliola subtus incana, guttata, margine revoluta. . . . . . n. 54.
. -—-unicolora, haud guttata, haud revoluta . . . . . . . . n. 55.
55. Dentes calycini tubum subaequantes, pedunculi quam folia ,
5—6-plo longiores . . . . . . . . L. namulensis.
— — tubo multo breviores, pedunculi quam folia 2—4- 4- plo
longiores. . . . 2 2s lesen be discolor.
- Vexillum multo longius quam alae et carina; planta pilis
longissimis dense tecta . . . . ... . n. 56.
— vix vel haud longius quam alae et carina, ` planta glabra
vel pilis breviusculis tecta . . . . «s se eror or o BEST.
- Flores lutei, dentes calycini tubo paulo longiores . . . . . L.aegeus.
— Sulphurei, dentes calycini tubum subaequantes . L. sulphureus.
. Bracteae 4 vel 2, dentes calycini tubo breviores, . . . . . n. 58.
— 3, dentes calycini tubum aequantes vel paulo longiores . n. 59.
: Planta minima, capituli 4—2-flori. . . . e o * L. Schoelleri.
— elata, capituli 3—5-flori . . L. tigrensis.
198 A. Brand,
59. Stipes carinae carinam subaequans, pedunculi quam folia
2—4-plo longiores. . ... 2 oo on L. strietus.
— — multo brevior quam carina, pedunculi quam folia
4—10-plolongiores . . . nn nennen n. 60.
60. Foliolorum nervi laterales valde prominentes. . . . . . . L. uliginosus.
— — — vix prominentes. . . . 2 N mn L. eorniculatus.
VII. Ordo systematicus generis Loti.
Genus Lotus L.
Radix annua vel perennis; foliola quina, raro terna, rarissime qua-
terna, semper integerrima; stipulae nullae; bracteae 0—3; flores lutei vel
rosei, raro albi; calyx campanulatus vel bilabiatus; vexillum suborbiculare,
raro oblongum; carina plus minusve rostrata; legumen apterum dehiscens
glabrum, rarissime villosum. .
Subgenus I. Pedrosia Lowe (pro genere).
Stylus 1-dentatus.
A. Sectio Heinekenia Webb (pro genere).
Vexillum eorniforme.
A. L. peliorhynchus (Webb) Hooker Bot. Mag. t. 6733 (1884). — per-
ennis; argenteo-sericeus; caulibus longissimis ramosis; foliis sessilibus;
foliolis anguste linearibus; bracteis 3 ealyce brevioribus; pedunculis quam
folia paulo longioribus, capitulis 1—3-floris ; floribus roseis; calyce bilabiato;
dentibus valde inaequalibus latis longe acuminatis, 2 superioribus tubo
longioribus, 3 inferioribus tubo brevioribus; vexillo breviore quam alae et
carina; alis angustis brevioribus quam carina; carina longissima in rostrum
longum incurvum sensim attenuata; leguminibus (iunioribus) calyce paulo
longioribus stylo longissimo rostratis, seminibus...
Syn.: Heinekenia peliorhyncha Webb mss. in Bourg. Pl. Can.
n. 805. — L. Berthelotii Mast, An. Soc. Esp. Hisp. Nat. X, 160 (1881).
— Pedrosia Berthelotii Lowe mss.
Area: Teneriffa: ad rupes Tamadja supra pagum Arico. (Borne,
Pl. Can. n. 805 et 1319, HB.). — Arico. (Cnnisr. Apr. 1884, HAE).
B. Sectio Eupedrosia Brand.
Vexillum suborbiculare.
84. Bracteae calyce breviores.
a. Flores lutei.
2. L. arenarius Brot. Fl. Lusit. II, 420 (1804). — annuus vel perennis,
pubescens; caulibus decumbentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis;
foliolis diversissimis cuneatis vel obtusis; bracteis 3 calyce brevioribus;
Monographie der Gattung Lotus. 199
pedunculis quam folia 3—6-plo longioribus; capitulis 3—6-floris;
floribus luteis; calyce subbilabiato, dentibus calycinis subulatis,
omnibus tubo longioribus; vexillo longitudine alarum carinaeque;
leguminibus sublomentaceis calyce multo longioribus; seminibus subglo-
bosis badiis.
Syn.: L. aurantiacus Boiss. Elench. 62. — Pedrosia arenaria
Lowe Journ. Linn. Soc. V, 38.
Area: Lusitania:- Praia das Macans (J. DavEou 1882, Herb. Lus.,
HB.. — Hispania: Cadiz. (Herb. Fauche HB.). — Mauretania: ex pro-
vineia Shedma alt. 400—500 m (Barr. it. Man. 1874, HGB.) ect.
ß. canescens Ktze. pro spee. Flora XXIX, 697 (1846). — planta
densius villosa; calycibus sericeis.
Area: Hispania: Isthm. Gadit. ad eccles. Sti. Josephi. (Wirex.
n. 534, HBG.). — Mauretania: Tanger. (Borss. et Reur. 5, 49, HB. speci-
men superius).
1. Webbii Ball. — planta parce villosa; bractea intermedia longiore
quam lateralibus.
Syn.: L. dumetorum Webb mss.
Area: Teneriffa (Boure. n. 1321, HB. — Barawsa 1867, HB.) ect.
3. L. assakensis Coss. mss. ex herb. Coss. (1875). — perennis; dense
villosus; caulibus erectis ramosis; foliis sessilibus vel subsessilibus;
foliolis lanceolato-ovatis; bracteis 3 calyce brevioribus; pedunculis
quam folia paulo longioribus; capitulis 2-floris; floribus luteis (1);
calyce bilabiato, dentibus calycinis 9 superioribus longioribus latius-
culis lineari-lanceolatis, 3 inferioribus brevioribus angustioribus linearibus,
omnibus tubo subaequilongis; vexillo quam carina longiore; alis
longitudine carinae, leguminibus haud incurvis calyce multo longiori-
bus; seminibus ......
Area: Mauretania: Assaka. (Herb. E. Cosson 1875, HB.).
4. L. maroccanus Ball in Journ. Bot. N. S. II, 306 (1873). —
Perennis; molliter villosus; caulibus ascendentibus vel erectis; foliis
breviter petiolatis, foliolis lanceolato-ovatis; bracteis 3 calyce brevi-
oribus; pedunculis quam folia 2—3-plo longioribus; capitulis
1—5-floris; floribus luteis (?); calyce vix bilabiato, dentibus calycinis
subulatis subaequilongis tubo subduplo longioribus; vexillo longitu-
dine alarum carinaeque; leguminibus incurvis anguste cylindricis
minutissime sublomentaceis calyce multo longioribus; seminibus parvis
Subglobosis atris,
Area: Mauretania: in montibus prope urbem Marocco (Ipranım 8. 6.
75, HGB.) — ex regione inferiore Atlantis maioris 960—1200 m (Barr
10.11. 5. 74, HGB.) ect.
5. L. glaucus Ait. Hort. Kew. ed 4. v. III, 92 (1789). — perennis;
Parce pilosus; caulibus prostratis; foliis breviter petiolatis vel
200 A. Brand.
sessilibus; foliolis obovatis; bracteis 3 calyce brevioribus; pedun-
culis quam folia 2—3-plo longioribus; capitulis A—4-floris; floribus
flavis; calyce subbilabiato, dentibus calycinis subaequilongis latiusculis
tubum subaequantibus; vexillo longitudine carinae; leguminibus niti-
dis sublomentaceis calyce multo longioribus; seminibus subglobosis atris.
Syn.: Pedrosia glauca Lowe in Hook. bot. j. and Kewgard. Misc.
VIII, 294. — P. leptophylla Lowe Man. Fl. Mad. I, 477. — P. tenella
Lowe ib.
Area: Madeira: Funchal. (A. FAvnaT n. 3, HBB.). — Teneriffa
(Bouncgau n. 42 et 4323, HB.) ect.
B. floridus (Lowe). Masf. Anal. Soc. Esp. Hist. Nat. X, 460 (1881) pro
spec. — tota planta sericea, foliolis lanceolatis vel lanceolato-
o vatis.
Syn.: Pedrosia florida Lowe in Hook. bot. j. and Kewgard. Misc.
VIII, 294 (1856).
Area: Madeira: in graminosis ad litora (C. Hocnsr. n. 79, HGB.). —
Porto Santo (MaxpoN n, 75, HB.) ect.
1. villosus (Bourg.) Brand. — planta dense albido-tomentosa;
foliolis latis obovatis.
Syn.: L. lancerottensis Webb var. villosa Bourgeau mss.
Area: Fuerteventura: in vervactis circa pagum. (Boure. Pl. Can.
n. 504, HB.).
ò. canariensis Brand. — planta glabrescens vel sericea; fo-
liolis lanceolatis vel lineari-lanceolatis.
Area: Gran Canaria: ad litora maris prope S. José. (Boure. 9. 5. 55.
— Boure. n. 379 sub nomine »L. spartioides Webb« HB.).
e. erythrorhizus Bolle in Ener. Jahrb. XIV, 238 (1895) pro spec.
— radice rubra; foliolis lanceolatis; floribus semper solitariis.
Area: Insulae Canarienses: La Punta de Handia (Borre l. c.);
specimina non vidi.
6. L. lancerottensis Webb Phyt. Canar. II, 84 (1836—40). — perennis
(et annuus?); parce albido-tomentosus vel canescens; caulibus longissimis
prostratis; foliis breviter petiolatis; foliolis latis obcordatis; bracteis 3
longitudine calycis vel brevioribus; pedunculis quam folia multo
longioribus; capitulis 3—5-floris; floribus luteis; calyce subbilabiato,
dentibus 2 superioribus lineari-lanceolatis, 3 inferioribus linearibus tubi
longitudine; vexillo longitudine carinae; alis paulo brevioribus; legumini-
bus sublomentaceis calyce multo longioribus; seminibus .. ....
Syn.: L. corniculatus Buch ex Lowe Fl. Mad. I, 472. — L. cysti-
soides Holl. in Journ. Bot. I, 20 ? — L. neglectus Mast. in Anal. Soc.
Esp. Hist. Nat. X, 160. — Pedrosia neglecta Lowe Man. Fl. Mad. I, 172,
Area: Madeira: Funchal (Kny 27. 4. 65, HGB.) — ad promontorium
Gorajaó (Mannon n. 76, HB.) — Lancerotta (Bours. Pl. Can. n.319, HB.) ect.
Monographie der Gattung Lotus. 201
7. L. eampyloeladus Webb 1. c., 83. — perennis; villosus; caulibus
ascendentibus diffusis ; foliis breviter petiolatis; foliolis anguste obo-
vatis; bracteis 1—3 calyce brevioribus; pedunculis quam folia multo
longioribus; capitulis sub- 4-floris; floribus luteis; calyce bilabiato, den-
tibus calyeinis valde inaequalibus subulatis, 2 superioribus longi-
oribus tubum superantibus; vexillo longitudine alarum carinaeque;
leguminibus sublomentaceis calyce 3—4-plo longioribus; seminibus glo-
bosis atris.
Syn.:L. ampylocladus Pritz. Je. Ind. I, 660 (erratum). — L. holo-
sericeus Webb l. c.
Area: Teneriffa (Bounc. n. 797 et 1325, HB.) — ad promontorium
Peso (HAE.) ect.
B. spartioides Webb l. c., 81; pro spec. — caulibus erectis.
Syn.: L. Hillebrandii Christ in Ener. Jahrb. IX, 422.
Area: Insula Palma: Bar. de Angustias (1880, HAE).
8. L.sessilifolius DC. Cat. Hort. Monsp., 122 (1813). — perennis;
adpresse pilosus; caulibus ascendentibus; foliis sessilibus; foliolis
anguste linearibus; bractea 0 vel 4 calyce breviore; pedunculis
quam folia multo longioribus; capitulis 3—5-floris; floribus flavis;
calyce subbilabiato, dentibus subulatis tubo paulo longioribus; vexillo
longitudine alarum carinaeque; leguminibus anguste eylindrieis minutissime
sublomentaceis calyce multo longioribus; seminibus parvis subglobosis
atris.
Syn.: L. dorychnoides Poir. suppl. IH, 507. — L. pentaphyllus
Link in Buca, Phys. Beschr. Can. Ins., 156. — Pedrosia sessilifolia
Lowe Man. Fl. Mad. I, 177.
Area: Teneriffa: in campis cirea oppidulum Guimar. (Boure. Pl.
Can. n. 502 et 4324, HB.) etc.
b. Flores purpurei vel versicolores.
9. L. macranthus Lowe Nov. 546 (1838). — perennis; viridi-canescens
vel sericeus; caulibus diffusis; foliis longiuscule petiolatis; foliolis obo-
vatis; bracteis 3 minimis; pedunculis vix longitudine foliorum;
floribus versicoloribus solitariis; calyce bilabiato, dentibus 2 superi-
oribus lineari-lanceolatis, 3 inferioribus paulo longioribus tubum sub-
aequantibus; vexillo breviore quam carina; alis brevioribus quam
vexillum; carina longa; leguminibus longissimis; seminibus orbicu-
laribus compressiusculis nigro-fuscis.
Syn.: Pedrosia macrantha Lowe Man. Fl. Mad. I, 179.
Area: Azores: insula St. Michael. (Hunt 1846—48, HGB). — Ma-
deira (Kyy 6. 3. 65, HAG.). — Porto Santo (HB.) ect. l
10. L. argenteus Webb Phyt. Canar. Il, 87 (1836—40). — perennis;
sericeo-argenteus; foliis breviter petiolatis; foliolis ovatis; bracteis 3 calyce
paulo brevioribus; pedunculis quam folia brevioribus; floribus
202 A. Brand.
solitariis vel binis purpureis; calyce bilabiato, dentibus subulatis tubum
vix aequantibus; vexillo longitudine alarum carinaeque; carina longius-
culestipitata, stipite dimidium carinae aequante; leguminibus calyce
multo longioribus; seminibus orbicularibus utrinque compressis atris.
Syn.: Pedrosia argentea Lowe in Hook. Kew. journ. VIII, 293.
Area: Madeira (Kny 4. 5. 65, HAG.) ect.
44. L. Loweanus Webb l. c. — perennis; sericeo-argenteus ; caulibus
prostratis; foliis breviter petiolatis: foliolis lineari-lanceolatis; brac-
teis 3 calyce paulo brevioribus; floribus sessilibus solitariis atropur-
pureis; calyce haud bilabiato, dentibus calycinis subulatis tubo
duplo longioribus; vexillo longitudine alarum; carina paulo longiore;
leguminibus villosis sublomentaceis calyce paulo longioribus;
seminibus subglobosis uno latere excavatis atris.
Syn.: Pedrosia Loweana Lowe Man. Fl. Mad. I, 447. — P. Porto-
Sanctana Lowe in Hook. bot. j. and Kew. gard. Misc. VIII, 292.
Area: Madeira (Mannon, HGB.). — Porto Santo: in rupestribus ma-
ritimis (Lowe, Mai 1828, H. E. Huth) ect.
§ 2. Bracteae calyce longiores vel aequilongae.
3. Flores lutei.
12. L. coronillaefolius Webb in Hook. Niger Flora, 149 (1849). — per-
ennis? glaber; caulibus longis divaricatis; foliis longe petiolatis,
petiolo longiore quam foliola; foliolis latis obovatis vel obcordatis;
bracteis 3 calycem aequantibus; pedunculis quam folia 2—3-plo longiori-
bus; floribus solitariis vel binis luteis; calyce vix bilabiato, dentibus
lineari-lanceolatis tubum subaequantibus; vexillo longitudine alarum cari-
naeque; leguminibus compressiusculis calyce multo longioribus; seminibus
parvis compressiusculis atris.
Syn.: L. Bollei Christ in Ener. Jahrbücher IX, 123.
Area: St. Vincent (October 1851, HB.). — Gap. Verd. (Bore
1853, HB.).
13. L. latifolius Brand. — perennis; parce villosus; caulibus erectis ra-
mosis; foliis breviter petiolatis, petiolo breviore quam foliola;
foliolis latis lanceolato-ovatis quam flores multo longioribus; brac-
teis 3 calyce longioribus vel aequilongis; pedunculis quam folia subduplo
longioribus; capitulis 3—5 -floris; floribus luteis (?); calyce vix bilabi-
ato, dentibus subulatis tubo longioribus vel aequilongis; vexillo paulo
longiore quam alae carinaque; leguminibus . . . seminibus. ...
Area: Cap. Verd.: S. Antoine (Borır 1853, HB.).
45. L. Brunneri Webb in Hoox. Nig. Fl. 419 (1849). — perennis; seri-
ceus; caulibus erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis lanceolatis
floribus aequilongis, 2 inferioribus brevioribus; bracteis 3 calyce
longioribus vel aequilongis; pedunculis quam folia paulo longiori-
bus; capitulis 1—3-floris; floribus luteis; calyce subbilabiato, dentibus
Monographie der Gattung Lotus. 203
subulatis, 2 superioribus tubo brevioribus, 3 inferioribus tubum aequan-
tibus; vexillo longitudine carinae; alis brevioribus; leguminibus calyce
multo longioribus; seminibus. . ..
Syn.: L. jacobaeus L. var. flaviflorus Brunner in Flora XXIII (4840)
Beiblátter, 86.
Area: Cap verde: S. Nicolao (C. Bous, HB.) — Insula Sal
(Hooger 1. el.
15. L. anthylloides Vent. Malm. 92 (1803).— perennis? villosus; ramis
longis flexuosis; foliis breviter petiolatis; foliolis lanceolatis flores
aequantibus, 2 inferioribus brevioribus; bracteis 3 calyce longiori-
bus; pedunculis quam folia multo longioribus; capitulis 3—5-flo-
ris; floribus luteis; calyce vix bilabiato, dentibus subulatis tubum aequan-
tibus; vexillo longitudine carinae; alis brevioribus; leguminibus . . .
seminibus. ...
Area: Cap. Verd. (Forges n. 48 — Borre 1852, HB.).
b. Flores purpurei.
16. L. purpureus Webb in Hoox. Nig. Fl., 449 (1849). — perennis? ad-
presse pilosus; caulibus divaricatis; foliis longiuscule petiolatis; foliolis
late ovatis flores aequantibus; bracteis . .. pedunculis quam folia
2—3-plo longioribus; floribus purpureis solitariis? calyce bilabiato,
dentibus subaequilongis subulatis tubum subaequantibus; vexillo longitu-
dine carinae; alis brevioribus; leguminibus . . . seminibus. . . .
Area: St. Nicolao: »Vally's and Euphorbia Woods« (March 30t 4822
Lotus n. 7, HB.). — Cap. Verd. (Fonsrs, HB.) utrumque specimen depau-
peratum.
17. L. jacobaeus L. Sp. ed. 1, 775 (1753). —perennis; subglaucescens;
caulibus erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis linearibus quam
flores longioribus; bracteis 4—3 calyce longioribus; pedunculis quam
folia paulo longioribus; capitulis 3—5-floris; floribus atropurpureis; calyce
vix bilabiato, dentibus subaequilongis subulatis tubo brevioribus; vexillo
alas carinamque superante; leguminibus calyce k—5-plo longioribus; semi-
nibus parvis viridibus,
Syn.:L. atropurpureus DC. Cat. hort. Monsp., 121 (?). — L. line-
aris Walp. in Linn. XIII (1839), 518. — L. lugubris Salisb. Prod. 333.
— L. tristis Moench. Meth. Suppl. 53.
Area: in insula St. Jacobi (HB.). — S. Jago. Cap. Verd. (5. 4.
22, HB.).
204 A. Brand.
Subgenus II. Edentolotus Brand.
Stylus edentulus.
C. Sectio Krokeria Moench. (pro genere).
Foliola quina; legumen turgidum.
18. L. edulis L. Sp. ed. I, 774 (1753). — annuus; pilosus; caulibus
ascendentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis obovatis; brae-
teis 3 calycem subaequantibus; pedunculis quam folia 2—4-plo longioribus;
capitulis 1—3-floris; floribus flavis; dentibus calycinis sublineari-
bus tubo multo longioribus; vexillo paulo longiore quam alae et carina;
carina lata in rostrum atropurpureum attenuata; leguminibus calyce
2—3-plo longioribus plus minusve arcuatis; seminibus globoso-compressis
punctato-rugosis.
Syn.: Krokeria edulis Willk., Prod. Fl. Hisp. III, 340.'— K. oligo-
ceratos Moench Meth. 443. — L. cervinus Pourr. ex Willk. Prod. Fl.
Hisp. III, 340.
Per totam regionem mediterraneam.
Mauretania: juxta Tetuan (Barr, HGB.) — Algeria: Constantine
(Drken ge, HGB.). — Tunesia: (Buurg 1888, HBB.). — Cyrenaica:
Derna (TausznT n. 257, HBB.). — Aegyptus: Alexandria (HS.). — Syria:
Beirut (Herb. Post, HS.). — Asia minor: circa Nicaeam (Rırper, HGB.). —
Graecia: Attica (Spruner, HGB.). — Dalmatia: circa Ragusam (PICHLER,
HGB.). Italia: Cagliari (Reınnarnr et Ascmerson, HGB.) — Gallia:
Toulon (Scaurtz herb. norm. 1050, HGB.). — Hispania: Estepona (Wirk.
n. 688, IIGB.) ect.
D. Sectio Xantholotus Brand.
Foliola quina; legumen cylindricum vel compressum; flores lutei,
rarius ochroleuci vel albi.
$ 4. Calyx bilabiatus, dentes calycini valde inaequales.
a. Calyx distincte bilabiatus; dentes calycini e basi latiore subulati, 2 superiores
aequilongi, 3 inferiores inaequales, medius laterales multo superans; carina longe
stipitata in rostrum brevissimum arcuatum attenuata.
A Legumen compressum plus minusve arcuatum.
19. L. drepanocarpus Durieu in Rev. bot. II, 438 (1846). — perennis (et
annuus?); adpresse pubescens; caulibus ascendentibus; foliis breviter peti-
olatis; foliolis obovato-cuneatis, 2 inferioribus minoribus; bracteis 3 ca-
lyce brevioribus; pedunculis quam folia multo longioribus;
capitulis 3—7-floris; floribus flavis; dentibus calyeinis v. s.; vexillo longt-
tudine alarum carinaeque; carina v. s.; leguminibus in circulum vel
semicirculum arcuatis calyce multo longioribus; seminibus parvi
ellipticis fuscis.
Area: Algeria: prov. Constantine (DukerLey 1863, HGB.). — Bon?
Monographie der Gattung Lotus. 205
(Duru DE Maisonneuve 1841, HGB.) ect. — Gallia (Batt. Bull. Soc. France
1888, 61) introductum?
20. L. ornithopodioides L. Sp. ed. !, 775 (1753). — annuus; pilosus;
caulibus decumbentibus vel ascendentibus; foliis breviter petiolatis; foli-
olis obovato-rhomboideis, 2 inferioribus multo minoribus; bracteis3 caly-
cem plerumque superantibus; pedunculis quam folia subduplo
longioribus; capitulis ?—5-floris; floribus flavis; dentibus calycinis v.s. ;
vexillo paulo longiore quam carina; alis longitudine vexilli; carina v. s.;
leguminibus sublomentaceis paulum arcuatis calyce multo longiori-
bus; seminibus globoso-compressis fuscis nitidis.
Syn.: Lotea ornithopodioides Moench Meth. 151.
Per totam regionem mediterraneam.
Mauretania: prope Tanger (Bau, 4874, HGB.). — Algeria: Con-
stantine (Frag. Fl. Alg. exs. n. 335, HGB.). — Tunesia: (DoóMEr-ApaNsoN,
Expl. scient. Tunisie). — Cyrenaica: Derna (Tauserr n. 524, HBB.). —
Aegyptus: Alexandria (Enrensers, HGB.). — Syria: Beirut (Herb. Post.,
HS.). — Asia minor: Rhodos (Bouncrau n. 58, HB.). — Thracia: Con-
stantinopel (Kocu, HGB.). — Graecia: Athenae (Spruner, HGB.). — Dal-
matia: Lacroma (Ascnerson, HAG.). — Istria: Pola (Dr. Weiss, HAG.). —
Italia: Etruria meridionalis (Forsyrn Majon, HGB.). — Sicilia: Palermo
(Brock, HAG.). — Sardinia: Iglesias (Ascnerson et Reınnarpr, HAG.). —
Gallia: Corsica: Bastia Dante n. 421, HB.). — Toulon (1818, HB.). —
Hispania: Algeciras (Wien, HAG.) ect.
Insulae Canarienses (Wess Phyt. Can. 80)?
21. L. villosus Forsk. Fl. Aegypt. LXXI (1775). — annuus; sericeo-pu-
bescens; caulibus filiformibus decumbentibus vel ascendentibus; foliis bre-
viter petiolatis; foliolis ovato-ellipticis, 2 inferioribus vix minoribus; brac-
teis 3 calyce plerumque brevioribus; pedunculis quam folia
114—2-plo longioribus; capitulis 41—9-, rarius 3 — &-floris; floribus
flavis; dentibus calycinis v. s.; vexillo longitudine alarum carinaeque;
carina v. s.; leguminibus subcompressis minute sublomentaceis apice
tantum paulum arcuatis calyce multo longioribus; seminibus globosis
cereaceis badiisve haud nitentibus.
Syn.: L. Aucheri Boiss. Diagn. pl. nov. II, 38. — L. cytisoides L.
var. uniflorus DC. Prod., 241 (?). — L. halophilus Boiss. Diagn. pl.
nov. II, 37. — L. pusillus Viv. Fl. Lib. 47 t. 47 f. 8. — L. pusillus Viv.
B. major et y. macranthus Boiss. Fl. or. ll, 473. — L. oligoceratos
Desf. Fl, Atl, II, 206.
Area: Europa: Greta (pr Dengen 4846, HB.). — Attica (Borss.,
HB.) ect.
Asia: Persia: in arenosis salsis prope Buschir (Hausskvecnr, HGB.).
— Asia minor: Rhodos (Bourgrau n. 57, HB.). — Syria: Beirut (Herb.
Post., HS.). — Arabia petraea: (Boiss. 1846, HB.).
206 ^. Brand.
Africa: Algeria: Biskra (Baransa n. 1031, HB.). — Tunesia: Gabes
(Kratek n. 207, HB.). — Tripolitania: (Tausert n. 9, HBB.). — Cyre-
naica: Benghasi (Runner n. 406, HB.). — Aegyptus: ad Damiettam
(EunrNsERG, HGB.).
AA Legumen cylindricum rectum.
22. L. peregrinus L. Sp. ed. I, 774 (4753). — annuus; sericeo-pubescens;
caulibus decumbentibus vel ascendentibus; foliis breviter petiolatis; foliolis
obovatis, 2 inferioribus paulo minoribus; bracteis 3 calyce plerumque lon-
gioribus; pedunculis folia subaequantibus; capitulis 1—3-, raro
4-floris; floribus flavis; dentibus calycinis v. s.; vexillo longitudine alarum
carinaeque; carina v. s.; leguminibus cylindricis sublomentaceis calyce
multo longioribus; seminibus globosis cereaceis viridescentibusve
nitidis.
Syn.: L. Dioscoridis All. Fl. Pedem. n. 4134 t. 59 f. 4. — L, oligo-
ceratos Desr. in Lam. Dict. III, 605.
Area: in Oriente. — Graecia: in arenosis Isthmi Corinthiaci (ORPHA-
NIDES n. 585, HGB.). — Asia minor: insula Kilsali (BALANsA n. 200, HB.).
— Cyprus: in monte Pentedaetylos (Sınr. et Rigo n. 446, HGB.). —
Syria: Beirut (Herb. Post. 5, 80, HS.). — Aegyptus: Alexandria (Scott.
Euor n. 3599 sub nomine »L. ornithopodioides«, HGB.) — Oasis
minor: (Ascuensow n. 146, HAA.) ect.
23. L. Carmeli Boiss. Diagn. pl. or. nov. IX, 34 (1848). — annuus; ad-
presse pilosus; caulibus decumbentibus vel ascendentibus; foliis breviter
petiolatis; foliolis ovatis vel obovato-cuneatis, 9 inferioribus multo mino-
ribus; bracteis 3 calycem superantibus vel aequantibus; pedunculis
quam folia 1!/,—3-plo longioribus; floribus solitariis, rarissime binis,
flavis; dentibus calycinis v. s.; vexillo paulo longiore quam carina; alis
carinam aequantibus; carina v. s.; leguminibus cylindrico-linearibus calyce
multo longioribus; seminibus globoso-subeompressis utraque facie foveo-
latis badiis nitidis.
Area: Syria: in monte Carmelo (Boıss. 1846, HB.).
b. Calyx indistincte bilabiatus; dentes calycini lati lanceolati, 2 superiores aequi-
longi, 3 inferiores inaequales, medius laterales superans.
aa. Carina in rostrum breve arcuatum attenuata.
24. L. polyphyllus Clarke Trav. III, 41 (1816). — perennis; argenteo
sericeus; caulibus ascendentibus vel prostratis; foliis sessilibus; foliolis
lanceolatis; bracteis 3 calyce vix brevioribus; pedunculis longitudine
foliorum; capitulis 1—4-floris; floribus luteis; dentibus calyeinis V- 8^
vexillo paulo longiore quam alae et carina; carina v. S.; leguminibus
calyce vix longioribus; seminibus badiis nitidis.
Syn. L.argenteus Boiss. Fl. or., non Webb. — L. ereticus yiv.
Fl. Lib. 46? — L. platycarpos Viv. Pl. Aegypt. Dec. XIV (1830). _
Doryenium argenteum Del. Fl. Eg. 332.
Monographie der Gattung Lotus. 207
Area: Aegyptus: Alexandria (Ascnerson n. 107 et 357, HAA.). —
Cyrenaica: Benghasi (Runner n. 104, HB.) ect.
25. L. creticus L. Spec. ed. I, 775 (1753). — perennis; sericeus;
caulibus prostratis; foliis sessilibus vel breviter petiolatis; foliolis obovatis
vel lanceolatis; bracteis 3 inaequalibus calyce brevioribus; pedunculis
quam folia 2—3-plo longioribus; capitulis 3—5-floris; floribus luteis ;
dentibus calycinis v. s.j; vexillo alisque paulo longioribus quam carina;
carina v. s; leguminibus calyce multo longioribus; seminibus com-
pressiusculis nigris.
a) specimina aureo-sericea.
Syn.: L. obtusatus Ser. in DC. Prod. II, 242. — L. sericeus Moench.
Meth. Suppl. 53. — L. varians Desv. journ. bot. 1814.
Per totam regionem mediterraneam.
Mauretania: ex mar. inter Tetuan et Ceuta (Barr, HGB.). — Algeria:
litus Hamma prope Alger. (Frag. Fl. Alg. exs. n. 424, HGB.). — Aegyptus:
Alexandria (EnnENsERG, HGB.). — Syria (Boiss. Fl. or.). — Creta (Rever-
cnon Pl. Cret. 1883, HBB.). — Dalmatia: Ragusa (Neumayer, HGB). —
ltalia: Favignana (Ross, HGB.). — Gallia: Corsica: litus prope Saint
Florent. (Masire n. 223, HB.). — Toulon: in rupibus maritimis (HGB.). —
Hispania: Estepona (HB.) ect.
b) specimina argenteo-sericea.
Syn.: L. argenteus Salisb. Prod. 333. — L. secundiflorus Viv.
Fl. Lib. 46.
In regione mediterranea. Rariora esse videntur quam aureo-
sericea.
Algeria: Alger. in arenosis ad mare 165 (N. Bov£, HGB.). — Cyre-
naica: Derna (Tausert n. 707, HBB.). — Aegyptus: Mariut (AscHErson
n. 108, HAA.). — Sardinia (Ascnensow et Reivsanpr 14. VI. 63, HAG.) ect.
p. cytisoides L. (pro parte). Spec. ed. I, 776 (1753) pro spec. —
haud sericeus, sed villosus vel glabrescens.
Syn.: L. Allionii Desv. in Journ. Bot. III, 77. — L. coronillaefolius
Guss. Fl. Sic. Prod. II, 543. — L. creticus Sibth. Fl. Graec. t. 758. — L.
ereticus L. var. coronillaefolius Boiss. mss. — L. glaucescens Presl
Delic. Prag. 47. — L. glaucus Sieber ex Reich. Fl. Germ. Exe. 505. —
L. patens Presl Delic. Prag. 48. — L. prostratus Desf. Fl. Atl. II, 206.
Per totam regionem mediterraneam.
Mauretania: Ida Ouchemlal. (Coss. 1873, HGB.). — Algeria:
Alger (Borss. et Revr. 1849, HB.). — Tunesia (Herb. Coss., HBB.). —
Aegyptus (Borss. Fl. or.). — Syria: Saida (Garrardt 1. 5. 62, HB.).
Asia minor: rupes maritimae prope Rhodum (Bounarau n. 55, HB.). —
Graecia: insula Idra (Pricurrn Fl. Graec., HB.). — Italia: Ischia (HB.). —
Sicilia: prope Panormum (Hurt nu Pav. sub nomine »L. creticus L. var.
208 A. Brand.
coronillaefolius Bois.«, HB.). — Gallia: Marseille (Kunze, HB.). —
Hispania: Gibraltar (WirLk. n. 608, HGB.) ect.
bb. Carina in rostrum longum rectum attenuata.
26. L. commutatus Guss. Prod. Fl. Sic. lI, 545 (1827—28). —
perennis; aureo-sericeus; caulibus firmis erectis vel ascendentibus; foliis
sessilibus vel breviter petiolatis; foliolis lanceolato-ovatis; bracteis 3
calyee brevioribus; pedunculis crassis quam folia 2—5-plo longioribus;
capitulis 2—5-floris; floribus ect. ut in specie praecedenti.
Syn.: L. creticus Schousb. ex Ball. in Journ. Linn. Soc. XVI, 423,
non L. — L. ereticus L. var. major Boiss. mss. — L. Salzmanni
Boiss. et Reut. Pugill. pl. nov. 37.
In regione mediterranea: in Occidente frequens, in Oriente rarior.
Mauretania: Tanger (Bart 18. 4. 71, HGB.). — Aegyptus (Figari
1837, HAA.). — Syria: prope Joppe (Kv. n. 685, HGB.). — Sicilia: Tra-
pani (Toparo, HGB.). — Hispania: Gades (Wirrk. n. 477, HGB.) ect.
8. glabrescens Brand. — haud sericeus, sed glabrescens vel parce
villosus.
Syn.: L. cytisoides L. (pro parte) l. c.
In regione mediterranea occidentali.
Mauretania: Maur. meridionalis (Herb. E. Cosson, HB.). — Algeria:
Oran. (Boiss. et Reur., HB.). — Hispania: Monasterium »de los Nieves«.
(Boiss. et Reur., HB.) ect.
y. collinus Boiss. (sub L. cretico) Fl. Or. II, 165. — glabrescens,
foliola longiuscule petiolata; pedunculi elongati.
Syn.: L. judaicus Boiss. Fl. Or. Il, 465.
In regione mediterranea orientali.
Syria: Beirut. (Herb. Post, HS.). — prope Hierosolyma (GAILLARDT
n. 2666, HB.). — Cyprus (Sir. et Rigo n. 441, HB.). — Graecia: prope
Platanos (Orrnanınes n. 586, HB.) ect.
$ 2. Calyx campanulatus; dentes calycini aequilongi.
a. Dentes calycini tubum haud vel vix superantes (sed cf.»L. corniculatus var.
stenodon«)
A Stipes carinae carinam subaequans.
97. L. strietus Fisch. et Mey. Ind. Petrop. I, 32 (1835). — perennis;
subglaber; caulibus erectis crassis; foliis breviter petiolatis; foliolis
oblongo-spathulatis; bracteis 3 calycem aequantibus vel superantibus;
pedunculis quam folia ?—4-plo longioribus; capitulis 5—410-floris; flori-
bus ochroleucis; dentibus calycinis e basi latiore subulatis tubum sub-
aequantibus; vexillo longe stipitato alisque paulo longioribus quam carina;
carina in rostrum subaequilongum rectum attenuata; leguminibus calyce
multo longioribus; seminibus oblongis fuscis.
Syn.: L. thermalis Boiss. Diagn. Ser. I, 2, 35.
Monographie der Gattung Lotus, 209
Area: Armenia: in locis inundatis demum exsiccatis ad Araxem.
(Szovirs n. 28, HGB.). — Phrygia: Hierapolis ad aquas calidas. (Boiss.
Juni 1842, HGB).
8. albus Janka in Östr. bot. Zeitschrift XXIII, 202 (1873). — flori-
bus albis.
Area: Thracia: in pratis salsis inter Stroldza et Karrabad (HGB.). —
Bulgaria (VeLENovsky, HGB.).
1. rotundifolius Boiss. Fl. or. H, 164. — foliolis obovato-
rotundatis.
Area: Pisidia: in salsis hieme inundatis planitiei Koniah (Hrıor. 18
99, HB). — Cappadocia: ad litora paludum prope Cesaream (BaraNsa
n. 139, HB.).
AA Stipes carinae multo brevior quam carina.
O Vexillum paulo longius quam alae et carina vel aequilongum.
>< Foliola unicolora haud gultata, haud margine revoluta.
+ Bracteae 3.
28. L. uliginosus Schkuhr Handb. Il, 442 (1808). — perennis; stolo-
nifer; glaber; caulibus late fistulosis decumbentibus; foliis
breviter petiolatis; foliolis obovatis, nervis lateralibus valde
prominentibus; bracteis 3 calycem subaequantibus; pedunculis quam
folia multo longioribus; capitulis 6—192-(raro 5-)floris; floribus
luteis; dentibus calycinis subulatis tubum subaequantibus; vexillo longi-
tudine alarum carinaeque; carina in rostrum longum rectum attenuata;
leguminibus calyce multo longioribus; seminibus reniformibus viridi-atris.
Syn.: L. corniculatus L. var. major Ser. mss. — L. major Smith
Engl. Bot. t. 2091. — L. nummularius Reich. ex Steud. Nom. ed Il,
2, 74. — L. odoratus Holl's List in Hoox. Journ. Bot. I, 20. — L. pisi-
folius Lowe in Trans. Gamb. Phil. Soc. VI (1838) reimpr. 24.
Area: Europa fere tota; vidi specimina ex Scandinavia, Anglia,
Gallia, Germania, Hispania, Italia, Rossia.
Àsia: Transcaucasia, Armenia (Boiss. Fl. Or.). — Tibet: »West
Szechuan and Tibetan Frontier« (Pratt n. 828, HB.). — Africa: Madeira
(Kyy, HGB.). — Algeria (N. Bovė, HGB.). — Aegyptus: Damiette
Enrengerg, HGB.). |
B. pilosus Beeke in Turn. et Dillw. Bot. Guide ll, 528. (1805) pro
Spec. — tota planta villosa.
Syn.: L. uliginosus Schkuhr var. hispidus Boiss. mss.
Fortasse per totam regionem formae typicae, sed multo rarior esse
videtur,
Austria: Vindobona (Juli 4832, HB.). — Gallia: Silvula Meudon
(Braun, HGB.). — Hispania: Nevada (Boıss. et Reur., Juli 1849, HB.). —
Mauretania: Tanger in collibus (HB.).
Botanische Jahrbücher. XXV, Bd, 14
210 A, Brand.
y) decumbens Poir. Encyc. Suppl. III, 508; (1823) pro specie. —
foliolis lanceolatis.
Syn.: L. diffusus Sibth. et Sm. Prod. Fl. Graec. II, 404. — L. pe-
dunculatus Cav. Ic. II, 52 t. 464. — L. tenuifolius Presl Del. Prag.
I, 46.
Area: Hispania (Cav. l. c). — Italia: Calabria orientalis (Hurra.
Porra.Rıco n. 403, HGB.). — Sicilia (Tonaro n. 243, HGB.). — Sardinia
(Rev. n. 269, HGB.). — Graecia (Sisru. l. c.) — Algeria (Barr. Fl.
Alg. 245).
29. L. corniculatus L. Spec. ed. I, 775 (1753). — perennis; de-
cumbens; caulibus firmis vel anguste fistulosis; foliis breviter petiolatis;
foliolis obovatis vel lanceolato-ovatis glabris ciliatisve, nervis lateralibus
vix prominentibus; bracteis 3 calycem subaequantibus; pedunculis
quam folia multo longioribus; capitulis 5-floris; floribus luteis; cetera ut
in specie praecedenti.
Syn.: L. ambiguus Bess. ex Spreng. Syst. III, 282. — L. arvensis
Schkuhr Handb. II, t. 244. — L. bracteatus Wall. Cat. n. 5939. —
L. ciliatus Fischer ex herb. Braun. — L. crassifolius Pers. Ench. Il,
354. — L. corniculatus L. var. ciliatus Koch Syn. I, 154. — L. de-
pressus Willd. Enum. Hort. Berol. Suppl. 52? — L. Forsteri Sweet
Hort. Brit. ed. I, 148. — L. gibbus Beeke in Turn. et De, Bot. Guide II,
528. — L. glareosus Boiss. et Reut. Pug. pl. nov. 36. — L. humifusus
Willd. Enum. Hort. Berol. Suppl. 52. — L. kabylicus Batt. Fl. Alg. 246?
— L. ornithopodioides Schur, Verh. Nat. Ver. Brünn XV, 180. —
L. pentaphyllos Gilib. Fl. Lituan. II, 93. — L. riparius Pers. in UsTERI,
Ann. Bot. XIV, 39. — L. Rivini Erndt. Virid. Warsaw. 69. — L. sym-
metricus Jordan Pug. Pl. nov. 59. — L. tauricus Hort. ex Sreup. Nom.
ed. II, 2, 75. — L. tenuifolius Pollich ex Sreup. Nom. ed. II, 2, 75. —
L. uliginosus Hoffm. Deutschl. Fl. ed. II, 2, 100. — L. versicolor Tineo
PI. rar. Sic. 27.
Area: Europa: ubique frequens usque ad 74°.
Asia: Syria: Libanon (Dr Lessert 1854, HGB.) — Armenia:
Erzeroum (Brant 4839, HGB.). — Persia: in monte Kuh-Daéna (Kx n. 689,
HB.) — Afghanistan (Herb. Griffith n. 4478, HGB.). — Himalaya
(Dura n. 4024, 3000 m, HBB.). — Turkestan: Chiwa (Krause, HBB.).
Africa: Mauretania: prov. Ntifa (Isrınım 1884, HGB.). — Algeria:
Constantine (DukeRLEy, HGB.). — Aegyptus: Oasis minor (AscHERSON
n. 143, HGB.). — Abessinia: Teramne (Ronurs et Stecker 5. l. 81,
HGB.). — Gallashochland: inter Nofas Motscha et Gaint (STEUDNER
n. 165, HGB.).
Australia: Australia australis: Lacus Bonney (F. DE MÜLLER,
HGB.) verisimiliter introductum.
Monographie der Gattung Lotus. 211
8. villosus Thuill. Fl. Par. ed. II, 387 (1790) pro specie. — Tota
planta villosa. .
Syn: L. corniculatus L. var. hirsutus Koch Syn. I. 454. —
L. Delorti Timb. ex F. Scnurrz, Arch. Fl. Fr. et Allem. 201. — L. gla-
reosus ß. villosus Boiss. et Reut. Pug. pl. nov. 36. — L. pilosissimus
Schur Enum. Pl. Transs. 460. — L. pilosus Jord. Pug. pl. nov. 60. —
L. Tehichatcheffii Boiss. Diagn. pl. nov. or. II, 6, 49. — L. valde-
pilosus Schur, Enum. PI. Transs. 160.
Area: Europa media et australis: Hispania (Gmeuin 1789,
HGB.). — Gallia: Vaucluse (HGB.). — Italia: Locarno (O. Krzr., HGB.).
— Austria: Karst (HGB.). — Hungaria: Budae: in valle luporum
Bonn ís, HGB.).
Asia occidentalis: Mysia: Koukourdanlik (Carvrnr n. 211, HGB.).
— Persia: Nakitschiwan (Szovırz n. 492, HGB.).
x. alpinus Schleich. cent. exs. n. 75. — plus minusve pilosus; caulibus
foliisque minimis; capitulis saepe paucifloris.
Syn.: L. corniculatus var. brachyodon Boiss. Diagn. Il, 2, 21.
— L. corniculatus var. glacialis Boiss. mss. — L. flexuosus Lam.
Diet. IIl, 606. — L. glacialis Bourg. ex Nvm. Consp. 183. — L. gla-
reosus var. glacialis Boiss. et Reut. Pug. pl. nov. 36.
In montibus altioribus, raro in planitie.
Hispania: Sierra Nevada, alt. 3500 m (Wırıkomm, HGB.). — Alpes:
in monte Cenisio, HGB.). — Herzegowina: Piva (1872, HGB.). —
Graecia: in montis Parnassi regione alpina (De HrLpnricn n. 658 et 2986,
HGB.). — Bithynia: in Olympo (Avcu. n. 1033, HB.). — Syria: Libanon
(SchwEINF. n. 808, HS.). — Aegyptus: Cairo (SıckenBErGeEr 1891, HBB.).
— Himalaya (HB.).
ò. filicaulis Durieu in DucnanrnE, Rev. bot. II, 438 (1846) pro spec.
— caulibus filiformibus; pedunculis longissimis saepe 10-plo longioribus
quam folia.
Area: Mauretania: Dj. Lalla-Aziza (Israuım, HGB.). — Dj. Aziwel
(ler. 1883 et 1884, HGB.).
s. Rethianus Brand. — planta humilis et, ut videtur, annua; capitulis
1—2-floris.
Area: Oasis Siwah (Rora n. 81, HS.).
C. longisiliquosus de Roem. ex Wirtx. in Linnaea XXV, 22 (1852)
Pro spec. — leguminibus longissimis.
Syn. L. corn. var. canescens Willk. ex Nym. Consp.
Area: Hispania: Malaga (Zanper 4. II. 74, HAG.).
7. stenodon Boiss. Diagn. II, 2, 24 (1843). — dentibus calycinis tubo
Ssesquilongioribus.
Syn. L.stenodon Heldr. ex Nym. Consp. 183.
212 l A. Brand.
Area: Graecia: in regione montis Parnassi 2000 m (OrPHAnınEs
n. 323, HGB.). — Macedonia: Olympus (Sınr. iter Turc. 1891 n. 1209,
HBB.). — Asia minor: Mons Ida (Siwr. n. 632, HGB.).
9. japonieus Regel. — stolonifer. foliolis rotundatis.
Area: Japan: Kioto (Kıkko, HGB.). — China: Ichang (Dr. A. Henry
1887, HGB.).
v. major Scop. Flor. Carn. II, 86 (1772) pro spec. — caulibus ascen-
dentibus vel erectis, late fistulosis; foliolis lanceolatis.
Syn. L. angustifolius Güldenst. Reis. Il, 65? — L. intermedius
Deslong ex herb. Braun. — L. tenuifolius var. odoratus Boiss. mss. —
L. vindicatus Boengh. Cat. Sem. Monast. 1829.
Area: Europa orientalis: Illyria: ex insula Sansego (HB.). —
Dalmatia: Ragusa (Neumayer, HGB.). — Graecia: ad Phalerum in mari-
timis (Havsskwecur V. 85, HGB.). — Bessarabia (Norpmann, HGB.).
Asia: Afghanistan: Kurum vallis (Arrcuisou 4879, HB.). — Tibet:
Balti (ScaraaiNTWEIT n. 5984, HGB.). — Altai (Dunwsenc n. 4115, HGB.).
— China: Patung provincia (Henry 1887, HGB.).
Africa: Mauretania: prov. Ntifa (Irrauım 1884, HGB.). — Cyre-
naica: Tripoli (Tausert n. 149, HBB.). — Aegyptus: Damietta (EaREx-
BERG, HGB.). — Abessinia (Scninper n. 653, HGB.).
x. tenuifolius L. Spec. ed. I, 776 (1753). — foliolis linearibus vel
lanceolato-linearibus ; capitulis saepe pauei- vel unifloris.
Syn.: L. argolieus Link in Linnaea IX, 584. — L. campestris
Schur in Verh. Nat. Brüun XV, 181? — L. decumbens Forst. Tonbr. 86.
— L. glaber Mill. Gard. Dict. ed. VIII, n. 3? — L. minor Bishop in
Edinb. Phil. Journ. XIV (1826) 180. — L. Noeanus Boiss. Diagn. ll,
2.21. — L. silvaticus Wierzb. ex Nym. GConsp. Suppl. II, 94 ? — L. te-
nuifolius Reichenb. Fl. Germ. exc. 506. — L. tenuis W. et K. in WIR,
Enum. II, 797.
Area: Europa: per totam regionem formae typicae.
Asia: Syria: Libanon (Schweine. n. 809, HS.). — Asia minor:
Dardanellae (Sint. n. 842, HGB.). — Mesopotamia: Orfa (Sınrenis n. 1393,
HGB.) — Persia (Boiss. Fl. Or.). — Afghanistan: ad aggeres fluminis
Kuram 1300 m (Arrcmisow n. 310, HGB.). — Turkestania: Taschken!
(Krause, HAE.). — Songaria (Scnrenk, HGB.).
Africa: Mauretania: Oasis Akka (Herb. Coss., HGB.). — Aeg ypt "s:
Oasis minor (Ascnrnsow n. 142, HAA.).
Anmerkung: Den Eindruck von Monstrositäten machen die Exem-
plare in HB. aus Mohammera Herb. Noean. n. 56 u. 929, welche BoIssiER
als L. tenuifolius var. Noeanus bezeichnet hat. Die Bracteen sitzen hier
mitunter 4—2 cm unterhalb des Kelches, während sie bei normalen
Lotus-Exemplaren immer dicht unter dem Kelche eingefügt sind.
Monographie der Gattung Lotus. 213
à. Sehayeri Brand — carina in rostrum brevissimum attenuata, saepe
fere erostri.
Area: Australia: Hawesbury (HGB.); montes coerulei (HGB.). —
Tasmania (Scuayer, HGB.).
++ Bracteae 4 vel 2.
30. L. tigrensis Baker in Ortvren Fl. trop. Afr. 61 (1868). — annuus,
raro perennis, vix sericeus; caulibus diffusis ascendentibus; foliis breviter
petiolatis; foliolis lanceolatis vel ovato-lanceolatis; bracteis A, raro 2,
calycem aequantibus vel superantibus; pedunculis quam folia
2—4-plo longioribus; capitulis 3—5-floris; floribus luteis; dentibus
calycinis subulatis tubo brevioribus; vexillo longitudine alarum carinaeque ;
carina lata in rostrum breve rectum attenuata, leguminibus latis
linearibus calyce multo longioribus; seminibus oblongis fuscis.
Area: Abessinia (Scnaımrer n. 1042, HGB.). — Shiri Highlands:
Zambesia (Bucnanan n. 427, HGB.) ect.
Anmerkung: Eine interessante Übergangsform zwischen L. cor-
nieulatus und L. tigrensis ist Steupxer n. 166 (Ghaba im Hoch-
gebirge, HS.). Hier ist nur eine Bractee vorhanden, aber das Schiffehen,
die Hülsen und die Blütenstiele sind die von L. corniculatus.
34. L. Schoelleri Schweinf. in Bull. Herb. Boiss. IV, App. 231 (1896).
— perpusillus; perennis; glaber; caulibus decumbentibus; foliis sub-
sessilibus; foliolis ovatis minimis; bracteis A vel 2 calyce multo bre-
vioribus; pedunculis quam folia 2—4-plo longioribus; capitulis 1—2-
floris; floribus luteis; dentibus calycinis e basi latiore subulatis tubo
subbrevioribus; vexillo longitudine carinae; alis paulo brevioribus; carina
in rostrum rectum attenuata; leguminibus cylindricis calyce multo
longioribus; seminibus subglobosis fuscis.
Area: Colonia Eritrea: Plateau von Kohaito, 2600—2700 m
(Senweinr. n. 322, HS.).
>—< Foliola subtus incana, plerumque guttata, margine plus minusve
revoluta.
32. L. namulensis Brand — annuus? villosus; foliis breviter petio-
latis; foliolis lineari-lanceolatis; bracteis 4 ? calyce subaequilongis; pedun-
culis quam folia 5—6-plo longioribus; capitulis 3—4-floris;
floribus luteis; dentibus calyeinis subulatis tubum aequantibus;
vexillo longitudine alarum; carina breviore in rostrum rectum attenuata;
leguminibus. ... seminibus... ...
Area: Mozambique: Namuli: regio Makua. Trop. Afr. (Lasr. 1887,
HGB.).
33. L. diseolor E. Meyer Plant. Afr. austr. I, 92 (1835). — perennis;
Subpubescens ; caulibus erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis lineari-
lanceolatis; bracteis 3 inaequalibus calyce brevioribus; peduneulis
quam folia 2 ——4-plo longioribus; capitulis 4—8-floris; floribus
214 A. Brand.
luteis; dentibus calycinis subulatis tubo brevioribus; vexillo longi-
tudine alarum carinaeque; carina in rostrum rectum breve attenuata;
leguminibus calyce multo longioribus; seminibus subglobosis olivaceo-
nigricantibus.
Area: Nyassa regiones (Wnyre 1891, HGB.). — Mozambique:
Gorumgosa (RoDrIGUES DE CanvaLHo 4884—85, HAE... — Respublica
Africana australis (Meyer, Harvey and Sonnen) — Portus Natal
(Knauss 1844, HB.).
B. microcarpus Brand. — foliolis haud guttatis; leguminibus calyce
2—3-plo tantum longioribus.
Area: Kilimandscharo (Vorkens n. 1487, HGB.).
OO Vexillum multo longius quam alae carinaque.
34. L. sulphureus Boiss. Ser. I, 2. 35 (4842). — perennis; villosus;
caulibus ascendentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis ; foliolis ovatis
acutis; bracteis 3 calyce vix brevioribus; pedunculis quam folia 2—3-plo
longioribus; capitulis 2—6-floris; floribus sulphureis; dentibus
calycinis lanceolatis tubum subaequantibus; vexillo amplo; alis
longitudine carinae; carina in rostrum rectum attenuata; leguminibus
torulosis calyce 3-plo longioribus; seminibus globosis viridibus.
Area: Syria: in desertis Ras el ain (Hausskwecur lter Syriaco-Arme-
niacum, HGB.). — Asia minor: Phrygia (Boiss. n. 286, HB.). — Meso-
potamia: Orfa in herbidis (Sınt. n. 777, HGB.). ect.
B. armenus Brand; — dentibus calycinis elongatis.
Area: Armenia Turcica: Arabkir (Sir. n. 860 sub nomine »L.
Aleppicus«, HGB.).
35. L. aegeus (Gris.) Boiss. Fl. Or. II, 167 (1867). — perennis; longe
ciliatus ; caulibus ascendentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis ; foliolis
obovatis acutis; bracteis 3 calyce brevioribus; pedunculis quam folia 2—3-
plo longioribus; capitulis 3—5-floris; floribus luteis; dentibus caly-
cinis subulatis tubo paulo longioribus; vexillo amplo; alis longitudine
carinae; carina in rostrum rectum attenuata; leguminibus calyce 4—5-plo
longioribus; seminibus subgloboso-ellipticis fuseis.
Syn.: Tetragonolobus aegeus Gris. Spie. Fl. Rumel. I, 46.
Area: Macedonia: prope Thessalonicam (Orrnanıpes n. 584, HGB.).
— Thracia (Grıisesach, HGB.).
ß. superbus Bornmüller mss. pro spec. — floribus maximis; carina
purpurea; vexillo amplissimo.
Area: Armenia minor: in monte Dumurdschu-dagh (Bornm. n. 3314,
HGB.).
b. Dentes calycini tubo 11/5— 4-plo longiores.
N Vexillum multo longius quam alae carinaque.
36. L. divaricatus Boiss. Diaen. Ser. I, 2. 37. (1842). — annuus;
pilis longis tectus; caulibus divaricatis suberectis; foliis breviter petio-
Monographie der Gattung Lotus. 215
latis; foliolis lanceolato-ovatis longe acuminatis; bracteis 3 calyce brevi-
oribus vel aequilongis; pedunculis quam folia 2-plo longioribus; capitulis
3—5-floris; floribus aurantiacis; dentibus calycinis subulatis tubo
sub- 3-plolongioribus; vexillo amplo; alis longitudine carinae; carina
recto angulo incurva subito in rostrum longissimum attenuata ; leguminibus
calyce 4—6-plo longioribus; seminibus globosis fuscis.
Syn.: L. macrotrichus Boiss. in Ann. Sci. Nat. Ser. IV, 2. 250
(4854).
Area: Asia minor: Mesogis (Boiss. 4842, HB.).
AAN Vexillum vix vel haud longius quam alae carinaque.
O Dentes calycini tubo 2—4-plo longiores.
37. L. angustissimus L. Spec. ed. 1, 774 (4753). — annuus, raro
perennis; plus minusve pilosus ; caulibus decumbentibus vel erectis; foliis
breviter petiolatis; foliolis lanceolatis vel lanceolato-ovatis; bracteis 1—3
inaequalibus; pedunculis quam folia 1—3-plo longioribus, capitulis
1—3-floris; floribus luteis; dentibus calycinis angustis tubo multo longi-
oribus; vexillo paulo longiore quam carina; alis carina paulo brevioribus;
carina latiuscula ad medium geniculata; leguminibus calyce
3—6 plo longioribus; seminibus globosis fuscis.
Syn.: L. angustifolius Gouan Hort. 394. — L. ciliatus Ten.
Hort. Neap. App. 66. — L. diffusus Soland. ex Smith Fl. Br. II, 794.
— L. glaberrimus Schur Enum. Pl. Trans. 460. — L. gracilis W. et
K. Pl. var. III. 954. — L. Levieri Heldr. in Nuov. Giorn. Bot. VII. 297.
— L. mollissimus Gmel. ex Ledeb. Fl. Ross. I, 560. — L. oligoceratos
Scop. Del. Insub. I, 44.
Area: Europa: Britannia (Nym., Consp. 183). — Gallia: Poitou
(Desv. 1816, HGB.) — Hispania (Nym. l. c.). — Italia: Lucca (Levier
7. 7. 75, HGB). — Istria: circa Fasanam ad Polam (Hurer, HAE.). —
Dalmatia: Ragusa (Ascnzrson, HGB.). — Hungaria: ad oppidum Arad
(F. Sens, herb. norm. n. 1752, HGB.). — Rossia: ad Borysthenem
(KinEwkiN, HGB.). — Turcia: Constantinopolis (Avcn. n. 1025, HB.). —
Graecia: ad montem Kukkos 1200—1500 m (De Heıoasıch 2.8.79, HGB.).
Asia: Syria: Libanon (Scuwrmwr. n. 810; perennis, HS.). — Asia
minor: Mysia (Carvenr n. 298, HGB.). — Laristania: prope Rehizé (HB.).
— Sibiria: Guberlinsk (A. Lens, Rel. bot. n. 319, HGB.). — Son-
garia (Schrenk, HGB.) ect.
Africa: Insulae Canarienses: in montibus (Wess, HB.). —
Madeira (HGB.). — Aegyptus: ad margines ostiorum (SCHWEINF. n. 34,
perennis, HS.) ect.
8. brachycarpus Boiss. mss. — leguminibus abbreviatis.
Area: Asia minor: insula Chlustan in sinu Smyrnaeo (BALANSA
n. 204, HB.).
216 A. Brand.
38. L. hispidus Dest Cat. Hort. Reg. Par. 190 (1829). — annuus;
molliter pilosus; caulibus prostratis; foliis breviter petiolatis; foliolis obo-
vato-cuneatis vel obovato-oblongis; bracteis 4—3 inaequalibus calyce
brevioribus vel aequilongis; pedunculis quam folia 2—3-plo longioribus;
capitulis 3—4-floris; floribus luteis; calyce profunde quinquepartito, den-
tibus anguste lanceolato-linearibus; vexillo alisque ut in specie praece-
denti; carina angusta ad basin geniculata; leguminibus latius-
culis calyce 2—3-plo longioribus; seminibus minutis globosis.
Syn.: L. approximatus Clav. in Act. Linn. Soc. Bord. XXXVIII,
528. — L. diffusus Sebast. et Maur. Fl. Rom. prod. 257. — L. divari-
catus Soland. ex Bucn in Abh. Acad. Berl. 1816, 198. — L. filiformis
Poir. Enc. Suppl. III, 504. — L. odoratus Sims Bot. Mag. t. 1233. —
L. pilosissimus Poir. Encyc. Suppl. IH, 504. — L. stagnalis Batt.
Flor. Alg. 244. — L. suaveolens Pers. Ench. II. 354. — L. subbiflorus
Lag. in Varied. Cienc. II, 4. 243. — L. unibracteatus Viv. Fl. Lib.
Spec. 48.
Area: Madeira (Wıcnurı n. 460, HGB.). — Mauretania: Tanger
(HGB.). — Lusitania: Inter Pampilhosa et Luso (Fl. Lus. exs. n. 148,
HAE.). — Hispania: Grado (Durıeu, Pl. Astur. n. 356, HB.). — Italia:
Ischia (Gussone 1856, HGB.). — Sardinia (Ascuerson A. 6. 63, HGB.). —
Sicilia (Huer nu Pav. n. 67, HB.). — Gallia: Corsica (HGB.). — Haute Bre-
tagne (Dresvaux 1816, HGB.). — Anglia (Nym. Consp. 183).
B. odoratus Schousb. mss. — elatior. pedunculis elongatis.
Area: Mauretania (Rel. Mar. ex herb. Schousb. n. 44, HGB.). —
Algeria: Constantine (Frag. Fl. Alg. exs. n. 529, HGB.).
y. intermedius Guss. Fl. Sic. Syn. II, 352 (1842—45). — pedunculis
folio vix longioribus.
Area: Algeria: in pratis humidis prope Rassauta (Dukerıry et Bot,
HGB.). — Sicilia: (Guss. Lei, '
39. L. parviflorus Desf. Fl. Atl. JI, 206 (1798). — annuus; pilis molli-
bus tectus; caulibus erectis vel decumbentibus; foliis breviter petiolatis;
foliolis obovatis; bracteis solitariis calycem aequantibus vel longioribus;
pedunculis quam folia paulo longioribus; capitulis 3—6-floris; floribus
luteis; calyce usque ad basin fere quinquepartito, dentibus subulatis;
vexillo longitudine alarum carinaeque; carina angustissima; legu mini-
bus calycem haud superantibus; seminibus globosis badiis.
Syn.: L.hispidus DC. Fl. Fr. IV, 556 (4805). — L. humi Lis Schousb.
ex Ball, Journ. Linn. Soc. XVI, 424. — L. microcarpus Brot. FI. Lusit.
II, 149. — L. pilosus Schousb. ex Ball, Journ. Linn. Soc. XVI, k24.
In regione mediterranea occidentali. ,
Madeira: in cultis (G. Mannon, HB.). — Azores: in collibus petrosis
(Gurrnick, HB.). — Mauretania: Inter Mehedia et Oued Libou (GRANT.
Monographie der Gattung Lotus. 217
27. 4. 87, HGB.). — Algeria (Frag. Fl. Alg. exs. n. 423, HGB.). —
Lusitania: Estremadura (WzLw. it. Lus. 420, HGB.). — Hispania:
Algeciras (Wiwkren 12. 5. 73, HAE.). — Gallia: Nantes (Lion, HB.). —
Corsica: Ajaccio (HB.). — Italia: Sardinia prope Pulam (Mun, HGB.).
— Calabria (Huter. Porta. Rico n. 248, HGB.). — Dalmatia (Nym. Consp.
183) ? ect.
OO Dentes calycini tubo sequilongiores.
40. L. castellanus Boiss. et Reut. Diagn. pl. nov. IX, 34 (1848). —
annuus; glabriusculus; caulibus ascendentibus longissimis; foliis breviter
petiolatis; foliolis oblongo-ellipticis; bracteis 4—2 calyce brevioribus;
pedunculis quam folia 2—3-plo longioribus; capitulis 1—3-floris; floribus
luteis; dentibus calycinis subulatis tubo sesquilongioribus; vexillo longi-
tudine carinae; alis brevioribus; carina angusta; leguminibus calyce
vix duplo longioribus; seminibus .....
Syn.: L. angustissimus L. var. major Boiss. mss.
Area: Hispania: in arvis circa San Pablo prope Toletum (HB.).
44. L. palustris Willd. Spec. plant. III, 1394 (4800). — perennis;
molliter et patenter villosus; caulibus longis diffusis; foliis breviter petio-
latis; foliolis ovato-lanceolatis; bracteis 1—3 calycem aequantibus; pedun-
culis quam folia 9—4-plo longioribus; capitulis 2—5-floris; floribus flavis;
dentibus ealyeinis subulatis tubo sesquilongioribus; vexillo longitudine
alarum carinaeque; carina in rostrum breve attenuata; leguminibus
nitidis calyce 3-plo longioribus; seminibus minutis globosis atris.
Syn.: L. Clausonis Pomel. Nouv. mat. Fl. Atl. 182. — L. hispidus
Sprun. et Heldr. ex Nym. Consp. 183. — L. lamprocarpus Boiss. Diagn.
pl. nov. IX, 33. — L. longicaulis Welw. ex Nym. Consp. 183.
Area: Mauretania: in clivo sept. Atlantis majoris 800—1000 m
(Bart, HGB.) — Algeria: Maison Carrée (Barr. et Tras. Pl. Alg. sub nomine
»L. Clausonis« HBB.). — Aegyptus: Chargeli (Ascuerson n. 358,
HGB.). — Colonia Eritrea (Scuweinr. n. 324, HS.). — Syria: Beirut
(Schweine. n. 804, HS.). — Asia minor: Seitinly (Sixr. it. Tros. n. 467,
HGB.). — In uliginosis Giaur Göl c. Marasch (Hausskwecur 4865, HB.). —
Creta (pe Henn, n. 3660, HB.). — Graecia: in pratis humidis Naupliae
(Oren. n. 582, HB.) ect.
8. glaberrimus Ascherson et Schweinf. Bot. Ver. Brandenb. XXI, 66
(1879). — planta glabra.
Area: Aegyptus: Kasr Dachl ad fossas (AscHERSON n. 359, HAA .).
— Gjenach. regio paludosa (Ascnerson n. 159, HAA.) ect.
Anmerkung: Monströs ist das Exemplar: Colonia Eritrea n. 1867
(HS). Dasselbe zeigt 5 Bracteen und öfter auch in der Mitte der Blüten-
stiele fünf Blättchen.
218 A. Brand.
E. Sectio Erythrolotus Brand.
Foliola quina; legumen cylindricum; flores rosei vel carnei.
a. Flores semper solitarii.
42. L. coimbrensis Willd. Spec. Pl. III, 1390 (1800). — annuus; plus
minusve pilosus; caulibus procumbentibus; foliis breviter petiolatis;
foliolis lanceolato-ovatis plerumque longe ciliatis; bracteis 3 calycem
aequantibus vel superantibus; pedunculis quam folia brevioribus;
floribus solitariis roseis; dentibus calycinis subulatis tubo aequilongis;
vexillo longitudine alarum carinaeque; carina in rostrum rectum purpu-
reum attenuata; leguminibus longissimis arcuatis; seminibus
ovatis badiis.
Syn.: L. aristatus DC. Hort. Monsp. 422. — L. ciliatus Amo, Desc.
Pl. nov. 5. — L. coimbricensis Steud. Nom. ed. II, 274. — L. conim-
bricensis Brot. Fl. Lus. Il, 148 (1804). — L. glaberrimus DC. Hort.
Monsp. 122. — L. trichocarpus Lag. nov. gen. 23.
In regione mediterranea.
Europa: Lusitania: Coimbra (Fl. Lus. exs. n. 446, HAE.). —
Hispania (ex herb. Kunth, HGB.). — Gallia: Fréjus (Gay 1843, HGB.).
— Corsica (Braun, HGB.). — Italia: Sardinia (Rev. n. 270, HGB.). —
Sicilia (Tonano n. 343, HGB.). — Morea: Arcadia (1837, HGB.).
Asia: Asia minor: in umbrosis Smyrnae (Fıeiscaer 1827, HGB.). —
Syria (Boiss. Fl. or.).
Africa: Mauretania: Tanger (Boıss. et Ber 1849, HGB.).
43. L. tingitanus Boiss. Diagn. pl. nov. or. II, 36 (1848). — annuus;
patule hispidus; caulibus prostratis; foliis breviter petiolatis; foliolis
lanceolatis; pedunculis bracteisque nullis; floribus solitariis pur-
pureis; dentibus calyeinis lanceolatis tubo longioribus; vexillo longitudine
carinae; alis brevioribus; carina subincurva longe stipitata; legu mini-
bus longitudine calycis; seminibus... ....
Area: Mauretania: Tanger in humidis (HB.).
b. Flores in capitulis 1—8-floris.
aa. Semina bicolora.
A Semina parva cereacea minutissime atro-punctulata.
44. L. trigonelloides Webb Phyt. Can. t. 65 (1836—40). — annuus;
pilosus; caulibus decumbentibus; foliis breviter petiolatis; foliolis obovato-
cuneatis; bracteis 3 calyce longioribus; pedunculis quam folia bre-
vioribus; capitulis 2—4-floris; floribus roseis; dentibus calycinis
subulatis tubo multo brevioribus; vexillo longiore quam carina; alis
carinam aequantibus; carina in rostrum atropurpureum attenuata; legu-
minibus calyce multo longioribus; seminibus parvis bicoloribus.
Syn.: L. arabicus L. var. trigonelloides Webb Phyt. Can. II, 86.
Monographie der Gattung Lotus. 219
Area: Insulae Canarienses: Teneriffa (C. Bous 1852, HGB.). —
Lancerotta (Boure. Pl. Can., HAG.). — Fuerteventura (Boura. Pl. Can. n.378,
HB.) — Mauretania: Oasis Akka (Coss. 1873, HGB.).
45. L. glinoides Delile Ann. Sci. Nat. VII, 286 (1837). — annuus; ad-
presse et parce hirtus; caulibus decumbentibus; foliis breviter petiolatis ;
foliolis lanceolato-ovatis; bracteis 1—3 calycem subaequantibus; pedun-
culis nullis; capitulis 2—3- floris; floribus roseis; dentibus caly-
cinis subulatis tubo subaequilongis; vexillo longitudine alarum
carinaeque; carina in rostrum modo brevius modo longius attenuata; legu-
minibus calyce 4—5-plo longioribus; seminibus parvis bicoloribus.
Syn.: L. Ehrenbergii Schweinf. pl. exs. mss. — L. Schimperi
Steud. Nom. ed. II, 75.
Area: Aegyptus: Suez (Ascnerson n. 363, HAA.). — in desertis
Aegypti mediae (Schweinr. n. 254, HAA.). — Arabia: in planitie deserti
pr. Dscheddo (Scaınrer Pl. Arab. fel. n. 844, HGB.) ect.
AA Semina magna viridia, rarius fusca, dense et distincte atro-maculata.
O Vexillum vix longius quam alae carinaque.
46. L. arabicus L. Mant. I, 104 (1767). — annuus, rarius perennis; gla-
ber vel parce ciliatus; caulibus prostratis vel ascendentibus; foliis breviter
petiolatis; foliolis obovato-cuneatis; bracteis 4, rarius 9 vel 3 calycem
aequantibus; pedunculis quam folia 4!/—2-plo longioribus;
capitulis subtrifloris; floribus roseis; dentibus calycinis subulatis tubo
1: — 2-plo longioribus; vexillo paulo longiore quam carina; alis cari-
nam aequantibus; carina in rostrum longum purpureum attenuata; legu-
minibus calyce multo longioribus; seminibus subreniformibus bi-
coloribus.
Syn.: L. aegyptiacus Moench Meth. 151 in syn. — L. roseus Forsk
Fl. Aegypt. Arab. 140.
Area: 1) Africa orientalis: ad ripas Nili fluminis: prope Chartum
(Ky n. 338, HGB.) — Getena ad album Nilum (Schwein. n. 899, HGB.) —
Alter Cataractes (Scorr ErLior n. 3377, HGB.). — Arabia (EHRENBERG,
HGB.). — Mozambique: ad ripas fluminis Zambesi (Dr. Perers, HGB.).
2) Africa occidentalis: Mauretania (FenNANpEz Duro, Herb. Ball,
HGB.). — Insulae Canarienses (Wess Pyth. Can.). — Senegal (Kuxra,
HGB.). — Mossamedes: Huilla (Antunes, HGB.).
8. microphyllus Brand — foliolis minutis; dentibus calycinis tubo
vix longioribus.
Area: Aegyptus: Cairo (Dr. Prunp, HS.).
47. L. nubicus Hochst. ex Baker in Oliver, Fl. trop. Afr. II, 64
(1871).— perennis; pilosus ; caulibus decumbentibus; foliis breviter petio-
latis; foliolis obovato-cuneatis; bracteis solitariis calycem aequantibus; pe-
duneulis quam folia brevioribus vel aequilongis; capitulis
!1—3- floris; floribus roseis; dentibus calycinis Janceolatis tubo paulo
220 A. Brand.
longioribus; vexillo longitudine alarum carinaeque; carina vix in rostrum
attenuata; leguminibus calyce paulolongioribus; seminibus sub-
reniformibus bicoloribus.
Area: Nubia: Getena ad album Nilum. (Scmwzrwr. n. 900 HS.); ad
montem Mussa (Kx. n. 341, HS.).
OO Vexillum multo longius quam alae carinaque.
48. L. varius Boiss. mss. — perennis; plus minusve ciliatus; caulibus
erectis ramosissimis; foliis breviter petiolatis; foliolis lanceolato-ovatis;
bracteis 3 calycem subaequantibus; pedunculis quam folia duplo longiori-
bus; capitulis 9— 4 -floris; floribus roseis; dentibus calycinis triangulari-
lanceolatis tubum subaequantibus; vexillo amplo; alis longitudine carinae;
carina in rostrum breviusculum attenuata; leguminibus torulosis
calyce duplo longioribus; seminibus globosis bicoloribus.
Syn.: L. corniculatus L. var. hirsutissimus Ledeb. Fl. Ross. I,
564 ex herb. Boiss.?
Area: Armenia australis (Tcnicnarcugr n. 89*, HB.). — Kurdi-
stania: in locis subhumidis circa fontes in monte Gara (Kv. n. 319, HB.).
— Mardin: in decl. montium (Sıxr. n. 878, HGB.).
bb. Semina unicolora.
A Vexillum multo majus quam alae carinaque.
O Vexillum suborbiculare.
49. L. Gebelia Venten. Hort. cels. t. 57 (1800). — perennis; glaber vel
parce ciliatus; caulibus erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis oblique
obovato - cuneatis; bracteis 3 plerumque calyce brevioribus; pedunculis
quam folia 2—4-plo longioribus; capitulis 2—4-floris; floribus roseis;
dentibus calycinis triangulari-lanceolatis tubum subaequan-
tibus; vexillo amplo; alis longitudine carinae; carina in rostrum longum
rectum attenuata; leguminibus latis saepe lomentaceis calyce multo lon-
gioribus; seminibus sulcatis fuscis.
Syn.: L. arabicus Russ. Aleppo ed. II, t. 44.
Area: Persia: prov. Aderbeidschan (Szovirs n. 209, HGB.). — Me-
sopotamia: Orfa (Ky. n. 445, HB.). — Armenia: prov. Musch. 4300 m
(Ky. n. 307, HGB.). — Georgia (K. Kocu HGB.). — Syria: sub radicibus
montis Antilibanon 1470 m (Scaweinr. 9. 80, HS.) ect.
B. villosus Boiss. Fl. or. II, 468 (1872). — tota planta dense villosa.
Syn.: L. aleppicus Boiss. Diagn. pl. nov. IX, 33. — L. anthyl-
loides Boiss. Diagn. II, 2. 20. — L. Gebelia ß. tomentosus Boiss. Fl.
or. II, 168. — L. Gebelia à. anthylloides Boiss. l. c. — L. Michau-
xianus Ser. mss. apud DC. Prod. Il, 211.
Area: Persia: Demawend (Ky. n. 697, HB.). — K ur dis tan ia (BRANT-
1839, HGB.). — Armenia: Arabkir. (Sint. n. 860, HGB.). — Syria: Ain-
tab. (Haussknecht 1865, HB.) ect.
Monographie der Gattung Lotus. 221
x. libanoticus Boiss. l. c. — totus villosus; dentibus calyeinis tubo
dimidio brevioribus.
Syn: L. libanoticus Boiss. Diagn. pl. nov. IX, 32.
Area: Syria: montes supra Eden (Boiss. 1846, HB.) ect.
9. Haussknechtii Boiss. l. c. — glaber; capitulis multifloris; floribus
pallidis; leguminibus angustioribus; seminibus parvis (fortasse propria
species).
Syn: L. albus Ehrenberg mss. — L. melanotropis Haussknecht
mss. — L. unifultus Boiss. Diagn. pl. nov. Il, 36.
Area: Mesopotamia: Orfa (Hausskneent 10, V. 65, HB.) — Syria:
ex Heliopoli (Eurenserg, HGB.).
50. L. aduncus (Gris.) Nym. Syll. 298 (1854—55). — perennis; longe
ciliatus; caulibus ascendentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis
obovatis acutiusculis; bracteis 3 calyce paulo brevioribus; pedunculis quam
folia paulo longioribus; capitulis 2—5 - floris; floribus purpureis; den-
tibus calycinis subulatis tubo sesquilongioribus; vexillo amplis-
simo; alis longitudine carinae; carina in rostrum longiusculum atropurpu-
reum attenuata; leguminibus..... seminibus.....
Syn.: Tetragonolobus aduncus Gris. Spec. Fl. Rumel. 1, 46.
Area: Macedonia: insula Thasos (Siwr. et Borxn. n. 298 HGB.).
OO Vexillum oblongo-lineare,
91. L. lanuginosus Venten. Malm. 92 (1803). — perennis; dense villo-
sus; caulibus ascendentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis
obovato-subrotundatis; bracteis 3 calyce brevioribus; pedunculis quam
folia 2 —4 — plo longioribus; capitulis subtrifloris; floribus purpureis; den-
tibus calycinis subulatis tubo vix longioribus; vexillooblongo-lineari
multo longiore quam alae carinaque; alislongitudine carinae; carina
sensim in rostrum brevissimum attenuata; leguminibus calyce multo lon-
gioribus; seminibus.....
Area: Arabia petraea (Boiss. 1846, HB.).
Anmerkung. Es wäre nicht undenkbar, dass L. lanuginosus bunte
Samen hätte. In diesem Falle wäre er als nächster Verwandter des L.
varius anzusehen.
AN Vexillum vix vel haud majus quam alae carinaque.
O Pedunculi quam folia 1—4-plo longiores.
52. L. hebranieus Hochst. mss. — perennis; plus minusve hirtus; cau-
libus ascendentibus vel erectis; foliis breviter petiolatis; foliolis lanceolato-
ovatis vel lanceolatis, cuneatis; bracteis 4, rarius 3, calyce brevioribus vel
aequilongis; pedunculis quam folia subduplo longioribus; capitulis sub-
wifloris; floribus roseis; dentibus calvcinis subulatis tubo longioribus vel
aequilongis; vexillo paulo longiore quam alae carinaque: alis longitudine
carinae; carina in rostrum longum purpureum attenuata; legu-
minibus calyce multo longioribus; seminibus subreniformibus badiis.
229 A. Brand,
Syn.:L. arabicusL. var. glabrescens Schweinfurth.
Area: Arabia petraea: Wadi Hebran (Scuinrer n. 244, HB.). —
Aegyptus: in desertis Aegypticis (Scuwenr. n. 84, HB.). — Gjennah in
magna Oasi (Schweine. n. 158, HB.). — Colonia Eritrea: Ambelacó
2000 m (Scuwzrwr. n. 323, HS.).
93. L. brachycarpus Hochst. et Steud. ex A. Rich. Tent. Fl. Abyss.
I, 177. — perennis; parce pilosus; caulibus deeumbentibus ; foliis breviter
petiolatis; foliolis lanceolatis; bracteis 1, rarius 2 vel 3, calycem subaequan-
tibus; pedunculis quam folia 2—4 -plo longioribus; capitulis 3—8-flo-
ris; floribus purpurascentibus ; dentibus calycinis subulatis tubo longioribus
vel aequilongis; vexillo vix longiore quam alae carinaque; alis longitudine
carinae; carina in rostrum breve attenuata; leguminibus calyce
paulo longioribus; seminibus subreniformibus badiis.
Area: Abessinia: Theramne (Sreupwzn n. 454, HGB.). — Colonia
Eritrea: pars septentrionalis montis Bizen (Scuweinr. n. 4849, HS.) ect.
8. major Brand — caulibus erectis; pedunculis elongatis.
Area: Abessinia: Delhi-Dikeno 1300 m (Scumeer 1854, HGB.) ect.
Anmerkung: Eine große Anzahl von Exemplaren dieser Varietät
habe ich in HGB. gesehen. Alle sind fälschlich als L. arabicus bezeichnet.
1. lalambensis Schweinf. Bull. Herb. Boiss. IV App. 335 (1896)
Dro spec. — totus griseo-hirtus; caulibus ascendentibus.
Area: Colonia Eritrea: in cacumine montis Lalamba ad Keren
(SCHWEINF. n. 864, HS.) etc.
ò. menachensis Schweinf. 1. c. 233. — bracteis semper 3; capitulis
2—3-floris.
Area: Arabia felix: Menacha 2300—2500 m (Scmwrivr. n. 1516,
HS.). — Somali (Dr. Riva n. 172, herb. horti Romani).
94. L. mossamedensis Welw. in Oliv. Fl. trop. Afr. II, 62 (4874). —
annuus; pilosus; caulibus ascendentibus; foliis breviter petiolatis; foliolis
obovato-cuneatis; bracteis 4, rarius 2, calycem superantibus; pedunculis
longitudine foliorum; capitulis 1 —92-floris; floribus roseis; den-
tibus calycinis subulatis tubo longioribus; vexillo paulo longiore quam alae
carinaque; alis longitudine carinae; carina in rostrum purpureum vix
attenuata; leguminibus linearibus compressiusculis calyce
multo longioribus; seminibus utrimque complanatis badiis.
Area: Angola (Wrrw. n. 1899, HGB.).
OO Pedunculi quam folia 5—8-plo longiores.
55. L. australis Andr. Bot. Rep. n. 624 (1797). — perennis; raro annuus;
caulibus erectis vel ascendentibus; foliis breviter petiolatis; foliolis obo-
vato-cuneatis; bracteis 1—3 calycem superantibus; pedunculis quam
folia 5—8-plo longioribus; capitulis 2—5-floris; floribus roseis; dentibus
calyeinis e basi latiore subulatis tubo longioribus; vexillo paulo maiore
Monographie der Gattung Lotus. 223
quam alae carinaque; alis longitudine carinae; carina in rostrum breve
latiusculum attenuata; leguminibus calyce multo longioribus; seminibus
subglobosis atro- fuscis.
Formae: a) glaber.
Syn.: L. albidus Lodd. Bot. Cab. t. 1063? — L. Candolleanus
Sweet Hort. Brit. ed. I, 477? L. coccineus Schlecht. Linn. XXI, 452.
Area: Australia: N. S. Wales (Linprey, HGB.. — Tasmania
(C. Guns, HGB.). — Nova Irlandia (HGB.) ect.
b) pubescens Bnth. in Mitch. Journ. of trop. Austr. 348 adn.
Syn.: L. australis var. Behrii F. von Müller mss.?
Area: Australia: W. Australia, N. S. Wales (F. v. MüLLer, HGB.).
8. angustifolius DC. Prod. II, 242 (1825). — foliolis linearibus.
Formae: a) glaber.
Syn.: L. laevigatus Benth. in Mitch. Journ. trop. Austr. 62 adn.
Area: Australia: Queensland (Den n. 2058, HGB.) — N. S.
Wales (CanpeLo, HGB.) ect.
b) villosus.
Area: Australia: (R. Brown, iter Australiense, HGB.).
F. Sectio Ononidium Boiss.
Foliola terna; bracteae nullae; flores solitarii.
8. Legumen calyce vix longius.
96. L. Gareinii DC. Prod. II, 249 (1825). — perennis, pubescens;
foliis breviter petiolatis vel sessilibus; foliolis obovato-oblongis
minimis; floribus purpureis (?) subsessilibus; dentibus calyeinis lineari-
bus calyce multo longioribus; vexillo longitudine carinae; alis paulo bre-
vioribus; carina in rostrum breve attenuata; leguminibus v. s.; seminibus
globosis badiis.
Syn.: Aspalathus Persica Burm. Fl. Ind. 155 (1768) excl. syn. —
Crotalaria Sch weinfurthi mss. (cuius?) — L. stiliger Ehrenberg
mss. — Ononis Aucheri Jaub. et Spach. Illustr. I, 85.
Area: Persia (Aucner n. 4353 et 4357, HB.). — Sinai (EHRENBERG,
HGB.). — Arabia: Jemen (DrrLens 1886, HS.).
97. L. Stoeksii Boiss. Fl. or. II, 474 (1872). — annuus; canescens;
caulibus decumbentibus vel ascendentibus; foliis sessilibus; foliolis
obovatis calycem aequantibus, interdum quaternis vel quinis; flori-
bus purpureis (?) subsessilibus; dentibus calycinis linearibus tubo multo
longioribus; vexillo paulo longiore quam carina; alis longitudine carinae;
leguminibus v. s.; seminibus globosis (?) badiis.
Area: Belutschistania (Stocks 1851, HB.).
b. Legumen calyce multo longius.
58. L. Ononopsis Balf. in Proc. Soc. Edinb. XI, 509 (1880—82). —
perennis; glaber; caulibus ascendentibus scopariis; foliis subsessilibus;
224 A. Brand.
foliolis lanceolatis; pedunculis quam folia 1—2-plo longioribus;
floribus flavo-citrinis; dentibus calycinis subulatis tubo paulo longioribus;
vexillo longitudine alarum carinaeque (?); carina in rostrum rectum longius-
culum attenuata; leguminibus v. s.; seminibus oblongis utrinque compla-
natis fuscis.
Area: Socotra (Scuwzivr. n. 555, HS., BaLrour n. 491, HAE.).
59. L. mollis Balfourl. c. — diffusa; cana; dense strigosa; foliis sessi-
libus foliolis oblanceolatis vel obcuneatis; floribus sessilibus vel sub-
sessilibus; legumine glabro lineari 8-spermo.
Area: Socotra: in rupibus calcareis prope Gollonsir (Barr. n. 670,
HS.).
Anmerkung: Diagnose nach BaLrour. Das Exemplar in HS. ist so
kümmerlieh, dass ich keine Diagnose nach demselben aufstellen konnte.
G. Sectio Quadrifolium Brand.
Foliola quaterna.
60. L. tetraphyllus Murray Syst. ed. XIII, 575 (1774). — perennis;
hispidulus; caulibus filiformibus prostratis; foliis breviter petiolatis;
foliolis obovato-cuneatis, inferiore lanceolato; bracteis 4 vel 2 calyce multo
longioribus; pedunculis quam folia 2—6-plo longioribus; capitulis 1—2-
floris; floribus luteis; dentibus calycinis subulatis tubum subaequantibus;
vexillo multo maiore quam alae carinaque; alis longitudine carinae; carina
in rostrum rectum latiusculum attenuata; leguminibus cylindricis calyce
multo longioribus; seminibus parvis compressiusculis atris.
Area: Baleares: Majorca (Comsesseves 1827, HGB.) — Menorca
(HEGELMAIER, HAG.) etc.
Ind ex.
Seite
Aspalathus
persica Burm. = L. Gareini . . 2 2 2 2. lle slo ot n 233
Crotalaria
Schweinfurthi cuius? = L. Garcinii `, 223
Dorycnium
argenteum Del. = L. polyphyllus. . . . o . 2 e t mr 206
Heinekenia
peliorhyncha Webb = L. peliorhynchus.. e 198
Krokeria
edulis Willk, = L. edulis. . . . . NEE 201
oligoceratos Mnch. = L. edulis . .. . 2... .. nenne 201
Lotea
ornithopodioides Mnch. = L. ornithopodioides . . . . . . a e a 205
Lotus `
acutus W. et K. nomen. -
aduncus(Gris) Nym.. . . 2 2 sro on o on n n nennt -
aegeus Boiss. . . . oeoa a ...
Monographie der Gattung Lotus. 225
Lotus Seite
aegyptiacus Mnch. — arabicus. `
affinis Bess. = Dorycnium hirsutum.
albidus Lodd. = australis.
albus Ehrenberg = Gebelia var. Haussknechtii.
albus Janka = strictus var. albus.
aleppicus Boiss. — Gebelia var. villosus.
Allionii Desv. = creticus var. cytisoides.
alopecuroides Burm. = Indigofera coriacea.
alpinus Schleich. = corniculalus var. alpinus.
ambiguus Bess. = corniculatus.
americanus Bish. — Hosackia Purshiana.
americanus Vell. — Collaea speciosa.
amplexicaulis E. Mey. sp. excludenda `... e 172
ampylocladus Pritz. = campylocladus.
angivensis Boj. — Vigna angivensis.
angustifolius Gouan = angustissimus,
angustifolius Güldenst. — corniculatus var. major?
angustifolius Moc. et Sesse — Hosackia angustifolia.
angustissimus Le s s P5
angustissimus L. var. major Boiss. — castellanus.
anthylloides Boiss. — Gebelia var. villosus.
anthylloides Vent. `... or os s s s 208
approximatus Clav. — hispidus.
arabicus Bourg. — trigonelloides.
‘arabicus L.. . . . . . . nennen. 219
var, glabrescens Schweinf. = hebranicus,
trigonelloides Webb = trigonelloides.
arabieus Russ, — Gebelia.
arboreus Forst. = Carmichaelia australis.
arenarius Brot... .. e, M98
argenteus Boiss. — polyphyllus.
argenteus Brot. = Argyrolobium Linnaeanum.
argenteus Salisb. — creticus.
argenteus Webb.. .... e, 204
argolicus Link = corniculatus var. “tenuifolius.
argophyllus Greene = Syrmatium argophyllum.
argyraeus Greene == Hosackia argyraea.
aristatus DC. = coimbrensis.
arvensis Schkuhr = corniculatus.
assakensis Coss. e s 1898
atropurpureus DC. = jacobaeus?
Aucheri Boiss. = villosus.
aurantiacus Boiss. — arenarius.
aurantius Steud. = arenarius.
australis Andr.. . . . . ovs s s s s s s 222
belgradicus Forsk. — Dorycnium a latifolium.
Benthami Greene — Syrmatium cytisoides.
Berthelotii Masf. — peliorhynchus.
biflorus Desf, — Tetragonolobus biflorus.
biflorus Huet = Tetragonolobus Bivoneus.
Biolettii Greene — Syrmatium Biolettii.
Botanische Jabrbücher. XXV. Bd. 15
226 A. Brand.
Lotus Seite
Bivoneus Guss. — Tetragonolobus Bivoneus.
Bollei Christ — coronillaefolius.
Bouteloui Nym. — Tetragonolobus siliquosus.
prachycarpus Benth. et Hook. = Hosackia brachycarpa.
brachycarpus Hochst. et Steud. . . 2 2 2 ........... ..923
bracteatus Wall, — corniculatus.
Broussonetii Choisy — Dorycnium Broussonetii.
Brunneri Webb. .. ... e e e s. sS s s s S 908
campestris Schur — corniculatus v var. tenuifolius?
campylocladus Webb. .. .. ....... aaa DM
candidus Mill. = Dorycnium hirsutum.
Candolleanus Sweet = australis.
canescens Ktze. — arenarius var. canescens.
capitellatus Gay — Chionocarpium capitellatum.
Carmeli Boiss. . .. a e s s s s s s s s s S. 906
castellanus Boiss. et Reut.. MEL VV |
cedrosensis Greene — Hosackia flexuosa.
cernuus Desr. — Melolobium cernuum.
cervinus Pourr. — edulis.
ciliatus Amo — coimbrensis.
ciliatus Fischer — corniculatus.
ciliatus Ten. — angustissimus.
chihuahuanus Greene — Hosackia chihuahuana.
Clausonis Pomel — palustris.
coccineus Hort. — Tetragonolobus Requieni.
coccineus Schlecht. = australis.
coccineus Vell. — Collaea speciosa.
coimbrensis Willd. .
coimbricensis Steud. = coimbrensis.
colocensis Menyh. quid? .
commutatus Guss. .
confinis Greene = Hosackia confinis.
conimbricensis Brot. = coimbrensis Willd.
conjugatus Guss. — Tetragonolobus Gussonei.
conjugatus L. — Tetragonolobus conjugatus.
conjugatus Poir. — Tetragonolobus biflorus.
corniculatus Buch — lancerottensis.
corniculatus L.. . ls
var. hirsutissimus Led. = varius.?
major Ser. — uliginosus.
coronillaefolius Guss. = creticus var. cytisoides.
coronillaefolius Webb.
Crantzii Vis. = Dorycnium Crantzii.
crassifolius Greene = Hosackia crassifolia.
crassifolius Pers. — corniculatus.
creticus L. .
var. major Boiss. = commutatus.
creticus Schousb, = commutatus.
creticus Viv. = polyphyllus?
cylisoides Holl. = lancerottensis?
cytisoides L. = creticus var, cytisoides.
. 318
. 4174
. 208
. 202
. 207
Monographie der Gattung Lotus. 227
Lotus Seite
Davidsonii Greene = Syrmatium sulphureum.
decumbens Forst. — corniculatus var. tenuifolius.
decumbens Poir. — uliginosus var. decumbens.
Delortii Timb. — corniculatus var. villosus.
dendroideus Greene — Syrmatium dendroidum.
denticulatus Greene — Hosackia denticulata.
depressus Willd. — corniculatus.
dichotomus Del. — Lotononis Leobordea.
diffusus Sebast. et Maur. — hispidus.
diffusus Sibth. = uliginosus var. decumbens? :
diffusus Soland. — angustissimus.
digitatus Lam. — Dorycnium suffruticosum.
Dioscoridis All. — peregrinus.
discolor E. Mey.. . . . . . o sS e s s n sS n S s 23
dispermus Desv. — Dorycnium dispermum.
distichus Greene — Syrmatium distichum.
divaricatus Boiss. . . . oe S.S s s es s s 21h
divaricatus Soland. — hispidus.
doryChnoides Poir. = sessilifolius.
Dorycnium Crantz — Dorycnium herbaceum.
Doryenium Gouan — Dorycnium Jordani.
Dorycnium L. — Dorycnium suffruticosum.
Dorycnium Russ. = Dorycnium pentaphyllum.
Douglasii Greene — Syrmatium decumbens,
drepanocarpus Durieu . . . . . sss s ss s 204
dumetorum Webb — arenarius var. Webbii.
edulisL. . . . . . e eo oss eor s s. 204
Ehrenbergii Sch weinf. — glinoides.
erectus L. — Tetragonolobus siliquosus.
erectus Vell. — Collaea speciosa.
eriophorus Greene — Syrmatium tomentosum.
eriophtalmus Webb — Dorycnium eriophtalmum.
erythrorhizus Bolle — glaucus var. erythrorhizus.
exstipularis Steud. — Indigofera sarmentosa.
exstipulatus DC. — Indigofera sarmentosa.
fllicaulis Durieu — corniculatus var. filicaulis.
filiformis Berg. — Indigofera sarmentosa.
filiformis Poir. — hispidus.
flexuosus Lam. = corniculatus var. alpinus.
floridus Masf. = glaucus var. floridus.
fluminensis Vell. = Clitoria cajanifolia.
formosissimus Greene = Hosackia gracilis.
Forsteri Sweet = corniculatus.
Fraseri Benth. — Hosackia sp.
fruticosus Berg. — Indigofera sarmentosa.
fruticulosus Coss. nomen,
fruticulosus Desf. quid ?
Garcinii DC.
Gebelia Vent. . .
gibbus Beeke — corniculatus.
glaber Greene = Syrmatium glabrum.
. 223
. 220
15*
228 - A. Brand.
Lotus Seite
glaber Mill. — corniculatus var. tenuifolius.
glaberrimus DC. = coimbrensis.
glaberrimus Schur = angustissimus.
glacialis Bourg. — corniculatus var. alpinus.
glareosus Boiss. = corniculatus.
glaucescens Presl = creticus var. cytisoides.
glaucus Ait. . . ... ML E T)
glaucus Sieber = creticus var. cytisoides.
glinoides Del. ..... . D. MIU
glomeratus Lam. — Dorycnium rectum.
gracilis Salisb. = Dorycnium suffruticosum.
gracilis W, et K. = angustissimus.
graecus L. = Dorycnium latifolium.
grandiflorus Greene = Hosackia grandiflora.
guadalupensis Greene — Hosackia guadalupensis.
Gussonii Huet = Tetragonolobus Requieni.
halophilus Boiss. = villosus.
hamatus Greene = Syrmatium micranthum.
Haydoni Greene = Syrmatium Haydoni.
hebranicus Hochst. . . . . . e s s s s os s s 2M
Heermanni Greene — Syrmatium Heermanni.
Helleri Britt. — Hosackia Helleri.
hemorroidalis Lam. — Dorycnium hirsutum.
Hillebrandii Christ — campylocladus var. spartioides.
hirsutus L. — Dorycnium hirsutum.
hirtellus Greene = Hosackia hirtella.
hispidus DC. = parviflorus.
hispidus Desf..
hispidus Sprun. et Heldr. : = palustris.
holosericeus Webb = campylocladus.
humifusus Willd. = corniculatus.
humilis Greene = Hosackia maritima.
humilis Schousb. = parviflorus.
humistratus Greene = Hosackia brachycarpa.
jacobaeus L.
incanus Dougl. = Hosackia decumbens.
incanus Greene = Hosackia incana.
indicus Desr. = Rothia trifoliata.
intermedius Deslong = corniculatus var. major.
intermedius Loisel. = Dorycnium hirsutum.
involucratus Desr. = Lotononis involucrata.
judaicus Boiss. = commutatus var. collinus.
junceus Greene = Syrmatium junceum.
kabylicus Batt. et Trab. = corniculatus ?
laevigatus Benth. = australis var. angustifolius.
lalambensis Schweinf. = brachycarpus var. lalambensis.
lamprocarpus Boiss. — palustris.
lanatus C. Sm. nomen.
lancerottensis Webb.
lanuginosus Vent..
lateralis Presl. sp. dub. .
. 246
. 203
. 200
KK
Monographie der Gattung Lotus. 229
Lotus Seite
lathyroides Greene = Hosackia lathyroides.
latifolius Brand. . . . . o e e s s s s s s s s . . 208
latifolius Sibth. — Dorycnium latifolium.
leucophaeus Greene = Hosackia grandiflora.
leucophyllus Greene — Syrmatium leucophyllum.
Levieri de Heldr. — angustissimus.
libanoticus Boiss. — Gebelia var. libanoticus.
linearis Walp. — jacobaeus.
longicaulis Welw. — palustris.
longisiliquosus de Roem. — corniculatus var. longisiliquosus.
Loweanus Webb .........^....2.2.2.25.^2.252^25254252525.. 202
lugubris Salisb. — jacobaeus.
Macraei Benth. — Hosackia subpinnata.
macranthus Greene — Hosackia macrantha.
macranthus Lowe. . . . . . . ls s s s s e ser os s s s 901
macrotrichus Boiss. — divaricatus.
major Scop. — corniculatus var. major.
major Sm. — uliginosus.
maritimus L. — Tetragonolobus siliquosus.
maritimus Vell. — Phaseolus semierectus.
maroccanus Ball . . . . . . LE nn 109
mauritanicus L. — Indigofera coriacea.
Mearnsii Greene — Hosackia Mearnsii.
medicaginoides Retz — Trigonella arcuata.
melanotropis Hausskn. — Gebelia var. Haussknechtii.
melilotoides sp. duh... IR
Michauxianus Ser. — Gebelia var. villosus.
micranthus Benth. — Hosackia parviflora.
microcarpus Brot. — parviflorus.
microphyllus Hook. — Indigofera gracilis.
minor Bish. — corniculatus var. tenuifolius.
mollis Balf. . . . .. s s sos s s 224
mollis Greene — Hosackia mollis.
mollissimus Gmel. = angustissimus.
montanus Rich. sp. non satis cognita. . . . . . s or cr c nn 178
montanus Schur quid? 222
mossamedensis Welw. . . . . . . En soot ot ot ot tot tt ttt
namulensis Brand. . . 213
neglectus Mast, = lancerottensis.
neo-mexicanus Greene = Hosackia neo-mexicana.
nevadensis Greene — Syrmatium nevadense.
niveus Greene — Syrmatium niveum.
Noeanus Boiss. — corniculatus var. tenuifolius.
nubicus Hochst. .
nubicus Stocks — Stocksii.
nudatus Greene — Syrmatium nudatum.
nudiflorus Greene = Hosackia nudiflora.
nummularius Reichb. — uliginosus.
Nuttallianus Greene — Syrmatium prostratum.
oblongifolius Greene — Hosackia oblongifolia.
obtusatus Ser. = creticus.
230 A. Brand.
Lotus Seite
odoratus Holl = uliginosus.
odoratus Sims. — hispidus.
oligoceratos Desf. — villosus.
oligoceratos Desr. — peregrinus.
oligoceratos Scop. — angustissimus.
ononoides Desr. — Ononis aspalathoides.
OnonopsisBalf.. . . . . ......... l.l... l.l... . . . 9838
ornithopodioidesL. . .. .. .. ................ . 205
ornithopodioides Schur — corniculatus.
ornithopus Greene — Syrmatium ornithopus.
palustris Vell. = Sesbania exasperata.
palustris Willd. . . . oo oo lll MT
parviflorus Desf. . . . ... MM VI
patens Presl. — creticus var. cytisoides.
pedunculatus Cav. = uliginosus var. decumbens.
peliorhynchus Hook. e, . 498
pentaphyllus Gilib. = corniculatus.
pentaphyllus Link = sessilifolius.
peregrinus Burm. = Indigofera trifoliata.
peregrinus L..
persicus Burm. = Ononis aspalathoides.
pilosissimus Poir. — hispidus.
pilosissimus Schur — corniculatus var. villosus.
pilosus Beeke — uliginosus var. pilosus.
pilosus Jord. — corniculatus var. villosus.
pilosus Medic, — Dorycnium hirsutum?
pilosus Schousb. — parviflorus.
pinnatus Hook. — Hosackia bicolor.
pisifolius Lowe = uliginosus.,
platycarpus Viv. = polyphyllus.
polyphyllus Clarke. . . . . e n og
pratensis Mill. — Tetragonolobus siliquosus.
Preslii Ten, — uliginosus var. decumbens.
procumbens Greene — Syrmatium procumbens.
prostratus Desf. — creticus var. cylisoides.
prostratus L. — Lotononis prostrata.
pseudopurpureus Nym. — Tetragonolobus purpureus.
puberulus Greene — Hosackia puberula.
purpureus Webb . . . . . . aa mf frr
pusillus Viv. = villosus
var. major et macranthus Boiss. — villosus.
racemosus Poir. — Indigofera alopecuroides.
rectus Falk = Dorycnium pentaphyllum,
rectus Georgi quid ?
rectus L. — Dorycnium rectum.
repens Moç. et Sese = Hosackia repens.
Requieni Maur. = Tetragonolobus Requieni.
Requienii Fisch. et Mey. = Tetragonolobus conjugatus.
rigidus Greene = Hosackiä rigida.
riparius Pers. = corniculatus.
Rivini Erndt. = corniculatus.
. 206
. 206
. 203
Monographie der Gattung Lotus. 231
Lotus Seite
roseus Forsk. = arabicus.
rotundifolius Brouss. — Dorycnium Broussonetii.
rubellus Greene = Hosackia rubella.
salsuginosus Greene = Hosackia maritima.
Salzmanni Boiss. = commutatus.
Schimperi Steud. = glinoides.
Schoelleri Schweinf.. . 2... CL ln. 913
secundiflorus Viv. = creticus.
sericeus DC. = Dorycnium hirsutum.
sericeus Mnch. = creticus.
sericeus Pursh. = Hosackia Purshiana.
sessilifolius DC. ..... oe e e e s s s s s sS s 204
siliquosus Biv. = Tetragonolobus Bivoneus.
siliquosus L. — Tetragonolobus siliquosus.
silvaticus Wierzb. — corniculatus var. tenuifolius?
spartioides Webb — campylocladus var. spartioides.
spectabilis Choisy — Dorycnium spectabile.
stagnalis Batt. — hispidus.
stenodon de Heldr. = corniculatus var. stenodon.
stiliger Ehrenberg — Garcinii.
stipularis Greene — Hosackia stipularis.
Stocksii Boiss.. . . 2 4... 4 loe lo eS oes S s S 223
strictus Fisch. et Mey. . . . . 22 ll e e 208
strigosus Greene — Hosackia strigosa.
suaveolens Pers, = hispidus.
subbiflorus Lag. = hispidus.
subpinnatus Lag. = Hosackia subpinnata.
suffruticosus Burm. = Aspalathus suffruticosa.
sulphureus Boiss. . MMC
sulphureus Greene = Syrmatium sulphureum.,
superbus Bornm. — aegeus var. superbus.
symmetricus Jord. — corniculatus.
tauricus Hort. — corniculatus.
Tchichatcheffii Boiss, — corniculatus var. villosus.
tenuifolius Burm. — Psoralea fascicularis.
tenuifolius Presl. — uliginosus var. decumbens.
tenuifolius Reichb. — corniculatus var. tenuifolius.
tenuis W. et K. = corniculatus var. tenuifolius.
Tetragonolobus L. = Tetragonolobus purpureus.
tetraphyllus Murr.
tetraptera Stokes = Tetragonolobus purpureus,
thermalis Boiss. — strictus.
ligrensis Baker
tingitanus Boiss.. .
lomentellus Greene — Hosackia tomentella.
tomentosus DC. = Dorycnium hirsutum.
tomentosus Desr. quid ?
tomentosus Greene = Syrmatium tomentosum.
Torreyi Greene = Hosackia Torreyi.
trichocarpus Lag. = coimbrensis.
Trifoliastrum Desr. = Dorycnium sp.
. 224
. 243
. 948
232 A. Brand, Monographie der Gattung Lotus.
Lotus Seite
trigonelloides Webb . . . . . .. DEVI
trispermus Greene = Hosackia trispermus.
tristis Mnch. — jacobaeus.
uliginosus Hoffmann = corniculatus.
uliginosus Schkuhr . . . .. ............... 209
unibracteatus Viv. — hispidus.
unifoliatus Benth. — Hosackia Purshiana.
unifultus Boiss, — Gebelia var. Haussknechtii.
utricularis Domb. et Lag. — Hosackia subpinnata.
valde-pilosus Schur = corniculatus var. villosus.
varians Desv. = creticus.
varius Boiss. ... M VV 8
Veatchii Greene — Syrmatium patens,
versicolor Tineo — corniculatus.
villosus Burm. quid?
villosus Forsk. . . .. sss s s sn s s sn S. 208
villosus Thuill. = cornic ulatus v var. villosus.
vindicatus Boengh. = corniculatus. var. major?
Watsoni Greene = Syrmatium Watsoni.
Wiedemanni Nym. = Tetragonolobus Wiedemanni.
Wrangelianus Fisch. et Mey. = Hosackia subpinnata.
Wrightii Greene = Hosackia Wrightii.
Ononis
Aucheri Jaub. et Spach. = L. Garcinii.
Pedrosia
arenaria Lowe = L. arenarius.
argentea Lowe = L. argenteus.
Berthelotii Lowe = L, peliorhynchus.
florida Lowe = L. glaucus var. floridus.
glauca Lowe = L. glaucus.
leptophylla Lowe = L. glaucus.,
Loweana Lowe = L. Loweanus.
macrantha Lowe = L. macranthus.
neglecta Lowe = L. lancerottensis.
Paivae Lowe quid ?
porto-sanctana Lowe — L. Loweanus.
sessilifolia Lowe — L. sessilifolius.
tenella Lowe = L. glaucus.
Tetragonolobus
aduncus Gris. = L. aduncus.
aegeus Gris. = L. aegeus.
Die Gattung Coffea und ihre Arten.
Von
Albrecht Froehner.
Einleitung.
Jahrhunderte lang, während welcher der Kaffee als Genussmittel in den
Kulturländern schon geschützt wurde, ist nur der Same von Coffea arabica L.
benutzt worden. Erst seit Mitte der sechziger Jahre kamen auch die Samen
anderer Coffea- Arten, zunächst ohne Bezeichnung ihrer Abstammung, in ge-
ringen Mengen auf den europäischen Markt. Die Erkenntnis, dass sie dem
arabischen Kaffee ebenbürtig seien, führte rasch die Feststellung der Stamm-
pflanze — Coffea liberica Bull — herbei. Als kurze Zeit darauf die Hemileia
die Kaffeepflanzungen der alten Welt verheerte, fand man, dass die neue Coffea-
Art der älteren Schwester in Bezug auf Lebens- und Widerstandsfähigkeit in
manchen Füllen sogar vorzuziehen sei. Damit war das praktische Interesse
geweckt, und der Anbau der C. liberica begann in größerem Maßstabe. Wenn
auch die anfangs auf sie gesetzten Hoffnungen sich nicht in vollem Umfange
bestätigt haben, so hat sie sich doch eine feste Stellung im Kaffeebau erworben.
Der Erfolg ermuntert zu neuen Versuchen. Wie früher mit C. liberica, so be-
ginnt man mit C. stenophylla G. Don Versuche, die in ihrer Heimat schon seit
einigen Jahren einen Kaffee von hohem Werte geliefert hat. Die älteren Ver-
suche mit der praktischen Ausbeutung von C. bengalensis Roxb., C. mauri-
tiana Lam., C. Zanguebariae Lour. und C. Ibo Froehner sind unbedeutend,
und ihr Missgeschick vielleicht auf falsche Behandlung der Samen zurückzu-
führen. Die Zahl der angebauten Coffea-Arten ist deshalb im Verhältnis zu
ihrer Gesamtzahl noch gering und ließe sich zweifellos vermehren. Auch in
Deutschwestafrika finden sich kürzlich entdeckte Arten, die zu einer Verwen-
dung der Samen aufmuntern, da sie als Eingeborene gegenüber C. arabica L.
vielleicht für den dortigen Anbau geeigneter sind. In der Erwartung, dass diese
Verschiedenen Arten etwas mehr in den Vordergrund treten werden, dürfte es
zweckmäßig sein, eine zusammenhängende Beschreibung der bekannten Coffea-
Arten zu geben, welche sich bis jetzt nur in den Originalarbeiten und in ein-
zelnen Floren zerstreut finden.
Das letztere gilt auch von den rein botanischen Forschungen über C.
arabica L. und die Gattung Coffea überhaupt. In den Monographien über
Kaffee als Genussmittel kommt die Botanik fast durchweg zu kurz. Diese zer-
Streuten Mitteilungen zu sammeln und zu ergänzen, betrachtete ich als meine
Aufgabe,
234
VII
VIH.
XVI.
A, Froehner.
Die öfter eitierten Werke sind folgende:
. Marcuann, Recherches organographiques et organogeniques sur le Coffea arabica L.,
Paris, Baillere et fils 4864;
. Hasavsrk, Die Entwickelung der Frucht und des Samens von C. arabica, Zeitschrift
für Nahrungsmitteluntersuchung und Hygiene, 4885, 4890, 1893.
. Bunk, Sur l'organisation florale chez quelques Rubiacées, Annales du jardin de
Buitenzorg, 1884, 4890.
. Urs, On the Afric. species of the genus Coffea, Transactions of the Linnean Society
Lond. Ser. II. I, p. 469.
. SCHUMANN, Rubiaceae africanae in Englers bot. Jahrb., XXIII, S. 464, 1897;
. Kew Bulletin.
Verslag omtrent den Staat van's lands plantentuin te Buitenzorg 1);
Annales Mus. lugdun. batav.
. Orıver, Flora of trop. Africa; II., London 1877;
. MiQUEL, Flora Ind. batav., I., Amsterdam 1856.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
Hooxer, Flora of British Ind. HI., London 1882;
LAMARcK, Encyclopédie method.
Bónskr-Rricu, Der Kaffee in seinen Beziehungen usw. Leipzig 18851);
VAN DELDEN-LAERNE, Koffijculture in Brazil en Java?);
M. E. JanpiN, Le caféier et le cafe, monogr. hist., scientif. et commerc., Paris, Leroux
1895 1);
M. Ernst, estudios sobre las deformaciones, enfermedades y enemigos de café de
Venezuela 1).
Sie werden im Texte nur mit den obigen Zahlen angegeben werden.
Herrn Geheimrat Professor Dr. EnsLer und Herrn Privatdocent Dr. GILG
sage ich für Überlassung, bez. Vermittlung des für meine Arbeit nötigen
Materials und für ihre gütige Förderung meinen ehrerbietigsten Dank.
schiedener Hóhe; mit ihrer, allerdings rasch vergünglichen Blütenpracht und
ihrem jasminähnlichen Dufte schmücken sie den tropischen Urwald, der ihnen
Feuchtigkeit, Wärme und Schutz gegen zu heftige Bestrahlung durch die
Sonne bietet.
nahmsweise bis sechs Monate, ihre Keimfähigkeit bewahren (1).
bis auf die Originalmitteilungen keine neuen Thatsachen, sondern nur eine Zus
a ` . . . . anion ; " ifen,
stellung der wichtigsten, C. arabica betreffenden Daten, die das botanische Gebiet streifen,
bringen soll.
I. Morphologie und Anatomie im Anschluss
an die Entwickelung.
Die Coffea-Arten sind teils ansehnliche Bäume, teils Sträucher von ver-
l. Keimung.
Der Same der Coffea-Arten gehört zu denen, welche nur kurze Zeit, aus-
In der Natur
1) Diese Werke wurden hauptsächlich für den dritten Teil der Arbeit benutzt, der
ammen-
Die Gattung Coffea und ihre Arten, 235
tragen zu seiner Aussäung verschiedene Vierfüßler und Vögel bei, welche die
auffällig gefärbte Frucht verzehren und den durch das Endokarp geschützten
Samen unverletzt ausscheiden. Es sollen sich in dieser Beziehung besonders
die Zibethkatze ( Viverra Zibetha) auf Luzon und ein Musang (Paradoxurus
Musang) auf Java hervorthun (Jungnunn, Java I. 298). Der so präparierte
Kaffee soll übrigens auch für Genusszwecke sehr geschätzt sein. Die Handels-
ware der C. arabica ist nur sehr selten noch keimfähig. — Die Samenhaut soll
für die Keimung nicht unentbehrlich sein. Vom Alter der Samen hängt neben
den äußeren Bedingungen die Schnelligkeit der Keimung ab.
Dem Würzelchen des Embryo gegenüber, an einem Punkte in der Nähe
des unteren Samenendes, ist das Gewebe locker. Hier befindet sich gleichsam,
nur lose verschlossen, die Öffnung in dem vom Endosperm gebildeten Sack,
durch die man den Embryo hindurchschimmern sieht. Kocht man den Samen
etwa zwanzig Minuten, so schwillt das zarte embryonale Gewebe an und durch-
stößt die Öffnung, um dann einige mm mit der grünlichen Radicula hervorzu-
ragen. (Nach XV. wurde diese Erscheinung schon 1779 an der Tafel des
Prinzen von Condé beobachtet.) In ähnlicher Weise verläuft die Keimung, die
Marcnanp (I.) folgendermaßen schildert.
In feuchter, warmer Erde (30—35°) dauert es bis zum Erscheinen des
Würzelchens 12 bis 28 Tage. In dieser Zeit spaltet der wasseraufsaugende
Same das Perikarp, dessen fleischiges Gewebe zerfällt. Dann springt an der
Furche das Endokarp auf, und der Same verdoppelt fast sein Volumen, wo-
durch er vom Endokarp völlig befreit wird. Die zarte Samenschale wird gleich-
zeitig zerstört. Dann erscheint als Wärzchen die Radicula. Sie durchstößt die
erwähnte Öffnung, während die Kotyledonen in den Embryonalspalt hinein-
wachsen und von da die Nahrung für das nächste Wachstum aufnehmen. Das
Würzelchen wird durch das wachsende Ilypokotyl rasch etwa 4—5 mm her-
ausgetrieben und wendet sich dann nach unten, Nahrung aufnehmend, während
das Stämmchen nach oben wächst. Die Anlage der ersten Seitenwurzeln ist
eine regelmäßig spiralige in !/, Stellung, die Seitenwurzeln verzweigen sich
anfangs in derselben Regelmäßigkeit, später gewinnen aber die äußeren Ein-
Nüsse die Oberhand. Die Hauptwurzel wird schnell etwa 10 em lang; das
Stämmchen wächst, an der Spitze von den Kotyledonen festgehalten, mit con-
vexer Krümmung nach oben und zieht endlich die Kotyledonen mit dem Samen
aus der Erde. Die Pflanze ist nun über der Erde etwa 8 cm lang und ergrünt.
Noch während die Keimblätter im Samen eingeschlossen sind, entstehen an
Ihrem Grunde zwei rundliche Wärzchen, die Anlagen der ersten Nebenblätter.
Der Same wird dann durch den Druck der zerknitterten Keimblätter zerspreng!
"nd abgeworfen. Darauf vergrössern sich die Nebenblattanlagen, auf der
Innenseite dicht mit Wärzchen besetzt, berühren sich seitlich und spitzen sich
zu. Am Ende der Achse finden wir die Anlagen der ersten Laubblätter in Ge-
stalt zweier seitlicher, den Stipeln superponierter Vorsprünge. Während deren
langsamer Vergrößerung verwachsen die Nebenblätter seitlich durch ein Polster;
236 A. Froehner.
die Würzchen an der Innenseite werden zu dichten Zotten und scheiden einen
kórnigen Schleim ab, der den Raum zwischen den Stipeln ausfüllt und endlich
in Gestalt eines Tropfens ausflieBt. Im Schutze dieses Schleimes wachsen die
nächsten Blattanlagen zu Hórnern aus, während gleichzeitig in der beschrie-
benen Weise ihre Stipeln, den Kotyledonen superponiert, angelegt werden.
Ihnen folgen wieder zwei Wärzchen, die nächsten Laubblätter andeutend.
Während der weiteren Ausbildung der ersten Laubblätter tritt in der Neubil-
dung der Achse ein Stillstand ein. Dieselben, bei denen zuerst der Mittelnerv,
dann dessen fiederartige Zweige von unten nach oben sichtbar werden, liegen
anfangs fest aufeinander und durchbrechen mit ihren Spitzen den Knospen-
schleim. Dann öffnen sich die Nebenblätter; die Achse verlängert sich, an der
Basis von ihnen umschlossen, und hebt die ersten Laubblätter mehrere em in
die Höhe, wo sie sich wie die Kotyledonen ausbreiten. Zwischen ihnen liegt
die neue, vom zweiten Nebenblattpaare umhüllte Knospe, deren Entwickelung
in der gleichen Weise erfolgt. Der junge Stamm bedeckt sich so nach und nach
mit decussierten Blättern.
2. Blätter.
Die Blätter der Coffea-Arten sind entweder häutig, steif papierartig oder
mehr oder weniger dick lederartig; sie dauern bei den meisten Arten mehrere
Jahre aus, sind ganzrandig, kurzgestielt, von lancettlicher oder elliptischer
Grundform und mit mehr oder weniger langer Träufelspitze versehen. Die
Seitennerven verlaufen in nach vorn spitzem Winkel parallel und gehen am
Rande im Bogen in einander über. Die Nebenblätter laufen gewöhnlich aus der
breiten gemeinsamen Basis in eine lange schmale Spitze aus, die äußerst leicht
abbricht. Die nachträgliche Entstehung der Nebenblütter aus je einer Anlage
entspricht nicht der Regel. Es müssten, den beiden Laubblättern entsprechend,
je zwei Nebenblätter angelegt sein, die eventuell später verwachsen könnten.
Da dies nicht der Fall ist, hat Lanessan die Nebenblätter als einen Kreis höher
inserierter, steriler Laubblätter aufgefasst, eine Ansicht, die er ferner durch den
fehlenden Zusammenhang mit den normalen Laubblättern und die selbständigen
Gefäßbündel stützt. — Die Kotyledonen weichen durch ihre herzförmige Ge-
stalt von den Laubblättern ab. Das Gefäßbündel ihres kurzen Stieles teilt sich
an der Basis in drei Stränge, von denen die beiden seitlichen einen starken
Ast fußförmig abzweigen. Die Kotyledonen von C. kberica Bull. unterscheiden
sich von denen von C. arabica L. durch das zwischen den Nerven blasig auf-
getriebene Gewebe. `
Die Zellen der oberen Epidermis sind durch stark wellige Seitenwände
fest verankert, nur wenige junge Teilungswände erscheinen gerade. Spaltöll-
nungen fehlen auf der Oberseite. Auf dem Querschnitt erscheinen die Epi-
dermiszellen fast quadratisch; durch ihre Größe sind sie bei C. lbo Froehner
ausgezeichnet. Die Wände der unteren Epidermis sind weniger wellig ; hier
finden sich zahlreiche Spaltöffnungen mit ein oder zwei Nebenzellen. Die
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 237
Schließzellen ragen ein wenig über die Blattfläche heraus. An dem jungen
Stamm und den Keimblättern bilden sich die Spaltöffnungen nach dem Heraus-
treten des Keimlings aus der Erde, bezw. der Keimblütter aus dem Samen.
Die Palissadenschicht ist je nach der Dicke der Blätter ein-, zwei-, selten drei-
fach. In den Keimblättern sind sie sehr kurz. Die Zellen des Schwammparen-
chyms bilden vier bis fünf Schichten; seine Breite hauptsächlich differiert
durch die Größe der Intercellularen. Um die Gefäßbündel finden sich zwei
schmale, kleinzellige Collenchymstränge. Seltener ist das Vorkommen von lang-
gestreckten, vielfach verbogenen Sklereiden, welche das ganze Blattgewebe
von C. Zanguebariae Lour. und C. brachyphylla Radik. durchsetzen.
3. Seitenachsen.
In den Achseln der Blätter, verborgen in dem Polster, welches die Stipeln
an der Basis verbindet, finden sich nach Marcnanp (l.) in cymöser Folge, drei
bis vier Knóspchen, aus denen Seitenachsen hervorgehen können. Dieselben
sind im jüngsten Zustande kleine, warzenartige Erhöhungen und den Blüten-
knospen desselben Stadiums ganz gleich. Erst später tritt ihre verschiedene
Bestimmung hervor: die Zweiganlagen flachen sich an der Spitze etwas ab und
bilden zwei Hórnchen, auf die alternierend zwei andere folgen. Die ersteren
sind Anlagen von Laubblättern, die letzteren von Nebenblättern; aber auch die
ersteren bleiben wegen Raummangels ganz klein. Die weitere Entwickelung
der Seitenachse entspricht ganz der der Hauptachse. Die Anlage der Blütter
wie der Achsen dritten Grades ist decussiert. Die Knoten sind im Sinne der
Seitenorgane abgeflacht. Bei den meisten Coffea-Arten, besonders aber bei
den cultivierten Formen von C. arabica ist die decussierte Stellung durch
Drehung der Internodien verdeckt. Die Lichtempfindlichkeit der Blätter ver-
anlasst sie schon in früher Jugend, parallele Lage anzunehmen, der die in ihren
Achseln entstehenden Seitenachsen folgen müssen, und die Zweige erscheinen
bilateral. Der Einfluss der Belichtung ist minder groß bei den Arten, welche
die Blütter nur einen Teil des Jahres tragen. Bei diesen finden wir deshalb
auch mehr oder minder die ursprüngliche decussierte Stellung, wenigstens der
Asle deutlich erhalten, zumal wenn letztere zugleich dick sind, wie bei C.
Wightiana W. et Arn. und C. divaricata K. Sch. — Von den in einer Blatt-
achsel angelegten Zweigknospen kommt gewöhnlich nur eine zur Entwickelung;
Nur ausnahmsweise, wenn nämlich die Hauptachse in ihrem Wachstum be-
hindert ist (ein bei der eultivierten C. arabica häufig eintretender Fall), bedingt
der erhöhte Säftezufluss die Entwickelung von mehr als einer Knospe, die
Bildung von Nebenästen. Letztere zeigen dann die Abweichung ihrer Seiten-
Organe von der decussierten Stellung nicht, weil sie unbehindert durch die
Hauptachse, vertical aufwärts in die Höhe wachsen, wo die Belichtung nicht
einseitig ist.
238 A. Froehner.
4. Blüte.
Die Blütenknospen sind noch zahlreicher angelegt, als die Zweigknospen;
von ihnen gelangen auch meist mehrere zur Entwickelung. Letztere ist von
Mancuaxwp (l.) eingehend studiert worden. Das erste Stadium der Blüte ist
eine lockere, durchscheinende, flache Warze, an der gleichzeitig zwei seit-
liche Schwellungen entstehen. Dann erscheinen, decussiert zu den anderen,
eine hintere und vordere Schwellung, und gemeinsam erheben sich alle vier.
Sie schließen den convexen Gipfel der Knospe ein und bedecken sich auf der
Innenseite mit den erwähnten Zotten. Unter ihrem Schutze können sich am
Vegetationspunkt noch mehrere gleiche Hüllen in decussierter Folge bilden,
deren Innenraum wieder mit schützendem Leim erfüllt ist. In ihm erhebt sich
in Gestalt eines gestielten Kópfchens die Blüte. In Form kleiner Wärzchen
entstehen succedan die Kelchblätter, dann alternierend mit ihnen, aber
simultan die Petalen; ihnen folgen wiederum im Wechsel die Staubblätter. Der
Vegetationspunkt bildet so einen kleinen, von den drei Wärzchenkreisen be-
setzten Napf. Nach einiger Zeit entsteht in der Mitte eine kleine Erhebung als
Achsenfortsatz. Dann treten in der Transversalen (nach Mancnaxp |. c., in der
Mediane, nach Hanauser’s Diagramm und meinen Beobachtungen aber nicht)
zwei hufeisenförmige Schwellungen auf, die Fruchtblattanlagen, deren seitliche
Ränder unter einander und mit dem größer gewordenen centralen Achsenfort-
satz verwachsen. Es wird so der Grund zu den beiden Fruchtfächern gebildet,
indem zu beiden Seiten zwischen Achse und Fruchtblättern ein halbmondför-
miger Raum frei bleibt. Durch die weitere Entwickelung sämtlicher Blüten-
teile werden die Höhlungen tiefer. Während sich der Kelch nur wenig ver-
größert und mit Ausnahme von C. spathicalyx K. Sch. auf einen schmalen
Rand beschränkt bleibt, werden die Petalen flach und breiten sich aus; ihre
Enden schieben sich über einander, so dass eine praefloratio contorta entsteht.
Die Staubblätter werden zweilappig. Die Fruchtblätter bedecken sich an ihrem
oberen Teile mit Papillen und wachsen außen weiter, so dass sie sich über den
Fächern und dem centralen Achsenfortsatz bis auf schmale Kanäle schließen.
Sie wachsen dann gemeinsam als Griffelsäule weiter, während sich die Achse
nicht mehr verlängert. Das in den Fruchtblättern eingeschlossene Stück der
letzteren wird zur Placenta; etwas oberhalb der Mitte entsteht eine kleine Er.
höhung, die Samenanlage andeutend. In diesem Stadium hat der Kelch sein
Wachstum beendet; die Blumenblätter verwachsen am Grunde mit einander und
mit den inzwischen entwickelten kurzen Filamenten der dithecischen Antheren,
um als Röhre gemeinsam weiterzuwachsen und den Staubblattkreis in die Höhe
zu heben. Gleichzeitig entsteht als letzter Blütenteil zwischen Corolla und
Fruchtblättern der drüsenbesetzte Discus. Auf der Placenta entsteht in der Folge
eine Längsleiste, die nach oben gegen die Samenanlage endigt, nach unten Zu
einem Körper von der Größe der Samenanlage selbst anschwillt, die caruncula
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 239
(obturateur). — Die Blütenanlage ist damit vollendet; sie ist aber noch völlig
in den Leim der Vorblätter eingehüllt. Dieser wird jetzt durchstoßen, und die
Entfaltung der Blüte erfolgt durch einfache Vergrößerung der Blattteile. Die
Samenanlage wird anatrop; an ihrer Basis entsteht ein Wall, der sich rasch
als einfaches Integument am Nucellus heraufschiebt, die Mikropyle an der nach
unten und außen gerichteten Seite offen lassend. Über sie schiebt sich die ca-
runcula und zwingt die Samenanlage, bei ihrer weiteren Ausdehnung zunächst
den Raum auf der einen Seite der caruncula auszufüllen, da diese ebenso schnell
wie die Samenanlage wächst und in verticaler Richtung eine Art falscher
Scheidewand bildet. Die Samenanlage bekommt so das Aussehen einer am
Rande angehefteten Platte. Ist die eine Seite dieses Fruchtfaches ausgefüllt, so
schiebt sich diese Platte, der Wand des Fruchtknotens folgend, um die carun-
cula herum, um an der entgegengesetzten Wand des Fruchtknotens wieder zur
Umkehr gezwungen zu werden und ihr Ende rückwärts, parallel der Scheide-
wand zu schieben. In dieser Weise kommt die spätere abnorme Gestalt des
Samens zu stande (1.).
Die Blüten der Coffea-Arten stehen in cymósen Büscheln bis zu zehn
(C. khasiana Hook f.) zusammen, können aber auch auf eine (C. brevipes
Hiern, C. uniflora K. Sch.) reduciert sein; sie sind vier- bis achtgliederig; am
háufigsten ist die Fünfzahl; die constant vierzähligen bilden die Untergattung
Lachnostoma. C. arabica. blüht gewöhnlich im dritten Jahre zum ersten
Male, in ungünstigeren Klimaten später (z. B. Konstantinopel im sechsten).
Das erste Gebilde der Knospen besteht also wie bei denen der Zweige aus
einem oder mehreren, hier aber bestündigeren Hochblattkreisen, indem die
rudimentär bleibenden Laubblätter gemeinsam mit den Nebenblättern sich
erheben und eine kelchartige Hülle mit zwei größeren und zwei kleineren Zäh-
nen bilden, den für die Gattung charakteristischen Calyculus. Seine Zusammen-
setzung aus Laub- und Nebenblättern bleibt bei einzelnen Arten (C. divaricata
K. Sch., C. macrochlamys K. Sch., C. subcordata Welw.) sehr deutlich, wenn
auch die Form der Laubblätter stets etwas abweicht. Derartige Calyculi kön-
nen zwei bis vier vorhanden sein. In letzterem Falle sterben gewöhnlich die
Laubblattrudimente der untersten Kreise sehr früh ab. Die Internodien zwi-
schen den einzelnen Kreisen sind oft so kurz , dass Kelch und unterer Teil der
Blütenkrone in den Vorblättern verborgen bleiben.
Der Kelch ist meist sehr unbedeutend, schmal und mehr oder weniger
deutlich gezähnelt. Auffällig ist seine Form bei C. spathicalyx K. Sch. (s. dort).
Die wohlriechende Blumenkrone von weißer oder schwach gelblicher Farbe
besteht aus einer Röhre, die, in der Mitte am engsten, sich nach unten wenig,
nach oben etwas mehr erweitert. Je nach dem Grade dieser Erweiterung und
der Länge der Röhre hat die Krone mit den flach ausgebreiteten lancettlichen
oder eifórmigen Zipfeln ein trichter-, prüsentierteller- oder auch radfórmiges
(C. macrochlamys K. Schl.) Aussehen.
Bei der Mehrzahl der Coffea-Arten sind die dorsifixen Antheren kurz über
240 A. Froehner.
ihrer Basis angeheftet und ragen infolgedessen aus der Blütenröhre völlig her-
aus, den Zipfeln an Länge wenig nachgebend. Bei anderen sind sie jedoch
ebenso kurz unter der Spitze mit den Filamenten verbunden, so dass nur diese
aus der Röhre hervorsieht, der größte Teil des Pollencylinders darin verborgen
bleibt. Die Antheren sind intrors ditheeisch und jede Theca öffnet sich mit
einem seitlichen Längsspalt. Nach Entlassung der glatten, runden, dreiporigen
Pollenkörner dreht sich die Anthere spiralig auf.
Der Griffel ragt bei herausragenden Antheren ebenfalls aus der Röhre
hervor; bei den übrigen ist er etwa halb so lang als die Kronröhre. Er ist
durch die in der Mitte bandartig verbreiterten Narben tief zweispaltig. Über
Heterostylie bei C. arabica berichtet Bunk (s. unten).
Die Blüten sind demnach zwitterig (die Mitteilung BERNouLLr's [Jusr, Jahres-
bericht, 1890 I. p. 478], dass bei C. arabica in Guatemala neben Zwitterblüten
kleinere weibliche mit derberer, widerstandsfähigerer Hülle vorkommen, wird
von Ernst [XVI.] und Hanauser [II] bestritten). Ernst hat die Entomophilie
und Proterandrie von C. arabica in Carácas constatiert (XVI). Die erstere
wird auch von anderen bestätigt. Ernst giebt die Honigbiene als fleißige Besu-
cherin der Kaffeeblüten an; auf den Sundainseln sollen besonders Hypolymnas
bolina und Papilio Polymmestis die Befruchtung vermitteln. Für andere Ar-
ten ist die Insectenbefruchtung weniger einwandsfrei. Die grossen Pflanzungen
von C. liberica blühen an einem Tage, oft in wenigen Stunden ab; eine Zeit,
die bei der enormen Blütenzahl eine Kreuzbefruchtung durch verhältnismäßig
wenige Insecten nahezu ausschließt (Bunk, Naturk. Tijdschr. voor Nederl. Indie
XLIX. 1890. 501—546). Auch bei den Arten mit in der Kronróhre verbor-
genen Antheren würe die Kreuzbefruchtung fast ausgeschlossen. Deren Spitzen
neigen sich oben zusammen und verschließen den Zugang zur Röhre und zum
Griffel fast vollständig, so dass ein Insect durch Herabdrücken des Pollencylin-
ders nur Selbstbestäubung herbeiführen könnte (Burk l. c.).
Nach erfolgter Befruchtung blühen die Coffea-Arten sehr rasch ab; sie
blühen gewöhnlich zweimal im Jahre; C. bengalensis Roxb. fast das ganze
Jahr hindurch. Die einzelne Blüte dauert aber hóchstens zwei Tage. Öfter
finden sich an den gleichen Zweigen die verschiedensten Stadien von Blüte und
Frucht gleichzeitig. Bei allen Arten kommt mitunter nur eine Samenanlage zur
Entwickelung; diese Abnormität, die ursprünglich besonders an Zweigenden,
bei altersschwachen Pflanzen und ungünstigen Bodenverhültnissen , auftritt,
wird bei C. arabica auch erblich (Ernst XVII. in Guiana). Die Ausreifung
dauert zehn Monate. Die Internodien der kurzen Blütenstiele strecken sich
dabei oft noch etwas, so dass die Früchte, besonders nach Einschrumpfung der
Vorblattgebilde deutlieh gestielt erscheinen.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 241
9. Frucht.
Die Frucht ist eine drupa von breitkugeliger bis eifórmiger Gestalt, meist
dureh eine Làngsfurche, welche die Lage der Steinkerne andeutet, symmetrisch,
zuweilen sogar zweiknöpfig. Die Farbe ist verschieden, meist gelbrot, aber
auch gelb (C. arabica var. amarella;; schwarz (C. melanocarpa Welw.);
weiß (C. jasminoides). Die Größe schwankt zwischen 0,5 und 3,0 em (C. li-
berica). An der Spitze findet sich eine kleine, runde oder polygonale Narbe,
die Reste des Discus und Kelches. Die beiden Steinkerne haben die plancon-
vexe Gestalt der Samen. Auf der flachen Seite liegen deshalb zwei Endokarp-
schichten fest aneinander, zusammengehalten durch die später erwähnte Pulpa,
im unteren Teile durch eine bis zur halben Höhe der Frucht reichende Wand
von der Consistenz des Endokarps, welche aus dem im Fruchtknoten verbor-
genen Achsenfortsatz (s. oben Blüte) entstanden ist.
Die Entwickelung der Frucht von C. arabica, welche für alle in dieser Be-
ziehung untersuchten!) Eucoffeaarten (s. S. 93) gilt, hat Hanausex beschrieben (II).
Die Wand des Gynaeceums besteht ursprünglich aus einem gleichmäßigen Ge-
webe, dessen Epidermis Spaltöffnungen trägt, die teilweise am Gipfel von
drüsenähnlichen Höckerchen liegen. Die Größe der Parenchymzellen nimmt von
außen nach innen etwas zu. In diesem Gewebe, das sich nach der Befruchtung
rasch vergrößert, machen sich zuerst Zellen mit tiefbraun gefärbten Wänden
bemerkbar, deren Inhalt noch nicht bekannt ist. Sodann erfolgt neben der
Vermehrung der Zellen eine eollenchymatische Verdickung der Wände, von
der nur die innerste Schicht von wenigen Zelllagen verschont bleibt. Letztere
unterscheiden sich durch die Streckung ihrer Zellen nach verschiedenen Rich-
tungen der Tangentialebene und bilden den Anfang zum Endokarp. Mit dem
Parenchym des Mesokarps sind sie durch wenige Lagen von Zellen verbunden,
deren Wànde sehr zart bleiben, und die sehr reich an Zucker und Kalkoxalat
sind. Die prosenchymatischen Endokarpzellen schieben später ihre Enden un-
ler Abschrügung in einander; ihre Wände fangen an, sich durch Lignineinla-
Sérungen zu verdieken. Mit dieser Veränderung geht eine Verholzung der
Parenehymzellwände des Mesokarps Hand in Hand. Von der Verholzung des
Endokarps bleibt nur die innerste Lage von sehr kleinen Zellen ausgeschlossen;
diese bilden eine sehr zarte, meist zerdrückte Haut an der Innenseite der
Fruchtwand. Der äußerste Teil des Perikarps ist meist frei von Gefäßbündeln;
eine Ausnahme macht C. liberica); dieselben beginnen etwa in der Mitte und
nehmen an Zahl und Größe nach innen zu, so dass sie dort eine fast ununter-
brochene Scheide bilden.
mm.
4) C. Wightiana W. et Arn.; brevipes Hiern; Zanguebar. Lour.; mauritiana Lam.;
liberia Bull; stenophylla G. Don; canephor. Pierre; Ibo Froehn.; congensis Froehn.;
Staudtii Froehner.
Botauische Jahrbücher. XXV. Bd. 16
242 A. Froehner.
Die Wand der reifen Frucht besteht demnach aus vier Schichten: Die le-
derige Oberhaut lässt sich leicht abziehen; sie besteht aus kleinen im Quer-
schnitt viereckigen, von der Fläche gesehen, polygonalen Zellen, zwischen
denen sich Spaltöffnungen finden. An sie schließt sich eine Schicht in tan-
gentialer Richtung flacher Zellen, die den größten Teil der Fruchtwand ein-
nimmt. Die Größe der Zellen nimmt von außen nach der Mitte zu; die Wände
sind besonders an den Ecken verdiekt und porös. Eingestreut finden sich
Zellen mit Krystallsand und solche mit tiefbraunem, sehr indifferentem Inhalt.
Um die Gefäßbündel verdichten und verdicken sich die Zellen. Nach innen
wird dieses zähe Gewebe durch eine oder zwei Lagen kleinerer Zellen begrenzt.
Es folgt eine pulpöse Schicht, bestehend aus sehr zartwandigen, mehr oder
weniger radial gestreckten, an Zucker und Kalkoxalat reichen Zellen, welche
den Übergang zum Endokarp bildet und an diesem beim Abschälen als braune
schlüpfrige Masse hängen bleibt. Das Endokarp besteht aus tangential stark
gestreckten, bis auf ein kleines Lumen verdickten Steinzellen, welche drei
bis acht (C. liberica Bull.) Schichten bilden. Ihre Wand lässt deutliche
Schichtung und zahlreiche, zum Teil verzweigte Poren erkennen. Das
Endokarp ist die sogenannte Pergamentschicht des Handelskaffees. Beim
Trocknen der Frucht löst es sich durch Zerreißen des pulpösen Schicht vom
Perikarp ab. Stärke fehlt in der Fruchtwand völlig; dagegen ist ziemlich viel
Zucker (Mannit, Invertzucker, Rohrzucker; bei C. arabica zusammen etwa
130/,), Phloroglucin, Kalkoxalat und Gerbstoff vorhanden.
6. Samen.
Die Gestalt der in das pergamentartige Endokarp eingebetteten Coffea-
Samen ist sehr charakteristisch, wie schon aus der oben (S. 14) beschriebenen
Entwickelung der Samenanlage hervorgeht. Die Samen sind bei normaler Ent-
wickelung planconvex; sie ähneln Längshälften eines kugeligen oder ovalen
Körpers, dessen Länge zwischen 0,5 und 2,3 cm schwankt. Die gewölbte
Rückenseite ist glatt; auf der flachen Seite, die die Samen einander in der
Frucht zukehren, verläuft eine Längsfurche, die sich, wie der Querschnitt lehrt,
in tiefe Windungen fortsetzt. Erweicht man den Samen in heißem Wasser, 50
kann man ihn an der Furche auseinander biegen und sieht dann, dass er infolge
seiner eigenartigen Entwickelung einer aufgerollten Platte gleicht. Die Haupt-
masse des Samens besteht aus dem Endosperm. An dem nach unten gewen-
deten, zuweilen etwas schmaleren Ende liegt der Embryo in einem auf dem
Querschnitt als dunkle Linie erscheinenden, der gewölbten Außenfläche paral-
lel verlaufenden Spalte des Gewebes (nach Mancnaxp (I]: cavité embryonnaire,
nach Hanause [II]: Embryonallinie), der die Peripherie nirgends erreicht und
deshalb das Endosperm als Sack erscheinen lässt. Der verhältnismäßig große
Raum dieser Höhlung lässt für den Embryo eine verschiedene Lage zu; der-
selbe weicht denn auch zuweilen nach bestimmten Grundsätzen (HANAUSEK,
Archiv der Pharmacie Bd. 232, Heft 7 S. 539) von der verticalen Lage ab.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 243
Der Keimling ist höchstens halb so lang als der Same. Das Stämmchen ist
nach unten keulig verdickt, nach oben wird es etwas flach und geht dann in
die beiden dicht aufeinander gepressten, herzförmigen Keimblätter über.
Das Endosperm wird von einer Schicht nach außen cuticularisierter
Zelen begrenzt, deren Form mehr oder weniger cubisch ist; ihnen schlieBen
sich mehrere Schichten polygonaler Zellen an, die senkrecht zur Außenfläche
schwach gestreckt erscheinen. Die Hauptmasse der Zellen im centralen Teil
ist nach allen Richtungen gleichmäßig tangential gestreckt und bekleidet tafel-
fórmig den Embryonalspalt. Dieser ist nicht eine einheitliche Gewebslücke,
sondern in der Mitte des Endosperms — dieses als Platte gedacht — zeigt das
Gewebe eine Auflockerung in Gestalt kleiner flacher Spalten, welche von einem
leicht zerstórbaren Gewebe erfüllt sind. Es ist dies das Quellgewebe Tscnincu's,
dessen Zellwände zart und leicht zerreißbar sind, und das die Aufnahme der
Reservestoffe durch die Kotyledonen vermittelt. (Die erwähnte Anordnung der
Endospermzellen im Verein mit Spaltenbildung findet sich nach W. Hırsch aus
ernáhrungsphysiologischen Gründen bei vielen Pflanzen mit kleinem Embryo.)
Die Endospermzellen sind dagegen durch stark verdickte Wände ausgezeichnet.
Sie bestehen nach Reıss hauptsächlich aus einem Polysaccharid der Mannose.
Dieses bildet sich aus der im unreifen Samen vorhandenen Stärke, die im rei-
fen Samen (den Embryo ausgenommen) völlig fehlt. Der Zellinhalt besteht aus
fettem Öl und plasmatischen Stoffen. Das Coffein ist wahrscheinlich mit Zucker
und Gerbsáure zu einem glykosidischen Körper verbunden, der erst nach völ-
liger Reife das Coffein freigiebt. Dasselbe wurde 1821 von Runce im Kaffee
entdeckt. Der Coffeingehalt schwankt zwischen 0,5 und 1,5%/,. Das Coffein
scheint sich in allen Eucoffea-arten zu finden. Die Zellwandverdickungen sind
besonders charakteristisch. Sie bestehen aus parallelen und verzweigten
Leisten, welche die weniger verdickten Stellen als flache Gruben zwischen sich
freilassen und auf den Wandquerschritten als Knoten, auf der Flüchenansicht
strahlig oder leiterartig angeordnet erscheinen. Sie finden sich auf allen Seiten
der Zellen, fehlen jedoch den Grenzzellen und deren nächsten Nachbarn, so-
wohl nach der Außenseite, wie nach dem Embryonalspalte. An den Enden des
Samens, wo bei der Aufrollung des Nährgewebes infolge der ovalen Gestalt des
Samens der Druck besonders stark war, zeigen die Zellen mehr collenchyma-
tische Verdickung und sind seitlich sehr stark zusammengedrückt. Poren feh-
len vollständig. Hanausek (II) fand die Verdickungen aus drei Schichten be-
stehend, die aber erst bei der Präparation erkennbar werden. Sie entstehen
nach demselben Autor erst im 10. Monat. Dass die Gewebslücken des Em-
bryonalspaltes, besonders deren größte, das Lager des ungekeimten Embryos
von der Verdickung verschont bleiben, führt er auf die lösende Wirkung eines
Keimfermentes zurück, desselben, welches später die Lösung der Nahrungs-
stoffe übernimmt.
Der Embryo besteht aus einem kleinzelligen Gewebe, welches Öl, Stärke
(dieselbe ist erst nach Behandlung mit Salzsäure und Äther nachzuweisen) und
16*
244 A. Froehner.
Plasma enthült. Es wird von rundlichen Zellen gebildet, welche anfangs deut-
lich Intercellularräume erkennen lassen, die aber bei der Vermehrung der Zellen
im beschränkten Raume scheinbar verschwinden. Die Zellen der obersten,
stark gedrückten Schicht bilden die Epidermis. Würzelehen und Stümmcehen
zeigen anfangs keinen beträchtlichen Unterschied. Auf die Epidermis folgt das
zarte, weitmaschige Grundgewebe, welches durch mehrere Schichten dichterer
und kleinerer Zellen in das centrale Mark und das Rindengewebe geschieden
ist. Die trennende Schicht, an deren Innenseite die ersten Gefäße angelegt
werden, ist beim Stämmchen weniger dicht, als beim Würzelchen. Die Koty-
ledonen lassen zwischen den Epidermen ein gleichmäßiges Gewebe erkennen,
das sich an den Anlagen der Nerven verdichtet und diese makroskopisch als
dunkle Linien hervortreten lässt. Über die Nervatur der Kotyledonen herrscht
in der Litteratur eine Meinungsverschiedenheit, auf die Hanauser (II.) aufmerk-
sam macht. Ich fand sie bei zahlreichen Keimlingen immer mit der MARCHAND-
schen (T.) Abbildung übereinstimmend. Erst nach der Keimung und Ergrünung
wird eine fiederartige Verzweigung des Mittelnerven sichtbar.
Samenschale: Der ganze Same ist von einer leicht abstreifbaren, frisch
grünlichen, getrocknet blassgelblichen, durchscheinenden Testa überzogen, die
sich naturgemäß auch auf die in der Furche verborgenen Oberflächenteile er-
streckt. Dort findet man sie auch — und zwar doppelt — regelmäßig bei den
Handelswaren (silverskin, pelicule argentée)J. Nach Hanauszk (ll.) besteht das
Integument aus vier Zelllagen, die sich im 3. oder 4. Monat in die Oberhaut
und eine Nährschicht differenzieren. Letztere enthält hauptsächlich Stärke
neben grüngefärbten plasmatischen Stoffen und teilt sich weiter in zwei
Schichten. Die Oberhaut verholzt im 6. Monat; ihre meisten Zellen verdicken
dann im 7. Monat stark, während zwischen ihnen unverdickte Zellen übrig
bleiben sollen. Letzteres ist mir unwahrscheinlich; ich glaube vielmehr, dass
nach Einstellung der Zellvermehrung der Oberhaut die Zellen durch das
darunter sich ausdehnende Endosperm auseinander gerissen werden; denn an
den Stellen, welche bei dieser Ausdehnung nicht leiden, an den Krümmungen
der Furche, schließen die Steinzellen fest zusammen.
Dieses oberste Netz von Steinzellen kann als Hilfsmittel bei der Unter-
scheidung der Samen verschiedener Coffea-Arten dienen. Unter ihm liegen
mehrere andere Zelllagen, die Nàhrschicht Hanauser’s, die beim reifen Samen
völlig oblitteriert sind und von zarten Spiroidengruppen durchzogen werden.
In jüngeren Stadien erkennt man, dass die Zellen ebenfalls nach verschiedenen
Richtungen tangential gestreckt, aber äußerst zartwandig sind. Die erwähnten
Steinzellen sind dagegen stark verdickt. Sie gleichen dicken oder dünneren,
kürzeren oder längeren Röhren, so dass sie im Querschnitt der Samenschale
bald isodiametrisch, bald langgestreckt erscheinen. Die Enden dieser Röhren
sind gewöhnlich verschmälert, teilweise in eine scharfe Spitze, teilweise schräg
oder gerade abgeschnitten, so dass die Zelle eine rechteckige oder dreieckige
- Samenschale
Grundform bekommt. An den stark gekrümmten Stellen der 5
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 245
weicht die Form etwas ab; hier besitzen die Zellen oft gedrungenere, ovale
oder polygonale Gestalt, oder sie sind zwar langgestreckt, aber phantastisch
verbogen. Die starke Wandverdickung lässt keine Schichtung erkennen; aber
die Wände werden von zahlreichen Tüpfeln durchsetzt, deren Form, Größe
und Zahl bei den einzelnen Arten verschieden sind. Die Inhaltsstoffe der Stein-
zellen sind meist zu einem kugeligen, ölartigen oder körnigen, stark braun ge-
fárbten Kórper zusammengeschrumpft.
Unterscheidung der Coffea-Samen auf Grund der Steinzellen
der Samenschale: Zur Untersuchung der Steinzellen benutzt man am besten
das Flächenbild der Samenschale. Man sieht darauf die Tüpfel sowohl von
oben (auf den Tangentialwänden) als auch von der Seite (auf den Radial-
wänden). Die letztere Ansicht ist wenig charakteristisch; denn die Tüpfel
unterscheiden sich nur durch die Breite, die zwischen 0,7 und 8,5 u schwankt.
Verzweigungen habe ich nie beobachtet. Deshalb ist auch die Herstellung von
Querschnitten durch die Testa im Verhältnis zu ihrer Schwierigkeit undankbar.
Dagegen bietet die Flächenansicht der Tangentialwände ein brauchbares Bild.
Die Tüpfel zeigen hier immer eine zur Längsachse schräge Anordnung, und
auch ihre Gestalt folgt meist dieser Richtung. Zur Untersuchung bedarf es
keiner Prüparation; man nimmt ein Stück der Samenschale von einer wenig ge-
krümmten Stelle der Furche, wie man es an jedem Samen noch findet, und hellt
eventuell etwas auf.
Ich hatte von acht Coffea-Arten einwandsfreie Samen in größerer Zahl
zur Verfügung, deren Unterscheidung mir gelungen zu sein scheint. Es sind
dies C, liberica Bull; C. Zanguebariae Lour.; C. brevipes Hiern; C. cane-
phora Pierre; C. Ibo Froehner; C. congensis Froehner und C. Staudtii
Froehner; von C. arabica L. wurden fast alle bekannten Sorten, aus der Samm-
lung des Königlichen botanischen Museums, in den Kreis der Untersuchung ge-
zogen; eine in praktischer Beziehung besonders wichtige Unterscheidung dieser
verschiedenen Sorten unter einander gelang mir trotz langer Bemühungen nicht.
Eine praktische Bedeutung hat die Unterscheidung der genannten acht Coffea-
Arten zur Zeit kaum, da nur C. arabica und C. liberica, in sehr beschränktem
Maße auch C. Zanguebariae und C. Ibo davon bisher in den Handel gekom-
men sind, und deren Wert nicht nach der Abstammung, sondern nach dem Ge-
schmack der Consumenten geschätzt wird. Für die Bestimmung der Coffea-
Arten kann man die Merkmale jedoch heranziehen. Die Methode hat den Vor-
teil, dass sich ohne schwierige Präparation jeder Same dazu eignet, den Nach-
teil, dass sich zwischen den typischen Formen zuweilen weniger ausgeprägte
finden, die eine Verwechselung der in der Tabelle nächststehenden Arten nicht
immer ausschließen. Falls ich bei den Tüpfeln nichts anderes bemerke, ver-
stehe ich sie von der Fläche der Tangentialwände aus gesehen:
A. Tüpfel meist rundlich oder oval:
L 1,54—7,7 u im Durchmesser, fast isodiame-
trisch, selten länglich; ca. 3,1 X 9,0 u; 40—50
246 A. Froehner.
auf einer Zellfläche. Zellen 0,55 — 0,75 X
0,05 mm groß; gleichmäßig nach den Enden
verschmälert, dass die dickste Stelle nicht in
der Mitte liegt; radiale Längswände 5,5 —8,5 y.
mit zahlreichen, breiten Tüpfeln . . . . . . C. congensis Froehner.
II. ca. 0,77 u im Durchmesser, oval, selten länglich
0,77 X 3—5 u; bis zu 20 auf einer Zellfläche.
Zellen 0,025 —0,045 X 0,4—0,6 mm mit nach
außen meist spitzzackigen, in derselben Zelle
sehr verschieden dicken (3,8—8 yp) Radial-
wänden mit schmalen, spärlichen Tüpfen . . C. breripes Hiern.
IL ca. 2,3 u im Durchmesser, etwas oval, sehr
selten schmal länglich ca. 2,3 X 4,6 u; 10—40
auf einer Fläche; Zellen 0,075 — 0,15 x 0,35
—0,6 mm mit in derselben Zelle ziemlich
gleichmäßigen dicken (4,6—9 u) Radialwänden
mit spärlichen und schmalen Tüpfeln . . . . C. iberica Bull.
B. Tüpfel schmal, schräg spaltenförmig:
I. ca. 3,75, selten bis 7,0 X 1,5 u, bei schwacher
Vergrößerung oval erscheinend, und dann C.
liberica sehr ähnlich; 25 — 55 auf einer Zell-
fläche; Zellen 0,2—0,4 X 0,04 mm; größte
Dicke meist nicht in der Mitte; Radialwände
gleichmäßig dick (5,5—7,5 u) mit sehr zahl-
reichen, unregelmäßigen Tüpfeln . . . . . . ©. Staudtii Froehner.
II. ca. 3 — 415,5 p lang
a) 0,75 —2,3 X 3—11 u
1. Zellen 0,3—0,5 X 0,02—0,035 mm, sehr
stark und knorrig verbogen, meist beider-
seits lang zugespitzt. Radialwände sehr
verschieden dick (3— 9 u) mit Poren in
ziemlich gleichen Abständen ; Flächentüpfel
0,75 X (3,0 —) 6,0 (— 14,0) u, zuweilen
in schwach S-förmiger Krümmung die
ganze Fläche durchziehend, 10— 50 auf
einer Fläche. . . . . . . C. Zangrebariae Lour.
. Zellen 0,2 — 0,4 X 0,035 — 0,04 mm,
ziemlich gleichmäßig spindelförmig, fast
LE»
gar nicht verbogen; dagegen zuweilen ge-
drungen, fast isodiametrisch ; Radialwände
sehr gleichmäßig 5,5— 5,75 u dick mit
zahlreichen Poren. Flächentüpfel 0,75
Die Gattung Coffea uud ihre Arten, 241
(selten bis 2,3) X 7,5 y nicht S-förmig;
15—35 auf einer Fläche. . . . . . . C. canephora Pierre.
b) Tüpfel breiter und länger.
l. ca. 15
-50 auf einer Fläche; 0,75— 3,0
x 10,5 —15,5 p, selten isodiametrisch
3,0 X 3,0 p, in schrägen oder der Längs-
achse der Zelle parallelen Reihen hinter
einander; Zellen meist spindelförmig zu-
gespitzt 0,4—0,7 X 0,06 mm; Radial-
wände ca. 4,5—6,2 u, ziemlich gleich-
mäßig mit mäßiger Tüpfelzahl . . . . C. arabica L.
2. ca. 50—100 auf einer Fläche, 3,0— 3,8
X 15 —19 p, dazwischen zuweilen klei-
nere, öfter sich kreuzend, sehr dicht;
Zellen 0,03— 0,075 X 0,375 — 0,7 mm,
an den Enden öfter durch gerade Flächen
begrenzt. Radialwände durch zahlreiche
Tüpfel von verschiedener Größe stark zer-
klüftel . 2.22 0... ll UL Ibo Froehner.
Scheut man die Feststellung der Maße, so kann man sie bei den bedeu-
tenden Differenzen leicht mittels eines Vergleichspräparates von C. arabica L.
schützen.
e II. Monographie der Gattung Coffea.
l. Abgrenzung der Gattung.
In Übereinstimmung mit dem Gesagten lässt sich für die Gattung Coffea
folgende Diagnose aufstellen, welche auch der von K. Scuumann in ExcLER's
Natürlichen Pflanzenfamilien gegebenen Beschreibung entspricht:
Frutices vel arbores foliis integris; stipulis simplicibus interpetiolaribus ;
floribus epigynis hermaphroditicis, solitariis yel pluribus in cymam confertis,
axillaribus, sessilibus vel subsessilibus; calyeulo simplice vel multiplice suffultis ;
corolla sympetala infundibuliformi vel hypocraterimorpha, in praefloratione in
partem dextram contorta, cuius tubi recti parti superiori antherae filamentis
brevibus insertae; stylo stigmatibus biparlito; receptaculo biloculari, ovulis
duobus anatropicis, ascendentibus, raphe ventrali e placenta septo medio in-
serta; drupa seminibus duobus plano-convexis, endospermio magno corneo.
Folgende Arten, zum großen Teil nach dem Kew Index zusammengestellt.
Sind, als anderen Gattungen angehörend, von Coffea abgetrennt, die cingeklam-
merten mit anderen Coffea-Arten identificiert worden:
C. acuminata R. et Pav. = Psychotria Rich. | C. australis Vill. = Faramea australis
C. alpestris = Stylocoryne breviflora = Müll. Arg. ,
Webera lucens Hook. f. C. bidentata DC. = C. microcarpa R. et Pav.
248
C. biflora Vill. = Coussarea biflora Müll.-
Arg.
C. Boryana D. = Chasalia Boryana DC.
C. brasiliana Walp. = Rudgea lanceolata.
Benth.
C. calicina Benth. = Rudgea calicina Benth.
C. capitata D. = Chasalia capitata DC.
C. capitata Sieb. [ricata DC.
C. chasalioides D. Dietr. | = Chasalia diva-
C. obovata D. Dietr. = Chasalia
C. divaricata Tausch | [coffeoides DC.
C. Chamisson. Hook. et Arn. = Straussia
kaduana A. Grey.
C. ciliata R. et Pav. =
Mapourea spec.
C. clusiaefolia D. Dietr. = Chasalia clu-
siaefolia DC.
C. eymosa Willd. = Chasalia Fontanesiana
DC.
C. erassiloba Benth. = Rudgea Schom-
burgkiana Benth.
C. Deppeana Stend. = C. lanceolata Ch. et
Schl.
C. didymocarpa Barth = Declieuxia psycho-
trioides Hook.
C. elliptica Thw. = Byrsophyllum ellipti-
cum Hook.
C. foveolata R. et Pav. = Psychotria vel
Mapourea spec.
C. floribunda Mart. =
Müll.-Arg.
C. flavicans Humb. et Bonpl. — Faramea
jasminoides DC.
C. Fontanesii D. Dietr. — Chasalia Fonta-
nesii DC.
C. gardenioides Cham. = Rudgea garde-
nioides Müll.-Arg.
Psychotria vel
Ixora densiflora
C. gromelioides Wight — Webera lucens
Hook. f. '
C. hirsuta G. Don = Üremaspora micro-
carpa Baill.
[C. Horsfieldiana Miq. = C. Wightiana W.
et Arn.]
C. jasminoides Cham. = Rudgea jasmi-
noides Müll.-Arg.
C. indica = Straussia indica Bl.
C. javanica Bl. = Chiococca javanica Bl.
C. Kraussiana Hochst. = Krauss. flori-
bunda Mar v.
C. kaduana Cham. et Schl. = Straussia
kaduana A. Grey.
A. Froehner.
C. lanceolata Cham. = Rudgea lanceolata
Benth.
C. luxoniensis =
Miq.
C. luxomiensis Ch. et Schl. = Psychotria
luxoniensis Rich.
C. lepidophloea Miq. = Paracoffea lepido-
phloea Miq.
C. laurina Poir. — Craterispermum laurin.
Benth.
C. laurifolia H. B. et K. = Psychotria A.
Rich.
C. longifolia R. et Pav. = Psychotria vel
Mapourea spec.
C. major Cham. = Rudgea major Müll.-Arg.
C. marginata Benth. = Psychotria major
Rich.
C. Mariniana Ch. et Schl. = Straussia
Mariniana.
C. macrophylla G. Dietr. = Ronabea lati-
folia Aubl.
C. magnoliaefol. Cham. = Rudgea magno-
liaefolia Müll.-Arg.
C. meridionalis Vill. — Coussarea meridio-
nalis Müll.-Arg.
C. mexicana DC. = Psychotria Rich.
C. microcarpa DC. = Oremaspora miero-
carpa Baill.
C. minor Cham. =
Straussia luxoniensis
Rudgea Claustana
Benth.
C. obovata Ch. et Schl. = Psychotria Rich.
C. obovata D. Dietr. — Chasalia divari-
cata DC.
C. occidentalis Jacq. = Faramea odora-
tissima DC.
C. occidentalis Vill. = Faramea_ occiden-
talis Müll.-Arg.
C. odorata Forst. = Pavetta A. Rich.
C. oleaefolia M. B. et K. = Mapourea oleae-
folia. Rich.
C. opulina Forst. — Pavetta opulina DC.
C. nitida R. et Pav. = Psychotria vel Ma-
pourea A. Rich.
C. nodosa Cham. = Rudgea nodosa Benth.
C. paniculata Aubl. = Faramea panicu-
lata A. Rich.
C. parquioides Cham. = Rudgea par-
quioides Müll.-Arg. ,
C. parvifolia Cham. = Rudgea parvifolia
Müll.-Arg.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 249
C. porophylla Vill. = Coussarea porophylla
Müll.-Arg.
C. psychotrioides D. Dietr. = Gaertnera
psychotrioides Baker.
C. racemosa R. et Pav. = Psychotria vel
Mapourea spec.
C. rosea Moc et Sessé = Psychotria Rich.
C. spicata H. B. et K. = Psychotria spicata
A. Rich.
C. subsessilis R. et Pav. = Ronabea lati-
folia, Aubl.
C. subsessilis Benth. = Mapourea sub-
sessilis.
C. sessilis Vill. = Psychotria axillaris Wild.
C. tetrandra Roxb. = Prismatomeris albi-
diflora Thw.
C. triflora Forst. = Pavetta triflora DC.
(C. triflora Moon. = C. travancorensis W.
et Arn.]
(C. triflora Korth. = C. khasiana Hook. f.
C. truncata Yil. = Faramea truncata
Müll.-Arg.
C. umbellata R. et Pav. = Psychotria vel
Mapourea spec.
C. umbellata Vil. = Faramea salicifolia
Presl,
C. verticillata R. et Pav. = Psychotria vel
Mapourea Rich.
C. stipulata Vill. = Bathysa stipulata Presl. | C. verticillata Vil. = Irora verticillata
C. sambucina Forst. — Pavetta sambucina Müll.-Arg.
A. Rich. C. viburnoides Cham. = Rudgea vibur-
(C. sundana Miq. — C. arabica. var. stra- noides Benth.
min. Miq.] C. volubilis Blanco = Morinda tinctoria
C. tenuiflora Benth. = Appumia Hook. f. Norinh.
Ich habe ferner vier Arten nicht aufgeführt, welche MrQuzr in seiner Flor.
Ind. Batav. (X.) beschreibt: C. novoguineensis Miq., C. elongata Korth, C.
angustifolia Roxb. und C. pedunculata Roxb. Da dieselben im Herbarium
des Kóniglichen botanischen Museums zu Berlin fehlen, wandte ich mich an
das Rijks Herbarium zu Leiden, und Herr Prof. Suringar sandte mir liebens-
würdiger Weise etwas Vergleichsmaterial. Die drei letztgenannten Arten fehlen
auch dort, und ich nehme an, dass sie im Original überhaupt nicht mehr vor-
handen sind; auch ist die Beschreibung in der erwähnten Flora äußerst ärm-
lich. C. novoguineensis, von MigueL selbst mit einem ? versehen, kann ich
auf Grund des von Leiden erhaltenen Fruchtstückes nicht als Coffea aner-
kennen; zu einer Bestimmung reichte das Material aber nicht aus. C. neuro-
phylla Miq. und C. glabra Korth. sind in den Annal. Mus. lugd. batav. IV.
P- 258 als identisch erklärt. Die dort gegebene Beschreibung genügt aber zur
Einreihung ins System nicht; ich gebe sie deshalb ohne Kritik am Schlusse
Wieder. An der citierten Stelle wird auch C. sundana Miq. als wahrscheinliche
Varietät von C. arabica L. — var. straminea Miq. hingestellt. Auch das Ma-
terial aus Leiden zeigt den späteren Zusatz C. arabica var. forma efferata ;
da das Berliner Material, nur aus Blättern bestehend, dieser Ansicht nieht
widerspricht, nehme ich sie als richtig an. Auch C. rhachiformis Baill. und
C. Humblotiana Baill. kann ich nur für Spielarten von C. arabica halten (s.
5. 36). Folgende vier Arten habe ich nicht gesehen: C. racemosa Lour., C.
hypoglauca Welw., C. rupestris Niern und C. Afzelii Hiern.
2. Geographisches.
Der natürliche Verbreitungsbezirk der Coffea-Arten erstreckt sich auf die
l'ropengegenden der alten Welt, und zwar zwischen 15° nórdlicher und 12?
250 A. Froehner.
südlicher Breite in Afrika; in Asien ist die Grenze nach Norden für C. benga-
lensis Roxb. bis etwa zum 30? hinausgeschoben. Cultiviert gehen natürlich
C. arabica L. und C. liberica Bull weit über diesen Bezirk hinaus, — Am
reichsten an Coffea- Arten ist Westafrika, wo nicht weniger als 18 heimisch
sind. Dieselben verteilen sich folgendermaßen:
Sierra-Leone: C. stenophylla G. Don; C. liberica Bull;
Liberia: C. liberica Bull;
Calabar: C. liberica Bull;
Togo: C. divaricata K. Sch. ;
Kamerun: C. brevipes Hiern; C. spathicalyx K. Sch.; C. scandens K. Sch.;
C. macrochlamys K. Sch.; C. subcordata Hiern; C. Standtii Froehner;
C. Gilgiana Froehner; C. melanocarpa Welw.;
Lagos: C. divaricata K. Sch. ;
Gabun: C. subcordata Welw.; C. Afxelii Hiern; C. pulchella K. Sch.; C.
canephora Pierre;
Congo: C. congensis Froehner;
Angola: C. jasminoides Welw. und C. melanocarpa Welw.
Wie weit die genannten Arten sich in das Hinterland der Gebiete er-
strecken, lässt sich noch nicht sagen, da die bisherigen Fundorte alle in
nicht zu groBer Entfernung von der Küste sich befinden. Die meisten Arten
werden eine größere Verbreitung besitzen, als aus den bisherigen vereinzelten
Fundorten hervorgeht; erst neuerdings hat man C. subcordata Hiern und C.
melanocarpa Welw., die nur aus Gabun, bezw. Angola bekannt waren, auch in
Kamerun gefunden. Soweit Hóhenangaben vorliegen, sind die aufgezählten
Arten mit Ausnahme von C. liberica Bull Gebirgspflanzen. Einen Übergang
bilden C. congensis (ca. 275 m) und C. stenophylla G. Don (140—550 m),
welche beide durch sehr dicke Blätter ausgezeichnet sind.
Der Osten Afrikas ist die Heimat der C. arabica mit den abyssinischen
Provinzen Enarea und Kafa; dieselbe zieht sich aber wahrscheinlich in einem
fast ununterbrochenen Streifen durch das innere Afrika nach Süden; wenigstens
tritt sie mit geringen Variationen in Bukoba, am Ruwenzori und in Angola
(von Werwirscn gesammelt) auf. Der südöstliche Kontinent hat drei eigene
Arten: C. Zanguebariae Lour.; C. racemosa Lour. und C. Ibo Froehner an
der Küste und im Hinterland von Mossambik. Drei Arten bewohnen die süd-
ostafrikanischen Inseln. C. brachyphylla Radlk. auf Nossi-hé und C. mauri-
tiana Lam. und C. macrocarpa A. Rich. auf Bourbon und Mauritius.
Die in Ostasien heimischen Arten sind ausnahmslos Gebirgspflanzen;
verbreitetsten ist C. bengalensis Roxb., welche im tropischen Himalay:
Kumaon bis Mischmi (850 m), also am nórdlichsten von allen Coffea- Arten,
ferner in Bengalen, dem westlichen Hinterindien, Java und Sumatra gefunden
wurde. C. Wightiana W. et Arn. und C. travancorensis W. et Arn. kommen
in Vorderindien (Travancore, Ceylon) bis 1100 m Höhe vor; C. salicifolia Miq.
am
von
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 251
auf Java in 1200 m. Auf dem Khasiagebirge Bengalens (700—1500 m, kom-
men die beiden C. khasiana und C. Jenkinsit Hook. f. vor; ihnen schließen
sich C. densiflora Bl. auf Java (1200 m Höhe) und endlich die vereinzelte
C. uniflora K. Sch. in Kaiser Wilhelmsland auf Neuguinea an.
3. Einteilung.
‘s gehören 29 Arten zur Galtung Coffea, die vier Arten, welche im vori-
gen Abschnitt zuletzt aufgeführt wurden, mit konstant viergliedrigen Blüten
zur Untergattung Lachnostoma Hook. f.; djeselbe ist auf Asien beschränkt.
Die übrigen 25 Arten gehören zur Untergattung Eucoffea Mook. f. Auch hier
kommen zuweilen, so bei C. canephora Pierre, viergliedrige Blüten vor; im
allgemeinen sind aber die Arten dieser Untergattung fast immer 5— 8 gliedrig.
Falls die Früchte, die mir von C. Jenkinsii Hook. f. vorgelegen haben, echt
sind, so würde man zur Unterscheidung der beiden Untergattungen diese her-
anziehen können!).
Z. T. in Übereinstimmung mit der geographischen Lage der Heimat las-
sen sich die Eucoffea-Arten weiter in vier Gruppen teilen. Die asiatischen
Arten sind ausgezeichnet durch die dünne häutige Consistenz und den jähr-
lichen Wechsel der mehr oder weniger behaarten Blätter; die Staubblätter
sind meist in der Kronröhre verborgen. Dieser Gruppe schließen sich. noch
einige westafrikanische Arten an: C. jasminoides Welw., C. melanocarpa
Welw., C. divaricata K. Sch. Zwei Arten: C. subcordata Hiern in Bezug
auf die Blüten, C. Gilgiana Frochner in Bezug auf die Blätter, bilden den
Ubergang zu den Coffea-Arten mit kahlen immergrünen Blättern von zäher
Consistenz und langer Träufelspitze. Diese Gruppe ist auf Westafrika þe-
schränkt. Durch die auffallende Blattgröße und verhältnismäßig kurze Spitze
gliedern sich die habituell unter einander sehr ähnlichen: C. liberica Bull,
C. macrochlamys K. Sch. und C. canephora Pierre davon ab. Die vierte
Gruppe endlich bilden die südostafrikanischen Arten, welche durch die viel-
variierende C. arabica L. mit der zweiten, durch C. racemosa Lour. mit der
ersten in Verbindung steht. Sie ist ausgezeichnet durch stark glänzende Blät-
ter von breiteiförmiger Gestalt, kurzer Spitze, mäßige Größe und sehr dicke
1) Alsdann würde aber auch das im I. Teil der Arbeit über die Coffea-Frucht im
allgemeinen Gesagte nur für die Frucht der Eueoffea-Arten gelten, die mit folgenden
Worten A. RICHARDS (Mém. d. soc. d'hist. rat. de Paris V. 4834 p. 468): fruct. ovoideus
vel globosus), carnoso-pulposus, apice subumbilicatus, binuculatus, nuculis oblongis:
chartaceis fragilibus, hinc planis rima longitudinali exaratis, illinc convexis, laevibus
semini nuculae conformi, facie interna planiuscule rimato, epispermio tenui a nucleo
saepe facile separando, endospermio corneo, rima longitudinali in propria endospermii
substantia penetranti et sinum etTormanti, facie plana exarato; embryone endospermio
breviore, in parte dorsali ad basin endospermii collocato, erecto, radicula tereti versus
apicem sensim incrassata; cotyledonibus subbrevioribus cordatis aut oblongis; am besten
charakterisiert wird.
252 A. Froehner.
Consistenz. Es gehören hierher: C. mauritiana Lam.,
C. macrocarpa A. Rich.,
C. Zanguebariae Lour., C. brachyphylla Radlk. und C. Ibo Froehner:
4. Schlüssel.
Untergattung: Eucoffea Hook. f.
I. Antheren in der Kronróhre verborgen:
1. Narben aus der Róhre hervorragend: kleiner Strauch
mit graubrauner, wenig längsrissiger Rinde, 6—7-glied-
rigen Blüten an den kahlen Ästen, welche fast im
rechten Winkel entspringen und dann nach aufwürts
ausbiegen; Frucht weiß
2. Narben in der Röhre verborgen:
+ Blätter rauh, wenigstens in den Achseln der Seiten-
nerven behaart.
A. Blüten 6—7-gliedrig, sehr groß (6 cm); Äste dick
und deutlich decussiert, daher sperrig; Rinde hell-
braun oder weißlich, längsstreifig; je 2 Bracteen
des calyculus krautig, obovat, gestielt; Blüten vor
den Blättern erscheinend . oss
B. Blüten fünfgliedrig; Calyculus den Kelchrand
überragend.
a. je eine Blüte umschließend; Frucht durch Lüngs-
furche zweiknöpfig:
AA. Kelch gezähnt:
a. Kelchzühne gefranst; Bracteen spelzig;
Blüten vor den Blättern erscheinend; Äste
mit weißlicher Rinde, dick, sperrig
2. Kelchzähne abgerundet; Bracteen krautig:
BB. Kelchrand fast glatt; Blüten nach den
Blättern erscheinend; die dünnen Äste mit
bräunlichem Korke bedeckt; rauh .
b. Calyculus für mehrere Blüten gemeinsam;
Blätter krautig, beiderseits blassgrün, mit
ca. 7 Nerven 4. Grades; an diesen durch ein-
zellige Haare etwas wollig, Frucht oval:
tt Blätter kahl; Calyculus kürzer als der Kelch:
A. Blätter krautig, beiderseits blassgrün, kahl mit
3—5 Nerven 1.Grades; Kronschlund bärtig; Frucht
fast schwarz; Blüten etwa 2,5 cm lang:.
B. Blätter steifpapierartig; unterseits bereift mit
5—6 Nerven 4. Grades; Blüten einzeln in den
Blattachseln, 8—12cm lang; Kelchrand mit 5 deut-
lichen, lancettlichen Zühnen: .
mM aus der Kronröhre völlig herausragend:
. Blätter jährlich wechselnd:
A. Blätter, wenigstens in den Achseln der Seitennerven,
behaart:
a. Jüngere Zweige in nach oben spitzem Winkel ent-
springend:
C. jasminoides Welw.
C. divaricata K. Sch.
C. Wightiana W. et Arn.
C. rupestris Hiern.
C. travancorensis W. et Arn.
C. bengalensis Roxb.
C. melanocarpa Welw.
C. Gilgiana Frochner.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 253
aa. Blätter verkehrt lancettlich, nach der Basis ver-
schmälert; ca. 3 mal so lang als breit:. . . . ©. salicifolia Miq.
bb. Blätter eilancettlich: . . . .. .. .... C. racemosa Lour.
—
=
. Junge Zweige in nach vorn stumpfem Winkel ent-
springend, durch einzellige Haare rauh; Blätter
sehr dünn, häutig, freudig grün, breitverkehrt-
eiförmig bis eiförmig, z. T. fast herzförmig, mit
4 undeutlichen Nerven 4. Grades; Calyculus mit
zwei kleinen, häutigen, herzförmigen Blättchen;
Kelch kurz gezähnelt: . . . . . . . . . s... C. subcordata Hiern.
B. Blätter kahl; breiteiförmig, kurz zugespitzt; Aste
mit weißgrauer Rinde; Blüten sechsgliedrig, zu 2—6
in Knäueln:. e, C. Ibo Froehner.
2. Blätter immergrün, ausdauernd:
A. Blätter bis 15 cm lang:
a. mit deutlicher, langer und schmaler Träufelspitze:
aa. Kletterstráucher; Calyculus den Kelchrand
überragend:
4. Blüten 6—7-gliedrig, etwa 0,75 cm lang; Nar-
ben 1/4 so lang als der Griffel; Kelchsaum fast
glatt: . . . ... 4... s.c sc n s.s. O scandens K. Sch.
B. Blüten 5-gliedrig; 0,6 cm lang; Narben 1/2 so
lang als der Griffel; Kelchsaum mit rund-
lichen Zipfeln: . 2 22 222 nn. C. pulchella K. Sch.
bb. Bäume oder Sträucher, nicht kletternd:
az. Blüten 1—3 zusammen:
7. Blüten 5-gliedrig; Blätter klein mit 4—5 Ner-
ven 4. Grades: . 2 ... s... s... C. Afselrt Hiern.
8. Blüten 6—7-gliedrig:
+ Calyculus denKelchrand überragend ; Blüten
einzeln, etwa 4,5 cm lang; Blätter verkehrt-
eiformig, mit 5 —8 Nerven 4. Grades; ober-
seits matt dunkelgrün, unterseits heller: . C. brevipes Hiern.
tt Kelchrand aus dem Calyculus herausragend:
AA. Kelchrand scheidig, mit einseitigem
Schlitz, die Basis der corolla 0,8 cm hoch
umfassend und an der Frucht erhalten;
Bracteen lancettlich-spelzig; Blätter
dunkelgrün, oben glänzend, lang-
geschwänzt, mit 5 Nervenpaaren 4. Gra-
des; Strauch: . 2. 22 2.2.0... C spathicalyx K. Sch.
BB. Kelchrand kurz und undeutlich ge-
zähnelt; corolla 42 mm lang; Bracteen
des einfachen Calyculus lineal; Blätter
schmal, nach der Basis keilförmig, lang-
geschwänzt; beiderseits glänzend-grau-
grün mit undeutlichen (5—6) Nerven
4. Grades; schlanker, kahler Baum mit
hellgrauer Rinde: . . 2.2.2... C stenophylla G. Don.
254
b
A. Froehner.
88. Blüten 4 oder mehr in achselstündigen
Büscheln, Kelchsaum kurz gezähnelt;
Baum oder Strauch;
4. Blätter eifórmig oder elliptisch, papierartig
mit 9—12 Nerven 4. Grades: . e.
6. Blätter schmal-elliptisch, dick lederig, mit
5—7 Nerven 4. Grades:.
. Blütter mit kurzer, stumpfer Spitze:
^7. Blätter auf beiden Seiten makroskopisch nicht
verschieden: l
a. Blätter stark glänzend; mit beiderseits sehr
scharf hervortretender, zierlicher Netznerva-
tur; Calyculus den Kelchrand nicht über-
ragend:
AA. Blüten zu mehreren; Blätter nach der
Basis verschmälert: ,
BB. Blüten einzeln; Blätter eiförmig: .
3. Blätter mit sehr schwach hervortretender
Nervatur; eifórmig, das Gewebe mit zahl-
reichen Sklereiden; Zähne des Calyculus ab-
gerundet, den Kelchrand überragend:
69. Blätter oberseits matt, unterseits stark glänzend
mit 40—412 Nerven 1. Grades und unterseits
sehr deutlich. hervortretender Netznervatur,
breiteifórmig; Gewebe mit zahlreichen Skle-
reiden; Frucht oval, lángsgestreift; kahler auf-
rechter Strauch: .
B. Blätter 20—25 cm lang; dünnlederig;
a. Blüten zu 4—2 zusammen:
a. Blätter nach der Basis keilfórmig verschmälert;
Blüten fünfzählig:
aa. Blätter oben dunkelgrün glänzend, unten
grau oder weißlich, 5—6 Nerven 4. Grades:
bb. Blätter langgeschwänzt, oberseits dunkel-,
unterseits gelbgrün mit deutlich hervortre-
tenden (9— 41) Nerven 4. Grades; Kronröhre
sehr kurz; Kelchsaum fast glatt:
"9. Blätter eifórmig oder verkehrt-eifórmig; Blüten
ToO
6—"-zühlig; an der Basis von einem dreifachen
Calyculus umschlossen, dessen oberste Kreise
1—2 ovale Blättchen besitzen; Kelchsaum ganz
glatt; corolla 2,7 cm lang; dünnästiger Strauch:
. Blüten in vier- und mehrgliedrigen Büscheln;
Blätter eifórmig oder verkehrt-eiförmig; zuweilen
keilförmig verschmälert, mit kurzer Spitze, ober-
seits dunkelglänzend, unterseits heller mit deut-
lichen Nerven 4. Grades; Calyculus den Kelchrand
nicht überragend:
a. Blüten 5(—''-gliedrig; Blätter mit 42—13 Ner-
venpaaren 4. Grades:
C. arabica L.
C. congensis Froehner.
C. macrocarpa A. Rich.
C. mauritiana Lam.
C. brachyphylla Radik.
C. Zanguebariae Lour.
C. hypoglauca Welw.
C. Staudtii Froehner.
C. maerochlamys K. Sch.
C. canephora Pierre.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 255
8. Blüten 6—7-gliedrig; Blätter mit 8—12 Nerven-
paaren 4. Grades: . .
D. C. liberica Bull.
Untergattung Lachnostoma Hook. f.
I. Blätter kahl, oval oder elliptisch: . . . . . . . . . . C. Jenkensii Hook. f.
Il. Blätter, wenigstens an den Nerven behaart:
A. unterhalb der Mitte am breitesten:. . . . . . . . C. khasiana Hook. f.
B. keilfórmig nach unten verschmälert, im oberen Drittel
am breitesten:
a. Blätter dunkelgrün, oberseits glatt und glänzend,
ca. dreimal so lang als breit: . . . . . . . . . . C densiflora Bl.
b. Blätter gelbgrün, oberseits rauh: . . . . CU uniflora K. Sch.
9. Beschreibung der Arten.
Untergattung Eucoffea Hook. f.
sect. I. Hirsutae:
C. bengalensis Roxb. — C. Horsfieldiana Miq. (Roxs. hort. bengal. 15;
N. ind. I. p. 540; Horn, nov. spec. 148; D. C. Prodr. IV. 499; Warr. Cat.
6244, Wianr et AnNorr, Prodr. 435; Brann, For. flor. 277; Kurz, For. flor.
II. 28; Bot. Mag. t. 4977; Mro. Flor. Ind. bat. III. 309; Hooger, Flor. brit. Ind.
HI. 154; Annal. Mus. lugd. bat. IV. 258; Annal. du jard. bot. Buitenzorg 1884.
p. 97. 4890 [mit Abbildung der Blüte]) ist ein Strauch mit horizontalen Zwei-
gen, welcher jährlich das Laub verliert und nach der Blüte erneuert. Die
Blätter sind breit eifórmig oder elliptisch, kurz (ca. 4 em) und lineal zugespitzt
und kurz gestielt, mattgrün, an den Nerven unterseits etwas wollig, 3 — 7 X
7 — 12 cm groß, mit 5—6 Nervenpaaren 4. Grades. Die Nebenblätter sind
linealpfriemlich , etwas steif und an den Zweig fest angedrückt. Die Pflanze
blüht nach Bunk fast das ganze Jahr hindurch ohne Unterbrechung. Die Blü-
len stehen einzeln, seltener zu 2 oder 3 in den Blattachseln. Sie werden ge-
meinsam von mehreren Paaren pfriemlicher und dreieckiger, ca. 0,8 cm mes-
sender Hochblätter gestützt, deren oberste, zu einem Calyculus verwachsen, den
Kelch überragen. Letzterer hat einen schmalen, vollkommen zerfransten
Rand, so dass keine deutliche Zühnung wahrnehmbar ist. Die Krone ist
12—30 mm lang; die Röhre davon etwa ?/, ; die Zipfel sind flach ausgebreitet.
Die Staubblätter sind in der Röhre verborgen und verschließen mit ihren ein-
wärts gebogenen Spitzen den Eingang zur Röhre. Der Pollen bleibt bei der
Reife zum großen Teil in dem Antherencylinder zusammengepresst und fällt
daraus auf die eigenen Narben. Der Griffel ist etwa '/4 bis !/, so lang als die
Kronröhre. Die Frucht ist im Gegensatz zu der sonst ähnlichen C. Wightiana
W. et Arn. eiförmig, etwa 1,2 cm lang, und die T rennungsfurche der Frucht-
licher nur sehr schwach angedeutet. Für eine genaue anatomische Unter-
suchung reichte das Material nicht aus.
Tropischer Himalaya (von Kumaon bis Mishmi) 850 m; Bengal.;
Hinte rindien, Assam, Silhet, Chittagong, Tenasserim unterhalb der Maha-
banwälder, Siam; Java, Samarang (MIQUEL).
256 A. Froehner.
C. bengalensis wurde vor Einführung der C. arabica cultiviert; sie lie-
ferle einen kleinbohnigen Kaffee von geringem Werte; jetzt wird derselbe
nicht mehr gebraucht.
C. travancorensis W. et Arn. — C. triflora Moon. (W. et Ary., Prodr.
435; Warr. Cat. 6245; Tuw. Enum. 154; Hooker, Fl. brit. Ind. 154; Moon
Cat. 15) ist ein dünnästiger Strauch trockenwarmer Gegenden; die Rinde der
Jungen Zweige ist mit bräunlichem Korke bedeckt. Die Blätter sind oberseits
dunkel-, unterseits blassgrün, etwas kürzer als bei C. bengalensis, nämlich
2,2 — 4,2 X 4,0 — 8,0 cm groß mit sehr kurzer stumpfer Spitze und 2 mm
langem Stiel. Sie haben 5—6 Seitennerven 4. Grades und wechseln jährlich.
Blüten stehen meist einzeln. Sie erscheinen mit den Blättern und werden von
einem 3 mm hohen Calyeulus gestützt, auf den noch mehrere Paare lancett-
licher Hochblätter von 5, resp. 8,5 mm Höhe folgen. In letzteren ist der un-
deutlich gezähnelte Kelehrand verborgen. Sonst enfspricht die Blüte ganz C.
bengalensis. Sehr verschieden ist die Frucht. Sie wird von einer tiefen ver-
ticalen Furche in zwei Teile geteilt und erscheint deshalb fast zweiknöpfig ;
sie ist 0,75 cm hoch, 4 cm lang und 0,6—0,7 cm breit.
Vorderindien: Travancore (Wianr), Ceylon (4100 m TuwarrES).
var. fragrans (WaLr. (Warr. Cat. 8450, Hoox. Fl. brit. Ind. 454) ist
verschieden durch schmalere (1,2 — 2,5 X 4 — 8 cm), glänzendere Blätter.
Vorderindien: Silhet (Gomez), Tenasserim (Hxrren); Mergul (Grirrith).
€. Wightiana W. et Arn., nom. vern.: Kaddumallikei (Wranr et ARNOTT,
Prodr. 436; Wianr, Ic. A. 1598; Warr. Cat. 6246; Taw. Enum. 154; Hook,
ll. brit. Ind. 154) ist ein vielfach verzweigter Strauch, der durch die weißlich
berindeten, knorrigen und steifen, decussierten Äste fast dornig erscheint. Die
Blütter sind klein, eifórmig, abgestumpft, fast glatt, nur in den Nervenwinkeln
der Unterseite durch wenige, lange, einzellige Haare etwas wollig, fast sitzend
Die Nebenblätter werden dornig. Die Blüten erscheinen vor den Blättern. Sie
stehen einzeln in den Achseln der Blattanlagen und werden von einem mehr-
fachen Calyculus gestützt. Die Laubblattrudimente des obersten sind eifürmig,
grün und 0,75 cm lang. Der Kelch ist kurz fünfzähnig. Der Rand ist mil
zahlreichen kleinen weißen Zotten besetzt. Die Kronröhre misst ca. 1,2 em.,
während die flach ausgebreiteten Zipfel von eifórmiger Gestalt 0,5 — 0,8 cm
lang sind. Zwischen ihnen stehen die kurzen Filamente, an denen unter der
Spitze die 0,4 em langen Antheren angeheftet sind, so dass sie fast völlig 1n
der Röhre verborgen sind, ebenso wie der 0,7 cm lange Griffel. Die Frucht
gleicht der von C. fravancorensis; sie ist viel breiter als hoch, etwa 0,8 cm
im Durchmesser und zweiknöpfig.
Der Strauch wächst auf trockenen Orten.
Vorderindien (von Kurg bis Travancore, Wieur, Ceylon bis 850 m
(WiGHT). .
C. divaricata K. Scu. (ExGrkn's Bot. Jahrb. 1897. S. 461, Notizbl. d. Kgl.
bot Mus. 1897. 7) ist ein »niedriger, stark verzweigler Halbstrauch von
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 257
0,1 — 4,5 m Höhe, an trocknen, sonnigen Standorten; mit rein weißen Blüten,
die vor den Blättern erscheinen, übersäet; von betäubendem Wohlgeruch und
zur Blütezeit ein herrlicher Schmuck des Buschwaldes« (E. Baumann msc.).
Mit seinen starken, verbogenen, sperrigen Ästen und ihrer weißgrauen Rinde
ist er habituell C. Wightiana W. et Arn. nicht unähnlich. An den Knoten
stehen jederseits große weiße Blüten (6 cm lang). An der Basis der Blüten
finden sich vier Hochblattkreise; der äußerste ist vertrocknet häutig, ziemlich
gleich vierzähnig und 2,5 mm hoch, drüsig bewimpert. Es folgt ein höherer
Kreis, in dem die Laubblattrudimente sich durch die verkehrteiförmige Gestalt
(6 mm hoch) von den dreieckigen (5 mm) Stipeln unterscheiden. In den zwei
höchsten Kreisen ist der Unterschied in der Größe noch mehr ausgeprägt
(2 und 7,5 mm). Es folgen dann noch einige häutige Vorblättchen. Der Kelch
mit 7 nur ganz undeutlichen Zähnchen ist darin völlig eingehüllt. Die Krone
ist bis 5,8 cm lang, davon kommen 4,5 cm auf die Röhre, deren Umfang an
der Basis 4 mm, am oberen Ende 7 mm beträgt. Die 7 Zipfel sind länglich
eifórmig, ca. 1 cm lang und flach ausgebreitet. Die Antheren, 5 mm lang, ra-
gen kaum aus der Röhre heraus. Der Griffel ist 3 cm lang; die Narben etwa
j mm. Die Blätter erscheinen nach den Blüten, sind sehr kurz gestielt, läng-
lich, nach oben und unten zugespitzt und beiderseits etwas wollig.
Oberguinea: Hinterland des westlichen Lagos (Rowrann 1893); Togo
(E. Baumann 1894/95).
Die Exemplare aus Lagos zeigen in den Blütenverhältnissen wesentlich
kleinere Maße.
C. jasminoides Welw., non Cham. (Hırrn Transact. Linn. Soc. Lond.
ser. IL 1 175; OLiver, Fl. trop. Afr. III. 485) ist ein 0,5 bis 1,5 m hoher Strauch
des Busches mit geraden, fast rechtwinklig entspringenden, dann aufwärts ge-
bogenen Ästen. Die Blätter erscheinen nach dem Verblühen; sie liegen in
jungem Stadium vor und sind 4,5 — 2,0 X 3 — 4 cm groß (nach HierN
0,8 — 4,0 X 2,5 — 7,5 em), kurz (3 — 4 mm) gestielt und (5 mm) zugespitzt,
am Rande etwas umgerollt. Die 5 Nerven 1. Grades sind beiderseits durch
einzellige, gerade Haare rauh. Die Blüten sitzen einzeln oder zu wenigen an
den Enden der jungen, kahlen Äste und sind ca. 3 em lang. Die Hochblätter
sind sehr zahlreich und nur wenig mit den Nebenblüttern verwachsen, so dass
sie sich leicht einzeln loslósen. Zunächst finden sich zwei häutige Kreise von
2, resp. 4 mm Höhe; es folgen zwei spelzige, durch Einrollung des Randes
lancettlich erscheinende Blättchen von 7 mm Lünge und dann mehrere Paare
mehr häutiger eiförmiger Blättehen von 5,0, resp. 2,5 mm Länge. Dieselben
verdecken den Kelch vollständig und sind (nach Poser) violett angehaucht.
Der Kelchsaum ist etwa 1,5 mm hoch und hat 12— 15 (Hiers. 7—8) stumpfe
Zähnchen. Die Krone ist etwa 3 em lang, die Röhre, etwa 2,3 em lang erwei-
tert sich nach oben trichterförmig; die Zipfel sind ca. 0,5 em lang, flach aus-
gebreitet und zuweilen etwas rötlich. Die 2,5 mm langen Antheren sind in
der Röhre verborgen, während der 2,7 em lange Griffel mit den 2 breiten
~y
Botanische Jahrbücher, XXV. Bd. 17
258 A. Froehner.
grünen, 0,2 cm langen Narben daraus hervorsieht. Die Frucht ist ellipsoid und
von weifler Farbe.
Oberguinea: Nigritia bei Onitsha (Banren n. 1249); Stadt Old Calabar
(W. C. Tnowsow n. 37); Angola, Golungo alto, am Fuße und den Abhängen
der Serra do Alto Quieta (Werwırscn, n. 2572; Dezbr. 1854; Oktob. 1855;
Novb. 1855 blühend ; Juni 1856 Früchte); Oberer Kongo: Mukenge: Busch-
wald (PoacE; 29. V. 1882 mit Blättern, 5. VII. 1882 ohne Blätter); Busch am
Ganga, bei der Stadt Muene Putu Kassongo; (BürrNER n. 442 Aug. 1885
blühend).
C. rupestris Hiern (Transact. Linn. Soc. Lond. I. I. p. 174; OLIVER,
Flor. trop. Afric.) ist ein kleiner vergänglicher Strauch mit grauen Ästen. Die
jungen Zweige sind behaart; die in der Jugend etwa 2,5 em langen Blätter
eifórmig und nach beiden Enden verschmälert; sie besitzen vier Nervenpaare
1. Grades. Die Nebenblätter sind länger als die Blattstiele, aus breiteiförmiger
Basis zugespitzt. Die Blüten erscheinen vor den Blättern, zu Büscheln ange-
ordnet, an den Knoten besonders der Zweigenden. Sie sind fünfgliedrig und
werden von mehreren laubigen, etwa 0,7 cm langen Bracteen gestützt, deren
äußeres Paar den schwach gezähnelten Kelchrand überragt. Die Krone ist vor
dem Blühen etwa 2,5, nach der Entfaltung etwa 14,5 cm lang. Die eiförmigen,
stumpfen Zipfel sind ebenso lang wie die Röhre, in der Staubblätter und Grif-
fel völlig eingeschlossen sind.
Oberguinea: Abbeokuta auf Felsen (BARTER n. 3343).
C. melanocarpa Welw. (Transact. Linn. soc. Lond. II, I. 173; OLIVER,
Flor. trop. Africa III. 183) ist ein kleines, in lichten Wäldern vorkommendes
Bäumchen oder ein Strauch von 1 —2 m Höhe mit aufrechten, dünnen Asten
und schwarzgrauer bis braungrauer Rinde. Die Blätter sind kurz (0,3—0,8 mm,
gestielt, elliptisch und in eine lange, schmale Spitze ausgezogen; sehr dünn
krautig und kahl (getrocknet etwas rauh), oben etwas glünzend, blassgrün.
Beiderseits finden sich 3 — 5 Nervenpaare 4. Grades. Die Größe beträgt
9 — 5 X & — 42 cm, die der Spitze 1,5 cm. Die Nebenblätter sind kurz zu-
gespitzt. Die Blüten sitzen kurzgestielt einzeln oder zu wenigen in den Blatt-
achseln, von einem ganz kurzen (0,1 cm) Calyculus gestützt. Der Kelch ist sehr
kurz fünfzähnig; die Krone etwa 2,5 cm lang und bis über die Hälfte gespal-
ten; die 5 Zipfel sind ca. 4,2 em. lang. Die 0,4 bis 0,5 em langen Antheren
und der bis zur Hälfte gespaltene, 0,8 cm lange Griffel sind völlig im bärtigen
Schlunde verborgen. Die Frucht ist sehr kugelig, 0,8 —0,9 cm groß und
schwarz.
Angola: Golungo alto: Sobati Bango und St. de Bemba in der Nähe des
Delamboa River 670—1075 m (Werwitsen); Kamerun: Johann Albrechts-
höhe (Staupr n. 562).
C. salicifolia Miq. nom. vern. Tjaha (Annal. Mus. lugd. bat. IV. 258
Mig. Fl. Ind. bat. II. 308) ist ein reichbelaubter Strauch, welcher in Zweigen
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 259
und Blättern reichlich Gerbstoff enthält. Die Aste sind dünn; die Blätter dünn-
lederig, umgekehrt lancettlich, ungefähr dreimal so lang als breit (2 — 3 X
9,5 — 14,0 cm), nach der Basis verschmälert und kurz gestielt. In den Ach-
seln der (7 —10) Nerven finden sich auf der Unterseite anliegende, einzellige
Haare. Die Blüten stehen zu drei oder mehreren in den Blattachseln. Der
Kelch ist behaart und kurz 4— 5-zähnig. Die Krone besteht aus kurzer
Röhre und 5 breitlancettlichen Zipfeln. Antheren und Griffelnarben sehen aus
der Róhre heraus.
Java: Pengalenganplateau 1200 m (JuxcnunN;.
C. subcordata Hiern (Transact. Linn. Soc. Lond. Hl. 1, 174; Orıver, Flor.
trop. Afric. IH. 485) ist ein Strauch des Urwaldes mit nach vorn im stumpfen
Winkel entspringenden, dann vorn ausbiegenden dünnen Ästen, deren Ober-
haut, soweit sie nicht durch Korkbildung abgelöst ist, durch stark gekrümmie
einzellige Haare rauh ist. Die breitverkehrteiförmigen Blätter sind kurz ge-
stielt (0.2 cm) und stumpf zugespitzt (0,3 cm). Ihre Größe ist etwa 1,5 — 3,5
X 3 — 61/ cm. Blattstiel sowie die (4) Nervenpaare 4. Grades, die auf der
Unterseite deutlich hervortreten, sind wie die Stengel behaart. Die Blüten
sitzen einzeln oder zu zweien in den Blattachseln. Sie sind am Grunde von
einem einfachen Calyculus umgeben, dessen grüne, eiförmige, zugespitzte Laub-
blattrudimente 0,4 cm lang sind. Der Kelchsaum ist sehr kurz und mit ca. 9
kurzen Zähnchen besetzt. Die Krone ist 2,3 em lang; die Röhre 4,0 cm; die
sechs (nach Hiern 4 — 7) Zipfel 1,3 cm lang und eilancettlich. Die 0,5 cm
langen Antheren ragen vollständig aus der Kronröhre heraus; ebenso die 0,25
cm langen Narben des 4,8 cm messenden Griffels. Die Frucht ist rot.
Oberguinea: Stadt Old Calabar (W. C. Tmomson n. 35; März 1863 blü-
hend).
Gabun: Wald nach Sibange (Bürrner ; Oktob. 1884 blühend).
Kamerun; Yaünde 800 m (Zenker n. 788^; 13. Il. 1895 mit Knospen);
Bipinde (Zenker, n. 1086 18. IX. 1896 blühend; n. 1431 24. X. 1896 ohne
Blüten; n. 4485 9. XII. 1896 Knospen).
Sect. II. Acuminatae:
C. Afzelii Hiern (Transact. Linn. Soc. Lond. II. I, 174; Orıver Fl. trop.
Afr. UL 184) hat zarte, kahle, rötliche, an den Enden zusammengedrückte
Aste. Die Blätter sind elliptisch oder eifórmig, nach der Basis keilförmig ver-
schmälert und stumpf zugespitzt, von papierartiger Consistenz mit 4 bis 5
Seitennerven 4. Grades und 3— 7,5 cm lang und 1,5 bis 3,0 cm breit. Der
Blattstiel ist etwa 0,4 em lang. Die Nebenblätter sind aus breiter Basis zuge-
Spitzt. Die fünfgliedrigen, gestielten Blüten stehen paarweise in den Blatt-
achseln. Der Calyculus setzt sich aus zwei häutigen und zwei laubigen Blättern
zusammen. Der Kelchrand ist fünfzähnig; die fünf Kronzipfel stumpfeiförmig ;
die Antheren und der Griffel sind in der Kronröhre eingeschlossen.
Sierra Leone (AFZELIUS).
17*
260 A. Froehner.
C. brevipes Hiern (Transact. Linn. Soc. Lond. II. I, 172; Orrvzm, Flor.
trop. Afric. HI. 183; Preuß. Mitt. a. d. deutsch. Schutzgebieten) ist ein 41— 4 m
hoher Strauch, der im schattigen Unterholze wächst (SrAvpr) Er ist dicht
belaubt mit mattgrünen, verkehrteifórmigen und beiderseits verschmälerten
Blättern von 2,3 — 4 X 6 — 11 cm Größe, mit 0,5 em langem Stiele und
stumpfer lancettlicher Spitze von ca. 1,0 cm Länge. Beiderseits sind deutlich
die 4 — 6 Nervenpaare des 1. Grades zu erkennen. Die Blüten sitzen einzeln
in den Blattachseln, gestützt von einem zwei- oder dreifachen Calyculus, dessen
den Laubblüttern entsprechende Blüttchen pfriemlich und lederartig sind; der
erste Kreis ist etwa 1,5, die folgenden je 4 mm hoch. Der Kelchsaum ist ganz
glatt, die corolla ca. 2 cm lang mit 0,4 — 0,5 cm. langer Röhre und 5—6 1,2
bis 4,3 cm langen, eilänglichen, flachausgebreiteten Zipfeln. Die Staubblätter
(Filamente 0,1 ; Antheren 0,4 cm) und die Narben (0,3 cm) des Griffels (1,9 cm)
ragen völlig aus der Kronröhre heraus. Die Frucht besitzt Gestalt und Größe
der Coffea arabica L.; sie ist etwa 1,4 cm lang, 1,0 cm breit und 0,8 cm tief,
getrocknet graubraun und zart längsrunzelig; eine Lüngsnaht ist schwach an-
gedeutet. Die Fruchtschale unterscheidet sich nicht von der Coffea ara-
bica L. Die Samen sind elliptisch, nach den Enden etwas verjüngt; 4,4 cm
lang, 0,8 cm breit. (Über die Steinzellen der Samenschale s. S. 18).
Kamerun: von 4500 m an aufwürts, meist zwischen 2000 und 3000 m
(Preuss); Urwald 300 — 1000 m (Mann n. 2158; Decbr. 4862); Barombistation
(Preuss, n. 517, 520; 12. IX. 90 blühend).
var. longifolia Froehner: Blätter 2,9 — 5,0 >X< 6 —13 cm mit 7 — 9 Ner-
venpaaren 4. Grades; filam. 0,35, anth. 0,65 cm; Griffel tiefer zweispaltig.
Kamerun: Lolodorf (500 m) in der Nähe des Lokundjeflusses (SrAuDT,
n. 3; 49. XII. 94).
C. scandens K. Sch. (Ensters bot. Jahrbüch. XXIII. 463, 1897) ist ein
im Halbschatten des Urwaldes wachsender Kletterstrauch mit steifen eirunden
Blättern von 2 — 5 X 3 — 40 em Größe mit unterseits stark hervortreten-
den Nerven (4—5 ersten Grades). Der Blattstiel ist 3 mm, die Spitze c.
5 mm lang. Die Oberseite der Blätter ist dunkel glänzend, die Unterseite heller
und matt. Die Nebenblätter sind dreieckig und kurz zugespitzt. Die Blüten
sitzen paarweise in den Blattachseln. Die drei Calyculi sind ca. 0,2 cm hohe,
vierzähnige Becher; nur an den innersten sind die Laubblattrudimente in
Gestalt eifórmiger, mit 5 mm Länge die Höhe der Blütenröhre erreichender
Blättchen entwickelt. Der Kelchsaum ist undeutlich wellig; die Blütenkrone
gelblichweiB ; die Röhre 0,25; die sechs breitlinealen und flach ausgebreiteten
Zipfel 0,5 cm lang. Die Antheren 0,4—0,5 em lang, sitzen auf 4 mm langen
Fäden und ragen ebenso wie der 8 mm lange, kurz (4,5 mm) zweischenkelige
Griffel aus der Röhre heraus. Die Frucht fehlt.
Kamerun: Yaünde 800 m (Zexker, n. 708; 43. II. 4895, blühend;.
C. pulchella K. Sch. (ENGLER's botan. Jahrbüch. XXIII. 1897. 462) ist
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 261
ein 414 — 20 m hoch kletternder Strauch mit dünnen, von bräunlich glänzen-
der Rinde bedeckten Ästen und länglichen schmal verkehrteiförmigen Blättern
von 4,5 -- 3,0 X 3,0 — 8,0 cm Größe. Letztere sind etwa gleichlang (0,5 cm)
gestielt und zugespitzt, oberseits dunkel-, unterseits hellgrün und haben 4 — 6
Nerven 1. Grades, die unterseits ebenso wie das feinere Adernetz deutlich her-
vortreten. Die Blüten sitzen paarweise in den Blattachseln, gestützt von meh-
reren Hochblattkreisen mit rundlichen Blättchen von 4, bezw. 3 mm Länge,
welche den Kelch verdecken. Der Kelch ist von 7 rundlichen Zipfeln von kaum
A mm Länge gesäumt; die Krone ist klein; die Röhre 0,2, die schmalen, flach
ausgebreiteten Zipfel 0,4 cm lang. Die Antheren sind 0,3 cm lang und ragen
völlig aus der Röhre heraus; der Griffel ist mit den 0,25 cm langen Narben
0,5 cm lang. Die Frucht fehlt.
Gabun: Sibangefarm (H. Sovaux, n. 49; 23. VIII. 1879 blühend).
C. arabica L. — C. vulgaris Moench, C. Moka Mort., C. laurifolia
Salisb., Jasminum arabicum Juss. (Sp. plantar. 245, Prosper Alpin, de plantis
Aegypti, Padua 1640; die übrige Litteratur s. Jardin XV.) ist ein 8—9 m hoch
werdender Baum, welcher, mit den rotgelben Früchten bedeckt, nach der Aus-
sage der Reisenden dem Kirschbaum ähnelt. Die Blätter sind von elliptischer,
eiförmiger oder verkehrteifórmiger Gestalt, nach oben und unten verschmälert
und etwa 4,7 —5 X 5,5 —90 cm groß. Der Stiel ist etwa 1,0, die Spitze
1,5 cm lang. Auf jeder Hälfte finden sich 9—12 Nerven ersten Grades, welche
auf der unteren hellgrünen Seite convex hervortreten, in der glänzend dunkel-
grünen Oberseite eingedrückt erscheinen. In den Blattachseln stehen je 3—7
‚Blüten, zu drei gestützt von einem einfachen calyculus, der aus einem Paar
deltaförmiger und einem Paar lancettlicher Blättchen verwachsen ist. Letztere
überragen den Kelch gewöhnlich nicht. Die Blütezeit ist kurz und dauert zwei-
bis dreimal im Jahre nur wenige Tage. Der Kelchrand besitzt meist fünf kleine
spitze, öfter undeutliche Zähne. Die Krone ist tief fünfspaltig; die Röhre ca.
0,5 em lang; die Zipfel sind stumpf-lancettlich und 0,7 cm lang. Die Staub-
blütter ragen mit den 0,6—0,7 cm langen Antheren (fil. 0,15 cm) völlig aus der
Róhre heraus; ebenso die ausgebreiteten, bis 0,6 cm langen Narben des ca.
1,5 cm langen Griffels; selten ist der Griffel nur halb so groß und dann in der
Kronróhre verborgen. Neben den normalen Blüten mit weifer Corolla, welche
in Carácas (nach ERNST XVL) proterandrisch, auf Java (nach Bunk III.) aber
nicht proterandrisch sein sollen, hat Bumk (IIL.) auf der genannten Insel viel
kleinere, grüne, nach seiner Erfahrung stets unfruchtbare Blüten beobachtet.
Dieselben sind sehr kurz gestielt und sitzen sehr zahlreich beisammen; die
Kelchzipfel sind ganz undeutlich, die Blütenkronzipfel sind grün und bedecken
mit den ungerollten Rändern und Spitzen die sitzenden, stets geschlossen blei-
benden Antheren; auch die Narben der Griffel bleiben meist verklebt. In
Menado sollen Monstrositäten durch Verwachsung mehrerer Blüten zuweilen
vorkommen; es entstehen da weibliche Blüten mit zehn Blütenzipfeln, zehn
Antheren, deren Pollen nicht ausreift, und einem Griffel mit bis zu 20 Narben
269 A. Eroehner.
in zwei Kreisen und mehreren Samenanlagen. Diese Form kommt besonders
auf sehr fettem Boden vor. `
Die Frucht des arabischen Kaffees ist reif gelbrot, selten gelb (var. ama-
rella) oder weiß (var. lewcocarpa Hiern), außen glatt. Das Perikarp ist lederig.
Auf seiner Innenseite verdichten sich die Gefäßbündel zu einer fast ununter-
brochenen Scheide. Die Pulpaschicht ist schmal; sie besteht aus drei oder zwei
lagen nur wenig radialgestreckter, dünnwandiger Zellen. Das Endokarp be-
steht aus 4—5 Schichten rechtwinklig so zu einander gestreckter Zellen, dass
die drei untersten und zwei obersten Lagen je gleiche Richtung ihrer Zellen
zeigen, also auf dem Querschnitt durch das Endokarp die ersteren im Quer-
sehnitt, die letzteren im Längsschnitt zu sehen sind. Die geringere Dicke des
Endokarps als bei Coffea liberica Bull, macht die Entfernung der Fruchtschale
leichter, als bei dieser. (Über die Steinzellen der Samenschale s. S. 19.)
Gewöhnlich sind die Früchte zweisamig. Die Samen sind dann entweder
congruent oder symmetrisch aufgewickelt; beide Verhältnisse kommen vor und
stehen wohl in Beziehung zu den Symmetrieverhältnissen im Blütenstand.
(HaNAUsEK, Archiv d. Pharmacie, Bd. 232, Heft 7 S. 539.) Angelegt sind stets
zwei Samen, aber bei allen Spielarten, besonders häufig auf trockenem Boden
und an den Enden der Zweige, schlügt oft die eine Anlage fehl, und es ent-
wickelt sich nur ein Same, der infolge weniger gehinderter Entwickelung die
charakteristische Form der Perlbohne (peaberry, café caracolillo) annimmt.
Ein seltenerer Fall ist der, dass der eine Same kleiner als gewóhnlich und keim-
los ist, das Endosperm dabei völlig normal entwickelt zeigt. HANAUsEK hat das
bei mittelamerikanischen Sorten beobachtet; es kommt aber auch sonst vor.
Im Gegensatz zu den genannten Erscheinungen sind auch Luxuriationen in
dieser Beziehung nicht selten. Hierher gehört die von HaNausxk (Archiv d.
Pharmacie, Bd. 232, Heft 7 S. 544) beschriebene Polyembryonie, dann auch
die Polyspermie, welche sich regelmäßig bei dem café polysperme von Me-
nado, den Früchten der oben beschriebenen zehngliedrigen Blüten, findet. Be!
einer derartigen Pflanze entwickelten sich auch vier Blätter an jedem Knoten
(VII. 1873). Es können 3—7 Samen in einer Frucht vorkommen; ein Exem-
plar im Königlichen botanischen Museum zeigt deren sogar neun; hier zeigen
die Samen wiederum eine von der normalen abweichende, mehr halbmond-
fórmige Gestalt. Auch in Deutschostafrika sammelte SruHLMANN eine Anzahl
sehr gleichmäßiger, dreisamiger Kaffeefrüchte.
C. arabica hat infolge der jahrhundertelangen Cultur in den verschieden-
sten Ländern zahlreiche Spielarten gebildet. Sie eingehend zu behandeln, fehlt
mir das Material. Neuerdings wurde (Bull. van het Kol. Mus. te Haarlem 1897
März) bewusste Züchtung leistungsfähiger Hybriden für locale Verhältnisse an-
empfohlen, und die auf diesem Gebiete bisher verzeichneten Misserfolge damit
erklärt, dass die bei der Auswahl des zur Kreuzung bestimmten Saatgutes
nötige peinlichste Sorgfalt und Geduld meist fehlen. An derselben Stelle wurde
auch darauf hingewiesen, dass bei der Fortpflanzung der Hybriden durch
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 263
Samen sehr häufig Rückschlagserscheinungen auftreten, so dass die Vermeh-
rung durch Pfropfen oder Stecklinge vorzuziehen ist. Die Namen einiger wich-
tiger Kulturspielarten führe ich im folgenden an. Lawsssaw (Plantes utiles des
colonies francaises) giebt als Hauptarten auf Bourbon an: Mokka, durch
schnelles Wachstum ausgezeichnet; Leroy (var. laurina D. C.); sehr wider-
standsfähig, auch ohne Schatten wachsend, kleinfrüchtig; Samen 0,55 X 0,8 cm;
Myrthe: mit langsamem Wachstum, aber langer Lebensdauer; Aden: klein-
blättrig, durch Admiral JEBEnNE vom Yemen eingeführt. In den englischen
Colonien sind: Creole, Mocha, Hybrid Mocha, Eden Mocha, Bengal
beliebte Sorten (Bull. royal gard. Trinidad 1891). Auf Java wurden 1875 fol-
gende Sorten angebaut: (VII. 1876/77): groBer und kleiner Mokka; Aden;
Wangoe (Kadoe); mauritiana (s. auch C. mauritiana Lam.); einsamiger
Menado; Padang; Djamboe; Polysperme; Preanger; Victoria und
Leroy (die beiden letzten von Mauritius).
Auf einige gut charakterisierte Spielarten gehe ich näher ein:
var. amarella, eine seltene, gelbfrüchtige Form mit auffallend hohem
Coffeingehalt, die im Jahre 1874 in Botucatü (Brasilien) entdeckt wurde, aber
nicht angebaut wird (XIV.); Blätter 4,5 —6 X 12,5 —18 cm;
var. Maragogipe ist durch die Größe und dickere Consistenz der Blätter
und Früchte ausgezeichnet und bildet in dieser Beziehung einen Übergang zu
C. liberica Bull. Die für die Bearbeitung wichtige Beschaffenheit des Endo-
karps und der Pulpa ist aber die bei C. arabica gewöhnliche, bietet also den
für diese angewendeten Maschinen keine Hindernisse. Die Varietät wurde 1870
von ÜRISoGoNno Jost FERNANDEZ entdeckt und hat sich wegen des Wohlge-
schmackes ihrer Samen sowohl in Brasilien, als auch in den englischen Colo-
nien gut eingeführt. In Queensland beobachtete man eine Kreuzung zwischen
dieser Form und Mokka (Kew bull. 1894 S. 137).
Durch Verwilderung scheinen aus Culturpflanzen zwei Spielarten der
Sundainseln entstanden zu sein (VIII. IV. 258):
var. angustifolia Miq. mit spatelfórmigen und zugespitzten Blättern,
welehe über dreimal so lang als breit sind (4,4 —3,0 X 5,5— 12 cm) und
außerdem durch starken Glanz und sehr deutliche Nervatur ausgezeichnet
sind: Prov. Menado (Celebes).
var. straminea Miq. — C. sundana Miq. (I. c.) mit lànglich- elliptischen
7—8 nervigen Blättern von gelbgrüner Farbe: Sumatra (DE Vriese); Preanger
Regentschaften (Tessmann) 550— 1100 m.
Aus dem innern Afrika stammen:
var, Stuhlmannii Warbg., welche SrunLmanys während der Emin Pascha-
Expedition in großer Menge bei Bukoba (Seengebiet 4200 m) halbeultiviert und
verwildert in Bananenpflanzungen sammelte. Sie zeichnet sich durch sehr
reiche Belaubung aus. Die Blätter besitzen die normale Gestalt, sind aber
5—7 X 13—20 cm groß und 9—11, seltener 13 nervig. Auch die den
264 A. Froehner.
Laubblättern entsprechenden Bracteen sind stark entwickelt; sie sind
fast lineal und so lang, dass sie über den Kelch hinausragen. Die Frucht ist
normal.
var. intermedia Froehner, welche in der Blattform abweicht; die Blätter
sind kleiner als gewöhnlich und, wie bei var. angustifolia Miq. über dreimal
so lang als breit, 1,5 —3,0 X 5— 10 cm, nach der Spitze, die wegen ihrer
schmaleren Gestalt etwas länger erscheint, und nach der Basis gleichmäßig
verschmälert. Die 5—6 Nerven ersten Grades sind wenig deutlich. Die Äste
sind dünn; die Blüten stehen gewöhnlich zu 2—4 zusammen: (Afrik. Seen-
gebiet, Ligaijo; Fischer n. 326). Identisch mit dieser Pflanze scheinen die
blütenlosen Exemplare zu sein, die A. Wavre am Chiradzulu und Scorr ELLIOT
(Expedition 1893/94) am Ruwenzori fanden.
Vielleicht eine eigene Art ist die
var. leueocarpa Hiern (IV.), kahler Strauch mit elliptischen oder oval-
länglichen, kurz und stumpf zugespitzten, nach der Basis keilfórmig verschmà-
lerten, dünnlederigen Blättern von 2,0—3,5 X 7—15 cm Größe und mit 6—7
Nerven ersten Grades; mit aus eifórmiger Basis zugespitzten Nebenblättern,
welche ebensolang wie die Blattstiele sind; mit in den Achseln gehäuften Blüten,
eiförmigen Bracteen, welche kürzer sind, als die kleinen Fruchtstiele, mit ein-
zeln oder paarweise stehenden, weißen, erbsengroßen Früchten.
Sierra Leone (Tn. VoasL, Juni 1841).
Auf Grund einer wegen Materialmangels allerdings nicht sehr eingehenden
Untersuchung halte ich auch die beiden folgenden, von BarLLow (Bull. Soc.
Linn. Paris. 4885) beschriebenen Arten nur für Varietäten von C. arabica L.
und führe sie deshalb hier an:
var. Humblotiana (Baill.) Froehner ist ein sehr hoher Baum mit grauer
runzlicher Rinde und glatten, zugespitzten, in den 4 em langen Blattstiel keil-
förmig verschmälerten Blättern. Die Blüten sind 1 cm lang gestielt, 2,5 cm
lang und breit, haben einen kleinen drüsigen Kelchrand und breitlancettliche
Kronzipfel. Die Frucht ist schwarz, verkehrteiförmig, ca. 1,5 em lang, glatt
mit Längsfurche, der Same über 4 cm lang.
Grand Comore (M. Humson).
var. rhachiformis (Baill.) Froehner ist ein 4—5 m hoher Strauch mil
grauen, querrissigen und gegliederten Ästen und elliptischen 3,0 X 6,0 em
großen Blättern. Die Blüten sind klein (4 cm) und fast sitzend ; ebenso die ein-
samige (immer?) Frucht; der Same ist etwa ?/ cm lang und liefert vorzug-
lichen Mokka.
Grand Comore (M. HuMBLorT). —
C. arabica L. ist einheimisch im innern Afrika vom Seengebiet Vict
Nyanza (GRANT, SruuLuANN) bis Südab yssinien; sie wurde außerdem in An-
gola (Werwrrscu) und Mossambik (Krorzsch und Drrens 1862) gefunden.
Cultiviert wird sie in den meisten Tropengegenden zwischen 300 und 1500 m
oria
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 265
ed
Höhe zwischen 36" nördlicher und 30° südlicher Breite (in Natal südlicher),
mit 13? Minimaltemperatur und 2000 (1000—4000) mm über das Jahr gleich-
mäßig verteilten Regenfall. Die wichtigsten Kaffeeländer sind: Brasilien, Hol-
ländisch und Britisch Ostindien (Java, Sumatra, Celebes, Madras, Mysore,
Wynaad, Nilgiris, Ceylon), Venezuela, Centralamerika (Columbien, Guatemala,
Costarica), Philippinen, Mascarenen, Westindien (Jamaica, Haiti, Guadeloupe,
Martinique). Außerdem bauen noch viele Länderstriche Kaffee, deren Produc-
tion entweder den eigenen Bedarf nicht einmal zu decken vermag (wie Austra-
lien, Trinidad) oder deren Ausfuhr noch zu gering ist, den Weltmarkt irgend-
wie zu beeinflussen, wie die jungen deutschen Schutzgebiete.
C. congensis Froehner (Notizbl. d. Kgl. bot. Mus. 1897. s. 230) ist ein
dünnästiger Baum oder Strauch mit (über I cm lang) gestielten, dicklederigen
Blättern von 4—6 X 12—16 cm Größe und mit ca. 1 cm langer Spitze. Die
6—7 Nerven ersten Grades sind deutlich sichtbar. Die Blüten sind zu
4 — 8gliedrigen Büscheln gehäuft und von je einem oder zwei Hochblatt-
kreisen gestützt, deren Laubblattrudimente, lancettlich und lederartig, den
Kelch überragen. Dieser ist glatt oder nur ganz schwach und undeutlich
gezähnelt. Die Krone ist bis ?/ gespalten; die Röhre 0,4; die eilancett-
lichen Zipfel 4,5 cm lang; die fast sitzenden, 0,5 em langen Antheren ragen
völlig aus der Röhre heraus. Die Frucht ist der von Coffea arabica L.
ähnlich, eifórmig mit schwacher Längsnaht und dünnem Perikarp, 1,6 cm
hoch und 0,7 cm dick. Die Samen sind länglich elliptisch und 0,6 cm
lang. Über die Steinzellen der Samenschale s. S. 18.
Congo: Stanleyfälle; Coquilhatville; am Lualaba bei Wabundu (blüht
und fruchtet im Januar).
C. stenophylla G. Don [= C. arabica Benth. (Hook. Nig. fl. S. 413,
(Gen. syst. III. p. 581. 4834; Oliver, Fl. trop. Afr. HI. p. 482; Kew bull.
1893. S. 167; Kew bul. 1896. S. 419 mit Abbildung)] ist ein 6—7 m
hoher Baum oder 1— 2 m hoher Strauch, dessen junge Zweige mit glän-
zender, grauer oder bräunlicher Rinde bedeckt sind. Die Blätter sind
schmal, nach unten keilformig und in eine lange umgebogene Spitze aus-
gezogen. Sie sind kahl und glänzend, beiderseits gleich, getrocknet von
Sraugrüner Farbe, mit 5 —6, nur undeutlich hervortretenden Nerven ersten
Grades, kurz gestielt (0, cm) und von 4,3—3,5 X 7—47 cm Größe. Die
Nebenblütter sind gleichseitig dreieckig und in ein kurzes Spitzchen ausge-
zogen, 0,3 cm lang. Die Blüten, zu 4—3 beisammen, werden von einem
einfachen Calyculus gestützt, der aus zwei häutigen, innen zottigen Stipeln
und zwei lederigen, pfriemlichen Laubblattrudimenten besteht. Der Kelch-
rand ist schwach und undeutlich gezähnelt und ragt aus dem Calyculus
heraus. Die Blumenkrone ist sechsgliedrig; die Röhre 0,2—0,3 cm, die
Zipfel 0,8 cm lang. Die Antheren sitzen fast; sie sind 0,6—0,7 cm lang
"nd ragen völlig aus dem Schlunde heraus. Eine einwandsfreie Frucht
fehlt mir zur Untersuchung. Über Coimbra erhielt das Kgl. botan. Museum
266 A, Froehner.
eine Probe vorzüglich aussehenden Kaffees aus Angola (Wälder Eneöges),
der als wahrscheinlich von C. stenophylla stammend bezeichnet war. (Wert
340 reis pro kg). Die Bohnen glichen einer Mokkabohne. Der Bau der
Samenschale stimmte mit C. arabica L. überein.
Sierra Leone [Arzerıus, G. Dow, Morson, BARTER) auf Gneiß- und
Granitboden in Höhe von 110—550 m.
Schon im Anhang zu The report of the Sierra Leone company 1794
erwähnte ArzELIUS zwei Arten und benannte sie, ohne sie zu veröffentlichen.
Erst 4834 wurde C. stenophylla, die eine von ihnen, von G. Don be-
schrieben. Danterrs gab ihr den Namen Highlandcoffee von Sierra
Leone, und als solcher oder Busch- oder Nativekaffee wird sie von den
Kingeborenen cultiviert, da sie an Fruchtbarkeit C. liberica Bull nichts
nachgiebt, derselhen aber in Schnelligkeit der Entwickelung überlegen ist.
Leider werden bei der Ernte vielfach aus Bequemlichkeit die Bäume um-
geschlagen, so dass der wilde Highlandcoffee fast ausgerottet ist. Der
Baum liefert einen sehr guten Kaffee, der als bester Mokka über Freetown
hauptsächlich nach Frankreich geht. Der oben erwähnte Kaffee aus An-
gola enthielt 4,29"/, Coffein!. Neuerdings machte man in Kew mit Erfolg
Culturversuche und sandte die Pflanze zur praktischen Prüfung nach Do-
minica, Trinidad, Ceylon und den Straits settlements; über den Erfolg
scheint noch nichts bekannt zu sein.
C. spathicalyx K. Sch. "Katie bot. Jahrb. XXII 4897. S. 464)
ist ein 2 —3 m hoher, dünnästiger Strauch mit hellgrauer oder bräun-
licher, längsrissiger Rinde. Die Blätter sind dunkelgrün, oberseits glänzend,
unterseits matt, am Rande wellig, mit kurzem Stiel und schmaler, umge-
bogener Spitze von 9,5 cm Länge. Ihre Größe ist 2,3—5 X 8—14 em;
die 5—7 Nervenpaare ersten Grades treten unterseits scharf hervor. Die
Blüten stehen paarweise in den Blattachseln; sie sind groß und wohl
riechend und werden von einem dreifachen Calyculus gestützt. Die den
Laubblättern entsprechenden Zähnchen desselben sind pfriemlich; der äußerste
Kreis ist 0,45; die beiden inneren ca. 0,6 cm hoch. Der Kelch bildet eme
0,6 cm hohe Röhre mit fünf kleinen, 0,5 mm langen Zühnchen; er um-
schließt infolgedessen die Basis der Blumenkrone und ist meist an einer
Seite bis zum Grunde aufgeschlitzt. Die Blumenkrone misst 2,6 cm; die
sechs Zipfel sind trichterförmig ausgebreitet und 1,5 em lang. Die Staub-
fäden sind 0,2, die Antheren 0,75 em lang und ragen völlig aus der Kron-
röhre heraus. Der Griffel ist 2,4 cm; auf die Narben kommen 0,4 cm.
Die unreife Frucht ist getrocknet fast schwarz, fast kugelig, gekrönt von
dem in mehrere Teile gespaltenen Kelch, der die Größe der Frucht erreicht.
mu "nes
1j Das Coffein wurde nach Hırger’s Methode (Auskochen, Behandeln des pan
. ` . ‘trates mi oro-
mit Bleiessig und Schwefelwasserstoff, Ausschütteln des eingeengten Filtrates mit e M
i . . . a
form) isoliert, und aus dem Rohcoffein das Reincoffein aus dem nach KJELDAHL
gefundenen Stickstoff berechnet.
Die Gattung Coffea nnd ihre Arten. 267
Kamerun: Yaünde (Zenker und Sraupr; 43. XIL 14893 blühend;
15. 11. 1895 halbreife Früchte) im Urwald auf Laterit.
C. Staudtii Froehner /Notizbl. d. Kgl. bot. Mus. 1897. S. 230) ist
ein Strauch mit großen, schmalverkehrteiförmigen, nach unten geradlinig
verschmälerten, nach oben kurz abgerundeten und in eine bis 2,5 cm lange,
an der Basis etwa 0,4 cm breite Spitze ausgezogenen Blättern von 20—25 cm
Länge und 6—7 cm — im oberen Drittel größter — Breite. Die Blatt-
zweige sind fast glatt, grau oder bräunlich, etwa 0,3 em dick und zeigen
ein kleines weißes Mark, braunen Holzkörper und braune Rinde, die von
zwei gemischten Sklerenchymringen durchzogen wird. Die Knoten sind
ziemlich stark verdickt; die Internodien etwas hin und her gebogen. Die
Blätter sind oberseits dunkel-, unterseits hellgrün, besitzen 9—10 Nerven-
paare ersten Grades, die im Winkel von 60° entspringen und auf der Unter-
seite, ebenso wie das feinere Adernetz, sehr deutlich hervortreten. Die
paarweise achselstándigen Blüten werden von einem einfachen Galyeulus
gestützt, dessen Laubblättern entsprechende Blätter 0,6 em lang und lan-
cettlich sind und den Kelchrand überragen. Der letztere ist undeutlich ge-
zähnelt. Die Kronröhre ist 0 ‚3; die Zipfel 1,3 em lang. Die 0,6 em langen
Antheren auf 0,25 cm langen bandfórmigen Fäden ragen ebenso wie der
zweispaltige Griffel aus der Röhre heraus. Die Frucht ähnelt in Form und
Größe der der Coffea liberica Bull; nur das Endokarp ist schmaler, und
entspricht dem von Coffea arabica L. Der Same hat verkehrteifórmigen
Umriss und ist nach unten zugespitzt; seine Größe ist die des Liberia-
kaffees. Auch einsamige Früchte wurden beobachtet. Über die Steinzellen
der Samenschale s. S. 18.
Kamerun: Johann Albrechtshöhe (Staupr n. 548; Blüte und Frucht).
C. hypoglauca Welw. (Transact. Linn. Soc. Lond. I. I. 173; Oriven,
Flor. trop. Afr. III. 184) ist ein 2—5 m hoher Strauch oder 5—7 m hoher
Baum mit schlankem, aufrechtem Stamm, abstehenden Zweigen und ellip-
tischen, zugespitzten, nach der Basis mehr oder weniger keilfórmig ver-
schmälerten Blättern, die, dünnlederig, glänzend und unterseits grau oder
weißlich, 5—6 Nervenpaare ersten Grades aufweisen und etwa 3—112«
1,5—23,0 em groß sind. Die Nebenblütter, aus breiter Basis lancettlich
Pfriemenförmig und hinfällig, sind länger als die Blattstiele. Die Früchte sitzen
einzeln oder seltener paarweise in den Blattachseln, gestützt von kleinen ge-
wimperten Hochblättern. Die Form ist fast kug gelig; unreif hat sie dasGewicht
einer Erbse und wird von fünf Kelehzühnchen gekrónt.
Angola: Catete, Pungo Andongo (Wzrwrrscu, Dec. 1856 bis Mai 1857.
mit Früchten) in Wäldern.
C. Gilgiana Froehner n. sp. ist ein magerer Strauch von 0,7—2 m Hóhe
mit Schneeweißen, sehr fein riechenden Blüten. Die Blattzweige sind dünn,
braun berindet, glatt und von rundlichem Querschnitt. Die Blätter sind papier-
arlig steif, kurz gestielt (0,5 cm), schmal verkehrteiförmig, nach der Basıs
268 , A, Froehner.
keilförmig verschmälert und in eine kurze, stumpfe Spitze ausgezogen, die bei
den älteren Blättern meist abgebrochen ist. Ihre Größe ist 3—7 »« 12—15 cm.
Die 5—6 Nerven ersten Grades sind deutlich, die übrigen nur undeutlich
sichtbar. Die Unterseite erscheint öfter etwas bereift. Die Blüten stehen ein-
zeln in den Blattachseln und fallen durch ihre Größe von 8—12 cm auf. Die
oben wenig erweiterte Röhre ist bis 7 cm lang, die fünf eilancettlichen Zipfel
4—5 cm lang und 0,5 — 1,0 cm breit. Die Staubblätter sitzen am oberen Ende
der Röhre und zwar in ihrem oberen Drittel so angeheftet, dass ihr größerer
Teil in der Röhre verborgen ist. Sie sind 0,5 cm lang. Der Griffel ist kurz;
incl. der 0,5 cm langen Narben 2 cm lang, daher völlig in der Röhre verborgen.
Der Kelch ist im Verhältnis zur Blumenkrone klein, tieffünfspaltig; die schmal-
lancettlichen Zipfel stehen trichterförmig ab und sind bis 0,4 cm lang. Unter:
halb des Kelches sitzt ein kleiner, vierzähniger Calyculus. Die Frucht fehlt.
Kamerun: Johann Albrechtshöhe, Seegebirge 400 m (Sraupr n. 682,
auf schattigen Abhängen im Urwalde.
Sect. IH. Grandifoliae:
C. macrochlamys K. Sch. (ExaLER's bot. Jahrb. XXHI. 1897 S. 463) ist
ein »3—8 Meter hoher, schlanker Strauch mit nur wenigen (1—2) armdicken
Ästen und mit bis 4 m langen, blättertragenden Zweigen auf feuchtem, halb-
schattigem Laterit des Urwaldes« (Sravpr). Die Blätter, 4,5 cm lang gestielt,
sind dunkelgrün und lederartig, oberseits glänzend, unterseits matt und heller,
mit ca. 0,4 cm langer, leicht abbrechender Spitze. Die Gestalt ist eiförmig oder
verkebrteifórmig. Die neun unterseits erhabenen Seitennerven ersten Grades,
von denen die zweiten Grades rechtwinklig abzweigen, sind deutlich sichtbar.
Die Blätter sind ca. 9—10 cm breit und 20—22 cm lang. Die Nebenblätter
sind 6 mm lang; die Spitze allein 4—5 mm. — Die Blüten stehen einzeln
oder zu zweien in den Blattachseln. Der kurze Blütenstiel, sowie die Basis der
Blüte wird von drei Hochblattkreisen verdeckt. Deren äußerster besteht an
vier fast gleichlangen Zähnchen und ist etwa 0,4 cm hoch; der folgende isl
sehr ähnlich; der eine Zahn, welcher einem Laubblatt entspricht, trägt einen
leierförmigen, leicht abfallenden Fortsatz; bei dem dritten Galyeulus sind beide
gegenslündigen Laubblätter in dieser Weise entwickelt. Sie sind von der Basis
des Calyculus etwa 4 cm lang und scheinen dem vor ihnen verwachsenen
Stipelnpaar inseriert. Die Rudimente der Laubblätter sind jedenfalls ursprung-
lich bei allen angelegt, aber früh abgeworfen. Der Kelchsaum ist etwa 0,15 em
hoch und ganz glatt. Die Blumenkrone ist 2,7 cm lang; der Tubus ist 0,8 cm,
am Grunde von 0,5, am oberen Rande von 1,0 em Umfang. Die sieben e
kehrt eifórmigen Zipfel sind 1,8 cm lang und flach ausgebreitet. Die ban i
artigen Staubfäden sind 0,2 em lang und nach oben verschmälert; die 0,9 di
langen Antheren ragen völlig aus der Röhre heraus. Der Griffel ist 1,0, .
Narbenlappen 0,6 cm lang. Die Früchte sind oval, getrocknet von schwarze
Farbe.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 269
Kamerun: Station Lolodorf 500 m; Yaunde 800 m (Sraupr, 19. XII.
1894).
C. eanephora Pierre (Notizbl. d. Kgl. bot. Mus. 1897. S. 230) ist ein
Baum oder Strauch mit dunkelbraungrauen, schwach lüngsgestreiften Ästen.
Die Nebenblätter sind ca. 0,7 cm lang, aus gemeinsamer Basis nach oben regel-
mäßig verschmälert; der deutlich hervortretende Mittelnerv in eine lineale
Spitze verlängert. Die Blätter sind annähernd elliptisch, nach oben und unten
verschmälert, ca. 47 X 22 cm. groß, oberseits glänzenddunkelgrün, unterseits
mehr gelblich, mit ca. 43 Nervenpaaren 4. Grades, die wie auch das feinere
Adernetz unterseits deutlich hervortreten. Die Blüten stehen zu 4 — 6, gemein-
sam und einzeln von undeutlichen Hochblattkreisen umgeben. Der Kelch ist
mit 4 sehr kurzen Zähnchen versehen. Die Krone besitzt die Größe der von
Coffea liberica Bull, ist jedoch 5(— 4)-gliedrig; die Röhre ist 0,9; die lan-
cettlichen und ausgebreiteten Zipfel sind 4,5 em lang. Die 4 cm langen, nach
oben zugespitzten Antheren sind im untern Drittel den 0,3— 0,4 cm langen
Fäden angeheftet. Sie ragen wie die Narben des 4,2 em langen Griffels völlig
aus der Röhre heraus. Die Frucht ist etwa 1,4 X 4,3 X 0,8 cm; auf der ab-
seflachten Seite verläuft die Naht der Karpelle als mäßig tiefe Rinne. Die
rotbraune Außenseite zeigt oben die Narbe des Kelches; der Fruchtstiel wird
von den vertrockneten Calyeulargebilden kragenartig umfasst. Auf der trock-
nen Fruchtschale tritt ein feines Adernetz deutlich hervor. Bei Abort eines
Samens wölbt sich die eine Fruchthälfte nach außen, so dass Kelchnarbe und
Fruchtstiel stark genähert erscheinen. Über die Samenschale s. S. 48.
Gabun: (Herb. L. Pıerre R. S. K. n. 247); Kaffeebaum der Eingebore-
nen Ishiras.
C. liberiea Bull. (Retail list of new beautiful and rare plants No. 97. IV;
Hort. Bull. pl. XXIV; Transact. Linn. Soc. Lond. ll. I. p. 174 mit Abbildung;
Kew bulletins; Verslag vans lands plantentuin te Buitenzorg; Lanessan, les
plant. util. d. col. frane.; Orrvgn, Fl. trop. Afric. IH. 484; Deutsche Colonial-
zeitung 1892. S. 92) — C. arabica Benth. (Hooxer, Nig. flor. S. 443).
Der Liberia- oder Monroviakaffee ist ein kahler, immergrüner Strauch
oder ein 6—10 m hoher Baum mit ausgebreiteten, am Ende etwas zusammen-
gedrückten Zweigen und elliptischen, verkehrteifórmigen, nach der Basis
stumpfen oder keilförmig verschmälerten, kurz zugespitzten Blättern von
dünnlederiger Consistenz und normalem anatomischen Bau. Sie sind ober-
seits dunkel- und glinzendgrün, unterseits heller und matt und haben 8—12
Nervenpaare A. Grades, in deren Winkeln kleine drüsenartige Höhlungen auf-
fallen. Sie sind von allen Coffea-Arten am größten: 3,5 — 5 — 11X10 —
14 — 28 cm groB. Der Blattstiel ist 0,9 — 1,5; die breiteiförmigen, zuge-
Spitzten Nebenblätter 0,3 — 0,4 em lang. — Coffea liberica blüht fast das
ganze Jahr hindurch; die einzelnen Blüten welken aber schon in wenigen Stun-
den, so dass bei großen Kaffeepflanzungen die Inseetenbefruchtung fast ausge-
schlossen erscheint (Burk). Die Blüten sitzen in den Blattachseln sehr zahlreich
210 A. Froehner.
beisammen; sie messen entfaltet etwa 2,5 cm und sind 6 — 8gliedrig. Jede
einzeln wird von einem kurzen, vierteiligen Calyculus gestützt, aus dem der
kurze, abgestutzte Kelchrand hervorsieht. Am oberen Ende der Róhre sind
zwischen den spitzeiförmigen Zipfeln auf etwa 0,75 cm langen Fäden die 1,2
cm langen Antheren angeheftet, so dass sie völlig herausragen. Rudimentäre
Blüten sind bisher nicht beobachtet. Die Früchte sind ebenfalls durch ihre
Größe ausgezeichnet; sie werden etwa 2,7 cm lang und sind entweder kugelig
oder oval, von gelbroter Farbe.
Nach der Form der Griffelbasis nach dem Verblühen kann man vier Spiel-
arten unterscheiden (VIT. 4877. S. 32). Dieselbe kann sein:
1. lang und fast konisch ` unten so breit wie der Kelch;
2. ebenso lang, aber schmaler;
3. ebenso breit, cylindrisch ` der untere Teil etwas eingezogen;
4. kurz und schmal.
Maaße sind nicht angegeben; bei der 4., 2. und 4. Form kommen sowohl kuge-
lige als auch ovale Früchte vor; die dritte, größte, aus direct von Liberia
stammendem Saatgut gezogene Form hat nur ovale Früchte.
Die Frucht zeichnet sich nicht nur durch ihre Größe aus, sondern sie
weicht auch in ihrem anatomischen Bau von allen andern Coffea-Früchten,
die mir bekannt wurden, ab. In der Fruchtschale, die etwa fünfmal so breit
ist, als bei Coffea arabica L. finden sich die Gefäßbündel nicht nur auf der
inneren Hälfte, sondern sie durchziehen, allerdings in beschrünkterer Anzahl,
auch den äußeren Teil und bedingen so die für die Praxis bedeutungsvolle
Zähigkeit des Gewebes. Dem dickeren Mesokarp entspricht auch ein dickeres
Endokarp. Während ich bei den übrigen Arten meist nur 4 oder 5 Schichten
von Steinzellen fand, liegen bei Coffea liberica etwa 6—7 über einander, die
auch in ihrer Lage größere Unregelmäßigkeit und damit auch festere Veranke-
rung zeigen. Der Same weicht nur durch seine Größe und die S. 8 erwähn-
ten Steinzellen der Samenschale von Coffea arabica L. ab. Die Frucht fällt
bei der Reife nicht ab, sondern bleibt noch ca. 2 Monate hängen.
C. liberica Bull ist im Gegensatz zu C. arabica L. keine Gebirgspflanze;
sie kommt nur ausnahmsweise und kümmerlich höher als 600 m vor (Java, in
den Padangschen Bovenlanden, Tjibodas 4200—4500 m). Die günstigste Höhe
ist 40—550 m, gleichgültig ob an der Küste oder im Binnenlande. Die Tem-
peratur ihrer Heimat ist im Mittel 22—30°; sie darf nicht unter 46° betragen.
In Bezug auf Beschattung verhält sie sich wie Coffea arabica L.; in der Sonne
trägt sie früher, aber kürzere Zeit Früchte. Sie verlangt mehr Feuchtigkeit als
Coffea arabica l., verträgt aber wie diese stehendes Grundwasser nicht. An-
scheinend trägt der Baum länger Früchte.
Oberguinea: Liberia (Tu. Voegt, DAnıELLs); Sierra Leone (AFZELIUS).
Angola: Golungo alto: Cazengo (WeLwITSOn).
Gabun (Börner, n. 455; Okt. 4884); Talmengongo (BUcHNER, N. 619;
34. Jan. 1894); cultiviert in denselben Ländern wie C. arabica L. (s. S. 37).
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 271
Der Liberiakaffee wurde neben C. stenophylla G. Don von ArzkLIUs in Sierra
Leone entdeckt und als neue Art erkannt, aber nicht veröffentlicht. Vielleicht
ist er auch mit dem von A. Moore 1796 erwähnten wilden Kaffee identisch.
Mitte der sechziger Jahre kamen die ersten Samen in kleinen Posten auf den
europäischen Markt, ohne dass man ihre Abstammung kannte. Burn gab ihm
den Namen C. kberica, der zuerst 4874 (Retail list of new beautif. and rare
plants 97. IV) erwähnt und von Hıern 4880 bei seiner Beschreibung (IV, 11. 1.
S. 169 ff.) angenommen wurde.
Schon 1872 hatte man den neuen Kaffee in den Königlichen Gärten zu
Kew (VL, 1889. S. 261) gezogen, und als die Hemileia die britischen
Kaffeepflanzungen zu verwüsten anfing, glaubte man nach den ersten glück-
lichen Versuchen, die in den Kolonien mit den Abkömmlingen der Kewschen
Exemplare gemacht waren, einen wertvollen Ersatz für die krankende C. ara-
bica L. gefunden zu haben, der gegen die Blattkrankheit immun sei. Dies
trifft aber nur z. T. zu, denn auch C. liberica wird von der Hemileia befal-
len; die Blätter sind aber durch Größe und Consistenz widerstandsfähiger
so dass der Pilz sie nur durehlöchert, ohne die Assimilation völlig zu hindern,
Auch anderen Parasiten gegenüber erwies sich die Pflanze eher gewachsen.
Dann drängt sich die Fruchtreife nicht auf zwei Punkte des Jahres zusammen,
sondern sie verteilt sich fast auf das ganze Jahr. Die Ernte lässt sich deshalb
gemächlicher einbringen, zumal die Früchte nicht abfallen. Auch ertragsfähi-
ger ist C. liberica Bull; der Baum liefert pro Jahr mindestens 4 kg, häufig
3—4 und mehr kg. Diesen Vorteilen steht gegenüber, dass sich die Früchte
wegen der festeren Fruchtschale nicht mit den gewöhnlichen Maschinen bear-
beiten lassen. Da die Behandlung der Samen äußerst wichtig ist, so fiel dieser
Nachteil bei den Producenten schwer ins Gewicht, zumal die Waare anfangs
in Europa nicht sehr geschätzt wurde. Trotz der Bemühungen der englischen
Regierung hat C. liberica Bull. deshalb nicht den arabischen Kaffee in den
englischen Colonien verdrängen können, obgleich die Versuche nach den Be-
richten (aus Bombay, Burma, Cap, Dominica, Madras, Montserrat, Neugranada,
Queensland, Rio, Trinidad VI. 1872 — 76) fast durchweg günstig ausfielen.
Den Holländern gelang es 4874, durch ihren Consul N. J. A. MARSCHALK in
Greenville (Liberia authentisches Material von zwei, nach dem Bericht des
Consuls auch in Liberia seltenen Bäumen für Buitenzorg zu erhalten. Leider
gingen die Samen nicht auf, und erst im folgenden Jahre konnte aus Pflünz-
chen derselben Provenienz, sowie solcher aus Kew die Kaffeeart auf Java ein-
gebürgert werden. Die Vermehrung erfolgte hauptsächlich durch Stecklinge,
da die weitere Einfuhr von Saatgut teils wegen der in den englischen Colo-
nien herrschenden Hemileia unmöglich, teils erfolglos war. Trotzdem hal
sich C. l[/berjea auf Java am besten bewährt. Brasilien verhält sich gegen
die neue Pflanze ziemlich ablehnend. — Der günstige Ertrag des Baumes
wird dadurch beeinträchtigt, dass die Bäume mehr Raum beanspruchen, als
H
C. arabica L. und deshalb mindestens 42 — 45x 42 Fuß von einander
272 A. Froehuer.
entfernt sein müssen. Daher erscheint auch eine von LawrssaN (pl. util. des
col. franc. Paris 1886) gegebene Berechnung, dass C. liberica auf 20 acres so
viel liefern könne, wie C. arabica auf 200, übertrieben. Im Gegensatz zu der
letzteren stutzt man C. äeren gewöhnlich nicht ab, sondern beschränkt sich
auf vorsichtiges Beschneiden und lässt sie zum Baume auswachsen. Die Früchte
werden dann entweder gepflückt oder mit Bambusstüben abgestoBen. Auf
. Java hat man auch die Maschinerie an C. l/beriea angepasst. Seit 1895 wird
auch in Deutschostafrika von der deutschostafrikanischen Gesellschaft bei Lewa
und Magila Liberiakaffee angepflanzt.
Sect. IV. Obtusae.
C. Ibo Froehner (Notizbl. d. Kgl. bot. Mus. 1897. 7; 1895. 5) ist ein
dicküstiger Strauch mit grauweißer, längsrissiger Rinde; kurze Seitenzweige
tragen an den mäßig verdickten Knoten zwei- bis sechsgliedrige Blütenbüschel,
bevor die Blätter erscheinen oder ihr Wachstum vollenden. Blüten und Früchte
finden sich an denselben Zweigen. Erstere werden an der Basis ihrer kurzen
Stiele von einem gemeinsamen, undeutlich vierzähnigen, zottigen Hochblatt-
kreis gestützt. Der Kelch ist deutlich 7—8-zähnig und ragt vollständig aus
dem Calyculus heraus. Die Krone ist etwa 2,4 cm groß; die Röhre, nach oben
wenig erweitert, etwa 0,9; die flach ausgebreiteten, stumpflancettlichen Zipfel
1,5 cm. lang. Antheren und Narben, erstere 1,0 cm, letztere 0,5 (Griffel
1,7) em lang, ragen aus der Kronröhre heraus. Die Blätter sind zur Blüte-
zeit nur schwach entwickelt. Sie werden ca. 4—4,7 X 8—9,5 cm groß, sind
verkehrteifórmig oder eifórmig mit kurzer, stumpfer Spitze; am Grunde ist
die Blattspreite eingezogen, so dass sie als schmaler Rand am Blattstiel herab-
zieht. 5—7 Nerven 4. Grades sind deutlich, die übrige Nervatur nur schwach
sichtbar. Die Blattfläche ist matt, oben dunkler als unten, kahl. Die vorliegen-
den Früchte sind unreif, getrocknet hellbraun, mit etwa fünf Lüngsfurchen auf
jeder Hälfte, etwa 4 em lang und 0,6 cm breit, kurz gestielt und vom verküm-
merten, aber noch deutlich gezähnten Kelch gekrönt. Der Same bildet kleine,
0,3—0,4 X 0,6 cm große Flachbohnen oder schmalere Perlbohnen von hell-
gelbgrüner Farbe, welche nach beiden Enden verjüngt sind. Über die Stein-
zellen der Samenschale s. S. 18.
Mossambik: Inhambane {die Beschreibung ist nach Exemplaren ent-
worfen, welche dem Kgl. botan. Museum zu Berlin durch Herrn Prof. HENRI-
gues und Herrn Inspector Morrer in Coimbra freundlichst übersendet wurden).
Die Samen stimmen vollständig mit einem Teile des 1893 auf den deutsch-
südostafrikanischen Markt gekommenen und nach einer kleinen portugiesischen
Insel auf 420 südl. Breite Ibokaffee genannten Productes. Dieser Kaffee ist
stark verunreinigt. Die Bohnen machen durch ihre geringe Größe und das
noch wenig verdiekte Endosperm einen unreifen Eindruck. Ihr Coffeingehall
beträgt, nach der S. 38 angegebenen Methode bestimmt, 0,795 Die,
C. racemosa Lour. (Flor. Cochinch. 4790. p: 445; OLIVER, Flor. trop.
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 273
afric. III. p. 485) = C. moxambicana DC. (Prodr. IV. p. 500) = C. ramosa
R. et Schult. (Syst. veg. I. p. 198)
»ramosissima, foliis scabris, racemis terminalibus; arbuscula, 4-pedatis, ramo-
sissima, ramis diffusis, teretibus; folia ovato-lanceolata, integerrima, tuberculis
plurimis confita, scabra, opposita, petiolis brevibus; flos superus, subtermina-
lis, racemis erectis, brachiatis pedunculo communi longo, tetragono, partialibus
brevioribus, teretibus, oppositis vel stellaribus; bacca infera, subrotunda, parva,
rubra, aquosa, unilocularis, bisperma, seminibus hemisphaerieis, arillatis, sulco
longitudinali notatis «.
Mossambik (junge Früchte von Juli bis September).
C. mauritiana (borbonica) Lam. (Encyclop. méthod. Paris1783. 8.5501. :
Ilustr. II. p. 238, Nr. 3409, t. 160, f. 2. [4800]; DC. Prodr. IV. 198. [1830];
Baker, fl. Maur. and Seych. Lond. 1877. S. 152; Coumprwov, Fl. de lisle
de la Réunion; SEMMLER, trop. Agricultur: [Wismar 1888|) — C. arabica 3
Willd. (Spec. plant. 1797. I. p. 974) = C. sylvestris Willd. (R. et Senurr.,
Syst. veget. 1819. p. 201, No. 28) ist ein bis 25 m hoher Baum (Barrrox) mit
runzlicher grauer, in der Jugend weißlicher Rinde und glänzenden Blättern
von eifórmiger Gestalt, welche oberseits dunkelgrün, unterseits etwas heller,
matt oder bräunlichgrün sind. Nach der Basis sind sie keilfórmig verschmä-
lert; die Spitze ist sehr kurz und stumpf; der Stiel kurz und verbogen. Die
Blattgröße ist etwa 3,5—6 X 9 —11 cm. Die Nervatur ist auf beiden Seiten
sehr zierlich und erhaben zu sehen. Die Nebenblätter sind lancettlich und
0,3—0,4 em lang. Die wohlriechenden Blüten sitzen einzeln in den Blatt-
achseln; der sehr kurz gezühnelte Kelchrand ragt aus dem Calyculus heraus ;
die Blüten sind fünfgliedrig; die Kronröhre kurz; Staubblütter und Narben
ragen aus ihr hervor. — Die Frucht ist von der kleinen Kelchnarbe gekrönt
und verkehrteilànglich ; die Samen infolgedessen nach unten verschmälert. Die
vierschichtigen Endokarpzellen zeigen annähernd gleiche Richtung. Die Stein-
zellen der Samenschale sind lang und dünn und sehr stark knorrig verbogen.
Die Wünde sind auffallend unregelmäßig verdickt, die Poren sehr groß und
schräg gezogen. Da ich nur wenige Exemplare zur Verfügung hatte, habe ich
die Samen von C. mauritiana Lam. nicht in die Tabelle S. 17 aufgenommen.
Réunion, Isle de France selten in Wäldern.
Die Art wurde 4745 auf Bourbon entdeckt, wo man sie als café mar-
ron bezeichnet (im französischen Westafrika versteht man unter diesem Na-
men den Samen von Cassia occidentalis, der als Surrogat verwendet wird).
Einen Ausfuhrartikel bildet der Same nicht, sondern er wird — nur gemischt
mit arabischem Kaffee — von den Eingeborenen genossen, da er einen Brech-
reiz, nach anderen betäubende Wirkung, dazu bittern Geschmack hat. FRAPPIER
und Lg Héry haben eine Kr euzung zwischen C. arabica L, und C. mauritiana
Lam. beobachtet, deren Same dem der ersteren entspr echen soll. Unter die-
sen Umständen scheint es sich bei der auf Java (VII. 1876) unter dem Namen
mauritiana cultivierten Pflanze nur um eine aus lle de France eingeführte
Spielart vun C. arabica zu handeln.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 18
274 A. Froehner.
C. macrocarpa A. Rich. (Mém. Soc. hist. nat. Paris 4834 p. 168;
Courpemov, Fl. de l'ile de la Réunion; Baker, Fl. Maur. and Seych., Lond.
1877. 152, — C. grandifolia Boj (Hort. Maur. 173) ist ein 1,5—1,6 m
hoher Strauch mit knotigen Ästen und kahlen, dicklederigen, fast sitzenden
Blättern, welche, abgesehen von der mehr spatelförmigen Gestalt und dem
größeren Glanze, mit der kurzen stumpfen Spitze und dem zierlich erha-
benen Adernetz denen von Coffea mauritiana Lam. ähneln. Die Blätter
sind 4—4 cm breit — im oberen Drittel am breitesten —, 4—8 cm lang.
Die Nebenblütter sind dreieckig. Die Blüten sitzen zu drei, gemeinsam von
einem Calyculus umhüllt, der sich bei jeder einzelnen Blüte doppelt wieder-
holt. Der äußere Kreis der Special-Calyculi ist ca. 2,5 mm hoch und mit
vier kleinen Zähnchen versehen; der innere lässt seine Zusammensetzung
aus den, auf 2,5 mm reducierten, obovaten und zugespitzten Laubblättern
und den häutigen Nebenblättern erkennen. Beide überragen den 0,2 cm
schmalen, ganz undeutlich gezähnelten Kelchsaum nicht. Die Krone ist
1,2 cm lang, die länglichen Zipfel länger als die Röhre. Die Antheren
ragen völlig heraus. Über die eilängliche Frucht habe ich keine Angaben
in der Litteratur gefunden. Bei den Samen ist nach A. Rrcnanp die Furche
weniger tief als bei C. arabica L.
Ile de France, in dichten Wäldern gemein, Réunion.
C. brachyphylla Radik. (Bremen. Abhandl. 4883., VII. S. 390) ist
ein sperriger, vielfach verzweigter Strauch mit rissiger Rinde und kleinen,
dicken, eifórmigen und beiderseits stumpf verschmälerten, kurzgestielten
Blättern von 0,8—2,5 X 2—3,5 cm Größe und abfälligen, lederartigen
Nebenblättern. Die Blätter sind anatomisch durch die zahlreichen, langen
und knorrigen Sklereiden interessant, welche das ganze Gewebe durchsetzen
und zwischen Oberhaut und Palissadenschicht ein fast geschlossenes Netz
bilden. — Die Blüten stehen einzeln oder zu 2—3 zusammen und sind
höchstens 1,5 cm lang. An der Basis sind sie von einem doppelten Caly-
culus von 2,5, bezw. 4 mm Länge gestützt, dessen vier Zähne fast gleich
und nach oben abgerundet sind; am Grunde des äußeren finden sich noch
zwei kleine Schüppchen von 1,5 mm Länge. Der Kelchrand hat nur einige
undeutliche Zähnchen. Die Krone besteht aus der 3 mm langen Röhre
und den fünf trichterförmig ausgebreiteten, verkehrtherzförmigen Zipfeln
von 6 mm Länge. Die Antheren sind 4 mm lang und fast sitzend; sie
.ragen aus der Krone heraus. Der Griffel ist 4 cm lang und tief zwer
schenkelig. Die Frucht fehlt.
Madagascar: Nossibé, Lokobé (HirrpEBRANDT 1879).
C. Zanguebariae Lour. = Amaxona africana Sprengel (Lovm., FI.
Cochinch. 4790 p. 145; Hiern, Transact. Linn. Soc. Lond. 1880. IL 1.
p. 172; Over, Flor. trop. Afr. IH. p. 482) ist ein kleiner, kahler, auf-
rechter Strauch von 4,7 m Höhe; an den älteren Ästen ist die Rinde grau
und quer- und längsrissig, an den jungen Zweigen braun. Die Blätter sind
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 275
kahl, eifórmig, 3,5—6 X 5—11 cm lang, mit kurzer und stumpfer, gerader
Spitze von etwa 4 mm Länge. Auf der matten Oberseite treten die 6—8
(OLIver 5—6) Nervenpaare ersten Grades nur undeutlich, auf der glänzen-
den Unterseite dagegen sie und das feinere Adernetz sehr zierlich hervor.
Die Nebenblätter, aus breiter, gemeinsamer Basis in eine feine Spitze aus-
gezogen, sind 0,2—0,4 cm lang. Der Querschnitt des Blattes zeigt, wie
bei der vorigen Art, auffallend viele langgestreckte, aber selten verzweigte
Sklereiden. In den Achseln der Blätter stehen 4—3 kurzgestielte, 6—7-
gliedrige Blüten, von einem Calyculus gestützt, aus dem der glatte Kelch-
rand herausragt. Die Früchte sind schwarzrot, eiförmig und werden nach
oben durch den Discus knopfförmig abgeschlossen. Der Fruchtstiel ist —
durch Streckung nach dem Verblühen — ebensolang wie die Frucht: 0,7 cm
und durch zwei Kreise von verwachsenen Bracteen in drei annähernd
gleiche Teile geteilt. Die Frucht ist 7—9 mm lang und deutlich längsge-
streift, getrocknet fast schwarzbraun. Der Bau der Fruchtwand nähert
sich Coffea liberica Bull, indem sich die Gefäßbündel auch in ihrem äußeren
Teile finden; in die Oberhaut sind kurze, spitze, einzellige Haare mit
kugeliger Basis eingesenkt. Die Zellen der pulpósen Schicht sind radial
langgestreckt. Die Samen ähneln in Form und Größe der Mokkaform. Über
die Steinzellen der Samenschale s. S. 18.
Sansibarküste: Deutschostafrika (SrumtwANN).
Mossambik (Forges, Loureiro) zum Teil in Cultur.
Die Pflanze wurde, heimisch an der Sansibarküste, durch die Portugiesen
nach Mossambik verpflanzt und der Same als Kaffee benutzt. Im Jahre 1880
wurden auf Nossibé 9300 kg von vorzüglicher Qualität geerntet (LANESSAN,
Pl. util. d. col. francais. Paris 1886).
Untergattung Lachnostoma Hook. f.
C. densiflora Bl. (Bijdr. p. 965; Annal. Mus. lugd. bat. IV. p. 258;
MiQuzr, Flor. Ind. bat. II. S. 307), — nom. vern. Ki Koppi, ist ein reich-
belaubter Strauch, dessen junge Teile durch anliegende Haare flaumig sind.
Die zweijährigen Zweige sind stumpf vierkantig, dünn und weißlich. Die
Rinde enthält zahlreiche Gerbstoffschläuche. Die Blätter sind sehr kurz gestielt
(0,2—0,3 cm), elliptisch oder eilänglich, nach oben und unten zugespitzt, über
der Mittelrippe behaart, sonst kahl, oben sattgrün, unten graugrün. Die Größe
ist 1,8—4 X 4,5—11,5 cm. Die 5—8 Nervenpaare ersten Grades sind
deutlich sichtbar. Der Blattrand ist schwach gewellt. Die Nebenblätter sind
aus breiter Basis lineallancettlich, borstig, auf der Rückenseite angedrückt be-
haart, Die kleinen Blüten sitzen in den Achseln der abgefallenen Blätter an
zweijährigen Zweigen in drei- bis siebengliedrigen Büscheln, gestützt von
lancettlichen, angedrückt behaarten Hochblättern. Auch der undeutlich vier-
zähnige Kelch ist flaumig. Die Krone ist außen kahl; die Röhre, innen weiß-
IEN
276 A. Froehner.
flaumig, istebenso lang wie die vier stumpfen, länglichen Zipfel. Die gelblichen
Antheren ragen völlig heraus. Die Frucht fehlt.
Westjava: Wälder in der Salak (Brume).
C. khasiana Hook. f. (Herb. Ind. or. H. f. et T. Nob.; Hoox., Flor. brit.
Ind. S. 154/155) = Lachnostoma triflorum Korth. (Ned. Kruidk. Arch. II.
202; Muar, Fl. Ind. bat. ll. 257), ist ein mit grauer, etwas querrissiger Rinde
bedeckter Strauch. Die Blätter sind kurz (0,5 cm) gestielt; ihre Größe ist
1,2—5,0 X 4—20 cm; sie sind schmal verkehrteiförmig und in eine schmale,
lineale Spitze von 1,5—3,0 cm Länge ausgezogen; auch die Nebenblätter sind
aus breiter Basis in eine haarfeine Spitze verschmälert und mit dieser ca. Icm
lang. Die Blütenstände sind sehr reichblütig und schwärzlich behaart. Die
kurz gestielten Blüten sind klein und werden von je einem viergliederigen Ca-
Iyculus und einem Paar darauf folgender Hochblätter gestützt. Die Blättchen
haben alle eifórmige, zugespitzte Gestalt und sind bis etwa zur Mitte ver-
wachsen. Die Länge des Calyculus beträgt 0,25 cm, so dass der 0,5 mm hohe
vierzähnige Kelchrand daraus hervorragt. Die Krone misst meist 0,7 em; ihre
Röhre ist fast cylindrisch, ca. 0,4 cm lang; die Zipfel sind dreieckig, ca. 0,25 cm
lang und flach ausgebreitet. Aus der Röhre ragen die 0,15 cm langen Antheren
sowie die kurzen (1,2 mm) Narbenschenkel des 0,5 cm langen Griffels heraus.
Die Früchte sind ca. 0,6 cm dick und werden von den Kelchzähnchen gekrönt.
Mysore: Khasia- und Jynteagebirge 700 —1500 m (CLARKE).
C. Jenkinsii Hook. f. (Flor. brit. Ind. III. S. 455) ist ein kahler Strauch,
der habituell C. salicifolia Miq. ähnelt. Die Blätter sind lancettlich, 1,2—4 X
7—14 cm groß, kurz (0,5 cm) gestielt und in eine (1,5 cm) lange Spitze aus-
gezogen. Sie sind in der Mitte oder etwas unterhalb am breitesten und haben
5—6 Nervenpaare ersten Grades. Die Nebenblütter sind 0,4 cm lang. Die
achselständigen Blüten sind denen von C. khasiana mit dem vierzähnigen
Kelch, langer Blütenröhre und kahlem Schlunde ähnlich. Die Frucht ist 4 cm
lang und 0,4 cm breit, ovallänglich, vom Discus gekrönt und nach oben und
unten zugespitzt. Die vorliegenden Exemplare zeigen einen von-der Unter-
gattung Kucoffea stark abweichenden Bau des Samens. Derselbe besitzt
äußerlich die Gestalt des Perlkaffees. Der Querschnitt zeigt aber, dass die für
Eucoffea so charakteristische Faltung des Endosperms fehlt; auch die cha-
rakteristischen Verdickungen der Zellwände fehlen völlig. Das Gewebe besteht
aus zwei durch die Farbe verschiedenen, aber nicht durch Epidermalzellen
oder Testa getrennten Teilen, von denen der äußere gelbbraun, der innere grau
und durch strahlige Zellanordnung ausgezeichnet ist. An beider Grenze liegt
der normal geformte Embryo (s. S. 15).
Hinterindien, Ostbengalen: Khasiagebirge 1000—1300 m (JENKINS,
GnirriTR, Kew distrib. 3015). l
C. uniflora K. Sch. (in K. Sen. und M. Horrrune, Flora von Kaiser Wil-
helmsland 4889 S. 137) ist ein Strauch mit schwarzbrauner Rinde. Die jungen
Äste sind gerieft. Die Blätter sind von blassgelbgrüner Farbe, glatt und krautig;
Die Gattung Uoffea und ihre Arten. 277
lancettlich oder schmal verkehrteiförmig, nach dem Grunde verschmälert und
kurz zugespitzt. Sie sind 4—3,5 X 3—9,5 cm groß, im oberen Drittel am
breitesten und tragen 6—7 Nervenpaare ersten Grades; die Nebenblätter sind
aus breiter Basis in eine sehr lange, fadenförmige Spitze ausgezogen und bis
1,3 cm lang. Die Blüten sitzen einzeln endständig; der Kelchrand hat vier
spitze, kahle Zähnchen; die kleine Krone ist vierspaltig und ganz kahl; etwa
& mm lang, die halb so langen Zipfel spitz. Die Frucht ist rot, 65«8 mm groß
und deutlich zweiknöpfig, meist zweisamig. Die Samen sind auf dem Rücken
leicht gefurcht.
Kaiser Wilhelmsland: Bagili bei Constantinhafen (HorrRuws n. 607,
1887; WARBURG).
C. glabra Korth. = C. neurophylla Miq. (Annal. Mus. lugd. batav. IV.
p. 258) vgl. S. 21; »Baccae bene longe pedicellatae statuit Korrn., quae pedi-
cellis 2 lin. longis pertenuibus suffultae, subglobosae piperis mole baccae ad-
sunt, sed non omnino maturae. Utriusque ramuli laeves, tetragoni, nitentes,
e fusco pallescentes, petioli sp. borneensis 2—4 cm longi, folia basi acuta vel
attenuata, elliptico-oblonga ellipticave in acumen breve apice obtusum desi-
nentia, coriacea, glabra, supra splendentia, cost. costulisque prominent. per-
tenua, subtus ex flavo viridulo pallida, costulis circiter 7 patulis venisque
interjectis costalibus instructa, majora 6 poll. longa, 2,5 lata.«
Borneo /Konrnars); Banca (HoRSFIELD).
III. Praktisches über Coffea arabica L.
l. Der Anbau.
In der langen Praxis hat man die günstigsten Bedingungen des Kaffee-
baues genau festlegen können. Als Saatgut benutzt man nur ganze Früchte
oder nicht getrockneten Pergamentkaffee, d. h. die vom Endokarp umhüllten
Samen. Dieselben sollen von guten, gesunden, reichtragenden Bäumen stammen.
Man drückt die Samen so, dass die Furche nach oben liegt, in der Entfernung
von 4,5—7 cm in Beete von 4 Fuß tiefem, gutem, von Steinen befreitem und
mit einer Schicht Asche bedecktem Boden. Diese Saatbeete werden entweder
im Schatten von Bananen oder Palmen (Brit. Westindien: Maximiliana regia
oder Sabal glaucescens) angelegt oder durch ein Dach von Bambusschindeln
Java: gedek tjamplong) geschützt. Letzteres soll mindestens 6 Fuß hoch
sein, damit man darunter bequem beschneiden, gäten, begieBen kann. Wenn
lie jungen Pflänzchen nach 1—2 Monaten über der Erde erschienen sind, die
Keimblütter aber sich noch nicht völlig entfaltet haben, werden nach sorgfältigster
Auswahl die normalsten Pflanzen umgesetzt. Dabei kneift man vorteilhaft die
Hauptwurzel bis zur ersten Nebenwurzel ab und regt so die Bildung von mehr
Seitenwurzeln an. Die Pflanzen kommen in Beete (pepinieres;, welche flach
und an strümendem Wasser gelegen sein und porósen fruchtbaren Boden von
278 A. Froehner.
mindestens zwei Fuß Tiefe besitzen sollen. In hügeligem Terrain müssen dazu
Terassen angelegt werden. Die Beete haben die Größe von 4X 12 Fuß, so
dass man von zwei Seiten bequem zur Mitte reichen kann. Sie werden wieder
überdacht, falls sie nicht im Schatten von Bäumen stehen. Die Pflanzen stehen
I4 cm von einander entfernt in Reihen mit einem Zwischenraum von 19 bis
24 em. Nach Jahresfrist sind die Pflanzen etwa 1 Fuß hoch und können ins
offene Land kommen. Bei Regenmangel ist etwa alle fünf Tage ein vorsichtiges
Begießen nötig; daneben ist Gäten, Auflockern des Bodens und Entfernung
aller kränkelnden Exemplare unerlässlich.
Das für Setzlinge bestimmte Land wird nach der ursprünglichen Vege-
tation ausgewählt. Wald wird erst gröblich von Schlingkräutern und Unterholz
befreit (brasil. rocar), und dann die Bäume durch Umreißen oder Abbrennen
entfernt. Zwischen kleineren Landstrichen lässt man am besten Streifen von
Wald stehen, der Feuchtigkeit zurückhält und als Schirm gegen den Wind und
von diesem getragene Pilzsporen dient. Zunächst baut man meist Mais oder
anderes Getreide. Da der Mais ungefähr dieselben Anforderungen an den
Boden stellt, wie der Kaffee, so kann man nach G. DE WAAL VAN ANCKEVEEN
(Kort begrip van de leer der bemesting, gevolgd door de toepassing daar van
op bemesting van koffietuinen, G. Wolff et Co., Batavia 1896) damit gleich-
zeitig die Bedürfnisse des Bodens an Dünger feststellen, indem man ver-
schiedene Striche mit verschiedenen natürlichen und künstlichen Dungstoffen
behandelt. Wo der Mais am besten gedeiht, dort hat man das für Kaffee und
den betreffenden Boden günstigste Düngemittel angewandt. Das Land wird
mindestens ein Fuß tief umgepflügt, Steine und Wurzeln sorgfältig entfernt
und bei feuchtem Wetter die jungen Pflanzen in einer Entfernung von ?—3
Metern (Brit. Westind. 6—9 Fuß nach Bull. roy. gard. Trinidad, july 1891;
Java 8X 8 Fuß nach VH. 4878 S. 29 ff., Brasilien 149—414 palmos [palmo =
22 cm] nach XIV.) sorgfältig gepflanzt. Genügend breite Wege werden frei-
gelassen. Im allgemeinen verträgt der Kaffeebaum keine intensive Bestrahlung
durch die Sonne, einzelne Varietäten wie laurina (VII. 1878) vertragen sie
aber, und in hohen Lagen, ja in einigen ganzen Ländern, wie in Guatemala
(s. S. 63) verzichtet man überhaupt auf Schattenbäume. In jungen Pflanzungen
werden als Schattenspender öfter Bananen, Mais, Kassave benutzt (Bull. s.
gard. Trinidad 1891, july), welche die Anlage einträglicher machen. Außerdem
werden aufgeführt für Arabien: Tectona grandis (Ronca, Taneb), Ficus
pseudosycomorus (Komas), Mimosa Lebbek; für Martinique: Theobroma,
Anacardien, Haematoxylon, Musa (XV.); für Java: Albixxia moluccana,
Hypoporum subumbrans, Morus indica, Erythrina-Arten ; für Sumatra:
Cassia. florida, Sponia velutina; in der Jugend auch Unkräuter wie Age-
ratum conyxoides, Erechthites valerianaefolia, Bidens sundaica (TSCHIRCH,
Ind. Heil- und Nutzpflanz. und deren Cultur; Miguer, Fl. Ind. bat. IIl.
p. 305). "
Eine gute Bewüsserung der Kaffeegürten (cafetales, cafesaes, koffij-
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 279
tuinen) ist nötig, und deshalb die Lage an flieBendem Wasser vorzuziehen
zumal da dieses je nach seinem Gefälle als Arbeitskraft für Maschinen und als
Transportmittel benutzt werden kann. Düngung ist auf jungfräulichem Boden-
zuweilen unnötig, sonst aber nützlich. Die Ansprüche des Kaffeebaumes an
mineralische Stoffen hat Darerr auf chemischem Wege ermittelt (Landwirt-
schaftliche Jahrbücher 1894 S. 971. . In Brasilien hat man den jährlichen
Ertrag eines Baumes durch Thomasschlacke von 0,24 kg auf 0,84 kg, in einem
Falle sogar auf 2,5 kg Handelskaffee gebracht (Ind. Mercuur 4897, 7). An Ab-
hängen müssen natürlich Vorkehrungen gegen das Abschwemmen des Düngers
durch Regengüsse getroffen werden. Das Gäten nimmt man am besten jährlich
am Ende der trockenen Jahreszeit vor, nachdem das Unkraut während der-
selben dem Boden Feuchtigkeit erhalten hat. Um die Ernte zu erleichtern,
schneidet man den Culturpflanzen gewöhnlich in 2 m Höhe oder tiefer (auf
Ceylon 21/3 Fuß) die Hauptachse ab (holl. Toppen) (VII. 1877 S. 28; 1878
S. 34). Dieselben wachsen dann mehr in die Breite und selbst die höheren
Áste sind von einer erwachsenen Person leicht zu erreichen. Gegen diese
vielverbreitete Procedur werden geringere Widerstandsfähigkeit gegen Blatt-
krankheiten und raschere Erschöpfung der Fruchtbarkeit geltend gemacht:
jedenfalls erfordert das Entgipfeln auch weiterhin sorgfältiges Beschneiden und
somit größere Arbeit. Für sehr große Pflanzungen empfiehlt deshalb MonnEN,
das Beschneiden auf die Entfernung des Unterholzes zu beschrünken (Bull.
van het Kol. Mus. te Haarlem, März 1897 S. 30). Wird der Baum nach dem
Toppen der Verwilderung überlassen, so wachsen die Nebenäste (s. S. 9)
vertical aufwärts zu bedeutender Höhe [bis 30 Fuß), und der Baum gewinnt
habituell das Aussehen unserer Pappeln (Mo. Fl. ind. bat. HI. S. 305). In
Arabien, auch zum Teil in Brasilien lässt man die Hauptachse ruhig wachsen,
so dass sie 8— 9 Meter hoch wird. C. liberica wird fast immer nicht be-
schnitten (VII.).
Nach drei Jahren — so lange stützt man auf Java den Kaffee mit Bambus-
stiben — beginnt er zu blühen, nach vier, Früchte zu tragen, aber erst im
sechsten Jahre kommt die erste volle Ernte. In diesem Jahre tritt am Stamm
gewöhnlich eine Biegung auf, welche VermeuLen (Soerabajasch Handelsblad
1895, 6. u. 7. Nov.) auf eine natürliche Anlage, andere auf die erste Last der
Früchte und das beim Pflücken geübte Umbiegen zurückführen (Bull. v. h. Kol.
Mus. te Haarlem 4897 1. c.. Die Bäume tragen je nach der geographischen
Lage und der Pflanze jährlich 250 gr bis 45 Pfund (nur in seiner Heimat
Abyssinien), gewöhnlich 750 gr 8—15 Jahre lang. Das Maximum der Frucht-
barkeit liegt in der Nähe des 14. Jahres (Darerr, Landwirtsch. Jahrb. 1894
8.9711... Nach dieser Zeit büßen sie an Fruchtbarkeit ein, verlieren aber nicht
ihre Lebenskraft; ja sie wachsen zuweilen zu hohen Bäumen aus, während die
Schattenbäume absterben und an ihrer Stelle eine eigenartige Vegetation auf-
sprießt. Solche verlassene Kaffeegärten sollen früher in der Nähe javanischer
Dörfer nicht selten gewesen sein (MiQuzL, Fl. ind. bat. I. S. 305). In Brasilien
) 280 A. l'roehner.
lässt man sie 20— 25 Jahre brachliegen, brennt dann die Bäume ab, unterdrückt
das Unkraut durch Aussäen von Tristegia glutinosa (capim gordura) und
‚setzt dann wieder junge Kaffeepflanzen aus.
Großen Schaden verursachen in Kaffeeanpflanzungen mehrere pflanz-
liche und tierische Parasiten, mit denen sich Erxst (estudios sobre las de-
formaciones ete. NVI) speciell beschäftigt hat. Der schlimmste Feind der
Kaffeebäume ist der Pilz Hemileia vastatrir, welcher die als leaf-blight
bezeichnete Blattkrankheit hervorruft, indem er das Blattgewebe zerstört
und dadurch die Assimilation unmöglich macht. Der Pilz trat zuerst im
Mai 1869 auf Ceylon auf, wo er den Kaffeebau in kurzem fast ruinierte
(Export: 1874/75 988328 Ctr.; 1892 42443 Ctr.; VI. 1893 p. 324). Von
da verbreitete er sich über fast alle Kaffeeplantagen der alten Welt, so dass
ein Ausfuhrverbot für ceylanisches Kaffeesaatgut nötig wurde (VI. 189.
p. 361). Die Mittel gegen die Krankheit haben sich als vergeblich er-
wiesen, und es wird jetzt nur die Züchtung einer widerstandsfähigeren
Rasse durch sorgfältige Pflege anempfohlen. Da Coffea liberica der Krank-
heit besser widersteht, so hat sie sich rasch eingebürgert. Amerika ist bis-
her von der Hemileia freigeblieben. — Weniger gefährlich ist der Pilz
Pellieularia Koleroga, der die als leaf-rot bezeichnete Krankheit hervor-
ruft; sie soll nach Cooke (VI. 1880) identisch mit dem nach Ernst (XVL)
in allen atlantischen Pflanzungen seit 1868 verbreiteten candelillo sein.
Hier soll Entfernung der fleckigen Blätter von Nutzen sein. Ein anderer Pilz,
nach BERKELEY (XVI). Depaxea maculosa, nach Cooke (VI. 1880) Sphaerella
coffeicola wird für die Ursache, bezw. eine Folgeerscheinung (s. unten) der
mancha de hierro genannten amerikanischen Krankheit gehalten. In Poer-
bolingo und Poerwokerto auf Java lebt ein Pilzmycel in der Rinde und ver-
nichtet die jungen Äste. (VII. 1877). Auch Stridula complanata Montagne
wird von Ernst (XVI.) als Blattparasit angegeben. Als Krebs bezeichnet man
eine durch ungünstige äußere Verhältnisse bedingte Schimmelbildung, der auf
Jamaica mehr als ein Procent der Früchte zum Opfer fallen. — Von phanero-
gamen Parasiten hat Coffea arabica L. wenig zu leiden (XVI.); dagegen sind
noch einige Tiere zu nennen: Cemiostoma coffeelum Zeller (Tineinae), eine
Mottenart, legt ihre Eier auf die Kaffeeblätter, sie kommt besonders in den at-
lantischen Gebieten Amerikas vor; ihre Larve vernichtet in Brasilien (als bar-
boleta do cafesal, praga do café) !/; der Ernte. Nach Ernst (XVL) ist sie
die Ursache der oben erwähnten mancha de hierro (ironstain, rouille,
rust). Abreißen und Verbrennen ist nützlich (XVI. VI. 1894). — Den Wur-
zeln schadet an der afrikanischen Westküste ein Bohrkäfer, Xylotrichus qua-
drupes (V1. 4876); in Brasilien und Arabien eine Termite (Termes cumulans,
cupim do cafe); in Arabien außerdem nach JouBERT ein Nematodenwurm
( Heterodora radicicola XM); in Centraljava (Mandheling und Ancola, Tapanoli
eine Coceus-Art (VIL). Die Blätter und jungen Triebe greifen eine Coccida
(Goldküste, Hawaii, Madeira, Trinidad) und Zecamium Coffeae (Costarica, Cey-
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 281
lon) an (VI. 1876). Von Sansibar wird als Schädling eine Grille angegeben
(Vl. 1877).
2. Die Verarbeitung der Frucht.
Die Früchte der C. arabica L. fallen bei der Reife im Gegensalz zu denen
von C. liberica Bull ab. Man beginnt jedoch schon vorher mit der Ernte, die
nach der geographischen Lage natürlich in die verschiedensten Zeiten fällt.
Man pflückt meist die Früchte mit der Hand oder einem Haken in Säcke oder
Körbe und bedient sich dazu der billigen Frauen- und Kinderarbeit. Wohl nur
in Arabien breitet man Tücher unter die Bäume und schüttelt die reife
Frucht ab.
Die weitere Behandlung ist für den Wert der Handelsware äußerst wichtig.
Es giebt zwei Methoden. Ursprünglich, und auch jetzt noch in Arabien, dem
größten Teile Brasiliens, den französischen Colonien trocknet man die einge-
brachte Frucht auf gepflasterten oder cementierten Tennen, die in Brasilien die
Größe von 500—1800 qm erreichen, an der Luft, sie vor dem Regen durch
leichte Dächer schützend und öfter wendend, wobei man sich besonderer
Rechen (rodo in Brasilien; oder der Füße der Neger und Kulis bedient. Vor-
her empfiehlt sich das in Brasilien gehandhabte Waschen der Früchte durch
llieBendes Wasser, der größte Teil der Blätter, Äste u. s. w. wird dabei heraus-
gefischt; Sand und Steine sinken zu Boden, und die Früchte werden auf die
Trockenräume (terreiro bras.) geschwemmt. Beim Trocknen schrumpft der
Same stark; die Samenschale lockert sich, das Endokarp löst sich völlig los,
so dass der Same in der Frucht klappert. Versuche mit künstlicher Wärme
haben bisher keine günstigen Resultate ergeben. Die getrocknete Frucht be-
arbeitete man ursprünglich mit der Reiskeule oder einem ähnlichen Instrument.
Dabei fällt die Fruchtschale ab, aber auch die Bohne wird leicht verletzt, und
die Arbeit ist mühsam. Jetzt sind die primitiven Instrumente durch Maschinen
ersetzt. Es sind das Mühlen-, Stampf- und Räderwerke verschiedenster Gon-
struction (m onjollo, pilao, ripa, decascador). Von den zersplitterten
Schalen wird der Kaffee durch Gebläse gereinigt. Diese so bearbeitete Sorte
(café terreiro) ist besonders in Frankreich beliebt. ` (XIlI.;
Die andere Methode, welche in den britischen Colonien zuerst angewandt
wurde und eine in England und den meisten anderen Staaten bevorzugte Ware
liefert (ea fé despolpado), verfährt auf nassem Wege. Ein rasches Aufarbeiten
der tagsüber eingebrachten Ernte ist dabei sehr wesentlich; man arbeitet des-
halb die ganze Nacht hindurch. Die frische, möglichst reife Frucht kommt in
eine Maschine (despolpador, pulper), in der das lederartige Perikarp zwi-
schen rotierenden, unseren Reibeisen ähnlichen Scheiben (dise pulper, oder
Cylindern (cylinder pulper) völlig abgerissen, und die davon befreite Frucht
durch Wasser weggespült wird. Sie wandert, umhüllt von dem pergament-
arligen Endokarp (casca, parchment, parche[min]) und der außen daran
haftenden Pulpa, in hölzerne Cisternen, in denen sie je nach der Temperatur
282 A. Froehner.
12—18 Stunden mit Wasser umgerührt wird. Die zuckerhaltigen Stoffe der
Pulpa vergühren dabei und werden durch wiederholtes Waschen entfernt; der
Pergamentkaffee wird dann auf ühnlichen Tennen, wie bei der anderen Methode
getrocknet.
Er eignet sich dann, vom Endokarp geschützt, als parchmenteoffee
café en parche, am besten für den überseeischen Transport mit seinen üblen
Einflüssen, ohne dass Gewicht und Volumen der Ware wesentlich vergrößert
werden. Auch die Thatsache, dass der Maschinenbetrieb in den von unseren
Culturcentren weit entfernten Kaffeeproductionslàndern bedeutend kostspieliger
ist, lassen den Pergamentkaffee für den Transport am geeignetsten erscheinen
(VI. 1893 S. 130). Trotzdem scheint man nur in den englischen Colonien da-
nach zu handeln. Das größte Productionsland Brasilien verschifft fast nur
völlig enthülsten Kaffee.
Die Abschälung der Pergamentschale erfolgt in ähnlichen Maschinen wie
die des Perikarps (decascador). Die Spelzen werden durch Gebläse entfernt,
welche, mit Sieben verschiedener Lochweite verbunden, zugleich das Sortieren
in Perlkaffee und größere und kleinere Flachbohnen, sowie das Entfernen
schwarzer und Bruchbohnen besorgen (separator nach Lipgerwoop). Das
weitere Sortieren geschieht durch Menschenhand, dann wird der Kaffee in ro-
tierenden Cylindern (brunidor) poliert (XIV. .
Für den Transport wird der Kaffee meist in Säcke von bestimmter Größe
(brasil. = 1,2 Zolletr.) verpackt. Das Gewicht wird landesüblich ausgedrückt
(arroba = 14,688 kg; Pus 16,38 kg; Picul 4,23—1,27 Ctr.). Neuerdings sind
statt der Säcke Fässer empfohlen. Vom Pflanzer wandert der Kaffee in das
Lager der Zwischenhändler. Besonders in Brasilien ist der Zwischenhandel
großartig organisiert. Auf Maultierrücken gehen die Säcke nach den Bahn-
stationen und kleinen Häfen, von wo sie durch die Bahn oder Küstenfahrzeuge
zu den Commissarios nach Rio oder Santos gebracht werden. Diese mischen
Durchschnittsproben und verkaufen nach diesen im voraus die ganze Ernte der
Facendeiros an die Ensaccadores; letztere liefern mit (Rio) oder ohne (Santos)
Vermittelung von Maklern (Corretores) an die Ausfuhrfirmen. Durch die vielen
Zwischenglieder wird der Handel natürlich für die Producenten (Facendeiros)
nicht 'eintrüglicher (XIV.). Auf Java hat die holländische Regierung den Kaffee-
bau zum Teil verstaatlicht (Dtsch. Colonialztg. 1892. S. 466). Die Ausfuhrhäuser
exportieren meist ein mittelmäßiges Gemisch (liga), das in Europa durch Aus
lese wieder in die verschiedenen Sorten zurückverwandelt wird (XIV. .
Da der Kaffee sehr leicht von anderen Stoffen im Aroma beeinflusst wird,
ist eine sehr gründliche Reinigung des zur Aufnahme bestimmten Schiffes sehr
wichtig.
Man teilt die Kaffeebohne der Form nach hauptsächlich in drei Sorten:
Mokka bildet kleine, annähernd runde Bohnen von graugrüner Farbe, enthält
viele Perlbohnen und ist nach der jetzt völlig bedeutungslosen Stadt am roten
Meere benannt; Bourbon sind mittelgroße, nach unten etwas zugespitzte
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 283
Bohnen; Martinique ist groß und Nach. Diese Namen werden auch auf ähn-
liche Formen anderer Herkunft angewendet; so wandert viel ostindischer
Kaffee nach den Mittelmeerhäfen, um als echter Mokka in den Handel zu
kommen. Brasilkaffee geht unter den verschiedensten Namen. Manche Land-
striche haben sich selbst einen Ruf geschaffen; so Jamaica blue mountains,
Ceylon plantation. Für die Wertschätzung ist in einzelnen Staaten auch
der mehr gelbe oder grüne Farbenton, die durehscheinendere oder dichtere
Beschaffenheit der Kaffeebohne maßgebend.
Frischer Kaffee schmeckt im allgemeinen nicht gut; erst nach einigen
Monaten wird er genieDbar; und im Handel lässt man ihn meist einige
Jahre vor dem Verkaufe liegen; er kann ohne wesentlichen Nachteil 50—60
Jahre aufbewahrt werden í(LawEssAN, Pl. util. des colon. francais. Paris
1886).
Außer dem Samen der C. arabica L. werden auch das Fruchtfleisch und
die Blätter praktisch verwendet. Die Südaraber bereiten durch Vergährung
des frischen, zuckerreichen Mesokarps ein weingeistiges Getränk, namens
Gischr. Getrocknet und gepulvert kam die Fruchtschale auch auf den euro-
päischen Markt als Sacca oder Sultankaffee ‘fleurs de café); da sie
(nach Hanausek) keine Spur von Coffein enthält, kann sie als brauchbares
Surrogat nicht bezeichnet werden. Rationeller ist der Gebrauch der schwach
coffeinhaltigen Blätter, die die Eingeborenen auf Java als Thee genießen "Mo,
Fl. ind. batav. III. S. 305).
3. Geschichtliches.
Wie die Einführung eines Gebrauchsgegenstandes selten dem Zeitpunkle
nach genau bestimmt werden kann, so weiß man auch über den Anfang des
Kaffeegenusses nichts. Die bekannten arabischen Sagen stehen mil den ge-
schichtlichen Überlieferungen in unlósbarem Widerspruch, sind auch aus
natürlichen Gründen unwahrscheinlich. Nach einer dieser Sagen machte ein Hirt
die Entdeckung, dass seine Ziegen nach dem Genuss nicht schlafen wollten.
Er meldete das einem Prior Ägyptens, MorLon-ALı-BEN-OMAR-SCHADELLY, der
dasselbe Mittel mit Erfolg bei den rituellen Nachtwachen seiner Mönche an-
wandte (A. F. Nupost, de potu saluberrima cahve s. café, Rom 1675). Sehr
unnatürlich erscheint es, zwei vorgeschichtliche Litteraturangaben auf Kaffee
beziehen zu wollen: In der Odysse IV bietet Helena dem Telemachos ein Ge-
tränk, aus Wein und einem wunderlichen , Nepenthes genannten Saft. bereitet,
der Trauer, Zorn und allen Kummer vergessen lässt. Im 4. Buche Salomonis
17, 47 sendet der Vater Davids seinen gegen die Philister zu Felde liegenden
Söhnen neben 10 Broten ein Röstgut, Sein Kali, das als frumentum frixum,
von LurnER als Sangen übersetzt wird. Kaffeeenthusiasten sehen in der Nepen-
thes der Helena und im Kali Isais Kaffee. Bönnee-Reıcn "AL ` erzählt, dass
man in dem Keller eines römischen Hauses zu Heddernheim (villa Hadriani;
bei Frankfurt eine zerfressene Blechbüchse mit gebrannten Doppelbohnen
284 A. Froehner.
gefunden habe. Nicht viel sicherer als die genannten Notizen ist des Kaffees
Erwähnung (nach semENGEL) durch den 1036 gestorbenen arabischen Arzt
AVICENNA (AL Hussain Asn Au EBn AmpALLAH Ers Siwa) in seinem Canon
medicinae (arab. Rom 1593; latein. Padua 1473).
Über den Gebrauch in Arabien meldet ein handschriftlicher arabischer
Gesang der Pariser Bibliothek von Asp EL Kaper Ansarı Dsezeri HANBALI 996
nach der Hedschra (M. SYLvESTRE DE Sacy, Paris). Danach hat ein Mufti von Aden,
Namens Demar Enn App App ALLAH MOHAMMED BEN Sum, Au Haupt, auf
einer Reise nach Persien, wo der Kaffee schon um 875 bekannt gewesen sein
soll, ihn kennen gelernt und nach der Heimat übertragen. Wahrscheinlicher
ist es, dass er ihn auf dem Seewege von der gegenüberliegenden afrikanischen
Küste bekam, auf demselben Wege, den auch später noch abyssinischer Kaffee
nahm, um zum guten Ruf des Mokka beizutragen. Die Phantasie des Arabers
begnügte sich aber nicht mit diesem Sachverhalt. Sie setzte die Anwesenheit
des Kaffees in Arabien voraus, obgleich er sich nirgends dort wild vorfindet
(M. A. Derters, Voyage an Yemen p. 142), und verlegte seine »Entdeckung«
\
dorthin. So sollte im Jahre 1258 (656 der Hedschra) nach der Sage ein Der-
wisch aus der Sekte der Schaziysys aus Mokka verbannt worden sein. Er
war auf den Bergen der Nachbarschaft auf die Kaffeefrüchte angewiesen. Sie
bekamen ihm als einzige Nahrung so gut, dass er sie einigen anderen Derwi-
schen anbot, die dadurch von der Krätze geheilt wurden und deshalb den
Fürsten um Begnadigung des Verbannten baten. Dieser erhielt sie und den
Auftrag, an der Stelle ein Kloster zu erbauen, wo er zuerst den Kaffee gebraucht
hatte (Ahmet ben Effendi).
Von Aden (s. o.) breitete sich der Kaffeegebrauch rasch in Arabien aus;
sehr bald fing man wahrscheinlich in dem heißen, feuchten Thale des Yemen
den Anbau an, denn für das Jahr 4544 kann man die heutige Ausdehnung an-
nehmen. Nach der ersten günstigen Aufnahme des Getrünkes machte sich
aber eine Reaction geltend; man begann den Kaffeegenuss von seiten der poli-
lischen und geistlichen Macht zu bekämpfen, da er zu Versammlungen und
ungezwungenem Meinungsaustausch über Staatsangelegenheiten führte. Als
man einst in Mekka im Winkel einer Moschee Kaffeetrinker fand, verbot der
Gouverneur Kam Bey den Kaffee auf Grund des Korans üherhaupt, schloss die
öffentlichen Kaffeehäuser und zerstörte die Vorräte trotz der Vorstellungen
des Mufti und seiner Derwische. Inzwischen hatte man aber auch in Unter-
ägypten den Kaffee schätzen gelernt und dort viele Kaffeeháuser, Kawakauds,
errichtet. Auch der Kalif von Groß-Kairo war ein Liebhaber von Kaffee; er
forderte deshalb über seine Wirkung ein medicinisches Gutachten ein und, als
dieses günstig ausfiel, veranlasste er den Gouverneur von Mekka, sein Verbot
aufzuheben. l
1547 unterjochte der Sultan von Konstantinopel, Selim I., Bajareths ll.
Sohn, Ägypten und brachte außer der Fahne Mahomets und anderen großen
Schätzen auch den Kaflee mit nach seiner Hauptstadt. Dieser verschaflte sich
Die Gattung Cofea und ihre Arten. 985
auch dort große Beliebtheit. Im Serail wurden besondere Hofchargen, die
Kawengi-baschi, zur Kaffeebereitung angestellt, und im Stadtteil Taktacalah
eröffneten zwei Syrier, Scnems von Samos und Herem von Aleppo Kaffeehäuser.
Aber auch in Konstantinopel folgte unter den Nachfolgern Selims I. ein hefti-
ger Kampf gegen den Kaffee: Der Großwesir Kurrorı ließ 1524 rückfällige
Kaffeetrinker in einen Ledersack einnähen und ersäufen. 1542 erließ Söliman Il.
ein neues Verbot; aber all diese Gewaltmittel konnten das beliebte Getränk
nicht unterdrücken, und die Muftis, welche auf Grund des Korans — derselbe
verbietet den Genuss von Kohle als unrein, und Kaffee wird ja gebrannt —
dagegen predigten, fanden bald Gegner in verschiedenen Schriften, so in dem
» Triumph des Kaffees « des Faxr Enns An BEKR BEN ABID JESI und in einem
Gesang des Dichters Surkır-Enpın-OMAR-BEN-FAREDH. Dieselben beeinflussten
die öffentliche Meinung zu des Kaflees Gunsten, und als Kuproli sich davon
überzeugt hatte, dass seiner Politik aus den Kaffeeháusern keine Gefahr drohe,
wurde sein Gebrauch 1554 nicht mehr (später nur noch vorübergehend) be-
anstandet. Die Kaffeehüuser, »Schulen der Erkenntnis « nannte man sie, ver-
mehrten sich rasch. Man spielte Schach, schaute Tänzerinnen und hörte Mär-
chenerzählern zu.
Wie in Konstantinopel, so hatte sich der Kaffeegenuss auch in den klein-
asiatischen Städten eingebürgert. 1573 lernte ihn der Augsburger Arzt RAN-
WOLFF in Aleppo kennen und schrieb 1582 als erster Europäer davon: »Die
Türken haben in Halepo ein gut getränke weliches sie hochhalten, Chaube
von ihnen genannt; das ist beinahe wie Dinten so schwarz und in gebresten,
sonderlich des Magens, gar dienstlich«. Prosper ALPIN, ein venetianischer Arzt,
war von 1891—4593 in Ägypten und brachte von da Abbildung und Frucht
eines Kaffeezweiges (ohne Blüten) mit (de plantis Aegypti, Padua 1640). 1596
sandte Berrus Kaffeebohnen aus Ägypten an den Botaniker LecLuse mit einer
Gebrauchsanweisung. Nachdem die ersten Nachrichten über den Kaffeege-
brauch in die Culturländer gelangt waren, folgte auch bald die Sitte selbst.
1615 kam Kaffee nach Venedig, von Pierro pe La VALLE zum ersten Male mit
seinem jetzigen Namen benannt; 1616 nach Holland; auch in London wurde
damals der Kaffee bekannt, galt aber als große Seltenheit: Lord Bacon (1560
—1626) schreibt: »Die Türken haben eine Pflanzenart, die sie Kaffee nennen
und getrocknet und gepulvert mit heißem Wasser trinken. Sie soll ihnen
Mut und Geisteskraft verleihen, im Übermaß genossen aber berauschen«. In
dieselbe Zeit fällt wahrscheinlich auch die Einfuhr des Kaffees nach Indien ;
arabische Kaufleute sollen ihn schon vor der portugiesischen Invasion (4505)
nach Ceylon gebracht haben, ohne dass es zu einer Cultur kam. Nach einer
arabischen Sage hat ihn nach dem indischen Festland der Pilger Basa BUDAN
von Mekka mitgebracht und auf den Bergen, die seinen Namen führen, ange-
baut. Hier fand der Anbau Unterstützung bei den Eingeborenen und dehnte
Sich über Manjarabad und Wynaad auf die ganzen Westghats aus. "Jun Huy-
GHENS van Luxpscnorgs hat während seines Aufenthaltes 1576—1590 Kaffee
286 A. Froehner.
noch nicht gefunden, In den folgenden ersten Jahrzehnten des siebzehnten
Jahrhunderts begann der Kaffee langsam populär zu werden. 1644 brachte
P. pe La Rogue, der den französischen Gesandten M. pe LA Fave nach Kon-
stantinopel begleitet hatte, Kaffee und Gebrauchsanweisung nach Marseille;
1657 der Reisende Tutvexor nach Paris. Anfangs boten fliegende Händler
schreiend' das Getränk in den Straßen von Paris, Marseille, Venedig u. a. aus;
bald aber wurden Kaffeehäuser eingerichtet und damit der Gebrauch verallge-
meinert. Den besten Eingang scheint der Kaffee in Amsterdam gefunden zu
haben; von hier kommen auch die ersten Kaffeeproben nach Leipzig und
Merseburg (1687); wie aus einem durch BónxkE-Rarcn (XIII) veröffentlichten
Briefwechsel hervorgeht, wusste man in Merseburg anfangs mit dem koffeyi
nicht recht umzugehen. 8
Das erste Kaffeehaus in Großbritannien wird 1652 erwähnt: Mr. EDWARDS
hatte das Getränk in Konstantinopel kennen gelernt und zur Bereitung einen
damit vertrauten Griechen Pasova Rossie nach London mitgebracht. Sein
Haus wurde aber wegen des seltenen Genusses von Besuchern so bestürmt,
dass er seinen Kaffeekoch veranlasste, ein Kaffeehaus zu errichten (St. Michaels
alley, Cornhill). Nach anderen soll 1651 der Kreter NarHANAEL CoNopros den
Kaffee in London eingeführt, und die portugiesische Prinzessin Catharina nach
ihrer Verheiratung mit Karl II. von England zu seiner Popularität beigetragen
haben. — 1664 wurde der Kaffee zuerst am Hofe Ludwigs XIV. serviert; 1672
wurde in Paris das erste Kaffeehaus durch den Armenier Pascar an der foire
St. Germain eröffnet; bald folgten ihm andere, u. a. 1689 der Italiener Pro-
corro CULTELLI. La kg Kaffee soll damals mit 240 Francs bezahlt worden sein. —
1685 erhielt der Pole KorEczvckr in Wien das Privilegium, das erste Kaffee-
haus zu eróffnen; er erhielt es als Belohnung für wichtige Dienste, die er wüh-
rend der Belagerung Wiens durch Kana MusTAPHA dem Kaiser geleistet hatte,
und begann sein (Geschäft mit den im Türkenlager vorgefundenen Kaffeevor-
räthen. — 1686 wurde das erste Kaffeehaus in Prag (Lamp v. RoNDEL), 1687
in Hamburg (ConNELIUs Bontekow), 1694 in Leipzig, 1696 (86) in Regensburg,
1712 in Stuttgart eröffnet. Mit der Errichtung dieser Locale hielt natürlich
der Privatgebrauch gleichen Schritt.
Aber wie einst im Orient, so wurde auch im Abendland bald eine lebhafte
Opposition gegen den neuen Luxusartikel laut. Hier wie dort fürchtete man
in den Kaffeehäusern Zusammenkunftsorte für Unzufriedene, die die politischen
Maßnahmen der Machthaber einer unpassenden Kritik unterzogen. Ganz lásst
sich die Berechtigung dieses Argwohns nicht abstreiten ; andererseits vereinig-
ten aber die Kaffeehäuser in England und Frankreich die besten Kreise der
Wissenschaft (Café de la Régence, rue St. Honoré), Kunst (Café Procope, rue des
fosses St. Germain; Wills coffeehouse, zwischen Coventgarden und Bowstreet)
und des Handels iL loyds Coffeehouse in der Nàhe der Londoner Börse). —
1675 verbot König Karl Il. von England den Genuß des Kaffees; auch die
Frauen waren anfangs dort heftige Gegner desselben. Landgraf Friedrich von
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 287
wi
Hessen setzte 1774 hohe Strafe auf den Genuß; ebenso 1777 Fürstbischof
Wilhelm zu Paderborn, der damit eine Revolution bei seinen Unterthanen er-
regte. Friedrich der Große wollte, obwohl selbst wie Voltaire ein Freund des
Getránkes, aus volkswirtschaftlichen Gründen seinen Preußen lieber; die ange-
stammte Biersuppe erhalten, bei der er selbst aufgewachsen war. — Alle Ver-
ordnungen und Verbote, sowie hohe Besteuerung, die den Gebrauch einschrän-
ken sollten, konnten der öffentlichen Meinung nicht standhalten.
Bis Ende des 17. Jahrhunderts war Kaffee nur aus den arabischen Häfen,
besonders dem inzwischen gänzlich verfallenen Mokka, in den Handel gekom-
men; der zunehmende Verbrauch, sowie der hohe Preis mussten auf den Ge-
danken führen, das Angebot zu erhöhen. Die thatkräftigen Holländer, die den ,
continentalen Kaffeehandel hauptsächlich in Händen hatten, verwirklichten
diesen Gedanken zuerst. Auf Veranlassung des Amsterdamer Bürgermeisters
Wyrasen brachte im Jahre 1690 (1687?) der Generalgouverneur von Hollän-
disch-Ostindien, van Hoorn, Kaffee nach Ceylon, das 1632 in holländischen
Besitz übergegangen war; 4696 wurde er in des letzteren Auftrag von ADRIAAN
YAN Ommen aus Arabien über Malabar nach Java gebracht. Der Baum acclima-
lisierte sich dort sehr gut, aber schon 1697 wurden die jungen Plantagen
durch ein Erdbeben zerstört. 1706 begann man den Anbau von neuem und
1714 kamen ca. 900 Pfund Colonialkaffee auf den Amsterdamer Markt; Ceylon
folgte 1719, wurde aber bald von den Holländern aufgegeben und war dann
auf die mangelhafte Pflege der Eingeborenen angewiesen. — Mit der ersten
Kaffeesendung kamen auch die ersten jungen Pflanzen nach Amsterdam; man
selzte sie in dem botanischen Garten zu Leiden aus und brachte sie sogar zur
Fruchtreife. Einen Ableger davon dedicierte der damalige Bürgermeister
Pancreas 1714 dem König Louis XIV., der ihn in Paris mit Erfolg aufziehen
ließ} auch nach Leipzig kam 1793 ein Ableger und wurde im Hause ApeL zur
Reife gebracht. — 4748 brachten ihn die Holländer nach Surinam und be-
sannen dort die Cultur. — Der Erfolg der Holländer spornte die Franzosen
zur Nacheiferung an. Ant. DE Jussieu hatte sich schon 4713 mit der Frage
beschäftigt, aber die ersten Versuche des Botanikers CommeLin und des Arztes
IsEMBERG (4716), die Pflanze auf den Antillen zu cultivieren, missglückten. Erst
1723 gelang dem Marineofficier DE CLIEU (die Orthographie des Namens ist
sehr verschieden: XV.) unter großer persönlicher Aufopferung, die in Sang
(Esménard) und Bild verherrlicht wurde, einige Abkómmlinge des aus Amster-
dam stammenden Pariser Exemplars nach Martinique zu bringen. Die Pflanze
gedieh in seinem Garten gut und gab 1726 die erste Ernte (Raynal). Von ihr
sollen die gesamten Kaffeeplantagen Westindiens abstammen. Nach Réunion
und St. Marie (bei Madagascar) kam der Kaffee 1747 aus Arabien durch px LA
Boissiere. Nach 1732 erhielten von dort die deutschen Häfen ihren Kaffee.
Nach Cayenne soll der Kaffee nach Prupnonme durch Diebstahl französischer
Sträflinge aus Surinam eingeführt worden sein (4721). Im Laufe des 18. Jahr-
hunderts nahmen die Plantagen rasch zu. 1728 führte Nicoras Laws deu
288 A. Froehner.
Kaffee auf Jamaica ein; um dieselbe Zeit kam er von Ceylon nach Mauritius. Von
Martinique wurde er nach St. Domingo, dann nach Guadeloupe und Puertorico
gebracht. 1762 ließ der Vicekönig von Brasilien, Margus v. Lavapıo, an die
dortigen Colonisten Samen verteilen und fórderte den Anbau dadurch, dass er
für die Pflege einer Anzahl Bäume Militärfreiheit verhieB. In Venezuela begann
man mit der Kaffeecultur 1784; 4789 konnte man die erste Ernte von 233 Ctr.
über La Guaira ausführen. In die letzten Jahre des vorigen Jahrhunderts
fallen die Culturanfänge in Westafrika. 1797 wurde der Kaffee durch fliehende
Franzosen von St. Domingo nach Cuba gebracht; durch Spanier nach Trinidad.
In dem Anfang dieses Jahrhunderts führte man den Kaffee auf den Philippinen
ein, wo er sich mit Hilfe der genäschigen Zibethkatze rasch ausbreitete. 1823
legte ein Franzose die kleine Plantage Manoa (Oahu) auf Hawaii an, wo später
eine vorzügliche Qualität wuchs. In Bourbon hatten die Pflanzungen 1820 so
gelitten, dass man neue junge Pflanzen aus Mokka einführen musste. 1832
führte der Hannoveraner M. WaArterstein den Kaffee in Costarica ein. In Cey-
lon, wo seit der holländischen Herrschaft der Kaffee von den Eingeborenen
fortgebaut worden war, begann 4895 Sır Epw. Barnes von neuem mit der
Cultur im großen; von 1847 dehnte sich dort der Kaffeebau gewaltig aus, da
er durch Schutzzölle und den billigen Preis des Kronlandes für Engländer sehr
rentabel war. In Brasilien hatte der Kaffeebau seit 1815 enorme Dimensionen
angenommen, begünstigt durch die billige Sklavenarbeit. Die großen Facen-
deiros brachten schon in der Mitte des Jahrhunderts, wie noch heute, über die
Hälfte des Gesamtconsums auf. 1848 machte man einen erfolglosen Versuch,
in Biskra (Algier) Kaffee zu bauen. —
Als im Jahre 1869 dem Kaffeebau ein Feind in dem Pilz Hemileia vasta-
trix erstand, der in Ceylon, unaufhaltsam die Blätter der Bäume zerstörend,
enormen Schaden anrichtete, gaben die dortigen Colonisten ihn mehr und mehr
auf, ihn erst durch Cinchona-, später durch Theecultur ersetzend. Überhaupt
fängt die große Vermehrung der Kaffeeplantagen um diese Zeit an, Schranken
zu finden. Schon 1855/56 hatten ein Pilz und ein Käfer den Kaffeebau auf
Hawaii ruiniert, worauf letzterer durch Zuckerrohrcultur ersetzt wurde; aber
allgemein aufmerksam auf derartige gefährliche Parasiten wurde man erst
durch die Hemileia, die trotz aller Gegenmittel ihren Siegeszug (vergl. S. 295)
über das ostindische Festland und Sumatra und alle Culturen der alten Welt
fortsetzte. Im bedeutendsten Productionsland wurde der Fortschritt des Kaffee-
baues durch die Aufhebung der Sklaverei und den folgenden Arbeitermangel
beeinträchtigt. Auch hier musste man sich seit 1870 (Rio brancos Gesetz) auf
die notdürftige Erhaltung der bestehenden Plantagen beschränken. Nur durch
die wirksame (Conecurrenz der um diese Zeit sich neu erschließenden mittel-
amerikanischen Staaten wurde ein Rückgang in der Production verhindert.
Seit 4870 eultiviert man in Mexico (Veraeruz, Michoacan, Tabasco) Kaffee;
1872 machte man erfolglose Versuche auf Madagascar. 4874 führte man
Mokka an der Sansibarküste , auf Nossibé und den Seychellen ein. In dem-
Die Gattung Coffea und ihre Arten, 289
selben Jahre wurden 4500 Kaffeepflànzchen an die Colonisten in Cochinchina
verteilt. Ende der siebziger Jahre beginnt der große Aufschwung der Culturen
in Columbien, Guatemala und Costarica. 1887/88 machte man in Natal, 1889
auf der Krim Versuche.
Der erste Versuch, in Deutschland Kaffee zu producieren, datiert aus dem
Jahre 4875 und bestand in der Fabrication. künstlicher Kaffeebohnen. Es
wurden dazu besondere Pressen construiert, die als Beweis für den Ruf deut-
schen Maschinenbaues auch ins Ausland wanderten. Glücklicherweise wurde
bald darauf der Vertrieb der Maschinen verboten und die Confiscation der-
selben verfügt. Seit etwa 1893 ist Deutschland durch seine Schutzgebiete in
die Zahl der Kaffee producierenden Länder eingetreten (s. S. 66).
4. Der jetzige Stand der Kaffeecultur.
Über »Die geographische Verbreitung des Kaffeebaumes« hat M. Fuchs
(Leipzig 1886) eine eingehende Studie!) verfasst, die als Grundlage für das
folgende benutzt wurde, soweit nicht authentische Mitteilungen oder ausführ-
lichere andere Berichte vorlagen.
Die Verhältnisse in Brasilien, das den größten Teil des Kaffeeconsums
deckt, hat van DeLpeN (XIII) im Auftrage der holländischen Regierung sehr
genau studiert. Er teilt das Land in zwei Zonen, die er nach den Sammel-
punkten Rio und Santos benennt. Zur ersten mit maritimem Klima in einer
Seehöhe von 200—550 m rechnet er 155 000 qkm, die den Provinzen Rio und
Espirito Santo, sowie den zum Thale des Parahyba gehörigen Teilen von Minas
Geraes und Sao Paulo angehören. Die Santoszone liegt zwischen 91 und 24°
s. Br. in einer Höhe von 600—800 m, hat continentales Klima und umfasst
die Stromgebiete des Rio grande und Tiété in Sao Paulo mit ca. 225000 qkm
(s. auch S. 53 ff.).
Auch auf Java ist der Kaffee das wichtigste landwirtschaftliche Product.
Hier und auf den übrigen holländischen Sundainseln umgeben die großen Kaffee-
plantagen gürtelförmig die Abhänge der vulkanischen Kegelberge in einer Höhe
von 4000—1400 m auf Java, von 800—900 m auf dem kühleren Sumatra.
Ihre obere Grenze fällt mit der unteren Wolkengrenze zusammen. Ausnahms-
weise wird Kaffee auch viel tiefer, bis 70 m herab (bei Kédiri) gebaut. Der
verwitterte Lavaboden ist für den Kaffeebau vorzüglich geeignet. Das Klima
ist in der Höhe der Kaffeeplantagen sehr gesund. In Java findet sich häufig
der Boschbow, bei dem man in Entfernung von 17—35 m die Urwaldbäume
stehen lässt und den Kaffee dazwischen pflanzt. Im übrigen benutzt man als
Schattenspender besonders den Dadapbaum (Erythrina) und benennt danach
den Dadapkaffee zum Unterschiede von dem in der Umgebung der Dörfer
!j Fuchs bezeichnet, wie verschiedene ältere Werke, die Kaffeefrucht fälschlich als
Beere,
Botanische Jahrbücher. XXV. Bå. 19
290 A. Froehner,
wachsenden Pagerkaffee (Junsaunn, Java L). Auf Sumatra ist nach TEJSMANN
Palembang, auf Celebes besonders die Provinz Menado das für Kaffeebau
günstigste Gebiet; auch Nord-Borneo ist geeignet. — Im Jahre 1830 führte
Holland, in finanzieller Not, die Zwangscultur in seinen Colonien ein, welche
die Eingeborenen gegen Steuererlass zum Anbau einer von der Regierung be-
stimmten Frucht verpflichtete. Seit 4863 galt diese Maßregel nur noch für
Zucker und Kaffee; 1870 wurde sie auch für Zuckerrohr aufgehoben, und nur
die große Bedeutung, die der insulindische Kaffeebau für die holländischen
Staatsfinanzen hat, konnte bisher die oft erwogene, völlige Freigabe desselben
verhindern. Jetzt herrscht die Zwangscultur in leichterer Form noch in 47
von 21 javanischen Districten, der Westküste von Sumatra und in Nordcelebes
(Menado). Der von den Regierungswaarenhäusern ausgeführte Kaffee verhielt
sich zu dem von Privatgesellschaften ausgeführten
1846—59 durchschnittlich im Jahre wie 887000 : 400 200 Piculs,
1890: 866000 : 190000 «
Der letztere wird als Particulierkaffee dem Regierungskaffee vorgezogen
(F. W. Anprıessen, Deutsche Colonialzeitung 1892 S. 166).
Von den englischen Colonien sind für den Kaffeebau Ostindien und
Ceylon die wichtigsten. In Vorderindien ist es besonders der Westen, der
Kaffee produciert: die Baba Budanberge und Manzerabadberge (seit 1830), die
Ghats in Kurg, Wynaad (seit 1840) und Malabar; Nilgiris (seit 4846), Koim-
balur und Anemaliberge in Travancore in Höhe von 950—41100 m. In Madras
und Mysore befanden sich einem Bericht des Herrn D. Hooper in Calcutta
(Indian Museum) 1894/95 über 189594 acres unter Cultur, und zwar aus-
schließlich C. arabica L. Der Kaffee wird auf der Plantage expulpiert, in den
Städten der Westküste enthülst. Die früher gefürchteten Blattkrankheiten be-
kämpft man jetzt durch Verbesserung der Lebensbedingungen der Pflanzen.
Die Ausfuhr betrug 1895/96 290902 Ctr. im Werte von ca. 24981916 M. =
In Hinterindien kommt C, arabica in Goálpara in Assam und in Tenasserim
vor; Ausfuhr findet in geringem Maße nur aus Malakka und der Insel Pulo
Pinang statt. — In Ceylon wird Kaffee gebaut in den Thälern von Doombera;
Ambogammosa, in Kotindie und Pusilava in 650—1500 (am besten 1200 m) m
Höhe. Die Pflanzen werden hier sehr kurz gehalten. Die großen durch die
Hemileia bewirkten Verluste haben den Kaffeebau auf Ceylon stark erschüttert.
Der Export ging von 988328 Ctr. im Jahre 4874/75 auf 43143 Ctr. im Jahre
1892 zurück (Kew bulletins 1893. S. 321). `
Auf den Philippinen baut man in größerem Stile seit 1830 Kaffee. pis
auf geringe Versuche mit C. liberica Bull, die teils resultatlos waren, teils
(wie in Cagayan de Luzon) eine Beurteilung noch nicht zulassen, baut man
nur C. arabiea. In Gärten findet man sie durch die ganzen Philippinen ( Kam-
pongcultur); in größeren Mengen nur in Lepanto (Maucayan) von Spaniern,
in Beuquet von Indiern. Andere größere Pflanzungen zu Batangas auf Luzon
Die Gattung Colfea und ihre Arten. | 291
und Zamboango auf Mindanao haben unter der Hemileia stark gelitten, die
sich in den Jahren 1887/88 über den ganzen Archipel verbreitete, ohne dass
die Regierung oder die spanischen Pflanzer ernste Maßregeln dagegen getroffen
hátten. (Die Regierung beauftragte einen Zoologen mit der Untersuchung.)
An Stelle der eingehenden Kaffeepflanzungen traten wie auf Ceylon Theecul-
turen; nur zum Teil pflanzte man von neuem Kaffee an, der jetzt noch nicht
Frucht trägt. Eine Hebung der Cultur erhofft man von Mindanao, wo jetzt der
Krieg noch Unternehmungen verhindert. — Die Pflanzungen finden sich 700
—1500 m, am besten 1000—1300 m über dem Meeresspiegel. In höheren
Lagen tritt Frostschaden ein. — Der durch Hemileia angerichtete Schaden
wird am besten illustriert durch den Rückgang des Exports
von 7 661 021 kg im Jahre 1883
auf 208 724 > > » 1895
Der Kaffee gelangt enthülst zur Verschiffung; die Ausfuhr richtet sich haupt-
sächlich nach Spanien; in geringerem Umfange nach dem übrigen Südeuropa,
England, China, Japan, Californien, Australien und Indien. (Mitteilung des
Kaiserlich deutschen Consulates zu Manila). C. luxoniensis Cham. et Schl.
gehört jetzt zur Gattung Straussia.
Eine sehr bedeutende Rolle spielen auch die außerbrasilischen Länder
Südamerikas und Mittelamerika.
Vor allem steht Venezuela mit über 50 Mill. kg. Jahresproduction (ohne
den Consum im Lande) an dritter Stelle. Hier wird besonders zwischen Ca-
rácas und Barquisimento, in den gebirgigen Teilen von Trujillo und Merida
Kaffee gebaut.
Columbien (Mitteilung des Herrn €. F. Leamann in Popayan an Herrn
Geh. Rath Prof. Dr. Exsrer) führte 1891 16391992 kg in dem hoben Werte
von 40546960 A. zum Teil über Venezuela, aus. Der Kaffeebau hat erst seit
etwa zehn Jahren größeren Umfang angenommen. Es wird nur C. arabica L.
gebaut, und zwar vorwiegend in den Departements Santander (Bucaramanga
und S. José de Cueüta), Condinamarca, Tolima, Antioquia und Cauca. Viele
Anlagen sind noch nicht tragbar, lassen aber eine Verdoppelung der Production
in den nächsten Jahren erwarten. Klimatische und Bodenverhältnisse verbie-
ten die Cultur in den Küstenstrichen, sind aber äußerst günstig in den mittle-
ren Berghalden von 800—1800 m Höhe, deren Klima für jede Menschenrasse
gesund ist. Besonders über 4400 m wächst eine vorzügliche Qualität. Be-
rühmt sind dieserhalb Sasaima und Anolaima an den Westhängen des Hoch-
landes von Bogotá, das Hochland von Popayán, Samaíiego, La Florida und
Tambo bei Pasto (4 Pfd. — 1 4 im Großhandel). Dass die angegebene Ex-
portzahl inzwischen bedeutend gewachsen ist, geht unter anderem daraus her-
vor, dass Antioquia, das 4891 noch keinen Kaffee producierte, 1895,96
allein 4 633 088 kg ausführte. Unter Krankheiten hatte der Kaffee bisher nieht
Zu leiden. Er gelangt teils enthülst, teils in parchment zur Verschiffung
nach England, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Frankreich.
IEN
292 A. Froehner.
In Guatemala wird auf dem Soconuscogebirge bis Amatithan und im
Binnenlande vom Petensee bis Coban, mit dem Centrum in dem 4300 m hohen
Union Juarez, nur selten in Hóhen bis 313, ja 170 m herab, Kaffee fast durch-
weg ohne Schatten gebaut. Nach einem Brief des Herrn Freiherrn v. Türk-
HEIM in Cobán wird für 1895 die Production auf 34500000 kg — 46 Mill. 4
geschützt, die einem bepflanzten Raum von 92500 ha entsprechen würde.
Der Kaffee wird seit Mitte der fünfziger Jahre cultiviert, und zwar mit Aus-
nahme einiger Tausend C. liberica Bull nur C. arabica L. In feuchten Lagen
hat eine Blattkrankheit (rostfarbene Flecken nach Art der Wicklerräupchen)
viel geschadet. Der Export geht zur Hälfte nach Hamburg, je !/; nach Eng-
land und den Vereinigten Staaten.
Auch in Costarica ist der Kaffee das wichtigste landwirtschaftliche Pro-
duct. Man baut ihn besonders auf der Hochebene von Alajuela bis Cartago
(das Plateau von S. José 4445 m; das von Cartago 1442—1529 m); es sind
ca. 30 000 ha (1893: 27000 ha mit 26982874 Bäumen) mit C. arabica L. be-
pflanzt. Die Cultur begann 1819 und leidet etwas unter einem Pilz (Stilbum)
und einem Insect (Lecamium). Der Export, der 1893 auf 11442041 kg =
14853208 Æ angegeben wurde, richtet sich nach England, Deutschland,
Frankreich und den Vereinigten Staaten. (Briefliche Mitteilung des Herrn
PITTIER DE FABREGA.)
In San Salvador wird auf der Cordillere bei Sa. Anna und Ahuapan in
einer Höhe von 500—1000 m Kaffee gebaut; in Nicaragua bei Matagalpa
(942 m Dep. Segovia), Jinotepek (628 m Grenadia) und im Departement Rivas
(344—470 m). Auch für Britisch Honduras ist der Kaffeebau warm em-
pfohlen worden; es bestehen am Cayo bereits wenige Plantagen (Kew bulletins
1892 S. 254).
Mexico hat seit 1870 Kaffeecultur, besonders in den Provinzen Veracruz,
Michoacan, S. Luis Potosi, Tabasco, Colima. Es soll schon 1882/83 17 Mill. kg
ausgeführt haben, wovon 44 Mill. nach den Vereinigten Staaten, 700000 nach
Frankreich, 300000 nach England, 2 Mill. nach anderen Orten gegangen sind.
Nach anderen sind diese Zahlen viel zu hoch.
Nur wenig Bedeutung hat der Kaffeebau in Peru und Bolivien (östliche
Andenseite: Montana 600— 2197 m; Yungas, Distr. von Guarayos und einzelne
Teile der Provinz Chiquitos); die Qualität ist aber vorzüglich.
Auf Haiti wird im Westen (Port au Prince), Norden und Süden (Aux
Cayes) Kaffee gebaut; die Cultur wird aber immer mehr durch andere ver-
drängt. Export 1875: 7584943; 1878: 3055903 kg.
Jamaiea hat Culturen in. Manchester (500—800 m) und in den Blue
mountains (2000 m). Trotzdem sich auch andere Gebiete, wie die Mile Gully
mountains (600—900 m) und die noch unbebauten Nordabhünge der Blue
mountains sehr gut für Kaffeebau zu eignen scheinen, trotzdem der Blue moun-
tains-Kaffee sehr gut bezahlt wird (435—149 sh. pr. Ctr.), geht doch derselbe
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 293
infolge Arbeitermangels (die Kulis wandern nach Guatemala aus) zurück. Ex-
port 4882: 41 002 Ctr.; 1892: 25677 Ctr. (Kew bulletins 4893. S. 324).
Auf Guba wurden 1864 durch Orkane die Pflanzungen im Westen ver-
nichtet; es wird noch im Bezirke Santiago de Cuba, aufsteigend vom Strande,
Kaffee gebaut; auf Puertorico baut man ihn im feuchten Tieflande zu Vega-
baja bei Bajamon !/, Stunde von der Küste zwischen Pouce und Diaz.
Auf den kleinen Antillen finden sich überall in sehr geringer Ausdehnung
Kaffeeplantagen.
Über den Kaffeebau in den französischen Colonien giebt das Werk Lanes-
sans (Les pl. util. d. col. franc. Paris 1886. S. 42 ff.) Auskunft. Auf Guade-
loupe ist der Kaffee nach verschiedenen Schwankungen (Export 4790:
40000 Ctr.; 4836: 4716; 4856: 441000: 1880: 8650 Ctr.) durch Zuckerrohr
an die zweite Stelle unter den Landesproducten gedrángt worden. Man unter-
scheidet den sehr seltenen und guten, in Holzfässern versendeten café boni-
fieur von dem gewöhnlichen café habitant. Auf Martinique ist der früher
bedeutende Kaffeebau (Export 1789: 50000 Ctr.) ganz durch Zuckerrohr er-
setzt, soll aber neuerdings wieder begonnen werden. InFranz. Guayana findet
sich Kaffee nur in Regierungsplantagen.
Auch auf Réunion ist der Kaffeebau durch die Verwüstungen der Hemi-
leia stark zurückgegangen. Export 1817: 3531100 kg; 1882: 578513 kg.
Der Kaffee — man unterscheidet nach der Form café rond und café pointu
— geht ausschlieBlich über Nantes nach Frankreich.
Folgende Tabelle giebt eine Übersicht über die franzósische Production
im Jahre 1883.
"ww "prn
Réunion . . . . 5682 578 543 857 575
Guadeloupe . . 5254 704 950 |1550 903
Guayana. . . . 444 20 000 62 060
Neukaledonien . 877 | 45 945
Martinique . . . 260 60568 , 123 250
Nossibé . . . . 100 2000
Mayotte . . . . 10 1000 2500
Ste. Marie . . . 5 400
Der afrikanische Continent, das benachbarte Arabien eingerechnet, ist für
den Kaffeeconsum nur wenig wichtig.
In Arabien ist die Kaffeecultur auf einen kleinen Teil Yemens bis 20°
n. Br. beschränkt, der etwa 600 m hoch und 60 km von der Küste entfernt
ist. Die Pflanzungen sind nach Art der Weinberge terrassenfórmig angelegt.
In Abyssinien ist der Kaffeebaum ziemlich verbreitet: Degaregion:
1800—9300 m; Königreich Godscham: Prov. Agomedar und Damot; Galla-
und Schoaland. Die Ausfuhr ist aber gering.
294 A. Froehner.
Auch Westafrika liefert nur wenig Kaffee; berechtigt aber für die Zukunft
zu größeren Hoffnungen. Die wichtigsten Pflanzungen sind hier die portugie-
sischen in Angola, S. Thomé und Fernando Do. In Angola ist C. arabica
einheimisch; die Culturen befinden sich im vulkanischen Hügelland von Ca-
zengo, Golungo alto und Encóges und gehören zum größten Teile der Banco
nacional ultramarino de Portugal. 4892 wurden aus Loanda 4805 tons ver-
schifft (Kew bulletins 1893 S. 137).
Für Ostafrika gilt das für Westafrika Gesagte; es kommen hier die
deutschen (s. unten) und portugiesischen Colonien in Betracht. Durch ihre
weit nach Süden vorgeschobene Lage sind die Culturen in Transvaal (Gegend
von Lydenburg) und Natal bemerkenswert. In letzterem Lande sind seit
1887/88 ca. 40 acres unter Cultur.
Hawaii exportierte 4884 noch 80 Mtrctr. Kaffee. Die feinste Sorte
kommt hier von dem Lavaboden in Kona, das etwa 4400 m hoch in der
Waldregion liegt. — Auch auf Tahiti ist der Kaffeebau eingeführt. — Da-
gegen ist auf den Fidschiinseln der Kaffee nur in einzelnen Exemplaren
in Gärten vertreten. Die ersten größeren Versuche wurden durch die
1880 von Ceylon eingeschleppte Hemileia vereitelt (Mitteilung des Herrn
Jonn Berry, Yuwa, Fiji Works Department). Neucaledonien wurde oben
erwühnt.
Über den Stand der Kaffeecultur in den deutschen Schutzgebieten geben
die amtlichen Denkschriften 4893/94 und 1894/95 Auskunft.
In Kamerun wurden im Regierungsgarten zu Victoria ca. 10 000 Pflan-
zen C. arabica L. und zwar Maragogipe und blue mountains, C. liberica Bull,
C. bengalensis Roxb., C. brevipes Hiern angebaut; als Schattenbäume ver-
wendete man die einheimischen Irvingia Barteri, Spondias lutea und ver-
schiedene Papilionaten und Mimosen. Die Kamerun-Land- und Plantagenge-
sellschaft hat 4,6 ha mit C. arabica L. bepflanzt, und zwar in Kriegsschiff-
hafen 7416, in N'Bamba 44 674 Bäumchen. Die Plantagen befinden sich alle
am Fuße des Kamerungebirges und dürften sich inzwischen stark vergrößert
haben. Der Export betrug 1893/94 550 kg, 1894/95 1483 kg.
In Togo waren 1894/95 ca. 55000 Bäume in Cultur, die sich auf sieben
Plantagen verteilen. 4. GEBR. D’ALMEIDA in Kleinpopo mit 25000 Bäumen und
50000 jungen Setzlingen konnten 1894/95 die erste Ernte von 300 kg expor-
tieren, die mit 4,68 .# pro kg bezahlt wurde. 2. J. K. Veror mit 30000
Bäumen hat bereits 50 kg verschifft. 3. Crerey mit 2000 Bäumen. 4. CzrcHo
p’Armeıpa 400 Bäume, außerdem 15000 junge inzwischen verpflanzt. 5. AITA
Asavon (eingeboren) mit 3000 Bäumen. 6. Katholische Mission in Adjido mit
4500; 7. Die Landeshauptmannschaft in Sebbe mit 3000 Bäumen.
Deutschostafrika hatte 4894/95 ca. 550000 Bäume, die sich inzwi-
schen wohl verdoppelt haben. Die Plantagen der Deutschostafrikanischen -
sellschaft befinden sich in Südusambara; auf Derema entfallen 150—160000;
Die Gattung Coffea und ihre Arten. 295
auf Nguelo 350 000 Bäume. Die Hemileia, nach der Angabe SApEBECK's!) von
ihm schon an Exemplaren von Coffea arabica beobachtet, welche im Jahrn
1885 in Ostafrika von Dr. Fıscner gesammelt worden waren und es zum min-
desten sehr wahrscheinlich machen, dass der Pilz in Gentralafrika heimisch
is, ist zwar auch in Usambara aufgetreten, hat aber wenig Schaden an-
gerichtet. Als Arbeiter verwendet man neben Eingeborenen Chinesen und
Javanen. — Die Usambara-Kaffeebaugesellschaft hat in Mbulwa ca. 30000
Bäume. Im Besitze der Westdeutschen Handels- und Plantagengesellschaft
befindet sich die früher Prmmor'sche Pflanzung in Mkulumuri mit 25000
Coffea arabica und mehreren Tausend C. liberica in Bondei. In Herue hat
man einen Versuch mit 10000 Stück Hodeida-Kaffee gemacht; im südlichen
Handei sind mehrere Tausend Kaffeebäume von Herrn Mrswamr angepflanzt
worden. Für Lewa waren von der Deutschostafrikanischen Plantagengesell-
schaft 2500 Morgen für 500000 Kaffeepflanzen bestimmt.
Inhalt.
Seite Seite
Einleitung P . 233 c. Embryo.
I. Morphologie und Anatomie im d. Samenschale.
Anschluss an die Entwicke- e. Unterscheidung von Coffea-
lung. samen auf Grund der Steinzellen
1. Keimung. . . 2. 2222.20... 284 der Samenschale.
.2.Blütter . . .. .. . ....236 | Il. Monographie der Gattung. . 247
3. Seitenachsen . . . 2. . . . . . 287 4. Abgrenzung der Gattung. . . . 247
^ Blüte ............ 238 2. Geographie. . . ©... . . 249
a. Entwickelung. 3. Einteilung `, s 29
b. Calyculus. 4. Schlüssel `... 25%
€. Kelch und Blumenkrone. 5. Beschreibung der Arten . . . . 255
d. Antheren und Griffel. III. Praktisches über Coffea ara-
e. Biologisches. bica L. . NEEN
5. Frucht. e . 24 4. Der Anbau. ... saes’ 277
a. Entwickelung. 2. Die Verarbeitung der Frucht . . 28!
b. Anatomie der Fruchtwand. 3. Geschichtliches. . . . . . . . 283
6. Samen. . . 2. 2 . . . . . . . 243 a. Über den Kaffeegenuss.
a. Morphologie. b. Über den Kaffeebau.
b. Endosperm. 4. Jetziger Stand der Kaffeeculturen 289
4) SapnksECK: Jahrbuch der Hamburgischen wissensch. Anstalten XIV. 4896.
3. Beiheft, S. 93,
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago, mit
Rücksicht auf die Existenzbedingungen.
Von
Robert Pilger.
Arbeit aus dem Laboratorium des Kón. bot. Gartens und Museums zu Berlin.
Einleitung.
Die Gattung Plantago ist zu einer vergleichend anatomischen Unter-
suchung besonders geeignet, da ihre Arten sich in allen Klimaten und Höhen
finden. Es lässt sich also erwarten, dass ihre Ausbildung mannigfache Ver-
schiedenheiten aufweist, die den verschiedenartigen Standortsbedingungen ent-
sprechen. Bisher ist über die Anatomie der Gattung Plantago nur eine
größere Arbeit erschienen: Ernst Kuntmann, » Über den anatomischen Bau
des Stengels der Gattung Plantago «, Diss. Kiel 1887. Die wenigen Notizen
über die Anatomie, die sich sonst zerstreut finden, sind in der Einleitung zu
dieser Arbeit angegeben. KunrwANN beschreibt 14 Arten von Plantago nach
einander. Die meisten sind Arten mit fleischigem Rhizom, von den Arten mit
verholztem Stamm ist nur Plantago Cynops untersucht worden. Dass mit
der Beschreibung so weniger Arten, die noch dazu meist nahe verwandt sind,
der vergleichenden Anatomie nicht gedient sein konnte, liegt auf der Hand,
wenn man bedenkt, in welchem Formenreichtum die Gattung Plantago über
die ganze Erde verbreitet ist.
Auch sonst lässt die Arbeit Kun mann’s manches zu wünschen übrig. Um
eine Übersicht zu schaffen, sind die Arten nach anatomischen Merkmalen in
Gruppen zusammengestellt, die der natürlichen Anordnung widersprechen.
Dabei konnte es vorkommen, dass Plantago atrata, P. maritima und
P. alpina in eine Gruppe zusammengestellt wurden, deren Arten als borke-
bildende, krautartige, perennierende Species charakterisiert wurden. Die
Autornamen sind nirgends angegeben. Nun ist P. atrata Hoppe nur als Syno-
nym für P. montana Lam. bekannt und hier wird die Art mit P. maritima
und P. alpina zusammen aufgeführt und ihnen anatomisch als durchaus
ähnlich bezeichnet, während P. montana in einer anderen Gruppe mit P.
victorialis und P. saxatilis zusammen steht, die dadurch charakterisiert
wird, dass keine Borke gebildet wird. Man kann hieraus auf den Wert der
anatomischen Gruppen schließen!
Auch in der Beschreibung der Anatomie der Arten sind einige Irrtümer ZU
bemerken gewesen, die von principieller Bedeutung sind, so wenn für Plan-
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 297
tago Cynops angegeben wird (p. 34), dass »das ganze, den Ring des Holz-
körpers bildende Gewebe völlig gleichmäßig ausschließlich aus Gefäßen und
Tracheiden aufgebaut ist« und dass »es demnach auch nicht möglich ist, ein
die Markstrahlen etwa vertretendes, besonders differenziertes Interfascicularholz
zu erkennen«. Im Verlauf der Arbeit wird hiervon eingehend gesprochen
werden.
Dass sich anatomische Unterschiede durchgreifend bei den einzelnen
Gruppen ergeben kónnen, die eine natürliche Anordnung der Arten auf eine
anatomische Grundlage hin möglich machen, glaube ich nicht, doch ergeben
sich immerhin auch in dieser Beziehung schätzenswerte Resultate, die nament-
lich die Annäherung von Arten von zweifelhafter Stellung an einzelne Gruppen
gestatten.
Besonderes Gewicht ist bei der Arbeit auf den Vergleich der Gebirgs-
formen, namentlich der Gebirge des Mediterrangebietes und der Alpenländer
gelegt worden, sowie auf die Veründerungen, denen gleiche oder nahe ver-
wandte Arten in dem Aufsteigen von Meeresküste und Flachland in die Gebirge
unterworfen sind. Auf diese Behandlung des Stoffes bin ich von Herrn Ge-
heimrat Prof. Dr. EwcGLER hingewiesen worden. [ch gestatte mir an dieser
Stelle Herrn Geheimrat Prof. Dr. EnGLEr für sein gütiges Interesse an meiner
Arbeit, während diese im Laboratorium des Kgl. Bot. Museums zu Berlin
entstand, meinen ehrerbietigsten Dank auszusprechen. Zugleich ist es mir
eine angenehme Pflicht, Herrn Dr. E. Ge für mannigfache Ratschläge,
die ich von ihm empfangen habe, zu danken.
Übersicht über die Verbreitung der Gattung.
Die Arten. von Plantago sind über die ganze Erde verbreitet, wenn
auch einzelne Verwandtschaftskreise nur ein beschränktes Areal einnehmen.
Mier, wie auch sonst in der Arbeit, ist die Einteilung zu Grunde gelegt,
die Decaisne in DC. Prodr. XII. 4 gegeben hat. Diese entspricht meiner
Ansicht nach mehr den natürlichen Verhältnissen, als die Einteilung von
Reicne-Harms in den »Natürlichen Pflanzenfamiliene IV. 3 b., die im all-
gemeinen auch sich auf die DzcarswE'sche stützt. Nur die Unterscheidung
der beiden Untergattungen Euplantago und Psyllium nach Harms is!
im folgenden berücksichtigt worden, während Decaisne die Untergattung
Psyllium als Section Ps yllium den anderen Sectionen gleichwertig gegen-
überstellt.
Die Untergattung Psyllium ist mit vielen Arten im Mittelmeergebiet
verbreitet, nur P. arenaria W. et Kit. nimmt nach Norden zu ein größeres
Gebiet ein, Weitaus die meisten Arten der Gattung gehören der Unter-
galtung Euplantago an. Die mehrjährigen Arten der Section Oreades
finden sich auf den Gebirgen des Mediterrangebietes von der Sierra Ne-
vada bis nach Persien und in den Alpenländern. Plantago montana
298 R. Pilger.
Lam. tritt noch im Mährischen Gesenke wieder auf, dagegen fehlen alle
Vertreter der Gruppe in den Gebirgen Nordafrikas. Die von DrcaisNE in
dieselbe Section gestellle P. macrocarpa Cham. mit dem auffallenden
Standort auf den Aleuten ist schon wegen ihrer Fruchtform von den Arten
der Section Oreades verschieden. Das Centrum ihrer Entwickelung weist
ebenfalls im Mediterrangebiet auf die Section Arnoglossum; über ganz
Europa ist Plantago lanceolata dieser Gruppe verbreitet. Ein groer
Zug von verwandten Formen geht von Europa durch Nordasien bis nach
Nordamerika, oder durch das südliche Asien bis Australien. Die Section
Lamprosantha ist im ganzen mitteleuropàischen Gebiet (Plantago media)
und Nordasien verbreitet. Arten der nahe verwandten Sectionen Hepta-
neuron und Mesembrynia finden sich im Mediterrangebiet (Plantago
Cornuti Gouan.), im asiatischen Steppengebiet (P. kamtschatkica Cham.
und P. depressa Willd.) und im östlichen Nordamerika (P. cordata
Lam. , dann im südlichen Asien, auf der Insel Java (P. Hasskarlii Zoll.)
und besonders in Südaustralien und Tasmanien.
Die Vertreter der Section Leucopsyllium sind in Europa im Medi-
terrangebiet verbreitet; einige Arten gehen bis nach Afghanistan und der
Mongolei oder Vorderindien. In der neuen Welt sind sie außerordentlich
zahlreich in Südamerika entwickelt. Die einjährigen Arten sind durch ganz
Südamerika in den Gebieten der xerophilen Pflanzen verbreitet; doch steigen
sie nicht in die Gebirge hinauf; mehrere Arten finden sich auch im Süd-
osten der Vereinigten Staaten (Plantago gnaphalioides Nutt., P. ari-
stata Michx.. Die mehrjährigen Arten dringen nach Norden nur in den
gebirgigen Süden Mexicos vor. Sie folgen dem ganzen Verlauf der West-
küste Südamerikas bis Süd-Chile und steigen bis in die hóchsten Anden
empor (P. Gayana Dene, P. linearis H.B.K.) Mehrere Arten kommen
auch in Süd-Brasilien und Argentinien vor, dem Gebiete von P. Bis-
marckii Niederl. Durch ihre andinen Arten, die meist schon sehr wenig-
blütige Ahren haben, tritt die Section Leucopsyllium mit der Section
Plantaginella in Verbindung, deren Arten hochandin sind. Einige Arten
der Section Plantaginella finden sich außerdem in Tasmanien und auf
den Auklandsinseln (Plantago Brownii Rap., P. paradoxa Hook. f.
Durch ganz Südamerika sind die grofen Sectionen Cleiosantha und No-
vorbis verbreitet; einige Arten finden sich auch im östlichen Nordamerika,
so Plantago virginica L. noch in Kanada.
Kosmopolitisch sind die Vertreter der Section Coronopus, die sich
an den Küsten aller Oceane finden; die reichste Entwickelung hat an den
Küsten des Mediterrangebietes statt. Die Arten sind auch im Binnenlande
an sandigen und salzhaltigen Stellen weit verbreitet; so schreiten von den
nordeuropäischen Küsten und von den Küsten des Mittelmeeres dieselben
oder nahe verwandte Arten in ununterbrochener Folge bis in die Hoch-
alpen empor.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 299
Über Morphologie der Gattung Plantago.
Bei einer solchen Verbreitung über die verschiedensten Klimate und
Höhen kann es nicht Wunder nehmen, dass sich die verschiedenartigsten
Formen der Ausbildung der vegetativen Organe finden. Die Arten sind
einjährige oder mehrjährige Pflanzen mit gegenständigen oder meist spirali-
gen Blättern. Die Arten mit gegenständigen Blättern sind unter der Unter-
sattung Psyllium zusammengefasst. Sie haben alle einen aufrechten
Stengel, an dem die Blattpaare durch längere Internodien getrennt sind.
Die mehrjährigen Arten haben einen stark verzweigten, verholzten, nieder-
liegenden Stamm; bei Plantago sinaica, drängen sich die Blätter am
Ende der Äste schopfig zusammen.
Die Arten aller anderen Sectionen haben spiralig gestellte Blätter. Der
Stamm ist am häufigsten ein fleischiges Rhizom, das an der Spitze eine
Blattrosette trägt. Das Rhizom ist entweder dick und kurz und treibt nur
dünne Seitenwurzeln (Plantago major) oder geht in eine längere Pfahl-
wurzel über (P. lanceolata) Ein sehr langes unverzweigtes, am Boden
hinkriechendes Rhizom mit starkem Holzring hat P. Fischeri Engl.
Mehrere Arten haben ein stark verzweigtes Rhizom, das von einem
Grundstock zusammen gehalten wird; die zahlreichen Äste gehen entweder
weit auseinander oder erzeugen dicht stehend mit ihren endständigen Blatt-
rosetten einen rasigen Wuchs, der namentlich bei alpinen Arten zu finden
ist (Section Plantaginella, Plantago alpina) Das ungeteilte Rhizom
erhebt sich zu einem kurzen, oberirdischen Stamın, indem die Internodien
zwischen den Blättern der Blattspirale verlängert werden; Formen mit ver-
längertem Stamm kommen neben den gewöhnlichen vor bei Plantago
lanceolata und P. lusitanica. Die höchste Ausbildung dieser Art findet
sich bei P. princeps Cham. et Schlt. von den Hawai-Inseln mit ihrem
einfachen bis mehrere Fuß hohen Stamm; auch hier ist der Stamm aus
einem Rhizom mit verlängerten Internodien zwischen den Blättern ent-
Standen zu denken. l
Dem unterirdischen verzweigten Rhizom entspricht der oberirdische
verzweigte Stamm. Formen dieser Art finden sich zahlreich bei den mehr-
Jährigen Arten der Section Leucopsyllium, während die einjährigen Arten
dieser Section alle einen kurzen, gestauchten Stamm und eine lange Spindel-
wurzel haben. Ein Anfangsstadium des strauchartigen Wuchses bildet
Plantago albicans L., deren Stamm stark verzweigt und verholzt ist.
Doch stehen die großen Blätter nur an den Spitzen der Äste in Büscheln.
Dagegen haben südamerikanische Arten dieser Section (P. Bismarckii
Niederl., P. sericea Ruiz. et Pav.) ein weitverzweigtes oberirdisches System
mit starken Ásten, die am oberen Ende dicht mit schmalen Blättern besetzt
Sind und weiterhin mit den Scheiden der abgefallenen Blätter bedeckt sind.
300 R. Pilger.
Die Blätter der einzelnen Arten sind von außerordentlich verschiedene
Gestalt und Behaarung mit allen Übergängen zwischen den einzelnen For-
men. Bei den Arten mit fleischigem Rhizom und Blattrosette sind breite,
flache, ganzrandige Blätter vorherrschend, die entweder sitzend oder nur
kurz gestielt, oder in Spreite und langen Stiel gegliedert sind (P. Cornuti
Gouan). Der Blattstiel verbreitert sich am Rhizom zu einer Scheide. Die
Blätter sind von 5—7 parallelen Hauptnerven durchzogen, die getrennt den
Blattstiel durchlaufen und in den Stamm eintreten. Im Blattstiel sind die
Bündel gewöhnlich in einem schwach gekrümmten Bogen angeordnet, doch
kommt es auch vor, dass die Bündel auf dem Querschnitt auf einem Kreise
liegen (P. Cornuti Gouan., P. cordata Lam.). Die Blätter sind kahl
(z. B. P. cordata Lam.) oder ‚meist schwach behaart.
Eine ganz andere Gestalt zeigen die Blätter vieler Arten der Leuco-
psyllium-Gruppe; hier sind die Blätter pfriemlich, schwach zugespitzt,
sitzend mit einer breiten, dreieckigen Scheide, im Querschnitt rundlich,
dicht seidig behaart (P. Bismarckii Niederl., P. sericea Puiz. et Pav.).
Blätter von derselben Form, seidig behaart oder kahl, finden sich auch in
der Plantaginella-Gruppe. In der Section Leucopsyllium finden sich
jedoch alle Übergänge bis zu lanzettlichen und spatelförmigen Blättern, die
meist seidig behaart sind (P. albicans L.).
Es lassen sich folgende Haupttypen der Blätter aufstellen, die durch
mannigfache Übergänge verbunden sind:
A. Blätter mit deutlicher Verschiedenheit der Ober- und Unterseite, kurz
oder lang gestielt, schwach behaart oder kahl, lanzettlich bis eifórmig
oder rundlich, von 5— 7 parallelen Nerven durchzogen (P. major,
P. lanceolata).
2. Blütter lineal bis lanzettlich, mit Verschiedenheit der Ober- und Unter-
seite, dicht behaart, von 3—5 parallelen Nerven durchzogen. P. saxa-
tilis M. B., Formen der Section Leucopsyllium (P. ovata etc.).
3. Blätter lineal, kahl oder schwach behaart. P. alpina, P. maritima.
4. Blätter pfriemlich, kurz, sitzend, rundlich, dicht behaart, mit breiter
Scheide. P. Bismarckii Niedert, P. nubigena H.B.K.
Ebenso sind die Blütenschäfte namentlich in der Länge und Be-
haarung bedeutend verschieden, von den hohen aufrechten Blütenschäften
von P. gigantea bis zu den kurzen Blütenschäften und wenigblütigen Ähren
von P. Bismarckii Niederl. und den ganz kurzen Blütenschäften mit
1—2-blütigen Ähren der Section Plantaginella, die in den dichten Blatt-
rosetten der Pflanze verborgen sind.
Gewöhnlich beschließen die Blüten Achsen dritter Ordnung; bei einigen
Arten jedoch, die sonst dieses gewöhnliche Verhalten zeigen, kommt es
manchmal zu starker Verzweigung der Inflorescenz. Bei einzelnen Exem-
plaren von P. major kommt es vor, dass die unteren Bracteen am Blüten-
schaft laubartig, kurz gestielt werden. Sie sind dann steril, während der
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. 301
obere Teil des Blütenschaftes normal ist. Oder alle Bracteen sind laubartig
und tragen in den Achseln ausgebildete Blüten, die bis zu 15 Samen er-
zeugen. Ein anderes Exemplar zeigte ein doppeltes Verhalten: an einem
Blütenschaft waren die laubartigen Bracteen am Ende schopfig zusammen-
gedrängt und sämtlich steril; an einem anderen standen in den Achseln
der Bracteen nicht Einzelblüten, sondern kurze Seitenzweige, die wiederum
Bracteen mit unausgebildeten Blüten in den Achseln trugen. Hier ist schon
ein Übergang zu der Varietät P. major var. panieulata Dene. vorhanden.
Bei dieser Varietät ist der Blütenschaft schon bald über dem Boden stark
verzweigt; die Zweige stehen in spiraliger Folge in den Achseln kleiner
lanzettlicher Tragblütter. Der junge Blütenstand besteht aus einem un-
verzweigten Schaft und einer eylindrischen Ähre. Doch stehen in den
Achseln der Bracteen nicht Einzelblüten, sondern kurze Ährchen. Später
werden die Internodien verlängert, so dass ein rispiger Blütenstand entsteht,
dessen Äste weit auseinander gespreizt sind. Die Verzweigung schreitet
noch weiter fort, so dass die Blüten Achsen &. bis 6. Ordnung beschließen.
Die Blüten sind rudimentär, die Kelchblätter umschließen noch ein deutlich
entwickeltes Perigon, während die Sexualorgane vollständig unentwickelt
bleiben. Ähnliche Vorkommnisse finden sich auch bei P. lanceolata. Man
kann sie als Missbildungen bezeichnen, die durch ein luxurierendes Wachs-
tum zu stande kommen, wobei die Fortpflanzungsfähigkeit eingeschränkt
oder aufgehoben wird.
Nüher braucht hier auf die bekannte Blütenmorphologie der Gattung
nicht eingegangen zu werden, doch mögen noch einige abweichende Ver-
hältnisse erwähnt werden. Die Ähre von P. uniglumis Wallr. ist wie die
mehrerer verwandter Arten einblütig, doch sind zwei Deckblätter vorhanden,
die sich in beinahe gleicher Hóhe gegenüberstehen. Das obere Deckblatt
trägt in seiner Achsel eine Blüte, wührend das untere steril ist. Hierdurch
zeigt sich auch, dass die Einzelblüte nicht terminal an der zweiten Achse
steht.
Durch unvollkommene Ausbildung entweder der münnlichen oder der
weiblichen Organe werden einzelne Arten physiologisch monöcisch, so P.
rigida Kunth. Die niedrige Pflanze bildet in den Anden von Ecuador
dichte, große, rasige Polster, die oft über ein Quadratmeter groß sind.
Bei einem Exemplar nun ragen die Staubfäden weit aus der Blüte hervor
und haben lange lanzettliche Antheren, während der kurze Griffel in die
Perigonröhre eingeschlossen ist. Bei einem anderen Exemplar dagegen ragt
der Griffel um das 3—4fache der Blütenlänge aus dieser hervor, während
die fast sitzenden, unentwickelten Antheren in die Perigonröhre einge-
schlossen sind. Die Blüten stehen einzeln auf ganz kurzen Stielen in den
Blattrosetten verborgen. Nach der Befruchtung wird die Kapsel durch ein
langes Karpophor, eine runde Säule, emporgehoben und steht frei an dessen
Spitze, während die Blütenhüllen am Grunde des Karpophors stehen bleiben.
302 R. Pilger.
Beschreibung der anatomischen Verhältnisse
der Gattung Plantago.
Anatomie des Blattes.
Untergattung Psyllium Harms (Dene.).
Die Blätter sind lineal-lanzettlich bis pfriemlich, flach ausgebreitet oder
mehr fleischig, wobei die Form des Querschnittes ungefähr dreieckig ist.
Epidermis und Behaarung.
Die Epidermiszellen sind meist regelmäßig rundlich, die Verdickung
der Außenwände ist wechselnd. Sind die Außenwände stärker verdickt,
so ist auch immer eine starke cuticularisierte Lage vorhanden und zwar
liegt sie der Epidermis nicht als eine einfache glatte Schicht auf, sondern
ist gewellt oder mit kleinen Zacken und Zähnen versehen. Besonders stark
sind die Epidermiszellen immer vor den Gefäßbündeln und an den rund-
lichen Enden des Querschnittes verdickt. Namentlich die strauchigen Arten
zeichnen sich durch starke Verdickung der Wände der Epidermiszellen aus.
Diese sind dann viereckig oder von unregelmäßiger Gestalt, bald höher,
bald flacher. Die Spaltöffnungen liegen stets zahlreich auf beiden Seiten
des Blattes. Bei keiner Art sind besondere Schutzeinrichtungen vorhanden,
sondern sie liegen im Niveau der Epidermiszellen oder etwas hervorgewölbt.
Ihre Nebenzellen sind kleiner als die umgebenden Epidermiszellen. Die
Schließzellen sind groß, die Cutienlarleiste läuft jederseits in einen spitzen
Schnabel aus.
Am Grunde des Blattes finden sich stets lange, vielzellige, zarte Wim-
perhaare, die in eine feine Spitze auslaufen. Die Blattspreite ist sehr selten
unbehaart (P. stricta Schousb.). Die Untergattung Psyllium ist charak-
terisiert durch Köpfchenhaare, die sonst bei Plantago nicht vorkommen.
Entweder finden sich mehrzellige, stiellose Drüsen, oder ein mehrzelliges
Köpfchen sitzt auf einem zarten, einzelligen Stiele, oder ein mehrzelliger
Stiel trägt ein einzelliges Köpfchen; im letzteren Falle sind 4—2 Zellen unter
dem Köpfchen zartwandig, während die Epidermiszelle und die ersten Zellen
des Haares verbreitert sind und verdickte Wände zeigen. Am verbreitetsten
sind kurze, kräftige Spitzenhaare, die aus einer stark vergrößerten Epider-
miszelle bald in eine kurze Spitze übergehen und stark verdickte Wände
haben. Sie sind oft nur 2—3 zellig und spitzen sich aus ihrer Basis rasch
zu. Ihre Spitze ist immer gebogen nach der Spitze des Blattes gerichtet.
Ste setzen so der Biegung großen Widerstand entgegen, das Blatt fühlt sich
rauh an. Neben diesen Haaren kommen einfache Verdoppelungen der Epi-
dermis vor: auf mehreren Epidermiszellen sitzt eine große, nach außen
serundete Zelle mit starken Wänden auf (so besonders bei P. mauretanica).
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. 303
Das grüne Gewebe.
Die Form des Blattquerschnittes ist ein Oval oder nähert sich mehr
einem Dreieck mit abgestumpften Ecken. Immer ist das Blatt isolateral
ausgebildet. Die oft ziemlich breiten Blätter von P. arenaria W. et Kit.
haben nur ein dünnes Blattgewebe; auf jeder Seite liegen 1 — 3 Reihen
kurzer Palissadenzellen und dazwischen wenige Reihen dicht schließenden
Schwammparenchyms. Dagegen zeigen die pfriemlichen Blätter von P.
Cynops L., deren Querschnittsform dreieckig ist, jederseits 2—3 Reihen
von Palissadenzellen, während der übrige Raum von dichtem Schwamm-
parenchym erfüllt ist. Das Blatt wird von 3 parallelen Gefäßbündeln durch-
zogen; auf dem Querschnitte liegt eins in der Mitte und zwei in den rund-
lichen Enden. Die Enden des Querschnittes sind stets mit Palissaden aus-
gefüllt, die in radial zum Gefäßbündel gerichteten Reihen stehen. Vor dem
mittleren Bündel liegt ein Vorsprung, der als Nerv auf der Blattunterseite
hervortritt. In diesem finden sich entweder runde Parenchymzellen oder
auch Reihen von kurzen Palissaden, die in der Richtung auf das Bündel
in Reihen angeordnet sind. Dem Vorsprunge gegenüber auf der Blattober-
seite wird die continuierliche Reihe der Palissaden nicht unterbrochen, die
oft bis an die Bündelscheide herantreten. Bei mehreren Arten mit fleischigeren
Blättern wird das grüne Gewebe durch starke Palissadenentwickelung fast
ganz gleichförmig, so bei P. squarrosa Murr. und bei P. sinaica Barnd.
Von den 3 Gefäßbündeln des Blattes ist das mittlere, vor dem ein
Vorsprung entwickelt ist, das stärkste. Die schützenden Bastbelege, deren
Zellen eine wechselnde Verdickung zeigen, greifen niemals zu einem ge-
schlossenen Ringe zusammen. Den größten Teil des Bündels nehmen die
Gefäße ein, die in kurzen Reihen angeordnet sind. Die Bündel sind im
Querschnitte rund, von einer Scheide aus zarten, polygonalen Parenchym-
zellen umgeben.
Untergattung Euplantago Harms.
Epidermis und Behaarung.
Die Blätter nach dem ersten Typus haben 5—7 parallele Nerven, die
auf dem Rücken des Blattes mehr oder weniger stark hervorspringen. Die
Epidermis ist vor diesen Nerven anders gebaut als an der Blattfläche. An
den Vorsprüngen sind die Epidermiszellen klein, rundlich, nach außen sehr
stark verdickt, häufig mit starker, etwas gewellter Cuticula. An die Epi-
dermis schließen sich hier mehrere Reihen Collenchymzellen an, deren Ver-
diekung wechselt. Häufig ist sie nicht gleichmäßig, so dass das Lumen un-
regelmäßig polygonal oder spaltenfórmig wird. Von den Epidermiszellen
des Vorspringenden Nerven findet ein langsamer Übergang zu den Epider-
miszellen der Blattfläche statt. Diese sind meist langgestreckt, unregel-
mäßig viereckig und haben nur schwache Außenwände. Die Länge der
304 R. Pilger.
Epidermiszellen, wie ihre Gestalt ist sehr wechselnd; zwischen der Ober-
seite und Unterseite des Blattes wird gewöhnlich kein Unterschied gemacht.
Die Spaltöffnungen liegen immer auf beiden Seiten des Blattes, gewöhnlich
in gleicher Höhe mit den Epidermiszellen oder etwas herausgehoben. Die
Cutieularleiste ihrer Schließzellen läuft in einen kurzen Schnabel aus. Die
Nebenzellen unterscheiden sich gar nicht oder nur durch etwas geringere
Länge von den Epidermiszellen. Eine besondere Unterscheidung der Ober-
und Unterseite zeigen Exemplare von P. princeps Cham. et Schlt. Die
Epidermiszellen sind hier ebenfalls niedrig, unregelmässig viereckig und
nicht stark verdickt, doch finden sich auf der Oberseite des Blattes unter
der Epidermis noch zwei Reihen von langen, inhaltslosen Zellen von gleicher
Form mit unregelmäßig gebogenen Querwänden. Diese Ausbildung unter-
bleibt wiederum bei anderen Exemplaren.
Bei P. alpina, die schmal linealische Blätter hat, tritt nur der Mittel-
nerv auf der Rückseite des Blattes stürker hervor. Der Vorsprung ist
aber nicht wie bei anderen Arten im Querschnitte halbkreisförmig, sondern
es springen mehrere größere oder kleinere Zacken vor, die mit Collenchym
gefüllt sind. Die Epidermis besteht hier aus rundlichen, stark verdickten
Zellen, während die Epidermiszellen auf der Blattfläche mehr viereckig sind,
groBlumig mit stark verdickter Außenwand. Die Spaltóffnungen sind beider-
seits zahlreich, die SchlieBzellen laufen in einen spitzen Schnabel aus. Die
Nebenzellen sind durch ihre geringere Hóhe und Breite von den anderen
Epidermiszellen verschieden.
Auch bei Arten, deren Epidermis am Blatt eine außerordentlich starke
Außenwand hat, liegen die Spaltöffnungen mit den Epidermiszellen in gleicher
Hóhe; so bei P. acanthophylla Dcne. Hier sind die Schließzellen der
Spaltöffnungen nur so lang, wie die Außenwand der Epidermis breit ist:
doch geht das Lumen der Nebenzellen hóher hinauf als das der anderen
Epidermiszellen und erreicht mit einer schmalen Zone das Lumen der
SchlieBzellen, von dem es nur durch eine schwache Wand getrennt ist.
Eine schwache Einsenkung der Spaltöffnungen habe ich nur bei einer Art,
P. macrorrhiza Poir. bemerken können. Die sonst sehr starke Außen-
wand der Epidermiszellen ist vor den Schließzellen nur schwach, so dass
eine Einsenkung entsteht, an deren Grunde die Schließzellen liegen. Der
starke Cuticularstrang zieht sich bis zu den Schließzellen herunter und
endet mit einem dicken Schnabel.
Bei den Arten mit pfriemlichen Blättern, die eine dichte seidige Be-
haarung zeigen, ist diese noch mit starker Verdickung der Epidermisaußen-
wand vereinigt. Die Epidermiszellen sind regelmäßig viereckig und groß-
lumig, nur nach außen stark verdickt; besonders hervortretend ist die
außerordentlich starke Ausbildung der Cuticula, die als ein dicker Strang
der Epidermis aufliegt. Die durch die dichte Behaarung geschützten Spalt-
öffnungen sind nicht eingesenkt, sondern liegen im Niveau der Epidermis-
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 305
zellen. Sie sind gewöhnlich ziemlich groß, mit ihren Schließzellen in die
Nebenzellen hineingebogen. Die Cuticularleiste geht in einen spitzen Schna-
bel aus.
‘ Fast alle Arten von Plantago zeigen eine zottige Behaarung der Blatt-
basen. Vollständige Kahlheit der Blätter kommt selten vor: P. lanceolata
var. altissima, P. cordata Lam. Bei den Blättern vom 4. Typus, die
eine nur schwache Behaarung aufweisen, sind zwei Formen von Trichomen
zu unterscheiden; für die Section Polyneuron (P. major) ist folgende
Haarform charakteristisch: Die zartwandigen Haare haben eine unveränderte
Epidermiszele als Fußzelle, sind 3-vielzellig mit quadratischen bis recht-
eckigen Zellen und laufen in eine Spitze aus. Die zweite Form der Haare,
die für die Section Arnoglossum (P. lanceolata) charakteristisch ist,
ist nach folgender Art gebaut: Auf einer vergrößerten und hervorgewölbten
Epidermiszelle steht eine quadratische zartwandige Fußzelle und auf dieser
eine lange peitschenförmige Zelle mit stark verdickten Wänden. Diese Form
der Trichome ist am weitesten verbreitet und erreicht ihre höchste Aus-
bildung bei den Blättern nach dem 4. Typus. Im folgenden soll die Haar-
bekleidung bei P. Bismarckii Niederl. geschildert werden. Die Blätter
von P. Bismarckii sind von einem anliegenden weißen Haarfilz bedeckt.
Die Epidermis ist nach außen sehr stark verdickt und von einer dicken
Cutieula bekleidet. Zahlreiche Epidermiszellen wölben sich stark nach außen
und tragen Haare. Schon die Hervorwölbung der Epidermiszelle und dann
das Haar selbst ist nach der Spitze des Blattes zu gerichtet, dicht anliegend.
Die hervorgewölbten Epidermiszellen tragen eine quadratische, zartwandige
Fußzelle und auf dieser eine lange peitschenförmige Zelle, deren Wand bis
zum Verschwinden des Lumens verdickt ist. Abweichend vom gewöhn-
lichen Verhalten ist, dass an der Hervorwölbung der Epidermis noch durch
eine Wand, die der Außenwand der anderen Epidermiszellen parallel läuft,
eine Zelle abgetrennt wird, die nur durch zarte Wände von der Epidermis-
zelle einerseits, von der quadratischen Fußzelle andererseits geschieden ist.
Der starke Cuticularstrang der Epidermis verläuft bis zum Ende der Her-
vorwölbung der Epidermiszelle. Da das Haar nach der Spitze des Blattes
zu gerichtet ist, bekommt man auf Querschnitten die verschiedensten Bilder,
die oft nur wie Ausstülpungen der Epidermiszellen aussehen. Bei P. Bis-
marckii ist also eine Combination von starker Epidermisverdickung und
dichter Haarbekleidung vorhanden, die in derselben Weise bei P. sericea
Ruiz et Pav. wiederkehrt.
Einfacher ist der Bau der Haare bei P. albicans L., deren Blätter
ebenfalls dicht weißlich behaart sind. Auch hier ist die Epidermisaußen-
Wand stark verdickt, doch wird in der Hervorwölbung die zweite Zelle
nicht abgetrennt, sondern das Lumen der Epidermiszelle erstreckt sich bis
zu der quadratischen F ußzelle, von dieser nur durch eine schwache Wand
gelrennt. Von hier aus existieren zahlreiche Übergänge bis zu dem Falle
Botanische Jahrbücher. XX V. Bd. 20
306 R. Pilger.
von P. lanceolata, wo die Epidermiszellen zartwandig sind und nur wenig
hervorgewölbt die quadratische Fußzelle tragen.
Die Art der Trichome ist also bei der Untergattung Euplantago sehr
einförmig, die Anzahl dagegen außerordentlich wechselnd. Auf die Bedeu-
tung der Behaarung für die Pflanze wird später eingegangen werden.
Das grüne Blattgewebe.
Bei den breiten und flachen Blättern sehr vieler Arten sind die Vor-
sprünge vor den Bündeln mit runden Parenchymzellen erfüllt, die in die
Reihen der Collenchymzellen übergehen. Die Parenchymzellen erstrecken
sich bis zur Gefäßbündelscheide. Fast stets sind die Blätter isolateral aus-
gebildet und das Palissadengewebe vom Schwammgewebe nicht deutlich
geschieden. Auf jeder Seite des Blattes liegen I—3 Reihen breiter, meist
quadratischer Palissadenzellen. Von ihnen hebt sich das Schwammgewebe
wenig ab, da es aus dichtschließenden, polygonalen Zellen besteht. Die iso-
laterale Ausbildung zeigt sich auch schon darin, dass die Spaltöffnungen auf
beide Seiten gleichmäßig verteilt sind und die Epidermiszellen beiderseits
gleich gebaut sind. Öfters wird die isolaterale Ausbildung etwas modificiert,
indem sich auf der Oberseite kurze quadratische Zellen dicht zusammen-
schließen, auf der Unterseite das grüne Gewebe lockerer steht. Dies hängt
mit der Stellung der Blätter zusammen. So sind die Gewebeformen noch
mehr getrennt bei P. media, deren Blätter dem Boden mit ihrer Unterseite
angedrückt sind. Bei dieser Art liegen auf der Oberseite des Blattes 2—3
Reihen dichter Palissadenzellen, die ungefähr zweimal so lang als breit sind;
daran schließen sich 5—6 Reihen unregelmäßig rundlicher Schwammgewebe-
zellen. Die unterste Reihe liegt den Epidermiszellen breit an, deren Form
folgend.
Im allgemeinen aber kann man die Isolateralität als typischen Bau für
die breiten und flachen Blätter bezeichnen, wobei entweder das ganze grüne
Gewebe gleichartig ist, oder doch Palissaden und Schwammgewebe nur wenig
unterschieden und die Zellformen in einander übergehend.
Bei den anderen Blatttypen ist die Ausbildung des grünen Gewebes in
mannigfacher Weise modificiert, da an die Arten so verschiedene Ansprüche
durch Klima und Standort gestellt werden. Das Blatt von P. sericea Ruiz
et Pav. z. B. oder von P. Bismarckii Niederlein hat einen ovalen Quer-
schnitt, in dem 3 runde Bündel liegen; fast das ganze Gewebe des Blattes
besteht aus Palissadenzellen. Die beiden rundlichen Enden des Querschnittes
sind ganz mit Palissadenzellen erfüllt, die sich in radialen Reihen bis zur
Bündelscheide hinziehen. Sie stehen dicht, sind stabförmig gestreckt und
5—6mal so lang als breit. Auch sonst ist das Blatt rings von 2—3 Reihen
von Palissadenzellen umgeben, so dass für das dichte Schwammgewebe nur
ein kleiner Raum zwischen den drei Bündeln übrig bleibt. Die Ausbildung
hat hier dasselbe Endziel wie in der Psylliumgruppe erreicht.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 907
Zwischen diesen Extremen existieren zahlreiche Übergänge. So hat
z. B. das Blatt von P. albicans L., einer mediterranen Art mit dichter
Haarbekleidung, auf der Oberseite 4—2 Reihen stabfórmiger Palissadenzellen,
die 2—3 mal so lang als breit sind und dicht schließen. Auf der Unterseite
ist ebenfalls eine Reihe Palissadenzellen entwickelt, doch stehen die Zellen
meist locker und nicht immer senkrecht zur Epidermis. Dazwischen liegen
einige Reihen rundlicher Schwammgewebezellen. Eine ähnliche Ausbildung
zeigt das linealische Blatt von P. alpina. Bei dieser Art finden sich beider-
seits 2 Reihen von kurzen, dicht stehenden Palissaden, die 4'/„—2mal so
lang als breit sind; dazwischen liegen nur 2—4 Reihen von Schwammge-
webezellen, die polygonal sind und dicht schließen. Die beiden abgerundeten
Enden des Querschnittes sind mit Palissaden erfüllt, die in radialen Reihen
zum Bündel gerichtet sind. Das Ende des Querschnittes verläuft plötzlich
in eine kurze Spitze, die mit starken Collenchymzellen ausgefüllt ist, so dass
auf beiden Seiten des Blattes ein weißlicher, häutiger Membranflügel verläuft
Es sind hier aus der großen Mannigfaltigkeit nur wenige typische Fälle
beschrieben worden, da auf das Assimilationsgewebe bei der Berücksichti-
gung der klimatischen Verhältnisse noch ganz besonders eingegangen wer-
den muss.
Gefäßbündel im Blatt.
Bei den Blättern des 4. Typus wird die Spreite von 5—7 Bündeln
durchzogen, die nach der Blattspitze zu convergierend gesondert verlaufen.
Sie sind durch ein Netz von kleinen Gefäßsträngen verbunden. Die größeren
Bündel haben einen doppelten Schutz durch die starken Vorsprünge mit
ihrer Collenchymverstärkung und durch Bastbelege an den Bündeln. Die
Bündel sind von einer continuierlichen Parenchymscheide aus regelmäßig
polygonalen Zellen umgeben. Beiderseitig ist ein Bastbeleg vorhanden; der
eine Bastteil liegt bogenfórmig vor dem ebenso gestalteten Phloem, der an-
dere bildet einen Kreissector. Die Gefäße liegen in kurzen radialen Reihen.
Die Stärke, wie die Art der Wandverdickung der Bastzellen ist sehr wech-
selnd. Die Zellen können bei der Verdickung ein kreisrundes Lumen be-
halten oder unregelmäßig verdickt werden, so dass ein polygonales bis spal-
tenförmiges Lumen übrig bleibt. Die Gefäßbündel verlaufen getrennt in den
Blattstiel, der von der Blattspreite mehr oder weniger abgesetzt ist. Sie
liegen auf dem Querschnitt gewöhnlich auf einem flachen Kreisbogen. Vor
Jedem Bündel ist ein Vorsprung, an dem die Epidermis meist sehr stark
verdickt ist und mehrere Reihen starker Collenchymzellen sich der Epider-
mis anschließen. Ebenso sind die beiden Enden des Querschnittes stets mit
Collenchymzellen erfüllt. Bei mehreren Arten jedoch (P. Cornuti Gouan.)
Ist der Querschnitt des Blattstieles oval bis rundlich und die Gefüfbünde.
liegen allseitig nach außen gerichtet, jedes mit einem Vorsprung. Bei einem
Exemplar von P. Cornuti z. B. waren 5 größere Bündel auf dem Quer-
20*
308 R. Pilger
schnitt verteilt, dazwischen auf dem Kreise mehrere kleine, die sich später
den größeren anschließen und nicht in den Stamm eintreten. Im unteren
scheidig verbreiterten Teil war der Blattstiel wieder in 2 Flügel ausgezogen
und die Bündel lagen auf einem flachen Kreisbogen. Bei P. alpina greifen
die beiderseitigen Bastbelege zu einem Ringe zusammen; die Gefäße sind
in kurzen, nicht radialen Reihen angeordnet. Das Bündel ist von einer
regelmäßigen Parenchymscheide umgeben. Die Blätter von der Form wie
bei, P. Bismarckii Niederl. haben meist 3 continuierliche Gefäßstränge
zwischen denen auf dem Querschnitte noch mehrere kleinere Bündel liegen.
Die Bündel sind groß, kreisrund, mit regelmäßiger Scheide, deren Zellen
stark verdickt sind, und haben beiderseits einen starken Bastbelag, dem auf
der einen Seite der bogenförmige Phloemteil anliegt. Der Mittelraum wird
von Gefäßen eingenommen, die in kurze Reihen nicht radial gestellt sind.
Anatomie des Blütenschaftes.
Die in den Blattachseln stehenden Blütenschäfte sind von außerordent-
lich wechselnder Länge, von den hohen, aufrecht stehenden Blütenschäften
von P. altissima an bis zu den nur 4—2 cm langen Blütenschäften an-
diner Arten. Die Art der Behaarung ist meist der Behaarung der Blätter
entsprechend. So finden sich bei den Arten der Untergattung Psyllium
am Blütenschaft kurze Spitzenhaare, Köpfchen- und Drüsenhaare. In der
Section Arnoglossum dagegen ist die Behaarung anders als am Blatt;
der Blütenschaft ist kahl oder namentlich am oberen Ende mit zarten Spitzen-
haaren besetzt. Bei den mit P. major verwandten Arten ist der Blüten-
schaft meist kahl oder trügt nur wenige Spitzenhaare. Ein seidiges Indu-
ment findet sich bei vielen Arten aus der Section Leucopsyllium, ent-
sprechend der Behaarung des Blattes.
Zwei Eigentümlichkeiten der Anatomie des Blütenschaftes
zeichnen alle Arten der Gattung aus; ein mehrreihiger Stereom-
ring, an den sich die Gefäßbündel anlegen und eine einzellige
Rindenscheide, die die grüne Rinde dem Stereomring gegenüber
abgrenzt.
Bei den Arten mit großen und flachen Blättern ist der Blütenschaft
meist lang und aufrecht, kantig oder rund. Die Epidermiszellen sind rund-
lich, klein, mit stark verdickten Außenwänden; öfters findet man Spalt-
öffnungen. Häufig schließen sich an die Epidermis 4—3 Reihen stark
collenchymatisch verdickter Zellen an. Dann folgt eine mehrreihige grüne
Rindenschicht, die aus lockeren, runden Parenchymzellen besteht. Die letzte
Reihe des Rindenparenchyms nach dem Bastring zu besteht dagegen aus
gleichmäßig polygonalen Zellen ohne Inhalt, an die sich nach innen zu die
Bastzellen lückenlos anlegen, der Form der Rindenscheidenzellen folgend.
Nur selten ist die Rindenscheide nicht in vollkommener Weise ausgebildet,
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 309
wobei sich dann einzelne Chlorophyllkórner in den Zellen finden. Die Zellen
der Rindenscheide sind im Längsschnitt langgestreckt rechteckig, während
die Rindenzellen mehr rundlich oder unregelmäßig polygonal gebaut sind.
Man wird diese Zellreihe als Organ für die Wasserversorgung der Rinden-
schicht bezeichnen können, wofür auch ihre langgestreckte Gestalt gegenüber
den Zellen des Rindenparenchyms spricht. Der mehrreihige Stereomring
fasst geschlossen die Gefäßbündel ein und verleiht als ein Hohleylinder aus
starken mechanischen Elementen dem Blütenschaft eine hohe Festigkeit. Die
Anzahl der Zellreihen des Ringes, sowie die Stärke der Verdickung seiner
Zellen ist außerordentlich wechselnd. Oft finden sich mehrere Reihen run-
der, stark verdickter, verholzter Bastzellen, oder die Wandverdiekung kann
ungleichmäßig sein, so dass das Lumen unregelmäßig polygonal bis spalten-
förmig wird. Manchmal ist der Bast durch Collenchym ersetzt, dessen Zellen
mit grünem Inhalt versehen sind. Von dem Ringe aus findet ein langsamer
Übergang zum Mark hin statt. Im Centrum besteht das Mark aus großen,
zarten Parenchymzellen mit großen Intercellularen. Nach dem Stereomring
zu werden die Zellen immer kleiner und verdieken ihre Wände mehr oder
weniger stark, wodurch sie sich der Form der Bastzellen annähern. Den
Übergang vom Stereomring zum Mark kann man am besten auf einem
Längsschnitte verfolgen. Die Bastzellen sind englumig, lang und greifen mit
scharf zugespitzten Enden in einander; je weiter man nach dem Mark zu
geht, desto kürzer und weitlumiger werden allmählich die Zellen; die Quer-
wände werden immer weniger schräg, bis die typischen Markzellen auf-
treten, die 2—3mal so lang als breit sind und gerade Querwände haben.
An den Stereomring legen sich die Gefäßbündel an, die also auf der einen
Seite vom Stereomring, auf der anderen Seite von der Markscheide begrenzt
sind. Ist der Blütenschaft kantig, so liegt in den Ecken des Querschnittes
je ein Gefäßbündel, während zwischen ihnen noch einige Bündel sich an
den Ring anlegen, die nur aus wenigen Gefäßen bestehen. Auf dem Quer-
schnitt großer runder Blütenschäfte sind oft viele Bündel (bis zu 20) gleich-
mäßig auf einem Ringe verteilt. Der Gefäßteil besteht aus kurzen, radialen
Reihen von Ring- und Spiralgefäßen, die von zarten Parenchymzellen um-
geben sind.
Für alle Arten der Gattung ist charakteristisch die Vermeh-
rung der Siebröhrenbündel. Auf der Grenze des Markes und des
Stereomringes liegen nicht nur vor den Gefäßteilen der Bündel mehrere
kleine Siebröhrenbündel, sondern auf dem ganzen Querschnitt liegen zahl-
reiche kleine Siebröhrenbündel auf der Grenze des Markes und des Stereom-
ringes verteilt, die so vermehrt werden können, dass sie fast einen conti-
nuierlichen Ring bilden, der immer nur von einzelnen Bastzellen unterbrochen
wird. Die erwähnten, für die ganze Gattung charakteristischen Merkmale
finden sich auch bei den redueierten Typen, wie bei den andinen Arten,
die nur einen ganz kurzen Blütenschaft entwickeln. So hat z. B. der Blüten-
310 R. Pilger.
schaft von P. uniglumis Wallr., einer Art der chilenischen Anden, folgenden
Bau: Der Blütenschaft ist dicht mit zarten Spitzenhaaren besetzt, die aus
wenigen langgestreckten Zellen bestehen. Die Epidermiszelen sind klein,
ründlich mit schwachen Außenwänden. Die Rindenschicht nimmt den größten
Teil des Querschnittes ein; sie besteht aus mehreren Reihen verhältnismäßig
großer, rundlicher Zellen. Eine deutliche Rindenschicht ist nicht entwickelt.
Der Stereomring ist angedeutet, indem sich an die Rinde ein mehrreihiger
Ring aus zarten, chlorophylifreien Zellen anschließt, die lang und englumig
sind und mit spitzen Enden in einander greifen. An ihn legen sich 3 Ge-
fäßbündel mit wenigen Gefäßen, die auf einem Ringe von kleinem Durch-
messer liegen. Das Mark ist wenigzellig und nimmt nur einen kleinen Teil
des Querschnittes ein. Auch bei P. paueiflora Hook. aus Süd-Chile liegen
an der Grenze des Bastringes viele kleine Siebröhrenbündel, während sich
nur 4 Gefäßbündel diagonal gegenüber stehen, von denen 2 ganz klein sind
und nur aus wenigen Gefäßen bestehen.
Anatomie des Stammes.
Untergattung Psyllium.
Bei allen Arten der Psylliumgruppe ist der Stamm oberirdisch und
trägt gegenständige Blätter. Er ist entweder krautig und meist unverzweigt,
wie bei den einjährigen, oder niederliegend, reich verzweigt, wie immer bei
den strauchartigen Formen.
Bei den einjährigen Arten wird kein Periderm entwickelt; die ursprüng-
liche Epidermis bleibt bestehen. Sie besteht aus rundlichen Zellen mit stark
verdickten Außenwänden. Öfters finden sich Spaltöffnungen. Die dicke
Cutieula ist nicht glatt, sondern mannigfach gezähnelt und gewellt. Die
der Epidermis anliegenden Rindenschichten weisen häufig eine starke Ver-
diekung auf. Die Breite der Rindenschicht ist verschieden, ihre Zellen sind
zartwandige, runde Parenchymzellen mit großen Interstitien. Wie bei den
Blütenschäften besteht die letzte Reihe des Rindenparenchyms aus chloro-
phylllosen, regelmäßig polygonalen Zellen, die also eine Rindenscheide bilden,
die sich an einen mehrreihigen Stereomring lückenlos anschließt. Die Breite
des Stereomringes ist wechselnd, wie auch die Stärke der Wandverdickung
der einzelnen Zellen. So kann der Fall eintreten, dass in dem geschlossenen
Ring der größte Teil aus zartwandigen Zellen besteht, und nur einzelne
Zellen verholzt sind. Immer aber sind die Zellen im Längsschnitt englumig,
langgestreckt und mit spitzen Enden in einander greifend. Auch wenn der
Stereomring stark verholzt ist, finden sich stets einzelne Stellen, wo die
Zellen zartwandig sind, oft nur eine radiale Zellreihe.
Alle Arten besitzen einen geschlossenen Holzring, der nur aus verholz-
ten Elementen besteht. Die Gefäßteile der ursprünglichen Bündel mit ihren
Ring- und Spiralgefäßen liegen von kleinen zarten Parenchymzellen umgeben
md tM —
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 311
an der Innenseite des Holzringes. Im secundären Holz sind nur Gefäße und
Tracheiden mit gehöften Poren zu finden. Die Tracheiden nähern sich in
ihrer Form mehr den Gefäßen oder sie sind englumig und mit spitzen En-
den in einander getrieben und vertreten so Libriformfasern. Der Holzring
ist nicht im ganzen Verlauf des Stengels überall geschlossen. Namentlich
im unteren Teile des Stengels finden sich parenchymatische Unterbrechungen,
die sich vom Marke bis zur Rinde erstrecken und zwischen beiden eine
Verbindung herstellen. Die direct an das Holz angrenzenden Reihen der
parenchymatischen Unterbrechungen verholzen; ihre dichtschlieBenden, ver-
holzten Zellen unterscheiden sich aber von den eigentlichen Holzzellen durch
ihre Größe und unregelmäßig polygonale Gestalt. In der Mitte bleiben die
Zelen unverholzt. Die Parenchymstreifen unterbrechen auch mit zarten
großen Zellen den Stereomring und erstrecken sich bis zur Rinde. Über
die principielle Bedeutung dieser Unterbrechungen wird noch genauer ge-
sprochen werden. Das Mark besteht immer aus zarten, groBlumigen, rund-
lichen Parenchymzellen mit großen Interstitien. Nach dem Holze zu werden
die Markzellen kleiner und mehr oder weniger stark verdickt. Cambium
und Leptom bilden wie das Holz geschlossene Ringe, sind wenigreihig und
legen sich an den Stereomring an.
Die mehrjährigen strauchigen Formen unterscheiden sich in ihrer Ana-
lomie dadurch von den einjährigen, dass kein geschlossener Stereomring
ausgebildet wird, und dass der Stamm von einem mehrreihigen Korkperi-
derm umgeben ist. Die Verkorkung beginnt schon dicht unter der Spross-
spitze. Die Epidermis und ein bis mehrere stark verdickte Rindenschichten
bleiben von der Phellogenbildung ausgeschlossen. Diese beginnt in einigen
darunter liegenden Rindenzellreihen, indem tangentiale Wände auftreten. Die
äußeren Zellen werden stark gestreckt und verkorken. So entsteht ein con-
linuierlicher Ring, aus groBen zartwandigen Korkzellen. Bei P. Cynops
bleibt das Periderm nur wenigreihig, indem allmählich die Epidermis abge-
stoßen wird und dann weiter einzelne Korkschichten, so dass immer nur
ein wenigreihiger glatter Korkring den Stamm umgiebt. Bei anderen Arten
dieser Gruppe wird das Periderm bis zu zehnreihig (P. sinaica Barnd.),
doch sind im ganzen Umfange des Querschnittes nicht continuierlich gleich-
mäßig viele Reihen vorhanden, sondern an einzelnen Stellen sind mehr
Reihen abgestoßen als an anderen und die äußeren Schichten zerrissen.
Borkebildung findet niemals statt.
Alle Arten besitzen einen geschlossenen secundüren Holzring, der nicht
von secundären Markstrahlen unterbrochen ist. Die Holzzellen sind eng-
lumig und stark verdickt; sie stehen in radialen Reihen; einzeln oder in
kurzen Reihen sind größere Gefäße eingesprengt. Das Holz besteht der
Hauptsache nach aus Gefäßen und Tracheiden mit gehöften Poren. Die
Tracheiden schließen sich in ihrer Form mehr den Gefäßen an oder sind
englumiger und mit spitzen Enden in einander getrieben. Auf dem Quer-
312 R. P'ilger.
schnitt aber schon kann man einzelne Reihen von Zellen erkennen, die
ungefähr sechseckig sind, etwas länger gestreckt als die Holzzellen. Sie
sind im Längsschnitte weniger gestreckt als die Holzzellen, doch: auch mit
schrägen Wänden in einander getrieben, und haben groBe einfache Poren.
Man kann diese Zellen den Holzparenchymzellen anderer Stämme von Diko-
tylen vergleichen.
Die fehlenden seeundären Markstrahlen sind durch primäre Durchbre-
chungen des Holzringes ersetzt. Kuntmann sagt bei der Beschreibung des
Holzes von P. Cynops (p. 34) folgendes: »Das ganze, den Ring des Holz-
körpers bildende Gewebe ist völlig gleichmäßig ausschließlich aus Gefäßen
und Tracheiden aufgebaut. Es ist demnach auch nicht möglich, ein die
Markstrahlen etwa vertretendes, besonders differenziertes Interfascicularholz
zu erkennen«. Dieses letztere ist nun bei allen Arten vorhanden, wenn es
auch nicht auf jedem Querschnitt zu finden ist. Auf Querschnitten durch
den älteren Teil eines Stammes, wo schon ein starker Holzring entwickelt
ist, ist dieser von Parenchymstreifen unterbrochen, die 5-mehrreihig sind.
Während die Markzellen unregelmäßig rundlich sind und große Interstitien
zeigen, sind die Parenchymzellen in den Untersuchungen des Holzringes mehr
in der Richtung vom Mark zur Rinde gestreckt und dichter schließend. Die
Parenchymstreifen unterbrechen sowohl Holz wie Cambium und Phloem
und bringen so Mark und Rinde in directe Verbindung. In alten Stämmen
sind jederseits mehrere Zellreihen, die an das Holz grenzen, verholzt; die
Zellen sind mit großen einfachen Tüpfeln versehen und unterscheiden sich
außerdem von den Holzzellen durch ihre Größe und unregelmäßig polygo-
nale Gestalt. Auf tangentialen Längsschnitten durch das Holz bilden die
Unterbrechungen Einschlüsse von elliptischer Gestalt, die beiderseits zuge-
spitzt sind; ihre Zellen heben sich von den langen prosenchymatischen Zellen
des umgebenden Holzes stark ab. In der Mitte sind noch einige unver-
holzte, rundliche Parenchymzellen mit größeren Interstitien, dann folgen
stark verdickte, verholzte, dicht schließende Zellen mit einfachen Poren.
Nach dem Holz zu nähern sich die Zellen in ihrer Form mehr den lang-
gestreckten Tracheiden, in die sie allmählich übergehen. Auf Querschnitten
durch Jüngere Teile des Stammes sieht man, dass solche Durchbrechungen
des Holzringes immer zu primären Gefäßbündeln hinziehen, die in der Rinde
verlaufen und nicht mit in den Holzring eingetreten sind. Je dicker der
Holzring wird, desto länger wird die parenchymatische Unterbrechung; aber
niemals wird sie mit secundärem Holz erfüllt, da das Cambium selbst nicht
die Lücken zwischen zwei Holzteilen überbrückt. Man kann also die par-
enchymatischen Unterbrechungen als primäre Markstrahlen bezeichnen und
wesentlich ist, dass immer die Verbindung von Mark und Rinde erhalten
bleibt, ohne die eine Ernährung des Jungen Markes unmöglich wäre, wäh-
rend ‚secundäre Markstrahlen nicht gebildet werden. Einzelne der rinden-
ständigen Bündel werden allmählich durch den nach innen fortschreitenden
EM" me.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. | 313
Korkmantel abgeschnitten; dann sind nur noch die parenchymatischen
Unterbrechungen des Holzringes zu bemerken. Genau so liegen die Verhält-
nisse bei den Arten mit starkem Holzkörper aus der Untergattung Euplan-
tago.
Das Mark des Stammes besteht bei Plantago Cynops aus dünnwan-
digen, runden Parenchymzellen, die an der Sprossspitze grüne Chlorophyll-
körner führen. Bei anderen Arten aber (P. sinaica Barnd., P. arborescens
Poir. verdieken die Markzellen schon früh ihre Wände sehr stark und
verholzen. Sie schlieBen dann interstitienlos zusammen und zeigen zahlreiche
große, einfache Porenkanüle. Das Leptom ist nur wenigreihig und besteht
größtenteils aus stabfórmig gestreckten Cambiformzellen, zwischen denen
zahlreiche, wenig unterschiedene Siebröhrenbündel liegen. Bei mehreren
Arten verdicken an der Grenze des Leptoms und der Rinde einzelne Zellen
oder Zellgruppen ihre Wände und verholzen. Diese Sklerenchymzellen haben
im Längsschnitt eine rechteckige Gestalt und sind von einfachen großen
Poren durchbrochen. Bei P. sinaica Barnd. bilden sie einen 3—4 Zell-
reihen starken Ring, der nur an einzelnen Stellen unterbrochen ist.
Untergattung Euplantago.
Die Arten mit großen flachen Blättern haben meist ein kurzes, dickes
lleischiges Rhizom, wie wir es z. B. bei P. major und P. lanceolata fin-
den. Das Mark nimmt bei diesen Stämmen einen großen Teil des Quer-
schnittes ein und besteht aus runden bis polygonalen Parenchymzellen.
Werden die Markzellen verdickt, so geschieht es in der Weise, dass große,
unverdickte Wandstellen übrig bleiben, die große Tüpfelkanäle repräsentieren
Nach dem Holze zu werden die Markzellen kleiner und bilden eine mehr-
reihige collenchymatische Markscheide.
Zwei Eigentümlichkeiten sind zugleich als Unterscheidung
zweier großer Gruppen wichtig: in der Section Arnoglossum
(P. lanceolata), der sich die Section Oreades anschließt, werden
Gruppen von Steinzellen im Mark entwickelt, in der Section
Polyneuron (P, major) und verwandten Sectionen existieren
stammeigene Bündel im Mark. Die Entstehung beider Eigentümlich-
keiten ist von Kunımans für P. lanceolata (p. 15) und für P. major
(p. 6) genau beschrieben worden; ich brauche nur kurz darauf zurückzu-
kommen.
Die Steinzellen entstehen durch starke sklerotische Verdickung kleinerer
Gruppen von Markzellen, die dann interstitienlos zusammenschließen. Die
Steinzellen sind mit zahlreichen, großen einfachen Porenkanälen versehen.
Sie füllen in älteren Rhizomen of fast das ganze Mark aus, so besonders
in älteren Rhizomen von P. lusitanica Willd. Sie sind für die Section
Arnoglossum durchaus charakteristisch und treten auch bei der einjäh-
rigen P, Lagopus auf. Ebenso sind sie in den Rhizomen der mehrjährigen
314 R. Pilger.
Arten aus der Section Oreades zu finden. Die stammeigenen Bündel im
Marke, die für die Seetion Polyneuron charakteristisch sind, zeigen die
verschiedenartigste Ausbildung von den ersten Teilungsstadien der Mark-
zellen an bis zur Entwicklung der Tracheiden mit gehöften Poren. Sie sind
jedoch nicht durchgehend bei allen verwandten Arten zu finden. So fehlen
sie bei P. palmata, ebenso wie bei P. cordata Lam., während sie bei dem
nahe stehenden P. Cornuti Gouan. zahlreich in allen Stadien auftreten.
In der Section Coronopus fehlen beide Eigentümlichkeiten durchaus.
Holz.
Das Holz zeigt bei den Arten mit dickem, fleischigem Rhizom nur eine
geringe Festigkeit. Bei allen Arten zerfällt der Holzteil in mehrere große
Bündel, die von primären Markstrahlen getrennt sind, parenchymatischen
Zellenzügen, die sich vom Mark bis zur Rinde erstrecken, während secun-
däre Markstrahlen nicht gebildet werden. Die Zellen der Markstrahlen sind
gewöhnlich in der Richtung vom Mark zur Rinde etwas gestreckt. Bei alten
Rhizomen von P. major habe ich die Anfänge der Verholzung der paren-
chymatischen Unterbrechungen des Holzringes finden können. Der Holzring
ist gewöhnlich breit, doch sind nur die wenigsten Zellen verholzt; der größte
Teil besteht aus unverholzten Faserzellen. Bei P. major und ihren Ver-
wandten sind die in langen radialen Reihen stehenden Faserzellen quadra-
tisch, zartwandig. Zwischen ihnen liegen einzeln oder in kleinen Gruppen
verholzte Elemente. Im Längsschnitt sind die Faserzellen rechteckig, groB-
lumig, nur ungefähr zweimal so lang als breit. Die Holzelemente sind
Tracheiden mit gehöften Poren, die bei ihrer Verholzung genau die Gestalt
der Faserzellen beibehalten haben, also großlumig und kurz sind und mit
geraden Querwänden aufeinander stehen. Englumigere Ring- und Spiralge-
fäße kommen nur an der Grenze des Markes vor. Bei P. cordata Lam.,
die sonst denselben Bau zeigt, sind die Ecken der Faserzellen abgerundet
und die Tracheiden haben nach der Verholzung dieselbe Gestalt. Bei P.
media ist der anatomische Bau schon mehr unterschieden, indem die Faser-
zellen länger gestreckt und schmaler sind und ihre Querwände mehr oder
weniger zugeschrägt sind. Auch bei P. lanceolata und ihren Verwandten
besteht der Holzring größtenteils aus unverholzten Faserzellen, die aber lang-
gestreckt und englumig sind und mit spitzen Enden in einander greifen. Die
Holzelemente sind größtenteils englumige Tracheiden mit runden oder spalten-
förmigen Tüpfeln, die die Form der Faserzellen behalten haben, dann aber
kommen auch weitere Gefäße vor, die kurzgliedrig sind und gerade Quer-
wände haben. Die Section Oreades schließt sich infolge der Gestalt der
Faserzellen an P. lanceolata an, doch werden hier nur selten Holzelemente
mit behöften Poren ausgebildet, meist haben die Gefäße stark hervorsprin-
gende Verdickungsleisten, die netzartig anastomosieren. Dieselbe Form der
Gefäße findet sich auch in der Section Coronopus bei fast allen Arten.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete, 315
So sind bei P. alpinus oder P. Coronopus englumige Faserzellen vor-
handen, die oft ziemlich stark verdiekt werden, ohne zu verholzen, und
kurzgliedrige Gefäße, die mit netzartigen Verdickungsleisten versehen sind.
Netzgefäße finden sich jedoch nur bei Arten mit fleischigem Rhizom, be-
sonders alpinen Arten, dagegen fehlen sie den Arten mit starkem Holzkörper.
Während z. B. alle Arten der Section Coronopus sonst Netzgefäße haben,
besteht der starke Holzring von P. macrorrhiza Poir. aus Tracheiden
und Gefäßen mit gehöften Poren.
Rinde.
Das Leptom ist bei den Arten mit dickem, fleischigem Rhizom gewöhn-
lich stark entwickelt, häufig von der Breite des Holzringes. Es besteht
aus langen, regelmäßig radialen Reihen von kleinen quadratischen Cambi-
fermzellen. Die äußeren Lagen des Cambiforms verlieren ihre Function
als leitendes Gewebe, sie werden collenchymatisch verdickt und bilden einen
Ersatz für den allen Arten fehlenden Rindenbast. Die Cambiformzellen sind
zarlwandig, im Längsschnitt langgestreckt stabförmig und schließen inter-
stitienlos zusammen. Nach außen zu verlieren allmählich die Zellen ihre
Anordnung in radiale Reihen, ihre Gestalt wird ellipsoidisch und dann
rundlich, größere Interstitien treten auf, bis das Gewebe schließlich in das
eigentliche Rindengewebe übergeht. Die stärkste Ausbildung erreicht das
Leptom bei P. major und den verwandten Arten; bei P. lanceolata
und ihren Verwandten geht das Cambiform gewöhnlich bald in das Rinden-
parenchym über.
Eine Verholzung der Cambiformzellen findet selten statt, so bei P.
lusitanica Willd. Im älteren Rhizom verstärken sich einzelne Cambiform-
zellen der äußeren Lagen sklerenchymatisch. Diese Sklerenchymzellen werden
allmählich zahlreicher , so dass ein geschlossener Ring von Sklerenchym
den ganzen Stamm umgiebt. Einzelne Zellen dazwischen bleiben zartwandig,
ebenso reichen die Reihen der verholzten Zellen verschieden weit nach
außen und innen im Weichbast, so dass der Sklerenchymring nicht gleich-
mäßig ist. Auch in den Sectionen Oreades und Coronopus finden sich
lange radiale Reihen von Cambiformzellen.
Die Rindenzellen gleichen in ihrer Form gewöhnlich den Markzellen
und sind rundlich bis unregelmäßig polygonal, zartwandig oder auf dieselbe
Weise wie die Markzellen mit Übriglassung größerer unverdickter Stellen
verdickt. Auch zeigen sich in der Rinde dieselben Eigentümlichkeiten wie
m Marke. Finden sich im Mark Gruppen von Steinzellen, so kehren sie
bei denselben Arten meist auch in der Rinde wieder. Ebenso kommen
auch bei p. major und verwandten Arten in der Rinde rindeneigene
Bündel vor, allerdings nur in den Anfangsstadien.
Bei den Arten mit fleischigem Rhizom ist das Rhizom von den Schei-
den der abfallenden Blätter umhüllt; die Epidermis besteht daher nur aus
316 R. Pilger.
schwachen, rundliehen Zellen, die öfters Haaren als Fußzellen dienen. Bei
den meisten Arten tritt später am Rhizom ein mehrreihiges, einfaches Peri-
derm aus Korkzellen auf. Am häufigsten ist der Fall, dass aus der unter
der Epidermis gelegenen Rindenschicht ein wenigreihiges Periderm gebildet
wird, indem dort tangentiale Wände auftreten und die äußeren Zellen sich
streeken und verkorken. Diese Teilung kann sich einige Male wiederholen.
Doch können auch mehrere Zellschichten an der Phellogenbildung teilnehmen
und so ein mehrreihiges Periderm aus großen zartwandigen Korkzellen ge-
schaffen werden. Bei einigen Arten findet man den Anfang zur Borke-
bildung, indem sich aus tieferen Lagen der Rinde ein Phellogen bildet;
dieses ist mehrreihig, doch umfasst es nicht den ganzen Umfang des Stam-
mes, sondern ist auf kurze Strecken beschränkt. Diesem Vorgange ist
keine selbständige Bedeutung beizulegen, denn er bildet nur eine Teil-
erscheinung in einem Vorgange, der von größtem Interesse ist, dem Zer-
fallen des älteren Rhizoms in einzelne Holzbündel, die dann durch ver-
korkte Zwischengewebe getrennt sind. Ein solches Verhalten zeigen mehrere,
namentlich gebirgsbewohnende Arten mit reichverästeltem, | ausgebreitetem
Rhizom, wie P. alpina L., P. saxatilis M. B. Die Entstehung des Zer-
fallens soll im folgenden an einem alten Gartenexemplar von P. saxatilis
beschrieben werden. Das reichverästelte Rhizom trägt am Ende jeden
Astes eine Blattrosette, zugleich entstehen dicht unterhalb dieser an ver-
schiedenen Stellen junge Seitensprosse. Auf dem Querschnitte durch das
Ende eines Astes unterhalb einer Blattrosette zeigt sich folgendes Bild: Den
größten Teil des Querschnittes nimmt das Mark ein, das aus unregelmäßig
rundlichen bis polygonalen zartwandigen Parenchymzellen mit großen Inter-
stitien besteht. Nach dem Holze zu bilden einige Reihen kleinerer und
diehterer Zellen eine Markscheide. Der Holzring, der von zahlreichen pri-
mären Markstrahlen unterbrochen ist, besteht aus radialen Reihen von un-
verholzten, zartwandigen quadratischen Faserzellen, in denen Holzelemente
in kurzen Reihen eingestreut liegen. Das Cambiform bildet ebenfalls lange
Reihen von viereckigen, dicht schließenden Zellen; nach außen zu wird das
Gefüge der Zellen allmählich lockerer; sie verlieren ihre radiale Anordnung
und werden rundlich, so dass Intercellularen auftreten. Die Rinde besteht
aus rundlichen, zartwandigen Parenchymzellen mit größeren Interstitien.
Das Rhizom ist von einem wenigreihigen Korkperiderm umgeben. Das
Auseinanderfallen des Rhizomes beginnt weiter unterhalb damit, dass an
emer ringfórmigen Zone im Inneren des Markes 4—2 Zellreihen Quer-
teilungen erfahren und so ein Phellogen darstellen. Die nach innen abge-
schiedenen Phellogenzellen strecken sich und verkorken. Die Teilungswände
des Phellogens entstehen aber nicht immer streng periklin, sondern setzen
öfters schräg an, auch zerfallen die Markzellen nicht immer in gleichmäßig
viele Tochterzellen, so dass die Korkzellen eine ziemlich unregelmäßige Ge-
stalt haben und der Kork- und Phellogenring an verschiedenen Stellen des
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. 317
Umfanges eine verschiedene Dicke hat. Die Teilung der Markzellen durch
ungefähr perikline Wände schreitet immer weiter nach außen fort, ohne
dass eine geschlossene mehrreihige Phellogenschieht gebildet wird. Der
Korkring bleibt nur wenigreihig, indem das innere Gewebe allmählich ver-
trocknet und zerfällt. Im weiteren Verlaufe wird auf diese Weise der
größte Teil des Markes zerstört. Gleichzeitig mit diesem Vorgange findet
ein Fortschreiten des äußeren Periderms in das Innere der Rinde statt.
Die Phellogenbildung nimmt hier an 4—2 Zellreihen unter der Epidermis
ihren Ausgang; der Korkring ist wenigreihig, die Korkzellen sind quadratisch
oder mehr rechteckig gestreckt. Vor den großen Holzbündeln bleibt das
Periderm so bestehen, während es an mehreren Stellen vor den primären
Markstrahlen und kleinen Holzbündeln, die sich gewöhnlich an der Grenze
der Markstrahlen finden, durch fortgesetzte Phellogenbildung nach innen
vorspringt und die llolzgrenze der kleinen Bündel nach Zerstörung des
Phloems erreicht. Man hat so auf dem (Querschnitte mehrere große Ein-
buchtungen bis an die Außengrenze des Holzringes und der primären Mark-
strahlen, während vor den größeren Holzbündeln die Rinde in der ursprüng-
lichen Stärke erhalten bleibt. Der innere Korkring richtet sich gleichzeitig
mit einer Spitze auf eine solche schwache Stelle zu. Von außen her dringt
das Phellogen keilförmig durch den primären Markstrahl oder zugleich durch
ein kleines Holzbündel hindurch, wobei die Holzfaserzellen selbst durch
Teilungen zu Phellogenzellen werden. Erreicht der Phellogenkeil den Fort-
satz des inneren Korkringes, so ist der Holzring des Rhizomes an dieser
Stelle durch einen Korkstreifen getrennt. Indem nun von diesem Kork-
streifen aus die Phellogenbildung beiderseits seitlich fortschreitet und das
Gewebe in der Mitte vertrocknet, fällt das Rhizom hier vollständig aus-
einander. Die freien Enden sind mit einem Periderm umgeben. Hat die
Trennung durch ein kleines Holzbündel hindurch stattgefunden, so schreitet
die Peridermbildung im Holze fort, indem die unverholzten, zartwandigen
Faserzellen durch mehrfache Teilungen ein Phellogen bilden, wobei die Ge-
fäßelemente umgangen werden und absterben.
Derselbe Vorgang wiederholt sich an mehreren Stellen und es resultiert
ein Zerfallen des Rhizomes in mehrere getrennte, größere Bündel. Jeder
Teil ist von einem geschlossenen Korkperiderm umgeben, das nach innen
zu im Marke, nach außen zu in der Rinde des ursprünglichen Rhizomes
sich gebildet hat, während an den beiden Seiten das Periderm in primären
Markstrahlen oder auch in kleinen Holzbündeln des Rhizomes entstanden
ist. Das Zerfallen des Rhizomes beschränkt sich auf eine bestimmte Zone,
weiter nach unten zu bildet der Ast des Rhizomes wieder einen einheit-
lichen Strang, so dass die Teile vorläufig oben und unten zusammengehalten
Sind. Auf die später erfolgende völlige Trennung und Ausbreitung wird
noch eingegangen werden.
Der Querschnitt durch «den Ast des Rhizomes unterhalb der Trennungs-
318 R. Pilger.
zone ergab folgendes Bild: Drei Holzbündel liegen auf einem Kreisausschnitt
durch zwei Parenchymstreifen getrennt und nehmen die Mitte des Quer-
schnittes ein; nach außen zu liegt ihnen Phloem und eine dünne Rinden-
schicht vor, nach innen ebenfalls einige Reihen Parenchymgewebe. Das
Ganze ist von einem wenigreihigen Periderm umgeben. Bei dem einen
Bündel verläuft an der Seite das Periderm im Holzkeil und schließt Gefäße
ein, dann weiter nach außen zu im Phloem; die Phellogenbildung hat in
den Holzfaserzellen und den Cambiformzellen stattgefunden. Die Korkzellen
sind ihrer Größe und Gestalt nach verschieden, je nachdem sie sich im
Holz und Phloem oder im parenchymatischen Gewebe gebildet haben. Der
untersuchte Ast entspricht in seiner Anatomie ganz dem Teile eines zer-
fallenen Rhizomes, er muss also von einem früheren Zerfallen des Rhizomes
herrühren. Verfolgt man auf Querschnitten andere Äste, die an ihrer Spitze
eine Blattrosette tragen und unterhalb dieser noch nicht in einzelne Teile
zerfallen sind, so findet sich im unteren Teile des Astes immer eine ähn-
liche Ausbildung, während Querschnitte durch den oberen Teil ein normales
Bild ergeben mit centralem Mark und ringfórmigem Holz- und Rindenteil.
Während also der untere Teil von einem Zerfallen des Rhizomes herrührt,
hat sich der obere Teil erst nachher normal entwickelt, um vielleicht später
zum Ausgangspunkt einer neuen Teilung zu werden. Zur weiteren Ver-
folgung der Vorgänge wurde die Anatomie des Rhizomes an der Stelle, wo
der Ast des Rhizomes entspringt, untersucht. Hier teilt sich das Rhizom
dichotom in zwei ungefähr gleichstarke Äste. Auf dem Querschnitte unter-
halb der Verzweigungsstelle ergab sich folgendes Bild: Es ist ein starkes
Holzbündel vorhanden, dem nach der einen Seite hin eine breite Phloem-
und eine schmale Rindenschicht vorliegt. Das Ganze ist von einem Peri-
derm umgeben, das in den Holzteil des Bündels mit Umgehung der Gefäße
eingreift. Der Ast stellt also wiederum einen Ausschnitt aus dem Quer-
schnitte des ungeteilten Rhizomes dar. Auf successive nach oben fort-
schreitenden Querschnitten sieht man allmählich eine Einbuchtung in dem
Holzteil entstehen, während rundliche Parenchymzellen mit größeren Inter-
stitien von außen her eindringen. Zugleich dringt ein breiter Keil von
Phellogen in der Richtung auf die Einbuchtung in dem Parenchymgewebe
vor. Der Holzteil wird immer tiefer durch parenchymatisches Gewebe
eingeschnitten, bis man schließlich zwei durch einen Parenchymstreif ge-
trennte Bündel vor sich hat, in dem die Phellogenbildung vorschreitet.
Sind die beiden Holzteile vollständig getrennt, so hat man zwei Áste, deren
Jeder in seinem Querschnitt dem ungeteilten Ast gleicht. An der unter-
suchten Stelle haben wir es mit einem fertigen Zustande zu thun, wührend
früher das Zerfallen des Rhizomes selber beschrieben wurde. Wir werden
also diese Stelle mit derjenigen bei dem Zerfallen des Rhizomes vergleichen
müssen, wo die einzelnen Teile nach unten hin wiederum in einen einheit-
lichen Strang zusammengefasst werden.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. 319
Die beschriebenen Vorgänge stehen mit der Verzweigung des Rhizomes
in engem Zusammenhang. Hat das Rhizom bei seinem Wachstum eine
bestimmte Länge erreicht, so beginnt das Zerfallen. Noch sind die Teile
des Rhizomes, da sich das Zerfallen nur auf eine bestimmte Zone beschränkt,
oben und unten zusammengehalten. Die eigentliche Verzweigung des Rhi-
zomes geschieht durch Seitensprosse oberhalb der Teilungszone unabhängig
von dem Zerfallen vorher oder nachher. Schreitet nun aber das Zerfallen
im weiteren Verlaufe des Wachstums nach oben vor, so finden einzelne
Teile des zerfallenen Rhizoms ihre Fortsetzung in den Seitensprossen. So
kann man an Astspitzen sehen, wie ein Seitenspross nur noch an einer
schmalen Stelle mit dem Hauptspross zusanimenhängt, während er nach
unten zu in einen Teil des zerfallenen Rhizoms verläuft. Mit weiterem
Fortschreiten der Korkbildung findet dann vollständige Trennung beider
statt. So erklärt es sich, dass die Spitze der Äste eine normale Structur
zeigt, während der Ast im unteren Teile einseitig gebaut ist, da er dort
ein Teil des zerfallenen Rhizomes ist.
Durch das Zerfallen wird erreicht, dass das Rhizom eine viel weitere
Ausbreitung erlangen kann, als es sonst bei bloßer Verzweigung möglich
wäre. In der That sind die Äste alter Rhizome der oben erwähnten Arten
weit auseinander gestreckt, ihre Blattrosetten bedecken einen großen Teil
des Bodens; sie können ihre Blätter ungehindert ausbreiten und die Wur-
zeln können die Nahrung immer neuen Teilen des Bodens entziehen.
P. Fischeri Engl., eine Art aus Ostafrika, hat ein bis daumdickes,
unverzweigtes Rhizom mit zahlreichen kleinen Seitenwurzeln, das weit am
Boden hinkriecht und an der Spitze eine Blattrosette und zahlreiche Blüten-
schäfte trägt. Das Mark besteht aus rundlichen, zartwandigen Parenchym-
zellen mit großen Intercellularen. Weder im Mark noch in der Rinde treten
stammeigene Bündel oder Gruppen von Steinzellen auf. Nach dem Holze
zu bildet das Mark eine Scheide aus kleinen, collenchymatisch verdickten
Zellen. Der Holzring zeigt keine unverholzten Faserzellen, sondern besteht
ganz aus Holzelementen, kurzgliedrigen Gefäßen und Tracheiden mit ge-
höften Poren. Die Tracheiden ähneln in ihrer Form den Gefäßgliedern;
sie sind großlumig und stehen mit geraden oder nur wenig schrägen Quer-
wänden aufeinander. Das Phloem ist nur schwach entwickelt; die Reihen
der Cambiformzellen gehen bald in die typischen Rindenzellen über. Das
Rhizom ist von einem einfachen, wenigreihigen Periderm umgeben.
Bei einzelnen Exemplaren von P. lusitanica Willd. zeigt sich die
Eigentümlichkeit, dass der sonst gestauchte Stamm durch Verlängerung der
Internodien auseinander gezogen und aufrecht wird. Die Blätter bilden dann
nicht eine Rosette, sondern stehen spiralig um den Stamm. Bei diesen
Exemplaren zeigt die anatomische Structur große Veränderungen gegenüber
der früher für die Section Arn oglossum beschriebenen. Auf einem Quer-
Schnitt durch den mittleren Teil des Stammes besteht das Mark aus zarten
320 R. Pilger.
rundlichen Parenchymzellen mit großen Intercellularen. Auch im älteren
Stamm verdicken sich die Wände der Markzellen nur schwach; Gruppen
von Steinzellen sind niemals zu finden. Nach dem Holzring zu
wird eine Markscheide aus kleinen, collenchymatisch verdickten Zellen ge-
bildet. Der Holzring, der nur aus verholzten Zellen besteht, die radial an-
geordnet sind, ist geschlossen bis auf einige Stellen, wo primäre Bündel
außerhalb verlaufen. Cambium und Cambiform bilden nur wenige Zell-
reihen. Holz und Leptom ist eingefasst von einem vielreihigen
Bastring, der geschlossen ist bis auf die Stellen, wo auch der
Holzring unterbrochen ist. Man sieht nämlich an mehreren Stellen
Mark und Rinde durch zwei schmale Parenchymstreifen in Verbindung
stehen, während das Holz und Leptom und der Bastring an dieser Stelle
nach außen vorgewölbt sind. Es ist hier die Eintrittsstelle eines großen
Bündels in den Holzring. Die meisten Bündel schließen sich allmählich
dem secundären Holzring an; mehrere Bündel dagegen verlaufen durch den
Stamm abgeschlossen in der Rinde. In älteren Teilen des Stammes kann
man auch an ihnen die Anfänge secundärer Holzbildung beobachten. Der
Bastring, der das Leptom außen umgiebt, wird bis zu A0reihig und besteht
aus stark verdickten, verholzten Zellen, die meist ein unregelmäßig poly-
gonales, selten ein rundliches Lumen zeigen. An den Bastring schließt sich
lückenlos eine Rindenscheide aus regelmäßig polygonalen, chlorophyllfreien
Zellen. Im unteren Teile des Stammes ist der Bastring nicht continuierlich.
Die Zellen sind weniger stark, unregelmäßig verdickt und der Ring ist von
Parenchymstreifen unterbrochen. Hier lässt sich der Anfang von Periderm-
bildung eonstatieren, indem sich die Zellen der ersten Rindenschicht unter
der Epidermis teilen und die äußeren Teilzellen sich strecken und verkorken.
Interessant ist der Vergleich der Structur des Rhizomes und des gestreckten
Stammes bei derselben Art. Besonders zwei Unterschiede fallen ins Auge:
Im Marke werden niemals Gruppen von Steinzellen gebildet und
dann ist ein vielreihiger Bastring vorhanden, der dem Rhizome
fehlt. Beim Übergang zum aufrechten Stamme werden also der
mechanische Festigungsring und die Rindenscheide ausgebildet,
die bei den Blütenschäften aller Arten und den aufrechten Sten-
geln der einjährigen Arten zu finden waren. Zugleich zeigt der
Holzring eine viel größere Festigkeit als beim Rhizom, wo er
größtenteils aus unverholzten Faserzellen bestand.
Niederliegende, stark verzweigte und verholzte Stämme haben viele
Arten aus der Leucopsylliumgruppe; die höchste Ausbildung dieser Art
findet sich bei P. Bismarckii Niederl. Die Anatomie dieser Stämme
hat viel Ähnlichkeit mit der früher beschriebenen der mehrjährigen Arten
aus der Untergaltung Psyllium. Nachdem sich erst an der Sprossspitze
ein wenigreihiger Cambiumring gebildet hat, schließt sich der Holzring bis
auf einige Stellen, wo primäre Bündel gesondert in der Rinde verlaufen.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 321
Hier sieht man das Mark seitlich von dem Bündel durch zwei schmale
Parenchymstreifen mit der Rinde in Verbindung treten. Davor liegt das
Bündel mit primären Gefäßen. In diesem wird schon secundäres Holz ge-
bildet, ehe es sich dem Holzringe anschließt. Der Anschluss geschieht,
indem zuerst in den beiden Parenchymstreifen Cambium gebildet wird,
worauf der Holzring sich allmählich schließt. Dann sieht man an dieser
Stelle nur noch eine Ausbuchtung des Holzringes, bis auch diese verschwindet
und der Holzring gleichmäßig rund erscheint. Manche Bündel aber treten
überhaupt nicht in den Holzring ein, sondern verlaufen getrennt in der
Rinde und werden später selbst vom Korkring abgeschnitten und zerstört,
so dass dem Stamme primäre Unterbrechungen des Holzringes erhalten
bleiben, indem sich dieser an den Stellen nicht schließt. Wir haben hier
also genau dieselbe Erscheinung vor uns wie bei P. Cynops und den ver-
wandten Arten. Wie dort verholzen auch bei P. Bismarckii an älteren
Teilen des Stammes die Zellen der primüren Markstrahlen unter Beibehaltung
ihrer Form mit einfachen Tüpfeln, oder bleiben wenigstens in der Mitte
zartwandig parenchymatisch. Auch tangentiale Längsschnitte ergeben das-
selbe Bild, wie bei P. Cynops, die elliptischen Einschlüsse von verholzten
Parenchymzellen im eigentlichen Holzgewebe. Im älteren Stamm ist der
Holzring stark entwickelt und besteht aus langen Reihen von kleinlumigen,
dickwandigen Holzelementen, zwischen denen vereinzelt oder in kurzen
Reihen großlumigere Gefäße liegen. Außerdem aber sieht man an mehreren
Stellen Reihen von Zellen durch die ganze Breite des Holzringes verlaufen,
die sich durch ihre sechseckige Gestalt von den anderen Holzzellen unter-
scheiden und in der Richtung vom Mark zur Rinde etwas gestreckt sind.
Auf dem Längsschnitt sieht man sie besonders die Gefäßbündel begleiten;
sie sind mit spitzen Enden in einander getrieben, aber meist kürzer als die
Tracheiden und mit einfachen, oft trompetenartig erweiterten Tüpfelkanälen
versehen. Sie sind mit dem Holzparenchym anderer Dicotylen zu vergleichen.
Das Mark bleibt im Stamme von P. Bismarckii zartwandig paren-
chymatisch mit großen Interstitien und zeigt keine besonderen Eigentüm-
lichkeiten. Das Leptom ist nur schwach entwickelt. Die Cambiformzellen,
in denen zahlreiche kleine Siebröhrenbündel liegen, werden in den äußeren
Lagen schwach collenchymatisch verdickt. An der Außenseite des Leptoms
finden sich einzelne Lagen von Sklerenchymzellen, die keinen geschlossenen
Ring bilden. Die Rindenzellen sind rundlich, zartwandig, mit großen Inter-
cellularen. Der Stamm ist von einem einfachen Periderm ohne Borken-
bildung umgeben. Da durch die fortschreitende Korkbildung die Rinde all-
mählich vernichtet wird, so entstehen im Inneren der grünen Rinde Zell-
teilungen, durch die die Breite der Rinde wieder vergrößert wird.
Bei der in der anatomischen Structur nahestehenden Plantago albi-
cans wird ein starker centraler Strang von verholzten, lückenlos zusam-
menschließenden Markzellen mit großen, einfachen Poren ausgebildet. Nach
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 21
322 R. Pilger.
dem Holze zu treten Intercellularen auf, die Markzellen werden zartwandig
und unverholzt. In alten Stämmen liegen an der Außenseite des Leptoms
Lager von Sklerenchymzellen, die von ungleichmäßiger Breite sind; an
manchen Stellen sind sie von unverholzten Zellen unterbrochen, an anderen
Stellen erstrecken sich Vorsprünge von Sklerenchymzellen in die Rinde
hinein. Auf einem Längsschnitt durch einen Teil des Stammes, wo unge-
fähr 2—3 Lagen von Sklerenchymzellen entwickelt sind, sieht man, dass
diese aus Cambiformzellen hervorgegangen sind. Sie sind ziemlich lang-
gestreckt und schmal mit großen einfachen Poren versehen; ihr Lumen ist
durch die Verdickung fast verschwunden. Bei stärkerer Ausbildung des
Sklerenchyms werden die Zellen nach außen kürzer und breiter; sie stellen
verdickte und verholzte Rindenzellen dar; auch liegen einzelne Partien ab-
geschlossen in der Rinde und es finden sich Stellen, wo bei beginnender
Verdickung die Anfänge der Porenbildung bemerkbar sind.
Der kurze aufrechte Stamm, der sich bei den Exemplaren von P.
lusitanica Willd. vorfand, vermittelt den Übergang zu dem hohen ein-
fachen Stamm von P. princeps Cham. et Schlt., der in seiner Anatomie
bedeutend von P. Bismarckii und Verwandten abweicht. Nachdem sich
in der Stammspitze ein secundärer Holzring ausgebildet hat, liegen die pri-
mären Bündel, die zu 7—9 in den Stamm aus dem Blatt eintreten, an
dessen Innenseite. Sie werden mit einer Scheide von verholzten Markzellen
umgeben. Die an die Bündel innen angrenzenden Markzellen, die gleich
den anderen Markzellen im Längsschnitt großlumig, ungefähr rechteckig
sind, verdicken ihre Wände stark und verholzen mit großen, einfachen
Porenkanälen. Diese Belege umgeben die primären Bündel in einem nach
dem Holze zu offenen Halbkreis, so dass die Bündel rings von verholzten
Zellen umgeben sind. Die Markzellen sind im jungen Stamm zartwandig,
polygonal. Verdicken sie sich später, so bleiben größere unverdickte
Stellen übrig, die große Tüpfel darstellen. Bemerkenswert ist, dass im
Marke von P. princeps sich beide Eigentümlichkeiten finden, die für
große Gruppen charakteristisch waren. Sowohl Gruppen von Steinzellen,
wie markeigene Bündel sind vorhanden. Am meisten waren die mark-
eigenen Bündel bei P. princeps var. denticulata aus Molokai ausgebildet.
Die markeigenen Bündel verlaufen nicht senkrecht durch den Stamm, son-
dern sind gewunden, so dass Längsschnitte oft dieselben Bilder wie Quer-
schnitte ergeben. Sie entstehen dadurch, dass in einzelnen Gruppen von
Markzellen Streckung und Teilung in der Längsrichtung stattfindet, wodurch
Züge von stabförmigen, dichtschließenden Zellen sich bilden. Bei diesem
cambialen Stadium bleibt die Ausbildung der Bündel nicht stehen, sondern
es erfolgt eine Scheidung im Xylem und Phloem, wobei das Xylem in
einem Bogen das Phloem umfasst. Im Holzteil finden sich Ring- und
Spiralgefäße und Tracheiden mit kleinen, gehöften Poren, während die
Phloemzellen den cambialen Zellen gleichen. Die Entwickelung der mark-
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 323
ständigen Bündel erfolgt in alten wie in jungen Teilen des Stammes; man
findet auch im älteren Stamm cambiale Stadien und Anfänge der A.s-
bildung der Tracheiden. Treten die markeigenen Bündel in großer Anzahl
und,gut ausgebildet auf, so finden sich im Mark nur sehr vereinzelte Stein-
zellen, niemals zahlreiche große Gruppen. Bei anderen Exemplaren sind
dagegen markständige Bündel nur in cambialer Ausbildung vorhanden und
endlich finden sich Exemplare von P. princeps, die nur zahlreiche größere
und kleinere Gruppen von Steinzellen im Marke besitzen, während mark-
eigene Bündel ganz fehlen.
Das Holz bildet sich zu einem starken Ringe von nur verholzten Ele-
menten aus, der jedoch wie bei allen Arten mit holzigem Stamm an vielen
Stellen von Parenchymstreifen unterbrochen ist, die mit den in der Rinde
verlaufenden Bündeln in Verbindung stehen. Später verholzen die pri-
mären Markstrahlen teilweise wie bei den anderen Arten. Das Holz be-
steht aus weitlumigen Gefäßen und gefäßähnlichen Tracheiden mit gehöften
Poren. Die Tracheiden stehen mit geraden oder nur wenig zugeschrägten
Querwänden auf einander. Das Phloem ist nur schwach entwickelt. Das
Leptom besteht aus wenigen Reihen von Cambiformzellen, die nicht regel-
mäßig radial angeordnet sind; sie sind zartwandig, polygonal und lassen
kleine Intercellularen erkennen. Auf der Grenze nach der Rinde werden
die Zellen sehr stark sklerenchymatisch verdickt. Im älteren Stamm bilden
die Sklerenchymbelege einen Ring von wechselnder Breite, der an mehreren
Stellen von nicht verholzten Zellen unterbrochen ist. Die Sklerenchymzellen
sind bis zum Verschwinden des Lumens verdickt; sie behalten die schmale
stabfürmige Gestalt der Cambiformzellen bei, zeigen große einfache Poren
und stehen mit geraden Querwänden auf einander. In der Rinde werden
gleichfalls einzelne Zellen oder kleine Gruppen sklerenchymatisch verdickt.
Die Rindenschicht ist ziemlich stark und besteht aus rundlichen Zellen mit
großen Interstitien. Die Phellogenbildung nimmt in der dritten bis vierten
Rindenzellreihe ihren Ausgang; das Periderm besteht aus wenigen Reihen
großer quadratischer Korkzellen.
Kurze Zusammenfassung der gewonnenen Resultate.
So verschieden sich auch nach der äußeren Gestalt und den ver-
änderten Bedingungen, denen die einzelnen Arten unterworfen sind, die ana-
lomischen Verhältnisse gestalten, so finden sich doch durchgehende, die
Gattung charakterisierende Merkmale:
1. Im Stamme werden niemals secundäre Markstrahlen ausgebildet, doch
finden sich immer primäre Unterbrechungen des Holzringes durch
Parenchym, die öfters wenigstens teilweise verholzen.
2. Das Holz hat einen gleichfórmigen Bau und besteht aus Gefäßen und
Tracheiden mit gehöften Poren oder netzartig verbundenen Ver-
21*
324
bé?
M.
R. Pilger.
diekungsleisten; bei Arten mit starkem Holzkörper finden sich Zell-
reihen, die Holzparenchym ersetzen.
. Das Mark bleibt entweder zartwandiges Parenchym oder verholzt bei
strauchigen Arten. Bei ganzen Gruppen von Arten mit fleischigem
Rhizom und bei P. princeps und P. fernandeziana zeigt das
Mark die Eigentümlichkeit, dass Nester von Steinzellen oder secun-
däre markständige Bündel ausgebildet werden.
. Das Phloem ist bei Arten mit starkem Holzkórper nur schwach ent-
wickelt. Bei Arten mit fleischigem Rhizom finden sich lange Reihen
von Cambiformzellen, deren äußere Lagen collenchymatisch verdickt
werden. Häufig werden an der Grenze des Cambiforms Lager‘ von
Sklerenchymzellen gebildet. Eigentlicher Rindenbast ist bei keiner
Art vorhanden. In der Rinde kehren die Eigentümlichkeiten des
Markes wieder.
. Alle Arten haben ein einfaches Korkperiderm, dessen Breite außer-
ordentlich wechselnd ist.
. Bei einzelnen Arten ist die interessante Erscheinung zu verfolgen, dass
das Rhizom in mehrere große Bündel zerfällt, indem sich im Marke
ein Korkring bildet, der durch die primären Markstrahlen mit dem
äußeren Periderm in Verbindung tritt.
. Bei einjährigen Arten mit aufrechtem Stengel ist ein mehrreihiger
Bastring, der das Leptom umgiebt, und eine sich an ihn lückenlos
anschließende Rindenscheide vorhanden.
. Der Blütenschaft ist durchgehend ebenfalls durch einen Bastring und
eine Rindenscheide charakterisiert, wie dadurch, dass sich zahlreiche
Siebröhrenbündel zwischen den großen Bündeln finden.
. Die Bündel des Blattes, die durch einen beiderseitigen Bastbelag oder
durch einen Bastring geschützt sind, durchlaufen den Blattstiel stets
getrennt.
. Die Blätter sind in den meisten Fällen isolateral ausgebildet, oder das
grüne Blattgewebe besteht gleichmäßig aus polygonalen Zellen. Die
Spaltöffnungen liegen bei allen Arten auf beiden Seiten des Blattes
und haben niemals besondere Schutzvorrichtungen.
Das Indument besteht bei der Untergattung Psyllium aus Köpfchen-
haaren und kurzen, starken Spitzenhaaren, während bei der Unter-
gattung Euplantago sich entweder lange, gleichmäßig gegliederte
Spitzenhaare finden oder Haare, die aus einer zartwandigen, quadra-
tischen Fußzelle und einer langen, peitschenartigen Zelle mit starken
Wänden bestehen. Diese letzteren bilden bei vielen Arten aus der
Leucopsyllium-Gruppe einen dichten, weißglänzenden Überzug über
die Blätter.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 325
Die Arten der Gattung im Mediterrangebiet.
Im Mediterrangebiet finden sich hauptsáchlich die Vertreter der Unter-
gattung Psyllium und der Section Leucopsyllium. Dann ist die Section
Arnoglossum mit zwei Arten, P. Lagopus und P. lusitanica, die Section
Coronopus mit mehreren Arten vertreten.
Die Untergattung Psyllium ist auf das Mittelmeergebiet beschränkt
mit Ausnahme von P. arenaria W. et Kit., die sich auf Sandplützen bis
in die norddeutsche Tiefebene verbreitet. Sonst kommen alle einjührigen
Arten auf sandigem, trocknem Boden im Mittelmeergebiet vor, worauf schon
ihre morphologische und anatomische Structur hinweist. Die Blätter sind
schmal und besitzen eine starke Epidermis mit dicker Cuticula; an vielen
Stellen wird die Epidermis geradezu verdoppelt, indem sich zwei Zellen auf
eine vergrößerte rundliche Epidermiszelle aufsetzen. Ebenso sind die kurzen
Spitzenhaare mit sehr starken Wänden versehen. Das Blatt ist isolateral
ausgebildet, das Schwammgewebe zurückgedrängt und dicht. Im Stengel
findet sich ein starker, geschlossener Holzring aus engen Gefäßen und
Tracheiden und das Leptom wird von einem festen Bastring umgeben. Die
mehrjährigen Arten sind strauchig entwickelt; sie finden sich im Mediterran-
gebiet auch in etwas größerer Höhe (P. mauritanica Boiss. im Atlas in
einer Höhe von 4100—1700 m) und auf den Canaren und Madeira (P.
arborescens Poir. — P. maderensis Dene. In der Anatomie und
Morphologie lässt sich eine allmähliche Stufenfolge der xerophytischen Aus-
bildung erkennen, wenn wir als Grundform P. Cynops L. annehmen wollen.
Das Blatt von P. C ynops hat eine dreieckige Querschnittsform und zeigt
ringsum 1—2 Reihen kurzer Palissaden, während das Blattinnere von
dichtem Schwammparenehym erfüllt ist. Bei einem Exemplar vom Salöve
bei Genf zeigten sich nur Wimperhaare und Köpfchenhaare, bei einem Exem-
plar von Baden (Nieder-Österreich) dagegen auch kurze, derbwandige Spitzen-
haare. Das Mark ist bei P. Cynops zartwandiges Parenchym, an der
Außenseite des Leptoms wird kein Sklerenchym gebildet, der Korkring
bleibt stets nur wenigreihig. Die xerophytische Weiterbildung der ver-
wandten Arten zeigt sich in folgendem: Der Spross läuft nicht in eine
längere grüne Spitze aus, sondern dicht unter der Sprossspitze hat das
Periderm schon die gleichmäßig braune Farbe. Das Periderm ist bis zehn-
reihig und besteht aus großlumigen Korkzellen, die allmählich abgestoBen
werden und sich von innen wieder ersetzen. Das Mark bleibt teilweise
parenchymatisch (P. mauritanica) oder bildet einen starken, verholzten,
centralen Strang (P. arborescens, P. sinaica). An der Außenseite des
Leptoms finden sich Lager von Sklerenchym. Am meisten xerophytisch
ist P. sinaica ausgebildet. Der stark verzweigte, niederliegende Stamm
hat einen gedrängten Wuchs, an der Spitze der Äste stehen die Blätter
326 R. Pilger.
dicht schopfig gehäuft. Das Blatt ist fleischig, rings von mehreren Reihen
von Palissaden umgeben, die Querschnittsform ist ein Oval. Die Epidermis
hat eine starke Außenwand mit dicker Cuticula und trägt zahlreiche kurze
Spitzenhaare und Kópfrhenhaare. Das Mark verholzt und auf der Außen-
seite des Leptoms liegen Gruppen von Sklerenchymzellen. Die Gestalt der
Köpfehenhaare lässt darauf schließen, dass sie als wassersaugende Organe
fungieren, denn das Köpfchen und 1—2 Zellen des Stieles sind äußerst
zartwandig, während die verdickte Fußzelle stark verbreitert ist, »so dass
eine möglichst große Anzahl von assimilierenden Zellen den unmittelbaren
Anschluss an das Organ gewinnt«. (HABERLANDT, Physiologische Pflanzen-
anatomie, pag. 207.) Die xerophytische Ausbildung geht Hand in Hand
mit der Verkleinerung der Blattfläche; das Blatt wird fleischig, im Quer-
schnitte rundlich, isolateral mit stark entwickeltem Palissadengewebe. Der
isolaterale Blattbau ist für große Florengebiete charakteristisch, für die
Mediterranflora, die Steppenflora, das amerikanische Präriengebiet (HEINRICHER,
Über isolateralen Bau. Pringsh. Jahrb. 1884): »Die beiden Factoren, starke
Besonnung und Trockenheit, treten an den Standorten der Pflanzen mit
isolateralem Blattbau meist vereint auf, doch scheint für die Ausbildung
eines solchen Blattbaues die Trockenheit des Standortes keine notwendige,
sondern nur eine mit der starken Insolation in der Regel gepaarte secun-
däre Bedingung zu seine. Ein starkes Palissadengewebe bei isolateralem
Blattbau dient zugleich als Transspirationsschutz. Denn wenn die Abgabe
des Wasserdampfes durch ein lacunöses Schwammparenchym erleichtert
wird, so muss die Transspiration durch ein dichtschlieBendes Gewebe auf
beiden Seiten des Blattes bedeutend herabgesetzt werden. Bei allen xero-
phytischen Arten fand sich eine starke Verholzung des Stammes, die sich
auch auf das Mark erstreckte. Der stark entwickelte Holzring bestand aus
dickwandigen, englumigen Zellen; zugleich war das Leptom durch Lager
von Sklerenchym und die Rinde durch einen breiten Korkmantel geschützt.
Die Festigkeit des Stammes ist für die Pflanzen von Bedeutung, weil sie
nieht genügende Wassermengen zur Verfügung haben, um Gewebe von
zartwandigen Zellen unter vollem Turgor zu halten, namentlich bei Trocken-
heitsperioden würde es zu ZerreiBungen von Geweben kommen. Für die
Vermutung, dass die Festigkeit zur Trockenheit des Klimas in Beziehung
steht, sucht Tscmmscm (Linnaea, Band 43) eine Stütze darin, »dass mit der
wachsenden Festigkeit in einzelnen Füllen die Schutzeinrichtungen an den
Spaltöffnungen zunehmen«. Schon früher ist darauf hingewiesen worden,
dass in keinem Falle die Spaltöffnungen bei den Arten eingesenkt sind; bei
Arten, die mit einem dichten Haarfilz versehen sind, ist dieses Verhalten
nicht auffallend; dagegen ist bei den Arten der Psylliumgruppe die Be-
haarung nicht so dicht, dass sie als Schutz für die Spaltöffnungen gelten
kónnte. Die xerophytische Ausbildung braucht eben nicht überal
denselben Weg zu gehen; Schutzmittel, die bei einer Pflanzen-
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 327
gruppe zu hóchster Vollendung ausgebildet sind, werden bei
einer anderen Gruppe vernachlässigt und es wird der Pflanze
durch andere Mittel ermöglicht, der Ungunst der klimatischen
Verhältnisse zu trotzen.
Im Mittelmeergebiet haben ferner die Arten der Leucopsyllium-
gruppe eine weite Verbreitung. Perennierend sind P. albicans L. und
die sehr nahe stehende P. eylindriea Forsk.; dann kommen noch über
10 einjährige Arten vor. Alle lieben trockene, sonnige Standorte und ihre
anatomische Structur ist dementsprechend auf Herabsetzung der Transspi-
ration eingerichtet.
Die Blätter aller Arten sind durch einen dichten, seidigen Haarüberzug
bekleidet; die Haare stellen den vollendeten Typus der Saughaare dar.
Die Saugzelle ist eine quadratische, sehr zartwandige Zelle, die einer ver-
größerten Epidermiszelle aufsitzt; die Saugzelle trägt nur eine lange Zelle,
deren Wände bis zum Verschwinden des Lumens verdickt sind. Die ver-
dickten Zellen haben die Aufgabe, die Tau- und Regentropfen festzuhalten,
beziehungsweise zu den basalen Saugzellen hinabzuleiten; daneben dienen
sie, da sie eine dichte, glatte Haardecke bilden, als Schutzmittel zur Herab-
setzung der Transspiration. (HaBerLanpt, Ph. P. A. pag. 206.) Trotz diesem
starken Indument ist die Außenwand der. ziemlich langgestreckten Epider-
miszellen stark verdickt, nur an der Stelle, wo sich die quadratische Fuß-
zelle der hervorgewölbten Epidermiszelle aufsetzt, ist die Wand zart, um
das Eindringen des aufgesogenen Wassers zu ermöglichen. Die Spaltöff-
nungen liegen zahlreich auf beiden Seiten des Blattes im Niveau der Epi-
dermiszellen. Das Blatt ist isolateral gebaut, jederseits liegen 4—2 Reihen
langgestreckter Palissadenzellen; doch ist öfters der isolaterale Bau etwas
modificiert, indem auf der Unterseite die Palissaden lockerer und nicht
immer senkrecht zur Oberfläche stehen.
P. albicans hat einen niedrigen, stark verzweigten Stamm, dessen
Festigkeit wie bei den xerophytisch ausgebildeten Arten der Psyllium-
gruppe eine große ist. Die Verholzung erstreckt sich auch auf das
Markgewehe, indem ein starker axiler Strang von verholzten Parenchym-
zellen mit großen einfachen Poren ausgebildet wird; das Holz besteht nur
aus dickwandigen, englumigen Elementen mit behöften Poren; an der Grenze
des Leptoms finden sich starke Lager von Sklerenchym; das Periderm ist
vielreihig und besteht aus großlumigen Korkzellen. Die einjährigen Arten
haben einen niedrigen, gestauchten Stamm; auch bei ihnen wird ein starker
Holzring aus denselben Elementen ausgebildet. Während bei den einjäh-
rigen Arten der Psylliumgruppe der Stengel nur von der einschichtigen
Epidermis umgeben war, kann man hier den Beginn einer Peridermbildung
beobachten, indem einzelne Zellen unter der Epidermis sich teilen und die
äußeren Teilungszellen sich strecken und vergrößern.
Aus der Section Arnoglossum sind P. lusitanica und P. Lagopus
328 R. Pilger.
im Mittelmeergebiet weit verbreitet. P. lusitanica schließt sich bei einem
Exemplar mit kurzem Rhizom in ihrer Anatomie eng an P. lanceolata
an. Die Blätter sind breit lanzettlich und sehr dünn; ihr grünes Gewebe
zeigt keine Sonderung in Palissaden und Schwammparenchym; nur nach
der Epidermis zu nähern sich die Zellen einer viereckigen Form und
schließen dichter. Das Mark des Rhizomes zeigt zahlreiche Nester von
Steinzellen. Der Holzring besteht nur zum kleinsten Teil aus verholzten
Elementen, die Hauptmasse bilden unverholzte Faserzellen. Das breite
Leptom besteht aus langen Reihen von Cambiformzellen, deren äußere
Lagen sklerenchymatisch verdickt werden. Ist so in der Anatomie die
größte Ähnlichkeit mit P. lanceolata vorhanden, so sind doch auch Fort-
bildungen zu bemerken, die der Anpassung an das trockenere Klima ent-
sprechen. Die Epidermis des Blattes, die bei P. lanceolata zartwandig
ist, besteht hier aus Zellen mit stark verdickter Außenwand und starker
Cuticula. Dann sind im Grundgewebe des Rhizomes die Nester von Stein-
zellen groß und sehr zahlreich und im äußeren Cambiform werden erst
einzelne Zellen, dann ganze Reihen von Zellen sklerenchymatisch verdickt,
so dass einem großen Teile des Cambiforms die Function als leitendes Ge-
webe verloren geht und es der Festigung des Stammes dient. Dieser Vor-
gang ist besonders von Bedeutung, wenn man bedenkt, dass auch bei an-
deren Arten die zunehmende Festigung des Stammes als xerophytische
Ausbildung zu bezeichnen war. Dies tritt besonders hervor bei den Exem-
plaren von P. lusitanica, die einen kurzen, aufrechten Stamm ausbilden.
Hier findet sich ein starker Holzring aus englumigen, dickwandigen
Tracheiden und Gefäßen, ein schwach entwickeltes Leptom und ein mehr-
reihiger Bastring, der als starker Stereomcylinder das zarte Leptom um-
giebt. Es scheint, dass die Trockenheit des Standortes die Ausbildung
eines festen oberirdischen Systems begünstigt, da wir bei P. lusitanica
einen directen Übergang zur Stammbildung vor uns haben und besonders
die xerophytischen Arten einen strauchartigen Wuchs zeigen.
Dagegen ist P. Cornuti Gouan., die an feuchten, salzreichen Stand-
orten an der Meeresküste vorkommt, in der Anatomie des Stammes P.
major gegenüber nicht verändert. Im Marke, dessen Zellen nur schwach
gleichmäßig verdickt sind, finden sich zahlreiche markeigene Bündel; der
Holzring besteht größtenteils aus unverholzten Faserzellen; das Leptom ist
in langen Reihen von Cambiformzellen entwickelt; das Periderm ist nur
wenigreihig. Dagegen weist die Epidermis des Blattes eine starke Verdickung
der Außenwand auf; auf diese Erscheinung will ich im Zusammenhang
mit der Coronopusgruppe, deren Arten ähnlichen Bedingungen des
Ntandortes unterworfen sind, zurückkommen.
|
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. 329
Die alpinen Formen aus den Sectionen Oreades und
Coronopus, sowie das Aufsteigen der Arten in die
Gebirge.
Über die Frage der Anpassungserscheinungen der Alpenpflanzen und
besonders des Bedürfnisses der Ausbildung eines Transspirationsschutzes
sind die Ansichten geteilt. Neuerdings sind von STExström die Resultate
einiger Forscher zusammengestellt worden und aus ihnen die Consequenzen
gezogen. (SrENsTROM: Ȇber das Vorkommen derselben Arten in verschie-
denen Klimaten an verschiedenen Standorten, mit besonderer Berücksich-
tigung der xerophil ausgebildeten Pflanzen«. Flora, 80. Jahrgang.)
Lerst kommt zu dem Schlusse, dass die Alpenpflanzen in der Structur
des grünen Blattgewebes Schattenpflanzen der Ebene gleichen, dass dagegen
die Epidermis vielfach stärker ausgebildet wird. Bonnier und WAGNER
fanden ebenfalls, dass die Epidermis der Alpenpflanzen stark verdickt ist,
dagegen fanden sie ganz im Gegensatz zu den von Lzisr festgestellten
Thatsachen, dass die Alpenpflanzen den Pflanzen der Ebene gegenüber ihre
Blattfläche verkleinern und ein starkes Palissadenparenchym ausbilden.
Alle drei Forscher stimmen darin überein, dass die Structur der Alpen-
pflanzen nicht eine solche ist, dass man auf das Bedürfnis eines starken
Transspirationsschutzes schließen kann. Dagegen kommt Srenström, der
ohne eigene Untersuchungen die von den Forschern festgestellten Thatsachen
benutzt, zu dem Schlusse, dass die Ausbildung der Alpenpflanzen auf
Transspirationsschutz berechnet ist, und stützt diese Ansicht durch folgende
Merkmale der Alpenpflanzen:
A. Zunahme des unterirdischen und Abnahme des oberirdischen Systemes.
2. Mechanische Verstärkung.
3. Kleinere Fläche (sowie Stellung ?) der Blätter.
4. Stärkere Entwickelung (Isolateralität) des Palissadenparenchyms.
9. Stärkere Verdickung der Epidermis.
Inwieweit diese Erscheinungen bei den alpinen Arten von PLANTAGO
wiederkehren , soll im folgenden untersucht werden; besonders wird es
von Interesse sein, die Entwickelung des alpinen Charakters bei den Grup-
pen zu untersuchen, die in ununterbrochener Folge von dem Meere in die
Gebirge aufsteigen.
Section Oreades.
Verbreitung und Abgrenzung der untersuchten Arten.
Die mehrjährigen Arten der Section Oreades sind’ sämtlich gebirgs-
bewohnend, wenn man die beiden Arten P. macrocarpa Cham. und P.
longifolia Hook., die von Decaisne hierher gestellt wurden, nicht mit zu
dieser Gruppe rechnet. Die Hochgebirge Spaniens besitzen zwei nahe ver-
336 R. Pilger.
wandte Arten, P. nivalis Boiss. und P. monosperma Pourr. P. nivalis
findet sich in der Sierra Nevada an der Schneegrenze, P. monosperma
in der alpinen Region der Pyrenäen.. Auf der apenninischen Halbinsel
kommt keine den spanischen ähnliche Hochgebirgsform vor, wohl aber in
den Gebirgen Griechenlands, während P. montana Lam., die beiden Gegen-
den fehlt, sich in Süditalien findet. Die in Griechenland vorkommenden
Arten sind teils als P. montana var. nivalis, teils als P. saxatilis M. B.
bezeichnet worden. E. pe Hariscy beschreibt von den Gebirgen Griechen-
lands P. graeca. (Verh. der bot. zool. Ges, Wien. XXXVIII pag. 764.)
Eine äußerst compacte, dichte, runde Basen bildende Pflanze, mit dicht
seidig, wolligen Blättern, zunächst der Plantago montana Lam., Plan-
tago saxatilis M. B. und Plantago monosperma Pourr. stehend.«
In ihrem äußeren Habitus gleicht die Pflanze vollkommen P. monos perma. Diese
ist aber durch die seidige Behaarung der Bracteen unterschieden. Von P. graeca giebt
Harascy an, dass die Bracteen völlig kahl sind, zum Unterschiede von P. montan a mit
bewimperten Bracteen; es war aber sowohl bei dem Originalexemplar vom Mt. Kyllene,
sowie bei Exemplaren vom Mt. Koraxeine Bewimperung der Bracteenspitze zu consta-
tieren. Formen dieser Art sind alle P. montana Lam. nahestehend. P.graeca war von
Boissier zuerst als P. montana var. Olym pica (Boiss. exsicc.) bezeichnet worden und
spáter in der Flora orientalis zu P. saxatilis M. B. gestellt, wo sie auch noch nach der
dort gegebenen Diagnose von P. saxatilis hingehört. Der Artbegriff von P. saxatilis
ist aber in der Flora orientalis zu weit gefasst; es heißt dort: »Species valde affinis
P. montanae, cujus est forsan forma orientalis; differt indumento magis sericeo, foliis
plerumque longioribus et angustioribus, bracteis carinatis, calycis laciniis angustioribus«.
Als Verbreitungsgebiet ist angegeben: Griechenland und Macedonien, der Kaukasus,
Armenien und Süd-Persien. Die meisten Formen stehen aber P. montana näher. P.
saxatilis ist nicht als orientalische Form aufzufassen, sondern ist in dem MARSCHALL-
BIEBERSTEIN’schen Sinne eine wohlunterschiedene Art und auf den Kaukasus und Trans-
kaukasien beschränkt. Sie unterscheidet sich von P. montana Lam. dadurch, dass die
Blätter schmal lanzettlich bis lineal, schwach seidig behaart sind, dann durch die ovalen
Ahren, die nicht wie bei P. montana dunkelbraun gefärbt sind, ferner durch die mit
starkem, grünen Kiel versehenen Deckblätter, die auf dem Rücken seidig behaart sind
und an der Spitze Wimperhaare tragen, während der Rücken der Deckblätter bei P.
montana stets kahl ist. Die zahlreichen Formen der östlichen Mittelmeerländer, die
P. sa xa tilis und P. montana nahe stehen, können nicht alle unter diesen beiden Arten
vereinigt werden, sondern sind noch in mehrere Arten oder Unterarten zu trennen.
Habitus.
Die Arten haben einen niedrigen Wuchs und zeigen niemals eine
Stammesentwickelung, sondern haben ein unterirdisches, fleischiges Rhizom,
das entweder ungeteilt ist oder sich weit verzweigt, wobei die Ausbreitung des
Rhizomes noch durch das oben beschriebene Zerfallen gefordert wird. Die
Blütenschäfte sind kurz und niederliegend und tragen kurze Ähren; die
Blütter sind schmal und kurz und bei den Arten mit Ausnahme von P.
montana Lam. dicht weißseidig behaart. Bei P. montana zeigt sich eine
schwüchere Entwickelung der für die Hochgebirgsarten charakteristischen
Merkmale; der ganze Wuchs ist höher, die Blätter sind größer und breiter,
nn in aaa
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. GEN
nur in der Jugend von einem Haarfilz bekleidet; später sind sie ganz kahl
oder mit einzelnen abstehenden Haaren besetzt; die Blütenschäfte sind höher
und aufrecht. Plantago montana ist keine Hochgebirgsform, sondern
findet sich hauptsächlich auf subalpinen Triften unter Standortsbedingungen,
die von denen der Formen der Ebene nicht wesentlich verschieden genannt
werden kónnen.
Rhizom.
Das Rhizom ist bei allen Arten weich und fleischig. Das Mark besteht
aus zartwandigem Parenchym, in dem kleine Gruppen von Steinzellen liegen;
der Holzring ist breit und besteht größtenteils aus unverholzten Faserzellen,
in denen die Holzelemente zerstreut liegen. Bei allen Arten sind die Ge-
fäße mit einfachen, netzartig verbundenen Verdickungsleisten versehen.
Phloem und Rinde sind stark entwickelt. Das Leptom besteht aus viel-
zeligen, radialen Reihen von Cambiform, dessen äußere Lagen collen-
chymatisch verdickt werden und allmählich in die rundlichen Rindenzellen
übergehen, wobei größere Intercellularen auftreten. Das Rhizom ist von
einem wenigreihigen Periderm umgeben.
Epidermis und grünes Gewebe des Blattes.
Die Haare des Blattes haben dieselbe Form, wie wir sie in der
Leucopsyllium-Gruppe verbreitet fanden; sie bestehen aus einer qua-
dratischen, zartwandigen Fußzelle und einer langen, peitschenförmigen End-
zelle- mit starken Wänden. Mehrere Arten (P. nivalis und P. graeca)
sind an allen Teilen mit einem weißglänzenden Haarfilz bekleidet. Bei
diesen Arten, deren Haarbekleidung einen starken Transspirationsschutz dar-
stellt, hat die Epidermis nur schwache Außenwände; die Zellen sind kurz
und rundlich; zahlreiche Spaltöffnungen liegen beiderseits im Niveau der
Epidermiszellen. Bei P. monosperma sind die Epidermiszellen stärker
verdickt, was mit der nicht so dichten Behaarung des Blattes in Zusammen-
hang gebracht werden kann. Dasselbe ist bei P. montana der Fall; die
Epidermiszellen zeigen gewöhnlich eine ziemlich starke Verdickung der
AuBenwand und eine starke Cuticula; sie sind länglich viereckig, beiderseits
liegen zahlreiche Spaltóffnungen. Dann aber finden sich Exemplare von
P. montana, so aus den transsilvanischen Alpen und vom Plumser Joch
des Karwendelgebirges, deren Epidermis am Blatt wie bei Formen der
Ebene, z. B. bei P. lanceolata, aus ganz zartwandigen, groBlumigen Zellen
besteht. Am stärksten ist die Epidermis bei den Exemplaren vom Kessel
des Gesenkes verdickt; die Epidermiszellen sind hier rundlich bis kurz
Viereckig.
Mit Ausnahme von P. montana haben die Arten ein stark entwickeltes
Palissadengewebe, das vom Schwammgewebe scharf unterschieden ist. So
liegen an der Oberseite des Blattes von P. nivalis zwei Reihen von dicht-
schließenden, breiten Palissadenzellen, die ungefähr zweimal so lang als
332 R. Pilger.
breit sind; die dritte Reihe besteht aus breiten, großen Parenchymzellen,
die noch senkrecht zur Oberfläche gestreckt sind. Dann folgen mehrere
Reihen dichten Schwammgewebes. Die Isolateralität ist im Blatte nur an-
gedeutet, indem die an die Epidermis der Unterseite angrenzende Zellreihe
palissadenartig entwickelt ist; doch finden sich zwischen den Zellen größere
Lücken. Diese Ausbildung ist aus der Stellung der Blätter zu verstehen,
indem diese in dichter Rosette dem Boden angedrückt sind und nur die
Oberseite der Sonne zukehren. Sowohl bei P. monosperma als bei
P. graeca ist das Blattgewebe isolateral ausgebildet; bei P. graeca liegen
auf jeder Seite des Blattes meist zwei Reihen breiter Palissadenzellen, die
1!/,—2mal so lang als breit sind und dazwischen mehrere Reihen dichten
Schwafnmparenchyms. Bei P. montana ist das Blatt viel dünner als bei
den anderen Arten; das ganze Gewebe ist isolateral ausgebildet, indem
beiderseits 1— 2 Reihen kurzer, dicker, ziemlich lockerstehender Palissaden
sich finden. Die Reihen der Palissaden sind an den Stellen der großen,
parallelen Bündel unterbrochen; diese reichen an der Oberseite des Blattes
fast bis zur Epidermis; zwischen dem Bündel und der Epidermis liegen nur
1—2 Reihen von starken Collenchymzellen. Auch bei den Exemplaren
vom Kessel des Gesenkes ist das grüne Gewebe nur dünn; jederseits liegt
eine Reihe kurzer, lockerer Palissaden und dazwischen einige Reihen
Schwammparenchym. Bei den Exemplaren, die in der Structur der Epi-
dermis schon den Formen der Ebene glichen, besteht das Blattgewebe fast
gleichmäßig aus viereckigen bis polygonalen Parenchymzellen, die nur jeder-
seits nach der Epidermis des Blattes zu sich dichter zusammenschließen.
Die Arten der Section Oreades charakterisieren sich als
Hochgebirgsformen durch ihren niedrigen Wuchs, die starke
Entwickelung des unterirdischen Systemes, die dichte Behaa-
rung, Fleischigkeit und geringe Fläche der Blätter, sowie durch
die starke Entwickelung des Palissadenparenchyms. In allen
Beziehungen (bildet P. montana einen Übergang zu den Formen
der Ebene, denen einzelne Exemplare sowohl im äußeren Habi-
tus, als in der anatomischen Structur schon vollkommen gleichen.
Section Coronopus.
Plantago maritima L. und Verwandte.
Verbreitung.
Bei den Arten der Section Coronopus, die mit P. maritima ver-
wandt sind, ist es schwer, genaue Grenzen zu ziehen, da die Arten vielfach
in einander übergehen. Nach Haussmann sind P. serpentina Lam. und
P. maritima L. so nahe verwandt, dass man bei Siebenaich nächst Bozen
eine aus der anderen entstehen sieht. Sogar P. alpina L. soll vielleicht
nicht specifisch verschieden sein.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 333
P. maritima L. verbreitet sich von den Küsten der Nord- und Ost-
see über salzhaltige Stellen bis in die Voralpen. P. serpentina Lam.
(P. subulata L.) dringt vom österreichischen Küstenland aus in die Süd-
alpen vor. P. Wulfeni Willd. findet sich auf thonigem Boden in den
Voralpen. Auf höheren Alpentriften ist P. alpina weit verbreitet. Exem-
plare von P. alpina von ganz niedrigem Wuchs lagen mir auch vor aus
der Dioritgruppe des Gisyl Deppe im Taurus. P. alpina ist vielleicht
überhaupt weiter in den Gebirgen des östlichen Mediterrangebietes verbreitet;
BorssreR. giebt nur Standorte für P. carinata Schrader an, zu welcher Art
er auch die obigen Exemplare rechnet.
Habitus.
Exemplare von P. maritima von Standorten mit geringerem Salz-
gehalt, wie von der Insel Poel in der Ostsee haben einen hohen Wuchs,
flache und dünne Blätter, die die Nerven nicht hervortreten lassen. Da-
gegen besitzen Exemplare von den Helgolander Felsen ein dickes Rhizom,
das zahlreiche starke Blütenschüfte und fleischige schmale Blütter erzeugt.
Dieser Form sind die Formen der Küste des Mittelmeeres, die zum Teil als
P. crassifolia bezeichnet worden sind, ganz ähnlich. Die Formen der
subalpinen Matten der Ostalpen, die größtenteils P. carinata Schrad. zu-
zurechnen sind, haben ein starkes Rhizom, einen hohen Wuchs, lange,
schmale und dünne Blätter; diese Formen sind mit P. montana der vori-
gen Gruppe zu vergleichen. Ebenso ist P. alpina den Hochgebirgsformen
der Section Oreades gleichzustellen. P. alpina hat einen rasigen Wuchs
mit stark verzweigtem Rhizom, kurze Blütenschüfte und kurze, schmale,
fleischige Blütter. In der Blattform gleichen P. alpina die Formen der
Ebene (P. Wulfenii, P. maritima) von salzhaltigen oder thonigen Stellen:
sie zeigen nur P. alpina gegenüber im allgemeinen einen hóheren Wuchs.
P. acanthophylla Dene., die auf dürren Felsen und Geröll in Mittelspanien
vorkommt, hat starre, aufrechte Blütenschüfte und schmale, starre Blütter.
Rhizom.
In der Ausbildung des Rhizomes machen sich der vorigen Gruppe
gegenüber keine großen Unterschiede geltend, nur ist zu erwähnen, dass
bei allen Arten die dort vorhandenen Gruppen von Steinzellen fehlen.
Epidermis und Palissaden des Blattes.
Bei den Exemplaren von P. maritima von Standorten mit geringem
Salzgehält besteht die Epidermis des Blattes aus ziemlich langgestreckten,
viereckigen Zellen mit schwachen Wänden. Die Schließzellen der Spalt-
Öffnungen sind groß und etwas über die Epidermis herausgehoben. Auch
vor dem mittleren Bündel haben die Epidermiszellen nur eine schwache
Außenwand. Die Bastbelege der Bündel bestehen aus zartwandigen Zellen.
334 R. Pilger.
Das grüne Gewebe des Blattes lässt keine Scheidung in Palissaden- und
Schwammparenchym erkennen, besteht vielmehr aus wenigen Reihen von
gleichmäßig polygonalen Zellen. Dagegen haben die Blätter der Exemplare
von dem Helgolander Felsen eine Epidermis, die aus langgestreckten, niedrigen
Zellen mit starker Außenwand und dicker Cuticula besteht. Jederseits liegen
2—3 Reihen langer, locker angeordneter Palissadenzellen; das Schwamm-
gewebe ist wenigreihig und besteht aus weitlumigen Zellen mit großen Inter-
stitien. Diese Unterschiede lassen sich aus folgender Notiz in den Nord-
seestudien von HaLriem (1863) erklären: »Die salzliebenden Pflanzen suchen
die schroffsten Partien der Westkante (Helgolands) auf, weil sie dort am
meisten von dem Staubwasser des Meeres benetzt werden. P. maritima
L. 8. latifolia ist eine auffallende Varietät, die ich an geschützten Orten
auffand. Die lanzettlichen Blätter erinnern sehr an P. lanceolata L., sie
sind meist schief und ziemlich spitz, bisweilen im unteren Teil flachrinnig,
meist aber ganz flach.« Die im Inneren der Insel geschützt wachsende
Varietät zeigt also wegen ihrer flachen, dünnen Blätter Übereinstimmung
mit der Form von der Insel Poel der Ostsee. Dagegen ist die Form von
der Helgolander Kante in der anatomischen Structur der Blätter der Varietät
P. maritima var. crassifolia ähnlich, von der zwei Exemplare vom
Meeresstrand bei Phaleron und dem Strande der Adria zwischen Primiero
und Grado untersucht wurden. Bei beiden bildet den Hauptteil des grünen
Blattparenchyms Schwammgewebe, das aus großlumigen Zellen mit großen
Interstitien besteht; auf jeder Seite sind 4—2 Reihen von Palissadenzellen
entwickelt, die groß und breit sind und größere Lücken unter sich bestehen
lassen. Die Epidermiszellen sind rundlich bis oval, mit starker AuBenwand
und dicker Cauticula.
Von mehreren Forschern ist auf die gleichartige Ausbildung der Meer-
strandpflanzen und Gebirgspflanzeu hingewiesen worden, die eine Herab-
setzung der Transspiration bezweckt. Diese ist für die Pflanzen des Meeres-
strandes von Nutzen, weil dadurch einer zu starken Anhäufung von Salz
in den Blattgeweben, die ein kräftiger Transspirationsstrom mit sich bringen
würde, gesteuert wird. Nun fanden sich auch bei den zuletzt beschriebenen
Exemplaren schmale, fleischige Blätter und eine starke Epidermis, während
ein dichtes Palissadengewebe wie bei den alpinen Arten nicht ausgebildet
wurde. Das Hautgewebe wird immer das erste Organ sein, das auf das
Bedürfnis eines Transspirationsschutzes reagiert, während die Ausbildung
des Palissadengewebes von anderen Factoren abhängig ist, die allerdings
gewöhnlich auftreten, wenn die Pflanze des Transspirationsschutzes bedarf.
Wo die Gefahr einer zu starken Salzanhäufung nicht besteht und aus
anderen Gründen ein Transspirationsschutz nicht nötig ist, da zeigt die
Epidermis nur schwache Wände, wie es bei mehreren Exemplaren von
P. maritima zu beobachten war.
Die Formen der subalpinen Matten zeigen in der anatomischen Struetur
" ——É E
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 335
des Blattes große Übereinstimmung mit P. montana Lam. Die großlu-
migen, rundlichen Epidermiszellen haben eine starkverdickte Außenwand;
das grüne Gewebe des Blattes ist nur dünn und lässt keine ausgesprochene
Scheidung von Palissaden und Schwammparenchym erkennen, sondern be-
steht größtenteils aus rundlichen Parenchymzellen, die nur nach der Epi-
dermis zu sich einer quadratischen Form nähern und dichter zusammen-
schließen. Dagegen ist das Blatt von P. alpina isolateral mit dichtem
Palissadengewebe ausgebildet; die Epidermis ist auf der Unterseite und
Oberseite gleichmäßig; sie besteht aus großen, rundlichen bis viereckigen
Zellen mit starker Außenwand. Jederseits liegen zwei Reihen von kurzen,
dichtstehenden Palissaden, die 1!/,—9 mal so lang als breit sind. Das
Schwammgewebe ist 3— 4reihig und besteht aus polygonalen Zellen, die
nur kleine Intercellularen bestehen lassen. Die beiden rundlichen Enden
des Querschnittes sind mit dichtem Palissadenparenchym erfüllt, dessen
Zellen in radialen Reihen in der Richtung auf das Gefäßbündel angeordnet
sind. Auf beiden Seiten des Blattes verläuft ein membranöser Flügel aus
starken Collenchymzellen. Auch die Exemplare aus dem Taurus zeigten
eine äußerst starke Epidermisverdickung und ein stark entwickeltes, beider-
seitiges Palissadenparenchym.
Den Blättern von P. alpina sind in ihrer anatomischen Ausbildung
die Blätter der Formen der Ebene (P. Wulfenii, P. maritima zugehörig)
ganz ähnlich, die eines starken Transspirationsschutzes bedürfen. So sind
die Epidermiszellen bei Exemplaren von P. Wulfenii von ödem Thonboden
von Archamps bei Genf rundlich mit sehr starker Außenwand und dicker
Cuticula. Das Blatt ist isolateral; die rundlichen Seiten des Blattes sind
mit stabförmigen Palissaden erfüllt, die radial zu den Seitenbündeln gerichtet
sind. Oberseits wie unterseits finden sich auch sonst 2—3 Reihen von
Palissaden, die meist stabförmig gestreckt, 2—4 mal so lang als breit sind.
Das dichte Schwammgewebe ist auf den Raum zwischen den drei großen
Bündeln beschränkt. Ebenso fleischige und feste Blätter entwickelt auch
P. maritima auf Salzboden in Deutschland, so bei Exemplaren von Süll-
dorf bei Magdeburg. Die Epidermiszellen sind stark verdickt; das Blatt
hat jederseits 2—3 Reihen dichten Palissadengewebes und nur wenige Reihen
Schwammparenchym. Am besten xerophytisch ist P. acanthophylla
ausgebildet. Die Epidermiszellen, die von ungefähr quadratischer Gestalt
sind, haben außerordentlich stark verdickte Außenwände mit einem dicken
Cutieularstrang. Die Spaltöffnungen liegen beiderseits im Niveau der Epi-
dermiszellen; die Schließzellen sind nur so hoch, wie die Epidermisaußen-
wand breit ist. Vor den Nebenzellen aber ist die Außenwand schwächer,
30 dass deren Lumen vom Lumen der Schließzellen nur durch eine schmale
Wand getrennt ist. Das Blatt ist rings von 2—3 Reihen schmaler stab-
fürmiger Palissaden umgeben. Zwischen den drei Bündeln liegen polygonale
Schwammgewebezellen, die nur kleine Intercellularen unter sich lassen. Die
336 R. Pilger.
Zellen der Bündelscheide sind stark verdickt; die Bastbelege des Bündels
bestehen aus Zellen, die bis zum Verschwinden des Lumens verdickt sind.
Die schwache Behaarung aller Arten der Gruppe ist ohne Bedeutung.
Weder in der Form noch in der Anzahl der Haare lässt sich ein der
sonstigen fortschreitenden Entwickelung analoger Fortschritt erkennen; die
Haare haben nicht die Form, wie in der Oreades- und Leucopsyllium-
gruppe, die sie zu einem Transspirationsschutz geeignet machte, sondern
sind mehrzellige Spitzenhaare aus gleichartigen Zellen, die auf einer nur
wenig vergrößerten Epidermiszelle aufsitzen. Wenn auch die im Vor-
stehenden beschriebenen anatomischen Verhältnisse vielleicht
nach den speciellen Standortsbedingungen einzelner Exemplare
einem Wechsel unterworfen sind, so ergeben sich doch nach der
großen Menge der untersuchten Exemplare folgende wichtige
Resultate: Die Formen der Meeresküste zeigen je nach ihrem
mehr geschützten oder salzigem Standort flache Blätter mit
dünnem, grünem Gewebe und schwacher Epidermis oder fleischige
Blätter mit starker Epidermis, deren grünes Gewebe aber größ-
tenteils aus großlumigen Schwammgewebezellen besteht. Die
Formen der Ebene von thonigen und salzhaltigen Standorten
zeigen eine starke Epidermis und ein isolaterales Blatt mit stark
entwickeltem Palissadengewebe. Die Formen der subalpinen
Matten haben flache Blätter mit starker Epidermis und gering
entwickeltem Palissadengewebe oder gleichartigem grünen Ge-
webe, während P. alpina die typische Ausbildung der alpinen
Pflanzen zeigt mit kurzen, fleischigen Blättern mit starker Epi-
dermis und stark entwickeltem Palissadenparenchym. Bei der
Abgrenzung der Arten wird auf die Anpassungserscheinungen,
die gerade in dieser Gruppe in hohem Maße hervortreten, be-
sondere Rücksicht genommen werden müssen. Es konnte daher
auch bei der vorstehenden Untersuchung nicht eine strenge
Trennung der Arten befolgt werden.
Plantago Coronopus und Verwandte.
Verbreitung.
Eine viel größere Verbreitung und ein Vorkommen unter viel mannig-
facheren Standortsbedingungen als die einzelnen Formen der artenreichen
vorigen Gruppe hat P. Coronopus L., die an den Küsten der Nord- und
Ostsee, sowie des Mittelmeeres verbreitet ist, sich im Binnenlande an san-
digen Plätzen findet und in den Gebirgen Nordafrikas und Siciliens bis in
die höchsten Regionen emporsteigt. P. serraria L. ist im Mittelmeer-
gebiet weit verbreitet, P. maerorrhiza Poir. eine litorale Art des west-
lichen Mediterrangebietes.
Ki Bemerkung,
Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, welehe hono-
riert werden, 20 Separata, bei solchen, welche nieht honoriert werden,
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'in grósserer Zahl hergestellt, für welche der Autor Druck und Papier
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» 20 » » » » ] » » 3.60, » » n 80 » —.90.
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$80 595 0» s n » » s» 9.00, » | 75 » 8 » 240.
$40 » » 457» : l » 10.80, » >» » 80» 20.
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Uber 100 Separatabdrücke werden nur von Dissertationen bezw.
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| ‚honoriert werden. Referate für den Litteraturbericht werden mit #4 40
| A pro Bogen honoriert. Die Zahlung der Honorare erfolgt stets bei Ab-
schluss eines Bandes. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr-
büeher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in
Berlin W. Motzstr. 89 erbeten. Im Interesse einer raschen und
sicheren Veröffentlichung liegt es, dass die Manuscripte völlig druckfertig
eingeliefert werden, da mit nachträglichem.Einschieben und ausge-
dehnten Abänderungen während der Correetur Zeitverlust und sonstige
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Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
Plantae EKuropeae.
Enumeratio systematica et synonymica plantarum phanerogamicarum in Europa sponte
crescentium vel mere inquilinarum.
Autore
Dr. K. Richter.
| Tomus I.
| gr. 8. 1890. geh. A 10.—; geb. 4 11.—.
Bisher erschienen:
Tomus 11. j
Emendavit ediditque M. Gürke.
Fasc. I. gr. 8. A/ 5.—.
Das Werk bildet eine werthvolle Er, i ili chli
sich i : d änzung zu den »Natürlichen Pflanzenfamilien« und schliesst
sich in iler Eintheilung genau an älescihss in; See
as ganze Werk soll 4 Bände im Umfange des vollständig vorliegenden L Bandes umfassen.
Gesammelte Abhandlungen -
über
Pflanzen-Physiologie
von
Julius Sachs.
LB Zwei Bünde.
. rri Abhandlung I bis XXIX vorwiegend über Physikalische und chemische
| egetationserscheinungen. Mit 46 Textbildern. gr. 8. 1892. Geh, # 16.—;
| i geb. (in Halbfranz) æ 18.—.
5 u. Band: Abhandlun XXX bis XLIII vorwiegend über Wachsthum, Zellbildung
| v Reizbarkeit. it 10 lithographischen Tafeln und 80 Textbildern. gr. 8.
| 893. Geh. .4 13.—; geb. (in Halbfranz) # 15.—.
Gustav Fischer, Verlagsbuchhandlung in Jena.
Soeben erschienen:
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gen, anstalt Eisenach, Bau und Leben unserer Waldbüume. Mit
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Christ, Dr H. Die Farnkräuter der Erde. Beschreibende Darstellung
8 der Geschlechter und wiehtigeren Arten der Farnpflanzen mit
besonderer Berücksichtigung der exotischen. Mit 291 Abb. Pr.: 12 .#. Z
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’ lesungen über Bakterien. Mit 29 Abbildungen. Preis: 4 M:
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’ graphie der Pflanzen, insbesondere der Archegoniaten und
Samenpflanzen. Erster Teil Allgemeine Organographie. Mit
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Hildebrand Dr. Friedrich. Professor der Botanik an der Universität
* zu Freiburg i. B.. Die Gattung Cyclamen L., eine syste-
matische und biologische Monographie. Mit 7 lith. Tafeln. Preis: 8 æ.
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’ ruhe, System der Bakterien. Handbuch der Morphologie,
Entwicklungsgeschichte und Systematik der Bakterien. Erster Band:
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Molisch, Prof. Dr. Hans, Vorstand des pflanzenphysiologischen Instituts
? der Universität Prag, Untersuehungen über das Erfrieren
der Pflanzen. Mit 11 Holzschtitten im Text. Preis: 2 M 50 2.
Dr. Eduard, o. ö. Professor der Botanik an der Uni-
Strasburger, versität Bonn, Das kleine botanische Practicum
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Professor an der deutschen Universität in Prag.
Arbeiten des botanischen Instituts der k. k. deutschen Universität in Prag Nr. IX.
Mit einem De Candolle'schen Preise ausgezeichnete Arbeit.
Herausgegeben mit Unterstützung der Gesellschaft zur Fórderung deutscher Wissen:
í schaft, Kunst und Litteratur in Bóhmen.
Mit 14 Tafeln, 4 Karten und 7 Textillustrationen. gr. 4. 1896. æ 30.—.
Diesem Hefte liegt bei: Verlagsve in Leipzig
ani dn e 1897 ^ egt bei: Verlagsverzeichniss von Wilhelm Engelmann in Leipzig
nn Tan En EE EUN Së - m
ruck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
£
Botanische Jahrbücher - |
für
Systematik, Pflanzengeschichte
Pflanzengeographie
herausgegeben
von
A. Engler.
Fünfundzwanzigster Band.
x I. Heft. D
Leipzig —
Verlag von Wilhelm Engelmann
1898. `
DL a;
Ausgegeben um 19. Juli 1898.
Inhalt.
e
R. Pilger, Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago mit Rücksicht e
auf die Existenzbedingungen (Schluss). . . . . . - . . . . . = 337—991 -
A. Engler, Beiträge zur Kenntnis der Araceae VIII. 15. Revision der
Gattung Anthurium Schott... . 2. ot nen 352—416
F. Hildebrand, Ueber Cyclamen libanoticum nov. spec. . . . . . > 411—480
Beiblatt Nr. 60. Seite
I. Urban, Plantae novae americanae imprimis Glaziovianae U: . . . . . . 1—51
P. Graebner, Ueber Scirpus Kalmussii Aschers. Abromeit et Graebn. und
Sc. Duvalü Hoppe ... =. =. BR er ee E "592-88 er
Personalnaehrichten, . som AES e E Ra ug qu. cef 54—57
Botanische Reisen =, 2,5 coo E a De ee ee AT.
Botanische Sammlungen. . . 2 so Ee E e lee 51
BN Dhu ou dose po ea R LIA ost 57
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riert. werden, 20 Separata, bei solehen, welehe nieht honoriert werden,
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sicheren Veröffentlichung liegt es, dass dieManuseripte völlig druckfertig
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n Abänderungen während der C : d sonstige
Unzutrügliehkeiten verbunden sind. or Co Ee unc emo
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 337
Habitus.
Àn wenig salzreichen Stellen der Ostsee, so bei Exemplaren von Stein
bei Kiel hat P. Coronopus zarte, flache Blätter mit kleinen, seitlichen Aus-
zweigungen. Die Verschiedenheiten, die diesen Exemplaren gegenüber For-
men von trockenen Stellen des Binnenlandes, sowie von den Küsten des
Mittelmeeres zeigen, sind besonders ein Fleischigerwerden des Blattes und
eine stárkere Ausbildung der Ausbuchtungen des Blattrandes, die das Blatt
fast gefiedert erscheinen lassen. Alle diese Formen haben einen ganz
kurzen, gestauchten Stamm und eine lange Spindelwurzel.
‚Bei dem Aufsteigen in die Gebirge der Küstenländer Nordafrikas lässt
sich bei den Formen von P. Coronopus eine allmähliche Stufenfolge der
morphologischen Ausbildung erkennen. Die Formen von der maroccanischen
Küste unterscheiden sich von denen der anderen Mittelmeerlünder nicht.
Die Pflanze treibt zahlreiche Blütenschäfte mit langen Ähren, die Blätter
haben eine ziemlich breite Mittelspreite und sind stärk ausgezackt. Der
Stamm ist kurz gestaucht und geht in eine lange Spindelwurzel über. Die
Formen von den höchsten Teilen des Atlas in einer Höhe von 2500 bis
3600 m sind davon so bedeutend unterschieden, dass man versucht wäre,
sie für eine andere Art zu halten, wenn nicht zahlreiche Übergänge vor-
handen wären. Die Pflanze ist bedeutend kleiner und hat ein langes, ver-
hältnismäßig dickes, fleischiges Rhizom. Die in dichter Rosette stehenden
Blätter sind fleischig und durch zahlreiche seitliche Abschnitte, gegen die
die schmale rundliche Mittelspreite ganz zurücktritt, gefiedert. Die Blüten-
schäfte sind nicht länger als die Blätter. Diese Varietät, P. Coronopus
var. Cupani, ist auch als eigene Art, P. Cupani Guss. aufgestellt worden.
Ihr sind auch die Exemplare vom unteren Atlas (in einer Hóhe von 1000
bis 4200 m) noch zuzurechnen, deren fleischige Blätter etwas länger sind,
ebenso wie die niederliegenden Blütenschäfte, die die Blätter bedeutend
überragen. Als Übergangsglieder zu der gewöhnlichen Form von P. Coro-
nopus sind die Exemplare aus den niederen Vorgebirgen des Atlas, so
von den Bergen in der Umgebung der Stadt Marocco aufzufassen. Diese
sind krüftige, hohe Pflanzen, die ein dickes Rhizom entwickeln. Die langen
Blütter sind aufrecht, weniger fleischig und lassen die Mittelspreite mehr
hervortreten, während sie doch noch große, oft geteilte Auszackungen des
Randes zeigen. Die starken Blütenschäfte tragen lange Àhren' und über-
ragen die Blätter. Formen der Ebene, so auch aus Algier, haben, wenn
Sie sich auch in ihrer Blattform mehr oder weniger annähern, einen ge-
stauchten Stamm, der in eine lange Spindelwurzel übergeht. Auf den
höheren Gebirgen Siciliens (Le Madonie-Tortorici) findet sich ebenfalls P.
Coronopus var. Cupani. Die Exemplare gleichen vollkommen denen
von der mittleren Region des Atlas; sie haben ein kräftiges Rhizom, kurze
Botanische Jahrbücher. XXV. Ba. 22
338 P. Pilger.
fleischige, gefiederte Blätter und niederliegende Blütenschäfte, die die Blätter
bedeutend überragen.
P. macrorrhiza Poir. hat ein festes, holziges, weit verzweigtes Rhizom
und dicke, fleischige Blätter.
Rhizom.
Bei den Formen der Ebene und Meeresküste von P. Coronopus findet
sich ein kurzes Rhizom und eine lange Spindelwurzel. Diese hat einen
centralen Holzkörper, der jedoch größtenteils aus unverholzten Faserzellen
besteht. Die Gefäße sind hier stets mit gehöften Poren versehen. Das
Leptom ist schwach entwickelt, kurze Reihen von Cambiform gehen bald
in die Rindenzellen über. Im kurzen Stamme nimmt das Mark einen
großen Teil des Querschnittes ein und besteht aus ziemlich stark verdickten
Parenchymzellen. Der Holzring ist nur schmal und an zahlreichen Stellen
von Parenchym unterbrochen. Im älteren Stamm besteht fast der ganze
Holzteil aus verholzten Elementen, nur vereinzelt finden sich unverholzte
Faserzellen; das Holz besteht aus Tracheiden mit gehöften Poren und Ge-
füfen mit langen spaltenförmigen Tüpfeln oder netzartig verbundenen Ver-
dickungsleisten. Das Phloem ist nur schwach entwickelt; einige Außenlagen
des Cambiforms sind stark collenchymatisch verdickt; die primäre Rinde
ist breit, ihre rundlichen Zellen sind etwas kleiner als die Markzellen und
ziemlich stark verdickt. Der Stamm ist von einem wenigreihigen Kork-
periderm umgeben. In tieferen Lagen der Rinde wird noch ein zweites
Periderm erzeugt, das aber nicht einen geschlossenen Ring bildet, sondern
nur kurze Strecken weit in der Rinde verläuft.
Die Formen von P. Coronopus vom Atlas sowohl wie von den nie-
deren Vorgebirgen desselben haben ein dickes, fleischiges Rhizom mit
breitem Mark und breiter Rinde und schwach entwickeltem Holzring. Die
Markzellen sind rundlich, sehr stark verdickt, mit Übriglassung breiter,
unverdickter Stellen als Poren. Der Holzring besteht größtenteils aus un-
verholzten Faserzellen, die ebenfalls sehr stark verdickt sind. Auf Längs-
schnitten sieht man, dass die Faserzellen an einzelnen Stellen bis zum Ver-
schwinden des Lumens verdickt sind, an anderen nur schwache Wände
besitzen, so dass man auf Querschnitten ein ungleichmäßiges Bild erhält,
da der Schnitt bei einer Zelle ein großes Lumen trifft, bei der anderen
eine Stelle, die bis zum Verschwinden des Lumens verdickt ist. Die Ge-
fäße sind kurzgliedrige Treppen- oder Netzgefäße mit starken Verdickungs-
leisten; Tracheiden kommen nicht vor. Das Phloem nimmt einen breiten
Raum ein; lange Reihen von Cambiformzellen sind in derselben Weise wie
die Holzfaserzellen verdickt, zwischen ihnen liegen zahlreiche Gruppen von
zarten Siebröhren. Die Zellen der breiten Rindenschicht haben dieselbe
Form wie die Markzellen. Das Rhizom ist von einem einfachen, wenig-
reihigen Periderm umgeben, deren Zellen tangential zusammengedrückt sind.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 339
Auch bei den Formen von den hóchsten Regionen des Atlas zeigt das
Rhizom die gleiche Structur, so bei Exemplaren aus einer Hóhe von 3000 m
vom Joch Thagerot.
So wie die Gebirgsformen von P. Coronopus zeigt auch P. macror-
rhiza Poir. ein dickes Rhizom, das aber in der anatomischen Structur
bedeutend von dem von P. Coronopus abweicht. Der Stamm entwickelt
schon dicht unterhalb der Sprossspitze, wie es bei den früher beschriebenen
xerophytischen Arten bemerkbar war, einen starken Holzring, der nur aus
verholzten Elementen besteht, zwischen denen einzeln oder in kurzen Reihen
Gefäße liegen. Sowohl die weitlumigen Gefäße, wie die engen, spitzen
Tracheiden zeigen behöfte Poren. Der Holzring ist an vielen Stellen von
Parenchymstreifen unterbrochen. Im älteren Rhizom verholzen diese pri-
mären Markstrahlen wenigstens teilweise und bilden dann einen Bestandteil
des Holzringes, dessen Zellen sich von den eigentlichen Holzzellen dadurch
unterscheiden, dass sie großlumiger und rechteckig sind und von einfachen
Porencanälen unterbrochen. Der Längsschnitt zeigt die charakteristischen,
elliptischen Einschlüsse im Holz, die bei den Arten mit starkem Holzkörper
immer zu finden waren. Die äußeren Lagen des schwachen Cambiforms
sind stark collenchymatisch verdickt. Die ursprünglich breite Rindenschicht
wird durch starke Korkbildung sehr verringert; das Periderm ist vielreihig.
Epidermis und grünes Gewebe des Blattes.
Bei Exemplaren von P. Coronopus mit zarten, flachen Blättern von
der Ostseeküste finden sich langgestreckte, viereckige Epidermiszellen mit
schwachen Außenwänden. Die Spaltöffnungen sind klein, gewöhnlich etwas
über die Epidermiszellen herausgehoben. Das Blatt zeigt keine Sonderung
von Palissaden- und Schwammparenchym, nur die an die Epidermis an-
grenzende Zellreihe besteht aus ovalen bis viereckigen, dichter schließenden
Zellen. Diese Ausbildung ist mit der der betreffenden Exemplare von P.
maritima zu vergleichen. Mit dem Fleischigerwerden des Blattes und der
stärkeren Ausbildung der Ausbuchtungen des Blattrandes, wie sie bei den
Exemplaren der Mittelmeerküsten zu finden waren, gehen Veränderungen
der anatomischen Structur Hand in Hand. So sind bei einem Exemplar
vom Meeresstrande von Phaleron in Attica die Epidermiszellen des Blattes
groBlumig, viereckig bis rundlich mit starker Außenwand und Cuticula; das
Blatt ist isolateral, auf jeder Seite liegen mehrere Reihen kurzer, dicker
Palissaden, die in ein dichtes Schwammparenchym übergehen. Ganz ähnlich
waren die Verhältnisse bei einem Exemplar vom Strande bei Palermo. Der
Querschnitt durch die Mittelspreite des Blattes ist rundlich, kurz. Die
Seiten des Querschnittes sind mit Palissaden erfüllt, die radial zum Eck-
bündel angeordnet sind; dagegen tritt der mittlere Teil des Querschnittes,
der ein mehr gleichmüBiges Schwammparenchym zeigt, ganz zurück. Auf-
fallend ist der Unterschied in der Anatomie dieser Exemplare von P. mari-
22*
340 R. Pilger.
tima unter den gleichen Standortsverhültnissen; während dort das Meso-
phyll größtenteils aus lacunösem Schwammgewebe bestand, ist hier ein
starkes Palissadenparenchym entwickelt.
In der anatomischen Structur des Blattes der Gebirgsformen Nord-
afrikas von P. Coronopus lässt sich wie im äußeren Habitus eine Stufen-
folge erkennen. Formen von den Bergen der Umgebung Maroccos, so vom
Djebel Touchka, haben eine Epidermis, die aus groBlumigen, rundlichen
Zelen mit starker AuBenwand besteht. In der breiten Mittelspreite wird
kein scharf gesondertes Palissadengewebe entwickelt, nur schlieBen nach der
Epidermis zu die Zellen des grünen Gewebes dichter zusammen. Das Mittel-
bündel hat an der Unterseite des Blattes einen breiten Vorsprung, der mit
großen, rundlichen Parenchymzellen erfüllt ist. Nur in den rundlichen Sei-
ten des Querschnittes sind die grünen Zellen oval, palissadenartig gestellt.
Dagegen sind in den Fiederabschnitten des Blattes jederseits 2—3 Reihen
kurzer, dicker Palissaden entwickelt und einige Reihen dichten Schwamm-
gewebes.
Bei den Formen von den höchsten Teilen des Atlas (3000 m) unter-
scheidet sich das Blatt schon durch die fleischigere Ausbildung und die
Verkleinerung der Oberfläche. Die Epidermis besteht aus rundlichen bis
viereckigen Zellen, die eine sehr starke Außenwand und dicke Cuticula be-
sitzen. Die Mittelspreite ist schmal rundlich; die Enden des Querschnittes
sind mit lang ovalen Palissaden erfüllt, die radial zum Eckbündelchen an-
geordnet sind. Auf der Oberseite finden sich überall, auch vor dem Mittel-
bündel mehrere Reihen dichtschließender Palissaden, die viereckig bis stab-
fürmig gestreckt sind. Auf der Unterseite stehen die Palissaden meist
lockerer und nähern sich häufig einer rundlichen Form. Die stark ent-
wickelten Fiederabschnitte des Blattes sind isolateral ausgebildet; jederseits
finden sich 3—4 Reihen stabförmiger Palissaden; die letzte Reihe besteht
schon aus kürzeren und breiteren Zellen und vermittelt den Übergang zum
Schwammgewebe, das wenigreihig, dichtgeschlossen ist.
Eine ähnliche Ausbildung haben die Blätter noch teilweise bei Exem-
plaren aus den unteren Regionen des Atlas. In der Mittelspreite finden
sich an der Oberseite 2—3 Reihen kurzer, dicht schließender Palissaden,
wührend an der Unterseite die Zellen mehr einer rundlichen Form sich
nähern; in den Fiederabschnitten sind jederseits nur 4—2 Reihen kurzer,
dicht stehender Palissaden und dazwischen einige Reihen von Schwamm-
parenchym entwickelt. Dann aber finden sich in den unteren Regionen des
Atlas schon Formen, die man der var. Cupani nicht mehr zurechnen
kann; diese sind durch ihren höheren Wuchs, ihre langen, flachen Blätter
mit breiter, dünner Mittelspreite den Formen der niederen Vorgebirge Zu
vergleichen. Bei den sicilischen Exemplaren der var. Cupani haben die
Blätter eine Epidermis, die aus rundlichen Zellen mit starker Außenwand
und dicker Cutieula besteht. Die schmale Mittelspreite zeigt auf der Ober-
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago ete. 341
seite 3—4 Reihen kurzer, breiter Palissadenzellen. Die rundlichen Seiten
des Querschnittes sind mit Palissaden erfüllt, die radial zum Eckbündel an-
geordnet sind. Auf der Unterseite des Blattes gehen von den Enden des
Querschnittes nach der Mitte zu die Palissaden allmühlich in rundliche
Schwammgewebezellen über, so dass das Schwammgewebe außer dem Raum
zwischen den drei Bündeln einen Streifen einnimmt, der vom Mittelbündel
aus nach der Unterseite sich stark verbreitert.
Im allgemeinen ist P. Cupani Guss. als eine Gebirgsform
von P. Coronopus aufzufassen, die sich besonders durch klei-
nere und fleischigere Blätter, durch eine starke Epidermis und
ein starkes Palissadenparenchym auszeichnet, dann aber be-
sonders durch ein mehrjähriges fleischiges Rhizom, das den
Formen der Ebene und des Meeresstrandes fehlt.
P. macrorrhiza gleicht auch in der Anatomie des Blattes den xero-
phytischen Arten. Die Epidermiszellen sind rundlich bis viereckig, mit
kleinem Lumen und außerordentlich starker Außenwand. Durch die Ver-
‚diekung der Epidermisaußenwand sind die Spaltöffnungen etwas eingesenkt.
Das Blatt ist dickfleischig, isolateral mit 2—3 Reihen von Palissadenzellen
auf der Oberseite und Unterseite. Die Palissaden der ersten Reihe sind die
kürzesten 41/,—9 mal so lang als breit, die der zweiten Reihe sind mehr
gestreckt, die der 3. Reihe sind breit viereckig und nähern sich in ihrer
Form den Schwammgewebezellen. Das Schwammgewebe besteht aus meh-
reren Reihen von viereckigen bis polygonalen Zellen mit kleinen Inter-
cellularen.
Während in der Anatomie des Blattes P. macrorrhiza mit den Ge-
birgsformen von P. Coronopus große Übereinstimmung zeigt, kehren bei
den beiden nahe verwandten Arten in der Ausbildung des Rhizomes die
Unterschiede wieder, die zwischen alpinen und xerophytischen Arten zu
finden waren. Besonders ist die starke Verholzung zu erwähnen und dann:
der Umstand, dass Gefäße und Tracheiden behöfte Poren zeigen, während
bei P. Coronopus die Gefäße mit netzartigen Verdickungsleisten ver-
sehen sind.
Vergleich der alpinen und xerophytischen Arten.
In der Morphologie und Anatomie des Blattes der alpinen Arten zeigt
sich große Ähnlichkeit mit den xerophytischen Arten. Die Blattfläche ist
gegenüber den Arten der Ebene bedeutend reduciert, das Blatt ist fleischig
und teilweise seidig-filzig behaart, die Epidermis ist stark verdickt, das
Palissadengewebe isolateral. In der Psylliumgruppe sahen wir diese Merk-
male bei xerophytischer Ausbildung sich stürker ausprügen; sie waren also
dort als Anpassungen der Pflanze zur Herabsetzung der Transspiration auf-
342 R. Pilger.
zufassen; in derselben Weise sind sie dann. auch bei den alpinen Arten
aufzufassen, wenn wir beim Aufsteigen in die Gebirge sie sich stärker
ausprägen sehen. Diese Weiterbildungen erstrecken sich immer nur auf
Charaktere, die allen Arten der Gruppe wenigstens in den Anfängen schon
eigen sind; diejenigen, die der Pflanze unter den speciellen Standortsbe-
dingungen von besonderem Nutzen sind, erfahren eine entsprechend stärkere
Ausbildung; so sehen wir in der Psylliumgruppe die Köpfchenhaare beij
P. sinaica in größerer Anzahl als bei P. Cynops; P. montana, deren
Blätter schwach behaart sind, trägt dieselben Haare, wie P. nivalis mit
ihrem dichten Blattfilz, oder wie P. albicans. Bei P. montana nun wer-
den die Haare nicht die Function des Wassersaugens haben oder wenigstens
wäre sie dann für die Pflanze ohne Bedeutung, während bei einem dichten
Haarfilz, der aus ebenso ausgebildeten Haaren besteht, diese Function für
die Pflanze sicher nicht ohne Bedeutung ist. Es liegt dann der Fall vor,
dass bestimmte Organe bei stärkerer Ausbildung auch eine neue Function
übernehmen kónnen. In der Section Coronopus dagegen werden die Haare,
die nicht diesem Typus zugehören, bei stärkerer Entwicklung der anderen
Merkmale nicht vermehrt; eine starke Epidermisverdickung ersetzt den
mangelnden Haarschutz z. B. bei P. alpina. Junge Blätter und Blüten-
schäfte sind bei den Arten der Section Oreades stets dicht behaart; bei
P. montana werden lange Blütenschäfte und Blätter mit größerer Flüchen-
entwicklung ausgebildet, während die Haare sich nicht entsprechend ver-
mehren; bei Arten mit kurzen Blüttern bleiben die Epidermiszellen, die Haare
tragen, auf einem kleineren Raum zusammengedrüngt und die Behaarung
bildet eine dichte Decke.
In der Structur des Stammes sind die xerophytischen Arten von den
alpinen bedeutend verschieden. Die Ausbildung der mechanischen Elemente
ist besonders von der Trockenheit des Bodens abhängig. Bei allen xero-
phytischen Arten, auch bei den einjährigen, findet sich ein starker Holz-
kürper aus stark verdickten, englumigen Elementen; auch sonst wird auf
mannigfache Weise die Festigkeit des Stammes erhöht, so durch Verholzen
der Markzellen und durch Lagen von Sklerenchymzellen an der Grenze des
Cambiforms. Die alpinen Arten stimmen dagegen in der Structur des flei-
schigen Rhizomes mit den gewöhnlichen Formen der Ebene überein. Die
xerophytischen Arten sind der Trockenheit des Bodens und einer starken
Besonnung ausgesetzt; sie sind beiden Factoren gegenüber durch mecha-
nische Verstärkung des Stammes und durch Ausbildung der Blätter Gr
schützt. Gewöhnlich ist bei ihnen der Stamm oberirdisch entwickelt,
"eed werden Ausammenpressungen des Stammes, denen im dürren
beblätterten "nod " ad SEN unterworfen ist, vermieden. : Die dicht-
men durch ihre Blätter " woge breiten sich m Boden aus un neh
dürren Bodens ni ht Greg vnd Tau auf, der in größere Tiefen des
cht eindringen würde, und zwar durch ihre weite Aus-
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 943
breitung in größtmöglicher Menge bei möglichster Beschränkung der Blatt-
fläche.
Bei den alpinen Arten sind die Verhältnisse, die einen Transspirations-
schutz nötig machen, ganz anderer Art. Besonders sind die alpinen Arten
nicht der Trockenheit des Bodens, wie die xerophytischen ausgesetzt. So
wächst nach Mitteilung von Herrn Geheimrath Prof. Enezer P. nivalis in
der Sierra Nevada an den Rändern der besonders in der Schneeregion ge-
legenen Alpenseen und überhaupt massenhaft in der alpinen Region an Stellen,
an denen sich die Feuchtigkeit etwas länger hält. Die lange Schneebe-
deckung und die kurze Vegetationsperiode bei mehr oder weniger großer
Bodenfeuchtigkeit lässt ein unterirdisches, fleischiges Rhizom geeignet er-
scheinen. Auch die Ausbildung von Netzgefäßen ist als eine Anpassungs-
erscheinung und nicht als ein anatomischer Artunterschied aufzufassen, wofür
folgendes spricht. Die Arten der Ebene mit starkem Holzkörper haben stets
Tracheiden und Gefäße mit gehöften Poren; die alpinen Arten haben nur
Netzgefäße, oder bei einzelnen Arten (P. saxatilis) finden sich neben den
eigentlichen Netzgefäßen Gefäße mit langen spaltenförmigen Tüpfeln, die
einen Übergang zu Tüpfelgefäßen darstellen.
P. macrorrhiza hat Gefäße und Tracheiden mit gehöften Poren,
während die nahe verwandte P. Coronopus in den Gebirgsformen nur
Netzgefäße aufweist. Die Formen der Ebene von P. Coronopus haben
dagegen in dem Holzkörper der Wurzel nur Gefäße und Tracheiden mit
gehöften Poren, im Stamme Tracheiden mit gehöften Poren, die aus den
Faserzellen durch Verholzung entstehen, während bei den Gebirgsformen
alle Faserzellen unverholzt bleiben, und Gefäße mit spaltenförmigen Tüpfeln
oder Netzverdickung. —
Die beiden Factoren, die besonders einen Transspirationsschutz für die
Alpenpflanzen nötig machen, sind die gesteigerte Verdunstung und die In-
solation an freiliegenden Berggipfeln. Das Palissadengewebe ist die der
starken Besonnung angepasste Zellform; dass die Trockenheit des Bodens
nicht die wirkende Ursache sein kann, sieht man an den Arten, deren
Rhizom nicht auf Trockenheit des Standortes schließen lässt. Bei P. nivalis,
deren Blätter dem Boden angedrückt sind, ist nur auf der Oberseite ein
starkes Palissadengewebe entwickelt, wo die Blätter der Sonne ausgesetzt
sind. Bei dieser Art ist die Epidermis nur mit schwachen Außenwänden
versehen; der dichte Haarfilz, der die Feuchtigkeit in hohem Maße festzu-
halten befähigt ist, ersetzt die stark verdickte Epidermis, die wir bei allen
Arten mit schwacher Behaarung finden. Bei den Arten aus den unteren
Gebirgsregionen findet sich eine schwüchere Ausbildung der für die alpinen
Formen charakteristischen Merkmale, so bei den betreffenden Exemplaren
von P, Coronopus, bei P. montana und den subalpinen Formen der
Section Coronopus. Ebenso wie bei den Arten, die den xerophytischen
Charakter schwücher zeigen, ist kein starkes Palissadengewebe vorhanden,
344 R. Pilger.
sondern das Blattgewebe besteht aus ziemlich gleichartigen Zellen. Dagegen
ist meist die Epidermis stark verdickt. Srenström (a. a. O.) hat darauf
aufmerksam gemacht, dass bei solchen Formen vielleicht eine Trennung
der Faetoren vorliegt, die eine starke Epidermis und ein starkes Palissaden-
parenchym bedingen; dass die Pflanzen keiner bedeutenden Insolation von
làngerer Dauer ausgesetzt sind, dass dagegen wegen des raschen Wechsels
der klimatischen Verhältnisse ein Transspirationsschutz nötig ist. Die Epi-
dermisverdickung ist von allen Merkmalen am meisten wechselnd; so finden
sich Exemplare von P. montana mit schwachwandigen Epidermiszellen,
die in ihrer Anatomie ganz den Ebenenformen gleichen; es ist anzunehmen,
dass die Epidermisverdickung schon bei Exemplaren derselben Generation
nach den Standortsbedingungen des einzelnen Exemplares einem bedeuten-
den Wechsel unterworfen ist. Bei allen alpinen Arten, die im Berliner
botanischen Garten cultiviert werden, war eine bedeutende Reduction in
der Verdickung der Epidermisaußenwand zu constatieren, während andere
Teile, wie das Palissadengewebe, sich mehr constant erwiesen. So hatten
die Exemplare von P. nivalis, die von Herrn Geheimrat Prof. ENGLER
in Spanien gesammelt wurden und seit über fünf Jahren im botanischen
Garten cultiviert werden, dieselbe Structur des Palissadenparenchyms auf-
zuweisen, wie ursprüngliche Exemplare; ebenfalls war die Behaarung in
Dichtigkeit und Form der Haare von der der wilden Exemplare nicht
unterschieden.
Die Sectionen Leucopsyllium und Plantaginella
in Süd-Amerika.
Auf die xerophytische Ausbildung der Vertreter der Section Leuco-
psyllium im Mittelmeergebiet ist schon eingegangen worden. Ihre Haupt-
verbreitung hat die Section in Südamerika.
Decaisne beschreibt in D. C. Prodr. 40 amerikanische Arten, von denen
allerdings viele von WeppzLL (Chloris andina IL) wieder eingezogen worden
sind. WeppeiL stützt sich dabei auf DECAISNE selbst, der spüter zugegeben
hat, die Anzahl der Arten zu sehr vermehrt zu haben: »Si j'avais à re-
commencer la monographie des PrawrAGINÉES, et à la publier dans un
ouvrage autre que le Prodromus, je m hésiterais pas à réduire, plus que
je ne l'ai fait déjà, le nombre des espöces, et peut-étre à ramener quelques
sections tout entières à un seul type spécifique«.
In der Section finden sich Arten von niederem Wuchs und fleischigem
Rhizom sowohl als Arten mit starkem, strauchig entwickeltem Stamm. Am
stärksten ist der oberirdische Stamm bei P. Bismarckii entwickelt, einer
von NIEDERLEIN in Südargentinien entdeckten Art, die, wie schon NIEDERLEIN
bemerkte, mit P. sericea Ruiz. et Pav. verwandt ist und der Section
——À
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 345
Leucopsyllium zuzurechnen ist. Über den Standort dieser Pflanze heißt
es in der NigpERLEIN'schen Beschreibung (Monatsschrift des Vereins zur Bef.
d. Gartenb. in d. Kgl. Preußischen Staaten, Berlin No. 1, 1881): »Auf den
Gipfelflächen kahler Hügel und Berge der baum- und strauchlosen Pampas
Südargentiniens, den heftigsten Andesstürmen und patagonischen Steppen-
winden ausgesetzt, welch letztere anstatt Regen, Sand- und Salzstaubmassen
mit sich führen, wurzelt dieses eigentümliche Holzgewächs in Spalten des
Gesteins und spreizt seine starken dichtbeblätterten Zweige nach allen Seiten
zu einem eleganten, silberweißen, seidenglänzenden Polster aus«. Die Ana-
tomie der Pflanzen ist schon im allgemeinen Teil beschrieben worden; es
sollen noch einmal die xerophytischen Charaktere, die durch die gezeich-
neten Standortsverhältnisse bedingt sind, hervorgehoben werden. Der Holz-
ring ist schon dicht unter der Sprossspitze stark entwickelt und besteht
aus englumigen Tracheiden und Gefäßen mit gehöften Poren; die paren-
chymatischen Unterbrechungen des Ringes verholzen. An der Außenseite
des schwachen Phloems werden Lagen von Sklerenchymzellen gebildet; das
Periderm ist vielreihig. Das Mark dagegen verholzt nicht, wie bei vielen
anderen xerophytischen Arten, sondern besteht aus zartwandigem Paren-
chym und vertrocknet im älteren Stamme. Die Zweige sind dicht mit
pfriemlichen, rundlichen Blättern besetzt, deren Oberfläche den Arten des
Mittelmeergebietes gegenüber bedeutend verringert ist. Die Haare des seidig-
filzigen Indumentes sind nach dem in der Section Leucopsyllium stets
vertretenen Typus gebaut. Trotz dieser dichten Behaarung ist die Außen-
wand der Epidermiszellen außerordentlich stark verdickt. Das grüne Ge-
webe des Blattes besteht der Hauptsache nach aus Palissaden. Auf der
Oberseite des Blattes liegen 3—4 Reihen länglicher Palissaden, die bis an
die Gefäßbündelscheide sich erstrecken; in den rundlichen Seiten des Blattes
sind die Palissaden radial zum Eckbündel angeordnet. Nur auf der Unter-
seite des Blattes liegt vor dem Mittelbündel rundliches Parenchym, dessen
Zellen nach der Epidermis zu sich der Palissadenform nähern.
Wenn P. sericea mit P. Bismarckii verglichen werden soll, so
können nicht "aile Formen, die WeppeLL in der »Chloris andina« als P.
sericea zusammenfasst, darunter verstanden werden. WEDDELL vereinigt
unter diesem Namen über zehn hauptsächlich von Kunta und DECAISNE
aufgestellte Arten, die aber teilweise schon in ihrem äußeren Habitus be-
deutende Verschiedenheiten zeigen. Bis zu welchem Grade die Einziehung
der Arten berechtigt ist, soll hier nicht entschieden werden; es kommt mir
nur darauf an zu bemerken, dass bei einer Vergleichung von P. Bismarckii
und P. sericea nicht alle Formen in Betracht gezogen werden können,
die Wepperr als P. sericea bezeichnet. So haben P. linearis Kunth und
P. Decaisnii Barnd. ein kurzes, fleischiges Rhizom und eine einfache Ro-
Selte von ziemlich langen, schwach behaarten Blättern. Dagegen nähert
Sich P. sericea Ruiz et Pav. ganz P. Bismarckii durch den niederlie-
346 R. Pilger.
genden, verzweigten und stark verholzten Stamm, sowie durch die pfriem-
lichen, weiB-filzig behaarten Blütter, die den Stamm dicht umgeben und
nach dem Abfallen ihre breiten Scheiden am Stamme stehen lassen. Die
untersuchten Exemplare von P. sericea Ruiz et Pav. stammen von nie-
deren, dürren Bergen in der Umgebung von Tarma in Peru. Die rund-
lichen Epidermiszellen des Blattes sind nach außen stark verdickt; dazu
gesellt sich das dichte Indument von Haaren der gewöhnlichen Form. Das
Blatt hat einen rundlichen Querschnitt und ist rings von 2—3 Reihen von
Palissaden umgeben, so dass nur zwischen den drei Bündeln dichtes Schwamm-
gewebe zu finden ist. Der Stamm hat ebenso wie bei P. Bismarckii
einen starken Holzring aus englumigen Gefäßen und Tracheiden mit gehöf-
ten Poren und ein schwach entwickeltes Phloem; dagegen ist zum Unter-
schied von P. Bismarckii auch das Mark verholzt.
Ähnliche Arten, die durch mechanische Verstärkungen des Stammes
trockenen Standorten angepasst sind, finden sich in der Section Leuco-
psyllium noch mehrere. Eine ziemlich starke Festigkeit zeigt in ähnlicher
Weise auch P. nubigena Kunth bei Exemplaren vom Antisana aus einer
Höhe von 3500—4000 m. Alle Teile der Pflanze sind bedeutend kleiner,
die wenigblütigen Ähren sind in den dichten Blattrosetten versteckt. Die
Blätter haben dieselbe Form wie bei P. sericea und P. Bismarckii. Sie
sind von 4—2 Reihen langgestreckter, ziemlich breiter Palissaden umgeben
und haben nur wenige Reihen dichten Schwammparenchyms. Auch die
Haare, die einen dichten, weißen Filz bilden, sind wie bei den anderen
Arten gebaut. Im Rhizom findet sich ein breiter Holzring, der an meh-
reren Stellen von Parenchymstreifen unterbrochen ist, die nicht verholzen.
Die getrennten großen Bündel bestehen nur aus verholzten Elementen, eng-
lumigen, langgestreckten Tracheiden, die mit schrägen Enden in einander
getrieben sind. Ganz anders dagegen ist die Structur des Rhizomes bei
P. pauciflora Hook. an Exemplaren, die von Recue in der Schneegrenze
der Cordilleren del Rio Manso gesammelt wurden, kleinen, dichte Rasen
bildenden Pflanzen. Das Mark besteht aus groBlumigen, zarten, rundlichen
Parenchymzellen. Der Holzring ist schwach entwickelt; zahlreiche kleine
Bündel sind von Parenchymstreifen unterbrochen. Größtenteils besteht der
Holzring aus radialen Reihen von zartwandigen, quadratischen Faserzellen,
zwischen denen vereinzelte Gefäße liegen. Die Gefäße sind englumig, mit
starken, netzartig verbundenen Verdickungsleisten versehen; Gefäße oder
Tracheiden mit behöften Poren kommen nicht vor. Die breite Rinden-
schicht besteht aus zarten, runden Parenchymzellen mit großen Intercellu-
laren. Wir sehen hier genau dieselben Unterschiede ausgeprägt, wie
zwischen alpinen und xerophytisch ausgebildeten Arten in Europa zu finden
waren.
Durch die niedrigen Arten mit wenigblütigen Ähren wie P. nubigen?
nühert die Section Leucopsyllium sich der Section Plantaginella, deren
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 347
Arten auf die höchsten Anden beschränkt sind. Sie charakterisieren sich
als Gebirgsformen durch ihren niederen Wuchs und die starke Ausbildung
des unterirdischen Rhizomes. Das Rhizom von P. uniglumis Wallr.,
einer auf den Anden Chiles vorkommenden Art hat zahlreiche schmale,
radiale Holzstreifen, die durch parenchymatisches Gewebe getrennt sind.
Auch bei dieser Art ist ein Zerfallen des Rhizomes durch secundäre Kork-
bildung zu beobachten; besonders bemerkenswert ist die gleichmäßige Aus-
bildung des im Marke entstehenden Korkringes, der aus mehreren Reihen
von rechteckigen Korkzellen besteht, während bei den anderen Arten die
Korkbildung im Marke sehr ungleichmäßig verlief. Die Blätter sind kurz,
pfriemlich, zugespitzt und mit einem dichten, weißlichen Haarfilz überzogen;
die Haare haben dieselbe Form wie bei P. sericea. Die Epidermiszellen
sind unregelmäßig rundlich mit ziemlich starker Außenwand; das grüne
Gewebe besteht fast ganz aus kurzen, dicht zusammenschließenden Palis-
sadenzellen.
Aus der großen Mannigfaltigkeit in den Sectionen Leucopsyllium
und Plantaginella sind nur wenige Formen beschrieben worden, doch
ergiebt sich hieraus wenigstens, dass in keiner Weise den aus der Be-
trachtung der anderen Gruppen gewonnenen Resultaten widersprochen wird,
sondern dass die Anpassungen an das Klima im allgemeinen in derselben
Weise ausgebildet sind.
Verwendung der Resultate der anatomischen Unter-
suchung für die Systematik der Gattung.
In der Zusammenfassung der Beschreibung der Anatomie der Gattung
sind die Merkmale hervorgehoben worden, die in anatomischer Beziehung
die Gattung charakterisieren. Es soll nun versucht werden, die Resultate
auch zur Erkenntnis der Verwandtschaftsverhältnisse in der Gattung selbst
zu benutzen.
Bei den so verschiedenartigen Standortsverhältnissen, die zahlreiche
Anpassungserscheinungen zur Folge haben, wird es schwer sein, eine sichere
Grenze zwischen den Anpassungsmerkmalen und den ursprünglichen anato-
mischen Unterschieden zu ziehen. Bei einzelnen Gruppen, deren Arten alle
unter denselben Bedingungen vorkommen, ist z. B. die Ausbildung des Blatt-
gewebes oder die Festigkeit des Holzringes in der ganzen Gruppe constant,
während bei anderen Gruppen die Organe vielfach weitergebildet sind, um
veränderten Vegetationsbedingungen zu entsprechen. Wenn man in einzelnen
Fällen constant gewordene Anpassungserscheinungen zusammen mit ur-
Sprünglichen Unterschieden in Betracht zieht, so lassen sich mehrere Gruppen
nach der Verwandtschaft in der Anatomie, namentlich des Rhizomes und
der Art der Behaarung aufstellen.
34 8 R. Pilger.
1. Gruppe umfassend die Sectionen Polyneuron und Lamprosantha
Dene.
Blätter kahl oder mit einem meist schwachen Indument aus mehrzel-
ligen, zartwandigen Spitzenhaaren.
Das grüne Gewebe des Blattes dünn, gleichartig oder mit schwach
entwickeltem Palissadengewebe. Das Rhizom fleischig, mit stark entwickeltem
Phloem; im Marke häufig stammeigene Bündel; die Faserzellen des Holzes
kurz und ziemlich groflumig, mit geraden oder nur wenig schrägen Quer-
wünden; kurzgliedrige Gefäße mit behöften Poren. Niemals Sklerenchym-
zellen an der Außenseite des Cambiforms. Das Korkperiderm schwach, aus
den ersten Rindenschichten unter der Epidermis sich entwickelnd.
Dieser Gruppe steht auch die Section Heptaneuron Dene. nahe, deren
Arten jedoch häufig ein längeres Rhizom mit starkem Holzring entwickeln,
in dem die verholzten Elemente überwiegen. Die Tracheiden haben gehöfte
Poren und stehen mit geraden oder nur wenig zugeschrägten Querwänden
aufeinander. Manchmal stammeigene Bündel im Mark entwickelt.
2. Gruppe: Section Coronopus Dene.
Die Form der Haare wie in der vorigen Gruppe, doch sind die Haare
manchmal in Übereinstimmung mit der Epidermis stark verdickt. Die Aus-
bildung des Palissadengewebes sehr wechselnd.
Im Rhizom stammeigene Bündel niemals entwickelt; die Faserzellen des
Holzringes englumig, mit lang zugespitzten Enden. Die Gefäße fast immer
mit netzfórmigen Verdickungsleisten.
3. Gruppe: Die mehrjährigen Arten der Section Oreades mit Aus-
nahme von P. macrocarpa Cham. und P. longifolia Hook. Haare mit
quadratischer, zartwandiger Fußzelle und langer, peitschenförmiger, stark
verdickter Endzelle, häufig einen dichten Filz bildend. Das Blatt meist iso-
lateral mit starkem Palissadengewebe.
Rhizom stets fleischig mit starkem Phloem. Im Mark Gruppen von
Steinzellen. Der Holzring besteht größtenteils aus langgespitzten Faserzellen.
Gefäße stets mit netzfórmigen Verdickungsleisten. Häufig Zerfallen des
Rhizomes in mehrere große Bündel.
4. Gruppe: Section Arnoglossum Dene.
Haare von derselben Form wie in der vorigen Gruppe. Das grüne
Gewebe des Blattes dünn mit geringer Palissadenentwicklung. Rhizom flei-
schig, Mark wie Phloem und Rinde stark entwickelt. Nester von Steinzellen
im Mark und in der Rinde. Holzring größtenteils aus langgespitzten Faser-
zellen bestehend. Gefäße meist mit behöften Poren, selten Netzgefäße oder
Übergänge zwischen beiden.
5. Gruppe: Section Leucopsyllium Dene.
Gerade in dieser Gruppe sind die Anpassungserscheinungen besonders
ausgebildet. Der Stamm der verschiedenen Arten zeigt alle Übergänge von
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 349
einem kurzen, fleischigen Rhizom, dessen Holzring größtenteils aus Faser-
zellen besteht, bis zu einem Strauch mit verholztem Mark, starkem Holz-
ring aus englumigen, diekwandigen Elementen, mit verholzten, primären
Markstrahlen, starken Sklerenchymlagen an der Außenseite des Cambiforms
und breitem Korkperiderm.
Die Haare, die meist einen filzigen Überzug bilden, haben dieselbe Form
wie bei der vorigen Gruppe. Niemals Nester von Steinzellen oder stamm-
eigene Bündel. Faserzellen oder Tracheiden des Holzringes englumig und
lang zugespitzt. Gefäße und Tracheiden meist mit gehöften Poren, sehr
selten Netzgefäße.
6. Gruppe: Section Psyllium Dcne.
Köpfchenhaare oder wenigzellige Spitzenhaare, meist bei derselben Art
vereint.
In der Anatomie des Stammes zeigt sich große Übereinstimmung mit
den holzigen Formen der vorigen Gruppe. Niemals Steinzellen oder stamm-
eigene Bündel. Der Holzring besteht stets nur aus englumigen, langgespitzten
Holzzellen. Gefäße und Tracheiden mit gehöften Poren. Bei den einjährigen
Arten ist ein Bastring und eine mehrreihige Rindenscheide entwickelt, die
den mehrjährigen Arten fehlt; dafür bei diesem meist Lagen von Sklerenchym
an der Außenseite des Cambiforms.
Anatomische Unterschiede, die unabhängig von den klimatischen Ein-
flüssen stets zwischen den einzelnen Gruppen bestehen bleiben, sind beson-
ders begründet auf die Form der Haare, auf das Zerfallen des Rhizomes,
auf die Ausbildung von Gruppen von Steinzellen oder stammeigenen Bün-
deln, auf die Form der Faserzellen, die entweder kurz sind und gerade
Querwände haben oder mit spitzen Enden in einander getrieben sind. Con-
stante Anpassungsmerkmale sind z. B. der feste Holzring, der stets in der
Psylliumgruppe vorhanden ist, während die Festigkeit sonst bei nahe
verwandten Arten bedeutend wechselt; ferner die Netzgefäße in der Oreades-
8ruppe, die hier bei allen Arten zu finden sind.
Im folgenden seien die Fortbildungen, die bei den Vegetationsorganen
in den einzelnen Gruppen stattfinden, kurz zusammengestellt:
Die Spitzenhaare sind entweder zartwandig oder bei starker Epidermis-
verdickung selbst mit starken Wünden versehen: P. Cynops — P. sinaica,
P. Coronopus — P. macrorrhiza.
Die Haare mit quadratischer Grundzelle und starker Endzelle wechseln
nur in der Anzahl.
Die Epidermisverdickung des Blattes wechselt in allen Gruppen. Das
grüne Gewebe ist in einzelnen Gruppen (Section Polyneuronj ziemlich
constant. In anderen Gruppen sind in der Entwicklung des Palissaden-
gewebes bedeutende Fortschritte zu bemerken: P. montana — P. niva-
lis, P. maritima — P. alpina.
350 R. Pilger.
Bei den Gefäßbündeln im Blatt wechselt die Stärke der Bastlager und
die Verdickung der Bündelscheide: P. maritima — P. acanthophylla.
Die Markzellen sind zartwandig oder mit Übriglassung größerer unver-
dickter Zellen verdickt bei allen Arten mit fleischigem Rhizom.
In der Psyllium- und Leucopsylliumgruppe der Übergang vom
zartwandig parenchymatischen zum verholzten Mark: P. Cynops — P. si-
naica, P. nubigena — P. sericea.
Der Holzring besteht entweder größtenteils aus Faserzellen oder ganz
aus verholzten Elementen: P. Coronopus — P. macrorrhiza, P. pauci-
flora — P. nubigena. In mehreren Gruppen Übergang von Netzgefäßen
zu Tüpfelgefäßen: P. Coronopus — P. macrorrhiza, P.nubigena —
P. sericea.
Die primären Markstrahlen sind entweder constant unverholzt oder es
findet ein Übergang zur Verholzung statt: P. nubigena — P. sericea,
P. Coronopus — P. macrorrhiza.
Bei stark entwickeltem Leptom findet ein Übergang zur Ausbildung
von verholzten Sklerenchymzellen in der Section Arnoglossum statt: P.
lanceolata — P. lusitanica, bei schwach entwickeltem Leptom in der
Section Psyllium: P. Cynops — P. sinaica.
Die Stärke des Korkperiderms ist sehr wechselnd: P. linearis — P.
Bismarckii, P. Cynops — P. sinaica.
Im Vorstehenden sind immer nur die Weiterbildungen in derselben
Gruppe aufgeführt worden.
Eine interessante Vereinigung der anatomischen Merkmale mehrerer
groBer Gruppen zeigt P. princeps Cham. et Schlt. Diese Art stimmt in
der Ausbildung der Gruppen von Steinzellen im Mark mit der dritten und
vierten Gruppe überein, nähert sich dagegen durch folgende Merkmale der
ersten Gruppe: Die Haare sind mehrzellig, zugespitzt; im Marke werden,
allerdings nicht bei allen Exemplaren, zahlreiche stammeigene Bündel aus-
gebildet; Gefäße und Tracheiden sind mit behöften Poren versehen; die
Tracheiden sind ziemlich großlumig und stehen mit geraden oder nur wenig
schrägen Querwänden auf einander. Die Ausbildung eines Holzringes von nur
verholzten Elementen ist bei der hohen Stammentwicklung der Art erklär-
lich; ein starker Holzring findet sich auch bei Arten der Section Mes-
embrynia mit längerem Rhizom. Bei keiner Art dagegen finden sich sonst
die starken Holzscheiden der Bündel an der Innenseite des Holzringes, auf
die bei der Beschreibung der Anatomie von P. princeps hingewiesen wurde.
P. Fernandeziana Bert. von der Insel Juan Fernandez, die ich nicht
selbst untersuchen konnte, scheint nach einigen Notizen von REICHE (»Die
natürlichen Pflanzenfamilien< IV, 3b p. 365) in der anatomischen Structur
mit P. princeps übereinzustimmen. Die beiden Arten werden daher am
besten in eine besondere Gruppe, die in die Nähe der Section Mesembrynia
zu stellen ist, zu vereinigen sein.
Vergleichende Anatomie der Gattung Plantago etc. 351
Inhaltsübersicht.
Seite
A. Einleitung . ....... l.l les CL 296
B. Übersicht über die Verbreitung der Gattung Plantago e... 997
C. Über Morphologie der Gattung Plantgo. . . . ... 0... . 9299
D. Beschreibung der anatomischen Verhältnisse der Gattung Plantago 2... 302
1. Anatomie des Blattes ores D ... . 802
a. Untergattung Psyllium... . . . .. . e... £555.902
b. Untergattung Euplantago. .. ...... co t nn 303
2. Anatomie des Blütenschaftes . . . . . . . .... css 2... 9308
3. Anatomie des Stammes. . . . ...... lees 2... 910
a. Untergattung Psyllium . .. 2.22 2 nennen. 9490
b. Untergattung Euplantago. . . . . . . MM 343
4. Kurze Zusammenfassung der gewonnenen Resultate . . . . 2.2.2.0... 323
E. Die Arten der Gattung im Mediterrangebiet. . . . . . . .. e. 2... 325
F. Die alpinen Formen aus den Sectionen Oreades und Coronopus, sowie das
Aufsteigen der Arten in die Gebirge . . . . .. . 2 nommen 329
4. Section Oreades . . . . 4. aa a 329
2. Section Coronopus . ... e s e s s n nr sS s n S. 982
a. Plantago maritima und Verwandte . ess s sr sn s. sn s. s. . 982
b. Plantago Coronopus und Verwandte . . . . ........ . 986
G. Vergleich der alpinen und xerophytischen Arten . . . . .. e... s s 9M
H. Die Sectionen Leucopsyllium und Plantaginella in Süd- Amerika. 2.5. 9454
. Verwendung der Resultate der anatomischen Untersuchung für die Systematik
der Gattung . . . 4. ll ll s e e 347
Beitrüge zur Kenntnis der Araceae. VIII.
Von
A. Engler.
(Abgeschlossen den 20. Februar 1898.)
15. Revision der Gattung Anthurium Schott.
Die beiden amerikanischen Gattungen Anthurium und Philodendron
sind bekanntlich die artenreichsten innerhalb der Familie der Araceae und
bereiten hinsichtlich der Begrenzung der Arten recht erhebliche Schwierig-
keiten. Zwar ist die Blattgestaltung eine so mannigfache, dass viele Arten
schon im nicht blühenden und nicht fruchtenden Zustande mit Sicherheit
erkannt werden können; aber es giebt nicht wenige Formenkreise inner-
halb beider Gattungen, bei denen auch die Bestimmung vollständig ent-
wickelter Exemplare auf Hindernisse stößt, sobald man nicht lebendes
Material vor Augen hat, das die feineren Unterschiede in der Consistenz
der Blätter, in der Beschaffenheit der Blattrippen und der Gestalt der
Früchte gut erkennen lässt. Daher habe ich, nachdem ich seit meiner Be-
arbeitung der Araceae in Ds CawpoLLz's Suites au Prodromus vol. Il im
Jahre 1879 Gelegenheit gehabt habe, zahlreiche Arten dieser beiden
Gattungen zu cultivieren, über die Begrenzung einzelner meine Ansicht
geändert. Hauptsächlich bin ich aber durch das außerordentlich wertvolle
Araceen-Material, welches die Herren Consul Leamann in Popayan aus
Columbien und Ecuador, Herr Pat. Sopiro in Quito aus Ecuador, die Herren
Prof. PırTıer und Durand aus Costarica, die Herren Prof. Kruc und URBAN
aus Westindien, mir zur Verfügung gestellt haben, sowie auch durch Bei-
träge anderer Botaniker, namentlich des Herrn Director Grazıou aus
Brasilien zu einer neuen Durcharbeitung von Anthurium und Philodendron
veranlasst worden. Diese Durcharbeitung hat mich nicht bloß zu einer, wie
ich glaube, besseren Begrenzung mehrerer Arten geführt und zahlreiche
neue Arten ergeben, sondern sie hat mir auch mit aller Entschiedenheit
die Ansicht aufgedrängt, dass die von Scnorr auf die Blattform gegründete
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII, 353
und auch von mir früher befolgte Begrenzung der Sectionen eine un-
natürliche ist, dass z. B. das herzförmige Blatt und das pfeilförmige Blatt
in verschiedenen Sectionen auftreten kann und dass bei aller Variabilität
der Blattgestalt innerhalb einer Section die Form der Frucht sich nur
wenig ändert. Wenn darauf früher nicht mehr Gewicht gelegt worden ist,
so liegt dies eben wesentlich daran, dass. man auch von den cultivierten
Arten nicht immer Früchte erhält, und dass die Sammler es vorziehen, nur
Blütenstände zu sammeln, die beim Trocknen ihre ursprüngliche Form ver-
lierenden und nur in Alkohol oder einer anderen Conservierungsflüssigkeit
(Formol) zu erhaltenden Fruchtstände aber unberücksichtigt zu lassen.
Dass ich einige auf mangelhafte Abbildungen älterer Botaniker oder auf
sonstiges ungenügendes Material gegründete Arten Scnorr's gänzlich un-
berücksichtigt gelassen habe, dürfte für die Wissenschaft nicht schädlich
sein. Zur Erleichterung der Übersicht habe ich von allen aufgenommenen
Arten die Fundorte angegeben, soweit sie mir bekannt geworden sind und
den Namen aller in botanischen Gärten Europas cultivierten Arten ein *
vorgeselzt.
Clavis sectionum artificialis.
Ovarii loculi fere semper 2-ovulati, raro 4-ovulati.
Spatha parva, oblongo- vel ovato - lanceolata, viri-.
descens.
Foliorum lamina oblongo- vel ovato -lanceolata,
nervis collectivis antemarginalibus valde pro-
minentibus. . . 2.222.220... . Sect, I. Tetraspermium
Foliorum lamina suborbicularis, nervis lateralibus I. (Schott.
utrinque 4—5 e basi nascentibus . . . . . . Sect. Il. Gymnopodium Engl.
Spatha majuscula, late ovata, purpurea. Folia lanceo-
jaa. s s s s Sect, HI. Porphyrochitonium
Ovarii loculi fere semper 4-ovulati, rarissime 2-ovulati. (Schott.
Foliorum lamina crassa (lanceolata, obovato-lanceo-
lata, cordata), costa et nervis lateralibus I
crassissimis instructa.
Baccae obovoideae vel oblongo-ovoideae vel elon-
gatae. Caudex semper abbreviatus, saepe
radices sursum spectantes producens. Foliorum
nervi laterales I inter se remoti, superiores
tantum in nervum collectivum conjuncti. . . Sect. IV. Pachyneurium
Foliorum lamina coriacea vel subcoriacea vel mem- (Schott.
branacea forma valde diversa, costa vel costis
Crassiusculis aut mediocribus instructa.
Turiones floriferi folia plura ferentes . . . .,. . Sect. V. Polyphyllium Engl.
Turiones fioriferi folium solitarium ferentes.
Spadicis axis tenuissimus. Flores majusculi. (Schott.
Baccae depresso-globosae . . . . . . . . . Sect. Vl. Leptanthurium
Baccae ovoideae, acutae . . . . . . . . . . Sect. VII. Oxyearpium Schott
[em.
L
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 23
354 A. Engler.
Spadicis axis mediocris vel crassus.
Foliorum lamina plerumque lanceolata vel
oblonga vel oblongo-ovata, interdum
cordata vel sagittata vel hastata.
Baccae ovoideae subacutatae, colo-
ratae. Plerumque scandentes
internodiis longis. Foliorum nervi
laterales I inter se remotiusculi, omnes
vel fere omnes in nervum collectivum
antemarginalem conjuncti . . . . . Sect. VIII. Xialophyllium
Baccae oblongae. Saepe scandentes. (Schott.
Foliorum nervi laterales I valde
numerosi, approximati, paralleli,
validi, omnes vel fere omnes in ner-
vum collectivum antemarginalem con-
juncti 2... ss rs s. . Sect. IX. Polyneurium Engl.
Baccae subglobosae vel ovoideae,
saepissime viridescentes, rarius
flavescentes vel purpurascentes. Cau-
dex abbreviatus vel erectus internodiis
brevibus. Foliorum nervi laterales I.
inter se remotiusculi, omnes vel fere
omnes in nervum collectivum ante-
marginalem conjuncti. Spadixsur-
sum attenuatus. , . . . . . . . Sect, X. Urospadix Engl.
Baccae ovoideae. Caudex abbreviatus.
Foliorum lamina crassiuscula. Spatha
late lanceolata vel ovato-lan-
ceolata, quam spadix crassus
non vel paullum attenuatus 2—4-plo
brevior. .. .. ... . . . . . . Set, XI. Episeiostenium
Foliorum lamina plerumque cordata vel (Schott em.
sagittata vel hastata, raro oblonga.
Spadix cylindricus crassus spatha brevior
vel eam subaequans,
Baccae ovoideae stylo persistente ro-
stratae. Caudiculus prorepens, Fo-
liorum lamina ovata cordata, Spatha
oblonga vel late ovata. Spadix
crassitudine sua 2—3-plo longior . Sect. XII. Chamaerepium
Baccaeoblongae vel oblongo-ovoideae in (Schott.
stylum conoídeum attenuatae.
Caudex abbreviatus vel scandens.
Foliorum lamina cordata, sagittata
vel hastata, rarius oblonga. Spatha
lata ovata vel oblonga, saepissime
cuspidata, colorata. Spadix crassi-
tudine sua 5—8-plo longior. . . . Sect. Xlll. Calomystrium Schott
Spadix caudiformis vel sursum attenuatus [em.
spatham superans (excepto A. Andrae-
ano).
e — ——
Beitráge zur Kenutnis der Araceae. VIII. 355
Baccae obovoideae. Caudex plerum-
que abbreviatus vel erectus internodiis
brevibus. Foliorum lamina ovato-
cordata, rarius oblongo-cordata. . . Sect. XIV. Cardiolonchium
Baccaeovoideaeveloblongo-ovoi- (Schott em.
deae, stylo persistente & apicu-
latae. Caudex scandens internodiis
longis. Foliorum lamina cordata vel
sagittata vel hastata . . . . . . .. Sect. XV. BelolonchiumSchott,
Foliorum lamina in stirpe adulta hastato-
triloba vel pedato.5—7-fida aut subdigi-
tati-secta. Spadix elongatus attenuatus. Sect. XVI. Semaeophyllium
Foliorum lamina in stirpe adulta pedatisecta (Schott em.
vel pedatipartita aut subdigitati-secta.
Spadix crassus conoideus. . . . . . . Sect. XVII. SehizoplaeiumSchott,
Sect. I. Tetraspermium Schott
Prodr. 536; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 406; Nat. Pflanzenfam. II.
3. S. 145.
Diese Section ist durch die mit 2 Samenanlagen versehenen Ovarien-
fächer sehr scharf charakterisiert. Auch habituell ist sie auffallend genug
durch die stark hervortretenden antemarginalen Collectivnerven. Dagegen
sind die Arten ziemlich schwach begrenzt.
A. Pedunculi petiolo plerumque aequilongi vel paullo longiores.
1. A. seandens (Aubl.) Engl. 2. A. rigidulum Schott.
B. Pedunculi quam petioli plerumque 2—3-plo longiores.
3. A. trinerve Miqu.
* 4. A. scandens (Aubl) Engl. in Fl. bras., Arac. p. 78 et in DC.
Suit. au Prodr. II, 406 n. 2. `
Dracontium scandens Aubl. Guian. II. (4775) 836.
Dracontium repens Descourt. Fl. Antill. VII. t. 499.
Plantae incertae quoad varietatem, quum fructuum color incognitus:
Portorico: pr. Inbucoa (SiwrENis. pl. portor. n. 5157), pr. Adjuntas, in
Silva primaeva montis Cinega (Sıntenis n. 4253, 4342", pr. Utuado ad
Cajuco (Sıyrenis n. 6478); pr. Bayamon aluit. 500 m (Stan n. 476); pr.
Yauro (Ganzer n. 99).
forma angustifolia Engl.; foliis lanceolatis utrinque acutis, circ.
8—9 cm longis, 4,5—2 cm latis.
Brasilia meridionalis: St. Eavan (Scuenk n. 2469); loco haud
addieto (Graziou n. 16520).
Ecuador, in regione tropica, in valle Pallatanga (Sopro n. 3).
var. dolosum (Schott) Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 107 et Arac.
exsice, et illustr. n. 80.
23*
350 A. Engler.
A. dolosum Schott in Óst. Bot. Zeitsch. 1858 p. 179, Prodr. 437; Oerst.
Praecurs ad flor. centroam. 65.
Guatemala: pr. San Pedro et Sta. Lucia (WenpLann); Maza tenango
(BEnNouLLI n. 338); pr. Carthago (FriepRICHSTHAL).
* var. violaceum (Willd.) Engl. in Fl. bras. Arac. 78, t. 7 et in DC.
Suit. au Prodr. II. 407.
Pothos violacea Willd. spec. I. (4797) 685; H. B. Kunth Nov. gen. et
spec. I. 76 t. 19; Hook. Exot. Fl. t. 55; Lodd. Bot. Cab. t. 632.
A. violaceum Schott Prodr. 437; Saunders Refug. t. 957.
Portorico (Scuwanske); Sierra de Luguillo, altit. 600 m (Eceers
n. 4164, Maj. 1883).
Jamaica (WurLscuLAEGEL n. 1040); Catherines Peak, alt. 1300 m
(Ecakns, in Fl. Ind. occ. exsicc. n. 3599); St. Georges alt. 800 m (W. Harris
n. 6883).
Mexico merid.: Mirador (Lıesmann); Orizaba (Bounarav n. 3376).
Guatemala: Coban, in distr. Alta Verapaz, alt. 4400 m (H. von
Tuerkneım in J. DonneLL Smith, Pl. guatemal. n. 4355).
Costarica: Aguacaliente (Pırrıer in Pirr. et Dur. Pl. costaric. exsicc.
n. 1160. — Florif. m. Febr. 1889); Talamanca, in silvis distr. Shirores, alt.
100 m (Pırrıer in Pırrırr et Dunawp, Pl. costarie. exsicc. n. 9227); pr.
Alajuels (Porakowsky n. 455); pr. San José (Porakowsky n. 494, PrrTIER
n. 1240); Santa Maria de Dota, alt. 300 m (Pırrıer n. 2488. — Florif. m.
Apr. 1890).
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Graziou n. 9030); in monte Corcovado
Mos£x); locis haud addictis (Serro n. 269, 1205, 5892); prov. San Paulo,
Serra da Piedade (Warning); in prov. St. Catharina, ad Blumenau (SCHENK
n. 644).
* var. leueocarpum (Schott) Engl. in DC. Suites au Prodr. II 107.
Pothos leucocarpa Hort. Berol. a. 4835—1840.
A. leucocarpum Schott Prodr. 437.
A. violaceum 8. forma angustifolia Kunth Enum. III. 68.
Portorico: (Bertero); Sierra de Jabucoa, in monte »Cerro gordo«
(Sıntexis pl. portoric. n. 2563); pr. Utuado (GuxprAcm n. 1182); Sierra de
Luguillo, in regione superiore montis Jimenes (Sınrenis pl. portoric.
n. 1505); pr. Maricao (Sıntenis n. 578).
Sto. Domingo: (Mavrnnorr); pr. Jacabacoa in Pino occidentali, alt.
550 m (Essens, FI. Ind. occ. n. 2302); pr. Lopez non longe a Santiago, alt.
350 m Iernz, Fl. Ind. occ. n. 1818), pr. Jamao alt. 150 m (Essens, Fl.
Ind. occ. n. 1818).
Mexico: Atoyac (Kerser n. 86. — Florif. m. Dec. 1889); Fortios
(Kerger n. 294. — Florif. m. Febr. 1883); pr. Jalapam, altit. 4000 m
(GArrorrI n. 6052); inter Veracruz et montem Orizaba (MüLLER n. 4132).
Venezuela: pr. colonian Tovar (FENDLER)
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII, 357
Brasilia: in prov. Rio de Janeiro, in monte Corcovado (ScHEnk. —
Florif. m. Dec. 1886).
var. Sodiroi Engl; foliis lanceolatis, apice subfalcatis.
Ecuador: in silvis regionis tropicae et subtropicae (Sopiro n. 4. —
Florif. m. Nov. 1884).
var. ovalifolium Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 274; foliis
ovalibus utrinque obtusis vel apice emarginatis, circ. 4 dm longis, 6 cm
latis.
Columbia: Cauca, pr. La Taila (Horrow in h. Boıss.); ad arbores in
silvis densissimis (F. C. Leumann n. XXIII. — Florif. m. Augusto 1884).
* var. virgosum (Schott) Engl. in. Fl. bras., Arac. p. 79 et in DC.
Suit. au Prodr. II. 408.
A. virgosum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1859 p. 400, Prodr. 438 et
Aroideae Maximilianae, p. 12, 13, t. 8.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, in monte Corcovado (Martius, ScHENK);
ad lacum ltahype (Rırper); prov. Bahia (Ferb. MaximiLianus, archidux
Austriae); prov. San Paulo (LixpsEnc n. 639).
2. A. rigidulum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 4858 p. 180, Prodr. 438;
Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 65; Engl. in DC. Suites au Prodr. II 408 n. 3.
Pothos violacea Hook. Exot. Fl. t. 55; Lodd. Bot. Cab. t. 632.
Costarica: pr. Cartago (Orrstepr); pr. San José (C. Horrmann n. 508,
Pırrıer in Pırr. et Dur. Pl. costar. n. 4955, 2445).
Columbia: in prov. Popayan, in silvis densis alt. 1600—1800 m
(F. C. Leumann n. 833. — Florif. m. Aug. 1881; n. 5462); in valle Cauca
(Karsten).
Folia crasse coriacea, obscure viridia opaca. Spatha flavo-viridis. Spadix viridis
(F. C. LERMANN).
Opinione nostra vix specifice ab Anthurio scandens differt.
3. A. trinerve Miqu. in Linnaea XVII, 67.
Costarica: in silvis pr. Terraba, alt. 260 m (Pırrıer in Pırr. et
Duran Pl. costar. n. 3865, 3866. — Florif. m. Febr. 1891); Talamanca,
in silvis distr. Tsaki, alt. 200 m (Toxpuz in Pırrıer et Dunawp, Pl. costar.
exsice. n. 9544. — Florif. m. Apr. 4895); in silvis distr. Shirores, alt.
100 m (Pırrıer in Pırrıer et Duranp, Pl. costar. exsicc. n. 9235. — Florif.
m. Febr. 1895).
Guiana gallica (LePnrEUR).
Guiana batava (Keert, Kappel: Paramaribo (WULLSCHLAEGEL D. 499);
Meerzorg (WurLscntAEGEL anno 1851).
Brasilia: prov. Para (Sruitserser); prov. do Alto Amazonas, pr.
Panuré ad Rio Uaupés (Spruce n. 2783); pr. San Gabriel do Cachoeira
(Srruce n. 9266).
var. obtusum Engl.; foliis majoribus 1,8—2 dm longis, 6—7 cm
358 A. Engler.
latis, basi et apice obtusis; spatha obtusa 2,5 cm longa, 4 cm lata; spadice
fructifero 2,5—3,5 em longo, 4,3 cm crasso.
Ecuador: in valle Pallatanga (P. Sopo n. 2. — Fructifera m.
Augusto 1891), in regione subtropica pr. Nanegal (P. Sopıro. — Florif. m.
Aug. 1874).
Sect. II. Gymnopodium Engl.
in Fl. bras., Araceae p. 63 et in DC. Suites au Prodr. II. 150.
Da in den Fächern der Ovarien 1—2 Samenanlagen vorkommen, und
die Art zu keiner anderen in nüherer verwandtschaftlicher Beziehung steht,
so empfiehlt es sich, diese Section in die Nähe von Tetraspermium zu stellen.
Einzige Art:
4. A. gymnopus Griseb.
4. A. gymnopus Griseb. Cat. cub. p. 219; Engl. in DC. Suit. au Prodr.
lI. 150 n. 69.
Cuba occidentalis (Wrıcur n. 3210).
Sect. III. Porphyrochitonium Schott
Prodr. 439; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 416; Nat. Pflanzenfam. Il. 3.
S. 145.
Diese monotypische Section steht durch die mit 2 Samenanlagen ver-
sehenen Ovarfächer der Section Tetraspermium am nächsten, besitzt aber
zu derselben sonst keine besonders nahe Verwandtschaft, ebenso wenig Zu
einer anderen. Interessant ist daher die große Variabilität, welche die jetzt
40 Jahr in Cultur befindliche einzige Art dieser Section in den letzten
10 Jahren erlangt hat. Es ist sehr zu bedauern, dass über die Entstehung
dieser neu entstandenen Varietäten von den Züchtern nicht ausführlich be-
richtet wird. Bestäubungsversuche mit dem Pollen anderer Arten sind gewiss
vielfach vorgenommen worden; es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die
Varietäten, welche alle Haupteigenschaften des A. Scherzerianum zeigen,
doch etwas von anderen Arten beeinflusst wurden. Erfolg hatte die Be-
fruchtung des Bastardes A. Andraeanum »«nymphaeifolium (A. ferreriense) mit
A. Scherzerianum, indem eine dem A, ferreriense ähnliche Pflanze erzielt
wurde (4. Combrezianum Andre in Rev. hortic. 1894 p. 559).
5. A. Scherzerianum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857, p. 93;
Prodr. 130; Regel in Gartenfl. 1865 t. 482, Fl. des serres XVII. n. 4794;
Bot. Mag. t. 5319; Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 65; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. II. 447 n. 48 et Arac. exsicc. et illustr. n. 161.
Costarica: pr. Aguacate (C. HorrwawN); in silvis montis Tablago
altit. 4800 m. (Pırrier in Pirr. et Dum. Pl. costar. n. 7909. — Florif. m.
Apr. 1893).
Guatemala (Scusazer).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 359
*var. Williamsii Hort. in B. S. Williams Catal.1876 p.33. c. fig.; spatha
et spadice albis.
A. Scherz. var. lacteum Lind. et Rodig. in Illustr. hort. 1886 p. 127, t. 607.
*var. Devansayanum. (»Madame de la Devansaye«) Illustr. hort.;
spatha eburnea; foliis majoribus. Verisimiliter planta hybrida.
*var. maculatum Engl.; spatha valde elongata, alba, maculis lateri-
tiis ornata.
A. Scherz. var. Melle Lucienne Linden in Ilustr. hort. 1889 p. 63 t. 85.
"var, maximum album L. Lind. et Rodig. in Illustr. hort. 1890 p.29.
t. 100; spatha maxima alba; spadice cerino.
"var, bruxellense L. Lind. in Illustr. hort. 1877 p. 51, t. 48; spatha
lanceolata, sanguinea.
*var. parisiense L. Lind. in Illustr. hort. 1887 p. 47, t. 16; spatha
magna, pallide rosea, salmonea.
"var. Warocyueanum Lind. et Rodrig. in Illustr. hortic. 1888 p.43,
t. 94; spatha dorso flammea margine flavescenti-albida, rubro-maculata,
intus albida, albo-maculata.
"var. bispathaceum Rodig. in Illustr. hortic. 1890, p. 67 t. 107.
*var. sanguineum Hort.; spatha sanguinea.
*» A. Combrezianum André in Rev. hort. 1894 p. 552 av. pl.
(Scherzerianum gt »« [Andraeanum >X< nymphaeifolium) Q).
Sect. IV. Pachyneurium Schott
. Prodr. 466; Engl. in Fl. bras. Araceae p. 58 et in DC. Suites au Prodr. II.
134 emend.
Pistillum ovoideum vel oblongo-ovoideum tepala aequans vel superans.
Baccaerarius obovoideae, saepius oblongo-ovoideae vel elongatae tepala longe
Superantes, coloratae. Semina-ccoblonga. — Caudex semper abbreviatus.
Foliorum lamina coriacea, saepius lanceolata vel oblanceolato-oblonga basim
versus angustata, rarius ovato-oblonga vel ovato-lanceolata, interdum basi
auriculata vel ovato-cordata, lobis posticis approximatis vel saepius valde
distantibus. Costa crassissima sursum maxima attenuata. Nervi laterales
I crassi, superiores tantum, raro medii quoque nervum collectivum a mar-
gine + remotum constituentes.
Mit dieser Section ist zweifelsohne ein Teil der Arten mit herzförmigen
Blättern zu verbinden, welche von Scnorr zu seinen Gruppen Andiphilum,
Chondrophyllium, Eucardium, Macrophyllium gestellt worden waren. Die
lederartige Beschaffenheit der Blätter, die dicken Blattstiele und Rippen,
die ziemlich großen, meist verkehrteiförmigen Beeren finden sich bei den
Arten mit herzförmigen Blättern ebenso wie bei denen mit lanzettlichen
Blättern. Bezüglich der Blattform giebt es alle Übergänge zwischen dem
lanzettförmigen und herzförmigen Blatt, wie aus der folgenden Übersicht
der Arten ersichtlich ist.
360 A. Engler,
A. Foliorum lamina elongato-lanceolata, utrinque subaequaliter angustata.
6. A. paraguayense Engl.
B. Foliorum lamina obovato- vel oblanceolato-oblonga vel oblanceolata, plerumque
basin versus magni angustata.
a. Spadix stipite longiusculo libero suffultus.
7. A. Wagenerianum C. Koch et Bouché 8. A. ellipticum C. Koch
et Bouché.
b. Spadix stipite brevi maxima parte spathae adnato suffultus vel sessilis.
a. Nervi laterales II. et III. insigniter reticulati quam nervi laterales I. vix
tenuiores.
9. A. acaule (Jacq.) Schott.
8. Nervi laterales II. et Ill. quam primarii multo tenuiores.
I. Tepala latitudine sua haud longiora vel breviora.
40. A. recusatum Schott. 44. A. Hookeri Kunth.
12. A. consobrinum Schott.
ll. Tepala latitudine sua 11/5—2-plo longiora.
4. Petioli geniculum dorso rotundatum, supra sulcatum.
43. A. brachygonatum Schott. 14. A. Buenaventurae Engl.
15. A hacumense Engl. 46. A. cubense Engl.
47. A. Glaziovii Hook. f. 18. A. strictum N. E. Brown.
2. Petioli geniculum tetragonum, dorso haud carinatum.
49. A. tetragonum Hook. 20. A. Schlechtendalii Kunth.
3. Petioli geniculum dorso tricarinatum vel carinatum.
* Petioli geniculum supra sulcatum vel canaliculatum.
t Spatba basi pedunculum amplectens, brevissime vel non decurrens.
21. A. erassinervium (Jacq.) Schott. 22. A. Fontanesii Schott.
23. A. acutifolium Engl.
TT Spatha basi longule decurrens.
24. A. rugosum Schott. 25. A. affine Schott.
** Petioli geniculum supra medio carinatum.
26. A. eymatophyllum C. Koch et Sello
Insertae sedis:
27. A. agnatum Schott. 28. A. Kunthianum Liebm.
C. Foliorum lamina lanceolata, utrinque subaequaliter angustata, latitudine longitudinis
circ. !/,4—1/; aequante, basi obtusa.
a. Spadix stipitatus.
29. A. nobile Engl.
b. Spadix sessilis vel brevissime stipitatus.
30. A. Dombeyanum Brongn. 31. A. fortinense Engl.
D. Foliorum lamina lanceolato-oblonga, utrinque subaequaliter angustata, latitudine
longitudinis circ. !/ aequante, basi obtusa, interdum emarginata.
a. Spadix stipitatus.
32. A. Fendleri Schott.
b. Spadix sessilis vel brevissime stipitatus.
33. A. Salviniae Hemsley. 34. A. speetabile Schott.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 361
E. Foliorum lamina late obovato-lanceolata, latitudine longitudinis circ. 1/2 aequante.
35. A. Lindmanianum Engl.
F. Foliorum lamina late oblongo-lanceolata basi breviter auriculata, e basi sursum
sensim angustata.
36. A. Martianum C. Koch et Kolb. 37. A. Selloum C. Koch.
G. Foliorum lamina cordato-triangularis vel cordato-ovata.
8. Costae posticae breviter denudatae.
a. Lobi postici semiorbiculares.
38. A. grandifolium (Jacq.) Kunth.
8. Lobi postici semiovati.
39. A. Boucheanum C. Koch. 40. A. Liebmannii Schott.
1. Lobi postici semioblongi.
b. Costae posticae longe denudatae.
a. Lobi postici retrorsi.
44. A. umbrosum Liebm. 42. A. cordatum (Willd.) Engl.
B. Lobi postici retrorsi et + introrsi.
43. A. andicola Liebm. 44. A. cartilagineum (Desf.) Kunth.
45. A. Brownii Masters.
y. Lobi postici retrorsi et extrorsi.
46. A. Appunianum Schott. 47. A. cucullatum C. Koch.
6. A. paraguayense Engl. n. sp.; foliorum petiolo teretiuseulo quam
lamina triplo longiore, lamina coriacea, elongato-lanceolata, inter-
dum margine crispa, utrinque subaequaliter angustata basi
acuta vel obtusiuscula, apice acuta, nervis lateralibus I. utrinque
circ. 8—9 angulo acuto adscendentibus in margine exeuntibus; pedunculo
folia superante vel aequante; spatha lineari-lanceolata, latiuscula, acumi-
nata; spadice breviter stipitato spathae subaequilongo; tepalis latitudine
sua duplo longioribus.
Foliorum petiolus circ. 4,3 dm longus, lamina 3—3,7 dm longa, 5—8 cm lata. Pe-
dunculus 4—4,5 dm longus. Spatha 5 cm longa, 12 mm lata. Spadix stipite 2 mm longo
suffultus, circ. 4 cm longus, 5 mm crassus. Tepala fere 2 mm longa, 4 mm lata.
Paraguay: Asuncion, colonia Elisa, in silvis epiphyta vel terrestris
(M. Linoman in Exped. Ia. Regnellian. Phaner. n. A. 1823. — Florif. m.
Jul. 1893).
a Species foliis angustis margine crispatis facile recognoscenda, nulli alteri valde
nis,
*7. A. Wagenerianum C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol. 1853,
App. P. 17; C. Koch in Ann. sc. nat. & sér. I, 349; Schott Prodr. 466; Engl.
In DC. Suit, au Prodr. II. 136 n. 48.
Venezuela: inter Valenciam et Puerto Cabello (Gorımer), pr. Caracas
(WaGenen)
"8. A. elliptieum C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol. 1853,
App. P. 6; C. Koch in Ann. sc. nat. 4 ser. I, 348; Schott Prodr. 474; Engl.
In DC. Suit, au Prodr. VI. 437 n. 49.
362 A. Engler.
A. egregium Schott Prodr. 475.
Venezuela: Caracas, Laguayrabay (GorrwER — Florif. m. Majo 1852,
Moritz.)
*9, A, acaule (Jaeq.) Schott Melet. I. 22, Prodr. 476; Kunth. Enum.
III. 75; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 137 n. 50.
Pothos acaulis Jacq. stirp. am. (1763) 240 t. 153; (Plum. Am. t. 51,
planta innominata supra fig. 4); Jacq. stirp. amer. (1780) t. 231. Linn. Spec.
ed. II. 4675; Fisch. in Act. Mosqu. I. 47, t. 4 (analysis fructus).
Pothos crenata Linn. Spec. ed. 11 1373 (Plum. Ic. ed. Burm. 4, t. 39).
Anthurium crenatum Kunth Enum. Ill. 75.
Pothos Scolopendrium Spreng. nov. prov. 34; Syst. III. 767.
Pothos longifolius Hort. Berol. anno 1839.
Anthurium attenuatum et A. varians Miqu. in Catal. hort. Amstelod. 1853,
Portorico (HonwsEck, Eaarms n. 4442 — Florif. m. Apr. 1883);
silvis montanis pr. Maricao (Sintesis n. 479); in silva primaeva ad Las
Cruces« pr. Adjuntas (Sıntenis n. 4205 — Florif. m. April. 1886); pr. Maya-
guez (L. Karen 4484); pr. St. Juan, in saxis (Kress, Eceers n. 3015).
St. Thomas, ad saxa in silvis umbrosis pr. Siqualhill, alt. 500 m.
(Essers n. 308. — Florif. m. Mart. 1881; Kress).
Martinique (Jacqurx.).
Tobago, juxta »Great Dog River« in silva montis » Putney Hill«, alt.
300 m., ad rupes (Essens).
Hoja de costado, Moco de pavo (Portorico).
var. brevipes Engl.; petiolo brevissimo vix 2 cm longo.
Portorico, Sierra de Luguillo, in silvis regionis mediae in monte
Imenes (SixrsNIs Pl. portor. m. 1582. — Florif. m. Jun. 1885).
10. A. recusatum Schott Prodr. 467; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il.
138 n. 54.
Cuba orientalis (Wrıcur anno 4856/57 n. 604, 3208).
*11. A. Hookeri Kunth Enum. IH. 74 (synonymis nonnullis exclusis);
C. Koch in Ind. sem. bort. Berol. 4855, App. p. 6; Engl. in DC. Suit. au
Prodr. II. 139 n. 52.
A. Huegelii Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1855 p. 83, Prodr. 469, Icon.
Aroid. I. t. 48—20.
Pothos acaulis Hook. Exotic. Flora t. 122.
A. neglectum Miqu. in Catal. hort. Amstelod. 1853.
»A. crassinervium (Jacq.) Schott« Folia et spadix in Engl. Arac. exsicc.
et illustr. n. 492 (Sectiones petioli et pedunculi recte delineatae sunt).
Guadeloupe (Ducnassamng).
Dominica (Imray).
Ins. St. Vincent (GuiLpiNG). `
Ins. Grenada, in collibus pr. montem »Felix« alt. 450 m, ad arbores
‚Essens Fl. Ind. occid. exs. n. 6052); sine loco speciali (BROADWAY D. 4406).
o
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 363
Forma longecumeata; foliis usque 8 dm longis, a triente superiore basin
versus longissime cuneatim angustatis.
St. Vincent (H. H. et G. W. Smith).
12. A. consobrinum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1855 p. 66, Prodr.
452; Oerst. Praecurs. ad fl. centroamer. 68; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il.
4148 n. 66.
Nicaragua: S. Juan (FrIEDRICHSTHAL).
43. A. brachygonatum Schott Prodr. 468; Engl. in DC. Suites au
Prodr. II. 140.
Mexico: Cordoba (Krnnzn).
14. A. Buenaventurae Engl. n. sp.; caudice crasso dense foliato;
foliorum petiolis quam lamina paullo brevioribus tenuibus, canaliculatis,
geniculo brevi instructis, lamina subcoriacea, saturate viridi, lanceo-
lata, a triente superiore longe cuneatim angustata, acuminata,
acuta, nervis lateralibus I arcuatim patentibus, summis in nervum collec-
tivum a margine longe distantem conjunctis, mediis atque inferioribus in
marginem exeuntibus, nervis II et III quam primarii multo tenuioribus;
pedunculo petiolum longe superante; spatha basi decurrente lineari, acumi-
nàta; spadice elongato quam spatha longiore, attenuato, brunneo; tepalis
latitudine sua 1!/;-plo longioribus; ovariis oblongis.
Rhizoma crassum, Cataphylla diu persistentia 5—6 cm longa. Foliorum petiolus
circ. 3 dm. longus, lamina 4—4,5 dm. longa, superne 4,3 dm lata, nervis lateralibus I.
inter se 2—3 cm distantibus atque nervo collectivo interiore a margine 4,5 cm remoto.
Pedunculus circ, 5 dm longus. Spatha circ. 8 cm longa, 4,5 em lata, acumine 4 cm longo
instructa, Spadix (juvenculus) 8 cm longus, 3,5 mm crassus. Tepala vix 4,5 mm longa
et ! mm lata.
Columbia: ad declivia saxosa in silvis humidis pr. Las Juntas ad
flumen Dagua, in ora occidentali pr. Buenaventura, alt. 200—600 m (F. C.
Lens n. 5332. — Florif. m. Jun., Jul.); Cauca, in rupibus regionis siccae
pr. Naranjo ad fluvium Dagua alt. 200—800 m. (F. C. Lenmann n. 3832.—
Florif. m. Aug. 1884).
. Species habitu paullum ad A. recusatum Schott accedit, attamen foliis longius pe-
liolatis, petiolo et costa multo tenuiore differt.
45. A. haeumense Engl. n.sp.; caudice crasso internodiis abbreviatis;
foliorum petiolo laminae circ. !/;,—!/; aequante breviter vaginato
dorso rotu ndato, supra canaliculato, geniculo longulo supra sul-
cato, lamina coriacea lanceolata, a supremo triente basin ver-
Sus cuneatim angustata, nervis lateralibusI pluribus adscen-
dentibus, inter se valde remotis, infimis in margine exeuntibus, me-
diis atque superioribus in nervum collectivum a margine
longe distantem conjunctis; pedunculo quam petiolus circ. triplo
longiore; spadice erasso cylindrico; tepalis latitudine sua triplo
longioribus; ovario ovoideo in stylum conicum tepala superantem
contracto.
364 A. Engler.
Foliorum petiolus circ. 4 dm longus, geniculum 2 cm longum, lamina 6—7 dm
longa, superne 4,5—4,6 dm lata, basin versus sensim angustata, nervis lateralibus I.
inter se 2,5—3 cm distantibus, nervo collectivo a margine 4,5—2 cm remoto. Pedunculus
circ. 3 dm longus. Spadix 4,2 dm longus, 4,5 cm crassus. Tepala 3 mm longa, 4,5 mm
lata, Ovarium 3 mm longum, 2 mm crassum, in stylum 4mm longum contractum,
Costarica, ad ripas fluvii Hacum pr. Buenos-Aires alt. 250 m (Ton-
puz in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 6536. — Florif. m. Febr. 1892).
Species Anthurio Buenaventurae valde appropinquat, attamen petiolo breviore et
spadice crassiore differt,
46. A. eubense Engl. n. sp.; foliorum petiolo brevi et tenui, supra
canaliculato, geniculo brevi instructo, lamina late lanceolata, apice
obtusiuscula a triente inferiore basim versus longe angustata,
supra geniculum angustissime cuneata, nervis lateralibus I
utrinque circ. 6 arcuatim adscendentibus, inter se valde remotis
summis tantum in apice, reliquis omnibus in margine exeunti-
bus, nervi II. et III. tenuibus; pedunculo petiolum brevem paullo
superante; spatha . . .; spadice sessili cylindrico crasso; tepalis
latitudine sua3 — 4-plo longioribus; filamentis linearibus; pistillis oblongis,
stigmate crasso orbiculari coronatis.
Foliorum petiolus circ. 1 dm longus, lamina $—6 dm longa, superne 4,7—2 dm
lata, imo interdum longe ad costam reducta, nervis lateralibus I. inter se circ. 5 cm
distantibus. Pedunculus circ. 4,5 dm longus. Spadix circ. 4 dm longus et 4,5cm crassus
Tepala fere 5 mm longa et 4,5 mm lata. Stamina matura 5 mm longa, 4 mm lata. Pistilla
5 mm longa.
Cuba: ad Monte toro, alt. 300 m (EGGERS Fl. Ind. occ. exs. n. 5402.
Florif. m. Majo 1889).
Species bene distincta, paullum ad 4. brachygonatum Schott accedit, sed differt
lamina tenuiore, basim versus magis angustata et imprimis nervis lateralibus I omnibus
inter se liberis.
*17. A. Glaziovii Hook. f. in Bot. Mag. t. 6833.
Brasilia (Grazrou n. 47333).
"48. A. strictum N. E. Brown in hort. Kew; Engl. in DC. Suites au
Prodr. Il. 638 n. 53a.
A. Dombeyanum Baker in Saund. Refug. t. 269 fide N. E. Brown.
Brasilia borealis: ad flumen Rio Branco.
Species a plurimis hujus sectionis nervo collectivo ante fere totum marginem Con-
tinuo diversa.
*19. A. tetragonum »Hook.« Schott Prodr. 475, et Icon. Aroid. t. 45
— 17 (non Kunth); Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 440 n. 54.
Costarica: Talamanca, in silvis pr. Shirores, alt. 400 m (Tonpuz in
Prrr. et Dun. Pl. costar. exs. n. 9228 et 9234; in silvis pr. Tsaki, alt. 200 m
(Tonpuz in Pirr. et Dun. Pl. costar. exs. n. 9507. — Fructif. m. Apr. 1895);
l *20. A. Schlechtendalii Kunth Enum. lll. 75; Schott Prodr. 476; Engl.
in DC. Suit au Prodr. II. 442 n. 55.
A. mexicanum Liebm. Vidensk. Medelels. 1849/50 p. 21, Schott Prodr. 470. -
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 365
Mexico (Cuanisso); Oaxaca, in rupibus pr. Teupiche de la Concepcion
alt. 1000 m (Lıesmann); ad Mirador et Zacuapan (Lıesmann); in valle Cordoba
(Bourcrau Comm. scientif. en Mexique n. 1787); Colipa (Karwınsky); inter
Veracruz et montem Orizaba (Mürven n. 1335).
*24. A. erassinervium (Jacq.) Schott Melet. I. 22, Prodr. 472, Icon.
Aroid. t. 42—14; Kunth Enum. III. 74; Engl. in DC. suit an Prodr. 1.142 n.56.
Pothos crassinervia Jacq. Ic. II. t. 609, Coll. IV. 422, Fragm. t. A,
Willd.: Spec. I. 685 nec Hook.
Venezuela: Caracas (Jacquix).
Panama (M. Wacner).
Ins. Tobago (pr. Trinidad), in silva montana ad sinum Kings Bay,
alt. 100 m frequentissima ad basin arborum (A.Sxirz, Flora tobagensis n.97.
— Florif. m. Jun. 1896).
. *22. A. Fontanesii Schott in Bonpl. X (1862) p. 347; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. II 443 n. 57.
Pothos maxima Desf. Cat. 8 et 386.
Venezuela?
23. A. acutifolium Engl. n. sp.; caudiculi internodiis abbreviatis;
foliorum petiolo quam lamina 3—4-plo breviore, carinato et late canali-
culato, geniculo brevi instructo, lamina tenui late spathulato-lanceo-
lata, a triente superiore vel a medio basin versus longissime
cuneatim angustata, anguste et acutissime acuminata, nervis laterali-
bus I. utrinque circ. 8—9 remotis mediis atque superioribus in
nervum collectivum a margine paullum remotum conjunctis;
peduneulo tenui quam folium paullum breviore, anguloso; spatha
lineari, acuminata; spadice tenui cylindrico, quam spatha paullo longiore.
Tepalis latitudine sua 4!/,-plo longioribus; ovario oblongo-conoideo.
Foliorum majorum petiolus circ. 45 cm longus, lamina 4—4,5 dm longa, 4,5—2dm
lata, nervis lateralibus I. inter se 2,5—3 cm distantibus, mediis et superioribus in nervum
collectivum a margine 2—3 mm remotum conjunctis. Pedunculus usque 3,5 dm longus.
Spatha circ. 6 cm longa, 6—7 mm lata, acumine 4 mm longo instructa. Spadix 8—4 0 cm
longus, florifer 5—6 mm, fructifer 4 cm crassus. Tepala 2 mm longa, 4,5 mm lata.
Pistillum 2 mm longum. Baccae immaturae ovoideae.
Costarica: Rodeo de Pacaca (Prrrig in Pirr. et Dur. ‚Pl. costar.
n. 4099. — Florif. m. Jun. 4894); in silvis pr. Boruca (PITTIER in Pirr. et
Dur. Pl. costar. n. 4656. — Florif. m. Dec. 1891); rupestre in silvis inter
Rio Cañas et Buenos Aires (Pırrıer in Pirr. et Dun. Pl. costar. n. 3862. — Florif.
m. Febr. 4894); in silvis ripariis ad flumen Hucum pr. Buenos Aires alt.
250 m terrestre (Pırrıer in Prrr. et Dur. Pl. costaric. n. 6539. — Florif. et
fructif. m. Febr, 1892).
*24. A. rugosum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p.389, Prodr. 471;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. 1I 444 n. 59.
Venezuela: Caracas, Quebrada de Laguayra (Gorrmer. — Florif. m.
Jul. 4853)
366 A. Engler.
*95. A. affine Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1855 p. 82, Prodr. 473;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 445 n. 60 et in Arac. exsicc. et illustr. n. 295.
2 Pothos solitaria Vell. Fl. Flum. t. 123.
2 A. solitarium Schott Prodr. 478.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro?? (Graziou n. 9040) prov. San Paulo,
ad Lagoa Santa (Warning).
Bolivia: prov. St. Cruz (WeppeLL n. 3548 in h. mus. Paris.).
*96. A. eymatophyllum C. Koch et H. Sello in h. Berol.; Regel in
Gartenfl. 4869 p. 85; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 145 n. 61.
America tropica.
27. A. agnatum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 4184; Prodr. 478;
Oerst. Praecurs. ad flor. centroam. 69; Engl. in DC. Suit. au Prodr. 11.446 n. 62.
Nicaragua (Ornsrzpr).
*98. A. Kunthianum Liebm. in Ann. sc. nat. 4 sér. II. (1854) 372.
In horto bot. Hafniensi cultum fuit. Species dubia.
29. A. nobile Engl. n. sp.; foliorum petiolo brevi dorso con-
vexo, supra late canaliculato, geniculo brevissimo instructo,
lamina coriacea, supra nitida, elongato-lanceolata, utrinque
subaequaliter angustata, basi subacuta, apice acuta, nervis late-
ralibus I. utrinque circ. 8 angulo acuto a costa abeuntibus, arcuatim
adscendentibus, summis in apice, reliquis in margine exeuntibus, nervis Il et
II tenuioribus reticulatis; pedunculo folio subaequilongo; spatha lineari, longe
acuminata; spadice longe stipitato, quam spatha longiore, crasso, sursum
attenuato; tepalis latitudine sua duplo longioribus; staminum filamentis
quam tepala paullo angustioribus infra antheras contractis; ovario oblongo.
Foliorum petiolus circ. 5—6 cm longus, fere 4 cm crassus, lamina circ. 5 dm longa,
1,3—4,5 dm lata, nervis lateralibus I. a costa angulo circ. 40? abeuntibus, curvatim ad-
scendentibus et longe juxta marginem procurrentibus. Pedunculus fere 6 dm longus,
inferne 4 cm crassus. Spadix stipite 3 cm longo suffultus, circ. 2,5 dm longus, 4,2 cm
crassus. Tepala paullum ultra 2 mm longa et ultra 4 mm lata. Stamina 4 mm lata.
Ovarium 2 mm longum.
Brasilia (Graziov n. 9039).
Species valde insignis, spadice longe stipitato inter affines facile recognoscenda.
30. A. Dombeyanum Brongn. in h. mus. Paris.; Schott Prodr. 477;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 446 n. 63,
Peruvia (Domsey).
31. A. fortinense Engl. n. sp.; foliorum petiolo quam lamina
$—6 - plo breviore, supra late canaliculato, lamina coriacea, lineari-
lanceolata, remote undulata, basi subtruncata, apice acuta,
nervis lateralibus I. utrinque 7—8 adscendentibus, superioribus
in nervum collectivum a margine. remotum conjunctis, reliquis in margine
exeuntibus, nervis II. et III. tenuioribus; pedunculo cum spadice quam folia
breviore; spatha oblongo-lanceolata breviter acuminata; spadice
spatham paullo superante; spadice sessili rubiginoso.
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 367
Foliorum petiolus 6—7 cm longus, circ. 5 mm crassus, lamina circ.'3,5 dm longa,
8 cm lata, nervis lateralibus inter se 2—3 cm distantibus. Pedunculus 3,5 dm longus.
Spatha fere 7 cm longa et inferne 2 cm lata. Spadix 7,5 cm longus, 6 mm crassus.
Mexico: Fortin (Kerger n. 9^. — Florif. m. Febr. 1883).
Haec species Anthurio Dombeyano Brongn. valde similis est et imprimis differt
nervis lateralibus I. miuus numerosis, insuper petiolo paullo longiore, brevius vaginato.
* 32. A. Fendleri Schott Prodr. 468; Saunders Refug. t. 274; Engl.
in DC. Suit. au Prodr. II. 435 n. 47.
Venezuela: Tovar (Fenner n. 1343).
33. A. Salviniae Hemsley Diagn. pl. nov. 36; Biol. centr. am. bot.
II. 433, t. 99.
Guatemala: Narango, in distr. Santa Rosa alt. 4400 m (Heyne et Lux
in Jonn DowNELL Sun Pl. guatemal. n. 4278. — Florif. m. Dec. 1892);
Volcan de Tuego, alt. 1200 m (Sarviy).
34. A. spectabile Schott Prodr. 144; Oerst. Praecurs. ad fl. centroam.
p. 69; Engl. in DC. Suites au Prodr. Il. 144.
Costarica: Guápiles, Llanos de Santa Clara, Comaron de Limon,
alt. 270 m (Jonn DonneLı Smita n. 4989. — Fructif. m. Apr. 1894), Volcan
de Turialba (Wenpranp).
39. A. Lindmanianum Engl. n. sp.; foliorum petiolo laminae
dimidium superante dorso convexo, supra plano, breviter ge-
niculato, lamina subcoriacea late obovato-lanceolata obtusiuscula
à medio basin versus sensim linea extrorsum arcuata angustata
et supra geniculum in costam contracta, nervis lateralibus utrinque
circ. 9 patentibus sursum arcuatis, summis in apice reliquis in margine
exeuntibus.
Planta juvencula tantum et stirpis adultae lamina unica tantum adsunt. Folii
adulti lamina 6 dm longa, 3,5 dm lata, nervis lateralibus I. inter se 4—6 cm distantibus.
Brasilia, in prov. Matto Grosso: Cupim pr. Palmeiras rupicolum et
terrestre (C. A. M. Linoman in Exped. In, Regnelliana, Phanerog. n. A.
24551!^. — Folium adultum, m. Dec. 4893); Serra de ltapirapuan
(C. A. M. Lınoman n. A. 24551/,. — Planta juvencula, m. Apr. 1894).
* 36. A. Martianum C. Koch et Kolb in Wochenschr. f. Gärtnerei 1868
P. 278; Regel in Gartenfl. 1874 t. 686; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II.
135 n. 46.
Guiana batava.
* 37. A. Selloum C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1855 App. p. 8;
Engl. in DC. Suit au Prodr. II. 474 n. 100.
? Pothos macrophylla Sw. Fl. Ind. occ. II. 269.
? A. macrophyllum G. Don in Sweet Hort. brit. ed. III 633.
A. macrophyllum Schott Prodr. 516; Saunders Refug. t. 277.
Portorico: S. Juan (Kress).
Quum planta Swartzii incerta sit, nomen A. macrophyllum est delendum.
365 A. Engler.
* 38. A. grandifolium (Jaeq.) Kunth Enum. III. 77, Schott Prodr. 517,
Engl. in DC. Suites au Prodr. Ill. 172 n. 102.
Pothos grandifolia Jacq. Coll. IV (1790) 424 Ic. III t. 640.
Pothos macrophylla Willd. Spec. L(1797) 686, Herb. n. 3102, H. B. Kunth
Nov. gen. et spec. I. 77, Hook. in Bot. Mag. t. 2801.
Dracontium amplis foliis Plum. descr. p. 48 t. 63 et tab. 51 fig. 1.
Anthurium amplum Kunth Enum. III. 77.
St. Thomas (Essers. — Florif. m. Sept. 1881).
Jamaica in rupestribus alt. 800 m (Escers Fl. Ind. occ. exsice.
n. 3461. — Florif. m. Jan. 1888); St. Georges (W. Harrıs n. 6962. —
Fructifera m. Sept. 1897).
* 39. A. Boucheanum C. Koch in Ind. sem. hort. Ber. 4855, App.
p. 7; Schott Prodr. 513; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 473 n. 404.
Venezuela (Arpun).
40. A. Liebmannii Schott in Bonplandia 1859 p. 165, Prodr. 919;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 483 n. 449.
Mexico: Oaxaca, in rupibus pr. Teotaleingo, Chinantla, altit. 1600 m
(Liesmann. — Fructif. m. Jun. 1842).
44. A. umbrosum Liebm. in Vidensk. Meddelels. 1849/50 p. 24,
Schott Prodr. 540; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 470 n. 99.
Mexico: Oaxaca, in rupibus faucium circa Mirador (LIEBMANN. —
Fructif. m. Febr. 1843); Cuerta de Teotaleingo, alt. 1600 m (LIEBMANN. —
Florif. m. Jul. 1842).
42. A. cordatum (Willd.) Engl.
Pothos cordata Willd. Enum. 168 (Herb. n. 34041).
A. cordifolium Kunth Enum. III. 76; Schott Prodr. 545; Saunders
Refug. t. 279; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 474.
? A. colocasüfolium Devansay in Revue horticole 4879 p. 459 fig. 90.
Ins. St. Cristophori (Carströn).
Ins. St. Crucis (herb. Vahl).
Martinique: frequens in omnibus silvis humidis, imprimis ad rivulos
(Pere Duss n. 524).
Jamaica (fide Hemsıev in Biol. centr. am. bot. III. 430).
* 43. A. andicolum Liebm. in Vidensk. Meddelels. 1849/50 p. 92,
Schott Prodr. 510; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 469 n. 97.
Mexico: in rupibus pr. Alpatlahua ad latera montis ignivomi Ori-
zaba, alt. 2500 m (Lırsmann. — Flott. m. Juli 1844).
* 44. A. cartilagineum (Desf.)Kunth Enum. III. 79, Schott Prodr.512;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. ll. 173 n. 103.
Pothos cartilaginea Desf. Cat. 8 et 386.
Venezuela,
Beitrige zur Kenntnis der Araceae. VIII. 369
* 45. A. Brownii Mast. in Gardn. Chron. 1876 p. 744 fig. 139, 140;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 639 n. 89°.
Columbia (Waris).
* 46. A. Appunianum Schott Prodr. 512, Engl. in DC. Suit. au Prodr.
Il. 174 n. 405.
Venezuela (Arpun).
* V7. A. cucullatum C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 4853, App.
p. 16; Schott Prodr. 509, Regel in Gartenfl. 4874 t. 702; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. Il. 469 n. 97 et in Arac. exsiec. et illustr. n. 189.
America tropica.
Sect. V. Polyphyllium Engl.
in DC. Suites au Prodr. II. 405; Nat. Pflanzenfam. II. 3 S. 115.
Diese monotypische Section stimmt mit den folgenden darin überein,
dass die Fächer des Ovariums nur eine Samenanlage enthalten; sie unter-
scheidet sich von allen anderen Sectionen dadurch, dass die Sprosse
mehrere Laubblätter tragen. Der Kolben ist so dünn, wie bei der Section
Leptanthurium; aber die Beeren sind länglich eiförmig.
48. A. mexicanum Engl.
48. A. mexicanum Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 105 n. l., non
Liebmann.
Mexico: Orizaba (Fr. MuBLLER in SCHLUMBERGER h. mexican n. 993).
Sect. VI. Leptanthurium Schott.
Prodr. 444; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 447, Nat. Pflanzenfam. Il. 3
S. 445.
Diese Section steht der Section Urospadix nahe; aber sie ist durch die
dünnen meist cylindrischen Kolben charakterisiert, deren Blüten verhältnis-
mäßig groß sind. Auch die Beeren, welche so wie die meisten von Urospadiıx
fast kugelig oder sogar etwas niedergedrückt sind und eine sitzende Narbe
haben, sind verhältnismäßig groß, d. h. dicker als der blühende Kolben.
A. Foliorum lamina crassa, supra obscure viridis, subtus pallidior, nervis subtus
tantum prominulis, supra occultis.
49. A. linearifolium Engl.
B. Foliorum lamina subcoriacea, utrinque concolor, nervis utrinque prominentibus,
8. Folii lamina lineari lanceolata.
50. A. gracile (Rudge) Engl.
b. Folii lamina lanceolata,
91. A. scolopendrinum (Hamilt.) Kunth. 52. A. gracillimum Engl.
€. Folii lamina late lanceolata vel oblongo elliptica. Petiolus acutangulus.
53. A. aeutangulum Engl.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 24
370 A. Engler.
49. A. linearifolium Engl. n. sp.; caudiculi internodiis valde abbre-
viatis, cataphyllis stuppose dilaceratis; foliorum petiolo quam lamina
7—9-plo breviore dorso rotundato supra anguste canaliculato,
geniculo brevi tumido, lamina crassa, supra obscure viridi, subtus
pallidiore, costa supra rubescente, lineari, basi subacuta, apice longe
angustata, nervis lateralibus I. adscendentibus (in sieco) subtus tantum
prominulis, supra occultis; pedunculo tenui ` spatha lineari quam spadix
'fere triplo breviore, acuminata; spadice sessili tenuiter cylindrico; tepalis
longitudine sua 1!/,-plo latioribus; ovario depresso-globoso.
Foliorum petiolus circ. 5 cm longus, geniculum 6—7 mm longum, lamina
3—3,5 dm longa, 1,5—2 cm lata. Pedunculus 2—3 dm longus. Spatha 3—4 cm longa,
5 mm lata. Spadix circ. 8 cm longus, 4—5 mm crassus. Tepala 4,5 mm lata, 4 mm
longa, viridescentia, purpureo-striolata. Ovarium 4,5 mm crassum, ultra 4 mm
longum.
Columbia: ad arbores in silvis densis ad flumen Rio Chaques, in
isthmo panamensi (F. C. Lenmann n. 4538. — Florif. m. Apr. 1888).
Foliorum consistentia haec species valde excellit, quum nervi laterales etiam in
sicco in latere superiore folii haud promineant. Hac nota Anthurio Bakeri similis est, a
quo reliquis notis satis differt.
50. A. gracile (Rudge) Engl. non Lindl.
Pothos gracilis Rudge Guian. I. 23 t. 39.
A. Rudgeanum Schott Prodr. 448; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 80 t. 9.
Costarica: in silvis pr. Turialba alt. 670 m (Tonpuz n. 8422 in Prrr.
et Dun. Pl. costar. n. 8429).
Guiana batava (HosrwAsN n. 362), pr. Paramaribo (WULLSCHLAEGEL
n. 497, 498 pr. p.).
Guiana gallica (M&Linon in herb. mus. Paris.).
Brasilia: in prov. Para, in caudicibus Maximilianae regiae pr. prae-
dium Jaguarary (v. Martius).
Peruvia subandina: in prov. Maynas ad flumen Huallaga (PoEPPIG
n. 2294).
var. Friedrichsthalii (Schott) Engl. in DC. Suit. au Prodr. I. 418
n. 19.
A. Friedrichsthalii Schott in Óst. Bot. Wochenbl. 4855 p. 65, Prodr.
447; Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 68.
Guatemala: Ins. Cativo (Fnigpnicnsrüar).
* 51. A. seolopendrinum (Hamilt.) Kunth. Enum. Ill. 68.
Pothos scolopendrinus Hamilt. Prodr. 46.
A. gracile Lindl. in Bot. Reg. new ser. IV (XIX) t. 4635; Kunth Enum.
III. 68; Schott Prodr. 448; Regel in Gartenfl. 1879 t. 720; Engl. in Fl.
bras. Arac. p. 81 et in DC. Suites au Prodr. Il. 118, n. 20.
A. acuminatum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1855 p. 66; Prodr. 449.
A. macilentum Schott in Bonpl. 4859 p. 465, Prodr. 449.
A. inconditum Schott in Öst. Bot. Zeitsehr. 1858 p. 184, Prodr. 450.
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 371
Quum lege prioritatis A. Rudgeanum Schott nomini Anthurium gracile (Rudge)
cedere debeat, nomen A. scolopendrinum (Hamilt.) Kunth pro Anthurio gracili Lindl.
ponendum est,
Trinidad (Ryan in herb. Van),
Costarica: Talamanca, in silvis pr. Shirores, alt. 400 m (Toxpuz in
Pirr. et Dug. Pl. costar. n. 9231. — Fructif. m. Febr. 1895); pr. San José,
alt. 1200 m (Tonnuz in Pirr. et Dun. Pl. costar. n. 10359).
Guiana batava: Paramaribo (WurtschLaeger n. 498 pr. p., Host-
MANN n. 358).
Guiana gallica (PARKER, LEPRIEUR, Sacor n. 1148).
Nicaragua (OznsrEpr).
Brasilia: próv. Para (Sırser in herb. HorwawsEg); in caudicibus
Maxcimilianae regiae una cum Anthurio gracili ad praedium Jaguary (Man-
TIUS), al. locis (SIEBER, Spruce n. 4029 ?); prov. Mato Grosso (Spencer Moore
n. 393).
var. Poiteauanum (Kunth) Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 449.
A. Poiteauanum (Kunth) Enum. III. 68; Schott Prodr. 453.
Costarica: San José, alt. 1200 m (Tonpuz in Pırr. et Dur. Pl. costar.
n. 10357. — Fructif. m. Sept. 1896).
var. Belangeri Engl. in Bot. Jahrb. I. 480.
Martinique (Bérancer n. 1067).
52. A. gracillimum Engl. in Arac. exsicc. et illustr. 275; caudiculi
internodiis brevibus; cataphyllis persistentibus; foliorum petiolo quam
lamina 5—6-plo breviore supra late canaliculata, geniculo brevi crasso
instructo, lamina coriacea, lanceolata, acuminata, nervis lateralibus
numerosis ascendentibus nervo collectivo a margine remoto conjunctis;
pedunculo tenui quam folia breviore; spatha lineari, angustissime cuspi-
data; spadice tenuissimo filiformi; tepalis latitudine sua duplo brevioribus;
staminibus obovatis; ovario subconico tepalis duplo longiore.
Caudex usque 1,5 dm longus. Foliorum petiolus 2—4 cm longus, geniculo
5—7 mm longo, 3—5 mm crasso instructus, lamina 4,5—2 dm longa, 3—5 cm lata,
acumine circ, 4 cm longo instructa, nervo collectivo antemarginali a margine 5—6 mm
(/7—!/g latitudinis) remoto. Pedunculus circ. 4,5 dm longus. Spatha 5 cm longa,
4—5 mm lata. Spadix usque 6 cm longus, 3 mm crassus, brunneus. Flores minimi,
tepalis vix 0,5 mm longis, ultra 4 mm latis.
Columbia: Cauca, ad arbores in silvis densis humidis pr. Buenaven-
tura (F. C. Leumann n. 93, 3826. — Florif. m. Aug. 1884).
Ab Anthurio scolopendrino, cui valde affine est, differt imprimis foliis crassioribus
et brevius petiolatis,
53. A. aeutangulum Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum
Petiolo carinato, supra late canaliculato, geniculo brevi com-
Presso instructo, laminae subaequilongo, lamina subcoriacea oblongo-
elliptica, basi obtusa, apice breviter et acute acuminata, nervis latera-
libus I. utrinque circ. 9 patentibus in nervum collectivum a margine
24*
372 A. Engler.
longe remotum conjunctis; pedunculo tenui folium totum aequante;
spatha lineari; spadice valde elongato tenui; tepalis longitudine sua paullo
latioribus; ovario subgloboso.
Foliorum petiolus circ. 4,6—1,8 dm longus, 5—6 mm altus, 3 mm crassus, geni-
culo 5—6 mm longo instructus, lamina 2,2—2,5 dm longa, circ. 4,2 dm lata, nervis
lateralibus I. inter se 4—2 cm distantibus, in nervum collectivum a margine 4 cm
remotum conjunctis. Pedunculus circ, 4 dm longus, tenuis. Spatha non adest. Spadix
circ. 2,3 dm longus, inferne 6 mm, superne 4 mm crassus. Tepala circ. 3 mm lata,
2 mm longa. Ovarium 2 mm longum et crassum Baccae circ. 5 mm diametientes.
Costarica: pr. San José alt. 1200 m (Tonpuz in Pırr. et Dur. pl.
costar. n. 10360. — Fructif. m. Sept. 1896); in silvis vallis fluminis Tuis
alt. 600 m (Toxpvz in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 8217. — Florif. m. Sept.
1893).
Sect. VII. Oxycarpium Schott.
Prodr. 450; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 447, Nat. Pflanzenfam. II. 3.
S. 416.
Die Arten dieser Section haben sowie die von Leptanthurium eine sehr
dünne Ährenachse und verhältnismäßig große Blüten. Von Leptanthurium
ist die Section durch den kurz kegelfórmigen Griffel und die eiförmigen
zugespitzten Beeren unterschieden; sie stimmt in dieser Beziehung mit
Sect. Polyphyllium überein.
A. Spadix longe stipitatus. Spatha pedunculo longe decurrens,
a. Folia utrinque subaequaliter angustata.
54. A. Pittieri Engl.
b. Folia lanceolata, a triente superiore basin versus cuneatim angustata.
55. A. decurrens Poepp. 56. A. guayaquilense Engl.
B. Spadix subsessilis, Spatha pedunculo breviter decurrens.
57. A. oxycarpum Poepp.
54. A. Pittieri Engl. n. sp.; caudiculo brevi, foliorum petiolo basi
breviter vaginato dorso convexo, supraleviter canaliculato, lamina
coriacea, oblongo-lanceolata, in petiolum atque apicem versus
subaequaliter angustata, nervis lateralibus I. utrinque circ. 7—9
erecto-patentibus in nervuin collectivum a margine circ. !/; lateris remotum
conjunctis, utrinque paullum prominulis, pedunculo quam petiolus duplo
longiore; spatha lineari-lanceolata acuminata pedunculo longe decur-
rente; spadice longe stipitato tenui; tepalis latis brevibus atropur"
pureis; filamentis late cuneatis, antheris brevibus thecis late ovatis; ovario
ovoideo, stigmate subsessili; fructu breviter ovoideo, pallide viridi,
1—2-sperma, semine oblongo.
Caudiculus circ. 4 cm crassus. Cataphylla 4—5 cm longa, 5—6 mm lata. Foliorum
petiolus 5—7 cm longus, lamina 5—7 cm longa, 2,5—3,5 cm lata, nervis lateralibus
angulo circ. 45° a costa abeuntibus in nervum collectivum a margine 2—3 mm distantem
conjunctis. Pedunculus circ. 4,5 dm longus. Spatha 7—8 cm longa, 4 cm lata, pallide
viridis. Pedunculi pars superior stipitiformis 2,5—3 cm longa. Spadix florifer 5 CD,
ET i
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 373
fructtfer usque 8 cm longus, 3—4 mm crassus. Tepala 2,5 mm longa, 4 mm lata, sordide
violascentia, Stamina 2 mm longa. Ovarium 2 mm longum. Baccae 3 mm longae et
crassae. Semina circ, 4,5 mm longa.
Costa Rica: ad Ranco Flues, in montibus districtus Barba, alt. 9050 m
(Pırrırr et Duran pl. costaric. n. 865. — Florif. et fructif. m. Jul. 4888);
in silvis pr. Tablago, alt. 4800 m (Pırrıer in Pirr. et Dun. pl. costar. n. 7990.
— Florif. m. Apr. 1893).
Species valde affinis Anthurio decurrenti Poepp., a quo differt imprimis foliorum
lamina utrinque aequaliter angustata et baccis obtusis.
55. A. decurrens Poepp. in Poepp. et Endl. Nov. gen. et spec. III. 83,
t. 293; Schott Prodr. 454 ; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 447 n. 64.
Peruvia subandina: pr. Maynas, in truncis arborum versus Yuri-
maguas (Porprig).
56. A. guayaquilense Engl. n. sp.; eaudiculi internodiis brevibus;
foliorum petiolo compresso supra canaliculato dimidium laminae
aequante geniculo brevi, lamina coriacea lanceolata a triente
superiore basin versus cuneatim angustata, apice breviter acumi-
nata, nervis lateralibus I. pluribus tenuibus adscendentibus in nervum
colleetivum a margine (circ. !/; lateris) remotum conjunctis; pedunculo quam
petiolus longiore; spatha lineari spadicis !/ vel 1/; longitudine aequante;
spadice sessili elongato, cylindrico; tepalis magnis longitudine
sua duplo latioribus; ovario ovoideo ultra tepala conice attenuato.
Caudiculi internodia circ. 4 cm longa. Foliorum petiolus circ. 4 cm longus, geni-
culo 4 cm longo instructus, lamina ultra 3 dm longa, superne 9—40 cm lata, nervis
lateralibus I. tenuibus inter se 6—7 mm distantibus, nervo collectivo a margine 7—8 mm
remoto. Pedunculus 4,5—1,7 dm longus. Spatha 5—6 cm longa, ! cm lata. Spadix
1,5—2 dm longus, florifer 5—6 mm crassus. Tepala fere 4 mm lata, 2 mm longa.
Pistillum circ. 4—5 Mar, longum, 3 mm crassum. Baccae ovoideae, 5—7 mm longae,
5 mm crassae,
Ecuador: in silvis ad sinum Guayaquil pr. Balao (A. Sopro, S. J.
n. 46. — Florif. m. Nov. 1890).
57. A. oxycarpum Poepp. in Poepp. et Endl. nov. gen. et spec. III. 83,
t. 293 B; Schott Prodr. 451; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 148 n. 65.
Peruvia subandina: Maynas, ad Yurimaguas (Porrric).
Brasilia: prov. do Alto Amazonas, ad Ega (Porrrre).
Sect. VIII. Xialophyllium Schott.
Prodr. 440; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 409; Nat. Pflanzenfam. II. 3.
S. 445.
Ovarium ovoideum in stylum brevem conoideum attenuatum vel
Contractum. Baccae ovoideae subacutatae, coloratae, semina oblonga. —
Caudiculi plerumque scandentes, internodiis longis. Foliorum lamina
lanceolata, lanceolato-oblonga, oblonga, raro basi emarginata vel cordata,
raro sagittata vel hastata; nervi laterales I. inter se remotiusculi, omnes
374 A. Engler.
vel fere omnes in nervum collectivum antemarginalem conjuncti. Pedun-
culus elongatus, tenuis. Spatha lineari-lanceolata. Spadix tenuiter cylin-
dricus raro apice longius attenuatus, plerumque brevis, saepe stipitatus.
Die große Mehrzahl der Arten dieser Section ist kletternd und nicht
wenige besitzen ziemlich lange Stengelinternodien. Bei einem Teil der
Arten sind die Blätter kurz gestielt, lederartig und mit sehr starken
Gollectivnerven versehen. Da ferner bei diesen Arten Kolben und Spatha
ziemlich kurz sind, so nähern sie sich habituell sehr der Section Tetrasper-
mium; sie sind aber von diesen verschieden durch die mit nur einer Samen-
anlage versehenen Ovarfächer, sowie auch durch den kurz kegelförmigen,
die Blumenblätter überragenden Griffel. Bei den meisten Arten sind
jedoch die Collectivnerven nicht stärker als die Seitennerven; sie haben
aber mit den zuerst besprochenen die Beschaffenheit des Kolbens und der
Blüten gemein; der größte Teil dieser Arten besitzt lanzettliche Blätter,
doch kommen auch solche mit länglichen Blättern vor und von diesen
werden wir hinüber geleitet zu den Arten mit breiterer ausgerandeter
oder herzförmiger Basis und zu einigen Arten mit pfeilförmigen Blättern,
welche bei Scnorr neben anderen zur Section Belolonchium gehörten. Es
ist aber gar kein Zweifel, dass pfeil- und spießförmige Blätter sich in ver-
schiedenen Sectionen der Gattung Anthurium und so auch in dieser heraus-
gebildet haben.
A. Nervi collectivi quam nervi laterales I. validiores. Foliorum lamina oblonga vel
ovalis. Internodia caudiculi scandentis elongata.
a. Petiolus quam lamina 2—6-plo brevior.
58. A. Purdieanum Schott. 59. A. sarmentosum Engl.
60. A. eaucanum Engl.
b. Petiolus laminae dimidium aequans vel superans.
61. A. Tonduzii Engl.
B. Nervi collectivi quam nervi laterales I. vix validiores.
a. Foliorum lamina lanceolata vel oblongo-lanceolata.
«. Foliorum petiolus quam lamina 3—6-plo brevior.
l. Foliorum lamina a suprema tertia parte basin versus angustata. Caudiculi
internodia brevia.
62. A. filiforme Engl.
Il. Foliorum lamina a medio utrinque subaequaliter angustata. Caudiculi inter-
nodia elongata.
63. A. pulehellum Engl. 64. A. tenerum Engl.
8. Foliorum petiolus dimidium laminae plerumque longe superans vel sub-
aequans,
I. Folia coriacea, lanceolata, latitudine longitudinis circ. 1/,—1/3 aequantes.
1. Spadix sessilis vel breviter stipitatus.
A. Fraseri Engl. 66. A. subandinum Engl. 67. A. flexile Schott.
68. A. angosturense Engl. 69. A. Bredemeyeri Schott.
70. A. popayanense Engl.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 375
2. Spadix longe stipitatus.
71. A. stipitatum Benth.
II. Folia coriacea, late lanceolata, latitudine longitudinis 1/; vel minus aequante.
72. A. longegeniculatum Engl.
III. Folia subcoriacea.
1. Spadix sessilis.
* Foliorum lamina latitudine longitudinis !/g9—1/; aequans, basi acuta.
73. A. columbianum Engl. 74. A. amoenum Kunth.
** Foliorum lamina latitudine longitudinis !/—1/; aequans, basi obtusa,
emarginata.
75. A. Tuerckheimii Engl. 76. A. tenuicaule Engl.
2. Spadix stipitatus.
* Foliorum lamina basi acuta.
77. A. funiferum Klotzsch et Karst. 78. A. pallens Schott.
79. A. Swartzianum Schott. 80. A. porrectum Schott.
** Foliorum lamina basi obtusa, emarginata.
81. A. myosuroides (H. K. Kunth.) Endl. 82. A. mierospadix Schott.
b. Foliorum lamina sagittata vel hastata.
«. Laminae lobi retrorsi.
83. A. Karstenianum Engl.
8. Laminae lobi patentes.
84. A. triangulum Engl. 85. A. subhastatum Schott.
58. A. Purdieanum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 4857 p. 53, Prodr.
141; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 109 n. 5 et in Arac. exsicc. et illustr.
n. 90.
Columbia (Purvıs); Antioquia, in silvis densissimis supra Amalfi alt.
2000 m, ad arbores et rupes. — (F. C. Lenmans. — Florif. m. Sept. 4884).
var. revolutum Engl. (sub titulo speciei) in Araceae exsicc. et illustr.
n. 269; foliorum petiolo quam lamina longiore vel ei subaequilongo vel ea
breviore longe vaginato, laminae oblongae vel oblongo-lanceolatae basi
obtusiusculae nervis colleetivis utrinque 2 costiformibus, altero a margine
longe distante, altero margini revoluto valde approximato.
Columbia: Cauca, in monte Cerro Munchique alt. 2900 m, rupes
densissime comans. (F. C. Lenmany n. 3657. — Florif. m. Mart. 1884).
A planta primum a cl. Scuorr descripta differt imprimis petiolis longioribus et
nervis marginalibus etiam basi juxta marginem procurrentibus neque basi a margine
paullum remotis,
59. A. sarmentosum Engl. n. sp.; caudiculi seandentis internodiis
valde elongatis; cataphyllis quam internodia brevioribus, diu persisten-
tibus; foliorum petiolo breviter vaginato leviter canaliculato,
quam lamina circ. 4-plo breviore, geniculo brevi, lamina coria-
cea Pvato-oblonga, obtusa, breviter acuminata, ner vis lateralibus I.
patentibus in nervum collectivum antemarginalum validum con-
Junctis, infimis 1—9 in marginem exeuntibus; pedunculo quam petiolus
376 A. Engler.
cire. duplo longiore; spatha lanceolata, breviter acuminata; spadice
breviter stipitato cylindrico obtuso; baccis ovoideis sursum attenuatis.
Caudiculi internodia circ, 44 cm longa, 4 cm crassa. Cataphylla 7—8 cm longa.
Foliorum petiolus 4—4,5 cm longus, lamina 4,6—1,8 dm longa, 8—9 cm lata, acumine
vix A cm longo instructa, nervis lateralibus inter se circ. 4,2—4,5 cm distantibus, nervo
cellectivo a margine 5—6 mm remoto. Pedunculus 6—7 cm longus. Spatha 3 cm
longa, 4 cm lata. Spadix stipite 5 mm longo suffultus, 5 cm longus, 4 cm crassus.
Baccae circ. 3 mm longae.
Ecuador: in regione subtropica pr. San Florencio (Sonıro n. 7. —
Florif. m. Majo 1885).
Species Anthurio Purdieano affinis, differt internodiis valde elongatis; foliis majori-
bus latioribus, petiolo breviter vaginato. Haec species cum Anthurio Purdieano et
caucano nervis collectivis quam nervi laterales I. validioribus congruit.
60. A. caucanum Engl. Bot. Jahrb. VI. 27% et in Arac. exsicc. et
illustr. n. 179.
Observ. Haec species Anthurio Purdieano Schott. valde affinis est, at differt impri-
mis nervo collectivo antemarginali longe supra basin a costa abeunte, insuper spadice
brevius stipitato.
Columbia: Cauca, in silvis humidis ad declivia montis Munchique
pr. Popayan altit. 2000—3000 m (F. C. LegwaxN n. 2976. — Floriferum m.
Majo 1883).
var. maximum Engl.; foliis maximis; petiolo 4—5 dm longo,
lamina oblonga obtusa 3—4 dm longa, 2 dm lata, nervo antemarginali
2—5 em supra basin a costa abeunte, medio 4—2 cm a margine remoto,
nervo marginali e basi vel 4 em supra basin a costa abeunte atque inter-
dum nervo basali altero mox in marginem exeunte utrinque addito;
spatha lineari-lanceolata; spadice usque 2 dm longo breviter stipitato.
Columbia: Cauca, in silvis densis ad declivia occidentalia jugi
Farallones de Cali alt. 4500 m in solo procumbens rarius ad arbores (F. C.
Lenmann n. 2946. — Florif. m. Augusto 1883).
61. A. Tonduzii Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
valde elongatis; foliorum petiolo quam lamina 1!/5-plo breviore, breviter
vaginato, sulcato, lamina ovata basi et apice subacuta, nervis collec-
tivis costiformibus valde prominentibus a margine remotis; pedunculo
folium superante; spatha parva lineari-oblonga; stipite dimidium
spadicis aequante, spadice cylindrico; baccis oblongis tepala superan-
tibus.
Caudiculi scandentis internodia 5—9 cm longa, 4—5 mm crassa. Foliorum
petiolus 4—5 cm longus, lamina 6—9 cm longa, 3,5—5,5 cm lata, nervis collectivis a
margine 5—6 mm remotis. Pedunculus circ. 4 dm longus. Spatha (in specimine unico
praesente) 7 mm longa, 4 mm lata. Spadix stipite 4,5 cm longo suffultus, circ. 4 cm
longus, 7 mm crassus. Baccae 2,5 mm longae, 4,5 mm crassae.
Costarica: pr. San Marcos, in silvis pr. Alto del Pito, alt. 1400 m
(Toxpvz n. 7683. — Fructif. m. Mart. 4 893).
62. A. filiforme Engl. in Arac. exs. et illustr. n. 276; caudieis scan-
dentis internodiis brevibus; cataphyllis fibrose dissolutis; foliorum petiolo
"a
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 377
brevi, late canaliculato, breviter geniculato, lamina subcoriacea laete
viridi oblanceolata, breviter acuminata, a suprema tertia
parte basin obtusam versus cuneatim angustata, nervis laterali-
bus numerosis patentibus nervo collectivo a margine paullum remoto con-
junctis ; pedunculo tenui foliis breviore; spatha lineari acuminata; spadice
tenuissimo filiformi, sessili; tepalis longitudine sua triplo latioribus; stami-
nibus brevibus latis; ovario depresso.
Caudex usque 4 dm longus. Foliorum petiolus 3,5 cm longus, lamina 2,5 dm
longa, superne 6 cm, basi 2 cm lata, nervo collectivo a margine circ, 3 mm remoto.
Pedunculus 4,7 dm longus. Spatha 4 cm longa, 5 mm lata, flavo-virens. Spadix flaves-
cens 6 cm longus, vix 3 mm crassus. Tepala circ. 4,3 mm lata, brevissima.
Columbia: Cauca, ad arbores in silvis humidis densis ad fluvium
Dagua, in planitie. — Martio (F. C. Leumann n. 2755).
63. A. pulehellum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 273 et in Arac. exsice.
et illustr. n. 184.
Columbia: Cauca, ad arbores in silvis obscuris supra Cali altit.
2000 m (F. C. Lenmann n. 2871. — Florif. m. Majo 1883).
64. A. tenerum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis tenui-
bus longiusculis; foliorum petiolo quam lamina 4—7-plo breviore longe
vaginato et superne canaliculato, lamina tenui obscure viridi anguste
lanc eolata, longe et sensim angustata, nervis lateralibus numerosis
subparallelis in nervum collectivum a margine paullum remotum conjunc-
tis; pedunculo tenui eirc. dimidium folii aequante; spatha lineari-lanceolata,
acuminata; spadice breviter stipitato, cylindrico, tenui.
Caudiculi usque 3 dm longi internodia circ. 5 cm longa, 2—3 mm crassa. Cata-
Phylla mox stupposa. Foliorum petiolus 2—2,5 cm longus, vagina 4,5—2 cm longa
instructus, lamina circ. 11—44,5 cm longa, 2 cm lata. Pedunculus 6 cm longus. Spatha
2,5 cm longa, 5 mm lata, acumine 2 mm longo instructa ex brunneo rubescens. Spadix
stipite 2 mm longo instructus, 2 cm longus, 2 mm crassus, brunneus. Pistilla oblongo-
ovoidea.
Columbia: ad arbores in silvis densis humidissimis ad montem
Cerro Plateado in Andibus occidentalibus Antioquiae, alt. 4800—2200 m
(F. C. Lenmany n. 7354 — m. Oct. 4894).
Species valde affinis Anthurio pulchello (Engl. in Bot. Jahrb. VI. 273), attamen
diversa foliis tenuioribus, angustioribus et spadice breviter stipitato.
65. A. Fraseri Engl. in DC. Suites au Prodr. Il. 412. n. MA.
Ecuador (Fraser) in silvis subtropicis montis Chimborazo ad pagum
S. Joige (P. Sopro n. 9. — Florif. m. Nov. 1886), pr. Quamaxa (Sopro
n. 40. — Florif. m. Jun. 1886).
Specimina Sodiroana a Fraserianio spadice longiore et tenuiore (usque 8 cm longo)
differunt.
66. A. subandinum Engl. n. sp.; caudicis scandentis internodiis
elongatis; cataphyllis longis internodia velantibus; foliorum petiolo
Canalieulato quam lamina 6—7plo longiore, lamina tenui lanceo-
lata basi obtusa, apice acuminata acuta, nervis lateralibus I. numerosis
378 A. Engler.
patentibus in nervum collectivum a margine remotum conjunctis; pedun-
culo folii totius fere dimidium aequante; spatha lineari acuta,
dimidium spadicis longe myosuroidei haud aequante, spadice
atropurpureo.
Caudiculi internodia circ. 7 cm longa, 8 mm crassa. Cataphylla circ. 8 cm longa
et 4,5 cm lata. Foliorum petiolus circ. 3,5 em longus, lamina 2—2,4 dm longa, 8 cm
lata, nervis lateralibus I. inter se circ. 5—6 mm distantibus et nervo collectivo a mar-
gine 5 mm remoto. Pedunculus 1,3—1,4 dm longus. Spatha 7 cm longa, 6—7 mm lata.
Spadix circ. 4,5 dm longus, 4 mm crassus.
Ecuador: in silvis subtropicis vallis Mindo (P. Sopiro n. 8. — Florif.
m. Aug. 1874).
Species valde insignis foliis majusculis breviter petiolatis et spadice valde
elongato.
67. A. flexile Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 180, Prodr. 444;
Oerst. Praecurs. ad flor. centroam. 66; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il.
143. n. 12.
Costarica: Pedregal (WENDLAND).
Cult. in hort. Caes. Schoenbrunn.
68. A. angosturense Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
brevibus; cataphyllis stuppose decompositis internodia velantibus; foliorum
petiolo quam lamina 1!/;-plo longiore canaliculato et geniculo
brevi instructo, lamina subeoriacea, obscure viridi, lanceolata,
basi obtusa, anguste acuminata, acutissima, nervis lateralibus
patentibus in nervum collectivum a margine remotiusculum conjunctis ;
pedunculo cum spadice fere totum folium aequante; spatha lineari-lanceo-
lata breviter decurrente; spadice tenui quam spatha duplo longiore; baccis
obovoideis.
Caudiculi usque 5 dm longi internodia circ. 4 cm longa. Foliorum petiolus 4,5—
1,8 dm longus, lamina cum acumine (4,5—2 cm longo et 2 mm lato) 4,6—1,8 dm longa,
dimidio inferiore 6 cm lato, sursum angustata, nervo collectivo a margine circ. 5 mm
distante. Pedunculi circ, 2,5—2,8 dm longi. Spatha 2,5 cm longa, 2—3 mm lata, ex
brunneo viridescens, Spadix 4 —5 cm longus, 4 mm crassus.
Columbia: in silvis densis ad flumen Rio Dolores, inter Angostura
et Santa Rosa Antioquia, alt. 1700—2300 m (F. C. Leumann n. 7591. —
Florif. m. Decemb. 1891).
Species valde insignis foliis longe petiolatis et crassis, pedunculo longo, spatha
parva.
69. A. Bredemeyeri Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 4857 p. 269,
Prodr. 457; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 80 (exclus. var. ß et tab. 8), in pc.
Suit. au Prodr. II. 411 (exclus. var. 9) et in Arac. exsicc. et illustr. n. 91.
Venezuela: pr. coloniam Tovar (FrxpLer n. A346, GoLLMER).
70. A. popayanense Engl. in Bot. Jahrb, VI, 274 et in Arac. exsicc.
et illustr. n. 246.
Caulis usque ad 2 m longus (F. C. LEHMANN).
Tr
e»
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 379
Columbia: in silvis densis pr. La Capilla in districtu Popayan, alt.
1600—1800 m (F. C. Lenmann n. 5988. — Florif. m. Mart.), Cauca, in silvis
humidis densis ad declivia orientalia montis Munchique pr. Popayan altit.
2000—2300 m (F. C. Leumann n. 2946. — Florif. m. Majo).
74. A. stipitatum Benth. Pl. Hartweg. 255 n. 1402; Schott Prodr. 441;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 410 n. 6.
Columbia: Popayan (Hanrwra n. 1403); Cauca, in silvis densis ad
declivia orientalia montis Cerro Munchique altit, 2600 m (F. C. LEHMANN
n. 3721. — Florif. m. Mart. 1884).
72. A. longegenieulatum Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 272;
caudiculi scandentis internodiis longiusculis; cataphyllis crassiusculis
persistentibus; foliorum petiolo quam lamina duplo longiore,
geniculo longo instructo, lamina subcoriacea, laete viridi, ovato-ob-
longa vel oblonga basi obtusa vel acuta eleganter et longe acuminata, nervo
collectivo antemarginali basi nascente, nervis lateralibus utrinque
circ. 8—10 a costa abeuntibus adscendentibus; pedunculo petioli
dimidium longe superante; spatha lineari-lanceolata; spadice tenui
myosuroideo distincte stipitato; tepalis latis brevibus; staminibus
late linearibus; ovario ovoideo.
Caudex usque 4 m longus, internodiis 4—8 cm longis, digitum crassis. Foliorum
petiolus circ. 3 dm longus, geniculo 2—3 cm longo instructus, lamina 4,5—2 dm longa,
1—1,5 dm lata, acumine 4,5—2 cm longo, nervo collectivo antemarginali a margine
5—8 mm remoto, nervis lateralibus angulo circ. 60° a costa abeuntibus, arcuatim ad-
scendentibus. Pedunculus circ. 2 dm longus. Spatha 5—6 cm longa, fere 4 cm lata, ex
viridi brunnescens. Spadix stipite circ. 4 cm longo suffultus, 7—8 cm longus, 4—5 mm
crassus, flavo-viridis. Tepala circ. 4,5 mm longa et lata.
Columbia: Cauca, in silvis densis supra Poblazou pr. Popayan alt
2500 m. — Martio (C. F. LEHMANN n. 3730); ad declivia orientalia montis
Cerro Munchique alt. 2300 m (F. C. Lenmann n. 3617); Antioquia, in silvis
densis ad montem Alto de Alegrias alt. 2500—3000 m (F. C. LenwaNN
n. XXII); e solo adscendens in silvis densis humidis pr. La Ceja ad declivia
orientalia montium Popayanensium alt. 4800—2200 m (F. C. LEHMANN
n. 5328).
Àb Anthurio amoeno Kunth, cui proximum, differt spadice distincte et longiuscule
Slipitato. Accedit quoque ad A. tapinostachyum Schott, sed haec species spadice brevi
crasso, longius stipitato, breviter pedunculato excellit.
73. A. eolumbianum Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 267; caudi-
culi internodiis longis; cataphyllis quam internodia longioribus deciduis
vel partim persistentibus; foliorum petiolo tenui supra profunde sulcato,
genieulo tenui instructo quam lamina lanceolata in acumen longum
angustum exiens 1!/-plo breviore; nervis lateralibus adscen-
dentibus in nervum collectivum a margine inaequaliter distantem con-
Junctis; pedunculo tenui petiolum longe superante; spatha lineari-lanceo-
lata acuta; spadice subsessili eylindrieo obtuso; tepalis latis; staminibus
380 A. Engler.
late linearibus, thecis ovatis subhorizontalibus; ovario subgloboso, stigmate
sessili coronato.
Caudiculi usque 4 m longi scandentis internodia inter cataphyllum primarium et
secundarium elongata 2—4 cm longa, inter cataphyllum secundarium et folium 4—1,5 cm
longa. Foliorum petiolus 4—1,5 dm longus, geniculo 0,5—141 cm longo instructus,
lamina laete viridis, subcoriacea, 4,2—1,8 dm longa, 4—6 cm lata, in acumen 4,5—2cm
longum, 2 mm latum exiens, nervis lateralibus utrinque circ. 40 angulo circ. 45—50°
a costa abeuntibus, nervo collectivo a margine 3—5 mm distante. Pedunculus 4,5—
1,8 dm longus. Spatha 3 cm longa, 0,5 cm lata. Spadix flavescens stipite 2—3 mm
tantum longo suffultus, 3,5—4,5 cm longus, 3—4 mm crassus. Tepala circ. 4,5 mm
longa et lata.
Columbia australis: in jugo orientali, in silvis humidis densissimis
vallis Debondog pr. Santiago alt. 2000—2500 m (F. C. Lenmann n. 546. —
Florif. m. Febr.); in silvis densis supra Inzá ad declivia orientalia Andium
centralium districtus Popayan, alt. 1800—2000 m (F. C. Lenmann n. 5325.
Florif. m. Mart.); in arboribus silvarum densarum pr. Haciendam Union ad
flumen Buga alt. 1500 m (F. C. Lenmann n. 802. — Florif. m. Jul. 1881).
Species ex affinitate Anthurii pallentis Schott, differtab eo foliis minoribus et brevius
petiolatis, acumine distinctiore lineari nec elongato triangulari, antherarum thecis
magis divergentibus. Confer: Araceae exsicc. et illustr. n. 143, Anth. pallens Schott.
* 74. A. amoenum Kunth in Ind. sem. hort. Berol. 1848; Schott
Prodr. 442; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 140 n. 7 et in Arac. exsicc.
et illustr. n. 66.
Venezuela (Arrun). Cult. in hort. Caesar. Schoenbrunn.
Columbia: ad coloniam Tovar (Karsten, Moritz n. 325).
2 var humile (Schott) Engl.; foliis majoribus oblongis, longe acu-
minatis.
A. humile Schott Prodr. 442; Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 72.
Peruvia subandina: Pompayaco (Dopppte n. 1422).
75. A. Tuerekheimii Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longis, cataphyllis mox deciduis; foliorum petiolo canaliculato quam
lamina 4!5-plo breviore, genieulo brevi instructo, lamina sub-
coriacea, late lanceolata, basi leviter cordata, longe acumi-
nata, acuta, nervis lateralibus I. utrinque circ. 8—140 erecto- patentibus
in nervum collectivum a margine remotum conjunctis, nervis lateralibus
infimis in nervum marginalem exeuntibus; pedunculo quam
petiolus breviore; spatha lineari-lanceolata acuminata, spadice subsessili,
cylindrico obtuso quam spatha longiore; baccis ovoideis tepala paullum
superantibus.
Caudiculi internodia circ. 4 cm longa, 4 cm crassa. Foliorum petiolus 4,8—1,5dm
longus, geniculo circ. ! cm longo instructus, lamina cum acumine 2 cm longo, circ.
2,5 dm longa, medio fere 8 cm lata, nervis lateralibus inter se 4—1,5 cm distantibus,
nervo collectivo a margine 5 mm remoto. Pedunculus circ. 4,2 dm longus. Spatha
5 cm longa, 8 mm lata, Spadix circ, 6 cm longus, 7—8 mm crassus.
Guatemala: Pansamalá, in districtu Alta Verapaz, alt. circ. 1200 m,
|
Ki
d
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 381
ad arbores (H. v. Turrekaeım in J. DonneLL Smita, Pl. guatemal. n. 864. —
Fructif. m. Jul. 1886).
Ab Anthurio amoeno Kunth, quocum hanc plantam prius conjunxi, differt foliis
crassioribus, basi latioribus et cordatis, spadice subsessili.
76. A. tenuicaule Engl. n. sp.; caudiculi tenuis internodiis longius-
culis; cataphyllis internodia velantibus mox decompositis; foliorum petiolis
laminam aequantibus, breviter geniculatis, lamina subcoriacea e basi ovata
atque emarginata lanceolatis, in acumen angustatis, nervis lateralibus I.
utrinque circ. 10, infimis basalibus 4—2 in marginem exeuntibus, reliquis
adscendentibus in nervum colleetivum antemarginalem conjunctis; pedun-
culo tenui folii petiolum superante; spatha lanceolata acuminata spadicem
subaequante; spadice subeylindrico pallide viridi; tepalis latitudine sua
paullo longioribus; staminum filamentis latis; ovario-ovoideo in stylum
conoideum attenuato.
Caudiculi usque 1,5 m longi, internodia 2—3 cm longa, fere 4 cm crassa. Cata-
phylla 2,5—3 cm longa. Foliorum majorum petiolus circ. 4 dm longus, lamina 4,5—2 dm
longa, inferne 5—7 cm lata, nervo collectivo a margine 3—5 mm distante. Pedunculi
1,4—2 dm longi. Spatha circ. 5 cm longa, 4,2 cm lata, acuminata. Spadix stipite
1—2 mm longo suffultus, circ. 5 cm longus, 5 mm crassus. Tepala 4 mm lata, 1,5 mm
longa. Ovarium 1,5 mm longum.
Ecuador: in silvis densis humidis circa Chaca-yacu et Huahuiducal
ad declivia Andium oceidentalium Cuencae, alt. 500—1800 m (F. C.
Leamann n. 7755).
71. A. funiferum Klotzsch et Karsten msc.; caudiculi scandentis
internodiis longiusculis; cataphyllis stuppose dilaceratis inter-
nodia superantibus et velantibus; foliorum petiolo quam
lamina longiore, canaliculato et geniculo longiusculo instructo, lamina
haud crassa, lanceolata, basi obtusa vel acuta, apice acuminata,
acuta, nervis lateralibus I. numerosis patentibus in nervum collectivum a
margine remotum conjunctis; pedunculo petiolum superante; spatha lineari-
lanceolata, acuminata; spadice breviter stipitato myosuroideo.
A. Bredemeyeri Schott var. lanceolata Engl. in Fl. bras. Arac. p. 80
pr. p.
Caudiculi internodia circ. 2 cm longa, 4 cm crassa, fibris-cataphyllorum destruc-
torum omnino velata, Foliorum petiolus 2,5—3 dm longus, geniculo circ. 42 mm longo
instructus, lamina circ. 2—2,5 dm longa, 6—7 cm lata, acumine 2 cm longo instructa,
nervis lateralibus inter se 5—8 mm distantibus, nervo collectivo a margine 5—6 mm
remoto. Pedunculus circ. 3,5 dm longus. Spatha 6 cm longa, 4 cm lata. Spadix stipite
4—5 mm longo suffultus, 4 dm longus, 5 mm crassus.
Columbia (Karsten in herb. reg. Berol); in silvis densis supra
Guataquer ad declivia occidentalia montis Cerro Gualeala pr. Tuquerres
alt. 2300—2500 m (F. C. Lguwaxx n. 5327. — Florif. m. Jun.).
Hanc plantam prius varietatem Anthurti Bredemeyeri existimavi. Spadix et spatha
non differunt, attamen folia in specie illa crassiora et angustiora, qua de causa duae
Plantae melius separantur.
389 A. Engler.
78. A. pallens Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 180, Prodr. 443;
Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 65; Engl. in DC. au Prodr. II. 112 n. 9
et in Arac. exsicc. et illustr. n, 145,
Costarica: ad Desengano alt. 2600 m (WEnDLAND).
79. A. Swartzianum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 238,
Prodr. 453; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 133 n. 42.
India occidentalis (Swanrz in h. Stockholm).
80. A. porreetum Schott in Ost. Bot. Zeitschr. 1858 p. 180;
Prodr. 443.
Costarica: Desengafio (WzwpLAND); ad arbores in silvis pr. Santa
Maria de Dota, alt. 1300 m (Pırrırr in Pırrızr et Dumawp Pl. costarie.
n. 2339. — Florif. m. April.).
A. microspadix Schott melius cum Anthurio tapinostachyo quam cum Anthurio
porrecto conjungitur.
81. A. myosuroides (H. B. Kunth) Endl. Gen. 240; Kunth En. III. 72;
Schott Prodr. 445; Engl. in DC. Suites au Prodr. U. 445 n. 16.
Pothos myosuroides H. B. Kunth Nov. gen. et spec. I. 62, t. 18.
Pothos microstachyus H. B. Kunth Nov. gen. et spec. I. 62.
A. microstachyum (H. B. Kunth) Kunth En. III. 72; Schott Le: Engl.
l. e. 444.
Spadicis pallide viridescentis stipes longitudine 5—40 mm variat. Folia basi plus
minusve cordata occurrunt,
Columbia: in monte Quindiu altit. 1000 m (HumsoLpr et BoNPLAND),
Cauca, ad arbores supra Anserma vieja alt. 4500—2000 m (F. C. LEHmanN
n. 3877. — Florif. m. Augusto). — Cali, in jugi occidentalis silvis densis
humidis pr. Las Pavas alt. 4600 m (F. C. Leumann n. 762. — Florif. m.
Jul.).
Costarica: in silvis pr. Général (Pırrier in Pirr. et Durınp Pl. cos-
taric. n. 3863. — Florif, m. Jan. 1894).
var. angustifolia Engl.: foliis angustioribus circ. 3 em latis.
Costarica: Matina (Pırrıer in Pirr. et Dunaxp. Pl. costar. n. 9797. —
Florif. m. Aug. 1895).
83. A. mierospadix Schott in Öst. Bot. Zeitsch. 1858 p. 180.
A. tapinostachyum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 180, Prodr. 445.
Costarica: Alto della Cruz (C. Horemans. — Florif. m. Jul. 1857):
Curridabat, alt. 1200 m (Pırrıer n. 66. — Florif. m. Jan. 1888); in silvis
ad flumen Rio Narango, alt. 200—250 m (Orrsrent, Tonnuz in Prrr. et DUR-
Pl. costar. n. 7524. — Florif. m. Mart. 1893); Cuesta de Tarrazu, alt.
1900 m (Toxovz in Pirr. et Dur. Pl. costar. n. 7865. — Florif. m. April.
1893); in silvis de la Palma (Tonpvz in Pirr. et Dur. costar. n. 9698. —
Fructif. m. Jul. 4895); in silvis pr. la Esmeralda, alt. 2000 m (Toxpuz in
Pırr. et Dur. Pl. costar. n. 1888)
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIIT. 383
Ecuador: in silvis tropicis pr. San Nicolas (Sopiro S. J. n. 42. —
Florif. m. Oct. 1883).
83. A. Karstenianum Engl. n. sp.; caule tenui scandente, internodiis
longis; foliorum petiolo tenui quam lamina paullo longiore, geniculo longulo
supra suleato instructo, lamina tenuiter chartacea, subsagittata vel in
stirpe adulta sagittata, ad exitum imae tertiae partis contracta, abhinc
apicem versus linea recta, subangustata, summo apice repentino in cuspi-
dem longam angustam terminata, lobis posticis semioblongis vel semiellip-
tieis rotundatis, sinu profundo angusto vel subaperto sejunctis; nervis
lateralibus I. e basi nascentibus utrinque 4—5, 3 retrorsis in costulas
brevissimas conjunctis; nervis lateralibus I. costalibus circ. 8, nervo collec-
tivo e nervis interlobaribus producto continuo, a margine (medio Je lateris)
remoto; pedunculo petiolum aequante vel superante, tenui; spatha lineari-
lanceolata, cuspidata; spadice stipite tenui ejus !/,—1/; aequante suffulto,
quam spatha plus minusve longiore.
A. subsagittatum (Kunth) Schott Prodr. 530 et Engl. in DC. Suit. au
Prodr. II. 451 n. 70 pr. p.
Caudiculi internodia 5—6 cm longa, 5—6 mm crassa. Foliorum petiolus 4,5—2 dm
longus, lamina in stirpe adulta 4,5—2 dm longa, cuspide 1,5—2 cm longo instructa,
lobis posticis antici circ. !/ aequantibus 4—5 cm longis, 3—4 cm latis. Pedunculi
2—2,5 dm longi. Spatha linearis 6—7 cm longa, 6—7 mm lata. Spadix stipite 2—2,5 cm
longo suffultus, 5—8 cm longus, 3—4 mm crassus.
Columbia (Karsten).
Prius hanc plantam false cum Anthurio subsagiltato (H. B. Kunth) Kunth conjunxi,
quae species negligenda est, quum folium tantum descriptum sit et valde dubium sit,
ad quam sectionem planta Huwsorprir, in herbario Berolinensi deficiens pertineat. Haec
Species certe valde affinis Anthurio subhastato Schott, differt lobis posticis retrorsis et
spadice longius stipitato.
84. A. triangulum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis bre-
vibus; cataphyllis internodia velantibus; foliorum petiolis supra suleatis
genieulo longiusculo instructis quam lamina paullo longioribus, lamina
Subcoriacea triangulari-sagittata, lobis posticis sinu amplissimo sejunctis,
obtusis, divergentibus, lobo antico oblongo-triangulari breviter acuminato
acuto, nervis lateralibus I. lobi antici 3—4 valde remotis adscendentibus
et basali intimo in nervum collectivum antemarginalem conjunctis, nervis
basalibus reliquis 3—4 patentibus, prope marginem sursum versis atque
in marginem exeuntibus, infimis in costulas tenues in sinu denudatas
conjunctis; pedunculo petiolum superante; spatha lineari-lanceolata, acumi-
nata; spadice breviter stipitato quam spatha paullo longiore; tepalis latitu-
dine sua 11/9—9-plo longioribus; ovario oblongo superne conoideo.
Caudiculi internodia circ. 4,5 cm longa. Cataphylla lanceolata 3—4 cm longa.
Folioruni majorum petiolus 2—3 dm longus, lamina circ. 2—2,3 dm longa et 1,3—1,8 dm
lata, lobis posticis circ. 7—8 cm longis, superne 5—6 cm latis, angulo 450—170? diver-
gentibus. Pedunculus circ. 3—3,5 dm longus. Spatha 5 cm longa, fere ! cm lata.
384 A. Engler.
Spadix stipite 2—3 mm longo suffultus. Tepala fere 3 mm longa, 2 mm lata. Ovarium
3 mm longum 4,5 mm crassum. Baccae 3.5 mm longae, 2,5 mm crassae.
Costarica: Talamanca, in silvis pr. Shirores, alt. 400 m (Pırrıer et
Toxpuz in Prrr. et Dur. pl. costar. n. 9225).
85. A. subhastatum Schott in Ost, Bot. Zeitschr. 1858 p. 350, Prodr.
531; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 152 n. 72.
Columbia: ad Sta. Martha (Puris).
Sect. IX. Polyneurium Engl.
Pistillum oblongum ovario ovoideo saepissime in stylum breviter conoi-
deum transeunte. Baccae oblongae. — Caudiculi plerumque scandentis
internodia saepe elongata. Foliorum petiolus longus, saepe compressus,
lamina rigide chartacea, lanceolata, oblonga, cordato-oblonga, cordato-ovata,
hastata, raro pedatisecta nervis lateralibus I numerosis patentibus vel versus
marginem leviter arcuatis, parallelis et validis in nervum collectivum mar-
gini approximatum exeuntibus.
Zu dieser auf Columbien und Ecuador beschränkten Section gehören
von bereits früher beschriebenen Arten nur 4; aus den neueren Sammlungen
des Herrn Consul F. C. Leumann und des Herrn Pater Sopiro kommen nun
noch hinzu 12 Arten, welche mit den 4 älteren hinsichtlich der Blattgestalt
nicht bloß eine ähnliche Formenreihe darstellen, wie sie in den Sectionen
Xialophyllium, Urospadix und Pachyneurium existiert, sondern auch noch
darüber hinausgehen, da bei A. angustisectum das Blatt fuBfórmig zer-
schnitten ist. Bei allen hierher gehörigen Arten sind die getrockneten
Blätter sehr spröde, nicht dick (mit Ausnahme von A. crassivenium); aber
starr.
A. Foliorum lamina lanceolata.
86. A. reticulatum Benth. 87. A. carinatum Engl.
88. A. pallatangense Engl.
B. Foliorum lamina oblongo-elliptica, utrinque aequaliter angustata.
89. A. densinervium Engl.
C. Foliorum lamina oblonga, vel oblongo-lanceolata, basi obtusa vel leviter emarginata.
90. A. Hieronymi Engl.
D. Foliorum lamina basi + cordata, ambitu cordata vel sagittata vel hastata.
a. Nervi basales loborum posticorum non vel brevissime conjuncti.
4. Lobi postici retrorsi.
I. Lobi postici breves semiorbiculares vel fere semiorbiculares.
4. Lamina ambitu oblonga.
91. A. Talamancae Engl. 92. A. orteganum Engl.
2. Lamina ambitu ovata.
33. A. monticolum Engl. 94. A. longicaudatum Engl.
Il. Lobi postici semiovati.
95. A. euspidatum Masters.
3. Lobi postici subtriangulares divergentes,
96. A. Lievenii Regel.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 385
b. Nervi basales loborum posticorum Œ conjuncti atque costulae poslicae in sinu
breviter denudatae.
a. Lobi postici retrorsi.
I. Lobi postici semiorbiculares.
97. A. Donnell-Smithii Engl.
II. Lobi postici semiovati.
98. A. alienatum Schott. 99. A. multinervium Engl.
100. A. erassivenium Engl.
d. Lobi postici introrsi.
101. A. Wallisii Masters.
y- Lobi postici extrorsi.
102. A. panduraeforme Schott. 103. A. subcoerulescens Engl.
ò. Lobi postici extrorsi et parte apicali introrsi.
104. A. Stübelii Engl.
E. Foliorum lamina pedatisecta.
105. A. angustisectum Engl.
86. A. reticulatum Benth. Pl. Hartweg. 255; Schott Prodr. 465; Engl.
in DC. Suites au Prodr. II. 126, n. 34.
Caudex usque 4 dm altus. Folia rigida, laete viridia, basi acuta vel obtusa.
Columbia: Cali, in silvis humidissimis ad declivia occidentalia jugi |
occidentalis, altit. 1800 m ad arbores (F. C. Leumann n. 3036, 3446. —
Aug.—Dec.), supra Cali alt. 4800—2200 m (F. C. Lenmans n. 5330. —
Florif. m. Junio).
var. truneatulum Engl.
A. truncatulum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 975 et in Arac. exsice. et
illustr. n. 214.
Columbia: Cali, in silvis densis humidis jugi oceidentalis, altit.
1200—2000 m (F. C. Leumann n. 2745. — Florif. m. Mart. 1883).
Observ. A. truncatulum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 273 varietatem A. reticulati Benth.
esse non dubito, postquam specimina plura hujus speciei a cl. F. C. Leumann collecta
comparavi.
87. A. earinatum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 275 et in Arac. exsicc. et
illustr. n. 906.
Columbia: Cauca, in silvis paullum apertis supra Dobio in Cajamarca
alt. 1500—1700 m (F. C. Lenmans n. 3353. — Fructif. m. Nov. 1883).
88. A, pallatangense Engl. n. sp.; caudieis internodiis brevibus,
cataphyllis stuppose dilaceratis; foliorum petiolo laminae aequilongo,
Supra canaliculato, genieulo brevi instructo, lamina tenui oblongo-
laneeolata, a medio utrinque subaequaliter angustata, basi et
apice acuta, nervis lateralibus I. valde numerosis leviter arcua-
tis, subtus valde prominentibus in nervum collectivum medio a
margine paullum remotum basi et apice margini approximatum
conjunctis; pedunculo valde elongato; spatha pallide viridi lineari
acuminata; spadice breviter slipitato cylindrico quam spatha paullo lon-
Botanische Jahrbücher. XXV, Bd. 25
386 A. Engler.
giore; tepalis pallide viridibus latitudine sua 1!/;-plo longioribus; ovario
oblongo, stylo ultra tepala exserto.
Cataphylla usque 4,5 dm longa. Foliorum petiolus circ. 2—2,5 dm longus, lamina
2,5 dm longa, 4 dm lata, nervis lateralibus I. et II. subaequalibus, primariis inter se
6—7 mm distantibus in nervum collectivum a margine 5 mm, basi et superne tantum
4—2 mm remotum conjunctis, Pedunculus 4—5 dm longus. Spatha vix 5 cm longa,
8 mm lata. Spadix stipite 4—5 mm longo suffultus, 5 cm longus, inferne 5 mm crassus.
Tepala 4,5 mm lata, 2 mm longa. Pistillum 2,5 mm longum, 4,5 mm crassum.
Ecuador: in silvis tropieis vallis Pallatanga pr. Pte. de Chimbo
(A. Sopiro, S. 7 n. 24. — Florif. m. Sept. 1894).
89. A. densinervium Engl. n. sp.; caudice brevi; cataphyllis
stupposis; foliorum petiolo dorso acutangulo, supra canaliculato,
geniculo brevi instructo, quam lamina paulo breviore, lamina tenui late
oblongo-lanceolata, a medio utrinque angustata, basi acuta, apice
longius acuminata, nervis lateralibus I. valde numerosis atque
subtus valde prominentibus angulo acuto adscendentibus in
nervum collectivum a margine remotum conjunctis; pedunculo folio
fere aequilongo; spatha lineari acuminata, basi longius decurrente; spadice
quam spatha longiore.
Foliorum petiolus circ. 2,5 dm longus, lamina 3 dm longa, medio circ. 1,2 dm
lata, nervis lateralibus I. inter se 2—4 mm distantibus, angulo circ. 459 a costa ab-
euntibus, in nervum collectivum a margine 6—8 mm remotum conjunctis. Pedunculus
circ. 5 dm longus. Spatha 7 cm longa, 4 cm lata. Spadix fructifer 8—9 cm longus.
Tepala circ. 4 mm lata, 4,5 mm longa. Baccae 6—7 mm longae, A mm crassae.
Costarica: terrestre in silvis vallis fluminis Rio Hondo, pr. Madre de
Dios, alt. 200 m (Pırrier n. 40346. — Fructif. m. Nov. 1896).
90. A. Hieronymi Engl. n. sp.; caudieuli internodiis longis; cataphyllis
internodia velantibus; foliorum petiolo canaliculato quam lamina
longiore, lamina magna, subcoriacea, ovato-lanceolata basi
leviter cordata, ab infima quarta parte sursum longe angustata, nervis
lateralibus I. numerosissimis infimis in marginem exeuntibus
exceptis in nervum collectivum a margine remotum conjunctis; pedunculo
cire. dimidium petioli aequante; spatha lineari-lanceolata, acuminata;
spadice subsessili.
Caudiculi scandentis internodia circ. 4 cm longa. Cataphylla 5 cm longa.
Foliorum petiolus 3,5—4 dm longus, lamina circ. 3 dm longa, inferne 4,7 dm lata,
nervis lateralibus I. inter se circ. 4 cm distantibus, nervo collectivo a margine 6 mm
remoto. Pedunculus 4,5 dm longus. Spatha lineari-lanceolata 6,5 cm longa, 4 cm lata.
Spadix 7 cm longus, 5 mm crassus.
Ecuador: ad arbores in valle Mundensi (Sopiro, S. J. n. 26. —
Florif. m. Aug. 1871); in silvis tropicis pr. San Nicolas, alt. 800—900 m
(Sopiro, S. J. n. 44. — Florif. m. Sept. 1892).
91. A. Talamancae Engl. n. Sp.; caudiculi internodiis abbreviatis,
cataphyllis valde elongatis; foliorum petiololaminae subaequilongo
dorso rotundato, supra late canaliculato, lamina subcoriacea
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 387
oblonga, basi lata obtusa, ima brevissime cuneatim in geni-
culum longulum contracta, a medio sursum angustata et apice
longe acuminata, nervis lateralibus I. utrinque circ. 15 inter se
valde remotis, patentibus, in nervum collectivum a margine paullum
remotum conjunctis, subtus valde prominentibus, pedunculo petio-
lum aequante; spatha lineari-lanceolata, longe cuspidata, basi decurrente ;
spadice breviter stipitato, quam spatha paullo longiore, tenuiter
cylindrico; tepalis latitudine sua paulo longioribus; ovario ovoideo.
Foliorum petiolus circ. 3 dm longus, geniculo 4,5 cm longo instructus, lamina
circ, 3,5 dm longa, 4,4—4,5 dm lata, acumine 2—2,5 cm longo instructa, nervis latera-
libus I. inter se 4,5—2 cm distantibus, in nervum collectivum a margine 3—4 mm
remotum conjunctis. Pedunculus 3 dm longa. Spatha 8 cm longa, 1,5 cm lata, acumine
2 cm longo instructa, Spadix stipite circ. 5 mm longo suffultus, 8—9 cm longus, circ.
5 mm crassus. Tepala circ. 4 mm lata, paullo longiora.
Costarica: Talamanca, in silvis pr. Shirores, alt. 400 m (Towpuz in
Pırr. et Dun. pl. costar. n. 9229, 9233. — Florif. m. Febr. 1895).
92. A. orteganum Engl. n. sp., caudiculi scandentis internodiis
brevibus; cataphyllis valde elongatis crassiusculis; foliorum
petiolo supra anguste canaliculato quam lamina paullo longiore,
breviter geniculato, la mina rigida flavovirente oblonga, basi cordata,
lobis posticis brevissimis, a triente inferiore sursum linea
arcuata angustata longe et anguste cuspidata; nervis laterali-
bus I. utrinque circ. 20 validis arcuatim patentibus in nervum collectivum
à margine paullum remotum conjunctis, nervis basalibus 3 infimis arcuatis
marginem petentibus; pedunculo tenui petiolum vix aequante; spatha
lineari acuminata; spadice myosuroideo quam spatha paullo longiore;
tepalis latitudine sua 4!/;—2-plo longioribus; staminibus late linearibus;
ovario ovoideo in stylum breviter conoideum attenuato.
Caudiculus circ. 2—2,5 cm crassus, 2—5 dm longus, internodiis brevibus. Cata-
phylla 4,5—2 dm longa. Foliorum petiolus 4—5 dm longus, lamina circ. 4,5 dm longa,
2 dm lata, nervis lateralibus I. inter se 4,5—2 dm distantibus, nervo collectivo a margine
6—7 mm remoto. Pedunculus circ. 4 dm longus. Spatha circ. 8 cm longa, 1,5 cm lata,
e cupreo flavescens. Spadix 8 cm longus, 6 mm crassus, flavo-viridis. Tepala circ.
2 mm/longa, 4,5 mm lata. Pistillum 2,5 mm longum, 4,5 mm crassum.
Columbia: terrestre, interdum epiphyticum in silvis densis ad flumen
Ortega, ad declivia orientalia Andium oceidentalium pr. Popayán alt.
1500—1700 m (F. C. Lenmann n. 5989. — Florif. m. Mart.).
Species Anthurio Talamancae paullum similis, differt foliis rigidioribus, basi pro-
fundius cordatis, apice haud sensim acuminatis, sed cuspidatis.
93. A. monticolum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
brevioribus; cataphyllis lanceolatis; foliorum petiolo supra leviter cana-
liculato quam lamina 1!/;—2-plo longiore, lamina chartacea rigi-
diuscula viridi subcoerulescente, foliorum majorum ovato-cordata,
latitudine longitudinem interdum subaequante, lobis posticis
brevibus fere semiorbicularibus, apice anguste cuspidata,
25*
388 A. Engler.
nervis lateralibus I. lobi antici utrinque circ. 15 et basalibus
1—2 in nervum collectivum a margine paullum remotum conjunc-
tis; pedunculo tenui petiolum aequante; spatha lineari-lanceolata acumi-
nata, pedunculo decurrente ` spadice quam spatha 1!/5-plo longiore tenuiter
eylindrico brunnescente vel cupreo; tepalis latitudine sua?paullo longiori-
bus; ovario ovoideo in stylum breviter conoideum sensim transeunte.
Caudiculi usque 5 dm longi, 2,5—2 cm crassi, Cataphylla circ. 4 dm longa.
Foliorum petiolus 4—5 dm longus, lamina majorum 3 dm longa et 2,5 dm lata, nervis
lateralibus inter se 4—2 cm distantibus, nervo collectivo a margine 3—6 mm remoto.
Pedunculus saepe 4,5 dm longus. Spatha circ. 8 cm longa, 1,5 cm lata. Spadix florifer
circ. 4 dm longus, 5 mm crassus, fructifer 8 mm crassus. Tepala demum 2 mm longa,
4,5 mm lata. Pistillum maturescens 2,5 mm longum.
Columbia: in silvis densis humidis pr. Frontino in Andibus occiden-
talibus Antioquiae alt. 4300—1700 m (F. C. Leumann n. 7359. — Fructif.
m. Sept. 4891); in silvis densis pr. Cuaiques et Ricaurte, ad declivia occi-
dentalia Andium oceidentalium pr. Tuquerres, alt. 4000—4300 m (F. C.
Leumann n. 5333. — Florif. m. Jun. et Jul); Cauca, alt. 4200 m (F. C.
Leumann n. 1974. — Florif. m. Sept.).
94. A. longicaudatum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longis; foliorum petiolo supra anguste canaliculato quam lamina
circ. 11/5- plo longiore, longe geniculato, lamina chartacea viridi subcoe-
rulescente ovato-cordata, latitudine longitudinem fere aequan-
te, lobis posticis retrorsis semiorbicularibus, sinu oblongo
sejunctis, apice sensim acuminata, nervis lateralibus I. lobi
antici utrinque circ. 12 erecto-patentibus, leviter arcuatis atque fere
omnibus basalibus in nervum collectivum margini approxi-
matum conjunctis; pedunculo petiolum subaequante; spatha lanceolata
acuminata; spadice subsessili crassiusculo quam spatha duplo
longiore, sursum attenuato; tepalis latitudine sua 11/;-plo longioribus,
staminibus late linearibus; o vario oblongo, stylo breviter conoideo.
Caudiculi internodia demum usque ! dm longa, 2 cm crassa. Foliorum petiolus
fere 6 dm longus, lamina usque 4 dm longa et 3 dm lata, nervis lateralibus inter se
1—2 cm distantibus, nervo collectivo a margine 2 min distante. Pedunculus circ. 5 dm
longus. Spatha 1—2 dm longa, 2—2,5 cm lata. Spadix 1,2—3 dm longus, inferne 4 cm
crassus. Tepala demum 2,5 mm longa et 2 mm lata. Pistilla demum 3 mm longa.
Ecuador: in silvis tropicis pr. Balzapamba (A. Sopro, S. J. n. 44.
— Florif. m. Dec. 4890); in silvis vallis Pallatanga pr. Pte. de Chimb
(A. Sopiro, S. J. n. 39. — Florif. m. Sept. 1891).
Species priori quam maxime affinis, sed foliorum lobis posticis majoribus, nervo
collectivo continuo, spadice longo et tepalis longioribus diversa.
95. A. cuspidatum Mast. in Gardn. Chron. 1875 p. 428 Fig. 85; in
DC. Suit au Prodr. II. 162 n. 86.
Columbia.
96. A. Lievenii Regel msc.; foliorum petiolo quam lamina longiore,
lamina subcoriacea pallide viridi cinerascente oblongo-sagittata, lobo antico
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 389
oblongo a medio sursum sensim angustato, a lobis posticis linea leviter
introrsum arcuata sejuncto, lobis posticis sinu amplo sejunctis divergenti-
bus brevibus obtusis ultra lobum anticum paullum exeuntibus, nervis
lateralibus I. costalibus utrinque circ. 12 atque basalibus 2 adscendentibus
validis in nervum collectivum a margine paullum remotum conjunctis,
nervis lateralibus basalibus 4 tenuioribus patentibus prope marginem
sursum arcuatis atque in marginem exeuntibus.
Foliorum petiolus circ. 2,5 dm longus, lamina circ. 2,5 dm longa, 4,4 dm lata, lobis
posticis circ. 7 cm latis et 2 cm longis, nervis lateralibus inter se 4,5—2 cm distantibus,
nervo collectivo a margine 3—4 mm remoto.
Patria ignota. — Vidi folium speciminis anno 1880 in horto bot. Caes.
Petropolitano culti, a beato Breet. mihi communicatum.
97. A. Donnell-Smithii Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longiusculis; foliorum petiolo quam lamina circ. 1!/j-plo longiore
teretiusculo, breviter geniculato, lamina chartacea obscure viridi, late
cordato-oblonga, a triente inferiore linea extrorsum arcuata sensim
angustata, lobis posticis semiorbicularibus sinu lato semiorbi-
culari sejunctis, nervis lateralibus I. costalibus utrinque circ. 15 paten-
tibus versus marginem leviter arcuatis et basalibus 2 patentibus in nervum
collectivum margini approximatum conjunctis, nervis lateralibus loborum
posticorum utrinque cire. 4 in costulas patentes in sinu denudatas
conjunetis; pedunculo quam petiolus paullo breviore; spatha lineari-lanceo-
lata anguste acuminata; spadice quam spatha duplo longiore tenuiter caudi-
formi; tepalis latitudine sua paullo longioribus; staminibus late linearibus;
ovario oblongo in stylum conoideum attenuato; baccis oblongis.
Caudiculi internodia 5—6 cm longa. Foliorum petiolus circ. 6 dm longus, lamina
circ. 4,5 dm longa, 2,5 dm lata, lobis posticis 3—4 cm tantum longis, nervis laterali-
bus l. inter se 1,5—2 cm distantibus, nervo collectivo tenui a margine tantum 2 mm
remoto. Pedunculus fere 5 dm longus. Spatha circ. 1,2 dm longa, 2 cm lata acumine
! cm longo instructa. Spadix fere 2 dm longus, 4—5 mm crassus. Tepala vix 4,5 mm
longa, 4 mm lata. Ovarium cum stylo breviter conoideo 2 mm longum. Baccae 4 cm
longae, 5 mm crassae. Semen compressum ovatum 4 mm longum et latum.
Costarica: Rio Ziménez, Llanos de Santa Clara, Comarca de Limón,
alt. 280 m (J. Donner Sum n. 4979 — m. April 1894).
Haec species Anthurio Talamancae affinis est, sed differt nervis lateralibus in cos-
tulas posticas in sinu denudatas conjunctis.
98. A. alienatum Schott Prodr. 507; Engl. in DC. Suites au Prodr. II.
164 n. 90,
Peruvia: pr. St. Govan (LechLer n. 2452).
Haec species a reliquis spadice crassiusculo paullum differt.
99. A. multinervium Engl. in Arac. exsiec. et illustr. n. 980; caudi-
culi scandentis internodiis elongatis; foliorum petiolo supra sulcato quam
lamina longiore, lamina subcoriacea ovato-cordata lobis posticis
Semiovatis, llobo antico &-plo longiore sensim angustato, breviter
àcuminato, nervis lateralibus I. basalibus 4 in costulas longiuscule
390 A. Engler.
denudatas conjunctis, 4 liberis atque costalibus utrinque circ. 10 ar-
cuatim adscendentibus, fere omnibus imis 2—3 exceptis, in nervum
collectivum a margine paullum remotum conjunctis; pedunculo petioli
dimidium aequante; spatha lineari-lanceolata acuminata, spadice subsessili
myosuroideo, brunneo; tepalis latitudine sua vix longioribus; staminum
filamentis late linearibus; ovario brevi subovoideo in stylum aequilongum
contracto.
Caudiculus usque 4 m longus. Cataphylla 4,5 dm longa. Foliorum petiolus 3 dm
longus, lamina 3,5 dm longa, 2 dm lata, lobis posticis circ. 6 cm longis, nervis latera-
libus costalibus angulo circ. 60? a costa abeuntibus 4—2 cm inter se distantibus.
Pedunculus 4,5 dm longus. Spatha 7—8 cm longa, 4 cm lata. Spadix 4 dm longus,
circ. 5 mm crassus, Tepala vix 4 mm longa. Staminum filamenta lata linearia anthera
paullo longiora, Ovarium 0,5 mm longum in stylum aequilongum contractum.
Columbia: Cauca, ad arbores atque in solo silvarum densarum
humidarum ad fluvium Rio Dagua, in planitie (F. C. Lenmany n. 2780. —
Florif. m. Martio).
100. A. erassivenium Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longis; cataphyllis internodia velantibus longioribus, demum stuppose
decompositis; foliorum petiolo longe vaginato quam lamina 1!/5- plo
longiore, lamina, subcoriacea oblongo-cordata lobis posticis
semiovatis levissime introrsis, lobo antico sensim angustato
longiuscule acuminata, nervis primariis cum secundariis atque venis
subtus valde prominentibus, nervis lateralibus I. costalibus lobi antici
utrinque 9 adscendentibus et basalibus 2 nervo collectivo antemarginali con-
junetis, nervis lateralibus loborum posticorum 4 arcuatis basi
in costulas posticas conjunctis atque in margine exeuntibus; pedun-
culo petiolum superante; spatha lineari-lanceolata; spadice breviter stipi-
tato eylindrico; tepalis latitudine sua paullo longioribus; ovario oblongo-
ovoideo, supra conoideo.
Caudiculi internodia 4—6 cm longa. Cataphylla 7—40 cm longa. Foliorum petiolus
circ. 3 dm longus, lamina 2,5—3 dm longa, circ. 4,6 dm lata, acumine 4,5—2 cm longo
instructa, lobi postici 6—7 cm longi. Pedunculus 3 dm longus. Spatha circ. 4,2 dm
longa, 12 mm lata. Spadix stipite 4 cm longo suffultus, florifer 4,4 dm longus, 6 mm
crassus. Tepala vix 4,5 mm longa. Ovarium 4,5 mm longum.
Columbia: Cauca (F. C. Lemmann n. XXIX).
Species valde insignis, nervatura sua ad 4. splendidum accedens, at reliquis nolis
valde diversa.
104. A. Wallisii Mast. in Gardn. Chron, 1875 p. 429 Fig. 86; Engl.
in DC. Suit. au Prodr. II. 463 n. 88.
Columbia (WarLis).
102. A. panduraeforme Schott Prodr. 536; Engl. in DC. Suit. au
Prodr. ll. 189 n. 129.
A. panduratum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 182; Oerst.
Praecurs. ad fl. centroam p. 72, non Martius.
Costarica: ad San Migual (WenpLaxp); Carthago (Ornsrzpr).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 391
In DE CaNpoLrE, Suites au Prodromus false A. Sagittaria Linden sub titulo varietatis
ad hanc speciem relatum est.
103. A. subcoerulescens Engl. n. sp.; caudieuli scandentis inter-
nodiis longis; cataphyllis longis internodia involventibus; foliorum
petiolo laminam aequante vel superante, supra anguste cana-
liculato, lamina chartacea ex viridi subcoerulescente, hastata,
lobis posticis antico circ. triplo brevioribus oblongis obtusis,
sinu amplo semiovato sejunctis divergentibus atque a lobo antico acu-
minato linea introrsum arcuata sejunctis, nervis lateralibus I. validissimis
costalibus numerosis et nonnullis basalibus neque minus nervis loborum
posticorum in nervum collectivum margini valde approximatum conjunctis,
nervis loborum posticorum in costulas patentesatque in sinu
longe denudatas conjunctis; pedunculo petioli dimidium superante;
spatha lineari-lanceolata longe acuminata; spadice myosuroideo; tepalis
latitudine sua vix longioribus; ovario oblongo ovoideo subconoideo.
Caudiculi 4 m et ultra longi internodia 8—42 cm longa. Foliorum petiolus circ.
4—7,5 dm longus, lamina tota 3—7 dm longa et inferne 2,5—4 dm lata, lobis posticis
1,2—2 dm longis, 4—4,8 cm latis, lobo antico 2,5—5,5 dm longo, 4,5—3 dm lato, nervis
lateralibus I. inter se 6—40 mm distantibus, nervo collectivo a margine 2 mm remoto,
costis posticis in sinu denudatis 2—4 cm longis. Pedunculus 2—2,5 dm longus. Spatha
1,3 dm longa, 4 cm lata. Spadix usque 4,5 dm longus, 4 mm crassus. Tepala vix 4,5 mm
longa et lata, viridia. Pistillum 4,5 mm longum.
Ecuador: ad arbores scandens in silvis densis humidis pr. El Yaru-
mal, ad declivia oceidentalia Cuencae alt. 4000—1600 m (F. C. Lennann
n. 7752. — Florif. m. Sept. 1892); in silvis convallis Nanegal (P. L. Sopiro,
S. J. n. 42); in silvis apud San Domingo (A. Sopiro, S. J. n. 43).
104. A. Stübelii Engl. n. sp.; foliorum lamina coriacea utrinque
nitida, eleganter hastato-sagittata, lobis posticisquam anticus
M/»-brevioribus, sinu lato parabolico sejunctis, lobum anticum
latitudine aequantibus, valde divergentibus attamen partem
apicalem obtusam introrsum vergentibus, lobo antico fere lineari-
oblongo, apicem versus paullum angustato, acuminato, nervis lateralibus I.
lobi antici valde numerosis parallele adscendentibus cum nervis loborum
Postieorum in nervum collectivum margini approximatum conjunctis,
nervis lateralibus I. loborum posticorum circ. 7 validis patentibus et
Tetrorsis in costas posticas crassas in sinu longe denudatas
conjunctis.
Foliorum lamina, quae sola adest, circ, 7 dm longa, lobus anticus et lobi postici
circ. 4,4 dm lati, costa antica 4,5—5 dm longa, costae posticae in sinu circ. 8 cm longe
denudatae ; nervi laterales I. lobi antici inter se 4—2 cm distantes, in nervum collec-
tivum a margine 3—4 mm remotum conjuncto.
Columbia: La Ceja en el cerro negro de Mayasquer vel cerro de la
Orega (A. Stürer n. 452°. — Febr. 1870). ` l
105. A. angustisectum Engl. n. sp.; alte scandens internodiis longis ;
foliorum petiolo quam lamina breviore, compresso, canaliculato, lamina
392 A. Engler.
chartacea, magna, pedati-5-secta segmentis sursum versis, val de
elongatis lineari-lanceolatis, intermedio libero, lateralibus 2
ad infimam quartam partem usque cohaerentibus, extimis
basi valde inaequilateris, latere exteriore supra basin valde contrac-
tis, omnibus longissime acuminatis, costis segmentorum lateralium
inferne coalitis, nervis lateralibus I. segmentorum valde numerosis ad-
scendentibus in nervum collectivum margini valde approximatum exeun-
tibus ; pedunculo petiolum superante; spadice (fructifero) crasse caudiformi
valde elongato; tepalis latitudine sua triplo longioribus; ovario oblongo
in stylum conoideum tepala superantem attenuato.
Caudiculi usque 3 m longi. Foliorum petiolus circ. 2,5 dm longus, valde com-
pressus, canaliculatus, acute marginatus, segmentum intermedium circ. 5,5 dm longum,
triente superiore 8 cm latum, segmenta lateralia circ. 5 dm longa, 6 em lata; costae
segmentorum lateralium circ. 5 cm longo connatae; nervi laterales I. inter se circ. 5 mm
remoti, angulo circ. 30? adscendentes, Pedunculus circ. 3,5 dm longus. Spadix 2,5 dm
longus, inferne 4,4 cm crassus. Tepala fere 5 mm longa, 4,5 mm lata. Pistillum subma-
turum 5 mm longum, 2 mm crassum.
Columbia: Cauca, ad arbores scandens in silvis densis humidis jugi
occidentalis supra Cali altit. 2000 m (F. C. Leumann n. 2949. — Maturescens
m. Aug. 1883).
Sect. X. Urospadix Engl.
in Fl. bras., Araceae p. 56 et in DC. Suites au Prodr. Il. 449. inclus. Sect.
Parabasium Schott Prodr. 487; Engl. in DC. Suites au Prodr. Il. 153.
Ovarium breviter ovoideum, stigmate late discoideo coronatum, tepala
aequans. Baccae subglobosae vel ovoideae, sordide viridescentes, flaves-
centes vel pro parte violascentes. Semina breviter obovoidea, obliqua,
compressa. — Caudex abbreviatus vel elongatus, internodiis brevibus.
Foliorum lamina subcoriacea, raro coriacea, saepius lineari-lanceolata vel
lanceolata vel oblongo-lanceolata, rarius oblongo-ovata vel oblongo-cordata
lobis posticis brevibus. Nervi laterales I. tenuiores, omnes vel fere omnes
nervum collectivum a margine I. remotum constituentes.
Dadurch, dass die Arten der Section Parabasium, welche mehr oder
weniger längliche, am Grunde bisweilen schwach keilfórmige, meist herz-
förmig ausgerandete Blätter mit einigen Basalnerven besitzen, in diese
Section einbezogen werden, wird dieselbe eine natürliche. Alle Arten
besitzen fast kugelige oder kurz eifórmige Beeren.
Bei denjenigen Arten, deren Entwickelungsgeschichte aus dem Samen
bekannt ist, ist das erste Laubblatt + eiförmig und am Grunde schwach
ausgerandet oder fast herzförmig, so bei A. Harrisii, A. gladiifolium, A.
Maximiliani; es zeigen also Arten, welche später lanzettliche oder lineal-
lanzettliche Blätter haben im Jugendstadium Übereinstimmung mit solchen
Arten, welche später herzförmige Blätter entwickeln; es ist also durchaus
berechtigt, an die Arten mit lanzettlichen Blättern die herzblättrigen
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 393
anzuschlieBen, sofern Blüten und Früchte Übereinstimmung zeigen. Die
große, Masse der zu dieser Section gehörigen Arten ist nicht bloß getrock-
net, sondern auch häufig lebend schwer zu unterscheiden; aber die
lebenden Exemplare lassen die Consistenz des Blattes, die Färbung und
das Verhalten der mehr oder weniger eingesenkten Nerven deutlicher
erkennen. Diese Verhältnisse sind aber von Bedeutung für die Unter-
scheidung der Artengruppen, welche in dieser Section unterschieden
werden können. 2 Artengruppen sind besonders formenreich, die Obscure-
viridia und die Flavescentiviridia, welche man bei längerem Studium leicht
unterscheiden lernt; bei den ersteren sind die Blätter dick lederartig und
dunkelgrün, auch getrocknet dicker, als bei den anderen, deren Blätter
gelblichgrün und weniger dick, daher biegsamer sind. In jeder der beiden
Gruppen giebt es einen Fortschritt vom lanzettlichen zum länglichen und
von diesem zum herzförmigen Blatt. Weniger (bis jetzt nur 5) Arten besitzt
die Gruppe Insculptinervia, welche sehr leicht an den dicken, oberseits
tief dunkelgrünen Blattspreiten und den oberseits tief eingesenkten Nerven
zu erkennen ist. Die beiden Gruppen Occultinervia und Dependentia sind
bis jetzt monotypisch; bei der ersteren sind die Blätter dick krautig, bei
der zweiten dick lederartig wie bei den Obscureviridia.
$8 A. Oceultinervia Engl. Foliorum lamina crassa (lineari vel lineari-
lanceolata), nervis lateralibus I. supra omnino obtectis.
106. A. pallidiflorum Engl.
§ 2. Insculptinervia Engl. Foliorum lamina crassa, supra atroviridis,
erecta vel patens, nervis lateralibus I. supra profunde insculptis.
107. A. comtum Schott. 108. A. Eiehleri Engl. 109. A. Galeottii (Hort.)
C. Koch. 110. A. nitidulum Engl. 111. A. longipes N. E. Brown.
$3. Dependentia Engl. Foliorum lamina crassa, coriacea, lineari-
lanceolata, a petiolo longiore dependens.
442. A. deflexum Engl.
8 4. Obscureviridia Engl. Foliorum lamina crassa, utrinque obscure
viridis, nervis lateralibus I. (in. sicco) subtus plerumque vix prominentibus.
A. Lamina + lanceolata, plerumque basin versus magis angustata, rarius oblonga,
nervis lateralibus I, omnibus in nervum collectivum conjunctis. Caudex + abbre-
viatus,
a. Petiolus teres vel teretiusculus.
113. A. Binoti Linden. 114. A. coriaceum (Grah.) Endl.
115. A. acutissimum Engl. 146. A. costaricense Engl.
447. A. inconspieuum N. E. Brown.
b. Petiolus dorso rotundatus, supra planus.
118. A. rubriflorum Engl. 119. A. longilaminatum Engl.
120. A. Sellowianum Kunth.
C. Petiolus supra planus, leviter sulcatus, dorso rotundatus.
121. A. gladiifolium Schott.
394
d.
e.
A. Engler.
Petiolus supra planus, dorso carinatus.
129. A. erassipes Engl.
Petiolus supra canaliculatus vel profunde sulcatus, dorso rotundatus vel carinatus.
a. Spadix sessilis vel breviter stipitatus.
I. Petiolus quam lamina paullo brevior vel ei subaequilongus.
123. A. longipetiolatum Engl. 124. A. paludosum Engl.
125. A. Durandii Engl. 126. A. suleatum Engl.
II, Petiolus brevis, saepe vix 1/5—1/» laminae aequans.
4. Petiolus dorso rotundatus.
127. A. silvicolum Engi. 128. A. Willdenowii Kunth.
129. A. lanceolatum (L.) Kunth. 130. A. Dussii Engl.
434. A. barbadosense Engl. 132. A. punctatum Engl.
133. A. littorale Engl. 134. A. andinum Engl.
2. Petiolus dorso carinatus.
135. A. Eggersii Engl. 136. A. turrialbense Engl.
8. Spadix longe stipitatus.
137. A. Gaudichaudianum Kunth. 138. A. Geitnerianum Regel.
139. A. Langsdorffii Schott.
Lamina late lanceolata vel oblongo-elliptica utrinque aequaliter angustata. Caudex
Æ assurgens.
a. Foliorum petiolus teretiusculus, supra sulcatus.
140. A. Miquelianum C. Koch et Augustin. 144. A. napaeum Engl.
b. Foliorum petiolus compressus vel dorso angulosus.
142. A. flavescens Poepp. 143. A. umbricolum Engl.
. Lamina ovata vel ovato-oblonga, haud longe cuspidata, basi interdum cuneata, nervis
lateralibus I. infimis saepissime in marginem exeuntibus, reliquis in nervum collec-
tivum conjunctis. .
a.
Caudex abbreviatus.
144. A. erassifolium N. E. Brown. 445. A. microphyllum (Hook.) G. Don.
b. Caudex Æ assurgens.
146. A. trinervium Kunth. 447. A. bellum Schott.
. Foliorum lamina late ovato-oblonga vel late rotundato-ovata, apice longe cuspidata.
148. A. euspidifolium Schott. 149. A. Oerstedtianum Schott.
E. Lamina basi emarginata vel + cordata.
a.
Lamina elongata triangulari-lanceolata, basi cordata,
150. A. ecuadorense Engl.
. Lamina ovata vel ovato-oblonga, nervis lateralibus I. infimis plerumque margina-
libus, reliquis in nervum collectivum conjunctis. Caudex abbreviatus vel
assurgens.
154. A. emarginatum Baker. 159. A. lucidum Kunth.
. Lamna oblonga basi emarginata vel oblongo - cordata, nervis lateralibus I. infimis !
margine exeuntibus, reliquis in nervum collectivum conjunctis. Caudex abbre-
viatus vel assurgens.
a. Lamina basi tantum emarginata,
153. A. quinquenervium Kunth. 454. A. subcordatum Schott.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 395
b. Lamina saepius cordata.
155. A. Augustinum C. Koch et Lauche. 156. A. Maximiliani Schott.
157. A. Lhotzkyanum Schott. 458. A. Lancheanum C. Koch.
$ 5. Flavescentiviridia. Foliorum lamina crassa vel crassiuscula,
rarius tenuis, subtus pallidior, nervis lateralibus I. (in sicco) subtus Œ pro-
minentibus.
A. Foliorum lamina anguste lanceolata vel lineari-lanceolata et breviter petiolata.
159. A. longifolium (Hofmg.) Kunth. 160. A. Kastelskii Schott.
B. Foliorum lamina lanceolata, basin versus longe cuneatim angustata, petiolo laminae
1/5—1/a aequante suffulta.
a, Spatha lineari-lanceolata.
161. A. Harrisii (Grah.) Endl. 162. A. protensum Schott.
163. A. angustilaminatum Engl. 164. A. imperiale Miqu.
465. A. peripense Miqu. 166. A. Sodiroanum Engl.
b. Spatha late lanceolata.
167. A. eximium Engl.
C. Foliorum lamina lanceolata, latitudine longitudinis circ. !/; aequante.
168. A. tenuifolium Engl. 169. A. lancifolium Schott.
D. Foliorum lamina oblonga vel oblongo-elliptica vel oblongo-lanceolata.
a. Foliorum lamina basi acuta vel obtusa, raro emarginata.
«. Spadix sessilis.
I. Nervi laterales I. supra insculpti et prominentes.
170. A. insculptum Engl.
II. Nervi laterales I. supra obtecti, subtus paullum prominentes.
474. A. Olfersianum Kunth. 472. A. aureum Engl.
8. Spadix stipitatus.
173. A. organense Engl. 174. A. theresiopolitanum Engl.
175. A. longicuspidatum Engl. 176. A. Regnellianum Engl.
177. A. Mourai Engl.
b. Foliorum lamina basi leviter cordata.
178. A. Mendoncai Enl. 179. A. parvum N. E. Brown.
$ 4. Occultinervia Engl.
106. A. pallidiflorum Engl. n. sp.; caudieuli internodiis brevibus;
cataphyllis valde elongatis longitudinaliter dilaceratis; foliorum petiolo
longe vaginato laminae dimidium aequante, cum geniculo brevi
dorso rotundato, supra late canaliculato, lamina lineari-lanceolata,
basi obtusiuscula apicem versus longe angustata, nervis lateralibus I.
tenuissimis in sicco leviter tantum prominulis in nervum
colleetivum tenuem a margine 1/—!/, lateris remotum con-
junctis; pedunculo quam petiolus longiore; spatha'lineari-lanceolata
quam spadix tenuiter cylindricus pallidiflorus paullo breviore; .tepalis
latitudine sua paullo longioribus; pistillo oblongo-ovoideo tepala aequante.
Caudicis internodia circ. 4 cm longa. Foliorum petiolus vagina circ. 8 cm longa
instructus 3,5—4 dm longus, lamina 7—8 dm longa, medio 6—8 cm lata, neryo collec-
396 A. Engler.
tivo tenui a margine circ. 4 cm remoto, etiam apicem versus longe a margine distante.
Pedunculus circ. 4 dm longus. Spatha lineari-lanceolata, 6—7 cm longa, 4 cm lata.
Spadix 9 cm longus, 4 cm crassus. Tepala fere 2 mm longa, 4,5 mm lata, Ovarium 2 mm
longum.
Ecuador: in silvis tropicis pr. San Miquel de los Colorados (A. Sopiro,
S. J. n. 15. — Florif. m. Julio 1875).
Species valde singularis, nulli alteri affinis, excellit imprimis petiolis longe vagi-
natis, lamina angusta, nervo collectivo a margine longe distante. Propter nervos paullum
prominulos pr. Anthurium Bakeri posui, quamvis vera affinitas vix existat.
$2. Insculptinervia Engl.
* 407. A. comtum Schott in Bonplandia 1862 p. 87; Engl. in Fl.
bras., Araceae 82, in DC. Suit. au Prodr. II. 449 n. 24 et in Arac. exsicc.
et illustr. n. 220.
Brasilia: pr. Rio de Janeiro (DogLLınser, GLazıou n. 15574, 16545,
17323, 17336; specim. viva n. 14, 47, 70).
* 108. A. Eichleri Engl. n. sp.; caudice abbreviato, foliorum
petiolo scabro, quam lamina 4—5-plo breviore lateraliter
paullum compresso, dorso convexo, supra profunde sulcato
geniculo tumido lateraliter compresso instructo, lamina coriacea,
obscure viridi, anguste lanceolata, apicem versus longius angus-
tata, basi sensim angustata, paullum supra geniculum contracta,
nervis lateralibus I. numerosis adscendentibus supra insculptis in ner-
vum collectivum a margine in inferiore parte folii longius
distantem conjunctis, nervo collectivo altero e basi adscen-
dente in infima sexta parte folii antemarginali, deinde margi-
nali; pedunculo quam petiolus circ. triplo longiore; spatha lineari
acuminata, spadice sessili quam spatha 4!/,-plo longiore.
Foliorum petiolus circ. 0,5—4,5 dm longus, 6—7 mm crassus, geniculo 4,2 cm
longo, 8 mm crasso instructus, lamina adulta 6—7 dm longa, supra trientem inferiorem
usque 9 cm lata, obscure viridis, nervis supra immersis subtus paullum prominentibus,
nervo collectivo antemarginali medio et superne circ. 4 cm a margine distante. Pedun-
culus circ. 3 dm longus. Spatha 4—5 cm longa, 6 mm lata. Spadix 4—6 cm longus,
4—5 mm crassus, atropurpureus.
Brasilia (Graziou exs. n. 16506; spec. viva n. 42).
Species pulcherrima, affinis Anthuriis comto Schott et Galeottiano C. Koch, imprimis
alteriori, sed diversa petiolo scabro et nervo collectivo antemarginali inferne longius a
margine distante atque nervo collectivo antemarginali secundo,
* 409. A. Galeottii (Hort) C. Koch in Ind. sem. Hort. Berol. 1855.
App. p. 5.
A. Galeottianum »Hort.« Schott Prodr. 464; Engl. in Fl. bras., Araceae
p. 83 et in DC. Suit. au Prodr. II. 190 n. 22.
Nomen descriptioni primae hujus speciei antepositum fuit 4. Galeottii, qua de causa
nomen A. Galeottianum'est delendum.
* A. Galeottii X Miquelianum.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 397
* 440. A. nitidulum Engl. n. sp.; erectum, internodiis abbreviatis:
foliorum petiolo teretiusculo obscure viridi atque geniculo longo
supra profundecanaliculatolaminaeaequilongo vel ea longiore
instrueto, lamina coriacea supra viridi, subtus laete viridi niti-
dula obseure lanceolata, utrinque subaequaliter angustata, basi subacuta
vel obtusa, apice acuta, nervis lateralibus I. utrinque circ. 12—45 paten-
tibus supra valdeimmersis, subtus prominulis in nervum collectivum
a margine remotum conjunctis, nervis II. et venis tenuioribus quoque
immersis; pedunculo folio paullo breviore; spatha lineari anguste acuminata,
pedunculo breviter decurrente; spadice breviter stipitato, cylindrico quam
spatha duplo longiore; tepalis longitudine sua fere duplo latioribus; ovario
o depresso-globoso, vertice purpurascente.
Foliorum petiolus circ. 4,5—2 dm longus, 4—5 mm crassus, geniculo 2 cm longo,
5 mm crasso instructus, lamina 2,3—2,5 dm longa, 8—40 cm lata, nervis lateralibus 1.
inter se circ. 2 cm distantibus, nervo collectivo a margine circ. 4 cm remoto, nervo
marginali in folii parte inferiore a margine paullum distante. Pedunculus circ. 4,5 dm
longus. Spatha circ. 7—9 cm longa, 42—13 mm lata, apice sensim acuminata. Spadix
0,8—4,2 dm longus, 5—6 mm crassus. Tepala circ. 4,2 mm longa, 2 mm lata. Ovarium
2 mm longum.
Brasilia (Graziou n. 9032, 44642; specimina culta sub n. 4).
* 411. A. longipes N. E. Brown in Gardn. Chron. XVIII (1882) p. 297.
Brasilia: Bahia (WETHERELL).
$ 3. Dependentia Engl.
112. A. deflexum Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 273; caudiculo
erecto, internodiis brevibus, cataphyllis persistentibus in fibras dissolutis;
petiolo teretiusculo laminae subaequilongo geniculo brevi
erassiusculo instructo, lamina deflexa, coriacea, obscure viridi, anguste
lanceolata, basi obtusiuscula, longe acuminata, acutissima,
nervis lateralibus numerosis patentibus in nervum antemarginalem a
margine paullum remotum conjunctis cum venis subtus prominentibus;
pedunculo petioli duplum longitudine aequante; spatha lineari-
lanceolata; spadice tenui subsessili; tepalis latis; staminibus latiusculis;
ovario tetragono, subtruncato; stigmate sessili.
Caudex usque 2,5 dm longus. Foliorum petiolus 1,5—2 dm longus, lamina 4,5—
2 dm longa, 3—4 cm lata, acumine 4,5—2 cm longo instructa, nervo collectivo a mar-
gine 2—3 mm remoto. Pedunculus circ. 3 dm longus. Spatha flavo-viridis 4—5 cm
longa, 8 mm lata. Spadix circ. 4—6 cm longus, 4—5 mm crassus. Tepala circ. ! mm
longa, 4,5 mm lata, basi striata, superne viridia. Ovarium 4,3 mm longum.
Columbia: Antioquia, ad arbores in silvis densis humidis ad montem
Cerro de Frontino altit. 2000 m (F. C. Leumann. — Florif. m. Nov. 1884).
Inter omnes species foliis lanceolatis obscure viridibus coriaceis praeditas differt
lamina omnino deflexa.
398 A. Engler.
$ 4. Obscureviridia Engl.
* 413. A. Binoti Linden in Regel Gartenfl. 1872 t. 723; Engl. in
Arac. exsicc. et illustr. n. 296.
Brasilia.
* 444. A. coriaceum (Grah.) Endl. Gen. pl. 240; Kunth Enum. III. 68;
Schott Prodr. 480; Saunders Refug. t. 270; Engl. in Fl. bras. Araceae
p. 83, t. 409 in DC. Suit. au Prodr. II. 120 n. 23 et Arac. exsicc. et illustr.
n. 147.
Pothos coriacea, Graham in Edinb. Phil. Journ. Appr. 1826; Hook. Exot.
Flora t. 210.
A. glaucum Schott Melet. I. 22.
A. glaucescens Kunth Enum. III. 73.
? Pothos subcaulescens Vell. Fl. Flum. t. 122.
Pothos reflexa Hort. Hofmgg.
Brasilia (Serro, Morter); prov. Rio de Janeiro (Bnrt, LuscnwaTR,
GaupicHAuD, Graziou n. 9334, 16519).
Argentinia: Rio seco (Rio blanco) infra San Andres pr. Oran (LoRENTZ
et Hieronymus n. 543. — Sept. 1873).
415. A. acutissimum Engl. n. sp.; caudice crasso, cataphyllis destruetis
stupposis; foliorum petiolo circ. dimidium laminae aequante, terete,
lamina coriacea anguste lanceolata, utrinque, imprimis apicem versus
longe angustata, nervis lateralibus numerosis patentibus, in nervum collec-
tivum a margine longe (circ. !/, lateris) remotum conjunetis; pedunculo
petiolum longe superante; spatha crassiuscula, lanceolata, longe acuminata;
spadice sessili quam spatha longiore, cylindrico, crasso.
Foliorum petiolus circ. 3,5 dm longus, 7—8 mm crassus, lamina circ. 7 dm longa,
medio 8 em lata, nervo collectivo medio a margine circ. 4 cm remoto, apicem et basim
versus margini magis approximata. Pedunculus circ. 4,5 dm longus. Spatha ! dm
longa, 2,5 cm lata. Spadix 4,4 dm longus, fere 4 cm crassus. Tepala fere 2 mm lata,
1,5 mm longa.
Ecuador: in silvis pr. pagum San Nicol (A. Sopiro, S. J. n. 20. —
Florif. m. Octobr. 1891).
116. A. costaricense Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 274; caudice
brevi; cataphyllis longis persistentibus ; foliorum petiolo teretiusculo
quam lamina paullo breviore, lamina crasse coriacea, laete
viridi elongato-lanceolata, basi acuta, apice sensim angustata, nervis
lateralibus utrinque adscendentibus in nervum collectivum a margine
(A, latitudinis) remotum conjunctis (in sicco subtus prominentibus);
pedunculo petiolum superante; spatha latiuscula ovato-lanceolata,
anguste cuspidata; spadice breviter stipitato, cylindrico crassius-
culo; tepalis latis. viridibus; staminibus late linearibus; ovario ovoideo
stigmate sessili coronato.
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 399
oliorum petiolus 4—1,5 dm longus, geniculo circ. 5 mm longo, lamina 2—3 dm
longa, 3—4 cm lata, nervo collectivo a margine 3—4 mm remoto, nervis lateralibus
angulo circ. 45° adscendentibus. Pedunculus 2,5 dm longus. Spatha 5,5 cm longa, basi
2 cm lata, cuspide 5 mm longa instructa. Spadix stipite 3 mm longo suffultus, 5 cm
longus, 5 mm crassus. Tepala circ. 4,5 mm longa et lata, viridia. Stamina late linearia,
paucistriata. Ovarium viride,
Costarica: in arboribus supra Agua caliente alt. 1800 m (F. C.
Leumann. — Florif. m. Febr. 1882).
Inter omnes species sectionis Urospadix spatha lata excellit.
* M7. A. inconspicuum N. E. Brown in Gardn. Chron. XXIII (1885)
p. 787.
A. opacum Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 444.
Brasilia: in prov. Rio de Janeiro ad San Christoväo (Graziou n. 9029,
15572, 16512).
* 448. A. rubriflorum Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum
petiolo cire. dimidium laminae aequante lateraliter paullum compresso,
dorso terete, supra plano, geniculo brevi tumido, lamina subcoria-
cea, utrinque laete viridi et nitida, lanceolata, utrinque
aequaliter angustata et acuta, nervis lateralibus I. numerosis paten-
tibus paullum prominentibus in nervum collectivum a margine
remotum, inferne tantum margini magis approximatum conjunctis; pe-
dunculo teretiusculo circ. dimidium folii aequante; spatha lanceolata rubes-
cente crassiuseula, vix decurrente, spadice quam spatha fere duplo longiore
crassiuseulo, rubescente vel purpurascente; tepalis latitudine sua 11/5-plo
longioribus, vertice purpureis; ovario ovoideo vertice purpurascente.
Foliorum petiolus circ. 3,5 dm longus, 4 cm crassus, geniculo 4,5 cm longo et
Crasso instructus, lamina circ. 7 dm longa et 2 dm lata, costa dorso obtusangula,
Superne leviter convexa, nervo collectivo a margine 4,5 cm remoto. Pedunculus 3,5—
5 dm longus, 4 cm crassus. Spatha 4,5 dm longa, 3 cm lata. Spadix circ. 2 dm longus,
inferne 4,5 cm crassus. Tepala 2 mm longa, 41,5 mm lata. Stamina linearia, infra
antheras paullum contracta 3 mm longa, 4 mm lata. Ovarium 2,5 mm longum.
Brasilia (Grazrou).
A clarissimo GLazıou plantam vivam (sub n. 74) accepi atque in horto regio bota-
nico Berolinensi colui.
* 449. A. longilaminatum Engl. n. sp.; caudice abbreviato; folio-
rum petiolo circ. dimidium laminae aequante cum geniculo
crasso dorso rotundato, supra plano, interdum levissime sulcato,
lamina crassa coriacea, opaca, lanceolata, basim versus
Cuneatim et magis quam apicem versus angustata, costa dorso valde
prominente rotundata, supra leviter convexa, sursum valde attenuata,
nervis lateralibus I. numerosis patentibus in nervum collectivum a
margine paullum distantem, inferne margini approximatum
conjunctis; pedunculo quam petiolus longiores; spatha lineari-lanceolata,
acuminata, basi longius decurrente; spadice cylindrico quam spatha duplo
400 A. Engler.
longiore, purpurascente; tepalis longitudine sua circ. 11/5-plo latioribus;
ovariis ovoideis.
Folii adulti petiolus usque 4 dm longus, 4 cm crassus, geniculo circ. 2 cm longo,
4,5 cm crasso instructus, lamina circ. 6—7 dm longa, medio 2 cm lata, costa inferne
4 cm crassa, sursum valde attenuata, nervis lateralibus I. 4,5—2 cm inter se remotis,
mediis atque superioribus angulo circ. 80? a costa abeuntibus, in nervum collectivum
a margine 5—6 mm distantem conjunctis. Pedunculus circ. 3,5 dm longus. Spatha circ.
8 cm longa, inferne 4 cm lata, acumine 4 cm longo instructa. Tepala circ. 4,5 mm longa,
2 mm lata,
Brasilia (Grazrov). — Vidi specimina culta.
Species habitu ad 4. coriaceum (Grah.) Endl. accedit, attamen differt petiolo supra
omnino plano, lamina haud glaucescente, nervo collectivo margini magis approximato.
* 420. A. Sellowianum Kunth Enum. III. 70, Schott Prodr. 461; Engl.
in Fl. bras., Araceae p. 86 et in DC. Suit. au Prodr. II. 125.
A. viride C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol. 1855, App. p. 6.
Brasilia meridionalis (SrıLo n. 987); prov. Bahia, in silvis ad
llheos (Princ. Neuwıen); ad Caxoeira d’Inferno (Pont.).
* 121. A. gladiifolium Schott in Journ. of bot. 4863 p. 5, Aroideae
Maximilianae p. 44, t. 9; Engl. in Fl. bras., Arac. 86, in DC. Suit. au
Prodr. ll. 124 n. 30 et in Arac. exsicc. et illustr. n. 249.
Brasilia: prov. Bahia, ad Ilheos (Fern. Maximiranus, archidux Austriae).
* 122. A. crassipes Engl. n. sp.; caudice crasso; foliorum petiolo
quam lamina circ. 6-plo breviore, lateraliter compresso, dorso
carinato, supra plano, marginibus acietatis, geniculo brevi
tumido, lamina valde elongata, anguste lanceolata, basi et apice
acuta, costa dorso carinata, supra leviter convexa, nervis latera-
libus I. patentibus numerosis paullum prominulis in nervum collec-
tivum a margine paullum remotum eonjunctis; pedunculo quam petiolus
circ. duplo longiore, purpureo, longitudinaliter pluries acietato, spatha
lanceolata rubescente crassiuscula; spadice brevissime stipitato, quam
spatha fere duplo longiore, crasso, sursum attenuato, purpurea.
Foliorum petiolus circ. 4,5 dm longus, 7 mm crassus, geniculum 4 cm longum,
12 mm crassum, lamina 7—8 dm longa, medio circ. 4 dm lata, nervo collectivo a mar-
gine circ. 5—7 mm remoto. Pedunculus 3 dm longus. Spatha 4 dm longa, 3,5 cm lata.
Spadix circ. 4,5 cm longus, inferne 12 mm crassus. Tepala circ. 2 mm longa et lata,
vertice purpurascentia. Ovaria ovoidea, vertice purpurascentia.
Brasilia (Graziov).
A clarissimo GLazıou plantam vivam (sub n. 102) accepi et in horto regio botanico
Berolinensi colui.
Species Anthurio rubriftoro valde affinis, differt imprimis foliis multo angustioribus,
petiolo et costa carinatis, pedunculo acietato.
* 123. A. longipetiolatum Engl. n. sp. ; caudice abbreviato; foliorum
petiolo dorso rotundato, supra late canaliculato marginibus
acietato, laminae subaequilongo, geniculo crasso latitudine sua
paullo longiore instructa, lamina coriacea utrinque obscure viridi
nitidula, oblonga, basi subacuta, apice obtusa, costa dorso, et supra
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 401
rotundata, sursum valde attenuata, nervis lateralibus I. numerosis
patentibus omnino occultis (in sicco prominentibus), in nervum collec-
tivum inferne margini approximatum, superne a margine remotum con-
junctis; pedunculo valde elongato folium subaequante; spatha crassa lanceo-
lata, longe acuminata, breviter decurrente; spadice sessili crassiusculo
laminam superante sursum attenuato; tepalis latitudine sua circ. 4!/;-plo
longioribus; filamentis late linearibus; ovariis oblongis; baccis ovoideis.
A. longipes Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 137.
Foliorum petiolus circ. 3,5 dm longus, geniculo fere 2 cm longo instructus, lamina
4—5 dm longa, 4,8—2 dm lata, costa basi circ. 7 mm lata, nervis lateralibus I. angulo
circ. 60° a costa abeuntibus in nervum collectivum superne fere 4 cm a margine remo-
tum conjunctis. Pedunculus circ. 6 dm longis. Spatha circ. 4,3 dm longa, inferne 2 cm
lata. Spadix usque 1,5 dm longus, inferne fere 4 cm crassus. Tepala 2 mm longa, 1,5 mm
lata. Ovarium 2,5 mm longum. Baccae circ. 5 mm longae, 4 mm crassae.
Brasilia australis (Grazrou n. 16540).
Ad A. Binoti Linden accedit, attamen differt petiolo supra plano marginibus acie-
tato, spadice longiore et crassiore.
124. A. paludosum Engl. in Arac. exsicc. et illustr. 286; caudiculo
abbreviato cataphyllis stuppose decompositis velato; foliorum petiolo
breviter vaginato supra late canaliculato, geniculo brevi tumido
instructo quam lamina paullo breviore, lamina subcoriacea,
obscure viridi, oblongo-elliptica, ima basi supra geniculum leviter
contracta, apice obtusa, nervo collectivo, interiore a margine longe
distante, altero margini valde approximato, nervis lateralibus angulo acuto
à costa abeuntibus cum venis tenuibus remotis (in sicco) utrinque promi-
nentibus; pedunculo petiolum aequante, spatha e basi latiuscula apicem
versus sensim angustata; spadice brevissime stipitato tenui; floribus
minimis.
Caudex usque 4 dm longus. Cataphylla 3—4 cm longa. Foliorum petiolus
1—1,2 dm longus, geniculo 4—5 mm longo tumido instructus, lamina oblongo-elliptica
1,2—1,5 dm longa, 4—5 cm lata, nervo collectivo interiore a margine circ. 0,5 cm
distante, nervis lateralibus angulo circ. 45? a costa abeuntibus. Pedunculus circ. 4,5 dm
longus. Spatha 3,5—4 cm longa, inferne circ. 8 mm lata, viridi-brunnescens. Spadix
stipite 2 mm longo suffultus, 4 cm longus, inferne 2 mm crassus.
Columbia: Cauca, in paludibus Rhizophorarum pr. Buenaventuram
(F. C. Leumann n. 3811. — Florif. m. Augusto 1884).
125. A. Durandii Engl. n. sp.; caudice brevi; cataphyllis destructis
Slupposis; foliorum petiolo dorso rotundato supra anguste cana-
lieulato, geniculo brevi instructo, quam lamina paullo breviore, lamina
coriacea, utrinque densiuscule nigro-punctata, oblonga, a medio in
geniculum cuneatim angustata, obtusa et breviter acuminata, nervis
lateralibus I. pluribus adscendentibus in nervum collectivum vali-
diorem a margine (circ. !/; lateris) remotum conjunctis, nervo
collectivo altero inferne a margine paullum remoto, superne
marginali; pedunculo tenui folium aequante vel superante;
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 26
402 A. Engler.
spatha late lineari quam spadix fere triplo breviore; spadice
sessili elongato tenuiter cylindrico; tepalis longitudine sua paullo
latioribus, atropurpureis.
Foliorum petiolus circ. 4—4,8 dm longus, lamina 2—2,5 dm longa, 0,7—4 dm lata,
nervo collectivo a margine 0,7—4 cm remoto. Spatha circ. 6 cm longa, 4 cm lata, acu-
mine 2 mm longo instructa. Spadix 4,5 dm longus, 4 mm crassus. Tepala fere 2 mm
lata, 4,5 mm longa. Ovarium breviter ovoideum.
Costarica: inter la Division et l'Alto del Palmital (Pırrıer in Prrr. et
Dur. pl. costar. n. 3868. — Florif. m. Jan. 1891); in silvis Turrialba alt.
570 m (Towpuz in Pırr. et Dur. pl. costar. n. 8422. — Fructif. m. Nov.
1893). e Mi
126. A. suleatum Engl. n. sp.; caudiculo abbreviato; cataphyllis
lineari-lanceolatis diu persistentibus; foliorum petiolo dorso rotundato,
supra profunde canaliculato dimidium laminae longe supe-
rante, geniculo longiusculo supra canaliculato, lamina subcoriacea
obscure viridi, oblongo-lanceolata utrinque aequaliter angustata
acuta, apice breviter apiculata, nervis lateralibus I. inter se longius distan-
tibus in nervum collectivum inferne et medio a margine paullum
remotum, superne margini magis approximatum conjunctis;
peduneulo quam petiolus longiore; spatha lineari, anguste acuminata;
spadice sessili tenui quam spatha longiore; tepalis latitudine sua longitu-
dinem superantibus; ovario breviter ovoideo.
Cataphylla 6—7 cm longa, 5—6 mm lata. Foliorum petiolus circ. 1,5—1,7 dm
longus, 4 mm crassus, geniculo 1,5 cm longo instructus, lamina 2,5—3,5 dm longa,
7—10 cm lata, nervis lateralibus I. inter se 4—2 cm distantibus in nervum collectivum
inferne a margine 5—7 mm, superne tantum 2—3 mm remotum conjunctis. Spatha circ.
5 em longa, 4 cm lata, acumine 5 mm longo instructa. Spadix circ. 8 cm longus,
4—5 mm crassus. Tepala circ. 2 mm lata, 4,5 mm longa.
Costarica: in silvis tropicis pr. San Domingo (A. Sopiro, S. J. n. 13.
— Florif. m. Aug. 1882).
127. A. silvicolum Engl. n. sp.; caudice crasso, internodiis abbre-
viatis; cataphyllis lanceolatis; petiolo quam lamina 3—3!/,-plo
breviore, subterete, supra obtusangulo et anguste canalicu-
lato, geniculo perbrevi, lamina coriacea, rigida, utrinque niti-
dula lineari-laneeolata utrinque aequaliter angustata, longe
acuminata acuta, nervis lateralibus I. arcuatis in nervum collec-
tivum a margine paullum distantem conjunctis, subtus valde
prominentibus, venis densiuscule reticulatis (in sicco prominentibus);
peduneulo petiolum superante; spatha lanceolata; spadice sessili
crasso cylindrico obtuso quam spatha duplo longiore; tepalis latitu-
dine sua duplo longioribus ; ovario oblongo.
Caudex circ. 2 cm crassus. Foliorum petiolus circ. 4 ,5—1," dm longus, geniculo
7—8 mm longo instructus, lamina 4—4,5 dm longa, 5—6 cm lata, nervis lateralibus
inter se 4—2 cm distantibus, nervo collectivo a margine 2—3 mm remoto. Spatha
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 403
6—7 cm longa, 4,5 cm lata, viridi-cuprea. Spadix circ. 4 dm longus, 4 cm crassus.
Tepala 2,5 mm longa, 4,5 mm lata, brunnea. Ovarium 2,5 mm longum, 4,5 mm crassum.
Columbia: terrestre in silvis humidis pr. La Conga ad declivia media
Andium oecidentalium pr. Popayán alt. 4400—1800 m (F. C. LEHMANN
n. 5329. — Florif. m. Jun.).
* 428. A. Willdenowii Kunth Enum. III. 71; Schott Prodr. 479;
C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1855, App. p. 5; Engl. in DC. Suit. au
Prodr. II. 424 n. 25 et in Bot. Jahrb. I. 480.
Pothos lanceolata Willd. Enum. 168 et herb. n. 3095! non L.
A. lanceolatum Saunders Refug. p. 44.
A. obscurum Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 145.
Brasilia (Graziou n. 9026, 15573, 16509, 16516, 17395, 17335 et spe-
cimina culta sub. n. 8, 10, 42, 404); in prov. Minarum: ad rupes pr. Itacolumi
(H. ScugNck n. 3642, forma juvencula); ad Caldas (Reexerı n. I. 449°); Sierra
de Cascurra (SeLLo n. c. 128), Sierra de St. Antonio (Serto n. c. 130); locis
haud addictis (Serro n. 109^, 4275); Novo Friburgo (Mrwpowca n. 334);
in prov. San Paulo (Sr. Hiram n. 714), Sierra de Piedade (Luxp); prov. St.
Catharina, in insula St. Catharina (D'URvILLE).
Planta variat foliis apice obtusis et longius acutatis.
var. brevifolium Engl.; foliis breviter petiolatis, lamina ovato-
oblonga basi obtusa et latiuscula, 4,6—1,7 dm longa, 8 cm lata.
Brasilia: in prov. Rio de Janeiro, ad rupes in insula do Cabo frio
(H. Scaexex n. 3970. — Florif. m. Mayo 1897).
* 429. A. lanceolatum (L.) Kunth Enum. III. 74; Schott Prodr. 479;
Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 432 n. 41.
Pothos lanceolata L. Spec. ed. Il. 1373 (Plum. Am. t. 62, 62, Ejus fil. I.
206).
A. martinicense Engl. Bot. Jahrb. I. 480.
Martinique: in silvis pr. St. Pierre (Béranger n. 1001; Haun, Pl. de
la Martinique 1870 n. 707, 1248; Trois Ileto, locis umbrosis et humidis in
arboribus et rupestre (Pere Duss n. 2143, 9144).
130. A. Dussii Engl. n. sp.; caudice crasso abbreviato; foliorum
petiolo lateraliter compresso, supra late et profunde canalicu-
lato quam lamina circ. 5-plo breviore, geniculo brevi et crasso
instructo, lamina coriacea, utrinque laete viridi, a medio basin et
apicem versus subaequaliter angustata, basi subacuta, apice
acuta, nervis lateralibus I. utrinque cire. 42—15 adscendentibus in ner-
vum collectivum a margine longiuscule distantem conjunctis, nervo
alteroan temarginalimarginiapproximato sursum nervo marginali
accumbente, nervis lateralibus II. atque venis quam nervi primarii paullum
tenuioribus; pedunculo ultra dimidium laminae exeunte; spatha lanceolata
acuminata, basi breviter decurrente; spa dice breviter stipitato elongato,
a medio sursum leviter attenuato atropurpureo.
26*
Á
404 A. Engler.
Cataphylla ultra 4 dm longa, crassiuscula. Foliorum petiolus circ. 5—6 cm longus,
geniculo circ. 6 mm longo instructus, lamina circ. 3,5 dm longa, medio 8—9 cm lata,
nervo collectivo antemarginali interiore in medio laminae circ. 4 cm, exteriore circ.
? mm a margine remoto. Pedunculus circ. 3 dm longus. Spatha 4,2 dm longa, circ.
4,2 cm lata. Spadix stipite 3—4 mm longo suffultus, circ. 4,2 dm longus, inferne
6—7 mm crassus, sursum attenuatus. Tepala latitudine sua vix longiora, circ. 4,5 mm
longa, atropurpurea. Ovarium ovoideum.
Guadeloupe: in silvis siccis, ad basin arborum, haud frequens (Duss,
Herbier de Guadeloupe etc. n. 3789. — Florif. m. Apr. 1896).
134. A. barbadosense Engl. n. sp.; caudiculo crasso, internodiis
brevibus; cataphyllis rigidis lanceolatis; foliorum petiolo dorso rotun-
dato, supra late canaliculato, geniculo brevi instructo, quam lamina
2—6-plo breviore, lamina coriacea, laete viridi, nitida, oblongo-
lanceolata utrinque subaequaliter angustata, breviter apiculata, nervis
lateralibus I. pluribus patentibus in nervum collectivum a margine
paullum remotum, inferne margini valde approximatum con- `
junctis; pedunculo folium aequante; spatha lineari-lanceolata, decurrente,
longe euspidata; spadice breviter stipitato quam spatha fere duplo longiore,
atropurpureo; tepalis latitudine sua paullo longioribus.
Cataphylla circ. 4 dm longa, basi 2 cm lata. Foliorum petiolus 0,5—2 dm longus,
geniculo fere 4 cm longo instructus, lamina 2,5—2,7 dm longa, 4—8 cm lata, nervo
collectivo a margine circ. 4—5 mm remoto. Pedunculus circ. 2,5 dm longus. Spatha
6 cm longa, A cm lata, acumine 6—7 mm longo instructa. Spadix stipite 4—5 mm longo
suffultus, circ. 4 dm longus, inferne 6 mm crassus, sursum attenuatus. Tepala fere 2 mm
longa, 4,5 mm lata.
Ins. Barbados: in fruticetis ad rupes calcareas circa Horsehill, haud
rara (Ecazns Fl. Ind. occid. exs. n. 7326. — Florif. m. Jan. 1890).
132. A. punctatum Engl. n. sp.; caudiculo abbreviato; foliorum
petiolo semiterete supra late canaliculato, geniculo brevi in-
structo, quam lamina 6—8plo breviore, lamina subcoriacea,
utrinque, imprimis subtus densiuscule nigro-punctata elongato-
oblonga, basi acuta, apice subobtusa, breviter apiculata,
nervis lateralibus I. utrinque pluribus adscendentibus in nervum collec-
tivum a margine remotum conjunctis; pedunculo dimidium laminae
aequante; spatha oblonga, decurrente, breviter acuminata; spadice
breviter stipitato quam spatha paullo longiore, c ylindrico; tepalis late
linearibus; ovario ovoideo; stylo conico; baceis majusculis, ovoideis.
Foliorum petiolus circ. 3 cm longus, lamina 4,8—2 dm longa, medio 5—6 cm lata,
nervis lateralibus I. utrinque 5—6 mm distantibus, in nervum collectivum a margine
6 mm distantem conjunctis. Pedunculi 0,7—1 dm longi. Spatha 4,5—4,7 cm longa,
circ, 4,3 cm lata, acumine 2 mm longo instructa. Spadix florifer circ. 2,5 cm longus,
5 mm crassus, fructifer usque 4 cm longus, ultra 4 cm crassus. Tepala circ. 4,5 mm
longa et lata, Baccae 5—7 mm longae, 4—5 mm crassae.
Ecuador: in regione tropica vallis Pallatanga (A. Sopiro, S. J. n. 4.
— Fructif. m. Sept. 4894); in silvis tropieis pr. vicum Balao ad sinum
Guayaquil (A. Sopro, S. J. n. 5. — Fructif. m. Oct. 1897).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 405
133. A. littorale Engl. n. sp.; caudiculo brevi; foliorum petiolo
semiterete, late canalieulato quam lamina 4—6plo breviore,
geniculo brevi instructo, lamina coriacea, oblongo-lanceolata,
basi acuta, margine ad geniculum decurrente, apice breviter apicu-
lata, nervis lateralibus I. utrinque circ. 9 adscendentibus, in nervum
collectivum a margine paullum remotum conjunctis; pedunculo folium
superante, spatha lineari-lanceolata quam spadix circ. triplo breviore;
spadice valde elongato; tepalis longitudine sua !/;-plo latioribus;
ovario depresso-globoso.
Caudiculus internodiis brevibus. Foliorum petiolus circ. 3—3,5 cm longus, 3 mm
crassus, lamina 1,4—4,8 dm longa, 4,5 cm lata, nervo collectivo a margine 5—6 mm
remoto. Pedunculus circ. 2,5 dm longus. Spatha 7—8 cm longa, 5—6 mm lata. Spadix
circ. 2 dm longus, 5—6 mm crassus, ad medium tantum fructifer. Tepala circ. 2 mm
lata, vix 4,5 mm longa.
Costarica: in littorali maris pacifici, in paludibus pr. Sierpe (Pırrıer
in Prrr. et Dur. pl. costar. exs. n. 6837. — Florif. m. Mart. 1892).
Species insignis spadice valde elongato.
134. A. andinum Engl. n. sp.; caudice crasso abbreviato, cataphyllis
stuppose dilaceratis velato; foliorum petiolo dimidium laminae
aequante dorso rotundato, supra canaliculato, geniculo haud
valde incrassato, lamina tanceolata, basi obtusiuscula, breviter
acuminata, nervis lateralibus numerosis tenuibus (in sieco paullum
prominulis) in nervum collectivum a margine paullum distantem inferne a
margine magis remotum conjunctis; pedunculo quam petiolus breviore;
spatha lineari breviter acuminata; spadice sessili quam spatha circ. 1!/5-plo
longiore myosuroideo atropurpureo; tepalis latitudine sua vix longioribus;
ovario ovoideo.
Caudex abbreviatus. Foliorum petiolus circ. 2 dm longus, geniculo 4—4,5 cm
longo instructus, lamina circ. 3,5 dm longa, ad basin trientis superioris circ. 6—8 cm
lata, breviter acuminata, Pedunculus circ. ? dm longus. Spatha circ. 6 cm longa, 8 mm
lata, acumine 4—5 mm longo instructa.. Spadix circ. 4 dm longus, inferne 4 mm crassus.
Tepala circ. 4 mm longa et lata, purpurascentia.
Ecuador: in silvis montis Carazou, alt. 2400 m (A. Sopiro, S. J. n. 47.
— Florif. m. Augusto 1873).
135. A. Eggersii Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum petiolo
compresso, carinato, supra canaliculato, geniculo tumido instructo,
quam lamina 5—3-plo breviore, lamina subcoriacea lanceo-
lata, basin versus magis angustata, apice obtuso breviter apiculata, subtus
densiuscule nigro-punctata, nervis lateralibus Jl. numerosis in nervum
collectivum a margine remotum conjunctis; nervis lateralibus ll. et venis
tenuibus; pedunculo quam folium breviore; spatha lineari-lanceolata,
Spadice tenui eylindrico, quam spatha longiore, brunneo; tepalis
longitudine sua latioribus.
Foliorum petiolus circ. 0,4—1,2 dm longus, 4—5 mm crassus, geniculo 6—8 mm
longo instructus, lamina 3,5 dm longa, 6— 7 cm lata, nervo collectivo a margine 6—7 mm
406 A. Engler.
remoto. Spatha circ, 5 cm longa, 6—7 mm lata. Spadix circ. 8 cm longus, 4 mm crassus.
Tepala 2 mm lata, 4,5 mm longa.
Ecuador: in prov. Monabi: pr. Haciendam el Recreo epiphytica
(EcGrns n. 14877. — Florif. m. Augusto 1893).
Species Anthurio littorali affinis, attamen petiolo carinato satis diversa.
136. A. turrialbense Engl. n. sp.; caudiculo crasso, internodiis
abbreviatis; foliorum petiolo acutangulo carinato, supra late
canalieulato, geniculo brevi instructo, quam lamina circ. 4-plo breviore;
lamina coriacea densiuscule nigro-punctulata, anguste lanceo-
lata, basin versus cuneatim angustata, apice acuta, nervis
lateralibus I. numerosis patentibus in nervum collectivum validio-
rem a margine paulum remotum conjunctis, tenuibus; pedunculo quam
petiolus duplo longiore; spatha late lineari, breviter apiculata, spa-
dice brevissime stipitato, quam spatha duplo. longiore, cyliudrico
obtuso; tepalis atropurpureis latitudine sua paullo longioribus.
Foliorum petiolus circ. 4,2 dm longus, geniculo circ. 7 mm longo instructus,
lamina circ. 4 dm longa, 4,5 cm lata, nervo collectivo a margine 5 mm remoto. Pedun-
culus 2 dm longus. Spatha 3 cm longa, 4 cm lata. Spadix stipite 2 mm longo suffultus,
6 cm longus, 7 mm crassus. Tepala 4,5 mm longa.
Costarica: in prov. Carthago ad flumen Turrialba, altit. 500 m
(Jons DonneıL Gun, Pl. guatemalens. etc. n. 4978. — Florif. m. Mart.
1894).
137. A. Gaudichaudianum Kunth emend. Engl. in Fl. bras., Arac.
p. 84 et in DC. Suit. au Prodr. I. 423 n. 97.
var. euneifolium Engl. l. c. et in Arac. exsicc. et illustr. n. 146.
A. Gaudichaudianum Kunth Enum. lll. 74; Schott Prodr. 459; Saun-
ders Refug. t. 268.
Brasilia: Ins. St. Catharina (Gaupicnaup).
* var. Libonianum (Linden et Regel) Engl. in DC. Suit. au Prodr.
II. 123 n. 278.
A. Libonianum Linden et Regel in Gartenflora 4867 p. 29, t. 598;
Regel Supplem. ad Ind. sem. hort. Petrop. 1866 (edit. 1867) p. 29.
var. Chamissonis (Schott) Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 123 n. 271.
A. Chamissonis Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 269, Prodr. 458.
Brasilia meridionalis (Cnanısso).
* 138. A. Geitnerianum Regel in Gartenfl. 1867 t. 540 et in Ind. sem.
hort. Petrop. 1866 (ed. 1867) p. 88; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 85, in DC.
Suit. au Prodr. II. 123 n. 28 et Arac. exsicc. et illustr. n. 136.
Brasilia meridionalis.
139. A. Langsdorffii Schott Prodr. 458; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 85
et in DC. Suit. au Prodr. II. 1294 n. 29.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (RIEDEL).
* 440. A. Miquelianum C. Koch et Augustin in Ind. sem. hort. Berol.
1855, App. p. 5, C. Koch in Berl. Allg. Gartenzeit. 1857 p. 489; Schott
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 407
Prodr. 482; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 94, in DC. Suit. au Prodr. II. 134
n. 38 et Arac. exsicc. et illustr. n. 76.
Pothos parasiticus Vell. Fl. Flum. IX. t. 494.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Grazıou n. 9036).
* A. Miquelianum X Galeottii.
Hort. Berolin.
141. A. napaeum Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum petiolo
crasso teretiusculo laminae circ. dimidium aequante, lamina
magna late lanceolata, a medio utrinque longe angustata
acuta, nervis lateralibus l. patentibus in nervum collectivum a margine
longe remotum conjunctis; pedunculo dimidium folii superante; spatha
lineari angustata; spadice sessili; tepalis longitudine sua latioribus; ovario
obovoideo.
Caudex circ. 2 cm crassus, Foliorum petiolus circ. 3 dm longus, geniculo brevi
instructus, lamina circ, 6 dm longa, medio fere 2 dm lata, nervis lateralibus I. angulo
circ, 60? a costa abeuntibus inter se 4—1,5 cm distantibus atque in nervum collectivum
medio a margine 4—4,2 cm remotum, ceterum margini magis approximatum conjunctis.
Pedunculus ultra 5 dm longus. Spatha 4 dm longa, 4,5 cm lata. Spadix 4 dm longus,
circ. 6 mm crassus. Tepala circ. 4,5 mm longa et 2 mm lata. Pistillum 4,5 mm longum.
Ecuador: in silvis subtropicis ad flumen Napa (A. Sopro, S. J.
n. 23. — Florif. m. Sept. 1892).
142. A. flavescens Poepp. in Poepp. et Endl. Nov. gen. II. 83; Schott
Prodr. 485; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 149 n. 67.
Peruvia subandina: in arboribus montis San Christobal versus
Cuchero (Porprig).
143. A. umbricolum Engl. n. sp.; caudicis crassi internodiis brevibus;
cataphyllis lanceolatis stuppose decompositis; foliorum petiolo quam
lamina circ. 4!/,-plo longiore dorso anguloso, supra late cana-
liculato, genieulo brevi instructo, lamina coriacea obscure viridi,
ovato-oblonga, acuminata, nervis lateralibus I. patentibus
numerosis densiusculis omnibus vel infimis exceptis fere omnibus
in nervum collectivum a margine paullum remotum con-
junetis; pedunculo quam petiolus longiore; spatha lineari-lanceolata flavo-
viridi, acuminata, quam spadix cylindricus fere duplo breviore; tepalis
flavis latitudine sua paullo brevioribus; ovario ovoideo.
Caudex circ. 4,5 cm crassus, ultra 2 dm altus. Foliorum majorum petiolus 2 dm
longus, 3—4 mm crassus, lamina 4,5—4,8 dm longa, circ. 4 dm lata, acumine 4,5 cm
longo instructa, nervis lateralibus I. angulo circ. 70—80° a costa abeuntibus in nervum
collectivum a margine 3 mm remotum conjunctis, Pedunculus circ. 4,6—4,8 dm longus.
Spatha 3 cm longa, 5 mm lata. Spadix 7 cm longus, 5 mm crassus. Tepala fere 2 mm
lata, 4,5 mm longa. Ovarium circ. 1,8 mm longum.
Columbia: ad declivia praerupta, interdum in arboribus in silvis
densis humidissimis declivium mediorum Andium occidentalium pr. Popayán
alt. 4400—4800 m (F. C. Leumann n. 5323, 5324. — Florif. m. Jun.).
408 A. Engler.
var. rupicolum Engl. foliis basi et apice acutis.
Ecuador: rupestre atque in arenosis inter frutices, rarius ad arbores
in silvis densis pr. El Entable ad Naranyal alt. 200—600 m (F. C. LeumANN
n. 7754. — Florif. m. Oct.,. Nov.).
Haec species, imprimis var. rupicolum foliorum forma paullum ad Anthurium bellum
Schott accedit, attamen differt petiolo anguloso.
* 444. A. crassifolium N. E. Brown in Gardn. Chron. XIX (1883) I.
p. 10, 44.
America tropica.
* 145. A. microphyllum (Hook.) E. Don in Sweet hort. brit. ed. II.
633; Endl. Gen. pl. 240; Kunth Enum. III. 72; Schott Prodr. 486; Engl.
in Fl. bras., Arac. p. 94, in DC. Suit. au Prodr. II. 149 n. 68 et in Arac.
exsicc. et illustr. p. 182.
Pothos microphylla Hook. Bot. Mag. t. 2953; Bot. Cab. t. 1673.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, in cacumine montis Coccovada
(Scuorr, Rieper, Grazrou n. 8046, 9037, 16504).
* 146. A. trinervium Kunth Enum. III. 76; Schott Prodr. 487; Engl.
in Fl. bras., Arac. 95 et in DC. Suit. au Prodr. II. 453 n. 73 exclus. var.
Augustinum.
Brasilia?
* 447. A. bellum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 4859 p. 100, Prodr.
484, Aroideae Maximilianae p. 47, t. 14, Saunders Refug. t. 275; Engl. in
Fl. bras., Araceae p. 92, t. 13 f. 2, in DC. Suit. au Prodr. II. 134 n. 39 et
in Arac. exsicc. et illustr. n. 54.
Brasilia: prov. Bahia (Brawcnzr n. 1744); ad Ilheos (Prınc. NEUWIED);
in arenosis pr. Castelnuovo (RıepeL); ad Itaparica (Fern. MAXIMILIANUS Archi-
dux Austriae).
148. A. cuspidifolium Schott in Öst. Bot. Zeitsch. 1858 p. 180, Prodr.
446; Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 67; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il.
114 n. 44.
Costarica (OERSTEDT).
149. A. Oerstedtianum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 180,
Prodr. 447; Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 67; Engl. in DC. Suit. au
Prodr. II. 144 n. 45,
Costarica: ad Narango (Ornsrzpr).
150. A. ecuadorense Engl. n. sp.; caudice abbreviato, cataphyllis
longis persistentibus; foliorum petiolo quam lamina breviore semiterete
supra sulcato, geniculo longiusculo instructo, lamina coriacea elongato-
triangulari-lanceolata, basi cordata, lobis posticis brevibus sub-
triangularibus obtusis vel semiorbicularibus, longe acuminata, nervis
lateralibus I. lobi antici paucis atque basalibus in nervum collectivum à
margine paullum remotum conjunctis, nervis basalibus 2—3 valde curvatis
in margine exeuntibus; pedunculo tenui folium aequante vel subaequante;
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 409
spatha lineari-lanceolata, longissime acuminata, haud decurrente; spadice
Æ stipitato tenuiter myosuroideo valde elongato; tepalis latitu-
dine sua paullo brevioribus; ovario subgloboso, stigmate sessili coronato.
Caudex crassus, internodiis abbreviatis. Cataphylla 5—10 cm longa, 7—8 mm lata.
Foliorum petiolus 4,5—2,5 dm longus, geniculo 4,5 cm longo instructus, lamina
2—3,5 dm longa, basi 5—7 cm lata, lobis posticis 4,5—2,5 cm longis. Pedunculus
3—5 dm longus. Spatha circ. 4 dm longa,4 cm lata. Spadix stipite 4—3 cm longo
suffultus, 4—2 dm longus, 3—4 mm crassus. Tepala vix 4 mm longa, 4,5 mm lata.
Ovarium 4 mm longum et crassum.
Ecuador: ad arbores atque terrestre in silvis montanis densis ad
vuleanum Tunguragua alt. 4800—2200 m (F. C. Leguaxw n. 7753. — Florif.
m. Jun.), eodem loco in marginibus silvarum (F. C. Lenmans n. 454. —
Florif. m. Dec. 1880).
* 451. A. emarginatum Baker in Saunders Refug. t. 2974; Engl. in
DC. Suit. au Prodr. II. 196 n. 33..
America tropica.
* 452. A. lucidum Kunth Enum. III. 73; Schott Prodr. 484 (nec Saun-
ders Refg. t. 273); Engl. in Fl. bras., Araceae p. 92 et in DC. Suit. au
Prodr. II. 132 n. 40.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Rener).
* 453. A. quinquenervium Kunth Enum. lll. 76; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. II. 456 n. 77.
Columbia: Andes de Pasto (v. Huwsorpr).
154. A. subcordatum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 184, Prodr.
489; Engl. in DC. Suit au Prodr. II. 156 n. 78.
Guatemala: in montosis Las Nubes alt. 2600 m (Wenprann); Chiul
in distrietu Quiche alt. 2600 m, ad arbores (Heype et Lux in Joun DONNELL
Smith, Plantae guatemal. n. 3516. — Florif. m. Apr. 1892).
* 455. A. Augustinum C. Koch et Lauche in Ind. sem. horti Berol.
1858 p. 71; Engler in Araceae exsicc. et illustr. n. 490.
A. trinervium Kunth var. Augustinum Engl. in Fl. bras., Araceae p. 95
et in DC. Suites au Prodr. II. 454 n. 73.
Brasilia (Orrers, Grazrov n. 9028, 16517, 16518); Serra dos Orgäos,
ad Theresiopolim (H. Scaener n. 2680. — Florif. m. Febr. 1887).
* 156. A. Maximiliani Schott in Bonplandia X. (1862) p. 5, Aroideae
Maximilianae p. 7, t. 4, 5; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 155 n. 16 et in
Araceae exsicc, et illustr. n. 64.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Graziou n. 44639, 41641); ad Petro-
polim (Fern. Mamme, Archidux Austriae).
* 457. A. Lhotzkyanum Schott Prodr. 491; Engl. in Fl. bras., Araceae
97 et in DC. Suit, au Prodr. I. 157 n. 80.
A. cordatum €. Koch et Sello in Ind. sem. hort. Berol. 1853/54, App.
p. 45.
410 A. Engler.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro in Serra dos Orgãos (Lnorzkv, Gra-
ziou n. 41639).
* 458. A. Laucheanum C. Koch in Allg. Berlin. Gartenz. 4857 p. 191;
Schott Prodr. 544; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 95, in DC. Suit. au Prodr. II.
155 et in Arac. exsicc. et illustr. n. 164.
Brasilia tropica (Grazrou n. 11 644, 46505).
$5. Flavescentiviridia Engl.
* 159. A. longifolium (Hfmg.) Kunth Enum. II. 69; Schott Prodr.
463; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 86 et in DC. Suites au Prodr. 195 n. 32.
Pothos longifolia Hfmg. 3. Nachtr. p. 53.
A. illepidum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1859 p. 400, Prodr. 464.
Brasilia: ad Carraras (SELLO n. c. 134).
* var. elongellum (Hort. Berol.) Engl. in Fl. bras. Arac. p. 86.
Pothos elongella Hort. Berol.
Brasilia (Grazrou n. 9035, 16544, 46543, 47328; specim. culta sub
n. 38, 50); in prov. Minas Geraes (Sr. HILAIRE n. 4353 in h. mus. Paris.);
ad Novo Friburgo (Menponça n. 337, 4402); in prov. Bahia ad Vittoria
Iron, 393). i
160. A. Kastelskii Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1859 p. 100, Prodr.
457; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 433 n. 43.
Mexico: Valparaiso (KasrELskr in Herb. Petropol.).
* 1641. A. Harrisii (Grah.) Endl. Gen. pl. 240 emend. Engl. in Fl. bras.,
Arac. p. 87 et in DC. Suit. au Prodr. II. 427 n. 35.
var. Grahamianum Engl. in Fl. bras., Arac. p. 88 t. 21, in DC. Suit.
au Prodr. II. 427.
A. Harrisii Endl. Gen. 240; Schott Prodr. 455; Kunth Enum. lll. 70;
Saunders Refg. t. 266.
Pothos Harrisii Graham in Edinb. Phil. Journ. Apr. 1826; Hook. Exot.
Flora t. 244, Lodd. Bot. Cab. t. 4304.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Grazrov n. 45 683).
* var. intermedium (Kunth) Engl. in Fl. bras. l. c. 88 et in DC.
Suit. au Prodr. II. 128.
A. intermedium Kunth Enum. III. 70; Schott Prodr. 460.
A. Jilekii Schott in Bonplandia X. (1862) p. 5 et in Aroideae Maxi-
milianae p. 9, t. 6, 7
Brasilia: prov. Bahia, pr. Ilheos ad viam Felisbertiam (Princ.
NrvwiED), in districtu liaparica (Fern. Maxıminsanus, Archidux Austriae),
prov. Rio de Janeiro (Gavprcnaup, WEDDELL, GLAZIOU n. gei
* var. consanguineum (Kunth) Engl. in Fl. bras. I. e. et in DC.
Suit. au Prodr. II. 428 et in Arac. exsicc. et illustr. n. "
4. consanguineum Kunth Enum. II. 74; Schott Prodr. 546.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII, 411
* var. janthinopodum (Schott) Engl. in Fl. bras. l. c. 88 et in DC.
Suit. au Prodr. II. 128.
Brasilia: prov. Bahia (Fern. Maxımirıanus, Archidux Austriae).
* var. erythropodum (Miq.) Engl.
A. erythropodum Miq. Delect. sem. Amstelod. 4853 p. 8; Schott
Prodr. 463. P
* var. assimile (Schott) Engl. in Fl. bras. l. c. 89 et in DC. Suit. au
Prodr. II. 128.
A. assimile Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 4855 p. 82; Prodr. 455.
A. undulatum C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol. 4854
App. 10.
A. mandiocanum Schott Prodr. 454; Engl. in Fl. bras. l. c. 89.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, ad Mandioca (Laxcsponrr, RIEDEL).
* var. Beyrichianum (Kunth) Engl. in Fl. bras. l. c. 89, in DC. Suit.
au Prodr. Il. 429 et in Arac. exsicc. et illustr. n. 153.
A. Beyrichianum Kunth Enum. II. 69; Schott Prodr. 460.
A. longifolium Hort. plurim.
A. rubricaule Kunth. Enum. II. 69; Schott Prodr. 464; Saunders
Refug. t. 965.
A. Urvilleanum Schott Prodr. 459.
A. rubidum Schott in Hort. Schoenbrunn.
A. contemtum Schott in Coll. Icon. Arac. ined.
A. scolopendroides Hort.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, ad Capocabona (Rırper), in monte
Telegraphico (Luscnxarn); locis haud addictis (Graziou n. 1652); in insula
Sta. Catharina (d’Urvirır); in prov. Minas Geraés ad Caldas (RrowriL
n. 2952); prov. Bahia, ad Ilheos (Bengel.
162. A, protensum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 184, Prodr.
465; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 133.
Costarica: in silvis vulcani Barba, ad declivia versus mare pacificum
alt. 2500—2700 m (Oznsrepr, Toxpuz in Pirr. et Dur. Pl. costar. n. 1992.
— Florif. m. Febr. 4890); ad Biancho Flores, alt. 2100 m (Tonpuz in Prrr.
et Dun. Pl. costar. n. 2295. — Florif. m. Febr. 1890).
163. A. angustilaminatum Engl. n. sp.; caudice abbreviato; folio-
rum petiolo lateraliter leviter compresso, supra canaliculato, geniculo
brevi instructo, quam lamina 5—6-plo breviore, lamina coriacea
lin eari-lanceolata, basi subacuta, apice acuta, nervis lateralibus l.
numerosis in nervum collectivum antemarginalem a margine
Paullum remotum conjunctis; pedunculo dimidium folii superante;
Spatha lanceolata ; spadice subsessili cylindrico crassiusculo atropurpureo;
ovario longo, stylo brevissimo.
Foliorum petiolus circ. 6—8 cm longus, lamina circ. 5—6 dm longa, 6 cm lata,
basin et apicem versus subaequaliter angustata, nervis lateralibus I. inter se 12—15 mm
419 A. Engler.
distantibus, nervo collectivo antemarginali a margine 5—6 mm distante. Pedunculus
fere 3 dm longus. Spatha lanceolata 5 cm longa, basi circ. 4,3 cm lata, sursum an-
gusata. Spadix 6—7 cm longus, 7—8 mm crassus. Flores 2,5 mm diametientes,
tepalis demum 2,5 mm longis atque 1,5 mm latis. Pistillum circ. 3 mm longus, 2 mm
crassum.
Ecuador: in silvis tropicis pr. Gualea (A. Sopiro, S. J. n. 18. —
Florif. m. Jun. 1896).
164? A. imperiale Miqu. ex Scuorr Prodr. 465; Engl. in DC. Suit. au
Prodr. IIl. 433 n. 44.
Planta dubia.
165. A. peripense Engl. n. sp.; caudiculi crassi internodiis abbre-
viatis; foliorum petiolo quam lamina circ. 5-plo breviore, dorso
acutangulo supra late canaliculato, geniculo crassiusculo, lamina
magna lanceolata, a medio utrinque angustata, basin versus
longe cuneata, nervis lateralibus I. patentibus, infimis interdum exceptis
in nervum collectivum medio a margine longius remotum conjunctis; pe-
dunculo quam folia breviore; spatha lineari acuminata; spadice sessili
viridi; tepalis latitudine sua 1!/?-plo longioribus; ovario oblongo-ovoideo.
Caudex circ. 4,5 cm crassus. Folii petiolus circ. 1,5 dm longus, lamina circ. 5 dm
longa, 4,2 dm lata, nervo collectivo a margine medio fere 4 cm remoto. Pedunculus
circ. 4 dm longus. Spatha circ. 7 cm longa. Spadix fere 8 cm longus, 5—6 mm crassus.
Tepala circ. 2 mm longa, 4,5 mm lata. Ovarium 2 mm longum.
Ecuador: in silvis tropicis secus flumen Peripa (A. Sopro, S. J
n. 22. — Florif. m. Aug. 1875).
166. A. Sodiroanum Engl. n. sp.; foliorum petiolo teretiusculo di-
midium laminae subaequante, lamina subcoriacea late lanceolata, basi
obtusiuseula, acuminata, nervis lateralibus I. pluribus inter se
valde remotis subtus valde prominentibus, angulo acuto ad-
scendentibus, in nervum collectivum a margine remotum con-
junctis, nervis secundariis atque venis prominulis; pedunculo petiolum
superante; spatha late lineari, acuminata; spadice cylindrico quam spatha
paullo breviore, viridescente; tepalis longitudine sua paullo latioribus;
ovario breviter ovoideo.
Foliorum petiolus circ. 4,5 dm longus, lamina 4 dm longa, 1—4,2 dm lata, nervis
lateralibus I. inter se 4—4,5 cm distantibus, angulo 40—50? a costa abeuntibus in
nervum collectivum a margine 6—8 mm remotum conjunctis, nervis lateralibus infimis
in margine exeuntibus. Pedunculus 2 dm longus. Spatha 4 dm longa, inferne 1, 3 em
lata. Spadix 9 cm longus, 6 mm crassus. Tepala vix 4,5 mm lata et longa. Ovarium
1,5 mm longum. |
Ecuador: in silvis tropieis pr. San Miguel alt. 380 m (A. Sonn,
S. J. n. 19. — Florif. m. Aug. 1875).
167. A. eximium Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum petiolo
quam lamina 5—6-plo breviore, dorso rotundata supra late
canalieulato, genieulo brevi, lamina subcoriacea, elongato-lanceo-
lata a basi supremi trientis basin versus longe cuneatim an-
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII, 4 13
;
gustata, apice longe acuminata, nervis lateralibus inter se longe
distantibus arcuatim adscendentibus in nervum collectivum a margine
paullum remotum conjunctis; pedunculo dimidium laminae attingente
vel superante; spatha late lanceolata longe acuminata; spadice
sessili quam spatha breviore, cylindrico, crasso, obtuso; tepalis
latitudine sua triplo longioribus; ovario oblongo conico tepala
aequante.
Foliorum petiolus circ. 4,5 dm longus, 6—7 mm crassus, lamina circ. 7 dm longa,
superne 4,2—4,3 dm lata, nervis lateralibus I. inter se 2—3 cm distantibus, in nervum
collectivum a margine 4—5 mm remotum conjunctis. Pedunculus 4,5 dm longus.
Spatha 4 dm longa, 2,5 cm lata. Spadix 6 cm longus, 4 cm crassus. Tepala vix 4 mm
lata, 2,5 mm longa. Ovarium 2,5 mm longum, stigmate sessili coronatum.
Costarica: in silvis pr. Punta mala, in regione littorali maris pacifici
(Toxpuz in Prrr. et Dur. pl. costar. n. 6768. — Florif. m. Mart. 1892); in
silvis pr. Santo Domingo sinus Golfo dulce (Towpuz in Prrr. et Dur. pl.
costar. n. 10093, — Florif. m. Mart. 1896).
Species valde insignis inter sectiones Pachyneurium et Urospadix intermedia, spa-
dice ad sectionem priorem, nervatura ad alteram vergens.
168. A. tenuifolium Engl. n. sp.; caudiculi adscendentis internodiis
brevibus; cataphyllis linearibus valde elongatis; foliorum petiolo tenui
Supra anguste canaliculato quam lamina duplo breviore, lamina tenui,
lanceolata, utrinque aequaliter angustata, basi acuta, apice acuminata,
nervis lateralibus I. areuatim adscendentibus inter se remotis in nervum
colleetivum a margine paullum remotum conjunctis; pedunculo petiolum
superante; spatha lineari-lanceolata acuminata; spadice sessili viridifloro;
tepalis latitudine sua 21/,-plo longioribus; ovario oblongo in stylum bre-
viter conicum attenuato.
Caudiculi internodia circ. 4 cm longa. Cataphylla usque 4,5 dm longa. Foliorum
petiolus circ. 2 dm longus, geniculo 5—6 mm longo instructus, lamina 3,5—5 dm longa,
acumine 4,5 cm longo instructa, nervis lateralibus I. inter se 4—1,5 cm distantibus in
nervum collectivum a margine 5 mm remotum conjunctis. Pedunculus 2 dm longus.
Spatha 6—7 cm longa, 4 cm lata. Spadix circ. 6 cm longus, 6 mm crassus. Tepala vix
! mm lata, 2 mm longa. Pistilla 2 mm longa, A mm crassa.
Ecuador: in silvis tropicis et subtropicis secus flumen Piloton (A.
Sopiro, S. J. n. 44. — Florif. m. Oct. 1883).
169. A. lancifolium Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 180; Schott
Prodr. 480; Oerst. Praecurs. ad fl. centroam. 69; Engl. in DC. Suites au
Prodr. II. 424 n. 24.
Costarica: in vulcano Turrialba (WENDLAND).
170. A. insculptum Engl. n. sp.; caudicis scandentis internodiis
abbreviatis; foliorum petiolo subterete supra plano cum geniculo
longiusculo supra plano vel anguste canaliculato quam lamina
Circ, duplo breviore, lamina subcoriacea, oblongo-elliptica utrinque
Subaequaliter angustata, ima cuneata apice apiculata, nervis laterali-
bus I. arcuatim patentibus su pra leviter inseulptis in nervum collec-
LÀ
414 A. Engler.
tivum a margine (circ. !/; —!/, lateris) distantem conjunctis, subtus paullum
prominentibus; pedunculo folium aequante; spatha lineari acuminata
breviter decurrente quam spadix circ. duplo breviore; tepalis longitudine
sua A'/plo latioribus; ovario subgloboso vel breviter obovoideo; baccis
viridibus.
Foliorum petiolus circ. 0,7—4 dm longus, 4—5 mm crassus, geniculo circ. 4 cm
longo instructus, lamina 2,5—3 dm longa, medio 0,9—1,3 dm lata, nervis lateralibus I.
angulo circ. 60—70? a costa patentibus in nervum collectivum a margine circ. 4 cm
distantem conjunctis. Pedunculus 2,5—3 dm longus. Spatha circ. 4,5 cm longa, acu-
mine 3—4 mm longo instructa. Spadix circ. 9 cm longus, 5 mm crassus, sursum leviter
attenuatus. Sepala circ. 4,5 mm longa, 2,5 mm lata. Pistillum 2 mm longum.
Brasilia (Graziou n. 9034, 11642, 16507, 16508, 16514, 17326;
specimina culta sub n. 60, 70).
Planta certe valde affinis est Anthurio Olfersiano, sed differt ab omnibus ejus varie-
tatibus nervis lateralibus I. et nervis collectivis supra quasi insculptis, subtus magis
prominentibus.
* 174. A. Olfersianum Kunth Enum. III. 72 em. Engl. in Fl. bras.
Arac. 90 et in DC. Suites au Prodr. II. 129 n. 37.
* var. Kunthianum Engl. in Fl. bras. l. c. t. 12, in DC. Suit. au
Prodr. II. 430, 37 et in Arac. exsice. et illustr. n. 8.
A. Olfersianum Kunth Enum. 1. c., Schott Prodr. 483; Saunders Refug.
t. 279. :
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (OLrers, Grazrou n. 9027).
* var. acutangulum Engl. L c.
Colitur in hortis.
var. alienigenum (Schott) Engl. 1. c.
A. alienigenum Schott msc.
Brasilia (Wingren).
* var. Vellozianum (Schott) Engl. l. c. et in Arac. exsicc. et illustr.
n. 224,
A. Vellozianum Schott Prodr. 482.
A. Luschnathianum Kunth Enum. Ill. 73 (stirps minor).
Brasilia: Cabo Frio (Luscnxarn); in monte Corcovado (Mexbonça
n. 662, — Florif. m. Oct. 1887).
* var. leptostachyum (Schott) Engl. 1. c.
A. leptostachyum Schott in Óst. Bot. Wochenbl. 4855 p. 66, Prodr. 554.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Scmorr, Graziov n. 77); prov. San
Paulo (Sr. Hıraıre n. 1693, in h. mus. Paris.).
172. A. aureum Engl.; caudiculo erecto, internodiis abbreviatis;
cataphyllis stuppose dilaceratis; foliorum petiolo quam lamina breviore
semiterete (?) supra leviter canaliculato, quam lamina paullo breviore;
geniculo longiusculo instructa, lamina subcoriacea flavo-viridi oblongo-
lan ceolata, basi acuta, anguste et longe acuminata, acu-
tissima; nervis lateralibus utrinque pluribus arcuatis subtus leviter
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 415
prominentibus, in nervum collectivum a margine paullum distantem con-
junctis; pedunculo petiolum superante; spatha lineari, acuminata; spadice
sessili quam spatha paullo longiore, subaureo.
Caudex usque 3 dm longus. Foliorum petiolus circ. 2 dm longus, geniculo ultra
4 em longa, lamina circ. 3—3,5 dm longa, medio 10—12 cm lata, acumine fere 2 cm
longo instructa, nervis lateralibus I. inter se 4—1,3 cm distantibus, in nervum collec-
tivum a margine 3—4 mm remotum, superne margini approximatum conjunctis.
Pedunculus circ. 3 dm longus. Spatha 4—5 cm longa, circ. 8 mm lata, olivacea. Spadix
5 em longus, inferne 5 mm crassus. Tepala subaurea.
Columbia: in silvis densis pr. Frontino, in Andibus occidentalibus
Antioquiae alt. 4200—1700 m (F. C. Lenmans n. 7360. — Florif. m. Sept.
1891).
173. A. organense Engl. n. sp.; caudiculo abbreviato; foliorum
petiolo quam lamina 1!/;-plo longiore tenui, breviter geniculato,
lamina subcoriacea oblongo-lanceolata basi obtusiuscula, apice
acuminata, nervis lateralibus I. numerosis patentibus in nervum collec-
tivum.a margine paullum remotum conjunctis; spatha lineari-lanceolata,
longe acuminata; spadice distincte et tenuiterstipitato, stipite
quam spadix cylindricus 4-plo breviore; tepalis latitudine sua #1/,-plo
longioribus; ovario ovoideo conoideo.
Caudex abbreviatus. Foliorum petiolus 4,5—2,5 dm longus, lamina 4,2—1,6 dm
longa, 3,5—4 cm lata. Pedunculus circ. 2 dm longus. Spatha circ. 2 cm longa, 3—4 mm
lata, acumine 5 mm longo instructa. Spadix stipite 5 mm longo suffultus, 3 cm longus.
Tepala 4,5 mm longa, 4 mm lata. Pistillum 4,5 mm longum, 4 mm crassum.
Brasilia: Serra dos Orgäos; ad rupes in fruticetis infra Campos das
Centas (H. Scnexck n. 2873. — Florif. m. Febr. 1887).
174. A. theresiopolitanum Engl. n. sp.; caudice abbreviato; foliorum
petiolo tenui quam lamina 1!/—3-plo longiore, lamina sub-
coriacea tenui ovato-oblonga, a triente inferiore sursum angu-
Stata et acuminata, nervis lateralibus I. infimis prope marginem ad-
scendentibus, reliquis patentibus in nervum collectivum tenuem a margine
remotum conjunctis; pedunculo tenui petiolum superante; spatha lineari
acuminata; spadice breviter stipitato eylindrico tenui; tepalis latitudine
Sua paullo longioribus.
Foliorum petiolus circ. 4,5—2,5 dm longus, lamina 4,4—4,5 dm longa, 4—6 cm
lata, nervo collectivo o margine 5—7 mm remoto. Pedunculus 3—3,5dm longus. Spatha
2,5 cm longa, 5 mm lata. Spadix stipite 4à—5 mm longo suffultus, 3,5 cm longus, 4 mm
crassus, atropurpureus.
Brasilia: in Serro dos Orgàos ad Theresiopolim, in silvis rupestre
(H. Scugvck n. 2604. — Florif. m. Febr. 1887); loco haud addicto (Graziov
n. 9034).
175. A. longieuspidatum Engl. n. sp.; caudieuli scandentis inter-
nodiis brevibus, cataphyllis destructis internodia obtegentibus; foliorum
Petiolis quam lamina longioribus, leviter sulcatis, geniculo brevi
416 A. Engler.
instructis, lamina subcoriacea lanceolata basi obtusa vel
leviteremarginata, longe acuminata, acutissima, nervis latera-
libus numerosis patentibus in nervum collectivum a margine paullum
remotum conjunctis; pedunculo quam petiolus breviore; spatha lineari-
lanceolata acuminata; spadice breviter stipitato sursum leviter
attenuato quam spatha paullo longiore.
Anthurium Bredemeyert in Fl. bras. Arac. p. 80 t. 8.
A. Bredemeyeri var. lanceolatum Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 444.
Caudiculi internodia 4—4,5 cm longa. Cataphylla 3 cm longa, lacerata. Foliorum
petioli 4,4—1,8 dm longi, lamina cum acumine 4,5 cm longo 4,2—4,4 dm longa, 4—5 cm
lata, nervis lateralibus I. inter se 5—8 mm distantibus, nervo collectivo a margine 3 mm
remoto. Pedunculi circ. 4,3 dm longi. Spatha 3,5 cm longa, 4—5 mm lata. Spadix
stipite 4—5 mm longo suffultus, 4 cm longus, 3 mm crassus.
Brasilia (Serto in herb. reg. Berol.).
Species ab Anthurio Bredemeyeri Schott imprimis foliis basi latioribus, leviter
emarginatis atque tenuibus differt.
* 176. A. Regnellianum Engl. in Fl. bras., Arac. 96 et in DC. Suit.
au Prodr. II. 157 n. 79.
Brasilia: prov. San Paulo (Brevet: n. III, 4297).
177. A. Mourai Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis bre-
vibus; cataphyllis brevibus caulem amplectentibus ; foliorum petiolo lami-
nam subaequante, canaliculato, lamina lanceolata, sursum sensim
angustata acuta, nervis lateralibus I. tenuibus patentibus in nervum
collectivum a margine paullum remotum conjunctis; pedunculo tenui cum
spadice folium totum aequante; spatha lineari-oblonga, breviter acuminata;
spadice stipite spatham atque etiam spadicem longitudine
superante suffulto.
Caudiculi internodia 4—4,5 cm longa. Cataphylla circ. 4 cm longa, caulem am-
plectentia, demum dilacerata. Foliorum petiolus circ. 9 cm longus, lamina 9—10 cm
longa, 2—3 cm lata, a triente inferiore sursum angustata. Pedunculus cum spadice circ.
4,8 dm longus. Spatha 1,5 cm longa, 3—4 mm lata. Stipes 2,5 cm, spadix 2 cm longus,
3—4 mm crassus,
Brasilia: in provincia Minas Geraés, ad Caparaó in silvis (J. T. DE
Moura n. 942, — Florif. m. Jun. 1888).
Species valde insignis foliis parvis longe petiolatis et spadice longe stipitato.
178. A. Mendoncai Engl. n. sp.; caudieuli internodiis brevibus;
cataphyllis laceratis internodia velantibus; foliorum petiolo tenui leviter
canaliculato quam lamina longiore, lamina lanceolata basi leviter
costata, ab infima sexta parte sursum gradatim angustata,
longissime et acutissime acuminata, nervis lateralibus I. paucis
in nervum collectivum a margine remotum conjunctis, nervis late rali-
bus infimis in nervum marginalem exeuntibus, spatha lineari-
lanceolata acuminata; spadice brevissime stipitato cylindrico spatham sub-
aequilongo atropurpureo.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII, 417
Caudiculi internodia circ. 4 cm longa. Cataphylla 2—3 cm longa. Foliorum
petiolus 6—10 cm longus, lamina 6—9 cm longa, inferne 2—3,5 cm lata, sursum longe
angustata. Pedunculi circ. 1,5 dm longi. Spatha 4,5 cm longa, 3—4 mm lata, acuminata.
Spadix stipite vix 4 mm longo suffultus, 4,5 cm longus, 2,5 mm crassus.
Brasilia: in prov. Minas Geraes, ad Novo Friburgo (Mexvonca n. 1103.
— Florif. m. Majo 1884).
* 479. A. parvum N. E. Brown in Gardn. Chron. XIV (1880) 588;
Engl. in Arac. exsicc. et illustr. n. 298.
Brasilia meridionalis (Grazrov n. 11639).
-
Sect. XI. Episeiostenium Schott Prodr. 490 emend. Engl.
Pistillum ovoideo-conicum, tepala superans. Ovarium ovoideum in
stylum brevem conicum attenuatum. Baccae ovoideae subacutae. — Folio-
rum lamina crasse coriacea. Spatha late lanceolata vel ovato-lanceolata,
raro ovata, quam spadix 2—4-plo brevior, raro spadice longior. Spadix
cylindricus, crassus, rarius attenuatus.
Diese Section nähert sich sehr der Section Urospadix $ Obscureviridia;
aber sie unterscheidet sich durch die längeren, die Blütenhülle überragenden
Pistille und die eiförmigen, meist roten Beeren, zudem durch die kurze
Spatha und den dicken cylindrischen Kolben. Da einige der hier auf-
geführten Arten zu der Grex Episeiostenium Schott gehören, habe ich diesen
Namen beibehalten, obgleich die Section Episeiostenium in meiner Um-
Srenzung sich keineswegs mit Scmorrs Artengruppe gleichen Namens
deckt.
$1. Brachyspadix Engl. Spadix cylindricus quam spatha late ovata bre-
vior. Foliorum lamina anguste lanceolata.
480. A. Spathiphyllum N. E. Brown.
$ 2. Diseoloria Engl. Spadix cylindricus quam spatha 2—4-plo longior.
Foliorum lamina superne obscure viridis, subtus pallide viridis.
481. A. Bakeri Hook. f.
83. Concoloria Engl. Spadix cylindricus quam spatha 2—4-plo longior.
Foliorum lamina utrinque concolor.
A. Pedunculus elongatus petiolum aequans vel superans. l
a. Foliorum lamina lanceolata vel oblongo-triangularis vel oblonga, basi
emarginata vel leviter cordata.
182. A. dominicense Schott.
b. Foliorum lamina Æ ovato-cordata.
«. Folii adulti lobi postici semiorbiculares vel semiovati aneulo acuto
sejuncti. Nervi basales in costas posticas haud conjuncti.
183. A. Isertianum Schott.
8. Folii adulti lobi postici plerumque semiorbiculares sinu oblongo vel
parabolico obtuso sejuncti. Nervi basales in costas posticas brevissimas
conjuncti.
184. A. Guildingii Schott.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 27
418 A. Engler.
B. Pedunculus quam petiolus 3—4-plo brevior, demum reflexus.
185. A. reflexum Brongn.
SI Brachyspadix Engl.
* 480. A. Spathiphyllum N. E. Brown in Gardn. Chron. 1877 p. 652;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 641 n. 161.
America tropica.
$ 2. Discoloria Engl.
* 481. A. Bakeri Hook. f. in Bot. Mag. t. 6261; Engl. DC, in Suit.
au Prodr. I. 122 n. 26.
Costarica (Hort. Burr).
S 3. Concoloria Engl.
* 489. A. dominicense Schott in Öst. bot. Zeitschr. 1858 p. 530;
Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 154.
Dominica (Pére Duss in Herb. Bernhardi nune. Berol.).
Porto-Rico: Sierra de Luguillo, in saxis magnis, alt. 800 m (EGGERS
n. A449. — Florif. m. Apr. 1883); in silvis montis Alegrije (F. SINTENIS
n. 480. — Florif. m. Nov. 4884); Adjuntas (Sıntenis n. 4380. — Florif. m.
Majo 1886); in rupibus ad Bafiadero (Escers n. 4488. — Florif. m. Majo
4883. Nom. vern. Lingua de vacca).
var. Sintenisii Engl.; foliorum lamina oblongo-lanceolata, a medio
basin versus paullum vel non dilatata vel imo paullum angustata, basi
leviter cordata.
Porto-Rico: in silva primaeva pr. Las Anzes (Sınrexis pl. portor.
n. 4206. — Florif. et fructif. m. April. 1886); Sierra de Luguillo, in silvis
montis Ugmane (SiwrEwis pl. portor. n. 4581, — Florif. m. Jun. 1885).
183. A. Isertianum Schott Prodr. 493.
A. commutatum Schott in Bonpl. X (4862) p. 448; Engl. in DC. Suites
au Prodr. H. 480 n. 445.
A. Guildingii Engl. l. c. 466 n. 93 pr. p.
Martinique (Beranger n. 365, Hann pl. de la Martin. n. 353, 1244);
frequenter occurrens in omnibus silvis montanis (Pere Duss n. 2145).
Guadeloupe: terrestre in silvis pr. Matouba (Pere Duss Herb. de la
Guadeloupe n. 3585. — Florif. m. Jun. 4894).
184. A. Guildingii Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 304, Prodr.
493; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 466 n. 93 pr. p.
A. concinnum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 4857 p. 301; Prodr. 496.
A. fallax Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 309, Prodr. 492.
Guadeloupe (Iserr).
Dominica: ad Couliabon, alt. 500 m (Essens. — Florif. m. Mart. 1880).
Martinique (Père Duss n. 2146).
St. Vincent (Guroıng), pr. Kingstown alt. 600 m atque in silvis
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 419
versus mare versis alt. 300 m (H. Sam et G. W. Sum n. 868); in silvis
montanis St. Andrews (Eccers Fl. Ind. occ. exs. n. 6665. — Florif. m.
Dec. 1889).
Species priori certe valde affinis et verisimiliter cum illa conjungenda.
* 485. A. reflexum Brongn. ex Schott in Bonpl. 1862 p. 148; Regel
in Gartenfl. 1866 p. 259 t. 19; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 480 n. 114
et in Arac. exsicc. et illustr. n. 134.
America tropica.
Sect. XII. Chamaerepium Sehott
in Bonplandia X (1862) p. 392; Engl. in Fl. bras. p. 65 et in DC. Suites
au Prodr. II. 158.
186. A. radicans C. Koch. 187. A. Malyi Maxim. austr.
* 486. A. radicans C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1854 App. p. 10;
Schott Prodr. 556; Saunders Refug. t. 276; Engl. in Fl. bras. p. 97 t. 13
et in DC. Suit. au Prodr. II. 459 n. 84.
Brasilia?
* 487. A. Malyi Ferd. Maxim. Austr. ex Schott in Bonplandia X (1862
p. 322, in Schott Aroideae Maximilianae p. 46 t. 10; Engl. in DC. Suites
au Prodr. II. 159.
Brasilia: in prov. Rio de Janeiro pr. Petropolim (Mary).
Sect. XIII. Calomystrium Schott Prodr. 496 emend.
Ovarium oblongo-ovoideum vel oblongum, in stylum longum conoi-
deum attenuatum. Baccae oblongae. — Caudex adscendens vel abbre-
viatus. Foliorum lamina cordata vel sagittata vel hastata, rarius oblonga.
Spatha lata, basi amplexa, = colorata, spadicem superans, plerumque
erecta. Spadix stipitatus raro sessilis cylindricus obtusus vel sursum
paullum tantum attenuatus.
Diese Section ist eine sehr natürliche. Die groBe Zahl der hier zu den
bereits bekannten Arten hinzukommenden neuen besitzt ebenso wie diese
ansehnliche und breite Spathen von corollinischer Färbung und ebenso
sefärbte, dicke Kolben mit langen Pistillen. Wir können in der Section
? Gruppen unterscheiden, von denen die erstere, Amphineurium, diejenigen
Arten umfasst, bei denen die Basalnerven nicht kräftiger sind, als die von
der Hauptrippe abgehenden und fast alle durch einen Collectivnerven ver-
bunden Sind. Scuorr hatte in seine Section Amphineurium nur 2 Arten
gestellt, A. obtusilobum und A. alienatum, von denen jedoch das letztere zu
Polyneurium gehört. In dieser Gruppe Amphineurium haben wir einige
Arten, bei denen das Blatt noch länglich ist, während die Mehrzahl der
ae ganzen Section Blätter mit ‚eiförmigem oder dreiechigem Umri
. iesen Arten mit länglichen Blättern zeigen c I
21*
420 A. Engler.
Kolben noch nicht das lebhafte Colorit, welches die folgenden Arten aus-
zeichnet. Auch ist bei A. Veitchii der Kolben noch sitzend, während
derselbe sonst von einem deutlichen Stipes getragen ist. Den 3 Arten mit
länglichen Blättern stehen etwa 8 mit = eiförmigen oder fast dreieckigen
gegenüber; bei ihnen vereinigen sich die Basalnerven zu Rippen, und der
morphologische Fortschritt tritt nun in der Entblößung der Rippen sowie
in dem Auseinanderweichen der Hinterlappen der Blätter hervor. Das
ixtrem nach beiden Richtungen hin wird von A. denudatum erreicht. Die
zweite Gruppe Eucalomystrium entspricht ungefähr der Scuorr'schen Section
Calomystrium und ist dadurch charakterisiert, dass die am Grunde ent-
springenden Seitennerven I. Grades stärker sind, als die von der Mittel-
rippe abgehenden. Innerhalb dieser Seetion haben wir jetzt eine schöne
Formenreihe vor uns, welche mit den Arten beginnt, bei denen die Basal-
nerven I. Grades ganz in der Blattfläche verlaufen; ich beginne mit den-
jenigen Arten, deren Blatthinterlappen weit von einander abstehen und
schreite zu denjenigen vor, deren Blatthinterlappen unter einem spitzen
Winkel von einander abstehen. Hierauf folgen diejenigen Arten, bei denen
die durch Vereinigung der Basalnerven gebildeten Rippen am Rande des
die Hinterlappen trennenden Einschnittes + entblößt sind; hier haben wir
zunächst eine Reihe von Arten mit schmaler Bucht zwischen den Hinter-
lappen und kommen dann zu solchen mit breiter Bucht; den Abschluss
dieser Reihe bildet das A. Lehmannii mit ganz nach außen gewendeten
Hinterlappen.
$ 1. Amphineurium Schott (emend. Engl.). Nervi basales quam costales
haud validiores, saepe fere omnes nervo collectivo continuo conjuncti.
A. Lamina oblonga latitudine longitudinis !/ vel minus aequante.
a. Nervi laterales adscendentes.
a. Lobi postici brevissimi vel semiorbiculares.
188. A. ranchoanum Engl. 189. A. daguense Engl.
B. Lobi postici semioblongi.
190. A. Humboldtianum Kunth.
b. Nervi laterales arcualim patentes.
191. A. Veitchii Mast.
B. Lamina subtriangularis vel + oblongo-ovata, raro bastata, latitudine longilu-
dinis non minus quam 1/5 aequante.
a. Costae posticae in sinu brevissime denudatae.
192. A. obtusilobum Schott. 193. A. viridescens Engl.
b. Costae posticae in sinu angusto longius denudatae.
194. A. tsakianum Engl.
c. Coslae posticae in sinu obtuso longe denudatae.
4. Lobi postici retrorsi.
l. Spadicis stipes liber,
195. A. Chamberlainii Mast. 196. A. Caramantae Engl.
II. Spadicis stipes spathae adnatus.
197. A. formosum Schott.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 491
8. Lobi postici introrsi.
198. A. gualeanum Engl.
y. Lobi postici omnino divergentes.
199. A. denudatum Engl.
§ 2. Eucalomystrium Engl. Nervi basales quam nervi costales validiores.
Lamina subtriangularis vel + ovata, latitudine longitudinis non minus quam
1/2 aequante.
A. Nervi basales haud vel in costulas breves tantum haud denudatas conjuncti,
a. Lobi postici retrorsi angulo obtuso (ultra 90°) distantes.
200. A. subtriangulare Engl.
b. Lobi postici retrorsi angulo recto vel paullo minore distantes.
201. A. buganum Engl.
€. Lobi postici retrorsi angulo valde acuto distantes, retrorsi, interdum leviter
introrsi sese obtegentes.
a. Nervi laterales I. et basales 2—3 in nervum collectivum conjuncti.
202. A. Pichinchae Engl.
B. Nervi laterales I. et basalis unus in nervum collectivum conjuncti,
I. Lamina + late ovata.
1. Caudex scandens,
203. A. nymphaeifolium C. Koch et Bouché.
204. A. Lindenianum C. Koch et Augustin. 205. A. consimile Schott.
2. Caudex abbreviatus.
| 206. A. Roezlii Regel.
| II. Lamina oblongo-ovata.
207. A. subeaudatum Engl.
B. Nervi basales in costulas posticas in sinu + denudatas conjuncti,
a. Lobi postici sinu oblongo angusto sejuncti.
«œ. Lobi postici retrorsi.
208. A. subulatum N. E. Brown. 209. A. angustatum Kunth.
8. Lobi postici introrsi.
210. A. fraternum Schott.
y- Lobi postici sinu (amplo) semiovali sejuncti. ,
I. Lamina breviter ovata vel ovata; lobi postici retrorsi vel leviter
Ar
introrsi.
211. A. torresianum Engl. 212. A. Hoffmannii Schott.
213. A. laetiflorum Engl.
II. Lamina fere oblonga vel oblongo-ovata vel oblongo-triangularis.
1. Lobi postici retrorsi.
214. A. montanum Hemsley.
2. Lobi postici extrorsi.
215. A. Lehmannii Engl.
$ A. Amphineurium Schott emend. Engl.
188. A. ranehoanum Engl. n. sp.; foliorum petiolo quam lamina
longiore, breviter geniculato, lamina elongato-cordata fere oblongo-
lanceolata, lobis posticis brevissimis sinu amplo sejunctis,
lobo antico elongato-triangulari longe acuminato, nervis late-
422 A. Engler.
ralibus IL circ. 40 costalibus adscendentibus atque circ. 4 basa-
libus, fereomnibus nervo collectivo a margine remoto conjunc-
tis, nervis basalibus 2—3 infimis in costulas posticas breves in sinu
denudatas conjunctis; pedunculo quam petiolus breviore; spatha late lanceo-
lata, acuminata; spadice longe stipitato crasse cylindrico spatham
aequante ; tepalis linearibus; pistillo elongato conoideo tepala aequante.
Foliorum petiolus circ. 5 dm longus, lamina circ. 4 dm longa, 1,8 dm lata, lobis
posticis 2,5 cm tantum longis, 8 cm latis, nervis lateralibus I inter se circ. 2—3 cm
distantibus, nervo collectivo a margine 2—3 mm remoto. Spatha 4,5 dm longa, 3 cm
lata. Spadix stipite 2 cm longo suffultus, fructifer 4,3 dm longus, 4,8 cm crassus. Tepala
spadicis fructiferi fere 6 mm longi. Pistilla maturescentia 6 mm longa.
Costarica: Rancho Flores, in territorio Bacha, altit. 2100 m (PırrıEr
in Prrr. et Dur. pl. costarie. 2295).
189. A. daguense Engl. n. sp.; caudiculo alte scandente; foliorum
petiolo laminae subaequilongo, lamina subcoriacea, laete viridi, elon-
gato-cordata ferelanceolata, lobis posticis brevibus semi-
orbicularibus sinu oblongo fere triangulari sejunctis, nervis
lateralibus I. circ. 47 costalibus adscendentibus atque basali
uno nervo collectivo a margine paullum remoto conjunctis, nervis
basalibus reliquis 3—4 in costulas brevissimas in sinu denudatas conjunctis;
peduneulo quam petiolus breviore; spatha lanceolata ex brunneo
olivacea; spadicis stipite spathaeadnato, spadice crasse cylindrico
quam spatha breviore flavo; tepalis linearibus; staminibus linearibus tepala
paullo superantibus; pistillo elongato-conoideo tepala aequante.
Caudiculi usque 4,3 m longi. Foliorum petiolus circ. 6 dm longus, lamina 5,5 dm
longa, 2,4 dm lata, imo paullum, sursum longe angustata, nervis lateralibus I. inter se
2—3 cm distantibus. Pedunculus 3 dm longus. Spatha circ. 4 dm longa, 2,5 cm lala
stipiti toto adnata. Spadix 8 cm longus, maturescens 4,2 cm crassus. Tepala (spadicis
maturescentis) 4 mm longa, 4,5 mm lata. Staminum filamenta linearia, antherae bre-
viter ovatae. Pistillum 4 mm longum.
Columbia: Cauca, terrestre atque ad arbores epiphyticum in silvis
humidis ad flumen Dagua in planitie (F. C. Lenmann n. 2750. — Florif. m.
Mart. 1883).
190. A. Humboldtianum Kunth Enum. III. 78; Schott Prodr. 524 pr. p.
Pothos cordatus Humb. Bonpl. Kunth Nov. gen. et spec. I. 63, excl. syn.
Venezuela: in erepidinibus opacis montis Avila seu Silla de Caracas;
inter la Puerta et El Pexual, alt. 1560 m (v. Huwsorpr. — Florif. m. Jan.).
* 191. A. Veitehii Mast. in Gardn. Chron. 4876 p. 775, Fig. 143;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. IL 478 n. 440; Illustr. hortic. XXVIII, t. #06;
Bot. Mag. t. 6968.
Columbia: Murri (Warts).
* X A. chelseiense N. E. Brown in Gardn. Chron. XXIV (1885)
p. 650 (A. Veitchü X Andraeanum).
* X A. mortfontanense André in Rev. hortic. 1886 p. 156 av. pl.
(A. Andraeanum X Veitchi).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 423
192. A. obtusilobum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 1814, Prodr.
908; Oerst. Praecurs. Fl. centroam. p. 704; Engl. in DC. Suit. au Prodr.
II. 165 n. 91.
Costarica: ad San Miguel (Wennrann).
193. A. viridescens Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longiusculis; foliorum petiolo basi vaginato quam lamina paullo breviore,
geniculo longiuseulo, lamina coriacea coerulescenti-viridi, sagittata,
cordata, ambitu subtriangulari e basi apicem versus linea
recta vel leviter extrorsum arcuata angustata, lobis posticis
sinu profundo companiformi sejunctis retrorsis, quam anticus
4-plo brevioribus, nervis lateralibus I. costalibus utrinque 4—5 atque
nervo basali crassiore adscendente nervum collectivum a margine paullum
remotum formantibus; nervo basali interlobari arcuatim adscendente,
nervis loborum posticorum utrinque 4 in costas breves fere
horizontaliter patentes in sinu denudatas conjunctis;
pedunculo quam petiolus longiore; spatha oblonga, longe cuspidata e lacteo
viridescente; spadice breviter stipitato cylindrico obtuso,
pallide rubro; tepalis latitudine sua paullo longioribus; staminibus late
linearibus ; pistillo oblongo-conoideo tepala superante.
Caudiculus usque 4 m longus, 2—3 cm crassus. Foliorum petiolus circ. 3 dm
longus, lamina circ. 3 dm longa et 4,8 dm lata, lobi postici 5—6 cm longi, 9 cm lati.
Pedunculus ultra 3 dm longus. Spatha cum cuspide 2 cm longa 1,2 dm longa, 3 cm lata.
Spadix Slipite 5 mm longo suffultus 7—8 cm longus, 9 mm crassus, Tepala 2 mm longa,
1,5 mm lata. Pistillum 3 mm longum.
Columbia: Terrestre raro ad arbores epiphyticum in silvis densis
humidis ad Alto de Togo, in Andibus occidentalibus Antioquiae, alt. 2000—
2400 m (F. C. Lennaxx n. 7232. — Florif. m. Aug. 1891).
Ecuador: in silvis apricis ad flumen Rio Blanco vel Rio Pastaga
alt. 1500 m (F. C. Lenmann n. 449. — Florif. m. Dec. 1880).
194. A. tsakianum Engl. n. sp.; caudiculi internodiis brevibus, cata-
Phyllis lanceolatis brevibus rigidis; foliorum petiolo basi vaginato quam
lamina longiore, lamina subeoriacea pallide viridi, oblongo-
Sagittata, lobis posticisoblongissinu angusto oblongo sejunctis
quam antieus triplo brevioribus, nervis lateralibus I. lobi antici
circ. 5 tenuibus arcuatim adscendentibus cum basalibus 2 in nervum collec-
livum a margine paullum remotum conjunctis, nervis loborum posti-
corum 3—4 retrorsis in costas posticas in sinu longe denuda tas
conjunctis; pedunculo petiolum subaequante; spatha d spadice
brevissime stipitato eylindrico obtuso; tepalis latitudine sua paullo longi-
oribus; ovario ovoideo in stylum conicum aequilongum attenuato.
` Caudiculi internodia 4—2 cm longa, 2 cm crassa. Cataphylla 3—5 cm longa.
Foliorum petiolus circ. 2,5 dm longus, lamina 2,2—2,5 dm longa, 4—1,4 dm lata, lobi
postici 6—8 cm longi, 5 —7 cm lati, Pedunculus paullum ultra 2 dm longus. Spadix
stipi " issus. Tepala 3—4
lipite 5 mm longo suffultus, 4 dm longus, 15 mm crassus. Tepala 3—4 mm longa,
2,5 mm lala. Ovarium maturescens 2,5 mm longum in stylum aequilongum attenuatum.
494 A. Engler.
Costarica: Talamanca, in silvis pr. Tsaki, alt. 200 m (Toxpvz in Pirr.
et Dun. pl. costaric. n. 9540. — Fructif. m. Apr. 1895).
* 495. A. Chamberlainii Mast. in Gardn. Chron. 1888 p. 462; Illustr,
hortic. 4888 p. 73, t. LXII.; Bot. Mag. t. 7297.
Venezuela?
496. A. Caramantae Engl. n. sp.; caudicis scandentis internodiis
brevibus; foliorum petiolo quam lamina fere duplo longiore,
lamina coriacea, obscure viridi, oblongo-ovato-cordata lobis
posticis quam anticus 21/plo brevioribus semiovatis retrorsis
sinu parabolico sejunctis, lobo antico linea extrorsum bre-
viterarcuataangustato, longeet angustecuspidato, nervis
lateralibus I. utrinque circ. 5 costalibus arcuatim adscen-
dentibus cum basilari lobi antici atque interlobari in nervum
collectivum a margine paullum remotum conjunctis, nervis
basalibus & loborum posticorum retroversis valde curvatis in margine
exeuntibus inferne in costas posticas in sinu longe denudatas
conjunctis, omnibus subtus valde prominentibus, pedunculo quam petiolus
paullo breviore; spatha late oblongo-ovata, acuminata, atro-
brunnea, spadice longe stipitato, tepalis latitudine sua duplo longi-
oribus; staminibus linearibus tepala superantibus; ovario oblongo-conico.
Caudiculus usque 4 m adscendens, 2 cm crassus. Cataphylla 2—10 cm longa.
Foliorum petiolus circ. 4 dm longus, lamina circ. 3 dm longa et 2 dm lata, acumine
2 cm longo, 3 mm lato instructa, lobi postici circ, 9 cm longi, 40 cm lati, nervo collec-
tivo a margine 5—6 mm remoto, costae posticae in sinu 2,5 cm longe denudatae.
Pedunculus circ. 3,5 dm longus. Spatha circ. 42 cm longa, 5 cm lata, atrobrunnea.
Spadix stipite 2 cm longo suffultus, 4 dm longus, evolutus inferne 4,5 cm crassus,
sursum paullum attenuatas. Tepala 3 mm longa, 4,5 mm lata. Stamina demum 4 mm
longa. Pistilla 3 mm longa, 4,5 mm crassa.
Columbia: Cauca-Antioquia, terrestre in silvis montanis deusis
humidis ad declivia meridionalia jugi Montaña de Caramanta altit. 2200—
2300 m (F. C. Leumann n. 7213. — Florif. m. Aug. (8011.
Species Anthurio Chamberlainii Mast. valde affinis, foliorum forma atque pedunculo
longo diversa, qua de causa hujus patriam haud Venezuelam sed etiam Columbiam
esse existimo.
197. A. formosum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 184, Prodr.
519; Oerst. praecurs. fl. centroamer. 70; Engl. in DC. Suites au Prodr. 1.
184 n. 1416.
Costarica: in valle fluvii Tuis, altit. 600 m (Towpuz in PrrriER et
Duran pl. costar. n. 8216. — Fructif. m. Sept. 4893); ad Narango (WENDLAND).
198. A. gualeanum Engl. n. sp.; foliorum petiolo crasso quam lamina
breviore, geniculo longo instructo, lamina maxima coriacea subtus
nitidula, elongato-triangulari-sagittata, lobo antico in sua
triente inferiore linea arcuata valde, deinde ad apicem usque
linea recta sensim angustato, lobis posticis quam anticus 31/27
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 425
plo brevioribus valde obtusis retrorsis et valde introrsis,
nervis lateralibus I. lobi antici ultra 20,&patentibus, basali inter-
lobari et nervis loborum posticorum omnibus in nervum collectivum
marginalem conjunctis, subtus cum nervis secundariis et tertiariis valde
prominentibus, nervis lateralibus I. loborum posticorum 7 in costas
posticas crassas in sinu longe denudatas conjunctis; pedunculo quam
petiolus breviore; spatha late ovata anguste acuminata, basi spadieis
stipiti longiuscule adnata; spadice cylindrico quam spatha breviore;
tepalis linearibus; filamentis anguste linearibus, tepala aequantibus;
antheris lineari-oblongis ultratepala exsertis; pistillo elongato
tenui tepala paullo superante.
Foliorum petiolus circ, 7 dm longus, geniculo 2 cm crasso instructus, lamina circ.
9 dm longa, inferne circ. 4,5 dm lata, a media parte circ. 2,6 dm lata sursum longe
angustata, nervis lateralibus I. lobi antici inter se 4,5—3 cm distantibus, costae posticae
in sinu 8 cm longa denudatae. Pedunculus 3 dm longus. Spatha circ. 44 cm longa, 8 cm
lata, nervis longitudinalibus 42 percursa. Spadix stipite 4,5 cm longo spathae adnato
suffultus, fere 7 cm longus, 4,5 cm crassus basi et apice paullum attenuatus. Tepala
5 mm longa 4,5 mm lata. Staminum filamenta 4 mm longa, antherae 2 mm, purpuras-
centes. Pistillum tenue 4—4,5 mm longum.
Ecuador: in. silvis occidentalibus subtropicis pr. Gualea (A. Sopro
8. J. n. 35. — Florif. m. Jun. 1886).
199. A. denudatum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 280 et in Arac. exsicc.
et illustr. n. 178.
Columbia: Cauca, alt. 1800 m (F. C. LeguaxN).
$ 2. Eucalomystrium Engl.
200. A. subtriangulare Engl. in Bot. Jahrb. VI. 279 et in Arac. exsicc.
et ill. n. 245,
Columbia: Cauca alt. 1200 m (F. C. Leumann).
201. A. buganum Engl. n. sp.; caudiculi erecti crassi internodiis
brevibus; cataphyllis lanceolatis rigidis crassiusculis; foliorum petiolo
quam lamina fere duplo longiore, geniculo longiusculo, lamina coriacea,
pallide viridi late cordato-ovata, breviter acuminata, lobis posticis semi-
orbicularibus quam anticus 3!/5-plo brevioribus, nervis lateralibus I. lobi
antici costalibus utrinque 4 leviter arcuatis et basali in nervum collectivum
4 margine remotum conjunctis, nervo interlobari patente atque nervis 4
loborum posticorum haud procul a margine areuatis in margine exeuntibus;
pedunculo quam petiolus breviore; spatha lanceolata acuminata lactea;
Spadice breviter stipitato cylindrico obtuso; tepalis latitudine sua paullo
longioribus,
Caudiculi usque 4 m longi, 3 cm crassi, internodia 2—3 cm longa.
usque 2 dm longa, 3 cm lata. Foliorum petiolus circ. 5 dm longus, geniculum circ.
3 cm longum, lamina circ. 3 dm longa, 2,5 dm lata, lobi postici 8 cm longi, 12 cm lati,
nervi laterales I. lobi antici inter se circ. 2,5 cm distantes. Pedunculus circ. 4 dm
longus, Spatha 10 —42 cm longa, 2 cm lata. Spadix stipite 4 cm longo suffultus, circ.
Cataphylla
426 A. Engler.
9 cm longus, 9 mm crassus. Tepala circ. 2 mm longa et lata. Pistillum (juvenculum)
2,5 mm longum.
Columbia: Cauca, in locis glareosis juxta flumen Buga supra pagum
Buga altit. 1200 m (F. C. Lremuaxw n. 774. — Florif. m. Julio), terrestre in
silvieulis campestribus densis inter La Plata et Inzá, Tolima et Cauca,
altit. 800—1500 m.
var. acutangulum Engl., petiolo acutangulo.
Ecuador: in silvis pr. San Nicol (A. Sopiro, S. J. n. 37. — Florif. m.
Oct. 1894).
209. A. Pichinchae Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longis crassis, cataphyllis rigidis internodia superantibus; foliorum
petiolo basi late vaginato quam lamina longiore, lamina oblongo-ovata
cordata breviter acuminata, lobis posticis semiovatis retrorsis
quam lobus anticus 4—5-plo brevioribus sinu angusto acuto
sejunctis; pedunculo quam petiolus breviore; spatha late lanceolata
acuminata; spadice stipitato crasse cylindrico obtuso spatham
aequante; tepalis latitudine sua circ. triplo longioribus; staminibus
linearibus petala superantibus; pistillo elongato conoideo ultra tepala longe
exserto.
Caudieuli internodia 7—8 cm longa, fere 2 cm crassa. Cataphylla rigida 8—10 cm
longa. Foliorum petiolus circ. 6 dm longus, lamina circ. 4,5 dm longa, 3 dm lata, lobis
posticis 8 cm longis, 4,5 cm latis. Pedunculus circ. 2,5 dm longus. Spatha 1,2 dm
longa, 2,5 cm lata. Spadix stipite 4 cm longo suffultus, 9 cm longus, 4,5 cm crassus.
Tepala 3 mm longa, 1,5 mm lata. Stamina 3 mm longa. Pistillum 5—6 mm longum,
2 mm crassum.
Ecuador: in silvis oceidentalibus montis Pichincha in valle Lloa
(A. Sopiro, S. J. n. 33. — Florif. m. Sept. 1873).
* 203. A. nymphaeifolium C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol.
1854, App. p. 16 et in Berl. Allgem. Gartenzeit. 1857 p. 233; Schott Prodr.
497; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 176 n. 108.
A. nymphaeifolium a. typicum Regel Gartenflora 4872 p. 98.
A. Lindenianum Mort. non C. Koch.
A. cardiophyllum C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1854, App. p- #
ex autore ipso.
A. ornatum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 294, Prodr. 499;
Bot. Mag. t. 5848.
A. cochleatum Moritz exs. n. 459; Schott Prodr. 499.
Venezuela: Caracas (WAGENER, Linnen, FENDLER, Monirz, GOLLNER).
var. fucatum (Schott) Engl.
A. fucatum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1858 p. 387, Prodr. 498.
A. inamoenum Schott Prodr. 504.
A. nymphaeifolium var. ovatum Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 177.
Venezuela: Caracas (Gorıner, Karsten); Tovar (FENDLER).
m
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 427
* X A. Ferrierense Hort. in Gardn. Chron. 1883 I. 624 (Andraea-
num X nymphaeifolium).
* 204. A. Lindenianum C. Koch et Augustin in Allg. Berl. Gartenzeit.
1857 p. 234; Schott Prodr. 501; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 478 n. 444
excl. syn. A. fraternum Schott.
Columbia (Horrox).
* X A. salmoneum Garnier in Illustr. hortic. t. 42 p. 281 (Lindenia-
num X Andraeanum).
* x A. Desmetianum Hort. in Illustr. hortic. 4888 p. 47, t. 52
((Zindenianum Q X Andraeanum cj] X Andraeanum Q).
* X A. rotundispathum L. Lind. et Rodig. in Ilustr. hortic. 4891
p. 9, t: 99 (Lindenianum g! X Andraeanum Q).
205. A. consimile Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 294, Prodr.
500; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 475 n. 407.
Peruvia subandina (Porpric).
* 206. A. Roezlii Regel in Gartenfl. 1872 p. 333; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. II. 475 n. 40. l
A. nymphaeifolium 8. Roezlii Regel in Gartenfl. 1879 p. 98 t. 719.
Columbia: St. Martha (Roezı).
207. A. subeaudatum Engl. n. sp.; caudieulo assurgente, crasso,
cataphyllis rigidis valde elongatis; foliorum petiolo atrorubente,
geniculo longo instructo quam lamina 41/,-plo longiore, lamina coria-
cea, obscure viridi oblongo-ovata cordata, lobo antico longe
cuspidato, lobis posticis semiovatis quam anticus 3!/;-plo
longioribus, nervis lateralibus I. lobi antici utrinque 4 costalibus atque
2 basalibus subtus valde prominentibus in nervum collectivum a margine
paullum remotum conjunctis, nervis loborum posticorum 3—4 liberis valde
curvatis in margine exeuntibus; pedunculo quam petiolus breviore vel
petiolum superante; spatha late lanceolata, longe cuspidata; spadice
longiuscule stipitato eylindrico obtuso; tepalis latitudine sua 41/2-plo
longioribus; staminum filamentis late spathulatis; ovario ovoideo in stylum
conicum aequilongum vel longiorem attenuato.
Caudiculi usque 4 m alti, 2—3 cm crassi internodia 2—3 cm longa. Cataphylla
1,2—4,8 dm Ionga, 4,5—2 cm lata. Foliorum petiolus 4—6 dm longus, lamina 3 dm
longa, 1,7—4,8 dm lata, lobi postici 7 cm longi, 8 cm lati, nervi laterales I. lobi antici
inter se 2—2,5 cm remoti in nervum collectivum a margine circ. 5 mm distantem
conjuncti, Peduneulus 4—6 dm longus. Spatha circ. 9 cm longa, 3 cm lata, cuspide
1,5 em longa instructa, Spadix stipite 4 cm longo suffultus, 7 cm longus, 8 mm crassus.
Tepala 2 mm longa, 4,5 mm lata, Stamina et pistilla tantum juvencula vidi.
Columbia: Cauca, in silvis subapertis supra Las Juntas ad flumen
Dagua altit. 300—1200 m (F. C. LenvassN n. XIV. — Florif. m. Aug. 1884 ;
locis humidis inter [ruticeta supra Pacho Cundinamarca altit. 1800—2300 m
(F. C. Lemuns n. 7353. — Florif. m. Febr. 1892).
498 A. Engler.
208. A. subulatum N. E. Brown in Gardn. Chron. XXVI (1881) 230.
Columbia.
209. A. angustatum Kunth Enum. II. 79; Schott Prodr. 505; Engl.
in DC. Suit. au Prodr. II. 179 n. 193.
Pothos angustatus H. B. Kunth Nov. gen. et spec. I. 77.
Venezuela: in silvis Orinocensibus (Hums. et BonPL.).
240. A. fraternum Schott in Öst, Bot, Wochenbl, 1857 p. 293, Prodr.
503; Hemsley in Biol. centram. IH. 431.
A. quindinense Schott in Ost. Bot. Zeitschr. 1858 p. 293, Prodr. 502.
Columbia (Purne, Horton).
Guatemala: Barranco Honda, Volcan de Fuego alt. 4200 m (SaLYIN ex
Hemsley).
241. A. torresianum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
brevibus; cataphyllis lanceolatis rigidis internodia longe superantibus;
foliorum petiolo quam lamina circ. duplo longiore, longe geniculato,
lamina coriacea pallide viridi late cordata subtriangulari longe
acuminata, lobis posticis semioblongis obtusis quam anticus
3!/-plo brevioribus sinu late campaniformi sejunctis, nervis
lateralibus I. utrinque circ. 4 costalibus atque uno basali in nervum collec-
tivum a margine paullum remotum conjunctis, nervo interlobari patente
atque nervis loborum posticorum circ. 4 in costas posticas in sinu
denudatas conjunctis; pedunculo petiolum aequante vel breviore; spatha
oblonga euspidata; spadice breviter stipitato, eylindrico paullum attenuato;
tepalis latitudine sua 1!/5-plo longioribus; ovario ovoideo-conico.
Caudiculi circ. 4,5 cm crassi internodia 1—2 cm longa. Cataphvlla usque 4 dm
longa. Foliorum petiolus 4—5 dm longus, lamina circ. 2—2,7 dm longa et 4,4—2 dm
lata, acumine fere 2 cm longo instructa, nervis lateralibus I. inter se 2,5—3 cm distanti-
bus, nervo collectivo a margine 5 mm remoto; costae posticae angulo circ. 420° distantes
crassiusculae. Pedunculus 2—3,5 dm longus. Spatha 4—6 cm longa, 2—2,5 cm lata,
cuspide 1—1,5 cm longe instructa. Spadix 3,5—5 cm longus, 5—7 mm crassus. Tepala
circ. 2 mm longa, 4,5 mm lata.
Costarica: in fruticetis ad ripas fluvii Torres pr. San Francisco de
Guadelupe alt. 4470 m (Toxpuz in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 410147. —
Florif. m. Decemb. 1895; Toxpvz in Pirr. et Dun. pl. costar. n. 9858. —
Florif. m. Jan. 1896; Pırrıer in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 8485. — Florif.
m. Decemb. 1893; Prrrig in Pirr. et Dun. pl. costar. n. 8467. — Florif.
m. Jan. 1894).
* 212. A. Hoffmannii Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 184, Prodr.
909; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 479 n. 412.
A. margaritaceum Baker in Saunders Refug. t. 280.
Costarica: in silvis pr. Terraba altit. 260 m (Pirrign in Pirr. el
Dur. pl. costar. n. 864 et 3867); pr. San José altit. 4435 m (Pırrıer in PITT.
et Dur. pl. costar. n. 455, — Florif. m. Aug. 1888); in silvis pr. Buenos
Aires (Pırrıer in Dr. et Dur. pl. costar. n. 3869. — Florif. m. Febr. 1891);
wl
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 429
ibidem (Towpuz in Pırr. et Dur. pl. costar. n. 6538. — Fructif, m. Febr.
1892); ad ripas fluvii Tiliri pr. La Verbena pr. Majuelita, altit. 1000 m
(Tonpuz in Pirr. et Dun. pl. costar. n. 8839. — Fructif. m. Aug. 1894);
ad Uruca, in paludibus Rio Verilla (G. Horrmann).
213. A. lactiflorum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 277 et in Arac. exsicc. et
illustr. n. 207.
Columbia: Cundinamarca, alt. 2000 m (F. C. Lenmann).
214. A. montanum Hemsl. Diagn. pl. nov. 36; Hemsley Biol. centr.
am. Ill. 434.
Guatemala: Volcan de Fuego, supra Calderas alt. 2700 m (Sarvin).
215. A. Lehmann Engl. n. sp.; caudiculi adscendentis internodiis
brevibus; cataj hyllis lanceolatis longe acuminatis; foliorum petiolo quam
lamina longiore geniculo longo, lamina coriacea obscure viridi
elongato-sagittata lobo antico elongato-triangulari inter-
dum valde angusto, latitudine longitudinis !/—!/, aequante longe
euspidato; lobis posticis oblongis obtusis quam anticus 3—3!/5-
plo brevioribus sinu lato campaniformi sejunctis, extrorsis;
nervis lateralibus I. costalibus utrinque 7—8 tenuibus arcuatim patentibus
atque basali interlobari in nervum collectivum a margine paullum remotum
conjunctis, nervis loborum posticorum 4 reversis in costas posticas in
sinu longius denudatas conjunctis; pedunculo petioli dimidium supe-
rante; spatha ovata-oblonga vel oblonga atrobrunnea, viridi-
nervosa, longe cuspidata; spadice longe stipitato breviter
eylindrico spathae !/,—2/, aequante; tepalis linearibus; staminibus
anguste linearibus, tepala superantibus; pistillo elongato-conoideo tepala
paullo superante.
Caudiculi usque 5 dm longi. Cataphylla 5—7 cm longa. Foliorum petiolus
3—4 dm longus, lamina 2—3 dm longa, basi 4,2—2,2 dm lata, valde variabilis, lobo
antico interdum 3 dm longo, 5,5 cm lato, saepius 2—2,5 dm longo, 8—12 cm lato, lobis
posticis 6—44 cm longis, 3,5—7 cm latis, nervo collectivo a margine 5—7 mm remoto,
costae posticae in sinu 2—3 cm longe denudatae. Pedunculus 2—3 dm longus. Spatha
5—8 cm longa, 2—4 cm lata, cuspide 4,—1,5 cm longa instructa. Spadix stipite A cm
longo suffultus. Spadix 3—4,5 cm longus, 4—1,3 cm crassus. Tepala 3 mm longe,
Paullum ultra 4 mm lata. Stámina 4 mm longa. Pistillum 3 mm longum (omnia in
Spadice florente evoluto).
Columbia australis: terrestre in silvis humidis pr. Santiago in valle
Sehondog altit. 2000—2500 m (F. C. Leumann n. 545. — Florif. m. Febr.
1881).
var. cabrerense Engl.; foliorum lamina latiore, lobo antico latius
triangulari, lobis posticis magis divergentibus; spatha basi magis ovata.
Columbia: Tolima, in silvis densis humidis ad flumen Rio Cabrera
alti. 2000—2300 m (F. C. Lenmans n. 2410. — Florif. m. Jan. 1883).
430 A, Engler.
Sect. XIV. Cardiolonchium Schott Prodr. 526 emend. Engl.
Ovarium ovoideum, stigmate sessili coronatum. Baccae obovoideae.
Semina breviter obovoidea. — Caudex plerumque abbreviatus, raro
adscendens. Foliorum lamina cordata. Spatha lanceolata, demum spadice
brevior. Spadix sessilis vel stipitatus sursum attenuatus, saepe elongatus.
m
Diese Section steht der Section Urospadix näher als jeder anderen,
da Spatha, Kolben und Blüten bei beiden sehr übereinstimmen und ihre
herzförmigen Blätter sich an diejenigen von Urospadix $ 4 C anschließen.
Leider sind nur von sehr wenigen Arten der Section Cardiolonchium die
Beeren bekannt, so dass man sich noch nicht entschieden für die Zugehörig-
keit dieser Section zu Urospadix aussprechen kann. Bei keiner anderen
Section ist man über die Herkunft der Arten so wenig unterrichtet, als wie
bei dieser, deren Formen großenteils zu den Zierden unserer Warmhäuser
gehören. In folgender Übersicht habe ich die Arten so angeordnet, dass
zunächst die mit 4-kantigem oder mehrkantigem Blattstiel versehenen
Arten ausscheiden und darauf die mit rundlichem Stiel versehenen folgen.
Die letzteren sind dann in der Weise angeordnet, dass zuerst die Arten
angeführt werden, bei welchen die grundständigen Seitennerven I. Grades
nicht zu Rippen verbunden sind und dann die übrigen folgen, bei welchen |
solche Rippen deutlich hervortreten. Innerhalb dieser artenreichen Gruppe |
wird mit den Arten begonnen, bei welchen die hinteren Blattabschnitte
durch eine breite Bucht von einander getrennt sind und dann zu den-
jenigen vorgeschritten, bei denen die Hinterlappen des Blattes größer
werden und sich mehr nähern. Die verwandtschaftlichen Beziehungen
zwischen den einzelnen Arten sind keineswegs so nahe, wie in den Sec-
tionen Calomystrium oder Belolonchium.
A. Foliorum petiolus tetragonus vel pluries alatus.
a. Lamina inter nervos et venas haud bullata.
216. A. magnificum Linden. 217. A.Walujewii Regel.
b. Lamina inler nervis et venas bullata.
218. A. splendidum Hort. Bull.
B. Foliorum petiolus teretiusculus,
a. Nervi haud in costulas posticas vel infimi interdum in costulas brevissimas tantum
conjuncti.
a. Lobi postici brevissimi sinu amplo sejuncti.
219. A. venosum Griseb.
B. Lobi postici sibi approximati, semiovati, interdum leviter incurvati el sese
paullum obtegentes.
220. A. Hahnii Engl. 221. A. corallinum Poepp.
Nervi basales in costulas posticas + denudatas conjuncti.
a. Lobi postici sinu late triangulari vel late oblongo sejuneti.
I. Lobi postici retrorsi vel leviter incurvi.
1. Folia concoloria.
—
-
D
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 431
* Spadix sessilis.
222. A. regale Linden. 223. A. eostatum C. Koch et Bouché.
224. A. metallieum Linden.
** Spadix stipitatus.
295. A. rubrinervium (Link) G. Don.
2. Folia nervis pallidiora.
226. A. leuconeurum Lem.
II. Lobi postici introrsi.
227. A. bulaoanum Engl. 228. A. incurvum Engl.
ß. Lobi postici sinu oblongo vel angusto sejuncti.
I. Lobi postici retrorsi.
1. Lamina + oblonga.
229. A. obliquatum Schott.
2. Lamina + ovata.
230. A. velutinum Linden.
IL. Lobi postici retrorsi et saepe leviter incurvi. Costulae posticae breves.
1. Lamina + oblonga.
234. A. nicolasianum Engl. 232. A. Warocqueanum J. Moore.
2. Lamina + ovata.
* Lobi postici semiovali.
233. A. Wullschlaegelii Engl. 234. A. erystallinum Linden et Andre.
** Lobi postici oblonzi.
235. A. sororium Schott.
III. Lobi postici recurvi et valde introrsi.
936. A. aeranthe Hort.
* 916. A. magnificum Linden Catal. 1865 p. 2; in Belgique horticole
XV (1865) 98; Engl. in DC. Suites au Prodr. 167 n. 95.
Columbia.
* x A. Lawreneianum André in Rev. hortic. p. 12 av. pl. (Andraea-
num J! X [Andraeanum ZU X magnificum Q]).
* 917. A. Walujewii Regel in Act. Hort. Petrop. VI (1879) 290;
Gartenflora 4880 t. 1004.
»Venezuela«.
* 2918. A. splendidum Hort. Bull ex Ilustr. horticole XXX (1883)
t. 510; Gardn. Chron. XIX (1883) p. 381, Fig. 58; N. E. Brown in Gardn.
Chron. XXI (4884) 408; Regel in Gartenfl. XXXIII (1884) p. 145; Rodiges
in lll. hortic. XXXI (1884) 43, t. 510; Bot. Mag. I. 6878.
Columbia.
219. A. venosum Griseb. Cat. eub. p. 219; Engl. in DC. Suit. au
Prodr. II. 462 n. 85.
Cuba occidentalis (Wnenr Pl. cub. n. 3209).
220. A. Hahnii Engl. in Bot. Jahrb. I. 481.
M artinique (Haux n. 4347 in h. mus. Paris.).
432 A, Engler.
221. A. corallinum Poepp. et Endl. Nov. gen. II. 84; Engl. in DC.
Suit. au Prodr. II. 165 n. 92.
Peruvia subandina: in arboribus montis San Christobal versus
Cuchero (Porprig).
* 999. A, regale Linden in Belgique hortic. XVI (1866) 200; Engl. in
DC. Suit. au Prodr. II. 170 n. 98.
America tropica.
* x A. robustum Hort. (regale X spec.).
* X A. Chantrieri Hort. (regale X spec.).
* 993. A. costatum C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol 1853,
App. p. 16; Engl. in DC. Suit. au Prodr. lI. 184 n. 124.
»Venezuela«.
Guadeloupe: ad arbores in silvis ad canalem Monteran (Père Duss
(Herb. de Guadeloupe] n. 3606. — Florif. m. Jan.—Jun.).
* 924. A. metallicum Linden ex Schott Prodr. 506; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. II. 161 n. 84.
America tropica.
* 925. A. rubrinervium (Link) G. Don in Sweet Hort. brit. Ill. 633;
Kunth. Enum. UL 78; Engl. in DC. Suit. au Prodr. 1I. 186 n. 124.
Pothos rubrinervia Link Enum. I. 4109.
Pothos suaveolens Desf. Cat. 8 et 386.
Pothos sagittata Sims. Bot. Mag. t. 1384.
Anthurium sagittatum Kunth Enum. II. 79; Schott Prodr. 527.
Anthurium | cordato-sagiltatum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. IX
(1859) 400.
Venezuela ?
Guiana gallica (Porreau in herb. Caes. Petropol.).
* 226. A. leuconeurum Lem. in Ill. hortic. t. 344; Engl. in DC. Suit.
au Prodr. II. 469 n. 96.
America tropica.
* X A. Kellerianum Hort. (leuconeurum X, spec.).
* x A. macrolobium Hort. Bull ex Gardn. Chron. 1883 I. 404
(leuconeurum X pedato-radiatum).
* x A. hybridum Hort. (ochranthum X leuconeurum).
227. A. bulaoanum Engl. n. sp.; caudieuli scandentis indernodiis
longis; foliorum petiolo quam lamina longiore, lamina subeoriacea utrinque
viridi sagittata, lobo antico triangulari linea primum leviter
introrsum deinde extrorsum arcuata angustata acuminata,
lobis posticis sinu parabolico sejunctis quam anticus 21/2-plo
brevioribus obtusissimis introrsis, nervis lateralibus I. lobi antici
costalibus utrinque 9 atque 2 basalibus patentibus tenuibus in nervum
collectivum margini approximatum conjunctis, nervis loborum posticorum
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 433
utrinque 5 in costas sinu longe denudatas conjunctis, prope mar-
ginem sursum versis in margine exeuntibus.
Caudiculi internodia circ. 6 cm longa. Folii petiolus 5,5 dm longus, lamina circ.
3,5 dm longa, 2,5 dm lata, acumine 4,5 cm longo instructa, lobi postici 4,2 dm longi,
1 dm lati, nervi laterales I. lobi antici inter se 2,5 —3 cm longi, costae posticae denudatae
angulum rectum formantes circ. 5 cm longae. Inflorescentia deest; attamen in schedula
observatum est: »Spadix fuscus. Bacca violacea «.
Ecuador: Bulao, in arboribus (Ecaxns Fl. Americae tropicae n. 44539.
— Fruetif. m. Mart. 1892).
228. A. incurvum Engl. n. sp.; foliorum petiolo quam lamina duplo
longiore, geniculo longo late canaliculato instructo, lamina subcoriacea,
supra obscure viridi, subtus pallidiore, late ovato-cordata,
lobo antico late triangulari, linea extrorsum leviter arcuata
angustato, lobis posticis quam anticus 2!/-plo brevioribus, sinu
latissimo obtuso sejunctis obtusissimis retrorsis et leviter
incurvis, nervis lateralibus I. lobi antici utrinque 7 atque basali adscen-
dentibus in nervum collectivum a margine paullum remotum conjunctis ;
nervis loborum posticorum utrinque 6 patentibus et retrorsis in costas
posticas arcuatas valde divergentes in sinu longe denudatas
conjunetis.
Foliorum petiolus circ. 7 dm longus, lamina circ. 2,7 dm longa, 2,4 dm lata, lobi
postici 8—9 cm longi, nervi laterales I. angulo circ. 60? a costa abeuntes, inter se
2—3 cm distantes, lobi postici inferiore parte circ. 6 cm lati, costae posticae circ. 5 cm
longae angulo circ. 420? distantes.
Columbia? (Rozzi).
Vidi folia ex horto caes. Petropolitano a beato REcEL mihi communicata.
229. A. obliquatum Schott in Öst. Bot. Zeitsch. 1858 p. 387; Engl. in
DC. Suit. au Prodr. II. 463, n. 87.
Venezuela.
* 930. A. velutinum Linden; caudice erecto; foliorum petiolo terete
in genieulum leviter canaliculatum exeunte, quam lamina duplo longiore,
lamina coriacea supra scaberula saturate viridi et sericeo-nitidula, cordata
lobis posticis semiovatis antici semiovati margine leviter undulati circ. 1/3
longitudine aequantibus sinu obtuso sejunctis, nervis lateralibus I. utrinque
6—7 costalibus arcuatim patentibus atque interlobari prope marginem
Sursum verso in margine exeuntibus, nervis basalibus utrinque 4 in
costulam brevem conjunctis, uno horizontaliter patente, reliquis reversis,
omnibus nervis subtus prominentibus.
Foliorum petioli 2—3 dm longi, lamina circ. 2,3 dm longa, inferne 1,8 dm lata,
lobi postici 6—7 cm longi, 8—9 cm lati, nervi laterales I. lobi antici inter se 2—2,5 cm
remoti,
Columbia ? (Accepi anno 1882 folia exsiecata ex horto caes. Petro-
politano).
231. A. nieolasianum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longis; cataphyllis dilaceratis internodia velantibus; foliorum petiolo quam
Botanische Jahrbücher. XXV. Dd. 28
434 A. Engler.
lamina longiore, geniculo brevi instructo, lamina coriacea utrinque
laete viridi nitidula, elongato-cordata, lobis posticis semi-
ovatis levissime introrsis, sinu parabolico sejunctis quam
anticus 6—7-plo brevioribus, nervis lateralibus l. lobi antici costa-
libus utrinque 6—7 et basali adscendentibus in nervum collectivum a
margine longe distantem conjunctis, nervo interlobari patente atque sursum
verso in margine exeunte, nervis loborum posticorum 3 valde curvatis basi
in costulas breves in sinu denudatas conjunctis.
Caudiculi internodia 4—5 cm longa, A cm crassa. Calaphylla 5—6 cm longa.
Foliorum petiolus 3 dm longus, lamina 3,5 dm longa, triente inferiore 2 dm lata, lobi
postici 5—6 cm longi et 4—5 cm lati, nervi laterales I. costales inter se 2,5—3 cm
distantes, nervus collectivus a margine 4—5 mm remotus. Pedunculus, spatha et spadix
desunt,
Ecuador: in silvis subtropicis pr. San Nicolas (A. Sopro, S. J. n. 27
— m. Sept. 1892).
* 232. A. Waroequeanum J. Moore Florist et Pomol. 4878 p. 404;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 638 n. 87*.
Columbia.
233. A. Wullschlaegelii Engl. n. sp.; foliorum petiolo quam lamina
longiore, geniculo brevi instructo, lamina subcoriacea, utrinque
laete viridi, ovato-cordata, lobo antico linea extrorsum
arcuata sensim angustato, acuminato acuto, lobis posticis sinu
angusto parabolico sejunctis, semiovatis obtusissimis leviter
introrsis quam anticus circ. 3!/-plo brevioribus nervis laterali-
bus I. lobi antici costalibus 4 atque basali adscendentibus in nervum
collectivum a margine remotum conjunctis; nervo basali interlobari patente
fere rectangule sursum curvato in margine exeunte, nervis loborum posti-
corum 4—5 in costulas breves in sinu denudatas conjunctis; pedun-
culo petiolum superante; spatha lineari-lanceolata acuminata; spadice
breviter stipitato myosuroideo longe attenuato; tepalis latitudine sua vix
longioribus; staminibus late linearibus; ovario breviter ovoideo, stigmate
sessili coronato.
Foliorum petiolus circ. 3 dm longus, lamina paullum ultra 3 dm longa, 2,2 dm
lata, nervis lateralibus lobi antici inter se circ. 4 cm distantibus, nervo collectivo a mar-
gine 6—8 mm remoto. Pedunculus circ. 5,5 dm longus, Spatha 1,2—1,7 dm longa,
1,5 cm lata. Spadix stipite 5 mm longo suffultus, 4,2—1,5 dm longus, 5—8 mm crassus.
Tepala circ. 2 mm longa et lata. Pistillum 2 mm longum.
Antigua (WurtscuLiGEL n. 554).
* 934. A. erystallinum Linden et André in Linden Cat. 1873 n. 90,
t. 428; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 167 n. 94.
Peruvia subandina orientalis.
235. A. sororium Schott Prodr. 522; Engl. in DC. Suit. au Prodr. I.
182% n. 117.
Peruvia subandina.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VII. 435
* 236. A. aeranthe Hort. ex Baker in Saund. Refug. t. 278; Engl. in
DC. Suit. au Prodr. ll. 46% n. 89.
America tropica.
Sect. XV. Belolonchium Schott
Prodr. 528; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II 154 emend.
Ovarium oblongum in stylum saepe conoideum tepala superantem
attenuatum raro obtusiusculum (A. subsagittatum). Baccae ovoideae vel
oblongo-ovoideae, stylo persistente + apiculatae. Semina plerumque
oblonga, rarius ovoidea. Caudex scandens internodiis elongatis. Foliorum
lamina coriacea, ovato-cordata vel sagittata vel hastata, nervis lateralibus 1.
eostalibus remotioribus (quam in Sectione Polyneurium). Pedunculus inter-
dum brevis. Spatha lanceolata vel late-lanceolata raro ovata (A. Andraea-
num). Spadix saepe stipitatus caudiformis spatham superans.
Diese Section, welche bei Scuorr nur 4 Arten umfasst, von denen ich
nur 2 hierher rechne, ist eine ungemein formenreiche, in den Anden von
Columbien und Ecuador besonders reich entwickelte. Das von mir hierher
gestellte durch eine breite hochrote Spatha ausgezeichnete Andraeanum
nimmt zwar wegen dieser Spatha eine gewisse Ausnahmestellung ein,
lässt sich aber doch nirgends besser als hier anschließen, da Blattgestalt
und Wuchsverhältnisse sehr -mit denen der übrigen Arten harmonieren.
Übrigens kommen auch bei diesen häufig rot gefärbte, allerdings mehr
kupferrote oder rotbraune Spathen vor. Herzeiförmige Blätter finden sich
nur bei wenigen Arten; bei den meisten macht sich eine starke Längen-
entwieklung des vorderen Blattabschnittes bemerkbar, wie bei vielen
Arten von Section Polyneurium, die sich aber immer durch weniger dicke
und mit zahlreichen dicht parallel verlaufenden Seitennerven versehene
Blätter auszeichnen. Die pfeilförmige Blattform ist die vorherrschende und
Sie zeigt eine nicht geringe Mannigfaltigkeit in der Ausbildung der Hinter-
lappen, welche meistens nur wenig von einander abstehen und entweder
gerade nach hinten gerichtet sind oder ein eingebogenes llinterende be-
Sitzen. Da die Arten mit mehr von einander abstehenden Hinterlappen zu
der in dieser Section selteneren Spießform des Blattes hinüberführen, so
habe ich diese an das Ende der Section gesetzt.
A. Spatha late ovata, basi profunde cordata, coccinea.
937. A. Andraeanum Linden.
B. Spatha lanceolata vel lineari-lanceolata.
à. Foliorum lamina late ovata.
a. Caudex valde abbreviatus.
238. A. Gustavii Regel.
d. Caudex scandens internodiis longis.
239. A, ovatifolium Engl.
28*
436 A. Engler.
b. Foliorum lamina Æ triangularis vel oblongo-cordata vel oblongo-sagittata vel
oblongo-hastata.
a. Lobi postici sinu angusto vel semiovali vel parabolico sejuncti.
I. Lobi postici retrorsi, haud vel leviter introrsi.
4. Nervi basales haud in costas conjuncti.
240. A. Oxybelium Schott. 241. A. supianum Engl.
2. Nervi basales in costas posticas conjuncti.
* Nervi laterales lobi antici haud omnes in nervum collectivum conjuncti.
249. A. subsagittatum Kunth.
** Nervi laterales lobi antici atque nervi loborum posticorum in nervum
collectivum antemarginalem conjuncti.
243. A. ochraceum Engl. 244. A. tolimense Engl.
245. A. longistamineum Engl. 246. A. bogotense Schott.
*** Nervi laterales et basales vel laterales lobi antici tantum in nervum
collectivum antemarginalem conjuncti, nervi loborum posticorum in
marginibus exeuntes.
O Nervi laterales I. lobi antici validiusculi.
247. A. ealense Engl. 248. A. sanguineum Engl.
249. A. indecorum Schott. 250. A. flavidum N. E. Brown.
OO Nervi laterales I. lobi antici magis remoti, tenuiores.
251. A. nigrescens Engl. 252. A. yarumalense Engl.
253. A. pergamentaceum Engl. 254. A. nitidum Benth.
IL Lobi postici introrsi, sese interdum obtegentes.
1. Nervi basales lobi antici atque nervi loborum posticorum in nervum
collectivum antemarginalem conjuncti.
255. A. Macleanii Schott. 256. A. hygrophilum Engl.
257. A. obtegens Engl.
2. Nervi basales lobi antici et ejus nervi laterales in nervum collectivum
antemarginalem conjuncti.
58. A. rivulorum Engl. 259. A. rigidifolium Engl.
260. A. guanacense Engl.
3. Nervi basales lobi antici et ejus nervi laterales haud omnes conjuncti,
nonnulli in margine exeuntes. Foliorum lamina hastato-sagittata.
261. A. ineurvatum Engl.
8. Lobi postici angulo circ. 90—14100? distantes, retrorsi vel extrorsi.
I. Nervi basales haud in costas conjuncti,
1. Lobi postici antici circiter !/;—/; aequantes.
262. A. cupreum Engl.
2. Lobi postici antici circ. 1/4 aequantes.
263. A. coerulescens Engl.
Il. Nervi basales in costas posticas in sinu + denudatas conjuncti.
1. Foliorum lamina oblongo-cordata.
264. A. polyrrhizum C. Koch et August.
2. Foliorum lamina sagittato-hastata.
265. A. eundinamarcense Engl. 266. A. Lechlerianum Schott.
267. A. ochranthum C. Koch.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII. 437
y. Lobi postici angulo valde obtuso (ultra 400°) distantes, extrorsi,
l. Lamina subtriangularis vel sagittata.
268. A, subsignatum Schott. 269. A. flavo-viride Engl.
270. A. concinnatum Schott. 271. A. giganteum Engl.
272. A. cuencanum Engl. 273. A. breviscapum Poepp.
274. A. pulehrum Engl.
ll. Lamina hastata vel subhastata.
275. A. inzanum Engl.
237. A. Andraeanum Linden in Ill. hort. 1877 p. 43 t. 271; Engl. in
DC. Suites au Prodr. II. 460 n. 83; Masters in Gardn. Chron. 4880 p. 490,
fig. 83; Rev. hortic. 1884 p. 470; Bot. Mag. t. 6616.
Columbia: in provincia Choco alt. 4000 m (Triana anno 1851—
1857), ad arbores atque inter sphagna et fruticeta ad rupes in silvis densis
humidissimis pr. Pilenam, Cuyambe, Altaquer et Cuaiquer in Andibus
occidentalibus ditionis Tuquerres alt. 500—1000 m, semperflorens (F. C.
Lenman n. 7750).
* var. Wambekeanum Lind. et Rodig. in Ill. hortie. 4892 p. 109
t. 163; spatha pulcherrime nivea; spadice suberecto omnino luteolo.
* var. Closonii (sub nomine ‚var. M"* Closon) Lind. et Rodig. in
Illustr. hortic. 4890 p. 57 t. 105; spatha maxima (2 dm longa, 4 dm lata),
cordiformi, apice acuminata, alba, introrsum sulcis roseolis.
* var. grandiflorum Lind. et Rodig. in Ill. hortie. 4886 p. 94 t. 599.
* X A. salmoneum Garnier in Illustr. hortie. t. 42 p. 981. — (Linde-
nianum X Andraeanum).
* x A. Desmetianum Hort. in Illustr. hortie. 1888 p. 47, t. 52. —
(LLindenianum Q X Andraeanum cy] J X Andraeanum Q).
* X A. rotundispathum L. Lind. et Rodig. in Illustr. hortic. 1891 p. 9,
t. 99. — (Lindenianum Q X Andraeanum (j).
* X A. Ferrierense llort. (Andraeanum X nymphaeifolium) in Gardn.
Chron. 1883, II. 624.
* X A. mortfontanense André in Rev. hortic. 4886 p. 156 av. pl. —
(Andraeanum X Veitchii).
* X A. chelseiense N. E. Brown in Gardn. Chron. XXIV (1885) p. 650.
— (Veitchii X Andraeanum).
* x A. Laureneianum André in Rev. hortie. p. 42 av. pl. (Andraea-
num Jt X (Andraeanum cy X magnificum Q)).
* 338. A. Gustavii Regel in Gartenfl. 1878 p. 324, 1882 p. 67,
t. 1076; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 640 n. 95*; Bot. Mag. t. 7437.
Columbia: Cauca, pr. Buonaventura (WALLIS).
239. A. ovatifolium Engl. n. sp.; caudice erassissimo, internodiis
longiuseulis ; cataphyllis longis latis internodia velantibus et longe supe-
rantibus, stuppose decompositis; foliorum petiolo quam lamina longiore,
Senieulo brevi crasso, lamina coriacea late ovato-cordata, lobis
438 A. Engler.
posticis brevibus sinu late triangulari sejunctis, apice ob-
tusa, breviter apiculata, nervis lateralibus I. utrinque 4—5 prope
basin nascentibus, liberis, duobus sursum versis atque intimo
apicem petente, altero valde arcuato et 3 inferioribus arcuatim patentibus
in margine exeuntibus ; nervis lateralibus secundariis numerosis inter pri-
marios transversis et parallelis.
Caudiculi circ. 3 cm crassi internodia 4—4,2 dm longa. Cataphylla circ. 2 dm
longa et 4—5 cm lata. Foliorum petiolus circ. 5 dm longus, lamina circ. 3,5 dm longa
atque 2,6 dm lata, nervi laterales I. inferne inter se 5—10 mm tantum distantes, non
valde divergentes, nervi laterales II. inter se circ. 8—40 mm remoti.
Ecuador: in silvis pr. Govazou (A. Sopiro, S. J. n. 38).
Species nervalura valde singularis. Nil nisi caudiculum et folium vidi.
240. A. Oxybelium Schott in Ost, Bot. Wochenbl. 1857 p. 310,
Prodr. 529.
Columbia: ad Rio llacha (Dunn).
241. A. supianum Engl. n. sp.; scandens; foliorum petiolo terete
quam lamina duplo longiore, lamina coriacea oblongo-cordata, lobo
antico linea leviter extrorsum arcuata angustato acuminato, lobis posticis
quam anticus circ. 3!/5-plo brevioribus, semiovatis, sinu angusto
sejunetis retrorsis vel leviter introrsis, nervis lateralibus l.
eostalibus utrinque circ. 7—8 remotis atque basali uno tenui-
bus in nervum collectivum tenuem a margine remotum conjunctis; nervis
basalibus loborum posticorum circ. 6 in illis patentibus vel retrorsis, prope
basin valde arcuatis et sursum versis, in costulas haud conjunctis; pedun-
eulo dimidium petioli paullo superante; spatha late lineari, longe acumi-
nata; spadice sessili quam spatha paullo longiore sursum leviter attenuato;
tepalis latitudine sua 21/5-plo longioribus; staminibus ad medium usque
linearibus, infra antheras in partem ovalem dilatatis; pistillo oblongo-
conoideo.
Foliorum petiolus circ, 6 dm longus, 7—8 mm crassus, lamina circ. 4 dm longa,
2,2 dm lata, lobis posticis 44 cm longi et latis, nervis lateralibus I. angulo circ. 60° a
costa abeuntibus, nervo collectivo a margine 7—8 mm remoto. Pedunculus circ. 3 dm
longus. Spatha 7 cm longa, 4,5 cm lata, acumine 4 cm longo instructa. Spadix ! dm
longus, 6 mm crassus. Tepala 2 mm longa, 1 mm lata.
Columbia: in silvis densis humidissimis jugi Montafia del oro, supra
Supia pr. Caucam, alt. 2000—2500 m (F. C. LiumasN n. 7358. — Florif.
m. Aug. 1891).
* 242. A. subsagittatum Schott Prodr. 530, non Kunth nec alior.
Venezuela: pr. coloniam Tovar (FevpLER n. 1340; Arrun).
Cult. in horto bot. Caes. Schoenbrunn.
Haec species ovariis ovoideis, stylo haud conico, baccis ovoideis, seminibus ovoi-
deis a reliquis differt alque in hic notis cum sectione Urospadix congruit.
213. A. ochraceum Engl. Araceae exsice. et illustr. 279; caudiculi
internodiis elongatis, cataphyllis longis internodia velantibus; foliorum
petiolo supra late canaliculato laminae subaequilongo, lam ina subcoriacea,
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 439
obscure viridi, oblongo-sagittata, lobis posticisquam anticus
triplo brevioribus sinu campaniformi sejunctis, oblongis
obtusis, antieo subtriangulari longissime acuminato acu-
tissimo, nervis lateralibus l. utrinque 4—5 in costas posticas
insinulonge denudatas conjunctisrecurvis atque costalibus
utrinque. eire. 10 adscendentibus in nervum collectivum a margine
paullum remotum in apice marginalem conjunctis, subtus prominentibus
venisque reticulatis prominulis; pedunculo petiolum vix aequante; spatha
late lineari-lanceolata brun pen viridi; spadice sessili eylindroideo quam
spitha breviore obtuso; tepalis latitudine sua haud longioribus, staminum
filamentis latis quam thecae oblongae paullo longioribus; ovario ovoideo
infra stylum crassum leviter constricto.
Caudiculi internodia ultra 4 dm longa. Foliorum petiolus 2 dm longus, lamina
circ. 3 dm longa, basi fere 4,5 dm lata, lobis posticis 6—7 cm longis, 5 cm latis, lobo
antico in acumen ultra 2 cm longum exeunte, nervis lateralibus a costa angulo 45?
abeuntibus in nervum collectivum a margine 3 mm remotum conjunctis. Pedunculus
circ. 4,5 dm longus. Spatha 7—8 cm longa, 1,5 cm lata breviter acuminata, reflexa.
Spadix 5 cm longus, 4 mm crassus. Tepala 4 mm longa. Staminum filamenta paullum
ultra 0,5 mm longa. Pistillum circ. 4 mm longum, ovarium ovoideum; stylus crassius-
culus duplo brevior. Vidi tantum spadicem juvenculum.
Columbia: Cauca, in arboribus atque in solo silvarum humidarum
ad flumen Dagua usque 300 m alt. (F. C. Lenmann n. 2765. — Florif. m.
Martio).
244. A. tolimense Engl. in Bot. Jahrb. VI. (1885) p. 277 et in Arac.
exsicc. et illustr. n, 208.
Columbia: Tolima, in silvis densis ad Huvium Cabrera altit. 2000 m
(F. C. Lenmann).
245. A. longistamineum Engl. Arac. exsice. et illustr. n. 281; caudi-
culi scandentis internodiis brevibus, cataphyllis persistentibus demum in
fibras dissolutis; foliorum petiolo elongato quam lamina duplo
longiore, geniculo longiusculo, lamina subcoriacea obscure viridi,
sagittata lobis posticis antici !/,—!/; aequantibus oblongis obtusis
Sinu campaniformi sejunctis antico subtriangulari breviter acuminato
acutissimo, nervis lateralibus I. basalibus 4 recurvis in costulas in
Sinu breviter denudatas conjunctis atque costalibus utrinque
7 patentibus in nervumeollectivum a margine paullum remotum
conjunctis cum venis reticulatis (in sicco) prominentibus; pedunculo
petioli dimidium aequante; spatha lanceolata cuprea pedunculo
longe decurrente; spadice breviter stipitato spathae aequilongo;
tepalis latitudine sua 21/;-plo longioribus; staminum filamentis linearibus
quam tepala longioribus, antherarum thecis oblongis; ovario ovoideo in
stylum conicum paullo breviorem contracto.
Caudiculus usque 4,3 m longus. Foliorum petiolus 3,5 dm longus, lamina circ.
2,5 dm longa, inferne 1,3 dm lala, lobis posticis 6—7 cm longis, 5 cm latis. nervo
440 A. Engler.
collectivo a margine 2 mm remoto. Pedunculus 2 dm longus. Spatha circ. 6 cm longa,
inferne 2 cm lata, acumine 4—5 mm longo instructa, Spadicis rubro-brunnei stipes
fere 2 cm longus sed maxima parte spathae adnatus; spadix 7 cm longus, 5 mm crassus.
Tepala demum circ. 2,5 mm longa. Stamina cum antheris 3 mm longa. Pistillum demum
3 mm longum.
Columbia: Cauca, in silvis densis humidis jugi occidentalis Calensis
alt. 2000 m (F. C. Leumans n. 2967. — Florif. m. Julio 1886), in silvis ad
Cimaronas, Rio Bitaco et Rio Dagua alt. 4600 m (F. C. Leumann n. 2684. —
Florifera m. Martio 1886); terrestre in silvis densis circa Las Anayes
pr. Popayán altit. 4600—1800 m (F. C. Lenmann n. 7760).
Haec species foliorum forma Anthurio ochraceo similis est, sed ab illo longe differt
spatha pedunculo vel stipite longe decurrente, staminibus anguste linearibus, stylo
conico elongato.
246. A. bogotense Schott in Öst. bot. Wochenbl. 4857 p. 302, Prodr.
548; Engl. in DC. Suites au Prodr. II. 183 n. 120.
Caudiculi scandentes usque 2 m longi. Folia laete viridia. Spatha flavoviridis.
Spadix rubescens.
Columbia: in montibus ad orientem urbis Bogota (Horrow); Cauca,
terrestre atque epiphyticum in silvis densis humidis jugi occidentalis pr.
Cali, alt. 2000 m (F. C. Lenmann n. 2952. — Florif. m. Aug. 1883).
247. A. ealense Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 284; caudiculi longi
scandentis internodiis longiusculis; foliorum petiolis laminae subaequi-
longis, geniculo brevi instructis, lamina subcoriacea laete viridi
sagittata, lobis posticis antico 3—4-plo brevioribus sinu campani-
formi lato vel angustiore sejunctis, lobo antico linea leviter
incurva angustato, apicein acumen longiusculum contracto,
nervis lateralibus utrinque 5 basalibus in costulas in sinu longe denudatas
conjunctis versus marginem valde curvatis, nervis costalibus utrinque
12—15 in nervum collectivum a margine remotum conjunctis;
pedunculo quam petiolus breviore; spatha lineari-lanceolata acuminata
pallide viridi; spadice distincte stipitato elongato; tepalis (in spadice juven-
culo) latitudine sua paulo brevioribus; staminibus late linearibus brevibus;
ovario breviter ovoideo in stylum breviorem contracto.
Caudiculi usque 2 m longi, 4,5—2 cm crassi, internodiis 2—5 cm longis. Foliorum
petiolus 2,5—3 dm longus, lamina 2,5—3,5 dm longa, 4,7—2,5 dm lata, lobis posticis
6—7 cm longis, 6 cm latis sinu 5—6 cm lato sejunctis, lobo antico fere 2 dm longo,
medio 1—1,2 dm lato apicem versus sensim angustato deinde subito in acumen con-
tracto, nervis lateralibus costalibus inter se 0,8—4 cm distantibus, angulo 45° a costa
abeuntibus in nervum collectivum a margine 3—4 mm remotum conjunctis. Spatha
ultra 4 dm longa, 4,5 cm lata. Spadix stipite 6—8 mm longa suffultus, juvenculus circ.
! dm longus, 5 mm crassus. Tepala circ. ! mm longa, brunneo-striolata. Pistillum
! mm longum. — Spadicem juvenculum tantum vidi.
Columbia oecidentalis: in jugo occidentali Calensi, in silvis sub-
apertis pr. Las Ravas, alt. 1500 m (F. C. Lemmans n. 748. — Florif. m.
Juli 1884); in silvis densis ad montem Alto de los Motilones, ad declivia
jugi Sotará alt. 3000 m (F. C. Leumann n. 3693. — Florif. m. Febr.); atque
E»
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 441
in silvis supra Tocotá (F. C. Lenmann n. 3444); Caucas, in silvis densis ad
declivia orientalia montium Cerro Munchique altit. 2400 m (F. C. LEHMANN
n. 3726. — Florif. m. Mart. 1884).
248. A. sanguineum Engl. in Bot. Jahrb. Vl. (4885) 273 et in Arac.
exsicc. et illustr. n. 240.
Columbia: Cauca, pr. Popayan inter frutices altit. 1600—4800 m
(F. C. Lenmann n. 3266. — Florif. m. April. 1883).
249. A. indecorum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 350, Prodr.
525; Engl. in DC. Suit. au Prodr. ll. 189 n. 118.
Peruvia subandina: Cuchero (Porrric); Casapi (Marnews).
250. A. flavidum N. E. Brown in Gardn. Chron. XXIV (1885) II. 654.
Columbia.
251. A. nigrescens Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 283; caudiculi
scandentis internodiis brevibus; cataphyllis longis; foliorum petiolo laminae
subaequilongo, lamina subcoriacea, sagittata, lobis posticis quam
antieus plus duplo brevioribus obtusis sinu campaniformi
sejunctis, antico breviter acuminato acuto, nervis lateralibus basalibus
utrinque circ. 5 recurvis in costulas in sinu breviter denudatas conjunctis,
nervis costalibus utrinque 5 arcuatis adscendentibus, cum
interlobari in nervum collectivum a margine remotum con-
junctis; omnibus nervis atque venis dense reticulatis subtus prominenti-
bus; pedunculo petiolo subaequilongo; spatha lineari-lanceolata acuminata,
olivacea; spadice distincte stipitato eylindrico atrobrunneo; tepalis latitu-
dine sua paullo longioribus; staminum filamentis obovato-oblongis; ovario
ovoideo in stylum crassum paullo breviorem contracto.
Caudiculi 8 dm longi internodia 2—4 cm longa. Foliorum petiolus 2,5 dm longus,
lamina 2,5 dm longa, inferne 4,8—1,5 dm lata, lobis posticis 6—7 cm longis, costis
posticis in sinu 4,5—2 cm denudatis, nervo collectivo a margine 4—5 mm remoto.
Pedunculus 2,5 dm longus. Spatha 4—4,2 dm longo, circ. 4 cm lata, acumine 4 cm
longo instructa, Spadix stipite 0,8—4 cm longo instructus 4 dm et ultra longus, 8 mm
crassus. Tepala 4 mm longa, brunneo-striolata. Pistillum circ. 4,5 mm longum.
Columbia: Antioquia, locis umbrosis declivium superiorum supra
Hato-viejo alt. 9400 m (F. C. Leumann n. XVIII. — Florif. m. Sept. 1884).
252. A. yarumalense Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
longis; cataphyllis lineari-lanceolatis rigidis; foliorum petiolo quam lamina
longiore, lamina coriacea, obscure viridi, saepe brunnescente oblongo
sagittata, lobis posticis semiovatis obtusis quam anticus
cire. 3!5—h-plo brevioribus, sinu campaniformi sejun ctis,
lobo antico linea extrorsum leviter curvata angustato, acuminato acuto,
nervis basalibus utrinque circ. 5—6, summo adscendente cum nervis
lateralibus costalibus utrinque 5 et cum interlobari patente
in nervum eollectivum a margine paullum remotum conjunc-
tis; nervis basalibus reliquis + reversis valde arcuatis in margine exeun-
libus basi in costulas conjunetis; pedunculo quam petiolus longiore; spatha
449 A. Engler.
late oblongo-lanceolata, breviter acuminata; spadice brevissime stipitato,
eylindrico, sursum paullum attenuato; tepalis latitudine sua 1!/;5-plo
longioribus, staminibus late linearibus; ovario conoideo in stylum capituli-
formem tepala superantem contracto.
Caudiculi usque 4,3 m longi et 2,3 cm crassi. Foliorum petiolus circ. 5 dm longus,
lamina circ. 3,5 dm longa, inferne circ. 2 dm lata, lobis posticis 4 dm longis et latis,
nervis lateralibus I. costalibus inter se 2,5—3 cm distantibus, nervo collectivo antemar-
ginali a margine circ. 4 mm remoto. Pedunculus circ. 6 dm longus, inferne 8 mm
crassus. Spatha circ. 4,2 dm longa, 3 cm crassa. Spadix circ. 1,1 dm longus, 4 cm
crassus. Tepala 2—2,5 mm longa, 4,5 mm lata. Ovarium cum stylo 2,5—3 mm longum.
Golumbia: in silvis densis ad Morro de Yarumal in prov. Antioquia,
alt. 2000—2600 m (F. C. Lenmann n. 3757. — Florif. m. Nov. 1891).
253. A. pergamentaceum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis inter-
nodiis longulis; cataph yllis lanceolatis rigidis, foliorum petiolo quam
lamina longiore, lamina pergamen tacea obscure viridi, oblongo-
ovata cordata, lobis posticis retrorsis quam anticus triplo
brevioribus, semiovatis obtusis sinu late campaniformi
sejunctis, lobo antico linea extrorsum arcuata paullum an-
gustato, acutissime cuspidato, nervis interlobaribus atque laterali-
bus l. costalibus utrinque 4 remotis tenuioribus in nervum collectivum a
margine remotum conjunctis, nervis basalibus lohorum posticorum reversis
valde arcuatis, in costulas breves in sinu denudatas conjunctis; pedunculo
quam petiolus breviore; spatha late lanceolata, acuminata; spadice breviter
stipitato eylindrico; tepalis latitudine sua vix longioribus; staminibus late
linearibus; pistillis conoideis.
Caudiculus usque 4,5 m longus, 2 cm crassus. Foliorum majorum petiolus
5.5 dm longus, lamina fere 3 dm longa et inferne 1,8 dm lata, sursum paullum an-
sustata, lobi postici circ. 9 cm lati, 6—7 cm longi; nervi laterales I. inter se 3—4 cm
remoti, nervus collectivus a margine 8—40 mm remotus. Pedunculus 4 dm longus.
Spatha circ, 8 cm longa, 2 cm lata, ex brunneo viridescens. Spadix 8 cm longus, 5 mm
crassus. Tepala circ. 2 mm longa, 4,5 mm lata. Vidi tantum spadicem juvenculum.
Columbia: Cauca, in silvis densis humidis jugi Montana del Oro,
supra Supia, altit. 2000 — 2400 m (F. C. Lenmann n. 7356. — Florif. m. Aug.
1894).
254. A. nitidum Benth. Pl. Hartweg. p. 225, Schott Prodr. 529; Engl.
in DC. Suit. au Prodr. Il. 459,
Columbia: Cauca, pr. Popayan alt. 3000 m (Hartwe).
255. A. Maeleanii Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 4858 p. 350, Prodr.
926; Engl. im DC. Suit. au Prodr. ll. 488 n. 127.
Peruvia (MACLEAN).
256. A. hygrophilum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 276 et in Arac. exsicc.
et illustr. n. 135,
Columbia: Cauca, in silvis humidissimis ad declivia occidentalia jug!
occidentalis pr. Cali siti altit. 1800 m (F. C. Leumayn n. 3264); ad declivia
OH
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 443
orientalia montis Munchique pr. Popayán altit. 2000 m (F. C. LEuwANN
n. 2834); in silvis quereuum apertis pr. Popayán, altit. 1650 m (F. C.
Lenmann n. 3619. — Florif. m. Mart.).
Ecuador: terrestre, raro epiphyticum in silvis densis humidis ad
Cerro Yanghuang inter Pindilie et Shoray in Andibus orientalibus Cuencae,
altit. 2800—3300 m (F. C. LennaxN n. 7201. — Florif. m. Nov. et Dee.).
257. A. obtegens Engl. n. sp.; caudiculi alte scandentis internodiis
longis; foliorum petiolo basi vaginato quam lamina longiore, lamina crasse
coriacea obscure viridi, nitida, elongato triangulari-sagittata, lobo
antieo elongato-triangulari, longe acuminato lobis posticis
quam anticus triplo brevioribus basi divergentibus parte api-
cali rotundata valde incurva sese attingentibus vel paullum
obtegentibus; nervis lateralibus I. utrinque cire. 6 eostalibus
atque basilaribus lobi antici neque minus nervis basilaribus
1—2 loborum posticorum in nervum collectivum margini valde
approximatum conjunctis, nervis basalibus reliquis valde curvatis in
margine exeuntibus, basi in costulas posticas patentes in sinu
valde denudatas conjunctis; pedunculo petiolum aequante; spatha
late lanceolata cuspidata; spadice distincte stipitato crassiuscule
sursum paullum attenuato; tepalis latitudine sua 1!/5-plo longioribus;
staminibus linearibus demum ultra tepala exsertis, ovario
ovoideo in stylum conoideum paullo breviorem contracto.
A. nitidum Benth. var. obtegens Engl. Arac. exsicc. et illustr. n. 285.
Foliorum petiolus circ. 4,5 dm longus, lamina circ. 3 dm longa, lobis posticis
8—9 cm longis et latis, acumine circ. 2 cm longo, nervis lateralibus I. lobi antici inter
se 2—3 cm distantibus, nervo collectivo a margine 1—2 mm remoto; costae poslicae in
sinu circ. 3 cm denudalae. Pedunculus 4,5 dm longus. Spatha circ. 4 dm longa, 3 cm
lata. Spadix stipite fere 4 cm longo suffultus, 9 cm longus, 8—9 mm crassus. Tepala
2,5 mm longa, 1,7 mm lata. Stamina 3 mm longa. Pistillum 2,5 mm longum.
Colum bia: Cauca, epiphytieum in silvis densis pr. Paletarás alt.
2700—3200 m (F. C. Lenmann n. 3570. — Florif. m. Febr. 1884).
258. A. rivulorum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis bre-
vibus, cataphyllis longe lanceolatis demum decompositis fibrosis; foliorum
petiolo quam lamina longiore, lamina coriacea, obseure viridi, supra
nitidula, oblongo-sagittata,lobis posticis quamanticus 21/, -plo
brevioribus , sinu lato parabolico sejunctis, parte superiore
introrsis, lobi antico oblongo-triangulari acuto, nervislateralibusl.
utrinque 9—10 atque basali lobi antici arcuatim patentibus nervum collec-
tivum a margine paullum remotum efformantibus, nervo basali interlobari
patenti, nervis loborum posticorum $—6 in costas posticas
in sinu lon ge denudatas conjunctis; pedunculo quam petiolus bre-
viore; spatha lane eolata, longe acuminata; spadice longiuscule stipi-
tato tenuiter cylindrico; tepalis latitudine sua cire. 11/5-plo longioribus;
444 A. Engler.
staminibus late linearibus; ovario oblongo-conoideo in stylum crassum
attenuato.
Caudiculi usque 5 dm alti, 3—4 cm crassi internodia circ. 7—8 cm longa. Cata-
phylla 4,5—2 dm longa. Foliorum petiolus circ. 5 dm longus, geniculo 4,5 cm longo
instructus, lamina circ. 4 dm longa, 2 dm lata, lobi postici circ. 44—42 cm longi,
7—8 cm lati; nervi laterales I. lobi antici circ. 2—4 cm inter se distantes, in nervum
collectivum a margine 2—5 mm remotum conjuncti, nervi loborum posticorum in
costas in sinu 4—5 cm longe denudatas conjuncti. Pedunculus 4,5—2 dm longus.
Spatha 4 dm et ultra longa, circ. 2—2,5 cm lata. Spadix stipite 4,5 cm longo suffultus,
41 cm longus, 6 mm crassus. Tepala spadicis juvenculi vix 2 mm longa, 4,5 mm lata.
Pistillum 2 mm longum.
Columbia: terrestre et epiphyticum in silvis densis, plerumque ad
ripas rivulorum pr. Poblezon supra Popayán altit. 1700—9500 m (F. C.
LEnMANN n. 5987. — Florif. m. Mart. et Apr.).
259. A. rigidifolium Engl. n. sp.; caudiculo scandente crassissimo,
internodiis brevibus; cataphyllis magnis late lanceolatis; foliorum petiolo
quam lamina breviore, teretiusculo pluries sulcato, geniculo longulo,
lamina crassissima, supra nitidula, subtus opaca, elongato-
sagittata, lobo antico oblongo triangulari, lobis posticis quam
antieus circ. triplo brevioribussupernesinu lato sejunctis,
inferne valde incurvisatque sese obtegentibus, nervis latera-
libus I. atque etiam secundariis laminae inferioris subtus
valde prominentibus acietatis, nervis lateralibus I. lobi antici
circ. 9 cum basilari angulo acuto adscendentibus in nervum collec-
livum a margine remotum conjunctis; nervo basilari interlobari patente
atque nervis I loborum posticorum 6—7 reversis valde arcuatis in costulas
posticas valde divergentes et longe denudatas conjunctis prope
marginem sursum versis in margine exeuntibus; pedunculo teretiusculo;
spatha late lanceolata, acuminata; spadice longe stipitato, crasse
cylindrico spatham superante; tepalis latitudine sua circ. duplo
longioribus; staminibus anguste linearibus ultra tepala exsertis; pistillo
duplo oblongo-conoideo.
Caudiculus circ, 3 cm crassus. Cataphylla fere 2 dm longa. Foliorum petiolus
circ. 3,5 dm longus, inferne 4 cm crassus, lamina circ. 4 dm longa, lobis 4,2 dm longis
et latis; nervi laterales I. lobi antici angulo circ. 40? a costa abeuntes, inter se 1—2 cm
distantes, in nervum collectivum a margine 3—5 mm remotum conjuncti; costae
posticae angulo circ. 450? inter se divergentes, 3—4 cm longe denudatae. Pedunculus
5 dm longus, Spatha circ. 44 cm longa, 3,5 cm lata. Spadix stipite 2 cm longo suffultus,
evolutus 1,2 dm longus, 4,5 cm crassus. Tepala spadicis evoluti 3 mm longa, 4,5 mm
lata. Stamina 4 mm longa, 4 mm lata. Pistillum 4 mm longum, inferne 2 mm crassum.
Ecuador: ad arborum truncos in silvis subandinis occidentalibus
montis Pichincha altit. 3000 m (A. Sopiro, S. J. n. 32. — Florif. m. Sept.
1889).
260. A, guanacense Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis
crassis; eataphyllis lanceolatis valde elongatis ; foliorum petiolo teretiusculo
CO
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VII, 445
laminae aequilongo, lamina adulta crassissima, obscure viridi sub-
triangulari-sagittata, lobo antico triangulari sensim angustato
acuto, lobis posticis quam anticus 92!/;-plo brevioribus basi
divergentibus, parte apicali introrsum versa, sinu parabolico
lato sejunctis; nervis lateralibus I. costalibus utrinque circ. 9 cum
basilari patentibus, fere adscendentibus prope marginem in nervum
colleetivum conjunetis, nervo interlobari petente et nervis lobo-
rum posticorum utrinque 7 patentibus vel reversis basi in
costas in sinu longe denudatas conjunctis prope marginem
sursum versis; pedunculo petiolum superante; spatha late lanceolata,
cuspidata; spadice breviter stipitato; tepalis latitudine sua duplo longiori-
bus; ovario oblongo-conoideo.
Caudiculi usque 5 dm longi, 4 cm crassi. Foliorum majorum petiolus 3,5 dm
longus, lamina 4 dm longa, 2,8 dm lata, lobi postici circ. 4 dm longi et 4,3 dm lati,
nervi laterales I. lobi antici inter se 4,5—2 cm distantes, angulo circ. 50—60° a costa
abeuntes, in nervum collectivum a margine 2—3 mm remotum conjuncti. Pedunculus
circ. 4 dm longus. Folia juvenculae quae etiam adsunt a foliis stirpis adultae differunt,
primaria nervis basalibus omnino liberis, secundaria lobis posticis magis approximatis
atque costulis posticis brevioribus, Spatham et spadicem in statu juvenculo tantum
adsunt.
Columbia: epiphyticum, raro terrestre in silvis densis humidis
montium Páramo de Guanacas, in provincia Popayán alt. 2800—3400 m
(F. C. Leumann n. 7202).
261. A. incurvatum Engl. n. sp.; foliorum petiolo quam lamina
paullo longiore,
lata linea introrsum arcuata sursum angustato acuminato, lobis posticis
quam anticus 21/,—3-plo brevioribus, sinu parabolico sejunetis, partem
apicalem introrsum vergentibus; nervis lateralibus I. costalibus lobi antici
utrinque circ. 7 tenuibus atque sinu basilari adscendentibus in nervum
collectivum margini valde approximatum conjunctis, nervo basilari inter-
lobari patente prope marginem sursum verso atque nervis loborum posti-
corum circ. 6 in costas posticas in sinu longe denudatas conjunctis; pedun-
culo quam petiolus breviore; spatha late lanceolata acuminata; spadice
longe stipitato; tepalis latitudine sua 1!/-plo longioribus; pistillis oblongo-
conoideis.
Foliorum petiolus circ. 5 dm longus, lamina circ. 4—6 dm longa et 2,4—3,6 ám
lata, lobi postici circ. 4—4,5 dm longi, 4,2—1,8 dm lati, nervi laterales I. inter se circ.
1,5—2 cm distantes, costae posticae angulo recto distantes 3—4 cm longe denudati.
Pedunculus 9 dm longus. Spatha 7—12 cm longa, 2,5 cm lata. Spadix stipite 4,2—4,5 cm
longo suffultus, inevolutus 8 mm crassus.
Ecuador: in silvis montis Corazón pr. Canzacoto (A. Sopiro, S. J.
n. 34. — Florif. m. Aug. 1875); in silvis vallis Pallatanga (A. Sopiro, S. J.
n. 38. — Florif. m. Sept. 1894). l
269. A. cupreum Engl. in Bot. Jahrb. VI. 278 et in Arac. exsiec. et
illustr. n. 209.
lamina subcoriacea, hastato-sagittata, lobo antico e basi
446 A. Engler.
Columbia: Antioquia, ad arbores in silvis apertis ad declivia borealia
montis Alto del Poleal pr. Caramanta alt. 4500—2000 m (F. C. LEHMANN
n. 3878. — Florif. m. Sept. 4884); in monte San Pedro pr. Medellin alt.
2600 m (F. C. Leumann n. XX. — Florif. m. Sept. 1884); ad pedem arborum
atque inter fruticeta in silvis densis fluvii Rio Buey inter El Majoral et la
Ceja altit. 2200 m (F. C. LenwasN n. 3192. — Florif. m. Sept. 1883); in
silvis densis pr. Toyo et Frontino, in Andibus occidentalibus Antioquiae,
altit. 1400—2000 m (F. C. Leumann n. 7362. — Florif. m. Sept. 1894).
263. A. coerulescens Engl. n. sp.; caudiculi scandentis subtenui
internodiis longulis; cataphyllis internodia paullum superantibus;
foliorum petiolo tenui, longiuscule geniculato quam lamina circ.
4'/a-plo longiore, lamina subcoriacea coerulescenti- viridi,
late triangulari-sagittata, lobo antico cum posticis continuo
oblongo-triangulari, longe et anguste acuminato, acuto, lobis
posticis sinu amplo sejunctis divergentibus obtusis quam
anticus circ. 2!/5-plo brevioribus; nervis lateralibus I. costalibus
utrinque circ. 4 —5 tenuibus cum basilari in nervum collectivum a
margine remotum conjunctis, nervo basilari interlobari patente atque
nervis 2 loborum posticorum haud procul a margine sursum vergentibus;
pedunculo quam petiolus breviore; spatha lanceolata, longe aeuminata;
spadice breviter stipitato; tepalis latitudine sua paullo longioribus ;
staminibus late linearibus tepala paullo superantibus; ovario conoideo in
stylum brevem transeunte.
Caudiculi usque 2 m longi, 4—1,5 cm crassi internodia circ. 5 cm longa. Cata-
phylla 4—5 cm longa. Foliorum petiolus circ. 4,8 dm longus, lamina 4,2—4,4 dm longa,
0,8—1 dm lata, lobo antico acumine 4,2—4,5 cm longo instructo lobis posticis 2,5—3 cm
longis, 5 cm latis. Pedunculus circ. 4,5 dm longus. Spatha 6 cm longa, 4,5 cm lata,
acumine 4 cm longo instructa, olivacea, Spadix juvenculus stipite 5—6 mm longo
suffultus, 8 cm longus, 6 mm crassus.
Ecuador: ad arbores in silvis densis humidis p. San Lucas pr. Loya
altit. 2300—2800 m (F. C. Lemmann n. 7749).
* 264. A. polyrrhizum C. Koch et Augustin in Ind. sem. hort. Berol.
1855 App. p. 7, in Wochenschr. f. Gärtnerei 1864 p. 497; Engl. in DC.
Suit. au Prodr. H. 185 n. 122.
A. Humboldlianum Schott Prodr. 52% pr. p., non Kunth.
Venezuela: Caracas in silvis montanis umbrosis ad arborum truncos
(Morırz).
265. A. eundinamarcense Engl. n. sp.; caudiculi alte scandentis
internodiis longis; cataphyllis quam internodia evoluta brevioribus; pe-
tiolis breviter vaginatis quam lamina paullo brevioribus,
lamina subcoriacea utrinque nitidula hastiformi-sagittata,
lobis posticis oblongis obtusis sinu lato sejunctis divergentibus
quam anticus lineari-oblongus longe acuminatus 2'/,-plo brevioribus, ner-
Beitráge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 447
vis lateralibus I. costalibus utrinque circ. 5 remotis adscendentibus cum
nervo basilari lobi antici nervum collectivum a margine paullum remotum
constituentibus, nervo interlobari patente et nervis loborum posticorum 4
reversis in costas posticas breves in sinu denudatas conjunctis prope mar-
ginem sursum vergentibus; pedunculo quam petiolus breviore; spatha late
lanceolata acuminata; spadice breviter stipitato ex viridi brunnescente.
Caudiculi ultra 3 m longi internodia circ. 8—10 cm longa, 4 cm crassa, Foliorum
petiolus circ. 2,5 dm longus, lamina 2 dm longa, 7-—8 cm lata, acumine 4,5 em longo
instructa, lobi postici 9—10 cm longi, 5—6 cm lati. Pedunculus 1,3 dm longus. Spatha
juvencula circ. 7 cm longa, 2 cm lata. Spadix etiam juvenculus stipite 5 mm longo
suffultus, circ. 6 cm longus, 5 mm crassus.
Columbia: ad arbores epiphyticüm in silvis densis supra Pacho, ad
Cundinamarca altit. 4800—2500 m (F. C. Leumann n. 7352. — Florif. m. Jan.
1892).
Species valde affinis Anthurio Lechleriano Schott, quod autem differt nervo collec-
tivo lobi antici a margine magis remoto.
266. A. Lechlerianum Schott Prodr. 534; Engl. in DC. Suit. au Prodr.
Il. 488 n. 196.
Peruvia: San Govan (LeenLer).
267. A. ochranthum C. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1853 App.
p. 16, in Wochenschrift f. Gärtnerei 4864 p. 197 et in Ann. se. nat. 4. ser.
l. 349; Schott Prodr. 532; Oerst. Praecurs. ad flor. centroam. 71; Engl. in
DC. Suit. au Prodr. II. 487 n. 425; in Arac. exsice. et illustr. n. 187.
A. lapathifolium Schott in Ost, Bot. Wochenbl. 1857 p. 309, Prodr. 533.
Costarica (WENDLAND).
In isthmo Panamae: ad Chagres (FennLer n. 429).
Semina huius speciei cum illis sectionis Urospadir congruunt, attamen pistilla
et baccae sursum attenuafae sunt.
X A. Regelii Hort. van Gaert. (trifidum X ochranthum?).
X A. hybridum Hort. (ochranthum X leuconeurum).
268. A. subsignatnm Schott in Bonplandia IX (1862) p. 368; Engl.
in DC. Suites au Prodr. ll. 494 n. 434.
Costarica: Pedregal (Wennrann).
269. A. flavo-viride Engl. Arac. exsice. et illustr. n. 282; caudiculi
crassi internodiis longiusculis, cataphyllis longis lanceolatis; foliorum
petiolo quam lamina duplo longiore supra canaliculato, lamina coria-
cea, coerulescenti-viridi, cordiformi, lobis posticis semi-
9vato-oblongis sinu late cam paniformi sejunetis, antico in
acumen longum acutum contracto; nervis lateralibus utrinque 4—5
basalibus in costulas in sinu denudatas conjunctis, basalibus 2 et
eostalibus 3—4 adscendentibus, omnibus nervo coll eetivoa margine
Paullum remoto conjunctis; pedunculo petioli dimidium aequante;
Spatha flavo-viridi late lanceolata basi decurrente; spadice breviter
Stipitato eylindrico flavo-viridi; tepalis latitudine sua paullo longioribus;
448 A. Engler.
staminibus brevibus late linearibus; ovario depresso in stylum fere duplo
longiorem conicum contracto.
Caudiculi 5 dm assequentis internodia 2—5 cm longa. Foliorum petiolus usque
4 dm longus, lamina 2,5 dm longa, 2 dm lata, lobis posticis 6 cm longis, 8—9 cm latis,
antico acumine 2 cm longo instructo, nervis costalibus atque interlobari angulo circ.
30? a costa abeuntibus, nervo collectivo a margine 2—3 mm remoto. Pedunculus 2 dm
longus. Spatha circ. 8 cm longa, 2—2,5 cm lata, flavo-viridis, acumine 4 cm longo in-
structa, Spadix stipite 2—3 mm longo suffultus, 4—1,2 cm longus. Tepala paullum
ultra 4 mm longa. Pistillum 4,5 mm aequans.
Columbia: Antioquia, in silvis densis camporum supra Cancan, alt.
41800 m et prope Amalfi alt. 2000 m (F. C. Leumann n. XVII. — Florif. m.
Sept. 1884).
270. A. coneinnatum Schott Prodr. 522.
A. bogotense Schott var. concinnatum. (Schott) Engl. in DC. Suites au
Prodr. II. 4184.
Costarica: Turialba (Oerstepr); Talamanca, in silvis pr. Shirores,
altit. 400 m (Pırrier et Tonpuz in Pirr. et Durann pl. costaric. exs. n. 9230
planta juvencula); Alajuelita (Pırrıer in Pirr. et Dur. pl. costaric. n. 2487.
— Planta adulta, florif. m. Apr.); Burbu (Towpvz in Pirr. et Dun. pl. costar.
n. 1345. — Florif. m. Augusto 1889).
271. A. giganteum Engl. n. sp.; caudice scandente, cataphyllis valde
elongatis lanceolatis destructis fibrosis persistentibus; foliorum petiolo
quam lamina paullo longiore, subterete, geniculo longulo crasso in-
structo, lamina coriacea supra nitidula, maxima sagittata, lobo
antico elongato-triangulari, linea extrorsum leviterarcuata
angustato, breviter acuminato, lobis posticis quam anticus circ.
2!/a-plo brevioribus valde divergentibus parte apicali obtu-
sissima incurvis, nervis lateralibus I. utrinque circ. 42 costalibus
arcuatim adscendentibus subtus valde prominentibus atque basalibus 2 in
nervum collectivum a margine paullum remotum conjunctis, nervis 7 lobo-
rum posticorum reversis in costas posticas leviter arcuatas in
sinu obtuso denudatas conjunctis; pedunculo quam petiolus bre-
viore, spatha magna lanceolata; spadice longe stipitato, crasse cylindrico,
superne paullum attenuato; tepalis latitudine sua A t/2-plo longioribus;
staminibus linearibus tepala superantibus; pistillo oblongo conoideo.
Caudiculi circ. 5 em crassi. Cataphylla 4,5—2 dm longa. Foliorum majorum
petiolus circ. 7 dm longus, inferne 4,5 cm crassus, lamina circ. 9 dm longa, inferne fere
4,5 dm lata, nervis lateralibus I. lobi antici inter se 3—5 cm distantibus, costae posticae
ad ! dm longitudinis denudatae. Pedunculus circ. 4,5 dm longus. Spatha 4,5—2,5 dm
longa, 4 cm lata. Spadix stipite 2 cm longo suffultus, 4,8—3,5 dm longus, 1,2 em
crassus. Tepala circ. 2,5 mm longa, 2 mm lata. Stamina adulta 4 mm longa. Pistillum
3 mm longum, 1,5 mm crassum.
Ecuador: in declivibus montis Pichincha pr. Frutillos (A. SoDIRO,
S. J. n. 30, — Florif. m. Sept. 4889); in declivibus occidentalibus montis
Pichincha alt. 3000 m (A. Sopiro, S. J. n. 34).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 449
272. A. cuenzanum Engl. n. sp.; caudieuli alte seandentis internodiis
longis; foliorum petiolo quam lamina breviore, lamina coriacea
sagittata, lobo antico oblongo in triente superiore tantum
magis angustato anguste cuspidato, lobis posticis retrorsis
semiovatis quam lobus anticus fere 4-plo brevioribus sinu lato
campaniformi sejunctis, nervis lateralibus I. lobi antici utrinque circ.
7 eostalibus adscendentibus atque 2 basalibus in nervum collectivum
tenuem conjunctis, nervis basalibus loborum posticorum utrinque & paten-
libus vel reversis in costas posticas fere horizontaliter patentes
atque in sinu longe denudatas conjunctis; pedunculo quam petiolus
breviore; spatha anguste lanceolata, longe acuminata; spadice breviter
stipitato eylindrico paullum attenuato; tepalis latitudine sua 1!/5-plo longi-
oribus, staminibus spathulatis infra antheras paullo latioribus; pistillo
oblongo-ovoideo.
Caudiculus usque ^ dm longus, 2—3 cm crassus. Foliorum petiolus circ. 2 dm
longus, lamina circ, 3 dm longa, lobo antico medio 4 dm et ultra lato, basim versus
dilatato atque in lobos posticos sensim transeunte, marginibus exterioribus loborum
posticorum 4,8—2 dm distantibus, lobi postici medio circ. 7 cm lati. Pedunculus 4,5—
2 dm longus. Spatha circ. 4,2 dm longa, 4,5 cm lata. Spadix (juvenculus) stipite 8 mm
longo Suffultus, 12 cm longus, 8 mm crassus. Tepala circ. 2 mm longa, 4,5 mm lata.
Stamina 3 mm longa. Pistillum 2,5 mm longum.
Ecuador: ad arbores pr. Chagál et Yerbabuenca, in Andibus occiden-
talibus Quencae, altit. 2300—2800 m (F. C. Lenmann n. 7759).
273. A. breviscapum Poepp. et Endl. Nov. gen. et spec. HI. 84, Schott
Prodr. 525; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 185 n. 123.
Peruvia subandina: in silvis pr. Pompayaco (Porrrıs n. 4514. —
Florif. m. Nov. 1829); in monte San Christobal versus Cuchero supra
terram et in quisquiliis silvarum (Porrric); ad San Govan (Lrcnrrn n. 9491).
274. A. pulchrum Engl. n. ap. ` caudiculi alte scandentis erassiuseuli
internodiis mediocribus; cataphyllis lanceolatis internodia longe superan-
tibus; petiolo quam lamina longiore, geniculo crasso longiusculo in-
Structo, lamina coriacea valde elongato-sagittata, lobo antico
elongato-triangulari, longissime acuminato lobis posticis sinu
amplo campaniformi sejunctis quam anticus 4—5-plo brevi-
oribus, nervis lateralibus I. lobi antici costalibus circ. 7 tenuibus adscen-
dentibus cum basali in nervum collectivum a margine paullum remotum
conjunctis, nervo interlobari patente, nervis loborum posticorum utrinque 3
in costas posticas in sinu longe denudatas conjunctis; pedunculo
petiolum superante; spatha lanceolata; spadice longe stipitato spatham
Superante; tepalis latitudine sua paullo longioribus; filamentis linearibus
ultra tepala paullum exsertis; pistillo oblongo-ovoideo.
Caudiculi internodia 3—8 cm longa, 2 cm crassa. Cataphylla 4,3 dm longa, basi
? cm lata, Foliorum petiolus 3—4 dm longus, lamina 3 dm longa, basi 4,5—1,8 dm
i 2
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 29
450 A. Engler.
lata, acumine 2—3 cm longo instructa, lobi postici 4,5—7 cm longi, medio 4—5 cm lati.
Pedunculus circ. 4 dm longus. Spatha 8 cm longa, 2 cm lata. Spadix stipite 4,5 cm
longo suffultus, 8 cm longus, 8 mm crassus. Tepala 3 mm longa, 2 mm lata. Stamina
circ. 3,5 mm longa. Pistillum 3 mm longum.
Ecuador: in silvis subandinis vulcani Posochoa (A. Sopro, S. J.
n. 28. — Florif. m. Aug. 1890).
275. A. inzanum Engl. n. sp.; caudiculi scandentis internodiis brevi-
bus; eataphyllis lanceolatis internodia longe superantibus; foliorum petiolo
tenui quam lamina longiore, lamina subcoriacea supra nitidulo,
hastiformi lobo antico lineari superne angustato et longe acu-
minato, lobis postieis anguste oblongis valde divergentibus,
nervis lateralibus I. lobi antici costalibus eire. 8 adscendentibus atque
basilari in nervum collectivum a margine paullum remotum
conjunctis, nervis basalibus loborum posticorum 4 patentibus vel
retrorsis in costas posticas in sinu longe denudatas conjunctis; pedunculo
petiolo dimidium aequante; spatha late lanceolata cuspidata cuprea ; spadice
longe stipitato cylindrico, flavoviridi.
Caudiculi internodia circ. 4—2 cm longa. Cataphylla 4—9 cm longa. Foliorum
petiolus 4,5—2 dm longus, lamina circ. 4,8 dm longa et basi 4,7 dm lata, lobus anticus
circ. 4,4 dm longus, 4 em latus, lobi postici 5—6 cm longi, 3 cm lati, costae posticae an-
gulo circ. 420? distantes, in sinu 2 em longe denudatae. Pedunculus 4 dm longus. Spatha
7 cm longa, 2 cm lata. Spadix stipite 4 cm longo suffultus, 5 cm longus, 5—6 mm
crassus,
Columbia: terrestre et epiphytieum in silvis densis humidis supra
Inza ad declivia orientalia Andium centralium pr. Popayán alt. 1800—
2400 m (F. C. Leumans n. 5334. — Florif. m. Mart. 4897).
Sect. XVI. Semaeophyllium Schott
Prodr. 534: Engl. in DC. Suites au Prodr. IIl. 489, emend.
Ovarium ovoideum stigmate sessili coronatum, tepala aequans. Baccae
obovoideae. Semina obovoidea. — Caudex assurgens vel scandens. Folio-
rum petiolus longus, antice saepe sulcatus, lamina subeoriacea vel coriacea,
hastato-triloba aut pedatisecta aut digitatisecta, segmentis interdum repan-
dis aut lobato-laciniatis.
Diese Section steht wie Cardiolonchium der Section Urospadix ziemlich
nahe und dürfte sich an die zuletzt aufgeführten Arten der Gruppe Obscuri-
viridia jener Seetion anschließen. Sollte sich die Gestalt der Beeren in
dieser Gruppe constant von derselben Beschaffenheit erweisen, wie bei
Urospadiv, so wäre die Vereinigung mit dieser Section ganz naturgemäß.
Jedenfalls hat aber die Blattform in dieser Section sich nach einer anderen
Richtung hin entwickelt, als bei Urospadir, wo zuletzt langliche oder
länglich-eiförmige Blätter mit herzförmiger Basis ihren Platz finden. Hier
haben wir zunächst horizontal abstehende Hinterlappen der Blätter; dann
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 451
sehen wir diese Abschnitte sich vorn biegen, hierauf cymüse Verzweigung
des Blattes weiter fortschreiten zur Entwickelung von 5—7 Abschnitten;
ich schließe dieser Section aber auch noch eine Anzahl Arten mit handför-
mig geteilten Blättern an, welche früher bei Dactylophyllium standen, da
bei diesen Arten die äußeren Abschnitte auch ungleichseitig sind und an
denselben die Neigung zur cymösen Verzweigung hervortritt, da ferner die
Kolben ebenfalls lang und schwanzförmig sind, wie bei den übrigen Arten
dieser Section.
A. Foliorum lamina in stirpe adulta triloba vel trisecta.
a. Lobi laterales folii patentes.
«. Nervus collectivus lobi antici a margine late remotus.
276. A. subdeltoideum Engl.
8. Nervus collectivus lobi antici margini approximatus.
277. A. Sagittaria Linden 278. A. signatum C. Koch et Mathieu.
b. Lobi laterales folii sursum versi.
a. Costae laterales nullae vel breves.
279. A. truncicolum Enel.
8. Costae laterales validae.
I. Costae laterales haud denudatae.
280. A. insigne Mart.
ll. Costae laterales denudatae.
281. A. trifidum Oliv.
B. Foliorum lamina in stirpe adulta pedati- 5-vel 7-fida vel pedati-secta.
989. A. fissum C. Koch. 983. A. palmatum Kunth.
C. Foliorum lamina in stirpe adulta subdigitatisecla.
a. Laminae segmenta repauda vel lobulata.
4. Laminae segmenta sessilia vel subsessilia.
l. Laminae segmenta repanda vel medium tantum lobatum.
284. A. repandum Schott. 285. A. sinuatum Benth.
286. A. silvestre Spencer Le Moore.
Il. Laminae segmenta profunde lobata.
287. A. panduratum Mart.
8. Laminae segmenta longe ansata.
988. A. Martini Schott.
c. Laminae segmenta lobato-laciniata.
a. Lamina 5-secta.
289. A. Holtonianum Schott.
8. Lamina 9—43-secta.
290. A. clavigerum Poepp. 294. A. Wendlandii Schott.
276. A. subdeltoideum Engl. n. sp. ; scandens; foliorum petiolo quam
lamina paullo longiore, lamina coriacea supra nitidula, subdeltoideo-sagit-
tata, lobis posticis sinu amplissimo haud profundo sejunctis patentibus
Semiovatis ab antico oblongo aeuto sinu haud profundo sejunctis, nervis
lateralibus I. costalibus utrinque circ. 6 atque uno basali adscendentibus,
in nervum eollectivum a margine remotum conjunctis, nervis basalibus 3
29*
452 A. Engler.
valde curvatis in margine loborum posticorum exeuntibus inferne in cos-
tulas breves conjunctis.
Specimen valde incompletum vidi, attamen propter folii forma singularem
descripsi. Foliorum petiolus circ. 3 dm longus, lamina 2,5 dm longa, inferne 2,5 dm
lata, lobo antico 4,5 dm, lobia posticis 8—9 cm latis:
Ecuador: in silvis densis umbrosis ad flumen Rio Pantaga alt. 1500 m
(F. C. Lenmann n. 463).
* 977. A. Sagittaria Linden Catal. ex Schott Prodr. 537.
A. panduraeforme Schott var. Sagittaria Engl. in DC. Suit. au Prodr.
II. 190. |
Columbia: Sta. Martha alt. 4000—1300 m (Scurm).
* 978. A. signatum C. Koch et Mathieu in Ind. sem. hort. Berol. 1855,
App. p. 8; Schott Prodr. 537 ; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 190.
? A. subtrilobum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 198, Prodr.
535; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Hl. 489. — Non vidi.
Venezuela (WansczEwicz ex C. Kocn).
279. A. truncicolum Engl. n. sp.; caudicis scandentis internodiis
longiusculis; eataphyllis lanceolatis; foliorum petiolo quam lamina paullo
longiore, lamina subcoriacea supra nitidula hastato-triloba, basi levissime
sinuata, lobis lateralibus oblongis obtusis sursum versis, quam anticus vel
intermedius oblongo-lanceolatus longe acuminatus brevioribus; nervis
lateralibus I. costalibus vel lobi antici utrinque circ. 6 angulo acuto adscen-
dentibus pro parte nervum collectivum a margine remotum constituenti-
bus; nervis lateralibus I. basalibus utrinque 5 in lobis lateralibus adscen-
dentibus vel patentibus, uno libero, reliquis 4 basi in costulas breves
horizontaliter patentes conjunctis.
Caudicis internodia 5—6 cm longa, 4,5 cm crassa. Cataphylla 6—7 cm longa.
Foliorum petiolus circ. 3,5 dm longus, lamina majuscula, tota circ. 3 dm longa et lata,
lobus anticus vel intermedius circ. 2,3 dm longus, triente superiore 4,2 dm latus, acu-
mine 2—2,5 cm longo instructus, lobi laterales circ. 4,3 dm longi, 4 dm lati, obtusi.
Ecuador: ad arborum truncos (L. Sopiro S. J. n. 44. — Florifera m.
Aug. 1874).
* 280. A. insigne Masters in Gardn. Chron. 1878 p. 430; Engl. in
DC. Suit. au Prodr. Il. 640 n. 197*,
Philodendron Holtonianum Masters in Gardn. Chron. 4876 p. 357, f. 73.
Ecuador: in silvis apud Sto. Domingo (A. Sopiro, S. J. n. 4A bis, —
Florifer. m. Nov. 1883).
* 281. A. trifidum Oliv. in Bot. Mag. t. 6339 (exclus. syn. Philoden-
dron Hollonianum Mart.).
A. trilobum Linden Cat. 1877.
Columbia ?
* X A. Regelii van Gaert. (trifidum X ochranthum ?).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 453
* 282. A. fissum C. Koch in Ender Index Aroid. p. 102; Regel Gar-
tenfl. 1867 p. 323 t. 561; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 192 n. 433.
A. elegans Engl. in Bot. Jahrb. I. 482, non in Regel Gartenfl. 1883,
t. 1412.
Martinique (Hann n. 946).
283. A. palmatum (L.) Kunth Enum. Ill. 80; Schott Prodr. 540; Engl.
in DC. Suit. au Prodr. II. 194.
Pothos palmata L. Spec. ed 11. 1374; Syst. XU. 5. (Plum. am. t. 64/65;
lil. t. 207/208).
Dominica (Imray in herb. Kew).
284. A. repandum Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 217; Prodr.
546; Engl. in DC. Suites au Prodr. Il. 200.
Columbia: St. Martha (Punpix).
* 285. A. sinuatum Benth. ex Schott in Öst. Wochenbl. 1857 p. 348;
Engl. in Fl. bras., Araceae p. 99 et in DC. Suites au Prodr. II. 200 n. 146
et in Arac. exsice. et illustr. n. 87.
A. Warszewiczii Al. Braun ex Schott Prodr. 543.
Brasilia: prov. Para pr. Obidos (Spruce n. 538).
286. A. silvestre Spencer Le Moore in Transact. Linn. Soc. 2. ser.1V.
3. (1895) 503.
Brasilia: prov. Matto Grosso, in silva primaeva inter Santa Cruz et
Tapirapuan (Spencer Le Moore n. 399).
287. A. panduratum Mart. Observ. 3115; Schott. Prodr. 545; Engl. in
Fl. bras. p. 98 t. 44, in DC. Suit. au Prodr. 11 199 n. 144 et in Arac. exsicc.
et illustr. n. 85.
Brasilia: prov. do Alto Amazonas, in silvis ad flumen Japura (v.
Martius).
288. A. Martini Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 325, Prodr.
946; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 200 n. 447.
Guiana gallica (Manriw).
289. A. Holtonianum Schott in Ost. Bot, Zeitschr. 1858 p. 350, Prodr.
944; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 199 n. 143.
Panama: Chagres (Fenpıer n. 428, fide Heger in Biol. centr. am.
It. 434),
Columbia: Cauca (Horron), Llanos de St. Martin (Karsten).
290. A. clavigerum Poepp. et Endi. Nov. gen. et spec. Ill. 84, Schott
Prodr. 545; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 198.
Peruvia subandina: in arboribus montis San Christobal versus
Cuchero (Pogpric).
* 291. A, Wendlandii Schott in Öst. Bot. Zeitsch. 4858 p. 182,
Prodr, 544; Oerst. in Praecurs. ad flor. centroam. p. 72; Engl. in DC.
Suit. au Prodr. II. 498.
Costarica: ad San Miguel (WzNpLAND).
454 A. Engler.
Sect. XVII. Schizoplacium Schott
Prodr. 538; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 192, emend. (incl. Sect.
Dactylophyllium Schott Prodr. 542).
Ovarium ovoideum, stigmate sessili coronatum. Baccae obovoideae
vertice leviter impressae, stigmate sessili coronatae. — Caudex abbre-
viatus. Foliorum petiolus longus, lamina in stirpe juvencula ovato-cordata,
in stirpe adulta pedato-partita, partitionibus integris vel iterum partitis
vel sectis, costulis omnibus vel inferioribus tantum in costas posticas con-
junctis, nervis lateralibus ll. remotiusculis. Spadix conoideus, crassus.
Flores majusculi.
Diese Section verhält sich in den Früchten so wie Semaeophyllium, ist aber
von dieser durch den dickeren kegelförmigen, nicht lang schwanzförmigen
Kolben, meist auch durch größere Blüten unterschieden. Die Teilung
schreitet bei vielen Arten wie bei Semaeophyllium so weit vor, dass das
Blatt handfórmig geteilt ist; aber diese handfórmige Teilung des Blattes ist
auch als eine cymöse aufzufassen, da die seitlichen Abschnitte bisweilen
zusammenhängen und die Blätter der jüngeren Stadien deutlich die cy móse
Verzweigung erkennen lassen. Die ersten Blätter sind auch in dieser
Section einfach herzfórmig. Die Section Dactylophyllium Schott unter-
scheidet sich wesentlich nur durch kletternde Stämmchen und meistens
durch kurze Stiele der Inflorescenzen von dem echten Schizoplacium; daher
ziehe ich es vor, sie als Gruppe mit Schizoplacium zu vereinigen.
8 1. Euschizoplacium Engl. Caudex abbreviatus. Pedunculi = elongati.
A. Costulae partitionum extimarum (2) folii in costas posticas conjunctae.
a. Laminae partitiones 5—7.
292. A. araliifolium Verschaffelt
b. Laminae partitiones circ, 141—413.
293. A. pedatoradiatum Schott
. Costulae partlitionum 4—5 in costas posticas conjunctae.
a. Laminae segmenta integra.
294. A. elegans Engl. 295. A. pedatum (Kunth) Endl.
296. A. helleborifolium Schott
b. Laminae segmenta laciniata.
297. A. podophyllum (Cham. et Schlecht.) Kunth.
8 2. Dactylophyllium Schott (sub titulo sectionis). Caudex scandens, inter-
nodiis elongatis. Pedunculi rarius elongati, saepius breves, interdum
spadice breviores.
A. Pedunculus elongatus.
a. Laminae segmenta 3 omnia sessilia.
298. A. triphyllum Bronzu.
b. Laminae segmenta circ. 44, 2 extima connata, intermedia sessilia vel ansata.
299. A. Andersonii Schott
e
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 455
c. Laminae segmenta circ. 5—13, omnia ansata.
300. A. Kunthii Poepp.
B. Pedunculus brevis, spadice vix duplo longior.
a. Laminae segmenta omnia, rarius extima tantum breviter vel longius ansata.
a. Laminae segmenta inaequalia, extima Æ inaequilateralia (A. variabili inter-
dum exceplo).
l. Nervus collectivus segmentorum a margine longe remotus.
1. Laminae segmenta longius cuspidata vel acuminata.
301. A. Kalbreyeri Veitch 302. A. aemulum Schett
303. A. undatum Schott
3. Laminae segmenta breviter acuminata.
304. A. digitatum (Jacq.) G. Don
ll. Nervus collectivus margini approximatus.
305. A. variabile Kunth
B8. Laminae segmenta subaequalia, extima quoque aequilateralia.
I. Laminae segmenta 5—9. Caulis scandens.
306. A. pentaphyllum (Aubl.) G. Don. 307. A. pachirifolium Schott.
ll. Laminae segmenta 45—21. Caudex arborescens.
308. A. eminens Schott.
8 |. Euschizoplacium Engl.
292. A. araliifolium Verschaffelt ex Regel in Gartenflora 1870 p. 98
t. 648; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 195 n. 337.
America tropica, verisimiliter centralis.
293. A. pedato-radiatum Schott in Bonplandia 1859 p. 337, Prodr.
539; Engl. in DC. Suit. au Prodr. H. 193 n. 134.
A. pedalifidum Regel et Linden in Gartenfl. 1866 p. 66 t. 504.
Mexico (fide Scnorr).
* X A. maerolobum Hort. Bull (leuconeurum X pedato-radiatum).
294. A. elegans Engl. in Regel Gartenflora 1883 t. 4112.
Columbia: prov. Buonaventura (WALLS).
295. A. pedatum (H. B. Kunth) Kunth Enum. lll; Schott Prodr. 539;
Engl. in DC. Suit. au Prodr. ll. 194 n. 136.
Pothos pedatus H. B. Kunth Nov. gen. et spec. I. 78 t. 20.
Columbia: pr. Popayan (HumsoLpr).
296. A. helleborifolium Schott in Bonpl. X (1862) 148; Engl. in DC.
Suit. au Prodr. II. 139.
America tropica, verisimiliter centralis. l
297. A. podophyllum (Cham. et Schlecht.) Kunth Enum. II. 80; Schott
Prodr. 544; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 195 n. 138.
Pothos podophyllus Schlecht. et Cham. in Linnaea VI. 22.
Pothos laciniatus Martens et Galeotti fide Schott.
A. membranuliferum Schott et Ohlendorff in hortis.
A. pseudopodophyllum Schott in Bonpl. 1859 p. 338, Prodr. 540.
A. polytomum Schott in Bonpl. 1859 p. 337, Prodr. 542.
456 A. Engler.
A. Ghiesbrechtii Linden Catal., Schott Prodr. 538.
Mexico: prov. Vera Cruz, ad Mirador et Zacuapan alt. 800—1000 m
-(Gargorrt n. 6094, Liepmann, et alii); Hacienda de la Laguna Scngng et
Derre).
$ 2. Dactylophyllium Schott.
298. A. triphyllum Brongu. msc. lide Schott Prodr. 548; Engl. in DC.
Suit. au Prodr. 11 201 n. 148.
Bolivia (n'OnsiGNY).
299. A. Andersonii Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1857 p. 325, Prodr.
947; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 207.
Sta. Lucia (AnDERSoN).
Guadeloupe: ad arbores scandens pr. Bassin bleu, in silvis pr.
Deshaies (Pére Duss n. 3294. — 1893).
Martinique: in silvis pr. la Regale (Pere Duss n. 521).
Tobago (Arsn. Seırz Fl. tobagensis n. 52, 53), ad Kings Bay River
alt. 50—60 m (Aısr. Seitz Fl. tobag. n. 58).
Caudiculi 5—8 m scandentes.
300. A. Kunthii Poepp. et Endl. Nov. gen. et spec. Ill. 84; Schott
Prodr. 549; Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 202 n. 151.
Peruvia subandina: prov. Maynas (Poxrrig), ad St. Govan (LECHLER
n. 2450).
* 301. A. Kalbreyeri Hort. Veitch ex Gardn. Chron. XVI. 4 (4884) 116
fig. 27.
Columbia ?
302. A. aemulum Schott in Bonpl. 4859 p. 65, Prodr. 165; Engl. in
DC. Suites au Prodr. II. 206 n. 158.
A. bombacifolium Schott Prodr. 559; Engl. 1. c. 204 n. 449.
A. Karwinskii Schott Prodr. 533; Engl. Le 206 n. 457.
Mexico: pr. Colipa, in silvis umbrosis (Lıermann, KARWINSKI).
Guatemala: in distr. Escuintla, pr. San Juan Mixtan, alt. 160 m
(Joun Donner Surrn pl. guatemal. n. 2236. — Fructif. m. Apr. 1890).
Costarica: Atenas (C. Horemans n. 779. — Florif. m. Sept. 1857);
ad ripas fluvii Hacum, alt. 250 m, pr. Buenos Aires (Tonpuz in Prrr. et
Dur. pl. costar. n. 6537. — Florif. m. Apr. 1899); ad ripas Quebradae de
Tocosi (A. Toxpuz in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 7715. — Florif. m. Mart.
1893); in silvis pr. Santo Domingo ad sinum dulcem (Tonpuz in Prrr. et
Dur. pl. costar. n. 9944. — Fructif. m. Mart. 1896).
* 303. A. undatum Schott Melet. I. 22; Prodr. 555; Kunth Enum., IN.
82; Engl. in Fl. bras., Arac. p. 100 et in DC. Suit. au Prodr. II. 204 n. 155.
Pothos undatus Hort. Berol. 4835—40.
A. caudatum Kunth Enum. HI. 80.
A. smilaciforme G. Koch in Ind. sem. hort. Berol. 1855, App. p. 8
Schott Prodr. 556 (status juvenculus).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 457
A. quinquevulnerum Schott msc.
Brasilia meridionalis: Sta. Catharina (Gaupicuavp in h. Lugd. bot.).
* 304. A. digitatum (Jacq.) G. Don. in Sweet Hort. brit. ed Ill. 633,
Kunth Enum. HI. 80; Schott Prodr. 552; Engl. in DC. Suites au Prodr. H.
205 n. 156.
Pothos digitata Jacq. Coll. IV. 449, Ejusd. le. IH. t. 641; Willd.
Spec. I. 686.
Venezuela (JacouiN).
Ins. Tobago: in convalle fluminis superioris Great Dog River (EGGERS
Fl. Ind. occ. exsicc. n. 5509, 5776).
var. connatum Engl.; foliorum segmentis extimis 2 basi cohaeren-
tibus.
Ins. Tobago: ad flumen Kings Bay River (Ann, Sxirz, Fl. tobagens.
n. 53, 58), ad rivulum Little Dend Bay (Ann, Serz, Fl. tobag. n. 52).
* 305. A. variabile Kunth Enum. III 81; Schott Prodr. 533; Saunders
Refug. t. 281; Engl. in Fl. bras., Arac. 401 t. 45 et in DC. Suit. au
Prodr. Il. 204 n. 155.
Pothos enneaphylla vel heplaphylla Vell. Fl. Flum. IX. t. 126 et 125.
A. indecorum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1858 p. 350, Prodr. 524.
A. jatrophifolium Hort. Belg.
A. helleborifolium Hort., non Schott.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Rıeper, Graziov), inter Vittoria et
Bahia (SELLO).
Peruvia subandina (Porrrig).
var. Ottonianum (Kunth) Engl. in Fl. bras., Arac. et in DC. Suit. au
Prodr. II. 205.
A. Oltonianum Kunth Enum. HI. 82, Schott Prodr. 553.
A. Saundersii Hook. f. in Bot. Mag. t. 6218.
Brasilia: prov. Rio de Janeiro (Scuorr, BEYRICH).
* 306. A. pentaphyllum (Aubl.) G. Don in Sweet Hort. brit. ed. Ill.
633; Kunth Enum. lll. 81; Schott Prodr. 550; Engl. in Fl. bras., Arac. 99
et in DC. Suites au Prodr. Il. 2033 n. 152.
Dracontium pentaphyllum Aubl. Guyan. ll. 837 t. 326; Vum, Sum.
V. 979.
Pothos pentaphylla Willd. Spec. I. 687, Lodd. Bot. Cab. t. 567.
A. Aubletii Kunth Enum. Ill. 81; Schott Prodr. 551.
A. elatum C. Koch et Bouché in Ind. sem. hort. Berol. 1853, App. et in
Ann. sc. nat. 4. sér. I. 346.
A. Sonderianum Schott in Bonpl. 1858 p. 372, Prodr. 554.
Guiana gallica (herb. Dr GanpoLLe, POITEAU,.
Guiana batava: ad Paramaribo (WuntscntAGEL n. 1094).
458 A. Engler.
Brasilia: Bahia (Princeps NEUWIED).
Columbia: ad arbores in silvis densis convallis Caucae inferioris
alt. 800—4200 m (F. C. Leumann n. 7361. — Florif. m. Jul. 1891).
var. grossum (Schott) Engl. in DC. Suit. au Prodr. Il. 203.
A. grossum Schott in Öst. Bot. Zeitschr. 1859 p. 104, Prodr. 548.
Brasilia: prov. Bahia (RrEpEL, Fern. Maxımirsaxus, Archidux Austriae).
307. A. pachirifolium Schott in Ost. Bot. Wochenbl. 1855 p. 273,
Prodr. 555; Engl. in Fl. bras., Araceae p. 100 et in DC. Suit. au Prodr. II.
203 n. 453.
Brasilia: prov. Bahia (Prisc. Nevwikp).
var. angustifolium Engl. in Bot. Jahrb. I. (1883) 482.
Brasilia: prov. Espiritu Santo (Sr. Hu ung n. 387 in hb. mus. Paris.).
* 308. A. eminens Schott in Öst. Bot. Wochenbl. 1855 p. 273, Prodr.
550; Engl. in DC. Suit. au Prodr. II. 202.
Peruvia subandina: ad confluentes Huallagam et Rio de Chiechas
(Porprig).
Nachträge (Ende Mai 1898).
Folgende Nachträge wurden mit Rücksicht auf neuerdings, nach dem
Druck der vorangehenden Bogen mir zugegangenen Sammlungen zusammen-
gestellt. Auch habe ich nachträglich noch durch Herrn Director GLAZIOU
ausführlichere Standortsangaben über die von ihm gesammelten Anthurien
erhalten.
S. 353 in der letzten Zeile muss es heißen:
Baccae ovoideae, saepe acutae . . . . . Sect. XII. Oxycarpium Schott em.
S. 357 bei 2. A. rigidulum füge hinzu:
Costarica: La Lagunilla (H. Pırrıer in Pırr. et Dur. pl. costar.
n. 40473. — m. Jan. 4897).
S. 364 in der Übersicht der Arten von Sect. Pachyneurium füge hinzu:
H. Foliorum lamina elongato-sagittlata.
47%. A. Seleri Engl.
S. 364 muss es heißen:
* 49. A. tetragonum »llook.« Schott Prodr. 475; Engl. in DC. Suites
au Prodr. Hl. 140 n. 54.
A. Hookeri Schott Icon. Aroid. t. 15—47 et Prodr. 472, non Kuntb.
S. 365 bei 23. A. acutifolium füge hinzu:
Cabaceras del Bkis (Pırrıer in Pirr. et Dur. Pl. costar. n. 44129. —
Florif. m. Febr. 1897).
S. 366 bei 25. A. affine ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, Tijuca et Corcovado, in arboribus
atque in rupibus (Graziou n. 9040. — Florif. m. Nov. 1876).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 459
ebenda bei 29. A. nobile ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, ad Petropolim in rupibus silvarum
(Graziou n. 9039. — Florif. m. Nov. 1876).
S. 368 bei 42. A. cordatum muss es heißen (Willd.) G. Don in Sweet
Hort. brit. ed. HI. 633.
369 füge hinzu:
‘ A. Seleri Engl. n. sp.; caudice crasso, cataph llis lineari-lanceo-
latis rigidis diu persistentibus petioli dimidium superantibus; foliorum
petiolo laminae dimidium aequante vel superante, supra late canaliculato,
geniculo crasso instructo, lamina coriacea, supra nitidula, subtus pallidiore,
elongato-sagittata, lobo antico elongato-triangulari, latitudine sua 5—6-plo
longiore, acuta, lobis posticis brevibus subtriangularibus obtusis, sinu la-
tissimo sejunctis, nervis lateralibus utrinque circ. 8—9 atque uno basali
adscendentibus in nervum collectivum a margine remotum conjunctis, ner-
vis basalibus 2—3 patentibus vel reversis, deinde sursum versis in margine
exeuntibus, basi in costas longius denudatas conjunctis; pedunculo folii
dimidium aequante vel superante; spatha basi amplexa, lanceolata, spadi-
cem aequante; spadice crassiusculo sursum leviter attenuato; tepalis lati-
tudine sua 2'/g-plo longioribus; baccis oblongo- obovoideis, stigmate lato
obtuso coronatis.
Caudex crassus radicibus numerosis velatus. Cataphylla 4—5 cm longa, 4 cm
lata. Foliorum petiolus 4—4,5 dm longus, lamina 2—3,5 dm longa, basi 5—7 cm lata,
costa inferne crassa, sursum valde attenuata. Pedunculus 2,5—3 dm longus. Spatha
6—7 cm longa, 4,5 cm lata. Spadix 6—7 cm longus, florifer inferne circ. 7 mm, superne
1,4 cm crassus, Baccae 6—7 mm longae, 4 mm crassae.
Guatemala: in districtu Huchnetenango pr. Chacalá, in ruinis cal-
careis in silva sitis (Cagc. et Ep. Serer n. 2643. — Florif. et fructif. m.
Apr. 1896).
S. 371 bei 54. A. scolopendrinum var. Poiteauanum füge hinzu:
Guiana gallica (Porrkav).
ebenda bei var. Belangeri füge hinzu (sub titulo speciei).
S. 372 bei der Charakteristik der Sect. VIIL. Oxycarpium muss es mit
Rücksicht auf vollständigere Exemplare des A. Pittieri, welche mir neuer-
dings zugegangen sind, heißen:
Von Leptanthurium sind die meisten Arten der Section durch kurz
kegelförmigen Griffel und eiförmige, zugespitzte Beeren unterschieden.
Wo dieses Merkmal nicht vorhanden ist und die Beeren kurz eiförmig sind,
wie bei A. Pittieri, da bietet die von dem Kolben weit entfernte Spatha
ein gutes Unterscheidungsmerk mal.
S. 373 bei 54. A. Pittieri füge hinzu:
Cerro de las Vueltas, alt. 3000 m (Pırrıer in Pirr. et Dur. pl. costar.
n. 10513, — Florif. et fructif. m. Jan. 1897), El Páramo (Pırrıer in Pirr.
et Dun. pl. costar. n. 26534. — Florif. m. Jan. 1897).
S.
AT:
460 A. Engler.
S. 382 bei 83. A. mierospadix füge hinzu:
Costarica: Valle de Agua buena (Cañas Gordas, alt. 1400 m. (H.
Pırrier in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 41 498. — Florif. m. Febr. 1897).
S. 393 in der Übersicht über die Arten der Section Urospadix
schalte ein:
116*?. A. firmum Engl.
S. 396 bei 108. A. Eichleri ergänze:
Brasilia: in prov. Rio de Janeiro, ad Petropolim, pr. Santo Antonio,
terrestre in silvis, raro (Graziov n. 16506. — Florif. m. Aug. 1885).
S. 397 bei 140. A. nitidulum ergänze:
Brasilia: in prov. Rio de Janeiro, ad Petropolim; Itamaraty, in ar-
boribus (Graziou n. 9032. — Florif. m. Nov. 1876); Retiro, terrestre in
silvis (Graziou n. 11642. — Florif. m. Nov. 1879).
S. 399 füge hinzu:
446°. A. firmum Engl. n. sp.; caudieuli scandentis internodiis bre-
vibus; cataphyllis mox destructis; foliorum petiolo quam lamina paullo
breviore, valde compresso, supra plano vel leviter canaliculato, longe
geniculato, lamina coriacea anguste lanceolata, basi acuta, apice
longe acuminata, nervis lateralibus numerosis angulo acutissimo ad-
scendentibus parallelis, nervo collectivo a margine paullum remoto con-
junctis. — Inflorescentia deest.
Caudiculi 1—2 cm longi. Foliorum petiolus 2—2,5 dm longus, geniculo 4,5—2 cm
longo instructus, lamina 3—4 dm longa, medio 6—8 cm lata, utrinque aequaliter an-
gustata, longe acuminata.
Costarica: Cañas Gordas, alt. 4400 m (Pırrıer in Pırr. et Dun. pl.
costar. n. 44 130. — Sterilis m. Nov. 1897).
Quamquam in specimine suppetente inflorescentia non adest, speciem novam esse
non dubito.
S. 399 bei 117. A. inconspicuum ergäuze:
Brasilia: in prov. Minas Geraés, Alto Macahé ad Nova Friburgo, in
arboribus ad rupibus (Graziou n. 15 572. — Florif. m. Sept. 1884); Conego
ad Nova Friburgo (Graziov n. 16519. — Florif. m. Jul. 1886).
ebenda bei 448. A. rubiflorum ergänze:
Brasilia: Gavea, in arboribus silvarum et terrestre (GLAZIOU D. 14.
— m. Febr. 4862).
S. 400 bei 122, A. erassipes ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, Tijuca et Corcovado, in arboribus et
rupibus (Graziou n. 102. — m. Jul. 1874).
S. 404 bei 123. A. longipetiolatum ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, in Serra dos Orgäos, pr. Theresio-
polim, in rupibus (Graziou n. 16510. — Florif. m. Oct. 1886).
S. 403 bei 428. A. Willdenowii ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, in Serra da Estrella, in arboribus et
rupibus silvarum (Graziou n. 12. — m. Mart. 41884).
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 461
S. 407 bei A. Miquelianum ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, Floresta de Tijuca, in arboribus et
rupibus (Graziov n. 9036. — Florif. m. Jan. 4876).
S. 408 bei 147. A. bellum füge hinzu:
A. bahiense N. E. Brown in hort. Kew 1879.
S. 409 bei 155. A. Augustinum ergänze:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, Serra dos Orgäos, terrestre atque
in rupibus silvarum (Grazrov n. 9028. — Florif. m. Oct. 4876); Serra da
Estrella, ad Mandiocam, in arboribus et rupibus (Graziou n. 46548. —
Florif. m. Majo 1886); prov. Minas Geraés, Alto Macahe pr. Nova Friburgo
(Grazrou n. 46547. — Florif. m. Febr. 1886).
Ebenda bei 456. A. Maximiliani:
Brasilia: prov. Rio de Janeiro, in Serra dos Orgäos, ad Theresopolim,
terrestre et rupestre (Graziou n. 41639, — Florif. m. Majo 1879); ad São
Liuz (Graziou n. 14 641. — Florif. m. Febr. 1879).
. 440 bei 157. A. Lhotzkyanum streiche Graziov n. 14639.
S. 441 bei 461. A. Harrisii var. ianthinopodum füge hinzu:
A. ianthinopodum Schott mse. in collect. icon. Arac.
S. 439 bei 293. A. eostatum füge hinzu:
A. ziolascens Schott in Öst. bot. Wochenbl. 4854 p. 89.
N
S. 448 bei 270. A. coneinnatum füge hinzu:
Costarica: Cuesta de los Borucas (Pırrier in Pirr. et Dur. pl. costar.
n. 40483. — Florif. m. Jun. 1897); in silvis regionis l'Achiote (Poas), alt.
2200 m (Towpvz in Pirr. et Dur. pl. costar. n. 10684. — Florif. m. Oct.
1896); La Lagunilla (Pırrıer in Pirr. et Dun. pl. costar. n. 10 447. — Florif.
m. Jan. 1897).
Species a me omnino omissae.
A. aduncum (Vell.) Schott Prodr. 478.
Pothos aduncus Vell. Fl. Flum. IX. t. 12%. — Brasilia.
Scuorr plantam non vidit. Ex icone pessima non est recognoscenda.
Verisimiliter ad sectionem Pachyneurium pertinet. — 7
A. albo-eostatum Miqu. Hort. Amstelod. 1853.
Planta omnino incerta.
A. flexuosum (H. B. Kunth) Kunth Enum. HI. 82. l
Pothos? flexuosus M. B. Kunth Nov. gen. VII. 451. — Orinoco.
Planta omnino dubia.
A. obtusifolium (Ait.) G. Don in Sweet Hort. brit. ed. HI. 633; Kunth
Enum. Ill. 79. — Barbadoes.
Pothos obtusifolia Ait. Hort. Kew. ed. H. 1. 269.
Planta omnino dubia.
462 A. Eugler.
A. palmatifidum Van Houtte Hort. ex Schott Prodr. 557.
Planta omnino dubia.
A. spectabile Herineq l'hortic. franc. (1866) 47. — Columbia.
Planta mihi incognita. Nomen delendum propter A. spectabile Schott
(4858).
A. striatum C. Koch et Mathieu in Ind. sem. hort. Berol. 4855 p. 7.
— Peruvia.
Descriptio e specimine juveneulo nec florente, nec fructifero. Planta
mihi incognita.
Species ab auctoribus descriptae, ad genus Anthurium
non pertinentes.
A. Dechardi André in Illustr. hortic. XXIV. (1877) t. 269 = Spathi-
phyllum cannaefolium (Curt.) Schott.
A. floribundum Linden et André in Ilustr. hortic. XXII. (1872) t. 459
— Spathiphyllum floribundum (Linden et André) N. E. Brown.
Allgemeine Ergebnisse.
Schon mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass das Studium arten-
reicher Gattungen für die Abgrenzung größerer und kleinerer Florengebiete
von der größten Bedeutung ist, sofern bei dem Studium solcher Gattungen
das Hauptgewicht auf die Ermittelung natürlicher Verwandtschaftskreise
gelegt wird. Es ergeben sich bei derartigen Studien einerseits Formen-
kreise, welche für einzelne Vegetationsformationen charakteristisch sind,
andererseits Formenkreise, welche zwar in verschiedenen Vegetations-
formationen vertreten sind, aber zugleich auch durch ihr Vorherrschen in
natürlichen geographischen Gebieten dazu beitragen, die Grenzen der-
selben genauer festzustellen. Bei Gattungen, die wie Anthurium und
Philodendron Hunderte von Arten im tropischen Amerika besitzen, sind
somit aus dem Studium ihrer Verwandtschaftsverhältnisse und ihrer geo-
graphischen Verbreitung nicht unwichtige Ergebnisse für die Begrenzung
der Florengebiete des tropischen Amerika zu erwarten; freilich darf man
nie vergessen, dass auch heute noch unsere Kenntnisse der tropisch-ameri-
kanischen Araceen eine sehr lückenhafte ist. Von mehreren Arten kermen
wir die engere Heimat noch gar nicht und von sehr vielen sind uns nur
einzelne Standorte bekannt, obgleich sie doch wahrscheinlich über größere
Gebiete verbreitet sind. Sicher aber ist, obgleich wir jetzt schon 340 Arten
unterscheiden müssen, die Zahl der wirklich existierenden bei weitem
größer; denn, wenn auch in mehreren Gebieten, wie in Gentralame-
rika, den Antillen, Columbien, Eeuador, Venezuela, Brasilien die Araceen
von einzelnen Botanikern beachtet und gesammelt wurden, so ist doch
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 463
andererseits in einzelnen großen Gebieten, die sicher reich an Araceen
sind, noch sehr wenig gesammelt worden. Es gilt dies namentlich von dem
ganzen Ostabhang der Anden. der von den Zuflüssen des Amazonenstromes
durchzogen ist.
Zunächst soll die geographische Verbreitung der einzelnen Sectionen
besprochen werden.
Sect. I. Tetraspermium.
Die bis jetzt bekannten Fundorte der 3 Arten dieser Section ergeben,
dass dieselbe im tropischen Amerika weit verbreitet ist und zwar vom
20.0 n. Br. bis etwa zum 27.? s. Br., jedoch ist das Vorkommen innerhalb
dieser Grenzen durchaus kein gleichmäßiges. Die verbreitetste Art ist
A. scandens, welches mehrere Varietäten umfasst; aber die beiden durch
die Färbung der Früchte besonders auffallenden Varietäten violaceum und
leucocarpum haben eine sehr weite Verbreitung nördlich und südlich des
Äquators, und die übrigen Varietäten sind von den beiden genannten nur
schwach abzutrennen; ebenso steht das als Art unterschiedene A. rigidulum
durch Vermittlung von A. scandens var. ovalıfolium dem A. scandens var.
violaceum sehr nahe. A. scandens ist in Bergwäldern von 100 —1400 m
ü. M. anzutreffen, während das A. rigidulum bis zu 1800 m aufsteigt. Die
beiden häufigsten Varietäten lassen sich vom südlichen Mexiko nach den
großen Antillen bis Portorico verfolgen; ich sah sie nicht von Cuba; sodann
erstreckt sich die violettfrüchtige Form durch Guatemala bis Costarica.
Während sie in Columbien durch die var. ovalifolium und A. rigidulum
vertreten wird, tritt sie mit Überspringung des ganzen Amazonenstrom-
gebietes erst wieder im südöstlichen Brasilien von Rio de Janeiro bis St.
Catharina auf. Die weißfrüchtige Varietät kennen wir außerhalb Central-
amerikas und Westindiens auch von Venezuela und der Ostküste Brasiliens,
wo sie in die Varietät dolosum übergeht. Etwas verändert tritt A. scandens
auch in Ecuador auf. Aus dem ganzen inneren Brasilien, aus Peru und
Bolivia sah ich es nicht. Dagegen tritt im Gebiet des Amazouenstromes
von Para und Guiana bis Ecuador A. trinerve an seine Stelle, auch ist das-
selbe in Costarica verbreitet. Die Verbreitung dieser Section ist
nur insofern von Interesse, als sie zeigt, welch großes Areal
eine epiphytisch wachsende Art gewinnen konnte; bemerkens-
Wert ist aber, dass trotz der großen Verbreitung einzelne Ge-
biete, wie die kleinen Antillen und das ganze innere Brasilien,
ebenso die tropischen Anden südlich von Ecuador nicht von
dieser Art besiedelt wurden.
464 A. Engler.
Sect. II. Gymnopodium.
Diese monotypische Section ist auf das óstliche Cuba beschrünkt,
das im Übrigen nur wenig Arten von Anthurium beherbergt.
Sect. Ill. Porphyrochitonium.
Diese ebenfalls monotypische Section ist auf Costarica und Gua-
temala beschrünkt; sie ist eine epiphytische Art hochgelegener Ge-
birgswälder (1800 m).
Sect. IV. Pachyneurium.
Die zahlreichen Arten dieser Section (jetzt 42) haben einen kurzen
Stamm und wachsen in der Regel nicht epiphytisch, sondern zumeist am
Boden und zwar vorzugsweise auf steinigem Terrain an bewaldeten Ab-
hängen und Bachufern, am Grunde von Bäumen, auch an feuchten Felsen,
seltener an ganz trockenen Standorten. Die große Mehrzahl, insbesondere
die Arten mit + lanzettlichen Blättern finden sich in geringer Höhe über
dem Meere in'schattigen Wäldern; in bedeutenderer Höhe ü. d. M. sind
nur folgende gefunden worden: A. Schlechtendalii in Südmexiko um
1000 m, A. Salviniae in Guatemala um A400 m, A. umbrosum und A. Lieb-
mannii in Südmexiko um 1600 m, A. andicola ebenda um 2500 m, die 3
letzteren Arten mit Æ herzförmigen Blättern. Die Hauptentwickelung
dieser Section finden wir in den Lündern um das Karaibische
Meer und im südlichen Mexiko, in Oaxaca und der Umgebung
des Orizaba. Die Nordgrenze bildet auch für diese Section der 90.9
n. Br., wenn nicht etwa die beiden im östlichen Cuba heimischen Arten,
A. cubense und A. recurvatum weiter nördlich vorkommen. Außer diesen
beiden Arten finden sich auch 5 auf den Antillen, darunter A. acaule von
Portorico bis nach Tobago, A. Hookeri von Guadeloupe bis Ecuador, 4.
crassinervium von Tobago über Venezuela bis Panama. Im südlichen
Mexiko im Gebiet von Oaxaca und des Orizaba finden wir 6 endemische
Arten, in Guatemala 2, in Nicaragua 2, in Costarica 4, in Panama 4, in den
Küstengebien Venezuelas außer der schon oben erwähnten noch 6 Arten.
Hieran schließen sich zunächst noch 2 Arten am Westabhang der Anden
von Columbien und A. Dombeyanum in Peru, sodann A. Martianum in Guiana
und A. strictum im nördlichen Brasilien, nahe der Grenze von Venezuela
und Guiana. Außerdem kommen südlich vom Äquator nur noch einige
Arten in Brasilien vor, A. Lindmanianum in Mato Grosso, A. affine in San
Paulo und Bolivia, A. nobile und A. Glaziovii in der Provinz Rio de Janeiro.
Die südlichste Art ist A. paraguaiense bei Asuncion.
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII, 465
Sect. V. Polyphyllium.
Die Section ist monotypiseh und auf Mexiko (Orizaba) beschränkt.
Sect. VI. Leptanthurium.
Die 5 Arten dieser sehr charakteristischen Section finden
sich nur im feuchtesten und wärmsten Teil des tropischen
Amerika, epiphytisch an Bäumen der unteren Waldregion. Sehr
verbreitet ist A. Scolopendrinum; es hat seine Nordgrenze in Nicaragua,
findet sich auch in Costarica, in Matto Grosso, Para und Guiana und geht
von da nach Trinidad und Martinique über. A. gracile (— A. Rudgeanum)
habe ich oben noch als Art bestehen lassen; aber die Pflanze steht jeden-
falls zu A. scolopendrinum in engster verwandtschaftlicher Beziehung und
ist vielleicht nicht einmal eine nur einmal entstandene Varietät, sondern
eine Form, welche mehrmals entstehen konnte, da sie sich in Guiana, Para
und Costarica findet, wo auch die als primärer Typus anzusehende Pflanze
vorkommt. In Columbien, das, wie wir später sehen werden, der Ent-
wickelung endemischer Formen ganz besonders günstig ist, treten 2 en-
demische Arten, A. linearifolium und A. gracillimum auf, von denen das
letztere dem weitverbreiteten A. scolopendrinum auch ziemlich nahe steht.
Auch in Costarica tritt außer dieser weit verbreiteten Sippe in den höheren
Regionen eine endemische Art, A. aculangulum, auf.
Sect. VII. Oxycarpium.
Diese nur aus 4 Arten bestehende und Leplanthurium nahekommende
Section gehürt den tropischen Anden an und erstreckt sich nur vom peru-
anischen Ostabhang derselben gegen das Gebiet des oberen Amazonen-
Stromes hin. Costarica, Ecuador und Peru sind die Gebiete, welche als die
eigentliche Heimat der bis jetzt festgestellten 4 Arten dieser Section be-
kannt geworden sind.
Sect. VIII. Xialophyllium.
Die 27 Arten dieser Section wachsen fast alle in dichten, sehr feuchten
Gebirgswäldern an schattigen Stellen, teils Baumstämme, teils Felsen be-
deckend; dadurch erklärt sich, dass die meisten der hierher gehörigen
Arten sehr | lange Internodien besitzen. Die meisten Arten bewohnen
die zwischen 1800 und 3000 m gelegenen Gebirgswälder, nur
wenige werden auch in geringer Höhe angetroffen. Von den
27 Arten finden sich 4 in Guatemala, 7 in Costarica, darunter ! auch in
Ecuador, eine andere auch in Columbien, 44 andere in Columbien, davon
eine auch im subandinen Peru, 4 nur in Ecuador und 4 im westlichen
Venezuela, is ist somit diese Section in ausgesprochenster Weise den
Botanische Jahrbücher. XXV. Ba. 30
466 A. Engler.
tropischen Anden eigentümlich und zwar besonders den Anden von Costa-
rica bis Ecuador; die hóchste Entwickelung erreicht auch diese
Section in Columbien, nicht bloB der Artenzahl nach, sondern
auch in morphologischer Beziehung, insofern nämlich neben den
vorherrschenden Arten mit lanzettlichen Blättern auch solche mit pfeil-
förmigen Blättern vorkommen. In Guatemala, Peru und dem westlichen
Venezuela finden sich nur einzelne Arten, die als die letzten Ausläufer der
in Columbien und Costarica herrschenden Sippe anzusehen sind. Eine von
mir auch hierher gestellte Art, A. Swartzianum, stammt aus Westindien.
Das ist entschieden befremdlich, und es ist wohl möglich, dass diese Art
in einer anderen Section, vielleicht bei Urospadix, unterzubringen ist; ich
habe nur eine nach dem Originalexemplar angefertigte Zeichnung prüfen
kónnen.
Sect. IX. Polyneurium.
Die 20 Arten dieser Section kommen unter ähnlichen Verhältnissen
vor, wie die der vorigen Section; auch sie bewohnen die feuchten
Gebirgswälder der Anden, doch ist die Zahl derjenigen, welche
unter 4000 m vorkommen, größer, als die Zahl der zu größerer
Höhe aufsteigenden; sie sind also in höherem Grade als die vorigen
Hydromegathermen, über 2000 m werden nur einzelne angetroffen. 4 Arten
sind bis jetzt auf Costarica beschränkt, 10 kommen in Columbien vor, 4 in
Ecuador und 4 in Peru; keine einzige Art hat sich von den Anden nach
Osten verbreitet. Wie die vorige Section hat auch diese in Co-
lumbien nicht bloß die höchste Zahl von Arten, sondern auch
die weitestgehende Entwickelung der Blattgestalt in Columbien.
Sect. X. Urospadix.
Die 74 Arten dieser Section wachsen unter sehr verschiedenen Ver-
hältnissen, zum größten Teil in niederen Regionen, zum kleineren im Ge-
birgsland, zum Teil epiphytisch, zum Teil aber auch auf Felsen; bisweilen
auch in Sümpfen. Im allgemeinen ist aber ihr Feuchtigkeitsbedürfnis
geringer als bei den Arten der vorigen Sectionen: demzufolge werden auch
mehrere Arten an trockenen Standorten angetroffen ; ihre nicht selten dick
lederartigen Blätter sind viel mehr gegen Wasserverlust geschützt, als dies
bei Nialophyllium und Polyneurium der Fall ist. Nach der Beschaffenheit
der Blätter lassen sich 5 Gruppen unterscheiden. Die erste Gruppe, Occulti-
nervia mit A. pallidiflorum kommt nur in den tropischen Gebirgswäldern
Ecuadors vor; anderseits ist die Gruppe Dependentia mit A. defleacum auf
die feuchten Gebirgswälder Columbiens beschränkt. Eine dritte, aus
5 Arten bestehende Gruppe, die Insculptinervia mit dicken, lederartigen.
oberseits dunkelgrünen Blüttern, mit eingesenkten Nerven, findet sich nur
im südöstlichen Brasilien, von Rio de Janeiro bis Bahia. Die #7 Arten
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VIII. 467
der vierten Gruppe, die Occultinervia, sind im größten Teil des tropischen
Amerika an verschiedenartigen Standorten zerstreut; wir kennen jedoch
keine Art von den großen Antillen, von Venezuela, Guiana und dem Ama-
zonenstromgebiet; nördlich vom Äquator reichen sie etwa bis
zum 18.? n. Br.; südlich vom Äquator erstrecken sie sich bis
zum Wendekreis und im Osten auch noch darüber hinaus. Wäh-
rend in anderen Sectionen die auf den kleinen Antillen vorkommenden
Arten gewöhnlich einem in Guiana und Venezuela vertretenen Typus an-
gehören, stehen in dieser Section die 3 auf den Inseln Barbados, Martinique
und Guadeloupe heimischen Arten den in Costarica und Columbien vor-
kommenden Arten am nächsten. Aus Costarica selbst kennen wir jetzt 7,
aus Columbien 4, aus Ecuador 5 Arten, aus Peru 4 Art. In den Verwandt-
schaftskreis dieser Arten gehört auch 1 Art Guatemalas. Die reichste
Entwickelung aber besitzt diese Sippe im südöstlichen Brasilien
von Bahia bis Santa Catharina mit 21 Arten; die Hauptmasse tritt in der
Provinz Rio de Janeiro auf, doch sind 2 Arten der Provinz Sta. Catharina
eigentümlich und A. coriaceum Endl. findet sich von Rio bis Oran in Argen-
tinien. In Brasilien zeigt diese Gruppe auch eine etwas größere Mannig-
faltigkeit in der Blattgestaltung, als in den anderen Gebieten, insofern
nämlich daselbst auch Arten mit eifórmigen und herzförmigen Blättern
auftreten. Die 91 Arten umfassende Gruppe der Flavescentiviridia mit
etwas gelblichgrünen Blättern verhält sich ähnlich wie die vorige, doch ist
sie von Westindien gänzlich ausgeschlossen, in Venezuela,
Guiana und im Gebiet des Amazonenstromes sowie im Innern
Südbrasiliens fehlt sie gänzlich. Auffallend ist das Vorkommen von
A. Kastelskii bei Valparaiso in Mexiko; es ist dies die am weitesten nörd-
lich vorkommende Art der ganzen Gattung. In Costarica finden sich 3, in
Columbien A, in Ecuador 4 Arten dieser Sippe, hingegen 44 im östlichen
Brasilien, woselbst auch neben den Arten mit lanzettlichen Blättern einige
mit eiförmigen und herzför migen auftreten. Im allgemeinen hat also
die Section Ur ospadix ihre höchste Entwickelung südlich vom
Äquator in den Anden und namentlich im südöstlichen Bra-
silien; in Centralamerika und auf den kleinen Antillen ist die
Section nur zu schwacher Entwickelung gelangt.
Sect. XI. Episeiostenium.
Leider ist von einigen Arten dieser Section die Heimat nicht bekannt;
aber die 3 Arten der Gruppe Concoloria sind auf Portorico und die daran
anschließenden kleinen Antillen bis St. Vincent beschränkt. Das sehr
eigenartige A. Bakeri ist in Costarica heimisch. Im wesentlichen ist
also diese Section westindisch.
30*
468 A. Engler.
Sect. XII. Chamaerepium.
Diese Section ist dem südóstlichen Brasilien eigentümlich, je-
doch kennt man noch nicht die specielle Heimat von A. radicans.
'Sect. XIII. Calomystrium.
In dieser sehr natürlichen Section habe ich 29 Arten unterschieden,
von denen viele einander so nahe stehen, dass sie später vielleicht nur als
Unterarten oder Varietäten unterschieden werden können. Sämtliche Arten
sind auf die tropischen Anden von Guatemala bis Peru sowie von Columbien
bis Venezuela beschränkt und zeigen nach unseren jetzigen Kenntnissen
die höchste Entwicklung in Columbien, wo allein 14 Arten vorkommen,
während aus Costarica 6, aus Venezuela 4 bekannt sind. Die beiden von
mir unterschiedenen Gruppen Amphineurium und Eucalomystrium zeigen
ihre weitestgehende Formenmannigfaltigkeit der Blätter auch wieder in
Columbien. Sie bewohnen alle feuchte Gebirgswälder, zumeist
in einer Höhe von 4800—2500 m, doch kommen mehrere Arten
auch in niedriger gelegenen Wäldern bis an den Fuß der Anden
vor; sie wachsen teils auf dem Boden, teils epiphytisch und nicht wenige
kommen unter beiden Verhältnissen vor.
Sect. XIV. Cardiolonchium.
Von dieser Section habe ich 21 Arten aufführen können, über deren
Standortverhältnisse wir leider sehr wenig wissen. Selbst die Angaben
über die Heimat dieser Arten sind teilweise unsicher, soweit es sich um
importierte Handelspflanzen handelt. Fassen wir aber das Wenige, was
über die Verteilung dieser Section bekannt ist, zusammen, so ergiebt sich
vollständiges Fehlen derselben in Centralamerika und Brasi-
lien, dagegen reiche Entwickelungin den tropischen Anden von
Columbien bis Peru (10 Arten mit dem Maximum von 5 in Columbien),
3 Arten in Venezuela, hiervon eine auch in Guiana, endlich 4 Arten
auf den Antillen und zwar Art im westlichen Cuba, aus dem wir sonst
nur wenig Anthurien kennen, 3 von den kleinen Antillen (Antigua, Guade-
loupe, Martinique). Zu bemerken ist noch, dass die Arten dieser Section
einander nicht so nahe stehen, wie etwa die Arten der vorigen Section,
die sich eng aneinander schliessen und zwei fast continuirliche Formen-
reihen herstellen lassen.
Sect. XV. Belolonchium.
Zu dieser Section rechne ich 39 Arten, die ausschließlich in den
Gebirgswäldern der Anden heimischsind und alle mehr oder weniger
hoch an Bäumen hinaufklettern, seltener feuchte Felsen bedecken; sie
Beitráge zur Kenutuis der Araceae. VIII. 469
finden sich ebensoinderunteren Waldregion, wieinderoberen,
wo 7 Arten bis zu 3000 m und darüber aufsteigen. Während in Costarica
und Panama nur 3 Arten vorkommen, finden sich 25 in Columbien, davon 4
auch in Ecuador, außerdem 6 nur in Ecuador, 3 in Peru und 2 auf den
Anden von Venezuela. Wie wir schon bei anderen Sectionen gesehen haben,
so finden wir auch bei dieser die mannigfachste Blattgestaltung und die ex-
tremste Form (spiessfórmiges Blatt) in Columbien.
Sect. XVI. Semaeophyllium.
Die 15 Arten dieser Section sind ziemlich zerstreut, finden sich meist
in geringerer Höhe ü. d. M. an Waldbäumen kletternd, nur eine Art
Ecuadors, A. subdeltoideum kommt bis 1500 m Höhe vor. Von Costarica
bis Peru finden sich 10 Arten, in Venezuela 4, in do Alto Amazonas 4, in
Matto Grosso 4, in Peru 4, in Guiana 4 und auf den kleinen Antillen (Do-
minica, Martinique) 2. Es ist also diese Section in den feuchtesten und
wärmsten Teilen des tropischen Amerika entwickelt, dagegen
fehlt siegänzlichimsüdlichenBrasilien. Die weitestgehende Gliede-
rung der Blattspreite wird von 3 Arten erreicht, welche in den Anden von
Costarica, Columbien und Peru vorkommen.
Sect. XVII. Schizoplacium.
Von dieser Section sind 17 Arten bekannt, von denen 6 die von Süd-
mexiko bis Columbien verbreitete Gruppe Enschizoplacium bilden. Von
den 44 Arten der anderen Gruppe Dactylophyllium finden sich auch noch 4
in Mexiko, Guatemala und Costarica, 4 in Columbien, 4 in Bolivia, 4 auf den
kleinen Antillen von Guadeloupe bis Tobago, 4 in Venezuela und auf Tobago,
A in Columbien und zugleich in Guiana und Bahia, 4 in Peru, 3 nur im
östlichen Brasilien von Bahia bis Santa Catharina. Es zeigt sich hierbei
einerseits, dass die Arten über den grössten Teil des tropischen Amerika
zerstreut sind, anderseits, dass mitunter ein und dieselbe Art auch in ziem-
lich entfernten Gebieten auftritt. Dies erklärt sich daraus, dass die Arten
dieser Section vorzugsweisein niederenRegionen inUferwüldern
wachsen. Auch ist noch zu bedenken, dass die Fundorte dieser Arten in
unseren Sammlungen jedenfalls sehr lückenhaft vertreten sind.
Zusammenfassung.
Fassen wir die gesamten bekannten Thatsachen der Verbreitung von
Anthurium zusammen, so ergiebt sich zunächst, dass nur 3 sehr kleine Sec-
tionen den Anden gänzlich fehlen, nämlich die monotypische auf das west-
liche Cuba beschränkte Section Gymnopodium, die monoty pische dem Orizaba
eigentümliche Section Polyphyllium, die 9 Arten zählende und auf Ostbra-
Silien beschränkte Section Chamaerepium.
470 A. Engler.
Im Gegensatz hierzu finden wir alle übrigen Seetionen in den Anden
vor. Die meisten Sectionen haben in den Anden ihre stürkste oder aus-
schliessliche Entwickelung, und zwar gewöhnlich die Hauptmasse der Arten
in Columbien und Costarica aufzuweisen; in Ecuador kommen schon weniger
vor. Hier sind im Westen südlich von 3° s. Br. keine Arten mehr anzu-
zutreffen, im Osten dagegen sind sie noch ziemlich reichlich. In Peru
kommen in den Westcordillen überhaupt keine Anthurien vor, dagegen finden
sie sich noch einigermaßen zahlreich in den Ostcordillen bis zu 7° s. Br.;
südlich von 10° s. Br. erlischt die Gattung in den Anden fast ganz und aus
Bolivia ist nur 4 Art bekannt. Nordwärts von Costarica nimmt die Zahl
der Arten auch bald ganz erheblich ab; in Nicaragua und Guatemala finden
sich nur sehr wenige. Ausschließlich in den Anden haben sich entwickelt:
Porphyrochitonium (monotypisch in Costarica und Guatemala), Oxycarpium
(4 Arten von Costarica bis Peru), Xialophyllium (27 Arten von Guatemala bis
Peru, auch im westlichen andinen Venezuela), Polyneurium (20 von Costarica
bis Peru), Calomystrium (A9 von Guatemala bis Peru, auch im westlichen
andinen Venezuela), Belolonchium (34 von Costarica bis Peru); alle diese
Sectionen besitzen ihre grösste Artenzahl in Columbien, auch zeigen sie
dort die grösste Mannigfaltigkeit der Blattbildung. Nächstdem sind einige
Sectionen zu nennen, welche in den Anden am stärksten entwickelt sind,
aber auch noch in den Nachbargebieten auftreten; es sind dies die Sectionen
Tetraspermium, welche sich über Venezuela auch nach den Antillen, Guiana
und Brasilien verbreitet hat; Leptanthurium, welche nur bis nach den süd-
lichen kleinen Antillen, Guiana, Para und Matto Grosso gelangt ist; Cardio-
lonchium, welche von den südamerikanischen Anden ihr Areal über Vene-
zuela nach den Antillen und Guiana erstreckt; Semaeophyllium, welche in
die den Anden angrenzenden Gebiete Brasiliens (do Alto Amazonas und
Matto Grosso), sowie nach Guiana und Para, Venezuela und den kleinen
Antillen gelangt ist; Schizoplacium, deren eine Gruppe Euschizoplacium nord-
wärts bis Mexiko vordrang, während die andere, Dactylophyllium, in den
tropischen Anden ebenso zerstreut ist, wie in Venezuela, auf den kleinen
Antillen, in Guiana und Ostbrasilien von Bahia bis St. Catharina.
Die beiden noch übrigen sehr artenreichen Sectionen Pachyneurium,
(42 Arten) und Urospadix, (73) und die kleinere Episeiostenium (6 Arten)
sind zwar auch in den Anden vertreten ; aber ihre Hauptentwickelung liegt
ausserhalb derselben. Die Section Episeiostenium ist in Costarica nur mit
einer Art vertreten und zählt 3 Arten auf Portorico und den kleinen An-
tillen; ob sie ausschließlich der Umgebung des caraibischen Meeres ange-
hört, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, da von 2 Arten das Vaterland nicht
bekannt ist. Die Section Pachyneurium hat ebenfalls ihre höchste Entwick-
lung in der Umgebung des caraibischen Meeres, in Costarica, Venezuela
und auf den Antillen, ferner in Guatemala und am Orizaba, nur vereinzelt
treten andere Arten der Section in Guiana, Nordbrasilien, Peru, Matto Grosso
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII. 411
und Südbrasilien auf,'so dass die Verbreitung von den Anden aus um das
Gebiet des Amazonenstroms herum stattgefunden haben dürfte. Die noch
artenreichere Section Urospadix umfasst 2 Monotypen, welche den Anden
angehören, das A. pallidiflorum und A. defleacum, sodann aber 3 Gruppen,
deren Entwickelung ausschließlich oder hauptsächlich im östlichen Bra-
silien vor sich gegangen ist, ausschließlich bei den /nsculptinervia,
hauptsächlich bei den Flavescentiviridia, welche nur andin und ost-
brasilianisch sind, hauptsächlich auch bei den Obscureviridia, welche
außer in den Anden und Ostbrasilien auch auf den südlichen Antillen
vertreten sind. Als die wichtigsten Ergebnisse sind wohl zu bezeichnen,
dass die Gattung Anthurium, von der wir jetzt schon 300 Arten aus
dem tropischen Amerika kennen, im Tiefland des Amazonenstroms bis
jetzt nur im Mündungsgebiet von Para nachgewiesen ist, — dass die
Anden Südamerikas und Centralamerikas zwischen 10° n. Br. und 5°
s. Br. das Maximum der Arten beherbergen, — dass die Anthurien der
südlichen Antillen durch Vermittlung der Arten Venezuelas mit denen der
Anden in Verbindung stehen, — dass in Mexiko nur im Süden, von Oaxaca
bis Orizaba, eine reichere Entwiekelung von Anthurien stattgefunden hat,
welche sich meistens an diejenigen der Antillen und Venezuelas anschließen,
— dass im südöstlichen Brasilien einige Typen zu einer sehr reichen
Formenentwickelung gelangt sind, welche zwar die ungemein reiche Ent-
wickelung einiger rein andiner Typen nicht erreicht, aber doch auch recht
ansehnlich ist. Diese in Brasilien reicher entwickelten Sectionen sind es
auch, welche ein geringeres Bedürfnis nach Wärme und Feuchtigkeit be-
Sitzen, als die in den Anden ausschließlich oder besonders reichlich auf-
tretenden Sectionen; zwar sind sie keine ausgesprochenen Xerophyten;
aber sie sind innerhalb der vorzugsweise hydromegathermen Gattung An-
thurium die am wenigsten Feuchtigkeit beanspruchenden Gruppen.
Register.
acaule (Jacq.) Schott . . . . . 362 (9) alienigenum Schott. . . . . . 444 (474)
var. brevipes Engl. . . . . 362 (9) amoenum Kunth. . . . . . . 380 (74)
acuminatum Schott, . . . . . 370 (54) var. humile (Schott) Engl. . 380 (74
aculangulum Engl. . . . . . . 374 (53) amplum Kunth. . 968 (38)
acultifolium Engl.. . . . 365 (23); 458 Andersonii Schott. . 456 (299
acutissimum Engl. . . . . . . 398 (415) andicolum Liebm. . 368 (43)
aduncum (Vell. Schott . . . . 464 andinum Engl.. e, 405 (134)
aemulum Schott. . . . . . . 456 (302) Andraeanum Linden . . . . - 437 (237)
aeranthe Hort.. . . . . . . . 435 (236) var. Closonii Lind. et Rod. . 437 (237
affine Schott . . . . pe (25); 459 var. grandiflorum Lind. et f
agnatum Schott . . . . . . . 866 (27) Rod... . s 4371237)
albocostatum Miqu.. . . 464 var. Wambekeanum Lind. et
alienatum Schott. . . . . . . 389 (98) Rod. . 437 (237)
472
angosturense Engl.
angustatum Kunth .
angustilaminatum Engl. .
angustisectum Engl.
Appunianum Schott.
araliifolium Reg. .
assimile Schott .
altenuatum Miq.
Aubletii Kunth.
Augustinum C. Koch et Lauche.
aureum Engl. e.
bahiense N. E. Brown.
Bakeri Hook. f..
barbadosense Engl. .
Belangeri Engl.
bellum Schott.
Beyrichianum Kunth .
Binoti Linden
bogotense Schott .
bombacifolium Schott.
Bouchéanum C. Koch.
brachygonatum Schott
Bredemeyeri Engl. .
Bredemeyeri Schott.
var. lanceolata Engl.
breviscapum Poepp.
Brownii Mast. .
Buenaventurae Engl. .
buganum Engl.
var. acutangulum Engl.
bulaoanum Engl..
calense Engl.
caramantae Engl..
cardiophyllum C. Koch et August.
carinatum Engl.
cartilagineum Kunth .
caucanum Engl.
var. maximum Engl..
caudatum Kunth .
Chamberlainii Mast.
Chamissonis Schott .
x< Chantrieri Hort. .
clavigerum Poepp. et Endi. .
cochleatum Moritz .
coerulescens Engl.
colocasiifolium Devans. .
columbianum Engl..
Combrezianum Andr. .
Commutatum Schott.
. . 385 (87)
. 368 (44)
. 376 (60)
. 376 (60)
. 456 (303
. 424 495
. 406 e
S
. 153 ER
. 496 (20
. 446 (263
: (
. 379 (
. 359 (
ETT
A. Engler.
. 378 (68)
. 498 (209)
. 441 (463)
. 394 (105)
409 (155);
461
. A4 (472)
. 464
. 448 (481)
. 404 (131)
2... 810 (50)
. 408 (147); 464
. 444 (164)
(
426 (203
(
)
)
7)
432 | 222)
)
)
3)
)
368
comtum Schott. . . . . . . . 396 (407)
concinnatum Schott . . . 448 (270); 464
concinnum Schott . . . . . . 418 (484)
consanguineum Kunth . . . . 440 (464)
consimile Schott. . . . . . . 427 (205)
consobrinum Schott . . . . . 363 (42)
contemtum Schott . . . . . . 414 (464)
corallinum Poepp. et Endl. . . 432 (224)
cordato-sagittatum Schott . . . 432 (225)
cordatum (Willd.) G. Don 368 (42); 459
cordatum C. Koch et Bouché. . 409 (457)
cordifolium Hort. . . . . . . 368 (42)
cordifolium Kunth. . . . . . . 368 (42)
coriaceum (Grah.) Endl.. . . . 398 (144)
costaricense Engl. . . . . 398 (116)
costatum C. Koch et Bouché 132 (223); 464
crassifolium N. E. Br.. . . . . 408 (444)
crassinervium Engl. . . . . . 362 (4!)
crassinervium (Jacq.) Schott. . 365 (24)
crassipes Engl.. . . . . . 400 (122); 460
crassivenium Engl.. . . . . . 390 (4 00)
crenatum Kunth . . . . . . . 362 (9)
crystallinum Lind. et Andre . . 434 (23%)
cubense Engl. . . . . . . . . 364 (16)
cucullatum Koch et Sello . . . 369 (47)
cuenzanum Engl.. . . . . . . 449 (272)
cundinamarcense Engl. . . . . 446 (265)
cupreum Engt... . 445 (262)
cuspidatum Mast. . . . . . . 388 (95)
cuspidifolium Schott . . . . . 408 (448)
cymatophyllum C. Koch et Sello 366 (26)
daguense Engl.. . . . 183 (489)
Dechardi André . . . . . . . 462
decurrens Poepp. et Endl.. . . 373 (53)
deflexum Engl.. . . . « 397 (142)
densinervium Engl.. . . . . . 386 (89)
denudatum Engl.. . . . . . . 425 (199)
Desmetianum Hort. . 427 (204); 437 (237
Devansayanum Hort. . . 298 (5)
digitatum (Jacq.) G. Don . . . 457 (304)
var. connatum Engl.. . . . 457 (304)
dolosum Schott . . . . . . . 356 (4)
Dombeyanum Bak. . . . . . . 365 (18)
Dombeyanum Brongn. . . . . 366 (30)
dominicense Schott, . . . . . 418 (482)
var. Sintenisii Engl. . . . . 4!8 (182)
Donnell Smithii Engl.. . . . . 389 (97)
Durandii Engl.. ee 404 (423)
Dussii Engl. . . . s sss s s 408 (130)
ecuadorense Engl. . . . . « - 408 (150)
Eggersii Engl... . . . «s s 405 (135)
Beiträge zur Kenntnis der Araceae, VII.
egregium Schott .
Eichleri Engl..
362 (8)
. 396 (108); 460
elatum C. Koch et Bouché. . is (396)
elegans Engl.. 5 (294)
elegans Engl. . M (282)
ellipticum C. Koch et Bouché . 361 (8)
emarginatum Bak. . 409 (154)
eminens Schott. . . 458 (308)
erythropodum Miq.. " (464)
eximium Engl, . 2 (167)
fallax Schott . is M
Fendleri Schott EM 367 (32
Ferrierense Hort. 427 (203); 437 ei
filiforme Engl. . . 316 (62)
firmum Engl. . 460 (446%)
fissum C. Koch. . 453 (282)
flavescens Poepp. et Endi.. 407 (442)
flavidum N. E. Br. . 444 (250)
flavo-viride Engl.. 447 (269)
flexile Schott. 2... 878 (67)
flexuosum (H. B. Kunth) kuntb . 464
floribundum Lind. et André . 463
Fontanesii Schott. . 365 (22)
formosum Schott . . 424 (497)
fortinense Engl. 366 (34)
Fraseri Engl.. 377 (65)
fraternum Schott . 428 (210)
Friedrichsthalii Schott 370 (50)
fucatum Schott. 496 (203)
funiferum Klotzsch et Karst. 384 (77)
Galeottianum C. Koch. 396 (109)
Galeottii (Hort.) C. Koch 396 (109)
Gaudichaudianum Kunth 406 (137)
var. Chamissonis (Schott) Engl. 406 (1437)
var. cuneifolium Engl. 406 (1431)
var. Libonianum (Lind. et Reg.)
Engl.. 496 (437)
Geitnerianum Reg. . 406 (138)
giganteum Engl. . 448 (274)
Ghiesbrechtii Linden . 456 (297)
gladiifolium Schott . 400 (124)
glaucescens Kunth . 398 (414)
glaucum Schott 398 (444)
Glaziovii Hook. f.. 364 (47)
gracile Lindl. 2... 910 (54)
Var. Friedrichsthalii (Schott)
Engl. . 370 (50)
gracillimum Engl. 374 (52)
grandifolium (Jacq.) Kunth 368 (38)
Srossum Schott . 458 (306,
gualeanum Engl. . 424 (198)
473
guanacense Engl.. . 444 (260)
guayaquilense Engl. . 373 (56)
Guildingii Engl. . 448 (483)
Guildingii Schott. . 48 (484)
Guslavii Regel . . 437 (238)
gymnopus Griseb. . 358 (4)
hacumense Engl. . . 363 (45)
Hahnii Engl.. 434 (220)
Harrisii G. Don 2... Ain (464)
var. assimile Schott.) Engl. . 444 (164)
var. consanguineum (Kunth)
Engl. . . 410 (464)
var. erythropodum (Miq. Engl. 441 (464)
var. Grahamianum Enel. . 4190 (164)
var. ianthinopodum (Schott)
Engl. . 411 (464)
var. intermedium (Kunth) Enz jd. 410 (161)
helleborifolium Hort. . 437 (303)
helleborifolium Schott 455 (296)
Hieronymi Engl. . 386 (90)
Hoffmannii Schott 438 (842)
Hoffmansegeii Schott . 457 (306)
Holtonianum Schott 453 (289)
Hookeri Kunth . . . 362 (10)
Hookeri Schott 364 (19); 458
Huegelii Schott. 362 (10)
Humboldtianum Kunth . 422 (490)
Humboldtianum Schott . . 446 (264)
humile Schott . . 380 (74)
hybridum Hort . 439 (226); 447 (267)
hygrophilum Engl. . 442 (256)
ianthinopodum Schott . . 444 (161); 464
iatrophifolium Hort. Belg. . . 457 (305)
illepidum Schott . 440 (459)
imperiale Miq. . . 442 (164)
inamoenum Schott . . 426 (203)
inconditum Schott . . 370 (54)
inconspicuum N. E. Br. . 399 (117), 460
incurvatum Engl.. 445 (264)
incurvum Engl. 433 (228)
indecorum Schott . 441 (249)
insculptum Engl... . " (170)
insigne Mast. . 452 (280)
intermedium Kunth 440 (161)
inzanum Engl. . 450 (275)
Isertianum Schott . 448 (483)
Jilekii Schott. . 410 (164.
Kalbreyeri Hort. . 456 (304)
Karstenianum Engl.. 383 (83)
Karwinskyi Schott . 156 (302)
Kastelskii Schott . 410 (160)
474
Kellerianum Hort. . . . . . . 432 (226)
Kunthianum Liebm. . . . . . 366 (28)
Kunthii Poepp. et Endl.. . . . 456 (300)
lactifloram Engl.. . . . . . . 243 (429)
lanceolatum Kunth. . . . . . 403 (129)
lanceolatum G. Don. . . . . . 403 (128)
lancifolium Schott . . . . . . 4413 (469)
Langsdorffii Schott . . . . . . 406 (439)
lapathifolium Schott . . . . . 447 (267)
Laucheanum C. Koch. . . . . 440 (158)
Lawrencianum André. . . . . 434 (216)
Lechlerianum Schott . . . . . 447 (266)
Lehmannii Engl. . . . . . . . 429 (245)
var. cabrerense Engl. . 499 (245)
leptostachyum Schott . . 444 (ATA)
leucocarpum Schott . . 856 (1)
leuconeurum Lem. . . . 482 (226)
Lhotzkyanum Schott . . 409 (157); 464
Libonianum Lindl. et Reg. . . 406 (137)
Liebmanni Schott. . 968 (40)
Lievenii Rez. . 388 (96)
Lindenianum Hort. . . 496 (203)
Lindenianum (Koch et Aug.) . 427 (204)
Lindmanianum Engl. . . 367 (85)
linearifolium Engl. . 370 (49)
littorale Engl. . . . . . . . . 405 (133)
longecaudatum Engl. . . . . . 388 (94)
longegeniculatum Engl. . . . . 379 (72)
longicuspidatum Engl.. . . . . 445 (175)
longifolium G Don . . . . Ain (454)
var. elongellum (Hort. Berol.)
Engl... . . . . . . . . 40 (459)
longilaminatum Engl. . . . . . 399 (419)
longipes Engl. . . . Ant (423!
longipes N.E.Br.. . . . . . . 397 (444)
longipetiolatum Engl.
longistamineum Engl. .
. 400 (123); 460
. 439 (245)
lucidum Kunth . . 409 (152)
Luschnathianum Kunth . . . . 414 (474)
macilentum Schott . . . . . . 370 (54)
Macleani Schott . . . . .. 442 (255)
macrolobium Hort. Bull. . 132 (226); 455
(293)
macrophyllum G.Don. . . . . 367 (37)
macrophyllum Schott. . . . . 367 (37)
magnificum Linden . . 431 (246)
Malyi Maximil.. 2 . . . . . . 449 (487)
mandiocanum Schott . . . . . 444 (461)
margaritaceum Bak. . . . . 429 (212)
Martianum C, Kochet Kolb . . 367 (36)
Martini Schott . . 453 (288)
A. Engler.
martinicense Engl. .
Maximiliani Schott
. 403 (129)
409 (156); 461
membranuliférum Schott und
Ohlend. . 2. . . 455 (297)
Mendoncai Engl. . . . . . . . 446 (478)
metallicum Linden . . . . . . 432 (224)
mexicanum Engl. 369 (48)
mexicanum Liebm. . . 364 (20)
microphyllum G. Don . . 408 (445)
microspadix Schott . . . 382 (83) 460)
microstachyum Kunth. . 382 (81)
Miquelianum C. Koch et August. 406 (140);
461
montanum Hemsl. . 429 (214)
mortfontanense Andr. . . 499 (194)
monticolum Engl. . 887 (93)
Mourai Engl. . 446 (477)
multinervium Engl.. . . 889 (99)
myosuroides (H. B. K.) Endl. . . 382 (84)
var. angustifolium Engl. . . 382 (81)
napaeum Engl.. . . . 407 (44
neglectum Miq.. . . 862 (40)
nicolasianum Engl. . 433 (231)
nigrescens Engl. 2. s. 4M (254)
nitidulum Engl. 397 (140), 460
nitidum Benth. . . . M2 (251)
nobile Engl. . . 366 (29); 459
nymphaeifolium C.Koch etBouché 426 (203)
var. fucatum (Schott) Engl. . 426 (203)
var. ovatum Engl. . . . . . 426 (203)
var. Roezlii Reg. . . 427 (206)
obliquatum Schott . . 433 (229)
obscurum Engl. . 403 (128)
obtegens Engl. 2... A43 (257)
obtusifolium (Ait. G.Don. . . . 461
obtusilobum Schott. . . . . . 423 (192)
ochraceum Engl. . . . . . . . 438 (243)
ochranthum C. Koch . . . . . 447 (267)
Oerstedtianum Schott . . . . . 408 (449)
Olfersianum Kunth . . . . . A1) (7A)
var. acutangulum Engl. . A1 (474)
var. alienigenum (Schott) Engl. 444 (474)
var. kunthianum Engl. . . . 41 aT)
var. leptostachyum (Schott)
Engl. . ... OMA QT
var. Vellozianum (Schott) Engl. H (171)
opacum Engl. 399 (147)
organense Enz, 95 473)
ornatum Schott. 426 (203)
orteganum Engl. . 387 (92)
Ottonianum Kunth 457 (305)
Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII.
ovatifolium Engl. .
Oxybelium Schott
oxycarpum Poepp et Endl. .
pachirifolium Schott
var. angustifolium Engl. .
pallatangense Engl..
pallens Schott .
pallidiflorum Engl. .
palmatifidum van Houtte
palmatum (L.) Kunth
paludosum Engl. .
panduraeforme Schott.
var. Sagittaria Engl..
panduratum Mart.
panduratum Schott .
paraguayense Engl.
parvum N. E. Br. . .
pedatifidum Reg. & Lind.
pedato-radiatum Schott .
pedatum (H. B. Kunth) Kunth
pentaphyllum (Aubl.) Kunth .
var. grossum (Schott) Engl.
pergamentaceum Engl.
peripense Engl.
Pichinchae Engl. .
podophyllum Kunth.
Poiteauanum Schott.
polytomum Schott
popayanense Engl.
porrectum Schott.
protensum Schott.
pseudopodophyllum Schott
pulchellum Engl. .
pulehrum Engl.
punctatum Engl. .
Purdieanum Schott .
var. revolutum Engl. .
quindiuense Schott .
Quinquenervium Kunth
quinquevulnerum Schott.
radicans C. Koch et A. Haage.
ranchoanum Engl.
recusatum Schott.
reflexum Brongn. .
regale Linden ,
Regelii van Gaert .
Regnellianum Engl...
repandum Schott.
reticulatum Benth.
. 447 (267);
. 455
. 455
. 457
. 458
. 442
412
. . 426
Pittieri Engl.. . . . . . . 372
(54);
455
. 374
polyrrhizum C. Koch et August..
446
. 455
(222)
(280)
(476)
(284)
(86)
475
var. truncatulum Engl. . 885 (86)
rigidifolium Engl. . 444 (259)
rigidulum Schott .
rivulorum Engl.
robustum Hort. .432 (222)
Roezlii Regel. . 427 (206)
rotundispathum L. Lind. et Rodig 427 (204);
. 357 (2); 458
. 413 (958)
437 (231)
rubidum Schott. . . . . . . . 441 (464)
rubricaule Kunth. . . . . . . 44 (164)
rubriflornm Engl. . . . . . . 399 (148)
rubrinervium G. Don . . . . . 432 (225)
Rudgeanum Schott . . . . . . 370 (50)
rugosum Schott . . . . . . . 365 (24)
sagittaria Linden . . .. . . . 482 (277)
sagittatum G. Don
salmoneum Garnier .
. 432 (235)
437 (204); 437 (237)
Salviniae Hemsl. . . . . . . . 367 (33)
sanguineum Engl. . . . . . . 444 (248)
sarmentosum Engl. . . . 975 (59)
Saundersii Hook. f.. . . AAT (305)
scandens (Aubl.) Engl. . . . . 355 (A)
forma angustifolia Engl.. . . 355 (4)
var. dolosum (Schott) Engl. . 355 (1)
var, leucocarpum (Schott) Engl. 356 (4)
var. ovalifolium Engl.. . . . 357 (4)
var. Sodiroi Engl. . . . . . 357 (4)
var. violaceum (Willd.) Engl.. 356 (1)
var. virgosum (Schott) Engl. . 357 (1)
Scherzerianum Schott. . . . . 358 (5)
var. bispathaceum Rodig. . . 359 (5)
var. bruxellense L. Lind. . . 359 (5)
)
var. Devansayanum L. Lind... 359 (5
)
var. maculatum Engl.. . . . 359 (5)
var. maximum album L. Lind. 359 (5)
var. parisiense L. Lind. . . . 359 (5)
var. sanguineum Hort. . . . 359 (5j
var. Warocqueanum Lind. et
Rod. . . . sss s e s s. 859 (5)
var. Williamsii Hort. . . . . 359 (5)
Schlechtendalii Kunth. . . . . 364 (20)
scolopendrinum (Hamilt. Kunth 370 (51
)
var. Belangeri Engl. . 974 (51), 459
var. Poiteauanum Kunth 371 (51); 459
Seleri Engl. e, 459 (47a)
scolopendroides Hort.. . . . . 414 (161
Selloum C. Koch . . . . . . . 367 (37)
Sellowianum Kunth. . . . . . 400 420)
signatum C. Koch et L. Mathieu 278 (452)
silvestre Spencer Le Moore. . . 453 286
silvicolum Engl. . . . . . . . 402 427)
476 A. Engler, Beiträge zur Kenntnis der Araceae. VIII.
sinuatum Benth. .
smilaciforme C. Koch .
Sodiroanum Engl.
solitarium Schott .
Sorderianum Schott.
sororium Schott
Spathiphyllum N. E. Br.
spectabile Hering .
spectabile Schott .
splendidum Hort. Bull.
Slipitatum Benth. .
striatum C. Koch et Mathieu .
strictum N. E.Br. .
Stübelii Engl.
subcaudatum Engl.
subandinum Engl.
subcoerulescens Engl. .
subcordatum Schott
subdeltoideum Engl.
subhastatum Schott.
subsagittatum Kunth
subsagittatum Schott .
subsignatum Schott .
subtriangulare Engl.
subtrilobum Schott .
subulatum N.E.Br.. .
sulcatum Engl.
supianum Engl.
Swartzianum Schott.
Talamancae Engl. .
tapinostachyum Schott
tenerum Engl.
tenuicaule Engl.
tenuifolium Engl. .
tetragonum Hook.
theresipolitanum Engl.
tolimense Engl.
Tonduzii Engl. .
torresianum Engl.
triangulum Engl. .
trifidum Oliv.
. 453
. 456
. 412
. 366
. 457
. 494 (
. 448
(19);
. 415
trilobum Hort. Lind.
trinerve Miq.
var. obtusum Engl. .
trinervium Kunth.
triphyllum Brongn. .
truncatulum Engl.
truncicolum Engl.
tsakianum Engl.
Türckheimii Engl.
turrialbense Engl.
umbricolum Engl.
var. rupicolum Engl.
umbrosum Liebm.
undatum Schott
undulatum C. Koch et Bouché
Urvilleanum Schott ,
variabile Kunth.
var. Ottonianum (Kunth) E ngl.
varians Miq. .
Veitcheanum Hort.
Veitchii Mast.
Vellozianum Schott.
velutinum Lind.
venosum Griseb.
violaceum Schott .
violascens Schott.
virgosum Schott
viride C. Koch & Bouché
viridescens Engl.
virgosum Schott . .
Wagenerianum C.Koch et Bouché
Wallisii Mast.
Walujewii Reg.
Warocqueanum Moore
Warscewiczii C. Koch.
Wendlandii Schott .
Willdenowii Kunth
var. brevifolium Engl.
Williamsii Hort.
Wullschlägelii Engl.
yarumalense Engl.
. 497
. 407
. 368 (4
. 456 (o
ETT
dé "
(30
143)
143)
d
~ m~
(128); 460
. 403 (428)
. 359 (5)
434 (233)
At (225)
Über Cyclamen libanoticum nov. spec.
Von
Friedrich Hildebrand.
Als so eben der Druck meiner Abhandlung über die Gattung Cyelamen
vollendet war, erhielt ich durch Herrn E. Hartmann neben Knollen von
Cyclamen persicum und C. ibericum, welche derselbe im Libanon
gesammelt hatte, diejenigen einer dritten Art, welche mit keiner der von
mir beschriebenen 13 Arten der Gattung übereinstimmte. Es waren an
denselben die Blütter nur noch teilweise kenntlich, ebenso gaben die
Blütenknospen nicht vollständigen Aufschluss über ihre Eigenschaften, so
dass ich es vorzog die nähere Beschreibung der Art, welche ich nach meiner
langjührigen Beschäftigung mit der Gattung Cyclamen sehr bald als neu
und noch unbeschrieben erkannte, bis zum nächsten Frühjahr zu ver-
schieben, wo die wohlerhaltenen Knollen, Blätter und Blüten getrieben
haben würden. Es hat mir nun aber kürzlich Herr HARTMANN mehrere ge-
trocknete, vollständige Exemplare dieser Art übersandt, an welchen deren
Eigenschaften, so weit sie für die Systematik von Wichtigkeit sind, sehr
gut untersucht werden konnten, so dass ich nunmehr die Beschreibung
dieser neuen, sehr interessanten Art, nicht um ein Jahr hinausschieben
möchte. Dieselbe erhält wohl am geeignetsten den Namen Gyelamen
liba noticum, da sie dem Libanon ausschließlich anzugehören scheint;
wenigstens wurde sie, so viel ersichtlich, noch nirgends anders gefunden.
Die Knollen des C. libanitieum fand Hartmans meist tief unter Felsen
oder den Wurzeln der Gesträuche sitzend, so dass sie schwierig zu erlangen
waren. Dieselben haben, auch wenn sie schon älter geworden sind, eine
mehr kugelige, als plattgedrückte Gestalt und zeigen auf der oberen Seite
eine schwache Einsenkung, aus welcher der beblätterte Spross entspringt.
Die Oberfläche der Knolle ist korkig und hat dabei manchmal ein netziges
Aussehen, ähnlich wie bei manchen Knollen von C. neapolitanum, was
daher kommt, dass die älteren, äußeren braunen Korkschichten durch die
inneren stärker, ausgebildeten in netzig verbundenen Linien zerrissen
werden. Sehr eigentümlich ist an der Knolle der Umstand, dass die Wur-
478 Fr. Hildebrand.
zeln fast immer seitlich in einem dichten Faserbüschel entspringen, nicht
in der Mitte der Unterseite, ein Verhältnis, welches sich unter den anderen
Cyclamen-Arten nur an C. cyprium beobachten lässt, mit welchem das
C. libanoticum auch in der Zeichnung der Blumenkronzipfel einige Ähn-
lichkeit hat. Es gewinnt manchmal den Anschein, als ob die Knolle auch
um die Basis des Laubsprosses herum Faserwurzeln trüge; es sind diese
scheinbaren Wurzeln aber nur Reste der Laubblattstiele, welche sich zu-
erst am Grunde der Laubsprosse gebildet haben.
Diese Laubsprosse entspringen meist einzeln aus dem etwas einge-
senkten Centrum der Knolle und sind von sehr verschiedener Länge, was
mit dem Alter und dem Standort der Knolle jedenfalls im Zusammenhang
steht. An dem Ende dieser Sprosse fangen gegen den Herbst hin die Laub-
blätter an sich zu entwickeln. Dieselben kriechen mit ihren unten sehr
dünnen Stielen lange Strecken im Boden entlang, wie dies ja bei den
meisten anderen Cy clamen-Arten der Fall ist, und werden dann dort,
wo sie über die Erde treten, sehr dick, ungefähr in demselben Verhältnis
wie bei C. repandum.
Die Blattspreite variirt sehr an Größe und Gestalt, namentlich aber in
der Berandung; sie ist im allgemeinen verkehrt-herzfórmig; die beiden
Lappen an der Basis greifen entweder etwas übereinander oder sind mehr
oder weniger von einander entfernt. Meistens treten aus dem Blattrande
kleine Vorsprünge hervor, seltener ist dieses nicht der Fall. Im allgemeinen
zeigt dieser Rand eine fortlaufende Linie, welche aber, entsprechend den
Enden der Blattnerven, kaum merkliche Einkerbungen hat, in welchen
auf ganz schmalen, an den jungen Blättern sich stärker über die Umgebung
erhebenden Erhöhungen die Wasserspalten liegen. Die Blattspreiten er-
reichen nach den getrockneten Exemplaren bei einer Länge vom 6 em eine
Breite von 9 em, bleiben aber oft auch kleiner; aber immer sind sie noch
bedeutend größer, als diejenigen des verwandten C. cyprium. Auf der
Oberseite sind sie freudig grün gefärbt und haben an ihrer Basis einen dunk-
leren Spiegel, an welchen sich eine helle, silberige, ununterbrochene Zone
— nicht eine solche von getrennten Silberflecken wie bei C. eyprium —
scharf anschließt, welche nach dem Rande des Blattes zu allmählich wieder
dunkler wird. Diese Zeichnung ließ sich an den Resten frischer, junger
Blätter gut erkennen, an den älteren getrockneten Blättern ist sie hingegen
sehr undeutlich, wie dies ja meist bei den Blättern der anderen Cyclamen-
Arten der Fall ist, indem die silberigen Zeichnungen dadurch hervor-
gebracht werden, dass zwischen den Zellen Lufträume sind. Selten feblt
nach den Angaben von Hartmann eine silberige Zone vollständig. — Auf
der Unterseite zeigen die Blattspreiten aller vorliegenden Exemplare eine
schmutzig dunkelviolette Farbe.
Die Blätter beginnen, wie gesagt, schon im Spätherbst hervorzutreten;
Hartmann fand Mitte November im Walde zwischen Amis und Laesa die
Uber Cyelamen libanotienm nov. spec. 479
Pflanze mit ziemlieh entwickelten Blüttern und auch schon mit Blüten-
knospen. An genannten Orten lag zu jener Zeit viel Schnee und die Tem-
peratur blieb im Schatten beständig unter 0°. Das C. libanoticum ver-
hält sich hiernach in seiner Vegetationsweise ähnlich wie C. ibericum,
indem im Spätherbst die Blätter sich ausbilden und dann auch schon die
Blütenknospen erscheinen, welche aber in ihrer Entwickelung durch die
niedere Temperatur und den Schneefall gehemmt werden und erst dann zum
Aufblühen kommen, wenn der Schnee bei der Frühlingstemperatur wieder
schmilzt. Die mir vorliegenden, schön entwickelten Blüten sind am 44. April
dieses Jahres gesammelt worden.
An ihnen, sowie an den im frischen Zustande im Februar erhaltenen
Knospen zeigen sich nun folgende Charaktere: Entsprechend den lang im
Boden hinkriechenden Stielen der Blütter tbun dies auch die Stiele der
Blüten. An diesen haben die Kelchblätter eine längliche, allmählich zuge-
spitzte Gestalt; dieselben sind am Rande schwach gewellt und auf der
Außenseite brüunlich, was durch dicht stehende Keulenhaare bewirkt
wird, welche auch den Rand dicht besetzen. Die Kelchblätter sind also in
Form und Farbe denen von C. cyprium sehr ähnlich, unterscheiden sich
aber wesentlich von diesen, nur von einem unverzweigten Mittelnerv durch-
zogenen dadurch, dass hier der Mittelnerv seitliche Zweige hat, und dass
außer diesem Mittelnerv seitlich je 2 Nerven mit diesem parallel verlaufend
in das Kelchblatt treten, welche ihrerseits, wenigstens die dem Mittelnerv
zu liegenden, sich wieder verzweigen. Von der violett gefärbten Innenseite
der Kelchblätter aus kann man diese Nervatur sehr gut erkennen.
An der Blumenkrone ist die Róhre halbkugelig, am Schlunde nicht
zusammengezogen. Die 5 Zipfel der Krone sind eilanzettlich, etwa 2 cm
lang bei 4 em Breite; nicht sehr scharf zugespitzt, ähnlich wie bei einigen
Culturformen von C. persicum. Sie sind ganzrandig und zeigen an ihrer
Basis nur eine schwache Öhrchenbildung; ihr Hauptteil ist hellrosa, bei
einzelnen Individuen fast weiß, bei anderen auch etwas dunkler rosa;
meistens nimmt diese zarte rosa Färbung von dem Grunde der Zipfel nach
ihrem Ende hin an Dunkelheit zu. Durch diese Färbung werden die Blüten
denen von C. persicum ähnlich; bei letzterem zeigt aber immer der
Sehlund der Blumenkrone — abgesehen von den ganz weißblütigen Cultur-
pflanzen — eine ununterbrochene carminrote Färbung, welche allmählich
in das Weiß oder Rosa der Zipfel übergeht. Hier hingegen, bei C. liba-
noticum hat jeder Zipfel an seiner Basis auf hellem Grunde eine dunkel
carminrote, meist scharf abgegrenzte Zeichnung, welche in ihrer Form
allerlei Verschiedenheiten zeigt, selbst bei den Blüten einer und derselben
Pflanze, und sich sehr ähnlich wie bei C. eyprium verhält. In den meisten
Füllen besteht diese Zeichnung in einem T-fórmigen Fleck, an w elchem der
Querbalken der T verschieden stark ausgebildet ist und auf seiner oberen
Seite sich mit feinen Strahlen in das Hellrosa der Zipfel hinein zieht. An
480 Fr. Hildebrand.
diese Zeiehnung schließt sich dann eine ähnliche im Inneren der Blumen-
kronenröhre an, in Form eines dreispitzigen Fleckes. Schon in den frisch
untersuchten Knospen war dieser Fleck sehr deutlich zu erkennen.
Höchst charakteristisch für das C. libanoticum ist der Umstand, dass
die Innenseite der Blumenkronzipfel, welche an den aufgegangenen Blüten
nach außen liegt, ziemlich dicht mit kleinen Härchen bedeckt ist, welche,
an den getrockneten Exemplaren kaum erkennbar, sich als kleine weiße
Pünktchen zeigen. Dieselben bestehen aus einer Fußzelle und einem mehr
oder weniger kugelig würfeligen Kopf, dessen 8 mit Schleim erfüllte Zellen
zu je 4 übereinander liegen. Es bilden diese Haare eine höchst interessante
Mittelstufe zwischen den mit 2zelligem Kopf versehenen Keulenhaaren, wie
sie bei den anderen Cy clamen-Arten vorkommen, und den Büschelhaaren
der Knollen von C. repandum, ibericum etc. Sehr eigentümlich ist es,
dass diese Härchen sich nicht auf der Außenseite der Blumenkronzipfel
finden, wo sie als Schutzorgane für den Knospenzustand aufgefasst werden
könnten, sondern dass diese Außenseite ganz kahl ist.
Die Staubgefäße haben sehr kurze Filamente, ihre Antheren sind
eilanzettlich, an der Spitze etwas abgestumpft, und haben auf dem Rücken
gelbe Warzen, welche aus Flächen von 2—10 nach außen halbkugelig vor-
gewölbten Zellen bestehen; die oberen Warzen sind dunkler gefärbt.
Aus dem Antherenkegel, dessen Gipfel in der Blumenkronenröhre ein-
geschlossen bleibt, ragt der Griffel so weit hervor, dass er bis zu 3 mm
über den Schlund der Blumenkrone hervortritt, was im Gegensatz zu dem
so verwandten C. cyprium sehr charakteristisch ist. Der Griffel ist ganz
farblos und trügt an abgestutzter Spitze in seichter Vertiefung die Narben-
fläche.
Der Duft der Blüten ist nach Harımann dem eines Geranium (Pelar-
gonium) ähnlich.
Nach der Befruchtung rollen sich die Blütenstiele spiralig auf, wie —
mit Ausnahme von C. persicum — bei allen Cyclamen-Arten. Die
Kapseln scheinen nach den getrocknet vorliegenden Exemplaren Kugel-
gestalt anzunehmen.
Die Heimath des C. libanoticum ist der Libanon. Herr E. HARTMANN
fand es dort zuerst zwischen Laesa und Amis am 19. November 1896, und
dann am 4. December zwischen Karduba und Laesa, in einer Hóhe von
850—1200 m über dem Meere; der frisch gefallene Schnee machte Beob-
achtungen in noch hóheren Lagen unmüglich. Im November 1897 beob-
achtete er dann die Art an dem gleichen Ort und sammelte sie daselbst in
diesem Monat in vielen blühenden Exemplaren. Der genannte Fundort
befindet sich nordwestlich von Beirut ca. 20 km aufwärts von der Mündung
bei Nahr-Ibrahim (Adonis). Außerdem entdeckte Hartmann das C. libano-
ticum am nordwestlich gerichteten Thalabhang des Nahr el Sibeb in der
Nähe des Fleckens Nahr el Siheb, auch hier nur an schattigen Orten und
Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
PNIS IPSA IAS
v PISIA INRENA ARANKA II A EC nie
Die Vegetation der Erde.
Sammlung pflanzengeographischer Monographien
herausgegeben von
A. Engler : und- - O. Drude
ord, Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor
des botan. Gartens in Berlin des botan. Gartens in Dresden,
Soeben erschien:
II.
Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen
von F. Pax.
I. Band.
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Lex. 8[ Geh. ZS 11.—; geb. (in Ganzleinen) # 12.50.
Subscriptionspreis: geh. æ 9.—; geb. (in Ganzleinen) .# 10.50.
Früher erschien:
I.
Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halbinsel
von Moritz Willkomm.
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gr. 8. 1896. geh. # 12.—; geb. (in Ganzleinen) .# 13.50.
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Kaukasus
von Dr. G. Radde
Direktor des Kaukas. Museums in Tiflis.
Mit Textfiguren, Heliogravüren und Karten.
Untersuchungen
über
die durch parasitische Pilze hervorgerufenen
Krankheiten der Flechten (Fortsetzung)
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Dr. Wilhelm Zopf, M. A. N.
a. 0. Professor und Vorstand des kryptogamischen Laboratoriums der Universität Halle.
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forscher. Bd. LXX. No. 4j
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Die Zelle und die Gewebe. S
Grundzüge der allgemeinen. Anatomie und Physiologie. — .
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Prof. Dr. Oskar Hertwig,
Direktor des Anatom.-Biolog. Instituts der Universität Berlin.
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MONOGRAPHIEEN
AFRIKANISCHER
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Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
Sc Botanische Jahrbücher |
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| Systematik, Pflanzengeschichte
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Pflanzengeographie
herausgegeben
von
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Fünfundzwanzigster Band.
IV. Heft)
Mit 3. Tafeln
Leipzig
E |
E: Verlag von Wilhelm Engelmann |
E 1898.
Ä ù
at | :
Ausgegeben am 2. September 1898.
Inhalt.
Seite
F. Hildebrand, Ueber Cyclamen libanoticum nov. spec. (Schluss) . . . 481—482
Albi Que. I. c EL ee 483—494
P. Hennings, Fungi novo-guineenses. II. . . . . . . oss es. 495—509
H. Hallier, Ueber Hildebrandtia Vatke, eine zweite diöcische Convolvu- -
laceen-Gattung . Ee eo tee RR 510—516
E. Pfitzer, Beiträge zur Systematik der Orchideen. II. . . .. ...-. 517—546
J. R. Perkins, Beiträge zur Kenntnis. der Monimiaceae. I. Ueber die
Gliederung der Gattungen der Mollinedieae. Mit Tafel V—VII. 541—576
Verlag von Wilhélm Engelmann in Leipzig.
Demnächst erscheint:
Untersuchungen zur. Physiologie
j d
Pflanzlichen Organisation |
‚von
Dr. 6. Berthold
Professor der Botanik und Direktor des pflanzenphysiologischen Instituts
der Universität Göttingen.
ERSTER TEIL.
Mit einer lithographischen Tafel.
gr. & o M 6.—.
| Notizblatt
Königl. botanischen Gartens und Museums
zu Berlin.
Nr.14. (Ba. IL)
Ausgegeben am 5. August 1898.
"gr.8. M —.80.
Inhalt: I. Kulturerfolge des Versuchsgartens von Victoria in Kamerun
mit den von der Botanischen ` Centralstelle in Berlin gelieferten - Nutzpflanzen.
Nach Berichten des Direktors DR. PREUSS zusammengestellt von G. VOLKENS. —
II. Über den Gerbstoffgehalt einiger Mangroverinden. Von M. GÜRKE. — III. Gummi
aus Deutsch-Ostafrika. Von G. VoLKENS. — IV, Über ein deutsch-ostafrikanisches
Gummi. Mitteilung aus dem pharmaceutisch-chemischen Laboratorium der Uni-
versität Berlin. Von H. Tuows. — V. Herrn M. Dinklage's Beobachtungen über die
Raphia-Palmen Westafrikas. Von A. ENGLER. — VI, Bemerkenswerte seltenere
oder bisher noch nicht in den Gárten verbreitete Pflanzen des Berliner Gartens,
welche in denselben in letzter Zeit aus ihrer Heimat eingeführt wurden.
Über Cyelamen libanotieum nov. spec. 481
in derselben Meereshóhe, wie im Thale des Nahr-Ibrahim und auf gleichem
Gestein.
Über das Vorkommen des C. libanoticum im allgemeinen schreibt
Hartmann: »Das C. libanoticum scheint nur innerhalb einer gewissen
Zone, die ungefáhr zwischen 800 und 1400 m Meereshóhe sich befindet,
vorzukommen und zwar zerstreut an geeigneten Orten. Es steigt nur dann
tiefer hinab, wenn sich in den tieferen Lagen recht kühle Standorte vor-
finden, wie Grotten und Schluchten, in die wenig oder kein directes
Sonnenlicht gelangen kann. Diese fragliche Zone nun zieht sich hier meist
über mehrere hundert Meter steil abfallende Felsenwände mit herrlichen
Wasserfällen. In den Schluchten, Runsen, Absätzen 'ersterer hat sich eine
üppige Kraut- und Gehölzflora angesiedelt, und da dürfte auch die neue
Art zahlreich zu finden sein. Ungemein üppig fand ich die Pflanze auf der
linken Seite der Naturbrücke, sowohl was Belaubung als auch Blüten
anlangt« Nach diesen Angaben Harrmann’s scheint das C. libanoticum,
wie einige andere C yclamen-Arten, einen sehr beschränkten Verbreitungs-
bezirk zu haben, womit es auch wohl zusammenhängt, dass sie erst so
spát aufgefunden worden ist. Ihr Standort ist, wie oben angegeben, der
etwas feuchte Boden schattiger Wälder — ähnlich wie bei C. repandum
— und sie wächst wahrscheinlich nur auf metamorphosirtem Kalk des
oberen Jura. —
In kurzer Zusammenfassung des Obigen sind die Arteharaktere des
Gyclamen libanoticum folgende:
Knollen kugelig mit Korkoberfläche, Wurzeln in einem excen-
trischen Büschel von deren Unterseite entspringend.
Beblütterte Sprosse meist einzeln vom Centrum der Knollen oberseits
entspringend. Blätter im Spätherbst erscheinend, ihre Spreiten ver-
kehrt-herzfö rmig, selten ganzrandig, meist mitschwachen Aus-
buchtungen, nie mit stark vorgezogenen Zähnen oder Zäpfchen; ihre
Oberseite dunkelgrün mit zusammenhängender Silberzone, Unterseite
dunkelviolett.
Blüten im Frühjahr zum Aufblühen kommend, duftend. Kelch-
blätter länglich, allmählich zugespitzt, am Rande schwach gewellt,
von 5 parallelen, sich teils verzweigenden Nerven durchzogen.
Blumenkronenröhre halbkugelig glockig, die an der Basis schwach beohrten
Zipfel breiteiförmig, ganzrandig, weiß, hell bis dunkler rosa, an
der Basis mit dunkel carminrotem, meist T förmigem Fleck, auf
der Innenseite mit kleinen Köpfchenhaaren bedeckt. Filamente
kurz, Antheren lang gestreckt. Griffelaus dem Blumenkronschlunde
hervorragend. Fruchtstiele spiralig aufgerollt.
Heimat: der Libanon.
Wenn man das C. libanoticum mit den anderen Cyelamen-Arten
vergleicht, so findet man unter diesen das C. eyprium in Bezug auf die
Botanische Jahrbücher. XXV. Ba. 31
482 Fr. Hildebrand, Über Cyclamen libanotieum nov. spec.
Knollen — und auch auf andere Merkmale — am ähnlichsten. Bei beiden
Arten entspringt der Wurzelbüschel excentrisch von der Unterseite der
bekorkten Knolle, so dass man die beiden Arten, wenn man die K ollen
allein vor sich hat, kaum von einander unterscheiden kann. In der Blatt-
form hat das C. libanoticum einige Ähnlichkeit mit C. persicum und
C. graecum, unterscheidet sich aber von diesen beiden wesentlich
dadurch, dass diese am Blattrande unregelmäßige, dicht gestellte Knorpel-
zähne tragen, während bei C. libanoticum der Blattrand nicht knorplig
ist und außerdem meistens kleine unregelmäßige Ausbuchtungen, ähnlich
wie bei C. repandum, zeigt. Von dem durch die Knollen so ähnlichen
C. eyprium zeichnet sich das Blatt von C. libanoticum namentlich
dadurch aus, dass sein Rand niemals so zitzenartige Fortsätze am Ende der
Blattnerven zeigt, wie dies bei C. cyprium der Fall ist. Außerdem haben
die in ihrer Form unter einander ähnlichen Kelchblätter beider Arten den
Unterschied, dass bei C. cyprium ein unverzweigter Mittelnerv dieselben
durchzieht, während bei C. libanoticum 5, teils sich verzweigende
Nerven das Kelchblatt durchlaufen. Höchst interessant ist die Ähnlichkeit
und gleichzeitige Verschiedenheit der Blumenkronzipfel bei beiden ge-
nannten Arten, indem die Zeichnung an deren Basis und im Innern der
Blumenkronröhre sehr ähnlich ist, während die breite Gestalt der ganzran-
digen Blumenzipfel bei C. libanoticum den schmalen, am Gipfel gezähnten
Zipfeln von C. cyprium sehr charakteritisch gegenübertritt. Weiter ragt
der Griffel bei C. eyprium niemals bemerkenswert aus dem Blüten-
schlunde hervor, was bei C. libanoticum der Fall ist. Endlich ist auch
die Blütezeit bei beiden Arten verschieden, indem dieselbe bei C. cy prium
in den Herbst, bei C. libanoticum in das Frühjahr fällt.
Mit C. persicum hat das C. libanoticum zwar in der Farbe des
Hauptteils der Blumenkronzipfel einige Ähnlichkeit, unterscheidet sich aber
durch den eigentümlich geformten dunkelroten Fleck an deren Basis und
namentlich auch dadurch, dass bei C. persicum sich keine Öhrchenbildung
an der Basis der Blumenkronzipfel zeigt.
Von allen bis dahin bekannten Cyelamen-Arten, ohne jede Aus-
nahme, zeichnet sich das C. libanoticum endlich dadurch aus, dass seine
p umenkronzipfel auf ihrer Innenseite mit kleinen Köpfchenhaaren versehen
sind.
Hiernach dürfte das C. libanoticum von allen anderen Cyclamen-
Arten nicht schwer zu unterscheiden sein.
Beitrag zur Flora des südlichen Altai.
Von
Olga Fedtschenko und Boris Fedtschenko
in Moskau.
Die kleine Sammlung von Pflanzen, welche Herr E. J. LurzrNko von
der Expedition des Herrn IcxArow in den südlichen Altai im Sommer 1896
zurückbrachte, bietet, wie es uns scheint, gewisses Interesse, da die
Angaben, welche wir über die Flora des südlichen Altai-Gebirges besitzen,
bis jetzt noch sehr ungenügend sind !).
Weiter führen wir ein volles Verzeichnis der von Herrn Lutzenko ge-
sammelten Pflanzen an, dem wir hier nur einige Bemerkungen über die
Verbreitung der Pflanzen vorangehen lassen wollen.
Die Beschreibung des Verlaufes der Expedition ist schon von Herrn
lenarow veröffentlicht worden); deswegen können wir uns hier auf die
Aufzählung der interessantesten Pflanzen beschränken, indem wir sie nach
den Vegetations-Zonen der von der Expedition besuchten Örtlichkeiten
gruppieren.
Von den dem Altai anliegenden songoro-kirghisischen Steppen hat
Herr Lurzenko gar keine Pflanzen mitgebracht. Die ersten Pflanzen sammelte
er erst in den Vorgebirgen des Altai, in der Umgegend von Ustj-Kameno-
gorsk und den in der Nähe liegenden Örtlichkeiten auf dem weiteren Wege
(Prochodnaja und Ssedlo) und zurück (Uljbinskoje und Ssewernaja). Ustj-
1) Es können folgende Arbeiten genannt werden, in welchen Pflanzen aus dem
südlichen Altai erwähnt sind:
1. KanELIN et KırıLow, Enumeratio plantarum anno 1840 in regionibus altaicis et
confinibus collectarum (Bulletin de la Soc. Imp. des Nat. de Moscou, 1844, III, IV).
2. Fritz Kunrz, Aufzählung der von K, Graf von Waldburg-Zeil im Jahre 1876 in West-
Sibirien gesammelten Pflanzen. Berlin 1879. .
3. A. KRASNOW, Bemerkungen über die Vegetation des Altai (russisch). (Scripta Botanica,
1886, Lief. 4).
P. KryLow, Botanisches Material, gesammelt von G. N. Potanin im westlichen Teile
des Bezirkes von Ssemipalatinsk. I. Ranunculaceae-Papilionaceae. Tomsk 4891,
(russisch). (Aus den Mitteilungen der Universität von Tomsk für das Jahr 4894).
2) Im russischen Journale »Erdkunde« für 4897.
31*
484 Olga Fedtschenko u. Boris Fedtschenko.
Kamenogorsk liegt in einer Höhe von 800' ü. d. M., und es ist wahrschein-
lich, dass hier alle Pflanzen in einer Höhe von 800 bis 1200’ gesammelt
worden sind. Es ist hier schon merklich die Berg-Flora entwickelt. Von
Sträuchern kamen folgende vor: Spiraea media Schmidt, Rubus idaeus L.,
Rosa pimpinellifolia DC., R. acicularis Lindl., Caragana arborescens Lam.,
Halimodendron argenteum DC., Viburnum Opulus L., Lonicera tatarica L.,
von Stauden werden wir nur die selteneren nennen: Allium strictum Schrad.,
Cerastium davuricum Fisch., Clematis integrifolia L., Ranunculus lanuginosus
L., Trollius altaicus C. A. M., Orobus luteus L., Dictamnus Fraxinella Pers.,
Pedicularis elata Willd., Tanacetum boreale Fisch., Senecio pratensis DC.
Weiter in das Gebirge vordringend, gelangte die Expedition bis zur
Altaiskaja Stanitza (Koton-Karagaj, 3200’). Hier sind wir schon in der
Zone der Fichten- und Tannenwälder. Von hier haben wir folgende
Sträucher: Atragene alpina L. var. sibirica Reg. et Til., Spiraea crenifolia
C. A. M., und seltenere Stauden: Thalictrum foetidum L., Anemone silvestris
L., Paeonia anomala L., Papaver alpinum L. var. nudicaule, Cardamine
macrophylla Willd. forma hirsuta (Andrz.), Bupleurum aureum Fisch.,
Seseli sp., Pleurospermum uralense Hoffm., Gentiana macrophylla Pall., Ligu-
laria altaica DC.
Auf dem weiteren Wege nach Osten und Süden hin konnte Herr
Lurzexko Pflanzen in der Alpen-Zone des Ukok und des Kanas-Thales
sammeln und vorher Repräsentanten der Flora subalpiner Weideplätze
(auf dem 4. Lager); von diesen nennen wir hier folgende: Veratrum nigrum
L., Iris ruthenica Ait., Cerastium trigynum Vill. 8. glandulosum Led., C.
pilosum Led., Trollius altaicus C. A. M., Aquilegia glandulosa Fisch., Saxi-
fraga crassifolia L., S. sibirica L., Dracocephalum altaiense Laxm., D. nutans
L., Pedicularis compacta Steph., P. elata Willd., Pyrethrum ambiguum Led.
Außerdem wuchsen hier folgende Sträucher: Atragene alpina L. var. sibirica
Reg. et Til., Spiraea chamaedrifolia L., S. media Schmidt, Rosa acicu-
laris Lindl. |
In der eigentlich alpinen Zone auf dem Ukok und im Kanas-Thale
wuchsen von Sträuchern: Salix Myrsinites L., S. sibirica L., Dryas octo-
petala L , Cotoneaster uniflora Bge., und von Gräsern und Stauden: Alope-
curus alpinus Smith, Eriophorum Chamissonis C. A. Mey., Rumex Acetosa
L., Cerastium trigynum Vill., Anemone narcissiflora L. var. villosissima DC.,
Ranunculus altaicus Laxm., R. lasiocarpus C. A. M., R. borealis Trautv.,
Callianthemum rutifolium C. A. M., Papaver alpinum L., Draba incana L.,
Sedum algidum Led., S. elongatum Led., Saxifraga flagellaris Willd., s
sibirica L., Potentilla sericea L., P. nivea L., P. gelida C. A. M., Ocylropis
Sp., Hedysarum obscurum L., Geranium pseudosibiricum J. Meyer, Linum
perenne L., Viola altaica Pall., Primula nivalis Pall, P. auriculata Lam.
B. sibirica Led., Androsace septentrionalis L., Gentiana altaica Pall., Eri-
trichium villosum Bge., Dracocephalum altaiense Laxm., Pedicularis interrupla
Beitrag zur Flora des südlichen Altai. 485
Steph., P. versicolor Wahlbg., Gymnandra Pallasii Chamiss., Pyrethrum
ambiguum Led., Senecio resedifolius Less., Taraxacum glabrum DC.
Aus der angeführten Liste ist es klar, wie reichlich die Alpen-Flora
im südlichen Altai vertreten ist.
Nachdem die Expedition das Hochgebirge verlassen hatte und in das
Chinesische Reich gelangt war, besuchte sie den Fluss Ak-Kaba, wo von
den Sträuchern: Spiraea media Schmidt und Potentilla fruticosa L., und von
den interessanteren Stauden folgende gesammelt wurden: Astragalus alpi-
nus L., Lathyrus humilis Fisch., Epilobium latifolium L., Aster alpinus L.
Der Rückweg nach Ustj-Kamenogorsk fügte noch einige spät blühende
Pflanzen der Sammlung hinzu; der selteneren darunter ist schon im Anfange
dieser Notiz erwähnt worden, da wir sie in die Liste der am Anfange der
Reise in den Vorbergen gesammelten Pflanzen eingeschlossen haben.
Verzeichnis der von E. Lutzenko gesammelten Pflanzen.
Equisetaceae.
Equisetum arvense L. Led. Fl. ross. IV, p. 486. — Ustj-Kameno-
gorsk.
Cyperaceae.
Eriophorum Chamissonis C. A. M. Led. Fl. ross. IV, p. 253. —
Thal Kanas, feuchte Stellen.
Gramineae.
Poa annua L. Led. Fl. ross. IV, p. 377. — Am ersten Lager, in der
subalpinen Zone, an trockenen Orten.
P. pratensis L. Led. Fl. ross. IV, p. 378. — Vom Ufer der Ak-Kaba.
Alopecurus alpinus Smith Led. Fl. ross. IV, p. 461. — Thal Kanas;
feuchte Stellen.
Liliaceae.
Veratrum nigrum L. Led. Fl. ross. IV, p. 208. — Am ersten Lager;
in der subalpinen Zone, in großer Menge, unter Felsen.
Lilium Martagon L. Led. Fl. ross. IV, p. 149. — Am ersten Lager;
in der subalpinen Zonc.
Allium strictum Schrad. Led. Fl. ross. IV, p. 478. — Ustj-Kameno-
gorsk.
Iridaceae.
Iris ruthenica Ait. Led. Fl. ross. IV, p. 94. — Am ersten Lager; in
der subalpinen und alpinen Zone häufig.
486 Olga Fedtscheuko u. Boris Fedtschenko.
Orchidaceae.
Orchis latifolia L. Led. Fl. ross. IV, p. 54. — Prochodnaja-Ssedlo.
Salicaceae.
Salix Myrsinites L. Led. Fl. ross. III, p. 620. — Ukok. Kriechender
Strauch, oben ziemlich gemein.
S. sibirica Pall. Led. Fl. ross. III, p. 622. — Thal Kanas. Ein im
Thale kriechender Strauch.
Polygonaceae.
Rumex Acetosa L. Led. Fl. ross. IIl, p. 510. — Thal Kanas; alpine
Zone.
Polygonum Bistorta L. Led. Fl. ross. IH, p. 548. — Am ersten
Lager, in der subalpinen Zone.
P. polymorphum Led. Led. Fl. ross. Ill, p. 524. — Koton-Karagaj.
Am ersten Lager, in der subalpinen Zone. An der Ak-Kaba, sehr háufig.
Caryophyllaceae.
Stellaria Bungeana Fenzl. Led. Fl. ross. I, p. 376. — Koton-Kara-
gaj. Eine Blüte hat 3, die andere 4 Griffel.
Cerastium trigynum Vill. Led. Fl. ross. I, p. 396. — Im Thale
Kanas, an trockenen Orten.
8. glandulosum Led. Fl. ross. I, p. 397. — Am ersten Lager, in
der subalpinen Zone, an trockenen Orten. Am Ufer der Ak-Kaba.
C. pilosum Led. Led. Fl. ross. I, p. 398. — Am Ufer der Ak-Kaba.
C. davuricum Fisch. Led, Fl. ross. I, p. 404. — Prochodnaja-Ssedlo.
Dianthus superbus L. Led. Fl. ross. I, p. 285. — Prochodnaja-
Ssedlo. Uljbinskoje-Ssewernaja. Sehr oft.
Lychnis chalcedonica L. Led. Fl. ross. I, p. 330. — Am Ufer des
Baches Ak-Kaba, oft.
Ranunculaceae.
Clematis integrifolia L. Led. Fl. ross. I, p. 2. — Ulbinskoje-Sse-
wernaja. Sehr oft.
Atragene alpina L. var. sibirica Reg. et Til. Korschinsky, Flora
des Ostens, p. 34 (russ.). — Koton-Karagaj (— Altaiskaja Stanitza). Am
ersten Lager, oft auf Felsen, das Gesträuch umwindend.
Thalictrum foetidum L. Led. Fl. ross. I, p. 7. — Koton-Karaga)-
T. minus L. Led. Fl. ross. I, p. 8. — Koton-Karagaj.
Anemone silvestris L. Led. Fl. ross. I, p. 16. — Koton-Karagaj.
A. narcissiflora L. var. villosissima DC. — Ukok (oft am west-
lichen Abhange) und das Thal Kanas.
Beitrag zur Flora des südlichen Altai. 487
Ranunculus altaicus Laxm. Led. Fl. ross. I, p. 37. (R. frigidus
Willd.). — Sehr oft am Nord- und Westabhange des Ukok.
R. lasiocarpus C. A. M. Led. Fl. ross. I, p. 37. — Sehr oft am Nord-
und Westabhange des Ukok und an feuchten Orten im Thale Kanas.
R. borealis Trautv. Trautvetter, Enum. Plant. Songor. p. 72. —
Sehr oft an Bächen in der alpinen Zone.
R. lanuginosus L. Led. Fl. ross. I, p. 42. — Maxim., Enum. Plant.
Mong. p. 23. — Prochodnaja-Ssedlo.
Callianthemum rutifolium C. A. M. Led. Fl. ross. I, p. 48. —
Ukok; oft in der alpinen Zone.
Trollius altaicus C. A. M. Led. Fl. ross. I, p. 50. — Prochodnaja-
Ssedlo. Am ersten Lager; auf allen Alpenmatten gewöhnlich.
Aquilegia glandulosa Fisch. Led. Fl. ross. I, p. 56. — Kommt
sehr oft massenhaft in der subalpinen und alpinen Zone vor. Gesammelt
am ersten Lager.
Paeonia anomala L. Led. Fl. ross. I, p. 74. — Koton-Karagaj. Àm
ersten Lager. Sehr gewöhnlich zwischen den Felsen in der subalpinen
Zone.
Papaveraceae.
Papaver alpinum L. Led. Fl. ross. I, p. 87, var. nudicaule. —
Koton-Karagaj. Ak-Kaba; sehr häufig am Ufer, auf Sandboden, zusammen
mit folgender Varietät.
var. eroceum. Thal Kanas; sehr gewöhnlich an Abhängen der
angelegenen Berge; kommt auch auf dem Ukok und in dem Buchtarma-
Thale vor.
Cruciferae.
Turritis glabra L. Led. Fl. ross. I, p. 146. — Am ersten Lager.
Ak-Kaba, sehr oft.
Cardamine macrophylla Willd. Led. Fl. ross. I, p. 128, forma
hirsuta Andrz. — Koton-Karagaj. Ak-Kaba, oft.
Draba incana L. Led. Fl. ross. I, p. 152. — Überall im Thale Kanas,
Wo es nur trockene Orte giebt. .
Hesperis matronalis L. Led. Fl. ross. l, p. 174. — Prochodnaja-
Ssedlo.
Sisymbrium junceum M. B. Led. Fl. ross. I, p. 177. — Ustj-hame-
nogorsk. l
S. Loeselii L. Led. Fl. ross. l, p. 178. — Uljbinskoje-Ssewernaja. Oft.
Erysimum altaicum C. A. M. Led. Fl. ross. I, p. 188. — Ak-kaba.
Gewöhnlich.
E. canescens Roth. Led. Fl. ross. I, p. 762. (E. Andrzejowskianum
Bess.), — Prochodnaja-Ssedlo. Koton-Karagaj. Die gesammelten Exem-
488 Olga Fedtschenko u. Boris Fedtschenko.
plare unterscheiden sich von der Beschreibung der Art durch einen längeren
Griffel.
Crassulaceae. |
Sedum algidum Led. Led. Fl. ross. II, p. 177. — Ukok; auf kahlen
steinigen Gipfeln, Rasen bildend.
S. elongatum Led. Led. Fl. ross. II, p. 478. — Ukok; häufig an
trockenen Stellen.
Saxifragaceae.
Saxifraga flagellaris Willd. Led. Fl. ross. ll, p. 209. — Thal
Kanas, an Abhängen von Hügeln.
S. crassifolia L. Led. Fl. ross. II, p. 214. — Am ersten Lager; auf
Gipfeln kahler Felsen in der alpinen Zone.
S. sibirica L. Led. Fl. ross. II, p. 219. — Am ersten Lager, in der
subalpinen Zone. Ukok; an trockenen Orten des Ostabhanges.
Rosaceae.
Spiraea crenifolia C. A. M. Maxim., Adnotationes de Spiraeaceis
in Acta Horti Petr. VI, p. 180, 5. — Koton-Karagaj.
S. media Schmidt. Maxim., Adnot. d. Spiraeaceis n. 11. (S. oblongi-
folia W. et Kit.). — Prochodnaja-Ssedlo. Am ersten Lager, in der subal-
pinen Zone. Ak-Kaba, häufig.
S. chamaedrifolia L. Maxim., Adnotationes de Spiraeaceis n. 10.
— Am ersten Lager, in der subalpinen Zone.
S. Filipendula L. Led. Fl. ross. II, p. 16. — Prochodnaja-Ssedlo.
Koton-Karagaj. `
S. Ulmaria L. Led. Fl. ross. II, p. 18. — Uljbinskoje-Ssewernaja; häufig.
Dryas octopetala L. Led. Fl. ross. II, p. 24. — Ukok; bildet ganze
Rasen an steinigen Orten in der Alpenzone.
Geum (ungenügendes Exemplar). — Prochodnaja-Ssedlo.
Sanguisorba officinalis L. Led. Fl. ross. II, p. 27. — Ustj-Kame-
nogorsk.
Alchemilla vülgaris L. Led. Fl. ross. Il, p. 29. — Am ersten Lager
in der subalpinen Zone. An der Ak-Kaba, häufig.
Potentilla viscosa Don. Led. Fl. ross. II, p. 41. — Ustj-Kameno-
gorsk.
P. sericea L. Led. Fl. ross. II, p. 41. — Thal Kanas, trockene Stellen.
P. chrysantha Trevir. Led. Fl. ross. ll, p. 49. — Prochodnaja-
Ssedlo. Koton-Karagaj. Am ersten Lager in der subalpinen Zone. An der
Ak-Kaba, hüufig.
) ivao: d d A
P. nivea L. Led. Fl. ross. II, p. 57. — Im Thale Kanas; an trockenen
Stellen sehr háufig.
Beitrag zur Flora des südlichen Altai. 489
P. gelida C. A. M. Led. Fl. ross. H, p. 59. — Im Thale Kanas; an
trockenen Stellen sehr háufig.
P. fruticosa L. Led. Fl. ross. II, p. 61. — Ak-Kaba. Dieser Strauch
kommt sehr oft vor und bildet Dickichte in allen nicht hoch gelegenen
Flussthälern, zum Beispiel im niederen Laufe der Buchtarma, an der
Tschintschikta und der Ak-Kaba.
Fragaria vesca L. Led. Fl. ross. ll, p. 63. — Prochodnaja-Ssedlo.
Koton-Karagaj. Ak-Kaba, häufig.
F. collina Ehrh. Led. Fl. ross. II, p. 6%. — Koton-Karagaj. Ak-Kaba,
häufig.
RubusidaeusL. Led. Fl. ross. II, p. 65. — Prochodnaja-Ssedlo.
Rosa pimpinellifolia DC. Led. Fl. ross. II, p. 73. — Prochodnaja-
Ssedlo. Uljbinskoje-Ssewernaja.
R. acicularis Lindl. — Prochodnaja-Ssedlo. Am ersten Lager in der
subalpinen Zone. Sehr gemein.
Cotoneaster uniflora Bge. Led. Fl. ross. Il, p. 91. — Im Thale
Kanas. Ein kriechender Strauch.
Leguminosae.
Trifolium Lupinaster L. Led. Fl. ross. I, p. 551. — Am ersten
Lager in der subalpinen Zone. Ustj-Kamenogorsk.
Caragana arborescens Lam. Led. Fl. ross. I, p. 569. — Prochod-
naja-Ssedlo.
Halimodendron argenteum DC. Led. Fl. ross. I, p. 572. — Pro-
chodnaja-Ssedlo.
Oxytropis sp. — Ukok; oft auf Alpenwiesen. Thal Kanas; an
trockenen Orten.
Astragalus alpinus L. Led. Fl. ross. 1, p. 604. — Ak-Kaba; sehr
häufig.
A. HypoglottisL. Led. Fl. ross. I, p. 602. — Koton-Karagaj.
Vicia megalotropis Led. Led. Fl. ross. I, p. 674. — Koton-Karagaj.
Ak-Kaba; sehr oft auf Alpenmatten.
V. Cracca L. Led. Fl. ross. I, p. 674. — Prochodnaja-Ssedlo. Uljbins-
koje-Ssewernaja. Sehr häufig.
Lathyrus humilis Fisch. Trautv., Catal. Viciearum ross. n. 65.
(L. altaicus Led. ß. humilis Led. Fl. ross. I, p. 682). — Ak-Kaba, sehr oft.
L. pratensis L. Led. ross. I, p. 683. — Prochodnaja-Ssedlo. Uljbins-
koje-Ssewernaja. ——
L. pisiformis L. Led. Fl. ross. I, p. 685. — Koton-Karagaj.
Orobus luteus L. Led. Fl. ross. I, p. 690. — Uljbinskoje-Ssewernaja.
Häufig,
Hedysarum obscurum L. Led. Fl. ross. I, p. 706. — Thal Kanas;
feuchte Stellen. Ukok, hüufig auf Alpenwiesen.
490 (lan Fedtschenko u. Boris Fedtschenko,
Onobrychis sativa Lam. Led. Fl. ross. I, p. 708. — Ustj-Kameno-
gorsk.
Geraniaceae.
Geranium pseudosibiricum J. Meyer. Led. Fl. ross. I, p. 469. —
Koton-Karagaj. Am ersten Lager in der subalpinen Zone. Ukok. Ak-Kaba,
sehr oft.
Linaceae.
Linum perenne L. Led. Fl. ross. I, p. 426. — Im Thale Kanas; an
trockenen Orten gemein.
Rutaceae.
Dietamnus Fraxinella Pers. Led. Fl. ross. I, p. 495. — Prochod-
naja-Ssedlo.
Polygalaceae.
Polygala comosa Sehkuhr. Led. Fl. ross. I, p. 271. — Neben dem
ersten Lager in der subalpinen Zone. An der Ak-Kaba, sehr gemein.
Euphorbiaceae.
Euphorbia virgata Waldst. et Kit. Led. Fl. ross. III, p. 575. —
Prochodnaja-Ssedlo. Koton-Karagaj.
Malvaceae.
Lavatera thuringiaca L. Led. Fl. ross. I, p. 430. — Uljbinskoje-
Ssewernaja. Sehr oft.
Guttiferae.
Hypericum perforatum L. Led. Fl. ross. I, p. 447. — Uljbinskoje-
Ssewernaja. Ustj-Kamenogorsk, oft. .
H. hirsutum L. Led. Fl. ross. I, p. 449. — Uljbinskoje-Ssewernaja.
Oft.
Violaceae.
Viola altaica Pall. Led. Fl. ross. I, p. 255. — Ukok und Thal Kanas.
Sehr gemein in der alpinen Zone, kommt sowohl mit gelben, als mit blauen
Blumen vor.
V. tricolor L. Led. Fl. ross. I, p. 256. — Neben dem ersten Lager;
in der subalpinen Zone sehr gemein. Uljbinskoje-Ssewernaja.
Lythraceae.
Lythrum virgatum L. Led. Fl. ross. II, p. 128. — Ustj-Kameno-
gorsk.
Beitrag zur Flora des südlichen Altai. 491
Oenotheraceae.
Epilobium angustifolium L. Led. Fl. ross. H, p. 105. — Pro-
chodnaja-Ssedlo. Uljbinskoje und Ssewernaja; in den beiden Schluchten
sehr häufig.
E. latifolium L. Led. FI. ross. Il, p. 106. — Ak-Kaba; nicht häufig;
am Ufer selbst.
Umbelliferae.
Eryngium planum L. Led. Fl. ross. II, p. 239. — Ustj-Kamenogorsk.
Bupleurum aureum Fisch. Led. Fl. ross. II, p. 263. — Prochodnaja-
Ssedlo. Koton-Karagaj. Ak-Kaba. Uljbinskoje-Ssewernaja, sehr häufig.
Seseli sp. — Stimmt nach der Beschreibung mit keiner der bekannten
Arten überein; vielleicht eine neue Art; leider sind die Früchte zu jung.
Koton-Karagaj.
Ferula (ungenügendes Exemplar). — Prochodnaja-Ssedlo.
Pleurospermum uralense Hoffm. Led. Fl. ross. ll, p. 361. —
Koton-Karagaj.
Primulaceae.
Primula nivalis Pall. Led. Fl. ross. lll, p. 10. — Ukok. An Bächen,
feuchten Stellen und Steinen in der alpinen Zone, häufig, besonders auf
dem Ostabhange.
P. auriculata Lam. 8. sibirica Led. Fl. ross. Ill, p. 12. — Thal
Kanas; sehr häufig an feuchten Stellen und am Bache. Ukok; häufig auf
Steinen in der alpinen Zone.
Androsace septentrionalis L. Led. Fl. ross. Ill, p. 19. — Thal
Kanas, trockene Stellen.
A. filiformis Retz. Led. Fl. ross. lll, p. 21. — Ak-Kaba, häufig.
Lysimachia vulgaris L. Led. Fl. ross. IH, p. 27. — Ustj-Kameno-
gorsk.
Gentianaceae.
Gentiana altaica Pall. Led. Fl. ross. III, p. 64. — Ukok. An beiden
Abhängen des Ukok, auf feuchtem Boden, rasenbildend, in der alpinen Zone.
G. macrophylla Pall. Led. Fl. ross. IH, p. 69. — Koton-Karaga).
Polemoniaceae.
Polemonium' coeruleum L. Led. Fl. ross. Il, p. 83. — Prochodnaja-
Ssedlo. Koton-Karagaj. Am ersten Lager in der subalpinen Zone, meist
unter Felsen,
Boraginaceae.
Myosotis silvatica Hoffm. Led. Fl. ross. III, p. 145. — Am ersten
Lager in der subalpinen Zone. An der Ak-Kaba, häufig.
499 Olga Fedtschenko u, Boris Fedtschenko,
Eritrichium villosum Bge. Led. Fl. ross. II, p. 150. — Ukok.
Allenthalben in der alpinen Zone.
Cynoglossum officinale L. Led. Fl. ross. III, p. 165. — Prochod-
naja-Ssedlo.
Labiatae.
Origanum vulgare L. Led. Fl. ross. III, p. 343. — Uljbinskoje-
Ssewernaja.
Thymus Serpyllum L. Led. Fl. ross. lll, p. 345. — Am ersten
Lager in der subalpinen Zone, an trockenen Stellen. Am Ufer der Ak-Kaba.
Salvia silvestris L. Led. Fl. ross. III, p. 365. — Ustj-Kamenogorsk.
Dracocephalum altaiense Laxm. Led. Fl. ross. lll, p. 385. —
Am ersten Lager in der subalpinen Zone, häufig auf Alpenmatten. Ukok;
häufig in der alpinen und subalpinen Zone.
D. nutans L. Led. Fl. ross. Ill, p. 387. — Prochodnaja-Ssedlo. Am
ersten Lager in der subalpinen Zone. An der Ak-Kaba, gemein.
D. Ruyschiana L. Led. Fl. ross. IIl, p. 389. — Prochodnaja-Ssedlo.
Koton Karagaj.
Scutellaria alpina L. f. lupulina Benth. Led. Fl. ross. II,
p. 394. — Prochodnaja-Ssedlo. Koton-Karagaj.
Lamium album L. Led. Fl. ross. IN, p. 429. — Am ersten Lager;
sehr häufig auf subalpinen Wiesen. Uljbinskoje-Ssewernaja, häufig.
Phlomis tuberosa L. Led. Fl. ross. III, p. 437. — Uljbinskoje-
Ssewernaja, häufig.
Scrophulariaceae.
Verbascum Thapsus L. Led. Fl. ross. III, p. 193. — Uljbinskoje-
Ssewernaja.
Veronica spuria L. Led. Fl. ross. Ill, p. 234. — Koton-Karagaj.
Uljbinskoje-Ssewernaja. Ustj-Kamenogorsk.
V. Beccabunga L. Led. Fl. ross. IIl, p. 237. — Uljbinskoje-Ssewer-
naja.
V. Teucrium L. Led. Fl. ross. II, p. 240. (V. latifolia L. f. minor).
— Varietät mit sehr langen Blütenstielen. Ak-Kaba, häufig.
Pedicularis interupta Steph. Led. Fl. ross. IIl, p. 269. — Ukok.
Häufig zwischen den Steinen und an Bächen. .
P. compacta Steph. Led. Fl. ross. III, p. 280. — Am ersten Lager IN
der subalpinen Zone.
P. elata Willd. Led. Fl. ross. III, p. 285. — Prochodnaja-Ssedlo. Am
ersten Lager in der subalpinen Zone. Am Ufer der Ak-Kaba und auf be-
nachbarten Alpenmatten. ,
P. versicolor Wahlbg. Led. Fl. ross. Il, p. 300. — Ukok; sehr häufig
auf morastigem Boden in der alpinen Zone am Ufer des Kanas. Thal Kanas;
sehr häufig an morastigen Orten.
WEE bem i mimm
Beitrag zur Flora des südlichen Altai. 493
Gymnandra Pallasii Chamiss. Led. Fl. ross, Ill, p. 332. — Thal
Kanas; sehr häufig an feuchten Stellen. In der subalpinen Zone häufig.
Plantaginaceae.
Plantago media L. Led. Fl. ross. IH, p. 480. — Ustj-Kamenogorsk.
Rubiaceae.
Galium boreale L. Led. Fl. ross. II, p. 449. — Prochodnaja-Ssedlo.
Koton-Karagaj. Uljbinskoje-Ssewernaja.
G. verum L. Led. Fl. ross. Il, p. 444. — Uljbinskoje-Ssewernaja;
sehr háufig. Ustj-Kamenogorsk.
Caprifoliaceae.
Viburnum Opulus L. Led. Fl. ross. H, p. 384. — Prochodnaja-
Ssedlo.
Lonicera tatarica L. Led. Fl. ross. II, p. 388. — Prochodnaja-
Ssedlo.
Valerianaceae.
Valeriana officinalis L. Led. Fl. ross. II, p. 438. — Prochodnaja-
Ssedlo.
Dipsacaceae.
Scabiosa ochroleuca L. Led. Fl. ross. ll, p. 456. — Uljbinskoje-
Ssewernaja. Ustj-Kamenogorsk.
Campanulaceae.
Campanula sibirica L. Led. Fl. ross. II, p. 879. — Ustj-Kameno-
gorsk.
C. bononiensis L. Led. Fl. ross. I, p. 884. — Uljbinskoje-Ssewer-
naja. Häufig.
C. Steveni M. B. Led. Fl. ross. II, p. 886. — Ak-Kaba; kommt hier
nur zerstreut vor, ist aber auf Alpenmatten ziemlich gemein.
Compositae.
Aster alpinus L. Led. Fl. ross. ll, p. 472. — Koton-Karagaj. Ak-
Kaba, gemein.
Inula britannica L. Led. Fl. ross. II, p. 505. — Ustj-Kamenogorsk.
Ptarmica cartilaginea Led. Led. Fl. ross. II, p. 530. — Ustj-Kame-
nogorsk.
Pyrethrum ambiguum Led. Led. Fl. ross. II, p. 547. — Am ersten
Lager in der subalpinen Zone. Im Thale Kanas, selten. An der Ak-Kaba;
sehr häufig an Abhängen nahe liegender Hügel, doch nicht am Ufer selbst.
v
494 Olga Fedtschenko u. Boris Fedtschenko, Beitrag zur Flora des südlichen Altai.
Tanacetum boreale Fisch. Led. Fl. ross. H, p. 602. — Uljbinskoje-
Ssewernaja. Ustj-Kamenogorsk.
Ligularia altaica DC. Led. Fl. ross. II, p. 621. — Koton-Karagaj.
Senecio resedifolius Less. Led. Fl. ross. II, p. 631. — Im Thale
Kanas; an feuchten Stellen gemein.
S. Jacobaea L. Led. Fl. ross. II, p. 635. — Ustj-Kamenogorsk.
S. pratensis DC. Led. Fl. ross. II, p. 644. — Prochodnaja-Ssedlo.
Ak-Kaba, häufig.
Achyrophorus maculatus Scop. Led. Fl. ross. ll, p. 776. — Pro-
chodnaja-Ssedlo.
Scorzonera radiata Fisch. Led. Fl. ross. ll, p. 793. — Am ersten
Lager in der subalpinen Zone, auf dem hóchsten Gipfel fast kahler Felsen.
Taraxacum glabrum DC.? Led. Fl. ross. Il, p. 816. -— Unsere
Pflanze unterscheidet sich von Ledebour's Beschreibung dadurch, dass ihre
äußeren Hüllblätter angedrückt und die inneren nach unten, aber nicht
nach oben, breit gesäumt sind. Thal Kanas; sehr gemein.
Fungi novo-guineenses. UI",
Von
P. Hennings.
Nachstehend gebe ich eine Zusammenstellung derjenigen Pilze, welche
von Herrn Dr. LaurERBAcH. auf der 4896 unternommenen Kaiser Wilhelms-
land-Expedition auf Neuguinea, sowie von Herrn Professor Dant während
seines Aufenthaltes auf Neu-Pommern 1895—1896 gesammelt worden sind
ErsterePilze waren fast sämtlich zwischen Papier getrocknet, letztere meist
in Alkohol aufbewahrt worden. Standortsnotizen sowie kurze Angaben
über die Beschaffenheit und Farbe der Pilze fanden sich beigefügt. Außer-
dem sind einzelne Arten, die von dem leider so früh verstorbenen Herrn
L. Knspscn von Kaiser Wilhelmsland dem K. botanischen Museum zuge-
sandt worden sind, sowie einige Pilze, die Herr Dr. O. Wannunc daselbst
gesammelt hat, dem Verzeichnisse einverleibt worden.
Uredinaceae.
Puccinia Pers.
P. Twaitesii Beck. Fung. of Ceyl. n. 819.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland. Oetzen Gebirge und bei Ssigaun
im Hochwalde auf Blättern von Justicia Gendarussa (»Nài isati«) (LAUTERBACH
13. Mai u. 45. Juni 4896).
Uredo Pers.
U. Dischidiae P. Henn. n. sp.; maculis effusis, fuscis; soris hypo-
Phyllis, dense gregariis confluentibusque minutis, punctiformibus, epider-
mide rupta cinctis, pallide ochraceis; uredosporis oblongis vel ovoideis,
subangulatis vel utrinque rotundatis, hyalino-subflavidis, 13—16»«8—10 y.
episporio tenui levi.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland auf Blüttern von Dischidia sp.
(0. WARBURG)
1) ENGL, bot. Jahrb. XIV, XVII.
496 P. Hennings.
U. Andropogonis-Schoenanthi P. Henn. in Enci. bot. Jahrb. XVIII
p. 23. sub Ured. Kürnbachii P. Henn.
Neu-Pommern, Herbertshóhe auf Andropogon Schoenanthus (L. kans:
BACH, 28. Sept. 1893).
Da Uromyces Kürnbachii P. Henn. eine Uredoform ist, muss der Name umgeändert
werden.
Aecidium Pers.
A. Adenostemmae P. Henn. n. sp. maculis fuscis, aecidiis hypo-
phyllis , raro epiphyllis, sparsis; pseupoderidiis aggregatis minutis, flavis,
primo hemisphaericis, dein cupulatis vix emarginatis; aediosporis subglo-
bosis vel late ellipsoideis, acutangulis, intus granulatis, hyalino-flavescen-
tibus 43—48 x 141—415 u; contextu pseudoperidii cellulis polyedricis,
granulato-subretieulatis, flavescentibus 45—24 x 13—18 y.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland am Sattelberge bei Keka-galu um
375 m auf Blättern von Adenostemma sp. (L. Kirngach, Januar 1895).
Auriculariaceae.
Auricularia Bull.
A. Auricula Judae (L.) Schröt. Pilze Schles. I. p. 386.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Ins. Tami (Bäumer 1895).
A. delicata (Fr.) P. Henn. Engl. bot. Jahrb. XVIII. p. 24.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland Hochwald in der Bismarcks-Ebene
am alten Holze (LiureRsAcu n. 815, 9. Sept. 1896).
Neu-Pommern bei Ralum (Dun, Juni 1896).
Tremellaceae.
Tremella Dill.
Tr. Dahliana P. Henn. n. sp. gelatinosa, lobato, inflato- vesiculoso,
rufo-brunneo, ca. 10 cm. diametro; lobis gyroso-undulato, levis, glabris;
basidiis subovoideis, 24—27 x 44 v, 3-sterigmatibus apice subclavatis
2832 X 2'/ —31/, v, sporis ellipsoideis vel subglobosis-ellipticis, hya-
linis, levibus, 31!/5—11/, x 31/2—4 y.
Neu-Pommern bei Ralum am oberen Lowon auf trockenem Holze
(Dant, 34. Jan. 1896).
Eine stattliche rotbraune Art, mit aufgeblasenen gewundenen großen Lappen.
Mit Tr. fucoides A. Möll. verwandt.
Dacryomycetaceae.
Guepinia Fries.
6. fissa Berk. Fung. Brit. Mus. p. 385 t. XII f. 45.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland am Bismarckgebhirge ca. 900 m
auf altem Holze (Lavrersacu n. 835, 10. Sept. 1896).
Fungi novo-guineenses. III. 497
6. ralumensis P. Henn. n. sp. Ensı.-Prantı Nat. Pflanzenfam. 4, 4.
Fig. 63 R.; sparsa, 4—2 cm. alta; stipite tereti vel compresso !/—11/, cm
longo, 1—2 mm crasso, ochraceo tomentoso; pileo dichotomo, ramis apice
eristatis, extus velutino griseo; hymenio plicato, subgyroso, aurantio-flavo;
basidiis furcatis, sterigmatibus subelavatis, brunneolis 16—28 zi 31/a—5 u;
sporis ovoideis vel oblongis, oblique apieulatis, intus guttulatis, hyalino-
Navidulis 6—8 x 3—31/, y.
Neu-Pommern, bei Ralum auf faulendem Holz (Danz, Juni 4896).
Die Art ist mit G. fissa Berk. verwandt, aber durch die Form der Fruchtkörper,
durch das Hymenium, die Basidien und die Sporen verschieden.
Thelephoraceae.
Stereum Pers.
St. lobatum Fries Epier. p. 547. —
Neu-Pommern, bei Ralum auf faulendem Holz (Dan, 7. Febr. 1897).
St. bellum Kunze in Flor. 1830 p. 370.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland im Sumpfwald am alten Holz
(Dr. LaurEnnacu n. 513, (0. Juli 1896).
St. submembranaceum P. Henn. n. sp.; resupinato-effusum, sub-
papyraceum, margine subliberum, umbrinum, sulcato-zonatum; hymenio
alutaceo, maeandrice rimoso, levi, sporis haud conspicuis.
Neu- Guinea, Kaiser Wilhelmsland an faulen Baumstämmen (LaurEa-
BACR n. 959, 45. Nov. 1896).
Die Art ist mit St. membranaceum B. verwandt, aber völlig verschieden. Die
Fruchtkörper sind weit ausgebreitet angewachsen, papierartig dünn und ragt nur der
umgebogene Rand hervor. Das Hymenium ist mit zahllosen, aderig verbundenen Rissen
durchsetzt, lederfarbig.
Hymenochaete Lév.
H.? radiosa P. Henn. n. sp. ; coriacea, mollis, late effusa, resupinata,
flavo-ochracea, vel rhabarberina, margine tenui, radiata, inciso-lobata; hyme-
nio subpuberulo molli; sporis globosis subflavis dein brunneolis 4—41/ p.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland auf Baumzweigen (LAUTERBACH
n. 4135). `
Der Pilz ist ausgebreitet angewachsen, fast weichfilzig, mit dünnem, einge-
Schnittenem, gefranztem Rande. Vielleicht ist die Art besser zu Peniophora zu stellen.
Thelephora Ehrh.
Th. ralumensis P.Henn. n. sp. pileo tenui membranaceo, subpapy-
raceo, reniformi vel infundibuliformi, radiatim striato, levi, albido, 3—4 cm
diametro, margine tenui, lobato inciso, denticulatoque; stipite tereti, farcto,
1—11 cm longo, 2 mm crasso, squamoso, pallido, basi incrassato; hymenio
concolori, levi, glabro; sporis globosis flavescentibus levibus 4 p.
Botanische Jahrbücher, XXV. Bd, 32
498 P. Hennings.
Neu-Pommern, bei Ralum, oberes Lowon an Waldwegen auf Holz
in Erdboden (Dani).
Mit Th. aurantiaca Pers. verwandt.
Cladoderris Pers.
Cl. dendritica Pers. in Freyc. Voy. t. 1. f 4.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Astrolabe-Ebene im Hochwald
auf Holz (Laurersacn, n. 197, 2. Mai 1896).
Clavariaceae.
Clavaria Vaill.
Cl. subfistulosa P. Henn. n. sp.; gregaria simplex, filiformis, aequalis
stricta, fistulosa, obtusiuscula, pallide rufescens, 9—11 cm longa, | mm
crassa; basidiis elavatis 4 sterigmatibus; sporis ellipsoideis vel subglobosis
LA X 39—3!/» y. brunneis levibus.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Astrolabe-Ebene im Hochwald
auf Erde (LaurERBACH n. 198).
Die Art ist äußerlich der Clavaria fistulosa ähnlich, aber durch die braunen Sporen
ganz verschieden.
Lachnocladium Lév.
L. cladonioides P. Henn. n. sp.; basi ramosum, pallide ochraceum,
tomentosum 2—9!/, em altum, ramis dichotomis, subteretibus; ramulis
brevis 4—2 mm crassis, obtusiuseulis vel eristatis; sporis subglobosis ESCH
brunneis, levibus.
Neu-Pommern, Wald bei Wuna marita auf Erde (Damr, 14. März
1897).
Eine sehr kleine Art mit kurzen meist nur ein Mal verzweigten Ästen, die verhält-
nismäßig dick sind. Mit L. furcellatum verwandt.
L. ralumense P. Henn. n. sp.; albidum 3—4 cm altum; stipite brevi,
tereti vel subcompressum, bis vel trinus dichotomum vel subpalmatifidum;
ramulis teretibus, axillis vix compressis, stricis vel divergentibus, apice
furcatis, acutis; sporis subglobosis, hyalinis, levibus 4—41/ m.
Neu-Pommern, bei Ralum auf Erde (Danr, 7. Febr. 4897).
Die Fruchtkürper sind wenig verzweigt, gedrungen, die Zweige meist rund an der
Spitze kurzgabelig oder seltner kammförmig, der vorigen Art ähnlich.
L. subpteruloides P. Henn. n. sp.; dense! caespitosum, ramosis-
simum, ochraceum, 7—9 cm altum, tomentosum, setulis repetito-furcatis,
brunneolis 3—3!/, u crassis vestitum ; stipite tereti ca. 2 mm crasso; ramis
teretibus repetito dichotomis vel trichotomis ca. 4 mm crassis, axillis haud
compressis; ramulis apice subulatis, acutis, squarrosis; sporis globosis
levibus, brunneis, 3—3!/, y.
Neu-Pommern, Wald bei Kabakaul (Danr, 27. Febr. 1897).
` Eine sehr stark verzweigte Art mit dichtstehenden sehr dünnen, fast fadenförmigen
Asten, die an Pterula erinnert und mit L. pteruloides P. Henn. große Ähnlichkeit besitzt.
Fungi novo-guineenses. Ill. 499
L. Englerianum P. Henn. n. sp., Encı.-Pr. Natürl. Pflanzenfam. I. 4
Fig 73 F. H.; altum, ferruginosum velutinum; stipite sublignoso, tereti
vel subcompresso ca. 7 em longo, 11/; —2 cm crasso, glabro, repetito dicho-
tomo vel palmatifido partito; ramis in axillis vix compressis, plerumque
strictis, erectis raro divergentibus; ramulis apice longe subulatis, teretibus,
usque ad 6 emlongis; sporis oblique ovoideis vel subpiriformibus, basi cur-
vato apiculatis 129—415 x 71/; —81/» u, ochraceo-ferrugineis, dense verrucoso-
asperatis, verrucis subglobosis, obtusis, brunneolis A—A1/, œ longis !/; p
crassis; basidiis subclavatis 30—40 x 7—9 y, 2—4 sterigmatibus.
Neu-Pommern, bei Ralum (Daur. 29. Sept. 1896).
Eine sehr große Art, die L. giganteum Pat. aus Guiana jedenfalls sehr nahe steht,
aber durch die Zweige sowie durch die stets gekrümmten Sporen verschieden zu sein
scheint,
Polyporaceae.
Fomes Fries.
F. (Ganoderma) australis Fries, Epicr. p. 108.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Oertzengebirge 300—500 m
auf Holz (LaurERBAcH, 46. Mai 1896).
Der Pilz ist auf der Oberseite mit braunem Conidienpulver bestüubt. Die Conidien
sind eiförmig oder elliptisch, braun, glatt, 6—8 »« 4—5 u. .
F. (Ganoderma) Lauterbachii P. Henn. n. sp.; pileo suberoso-
lignoso, reniformi vel subflabelliformi, concentrice sulcato-zonato, badio,
laecato, nitenti 8 em lato, 6 em longo; stipite laterali, postice cuneato-
compresso, tereti, levi, glabro, concolori, basi discoideo, 5 cm longo, 5—6 mm
crasso; hymenio pallido, poris minutissimis, rotundatis, pallide flavescen-
tibus; sporis globosis, fusco-brunneis 4—5 y levibus.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Bismarck-Gebirge auf Holz (Lau-
TERBACH n. 8048).
Die Art ist mit F. lucidus Fr. und mit F. nutans Fr. nahe verwandt, aber ver-
Schieden.
F. Dahlii P. Henn. n. sp.; pileo ungulato, duro, suberoso, castaneo,
subelavato, pruinoso, concentrice sulcato 3—5 cm lato, 2—3 em longo,
2—21/y em crasso, intus pallido; hymenio alutaceo, tubulis longis ferru-
Sinosis, poris minutis, rotundato-subangulatis; sporis subglobosis, brunneis
levibus 31/, —4 "
Neu-Pommern, bei Ralum an Stämmen (Daut).
F. conchatus (Pers.) Fr. Syst. Myc. I. p. 376.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Oertzengebirge auf Holz (Lau-
TERBACH, 16. Mai 1896).
Polyporus Mich.
P. gilvus Schwein. Carol. n. 97, Fries El. p. 404.
Neu-Guin ea, Kaiser Wilhelmsland, Uferwald am Jageifluss an
Pandanus-Stämmen (LavrensAcn n. 574, 26. Juli 1896).
32*
500 P. Hennings.
P. dichrous Fries Syst. Myc. l. p. 364.
Neu-Pommern, bei Ralum an Holz (Dant).
P. Auberianus Mont. Cuba t. XVI. f. 4.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Hochwald in der Bismarck-Ebene
um 450 m; Oertzengebirge 300—500 m (LaurknsAcn n. 823).
P. grammocephalus Berk. in Hook. Lond. Journ. 1842, p. 148.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Astrolabe-Ebene im Hochwalde
auf verfaulendem Holze (LaurEnsacn n. 197, 27. Mai 4896).
P. flabellato-lobatus P. Henn. n. sp.; pileo e subcarnoso coriaceo-
lignescente, stipitato, griseo-brunneolo, postice lobato usque ad 15 em
diametro; lobis flabelliformibus, concentrice zonato-sulcatis, zonis obscu-
rioribus, margine acutis interdum crenatis vel lobatis 5—6 cm latis longis-
que; contextu pallido, subearnoso; hymenio griseo, tubulis 4—2 mm longis;
poris tenuis, rotundatis, acie integris; stipite subcentrali, tereti, ruguloso,
alutaceo, basi subdisciformi 4 cm longo, 4!/; em crasso.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Hochwald am Ramufluss an altem
Holze (LaurEnBAcu n. 699, 26. August 1896).
Aus einem fast centralen Stiele geht ein bis zum Grunde lappig geteilter Hut her-
vor. Die Lappen sind meist fächerförmig, concentrisch gefurcht-gezont. Letztere haben
mit Hüten von P. giganteus Fr. gewisse Ähnlichkeit.
P. arcularius (Batsch) Fries Syst. Myc. I. p. 342.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, am Nurufluss auf Holz (LAUTER-
BACH n. 875, 44. Sept. 1896).
Neu-Pommern, bei Ralum (Danr).
Polystictus Fries.
P. Persoonii Fries in Cooke Praec. n. 850.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Oertzengebirge um 300—500 m,
im Hochwalde an Holz (LaurEnsAcn, 46. Mai 1896).
Neu-Pommern, bei Ralum an Holz (Danr, Juni 1896).
P. occidentalis (Klotzsch) Sace. Syll. Hym. II. p. 274.
Neu-Pommern, bei Ralum auf Holz (Danr, Juni 1896).
P. hirsutus Fries, Syst. Myc. I. p. 367.
Neu-Pommern, bei Ralum auf Holz (Daur, Juni 1896).
P. subpietilis P. Henn. n. sp.; pileo tenui coriaceo, reniformi vel
subflabelliformi, applanato, levi, subglabro, multizonato, subnitenti, flavo-
ochraceo, 3—7 cm lato, 2—8 cm longo, margine acuto, crenato, interdum
proliferante; contextu tenaci-floccoso, pallide ochraceo; poris 1—1,5 mm
longis, minutis punctiformibus, rotundatis, ochraceis; sporis non visis.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Oertzengebirge im Hochwalde
um 300—500 m, an altem Holze (LaurenpAcu n. 452, 46. Mai 1896).
Die Art ist mit P. pictilis Berk. äußerlich ähnlich, aber durch die Färbung und die
Consistenz des Hutes verschieden.
Fungi novo-guineenses. III. 501
P. stereinus Berk. et C. in Journ. Linn. Soc. X. p. 308.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Oertzengebirge an alten Stimmen
(LaurERBAcU, 46. Mai 1896).
P. Dahlianus P. Henn. n. sp.; pileo membranaceo-coriaceo, rigido
subdimidiato vel flabellato, apodo, umbrino, obsolete zonato, subseruposo,
sericeo nitenti, 2—3 cm lato longoque, postice depresso, margine integro;
contextu albo, fibroso; hymenio fusco-umbrino, poris brevis, minutis,
rotundatis.
Neu-Pommern, bei Ralum an Stämmen (Daur, Juni 4896).
Die Art ist dem P. sector Ehrenb. ähnlich, aber ganz verschieden.
P. rufo-cinerescens P. Henn. n. sp.; pileo coriaceo, rigido, dimi-
diato, apodo, ruguloso, interrupte radiato-substriato, concentrice zonato,
rufo vel brunneo-violaceo siceo cinerescente, margine undulato, inciso,
rigido, 5—7 em lato, 3—4 cm longo; contextu pallido, fibroso; hymenio
flavo-brunneolo sicco pallido, poris minutis, rotundato-acutangulis, acie
integris.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Nusulang am Sattelberg 2780 m,
im dichten Hochwald am Wege nach dem Dorfe Silileo an trockenem Holze
(L. Kärssacu, 40. Dec. 1893).
Der Pilz dessen Farbe von Kirnsach als violettbraun bezeichnet wird, ist im
trockenen Zustande fast aschgrau, seidig glänzend, sehr starr, angefeuchtet nimmt der-
selbe eine rotbraune oder fast ziegelrote Färbung an. Das Hymenium ist in trockenem
Zustande blass bereift, angefeuchtet gelbbrüunlich und ist von KinNbAcH auch derartig
bezeichnet.
Trametes Fries.
Tr. elegans (Spr.) Fries, Epier. p. 492.
Neu-Pommern, bei Ralum (Dank, Juni 1896).
Daedalea Pers.
D. irpicioides P. Henn. n. sp.; pileis carnosulo-coriaceis, imbri-
cato-caespitosis, villoso-strigosis, cinereo-brunneis, obsolete zonatis 2—4 em
latis, ca. 41/ cm longis; contextu fibroso-tomentoso, subviolaceo; sinulis
labyrinthiformibus, flexuosis, dentatis violaceis, dentibus verruciformibus
obtusis, compressis, interdum usque ad 2 mm elongatis.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Nusulang am Sattelberg, 2793 m
an trockenem Holz im Urwald (L. KinNsacn, 8. Dec. 1896, n. 96).
Der Pilz, hat oberseits mit D, unicolor gewisse Ähnlichkeit, während er auf der
Unterseite dem Irpex fusco-violaceus ähnlich sieht. Das Hymenium ist eigentümlich, da
dasselbe am Rande aus flachen labyrinthartigen Poren, im übrigen aus warzenfórmigen
Stacheln besteht, die oft an Warzen von Thelephoreen erinnern.
502 P. Hennings.
Agaricaceae.
Schizophyllum Fries.
Sch. alneum (L.) Schröt. Pilze Sehles. I. p. 553.
Neu-Pommern, bei Ralum an Zweigen (Danr, 46. Jan. 1897).
Lentinus Fries.
L. novo-pommeranus P. Henn. n. sp.; pileo submembranaceo-
coriaceo, tenui, infundibuliformi, radiato-sulcato, umbrino vel subcastaneo,
velutino, atro-maculato, maculis rotundatis, subverrucosis. 1—1!/ mm
diametr., margine tenui, integro 6—8 em alto latoque; stipite centrali,
eurvulo, tereti, farcto, velutino concolori, ca. 3 em longo, 6—8 cm lato,
basi vix inerassato; lamellis adnatis, haud decurrentibus, ad marginem
furcatis 5—6 mm latis, pallide alutaceis, acie integris.
Neu-Pommern, bei Ralum im Hochwald auf Holz (Daur, 26. Aug.
1896).
L. subtigrinus P. Henn. n. sp.; pileo subcarnoso-coriaceo, infundi-
buliformi, saepe inciso-lobato 4—6 cm diametro, albido, squamis innatis,
pilosis, nigricantibus tecto; stipite tereti, farcto, pallido, squamuloso 4—6 cm
longo, &—5 cm crasso; lamellis decurrentibus, angustis, confertis, albidis,
acie integris; sporis globosis 31/3 X 41/, y. hyalino-flavescentibus.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, an totem Holz um 100 m, in
Rodungen (Lauterracn, 43. Juli 1896).
Die Art ist äußerlich dem L. tigrinus Fr. ähnlich, aber durch die Lamellen und
durch die viel kleineren Sporen verschieden.
L. Lauterbachii P. Henn.; pileo coriaceo, convexo-applanato, alu-
taceo, radiato-substriato, atro-maculato, membranaceo-verrucoso 2—9 cm
diametro, margine tenui; stipitite tereti, lignoso aequali, squamuloso,
pallido 2—3 cm longo, ca. 5 mm crasso; lamellis ad marginem dichotomis,
postice decurrentibus, vix confertis, alutaceis, acie integris.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Ramufluss im Hochwald an Holz
(LavreRsAcu n. 699, 26. Aug. 1896).
L. Sajor-Caju Fries Epicr. p. 393.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Bismarckgebirge um 500 m an
altem Holz (LAurERBACH n. 804, 6. Sept. 1896).
L. strigosus Fries Epier. p. 388.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, am Nuruflusse um 800 m n (Lauran-
BACH n. 875, 44. Sept. 1896).
Marasmius Fries.
M. pusillus P. Henn. n. sp.; pileo apodo, subresupinato, subdimi-
diato, lateraliter vel vertice affixo, albo, pruinoso 2—4!/ mm lato,
2—3 mm longo, margnie fimbriato; lamellis sub confertis, latis, inaequi-
Fungi novo-guineenses. IIl. 503
longis, flavidis, acie crassis, postice papilla subvelutina, alba ornatis;
sporis subglobosis, hyalinis 3—31/, y.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, am Ramufluss an faulenden
Zweigen (LaurensAcn n. 675, 24. Aug. 1896).
Die sehr kleinen Fruchtkórper sitzen herdenweise auf trockenen Zweigen und be-
sitzen an der Ansatzstelle der Lamellen eine kleine weißfilzige Papille, ähnlich wie
M. auriformis P. Henn.
M. Dahlii P. Henn. n. sp.; pileo membranaceo, excentrico, convexo,
postice depresso, radiato-suleato, flavo-brunneo subpellucido, margine
tenui, 8—18 mm; stipite curvato fistuloso, excentrico vel laterali, vix
1 cm longo, 4 mm crasso, levi, glabri, concolori, basi vix incrassato; lamellis
adnatis, ad marginem angustis, inaequilongis, postice latis, ventricosis,
pallide alutaceis, acie integris.
Neu-Pommern, bei Ralum auf Rinden (Daur, 1896).
M. Kärnbachii P. Henn. n. sp.; mycelio rhizomorphoideo, ramoso,
repente, rufo brunneo; pileo membranaceo, convexo, radiato-striato, pallide
castaneo 6—9 mm diametro; stipite setiformi, corneo, glabro, levi, cavo,
brunneo, 7—9 cm longo, vix 4 mm crasso, basi haud incrassato; lamellis valde
distantibus, paucis 6—8, pallidis, postice collariatis, late ventricosis.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland im Walde bei Timbulin im
Luganengebirge auf trockenen Blättern auf dem Erdboden (L. kan:
pACH, 5. Dec. 1893).
M. cfr. rhodocephalus Fries, Nov. Symb. Myc. p. 34.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland im Walde bei Timbulin auf
trockenen Blättern auf dem Erdboden (L. Kinwnacn, 5. Dec. 1893).
Lactaria Pers.
L. novo-guineensis P. Henn. n. sp.; pileo campanulato-explanato,
centro subumbilicato, margine integro, levi, glabro, albido, 1!/;—3!/; cm
diametro; stipite tereti, farcto concolori, levi, glabro, subpruinoso 2—2!/4 cm
longo, 4mm crasso; lamellis adnatis, subdecurrentibus, angustis, confertis,
albis; basidiis clavatis; sporis globosis, subverrucosis, hyalinis 6—71/, p;
lacte albo.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, im Hochwald am Ramuflusse
auf dem Erdboden um 100 m (Lautersach n. 672, 24. März 1896).
Die Art ist mit L. scotica (B. et Br.) verwandt.
Chalymotta Karst.
Ch. campanulata (L.) Kárst.
Neu-Pommern, bei Ralum auf Pferdedung (Dant, 24. Sept. 1896).
Die Hüte sind A—3 cm breit und hoch, die Stiele 6—9 cm lang, die Sporen fast
citronenfürmig, schwarz 15—147 2« 9—412 p.
$04 P. Hennings.
Naucoria Fries.
N. Dahliana P. Henn. n. sp.; pileo carnoso-membranaceo, convexo
expanso, medio subumbonato, levi, glabro, rufobrunneo vel castaneo
6—7 mm diametro; stipite tenaci, squamosulo vel glabro, levi, concolori
1!/,—2 em longo, 4 mm crasso, basi minute incrassato; lamellis adnatis,
subeonfertis, inaequilongis, flavo-brunneis, acie pallidis; cystidiis subela-
vatis 30 y. longis; sporis ellipsoideis, levibus 4—2 guttulatis, basi apicu-
latis, llavo-brunneis, 6—8 X 3!/;—4A!/, y.
Neu-Pom mern, bei Ralum auf faulendem Holz im Waldpfade (Dant
16. Juni 1896).
Flammula Fries.
H. penetrans Fries, Oberv. I. p. 23.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland am Jageiflusse 150 m auf altem
Holze von Brücken (LaurEnBAcH n. 623, 6. Aug. 1896).
Locellina Gill.
L. noctilucens P. Henn. n. sp.; pileo membranaceo-carnosulo, cam-
panulato-convexo, vertice applanato-depresso glabro, radiato-sulcato, levi,
albo subcinerascente, ca 1,50 cm diametro; stipite tereti curvulo, levi,
glabro, albido nitenti, 41/ em longo, 1!/; mm lato, basi volvato; volva
membranaceo, alba, annuliformi vel subdisciformi; lamellis liberis, subcon-
fertis, ventricosis, pallidis; sporis subglobosis 4 guttulatis 41/;—95 p. epi-
sporio pallido subbrunnescente.
Neu-Pommern, Ralum auf einem Holzstück am Hause (Daur,
21. Jan. 1897).
Der Pilz verbreitet nach schriftlicher Notiz des Herrn Professor Daun ein grün-
liches phosphorescierendes Licht, Die Volva ist fast scheibenfórmig an der Basis des
Stieles ausgebildet, fast rudimentär.
Volvaria Fries.
V. ralumensis P. Henn. n. sp.; pileocarnoso, campanulato-explanato,
centro late umbonato obtuso, 5 cm diametro, cinnamomeo, fibrillis ad-
pressis squamosis, nigris tecto; stipite cylindraceo, fistulosa, 9—8 em
longo, 4—6 mm crasso, fibrillis pallidis strigoso, basi incrassato; volva
ampla laciniata; lamellis liberis, subconfertis, late ventricosis, incrassatis;
basidiis clavatis 6—8 y latis; sporis ellipsoideis levibus, 6—8 >X< 3!/;—^ t»
incarnatis.
Neu-Pommern, bei Ralum im Waldthal auf Erde (Dans).
Mit V.volvacea (Bull.) nahe verwandt, aber durch den zimmetbraun gefärbten und
gebuckelten Hut und den gestreiften, faserigen Stiel verschieden.
Omphalia Fries.
0. collybioides P. Henn. n. sp.; dense caespitoso; pileo submem-
branaceo, convexo explanato, vertice subumbonato, levi, glabro albo,
Fungi novo-guineenses. Ill. 505
21/,—3 mm diametro; stipite fistuloso, tereti, levi, glabro, pallido, basi
strigoso 3—4 mm longo, 0,5—0,8 mm crasso, curvato; lamellis adnatis
paulo decurrentibus, subdistantibus, inaequilongis, postice latis subtri-
quetris, pallidis, acie crassis; sporis subglobosis, levibus, hyalinis, 1 guttu-
latis 31/5—4 p.
Neu-Pommern, bei Ralum auf faulendem Holz (Dur, 7. Feb. 1897).
Mit O. stellata Fr. verwandt.
0. ralumensis P. Henn. n. sp.; pileo hemisphaerico-campanulato,
membranaceo, vertice obtuso, depresso, radiato-sulcato subplicatoque,
flavido 3—5 mm diametro; stipite setiformi, tenui, curvato, pallido, usque
ad 4 mm longo, ?/; mm crasso, basi vix incrassato; lamellis distantibus,
longe decurrentibus, paucis (9—12), latis; sporis subovoideis, levibus, hya-
linis 4—5 x 31/5 p.
Neu-Pommern, bei Ralum an lebenden Baumstämmen (Dan,
38. Dec. 1896).
Die Art ist mit O. integrella (Pers.) nahe verwandt.
Mycena Fries.
M. pellucida P. Henn. n. sp.; pileo tenui membranaceo, pellucido,
campanulato-convexo, striato 4—2 mm diametro, (lavo-griseo, stipite tenui
setiformi, cavo, levi, glabro lutescenti, basi subincrassato, brunneolo
3—5 cm longo; lamellis paucis adnatis, angustis, pallidis; sporis ellip-
soideis, levibus, hyalinis &h—4!/; x 91/, y.
Neu-Pommern, Waldthal bei Herbertshöhe auf faulenden Blättern
(Daun 30. Dec. 1896).
Mit M. capillaris (Schum.) am nächsten verwandt.
Phallaceae.
Dictyophora Desv.
D. phalloidea Desv. Journ. d. Bot. II. p. 88 nov. form. aurantiaca P.Henn.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, Simbang bei Finschhafen am
Timbulin im Lugaenggebirge ca. 750 m im feuchten Urwalde auf Erdboden
(L. KAnNpAcu n. 94, 5. Dec. 1893).
Nach den schriftlichen Mitteilungen des Herrn Kärnsach isl der Hut orangegelb,
das Netz schneeweiß gefärbt.
Echinophallus P. Henn. n. gen.
Volva aculeis subulatis vestita. Receptaculum e stipite cavo et pileo
reticulato consistens. Stipes appendice brevi colliformi — Inter Dietyo-
phoram, Ithyphallum et Mutinum.
E. Lauterbachii P. Henn. in Ener. bot. Jahrb. XVIII. 3, 1894,
p. 36.
Neu-Pommern, bei Ralum, oberes Lowon (Dur).
506 P. Hennings.
Vorstehende Art wurde bereits 1874 nach einem von Dr, LAUTERBACH in Neu-Guinea
gesammelten Exemplar von mir im Manuscript in eine neue Gattung, Rhizophallus, ge-
stellt. Herr Prof. E. Fıscuer, dem ich dieselbe vor der Publication übersandte, glaubte
jedoch, dass sich die Art gut mit Ithyphallus vereinigen ließe, welches auch meinerseits
geschah.
Von Herrn Professor Dant wurden auf Neu-Pommern verschiedene Entwickelungs-
stadien des Pilzes gesammelt, deren von Ithyphallus abweichende Beschaffenheit es mir
jedoch notwendig erscheinen ließ, die Art abermals von dieser Gattung abzutrennen
und in eine neue Gattung, die zweckmäßiger als Echinophallus zu bezeichnen ist, zu
stellen.
Herr Prof. Fiscukn, dem ich das ganze Material zur Untersuchung übergab, schreibt
darüber folgendes:
Nach Untersuchung des mir zugesandten Alkoholmaterials (Jugendzustände) halte
ich die Aufstellung eines besonderen Genus für die vorliegende Form für durchaus ge-
rechtfertigt. Es unterscheidet sich dieser Pilz nämlich von Ithyphallus nicht bloß durch
die eigentümlichen Fortsätze der Volva, sondern auch durch den Besitz eines ganz kurzen,
kragenförmigen Indusiums und durch netzartig durchbrochenen Hut, Wär haben es
mit einer interessanten Mittelform zwischen Ithyphallus, Dictyophora und Mutinus
zu thun.
Aseroé La Bill.
A. rubra La Bill. var. zeylanica (Berk.) E. Fisch.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland bei Nusulang auf dem Sattelberg,
am Wege nach dem Dorfe Sahang 2800' im Bambusdickicht auf dem Erd-
boden (L. Kinwnacn n. 95, 44. Dec. 4893).
Nidulariaceae.
Cyathus Hall.
C. striatus (Huds.) Hoffm. Veg. Crypt. p. 33. t. VIII, f. 3.
Neu-Pommern, bei Ralum auf einem Holzstücke (Danı, 17. März
1897).
Lycoperdaceae.
Geaster Mich.
6. fimbriatus Fries Syst. Myc. III., p. 16.
Neu-Pommern, Ralum, oberes Lowon auf Erdboden (Danr, 31. Jan.
u. 7. Febr. 4897).
Hypocreaceae.
Corallomyces Berk. et Curt.
€. novo-pommeranus P. Henn. n. Sp.; stromatibus fruticuloso-
ramulosis, repentibus; ramulis erectis, eylindraceis 1—4 1/3 mm longis, apice
capituliformibus; capitulis subglobosis, ceraceis, pallidis, vix 0,5 mm dia-
metro; conidiis oblongis vel suboveideis 13—17><7—9 y, hyaliniis; perithe-
ciis aggregatis lateraliter ad ramos sessilibus, ovoideis, immaturis, coccineis.
Neu-Pommern, bei Wernak. auf faulendem Holze (Daur, 28. Febr.
1897).
Mit C. berolinensis P. Henn. verwandt,
Fungi novo-guineenses. lll. 507
Hypocrea Fries.
H. novo-guineensis P. Henn. n. sp.; stromate carnoso,crasso, duro,
firmo, subconchiformi vel lobato, superficie ruguloso, alutaceo - brunneo
3—4 cm lato, 4—8 cm longo 3—9 mm crasso, inferiore pallido, subplicato
rugoso; ostiolis punctiformibus, atrorufis, vix elevatis; peritheciis subglo-
bosis; aseis eylindraceo-filiformibus, apice obtusis 8 sporis, 400—120 X
4—öl/2w; sporidiorum articulis subglobosis 4—5 u hyalinis, uniguttulatis.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland bei Silileo um 2780* im dichten
Urwalde, an frisch gefälltem Holze (L. Kirnsach, 10. Dec. 4893).
Eine eigentümliche Art, die äußerlich Stereum bicolor in der Form und der Färbung
ziemlich ähnlich sieht, aber hart und dick und auf der Unterseite mit fast faltenfórmigen
Runzeln versehen ist.
Cordiceps Fries.
C. Mölleri P. Henn. lledw. 4897 p. 224.
Neu-Pommern, bei Ralum, oberes Lowon, auf einer Noctua, die auf
einem Zingiberaceenblatt sitzt (Dank, 44. u. 22. Febr. 4897).
Die Art ist von dem in Brasilien bei Blumenau von Dr. A. MörLLer gesammelten
Exemplar nicht verschieden, die Stomata sind jedoch viel üppiger und zahlreicher ent-
wickelt.
€. Muscae P. Henn. n. sp.; stromatibus solitariis, cornuformibus,
subulatis, curvatis, aurantio-flavis, 4—5 mm longis, 0,6—0,8 mm latis;
peritheciis immaturis.
Neu-Pommern, bei Ralum, auf schattigem Graslande auf Musca spec.
(Dant, 7. Jan. 1897).
Auf dem Körper der Fliegen, die unserer Stubenfliege sehr ähnlich sind, befinden
sich unterhalb und seitlich jedes Flügels ein hornförmiges, aufwärts gebogenes Stroma.
Balansia Speg.
B. Paspali P. Henn. n. sp.; rachidibus subincrassatis, haud nigrican-
übus; stromatibus subglobosis, stipitatis 4 mm diametro, atris rugulosis;
Stipitibus curvatis, cylindraceis, striatis, nigris 1—2 mm longis, 0,8—0,9
mm crassis, peritheciis subellipsoideis, ostiolis granulosis ` ascis cylindraceis,
apice rotundato-capitulatis 480—950 y. longis, &—h!/) y. crassis; 8 sporis
filiformibus, multiseptatis, 05—06 u crassis.
Neu- Pommern, bei Ralum, auf Spindeln von Paspalum spec. (Dan,
n. 210 a. Juni 1896).
Von B. claviceps Speg. verschieden.
Dothideaceae.
Phyllachora Fuck.
Ph. Kärnbachii P. Henn. in Ener. bot. Jahrb. XVIII. p. 39. |
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland im Hochwald 200 m auf Ficus
Spec. (Laurersach n. 395, 20. Juni 1896).
508 P. Hennings.
Ph. Hakeae P. Henn. n.sp.; stromatibus amphigenis, minutis; rotun-
datis, applanatis, nigris nitentibus 06—09 mm diametro; peritheciis paucis,
ellipticis; ascis cylindraceo-clavatis, stipitatis, 8sporis, 90—110 2«8—10 y;
sporis ellipsoideis hyalino-subflavescentibus obtusis 13—15 ze 5—6 p,
intus guttulatis.
Neu-Holland, auf Blättern von Hakea myrtoides (Preiss).
Xylariaceae.
Daldinia de Not et (es.
D. concentrica (Bolt.) Ces. et De Not. Schem. Sf. it. in Com. I. 198.
Neu-Pommern, bei Ralum, an Stämmen (Daur. Juni 1896).
Xylaria llill.
X. scopiformis Mont. Ann. Sc. nat. 1840. XIII. p. 349.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland aus einer Ptychospermafrucht bei
Hatzfeldhafen (O. Wansunc), auf einer durchschnittenen Frucht von Orania
sp. (LAUTERBACH).
X. polymorpha (Pers.) Grev. Flor. Edin. p. 35.
Neu -Pommern, bei Ralum, oberes Lowon, auf Holz (Daur, 2. Jan.
1897).
Phacidiaceae.
Lauterbachiella P. Henn. n. gen.
Mycelium intercellulare. Ascomata primo superfieialia, membranacea
suberustacea, clausa, dein in rimas flexuosas erumpentia, disco pallido dis-
creto. Asci erecti subclavati 8-spori, paraphysati. Sporae subclavatae vel
ovoideae, ! septatae, hyalino-coloratae. Rhagadolobio affin.
L. Pteridis P. Henn. n. sp.; ascomatibus hypophyllis, super"
ficialibus, sessilibus, membranaceis atris primo clausis, dein in rimas flexuo-
sas erumpentibus, rotundatis, 2—3 mm diametro; ascis subelavatis apice
obtusis, 8 sporis, 30—40 x 40—12 y; paraphysibus filiformibus, 2—3 p
crassis, hyalinis; sporis subelavatis, plerumque distichis, utrinque obtusts,
hyalino-brunneolis, medio septatis, constrictis, 7—9 X 3!/5—^ p- .
Neu- Guinea, Kaiser Wilhelmsland am Nowulja im Oertzengebirge
um 100 m auf Blättern von Pteris spec. (LAUTERBACH n. 83, 13. Mai 1896).
Die Ascomata sind oberflächlich, häutig-flach, anfangs bedeckt, dann mit gewun-
denen Längsrissen aufspringend. Der Discus ist flach, blass. Äußerlich erinnert die
^ . . ` le
Gattung an Rhytisma, ist aber durch das oberflächliche Auftreten und andere Merkma
verschieden.
Fungi novo-guineenses. IIl. 509
Bulgariaceae.
Calloria Fries.
C. meliolicola P. Henn. n. sp.; ascomatibus subgelatinosis, sparsis
vel aggregatis in mycelio parasitentibus, sessilibus, seutellato-explanatis,
pallide cinereis, 0,5—0,7 mm diametro, sicco flavo-brunneis, subcorneis ;
ascis clavatis obtusis, 8 sporis 38—50 2« 12—16 p, sporis subdistichis ovoi-
deis vel subfusoideis, interdum eurvulis, medio septatis, hyalinis 44—147 x
5—' y.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland bei Erima, auf Plantagenland auf
Blittern von Phragmites, die mit einer sterilen Meliola auf der Unterseite
bewachsen sind (Laurersacn n. 168, 48. Mai 1896).
Helotieae.
Pilocratera P. llenn.
P. tricholoma (Mont.) P. Henn. in Ener. bot. Jahrb. XIV. p. 363.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland am Timbulinfluss im Luganeng-
gebirge um 750° in feuchtem Hochwald auf Holz (L. Kinsnacn, 5. Dec. 1893).
form. ceylanica Juss.
Neu-Pommern, bei Ralum im oberen Lowon an feuchten Baum-
stämmen (Danr, 47. Jan. 1897).
P. Hindsii (Berk.) P. Henn. in Ener. bot. Jahrb. XVIII p. 39.
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland am Timbulinfluss im Luganeng-
gebirge mit voriger Art (L. Kinwnacn, 5. Dec. 1893), im Oertzengebirge um
300—500 m auf Holz (LaurERsAcn, 16. Mai 1896).
Neu-Pommern, beiRalum, oberes Lowon auf trockenem Aste (Danı,
4. Jan. 1897).
Sphaeropsidaceae.
Aschersonia Mont.
A. novoguinensis P. Henn. n. sp.; stromatibus carnoso-ceraceis,
pulvinatis, applanatis, pallidis dein flavis, 4 mm diametro, ambitu albo-
byssino; peritheciis immersis, 2—5, pertusis: basidiis filiformibus 30—45
x 0,3 v; conidiis fusoideis utrinque acutis, continuis, hyalinis, guttulatis
14—16 x 0,3—0,4 y. |
Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland, auf der Unterseite der Blätter
von Ficus spec. (LaurERnacn, 1886).
Über Hildebrandtia Vatke, eine zweite diöeische
Convolvulaceen-Gattung.
Von
Hans Hallier.
Im 8. Bande der Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins
in Bremen, S. 419—414, beschrieb Rapıkorer vor nunmehr 15 Jahren eine
bemerkenswerte neue Convolvulaceen-Gattung, die sich vor allen bis
dahin bekannt gewordenen Gattungen derselben Pflanzenfamilie durch
ihre zweihäusigen Blüten auszeichnet. Es ist dies die Gattung Cladostigma,
deren damals nur erst allein vorhandene weibliche Blüten sich leicht durch
ihre fadenfórmigen, mit sterilen zungenfórmigen Anhängseln versehenen
Staminodien als solche zu erkennen gaben und im übrigen noch durch
ihre häutigen, blattartigen Kelchblütter und ihre hufeisenfórmigen, in zwei
rückwärtsgebogene, kerblappige Äste gegabelten Narben eigentümlich
sind. Inzwischen wurden nun von Scmmz!) und ferner unbewusster
Weise von DzrLEns?, dem es entging, dass der von ihm beschriebene
Evolvulus Lavae Schweinf. mit Cladostigma dioicum Radlk. identisch ist,
auch die männlichen Blüten dieser eigenartigen Gattung beschrieben. Von
den weiblichen unterscheiden sich dieselben ganz erheblich durch ihren
bedeutend kleineren und anders gestalteten Kelch, durch das Vorhanden-
sein wohl ausgebildeter, fruchtbarer, aufspringender Antheren und durch
das Fehlen von Samenknospen in dem im übrigen nur wenig rückge-
bildeten und sogar mit gut entwickelten, nach Scmmz köpfchenartigen,
nach DErLErs sogar wie in den weiblichen Blüten hufeisenförmigen Narben
ausgestatteten Stempel.
Nachdem schon RAprkorzn a. a. O. darauf aufmerksam machte, dass die
eigentümliche Narbenbildung von Cladostigma allem Anscheine nach mit
der für MHildebrandtia beschriebenen große Ähnlichkeit hat, stellte ich mit
Rücksicht darauf, dass auch die häutige Beschaffenheit und die bedeuten-
den Größenunterschiede der Kelchblätter beiden Gattungen eigentümlich
1) Scuisz in Bull. de l'Herb. Boiss. II. 8 (Aug. 4895) S. 414—15.
2) DerLEns in Bull. de la Soc. bot. de France XLIII, 3 (März 4896) S. 121.
Uber Hildebrandtia Vatke, eine zweite diöeische Convolvulaceen-Gattung. 511
sind, in meinem System der Con volvu laceen t) Cladostigma in unmittel-
bare Nachbarschaft von Hildebrandtia, und auch DrrLers entgingen nicht
die nahen Beziehungen zwischen letzterer und dem inzwischen von mir als
identisch mit Cladostigma dioicum erkannten Evolvulus Lavae, in welchem
er übrigens schon richtig den Vertreter einer eigenen, von Evolvulus ab-
weichenden Gattung erkannte, für die er, mit Cladostigma unbekannt, den
Namen Hippocrepistigma vorschlug.
Da mir selbst früher erst nach dem Abschluss meiner Arbeit über das
natürliche System der Convolvulaceen vollständigeres Material von Hilde-
brandtia zur Verfügung stand, so lag mir damals jeder Anlass fern, die
Richtigkeit und annähernde Vollständigkeit der von Varke gegebenen Be-
schreibungen dieser Gattung in Zweifel zu ziehen, und bei Aufstellung
meiner Gattungsdiagnose habe ich mich daher im wesentlichen an VaTkE's
Angaben angelehnt. Auch die von EwcLrn aufgestellte zweite Art der
Gattung vermochte bei mir noch nicht irgendwelchen Verdacht wachzu-
rufen, da das vollständige Übergehen der Staubblätter in EwcLER's sonst
ausführlicher Beschreibung gerade nichts Auffälliges an sich hat innerhalb
einer Pflanzenfamilie, die in diesen Organen überhaupt nur verhältnis-
mäßig wenig erhebliche Verschiedenheiten aufzuweisen hat.
Erst neuerdings gewahrte ich, bei der Bestimmung zweier von Riva
und Roszccomn-Barccngrri im Somali-Lande und in Harar gesammelter
Exemplare von Hildebrandtia zu einer genaueren Prüfung der Exemplare
des Berliner Museums veranlasst, dass die Blüten der beiden Hıror-
BRANDT'SChen Exemplare von Hildebrandtia africana (n. 1525 u. 4534) in
Form und Größe der Kelchblätter ganz erheblich von einander abweichen,
wodurch mir sofort die nämlichen Verschiedenheiten der männlichen und
weiblichen Blüten von Cladostigma ins Gedächtnis gerufen wurden. In
der That stellte sich bei genauerer Untersuchung heraus, dass auch bei
Hildebrandtia die beiden Geschlechter auf zweierlei schon in ihrer äußeren
Gestaltung leicht zu unterscheidende Arten von Blüten verteilt sind, die in
sämtlichen bisherigen Beschreibungen der Gattung, die von mir gegebene
nicht ausgenommen, zu einer hermaphroditen Blüte combiniert worden
Sind. Es wurden nämlich von Varkz offenbar die männlichen Blüten des
Exemplars n. 1534 schlechtweg für die — nach seiner Meinung herma-
phroditen — Blüten gehalten, indem er übersah, dass auch an dem durch
mehrfach größere Kelche ausgezeichneten Exemplar n. 1525 noch wohl er-
haltene Blumenkronen zu finden sind, und sich daher dem Glauben hingab,
dass die großen Kelehblätter von n. 4525 während des Abblühens dureh
Nachträgliches Wachstum aus solchen kleinen, wie sie sich an n. 1534
finden, hervorgegangen seien. In der von mir gegebenen Diagnose
Wurden nun zwar Kelch und Blumenkrone hinsichtlich der Form und ihrer
>
1) H. HarLigR in Esetgn, Bot. Jahrb. XVI. (4893) S. 570 und XVIII. (1893) S. 87.
512 H. Hallier.
gegenseitigen Größenverhältnisse vollkommen richtig nach dem weiblichen
Exemplar n. 4525 beschrieben; aus meiner die früheren Diagnosen er-
gänzenden Angabe über den Blütenstaub geht jedoch hervor, dass ich auċh
eine männliche Bfüte von n. 1534 untersucht haben muss, ohne dadurch
auf das Vorhandensein von zweierlei Blüten aufmerksam geworden zu sein.
An dem weiblichen Exemplar n. 4525 sind nun die beiden äußeren
Kelchblätter der viergliederigen Blüte, wie bereits mehrfach beschrieben
wurde, und zwar, entgegen den Angaben Varres, schon zur Blütezeit, um
ein Vielfaches gróBer als die beiden winzigen, eilanzettfórmigen inneren,
und dabei flach, schildförmig, häutig und in ihrer unteren Hälfte mit dem
Blütenstielchen verwachsen. Die häutige Beschaffenheit und die be-
deutende Verschiedenheit in den Größenverhältnissen haben sie mit den-
jenigen der weiblichen Blüte von Cladostigma gemein, und wie bei
letzterem, so ist auch bei Hildebrandtia die Blumenkrone der weiblichen
Blüte fast vollständig durch die großen äußeren Kelchblätter verdeckt.
An dem männlichen Exemplar n. 1534 hingegen überragt in ähnlicher
Weise, wie bei Cladostigma, die Blumenkrone um ein Mehrfaches die win-
zigen, kaum 2 mm langen, gewölbten und nur wenig unter einander ver-
schiedenen Kelchblätter. In den eigentlichen Geschlechtsorganen der
beiderlei Blüten lassen sich nun bei oberflächlicher Beobachtung kaum
irgendwelche Unterschiede wahrnehmen, wodurch es sich leicht erklärt,
dass bisher die Zweihäusigkeit der Blüten von Hildebrandtia trotz mehr:
facher Untersuchung völlig übersehen wurde. Der Stempel der männ-
lichen Blüte gleicht äußerlich bis auf den etwas kleineren und zwischen
den beiden Fruchtblättern ziemlich stark längs eingeschnürten Frucht-
knoten vollkommen dem nämlichen Organ der weiblichen Blüte und trägt
sogar, wie auch das letztere, an seinen beiden Griffeln je eine anscheinend
normal entwickelte, hufeisenförmige und längs des Außenrandes kerb-
lappige Narbe. Das Wesentliche ist, dass der Fruchtknoten der männ-
lichen Blüte keine Samenknospen enthält. Auch in den männlichen Ge-
schlechtsorganen fallen die unterscheidenden Merkmale der beiderlei Blüten
nicht sogleich auf den ersten Blick ins Auge. Sie bestehen ausschließlich
darin, dass die im übrigen normal entwickelten Staubblätter der weib-
lichen Blüte statt der Antheren spatelförmig in je ein stumpfes, längliches,
blattartiges Anhängsel endigen.
Von der zweiten Art, H. somalensis Engl., sind bis jetzt nur die weib-
lichen Blüten bekannt, die sich aber, abgesehen von der fünfgliederigen
Ausbildung der drei äußeren Blumenblattkreise, in Form und gegenseitigem
Größenverhältnis von Kelchblüttern und Blumenkrone ganz analog den-
jenigen von H. africana verhalten. An den Staubblättern hingegen ist
nicht einmal mehr die bei der Varke’schen Art an Stelle der Staubbeutel
zu beobachtende spatelförmige Verbreiterung vorhanden; vielmehr enden
die Staubfäden fadenförmig mit 5 sternförmig angeordneten kugeligen
Über Hildebrandtia Vatke, eine zweite diöeische Convolvulaeeen-Gattung. 513
Zellen, wodurch sie einigermaßen an die Mundóffnungen oder Saugnäpfe
vieler niederer Tiere erinnern. Bei demjenigen, der auf die Zweihäusig-
keit der Blüten von Hildebrandtia nicht bereits durch die Varke’sche Art
aufmerksam wurde, mussten diese fadenförmigen Filamente unwillkürlich
den Glauben erwecken, dass die Antheren abgefallen seien, wie es in der
That auch in einer dem Exemplar des Berliner Herbars beiliegenden
Skizze zum Ausdruck gebracht worden ist. Auf diese Weise findet die
Thatsache ihre ungezwungene und einleuchtende Erklärung, dass in ExctEu's
ausführlicher Beschreibung seiner H. somalensis die Staubblätter, eben
wegen ihrer vermeintlichen Unvollständigkeit, ganz unberücksichtigt ge-
lassen wurden.
In allen den soeben geschilderten Verhältnissen, so z.B. in den grossen,
häutigen, blattartigen, die Blumenkrone fast völlig verdeekenden äußeren
Kelchblüttern der weiblichen Blüte, in den kleinen, unter sich nur wenig
verschiedenen, gewölbten, mehr oder weniger elliptischen, sich dachziegelig
deekenden, von der Blumenkrone um ein mehrfaches überragten Kelch-
blättern der männlichen Blüte, in der geringen Verkümmerung des Stempels
der letzteren und in den bald fadenförmig, bald mit zungenförmigem Fort-
satz endenden Staminodien der weiblichen Blüte bekundet Hildebrandtia,
wie zum Teil bereits hervorgehoben wurde, eine so hochgradige Überein-
stimmung mit Cladostigma , dass die schon wiederholt ausgesprochene An-
nahme einer engen Verwandtschaft der beiden Gattungen hierdurch auf's
neue wieder eine glänzende Rechtfertigung erfährt. Ja es scheint mir
Sogar angesichts dieser hochgradigen Übereinstimmung die Frage nicht
völlig unberechtigt zu sein, ob die beiden Gattungen nicht etwa nur Sectionen
einer einzigen Gattung darstellen. Nach dem augenblicklich vorliegenden
Material ist indessen ein gutes Unterscheidungsmerkmal in der verschieden-
artigen Ausbildung der großen äußeren Kelchblätter der weiblichen Blüten
gegeben, die bei Hildebrandtia schildfórmig und in ihrer unteren Hälfte mit
dem Blütenstielchen verwachsen, bei Cladostigma hingegen spatelförmig und
bis zum Grunde vollkommen frei sind, während die inneren Kelchblätter
derselben Blüten bei Hildebrandtia äußerst klein, bei Cladostigma hingegen
den äußeren ganz ähnlich und fast nur durch geringere Breite von ihnen
verschieden sind. Einige minderwertige Anhaltspuncte zur Unterscheidung
der beiden Gattungen sind auch schon in der äußeren Tracht und in der Form
der Laubblätter und Blütenstände gegeben. Denn während die beiden Hilde-
brandtia-Arten habituell und zumal in ihren keilförmig-spateligen, büschelig
gehäuften Blättern und ihren an warzenartigen Kurztrieben sitzenden
Blütenstielchen in hohem Grade unter einander übereinstimmen, ist Clado-
Stigma ihnen gegenüber leicht kenntlich durch seine erößeren, deutlich
zestielten, elliptischen oder lanzettlichen, zerstreut an Langtrieben stehen-
den Blätter und seine in deren Achseln stehenden gestielten Cymen. So
lange daher nicht deutlich ausgesprochene Zwischenformen aufgefunden
Botanische Jahrbücher. XXV. Ba. 33
E
514 H. Hallier.
werden können, wird sich eine Vereinigung der beiden Gattungen kaum
rechtfertigen lassen.
Von großer Wichtigkeit für die sichere Erkennung der systematischen
Stellung der beiden Gattungen ist es noch, dass durch das vorerwähnte
von Riva gesammelte Exemplar der Hildebrandtia africana die Früchte dieser
Art bekannt geworden sind, über welche bisher nur einige unvollständige,
ja zum Teil unrichtige Angaben von Varke sowie von Bentham und Hooxzn
vorlagen. Nach diesem Exemplar ist die Frucht von Hildebrandtia eine vier-
klappige, zweifächerige, vier- bis einsamige, durch die stark vergrößerten
äußeren Kelchblätter geflügelte Kapsel, wodurch sich eine von mir zeitweilig
gehegte, wenn auch noch nicht ausgesprochene Vermutung, dass nümlieh
in der flügelartigen Ausbildung der äußeren Blätter des Fruchtkelches von
Hildebrandtia und Cladostigma eine enge Verwandtschaft mit den Poraneen
zum Ausdruck käme, als hinfällig erweist. Die beiden Gattungen haben
vielmehr aufGrundder eigentümlichen Gestalt ihrer Narben den ihnen bereits
früher in meinem System angewiesenen Platz zwischen Evolvulus und dem
Verwandtenkreise der Gattung Seddera beizubehalten, indem sie durch ihre
hufeisenförmig gegabelten, am Außenrande kerblappigen Narben ein natür-
liches Zwischenglied zu bilden scheinen zwischen der durch kreisfórmige,
meist handlappige Narben gekennzeichneten Gattung Seddera und der Gat-
tung Evolvulus, welche leicht daran kenntlich ist, dass ihre Narben in zwei
fadenförmige und, wie andeutungsweise auch bei Cladostigma, spiralig ge-
drehte Aste gegabelt sind.
Da die bisherigen Beschreibungen von Hildebrandtia nach der im Vor-
stehenden gewonnenen Bereicherung unseres Wissens kaum mehr dem
augenblicklichen Stande unserer Kenntnis dieser Pflanzengattung ent-
sprechen, so erscheint es mir angezeigt, in folgender Übersicht nochmals
das Wesentliehste, was unsüber die Gattung und ihre beiden Arten bekannt
ist, zusammenzufassen.
Hildebrandtia Vatke!) in Sitzungsber. Ges. naturf. Fr. Berlin (18. Jan.
1876) p. 7, Bot. Zeit. XXXIV, n. 93 (9. Juni 1876) p. 364, Journ. of bot.
XIV (X. 1876) p. 313 praeter specim. Hirprsn. n. 1545! Tinneam erianthe-
ram Vatke exhibens, Monatsber. Acad. Wiss. Berlin (XII. 1876) p. 864;
Bestu. et Hook. Gen. I, 2 (1876) p. 1243; Barr. Hist. des pl. X. (1890)
p. 327; Perer in Excr.-PrawrL, Nat. Pflanzenfam. IV, 3a (1891) p. 13;
HaLLiEn f. in Ener. Bot. Jahrb. XVI, 4—5 (27.Juni 1893) p. 531—934 et 570.
Flores in ramulis abbreviatis complures foliis intermixti, in axillis
solitarii, peduneulo oblitterato, bracteolis 2 minutissimis filiformibus suffulti,
parvi, 4—5-meri, dioeci, cj! brevissime, Q insigniter pedicellati. Sepala
4—35, florum cj! subaequalia, minuta, quam corolla compluries breviora; ovalo-
1 Ne confundatur cum Begoniacearum genere Hillebrandia Oliver ab E. kant"
LAUCH in Just Jahresb. XV. 4, p. 347 errore Convolvulaceis adscripto.
—
Über Hildebrandtia Vatke, eine zweite diöeische Convolvulaceen-Gattung. 515
elliptica, convexa, arcte imbricata, florum Q valde inaequalia, 2 interiora
minima, ovato-lanceolata, exteriora 2 (carpellis opposita) ve] 3 multo majora,
corollam subaequantia , orbieularia vel oblonga, membranacea, peltata, in-
ferne ad ?/, cum pedicello connata, circa fructum valde ampliata et alas
scariosas pellueidas dense et subtiliter reticulato-venosas formantia. Co-
rolla minuta, infundibularis, semi-4 —5-fida, extus pilis dibracchiatis hirsuta.
Filamenta 4—5, filiformia, basin versus sensim dilatata nec stipulato-den-
tata, glaberrima, florum O apice antheris abortivissuhspathulata vel omnino
antheris destituta; antherae oblongae, basi apiceque emarginatae, dorso af-
fixae, introrsae, rimis 2 lateralibus dehiscentes; pollinis granula ut in
Convolvulis: ellipsoidea, plicis 3 longitudinalibus striata, inermia. Ova-
rium glabrum, 2-loculare, loculis 2-ovulatis, florum cj! parum diminutum,
sterile; styli 2 distincti, filiformes, aequilongi, florum 27 quoque stigmate
normali hippocrepiformi extrorsum palmatim crenato -lobato terminati.
Capsula sepalis exterioribus obtecta, glabra, 4-valvis, 2-locularis, 4—1-
Sperma; semina trigona, glabra.
Frutices aridi, habitu fere Pruni spinosae et Spiraeae prunifoliae,
heterocladi, ramis aliis elongatis divaricatis strictis vel volubilibus apice
denique foliorum Japsu spinescentibus, aliis secus illos dispositis abbrevia-
tis tuberculiformibus, cortice schistaceo longitudinaliter rugoso, foliis parvis
euneato-spathulatis subsessilibus secus ramos elongatos juveniles alternis,
ad ramos abbreviatos cum floribus fasciculatis.
Dicranostylearum genus, Cladostigmati arcte affine, sed heterocladia
singulari, foliis euneato- spathulatis, floribus solitariis, florum Q sepalis
exterioribus peltatis bene distinctum, stigmatum forma peculiari ut et Clado-
sigma inter Sedderam et Evolvulum intermedium.
1. H. africana Vatke ll. cc. et in Linnaea XLII, 7 (V. 1882) p. 525;
Baur. Le: Perer l.c. p. 20 fig. 9; Harzer f. l.c. XVII, 1/2 (21. Dec. 1893)
p. 87 et in Annuario del R. Istituto Bot. di Roma VIII (4898) adhuc ined.
Rami divaricati, novelli herbacei, sicut folia novella utrinque et
florum pedicelli calycesque fulvo-sericei, alternifolii, adulti lignosi, crassi-
usculi, strieti, apicespinescentes, glabrati, cortice schistaceo areolatim fisso,
ad foliorum delapsorum axillas ramulis abbreviatis cinereo-tomentosis fas-
cieulatim foliosis densiuscule tuberculati; folia obovato-spathulata, obtusa
Vel emarginata, ceterum integerrima, cuneatim in petiolum brevem atte-
nuata, novella (pl. florentis) fulvo-sericea, adulta (pl. fructescentis) complu-
ries majora, flavido-viridia, supralaxe subappresse subtus patule densiusque
pilis dibracchiatis malpighiaceis pubescentia, nervis utrinsecus binis stricte
erectis subtus prominulis pinninervia; flores in ramulis abbreviatis soli-
tarii vel complures, tetrameri, cj! brevissime pedicellati, Q pedicello gracili
capillari post anthesin glabrescenti nigricanti insidentes, bracteolis ad pedi-
celli basin binis minutissimis breviter filiformibus fulvo-sericeis mox
deciduis suffulti, in corolla et masculi in calyce quoque utriculis numerosis
33*
516 I. Hallier, Über Hildehrandtia Vatke ete.
longissimis latice pallido foetis instructi; sepala 4, decussata, exteriora
carpellis opposita, florum cj! subaequalia, minuta, quam corolla compluries
breviora, convexa, arcte imbricata, exteriora 2 ovata, acuta, interiora 2
angustiora et paulo breviora, lineari-elliptica, florum € valde inaequalia,
interiora 2 minima, ovato-lanceolata, exteriora 2 multo majora, corollam
subaequantia, late elliptica, utrinque obtusa, cirea fructum valde am-
pliata, suborbicularia, emarginata, basi abrupte secus pedicellum atte-
nuata, pellucide membranacea, reticulato-venosa, glabra, extus nitidula,
intus subpruinoso-opaca; corolla semi-4-fida, extus pilis dibracchiatis
hirsuta, lobis ovatis emarginatis praeter nervum medianum laxe reticulato-
venosis, florum cj! calyce plus triplo longior; filamenta 4 basin versus
sensim dilatata nec stipulato-dentata, glaberrima, florum Q apice antheris
abortivis subspathulata; antherae 4 oblongae, basi apiceque emarginatae,
introrsae; pistillum ut supra in generis diagnosi descriptum; capsula
inter sepala exteriora acereta occulta, parva, globosa, alutacea, valvis sub-
pellueide lignescenti-chartaceis intus nitidis, saepto ovato-suborbiculari
aeutiusculo pallide subfusco tenuiter membranaceo pellucido nitido, semini-
bus ochraceis opacis.
Frutex 2 m altus (Hıroesr. in sched); Rami 2—5 mm crassi, internodiis 5—
15 mm longis. Pl. florentis folia novella 4—9 mm longa, 4,5—3 mm lata; foliorum ad-
ultorum petiolus 2—3 mm, lamina usque 44 mm longa, 7 mm lata. Bracteolae ca.
1 mm longae. Pedicellus floris $ vix 4 mm, floris Q ca. 5 mm, capsulae ca. A cm
longus. Sepala floris & ca. 2 mm longa, floris Q exteriora 2 ca. 7 mm longa, 5 mm
lata, capsularia exteriora 48 mm longa, 45 mm lata, interiora vix 4 mm longa. Co-
rolla 7 mm, capsula 5 mm,semina 3 mm longa.
Somäliland: Bei Meid in der Gebirgsregion des Ahlgebirges, 1100 m
überm Meer (J. M. Hırpepranpr, April 1875, n. 1595, Q Blüten u. junge
Früchte; Hb. Berol., Hb. Vindob.— »Frutex 2 m altus«) ; ebendort, 1000 m
(derselbe, Apr. 1875, n. 1534, cj! Blüten; Hb. Berol.); Giacorsa, an dürren,
felsigen Orten (Dr. Domenico Riva, 7. Aug. 1893, n. 457, reife Früchte;
Hb. Rom.).
2. H. somalensis Engl. in Excı.-Praxtr, Nat. Pflanzenfam. IV, 3a(1891)
p. 20 et in Esci. Bot. Jahrb. XVIII (1893) p. 87; Harzer f. 1. c. (1898). `
Flores (Q tantum exstant) pentameri, ad pedicelli basin bracteolis
binis oppositis minutissimis breviter filiformibus suffulti; corolla profunde
9-fida, extus pilis dibracchiatis pubescens; staminodia 5 filiformia, aD-
theris omnino destituta, mutica, basin versus sensim dilatata nec stipulato-
dentata, glabra; ceterum cf. Eegen descr. supra cit.
Somäliland: Bei Meid in der Gebirgsregion des Ahlgebirges, 4100 m
überm Meer (HirpEnn., April 1875, n. 1538, © Blüten; Hb. Berol. —
»Frutex volubilis«).
Harar: Von Gildessa bis Zeila (Rongccur-BniccurrTI, 1889, n. 33, g
Blüten u. junge Früchte; Hb. Rom. — Nom. vern.: »Hedahades, Ghaudoli«).
Beiträge zur Systematik der Orchideen. IM).
Von
E. Pfitzer.
I. Zur Nomenclatur.
O. Kuntze?) hat eine längere Entgegnung auf meine Kritik seiner Re-
formen von Orchideen-Namen veröffentlicht. Wenn ich darauf nichts
erwidert habe, so soll dies nicht bedeuten, dass Kuntze mich überzeugt
hat, sondern nur, dass ich auf weitere Discussion verzichte. Immerhin hoffe
ich, dass nicht viele Botaniker, wie er jetzt vorschlägt, Angorchis fragrangis
Thou. für Angraecum fragrans Thou. schreiben werden. Andererseits hat
E. de. Wang, xs") sich im wesentlichen meinen Ausführungen angeschlossen.
IL Sachliches.
A. Über die Knospenlage der Orchideenblüte.
Während die Petalen und das Labellum in ihrer gegenseitigen Knospen-
lage bei den Orchideen wenig Verschiedenheiten zeigen, glaube ich in der
Knospenlage der Sepalen ein sehr wichtiges Unterscheidungsmaterial
größerer Gruppen gefunden zu haben, Leider lässt sich dasselbe an ge-
trocknetem Material weniger leicht beobachten, als an frischen Knospen,
was aber seine Bedeutung an sich nicht vermindern würde. Ich möchte
hier die Unterstützung anderer erbitten, welche Gelegenheit haben, seltenere
Gattung in Knospe zu untersuchen.
In seinen»Blütendiagrammen«sagt Eacgt en? von denOrcbideen folgendes:
Der unpaare Kelchteil ist genetisch der dritte . . .. die Präfloration ist im
Falle regelmäßiger Ausbildung eutopisch deckend, so dass das unpaare
dritte (Kelchblatt) ganz innen liegt; häufig aber berühren sich die Ränder
gar nicht und die Präfloration ist offen. .. . Betreffend die Präfloration (des
inneren Perigonkreises), so ist dieselbe entweder offen oder das Labellum
—————
A) Vergl. ExcLEn's Botan. Jahrb. XIX. 1894 S. 4.
2) Nomenclaturstudien. Bull. Herb. Boissier II. 4894 S. 456.
3) La Révision de la nomenclature chez les Orchidées. Resume des idées du Dr.
E. Pritzer. Gand. 1896.
4) Band I. S. 180, 484,
518 E. Pfitzer.
wird beiderseits gedeckt; die beiden anderen Petala berühren sich dabei
gar nicht, oder sie liegen klappig oder induplicativ an, seltener dachig über
einander.
Eicnter hat hier übersehen, dass auch bei dem äußeren Perigonkreise
völlig klappige und induplicative Präfloration vorkommt, obwohl so be-
kannte Gattungen, wie Cattleya und Dendrobium dies zeigen. Im Nach-
folgenden möchte ich nach den Tribus geordnet zusammenstellen, was ich
bisher über die Knospenlage der Orchideen beobachten konnte.
9. Diandrae-Cypripedilinae.
Diese Gruppe, welche mit den Apostasiinae zusammen allen übrigen
Orchideen als gleichwertige Abteilung gegenübersteht, zeigt drei ver-
schiedene Arten der Deckung.
Am unvollkommensten sind meine Beobachtungen über die Gattung
Cypripedilum L. in der von mir angenommenen Begrenzung. Nur von C.
spectabile Sw. konnte ich frische Knospen untersuchen. Die gegenseitige
Deckung der Sepalen ist hier sehr schwach, immerhin griff deutlich das
unpaare Sepalum, also nach Eıcnzer’s Auffassung das innerste Glied des
Kreises, seitlich etwas über die verwachsenen paarigen Sepalen über,
wührend letztere umgekehrt an der Spitze etwas über jenes hinaus-
gewachsen waren und es schwach kappenartig überdeckten. Die paarigen
Petalen berühren einander nicht, decken aber die Lippe. Es wird durch
weitere Untersuchungen festzustellen sein, ob sich alle Arten vom Cypripe-
dilum so verhalten und wie es in dieser Hinsicht mit Selenipedilum steht:
die Angabe von Rorre!), Cypripedilum habe klappige Decken der Sepalen,
ist jedenfalls allgemein nicht richtig.
Zahlreicher sind die Arten von Paphiopedilum, die ich in Knospe
untersuchen konnte, und stellte sich dabei ein bemerkenswerter Unter-
schied heraus zwischen den Formen der alten Welt miteinfächerigem und den
neogäischen Arten mit 3fächerigem Fruchtknoten. Bei den ersteren (P. bar-
batum (Lindl.), Chamberlainianum (O. Brien), concolor (Batem.), Dayanım
(Rchb. f.), hirsutissimum (Lindl.), Hookerae (Rchb. f.), insigne (Wall.), Pa-
rishii (Rehb. f.), venustum (Wall), villosum (Lindl.) Pfitz. deckten regel-
mäßig die unter der Lippe liegenden verwachsenen Sepalen das unpaare
sehr stark. Bei den letzteren ist dagegen die Knospenlage der Sepalen in-
duplicativ klappig, was ich bei P. longifolium (Warsz.) Rchb. f., caudalum
(Lindl.), Schlimii (Lind. Rchb.) und dem Bastard P. Sedeni feststellen
konnte?). Im inneren Kreis wird immer die Lippe von den sich gegenseitig
nicht berührenden Petalen gedeckt.
1) The Cypripedium group. Orchid Review IV. 1896 S. 330.
2) Vgl. die Abbildung in meinen Untersuchungen über Bau und Entwickelung der
Orchideenblüte. PmiNGsuEI's Jahrb. XIX. Taf. IV Fig. 6, 7.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. T. 519
3. Ophrydinae.
a. Serapiadeae, b, Gymnadenieae,
Im allgemeinen ist hier die Knospenlage der Sepalen, wie Eicher an-
giebt, eutopisch: es deckt eines der paarigen Sepalen das andere und
beide decken das unpaare, was ich bei Orchis maculata L., O. militaris L.,
0. purpurea Huds., Herminium Monorchis L., Gymnodenia conopea L., Pla-
tanthera bifolia Rchb., P. montana Lehm. beobachtete. Bei Ophrys fuci-
flora Rehb.berühren sich eben die Ränder der Sepalen in derselben Weise.
e. Habenarieae.
Hier habe ich nur eine, als Habenaria carnea in Kew cultivierte
Pflanze, sowie Cynorchis fastigiata Thou. untersucht, welche beide deutlich
klappige Sepalendeckung zeigten. Es fragt sich, ob ein allgemeines Merkmal
vorliegt.
d. Satyrieae.
Die einzige lebend untersuchte Art, S. carneum L., zeigt ebenfalls
klappige Prüfloration der Sepalen — eher deckt noch das unpaare Sepalum
ein wenig die paarigen, als umgekehrt.
4. Neottiinae.
Im Verhältnis zu der ungeheuren Artenzahl dieser Gruppe babe ich
nur vereinzelte Formen beobachten können, nämlich Epipactis palustris Ctz.,
E. latifolia AM., Haemaria discolor Lindl., H. Dawsoniana Hook. f., Macodes
Petola Bl. und Physurus pictus Lindl.: alle haben induplicativ klappige
Sepalen.
5. Thuniinae.
Hier ist die Knospenlage der Sepalen klappig — dies wurde fest-
gestellt bei Thunia Marshalliana Rchb. f., Th. Bensoniae Rchb. f., Th. alba
Rchb. f., Bletilla hyacinthina Rchb. f. und Trichosma suavis Lindl. —
Calopogon R. Br. konnte ich lebend noch nicht in dieser Hinsicht be-
obachten.
6. Collabiinae.
Hier konnte ich nur Nephelaphyllum pulchrum Bl. untersuchen, Die
Sepalen berühren sich seitlich nur an der Spitze, die in der Knospe weit
von einander entfernten Petalen decken die Lippe, die selbst convolutive
Deckung zeigt. Die Präfloration ist also abgesehen vom Labellum offen.
7. Coelogyninae.
Die Sepalen decken sich nicht, ihre Prüfloration ist klappig; ich verglich
C. cristata Lindl., C. flaccida Lindl., C. fuliginosa Lindl., C. Parishii Mook. f.,
520 E. Pfitzer.
C. testacea Lindl., C. corrugata Lindl., Pleione praecox Wall., P. lagenaria
Lindl., P. humilis D. Don, Pholidota imbricata Lindl.
8. Liparidinae.
Verglichen wurden Liparis elata Ldl., L. reflexa Ldl., Microstylis Walli-
chii Lindl. und M. Scottii Hook. f. Bei allen decken sich die Sepalen nicht,
sondern stoßen nur mit ihren Rändern aneinander, bei Microstylis Walli-
chii unter deutlicher Einbiegung der letzteren nach innen. Die beiden
Seitenlappen der Lippe sind bei Microstylis in der Knospe hinter der Säule
über einander geschlagen.
9. Polystachyinae.
Untersucht konnten werden Epiphora pubescens Lindl., Polystachya
cultriformis Lindl. und Cryptochilus sanguineus Wall., welche sämtlich
valvate Sepalendeckung zeigten. l
10. Podochilinae.
Die allein zur Verfügung stehende Appendicula monoceras Rehb. f.
verhält sich ebenso.
12. Pleurothallidinae.
Hier verglich ich Physosiphon Loddigesii Lindl., Masdevallia amabilis
Rchb. f. Wrsz., M. bella Rchb. f., M.Chimaera Rchb. f., M. caloptera Rchb. f.,
M. Houtteana Rchb. f., M. ignea Rchb. f., M. ludibunda Rchb. f., M. mela-
nopus Rchb. f., W. tovarensis Rchb. f., M. Wageneri Rchb. f., Cryptopho-
ranthus atropurpurens (Lindl.) Rodr., Stelis pelliata Rchb. f., Scaphosepalum
verrucosum (Rchb. f.) Pfitz., Pleurothallis Cardium Rchb. f., P. octomerioides
Lindl., P. tribuloides Rchb. f., P. nemorosa Rodr., P. ornata Lindl., Restrepia
guttulata Rchb. f. — überall war die Deckung der Sepalen rein klappig.
13*. Laeliinae-Ponereae.
Ebenso verhielt sich Isochilus linearis Lindl.
13^. Laeliinae-Cattleyeae.
Bis jetzt untersuchte ich: Epidendrum aciculare Batem., E. alatum
Batem., E. auritum Ldl., E. brachycladium Ldl., E. ciliare L., E. cochleatum
Sw., E.equitans R. Pav., E. falcatum Ldl., E. floribundum M. B. K., E. glum-
bracteum Rchb. f., E. ionosmum Ldl., E. nemorale Ldl., E. polybulbon Sw.,
E. radiatum Ldl., E. Rueckerae Rchb. f., E. Stamfordianum Batem., E. varie-
gatum Hook., E vitellinum Ldl., Cattleya bicolor Ldl., C. Bowringiana Veitch.,
C. citrina Ldl., C. guttata Ldl., C. intermedia R. Grah., C. labiata Ldl., C.
Loddigesit Ldl., C. maxima Ldl., C. Skinneri Batem., C. Trianaei Lind.,
Wehb. f., C. Aclandiae Ldl., C. Walkeriana Ldl., Laelia albida Batem., L.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. ll. 521
autumnalis Ll. Lex., L. crispa Rchb. f., L. pumila Rchb. f., Brassavola Per-
rinii Ldl., Sophronitis militaris Rchb. f., Leptotes bicolor Ldl.: überall ist
die Knospendeckung der Sepalen klappig — höchstens findet sich an den
äußersten Spitzen sehr langer Sepalen eine ganz schwache und variable
Deckung.
44. Sobraliinae.
Hier stand mir nur Sobralia macrantha Ldl. und eine zweite, noch
nicht. bestimmte Sobralia-Àrt zur Verfügung — beide haben klappige
Sepalendeckung.
15. Phajinae.
Von dieser formenreichen Gruppe konnte ich bisher nur Phajus grandi-
folius Lour., Calanthe veratrifolia Ldl. , Preptanthe vestita Rchb. f., Spatho-
glottis Fortunei Ldl., S. plicata Bl. vergleichen, welche alle klappige Sepalen-
deckung haben.
16. Cyrtopodiinae.
Eulophia pulchra Ldl. und E. lurida Ldl. haben an irgend älteren
Knospen offene Sepalen-Prüfloration.
17. Catasetinae.
Nur eine nicht bestimmte Catasetum-Art in Kew stand zur Verfügung
— sie hatte eutopische Sepalendeckung.
48. Lycastinae.
Untersucht wurden: Anguloa uniflora Ldl., Lycaste aromatica Ldl., L.
candida Ldl., L, crinita Ldl., L. lanipes Ldl., L. macrobulbon Ldl., L. plana
Ldl, L. Skinneri Ldl., Paphinia cristata Ldl., Xylobium squalens Ldl., X.
pallidiflorum (Hook.) Pfitz., Bifrenaria aurantiaca Ldl., Stenocor yne Harri-
soniae Ldl., alle mit eutopischer Kelchdeckung.
49. Gongorinae.
Acineta Barkeri Ldl., Stanhopea oculata Ldl. haben eutopische Deckung
der Sepalen.
20. Zygopetalinae.
Das allein untersuchte Zygopetalum Mackaii Hook. verhält sich wie die
beiden vorigen Gruppen.
24. Dendrobiinae.
Untersucht wurden: Dendrobium albosanguineum Ldl., D. Bensoniae
Rchb. f., D. capillipes Rchb. f., D. chrysanthum Wall., D. crassinode Bens.
Rehb. f., D, erumenatum Sw., D. densiflorum Wall, D. Devonianum Paxt.,
D. fimbriatum Hook., D. Findleyanum Par. Rehb. f., D. formosum Roxb., D.
592 E. Pfitzer.
helerocarpum Wall., D. infundibulum Ldl., D. Jamesianum Rchb. f., D.
Jenkinsii Wall., D. nobile Ldl., D. Parishii Rchb. f., D. Phalaenopsis Fitzg.,
D. Pierardi Roxb., D. primulinum Ldl., D. superbum Rchb. f., Aporum sp.,
Eria rosea Ldl., E. obesa Ldl. — alle mit induplicativ klappigen Sepalen.
99. Bolbophyllinae.
Bei Cirrhopetalum Thouarsii Ldl. ist die Deckung der Sepalen euto-
pisch — bei Bolbophyllum Lobbii Ldl. und B. gibbosum Ldl. wird wenigstens
das unpaare Kelchblatt deutlich von den paarigen gedeckt, während diese
selbst klappig eingebogen aneinander grenzen.
24. Cymbidiinae.
Eutopische Deckung zeigen Grammatophyllum elegans Rehb. f. und Cym-
bidium pendulum Sw., C. eburneum Ldl., C. Mastersii Griff., C. giganleum
Wall., C. Lowii Rchb. f.
27. Maxillariinae.
Untersucht wurden Mormolyce ringens Fenzl, Macillaria aciantha
Rchb. f., M. acutipetala Hook., M. elatior Rchb. f., M. luteo-alba Ldl., M.
marginata Fenzl, M. picta Hook., M. porphyrostele Rchb. f., M. rufescens Ldl.,
M. variabilis Batem., Ornithidium densum Rchb. f., Trigonidium spathulatum
Ldl. — alle mit eutopischer Sepalendeckung.
98. Oncidiinae.
Aus dieser großen Gruppe konnte ich vergleichen: Ada aurantiaca
Ldl., Trichopilia suavis Ldl., T. tortilis Ldl., Helcia sanguinolenta Ldl., Coch-
lioda Noetzliana Rehb. f., Odontoglossum bictoniense Ldl., O. Cervantesii Ll.
Lex., O. cirrhosum Ldl., O. citrosmum Ldl., O. cordatum Ldl., O. crispum Ldl.,
O. gloriosum Lind. Rchb. f., O. grande Ldl., O. Hallii Ldl., O. nebulosum
Ldl., O. Pescatorei Lind., O. Reichenheimii Lind. Rchb. f., O. Rossii Ldl.,
O. triumphans Rchb. f., Gomeza planifolia Klotzsch, Brassia verrucosa Ldl.,
Oncidium ampliatum Ldl., O. Cavendishianum Batem., O. crispum Lodd.,
0. incurvum Bark., O. Jonesianum Ldl., O. pachyphyllum Hook., O. phymato-
chilum Ldl., O. sarcodes Ldl., O. sphacelatum Ldl., O. tigrinum Ll. Lex., 0.
varicosum Ldl. — bei allen decken sich die Sepalen eutopisch.
31. Sarcanthinae.
Meistens sind hier die Sepalen so schmal, dass sie sich überhaupt
seitlich nicht erreichen und die Präfloration offen ist. Andere Arten haben
klappige Sepalendeckung, so Phalaenopsis antennifera Rchb. f., Ph. Schille-
riana Rchb. f., Sarcanthus rostratus Ldl., S. teretifolius Ldl., Vanda spathu-
lata Spreng., V. tricolor Ldl., Angraecum eburneum Thou., Macroplectrum ses-
quipedale (Yhou.) Pfitz., Mystacidium distichum (Ldl.) Pitz. Dagegen wird
Beiträge zur Systematik der Orchideen. T. 523
bei Vandopsis gigantea (Rchb.) Pfitz., Aerides Fieldingii und Saccolabium
rubrum Ldl. das unpaare Sepalum, im ersten Falle sogar sehr stark, von
den paarigen überdeckt, während diese letzteren sich unter einander
nicht decken.
Da die Gruppe der Monopodiales eine sehr große, den gesamten Sym-
podiales gleichwertig gegenüberstehende ist, so können Variationen der
Deckung hier eben so wenig überraschen, wie bei den noch selbständigeren
Abteilungen der Cypripedilinae und Ophrydinae; vielleicht können später
auch die Monopodiales danach weiter gegliedert werden.
Im Gebiet der sympodialen acrotonen Orchideen zeigt dagegen die
Knospenanlage der Sepalen, soweit sie bisher untersucht wurde, große
Constanz. Lassen wir die Cyrtopodiinae und Collabiinae, bei welchen bis-
her überhaupt noch keine Berührung der schmalen Sepalen constatiert
werden konnte, bei Seite und machen die allerdinzs noch weiter zu
prüfende Voraussetzung, dass die Deckung innerhalb der Gruppen constant
ist, so haben wir, wenn wir alle Fülle, wo das unpaare Sepalum gedeckt
wird, als eutopische Deckung betrachten:
valvate Sepalendeckung eutopische Sepalendeckung
Neottiinae Cataselinae
Thuniinae Lycastinae
CGoelogyninae Gongorinae
Liparidinae Zygopetalinae
Polystachiinae Bolbophyllinae
Pleurothallidinae Cy mbidiinae
Laeliinae Maxillariinae
Sobraliinae Oncidiinae
Phajinae
Dendrobiinae
Mit der auf rein biologischen Merkmalen beruhenden, meines Er-
achtens veralteten Lisprey’schen Einteilung in Malaxideae, Epidendreae,
und Vandeae zeigt diese Gegenüberstellung keine Übereinstimmung, da
auf der linken Seite alle drei Linprev’schen Gruppen, auf der rechten
Malaxideae und Vandeae vertreten sind.
Dagegen giebt das neue Merkmal eine wertvolle Ergänzung meines
bisherigen Systems. Wenden wir die Merkmale in der Reihenfolge an,
wie sie nach der Ontogenese der Pflanze aufeinander folgen, so würde
sich zuerst die Knospenlage der Laubblätter, dann die Stellung der In-
llorescenz, dann die Knospenlage der Blüte zeigen. Demnach kónnte man
folgende Übersicht aufstellen :
Acrotonae.
I. Convolutae. Laubblätter convolutiv.
1. Acranthae: Inflorescenz terminal.
524 E. Pfizer.
Neottiinae
Valvatae < Thuniinae
Coelogyninae
9. Pleuranthae: Inflorescenz lateral.
A. Valvatae: Phajinae
Casasetinae
B. Eutopicae | Zygopetalinae
| Lycastinae
j Gongorinae
II. Duplicatae. Laubblätter duplicativ
4. Acranthae: Inflorescenz terminal.
Liparidinae
Polystachyinae
Podochilinae
Laeliinae
Sobraliinae
Pleurothallidinae
Valvatae
2. Pleuranthae: Inflorescenz lateral
A. Valvatae: Dendrobiinae
Bolbophyllinae
Cymbidiinae
Maxillariinae
Oncidiinae.
B. Eutopicae
Meines Erachtens ist diese Gruppierung nicht unnatürlich, namentlich
wenn man annimmt, dass der Stamm der Orchideen sich frühzeitig in eine
Reihe mit convolutiver und eine Reihe mit duplicativer Laubblattdeckung
gespalten habe, oder dass zwei getrennte Stämme existieren, von welchen
sich der convolutive von den Seitamineen, der duplicative von den Amarylli-
deen ableitet.
Im einzelnen giebt uns die Sepalendeckung gute Merkmale zur
Trennung des Tribus an die Hand; namentlich die sonst schwer zu be-
grenzenden Dendrobiinae einerseits, Bolbophyllinae und Cymbidiinae
andererseits sind jetzt leicht zu unterscheiden; alles unter der Voraus-
setzung der Constanz des neuen Merkmals.
B. Nachtráge zur Systematik.
Vor einiger Zeit habe ich eine Ergänzung meiner Bearbeitung der
Orchideen in ExcrEn-Pnawrr's »Natürlichen Pflanzenfamilien« veröffentlicht.
Es sollen die dort getroffenen Abänderungen und Einordnungen; so-
weit dies nötig erscheint, hier genauer begründet und bei dieser Gelegen-
heit auch. einige inzwischen erschienene Arbeiten zur Systematik der
Beiträge zur Systematik der Orchideen. T. 525
Orchideen berücksichtigt, sowie einige eigene neue Beobachtungen mit-
geteilt werden.
1. Apostasiinae.
Diese Gruppe ist im Monat November 1896 von A. Rorrk!) neuerdings
in Übersicht dargestellt, 4897 von F. Kmáwzuw?) ausführlich bearbeitet
worden; Rorre macht aus Expricner's Section Adactylus von Apostasia
eine neue Gattung unter gleichem Namen. Da das Staminodium vielfach
dem Griffel fast bis zur Spitze anwachsen soll, ist nicht immer leicht zu
entscheiden, ob es vorhanden ist oder nicht, und so werden die Differenzen
in der Artenanordnung beider Autoren wohl bei dem meist spärlichen
Herbarmaterial nicht aufzuklären sein, bis einmal lebendes Material unter-
sucht werden kann.
9. Cvpripedilinae.
In dieser Gruppe habe ich seit der ursprünglichen Bearbeitung der
Orchideen in den »Pflanzenfamilien« ein wichtiges neues Merkmal aufge-
funden, nämlich die S. 518 erwähnte Differenz in der Knospenlage der
amerikanischen Paphiopedilum mit dreifächerigem und der asiatischen mit
einfächerigem Fruchtknoten und dem entsprechend bei der ersteren Section,
die ich 1894 Phragmopedilum nannte?), hinzugefügt »vielleicht eigene
Gattung«. A. Rorre 4), dem ich bei meinem Aufenthalt in Kew im Oct. 1896
diesen Unterschied zeigte, ist noch etwas weiter gegangen und hat im
Nov. 1896 vier Gattungen der Cypripedilinae unterschieden: Selenipedium,
Phragmipedium, Cypripedium und Paphiopedium. Auf die Schreibart will
ich nieht nochmals eingehen, da ich dem 1894 gesagten 5) nichts Wesent-
liches hinzuzufügen habe. Ich freue mich, dass Rorre, der noch 1889 *)
meine Gattung Paphiopedilum aa strictly artificial group« nannte, jetzt sagt:
»lt is quite evident that here are four perfectly natural groups«. Weniger
einverstanden bin ich mit seiner sonstigen Gruppierung; er stellt Seleni-
pedilum und Phragmopedilum mit 3 fächerigem Ovar und valvater Sepalen-
deckung gegenüber Cypripedilum und Paphiopedilum mit einzelligem Ovar
und länglichen Samen und trennt letztere beide Gattungen außer durch
die wichtigen Merkmale der verschiedenen Knospenlage der Laubblätter,
sowie des bleibenden oder abfallenden Perigons noch dadurch, dass Cypri-
pedilum valvate, Paphiopedilum imbricate Sepalendeckung haben soll. Da-
gegen ist einzuwenden erstens, dass meines Erachtens Cypripedilum und
Selenipedilum in meiner Fassung dieser Gattungen die eine Gruppe bilden
I
1) a.a. O.
2) Orchidacearum genera et species I. Berlin 4897. S. 1.
3) Beiträge zur Systematik der Orchideen. ExcLER's Bol. Jahrb. XIN. 1894 S. 4f.
4) The Cypripedium Group. Orchid. Review. IV. 4896 S. 330.
5) a. a, O. S. 34.
6) Journ. Linn. Soc. Bot. XXV. 1889 S. 215.
526 E. Pfitzer.
müssen und Paphiopedilum und Phragmopedilum die andere, da der Unter-
schied der Knospenlage der Laubblätter und des bleibenden oder ab-
fallenden Perigons viel wichtiger ist, als die mehr oder minder weite Ein-
biegung der Carpellränder, hinsichtlich deren Übergänge schon vor langer
Zeit nachgewiesen wurden, indem Macnus!) fand, dass der obere schmale
Teil des unterständigen Fruchtknotens bei Paphiopedilum im Sinne von Rorre
dreifächerig sein kann.
Haıtier?) hat in seiner Übersicht der duplicativen Cypripedilinae die
Gattung Paphiopedilum mit den beiden Sectionen Coelopedilum und Phrag-
mopedilum angenommen und dabei gleichzeitig richtig gestellt, dass die
3 Vrrroso’schen Arten, die ich, ohne die Abbildungen gesehen zu haben,
zu Paphiopedilum zog?), in ganz andere Gruppen gehören.
Krixzuin?) schreibt dagegen »Meine Auffassung der Gattung Cypri-
pedium deckt sich mit der von Linné aufgestellten... .. . Angesichts der
absoluten Übereinstimmung im Bau der Blütenhülle sowohl wie der Säule
bei Arten, welche soweit aus einander stehen wie Cyprip. Calceolus und
C. Chica . . . . ist es absolut unerfindlich, wie man Gattungen ab-
trennen will. «
Diese auffallende Behauptung ist wohl nur dadurch zu erklären, dass,
wie Kränzrin in einer Notiz zur 4. Lieferung seines Werkes mitteilt, das
Manuscript des ersten Bandes schon längere Zeit vor dem Erscheinen der
ersten Lieferung abgeschlossen gewesen ist, dass eine Revision desselben
unmöglich war und gewisse neuere und neueste Publicationen erst in den
Addenda zu Band I die ihnen gebührende Berücksichtigung finden würden.
Warten wir also diese Addenda ab; inzwischen möchte ich sachlich noch
Folgendes bemerken:
Zunächst scheinen mir nach dem S. 595 Ausgeführten die beiden von
KniNzLuN oben genannten Arten gar nicht so weit auseinander zu stehen.
Ferner würde Kränzıuın doch wohl in große Verlegenheit kommen, wenn
er etwa die Umbelliferen-Gattungen nach der Blütenhülle unterscheiden
sollte. Es ist meines Erachtens ein gänzlich überwundener Standpunkt,
dass Gattungen nur auf Perigon und Befruchtungsorgane zu gründen sind.
Aber es ist gar nicht nötig, auf diese Prineipienfragen einzugehen, da Blüte
und Frucht thatsächlich vollkommen genügen, um sogar die 4 Gattungen
von Rorre zu trennen, dessen Aufsatz Krinzuın zur Zeit der Bearbeitung
der Cypripedilinae sicherlich auch noch nicht bekannt war. Wenn WIT
recht altmodisch, ohne jede Rücksicht auf die ganze Pflanze, definieren;
bleibt immer noch Folgendes:
4) Sitzber. d. bot. Vereins f. d. Mark Brandenburg XXIII. 4879 5. 7.
2, Annales du jardin botan. d. Buitenzorg XIV. s. 48.
3) EscrEn's Bot. Jahrb, XIX. 1894 S. 49.
^) Orchidacearum genera et species I. 4897 S. 44.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. ll. 527
1. Cypripedilum. Perigonium persistens, marcescens, germen unilocu-
lare, semina fusiformia, mollia.
2. Selenipedilum. Perigonium persistens, marcescens, germen trilocu-
lare, sulcatum, semina globosa, crustacea.
3. Paphiopedilum. Perigonium caducum, sepala imbricata, germen
uniloculare.
4. Phragmopedilum. Perigonium caducum, sepala valvata, germen
triloculare.
Da bekanntlich weit gróBere Gruppen, als es Gattungen sind, durch
das welkend bleibende oder abfallende Perigon, durch die Knospenlage der
Blütenhülle nnd durch die Fächerung des Fruchtknotens geschieden
werden, so ist es für mich unmöglich, noch heute an der LixNé' schen Be-
grenzung von Cypripedilum festzuhalten.
Kränzuin sagt ferner: Es ist ebensowenig angängig, dieselben (Gattungen)
durch die geographisehe Verbreitung stützen zu wollen. Gerade das
Gegenteil ist richtig. Cypripedilum enthält etwa 30 Arten der nördlichen
gemäßigten Zone mit einer bis Mexiko nach Süden vorgeschobenen Art,
Selenipedilum 3 Arten im heißen Central- und Südamerika, Paphiopedilum
hat 42 Arten in den Tropen der alten Welt, vom Himalaya bis Neu-Guinea
und den Philippinen, endlich Phragmopedilum 40 Species ausschließlich in
den Tropen Amerikas.
Wir wenden uns nun zu der Anordnung der Arten, die von HaLLıEr,
Rorre und KrinzLın in sehr verschiedener Weise gegeben worden ist.
Sehen wir von Rorre's Einteilung ab, welche in Form eines Schlüssels
zur Bestimmung gegeben ist, so dass man nicht mit Sicherheit daraus
schlieBen kann, dass der Verfasser diese Gruppierung auch für eine natür-
liche hält, so hat Haten nur Paphiopedilum und Phragmopedilum, Krinzuin
sämtliche Formen aufgezählt. Wenn ersterer auch nicht zwei Gattungen im
Sinne von Rorre annimmt, so stellt er doch die Sectionen Coelopedilum und
Phragmopedilum einander scharf gegenüber. KrinzLın unterscheidet da-
gegen unter den Cypripedilinae mit duplicaten Laubblättern 5 Sectionen,
von welchen die erste »Lorifolia« die Arten von Phragmopedilum enthält,
welche »Petala lorata paulum elongata« besitzen (P. Schlimii, Sargentianum,
Lindleyanum, vittatum und longifolium), während die zweite »Caudata« so-
wohl die asiatischen Paphiopedilum als die amerikanischen Phragmopedilum
mit langen gedrehten Petalen einschließt. Es ist also die Länge der Petalen
als ein höheres Einteilungsprineip betrachtet, als die Fächerung des Frucht-
knotens. Das halte ich für sehr unnatürlich. Dass, wie KrinzLin hervor-
hebt, das malayische P. Sanderianum und das südamerikanische P. cau-
datum auf den ersten Bliek sehr ähnlich sind, kann dabei nichts aus-
machen, denn Kränzuıy selbst sagt, dass die amerikanischen und asiatischen
Arten sich dureh die Form der Lippe unterscheiden, und fährt dann fort:
Das Staminodium zeigt bei zwei Arten (P. Sanderianum und P. Roth-
528 E. Phitzer.
schildianum) eine ganz und gar abweichende Bildung. Also sind doch
wesentliche Unterschiede vorhanden.
KniwzLIN's dritte Section umfasst als »Barbata« die am Rande der
Petalen mit behaarten Warzen versehenen Arten wie P. barbatum, denen
aber auch P. glanduliferum, P. Lowii, P. Haynaldianum und P. FElliottianum
angeschlossen werden, welche nach HarLızr’s und meiner Ansicht viel
näher mit der Gruppe des P. Parishil u. s. w. verwandt sind.
Sehr natürlich ist die vierte, auch von Ian unter dem Namen
» Brachypelalum« aufgestellte Section, welche P. concolor, P. Godefroyae,
P. bellatulum und P. niveum enthält.
Von der letzten Section »Insignia« sagt Kränzuın selbst, dass die hier
aufgeführten Arten alle als Typen ebenso vieler Abteilungen gelten könnten.
Harrier hat dies so ziemlich durchgeführt, indem er nur P. villosum, P. in-
signe, P. Charlesworthii als Section Neuropetalum zusammenfasst und würde
ich seiner Auffassung den Vorzug geben. P. venustum scheint mir mit
Harrier und Rorre eher in die Verwandtschaft von P. javanium, als neben
P. insigne zu gehóren.
Gar nicht befreunden kann ich mich mit KnmiwzriN's Einteilung der
Gattung Cypripedilum im engeren Sinne. Er sondert
A. Calceolus
A. Scapus uniflorus v. biflorus
| B. S. pluriflorus
2. Macrantha
3. Bifolia
A. Ebracteata
B. Bracteosa
4. Obtusiflora
5. Arietina
ohne aber für diese Abteilungen Merkmale anzugeben. Mir scheint es vor
allem notwendig, wie in den Nachtrügen geschehen ist, das ganz eigentüm-
liche C. japonicum Thunb. mit seiner fächerartigen, an Gingko erinnernden
Blattnervatur allen übrigen Arten gegenüberzustellen, dann unter diesen
das mit freien seitlichen Sepalen versehene C. arietinum hervorzuheben
und auch Fun senge Trigonopedilum als Section beizubehalten. Die übrigen
Arten scheinen mir alle unter einander nahe verwandt zu sein und höch-
stens eine Gliederung nach der Zahl der Blüten zuzulassen.
3. Ophrydinae.
Die Seetionen dieser Abteilung sind bei KniwzriN dieselben, wi
mir, nur stellt er die Habenarieae zwischen die Ophrydeae und die Gym-
nadenieae, was mir nicht natürlich scheint. In der Gattungsbegrenzung
sind Comperia mit Orchis, Himantoglossum mit Aceras vereinigt worden.
Mir würden die hier vorhandenen Differenzen in der Knospenlage der Lipp?
e bei
Beiträge zur Systematik der Orchideen. |l. 529
genügend erscheinen, um diese Gattungen beizubehalten. Bei den Habe-
narieae erkennt KrinzLın meine Umstellung von Neotinea Rchb. f. zu dieser
Gruppe als das »einzig Richtige« an, auch Barlaea Rchb. f. behandelt er in
Übereinstimmung mit mir als Gattung der Habenarieae. Hinsichtlich der
Wiederaufstellung von Peristylus Bl. wage ich vor neuer Untersuchung
von typischen indischen Arten keine Meinung zu äußern.
Inzwischen hatte ich Gelegenheit im Heidelberger botanischen Garten
Cynorchis fastigiata Thou. lebend zu untersuchen und mit der Abbildung
zu vergleichen, welche ich in den »Pflanzenfamilien«!) nach den Botan.
Reg. t. 1998 reproduciert hatte. Richtig ist im wesentlichen die Anthere
und der Mittellappen des Rostellums, dagegen sind die Antherenfortsätze
dünner. Der vor dem abgeschnittenen Petalum stehende Höcker, wohl als
Staminodium zu deuten, ist tiefer herab mit kurzen Warzen besetzt; die
Narbe liegt auf der Vorderfläche des mit n bezeichneten Teils, dessen mit
zarten Fortsätzen versehener oberer Teil keinen Pollen aufnimmt: die Narbe
ragt derb polsterförmig rechts und links vom Sporneingang vor. Die
sectilen Pollinien stehen fast im rechten Winkel zu ihren durchsichtigen
Stielehen, deren Klebmasse sofort an einem berührenden Gegenstand
haftet.
Bekanntlich hat v. WzrrsrEIN?) sich für die Vereinigung von Nigritella
L. C. Rich. mit Gymnadenia R. Br. ausgesprochen. Nachdem ich lebendes
Material von G. conopea R. B. einerseits, von N. suaveolens Schur. (G. rubra
Wettst.) eingehend untersucht habe, muss ich dem Genannten zunächst
darin beistimmen, dass im Bau der Anthere und des Rostellums keine irgend
erheblichen Unterschiede vorhanden sind. Es bleibt also nur 1) die bei Nigri-
tella in der ursprünglichen Lage verharrende, bei Gymnadenia umgekehrte
Blüte, eine unzweifelhafte Anpassungserscheinung — man braucht nur
eine im Topf cultivierte Gymnadenia umgekehrt aufzustellen, um die Lippen
ebenfalls nach der Spitze der Inflorescenz gerichtet zu sehen. Beiläufig sei
bemerkt, dass Nigritella viel dickere und kürzere Fruchtknoten hat, als die
groBen Gymnadenia: vielleicht hat dieser Umstand der Drehung Schwierig-
keiten bereitet und die Ausbildung des unpaaren Sepalums als »Insecten-
landeplatz« gefördert. 2) stehen bei Gymnadenia die Petalen nicht ab, wie
bei Nigritella: da aber dasselbe Merkmal bei Orchis nur zur Sections-
wennung verwandt wird, ist es wohl folgerichtiger, es auch hier nicht als
Gattungsmerkmal zu verwenden. Die seitlichen Sepalen stehen z. B. bei
G. conopea ebenso oder noch.mehr ab, als bei Nigritella. Endlich 3) ist
noch angeführt worden, dass die Lippe bei Gymnadenia dreiteilig, bei Nigri-
lella ganz ungeteilt sei. Ich habe aber, ebenso wie WETTSTEIN, bei letzterer
———
1) Teil II Abt. 6 S. 94.
2) Untersuchungen über Nigritella angustifolia Rich. Ber. d. deutsch. bot. Ges, VII.
1889 S. 306.
Botanische Jahrbücher. XXV. Pd. 34
530 E. Pfitzer.
Gattung auch mehrfach ein schwach dreilappiges Labellum gefunden, so
dass zugegeben werden muss, dass der Unterschied zwischen G. conopea
und Nigritella kaum größer ist, als derjenige zwischen G. conopea und
G. cucullata L. €. Rich. oder G. albida L. C. Rich. Somit werde ich die
Gattung Nigrilella in Zukunft ebenfalls mit Gymnadenia vereinigen.
Hinsichtlich der Satyrieae sei bemerkt, dass Neobolusia Schlechter!)
vom Autor dieser neuen Gattung zu den Gymnadenieae gestellt wurde,
während ich sie zu den Satyrieae rechne. ScuLecuter giebt aber selbst zu,
dass Neobolusia eine sehr eigenartige Gattung, sowie dass die stark ver-
längerte Säule »ganz verschieden von den übrigen Gymnadenieen« sei.
Hinsichtlich des bei den Satyrieae meistens polsterartig erhabenen Stigmas
erkennt ScutEcurER an, dass die Narbe von Neobolusia nicht einfach concav
sei, wie er nach den getrockneten Exemplaren zuerst glaubte, sondern
»dreieckig, wobei die unteren \/förmig divergierenden Seiten leistenartig
verdickt sind und fertil erscheinen.« Nach alledem scheint mir Neobolusia
den Satyrieae weit näher zu stehen, als Platanthera und Gymnadenia. Auch
Brachycorythis Lindl., welche Scutscnter »einstweilen in die Nähe von
Gymnadenia zu bringen « vorschlägt, scheint mir natürlicher ihren Platz bei
den Satyrieae zu finden.
Über Satyrium carneum L., welches mehrmals in Heidelberg blühte,
habe ich kürzlich einige Beobachtungen veröffentlicht2), welche auch die
Bestäubungsverhältnisse dieser merkwürdigen Gattung, sowie die unge-
wöhnliche Größe der Epidermiszellen der Laubblätter berühren.
4. Neottiinae.
f. Pogonieae.
Der Güte des Herrn Professor Treur in Buitenzorg verdanke ich
Knollen von Nervilia Aragoana Gaud. Zwar habe ich die Pflanze noch nicht
N Blüte gesehen, so dass die Zweifel über die Stellung der Inflorescenz noch
ortbestehen — dagegen ist jetzt völlig sicher, dass die Seitentriebe,
welche aus den Knoten der das einzige Blatt tragenden Achse hervor-
sprossen und abwärts in den Boden eindringen,'wo ihr Ende zur Knolle
anschwillt, Stammorgane sind. Sie haben deutliche Niederblätter und auch
die etwa haselnussgroße Knolle, mit welcher sie enden, ist mit deutlichen
Ringnarben versehen. Aus den letzteren treten beim Wiederbeginn der
Vegetation Adventivwurzeln hervor, während die Terminalknospe des
Knöllchens die neue beblätterte Achse liefert.
1) ExGrER's Bot Jahrb, XN. 4895 S. 5.
2) Die Gartenwelt II. 4898 S. 349.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. T. 531
g. Cephalanthereae,
Hierher stellt Praın seine neue Gattung Pantlingia!), die in den Nach-
trägen übersehen worden ist.
m. Tropidieae.
Wir verdanken F. Mürrer?) eine genauere Untersuchung des Stipes von
Corymborchis, wonach derselbe ein freier, auf der Klebscheibe als Aus-
wuchs entstehender und mit fingerartigen, zelligen Papillen besetzter Fort-
satz ist. Bestätigt sich diese Darstellung, was bei der ausgezeichneten
Beobachtungsgabe Mürzer's kaum zu bezweifeln ist, so würden sich die
Tropidieen weiter von den übrigen .Veolliinae entfernen, als bisher ange-
nommen wurde und wohl als besondere Tribus gelten müssen. J. D. Hookrn )
hat bereits darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Tropidieae durch ihre
holzigen Stämme und starren Blätter sehr von den übrigen indischen
Neottiinae unterscheiden.
MürLer nimmt dann noch Anstand an meiner Einteilung in Acranthae
und Pleuranthae, weil nach ihm einige Arten von Corymborchis terminale,
andere laterale Inflorescenzen haben. Mürter giebt aber selbst an, dass die
Stümme dieser Gattung etwa 10 Jahre lang an der Spitze weiter wachsen,
indem sie jährlich 2—4 neue Blätter und in den Achseln der vorjährigen
Blätter Blütenstände bilden. Es scheint mir nicht ausgeschlossen, dass
endlich der Stamm mit einer terminalen Inflorescenz abschließt, wenn er
ausgewachsen ist, oder wenigstens eine solche anlegt, während die zarteren
Arten nur diesen endständigen Blütenstand hervorbringen. Wenigstens
kommt ganz dasselbe bei Arten von Epidendrum thatsächlich vor‘).
5. Thuniinae.
Gegenüber der Darstellung in den »Pflanzenfamilien« ist in den Nach-
trägen hier die Abänderung eingetreten, dass Arundina Bl. ausgeschlossen,
Calopogon R. Br. hinzugefügt und Trichosma Lindl. mit einem Fragezeichen
versehen wurde. Die Gründe sind die folgenden:
Die Knospenlage der Laubblätter von Arundina ist unzweifelhaft dup-
lieativ, was die Pflanze aus dieser Gruppe ausschließt. Andererseits hat
Calopogon pulchellus R. Br., der im Heidelberger Garten blühte, gegliederte
convolvulative Laubblätter und ist also an die ganz analoge Gattung Bletilla
Rchb. f. anzuschließen. Calopogon hat eine haselnussgroße, etwas abge-
plattete Knolle, welche aus zwei, durch eine schief verlaufende Ringlinie
1) G. Kng u. R. PasrLING, Some new Orchids from Sikkim. Journ. Asiat. Soc. of
Bengal 1896 S, 107.
2) F. Mürter, Orchideen von unsicherer Stellung. Ber. d
S. 201,
3 Flora of British India VI. S. 477.
,
4) Pritzer, Grundzüge u. s. w. S. 110.
. bot. Ges. XIII. 4895
34*
532 E. Pfitzer.
getrennten Internodien besteht. Die Endknospe ist gerade aufwärts gerichtet,
so dass die Achse der Knolle gekrümmt zu denken ist. Am tiefsten Punkt
der Ringlinie entspringt der Trieb für das nächste Jahr. Die Blüte ist im
Bot. Mag. T. 146 sehr gut abgebildet — nachzutragen ist zu Bentuan’s!)
Diagnose, dass der, mit zwei kleinen Seitenlappen versehene Basalteil der
aufwärts gewandten Lippe mit der Säule fest verbunden ist, während das
mit drei Lamellen besetzte Endstück schon bei mäßigen Erschütterungen
in Schwingung gerät. Die von Bextuam ausgesprochenen Zweifel hinsichtlich
der Zahl der Pollinien erledigen sich dahin, dass 4, bei einiger Vorsicht
einzeln zu entfernende Pollinien vorhanden sind, deren jedes aus einer
großen Menge einzelner, durch klebrige Fächer verbundener Tetraden-
pakete besteht.
Was Trichosma betrifft, so wurde deren einzige Art von LixpLEx zuerst
als Coelogyne coronaria!) beschrieben, von Reıcnensach f.?) zu Eria gezogen.
Mit ersterer Auffassung stimmen überein die sicher convolutive Knospen-
lage der Laubblätter und die allem Anschein nach terminale Inflorescenz,
welche die Bracteen in dieselbe Ebene stellt, wie die Laubblätter, während
Eria duplicative Blätter und seitliche Blütenstände hat. Andererseits unter-
scheidet sich die Blüte durch das deutliche Kinn und die anders gestellte
Anthere erheblich von Coelogyne, wenn auch bei manchen Pleione-Arten schon
die Andeutung eines Kinns vorkommt, während die bei Eria horizontalen,
frei über dem Rostellum vorgestreckten, bei Trichosma schräg gestellten,
von einem besonderen Fortsatz des Rostellums bedeckten Caudiculae der
Pollinien ebenfalls einen Unterschied begründen. Da nun das einzige vor-
liegende Internodium unterhalb der Laubblätter nicht knollig angeschwollen
ist, so kann man wohl Trichosma zur leichteren Trennung der Gruppen zu
den Thuniinae stellen; immerhin ist eine starke Verwandtschaft mit den in
meiner Anordnung gleich darauf folgenden Coelogyninae nicht zu verkennen,
wohin auch Bextuam3) Trichosma stellte.
6. Gollabiinae.
Die Arten dieser Gruppe sind lebend sehr schwer zu erhalten, doch
ist es mir jetzt möglich gewesen Collabium nebulosum Bl. und Nephela-
phyllum pulchrum Bl., letzteres auch in Blüte, zu untersuchen. Die Abtei-
lung der Collabiinae habe ich schon 1887 aufgestellt4) und charakterisiert
durch convolutive Knospenlage, Bildung der Inflorescenz aus einem laub-
blattlosen besonderen, später seitlich einen neuen Laubtrieb bildenden
Glied des Sympodiums, Säulenfuß und 2 anhanglose Pollinien. Nachdem ich
nun Nephelaphyllum genauer kennen gelernt habe, bin ich überzeugt, dass
es in diese Abteilung gehört. Auch bei Nephelaphyllum ist der Blütenspross
ein besonderes Sympodialglied: dass an Stelle des Kinns ein Sporn auftritt,
274.
1) Bot. Reg. XXVII. 4844 Misc. S. 478. 3) WaLrrns Annales VI. S.
3) Genera plantarum II. 2 S. 468. 4) Entwurf u. s. w. S. 50 f. 400.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. II. 533
ist nach den von mir anderen Orts!) gegebenen Darlegungen kein wesent-
licher Unterschied. Die Sáule hat unterhalb der platten, mit zwei seitlichen
Óhrchen versehenen Anthere eine Höhlung. Die Angabe BrwrnAw's?), dass
8 Pollinien vorhanden seien, ist dahin zu berichtigen, dass von den vier paral-
lelen, schmalen Pollenmassen die beiden äußeren durch eine Querteilung
zerschnitten sind, so dass im Ganzen 6 Pollinien da sind. Dieselben liegen
einer oblongen, an den schmalen Seiten dreieckig ausgeschnittenen Caudi-
cula auf. Dass neben einander Gattungen mit und ohne Caudicula stehen,
kann um so weniger auffallen, als bekanntlich z. B. die sehr nahe ver-
wandten Genera Eria und Dendrobium denselben Unterschied zeigen.
Collabium hat bei uns noch nicht geblüht, so dass ich hier nur die
convolutive Knospenlage constatieren kann.
7. Coelogyninae.
Hier ist die Diagnose der Gruppe in den »Nachträgen« abgeändert
worden, was durch das Ausscheiden von Sturmia und Verwandten nötig
wurde. Was die schon früher berührte?), von Kuntze bestrittene Trennung
von Coelogyne Lindl. und Pleione Don betrifft, so möchte ich nochmals be-
tonen, dass der von mir aufgefundene Unterschied im Bau der Caudiculae
sich bisher als constant erwiesen hat. Dass die beiden Gattungen natürlich
sind, geht wohl sicher aus folgender Bemerkung Linprey s4) hervor: »There
is something so peculiar in the plants called Pleione by Don, that it would
be desirable to find some means of separating them from Coelogyne«.
Von allen bisher untersuchten Arten von Coelogyne weichen zwei,
nämlich C. fimbriata Lindl.5) und C. Thuniana Rchb. f. durch duplicative
Knospenlage der Laubblätter ab. Von letzterer sagt Reıcnexvach f.5 »nulli
affinis...... Die Säulenbildung entfernt sich von der aller uns be-
kannten Arten«. Außerdem hat die Lippe von C. Thuniana nach frischen
Blüten statt der Kümme nur 2 längere seitliche und eine kürzere mittlere
stumpf erhabene Linie, ferner ungewöhnlich schmale, tief abgesetzte,
sichelfórmige Seitenlappen. Nach REICHENBACN erscheint die Blüte zwischen
den jungen Blättern, ich habe sie auch an laubblattlosen Seitentrieben
gefunden, wie bei C. cristata Ldl. Immerhin scheint mir die Pflanze mit
Coelogyne sehr nahe verwandt zu sein.
T^. Sturmiinae.
In meiner Bearbeitung der Orchideen für die Pflanzenfamilien habe
ich Sturmia mit einem Fragezeichen zu den Coelogyninae gestellt. Nachdem
A) Morphologische Studien S.38. 2) Genera plantarum HI. 2 S.515.. 3) Esoren s
Bot, Jahrb. XIX. 4894 S. 46. 4) Folia Orchidacea I. 5. Vgl. WALPERS Annales VI
S. 234, 5) Vgl. PrirzER, Grundzüge u. s. w. 1882 S. 152. 6) Allgemeine Garten-
zeitung 1855 S. 445.
531 E. Pfitzer.
ich die einzige europäische Art der Gattung St. Loeselii (L.) Rchb. f. lebend
untersucht habe und nachdem ich mich ferner überzeugen konnte, dass
Microstylis monophyllos (L.) Lindl. nach lebendem Material sicher und
Malaxis paludosa L. nach Herbarexemplaren aller Wahrscheinlichkeit nach
convolutive Knospenlage der Laubblätter haben, möchte ich, wie in den
» Nachtrügen« geschehen ist, hier lieber eine besondere Gruppe aufstellen.
Dieselbe unterscheidet sich von den Coelogyninae in der Blüte durch die
nieht hängende, sondern nur übergeneigte bis aufrechte Anthere und das
Fehlen der Caudieulae, im Aufbau dadurch, dass die Knolle!) kein ganzes
Internodium unterhalb der Laubblätter bildet, sondern aus der ange-
schwollenen Basis des Blütenstandes oberhalb der Laubblätter entsteht.
Von den Liparidinae, denen die Sturmiinae in der Blüte nüher stehen, waren
die letzteren. verschieden durch die convolutive Knospenlage der Laub-
blätter und dadurch, dass die ersteren, wenn sie tiberhaupt eine Luftknolle
bilden, diese aus einem Internodium unterhalb der Laubblätter hervorgehen
lassen, wie die Coelogyninae. Die saprophytische Gattung Coralliorrhiza,
welche keine Laubblätter hat, schließt sich wohl am besten an die Stur-
minae an.
Inwieweit die übrigen als Arten von Sturmia beschriebenen Pflanzen
mit St. Loeselii übereinstimmen, bleibt noch zu untersuchen, namentlich
aber muss die bisherige Gattung Microstylis Nutt. in zwei zerlegt werden,
da die tropischen Microstylis-Arten, die ich untersuchen konnte, sämtlich
duplicative Knospenlage der Laubblätter und keine oder aus mehreren
Internodien bestehende Knollen besitzen. Nun hat bereits E. L. GREENE?)
aus anderen Gründen für M. monophyllos und einige verwandte Arten die
Gattung Achroanthus Rafin. wieder hergestellt, was ich in den » Nachträgen«
angenommen habe. Welche Arten aber zu Achroanthus, welche zu Micro-
stylis gehören, kann nur durch genaue Untersuchung des Aufbaues der
Pflanzen festgestellt werden: auch Rıprey’s3) Monographie giebt dazu, bei
aller Verschiedenheit der Lippenform u. s. w., keine genügenden Anhalts-
punkte, da die sonstigen morphologischen Verhältnisse nicht genügend
beachtet sind. Was die Blütendifferenz von Sturmia und Liparis anbetrifft,
so möchte ich darauf hinweisen, dass die Säule der ersteren gerade, auf
der Vorderseite am Grunde bauchig angeschwollen und längsgefurcht ist,
mit horizontaler Anthere, während Liparis eine schlanke gekrümmte Säule
mit hängender Anthere hat.
Vielleicht gehört hierher auch Didiciea King et Prain*) — von Tipu-
laria Nutt., neben welche Gattung die Autoren diese neue Gattung stellen
wollen, ist dieselbe durch anhangslose Pollinien verschieden.
1) Vgl. Pritzer, Grundzüge u. s. w. S. 454. 9) Pittonia II. S. 453. 3) Journ.
Linnean Society Bot. XXIV. 4888 S. 308. 4) G. Kixc and R. PAwrLING, Some new
Orchids from Sikkim. Journ. Asiat. Soc. of Bengal 4896 S. 448.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. I. 535
8. Liparidinae.
Die in der Bearbeitung der Orchideen für die Pflanzenfamilien noch
vorhandene Unsicherbeit in der Knospenlage der Laubblätter dieser
Gruppe ist inzwischen insoweit geschwunden, als ich auch für krautige
Liparis-Arten (z. B. L. elata Lindl.) und einige tropische Microstylis (M.
calophylla Rehb. f., M. Scotlii Hook. f., M. metallica Rchb. f., M. chlorophrys
Rchb. f.) an lebenden Pflanzen die duplicative Faltung feststellen konnte.
Bei Calypso borealis Salisb. hat Luvpsrnów!) meine Vermutungen in dieser
Richtung bestätigt.
9. Polystachyinae.
Hier habe ich die Genugthuung, dass meine wesentlich auf Differenzen
im Aufbau begründete Gattung Acrolophia nachträglich von den Mono-
graphen der südafrikanischen Orchideen, Borus und Scntecnter ?), anerkannt
worden ist. Ferner habe ich in den Nachtrügen Cryptochilus Wall. von den
Glomerinae entfernt und hierher versetzt und zwar auf Grund der Unter-
suchung von lebendem Material von C. sanguineus Lindl. Derselbe bat den
Wuchs einer großen Polystachya, duplicative Knospenlage und endständige
zweizeilige Inflorescenz. Die aus den Sepalen gebildete Röhre ragt nach
unten kinnartig vor: öffnet man dieselbe, so findet man aber, dass mehr
eine sackige Erweiterung vorliegt, da der vorhandene Säulenfuß fast gar
nicht mit den Sepalen, dagegen stark mit der Lippe in Verbindung steht; mit
den Petalen ist dies gar nicht der Fall. Die Lippe hat am Grunde eine
breite kurze Vorwölbung, die als Beginn der Lippensporne von Galeandra
und Acrolophia betrachtet werden kann. Die kurze breite Säule zeigt
über der breiten quergezogenen Narbe eine aufrechte, in der Mitte von
obenher eingekerbte Membran, die als Rostellum zu deuten ist: die An-
there ist in eine hinter dieser Membran liegende Grube versenkt, so dass
die Spitzen der 8 Pollinien horizontal sich der Membranmitte anheften.
Sucht man sie zu entfernen, so bleibt ein elliptisches Stück unter dem Aus-
schnitt der erwähnten Membran an der Nadel hängen, an ihm die Pollinien.
Es ist also ein deutlicher Stipes vorhanden, nicht nur, wie BevruaM?) an-
giebt, ein »viscum parcum«, Somit stimmt Cryptochilus völlig mit den
typischen Polystachya-Arten überein: nur die Verwachsung der Sepalen
und die Achtzahl der Pollinien bilden wesentliche Unterschiede: auch die
Starke Behaarung des Perigons ist in dieser Gruppe häufig.
Nachdem ich ferner Gelegenheit hatte Eprphora (Polystachya) pubescens
Lindl. lebend mit echten Polystachya-Arten zu vergleichen, müchte ich diese
1) Einige Beobachtungen über Calypso borealis. Botan., Cenlralbl. 38 4889 S. 697
2) On the genus Acrolophia. Journ. of Bot. 1894 S. 330.
3) Genera plantarum HI. 2 S. 518.
536 E. Phitzer,
alte Gattung von Lınprey wieder herstellen. Die Differenzen, welche schon
LivpLEY bemerkt hat, sind erstens, dass bei Polystachya die Sepalen mit dem
Säulenfuß weit herab verwachsen und dadurch schief sind, wie bei einer
Maccillaria, während bei Epiphora ein Fuß kaum vorhanden ist, jedenfalls
aber die Sepalen damit nicht verbunden sind: »Sepala libera, lateralia aequa-
lia nullo modo obliqua, sagt LixpLEY !)«. Zweitens ist bei echten Polystachya-
Arten die Lippe am Säulenfuß leicht beweglich angegliedert, bei Epiphora
dagegen fest damit verbunden, »Labellum cum columna sigmoideo-ungui-
culatum«!). Das sind genügende Gründe, um entgegen der Meinung von
REICHENBACH f.?) und Brxrnaw?), Epiphora von Polystachya zu trennen.
In den Nachträgen ist Leucolaena Ridl. 4) zu den Polystachyinae gestellt.
Der Entdecker dieser neuen Gattung sagt: »I am quite unable to suggest any
affinity for this plant«. Da die Inflorescenz terminal ist und die Pollinien
eine deutliche Klebscheibe besitzen, reiht sich Leucolaena hier wohl noch
am besten an.
Neobenthamia Rolfe wird von Rorre) und Hookrn*5) zu den Cymbidü-
nae gestellt, von denen es sich aber durch die terminale Inflorescenz und
das Fehlen der echten Caudiculae zwischen Pollinien und Klebinasse unter-
scheidet, welche erstere wenigstens nicht angegeben sind. Mir scheint
die Gattung ihren natürlichen Platz neben Bromheadia Lindl. zu finden.
Claderia Hook. f., vom Autor provisorisch neben Eria gestellt?), ist zu
ungenügend bekannt, um mit Sicherheit untergebracht zu werden. Die
terminale Stellung der Inflorescenz deutet mehr auf eine Verwandtschaft
mit Polystachya als mit Eria.
Glossorrhyncha Ridl. glaubt Rıpıry 5) zu den Sarcanthinae stellen zu
sollen, giebt aber selbst terminale Inflorescenzen an, wie sie bei keiner
monopodialen Orchidee vorkommen. Die Pollinien sind unbekannt, immer-
hin scheint ein starker Stipes sich zu bilden, was vielleicht die Pflanze den
Polystachyinae zuteilt.
Unsere Kenntnis von Bromheadia Lindl. ist durch Rıpıey®) wesent-
lich erweitert worden, leider macht er aber keine Angabe über die Knospen-
lage der Laubblätter. Nach einem Exemplar in Kew ist B. palustris
duplicativ.
AA. Glomerinae.
Aus dieser Gruppe würde Cryptochilus Wall. nach von S. 535 Ange-
führtem ausscheiden, womit die Gruppe an Einheitlichkeit gewinnt, da sie
nun lauter Formen ohne Luftknollen enthält. Hinzukommen würde Arundina
Bl. (vgl. S. 531). In ihrem Wuchs, den großen Blüten zeigt diese Gattung
^) Botan. Magaz. Compan. II. S, 204. 2) WarrEns Annales VI. S. 7643. 3) Botan.
Magaz. B.92 T. 5586. 4) Journ. Linn. Soc. XXXIII. S. 341. 5) Gard. Chron. 489 `
S. 272. 6) Botan. Magaz. Vol. 448 t. 7224. 7) Flora of British India V. S. 81%.
8) a.a. O. S. 342. 9) The genus Bromheadia. a. a. O. S. 334,
Beiträge zur Systematik der Qrehideen, M, 537
große Ähnlichkeit mit Bromheadia — doch sollen die Pollinien von Arun-
dina nach allen Angaben keinen Stipes haben, was sie hier anschlieBen
würde, wenn man auf dieses Merkmal grofles Gewicht legen will.
19. Pleurothallidinae.
Die von mir aufgestellte Gattung Scaphosepalum ist inzwischen von
Rorre !) und J. D. Hooker?) anerkannt worden. Octomeria R. Br. habe ich
in den Nachträgen ausgeschlossen, da sie durch die fast gleiche Entwicke-
lung der beiden Perigonkreise und die 8 Pollinien besser den Laeliinae-
Ponereae sich anreiht.
13*. Laeliinae-Ponereae.
Hier habe ich die Gattungen ? Reichenbachanthus, 2 Orleanesia, Isa-
belia, Adeneleutherophora von Barbosa Rodriguez eingeordnet, von denen
mir nur die Beschreibungen zur Verfügung standen, welche vielfach wenig
bestimmt sind. Herr Professor Cosntaux, welchem die Handzeichnungen
des Autors vorliegen, hatte die Güte, mir einige schriftliche Mitteilungen
zu machen, welche diese Gattungen betreffen. Danach ist Reichenbachan-
thus Barb. Rodr., welchen ich mit einem Fragezeichen hinter Scaphyglottis
Pópp. Endl. und Ponera Lindl. aufgeführt habe, synonym mit ersterer
Gattung, Adeneleutherophora Barb. Rodr., deren Diagnose dann aber ganz
unrichtig sein muss, sehr wahrscheinlich synonym mit Elleanthus Presl.
Über Octomeria R. Br. vgl. Gruppe 12. Die Diagnose von /larticegia Lindl.
ist nach lebenden Blüten, wie folgt, zu verbessern: Lippe am Grunde mit
blasenförmiger Auftreibung, bis zur Hälfte mit der Säule verbunden;
Lippenplatte am Grunde verschmälert, zurückgebogen, dann aufsteigend,
mit gaumenartigem Querwulst an der Biegungsstelle. Pollinien 4 mit
parallelen Caudiculae. Nachzutragen ist an dieser Stelle KrinzLın's neue
Gattung Neolauchea 3), die mir aber mit Diothonaea Ldl. näher verwandt
scheint, als mit Coelia Ldl. und Octadesmia Bth., zu welchen Krinzıın Neo-
lauchea stellt. Beiläufig bemerkt, sollte man solche erneuerte Ver-
ewigungen mit Neo... ... lieber unterlassen: es ist doch nicht schwer,
einen Namen nach den Eigenschaften der Gattung zu bilden.
Inzwischen hatte ich auch Gelegenheit Meiracyllium Rehb. f. in der
Art M. gemma Rchb. f. lebend zu untersuchen und mich zu überzeugen,
dass diese Gattung wegen ihres deutlichen, mit der Lippe verbundenen
Säulenfußes zu den Ponereae, neben Arpophyllum Ll. Lex. und Harticegia Ldl.
gehört, mit welchen sie in dem stets einzigen Laubblatt, sowie im allge-
meinen Bau der Blüte übereinstimmt, von denen sie sich aber durch die
rückenstündige Anthere in derselben Weise unterscheidet, wie etwa Cirrlaea
von Gongora, Notylia von Oncidium. Der letzten Beschreibung von REICHEN-
——— —
1) The genus Scaphosepalum Pfitz. Journ. of Bot. XXVIII. 1890 S. 137.
Magaz. Vol. 146 T, 7151. — 3) Bulletin de l'Herbier Boissier V. 1879 S. 410.
2) Botan.
D
538 E. Pfizer.
sach!) habe ich wenig hinzuzusetzen: das Labellum ist kaum »trilobum«,
besser integrum marginibus paullum involutis. Sehr deutlich ist die
»Vandeen-glandula«, die, wie schon RricneNsAcu angiebt, tiefbraun gefärbt
ist, trotzdem die Pflanze mit lauter »Epidendreen« aufs nüchste verwandt
ist. Vor dem schlank dreieckigen Rostellum, welches an der Spitze nach
Fortnahme der Glandula, ganz wie bei den echtesten »Vandeen«, einen
Einschnitt zeigt, stehen zwei viel kürzere, fleischige Narbenlappen, die auf
der Vorderseite grobe vielzellige Papillen haben, an denen aber der Pollen
hier nieht haftet. Die physiologische Narbe scheint vielmehr nach dem
Rostellum hier auf der Hinterseite dieser Lappen zu liegen, wie sonst bei
einer dreiteiligen Narbe in der Mitte.
Die Pflanze ist überaus lehrreich als abschreckendes Beispiel dafür,
wohin die bloße Beachtung der Antheren und Pollinien in der Systematik
der Orchideen führt. Rericnensacn ?) sagt: Nach den unwandelbaren Ge-
setzen der Harmonie der Organe ist Meiracyllium ganz unbedingt eine
Vandea ...... uns ist es nicht gelungen, auch nur eine annähernde Ver-
wandtschaft für die Pflanze zu finden. Benxtuan3) aber stellt Meiracyllium
mit Cirrhaea Ldl., Macradenia R. Br., Notylia Ldl., Acriopsis Reinw., Tel-
pogon H. B. K., Trichoceros H. B. B., Appendicula Bl., Podochilus Bl. und
Thelasis Bl. zu einer äußerst unnatürlichen Tribus » Nolylieae « zusammen,
bloß, weil alle diese Pflanzen rückenständige Antheren haben. Jedem Un-
befangenen mußte die Verwandtschaft von Meiracyllium mit den Laeliinae,
namentlich die Ähnlichkeit mit Sophronitis Ldl. auffallen, von der sich
Meiracyllium allerdings durch den Bau der Säule und Anthere wieder
etwas entfernt.
14. Sobraliinae.
Über den Ausschluss von Calopogon R. Br. vergl. S. 531. Die Gruppe
erhält dadurch eine natürlichere Verbreitung. Gelegentlich habe ich bei
Sobralia beobachtet, dass der Trieb nach dem Abblühen über die Inflorescen?
hinaus weiter wachsen kann, ähnlich wie es normaler Weise bei Callistemon
u. S. w. vorkommt.
15. Phajinae.
Im Herbste 4895 blühte in Heidelberg Plocoglottis Lowii Rchb. f.) —
sie hat die biologische Eigentümlichkeit, dass immer nur eine Blüte ge
öffnet ist, so dass die Blütezeit viele Monate dauert. Ich konnte mich
überzeugen, dass meine Vermutung?), die Pflanze gehöre zu den Phajina®,
wie Lixprey®) schon durch die Zusammenstellung mit Phajus, Bleta,
Tainia, Spathoglossis und Ipsea angedeutet hatte, und nicht zu den Cyrto-
podiinae, wie BEentuan?) und HookrRn 5) annahmen, richtig ist. Die Pflanze hat
1) Xenia Orchidacea Ill. S.43 T. 209. 2) Ebenda I. S. 43. 3) Genera plan-
tarum III. 2 S. 479. 4) Vergl. ReicuENBACH, Xenia Il, S, 442 T. 454, 5) Entwü
S. 71. Orchideen in den »Natürl. Pflanzenfam.« S. S. 454. 6) Vegetable kinge
5.181. — 7) Genera plantarum III. 2 S. 472. — 8) Flora of british India Vl: 8. 4,177
Beiträge zur Systematik der Orchideen. I. 539
convolutive Knospenlage des einzigen Laubblattes, seitliche Inflorescenz
und ausgesprochene Gaudiculae an den 4 Pollenmassen, während die Kleb-
masse nicht stärker entwickelt ist, als etwa bei Preptanthe Rchb. f. Die
Lippe steht der Säule parallel und schnellt elastisch zurück, wenn man sie
nach unten biegt.
18: Lycastinae.
Hier habe ich, entsprechend den Ausführungen von Krinzuin !) Steno-
coryne Lindl. wieder als besondere Gattung neben Bifrenaria Lindl. auf-
geführt. Zu Batemania Lindl. gehört nach Coaxiaux's brieflicher Mitteilung
als Synonym Petronia Barb. Rodr.
19. Gongorinae.
Mitte Mai 4897 blühte in Heidelberg zum ersten Male eine Pflanze
von Cirrhaea saccala Lindl. und gab mir so Gelegenheit, diese sehr in-
leressante Gattung genauer zu untersuchen.
Die Pflanze hat das Aussehen einer kleinen Stanhopea und cine reich-
blütige hängende Inflorescenz, an der zunächst die Stellung der Blüten be-
merkenswert ist. Dieselben wenden sich sämtlich von der Spindel ab,
während sie bei der nahe verwandten, so häufig cultivierten Gongora
galeata Lindl. (Acropera Loddigesii Lindl.) sich umgekehrt ihr zuwenden.
Ferner aber stellen sie die Lippe, welche in der hüngenden Inflorescenz
der Anlage nach nach abwärts, nach der morphologischen Spitze des
Blütenstandes gewendet ist, aufwürts, so dass die Blüten ebenso cine
Drehung um 180° machen, wie es dieselben bei den aufrechten Inflores-
cenzen unserer Orchis-Arten thun. Der Blütenstiel steht senkrecht von der
Blütenstandsachse ab, dann biegt er sich scharf kniefórmig nach abwärts
und die Längsrippen des hängenden, etwas concav nach außen gebogenen
Teiles zeigen völlig schiefen Verlauf, so dass hier Drehung stattfindet.
Wir haben also jetzt Formen der Stellung der Blüte bei den Orchideen :
1. bei aufrechter Inflorescenz nicht gedreht, also Lippe nach aufwärts
z. B. Epipogon, Scaphosepalum.
2. bei aufrechter Inflorescenz übergebogen, dadurch Lippe nach abwärts:
Lycaste.
3. bei aufrechter Inflorescenz um 180° gedreht, also Lippe abwärts, wie
gewöhnlich.
4. bei aufrechter Inflorescenz um 360° gedreht, also Lippe wieder auf-
wärts, z.B. Malaxis. .
5. bei hängender Inflorescenz nicht gedreht und nicht gebogen, Acınela.
6. bei hüngender Inflorescenz etwas eingebogen, Lippe nach abwärts.
Stanhopea.
1) REICHENBACH u. KniNzLIN, Xenia Orchidaceen Ill. S. 1414.
540 E. Phitzer.
7. bei hángender Inflorescenz so stark eingebogen, dass die Lippe nach
aufwärts steht, gleichzeitig die Blüte der Spindel zugewandt:
Gongora galeata.
8. bei hängender Inflorescenz rechtwinkelig abwärts gekrümmt und ge-
gedreht, so dass die Lippe nach aufwärts steht, gleichzeitig die Blüte
von der Spindel abgewandt: Cirrhaea.
20. Zygopetalinae.
Zunächst ist hier meine Annahme t), dass Colax in die nächste Nähe
von Zygopetalum, nicht aber, wie Brexrmaw wollte ?), zu Lycaste Lindl. zu
stellen ist, dadurch erwiesen, dass es gelang, zwischen Zygopetalum crini-
tum Lindl. und Colax jugosus Lindl. einen Bastard zu erzielen, welcher als
Zygocolax Veitchii Rorre?) beschrieben worden ist.
Ferner habe ich Köllensteinia Rchb. f. inzwischen an einem lebenden
Exemplar von K. ionoptera Rchb. f. untersuchen können. Der Aufbau
stimmt vóllig mit Zygopetalum überein und auch die Eigentümlichkeit, dass
die auf der Knolle stehenden Laubblütter noeh deutliche Blattscheiden be-
sitzen, welche nach dem Abfallen der Spreiten auf der Knolle stehen
bleiben, ist vorhanden. Ebenso tritt die Inflorescenz an jungen, noch
knollenlosen Trieben auf, wie das RrrcmEwsAcu auch bei K. Kellneriana
Rehb. f. angiebt. Die wesentlich nach trockenem Material verfasste
Gattungsdiagnose des letzteren ist in einigen Punkten zu modificieren.
Zunächst bildet Köllensteinia mit Eriopsis eine Gruppe der Zygopeta-
linae, bei welcher weder die Sepalen noch die Petalen erheblich mit dem
Säulenfuß verwachsen sind; dieser geht vielmehr bei Köllensteinia von
der Säule allseitig frei nach unten und trägt nur die beweglich ange-
gliederte Lippe. So erklärt sich der Mangel des Kinns, welches bei Zygo-
petalum und Zygosepalum von Fuß und Sepalen, bei Galeottia von Fuß und
Petalen gebildet so deutlich hervortritt — Colax: nimmt eine Mittelstellung
ein. Der Nagel der Lippe, welcher nach Reıcnenpach eine Schwiele trägt,
ist bei unserer Art äußerst kurz und glatt. Endlich finde ich nicht zwei,
sondern vier Pollinien; die oberen sind stark gewölbt und überdecken die
unteren. Die ganze Gruppe wird damit homogener, da auch die übrigen
Gattungen der Zygopetalinae vier paarweise aufeinander liegende Pollinien
haben.
21. Dendrobiinae.
Die Gattung Latourea Bl. ist in den Nachträgen in anderer Weise von
Dendrobium Sw. unterschieden worden, was auf den Untersuchungen
KniNzLiN's!) beruht.
1) Entwurf einer natürlichen Anordnung der Orchideen 1888 S. 78f.
2) Genera plantarum III. 2 S. 548.
3) On Bigeneric Orchid- Hybrids. Journ. Linn. Soc. Bot. XXIV. 4887 S.
Chron. 1897 S. 768,
156. Gard.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. Il. 541
Von Dendrobium $ Pedilonum hatte ich inzwischen Gelegenheit,
D. secundum Bl. lebend zu untersuchen. Die schmale Lippe ist hier nicht,
wie sonst, an der Verlängerung der Säule nach abwärts unmittelbar be-
festigt, sondern jenseit eines kurzen Sporns auf dessen Vorderseite — an
derselben Stelle trennen sich auch die paarigen, eine kurze Strecke ver-
wachsenen Sepalen ab. Es würe vielleicht móglich, wenn dies Verhalten
in der Section constant wäre, Pedilonum als Gattung wieder herzustellen:
ähnliches Verhalten zeigen übrigens auch die Dendrobia $ Nigrohirsuta und
D. luteolum Batem. D. secundum Bl. hat, was wegen der von so vielen Syste-
matikern noch immer beibehaltenen Einteilung in Malaxideae, Epidendreae
und Vandeae von Interesse ist, am Rostellum eine weiche Klebdrüse,
welche an der Luft rasch erhärtet. Mit einem spitzen Bleistift gelingt es
leicht, die Pollinien an der Klebmasse herauszuziehen. Eine ähnliche
Klebmasse hat D. lamellatum Lindl.
Bei Sayeria Krzl, die ich mit ihrem Entdecker unter der Voraus-
setzung, dass die Blütenstandshauptachse wirklich seitlich steht!), in die
Nähe von Dendrobium stelle, möchte ich mir die Bemerkung erlauben, dass
es doch wohl nicht mehr angeht, die das Rhizom bildenden Basalstücke
der Triebe caules primarii, ihre aufrechten Endteile caules secundarii und
den Blütenstand caulis tertiarius zu nennen. Die beiden ersteren sind
Teile einer und derselben Achse (vgl. Fig. 42 meiner Bearbeitung der Orchi-
deen in den »Pflanzenfamilien«), der Blütenstand wäre also höchstens ein
»caulis secundarius«.
Hinsichtlich Aporum Lindl. möchte ich, nachdem ich die Gattung
lebend untersucht habe, bemerken, dass die Anheftung der Anthere ganz
anders ist, als bei Dendrobium. Während bei letzterer Gattung eine Anthera
versatilis vorliegt2), ist die Anthere von Aporum wie bei Stichorchis? am
hinteren Rande ganz kurz gestielt, was die Trennung von Aporum und
Dendrobium unterstützt.
22. Bolbophyllinae.
Hier hatte ich durch die Güte des Herrn Professor Zacarias Gelegen-
heit, eine aus Madagascar importierte Bolbophyllaria in Blüte zu unter-
suchen, welche in mehrfacher Hinsicht interessant ist.
Die Gattung Bolbophyllaria Rchb. f. ist zunächst die einzige unter den
Orchideen, welehe Vorblütter entwickelt, die dann dem unterständigen
Fruchtknoten anwachsen 1). Ferner ist die Achse der Inflorescenz fleischig
Verdickt, so dass sie einen dicken, walzenfórmigen Körper darstellt. Bei
der unten zu beschreibenden aus dem Hamburger Garten erhaltenen Art
stehen dann die Bracteen der ziemlich tief eingesenkten Blüten in 5 ausge-
Im
1) Orchidaceae Papuanae. Österr. botan. Zeitschr, 4894 S. 22 u. Abdr. 2) Ebenda
S. 43, 3) Vgl. Prirzer, Morpholog. Stud. üb. d. Orchideenblüten S. 116 Fig. 59.
5) Pllanzenfam. II. S. 124 f. 1280.
549 E. Phitzer,
zeichneten Orthostichen, die durch etwa den Bracteen gleichbreite Zwischen-
streifen getrennt sind, was den Blütenstand zu einem ausgezeichneten
Demonstrationsobject für die Blattstellungslehre macht.
Bolbophyllaria pentasticha n. sp. Robusta, pseudobulbis subglabris
distantibus rhizomate cylindrico repente, foliis singulis carnosis oblongis
obtusis, inflorescentia pedali basi cylindrica, apice fusiformi inerassata,
bracteis oblongis pentastichis apice bracteae superioris basem attingenti-
bus, orthostichis distantibus, floribus in rhachidis carnosae alveolis ellip-
ticis conditis, bractea brevioribus, duabus bracteolis latis acuminatis
germini adnatis praeditis. Sepalis acuminatis fere aristatis, petalis falcatis
angustissimis columnam superantibus, labello oblongo geniculato margine
longissime fimbriato medio tricarinato, columna brachiis duobus erectis
angustis praedita.
Madagascar. In horto botanico Hamburgensi cultam misit Cl. ZACHARIAS.
24. Cymbidiinae.
In diese Gruppe habe ich Lemurorchis Krzl. und Porphyroglottis Ridl.
eingeordnet, was ich hier mit einigen Worten rechtfertigen móchte.
Lemurorchis wurde von ihrem Entdecker!) neben Vanda gestellt, weil
das Gynostemium einige Ähnlichkeit mit demjenigen der Vanda crucifera
habe. Dabei soll aber die Pflanze den Habitus einer Warszewiczella haben,
also sympodial sein. Nach Krinzuın’s Abbildung ist der Habitus vielmehr
derjenige eines Cymbidium mit gegliederten, langen, unsymmetrisch enden-
den Blättern und auch die Blüte stimmt damit gut überein — die Anhänge
der Pollenmassen sind nicht genau bekannt. Ich möchte Lemurorchis un-
mittelbar neben die gleichfalls spornbildende Cymbidiinen-Gattung Eulo-
phiopsis Pfitz. stellen, die auch in Madagascar vorkommt und von der sich
Lemurorchis nur durch den Mangel knolliger Anschwellung des Stammes
und nicht gefurchte Pollinien unterscheiden dürfte.
Was Porphyroglottis betrifft, so hat diesselbe nach Rıprey?) selbst den
Aufbau von Grammatophyllum speciosum Bl. — nichts desto weniger will
derselbe diese neue Gattung neben Chrysoglossum Bl. stellen, bloß weil die
Säule zwei mittelständige Arme und ähnliche Pollinien hat. Solche Säulen-
arme kommen aber in den verschiedensten Abteilungen der Orchideen
vor, bei Bolbophyllum, Leucolaena u. a., so dass sie systematisch, sehr wenig
Wert haben. Zwei Pollinien auf einer quadratischen Klebmasse finden
sich weit eher bei den Cymbidiinen, als bei Chrysoglossum, welches nach
Browg?) und Bentam t) »pollinia inappendiculata« hat. Die ganze Structur
der Pflanze weist ihr ihren Platz bei den Cymbidiinae an.
2) Enumeration
1) Orchidaceae africanae. ENcLER's Jahrb. XVII. 4893 S. 58. Flora
3) Flor?
of Orchids recorded from Borneo, Journ. Linn, Soc. Bot. XXXI. 4895 S. 290.
Javae I. S. 46. 4) Genera plantarum Ill. 2 S. 507.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. II. 543
26. Steniinae.
Ich habe inzwischen Gelegenheit gehabt, die sehr selten in Cultur be-
findliche Stenia pallida Lindl. frisch zu untersuchen. Diese Gattung wurde
1837 von LixpLEY!) mit der einzigen oben genannten Art begründet und
1838 die letztere abgebildet?). Rricuexsacu?), der die letztere unter WaGNER's
Orchideen aufführte und Stenia zwischen Camaridium Lindl. und Chryso-
cycnis Lindl. Rchb. f. stellt, wiederholt hier nur Linprev’s Angaben; 4868
stellte er dann eine zweite Art, St. fimbriata Lind. Rchb. Laut? Benrnam”)
bezeichnet die Gattung als »genus nobis non satis notum — species 2 a
nobis non visae« — seine Diagnose ist, wie er ausdrücklich angiebt, aus
den oben genannten Abbildungen und Beschreibungen entnommen.
Da die beiden von Brentspacn zu Stenia gestellten Arten vielleicht
generisch verschieden sind, so wollen wir sie einzeln behandeln.
Die Inflorescenz von Stenia pallida ist einblütig: 2 häutige Blättchen
stehen dicht unter dem tief sechsfurchigen, 0,01 m langen Fruchtknoten,
der die gewöhnliche Drehung ausführt. DieBlütenachse ist abwärts zu einem
starken Kinn entwickelt, welehes mit dem Fruchtknoten fast einen rechten
Winkel bildet; nur das unpaare Sepalum sitzt dem Fruchtknoten direct an,
die annähernd ebenso gestalteten Petalen laufen bereits deutlich am Säulen-
fuß herab, die breiteren paarigen Sepalen sind ganz an ihm inseriert. Die
Lippe ist fest mit dem Säulenfuß verbunden und in einer halbkreisförmigen
Linie demselben seiner ganzen Breite nach angewachsen, seitlich dagegen
durch zwei schmale Spalten davon getrennt. Der Lippengrund ist stark
concav, von jederseits 5 Längsrippen durchzogen, die nach innen etwas
hervorragen und in fleischige Zähne auslaufen, welche zusammen im Innern
der Lippe eine gezähnte bogig verlaufende Schwiele bilden, die man erst
nach Halbierung der ersteren deutlich sieht. Das Vorderende des Labellums
ist spitz dreieckig und seitlich róhrenartig zusammengedrückt: außerdem
sind 2 halbkreisförmige, horizontalstehende kleine Seitenlappen vorhanden.
Die Säule ist auffallend dick, erreicht etwa 3: der Länge der Lippe und
steht in der Richtung des Fruchtknotens gerade aufrecht — die in der Ab-
bildung des Botanical Register wiedergegebene Krümmung derselben ist
irrig. Die Rückseite ist stark convex, die Vorderseite concav. Die Anthere
Steht fast senkrecht, ein wenig nach rückwürts geneigt: sie ist sehr flach
gebaut, nicht, wie Bexruam vermutet »semiglobosa ?« und liegt einem glatt-
randigen, etwas concaven Clinandrium auf, so dass ihre convexe Seite nach
innen gewandt ist. Von hier betrachtet, zeigt sie eine quadratische mit
2 Ecken in der Längsachse liegende weite Öffnung, in welche von oben her
— — —
1) Bot. Reg. XXIII. 4837 sub T. 4994. 2) ebenda XXIV. 4838 T. 30. 3) Wanprrs
Annales V], S, 542, 4) Vergl. Gard. Chron. 4868 S. 13; SAUNDERS Refugium t. 407
Illustr, horticole XVIII. t. 80. 5) Genera plantarum III. 2 5. 553.
544 E. Plitzer.
wieder eine Quadratecke der Scheidewand vorspringt. So entstehen
2 Fücher von sehr ungleicher Tiefe: ein oberes groBes und ein unteres
kleines. Dem entsprechend haben die 4 über einander liegenden schmalen
wachsartigen Pollinien ungleiche Länge: die oberen überragen stark die
unteren, wie dies auch Lıxprey dargestellt hat. Alle 4 Pollinien sind einem
kurzen Stipes aufgesetzt, der sich von dem schmalen, zungenförmig über
die eine große, behaarte Fläche vorspringenden Rostellum loslöst: letztere
stellt ein Rechteck mit abgerundeten oberen Ecken dar und nimmt fast die
Hälfte der Innenseite der Säule ein. Oberhalb der behaarten Fläche ist
ein schmaler quer verlaufender Spalt, der wohl die eigentliche Narben-
fläche darstellt.
Die Pflanze ist knollenlos, mit bis fünf in der Knospenlage duplicativen,
gegliederten, nach dem Grunde stark verschmälerten Laubblättern. Die
Inflorescenz entspringt oberhalb des neuen Laubtriebes.
Von der zweiten von Rrrcugvsacu f. zu Stenia gestellten Art, St. fimbriata
Lind. Rchb. f. liegt mir einein Alkohol conser vierte Blüte vor. DieInflorescenz
ist ebenfalls einblütig, mit zwei spitzen Bracteen am Grunde der Blüte. Der
Fruchtknoten gleicht dem von St. pallida, die noch stärker entwickelte Aus-
breitung der Blütenachse nach abwürts ist aber nicht senkrecht zu ersterem
gestellt, sondern verläuft ihm parallel, so dass das Kinn der Blüte dem
Fruchtknoten anliegt. Auch hier sitzt nur das unpaare Sepalum direct am
Germen: die beiden Petalen sind schon ganz am Säulenfuß inseriert,
ebenso die paarigen Sepalen. Der äußere Perigonkreis ist zurückge-
schlagen, der innere vorgestreckt mit leichter Aufwärtskrümmung. Die
Sepalen sind schmal, ganzrandig, die Petalen breiter, mit etwas zurück-
gerolltem, gefranztem Rand. Die große Lippe ist an ihrem ebenfalls stark
concaven Grunde fest mit dem Säulenfuß verbunden, seitlich durch einen
schmalen Spalt davon getrennt, sie verbreitert sich zu einem flachen, ab-
gestutzt herzfórmigen Vorderteil, der zunächst schwach dreilappig ist,
während der Mittellappen wieder zweilappig erscheint. Der ganze Lippen-
rand ist zierlich gefranst. Der Callus ist doppelt: einmal liegt der Mittel-
linie des Labellums eine schmale-, vorn in drei Zühne auslaufende Schwiele
auf, außerdem verläuft davor noch ein halbkreisfórmige Wulst, der in
der Mitte, vor den 3 Zühnen, noch besonders verdickt und verlängert ist
Die Säule ist etwas länger und krummer, als bei Stenia pallida: das Cli-
nandrium ist viel stärker gegen die Achse der Säule geneigt. Die Anthere
ist weniger platt, die beiden Längshälften erscheinen, wenn man sie von
der Innenseite betrachtet, stärker gesondert. Auch hier sind die 4 Pollinien
paarweise von ungleicher Lünge. Die Pflanze hat den Habitus von Wars-
zewiczella.
Zunächst fragt es sich, ob beide Arten zu einer Gattung gehören können.
Beiträge zur Systematik der Orchideen. Il. 545
Auf den ersten Blick ist ja der Bau der Lippe sehr verschieden: bei der
großen Variabilität, die dieses Organ innerhalb eines Genus bei den Orchi-
deen zeigt, erscheint es aber doch zweifelhaft, ob diese Verschiedenheit
zur Gattungstrennung zwingt: man denke nur an die Differenzen zwischen
Catasetum und Myanthus, denen etwa St. pallida und St. fimbriata ent-
sprechen würden. Mit Chondrorrhyncha Lindl., welche ein mit dem Sáulen-
fuß gegliedertes Labellum hat, hat St. fimbriata keine nähere Beziehung.
27. Oncidiinae.
e. Adeae,
Nach Goenıaux’s brieflicher Mitteilung ist Baptistonia echinata Barb.
Rodr. — Oncidium Brunlesianum Rchb. f. und die ganze Gattung wahr-
scheinlich nur ein Synonym von Oncidium.
e, Aspasieae.
Nachdem Aspasia variegata Lindl. im Heidelberger Garten geblüht hat,
möchte ich Folgendes berichtigen. Die Unterscheidung von Dignathe Lindl.
»kein Lippensaum unterhalb der Platte« ist nicht aufrecht zu erhalten, da
das in der Mitte der Säule inserierte Labellum in der That in einer
schmalen, scharfen Kante rechts und links bis fast zum Lippengrunde sich
hinabzieht. Wohl aber ist das unpaare Sepalum bei Aspasia höher inserirt,
als die seitlichen und stehen die Insertionen der Petalen so schief, dass sie
beide verbinden. Außerdem ist die Säule von Aspasia verlängert, die-
jenige von Dignathe ganz kurz, die Lippe der ersteren dreilappig, diejenige
der letzteren ungeteilt. Der Fruchtknoten der genannten Aspasia hat rund-
liehe Lappen mit T-fórmigen Zwischenteilen im Querschnitt, zeigt aber
nieht die für Trichopilia charakteristische Abplattung, die übrigens auch bei
Helcía sanguinolenta Ldl. nur in etwas geringerer Größe des unpaaren
Zwischenstücks sich äußert.
f. Odontoglosseae.
Hier ist die Stellung und Diagnose von Phymatidium Lindl. abgeändert
worden auf Grund der Untersuchungen von F. MürLER!. Lebende Exem-
plare, welehe derselbe nach Heidelberg zu senden die Güte hatte, sind nach
der Blüte abgestorben, ohne irgend Seitentriebe gebildet zu haben. Es
scheint sich hier also wirklich um eine hapaxanthe Orchidee zu handeln,
die sieh nur dureh Samen vermehrt — es ist dies der einzige bisher be-
kannte Fall.
28. Sarcanthinae.
b, Aerideae.
Die Aufstellung der neuen Gattung Hygrochilus für die bekannte Vanda
Parishii Rchb. f. erwies sich dadurch als nötig, dass eine in Heidelberg
I
A) Orchideen von unsicherer Stellung. Ber. der Deutsch, bot. Ges. NH. 1895
S. 199,
Botanische Jahrbücher, XXV. Bd. 55
546 E. Pfitzer, Beiträge zur Systematik der Orchideen. Il.
blühende Pflanze dieser Art im Gegensatz zu allen echten Vanda-Arten ein
elastisch bewegliches Labellum besaß, während dieselbe andererseits mit
Diplocentrum Ldl., Renanthera Lind. und Esmeralda Rchb. f., welche eine
beweglich angegliederte Lippe haben, nicht verbunden werden konnte.
Von Diplocentrum ist die neue Gattung durch den einzigen Sporn, von Re-
nanthera durch die große Lippe, von Esmeralda durch deren Form und die
andere Spornbildung verschieden. Reıchensach f.!) sagt von der genannten
Art »nulli bene affinis«. J. D. Hooker?) »The short stems and broad flat
leaves are not those of Vanda proper«.
Des Letzteren Gattung Diploprora?) habe ich in der einzigen Art D.
Championi (Ldl.) Hook. f. ebenfalls in Heidelberg in Blüte gehabt und finde
sie von Cotlonia Ldl. generisch verschieden.
Die Wiederabtrennung von Ornithochilus Wall. als Gattung von Aerides
Lour. gründet sich auf die Darstellung von Hookrn!).
Calyptrochilus glaubte ich statt der von KrinzLın gewählten Form Ca-
Iyntrochilum schreiben zu sollen, weil wir bei der Sarcanthinae schon Poly-
chilus, Ceratochilus, Sarcochilus haben, ferner bei den Orchideen im all-
gemeinen Schizochilus, Adenochilus, Eriochilus, Calochilus, Anoectochilus,
Odontochilus, Gymnochilus, Otochilus, Podochilus, Cryptochilus , Isochilus,
Lissochilus, Scelochilus, denen allen das einzige Dendrochilum gegenübersteht,
was man besser auch Dendrochilus schriebe.
1) Xenia orchidacea II. S. 138. 2) Flora of British Indiae VI. S. 52, 3) Ebenda
S. 26. 4) Ebenda S. 76, 179; Botan. Magazine CXX. T. 7385.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. I.
Über die Gliederung der Gattungen der Mollinedieae.
Von
Janet R. Perkins
Chicago.
Mit Tafel V—VII.
Arbeit aus dem Laboratorium des Königl. bot. Gartens und Museums zu Berlin.
Einleitung.
Die Gattungen der Monimiaceae lassen sich nach dem Verhalten ihrer
Antheren leicht in zwei scharf geschiedene Gruppen bringen, die Monimioi-
deae, deren Antheren mit Rissen aufspringen, und die Alherospermoideae,
deren Antheren sich mit Klappen óffnen.
Die Monimioideae werden wieder von Bextuam-Hoorer!) und danach
auch von Pax?) in drei Sectionen geteilt, welche Pax als Hortonieae, Hedy-
carieae und Monimieae bezeichnet.
Die Hortonieae werden charakterisiert durch die Angabe: ..... Blüten-
achse flach tellerfórmig, nach der Blütezeit kaum oder nur wenig ver-
grüBert. Blätter der Blütenhülle (Perigonblätter) der weiblichen Blüte ver-
welkend oder einzeln abfallend . . ...
Für die Hedycarieae soll charakteristisch sein: ...... Blütenachse
breit becherförmig bis glockig, nach der Blütezeit (in der Ọ Blüte) zu einer
fleischigen Scheibe anschwellend. Blütenhülle als Ganzes deckelartig ab-
geworfen .
Die Monimieae endlich werden zusammengefasst durch: ..... Ach-
Sencupula (Receptaculum der Q Blüte) eng krugförmig, nach der Blüte-
zeit anschwellend und die Carpelle einhüllend, oder dieselben auch
überwallend. Blütenhülle sehr rudimentär, seltener fehlend......
Wir sehen schon aus diesen Angaben, welche BExTnam-HooKER und
Pax gemeinsam bringen, dass die Monimieae viel weiter von den übrigen
Sectionen abweichen als diese unter einander. Dies geht auch schon
1) Bentuam et Hooker Gen. plant. HI. p. 438.
2) Pax in ENcLEn-PnANTL Nat. Pflanzenfam. Ill. 2 p. 94.
548 J. R. Perkins.
daraus hervor, dass, wie ich nachweisen konnte, 2 von den Autoren zu
den Hedycarieae gestellte Gattungen gar nicht zu dieser Section, sondern
zu den Horlonieae gehóren.
Wie oben schon angeführt wurde, ist für die ganzen Hedycarieae sehr
charakteristisch, dass an der weiblichen Blüte zur Blütezeit eine » Calyptra«,
d. h. der obere Teil des Receptaculums mit den Perigonblättern, von dem
unteren Teil des Receptaculums abfällt, nachdem sie sich durch ein
Trennungsgewebe scharf abgegliedert hat.
Als ich nun versuchte, einen Bestimmungsschlüssel für die Section
der Hedycarieae aufzustellen und daraufhin die Blüten der hierher gehörigen
Gattungen genau untersuchte, fand ich, dass bei Hedycarıa und Peumus
niemals das Abfallen einer Calyptra zu bemerken ist, sondern dass hier
auch im Fruchtzustande stets am Rande des unverbreiterten Receptaculums
noch die mehr oder weniger vertrockneten Perigonblätter wahrzunehmen
‚sind.
Es ist dies auch schon ganz richtig für MHedycaria von Poiret!) und
F. v. MérLER?) dargestellt worden, ohne dass es von Bentuam-Hooker und
Pax berücksichtigt worden wäre.
Ich selbst konnte das geschilderte Verhalten auf das sicherste feststellen
für Hedycaria arborea an Exemplaren, welche Hooker in N.-Seeland
sammelte und für Peumus an allen den zahlreichen Fruchtexemplaren,
welche mir überhaupt von dieser Gattung vorlagen.
Hedycaria und Peumus gehören eben nicht zu der von Pax Hedycarieae
genannten Gruppe von Gattungen, sondern sie schließen sich ganz natür-
lich den Hortonieae an, für welche es ja charakteristisch ist, dass die Peri-
gonblätter der Q Blüte nach der Blütezeit »verwelken oder einzeln ab-
fallene Es war deshalb nötig, einen andern Namen für diejenige Section
der Monimiaceae zu wühlen, bei welchen eine Calyptra sich abgliedert. Ich
will dieselbe, nach der größten Gattung dieser Gruppe, Mollinedieae nennen.
Zur Zeit, als Turasne seine bekannte Monographie der Monimiaceae?)
veröffentlichte, waren von den jetzt zu den Mollinedieae gestellten Gattungen
nur zwei bekannt, Mollinedia R. et P. und Aibara Endl. Im Jahre 1868
konnte A. Dr CANDOLLE 4) schon drei weitere Gattungen aufführen, Ephippian-
dra Desne., Wilkiea F. v. M. und Matthaea Bl. Auf diesem Standpunkte
blieben unsere Kenntnisse stehen, hauptsächlich aus dem Grunde, weil die
drei zuletzt genannten Gattungen und vielleicht auch Kibara in den Herba-
rien nur sehr spärlich enthalten waren und so nur unvollständig bekannt
wurden. Erst die großen Sendungen, welche dem Königl. Bot. Museum zu
1; In Lamarck, lustr, Gen. tab. 827 fig. h.
2, Pl. Victoriae t. suppl. 2.
3) Turasse in Arch. du Muséum VIH (1855).
A) A. DE CAnDoLLE in DC. Prodromus XVI, 2 p. 640,
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. T. 549
Berlin in den letzten Jahren aus Brasilien, besonders aber aus dem indo-
malayischen Gebiete zugegangen sind, machten es möglich, weitere Auf-
schlüsse über die Verwandtschaftsverhältnisse zu gewinnen. Deshalb ent-
schloss ich mich, nachdem ich die größte Gattung der Gruppe, Mollinedia,
monographisch bearbeitet hatte!), dazu, auch die übrigen Gattungen ein-
gehender zu studieren.
Vegetationsorgane.
Die Arten der Mollinedieae stellen teils Strüucher, teils niedere, teils
hohe Bäume dar, welche fast durchweg der Waldflora feucht-heißer Gebiete
angehören, vielfach auch in den Regenwäldern der tropischen Gebirge ge-
deihen. Die Blätter sind entweder ganzrandig oder häufig mehr oder
weniger gezähnt oder gesägt und laufen meist in eine kräftige Träufel-
spitze aus. Sie können behaart oder unbehaart sein, und gehören zu den-
jenigen Pflanzen, deren Blätter im Jugendzustande häufig Flaumhaare
tragen, dieselben aber später mehr oder weniger vollständig abwerfen.
Anatomische Verhältnisse.
In der Bearbeitung der anatomischen Verhältnisse der Monimiaceae,
welche wir Hosen?) verdanken, fehlt eine Anzahl von Gattungen, welche
dem Autor nicht zu Gebote stand. Da es mir nun darauf ankam, die Ana-
tomie der Mollinedieae genau festzustellen und mir auch Material von allen
Gattungen der Monimiaceae überhaupt vorlag, so war ich im stande, eine
Vervollständigung der HonkiN'schen Arbeit zu liefern.
Ich gebe im Folgenden eine Übersicht über die anatomischen Verhält-
nisse sämtlicher Monimiaceae, aufgeführt nach der Reihenfolge von Pax,
unterlasse es jedoch, auf diejenigen Gattungen einzugehen, welche Hosrın
schon erschöpfend behandelt hat.
. Hortonia Wight.
schon von Hosen (l. c. p. 63) studiert.
?. Levieria Beccari.
Es wurde untersucht Levieria montana Becc.
besitzt auf seiner Oberseite unter der dünnwandigen, aus quadratischen
oder rechteckigen kleinen Zellen bestehenden Epidermis eine in der Form
mit der Epidermis vollständig identische, einschichtige Hypodermis. Das
Palissaden-Gewebe besteht aus einer einzigen Schicht kurzer Zellen. Die
Gefäßbündel sind von wenigen schwach verdickten Zellen umgeben.
Seeretzellen sind im Palissaden- und Schwammparenchym sehr häufig.
im Original. Das Blatt
4) Diese Monographie der Gattung Mollinedia werde ich in kurzem an diesem
selben Orte veröffentlichen.
2) Heseın in ExctEn' s Bot. Jahrb. X. p. 54.
550 J. R. Perkins.
Spaltöffnungen finden sich nur in der unteren Blattepidermis. Die Mark-
strahlen des Stengels sind 2—4 Lagen breit.
3. Amborella Baill.
Amborella trichopoda Baill. Original.
Das Blatt besitzt auf seiner Oberseite eine einschichtige, ziemlich
dickwandige Epidermis, bestehend aus quadratischen, ziemlich kleinen
Zellen. Hypodermis fehlt. Ein typisches Palissadengewebe fehlt, und das
ziemlich dicke Blatt besteht ganz aus mehr oder weniger lockerem Schwamm-
parenchym, welches sehr reichlich Gerbstoff führt. Secretzellen sind nur
spärlich und sehr klein in allen Regionen des Schwammparenchyms zu
finden. Die GefüBbündel sind von zahlreichen, dickwandigen Zellen um-
hüllt. Spaltöffnungen finden sich nur auf der unteren Seite. Die Mark-
strahlen des Stengels sind 4-, höchstens 2-schichtig. In der Rinde scheinen
Secretzellen vollständig zu fehlen.
4. Trimenia Seem.
Trimenia weinmannüfolia Seem. Fidji-Inseln (Horx n. 859).
Das Blatt besitzt auf seiner Oberseite eine sehr kleinzellige, dünn-
wandige Epidermis. Hypodermis fehlt. Eine Palissadenschicht ist nicht
zur Entwickelung gelangt, sondern das ganze Blatt ist erfüllt von einem
auDerordentlich kleinzelligen, lockeren Schwammparenchym, welches in
allen seinen Teilen von den sehr zahlreichen, blasenfórmigen Secretzellen
durchsetzt wird. Spaltöffnungen finden sich nur an der unteren, äußerst
kleinzelligen Epidermis. Die Gefäßbündel besitzen kaum irgend welche
verdickte Zellen in ihrer Peripherie. Die außerordentlich zahlreichen
Markstrahlen des Stengels sind 4—4 Lagen breit.
5. Piptocalyx Oliv.
Piptocalyx Moorei Oliv. Original.
Das Blatt besitzt auf seiner Oberseite sehr kleine, dünnwandige,
im Querschnitt etwa rechteckige Epidermiszellen. Hypodermis fehlt. Ein
typisches Palissadengewebe fehlt, und die ganze Blattmasse wird von
Schwammparenchym gebildet, welches auf der Oberseite ziemlich dicht
angeordnet ist, während es an der Unterseite große Intercellularen bildet.
Spaltóffnungen finden wir nur auf der Blattunterseite, und dieselben sind
meist deutlich über das Blatt vorgewölbt. Die kleineren Gefäßbündel ent-
halten absolut keine verdickten Zellen, das Mittelbündel ist dagegen auf
beiden Seiten von 2 starken Lagen collenchymartiger Zellen umhüllt.
Secretzellen sind im ganzen Mesophyll spärlich, aber von außerordentlicher
Größe entwickelt. Den Stengel konnte ich leider nicht untersuchen.
6. Matthaea BI.
Vergleiche Hosein (l. c. p. 62).
7. Hedycaria Forst.
Vergleiche Horri (l. c. p. 62).
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. 1. 551
8. Peumus Pers.
Vergleiche Hong (l. c. p. 63)
9. Kibara Endl.
Vergleiche Horen (l. c. p. 61).
10. Ephippiandra Desne.
Ephippiandra myrtoidea Desne. Central Madagascar (Baron).
Die obere Epidermis besteht aus äußerst kleinen, dünnwandigen,
quadratischen Zellen mit starker Außenwand. Die Hypodermis ist ein-
schichtig und besteht aus mehr oder weniger rundlichen, dünnwandigen
Zellen, welche drei bis vier mal so groß sind als die Epidermiszellen.
Die deutlich entwickelte Palissadenschicht besteht aus einer Lage von
ziemlich regelmäßigen und ansehnlich langen Zellen. Das Schwamm-
parenchym besteht aus außerordentlich lockerem Gewebe. Die Secretzellen
finden sich ziemlich spärlich an der Grenze der Palissadenschicht und der
Hypodermis. Die Spaltöffnungen liegen nur auf der unteren Blattseite. Die
Gefäßbündel sind von wenigen schwach verdickten Zellen umgeben.
41. Mollinedia Ruiz et Pav.
Vergleiche Hosein (l. c. p. 59).
12. Monimia Thouars.
Vergleiche Hosziw (l. c. p. 56).
13. Palmeria F. v. M.
Vergleiche Hoseın (l. c. p. 58).
14. Tambourissa Sonn.
Vergleiche Honziw (l. c. p. 57).
15. Hennecartia Poisson,
Hennecartia omphalandra Poisson, Minas Geraés Bros HII n. 1721).
Die Epidermis des Blattes besteht aus sehr kleinen, dünnwandigen,
rechteckigen Zellen mit schwach verdickter Außenwand. Die Hypodermis
ist zusammengesetzt aus 2, seltener nur einer Schicht von 2—3 mal
größeren Zellen als die Epidermis, von unregelmäßig rechteckiger bis
rundlicher Gestalt. Das Palissadengewebe besteht aus ein bis zwei
Schichten sehr kurzer, locker gestellter Zellen. Secretzellen finden sich
ziemlich spärlich im Mesophyll gleich unterhalb der Palissadenschicht oder
innerhalb derselben. Spaltöffnungen sind nur auf der Blattunterseite ent-
wickelt. Die Gefäßbündel sind von wenigen stark verdickten Zellen um-
geben.
Die Markstrahlen des Stengels sind 3—6 Lagen breit und treten sehr
deutlich auf dem Querschnitt hervor.
16. Nemnaron Baill.
Nemuaron Humboldtii Baill., Neu-Caledonien, Original.
Die Epidermis der Blattoberseite besteht aus quadratischen oder
rechteckigen, kleinen, ziemlich verdickten Zellen. Die Hypodermis besteht
aus 2—3 Lagen sehr ungleicher, ziemlich dünnwandiger, rundlicher
552 J. R. Perkins.
Zellen. Das Palissadengewebe wird aus einer Lage ziemlich langer Zellen
gebildet. Das Schwammparenchym ist kleinzellig und sehr locker gebaut.
Secretzellen finden sich ziemlich spärlich, aber von ansehnlicher Größe in
allen Teilen des Blattes. Die Gefäßbündel sind von wenigen schwach
verdickten Zellen umgeben. Spaltöffnungen finden wir nur auf der Blatt-
unterseite.
Die Markstrahlen des Stengels sind höchstens 1—3 Lagen breit. In
der Rinde finden wir nur wenige Secretzellen.
47. Laurelia Juss.
Vergleiche Hosein (l. c. p. 74).
48. Daphnandra Benth.
Vergleiche Hosein (l. c. p. 72).
49. Atherosperma Labill.
Vergleiche Hong (l. c. p. 70).
20. Doryphora Endl.
Vergleiche Horri (l. c. p. 71).
21. Conuleum A. Rich.
Vergleiche Hong (l. c. p. 64).
22. Siparuna Aubl.
Vergleiche Hop (l. c. p. 65).
23. Glossocalyx Benth. ,
Glossocalyx Staudtii Engl. Kamerun. Original.
Die Epidermis der Blattoberseite besteht aus einer Schicht ziemlich
großlumiger, etwa quadratischer Zellen mit kräftiger Außenwand und sehr
dünnwandigen, stark gewellten Radialränden. Eine Hypodermis fehlt.
Ein typisches Palissadengewebe ist nicht entwickelt. Das ziemlich dicke
Blatt besteht durchweg aus Schwammparenchym, welches auf der Blattober-
seite ziemlich dicht, im übrigen sehr locker angeordnet ist. Die sehr großen
Secretzellen liegen in ziemlicher Anzahl meistens in der Nähe der oberen
Epidermis. Spaltöffnungen finden sich nur auf der unteren Epidermis.
Die Markstrahlen des Stengels sind sehr zahlreich und höchstens eine
bis drei Lagen breit.
Die Untersuchung der von mir neu aufgestellten Gattungen ergab fol-
gende Resultate:
MaeropeplusPerk.| Diese beiden Gattungen verhalten sich ganz wie
Macrotorus Perk. [ Mollinedia.
Steganthera Perk.
Steganthera Schumanniana Perk. Neu-Guinea, Original. Die Epi-
dermis der Blattoberseite besteht aus ziemlich kleinen und dick wandigen;
rechteckigen Zellen. Die Hypodermis ist einschichtig und besteht fast ge
nau aus denselben Zellen wie die Epidermis, nur sind dieselben etwas
größer und ihre Wände etwas weniger regelmäßig. Das Palissadengewebe
besteht aus einer sehr deutlichen Schicht ziemlich lang gestreckter; eng
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae, I. 553
zusammenliegender Zellen. Das Schwammparenchym ist sehr reichlich
entwickelt und besteht aus ziemlich kleinen, unregelmäßigen, große Inter-
cellularen bildenden Zellen. Die Gefäßbündel sind von wenigen bis zahl-
reichen, stark verdickten Zellen umgeben. Die Secretzellen besitzen eine
ansehnliche Größe und finden sich in allen Teilen des Blattes ziemlich
reichlich, sowohl der oberen wie der unteren Epidermis genähert; Spalt-
öffnungen finden sich nur auf der Blattunterseite.
Die Markstrahlen des Stengels sind 4—6 Lagen stark und treten bei
ihrer großen Zahl sehr deutlich hervor.
Anthobembix Perk.
Anthobembia: hospitans (Becc.) Perk. Neu Guinea. (Lauterbach n. 361).
Die Epidermis der Blattoberseite besteht aus winzigen, dünnwandigen,
sehr flach rechteckigen Zellen mit unregelmäßigen Radial-Wünden. Die
einschichtige Hypodermis besteht genau aus denselben winzigen, unregel-
mäßigen Zellen wie die Epidermis. Das Palissadengewebe ist aus einer
gleichmäßigen Schicht ziemlich langer, lockerer Zellen zusammengesetzt.
Die Secretzellen sind sehr klein und finden sich nur sehr spärlich, aber in
allen Teilen des Blattes. Die Gefäßbündel sind nur von wenigen, schwach
verdickten Zellen umgeben. Spaltöffnungen finden wir nur auf der Blatt-
unterseite. Die Markstrahlen des Stengels sind in großer Anzahl und
meist 4—6 Lagen breit entwickelt.
Tetrasynandra Perk.
Tetrasynandra pubescens (Benth.) Perk. Queensland, Original. Die
Epidermis der Blattoberseite besteht aus ziemlich großen, ungefähr recht-
eckigen Zellen mit verhältnismäßig schwachen Außen- und Radial-Wänden.
Die Hypodermis ist 2-, selten 1-schiehtig und setzt sich zusammen aus
ziemlich großen, rundlichen Zellen. Die Palissadenschicht besteht aus einer
Reihe sehr regelmäßig gestellter, ziemlich langer Zellen. Das Schwamm-
parenehym ist von sehr lockeren, kleinen Zellen gebildet. Die ziemlich
großen Secretzellen finden sich sehr reichlich in allen Teilen des Blattes
vor. Die Gefäßbündel sind von ziemlich zahlreichen, stark verdickten
Zellen umgeben. Die Spaltóffnungen finden sich nur auf der unteren Seite.
Die Markstrahlen des Stengels sind in großer Zahl, 4—7 Lagen breit,
entwickelt.
Wir sehen also aus dem Vorstehenden, dass die Monimiaceae auch
anatomisch eine eng geschlossene Gruppe bilden: der anatomische Aufbau
ist bei allen Gattungen ein außerordentlich übereinstimmender. Durch
meine Untersuchung einer großen Anzahl von Gattungen, welche Horkın
nicht vorgelegen haben, werden die Resultate dieses Autors in keiner Weise
geändert. Mit Sicherheit konnte endlich festgestellt werden, dass sämtliche
von den Autoren zu den Monimiaceae gestellten Gattungen wirklich zu
dieser Familie gehören.
554 J. B. Perkins.
Blütenverhältnisse.
Bei den Mollinedieae finden wir drei verschiedene Arten von Blüten-
ständen. Meist stehen die Blüten in einfachen 3blütigen Cymen oder in
aus Cymen zusammengesetzten Rispen, selten in Trauben, welche viel-
blütig sind oder manehmal bis auf eine Blüte reduciert erscheinen. Die
Blütenstände sind seitlich oder endständig, und meistens finden wir beide
Fülle auf einer und derselben Pflanze.
Die Blüten der Mollinedieae sind stets getrennt-geschlechtlich, die-
jenigen der altweltlichen Arten wohl sicher monöeisch, die der neuwelt-
lichen mit Bestimmtheit diócisch. An den Blüten beobachten wir äußer-
lich Receptaculum und Perigonblütter. Ersteres, auf dessen Innenseite
die Staubblätter, resp. Fruchtknoten aufsitzen, ist ein typisches Achsenge-
bilde. Häufig finden wir auf seiner Außenseite Bracteolen mehr oder
weniger hoch hinauf gerückt. In der Form wechselt das Receptaculum von
der einer flachen Schale bis zu der eines tiefen krugförmigen Gebildes.
Die Gattung Anthobembix ist durch die Kreiselform und eine starke Ein-
senkung des Receptaculums an der Spitze ausgezeichnet. Das Recepta-
culum wechselt in seiner Textur von dünn papierartig bis zu dick leder-
artig, ja es stellt bei einzelnen Gattungen des indo-malayischen Gebietes
einen dick(leischigen Körper dar, der nur an seiner Spitze eine winzige,
die Staubblätter bergende Höhlung aufweist. Bei allen Gattungen der Molli-
nedieae finden wir 4 Perigonblätter entwickelt, welche am oberen Rande
des Receptaculums paarweise einander gegenüberstehen. Meistens decken
dieselben einander dachig, selten legen sie sich klappig an einander.
Während bei manchen Arten der Mollinedieae, besonders bei der Gattung
Macropeplus, die Perigon-Blätter ansehnliche Größe erreichen und das
Receptaculum oft vielfach an Länge übertreffen, finden wir — durch alle
Übergänge mit einander verbunden — bei Gattungen der alten Welt
Perigonblätter, welche oft kaum noch nachweisbar und bei starker Ver-
größerung als winzige Läppchen eben noch zu erkennen sind.
In einigen wenigen Fällen beobachten wir, dass die äußeren Perigon-
blütter eine Verdoppelung zeigen, d. h. an der Mündung des Receptaculums
finden sich 6, oft fast gleiche Lüppchen, von denen je 2 hinter ein-
ander stehen, während die übrigen beiden einzeln auftreten. Ob wir In
diesen doppelten Perigonblättern ein Umwandlungsproduet von Staub-
blättern zu sehen haben, oder ob dieselben vielleicht als stark herauf ge-
rückte Bracteolen zu betrachten sind, konnte ich nicht mit Sicherheit ent-
scheiden, unterlasse auch besonders deshalb den Versuch einer derartigen
Deutung, weil das geschilderte Verhalten sich bei zahlreichen Arten
zweier Gattungen durchgehends vorfindet.
Außerordentlich groß sind die Verschiedenheiten in der Zahl und der
Form der Staubblätter. Das Maximum der Staubblätter dürfte 50 sein, das
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. T. 555
Minimum 4. Verhältnismäßig selten finden wir den normalen Bau der An-
theren, d. h. Antheren mit 2 verticalen Fächern, welche in der Mitte mit
je einem Längsriss aufreißen. Sehr viel häufiger ist der Fall, dass die
beiden Fächer an der Spitze sich vereinigen und dann mit einem einzigen
hufeisenförmigen Riss sich öffnen. Als eine Weiterbildung dieses Falles
ist bei einigen Gattungen zu beobachten, dass bei ihnen die Staubblätter
an der flachen Spitze ein einziges dickes Pollenfach oder aber 2 Pollen-
fächer tragen, welche sich mit einem Horizontalriss öffnen. Sehr ab-
weichend ist in dieser Hinsicht die Gattung Macrotorus, bei welcher in dem
langen, schlauchartigen Receptaculum sehr zahlreiche Staubblätter von
flach halbkugeliger Gestalt dicht gedrängt zusammenstehen. Die beiden
Fächer verlaufen nun nicht senkrecht und parallel zu einander, sondern
horizontal und verschmelzen vollständig mit einander, so dass zuletzt die
Anthere mit einem einzigen horizontalen Querriss sich öffnet. Fast durch-
weg sind die Staubblätter frei von einander; nur bei der Gattung Tetrasyn-
andra sind die 4 Staubblätter zu einem Hohl-Cylinder seitlich vereinigt.
In manchen Fällen ist zu beobachten, dass eine mehr oder weniger
weit vorschreitende Verkümmerung der Antheren eintritt. Zeigt sich eine
solche Verkümmerung an den äußeren Staubblättern, so entwickeln sich
dieselben läppchenförmig und nehmen häufig annähernd die Form von
Perigonblättern an. Tritt dagegen die Verkümmerung an inneren Staub-
fäden auf, so nehmen die Staubblätter die Gestalt kleiner unregelmäßiger
Stäbchen an, welche manchmal zu mehreren mit einander zu einem
größeren Körper verschmelzen (Kibara).
Die weiblichen Blüten, welche wie die männlichen nie eine Spur des
anderen Geschlechtes zeigen, sind im allgemeinen äußerlich gleich gebaut
wie die männlichen, sind aber meist etwas größer als jene. Im Inneren des
Receptaculums finden wir wenige bis sehr zahlreiche, freie Fruchtknoten,
die eine einzige, hängende, umgewendete Samenanlage umschlieBen.
Wenn die weibliche Blüte empfängnisfähig ist, gliedert sich der obere
Teil des Receptaculums (mit den Perigonblättern) ringfórmig von dem unteren
Teil ab und fällt als Haube (Calyptra) ab, worauf die Fruchtknoten frei da-
stehen.
Frucht und Samen.
Nach erfolgter Befruchtung wächst das Receptaculum weiter zu einer
ansehnlichen, holzigen oder lederartigen Scheibe heran, auf welcher mehrere
bis zahlreiche Früchtchen zu Entwickelung gelangen. Diese Früchtchen sind
meist deutlich gestielt, seltener einer hohen, cupulaartigen Wucherung des
Receptaculums eingesenkt (Ephippiandra). Die Fruchtwandung ist leder-
artig oder dünnholzig, seltener dünnfleischig entwickelt.
Der Samen füllt die ganze, bis haselnussgroße Frucht aus und besitzt
556 JL R. Perkins.
nur eine dünne Samenschale. Das Nährgewebe ist sehr reichhaltig, und an
seinem oberen Ende liegt der winzige, linealische Embryo.
Geographische Verbreitung.
Die Mollinedieae besitzen 2 Verbreitungscentren, eines in den Tropen
der neuen Welt (Mollinedia, Macrotorus und Macropeplus), das andere in
den Tropen der alten Welt (aussschlieBlich Afrika). Während in Amerika
die Arten in großer Zahl auftreten, aber sehr übereinstimmende Blüten-
verhältnisse zeigen, ist unsere Gruppe der Monimiaceae im tropischen
Asien und in Australien mit verhältnismäßig nur wenigen Arten ent-
wickelt, welche aber in ihrem Blütenbau außerordentlich große Difle-
renzierungen zeigen. Genau dieselben Verhältnisse finden wir bei den
anderen Gruppen der Monimiaceae, so dass wir wohl berechtigt sein dürften,
als ursprüngliche Heimat der Mollinedieae sowohl wie der Monimiaceae über-
haupt die Tropengebiete der alten Welt zu betrachten.
Einteilung der Mollinedieae.
Nachdem ich eine monographische Bearbeitung von Mollinedia beendet
hatte, fragte es sich, ob es möglich sei, die Gattungen der Mollinedieae in
der Form auseinander zu halten, wie dies zuletzt durch BExtuam-HooKER
und Pax festgestellt worden war, oder so, wie dies TurAswE, FERD. VON
MüLrer und andere durchgeführt hatten. Es ergab sich bald, dass nur zwei
Möglichkeiten vorhanden waren, nämlich entweder alle Arten der Molline-
dieae zu einer großen Gattung zu vereinigen, oder aber mehrere charakte-
ristische Typen als gesonderte Gattungen aufzustellen. Auf ersterem Wege
wäre meiner Ansicht nach eine unnatürliche Gattung zu stande gekommen,
auf dem anderen dagegen ließ sich in bester Weise die Verwandtschaft der
Arten und Gattungen zu einander zum Ausdruck bringen.
Für alle amerikanischen Mollinedieae ist charakteristisch, dass sie diö-
eisch sind, während, wie ich feststellen konnte, sämtliche Mollinedieae der
alten Welt monücisch sind. Außerdem weichen diese altweltlichen Arten
durchweg in vielen Punkten von dem Verhalten von Mollinedia ab, $0 dass
es mir leicht wurde, besonders, da mir viel neues und unbearbeitetes Ma-
terial vorlag, folgenden Bestimmungssehlüssel für die Gattungen der Molli-
nedieae auszuarbeiten.
I. Blüten diócisch.
4. Perigonblätter der 2 Blüte in der Knospenlage
gestreckt, meist sehr bedeutend länger als das Re-
ceptaculum, die äußeren die inneren seitlich
deckend, aber die inneren zu einander klappig
liegend 2 222222222222... P. Maeropeplus Perk.
2. Perigonblätter der (j Blüte in der Knospenlage
einander breit dachig deckend, nach einwürts ge-
krümmt, so dass die Knospe eine Æ kugelige Form
———
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae, 1. 557
besitzt, fast immer bedeutend kürzer als das Re-
ceptaculum, selten so lang wie dasselbe, Antheren
mit zwei Lüngsrissen, oder wenn diese zusammen-
flieBen, mit einem hufeisenförmigen Riss auf-
springend. . 5... ............ 2, Mollinedia Ruiz et Pav,
3. Receptaculum der 3 Blüten vielfach länger als die
kleinen Perigonblütter. Antheren mit einem ein-
zigen äquatorialen Spalt aufspringend. . . . . . 3. Maerotorus Perk.
ll. Blüten monócisch.
1. Perigonblätter 4.
A. 5 Blüten in der Knospenlage mit 4 kurzen Pe-
rigonblättern, welche sich zur Blütezeit mittels
vier Längsrissen weit nach unten in das Recep-
taculum verlängern. Staubblätter breit sitzend,
ein Teil davon auf dem Receptacularlappen
sitzend... 2.2.2.2. .e. 0.000. 4. Ephippiandra Desne.
B. Receptaculum der & Blüten zur Blütezeit nie-
mals in Lappen aufreißend. Nur 4 Staubblätter
in der männlichen Blüte, welche dicht zusam-
menstehen.
a. Antheren mit2 verticalen Rissen aufspringend
(d.h. Antherenfácher nichtzusammenflieBend) 5. Matthaea Bl.
b. Staubblätter frei, flach und breit, mit einem
einzigen apicalen (verticalen) Querriss sich
öffnend (d. h. Antherenfücher zusammen-
Nießend).
a. Blüte kugelig oder ei-oval . . . . . . . 6. Steganthera Perk.
B. Blüte kreiselfórmig, an der Spitze abge-
flacht oder ausgehóhlt. . . . . . . . . 7. Anthobembix Perk.
c. Die 4 Staubblütter mehr oder weniger hoch
zu einer Röhre verwachsen. . . . . . . . 8. Tetrasynandra Perk.
2. Perigonblätter 6, d. h. die beiden äußeren sind
verdoppelt.
a. Staubblütter 8—14, regellos über das Recep-
taculum zerstreut, alle fruchtbar . . . . . . 9. Wilkiea F. v. Müller.
B. Inder 2 Blüte vor den Perigonblüttern stets vier
große Staubblätter, in der Mitte des Receptacu-
lums dann meist noch 3—2 Staubblätter, welche
+ reduciert und oft'miteinander verwachsen sind 40. Kibara Endl.
1. Maeropeplus Perk. n. gen. l
Flores dioici. Flores g': receptaculum breviter cupuliforme vel &
Planum, papyraceum vel chartaceum, perigonii phyllis elongatis, quam
receptaculum plerumque 3—5-plo longioribus, rarissime illissubaequilongis,
biseriatis, per paria valvatis, sed exterioribus interiora margine obtegentibus,
in aestivatione erectis, sub anthesi expansis vel revolutis; stamina in recep-
taculo laxe disposita, interiora sessilia, exteriora stipitata vel extrema longe
Slipitata, antherarum loculis hippocrepicis (apice confluentibus). Flores Q:
receptaculum cupuliforme, perigonii phylla longissima, subaequalia, lanceo-
558 J. R. Perkins.
lato-oblonga, sub anthesi expansa vel subexpansa, attamen sub anthesi cum
calyptra elongata delabentia; ovaria numerosa dense conferta; styli elongati.
Die Gattung Macropeplus, deren einzige Art von TuLAswE zu Mollinedia gestellt
worden war, ist von dieser Gattung durch viele Merkmale getrennt, wenn sie auch
sicher in deren Verwandtschaft gehört. Besonders ist von vorn herein die Größe der
Perigonblätter dem Receptaculum gegenüber auffallend, wie wir dies nie in ähnlicher
Weise bei den Arten von Mollinedia beobachten. Bei näherer Untersuchung stellt sich
jedoch heraus, dass diese Perigonblätter auch ganz anders angeordnet sind als bei jener
Gattung. Während dort nämlich von den beiden äußeren Perigonblättern eines das
andere dachig bedeckt, auch von den beiden inneren Perigonblättern eines als das
äußere, das andere als das innere bezeichnet werden muss und sämtliche in der Knospen-
lage dachig übereinander geneigt sind, finden wir bei Macropeplus stets die äußeren
Perigonblätter für sich und die inneren für sich klappig gestellt und stets in der
Knospenlage (vor der Blütenöffnung) gestreckt.
Auffallend ist, dass die Perigonblätter der weiblichen Blüte samt der Calyptra zur
Blütezeit abgeworfen werden, obgleich doch die Perigonblätter. soweit auseinander
spreitzen, dass die im Receptaculum befindlichen Fruchtknoten frei daliegen.
Macropeplus ligustrinus (Tul.)Perk.; fruticulus, frutex vel arbuscula,
ramis subteretibus, fuscis, glabris; foliis breviter usque sublonge petiolatis,
longe lanceolatis, oblongis , rhomboideis, ovalibus usque ovatis, basi longe
cuneatis, euneatis, subrotundatis vel rotundatis, apice obtusis vel acutis usque
acuminatis, apice ipso acutis, chartaceis usque rigide coriaceis, utrinque
glabris, integris vel rarius supra medium utrinque dentibus 1—8 ornatis,
nervis venisque utrinque prominentibus, vel plerumque supra vix con-
spicuis, subtus manifeste prominentibus, obsolete usque dense reticulatis;
floribus g15—12 mm longis, albidis (ex Grazıou), fragrantibus (ex ScnwACKE);
inflorescentia simpliciter dichasiali axillari vel terminali vel decussato-
paniculata, axillari vel terminali, ramis in dichasia simplicia desinentibus;
bracteis et bracteolis minutis caducis, ovatis, tenuibus usque crassis; recep-
taculis cupuliformibus vel Æ planis, tenuiter papyraceis vel papyraceis vel
chartaceis, glabris; perigonii phyllis quam receptaculum plerumque 3-plo
usque 5-plo longioribus, rarissime illis subaequilongis, lanceolato-oblongis,
apice ipso acutiusculis, sub anthesi expansis, subaequalibus; staminibus
10— 26, interioribus sessilibus, exterioribus stipitatis vel extremis longe sti-
pitatis, antherarum loculis confluentibus, saepius staminibus exterioribus
quam cetera multo majoribus et interdum perigonii phylla simulantibus;
floribus Q (in var. dentata tantum visis) 6 mm longis, albidis, inodoris (ex
Graziot], glabris, solitariis, axillaribus; receptaculis cupuliformibus calyp-
trae demum delabentis longitudinis '/, aequantibus, intus flavescenti-pilosiS;
chartaceis ; perigonii phyllislongissimis, subaequalibus, lanceolato-oblong!5;
apice ipso acutiusculis, sub anthesi subexpansis, ovariis 16—18 hinc inde
longitudinaliter pilosis, dense confertis ; stylis elongatis.
Mollinedia ligustrina Tul. in Ann. sc. nat. ser. IV. Bd. II. p. 43 und in
Monogr. p. 393; Marr. Flora Brasil IV. 4, p. 394, t. 86. — A. DC. in DC.
Prodr. XVI. 2, p. 668.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae, 1. 559
Eine sehr variable Art, welche in mehrere Varietäten gegliedert wer-
den muss.
Vergl. die Abbildungen auf Taf. V A.
Schlüssel der Varietäten.
I. Blätter ganzrandig oder seltener auf jeder Seite mit
1—2 schwachen Zähnen.
1. Blüte 5—6 mm lang. Blätter oval.
a. Blätter lederartig, Nerven oberseits nicht, unter-
seits ziemlich schwach hervorspringend. . . . 4. var. Schwackeana Perk.
b. Blütter sehr dick lederartig, Nerven oberseits
schwach, unterseits sehr stark und dick vor-
springend . ... . . ....... 2, var,
2. Blüte 5—S mm lang. Blätter länglich (oblong) bis
länglich lanzettlich.
be
ylophylla Perk.
a. Blüte 5 —6 mm lang. Stf. 13—44. . 8. var. rhomboidea Perk.
b. Blüte 7 mm lang. Stf. 18 . 4. var. Pohlü Perk.
c. Blüte 7—8 mm lang. Stf. 241—236 . . 5. var. typica Perk.
3. Blüte 9 mm lang. Blätter oval . 6. var. friburgensis Perk.
4. Blüte 42 mm lang. Blätter eiförmig . 2... 7, var. grandiflora Perk.
ll. Blätter deutlich und kräftig gezähnt. Blüte 5—6 mm
Ion, 8. var. dentata Perk.
A. Var. Schwackeana Perk.; foliis ovalibus, breviter petiolatis, integris,
coriaceis, nervis supra subinconspicuis, subtus ita ut venis prominulis atque
manifeste reticulatis; floribus gt 6 mm longis; inflorescentia plerumque
panieulata, ramis numerosis, dichasialibus, rarius simpliciter dichasiali;
receptaeulo profunde cupuliformi perigonii phylla subadaequante; stami-
nibus 19.
Brasilia: Minas Geraés, Itacolumy (Scuwacke n. 7465, im November
blühend).
2. Var. xylophylla Perk.; foliis ovalibus, rigide coriaceis, breviter et
erasse petiolatis, integris, margine subrevolutis, nervis supra subinconspi-
cuis, subtus ita ut venis manifeste prominentibus angusteque reticulatis;
floribus Gf 5 mm longis, inflorescentia semper simpliciter dichasiali; recep-
laculo cupuliformi perigonii phyllorum circa 3/4, longitudine aequante;
staminibus 140—414.
Brasilia: Minas Geraés, Itacolumy, bei Ouro Preto, in den Campos
(Grazıou n. 18482, im Juli blühend).
3. Var. rhomboidea Perk.; foliis oblongis usque oblongo-lanceolatis,
chartaceis usque subeoriaceis, breviter petiolatis, integris, nervis venisque
Supra vix conspicuis, subtus manifeste prominentibus angusteque reticu-
latis; floribus c 5—6 mm longis; inflorescentia plerumque simpliciter
dichasiali, rarius in panieulas congestis; receptaculo eupuliformi perigonii
phyllorum ?/, aequante ; staminibus 13—14.
Brasilia (SeLLow n. 1037).
560 J. R. Perkins.
4. Var. Pohlii Perk.; foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis, breviter
petiolatis, chartaceis vel subcoriaceis, integris, nervis supra paree, subtus
ita ut venis manifeste prominentibus atque manifeste reticulatis; floribus
CH 7 mm longis, semper in dichasia simplicia collectis; receptaculo eupuli-
formi, perigonii phyllorum ?/, aequante ; staminibus 18.
Brasilia: bei Inficionada (Ponr n. 3564).
5. Var. ty pica Perk.; foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis, breviter
petiolatis, integris, chartaceis vel subcoriaceis, nervis supra inconspicuis,
subtus ita ut venis prominulis laxeque reticulatis; floribus 7—8 mm longis;
inflorescentia simpliciter dichasiali ; receptaculo cupuliformi perigonii phyl-
lorum !/,—!/, aequante; staminibus 24—26.
Brasilia (SerLow n. 1122).
Erklürung der Abbildungen auf Taf. VA 1—4.
4, Knospe. 2. Längsschnitt durch die männliche Blüte. 3. € Blüte im Moment
des Abfallens der Calyptra. 4. © Blüte nach dem Abfallen der Calyptra, die frei-
'Stehenden Fruchtknoten zeigend.
6. Var. friburgensis Perk.; foliisovalibus, subcoriaceis, longe petiolatis,
integerrimis, venis supra vix conspicuis, subtus manifeste prominentibus
laxe reticulatis; floribus qt 9 mm longis; inflorescentia fere semper decus-
sato-paniculata terminali vel axillari, ramis numerosis in dichasia simplicia
desinentibus ; receptaculo cupuliformi perigonii phyllorum Us vix aequante,
staminibus 43—416.
Brasilia: Rio de Janeiro, Alto Macahé de Nova Friburgo; im Urwald.
(Graziou n. 47769, 20485, im September und October blühend.
7. Var. grandiflora Perk.; foliis ovatis vel late ovalibus junioribus
chartaceis, adultis subcoriaceis usque .coriaceis, longiuscule petiolatis, inte-
gris vel utrinque dentibus 4—2 parvis vel obsoletis instructis, venis
utrinque manifeste prominentibus; floribus 12 mm longis; inflorescentia
simpliciter dichasiali axillari; receptaculo cupuliformi perigonii phyllorum
1: aequante; staminibus 17—19.
Brasilia: Goyaz, Cabeceiras do Rio das Pedras, in feuchten Campos
(Graziou n. 22040, im September blühend).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. V A 5—7.
5. 3 Blüte geöffnet. 6. Junges Staubblatt. 7. Ausgestaubtes Staubblatt.
8. Var. dentata Perk.; foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis usque
lanceolatis, chartaceis, breviter petiolatis, margine utrinque dentibus 3—8
crassis instructis, nervis supra subconspicuis, subtus ita ut venis manifeste
prominentibus, angusteque reticulatis; floribus 6—7 mm longis; infores-
centia plerumque simpliciter dichasiali axillari, rarius terminali paniculata;
receptaculo cupuliformi perigonii phyllorum !/,—!/, aequante; staminibus
14 —47.
Brasilia: Rio de Janeiro, Serra dos Orgãos, 2000 m s. m. (Graziot
n. 17222, (3! , im November blühend); um 2200 m s. m. (GŁAZIOU n. 4203,
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. T. 561
OQ, im December blühend), Theresopolis (Moura im November u. December
blühend); San Paulo, Serra da Bocaina, im Gebüsch (Grazıou n. 11551, Z,
im September blühend).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. V A 8—10.
8. Ausgestaubtes, hufeisenfórmiges Staubblatt. 9. Staubblatt mit spitzem, ver-
längertem Connectiv. 40. Staubblatt, halb staminodial, mit nur einem einzigen ent-
wickelten Antherenfach.
2. Mollinedia Ruiz et Pav.
Wie schon oben angegeben wurde, habe ich die Monographie dieser 69 Arten um-
fassenden Gattung vollendet und werde dieselbe in Bälde veröffentlichen.
3. Macrotorus Perk. n. gen.
Flores dioiei. Flores g': receptaculum utriculatum elongatum charta-
ceum, perigonii phyllis 4 minimis receptaculi er. !/,, aequantibus biseriatim
imbricatis conniventibus, aequalibus; stamina numerosissima in receptaculo
utriculato a basi usque ad apicem conferta; antherae juniores late ovoideae,
breviter stipitatae, demum loculis rima horizontali dehiscentibus late
apertis. Flores Q et fructus ignoti.
Die neue Gattung, deren einzige Art von TuraswE zu Mollinedia gestellt worden
war, gehórt zweifellos in die Nühe dieser Gattung. Doch ist sie in mancher Hinsicht
abweichend. Vor allem fällt die Form der Anthere auf, welche sich nicht wie bei sämt-
lichen Mollinedia-Arten durch einen Längsriss öffnet, sondern durch eine horizontal ver-
laufende Spalte. Die junge Anthere, welche sich noch nicht geóffnet hat, ist kurz gestielt
und besitzt eine flach halbkugelige Gestalt. Die 4 Locelli verlaufen nun nicht senkrecht
und parallel zu einander, wie bei den normalen Antheren, sondern sie verlaufen hori-
zontal und vereinigen sich offenbar schon frühzeitig zu 2 ringfórmigen Loculis. Kurz
vor dem Aufspringen der Antheren verschwindet dann die Querwand zwischen den
beiden Füchern; an derselben Stelle tritt die Spalte auf, und bald wólbt sich die eine
Wand des Faches wulstig nach oben, während sich die andere mehr oder weniger nach
unten ausbreitet. Die geöffnete Anthere erhält so etwa die Form eines Hutes. Häufig
kommt es auch vor, dass sich die Fücher auf einer Seite nicht vereinigen, wodurch huf-
eisenförmige horizontale Fächer gebildet werden. — Sehr auffallend sind dann ferner
Receptaculum und Perigonblätter. Das Receptaculum ist lang schlauchförmig und innen
von einer großen Menge dicht gedrängter Antheren besetzt. Die Perigonblätter sind
winzig klein, ganz gleichartig und die Blütenhülle öffnet sich zur Blütezeit nur wenig,
so dass nur eine sehr enge Mündung entsteht. Gerade bei dieser Art ist mir außer-
ordentlich zweifelhaft, ob eine Bestäubung durch den Wind ausführbar ist, da kaum ein
Grund dafür anzugeben wäre, weshalb der Pollen die enge Mündung der offenbar nach
oben gerichteten Blüten verlassen sollte.
Ich habe es unterlassen die Früchte und Samen zu beschreiben, welche MARTIUS als
zu dieser Art gehörig betrachtet hat, und welche sich im Herb. Mart. (Brüssel) dem Ori-
ginalexemplar beigelegt finden. Es ist für mich ear kein Grund vorhanden anzunehmen,
dass thatsüchlich die Früchte zu dieser Art gehören, besonders da sie auch von einem
anderen Standort wie das Blütenexemplar stammen und ohne Blätter gesammelt worden
sind.
Macrotorus utriculatus (Mart.) Perk.; frutex vel arbor, ramis sub-
teretibus, griseis, glabris; foliis ovato-oblongis, acuminatis, basi cuneatis,
apicem versus remote et profunde serratis, subcoriaceis, glabris, nervis
venisque aequaliter utrinque manifeste prominentibus denseque reticula-
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 36
562 J. R. Perkins.
tis; floribus g! 1,25 em longis, 5 mm latis; inflorescentia decussato-pani-
culata, axillari vel terminali, ramis paucis in dichasia simplicia desinenti-
bus; receptaculis utriculosis glabris, chartaceis, quam perigonii phylla
44-plo longioribus; perigonii phyllis aequalibus minimis 2 externis semi-
orbicularibus rotundatis, 2 internis truncatis haud sese obtegentibus; pedi-
cellis glabris, bracteis bracteolisque minimis; staminibus numerosissimis.
Mollinedia utriculata Mart. ex Tur. in Marr. Fl. Bras. IV. 4. p. 319.
Blätter 48 cm lang, 4,5—6 cm breit. Blattstiel 4,5—2 cm lang. Bütenstand 4—5 cm
lang. Achse ersten Grades 4 cm lang, Dichasienstiel 4 cm lang, Blütenstielchen 2 cm
lang.
Brasilia: Prov. Rio de Janeiro, Macahé, im Walde (LuscuwaTH et
Peckorr).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. V B, 1—4.
1. d Blüte im Längsschnitt. 2—4 Staubblätter von der Seite gesehen.
4. Ephippiandra Desne. in Ann. se. nat. Ser. 4, IX, p. 278, t. VII.
Arbuscula monoica. Flores gt: perigonii phylla 4 parva; receptaculum
cupuliforme, subcoriaceum, perigonii phyllis 5-plo longius, sub anthesi
usque ad basim in lobos quatuor apice perigonii phylla gerentes partitum;
stamina 10—12, in lobis receptaculi sessilia, verosimiliter plerumque 2 in
receptaculi medio = abortiva, loculis plerumque apice confluentibus et
rima horizontali dehiseentibus, rarius loculis pariete tenuissima separatis.
Flores O : receptaculum pateriforme, carnosum. Carpella 5—15, sessilia.
Fructus receptaculo convexo, carnoso, rubro, circa carpellorum basim in
cupulas campanulatas, truncatas producto impositi, carpella ovoidea, nigra,
glabra, magnitudine pisi; seminibus solitariis.
Arbuscula ramosissima 3—4 m alta, facie Myrti. Folia opposita, breviter petio-
lata, parva, ovata, acuta, integerrima, rigidula, glabra.
Nur 4 Art:
Ephippiandra myrtoidea Desne. l. c.; A. DC. Prodr. XVI. 2. p. 662;
Baker in Hooker’s Icones V, p. 12 t. 1445.
Madagascar centralis: prov. Emirna, in Wäldern bei Tanaparivo
(Goupor, Parker, Baron).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. V €, 1—6.
1. Blütenzweig mit ($ Blüten. 2. & Knospe. 3. & Blüte, völlig aufgeblüht.
4. Staubblatt von vorn. 5. Staubblatt von der Seite. 6. Fruchttragender Zweig.
5. Matthaea Bl. Mus. Bot. Lugd. II. p. 89, t. 10.
Flores monoici. Flores (j': receptaculum cupuliforme depressum,
utrinque pilosum, coriaceum, perigonii-phyllis 4 minimis 5-plo longius:
stamina 4 dense conferta, filamenta brevissima; antherae ovoideae 2-locu-
lares, loculis rima longitudinali dehiscentibus, connectivum paullo elonga-
tum. Flores ©: receptaculum depresse globosum, fere hemisphaericum,
chartaceum, extrinsecus parce pilosum; ovaria numerosissima, extus pilosa;
uniloeularia; ovulum unicum, pendulum, anatropum.
Sal; . , . o-
Folia opposita breviter petiolata ovalia vel ovali-oblonga vel oblonga vel oblong
[Beiträge zur Kenntnis derYMonimiaceae. 1. 563
lanceolata, apice, longe et anguste acuminata vel late breviterque acuminata, integra,
chartacea. Flores ad axillas vel ad nodos vetustos ramorum fasciculati, pedicellati.
Species 3 insulis malayanis incolae.
1. Matthaea latifolia Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis subtere-
tibus longitudinaliter striatis, fuscis; foliis ovalibus vel ovali-oblongis,
petiolatis, basi cuneato-rotundatis, apice late breviterque acuminatis, apice
ipso acutiusculis, integris, chartaceis, utrinque glabris, nervis venisque
supra paullo, subtus manifeste prominentibus, nervis lateralibus 8—9 cur-
valis marginem petentibus, inter sese aequaliter manifesteque curvato-
conjunctis, venis laxe reticulatis; floribus ad axillas vel ad nodos vetustos
ramorum fasciculatis, pedicellatis; floribus gt: 4,25 mm diam., receptaculis
depresse cupuliformibus, utrinque glabris, coriaceis, quam perigonii-
phylla 5-plo longioribus; staminibus 4 dense confertis filamentis brevissi-
mis; antheris ovoideis, 2-locularibus, loculis rima longitudinali dehiscenti-
bus, connectivo paullo elongato; floribus ©: receptaculis depresse globosis,
fere hemisphaericis, chartaceis, extus parce pilosis; ovariis numerosissimis.
Blätter 10,5—45 cm lang, 4,5—6 cm breit, Blattstiel 4,5 cm lang. 5 Blütenstiel-
chen 5 mm lang, 9 Blütenstielchen 5—6 mm lang.
Malacca (Maıncav n. 1308).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. V D, 5—7.
5. Q Blüte nach Entfernung der Perigonblätter. 6. 7. Fruchtknoten und Frucht-
knoten-Längsschnitt.
2. Matthaea sancta Bl. Mus. Bot. Il, 89, t. 10; A. DC. Prod. XVI.
I. 670.
Sumatra und Borneo.
Erklärung der Abbildungen auf Taf. V D, 1—4.
4. S Knospe. 2. & Blüte nach Entfernung der Perigonblätter. 3. Staubblatt von
der Seite. 4. Staubblatt von vorn.
3. Matthaea calophylla Perk.n. sp.; frutex vel arbor; ramis subtere-
tibus, longitudinaliter striatis, griseis, junioribus parce flavescenti-pilosis,
adultis glabratis; foliis oppositis, longe crasseque petiolatis, ovalibus usque
oblongis, apice longe angusteque acuminatis, apice ipso acutis, basi
cuneatis, integris, subcoriaceis, utrinque glabris, supra nervis venisque
parce subtus valde prominentibus, nervis versus marginem quadruplo vel
sextuplo anastomosato-arcuatis, venis paucis laxe inaequaliter reticulatis;
floribus 31: 6 mm diam.; inflorescentia decussato-paniculata axillari, ramis 2
in dichasia simplicia desinentibus, rachi brevissima; receptaculis late obo-
vato-globosis, apice profunde concavis i. e. cyathiformibus, crasse carnosis
vel sublignosis, extus parce griseo-pilosis; perigonii phyllis minimis sub-
aequalibus, membranaceis, ovatis, acutiusculis; staminibus 4 dense confertis
sessilibus; antheris ovatis, 2-locularibus, loculis subparallelis rima longitu-
dinali dehiscentibus; connectivo manifeste dilatato apice haud elongato.
Blätter 42,5—22,5 cm lang, 6,5—9 cm breit. Blattstiel 4,5—2 cm lang. Blütenstand
1,5 cm lang. Achse ersten Grades 0,2 mm lang. Blütenstielchen 0,7 cm lang.
36*
564 J. R. Perkins.
Borneo (O. Beccari n. 3236).
Diese neue Art von Matthaea weicht in der Form des Receptaculums nicht un-
wesentlich von den anderen Arten der Gattung ab, da wir hier eine durch die Ein-
drückung des Scheitels becherförmige Blüte ausgebildet finden. Auch sind hier die
Antheren ganz ohne das verlängerte Connectiv, welches für Matthaea sancta und M. lati-
folia charakteristisch ist. Trotzdem habe ich diese Pflanze zu Matthaea gestellt, da sie
sonst alles mit dieser Gattung gemeinsam hat und auch im Habitus zweifellos zu ihr
gehört.
6. Steganthera Perk. n. gen.
Flores monoici. Flores g': receptaculum globosum vel oblongum, ri-
gide coriaceum; perigonii phylla 4 per paria cruciatim imbricata, parva
vel saepius minutissima; stamina 4 in receptaculi medio dense adpressa
subsessilia, antherarum loculis thecam apicalem horizontalem rima in-
trorsa dehiscentem formantibus. Flores Q: receptaculum planum; ovaria
numerosissima dense conferta, pilosa; styli elongati.
Folia forma varia, integra. Flores in cymas racemiformes paucifloras vel in pani-
culas multifloras dispositi.
Species 6, omnes in regione indo-malayana, praeserlim in insula Novo-Guinea
incolae.
Schlüssel der Arten.
1. Blätter klein, 4—6,5 cm lang, eifórmig bis fast lanzett-
lich, kahl, papierartig . .. . 5... 4... AN, Warburgii Perk.
2. Blätter größer, 8—30 cm lang.
A. Blätter kahl, länglich bis lanzettlich oder bis breit
oval.
a. Blüten kugelig. Blätter länglich bis breit oval.
«, Blüten 2 mm im Durchmesser. Blütenstände
wenigblütig, klein. . . . ss ss s 9. S. Schumanniana Perk.
B. Blüten 4 mm im Durehmesser. Blütenstünde
vielblütig, gro... A. S. thyrsiflora Perk.
b. Blüten lünglich oder urnenförmig, Blätter lan-
zeitlich. e, 4, S. oblongiflora Perk.
B. Blätter unterseits mehr oder weniger behaart.
a. Blätter sehr schwach behaart, Nerven und Venen
oberseits nicht eingesenkt . . 2. 22 22.2.2... 5. S. Fengeriana Pork,
b. Blätter unterseits ziemlich dicht behaart. Nerven
und Venen oberseits deutlich eingesenkt . . . . 6. S. hirsuta (Warb.) Perk.
1. Steganthera Warburgii Perk. n. sp.; frutex vel arbuscula ;
ramis subteretibus, fuscis, junioribus pilis fuscis brevibus aspersis, longi-
tudinaliter striatis, adultis glabratis; foliis oppositis, breviter petiolatis,
oblongis veloblongo-lanceolatis, glabris, basi cuneatis vel rotundato-cuneatis,
apice acutiusculis vel acutis, integris, rigide papyraceis, nervis venisque
supra parce subtus manilestius prominentibus et inaequaliter laxe relicu-
latis; floribus gt 4,5 mm diam.; inflorescentia racemosa axillari 6-flora;
receptaculis globosis quam perigonii phylla 7-plo longioribus, r! igide coria-
ceis vel sublignosis, basim versus erassissimis, subglabris, obscure fuscis ;
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. 1. 565
perigonii phyllis aequalibus, minimis, late ovatis, papyraceis, per paria
cruciatim imbricatis; staminibus 4 valde confertis, late ovalibus, subcom-
pressis, antherarum loculis hippocrepico-con(luentibus.
Blätter 4—6,5 cm lang, 4,5—2,5 cm breit. Blattstiel 3—4 mm lang. Blütenstand
A cm lang. Achse ersten Grades 5 mm lang. Blütenstielchen 3 mm lang.
S. Celebes, W. Kraeng, im Bergwald (Warsurs n. 16845),
2. Steganthera Schumanniana Perk.n.sp.; frutex vel arbor mo-
noica, ramis subleretibus, fuscis, glabris, junioribus longitudinaliter striatis ;
foliis oppositis, petiolatis, oblongis vel oblongo-lanceolatis vel late oblongis
usque late ovalibus, longe acuminatis, apice ipso acutiusculis, integris,
glabris, supra nervis prominulis vel rarius parce immersis, subtus nervis
venisque manifeste prominentibus, nervis versus marginem laxe anasto-
mosato-arcuatis; floribus g" 2 mm diam.; inflorescentia decussato-panicu-
lata, axillari vel terminali, ramis paucis in dichasia simplicia desinentibus
vel rarius unifloris; receptaculis globosis quam perigonii phylla 5-plo longi-
oribus, rigide coriaceis vel sublignosis, basim versus crassissimis, intus
fundum versus pilosis, extus subglabris, obscure fuscis; perigonii-phyllis
aequalibus, parvis, papyraceis; staminibus 4, extus pilosis, antherarum
loculis in apice filamenti ovalis compressi apicalibus submarginalibus, rima
horizontali apertis (i. e. hippocrepieis); drupis 8—12 late ovalibus vel
subglobosis in receptaculo dilatato manifeste stipitatis, pericarpio sub-
carnoso. o,
Blätter 1414—20 cm lang, 3—43 cm breit. Blattstiel 41—1,25 cm lang. Blütenstand
3 cm lang. Achse ersten Grades 2mm lang. Dichasienstiel 1,25cm lang. Blütenstielchen
5 mm lang,
Neu-Guinea: Kaiser Wilhelmsland, Uferwald bei Constantinhafen
(lot tur se n. 552, im März blühend und fruchtend).
3. Steganthera thyrsiflora Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis
subteretibus, fuscis, junioribus breviter griseo-pilosis, adultis glabratis;
foliis oppositis petiolatis, ovalibus vel oblongo-ovalibus usque obovatis, basi
cuneatis vel rotundato-cuneatis, apice longe lateque acuminatis, apice ipso
acutiusculis, integris, adultis utrinque glabris, junioribus utrinque ad ner-
vos griseo-pilosis, subeoriaceis, nervis venisque supra parce, subtus mani-
feste prominentibus et inaequaliter dense reticulatis; floribus OI: mm
diam.; inflorescentia decussato-paniculata axillari vel terminali, ramis nume-
rosis, plerumque in dichasia simplicia desinentibus; receptaculis subglobosis
quam perigonii-phylla 8-plo longioribus, rigide coriaceis vel lignosis,
basim versus crassissimis, extus dense breviterque (lavescenti-pilosis, intus
basim versus tomentosis; perigonii phyllis per paria cruciatim imbricatis,
subehartaceis, ovalibus usque oblongo-ovalibus, glabris ; pedicellis rachique
griseo-tomentosis; staminibus 4, valde confertis, introrsis, basim versus
llavescenti-tomentosis, in receptaculo subimmersis, antherarum loculis hip-
pocrepico-confluentibus.
566 J. R. Perkins.
Blätter 8—13 cm lang, 2,5—5 cm breit. Blattstiel 7,5—4 cm lang. Blütenstand
5,5—7,5 cm lang. Achse ersten Grades 4,5—6,5 cm lang. Blütenstielchen 0,7—4 cm
lang.
Neu-Guinea: Sogeri Region (H. O. Forges n. 726).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. VIA, 1—6.
4. Blüte. 2, & Blüte im Längsschnitt. 3. Die 4 zusammenstehenden Staub-
blätter. 4, 5, 6. Staubblatt von vorn und von der Seite.
4. Steganthera oblongiflora Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis
subteretibus griseo-pilosis; foliis oppositis, lanceolatis, apice longe acumi-
natis, apice ipso acutiusculis, basi in petiolum sensim longe euneatis, charta-
ceis, integris, utrinque glabris, nervis venisque supra parce, subtus manifeste
prominentibus, dense reticulatis; floribus gt 4 mm longis, 3 mm latis; in-
florescentia axillari, elongata, decussato-paniculata, ramis in dichasia sim-
plieia desinentibus; pedicellis rachique flavescenti-pilosis; receptaculis
oblongis vel urceolatis quam perigonii phylla 5-plo longioribus, rigide
coriaceis vel sublignosis, basim versus crassissimis, extus flavescenti-pilosis
et canaliculatis, intus basim versus flavescenti-tomentosis; perigonii-phyllis
aequalibus, minimis, oblongis, rigide papyraceis, per paria cruciatim im-
bricatis; staminibus 4, valde confertis; basim versus flavescenti-tomentosis,
antherarum loculis hippocrepico-confluentibus.
Blätter 8—44 cm lang, 2,25—2,5 breit. Blattstiel 0,75 cm lang. Blütenstand 7 cm
lang. Achse ersten Grades 5—6 cm lang. Blütenstielchen 0,5 --4 cm lang.
Neu-Guinea: Sogeri Region (H. O. Forges n. 810).
5. Steganthera Fengeriana Perk. n. sp.; arbor alta, monoeca;
ramis subteretibus, fuscis, junioribus fusco-pilosis demum glabris; foliis
oppositis breviter petiolatis, ovalibus usque late ovalibus, supra glabris,
subtus, praecipue ad nervos, flavescenti-pilosis, basi rotundato-angustatis
usque rotundatis, apice acutiusculis (an semper ?), integris, rigide papyraceis
vel subchartaceis, supra nervis parce immersis, venis prominulis, subtus
nervis venisque manifeste prominentibus, nervis versus marginem laxe
anastomosato-areuatis, venis densiuscule aequaliter reticulatis; floribus g"
2 mm diam. ; inflorescentia racemosa axillari 6-flora; receptaculis globosis,
quam perigonii phylla 5-plo longioribus, rigide coriaceis, basim versus
crassissimis, extrinsecus parce, intus dense pilosis, perigonii-phyllis minimis,
papyraceis per paria cruciatim imbricatis; staminibus 4 in centro floris
confertis inferne pilosciusculis, antherarum loculis in apice filamenti ovalis
compressi apicalibus rima horizontali marginali apertis; drupis 12—20
ovalibus in receptaculo dilatato revoluto, lignoso, densiuscule griseo-piloso
manifeste crasseque stipitatis; pericarpio crustato, verosimiliter subcarnos0,
parce griseo-piloso.
Blätter 42—48 cm lang, 8—10 cm breit, Blattstiel 5—7 mm lang, Blütenstand 2 C7
lang. Achse ersten Grades 8 mm, Blütenstielchen 3 mm lang.
Neu-Guinea: Kaiser Wilhelmsland, im Hochwald, 739 m. $ m.
(Kersting n. 406 — im Juni blühend und fruchtend).
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. 1. 567
6. Steganthera hirsuta (Warb.) Perk.
Kibara hirsuta Warburg in Engl. Bot. Jahrb. XIII p. 316.
Neu-Guinea: Kaiser Wilhelmsland, ein Biumchen im Gipfelwald des
Sattelbergs bei Finschhafen (Wansuna n. 20582), im Hochwald des Oertzen-
gebirges, 50 m s. m., ein Baum von 20—30 m. Höhe (Laurersasn n. 56, im
Mai blühend).
7. Anthobembix Perk. n. gen.
Flores monoici. Flores (j': receptaculum late obconico-turbinatum,
apice late excisum, rigide coriaceum, marginibus sensim tenuioribus acutis;
perigonii phylla 4 per paria eruciatim imbricata, minutissima ; stamina 4 in
receptaculi medio dense adpressa subsessilia, antherarum loculis thecam
apicalem horizontalem, rima introrsa dehiscentem formantibus. Flores ©:
receptaculum omnino ut in floribus masculis sed plerumque majus, margi-
nibus late patellaribus; ovaria numerosissima dense conferta, pilosa, styli
elongati.
Folia forma varia semper integra. Flores in cymas multifloras vel paucifloras race-
mosas vei paniculatas dispositi.
Species 2, in insula Novo-Guinea incolae.
Schlüssel der Arten.
1. Blätter sehr groß, lánglich oder breit-länglich, 20—30 cm
lang. Blütenstand sehr vielblütig . . . . . . . « . « 4. A.hospitans(Becc.)Perk.
2. Blätter klein, höchstens 40 cm lang, lünglich-lanzettlich
bis lanzettlich, Blütenstand wenigblütig . . . . . . . 2. A. oligantha Perk,
A. A. hospitans (Becc.) Perk.; arbor alta (ex Lautersach) monoica ;
ramis teretibus vel junioribus subcomplanatis infra nodos incrassato-
clavatis, intus cavis, lateraliter utrinque pertusis atque formicas hospi-
tantibus, glabris, lateraliter striatis ; foliis oppositis breviter petiolatis, ob-
longis vel late oblongis usque late ovalibus, integris, utrinque glabris, basi
cuneatis, apice longe angusteque acuminatis, apice ipso acutis, chartaceis,
supra nervis venisque subinconspicuis, subtus manifeste prominentibus,
nervis versus marginem laxe anastomosato-areuatis, venis densissime
reticulatis; floribus o 4 mm altis, 5 mm crassis, luteis (ex LAUTERBACH);
inflorescentia multiflora, cymosa, racemosa vel paniculata, terminali vel
axillari, plerumque ex axillis foliorum squamiformium delapsorum orta,
pedicillis dense pilosis, bracteis minimis, caducis; receptaculis quam peri-
gonii phylla multo longioribus obovato-turbinatis, apice manifeste concavis
vel si mavis truncato-exsculptis, marginibus acutis, rigide coriaceis, basim
versus crassissimis, intus flavescenti-pilosis, extrinsecus parce grisco-pilosis ;
perigonii phyllis aequalibus, minimis, ovatis, papyracets, per paria erucia-
tim imbricatis; staminibus 4 extus pilosis, antherarum loculis in apice
filamenti ovalis compressi apicalibus rima horizontali apertis; floribus
568 J. R. Perkins.
O 5 mm altis, 9 mm latis, crassis, rigide coriaceis, parce griseo-pilosis ;
ovariis numerosissimis, dense flavescenti-pilosis, stylis longis.
Kibara hospitans Becc. Malesia I p. 189.
Blätter 25—30 cm lang, 9—12 cm breit. Blattstiel 5—6 mm lang. Blütenstand
3—3,5 cm lang, Achse ersten Grades 2—3,5 cm lang. Dichasienstiel 7—8 mm lang.
Blütenstielchen 5—6 mm lang.
Neu-Guinea: Kaiser Wilhelmsland, Ssigaun Wodsa, im Hochwald,
600 m s. m. (LaurEnnAcu n. 361 im Juni blühend).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. VI B, 1—7.
4. d Blüte. 2. & Blüte im Längsschnitt. 3, 4, 5. Staubblätter von vorn, von
hinten und von der Seite. 6. Q Blüte im Längsschnitt. 7, Fruchtknoten.
2. A. oligantha Perk. n. sp.: frutex vel arbor ramis subteretibus,
fuscis, junioribus flavescenti-tomentosis, adultis glabratis; foliis oppositis;
petiolatis, ovalibus vel oblongo-ovalibus usque lanceolatis, apice acuminatis,
apice ipso acutis, basi in petiolum sensim longe cuneatis, integris, subcoria-
ceis, junioribus praecipue ad nervos utrinque parce flavescenti-pilosis, adultis
utrinque glabratis, nervis venisque supra parce subtus manifeste promi-
nentibus et inaequaliter laxe reticulatis; floribus cj! 3 mm altis, 5 mm latis;
inflorescentia racemosa axillari; pedicellis rachique dense pilosis; recepta-
eulis quam perigonii phylla multo longioribus, obovato-turbinatis apice paullo
concavis, marginibus acutis, rigide coriaceis, basim versus crassis, extrin-
secus dense griseo-pilosis; perigonii phyllis minimis aequalibus; stamini-
bus 4 (raro 5) valde confertis, antherarum loculis hippocrepieis apicalibus
rima horizontali lata apertis; floribus Q 3 mm altis, 5 mm latis; in-
florescentia decussato-panieulata. axillari vel terminali, ramis plerum-
que in dichasia simplicia desinentibus, rarius unifloris; receptaculis iis
florum cj! simillimis; ovariis numerosissimis dense flavescenti-pilosis; stylis
longis.
Blätter 6—A1 cm lang, 2,5—5 cm breit. Blattstiel 0,50—0,75 cm lang. Blüten-
rand 156, cm lang. Achse ersten Grades 2,5—5,5 cm lang. Blütenstielchen 0,8 cm
ang.
Neu-Guinea: Sogeri Region (H. O. Forsrs n. 362).
Tetrasynandra Perk. n. gen.
Frutices vel arbores monoiei. Flores g‘: receptaculum cupuliforme,
subcoriaceum, perigonii phyllis 4 receptaculi plerumque 1/5 longitudine
aequantibus, exterioribus quam interiores manifeste minoribus; stamina 4
in receptaculi medio in tubum brevem cylindraceum lateraliter connata;
antherarum loculis in staminibus dilatatis apicalibus horizontalibus rimis
2 horizontalibus dehiscentibus. Flores ©: receptaculum receptaculo gd
simillimum, sed majus; ovaria 10—15, parva, dense conferta, pilosa.
Folia opposita, integra vel dentata, glabra vel pilosa. Flores in apice caulis vel
ramorum, vel saepius in foliorum axillis in paniculas paucifloras vel multifloras dis-
positi, ramis plerumque in dichasia simplicia desinentibus, rarius unifloris, ramis in-
ferioribus plerumque masculis, superioribus femineis.
Species 3, omnes in Australia endemicae.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. T. 569
A. Tetrasynandra pubescens (Benth.) Perk.
Kibara pubescens Benth. Fl. Austr. V. p. 290.
Australia: Queensland und N. S. Wales.
2. Tetrasynandra longipes (Benth.) Perk.
Kibara longipes Benth. Fl. Austr. V. p. 289.
Australia: Queensland.
3. Tetrasynandra laxiflora (Benth.) Perk.
Kibara laxiflora Benth. Fl. Austr. V. p. 289.
Australia: Queensland.
Erklärung der Abbildungen auf Taf. VI C, 1—6.
1. d Blüte. 2. ($ Blüte im Längsschnitt. 3. Antherensáule. 4. Ein einzelnes
Staubblatt von der Seite gesehen. 5. Ein Staubblatt von innen gesehen. 6. Querschnitt
durch die ($ Blüte, als Diagramm.
Wilkiea Ferd. von Mueller in Trans. Phil. Instit. Vict. II p. 64.
Arbores vel frutices monoici. Flores g: receptaculum cupuliforme,
papyraceum, perigonii-phyllis 4 parvis vel minimis, receptaculi plerumque
Las longitudine aequantibus, 9 exterioribus duplicatis, i. e. lobo
simillimo auctis; stamina 8—14, in receptaculo laxe disposita, subses-
silia vel sessilia, antherarum loculis hippocrepicis (apice confluentibus).
Flores O : receptaculum obconico-campanulatum, glabrum vel subglabrum;
perigonii-phylla brevissima, subaequalia, subanthesi cum parte receptaculi
superiore forma calyptrae delabentia; ovaria numerosa, 30—50, sessilia,
dense conferta; stylus elongatus. Drupae oo oblongae in receptaculo in-
crassato, manifeste dilato, glabro, dense confertae, breviter stipitatae.
Folia opposita et decussata, subcoriacea vel coriacea margine integra vel + acute
serrata. Inflorescentia axillaris vel terminalis, paniculata, ramis superioribus plerumque
9 unifloris, inferioribus ($ plerumque dichasialiter evolutis.
Species 2—3 in Australia incolae.
1. Wilkiea macrophylla (A. Cunn.) A. DC. Prodr. XVI. 2. p. 669.
Hedycaria macrophylla A. Cunn. Ann. of Nat. Hist. I. p. 215.
Mollinedia macrophylla Tul. Monogr. p. 404.
Wilkiea calyptrocalyx F. v. M. Le,
Kibara macrophylla Benth. Fl. Austr. V. p. 288.
Mollinedia Huegeliana Tul. Ann. sc. nat. Ser. IV, Ill, p. 45; Benth.
Fl. Aust. V, p. 286.
Wilkiea Huegeliana A. DC. Prodr. XVI, 2, p. 669.
Australia: Queensland und N. S. Wales.
Erklärung der Abbildungen auf Taf. VID, 1—8.
^. & Blüte. 2. ($ Blüte im Längsschnitt. 3, 4, 5. Staubblütter von der Seite, von
vorn und von hinten. 6. Ọ Blüte. 7. Q Blüte im Längsschnitt. 8. Fruchtknoten, im
Längsschnitt.
Es ist mir unmöglich festzustellen, wie BENTHAM (Fl. Austral. V. l. c.) diese Art
unter zwei verschiedenen Gattungen aufführen konnte. Ich habe die Originale von
Hedycaria macrophylla A. Cunn. und von Mollinedia Huegeliana Tul. gesehen und mich
570 J, R. Perkins.
davon überzeugt, dass dieselben mit Sicherheit zu einer und derselben Pflanze ge-
hören.
2. Wilkiea Wardelli (F. v. M.) Perk.
Mollinedia Wardelli F. v. M. Fragm. phyt. Austr. V. p. 155; Benth. Fl.
Austr. V, 287.
Wardellia paniculata F. v. M. l. c. (nomen.)
Australia: Queensland.
Ob diese Art thatsüchlich zu Wilkiea gehórt, konnte ich nicht mit vollster Sicher-
heit entscheiden, da mein Material nicht ganz vollständig war und die Angaben der
Autoren sich in manchen Punkten widersprechen.
Erklürung der Abbildungen auf Taf. VI E, 1—4.
4. Fruchtstand. 2. 5 Blüte. 3. (j Blüte geöffnet. 4. Staubblatt von vorn und
von der Seite.
Zu Wilkiea gehórt sehr wahrscheinlich auch:
Mollinedia? loxocarya Benth, (Fl. Austr. V. p. 287), cine Pflanze, welche BENTHAM
nur sehr unvollständig vorgelegen hat und welche ich nicht sah.
Aus der Gattung auszuschließen ist:
Mollinedia acuminata F. v. M. Fragm. V. p. 155; Benth. Fl. Austr. V. p. 287. —
Diese Pflanze gehórt, wie ich mich an wenigen Blüten überzeugen konnte, welche
ich der Direction des Kew-Herbariums verdanke, weder zu Mollinedia, noch zu Wilkiea,
sondern zu einer Gattung der Hortonieae, nämlich zu Levieria,
10. Kibara Endl. Gen. p. 314 n. 2016.
Brongniartia Bl. Bijdr. II, p. 435 (non Kunra).
Sciadicarpus Hassk. in Flora 1842, Beibl. 9 p. 40.
Flores monoici. Flores gt: receptaculum valde cupuliforme vel planum,
papyraceum vel rigide chartaceum ` perigonii-phylla 4, per paria cruciatim
opposita, imbricata, ? exteriora duplicata, minutissima; stamina 8, 4 exteriora
magna, quam interiores duplo majora, sed interiora verosimiliter fertilia
normaliter evoluta, vel stamina fertilia 4—6, staminodiis in receptaculi
medio paucis confertis, saepius corpus unieum simulantibus; antherae sub-
sessiles, loculis confluentibus rima horizontali semiorbiculari dehiscentibus.
Flores Q : receptaculum valde eupuliforme, papyraceum, chartaceum quam
perigonii phylla multo longius, perigonii-phylla ovata, exteriora duplicata,
omnia intus crasse appendiculata, appendiculo denticulato, calyptra sub
anthesi supra receptaculum eireumscisse decidua; ovaria 7—26 pilosa,
ovulum pendulum, anatropum. Drupae co ovoideae, in receptaculo disci-
formi dilatato subsessiles v. stipitatae.
Folia opposita integerrima vel dentata. Inflorescentia decussato-paniculata,
kann ur ineis unifloris vel in
saepius numerosis, inferioribus semper masculis, superioribus femineis unifloris ve
dichasia simplicia evolutis.
ramis
Species 44 in regione indo-malayana dispersae.
Schlüssel der Arten:
I. Blätter unterseits stark behaart. Blütenstände mehr
oder weniger filzig.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. 1. 571
. 9 Blütenstielchen 3—4 mm lang, dick. . . . . . . 4. K, tomentosa Perk.
. 9 Blütenstielchen 8—40 mm lang, schlank. . . . . 2. K. trichantha Perk.
Il. Blätter (ausgewachsen) auf beiden Seiten kahl.
4. Blätter dünnhäutig, länglich oder länglich-lanzettlich.
Seitennerven zahlreich, 15—30. . . 2.22... 3. K, chartacea Bl.
2. Blätter dünn-lederartig.
A. Blätter in eine breite Träufelspitze ausgezogen.
a. Blätter eiförmig oder lang eiförmig, Seiten-
nerven 9—44. Venen sehr stark und kräftig,
netzartig hervorspringend. Blatt 44—18 cm lang 4. K. cuspidata Bl.
b. Blätter eiförmig, 22—27 cm lang. Seitennerven
15—46, sehr stark hervortretend . 5. K. formicarum Becc.
c. Blätter eiförmig oder lünglich eiförmig. Seiten-
nerven 9—42. Blatt 44—45 cm lang. Venen
nur spärlich und sehr locker unregelmäßig ver-
laufend e 6. K. macrophylla Perk.
B. Blätter regelmäßig zugespitzt.
a. Seitennerven 9—45, stark hervortretend, etwa
1 cm vom Rande sehr deutlich bogig mit ein-
ander verbunden . . . . . . 7. K. obtusa Bl.
b. Seitennerven 7—9, am Rande allmählich ver-
laufend .................. 8 K. xanthophylla Perk.
3. Blätter lederartig. Äste des Blütenstandes sehr stark
verzweigt.
A. Blätter grob gezühnt, 45—149 cm lang. Seiten-
nerven 7—8, Blütenstand 9—1410 cm lang. Venen
sehr spärlich und locker angeordnet . . . . . . 9. K. polyantha Perk.
B. Blätter sehr tief und scharf gesägt. Seitennerven
9—14. Venen sehr zahlreich und schön netzartig
angeordnet. Blütenstand 43—144 em lang . . . . 40. K, serrulala Bl.) Perk.
C. Blätter ganzrandig oder sehr wenig und fein ge-
zühnt, 7,5—20 cm lang, Seitennerven 10—12.
Blütenstand 2—4 cm lang. . . . .. . s A. K. coriacea (BL) Tul.
D. Blätter ganzrandig oder unregelmäßig gewellt,
z ann
9—15 cm lang, 3,5—4,5 cm breit. Seitennerven [Perk.
7—9. Blütenstand 4,5—5,5 em lang . . . . . . 12. K. angustifolia (Becc.
E. Blätter in der Jugend sehr scharf gezähnt-gesägt,
ältere Blätter oft ganzrandig. Seitennerven gegen20 13. K. oliviformis Becc.
F. Blätter ganzrandig, am oberen Ende plötzlich in
eine Spitze abgesetzt. Blüten in axillären winzigen
ü 7. aruensis Becc.
Büscheln . . . . . . . . . . 44. K. aruensi
1. Kibara tomentosa Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis subtere-
tibus, longitudinaliter striatis, dense flavescenti- vel brunneo-tomentosis;
foliis petiolatis, petiolo in parte inferiore compresso, ovalibus vel oblongo-
ovalibus, basi cuneatis usque subrotundatis; apice late breviterque acumi-
natis, subcoriaceis, integerrimis, supra non vel vix pilosis, subtus praecipue
ad nervos dense flavescenti-tomentosis, nervis venisque supra paullo subtus
manifeste prominentibus, nervis lateralibus 4—6 curvatis marginem peten-
tibus, margine inter sese curvato-conjunetis, venis laxe reticulatis; flori-
572 Je B. Perkins.
bus Q 3 mm diam.; inflorescentia decussato - paniculata terminali vel
axillari, ramis paucis in dichasia simplicia desinentibus; receptaculis valde
cupuliformibus, rigide chartaceis quam perigonii phylla 6-plo longioribus,
utrinque flavescenti-pilosis; perigonii phyllis ovatis, papyraceis, minimis,
2 exterioribus duplieatis, omnibus intus crasse appendiculatis, appendiculis
denticulatis, totaliter reflexis; ovariis 18 dense luteo-pilosis.
Blatt 9—11,5 cm lang, 5—5,5 cm breit. Blattstiel 4 cm lang. Blütenstand
2—2,8 cm lang. Blütenstielchen 3—4 mm lang.
Java (ZorrixaER n. 14107 p. p.).
2. Kibara trichantha Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis sub-
teretibus, junioribus dense flavescenti-tomentosis, adultis demum glabratis,
fuscis; foliis petiolatis, petiolo in parte 2/3 inferiore a latere compresso,
ovalibus vel oblongis, breviter acuminatis, apice ipso acutis, basi cuneatis,
integris vel in parte ?/, superiore utrinque margine minute sed acute
serratis, subcoriaceis, supra glabris, subtus praecipue ad nervos flavescenti-
pilosis, nervis venisque supra non vel vix subtus valde prominentibus,
venis crassis densissime et pulcherrime reticulatis; floribus Q 2 mm diam.;
inflorescentia decussato-paniculata terminali vel axillari, ramis numero-
sissimus plerumque iterum paniculatis, pedicellis ut rachi flavescenti-tomen-
tosis; bracteis bracteolisque minimis flavescenti-pilosis; receptaculis valde
eupuliformibus, extus flavescenti-tomentosis, subcoriaceis, quam perigonii-
phylla 4-plo longioribus; perigonii-phyllis aequalibus, ovatis, papyraceis
minimis, 2 exterioribus duplicatis, omnibus intus crasse appendiculatis,
appendieulis denticulatis totaliter reflexis fuscis; ovariis 41 dense flaves-
centi-pilosis.
Blatt 10,5—143 cm lang, 4,5—5,5 cm breit. Blattstiel 1—4,25 cm lang. Q Blüten-
stand 6—8 cm lang. Blütenstielchen 8—10 cm lang.
Cultiviert im Botanischen Garten zu Buitenzorg auf Java (WARBURG
n. 4406, im Mai blühend und fruchtend).
3. Kibara chartacea Bl.; frutex vel arbor ramis subteretibus
griseis, glabris; foliis breviter petiolatis, oblongis vel oblongo -lanceolatis
usque lanceolatis, basi cuneatis vel rotundato-cuneatis, apice longe acumi-
natis, apice ipso acutissimis, papyraceis, supra medium utrinque margine
irregulariter undulatis, utrinque glabris, nervis venisque supra non vel
vix, subtus manifeste prominentibus, nervis lateralibus 15 —30 substricte
marginem petentibus, inter sese parallelis et margine arcuato-con junctis,
venis densiuscule aequaliter reticulatis; floribus Q 2!/; mm diam. ; inflores-
centia terminali paniculata, bracteis bracteolisque minimis, luteo-pilosis,
ramis in diehasia simplicia desinentibus vel unifloris; receptaculis valde
eupuliformibus, rigide papyraceis, intus extusque luteo-pilosis quam peri-
gonii phyllis 5-plo longioribus; perigonii-phyllis papyraceis, ovatis, minu-
tissimis, 2? exterioribus duplicatis, omnibus intus crasse appendiculatis,
appendiculis denticulatis, totaliter reflexis; ovariis 45, subpilosis.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. T. 573
Kibara chartacea Bl. Mus. Bot. II. p. 89.
Blätter 48—19 cm lang, 6—6,5 cm breit. Blattstiel 0,75—41 cm lang. Blütenstand
5—6 cm lang. Blütenstielchen 4,5—2 cm lang.
Malacca: Penang (C. Curtis n. 2255), Sumatra (Konrnars).
var. apiculata Bl. (l. c.) differt a typo foliis apice acutiusculis vel
breviter apiculatis, rarius breviter lateque acuminatis.
Sumatra (Konrnars).
4. Kibara cuspidata Bl.; frutex vel arbor, ramis subteretibus fuscis,
glabris, longitudinaliter striatis; foliis petiolatis, ovalibus vel ovali-oblongis
vel ovatis, basi euneato-rotundatis usque rotundatis, apice acuminatis, apice
ipso acutiusculis, chartaceis vel subcoriaceis, integris vel supra medium
utrinque margine irregulariter undulatis et minute acute serratis, utrinque
glabris, nervis venisque utrinque valde prominentibus, nervis crassis
lateralibus 9—A1 curvatis marginem petentibus et inter sese inaequaliter
manifeste curvato-conjunctis, venis dense vel densissime reticulatis; flori-
bus Q 4,5—2 mm diam., inflorescentia decussato-paniculata, ramis nume-
rosis, pedicellis ut rachi flavescenti-pilosis, bracteis bracteolisque minimis
llavescenti-pilosis; receptaeulis valde cupuliformibus, utrinque flavescenti-
pilosis, coriaceis, quam perigonii phylla 5-plo longioribus; perigonii phyllis
papyraceis, 2 exterioribus duplicatis minimis, omnibus intus erasse appen-
diculatis, appendieulis denticulatis totaliter reflexis; ovariis 45 flavescenti-
tomentosis.
Kibara cuspidata Bl. Mus. Bot. II. p. 89.
K. coriacea Hook. f. et Thoms. Fl. indic. I. p. 166 (non Tul.).
Blatt 44—26 cm lang, 6—43 cm breit. Blattstiel 4—2 cm lang, Blütenstand 2—3 cm
lang. Blütenstielchen 4—6 mm lang.
Malacca (A. C. Marsaay n. 1307), Sumatra (Konrnars).
9. Kibara formicarum Becc. Malesia I. p. 488.
Holl. Neu-Guinea: bei Andai (Beccari n. 324).
Diese wegen ihrer Myrmecophilie morphologisch interessante Pflanze habe ich
infolge der Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Beccarı in Florenz im Original unter-
Suchen können. Ich kann seine Resultate nur vollständig bestätigen.
6. Kibara macrophylla Perk. n. sp.; frutex vel arbor ramis sub-
teretibus, junioribus parce fusco-pilosis, adultis fuseis glabratis; foliis
ovalibus vel ovali-oblongis, breviter petiolatis, basi cuneato-rotundatis vel
rotundatis, apice late breviterque acuminatis, apice ipso acutiusculis, supra
medium in parte superiore utrinque margine inaequaliter sed distincte
dentatis vel denticulatis vel undulatis, ehartaceis vel subcoriaceis juniori-
bus supra glabris, subtus parce pilosis, adultis utrinque glabratis, nervis
Venisque supra paullo, subtus manifeste prominentibus, nervis lateralibus
9—12 curvatis marginem petentibus, inferioribus demum subevanescenti-
bus, superioribus inter sese inaequaliter manifesteque curvato-conjunctis,
venis laxe reticulatis; inflorescentia decussato-paniculata, ramis numerosis,
inferioribus semper masculis, superioribus femineis unifloris vel in dichasia
574 J. R. Perkins.
simplicia evolutis; floribus gt 2 mm longis, 4 mm latis, receptaculis sub-
cupuliformibus, parce pilosis, papyraceis, quam perigonii phylla 3-plo
longioribus, 2 exterioribus normaliter duplicatis; staminibus 8 subsessili-
bus, antherarum loculis confluentibus, rima horizontali semi-orbieulari
dehiscentibus, exterioribus magnis quam interiores duplo majoribus, sed
interioribus verosimiliter fertilibus normaliter evolutis; floribus O recep-
taculis valde cupuliformibus chartaceis quam perigonii phylla 5-plo longi-
oribus instructis, extus parce pilosis, intus densius pilosis; perigonii-phyllis
minimis, 9 exterioribus duplicatis, omnibus intus crasse appendiculatis,
appendieulis denticulatis; ovariis 26.
Blätter 44—45 cm lang. 5,5—20 cm breit. Blattstiel 0,75—4,5 cm lang. Blüten-
stand im Ganzen 4,5—6 cm lang. 2 Blütenstielchen 4,5 cm lang, Q 2 cm lang.
Java (ZotriNcER n. 1107, KorrwaANN).
7. Kibara obtusa Bl.; frutex vel arbor, ramis subteretibus, glabris,
fuscis; foliis longe petiolatis, petiolo a latere compresso, ellipticis usque
late ovali-oblongis, apice obtusis vel obtusiusculis, junioribus supra glabris,
subtus praecipue ad nervos parce pilosis, adultis utrinque glabris, charta-
ceis, integris, supra nervis venisque immersis, subtus manifeste promi-
nentibus, nervis lateralibus 9—45 crassis, curvatis, marginem petentibus
et er. A em a margine manifeste arcuato-conjunctis, venis densiuscule in-
aequaliter reticulatis; floribus Q 1,5 mm diam., inflorescentia decussato-
panieulata terminali vel axillari, ramis paucis unifloris elongatis; recep-
taculis valde cupuliformibus, chartaceis, utrinque flavescenti-pilosis, quam
perigonii phylla 5-plo longioribus; perigonii phyllis papyraceis ovatis,
glabris, 2 exterioribus duplicatis, omnibus intus crasse appendiculatis,
appendiculis denticulatis, totaliter reflexis; ovariis 44 flavescenti-pilosis.
Kibara obtusa Bl. Mus. Bot. ll. p. 89.
Blatt 42—19 cm lang, 7—A0 cm breit. Blattstiel 2,5—3 cm lang. Blütenstand
2,5—4,5 cm lang. Blütenstielchen 4,5—2 cm lang.
N.-Celebes: Bojong (Warnung n. 15470), ohne nähere Angabe (Herb.
Leiden).
8. Kibara xanthophylla Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis sub-
teretibus, flavescentibus, glabris, longitudinaliter striatis; foliis manifeste
petiolatis, petiolo a latere compresso, ovalibus vel ovali-oblongis, apice
euneato-acutis, basi acutiusculis usque rotundatis, rigide chartaceis, in-
tegris, utrinque glabris, nervis venisque supra non vel vix, subtus mani-
feste prominentibus, nervis lateralibus 7—9 curvatis marginem petentibus
et inter sese inaequaliter eurvato - conjunctis ; inflorescentiis decussato-
ariter globoso,
paniculatis subelongatis; receptaculo fructigero glabro irregul
s, 4—8 e
drupis verosimiliter parce carnosis, oliviformibus, in sicco nigri
floribus singulis evolutis; semine solitario, normali.
Blätter 42—48 cm lang, 5—10 cm breit. Der dicke Blattstiel 4,2—2,5 cm lang.
Blütenstand 7—9 cm lang. Blütenstielchen (zur Fruchtzeit) 4,5 — 1,8 cm lang. Einzel-
frucht 4,8 cm lang, 4,2 cm dick.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. ]. 575
Indisch-Malayisehes Gebiet: Nicobaren-Inseln (JeLıneek
pn. 69).
9. Kibara polyantha Perk. n. sp.; frutex vel arbor, ramis teretibus,
junioribus dense fusco-tomentosis, adultis fuscis, subglabratis, longitudi-
naliter striatis; foliis ovatis vel ovato-oblongis, breviter petiolatis, petiolo
a latere compresso, basi subrotundatis, apice acutis, in parte 2/5 superiore
utrinque margine inaequaliter distincte et grosse serrato-dentieulatis, coria-
ceis, utrinque glabris, nervis venisque subtus et supra parce prominentibus
nervis lateralibus 7—8 curvatis marginem petentibus et demum sub-
evanescentibus, venis laxissime et parcissime reticulatis; floribus gt 2 mm
longis, 4 mm latis, inflorescentia decussato-paniculata, ramis numero-
sissimis, inferioribus semper masculis saepiusque subfasciculatis, superio-
bus femineis semper in dichasia simplicia evolutis; receptaculis 2 valde
eupuliformibus rigide chartaceis, pilosis, quam perigonii phylla 3-plo lon-
gioribus, perigonii phyllis papyraceis ovatis, minimis 2 exterioribus nor-
maliter duplicatis; staminibus fertilibus 4 subsessilibus; antherarum loculis
confluentibus rima horizontali semiorbiculari dehiscentibus; staminodiis in
receptaculi medio paucis confertis saepius corpus unicum simulantibus;
floribus Q 2 mm diam., bracteis bracteolisque flavescenti-pilosis, recep-
taculis valde cupuliformibus quam perigonii-phyllis 5-plo longioribus, intus
flavescenti-pilosis, extus subglabris, perigonii-phyllis ovatis papyraceis,
minimis, 2 exterioribus duplicatis, omnibus intus crasse appendiculatis,
appendiculis denticulatis totaliter reflexis; ovariis 182—413 luteo-pilosis.
Blätter 45—19 cm lang, 7,5—10,5 cm breit, Blattstiel 4 cm lang, Blütenstand im
ganzen 9—10 cm lang, die unteren ($ Zweige 3—3,5 cm lang, die oberen Q 4—5 cin
lang, & Blütenstielchen 5—10 cm, 9 3—3,2 cm lang.
Hinterindien: Bankok (ScnorrmürLEn n. 443 — im Januar blühend).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. VII C, 1—3.
1. d Blüte im Längsschnitt. 9. & Blüte, die Perigonblütter weggeschnitten.
3. Staminodium.
,
teretibus, junioribus parce fusco-pilosis, adultis glabratis; foliis petiolatis,
petiolo a latere compresso, ellipticis vel ovali- usque late ovalibus, apice
longe acuminatis, apice ipso acutiusculis, basi cuneato-rotundatis vel ro-
tundatis, coriaceis, supra medium utrinque profunde atque irregulariter
acutissime serratis, junioribus supra parce griseo-pilosis, subtus glabris,
adultis utrinque glabris, sed nervis utrinque puberulis, nervis venisque
Supra paullo, subtus manifeste prominentibus, nervis lateralibus 9—11
crassis, curvatis marginem petentibus et inter se inaequaliter curvato-con-
Junetis, venis densiuscule inaequaliter reticulatis, validioribus in costa rec-
10. Kibara serrulata (Bl.) Perk.; frutex vel arbor, ramis sub-
tangulis; inflorescentia decussato-panieulata terminali vel axillari, in di-
chasia simplicia desinentibus ramis numerosissimis, inferioribus plerumque
(an semper?) masculis, superioribus femineis; bracteis bracteolisque,
576 J. R. Perkins.
pedicellis, rachi pilosis; floribus gt 2—3 mm diam., receptaculis sub-
cupuliformibus parce pilosis, chartaceis quam perigonii-phylla 3-plo lon-
gioribus; perigonii-phyllis ovatis, papyraceis, glabris, plerumque exterio-
ribus duplicatis, staminibus 7—8 in receptaculi medio confertis, subsessili-
bus, antherarum loculis confluentibus rima horizontali semiorbiculari
dehiscentibus; floribus Q subglobosis, receptaculis chartaceis, quam
perigonii phylla 5-plo longioribus, utrinque parce pilosis; perigonii-phyllis
minimis, rotundatis, glabris, 2 exterioribus duplicatis, omnibus intus crasse
appendieulatis, appendiculis denticulatis; ovariis 25—26 luteo-tomentosis.
Kibara Blumei Steud. var. serrulata Bl. Mus. Bot. II. p. 88.
Blätter 49—27 cm lang, 44—13 cm breit. Blattstiel 41—4,95 cm lang. Blütenstand
im ganzen 43—414 cm lang. 9 Blütenstielchen 2—3 cm lang, 5 0,75—4,5 cm lang.
Achse ersten Grades 14 cm lang. Dichasienstiele 3 cm lang,
Java (Tevsmann).
11. Kibara coriacea (Bl.) Tul.; frutex vel arbor ramis subteretibus,
glabris, fuscis; foliis ovatis vel ovato-oblongis usque oblongis, basi cuneatis
vel cuneato-rotundatis, apice longe acuminatis, apice ipso acutiusculis,
coriaceis, integris vel supra medium utrinque margine irregulariter acute
serratis, glabris, supra nervis venisque parce, subtus manifeste promi-
nentibus, nervis lateralibus crassis 40—12 curvatis marginem petentibus
et demum subevanescentibus, venis dense reticulatis; inflorescentia de-
cussato-paniculata, ramis numerosissimis, inferioribus semper masculis,
superioribus femineis, omnibus plerumque in dichasia simplieia evolutis,
rarius unifloris; floribus gt 1,5 mm diam.; receptaculis planis, parce pi-
losis, perigonii phylla aequantibus; perigonii phyllis ovatis, papyraceis,
? exterioribus normaliter duplicatis; staminibus fertilibus 4, subsessilibus,
antherarum loculis confluentibus, rima horizontali semiorbiculari dehis-
centibus; staminodiis in receptaculi medio paucis confertis, saepius corpus
unicum simulantibus; floribus Ọ receptaculis valde cupuliformibus, pa-
pyraceis, quam perigonii phylla 9-plo longioribus instructis, extus parce
pilosis usque glabris, intus parce pilosis; perigonii phyllis minimis 2 ex-
terioribus duplicatis, omnibus intus crasse appendiculatis, appendiculis
denticulatis; ovariis 7—414 parce pilosis.
Kibara coriacea, (Bl.) Tul. Monogr. p. 404 p. p.
Brongniartia coriacea Bl. Bijdr. lI. p. 436.
Sciadocarpus Brongniartii Hassk. Flora 1842, Beibl. II. p. 20.
Kibara Blumei Steud. Nomenclat. ed. II. (1840) p. 846.
Blätter 7,5—20 cm lang, 2,5—9 cm breit. Blattstiel 0,5—1,5 cm lang. Blütens
im ganzen 2—4 cm lang. Q Blütenstielchen 2 cm lang, & 4,75 cm lang.
Java (Tevsmann, JeLixEck), Botanischer Garten zu Buitenzorg, (WARBURG
tand
n. 1405, wahrscheinlich von Banka stammend, und n. 9544, im Mai
blühend).
Wahrscheinlich gehört hierher auch eine mangelhaft im Fruchtstand gesammelte
)
Pflanze von Java, Gum Endoet, Parakansalak (WannunG im Nov. 4886 mit Früchten
Bemerkung,
Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, welche hono--
riert werden, 20 Separata, bei solchen, welche nicht honoriert werden,
40 Separata gratis. Ausser den Freiexemplaren werden Separata
in grösserer Zahl hergestellt, für welche der Autor Druck und Papier
zu zahlen hat und zwar:
für n Expl. geh. in Umschlag pro Druekbogen .4 1.20, pro einfarb. Tafel 5 M —.30.
» 2.40, » » » —.060.
e 30 » nn » » » » 3.60, ^» » » 80 » —.90.
« 40 » nn D D » » 480, » » » $80» 1.20.
» 50 » nu c» » » » » 6.—, » » ». 80% » 1.50.
» 60 » » » » D » » 1.20, » » » 80 » 1 .80.
» 10 » » » » » » » 8.40 )o0» » » 89» 2.0.
» 80 » » » » » » » 9.60,. » » » $80» 2.0.
» 90 » » » » » » » 10. 80, » » » 80 » 2.7 0.
».100 » D» >» » » » »1 2.—, » » » ^ 80 » A
. . Uber 100 Separatabdrüeke werden nur von Dissertationen bezw.
Habilitationsschriften hergestellt, eine Honorierung soleher Abhandlungen
kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, welche mehr als
3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, dass so umfang-
' reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhöhen, nur 3 Bogen
honoriert werden. Referate für den Litteraturbericht werden mit .4 40
pro Bogen honoriert. Die Zahlung der Honorare erfolgt stets bei Ab-
schluss eines Bandes. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr-
bücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in
Berlin W., Motzstr. 89, erbeten. Im Interesse einer raschen und
sicheren Veröffentlichung liegt es, dass die Manuscripte völlig druckfertig
eingeliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und ausge-
dehnten Abänderungen während der Correctur Zeitverlust und sonstige
zutrüglichkeiten verbunden sind.
Verlag von Wilhelm: Engelmann in Leipzig.
Demnächst erscheinen:
MONOGRAPHIEEN
afrikanischer
Pflanzen-Familien und -Gattungen
herausgegeben von
A. Engler.
Veröffentlicht mit Unterstützung der Kgl. Preuss. Akademie der Wissenschaften.
I. Moraceae (excl. Ficus)
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Mit Tafel I— XVIII und 4 Figuren im Text. gr. 4. M 12.—.
II. Melastomataceae
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Mit Tafel I-X. gr. 4. M 10.—.
Soeben erschien:
Handbuch
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Blütenbiologie
unter Zugrundelegung von Hermann Müller’s Werk:
„Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“
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: Professor an der Ober-Realschule zu Kiel,
korrespondierendem Mitgliede der botanischen Gesellschaft Dodonaea zu Gent.
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gr. 8. 1898. Geh. Æ 18.—; geb. (in Halbfranz) .4 21.—.
In Vorbereitung befindet sich:
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Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
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| Botanische J ahebücher
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= | Systematik, Pflanzengeschichte
3 à
: Pflanzengeographie
1 herausgegeben
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Fünfundzwanzigster Band.
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Y. Heft. ©)
Mit 6 Tafeln und 1 Figur im Text.
. Leipzig
Verlag von Wilhelm Engelmann |
1898.
( |
i : M
Ausgegeben am 23. December 1898.
Inhalt.
J. R. Perkins, Beiträge zur Kenntnis, der Monimiaceae. I. Ueber die ger
Gliederung der Gattungen der Mollinedieae (Schluss)... . . . . . CB
F. Reinecke, Die Flora der Samoa-Inseln. II. Teil: Siphonogamen.
Mit Tafel VIII- XIII und 1 Figur im Text. . . 22.2.2220 578—108
G. Hieronymus, Plantae Stübelianae novae. . . . . 2 mm. 0 709—721
R. Pilger, Graminéae 2. EE ran 709—721
A. Sodiro, Plantae ecuadorenses. 1, 122—133
E. Gilg, Loganiaceae . (252 2 2 vo le orto A Rs 122—123
Gene ET Ae lo d lor own TER bg irl 123—124
K. Schumann, Apocynaceae e 424—125
—— Asclepiadaceae - oo : ...... o5 2. ue ons s.a Tl
H. Hallier, Convolwulaceae.. . :. ... 2... e 457912702
G- Lindau, Acanthaceae EE 732—783
Ri Pilger, Plantaginaceae 2 2: os ever EA RER 133
A. Engler, Berichtigung zur Revision der Gattung Anthurium `, 734
——————————————————————IINÜ!
Verlag von Ferdinand Enke in Stuttgart.
Soeben E x ;
Dragendorff, 5? Die Heilpflanzen
der verschiedenen Völker und
1 Ein Handbuch für. Aerzte, Apotheker, Botaniker und
Zeiten Droguisten. gr. 8. Preis geh. M 22.
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Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
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insbesondere über Strukturen nichtzelliger Erzeugnisse des Organismus und über
Beziehungen zu Strukturen, welche ausserhalb des Organismus entstehen
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graphirten Tafel.
Lex.8. .4 60.—; Atlas apart .4/ 40.—.
Beiträge zur Kenntnis der Monimiaceae. I 571
und ein nur in der Blätternervatur schwach abweichendes Exemplar von Celebes
(A. B. MEYER).
var. pubescens Bl. (Mus. Bot. II. p. 89) differt a typo foliis
subtus, praesertim ad nervos, parce puberulis, inflorescentiaque parce
griseo-tomentosa.
Java (Teysmann).
Erklärung der Abbildungen auf Taf. VII B, 1—2.
4. 5 Blüte von der Seite. 2. ($ Blüte von oben gesehen.
12. Kibara angustifolia (Becc.) Perk.
Kibara coriacea var. angustifolia Bece. Malesia Il. p. 186.
Aru-Inseln: bei Vokan (Beccari).
Diese von Beccari als Varietüt der javanischen K. coriacca beschriebene Pflanze
stellt schon nach der Diagnose zweifellos eine neue Art dar, deren Stellung sich mit
Hülfe des Originals leicht feststellen ließ.
13. Kibara oliviformis Becc. Malesia I. p. 187.
Holländisch Neu-Guinea: Arfak-Gebirge bei Putat (Beccari) und
auf der nahe gelegenen Insel Jobi (Jappen) bei Ansus (Beccari).
Diese ausgezeichnet beschriebene Pflanze habe ich im Original gesehen.
14. Kibara aruensis Becc. l. c. p. 188.
Aru-Inseln: (nördlich von Australien) bei Lutor (BEccant).
Botanisehe Jahrbücher. XXV. Bd. 31
Die Flora der Samoa-Inseln.
Von
Dr. F. Reinecke.
Mit Taf. VIII—XIII und einer Figur im Text.
(I. Teil in Bot. Jahrb. XXIII. S. 237—368.)
Teil II: Siphonogamen !.
Fam. Pandanaceae.
Bearbeitet von 0. Warburg.
Freycinetia Gaud.
*F, Reineckei Warb. n. sp.; foliis elongato-lanceolatis coriaceis apice
acuminatis, acutis basi vaginantibus, vaginis tenuibus mox deciduis; foliis
in marginis parte basali et apicali spinuloso-dentatis, ceterum denticulatis;
costa subtus prominente apice alata ibidemque spinulosa, ceterum in-
tegra; foliis prope inflorescentiam margine integris, bracteis coloratis late-
lanceolatis vel ovatis apice acutis, vix vel haud denticulatis, post anthesin
deciduis. Spadicibus femineis ad ramorum apices ternis vel quaternis
peduneulatis, syncarpiis late cylindricis; fructibus in sicco basi tantum inter
se conjunctis, supra liberis, filiformibus supra angustatis longitudinaliter
striatis apice inerassato-truncatis et area stigmatifera margine elevata ob-
tectis; stigmatibus distinete interdum confluentibus.
Abbildung auf Taf. VIII, Fig. B.
Die vorliegenden Zweige haben 8—44 mm im Durchmesser; die der Länge n
ziemlich grob gestreiften Blätter sind unten ohne den scheidigen Rand 3 cm breit; die
größeren Blätter sind über Am lang, nach den Fruchtständen zu nimmt die Größe rapide
ab. Die Teilung des Zweiges in die drei bis vier Fruchtstandstiele beginnt schon 4 cm ober-
halb des höchsten Blattes; dieser Teil ist dicht mit den Narben der abgefallenen Bractee?
bedeckt und etwa 8 mm dick. Die nach einer Etiquette gelblich-orangefarbenen; nach
vou . . —3
einer anderen im unteren Teil intensiv roten Bracteen sind etwa 10—183 cm lang, 2 "
cm breit, nur die äußersten haben eine dornig gezähnte dreikantige Spitze. Die wel
ach
. as . . us MAG — pie
1) Die mit einem * bezeichneten Arten sind neu für die Samoa- Inseln. "
Quellenangaben: »Seem.« und »Drake d. Cast.« beziehen sich auf Srr.mans’s »Flora viti
ensis« und DRAKE DEL CasriLLOo: »Enumeratio plantarum maris insularum pacifici «.
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 579
lichen Blütenstandsstiele sind 2, die Fruchtstandstiele 3 cm lang und 3 mm dick; der
weibliche Blütenstand ist 5 cm lang, 4 cm dick, der Fruchtstand 6—7 cm lang und 3 cm
dick; die durch das Trocknen des Fleisches beraubten Fruchtstände sehen aus wie grobe
Flaschenbürsten, wobei die nur !/—1 cm dicken und 4 cm langen Einzelfrüchte die
Borsten vertreten. Die Narbenplatte ist breit elliptisch und besitzt einen Durchmesser
von !/j—?/; mm.
NW-Savaii: In 1200 m Meereshöhe, auf schmalen Bergrücken
dichtes Gestrüpp bildend, aber nur an Bäumen blühend. Oct. 4894 (n. 955" ;
Seengebiet, am Lepaega. Inflorescenz stets 4zählig, Hochblätter chlorotisch.
Nov. 1894. (n. 362.)
Upolu: Falevaokessel 300 m. Mai 1894; hoch an Bäumen aufsteigend,
im Busch der Berge sehr verbreitet (n. 255); Centralkamm (n. 255°.
Einheim. Name: ie ie oder lau ie, d. h. Deckenblatt.
Verwendung: Die Epidermis der bis A m langen Blätter liefert das
Material zu den feinen Matten »ie toga«, welche in der Geschichte, im
Familienleben der Ein geborenen als Erbstücke, Hochzeitsgut und Lenden-
schurz bei festlichen Gelegenheiten eine große Rolle spielen. Ihre Her-
stellung ist außerordentlich mühevoll und zeitraubend, ihr Wert daher sehr
groß und noch von Alter und Traditionen abhängig.
Die Art unterscheidet sich leicht von F. samoensis durch die grüberen, am ganzen
Rande, dagegen auf der Rippe nur an der Spitze gezähnten Blätter, vor allem aber durch
die auffallend dünnen, nur 2 Narben tragenden Früchte.
* F, samoensis Warb. n. sp.; foliis elongato -lanceolatis coriaceis
apice longe acuminatis acutissimis basi vaginantibus vaginis tenuibus mox
destructis; foliis in marginis parte basali et apicali denticulatis, ceterum
integris; costa subtus prominente apice fere alata omnino distanter denti-
culata; bracteis vix distinctis (an post anthesin deciduis?). Spadieibus
femineis ad ramorum apices ternis vel quaternis longe pedunculatis; syn-
earpiis late cylindricis; fructibus basi inter se conjunctissupra liberisibidem
rostrato-conieis, in sicco longitudinaliter costatis apice truncatis et area
Stigmatifera margine elevata obtectis; stigmatibus in centro pro parte con-
fluentibus vulgo 4—6.
Abbildung auf Taf. VIII, Fig. A.
Die vorliegenden Zweige haben ungefähr 4 cm im Durchmesser; die der Länge nach
fein gestreiften Blätter sind unten 2—3 cm breit, wenn man von den glatten, dünnen, un-
gestreiften, scheidigen Seitenteilen absieht. Das grösste vorliegende Blatt ist 75 cm lang,
die in der Nähe der Fruchtstände sitzenden erreichen nur eine Länge von 30—40 cm.
Die Teilung des Zweiges in die Fruchtstände findet sich erst 3—6 cm oberhalb des
höchsten Blattes; an diesem wie ein gemeinsamer Fruchtstiel aussehenden, 5—7 mm dicken
Teil sind einige wulstige Narben (der Bracteen ?) erkennbar. Die Stiele der einzelnen
Fruchtstände sind 3—5 cm lang, und 4—8 mm dick; die cylindrischen oben und unten
abgerundeten Fruchtstände sind 5—7 cm lang und 2—3 cm breit. Die Einzelfrüchte sind
5mm lang, 2—3 mm dick, der freie Teil ist 2—3 cm lang. Die Narbenplatte ist ! mm
breit, kreisfórmig bis elliptisc h, aber immer etwas winkelig und buchtig.
Savaii: Höchste Region (1600 m) einzige Form; massig blühend 6. Oct.
1894 (n. 362°).
37*
580 F. Reinecke.
Tutuila: (Matafao), Manua, auf dem Kamm, kriechend und auf dem
Erdboden dichtes Gestrüpp bildend (n. 355 *).
Diese Art ist mit F. Milnei von Viti offenbar nahe verwandt. Material der letzteren
Art lag mir nicht vor, die Beschreibung Seemanns ist überaus unvollständig. Nach der
Beschreibung und Abbildung ist die Vitiart robuster, die Blütter sind breiter und die
Narbenzahl der Früchte ist größer, auch scheinen die Fruchtstände nur kurz gestielt
Zu sein.
F. n. sp.?
Nur in sterilem Zustande liegt eine von den vorherigen Arten völlig verschiedene,
schmalblättrige Art vor, deren Zweige 1/—1 cm dick, deren dünne Blätter kaum 50 cm
lang und ca. 8 mm breit werden. Die Zähnung erstreckt sich nur auf die Spitze und
Basis des Seitenrandes sowie auf den oberen Teil der Mittelrippe, an der Basis ver-
breitern sich die Blätter in eine schmale Scheide.
Savaii: Lepaega, 1200 m, Nov. 1894. Mit weit abstehenden, hängen-
den und aufsteigenden Trieben; Steine umkleidend und dichtes Unter-
gebüsch bildend (n. 638).
Pandanus L. f.
P. fascicularis Lam. (Seem. 282?).
Von dieser weit verbreiteten Art, resp. Artengruppe, liegen 3 Fruchtstände ohne
Nummern vor, die eine in Central-Savaii am Panafu bei 600 m Meereshóhe Oct. 1894,
die andere von Upolu im Letogofl.-Gebiet bei 700 m Meereshóhe Januar 4895 gesammelt,
die dritte, »lau fala« bei den Eingeborenen heißend, stammt von der Küste bei Mulifanua,
December 4893 gesammelt. Männliche Blütenstände liegen nicht vor, die Fruchtstánde
sind aber so charakteristisch, dass die Zugehórigkeit zu der Serie von P. fascicularis
sicher erscheint. Dass sie so hoch ins Gebirge aufsteigt, ist neu, im allgemeinen ist sie
auf die Küste oder wenigstens küstennahe Strecken beschrünkt; es liegen ja freilich in
so jung besiedelten und relativ artenarmen Inseln wie Samoa besonders günstige Ver-
hältnisse für die Verbreitung vor. Als sonstige Fundorte für Pflanzen der gleichen Arlen-
gruppe führt Solms unter anderen auch Neu-Caledonien, die Radak-, Viti- und Tonga-
Inseln an.
Verbreitung: Von Indien bis ins östliche Polynesien, nördlich bis zu den Liukiu-
und Bonin-Inseln.
P. samoensis Warb. n. sp.; foliis longissimis coriaceis lanceolatis
margine et costa subtus spinulosis apice in acumen longum filiforme acu-
minatissimum productis; spathis cj! quam folia brevioribus margine et costa
vix denticulatis apice haud ita longe acuminatis; spadicibus masculis juxta
vel subinfra spathas dispositis cylindrieis in inflorescentiam terminalem
spicatam congestis; floribus breviterpedunculatis polyandris, dense racemoS®
dispositis interdum binis vel ternis basi connatis; staminibus racemos!
filamento brevi, antheris elongatis subsagittatis apice uncinato-acuminatis.
Syncarpio erecto solitario spathis foliis similibus insidente subgloboso.
Drupis haud maturis unicarpidiatis ovatis, apice stigmate sessili lato obli-
quo per longitudinem sulcato coronatis.
Abbildung auf Taf. VIII, Fig. C.
Das längste vorliegende Blatt, schon dicht unterhalb des Fruchtstandes ist Ca. 1m
lang, unten ungeführ 4 cm breit; das flagellenartize 3kantige bedornte Ende desselben
Die Flora der Samoa-Inseln. 1l. 581
ist mindestens 20 cm lang. Die Spathen des männlichen Blütenstandes sind etwa 60 cm
lang bei einer Breite unten von 3—4 cm. Die einzelnen cylindrischen Blütenstände sind
6 cm lang, 2 cm breit, die Btüten sind etwa 4 cm, die Stamina 2—3 mm lang, wovon nur
1/2 mm auf das Filament kommt. Der vorliegende einzige, noch sehr junge Fruchtstand,
der dicht von den blattühnlichen Spathen umgeben ist, hat einen Durchmesser von
4—5 cm; die einzelnen Früchte sind im vorliegenden jugendlichen Stadium erst 8 mm
lang; die Narbe hat ca. 3 mm als Längendurchmesser.
Upolu: Vailele Mai 1894.
Einheim. Name der © »lau fala«, der g »fasa«.
Besonders im Küstengebiet sehr verbreitet,
Verwendung: Das lange Laub der © Bäume liefert das Material zu groben
Hausmatten; die wohlriechenden Früchte werden zu Halsketten aufgereiht.
Bemerkung. Die Art könnte nach den 5 Blüten wohl zum Typus P. foetidi ge-
hören, ist aber durch die sitzende Narbe durchaus abweichend und dürfte wohl der Ver-
treter einer besonderen Gruppe sein.
P. Reineckei Warb. n. sp.; syncarpio parvo; drupis angustis poly-
gonis e carpidiis 2 formatis, vertice convexis et apice costis in rhombi
formam dispositis signatis, stigmatibus 2 magnis hippocrepiformibus elevatis
sulco sejunctis.
Blätter liegen im Herbarium nicht vor, die Drupen sind 4—5 cm lang und im obern
Teil 11/5— 2 cm breit; sie sind deutlich 5kantig mit recht ebenen Seitenflächen. Es sind
nur 2 Narben vorhanden, die der gewölbten, aber doch deutlich kantigen Kuppe der
Drupa sehr erhaben aufsitzen, fast 3 mm breit sind und eine hufeisenförmige Gestalt
haben; sie sind durch eine deutliche Furche getrennt, welche gleichzeitig die Längs-
diagonale eines durch erhabene Kanten gebildeten Rhombus darstellt, während die
beiden Narben die stumpfen Winkel dieses Rhombus einnehmen,
Tutuila: Matafao (n. 459).
Nach der Etiquette Reineckes bildet diese Pflanze auf dem Matafao am Gipfel, ca.
600 m Höhe, ein dichtes, strauchiges, elegantes, nicht baumförmiges, über 2 m hohes
Gebüsch, welches den ganzen Abhang bedeckt. Die Blätter sind nach der Etiquette fast
ganzrandig, der Fruchtstand ist klein; gesammelt wurde die Pflanze December 4894.
Bemerkung: Diese Art ist zweifellos neu, die Kleinheit der Drupen und die
rhombische Zeichnung der Gipfelfüüche derselben sowie die Zweizahl der hufeisen-
fórmigen Griffel sind leicht erkennbare Merkmale,
Fam. Potamogetonaceae.
Ruppia L.
R. maritima L. Sp. pl. 427. — Drake d. Cast. 328.
In brackischen Wassertümpeln [Grarrre n. 1184].
Verbr.: Gemäßigte und heiße Zone.
Fam. Hydrocharitacea®.
Halophila Pet.-Thou.
H. ovalis (R. Br.) Hook. Fl. tasman. H. 45.
Im Meere innerhalb der Riffe sehr verbreitet.
Upolu, Vaileleküste (n. 367).
Verbr.: Ind. Ocean und Südsee.
552 F. Reinecke.
Im Herbar d. Mus, Hamburg befindet sich |GrAEFFE n. 600] Material von den Viti-
Inseln.
Fam. Gramineae.
Coix L.
C. Lacryma L. Sp. 4378. — Seem. 63. — Drake d. Cast. 342.
In Flussniederungen und Sümpfen sehr verbreitet.
Savaii: Matautu, Juni 1894 (n. 302).
Upolu [Grarrre, n. 1199].
sinheim. Name: »maniuniu« und »sanasana«.
Verwendung: Die Früchte werden mit den Samen der Adenanthera pavonia zu
Halsketten aufgereiht,
Verbr.: Tropen.
Saccharum L.
S. officinarum L. Sp. ed 4. 454. — Drake d. Cast. 343.
Durch Cultur an Flusslüufen verwildert, von den Eingeborenen an-
gepflanzt.
Einheim. Name: »tolo«.
Verwendung: Die Blätter liefern das beste Deckmaterial für Häuser (thatch);
der Stengel wird von Kindern und Erwachsenen mit Vorliebe ausgekaut.
Verbr.: Durch Cultur in allen tropischen und subtropischen Gebieten.
S. spontaneum L. Mant. 483.
In feuchten Niederungen und an Flussläufen.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Miscanthus Anders.
M. sinensis (Trin.) Anders. Oefers. Vet. Akad. Stockh. 1855. 166.
Upolu: Vaileleberge, Mai 1895 (n. 613).
Verbr,: Tropisches Asien,
Andropogon L.
A. aciculatus Retz. obs. 5. 22. — Seem. 590. — Drake d.
Cast. 344. ^
Im Küstengebiet.
Upolu: Apiasumpf. Mai 4895 (n. 605); (Gnaxrrr, Viti n. 5, Tongatobu,
n. 1214].
Verbr.: Malagass. Gebiet, ind. malay. Geb., Polynesien.
A. Sorghum Brot. Fl. lusit. 1. 88. — Drake d. Cast. 345. |
In Pflanzungen verwildert.
Upolu: Vailelepflanzüng, Mai 1895 (n. 607).
Verbr. Tropische und subtropische Gebiete.
Paspalum L.
P. scrobiculatum L. Mant. I. 139. — Seem. 326. — Drake d.
Cast. 337.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 583
Auf allen Inseln im feuchten Busch sehr verbreitet, fehlt aber auch
auf trocknen, sonnigen Hügeln nicht; 4—2 m hoch.
Savaii: Am Kratersee Lepaega, November 1894 (n. 450).
Upolu: Fatuosofiasumpf, Oct. 1893 (n. 143); sonnige Tuffhügel über
Vailele, Mai 1895 (n. 608); (Gnarrrre n. 4212). l
Verbr.: Tropen der alten Welt.
P. spec.
Savaii: Bananenpflanzung, Oct. 1894 (n. 609).
Upolu: Sameasumpf Oct. 1893 (n. 93).
Oplismenus Beauv.
0. compositus Beauv. Agrost. 54. — Seem. 324. — Drake d.
Cast. 340.
In Küstensümpfen sehr verbreitetes, niederliegendes Gras mit wurzeln-
dem Stengel.
Savai: Küstensumpf, Sept. 1894 (n. 13°).
Upolu: Sameasumpf, Sept. 1893 (n. 13); [GrAEFFE, Viti n. 1209].
Verbr.: Tropen.
Panicum L.
P. prostratum. Lam. Encycl. I. 171. — Drake d. Cast. 339.
Im Küstengebiet sehr verbreitet; beliebtes Pferdefutter.
Verbr.: Tropen.
P. sanguinale L. Sp. 84. — Seem. 325. — Drake d. Cast. 339.
Im Küstengebiet sehr verbreitetes, gutes Futtergras.
Upolu: Apia, März 1894. (n. 267); [GrArFFE, Viti, Oneta, 1203].
Verbr.: Warme und gemässigte Zone.
P. spec. (affin. P. miliaceo).
In sumpfigem und feuchtem Gebiet und an Waldblößen, besonders auf
eultiviertem Land, kriechend, mit braunen Rispen.
Savaii: Bananenpflanzung über Matautu, Oct. 189% (n. 609).
Upolu: Sameasumpf Oct., 1893 (n. 93); (Gnarrrz n. 1207].
Setaria Beauv.
S. verticillata Beauv. Agrost. 51. — Drake d. Cast. 340.
In Pflanzungen stellenweise verbreitet, mit fuchsroten Grannen.
Upolu: Samea-Pflanzung, Sept. 4893 (n. 108).
Verbr.: Kosmopolitisch.
Cenchrus L.
C. calyculatus Cav. Ic. V. 39. t. 463. — Drake d. Gast. 341.
Gemein im Küstengebiet; besonders an Wegen, sehr unangenehm
wegen der Widerhaken, mit denen sich die Früchte an die Kleider fest-
Setzen,
584 F. Reinecke.
Upolu: Mulifanna-Küste, Sept. 1893 (n. 65); (GnaxrrE n. 71; Mus.
Godeff. n. 1189].
Verbr.: Polynesien.
Cynodon Pers.
C. Daetylon Pers. Syn. I. 85. — Drake d. Cast. 347.
Auf Hausplätzen als niedrige, zarte Rasen sehr verbreitet; beliebtes
Pferdefutter.
Upolu: Vailele, Mai 1894 (n. 316); [Graerre n. 1208? Viti Lava].
Verbr.: Kosmopolitisch.
Eleusine Gaertn.
E. indica Gaertn. Fruct. I. 8. — Seem. 322. — Drake d. Cast. 347.
Auf allen Inseln im Küstengebiet und auf Pflanzungen sehr verbreitet.
Savaii: Vaipouli, Juni 1894 (n. 266).
Upolu: Mulifanna, Pflanzung, Sept. 1893 (n. 32); [Geaerre n. 4215 u.
Viti n. 6].
Tutuila: Matafao 700 m, Dec. 1894 (n. 268).
Verbr.: Wärmere Gebiete.
Centotheca Desv.
C. lappacea Desv. Nouv. Bull. soc. philom. II. (1840). 189. — Drake
d. Cast. 349.
Im Küstengebiet, sowie auch auf feuchten Plätzen der Bergregion
sehr verbreitetes, vorzügliches Futtergras.
Savaii: Matautu , Juni 1894 (n. 34°); [Graerre, Viti, n. 604].
Upolu; Mulifanna, Pflanzung, Sept. 1893 (n. 31). Vailele Berge, Mai
1895 (n. 612); [Graerre n. 1202, 4204, 1205 n. 1206].
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Monerma Beauv.
M. repens. Beauv. Agrost. 417.
Unter dem falschen Namen »Buffalogras« als Pflanzungsgras nach Samoa
importirt, daselbst aus Stecklingen gezogen zur Unterdrückung der Mimosa
pudica ausgepflanzt. Es hat sämtliche anderen Gewächse und Unkräuter
binnen weniger Monate völlig erstickt und überwuchert, ist aber deshalb
auch dem Boden, bezw. den Palmen, nachteilig und muss nun öfter ab-
gebrannt werden. Sein Futterwert ist sehr gering und verhält sich zu
dem der Samoagräser wie 2:5. Samen gelangen nie zur Entwickelung; die
Fortpflanzung geschieht deshalb durch Stecklinge.
Upolu: Vailele-Pflanzung, Mai 1895 (n. 641).
Verbr.: Australien, Oceanien.
Bambusa Schreb.
?B. vulgaris Schrad. et Wendl. coll. II. t. 47. — Drake d. Cast. 351.
[United States Expl. Exped.]
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 585
Verbr.: Tropen, cult.
(Wahrscheinlich von der U. S. E. E. mit der nächsten Art verwechselt.)
Schizostachyum Nees.
Sch. glaucifolium Munro Linn. Soc. Transact. XXVI. 437. — Seem.
323 u. 434. — Drake d. Cast. 351.
Als polynesisches Bambus im Innern der Berge, in Niederungen, an
Flussläufen, dichte, 3—8 m hohe Gebüsche bildend. Schaft bis 45cm dick.
Einheim. Name: »Ofe«.
Verwendung. Von den Eingeborenen beim Hausbau, sowie der scharfen Spalt-
flächen wegen als Messer benutzt; ferner dienen die Schäfte, mit 2 mal 2 Füßen versehen
als Genickrollen »Ali«. Die Fremden verwenden die dicken Schäfte 4fach in der Längs-
richtung gespalten und breitgeklopft und kreuzweise verflochten als luftige Wände für
»Bambushäuser«.
Verbr.: Polynesien.
Fam. Cyperaceae.
Bearbeitet von Bóekeler.
Cyperus L.
C. compressus L. Sp. 46. — Drake d. Cast. 328.
Forma elongata pallidiflora.
Upolu: Lanuanea (n. 256).
Verbr.: Tropen.
* C. canescens Vahl. Enum. II. 355.
Upolu: Aliipata Sumpf (n. 128).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
*C. Reineckei Bcklr. n. sp.; laete viridis, rhizomate parum elongato,
obliquo, fibrillis radicalibus purpureis culmo solitario, 30 cm circ. alto stricto
rigido 2 mm crasso basin versus plurifoliato; foliis culmum superanti-
bus rigidulis planiusculis 3—5 mm latis longissime angustato-acu-
minatis, margine vix scabridis; foliis floralibus 2 ad 30cm et supra
longis, umbella depressa 3—5 em lata simplici; radiis paucis abbre-
Viatis; spieis sessilibus ovato-eylindrieis v. suborbiculatis A1/ em circ.
longis; spiculis confertis oblongo-lanceolatis 5—7 mm longis 2—3 floris ;
bracteolis perminutis subovatis; squamis densis rigidulis late ov alibus vel
sublanceolatis vix mueronulatis, dorso viridulis margine purpurascenti-
Stramineis. — Ex affinitate C. hemisphaerici, C. strigost.
Upolu: Fatuosofia Sumpf, Sept. 93 (n. 74).
*C. Mutisii (H.B.K.) Bcklr. Linnaea XXXVI. 387.
Savaii: Asau-Berge, Juni 1894 (n. 363).
Upolu: Kammgebiet, April 1894 (n. 109).
Verbr.: Tropen.
C. longus L., Spec. 45.
Forma elongata.
Upolu: Mulifanua, Sept. 1893 (n. 66).
586 F. Reinecke.
Einheim. Name: »mumuta«.
Verwendung. Die aromatischen Knóllchen werden zum Parfümiren des Samoa-
öls benutzt.
Verbr.: Mittelmeergebiet, Tropen d. alten Welt.
SC flexifolius Beker. n. sp.; glaucescens, radicis fibrillis tenuibus
rigidis purpureis; culmis paucis consociatis erectis rigidis 30 cm et supra
altis 2—3 mm crassis acute triquetris, latere uno canaliculatis, basin
versus incrassatam vaginis atropurpureis obteetam plurifoliatis; foliis re-
motiusculis flexuosis 40—15 cm longis 4 mm circ. latis carinato-subcom-
plicatis, marginibus undulatis; umbella simplici multiradiata; radiis
erectis, exterioribus 3 em et supra longis; involucri pleiophylli foliolis
umbellam superantibus perlonge angustato-acuminatis flexuosis;
spicis cylindricis densis obtusis pollicem circ. longis bracteola setacea
fultis; spiculis patentibus perangustis linearibus bifloris, flore uno fertili
3—5 mm longis; squamis oblongo-linearibus, carina angusta nervata laete
viridi lateribus pallidis squamae dimidium parum superante lineari leviter
curvata triangulari mucronulata luteola.
Upolu: Küstensumpf (n. 36).
* C. samoensis Beklr. n. sp.; elatus; glauco-virens; culmo valido
acute triquetro; foliis involucralibus 6—5 rigidis acute carinatis longe
angustato-acuminatis laevibus, inferioribus ad 60 cm longis basi 1 cm
latis; umbella opulenta composita 20 cm alta et lata; radiis erectis va-
lidis compresso-triangulis, exterioribus 12—45 cmlong., reliquis decrescen-
tibus; umbellis secundariis pluriradiatis 5—8 em latis, radiis inferioribus
basi interdum ramulosis, involucellorum foliis perlonge angustato-acumina-
tis umbella multo longioribus; spiculis densiusculis patentibus subulatis
leviter curvatis flexuosisve; squamis densis rigidulis adpressis amplexis
oblongis obtusis vix apiculatis ecarinatis, dorso laete viridi subtiliter ner-
vatis lateribus albidis. — Ex affinitate C. odorati Vahl.
Upolu: Sameasumpf, Sept. 1893 (n. 69).
Kyllingia hottb.
K. odorata Vahl Enum. II. 382.
Forma rhizom. elongato.
In Sümpfen des Küstengebietes (n. 98, 28°).
Forma rhizom. subelongato.
Upolu: Samea-Sumpf, Sept. 1893 (n. 54).
Verbr.: Tropen.
Fimbristylis Vahl.
F. polymorpha Beklr. Kjób. Vidensk. Meddel. 1869. 141.
Upolu: Letogo-Flussgebiet (n. 103, 156); Lanuanea (n. 297).
Savaii: 700 m (n. 452).
Verbr.: Tropen d. alten Welt.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 587
Rhynchospora Vahl.
*R. aurea Vahl En. II. 291. — Drake d. Cast. 334.
Upolu: Lanuto'o, am See (n. 90); Samea-Busch (n. 95).
Verbr.: Tropen.
*R. grandifolia Bcklr. n. spec.; glauco-viridis; rhizomate lignoso
brevi, pauci-ramoso, atropurpureo, eulmo sesquipedali erecto rigido duro
acute triquetro, superne pauci-, basin versus plurifoliato; foliis rigidulis
basilaribus distichis longis latisque patentibus perlonge angustato-
acuminatis, margine acute serratis superne perfecte planis 3 cm fere
latis, inferne angustatis complicatisve culmum superantibus:
spieis pluribus magnis multifloris in apice culmi confertis ovalibus obtusis
2—3 em cire. longis; involucro 6—5 phyllo, phyllis foliiformibus elonga-
tis erectis; squamis bractealibus subherbaceis fuscis membranaceo-margi-
natis late oblongis obtusis dorso nervatis apice carinatis scabris floriferis
membranaceis longis anguste linearibus carinatis stramineis; stylo exserto
profunde trifido; antheris longis. — Species insignis.
Savaii: Panafu, im Innern der Insel in Schluchten stellenweise. Juni
1894 (n. 226 u. 493).
Scirpodendron Zipp.
(det. WannBURG).
* Se. costatum Kurz, Journ. As. soc. Bene. 38 (1869). Il. 1885.
1—? m hohe Stauden in sumpfigem Küstengebiet, aber auch auf trock-
nem Boden.
Upolu: Fatuosofia-Sumpf, Márz 1895 (n. 488).
Einheim. Name: »lau fala« (vergl. Pandanus).
Verwendung. Das müchtige Laub liefert Material zu groben Matten »fala«; die
Epidermis der Blätter wird auch zu feinen Matten »ietogas« (vergl. Freycinetia) verwendet.
Verbr.: Diese herrliche, im Habitus fast pandanusartige Cyperacee wächst von
Penang und Singapore über Java bis nach Queensland und Polynesien.
Scleria Berg.
*Sel. lithosperma Sw. Prodr. Veg. Ind. occ. 18.
Savaii: Mataulanu (n. 354).
Verbr.: Tropen.
Forma angustifolia.
Upolu: Tofua (n. 447), Laulii Flussgebiet (n. 277).
*Sel. polycarpa Bcklr. Linn. 28. (1874) 509.
An Flussmündungen (n. 136, 405, 484).
Savaii: Matautu-Sumpf, Sept. 1894 n. 405.
Upolu: Letogo-Fluss, Jan. 1894 (n. 136).
Tutuila: Lepioa, Dec. 1894 (484).
Verbr.: Australien, Polynesien.
588 F. Reinecke.
Carex L.
SC samoensis Bcklr. n. sp.; laete viridis, caespitosa; radicis fibrillis
strictiuseulis. tenuibus triangulis laevibus apicem versus paueifoliatis
25—30 cm altis; foliis remotis, culmum subsuperantibus, patenti-
bus gramineis longe angustato-acuminatis perfecte planis margine denti-
culatis 5—6 mm latis; spiculis 5—4 remotis, mascula solitaria lineari-
angusta 1—!/, poll. longa, foemineis (interdum apice masculis) oblongo-
eylindrieis ad 9 lin. longis longe foliaceo-bracteatis, infimis
longiuscule pedunculatis; squamis brunneis sublanceolato-ovatis ex
dorso mucronulatis; utriculis squama parum longioribus ovalibus plano-
convexis breviter rostratis multinerviis brunneis. — C. vulgari parum
similis.
Savaii: Lepaega n. 456.
Upolu: Lanuto'o (n. 176).
Fam. Palmae.
Bearbeitet von 0. Warburg.
Cocos L.
C. nucifera L. Spec. pl. 1488. — Seem I. c. 269.
Savaii: Sataua, Sept. 1894 (n. 379) Blütenstand.
Einh. Name: »niu«; einer Abart mit transversalem Einschnitt auf
Savaii »Inlini«.
Die Früchte dieser typischen Form sind klein, länglich und stets mit einem ring-
fórmigen Einschnitt am unteren Drittel versehen; auch die Kerne sind länglich-
eifórmig. Die Form kommt bauptsüchlich auf West-Savaii vor, wo das Endosperm als
Kopra unzerschnitten in den Handel kommt. Die Samoaner lieben die Form besonders
deshalb, weil sie ein dünnes Mesokarp hat und deshalb leicht unaufgeschnitten trocknet,
also weniger empfindlich gegen Regen während des Trocknens ist. Die Palmen selbst
sind zierlicher als die normale Form.
Cyphokentia Brongn.
C. samoensis Warb. (prob. — Clinostigma samoense Wendl. Bonplandia
X. (1862) 196).
Upolu: Mai 1894 (n. 322).
Von den 3 vorliegenden, offenbar sehr jugendlichen Wedeln sind 2 nur an der
Spitze 2teilig schwalbenschwanzartig, der 3. ist mehrfach aber unregelmäßig zerschlitzt
oder gefiedert; die Länge dieser Spreiten ist 50—90 cm, die einzelnen Fiedern laufen spitz
fadenförmig aus, und zeigen außer dem Mittelnerv und 2 starken, seitlichen noch je einen
dazwischen liegenden mäßig starken Nerv. Sie sind sämtlich hell gefärbt und ragen
beiderseits über die sehr dünne Blatifläche hinaus, oberseits sind die Hauptnerven sehr
hoch und scharfkantig, unterseits tragen sie nahe der Basis einzelne länglich-lineale,
sitzende Schuppen. Die vorliegenden Äste der Blütenstände sind 40—50 cm lang, reich,
aber wenig abstehend verzweigt; die unterseits Nache Rhachis derselben ist höchstens
8mm breit; die oberen Verzweigungen derselben sind einfach, die unteren abermals
verzweigt; die stark verdickte Basis derselben wird durch eine sehr kurze breite Bractee
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 589
gestützt. Die rutenfórmigen, unterseits etwas abgeplattelen, dünnen (2—3 mm dicken)
Endverzweigungen sind unten schwach gewellt, nahe der Spitze zickzackfórmig aus-
Die Blüten stehen unten zu dreien (eine weibliche in der Mitte), oben nach
gebuchtet.
den Narben zu urteilen zu zweien; die Bracteen sind außerordentlich klein, diejenigen
der männlichen Blüten lanzettlich, die der weiblichen halbringfórmig. Die männlichen
Blüten bestehen aus drei kurzen, schmal lanzettlichen, pfriemlich auslaufenden, dunklen,
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G Frucht. (Original.)
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Cyphokentia samoensis Warb. A Habitusbild; B Stück eines Fruchtstandes; C Männliche
l; D dieselbe geöffnet; E Staubblatt; F Teil einer einzelnen Achse des Fruchtstandes;
äußeren und drei fast doppelt so großen (3—4 mm langen) eiförmigen, schief zugespitzten,
Strohfarbenen, der Länge nach liniirten, sich etwas deckenden inneren Blütenblättern.
Staubgefäße sind 6 vorhanden mit fadenförmigen Filamenten und länglichen, aufrechten,
590 F. Reinecke.
etwas oberhalb der Basis befestigten, in zwei halbseitlich gerichteten Längsfurchen auf-
springenden Antheren.
Die weiblichen Blüten bestehen aus 3 sehr breiten, kaum spitzen, sich stark decken-
den, nach der Spitze zu dunklen, äußeren und drei bedeutend längeren (3 mm langen)
eiförmigen, hellen, stark gestreiften, kaum spitzen, dachigen, inneren Blütenblättern; die
Staminodien sind häufig als kleine Spitzen entwickelt, der große, fast kugelige, kahle
Fruchtknoten trägt schief aufgesetzt sitzende Narben. Die größten vorliegenden, unreifen
Früchte sind 5 mm lang, an der Basis von den persistenten Blütenblättern umgeben,
trocken von violett bräunlicher Färbung, nach der schief seitlich aufsitzenden Narbe hin
conisch verschmälert. Der Same ist noch gänzlich unentwickelt.
Dass diese Art mit Clinostigma samoense identisch ist, erscheint mir nach Wrxp-
LAND's Beschreibung (Bonplandia 4862 p.496) zwar sehr wahrscheinlich aber nicht ganz
zweifellos; nach derselben ist z. B. die Rhachis der Hauptverzweigungen des Blüten-
standes viel dicker (15—20 mm, bei unserem Exemplar nur 3—8); die Perigonblätter
sollen nach der Beschreibung fast rund sein, die inneren nur etwas länger als die äußeren,
wührend sie in unserem Falle stark breitgezogen sind und die inneren viel lünger als die
äußeren. Jedenfalls gehören aber die vorliegenden Exemplare mit denjenigen Wenn-
LAND's zur gleichen Gattung. Da keine reifen Samen vorlagen, ist es noch nicht sicher,
ob das Nührgewebe gleichförmig ist, obgleich Bentuam-HookeEr es für Clinostigma an-
giebt; dass dagegen der Blütenstand unterhalb der Blätter am Stamme steht, geht aus
den Photographien deutlich hervor.
Was nun die Stellung dieser Pflanze betrifft, so passt sie weder nach BENTHAN-
Hooxer’s, noch nach Drune’s Bestimmungsschlüssel in die Gattung Clinostigma. Bei B.H.
Ill. p. 875 steht, dass das Perianth sich nach der Anthese vergrößern soll, auch dass die
Segmente abgebissen sind, was freilich in die Gattungsbeschreibung p. 894 als fraglich
hingestellt wird, beides weder nach WENpLAND's Angabe noch bei unserer Pflanze der
Fall. Drupe (ENGL.-PnANTL) bringt die Gattung zu den Areceae heterospathae mit zwischen
den Bláttern entwickelten Kolben, was gleichfalls nicht stimmt. Er betont aber mit Recht,
die Verwandtschaft der samoanischen typischen Art mit Cyphokentia, und ich sehe in
der That nicht den mindesten Grund, warum unsere samoanische Art, sowie auch der
WiNpLAND'sche Typus der Gattung Clinostigma nicht zu Cyphokentia gehören soll, nament-
lich nicht in der weiteren Fassung Daupe’s in ENGLER-PRANTL.
Außer dieser Art werden noch 2 Arten zur Gattung Clinostigma gebracht,
samoanische unbeschriebene, aber durchaus zweifelhafte, mit plötzlich und breit ge-
stutzten Blattfiedern, von der BENrRAw und Hooker aber selbst angeben, dass es vielleicht
ein Ptychosperma mit irrthümlich beigelegten Clinostigma-Früchten sei (vielleicht ist es
uusere Drymophloeus Reineckii); ferner Clinostigma Mooreanum W. et D. von Lord Howe-
Insel, mit zwischen den Blüttern entspringenden Kolben. Da für diese von den Autoren
der Sectionsname Lepidorhachis eingeführt wurde, so müsste demnach diese Art, da
Clinostigma wegfällt, wie Drupe schon bemerkt, eine eigene Gattung Lepidorhachis Wendl.
et Drude bilden,
eine
Drymophloeus Zipp.
Dr. Reineckii Warb. n. sp.; foliis pinnatisectis cuneato-oblongis late
et oblique praemorsis pergamaceis multinerviis, marginibus basi recurvis,
rhachi trigona in foliis junioribus furfuracea. Spadicibus brevibus 2-plo ra-
mosis, spathis 2 magnis, inferiore apice biloba demum glabra, superiore
cucullata et apiculata, extus albido-tomentella, spatha tertia bracteiform!
brevi triangulari extus tomentella. Pedunculo primum fusco-velutino de-
mum glabro lato compresso; ramis divaricatis c. 7—40 compressis inferiori
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 591
bus bipartitis vel subramosis, superioribus simplicibus. Floribus sessilibus
ternis intermedio Q , superne binis Cj! spiraliter et sparse dispositis, bracteis
bracteolisque minimis. Floribus g' symmetricis oblongis, sepalis latis valde
imbricatis apice rotundatis et ciliolatis, petalis multo longioribus valvatis
glabris erassis striolatis apice acutatis. Staminibus multis, filamentis fili-
formibus, antheris linearibus erectis basi subsagittatis apice brevissime
bilobis dorso infra affixis; ovarii rudimento gracili filiformi. Floribus O
junioribus tantum exstantibus, sepalis petalisque latis glabris striolatis valde
imbrieatis petalis apice valvatis, staminodiis vix distinctis, ovario glabro
ovoideo basi contracto, stigmatibus sessilibus. Fructibus ovato-ellipticis
subrostratis stigmatibus terminalibus longitudinaliter sulcatis, pericarpio
erassiusculo, endocarpio erustaceo intus laevi, semine oblongo suleato
albumine aequabili, embryone basilari.
Von den Blättern liegen nur ganz kleine von Keimpflanzen vor, sowie das Ende
eines erwachsenen. Erstere sind mit Stiel 45 cm lang, die Scheide ist 5 cm, der Stiel 10,
die Rhachis 1! cm lang; letztere trägt jederseits 4 sehr dünne Fiedern, von denen die
unteren wechselständig und sehr schmal (0,7—4,2 mm breit, 8—14 cm lang) sind mit her-
vortretendem Mittel- und jederseits einem Seiten- und Randnerv. Die schwalbensch wanz-
artigen Endzipfel sind 5nervig, über 3cm breit und 45cm lang. Die Fiedern erscheinen
am Ende unregelmäßig abgebissen, die schmalen sehr schief mit fingerfórmig hervor-
ragendem Seitenende. An dem erwachsenen Blatt sind die Endzipfel etwa 35 cm lang bei
einer Breite von 411—142 cm. Die Zahl der stärkeren Nerven beläuft sich auf etwa 25, der
ganz stark hervortretenden aber nur auf 4—5.
Die direct darunter befindliche Fieder ist zwar ebenso lang, aber nur 4 mm breit,
mit ca. 42 starken, aber nur 3 sehr hervortretenden Nerven; die Enden der Fiedern sind
ziemlich regelmäßig abgebissen, ohne ein fingerfórmig hervorragendes Seitenende. Die
gleichfalls vorliegende Scheide ist 40cm lang, dicht wollig behaart und ziemlich holzig.
— Ob ähnliche Blätter aber mit viel mehr (jederseits 7—9) und sämtlich schmalen
Fiedern hierzugehören, erscheint fraglich. Der jüngste vorliegende Blütenstand ist
24cm lang, von denen 16 auf den noch sammetartig behaarten Stiel kommen, die Ver-
zweigungen liegen noch dicht aneinander gepresst, die Blüten sind nur als Knospen
sichtbar, die obere kapuzenförmige Scheide ist erhalten und ist 23 cm lang, ausgebreitet
5cm breit, mit einer Spitze von 12 mm Lünge und 3—4 mm Breite. Die oberste (bracteen-
artige) Scheide ist ca. 7 mm lang, 5—6 mm breit. Die unterste bei einem anderen Blüten-
stand erhaltene Scheide ist 48 cm lang, 2 cm breit, sehr flach scheidig, parallelrandig
und 3—4 cm tief an der Spitze gespalten.
Zur Blütezeit ist der Blütenstand fast 50 cm lang, wovon ungefähr die Hälfte auf den
$—6 mm breiten, 4 mm dicken Stiel kommt. Die unteren Verästelungen sind ca. 20cm
lang, die oberen nur ca, 12cm. Die Zwischenrüume zwischen den einzelnen Blüten-
köpfchen 6—7 mm lang. Die Verzweigungen stehen zum Teil fast in rechtem Winkel; sie
sind an der Basis nicht verdickt, und die Bracteen daselbst nur noch als Narbenring
kenntlich. Die männlichen Blüten sind ca. 9 mm lang, die Kelchblätter ca. 3 mm breit,
Is mm hoch, die Blütenblätter 8 mm lang, 3 mm breit, die Staubgefäße und das Stylo-
dium etwa 5, die Antheren über 4 mm lang. Die weiblichen Blüten liegen teils als
!/5—2 mm lange Knospen vor, teils als 5 mm lange nach dem Abfallen der ($ Blüten sitzen
gebliebene Gebilde, mit einem gestielten Fruchtknoten von 4 mm Länge, 3 mm langen
Kelch- und 5 mm langen Blumenblättern. Die fast reifen Früchte besitzen eine Länge
von 20 mm bei einer Breite von 9 mm, die stark mitgewachsenen langen Blumenblätter
sind 7 mm lang; der bei der einzigen reifen Frucht mit 6 Längsrippen versehene hell-
592 E. Reinecke.
braune Same ist 44mm lang, 7 mm breit, die basale eifórmige Keimhöhlung ist 4 mm
lang, die Verzweigungen der Rhaphe auf dem Samen sind gering an Zahl und undeutlich.
Upolu: Letogokamm, März 1894 (n. 205), Mai 1895 (n. 634).
Nach der Etiquette ist die Palme 20—30 m hoch, mit 410—415 cm dicken (also sehr
schlankem) Stamm, sehr eleganter kokosähnlicher, aber viel feinerer und größerer Krone.
Die Zugehörigkeit der Art zu der Section Actinophloeus Becc. unterliegt keinem Zweifel.
Ferner werden als Zierpflanzen Pritchardia pacifica Seem. und Phoenix dactylifera
L., letztere ohne Früchte zu entwickeln, cultiviert.
Fam. Araceae.
Raphidophora Hassk.
*R. Reineckei Engl. Bot. Jahrb. XXV. 9.
In den Bergwäldern sehr verbreitete Kletterpflanze, hoch an den
Bäumen aufsteigend. Die Blätter sind selten zerschlitzt.
Savaii: Centralgebiet, Aug. 1894 (n. 425).
* R. Graeffei. Engl. l. c.
[GRAEFFE n. 73.]
Cyrtosperma Griff.
*C. Merkusii Schott. Öster. Bot. Wochenbl. (1857); 61. — Drake d.
Cast. 326.
Upolu (Gnazrrz n. 1164].
Verbr.: Polynesien und malayische Inseln.
Amorphophallus Bl.
A. campanulatus Bl. Decsne. Timor 38. — Seem. 283. — Drake d.
Cast. 325.
Im Küstengebiet auf leichtem, sandigem Boden besonders häufig; am
verbreitetsten auf Savaii, Ostgebiet; blüht im August-September, Ende der
trocknen Jahreszeit.
Savaii: Sataua, Sept. 1894. n. 577.
Einheim. Name: »teve«.
Verwendung: Vielleicht auch auf Samoa früher, wie auf anderen Inselgruppen
zur Zeit von Nahrungsmangel gekocht gegessen; die frischen bis 2 kg schweren Knollen
gelten als giftig und werden auch von Schweinen gemieden.
Verbr.: Indisch-malayisches Gebiet und Oceanien.
Colocasia Schott.
C. antiquorum Schott. Anal. I. 48. — Seem. 100. — Drake d.
Cast. 325.
Überall von den Eingeborenen cultiviert.
Upolu: Mai 1895 (n. 578).
. Einheim. Name: »talo« (abgeleitet von »Taro«).
Verwendung: Der Taro bildet mit dem »taamu« (vergl. folgende) und
frucht die wichtigste vegetabilische Nahrung der Eingeborenen. Die Rhizome 0
der Brot-
ft 5 Kgr.
Die Flora der Samoa-Inseln. |l. 593
schwer, werden stückweise zwischen heissen Steinen (»Südseeofen«) geröstet!); die
Blátter wirken frisch gekaut furchtbar reizend, schmecken gekocht wie Spinat,
Verbr.: Indisch-malayisches Gebiet und Oceanien,
C. indica Schott. Oster. Bot. Wochenbl. IV. 440. — Seem. 285, 987.
— Drake d. Cast. l. c.
Überall mit der vorigen zusammen cultiviert.
Einheim. Name: »taamuc«.
Verwendung. Wie d. vorige.
Verbr.: Indisch-malayisches Gebiet und Oceanien.
Fam. Lemnaceae.
Lemna L.
*L. paucicostata Hegelm. Lemn. 138. t. VIII.
Gemein auf stagnierenden, auch brackischen Gewässern im Küsten-
gebiet.
Upolu: Mulifanua-Sumpf, Sept. 1893 (n. 79).
Savaii: Matautu-Sumpf, Sept 4894 (n. 79°).
Verbr.: Tropen.
Da das Material sich in beiden Fällen als steril erwies, konnte auch Herr F. Hegel-
maier nur so viel feststellen, dass die Pflanzen einer alaten Form und innerhalb dieser
Gruppe aller Wahrscheinlichkeit nach der genannten Art angehören.
Fam. Flagellariaceae.
Joinvillea Gaudich.
*J. elegans Gaudich. in Voyage Bon. Bot. tab. 39 et 40. — Drake d.
Last, 321.
Üppige Stauden, im Kammgebiet aller Inseln verbreitet, mit roten
Beeren.
Upolu: Letogo-Kamm, Mai 1894 (n. 305), [Grarrre n. 431, Mus. God.
1487].
Verbr.: Viti, Neu-Hebriden, Neu-Caledonien.
Flagellaria L.
*F. gigantea Hook. f. Ic. pl. t. 1429.
Riesige Kletterpflanze mit 40—60 cm langen Wickelblättern, mit denen
sie sich in die Wipfel der höchsten Bäume hinaufzieht, wo sie selten blüht.
Der herabhängende Blütenstand erreicht eine Höhe von 70—400 cm und
scheint in der Höhe schneeweiss. Die sehr verbreitete Pflanze gehört wegen
ihres prächtigen Blütenstandes zu den auffallendsten Vertretern der Flora.
Savaii: Panafu, Sept. 1894 (n. 264), [Grarrre n. 1288].
Upolu: Mulifanua-Urwald (n. 264°) Jugendform, deren Zugehörigkeit
Zur Art nicht sicher zu bestimmen, aber wahrscheinlich ist. Die dicht
4) Vergl. Reinecke: Über die Nutzpfl. Samoas etc. in Sitzungsber. d. Schles. Ges. f.
Vaterl. Cult. Sect. f. Obst u. Gartenb. 1895.
Botanische Jahrbücher. XXV. Ba. 38
594 F. Reinecke.
stehenden Blätter mit kurzen Scheiden sind mit verschmilerter Basis sitzend,
während die Blätter ausgewachsener Exemplare am Grunde herzfórmig ge-
lappt sind.
Verbr.: Viti (leg. Whitmee cfr. Hook. 1. c.).
Fam. Bromeliaceae.
Ananas Adans.
A. sativus Schult. in R. et Schult. Syst. VII. 1283.
Durch Cultur in der Nähe von Ansiedlungen verwildert.
Fam. Commelinaceae.
Commelina L.
C. nudiflora L. sp. pl. 1. 61. — Drake d. Cast. 370.
Im Küstengebiet sehr verbreitet.
a. Blüten weiß, Blätter breit lanzettlich, deutlich gestielt.
Upolu: Laulii-Fluss-Gebiet im Urwald, Sept. 1893 (n. 33).
ß. Blüten tiefblau, Blätter schmäler, ohne deutlichen Stiel in die
Blattscheide übergehend.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, in der Sonne, Sept. 1893 (n. 24).
Verbr.: Tropen.
Trotz der ziemlich constanten Unterschiede dürfte die Zusammengehörigkeit beider
Formen zweifellos sein und a nur eine Schattenform darstellen.
Fam. Liliaceae.
Cordyline Comm.
C. terminalis Kunth. Abh. d. Berl. Akad. (1820) 30. — Seem. 314. —
Drake d. Cast. 319.
Auf allen Inseln im Küstengebiet sehr verbreitet, vielfach eulti viert,
auch als Zierpflanze. Blüten weiß oder rosa; Blätter ebenfalls in der Farbe
hellgrün bis blutrot.
a. Forma normalis. Wurzelstock knollig verdickt. .
Upolu: Mulifanua Urwald, Oct. 1893 (n. 26, 315); Vailele Kammgebiet
500 m (n. 315), (Gnaxrrz n. 4, 2, 29 u. 58].
B. Forma montana; die Blüten sind etwas länger, Wurzeln nicht knollig.
Upolu: Lepua (n. 584).
Einheim. Name, »ti« und »ti vao« (letztere die Buschform).
Verwendung. Die Rhizome der normalen Form (ti«) werden ihres Zucker-
gehaltes wegen geschützt und als Zusatz zu anderen Speisen genossen. Die Blätter dienen
als Lendenschurz bei der Feldarbeit und auch zur Anfertigung von Tanzgürteln tite.
Verbr.. Trop. Asien, Oceanien.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 595
Astelia Banks et Sol.
*A. montana Seem. 313. tab. 95. — Drake d. Cast. 349.
Im feuchten Küstengebiet.
Upolu: Samea-Sumpf, Febr. 1894 (n. 254).
Einheim. Name: »sala sala«.
Verwendung: Diemächtigen, mitscharfen, hakenartigen Zähnen besetzten Blätter
liefern in ihrer Epidermis Material zu feinen Matten » ietoga« (vergl. Freycinetia).
Verbr.: Viti.
Fam. Amaryllidaceae.
Crinum L.
Cr. asiaticum L. sp. pl. 419. — Seem. 305. — Drake d. Cast. 316.
. Stellenweise am Strande.
Upolu: Apia, März 4895 (n. 583).
Verbr.: Tropisches Asien.
Zephyranthes Herb.
Z. rosea Lindl. Bot. veg. t. 821.
Durch Cultur verwildert; blüht monatlich.
Upolu: Mulifanua-Station, Mai 1895 (n. 617).
Verbr.: Von Westindien aus durch Cultur weit verbreitet,
Fam. Taccaceae.
Tacca Forst.
T. pinnatifida Forst. Pl. esc. 59. — Seem. 429. — Drake d. Cast. 316.
Im sonnigen Küstengebiet sehr verbreitet.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Oct. 1893 (n. 401), (Gnarrrg n. 30).
Manua-Inseln: Olosina, Nov. 1894 (n. 579, riesiges Exemplar).
Einheim. Name »masoà«.
Verwendung. Die Stürke der Knollen wird bei der Bereitung der Baststoffe
»tapa« oder »siapo« als Klebemittel benutzt.
Verbr.: Trop. Asien und pacifische Inseln.
Anmerk.: Im botanischen Garten zu Breslau befinden sich einige Exemplare von
Samoa in Cultur.
T. maculata Seem. 103. — Drake d. Cast. 317.
Anmerk.: Wenn diese Art überhaupt richtig beschrieben ist, so glaube ich sie
auch auf Samoa in Blättern beobachtet zu haben.
Verbr.: Viti.
*T. samoensis Reinecke n. sp.; bulbo minore; foliis petiolatis,
palmatipartitis, lobis lobatis, petiolo gracili suleato, lobis anguste lanceo-
latis, nervis prominentibus; inflorescentia pedunculo longo sulcato folium
Superante praedita; involueri 6-phylli foliis inaequalibus, basi inter se
leviter connatis, 4 angustissime lanceolatis, reliquis 2latis, bi-vel tripartitis;
38*
596 F. Reinecke.
floribus (6—8) pedicellatis; pedicellis sterilibus (i. e. bracteis interioribus)
oo, filiformibus; perigonii persistentis 6-partiti lobis lanceolatis; fructibus
ovoideis 6-angulatis.
Abbildung auf Taf. IX.
Die Blütter sind 50—70 cm hoch, Blattstiel 5—7 mm dick, die Blattspreite bez.
einzelnen Segmente etwa 25 cm, die äußersten Lappen ca. 40 cm lang, selten bis 4 cm
breit. Stiel des Blütenstandes 80—100 cm lang, an der Basis 4—11/ cm dick, Involucral-
blätter 25—30 mm lang, die kleineren 3—5 mm, die größeren 6—8 mm breit. Blüten-
stiele ca. 2 cm lang, Blüten ca. 15 mm; Perigonlappen 6—8 mm lang, ca. 2 mm breit,
die sterilen Blütenstiele ca. 10 cm lang. Beere mit Perigon 21/; cm lang, die gefurchten
Samen 5 mm lang.
Auf trocknen, sonnigen Tuffhügeln meist sehr verbreitet zwischen
Gleichenien. Die ganze Pflanze in allen ihren Teilen ist rótlich braun.
Upolu: Vailele-Berge. Dec. 1893 (n. 188).
Fam. Dioscoreaceae.
Dioscorea L.
D. Batatas Desne. Rev. hort. Ser. IV. III. (1854) 243.
In Küstenbüschen überall verbreitet, besonders üppig an Flussläufen.
Sa vaii: Peletania, Sept. 1894 (n. 241%).
Upolu: Sameabusch, Sept. 1893 (n. 35), mit Früchten, — Papaseea,
April 4894 (n. 224), blühend, — Sameapflanzung, April 1894 (n. 244), mit
kleinen Bulbillen, — Vaileleberge, März 4894 (n. 246).
Einheim. Name »Ufi«.
Verbr.: Tropisches Asien.
Fam. Musaceae.
Musa L.
M. Sapientum L. spec. 1477. — Seem. 289. — Drake d. Cast. 315.
Durch Cultur auf allen Inseln verbreitet und in zahllosen Varietäten
gezüchtet.
Einheim. Name: »fa’i«.
Verwendung. Die Früchte sind ein wichtiges Nahrungsmittel; sie werden roh
in reifem Zustand, unreif gedämpft aber vorwiegend genossen. Die Blattspreite dient
bei der Feldarbeit als Lendenschurz, liefert Cigarettenpapier »selui« und, über heißen
Steinen oder Feuer kurze Zeit erwärmt, vorzügliches Packpapier.
Verbr.: Durch Cultur über alle wärmeren Gebiete.
* M. Fehi Bert. Ann. sc. nat. Ser. IV, XVI (4861), 45. — Drake d
Cast. 345. — Seem. (sub M. uranoscopus) 1. c.
In Bergwäldern sehr häufig, ziemlich selten blühend.
Savaii: Centralgebiet, 1000 m, Oct. 1894 (n. 458).
Einheim. Name: »soáa«.
Verwendung. Die Blätter wie vorige.
Verbr.: Polynesien.
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 597
M. spec.
Nur in hóheren Bergregionen, im Schatten des Urwaldes.
Savaii: Gentralgebiet, Sept. 1894 (n. 343), nur in einzelnen Blüten
vorhanden.
Verwendung. Blätter wie vorige.
Heliconia L.
* H. Bihai L. Mant. II. 214.
Im Inneren der größeren Inseln sehr verbreitet.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 619), [Gnarrrk n. 33, Mus. Godell.
M81].
Verwendung. Blätter wie vorige.
Verbr.: Westindien, Trop. Australien, Neu-Guinea und pacifische Inseln.
Fam. Zingiberaceae.
Zingiber Adans.
Z. Zerumbet Rosc. Trans. Linn. soc. VIII. 348. — Seem. 292. —
Drake d. Cast. 344.
Sehr verbreitet im Küstenbusch, auch hóher in die Berge hinauf
stellenweise vorgedrungen.
Upolu: Vaisigagoflussgebiet, Mai 1894 (n. 588).
Einheim. Name: »ava pui«.
Verbr.: Von Ostindien durch die Tropen.
Alpinia L.
* A. samoensis Reinecke n. sp.; foliis subsessilibus, longissime vagi-
natis, lanceolatis, basi angustatis, acuminatis, glaberrimis; inflorescentia
erecta, multiflora, pedunculo crasso, elongato, pubescente; inflorescentiis
partialibus racemosis, inferioribus bracteis linearibus, lanceolatis, superio-
ribus bracteis brevioribus reduetis, saepe caducis praeditis; floribus
subsessilibus, 4—3 in involucro; involucro campanulato, fisso vel mar-
gine integro; calyce tubuloso, glabro, bi- vel trilobo, glanduloso, punctato,
irregulariter fisso; lobis perigonii subaequilongis, lanceolatis, apice dila-
tatis, obtusis, medio labelliformi; thecis linearibus; stylo filiformi, stigmate
minuto clavato; fructibus ovoideis, villosis rudimento perigonii coronatis.
Abbildung auf Taf. X. A Oberer Teil der Pflanze; B Teilblütenstand;
C Involuerum; D Blüte; E Staubblatt; F Oberer Teil des Labellum.
Bis 3 m hohe Stauden; Stengel bis 3 cm dick; Blattscheiden 20—30 cm, Spreiten
30—45 cm lang, 6—8 cm breit; Inflorescenz circ. 20 cm lang; Bracteen circ. 20 cm lang,
bis 3,5 em breit; Involucrum circ, 1,5 cm, Kelch bis 1,5 cm, Blütenróhre 0,5 cm, Kron-
lappen circ, 21/2 cm lang, 0,5 cm breit; Tubus der Staubblütter 2 mm dick; Frucht bis
2!/» em lang, 41/g cm dick. Üppige, weiß blühende, kleine Gebüsche bildende Stauden
der montanen Region, bei 600 m und höher nicht selten.
Upolu: Lanutüo, Kraterrand, Mai 1894 (n. 301), |GRAEFFE n. 1483.
598 F. Reinecke.
Einheim. Name: »ava pui« zur Unterscheidung von Zingiber Zerumbel
auch »ava pui toasivi«, d. h. »auf dem Kammgebiet heimisch«.
Verwendung: Die stark aromatischen Blütter werden als Kopfputz oder zu
kränzen und titis (Tanzgürtel) benutzt; um den Kopf gebunden sollen sie kühlend wirken;
die Blätter werden außerdem fein zerrissen auch zur Füllung von Kopfkissen für Kranke
benutzt.
Typisch für die Art ist das Involucrum, welches 1—3 Blüten umschließt; im ersteren
Falle bleibt es meist ganz erhalten, wenn mehrere Blüten in ihm zur Entwickelung ge-
langen, reißt es regelmäßig auf. Der mittlere Kronblattzipfel ist am Ende schiffchenartig
nach innen gebogen. Das zu einer Röhre verwachsene Staubblatt ist am Grunde völlig
frei und hängt durch eine aufwärts gerichtete Röhre gewissermaßen in der Blumenkron-
röhre, an deren mittleren Teil die Staubblattröhre inserirt ist.
Die Art steht A. Vitiensis Seem. Fl. Vil. 290 t. LX XXVII am nächsten.
Curcuma L.
C. longa L. Sp. pl. 2. — Seem. 294, — Drake d. Cast. 314.
Im Küstengebiet auf feuchtem Grunde verbreitet.
Upolu: Aliipata, Febr. 1895 (n. 587).
sinheim. Name: »ago«.
Verwendung. Die fein zerkleinerten Rhizome werden mit feuchter, roter Aschen-
erde fein gemischt. Die dadurch gewonnene bräunlichgelbe bis orangerote Farbmasse
»lega« dient in den verschiedensten Abtönungen durch Ruß zum Färben der Baststoffe
»siapo«, nach der Bemalung »tapa« genannt,
Verbr.: Tropisches Asien und Polynesien.
Fam. Üannaceae.
Canna L.
C. indica L. syst. 49. — Seem. 292. — Drake d. Cast. 315.
Im Küstengebiet sehr verbreitet, besonders in der Nähe von Ansied-
lungen und auf Gräbern.
Verbr.: Von Westindien über die ganze Erde verbreitet.
Fam. Orchidaceae.
Bearbeitet von F. Kränzlin.
Habenaria Willd.
H. dolichostachya Thw. Enum. PI. Zeyl. 309.
Elegante hohe Pflanze mit bräunlichem Laub und Stengel und rötlich
braunen Blüten in lockeren Rispen mit großen mattgrünen Vorblättern.
Stellenweise an Flussläufen im feuchten Urwald.
Savaii: Lepaega, Sept. 1894 (n. 266^); Busch bei Aopo (trocken)
Sept. 1894 (2609).
Upolu: Utumapu, März 1893 (n. 260); östliche Berge, Mai 1894
(n. 2602).
Verbr.: Ceylon.
Die Flora der Samoa-Inseln. f. 599
Pogonia Juss.
P. flabelliformis Lindl. Wall. Cat. n. 7400,
Savaii: Küstenbusch sehr gemein (stets nur ein Blatt ohne Blüte),
Oct. 1894 (s. n.).
Upolu: Mulifanua-Urwald (ohne Blatt: Blütenstand grünlich), Novbr.
1898 (n. 140).
Verbr.: Malayisches Gebiet.
Corysanthes R. Br.
(?) C. Betschei Muell. in South. Sc. Rec. 1881. — Drake d. Cast. 313.
Upolu [leg. Brrscur].
Verbr.: Endemisch.
Cryptostylis R. Br.
(?) C. alismifolia Muell. in South. Sc. Rec. 1887. — Drake d. Cast. 313.
(leg. Berscne].
Verbr.: Endemisch.
Gastrodia R. Br.
6. sp.
Nur in einem Exemplar ohne Blätter mit Früchten gefunden,
Upolu: Le pua, Mai 4894 (n. 601).
Vrydagzynea Bl.
* Vr. albida Bl. Orch. Archip Ind. 75.
var. purpurascens Krzl. n. var.; paulo gracilior quam typus, foliis
paulo angustioribus subtus purpureis, ceterum omnino cum typo congruit.
Im Urwald, zwischen Steinen kriechend, nicht sehr verbreitet. Bl.
purpurrot, zart.
Savaii: Vaipoulibusch, Novbr. 1894 (n. 542).
Ich habe mich nicht entschließen können, trotz einiger Abweichungen, ange-
Sichts sehr vieler übereinstimmender Merkmale auf ein einziges Exemplar hin eine sp.
aufzustellen, Sollte es sich wirklich um eine neue Art handeln, was ich keinesfalls glaube,
so wird diese Erkenntnis immer noch früh genug kommen. Brume hat in seiner Flora
Javae bereits eine var. flavescens von Vryd. albida beschrieben und abgebildet, warum
sollte nicht auch var. purpurascens vorkommen kónnen?
Zeuxine Lindl.
Z. stenophylla (Rchb. f.) Benth. et Hook. Gen. III. 600. — Drake
d. Cast. 312.
(United States Expl. Exped.]
Hetaeria Bl.
* H. oblon gifolia Bl. Bijdr. 410. t. 44.
Im Urwald sehr verbreitet.
Mit saftigem, wurzelndem Stengel auf der Erde hinkriechend. Blätter zart rötlich-
lila, Blüten bräunlich-violett.
Upolu: Mulifanua-Urwald, Sept. 4893 (n. 34).
Verbr.: Indischer Archipel.
600 F. Reinecke.
Goodyera R. Br.
* 6. biflora Hook. f. Flor. Brit. India VI, 444 et in Jc. Pl. t. ? 2188.
Kleine 15—25 cm hohe Pflänzchen mit kleinen Knollen. Blüten grünlich weiß.
Im Urwald sehr verbreitet.
Upolu: Berglehne über Letogo, Januar 1894 (n. 217), Lanuto'o, Mai
4894 (n. 291).
Verbr.: Ost-Indien, Himalaya.
6. rubens Bl. Orch. Arch. Ind. 35. t. 95.
Mit fleischigem, kriechendem Stengel und dunkelgrauen, bräunlichen Blättern.
Blüten grünlich-fleischfarben.
Im Innern der Inseln im Urwald.
Upolu: Centralkamm, sehr verbreitet. Febr. 4894 (n. 273); Afolau
März 1894 (n. 273°).
Verbr.: Malayisches Gebiet,
G. spec. ?
Upolu: Laulii-Flussgebiet, April 1894 (n. 291).
Microstylis Nutt.
M. Reineckeana Krzl. n. sp.; affinis Microst. bancanae Ridl., caulibus
ascendentibus polyphyllis longe repentibus, foliis petiolatis basi vaginan-
tibus oblongo- lanceolatis acutis acuminatisve trinerviis ad 40 cm longis
(exc. pedicello)3 cm latis tenuibus, scapo 30—40 cm alto tenui fere omnino
nudo, racemo dimidium scapi aequante basi remotifloro, multifloro; bracteis
ovaria aequantibus triangularibus acutis deflexis. Sepalis oblongis obtusis
lateralibus paulo latioribus, petalis late linearibus obtusis, labelli lobis late-
ralibus s. auriculis magnis semiovatis obtusis, lobo intermedio triangulo acuto
grosse dentato, tuberculis obscuris pone basin; gynostemio brevi, stelidiis
linearibus antice retusis, anthera valde resupinata. — Flores flavescentes
minutissimi vix 1,5 mm diam.
Sehr verbreitet im dichten Urwald, mit lang hinkriechendem, wurzeln-
dem, saftigem Stengel.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, April 1894 (n. 311).
Tutuila: Matafao-Kamm, Dec. 1894 (n. 690).
Die Pflanze gehört in den großen Formenkreis der weitverbreiteten Microst. Rheedii
Lindl. (Crepidium Rheedii Bl. und steht der Microst. bancana Ridley entschieden am
nächsten. Der Hauptunterschied liegt, wenn ich sonst die Originaldiagnose jener Art
richtig verstehe, im Labellum, welches hier entschieden tief herzförmig ist und nicht
einfach mit »triangulari« bezeichnet werden darf; die Seitenlappen oder »auriculae« sind
nicht lanzettlich, sondern sehr breit und abgerundet. Auffällig ist, dass RIDLEY die stark
entwickelten Stelidien gar nicht erwähnt. Schließlich ist Microst. bancana in allen Teilen
erheblich größer als Microst. Reineckeana.
Liparis L. C. Rich.
L. longipes Lindl. in Wall. Pl. As. I. 34. — Seem. l. c. 302. —
Drake d. Cast. 306.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 601
[legit Wurrwr].
Verbr.: Trop. Asien und Oceanien.
L. spec.
Sehr gemein auf Ästen, hellgrün.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 290°).
Upolu: Vaileleberge, Januar 1894 (n. 290°); Apiaberg (n. 290).
L. sp.
Kräftige, epiphytische Pflanzen mit 2 ovalen Blättern und großen
Früchten. Blüten fehlen.
Savaii: Maugaloa, Sept. 189%.
Oberonia Lindl.
* 0. iridifolia Lindl. Wall. Cat. n. 1948. — Seem. |. c.302. — Drake
d. Cast. 305.
Üppig hellgrüne Stauden an alten Bäumen, auch Palmen, mit dicken,
raupenartigen, hängenden Inflorescenzen. Blüht relativ selten.
Upolu: An Palmen bei Suga, Febr. 1894 (n. 214); Falevaokessel,
April 1894 (n. 240).
Tutuila: Leone, Decbr. 1894 (n. 615).
Verbr.: Ostindien.
* 0. verticillata Wight. Ic. t. 1626.
Wie vorige, aber zarter. Inflorescenz mit bräunlichen, winzigen Blüten.
Upolu: Le pua, Mai 4895 (n. 628).
Verbr.: Ostindien.
* 0. glandulosa Lindl. Fol. Orch. Ober. 6. — Seem. l. e. 302. —
Drake d. Cast. 305.
Sehr verbreitet; häufig mit Phreatia und Thelasis zusammen. Inflores-
cenz grünlichgelb.
Upolu: Vailele-Kamm, Decbr. 1893 (n. 184).
Verbr.: Pacifische Inseln.
0. heliophila (Rchb. f.) Benth. et Hook. Gen. III. 495. — Drake d.
Cast. 305.
[legit GRAEFFE].
Verbr.: Viti, Samoa.
Appendicula Bl.
* A. pendula Bl. Bijdr. 298.
Auffallend frischgrün. An Stümmen abstehend oder aufsteigend; im
Kammgebiet sehr gemein.
Savaii: Centralgebiet 4200 m, Oct. 1894 (n. 307*).
Upolu: Letogo-Kamm, Mai 1894 (n. 307).
Verbr.: Malayische Inseln.
A. bracteosa Reichb. f. Seem. 295. — Drake d. Cast. 311.
Upolu (leg. Gnazrrk].
602 F. Reinecke.
Earina Lindl.
E. samoensium F. v. M. et Krzl. in Österr. bot. Zeit. XLIV (4894) 214.
Epiphytisch auf Ästen hoher Bäume.
Upolu: Lanuto’o, Mai 1895 (n. 614).
Verbr.: Endemisch.
Agrostophyllum Bl.
* A. Reineckeanum Krzl. n. sp. Caule 75 em alto subeompresso,
vaginarum foliorum margine integro, foliis e basi paulo latiore sensim
attenuatis apice obtusis (non tricuspidatis) 410—415 cm longis, 4 cm latis vel
vix latioribus, racemo dense capitato, bracteis paleaceis acuminatis flores
aequantibus, ovariis nitidis, Sepalis oblongis obtuse acutatis, lateralibus
subobliquis in mentum conglutinatis, petalis aequilongis vix angustioribus
obovatis apice rotundatis , labello e basi saccata constricto antice canaliculato
margine undulato antice obtuso; rostello maximo antice bilobo, foveam stig-
maticam omnino tegente; anthera mihi non visa. — Flores conniventes
(expansi) 4 cm diam. sepala petalaque 5 mm longa.
Auf alten Stimmen.
Blüten reinweiß, mit rot-lila Saum, am Ende der Triebe in Köpfchen,
letztere 2—3 mm lang gestielt.
Upolu: Lanuto'o, Mai 1894 (n. 297).
Dem Agrostoph. majus Hook. f. zunächst stehend, unterschieden durch schmälere
Blätter, breite, umgekehrt eiförmige Petalen, durch ein vorn rinnenförmiges Labellum,
sowie durch ein großes breites, fast kappenförmiges Rostellum.
A. megalurum Reichb. f. Seem. 296. — Drake d. Cast. 309.
Upolu [leg. Bxrscnz].
Verbr.: Endemisch.
Phajus Lour.
* Ph. Blumei Lindl. G. et Sp. Orch. 127. — Seem. 299. — Drake d.
Cast. 309.
Auf faulenden Stämmen.
Blütenschaft neben dem knollig verdickten Laubspross; Blüten gelb.
Savaii: Centralkamm 1300 m, Oct. 1894 (n. 456).
Verbr.: Malayisch-pacifische Inseln.
Ph. Graeffei Reich. f. in Seem. Fl. Vit. 299. — Drake d. Cast. 309.
\leg. GRAEFFE].
Verbr.: Viti.
Calanthe R. Br.
* €. veratrifolia R.Br. in Bot. Reg. sub t. 573. — Seem. l.c. 298. —
Drake d. Cast. 309.
Allgemein verbreitet im Busch und Urwald. Bis 4 m hoch mit äußerst
üppiger Inflorescenz. Blüten weiß mit gelbem Schlunde.
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 603
Upolu: Mulifanua-Urwald, Novbr. 4893 (n. 185); Laulii-Flussgebiet ;
400 m (n. 293).
Verbr.: Ostindien, malayisches Gebiet, Australien, pacifische Tropen.
* C. clavata Lindl. in Wall. Cat. n. 7343.
srdorchidee mit 40—60 cm langen gefurchten Blättern und schönem,
ca. 30 cm hohem Blütenstand. Blüten klein, gelb.
In den Bergen Savaiis sehr verbreitet, meist in Höhen von 700—1000 m.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 455).
Verbr.: Trop. Asien.
Spathoglottis Bl.
* Sp. plicata Bl. Bijdr. 404 t. 76.
Auf Tuffhügeln zwischen Gleichenia dichotoma sehr verbreitet. Blüten
rótlich.
Upolu: Vailele-Berge, März 1895 (n. 586 [185]).
Verbr.: Malayisch-pacif. Inseln.
* Sp. pacifica Rchb. f. in Seem. Fl. Vit. 300. — Drake d. Cast. 308.
Sehr ähnlich der vorigen.
Upolu: Utumapu, Januar 1895 (n. 185%).
Verbr.: Pacifische Inseln.
Sp. spec.
Durch langgestielte Blüten von der vorigen abweichend.
Savaii: Panafu 800 m, Oct. 1894 (n. 485").
Geodorum Jacks.
* 6. fucatum Lindl. Bot. Reg. t. 1687.
Sehr selten. Mit rótlich-violetten Blüten, an stets im oberen Viertel
abwürts gebogenem Blütenstiel.
Upolu: Stübelberg (trockne, mit Farnen bewachsene, sonnige Anhöhe
über Vailele), Decbr. 1893 (n. 187).
Verbr.: Malay. Inseln.
Dendrobium Sw.
* D. involutum Lindl. in Journ. Linn. Soc. III (1859) 15. — Drake d.
Cast. 307.
Von den Ästen hoher Bäume herabhängend, mit bis (ii: m langen
Trieben; besonders auf Disoxylon- und Inocarpus. Blüten zu zweien an
Stelle eines Blattes, gelb bis bräunlich. Petalen völlig zusammengerollt.
Savaii: Paia-Berg, Sept. 1894 (n. 218), Blüten groß, erst schön gelb,
dann lachsfarben.
Upolu: Letogo-Flussgebiet auf Disoxylon, März 189% |n. 232); Tau-
mafa, auf Inocarpus, Januar 1894 (n. 394).
Verbr.: Tahiti,
D. spec.
` Sehr ühnlich der vorigen; Triebe kürzer, robuster. Blüten bräunlich.
Stengel gerade, spröde.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, März 1894 (n. 233).
604 F. Reinecke.
* D. gemellum Lindl. (Pedilonum). Caulibus fasciculatis tenuibus
firmis ad 60—70 cm altis, foliis linearibus acuminatissimis gramineis ad
12 em longis 0,9 em latis distichis, racemis singulis v. paucis, bifloris,
bracteis minutis, pedicellis 2 cm longis. Sepalis petalisque angustioribus
e basi paulum latiore filiformibus, mento minuto obtuso, labello toto circuitu
rhombeo antice longius producto incurvo, basi lamello 4 elevata additis 2
minoribus instructo, disco labelli intus scabriusculo; gynostemio perbrevi,
androclinii margine integro. — Flores tenerrimi albidi, sepala petalaque
2,5—9,8 em longa, labellum paulo brevius. — Dendrobium gemellum Lindl.
G. et Sp. Orch. 81; Bot. Reg. XXXVI (1840) 192; Bot. Reg. XXX 1844 misc.
69; Rchb. f. Walp. Annal. VI. 286; Drake d. Cast. 306. — Pedilonum bi-
[lorum Bl. Bijdr. p. 322. Singapore (?), Java, Cuming n. 158.
Im Habitus sehr ühnlich der vorigen. Nur viel feiner und zarter. Blüten
hell rótlich, ebenfalls stark eingerollt.
Upolu: Am Letogo-Fluss auf Disoxylon, März 1894 (n. 234).
Verbr.: Tahiti.
Dendrobium gemellum ist von LixpLEy nach sehr mangelhaftem Material beschrieben
worden, in seinem Herbar findet sich eine Skizze der Pflanze, welche ein deutliches und
charakteristisches Habitusbild und eine Zeichnung der Lippe, welche den Umriss an-
nühernd genau wiedergiebt. Dagegen hat auf dieser Analyse diese Lippe 3 Kiele, in
einer Stellung und Anordnung, welche bei Dendrobium nie und nirgend vorkommt. Auf
diese bezieht sich die Stelle des Textes »lamellis 3 serrulatis inconspicuis«. Da ich über-
zeugt bin, Dendrob. gemellum Lindl. vor mir zu haben, so habe ich eine weitere Diagnose
für ersprießlich erachtet, welche nach einer gut erhaltenen Blüte entworfen ist.
* D. biflorum Sw. Nov. Act. Soc. Sc. Ups. VI. 84.
Zusammen mit der vorigen.
Upolu (n. 235).
* D. erythroxanthum Rchb. f. in Garden. Chron. 1869 II. 162.
. Auf alten Bäumen. Mit blattlosen Blütentrieben. Blüten rosarot, in
hyacinthenartigen Inflorescenzen zu 8—20. Blatttriebe aufsteigend, etwa
25—40 cm lang.
U polu: Laulii-Flussgebiet, 400 m, Mai 1894 (n. 294).
Verbr.: Philippinen,
* D. Mohlianum Rchb. f. Bot. Ztg. XX (4862) 214. — Seem. Le, 303.
— Drake d. Cast. 307.
Auf Ästen. Mit spärlichen Blättern, aber reich blühend. Bl. gelbrot
bis lachsfarben mit rotviolettem Stiel.
Savaii: Nördliches Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 431).
Verbr.: Viti.
* D. triviale Krzl. n. sp. Caulibus longiuseulis virgatis ad 50 em
longis, 5 mm diam., foliis pluribus basi laxe vaginantibus linearibus acumi-
natis ad 22 cm longis 1,5 cm latis papyraceis, racemis 4—3 e medio caulis
orientibus pauci-plurifloris non capitatis 3—4 cm longis, bracteis minutis
triangulis aristatis. Sepalis triangulis acutis lateralibus in pseudocalcar
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 605
fusiforme acutum ipsis subduplo longius protractis, petalis angustioribus
lineari-oblongis obtusis, labelli ungue quam ipsum fere semilongum lineari,
lamina lanceolata apice obtusa, callis, lineis elevatis etc. omnino destituta ;
gynostemio supra tridentato brevi, anthera mihi non visa. — Flores albidi,
sepalorum pars libera 0,5 em longa, pseudocalia 4 cm.
Lange, spärlich beblätterte Triebe von Baumästen herabhängend.
Blüten an blattlosen Trieben, lachsfarben.
Savaii: Auf Inocarpus, Sept. 1894 (n. 422).
Ein typisches Pedilonum mit langen, ziemlich krummen Stengeln und ansehnlichen
Blättern. Die weißen Blüten gehören zu den unbedeutendsten der Gattung, sie zeigen
absolut kein einigermaßen charakteristisches Merkmal und machen auch keinen beson-
ders schönen Eindruck. Das Exemplar war etwas nach der Blütezeit gesammelt; ich
fand keine Antheren mehr, ferner waren alle Ovarien etwas geschwollen. Ich glaube
jedoch nicht, dass die Blüten jemals sehr viel besser ausgesehen haben.
* D. sylvanum Rchb. f. in Linnaea XLI, 91; caule lignoso erecto
distichophyllo leviter nodoso, foliis ellipticis apice subbilobis, 8—9 cm
longis ad 2 cm latis, racemis elongatis laxifloris (ad 20) medium usque
floribus destitutis, bracteis minutis oblongis acutis plus minusve reflexis
quam ovaria multoties brevioribus. Floribus illos Eulophiae ensatae Lindl.
et magnitudine et forma et colore referentibus, sepalis lateralibus e basi
triangula linearibus acutis mentulum obtusum omnino apertum efficienti-
bus, petalis linearibus obtuse acutatis vix longioribus, labello !/; breviore
basi cuneato, lobis lateralibus semiovatis rotundatis, lobo intermedio ob-
longo margine undulato apice obtuso, callis 3 in disco (intermedio majore)
medium usque decurrentibus supra leviter excisis (rectis nec undulatis);
gynostemio apice utrinque bidentato.
Besonders im Küstengebiet auf /nocarpus und Casuarina. Blüten gelb-
liehgrün, wachsartig.
Upolu: Bei Apia, März 1894 (n. 231).
REICHENBACH’s Diagnose enthält nichts über den vegetativen Aufbau und schien mir
in einigen nebensächlichen Punkten einer Revision bedürftig. Der Vergleich der Blüten
mit denen von Eulophia ensata ist sehr zutreffend. Im Ganzen macht die Pflanze den
Eindruck eines kleinen D. Mirbellianum Gaud. oder D. veratrifolium Lindl., besonders
sind die Blütter sehr schmal und im Vergleich mit den langen Blütenständen klein. Die
Petalen sind wenig länger als die Sepalen und nicht gedreht, wie dies so oft bei dieser
Gruppe vorkommt. REICHENBACH hatte die PA. mit einigem Zweifel (?) zu den» Cerato-
bium« gestellt (was bekanntlich identisch ist mit »Stachyobium attenuatum«), ich wüsste
nicht zu sagen, in welche Abteilung man sie stellen sollte, wenn nicht in diese.
Verbr.: Neu-Caledonien.
D. spec.
An Bäumen. Blüten rosa bis braunrot.
Tutuila: Le pioa. 600 m. Decbr. 1894 (n. 466).
D. fililobum Muell. South. Sc. Rec. Mai 1882. — Drake d. Cast.
206. 907.
Upolu: (leg. Berscnr].
606 F. Reinecke.
Eria Lindl.
Lycastiformes n. sect.
Caulibus primariis more Bolbophyllorum longe prorepentibus cata-
phyllis 6 inter bulbos vestitis, caulibus secundariis s. bulbis brevibus conieis
monophyllis, scapis unifloris fasciculatis coaetaneis ex axilla folii unici erum-
pentibus, floribus calvis omnino Eriae. Sectio, ut videtur, insulis Samoanis
indigena.
*E. paradoxa Krzl. n.sp.; caulibus primariis repentibus crassiusculis,
cataphyllis 6 inter bulbum et bulbum, illis breviter conicis rugosis ex axilla
cataphylli majoris ovati-trianguli erumpentibus, apice applanatis mono-
phyllis, folio lanceolato acuto 129 cm longo 2 cm lato v. latiore pergameneo.
Scapis fasciculatis unifloris ex axilla folii junioris (bulbo nondum maturo)
orientibus filiformibus 8 em longis, bracteis minutissimis triangulis. Sepalo
dorsali ovato-triangulo angusto acuto, lateralibus late triangulis omnibus
medium usque coalitis, petalis sepalo dorsali subaequalibus; labello basi
late lineari deinde subrhombeo, lobulis lateralibus obsoletis, lobo intermedio
triangulo producto acuminato medio profunde excavato, excavatione v. sac-
culo obtuso retrorso(!); gynostemio brevi in pedem producto, anthera
8-loculari plano, polliniis 8. — Totus flos connivens subclausus 4 cm longus
luteus, labellum brunneo-striatum. `
Auf Ásten hinkriechend.
Upolu: Lanuto'o, Mai 1894 (n. 300).
Die Pflanze erinnert habituell an ein mittelgroBes Bolbophyllum, dessen Bulben
etwas entfernt angeordnet sind. Der Eindruck wird aber sofort aufgehoben durch die
büschelfórmig aus dem oberen Ende|?) der Bulbe erscheinenden einblütigen Blüten-
schäfte. Ich habe für diese Erscheinung, welche bisher bei Eria noch nicht beobachtet
ist, den Vergleich mit Lycaste gewählt. Ob die Blüten am Grunde der Bulbe ent
springen, konnte ich nicht genau ermitteln, es machte mir jedoch den Eindruck, als ent-
sprängen sie pseudoterminal aus der Achsel der Laubblätter. Die Sepalen sind annühernd
bis zur Mitte verwachsen, was ófter bei Eria vorkommt, die Sáule und die Pollenmassen
besonders sind ganz die von Eria. Das Labellum ist im Umriss wenig charakteristisch,
besitzt aber ziemlich in der Mitte einen stumpfen, nach hinten gewendeten, kurzen Sporn
oder Sack. — Diese Pflanze muss zum Typus einer neuen Section erhoben werden,
welcher auch die folgende Art angehört. Das Hervorbrechen zahlreicher Blütenschäfte
aus einer Blattachsel ist bei gerontogüischen Orchideen noch nicht beobachtet.
* E. ornithoides Krzl. n. sp. Nulli affine, bulbis cylindraceis? mono-
phyllis, folio lineari (speciminis unici) 42 cm longo medio 2,5 cm lato acu-
minato, floribus fasciculatis e basi caulis nondum maturi orientibus, pedi-
cellis vel mavis scapis filiformibus unifloris, bractea minuta triangula
aristulata quam ovarium multoties breviore. Floribus primo aspectu illis
Ornithidii s. Maxillariae cujusdam similibus. Sepalo dorsali oblongo acuto,
lateralibus ovato-triangulis basi mentum rectangulum formantibus, petalis
duplo angustioribus ovato-lanceis acutis, labello pedi gynostemii satis pT0"
ducto affixo, obscure trilobo, lobulis lateralibus vix prominulis erectis, callis
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 607
2 carnosis nitidis cum ipsis lobulis contiguis, lobo intermedio producto
triangulo, gynostemio omnino generis. — Flores rosei inter minores ge-
neris, sepala 8 mm longa petala labellum paullum breviora.
Auf alten Báumen. Blüten rosa.
Upolu: Laulii-Flussgebiet. 600 m (n. 313).
Von dieser Art lagen nur eine nicht ganz vollstindige Bulbe mit Blatt, sowie ein
Vordertrieb mit Blüten vor, die letzteren in geringer Anzahl und ohne Anthere und Pollen-
massen. Im ganzen Aufbau gleicht diese Art der Eria paradoxa ganz und gar, so dass
ich kein Bedenken trage, sie mit zu Eria auf Grund der zahlreichen aus einer Blattachsel
entspringenden Blütenschäfte zu derselben Section zu stellen. Die Unterschiede zwischen
beiden Arten sind in beiden Diagnosen niedergelegt, so dass eine Wiederholung unnötig
sein dürfte. Die sich auf den ersten Blick ergebenden rein äußeren Merkmale sind die
bedeutendere Größe dieser letzteren Art und die rosenrote Farbe ihrer Blüten; die von
E. paradoxa sind gelb mit braunen Streifen, — Es ist auffallend, dass diese an sich nicht
sehr umfangreiche Sammlung 2 Arten dieses neuen Typus von Eria enthielt.
Phreatia Lindl.
* Ph. minutiflora Lindl. G. et sp. Orch. (1830) 63. — Seem. 1. c. 301.
Sehr gemein auf Bäumen. ganz besonders in der Nähe und am Rande
von Lichtungen. Sehr unscheinbar, aber in dichten, rasenartigen Colonien
zusammen ; auch auf Palmen und Brotfruchtbáumen.
Savaii: Mataulanu, Oct. 1894 (n. 587).
Upolu: Auf Disoxylon am Letago-Fluss, Jan. 1894 (n. 239); Laulii-
Flussgebiet, 600 m, Jan. 1894 (n. 292).
Verbr.: Malay. Gebiet.
Bolbophyllum Thou.
? Prenticei F. v. Müll. in South Sc. Record. 4 (1881). 473. — Drake
d. Cast. 307.
a. Kleine, zierliche, hellgrüne Form. Gemein auf Ästen und Zweigen,
oft guirlandenartig herabhängend, mit fleischigen Blättern.
Upolu: Tofua, Febr. 1894 (n. 42) sehr gemein.
b. Große, dunkelgrüne Form mit dickem Stengel, kürzeren Inter-
nodien, scheidenartig sitzenden, langen Blättern und langgestielten, bräun-
lich-gelben Blüten.
Savaii: 4100 m, Sept. 1894 (n. 42°).
Verbr.: Australien.
Anmerk. Die erste Form ist ohne Blüten, ihre Zugehörigkeit zur Art scheint jedoch
zweifellos, während die zweite Form wahrscheinlich eine andere Art darstellt; vielleicht
B. sciadanthum Muell. in South. Sc. Rec. Mai 1882. (leg. BErscnr]; vergl. Drake d. Cast. 307.
B. Betschei F. v. Müll., l. e. (1881). 473.
(leg. Bersche et Karsten.)
Verbr.: Endemisch,
Thelasis Bl.
*Th. samoensis Krzl. n. sp. Bulbo subnullo, foliorum vaginis arcte
complicatis 5 cm longis supra angustatis, lamina ad 45 cm longa 4,5 em lata
608 F. Reinecke.
lineari apice obtuso inaequaliter bilobulo, racemis filiformibus folia superan-
tibus, tertia parte superiore dense spicato multifloro, bracteis acutis arista-
tisve flores superantibus. Sepalis late oblongis obtusis, petalis late ovatis
acutis, labello (explanato) rhombeo basi utrinque incrassato (lobulis laterali-
bus obsoletis?); — totus flos vix 4 mm diam. albus.
Auf hohen Bäumen im dichten Urwald. Mit kleinen, weißen Blüten in
bräunlich scheinenden Ähren.
Upolu: Le pua, Mai 1895 (n. 652) westlich davon (n. 606).
Die nächstverwandte Art ist Thelasis elata Hook. f. (Oxyanthera elata Hook. f.). Im
Habitus sind beide Arten fast identisch. Der Hauptunterschied liegt in dem vollständig
anders geformten Labellum, welches bei der Hooker’schen Art linealisch ist mit 2 kleinen
Seitenlappen an der Basis, bei dieser Art aber breit rhombisch ohne Seitenlappen mit
jederseits einer kleinen Verdickung.
Th. spec.
Sehr gemein, fast stets mit Phreatia minutiflora zusammen.
Upolu: Vailele-Berge, Jan. 1894 (n. 483).
Sarcochilus R. Br.
S. spec. nov.?
Auf Ästen, mit riesig langen Haftwurzeln. Blüten hellgelb, Früchte sehr
groß. (Abgeblühte Pflanzen mit Früchten, nur eine Blüte erhalten.)
Upolu: Letogo-Fluss auf Disoxylon, März 1894 (n. 237).
S. spec. nov.?
Sehr verbreitete, blattlose Pflanze mit chlorophyllhaltigen, flachen Haft-
wurzeln. An Stimmen und Ästen fest aufsitzend. Blüten klein, weiß-
gelblich.
Upolu: Palmenpflanzung, März 1894 (n. 241).
S. Graeffei (Rchb. f.) Benth. et Hook. Gen. III. 575.
Upolu [leg. Gnarrrr].
Fam. Casuarinaceae.
Casuarina L.
C. equisetifolia Forst. Gen. 103. t. 52. — Seem. 263. — Drake d.
Cast. 30%.
Nur an den Küsten.
Upolu: Apia, Mai 1895 (n. 585).
Einheim. Name: »toa«.
Verwendung. Das außerordentlich feste Eisenholz wird zu Keulen und Stóc
verarbeitet.
Verbr.: Trop. Asien, Ost-Australien, pacifische Inseln. ssje
Anmerk. Es sei hier auf einen Fehler in Drake n, Casr. (La fleure de la Po
francaise 333) hingewiesen, wonach diese Art diücisch sein sollte »Fleures dioique*
— was jedoch keineswegs der Fall ist.
ken
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 609
Fam. Piperaceae.
Bearbeitet von 0, Warburg.
Piper L.
P. methysticum Forst. Pl. escul. 76. — Seem. 260. — Drake d.
Cast. 274.
Cultivirt.
Upolu [Grarrre 307].
Einheim. Name: »Ava«.
Verwendung. Die holzigen Rhizome liefern das Gewürz für die »Kava«, das
Nationalgetränk der Südsee-Insulaner.
Verbr.: Pacif. Inseln.
P. Macgillivrayi C. DC. in Seem. Fl. Vit. 269 t. 75.
* var. glabrum Warb. nov. var.
Unterscheidet sich von dem Typus der Art durch weniger lang zugespitzte, aber
deutlicher abgesetzte und dadurch breiter erscheinende Blätter; auch gehen die Flügel
der Blattstiele bis zu 3/4 der Länge des Blattstieles. Die Unterseite der Blätter ist kahl, die
Nervatur und die Einzahl der © Blütenstände stimmt mit dem Typus überein. Ich glaube
übrigens kaum, dass sich die Trennung von P. latifolium L. f. wird aufrecht erhalten
lassen.
Sehr gemein an Báumen im Küstengebiet.
Upolu: Mulifanua, Nov. 1893 (n. 75); [Gnarrrr 1043].
* var. abbreviatum Warb. nov. var.
Diese Varietät unterscheidet sich von der vorigen durch ganz kurze weibliche Blüten-
und Fruchtstände, in dem vorigen Exemplar sind dieselben 5 und 45 mm lang. Diese
Varietät bewohnt die Kraterregion (1500—2000’ ü. M.) in N.-W. Savaii (28. Aug. 1894,
leg. REINECKE).
Upolu: Mulifanua-Urwald, Nov. 1893 (n. 89).
* var. scandens Warb. nov. var.
Diese Varietät ist auffallend durch die kurzen Stengelglieder und die häufig wur-
zelnden Knoten, die 9 Inflorescenzen sind ebenso gedrungen wie bei der vorigen Form,
sie stehen meist zu zweien in den Blattachseln, zuweilen theilt sich sogar der Blüten-
Standstiel; es ist also ein Übergang zu P. latifolium. Im übrigen stimmt sie mit P. Mac-
gillivrayi var. glabrum, wenigstens mit RrINECKE's n. 66.
Savaii: Panafu, Aug. 1894 (n. 351).
* var. fascicularis Warb.!) nov. var.
Die Blütenstünde stehen meist zu 3—4 (aber auch 4—2 kommen vor) in den Blatt-
———————
1) Die angeblich nahe Verwandtschaft der letzten Form (fascicularis Warb.) mit den
vorhergehenden ist außerordentlich auffallend, da dieselbe nicht, wie die übrigen klettert,
Sondern feste, robuste Stauden bildet, von 2—4 m Höhe; außerdem findet sie sich nur in
den höchsten Regionen der Inseln Savaii und Upolu. Im Habitus áhnelt sie mehr dem
P. methysticum Forst., doch weicht sie auch von diesem durch gerade aufgerichtete Sten-
gel ab, während die Internodien von P. methysticum meist leicht winkelig zu einander
stehen. Die Samoaner bezeichnen sie daher auch als wilde » Kava«, d.h. wildes P.methy-
Sicum, von welch letzterem das Nationalgelränk der Südseeinsulaner, die »Kava« be-
reitet wird. Die kletternden Formen heißen endemisch: ava ava atua, REINECKE.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 39
610 F. Reinecke.
achseln, sonst der var. glabrum ähnlich, die Blütenstände sind etwas kürzer (3—31/2 cm),
die Blätter der älteren Sprosse etwas kleiner.
Savaii: bei 1200 m massige, dicke, holzige Büsche bildend, Kamm-
gebiet, Sept. 4894 (n. 433).
Stauden mit dicken Stengeln.
Einheim. Name: »ava atua«.
* P. Graeffei Warb. n. sp.; ramis teretibus nodoso - artieulatis
glabris, petiolis brevibus pubescentibus demum glabris, foliis membranaceis
ovato-ellipticis basi oblique rotundatis apice acuminatis acutis glabris vel
in costae basi subtus puberulis, haud pellucide punctulatis, 6—7 plinerviis,
nervis 5—6 e basi, 4—2 e nervi centralis parte basali solutis, nervis
3 apicem attingentibus, aliis antea evanescentibus; amentis singulis oppo-
sitifoliis dioecis, g! et Q quam folia multo majoribus, gracilibus breviter
pedunculatis; bracteis centro affixis sessilibus, staminibus 2, stylo nullo,
baccis sessilibus.
Die Länge der Stengelglieder variiert zwischen 4 und 8 cm, die Knoten sind auf-
fallend verdickt. Die Blattstiele sind 0,6—4,5 cm lang, ca. 4 mm dick und erst an der
Basis plötzlich verbreitert; die Blätter haben eine Länge von 42—45 und eine Breite von
5—7 cm. Die & Blütenstände werden bis 30 cm lang bei einer Breite von 2—3 mm; die
Bracteen decken sich mit den Rändern, der Blütenstandstiel ist etwa 2—3 cm lang und
A mm dick. Die 9 Blütenstünde sind 20—30 cm lang, 2—3 mm breit und sitzen auf Stielen
von 2—21/ cm Länge.
Kletterform. Inflorescenzen auffallend lang.
Upolu: Samoabusch. Nov. 1893 (n. 424). Tofua, hoch an Báumen
blühend, Nov. 1893 (n. 424), [Grarrre 1309 OQ epiphytisch] — Fanuatapu
— Sept. 1893 (n. 66).
*var. cordatum Warb. nov. var.
Ganz ebenso, aber mit breiteren, an der Basis herzfórmigen, weniger schlank zu-
gespilzten Blättern.
Upolu: [epiphyt, GrArFFE].
Bemerk. Diese Art steht offenbar dem vom Autor auf Neu-Guinea gesammelten
P. pendulum Warb. sehr nahe, die aber kleinere, unten spitzere, am Blattstiel und unter-
seits auf den Nerven schwach filzig behaarte (P. Graeffei hat abstehend lange Haare)
und weniger zugespitzte Blätter besitzt; beide Arten zeichnen sich durch die auffallende
Länge der Inflorescenzen und Fruchtstände aus.
P. spec.
Unter n. 1444 hat GnAErrE eine wahrscheinlich neue Piperart auf Upolu gesammelt,
die aber in einem zu mangelhaften Exemplare vorliegt, um als neue Art beschrieben ZU
werden ; die dünnen, bleichen, 5-nervigen Blätter sind zugespitzt eifórmig, 7--9 cm lang
3—4 cm breit; die bis zur Mitte schwach geflügelten Blattstiele sind 41/5 cm lang; der
einzige vorliezende unreife Fruchtstand ist 21/ cm lang, 2 mm dick, auf 5 mm langen
Stielchen sitzend. Die Narben sind sitzend, die Bracteen peltat, die nicht sehr gedrängt
stehenden jungen Früchte anscheinend auch später ungestielt.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 611
Peperomia Ruiz et Pav.
*P. leptostachya Hook. et Arn. Bot. Beech. Voy. 4896. — Seem.
259. — Drake d. Cast. 275.
Gemein auf Steinwällen und Felsen, an Baumstämmen und auch auf
der Erde.
Upolu: Apiaberg, Nov. 1893 (n. 94); Lepua, Mai 1895 (n. 630); auf
Steinen (n. 630*); — Manono, Sept. 1893 (n. 49).
Diese von Tahiti und den Marquesas bis Australien verbreitete Art war bisher von
Samoa nicht bekannt. Die vorliegenden Formen haben großenteils nur gegenständige
Blätter, nur die oberen sind häufig wirtelig.
Verbr.: nördlich bis zu den Sandwich-Inseln.
*P. pallida Dietr. spec. pl. I. 153.
Häufig auf Mauern, besonders im Küstengebiet fast ausnahmslos mit
typischen Gallen auf den Blättern.
Savaii: Kammgebiet, Juni 1894 (n. 380); 1500 m, Sept. 1894 (n. 434°);
— 1300 m (n. 434); Panafu, Sept. (1894 n. 409).
Upolu: Südseite bei Siuma, Sept. 4893 (n. 40); Utumopufall, März
1894, mit roter Nervatur (n. 222); Tofua Kraterrand, Mai 1894 (n. 341).
Tutuila: Küstengebiet, an Steinwällen und Felsen in Flüssen, Dec.
4894 (n. 409).
Manua-Inseln: Küstengebiet, an Steinwällen und Felsen mit meist
breiteren, weniger spitzen Blättern [40").
Verbr.: Sü dsee-Inseln.
*P. samoensis Warb. n. sp.; ramis crassis longe et griseo-pilosis,
petiolis brevibus tomentosis, foliis oppositis vel ternatis supra longe pilosis
subtus griseo-tomentosis, membranaceis, pellucide punctulatis, late obovatis
basi rotundatis vel subcuneatis apice obtusis vel rotundatis reticulato-
nervulosis 5-nerviis, nervo centrali ad apicem usque ducto, nervis lateralibus
duobus supra medium, duobus ad medium ductis, amentis axillaribus ter-
minalibusque folia duplo superantibus filiformibus glabris densifloris,
pedunculis longis petiolum multo superantibus longe pilosis; bracteis rotun-
datis peltatis subsessilibus, stigmate terminali.
Der Blattstiel ist 8—20 mm lang, die Blätter sind 4—5 cm lang, 3—4 cm breit, die
Blütenstünde sind bis 10 cm lang, von denen etwa 3 cm auf den Stiel fallen.
Diese Art beginnt constant in einer Hóhe von 6—700 m; sie steigt
bis in die höchsten Regionen empor und wächst hauptsächlich auf der Erde,
sellener an Stümmen; die Triebe, bis 80 cm, sind meist gerade auf-
steigend.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 417).
Upolu: Kamm über Siumu, 700 m. Sept. 1893 (n. 44).
Der Blattform nach steht diese Art der P. latifolia der Sandwichinseln am nächsten,
die dünne Textur der Blütter, die Behaarung der Blattoberscite, der lange und behaarte
Blütenstandstiel sind aber leicht kenntliche Unterschiede. Auch der P. leptostachya steht
sie nahe, doch unterscheidet sie schon die Form und Größe der Blätter.
39*
612 F. Reinecke.
Vermutlich gehört hierzu auch eine unter P. leptostachya einrangierte von AMALIE
Dietrich am Brisbane-Fluss in Queensland gesammeltes Exemplar.
var. glabrescens Warb.
Ebenso, aber mit sehr viel schwächerer Behaarung der Oberseite, nur zerstreut,
auf manchen Blättern fast gar nicht behaart.
Savaii: Ceniralgebiet über dem Maugaloa, Sept. 1894 (n. 417). |
Upolu: Lepua, Mai 1895 (n. 1472, 147").
Fam. Ulmaceae.
Gironniera Gaud.
6. celtidifolia Gaud. Voy. d. l. Bonite t. 85. — Planchon in DC.
XVII. 207. — Seem. 236. — Drake d. Cast. 295.
*var. samoensis Reinecke; floribus maseulis permultis in eymis
globosis axillaribus sessilibus, femineis minoribus, breviter petiolatis.
Die Blätter dieser Sträucher sind kurz gestielt, länglich, 45—21 cm lang, bis 9 cm
breit, in den Blattstiel verschmälert; die Stipeln und jüngsten Sprosse sind mit abstehen-
den, 2—3 mm langen, weißlichen Haaren bekleidet, so dass die Knospen silberglänzend
erscheinen.
Sträucher in Schluchten, besonders an Waldrändern und Lichtungen
zu dichtem Unterholz vereint. An niederen Standorten überwiegen g‘, an
höheren Q Exemplare.
Savaii: Berge über Matautu-Safotu, Oct. 189% (n. 359); Panafu, Juni
1894 (n. 114); Kammgeb. über Matautu, Sept. 1894 (n. 359°); [GRAEFFE 359%).
Verbr.: Die Art ist bekannt von Viti und den Philippinen.
Trema Lour.
*Tr. amboinensis Bl. Mus. Lugd. Bat. II. 63. — Drake d. Cast. 294.
Strauch, seltener baumartig, im Küstenbusch und an der Küste. Auf
allen Inseln sehr verbreitet.
Upolu: Mulifanua-Busch. Oct. 4893 (n. 102), [GRAEFFE 1474].
Einheim. Name: »fausoga«.
Verwendung. Der Bast liefert das Material zu »siapo« oder »tapa«, dem wesent- |
lichsten Bekleidungsstoff der Eingeborenen.
Verbr.: Ost-Asien, trop. Australien, malayische und pacifische Inseln.
|
Fam. Moraceae.
Morus L.
M. alba L. Sp. II. 4398.
In mehreren Varietäten eultiviert.
Verbr.: Gemäß. Asien, durch die Cultur allgemein verbreitet.
Broussonetia Vent.
Br. papyrifera Vent. Tabl. Regne vég. III. 547.
Durch Cultur eingeführt (?).
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 613
Artocarpus Forst.
A. incisa L.f. Suppl. 414.
Durch Cultur über alle Inseln verbreitet.
Einheim. Name: »ulu« ete. je nach der Varietüt, deren die Ein-
geborenen gegen 10 unterscheiden.
Verwendung. Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen, die Fruchtstände werden
vor der Reife im Steinofen geröstet.
Verbr.: Malay.-pacif. Inseln.
A. integrifolia L. f. Suppl. 412.
In einzelnen Exemplaren cultiviert.
Verbr.: Ind.-malay. Gebiet.
Ficus L.
Bearbeitet von 0. Warburg.
F. tinctoria Forst. Prodr. 76. — Seem. Le 249 tab. 63. — Drake
d. Cast. 997.
Strauchartig im Küstenbusch, meist nur aus 4 oder wenigen Trieben
bestehend.
Savaii: Küstenbusch, Oct. 4894 (n. 492); (Gnarrre: Küstenregion
1319, 1459, 4344; montane Region 1320].
Upolu: Fatuosofiasumpf, Aug. 1893 (n. 44), Mai 1894 (326). Küsten-
busch, einachsig, selten verzweigt, 3—8 m hoch, stets mit bläulichen Über-
zügen auf den Blättern, Aug. 1894 (n. 413).
Tutuila [Graerre 1318].
Viti [GraerreE 1321].
Einheim. Name !): »mati«. '
Verbr.: Tahiti.
"F. Godeffroyi Warb. n. sp.; ramis glabris teretibus in sicco striatis
fusco - cinereis, petiolis brevibus vel mediocribus, foliis ellipticis vel
oblongis herbaceis glabris apice et basi vulgo obtusis rarius subacutis valde
obliquis; costa erassa, venis utrinque 6—7 valde curvatis prope marginem
arcuato-conjunctis, basalibus ascendentibus medium folium haud attin-
gentibus, nervatura tertiaria grosse reticulata utrinque valde prominente.
Receptaculis globosis pisi-vel cerasi-formibus glabris longe et graciliter
pedunculatis axillaribus vulgo binis; bracteis pedunculi medio vel apici
vel interdum receptaculi basi insidentibus brevibus squamiformibus vulgo
lanceolatis; receptaceuli ostiolo subprominente, perigonii laciniis glabris
florum Gf angustis, © latioribus, stamine, cum stylodio minimo in floribus J“.
^N `j aisse aben
1) Alle Ficusarten ausser den Banyanformen, welche allgemein »oa« heissen, haber
die samoanische Bezeichnung »mati« Der Saft einiger Arten dient zur Nuancierung der
Farben, der Bast von F. tinctoria wird zu feinen Fischnetzen benutzt, einze|ne Arten
haben Bedeutung in der Heilkunde.
614 F. Reinecke.
Die jungen Zweige sind 2—3 mm dick; Lenticellen sind kaum sichtbar; die Blatt-
stiele sind 4—2 cm lang, 4—1!/; mm dick, die Größe der Blätter variiert zwischen
40 und 30 cm in der Länge, sowie zwischen 4 und 44 cm in der Breite, meist ist die eine
Seite an der Basis abgerundet, während die andere spitz zuläuft. Die Basis der Recep-
takelpaare wächst häufig weiter und bildet dann neue auf einem kurzen gemeinsamen
Stiel sitzende Receptakelpaare, zuweilen bilden sich große, astständige, vielverzweigte
Fruchtstände. Die Stiele der Receptakeln sind 5—40 mm lang, bei einer Dicke von
1 mm; die Bracteen sind !/o mm lang; die Receptakeln erreichen einen Durchmesser
von mindestens 4 cm.
Savaii: Westgebiet, Strauch am Emu, Oct. 4894 (n. 76°), Busch-
ränder, Juni 1894, Receptakeln weisslichgrün (n. 73*), östliches Gebiet,
August 1894, Baum mit auffallend rótlichen Inflorescenzen am Stamm in
dicken Knäueln (n. 467).
Upolu: Apia Berg, Sept. 1893 (n. 73), sonnige Gebiete (n. 257).
Tutuila: Strauch im Küstenbusch an der Berglehne, Dec. 1894
n. 76^).
Bemerkung: Diese Art steht Fiscus tinctoria ausserordentlich nahe und unter-
scheidet sich von derselben hauptsächlich durch die an der Basis des Receptaculums
oder an der Spitze, resp. Mitte des schlanken Stieles sitzenden Bracteen, während sie bei
F. tinctoria die Basis des Stieles becherarlig umgeben, auch sind die Perigongipfel un-
bewimpert und die Blütter dünner und meist grósser. Wie jene Art gehórt auch
F. Godeffroyi zu der Section Palaeomorphe, da die Receptakeln teils nur weibliche, teils
nur Gallen und männliche Blüten besitzen, und ferner in den männlichen Blüten ein
Rudiment des Ovars oder wenigstens des Griffels sichtbar ist.
*F. longe-cuspidata Warb. n. sp.; ramis teretibus fulvo-cinereis
glabris, petiolis suberassis transverse rugulosis brevibus, foliis oblongis vel
late-lanceolatis, basi vix acutis vel subobliquis, apice longe cuspidatis,
subcoriaceis vel herbaceis, glabris, venis utrinque 7—12, basalibus ascen-
dentibus, aliis angulo magno a costa exeuntibus ante marginem arcuato-
connexis, nervis tertiariis grosse et utrinque distincte reticulatis; recep-
taculis axillaribus solitariis basi bracteis squamiformibus saepe altius adnatis
suffultis, tenuiter pedunculatis, pisiformibus, extus glabris, junioribus albo-
punetatis; floribus t ...., floribus © perigonio ad basin fere partito, lobis
obovatis vel oblongis haud ciliatis, stylo et stigmate linearibus.
Die jungen Zweige sind 2—3 mm dick, und nehmen schnell an Stärke zu, die Blatt-
stiele sind 4—2 cm lang und 11/,—2 mm dick; die Blätter sind 10—20 cm lang, mit einer
nicht sehr scharf abgesetzten, 2—4 cm langen Spitze, die in ihrem mittleren Teil 2—4 mm
breit ist. Der Stiel des Fruchtstandes ist 4—5 mm lang, das in frischem Zustande orange”
farbene, erbsengroße Receptaculum hat etwa 5 mm im Durchmesser, die Bracteen an
der Basis desselben sind höchstens 4 cm lang.
Upolu: Mulifanua - Urwald, Strauch, meist aus wenigen, schräg auf-
steigenden Trieben bestehend, Nov. 1893 (n. 154).
Zu welcher Section diese Art gehört, ist zwar, so lange die & Blüten nicht
sind, nicht deutlich erkennbar, doch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Zu Palaco-
morphe gehört, ziemlich groß; denn wenn die Art zu Urostigma gehörte, hätten sich
in den Receptakeln wohl sicher männliche Blüten gefunden. Habituell steht sie der
F. gibbosa Bl. ziemlich nahe.
bekannt
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 615
* F. ciliata Warb. n. sp.; ramis teretibus glabris cinereis vel flavo-
cinereis, petiolis brevibus, foliis glabris, utrinque scaberulis, herbaceis,
oblique late-ovatis, basi cordatis vel subcordatis apice subacuminatis vix
acutis, venis utrinque 6—8 curvatis, ante marginem arcuato-connexis, basa-
libus haud majoribus neque ascendentibus, nervis tertiariis reticulatis
utrinque distinctis ; receptaculis axillaribus vulgo binis, pedunculis longis
tenuibus, supra medium brevissime bibracteatis, receptaculis pisi magni
demum cerasi magnitudine globosis glabris. Floribus gt . ..., Q perigonio
ad basin fere partito, lobis linearibus vel oblanceolatis apice longe ciliatis,
stylo filiformi, stigmate clavato.
Die jungen Zweige sind 2—3 mm dick und auffallend glatt, auch die Lenticellen,
die sich später bilden, sind nur wenig erhaben. Die Blattstiele sind 4—3 mm lang,
11—2 mm dick, die Blätter sind 40—20 cm lang und 6—42 cm breit; die stiele der
Receptacula sind 6—8 mm lang und f/; mm dick. Die im frischen Zustande gelblichen
Receptakeln selbst haben 6—16 mm im Durchmesser, je nach den Reifestadien.
In den Bergen sehr verbreitet, bis 8 m hoher Strauch.
Upolu: Apia-Berg, Sept. 1893 (n 37); Letogo-Flussgebiet, Oct. 1893
(n. 126); |Graerre n. 1323, 1325, 1462]
Bemerkung: Diese Art gehórt wahrscheinlich zur Section Sycidium; das Fehlen
der & Blüten und die Rauheit der Blätter weist darauf hin.
* FE. Aoa Warb. n. sp.; ramis cinereis junioribus fere albidis cum sti-
pulis erusta vel squamis ceraceis obtectis mox glabris. Petiolis tenuibus
longis apice articulatis; stipulis involutis parvis acutis, foliis ellipticis
symmetricis haud obliquis subcoriaceis utrinque glabris basi subacutis
apice subobtuse apiculatis; costa utrinque prominente, venis majoribus
utrinque ca. 10 interspersis minoribus ante marginem arcuato-confluenti-
bus ceterum haud curvatis, venis basalibus ceteris vix majoribus vel crassi-
oribus, nervis tertiariis reticulatis. Receptaculis axillaribus binis sessilibus
glabris pisiformibus bracteis magnis 3 glabris semiorbicularibus usque ad
medium vel supra cireumdatis. Floribus perigonio tripartito, lobis oblan-
ceolatis vel lanceolatis, obtusis vel acutis, g" stamine 4 erecto, C stylo
longo.
Abbildung auf Taf. XI.
Nach der Etiquettennotiz n. 374 ein Baum mit ziemlich massivem Stamm; nach
n. 504 ein bis 45 m hoher, parasitischer Baum mit riesigem Luftwurzelnetz. Die jungen,
im getrockneten Zustand längsriefigen mit punktfórmigen Lenticellen besäten Zweige
sind 2—3 mm dick, die Stipulae sind 5—6 mm lang, die Blátter sind 7—9 cm lang und
21/5—4 cm breit, die größte Breite liegt in der Mitte; die Blattstiele sind 2—31/ cm lang,
11/2 mm dick. Die Receptacula sind 6 mm breit, A mm hoch, die Bracteen sind 6—8 mm
breit und 3—4 mm lang; soweit geprüft, enthalten sie auffallend viele männliche Blüten
und wenig gut ausgebildete weibliche, sondern anstatt dessen fast nur Gallenblüten; ein
weibliches Receptakel habe ich nicht gefunden. Nach der Verwandtschaft und dem Ha-
bitus nach ist an der Zugehörigkeit zur Section Urostigma nicht zu zweifeln.
Kolossale Banyanbiüume, welche eine Hóhe von mehr als 60 m er-
reichen, auf allen Inseln verbreitet, die Walder weit überragend, mit
616 F. Reinecke.
riesigen Kronen und mächtigen Stütz- und Luftwurzelgewirr, aber auffallend
kleinen Blättern und orangeroten Receptakeln.
Savaii: Centralgebiet, Oct. 1894 (n. 504).
Upolu: Lanuto'o-Kamm, Mai 1894 (n. 374).
Einheim. Name: »aoa fafine«; »aoa« ist der gemeinsame Name für
alle Banyanbäume.
Diese offenbar mit den Banyanbäumen Südasiens verwandte Art unterscheidet sich
von allen Verwandten, namentlich von der sehr ähnlichen F. glabella Bl., durch die
großen, die Receptacula umhüllenden Bracteen, von den Arten der retusa-Gruppe da-
durch, dass kein wirklicher Randnerv existiert; von der F. obliqua der Fitiinseln unter-
scheiden sie noch die sehr deutlichen, wenig zahlreichen Seitennerven sowie die
langen Blattstiele; F. prolixa Forst. der Gesellschaftsinseln besitzt deutlich 3-nervige
Blätter.
* F. Graeffei Warb. n. sp.; ramulis junioribus tenuibus in sicco
striatis glabris, lenticellis minimis, stipulis lanceolatis convolutis acutissi-
mis glabris, petiolis brevibus tenuibus, apice haud articulatis, foliis per-
gamaceis lanceolatis vel elliptico-lanceolatis utrinque acutis supra nitidis
subtus glaucescentibus; costa subtus prominula, venis multis supra vix
subtus haud distinctis strictis ascendentibus nervo marginali vix arcuato
conjunctis, nervis tertiariis subtilissime reticulatis; receptaculis pisiformi-
bus subsessilibus glabris haud umbilicatis basi cupula e bracteis connatis
formata suffultis; floribus gt perigonio 3-partito lobis parte superiore
cucullato-dilatatis, stamine 4 erecto, antheris apice confluentibus, floribus O
perigonio tripartito lobis lanceolatis.
Ein hoher, parasitischer, banyanartiger Baum der Section Urostigma. Die jungen
Zweige sind 2—3 mm dick, grau oder violett, die Nebenblätter sind 8—15 mm lang, die
der Blattstiele 41—1!/; em lang, !—41/; mm breit; die Blätter sind 4—8 cm lang, 11/s—3 cm
breit. Die Receptakeln haben 3—4 mm im Durchmesser, der von den Bracteen gebildete
Napf hat 11/; mm Durchmesser.
Kolossaler Banyanbaum mit geringer Stütz- und Luftwurzelbildung.
Savaii: Östliches Kammgebiet, bei 1000 m, Oct. 1894 (n. 427).
Upolu [Grarere n. 1316 u. 1463].
Eine durch die Schmalheit der Blätter, die Feinheit der Nervatur, die cupulaar-
tigen Bracteen gut charakterisierte Banyanart.
F. uniauriculata Warb. n. sp.; ramis tenuibus fulvo-brunneis
primum pubescentibus mox glabris, petiolis puberulis brevissimis foliis
magnis herbaceis ellipticis apice longe et acute cuspidatis, margine undu-
latis vel distanter suberenatis basi valde obliquis, uno latere acuto, altero
in auriculum petiolum obtegens protracto, utrinque scabridis; costa supra
puberula subtus pubescente, venis utrinque 8 ad marginem vix confluen-
tibus, basalium una ascendente altera valde curvata, nervis tertiarils
utrinque distinctis reticulatis; receptaeulis axillaribus solitariis, pedunculis
sublongis, bracteis minimis pro parte ad basin 2 ad apicem fere pedun-
culi; receptaculis scabride pilosis ovato-globosis cerasi parvi magnitudine
intus dense pilosis; floribus Cj stamine unico haud apiculato, perigonto
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 617
fere ad basin tripartito, lobis 3 oblongis ciliolatis; floribus caecidiogonis in
iisdem receptaculis, perigonio 4-partito haud ciliato.
Die jungen Zweige sind etwa 2 mm dick, die Blattstiele 8—12 mm lang, 415—2 mm
dick, die Blätter sind 20—25 cm lang, 9—12 cm breit, die an der Basis nur 3 mm breite
Spitze ist 21/5—3 cm lang. Die Stiele der Receptakeln sind 8—12 mm lang, 1—11/; mm
dick, die Receptakeln selbst sind 41—43 mm lang, 9—41 mm breit.
Strauch, als Untergebüsch, besonders in tieferen Gebieten verbreitet.
Savaii: Le paega, Sept. 1894 (n. 464).
Upolu: Mulifanua-Urwald, Dec. 1893 (n. 138), |Graerre n. 4460].
Bemerkung: 1) Diese zur Section Sycidium gehörende, der F. semicordata Miq. habi-
tuell nahe stehende Art ist leicht durch ihre sehr auffallende Blattform erkennbar; ab-
gesehen von den langen, dünnen Träufelspitzen ist die schiele, einseitig geöhrte Blattbasis
merkwürdig, und zwar besonders dadurch, dass das Ohr bedeutend auf die andere Seile
der Blätter übergreift. Er wird hierdurch bei horizontaler Lage der Blätter eine vortreff-
liche Flächenausnutzung geschaffen. Die Behaarung der Receptakeln, die krumme Träu-
felspitze, das gewimperte Perigon der $ Blüten unterscheidet die Art von F, semicordata.
2) GaaErrE hat auf Fiti (n. 4324) die von SEEMANN in seiner Flora Vitiensis abge-
bildete Ficus aspera Forst. gesammelt, Da diese Art von Ficus exasperata Vahl durchaus
verschieden ist, hat sie den von ForsTEr gegebenen Namen zu behalten. Die Blätter sind
denen von uniauriculata etwas ühnlich, jedoch sind sie viel weniger schief und un-
geóhrt.
* F. Reineckei Warb. n. sp.; ramis teretibus cineraceo-brunneis
junioribus semi-appresse griseo-pubescentibus. Petiolis brevibus appresse
pubescentibus, stipulis caducis ovato-lanceolatis acutis fere glabris; foliis
coriaceis rotundato-cordatis vel subeordatis basi saepe subobliquis apice
obtusis vel vix acutis supra glabris sublaevibus subtus griseo-pubescenti-
bus basi trinerviis, venis a costa abeuntibus utrinque c. 5, nervulis reti-
eulatis supra vix distinctis. Receptaculis axillaribus vulgo solitariis raro
binis cerasi parvi magnitudine peduneulatis hispidis subglobosis, ostiolo
prominente; pedunculis quam petioli brevioribus, apice vel in receptaculi
basi breviter 2—3 bracteatis. Floribus cj! apici receptaculi intus insidenti-
bus, perigonio 5 partito, lobis obovatis basi angustatis paullulo ciliolatis,
Stamine unico, anthera obtusa filamento crasso oblique insidente. Floribus
Q fere sessilibus, perigonio 5 partito, lobis ut in g', stylo et stigmate
filiformi.
Die Zweige sind von einer längsgerunzelten, graubraunen Epidermis bedeckt, die
Blattstiele sind 5—7 mm lang, 11/; mm dick, die Blätter sind 6—7 cm lang, 5—6 cm
breit, die Stiele der Receptacula sind ca. 5 mm lang, 4 mm dick, die Receptacula selbst
12 mm breit, 13 mm lang.
Verworrenes, niederliegendes Gestrüpp, an sonniger Felsen wand.
Manua: Olosina, an der Steilküste, Dec. 1894 (n. 472).
Bemerkung: Diese an der rundlich-herzfórmigen Blattform und der relativ stark
behaarten Blattunterseite leicht erkennbare zur Section Urostigma gehörige Form steht
keiner der bisher bekannten polynesischen Arten besonders nahe, am nächsten wohl
F. Storckii Seem. von den Viti-Inseln.
618 F. Reinecke.
Fam. Urticaceae.
Maoutia Wedd.
M. australis Wedd. Arch. Mus. Par. VIII. (1855/56) 480. — Seem.
245. — Drake d. Cast. 304.
Strauch an steilen Wänden und Abhängen der Küstenregion mit unter-
seits schön silberglänzenden Blättern.
Tutuila- und Manua-Inseln: Kammgebiet, 500 m, Dec. 1894
(n. 522).
Verbr.: Pacif. Inseln.
* M. samoensis Reinecke n. ap. ` monoica. Foliis longe petiolatis,
obliquis, ovatis, acuminatis, basi obtusis, subrotundatis, regulariter dentato-
serratis, subcoriaceis, supra leviter rugosis, glaberrimis, subtus niveo-
tomentosis, nervis pubescentibus; stipulis permagnis, liberis, cadueis, cica-
trices conspicuas ab insertione folii oblique decurrentes relin-
quentibus, coriaceis, elongatis, acuminatis, inaequaliter patule setosis.
Schöner Strauch. Die Internodien sind kaunı 4 cm lang; Blattstiele
bis 10 cm; Blätter 12—20 cm lang, 7—8 cm breit; die Stipeln 2—3 cm
lang, an der Basis bis 6 mm breit; Inflorescenz bis 15 em lang; das Achae-
nium kaum 4 mm lang.
Upolu: Fao, Westabhang am Fuß der Spitze, prächtig silberglänzend,
600 m, Mai 1894 (n. 326).
Cypholophus Wedd.
C. macrocephalus Wedd. in DC. Prodr. |. c. 23519, — Seem. 242.
— Drake d. Cast. 302.
In feuchten Gebieten, im Schatten, besonders an Flussläufen dichtes
Gebüsch bildend.
Savaii: Centralgebiet, 1200 m, Juni 4894 (n. 309), Panafu, Sept. 189
(n. 488).
Upolu: Papaseea, Nov. 1893 (n. 464); Lanuto'o, Mai 1894 (n. 168°);
Tofua, Kraterkessel, Febr. 1895 (n. 164®). — [Graerre n. 13987. 13287].
Einheim. Name: »fau pata«.
Verwendung: Der Bast der 3 m hohen Stauden liefert das Material für die
wertvollen »Je sina«, fellartige Matten, die aus der zerklopften und gebleichten Bast-
faser eigenartig geflochten werden.
Verbr.: Malayisches Geb., Viti, Tahiti; wahrscheinlich auf sämtlichen pacifischen
Inselgruppen.
Die vorliegenden Standortsnummern scheinen bei flüchtigem Anblick außerordent-
lich zu variiren, ebenso die lebenden Pflanzen habituell; jedoch kommen bei Exemplaren
. n-
von demselben Standort schon verschiedene Variationen vor, so dass die MM
gehórigkeit aller Formen nicht zweifelbaft erscheint, Die Hauptunterschiede "TT.
n. i
sich auf die Länge der Internodien und die Blätter. Erstere variiert zwischen 2 l brell
und 6 (n. 3093) cm bei gleich mächtig entwickelten Formen. Die Blätter sind bald der
oval, rundlich oder herzförmig, bald mit herzfórmigem Grunde, zugespitzt oder an
Die Flora der Samoa-Inseln. 1. 619
Spitze fast abgerundet und zeigen Größenschwankungen von 12:7, bezw. 28 (13283):47 cm
bei Blattstiellängen von 5—418 em. Nicht minder verschieden ist die Behaarung, sie ist vor-
wiegend auf die jungen Organe, Blattstiele und Hauptnerven, beschrünkt, tritt aber auch
am Rande und auf der Oberseite meist in Form von inkrustierten, warzigen Striegelhaaren
auf. Die Blütter eines Paares sind vielfach auffallend verschieden, am meisten bei n. 488.
Folgende Zahlen entsprechen einem Blattpaar: Stiel 3 bezw. 7 cm lang, Spreite 4! bezw.
19 lang, 7 bezw. 41! cm breit.
Leucosyke Zoll. et Mor.
* L. corymbulosa Wedd. |. c. 23530, — Seem. 244. — Drake d.
Cast. 303.
In trocknem Gebiet an Buschrändern und auf sonnigen Hügeln bis
6 m hohe Sträucher mit unterseits silberglänzenden, zweizeilig angeord-
neten Blättern.
Savaii: Westgebiet am Agalava, Sept. 1894 (n. 384 g'); nördliches
Gebiet, Paia-Berg, Sept. 1894 (n. 393 g).
Upolu: Vailele-Berge, Dec. 1893 (n. 196 ©). ([GmarrrE n. 1044,
1153].
Verwendung: Auf Viti sollen nach Sermann (Fl. Vit. 244) die Blätter von den
Fremden als Thee genossen worden; auf Samoa ist diese Benutzung unbekannt,
Verbr.: Philippinen, Viti.
Elatostema Forst.
Die Samoa-Flora ist reich an Formen und Arten dieser Gattung, und
die allgemeine Verbreitung, sowie die Verschiedenartigkeit der Standorts-
formen lehrt, dass wir es hier mit einer sehr variablen Gattung zu thun
haben, die in ihrer ganzen Ausbildung für äußere Standortsverhältnisse
sehr empfindlich, sich unter veränderten Bedingungen auch abweichend
entwickelt, so dass, wenn man die bisher geltenden Trennungsunterschiede
als maßgebend aufrecht erhalten will, man nahezu für jeden Standort eine
neue Art beschreiben könnte. Für die Formen bezw. die Gestaltung sind na-
turgemäß besonders maßgebend Licht, Schatten und Feuchtigkeit, weniger
in Betracht zu kommen scheint das Substrat. Die kleinsten, meist niederlie-
genden Formen finden sich in Schluchten, wo sie allein oder nur zwischen
kleinen Formen nicht um Licht und Luft zu ringen haben; dort bleiben auch
die Blätter klein und zart, sie werden consistenter in höheren Regionen, und
dort ist der Rand auch häufig weniger geteilt bezw. gezähnt etc. Am Wasser,
an Schattigen Flussläufen treiben sie schneller und höher aus der wurzelnden
Achse empor und sind saftiger und großblättriger, während andererseits
die üppigsten Formen von riesigen Dimensionen gerade auf höherem Ge-
biet scheinbar unabhängig von regelmäßiger Feuchtigkeit im dunklen
Busch entstehen. Hand in Hand hiermit schreitet die Entwickelung der
Blüten. Die kleinen Formen haben in der Regel sitzende oder nur kurz
gestielte Köpfchen, die mittleren strecken die axillären Inflorescenzen all-
gemein hervor und entwickeln im selbstgeschatlenen Schatten langgestielte,
620 F. Reinecke.
basale oder amphicarpe Blüten, die sich von den axillären nur wenig unter-
scheiden. Die größten Formen hingegen zeigen in ihren axillären Inflores-
cenzen den Typus der kleinen Verwandten, jedoch mit kráftigem Involucrum
und am Grunde langgestielte Blütenstände von deutlicher Verschiedenheit.
An Übergängen fehlt es natürlich nicht, wenn sich auch die besonders
typischen Fälle unschwer herausgreifen lassen.
Bei der Bearbeitung meines umfangreichen, aber dennoch, wie ich
annehmen zu müssen glaube, noch recht unvollständigen Materials habe
ich von allen Bedenken in Bezug auf vorliegende Variationen abgesehen,
soweit der vorhandene systematische Plan Wepper’s mir dies indicierte, und
im Sinne desselben neue Arten beschrieben, wo es im Interesse der Wieder-
kennung der Formen geboten erschien. Blattform, Größe und Nervatur
treten dabei sehr in den Vordergrund. Inwieweit es berechtigt ist, diese
Eigentümlichkeiten, so weit sie systematisch als solche gelten können,
als Unterscheidungsmerkmale zu betrachten, sei dahingestellt. Unsere bis-
her unvollkommene Kenntnis der biologischen Eigentümlichkeiten von
Elatostema lässt das Bedürfnis nach eingehenden Studien hierüber ebenso
erwünscht, wie dankbar erscheinen, und Floristen, welche das malayisch-
pacifische Gebiet besuchen, sollten sich in erster Linie möglichst dieser
Aufgabe widmen und das gleiche Interesse der dort ebenso verbreiteten
und analogen Gattung Cyrtandra entgegenbringen.
E. grandifolium Reinecke n. sp.; dioicum. Caule ascendente,
crasso, carnoso, superne saepe geniculato, inferiore parte glaberrimo; foliis
permagnis, supra leviter albido strigosis, subtus glaberrimis, subsessilibus,
rarius breviter petiolatis, obliquis, acuminatis, majore latere subcordato,
minore angusto praeditis, grosse crenato-serratis; nervis basilari-
bus brevibus, vix distinctis, dimidium limbum non attingentibus; stipulis
linearibus valde caducis; cymis g' capitulariformibus, permagnis, involu-
cratis, sessilibus; floribus g' pedicellatis.
Bis 80 cm hohes Kraut; Stengel bis 4 cm dick, obere Internodien 41/,—3 cm, Blát-
ter 45—30 cm lang, bis 9 cm breit; Cymen bis 45 mm im Querdurchmesser, bis 10 mm
hoch. `
Savaii: Panafu-Kamm, mit auffallend großen Blütenköpfen und
großem, blassgrünem Hüllkelch , Sept. 1895 (n. 445); Centralgebiet »tua-
gafale fo@«, mehr niederliegend, dichtes Gestrüpp bildend, Nov. 1894
(n. 415°); montane Region [Gnazrrr n. 4445].
Upolu: Fao, 600 m, Mai 1894 (n. 621); Tofua-Kessel, Febr. 1894 (n.551);
[Graerre n. 46 u. 1436].
Tutuila |GraeFFE n. 1434].
Diese in verschiedenen, zweifellos zusammengehörenden Standortsformen ver-
tretene Art weicht von E. sessile, mit welcher sie sonst nächst verwandt ist, einerseits
ab durch die Größe der Blätter, andererseits durch die hier nie zur Dreizähligkeit neigende
Nervatur und durch den gekerbten Blattrand, dessen Segmente durch eine sie krönende
scharfe Spitze besonders charakterisiert sind. n. 554, 624, sowie die beiden GRAEFFE 7
Die Flora der Samoa-Inseln. ll. 621
schen Formen sind kleinblätterig, teilweise verzweigt (n. 624 und GrAEFFE n. 4434) und
durch weniger hinfállige braune Stipeln leicht abweichend, und neigen somit in ge-
wissem Sinne noch mehr zu E sessile hin.
E, nigrescens Miq. Zolling, Syst. 104; Wedd. DC. Prodr. XVI, 4, 475.
Üppige Kräuter in Flussläufen.
Savaii: Kraterregion, 800 m.; Aug. 1894 (n. 489).
Verbr.: Java.
Die Pflanze steht jedenfalls der E. nigrescens am nüchsten, (alls sie nicht mit ihr
identisch ist; ich trage keine Bedenken, sie zu ihr zu stellen.
E. Kraemerit) Reinecke n. sp.; dioieum. Caule ascendente foliis-
que glaberrimis; foliis obliquis, basi attenuatis, nervo secundario infimo
minoris partis folii dimidium limbum attingente; stipulis brevibus, acumi-
natis; cymis Cj! breviter pedunculatis. — Affinis E. nigrescenti Miq.
Bis 60 cm hohe Kräuter; Blätter bis 15 cm lang, bis 8 cm breit, Stipeln 2—3 mm
lang, Stiele der Cymen ca. 5 mm lang.
Upolu: Papaseea, über dem Fall: Jan. 1894 (n. 162).
E. Graeffei Reinecke n. sp.; dioicum. Caule carnoso, ramoso,
ramulis parte inferiore simplicibus, parte superiore ramosis; foliis dissitis,
sessilibus, lanceolatis, obtuse acuminatis, basi inaequaliter angusta-
tis, grosse serratis, glaberrimis, pinnatinerviis, nervis secundariis
brevibus, tenerrimis; floribus Q in inflorescentias capituliformes, confertas,
sessiles, minimas, pedicellatas dispositis; bracteis bracteolisque linearibus,
setosis, flores superantibus.
Ca. 50 cm hohes Kraut; Zweige erster Ordnung ca. 18 cm lang, Blätter bis 4 cm
lang und 7—12 mm breit, Zähne bis 3 mm lang. Cymen 11/,—3 mm lang.
Upolu [Gnazrrz n. 1446].
Die Pflanze, welche nur in einem Exemplar vorliegt, gleicht hinsichtlich ihrer Ver-
zweigung der F.ramosissimum (p.624), während die Blattform und Teilung zu E. strictum
(p. 625) hinneigt. Zu den bisher beschriebenen Arten fehlt jede nähere Beziehung;
am nächsten steht sie in vielen Punkten noch der E. nigrescens Miq.
E. angustifolium Reinecke n. sp ` dioicum. Caule glaberrimo,
carnoso; foliis distichis, subsessilibus, anguste lanceolatis, basi angustatis,
acuminatis, grosse serratis, pinnatinerviis, glaberrimis, subtus pallide viri-
dibus, utrinque lamina exsiccata cystolithis conspicuis lineolatis; stipulis
sessilibus, lanceolato-linearibus; floribus g' subsessilibus, in inflorescentias
peduneulatas, axillares, capituliformes dispositis; sepalis mucronulatis. —
Spec. insignis valde distincta.
Fleischige bis 20 cm hohe, saftige Kräuter. Stengel 2—3 mm dick, zwei-, seltener
dreifach verzweigt; Blätter 20—35 mm lang, 3—6 mm breit; Stipeln 2—3 mm lang;
Cymen 3—6 mm gestielt.
Upolu: Utumapu- Wasserfall. Dicht am Fall, in triefenden, sattgrünen
Rasen. Blätter unterseits matt silberfarben (n. 229).
1) Die Art habe ich genannt nach dem kaiserl. Marine-Stabsarzt Dr. AUGUSTIN KRAE-
MER, der gleichzeitig mit mir wissenschaftliche Studien auf Samoa betrieb. (KRAEMER:
Über den Bau der Korallenriffe und die Planktonverteilung an den samoanischen Küsten.)
622 F. Reinecke.
E. obliquifolium Reinecke n. sp.; dioicum. Caule erecto vel
subrepente, radicante, basi ramoso, setoso, strigoso; foliis distichis, alternis,
brevissime petiolatis, penninerviis, valde obliquis, margine uno basi cordata
caulem obtegente, ad apicem serratis, ceterum integerrimis, supra cysto-
lithis linearibus irregulariter dispositis instructis, ad marginem setosis,
ceterum glabratis, subtus in nervis setosis ; stipulis minutis, caducis; capi-
tulis Q sessilibus, bracteis et bracteolis setosis; perigonio 4-partito; fructu
ellipsoideo, breviter stipitato.
6—15 cm hohe Kräuter; untere Blätter sehr entfernt, 8—20 mm lang, bis 8 mm
breit, Blütenstünde sehr klein, 4—11/? mm.
Bräunlich, sammetartige, üppige Rasen auf nassem, steinigem Grunde;
Blütter unterseits blassgrün.
Savaii: 1200 m in breiter Schlucht, südlich vom Mauga loa (langer
Berg), Nov. 1894 (n. 454).
Durch die auffallend schiefe Form und einseitige Reduction der lamina scharf ge-
kennzeichnet. Die der Spitze zugewendete Spreitenhälfte ist stets die kleinere. Während
die der Basis zugewendete, vollentwickelte Hälfte mit dem verbreiterten, herzförmigen
Grunde den Stengel überdeckt, endigt die reducierte Spreite weit oberhalb der Inser-
tionsstelle, den untern Teil des Hauptnerven bis zu 1/5 aufwärts freilassend. In der nor-
malen Hälfte entspringt am Grunde ein starker, nach außen mehrfach verzweigter Haupt-
nerv, welcher am Ende mit dem nächsten anastomosiert. 3—4 weitere Seitennerven en-
digen in den gleichzähligen Segmenten. In der reducierten Blatthälfte verläuft ebenfalls
ein secundärer Hauptnerv längs des ungesägten Bandes, der nur unter der Spitze 4 oder
2 mal gesägt ist.
E. basiandrum Reinecke n. sp.; monoicum. Caule ascendente
carnoso, glaberrimo, superne ramoso; internodiis longis; foliis alternis, bre-
viter petiolatis, ovato-lanceolatis, acuminatis, basi angustatis, glaberrimis,
serratis, subaequalibus, pinnatinerviis, supra cystolithis irregulariter spar-
sis; stipulis lanceolatis , persistentibus; cymis Q axillaribus, sessilibus,
capituliformibus , floribus Ọ breviter pedunculatis; bracteis linearibus,
llores multo superantibus; cymis gt longe pedunculatis, ab infima radi-
cante parte caulis ortis, carneo-rubicundis, involucratis, involucro 4-lobato,
lobis triangularibus; floribus 3 subsessilibus, minimis, perigonio 4- -partito,
lobis mucronulatis, apiculis pilosis; bracteis et bracteolis linearibus, leviter
pilosis.
Bis 30 cm hohe Kräuter, Stengel 4—6 mm dick, Blätter 4—3 mm gestielt, 3—4 cm
lang, bis 15 mm breit, 4—6 Nerven 2. Ordnung, 9 Inflorescenzen 3 mm, A bis 4 cm
gestielt.
An Felsen und feuchten Wänden in Schluchten.
Savaii: Centralgebiet, 800 m, Oct. 1894 (n. 580).
gla-
E. Paxii Reinecke n. Sp.; monoicum. Caule erecto, carnoso,
berrimo, basi ramoso; foliis distichis, sessilibus vel brevissime petiolatis,
obliquis, oblongo- lanceolatis, acuminatis, basi oblique attenuatis, serratis.
in nervis el margine strigosis, pinnatinerviis, nervis lateralibus infimis ad
dimidium limbum productis, nervo infimo majoris partis, basi minoris partis
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 623
opposito, utrinque cystolithis lanceolatis irregulariter adsparsis; sti-
pulis lanceolatis, caducis, folium nascens involventibus, valde strigosis:
cymis Q capituliformibus, axillaribus, sessilibus, bracteis magnis, squa-
mosis; floribus € breviter pedicellatis, minimis, staminodiis brevissimis,
perigonio tripartito, deciduo; achaenio oblongo, ovoideo; bracteis lineari-
bus, in parte superiore strigosis; cymis cj! capituliformibus, pedunculatis
axillaribus vel in caule repente defoliato orientibus, pedunculo gracili
tenero; capitulis axillaribus quam inferiora minoribus, involueratis,
paucifloris; floribus g" pedicellatis, bracteis lineari - lanceolatis, strigosis;
capitulis basalibus majoribus, multifloris, squamis permultis in-
volucratis; floribus majoribus.
Bis 40 cm hohe Kräuter. Stengel bis 8 mm dick, die !1/,—2 cm von einander ent-
fernten Blätter 5—40 cm lang, 4—2!/; cm breit; Stipeln 8—16 mm lang, 2—3 mm breit.
An Wasserfällen üppige, saftig grüne Rasen bildend mit rötlichen In-
florescenzen, die basalen rötlich-braun mit hellem Perigon.
Upolu: Letogo-Fluss, 400 m (n. 521).
Diese sehr charakteristische Art steht der vorhergehenden am nächsten; sie ist von
ihr auch habituell unterschieden durch nur basale Verästelung, durch weichere, größere
Blätter.
E. Engleri Reinecke n. sp.; dioicum. Caule carnoso, glabro, as-
cendente, superne paullo ramoso, rarius in parte caulis inferiore;
foliis oblique lanceolatis, acuminatis, basi valde oblique attenuatis, juniori-
bus subalbido strigosis, deinde glabris, serratis, pinnatinerviis, nervis
infimis longioribus, eystolithis lanceolatis parum conspicuis; stipulis lanceo-
latis, squamosis; eymis capituliformibus , axillaribus graciliter, basalibus
multo majoribus longius pedunculatis, involucratis, bracteatis; involucri
lobis triangularibus, latis, acuminatis; floribus cj! pedicellatis, perigonio
globoso, albo corollino, lobis mucronulatis, apice strigosis; bracteis lanceo-
latis, leviter pilosis, vel subulatis; lobis involucri capitulorum basalium
permagnis.
Abbildung auf Taf. XII, Fig. A.
20—30 cm hohe, ziemlich aufrechte Kräuter. Stengel 2—3 mm dick. Die sitzenden
Blätter 6—8 cm lang, ca. 2 cm breit. Untere Cymen ca. 5 cm lang gestielt. Köpfchen
ca. 4 mm hoch, 5 mm im Querdurchmesser.
An feuchten Wänden in Schluchten, besonders unter Wasserfällen.
Upolu: Falevao-Kessel, 300 m, Mai 1894 (n. 228°); Letogo-Fluss, Jan.
1894 (n. 228).
E. Funkif!) Reinecke n. sp.; monoicum vel dioicum. Caule
procumbente, radicante, ramoso, glaberrimo, carnoso; foliis breviter pe-
tiolatis, ovato-lanceolatis, acuminatis, basi oblique attenuatis, teneris, gla-
berrimis, grosse 5—7 serratis, pinnatinerviis, 4—7 nervisin latere majore,
To
4) Dr. B. Funk ist der deutsche Arzt in Apia, dem ich manchen wertvollen Rat bei
Meinen Arbeiten verdanke,
624 F. Reinecke.
utrinque cystolithis praeditis; stipulis parvis, linearibus, glaberrimis;
eymis capituliformibus, Q axillaribus, sessilibus, valde bracteosis; floribus
Q breviter pedicellatis, bracteis lanceolatis, acuminatis, villosis; cymis 2
capituliformibus, pedunculatis, involucratis, valde bracteolatis; floribus
pedicellatis, perigonio 4-partito, lobis mucronulatis, apice ciliatis, bracteis
lanceolatis, externis latioribus, acuminatis, villosis.
Bis 40 cm hohe Kräuter. Blätter ca. 4 cm lang, bis 4 cm breit; Stipeln 2—3 cm
lang; Q Cymen 2—3 mm hoch, bis 4 mm im Querdurchmesser, ($ Cymen bis 41/2 cm
lang gestielt, 3—5 m hoch, 4—8 mm im Durchmesser.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, 600 m, April 1894 (n. 451 gt und Q).
Savaii: 1000 m, in Schluchten, Oct. 1894 (n. 419 O)
Die Upoluform (n. 457) ist in verschiedenen Punkten etwas abweichend, so dass
ihre Trennung als Varietät sich sehr wohl vertreten ließe. Die Blätter sind schiefer, der
unterste Seitennerv in der kleinern Blatthälfte reicht meist bis zur Blattmitte; die
Bracteen der © Blütenknäuel sind feiner und zahlreicher, als bei den normalen Formen,
die Inflorescenzen erscheinen deshalb dichter und haariger. Die & Inflorescenzen sind
kleiner, aber erheblich länger (bis 3 cm) gestielt.
E. ramosissimum Reinecke n. sp.; monoicum. Caule gla-
berrimo, tenero, carnoso; foliis subsessilibus , ovato-lanceolatis, basi atte-
nuatis, obliquis, integerrimis, subtus ad nervos primarios strigulosis,
subpenninerviis, supra cystolithis linearibus in statu sicco bruneis sparsis.
Stipulis minimis, caducis. Floribus g‘ in cymis capitatis, axillaribus brevissime
pedunculatis. Perigonio 4-partito, laciniis infra apicem breviter aristatis.
Antheris 4, filamentis perigonio leviter adnatis. Fl. Q in cymis ex axillis
foliorum inferiorum orientibus, pedunculatis, perigonio 3-rarius 4-phyllo.
Ovario ovato, acuminato.
An Bäumen aufrechte Kräuter, bis 60 cm hoch, sehr verzweigt. Stengel 5—8 mm
dick; Blätter 8—47 mm lang, 5—8 mm breit.
Savaii: Lepaega, an Bäumen der Kraterwand, Sept. 1894 (n. 610).
Die Art steht der E. podophylla am nächsten und gehört in die Wenper'sche Unter-
section: »foliis sensim acuminatis vel absque acumine«,
E. Urvilleanum (Brongn.) Wedd. l. c. 484.
Savaii: Montane Region (Gnazrre 1449].
Verbr.: Molukken.
E. radicans Reinecke n. sp.; dioicum. aule repente, r radicante,
adpresso, elongato, ramoso, internodiis subcentimetralibus; foliis breviter
petiolatis, ovato-lanceolatis , acuminatis, basi oblique attenuatis, utrinque
glaberrimis, supra cystolithis sparsis, subtus pallidis, apicem versus tantum
grosse sectis seu profunde serratis, infima parte limbi integerrimis;
stipulis minimis, deeiduis; cymis capituliformibus, axillaribus, sessilibus
paueifloris, floribus breviter pedicellatis; bracteis linearibus, acutis, apice
pilosis, villosis, flores duplo superantibus.
Abbildung auf Tafel XII, Fig. B.
Kriechende, schlanke Krüuter, bis 40 cm lang. Blätter 9—15 mm l
breit; obere Blattzähne 1—^ mm lang; Stipeln 4—2 mm lang.
ang, 3—7 mm
Die Flora der Samoa-Inselu. II. 625
An alten Stämmen oder an den Wänden der Flussschluchten hellgrüne
Rasen bildend.
Tutuila: Matafao-Flussgebiet, Dec. 1894 (n. 590).
Die Art steht am nächsten der vorigen; sie ist von ihr besonders unterschieden
durch den langgestreckten, dem Substrat aufliegenden Stengel, die kurz gestielten, tief,
fast fiederspaltig gesägten Blätter mit langer Endspitze und wenig- (meist 4—6) blütigen
Cymen.
E. samoense Reinecke n. sp.; dioicum. Caule procumbente, gla-
berrimo, carnoso, pauci-ramoso, internodiis brevibus; foliis distichis, sub-
sessilibus, utrinque glaberrimis, subtus pallidis, oblique ovato-lanceolatis,
subobtusis vel acutis, basi angustatis, basin versus integerrimis, apicem
versus serratis, supra cystolithis praeditis, pinnatinerviis, nervis infimis
dimidium limbum superantibus; stipulis linearibus, glabris, caducis; cymis
OT breviter pedunculatis, capituliformibus, axillaribus, paucifloris, floribus
pedicellatis; bracteis flores superantibus.
Kleine, bis 20 cm große, fleischige Kräuter mit zierlicher Verzweigung. Blätter bis
20 mm lang, 3—7 mm breit, Blattzähne bis 2 mm lang; Stipeln 2—4 mm; Cymen
ca. 2 mm hoch.
Savaii: Paia-Höhle, niederliegende, tiefgrüne, unterseits mattgrüne
Rasen bildend, Juni 4894 (n. 392); Oct. 1894, mit mehr zugespitzten
Blüttern.
Tutuila: Pagopago- Bucht, Dec. 1894 (n. 503).
Diese Art steht dem E. Urvilleanum Brongn. ebenfalls sehr nahe, ist von ihr
durch gestielte Receptakeln , hinfällige Nebenblätter, gefiederte Blattnervatur, kurze
Internodien und geringere Größenverhältnisse unterschieden. Hinsichtlich der Inflores-
cenzen hingegen steht ihr die von WEDDELL zu E. diversifolium gezogene E. succulosa
Wight. Icon. VI t. 2094. Fig. 4. wesentlich näher. Nach WrpprrL gehört diese Art aller-
dings zur Section mit gegenstündigen Blättern, wofür die Abbildung Wicrn's jedoch nicht
spricht,
E. strictum Reinecke n. sp.; dioicum. Caule erecto, crasso,
earnoso, ramis distichis, oppositis; foliis oppositis, cujusque jugi
inaequalibus , glaberrimis, supra obscure viridibus, opacis, majoribus
breviter petiolatis, vel subsessilibus, lanceolatis, acuminatis, in petiolum
attenuatis, obtuse serratis; cystolithis transversaliter sitis, lineolatis; nervis
basalibus longioribus; folis minoribus valde reduetis, mox deciduis,
ovato-lanceolatis, serrulatis; stipulis magnis, deciduis, lanceolatis.
Abbildung auf Taf. XII, Fig. C.
Fleischige, bis 25 cm hohe Kräuter. Stengel 4—6 mm dick; größere Blätter
20—35 cm lang, 5—7 mm breit: kleinere 3—4 mm lang, 41/5—3 mm breit; Stipeln bis
6 mm lang. l
Savaii: Centralgebiet: am Maugaloa, Oct. 1894 (n. 439).
Diese Art gehört nach WevpeLL in die zweite Gruppe mit gegenständigen B.
und steht EF. approximatum Wedd. am nächsten, obschon durch die Blattform und
die mangelnde Behaarung scharf von derselben getrennt. Habituell gleicht sie
außerordentlich E. angustifolium Reinecke, von welcher sie systematisch die Gruppe
abgrenzt. Die Anordnung der Blätter lässt sich an Herbarmaterial nur schwer
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 40
626 F. Reinecke.
feststellen, da infolge der zweizeiligen, im Winkel aufwärts zu einander geneigten
Blatt- und Sprossstellung die Blattnarben seitlich sehr aneinandergerückt sind, und die
Sprosse vorzugsweise in der Achsel reducierter Blütter entstehen, so dass dann ein
Seitentrieb und ein reduc. Blatt einander opponiert sind, bezw. oft so neben einander ge-
rückt, dass das grosse Blatt bei oberflächlicher Beachtung an einzelnen Exemplaren
fälschlich als Tragblatt der entsprechenden Sprosse erscheint.
Procris Commers.
Pr. pedunculata (Forst. Wedd. DC. Prodr. XVI. I. 494. — Drake d.
Cast. 304.
An Bäumen und Steinwällen, auch holzig im dichten, sumpfigen Busch,
sowie in regenarmer, sonniger Gegend überall verbreitet.
Savaii: Westl. Geb. an sonnigem Steinwall (n. 446); Kammgebiet
1200 m (n. 600).
Upolu: Fatuosofiasumpf an Stämmen, Febr. 1894 (n. 388); Lanuto'o,
Mai 1894 (n. 306). [Graerre n. 60 Mus. God. 1342, 1340 und 1473].
Verbr.: Madagascar, malayische Inseln, Viti, Tahiti.
Die vorliegenden Exemplare neigen mehrfach stark zu der in der Diagnose nur
schwach unterschiedenen Pr. frutescens (Bl. Bijdr. Wedd. hin, so dass daraufhin die
Frage berechtigt erscheint, ob nicht beide Arten überhaupt als synonym zu be-
trachten sind.
Bóhmeria Jacq.
B. platyphylla Wedd. Le 210. — Seem. 244. — Drake d. Cast. 301.
var. virgata Wedd.
2—3 m hoher Strauch im Urwald der Berge, stellenweise.
Savaii: Östliches Kammgebiet, Oct. 1894 (n. 429, g).
Upolu [|Gnazrrk n. 15, Q].
Verbr.: Pacif. Inseln.
Anmerkung. Außer der obigen Pflanze fand ich noch eine zweite Bóhmeria - Art,
allerdings nur steril, welche von B. platyphylla verschieden ist; vielleicht gehört sie zu
B. macrophylla S. et Z.
Upolu: Küstengebiet, April 4895 (n. 544).
Verbr.: Japan.
Pipturus Wedd.
P. incanus Wedd. l. c. p. 23518, — Drake de Cast. 303.
Im Küstenbusch aller Inseln, besonders in trockneren Gebieten ge-
meiner Strauch mit sehr variierender Belaubung.
Savaii: Westgebiet über Sataua, Sept. 1894 (n. 105°, Q).
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Oct. 4893 (n. 105 Q); Aliipata, Febr.
1895 (n. 545). 'Gnazrrr n. 68. Mus. God. n. 1329).
Einheim. Name »fausoga«.
Verwendung: Die Rinde liefert festen Bast, der auch zur Anfertigung VOP
Stoffen und Decken, sowie als Netzmaterial verwendet wird.
Verbr.: Malayisches Gebiet, Viti, Tonga, Tahiti, Marquesas-Inseln.
Auf Grund von Wepperr’s Diagnosen lediglich lässt der sehr variierend
Pflanzen leichte Zweifel über ihre Zugehörigkeit zu; denn schon die bei No. 405,
e Typus der
405°
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 627
und 515 fast constante Länge der Internodien bis zu 6 cm widerspricht der WEDDELL-
schen Diagnose, Die vorhandenen Blätter erreichen nie die: als normal angegebenen
Dimensionen.
var. racemosa Reinecke nov. var.; inflorescentiis racemosis,
floribus in glomerulos dissitos dispositis.
Strauch im Küstengebiet.
Savaii: Küstengebiet, Sept. 4894 (n. 509).
Upolu: Mulifanua-Urwald, März 1894 (n. 247 u. 270); Fanuatapu,
Febr. 1895 (n. 550 g).
Tutuila: Nov. 4894 (n. 506).
Die Formen von West-Upolu, n. 270 u. 506, sind besonders typisch und auBerdem
die von den Eingeborenen am meisten als Faserpflanze geschätzte Varietät, welcher
eigentlich der Name »fausoga« mit Vorrecht angehört. N. 270 zeichnet sich durch auf-
fallend langgestielte, breite Blätter aus, deren Stiele in einzelnen Fällen die Länge der
Spreite erreichen.
var. angustata Reinecke n. var.: internodiis longioribus:
foliis anguste-ovatis, abrupte acuminatis, basi angustatis, longe petiolatis;
stipulis longioribus, lanceolatis, apice bilobis.
Strauch, im Küstengebiet verbreitet; Blätter unterseits hellgrau.
Upolu: Küstenbusch, Juni 1894 (n. 333).
Einheim. Name: »fau sogà«.
Verwendung: Der Bast dient zur Herstellung von Stoffen »siapo «.
* P. argenteus Wedd. Le 23519, — Drake d. Cast. 303. — Seem.
(sub P. propinquo) 12.
Im Küstenbusch sehr verbreitet. Blätter unterseits mattgrün.
Upolu: Nov. 1893 (n. 53 ©).
Einheim. Name: »fau sogà«.
Verwendung: Wie vorige.
Verbr.: Oceanien.
Laportea Gaud.
* L. photiniphylla Wedd. Monogr. 138; DC. Prodr. XVI. I. 83. —
Seem. 239 (sub L. vitiensi Seem.). — Drake d. Cast. 299.
Mächtige Bäume, ca. 20 m hoch, im Urwald aller Inseln; unterer
Stammteil häufig mit brettartigen Ausbuchtungen.
Upolu: Mulifanua-Urwald (n. 81 Q, 98 u. 505 GN.
Einheim. Name: »salato«, derselbe Name auch auf Viti und Tonga
für L. Harveyi.
Verbr.: Pacifische Inseln.
Besonders die jungen Pflanzen sind durch bläulichrote Nervatur der Blätter leicht
kenntlich, wegen ihrer Brennhaare außerordentlich gefürchtet. Auffallenderweise tritt an
der Berührungsstelle des Kórpers keinerlei sichtbare Endzündung oder Schwellung ein;
hingegen hält der schmerzhafte Reiz oft Tage lang an. Die Eingeborenen reiben die
Berührungsstelle der Haut sofort mit der Rinde der Pflanze, wodurch eine Milderunz
erzielt wird.
Bemerkung. Die Blätter des $ Baumes sind 15— 25 cm lang, 10— 25 cm breit, an der
Basis abgerundet, ganzrandig, kahl, unterseits grün, oberseits dunkelgrün; die des €
40*
628 F. Reinecke.
8—45 cm lang, 5—8 cm breit mit leicht herzfórmigem Grunde, Die jungen Triebe und
Zweige sind rötlich. Dies zur Ergänzung von WEDDELL’s Diagnose.
Fleurya Gaud.
Fl. interrupta Gaud. Bot. Voy. Freye. 497. — Seem. 297. — Drake
d. Cast. 298.
Gemeine Küstenpflanze; mit Vorliebe auf sonnigen Plätzen, an Mauern
und Steinwällen.
Upolu: Vailele (n. 31); Mulifanua, Sept. 1893 (n. 31%); Utumapu-Fall,
Febr. 1894 (n. 290).
Einbeim. Name: »magisu« d. h. brennend (?).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Bei dieser Art treten constante Variationen in den Blütenverhältnissen auf. Bei
der normalen, großen Form (n. 31) sitzen die & und 9 Bl. in dichten Knáueln an langer
gestreckter Spindel neben einander, die (j Bl. öffnen sich erst, wenn die Q bereits
darüber emporgehoben und die Frucht fast reif ist. Der Fruchtknoten sitzt in geringem
Winkel dem stark verbreiterten, kurzen Stiel auf. Bei n. 290 stehen die (j u. € Bl. in
lockerer Anordnung, kurz gestielt an den oberen Infl. ebenfalls zusammen, während
4 oder 2 untere verkürzte Infl. nur (5 BI., diese öfter bis auf ein Büschel von Brennhaaren
reduciert, tragen. Die Q Bl. öffnen sich ebenfalls später, sind länger gestielt und die
Fr. steht stark seitlich zurückgekrümmt auf nur wenig verbreitertem Blütenstiel. Zahl-
reiche Übergangsformen sind vorhanden.
Fam. Loranthaceae.
Loranthus L.
L. insularum A. Gray. Bot. Wilkes 738 t. 98. — Drake d. Cast. 282.
Im Küstengebiet, besonders auf Inocarpus edulis sehr verbreitet.
Savaii: Lealatele, Oct. 4894 (n. 159); Panafu, Sept. 1894 (n. 501).
Upolu: Apia, Oct. 1893 (n. 93); Mulifanua-Pflanzung, Dec. 1894
(n. 551); Tofua, Febr. 1894 (n. 258); Südküste (n. 276). [Gnarrrz n. 64).
Tutuila: Leone, Dec. 1894 (n. 159*).
Einheim. Name: »tapuna «.
Verbr.: Viti, Tonga.
* L. samoensis Reinecke n. sp.; glaberrimus. Ramulis elongatis,
internodiis longitudinem foliorum aequantibus; foliis oppositis, cori aceis,
utrinque nitidis (siceis nigrescentibus), oblongo-ovatis, in petiolum bre-
vissimum attenuatis, pinnatinerviis; nervis vix conspicuis, 2—3
utroque latere; floribus her maphroditis, racemoso-umbellatis ; umbellis
2—3 floris; pedicellis brevibus; bracteis squamiformibus, basi in petio-
lum attenuatis, decurrentibus ; calyculo subintegro; perigonio elongato,
5-nervo, deciduo, pallide rubro; lobis deciduis; filamentis anguste lineari-
bus; antheris linearibus, supra stigma oblonge-globosum conniventibus.
Epiphytischer Strauch bis 4 m hoch; Blätter mit Blattstiel 5—7 cm lang, 81/3—
—31» cm breit; Inflorescenzen 5—6 cm, Blütenstiele bis 2 mm lang; Calyculus CH
2 mm, Perigon 20—24 mm lang.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 629
Auf hohen Bäumen im Kammgebiet.
Upolu: Laulii-Kamm, 700 m, Febr. 1895 (n. 536).
Fam. Olacaceae.
Ximenia Plum.
* X. americana L. Spec. 497.
Dorniger, kahler Strauch, typisch auf jung vulkanischem Gebiete
und im trocknen Busch.
Savaii: Westgebiet auf dem »Mu«!) bei Falealupo, Sept. 1894 (n. 370).
Einheim. Name: »Moli tae«.
Verbr.: Kosmopolitisch in den Tropen.
Aristolochia Tourn.
* A. cortinata Reinecke n. sp.; caule lignoso, volubili, alte seandente,
striato, anguloso, glabro; foliis longo petiolatis, ovatis, profunde cordatis,
longiuseule aeuminatis; lobis basalibus obtusis, utrinque glabris, laete
Fam. Aristolochiaceae.
viridibus, 5—7 nerviis; floribus racemosis, racemis axillaribus; pedicellis
glabris, bracteis destitutis; perigonio glabro, supra ovarium stipitato, ad
basin stipitis cortina parva instructo; utriculo globoso in tubum anguste
infundibuliformem producto, tubo in labium lineari-lanceolatum obtusius-
culum apieulatum abeunte; capsula costata, hexagona, obtusa, a basi de-
hiscente, seminibus trapeziformibus, utraque facie verriculosis, fragilibus.
Stengel bis 2,5 cm dick, Blattstiel 6—8 cm lang, Blattspreite bis 48 cm, vom
untersten Ende des Lappens bis zur Spitze bis 2! cm lang; Inflorescenzen bis 25 cm,
Blütenstiele bis 42, Blüten ca. 40 cm lang; Stipes ca. 7 mm, Utriculus bis 10 cm breit und
15 cm lang; Tubus ca, 2,5 cm uud Lippe bis 4,5 cm lang; Früchte bis 8 cm lang und
5,5 cm dick. Samen 42 mm.
Mit Vorliebe in Schluchten an Flussläufen, im Gebüsch hoch auf-
steigend.
Savaii: Lialatele-Fluss, 300 m, Oct. 1894 (n. 135°). (Gnaxrrs n. 72].
Upolu: Vaia-Fluss, Dec. 4893 (n. 135).
Die Art steht der A. Roxburghiana Klotsch am nächsten, ist aber von derselben
durch den typisch holzigen Stamm, die Größe und besonders die Breite der Blütter, die
langen, mächtigen Inflorescenzen, die kahlen Blütenstiele, Ovarien und Blüten unter-
Schieden. Letztere Bildung hat sie mit A. multiflora Duchtre. von Madagascar gemeinsam.
Die Gattung war bisher aus Samoa und den benachbarten Florenge-
bieten nicht bekannt.
Fam. Amarantaceae.
Amarantus L.
* A. melancholicus L. Spec. 1403; Moq. DC. Prodr. XIII. 2. 262.
— Seem. 197.
var. tricolor (L.) Lam. Ill. t. 667. — Drake d. Cast. 269.
—
A) Vergl. A. Kraemer: Über den Bau der Corallenriffe (1892) p. 26.
630 F. Reinecke.
Stellenweise verwildert.
Manono: Januar 4894 (n. 317).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
* A, Blitum L., Spec. pl. I. 990. — Drake d. Cast. 269 (sub C. viridiL.).
Stellenweise an der Küste aller Inseln.
Manua-Inseln: Dec. 1894 (n. 149).
Verbr.: Über die ganze Erde in den würmeren Gebieten.
Cyathula Lour.
C. prostrata Bl. Bijdr. 549. — Moq. in DC. Prodr. XII. 2. 326. —
Seem. 499. — Drake d. Cast. 270.
An feuchten, schattigen Stellen gemein.
Savaii: Le paega, 1100 m, Sept. 1894 (n. 449).
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 15).
Verbr.: Tropen.
Achyranthes L.
"A. aspera L. Sp. 295. — Moq. DC. Prodr. NIH. 2. 344. — Drake d.
Cast. 271.
Im Küstengebiet überall verbreitet.
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 16).
Einheim. Name: »lau tefe ule«.
Verwendung: Die Blätter werden als Heilmittel benutzt.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Fam. Nyctaginaceae.
Pisonia Plum.
* P. Brunoniana Endl. Fl. Norf. n. 88 (excelsa). — Seem. in Bonpl.
X. 154. — Drake d. Cast. 268 (sub P. umbellifera).
Strauch, auch baumartig im Busch der Berge, bei 400 m sehr ver-
breitet, seltener in hóheren Regionen.
Upolu: Am Afolau, 200 m, März 1894 (n. 271).
Verbr.: Trop. Asien und Oceanien.
Boerhaavia Vaill.
*B. diffusa L. Sp. 4. — Drake d. Cast. 267.
An der Küste in Dörfern, bei Häusern etc. verbreitet.
Upolu: Mulifanua-Station, Dec. 1893 (n. 406).
Verbr.: Wärmere Gebiete.
Fam. Portulacaceae.
Portulaca L.
P. quadrifida L. Mant. 78. — Seem. 9. — Drake d. Cast. 111.
An der Küste verbreitet.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 631
Savaii: Matautu, Oct. 1894 (n. 498).
Verbr.: Überall in den Tropen als Ruderalpflanze.
Fam. Ceratophyllaceae.
Ceratophyllum L.
C. demersum L. Sp. 1409. — Seem. 258. — Drake d. Cast. 304.
Flutend in brackischem Wasser.
Upolu: Letogo-Flussmündung, Mai 1895 (n. 616); [Mus. Godeffroy leg.
Kunany n. 36].
Verbr.: Kosmopolitisch.
Fam. Menispermaceae.
Stephania Lour.
St. discolor Spreng. Syst. IV. Cur. post. 316.
Auf Mauern kriechend.
Savaii: Matautu (n. 99*).
Upolu: Mulifanua-Pflanzung (n. 99).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Fam. Ánonaceae.
Cananga Rumph.
C. odorata Hook. f. et Thoms. Fl. Ind. I. 130. — Seem. 5. — Drake
d. Cast. 104.
Stattlicher Baum, häufig im Küstenbusch.
Upolu: Mulifanua-Urwald; Sept. 93 (n. 44).
Einheim. Name »Moso'oi«.
Verwendung: Die Blüten werden zur Parfümierung des Kokosöles, zu Kränzen
als Kopfputz und mit anderen Blüten und Früchten zusammen zu Halsketten (ula) ver-
wendet. Das sehr leichte, weiche Holz wird für Canoes als Ausleger etc. benutzt. Die
Früchte sind ein gesuchtes Taubenfutter, besonders von der Zahntaube (Didunculus
strigirostris).
Verbr.: Ostindien, malayisch-pacifische Inseln.
Anona L.
A. squamosa L. Fl. Ind. 1. 78.
Verwilderte Culturpflanze » Custard apple «.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Decbr. 1893 (n. 130).
Verbr.: Westindien, durch die Cultur weit verbreitet.
A. Cherimolia Mill. Gard. dict. Ed. VIII. n. 5.
Cultivirt in Gärten.
Verbr.: Trop. Amerika, durch Cultur weit verbreitet.
632 F. Reinecke.
Fam. Myristicaceae.
Bearbeitet von 0. Warburg.
Myristica L.
M. hypargyracea A. Gr. in Wilke's Bot. 33. — Seem. 205.
Im Busch der Berge häufig.
Savaii: Ostgebiet, Oct. 1894 (n. 476 (t).
Upolu: Afolau, Oct. 1893 (n. 133 g"); Lanuto'o-Gebiet, Oct. 1894
(n. 334); Laulii-Flussgebiet, 600 m (n. 248).
Tutuila: Nov. 1894 (n. 445 Q).
Einheim. Name »atone «.
Verbr.: Tonga.
M. inutilis A. Gr., Wilke's Bot. 34.
Im Busch der Berge sehr verbreitet.
Upolu: Afolau (n. 97 Q), Vailele-Kamm, Nov. 1893 (n. 93 u. 103 g).
Einheim. Name »atone«.
Verbr.: Tonga.
Fam. Monimiaceae.
Hedycarya Forst.
"H. dorstenioides A. Gray in Seem. Journ. Bot. (1866) 83. — Seem.
206. — Drake d. Cast, 278.
2—4 m hoher Strauch mit grüngelben Blüten im Busch der Berge sehr
verbreitet.
Savaii: Küstenbusch, Oct. 1894 (n. 166%), [Grarrre 14; Mus. Godeflr.
1396, 221°].
Upolu: Westliche Berge, Nov. 1893 (n. 166).
Verbr.: Viti,
Die Zugehörigkeit der vorliegenden Exemplare zu A. Gnav's Art bedingen eine Er-
weiterung dessen Diagnose in betreff der Blütenstünde; denn bei den meisten Exem-
plaren sind weit mehr als 5—7 Blüten zu einer terminalen Inflorescenz vereinigt, so dass
sie Sogar vielblütig genanntzu werden verdienen. Ferner treten gezühnte Blätter,
wenn auch ausnahmsweise, an dem Material auf, während ich typisch gezähnte Formen
nicht beobachtet habe, so dass die Varietät denticulata A. Gray l. c. voraussichtlich nur
eine zufällige Standortsform darstellt.
Fam. Lauraceae.
Cassytha L.
*C. filiformis L. Sp. 35. — Seem. 373. — Drake d. Cast. 279.
Vorwiegend auf sonnigen Tuffhügeln zwischen Gleichenia etc.
Savaii: Vaipouli, Sept. 1894 (n. 340).
Upolu: Vailele-Berge, April 1894 (n. 193).
Verbr.: Tropischer Kosmopolit.
Die Flora der Samoa-Inseln. |l. 633
Cinnamomum Burm.
C. elegans Reinecke n. sp.; foliis alternis, petiolatis, chartaceis, basi
rotundato-cuneatis, ovatis vel ovato-lanceolatis, apice caudato-attenuatis,
saepius obliquis, 3- vel sub-5-nerviis, integerrimis, supra glaberrimis,
subtus in nervis eum petiolo ramulisque tomentosis, tenerrime reticulatis;
paniculis axillaribus et terminalibus, pedunculis pedicellisque ferrugineo-
tomentosis, teretibus, graciliter elongatis; floribus hermaphroditis, pedicel-
latis, parvulis, fructibus elobosis, nitidis, nigrescentibus.
Schöner Baum oder Strauch. Blattstiele ca. 1 cm lang, Blätter 8—9 cm lang,
3—4 cm breit; Blütenstiele 4—2 mm, Blüten 2—3 mm lang.
Schöne, schlanke Bäume oder Sträucher im Urwald und Busch der Berge.
Savaii: 400 m, Juni 1894 (n. 540); Kammgebiet, Juli 1894 (n. 540%),
Upolu: Vailele-Berge, Sept. 1893 (n. 45); |Grarrre 67, Mus. Godeflr.
1306].
Fam. Hernandiaceae.
Hernandia Plum
H. peltata Meissn. DC. Prodr. XV. 1. 263, — Seem. 372. — Drake
d. Cast. 274.
Häufiger Baum an der Küste.
Upolu: Mulifanua-Küste, Sept. 1893 (n. 100); [Graerre 1347, 1356,
1566 — von Tonga n. 70 u. 7A).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Fam. Cruciferae.
Cardamine L.
C. sarmentosa Forst. Prodr. 529. — Seem. 8. — Drake d. Cast. 105.
Gemein an der Küste, besonders auf Wohnplätzen.
Upolu: Mulifanua, Febr. 1895 (n. 509).
Verbr.: Pacifische Inseln.
Fam. Cunoniaceae.
Spiraeanthemum A. Gr.
Sp. samoense A. Gr. Bot. Wilke's 667, t. 83%. — Drake d. Cast. 163.
An Waldrändern, auf sonnigen Höhen typisch. Sträucher bis 5 m hoch
mit wohlriechenden, weißen Blüten. Blüht Ende der Regenzeit.
Savaii: Panafu, Sept. 4894 (n. 457, 502); [Graerre 153].
Upolu: Laulii-Flussgebiet, April 1894 (n. 287); Letogo-Flussgebiet,
Nov. 1894 (n. 479, mit Früchten); ebenda März 1895 (n. 517, blühend).
Verbr.: Endemisch.
634 F. Reinecke.
Weinmannia L.
W. samoensis A. Gr. U. S. Expl. Exped. 1. 677.— Drake d. Cast. 464.
Dioica. Ramulis petiolisque iuvenilibus hirto-pubescentibus mox glabres-
centibus, foliis membranaceis vel subcoriaceis,glaberrimis, rarissime iunio-
ribus in nervis mediis leviter pubescentibus, simplicibus vel impari-
pinnatis — 4—4-jugis; foliis simplicibus breviter, pinnatis longius
petiolatis; foliolis subsessilibus, foliis foliolisque lanceolatis, plus minusve
acuminatis; foliolis praecipue terminalibus in petiolum attenuatis, obtuse
serratis; stipulis late ovalibus, caducis; ramulis floriferis saepius ter-
nis, rarius geminis, pilis tenuibus dense obtectis; floribus dioicis,
&-meris, petalis duplici longitudine calieys; staminibus staminodiis-
ve 4 + 4, eum glandulis disci alternantibus; floribus masculis deci-
duis, filamentis elongatis, quam petala bis vel ter longioribus sub-
aequalibus; antheris apice subconcretis, loculis discretis, granulis polliniis
co, parvulis, gynaeceo reducto, ovulis rudimentariis, stylis brevioribus
stigmate destitutis; floribus femineis filamentis longitudine petalorum
praeditis, interioribus paulo brevioribus; antheris apice loculisque discretis,
granulis pollinis non evolutis; stylis elongatis, persistentibus stigmate globoso
capitatis; calyce cum perigonio et androeceo deciduis; capsulis glabris, ovoi-
deis, stylis persistentibus coronatis; seminibus in loculis compluribus ob-
longis, utrinque cornosis.
Sträucher, seltener baumförmig, bis 6 m hoch. Einfache Blätter 8—12 cm lang,
1,5—2,5 cm breit, ca. 4 cm gestielt; gefiederte Blätter bis 20 cm lang, 6 cm gestielt; Sti-
peln bis 4,5 cm lang, ca. 4cm breit. Blütenstände bis 40 cm; Blütenstiele ca. 2mm lang.
Häufig an Waldrändern im Inneren und auf lichten Höhen des Kamm-
zebietes. Die Samen scheinen mit Vorliebe in der Rinde anderer Bäume ZU
keimen, da junge Pflanzen, epiphytisch derartig aufgewachsen, sehr allge-
mein sind.
Savaii: Panafu, Oct. 1894 (n. 487, junge Pflanze; n. 516, mit Früch-
ten); Centralgebiet, 4000 m, Oct. 1894 (n. 538, © u. n. 549, junge Pflanzen
mit auffallend großen Blättern und Nebenblättern; Westgebiet, Sept. 1894
(n. 502 O mit Früchten).
Upolu: Letogo-Flussgebiet, 300 m; April 1894 (n. 280, mit Früchten);
ebenda 500 m /n. 493, © 567 blühend); über Vailele, April 1895 g
blühend).
Tutuila: Matafao-Kamm, 600 m (n. 487, mit Früchten).
Diese Art, welche von der United States Exploring Expedition schon auf Samoa 8°-
sammelt und von A. Grar beschrieben wurde, war bisher so unvollkommen bekann),
dass eine Erweiterung und Richtigstellung der Diagnose notwendig war, um SO mehr als,
wie aus derselben hervorgeht, die Diöcie innerhalb der Gattung von Interesse ist. A
Grav’s Diagnose ist zu schließen, dass ihm nur Exemplare mit männlichen Blüten un
solche mit Früchten vorgelegen haben, erstere erklären die Angabe: »stylis brevissimis“
Die scheinbar normale Ausbildung des Gynäceums in den dj Blüten, wie des Andrò-
Die Flora der Samoa-Inseln. 1I. 635
ceums in den der Function nach Q, lässt die Auffassung der Zwittrigkeit erklärlich er-
scheinen. Dass andererseits bei dieser auch in der Blattform außerordentlich variirenden
Art, auch noch Polygamie auftritt, ist vielleicht nicht vóllig ausgeschlossen, das reichlich
vorliegende Material weist allerdings in keinem Falle darauf hin. Die Blattform , sowie
die Persistenz der Nebenblätter zeigt eine gewisse Constanz an den Exemplaren der je-
weiligen Standortsform. Ganze Blätter herrschen bei den hier vorliegenden Exemplaren
mit Q Bl. vor, daneben treten hier und dort gedreite Blätter auf. Die Dreizahl erscheint
ziemlich constant und typisch bei n. 487 mit Früchten, während die übrigen Formen ge-
fiederte Blätter mit 4—4Paaren von Blättchen aufweisen. Während bei den übrigen For-
men die Nebenblätter sich als sehr hinfällig erweisen und meist fehlen, sind sie bei n. 502
und 549 noch auffallend festsitzend, erhalten. Besonders merkwürdig ist deshalb auch
die Verschiedenheit der beiden jungen Pflanzen n. 497 und 549, da die erstere keine
Nebenblätter bewahrt hat, ferner braunfilzige Stengel, Stiele und Nerven, sowie schmale
lanzettliche Blättchen besitzt, während die andere Pflanze völlig kahl, mit fast eiförmig
lanzettlichen Blättchen ihr gegenübersteht.
W. affinis A. Gr. Bot. Wilkes I. 674. — Seem. 110. — Drake d.
Cast. 163.
Báume mit sehr wohlriechenden Blüten.
Savaii: Nobr. 1894, hohe Bäume mit kleiner aufsteigender Krone und
etwa 30 cm dickem Stamm (n. 632).
Upolu: Le pua, Mai 1895 n. 632* ; Letogo-kamm, Febr. 1894 n. 150).
Verbr.: Viti.
Fam. Rosaceae.
Parinarium Aubl.
P. insularum A. Gr. Bot. Wilkes 488 t. 54. — Seem. 75. -- Drake
d. Cast. 164.
Im Urwald aller Inseln sehr verbreitet, auf den Manua-Inseln beson-
ders nahe an die Küste herabsteigend; im hohen Urwald dichtes Unter-
gebüsch bildend
Manua: Ofu, Dec. 1894 (n. 469).
Savaii: Sataua, Sept. 1894 (n. 339).
Upolu [Graerre n. 4135, 287, 4353, 1557 3].
Verbr.: Endemisch.
Fam. Leguminosae.
Acacia Willd.
A. laurifolia Willd. spec. IV. 4052, — Seem. 73. — Drake d.
Gast. 160.
Im Küstengebiet, besonders stellenweise auf Savaii, selten blühend.
Scheint nur durch Cultur eingeführt.
Savaii: Matautu-Küste, Nov. 1894 (n. 503).
Einheim. Name: »tatania«.
Verwendung: Holz zu Keulen und Bootkielen.
Verbr.: Pacifische Inseln.
630 F. Reinecke.
Mimosa L.
M. pudica L. Spec. 1501. — Seem. 72. — Drake d. Cast. 159.
Gemeinstes und gefürchtetes Unkraut. Eingeschleppt und den Pflan-
zungen sehr unangenehm. Die jungen Pflanzen frisst das Rindvieh sehr
gern.
Einheim. Name: »tui tui«.
Anmerkung. Die von Missionaren eingeführte Pflanze verbreitete sich binnen
kurzem derartig, dass die Bearbeitung der Pflanzungen und besonders das Einsammeln
der Cocosnüsse nahezu in Frage gestellt wurde, so dass die Deutsche Handels- und Plan-
tagen-Gesellschaft der Südsee-Inseln mit allen Mitteln ihre Vertilgung anstrebte und
sogar einen Preis dafür aussetzte. Für diesen Zweck wurde das sogenannte Buffalogras
(Monerma repens) eingeführt, und dessen überaus rasche und üppige Entwickelung ver-
drängte auch in den meisten Fällen den gefürchteten Feind, erwies sich jedoch infolge
seiner dichten Beschattung des Bodens, die jeden Luftzutritt abschließt, wiederum als
nicht minder unangenehm. Der Verwalter einer Pflanzung fand schließlich den ebenso
praktischen, wie einfachen Ausweg durch Rindvieh, welches, wie er beobachtet hatte, das
»Noli me tangere« im Jugendstadium mit Vorliebe abweidete, das Unkraut rechtzeitig
abzufüttern und damit gleichzeitig in vorteilhafter Weise nutzbar zu machen.
Verbr.: Brasilien, vielfach verschleppt.
Leucaena Benth.
* T. glauca Benth. in Hook. Journ. Bot. IV. 447. — Seem. 73. — Drake
d. Cast. 160.
Durch Cultur stellenweise verwildert.
Upolu: Vailele-Pflanzung, Mai 1894 (n. 505).
Verbr.: Tropen der alten Welt,
Adenanthera Royn.
* A. pavonia L. Spec. pl. 384.
Im Küstengebiet.
Einheim. Name: »la'au lopä«.
Verwendung. Die Samen werden zu Halsketten aufgereiht.
Verbr.: Trop. Asien u. malay. Gebiet.
Entada L.
E. scandens (L.) Benth. in Hook. Journ. Bot. IV. 323. — Seem. TA.
— Drake d. Cast. 159.
Im Urwald allgemein verbreitete Liane mit bis 25 cm Stammdurch-
messer.
Upolu: Papase'ea, Nov. 1893 (n. 163). [Grarrre 45°, 420].
Einheim. Name: Die Samen heißen »tupe« — Geld.
Verbr.: Trop. Amerika,
. Tamarindus L.
T. indica L. Spec. pl. 34.
In Gärten cultiviert.
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 637
Upolu: Apia, Dec. 1893 (n. 199).
Verbr.: Tropen der alten Welt,
Afzelia Smith.
A. bijuga A. Gray Bot. Wilkes U. S. Exped. 467 t. 51. — Seem. 69.
— Drake d. Cast. 159.
Besonders auf Savaii im Küstenbusch, seltener auf Upolu.
Savaii: Matautu, Oct. 1894 (n. 395); [Graerre 2242),
Einheim. Name: »ifilele«.
Verwendung. Das Holz alter Bäume wird wegen seiner Schwere, Festigkeit und
Ausdauer sehr geschätzt, zu Mittelpfosten in Gemeindehäusern, Kavabowlen, Stöcken,
Keulen, kämmen etc. verarbeitet. Es ist besonders widerstandsfähig gegen Fäulnis.
Die Bäume stehen unter dem Schutz der Dorfschaften; sie sind »tabu«.
Verbr.: Pacif. Inseln, Seychellen.
Cassia L.
C. occidentalis L. Spec. — 539. — Seem. 67. — Drake d. Cast. 158.
Im Küstengebiet sehr verbreitet, besonders um Apia.
Upolu: Apia (n. 627).
Verbr.: Tropen.
Poinciana L.
P. regia Boj. ex Hook. Bot. Mag. t. 2884.
Als Zierbaum cultiviert.
Upolu: Vailele-Pflanzung, Sept. 1893 (n. 5).
Verbr.: Malagass. Gebiet.
Caesalpinia L.
* C. Bonducella Flem. As. Res. XI. 459. — Seem. 66. — Drake d.
Cast. 157.
Häufig im Küstengebiet, in Büschen und in den Bergwäldern.
Savaii: Centralgebiet über Matauta, Juni 1894 (n. 496).
Upolu: Samea (n. 208).
Einheim. Name: Die Samen heißen »anaoso«.
Verbr.: Tropen.
Anmerkung. Während die Pflanze im Küstengebiet ihre typische Bewehrung der
Hülsen beibehält, fehlen den letzteren bei Urwaldsformen (n. 496) die Stacheln fast gän-
lich. Diese Anpassung und die außerordentliche Verbreitung der Art auch in entlegenen
Gebieten lässt darauf schließen, dass deren Einwanderung sehr weit zurückdatiert.
C. pulcherrima Sw. Observat. 166.
Als Zierstrauch cultiviert, stellenweise verwildert.
Upolu: Vailele, Sept. 1893 (n. 8).
Verbr.: Tropen.
Crotalaria L.
* Cr. sericea Retz. Obs. II. 26. — Drake d. Cast. 147.
Eingeführt als Futterpflanzen; jetzt stellenweise verwildert.
Upolu: Vailele-Pflanzung, Sept. 1893 (n. 40).
Verbr.: Ostindien.
638 F. Reinecke.
Indigofera L.
F. Anil L. Mant. Il. 272. — Seem. 54. — Drake d. Cast. 147.
Gemein an Culturstätten, besonders in Apia.
Upolu: Apia, Sept. 4893 (n. 20).
Verbr.: Tropen.
Tephrosia Pers.
T. piscatoria Pers. Ench. Il. 329. — Seem. 55. — Drake d.
Cast. 148.
An den Küsten stellenweise verwildert, auch von den Kingeborenen
gepflanzt.
Manono: Nov. 1893 (n. 147); (Gnarrrr n. 293).
Einheim. Name: »ava sà«.
Verwendung. Als Betäubungsmittel beim Fischfang (vergl. Barringtonia).
Verbr.: Tropen.
Uraria Desv.
U. lagopoides DC. Prodr. II. 324. — Seem. 57. — Drake d. Cast. 150.
An sonnigen Küstenstrichen überall verbreitet.
Upolu: Vailele-Pflanzung, März 1894 (n. 250).
Manua-Inseln: Dec. 1894 (n. 548).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Inocarpus Forst.
I. edulis Forst. Char. Gen. 65. t. 33. — Seem. 50. — Drake d.
Cast. 156.
Im Küstenbusch sehr verbreiteter Baum mit typisch unregelmäßig
gewachsenen, ausgebuchteten Stämmen; in sumpfigem Küstengebiet mit
Brettwurzelbildung.
Upolu: Taumafa, April 1894 (n. 954); [Grarrre n. 67].
Verwendung. Die Samen werden, in der Schale geróstet, gegessen.
wird seiner außerordentlichen Dauerhaftigkeit und Festigkeit wegen vielfach verwe
Die Eingeborenen unterscheiden 2 Varietäten:
4) »ifi«, Früchte grün, Blätter dunkel-grün, herabhängend,
2) »ifimea«, Frucht bräunlich, Blätter kürzer, heller.
Letztere Varietät ist durch besonders hartes, dauerhaftes Holz ausgezeichnet.
Verbr.: Pacif. Inseln.
Das Holz
ndet.
Deguelia Aubl.
* D. trifoliata (Lour.) Taub. in Nat. Pfl. Famil. II. 3. 345. — Seem.
65. — Drake d. Cast. 456 (Derris uliginosa).
Kriechend im Küstenbusch.
Manua: Ofu, Nov. 1894 (n. 530).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Die Flora der Samoa-Inseln. IT. 639
Abrus L.
A. praecatorius L. Syst. 533. — Seem. 63. — Drake d. Cast. 150.
Im Küstengebiet stellenweise.
Upolu: Samoa, Küstenbusch, Mai 1895 (n. 625). 'Gnarrrr n. 989),
Verwendung. Die Samen werden zu Halsketten aufgereiht.
Verbr.: Tropische Küsten.
Clitoria L.
Cl. ternatea L. Spec. 1026. — Drake d. Cast. 451.
Als Zierstrauch cultiviert.
Upolu: Apia, Jan. 1895 (n. 448 u. 510).
Verbr.: Tropen.
Erythrina L.
* E. indica Lam. Dict. II. 391. — Seem. 60. — Drake d. Cast. 151.
Im Küstenbusch sehr verbreiteter Baum; in sumpfigem Gebiet strauchig.
Upolu: Apia, Mai 1895 (n. 626). [Graerre n. 24°].
Einheim. Name: »gataé«.,
Verwendung. Das leichte Holz wird zu Auslegern für Canoes und das von abge-
slorbenen Asten als Glimmzunder in Häusern benutzt, da es einmal glimmend nicht
wieder erlischt, sondern zunderartig weiterkohlt.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Mucuna Adans.
M. urens DC. Prodr. II. 405. — Drake d. Cast. 452.
var. glabra Reinecke nov. var.
Vom Typus der Art unterschieden durch die völlig kahlen Blätter und die
kurze, geringere Behaarung der Hülsen, sowie die nur schwach entwickelten
Querlamellen.
Stamm bis 25 cm stark, hunderte von Metern lang; Blüten weiß, nebst
den Blättern beim Trocknen schnell schwarz werdend.
Upolu: Centralgebiet, März 1894 (n. 249); Sameabusch, Mai 1895
(n. 544). [Grarree n. 22°].
Diese Form steht hinsichtlich der Behaarung der M. gigantea sehr nahe, das Vor-
handensein der Querlamellen, mehr oder weniger stark ausgeprägt, stellt sie in die
Section Cilla Lour. und hier wiederum ist M.urens die nächstverwandte Art. Auffallend
ist allerdings, dass an vereinzelten Hülsen, besonders solchen mit reducierter Fácherzahl
der beim Trocknen nicht schwarz werdenden Form aus dem Küstengebiet die Lamellen
und Furchen kaum merkbar angedeutet sind.
Vigna Sav.
* V, lutea (Sw.) A. Gray Bot. Wilke's 452. — Seem. 62. — Drake d.
Cast. 154,
An den Küsten überall verbreitet.
Upolu: Mulifanua, Sept. 4894 (n. 55 ; (Gnarrrr 26°.
Verbr.: Tropen.
640 F. Reinecke.
Pachyrrhizus Rich.
P. trilobus DC. Prodr. II. p. 402. — Seem. 63. — Drake d. Cast. 155.
Auf kahlen Anhóhen sehr verbreitet.
Upolu: Stübelberg, Dec. 1893 (n. 198).
Verbr.: Tropen.
Anmerkung. GrAEFFE sammelte diese Art auf Tongatabu (n.296 Bot. Mus. Hamb.) und
bemerkt dabei: »Von Amerika eingeführte Bohne hat sich über die ganze Insel verbreitet
und wird auf Brachückern sehr geschätzt, da sie das Unkraut niederhált und den Boden
feucht hält. Außerdem wird das mit dieser Bohne überwucherte Land schnell wieder
bebaubar für Yamsculture. — Hierzu macht Dr. Brıck in Hamburg die Bemerkung:
»GRAEFFE's Angabe aus dem Jahre 1864 ist sehr interessant, da sie zeigt, dass man da-
mals schon auf die bodenverbessernden (stickstoffbereichernden) Eigenschaften der Le-
guminosen auf Tonga etc. aufmerksam geworden war.«
Dolichos L.
*D. Lablab L. Spec. 725. — Seem. 62. — Drake d. Cast. 155.
Auf Lichtungen stellenweise.
Upolu: Apiaberg, Sept. 1893 (n. 27).
Verbr.: Tropen.
Canavalia DC.
C. ensiformis (L.) DC. Prodr. 11. 404. — Seem. 59. — Drake d. Cast.
153. [U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Tropen.
Desmodium Desv.
D. umbellatum DC. Prodr. 1.325. — Seem. 56. — Drake d. Cast. 149.
An allen Küsten verbreiteter Strauch.
Savaii: Oct. 1894 (n. 490).
Upolu: Mulifanua, Sept.1893 (n.254); Sugastrand, April 1895 (n. 531);
[GraerrE 270].
Verbr.: Trop. Asien, Polynesien.
Anmerkung. Die nahe am Strande, z. T. auf mit Meerwasser direct getrünklem
Grunde gewachsenen n. 534 u. 490 haben beim Trocknen eine grüne Farbe behalten,
während die Blütter der anderen Landform auf der Oberseite braun aussehen.
*D. reticulatum Champ. ex Benth. in Hook. Kew. Journ. IV. 46.
Vereinzelt im Küstengebiet.
Upolu: Vailele-Pflanzung, März 1894 (n. 949).
Verbr.: China.
*D. polycarpum (Lam.) DC. Prodr. II. 334. . `
Vereinzelt im san digen Küstengebiet.
Manua-Inseln: Ofu, Dec. 1894 (n. 519).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Anmerkung. Neuerdings hat man auf Upolu, in den Pflanzungen die
Y
obachtung gemacht, dass D. polycarpum , das man dort »Rankenklee« genannt hat, ,
i i SF ; . . "al 'erwaltun
Rindvieh als Futter außerordentlich geschätzt wird, so dass von Seiten der Verwaltung
erfreuliche Be-
om
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 641
die Cultur dieser Pflanze als Futtergewächs in Aussicht genommen worden ist, zumal der
Futterwert derselben nach chemischer Analyse vorzüglich erscheinen muss. Die Zahl einer
von drei im wesentlichen übereinstimmenden Analysen, welche der Director der »deut-
schen Handels- und Plantagengesellschaft der Südsee-Inseln zu Hamburg,« Herr Consul
Meyer-DeLius in Hamburg von dem dortigen ersten Untersuchungschemiker machen ließ,
ergaben folgendes Zahlenverhältnis:
»Rankenklee« aus Vailele, Analyse Nr. 3:
10,40% Feuchtigkeit,
30,05 - Rohfaser,
5,08 - Mineralstoffe (Asche),
15,63 - Protein (2,50% Stickstoff),
4,20 - Atherextract, '
34,64 - Stickstofffreie Extractstoffe,
100,00 %
Diese Aussicht, D. polycarpum als Futterpflanze verwerten zu können, hat für die
dortigen Pflanzungen eventuell eine doppelte Bedeutung: einmal im Interesse des über
1000 Stück zählenden Rindviehbestandes, und dann insofern, als die Pflanze aller Wahr-
scheinlichkeit nach den Palmen geeigneter, bezw. weniger nachteilig sein dürfte, als
die bisher cultivierte Monerma repens (vgl. p. 584), die neben ihren erwühnten Nachteilen
auch einen geringen Futterwert besitzt.
Die deutsche Firma, deren Leiter kein Mittel unversucht lassen, um trotz der im
höchsten Maße ungünstigen politischen Verhältnisse, welche die deutschen Pflanzungen
in denkbar nachteiliger Weise beeinflussen, die Productionskraft der Inseln rationell aus-
zunutzen, hat schon früher die Bestandteilé der Monerma repens und Mimosa pudica durch
Herrn Dr. GiLsERT in Hamburg feststellen lassen. Die Analysen wiesen folgende Zahlen
auf:
Monerma repens: Mimosa pudica:
Feuchtigkeit 44,57% 40,60%
Mineralstoffe 12,12 - 8,33 -
Fett (Atherextract) 3,84 - 3,36 -
Protein 4,95 - 20,00 -
Cellulose 32,67 - 25,30 -
Stickstofffreie Extractstoffe 35,55 - 32,44 -
400,00 27 100,00%
Das »Nolimetangere« (Mimosa pudica) wurde danach wegen seines hohen Protein-
gehalts als ein besonders wertvolles Futtermittel bezeichnet. Lufttrockenes Wiesenheu
enthält nach Worrr im Mittel nur 8% Protein.
Dieses Factum veranlasste die Würdigung und Erhaltung der bis dahin wegen
ihrer nachteiligen, stachligen Eigenschaften und mächtig wuchernden Entwickelung,
wodurch das Einsammeln der Cocosnüsse unter den Palmen sehr erschwert wurde, ge-
fürchteten Mimosa pudica, zumal bereits von dem Verwalter der großen Pflanzung Muli-
fanua festgestellt worden war, dass das Rindvieh die jungen Pflanzen sehr gern frisst.
So wurde denn, nachdem bereits große Kosten zur Vertilgung des stachligen Krautes
aufgewendet und sogar Preise für ein gutes Vertilgungsmittel ausgesetzt worden waren,
die Verdrängung durch das entschieden wenig bessere sogenannte »Buffalogras« nur so
Weit ausgedehnt, dass die mit Mimosa bedeckten Flächen von dem vorhandenen Rind-
viehbestand immer kurz gehalten werden kónnen.
Von Desmodium polycarpum darf nun voraussichtlich angenommen werden, dass
es ohne wesentliche Nachteile an Stelle beider Gewüchse werde treten können.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bad. 41
642 F. Reinecke.
D. heterocarpum DC. Prodr. I[.337. — Seem. 56. — Drake d. Cast. 149.
Stellenweise sehr verbreitet.
Upolu: Vailele-Pflanzung, Febr. 1894 (n. 486).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Fam. Oxalidaceae.
Oxalis L.
0. corniculata L. Spec. 639. — Seem. 30. — Drake d. Cast. 429.
An Hausplätzen im Küstengebiet sehr verbreitet.
Upolu: Apia, Sept. 1893 (n. 17).
Verbr.: Kosmopolitisch.
Fam. Rutaceae.
Evodia Forst.
E. hortensis Forst. Char. Gen. 14. t.7. —Seem. 20. — Drake d. Cast. 132.
Im Küstengebiet, besonders auf Upolu, sehr verbreiteter Strauch mit
aromatischen Früchten.
Upolu: Busch hinter Apia, Dec. 1893 (n. 240; n. 444, Gartenform).
Verbr.: Pacifische Inseln bis Neu-Guinea.
(?) E. Roxburghiana Benth. et Hook. Gen. 296. — Seem. 34. (E. tri-
phylla DC. 3) — Drake d. Cast. 133.
Savaii: Kammgebiet, Juli 4894 (n. 344).
Upolu: Bergbusch, Mai 1894 (n. 287).
Einheim. Name: »fua pini«,
Verbr.: Trop. Asien, pacif. Inseln.
Micromelum Bl.
*M. minutum (Forst.) Seem. Fl. Vit. 34. — Drake d. Cast. 134.
Strauch, auch baumartig, mit winzigen Blüten und roten, bei der Reife
bläulichen Früchten; vorzugsweise auf trockenem, sonnigem Gebiet.
Savaii: Auf dem Mu bei Falealupo, Sept. 1894 (n. 374); Stengel mit
Lentizellen dicht bestreut.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, Oct. 1893 (n. 461), Febr. 4894 (n. 164);
Mulifanua-Busch, Febr. 1894 (n. 286); [Graerre n. 46*].
Einheim. Name: »tamafalu«.
Verbr.: Nord-Australien über Neu-Caledonien, pacif. Inseln.
Citrus L.
C. vulgaris Risso Ann. Mus. XX. 190.
Mächtige Bäume im Busch der Berge, Früchte mit fester, gelber Schale,
die nach dem Abfallen austrocknen und steinhart werden. Der Baum scheint
auf den Inseln, wie auch auf Viti heimisch, da er auf allen Inseln bis hoch
in die Berge hinaufsteigt.
Einheim. Name: »Moli vao«.
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 643
Verwendung: Der ausgepresste Fruchtsaft, sowie die macerierten Blátter,
scháumen beim Reiben und werdenals Kopfwasch wasser, sowie besonders zum Aus-
waschen des Kalkes aus den Haaren, von den Eingeborenen viel benutzt.
Verbr.: Trop. Asien, durch die Cultur weit verbreitet.
C. Limonum Risso, Ann. Mus. XX. p. 204.
Von den Europäern angepflanzt, besonders zu lebenden Hecken be-
nutzt, gedeiht üppig mit kleinen, grünen, glattschaligen Früchten, diese
sehr herb und aromatisch.
Einheim. Name »tipolo«.
Verbr.: Wie vorige.
C. Aurantium L. Spec. pl. 783.
Überall durch Cultur verbreitet und verwildert. Trügt auBerordentlich
üppig-saftige, großzellige Früchte mit zähem Zellgewebe, deren Saft durch
Auspressen von Fremden und Eingeborenen gleich gern genossen wird.
Seit einiger Zeit durch Aphiden und Pilzkrankheit befallen; früher ex-
portiert.
Einheim. Name » Moli«.
Verbr.: Wie vorige.
C. nobilis Lour., Fl. Cochinch. 466.
In Gärten cultiviert.
Verbr.: Wie vorige.
Fam. Meliaceae.
Melia L.
*M. Azedarach L. Spec. I. 384. var. a. DC. Monogr. Phanerog.1. 452.
Im Küstenbusch stellenweise durch Cultur verwilderter Strauch mit
oft baumfórmigem Habitus.
Upolu: Vailele-Planzung, März 4895 (n. 494).
Verbr.: Himalaya.
M. spec.?
Strauch, wahrscheinlich eingeführt.
Upolu: Samea, Febr. 1894 (n. 169).
Dysoxylum Bl.
* D. Maota Reinecke n. sp.; foliis longe, rarius breviter petiolatis,
pinnatis, 8—13 jugis, foliolis oppositis vel alternis, brevissime petiolulatis,
oblique elliptico-oblongis vel lanceolato-obovatis, plus minusve abrupte
acuminatis, utrinque glabris. Paniculis elongatis, pedunculatis, foliis
subaequilongis, junioribus flavido-villosis; floribus sessilibus, ö-meris,
lobis calycis imbricatis, tenerrime serratis; petalis linearibus, apice obtusis,
extus virescenti-sericeis, sub anthesi leviter recurvatis vel suberectis, disco
cylindrico subcampanulato, 5-dentato; tubo stamineo petalis adnato:
ovario hirsuto, 4 loculari. Fructibus rubiginosis, obovatis vel subglobosis.
acutis, — Affin. D. glomerato DC. Monogr. 1. 594.
41*
644 F. Reinecke.
Blätter bis 50 cm lang, bis 20 cm lang gestielt. Unterste Blättchen oft sehr klein,
obere bis 45 cm lang, 3—4 cm breit. Blüten 10—14 mm lang. Früchte rundlich, oval,
412—145 mm lang.
Mächtige, August bis October blühende Bäume, auf allen Inseln im
Küstengebiet, sowie in den Bergen sehr verbreitet. Mit glatter Rinde,
starkem Stamm, hellem, leichtem Holze, das keine weitere Verwendung
findet, und teilweise ganz abfallenden Früchten, deren Samenschale mit
einem rötlich braunen Schleimmantel umhüllt ist. Die Samen werden von
den Tauben gern gefressen.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Oct. 1893 (n. 122).
Einheim. Name: »maota«.
Ob diese Art mit der von A. Gray, U. S. Expl. Exped. Bot. I. p. 244, als D. samoense
beschriebenen indentisch ist, lässt sich nach seiner Diagnose nicht feststellen. Im Wider-
spruch dazu steht seine Angabe »petalis imbricatis obovatis«, was für die vorliegenden
Exemplare durchaus nicht zutrifft. Mir müsste allerdings dann die von A. Gray be-
Schriebene Form von Tutuila entgangen sein.
Aglaia Lam.
A. samoensis A. Gray, Wilkes Bot. I. 236.
Baum im Küstenbusch und Urwald.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 442).
Upolu: Mulifanua-Urwald, Nov. 1893 (n. 434); Ostgebiet am Fao,
500 m, Mai 1894 (n. 296); [Gnazrrz n. 418, 1387].
Einheim. Name: »maota mea«.
Verbr.: Endemisch.
Die Exemplare stimmen mit Gray’s Diagnose völlig überein; auch die Zweifüchrig-
keit des Fruchtknotens ist richtig, jedoch entwickelt sich meist nur 4 Same, so dass eine
einfächrige Frucht entsteht. Bemerkenswert ist der starke Belag der jungen Blätter mit
braunen Streuschuppen, welche auch auf älteren Blättern vorhanden sind. Die Früchte
sind rotbraun, wie die jungen.
A. spec. ?
Schlanker Baum mit eleganten, braunfilzigen Endtrieben und aroma-
tischem Harz in der Rinde.
Savaii: Bergwälder, Juni 1894 (n. 364).
Einheim. Name: »lagaali«.
A. spec. ?
Upolu: Küstengebiet, April 1894 (n. 269 u. 364).
Das Material beider Formen ist auf dem Transport bis auf ungenügende Stücke
zerstórt worden.
Fam. Euphorbiaceae.
Bearbeitet von F. Pax.
Phyllanthus L.
Ph. simplex Retz Observ. V. 29. — Seem. 220. — Drake d. Cast. 987.
var. virgatus (Forst.) Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 392.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 645
Auf allen Inseln im Küstengebiet verbreitet.
Upolu: Küste, Sept. 1893 (n. 46); Manono, Oct. 1893 (n. 145); [Gnaxrrk
n. 40].
Einheim. Name: »ava sä«.
Verwendung. Die Pflanze dient beim Fischfang als Betäubungsmittel.
Verbr.: Indisch-malay. Gebiet.
* Ph. Niruri L. Spec. I. 981. — Drake d. Cast. 987.
Auf allen Inseln im Küstengehiet sehr verbreitet.
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 12).
Verbr.: Trop. cosmopolit. Ruderalpflanze.
Glochidion Forst.
Gl. ramiflorum Forst. Prodr. n. 361. — Phyllanthus ramiflorus Müll.
Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 289. — Seem. 218. — Drake d. Cast. 287.
var. sam oanum (Müll. Arg.) Pax.
In sonnigen Gebüschen häufig.
Savaii: Matautu, Juni 1894 (n. 387); Nordwestgebiet, Sept. 1891
(n. 387*).
Upolu: Oct. 1894 (n. 115).
Verbr.: Endemisch.
Gl. cuspidatum (Müll. Arg.) Pax. — Phyllanthus Gaudichaudii Müll.
Arg. in Flora (1865) 379. — Drake d. Cast. 287.
var. samoanum (Müll. Arg.) Pax.
[U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Malayisch-polynesisch.
Antidesma Burm.
A. sphaerocarpum Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 255. — Drake d.
Cast. 289.
In Gebüschen und Wäldern häufig.
Savaii: Küstenbusch, Oct. 1894 (n. 408).
Upolu: Mulifanua-Urwald, Sept. 1893 (n. 139); Paepaeala, Mai 1895
(n. 542); Kammgebiet, Mai 1895 (n. 513).
Einheim. Name: »masame«.
Verwendung. Das Holz wird zum Hausbau benutzt.
Verbr.: Endemisch.
Bischoffia Bl.
B. trifoliata (Roxb.) Hook. Icon. pl. t. 844.
Auf allen Inseln im Küstengebiet häufig.
Upolu: Afolau, Sept. 1893 (n. 263).
Einheim. Name: »oa«.
Verwendung, Die Rinde wird zur Herstellung roter Farbe benutzt.
Verbr.: Indisch-malay.-polynes. Gebiet.
646 F. Reinecke.
Macaranga Pet. Th.
M. Harveyana Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 998. — Seem. 228.
— Drake d. Cast. 292.
Auf allen Inseln häufig, besonders im Küstenbusch.
Savaii: 700 m, Sept. 1894 (n. 432).
Upolu: Küstenbuseh (n. 82); Afolau (145); Mulifanua-Urwald, Oct.
1893 (n. 175); Busch der Berge (n. 244).
Verbr.: Endemisch.
Variiert in der Bekleidung.
M. Grayana Mull. Arg. l. c. 1004.
[U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Endemisch.
M. stipulosa Müll. Arg. l. c. 1001. — Drake d. Cast. 293.
Auf allen Inseln verbreitete, colossale Báume.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, Febr. 4895 (n. 514); [Grasrre n. 16°,
1347, 1348, 1349).
Verbr.: Endemisch.
* M. Reineckei Pax n. sp.; arbor glaberrima elegans. Ramulis
ceraceo-violaceis cicatricosis, foliis longe petiolatis, lamina trian-
gulari caudato-acuminata in petiolum subito et breviter contracta
subtus epunctata, petiolo tereti quam lamina longiore, stipulis
deciduis lanceolatis magnis glaberrimis; floribus —; fructu —.
Hoher Baum mit rötlichem Holz. Zweige mit kurzen Internodien, Stipeln Mis cm
lang, (ils cm breit, brüunlich, unterhalb rosafarben. Blattstiele 40—15 cm lang;
Spreite matt, nicht glänzend, unterseits gelblich, blass, nicht schildförmig, 8—10 em
lang und breit.
In Bergwäldern.
Savaii: 700 m (n. 432).
Einheim. Name: »mama lava«.
Verwendung. Das harte Holz wird technisch verwendet, namentlich zur Her-
stellung von Schiffskielen, doch ist der in der Rinde enthaltene Milchsaft stark giftig und
daher die Verarbeitung des Holzes gefährlich.
Verwandt mit der auf Samoa verbreiteten M. Harveyana Müll. Arg. und die
habituell auch nicht unähnlich, aber durch die nicht schildförmigen Blätter, die sehr
sroßen und stets kahlen Nebenblätter auch steril schon leicht zu unterscheiden.
ser
Acalypha L.
*A. grandis Benth. in Hook. London. Journ. of Bot. (1843) 232. —
Seem. 224. — Drake d. Cast. 291.
Auf allen Inseln im Küstenbusch häufig.
Upolu: Manono, Nov. 1893 (n. 446). [Grarrre n. 59 u. 1568].
Verbr.: Malay.-polynes. D
"A. Wilkesiana Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 877. — Seem. 22»
t. 58. — Drake d. Cast. 292.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 647
Cultiviert und verwildert im Küstengebiet.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Sept. 1893 (n. 43).
Verbr.: Viti.
A. insulana Müll. Arg. in Flora (1864) 439. — Seem. 225. — Drake
d. Cast. 291.
[U. S. Expl. Exped.], cum. var. glabrescens Müll.
Verbr.: Viti.
* A. boehmerioides Miq. Fl. Ind. batav. Suppl. 1. 459. — Seem.
226. — Drake d. Cast. 294.
Upolu: Küstengebiet (n. 120).
Verbr.: Malay.-pacif.
Ricinus L.
* R. communis L. Spec. 1007. — Seem. 229. — Drake d. Cast. 293.
In Gärten cultiviert.
Verbr.: Vom trop. Afrika kosmopolit. durch die Tropen und Subtropen.
Jatropha L.
J. Curcas L. Spec. 1006. — Seem. 230. — Drake d. Cast. 289.
Cultiviert.
Upolu: Apia-Berg, Sept. 1893 (n. 482).
Einheim. Name: »lau pata«.
Verwendung. Als Arzneipflanze.
Verbr.: Vom trop. Amerika aus in den Tropen verwildert.
Aleurites Forst.
A. moluccana (L.) Willd. Spec. 4. 590. — Seem. 223. — Drake d.
d. Cast. 289.
Im Küstenbusch häufig.
Upolu: Mulifanua, Dec. 1893 (n. 158).
Einheim. Name: »lama«.
Verwendung. Das aus den Samen gepresste Öl wird mehrfach benutzt.
Verbr. : Ostasien, malay.-polynes.
Manihot Plum.
* M. utilissima Pohl. Bl. bras. icon. et descript. I. 32, t. 24.
Auf allen Inseln, besonders bei Missionsstationen.
Upolu: Apia-Berg, Sept. 1893 (n. 213).
Einheim. Name: »ufi la'ao« d. h. baumfórmige Yam (Dioscorea).
Verwendung. Wird nur selten zur Gewinnung des Cassave-Mehls benutzt.
Verbr.: Von Brasilien durch Cultur in alle trop. Länder.
* M. Glaziovii Müll. Arg., Flor. Bras. NI. 2. 446.
Auf Upolu seit 1894 cultiviert, zur Kautschuk- Gewinnung.
Verbr.: Brasilien.
648 F. Reinecke.
Codiaeum Rumph.
*(, variegatum (L.) Bl. Bijdr. 606. — Seem. 231. — Drake d.
Cast. 290.
Als Zierpflanze cultiviert.
Verbr.: Malayisch-pacifisch.
Homalanthus Juss.
H. nutans (Forst.) Pax, in Natürl. Pf. Fam. Ill. 5. 96. — Drake d.
Cast. 293.
Im Busch der Berge häufig.
Savaii: Panafu, Oct. 1894 (n. 365).
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 48).
Einheim. Name: »mamala«.
Verwendung. Das Holz wird beim Schiffsbau benutzt, seine Bearbeitung ist
nachteilig für die Gesundheit und ruft Beschwerden, besonders der Athmungsorgane,
hervor.
Verbr.: Pacifische Inseln.
*var. major Pax nov. var. a typo differt foliis paullo majoribus,
fructu longius pedicellato.
Upolu: Fatuosofia-Sumpf (n. 340).
*H. acuminatus (Müll. Arg.) Pax. — Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2.
1144 (sub Carumbio).
Savaii: Westgebiet, Oct. 4894 (n. 410).
Einheim. Name: »mamala«.
Verbr.: Tahiti,
Euphorbia L.
E. Atoto Forst. Prodr. n. 207. — Seem. 216. — Drake d. Cast. 284.
In sonnigem Küstengebiet häufig.
Savaii: Vai pouli, Sept. 1894 (n. 373, 373°); [Gnaxrrz n. 230).
Einheim. Name: »Ufi tamaiti« (?).
Verbr.: Malayisch-pacifisch.
E. pilulifera L. Amoen. ac. 144, — Seem. 216. — Drake d. Cast. 283.
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 6); (Gnaxrrz n. 54].
Verbr.: Trop. cosmopolit. Ruderalpfl. l
*E. serpens H.B.K. Nov. Gen. et spec. 2. 41.
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 18).
Verbr.: Trop. u. subtrop. Amerika u, Ostindien.
*E. Reineckei Pax. n. sp.; perennis glaberri ina, caule elato ramoso,
foliis caulinis alternis breviter petiolatis lanceolatis basi angustis apio?
subobtusis mucronulatis tenuiter membranaceis, umbellae radiis
4—5, radiis repetito dichotomis, foliis floralibus sessilibus bas
paullo inaequalibus e basi truncata triangulari lanceolatis
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 649
decrescentibus, cyathii glabri glandulis transverse ovatis emar-
ginatis, ovario glabro, capsula tricocca leviter carinata, loculis apice
minute cornutis sub cornu leviter intrusis, seminibus irre-
gulariter foveolatis.
Perennierende Kräuter. Blätter 6—42 em lang, 1—11/, cm breit, ca.
1 em lang gestielt. Kapseln 3— 4 mm im Durchmesser.
Stellenweise im Kammgebiet in üppigen Gruppen zusammen.
Savaii: Le paega, am See, Nov. 1894 (n. 447); Panafu, 600 m
(n. 499).
Upolu: Tofua, Febr. 1894 (n. 261); (Gnaxrrz 35°].
Erster Vertreter der Sect. Tithymalus im Gebiet, die neue Art schließt sich
noch am besten an die tropisch afrikanischen Arten (E. Schimperiana Hochst., longe-
cornuta Pax u. s. w.) der Gruppe an, denen sie auch habituell nicht unähnlich sieht,
doch unterscheidet sie sich von diesen durch die nicht glatten Samen.
Fam. Anacardiaceae.
Spondias L.
*Sp. dulcis Forst. Prodr. n. 498. — Engl. DC. Monogr. IV. 246. —
Seem. 51. — Drake d. Cast. 145.
In Cultur und wild im Busch.
Einheim. Name: »vi« und »vi vao«.
Verwendung. Die Früchte sind ein geschätztes Obst.
Verbr.: Von Polynesien durch Cultur über die Tropen.
Anmerkung. Die in den Bergen wild wachsende Form, deren Früchte nicht ge-
nießbar sind, und die von den Eingeborenen »vi vao«, d. h. Busch = »Vi«, genannt wird,
gehórt zu den typischsten Báumen der Vegetation, so dass, falls sie identisch mit der Art
— das gesammelte Material ist leider auf dem Transport vernichtet — die Annahme nahe
liegt, dass Samoa die eigentliche Heimat des Baumes, dessen Früchte für die Eingeborenen
Delicatessen sind, ist. Das gekochte Fruchtfleisch schmeckt gewürzigem Apfelmuß sehr
ähnlich.
Rhus L.
Rh. simarubaefolia A. Gray. U. S. Expl. Exped. 367 t. 44. —
Engler DC. Monogr. IV. 450. — Seem. 49. — Drake d. Cast. 145.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 495°).
Einheim. Name: »tavai«.
Verbr.: Viti-Samoa.
* var. multijuga Reinecke n. var.
Durch die 8—14-jochigen Blätter und deren Größe (Blätter bis 50 cm,
Blättchen 40 —14 cm lang), sowohl von der normalen Form als auch von
der var. tahitensis wesentlich unterschieden, die jungen Zweige, sowie die
unteren Teile der Blatt- und Blütenstiele und die Mittelrippchen der Blätt-
chen sind leicht braun-filzig behaart.
Mächtige Bäume mit gerade aufgerichtetem hohem, Stamm, und großer
Krone. Im Inneren der Berge besonders häufig. Typischer Urwaldbaum;
blüht September-October.
650 F. Reinecke.
Savaii: Vaipoulibuseh, Oct. 1894 (n. 481); hóchste Region, Oct. 1894
(n. 484°).
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Nov. 1894 (n. 495); [Grarrre n. 1392
u. 176; 426 von Tonga).
Einheim. Name: »tavai«.
Verwendung. Das Holz dient zum Bootbau; die Früchte sind das beliebteste
Taubenfutter, weshalb die Hauptjagdzeit auf wilde Tauben in die Fruchtzeit des »tavai«
fällt, aus dessen Gipfel man dann in wenigen Stunden 10—20 und mehr Tiere schießen
kann.
Auch äußerlich ist das Material von dem im Berliner Herbar von Rh. simarubaefolia
und var. lahitensis deutlich verschieden. Die Form (n. 4843) aus dem Centralgebiet
Savaiis weicht durch stärkere, hellbraune Behaarung der jungen Triebe, sowie die ober-
seits bräunlich glänzenden, pergamentartigen Blüttchen etwas von den Exemplaren aus
den Vorbergen ab.
Buchanania Spreng.
B. spec.
Hoher Baum besonders im Urwald häufig.
Upolu: Samea-Busch, Febr. 1894 (n. 177°).
Vielleicht identisch mit B. florida Schum., die auch auf Viti gefunden, vergl. Bot.
Wilkes. 366. Das Material ist nur noch mit Früchten vorhanden und deshalb schwer zu
bestimmen.
Einheim. Name: »malili«.
Verwendung. Das biegsame, feste Holz wird besonders für Bootskiele und
Ruder sehr geschätzt,
Fam. Icacinaceae.
Tylecarpus Engl.
* T. samoensis Reinecke n. sp.; foliis petiolatis ellipsoideis, apice et
basi aequaliter attenuatis, integerrimis, glaberrimis, laete viridibus, petiolo
pilis squamiformibus minutis obtecto; eymis gracilibus, multifloris, pedun-
culatis, axillaribus; floribus 5-meris, pedicellatis; masculis calyce minute
9-dentato, petalis lanceolatis, recurvatis, apice obtusis, filamentis subulato-
utriculosis, petala aequantibus, reeurvatis, superiore parte albido lanatis,
antheris dithecis, thecis apice filamento adnatis, parte inferiore liberis,
pendulis; disco intrastaminali glanduloso, ovario sterili globoso,
stylo subulato; — femineis calyce minore, 5-lobato, corolla cum sta-
minibus sterilibus gracilibus mox decidua, quasi florem achlamydeum
relinquente; ovario obovoideo, stylo brevissimo, stigmate verrucoso.
Gemma florum 23 subrotundata, Q clavata; fructibus ellipsoideis, cart
natis, concavis, uno latere appendice crasso, roseo, carnoso, fructum
ipsum late amplectente, in statu sicco evanescente, vix conspicuo praeditis.
Abbildung auf Taf. XIII, Fig. A.
Blätter auf 2 cm langem Stiel. Spreite 44 cm lang, 6 cm breit. Inflorescenz m
langem Stiel. M
Savaii: Vaipouli-Busch, Sept. 1894 (n. 72%); Lialatele, Oct. 18
(n. 329%, Q).
it2cm
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 651
Upolu: Mulifanua-Urwald, Sept. 1893 (n. 72, 21: am Tofua, Oct. 1893
(n. 104, (5); Letogo-Flussgebiet, April 4894 (n. 329, ©)
Die Diócie der Art scheint mir völlig sicher, wenn schon die kräftige Entwickelung
des Gynáceums in den 5 Blüten und das Vorhandensein eines allerdings narbenlosen
Griffels, der dem Gynüceum der Q Bl. fehlt, auffallend ist. Besonders charakteristisch
sind die Knospenverhältnisse. Die $ Knospen sind fast kugelig, die Staubfäden in ihnen
eingebogen, stark entwickelt, das Gynäceum dagegen zurücktretend; die Q Bl. Knospen
hingegen sind keulenförmig gestreckt, oben breit, abgeflacht, die Staubblätter sind zier-
lich, gerade aufgerichtet mit reducierten Antheren; das die Knospe völlig ausfüllende
Gynäceum mit warziger, spröder Narbe hebt die Krone samt den Staubblättern ab.
Jedenfalls weicht die Art durch die Diöcie, die mir auch an den Bäumen selbst in
Rücksicht auf die scheinbar zwittrigen 3 Blüten auffiel, von der Gattungsdiagnose bezw.
der einzigen Art P. papuanus Engl. und das Vorhandensein des zwar nur schwach ausge-
prägten Discus ab; indessen trage ich kein Bedenken, die Samoaform der Gattung als
zweite Art einzureihen.
Weitere Zweifel erweckt das Material betreffs Seemann's Art: Stemonurus vitiensis,
mit der das Samoa-Material in mancher Beziehung übereinstimmt; es hat mit ihm die
vorspringende Mittelrippe der Petalen und die Form der Staubblätter gemein, während
die Blüten von Seemann als hermophrodit bezeichnet werden; besonders abweichend
ist die Form der Filamente und deren Behaarung. `
Fam. Sapindaceae.
Pometia Forst.
* P. pinnata Forst. Char. Gen. 1410. tab. 55.— Seem. 48. t. 10. — Drake
de Cast. 143.
Mächtige Bäume mit schlankem, hohem Stamm.
Savaii: Über Matautu, Oct. 1894 (n. 421).
Upolu [Grarrre 1384].
Sinheim. Name: »täväc.
Verwendung: Die Früchte werden gegessen. Das Holz der sehr geraden Stämme
wird sehr geschätzt, die zerklopfte Rinde schäumt mit Wasser verrieben und dient als
Kopfwaschmittel.
|». Verbr.: Malayisch-pacifische Inseln.
Li
Dodonaea L.
xD. viscosa Jacq. Enum. Pl. Carib. 19. — Seem. 47. — Drake d.
Cast. 444.
Auf sonnigen Anhóhen Savaiis häufig; bis 11/9 m hohe holzige Stauden.
Savaii: Tuafa über Safotu, Juni 4894 (n. 356); [Grarrre n. 218°).
Einheim. Name: »lala vao«.
Verbr.: Tropen.
Allophylus L.
A. Cobbe Bl. Rumph. III. 434.
Im Busch der Berge verbreitet.
Upolu: Tofua, Nov. 1893 (n. 194); [Grarrre n. 407, 1598].
Verbr.: Indischer Archipel und Occanien.
652 F. Reinecke.
Ob die Form thatsächlich mit der Art identisch ist, konnte ich mit Hilfe des im
Berliner Herbar vorhandenen Materials nicht mit Sicherheit feststellen; vielleicht liegt
eine neue Art vor.
Fam. Rhamnaceae.
Alphitonia Reiss.
A. excelsa Reiss. Endl. Gen. n. 1098. — Seem. 43. — Drake d.
Cast. 140.
Auf allen Inseln in der montanen Region häufiger Baum; blüht
April-Mai.
Savaii: Nördliches Kammgebiet, Mai 1894 (n. 324); (Gnaxrrz n. 491
u. 632].
Upolu: Kammgebiet, 600 m, März 1895 (n. 520); Laulii-Flussgebiet,
April 4894 (n. 278 u. 279).
Einheim. Name: »toi«.
Verwendung: Das feste, dauerhafte Holz wird benutzt. Die Blätter, auf Steinen
zerrieben, dienen zum Auswaschen des Kalkes aus dem Kopfhaar.
Verbr.: Australien, pacifische Inseln.
Colubrina Rich.
C. asiatica A. Brongn. Ann. sc. nat. ser. t. X. (1827) 369. — Seem. #2.
— Drake d. Cast. 140.
Überall, besonders im Küstenbusch verbreiteter Strauch.
Upolu: Westgebiet, Sept. 1893 (n. 49); (Gnarrre 1620].
Einheim. Name: »fisoa«.
Verwendung: Die mit Wasser zerriebenen Blätter schäumen und werden als
Seife beim Reinigen und Bleichen der Bastmatten »ie sina« (vergl. Cypholophus) benutzt.
Verbr.: Tgopen der alten Welt.
Fam. Vitaceae.
Cissus L.
*C. japonica Willd. Spec. pl. t. 659. .
Im Küstenbusch sehr verbreitet; besonders an Waldrändern in üppigen
Guirlanden aus den Bäumen herabhängend.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Oct. 4893 (n. 96).
Verbr.: Japan.
Fam. Tiliaceae.
Grewia L.
Gr. Mallococca L. f. Suppl. 409. — Seem. 26. — Drake d. Cast. 125.
Häufig im Küstenbusch aller Inseln.
Savaii: Über Sataua, Sept. 189% (n. 481 u. 482).
Upolu: Apia-Busch, April 4895 (n. 618 u. 699).
Einheim. Name: »magele«.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 653
Verwendung: Die festen Bastfasern werden als Bindematerial benutzt. — Die
gekaufe Rinde wird mit Wasser gemischt, dann wieder mit Bastfasern ausfiltriert und so
gereinigt kleinen Kindern zur»Erleichterung des Zahnens« eingegeben.
Verbr.: Oceanien.
Gr. n. sp.?
Stattlicher Baum.
Upolu: Apia-Berg, April 1895 (n. 648).
Triumfetta L.
Tr. procumbens Forst. Prodr. 204. — Seem. 26. — Drake d.
Cast. 124.
Auf allen Inseln im Küstengebiet sehr verbreitet.
Upolu: Apia, Sept. 4893 (n. 24).
Einheim. Name: »manutofutai« u. »lautofutai«.
Verbr.: Trop. Australien u. pacifische Inseln.
Fam. Malvaceae.
Urena L.
U. lobata L. Gen. n. 844. Sp. 974. — Seem. 16. — Drake d. Cast. 119.
| Im Küstenbusch häufig.
Upolu: Apia-Berg, Sept. 1893 (n. 80).
Einheim. Name: »manutofu«.
Verbr.: Trop. Cosmopolit.
Sida L.
| S. rhombifolia L. Sp. 961. — Seem. 15. — Drake d. Cast. 418.
| Sehr verbreitetes Unkraut.
| Upolu: Mulifanua, Sept. 1893 (n. 9).
Verbr.: Tropen.
S. spiraeifolia Willd. Enum. hort. Berol. suppl. 49.
Zusammen mit der vorigen.
| Upolu: Mulifanua, Sept. 4893 (n. 38); März 4895 (n. 504, groB-
| blüttrige Form).
Verbr.: Trop. Amerika.
Anmerkung. Diese Art, welche auf Grund der Diagnose nicht sicher zu bestimmen
ist, unterscheidet sich deutlich von jener durch die zweizeilig gestellten, hellgrüneren
Blätter mit rauherer Oberfläche, kurz gestielte Blüten, längeres Andróceum und stärker
vergrößerten rechten Petallappen. — Charakteristisch für die Unterscheidung ist, dass
S. rhombif. sowohl von Pferden, wie Rindern gern gefressen, S. spiraeifolia jedoch sorg-
sam gemieden wird. — Beide Arten sind durch Missionare eingeführt.
Thespesia Corr.
Th. populnea Corr. Ann. Mus. Par. IX. 290. t. 8. — Seem. 18. —
Drake d. Cast. 449.
An den Küsten sehr verbreitet.
654 F. Reinecke,
Upolu: Vailele, Mai 1894 (n. 314); [Grarrre n. 439].
Einheim. Name: »milo«.
Verwendung: Das Holz wird, da es sich im Wasser vorzüglich hält, benutzt.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Hibiscus L.
H. Abelmoschus L. Sp. 696. — Seem. 47. — Drake d. Cast. 120.
Im Küstenbusch in der Nähe von Ansiedelungen. |
Upolu: Samea-Busch, Sept. 1893 (n. 68); [Graerre n. 438 u. 442).
Einheim. Name: »aute toga«.
Verbr.: Altwelt. Tropen.
H Rosa sinensis L. Sp. 694. — Seem. 16. — Drake d. Cast. 424.
Als Zierstrauch sehr verbreitet, fast nie Früchte ansetzend.
Savaii: Matautu, Sept. 1894 (n. 399).
Upolu [Gnazrrz n. 483].
Einheim. Name: »aute« u. »fautu« (neueste Varietät).
Verwendung: Die großen einfachen oder gefüllten Blumen werden von den Eip-
geborenen mit Vorliebe vor dem Ohr getragen.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
H. tiliaceus L. Spec. 694.
In den Bergen und an der Küste in der Sonne überall verbreitet.
Upolu: Apia, Sept. 1893 (n. 29); Stübelberg, Dec. 1893 (n. 4155);
[GRAEFFE n. 441].
Einheim. Name: »fau«. :
Verwendung: Mit den Blüten schmücken sich die Eingeborenen. Die Rinde
liefert Bast für Gewebe und Flechtwerke, Das Holz dient zu Hauspfosten, der Stamm
zur Anfertigung von Canoes. Das Kernholz ülterer Bäume aus dem Küstengebiet ist fast
schwarz, während das der Waldbäume eine violett-schwarzgraue Färbung zeigt.
Verbr.: An den Seeküsten der Tropen überall verbreitet. Auf Samoa, wenn nicht
heimisch, völlig eingebürgert. Auf sonnigen Tuffgebieten wächst er strauchig als niederer
Busch, in Form und Behaarung der Blätter und Blüten mehr oder weniger abändernd.
Gossypium L.
6. religiosum L. Syst. ed. XII. 642.
Upolu [Grarrre 443].
Diese von GrAEFFE als New-Orleans-Varietät bezeichnete Pflanze findet sich stellen-
weise in Pflanzungen durch die Cultur ausgesamt.
Fam. Sterculiaceae.
Commersonia Forst.
C. echinata Forst. Char. Gen. 43. t. 99. — Seem. ‚25. — Drake d.
Cast. 424.
Auf sonnigen Anhóhen hüufiger Strauch.
Savaii [Gnarrre n. 2267]. "
Upolu: Letogo-Flussgebiet, 200 m, Jan. 1894 (n. 215); [Gnasrre 10 `
Verbr.: Tropisches Asien und Oceanien,
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 655
Melochia L.
*M. odorata L. Suppl. 302.
Baum; häufig im Küstengebiet.
Upolu: Samea-Busch, Oct. 1893 (n. 61); (Gnaxrrk n. 436].
Verbr.: Bisher nur bekannt von der Insel Tanna,
M. aristata A. Gray Bot. Wilkes 193.
Sehr verbreiteter Baum, vom Küstenbusch bis in die Ausläufer der
Berge emporsteigend.
Savaii: Matautu, Aug. 1894 (n. 325); trockenes Westgebiet über Sa-
taua, Sept. 1894 (n. 366).
Einheim. Name »ma'a«.
Verwendung: Das Holz wird zum Canoebau benutzt.
Verbr.: Endemisch.
Kleinhofia L.
K. hospita L. Spec. ed. II. 1365. — Seem. 24. — Drake d. Cast. 123.
Im Küstengebiet als Baum und Strauch überall, besonders auf feuch-
tem Grunde, sehr verbreitet.
Upolu: Mulifanua, Sept. 1895 (n. 506) ; [Grarrre n. 432 u. 4607; 502
von Tonga].
Einheim. Name »fua fua«.
Verwendung: Das Holz wird beim Hausbau benutzt.
Verbr.: Trop. Asien u. pacif. Inseln.:
Trichospermum Bl.
*Tr. Richii Seem. Bonpl. IX (1861) 254 et Fl. Vit. 27. — Drake d.
Cast. 126.
Strauch im Busch (scheint selten).
Manua: Olosina, Dec. 1894 (n. 465).
Verbr.: Viti.
Fam. Theaceae.
Eurya Thunb.
SE japonica Thunb. Fl. jap. 191. t. 25. var. Thunbergii Thw.
Enum. 44.
Auf den Bergen im Innern der Inseln Upolu und Savaii. Bäume und
Sträucher, 5—40 m hoch.
Savaii: Über Safotu, 300 m, Juni 1894 (n. 332 gj): Panafu, 600 m,
Juli 1894 (n. 412 Q).
Verbr.: Japan. Bu
Die beiden Formen n. 332 u. 442, sind von A. Gray (U. S. Expl. Exped.) als beson-
dere Arten: E Pickeringii und E. angustifolia Bl. beschrieben, bezw. bestimint worden.
Ich halte es jedoch für sicher, dass mit E. Pickeringii die hier mit unter n. in angeführte
G Pflanze gemeint ist, welche sich durch die breiteren, scharf gesügten, grünen Blätter
von der als E. angustifolia Bl. beschriebenen € Pflanze unterscheidet; bei letzterer sind
656 F. Reinecke.
die Blätter kleiner, sehr fein gesägt und oberseits bräunlichgrün, unterseits gelblich. Die
außerordentliche Variabilität der E. japonica Thunb., wenigstens der hierher zusammen-
gezogenen verschiedenen Formen, erklärt die abweichenden Blattverhältnisse der 2 und
Q9 Pflanze zur Genüge. Die Samoaformen sind unter die obige Varietät zu stellen und
A. Gray’s Arten zweifellos einzuziehen, falls man die Samoaform nicht überhaupt auf
Grund geringer Abweichungen als selbstündige Art aufstellen wollte.
Fam. Guttiferae.
Calophyllum L.
C. Inophyllum L. Sp. 513. — Seem. 14. — Drake d. Cast. 146.
Im Küstengebiet überall verbreitet.
Savaii: Matautu-Küste, Juli 1894, auffallend durch wenig- oft I-blü-
tige Inflorescenzen (n. 375); ebenda Aug. 1894 (n. 506).
Upolu: Mulifanua, Febr. 1895 (n. 506*).
Einheim. Name »fetau «.
Verwendung: Das Öl der Samen gilt als Heilmittel bei Augenkatarrhen, beson-
ders der häufigen Blenorrhóe. Das Holz ist sehr fest und dient zur Herstellung von Ge-
fäßen, Kavabowlen, Stócken und Bootskielen. Die Rinde wird zur Herstellung von Haaröl
verwendet.
Verbr.: Trop. Asien, pacifische Inseln.
*C. spectabile Willd. Mag. Berl. (1814) 80. — Seem. 14. — Drake d.
Cast. 416.
Upolu: Apia-Berg, Dec. 1893 (n. 204).
Einheim. Name »tamanu«(?'.
Verwendung: Das rote Holz wird für Canoes und Boote benutzt,
Verbr.: Malayisch-pacifische Inseln.
Fam. Bixaceae.
Bixa L.
*B. Orellana L. Sp. 730. — Drake d. Cast. 409.
Als Zierpflanze in Gärten.
Upolu [Grarrre 39].
Verwendung: Die Eingeborenen benutzen den Farbstoff der Früchte zum Fürben
der Haut und der »Siapos« (Baststoffe).
Verbr.: Trop. Amerika, durch Cultur über die Tropen.
Xylosma Forst.
*X. suaveolens Forst. Prodr. 230. — Seem. 7. — Drake d. Cast. 109.
Upolu: Fatuosofia-Sumpf (n. 274); Apia-Berg, Dec. 1893 (n. 201);
[GRAEFFE n, 1333].
Verbr.: Pacifische Inseln.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 657
Fam. Flacourtiaceae.
Bestimmt von 0. Warburg.
Flacourtia L'Hérit.
Fl. Rukam Zoll. et Morr. Syst. Verz. Zoll. 33.
Sträucher; auf trockenem Gebiet.
Upolu: Vailele-Berge, Mai 4894 (n. 342); [Grarrre n. 4560).
Einheim. Name: »Filimoto«.
Verbr.: Malayisch.
Fam. Caricaceae.
Carica L.
C. Papaya L. Spec. 1466. — Seem. 97. — Drake d. Cast. 175.
Eingebürgert auf Samoa, tritt überall da auf, wo der Wald eben ge-
schlagen worden ist und bildet dann dichte Büsche.
Einheim. Name: »esie.
Verwendung: Die Früchte werden roh und gekocht, besonders von Ansiedlern
gegessen.
Verbr.: Trop. Amerika.
Fam. Thymelaeaceae.
Wickstrómia Endl.
W. foetida A. Gray in Seem. Journ. Bot. (1875) 502; Fl. Vit. 207.
— Drake d. Cast. 280 (sub W. indica C. A. Meyer var. samoensis A. Gray).
Kleiner Strauch auf sonnigen Anhóhen.
Upolu: Stübelberg, Nov. 4893 (n. 192); (Gnagrrz n. 54, £632, 4537].
Verbr.: Pacifische Inseln.
Phaleria Jack.
Ph. acuminata (Seem.) Gilg Nat. Pf. Fam. II. 6*. 225. — Seem. 209.
sub Drymispermo. — Drake d. Cast. 281.
In Bergwäldern sehr häufiger, zierlicher Strauch mit wohlriechenden,
weißen Blüten.
Savaii: Panafu, Oct. 1894 (n. 416).
Tutuila: Kamm über Asu, Dec. 1894 (n. 471).
Einheim. Name: »suni vao«.
Verwendung: Die Blüten werden zum Parfümieren des Cocosóls benutzt.
Verbr.: Viti, Tonga. l
Ph. Burnettiana (Seem.) Gilg 1. c. 225. — Seem. 208 (sub Drymi-
spermo). — Drake d. Cast. 287.
Upolu: Mulifanua-Busch, Nov. 1893 (n. 216); [GrarrrE 229, Mus.
Godeffr. 1389].
Einheim. Name wie die vorige.
Verwendung wie vorige.
Verbr.: Viti, Tonga.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 42
658
F. Reinecke.
Ph. spec.
Charakterpflanze der recenten Formation auf dürrem, sonnigem Gebiet.
Savaii: Mu, Sept. 1894 (n. 345).
Fam. Rhizophoraceae.
Crossostylis Forst.
Cr. biflora Forst. Char. gen. 8. — Seem. 428. — Drake d. Cast. 166.
Im trockenen Busch.
Savaii: Über Aopo, Sept. 1894 (n. 474).
Verbr.: Polynesien.
Rhizophora L.
Rh. mucronata Lam. Dict. VI. 469. — Seem. 91. — Drake d. Cast.
165 [Forster. U. S. Expl. Exped.].
Verbr.: Tropische Küstenpflanze.
Bruguiera Lam.
Br. Rheedii Bl. Bot. Wilkes 613. — Seem, 94. — Drake d. Cast. 105.
forma grandifolia, mit kürzeren Früchten.
Upolu: Mangrove-Sumpf hinter Apia, Mai 1895 (n. 639).
forma parvifolia, mit langen geraden Früchten.
Savaii: Matautu-Sumpf, Juni 1894 (n. 350).
Verbr.: Trop. Küsten der alten Welt,
Fam. Myrtaceae.
Bestimmt von W. B. Hemsley.
Jambosa Rumph.
J. malaccensis (L.) DC. Prodr. III. 286. — Seem. 77. — Drake d.
Cast. 469.
169.
Cultiviert.
Upolu: Apia, Juli 1894 (n. 403).
Savaii: Matautu (n. 460).
Verbr.: Trop. Asien, pacifische Inseln.
Eugenia Michell.
*E. effusa A. Gray Bot. Wilkes’ 524. — Seem. 79. — Drake d. Cast
— var.?
Schlanker Baum.
Savaii: Kammgebiet, Sept. 1895 (n. 485).
Verbr.: Viti.
E. neurocalyx A. Gray Bot. Wilkes! 519. t. 59. — Seem. 18.
—
Drake d. Cast. 170.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, 700 m, ziemlich selten, März 4894 (n. 282).
Verbr.: Viti.
Die Flora der Samoa-Inseln. IT. 659
*E. corynocarpa A. Gray Bot. Wilkes’ 596. t. 64. — Seem. 80. —
Drake d. Cast. 469.
Sträucher mit aromatischen Früchten.
Savaii: Matautu-Sumpf, Aug. 1894 (n. 402).
Einheim. Name: »sea sea«.
Verwendung: Die essbaren Früchte werden zu Halsketten benutzt.
Verbr.: Viti.
*E. clusiaefolia A. Gray Bot. Wilkes 528. t.65. — Drake d. Cast. 169.
Sträucher mit sehr wohlriechenden Blüten.
Savaii: Paia-Busch, Blüten weiß, Juli 1894 (n.376); Paia-Berg, Blüten
gelb (n. 377).
Einheim. Name: »sea sea toto«.
Verwendung: Wie vorige.
Verbr.: Endemisch.
*E. Richii A. Gray Bot. Wilkes’ 540 t. 58. — Seem. 77. — Drake d.
Cast. 170.
Kleiner Baum.
Upolu: Kamm über Siumu, Febr. 1894 (n. 203).
Verbr.: Viti, Tonga.
*E, rubescens A. Gray Bot. Wilkes’ 525. t. 63. — Seem. 80. —
Drake d. Cast. 170.
Strauch, auch baumartig.
Upolu: Lanuto'o-Kamm, Mai 4894 (n. 336).
Verbr.: Viti.
E. brevifolia A. Gray Bot. Wilkes’ 531. — Drake d. Cast. 169.
Baum mit buxusartigem Wuchs.
Savaii: Centralgebiet, 1300 m, Aug. 1894 (n. 431).
Verbr.: Endemisch.
E. amicorum A. Gray Bot. Wilkes’ 524. (. 62, — Seem. 79. — Drake
d. Cast. 169.
Sträucher mit wohlriechenden Blüten.
Upolu: Le pua, Mai 1895 (n. 629).
Savaii: Lialatele-Küste, Juli 1894 (n. 391) ; Matautu (n. 396); Vaipouli
(n. 397).
Einheim. Name: »sea sea ula« etc.
Verbr.: Viti, Tonga, Wallis.
E. inophylloides A. Gray l. c. 521. — Drake d. Cast. 169.
[U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Endemisch.
E. rariflora Benth. in Hook. Lond. Journ. Bot. ll. 221. — Seem. 78.
— Drake d. Cast. 170.
[U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Endemisch.
660 F. Reinecke.
E. savaiiensis A. Gray l. c. 530. — Drake d. Cast. 171.
[U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Endemisch.
E. tutuilensis A. Gray l. c. 529. — Drake d. Cast. 171.
[U. S. Expl. Exped.]
Verbr.: Endemisch.
E. spec. nov.?
Savaii: Gentralgebiet, 1200 m, Sept. 1894 (n. 436).
Metrosideros R. Brown.
*M. polymorpha Gaud. Voy. Freye. 99 et 482. — Seem.83. — Drake
d. Cast. 167.
Baum.
Tutuila: Le pioa, Dec. 1894 (n. 463).
Verwendung: Das Holz ist außerordentlich fest und wird verarbeitet.
Verbr.: Pacifische Inseln.
Nelitris Gaertn.
*N, vitiensis A. Gray Bot. Wilkes’ 547. t. 60.
Auf Tuffhügeln.
Savaii: Tuafa, Juni 1894 (n. 331).
Verbr.: Viti.
Psidium L.
Ps. Guajava L. Spec. 470. — Drake d. Cast. 168.
Cultiviert und verwildert.
Upolu: Mulifanua, Nov. 4893 (n. 434).
Verbr.: Trop. Amerika.
Fam. Lecythidaceae.
Barringtonia Forst.
B. speciosa L. f. Suppl. 312. — Seem. 82. — Drake d. Cast. 171.
Besonders an der Küste sehr verbreiteter Baum mit riesigen Blüten.
Upolu: Vailele-Küste, Dec. 1893 (n. 127).
Einheim. Name: »futu«.
Verwendung: Die giftigen Früchte werden zerklopft, beim Fischfang zum Be-
täuben der Fische benutzt (vgl. auch Tephrosia).
Verbr.: Indisch-malayisches Gebiet, pacifische Inseln.
B. racemosa (L.) Bl. DC. Prodr. II. 288. — Seem. 83. — Drake d.
Cast. ATA.
Prüchtig blühend, aber fast nie Früchte ansetzend. Nur nahe an Cultur-
stätten.
Upolu: Apia-Berg, Oct. 1893 (n. 132); Letogo-Flussgebiet, Nov.
(n. 197).
Verbr.: Vom trop. Ostafrika bis Queensland.
1893
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 661
B. samoensis A. Gray Bot. Wilkes 259. — Drake d. Cast. 171.
Upolu, Tutuila [U. S. Expl. Exped.].
Verbr.: Endemisch.
Fam. Combretaceae.
Terminalia L.
T. Katappa L. Mant. 519. — Seem. 93. — Drake d. Cast. 166.
Im Küstengebiet sehr verbreitet; als Zier- und Schattenbaum eultiviert.
Savaii: Lialatele-Busch, Oct. 1894 (n. 523).
Upolu: Vailele, März 4895 (n. 540), Küstenform.
Einheim. Name: »talie«, »talie ula« mit unregelmäßiger Krone,
^talie ula se« etc. zahlreiche Varietäten, je nach Wuchs und Früchten
unterschieden.
Verwendung. Das schön gemaserte Holz mit leichtem Metallglanz der Varietät
»auali'e« wird zu Kavabowlen (Tutuila) und Keulen verarbeitet und zu Bauzwecken
benutzt. Die roten, kleinen, etwas aromatischen Früchte des talie ula u. t. ula se dienen
zu Halsketten. Die Samenkerne von t. ula u. t. ui werden besonders von Kindern sehr
gern gegessen. Die Rinde junger Triebe des t. afa ist fest und geschmeidig und dient
als Bindematerial. Der äußere Holzmantel alter Stämme wird zu Signaltrommeln, auch
als Ersatz für Kirchenglocken in den Ortschaften benutzt.
Verbr.: Tropische Küstenpflanze; von Madagascar bis auf die Inseln des Stillen
Oceans.
Fam. Melastomataceae.
Melastoma Burm.
M. denticulatum Labill. Sert. Caledon. I. 65 t. 64.
Auf kahlen Anhöhen, besonders an Buschrändern und auf Tuffhügeln.
Savaii: Tuafa, Juni 1894 (n. 190); Panafu, Oct. 1894 (n. 543).
Tutuila: Matafao, Nov. 1894 (n. 529).
Verbr.: Pacif. Inseln.
* M. Godeffroyi Reinecke n. sp.; ramis junioribus petiolisque den-
siuscule brunneo-paleaceo-strigosis, praecipue pilis longis ad insertionem
foliorum, in pedicellis et calycibus sitis; foliis lanceolatis basi paullo
apicem versus magis attenuatis 9-nerviis; supra densius subtus praeci-
pue in nervis strigosis, lamina subtus sparse setulosis; calycis lobis
anguste lanceolatis (non triangularibus) deciduis tubo corollae multo
brevioribus; petalis roseis permagnis spathuliformibus limbo ciliato;
connectivo antherarum distincte producto, ad insertionem filamenti bical-
carato.
Kleine, bis 3 m hohe, holzige Sträucher; Blätter bis 4 cm lang gestielt, 5—7 cm
lang, ca, 41/ cm breit.
Savaii: Centralgebiet, Oct. 189% (n. 440).
Upolu: Am Lanuanea, Mai 1895 (n. 511).
Die Art steht der vorigen nahe, ist aber durch die Behaarung und die schmal-
lanzettlichen , nach der Blüte schnell abfallenden Kelchzipfel, sowie durch den
662 F. Reinecke.
Connectivfortsatz und die mächtigen Blumenblätter von derselben deutlich unter-
schieden.
Medinilla Gaud.
* M. amoena Seem. Fl. Vit. 88.
Kletternder Strauch.
Upolu: Vailelekammgebiet, Mai 1895 (n. 624).
Verbr.: Viti.
Die Zugehürigkeit dieser Pflanze zur Art scheint auf Grund der Diagnose ziemlich
sicher, wenn auch der kletternde Wuchs von Seem. nicht erwähnt ist.
Astronia Bl.
A. Pickeringii A. Gray Wilkes’ Bot. 577 t. 72 P-
var. samoensis A. Gray l. c.
Inflorescenz ohne Tragblätter, Blätter 3 —5-vervig.
Upolu: Kammgebiet, Febr. 1895 (n. 529).
Verbr.: Endemisch.
* A. confertiflora A. Gray Wilkes’ Bot. 579.
Auf lichten Höhen.
Savaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 563).
Verbr.: Viti.
* A. parviflora Triana in Seem. Fl. Vit. 152.
Upolu: Kammgebiet, April 1895 (n. 524).
Tutuila: Le pioa, Dec. 1894 (n. 473).
Verbr.: Viti.
A. samoensis S. Moore Journ. of Bot. 1880. 3.
Strauch auf kahlen Hóhen oder an Buschründern.
Savaii: Tuafa, Juni 1894 (n. 273°).
Upolu: Vailele-Berge, April 1894 (n. 273).
Tutuila: Matafao, Dec. 1894 (n. 572).
forma arborescens.
Stattlicher Baum.
Savaii: Panafu, Aug. 1894 (n. 496).
Memecyclon L.
M. spec.
Baum von buxbaumartigem Habitus.
Savaii: Centralgebiet, 1500 m, Juni 1894 (n. 370).
Die leider nur mit Früchten vorhandene Form steht dem M. subcor
nächsten, ist aber durch kleinere Blätter von derselben auffallend unterschieden.
datum Cogn. am
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 663
Fam. Oenotheraceae.
Jussieua L.
J. suffruticosa L. Spec. 55. — Seem. 98. — Drake d. Cast. 174.
Im Küstengebiet auf sumpfigem Grunde sehr gemein, besonders auf
Upolu.
Upolu: Apia, Sept. 4893 (n. 7); Samea-Sumpf, April 1894 (n. 823);
[GRAEFFE n. 255].
Verbr.: Tropen.
Fam. Araliaceae.
Bearbeitet von H. Harms.
Polyscias Forst.
* P. Reineckei Harms n. sp.: foliis magnis impari-pinnatis, vagina
lata, foliolis oppositis petiolulatis, lateralibus basi inaequali (margine in-
feriore prius in petiolulum abeunte quam superiore), glabris, membranaceis,
oblongis vel lanceolato-oblongis, breviter acuminatis; paniculis elongatis
glabris, axi primaria 6—10 em ramos secundarios oppositos vel alternantes
ex axilla braeteae parvae latae egredientes ferente, ramis secundariis elon-
gatis spiciformibus, ad eorum axin compluribus 15— 20) umbellis bre-
vissime pedunculatis affixis; umbellis paucifloris (ca. 3—8-floris) capituli-
formibus, pedicellis brevissimis, primo aspectu subnullis, ad basin floris
vix vel leviter articulatis; calyce subintegro; petalis 5 valvatis; stamini-
bus 5; gynaeceo 2—3-mero, stylo e basi lata conico, brevi, stigmatibus
brevissimis 2 coronato; fructibus 2—3-locularibus, 2—3-spermis. 2-dvmis
vel tridymis, stylo brevi coronatis, loculis compressis.
Die mit breiter Scheide aufsitzenden Blütter werden im ganzen 40 cm lang und
länger; die Stiele der Blättchen sind 4—2 cm lang, deren Fläche wird 42—416 cm lang,
5,5—6,5 cm breit. Die Rispen werden 30 cm lang oder noch länger, die ährenähnlichen
Zweige erreichen eine Länge von 6—14 cm. Die Blütenstiele werden kaum 4 mm lang
(0,5—0,8). Die Blumenblätter sind 2—2,5 mm lang.
Upolu: Letogo-Kamm, Febr. 1894 (n. 136).
Die Art steht der Polyscias multijuga (A. Gray) Harms von den Viti-Inseln sehr
nahe, unterscheidet sich aber durch noch kürzere Dóldchenstiele und Blütenstiele.
P. samoensis (Gray) Harms Nat. Pflanzenfam. II. 8. 45. Panar
samoense A. Gray in Wilkes Expl. Exped. p. 717; Nothopanax samoensis
Seem. Fl. Vit., p. 115. — Drake d. Cast. 182.
Zierliche Bäumchen mit intensiv curryartig riechenden Früchten.
Upolu: Mulifanua-Urwald, März 1894 (n. 178).
Verbr.: Endemisch.
Schefflera Forst.
* Sch. samoensis (Gray) Harms Nat. Pflanzenfam. III. 8. 39. Paratropia
samoensis A. Gray in Wilkes Expl. Exped., p. 722; Cheirodendron samoense
Seem. Rev. Heder., p. 78.
Culturptlanze.
664 F. Reinecke.
Upolu: Letogo-Flussgebiet.
Verbr.: Endemisch.
Meryta Forst.
M. macropylla Seem. Bonpl. (1862) 294. — Seem. 119. — Drake d.
Cast. 182.
Prächtig blühender Strauch oder zierliche Bäumchen.
Savaii: Kammgebiet, Juni 1894 (n. 349).
Verbr.: Tonga.
Reynoldsia A. Gr.
R. pleiosperma A. Gr. Wilkes Expl. Exped. 725 t. 93. — Drake d.
Cast. 183.
Savaii [U. S. Expl. Exped.].
Verbr.: Endemisch.
Fam. Umbelliferae.
Hydrocotyle L.
H. asiatica L. Spec. 234. — Seem. 413. — Drake d. Cast. 179.
Gemein auf Culturstätten, besonders bei Häusern.
Upolu: Mulifanua, Jan. 1894 (n. 200).
Tutuila: Pagopago, Dec. 1894 (n. 524).
Verbr.: Tropen.
(?) H. leucocephala Cham. et Schlecht. in Linnaea l. 364. — Drake
d. Cast. 479.
[U. S. Expl. Exped.].
Verbr.: Trop. Amerika.
Fam. Ericaceae.
Vaccinium L.
* V. Antipodum Reinecke n. sp.; ramis foliisque glaberrimis; foliis
approximatis, breviter petiolatis, obovatis, leviter mucronulatis, coriaceis;
floribus solitariis geminisve; calyce 5-lobo, lobis triangulari acuminatis,
caducis; corolla carnosa, oblongo-urceolata, in limbum 5-lobum angustatum;
lobis brevibus , conniventibus; staminibus 5 + 5, exterioribus basi corollae
adnatis, filamentis filiformibus, antheris filamento breviter supra basin
insertis, oblongis, loculis apice divergentibus, tubulosis, muticis, ecalca-
ratis, apice poris obliquis dehiscentibus; gynaeceo 5-loculari, stylo medio
incrassato, stigmate tuberculoso.
Epiphytischer Strauch auf den Ästen hoher Bäume, bis A m hoch. l
Blätter 21/2 cm lang, 10—13 mm breit, Blüten 40—13 cm lang gestielt, Krone glasıg
weiß, ca. 4 cm lang, 5 mm im weitesten Durchmesser; Zähne 1—2 mm lang, nie ZU
rückgebogen, obere Öffnung sehr eng; Staubblätter kaum bis an den Schlund reichend.
Savaii: Centralgebiet, 1500 m, auf den Ästen von Gardenia, Sept.
1894 (n. 435).
Diese Art ist vielleicht mit einer als V. Whitmei von F. v. MÜLLER besc
polynesischen (Samoa ?),Form identisch; sie musste jedoch hier neu beschrieben werden,
hriebenen
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 665
da alle Nachforschungen nach der MürLER'schen Diagnose und dem Orte der Publication
erfolglos blieben. Drei auffallende Eigentümlichkeiten reprüsentiert dieses Samoa-
Vaccinium: 4. es ist die einzige bisher von der südlichen Hemisphüre
bekaunte Art; 2. es istepiphytisch; 3. esfehlt den Antheren jede Spur
eines Sporns oder Anhängsels. Ihre Zugehörigkeit zu Vaccinium scheint in-
dessen zweifellos, und sie neigt am meisten zu Drupe’s Section Epigynium hin, obwohl
die ungespornten Antheren mehr an amerikanisch-andine Formen erinnern.
Fam. Myrsinaceae.
Maesa Forst.
M. nemoralis DC. Prodr. VIII. 79. — Seem. 148. — Drake d.
Cast. 226.
Hübscher Baum mit bräunlichem Laub, häufig strauchig, mit Lenti-
cellen bedeckt.
Savaii: Vaipouli-Busch, Juni 1894 (n. 262*).
Upolu: Mulifanua-Urwald, März 1894 (n. 262); (GnakrrE n.50*, 1391,
1605, 1597, 4577].
Verbr.: Oceanien.
Ob die Grarrre’schen recht variierenden Exemplare alle zu dieser allerdings selbst
sehr formenreichen Art zu rechnen sind, vermochte ich nicht sicher festzustellen; auf-
fallend ist es, dass andere Arten von Maesa, wie auch von Ardisia und Myrsine auf den
Samoainseln gänzlich zu fehlen scheinen, da sowohl von Tahiti, wie von den Viti-Inseln
zahlreiche Vertreter der Gattungen bekannt sind; cfr. DRAKE DEL CasriLLo: Illustrationes
etc. u. Seem. Fl. Vit.
Fam. Ebenaceae.
Diospyros L.
D. samoensis A. Gray in Proc. Am. Acad. V. (1861) 326. — Seem. 151.
Upolu: An einem Banyanbaum bei Mulifanua, Oct. 4893 (n. 107):
Aliipata, Febr. 1895 (n. 528).
Verbr.: Endemisch,
| Fam. Loganiaceae.
Fagraea Thunb.
*F. Berteriana A. Gray in Linn. Journ. I. 98. — Seem. 464. —
Drake d. Cast. 238.
Baum der Küsten- und unteren Waldregion.
Savaii: Mangrovesumpf hinter Matautu, Juni 1894 (n. 352).
Upolu: Le pua, Mai 1895 (n. 622). Junge Triebe eines Strauches,
vielleicht verschieden von der Art.
Einheim. Name: »pua ula«.
Verwendung: Die sehr wohlriechenden, 42—45 cm langen Blüten werden zu
Halsketten aufgereiht und zur Parfümierung des Cocosóls benutzt. Das Holz der Báume
ist weich,
Verbr.: Pacifische Inseln.
666 F. Reinecke.
Geniostoma Forst.
*G, samoense Reinecke n. sp.; foliis ellipticis, breviter acuminatis,
basi subrotundatis, rarissime attenuatis, petiolatis, integerrimis,
glaberrimis, nervis lateralibus 6—8, patentibus, vix prominulis, vagina stipu-
lari truncata integerrima; cymis axillaribus, 5—10-floris; pedunculis
pedicellisque bibracteatis; floribus conspicuis, calyce breviter 5-fido, lobis
subrotundatis, corolla calyce duplo longiore, lobis acuminatis; capsulis
ovatis vel subglobosis, dehiscentibus, valvis non recurvatis, placentis
persistentibus.
3—5 m hohe Sträucher. Blätter 410—1414 cm lang, 4—6 cm breit; Blattstiel ca.
4 cm, Cymen 4—41/; cm lang. Blüten ca. 3 mm, Fruchtstand ca. 2!/; cm, Kapsel
6—7 mm lang, 5—7 mm breit.
Strauch auf sumpfigem Boden im Küstenbusch, mit winzigen, weiBen
Blüten, braunen Samen, die in einer orangefarbenen Pulpa eingebettet
sind. Die Blätter werden beim Trocknen schwarz.
Upolu: Fatuosofia-Busch, Jan. 1894 (n. 275); [Graerre n. 245, 1393),
Savaii [Gnarrrs n. 4613].
Einheim. Name: »taipoipo«.
Die Art steht der G. rupestre Forst. sehr nahe, sie ist von ihr unterschieden durch
Form und Größe der dünnhäutigen Blätter mit schwach hervortretender Nervatur,
größere Blüten, rundliche Kapseln und die umgebogenen Kapselhälften, welche nach
der Reife weit offen stehen.
* var. parviflora Reinecke n. var.; foliis ovatis longe attenuatis,
basi paullo angustatis; cymis oo floris, floribus minutis, calyce profunde
inciso, lobis acuminatis, valvis crassis, maturis fructibus leviter recurvatis.
ca. 5 m hoher Strauch mit grünlich-weißen Blüten und schwarzen
Kapseln.
Upolu: Aliipata-Sumpf, Febr. 1895 (n. 555).
Die Varietät stellt eine Zwischenform zwischen der Art und G. rupestre Forst. dar.
*6. rupestre Forst. Char. gen. 24 t. XII. — Seem. 164. — Drake d.
Cast. 936.
Strauch, 3—6 m hoch im Busch der Berge, mit winzigen, weißen Blüten
und bei der Reife zurückgebogenen Kapselhälften und gelblicher Pulpa, 10
welche die schwarzbraunen Samen eingebettet sind.
Savaii: Küstenbusch (n. 539).
Upolu: Östliches Kammgebiet, Febr. 1894 (n. 285); [GRAEFFE D. 24].
Einheim. Name: wie vorige.
Verbr.: Oceanien.
i ^ | . . ‚schmälert
Auch die Blätter dieser Formen sind nur ausnahmsweise am Grunde versch 1 di
un
ihre Nervatur ist weit weniger hervortretend als bei den Originalexemplaren, U
auffallende Rückwärtskrümmung der Kapselklappen, welche sie mit G. australian
F. v. Müll. gemein hat, lässt ihre Zugehörigkeit zu der nicht vollständig genug beschriedf
nen Art Forster’s nicht ganz zweifellos erscheinen.
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 667
Fam. Apocynaceae.
Alstonia R. Br.
A. plumosa Labill. Sert. Austr. Caled. 98 t. 32. — Seem. 161. -
Drake d. Cast. 234.
4—6 m hoher Strauch.
Savaii: Küstengebiet [Grarrre n. 1489].
Manua: Ofu, Kammgebiet, Dec. 1894 (n. 464).
Verbr.: Neu-Caledonien, Viti.
"A. Godeffroyi Reinecke n.sp.; foliis longe lanceolatis, petiolatis,
undulato - integerrimis, utraque facie glaberrimis, costa media
utrinque prominente, nervis lateralibus conspicuis, semipellu-
cidis, cymis foliis brevioribus, multifloris, statu fructifero multo
longioribus; floribus parvis, longitudine pedicelli, pedicello bracteolato,
bractea squamosa: calyce usque ad basin 5-partito, lobis ovatis, rotundatis;
tubo corollae brevi, fauce albido hirsuto, laciniis 3 longioribus, oblongis
subrotundatis; filamentis brevissimis, prope basin tubi insertis, antheris
subcordatis; disco inconspicuo; carpellis 2 in stylum brevem conjunctis;
folliculis longissimis, filiformibus.
Blätter 42—20 cm lang, 41/5—3 cm breit, 2—3 cm lang gestielt. Blüten 4—6 mm
lang; Kelchzipfel ca. 4 mm, Röhre 11/5—2, Kronlappen 3—4 mm lang. Balgfrüchte
15—25 cm lang, 2—3 mm im Querdurchmesser. Blüten weiß.
Mittelgroßer Baum.
Upolu: Letogo-Siuma-Kamm, 750 m, April 1895 (n. 483).
Die Art gehört in die Gruppe Dissuraspermum Benth. et Hook., K. Schum. Nat.
Pflanzenfam. IV. 2. 439 unter B.: Knospenlage von Kelch und Krone typisch rechts
deckend.
Lochnera Rchb.
L. rosea (L.) Rehb. Consp. 134.
Als Zierpflanze in Gärten cultiviert.
Savaii: Matautu, Sept. 1894 (n. 390, Blüten weiß; n. 400, Blüten
rötlich-violett), beide Formen verwildert an der Küste.
Einheim. Name: »pua ula« (vergl. Fagraea).
Verwendung: Blüten zu Halsketten.
Verbr.: Trop. Kosmopolit.
Gynopogon Forst.
*@. olivaeformis (Gaud.) K. Sch. Nat. Pflanzenfam. IV. 2. 154.
Eleganter Kletterstrauch mit duftenden Blüten.
Upolu: Bergwald, Mai 1894 (n. 295).
Einheim. Name: »lau maile«.
Verwendung: Blüten und Blätter zu Halsketten und Tanzgürteln.
Verbr.: Pacifische Inseln.
668 F, Reinecke.
*@. bracteolosus (Rich.) K. Sch. Nat. Pflanzenfam. IV. 2. 454.
Stattlicher Kletterstrauch mit groBen, runden Früchten.
Savaii: Westgebiet, Aug. 1894 (n. 346); Busch über der Tuafa, Aug.
1894 (n. 355).
Upolu: Bergwald, Mai 1894 (n. 223).
Einheim. Name:
Verwendung:
Verbr.: Viti.
*G. scandens Forst. Char. gen. 36.
Kräftiger Kletterstrauch mit kleinen Blättern.
Savaii: auf dem Mu, Sept. 1894 (n. 369).
Verbr.: Tahiti,
wie vorige.
G. spec.?
Upolu: Kammgebiet, April 4894 (n. 253).
Das vorhandene Material gestattet mir keine sichere Bestimmung. Es ist zweifel-
haft, ob die Pflanze überhaupt zur Gattung gehórt.
Cerbera L.
C. Manghas Hamilt. in DC. Prodr. VIII, 353. — Seem. 158. — Drake
d. Cast. 233 (sub C. lactaria Hamilt.).
Häufiger Baum im Küstengebiet.
Upolu: Mulifanua, Márz 1895 (n. 633).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Tabernaemontana Plum.
T. orientalis R. Br. Prodr. 468.
Savaii: Nördliches Kammgebiet, Aug. 4894 (n. 358).
Upolu: Le pua, Mai 1895 (n. 569).
Tutuila: Matafao-Kamm, fliederühnlich, Dec. 1894 (n. 539).
Verbr.: Malayisch-pacifische Inseln.
Fam. Asclepiadaceae.
Tylophora R. Br.
T. samoensis A. Gray Proceed. Am. Ac. V. 334. — Seem. 162. —
Drake d. Cast. 236.
Im Küstengebiet häufige, kletternde Schlingpflanze mit sehr schwach
riechenden, gelblichen Blüten.
Upolu: hinter Apia, Dec. 1894 (n. 629; Vaimea-Busch (n. 534);
[(GnarrrE n. 527, 41757].
Verbr.: Endemisch.
Asclepias L.
* A. curassavica L. Spec. 314. — Drake d. Cast. 235.
Im Küstengebiet, besonders in Palmenpflanzungen sehr hàufig.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 669
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Sept. 1893 (n. 41).
Verbr.: Tropen.
Hoya R. Br.
*H. upoluensis Reinecke n. sp.; caule scandente, internodiis longis;
foliis coriaceis, siccis chartaceis, breviter petiolatis, saepe obliquis, elliptico-
lanceolatis, distincte acuminatis, basi angustatis, conspicue quintupli-
nerviis, nervis utrinque prominulis; inflorescentia umbelliformi, pedunculo
petiolum multo superante; pedicellis tenuibus, quam pedunculus breviori-
bus; floribus permagnis; calycis segmentis oblongis, angusto-rotundatis,
glaberrimis; corolla magna, glaberrima, tubo brevissimo, lobis latis, in
apicem longam productis; laminis antheriferis oblongis, loculis sub-
linearibus.
Hoch steigende Schlingpflanze. Stengel bis 5 mm dick, Internodien regelmäßig,
! dem, Blattstiel 25 mm, Blätter 7—45 cm lang, bis 5 cm breit. Doldenstiel 3—5 cm,
Blütenstiel 2—291/; cm lang; Kelchlappen 2—21/ mm lang, Krone 42—15 mm im Quer-
durchmesser. Zipfel der Staminalcorolla bis 5 mm lang, in der Mitte ca. 2 mm breit.
Dolden reichblütig; Blüten wachsweiß, glänzend, sehr wohlriechend mit purpurrotem
Narbenkopf.
Vorzugsweise im jüngeren Busch und an Flussläufen.
Upolu: Mulifanua-Busch, Oct. 1893 (n. 86).
Einheim. Name: »fue manogi«, d. h. wohlriechende Kletterpflanze.
Verwendung: Die duftenden Blüten dienen zur Parfümierung des Cocosóls.
Vielleicht hat Seemann, Fl. Vit. 163 unter H. samoensis Seem, ex Herb. Hook. dieselbe
Pflanze gemeint. Die an und für sich unzulüngliche Diagnose daselbst stimmt jedoch
einerseits bezüglich der Blattform, andererseits in der Behaarung der Blüten nicht mit
der vorliegenden Art überein. Erstere nennt er »ovato ellipticis«, letztere »intus pube-
rulis«; allein in dieser Beziehung gleicht Sremann’s Pflanze der folgenden Art.
*forma minor.
Im Habitus der Art sehr ühnlich, doch immerhin nicht unerheblich unterschieden
durch die Blattstellung und Umbildung je eines Blattes in eine Haftwurzel
Oder Ranke. Die Blüten (noch nicht aufgeblüht) sind zarter und von Natur gelblich;
die Klemmkörper sind in der Blüte als dunkelrote Knópfchen erkennbar.
Savaii: Centralgebiet, 1000 m, Sept. 1894 (n. 446).
Es ist nicht ausgeschlossen, vielleicht wahrscheinlich, dass die Form eine selbst-
Ständige Art darstellt, die aufzustellen indessen das mangelhafte Material nicht angebracht
erscheinen lässt.
"H. pubescens Reinecke n. sp.; caulis scandentis, volubilis inter-
nodiis longis; ramulis pubescentibus; foliis carnoso-coriaceis,
planis, penninerviis, ovalibus vel ovatis, brevissime abrupte acuminatis,
basi rotundatis vel subcordatis, petiolis longis, pubescentibus, lamina `
utrinque minute lanata; inflorescentiis axillaribus, multifloris, pe-
dunculo pedicellis subaequali; calyeis laciniis lanceolatis,
longe acuminatis, extus pubescentibus; corollae lobis e basi lata
obtuse angustatis, planis, extus glabris, intus hirtellis; disco evoluto ;
coronae stamineae foliolis incrassatis, marginibus haud revolutis, dorso
eximie bicarinatis; folliculis longis, acuminatis, ceraceo-pruinosis,
670 F. Reinecke.
Stengel bis 45 mm dick; Internodien ca. 4 dem, Blattstiele 2—3 cm, Spreiten
6—9 cm lang, 4—6 cm breit; Dolden- und Blütenstiele ca. 3 cm; Kelchzipfel ca. 3 mm
lang, an der Basis 4,5 mm breit; Krone 15—18 mm im Querdurchmesser, Kronzipfel
an der Basis 5 mm breit; Follikel 410—414 cm lang, ca. 4 cm dick. Blüten wachsartig.
Im Küstenbusch sehr verbreitet, besonders an Waldrändern und Fluss-
läufen. Weniger aromatisch.
Upolu, Savaii (n. 220).
Einheim. Name: »fue se le la«, d. h. »Winde, die der Sonne trotzt«,
weil die Blätter äußerst schwer trocknen und absterben.
Verwendung: Auch zur Parfümierung des Cocosóls, besonders aber zu Hals-
ketten,
Diese Pflanze, welche von der U. S. Expl. Exped. bereits auf Samoa gefunden, aber
von A. Gray zu H. bicarinata A. Gray gestellt wurde, unterscheidet sich doch von dieser
derartig, dass sie als selbständige Art zu betrachten ist. Die dickfleischigen, beiderseits
behaarten Blätter, die lanzettlichen, stark behaarten Kelchzipfel und die Form der Kron-
lappen trennen sie scharf von der folgenden H. bicarinata.
H. bicarinata A. Gray Proceed. Am. Acad. V (1861/62) 335. —
Seem. 163. — Drake d. Cast. 236.
Upolu: Letogo-Flussgebiet, Jan. 1894 (n. 224).
Einheim. Name:
Verwendung:
Verbr.: Pacifische Inseln, Australien.
Das Material ist bis auf einen Laubtrieb auf dem Transport zerstört worden, So
dass die Zugehörigkeit zur Art nur vermutungsweise zu bestimmen ist.
| wie vorige.
Fam. Convolvulaceae.
Pharbitis Chois.
* Ph. insularis Chois. in DC. Prodr. IX. 344.
Im Küstengebiet sehr verbreitet.
Savaii: West-Gebiet, Agalava, Sept. 1894 (n. 382), Blüthen rot-
violett.
Verbr.: Australien, Oceanien.
Ipomoea L.
I. pes caprae Roth Nov. pl. spec. 109. — Seem. 172. — Drake d.
Cast. 244.
Am Strande aller Inseln nie fehlend, in dichten, sattgrünen Matten.
Savaii: Matautu, Sept. 1893 (n. 57°).
Upolu: Mulifanua-Küste, Juli 1894 (n. 57).
Verbr.: Tropen.
L Turpethum R. Brown Prodr. 485. — Seem 172. — Drake d.
Cast. 244.
Im sonnigen Küstengebiet sehr verbreitet.
Savaii: Vaipouli, Juli 4894 (n. 62* u. 545). Beide Formen mit pfeil-
fórmigen Blättern.
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 671
Upolu: Samea, Oct. 1893 (n. 62).
Verbr.: Trop. Asien, Australien.
*]. denticulata Chois. Mem. soc. phys. Geneve VI. (1833). 447. —
Seem 172. — Drake d. Cast 242.
Im Küstengebiet, besonders in Pflanzungen sehr verbreitet, weiß und
rotviolett blühend.
Upolu: Samea-Busch, Sept. 1893 (n. 56); Aliipata, Febr. 1895 (n. 535).
Verbr.: Australien und pacifische Inseln.
Merremia Dennst.
* M. nymphaeifolia (Dietr.) Hallier (Det. Scnumann).
Im Busch der Berge verbreitet, selten blühend.
Upolu: Mulifanua-Urwald, Jan. 1894 (n. 169).
Verbr.: Cuba.
Alle Teile der Pflanze werden beim Trocknen schwarz. Diese Art ist die einzige
auf Samoa heimische Convolvulacee. Sie fehlt im Küstengebiet fast ganz.
Calonyction Chois.
C. speciosum Chois. Conv. Or. 59.
Im Küstengebiet, besonders auf cultiviertem Land.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Sept. 1893 (n. 59).
Verbr.: Tropen.
Fam. Borraginaceae.
Cordia Plum.
C. aspera Forst. Prodr. n. 109. — Seem. 169. — Drake d. Cast. 289.
In Wäldern der niederen Bergregion sehr verbreitet.
Upolu: Mulifanua-Urwald. Dec. 1893 (n. 129.)
Verbr.: Viti, Tonga.
Anmerkung: Zur Ergänzung der Diagnose dürfte die Erscheinung von Interesse
Sein, dass der Griffel sich erst teilt, nachdem er aus der Blüte hervorgetreten ist und die
Antheren bereits entleert sind; die Art ist also ausgesprochen protandrisch.
Tournefortia L.
*T. argentea L. f. Suppl. 133. — Seem. 170. — Drake d. Cast. 240.
Als Zierstrauch angepflanzt, stellenweise verwildert.
Savaii: Falealupo, Oct. 1894 (n. 368).
Einheim. Name: »tausuni«.
Verbr.: Ost-Indien, pacifische Inseln.
Fam. Verbenaceae.
Vitex L.
* V. trifolia L. Sp. pl. 638. — Seem. 190. — Drake d. Cast. 260.
Häufig im Küstengebiet und in niederen Bergwäldern.
Upolu: Fanuatapu, Febr. 1895 (n. 546); [Grasrre n. 1587].
672 F, Reinecke.
Einheim. Name: »namulega«.
Verwendung: Als Heilmittel.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Lantana L.
* L. Camara L. sp. 627. — Drake d. Cast. 259.
Als Zierstrauch von Hawaii eingeführt, vermehrt sich außerordentlich,
so dass vor weiterer Verbreitung gewarnt wird, da auf Hawaii als Unkraut
gefürchtet.
Verbr.: Trop. Amerika, Hawaii.
Premna L.
* Pr. taitensis Schauer in DC. Prodr. VI. 638. — Seem. 186 t. 43.
— Drake d. Cast. 260.
Im Küstengebiet und an der Küste selbst sehr verbreiteter Strauch.
Upolu: Fatuosofia-Busch, am Sumpf, Oct. 1893 (n. 77); Samea-Busch
Nov. 1893 (n. 77°).
Einheim. Name: »aloalo«.
Verwendung: Holz zu Hauspfosten, Blätter als Arzneimittel.
Verbr.: Pacifische Inseln.
Clerodendron L.
C. inerme R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV. 65. — Seem. 188. —
Drake d. Cast. 261.
Kleiner Strauch an der Küste und in Mangrovesümpfen.
Upolu: Apia, Mangrovesumpf, Dec. 1893 (n. 174); Vailele-Küste,
Febr. 1895 (n. 547); [Gnaxrrz n. 83, n. 1600].
Einheim. Name: »alo alo a tai«, d.h. am Strande wachsende Premna.
Verwendung: Die Blütter werden als Decoct gegen Fieber erfolgreich benutzt.
Verbr.: Malayische und pacifische Inseln.
C. amicorum Seem. Bonplandia X. 249; Fl. Vit. 189. — Drake d.
Cast. 264.
Hochkletternder Strauch mit wohlriechenden, weißen Blüten. Beson-
ders im Küstengebiet verbreitet.
Upolu: Mulifanua-Busch, Dec. 1893 (n. 144 u. 173).
Manua: Ofu, Dec. 1894 (n. 4714); [Gmarrre n. 29°, 87, 94],
(1364, 1579).
Einheim. Name: auf Tutuila »afa«, auf Manua »mama lupe« Kb
Verbr.: Tonga.
Fam. Labiatae.
Plectranthus L'Hérit.
* Pl. Forsteri Benth. Lab. Gen. et Spec. 38. — Seem. 192. — Drake
d. Cast. 269,
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 673
-Auf Culturstätten im Küstengebiet.
Upolu: Apia, Aug. 4893 (n. 19).
Verbr.: Viti, Neu-Hebriden.
EN
Leucas Benth.
*L.decemdentata Smith in Rees. Cyelop. R. Br. Prodr. 504. — Seem.
192. — Drake d. Cast. 263.
Im Küstengebiet als Unkraut gemein.
Upolu: Apia, Sept. 1893 (n. 52); Mulifanua (n. 67); [Gragrre n. 1484].
Verbr.: Ost-Indien, pacifische Inseln.
Ocimum L.
*0. gratissimum Hook et. Arn. Bot. Beech. 67. — Seem. 191. —
Drake d. Cast. 264.
Eingeschlepptes Kraut; nur nahe der Küste.
Upolu: Vaia, Oct. 1893 (n. 173).
Verbr.: Von Ost-Indien durch den Stillen Ocean nach Süd-Amerika.
Leonurus L.
* L. sibiricus L. Sp. 584.
Eingeschleppt.
Upolu: Vaia, Sept. 1893 (n. 51).
Verbr.: Kos mopolit.
Coleus Lour.
C. scutellarioides Benth. in Wall. Pl. Asiat. rar. Il. 16.
Verwildert. Überall auf Lichtungen, besonders bei Culturstáütteu.
Blätter in allen Farben variierend.
Upolu: Utumapu, Oct. 1893 (n. 114): [Graerre n. 1486, von Vitij.
Verbr.: Malay.-pacif. Inseln.
Fam. Solanaceae !).
Solanum L.
*S. repandum Forst. Prodr. 18. — Seem. 177, t. 38. — Drake d.
Cast. 947.
Upolu: Apia-Berg, April 1895 (n. 522).
Manua: Olosina, Dec. 1894 (n. 519).
Verbr.: Pacif. Inseln.
S. nigrum L. Sp. 186. — Seem. 174. — Drake d. Cast. 246.
In Bergwäldern, besonders auf Lichtungen.
Sawaii: Centralgebiet, Sept. 1894 (n. 343).
1) Eine genaue Bestimmung der meisten Solanaceen war auf Grund des geringen
Vergleichsmaterials und der schwierigen Unterscheidungen nicht móglic h.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 13
674 F. Reinecke.
Upolu: Apia-Berg, Aug. 1893 (n. 36).
Verbr.: Kosmopolit.
S. Lycopersicum L. Spec. 185.
Upolu: Apia-Berg, Aug. 1893 (n. 35).
Verbr.: Durch die Cultur über alle wármeren Gebiete verbr.
S. Uporo Dun. in DC. Prodr. XIII. 269. — Seem. 176. — Drake d.
Cast. 247.
Endemisch.
S. spec. ? (n. 181, 206, 386, 443 u. 552).
Cestrum L.
C. spec.
Zierpflanze.
Upolu: Apia, Dec. 1894 (n. 553).
Physalis L.
Ph. ninima L. Sp. 183. — Drake d. Cast. — Seem. 178.
Upolu: niedrige Hügel; [Grarrre n. 1476).
Verbr.: Tropen.
Datura L.
D. suaveolens Humb. et Bonpl. in Willd. Enum. Hort. Berol. 227.
Durch Cultur verwildert.
Savaii: Safotu, Oct. 1894 (n. 521).
Verbr.: Mexico.
Capsicum L.
*C. annuum L, Spec. 270.
Durch Cultur stellenweise verwildert.
Upolu: Samea, Sept. 1893 (n. 140).
Einheim. Name: »polo ite«.
Verwendung: Die Früchte dienen als Kavagewürz.
Verbr.: Tropen und Subtropen.
* C. frutescens L. Spec. 271. — Seem. 177. — Drake d. Cast. 248.
Upolu: Samea, Aug. 1893 (n. 63 u. 63°, 70, 74).
Einheim. Name: »polo«.
Verwendung: Als Kavagewürz; die reifen Früchte werden zu Halsketten und
Tanzgürteln benutzt.
Verbr.: Wie vorige.
Brachistus Miers.
Br. Feddei Reinecke n. sp.!); frutex vel arbor androdioica, glabra
inermis; foliis longe petiolatis, integerrimis, saepius undulatis, Son"
, iell mit
4) Ich habe die Art nach Dr. Fr. Feppe (Breslau) benannt, welcher sich speciell
r y : D: Bei-
der Anatomie der Solanaceen und auch der Gattung beschäftigt hat (vergl. FEDDE
träge zur vergleichenden Anatomie der Solanaceen. Breslau 4896).
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 675
majore ovato-oblongo, vel ellipsoideo-acuminato, basi attenuatis, saepissime
obliquis; floribus duobus, rarius ?—4 axillaribus, longe pedicellatis, 5-
meris, calyce campanulato, minute 5-dentato, sub fructu paullo accrescente ;
corolla rotata, infundibuliformi, limbo plicato, profunde 5-lobo, lobis
angustatis, rotundatis; staminibus prope faucem affixis, filamentis
brevibus, antheris oblongis, filamento multo longioribus: ovario in floribus
hermaphroditis biloeulari, exserto, stylo crasso, apice stigmate crasso dila-
tato, bilobo coronato antheras superante, in floribus masculis reducto, stylo
brevissimo stigmate destituto; bacca globosa, succosa, atroviridi.
Abbildung auf Taf. XIII., Fig. B.
Strauch auch baumartig. Blätter in der Größe sehr variabel, 9—3'cm lang gestielt.
Spreite bis 48 cm lang bis 42 cm breit. Blüten 1—41/9 cm gestielt, 6—8 mm lang,
reife Beere ca. 42 mm im Durchmesser.
Besonders im Busch der niederen Bergregion sehr verbreitet.
Savaii: Ueber Aopo, Sept. 1894 (n. 58* (jt).
Upolu: Wald am Samea-Berg, Sept. 1893 (n. 58 g); Mulifanua-Ur-
wald, Oct. 1893 (n. 78 8).
Einheim. Name: »Olasina«.
Ich vermute, dass die Art mit der von SEEMANN (Fl. Vit. 176 t. 36) als Solanum
vitiense beschriebenen Viti-Form identisch — oder doch nahe verwandt — ist. Von
derselben weicht sie nur wesentlich hinsichtlich der Inflorescenzen ab, die bei der Viti-
Pflanze cymós vielblütig sein sollen, hier aber auf 2, seltener bis 4 achselständige Blüten
beschränkt sind. Dass auch SkEwANN's Art kein Solanum ist, geht schon aus dem Habitus,
ferner den längs aufspringenden, freien Antheren und deren Insertion nahe dem Schlunde
der Kronróhre deutlich hervor.
In letzterem Punkte, sowie durch die tiefe Spaltung der Krone — bis unter die
Mitte — weicht die Art allerdings auch von der Diagnose für Brachistus leicht ab. Die
hohe Insertion der Staubblätter stimmt jedoch mit der der eingezogenen Gattung Sicklera
Sendtn., Form und Teilung der Krone mit der ebenfalls zu Brachistus gezogenen Fregardia
Withering völlig überein, so dass die Samoa -Art die Vereinigung beider Gattungen
zu Brachistus vollauf berechtigt erscheinen lässt. Auch die anatomische Untersuchung
des Stengels zeigt in den stark ausgebildeten Bastfaserbündeln eine große Ähnlichkeit
mit Brachistus Pringlei (vergl. Fepve 1. c.). Auffallend bleibt nur die zweifellos als regel-
lose Reduction aufzufassende Androdiöcie.
Fam. Scrophulariaceae.
Ambulia Lam.
* A. serrata (Gaud.) Wettst. Natürl. Pflanzenfam. IV. 35, 73. — Seem.
180. — Drake d. Cast. 250 (sub Limnophila).
Winziges Kraut, zwischen Centipeda.
Upolu: Im Kraterbecken des Lanuanea, 600 m, Mai 1895 (n. 598).
Verbr.: Malay. Gebiet. pacif. Inseln.
Lindernia All.
*L.crustacea (L.) F. v. Müll. — Seem. 180. — Drake d. Cast. 251
(sub Vandellia).
43*
676 F. Reinecke.
Im Küstengebiet, besonders auf Gulturstätten verbreitet.
U polu: Mulifanua, März 1895 (n. 556).
Verbr.: Tropen d. alten Welt.
Fam. Gesneraceae.
Cyrtandra Forst.
Schlüssel für die samoanischen Arten der Gattung.
I. Deutliches Involucrum, das den ganzen Blütenstand einhüllt,
vorhanden . . . . more. . C. Godeffroyi.
II. Deutliches Involucrum fehlt.
1. Blätter schmal lanzettlich, nicht über 2 cm. breit. . . . . . . C. nudiflora.
2. Blütter breiter als 2 cm.
a. Cymen lang gestielt (Pedunculus mindestens 4 cm lang)
a. Cymen meist di- od. trichotomisch verzweigt — zusammen-
gesetzt.
A. Cymen wenig-(bis 6)blütig, durch Abort meist dichotom.
Bract. groß, breit, bleibend; Kelch groß, bleibend, min-
destens A cm lang. . . . . . . ss sss s S C. geminata.
B. Cymen reich- (mehr als 6) blütig.
* Bract. breit, hinfällig; Kelch nicht über 4 cm lang,
regelmäßig 5-zühnig . . . . . . . C Funkii.
** Bract. schmal-lineal-lanzettlich; Kelch häufig unregel-
mäßig unter Erhaltung der geschlossenen Spitze auf-
reißend e, C. Krügeri.
3. Cymen einfach, unverzweigt 3—Ablütig.
A. Biätter filzig behaart.
* Alle Teile weich, silberweiß behaart; Blätter mehr
oder weniger schief. . 2. 2 2 22.2.2202... C. Graeffei.
** Alle Teile rostfarben behaart; Blätter meist regel-
mäßig. oo . . 2... ll sss ss ross s S C. falcifolia.
B. Blätter kahl, nur längs der Nerven behaart.
* Kelch röhrig, braun, lederartig, aufrecht, über 11/5 cm
lang e, C. Compressa.
** Kelch glockig, grün, weich, geneigt oder hängend, bis
A em langs e, C. campanulata.
b. Cymen kurz gestielt; (Pedunculus höchstens 4 cm lang.)
«. Blätter breit bis oval.
A. Blätter ganzrandig, sehr groß, regelmäßig, fast rund-
lich; Kelch unregelmäßig, oft zweiteilig gespaHen . . . C. samoensis.
B. Blättergekerbt, (Kerbzähne mit aufsitzender Spitze), läng-
lich oval, mehr oder weniger schief; Kelch fast regel-
mäßig 5-zähnig aufreißend. . . €
Pl
Kraemeri.
p. Blätter länglich elliptisch oder elliptisch-lanzettlich.
A. Cymen fast sitzend oder nur sehr kurz gestielt, wenig-
blütig (bis 6); Kelch von der Blüte unregelmäßig durch-
brochen oder abgerissen `, ©
4
Beckmannt.
Die Flora der Samoa-Inseln. ll. 677
B. Cymen deutlich gestielt, meist vielblütig (mehr als 6).
* Blätter tief regelmäßig gekerbt — gesägt, lang lan-
zettlich, mehr oder weniger gekrümmt . . . . . C. Denhami.
** Blattrand verschieden, aber nie tief und regelmäßig
gekerbt.
O Kelch in der Knospe geschnübelt.
t Kelch vor dem Austritt der Blüte cylin-
drisch, geschnäbelt, von der Blüte dann
einseitig gespalten . . . . . . . C. pogonantha.
--+ Kelch unregelmäßig aufgerissen, g grün, in
der Knospe kurz geschnäbelt. . . . . . C. Hufnagelii.
OO Kelch in der Knospe nicht geschnäbelt.
+ Kraut mit dickfleischigem, 4kantigem
Stengel, mächtigen Blättern und sehr kurz
gestielten, fast sitzenden Cymen . . . . C. Richii.
tt Stauden klein, strauchig mit hellbraunem
holzigem Stengel, an dem die mehrfach
locker verzweigten Cymen, bis 4 cm lang
gestielt, sitzen. Blüten klein . . . . . . C. Mamolea.
Von mir nicht gesammelt . . .. 2. s s . C. nitens, C. labiosa.
*C. Godeffroyi Reinecke n. sp.; -foliis aequalibus permagnis, alato-
petiolatis, petiolis minute denticulatis, oblonge ovatis vel lato-ellipticis,
acuminatis, junioribus ferrugineo-villosis, demum subtùs ferrugineis, cum
petiolis ad nervos tomentosis; cymis pedunculatis, involucratis, involucro
magno, connato, subpersistente, ferrugineo-tomentoso ; floribus involucro
occultis, rarius paullo prominentibus, pedicellatis, omnibus partibus ferru-
gineo-crinito-villosis; calyce bipartito, lobis inaequalibus, angustatis,
acuminatis, corneo-mucronulatis; corolla pilis longis nitidis, multicellu-
laribus, oceulta, geniculata, lobis subaequalibus, acuminatis, staminibus
corollae longe adnatis, geniculatis; staminodiis vix conspicuis, disco eupuli-
formi; ovario oblongo, in stylum crassum subulatum attenuato, stigmate
bilobo coronato; fructibus ovoideis verrucosis.
Üppige Staude mit leicht verholztem, vierkantigem Stengel von 4—11/ cm Dicke
und 1—11/; m Höhe. Blattstiele am Grunde scheidig verbreitert, 6—10 cm lang; Spreite
25—30 cm lang, 12—43 cm breit mit zottigen Zähnen und jederseits 10 deutlichen
Nerven. Pedunculus 2—21/ cm, Involucrum 2—3 cm lang mit ca 3 cm oberer Weite,
Blütenstiele, Kelch und Krone je 4—2 cm lang; Früchte 42—45 cm lang, 6—8 mm dick.
Prüchtige, braunfilzige, mit glänzenden Haaren bekleidete Stauden.
Upolu: Oberste Vai sigago-Flussschlucht, Mai 1895 (n. 562); [GRAEFFE
n. 23° u. 504).
Diese einzige deutlich involucrate Art gehört nach C. B. CrauxE, D. C. Monogr. V.
zur Section 49 und in die Nähe von C. populifolia Miq. p. 262 tab. XXXI; sie ist aber
auch nahe verwandt der C. involucrata Seem. ibid. 269 aus der Subsect. Polynesieae.
*C. Funkii!) Reinecke n. sp.; caule quadrangulari, juvenili cum
petiolo et pedunculis fusco-puberulis; foliis petiolatis, ovato-oblongis,
subobliquis, acuminatis, crenulato-serratis, utrinque 7—8-nerviis, supra
4) Dr. B, Funk ist der deutsche Arzt in Apia; vergl. p. 623.
678 F. Reinecke.
et subtus sparsim strigulosis, ferrugineis, secus nervos fusco-tomentellis ;
cymis paniculiformibus, di- vel trichotomis, compositis, longissime peduncu-
latis; pedunculis sulcatis, subquadrangularibus; bracteis caducis, supremis
subpersistentibus, ovatis, connatis, involuerum quasi formantibus; floribus
pedicellatis, calyce coriaceo, regulariter ad medium 9$- partito, lobis triangu-
laribus, acuminatis extus glanduloso-pilosis; corolla glabra, subeylindrica,
5-loba, lobis subaequalibus; staminibus brevibus, medio tubi insertis;
filamentis geniculatis, antheris magnis, apice connatis, disco cupulari per-
sistente; stylo filiformi, stigmate bilobo. — Affin. C. tahitensi Rich. in
Clarke l. c. 267.
Blätter ca. 3 cm lang gestielt; Spreiten 20—25 cm lang, 9—44 cm breit; Inflores-
cenzen bis 45 cm, Partialinflorescenzen 5—6 cm lang gestielt; obere Bracteen ca. 4 cm
lang und breit; Kelch 40—12 mm; Krone ca. 3 cm, Kronlappen 6—8 mm lang, 1—3 mm
breit; Antheren bis 4 mm lang, 2—3 mm breit, Discus ca. 2 mm, Griffel bis 3 cm,
Narbenlappen bis 5 mm lang; letztere 2—3 mm breit.
Upolu: Centralgebiet, Mai 1895 (n. 592); [Gnarrrk n. 93 u. 498].
C. Riehii A. Gray Proceed. Am. Acad. 1862 39. — Clarke 1. c. 270.
— Drake d. Cast. 256.
2—5 m hohe Kräuter.
Upolu: Le pua, Mai 4895 (n. 593); [Graerre n. 84 u. 85] von
Ovalau (Tonga).
Verbr.: Endemisch.
* C. Krügeri!) Reinecke n. sp.; caule quadrangulari ; foliis aequalibus
plus minusve obliquis, petiolatis, elliptico-lanceolatis, apice et basi angu-
statis, rarius apice rotundatis, utrinque 40-nerviis, minute crenulatis,
glabratis, subtus pallide ferrugineis, petiolis nervisque ut partes juniores
fusco-tomentosis; eymis compositis, multifloris (15—20), 12—14 cm longe
peduneulatis, pedunculo robusto, fusco pubescente, bracteis lanceolato-
linearibus, deciduis, pedicellis robustis, calyce membranaceo, in ala-
bastro clauso, in apicem filiformem abrupte producto, demum
irregulariter fisso, breviter villoso; corolla glabra, albido-rubra, porrecta;
stylo filiformi, diutius persistente, corollae multo, breviore.
Krautige Staude bis 41/, m hoch. Blattstiele 21/5—4 cm, Blätter 15—20 cm lang,
6—8 cm breit; Pedunculus bis 6 mm dick; Bracteen 12—145 mm, Blütenstiele ca. 4 cm
lang; undurchbrochener Kelch (Knospe) bis 2 cm lang mit ca. 4 mm langer Spitze;
Krone bis 41/5 cm lang.
Upolu: Ostgebiet am Fao bei 500 m, Mai 1894 (n. 324).
Die Art gehört zu den Polynesieae unter Gruppe 4. Blätter und Bracteen, sowie
Zahl der Blüten stimmen mit C. pulchella Rich. L c. 286, der sie sonst am nächsten steht,
nicht überein,
C. samoensis A. Gray Proceed. Am. Acad. 1862. 39. — Clarke
l. c. 267.
der
4) Herr A. Krüger, nach dem ich diese Art benannt habe, ist der Verwalter
größten Pflanzung, Mulifanua, auf Upolu, der mir ein treuer Gastfreund und Beistand war.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 679
Strauchartig, bis 3 m hoch, nie verholzend; Blüten weiß.
Upolu: Bergregion (n. 596); [GrarrrE n. 1388).
Die vorliegenden Exemplare weichen doch hinsichtlich der Nervatur — nur je
7—9 Seitennerven — von Gray’s Diagnose ab.
Verbr.: Endemisch.
* C. Kraemeri Reinecke n. sp.; caule quadrangulari, herbaceo, ferru-
gineo-pubescente, basi lignescente; foliis breviter petiolatis, subaequalibus,
obliquis, subovatis vel elliptico-lanceolatis, acuminatis, irregulariter acute
erenulatis, 6—7-nerviis; eymis breviter (4—8 mm) pedunculatis; floribus
minoribus, breviter pedicellatis; fructibus ovoideis, stylo et stigmate per-
sistente coronatis, verrucosis.
Stengel 1—11/; cm dick; Blattstiel 2—4 cm, Spreite 12—22 cm lang, 40 cm breit.
Stiel der Cymen ca. 6 mm, der Blüten 4—410 mm lang; kelchzipfel 6—8 mm, Krone
ca, 4 cm lang. Früchte eifórmig zugespitzt mit bis 4 cm langem, bleibendem Griffel
gekrönt.
Upolu: Le pua, Mai 4895 (n. 243°).
€. Denhami Seem. Fl. Vit. 182. — Clarke l. c. 268. — Drake d.
Cast. 252.
*var. glaberrima Reinecke n. var: foliis lanceolatis, remote
grosse crenato-dentatis, dentibus mucronulatis, ca. 25 cm longis, petiolo
4—5 em longo suffultis, bracteolis linearibus, criniformibus, cire. 5 mm
longis.
Kleine, verzweigte Stauden unter Wasserfällen.
Upolu: Letogo-Fall, Dec. 1894 (n. 414).
Verbr.: Viti.
Ohne Vergleichsmaterial lässt sich die Verwandtschaft der Form mit SEEMANN's Art
nicht genau feststellen; vielleicht ist sie auch als selbständige Arten genügend ver-
Schieden.
* C. Mamolea Reinecke n. sp.; caulelignoso, ramoso; foliis longe
petiolatis, elliptico-lanceolatis, remote crenato-serratis, utrinque 7-nerviis,
glaberrimis — junioribus subglutinosis —; cymis laxe compositis, pedun-
culatis; floribus pedicellatis, parvis, calyce 5—9 mm longo; corolla circ.
10 mm longa; bacca oblongo-ovoidea, stylo persistente coronata.
2—3 m hohe Stauden. Stenge! bis 4 cm dick, Blattstiele 2!/,—4 cm. lang; Spreiten
12—20 cm lang, 4—6 cm. breit. Blütenstand ca. 3 cm., Fruchtstand bis 6 em lang.
Auf feuchtem Boden an Felsabhängen Gebüsche bildend.
Upolu: Falevao-Berge, Mai 1894 (n. 233).
Einheim. Name: »Mamolea«.
Die sehr charakteristische Art gehört in die Nähe der C. ciliata Seem. von Viti. —
Clarke 1. c. 268.
C. Graeffei C. B. Clarke I. c. 268. — Drake d. Cast. 253.
Üppige Stauden mit silberhaarigen, sammetweichen Blättern und
auffallend großen, weißen Blüten.
Upolu: Fao, an steiler Felswand bis 500 m, Mai 1894 (n. 349).
Verbr.: Endemisch.
680 F, Reinecke.
C. falcifolia C. B. Clarke l. c. 269. — Drake d. Cast 252.
Blüten bis 5 cm lang, weiß.
Savaii: Bergregion (n. 597); [Grarrre n. 1359).
Verbr.: Endemisch.
*(, pogonantha A. Gray in Proceed. Amer. Acad. 1862. 40, — Clarke
I. c. 986; caule fruticoso, subquadrangulari; foliis obliquis, elliptieo-lanceo-
latis, acuminatis,basi attenuatis, subintegris velundulato-erenulatis, glabratis,
juvenilibus minute ferrugineo-pubescentibus; eymis pedunculatis, simplici-
bus; pedicellis fusco-tomentosis, longitudine pedunculi; calyce ante anthesin
eylindrico-rostrato, sulcato, uno latere subspathaceo fisso; corolla breviter bila-
biata, extus minute villosa; bacca oblongo-ovoidea, stylo persistente coronata.
Blattstiele 2—3 cm lang, Spreiten bis 30 cm lang, 7—9 cm breit. Stiel des Blüten-
standes gleich dem der Blüten 6—40 mm lang; Beere 15:7 mm.
Upolu: Afolau, März 1895 (n. 591).
Verbr.: Endemisch.
CLARKE stellt die mangelhaft bekannte Art zu den »in certae sedis«. Ich habe des-
halb Gnav's Diagnose hier ergänzt, da ich an der Identität der Formen nicht zweifle, ob-
wohl die Angabe »cymae involucratae« an dem vorliegenden Material nicht bestätigt wird.
Die Übereinstimmung der übrigen Merkmale weckt die Vermutung, dass das ohnebin
vom Transport beschüdigte Material ursprünglich Involucren besessen hat. Sie würde
dann im »Schlüssel« unter I zustellen sein. Die Art gehört in die Nähe von C. Richii A. Gray.
* C. Hufnagelii!) Reinecke n. sp.; caule lignescente, subquadran-
gulari, foliis petiolatis (petiolis breviter vaginulatis), subaequalibus, paullo
obliquis, undulato-crenatis, utrinque 412—413 nerviis, glaberrimis, petiolo
nervisque subtus ferrugineo-tomentellis; cymis breviter pedunculatis, pe-
dunculo crasso praeditis, multifloris; floribus pedicellatis, pedicellis fili-
formibus; calyce viridi, glabrescente, anguste-acuminato, ante anthesin
apicem versus attenuato, demum uno latere dehiscente, saepius ad basin
fisso; corolla calycem duplo superante, curvata; bacca oblonga.
Holzige, aufrechte Stauden; Stengel bis (lz cm dick, Blattstiele 4—5 cm lang,
Spreiten 25—30 : 7—9 cm, Stiele der Cymen 5—42 cm, der Blüten ca. 4 cm lang; Knospen
mit Kelchspitze ca. 4 cm, Krone 2 cm lang; Beere 15: 5—6 mm.
Dichtes, bis 2 m hohes Gestrüpp auf feuchtem Boden.
Upolu: Fao, Mai 4894 (n. 272).
Savaii: Kammgebiet, Oct. 4894 (n. 594); [Graeree n. 130].
Die Art ist der vorigen sehr nahe verwandt.
* €. Beckmanni?) Reinecke n. sp.; caule carnoso, quadrangulari,
ferrugineo; foliis petiolatis, obovato-lanceolatis, apice et basi angustatis,
integerrimis, 8—10 nerviis, subglabris, secus nervos pubescentibus; cymis
subsessilibus, paucifloris; flor ibus pedicellatis, calyce coriaceo, verrucoso,
A) Herr Capitin HUFNAGEL, Verwalter der deutschen Pflanzungen Vailele und Utu-
mapu ist einer der ältesten und angesehensten auf Samoa ansässigen Deutschen, der für
meine Arbeiten und Ziele das lebhafteste und actives Interesse zeigte.
2) Herr Beckmann, nach dem diese Art benannt ist, war langjühriger Leiter der
deutschen Handels- und Plantagengesellschaft und mir ein sehr gesehätzter Freund.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 681
clauso, demum corolla prominente irregulariter fisso disrupto; corolla erecta,
5-lobata, glabra; lobis obtusiusculis.
Stengel bis 41/ cm dick; Blattstiel 3—1 cm lang, Spreite 45—48: 6—8 cm.
Blütenstiele 6—8 mm, Knospe 140—192 mm, Krone bis 20 mm lang.
Tutuila: Matafao-Flussbett, Dec. 1894 (n. 604).
Die Art ist der C. labiosa A. Gr. (CLARKE le 270) von Samoa sehr nahe verwandt;
abweichend sind nur die Größenverhältnisse und der Kelch, welcher bei C. labiosa 2—3-
lappig gespalten; hier aber von der Krone in unregelmäßigster Weise auf- und ab-
gerissen wird. Die von CLARKE beschriebene, von GRAEFFE (n. 4357) gesammelte Pflanze
von Samoa befindet sich im Herb. Kew.
C. compressa C. B. Clarke l. c. 279. — Drake d. Cast. 252.
Stauden mit dünnem, vierkantigem Stengel und kleinen, weißen Blüten.
Savaii: [Gnarrrs n. 1358, 2147].
Verbr.: Endemisch.
* C. campanulata Reinecke n. sp.; caule lignescente ` foliis oblongis,
lanceolatis, ellipticis, utrinque attenuatis, undulato-serrulatis, basin vérsus
plus minusve integerrimis, subtus secus nervos fusco-puberulis; cvmis
2—3 floris, laxis, pedunculatis ; floribus pedicellatis, calyce campanu-
Jato, profunde 5-partito, muito breviore quam in specie praecedente, viri-
dissimo, lobis lanceolatis, acuminatis.
Bis 2 m hohe Stauden. Kelch ca. 4 cm, Lappen 6—7 mm lang.
Upolu: Centralgebiet, im schattigen Urwald, April 1895 (n. 571).
Savaii: Centralgebiet, Aug 1894 (n. 361).
Die Art gleicht der vorigen außerordentlich, ist aber durch den hellgrünen, kurz-
slockigen Kelch von dem braun lederartigen, langróhrigen jener, sowie durch die hier
herabgebogenen oder hängenden Blüten deutlich unterschieden.
€. nudiflora C. B. Clarke l. c. 279.
Holzige kleine Sträucher,
Savaii: Centralgebiet, am Mauga loa, bei 1000 m, Oct. 1894 (n. 441
und 559); [Grarrre n. 1422].
Verbr.: Endemisch.
Zur Diagnose CrankE's sei ergänzend nachgetragen: pedunculis axillaribus 4—2-
floris, corolla 5 cm longa, ochroleuca; foliis lanceolatis 6—10 cm longis, 1—2 cm latis;
petiolo 1—141/; cm longo; bacca calyce diu persistente suffulta, cylindrica.
*(C. geminata Reinecke n. sp.; caule quadrangulari, foliis longe
petiolatis, ellipticis, attenuatis basi angustatis, in petiolum attenuatis,
anguste decurrentibus, integerrimis, supra glaberrimis, subtus ferru-
2ineo-lepidotis, utroque latere 6-nerviis, (in statu sicco chartaceis); cymis
laxifloris , geminatis, 2—4-, rarius abortu 1-floris; peduneulo crasso,
longo, dimidium folii superante; bracteis permagnis, cordatis, ob-
tusiusculis, basi leviter connatis, persistentibus, pedicello bractearum
longitudine; calyce eoriaceo, extus verrucoso, profunde irregulariter 5-fido.
lobis acuminatis ; corolla alba, glabra, magna, curvata, lobis rotundatis.
krautige oder holzize Stauden. Stengel bis 2 cm dick, Blattstiele 1 3—2 cm lang,
Spreiten 43—46 : 5—7 em; Stiel des Blütenstandes 6—9 cm lang, Bracteen bis 2 cm lang
und 43 mm breit; Kelch bis 3 cm, Krone bis 4 cm lang.
682 F. Reinecke.
Tutuila: Matafao, Dec. 1894 (n. 477).
Die Art gehört in die 6. Untergruppe der Polynesieae nach CLARKE, ist aber von
allen Arten derselben wesentlich verschieden.
C. nitens C. B. Clarke 1. e. 274.
[leg. WnrrMEE, n. 16 in herb. Kew.].
Verbr.: Endemisch.
C. labiosa A. Gray Proceed. Amer. Acad. 1862 40. — Clarke 1. c.270.
Savaii [Graerre n. 1357].
C. spec.
Nur ein blütenloser Trieb vorhanden.
Olosina: Dec. 1894 (n. 570).
Fam. Acanthaceae.
Dicliptera Juss.
D. samoensis Seem. Fl. Vit. 184. — Drake d. Cast. 258; foliis ellip-
tico-lanceolatis, longe petiolatis, minutissime crenulatis, tenuibus, glaberri-
mis; eymis axillaribus, 5-floris, longe peduneulatis; bracteis subulato-
linearibus, cornieulatis; pedicellis minutissime puberulis, pedunculos sub-
aequantibus vel paullo brevioribus; bracteolis sessilibus, ovato ellipticis,
attenuatis; laciniis calycis hyalini filiformibus; corolla biloba, dilatata, extus
minute hirta; staminibus inferiorem partem tubi superantibus; antheris
sagittatis, acuminatis.
Bis (ls m hohe Kräuter, Blattstiele ca. 3 cm lang, Spreite 10:3—4 cm; Blüten-
stände 2—3 cm lang gestielt, Bracteen bis 5 mm bezw. 4 cm lang; Kelchzipfel 5—7 mm,
Krone 3—4 cm lang.
Schön rotviolett blühendes Kraut, im Busch der Berge stellenweise.
Upolu: Kammgebiet, 700 m, Mai 1895 (n. 557); [GrAEFFE n. 1567].
Savaii: Über Asan, Sept. 1894 (n. 360).
Einheim. Name: »peteli vao«.
Es ist dies die einzige auf Samoa vorkommende und deshalb zweifellos die von
SEENANN allerdings vollkommen unzureichend beschriebene Acanthacee überhaupt.
Fam. Plantaginaceae.
Plantago L.
* Pl. major L. Spec. 63. — Seem. 193. — Drake d. Cast. 267.
Stellenweise an der Küste.
Savaii: Matautu, Sept. 4894 (n. 387); [Grarrre n. 164 u. 1421].
Verbr.: Kosmopolit.
Fam. Rubiaceae.
Chomelia H.B.k.
*Ch. sambucina (Forst.) K. Sch.
Gemeiner, kleiner Strauch mit roten Beeren, deren kleine Samen
kaffeeähnlich schmecken.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 683
Upolu: Vailele-Busch, März 4894 (n. 230).
Verbr.: Tahiti.
Randia Houst.
*R. Graeffei Reinecke n. sp.; foliis ellipticis, acuminatis, basi an-
gustatis, petiolatis, integerrimis, glaberrimis, subtus fulvescentibus; stipulis
connatis, vaginantibus, membranaceis; eymis axillaribus, graciliter di- vel
trichotomo-ramosis, lamina multo brevioribus; floribus pedicellatis; calyce
campanulato, leviter 5-dentato, persistente; corollae tubo anguste infundi-
buliformi, laciniis longioribus, linearibus, contortis; antheris perlongis,
linearibus, filamentis brevissimis, fauci densissime pilosae insertis, recli-
natis, prominentibus, inter tubi lacinias suberectas porrectis; stylo per-
longo, columnari, acuminato, duplice longitudine tubi corollae;
bacca rubra, oblongo-pisiformi, biloculari, multiovulari; ovulis dense
aggregatis.
Strauch, selten baumartig, bis 8 m hoch. Blätter ca. 1 cm lang gestielt, 45 cm lang,
bis 7 cm breit; Cymen 4—6 cm lang. Die gelben Blüten sind 5—7 mm lang gestielt,
Kelch 41/3, Kronröhre 5 und Kronlappen 7—8 mm, Staubblätter bis 40 mm lang; Beere
5:3—5 mm.
Im Küstenbusch aller Inseln sehr verbreitet.
Savaii: Westgebiet, am Mu, Oct. 1894 (n. 378).
Upolu: Mulifanua-Busch, Oct. 1893 (n. 453); [Grarrre n. 98 u. 128).
Einheim. Name auf Upolu »olamea«, auf Savaii »aso«.
Verwendung. Das sehr feste Holz wird vielfach benutzt.
*var. alba Reinecke.
Durch den Habitus, die leicht zweizeilig zum Stengel geneigten Blätter
und weiße Blüten unterschieden.
Upolu: Fatuosofia- Busch, Oct. 1893 (n. 175); Mulifanua-Busch
(n. 460); [Graerre n. 1409].
Verbr.: Auch auf Tonga von Kusary gesammelt [GrAEFFE n. 228].
Ob und unter welcher Art diese Formen bereits beschrieben worden sind, konnte
ich nicht feststellen, da gerade die Gattung Randia — ich halte mich an Schumanns
Characteristik in Nat. Pfl. Fam. — mannigfache Umstellungen erfahren hat und beson-
ders häufig mit Stylocoryne identificiert wurde. Als Randia ist die Art zweifelsohne
nicht bestimmt oder beschrieben worden. Sie weicht von den typischen Formen dieser
Gattung etwas durch die zugespitzten Griffel ab. Die Formen stehen der R. tahitensis
Nad. (in Enum. des pl. indig. d. Tahiti, n. 359, Drake d. Cast., Illustrat, t. 42.) am näch-
sten, ist aber keinesfalls mit ihr identisch.
Gardenia Ellis.
* G. tahitensis DC. Prodr. IV. 380.
In Bergwäldern sehr verbreiteter Baum.
a. forma genuina.
Upolu: Ostgebiet 150 m, Febr. 1895 (n. 575).
Tutuila [Gnarrre n. 227].
681 F. Reinecke.
b. forma minor.
Savaii: Westgebiet, bis 15 m hoch, Sept. 1894 (n. 384).
Einheim. Name: »pua« (neben Fagraea Berleriana die Blume der
Samoanischen Poesie).
Verwendung: Die sehr wohlriechenden Blüten werden als Halsketten und Kopf-
putz getragen, sowie zum Parfümieren des Cocosöls benutzt.
Verbr.: Polynesien.
G. Lanuto'o Reinecke n. sp.; ramis juvenilibus resinosis; foliis ellip-
ticis, breviter petiolatis, obtuse acuminatis, in petiolum attenuatis, integerri-
mis, oppositis vel saepius ternis vel vertieillatis, stipulis longis, vaginanti-
bus, connatis, membranaceis, persistentibus, margine integris vel irregu-
lariter serratis vel laeiniatis; floribus solitariis, axillaribus, breviter pedi-
cellatis; ealyce permagno, infundibuliformi, glaberrimo, &- vel 5-lobato,
lobis late obtusis; corollae tubo angusto, calycem superante, 5-lobato, lobis
ovatis, subrotundatis, stigmate clavato.
Schöne bis 40 m hohe Bäume mit glattem, hellem, ca. 15 cm dickem Stamm.
Blätter 42—15 cm lang, ca. 6 cm breit; Blattstiele 1—11/» cm lang, Stipularscheide ca.
4 em lang; Kelch ca. 5 em, Kelchlappen 40 mm lang und an der Basis 40—48 mm breit;
Kronröhre bis 8 cm lang, Lappen 21/5—3 cm lang.
Diese Bäume gehören ihrer herrlichen Krone und prachtvollen Blüten
wegen zu den schönsten Vertretern der Flora.
Upolu: Lanuto’o-Gebiet, im Überschwemmungsbereich der Lanuanea,
fast ganz allein üppigen Busch bildend, April 1894 (n. 303).
Sarcocephalus Afzel.
"8. pacificus Reinecke n. sp.; foliis permagnis, ellipticis, acuminatis,
basi attenuatis, integerrimis, petiolatis; stipulis magnis, semiamplexicauli-
bus, lanceolatis, inferiore parte raphidibus adspersis, caducis; inflores-
centiis globoso-capituliformibus, involueratis, longe pedunculatis, erectis,
demum pendulis; involucro irregulariter lobato, subpersistente; floribus
densissime aggregatis; ovario biloculari, in receptaculum immerso ;. calyce
poculiformi, integro, disco persistente praedito, corolla infundibuliformi,
longa, alba, mox decidua; syncarpio glabro.
Abbildung auf Taf. XIII. Fig. C.
Ca. 6 m hohe Bäume mit unverästeltem, bis 45 cm dickem Stamm. Blätter bis
50 em lang; 42—48 cm breit; Blattstiel ca. 5 cm; Stipeln 42—45 cm lang, bis 4 cm breit,
Blütenküpfe 10—30 cm lang gestielt ; Involucrallappen 5—7 cm lang; Kelchröhre ca.
3 mm, Krone ca. 3 cm lang; rundlicher Fruchtstand bis 8 cm im Durchmesser.
Häufiger Baum in den höheren Regionen auf den größeren Inseln.
Auffallend durch die fehlende Verästelung und riesige Blattkrone, aus deren Achseln
die Blütenköpfe mit dichtem, schneeweißem Blütenschmuck hervorstehen, die Frucht-
stände herabhängen. Während der Blütezeit ist der Boden unter der Krone dicht mit
weißer Blütenmasse bedeckt. Die wilden Rinder fressen Blätter und Früchte mit Vorliebe
und brechen, um zu ihnen zu gelangen, nicht selten den Stamm. Das Holz ist weich.
Besonders häufig im Centralgebiet Savaiis bei 4000 m und höher.
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 685
Upolu: Tofua, Nov. 4893 (n. 168); [Grarrre n. 1622 u. 1623].
Einheim. Name: »ulu vao«, d. h. »Busch-Brotfruchtbaum« in Rück-
sicht auf die dem Artocarpus ähnlichen Fruchtstände.
Die Gattung war von den pacifischen Inseln noch nicht bekannt.
Ixora L.
I. amplifolia A. Gray. Proc. Am. Ac. IV. 40.
In Wüldern des Küstengebiets und der niederen Bergregion überall sehr
verbreitete Sträucher mit rosa oder weißen Blüten.
Savaii: Matauta-Busch, Oct. 1894 (n. 566).
Upolu: Mulifanua-Urwald, Oct. 1893 (n. 87), Blüten rosa; westlicher
Kamm, April 1895 (n. 573), Blüten weiß; Apia, Mangrovesumpf, sehr zier-
lich, hellrosa blühend, April 1895 (n. 589).
Manua: Olosina, Dec. 1894 (n. 582); [Graerrre n. 25, 35%, 99, 214,
529, 1515, 1529, 1605].
Einheim. Name: »filo filoa«.
Verbr.: Endemisch.
Ich ziehe diese Formen, bis auf n. 582, ohne Bedenken trotz der verschiedenfarbigen
Blüten zusammen. Die weißblühenden Exemplare überwiezen auf besonders üppigem
Boden. Die Manuaform (n. 582) weicht durch typisch axiläre, langestielte Inflorescenzen
und fast kuglige Früchte elwas von der anderen ab. Nr. 509 hat nur terminale In-
florescenzen mit auffallend schlanken Blüten und kurz gestielten Blättern. Die Blätter
der Art sind beliebtes Substrat für Blattflechten.
Psychotria L.
Bearbeitet von K. Schumann.
Ps. Grayana K. Sch.n.sp.; fruticosa, ramis crassissimis novellis ipsis
glabris; foliis amplis sessilibus vel subsessilibus oblongo-obovatis breviter
acuminatis vel acutis basi attenuatis coriaceis supra glabris subtus secus
nervos peculiariter lepidatis; floribus infra folia apicalia ramorum con-
gestis; fructu elongato subconico glabro.
Die blühenden Zweige gerundet vierkantig, über 4 em dick. Der Blattstiel misst
kaum 2 mm, die Spreite ist 30—36 cm lang und im oberen Viertel 9—11 cm breit; sie
wird jederseits des Mittelnervs von etwa 25 starken, unterseits vorspringenden Nerven
durchzogen. Die 5 mm lang gestielte Frucht misst 2 cm in der Lünge; sie ist schwarz
und wird von dem kurzen Kelch und dem hohen Discus überragt; die Pyrenen werden
nur von einer stárkeren Rippe durchlaufen.
Upolu: Tofu, Sept. 1893 (n. 123).
Ps. samoana K. Sch. n. sp.; fruticosa, ramis gracilibus novellis ipsis
glabris; foliis breviter petiolatis lanceolatis attenuatis apiculatis basi angu-
statis membranaceis sice. pallide viridibus utrinque glabris; panicula
paueiflora divaricata; floribus minutis, ovario glabro, calyce id aequante
cupulato truncato integerrimo.
Die diesjührigen, zusammengedrückten Zweige sind kaum 2 mm breit. Der Blatt-
stiel hat eine Länge von höchstens 4 cm, er ist dünn; die Spreite ist 5—14 cm lang und
686 F. Reinecke,
1—2 cm breit; sie wird jederseits des Medianus von etwa 42 sehr feinen Seitennerven
durchzogen; die Nebenblätter sind sehr schmal linealisch pfriemlich und werden bis
10 mm lang. Die 4 cm lang gestielte Rispe wird höchstens 2 cm lang. Die fleischige,
birnförmige Frucht wird 6—7 mm lang, jede Pyrene wird von 3 gleichartigen Nerven
durchzogen.
Strauch im Busch der Berge.
Savaii: Aopo, Sept. 1894 (n. 418).
Upolu: Kammgebiet, Mai 1894 (n. 304).
Einheim. Name: »matalafi«.
Ps. Reineckei K. Sch. n. sp.; fruticosa, ramis validiusculis novellis
ipsis glabris; foliis modice petiolatis oblongo-linearibus acutis basi acutis
vel rotundatis herbaceis utrinque glaberrimis sicc. lutescentibus vel nigres-
centibus; panicula terminali subsemiglobosa haud magna; ovario glabro,
calyce hoe superante ad medium quinquelobo, lobis latis acutis.
Die Zweige sind bis 5, oben 4 mm dick. Der Blattstiel ist 4,5—3 cm lang, oben
sehr eng rinnig; die Spreite hat eine Länge von 40—16 cm und in der Mitte eine Breite
von 3—5 cm; sie wird jederseits des Medianus von 42—44 beiderseits stark vorspringen-
den Nerven durchzogen. Die Nebenblätter sind abgefallen, haben aber breite, inter-
petiolare Narben hinterlassen. Der Blütenstand hat 2,5—3 cm im Durchmesser; er ist
sitzend. Die Blüten sind kurz gestielt; der Fruchtknoten ist 2—3, der Kelch etwa 5 mm
lang. Die Steinfrucht hat eine Länge von 44—142 mm; jede Hälfte wird von einem vor-
springenden Rückenkam me durchlaufen.
Savaii: Centralgebiet, 1500 m, Sept. 1894 (n. 423).
* Ps. gigantopus K, Sch. n. sp.; arbuscula gracilis, ramis validis bre-
vissime petiolatis oblongo-obovatis acutis basi angustatis utrinque glabris
coriaceis sicc. castaneis; panicula longissime pedunculata, foliis pedunculo
compresso glabro; calyce ovarium longe superante cupulato coriaceo lace-
rato-dentato, corolla majuscula glabro.
Die Zweige sind bis 8 mm dick und am Ende dicht beblättert. Der Blattstiel ist
kaum jemals 4 cm lang, sehr kräftig und oben flach; die Spreite ist 23—30 cm lang und
im oberen Viertel 7—40 cm breit, sie wird von ungefähr 20 stärkeren, beiderseitig vor-
springenden Seitennerven durchzogen. Die in der Mitte lang unterbrochene Rispe ist
8 cm lang und 6 cm breit, sie wird von einem 15—25 cm langen, kräftigen Stiele ge-
tragen. Die Blüten sind kurz gestielt; der Fruchtknoten ist 4,5 mm, der Kelch fast
5 mm lang. Die ellipsoidische, spitze Frucht ist ca. 40 mm lang; die Pyrene ist un-
deutlich gerippt.
Upolu: Lona fai, Mai 1895 (n. 633).
* Ps. dolichocarpa K. Sch. n. Sp.; fruticosa vel arborescens, ramis
validissimis angulatis et sulcatis novellis ipsis glaberrimis; foliis longius
petiolatis amplis oblongis vel late ellipticis acutis basi pariter acutis utrin-
que glabris rubido - griseis margine flavicanti-viridibus; panicula ampla
floribunda sessili; ovario glabro, calyce breviore cupulato glabro, corolla
magna glabra.
Wenn baumartig, bis 6 m hoch; letzte Zweige bis 8 mm breit. Der Blattstiel ist
4—5 mm lang; die Spreite ist 20—25 cm lang und in der Mitte 40—44 cm breit; sie
wird jederseits des Medianus von 45--47 stärkeren, beiderseits vorspringenden Nerven
H
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 687
durchlaufen, Die Rispe ist 12—43 cm hoch und ebenso breit. Der Fruchtknoten ist nur
4 mm, der Kelch fast 3 mm lang. Die weiße, prachtvoll duftende Blumenkrone misst
3 cm, davon haben die Zipfel eine Länge von 8 mm. Die etwas nach oben verzweigte
Frucht hat mit dem bleibenden Kelch eine Länge von 2 cm; die Pyrena ist dreirippig.
Zwischen den Hauptrippen sind nur 2 schwache Secundärrippen.
Upolu: Lona fai und Le pua, Mai 1895 (n. 634).
Einheim. Name »u'unu«.
* Ps. pacifica K. Sch. n.sp.; fruticosa, ramis novellis gracilibus compla-
natis glabris; foliis petiolatis oblongis vel oblongo-lanceolatis attenuatis acutis
basi acutis herbaceis utrinque glabris sice. pallidis junioribus obscuris;
panicula brevi sessili, floribus capitatis, calyce ovarium superante cupulato
integro; corolla majuscula.
Die jüngeren Zweige sind 2 mm dick. Der Blattstiel ist 4,5—3 cm lang, oberseits
engrinnig vertieft; die Spreite hat eine Länge von 9—15 cm und eine Breite von 2,5—
6 cm in der Mitte; sie wird jederseits des Medianus von 43—414 beiderseits vorspringen-
den Seitennerven durchlaufen. Der Blütenstand ist 4 cm lang und 6 cm breit, 6—8
sitzende Blüten bilden endständige Köpfchen an den Zweigen. Der Fruchtknoten ist
1,5 mm, der Kelch fast 3 mm lang. Die Blumenkrone hat eine Länge von 12 mm.
Upolu: Lanuto’o-Kamm, Mai 1894 (n. 320); Vaitele-Busch, Jan. 1894
(n. 318); Tofua, März 1894 (n. 320%).
Einheim. Name »ola vao«.
*Ps.stenocarpaK.Sch. n. sp. ; fruticosa, ramis gracilibus novellis sub-
complanatis hinc inde pilulo instructis; foliis petiolatis oblongo-lanceolatis
acuminatis basi acutis sicc. cinereo-nigris; panicula breviter pedunculata,
floribus in ramulis capitato-congestis; calyce ovarium paulo superante
truncato; corolla elongata.
Die jüngeren blühenden Zweige haben einen Durchmesser von 2—2,5 mm. Der
Blattstiel ist 4,5—2 cm lang, oberseits kaum ausgekehlt und sehr spärlich behaart; die
Spreite ist 9—10 cm lang und 2,5—3 cm breit; sie wird von 15—46 stärkeren Nerven
' jederseits des Medianus durchzogen. Der Blütenstandsstiel ist 7—8 mm lang. Der Frucht-
knoten misst 4,7 mm, der Kelch 2 mm. Die Blumenkrone ist 3 cm lang, wovon 6—7 mm
auf die Zipfel kommen. Die schmale Frucht ist 4,5 cm lang; die Pyrenen sind dreirippig.
Savaii: Kammgebiet, Juni 1894 (n. 348).
Ps. insularum A. Gray Proc. Am. Acad. IV. 45. — Drake d. Cast. 198.
Stráucher mit scharlachroten Beeren.
Upolu: Tofua, Sept. 1893 (n. 92); Samea-Busch, Sept. 1893 (n. 85);
Mulifanua-Urwald, Nov. 1893 (n. 495); Sinaele-Kamm, Mai 1894 |n. 335);
Lanuanea, Mai 4894 (n. 341).
Einheim. Name »Matalafi«.
Verbr.: Endemisch.
*Ps, xanthochlora K. Sch. n. sp.; fruticosa, ramis modice validis
dense foliatis novellis complanatis glabris; foliis modice petiolatis elongato-
lanceolatis utrinque acuminatis sice. lutescenti-viridibus nitidis utrinque
glabris ; panicula sessili multiflora; ovario late turbinato calyce hoc bre-
Viore cupulato truncato.
688 F. Reinecke.
Die jüngsten blühenden Zweige haben einen Durchmesser von 2 mm. Der Blatt-
stiel ist 4,5—2 cm lang, oberseits flach. Die Spreite ist 44—15 cm lang und im oberen
Drittel 2,5—3 cm breit; sie wird jederseits des Medianus von etwa 45, nur unterseits
deutlicher vorspringenden, stärkeren Nerven durchzogen. Die Rispe ist 5 cm lang und
ebenso breit. Der Fruchtknoten misst 4,3 mm, der Kelch kaum 4 mm. Die Blumenkrone
ist 1 cm lang, wovon 3 mm auf die Zipfel kommen.
Upolo: Laulii-Kamm, Mai 1894 (n. 337).
Ps. Forsteriana A. Gray Proc. Am. Acad. IV. 44. — Seem. 135. —
Drake d. Cast. 198.
Upolu: Apia-Berg, Nov. 1893 (n. 152); Fao, Mai 1894 (n. 383).
Einheim. Name »siapo atua«.
Verbr.: Polynesien.
Ps. chlorocaly x K. Sch. n.sp.; fruticosa, ramis modice crassis compla-
natis; foliis breviter petiolatis oblongis aeutatis basi attenuatis herbaceis
utrinque glabris sicc. pallide viridibus; panicula longe pedunculata multi-
flora, floribus subcoarctatis; pedicellis et ovario pulverulento-puberulis;
calyce ovario subduplo longiore, lobis foliosis viridibus.
Die Zweige sind etwa 3 mm dick. Der Blütenstiel misst 5—8 mm ; er ist oberseits
sehr engrinnig; die Spreite ist 8—13 cm lang und 2,5—5 cm breit; sie wird von 8—9
stärkeren Nerven jederseits des Medianus durchlaufen, die beiderseits vorspringen. Die
pfriemlichen Nebenblätter sind kaum 5 mm lang. Der Stiel der 6 cm im Durchmesser
haltenden Rispe ist 7—8 cm lang. Der Fruchtknoten misst 4 mm, die Kelchabschnitte
von grüner Farbe sind 2—3 mm lang, breit, eifórmig, spitz.
Upolu: Apia-Berg, Dee. 1893 (n. 241); Le pua, Mai 1895 (n. 635).
Ps. geminodens K. Sch. n. sp.; fruticosa, ramis validioribus novellis
ipsis glabris; foliis modice petiolatis oblongis acutis basi attenuatis utrinque
glaberrimis nitidis supra olivaceo- subtus lutescenti - viridibus; floribus
geminatis pedunculatis pluribus, inflorescentiis specialibus apice fascicu-
latis; calyce ovarium superante bidentato.
Die Äste an den stärkeren Exemplaren haben bis 5 mm Durchmesser. Der Blatt-
stiel ist 4—4,5 cm lang, oben flach; die Spreite ist 8—16 cm lang, sie wird jederseits
des Medianus von etwa 10 stürkeren, beiderseits vorspringenden Nerven durchlaufen.
Die Nebenblätter sind pfriemlich, etwa 4 cm lang. Der Blütenstiel jedes Pürchens ist
1,5 em, die Blütenstielchen sind 8—40 mm lang. Der Fruchtknoten ist 2 mm, der Kelch
6 mm lang. Die von dem Kelch gekrönte Steinfrucht ist 42—143 mm lang und schwach
genervt.
Upolu: Le pua, Mai 1895 (n. 636).
Ps. oncocarpa K. Sch.n.sp.; fruticosa, ramis modice validis novellis
complanatis glabris; foliis petiolatis oblongis brevissime acuminatis basi
acutis utrinque glabris sicc. obscure viridibus subtus pallidioribus herbaceis;
panieula pedunculata oppositifolia laxa pauciramosa; floribus longiuseule
pedicellatis ealyce ovarium superante breviter dentato.
Die jungen, zusammengedrückten, gefurchten Zweige sind nur 3 mm breit.
Blattstiel ist 4,5—3 em lang, zierlich; die Spreite ist 9—46 cm lang und in der Mitte
. "EN . . ` - t-
4—8 cm breit; sie wird jederseits des Medianus von 8—9 stärkeren Seitennerven durch
laufen, welche beiderseits vorspringen. Der Stiel der Rispen ist 2—5 cm lang, ZU*
Der
Die Flora der Samoa-Inseln. Il. 689
sammengedrückt, kahl; die Stielchen sind 4—4,5 cm lang. Der Fruchtknoten misst
1 mm, der Kelch ist 2 mm lang. Die keulenförmige Frucht ist mit dem bleibenden
Kelch 43—14 mm lang, um jenen herum springen sie gebuckelt vor; die Nerven auf
den Pyrenen springen nur schwach vor.
Upolu: Vailele.
Ps. spec.
Upolu: Afolau, Oct. 1893 (n. 144).
Uragoga L.
* U. Forsteriana (A. Gray) K. Schum. Nat. Pfl. Fam. IV. 4, 490.
Kleine Bäume im Urwald der Berge, bis 5 m hoch.
Upolu: Laulii-Flussgebiet, 600 m, Mai 1894 (n. 286 u. 574); [Gnarrre
n. 1608].
Die Blütter der vorliegenden Exemplare zeigen weit mehr Seitennerven
als die Originalform und auffallend dichte, feste Blütenköpfe.
Verbr.: Pacifische Inseln.
Geophila Don.
G. reniformis Cham. et Schlecht. in Linnaea (1899; 437. — Seem.
138. — Drake d. Cast. 199.
200.
Im Küstengebiet, an Waldründern, Wegen und Grüben sehr gemein.
Upolu: Apia, Sept. 1893 (n. 23).
Verbr.: Tropen.
Nertera Banks et Soland.
N. depressa Banks. in Gaertn. fruct. I. 124, t. 26. — Drake d. Cast.
Auf feuchtem Grunde in schattiger Schlucht, üppige Rasen bildend.
Savaii: Centralgebiet, 4200 m, Sept. 1894 (n. 437).
Verbr.: Tropen.
Morinda L.
M. citrifolia L. Spec. 476. — Seem. 129. — Drake d. Cast. 495.
Im Küstengebiet besonders verbreitet.
Savaii: Paia-Busch, Sept. 1894 (n. 565).
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, Sept. 1893 (n. 47).
Einheim. Name: »nonu«.
Verbr.: Malayisch-pacifische Inseln u. Australien.
* M. Forsteri Seem. Fl. Vit. 429. — Drake d. Cast. 466.
Kletternder Strauch mit gefurchten, trockenen Beeren: fruchtende
Zweige nahezu blattlos.
U polu: Letogo-Flussgebiet, Mai 1894 (n. 259, mit Früchten); Jan. 1895
(n. 453 blühend); (Gnakrrr n. 206 u. 236].
Verbr.: Viti, Tonga, Tahiti.
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 4
690 F, Reinecke.
Oldenlandia L.
* 0. paniculata L. Spec. 1667, — Seem. 126. — Drake d. Cast. 186.
In sumpfigen Gebieten nahe der Küste.
Upolu: Samea-Sumpf, Dec. 1893 (n. 91); Apia, Mai 1895 (n. 564).
Verbr.: Malayisch-pacifische Inseln.
Nauclea L.
* N. Forsteri Seem. Fl. Vit. 121 (N. orientalis Forst. Prodr. 85). —
Drake d. Cast. 484, t. XIV.
Baum im Busch der Berge.
Upolu: Apia-Berg, April 1895 (n. 564).
Verbr.: Polynesien.
Mussaenda Burm.
* M. frondosa L. Spec. 177. — Seem. 123. — Drake d. Cast. 189.
Besonders in altem Pflanzungsgebiet häufig; aufsteigender Strauch.
Savaii: über Paia, Sept. 1894 (n. 448).
Vepbr.: Malayisch-pacifische Inseln.
var. pilosissima Engl. Bot. Jahrb. VII. 478.
Strauch mit scharf markierten Internodien und großen blauen, weiß-
warzig punktierten Beeren.
Tutuila: Nordseite über Fagasae, Nov. 1894 (n. 475).
Verbr.: Neu-Pommern.
Dies ist voraussichtlich dieselbe Pflanze, welche von J. VEirscH bereits früher auf
Tutuila gesammelt wurde. Auffallender als die starke Behaarung sind die scharf abge-
setzten Internodien und die weißgefleckten Beeren, die die Varietät — falls ihre Zu-
gehörigkeit zutrifft — scharf von der Art unterscheiden.
Guettarda Vent.
* 6. speciosa L. Sp. 1408. — Seem. 131. — Drake d. Cast. 192.
Savaii: Vaipouli, Juni 1894 (n. 379).
Verbr.: Tropen.
Timonius Rumph.
*T, Forsteri DC. Prodr. IV. 461. — Seem. 430. — Drake d. Cast. 193.
Savaii: Tuafa, Juni 1894 (n. 388).
Verbr.: Tahiti.
Fam. Cucurbitaceae.
Bestimmt von A, Cogniaux.
Trichosanthes L.
* Tr. cucumerina L. Spec. 1008.
Upolu: Vailele, cultiviert, Dec. 1893 (n. 127).
Verwendung. Die schlangenfórmigen Früchte werden von den l'remden,
Bohnen zubereitet, gegessen.
Verbr.: Ost-Indien, Malay. Inseln Australien.
wie
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 691
* Tr. Reineckeana Cogn. n. sp.; fere glaberrima; folia majuscula,
membranacea, ambitu late suborbieularia, margine minutissime remoteque
denticulata, basi profunde emarginata, utrinque laevia vel supra punctato-
scabriuscula, leviter angustato- 3—5-lobata, lobis late triangularibus apice
acutis apiculatisque; cirrhi 3—4-fidi; flores monoici, majusculi; racemi
masculi 8—10-flori, folio circiter aequilongi; pedicelli elongati, basi minute
bracteati; calyx leviter puberulus, tubo elongato, infundibuliformi, denti-
bus breviusculis, triangulari-subulatis.
Rami robustiusculi, elongati, angulato-sulcati, laeves. Petiolus robustiusculus,
profunde striatus, laevis, 5—8 cm longus. Folia intense viridia, supra demum crebre
albo-punctata, 9—48 cm longa, 40—20 cm lata; sinus basilaris fundo subrotundatus,
2—4 cm profundus, 1—2 cm latus; nervi robustiusculi, subtus leviter prominentes,
laterales imum sinum non marginantes. Cirrhi robusti, elongati, sulcati. Pedunculus
communis masculus satis robustus, superne leviter puberulus, 16—47 cm longus; pedi-
celli graciles, erecti, puberuli, 3—5 cm longi. Bracteae lineari-oblongae, aculae vel
acuminatae, basi attenuatae, margine subulato-denticulatae, leviter puberulae, 8—12 mm
longae, 1!/5—2 mm latae. Calycis tubus 3 cm longus, inferne usque ad medium 3—4 mm
et apice 12—14 mm latus; dentes patuli vel leviter reflexi, 5—8 mm longi. Petala lutea,
late triangulari-obovata, trinervia, superne laciniata et longiuscule fimbriata, 3,5—4 cm
longa, apice 4—4,5 cm lata. Pedunculi feminei solitarii vel geminati, 3—4 cm longi.
D
H
Calycis tubus supra ovarium tubulosus, apice non vel paulo dilatatus, 2,5 cm longus,
2—2,5 mm latus; dentes lineari-subulati, circiter 4 em longi. — Affinis C. Perottetianae
Coen.
Upolu: Mulifanua-Urwald; auf Steinwällen üppig wuchernd. Nur an
Blößen und Wegen, Sept. 1893 (n. 84); [GraEFFE n. 32°).
Cucumis L.
€. sativus L. und €. Melo L. werden in verschiedenen Spielarten
cultiviert.
C. Melo L. var. agrestis Naud. findet sich stellenweise an Hecken
auf Pflanzungen.
Upolu: Vailele, März 4895 (n. 491).
Auch die Art selbst wird cultiviert und gedeiht gut.
Cucurbita L.
C. Pepo L. wird ebenfalls mit bestem Erfolg auch von Eingeborenen
eultiviert.
Momordica L.
* M. Charantia L. Sp. 1433. — Seem. 105. — Drake d. Cast. 476.
Auf allen Inseln an Lichtungen und in Pflanzungen, Sträucher und
Bäume dicht verhüllend und stellenweise fast undurehdringliches Gestrüpp
bildend.
Upolu: Vailele-Pflanzung, April 1895 (n. 500).
Verbr.: Tropen und Subtropen.
44*
692 F. Reinecke.
Luffa L.
L. acutangula Roxb. Hort. Beng. 70. — Seem. 105 (sub cylindrica
Roem. ?). — Drake d. Cast. 176.
Upolu: Mulifanua-Pflanzung, an Steinwillen, Sept. 4893 (n. 83).
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Citrullus L.
C. vulgaris Schrad. Linnaea XII. 412.
Auch von den Eingeborenen cultiviert.
Melothria L.
* M. indica Lour. Fl. Cochinch. 31.
Im Busch auf Steinen und am Boden hinkriechend.
Savaii: Vaipouli, Juni 4894 (n. 398).
Upolu: Sept. 1893 (n. 64).
Verbr.: Trop. Asien, malay.-pacif. Inseln.
M. Grayana Cogn. DC. Monogr. 591 (Karrivia samoana A. Gray,
Wilkes Bot.). — Seem. 403. — Drake d. Cast. 177.
Auf der Erde und auf Steinen im Urwald, und auf Liehtungen.
Savaii: Busch der Berge, Oct. 1894 (n. 60").
Upolu: Sept. 1893 (n. 60): Mai 4894 (n. 60>).
Verbr.:; Viti, Tahiti.
M. spec. (maderaspatana Cogn. ?).
Upolu: Fanuatapu (n. 252).
Fam. Goodeniaceae.
Scaevola L.
*Se. Koenigii Vahl Symb. II. 36. — Seem. 445 (sub Sc. sericea
Forst.). — Drake d. Cast. 917.
An Flussläufen in Schluchten auf sehr feuchtem Boden, '/g bis (im
hohe dickfleischige, unverzweigte Stauden.
Upolu: Letogo-Wasserfall, Dec. 1893 (n. 189).
Verbr.: Tropen.
Fam. Compositae.
Vernonia Schreb.
V. cinerea Less. Linnaea IV. 291.
Überall verbreitet.
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 2).
Verbr.: Tropen.
Adenostemma Forst.
A. viscosum Forst. Char. Gen, 69 t. 45, — Seem. 140. — Drake d.
Cast. 202,
Die Flora der Samoa-Inseln. I. 693
Auf allen Inseln und überall verbreitet.
Savaii: Am Le paega, im Kraterkessel, Oct. 1894 (n. 558).
Upolu: Apia, Aug. 1893 (n. 3); Utumapufluss, Sept. 4893 (n. 137).
Verwendung. Abkochung der zerklopften Blütter gegen Leibschmerzen.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Ageratum l..
A. conyzoides L. Spee. 4175. — Seem. 140. — Drake d. Cast. 202.
Besonders im Küstengebiet überall verbreitet, aber auch in den Bergen.
Savaii: Le paega, am Kraterrand, Oct. 1894 (n. 227).
Upolu: Aug. 1893 (n. 4).
Einheim. Name: »aamia«.
Verbr.: Tropen.
Blumea DC.
* Bl. Milnei Seem. Fl. Vit. 141 t. 37. — Drake d. Cast. 205.
Hohe, vereinzelte Stauden.
Manua: Olosina, Ostseite in feuchter Einsenkung unter dem Kamm.
. 1894 (n. 468).
Verbr.: Viti, Samoa.
De
[e
Siegesbeckia L.
* S. orientalis L. Spec. 1269. — Seem. 142. — Drake d. Cast. 206.
Auf trockenem Gebiet, besonders Tuffhügeln mit sehr aromatischen
Blättern.
Savaii: Tuafa, Juni 1894 (n. 327°).
Upolu: Über Vailele, Mai 4894 (n. 327).
Einheim. Name: »aa'aa«.
Verwendung. Die Blätter dienen zum Parfümieren des Cocosóls.
Verbr.: Tropen.
Wedelia Jacq.
W. biflora DC. Wight Contrib. 18. — Drake d. Gast. 207.
Im Küstengebiet und am Strande aller Inseln sehr verbreitet, bald
Sträucher von 4—2 m Höhe, bald dichtes Gestrüpp an steilen Küstenab-
hüngen und von der Ferne gleich üppigen Grasmatten scheinend.
West-Savaii: Falelima, Sept. 1894 (n. 560).
Upolu: Mulifanua, hohe Stauden (n. 50); Ost-Upolu (n. 50*).
Manua: Olosina, fast kriechendes, niederliegendes Gestrüpp, Dec.
1894 (n. 464).
Einheim. Name: »ate ate«.
Verbr.: Tropen der alten Welt.
Bidens L.
* B. pilosa L. Spec. 1166. — Seem. 143. — Drake d. Cast. 211.
Im Küstengebiet verbreitet.
694 F. Reinecke.
Upolu: Apia, Sept. 1893 (n. 22).
Verbr.: Tropen.
Centipeda Lour.
*C. minuta C. B. Clarke Comp. ind. 151. — Seem. 144 (sub Myriogyne).
— Drake d. Cast. 213.
Winziges, sehr aromatisches kraut im Kratergrund des Lanuanea, das
während der Sommermonate (Mai—September) austrocknet. Zusammen
mit Ambulia fragrans und Ophioglossum.
Upolu: Lanuanea, Mai 1894 (n. 308).
Verbr: Trop. Asien und Oceanien.
Verzeichnis
der
in vorliegender Arbeit und im I. Teil (Kryptogamen Bd. XXIII,
p. 227—368) aufgeführten Arten der Samoa-Flora').
Aalaa . . . . l.l... . . . 693. Acrostichum scandens Sw.. . XXIII. 364
aamia . . . ernennen. 693 » sorbifolium L. . . . . XXI. 364
Abrus praecatorius L.. ...... 639 > spicatum L. . . . ANIL 362
Acacia laurifolia Willd. . . . . . . 635 » — Wilkesianum Hook. 2. XXH. 364
Acalypha boehmerioides Miq. . . . 647 Actinotrichia rigida Dcne. . . NNI. 272
> grandis Benth. . . . . . . . 646 Adenanthera pavonia L. . . . . . . 636
> insulana Müll Arg. . . . . . 646 Adenostemma viscosum Forst. . . . 692
> Wilkesiana Müll. Arg.. . . . 646 Adiantum diaphanum BL. . . XXIII. 342
Acanthophora orientalis J. Ag. XXIII. 275 » lunulatum Burm. . . . XXIII. 342
Achyranthes aspera L.. . . . . . . 630 Aecidium Ipomoeae Thüm.. . XXI. 277
Acrolejeunea aulacophora St.. XXIII. 342 Aerobryum vitianum (Sulliv) C.
^ sandvicensis GJ. . . . XXIII. 349 Muell. 2... s ss S XXU. 324
^ setacea St.*. ..... XXUL34 afa . . . nenne. 661
> tumida Spruce . . . . XXII. 342 Afzelia bijuga A. Gray esr s s 697
Acrostichum aureum L. . . . XXII 361. Ageratum conyzoides Le 693
> conforme Sw.. . . . . NXIIL 364 Aglaia samoensis A. Gr. . . . . 644
^ feejense Brack . . . . XXIII. 364 ` ago ron . 598
» lomarioides Bl. . . . . XXI. 364 Agrostophyllum megalurum Rchb *. 602
> repandum Bl. . . . . 36 > Reineckeanum Krzl* . . . . 602
samoense Luerss. . . . XXIII. 362 Aleurites moluccana (L. Willd.. . - 647
^ savaiiense Bak. . . . . XXIII. 362 — Allantodia Brunoniana Wall. . AAL 349
) Anmerkung. Die im AAL Bde, erschienenen Arten sind durch den bei-
gestellten Hinweis AAL bezeichnet. Die Samoa-Namen sind, entsprechend dem
dort eingeführten Schriftbrauc h, mit kleinen Anfangsbuchstaben cedruckt. Es wurden
überhaupt nur solche endemische Bezeichnungen angeführt, deren Bedeutung und
specielle Anwendung auch heute noch zweifellos und allgemein ist, da die Angaben
bezw. Anwendung vieler Namen häufig recht variieren; denn die Eingeborenen sind.
um nicht Unwissenheit zu zeigen, meist wenig genau in ihren Mitteilungen. Die neuen
Arten sind mit einem * versehen.
Die Flora der Samoa-Inseln. II.
Allophylus Cobbe Bl. . 651
alo alo, alo alo atai . . 672
Alphitonia excelsa Reiss . . 652
Alpinia samoensis Reinecke * . 597
Alsophila truncata Br. . ANIL. 362
> . vitiensis Carruth. N NIIT. 362
Alstonia Godeffroyi Reinecke * . 667
> plumosa Labill. . . . 667
Amansia glomerata J. Ag. NNI. 275
Amarantus Blitum L. . 630
> melancholicus L. . 629
Ambulia serrata Wettst. . . 675
Amorphophallus campanulatus Bl. . 592
Amphiroa anceps Dene. XXIII. 273
> Tribulus Lamx.. . XXIII. 273
Ananas sativus Schott . . 594
anaoso . ... 637
Anastrophyllum antidens st. *. ES 303
» contractum St. . XXIII. 303
> piligerum St. . . XXIII. 303
> vitiense Jack. et St. . . XXI. 303
Andropogon aciculatus Retz , 582
» Sorghum Brot. 2.5. 982
Aneura intricata St.* . XXI. 304
> lichenoides St.* . . XXI 304
^ micropinna St. . XNIIL 304
^ multifida Dum. . . XXI. 304
> pinguis Dum.. .. XXI. 301
> pinnatifida Nees. XXIII. 304
> samoana St. . . XXIII. 301
Angiopteris evecta Hollım. . NNMHI. 364
Angströmia flaccidula Mitt.. . ANIL 324
^ samoana C. Muell.* XXHI. 320
Anona Cherimolia Mill. . 631
^ squamosa L. . . 631
Anthoceros appendiculatus St.* XXI. 315
^ flagellaris Mitt. XXI. 316
Antidesma sphaerocarpum Muell. Arg. 645
Anthracothecium ochraceo - flavum
Muell. Arg. . XXIII. 299
^ — palmarum Krplh. XXI. 299
Antrophyum callifolium Bl. . . XXIII. 360
^ plantagineum Kaulf. . . XXIII. 360
^ reticulatum kaulf. . . XXIII. 360
400 . . . . ,. . . . . . . . . 613,615
Appendicula bracteosa Rchb.. . 604
» pendula BI.. .. . 601
Archilejeunea olivacea St. AAIIL 314
Arcyria punicea Pers. XXI. 276
Aristolochia cortinata Reinecke * . 629
Arthrocornus dentatus Mitt. . ANIL. 318
Artocarpus incisa L..
> integrifolia Forst.
Aschersonia samoensis P. Henn.* XXIII. 2
Asclepias curassavica L. . 668
aso "m . 2.5 653
Asperococcus intricatus " Ag. XXI. 270
Aspidium aculeatum Sw.. XXIII. 349
» arbuscula Desv.. N XH. 350
> aristatum Sw.. XXI. 350
Brackenridgei Mitt. NX NIIT. 354
> chrysotrichum Bak. . XXI. 352
cicutarium Sw. . XXI. 354
> cucullatum Bl. XXII. 350
> davallioides Brack. XXII. 352
» decurrens Presl.. XNIII. 354
» dissectum Desv.
XXI. 35:
> Harveyi Bak. XXI. 354
> hirtipes Bl.. . XXII. 352
> hispidulum (Dcne.' XXII. 354
> intermedium Bak.. . XXI. 354
» invisum Forst. . XXIII. 350
» juglandifolium Bak. NNIIH. 354
> latifolium J. Smith N NIIT. 353
» Leuzeanum Kze. ANIL 353
> ludens Bak.. XXIII. 352
» mesochlaena J. Smith XXI. 354
molle (Desv.) ANIL 351
> — pachyphyllum Kze. NNIIT. 354
» — patens Desv. . . NNIHT. 352
pennigerum Bl. AAII. 354
polycarpon Bl. XXI. 354
> Powellii Bak. . N NIIT. 354
> Prenticei Hook. . ANIL 352
» pteroides J. Smith. ANIL 354
» pubirhachis Bak. XXI. 354
» savaiiense Bak. . XXI. 350
» setigerum Bl. . NNI. 352
> subjunctum Bak. XXI. 354
» subtriphyllum Hook.. . NNHI. 354
» truncatum Mett.. ANIL 351
» unitum R. Br.. XXI. 351
Asplenium affine Sw. NNI. 349
» anisodontum Presl. NNI. 346
> bulbifidum Forst. . ANIL 346
» caudatum Forst.. N NIIT. 346
> congruum Brack. . NNIIH. 348
» cuneatum Lam.. ANIL 347
> decurrens Bak. NNIH. 349
decussatum SW.. ANIL 349
> emarginatum Beauv.. NNI. 349
ə esculentum Presl ANIL 349
F. Reinecke.
696
Asplenium falcatum Lam. . XXI. 347
> Fejeense Brack. . . XXI. 345
> laserpitiifolium Lam.. . XXIII. 347
» latifolium Don . XXIII. 348
» lobulatum Mett.. XXIII. 349
> maximum Don . XXI 349
> membranaceum Mett. . XXI. 348
> multifidum Brack.. ANIL 347
> multilineatum Hook.. ANIL 345
> Nidus L.. ANIL 345
» nitidum Sw. XXIII. 349
> resectum J. Smith . .. XXI. 347
> silvaticum Presl. . XXIII. 348
» tenerum Forst. NNI. 346
Astelia montana Seem.. . 595
Astronia confertiflora A. Gray . 662
» parviflora Triana . 662
» Pickeringii A. Gray . . 662
» samoensis S. Le Moore . 662
ate ate . . e... 693
Athyrium oosorum Bak. . NNII. 349
atone 632
Auricularia Auricula Judae Schröt. XXII. 277
» delicata P. Henn. XXIII. 278
aute, aute toga etc.. . 654
ava M . 608
ava ava atua . . . 610
ava pui. . 997, 598
Qva sa. . 638,645
Badhamia hyalina Berk. NNIIH. 277
Balansia claviceps Speg. XXII. 286
Bambusa vulgaris Schrad. et Wendl. 584
Bangia tenuissima Kg.. XXI. 275
Barringtonia racemosa (L.) Bl. . 660
^ samoensis A. Gray. . 661
» Speciosa L.. "m e... 660
Bartramia asperifolia Mitt, NNII. 349
Bazzamia ceylanica L.. X NHI. 306
> combinata Jack. et St.. XXIII. 306
densa (Sande-Lac.) . . XXII. 306
> dentata (Mitt). . XXI, 306
> intermedia G. et Ldbg. . XXIII 306
» pallida (Mitt. . XXIII. 307
^ paradoxa Sande-Lac.. . XXIII. 307
> pusilla (Mitt.) . .. XXIII. 307
^ serrulata (Mitt.) . XXIII. 307
» subacuta (Mitt.) . . XXI. 307
^ sumbavensis (G.) XXIII. 307
> Taylori /Mitt.) . .. XXI. 307
Bidens pilosa L.. . 693
Bischoflia trifoliata (Roxb.) Hook. .
Bixa orellana L..
.. XXII.
Blechnum orientale L.. 343
Blumea Milnei Seem. l4 693
Bóhmeria macrophylla S. et Z. . 626
> platyphylla Wedd.. 626
Boerhaavia diffusa L. nn. 630
Bolbophyllum Betschei F. v. Müll. . 607
> Prenticei F. v. Müll.. . 607
Brachiolejeunea flavo-virens St.* XXI.
341
Brachistus Feddei Reinecke* . . 674
Broussonetia papyrifera Vent. . 612
Bruguiera Rhedii Bl. 2. 658
Bryopsis arbuscula Lamx. . . XXIII. 269
ə caespitosa Sulliv: . XXIII. 268
Bryum melanothecium C. Müll. XXIII. 321
Buchanania spec. 2. 630
Byssocaulon gossypium Müll. Arg.
XXI. 297
Caesalpinia Bonducella Flem. . 637
» ` pulcherrima Sw. 637
Calanthe clavata Lindl. 603
» veratrifolia R. Dr. . . 602
Callitbamnion (pedunculatum) codicola
Grun. . XXII, 274
Calomnium denticulatum Mitt. XXIII. 319
Calonyction speciosum Chois. 671
Calophyllum Inophyllum L. 656
ə spectabile Willd. . . 656
Calymperes Graeffeanum C. Müll. XXIII. 321
» ineurvatum C. Müll... . XXIII 321
» linearifolium C. Müll. . XXIII. 321
» lorifolium Mitt. . . XXIII. 322
obliquatum C. Müll. . . ANIL 321
» oroceum C. Müll. . XXIII. 521
pachyneurum C. Müll. . XXI. 321
» porrectum Mitt.. XXII. 321
>» serratum A. Br.. . XXIII. 322
> setosum C. Mull. . XNIIH. 324
Cananga odorata Hook. f.. 631
Canavalia ensiformis DC.. 640
Canna indica L.. 598
Capsicum annuum L. 674
» frutescens L. . 674
Cardamine sarmentosa Forst.. 633
Carex samoensis Bcklr.* 588
Carica Papaya L. . 657
Cassia occidentalis L. 637
Cassytha filiformis L. 632
, 608
Casuarina equisetifolia Forst. .
Die Flora der Samoa-Inseln. II.
Caudolejeunea recurvistipula St. XXIII.
343
Caulerpa Chemnitzia Lamx. . XXIII. 268
» Clavifera Ag. XXIII. 268
» peltata Lamx.. . XXIII. 267
» — plumaris Ag. XNIII. 268
Cenchrus calyculatus Cav.. . 583
Centipeda minuta C. B. Clarke . 691
Centotheca lappacea Desv. . . . 584
Centroceros clavulatum Mont. ANIL 274
Ceramium flaccidum Harv.. XXIII. 274
Ceratolejeunea oceanica Mitt.. XXIII. 310
Ceratophyllum demersum L. . . 634
Cerbera Manghas Hamilt. . 668
Cestrum sp. . 2. . 674
Chandonanthus hirtellus Mitt.. ANIL. 307
Chaetodiplodia tiliacea P. Henn.* XXIII. 289
Chaetomorpha fibrosa Kg. . . XXIII. 267
» indica Kg. . XXHI. 267
Chiloscyphus argutus Nees. XXIII. 306
» eoalitus Nees . XXIII. 306
> confluens Mitt. . XXI. 306
> decurrens Mitt. , . XNHI. 306
» decurrens Nees . XXI. 306
» Eundlicherianus Nees. NNI. 306
> — Jackii St.. ANIL 306
Chiodecton heterotropoides Nyl. XXIII. 298
Chlorodesmis comosa Bail. et Harv.
ANIL 269
Chnoospora implexa J. Ag.. ANIL 271
> pannosa J. Ag. XNIHI. 271
Chomelia sambucina K. Schum.. 82
Chondriopsis (subtilis) intermedia Grun.
XXI. 274
Chylocladia uncinata Menegh.. ANIL 272
Cinnamomum elegans Reinecke*. 633
Cissus japonica Willd. . 652
Citrullus vulgaris Schrad. 692
Citrus Aurantium L.. 643
^ Limonum Risso. 653
^ nobilis Lour. 643
> — vulgaris L. 2... 6482
Cladonia fimbriata Haffm. . NN. 292
Cladophora cristata Kg. XXI 267
^ dubia Schmidle*. . NXHI. 261
^ samoensis Grun. . XXHI. 267
^ timorensis V. Mart. . . NNIII. 267
^ tranquebariensis Kg.. . XXII. 267
^ Zostericola V. Mart. . . NNHI. 267
Clavaria argillacea Fries . . XXIII. 279
Clerodendron amicorum Seem. . 672
> inerme R. Br.. 672
Clinostigma samoensis Wendl.
Clitoria ternatea L.
Closterium Ehrenbergii Schmidle XXHI.
> Leibleinii Kg. . . NNIII.
» parvulum Naeg.. . NN
» tumidum Josh. . XNIII.
Coccocarpia nitida Müll. Arg.. XXIII.
> pellita Müll. Arg. . NN.
Cocos nucifera L.. .
Codiaeum variegatum (L. BL. . .
Codium arabicum Kg. . . XXII.
> tomentosum Stackh.. XXI
Codonoblepharum crassinerve Mitt.
256
255
256
255
296
296
588
. 648
269
269
XXIII. 323
» fasciculatum Dz. et Mb. XNIHI. 323
> luteum Mitt. . XXI. 322
> subluteum C. Müll. . XXI. 323
Coenogonium Leprieurii Nyl.. XXIII. 297
Coix Lacryma L. . 582
Coleus scutellarioides Benth. . 673
Collybia Reineckeana P. Henn.* XXIII 254
Colocasia antiquorum Schott.. . 592
» indica Schott.. 593
Cololejeunea arrectifolia Mitt.) NNI 309
» effusa (Mitt.) X NIIT. 309
> pentagona (Mitt. XXI. 309
> Reineckeana St.* NNIIL 309
variifolia (Miti. . XXII. 209
Colubrina asiatica Brongn. . .. 652
Colurolejeunea Ari St.. X NIHIL 309
» superba (Mont.) . XXI. 309
Commelina nuditlora L. . 594
Commersonia ecchinata Forst. . 654
Conoscyphus inflexifolius Mitt. NXHI. 306
Cordia aspera Forst.. . 674
Cordyline terminalis Kunth. 594
Corysanthes Betschei Muell. 599
Cosmarium quadruum Schmid! XXIII. 257
> subturgidum Schmidle. NNI. 256
Crepidotus tener P. Henn.*. . XXI. 283
Crinum asiaticum L. . 595
Crossostylis biflora Forst. . 658
Crotalaria sericea Retz. .. 637
Cryptostylis alismifolia F. v. Müll.. . 599
Cucumis Melo L. . . 694
ə sativus L. 694
Cucurbita Pepo L. . 694
Cupressina eyathothecia C. Müll. NA. 33A
» malacoblasta C. Müll. NNI. 334
ə pacifica C. Müll.. X NIHT. 334
» savaiica C. Müll. XXI, 334
DOS
Cupressina sodalis Sulliv.
» Tutuila C. Müll..
Curcuma longa L..
Cutleria pacifica Grun..
Cyathea Brackenridgei Mett. .
» leucolepis Mett. .
> ` propinqua Mett..
» samoensis Bak. .
> scabra Bak..
> Whitmeei Bak. .
Cyathula prostrata Bl...
Cyathus Montagnei Tul.
Cynodon Dactylon Pers. .
Cyperus canescens Vahl.
> compressus L.
» flexifolius Bcklr.*
^ longus L.. .
> Mutisii Bcklr. .
> Reineckei Bcklr.*
» samoensis Bcklr.*
Cyphella Reineckeana P. Henn. * vom: 3
. XXII.
XNIII.
. NN.
XNIII.
XXIII.
. XXI.
. XNIII.
. XNIII.
XXII.
F. Reinecke.
334
334
598
270
363
363
362
363
363
363
. 630
. XXI.
285
. 984
Cyphokentia samoensis Warb.*,
Cypholophus macrocephalus Wedd. .
Cyrtandra Beckmanni Reinecke*
> campanulata Reinecke *
> compressa C. B. Clarke.
Denhami Seem. .
falcifolia C. B. Clarke
Funkii Reinecke* ,
geminata Reinecke* .
^ Godeflroyi Reinecke*
^ Graeffei C. B. Clarke .
Hufnagelii Reinecke*.
> Kraemeri Reinecke* ,
> Krügeri Reinecke* ,
labiosa DC..
Mamolea Reinecke* ,
nitens C. B. Carke .
nudiflora C. B. Clarke
pogonantha A. Gray .
Richii A. Gray
samoensis Reinecke*,
Gyrtosperma Merkurii Schott.
Dacryomyces deliquescens Dub. XXIII.
. 678
. 592
Datura suaveolens Humb. et Bonpl..
Davallia alpina BI.
` botrychioides Hook..
contigua Sw. . .
> dubia R. Br.
^ elegans Sw..
. XXII.
. XXII.
. XXII,
. XXII.
. XXII.
278
674
342
339
344
340
339
Davallia Emersonii Hook. . XXIII. 341
» Graeffei Luerss. . . XXIII. 339
> heterophylla Sm. . XXIII. 338
> longicauda Christ * . XXIII. 339
> moluccana Bl. . XXI 340
» pallida Mett. .. XXIII. 340
» parallela Wall. . XXI. 339
> plumosa Bak.. . XXII. 342
> pulchella Hook.. . . NNIIH. 342
> A Reineckei Christ* . . XXH 341
» solida Sw. . XXII. 339
> speluncae Luerss. . . XXII. 344
» stolonifera Christ . . XXII. 342
» tenuifolia Sw.. . XXIII 342
» triquetra Bak.. XXII. 344
Deguelia trifoliata (Lour.) Taub.. 638
Dendrobium biflorum Sw. . 604
» erythroxanthum Rchb.. 604
fililobium Muell.. 605
> gemellum Lindl.* . 604
» involutum Lindl. 603
> — Mohlianum Rchb. . 604
> sylvanum Rchb.. 605
> triviale KrzL*. 2s s 0604
Dendroceros granulatus Mitt. . XXIII. 316
> — tumidulus Mitt. . XXIII. 316
Desmodium heterocarpum DC. . . . 642
» polycarpum DC.. . 640
> reticulatum Champ. . . 640
» umbellatum DC.. e, 640
Dichonema ligulatum Müll. Arg. XXIII. 298
» sericeum Montg. . XXIII. 297
Dicksonia Brackenridgei Mett. XXIII. 363
» flaccida Sw. . XXIII 363
> moluecana Bl.. . XXIII. 363
» samoensis Luerss. . . XXII. 362
Dicliptera samoensis Seem.. . . 682
Dicranema intermedium Grun. XXIII. 274
» setaceum Sand. . . XXIII. 274
Dicranum Blumei Nees. . XXIII 319
> Graeffeanum C. Müll. . XXIII. 319
» oceanicum C. Müll. . XXIII. 319
Dictyota ciliata J. Ag. XXII. 270
Dimerosporium samoense P. Henn.* .
XXIII. 285
596
Dioscorea Batatas Dene. . "
Diospyros samoensis A. Gray. a
Dodonaea viscosa Jacq. 65
640
Dolichos Lablab L. dd u
Drepanolejeunea lancifolia | Mitt.) XXIII. 3
. XXIII 841
» subquadrata (Mitt.)
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 699
Drepanolejeunea uncinata (Mitt.) XXIII. 341 Eulejeunea vesicata Mitt.. . . XXIII. 309
Drymophloeus Reineckei Warb.* . . 590 ` Kuosmolejeunea trifaria (Nees) XXIII. 310
Dumortiera hirsuta R. Br. . . XXIII. 300 » uvifera (Mont. . . ANIL 340
> trichocephala Nees . . NNIII. 300 Euphorbia Atoto Forst, . . . . . . 648
Dysoxylum Maota Reinecke* , , . . 643 > piulifera L... . . . . .. . 688
» Reineckei Pax.* . . . DA
Earina samoensium F. v. M. et Krzl.. 602 » serpens H. B. Kk... . . . 648
Ectocarpus indicus Sond. . ANIL 269 Eurya japonica Thunb. . . . . . . 655
Elatostema angustifolium Reinecke*. 621 Evodia hortensis Forst. . 642
> basiandrum Reinecke*. . . . 622 > Roxburghiana Benth et Hook . 612
» Engleri Reinecke*. . . . . . 623 > triphylla D.C... . . . ... 642
> Funkii Reinecke* . . . . . . 623
» QGraeffei Reinecke* . . . . . 624 Fagraea Berteriana A. Gray. . . . . 665
> grandifolium Reinecke* . . . 620 fa'i ................ 596
> Kraemeri Reinecke*. . . . . 624 fala . . . . . nenn. S8
^ nigrescens Miq.. . . . . . . 694 Faradaya amicorum Seem.. . . . . 672
> obliquifolium Reinecke* . . . 622 fast. . . . . « . . . s s s s V 9S
> Paxii Reinecke*. . . . . . . 622 fau . . . . s... 654
^ radicans Reinecke* . . . . . 694 faupala. e, 618
> ramosissimum Reinecke* . . 624 /fausogü . . . . . . . . . 612, 626, 627
^ samoense Reinecke*. . . . . 625. fautu. . . . . s l.l sl 6
> Strictum Reinecke* . . . . . 625 fetdu. . . . l.l. s. s. . 656
> Urvilleanum Wedd. . . . . . 624 Ficus Aoa Warb.*. . . . . . . . . 645
Eleusine indica Gaertn. . . . . . . 584 » ciliata Warb.* . . . DIN
Endoderma Reineckei Schmidle* XXIII. 259 » Godeffroyi Warb.*. . . GI?
Endotrichella samoana C. Müll. XXIII. 325 > Graeffei Warb*. . . . . . . 616
Entada scandens Benth. . . . . . . 636 » longe-cuspidata Warb.* . . . 61%
Enteromorpha clathrata J. Ag. XXIII. 266 » Reineckei Warb.* . , . . . . 617
^ compressa Grev. . . . NNIII. 266 > tinctoria Forst. . . . . . . . 613
> crinita J. Ag.. . . . . XNHI 266 > uniauriculata Warb.* . . . . 616
> flexuosa J. Ag. . . . . ANIL 266 — filimoto. ee 657
^ intestinalis Link. . NX. 258,266 — filofifoa . . . . e. 685
> paradoxa Kg.. . . . ANIL 267 Fimbristylis polymorpha Beklr.. eo. S86
Eria ornithoides Krzl.* . . . . . . 606 fisa. 2...» 652
> paradoxa KrzL*. . . . 606 Fissidens daltoniaefolius C. Müll. XXII 318
Eriopus remotifolius €. Muell. NNI 327 » inconspicuus Mitt.. . . XXIII. 318
Erythrina indica L. . . .. . . . 639 » lagenarius Mitt.. . . ANIL 318
Esch weileria pleiosperma D. c. . . 664 » scabrisetus Mitt. . . . NNIII. 318
68... 2... o. DH Flacourtia Bukam Zoll. et Morr. . . 657
Eugenia amicorum A. Gray. . . . . 639 Flagellaria gigantea Hook. f... . . . 593
^ brevifolia A. Gray . . . . . . 659 Flammula Paxiana P. Henn.* . ANIL 281
^ clusiaefolia A. Gray . . . . . 659 ə sapinea Fries. . . . . XXII 284
^ corynocarpa A. Gray. . . . . 639 Fleurya interrupta Gaud.. . . . . . 628
^ effusa A. Gray . . . . ... 658 Fomes amboinensis Fries. . . XXIII. 280
^ inophylloides A. Gray . . . . 659 ə australis Fries . . . ANIL 280
^ meurocalyx A. Gray . . . . . 658 » Korthalsii Lev. . . . . NNIII. 280
^ rariflora Benth.. . . . . . . 659 > lucidus Fries . . . . . NAHL 280
^ Richii A. Gray . . . . . . . 659 macer Berk. . . . . . NNIII. 280
^ rubescens A. Gray nn... 6859 > rimosus Berk.. . . . . NAT. 279
^ savaliense A. Gray. . . . . . 660 > rugulosus Lev.. . . NXNIH. 279
> tutuilense A. Gray. nn. 660 > — subrugosus Bres, et Pat. XXI. 280
700 F. Reinecke.
Fomes Weberianus Bres. et P. Henn.
ANIL 280
ə zelanicus Cooke. . . . NNIII. 279
Freycinetia Reineckei Warb.*. . . . 578
ə samoensis Warb.*. . . . . . 579
Frullania angulosa Mitt. . . . XXIII 314
> deflexa Mitt. . . . . . XXIII. 345
> immersa St.* , . . . . NNIIL. 315
> intermedia Nees. . . . XXI. 314
» meteoroides Mitt... . . XXIII. 315
oceanica Mitt.. . . . NXU 314
» pacifica Tayl.. . . . . XXI 315
ə Powelliana St. . . . . XXIII. 345
fupmi. o . . . 4... .. . . 642
fuafua . . . . . . . .. DDR
fue manogi . . . 2 ... . .. . DÉI
fueselela . . 2 > ... . . .. . 661
Fumago vagans Pers. . . . . XXI. 290
Fusarium Nectriae palmicolae P. Henn.*
XXI. 290
futu... ............ 660
Galaxaura Cliftoni Harv. . . . XXIII. 272
>» fastigiata Dene. . . . . ANIL 272
> lapidescens Lamx.. . . ANIL 272
> marginata Lamx. . . . XNIII. 272
^ obtusata Lamx.. . . . ANIL 272
> rugosa Lamx.. . . XXI 272
Gardenia Lanuto'o Reinecke*. . . . 684
> lahitensis DC... . . . . . . 683
Garovaglia Powellii C. Müll. . XXI 325
Gastrodia sp... . 5... 599
gatae. . . . ee 639
Gelidium aerocarpum Harv. . XXI. 273
^ intricatum Kg. . . ANIL 273
> pannosum Grun. . . . NNIIL 273
rigidum Grev. . . . . XXI. 273
Geniostoma rupestre Forst.. . . . . 666
^ samoense Reinecke*. . . . . 666
Geodorum fucatum Lindl. . . 643
Geophila reniformis Cham. et Schlecht. 689
Gironniera celtidifolia Gaud. . . . . 642
Gleichenia dicarpa Br.. .. . XXI. 364
> dichotoma Luerss.. . . XXIII. 364
^ oceanica Kuhn . . . . XXI 264
Glochidion cuspidatum (Müll. Arg.) Pax 645
^ ramiflorum Forst.. 2.2... 645
Gloeosporium coffeicolum Ell. et Ev.
ANIL. 290
Glyphis lepida Krplh. . . . . XXIII. 299
Goodyera biflora Hook. f. . . . . . 600
Goodyera rubens Bl.
Gossypium religiosum L..
Gracilaria confervoides Grev.. XXIII.
» lichenoides L.. . . . . ANIL
Graphina sophistica Müll. Arg. XXIII.
Graphiola Phoenicis Poit. . . XXIII.
Graphis scripta Ach.. . . . . XXI.
> tenella Ach.. . . . . XXII.
Grevia Mallococca L. f.. e.
Guepinia fissa Berk.. . . . AAIIL
Guettarda speciosa L.
Gymnogramme calomelanos Kaulf.
XXIII.
» javanica Bl... . . . . XXIII:
» lanceolata Hook.. . . . XXI:
Gynopogon bracteolosus | (Rich.) K. Sch.
> olivaeformis (Gaud.) K. Sch.
> scandens Forst. . . . . . . .
Habenaria dolichostachya Thw..
Halimeda incrassata Lamx.. . „XXII.
» monile Lamx.. . . . . XXII.
> opuntia Lamx. . . . . XXI.
Halophila ovalis (R. Br.) Hook.
Halophlegma africanum Kg. . NXIHI. 2
Halymenia Durvillei Bory . . XXII. 274
Hedycarya dorstenioides A. Gray . . 632
Heliconia Bihai L.. "m . 997
Hemileia vastatrix Berk. et pr. XXII 277
llemitelia samoensis Christ. . XXIII. 362
Herberta juniperina Spruce . XXIII. 307
llernandia peltata Meissn. 633
599
Hetaeria oblongifolia Bl. .
Hexagonia apiaria Pers. . . . NN
» polygramma Mont. . . XXIII.
Hibiscus Abelmoschus L..
» Rosa sinensis L..
> tiliaceus L..
Hoya bicarinata A. Gray .
» pubescens Reinecke*.
» samoensis A. Gray.
» upoluensis Reinecke *
Homalanthus acuminatus (Müll. Arg
Pax .
> nutans (F orst.) Pax
Hookeria depressula C. Müll. . KAN
> frondosa Mitt.. . . . . NNI:
» oblongifolia Sulliv.. . . XXIIH. 326
> vesiculata C. Müll. . . XXII. 326
> rugifolia C. Müll. . . - XXIII. 326
llormiscia subtilis de Toni. XXIII. 258
Die Flora der Samoa-Inseln. II.
Hydroclathrus cancellatus Bory XXIII. 270
Hydrocotyle asiatica L. 664
» leucocephala Cham. et Sc hlecht. 664
Hygrolejeunea devexiloba St.. NNIII. 310
» oweihiensis (G. . XXI. 340
Hymenochaete Cacao Berk.. . XXIII. 278
» tabacina Lev.. ANIL 278
Hymenophyllum dilatatum Sw. XXIII. 337
> flabellatum Labill. . ANIL 337
» fucoides Sw. . . XNHI 337
> multifidum Sw. . . XXII. 337
> polyanthos Sw.. . NNIH. 337
» praetervisum Christ. ANIL 338
» Samoense Brack. AAIIL 338
Hypnea divaricata Grev.. ANIL 272
^ pannosa J. Ag. . XXI. 272
Hypnodendron subspininervium
C. Müll. XNIII. 322
» Graeffeanum C. Müll.. . XXIII. 322
Hypocrea castanea P. Henn.* . XXIII. 285
Hypocrella Reineckeana P.Henn.* XXIII. 286
Hypolepis tenuifolia Bernh.. . XXIII. 344
» aspidioides Christ* ANIL 344
Ilypopterigium debile Rchdt. . XXIII. 327
^ semimarginatulum C. Müll. XXIII. 327
Hypoxylon moriformis P. Henn.* XXIII. 287
Jambosa malaccensis (L.) DC.. . 658
Janina tenella Kg.. . ANI. 273
Jatropha Curcas L. . 647
ie, ie ie. , . 579
ifi etc. . . 638
ifilele . . 637
iniini. . 588
Indigofera Anil L. . 638
Inocarpus edulis Forst. . 638
Joinvillea elegans Gaud. . . 593
Ipomoea denticulata Chois.. . 674
^ pes caprae Roth. . 670
^ Turpethum R. Brown . . . . 670
Irpex flavus Klotzsch XXII. 279
Isopterigium samoanum C. Müll. XXIII. 328
Jubula Hutschinsiae Spruce . .XAII. 314
Jussieua suffruticosa L. . 663
Ixora amplifolia A. Gray. . 685
Kleinhofia hospita L. . 655
Kyllingia odorata Vahl. 586
laau lopa . .. e; . 636
Lachnocladium samoense P. Henn.*
XXI. 279
laga ali.
lama. . De.
Lantana camara L.
Laportea Harveyi Seem.
» photiniphylla Wedd..
laumaile
lau fala
lau pata
lau tefe ule .
lautofutai .
lava vao
Lecanora punicea Ach.
Lecidea dilucida Krplh.
lega .
Lejeunea erenulata Mitt.
> cryptocarpa Mitt. .
» pedunculata Mitt. .
> samoana Mitt..
Lemna paucicostata Hegelm.
Lentinus leucochrous Lev...
> Sajor-Caju Fries.
> tuber regium Fries
Lenzites platyphylla Lev.
» repanda Fries.
Leonurus sibiricus L. .
Lepidozia brevidentata Mitt.
» fistulosa Mitt..
» infuscata Mitt.
Leptogium javanicum Mont. .
» subullatum Krplh..
» tremelloides Fries .
Leptolejeunea radiata (Mitt.)
» rhombifolia St. .
> . Schilfneri St. .
Leucaena glauca Benth.
Leucas decemdentata Smith
Leucobryum pungens C. Müll.
> rugosum Mitt.
> sanctum Hampe.
Leucomnium debile C. Müll.
Leucophanes albo-nitens C. Müll.
> asperum Mitt..
D recurvum Mitt. .
> scabrum Mitt..
Leucosyke corymbulosa Wedd. .
v. Müll...
NNI.
. NA.
NN:
Lindernia crustacea F.
Lindsaya adiantoides Luerss. .
> ensifolia Sw. .
» lobata Poir..
Liparis longipes Lindl.. . .
Lithothamnion byssoides Lam.
701
. 644
. 647
. 672
. 627
. 627
. 669
‚581
. 647
. 650
. 651
. 657
XXI.
XXIII.
299
299
. 598
XXI.
. XXII.
. XXII
. XXI.
344
314
314
344
. 593
. XXI.
. XXI.
. XXIII.
. XXIII.
. AXM.
282
282
282
282
282
. 673
. XMH.
XXI.
. XXII.
XXIII.
.ONNIHI.
XXI.
. NA.
QAXNIHI.
XXII.
307
307
307
291
291
294
310
210
3410
. 636
. 673
XXI.
. NNIHI.
. XXII.
. XXII.
XXIII.
XXI.
. XMI.
. NN.
. 649
347
347
347
330
347
347
347
317
. 675
342
342
12
. 600
NNHI.
274
F. Reinecke.
702
Lochnera rosea (L.) Rchb. . ... 667
Lomaria acuminata Bak.. . XXIII. 344
> attenuata Willd.. XXIII. 343
^ lanceolata Spr. ANIL 344
» procera Spr. .. NXITI. 344
» vulcanica Bl. . AAIIL 343
Lomentaria microcladia kg. . XXIII. 274
> obtusa Lamx.. . XXI. 274
> parvula Gaill.. . XXIII. 274
> vaga Kg. . NNI. 274
Lophocolea explanata Mitt.. .. NXIII. 305
> Graeffei Jack. et St.. . XXIII. 305
» rectangulata Mitt. . . XXIII. 305
Lopholejeunea contractilis St.. XXIII. 342
^ eulopha Spruce . . XXIII. 312
» immersa St. . NNIII. 312
^ Reineckeana St.* . XXIII. 342
Loranthus insularum A. Gray. 628
« samoensis Reinecke * .. . 628
Lulfa acutangula A. Cogn. . XNIII. 292
Lycogala Epidendron (L.) Buxb. XXIII. 276
Lycoperdon furfuraceum Schaelf. XXIII. 285
> piriforme Schaelf. . . XXIII. 285
Lycopodium carinatum Desv.. XXIII. 365
> cernuum L.. . XXIII. 366
> Phlegmaria L.. . XXIII. 365
> phyllanthum Hook. . XXIII. 366
> Squarrosum Forst. . ANIIH. 365
Lyngbya majuscula Harv. . XNIII. 266
Macaranga Grayana Müll. Arg. 646
> Harveyana Müll. Arg. 646
> Reineckei Pax* , 646
> Stipulosa Müll. Arg. 646
Macromitrium angulatum Mitt. XXIII. 323
^ Beecheyanum Mitt. . XXIII. 323
^ Daemelii C. Müll. . XXIII. 323
^ glaucum Mitt.. . XXIII. 323
^ speirostichum Mitt. . XXIII. 323
Madotheca viridissima Mitt. . XXIII. 309
Maesa nemoralis DC. 665
magele . 652
magisu . 628
malili 650
mamala 648
mamalava 646
mamalupe 661
mamolea . . 679
Manihot Glaziovii Müll. Arg. 647
> utilissima Pohl 647
namulega , 664
manutofu . 653
manutofutai . 653
mao . . . 655
maota, maotamea . 644
Maoutia australis Wedd. . 618
» Samoensis Reinecke * 618
Marasmius candidus Fries . XXIII. 283
» erythropus Fries . XXIII. 283
» lilacinus P. Henn.*. . XXIII. 283
» ramealis Fries . XXIII. 283
Marattia fraxinea Sm. . XXII. 365
Marchantia nitida L.. . XXHI. 300
masame 645
masoa 595
Mastizolejeunea ligulata Spruce XXIII. 343
» tahitica St. . .OXNIH. 343
Mastigopelma simplex Mitt. . XXIII 307
Mastigophora diclados Endl. . XXIII. 307
matalafi . 686, 687
mati . D. . 613
Medinilla amoena Seem. . 662
Melastoma denticulatum Labill. . 661
> Godeffroyi Reinecke * 661
Melia Azedarach L. 2e... 643
Melobesia farinosa Lamx. XNIIT. 273
Melochia aristata A. Gray 655
» odorata L. 655
Melothria Grayana Cogn.. 692
» indica Lour. 692
Memecylon spec. . . . e 662
Merremia ny mphaeifolia (Dietr.) Hallier 674
Merytha macrophylla Seem. . . . . 664
Mesochlaena polycarpa R. Br.. XXIII. 356
Meteorium aeruginosum Mitt.. XXIII. 325
> intricatum Mitt. . . XXIII. 325
Metrosideros polymorpha Gaud. 660
Metzgeria conjugata Lindb.. . XXIII. 301
> furcata Raddi . . XXIII. 302
Micrasterias Wallichii Grunow XXIII. 257
Microchaete vitiensis Askenasy XXIII. 266
Micromelum minutum (Forst) Seem. . 642
Micropeltis Orchidearum P.Henn.*XXIII.286
Microstylis Reineckeana Krzl.* . 600
milo . 2s s. 695
Mimosa pudica L.. . 636 u. 641
Miscanthus sinensis Anders. . 582
Mniadelphus limbatulus C. Müll. XXII. : 321
» flavescens C. Müll.. ` XXIII. 321
» vitianus Sulliv. XXI. 327
Mniomalia semilimbata C. Müll. XXIII. dis
moli.. ,
Die Flora der Saimoa-luselu. Il.
moli tae 629
moli vao . 642
Momordica Charantia L. 2... 691
Monerma repens Beauv. . . 584 u. 644
Monogramme paradoxa (Fee) . XXIII. 369
Morinda citrifolia L.. 689
> Forsteri Seem. . 689
Morus alba L. . . . , . 612
mosoo . e. "n .. . 634
Mucor racemosus F res. NNI. 277
Mucuna gigantea DC. 639
> urens DC. 639
Musa Fehi Bert.. 596
^ sapientum L. 596
Mussaenda frondosa L. e. 690
Myristica hypargyracea A. Gray 632
^ inutilis A. Gray . 632
Nardia micrantha St. XXIII. 302
Nauclea Forsteri Seem. 690
Naucoria Weberiana P. Henn.* XXII 284
Neckera australasica Hook.. XXII. 324
^ Kugeniae Ldbg. . XXII. 324
^ gracilenta C. Müll.. . XXI. 324
^ implana C. Müll. . AXHI. 324
^ Lepineana Mont. . XXI. 324
^ loriformis C. Müll.. XXIII. 324
Nelitris vitiensis A. Gray . .. . 660
Nephrolepis acuta Presl. XXI. 355
^ cordifolia Presl. XXIII. 354
^ ramosa Moore XXI. 354
Nertera depressa Cham. et. Schlecht. 689
niu 588
nonu . "m 2.5. 689
Nothoscyphus. lutescens Mitt.. N NII. 303
o'a. . . 645
Oberonia glandulosa Lindl. 601
^ heliophila Benth et. Hook. 604
^ iridifolia Lindl. 601
^ verticillata Wight . 601
Ocimum gratissimum Hook. 673
Octoblepharum albidum Hdw. XXIII. 348
Oedicladium involutaceum Mitt. XXIII. 325
Oedogonium Pringsheimii Nordstedt
XXII, 260
ofe. . 585, 587
ola sina . 665
ola vao, . . . 687
Oldenlandia paniculata L. 2... 690
Oleandra neriiformis Cav. XXI. 355
703
Oleandra Whitmeei Bak.. XXII. 355
Ophioglosum nudicaule L. XXII. 365
^ pendulum L.. . . . . XXII. 365
> reticulatum L. . . . . XXI. 365
Oplismenus compositus Beauv. . . . 583
Orthostichidium Vitianum C. Mull.
XXIII. 325
Ostreobium Reineckei Born* ANIL. 269
Oxalis corniculata L. 642
Pachyrrhizus trilobus DC. . 2. 640
Padina pavonia Gaill. NN. 270
Pandanus fascicularis Lam. . 580
» Reineckei Warb.* 581
» samoensis Warb.* 580
Panicum miliaceum L.. 583
> — prostratum Lam. 583
» sanguinale L. . 2. . 583
Pannarina fulvescens Nyl. ANIL. 299
> leiostroma Nyl. . NNI. 296
> mariana Müll. Arg. NNI. 296
Panus rudis Fries . ANIL 282
Parinarium insularum A. Gray . . . 635
Parmelia latissima Fée. XXI. 295
» perlata Ach. . ANIL 295
> praetervisa Müll. Arg. . XXIII. 295
» reticina Fries . XNIIT. 295
Parotrichum elegantissimum c. Müll.
XXI. 325
Paspalum scrobiculatum L. . . 582
Patellaria subvigilans Müll. Arg. XXIII. 297
Pediastrum tetras Ralfs XNIIH. 258
Pelekium velatum Mitt. . XAII. 328
Pellaea concolor Luerss. . XXI. 345
Peltigera polydactyla Müll. Arg. XXIII. 292
Peperomia leptostachya Hook. et Arn. 6114
» pallida Dietr. . 611
» samoensis Warb.*. 644
Pertusaria velata M . XXI. 297
peteli vao . . 2... 682
Peyssonnellia rubra Grev. XXIII. 273
Peziza samoensis P. Henn.*. . NXIII. 289
Phaeographina chrysentera Müll. Arg.
XNIII. 298
Phajus Blumei Lindl. 602
> Graeffei Rchb. f. 602
Phaleria acuminata (Seem.) Gilg. 657
> Burnettiana (Seem.) Gilg.. 657
Pharbitis insularis Chois . 2.670
Phoma coccinea Cooke. . NNIIE 289
> A Euzgeniae P. Henn.* NNI, 289
704
Phormidium tenue Ktzg.. . . XXI. 253
Phreatia minutiflora Lindl. . . 607
Phyllachora graminis Tuck. . XXIII. 286
Phyllanthus Niruri L. . . 645
» Simplex Retz. . es s 644
Phyllogonium cylindricum Ldbg.
XXIII 323
Physalis minima L. e. s. 674
Physcia crispa Nyl. . . XNIII. 299
ə jsidiophora Nyl.. . XNIII. 296
» picta Nyl. . XNIII. 295
Physma byrsinum Mass. . . XXIII. 292
Pilocratera Hindsii P. Henn. . XXIII. 299
Piper Graeffei Warb.* . . . . . . . 6410
» Macgyllivrayi €. DC. 609
» methysticum Forst 609
Pipturus argenteus Wedd. . 627
» incanus Wedd. 626
» propinquus Seem.. . 627
Pisonia Brunoniana Endl. . . . . . 630
Pithophora Reineckei Schmidle XXIII.* 264
Plagiochila alta St.* . . XXI. 304
» auriculata Mitt. . . XXIII. 303
> arbuscula L. . XXI. 304
> badia St.* ANIL 304
> bialata Mitt. . XXII. 303
> bicornuta St.*, . XXII. 305
^ geminifolia Mitt.* . . . XXIII. 304
» innovans St.* , ANIL 305
> longispica Mitt. . . XXII. 303
> oblongiflora Mitt. . XXI. 303
» , Reineckeana St.* . XXI. 305
^ Sacculata Jack . XXII. 304
^ Ssamoana St. ANIL 304
^ upolensis Jack. et St. . XXIII. 304
Plantago major L.. 682
Plectranthus Forsteri Benth. 672
Pleurococcus crenulatus Hansg. XXII. 258
Pleurotaenium Ehrenbergii Wittr.
XXI. 255
» indicum Ld. ANIL 255
Pleurotus samoensis P. Henn.* XXIII 284
Pogonia flabelliformis Lindl. 599
Poinciana regia Bij.. 637
polo ete. , 5.550 604
Polytrichum Graeffeanum C. Müll.
NXIT. 349
Polypodium accedens BI., . XX HI 357
^ ndnascens Sw. ANIL 357
^ alatum Hook. . XXIII. 357
^ blechnoides Hook. . . XXII, 358
F. Reinecke.
Polypodium caudiforme BIL. . ANIL 357
> cucullatum Nees . XXIII. 358
» decorum Brack.. . XXIII. 358
^ deltoideophyllum Bak.. XXIII. 358
> dilatatum Wall.. . XNIII. 356
> Dipteris Bl.. . XXIII. 357
> Hookeri Brack. . . XXI. 358
» longissimum Bl.. . XNIII. 356
> macrodon Reinw. . . XXIII. 357
^ marginellum Sw. . XXI 359
» muricatum Powell. . XXIII. 359
H nigrescens Bl.. . XNIII. 359
> paleaceum Powell. . XXIII. 359
» persimile Bak. . XXIII. 359
> pleiosorum Mett. . XXIII. 358
> Phymatodes L. . . XXIII. 356
> Powellii Bak.. . XXIII. 356
> rigidulum Sw. . XXIII. 357
^ samoense Bak. . XXI. 358
» Savaliense Bak. . . XXIII. 359
> simplex Bak. . . XXIII. 359
» subauriculatum Bl. . XXI. 356
> tenuisectum Bl. . ,. XXIII. 357
^ triquetrum Bl. . XXII. 359
> Whitmeei Bak. . . XXIII. 358
Polyporus arcularius Fries. . XXIII. 280
» Emerici Berk.. . XXIII. 280
» evolutus Berk. . XXIII. 280
> gilvus Schwein.. . XXI. 280
> grammocephalus Berk.. XXIII. 280
> Ochroleucus Berk.. ANIL 280
Polyscias Reineckei Harms * . 663
> samoensis (A. Gray) Harms. . 663
Polysiphonia calothrix Harv.. XXIII, 275
^ codicola Zan. . ANIL 275
» Pecten Veneris Harv. . XXIII. 275
^ tongatensis Harv. . . . XXIII 275
^ upolensis Grun.. . XXIII. 275
Polystictus affinis Nees ‚XXI. 284
^ cingulatus Fries. ‚XXI. 281
» elongatus Berk.. . XXIII. 281
» flabelliformis Klotzsch . XXII. 281
> floridus Berk.. „XXI. 281
» fuscus Lev.. . XXIII. 280
» Kurzianus Cooke . XXII. 281
» lilacino-gilvus Berk. . . XXIII. 250
^ limbatus Fries . XXI. 280
» luteo-olivaceus Berk. . XXIII. 284
» luteus Bl. et Nees. . XXIII. 281
» membranaceus Berk.. . x XII. 28!
» mutabilis Berk. . XXI. 28!
Die Flora der Samoa-Inseln. II. 105
Polystictus obstinatus Cooke. XXIII. 284 Pungantella brevicuspidata C. Müll.
» Occidentalis Sacc. . . . XXIII. 280 XXIII. 330
» Personii Fries. . . . . XXIII. 284 » brevisetula C. Müll. . . XXIII. 330
» sanguineus Mey. . . . XXIII. 280 > lamprophylla C. Müll. . XXIII. 330
ə versicolor Fries. . . . XXIII. 284 > thelipora C. Müll.. . . XXII. 330
» xanthopus Fries. . . . XXIII. 282 > turgida C. Müll. . . . XXI. 330
Polytrichum Graeffeanum C. Müll. > upoluviensis C. Müll. . XXIII. 329
XXIII. 349 Pycnolejeunea convexistipa Mitt. XXIII. 310
Pometia pinnata Forst. . . . . . . 654
Porina samoana Müll. Arg.* . XXIII. 298 — Radula decurrens Mitt.. . . . XXIIL 308
Porphyrosiphon Notarisii Kg.. XXIII. 253 » javanica G.. . . . . . XXIII. 308
Portulacca quadrifida L. . . . . . . 630 > reflexa Mont.. . . . . XXIII. 308
Pottia samoana Mitt. . . . . XNIII. 323 > retroflexa Tayl.. . . . XNIII. 308
Powellia involutifolia Mitt. . . XX111.328 Ramalina farinacea Ach. . . . XXI. 292
Premna tahitensis Sauer. . . . . . 672 » geniculata Hook. et Tayl. XXIII. 299
Prionitis obtusa Sond. . . . . XXI. 274 > Subfraxinea Nyl. . . . XXIII. 299
Procris pedunculata (Forst) Wedd. . 626 Randia Graeffei Reinecke* . . . . . 683
Protococcus viridis Ag. . ANIL 258 — Raphidophora Graeffei Engl.*. . . . 592
Psathyrella disseminata Sacc.. XXIII. 283 > Reineckei Engl.* . .. .. . 592
Pseudophyscia speciosa Müll. Arg. Reynoldsia pleiosperma A. Gray . . 664
XXI. 295 Rhacopilum convolutaceum C. Müll.
Psidium Guajava L. . 660 XXIII. 327
Psilocybe samoensis P. Henn.* XXI. 283 » spectabile Rheinw. . . XXIII. 327
Psilotum triquetrum Sw.. . . XX111.366 — Rbagadolobium flemiteliae P. Henn.*
Psorella pertexta Müll. Arg. . XXIII. 297 XXII. 287
Psoroma sphinctrinum Nyl. . XXIII. 296 Rhizoclonium hieroglyphicum Kg.
Psychotria chlorocalyx K. Sch.*. . . 688 XXIII. 260
^ dolichocarpa K. Sch.* . . . . 686 » tortuosum Ng. . XXIII 267
^ Forsteriana A. Gray . . . . . 688 — Rhizogonium Graeffeanum C. Müll.
XXIII. 348
^ geminodens K. Sch.*. . . . . 688
^ gigantopus K. Sch.* . . . . . 686 » setosum Mitt.. . XXIII. 348
^ Grayana k. Sch.* . 685 » spiniforme Brid.. . . . XXIII. 348
^ insularum A. Gray . . . . . 987 » subbasilare Schimper . XXIII. 348
^ oncocarpa K. Sch.* 2...» 688. Rhizophora mucronata Lam. . . . . 658
^ pacifica K.Sch* . . . . . . 687 Rhus simarubaefolia A. Gray . . . . 649
^ Reineckei K. Sch.*. . . . . . 686 hRicciella fluitans Braun . . . XXHI 300
^ samoensis K., Sch.* . . . . . 685 Ricinus communis L. 2. 681
^ stenocarpa K. Sch.* . . . . . 687 Rosellina samoensis P. Henn.* XXIII. 287
^ xanthochlora K. Sch.* . . . . 687 Ruppia maritima L.. 581
Pteris aculeata Sw. . . . . . AAIL 238 Rhynchospora aurea Vahl. . 587
^ ensiformis Burm. . . . XXIII. 344 ə grandiflora Beklr.* . . . . . 587
^ incisa Thunb.. . . . . NNIiI. 344
^ marginata Bory. . . . XXIII. 344 Saccharum officinarum L ..... 582
^ patens Hook . . . . . XX111.354 ə spintaneum L. . . . . . . . 582
^ quadriaurita Retz.. . . XXIII. 344 — Saccogyna jugata Mitt.. XXII. 306
^ Wallichiana Agh. . . . XXII. 344 ` salasala 595
Pterobryum rugicalyx C. Müll. XNIII. 325 salato 603
Ptycholejeunea samoana St.* . XXIII 343 sanasana . . 582
Ptychomnium aciculare Brid.. XXIII. 334 Sarcocephalus pacificus Reinecke* . 684
Burn... 2 684. Sarcochilus Graeffei Beuth. et Hook. 608
pua ua ,............. 665 » spec .. ......2....... 608
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 15
706
Sargassum cristaefolium J. Ag. XXIII. 270
» ecchinocarpum J. Ag. . XXIII. 270
Sauloma capillare C. Müll.* . XXIII. 326
Sauloma intextum C. Müll.. . XXIII. 325
> microcarpum C. Müll. . XXIII. 326
> samoanum C. Müll. . XNIII. 326
» Stratosum C. Müll.. . . XXI. 326
Scapania cuneifolia SL? . XXIII. 308
Scaevola Koenigii Vahl . 692
Schefflera samoensis (A. Gray) Harms
663
Schistocheila aligera (Nees). . XXIII. 308
» linearifolia Jack. et St. . XXIII. 308
> philippinensis (Mont.) . XXIII. 308
Schizaea dichotoma Sw. . . XXIII. 364
Schizophyllum alneum Schrót. XXIII. 283
Schizostachyum glaucifolium Munro. 585
Scirpodendron costatum kurz 587
Scleria lithosperma Sw. 587
» polycarpa Bcklr. 587
Scleroderma verrucosum Pers. XXIII.
Scytonema Hieronymi Schmidle*
ANIL 254
» figuratum Hieronymus. XXIII. 253
sea, seasea etc. 2.5. 659
Selaginella arbuscula Spring. . XXII. 386
> atroviridis Spring... . XXIII. 368
» flabellata Spring. . XXIII. 366
» inaequifolia Spring. . XXII. 368
» latifolia Spring. . . XXII. 367
» Menziesii Spring. . XXIII. 367
^ nana Spring. . XNIHH. 368
> samoensis Bak. . . NXIII. 368
» Scoparia Christ.* . XXI. 367
^ tenera Spring. . XXI. 368
^ Vogelii Spring. . XXII. 368
» Whitmeei Bak. . XXIII. 368
Setaria verticillata Beauv. 583
siapo . 598
siapo atua 688
Sida rhombifolia L. . 653
^ Spiraeifolia Forst . 653
Siegesbeckia orientalis L. . . . , , 693
Sigmatella fissa Mitt. . XXI. 328
» fuscocaule C. Müll. . XXIII, 399
» glabriseta C. Müll.* . . XXIII. 399
^ herpetium C. Müll. . XXII. 328
> orthothecium C. Müll. . XXIII. 328
^ Pickeringii Sulliv . XNIII. 329
^ Powelliana C. Müll. . XXH. 328
^ rhinophylla C. Müll. . . XXIII. 329
^ rhizophoreti C. Müll.. . XXIII. 328
F. Reinecke.
Sigmatella stigmosa Mitt. . XXII. 329
ə tenuiseta Sulliv . . XNIII. 329
soa'a. . 596
Solanum Ly copersicum L. 674
Solanum nigrum L. . 673
> repandum Forst. 673
> Uporo Dun. 674
Spathoglottis pacifica Rchb. n 603
» J plicata Bl. 603
Spiraeanthemum samoense ^. Gray . 633
Spiridens aristifolius Mitt. . XXII. 324
» capilliferus Mitt. . XXII. 324
Spirogyra Sp.. . XXII. 237
Spondias dulcis Forst 2. . 0649
Staurastrum Bienneanum Wille XXIII. 257
Stemonites fusca Roth. ANIL 277
Stereocaulon arbuscula Nyl. . XXIII. 292
Stephania discolor Spreng 2. o. 63A
Stereum affine Led. . XXIII 278
> Boryanum Fries. . XXIII. 278
» elegans Mey. . XXII. 278
» hirsutum (Willd.) Fries XXIII. 278
> involutum Klotzsch . . XXIII. 278
> lobatum Fries. . ANIL, 278
> purpureum Pers. . XXII. 278
Sticta damaecornis Ach. . . . XXIII. 299
> cinereoglauca Tayl. . XXIII. 299
Stictina argyracea Nyl. . XXII. 293
> brevipes Müll. Arg. . . XXIII. 293
> carpolomoides Nyl. . XXIII. 294
» crocata Nyl. . XXIII. 294
» demutabilis Krplh. . XXII. 294
» discolor Del. . XXIII. 295
» dissimula Nyl. . XXI. 294
» flavissima Müll. Arg. . XNIIL. 294
> marginifera Müll. Arg. . XXIII. 293
> Mougeotiana Nyl. . . NNIH. 293
> pedunculata Krplh. . . XXIII. 294
» Reineckeana Müll. Arg.* XXIII. 295
» samoana Müll Arg.*. . XXIII. 294
> semilanata Müll. Arg.* . XXIII. 29?
suni, Suni vao. . 657
Symphyogyna subsimplex Mitt. XXIII. 302
Synechoblastus nigrescens Anzi. XXIII. 291
Syrrhopodon albo-vaginatum Schwäg.
XXI. 322
» aristifolium Mitt. . XXII. 322
» flavifolium C. Müll. XXIII. 322
> glauco-virens Mitt. , XXII. 322
» Graeffeanum C. Müll. . XXIII. fe
> Mülleri Dz. et Mb.. . XXII. 322
Die Flora der Samoa-Inseln. Il.
Syrrhopodon polytrichoides Besch.
XXII. 322
» Subspiculosum C. Müll. XXIII. 322
> fahitensis Sulliv. . XXII. 392
Tabernaemontana orientalis Hamilt. . 668
Tacca maculata Seen... 595
> pinnatifida Forst 595
^ samoensis Reinecke* 595
ta'amu . 593
taipoipo. 666
talie etc. . 660
talo 592
tamafalu . . 642
Tamarindus indica L. 636
tapa . 598
lapuna . 628
tatania . 635
tausuni . 667
làvà . 654
tavai . . . e, 649
Taxicaulis byssicaulis C. Müll. XXIII. 329
> lonchopelma C. Müll. . XXIII. 329
^ nervatulus C. Müll. . XXIII. 329
Taxilejeunea umbilicata Spruce XXIII. 340
Tephrosia piscatoria Pers. 638
Terminalia Katappa L.. 664
teve . . 592
Thelasis samoensis Krzl. *o..... 607
Thelephora caperata Berk. . . XXIII. 278
Thespesia populnea Corr. 2.5. 653
Thuidium erosulum Mitt. . XXIII. 328
> [aulense Rchdt.. . ANIL 328
> Samoanum Mitt.. XXIII. 328
Thysanolejeunea fructicosa st XXIII. 313
^ plana 'Sande-Lac.) St. . XXIII. 343
> spathulistipa Spruce. . XXIII. 343
Thysanomitrium Powellii C. Müll.
XXII. 320
li, tivao . 594
Timonius Forsteri DC. .. . 690
Tmesipteris Tannensis Bruh. . XXII. 366
Todea Fraseri Hook . . XXI. 364
tolo en 582
Tournefortia argentea L.. 2. 614
Trametes cinnabarina Fries. . XXIII. 282
^ hydnoides Fries. . XXIII. 282
> Mülleri Berk. . . XXI. 252
> — versatilis Berk. . XXIII. 282
Trema amboinensis Bl. . . 612
Trematodon Reineckei C. Müll“ * XXIII. 320
707
Trentepohlia arborum Hariot. XXIII. 960
> Chinensis Hariot. . XXIII. 260
Treubia bracteata St.*. . XXI. 302
Trichocolea pluma Mont.. . XXIH. 308
Trichomanes apiifolium Prsl.. XXIII. 335
» caudatum Brack. . XXIII. 336
» digitatum Sw.. . XXHI. 336
» ericoides Hedw.. . XXII. 335
> geminatum J. Smith. . XXIII. 336
> humile Forst . . XXIII. 336
> javanicum Bl.. XXIII. 335
> maximum Bl.. . XXI. 335
> muscoides Sw. . XXHI. 337
> Naumannii Kuhn . XXI. 336
> pallidum Bl. XXIII. 336
> parvulum Poir. . . XXIII. 337
» peltatum Bak.. . XNIII. 337
> punctatum Poir.. . XXII. 336
» rigidum Sw. . XXIII. 336
» tenue Brack. . XXI. 336
Trichosanthes cucumerina L.. . 690
» Reineckeana Cogn.* . . 691
Trichospermum Richii Seem.. . . . 655
Trismegistia complanata C. Müll. NNI. 334
Triumfetta procumbens Forst. . . 653
Tuberculina persicina Saec. . XXIII. 277
tuitui. . 636
tupe . . 2.5 636
Turbinaria vulgaris J. " . XXI. 270
Tylecarpus samoensis Reinecke* . . 650
Tylophora samoensis A. Gray. . 668
ufi . . 643
ufi la'au . . 647
ufi tamaiti . 618
ula vao. . 685
ulu etc. e. s s. sS s 0403
Uragoga Forsteriana n Gray) K. Sch. 689
Uraria lagopoides DC. . . 638
Urena lobata L.. 2.5 653
Usnea articulata Hoffm. . XXIII. 292
» dasypogoides Nyl.. . XXI. 292
> trichodea Ach. . NNIII. 299
Vaccinium antipodum Reinecke* . . 664
Valonia cladophora hg. . XXIII. 268
ə fastigiata Harv. . XXIII. 268
Valonia Forbesii Harv.. XXII. 268
» ventricosa J. Ag. XXIII. 268
Vernonia cinerea Less.. 2... 092
Vesicularia calodietya C. Müll, NNUI. 268
45*
708 F. Reinecke, Die Flora der Samoa-Inseln. II.
Vesicularia inflectens Brid.. .
> Subinflectens C. Müll*.
XXIII. 330
XXI 330
» Stramineola C. Müll. . . XXIII. 334
Vigna lutea A. Gray . . 639
Vitex trifolia L.. 674
Vittarria elongata Sw. .
» Scolopendrina Thwaites.
> sulcata Kuhn .
Vrydagzynea albida Bl.
Wedelia biflora DC. .
Weinmannia affinis A. Gray
. XXIII. 360
XXIII. 360
. XXIII 361
. 599
. 693
. 635
Weinmannia samoensis A. Gray
Wickstrómia foetida A. Gray .
Ximenia americana L..
. 634
. 657
. XXIII.
629
Xylaria Hypoxylon Grev. 287
» polymorpha Grev.. . XXIII. 287
Xylosma suaveolens Forst . . 656
Zephyranthes rosea Lindl. . . $95
Zeuxine stenophylla Benth.. . 599
Zingiber Zerumbet Rosc.. . 597
Plantae Stübelianae novae.
(Vergl. Bot. Jahrb. XXI. 306—378.)
Gramineae
auctore R. PiLGER.
Paspalum Lehmannianum Pilger n. sp.
Culmo erecto, vaginato, 60 em alto; foliis lamina lineari-lanceolata,
sensim angustata, longe acuminata, basi rotundata, margine scabra et ciliis
rigidiuseulis instructa, foliorum inferiorum 95 cm longa et 15 mm lata,
vagina angusta, laxa, striata, glabra, ligula membranacea, glabra; spicis 6
ad rhachim inflorescentiae gracilem, tenuem alternantibus + patentibus,
inferioribus longius distantibus, ad 7 cm longis, basi pilis longis, rigidis
instructis; rhachi spicarum glabra, spiculas latitudine non aequante; pedi-
cellis distichis bispiculatis; spiculis ovatis; glumis inferioribus vacuis 2;
inferiore postica, late rotundata, concava, trinervia, puberula, superiore
angustiore, plana; gluma florente indurata, rotundata, tergo plano, flore
hermaphrodito.
Accedit ad P. dasy pleurum Kze., sed differt imprimis culmo tenuiore
et glumarum indumento.
Columbia: In itinere oppido Popayan ad Paramo de Huilla collecta
prope San Francisco (coll. columb. n. 276 »).
P. contractum Pilger n. sp.
Culmo erecto, nodis sericeo-pubescentibus; foliis lamina? (non visa),
vagina glabra, profunde striata, ligula?; spicis 5 ad apicem culmi confertis,
breviter pedunculatis, 10—114 cm longis, pedunculis dense villosis; spicis
densifloris, rhachi glabra, alis latis, fuscis instructa, carina media promi-
nente; spiculis biserialibus, seriebus rhachim latitudine aequantibus ;
glumis vacuis 2, Janceolatis, 9 et 4,5 mm longis, inferiore postica, J-nervia,
inferiore parte villosa, superiore 2-carinata, obtusa, marginibus et tergo
110 R. Pilger.
dense villosa; gluma florente 3 mm longa et palea ovato-lanceolatis dimidio
fere minoribus, membranaceis, glabris.
Paspalo membranaceo Lam. differt spicis longioribus, brevissime
pedunculatis, seriebus spieularum rhachim longitudine aequantibus.
Columbia: Collecta in itinere ad Los Llanos de San Martin (coll.
columb. n. 490°).
Panieum stenothyrsum Pilger n. sp.
Foliis culmeis superioribus (tantum visis) lamina rigida, lineari-lanceo-
lata, apice sensim angustata, longe acuminata, basi angustata, glaberrima,
striata, nervo medio prominente instructa, ad 20 cm longa et 12 mm lata,
vagina culmum arcte amplectente, striata, pilis nonnullis inspersa, parte
superiore margine villoso-pubescente, ligula pilis densis, mollibus composita;
panicula longa, densiflora, contracta, cylindrica, 20 em longa; rhachi pubes-
cente, apice in setam producta; ramis brevissimis, densis, densifloris et
ramulis spiculam lateraliter emittentibus in setam productis, setis spiculam
3-plo superantibus; spicula gluma prima lanceolata, acuta, 5-nervia,
3,5 mm longa; gluma secunda breviore, late lanceolata, 2,5 mm longa;
gluma tertia primam aequante, acuta, 5-nervia, paleam tergo sulcatam et
stamina tria antheris longe linearibus fovente; gluma florente multo bre-
viore, indurata, ovato-lanceolata, brevissime acuminata, apice brevissime
ciliolata, 2 mm longa; palea indurata, ovato-lanceolata.
Species sectionis Ptychophyllum A. Braun; differt paucis speciebus
aliis illius sectionis forma foliorum, panieula cylindrica ramis densis bre-
vibus. ,
Ecuador: Rio bamba et locis vicinis; Penipe, in rupibus sterilibus
(coll. eeuad. n. 247).
Arundinella elata Pilger n. sp.
Culmo elato, facile ad 2 m longo; foliis lamina plana, lineari, striata,
subtus imprimis inferiore parte pubescente, supra parce puberula vel
glabrescente, ad 50 cm longa, vagina imprimis superiore parte dense pube-
scente, ligula pilis densis, mollibus formata; panieula laxiflora, 30 cm longa;
ramis longe distantibus, fasciculatis, inferioribus ad 20 cm longis; spicula
infra glumas vacuas articulata, parva; glumis 4, prima et secunda vacuis,
lanceolatis; superiore longiore, 3—3,5 mm longis, tertia breviore, obtusa,
florem imperfectum fovente, quarta florente, ovata, circa caryopsin indurata,
arista terminali, geniculata, gluma 6— 7-plo longiore instructa, cum arista
11 mm longa; palea lanceolata, obtusa, 2-nervia; rhachilla supra glumas
vacuas parce pilosa.
Differt Arundinella brasiliensi Raddi lamina subtus et vagina dense
pubescente, ligula pilis densis formata, panicula laxiore, gluma florente
longius aristata.
Columbia: Crescit circa Santa Marta (coll. columb. n. 27).
Plantae Stübelianae novae. 711
Stipa leptogluma Pilger n. sp.
Culmo erecto; foliis lamina lineari, convoluta vel + plana, ad 17—
18 cm longa; panicula pauciflora, ramis geminis vel ternis, rursus parce
paniculatis vel ad racemum reductis vel unifloris, demum versus apicem
paniculae alternantibus; spicula uniflora; glumis vacuis 9 tenuiter mem-
branaceis, lanceolatis, aeuminatis, 7—8 mm longis; gluma florente minore,
ovata, sericea, obscure 5-nervia, in aristam inferiore parte contortam ibique
sericeam, glumam longitudine 5-plo superantem producta (gluma 3—4 mm,
cum arista 18—20 mm longa).
Ecuador: Ad Loma de Canaballa provinciae Imbabura et locis vicinis ;
in locis aridis formationis Cangahua, alt. s. m. 2100—2300 m (coll. ecuad.
n. 454).
Aristida oligophylla Pilger n. sp.
Foliis culmeis paucis eulmum aequantibus, lamina angusta, longe
lineari, convoluta, glabra, vagina angusta; panicula laxa, 30 cm longa;
ramis longe distantibus, ad rhachim paniculae flexuosam solitariis, pauci-
floris; spiculis linearibus, unifloris; glumis vacuis 2 linearibus, 4-nerviis,
in aristam brevem productis; gluma florente triaristata, aristis lateralibus
duas tertias partes longitudinis mediae aequantibus (gluma florente 4 cm
longa, arista media ad 4 cm producta).
Ecuador: Ad Loma de Canaballa provinciae Imbabura et locis vicinis;
in locis aridis formationis Cangahua, alt. s. m. 2100—2300 m (coll. ecuad.
n. 153).
Deyeuxia araeantha Pilger n. sp.
Culmo erecto, elato; foliis lamina longa, anguste lineari, convoluta,
glaberrima, vagina lata, ligula glabra, rotundata; panicula laxa, multiflora,
ad 20 em longa; ramis ternis vel quaternis vel pluribus ad rhachim ver-
tieillatis plerumque rursus paniculatis; spieulis parvis; glumis vacuis 2
parum inaequalibus, lanceolatis, 3—4 mm longis; gluma florente vacuis
paulum breviore, ovata, acuta, 9-nervia, 3 mm longa, arista paulum supra
dorsum medium abiente, supra glumam ad ejus longitudinem producta in-
structa; palea tenuiter membranacea, anguste lanceolata; rhachilla ultra
florem in setam glumam florentem aequantem, dense sed breviter sericeo-
pilosam producta.
Deyeuxiae effusae Kth. affinis, qua differt foliis lamina longiore et
rigidiore, vagina latiore, panicula longiore et ampliore.
Columbia: Crescit in monte ignivomo Tolima ad Boca del Monte (coll.
columb. n. 203); in monte ignivomo Pasto alt. s. m. 3400 m (coll. columb.
n. 389°); in monte ignivomo Puracé alt. s. m. 4000 m (coll. columb.
n. 303).
D. macrophylla Pilger n. sp.
Culmo elato; foliis lamina longa, lineari, con voluta, glaberrima, pani-
culam superante ` panicula conferta, ramosa, 20 cm longa; ramis distantibus,
712 R, Pilger.
fasciculatis; spicula glumis vacuis 2 longe lanceolatis, acuminatis, A-nerviis,
8—10 mm longis; gluma florente vacuis breviore, lanceolata, apice biden-
tata, tenuiter membranacea, 5-nervia, 6—7 mm longa, arista dorsali paulum
sub media gluma abiente, supra glumam ad ejus longitudinem producta
instructa; palea tenuiter membranacea, 2-nervia; rhachilla supra glumas
vacuas parce pilosa, ultra florem in setam duas tertias partes glumae
florentis longitudine aequantem sericeam producta.
Differt Deyeuxia stricta Kth. panicula pluriflora magisque conferta,
glumis vacuis longioribus, rhachilla in setam breviorem producta.
Ecuador: Pichincha: Verdecuchu (coll. ecuad. n. 34).
D. secunda Pilger n. sp.
Culmo elato, ad 60 cm alto ; foliis culmum aequantibus, lamina lineari,
convoluta, vaginis latis, scariosis, culmi basin amplectentibus, 15 cm longis,
ligula membranacea, glabra; panicula longa, laxa, ramosa; ramis quaternis
vel quinis; fasciculis ramorum secundis, alternantibus; spiculis unifloris,
glumis vacuis 2 lanceolatis, acutis, tenuiter membranaceis, 6—7 mm longis;
gluma florente paulum breviore, lanceolata, 5 mm longa, arista sub media
gluma abiente, supra glumam ad ejus longitudinem producta instructa;
palea tenuissima, gluma florente paulum breviore; rhachilla ultra florem in
setam palea paulum breviorem, longe sericeo-pilosam producta.
Speciei praecedenti affinis, qua differt panicula laxiore, spiculis mi-
noribus, rhachilla producta longius et densius sericeo-pilosa.
Ecuador: Crescit in monte Sangay in cineris regione, alt. s. m.
4000 m (coll. ecuad. n. 257).
D. bogotensis Pilger n. sp.
Culmo elato, 80 cm alto; foliis lamina angustissime lineari, con voluta,
glabra (foliorum ad culmi basin ad 30 cm longa, foliorum superiorum multo
breviore ad longitudinem 6 cm reducta), vagina glabra, striata, ligula mem-
branacea, elongata, rotundata; panicula stricta, confertissima, 47 cm longa;
ramis fasciculatis, rursus paniculatis; spiculis parvis, unilloris; glumis
vacuis 2 lanceolatis, violaceis, parum inaequalibus, 1-nerviis, 4 mm longis;
gluma florente ovata, apice 2-denticulata 5-nervia, vacuas fere aequante,
arista sub media gluma abiente, glumam parum superante instructa; palea
lanceolata; rhachilla supra glumas vacuas parce pilosa, ultra florem in
setam brevissimam parce pilosam producta.
Species panieula confertissima et rhachilla in setam brevissimam pro-
ducta insignis.
Columbia: Crescit ad Bogota et locis vicinis (coll. columb. n. 44°);
in Paramo inter Usme et Pasca regionis Cundinamarca (coll. columb.
n. 1447).
D. pubescens Pilger n. sp.
Culmo elato, 60 em alto; foliis lamina plana, lineari (foliorum ad culmi
basin culmo multo breviore), vagina pubescente (foliorum ad basin culmi
Plantae Stübelianae novae. 713
lamina multo longiore), ligula brevi, truncata; panicula conferta, ad 20 em
longa; ramis ternis vel quaternis, ramulosis; spiculis unifloris; glumis
vacuis 2 anguste lanceolatis, 4 mm longis; gluma florente lanceolata, acuta,
obscure 5-nervia, 3 mm longa, arista supra mediam glumam abiente, glu-
mam superante instructa; palea angusta, tenui; rhachilla u:tra florem in
setam tertiam glumae florentis partem longitudine aequantem, longe sericeo-
pilosam produeta.
Columbia: Crescit in monte ignivomo Pasto, alt. s. m. 3400 m (coll.
columb. n. 389*).
D. Stübelii Pilger n. sp.
Pumila, culmo stricto, rigido, 10 cm alto; foliis superioribus culmum
subaequantibus, lamina lineari, convoluta, rigida, recurvata, extus gla-
berrima, intus et margine pubescente, 2—2,5 cm longa, vagina lata, laxa,
margine parce pubescente, ad 3 em longa, ligula elongata, ciliata; panicula
densiflora, oblongo-ovata, 2,5—3 cm longa; spicula uniflora; glumis vacuis 2
subaequalibus, 4 mm longis; gluma florente vacuis paulum breviore, lanceo-
lata, bifida, laciniis bidentatis, arista dorsali sub media gluma abiente
glumam paulum superante instructa; palea lanceolata, tenui; rhachilla
supra glumas vacuas parce pilosa, ultra florem in setam tertiam glumae
florentis partem longitudine aequantem, plumosam producta, pluma glumam
subaequante.
Differt Deyeuxia spicigera Presl eulmo minore et tenuiore, quem
subaequant folii culmei, lamina minus recurvata, rigida, vagina pubes-
cente, gluma florente longius aristata.
Ecuador: Crescit in Paramos montis Antisana ad Cerro de la Media
Luna, alt. s. m. 4400 m (coll. ecuad. n. 231^).
Agrostis gracilis Pilger n. sp.
Foliis culmeis superioribus (tantum visis) lamina lineari, plana, glabra,
7 em longa, vagina arcta, lamina multo longiore, ligula elongata, glabra;
panicula laxiflora, ad 18 cm longa; ramis distantibus, primariis 5—6 rursus
paniculatis, secundariis 3—4, superioribus 2; spicula uniflora; glumis
vacuis 2 lanceolatis, superiore paulum breviore, 2,5—2 mm longis; gluma
florente vacuis dimidio fere minore (1,5 mm longa), rotundato-ovata, tenui-
ter membranacea, apice denticulata, arista dorsali tenui ad mediam glumam
abiente, supra glumam ad ejus longitudinem producta instructa; palea
brevissima rotundata.
Habitu ad Agrostin fasciculatam (Kth.) Steud. accedit, sed spiculis
paulum majoribus et gluma florente aristata.
Columbia: Collecta in itinere ad montem ignivomum Chiles, alt. s.
m. 4300 m (coll. columb. n. 459).
A. nigritella Pilger n. sp.
Culmo simplici, erecto, ad 48 cm alto; foliis paucis, erectis, lamina
lineari-lanceolata, plana vel + convoluta, striata, glabra, ad 5 cm longa,
714 R. Pilger,
vagina lata, striata, elabra (vagina foliorum ad basin culmi brevi, foliorum
superiorum multo longiore, fere ad basin culmi decurrente), ligula elongata,
truncata, glabra; panicula violaceo-tincta, coarctata, densiflora, ad 6 cm
longa; ramis fasciculatis, rursus paniculatis; spicula uniflora; glumis
vacuis 2 lanceolato-ovatis, inferiore latiore, 4 mm longis; gluma florente
vacuis dimidio minore, ovata, tenuiter membranacea, arista dorsali media
gluma abiente, gluma 2-plo longiore instructa; palea nulla.
Ecuador: crescit in Paramos montis Antisana ad Cerro de la Media
Luna, alt. s. m. 4400 m (coll. ecuad. n. 234).
A. Stübelii Pilger n. sp.
Culmo erecto; foliis lamina lineari, convoluta vel =Æ plana, striata,
glabra, ad 19 cm longa, vagina striata, glabra, laxa, subtumida, ligula elon-
gata, tenuiter membranacea, rotundata, apice denticulata, ad 5 mm longa;
panicula stricta, conferta, 9—18 cm longa; ramis fasciculatis, rursus pani-
culatis, erectis, infimis ad 7 em longis, satis paucifloris; spiculis + di-
stantibus, unifloris; glumis vacuis 2 parum inaequalibus, lanceolatis,
A-nerviis, 3—4 mm longis; gluma florente ovata, tenuiter membranacea,
apice denticulata, tertiam glumarum vacuarum partem longitudine circiter
aequante, arista media gluma abiente, glumam longe (3—4 mm) superante
instructa; palea nulla.
Columbia: In monte ignivomo Purace copiose, ubi usque ad cineris
conum reperitur (coll. columb. n. 298); in monte ignivomo Tolima fere ad
nivis limitem adscendens (coll. columb. n. 198).
Trisetum confertum Pilger n. sp.
Culmis pluribus floriferis, tenuibus, 50 em altis; foliis lamina tenui,
angustissime lineari, plana, acuminata, subtus scabra, supra parce hirsuta
(foliorum ad inferiorem culmi partem ad 20 cm longa neque plus quam
2—3 mm lata); vagina angusta, striata, scabra (vagina supremi folii culmet
latiore paniculam primo totam, demum paniculae basin amplectente), ligula
elongata, truncata, glabra; panicula stricta, angusta, cylindrica, ad 13 em
longa; rhachi scabra; ramis brevibus, fasciculatis, densifloris, rhachi ad-
pressis; spiculis 2-floris, rhachilla supra florem superiorem in setam bre-
vem, nudam producta; glumis vacuis 9 lanceolatis, acuminatis, pallide
viridis, 5 mm longis, nervo unico prominente, scabro; rhachilla supra
glumas vacuas pubescente; gluma florente vacuis multo breviore, Janceo-
lata, apice dentibus 2 obtusis instructa, 3,5 mm longa, arista dorsali recta,
sub media gluma abiente, glumam duplo superante instructa; palea tenuiter
membranacea, apice 2-denticulata, 2,5 mm longa, nervis 2 scaberulis.
Species panicula longa, conferta, gluma florente dentibus 2 obtusis instructa
insignis.
Ecuador: Crescit in provincia Imbabura ad Loma de Canaball
locis vicinis, alt, s. m. 2400—2300 m (coll, ecuad. n. 152).
a et
Plantae Stübelianae novae. 715
Danthonia hapalotricha Pilger n. sp.
Cuimo erecto; foliis culmeis superioribus (tantum visis) lamina brevi,
convoluta, acuta, glabra, striata, 5—6 cm longa, vagina glabra, striata,
ligula pilis mollibus, densibus formata; panicula conferta, densiflora, 10 cm
longa; rhachi pubescente; spiculis 3 —4-floris, flore supremo sterili; glumis
vacuis 2 lanceolatis, 13—14 mm longis; rhachilla supra glumas vacuas
dense pubescente; gluma florente laneeolata, obscure nervata, breviter
bifida, 8 mm longa, arista recta glumam florentem ejus longitudine super-
ante instructa; palea gluma florente paulum breviore, lanceolata, obtusa,
prominenter 2-nervia.
Affinis Danthoniae sericanthae Steud., sed differt foliis culmeis
vagina arcta, glabra, panicula longiore et angustiore, glumis vacuis multo
brevioribus, palea obtusa.
Columbia: crescit in Paramo inter Usme et Pasca regionis Cundina-
marca (coll. columb. n. 444°).
Poa trachyphylla Pilger n. sp.
Culmo erecto, foliis superato, striato, scabro, 30 em longo; foliis ad
culmi basin approximatis, confertis, innovationes intravaginales steriles
foventibus, lamina secus medianum anguste implicata, lineari, in mucro-
nem pungentem, brevem abrupte angustata, supra et subtus scaberrima,
in vaginam aequilatam transiente (foliorum inferiorum ad 44 cm longa,
foliorum superiorum breviore), vagina lamina non distincta, scabra (foliorum
inferiorum 10—15 cm, foliorum superiorum ad 25 cm longa, panieulam
primum includente, deinde laxa, libera), ligula elongata, acuminata, glabra:
panicula laxa, ad 43 em longa; rhachi tereti, scabra, parte superiore
flexuosa, tenui; ramis geminis, flexuosis, tenuibus, scabris, rarius jam basi
'amulosis, apice densifloris; spiculis breviter pedicellatis, 3-floris, flore
inferiore hermaphrodito, superioribus femineis, vel 2-floris et rhachilla supra
florem superiorem in setam brevem producta; glumis vacuis 2 parum in-
aequalibus, lanceolatis, acutis, dorso scabris (inferiore A-nervia, 4,5 mm
longa, superiore paulum longiore, nervis 2 lateralibus brevibus instructa);
gluma florente late lanceolata, obtusa, scabra, apice brevissime denticulata,
ö-nervia (nervo medio prominente); palea glumam florentem fere aequante,
lanceolata, apice 2-dentata, nervis 2 prominentibus, scabris.
Differt Poa depauperata Kth. et P. mulalensi Kth. foliis lamina
plicata, pungente, vagina laxa, gluma florente obtusa, denticulata.
Columbia: Crescit in monte ignivomo Tolima ad limitem nivis (coll.
columb. n. 209).
P. orthophylla Pilger n. sp.
Innovationibus brevibus extravaginalibus; culmo erecto, vaginato, ad
30 em alto; foliis lamina brevi, lineari-lanceolata, plana, scabra, apice in
mucronem brevem angustata, 3—6 em longa, vagina laxa, striata, glabra,
ligula tenui, glabra, acuta; panicula laxiuseula, ad 7 em longa; rhachi
716 R. Pilger.
tenui, flexuosa, scaberrima; ramis flexuosis, scaberrimis, binis vel superiore
paniculae parte singulis, apice ramulosis, densifloris; spiculis breviter pe-
dicellatis, 2-floris, flore inferiore hermaphrodito, superiore femineo et
rhachilla supra florem superiorem in setam brevem, tenuem producta;
glumis vacuis 2 lanceolatis, scabris, 4 mm longis (inferiore 1-nervia, supe-
riore 3-nervia, paulum latiore); callo sub gluma florente pilis longis, impli-
catis; gluma florente glumis vacuis paulum breviore, late-lanceolata, acuta,
scabra, 5-nervia (nervis lateralibus interioribus obsoletis) vel 3-nervia
(nervis illis deficientibus); palea gluma florente paulum breviore, apice
2-dentata, nervis 2 prominentibus, scabris.
Differt Poa depauperata Kth. foliis lamina breviore, plana, scabra,
tenuiore, glumae florentis nervatura.
Columbia: Collecta in itinere ad montem ignivomum Cumbal ad Boca
del Mundo nuevo, alt. s. m. 3500 m (coll. columb. n. 438).
Dasypoa Pilger nov. gen.
Panicula cylindracea, interrupta; ramorum fasciculis parte inferiore
panieulae distantibus, apicem versus approximatis; spiculis ad ramos
breves, densifloros, plerumque ab ima basi ramulosos dense glomeratis,
parvis, 3-floris; glumis vacuis 2 spicula minoribus; gluma florente ovato-
lanceolata, 5-nervia, obtusa, exaristata, nervis basin versus longe ciliatis;
palea 2-carinata.
Genus Poa e affinis spicularum structura; sed differt forma paniculae,
quae in genere Poa nunquam reperitur; Eragrostis, in quo genere forma
panieulae in nonnullis speciebus (ut in Eragrostis peruviana Jacq.)
similis est, spiculis plurifloris et gluma florente 3-nervia differt.
D. tenuis Pilger nov. gen.
Culmo tenui, terete; foliis culmeis paucis (superioribus tantum visis)
lamina, tenui, angustissime lineari, mucrone pungente, scarioso terminata,
secus medianum implicata, extus scabra, ad 40 em longa, vagina arcta, aū-
gusta, glabra, obscure striata, ligula elongata, tenui, glabra, acuta; pani-
cula eylindracea, interrupta, 9 cm longa; rhachi tenui, tereti, curvata;
ramis binis vel ternis, brevibus, rhachi adpressis, densifloris, 41—2 cm
longis, primariis et secundariis interstitia inter ramorum fascicula plerum-
que non aequantibus, superioribus approximatis, ab ima basi plerumque
ramulosis; spiculis dense glomeratis, minimis, 3-floris; glumis vacuis 3
mediam spiculam paulum superantibus, 1-nerviis, nervo serrulatis, 2 mm
longis, inferiore lanceolata, superiore ovato-lanceolata; callo sub gluma
florente pilis longis, implicatis; gluma florente ovato-lanceolata, obtusa,
9-nervia, dorso scabra, nervo medio et marginalibus duobus basin versus
ciliis longis instructa, 2,5 mm longa; palea gluma florente breviore; ovato-
lanceolata, apice 2-denticulata, carinis 2 serrulatis; floribus hermaphroditis
vel summo imperfecto; caryopsi oblongo-ovata; staminibus antheris bre-
vibus, ovatis, filamentis longis, tenuissimis.
Plantae Stübelianae novae. 717
Peruvia: Tiquina ad lacum Titicaca, alt. s. m. 3800 m (coll. peruv.
n. 60%),
Festuca Stübelii Pilger n. sp.
Caespitosa, rigida; foliis lamina rigida, angustissime lineari, convoluta,
mucrone pungente terminata, scabra, intus glabrescente (foliorum cul-
meorum ad 17 em longa, supremi 6—12 cm longa, foliorum innovationum
longiore, panieulam aequante), vagina glabra (foliorum ad culmi basin
brevi, albo-scariosa), ligula brevissima, truncata, apice parce pubescente;
panicula angusta, ad 43 cm longa; rhachi parce pubescente; ramis geminis,
primariis a basi parum ramulosis, paucifloris, rhachi adpressis, ramis
superioribus solitariis; spiculis 5—7-floris; glumis vacuis 2 parum in-
aequalibus, lanceolatis, A-nerviis, 3 et 4 mm longis; gluma florente ovato-
lanceolata, obtusa, scabra, obscure 5-nervia, 5 mm longa; palea glumam
florentem paulum superante, scabra, apice breviter 9-denticulata; ovario
obovato, stigmatibus longis, plumosis; staminibus antheris longe linearibus,
filamentis brevissimis.
Differt Festuca procera Nees imprimis panicula breviore, pauciflora,
ramis erectis.
Bolivia: Crescit locis sterilibus circa La Paz (coll. boliv. n. 60).
F. orthophylla Pilger n. sp.
Caespitosa, rigida; culmo 25—30 cm non superante; foliis lamina
rigida, angustissime lineari, arcte convoluta, mucrone pungente terminata,
intus pubescente, extus glabrescente, ad 12 cm longa (lamina foliorum
innovationum ea eulmeorum non diversa), vagina imprimis apicem versus
pubescente; panicula brevi, angusta, spiciformi, 5—7 cm longa, folia
paulum superante; rhachi puberula; ramis geminis vel superioribus soli-
tariis, brevibus, paucifloris, parum ramulosis; spiculis 4-floris; glumis
vacuis 2 lanceolatis, obtusis, pubescentibus, 5 et 6 mm longis, inferiore
I-nervia, superiore latiore 3-nervia; gluma florente ovato - lanceolata,
violacea, pubescente, 5-nervia, 7 mm longa, nervis satis manifestis, carina
media versus apicem parum prominente; palea glumam florentem fere
aequante, lanceolata, 2-nervia, imprimis apice pubescente ; antheris longe
linearibus fuscis vel violaceis.
Speciei praecedenti affinis, sed sufficienter distincta.
Peruvia: Vincocaya, in vicinitate oppidi Arequipa (coll. peruv. n. 87).
F. breviaristata Pilger n. sp.
Foliis culmeis (supremo tantum viso), lamina angustissime lineari, con-
voluta, mucrone pungente terminata, glaberrima, 5 cm longa; vagina longa,
striata, glaberrima, ligula glabra; panicula stricta, conferta, ad 44 em
longa; rhachi scabra; ramis geminis, ramulosis, brevibus, densifloris, rhachi
adpressis, ad 5 cm longis; spiculis 4-floris; glumis scabris; glumis vacuis 2
violaceis, inaequalibus (inferiore anguste lanceolata, acuminata, 1-nervia,
118 R. Pilger.
superiore lanceolata, nervis lateralibus 2 obscuris); gluma florente lanceo-
lata, violacea, nervis 5 parum manifestis instructa, apice brevissime 2-
dentieulata, arista brevi, inter dentes abiente (floris infimi 4 mm non super-
ante, florum superiorum paulum longiore), carina quartam glumae partem
aequante; palea lanceolata, apice 2-denticulata.
Ecuador: Crescit in monte ignivomo Puntas, alt. s. m. 4400 m (coll.
ecuad. n. 207).
F. sublimis Pilger n. sp.
Culmo elato, erecto, 80 em alto; foliis culmeis inferioribus lamina ad
60 cm longa, culmum aequante, lamina angustissime lineari, obtusa, extus
glabra, intus pubescente, vagina glabra, striata, ligula brevissima, truncata;
panicula stricta, contracta, ad 45 cm longa; rhachi tenui; ramis geminis
vel ternis, demum solitariis, longioribus, ramulosis, inferioribus plerumque
versus rhachin recurvatis, ad 10 em longis; spiculis 6-floris; glumis
vacuis 2 valde inaequalibus, 9 et 4 mm longis, inferiore lineari, 1-nervia,
superiore duplo longiore lineari-lanceolata, 3-nervia; gluma florente ovato-
lanceolata, exaristata, obtusa, 5 mm longa, carina parum manifesta glumae
tertiam partem aequante; palea glumam florentem aequante, breviter
2-dentata.
Habitu et paniculae forma ad Festucam subulifoliam Benth. et
F.scabriusculam Phil. accedit, sed insignis foliis lamina longissima,
erecta, gluma florente exaristata. l
Ecuador: Pucara de Chisalo (coll. ecuad. n. 297).
Bromus oliganthus Pilger n. sp.
Culmo, lamina, vaginis (imprimis foliorum culmeorum inferiorum)
lanato-pilosis; foliis lamina lineari, plana, obtusa, 20 cm longa et 5 mm
lata, vagina striata, ligula membranacea, glabra; panicula pauciflora ; rhachi
et ramis lanato-pilosis; ramis geminis-quaternis, flexuosis, versus rhachin
reflexis, unifloris vel parum ramulosis, paucifloris; spiculis lanceolatis,
5—7-floris; glumis lanato-pilosis; glumis vacuis 41 et 43 vel 12 et 44 mm
longis, inferiore lineari A-nervia, superiore lanceolata, obtusa, 3-nervia ;
gluma florente lanceolata, 7-nervia, apice brevissime 2-denticulata, arista
brevi, paulum sub apice abiente (gluma cum arista 45—20 mm longa);
carina mediam glumam aequante; palea paulum breviore, obtusa.
Affinis Bromo lanato Kth., sed distincta spiculis majoribus, pluri-
floris, foliis lamina latiore, paniculae ramis validioribus, magis villosis.
Ecuador: Crescit in provincia Imbabura in Paramo de Pinan, alt.
s. m. 4200 m (coll. ecuad. n. 61^); in Paramos montis ignivomi Antisana
ad Cerro de la Media Luna, alt. s. m. 4400 m (coll. ecuad. n. 230°); n
provincia Pichincha (coll. ecuad. n. 20°); in monte ignivomo Puntas, alt.
s. m. 4400 m (coll. ecuad. n. 207°).
Columbia: Crescit in monte Tolima ad Boca del Monte (coll. colun
n. 202).
ab.
Plantae Stübelianae novae. 719
B. angustatus Pilger n. sp.
Culmo tenui, paulum curvato, tereti, glabro, striato, 50 cm alto; foliis
lamina angustissime lineari, plana, apicem versus angustata, longe acumi-
nata, subtus scaberula, 40 cm longa et 2 mm lata, vagina angusta, striata
(foliorum inferiorum breviter pubescente, superiorum glabra), lígula te-
nuissime membranacea, apice denticulata; panicula laxiuseula, paucillora,
AA cm longa; rhachi versus apicem angulata, tenui, scaberula; ramis teruis
vel geminis, tenuibus, scabris, angulosis, + flexuosis, inferioribus ad 6 em
longis, paucispiculatis; spiculis distantibus, plerumque 5-floris, lanceolatis,
ad 2 cm longis; glumis vacuis 2 parum inaequalibus, lanceolatis, acutis,
dorso scabris, 5- et 7-nerviis, 9,5 et 10,5 mm longis; gluma florente vacuas
longitudine superante, ovato-lanceolata, 7-nervia, scabra, apice brevissime
2-denticulata, arista inter dentes abiente, gluma 6—7-plo breviore (gluma
cum arista 14 mm, arista 2 mm longa, vel paulum longiore); palea lanceo-
lata, scabra, gluma florente paulum breviore, bidentata, carinis duabus
prominentibus serrulatis.
Differt Bromo Haenkeano (Presl) Steud. culmo tenuiore, panicula
laxiore, ramis plurifloris, tenuioribus, Æ flexuosis nec strictis.
Bolivia: Ad lacum Titicaca (coll. boliv. n. 60°).
Arundinaria patula Pilger n. sp.
Culmo (?) et ramis floriferis per partes evaginatis; foliis superioribus
culmeis (tantum visis) lamina lanceolata, apicem versus sensim angustata,
acuminata, basi angustata, glabra, margine serrulata, striata, 20 cm longa
et 4—5 cm lata, petiolo brevi, vagina striata, glabra, margine superiore
parte longe fimbriata, ligula brevissima, truncata; panicula ampla, patula,
laxiflora, 40 cm longa; rbachi angulata, laevi; ramis solitariis, infimis ad
30 cm longis, ad rhachim longe distantibus, Æ patulis, a basi ramulosis;
ramiolis tenuibus arcuatis, paucispiculatis; spiculis valde distantibus, longe
pedicellatis, linearibus, 3—6-floris (flore supremo imperfecto); rhachilla
inter flores singulos elongata; glumis vacuis 2 inaequalibus, lanceolatis,
acuminatis, 4,5 et 8 mm longis; gluma florente lanceolata, scaberrima,
aristata, 15 mm longa (arista longitudine variante); palea ovato-lanceolata,
2-carinata, apice ciliolata, 10 mm longa; lodiculis 3 ciliatis; flore herma-
phrodito; staminibus 3 antheris longis, linealibus.
Differt Arundinaria amplissima Nees glumis longioribus et gluma
florente aristata, A. aristulata Döll foliis lamina latiore, glabra. margine
serrulata, spiculis majoribus, palea latiore, apice ciliolata.
Columbia: Crescit vicinitate oppidi Popayan in valle fluminis Cauca
circa Coco nuco (coll. columb. n. 465).
Chusquea serrulata Pilger n. sp.
Ramis floriferis 30—35 cm longis ad nodos culmi fasciculatis, foliis
nonnullis instructis lamina lineari, acuta, basi angustata, sessili, glabra,
margine serrulata, ad 14 em longa et 5 mm lata, vagina glabra, striata,
720 R. Pilger.
ligula brevi, rotundata; panicula contracta, 1410—13 cm longa; rhachi sul-
cato-striata vel angulata; ramis solitariis, paucifloris, distantibus, parum
ramulosis, rhachi adpressis; spicula uniflora, parva, glumis vacuis 4, prima
et secunda minimis, ovatis, tertia et quarta 3,5 et 4 mm longis, lanceolatis,
e nervo medio breviter acuminatis; gluma florente lanceolato-ovata, apice
parum ciliata, brevissime e nervo medio acuminata, 5 mm longa; palea
lanceolato-ovata, apice 2-carinata, brevissime 2-denticulata; lodiculis 3
lanceolatis.
Columbia: Collecta in itinere oppido Pasto ad Laguna grande de
Cocha et ad montem Patascoy (coll. columb. n. 344).
Planotia Stübelii Pilger n. sp.
Culmo? Foliis? Panicula erecta, 4 m longa; rhachi crassa, glabra,
profunde sulcata; ramis solitariis, longis, strictis, inferioribus distantibus
erectis, ad 40 cm longis, superioribus approximatis Æ patulis; ramiolis
brevibus, parum ramulosis vel racemum brevem formantes; spiculis bre-
viter pedicellatis, spadiceo-nitentibus; glumis vacuis 4, prima et secunda
longe acuminatis, scabris, spiculam duplo vel triplo superantibus, circiter
12 et 9 mm longis, tertia et quarta ovatis, scariosis, 2,5 et 3 mm longis;
gluma florente ovata et palea ovata, apice breviter 2-carinata induratis,
nigrescentibus, 5 mm longis; lodieulis 3 parvis, late-ovatis; flore herma-
phrodito.
Species glumarum vacuarum forma ad Planotiam acuminatissi-
mam Munro accedens, sed paniculae structura longe diversa.
Columbia: Collecta in itinere oppido Popayan ad Paramo de Huila
in valle fluminis Rio Paez, alt. s. m. 3500 m (coll. columb. n. 293).
P. tesselata Pilger n. sp.
Foliis culmeis superioribus (tantum visis) lamina lineari - lanceolata,
glabra, apicem versus sensim angustata, 18 cm longa et ad 2 cm lata,
nervis primariis parallelis subtus prominentibus, secundariis brevissimis,
rectangulo-conjunctis, vagina striata, margine ciliolata, ceterum glabra,
ligula membranacea, truncata, glabra; panicula erecta, densiflora, Con-
tracta, 27 cm longa; rhachi profunde sulcata, breviter pubescente; ramis
brevibus, densifloris, inferioribus ad 6 cm longis, patentibus, superioribus
rhachi adpressis; spiculis parvis, unifloris; glumis vacuis &, prima et se-
cunda longe acuminatis, scabris, spiculam triplo superantibus, AA et 14 mm
longis, tertia et quarta ovatis; gluma florente ovata, acuta et palea ovata,
brevissime biacuminata 3 mm longis; lodiculis 3 late ovatis; flore herma-
phrodito.
Differt Planotia acuminatissima Munro foliis lamina latiore, lami-
nae nervatura, panieula ramis brevioribus, glumis vacuis primis lon-
gioribus,
Columbia: collecta in itinere ad flumen Rio Patia supra lagunam
Telpis, alt. s. m. 4000 m (coll. columb. n. 410).
Plantae Stübelianae novae. 721
P. ingens Pilger n. sp.
Culmo 6-metrali et ultra; foliis culmeis superioribus (tantum visis)
lamina lineari, apicem versus sensim angustata, acuta, basi angustata,
supra glabra, subtus pubescente, 70 cm longa, 4 cm lata, costa media pro-
minente, vagina arcta, striata, pubescente, ligula firma, scariosa, valde
elongata (4 em longa), apice bipartita, lobis ciliatis; panicula longissima,
laxa; rhachi sulcata, glabra; ramis solitariis; ramulis tenuibus, laxifloris;
spieulis longe pedicellatis (pedicellis ad 2—3 em longis), 6—8 mm longis:
glumis vacuis 4, prima et secunda spicula 3—4-plo brevioribus, ovato-
rotundatis, enerviis, tertia lanceolata 3-nervia, apice rotundata, brevissime
ciliolata, duas tertias partes spiculae aequante, quarta lanceolata obtusa,
obscure 3-nervia, apice brevissime ciliolata; gluma florente lanceolata,
acutiuseula, obscure 3-nervia; palea tenuiore, ovato-lanceolata, obtusa,
obscure 2-nervia; lodiculis 3 ovato-rotundatis; flore hermaphrodito; sta-
minibus 2—3.
Planotiae apertae Munro affinis, sed illa species differt ex descrip-
tione cl. Munro (Monogr. Bamb. 73): foliis basin versus, miro modo, in
petiolum 3— 4 poll. longum attenuatis; vaginis utroque latere processu
2 poll. longo auriculatis, glumis inferioribus fimbriatis.
Columbia: Collecta in itinere ad montem ignivomum Tolima. Limes
inferior illius graminis ad Cueva del Tigre pertinet, limes superior fere ad
Boca del Monte; florens non reperitur nisi in regionibus superioribus; nom.
vern. Paüuela (coll. columb. n. 195).
Botanische Jahrbücher. XXV. Bd. 46
Aloysius Sodiro, S. J.: Plantae ecuadorenses. I.
Loganiaceae
auctore E. GILG.
4. Spigelia pedunculata Roem. et Schult. Syst. IV. 787.
In silvis subandinis et subtropieis (S. n. 408/4).
2. S. nervosa Gilg n. sp.; herba elata vel suffrutex glaber caule
teretiuseulo parce ramoso; foliis ut videtur semper quaternis manifeste
petiolatis, oblongis vel oblongo-lanceolatis, basin versus sensim angustatis,
apice longe acuminatis, apice ipso acutis, membranaceis, nervis utrinque
8—11 substricte marginem petentibus inter sese parallelis; spicis valde
elongatis folia longe superantibus breviuscule pedunculatis, bracteis mini-
mis vix conspicuis sepalisque parcissime brevissimeque pilosis; sepalis
subsetaceis; corolla longiuscula glabra calyce quadruplo longiore, laciniis
corollae cr. !/, longit. aequantibus sub anthesi (ut videtur) suberectis;
antheris inclusis; capsula manifeste muricato-scabra.
Folia 10—45 cm longa, 4—6 cm lata, petiolo 14 —4,3 cm longo. Spicae 16—20 em
longae. Calyx 3—4 mm longus. Corolla 413—145 mm longa.
In silvis subandinis subtropieis (S. n. 408/3; m. Septemb. flor.).
Spec. aff. S. pedunculatae diff. spicis elongatis nec non nervis foliorum numerosis.
3. Buddleia Verleyseniana Gilg n. sp.; »arbor vasta« (ex collectore)
ramulis obseure tetragonis, junioribus cano-tomentosis; foliis oblongis vel
oblongo-lanceolatis manifeste petiolatis basi subrotundatis vel sensim and-
gustatis, apice acutis, coriaceis, supra glabris, bullato-rugosis, subtus den-
sissime cano-tomentosis et nervis venisque valde prominentibus pul-
cherrimeque reticulatis ornatis; panicula manifeste pedunculata divaricata,
ampla, glomerulis multifloris subconfertis breviter pedunculatis; calyce
griseo-tomentoso campanulato, dentibus ovatis, acutis; corollae tubo calycem
paullo superante late cylindrico. ;
Folia 7—11 cm longa, 3—4 cm lata, petiolo 4,5—2,5 cm longo. Panicula 117
20 cm longa, 12—14 cm crassa, cr, 3,5 cm pedunculata. Calyx cr. 3 mm altus.
Plantae ecuadorenses. I. 723
In regione interandina prope Pifo (VeRLExsEN n. 108/6; m. Septemb.
flor.).
Species aff. B. bullatae differt multis notis gravissimis.
4. B. mollis Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. ll. 349.
Arbor patula 6—8 m alta.
In regione temperata interandina prope Pomasqui, Perucho, Ambato
etc. (S. n. 108/4 et 108/5; m. Junio et Septemb. flor.).
5. B. amerieana L. spec. p. 162.
Frutex erectus 1—2 m altus.
In declivis montis Chimborazo ad vicum Pallatanga (S. n. 108,2*;
m. Septemb. flor.).
6. B. incana R. et Pav. Fl. per. et chil. I. 52, t. 80, f. b.
Arbor patula ramosissima 6—8 m alta.
In silvis interandinis montis Tiopullo (S. n. 108/2; m. Decemb. flor.).
7. B. pichinchensis Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. II. 347.
In regione arborea superiore montis Pichincha prope Tablahuasi
(S. m. Septemb. flor.).
Gentianaceae
auctore E. GILG.
1. Gentiana rupicola Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. Ill. 130,
t. 220, f. 9.
In rupibus montis Chimborazo, 4000 m s. m. (S. n. 1409/2; m.
Septemb. flor.).
2. 6. cernua Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. III. 132.
In regione andina montis Chimborazo, 4000—4600 m s. m. (S. n. 4109/3;
m. Majo flor.).
3. G. foliosa Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. III. 133.
In pascuis andinis alt. 3600—4200 m s. m. (S. n. 409/6; m. April.
flor.).
4. 6. hypericoides Gilg in Enster’s Bot. Jahrb. XXII. 342.
In pascuis andinis praedii Tigua (S. n. 4109/13; m. April. flor.).
5. G. cerastioides Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. III. 132, t. 222,
In pascuis montis Tiopullo, Corazón, Pichincha, Chimborazo (S. n. 409/4.
109/5,1 09/9), in regione andina inferiore, 2600—3000 m s. m. (S. n. 109,8 .
6. 6. diffusa Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. III. 134.
In pascuis Prov. Imbabura (S. n. 109/10; m. April. flor.).
7. G. Jamesonii Hook. Icon. t. 61.
In silvis subandinis montis Pichincha, alt. 3600 m s. m. (S. n. 109/7:
m. Septemb. flor.).
8. 6. sedifolia Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. gen. I. 234, t. 225.
In pascuis andinis et in locis paludosis |S. n. 109/11).
46*
724 A. Sodiro.
9, Halenia Weddelliana Gilg n. sp. (Syn. H. plantaginea Wedd. Chlor.
and. II. 75, non Sweertia plantaginea Kth. in Humb. et Bonpl. Nov. Gen.
III. 475).
Descriptio Weddellii plantae Americae australis (H. Weddellianae) optima; sed multis
notis species haec pulchra a specie mexicana, H. plantaginea (H.B.K.) Griseb., differt.
In pascuis andinis, alt. 2800—4000 m s. m. (S. n. 109/412).
10. Macrocarpaea Sodiroana Gilg n. sp.; herbacea, cr. 4 m alta,
glabra, foliis (superioribus tantum visis) subsessilibus, petiolis basi inter
sese valde connexis, lamina ovata vel ovato-oblonga, inferne sensim an-
gustata, apice manifeste acuminata, apice ipso acuta, membranacea, nervis
secundariis utrinque 3—4 prope basin abeuntibus et margini subparallelis
pereurrentibus, venis laxe inaequaliterque reticulatis; floribus in apice
caulis in cymas multifloras confertas dispositis, cymis 4—6 corymbum
pulehrum formantibus, prophyllis euphylloideis, sed sensim multo breviori-
bus; pedicellis subelongatis; calyce campanulato, subcoriaceo, lobis 5
rotundatis tubi cr. !/—!/, longit. adaequantibus; corolla subturbinata,
superne sensim ampliata, lobis ovatis acutiusculis erecto-patentibus tubi
cr. 1/—!/, longit. adaequantibus; staminibus in parte tubi inf. insertis
tubum paullo superantibus; antheris oblongis subsagittatis; stylo crasso
valde elongato tubum superante; stigmate late bilobo.
Foliis suppetentibus 6—42 cm longis, 4—6 cm latis, petiolo 1—3 mm longo. Pedi-
cellis 2—3 cm longis. Sepalis 7—8 mm longis. Corolla 3—3,5 cm longa, lobis cr. 41cm
longis, 7 mm latis.
In regione temperata secus fluv. Pilatón, 800—1600 m s. m. (S.
n. 404/4; m. August. flor.).
Apocynaceae
auctore K. SCHUMANN.
A. Echites assimilis K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis gracilibus
teretibus apice subtomentosis demum glabratis; foliis modice petiolatis
oblongis vel lineari-oblongis breviter et acutissime acuminatis basi rotun-
datis cordatis vel subcordatis vel truncatis utrinque subtomentosis subtus
mollibus floribus 4—5 ante anthesin umbellatis dein racemosis pedicellatis,
bracteis subulatis pedicellis et sepalis subulatis subtomentosis glandulis
pluribus ante lacinias; corolla hypocraterimorpha 6-plo calycem superante
subglabra, tubo superne tantum et lobis lateribus tegentibus minutissime
puberulis; staminibus glabris, antheris apice breviter apiculatis.
Rami florentes 70—80 cm longi basi vix 2 mm diametro apice indumento cinereo
inferius cortice tenui cinnamomeo vel obscuriore obtecti. Petioli 1—2 cm longi graciles
cinereo-subtomentosi; lamina 2,5—6 cm longa et 0,8—2,4 cm lata utrinque cinero-
viridi sat subtus pallidior et mollis. Pedunculus racemi lateralis 1,5—2,2 cm longus
pedicelli ca. 4 cm longi. Sepala 5 mm longa cinerea. Corolla tota 2,8—3,2 cm longa
fere ad medium lobata. Stamina 8—9 mm supra basin tubo affixa, antherae 4—4,5 mm
metientes,
m m nn
Plantae ecuadorenses. I. 725
In collibus interandinis prope Quito (S. n. 406/6; flor. Junio 1872).
Obs. Haec planta partibus vegetativis miro modo Echitidem canescentem Roem. et
Sch. in memoriam revocat, at corolla fere glabra solemniter ab ea discrepat.
9. E. acuminata Ruiz et Pav. Fl. peruv. II. 19, t. 434.
Ad ripas fluminis Pilotón prope Guanaxa (S. n. 106/4; flor. 12. Aug.
1883).
3. E. montana Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. Ill. 943.
In silvis montis Cotocachi prope Quitayo (S. n. 106/2, flor. Februario
1874).
4. Mandevilla Loeseneriana K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis
modice validis superne subtomentosis mox glabratis, demum dense lenti-
cellosis teretibus; foliis petiolatis oblongo-ovatis vel -subovatis breviter et
aeute acuminatis manifeste cordatis superne in nervis pilosulis subtus
densius puberulis axillis nervorum domatiis barbellatis munitis; floribus
5—6 in racemum pedunculatum laxum amplum conflatis, pedicello longius-
culo glabro vel inferne ut rachis inflorescentiae parce pilosulo; sepalis ovatis
aeutis superne pilosulis et eiliolatis; corolla ampla, tubo supra medium
subeonstricto glabro, lobis maxime obliquis lateribus tegentibus minu-
tissime pilosulis.
Rami florentes 50—60 cm longi inferne 4—5 mm diametro apice cinereo-subtomen-
tosi dein cortice cinnamomeo lenticellis plurimis verruculato obtecti striati. Petiolus
1,5—3,5 cm longus gracilis; lamina 4,5—44 cm longa ad medium vel superius 3—6 cm
lata coriacea, subtus pilulis cinereis vel albidis inspersa. Racemus laxus ad 12 cm
longus, 3—4 cm longe pedunculatus; pedicelli 2—2,5 cm metientes. Calyx 6 mm
longus. Corollae tubus 3—3,5 cm, lobi 2,5—3 cm longi.
Secus flumen Toachi ad 800 m s. m. (S. n. 406/5, flor. Septembri
1892).
5. Prestonia Evansii Sp. Moore in Trans. Linn. soc. IV. 395.
Secus flumen Toachi ad 600—800 m s. m. (S. n. 400/4, flor. Decembri
1883, folliculi cylindrici 40—13 cm metientes).
6. P. (Haemadietyon) ecuadorensis K. Sch. in Engl.-Prantl Nat.
Pflanzenfam. IV. (2) 188.
In regione tropica prope Guayaquil (S. sine n.).
Obs. Apocynacea ultima exstat, cujus schedulam cl. Sopiro pariter nomine Presto-
niae inscripsit; flores autem putredine affecti examinationem omnino non sinunt ita ut
nesciam num genus recte cl. collector dijudicaverit.
Asclepiadaceae
auctore K. SCHUMANN.
1. Diplolepis longirostrum K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis
gracilibus novellis ipsis glaberrimis teretibus; foliis breviter petiolatis,
petiolo supra canaliculato prope basin glandulis duabus stipulas simulanti-
bus crassis triangularibus acutis comitato, lamina oblongo-ovata acuta basi
726 A, Sodiro.
rotundata glabra coriacea marginata parva; umbella axillari globosa inter-
dum saltem dichotoma pedunculata; floribus pedicellatis; sepalis lanceo-
lato-triangularibus obtusis glandulis geminis interpositis glabris; corolla
rotata, lobis linearibus tortis glabris; corona gynostegium paulo superante
ureeolata, irregulariter lobulato interne lobulis 5 superne liberis aucta;
stilo elongato-filiformi apice breviter bilobo.
Rami florentes 50—55 cm longi prope basin 3 mm diametro sicc. cortice lutescente
obtecti parce lenticellosi. Petiolus 2—4 mm longus; lamina 2,2—2,5 cm longa infra
medium 4—4,2 cm lata nervis lateralibus utraque mediani parte 2—3 vix prominulis
percursa; glandula prope petiolum flava vix 4 mm longa. Pedunculus 4,5—2 cm longus,
umbella 4,5—4,8 cm diametro. Pedicelli 2—4 mm longi minutissime pilosuli. Sepala
4,7 mm metientia. Corolla tota 6,5 mm, lobi 5,3 mm longi, dextrorsum tegentes et
manifeste sinistrorsum torti. Corona 4 mm longa, lobi interiores limbum haud aequantes.
Gynostegium vix 0,8 mm longum; pollinia minima. Stilus 4,5 mm metiens.
Prope vicum Naranjito in provincia Guayas (S. n. 107/3, flor. Augusto
1891).
Obs. Haec species, secunda generis ad hunc usque diem monotypici chilensis;
ad hoc pertinet nisi eam pro typo generis peculiaris sumere vis quod mihi autem propter
exiguitatem notarum differentialium nempe inflorescentiae majoris plurifloris, characte-
ris coronae et polliniorum minimorum, ineptum videtur.
2. Tassadia pilosula K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis gracilibus
pilosulis tardius glabratis teretibus, foliis caulinis quaternatis ramealibus
majoribus, ulterioribus ovato-oblongis vel oblongis vel oblongo-lanceolatis
acuminatis mueronatis basi rotundatis utrinque pilosulis; ramis florentibus
aphyllis, umbellis sessilibus oliganthis; floribus minutis pedicellis pilosulis;
sepalis ovatis minutis pilosulis; corollae lobis recurvatis intus papillosis ;
gynostegio parvo, lobis coronae hoc vix dimidio aequantibus, exterioribus
acutis interioribus brevioribus.
Rami florentes 60—65 cm longi prope basin vix 2 mm diametro pube sordide oli-
vacea obtecti. Petiolus 4—8 mm longus; lamina 4,5—5,5 cm longa vulgo supra medium
1—2,5 em lata sicc. ferugineo-viridis nervis majoribus utraque mediani parte 2—4
supra inconspicuis percursa. Rami inflorescentiae 6—40 cm longi umbellas 6—8 geren-
tes; pedicelli vix unquam 5 mm longi. Sepala 0,8 mm metientia. Corolla tota 2 mm
longa, lobis quadrante brevioribus. Gynostegium 0,5 mm metientia; coronae lobi inte-
riores 0,3 mm longi.
Prope Niebly in declivibus montis Pululahua (S. n. 407/4, flor. Julio
1873).
Obs. Ab omnibus speciebus generis non solum notis coronae sed etiam indumento
peculiari fere ferrugineo-olivaceo distat.
3. Cynanchum brachyphyllum K. Sch. n. sp.; frutex scandens, ramis
teretibus gracilibus novellis tomentosis tardius glabratis; foliis breviter
petiolatis orbieularibus vel breviter ovatis obtusis et mucronulatis bas!
rotundatis vel subcordatis utrinque tomentosis coriaceis; floribus in glome-
rula oligantha globosa sessilia conflatis; sepalis ovatis acutis extus sub-
tomentosis glandulis filiformibus solitariis interpositis; corolla rotata, lobis
obtusis glaberrimis; corona alte quinquepartita gynostegium superante cum
Plantae eeuadorenses. T. 727
corolla et sımul cum gynostegio connata, lobis lineari-triangularibus glabris
denticulis brevibus interpositis, ante antheras dispositis; gynostegio alte
stipitato; capite stigmatis depresso.
Rami florentes abbreviati vix ultra 45—20 cm longi tomento luteo dein cinereo
obtecti vix 2 mm diametro, vetustiores glabrati cortice cinnamomeo veluti. Petiolus
vix unquam 2 mm superans, vulgo brevior indumento ramulorum novellorum indutus;
lamina 40—20, raro 25 mm longa ad medium vel inferius 8—43 raro ad 16 mm lata luteo-
tomentosa nervis 2—3 propter indumentum haud valde distinctis utraque mediani parte
percursa. Flores 5—6 glomerulum 6—7 mm diametro efformantes; pedicelli 2 mm
longi ut sepala 2,5 mm longa tomentosa. Corolla tota 5 mm longa, lobi ad 4 mm coadu-
nati. Corona 3 mm metiens, laciniae basi 4 mm alte coalitae. Gynostegium 4 mm altum
1,5 mm alte stipitatum.
Ad montem Pichincha, in silvis prope Tablahuasi (S. n. 107/42, flor.
Septembri 1888).
Obs. Species indole indumenti, foliorum brevium tomentosorum et corona cum
gynostegio alte stipitato optime recognoscitur.
4. C. intricatum K. Sch. n.sp.; frutex scandens ramis gracilibus intri-
catissimis ramosissimis novellis subtomentosis mox glabratis teretibus;
foliis breviter petiolatis ovato-lanceolatis attenuato-acuminatis basi rotun-
datis utrinque pilis inspersis; floribus paucis glomerulum axillare referen-
libus breviter pedicellatis; sepalis oblongo-ovatis acutis parce pilosulis;
corolla rotata, lobis obtusis, glabra; corona alte quinquefida, coronae simul
et gynostegia adnata, lobis linearibus bilobis; gynostegio alte stipitato.
Rami florentes 30—50 cm longi prope basin vix 2 mm diametris, novelli indumento
tenuiore flavido dein cortice sordide cinereo vel nigricante obtecti. Petiolus 1—4 mm
longus pilosulus; lamina 4—2 cm longa supra basin 3—7 mm lata nervis 2—3 utraque
mediani parte utrinque at subtus magis conspicuis percursa sicc. nigricans vel flavido-
viridis. Flores vulgo 4 pro axilla; pedicelli vix 2,5 mm superantes. Sepala 4,5 mm
longa; corolla tota 4 mm, tubus 4,3 mm metiens. Corona 2,5 mm longa, lobi 2 mm
metientes. Gynostegium vix 4 mm altum, 4,5 mm alte stipitatum.
In silvis montis Pichincha prope Jiatillo (S. n. 107/41, flor. Septembri
1888).
Obs. Haec species praecedenti ope gynostegii stipitati et indole coronae affi-
nis, ab ea autem lobis coronae linearibus bilobis etforma et indumento foliorum optimae
discrepat.
5. C. microphyllum Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. et spec. Ill.
204, t. 936 (Asclepias parviflora Willd. in Roem. et Schult. Syst. VI. 82).
In silvis subandinis prope Noué (S. n. 107/14, flor. Augusto 1887).
6. C. piehinehense K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis paulo vali-
dioribus superne tetragonis minute puberulis mox glabratis inferius tere-
tibus; foliis pro rata longiuscule petiolatis ovato-oblongis vel ovato-lanceo-
latis attennato-acuminatis subrostratis basi truncatis utrinque pilis minu-
tissimis inspersis papyraceis subdiscoloribus; floribus in axillis foliorum
umbellatim congestis pedicellatis, pedicellis minutissime puberulis; sepalis
ovalis acutis glabris glandulis geminatis interpositis ; corolla rotata, lobis
oblongis acutis extus glabris, intus puberulis; corona quinquefida, lobis
728 A. Sodiro.
oblongis bilobis, prope apicem breviter exeurvatis, corollae et gynostegio
sessili adnata.
Rami florentes 45—50 cm longi ad basin 2,5—3 mm diametro, apice tomento bre-
vissimo ferrugineo, inferius cortice cinnamomeo striato obtecti. Petiolus 5—15 mm
longus pro rata gracilis, minutissime pilosulus; lamina 2,5—7 cm longa, ad medium vel
inferius 0,8—2,5 cm lata nervis utraque mediani parte majoribus 3—4 utrinque conspi-
cuis percursa. Flores 5—8 pro axilla; pedicellus 5—8 mm longus. Calyx 4,5 mm,
corolla tota 3 mm metiens, lobi 2 mm longi. Corona 4,3 mm longa, lobi basi at vix
0,4 mm alte connati, triente superiore lobati. Gynostegium sessile 1,5 mm longum.
Ad montem Pichincha in declivibus occidentalibus prope Palmira (S.
n. 107/8, flor. Augusto 4873).
^ 7. C. quitense K. Sch. n. sp.; herba perennis volubilis ramosissima,
caulibus gracilibus unifariam pilosulis teretibus; foliis subsessilibus an-
guste linearibus acuminatis margine revolutis utrinque glabris; floribus
paucis axillaribus umbellatim congestis; sepalis ovatis acutis submembrana-
ceis glabris glandulis solitariis interpositis; corolla rotata, lobis linearibus
obtusis extus glabris intus hirsutis; corona gynostegio duplo breviore
quinquefida, lobis lineari-oblongis apice bilobis; gynostegio sessili; folli-
culis gracilibus, acuminatis.
Herba e rhizomate subterraneo caules innumerosos emittens; caules ramosi
virgati superne flexuosi et volubiles ad 40 cm longi basi vix 4,5 mm diametro superne
linea pilorum crispulorum percursi pallide cinereo-virides. Petiolus 1—3 mm longus,
lamina 4—3,5 cm longa ad medium 4—2 mm (margine recurvato) lata, nervis lateralibus
vix conspicuis, nervo mediano superne immerso, Pedicellus 2—3 mm longus. Calyx
2 mm longus; corolla tota 6 mm, tubus 2 mm metiens. Corona 4 mm longa, basi vix
ad 0,3 mm coalita. Gynostegium 2 mm longum. Folliculi 7 cm longi, A mm diametri.
Prope Quito in regionibus interandinis (S. n. 107/46, flor. et fruct.
Decembri 1895), ad montem Chimborazo in declivibus ad Pallatango (idem
n. 107/17, flor. et fruct. Julio 1891).
8. C. serpyllifolium Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. et spec.
VHI. 205.
In silvis subandinis prope pagum Nono (S. n. 107/13, flor. Augusto
1887).
9. C. Sodiroi K. Sch. n. sp.; frutex volubilis ramosissimus ramis
intricatis teretibus tomentosis; foliis breviter vel pro rata modice petiolatis
ovato-lanceolatis vel ovato-oblongis acutis vel brevissime acuminatis
mucronatis basi acutis vel truncatis utrinque tomentosis; floribus paucis in
axillis foliorum umbellatim congestis; pedicellis brevibus; sepalis ovato-
oblongis acuminatis dorso pilosis ciliolatis, glandulis geminatis interpositis;
corolla rotata alte quinquefida, lobis linearibus acutis extus glabris intus
pubescentibus; corona alte quinquefida gynostegium duplo superante, lobis
late ovatis apice bilobis, lobulis interdum lobulatis; gynostegio sessili.
Rami florentes 60—65 cm longi prope basin vix 4,5 mm diametro tota longitudine
tomento cinereo apice summo flavescente induti. Petiolus 1—7 mm longus, pariter
vestitus; lamina 6—20 mm longa ad medium vel inferius 3—8 mm lata praeter par ner-
vorum basalium et nervum medianum vix alii conspicui, cinereo-viridis. Flores 4—9
Plantae ecuadorenses. I. 729
umbellam axillarem sessilem efformant; pedicelli 2 mm longi; Calyx 2,3 mm longus.
Corolla tota 5 mm, tubus 2 mm metiens. Corona 2 mm longa ad trientem inferiorem
divisa. Gynostegium 4 mm longum.
Locis silvatieis prope Niebly (S. n. 407/40, flor. Decembri 4887).
— . ^0. C. stenospira K. Sch. n. sp.; frutex scandens volubilis ramis gra-
eillimis ramosissimis unifariam crispule pilosulis; foliis breviter et graciliter
petiolatis anguste lanceolato-linearibus acutis et mucronulatis basi late
acutis utrinque glabris coriaceis marginatis; floribus minutis paucis pro
axilla umbellatim congestis, pedicellatis; sepalis ovatis acutis glabris
eglandulosis; lobis extus corolla glabris, intus minute puberulis; corona
alte quinquefida, lobis e basi ovata subito in acumen subulatum nunc bre-
vissime bilobulatum contractis, parte basali intus lineis binis curvatis ab
apice ad basim decurrentibus percursis; gynostegio sessili.
Rami florentes 60—80 cm longi basi vix 4 mm diametro cinereo-virides. Petiolus
1—3 mm longus; lamina 8—20 mm longa, ad medium 1,3—3 mm lata nervis vulgo 4—5
utraque mediani parte ut rete venulosum supra conspicuis percursa. Pedicelli 3—4 mm
longi. Sepala 4,3 mm longa; corolla tota 2,5 mm, tubus 0,8 mm metiens. Corona 1,3 mm,
pars basalis lata subtrapezoidea apice crenulata vix 0,3 mm longa. Gynostegium 4 mm
metiens.
In regionibus interandinis prope Pomasqui (S. n. 407/45, flor. Sep-
tembri 1894).
Ad determinationem commodam nunc conspectus specierum et clavis dichotomus
sequitur :
A. Gyrostegium stipitatum.
a. Folia orbicularia vel ovata obtusa mucronulata tomentosa;
coronae lobis subulatis apice integris denticulis minutis
interpositis . ....... ee e S s sn s sS s. C. brachyphyllum K. Sch.
b. Folia ovato-oblonga acuminata pilulis utrinque inspersa;
coronae lobis linearibus apice bilobis. . . . . . . . . C. intricatum K. Sch.
B. Gynostegium sessile.
8. Corona gynostegium duplo superans, lobis latis compli-
catis bilobatis, lobulis iterum bilobulatis; folia parva
ovato-oblonga ad summum 2,5 cm longa . . . . . . . C. Sodiroi K. Sch.
b. Corona gynostegium subaequans.
œ. Lobi apice breviter bilobi, lobulis extrorsum curvatis
folia ovato-oblonga majora ad 6 em longa . . . . . C. pinchinchense K. Sch.
8. Lobi e basi lata apice subito contracti subulati; folia
angustissime linearia. . . . . . . ..- . . . C. stenospira K. Sch.
c. Corona gynostegio duplo brevior, lobis trapezoideis
apice bilobis; folia angustissime linearia . . . . . . . C. quitense K. Sch.
44. Ronlinia chlorantha K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis gra-
eilibus novellis ipsis glabris teretibus; foliis petiolatis ellipticis vel sub-
obovatis vel oblongis breviter et obtuse acuminatis basi late acutis margine
anguste revolutis coriaceis utrinque glaberrimis supra nitidis; pannicula
terminali diffusa, rachi glabra; floribus demum ad 3—5 umbellatim con-
flatis, pedicellis puberulis; sepalis ovatis minute pilosulis et ciliolatis
glandulis solitariis interpositis; corolla rotata, lobis oblongis obtusis, glabra;
730 A. Sodiro.
coronae lobis latissime semiellipticis gynostegium haud aequantibus; gyno-
stegio sessili.
Rami 35 cm longi prope basin A mm diametro laeves striati. Petiolus 4—7 mm
longus validiusculus glaber; lamina 1,5—5,5 cm longa ad medium vel superius 1,2—
3,6 cm lata apice non raro recurvata, nervo mediano latissimo et lateralibus utraque
mediani parte vulgo 3 utrinque at subtus magis conspicuis sicc. supra castaneo-viridis
subtus pallidior. Pannicula ad 40 cm diametro; pedicelli subferruginei 5—10 mm longi
tenues. Sepala 4,8 cm longa; corolla tota 3,5—4 mm, tubus 4 mm metiens. Coronae
lobi ad medium gynostegio adnati vix 0,5 mm longi. Ulterius 4 mm metiens.
Prope S. Domingo in silvis tropicis ad 400 m s. m. (S. n. 407/2).
Obs. Haec species brevitate loborum coronae parum a typicis generis discedit ad
habitum et inflorescentias Roulineae omnino reddit.
12. Oxypetalum riparium Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. et
spec. III. 497; var. glabrescens K. Sch. nov. var.
Tota stirps glabrior; foliis majoribus longius petiolatis, laciniis corollae longio-
ribus.
Ad flumen Piloton et in valle Mindo, in regionibus subtropicis (S. n. 407/5).
Anomotassa K. Sch. nov. gen. Tylophorearum.
Calycis lobi subliberi glandulis solitariis alternantes. Corolla alte
quinqueloba, lobis dextrorsum obtegentibus contortis. Corona externa
quinqueloba lobis basi inter se et cum gynostegio connatis; coronae in-
terioris lobi 5 dorso antherae adnati ut priores triangulares acuti; pollinia
parva manifeste erecta et in parte summa antherae haud in basali foventia.
Stigmatis caput umbonatum.
Species solitaria generis infra descripta miro modo habitus Ditassae
praecipue specierum generis grandiflorarum simulat; ita ut examine accu-
rato gynostegio solo positio systematica clare evadat. Corona duplex e!
fabrica exterioris et interioris omnino cum illa Ditassae congruit.
13. A. macrantha K. Sch.; frutex scandens ramis gracilibus novellis
ipsis glabris teretibus, foliis petiolatis oblongis vel oblongo-lanceolatis
acuminatis acutissimis basi acutis discoloribus copiose subtus nervatis,
nervis vena marginali collectis chartaceis; racemo paucifloro, floribus pedi-
cellatis; sepalis ovatis parce ciliolatis ceterum glabris; corolla subtriplo
calycem superante utrinque glabra; corona e exterioris lobi triente inferiore
annulatim conjunctis; connectivo subsemicirculari vix lobis coronae in-
terioris breviore. ME
Rami florentes 60—70 cm longi prope basin vix ultra 2 mm diametro ha
cellosi cortice nigricante obtecti. Petiolus 0,5—1,8 cm longus gracilis; lamina 2,5
longa ad medium 4,2—2,8 cm lata supra sicc. atropurpurea subtus flavido-castanea n
43—17 majoribus utraque mediani parte subtus magis quam supra prominulis percursa.
Racemus oliganthus; pedicellus 4 cm longus. Sepala 2 mm metientia. Corolla tota
5,5 mm longa, tubus ultra dimidium brevior. Corona exterior 2 mm longa, interior hane
paulo superans, Gynostegium 2,2 mm longum.
Prope vicum Baños in silvis subtropicis (S. n. 107/15, flor. Oct. 1891).
ud lenti-
—8 cm
ervis
Plantae ecuadoreuses. T. 731
14. Ibatia fimbriata (H.B.K.) Karst. Fl. columb. II. 443, t. 160, fig. 2.
In Valle Pallatanga (S. n. 407/6, flor. Septembri 4891).
15. Gonolobus maeranthus K. Sch. n. sp.; frutex scandens ramis
modice validis minute puberulis tardius glabratis striatis; foliis longiuscule
petiolatis oblongo-ovatis acuminatis basi profunde cordatis supra pilulis
inspersis subtus in nervis hispidulis chartaceis; floribus binis pro axilla
longiuseule pedicellatis puberulis; sepalis subulatis praecipue parte cupu-
lata pilosulis; corolla magna, lobis oblongis acuminatis modice obliquis
extus latere tegente papillosis; corona extera annulari crenulata carnosula,
annulo ciliolato membranaceo corollae adnato comitata; lobis coronae in-
terionis trapezoideis carnosis.
Rami florentes 4 mm prope basin diametro subtetragoni indumento brevissimo
ferrugineo obtecti, dein cortice flavicante induti. Petiolus 2,5—3,5 cm longus gracilis
puberulus; lamina 6—40 cm et probabiliter ultra longa, 2,5—3,7 cm prope basin lata
nervis utraque mediani parte 3—4 utrinque conspicuis percursa. Pedicelli 4,5—2 cm,
pedunculus communis biflorus 0,5—4 cm longi. Calyx 4,3—4,4 cm longus, basi ad
2,5—3 mm coalita. Corolla 2,5—2,7 cm longa, usque ad partem quintam inferiorem
divisa. Gynostegium vix 2 mm altum, 5—6 mm diametro.
In regionibus subtropicis vallis Pallatanga (S. n. 407/7, flor. Sep-
tembri 4891).
Convolvulaceae
auctore Hans HALLIER.
4. Dichondra repens Forst. Gen. (4776) p. 40, t. 20: Hallier f. in
Enezer Jahrb. XVIII, 4—2 (22. Dec. 1893) p. 82 et in Annuario del R. Ist.
Bot. di Roma VII (1898) p. 223.
Locis arenosis humidis totius altiplanitiei (S. n. 143/8).
2. Evolvulus alsinoides (L. 1753) Linn. Sp. pl. ed. 2 (1762) p. 392,
var. stricta Klotzsch in Peters Mossamb. Bot. I. (4862) p. 246; Hallier f.
in Bull. Soc. r. bot. Belg. XXXVII, 4 (4898) p. 87.
In arvis arenosis temperatis prope Niébly (Dec. 1871 et Sept. 1891,
S. n. 1413/6).
3. E. argyreus Choisy in Mém. Soc. Phys. et d’Hist. nat. Geneve VIII.
(1839) p. 75 et in DC. Prodr. IX. (4845) p. 447. — Cressa sericea Herb.
Willd. n. 5421; R. et Sch. Syst. VI. (1820) p. 207.
In collibus asperis temperatis prope Puembo (Dec. 1872, S. n. 4143/7.
4. Convolvulus pseudosieulus Cav. Descr. (1802) p. 97; Hallier f. l. c.
XVIII. (4893) p. 102.
In temperatis interandinis prope Pomasqui (Sept. 1894, S. n. 413/4).
Species mediterranea!
5. C. crenatifolius Ruiz et Pav. Fl. peruv. H. (1799) p. 10, t. 148f. a.
Ad sepes et inter virgulta interandina (Sept. 1895, S. n. 413/5).
6. Quamoclit pinnata (Desr. 1789) Boj. Hort. Maur. (1837) p. 224;
732 A, Sodiro.
Hallier f. Le XVIII. (1893) p. 454 et in Bull. Soc. r. bot. Belg. XXXVII,
1 (1898) p. 401.
Sponte et culta passim in Prov. Guayas (Dec. 1894, S. n. 43/3).
7. Q. indivisa Hallier f. — Convolvulus indivisus Vell. Fl. flum. (1825)
p. 74, ic. II. (4827) t. 50.
In collibus asperis temperatis prope Jrubi (Aug. 1871, S. n. 443/2).
8. Calonyetion bona nox (L. 1769) Boj. Hort. Maur. (1837) p. 227;
Hallier f. in Bull. Herb. Boiss. V, 42 (Dec. 1897) p. 1028, t. 17, f. 1—3, et
in Bull. Soc. r. bot. Belg. XXXVII, 4 (1898) p. 101.
In silvis subtropicis secus flumen Pilatoc (Sept. 1892, S. n. 113/1).
Acanthaceae
auctore G. LINDAU.
4. Hygrophila conferta Nees Fl. Bras. IX, 21.
Ad ripas fluminum Yaguachi et Tauro (S. n. 422/2).
2. Blechum Brownei Juss. Ann. du Mus. IX, 270.
In regione tropica prov. Guayas passim (S. n. 122/4).
3. B. Linnaei Nees DC. Prodr. XI, 465.
In regione tropica prov. Guayaquil (S. n. 1422/3).
^. Ruellia floribunda Hook. Bot. Misc. Il, 236.
In cultis et ad vias prope Guayaquil (S. n. 422/4).
5. Aphelandra tetragona (Vahl) Nees, DC. Prodr. XI, 295.
In valle Pallatanga (S. n. 122/9).
6. A. glabrata Willd. msc. in hb. n. 14623, Nees in DC. Prodr. XI, 236.
In valle Pallatanga, 300—500 m (S. n. 422/8).
7. A. maenlata (Nees) Lindau. Nees sub Lagochilio in DC. Prodr.
XI, 290.
Ad ripas fluminis Peripa (S. n. 1292/7).
8. A. formosa (Humb. et Bonpl.) Nees in DC. Prodr. XI, 304.
In silvis subandinis andium occidentalium (S. n. 422/40).
9. A. Acanthus Nees in DC. Prodr. XI, 302.
In silva Cotacachi prope Quisaya (S. n. 122/41).
10. Pachystachys Riedeliana Nees Fl. Bras. IX, 93 et 99.
In silva tropica prope pagum Balsapamba.
11. Dicliptera aequatoriensis Lindau.
Ad vias prope Guayaquil (S. n. 122/17).
12. D. seabra Nees in DC. Prodr. XI, 480.
In altiplanitie inter virgulta (S. n. 122/16).
13. D. spec. aff. thlaspioides Nees.
In prov. Guayas prope vicum Naranjito.
Sine floribus ideoque non certe determinanda.
14. Justicia parviflora (Nees) Lindau Nat. Pllanzenfam. IV, 3”, P- 350.
Ad ripas fluminis Yaguachi et in regione tropica (S. n. 422/42).
Plantae eeuadorenses. T. 733
45. J. polygonoides H.B.K. Nov. gen. et spec. II, 232.
In provincia Guayas secus flumen Yaguachi (S. n. 122/15).
Plantaginaceae
auctore R. PILGER.
A. Plantago major L. Spec. 163.
In altis planitiebus interandinis passim.
2. P. linearis Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. et spec. II. p. 229
(= P. Barneoudii Dene., — P. agrostophylla Dene., = P. alopecurus Dene.).
Locis aridis interandinis prov. Cotocollao (S. n. 1297/3"); in pascuis
andinis montis Chimborazo 3700 m (S. n. 127/4); in pascuis elatioribus
montis Pichincha (S. n. 427/3); in fruticetis sterilibus circa Quito (S. n. ?).
3. P. nubigena Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. p. 227 t. 126.
In pascuis andinis ad 4000 m (S. n. 427/2).
4. P. Guilleminiana Dene. in DC. Prodr. XIII. 4, p. 722.
In graminosis interandinis (S. n. 127/9).
9. P. Sodiroana Pilger n. sp.; perennis, radice crassissima, foliis
erectis lanceolato-ovatis 9-nervibus pilis brevibus inspersis integris in pe-
tiolum latum planum sensim attenuatis 20—25 cm longis, pedunculis
ereetis folia longe superantibus incrassatis superne dilatatis pubescentibus,
Spicis floribus densissime confertis instructis usque 20 cm longis, floribus
elausis, bracteis carinatis lanceolatis anguste marginatis, foliis calycinis
ovalis posticis latioribus, corollae lobis cordatis acutis, capsula 3-sperma.
Species sectionis Cleiosanthae Dcne, valde insignis.
In fruticetis interandinis 2000—3500 m (S. n. 127/6).
6. P. Hartwegii Dcne. in DC. Prodr. XIII. 4, p. 724.
Crescit in altis planitiebus prope Quito.
7. P. Candollei Rap. 1827, Diss. p. 453.
Circum Quito passim (S. n. 127/75); in fruticetis prope Quito (S.
n. 427/7); in collibus sterilibus interandinis (S. n. 127/7*).
8. P. rigida Kunth in Humb. et Bonpl. Nov. gen. et spec. II. p. 185.
In pascuis andinis 3800—4300 m (S. n. 427/4).
9. P. Psyllium L. Spec. 167.
In cultis arenosis interandinis (S. n. 127/10).
Berichtigung.
In den Beitrügen zur Kenntnis der Araceae VIII, 45. Revision der Gattung Anthu-
rium Schott. sind folgende Druckfehler zu berichtigen.
S. 358 ergünze ein * vor
S. 563 » »
S. 440 » »
S. M3 » »
S. 423 » »
*
* x *
»
»
5. A. Scherzerianum.
13. A. brachygonatum.
464 var. Grahamianum.
» 470. À. insculptum.
»
192. A. obtusilobum
dahinter u. S. 427 hinter A. Ferrierense füge ein:
* >< A, Chantrieri Hort. (obtusilobum >< nymphaeifolium)i
S. 432 hinter 222 streiche A. Chantrieri.
S. 437 ergänze ein * vor 237. A. Andraeanum.
S, 447 » »
S. 457 » »
*
x A * * ES
x
267. À. ochranthum.
A. Regelii.
A. hybridum.
268. A. subsignatum.
293. A. pedatoradiatum.
297. A. podophyllum.
305 var. Ottonianum.
Druck von Breitkopf & Hártel in Leipzig.
Bemerkung. `
Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, welehe hono-
ricrt werden, 20 Separata, bei solchen, welche nicht honoriert werden.
40 Separata gratis. Ausser den Freiexemplaren werden Separata
in grösserer Zahl hergestellt, für welche der Autor Druck und Papier
zu zahlen hat und zwar:
für I» Expl. geh. in Umschlag pro Druckbogen .4 1.20, pro einfarb. Tafel 89 4 —.30.
1 » » » » 2.40, » » » 80 » —.60.
» 30 » » » » » » » 3.60, » » » 80 » —.90.
» 40 » » » » » » » 4.80, » » » 80 ». 1.20.
» 50 » » » » » an » 6.—, » » » 80.» .1.50.
» 60 » » » » » i » 1.20, » » » 80.» 1.80.
» 10 » nn D D D » 8.40, D » » S9 » 2.10.
d'Re oe a T ira ; A $905 30. » 80» 240.
V 30 ck ek à; ($080. x ci » 805 210.
» 100 » » » » » » » Í 2.—, » » » 80.» KEN
Uber 100 Separatabdrüeke werden nur von Dissertationen bezw.
Habilitationssehriften hergestellt, eine Honorierung solcher Abhandlungen
kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, welehe mehr als
3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, dass so umfang-
reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhöhen, nur 3 Bogen
honoriert werden. Referate für den Litteraturbericht werden mit „4 40
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schluss eines Bandes. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr-
bücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in
Berlin W., Motzstr. 89, erbeten. Im Interesse einer raschen und
sicheren Veröffentlichung liegt es, dass dieManuseripte völlig druckfertig
eingeliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und ausge-
dehnten Abänderungen während der Correetur Zeitverlust und sonstige
Unzutrügliehkeiten verbunden sind.
Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
Untersuchungen zur Physiologie
E der
Pflanzlichen Organisation
von Dr. G. Berthold
Prof-ssor der Botanik und Direktor des pflanzenp)ysiologischen Instituts
der Universität Göttingen.
Erster Teil.
Mit einer lithographischen Tafel. gr. 8. 1899. æ 6.—.
Vorlesungen
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Pflanzen-Physiologie
von Julius Sachs.
Zweite neubearbeitete Auflage.
Mit 391 Holzschnitten. gr. 8. 1887. geh. ./ 18.—; geb. .4 20.—.
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Pflanzen-Physiologie
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Vegetationserscheinungen. Mit 46 Textbildern. gr. S. 1892. geh. # 16.—;
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und Reizbarkeit. Mit 10 lithographischen Tafeln und 80 Textbildern. gr. 8.
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Frank, A. B,, Lehrbuch der Botanik. Nach dem gegenwärtigen Stand de `
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Garten Der botanische, „’S Lands Plantentuin“ zu Buitenzorg auf Java. Fest- : e Es
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Haberlandt, &,, Pas reizleitende Gewebesystem der Sinnpflanze. Eine ana- ` 3
J i tomisch-physiologische Untersuchung. Mit 3 lithographirten -
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Verwerthung, sowie ihre Verfälschungen und Surrogate. Zugleich on 1i
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graphischen Tafeln, 1 Karte und 12 Abbildungen im Text. gr.8. 18975. n
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Wettstein, R. y,, Monographie der Gattung Euphrasia. Arbeiten des de E
! schen Instituts der k. k. deutschen Universität in Prag. Nr. 12.
Mit einem De Candolle'schen Preise ausgezeichnete Arbeit. Herausgegeben =
Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst une
Litteratur in Böhmen, Mit 14 Tafeln, 4 Karten und 7 Textillustrationen. 4. 1896.
A A E
Diesem Hefte liegt bei: eine Ankündigung betr. Solereder, Systematische A :
Anatomie der Dicotyledonen.. (Verlag von Ferdinand Enke in Stuttgart. - — .
d d EE
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern.
Nr. 60.
Band XXV. Ausgegeben am 49. Juli 1898. Heft 3.
Plantae novae americanae imprimis Glaziovianae. II.
Edidit
Ign. Urban.
Rhamnaceae
auctore, IGN. URBAN.
Crumenaria Mart.
C. Glaziovii Urb. n. sp.; perennis, ramis tenuibus 0,5—0,8 mm
crassis, pilis brevibus curvato-erectis obsitis; foliis 4,5—3 mm longe
petiolatis, ovatis v. ovato-elliptieis, basi rotundatis v. obtusissimis et in
petiolum contractis, superne magis angustatis obtusis et brevissime api-
culatis v. obsolete acuminatis, 4—2,5 cm longis, 0,5—1,5 cm latis, cr.
duplo longioribus quam latioribus.
Rhizoma lignosum usque 0,6 cm crassum multiceps. Caules basi ramosi; rami
5—20 cm longi, striati. Stipulae inferiores oblongae 3—5 mm longae, subtus ad
basin et margine parce pilosae, superiores lineares usque 4,5 mm decrescentes. Folia
internodiis paullo breviora v. plerumque paullo longiora, nervis lateralibus supra vix
conspicuis v. subimpressis, glabra margine plana. Inflorescentiae axillares, 3,5—
4,5 cm longe pedunculatae, capitatae v. demum umbellulatae, 4—8-florae; pedicelli
2 mm longi pube ramorum. Calyx 2,5 mm longus, laciniis breviter triangularibus
tubo 2-plo brevioribus. Petala alba, cucullata, explanata obovato-obtriangularia, apice
subtruncata. Stamina petalis subaequilonga. Stylus in floribus dolichost. sepala
subaequans, in brachyst. fere duplo brevior, in parte 1/3 superiore 3-fidus.
Habitat in Brasiliae civ. Goyaz inter Cabeceiras do Rio Sambambaia
et Le Pouzo de Barbatimào in Campo, m. Sept. flor.: Glaziou n. 20848.
Obs. A C. polygaloide Reiss. pube ramorum, foliorum forma, inflorescentia etc.
plane diversa.
Bemerkg. Die Blüten von Crumenaria sind heterostyl. Reıssek in Mart.
Fl. Bras. XI, I (1864) p. 443 hielt sie für polygam und beschrieb in der
Gattungsdiagnose den Griffel als »exsertus vel inclusus, tridentatus vel
trifidus, in floribus polygamis simplex rudimentariuse. Auch Warning
(Symb. XXVI p. 773) scheint die Heterostylie als solche nicht erkannt zu
haben, indem er bei einer von ihm gesammelten Art angiebt: Stylus nunc
ut in C. erecía inclusus, nunc ut in C. choretroide exsertus«. In den beiden
blühenden Exemplaren von C. Glaziovii waren beide Formen vertreten.
Botanische Jahrbücher. Beiblatt 60. a
9 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60,
In den dolichostylen Blüten ist der Griffel 2 mm lang, fast von der Länge
des Kelches, letzterer etwas tiefer eingeschnitten, die Staubblätter erreichen
fast die Narben, die Petalen sind etwas kürzer als die Kelchlappen. In
den brachystylen Blüten hat der Griffel nur eine Länge von 4 mm und ist
mit der Narbe von der Basis der Antheren erheblich entfernt, der Kelch
weniger tief eingeschnitten, Krone und Staubblätter dem zufolge etwas
höher inseriert, erstere den Kelch ein wenig überragend. Bei anderen
Arten z. B. C. erecta überragt der Griffel der dolichostylen Blüten die
Staubblätter erheblich, während sich in der Tiefe der Einschnitte des
Kelches bei beiden Formen kein Unterschied zeigt.
Turneraceae
adjeclis specierum nonnullarum africanarum descriptionibus
auctore IGN. URBAN.
Loewia Urb.
L. tanaensis Urb. n. sp. ; foliis 2—4 mm longe petiolatis, orbiculari-
ovatis v. suborbicularibus, 4—3,5 cm longis, 4—3 cm latis, non v. parum
longioribus quam latioribus, apice rotundatis v. obtusissimis basi abrupte
cuneatim angustatis; pedunculis | —4 mm longis; prophyllis 3—6 mm longis
ambitu ovatis v. ovato-oblongis, pinnatifidis v. pinnatisectis, lobis lineari-
bus; calycis tubo gracili cr. 2 mm crasso; stylis longioribus 18 mm longis;
fructu elliptico-oblongo 40—13 mm longo, 5—6 mm crasso, dorso laevi.
Frutex. Rami vetustiores teretes obscure brunnescentes, hornotini purpureo-
nigrescentes dense tuberculati et pilosi. Folia in äis parte superiore crenata, crenis
iterum crenulatis. Flores dimorphi, dolichostyli tantum visi, flavi. Pedunculi cr.
0,7 mm crassi; pedicelli subnulli. Calyx 48 mm longus, extrinsecus dense et breviter
pilosus, fere in 3/, alt. coalitus. Petala cr. 40 mm longa, 6 mm lata. Filamenta
breviora 47 mm longa. Styli longiores glabri, antheras 5 mm longe superantes.
O varium anguste oblongum; ovula cr. 20. Fructus dorso non impresso-reticulatus,
Semina obovato-oblonga, arcuata, 3,5 mm longa, superne vix 4,5 mm crassa, areolis
non porosis, hilo semigloboso, apice obsolete uncinato-incurvo, chalaza concaviuscula,
arillo semen dimidium vix aequante, Caetera cum L. glutinosa conveniunt. .
Habitat in Africa orientali in territorio fluminis Tana ad Korokoro !n
arenosis m. Martio flor.: F. Thomas n. 48 in itinere Denhardtiano.
Obs. Species altera, L. glutinosa Urb. in Annuar. R. Istit. Bot. Roma VI fasc. 3
(1897) differt caule foliis calyce magis et manifestius glutinosis, floribus 5—7 mm longe
pedunculatis, prophyllis lanceolato-linearibus integris brevioribus, calycis tubo fere
^ mm crasso, stylis longioribus 9—10 mm longis, fructibus globoso-trigonis fere aequi-
longis ac latis, dorso reticulato-impressis.
Piriqueta Aubl.
P. Morongii R. A. Rolfe in Ann. of New York Acad. VII (1892) P- H5
forma perennans P. viscosae Grisb. subsp. australis Urb. ex fragmento a e
Brırton benevole misso mihi esse videtur.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 3
Turnera L.
T. Weddelliana Urb. et Rolfe var. brachyphylla Urb. n. var. ` foliis
ovalibus v. ovali-elliptieis 2—5 cm longis, 4—3 cm latis cr. 2-plo longi-
oribus quam latioribus, obtusis v. acutis, chartaceis.
Fruticulus, ramis superne pilis adpressis brevibus obsitis. Stipulae 0,2—
0,3 mm longae v. obsoletae. Folia 4,5—3 mm longe petiolata glabra v. subtus ad
nervos breviter adpresse pilosa. Pedunculi 3—6 mm, pedicelli 3—6 mm longi.
Calyx 6—7 mm longus, in ?/; alt. coalitus. Petala 7—8 mm longa. Filamenta
longiora 4,5—5,5 mm longa, antherae effoetae cr. ! mm longae. Styli glabri, breviores
4,8 mm longi, apice breviter pluripartiti, flagello stylis 4-plo breviore.
Habitat in Bolivia prope Tunari 1400 et 2600 m alt., m. Majo flor. :
O. Kuntze.
Obs. In formis duabus adest, altera e regione inferiore foliis 5—6 cm longis,
2,5—3 cm latis acutis, stigmatibus a basi antherarum cr. 2 mm longe distantibus,
altera e regione superiore foliis 2—3 cm longis, 4—1,5 cm latis obtusis, stigmatibus ab
antheris vix v. usque 0,5 mm longe remotis.
T. serrata Vell. var. angustifolia Urb. foliis 9—4 mm longe petio-
latis, anguste lanceolato-linearibus v. sublanceolatis, 5—9 cm longis,
0,7—1 em latis, 5—410-plo longioribus quam latioribus, superne sensim et
longe acuminatis.
Turnera serrata, Vell. Flor. Flum. (1825) p. 127 et icon. HI. t. 108.
Habitat in Brasiliae civit. S. Paulo ad Mogy das Cruzes in sylvis
Capóes dictis m. April. flor.: Glaziou n. 17622, Schwacke n. 6557; in civit.
Rio de Janeiro in sylvis primaevis prope Petropolin ad Cascade d'Itamaraty
m. Majo flor.: Glaziou n. Ill, 14857.
Obs. De hac forma, quae typum Vellozianum satis bene sistit, jamdudum cl. CAm-
BESSEDES in St. Hil. Flor. Bras. mer. ll. p. 165 (227) et ipse in Mart. Flor. Bras. XIII. Ili.
p. 147 in obs. I. disseruerunt. Exemplaribus pluribus nunc perscrutatis pro varietate
insigni habeo.
Var. brevifolia Urb.n. var.; foliis 4—3 mm longe petiolatis, oblongo-
lanceolatis v. lanceolatis, utrinque subaequaliter angustatis, 3—5 cm
longis, cr. 4 em latis, 3—5-plo longioribus quam latioribus.
Habitat in Brasilia, loco speciali non adnotato: Lhotzky, Sellow.
Var. latifolia Urb.; foliis 4—12 mm longe petiolatis oblongo-lanceo-
latis usque ovali-ellipticis 5—15 cm longis, 2—5 cm latis, 2!/j—4-plo
longioribus quam latioribus, utrinque plerumque subaequaliter angustatis.
Turnera serrata Urb. Mon. Turn. in Jahrb. Berl. bot. Gart. II (1885)
: p. 92 et in Mart. Flor. Bras. XIII. III p. 116 t. 56 (cum synon.), non Vell.
Habitat in B rasiliae civit. Rio de Janeiro frequens, ab omnibus fere
collectoribus collecta.
Obs. Errore typographico in monographia mea p. 93 foliis longitudo 4—5 cm, non
usque 15 cm attributa est.
T. venosa Urb. n. sp.; pube simplice brevi; stipulis 0,3 mm longis;
foliis 7—10 mm longe petiolatis, anguste lanceolatis v. lineari-lanceolatis,
a*
A Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
utrinque subaequaliter angustatis acutis v. acuminatis, 40—18 cm longis,
4,5—2,5 cm latis, 5—6-plo longioribus quam latioribus, supra ad nervum
medium et subtus brevissime et adpresse pilosis, ad basin versus in mar-
gine glandulas 4—5 + 1—5 minutas v. obsoletas gerentibus; capitulis
axillaribus et terminalibus; calyce 5—6 mm longo, fere in 1/ alt. coalito;
filamentis tubi basi vix 0,5 mm longe adnatis, in parte 2/3 superiore pilosis;
stylis rectis; ovario 3-ovulato; fructu 3—5 mm longo, dorso granulato;
seminibus a dorso subanguste obovatis, vix curvatis.
Frutex ut videtur. Rami vetustiores nigricantes glabrescentes obsolete plicato-
striati, hornotini striati pilis brevibus flavidis erecto-patentibus obsiti, gemmis serialibus
non observatis. Stipulae triangulari-lanceolatae, juxta petioli basin prodeuntes.
Folia petiolis eglandulosis, margine plano subplanove usque ad basin minute denticu-
lata, nervo medio supra impresso, lateralibus crebris subhorizontalibus sub angulo
7$—80^ abeuntibus utrinque, subtus paullo magis, prominentibus et reticulato-anastomo-
santibus, ante marginem subdupliciter conjunctis, membranacea nitida, in sicco supra
cinereo-olivacea, subtus brunnea. Flores verisimiliter dimorphi, in apice ramorum
et in ramulis abbreviatis axillaribus in spicas capituliformes 40—20-floras collecti,
pedunculis nullis subnullisve in axillis bractearum sessiles; bracteae chartaceae
eglandulosae 0,5—1 mm longe petiolatae oblongae v. oblongo-lanceolatae 5—10 mm
longae, 4,5—2,5 mm latae, margine obsolete v. manifestius denticulatae, supra ad
nervum medium et subtus adpresse pilosulae; prophylla subspathulato-lanceolata v.
lanceolata breviter acuminata, subplana, 4—6 mm longa, 1—1,5 mm lata, supra medium
v. ad apicem parce denticulata, pube bractearum. Calyx extrinsecus pilis adpressis
pallide flavidis brevibus dense vestitus, tubo intus superne ad commissuras parce
pilosus, cylindraceus, lobis lanceolatis 3-nervibus, nervo medio supra apicem vix
9,5 mm longe producto. Petala calycem superantia utrinque supra basin pilosula,
caelerum glabra. Filamenta breviora 2,2 mm longa; antherae breviter rectangulares,
connectivo producto lingulato-apiculatae, defloratae 0,8 mm longae. Styli longiores
fere 4 mm longi, in parte 1/, superiore iterum dividendo multipartiti, flagello fere ! mm
longo antheras 2 mm longe superantes, dense erecto-hirsuti. Ovarium ovatum,
erecto-pilosum; ovula ad v. supra medium affixa. Fructus breviter ovatus; valvae
recurvae, dorso breviter adpresse pilosae, intus pallide flavido-brunnescentes glabrae.
Semina in 4/; alt. valvarum suspensa brunnescentia, 3,2 mm longa, 4,5—1,8 mm
crassa, angustissime reliculato-striata, dense patenti-pilosa, chalaza vix prominente,
hilo perbrevi convexo, arillo unilaterali tenuiter membranaceo glabro.
Habitat in Brasilia septentrionali: Wallis.
Obs. Species insignis, inter sectiones Stenodictyarum et Capitatarum ambigua; ex
illis formas angustifolias T. macrophyllae Urb. in memoriam revocans, ex his T. stipulari
Urb. et T, Pernambucensi Urb. parum affinis. Non desunt quoque relationes quaedam
ad T. Glaziovii Urb.
Turnera Palmeri S. Wats. in Proc. Amer. Acad. XXII (1887) p- 415
„est e descriptione T. callosa Urb. in Jahrb. Berl. bot. Gart. H (1883) p. 105.
— Vidi specimen a cl. C. G. PrıxcLe in Mexico civit. Jalisco prope Guadala-
jara sub n. 4405 lectum.
T. goyazensis Urb. n. sp.; caulibus 15—32 cm longis flavescentibus,
pilis brevissimis curvulis et longioribus patentibus dense obsitis, teretibus;
foliis subsessilibus ovatis usque elliptico-oblongis, basi obtusissimis V-
subrotundatis, apice aculiusculis, 3—6 cm longis, 4—3 em latis, 9—3- plo
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 5
longioribus quam latioribus, integris subintegrisve, supremis celeriter
decrescentibus, floriferis 4,5—0,5 cm longis; calyce 8—9 mm longo;
ovario 27—50-ovulato.
Perennis. Caules ex eodem caudice pauci, 4,5—2,5 mm crassi, erecti simplices,
pilis brevioribus sursum curvatis, longioribus crassitiem caulis vix aequantibus, Folia
1—2 mm longe petiolata, ramosinervia, nervis supra obsoletis v. manifestis et ana-
stomosantibus, pilis brevissimis et longioribus utrinque vestita, suprema florifera ovata,
omnia basi subtus ad marginem glandulas 4 -- 4 margine breviter pilosas gerentia.
Flores dimorphi, sub anthesi ad apicem caulium conferti, fructus remoti; pedunculi
cr. 2 mm longi, toti adnati; prophylla lineari-subulata, cr. 4 mm longa, inferne 0,6 mm
lata. Calyx extrinsecus adpresse pilosus, in ?/; alt. in tubum anguste obconicum, intus
superne pubescentem coalitus, lobis lanceolatis 3-nervibus, apice nervo medio bre-
vissime producto vix apiculatis. Petala obtriangulari-cuneata, 8 mm (v. ultra?) longa,
4,5 mm lata, basi parcissime pilosa. Filamenta tubo imo brevissime adnata, hoc loco
vix incrassata, glabra, breviora 3 mm longa; antherae effloratae anguste ovatae 4 mm
longae, dorso in ?/; alt. affixae, apice recurvae. Styli inferne pilis parcis longiusculis
erectis obsiti, longiores 4 mm longi, antheras 2 mm longe superantes in parte !/; superiore
3-fidi, ramis linearibus, 4—2 iterum 3-fidis. Ovarium breviter ovatum, pilis erectis
brevibus dense vestitum. Fructus globulosus, pilis brevibus erectis dense obsitus.
Semina obovata, arcuato-curvata, 2 mm longa, 4,2 mm crassa, longitrorsum striata,
striis gibberosis, transversalibus obsoletis, brunnea, hilo breviter semigloboso, chalaza
prominula.
Habitat in Brasiliae civit. Goyaz: Glaziou n. 21450 ^,
Obs. Ex affinitate T. ellipticae Urb. et T. Hilaireanae Urb.
T. Hilaireana Urb. var. ovatifolia Urb. n. var: caulibus 45—20 cm
longis usque 4,5 mm crassis; foliis subsessilibus rigidiusculis ovatis v.
anguste ovatis, apice acutiusculis, basi rotundatis v. subt-uncatis, 2—2,5 cm
longis, 4—1,5 cm latis, dimidio usque duplo longioribus quam latioribus.
Pili ramorum et foliorum longiusculi, illi patentes. Petala alba, calycem parte
quarta v. tertia superantia.
Habitat in Brasiliae civit. Goyaz, in Campo inter Barreira do Veado
et Morro Redondo m. Oct. flor.: Glaziou n. 20652*.
T. foliosa Urb. n. sp.; caulibus 7—410 cm longis, valde ramosis,
hornotinis pallide viridibus teretibus, setosis, densissime foliosis; foliis
1—2 mm longe petiolatis, oblongo-lanceolatis usque lanceolato-linearibus,
1,2—2 em longis, 0,15—0,5 cm latis, 4—A0-plo longioribus quam latiori-
bus, utrinque aequaliter angustatis, apice acutis, margine plano integris,
utrinque setosis, internodiis pluries longioribus, superioribus vix decres-
centibus; calyce 8—10 mm longo, petalis calycem parum superantibus
flavis; ovario 6—140-ovulato; seminibus obovatis plus minus curvatis, nodis
retieuli vix prominulis.
Fruticulus valde ramosus, caulibus 1,5—3 mm crassis erectis, ramis patentibus,
pilis simplicibus patentibus crassitiem ramorum duplo et ultra superantibus albido-
flavidis, nunc minoribus curvato-erectis intermixtis. Folia nervis utrinque crassius-
cule prominentibus et in latioribus anastomosantibus, nitida, inferiora margine nuda,
Superiora satis longe supra basin glandulis 4 +1 (nunc altera deficiente) orbicularibus
circumcirca pilosis pallide brunneis notata, margine plana. Flores dimorphi, sub
6 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern, Nr. 60.
anthesi ad apicem subconferti, posterius remotiusculi; peduuculi 2—3 mm longi, apice
liberi, caeterum cum petiolis coaliti; prophylla lineari-subulata, 3—4 mm longa, vix
0,3 mm lata, longiuscule hirsuta, basi nuda. Calyx extrinsecus inferne brevissime v.
breviter pilosus, superne ad lobos setosus, in Ja alt. in tubum campanulato-cylindra-
ceum, intus superne plus minus pubescentem coalitus, lobis lineari-lanceolatis 3-nervi-
bus, obtusis brevissime apiculatis. Petala obovato-oblonga, apice subtruncata, 7 mm
longa, superne 3 mm lata glabra. Filamenta basi tubo cr. 4 mm longe adnata et hoc loco
incrassata, glabra, breviora 3,5—4 mm longa; antherae effloratae ovato-oblongae, apice
rotundatae, in ?/; alt. affixae. Styli longiores ad ramos parce pilosi 5 mm longi, in
parte 1/3 superiore in ramulos circ. 5 divisi, antheras 4,5—2 mm superantes. Ovarium
ovato-globosum pilis erectis hirsutum. Fructus globoso-ovati, majores er. 3 mm longi;
valvae dorso laeves, setis erectis obsitae, intus glabrae. Semina 2 mm longa, 4 mm
crassa, duplo longiora quam latiora, reticulato-striata, hilo vix semigloboso-prominulo,
chalaza parum prominente, arillo unilaterali.
Habitat in Brasiliae civitate Goyaz inter Burity et Vargem in Campos
inter lapides siliceos m. Jun. fl. et fruct.: Glaziou n. 24 450.
Obs. T. Hilaireanae Urb. affinis, sed habitu, ramificatione, pube, positione glandu-
larum, numero ovulorum diversa.
T. Crulsii Urb. n. sp.; caulibus 5—12 cm longis, 0,5—2 mm supra
basin erassis viridibus v. brunnescentibus, teretibus non striatis, dense
pubescentibus, inferne et medio parcissime, ad apicem dense. foliosis:
foliis 4,5—3 mm longe petiolatis, breviter v. orbiculari-obovatis, 0,6—1 cm
longis, 0,5—0,7 cm latis, non v. vix dimidio longioribus quam latioribus,
apice rotundatis v. subtruncatis, ad basin sensim v. subsensim in petiolum
angustatis, margine supero inaequaliter crenatis, utrinque breviter pubes-
centibus; calyce 8 mm longo; petalis calycem dimidio v. ultra superanti-
bus flavis; ovario 9—1 2-ovulato.
Caules e rhizomate lignoso usque 40 mm crasso plures v. numerosi, vetustiores
(ignibus conflagrati) crassiores et longiores, hornotini erecti simplices, pilis simplicibus
brevioribus curvato-erectis et longioribus magis patentibus flavidis v. pallescentibus
vestiti, ad apicem dense strigosi. Folia usque ad caulis apicem cr. 3, infima minuta,
superiora sensim majora, internodiis plures breviora, ad apicem valde conferta, nervis
supra non conspicuis v. subimpressis, subtus prominentibus, subtus margine ad basin
glandulis 1+4 orbicularibus circumcirca pilosis brunneis v. nigrescentibus ornata.
Flores monomorphi, sub anthesi cum foliis ad apicem caulium conferti, posterius
inferiores remotiusculi; pedunculi 2 mm longi, usque ad prophylla cum petiolis coaliti ;
prophylla lineari-subulata 3—3,5 mm longa, 0,3—0,4 mm lata, hirsuta, basi nuda.
Calyx extrinsecus breviter patulo-pilosus, vix in 1/3 alt. in tubum campanulato-cylin-
draceum, intus basi excepta albido-pilosum coalitus, lobis lineari-lanceolatis 3-nervibus
obtusis brevissime apiculatis. Petala obovato-oblonga, longe cuneato-angustata, apIC®
subtruncata, 40 mm longa, superne 4,5—5 mm lata glabra. Filamenta basi ima tubo
adnata et hoc loco vix incrassata, glabra 4,5 mm longa; antherae juniores ovato-oblongae
1,9 mm longae, apice obtusae, dorso in Zi, alt. affixae, Styli superne parce pilot
3 mm longi, in parte !/ superiore in ramulos 2—4, plerumque 3 nunc iterum divisos
D lon et n ra Th l ; ilis
partiti, cum antheris in eadem altitudine terminati. Ovarium ovato-conicum, P
erectis hirsutum,
Habitat in Brasiliae civitate Goyaz inter Chico Costa et fontes Rio
Torto in Campos: Glaziou n. 24 448.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60, 7
Obs. In honorem cl. L. Crurs, praefecti expeditionis Goyazensis, nominata et inter
T. Hilaireanam var, minorem, cui habitu paullum accedit, et T. Riedelianam inserenda.
T. tenuicaulis Urb. n. sp.; caulibus 10—15 em longis, 0,5—0,8 mm
supra crassis, annotinis brunneo-purpureis, hornotinis viridibus, teretibus,
striatis v. superne angulatis, glabris v. plus minus dense strigoso-pilosis,
inferne et medio parce v. parcissime, superne (in parte florifera) mediocriter
foliosis; foliis sessilibus v. subsessilibus, linearibus v. anguste lanceolato-
linearibus, 0,7—4,2 em longis, 0,1—0,15 em latis, 5—10-plo longioribus
quam latioribus, utrinque subaequaliter parum v. sensim angustatis, apice
acutis v. obtusis, margine integris, utrinque strigosis v. glabris, omnibus
(postremo saltem) internodiis pluries brevioribus, calyce 6 mm longo; petalis
calycem dimidio superantibus flavis; ovario 6—9-ovulato; seminibus
anguste obovatis, parum curvatis, nodis reticuli vix prominulis.
Caules e rhizomate lignoso usque 4 mm crasso plures v. numerosi, erecti
v. ascendenti-erecti simplices, pilis curvato-erectis crassiusculis pallide flavidis.
Folia florifera initio apice caulis conferta, posterius remota internodiis usque duplo
breviora, caetera caulina valde parca (2—6) et remota, infima saepe squamiformi-
abbreviata, omnia uninervia, nervis lateralibus nullis, subtus margine ad basin glandulis
1 +41 orbicularibus circumcirca pilosis pallide brunneis notata, margine non v. parum
recurva. Flores? dimorphi, jam sub anthesi inter sese remoti; pedunculi 41—1,5 mm
longi, inferne cum petiolis coaliti, superne v. ad apicem liberi; prophylla linearia
1,5—2 mm longa, 0,2 mm lata plus minus hirsuta, basi nuda. Calyx extrinsecus parce
v. crebrius hirtellus, vix in 2/5 alt. in tubum campanulato-cylindraceum, intus parce
pilosum coalitus, lobis oblongis v. anguste lanceolatis, 3- v. sub-5-nervibus obtusis
brevissime apiculatis, in sicco obscure atro-cyaneis. Petala oblongo-cuneata apice
subtruncata, 7 mm longa, superne 3 mm lata glabra. Filamenta basi tubo cr. 0,5 mm
longe adnata et hoc loco incrassata, glabra, 4—4,5 mm longa; antherae juniores ellip-
lico-ovales 4 mm longae, 0,5—0,6 mm latae, apice rotundatae, dorso sub medio affixae.
Styli glabri 3,5 mm longi, in parte 2/5 superiore in ramulos 4—5 lineares divisi, basin
antherarum attingentes v. (ex alabastris) antheras superantes. Ovarium ovatum, pilis
erectis hirsutum. Fructus globosus v. ovato-globosus 3—4 mm longus, 2,5—3 mm
crassus; valvae dorso laeves, setulis erectis obsitae, superne in sicco cyaneo-nigrescentes,
intus glabrae, Semina 2 mm longa, fere ! mm crassa, duplo longiora quam latiora,
reticulato-striata, hilo vix semigloboso-conico, chalaza parum prominente, arillo angusto
vix ad apicem adscendente.
Habitat in Brasiliae civitate Goyaz in Campos siccis et valde lapidosis
Serra dos Cristaés m. Sept. flor. et fruct.: Glaziou n. 21447.
Obs. Accedit ad T. Riedelianam Urb., quae foliis latioribus longioribus, superiori-
bus internodia duplo et ultra superantibus, nervosis, calyce longiore, seminibus arcuato-
curvatis recedit, et etiam ad T. Hilaireanam Urb.
T. melanorhiza Urb. n. sp.; caulibus 5—8 cm longis, 0,5—1 mm
crassis, hornotinis viridi-purpurascentibus, teretibus non striatis, pilosis,
ad basin nudis subnudisve, caeterum subaequaliter foliosis; foliis 4—2 mm
longe petiolatis elliptico-oblongis v. oblongo-lanceolatis 0,7—4,2 cm longis,
0,2—0,4 em latis, 3—5-plo longioribus quam latioribus, utrinque sub-
aequaliter angustatis, apice acutis, margine superiore parce inciso-dentatis,
utrinque basi excepta glabris, quam internodia 2—4-plo longioribus; calyce
8 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
5—6 mm longo; petalis (integris non visis) flavis; ovario 6—9-ovulato;
seminibus obovato-oblongis, arcuato-curvatis, nodis reticuli paullo pro-
minulis.
Caules e rhizomate lignoso-nigrescente usque 4 mm crasso plures erecti v.
ascendenti-erecti simplices, pilis curvato-erectis pallide flavidis. Folia nervis laterali-
bus 2—3 utrinque prominentibus et bene conspicuis, subtus margine ad basin glandulis
14-4 orbicularibus circumcirca pilosis pallide brunneis notata, margine revoluta.
Flores dimorphi, jam sub anthesi inter sese remoti; pedunculi 4—1,5 mm longi, in-
ferne v. basi tantum cum petiolis coaliti, superne liberi; prophylla linearia 2,5 mm longa,
0,3 mm lata hirsuta, basi nuda. Calyx extrinsecus pilosus, in 1/3 alt. in tubum cylin-
draceo-campanulatum, intus parce pilosum coalitus, lobis lanceolatis 3-nervibus obtusis
brevissime apiculatis, in sicco superne obscure atro-cyaneis, Petala glabra. Fila-
menta basi tubo cr. 0,3 mm longe adnata et hoc loco vix incrassata, glabra, longiora
4 mm, breviora 3 mm longa; antherae juniores ovali-ellipticae obtusae 4 mm longae,
dorso in 1/3 alt. affixae. Styli glabri, longiores 4 mm longi antheras superantes, breviores
3 mm longi basin antherarum attingentes, in parte 1/4 v. !/ superiore in ramulos cr.
4 filiformes divisi. Ovarium breviter ovatum pilis erectis breviter hirsutum. Fructus
globulosus breviter acuminatus vix 4 mm longus; valvae dorso laeves adpresse pilosae,
ntus flavidae glabrae. Semina vix 2 mm longa 0,8 mm crassa, reticulato-striata, hilo
semigloboso-prominulo, chalaza prominula, arillo non bene observato.
Habitat in Brasiliae civitate Goyaz in Serra dos Pyreneos prope Meia
Ponte in Campo, m. Sept. flor.: Glaziou n. 91449.
Obs. Ex affinitate arcta T. Riedelianae Urb., quae foliorum forma et magnitudine
florum recedit.
Var. latifolia Urb. foliis ovatis usque elliptico-oblongis 0,9—1,2 em
longis, 0,3—0,5 cm latis, 2—3-plo longioribus quam latioribus, utrinque
subaequaliter v. superne magis angustatis, apice obtusiuseulis v. obtusis,
margine supero parcissime dentatis v. subintegris,. inferioribus et inter-
mediis minutis laxissimis, supremis confertis.
Caules 5 cm longi, 0,5—0,7 mm crassi, inferne brunnei, superne nigrescentes.
Folia margine plana v. hinc illinc anguste revoluta. Flores sub anthesi ad apicem
caulis conferti. Petala calycem parte !/; superantia, obovato-cuneata, 5—7 mm longa,
3—8,5 lata.
Habitat in Brasiliae civit. Goyaz: Glaziou n. 21450°.
T. subnuda Urb. n. sp.; caulibus 30—60 cm longis, 4—4,5 mm supra
basin crassis, viridibus v. brunnescentibus, teretibus striatis glabris sub-
aphyllis; foliis inferioribus et intermediis ignotis, mox deciduis, superiori-
bus hinc illinc persistentibus, sessilibus filiformibus 0,6—1,5 cm longis,
0,3—0,5 mm latis erectis, internodiis duplo v. ultra brevioribus, floriferis
1,5—2,5 mm longis, margine plano integris glabris; calyce 8 mm longo;
ovario 6-ovulato; seminibus obovato-oblongis arcuatis.
Caules e basi perenni lignescente usque 7 mm crassa plures, annotini ignibus
conflagrati, hornotini simplices virgati v. interdum ad apicem ramulosi, tenuissime
punctulati. Folia 4-nervia, caulina eglandulosa, florifera basi subtus ad marginem
glandulis 4 + 4 satis amplis ovalibus pallidis et difficile conspicuis v. brunnescentibus
ornata. Flores dimorphi, ad apicem caulium conferti, postremo remotiusculi et ra-
cemum 2 cm longum referentes; pedunculi 2—1 mm longi toti adnati; prophylla lineari?
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 9
1,5—2 mm longa, 0,3 mm lata. Calyx extrinsecus brevissime et adpresse pilosus, in
1/5—2/5 alt. in tubum cylindraceum, superne ampliatum, intus superne pubescentem
coalitus, lobis lanceolatis brevissime v. obsolete apiculatis, 3-nervibus. Petala calycem
dimidio superantia, lutea unicoloria 8—9 mm longa, 4—5 mm lata, obovata, supra basin
pilosa. Filamenta tubo calycino cr. 0,5 mm longe adnata glabra, basi parum incras-
sata, longiora 6 mm, breviora 4 mm longa; antherae clausae oblongae 4,2 mm longae
0,5 mm latae, 2!/5-plo longiores quam latiores, apice obtusae, dorso in 1/3 alt. affixae.
Styli non colorati glabri, longiores 5 mm longi, antheras vix 4 mm superantes, in parte
tertia superiore iterum dividendo in ramulos 8—40 filiformes partiti, breviores 3 mm
longi ab antheris vix 2 mm distantes, flagello breviore. Ovarium ovato-conicum pilis
erectis brevibus obsitum. Fructus ovato-oblongus, obtusiuscule acuminatus, 5—7 mm
longus, 2,5—3,5 mm diametro; valvae dorso laeves parce adpresseque pilosae, intus ob-
solete brunneo-punctulatae, glabrae. Semina 2 mm longa, 4 mm crassa, reticulato-
striata, hilo semigloboso-prominente parvo, chalaza prominula vix concaviuscula, arillo
unilaterali fere ad apicem adscendente flavido.
Habitat in Brasiliae civitate Goyaz in Campos lapidosis prope Guari-
roba m. Oct. flor.: Glaziou n. 21446.
Obs. Ex affinitate T. trigonae Urb. et T. pinifoliae Camb., quarum prior caulibus
trigonis v. subtrialatis, foliis majoribus, ovario 18—40-ovulato etc., posterior caulibus
paene a basi dense foliosis, foliis basi glandulosis, calyce extrinsecus glabro etc
recedunt.
T. chrysodoxa Spenc. Moore! in Trans. Linn. Soc. IV. 5 (1895) p. 564
est T. discolor Urb. in Engl. Bot. Jahrb. XVII (4893) p. 506.
T. marmorata Urb. n. sp.; pube simplice brevissima; stipulis vix ! mm
longis; foliis 10—20 mm longe petiolatis obovato-oblongis usque oblongo-
lanceolatis, ad basin magis et valde sensim in petiolum angustatis apice
acutis v. breviter acuminatis, 13—18 cm longis, 2,5—5,5 cm latis, 3—5-plo
longioribus quam latioribus, margine praesertim supero minute v. manifeste
serrato-crenatis, utrinque glabris, supra basin ad marginem glandulas
4-+ 1 gerentibus; capitulis terminalibus; calyce 40 mm longo, in !/, alt.
coalito; filamentis tubi calycini basi er. 4 mm longe adnatis glabris; stylis
rectis; ovario 6-ovulato; fructu 5—6 mm longo, dorso granulato; seminibus
obovato-oblongis parum curvatis.
Frutex ut videtur. Rami vetustiores brunnei v. cinerascentes teretes, hornolini
brunnei, in sicco plicato-striati,'ad apicem pilis flavidis brevissimis sursum curvatis ad-
spersi. Stipulae parvae sed bene conspicuae triangulares, e caule juxta petioli basin
prodeuntes. Folia nervo medio supra superne vix prominulo, inferne paullum im-
presso, lateralibus utrinque prominulis, membranacea nitentia, supra minute brunneo-
et olivaceo-marmorata, subtus brunnescentia et aequali modo marmorata, suprema con-
fertiora, subito in bracteas comoso-dispositas multoties minores et valde alienas abeuntia.
Flores veris. dimorphi, in capitulum 45—25-florum densissime aggregati; pedunculus
vix 4 mm longus, inferne basi bracteae adnatus; bracteae coriaceae ad v. supra medium
biglandulosae, lineares acuminatae, 14—10 mm longae, 3—14 mm latae, supremae mi-
nores, supra medium v. ad apicem denticulatae, supra glabrae v. secus nervum medium,
sicut subtus adpresse et breviter flavido-pilosae; prophylla lineari-subulata, plus minus
concava 8—5 mm longa, 0,7—0,4 mm lata, integra v. supra basin parce denticulata,
eglandulosa, dorso adpresse pilosula. Calyx extrinsecus brevissime adpresse pilosus,
tubo intus superne albido-pubescente cylindraceo, lobis lanceolatis 3- v. 5-nervibus,
10 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
nervo medio supra apicem 0,3—0,8 mm longe producto. Petala calycem verisimiliter
parum superantia glabra. Filamenta longiora fere 7 mm longa; antherae defloratae
lanceolatae, 4,8 mm longae, in jn alt. affixae. Styli breviores in parte 1/4 suprema
multipartiti, flagello fere usque 4 mm longo, 3,5 mm longi, ab antherarum basi 1 mm
longe distantes, dense erecto-hirsuti. Ovarium erecto-pilosum; ovula ad placentae
medium afflxa. Fructus ovatus cr. 3,5 mm crassus; valvae recurvae, dorso breviter
pilosae, intus flavido- brunneae glabrae. Semina sub apice valvarum suspensa,
brunneo-nigrescentia, 4,5 mm longa, 4,8 mm crassa, ad hilum valde attenuata, longi-
trorsum striata, striis parum prominulis transversim non conjunctis, caeterum laevia,
chalaza perbrevi concava, hilo conico obtuso, arillo unilaterali fere ad chalazam ascen-
dente integro crassiusculo rigido manifeste pilosulo.
Habitat in Brasiliae civit. Bahia ad Nazareth: Sellow.
Obs. E serie Capitatarum, sed nulli arctius affinis; a T. albicante Urb., cui habitus
similis est, bracteis, (lore, fructu, seminibus toto coelo diversa.
T. dasystyla Urb. n. sp.; pube simplice brevi densa curvato- erecta
v. -adpressa; stipulis 0,5—0,8 mm longis; foliis 3—95 mm longe petiolatis,
ovalis v. ovato-ellipticis, utrinque subaequaliter angustatis, apice obtusis,
basi sensim v. subabrupte in petiolum angustatis, 4—6 cm longis, 4,8—3 cm
latis, 2—91!/,-plo longioribus quam latioribus, serratis, margine ipso ad
basin glandulas 2 + 2 v. 3 + 3 gerentibus, supra pilis brevibus curvulis
subtus brevissimis vestitis, subtus ad nervos strigosis; capitulis terminali-
bus, prophyllis oblongo- v. anguste lanceolatis v. linearibus; floribus mono-
morphis; calyce 7—7,5 mm longo, in ?/, alt. coalito; filamentis tubi basi
0,5 mm longe adnatis pubescentibus; stylis subrectis, fere a basi usque ad
ramulos verrucosis et dense pubescentibus; ovario 48— 95-ovulato; fructi-
bus 4 mm longis, dorso impresso-reticulatis; seminibus obovatis, parum
curvatis.
Fruticulus pedalis. Rami hornotini teretes, inferne purpurascentes gemmis
serialibus inter ramos et flores infimos obviis. Stipulae inter pubem difficile con-
Spicuae subulatae juxta basin petioli prodeuntes. Folia margine plana, serraturis saepe
inaequalibus, nervis utrinque prominulis, in parte caulis inferiore celeriter decrescentia.
Flores in capitula 42—20-flora collecti, nunc inferiores 4— pauci remotiusculi; bracteae
infimae euphylloideae subito decrescentes, intermediae et intimae breviter rhombeo-
ovatae usque ovato-oblongae petiolatae, 40—5 mm longae, 6—2 mm latae, superne ser-
ratae v. interiores integrae, utrinque pilosae, basi eglandulosae; pedunculi 4,5— 2 mm
longi, apice liberi, caeterum petiolis adnati ; prophylla oblongo-lanceolata usque linearia,
inferne petioliformi-angustata, 5—7 mm longa 0,5—1,5 mm lata integra, utrinque nes
suta; pedicelli nulli.. Calyx extrinsecus inferne parcius, superne crebrius breviter hir-
sutus, tubo infundibuliformi-campanulato, intus ad faucem piloso, lobis lanceolatis
3-nervibus, nervo medio supra apicem 0,5—4 mm longe producto. Petala calycem
perpaullo v. vix superantia, alba (ex Scuw.) obovato-oblonga, inferne sensim angustata,
5 mm longa, 4,5 mm lata, intus supra basin pilosa. Filamenta basi extrinsecus mani-
feste incrassata, 5 mm longa; antherae clausae ellipticae, apice rotundatae 0,8 mm
longae, in ?/; alt. affixae, defloratae superne parum recurvatae. Styli antheras bene
aequantes, apice 10—15-partiti, flagello cr. 0,5 mm longo, 3 mm longi, basi glabri, dein
usque ad flagellum paullo dilatati et dense hirsuti. Ovarium breviter ovatum pilis
erectis brevibus dense vestitum. Fructus globulosus; valvae dorso sub apice CH
filiformi vix 4 mm longo cornutae, brunneae, pilis brevibus et brevissimis obsitae, intu
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60, 11
flavo-brunnescentes glabrae. Semina 1,7 mm longa, vix 4 mm crassa reticulato-striata,
chalaza concaviuscula, hilo breviter conico, arillo albido unitaterali amplo fere ad apicem
ascendente.
Habitat in Brasiliae civitate Minas Geraös prope Ouro Preto: Ma-
galhaes in herb. Schwacke n. 9335, ibidem locis graminosis ad Tripuhy
m. Dec. flor. et fruct.: Schwacke n. 9973.
Obs. Arcte affinis T. capitatae Camb., quae foliis longioribus, ad apicem magis
angustatis, capitulis multifloris, bracteis lanceolatis usque linearibus, floribus eximie
dimorphis, stylis (longioribus) medio tantum verrucosis et hirsutis, ovulis parcioribus
recedit.
T. ulmifolia Linn. var, Thomasii Urb. n. var.; foliis obovato-orbicu-
laribus v. orbicularibus, parum v. vix longioribus quam latioribus, supre-
mis decrescentibus sed eadem forma; pedunculis 2—4 mm longis: floribus
verisim. heterostylis; calyce 27—30 mm longo, in ?/; alt. tubuloso; peta-
lis »albis«, ad basin ex sicco caerulescentibus; antheris 6 mm longis.
Fruticulus, ramis vetustioribus »lignescentibus« Rami hornotini inferne par-
cius pubescentes, superne dense et breviter hirsuti pilis plus minus erectis. Stipulae
filiformes 2—4 mm longae. Folia 5—8 mm longe crasse petiolata, basi subabrupte
cuneata et in petiolum angustata, medio el superne satis grosse crenata, apice rotundata
v. obtusissima 3—4 cm longa 2,5—3,5 cm lata, suprema decrescentia, omnia supra
basin glandulas ratione amplas ovales gerentia, breviter, dense et subadpresse pubes-
. centia, longitrorsum ad nervum medium plicata. Pedunculi toti adnati; prophylla
latiuscule linearia v. lineari-lanceolata sed plicata 9—45 mm longa, explanata 3—4 mm
lata, ad apicem sub pube densa plus minus serrata ad basin pluristipulata, eglandulosa.
Filamenta marginibus cr. 5 mm longe tubo calycino adnata, breviora 20 mm longa;
antherae defloratae lineari-subulatae rectae. Styli longiores 28 mm longi, antheras
3 mm superantes, apice brevissime lobulati (an stigmatum lobis jam evanidis?). Ova-
rium subanguste ovale pilis erectis Jobsitum, cr. 39-ovulatum. Fructus 8—410 mm
longus, dorso sub pube densa appressa obsolete granulatus. Semina oblonga parum
curvata 4 mm longa, vix supra 4 mm crassa.
Habitat in Africa orientali in territorio fluminis Tana in siccis are-
nosis m. Mart. flor. : F. Tnonas n. 47 in itinere Denhardtiano.
Obs. Inter T. ulmifoliae var. grandidentatam et elegantem inserenda: relationes
quoque habet ad var. velutinam.
Bemerkung. In meiner Monographie der Familie der Turneraceen
(Jahrb. d. Berl. bot. Gart. II. 1883 p. 42) führte ich den Nachweis, dass die
aus der alten Welt bis dahin bekannten Turnera-Arten: T. angustifolia Mill.
und T. elegans Otto (T. trioniflora Sims), beide nach meiner Auffassung
Varietäten einer und derselben Art, T. ulmifolia L., im südöstlichen Asien und
auf den ostafrikanischen Inseln aus den dortigen botanischen Gärten ent-
schlüpft und verwildert seien. Ich stützte mich auf die Thatsachen, dass
gerade diese beiden Varietäten in den ersten Decennien dieses Jahrhunderts
sowohl in den europäischen wie in jenen tropischen botanischen Gärten
eultivirt wurden, und dass, obgleich sie in ihrer amerikanischen Heimath
äußerst variabel sind, die in der alten Welt gesammelten Exemplare unter
einander und mit den cultivirten Exemplaren völlig übereinstimmen, wie
man es von den Nachkommen einer Pflanzenform in so kurzem Zeitraume
12 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60,
nicht anders erwarten darf. Ich kann jetzt noch hinzufügen, dass man seit-
dem die Ansiedelung und die Ausbreitung der T. ulmifolia bei Pondichery
(LeveiırL£ in Journ. de Botan. V. 1894 p. 244) direct beobachtet hat, während
ältere Schriftsteller von dem Vorkommen dieser Art im stidöstlichen Asien
nichts mittheilen. — Die oben beschriebene Varietät von T. ulmifolia, in
deren Formenkreis sie ohne allen Zweifel gehört, lässt sich nun mit keiner
amerikanischen Pflanze identifieiren. Die eigenthümliche Form der Blätter
und Vorblätter, die Farbe der Blüten, die Größe der Antheren und die
Länge der Samen hat sich aber unmöglich in einem Zeitraume von 70 Jahren
aus der T. ulmifolia var. elegans heraus entwickeln können. Andererseits
ist auch gar nicht einzusehen, wie die Var. elegans, welche aus der alten
Welt nur von Java und Singapore bekannt ist, in die trockenen Sandstep-
pen am Tanaflusse gelangt sein kónnte. Endlich ist es ganz ausgeschlossen,
dass hier eine Etiquettenverwechselung vorliegt, und die Pflanze aus Ame-
rica stammt: sie ist am 8. März 1896 an demselben Tage, wie die zweifel-
los afrikanische Loewia, von F. Tuomas gesammelt und in derselben Weise
etiquettirt, wie jene; die Denuarpr’sche Sammlung wurde dem Berliner
botanischen Museum am 10. April 1897 übergeben, aus ihr wurden mir
die beiden Turneraceen beim Auspacken von Herrn Dr. Gute sofort aus-
gehándigt. Wir sind also gezwungen anzunehmen, dass die Pflanze in der .
That am Tanaflusse einheimisch ist, und dass sie die erste Vertreterin der
Gattung Turnera in der alten Welt darstellt.
Umbelliferae
auctore IGN. URBAN.
Klotzschia Cham.
KI. Glaziovii Urb. n. sp.; caule ad apicem, foliis praesertim subtus,
inflorescentiis pube stellata cano-tomentosis; foliis caulinis pentagonis, basi
subtruncata vix cordatis 5-lobis lobis subgrosse et inaequaliter serratis; i07
florescentiis panniculatis e capitulis parvis plurifloris compositis; mericarp!iS
planis.
Planta metralis, Angelicae odorem exhalans. Caulis superne plus quam 1 om
crassus, in sicco plicato-striatus brunneus glabrescens, cicatricibus vaginarum salis
approximatarum notatus, medullosus. Folia petiolis superioribus laminam vix aequan-
tibus v. brevioribus abrupte in vaginam basi subamplexicaulem dilatatis, quoad suppe-
tunt usque ad 13 cm longa, 45 cm lata, T-nervia, omnia peltata, insertione ad Uu longt-
tudinis, lobis triangularibus v. breviter ovatis, basalibus nullis, subtus incana, supra
demum glabrescentia. Inflorescentiae usque pedales; rami alterni v. per parià
approximati; capitula usque ad 3 mm diamet rocontinent 4 v. plures flores fertiles, caele-
ros v. omnes steriles, ad basin plerumque subcomposita; bracteae ovatae usque lanceo-
latae; pedicelli 0,3—0,4 mm longi. Calycis lobi persistentes triangulares v. plerumque
triangulari-lanceolati acuminati 0,5—0,7 mm longi. Petalaet stamina non rite visa.
Styli flor. fert. posterius elongati et e calyce prodeuntes, divergentes, apice attenuati et
revoluti. Fructus calyce connivente stylisque apiculatus 4 mm longus, 2—2,5 mm latus,
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 13
vix 4 mm crassus, sponte bipartibilis; mericarpia ad commissuram plana, dorso bre-
viter pubescentia; carpophorum longe spinescenti-persistens.
Habitat in Brasiliae civit. Goyaz inter rupes Serra do Cabelludo
prope Pyrenaeos m. Sept. fruct.: Glaziou n. 91477.
Obs. Affinis Kl. brasiliensi Cham., quae differt glabritie, caule tenuiore, capitulis
paucifloris, calycis lobis obtusis v. acutiusculis, mericarpiis valde convexis.
Eryngium L.
E. goyazense Urb. n. sp.; caule anguste fistuloso, apice ?—3-radiato;
foliis basalibus 25—60 em longis, 2—4 mm diametro, fistulosis, supra
vaginam profunde canaliculatis et spatio 6—12 cm longo ad marginem con-
vexum spinas 4—2-nas v. superne solitarias patentes teretes usque ad
15 mm longas gerentibus, dein supra leviter canaliculatis margine nudis,
superne profunde sulcatis, ad apicem applanatis dorso convexiusculis;
foliis caulinis plerumque solitariis erectis, sterilibus v. ramulum gerentibus
perparce spinigeris, basi semiamplexicaulibus; inflorescentiis terminalibus
bis quater 3-furcatis, v. initio pedunculo abortivo 2-furcatis; capitulis glo-
bosis caeruleis, postremo 44—143 mm diametro; bracteis involucralibus non
prominentibus, integris.
Planta usque 80 cm alta. Rhizoma fibris nigrescentibus 2—2,5 mm crassis in-
structum. Caulis erectus, supra basin usque 4 mm crassus, striatus subnudus, simplex
v. parcissime ramosus. Folia basalia parca (5—7) linearia inferne subaequilata, superne
valde sensim angustata, apice ipso celeriter contracta et pungentia, basi in vaginam usque
1 em latam sed plicatam, 3,5—7 cm longam inermem, dorso crasse carinatam paullo
dilatata, nervis parallelis vix conspicuis, spinis primariis inferioribus 7—15 mm longis,
setiformibus, basi accessorias 3—0 minores praebentibus; caulina 5—7 cm longa line-
aria, ad basin cr. 4 cm longe subvaginantia, inferne canaliculata, superne plana; pro-
phylla primaria foliis caulinis conformia sed minora 1—4,5 cm longa. Inflorescentia
terminalis usque 50 cm longa laxe cymosa; pedunculi inferiores 5—6 cm longi; brac-
teae involucrales 4—5 mm longae lanceolatae subulato-acuminatae arcuatae 3-nerves,
dorso laeves, florales 3—5 mm longae. Sepala breviter ovata mucronulata 4,3 mm
longa. Petala oblonga 2 mm longa, apice anguste emarginata, lobulo inflexo quam
limbus fere 3-plo angustiore, basi in fila parca inflexa soluto. Squamae fructus laterales
utrinque 4—6, superiores sensim majores oblique ovato-lanceolatae, calycinae triangu-
lares uniseriatae, dorsales minimae vesiculosae depressae ferrugineae, dorso imo medio
deficientes.
Habitat in Brasiliae civit. Goyaz ad Cabeceiras do Rio St. Anna in
Courbiers, m. Jan. flor. et fruct. : Glaziou n. 21474.
Obs. Nulli alii specierum Brasiliensium ob foliorum structuram arctius affine op-
time ad finem sectionis Heterophlyctidiorum post E. luzulifolium Cham. inserendum est.
Bemerkung. Die basale verhältnismäßig lange, am Rande nackte
Scheide der Grundblätter ist schmal und tief rinnig und hat einen ver-
hältnismässig starken fistulosen Kiel, dessen Hohlraum durch eine dünne
mediane Seheidewand in zwei Hälften geteilt ist. Oberhalb der Scheide
wird der Blattrand plötzlich convex, das Blatt selbst bei oberseits allmäh-
lich seichter Furchung mehr rundlich, oberwärts wieder stärker gefurcht
und nach der Spitze allmählich flach. Im unteren und mittleren Teile ist
14 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60,
das Blatt hohl, aber der Hohlraum wieder durch eine dünne mediane
Scheidewand in zwei Hälften geteilt. Ob wir es hier mit einem auf die
Mittelrippe reducierten Blatte zu thun haben, oder ob ein rinniges Blatt,
wie es E canaliculatum zeigt, an den einwärts gebogenen Rändern ver-
wachsen ist una hier zugleich mit der Mittellinie der Innenfläche ver-
wächst, muss dahin gestellt bleiben. Bei der ersteren Annahme ist nicht
recht zu erklären, warum der Hohlraum durch eine mediane Wand geteilt
ist, bei der zweiten, warum auch der Kiel der Scheide, deren Ränder frei
und dünn sind, dieselbe Fächerung zeigt.
E. Goulartii Glaz. et Urb. n. sp.; caule anguste fistuloso apice 4—5-
radiato; foliis basalibus 6—8 cm longis, 4—6 mm latis, planis v. sub-
canaliculatis, usque ad apicem spinoso-setosis, spinis patentibus, inferne
supra sulcatis, superne teretibus, 6—8 mm longis, ad apicem sensim de-
crescentibus, subtus ad basin spinulis solitariis minoribus auctis; foliis
caulinis inferne nullis, superne subparcis, quam internodia brevioribus,
erectis, sterilibus, supra basin densius spinosis, inferioribus partem caulis
er. tertiam amplectentibus; inflorescentia terminali 4—5-cephala; capitulis
pulchre caeruleo-coloratis globosis v. ovato-globosis 44—13 mm diametro;
bracteis involucralibus parum prominulis, integris v. ad medium denti-
culis 4—2 spinuliformibus obsitis.
Planta 0,4—0,5 m alta. Rhizoma fibris 1,5—2 mm crassis instructum. Caulis
erectus, supra basin cr. 4 mm crassus, striatus, inferne nudus superne laxe foliosus,
simplex. Folia basalia valde numerosa linearia, inferne parum v. vix, ad apicem sensim
angustata spinoso-acuminata, basi ima in vaginam paullo latiorem 0,5—1 cm longam
inermem subdilatata, nervis parallelis paucis, subtus manifestioribus; caulina 4— 5,5 em
longa lanceolato-linearia v. ovato-lanceolata, margine toto spinigera; prophylla primaria
1—4,5 cm longa ovata v. ovato-lanceolata spinoso-incisa. Inflorescentia terminalis
cr. 4 em longa 4—5-radiata; radii simplices; pedunculus caulem terminans cr. 2,5 cm
longus; bracteae involucrales 7—9 mm longae lanceolatae v. lineari-lanceolatae, subu-
lato-acuminatae, arcuatae 3-nerves, dorso laeves, florales 6—4 mm longae integrae.
Sepala breviter ovata mucronulata 4,3 mm longa. Petala anguste ovalia 4,5 mm
longa, apice emarginata, lobulo inflexo quam limbus fere 3-plo angustiore, basi in fila
3—5 brevia soluto. Squamae fructus laterales utrinque 3—4, e basi latiore lanceolatae,
calycinae multo minores, dorso ferrugineo deficientes. Fructus non plane maturi.
Habitat in Brasiliae civit. Rio de Janeiro in summis montibus Serra
dos Orgäos m. lan. flor.: Glaziou n. 16085.
Obs. Species pulchra in honorem cl. GouLArT, comitis cl. GA in itineribus
botanicis, nominata inter E. panniculatum Cav. et species graminifolias quasi intermedia.
E. erosum Urb. n. sp.; caule solido, apice 3—4-radiato; foliis basalibus
20—38 cm longis, cr. 4,5 mm latis, canaliculatis, margine toto inermibus,
sed minute eroso-denticellatis; inflorescentiae radiis 4- v. sub-3-cephalis;
capitulis caeruleis semiovalibus cr. 8 mm diametro; bracteis involucralibus
parum prominentibus stellatim patentibus.
Caulis semimetralis, supra basin 2—2,5 mm crassus, nervis infern à
superne applanatis striatus, mediocriter foliosus, simplex v. ramulo unico praeditus.
Folia basalia erecta, angustissime linearia, apice sensim attenuata pungenti, De
e obsoletis,
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 15
paullatim in vaginam pluries latiorem membranaceo -marginatam nudam, 2—4 cm
longam dilatata, longitrorsum nervosa; caulina 4—5 erecta v. patentia, inferiora 5—8 cm
longa, superiora breviora, supra basin spinas breves gerentia, semiamplexicaulia; pro-
phylla lineari-subulata, inferne spinulosa, primaria 4—4,8 cm longa. Inflorescentia
terminalis 6—12 cm longa 3—4-radiata; radii simplices v. semel 3-furcati; pedunculus
caulem continuans 3,5—5 cm longus, 4 mm crassus; bracteae involucrales 8—10 lan-
ceolatae acutae, 3-nerves 4—5 mm longae, dorso laeves, florales ovato-lanceolatae, mar-
gine membranaceae acuminatae, 4- v. sub-3-nerves. Sepala ovata acuta, dorso laevia
carinata, 4,5 mm longa, 4 mm lata. Petala ovalia, apice anguste et profunde emargi-
nata, lobulo inflexo fere ad basin descendente, quam limbus 3—4-plo angustiore, basi
incurva subintegra v. parce dentata. Squamae ovarii laterales cr. 4 lineari-subulatae,
calycinae triangulares v. lanceolatae, dorso plicato nudo.
Habitat in Brasiliae civit. Minas Geraés in Serra do Batatal, m. Iun.
flor.: Glaziou n. 14876.
Obs. Ex affinitate E. juncei Cham.
Buettneriaceae
auctore K. SCHUMANN.
Buettneria L.
R. subulifolia K. Sch. n. sp.; herbacea perennis glaberrima caulibus
erectis strictis acutangulis, lineis pallidis in angulis impositis; foliis stricte
sessilibus subulato-trigonis anguste linearibus attenuato-acuminatissimis
rigidis ; inflorescentia terminali panniculata ramosissima ope lateralium ex
axillis foliorum superiorum aucta, floribunda; floribus pedicellatis pedicel-
lis filiformibus vel capillaribus glabris longiusculis; sepalis ovato-lanceo-
latis attenuato-acuminatis subcaudatis, glaberrimis; petalorum cucullis bi-
cornutis antice bidenticulatis, lamina subulato-caudata tereti, staminodio-
rum lobis tridenticulatis.
Frutex parva. Caules 90—100 em longi inferne teretes, superius pentagoni
obscure virides flavido-marginati. Folia 25—30 em longa ad medium 5—6 mm lata,
superiora minora coloris caulini, crasse marginata striata at haud conspicue nervosa.
Rami primarii inflorescentiae pauci virgati strieti angulosi. Ex axillis foliorum summo-
rum more bractearum demum abbreviatarum umbellas 4-vel 5-floras copiosas (5—6 pro
axilla) graciliter pedunculatas, pedunculo usque ad 4 cm longo, erumpunt; pedicelli
capillares 5—8 mm longi nigri. Sepala 6 mm longa glaberrima. Petala vinosa in
tota 6 mm longa, cucullus basilaris 4,5 mm metiens. Staminodiorum urceolus vix
A mm altus, antherae sessiles 0,3 mm aequantes. Ovarium ! mm longum.
In Brasiliae civitate Goyaz inter Rio Tocantius et Os Porcos, m.
Jan. flor.: Glaziou n. 20 729.
Obs. Haec species in sectione prima generis militat et B. jaculifoliae certissime
affinis; ab ea forma caulium et foliorum optime discrepat.
16 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Bombacaceae
auctore K. SCHUMANN.
Ceiba Gürtn.
C. Sipolisii K. Sch. et Schw. n. sp.; arbor parva ramis florentibus
modice validis teretibus aculeatis; foliis prope apicem ramulorum paucis
congestis petiolatis ternatis, foliolis breviter petiolulatis ellipticis vel sub-
orbiculatis vel obovatis rotundatis truncatis vel subretusis basi acutis sub-
coriaceis marginatis, mucrone interdum magno donatis, utrinque glaberri-
mis; floribus subracemosis e ramulis ultimis defoliatis solitariis vel
geminatis modice pedicellatis; calyce cupulato irregulariter rumpente
3—4-lobo glabro; petalis oblongo-obovatis obliquis extus pubescentibus
membranaceis refractis; staminibus faucem floris alte superantibus di-
thecis, tubo stamineo glabro prope faucem annulo villoso integerrimo
refracto munito, ovario glabro; capsula parva subglobosa, placentis indu-
ratis persistentibus superne lanuginosis.
Rami ultimi foliigeri vix unquam 20 cm superantes, prope basin 4—6 mm dia-
metro cortice obscure plumbeo vel nigricante obtecti. Folia 2—3 prope apicem con-
gesti; petiolus 3—5 cm longus teres; petioluli 2—5 mm longi superne sulcati; lamina
5—7 cm longa prope medium 2,5—5 cm lata sicc. castanea pallidius marginata interdum
saltem pruinosa, nervis utraque mediani parte majoribus 9—10 nonnullis vix minoribus
interpositis percursa. Pedunculus 5—8 mm longus immediate supra basin articulatus
glaber. Calyx 8—9 mm longus, Petala 3,5—4 cm longa sicc. pallide castanea viv.
probabiliter alba. Stamina 2 cm longa, tubus 7—8 mm metiens. Capsula ex rudi-
mentis exstantibus vix ultra 5 cm diametro lana sordide alba.
In Brasiliae civit. Minas Geraés ad Biribiry prope Diamantina, ab
Abbé Sipolis detecta: Schwacke n. 8324, Glaziou n. 18893 et 20206, fl.
Julio et Augusto.
Obs. Haec species propter annulum prope apicem tubi staminei in sectionem
Eriones pertinet, hoc loco cum specie nulla nisi cum C. jasminodora K. Sch. compa-
randa, at staminibus multo longioribus et insuper foliolis apice rotundatis vel truncatis
prima fronte distat,
Bombax L.
B. chartifolium K. Sch. n. sp.; arbor foliis longe petiolatis septenalis,
foliolis obtongo- vel lanceolato-obovatis breviter petiolulatis breviuscule vel
attenuato-acuminatis, acumine obtuso, basi in petiolum attenuatis supra
glabris subtus subpruinosis et sublente flavido-lepidotis; floribus longe
pedicellatis; calyce cupulato subquadrilobato extus pubescente intus sericeo;
petalis extus basi excepta sericeis intus villosis; staminibus calycem duplo
superantibus tubo extus glabro; ovario pubescente.
Arboralta. Petiolus 47 em longus teres; foliola vix ad 4 em longe petiolulata,
cum petiolulo supra excavato 45—20 cm longa, triente superiore 4—5,5 cm lala, nervis
iani Wäi We :nenti er-
utraque mediani parte 40—45 majoribus supra prominulis subtus prominentibus p‘
sa, chartacea. s , , , . us
cursa, chartacea, subtus sicc, canescentia, supra olivacea. Pedunculus vel pol!
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 17
pedicellus 3,5 cm longa gracilis. Calyx 4 cm vel paulo ultra longius extus obscure
purpureo-indutus. Petalaalbo-flavescentia 3,7 cm longa et 42 mm lata alba. Tubus
stamineus 8—9 mm longus, filamenta libera 19—14 mm longa.
In Brasiliae civitate Goyaz in Acampamento do Corrego do Brejo, in
sylvis rara m. Jul. flor.: Glaziou n. 20 722®.
Obs. 4. Haec species ad Bombax Candolleanum K. Sch. propter foliola subtus
glandulosa et calycem purpureum proxime, forsan nimis proxime accedit ita ut varie-
tatem solam prioris exhibeat. Foliis multo, contra mihi notis duplo majoribus attamen
minus alte compositis, floribus longius pedicellatis ab eo discrepat.
Obs. 2. In herbario regio Berolinensi species maxime insignis hujus generis
observatur cujus diagnosis hoc loco sequitur:
B. Ruizii K. Sch. n. sp.; ramis validis glaberrimis; foliis longe petio-
latis quinatis, petiolis superius puberulis, foliolis sessilibus ellipticis vel
obovatis breviter et acutissime acuminatis serrulatis, herbaceis supra pilis
minutissimis inspersis subtus pubescentibus mollibus; pannicula floribunda
floribus parvis; calyce truncato, petalis refractis.
Petiolus 44—148 cm longus. Foliola 7—45 cm longa ad medium vel superius
3,5—7,5 cm lata nervis majoribus utraque mediani parte saepius ultra 20 utrinque ad
subtus magis prominentibus percursa, supra castanea, subtus cinereo-viridis. Panni-
cula 42 cm longa 40 cm diametro ramis divaricatis. Pedicellus vix 5 mm longus.
Calyx 2 mm, petala 43—44 mm, androeceum 44 mm metientia.
Habitat in Ecuador prope Guayquil: Ruiz; Quinihuc incolarum.
Obs. Nulla species ad hunc usque diem exstat quae floribus taliter parvis et
inflorescentja taliter composita gaudet. [n sectione Eubombasis K. Sch. militat.
Rubiaceae
auctore K. SCHUMANN.
Psyllocarpus Mart.
Ps. phyllocephalus K. Sch. n. sp.; herba probabiliter annua vel si
perennis jam annuo primo florens inferne lignosa caulibus ad medium vel
altius simplicibus superius ramosis vel ramosissimis; caulibus teretibus,
novellis quadrangularibus minute papillosis; foliis acicularibus glabris ope
ramulorum abbreviatorum foliosorum spurie verticillatis, stipulis vaginatis
vagina margine denticulata; floribus paucis, ad 4—6 prope apicem ramu-
lorum inter folia copiosa capitellato-congestis; capsula glaberrima sepalis
binis cornuta, valvis coriaceis.
Suffrutex. Caules 45—30 cm longi inferne cortice cinnamomeo obtecti tandem
denudati superne manifeste herbacei olivacei. Folia vix ultra ! cm longa et 0,5 mm
lata mucronulata sicc. obscure viridia vel nigricantia. Vagina stipularis fere 4 mm
longa, denticulis duplo vel ultra longa. Flores caerulei v. pallide caerulei (ex Graz.)
haud exstant. Capsula 3—4 mm longa, sepalis 4,5—2 mm longis coronata.
In Brasiliae civitate Minas Geraés prope Diamantina ad Curalinbo
locis sterilibus: Glaziou n. 19499, Schwacke n. 8080; in civitate Goyaz inter
Paranana et Rio Torto in Campo, m. Febr. flor.: Glaziou n. 21504.
Obs. In genere ad hunc usque diem species tres descripserunt, ab omnibus inflo-
rescentia foliosa capitata statim dignoscitur.
Botanische Jahrbücher. Beiblatt 60. b
18 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Ps, Schwackei K. Sch. n. sp.; herba perennis gracilis superne parce
ramosa, inferne simplex, caulibus teretibus gracillimis glaberrimis basi
lignosis; foliis angustissime linearibus laxis glaberrimis, ramis abbreviatis
axillaribus nullis, ita ut priora haud spurie fasciculata evadant; vagina stipu-
lari brevissima brevissime denticulata; floribus stricte axillaribus binis
pro nodo paribus paucis subspicatim dispositis coeruleis pro rata majus-
culis, spicis terminalibus et ex axillis paris foliorum summi; capsula pro
rata parva tumidula glabra.
Caules 40—50 cm alti prope basim vix 4 mm diametro cortice pallide rubello-
cinereo obtecti. Folia 4—2 cm longa vix 0,5 mm diametro, stipulae vagina cum selis
superne subclavatis 4 mm aegre superat. O varium 4 mm longum, sepala hoc aequat.
Corolla coerulea 5—6 mm longa, lobi 2 mm metientes. Capsula 2,5—3 mm longa
et 2 mm lata elliptica a sepalis paulo minoribus coronata sicc. obscure cinerea.
In Brasiliae civitate Minas Geraes, locis arenosis in Serra do Cipo:
Schwacke n, 8089, floret Aprili.
Obs. Haec species propter gracilitatem staturae et floribus paucis pro axilla foli-
orum ad Psyllocarpum ericoidem M. et Z. accedit, at ope foliorum laxorum nunquam
fasciculatorum statim recognoscitur.
Tocoyena Aubl.
T. stipulosa K. Sch. n. sp.; planta lignosa ramis validis alternatim
complanatis novellis subaureo-tomentosis tarde glabrescentibus; foliis sub-
sessilibus oblongis acutis basi pariter acutis vel subrotundatis utrinque
dense tomentosis scabridis crassis, stipulis subulatis scariosis magnis, acu-
minatis diutius persistentibus ; capitulo terminali oligantho, floribus sessili-
bus; ovario tomentoso subeylindrico; calyce eupulari quinquedentato extus
glabrescente intus dense glanduloso; corolla elongato- infundibuliformi
extus tomentosa, lobis intus papillosis; stigmate clavato limbum attingente.
Planta 30—40 em alta. Rami annotini superne in hornotinum capitulo terminatum
transeuntes 71—140 mm diametro cortice nigrescenti-cinereo obtecti, scaberuli, novelli
multo angustiores. Petioli vix 3 mm metientes ut rami novelli induti, validi, lamina
8—10 em longa ad medium 4,5—9 cm lata subcinereo-ferruginea subtus magis in albi-
dum vel flavidum vergens, nervis majoribus 9—10 utraque mediani parte utrinque
propter indumentum copiosum immersis percursa. Stipulae 4,2—2,0 cm longae casta-
neae vel nigricantes. Ovarium 7—8 mm longum extus subaureo-ferrugineum; calyx
3—4 mm longum triente superiore dentatus. Corolla albido-flavescens 7—8 mm longa,
lobis vix 4,5 cm longis obliquis ob!usis, sicc. extus olivacea intus nigra.
In Brasilia civitate Goyaz inter Chico Costa et Macacos in Campo, M.
Octob. flor. : Glaziou n. 21485.
Obs. Stipulis magnis scariosis haec species ab omnibus aliis primo visu distin-
guitur.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 19
Asclepiadaceae
auctore K. SCHUMANN.
Melinia Dene.
M. Urbaniana K. Sch. n. sp.; ramis elongatis gracilibus teretibus,
apice summo tantum minutissime puberulis mox glabratis; foliis breviter
petiolatis ovato-oblongis acutissimis vel mucronatis basi cordatis subeoria-
ceis utrinque glaberrimis statu juvenili solo minutissime puberulis supra
nitidulis subtus opacis; umbella multiflora pedunculata, floribus breviter
pedieellatis, pedicellis et sepalis ovato-lanceolatis acuminatis, basi bre-
vissime coadunatis minute puberulis, glandulis inter ulteriora nullis;
corollae lobis acuminatis subinvolutis, aestivatione subcontortis et aegre tor-
tis, extus glaberrimis intus prope basin deorsum barbulatis; coronae lobis
bilobis, lobis latis truncatis nunc denticulatis, appendieula interiore acuta
auctis, basi subauriculato-contractis et hoc loco inter se breviter coalitis;
connectivo pro rata magno obtuso, capite stigmatis elongato-rostrato apice
bilobo.
Volubilis; rami florentes 75—80 cm longi prope basin vix 2 mm diametro cortice
laevi castaneo (sicc. quidem) obtecti. Petiolus rubescens vix ad 5 mm longus tenuis
supra applanatus; lamina 4—6 cm longa quadrante inferiore 4,5—2,5 cm lata, nervis
majoribus utraque mediani parte vulgo 5 supra prominulis subtus potius immersis
percursa supra sicc. castanea, subtus pallidior subochracea. Pedunculus 1,5—3,5 cm
longus gracilis, pedicelli vix 5 mm longi. Sepala 2 mm longa, pro rata angusta.
Corolla albido-flavescens, 5,5 mm metiens ad quadrantem inferiorem divisa. Coro-
nae lobi 4,5 mm longi, triente superiore divisi, ligula interior lobos anteriores aequans.
Gynostegiu m vix lobis coronae altius, stigmatis caput autem hoc 4 mm superans.
In Brasilia in civitate Goyaz prope Chico Lobo in valle Rio Paranana,
m. Nov. flor.: Glaziou n. 24 743.
Sarcostemma R. Br.
S. Glaziovii K. Sch. n. sp.; ramis florentibus gracilibus volubilibus
maxime intricatis apice summo sublanato-sericeis, mox nodis exceptis
glabratis; foliis modice petiolatis, petiolis puberulis, subpeltatis, prope
petiolos bielandulosis, ambitu oblongis vel ovato-oblongis mucronatis
basi rotundatis papyraceis, supra glabris subtus appresso-pubescentibus;
umbella longe vel longissime pedunculata oligantha, pedunculo glabro,
superne cum bracteolis brevibus subulatis pubescente, pedicellis elongatis,
pro rata validis; sepalis ovato-lanceolatis aeuminatis villosis, glandulis inter
ea nullis; corolla rotato - campanulata extus puberula margine ciliolata,
intus glabris; corona exteriore brevissima subintegerrima, lobis coronae
interioris obiter cucullatis obtusis, gynostegio paulo longioribus; connectivo
obtuso, stigmatis capite depresso-conico apice brevissime acuminato,
bilobo.
b*
20 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Rami florentes vix 2 mm diametro superne subviolaceo-ferruginei dein sordide
cinereo-virides. Petiolus 1—4,5 cm longus ejusdem coloris; lamina 4,5—4,5 cm
longa, 4,2—2,5 cm rarius paulo ultra lata, nervis majoribus 6—8 utraque mediani parte
supra vix subtus paulo magis conspicuis percursa sicc. subferrugineo-cinerea concolor.
Pedunculus 9—13 cm longus pro rata validus flexuosus; pedicelli 2—3 cm longi.
Calyx 3 mm metiens. Corolla albo-rosea, 8 mm longa lobis ovalis acutis. Corona
cupulata brevis exterior 1 mm alta, lobi interioris 3 mm aequans. Stamina margine
valde incrassato-indurata. Stigmatis caput 1 mm altum.
In Brasiliae civitate Rio de Janeiro prope Sete Pontes ad Baretto in
sepibus, m. Febr. flor.: Glaziou n. 24 744.
Obs. Cum S. cuspidato Fourn. quod forsan secundum auctorem a S. apiculato Dene.
non distat, affinitate conjuncta tamen foliis subpeltatis basi biglandulosis, umbella
pauciflora, pedunculo sub anthesi saltem glabro discrepat.
Hemipogon Dene.
R. laxifolius K. Sch. n. sp.; herba perennis vel forsan jam primo
anno florens gracillima simplex, basi lignescens, caulibus novellis ipsis
glaberrimis teretibus; foliis decussatis sessilibus vel subsessilibus an-
gustissime linearibus laxis flexuosis glaberrimis, basi glandulosis et linea
conjunctis; inflorescentia umbellata pauciflora extraxillari inter folia
erumpente; sepalis oblongis, obtusis, basi infima coalitis glabris, glandulis
solitariis vel binis interjectis; corolla urceolata basi inflata lobis et tubo
superiore intus puberulis ceterum glaberrimis; gynostegio valde depresso,
staminibus margine tumidis et valde indurato-incrassatis, connectivo
lanceolato membranaceo parte basali multo longiore; capite stigmatis um-
bonato brevi. l
Caulis exstans solitarius 80 cm altus basi 2—2,5 mm diameter superne viridis,
inferne cinereus. Folia 5—6 cm longa vix 4 mm lata. Pedunculus 4—1,5 cm longus
gracilis, bracteis et bracteolis triangularibus minutissimis. Flores 2—4, pedicellis
5—7 mm longis suffulti, omnibus his parlibus glaberrimi. Sepala 4,2 mm longa
Corolla 7 mm longa vix triente superiore lobata, subcoriacea, alba. Gynostegium
3 mm diametro at haud ultra 4 mm altum.
In Brasiliae civitate Minas Geraes in Serro do Cipo: Schwacke
n. 8170, floret Aprili.
Obs, Haec species cum H. luteo Fourn. affinitate conjuncta floribus albis et foliis
minoribus differt. Cum aliis floribus umbellatis distinctis speciebus certe ad genus
Astephani accedit.
Oxypetalum R. Br.
0. Schenckii K. Sch. n. sp.; ramis florentibus gracilibus teretibus
volubilibus superne incano-pubescentibus, indumento diutius persistenti-
bus; foliis petiolatis oblongis vel oblongo-ovatis acuminatis acutissimis bas!
cordatis, petiolo incano-pubescente, lamina supra pilis inspersa subtus
puberula; racemo oligantho extraxillari breviter pedunculato, pedicellis
modice longis, ut bracteae minutae subulatae et sepala anguste subulata
basi glandulis interposita incano- puberulis; petalis caudatis refractis
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 21
extus puberulis intus papillosis; coronae lobis lineari-oblongis obtusis intus
haud ligulatis superne tantum intus costulatis; antheris brevibus connec-
tivo alto acuto at coronae lobos haud superantibus; translatoribus magnis
nigris exappendiculatis dentibus lateralibus ovatis; capite stigmatis alte
bilobo caudato.
Rami florentes vix 2 mm diametro. Petioli 4—4,5 cm longi majores validiusculi
sicc. subangulati cinerei; lamina 3,5—5 cm longa ad medium 1,5—2 cm lata nervis
lateralibus majoribus utraque mediani parte majoribus 2 vel 3 utrinque prominulis
percursa sicc. olivacea. Racemus 3—6 florus vix unquam 5 mm lenge pedunculatus,
pedicelli 4,5 cm longi cinerei. Sepala A mm longa prope basin modo coalita. Corolla
in toto 46 mm, tubus 2 mm longa, sicc. cinereo-sanguinea viv. alba. Antherae4 mm
longae connectivo 2 mm longo superatae. Coronae lobi 3,5 mm metientes. Stig-
matis caput 5 mm longum ultra medium divisum.
In Brasiliae civitate Rio de Janeiro prope Cabo Frio in formatione
Restinga dicta scandens: H. Schenck n. 3809, floret Majo.
Obs. Haec species prima fronte formis quibusdam O. Banksii haud dissimilis, ab
ea autem ope coronae loborum manifeste connectivum superantum statim dignoscitur.
Ditassa R. Br.
D. apiculata K. Sch. n. sp.; herba perennis ramis volubilibus teretibus
unifariam puberulis; foliis breviuscule petiolatis suborbieularibus vel late
ellipticis obtusis vel retusis valide mucronatis basi rotundatis vel late acutis
nervosis subcoriaceis utrinque glaberrimis; racemis decussatis superne
umbellato-contractis breviter pedunculatis haud ramosis, bracteis ovatis
dorso puberulis; floribus modice pedicellatis; sepalis late ellipticis obtusis
ciliatis; corollae lobis intus dense barbatis; coronae lobis simul gynostegio
et corollae adnatis, exterioribus abrupte acuminatis marginibus incurvatis
superne prope acumen utrinque bidentatis, lobis interioribus formam
cornucopiae reiterantibus quadridentatis antice fissis et appendiculam
brevem emittentibus; capite stigmatis umbonato.
Rami florentes 40—45 cm longi prope basin 2,5 mm diametro cortice olivaceo
vel cinereo obtecti. Petiolus 2—3 mm longus glaberrimus; lamina 4,5—2,5 cm longa
ad medium 4—2 cm lata nervis majoribus c. 43 utraque mediani parte supra prominu-
lis subtus subimmersis transversalibus percursa sicc. castanea. Racemus ad summum
4—5 mm longe pedunculatus; bracteae vix 4 mm aequantes; pedicelli 3—5 mm
metientes. Sepala glandulis solitariis vel geminis interposita 2,5 mm longa. Corolla
alba tota 6 mm, tubus vix 2 mm longum. Coronae exterioris lobi 3 mm, interioris
2 mm longi. Gynostegium 1—1,5 mm aequans.
In Brasiliae civitate Minas Geraés ad Biribiry prope Diamantina:
Schwacke n. 8180, floret Martio.
Obs. Propter flores pro rata majores, corollam intus densibarbatam et lobos
coronae simul corollae et gynostegio adnatos haec species in sectione Orthotassae
prope D. grandifloram et affines collocanda est, a quibus autem forma coronae loborum
primo visu distat.
D. odorata K. Sch. n. sp.; herba perennis vel fruticulus ramis
elongatis non ubique volubilibus superne bifariam puberulis, demum gla-
29 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
bratis; foliis breviter petiolatis anguste linearibus utrinque acuminatis
margine.non raro recurvatis glabris; racemo ex axilla folii unius cujusque
paris breviter pedunculato; floribus umbellato -congestis modice pedi-
cellatis; sepalis ovatis acutiusculis vol obtusis extus lente validissima sola
minute puberulis; corollae lobis ovato-lanceolatis intus pubescentibus;
coronae exterioris lobis interiores subaequantibus subulatis gynostegio
simul et corollae adnatis.
Rami florentes 45—35 cm longi, majores superne manifeste volubiles prope basin
vix unquam ultra 4 mm diametro. Folia 2—3 mm longe petiolata 2—4 cm longa et ad
medium 2—4 mm lata sicc. obscure viridia enervia (praeter medianum). Racemus
decussatus c. 8—10 florus; pedicelli puberuli 2—3 mm longi. Flores albo-flavescentes.
Sepala 1,5 mm longa, interiora multo minora. Corolla tota alba 5 mm longa, tubus
4,5 mm metiens. Coronae lobi exterioris 2 mm longi, interiores et gynostegium
1,5 mm metientia. Stigmatis caput umbonatum.
In Brasiliae civitate Minas Geraös in Serra de Ouro Preto 1500 m
alt.: Schwacke n. 9203; ibidem prope Rio das Pedras in fruticetis, m.
April. flor.: Glaziou n. 19632.
Obs. Haec species in eundem formarum circulum ac prior pertinet, at foliis anguste
linearibus et indole coronae maxime ab ea distat.
D. refraetifolia K. Sch. n. sp.; fruticulus ramosissimus ramis erectis
strictis virgatis gracilibus teretibus substriguloso-puberulis demum glabratis;
foliis parvis ovato-oblongis acutis basi in petiolum brevissimum contractis
refractis coriaceis utrinque glabris; floribus minutissimis in axillis foliorum
summorum fascieulatis vel subumbellatis, pedicellis brevibus puberulis,
bracteis minutis ovato-oblongis; sepalis ovatis acutis glandulis solitariis
vel geminis interpositis glabris; corolla altissime divisa, lobis intus minutis-
sime puberulis; gynostegio corollam trientem vix aequante, lobis coronae
interioris iis exterioris similibus subulatis acutis.
Rami superne florentes stricti vulgo 8—20 cm longi dein interdum magis elongati
el minores florentes emittentes superne indumento sub lente valida conspicuo nigricanli-
cinereo, inferne cortice concolore obtecti, vix unquam ! mm diametro superantes. Folia
1,5—3 mm longa et prope basin 1—4,5 mm lata sicc. nigricantia, supra nitidula subtus
opaca. Flores viridescentes, bracteis vix 0,3 mm longis suffulti et pedicello 4—4,5 mm
longo stipitati. Sepala 0,6mm longa. Corolla I mm aequans alba. Gynostegium
numquam 0,5 mm superans; lobi coronae hoc aequantes.
In Brasiliae civitate Minas Geraés prope Diamantina ad Quart Tom-
bador, Biribiry, m. Mart, April flor.; Glaziou n. 49638, 19639, Schwacke
n. 8167.
Obs. Haes species non solum statura et foliis parvis refractis sed eliam exiguitate
florum qui ope lentis validissimae tantum examinari possunt, maxime insignis.
Marsdenia R. Br.
M. Schenckii K. Sch. n. sp.; frutex scandens, ramis modice validis sub-
tetragonis glabris lenticelloso-tuberculatis; foliis petiolatis oblongis vel ob-
ovato-oblongis breviter et acute acuminatis basi acutis chartaceis utrinque
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60, 23
glabris; floribus in cymam congestam breviter pedunculatum oligantham
conflatis, bracteis bracteolisque ovatis glaberrimis; sepalis ellipticis acutis
glandulis binis interpositis, glabris; corolla subinfundibuliformi-urceelata,
ad medium in lobos erectos obtusiusculos latos glabros divisa, tubo villoso';
coronae lobis basi infima carnosis superne in appendiculam membranaceam
lanceolatam erectam desinentibus;capite stigmatis subcolumnari apice bilobo.
Rami florentes 15 cm longi prope basin 2—3 mm diametro, hoc loco ut rami
adultiores cortice cinnamomeo obtecti. Petiolus 40—42 mm longus gracilis; lamina
5,5—16 cm longa ad medium 2,5—6 cm lata nervis majoribus 6—7 supra vix, subtus
vulgo omnino non conspicuis percursa. Floresc.40 in cymam capituliformem 6—7 mm
longe pedunculatam conflati pro rata mediocres. Sepala 4,5 mm longa. Corolla
tota 12—13 mm longa, tubus intus albo-villosus 7—8 mm metiens. Gynostegium
1 mm alte stipitatum, 4,5 mm aequans; coronae lobi cum appendicula membranacea
1,5 mm longa donati. Stigmatis caput 4 mm longum.
In Brasilia civitate Rio de Janeiro in silvis ad Monte Corcavado : H.
Schenck n. 4739; floret Decembri.
Obs. Corolla in aestivatione inusitato anguste contorta hanc speciem ab affinibus
distinguere sinit.
Capparidaceae
auctore E. GILG.
Capparis L.
€. Malmeana Gilg n. sp.; arbor parva glaberrima gracilis, ramis erecto-
patentibus, cortice virescente laevigato; foliis manifeste petiolatis lanceo-
latis vel ovato-lanceolatis, basi rotundatis vel subrotundatis, apice acutis
atque breviter angusteque apiculatis, chartaceis vel subcoriaceis, integris,
nervis paucis supra parce prominentibus marginato-curvatis, subtus in-
conspicuis, venis omnino nullis; floribus apicem caulis ramorumque versus
in racemos subconfertos ebracteatos dispositis, rarius in foliorum axillis
solitariis, longipedicellatis; sepalis liberis biseriatis, interioribus quam
exteriora subduplo majoribus, omnibus suborbicularibus rotundatis; petalis
obovato-oblongis quam sepala majora 1!/5-plo longioribus rotundatis; sta-
minibus oo quam petala 21/5-plo longioribus, filiformibus; gynophoro elon-
gato filamenta 1!/5-plo superante; ovario ovato, glabro.
Blütter 3—7 cm lang, 4—2,5 cm breit, Blattstiel 4,2—1,8 cm lang. Blüten-
stiel 4,5—2 cm lang. Äußere Kelchblätter ca. 5, innere 8—9 mm im Durchmesser.
Blumenblätter 1412—14 mm lang, 5—6 mm breit. Staubblätter 3—3,5 cm lang.
Gynophor 4,4—4,6 cm lang.
Paraguay: Colonia Risso bei Rio Apa, in Wáldern der Kalkregion
(Malme n. 4000, im September 1893 blühend).
Aus der Verwandtschaft von C. (Cynophalla) verrucosa Jacq., aber in Blüten- und
Blattmerkmalen stark abweichend.
24 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Dilleniaceae
auctore E. GILG,
Tetracera L.
T. (Empedoclea) calophylla Gilg n. sp.; frutex scandens foliis mani-
feste petiolatis, petiolo lateraliter manifeste alato, ovatis vel rarius late
ovatis, basi rotundatis, apice breviter acuminatis aculisque, integris,
coriaceis, supra scaberrimis, subtus pilis longiusculis molliusculis dense
obtectis vel subtomentosis, nervis lateralibus 42—14 inter sese stricte
parallelis eurvatis marginem petentibus ita ut venis supra impressis subtus
manifeste prominentibus, venis numerosissimis anguste et densissime re-
tieulatis; floribus racemosis, obscure flavidis (ex GLaziou); calyce 20—30-
phyllo, sepalis arcte imbricatis pluriseriatis, suborbicularibus, coriaceis
vel subeorneis, utrinque undique densissime et longe flavescenti-sericeo-
tomentosis; petalis ....
Blätter 8—14 cm lang, 3,5—6,5 cm breit, Blattstiel 4,2—1,5 cm lang, 3 mm
breit. Der 2—3-blütige Blütenstand ist 2,5—3 cm lang. Die wohl durch [nsecten-
stich abnorm vergrößerte Blüte (oder Frucht, welche ich nicht zerstören wollte) ist
2,3 cm lang, 4,7—4,8 cm breit.
Brasilia: Civit. Minas, Formacáo bei Diamantina (Glaziou n. 1883 6%,
im April 4892 blühend).
Obgleich die Pflanze nur eine wohl durch Insectenstich abnorm vergrößerte Blüte
(oder Frucht?) trug, habe ich die Art dennoch beschrieben, da sowohl über die Ver-
wandtschaftsverbültnisse wie über die Verschiedenheit von T. Empedoclea Gilg und
T. lasiocarpa Eichl. kein Zweifel bestehen kann.
Davilla Vell.
D. neurophylla Gilg n. sp.; frutex alte scandens foliis longe petiolatis,
petiolo lateraliter late alato, late oblongis vel late ovatis, apice basique
rotundatis, sed apice ipso breviter et acute apiculatis, coriaceis, integris;
nervis lateralibus 6—8 stricte marginem petentibus, venis manifeste et
dense reticulatis, nervis venisque crassis subtus valde prominentibus supra
immersis ; floribus in racemos vel panniculas axillares vel terminales pauci-
floros dispositis, prophyllis inferioribus euphylloideis, superioribus brac-
teoideis, supremis plerumque ovatis et semiamplexicauli-sessilibus; calycis
phyllorum 2 exterioribus triplo minoribus, sequente semiexterno duplo
minore quam interiora subaequalia, omnibus orbicularibus, chartacels,
glabris; petalis 5 calycem aequantibus, aequalibus, flavescentibus (ex
GiazioU); ovariis 9 obovatis.
Blätter 6—10 cm lang, 3,5—5,5 cm breit, Blattstiel 4,5—2 cm lang, 3—4 mm
breit. Blütenrispen oder Trauben 5—8 cm lang. Blütenstiele 5—12 mm lang:
Knospen vor dem Aufblühen ca. 8 mm im Durchmesser.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 95
Brasilia: Civit. Goyaz, zwischen Fazenda do Lambary und Lagoa
Formoza (Glaziou n. 20633, im Januar eben aufblühend).
Ist mit D. flexuosa St. Hil. verwandt, aber durch die eigenartige Nervatur auf das
beste geschieden.
Curatella L.
C. Glaziovii Gilg n. sp.; frutex alte scandens foliis longe petiolatis,
petiolo terete, ovatis vel ovato-oblongis, basin versus sensim angustatis,
apice breviter et acute aeuminatis, obsolete marginatis vel superne serrato-
sinuatis, subcoriaceis, supra glabris opacis, subtus densissime ac longius-
cule brunneo-tomentosis, nervis lateralibus 40—13 stricte marginem
petentibus et inter sese parallelis, venis majoribus omnibus in nervis late-
ralibus rectangulariter impositis, nervis venisque supra vix conspicuis,
subtus manifeste prominentibus; floribus in axillis foliorum plerumque
jam delapsorum in fasciculos densos multifloros (20—40-floros) congestis;
sepalis petalisque orbicularibus; staminibus oo; antheris introrsis; ovario
unico ovato.
Blätter 12—20 cm lang, 6—9 cm breit, Blattstiel 4—1,7 cm lang. Blüten-
büschel hóchstens 4 cm im Durchmesser. Blütenstiel 6—7 mm lang. Blüten-
knospe vor der Offnung 2,5—3 mm im Durchmesser.
Brasilia: Civit. Minas, Ribeirão de Taquarussü, in Gehólzen (Glaziou
n. 18838, im Mai 1892 blühend).
C. Glaziovii unterscheidet sich nicht nur durch die Blattform und Nervatur von
der weit verbreiteten C. americana L., sondern auch durch den auffallenden gebüschelten
Blütenstand und den einzelnen Fruchtknoten der Blüten.
Marcgraviaceae "EL
auctore E. GILG.
Marcgravia L.
M. dasyantha Gilg n. sp.; glaberrima, foliis ramorum fertilium lanceo-
latis vel oblongo-lanceolatis, sessilibus vel subsessilibus, basin versus
sensim angustatis, apice longe vel longissime cuneatis, sed apice ipso ple-
rumque subrotundatis, hydatodis hypophyllis magnitudine variis semper
impressis (apertis) creberrimis, plerumque + manifeste 4—6-seriatis vel
saepe omnino irregulariter positis, nervis lateralibus subtus paullo promi-
nentibus; racemis umbelliformibus multifloris, rachi brevissima, nectariis
tubulosis apice acutis, orificio semper labio acuto triangulari unilaterali
instructis semper ad pedicellos abbreviatos apice flore efloeto coronatos
lateraliter adnatis, pedicellis normalibus elongatis 40—50 in inflorescentia
confertis; sepalis & orbicularibus; corolla cylindraceo-conica; staminibus
paucis (10—14); ovario ovato-oblongo in stylum brevem crassum sensim
abeunte.
26 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Blätter 7—40 cm lang, 4,7—2,5 cm breit. Blütenachse (Achse der Traube)
7—10 mm lang. Blütenstiele 3,3—4 cm lang. Die Nectarien tragenden Blüten-
stiele sind 2,5—3 cm lang, die seitlich mit dem Blütenstiel verwachsenen Nectarien
selbst sind 4,5 cm lang, 3—4 mm dick, der Lappen an der Mündung ist etwa 5 mm
lang. Die Kelchblätter haben etwa 2,5 mm im Durchmesser. Die Knospe hat kurz
vor der Öffnung 6 mm Länge.
Brasilia: Minas Geraés, Rio Novo (Araujo in Herb. Schwacke n. 9363).
Verwandt mit Marcgravia polyantha und M. myriostigma, aber vou beiden durch
die Blattform, die Kleinheit der Blüte, die Kürze der Blütenstiele und die Form und
Lagerung der Hydatoden sehr viel verschieden.
M. mexicana Gilg n. sp.; glaberrima, foliis ramorum fertilium lanceo-
latis, breviter vel brevissime petiolatis, basin versus sensim angustalis,
apice longissime et acutissime cuneatis, hydatodis hypophyllis submagnis
apertis crebris 2-seriatis, i. e. semper marginibus parallelis et ab eis cr.
4,5 mm distantibus, nervis lateralibus utrinque paullo sed manifeste pro-
minentibus; racemis umbelliformibus multifloris, rachi brevissima, nectariis
tubulosis apice rotundatis, orificio rotundato, breviter stipitatis, pedicellis
nectaria cr. 3-plo longit. superantibus gracilibus 30—40 in inflorescentiam
collectis; sepalis 4 parvis orbieularibus sub anthesi patentibus; corolla
cylindracea elongata apice acutiuscula; staminibus 42—20; ovario ovato in
stylum brevem crassum abeunte.
Blätter 7—9 cm lang, 4,8—2,3 cm breit, Blattstiel 2—3 mm lang. Blüten-
achse 5—7 mm lang. Blütenstiele 2,8—3,5 cm lang. Nectarien 7—8 mm lang
gestielt, 7—8 mm lang, cr. ^ mm dick. Kelchblätter cr. 2 mm im Durchmesser. Die
Knospe hat kurz vor der Öffnung cr. 7 mm Länge.
Mexico: Mirador (Wawra n. 4132).
Die neue Art ist verwandt mit M. polyantha Delp., wird sogar vielleicht von
WirTMACK zu dieser Art gezogen (Vera Cruz: Galeotti n. 292, eine Pflanze, welche mir
leider nicht vorlag). Jedoch sind die Verschiedenheiten in der Blattform, Nervatur, der
Anordnung der Hydatoden, endlich auch im Blütenstande und den Blüten so groß, dass
ein Zweifel an der specifischen Verschiedenheit der Arten nicht bestehen kanu.
M. salieifolia Gilg n. sp.; glaberrima, foliis ramorum sterilium ovatis
vel cordatis sessilibus, minimis, apice acutis, ramorum fertilium oblongo-
lanceolatis vel plerumque lanceolatis, breviter petiolatis, inferne sensim
angustatis, apice longissime et acutissime cuneatis, opacis, hydatodis hypo-
phyllis minimis parcissimis hinc inde obviis, saepius verosimiliter omnino
deficientibus, nervis venisque utrinque inconspieuis; racemis umbelli-
formibus multifloris, rachi brevissima, nectariis tubulosis valde curvatis
apice rotundatis, orificio semper labio acuto triangulari unilaterali instruc-
tis, pedicellis 40—50 elongatis nectaria 2—3-plo longitudine superantibus
in inflorescentia confertis; sepalis 4 orbicularibus apice subobtusis; corolla
ovata; staminibus numerosis, 25—30; ovario ovato in stylum brevem
crassum abeunte.
it, die
Blätter der unfruchtbaren Kriechzweige 1—1,7 cm lang, 7—9 mm Ne ap
der Blütentriebe 42—15 cm lang, 2—3 cm breit. Blütenachse 4,5—1,7 cm sis
Blütenstiele 6—8 cm lang. Nectarien 3—3,4 cm lang, davon betrágt der
Deiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 27
1,3—1,5 cm. Der Lappen an der Mündung ist 4—5 mm lang. Die Kelchblütter
haben etwa 3—3,5 mm im Durchmesser. Die Knospe hat kurz vor der Öffnung cr.
9 mm Länge.
Brasilia: Rio de Janeiro, Serra da Rica (Ule n. 800, im August
blühend).
M. salicifolia ist eine sehr ausgezeichnete Art aus der Verwandtschaft von
M. polyantha und myriostigma. Besonders abweichend sind Blattform, Nervatur und
Hydatoden.
M. erassicostata Gilg n. sp.; glaberrima, foliis ramorum fertilium
oblongis vel ovali-oblongis breviter sed manifeste et crasse petiolatis,
subcoriaceis, basin versus sensim angustatis, apice longe acuminatis, apice
ipso aculissimis, utrinque laevibus, opacis, sed costa subtus valde in-
crassato-prominente manifeste splendente, hydatodis hypophyllis resina (?)
impletis numerosis semper non nisi ad marginem ipsum seriatis; racemis
umbelliformibus multifloris, rachi brevi, nectariis tubulosis valde curvatis,
apice rotundata inflatis, orificio semper labio acuto valde elongato trian-
gulari unilaterali instructis, pedicellis 40—50 strictis, elongatis nectaria
er. duplo longit. superantibus in inflorescentia valde confertis; sepalis 4
orbicularibus obtusis; corolla juniore ovato-conica; staminibus numerosis.
Blätter der fruchtbaren Zweige 9—12 cm lang, 3—4.5 cm breit, Blattstiele
2—3 mm lang und 2 mm dick, Blütenachse 4,5—2 cm lang. Blütenstiele der
noch nicht völlig entwickelten Blüten 2,5—3 cm lang und sehr starr. Nectarien
cr. 2 lang, davon beträgt der sehr dicke und kräftige Stiel cr. 6 mm. Der Mündungs-
lappen der Nectarien ist 7—8 mm lang und sehr spitz. Die Kelchblätter haben
ungefähr 4 mm im Durchmesser. Die noch nicht völlig entwickelte Krone ist 5—6 mm
hoch.
Brasilia: Yriro, an der Grenze der Staaten S. Paulo und Rio de Ja-
neiro (Sellow n. c. 1264, im April 1820 mit ziemlich entwickelten
Knospen).
M. crassicostata steht der M. salicifolia sehr nahe, weicht aber durch die breiteren
und acuminaten Blätter mit der dicken Mittelrippe, auch durch die Form der Nec-
tarien ab. o 2009/0
M. macrophylla Gilg. ien
(Syn. M. rectiflora var. macrophylla Wittm. in Mart. Fl. Bras. XU. 1,
p. 222, t. XL, f. I).
Die von Wırrmack als Varietät der westindischen M. rectiflora beschriebene Pflanze
lag mir in den schönen Exemplaren des Wiener Hofmuseums (Maynas alto, in silvis ad
Tocache: Póppig n. 2005) vor. Wie schon aus der genauen Beschreibung WirrMACK's
hervorgeht, hat M. macrophylla mil M. rectiflora nur einige Blütenmerkmale gemein,
weicht dagegen im Habitus, in der Blattforin, der Textur und Nervatur des Blattes und
auch zahlreichen Blütenmerkmalen ganz auffallend ab. M. macrophylla ist eine der cha-
rakteristischsten Arten der Gattung überhaupt und gehórt gar nicht in die Náhe von
M. rectiflora, sondern in die der M. polyantha, ohne aber mit dieser wirklich näher ver-
wandt zu sein.
M. subeordata Gilg n. sp.; glaberrima, foliis ramorum fertilium
manifeste petiolatis ovatis vel ovato-oblongis, basi rotundatis vel plerum-
98 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60,
que subcordatis vel cordatis, apice brevissime et crasse triangulari-acumi-
natis, apice ipso acutis, coriaceis vel subcoriaceis, utrinque opacis, nervis
lateralibus numerosis utrinque manifeste prominentibus inter sese paral-
lelis et stricte marginem integrum petentibus, hydatodis hypophyllis par-
cissimis, plerumque 2 ad laminae basin, saepius omnino inconspicuis;
racemis umbelliformibus, 12—15-floris, pedicellis patentibus crassis sub-
elongatis, manifeste et dense tuberculatis; nectariis maximis, in apice
rachis ultra flores breviter productis, congestis, erectis vel erectiusculis,
longissime tubulosis, apice sensim incrassatis atque saepius clavato-rotun-
datis, ore ampliato rotundato; sepalis duplo latioribus quam longioribus,
sub anthesi patentibus, rotundatis; corolla ovato-ovali, apice rotundata;
staminibus 16—19; ovario obconico; fructu magno globoso stigmate
mammiformi coronato, 8-loculari; seminibus minimis, subcompressis.
Blütter 7—11 cm lang, 3—4,5 cm breit, Blattstiel 5—6 mm lang. Blüten-
achse etwa 12—43 mm lang, davon beträgt der zwischen Blüten- und Nectarienregion
sich einschiebende Teil etwa 3 mm. Blütenstiele 3—3,5 cm lang, nach oben zu
stark verdickt. Die Mündung der Nectarien hat etwa 6—7 mm im Durchmesser. Die
Nectarien selbst sind 3,5—4,2 cm lang und an der Basis 3, an der Spitze 7—8 mm dick.
Der Nectarienstiel ist 7—41 mm lang. DieKelchblütter sind etwa 4,5 mm hoch
und 5—8 mm breit, Die am Blütenstiel seitlich angeheftete Krone ist kurz vor dem Auf-
blühen 4,4 cm hoch und 8—9 mm dick. Die kugelige Frucht besitzt etwa 4,7 cm
Durchmesser.
Brasilia: zwischen Vittoria und Bahia (Sellow n. 156 in Blüten,
n. 1070 mit reifen Früchten).
Diese neue Art wurde von WirrMAck (in Mart. Fl. Brasil. XII. 4, p. 229) mit der
guianensischen M. coriacea Vahl vereinigt, und ein grofer Teil der dort gegebenen
Beschreibung und der Abbildung ist mit Bestimmtheit den von SeLLow gesammelten
Exemplaren entnommen, Die Arten sind nun wohl mit einander verwandt, kónnen aber
ganz unmóglich vereinigt werden. Sie unterscheiden sich schon ganz auffüllig durch
den Bau der Blätter, welche bei M. coriacea starr lederartig und lanzettlich sind, in eine
lange, sehr scharfe Spitze auslaufen und am Grunde mehr oder weniger abgerundet
sind. Ferner sind bei M. coriacea Vahl die Blütenstiele höchstens 2,2 cm lang, die
Nectarien erreichen nie mehr als 2,5 cm Lünge, und die Blüten sind ansehnlich kleiner
als bei M. subcordata und besitzen eine eifórmige Gestalt.
M. Sprucei Gilg.
(Syn. M. parviflora var. Sprucei Wittm. in Mart. Fl. Bras. XII. 1.
p. 228, t. 42 f. III).
Diese Art gehört zwar in die Verwandtschaft von M. parviflora Rich., kann aber
mit derselben unmöglich vereinigt werden. Sie stimmt im Blütenbau mit M. parviflora
im allgemeinen überein, weicht dagegen in ihrem ganzen vegetativen Aufbau von dieser
Art weit ab. Es ist mir ganz zweifellos, dass WirrMACK stellenweise viel zu sehr Zu-
sammengezogen hat, da er bezüglich der Artunterscheidung fast nur Blütenmerkmale
berücksichtigt. Und da die letzteren bei geringem Material oft nicht sehr charakte-
ristisch hervortreten, so konnte es vorkommen, dass »Collectivarten« aufgestellt
wurden, deren Componenten (Varietüten) zu ganz verschiedenen Gruppen gehören
(vergl. z. B. M. rectiflora). — Ich brauche diese Art nicht mehr zu beschreiben, da Ste
von WirrMACK kurz charakterisiert und gut abgebildet wurde.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60, 29
M. neurophylla Gilgn. sp.; »frutex volubilis«glaberrimus foliis ramorum
fertilium manifeste petiolatis oblongis vel oblongo-lanceolatis, basi subrotun-
datis vel sensim angustatis, apice acutis vel rarius cuneatis, subcoriaceis,
utrinque opacis, integris, nervis lateralibus numerosissimis inter sese paral-
lelis et stricte marginem petentibus utrinque manifeste prominentibus et
margine inter sese curvato-conjunetis, venis supra parce subtus manifeste
prominentibus denseque aequaliter reticulatis, hydatodis hypophyllis magnis
in parte laminae inferiore hinc inde 2—4 obviis; racemis umbelliformibus
20—30-floris, pedicellis patentibus tenuibus vel florem versus paullo
incrassatis. subbrevibus etuberculatis; nectariis 4—5 in apice rachis
ultra flores breviter productis, congestis, erectis, tubulosis, apicem versus
sensim incrassatis, apice ipso rotundatis, ore paullo vel vix ampliato rotun-
datis; sepalis manifeste latioribus quam longioribus, sub anthesi erecto-
patentibus, rotundatis; staminibus numerosis; fructu globoso stigmate
mammiformi coronato.
Blätter 7—12 cm lang, 2—4,5 cm breit, Blattstiel 4—6 mm lang. Blütenachse
etwa 10 mm lang, davon beträgt der zwischen Blüten- und Nectarienregion sich ein-
Schiebende Teil etwa 3 mm. Blütenstiele 2,4—2,8 cm lang. Die Mündung der
Nectarien hat etwa 2,5 mm Durchmesser. Die Nectarien selbst sind etwa 4,8—2 cm
lang, an der Basis 2—2,5 mm, an der Spitze 4—5 mm dick. Der Nectarienstiel ist
etwa 4 cm lang. Die Kelchblätter sind etwa 2—2,5 mm lang und 4—5 mm breit.
Die am Blütenstiel seitwärs ansitzende eiförmige Blumenkrone ist kurz vor dem Auf-
blühen cr. 7 mm hoch und an der Basis etwa 5—6 mm dick. Die kugelige Frucht
besitzt 7—8 mm Durchmesser.
Brasilia: Minas, Carandahy, an Felsen (Glaziou n. 13584).
Diese neue Art, welche in die Verwandtschaft von M. coriacea Vahl und M. Eich-
leriana Wittm. gehört, ist durch die starke Nervatur der Blätter und die netzartige An-
ordnung der Venen sehr ausgezeichnet. Aber auch in der Form der Blütenknospen und
der Nectarien weicht sie erheblich von jenen ab.
M. Wittmackiana Gilg n. sp.; caulibus ramulisque subteretibus;
foliis ramorum floridorum breviter petiolatis oblongis vel oblongo-lanceo-
latis, basi rotundatis, apice manifeste acuminatis, acumine acuto, coriaceis,
hydatodis hypophyllis ad folii basin 2 submagnis, secus marginem minimis
hinc inde obviis; racemis umbelliformibus, multifloris, pedicellis paten-
tibus subbrevibus infra florem incrassatis; nectariis elongatis angustis,
breviter stipitatis, erectis, tubuloso-cucullatis, apice vix vel paullo in-
crassatis, ore ampliato rotundato; sepalis duplo latioribus quam longioribus;
corolla globoso-ovoidea, apice rotundata; staminibus 21— 23; ovario late
ovoideo.
Blätter 8—44 cm lang, 2,8—3,4 cm breit, Blattstiel 5—6 mm lang. Blüten-
Stiele etwa 2 cm lang, dick und warzig. Knospe vor dem Aufblühen 8 mm lang,
6 mm dick. Nectarien im Ganzen etwa 3,5 cm lang, davon beträgt der Stiel 7—8 mm,
die Mündung des Nectariums besitzt etwa 5 mm im Durchmesser. Die Region der Nec-
tarien schließt unmittelbar an diejenige der Blüten an ohne eine Zwischenregion.
Brasilia: Ilheos (Wawra et Marx n. 296).
Diese neue Art hal sehr viel Ahnlichkeit mit M. coriacea Vahl, weicht aber be-
30 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
sonders dadurch von jener ab, dass hier ,die Nectarien ohne Zwischenraum auf die
Blüten nach oben an der Achse folgen.
M. stenoneetaria Gilg n. sp.; caulibus obsolete tetragonis cortice
flavescente laevi longitudinaliter lenticellato; foliis ramorum floridorum
breviter petiolatis oblongis vel saepius oblongo-lanceolatis, valde obliquis,
basin versus sensim angustatis, apice manifeste acuminatis, acumine acuto,
subeoriaceis, hydatodis hypophyllis minimis hine inde ad marginem ipsum
obviis; racemis umbelliformibus subpaucifloris, pedicellis patentibus bre-
vibus infra florem paullo incrassatis; nectariis elongatis angustissimis, in
apice rachis ultra flores manifeste productis, congestis, erectis, tubulosis,
apicem versus sensim paullo ampliatis, ore valde dilatato, dilatationis
margine rotundato; floribus. ... (nondum satis evolutis).
Blätter meist sehr deutlich schief, 9—12 cm lang, 3—4 cm breit, 2—4 mm lang
geslielt. Blütenstiele etwa 1,8—4,5 cm lang. Nectarien im Ganzen etwa 3 cm
lang, davon beträgt der Stiel etwa 7 mm; die Mündung des Nectariums besitzt etwa
7—8 mm im Durchmesser. Die Region der Nectarien ist von der der Blüten durch einen
etwa 5—6 mm hohen Zwischenraum getrennt.
Brasilia: Civit. Para, Tanai am Rio Acara bei Para (R. SPRUCE,
blühend im Sept. 1849).
Norantea Aubl.
N. macrostoma Gilg n. sp.; ramis floriferis subteretibus lignosis;
foliis obovatis vel obovato-ovalibus, basi sensim in petiolum brevem
crassum cuneato-angustatis, apice rotundatis vel subrotundatis, subcoriaceis
vel coriaceis, margine subreflexis, hydatodis hypophyllis maximis lenticelli-
formibus 16—19 margini parallelis biseriatis; racemo subelongato, 5—6 em
longo, pedicellis elongatis crassis erecto-patentibus; nectariis magnis in
pedicelli parte 2/; inf. insertis, pendulis, tubulo-sacciformibus, superne
manifeste dilatatis, orificio maximo ut videtur suborbiculari, manifeste
stipitatis; prophyllis calyei approximatis sepaloideis; sepalis magnis late
ovato-orbicularibus subduplo latioribus quam longioribus; corolla magpa,
petalis valde imbricatis oblongis; staminibus 49 filamentis incrassatis et
valde dilatatis; antheris lanceolato-linearibus, applanatis; ovario crasse
ovato-orbiculari.
Blütter 5—9 cm lang, 3—5 cm breit, Blattstiel 5—7 mm lang. Blütenstiele
4—5 cm lang, sehr kräftig ausgebildet. Nectarien im ganzen 4 cm lang, davon be-
trägt der Stiel 8 mm. Die Mündung der Nectarien hat etwa 4 cm im Durchmesser.
Kelchblütter 4 mm lang, 8 mm breit. Blumenblätter 14 mm lang, 6—7 mm
breit.
Bolivia: Yungas (Bane n. 390). ,
Diese von Rusgy als N, peduncularis herausgegebene neue Art ist mit M. peduncularis
zwelfellos verwandt. Die beiden Pflanzen können jedoch nicht unter einer Art zu-
sammengefasst werden, denn sie weichen in zu vielen Punkten (Form und Textur des
Blattes, Hydatoden, Form der Nectarien, Blütenverhältnisse) von einander ab. Besonders
Charakteristisch ist für N. macrostoma, dass hier die Mündung der Nectarien außer-
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 31
ordentlich weit, trompetenarlig, erweitert ist, was bei N. peduncularis Poepp. niemals
der Fall ist.
N. eostaricensis Gilg n. sp.; glaberrima ramis florigeris subteretibus
erassiuseulis; foliis obovato-oblongis, breviter petiolatis vel subsessilibus,
apice rotundatis, basin versus sensim angustatis, sed ima basi subrotun-
datis, coriaceis, integris, margine (in sicco) plerumque subrevolutis,
nervis lateralibus supra inconspicuis, subtus parce prominentibus, hyda-
todis hypophyllis manifeste 2-seriatis, maximis, apertis; racemo brevi
6—12-floro, pedicellis elongatis crassis strictis patentibus vel superi-
oribus erecto-patentibus; bracteis magnis in pedicelli parte !/; inf. abeun-
tibus pendulis, globoso-saceiformibus ventraliter subincurvatis, orificio
magno subovali, breviter stipitatis; prophyllis calyci approximatis omnino
sepaloideis; sepalis (ita ut prophyllis) magnis ovato-orbicularibus, rotun-
datis, coriaceis; petalis sepala subtriplo superantibus, fusco-rubicundis
(ex collectore), oblongis, rotundatis; staminibus numerosis calycem valde
excedentibus; ovario subgloboso superne sensim in stylum longiuseulum
contracto.
Blätter 7—41 cm lang, 2,5—4,5 cm breit. Blütenachse 4—7 cm lang.
Blütenstiele 5—7 cm lang. Nectarien 4,3—41,5 cm lang, 7—8 mm breit und wohl
ebenso dick. Das Mündungsläppchen ist 2—3 mm lang. Die Kelchblätter be-
sitzen 5 mm im Durchmesser. Die Knospe vor dem Aufblühen ist 4,2—1,3 cm lang.
Die Blumenblätter sind 8—410 mm lang, cr. 6 mm breit.
Costa Rica: Alto de la Cruz, auf Bäumen (Carl Hoffmann n. 542, im
Juni blühend).
Diese ausgezeichnete Art ist woh! am nächsten mit N. peduncularis Poepp. ver-
wandt, von welcher sie jedoch durch sehr zahlreiche Merkmale, besonders die Form
der Nectarien, abweicht.
N. macroscypha Gilg n. sp.; ramis floriferis subteretibus crassissimis
vel subearnosis; foliis obovatis breviter petiolatis, apice basique rotun-
datis, apice ipso ut videtur semper manifeste emarginatis ibidemque vero-
similiter secernentibus, coriaceis, costa utrinque paullo prominente, nervis
secundariis paucis supra immersis, subtus prominulis, venis omnino nullis,
hydatodis hypophyllis numerosis plerumque parvis vel minimis margini
subparallelo-seriatis; racemo subelongato vel elongato, pedicellis elongatis
crassis vel crassissimis erecto-patentibus; neetariis sessilibus maximis in
pedicelli parte !/, inf. insertis pendulis, tubuloso-sacciformibus, sub medio
erassissimis, apicem basimque versus sensim angustioribus, orificio parvo
ut videtur semiorbiculari; prophyllis ealyci approximatis omnino sepaloi-
deis; sepalis late ovato-orbicularibus, manifeste latioribus quam longiori-
bus; petalis ....
Die Blätter dieser sehr auffallenden Pflanze sind 42—46 cm lang, 5—9 cm breit,
der Blattstiel ist etwa 5 mm lang und ebenso dick. Die Blütenstiele sind 4,5—5,5 cm
lang und 6—8 mm dick. Die Nectarien sind etwa 5 cm lang, in der Mitte 7—8 mm
dick. Die Mündung der Nectarien hat etwa 7—8 mm im Durchmesser. Die Kelch-
blütter sind 4,4—1,3 cm lang und 4,4—1,5 cm breit.
32 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Peru: Bei Chacahuai (Ruiz et Pavon a. 1787).
Die neue Art führt im Herb. Berol. den Namen Marcgravia pentapetala, im Herb.
Boissier-Barbey den Namen: M. macrocarpa, beide von den Sammlern beigefügt. Von
WirrTMACK wird die Pflanze nicht erwähnt, dagegen ist es nicht unmöglich, dass sie
schon von G. Don (Gen. Syst. I. 625) unter dem Namen Norantea obovata (R. et P.)
G. Don oder N. macrocarpa (R.et P.) G. Don beschrieben wurde. Doch sind die Be-
schreibungen so durchaus ungenügend, auch in manchen Punkten durchaus unzutreffend
(foliis .... minute-mucronatis), dass ich nicht anstand, die auffallende Pflanze, welche
ganz vereinzelt in der Gattung dasteht und sich vielleicht am besten bei der Gruppe der
N. peduncularis unterbringen lässt, zu beschreiben.
N. mieroseypha Gilg n. sp.; foliis obovatis, apice subrotundatis vel
brevissime apiculatis, basi sensim in petiolum brevissimum angustatis,
chartaceis, nervis primariis supra subinconspicuis, subtus manifeste pro-
minentibus, venis paucis inaequaliter laxe reticulatis, hydatodis hypophyllis
parvis paucis margini subparallelis 4-seriatis, vel seriebus valde inaequali-
bus; racemo valde elongato (40 cm et ultra longo), floribus sessilibus;
nectariis sub flore insertis, breviter (cr. 2,5 mm longe) stipitatis, subeupuli-
formibus (i. e. orbicularibus paulloque concavis); sepalis suborbicularibus;
corolla (in alabastro) subglobosa; staminibus ut videtur semper 7, liberis,
filamentis complanatis, antheris sagittato-lanceolatis.
Blätter 7—41 em lang, 3,5—5,5 cm breit, Blattstiel 5—6 mm lang. Nectarien
etwa 2,5 mm lang gestielt, der napffórmige obere Teil nur etwa 5 mm im Durchmesser
betragend, nur schwach vertieft. Die Kelchblätter sind etwa 4 mm hoch, 4,5 mm
breit. Die Knospe der Blumen blä tter ist vor der Öffnung etwa 2,5 mm hoch.
Ecuador: Lucumas (Spruce n. 6020).
WirrMACK zog die soeben beschriebene Pflanze zu N. anomala H.B.K.). Jedoch
zweifellos mit Unrechl. Denn wie die Abbildung (Kunta in Hums. et Bonpt. Nov. Gen.
VII t. 647) und gute Exemplare (Bolivia, Espirito Santo: Bang n. 4194; Miquelito im
Rio Yungas-Thal, 4500 m ü. M.: O. Kuntze, blühend im April 4892) ergeben, ist N. ano-
mala eine ganz andere Pflanze, ausgezeichnet durch anders geformte Blütter mit ab-
weichender Hydatodenlagerung, viel größere Blüten, lang gestielte Nectarien mit helm-
fórmigem, oberem, secernierendem Teil.
N. aurantiaca Spruce, welche Wırrwack ebenfalls zu N. anomala zieht, ist sowohl
von N. anomala wie von M. microscypha weit verschieden. Ganz besonders abweichend
sind bei N. aurantiaca, abgesehen von den Blütenverhältnissen, die Blätter, was Form,
Nervatur und Ausbildung der Hydatoden betrifft. Charakteristisch ist für diese Art,
dass sich im oberen Teil des Blattes auf jeder Seite eine mächtige, große Hydatode
findet, während sonst nur noch einige sehr kleine auf der Blattfläche zerstreut sind.
In diese Verwandtschaft gehört auch die neuerdings aufgestellte Norantea droseri-
formis Rusby, welche durch die vier sehr regelmäßigen Reihen von auffallend großen
Hydatoden ausgezeichnet ist.
Souroubea Aubl.
S. sympefala Gilg n. sp.; foliis oblongis vel rarius obovato-oblongis,
apice acutis vel acutiusculis, basin versus subsensim in petiolum mediocrem
angustatis, chartaceis, nervis venisque utrinque manifeste prominentibus,
venis inaequaliter angute reticulatis, hydatodis hypophyllis magnis crebris
inaequaliter distributis; racemo elongato pedicellis longiusculis ita ul
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 33
nectariis pilis brevissimis saepius lepidotis laxe obtectis; nectariis tri-
partitis calcar cavum basi bicruratum efformantibus, calcari elongati apice
clavato, eruribus equitantibus dilatatis oblongo-lanceolatis apice rotun-
datis; prophyllis sepaloideis; sepalis suborbicularibus sub anthesi erectis;
petalis magnis in parte 4/; super. in tubum obconico-cylindraceum connatis,
lobis ovatis acutis vel acutiusculis sub anthesi reflexis; staminibus 5 peta-
lorum 4/; longit. adaequantibus linearibus.
Blütter 9—13 cm lang, 3,5—5 cm breit, Blattstiel 7—9 mm lang. Blütenstiele
etwa 3 cm lang. Das ganze Nectarium ist 3,2—3,5 cm lang, davon ist der nectar-
führende Sporn etwa 1,5 cm lang (am Ende 4 mm dick), die blattartigen Schenkel etwa
2 cm lang, 5 mm breit. Die Kelchblätter besitzen etwa 3 mm im Durchmesser. Die
Blumenkrone ist etwa 4 cm lang, davon beträgt die Röhre etwa 8 mm.
Panama: bei Chagres (Fenprer n. 291, im Febr. 1850 blühend).
Es ist nicht unmöglich, dass S. sympetala dieselbe Pflanze ist, welche WirTMACK
(l. c. p. 252) als S. guianensis Aubl. var. lepidota (Miq.) Wittm. beschreibt. Sollte dies
der Fall sein, was nach der kurzen Diagnose nicht mit Sicherheit festzustellen ist, so ist
die Pflanze zu unrecht mit S. guianensis vereinigt worden. Denn während bei allen
Arten der Pflanze Souroubea die Blumenblütter hóchstens am Grunde leicht vereinigt
sind, ist die Krone bei unserer Art bis zu €/; ihrer Höhe fest verwachsen.
Meiner Ansicht nach wären überhaupt mehrere der von WirrwACk zu S. guianensis
gezogenen Varietäten, welche mir fast sämtlich in guten Exemplaren vorlagen, besser
als gesonderte Arten belassen oder beschrieben worden.
S. paehyphylla Gilg n. sp.; foliis late obovatis, apice rotundatis vel
breviter apiculatis, basin versus sensim in petiolum brevem crassum cu-
neato-angustalis, rigide coriaceis, magnis, utrinque opacis, supra laevibus,
subtus nervis primariis inter sese stricte parallelis manifeste prominentibus,
venis inconspicuis, hydatodis hypophyllis parvis undique inaequaliter
dispersis; racemo elongato 12—15 cm longo, pedicellis brevibus crassis
glabris, nectariis parvis tripartitis calcar cavum basi bicruratum efforman-
tibus, calcari subelongato apice paullo incrassato, cruribus crassiusculis
brevibus equitantibus, lanceolatis, acutiusculis; prophyliis omnino sepa-
loideis, erectis; petalis alabastrum obovato-globosum crassum formantibus,
subliberis vel liberis.
Blätter 43—44 cm lang, 6—7 cm breit, Blattstiel 7—9 mm lang. Blütenstiele
1.3—1,4 cm lang, 2 mm dick. Das ganze Nectarium ist nur 4,2—4,3 cm lang, davon
ist der nectarführende Sporn 7—8 mm lang (am Ende 2,5 mm dick), die dickfleischigen,
blattartigen Schenkel etwa 5 mm lang, 2—2,5 mm breit. Die Kelchblätter besitzen
etwa 3 mm im Durchmesser. Die blühbare Knospe ist 7—8 mm hoch, 5 mm dick.
Östliches Peru: auf dem Berge Campana bei Tarapote (Srruck
n. 4469, im August 1856 blühend).
Die neue Art gehört mit Sicherheit in die Verwandtschaft der S. crassipes (Tr.et Pl.)
Wittm., weicht aber von derselben in vielen Punkten ab.
S. didyma (Poepp.) Gilg.
Syn. S. crassipes (Tr. et Pl.) Wittm., var. didyma Wittm. l. c. p. 254.
Ruyschia didyma Poepp. msc. ex Wittm. 1. c.).
Botanische Jahrbücher. Beiblatt 60.
34 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60,
S. didyma ist eine durchaus andere Pflanze als S. crassipes, wenigstens stimmen
die beiden von Dogrpe gesammelten Pflanzen, welche mir in ausgezeichneten Exem-
plaren vorlagen, nur in den Gattungsmerkmalen überein. Die von Wırrtuack als
S. crassipes bestimmte Pflanze (Peruvia subandina, in fruticetis tractus Chihuamula
versus Cuchero: PoeprrıG n. 4236, im August 1829 blühend) besitzt lanzettliche, dünn-
lederartige, unten keilfórmige, oben kurz und spitz acuminate Blätter, welche auf der
Oberseite glatt sind, während unterseits die zahlreichen, in spitzem Winkel von der
Mittelrippe abgehenden, unter einander streng parallelen und am Rande bogig mit ein-
ander verbundenen Nerven ersten Grades sehr deutlich hervortreten. Der Blütenstiel
ist ziemlich dünn, jedenfalls nicht dicker als bei S. guianensis Aubl. Die Blüte ist klein,
ganz so wie die der S. guianensis, nur dass die Flügel des Nectariums nicht auf dem
Blütenstiel reiten, sondern zusammengeklappt neben dem Blütenstiel liegen.
Im Gegensatz hierzu sind bei S. didyma (Poepp.) Gilg (Peruvia subandina, in
silvis lucidioribus prope Cuchero: PoErPiG, im December 4829 blühend) die -Blätter
verkehrt-eiförmig, oft sogar breit verkehrt-eifórmig, an der Basis abgerundet oder fast
abgerundet, an der Spitze abgerundet oder kurz apiculat, dick lederartig, beiderseits
fast ohne sichtbare Nerven. Der Blütenstiel ist sehr stark verdickt. Die Blüten sind
fast doppelt so groß wie bei der vorigen Art. Die Nectarien reiten auf dem Blütenstiel,
sie sind sehr klein, der Sporn kurz und dick, die Flügel ziemlich fleischig-verdickt,
lanzettlich, abgerundet.
Übrigens glaube ich nicht, dass die von Porrris Ruyschia peruviana genannte, von
WirrMACk Zu S. crassipes gezogene Pflanze wirklich zu letzterer Art gehört. Denn es
ist — von anderen Abweichungen abgesehen — völlig unerfindlich, wie dieselbe
»erassipes « genannt werden könnte, da doch ihr Blütenstiel genau so dünn ist wie der
der S. guianensis. Die von Triana und PLancnon Ruyschia crassipes genannte Pflanze ist
eben offenbar von S. peruviana (Poepp.) (welche ich soeben beschrieben habe) ver-
schieden.
Ruyschia Jacq.
R. platyadenia Gilg n. sp.; frutieulus subscandens, ramis florigeris
erassiusculis; foliis obovatis vel obovato-oblongis, breviter petiolatis, apice
rotundatis, basin versus sensim angustatis, sed basi ipsa rotundatis, coriaceis
vel subcoriaceis, integris, utrinque opacis, nervis lateralibus supra paullo
subtus manifeste prominentibus numerosis, in angulo 30—45? a costa abeun-
tibus et stricte marginem petentibus, margine inter sese curvato-conjunctis;
racemis elongatis, floribus numerosis, pedicellis horizontalibus brevibus;
nectariis perpendiculariter dependentibus, sub calyce exsertis, subspathu-
latis, planis, subcoriaceis; sepalis suborbicularibus, latioribus quam longi-
oribus; corolla in alabastro subglobosa vel globoso-ovata, petalis sub
anthesi reflexis obovato-oblongis, apice rotundatis vel subrotundatis liberis;
staminibus 5 subapplanatis; ovario ovato superne sensim in stylum brevem
crassum abeunte.
Blätter 9—41 cm lang, 3,5—4,5 cm breit, Blattstiel cr. 4 mm lang. Blüten-
stand 45—20 cm lang. Blütenstiele 4 cm lang. Die im trockenen Zustande
etwas zurückgekrümmten, thatsüchlich aber flachen Nectarien sind ungefáhr 8 mm
lang, in der Mitte etwa 3 mm breit, ungefähr 3—4 mm lang gestielt. Die Kelch-
blätter sind 4,5 mm hoch und 2—3 mm breit. Die Knospe hat etwa 2,5 mm Durch-
messer. Die Blumenblätter sind 4 mm lang, 2 mm breit,
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 35
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro, Petropolis, am Ufer des Rio Piabanha
(Glaziou n. 16365).
Eine ausgezeichnete Art, welche durch Blattform, Nervatur und die Form der
Nectarien von den beiden Arten der Gattung stark abweicht.
Oleaceae
auctore E. GILG.
Linociera Sw.
L. Glaziovii Gilg n. sp.; arbuscula (ex Graziov) foliis oblongis vel
oblongo-lanceolatis, petiolatis, utrinque attenuatis vel plerumque apice
longiuscule sed late acuminatis, apice ipso rotundatis, supra glaberrimis,
subtus ad nervorum axillas barbellatis, subeoriaceis, nervis lateralibus
8—10 stricte marginem petentibus inter sese parallelis, venis laxe inae-
qualiter reticulatis, nervis venisque supra inconspicuis vel vix conspicuis,
subtus manifeste prominentibus; paniculis axillaribus brevibus paucifloris,
folio multo brevioribus, rachi pilosiuscula subpatenti-ramosa, ramulis
capitato-3—5-floris, bracteis linearibus vel liguliformibus; calyce normali
sed extrinsecus densissime pilis longiusculis griseis vel flavescentibus
obtectis; petalis linearibus ut videtur crassiusculis, quam sepala ca. 10-plo
longioribus; antheris calycem paullo superantibus, connectivo vix pro-
ducto.
Blätter 42—20 cm lang, 5—8 cm breit, Blattstiel 4,2—1,4 cm lang. Blüten-
stánde 4—7 cm lang. Blumenblütter 10—14 mm lang, 0,7 mm breit.
Brasilia: Civit. Goyaz, in der Serra dos Pyreneos, an Flussläufen
(Glaziou n. 20822, im September blühend).
Scheint mit L. crassifolia Mart. am nächsten verwandt zu sein, ohne aber irgend
eine größere Übereinstimmung zu zeigen.
L. Glaziovii Gilg, var. lanceolata Gilg n. var.; foliis lanceolatis vel
anguste lanceolatis, 44—22 cm longis, 2,5—4 cm latis, coriaceis vel rigide
coriaceis, venis utrinque non vel vix conspicuis; inflorescentiis novellis
(nondum satis evolutis) densissime flavescenti-tomentosis; fructibus nondum
satis maturis oblongis, nigris (ex Graztot).
Brasilia: Civit. Minas, am Rio Cassú, bei Uberaba (Glaziou n. 20822*,
im August 1894 mit jungen Knospen und jungen Fruchtansätzen).
Ich habe diese Pflanze als Varietät von L. Glaziovii beschrieben, da sie manches
mit derselben gemeinsam hat und das mir zu Gebote stehende Material zum Beschreiben
einer neuen Art zu dürftig ist. Vielleicht dürfte jedoch die Pflanze eine neue Art reprá-
sentieren, denn sie weicht in der Blatttextur und in der Nervatur nicht unbedeutend
von M. Glaziovii ab.
L. ferruginea Gilg n. sp. ; foliis obovatis vel obovato-oblongis, crasse
petiolatis, basin versus sensim angustatis, apice breviter et crasse apicu-
latis, apice ipso rotundatis, rigide coriaceis, integris, supra glaberrimis
nitidis, subtus tomento ferrugineo densiusculo obtectis, nervis lateralibus
7—8 supra immersis, subtus valde prominentibus stricte marginem peten-
c*
36 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
tibus inter sese parallelis et margine curvato-conjunctis, venis supra vix
conspicuis (subimmersis) subtus valde prominentibus densissime et
pulcherrime reticulatis; paniculis axillaribus brevibus multifloris, folio
multo brevioribus, rachi densissime ferrugineo-tomentosa subpatenti-
ramosa, ramulis subcapitato-3—5-floris, bracteis linearibus brevissimis
densissime tomentosis; calyce normali densissime ferrugineo-tomentoso;
petalis angustissime linearibus, quam sepala 10—414-plo longioribus; an-
theris calycem manifeste superantibus, connectivo haud producto.
Blätter 9—48 cm lang, 3,5—8 cm breit, Blattstiel 4—4,3 cm lang. Blüten-
stand 4—5 cm lang, Blumenblätter 4,3—1,4 cm lang, 0,6—0,7 mm breit.
Brasilia: Minas Geraés, Biribiry bei Diamantina (Glaziou n. 20244,
im April blühend).
Eine sehr ausgezeichnete Art, welche besonders durch die prüchtigen, schón-
nervigen und unterseits beständig gelbbraun behaarten Blätter charakterisiert wird.
Sie dürfte vielleicht in die Verwandtschaft der L. mandioccana Eichl. zu bringen sein.
Loganiaceae
auctore E. GILG.
Strychnos L.
8 Longiflorae.
St. blumenaviensis Gilg n. sp.; frutex scandens ramis junioribus
griseo-tomentosis, demum glabris, cirrhosa, cirrhis spiraliter revolutis,
junioribus dense griseo-tomentosis; foliis petiolatis late ovalibus usque
oblongo-ovalibus, coriaceis, supra nitidis, subtus dense flavescenti-tomen-
tosis, apice breviter et acute acuminatis, basi sensim in petiolum angustatis,
triplinerviis, jugo laterali paullo supra folii basin abeunte et margini fere
usque vel apicem parallelo; cymis terminalibus multifloris, corymbosis;
floribus primo albidis, postea flavescentibus (ex Scuenek); calycis lobis
linearibus, acutissimis, densissime ita ut pedunculis pedicellisque-fulvo
tomentosis; corollae tubo elongato terete densissime fulvo-tomentoso, lobos
ovatos acutos ad basim intus albido-barbatos 4—5-plo superante.
Blätter 5—9 cm lang, 2,5—4,5 cm breit, Blattstiel ca. 4 cm lang. Blüten-
rispen 3—4 cm hoch, 5—6 cm breit sehr vielblütig. Kelchblätter ca. 2,5 mm lang.
Krontubus (wenn ganz entfaltet) 1,2—1,4 cm lang, 1,5 mm dick, Kronlappen ca.
2,5 mm lang.
Brasilia: Civit. Sa. Catharina, bei Blumenau (Schenck n. 900, im
Oct. blühend; Wilh. Müller a. 4884), bei Säo Francisco (E. Ule n. 97, im
Nov. blühend).
Ist deutlich verwandt mit St. triplinervia Mart., weicht aber ab durch größere
Blüten und die unterseits'stets sehr dicht behaarten Blätter, während die der St. tripli-
nervia auch im Jugendzustand stets kahl sind.
St. Glaziovii Gilg n. sp.; arbuscula ramis teretiusculis glabris nigres
centibus; foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis, subcoriaceis usque coria-
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 37
ceis, utrinque glaberrimis nitidulis, apice breviter acuminatis acutisque,
basi subrotundatis sed basi ima sensim breviter in petiolum angustatis,
5-nerviis, jugo inferiore tenui sed manifeste conspicuo ad marginem ipsum
fere usque ad apicem percurrente, jugo superiore cr. 7 mm supra folii
basin abeunte et usque ad folii apicem margini subparallelo-pereurrente,
nervis omnibus supra impressis, subtus valde prominentibus, venis
utrinque manifeste prominulis inaequaliter reticulatis, sed fere omnibus
in costa rectangulis; cymis axillaribus multifloris paniculatis, foliorum
dimidium saepius adaequantibus; floribus gracilibus »albis«; calycis lobis
ovatis, apice subrotundatis, extrinsecus — ita ut pedunculis pedicellisque
— dense tomentosis; corollae tubo elongato terete, glabro, lobos oblongos
subrotundatos cr. 3-plo superante..
Blätter 7—12 cm lang, 4—6 cm breit, Blattstiel ca. 4 cm lang. Blütenrispen
3—4 cm hoch, 2—2,5 cm breit, sehr vielblütig. Kelchblütter ca. 2 mm lang. Kron-
tubus ca. 5 mm lang, 4 mm dick, Kronlappen ca. 4,5 mm lang.
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro, Alto Macahé, in Wäldern (Glaziou
n. 18370, a. 1890/91).
Steht der St. Gardneri A. DC. am nächsten, ist jedoch von derselben durch Blatt-
und Blütenmerkmale, vor allem auch durch die vielblütigen, ausgebreiteten Blütenstände
auf das beste getrennt.
St. ealophylla Gilg n. sp.; arbuscula ramis junioribus densissime
flavescenti-tomentosis, demum glabrescentibus; foliis oblongis vel oblongo-
lanceolatis, rigide chartaceis, apice acutissimis (non acuminatis), basi
subrotundatis, supra puberulis, subtus densissime flavescenti-tomentosis,
triplinerviis, i. e. jugo inferiore marginali inconspicuo, superiore paullo
supra foliis basin abeunte substrictoque, venis vix conspicuis laxissime
reticulatis; cymis axillaribus densifloris paniculatis, brevibus, foliorum
saepius vix !/, longit. adaequantibus; pedunculis pedicellisque dense
tomentosis; calycis lobis glabris vel glabriuseulis eiliolatis ovatis acutius-
culis; corollae »albae« tubo extrinsecus puberulo valido, lobos oblongos vel
lineari-oblongos ad basin densissime et longissime sericeo-tomentosos longit.
er. 4,5-plo superante.
Blätter 3,5—4,5 cm lang, 4,5—2 cm breit, 3—4 mm lang gestielt. Blüten-
rispe höchstens 4,5 cm lang und ebenso breit. Kelchblätter ca. 4,5 mm lang.
Krontubus ca. 5 mm lang, 2—2,5 mm dick, Lappen 2,5—3 mm lang.
Brasilia: Civit. Minas Geraés bei Ayuruoca, in den Campos, 1800 m
ü. M. (Glaziou n. 15239).
Ist am nächsten mit St. bicolor Prog. (Warming Symb. II? p. 50) verwandt, von
welcher sie jedoch durch die Blattform und die Lünge der Kronróhre verschieden ist.
$2. Intermediae.
St. oblonga Gilg n. sp.; arbuscula glabra, cirrhis gracilibus involutis
ornata, ramis subteretibus, brunneis; foliis oblongis vel rarius ovali-
oblongis, subcoriaceis, supra nitidulis, subtus opacis, apice acutis vel
38 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern, Nr. 60,
saepius obtusiusculis brevissimeque apiculatis, basi 'sensim in petiolum
brevem angustatis, triplinerviis, jugo laterali cr. 5 mm supra laminae
basin abeunte et margini subparallelo fere usque ad partem ?/; folii longit.,
percurrente, dein sensim evanescente; cymis axillaribus paucifloris bre-
vissimis; calycis lobis ovatis vel late ovatis, acutis, glabris; corolla
»alba« . .
Blätter 3—6 cm lang, 4,5—2,5 cm breit, Blattstiel 2—3 mm lang. Blüten-
stände 4—4,5 cm lang, 3—5-blütig. Kelchblätter 4—1,3 mm lang.
Brasilia: Civit. Minas, Serro do São yoào (Graziou n. 19645), Serro
do Lenbeiro bei São yoäo del Rei (Grazrov n. 14095).
Ist mit St. lanceolata Spruce nahe verwandt, unterscheidet sich jedoch von
derselben durch die Blattform sehr deutlich, ferner auch durch die Gestalt der Kelch-
blätter.
St. Urbaniana Gilg n. sp.; arbuscula, eirrhis (ut videtur) nullis, ramis
teretibus, densiuscule griseo-pilosis, glabrescentibus; foliis ovalibus vel
ovali-ovatis, subcoriaceis, apice subrotundatis, basi rotundatis vel sub-
rotundatis, petiolo brevissimo puberulo, supra ad costam puberulis, subtus
glabris, utrinque nitidulis, 5-nerviis, jugo inferiore tenuissimo ad marginem
fere ipsum percurrente, superiore 2—3 mm supra folii basin abeunte
substricteque marginem petente dein fere usque ad apicem margini sub-
parallelo, iterum atque iterum valde curvato, venis supra subtusque
subaequaliter manifeste prominentibus dense reticulatis; floribus in
paniculas multifloras terminales vel in axillis foliorum superiorum
axillares dispositis, ramis in dichasia abeuntibus, pedunculis pedicel-
ugue pilis longis fulvis densissime obtectis; floribus nondum satis evo-
utis.
Blätter 2—3,5 cm lang, 1—3 cm breit, Blattstiel ca. 2 mm lang. Blütenstand
(noch nicht voll entwickelt) 2,5—3 cm lang.
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro, Serra do Tingua (Grazrou n. 44 213*,
m. Jul. cum alabastris junioribus).
Diese ausgezeichnete neue Art stelle ich mit einem gewissen Zweifel in die Nähe
der St. oblonga Gilg. Denn da voll ausgebildete Blüten fehlen, ist es nicht ganz sicher,
ob die Art zu der Sect. Intermediae gehört.
St. cordifolia Gilg n. sp.; arbuscula subscandens (ex Grazrov) eirrbis
gracilibus involutis ornata, ramis subteretibus, novellis fulvo-tomentosis,
demum glabris; foliis ovatis vel ovato-oblongis, subchartaceis, apice mani-
feste sed late acuminatis acutisque, basi manifeste cordatis, petiolo bre-
vissimo, dense tomentoso, supra glabris, nitentibus, subtus undique
densiuscule pilis brevibus obsitis, 5-nerviis, jugo inferiore ad folii basin
abeunte et margini subparallelo, jugo superiore validiore 2—3 mm supra
folii basin abeunte primo substricte marginem petente, dein margini
parallelo et ita ut inferiore fere usque ad apicem percurrente; eymis
axillaribus 9—4-floris brevissimis; calycis lobis ovatis, acutis, margine
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 39
ciliolatis; corollae albo-flavescentis, glabrae tubo brevi loborum vix !/,
aequante, lobis oblongis, basi albido-barbatis.
Blätter 3—4 cm lang, 1,5—2,3 cm breit. Blattstiel höchstens 4 mm lang.
Blütenstand 7—8 mm lang (incl. der Blüten selbst). Kelchblätter 4 mm lang.
Krone ca. A mm lang, davon beträgt der Tubus etwa 4,5 mm.
Brasilia: Civit. Minas Geraös, Serra de São yoäo (Glaziou n. 419 645,
m. Oct. flor.), ad Ilheos, locis petrosis, communis (Glaziou n. 14096, m.
Jun. flor.).
Eine sehr gut charakterisierte Art, welche mit St. subcordata verwandt ist.
St. petrophila Gilg n. sp.; arbuscula subscandens (ex Grazroc), cirrhis
gracilibus involutis instructa, ramis teretibus, ut videtur semper pilis
fulvo-flavescentibus longis densissime vestitis; foliis oblongo-ovatis, mem-
branaceis, subsessilibus, basi obtusis vel rarius subeordatis apice sensim
longe acutatis, supra (nitidulis) subtusque (opacis) subaequaliter pilis bre-
vibus laxe aspersis (pilis ad nervos longioribus atque numerosioribus),
ö-nerviis, jugo inferiore ad folii basin abeunte tenuissimo ad marginem
fere ipsum percurrente, superiore validiore 2—4 mm supra folii basin
abeunte primo substricte marginem petente, dein margini parallelo et usque
ad apicem iterum atque iterum ad nervos secundarios curvato percurrente,
venis paucis inaequaliter laxissime reticulatis; cymis axillaribus, 3-floris,
brevissimis; calycis lobis lanceolatis, acutis, dorso fulvo-pilosis; corolla
(non visa, verosimiliter mox delabente).
Blätter 3—6 cm lang, 1—4,7 cm breit, Blattstiel ca. 4 mm lang. Blütenstand
5—7 mm lang, Dichasialstiel 3—4 mm lang, Blütenstielchen kaum 4 mm lang. Kelch-
blütter 2 mm lang.
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro prope Sete Pontes, locis petrosis
vel saxosis (Glaziou n. 9945, m. Jan. deflor.), ad Piratininga (Glaziou
n. 9516, m. Dec. ster.).
Die neue Art gehört in die Verwandtschaft der St. cordifolia und St. subcordata,
ist aber von beiden durch Blatttextur, Nervatur und Behaarung aufs beste ver-
Schieden.
St. concinna Gilg n. sp.; arbuscula eirrhis (ut videtur) nullis, ramis
teretibus, laxe griseo-pilosis, demum glabrescentibus; foliis ovatis vel late
ovatis, coriaceis vel rigide coriaceis, basi manifeste cordatis, apice rotun-
datis vel saepius brevissime apiculatis, petiolo brevissimo puberulo, supra
glaberrimis vel ad costam rarius puberulis, subtus pilis minimis laxe ob-
tectis, utrinque nitidulis vel nitidis, 5-nerviis, jugo inferiore fere ad mar-
ginem ipsum percurrente, superiore paullo validiore vix 4 mm supra basin
abeunte primo substricte marginem petente dein usque ad folii apicem
margini subparallelo, iterum atque iterum paullo curvato, venis supra sub-
tusque subaequaliter valde prominentibus dense vel densissime reticulatis;
floribus ....
Blätter 4,5—3 cm lang, 0,5—1,7 cm breit, Blattstiel cr. 4 mm lang.
A0 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern, Nr. 60,
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro, Serra do Tingua (Glaziou n. 44213,
sterilis).
Ich habe die vorstehende Pflanze, obgleich sie weder Blüten noch Früchte trägt,
beschrieben, weil es mir keinem Zweifel unterliegt, dass sie mit St. Urbaniana, noch
mehr aber mit St. brevifolia Spruce verwandt, aber von ihnen durch die Blattform und
Nervatur auf das beste getrennt ist. Sie wurde von GLaziou unter derselben Nummer
mit St. Urbaniana gesammelt, doch ist eine Identität gänzlich ausgeschlossen.
St. Solerederi Gilg n. sp.; frutex vel arbor cirrhis (ut videtur) nullis,
glaberrimus, ramis manifeste tetragonis, longitudinaliter striatis, griseis;
foliis ovalibus vel ovali-oblongis vel late-ovalibus, subcoriaceis, basin
versus sensim in petiolum brevem cuneato-angustatis, apice breviter et
late apiculatis, apice ipso acutis, utrinque nitidulis, 5-nerviis, jugo inferiore
tenuissimo (vix conspicuo) ad marginem ipsum percurrente, jugo superiore
8—10 mm supra folii basin abeunte margini semper parallelo vel sub-
parallelo vix ad venas curvato, venis utrinque subaequaliter valde promi-
nentibus inaequaliter dense reticulatis; floribus in paniculas subcapitatas
paucifloras axillares terminalesque collectis, ramis unifloris vel in dichasia
simplicia abbreviata conferta desinentibus; sepalis liberis ovatis, margine
ciliatis, acutis; corolla....
Blätter 5—42 cm lang, 3—6 cm breit, Blattstiel 5—17 mm lang. Blütenstand
5—42 mm lang.
Guiana gallica (Mélinon n. 430 herb. Berol.).
Strychnos Solerederi gehört wohl sicher in die Verwandtschaft der St. Melinoniana
Baill. (Bull. soc. Linn. Paris I. p. 256), ist aber verschieden durch Blattform und -ner-
vatur. Ich habe die Art nach Herrn Dr. SOLEREDER benannt, welcher schon die Ver-
schiedenheit der beiden Arten erkannt und im Herb. Berol. notiert hatte.
83. Breviflorae.
St. fulvotomentosa Gilg n. sp.; frutex scandens ramis junioribus
dense fulvo-tomentosis, demum glabratis, cirrhosa, cirrhis spiraliter invo-
lutis, densissime fulvo-tomentosis; foliis ad ramos inferioribus ovatis vel
late ovatis, superioribus sensim ovalibus vel oblongis usque anguste ob-
longis, omnibus apice acutis, basi rotundatis vel subrotundatis, mem-
branaceis vel subchartaceis, supra nitidis et non nisi ad nervos pilis parcis
obtectis, subtus (praesertim ad nervos venasque) densiuscule ful vo-pilosis
vel saepius-tomentosis, nervis 5 supra impressis, subtus prominentibus,
jugo inferiore manifeste conspicuo cr. 2 mm a margine percurrente, jugo
superiore 5—8 mm a margine percurrente paullo validiore usque ad folii
apicem manifeste conspicuo, venis utrinque subaequaliter prominentibus
densissimeque reticulatis; floribus minimis in apice caulis ramorumve d
paniculas subcapitatas valde confertas, 8—145-floras collectis, ramis ew
dichasia brevissima simplicia desinentibus; sepalis inferne paullo connatis,
ovatis, acutiusculis vel acutis, densissime fulvo-pilosis; corolla quam calyx
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60, 41
subduplo longiore, tubo lobos longitudine paullo superante, lobis intus
longiuscule albido-pilosis.
Blätter 4—40 cm lang, 2,5—4,5 cm breit, Blattstiel 3—3 mm lang. Blütenstiel
8—12 mm lang, dicht braun behaart. Blütenstielchen kaum vorhanden. Kelch ca.
1—4,3 mm hoch, Krone 2,5—3 mm lang.
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro (Glaziou n. 4883).
Eine ausgezeichnet charakterisierte Art, welche in die Verwandtschaft der St.
Castelnaei Wedd. und der St. rubiginosa gehórt, von beiden aber in zahlreichen Punkten
stark abweicht.
St. Sellowiana (Prog.) Gilg.
ProceL beschrieb (in Martius Fl. Brasil. VI. 4 p. 284) eine Varietät Selloana der
Strychnos brasiliensis Mart. Ich halte es für unzutreffend, diese Pflanze zu St. brasiliensis
zu stellen, da sie von letzterer Art gewiss mehr abweicht, als manche der von ProceL
aufgestellten Arten unter einander. Es geht dies auch schon deutlich aus der von PRockL
gegebenen Diagnose hervor. Ich halte St. Sellowiana für nüher verwandt mit St. brevi-
flora als mit St. brasiliensis. Es gehören hierher auch GLaziou n. 47448 u. 6047, welche
sehr gut mit den SELLow'schen Originalen übereinstimmen.
St. Niederleinii Gilg n. sp.; arbuscula 2—3 m alta (ex Baransa) ramis
brunneis vel brunneo-griseis, glabris, teretibus, spinis magnis rectis hinc
inde instructis; foliis ovatis vel ovalibus usque ovali-obovatis, subcharta-
ceis vel rigide membranaceis, glabris, basi acutis vel rotundatis, apice
longe acutatis vel plerumque late acuminatis, 3-nerviis (jugo marginali vix
conspicuo), jugo laterali tenui nervos ceteros paucos vix superante sed
usque ad apicem iterum atque iterum curvato-procurrente, venis utrinque
inconspicuis; floribus in apice caulis ramorumque in paniculas multifloras
(45—30-floros) sublaxas dispositis, ramis glaberrimis in dichasia simplicia
desinentibus, rarius A—2-floris; sepalis late ovatis, obtusiusculis; corolla
campanulata quam calyx plus triplo longiore, tubo lobis manifeste bre-
viore, lobis inferne longe sericeo-pilosis; bacca mole cerasi minoris, rubra,
carnosa, semen Å includente.
Blätter 2,5—3,5 cm lang, 4—2 cm breit, Blattstiel ca. 2 mm lang. Blüten-
stand 4,5—2 cm lang, 1,5—2,5 cm breit. Blütenstiel 4—1,5 cm lang; Blütenstielchen
4,5—2 mm lang. Kelch kaum 4 mm hoch. Corolle ca. 3 mm hoch, Beere
4—4,3 cm im Durchmesser.
Argentina: Misiones, San Pedro (Niederlein n. 1959, m. Novemb.
florif.). — Nom. vernac. »Palo Amargor.
Paraguay: Villa Rica, in sepibus (Balansa n. 2049, m. Oct. flor.
et fruct.).
Hierher gehört wahrscheinlich auch eine Pflanze, welche von Inrmmc in Rio
Grande do Sul (Brasilia) n. 34 u. 34 in Bruchstücken gesammelt wurde.
St. Niederleinii gehört in die Verwandtschaft von St. breviflora A. DC., ist aber
durch mehrere Merkmale, vor allem die Blattnervatur, sehr gut verschieden.
St. oligoneura Gilg n. sp.; arbuscula, ramis griseo- flavescentibus,
teretibus, longitudinaliter striatis, spinis ut videtur nullis; foliis ellipticis
49, Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
vel obovato-ellipticis usque obovatis, glabris, inferioribus (ad ramos) sub-
obliquis vel obliquis, apice acutiusculis vel rotundatis, superioribus (ad
ramos) apice breviter vel longiuscule acuminatis, apice ipso acutissimis,
omnibus basin versus sensim in petiolum brevissimum angustatis, adultis
subcoriaceis, 3-nerviis (jugo marginali subinconspicuo), jugo laterali costae
subaequivalido 3—4 mm supra folii basin abeunte et margini usque ad
folii apicem parallelo, nervis secundariis paucis, venis omnino inconspieuis;
floribus albido-flavescentibus in apice caulis ramorumque in paniculas
submultifloras, laxas dispositis, ramis glaberrimis in dichasia simplicia
desinentibus; sepalis late ovatis, acutis, margine fimbriatis; corolla calyce
subquadruplo longiore campanulata, tubo lobis inferne longe sericeo-
pilosis manifeste breviore.
Blätter 2—5 cm lang, 4,2—2,2 cm breit, Blattstiel ca. 3 mm lang. Blüten-
stand 2,5—3,5 cm lang, 2 cm breit; Blütenstandsstiel 2—2,3 cm lang, Dichasienstiele
5—6 mm, Blütenstielchen ca. 3 mm lang. Kelch ca. 4 mm hoch. Corolle 3,5—
3,7 mm lang.
Brasilia: Civit. Rio de Janeiro prope Alto de Nova Friburgo in
regione »capoeira« dicta (Glaziou n. 4098, m. Mart. flor.).
Dürfte nach der Einteilung Procer’s wohl in die Nähe von St. brevifolia zu stellen
sein, ist aber von allen Arten dieser Gruppe durch die eigenartige Blattnervatur sehr
abweichend.
Gentianaceae
auctore E. Gira.
Curtia Cham.
C. Malmeana Gilg n. sp.; herba pusilla glaberrima, caule subfiliformi
simplici vel rarissime ramum brevem emittente; foliis minimis oppositis
lanceolato-linearibus, sessilibus, acutis vel acutissimis; floribus parvis in
apice caulis in dichasium simplex 3-florum vel rarissime bis furcatum
dispositis, confertis, pedicellis brevissimis; calyce profunde 5-partito, den-
tibus lanceolato-linearibus, acutissimis ; corollae tubo sepala adaequante
subeylindraceo, lobis tubi !/,—1/, longit. aequantibus ovato-lanceolatis,
acutis.
Die niedrigen Pflänzchen mit meist unverzweigtem Stengel sind meist nur 6—7,
selten bis 10 cm hoch. Blätter 3—4 mm lang, 1,5 mm breit. Blütenstielchen
2—2,5 mm lang, Kelch 4—5 mm hoch. Corolle ca. 7 mm lang.
Brasilia: Prov. Rio Grande do Sul, Quinta bei Rio Grande, auf
offenen, sandigen, etwas feuchten, wenig grasigen Plätzen (Malme n. 494,
im Mai 1899 blühend).
Diese neue Art gehört in die Verwandtschaft von C. tenella, ohne zu derselben
náhere Beziehungen aufzu weisen.
Mic
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 43
Symphyllophyton Gilg n. gen.
Herba floribus 4-meris, paniculatis, ramis in dichasia simplicia desi-
nentibus. Sepala fere usque ad basin libera, lineari-lanceolata, acu-
tissima, nervis validis parallelis notata. Corolla infundibuliformis fere
usque ad medium in tubum inferne sensim angustatum connata, toro crasso
(an secernenti?) carnoso insidens, lobis 4 late ovato-orbicularibus, sub-
rotundatis, in aestivatione contortis. Stamina in parte tubi 2/, inf. ab-
euntia, difformia, filamentis staminum duorum quam ceterum 4- vel 5-plo
longioribus. Antherae crassae, oblongae vel anguste oblongae, connectivo
apice paullo triangulari-elongato, inter crura affixae, longitudinaliter de-
hiscentes, 2 quam ceterae subduplo longiores, sed omnes polliniferae.
Ovarium paullo stipitatum, anguste oblongum, uniloculare, placentis 9
crassis parietalibus multiovulatis. Stylus inferne anguste filiformis,
superne valde inerassatus et in stigma late bilobum abiens fere corollae
longitudine. — Pollinis granula quaternata (in tetraedris), superficie
regulariter elevato-reticulata.
S. eaprifolioides Gilg n. sp.; herba (an annua?) valde ramosa, gla-
berrima, ramis teretibus flavescentibus, glaucescentibus; foliis oppositis
inter sese omnino connatis et phyllodium ovali-oblongum, integrum,
membranaceum, apicibus acutum vel brevissime acuminatum, parce et
inaequaliter nervosum formantibus, supra opacis, subtus glaucescentibus;
floribus albidis (ex Grazrov).
Pflanze (wie es scheint) 30—40 cm hoch. Zusammengewachsene Blattpaare
(ausgewachsen) 6—9 cm lang und 4—5 cm breit. Kelchzühne etwa 7 mm lang,
1—1,5 mm breit, Krone 4,6—4,7 cm lang, davon betrügt die Róhre etwa 7 mm;
Kronlappen 9—10 mm lang und fast ebenso breit.
Brasilia: Civit. Goyaz, Morro das Lages, prope urbem Goyaz, inter
saxa (Glaziou n. 91773; m. Julio flor.). — Verisimiliter huc spectat planta
a cl. Gardner in civit. Piauhy sub n. 2916 infeliciter nimis imperfecta
collecta.
Diese auffallende Pflanze ist besonders durch ihre ungleichartigen Staubblätter
charakterisiert, ein Fall, der bei der Familie der Gentianaceae sonst nur noch bei
Canscora und Schinziella auftritt, Mit diesen altweltlichen Gattungen hat unsere Pflanze
jedoch sonst nichts gemein, sondern sie gehórt, wie auch aus ihrer Pollenstructur her-
vorgeht, zur Gruppe der Helieae, und zwar in die Verwandtschaft von Lagenanthus und
Calolisianthus. Eine Vereinigung mit einer dieser eng geschlossenen Gattungen kann
jedoch nicht in Frage kommen.
44 Beiblatt zu den Botanischen Jabrbüchern, Nr. 60.
Acanthaceae
auctore G. LINDAU.
Staurogyne Wall.
St. ericoides Lindau n. sp.; planta fruticulosa caulibus compluribus
parum ramosis, teretibus, breviter ferrugineo-tomentellis, usque ad 30 cm
longis. Folia petiolis brevissimis oblongo-lanceolata utrinque sensim
angustata, apice obtusiuscula, 20—30 x5—6 mm, utrinque et ad mar-
ginem pubescentia. Flores in spicis terminalibus, brevibus, paucifloris,
extus sparse pilosi. Pedicelli 2—3 mm longi, pubescentes, bracteolae ad
apicem pedicelli, subulatae, 2 mm longae, pubescentes. Flores flavi. Calycis
laciniae anticae lanceolatae, obtusae, 105«1,5 mm, laterales zl mm,
postica oblonga, 41><3 mm, omnes pubescentes. Tubus 24 mm longus,
basi 2, apice 5 mm diametro. Corollae lobi aequales 2 mm longi, 3 mm
lati. Filamenta fere ad basin tubi affixa, anteriora 18, posteriora 15 mm
longa, staminodio basi sigmoideo 5 mm longo. Antherae 41/ mm longae.
Pollinis granula typica 30—36 y diam. Ovarium 2, stylus parum exsertus
26 mm longa. Capsula ignota.
In Brasiliae civ. Minas prope Alegria ad Caraca ad rivulos; Glaziou
n. 45295, flor. Jun.
Ähnlich der St. veronicifolia (Nees) O. Ktze., aber durch die Blattform und Be-
haarung, sowie die groBen Blüten weit getrennt.
Mendoncia Vell.
M. mollis Lindau n. sp.; scandens caule breviter patenti-hirsuto,
internodiis e. 14 cm longis. Folia petiolis 4 em longis, dense flavido-pubes-
centibus ovata, basi rotundata, apice sensim acuminata et subito mucronu-
lata, usque ad 92€ cm, utrinque pubescentia, subtus mollia. Flores rosei,
in axillis solitarii (an semper?) pedicellis c. 95 mm longis, longe et patenter
flavido-pubescentibus. Bracteolae ovales, utrinque rotundatae, apice bre-
viter mucronatae molliter pubescentes, c. 3><2 cm, usque ad apicem fere
marginibus adglutinatae. Calyx annularis, pubescens, c. 2 mm altus.
Corolla deest. Ovarium c. 3 mm longum, dense pubescens. Fructus deest.
In Brasiliae civ. Minas prope Arassuahy: Glaziou n. 416292, flor. Jul.
Eine durch die weiche Behaarung der Bracteolen und Blätter ausgezeichnete Art,
die auch durch die Form der Bracteolen von den nahestehenden getrennt ist. Am
meisten ähnelt sie der M. Velloziana Mart., deren Bracteolen aber länger und mehr am
Rand und Rippe behaart sind. Das Ovar bei M. Velloziana ist kahl.
Ruellia L.
R. (Dipteracanthus) hapalotricha Lindau n. sp.; suffrutex simplex vel
pauetramosus, c. 50—60 em altus, caule tereti subscabro, minute pubes-
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 45
cente. Foliorum paria aequidistantia, internodiis c. 5—7 em longis. Petiolus
3—4 mm longus, pubescens. Folia oblonga, utrinque angustata, apice
obtusa, 5—6>< 1,5—2,5 cm, subtus subscabra, utrinque velutino-pubes-
centia. Flores violacei vel in axillis solitarii vel in capitulo terminali
congesti. Bracteolae 0, sed folia in capitulo minora. Calycis lobi lanceolati,
282«2 cm, acuti, hirsuto-pubescentes. Tubus c. 35 mm longus, extus
puberulus, a basi usque ad medium fere c. 2 mm diam., ad apicem in
faucem usque ad 10 mm diam. ampliatus. Corollae lobi 15»«12 mm,
rotundati. Filamenta basi connata, 9 resp. 4 mm longa. Antherae 4 mm
longae. Pollinis granula typica, 115—122 u diam. Discus 4 mm altus.
Ovarium 3 mm longum, pubescens. Stylus 36 mm longus, pilosus. Stigma
dilatatum 2 mm longum. Capsula deest.
In Brasiliae civ. Goyaz prope Cabeceiras do Rio Gama: Glaziou
n. 21882, flor. Majo.
Nahe mit R. glanduloso-punctata (Nees) Lindau verwandt, aber mit viel schmaleren,
kürzer gestielten Blättern, längeren und schmaleren Kelchzipfeln und viel kürzerer und
gleichmäßigerer Behaarung.
Höchst wahrscheinlich gehört hierzu das Exemplar Glaziou n. 24875, das sich
durch etwas längere Behaarung, schmalere, festsitzende Blätter und nicht am Ende der
Achse gehäufte Blüten unterscheidet.
R. (Dipteracanthus) adenostachya Lindau n. sp.; suffrutex (?) caule
subtereti, glabro. Folia petiolis 1415—20 mm longis oblonga utrinque
acuminata, basi obtusata, c. 13>x5 em, superiora multo minora, novella
pubescentia, adulta subscabriuscula subtus ad nervos sparse pilosa. Spicae
in axillis foliorum superum subterminales, simplices, pedunculatae, totae
glanduloso-pubescentes. Bracteae ad apicem minores, lanceolatae, sub-
obtusae. Flores cyanei. Calycis laciniae lineales, subobtusae, 44—12
>x<2 mm, glanduloso-pubescentes. Tubus 35 mm longus, basi 2, ad apicem
sensim ad 7 mm ampliatus, extus pilosus. Corollae lobi rotundati,
7><7 mm vel majores. Filamenta 44 resp. 5 mm longa, basi bina in
stipitem liberum 5 mm longum, tum decurrentem connata. Antherae in-
clusae, 4 mm longae. Pollinis granula typica, 100—105 u diam. Discus
| mm altus. Ovarium apice pubescens, 3 mm longum. Stylus 27 mm
longus, pilosus. Stigma dilatatum, 3 mm longum. Capsula deest. -
In Brasiliae civ. Goyaz ad Estrada da Canastra propa Santa Luzia:
Glaziou n. 24 883°, flor. Aug.
Verwandt mit R. grandiflora (Nees) Lindau, aber durch die drüsig behaarten und
gestielten Inflorescenzen schon äußerlich verschieden.
R. (Dipteracanthus) goyazensis Lindau n. sp.; suffrutex caule tetra-
gono, glaberrimo. Folia subsessilia vel breviter petiolata, ovata utrinque
rotundata vel apice subacuminata, basi interdum subcordata, usque ad
6><3 cm, glaberrima, supra nigrescentia. Flores cyanei, solitarii, axillares,
in ramis brevissimis axillaribus, bracteolis 0. Calycis lobi lineales 6—8 mm
longi, minute puberuli, pilis glanduligeris paucis interspersis. Tubus
46 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
35 mm longus, basi 2,5 mm diam., a medio ad apicem ad 10 mm diam.
ampliatus, extus puberulus. Corollae lobi rotundati, 92« 8 mm. Filamenta
basi connata 13, resp. 8 mm longa. Antherae 3 mm longae. Pollinis gra-
nula typica, 75—80 u diam. Discus parvus. Ovarium puberulum, 3 mm
longum. Stylus 23 mm longus, pilosus. Stigma dilatatum, 4,95 mm longum.
Gapsula deest.
In Brasiliae civ. Goyaz ad Morro do Frota prope Meia Ponte: Glaziou
n. 24 879, flor. Sept.
Steht R. hypercoides (Nees) Lindau nahe, ist aber in allen Teilen viel grófer. Die
Behaarung fehlt hier fast ganz und ist am Kelch eine total andere wie bei jener Art.
R. (Dipteracanthus) trachyphylla Lindau n. sp.; herba spithamea,
eaule breviter scabro-hirsuto. Folia sessilia oblongo lanceolata, utrinque
acuminata, usque ad 40»«6 mm, scabro-hirsutula, ad apicem caulis con-
ferta. Flores cyanei, solitarii axillares, bracteolis 0. Calycis lobi 12241 mm,
apice subacuminati, pubescentes pilis glanduligeris paucis interspersis.
Tubus c. 35 mm longus, basi 4,5 mm diam., a medio ad apicem usque ad
10 mm diam. ampliatus, extus puberulus. Corollae lobi rotundati,
14»«10 mm. Filamenta basi connata, 14 resp. 6 mm longa. Antherae
4 mm longae. Pollinis granula typica, 95—105 p. diam. Discus parvus.
Ovarium puberulum, apice pilis longioribus obsitum, 3 mm longum. Stylus
32 mm longus, pilosus. Stigma dilatatum, 2 mm longum. Capsula deest.
In Brasiliae civ. Goyaz ad Rio Corumba: Glaziou n. 21872, flor.
Sept.
Am nächsten der R. Vindex Mart. stehend, aber durch die feinere und rauhere
Behaarung, die viel breiteren Kelchzähne und die starren Blätter sofort zu unter-
Scheiden.
R. (Physiruellia) adenocalyx Lindau n. sp. : planta superba ramis
villosis. Folia sessilia ovata basi subcordata vel rotundata, apice obtuso-
rotundata, usque ad 4>2—2,5 cm, superiora et inferiora minora, villoso-
pubescentia. Flores rubri, in spicam terminalem simplicem vel subramosam,
pilis glanduligeris dense villosam congesti. Bracteae ad apicem minores,
oblongae, mediae 20»«5 mm. Calycis laciniae lineales, obtusae, 18x2 me
glanduloso-pubescentes. . Tubus 35 mm longus, basi 3 mm diam. sensim
ad 9 mm diam. oblique ampliatus, extus pilosus. Corollae lobi c. 152€
15 mm vel majores. Filamenta 30—32 mm longa, vix basi connata.
Antherae 6 mm longae exsertae. Pollinis granula typica, c. 100 p diam.
Diseus erassus, 4,5 mm altus. Ovarium pubescens, 3 mm longum. Stylus
55 cm longus, pilosus. Stigma dilatatum, 1,5 cm longum. Capsula 4 sperma,
18 mm longa, 8 cm lata, ungue brevi, pubescens.
, In Brasiliae civ. Goyaz inter Guariroba et Siriaeo: Glaziou
or. Jul.
Verwandt mit R. angustior (Nees) Lindau, aber durch die sitzenden und abge
deten Blütter und die viel dichtere und zottigere Behaarung verschieden.
n. 21886,
run-
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60, 47
R. (Physiruellia) euryeodon Lindau n. sp.; suffrutex (?) caule pubes-
cente. Petiolus 2—3 cm longus, pubescens. Folia ovata, basi ex rotundato
subito in petiolum decurrentia, apice sensim acuminata, c. 22 em longa,
8—10 em lata, utrinque minute pubescentia. Inflorescentiae cymosae bracteis
deciduis; in axillis summi paris foliorum gignunt pedunculi 2, 42—45 cm
longi, puberuli, e quorum apice, bracteis et alabastro terminali deciduis,
crescunt 4 pedunculi c. 3 em longi, qui iterum apice semel vel bis dicho-
tome ramificantur. Flores breviter pedicellati, pallide flavi. Calycis lobi
oblongi, apice obtusi, 10 2«2 mm, puberuli, pilis glanduligeris intermixtis.
Tubus basi 4 mm diam., in 10 mm altit. inflexus, tum in faucem campanu-
latum, 20 mm longum, apice c. 24 mm diam. ampliatus, extus pilosus.
Corollae lobi obtusi, 9 mm longi, basi 10 mm lati. Filamenta inclusa 16
vel 14 mm longa, bina in basi in stipitem liberum 5 mm longum conjuncta.
Antherae 7 mm longae. Pollinis granula typica 95—105 mm diam. Discus
crassus, 4,5 mm altus. Ovarium puberulum 5 mm longum. Stylus 35 mm
longus, pilosus; stigma dilatatum, 4 mm longum. Capsula 3,5 cm longa,
7 mm lata, glabra, 8 sperma, ungue 7 mm longo.
In Brasiliae civ. Goyaz inter Forquilha et Fornos in silvis: Glaziou
n. 21 868, flor. Aug.
Von R. acutangula Nees unterschieden durch die gleichmäßige feine Behaarung
aller Teile, durch die grófjeren Blüten und kürzeren Blütenróhren, sowie durch die
breiten, fast abgestutzten Kelchzipfel.
Dichazothece Lindau nov. gen. Odontoneminarum.
Calycis laciniae 5, usque ad basin liberae. Tubus cylindricus, non
ampliatus. Corolla bilabiata, labio supero apice minute 2 dentato, infero
apice 3 lobo. Antherae 9, in parte superiore tubi affixae. Loculi ad
unum latus seriatim superpositi, toto dorso adnati, infero calcarato. Pollinis
granula parva iis omnium Odentoneminarum aequalis. Cetera ut in Justicia.
Capsula deest. — Bracteae bracteolaeque filiformes, parvae. Inflores-
centia cymosa, subdi-vel trichotoma, laxa.
Die Gattung steht unter den Odentoneminae wegeu ihrer Antheren einzig da. Die
Antherenfächer liegen auf einer Seite des Filamentes dicht über einander und sind mit
der ganzen Rückenseite angewachsen. So getrennte Antherenficher kommen sonst in
der Abteilung nicht vor. Der Pollen ist kleiner als gewóhnlich und ist tvpischer
Spangenpollen mit 3 Poren. Der Blütenstand gehört zum cymósen Typus. Er baut sich
folgendermaßen auf. Es schließt die Achse mit einer lockeren, kleinen, sogleich weiter
zu besprechenden Traube ab; gleichzeitig tritt in der Achsel eines Blattes des obersten
Paares ein Spross auf, der die Fortsetzung der Achse zu bilden scheint, Er schließt
ebenso ab, nur dass der geförderte Axillartrieb diesmal aus der entgegengesetzten Blatt-
achsel hervorkommt. So geht es etwa 4—5 mal fort. Die kleinen scheinbar axillären
Trauben sind gestielt und tragen etwa 4—5 Blütenpaare in lockerer Anordnung.
D. eylindracea Lindau n. sp.; tota planta di-vel trichotome ramosa,
ramis ferrugineo-pubescentibus. Folia petiolis 8—15 mm longis, pubes-
centibus oblongo-ovata apice acuminata, basi rotundata, saepissime uno
48 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
latere oblique profundius ad petiolum decurrentia, 5—8 »«3— 3,5 cm, sed
ea ramulorum axillarium minora, ad costas et marginem pilosa, mem-
branacea. Inflorescentiae foliis duplo breviores rhachi puberulo, primo
visu iis Habracanthi silvatici similes. Flores violacei. Bracteae filiformes,
1,5 mm longae. Bracteolae ad apicem pedicelli 4—5 mm longi, minute
puberuli affixae, 4,5 mm longae. Calycis laciniae 5 lanceolatae, 2X mm.
Corolla extus intusque pilis paucis adspersa. Tubus 6 mm longus, cylin-
draceus, c. 4,9 mm diam. Labium superum 5 mm longum, basi 2,5 mm
latum, apice minute 2 dentatum; inferum 5 mm longum, lobis obtusis
lateralibus 2»«1,5, medio 2»«2 mm. Filamenta 2 mm longa. Antherarum
loculi 4 mm longi, superus obtusus, inferus basi calcaratus. Pollinis granula
30x23 u. Discus parvus. Ovarium 1,5 mm altum. Stylus 9 mm longum,
basi pilosum. Stigma indivisum. Capsula ignota.
In Brasiliae civ. Rio de Janeiro ad Palmeiras in silvis: Glaziou
n. 8960, flor. Sept.
Poikilacanthus Lindau.
P. phylloealyx Lindau n. sp.; fruticulus (?) ramis teretibus pubes-
centibus. Petioli breves, usque ad 3 mm longi. Folia ovalia, utrinque
angustata, usque ad 3 >X< 4,5 cm vel minora, pubescentia. Flores eyanei,
solitarii vel gemini, axillares. Bracteolae filiformes, pubescentes, 3—4 mm
longae. Calycis laciniae ovato-lanceolatae, 17><5 mm, pubescentes. Tubus
9 mm longus, basi 3, apice 6 mm diam. Labium superum subbidentatum»
9 mm longum, 9 mm basi latum. Labium inferum lobis tribus, 102«6 mm.
Filamenta ad faucem affixa, 7 mm lata. Antherarum loculi superpositi,
2 mm longi. Pollinis granula typica, 70—80x38 p. Discus 4, ovarium
2 mm alta. Stylus (8 mm longus, sparse pilosus. Capsula ignota.
In Brasiliae civ. Goyaz inter As Brancas et Cocal: Glaziou n. 24 876,
flor. Jan.
Verwandt mit P. pubescens Lindau, aber durch die eiförmigen, beidendig zuge-
Spitzten Blätter und die breiten blattartigen Kelchzipfel sofort zu unterscheiden.
P. oneodes Lindau n. sp.; fruticulosa ad basin tuberem formans.
Caules e tubere orti spithamei erecti puberuli, tum glabrescentes, genicu"
lati. Folia subsessilia oblonga, basi angustata, apice obtusata, usque ad
25 ze H mm, glabrescentes. Flores lilacini, in spicam terminalem, brevem
compositi. Bracteae subspathulatae 61,5 mm, puberulae. Bracteolae
7x4 mm, puberulae. Calycis laciniae oblongo-lanceolatae, acutae, MX
3 mm, margine minute puberulae. Tubus 5 mm longus, c. 4 mm diam.,
extus puberulus. Corolla bilabiata, in alabastro adulto labium superum
10 mm longum, extus puberulum, inferum 3 lobum, 40 mm longum. Fila-
menta 9 mm longa. Antherarum loculi superpositi, loculus inferus 2,5 mm
longus, basi calearatus, superus vix brevior, basi acutus. Pollinis granula
75—85»«36 y. Discus 4 mm, ovarium 2 mm alta. Stylus 11 mm longus.
Capsula ignota.
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 49
In Brasiliae civ. Goyaz prope Chapadäo dos Veadeiros ad Hazenda
de Boa de Vista: Glaziou n. 24 869, flor. Jan.
Von den übrigen brasilianischen Arten der Gattung durch die Knolle an der Basis
verschieden. Der Pollen besitzt statt eckiger Facettenplatten runde; Poren sind nur 2
vorhanden.
var. fulvo-pubescens Lindau. Differt caulibus repentibus fulvo-
pubescentibus et foliis breviter petiolatis, fulvo-puberulis. Corolla alba.
In Brasiliae civ. S. Paulo inter Cata Brama et Rio Pardo: Regnell Ill
n. 957, flor. Mart.
Die Blüten haben bei der Varietät folgende Maße: Tubus 7 mm lang, unten 3,
oben 6 mm im Durchm. Oberlippe 13 mm lang, unten 8 mm breit. Unterlippe 42 mm
lang, Seitenlappen 41 2«10, Mittellappen 102«10. Pollen wie bei der Art.
Justicia L.
J. (Amphiscopia) pyenophylla Lindau n. sp.; fruticulosa basi in
tuberem inflata, unde caules oriuntur simplices vel rarius ramosi lineatim
pubescentes cystolithis striati 15—30 cm longi. Folia densa petiolis 2 mm
longis ovalia basi rotundata, apice acuminatula, 3—4 cm longa, saepissime
1,5 em lata, glabra, retulato-venosa. Spicae terminales vel in superioribus
axillis foliorum axillares, breviter pedunculatae, foliis longiores. Flores
violacei. Bracteae suborbiculares, 11 ze 10 mm, dense imbricatae, venosae,
glabrae. Bracteolae subsemiorbiculares, acuminatae, 8>xX4 mm, glabrae,
venosae. Calycis laciniae 5 lanceolatae, 52« 1 mm, glabrae, ad marginem
fere hyalinae. Tubus 7 mm longus, basi 3, apice 5 mm diam. Labium
superum 6 mm longum, basi 5 mm latum, apice minute bidentulosum;
inferum 9 mm longum, palato rugoso, lobis obtusis, lateralibus 5»« 4,
medio &»«5 mm. Filamenta 5 mm longa. Antherarum loculi inaequi-
alte affixi, 4,5 cm longi, infero basi calcarato. Pollinis granula typica,
42—46><27 y. Discus parvus. Ovarium 1,5 mm altum. Stylus 11 mm
longus, basi pilosus. Capsula ignota.
In Brasiliae civ. Goyaz prope Formosa in campis: Glaziou n. 21870,
flor. Dec.
Am nächsten mit Justicia polystachya Lam. verwandt, aber von ihr durch den
Wuchs, die Form der Blätter und die dichte Beblätterung ganz verschieden.
J. (Amphiscopia) glischrantha Lindau n. sp.; caulis obtuse tetragonus
patenti-hirsutus ad apicem glanduloso-pubescens. Folia petiolis 5—8 mm
longis hirsutis ovalia basi sensim in petiolum angustata apice acuminata,
8—13 >x< 5—6 cm, ad costas et marginem pilosa. Spicae ad apicem ramosum
2—3 congestae, pedunculatae, foliis breviores, totae glanduloso-pubes-
centes. Flores pallide rosei. Bracteae lanceolatae, 5 »« 4,5 mm, bracteolae
4><1 mm, omnes glanduloso-puberulae. Calycis lobi 4, lanceolati, 6x
1,5 mm, glanduloso-puberuli. Corolla extus glanduloso-puberulus. Tubus
8 mm longus, fere cylindricus, e. 3 mm diam. Labium superum 6 mm
longum, apice indivisum, basi 6 mm latum; inferum 7 mm longum, 5 mm
d
Botanische Jahrbücher. Beiblatt 60.
50 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
in medio latum, lobis lateralibus 2,5 »«2, medio 2,5 »«2,5 mm. Filamenta
5 mm longa. Antherarum loculi inaequialte affixi, c. 4,5 mm longi, infero
basi calearato. Pollinis granula typica, 58 >< 27—30 y. Discus !/ mm
alus. Ovarium apice puberulum, 1,5 mm altum. Stylus 40 mm longus,
pilosus. Capsula ignota.
In Brasiliae civ. Goyaz ad Estradada da Canastra prope Santa
Luzia: Glaziou n. 21 885*, flor. Aug.
Ist am nächsten Justicia oreadum S. Moore verwandt, von der sie sich aber scharf
durch die breiteren Blätter und die Behaarung unterscheidet. — In der Section Amphi-
scopia stehen jetzt sowohl Arten mit breiten imbricaten Bracteen wie solche mit schmalen,
sich nicht deckenden. Eine spätere Bearbeitung der Section wird die Spaltung in
mehrere Sectionen bringen.
J. (Leptostachya) sarothroides Lindau n. sp. ; fruticulus basi breviter
truncato-inerassatus ramis erectis, densis, e trunco ortis, teretibus, pubes-
centibus, tum epidermide soluta glabratis, spithameis vel usque ad duplum
longioribus, geniculatis, basi ob folia decidua nudis, ad apicem instructis
cum ramulis axillaribus breviter foliolatis, erectis, tenuibus. Folia sessilia,
oblonga, utrinque acuminata, apice acuta, 6—10»«9—4 mm, glabra, rarius
sparse ciliata, densissima, internodiis brevibus, decidua. Flores cyanei,
terminales gemini, rarius et in axillis sub apice sitis orti, ad ramulos
laterales. Bracteae 1,5, bracteolae 3 mm longae, filiformes. Calycis lobi
lanceolatae, 8»«1 mm, minute puberuli, pilis glanduligeris interspersis.
Tubus 9 mm longus, extus pubescens, basi 4, apice c. 6 mm diam., antice
ventricoso-inflatus. Labium superum 6 mm longum, basi 8 mm latum, ad
apicem lobis 2 obtusis; inferum 8 mm longum, in medio 7 mm latum,
palato ruguloso, lobis 3 obtusis brevibus, medio latiore. Filamenta 6 mm
longa. Antherarum loculi inaequialte affixi, inferus 2 mm longus, bas!
mucronulatus, superus c. 2 mm longus, basi calcaratus. Pollinis granula
typica, 55—57><30 p. Discus brevis. Ovarium 4,5 mm altum. Stylus
13 mm longus, brevior. Capsula ignota. .
In Brasiliae civ. Goyaz prope Capelhinha de Santo Antonio ad Rio
Bescoberto: Glaziou n. 24 866, flor. Oct.
Der Habitus ist durch die aufrechten, anliegenden kurzen Ästchen und die kleinen
Blätter sehr eigentümlich. Den Blüten nach gehört sie in die Nähe von J. Physigaster
Lindau.
Scrophulariaceae
auctore Dizrs.
Gerardia L.
6. brachyphylla Cham. et Schlecht. in Linnaea HI. 15; Fl. Bras. VIII.
1. p. 278.
8. grandiflora Diels n. var. Corollae infundibuliformis speciosae
roseae tubo dilatato quam calyx quintuplo longiore.
Beihlatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 51
Corollae tubus 2,5 cm long., in parte superiore 2,4 cm lat.; limbi lobi 0,8 cm
long.
In Brasiliae prov. Minarum inter Diamantina et Jonmacao: Schwacke
n. 7936, 9. m. Apr. 1892.
G. Sehwackeana Diels n. sp.; suffruticosa, glabra, ramosa; caulibus
virgatis strictis; foliis linearibus integerrimis acutis; pedicellis patentibus
ebracteolatis folium subduplo superantibus; calycis dentibus brevibus
mucronulatis; corollae roseae tubo extus pubescente basi angustato
sursum dilatato paulum curvato, limbi lobis suborbicularibus; capsula
ovoideaquam calyx aliquanto longiore.
Herba 25—30 cm alta glabra siccando nigricans, in parte superiore ramosissima.
Pedicelli 4,5 cm long. Calycis tubus 0,3—0,4 cm long., dentes brevissimi. Corollae
tubus 4,4—4,5 cm long., in parte superiore 0,6 cm lat. Capsula 0,6 cm long. 0,3 cm lat.
In Brasiliae prov. Minarum in Serra de Cipo leg. Schwacke n. 7939,
22. m. Apr. 1892.
Obs. Affinis G. angustifoliae Mart. (Fl. Bras. VIII, 4 p. 279), sed omnibus partibus
minor, pedicellis longioribus, corollae minus intense coloratae tubo magis pubescente
dimidio minore, capsula calycem quodam modo superante.
di
Über Scirpus Kalmussii Aschs, Abromeit et Grbn. und
Se. Duvalii Hoppe.
Von
P. Graebner.
Herr Hauptlehrer Kuss in Elbing beobachtete seit mehreren Jahren
an den Ufern des Frischen Haffes bei dem Badeorte Kahlberg einen Scirpus,
der sich von den dort wachsenden Arten (Sc. lacustris und Sc. Tabernae-
montani) außer durch den niedrigen Wuchs sofort durch den in der oberen
Hälfte stumpf dreikantigen Stengel unterschied. Diese Form, die später
noch bei Elbing und bei Königsberg (J. S. ScauLtz) beobachtet wurde,
wurde in der mannigfachsten Weise gedeutet, denn während die einen sie
für Sc. pungens erklärten, von der die Pflanze jedoch durch den stumpfen
(nicht scharf-)dreikantigen, am Grunde runden Stengel und vieles andere
abweicht, glaubten andere sie für den Horrr’schen Sc. Duvalii oder für
eine Form des Sc. Tabernaemontani erklären zu müssen. Vor einigen
Jahren sammelte ich mit Prof. P. Ascuerson bei Regensburg an dem Horrr-
schen Originalstandort den Sc. Duvalii, der seitdem im Berliner Botanischen
Garten cultiviert wird, und bei meiner diesjährigen westpreuDischen Reise
beobachtete ich bei Prebbernau auf der Frischen Nehrung die Kırnuss’sche
Pflanze. Ich überzeugte mich dabei, dass wir hier zwei vollständig ver-
schiedene Dinge vor uns haben, denn während Sc. Duvalü wahrscheinlich
einen Bastard von Sc. lacustris und triqueter, in deren Gesellschaft er
wächst, darstellt und eine robust aufwachsende Pflanze mit bis über 2 m
langen, zuletzt bogig niederhängenden gelbgrünen Stengeln und reich-
blütigen Rispen von langgestielten Ährchen mit ganz kablen Deckbláttern
ist, ist Sc. Kalmussii eine niedrige (selten bis 4 m hohe), starr aufrechie,
dunkelgrüne Form mit wenigblütigen Rispen und kurzgestielten Ährchen
mit in der Nähe des Mittelnerven von wenigen erhabenen Punkten rauben
Deckblättern. Sc. Kalmussii kann sicher nicht hybriden Ursprungs Se!D»
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 53
da kein dreikantiger Scirpus in der Nähe wächst (Sc. pungens bei Swine-
münde ist der nächste Standort) und die von Dr. Asromerr bei mehrjähriger
Cultur vorgenommene Untersuchung des Pollens und der Früchte stets
normale Ausbildung ergeben hat. Ich muss Dr. AsnowriT zustimmen, der
die Art als eine Sc. Tabernaemontani am nächsten stehende Form betrachtet,
mit der sie aber nicht vereinigt werden kann, da sie durch die geringere
Größe, die dunkelgrüne Farbe, die fast kahlen Deckblätter der Ährchen
und die stets sehr kräftig ausgebildeten rückwärts gezühnten Perigon-
borsten, die bei Sc. Tabernaemontani fast stets fehlen, sich abgesehen von
dem oberwärts dreikantigen Stengel so erheblich unterscheidet, dass eine
Einbeziehung dieser Art eine Zusammenziehung aller Arten der Section
Sirpus Aschers. bedeuten würde.
54 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Personalnachrichten.
Es starben:
Am 46. September 4897 Prof. Ab. Francesco Tornabene, Director
des botanischen Gartens und Professor der Botanik ander Universität Catania-
Am 19. September 1897 Gustav Stoll, Begründer und früherer
Director des pomologischen Instituts in Proskau, im Alter von 84 Jahren.
Am 6. October 1897 W. A. Stiles, der Herausgeber von »The Garden
and Forest«.
Am 27. November 1897 James Bateman in Springbank, einer der
bedeutendsten Orchideenzüchter in England.
Am 15. December 1897 zu Innsbruck Prof. Albert Zimmeter,
49 Jahr alt.
Am 47. December 1897 J. B. von Keller, der bekannte Rhodologe in
Wien, 57 Jahr alt.
Am 12. Januar d. J. Jean Jules Linden, Inhaber großer Gärtnereien
in Brüssel.
Am 28. Januar d. J. Franz Fiala, Custos am bosnisch-hercegovinischen
Landesmuseum in Sarajevo, im Alter von 36 Jahren.
Am 12. Februar 1898 K. B. J. Forssell, der bekannte schwedische
Lichenologe.
In Verriéres-les-Brusson in Frankreich P. B. L. Verlot.
Conrector Friedrich Wilhelm Seydler in Braunsberg in Ostpreußen.
Am 5. April d. J. in Groß-Lichterfelde bei Berlin der Consul a. D.,
Professor Leopold Krug, welcher sich große Verdienste dadurch erworben
hat, dass er für die botanische Erforschung Portorico’s reiche Mittel zur
Verfügung stellte und die von ihm zusammengebrachte umfangreiche
Sammlung westindischer Pflanzen dem botanischen Museum zu Berlin !n
hochherziger Weise zum Geschenk machte.
Am 7. April d. J. in Rostock Prof. em. Dr. Georg Dragendorff. l
Am 22. April d. J. Ober-Appellationsgerichtsrat a. D. Dr. Karl Nöl-
decke, der Verfasser der Flora von Lüneburg.
Am 13. Mai d. J. in Stockholm der bekannte Bryologe Dr. Sven Borg-
stróm, im Alter von 72 Jahren.
Durch den am 22. Juni d. J. erfolgten Tod des Professors der Botanik
und Directors des botanischen Gartens an der Universität Wien, Anton
Kerner von Marilaun, hat die systematische Botanik und besonders die
Pflanzenkunde derósterreichisch-ungarischen Länder einen herben und uner-
setzlichen Verlust erlitten.
Ebenso groß ist die Lücke, welche durch den Tod des Professors an
der Universität Breslau, Ferdinand Cohn, der am 26. Juni in Folge eines
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 55
Herzschlages im 71. Lebensjahre verschied, in der Reihe der hervorragen-
den Botaniker und der Kryptogamenforscher im besonderen entstanden ist.
Es sind ernannt worden:
Dr. Bieler zum Assistenten am Laboratorium für landwirtschaftliche
Chemie in Halle.
Prof. Dr. F. Noll zum Professor für Botanik an der landwirtschaftlichen
Akademie Poppelsdorf als Nachfolger Prof. Kórnicke's, der in den Ruhe-
stand getreten ist, aber die Verwaltung der ókonomischen Abteilung des
Gartens der Akademie behält.
Dr. Henry Potonié zum kgl. Bezirksgeologen in Berlin.
Dr. M. v. Minden zum Assistenten am botanischen Institut in Gießen.
Dr. Lüstner, bisher am botan. Institut zu Jena, zum Assistenten an
der pflanzenphysiologischen Versuchsstation der Lehranstalt für Obst- und
Weinbau zu Geisenheim.
Dr. B. Meissner zum Assistenten der Hefe-Reinzuchtstation eben
daselbst.
Dr. R. Wagner, bisher Assistent am botan. Institut in München, zum
Assistenten am pflanzenphysiologischen Institut in Heidelberg.
Dr. Z. Kamerling zum Assistenten am botanischen Institut in München.
Karl Fruwirt, bisher Privatdocent an der Hochschule für Bodencultur
in Wien, zum Professor der Pflanzenproductionslehre an der landwirtschaft-
lichen Anstalt in Hohenheim.
Prof. Dr. G. Kraus in Halle zum ordentlichen Professor der Botanik
an der Universität zu Würzburg, als Nachfolger von J. Sachs. An seine
Stelle in Halle ist Prof. Klebs, bisher in Basel, berufen worden.
Prof. Dr. T. Fr. Hanausek zum Inspector der Untersuchungsanstalt
für Lebensmittel in Wien.
Dr. A. Nestler zum Inspector der Untersuchungsstation für Lebens-
mittel an der deutschen Universität in Prag.
Dr. Alexander Mägöcsy-Dietz zum außerordentlichen Professor der
Botanik an der Universitát zu Budapest.
Dr. Julius Istvánffy zum Professor der Botanik an der Universität zu
Klausenburg.
Prof. F. Morini zum Professor der Botanik in Bologna, an Stelle von
Prof. ©. Mattirolo, welcher zum Professor an der Universität und Director
des botanischen Gartens zu Florenz ernannt worden ist.
Eugenio Serra zum Assistenten des botanischen Gartens in Palermo.
Dr. Maquenne zum Professor der Pflanzenphysiologie am Musce
d'histoire naturelle in Paris.
Dr. P. A. Genty zum Director des botanischen Gartens der Stadt Dijon.
Dr. Lundstróm zum Professor für Pflanzenbiologie an der Universität
zu Upsala.
56 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60.
Dr. Alexander Henckel, bisher Assistent am botan. Institut der Uni-
versität zu St. Petersburg, zum Assistenten am botanischen Cabinet der
Universität zu Odessa. `
Dr. Guido Schneider zum Director des biologischen Instituts in
Sebastopol.
Dr. D. Prain zum Superintendent des Royal Botanic Garden in
Calcutta und Director der Chinaculturen in Bengalen, an Stelle des von
seinem Posten zurücktretenden Sir George King.
J. G. Luchman, bisher Assistent von Ferd. v. Müller, zum Nachfolger
desselben als Regierungs-Botaniker in Victoria.
Cornelius L. Shear zum Assistenten am landwirtschaftlichen Mini-
sterium zu Washington.
Dr. R. A. Harper aus Lake Forest als Professor an der Universität of
Wisconsin an Stelle von Prof. C. R. Barnes, der die Professur für Pflanzen-
Physiologie an der Universität zu Chicago erhalten hat.
Miss Anna Arma Smith zum Assistenten der Botanik am Mt. Holyoke
College.
Francis Ramaley, früher Lehrer der pharmaceutischen Botanik an der
Universität zu Minnesota, zum Hülfs-Professor der Botanik an der Universi-
tät zu Boulder in Colorado.
Alfred J. Me. Clatchie zum Professor der Landwirtschaft und des
Gartenbaus an der Universität von Arizona.
Alberto Löfgren in Saó Paulo in Brasilien zum Director des daselbst
begründeten Botanischen Gartens.
Es haben sich habilitiert:
Dr. Holtermann an der Universität zu Berlin.
Dr. Weberbauer an der Universität zu Breslau.
Dr. O. V. Darbishire an der Universität zu Kiel.
Dr. R. Wolf für Bacteriologie an der technischen Hochschule in
Dresden.
Dr. Ludwig Hecke als Privatdocent für Pflanzenpathologie, Pflanzen-
schutz und landwirtschaftlichen Pflanzenbau av der Hochschule für Boden-
cultur in Wien.
Dr. Aladár Richter für physiologische und systematische Pflanzen-
anatomie an der Universität zu Budapest.
Dr. Adriano Fiori an der Universität zu Padua.
Conte Ugolino Martelli aus Florenz an der Universität zu Pisa.
Dr. Bengt Lidforss an der Universität zu Lund.
Dr. R. A. Philippi, jetzt im Alter von 90 Jahren, hat seine Stelle als
Director des National-Museums zu Santiago niedergelegt.
Zum Zwecke der Errichtung eines Denkmals für Ferdinand v. Müller
hat sich ein Comité gebildet, welches um die Einsendung von Beitrágen
Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 60. 57
bittet. Dieselben sind zu senden an C. R. Blackett am College of Phar-
macy, Swanston Street, Melbourne.
E. Ule aus Rio de Janeiro, bekannt durch seine Pflanzensammlungen
aus Brasilien, wird einen längeren Aufenthalt in Deutschland nehmen.
Seine Adresse ist Giebichenstein bei Halle, Friedenauerstr. 5.
Botanische Reisen.
Dr. Morten Pedersen in Kopenhagen hat am A. Mai eine Reise zur
Erforschung der Vegetation der Disco-Insel angetreten.
Botanische Sammlungen.
Dr. Hermann Ross, Custos am botanischen Garten in München, giebt
ein Exsiccaten-Werk unter dem Namen «Herbarium siculum« heraus,
Es werden jährlich 4—2 Centurien zum Preise von je 30 Mark erscheinen,
nebst kritischen Bemerkungen und Beschreibungen der neuen Arten und
Formen.
Von der Flora exsiccata bavarica, welche die botanische Gesell-
schaft zu Regensburg herausgiebt, ist der erste Fascikel (No. 4—75) er-
schienen.
Prof. Dr. Palacky in Prag wünscht kleinere Sammlungen von Cha-
rakterpflanzen einzelner pflanzengeographischer Gebiete zu kaufen. Reflec-
tanten, welche solche abzugeben haben, mögen sich an seine Adresse (Prag,
Nationalmuseum) wenden.
Botanische Institute.
Das »United States National Herbarium ist seit einiger Zeit von
dem Department of Agriculture an die Smithsonian Institution überge-
gangen und ist jetzt im National-Museum aufgestellt worden; Frederick
F. Coville behält die Stellung als Curator des Herbariums und zugleich die
eines Botanist of the Department of Agriculture bei.
M. Philippe Plantamour-Prévost hat sein am Genfersee gelegenes Gut
»Mon Repos« der Stadt Genf zur Aufstellung des Herbier Delessert und
zur Verlegung des in der Stadt befindlichen botanischen Gartens testamen-
tarisch vermacht.
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Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
Engler, Bot. Jahrb. XXV. Bd. Taf. XII.
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C E. strictum Reinecke.
T. Gürke ad nat. delin. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
Engler, Bot. Jahrb. XXV. Bd. ' Taf. XIII
A Tylecarpus samoënsis Reinecke; B Brachistus Feddei Reinecke:
C Sarcocephalus pacificus Reinecke.
T. Gürke delin. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.