9?eue allgemeine beutf^e
Q»cl -
• vsvr
/ ffD
(garten- u»b Ölumcniritnnfl.
' @tne
Beitftyrift für (hartem tmb SBfamenfmtnbe,
für $uttfN unb ^anbetögürtncr.
£erau$gegeben unb rebigtrt
(?btiarb ©tto,
e c| « t t t 33 a n b.
«*><imbttr<v
Vertag non SRobert Sittler.
1850.
uwt |Vdj)öi?n
uunuurtun** issi*ää§2-
sssH = »8386g§sS§lstIlsi EfS3lcH3Hsi^S5äi^Mäil
nn äglli i ft|g g «ig§*3mg$l§*szSsim§giSs!i§§i
amsmmmss äsksÄssssÄ = gssiSs»8«kssäegi5s'‘sssf
VII
©titc:
Herberten, neue im ©arten beS f>errn ^eter ©mitb. Som 3tebacteur. . . 301
Sermebrung, über jwet febr gwetfmäftge Sinrübtungen ju berf. Son 2ucaS 371
Victoria-£auS JU SbatSttJOrtb 472
Victoria Keginae JU SbatStOOrtb 473
„ übet baS Siüben berfelbcn in Snglanb . 45. 139. 237. 238. 327
„ über bie Slütbencrjeugung bet £errn »an £outtc in ©ent.
Son DrtgieS
„ „ biefelbe als annueüc Effonje ju bebanbeln. Son Drtgici
SBaffer, über Ableitung beffelben aus Effoujentöpfen
SSeinffötfe, Düngung berfdben bureb gleiftb
SBetntraubcn, aufbetrabrung berfelben in ©panien
Sinter 1849-50, golgen beffelben auf bie ^ffanjenaelt. Som Sebat
,» „ in ©t. ^»terSburg
Surjelreben, Serpffanjen berfelbcn
Zebrina pendula, eine all gemein ttnbcfannte Eflanje
3»iebclget»atbfe, Kultur ber barten arten. Son Sourttn
II. i&otveipvnbenp tinfc Sfcfönacftricftteit.
auSjug aus einem ©Treiben auS Etejtco. Sen a. ©bicSbrc^t ....
Semerfungen einer Steife na$ Berlin, 33reSlau, 28icn tc. Son a. © cb m i b 1 14. l<
SegetationSfftjjen aus ©panien unb fertugal. Sen Et. Stille mm . 4t
Eufele, über beffen ©ärtnercij
III. Siterarimeö.
Seitrage jnt Sanbf^aftSgärtnerei. Sen g. Eefcolb
Cactae in horto Dyckensi
DaotbiS, |>enriette, ©emüfegarteu
Die Heinen ©ärtner .
3cenegrapbie neuer auSerlefener Sam eilten
Äultur ber Sbampignons. Sen Steter Eaflö.et
Äcibt, 3. ©., »erbefferter praftiftper Setnbau
Paxton’s Flower G^den . .
Stempel, 2., 3tatbgeber jur Sertügung fcpäblicbet Sbiere .
£$euü, %\).r £>anbbucb beS gefammten ©artenbaueS . . . ,
IV. 3ßerfQna(:$i0tt£en mt& 2litjetgen.
Srann, Dr. aier., jum Director beS bot. ©artenS ju ©teflen ernannt . . 383
Sromn, 3t, abreffe an benfelbcn 142
Decaisne, jum Erof. am jardin des plantes in E«rtS ernannt 238
De Sanbolle, Dr. aipb-, feine Sntlaffung als Director beS betan. @ar,
tenS in ©enf genommen . 441
ssssisöfsg* nn ssiiisigigi
V. Xobeöanjei^cn uit& ^eftologc.
8 ? ’ : : I : : : : s : : : : : f «
i*is§s5ISS IglllSISss ieiSsSil SilsSSt
IX
Saumfarrn bet Stfofebfowifc <$• ©iegling in Erfurt .......
©acteen* Sammlung bon ©ende in Seipjtg
^Jflanjenfammlung be« »erfterbenen $önigö tton £oOanb ...
Psoralea esenlenta bei 2lppeliu$ t« Grfurt ......
©amen bon Halmen bei 3J?ofct?fon>i^ 4* ©iegliog
©amen, fiibafrifaniftbc bei ©rege in Hamburg ■ • •
Tropaeolam Wagneriauum bei Sppeliuö unb £>aage in Erfurt.
Victoria Beginae, ©amen berfelben bei San fmutte in ©ent .
©eite:
. 432
1 Ui. 5>er}etdimf; fcer ^fJait^eit,
welche betrieben ober über bereu Kultur tc. gefpro<$en »orbeti
©eite :
■ IIIIIBBBsVlStllilSSascfiilllRSKSBBiSl ' SIISHs'
©eite:
Camcllia jap. Normanni 32
i XI
SiisilSMg|!HS8S8a228gi8iigSS§ISS883S|ig§si§ii§||i|
Rosa muscosa alba menstrualis
Rosselia inultiflora
Salvia gesneriaeflora
Sarracenia Drummondii 270
Schoenleinia benigna 85
Schomburgkia tibicinis var . grandi-
Scufellaria macrantha 419
Siphoeampylus canus 266
densifloros 362
Fonckeanos
laevigatus .
Lasiandrus
Spathodea laevis .
Stylidiu
Talinum umbellatom 231
Tamurindus indica 7
Thifbaudia ecabriuscula 548
Torenia asiatiea 429
Tonrnefortia Pseudo Heliotropium 456
Tradescantia zebrina 333
Trichopilia suavis 318
Trichosacme lanata 549
Trifolium arvense 674
Tropaeolum Schlimmianum 364
„ Wagenerianum . . . 134 364
Tupa crassieaulis 266
Uropedium Lindenii 547
Valoradia plumbaginoides 188 381
Verouica Lindleyana 5Ä
„ salicifolia 518
Victoria Reginae 45. 139. 237.238.
327. 466. 472. 473. 529 . 572
Warrea bidentata 547
„ di
„ L
„ V
Weigelia rosea .
Zauschneria californica la'ifolia
Zebrina pendula
Zeziphus Jujuba
„ Lotus
1*. Autoren,
n> e l (f) e äuffäfce geliefert.
Saunt, SD. ©
Sourtin, 21
£>. in 2B
granfcnfclb, Dr
grecntan
gortune
@&icSbre$t
©oobc, 3
£aaöc, Sr. 2U>
£uUebre<$t, S
©eite:
... 193
. . . 26
. . . 132
381382
©e:te:
146534
305
323. 351. 352.415
. . . 97. 431. 484
244 255
... 404
. . . 65
üucaö .
SRerfö
78. 79. 93.
179. 218.
574
217
, 175
101-
225.
XIV
289. 291. 301. 304. 320.
337. 351. 375. 416. 423.
433. 443. 515.
örtßttf, (Sb. 466 529
Dörfer
$<»3Jani 373
Siegel, (S 106
PtX™Q 241
SSögener, f>.. .
2Ba$lcnberg . .
SBenblanb . . .
31?.
Jur |J t a d) t u n g.
£>ic „9?eue allgemeine beutf#c ©arten# unb
33iumen$eitung" Beginnt mit tiefem JT>efte #ren festen
Sa^rgang. 33eFanntli# mürbe jte oon £errn Dr. Bettler,
gegrünter be3 feigen B o r 1 1 Fu 1 t « r i ft i f # e n d t a B I tffe m e n t $
in 2Öanb$BecF, tn$ geBen gerufen, unb gmar in einer 3eit,
mo na# einer langen 3ie#e non Sauren be$ ttefflen $rieben$,
fünfte unb 2ßiffcnf#aften ft# ber Bö#ffat ©unfl unb leBBaf#
teften Xfyeitmfyme . $u erfreuen Batten, mithin ein auf fie Seutg
Ba&enbeS Organ ber allgemetnfFen ttnferfiügung unb Ütfitmir#
fung »erft#ert fein Fonnte unb burfte. Die politif#en SStrren
unb Friegerif#en Vorfälle ber lebten 3aBre, bur# n>el#e$
namentli# au# Deutf#fanb letber fe^r fiarF Betmgefu#t morben,
finb au# ni#t oBne f#abii#en ©nfluf} auf ^ünfie unb Sßijfen#
f#aften geBlieBen, unb unfireitig ift eö bie ©artenFunfi, bie
Bei gefellf#aftli#en ©türmen ^uerfi oerna#Iaffigt mtrb, ba man
fie nur $u fe^r att £ujcu$gegenfianb Betra#tet. 3J?an#e fonjl
ri#tge unb nur r gemeinte ^eber ifi bur# biefe Bebauerti#en
SSerBaitntffe #r entfrembet unb endogen morben, inbem bie
^MitiF alleö Untere üBerragte unb langmeiltg ma#te; e$ ift
ba^er lei#t einjufeBen, mel#e f#mere SlufgaBe e$ für bie
S'Febaction einer berartigen 3«tf#rift ift, immer neue, im
tereffante unb IeBrrei#e 2lr tiFel gu liefern, menn fie ft# gan*
allein nur auf ft# felBfl Bef#ranFt fteBy £)enn nur bur#
ein gemetnf#aftli#e$ 3ufammenmirFen gef#tcFter
unb erfaBrener ©artner unb ©artenFunbig er in
SKittBeilung gema#ter (frfaBrungen unb Erfolge, auf n>el#em
©eBiete unb in mel#em 3meige ber ©artneret fie au# immer
gefammelt unb gema#t fein mögen; nur bur# einen ge#
gegenfettigen Sluötauf# ber Meinungen in biefem
ga#e Faun eine ©artenf#rift allgemein Bilbenb, anjieBenb unb
nugBringenb mirFen, unb nur in biefem ^alle mtrb fie ben
üftugen geroäpren unb fann fte bie Slnfyrücpe Befriebtgen, bie
man an j[et>e gute <S<prtft ju fiellen Berecptigt ifi
£rof$ ber ungünfligen 3ettläufe pat eS t>od^ tue Diebactton
im 3nterejfe ber ©artenfunfi für tpre *Pflt<pt gehalten, mutpig
auSjuparren unb ipr »orgeflecfteS 3te* nu't ungetpeiltem Öifer
$u »erfolgen, unb pat fte fcpon je^t bie ©enugtpuung mtttpetlen
§u fönnen, baf? Bereite »on mepreren (Setten tntereffante unb
gerotf roillfommene SDfittpeilungen eingefanbt unb angtfünbigt
roorben ftnb. 9)?etnerfeit$ roerbe icp 2lCfeö aufBteten, jebeS
neue (SrroäpnenSroertpe unb ^raftt’fcpe aus fremben ©arten#
Journalen unb Suchern, bie nic^t einem $eben guglänglitp ftnb,
fo ftpnell als mögltcp ben geehrten £efern mit^utpeilen, fo rote
i<P, um bte ftpnellere 93erBreitung roaprpaft fcpöner älterer unb
neuer ^flanjen $u förbern, nicpt nur bie in tn# unb auSlän#
bifc&en ©artenfcpriften aBgeBtlbeten ober BefcprieBenen, fonbern
aucp biefenigen, roeldpe int pieftgen Botanifcpen ©arten ober in
anberen ©arten Blupten, napmpaft macpen unb mit ben ba$u
erforberltcpen SefcpreiBmtgen, ftulturmetpoben unb fonfltgen
Dlot^en »erfepen, anfüpren roerbe, jebocp nur folcpe roäplen,
bie rotrflitp fcpon unb anjnempfeplen roertp ftnb*
Um ba$ 2lufftnben unb Dlatpfcplagen einzelner SIBpanb#
‘langen, BefcprteBcner sPflan$en jc* erletdptern unb Bequemer
$u rnatpen, ijl ein eigenes ^npaltSoerjeidpnif? BeS ganzen Sapv*
ganzes bem lebten $efte angelegt, unb fomit einem fepr füpk
Baren Mangel ber fritperen 3<tprgänge aBgepolfen roorben.
£>a biefe 3eitfcprift fiep immer einer roeit »erBretteten
SIBnapme erfreut, fo eignet fte fiep au<p gan$ oorjügli^ jur
Stufnapme »on 2lnjetgen »erfäufltcper ^flan^en, @amen k., $ur
<£mpfeplung oon (Samen unb ^fTan^enoer^eicpniffen, Dlecenftonen
erftptenener, ben ©artenBau Betreffenber SBücper unb (Sdprtften jc.
(Stplteplup fann ttp niept unterlaffen, 3lHen, bte burtp
eingefanbte SIBpanblungen unb fatpltcpe SDlatertalien miep fo
Bereitroiütg in meinem Unternepmen ju unterfingen bie ©fite
patten, meinen Beflwt ©auf $u fagen; eBenfo aber autp alle
geBtlbeten unb praftifcp erfaprnen ©ärtner frcunblicpft aufju#
forbern, mir bttrep reept gaplreitpe ötnfenbungen oon ^uffägen
unb Slotijen ©elegenpett ju geben, bte 3ettfcprtft fo rnannig;
faltig als moglicp gehalten $u fönnen.1
JpamBurg, ben 1. Januar 1850.
«S&tiatb ötto.
a. ^urttöirtc $ra#tpfUtt$ett.
ÄpSiSw-SSÄ
grüßte trage«. Sie größte **e» Me @r6fe m* ‘
$*
£&
s
^ 3.^ « »W«»p«.^ Anooa^ HMi^ol^j^)unal ^(A^oi^^Ch^rimolM
SSS3SEES *
S’SÄÄftÄ <
eines tobten SannteS ftnbet. s)tach meiner 3tnft<$t legen ober bte Käfer
tfjre (Ster hinein, fob alb ber'Saum bem £obtgel>en nahe ifij bie 3J?aben,
wenn auSgefrochen, nehmen ungemein f$nett an ©röße ju bei ber für
fte retten Sprung beö faulenben Stammet %\ify an ber Küfie fommt
biefe Kranfßeit oor, jeboch oiel feltener. gm SWgemeinen giebt eine
GfocoSpalme oon ihrem 8. galjre an grüßte unb erreicht etn fef>r $of>e$
2üter. £>urchf<hntttltch liefert etn Saum tm Saufe beSgahreS 100 grüßte,
bod) lammen näßt feiten gälte bor, baß ein Saum bis $u 300 grämte
in einem gaßre reift.*)
11. Sedjofa. Carica Papaya L. tiefer biöcifcße mtl^enbe
Saunt auö ber gamilte ber Papayaceae gebeizt in ben warmen unb
Reifen ©egenben auf jebem 33oben, unb liefert fcßon bont 2. gaßre
an fortwäßrenb grumte, bie je nadß ber ©üte beS SobenS, auf bem
ber Saum wäcßfi, aud) nteßr ober minber faftretcß unb woßlfcßmecfenb
ftnb. ©te erreichen bie ©röße einer mittelgroßen Melone unb ftnb
biefer in ihrem ©efchmacf unb ihren Stgenf^aften feßr ähnlich- 2Biö
man bie grüßte bon befonberem SBohlgefchmacfe haben, fo pflücft man
fte beoor fte am Saume gelb werben, fdßneibet ©piße unb Safts etwas
ab unb matht SängSetnfchnttte, woburcb ber in ber gntcßt enthaltene
mildhähnlt'che ©oft abfließt unb erftere baburcß jarter unb woßlfchmecfen;
ber wirb.**)
12. ©uapabb. Psidium pomiferum Lin. 2Btrb in mehrere»
Sarietäten, g. S. mit großen gelben grumten unb mit rofa ober gelbem
gletfcße, ober mit meßr Keinen grumten bon gelber ober grünlicher
gärbung fultibirt.
@S iß bie« woßl bie ftß&tße grn<ßi aus ber gamilte ber Sttprta*
ceen, bie nttßt nur roh Steffen, fonbem auf bie berfchiebenfte SBBeifc
juberettet eine fehr woßl fihntecfenbe unb gefunbe ©petfe ftnb.***)
13. (Sambure. Mosa. Mosa rosacea . sapientum , sinensis
(Oavendishii u. a. liefern bie eine ©banne langen ober förderen grütßte
mit abgerunbeten Kanten, bie unter berfcßiebenen ^robtnßalnanten nach
ber garbe ober gorm als Cambure morado, raazano :c. hier befannt.
2Bie groß ber 9iu$e» biefer ^ffanje ift, beweift bie bielfacße 2lrt
ber 3uberettung unb ber ftarfe Serbraucß ber grumte.
Unreif gepflüdt, ber ©tßale entblößt, werben fte in ber glüßenben
Slfcße getrotfnet unb geröftet unb erfefcen in manchen ©egenben beS
*) 3m 3nnern bon Sene$uela, bcfonberS in ben früheren SKifftonSbörfern am
Ortuocoftrome unb bon bort tiefer hinein, habe ich häufig SoccSpalmen angetroffen,
trefflich gebetben unb bcrmuthltCh bon ben 2Hifnonatren borthtn berbffanjt
ßuptant
“ “ " icfct jeboth in auen
‘*3 ®in oortrefflitb febmedenber unb. jugleicß fehr geftmbet ©elee, unter bem
wnen ©uapaba^elee, mtrb aus ben grüßten bc$ Psidium pomiferum unb dt-
riferam bereitet, unb wirb berfelbe in grofen Guanti
Caracas unb anberen 0täbten SBenejuela’S
. I X. p. J
t Re auch nicht feiten gratbte^re^u" 1
; bon ?a ©uapta,
m erporttrt. 3Jer*
L.) bon <£. Otto, nebft Se*
Sanbeö, auf biefc SBeife gubereitet, baö $rob. Unreif »erben fie ferner
mit bem gleifche gelocht unb geben ein gutes ©emüfe. SÄeif »erben
fie als rohe grüßte oielfach gegeffen, fetten aber leicht fchäblich »erben
tonnen, fo wie ber ©enufi oon geifiigen ©etränfen furg baranf in
nieten gatten ben Stob perbeigefuhrt haben fott.
®ie reifen grumte in ber Slfcpe geröftet finb eine gefnnbe unb
herrliche ©peife, fo tote bie (Singebornen eS oerfiehen, fie auf bt'e mau*
nigfaltigfle SSeife tu baden unb gu braten, unb nie »erben fie auf
einer Stafet fehlen
33on bt'efer 3t rt finb gn unterfchetben:
14. ^tatano$. Musa.
2)tefeö finb bie grüßte non Musa paradisiaca unb regia, fie
fotten im ©angen gefunber fein, als bie ber Qtambure, »erben ähnlich
wie bie fe auf bie oerfepiebenfie SBeife gubereitet unb oon nieten biefen
norgegogen. 3» £abttuS unterfepeiben ftdj biefe grüßte oon benen
ber ©atnbure burch ip*e Sänge unb burch bie f«harfett bauten. 3hr
gteifcp ift nicht fo weich anb nicht fo gewürgpaft, baher fie auch nur
fetten roh gegeffen werben.*)
15. 3ftora. Morus eeltidifolius Humb. ®ie gruepte biefeS
©aumeS finb fäuertich unb »erben nur, mit.3ncfer eingemacht, gegeffen.
2Benn auch niept ber grüßte »egen, fottte hoch biefer Saum für
SBenegueta ein fehr nufjlicper fein, ba er faft ununterbrochen im £rieb
ift, unb eine grofe 33?affe non ©lättern liefert, bie gur Nahrung ber
©eibenraupen unbebingt benu^t »erben fbnnten.
16. SSantarinbo. Tamariudus indica Lin. (Sin fepöner ©aum
«uS ber gamitie ber Caegalpineae, ber tu ben »armen ©egenben häufig
in ber 9tähe ber Raufer engepfiangt wirb, ©eine in 3uder einge*
focpten grüßte finb nicht nur hier, fonbern auch befanntli$ in Europa
fehr beliebt. 6t'e »erben mit SBaffer getobt, welches erlattet ein fup?
lenbeS, liebliches, unb fehr gefunbeS ©eträn! liefert.**)
17. |5ina. Bromelia Ananas L. SBirb auf nicht gu trodeneu
©ergabpängen gebaut, oft als (Sinfaffwtg ber oerfeptebenen Dnartiere
in großen Saffeplantagen angepflangt. £>ie grucht ift allgemein befannt.
18. (Jaftanea. Artocarpus incisa Lin. fil. ©ewöhnlich ©rob*
bäum genannt, macht mit feinen frönen grofjen ©tattern unb majeftcU
tifchan SSucpfe einen tmpofanteu tropifchen (Stnbrud. (Sr gehört J»r
gamilte ber Artocarpeae.
mwm «ss
Udur Ur Jujube ab irud)tba«m.
Heber fcie Jiultur Kaki-flaumr*.
Der Kaki tfl ber Embryopteris Kaki, ber Diospyros chinensis
Blume, ber Diospyros Kaki Willd. unb ber Kaki ober Kouis Kaempf.
<£r ift in $apan 5tt £«ufe, eben fo in ®ht'na unb (£o#tndjtna, unb
wirb fowohl in biefen Öänbern wie in »ergebenen feilen beß tu«
btfd^en Qbntinentß überaus jtarf fultioirt. i£r btlbet einen immergrünen
©trauch öon 12 — 20' £ö$e. 3»cige ftljig. Slätter jwetfach, eiförmig
efliptifch, fyi$, ^erjförmig an ber 23afiß, flaumig auf beiben Oberflächen.
3)iannli^e Slüthenfiiele gewöhnlich breiblumig. Männliche Stützen,
Kelch unb Sorofla oiergetheilt. gäben 16 bi« 24. 3witterblüthen :
Kelch nnb Qforofla oiergetheilt. gäben ac^t. ©riffei oiergefpalten.
Farben jwetfpaltig. gru^t lugelig, achtzöllig, etwa non ber ©rofe
einer Orange, gelb wenn reif, unb angefüllt mit fdjön gelbem, jt'emlith
angenehmen gteif^ej an ®ef4>macf fommt es aber faunt einem guten
Upfel gleich, nnb eß fott nachtheilig Wt'rfen, wenn man eß übermäßig
geniest. 3n getroefnetem 3uflanbe »irt> bt’efe grucht in Qrnglanb als
japaneftfehe Dattel eingeführt, unb baß in granfretch unter bem -Kamen
Figues caques befannte Qtonfect tß aus bt'efer grucht bereitet. Diefe
grüßte werben eben fo preferotrt wie bt'e gewöhnlichen geigen, t'nbem
man feines 3J?ehl unb 3ucfer baritber fheut, nachbem fie theilwet'fe in
ber ©omte getrotfnet worben. — Der Kaki bilbet eine hl^f*he ©rüw
haußpflanje, unb warb fdjon im gahre 1789 eingeführt, <tr gehört
$u ber Qtlaffe ber Sbenaceen, ber Slfenbeinbäumen, fein £ol$ ift gleich
bem ber übrigen ©pecieß überaus $att unb faft fdjwarj. Q£r erheifebt
bie gewöhnliche ©rünhauß s 33ehanblung unb wirb burep Slbfenler unb
Slbfäuglinge oermehrt.
(Mag. of Bot. & Gard.)
12
lieber Potentilla-lJaftariie.
23om 9iefcactcur.
mi
»’StÄC !&m
formosa, rof «. 9lt#t äu »ernenn mit P. for,
ssisri ;wäs äääs
s sra: s;,s i-ÄisriÄs
14
bte «Befruchtung ber einen ©pietari mit ber anbero unoertnetblich ift.
33 ei ber junehmenben Siebe für biefe ^flanjenfamitie fle^t 31t erwarten,
baf noch «ine SWenge fchöner geraten exogen »erben.
fJemerluinjjeu einer Heife
nach Serlin, 33re$Iau, 2öten, Unter; unb Dber?@tetermarf,
@af$fcurg, 23atern, einem Xfyil ber (Schmeiß bem GFffaf, garte;
ruh?/ ©armflabt, ^ranffurt a. Wl., 9Ratn$, goMenj, 33onn, (5öln,
^annouer bis gubnugSluft, befonberä in gartnerifcher unb
botantfcher f) inficht.
«Bon £erra 'Kuguft ©cfmtt bt,
©rofbersogtkh Wedlenborgtfcber ©artenbtrector in ?ab»igölufi.
(gortfefcung »m ©eite 382 be« lebten SahrgangeS.)
äßegen Unterbrechung meiner „Stetfebeob Ortungen" int 3ten
biö Bten £eft e. 3* biefer 33tatter um (Sntfchutbigung btttenb, ftnbe ich
mich »erantafjt bie ©rünbe biefer SBerjügemng ju mobifoirett.
«Bor 15 3«hTen bereit« arbeitete ich einen St^etl meiner gemalten
«Reife;93enterfungen au«, unb feilte felbe erfl je$t bem Stebactenr
biefer 3e«fchrift auf befen SBunfch mit. Den 3tefi meiner 33eobach;
tungen wollte ich fpäterhin ausführlicher nieberfchr eiben; jebo<h untere
blieb e«, »eit anberweitige ©efchäfte mid> fort nnb fort baoon
abhielten, t^eitö weit ich meine Stetfeerlebniffe unb meine bamit eer*
bnnbenen ginbrücfe unb ©efühte nur für mich unb meine Stinber fnrj
gefaft mir notirte. «Run mich aber ber £err 9t ebacteur b. 331. auf?
forbert, biefen meinen ©chtuf ber Steife folgen ju taffen, muf ich meine
Zotigen non Steuern aufnehmen, orbnen nnb auöarbeiten, weit bie
Sichtung für ba« lefenbe fJubltfum biefer intereffanten 3eitf«hrift mir
bie« $nr Pflicht macht. Dabei nun erlaube ich »ür juforberft bie 33e*
merfung, baf, wenngleich ich noch eben fo enthufiaömirt für meine ba*
mutige fchäne Steife bin, bie 3wifchenjeit eon 15 fahren meine ©e*
fünfte in ber mir untergeordneten reichhaltigen ^tantage in fo fern
gehäuft hatj «l« bamat« tn einer ©tunbe mehr leitete, wojn ich
je$t in meinem 81ften gahr bte jwei- btö breifache 3eit haben muß.
©o glaube ich, werbe ich ^ntfchutbigung ftnben, wenn ich mich am ©chtuffe
meiner „33eobad>tungen" fürjer faffe. —
23on 33aben fuhr ich «a<h 2Bien jurüd, um mit einem ©ra§er
guhrmann bt« 33rügg ja reifen. 33et Dhetefenfelb würbe am
24. 3R« <£«par fette eingefahren, nnb grimet gemähet. 2Ut<h Supern
16
©bern Legionen nt'cfjt ntc^r mit Säumen feefe^t, jebocf> ftnben f td> 300 bis
1000 gufj über bem glufjbett ttoc^ aijorn unb @fdE>en. Hnwett £weg
fängt ber Mauren gegen jwet ©tunben an ju fteigen, bann fällt er
eben fo öiete ©tunben bis nadj SRafiebt. 3n btefer ©egenb ftnbet fi<$
©iel Taxus, bcffen SRt’nbe abgeföält nnb als ©erbefioff oerwenbet wirb.'
3nt ©dfweriner ©<$lof garten befanben ftcfj oor einigen 303a£ren oiele
Taxus-^pramiben, bie aber in einem falten fdjneeretdjen SBtnter baburcf anf
ber ©ttbfette total erfroren, weil bte ©onne ben ©<$nee f<f>molj, unb
bie «Racf)tfälte ungeftnbert auf bte gefinkten 3»et9« »irfte. ferner
Rhododendron hirsutum nnb Veratrum nigrum. U5et ber |5ofi äßagratn
ein fanget fdjoneS £fal. gm SRorben nnb ©üben ©<$neegebtrge, fin*
gegen ficf bte ©ebirgöfetten tm Dfien unb 2Beften föneeloö geigten.
Set @t. Sodann eine fcföne gufjpromenabe, aber am reigenb fdinetf
füiefenben ©ebirgöfluffe ein um fo fdjlecfterer ga^rweg. 3toei GriSge?
bt'rge ragten aus ber gerne als weife £intergrünbe fjeroor. 2)er guf
beS gelfengebtrgeS war fajt funbert gufj tief aufgef>auen, um einen
gafrweg nadj ©aftetn ju bilben. 5Re$tS oon btefem 2Bege jteljen ft$
bte ©ebtrgSwänbe in bebeutenber ^)o^e entlang, It'nfS ber oon ©ajlet'n
fomraenbe retfenbe gluf tn einem einige 100 gufj tiefen St$al. £)aS
unter bem ©ebirge bet ©afletn burdjbrt'ngenbe SBaffer fann in fünfter
SRtdjtang einen gaft oon 500 bis 600 gufj faben. 3)aS Sab ©aftein
läft in Sejte^ung auf feine ^romenaben no<$ -JRandjeS ju wünföen
übrig. Heber bem Sogterfaufe unb ber Slpotfefe beftnbet ft$ folgenbe
gnförift:
Sotertbus Gastuuifortihus
utentium
Commodo ac Prosperität! Hieronimus Archia piscopus.
Anno MDCCXCIV.
3m ©atjburgtf^en waren bie Lebensrnittel unb etn cinfpännt'geS
güjjrwerf oor 16 galten äuferft billig. @o jaulte id> t. S. für
abenbeffen, gfü^cf unb «Ra^tquartier in ©aftein 59 fr.
Son ©aftein über ©t. gewann jurücf nadj SBerfen, oon ba na$
©atting. gruc&tbareS ©ebirge, weites einige 100 gufj tyty ntit Suchen,
tm Strafe mit Strfen unb Pyrus Aria gef<$mü(ft war. Heber gwet*
brtttel beS ©ebirgeS war mit Serc&enbäumen unb SBeiftannen, oben anf
geffen mit SRotftannen befefct, wäfrenb btefe Säume in Lt’effonb unb
gt'nnlanb in tiefen SBalbgegenben im SBt'nter unter Saffer jtefen. Set
©olbtng ftnbet ft# ein imponirenber 50 guf fattenber Söafferfiurj
jwiföen einer gelfenftflut^t, ber weiter $in unter ein oon ber «Katar
gebilbcteS ©ewölbe ft(| aufs «Reue mit einem tobenben ©eräufd» herab-'
fiürst, bafelbft ein ©taubbab bilbet unb ft<$ bann braufenb nod> einige
1000 guf weit tn ben ©afjbatf ergieft. ^ier öffnet ft<$ baö ©ebirge
gegen 2Seflen, baö Sltma wirb mtlber, unb fanb idE> an einigen Käufern
«Seinfpalier gezogen. 3n ©aljburg ftanb am 30. 3uni ber äßein in
ber Slütfje.
2)aS fief tjart ans ©ebirge le^nenbe ^allein ^at eine ©atine.
©aS SBaffer wirb tn ber «Rä^e ^attein'S in eine gewölbeartige Ser-
tiefung beS fal^alttgen ©ebtrgeö eingelaffen, unb bilbet fier in einer
SLicfe oon 200 klaftern ein Safftn. auf btefem nidEjt unbeträ^tli^
grofen Sat^ain fäfrt man unb fraget bas ©alj oon ber 3)etfe beS
©ebirgfein«, wobarch ba« Safer mit ©alsgeßalt gefüttigt wirb. $ie«
fo gefaljene Safer »urb bann nach pattem in bte ©aline geleitet unb
bafelbjl gelobt. S« tfl befonber« für Semanb au« ber Sbene SRorb*
beutfchlanb« etwa« Smpofante«, wen« man, nachbem man ft* eine Karte
gelofet in« ©ebirge fleigt, bte Kleiber gegen ben 33ergmann«amnq
»ertaubt, unb bann auf ©trecfen 200 Klafter tief in einigen 2tb.
jtufungen ui« ©ebtrge fährt — bi« an ba« bereitete Safftn. fiter
fe|t man ftch tn einen Kahn, burcßfährt ba« Safer, fletgt au«, feftt
fttb mteberum in eine «Borridjtung, einer ©chneibelabe nicht unähnlich,
unb wirb bur<h eine fömale überwölbte ©flucht tm £rabe gehoben.
3n ber wetten bunften $erne gewahrt man eine Keine Deffnung gleich
ber euter heßleucßtenben Laterne. Siefe fißetnt währenb ber ftabrt
immer größer, bi« am Snbe ber ©lieber anhält, man au« ber enaen
^ru^e auöfleigt unb einen bequemen 2lu«weg au« ber Unter* in bte
Obermeö ftnbet. ^ier fleht ein 33ergfnappe, ber bie bem 9?eifenben
bet ber «tnfafjrt abgenommene Kleiber gegen bie 33ergmann«tradE)t eitu
banbtgt, unb un« fein »©lücf auf!« in bem blumenreichen Salb »on
•paßetn nachruft. Sttetner 33örfe mürbe e« bamal« fühlbar, bie Koflen
pr bie Erleuchtung beö «nterirbif^en 1200 $uß tiefen 33afftn«, wie
bte Stnnfgelber berührt aufjubrtngen ; aßein ba« ^ieberfchreiben btefer
au^erorbentlicben «Katurfchöpfung begeifiert mich »od? jefct tm ©reifen*
alter noch fo feßr, baß itß, fönnte ich bie £our noch einmal unterneb*
men, gerne bereit märe ba« Suplum m jahlen, um btefe 5?aturmunber
nothmal« metnem ©ebächtniß ja oergegenwärtigen.
2?on paßein au« bem ^weiten ©tocfmerf be« ^oflmetfterhaafe«
au«gef)cnb, oter ©tunben über« ©ebtrge, fömmt man nad) 33ergter«>
gaben, oon ba über ben König«fee nach *>em Königlichen SagbfAIoffe
pter erfuhr ich freunbliche Aufnahme bei bem ftörfter, unb genoß ein
treffliche« ©eri^t ©eibling. S« merben in bem König«fee ©eiblinge
bon 5 «gefangen Sin Sac h«ferch foß ja 52« gefangen fein. Ser
Unterfee foß ba« Safer jnm ©olbinger Safferfaß liefern, ma« babar*
?!LS5a^rfäe,nI*c^eit *>aß »enn ba« Safer in biefem
100 Klafter tiefen @ee niebrig fleht, ber Saferfaß bei ©olbtng ber*
fiegß 33 ei 8ergter«gaben ©aline, ©ebänbe unb ^ieberlagen ber hier
gefertigten gabrifate au« £ol$. Sie ©egenb am S3ergter«gaben jeicfinet
j**h burch *hre treffliche Vegetation au«, fo bemerfte ich hi** « 3L
w# 2~?' ©tammburchmefer, anb bie in ihrem Kronenbaa h in*
fttytluh be« Umfange« großer Sichen glichen, ©lei* große Stehen fah
«h perfl wteber auf bem 9föönch«berge bei ©aljbnrg.
bem frönen ©aljburg jet^nen fch befonber« an ©ebäubea
au«: Sa« erjbifchöfftthe ©<hloß, mit einem großen Springbrunnen
babor, bte prächtige Somürche unb bie Umoerfttät. Ser ©tabt nahe
liegt ber 9flönch«berg, feiner feltenen wübmaebfenben ffanten weqen
berühmt. Sin Srjbifihof, ©igmnnb Shrifloph, ließ litt eine 422'
lange, 24' breite unb 22' hohe gelfenffraße bnreh« ©ebirge anlegen,
ein großartige« impofante« Ser!. $n pellebrunn ein natürliche«
gelfentheater, 2lu«ftcht auf ben in bem König«fee 1000' über ber
3)?eere«ffäche ftch hebenben »©<hneeberg,« Sart«mann genannt. Kuf
Unter«berg pohenfaufen ein Keiner franjöftfch gehaltener ©arten,
- 3n 33ab Sigen, bem
dürften i
, ©^wa^enberg gehörig, fanb ich b te föötte Canarina
nulata, unb «ne bemerfenSwerthe Pelargonien * Sultur, unter
Seitung beS fleißigen ©ärtnerS 5»ofenegg. 3m ©arten ein gut ge*
JDann aiebt eS ^ier einen finnigen äßafferfaH. Wan tritt tn eine
©rotte fieigt etwas bergan, nnb gelangt tn ein geräumiges ©ewölbe,
»o baS 3ß affe r geräuftboott, eine grofje ©arbiene bilbeub, jüeberftürjt.
(StwaS Sle^nli^eS fünfte bte Statur auf bem 9iigi
5Die ©aljburgifdje $lora, |g* ^
ansgegeben, entölt unter
welche wir befonberS beafy
“ . - — nana. R. nvaia. Cteinat
@<hwei§.
£errn ©efretatr 53 raun h*r*
anberen Pflanzen auch na^jtehenbc,
befonberS beachtenswert erfreuen : Ainus incana,
Betula nana, B.
; Calceolui
burnum, Cypriped
talis Hippophae rhamnoides, immcera aip.gena, Mespiius Ameian-
chier 1VL chamacinespilus , M. Cotoneaster , Lathraea Squamaria,
Prunus Mahaleb, V. Chamaecei asus, Pinus Cernbra, Priraula minima,
Pvrus Aria, Staphylca pinnate, Tamarix germanica, Juglans Regia
v «nhiuia Pseudacacia. 53eibe Öftere ^ter wohl aclimatifirt.
«ßon ©aljburg nach grauenjlein, ohnweit ©ee;
brnnn nach 9tofenflein. £ier fanb ich 3« meinem Raunen auf
einem torfigen SGBiefengrunb eine Sflenge Pinus Mughos im gefunben
qnftanbe, währet 30jährige 3tothtannen barneben jutn ©h«t «»
fterben begriffen waren, ©ne ©tuube oor 9tofenftein war alles @e*
Sreibe unb eine 9Kaffe Hopfen oom £agel jerfchlagen. ©ie Seute,
benen bieS ©^icffal traf waren um fo mehr W bebanern, als fie oer,
fieberten : eS gäbe (b. h- $n bamaltger 3«ö in a3atern feine SSer*
ft&erung gegen £agelf<häben. ^ ,
™ 3n SKit neben würbe t<h t>on bem 53ergrath tc. oon ©chnbart
anf baS £er$ltthfi« aufgenommen, burchwanberte mit ihm bte funftreiche
©tabt, nnb befah mir bann juerft ben Sättigt. »englifhen ©arten.”
®ef#affen »on ©feil, einem ber bebeutenbflen ©artenfiinftler banta*
liger 3eit, ift biefer Pari eben fo »ein gefchmaifoott als großartig in
feinen einseinen SBerbältniffen gehalten. §rei oon allen fleinlt^en SSer*
uerungen lehnt er f«h anmuthig an bte flachen Ufer beS 3nn*$lnffeS
3nnge ©ärtner, bie fuh in nenen Klagen oerfnehen follen, fbnnen.
liefen ©arten überall als dufter betrachten, ©er fo beliebte Sftmig
3Rar 3ofeph muhte auih ©fett’S SSerbtenft gebithrenb $n fehlen, unb
erri#tete thm etn angemeffeneS fchöneS ©enfrnal im ©arten felbfi ©te
©enfmalsfaule ©feß’S, au beten Pwbeftal ft«h eine 53anf lehnt, führt
naihffch«ß*e Snförtft. „ e L _
Stuf ber ©ubfette;
Der sein volles Verdienst
Um der Erde reinsten Genüsse
Durch diese Anlagen, krönte,
Hies diesen Denkstein setzen
Sein Koenig Max Joseph.
MDCCCXX1V.
Heber neue Jltrfdjfürten.
de Bavay, 4. Cerise de Rauaen, 5. Donna Maria. 6. Belle de Cha-
»SJÄÄ’k ÄTÄ Ä
“* “ " " Kefete mm @«luffe etmac^toftntffei
1. L’Hybride de Laeken. Saflarbfirf<he »Ott Saefen.
2lttfmerffam gemalt burch bie Schreibung unb Slbbtlbung btefer
netten Kirf<he tn ber 34flen Uteferung (XVII. SanbeS 1. £eft) ber
Serhanblungen beS SereinS $ur Seförberung beS ©artenbaueS in ben
fönigltch preufjifchen Staaten »om 34« 1843, mitgetheilt »on frof.
©theibmeiler, $ftbe t<h mit einige ^fropfreifer fommen taffen. 3«h
fanb burih genauen Sergleich meiner grüßte, fott>tc be$ Saumes felbft
tm 3a^re 1848 unb 1849, bafj eS bic richtige ©orte ifl, mel<he in
jenem £efte befchrt'eben ttnb abgebilbet; jieboch f^cittt mir bte grncht
nicht in bem 3 )?a£e empfehlensmerth j« fein, mte angegeben mürbe, ob*
ftbon eg eine grofje, fd)öne, mohlfchntecfenbe Kirfthe tfl, welche für bie
©afel Empfehlung »erbt'ent. Sie wirb jieboch »on ber „hollänbifchen
grofen fJrtnjeffinfirf^e« (Gros Bigarreau de Princesse de
Hollande), meiere nach £ru<hfefj ©eite 295 in ©ittrich’S £anbbnch ber
Dbftfunbe II. Sanb, ©eite 81; im allgemeinen beutfäen ©arten*9tta*
gajtn bom 3a$re 1804, 1. Sanb, ©ette 378 betrieben, unb auf ^afeX
27 abgebilbet, fowie bbn ©tttrich in feinem Dbflfabtnette in ber Ilten
Lieferung in päpier mache naturgetreu nachgebilbet, übertroffen, benn
biefe tfl unftreitig bte «Uctoröf?tc biSje$tbefannteKirfche.
3)ie £pbribfirfche bon Saefen bringt jeboch mefr grüßte als bte ge*
nannte, befonberS wenn fte als 3»erg am ©patter erlogen mt’rb. 2US
£o<hflamm taugt fte auch nicht, weil ber Saum in btefer gorm nit^t
fruchtbar genug ifl. ^rofefor ©^etbmetler jn Eureghem bet
Srüffel fagt in feiner Sefchretbung, baf? fte als eine ber »orgügltchflen
gu empfehlen fei unb baS Eigentümliche beftfce, bie Eigenfchaften ber
fäuerlichen unb füfjcn tirfchen in ftch ju bereinigen, ©ie b^e tm 2111*
gemeinen etmaS fo angenehmes im ©efehmaef, baf berjenige, melcber
einmal babon gefoflet, fte gemif aßen anberen Ktrfchen »orjtehen werbe,
©te fei urfprüngltcb im ©arten eines ©artenltebbaberS aus ber ©egenb
bon glenruS auS bem Kerne erlogen morben, beffen tarnen er jeboch
nitbt b<»&e erfahren fonnen, er miffe baber nicht, ob fünfllitbe Sefrncb-
tung ftattgefunben, ober ob fte ihre Eriflenj bem 3«faße 5« berbanfen
haben, jeboth fchetne eS ihm gemif , baf fte aus ber Sermtf^ung ber
^»ergftrf^e mit ber großen ßttontmorenep entflanben fet, benn fte
beft$e bte Eigenfchaften beiber, wefhalb er benn auch obigen Flamen
gewählt ba^e- l^eofeffor ©tetb weiter fagt am berührtem Orte jum
©(bluffe: man fnbe in feiner ©egenb btefe Ktrfche fo »orjügltch, baf
ber Küttig Seopolfc jährlich mehrere Ktflen an ben König ber gran*
3 ofen fehiefe, melier leine anberen mehr effen moße. ©te tm Saefener
©arten beftnblt'chen feten einzig für ben ©enuf ber fontgli^en Familie
3iath ber Sefchretbung gehört biefe Ktrfche (©ochnahl’S ©pflem)
ju ben ^5firfi(hlirf«hen, V. Älaffe, meil bte £aut hellroth unb
ber ©aft nttht farbenb ifl, nnb in bte l£e Srbnnng ju ben 93 i*
tuarten ober ber ^amtlie ©laSfirfthen, melihe grabe 3met'ge,
grofe ©latter unb füflichfaure geübte h«ben. ^S giebt no4
»iele ©orten biefer Klaffe, melche ber Saflarbftrfipe »on Saelen im ©e*
fchmarfe unb ber ^art>e ähnlich ftnb, jebo^ »on folcher ©röfe unb
gerat nicht* IJrofefor © thetbmetler fd^eint übrigens ähnliche ©orten
btefer Kirfchenfamtlie m^t ju lennen, weil berfelbe feine angtebt, aber
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gan$ richtig ft e betreibt ttttb fagt, »fte t>atte bte Mitte jwifchen ben
fauren unb füßen ßirfchen," was ber erwähnten Familie charafterißifch iß.
©er Slbbt'lbung nach in ben erwähnten Verhanblungen gleißt fle
fehr ber folgenben. SKächßeS 3«hr »erbe »<h ©etoißhett erhalten
uttb bie Monographien bet'ber mittheiten.
2. Reine Hortense. Äönigtn iportenfta.
©t'efe neue unb fehr empfohlene Ätrf^e mürbe fchon früher tu ber
pfäljtfchen ©artenjeitung befprocßen unb habet auf bte 3bentttät mit
ber (3) Monstraeuse de Bavay aufmerffatn gemalt. 3a eS fcßei nt,
baö fte mit ber (4) Cerise de Rauaen, »eiche ©raf £>bart tu ^ranf*
reich verbreitete, unb bte t$ non SBottmtfler bejog, unb ber aus ©ent
ftamutenben fehr gepriefenen (5) Donna Maria ganj gleich ift @ie
bringt übrigens fo wenig Früchte, baß feit ben 4 3uhren, t<h bt’es
fefbe beftfje, noch feine genaue 93ef<hreibung oon ihr entworfen »erben
tonnte, dünge Vruchftücfe einer Monographie fotten hier jebocß folgen,
»eiche ich faxtet oon einer Frucht genommen ; »eil btefe ©orte in ber
ganzen ©artenbauweit fo oiel 2luffef>en gemalt hat unb noch macht.
@in 3&erg* ober ©palterftämmchen »irb immer noch gern mit 1 fl.
befahlt. 3<h tunn fte tu £unberten ju 24 Ir. bas ©tücf abgeben.
SBeil ich glaubte, fte fei in jeher £tnftcht empfehlenswert^ fo
habe ich fie f«hne® in großer Menge jur Vermehrung ju bringen ge*
fucht. QtS ift übrigens eine auSgejeichnete, große, belifate Frucht, bte
jebe £afel giert unb jeben ©autnen erquüft, allein ber Vaunt ift tn
ber gruAtbarfeit tu et’genftnntg: er blüht alle 3«hrc, behalt aber leine
Früchte.
Sie gehört in btefelbe klaffe unb Drbnung »ie bie 95a*
ftarblirf^e oon Saelen.
©ommer triebe: lang, braun, wenig jeboch augenfällig gelb
punfttrt.
klugen: abftehenb, ftumpf, braun, fchupptg.
2tu genträger: jmetrippig.
931ätter: groß, 6" lang, 2 Vs" breit, langooal, mit einer <haraf*
teriftifch lang auSlaufenben @pt$e, btcf, leberartig, rinnenförmtg,
-aber* unb neroenrunjelig, nicht fehr bunfelgrun, unten fa&
grün, oben fahl, unten feinhaarig, ftharf unb unregelmäßig
fhmtpf gebahnt, meifi in ber Mitte am breiteren.
Vlattftiel: btcf, rothbraun, wenig behaart, 3U" lang, breit
unb tief gerinnt, ©riifcn: meift am Vlatt ftehenb, groß, glän*
jenb braun.
2lf terblätter: flügelförmtg , jeboch auch gegen innen gebahnt.
grucßt: einjeln unb gepaart, feßhängenb, 11"' lang, 9"' breit,
10"' btcf, runbooal, am 9tü«fen gebrüht, 95auch regelmäßig, tn
ber Mitte am bicffleu, oben unb unten et»aS platt; 9tath burch
einen bunfleren 5<*rbenßrtch angebeutet, unten »arjenähnli# er*
hoßt; ©tempelpunft groß, f«h»ar$braun, »entg oertieft; ©ttel*
hößle nicht tief, aber enge, raub; garbe fcßarlachroth, einfarbig,
ohne aaffaßenbe fSunfte, oben etwas fatex geröthet; £aut btcf.
22
flbjiehbar; $lelfch faftfg, welch, gelb, aberlg, flauer, fehr
fräftlg fchntecfenb.
ftrulhtftlel: bttnn, fafl 2" lang, $eßgrün, auf einet ©eite
braun gefprenfelt.
©teln: groß, langooal, 6"' lang, 4"' breit, 3'" bicf, etwas
roth punftlrt, flet’ngefplfct, regelraäflg.
3? eife: Anfangs 3ult.
2Bert$: ^rachtootle Dafelfrucht oorn erften Stange.
Unterfchetbet ftc^ befonbers burch ble lebhaft rotfe *farbe ber £aut
unb bte ©rbfe unb Sänge beS ©tetnS.
Dt'efe ber Statur entuomntene ©efchretbung paft nicht ganj auf
bte ©efchrelbung ber ttrföe: Cerise de la Reine Hortense Larose,
SHrfche ber SJbulgln fportenfta Sarofe, welche oon beut franjöftf^en
mologen fJotteau tu ben Annalen ber föntglt^en ©artenbaugefellfchaft
ln $5arlS oom 3«hr 1838, ^ullheft, öeröffeutltdjt würbe. SS tft babei
bewerft, bafj weniger als 50 Rlrfdjen ein ^funb wiegen unb baf
ber ©teln fletn, biennal unb abgeplattet fet, welche ©enterfung
allein fcf>on ^ur ©enüge jelgt, bafj blefe betben grumte »crf erleben ftnb.
3n Dlttrich’S ©bfifunbe t'ft blefelbe auch nach beut franjöjtf^en Drtgl#
nale Im UI. ©anbe, ©ette 269 betrieben.
6. BeUe de Chatenay. ©chbne neu S^atenap.
Dlefe ©orte ^at heuer »leie ^rüc^te gebraut unb eS jelgte ft<h,
baß fte mit ber ln ber pfäljlfchen ©artenjeltung, S^vgang 1848, ©eite
30, betriebenen „Srfeoe’S $?trf<$e- Inbentlfch »f*- blefelbe ^abe
t auch unter bem Slawen: Belle maguifique unb Cerise de Sceaux
non Sftef erhalten.
7. Louis Philippe.
£)h S Ift eine fletne Ättfcpe oom ©auerftrf^enbaumgetle^te. Der
©aum bat übrigens jurn ersten ÜJtale getragen, rieflest' bafj bte $rö$te
nächfleS $ahr größer werben. 3# fojog ft« *>®* Nantes ©ooth & ©ohne
ln Hamburg, als eine „befonbers fth&ne neue ©orte.«
8. Bigarreau d’Octobre. 0 ctob er^ er jf trf(pe.
Sine neue ©orte, welche Ich oon ©ent erhalten. @le fc^elnt nur
wegen lf>rer fpäten Steife empfehlenswert 3« fein.
9. Wellington.
©on Solntar. ©ringt alljährlich riete fruchte , welche aber nur
ble ©röfje einer Srbfe erregen unb bann unreif abfatteu. Dlefe ©orte
fchet’nt jeboch Intereffant ju fein, ba bte ^rächte ln unreifem 3uflanbe
(reife h^e noch feine gefehen) lang unb fehr jngcfptfct, fafi ftechenb,
flnb. Dlttrllh betreibt blefelbe ln feiner Dbftfnnbe H. ©anb, @. 117.
10. Excellent Portugai.se ä courte queue. Vortreffliiße portugteftfdjc
Ätrfcße mit furjem ©trete.
©t’efe neu fein follenbe ©orte errett icß non Gtöln, mit bcm
Scmerfen, baß fte oon Söbttfer ßantmc. mar aber ber alte
Gros Gobet, in granfreiiß Montmorency k courte queue, in ©eutfiß;
tanb fantifcße Äirfiße, englifiße Sßeicßfel, amß ©iftelfirfcße
genannt.
11. Belle Audigeoise. ©cßöne oon Stnbigeoife.
Unter erßerent Planten oon 3)te$ ermatten.
Slbflammung ber $rnißt unbefannt.
©eßört in bie IV. ßlaffe — ^Sflaumenf irfißen — : £aui
einfarbig, ©aft farbenb, in bie erße Drbnung, 5a ben ©tpci-
melen ober ©üßmeiißfeln: jiemliiß aufretßt, Slätter groß,
Srucßt fttßlicßfauer.
Slätter: mittelgroß, cool, oorn etmaö eingebogen, bann jngefpifct,
bie größte Sörerte etroaö gegen oorn, oben bunfel?, unten ßeft?
grün, ßängenb, meift rinnenförmig, btcf, meid), leberartig, grob?
gerippt nnb rippentunjeltg, oben faßt unb glanjenb, unten ßaarig,
ungletcß oorn tiefer alb ßinten gejaßnt; 3aßnfpt§en fißmarj, oft
feßlenb.
SlattfHel: 1 — IV4" lang, bünn, faßt, tief gerinnelt, oben
brann, nuten ßettgrün. ©rufen nierenförmig , metjl am Statt
fipenb.
graißt: meift einzeln unb feftßangenb, groß, etmab platt, brettbacfig,
am Stüifen meßr gebrücft, mie am Sautße, gegen benStiel am
breiteßen, oben ftumpf jugerunbet; Siatß etmab tiefliegenb, eine
fcßeinbar erßabenene Sinte bilbenb, bie 5*ucßt gleitß tßcilenb;
©tempelpunft groß, gelb, in einer runbooalen Vertiefung unb
gegen ben Stüifen fteßenb; ©tielßößle feiißt, runb, gegen bie
Statß oft offen; garbe bei »oder Steife bunfelrotß ober braun,
an mannen ©teilen fcßmärjlitß, etmab ungleiißfarbig, burcß?
fcßeinenb etmab marmorirt, faß unpunftirt; ©aft rofenrotß fär?
benb; |>aut bicf, jaße, genießbar, leitßt abjteßbarj ftletfcß bun?
felrotß, fcbön ßefirotß geabert, meitß, feßr faftig , fnßfaner,
gemürjßaft unb angeneßm fißmecfenb.
^rmßtffiel: IVa" lang bünn, etmad gebogen, ßetlgrün, mit
einem 21bfa§e, an ber Äirfcße oft gerötßet, auf einer ©eite braun
gefprenfelt.
©tetn: lofe, rnnbltcß, oben unb unten mamßmal etmaö ffumpf,
oft rotß gefprenfelt, tn ber SDtitte am breiteffen; Stncfenfante
unten erßaben; fhtmpf, rotß, fcßrnal, unbebeutenb ; Siebenfanten
unanfeßnltcß, mie bte Stücfenfante etmad gefurtßtßöiferig.
Steife: Slnfango 3ult-
2Bertß: gute empfeßlenömertße ^ruißt oem erffen Stange. 3*
jebera ©ebrauiße tauglicß. Saum feßr frncßtbar.
Unterfdjeibet ffiß befonberö buriß bie biifen Satfen ber Srwßt
nnb ben großen ©tempelpunft.
12. Bigarveau d’Esperin. ©Spertn’S $ergfirfdje.
Unter ben angeführten 12 neuen tirftfforten hat ftch btefe in ber
geprtefenen ®üte unb ©c^on^ett am Seften bewährt, benn eS ift eine
ber fdjönften, gröften unb bejien $irf<hen, bte i$ je gefefen
unb gelobet ^abe. 2Äetn Saum flammt »on Louis van Houtte, in
©ent, SDtajor ©Sperin, befannt als thätige* ^ru^tergi'e^ier, t>at
biefe hcrrtt$e ^rut^t aus einem Kerne gewonnen. 3<f> erhielt btefelbe
^rudjt auch unter bem bauten: „Black Tartariau“ non fJJiefy, was
aber jebenfattö einer VerwechfeTung in ber Saumfchute jujuf^rei'ben
»ft, benn btefe ^ruc^t entfprtcht ber §arbe (black, fchwarg) burchauS
nicht.
©ie geehrt ihrer bunten $aut unb beS ntchtfärbenben
©afteS wegen, tn bte II. Klaffe, $u ben Slprtfof enftrfchen,
unb tn bte jwet'te IDrbnung, gu ben SPlarntorellen ober bunten
Änorpelftrfchen, wett fte fefteS $Ietf<h ^at.
33aum: ^o^ftämmtg, fruchtbar.
©tamm: grof.
2lefie: ausgebreitet ; girmhtgwetge gebrängt.
Selaubung; gtemluh ftarf.
©ommergw eige: lang, bicf, gerabe, gelbbraun, gtänjenb, un#
gleich runb, gegen »orn gefurzt unb wetf behaart; SHugen
Kein, fegelformt'g, fpt'fs, etwas fchuppt’g, fahl, braun, an ber
Safts grün, giemltch gebrdngt, etwas abftehenb; Slugenträger
grof, breit, befonberS auf betben ©etten ewaS wulfitg, gtänjenb,
. faft bretripptg.
Stätter: grof, ctrca 6" lang, SVa" breit, eiförmig, gegen oorn
am breiteften, mit falbaufgefe^ter, weift f^teffie^enber f^arfer
@pi$e, giemlich ^dngenb, rtnnenförmtg, runbum einwärts ge-
bogen, bicf, weitf, leberartig, grobgerippt, fein geabert, oben
unb unten mattgtängenb, oben faf>I, unten haatwottt'g, rippen*
unb aberrunjelt'g, oben bunfel-, unten grau hellgrün, jtemlich
tief* unb ftumpfgejahnt; 3ähne: unregelmäßig, ftch einwärts
netgenb ; 3ahnföpfchen pts gegen »orn eingebogen.
Stattfiiet: .an ben $ruch taugenblättern IV2" lang unb bünn, an
ben ©ommerjweigen *U“ lang unb bicf, oben ftarf, unten wenig
behaart, tief gerinnelt, oben braun, unten grünbraun; Prüfen:
" ijl am Statte ftfcenb, giemlich gleich, nterenförmtg , braun,
glängenb.
Slfterbtc
rbtätter: grof, pgelförmtg, jeboch meiftenS fehlenb.
^rucft: einjelnb unb gepaart, fefhängenb, fefr grof, 11"' lang,
9"' breit, 12"' bicf, runb ^erjformig, am 9tücfen gebriicft,
Sautf in ber SDlitte ergaben, im ©äugen breitgebrücft, gegen
unten am bufften, oben pmpffpifc gugerunbet, unten breit unb
ptattj 91a fach, eine bunflere «inte bilbeub, oben erhöht,
unten »erlieft, bte gmdjt gleich t^eilenb ; ©terapelpunft grof,
getb, runb »ertteft, auf ber @pi$e etwas gegen ben SRücfen
^ef enb, bte Vertiefung mehr gegen ben San# gewenbet ; Sau# *
25
furche etwas »ertieft, aber nicht benterfbar; ©tielböble tief
unb enge, breit, gegen bte Statb niebrtger, runbooal, unten
fctttt>ärtö gegen bte sJ?atf) ftehenb; ftarbe bunt, molertfö föon,
bellroth, an ber Stath oft gelbroth, bunfelrotj» getäfelt, unten
an ber SRath fiets fetter, ganj ^etlrot^ punftirt, tote befprtfjt
auSfehenb; £ aut btef, genießbar, fitytoer abjiebbar; $leifch
gelbweift, hie unb ba etwas gerottet, feft unb f)ärtttd>, jebo^>
fein, fafertg unb faftig, glänjenb, frtft, weinig, fe$r frafttg unb
angenehm fepmeefenb.
*$ru$tfitel: l1/«" lang, btef unb fteif, etwas gebogen, gläw
jenb hellgrün, auf einer ©eite braungritn ; Knoten fe^r bt’cf
unb ^oljt'g. .
©tein: ant ^leifö ^angenb, 5"' lang, 4"' breit, 3'" btef,
etförtntg.ooal, unten etwas oerf (hoben, oben ftuntpffpifjig, Saucp
etwas mehr erhoben als ber SRücfen, bte größte Brette unb
größte £>t<fe etwa« gegen unten Itegenb; Sacf en jtemlt'ch er.
paben, glatt, nur gegen unten afterfanttg; Slücfenf ante breit;
SWtttelf ante fiuntpf, oben unb unten erhöht; Sieben! anten
unanfehnlt’ep, etwas gefurcht; Sautpf ante oben ftparf, opne
^urdje.
Steife: Anfangs Sulu
2Bertp: SluSgegeübnete $ru<ht oon erfien Stange, in jeher £in.
fiept empfehlenswert!». |>ält fiep lang am Saume, bleibt immer
fepmaefpaft unb votrb feiten überjeitig. SefonberS für bte £afel
unb ben Raubet geeignete §ruept, weil baS gleifep h«rt ift unb
niept leicht burep baS £ranfporiren leibet.
Unterfcpeibet fiep befonberS ;burep ihre ©röfe, ihre persförmtg.
breite ©eftalt unb ihre fchöne malertfcpe ^arte. ©leiept ber Sauer,
mannsftr fep Wrift), (Srucpfep 292) , welche man in granfreiep
Bigarreau Napoleon nennt.
2llfo ftnb unter biefen 12 neuen unb überall empfohlenen Kirfeben
im haften $aüe nur 5 ©orten, bie richtig ftnb unb ihrer Srauepbar.
feit wegen Verbreitung oerbienen!
SJtöge ftep bteS 3 eher merfen, welker bem Staaten unb ber Snt.
pfehlung naep Säume lauft!
(Sbelretfer btefer geprüften unb ber anbern ©orten gtebt bie Ste.
baction ber Stpetn. 3eitft^rift für Sanbwtrtpfep. t^heilung : ®artclt;
bau) in Steujtabt a. b. £aarbt oom SJtonate Stooember bis Hpril
gerne gratis ab. Sriefe ftnb $u franfiren.
27
»oben. ©ie <£rbe muft au$ folgenber «Wifdjung äufammengefefct fein:
% alter £aibe*, Vs gut »erretteter Säuberte, Vs Seljnt unb 1 Streit
gewöhnlichen Sanbj mtf^e biefe VqtiU gut burcheinanber unb fülle
bann ba« auögegrabene S3eet bi« auf 6" bamit au, barmt no<h 9taum
für bie etnjulegenben 3wiebetn bleibt, ba biefe 5" 1)0$ mit Srbe
bebeeft werben müffen. £>ie Alftrömerien pflanjt man gewöhnlich 1'
»on einanber entfernt, bte $rtcn unb ©parart« tonnen enger an etnam
ber gelegt werben. Angenommen ba$ ©eet Ware ungefähr 4 — 5 '
breit, fo taffen ft<h bie 3wiebeln folgenbermaafen mit Sorbett legen:
«Wan lege 3 Steifen 3rten bidjt an bie ßttauer, 2 ober 3 Steifen Ak
ftrömerien in bie «Witte unb bann bie ©parart« in bie fronte be«
33eete«. Auf biefe Seife gepflanzt, werben fte fty in 33ejug auf ihre
£öhe trefflicJ» auönehnten. £>te geeignete 3e^ biefe Verrichtung ju
bewerffleHtgen ift «Witte Dctober, nnb ba« einzige wa« man nachher jn
beobachten $at tfl, fte nicht ju nafj werben ju laffen. ©obalb regntgte«
ober falteg Setter eintritt, bebeefe man bte Saften mit Saben ober
©trohbeefen, ober auch mit geölter Setnwanb, auch mit ftenfter, bie
bann fpäter noch mit Saben ober IDecfen bebeeft werben tonnen. 3»1
«Wärj fangen bte 3wtebefn an Striebe ja machen, wo bann bie genfter
ober Saben geöffnet werben müffen, fobalb eö bie Sitterung erlaubt,
jeboth nur wä^renb be« £ageö $ im April ober Anfang «Wai tonnen fte
bann ganjltch entfernt werben. Stritt troefene Sitterung ein, fo be?
giejje man fie häufig unb bie $ ftanjen werben bann bei fonfliger guter
33epanblung im 3»«* tu Stütze fein unb mit bem 53lül>en bet gängiger
Sitterung bi« (£nbe Auguft anhalten. Wach ber Slüthejeit fietle man
ba« Vegiefen aümal>lig ein, oorauggefefct man beabftc^ttgt feine ©amen
ju reifen. 3« ®nbe ©eptember nimmt man bie 3wiebeln unb Knollen
au« ber <$rbe heraus, reinigt fte unb bewahrt fte tn einem falten ©es
wä$g$aufe an einem troefenem Drte auf.
Gladiolns floribundus unb gaudaveusis ftnb bie beflen in Söejug
auf Slitt^enpra^t unb ©anerhafttgfeit, befonberS tft G. gandavensis
eine ^errli^e #pbribe jWt'ft^en Gl. cardinalis unb psittacinus, er ifi
beffer als betbe Eltern. 2>ie befte «Wetpobe ipn ,$u bejubeln ifl, ein
fleineS Veet mit guter nahrhafter (Srbe im Slumengarten ju bereiten.
3» Dctober legt man bie guten, flarfen 3»icbeln einjeln in bie @rbe,
ungefähr 6 — 7 " tief, ein, bte unter guter Reifung auShalten. Gl. psit-
tacinus, cardinalis, formosus u. a. erforbern faft glcitpe Se^anblung.
Wach bem Stäben unb nach bem ©elbwerben ber Slätter werben bie
3wiebeln auö ber QErbe genommen unb bi« $um ^erbfle troefen aufbe*
wahrt. Wachflehenbe 3tt'iebeigewäcbfe jei^nen ftch bnreh ihre Vlunten*
pra^t notp befonberS au«, jebod) ftnb fte jartli^er alö bte ©labtoleu
in ber Se^anblnng; bie meijlen erforbern eine ä^nlidje Kultur wie bte
Alftrömerien. <$ö ftnb: Calocbortus splendens, venustns unb luteus,
Camassia esculenta, *) Chlidanthus fragrans , Phycella coruscans,
Viensseuxia glaucopsis, Bessern miniata u. 0.
-) Camassia esculenta (Scilla), ein bcrTiitpeä 3w«belsc»ä(b« mit brittmd
blauen Slnnten, palt int bießgen ©arten ohne jefce Sebednng »ofltomtnen au«,
liefert auip aBjäbtlüb reifen ©amen. «• SJ~0‘
28
3$ c tu c 1 1 ii tt $ c ii
eine fdjoite uttfr prächtige Heraclemii -
HL Wilhelmsii*
$errn Setins 9tuffeU.
Profeffor ber Sctanit :c. $n 53oflon in ben Ser. Staaten.
3itn3«hrc 1844 errett bie ©artenbaugefelfth nft ju 9ttaffa*
$ufetS in ben ©er. Staaten non Sßorbantertfa non £erm Staats*
ratf> Dr. b. gif«^ er aus bent f.l. ©arten ju St. Petersburg eine Senbung
Sämereien, aus benen td> baS ©lütf t>atte btefe ^errti'^e Heracleuin-
2lrt ju erstehen. Die Santen tourben int SJprtt beffelben 3a^reS gefäet,
leimten aber erfi tu bent barauf folgenben Frühjahre. $m %mi 1846
blühten bereits jtnet bon ben erlogenen Pfianjen, unb btlbeten ftth btS
jum nä^ften Bahre $u toahrhaft frönen Sremplaren auS, foioohl tu
$inftd>t ber ©lattform als ©lüthenftanb, DaS Heraeleum Wilhelmsii
tfl etne imbofante Pflanze, erregt etne £öbe bon 5', mit großen
Dotben ja^tretc^er, f^ön treffet, jebocf jtemlich Heiner ©turnen uttb
«norm grofen ©lättern, mehrere ber teueren Ratten bon ber 33aftS btS
jur Spt^e etne Sange bon 5' 10 " unb bie grofte ©rette war 4'.
Die Pftanje, welche btefe enormen ©lätter erzeugte, nm<t>S tu einem
nahrhaften, peinigten ©oben, am 9?anbe einer ^oortoiefe. Der ©latt*
fiiet tft feft, mit SängSfurchen berfehen unb mit matten, unregel*
mäßigen, bunfelrotfen ^lecfen gejet^net, unb tote atte Steile ber pflauje
einen ftarfen SlnteS äbnli^en ©eru<h berbreitenb. B«bcS ©latt tfk ge*
fiebert, bie beiben unteren ©tätigen ftnb gtei^faßS gefielt, bie barauf
folgenben ft$enb, toährenb bte beiben oberen fleh mit ben einzeln flehen*
ben ©tätigen, welches baS ©tatt beenbet bereinigte. BebeS ©lattchen
tfi tief etngefdpitten unb btefe Sinf^nitte wteberunt burch anbere Sin*
f^nitte geteilt. Die Färbung tft oberhalb ein fchön bunfles ©riin,
unterhalb jebo<h biel blaffer unb fiart geabert. 2tn ben ©elenfen unb
©liebem ber ganzen Pflanje ftfcen jahlretthe jarte, glaSähnliche £aare,
bie tm jungen Bufianbe, ©. an ben jungen ©lättern aufrecht unb
29
feif Men, fte »erringern ftp ater je me$r bte ZtyiU, an benen fte
ft§en, f<$ auöwacpfen, »erben Iran« unb jutefet faf wofltg ober bunen.
artig. £)er £auptblüt£enfengel ergebt aufretpt nnb na<bbem bie
.ftauptbolbe abgeblüpt b«t, hüben fiep mehrere Heinere an b er feiten au«,
fo baf baburdj eine lange 33lütbenjeit entfielt. 3ebe 33Iume behebt
au« fünf weifen «Blumenblättern, »on benen $wei länger at« bte übri*
gen bret unb in jwet fepr ungleiche Sappen geteilt ftnb. ©taubfäben
fünf unb jwei ©riffei. 2>ie £aupt asiütpenbolben mefen 1—2 ' im
2>ur<$meffer unb ftnb oft fefr jierenb. Srofc be« fe$r farfen aremati.
fepen ©eru<b«, wirb bie $fange »on unjäpligen Wirten 3nfeften befugt,
al« SBienen, fliegen, lleinen Käfern tc.
25te ©attung Heracleum tf äiemltd) reief an Sitten. Souboa jäftt
in feiner „Eneyclopaedie of Plantsr‘ 10 Slrten auf;*) 33 nr nett in
in feiner „Outline« of Botany« »erftdjert, baf bie Kamftpatbalen unb
«Hufen bie jungen Stiebe unb 331attfiele »on H. Sphondylium efen,
natpbem bie äufere £aut, weltpe fc^arf tf, entfernt worben. Diefe
2trt foU fefr naprfaft fein, grofe Waffen werben gefammelt unb ge.
troefnet, bei welker Operation bie 331attfiele ft<p mit einem gutferarttgen
©toff überjt'efen, ber für eine grofe £>elicateffe gehalten wirb.
U?ue JJc<m0|jfapl)te auaerlefener Camdlien.
Unter bem Sitel „Nouvelle Iconographie des CamelHas, bie Slb*
bilbungen unb SBefcpretbungen ber feltenften, neuefett unb ftpönfen
SSarietäten biefer ^fangen . ©attung entpaltenb, perau«gegeben »om
tunf. unb£anbef«gärtner3lleranber 2$erftpaffelt gu@ent, erftfeint
feit Januar 1849 ein Sert in monatlitpen heften, ba« allen Siebpabern
biefer perrltcpen ^fanjengattung fefr $n empfehlen if. 2>»e Slbbtlbungen
ftnb getreu unb meiferpaft an«gcfüprt, bie «Betreibung jeber eingehen
«Barietät fo furg al« raöglicp gehalten, bennoef fefr »erfänblicp nnb
bejetfpnenb, fo baf bem (Sanken nitft« gn wünftfen übrig bleibt.
Dbgletcp ber ©ubfcription«prei« biefe« Serie« tut «Bergleitf ber
2lu«fattung nur ein geringer ju nennen tf, fo glaube tep bennotp, baf
baffelbe in Deutfcflanb leiber niept allgemein »erbrettet fein bürfte,
wespalb ttp naepfepenb bie in ben bi«je$t erfptenenen £eften abgebtU
beten «Barietäten pier folgen laffc, bie jebem ^fanjenfreunte wapr.
paff gu empfeplen unb gröftentpeil« fäuflicp gn erf alten fnb. **)
*) 3n ©teufcel’« Noinenclator botanicus 1840 ftnb einige 40 arten aufgc/
führt, JU btnen nach bem Nomenclator botanicos hortensis »on £epnhölb BO#
*•) ®ie mit einem ’* bejeiepneten Varietäten fnb bereit« bet £errn £. ^wfinann
biefelbft ju haben. ®-
£eft L
©af. I. Camettia Dride. ©iefe niebliche Samellte würbe tut
£erbfie 1847 au« Italien in ©ent etngeführt, wofelbjl fte int Stabliffe#
ment oon 5t. 33 erf Raffelt juerft blühte. ©te gehört ju ben regele
mäftg geformt bhthenben. ©ie $arbe ber 23Iume tfi blafrofa unb ^at
jcbeö Slumenblatt einen wetfen ©tretfen in ber 2D?itte. ©te fleht ber
Catn. Verschaffeltiana ant nächflen.
©af. II. Cam. Gretry. ©iefe elegante SSartetät ^at ihren Urfprung
in Zeigten. £err ©efre«ne, ©ecretatr ber ©artenbangefeflfdjaft ja
Süttich erjog fte au« ©amen, ben er oon ber Cam. Derbyana geern#
tet hotte. Wächtern ber ©ärnltng geblüht, übernahm £err ^acobSJtalop
jn 8üttt<h bte ganje 33ermet>rung unb oerfaufte btefelbe 1847 tn @nb*
fcription. £err ©efreöne nannte btefe SSartetät nach bem fe$r be#
räumten Somponifien ©retrp ja Sättig. ©te ^flanje tfi oon ftarfem
2Bu<hfe unb jlarl belaubt, ©te SSlume bat 4— -5 " tm ©urchmeffer,
tfi regelmäßig, jtegelförtntg gebaut, bunfelroth-
©af. III. *Cam. alba illnstrata. #err ©ßirwing jnSßalton bet
St’oerpool erjog btefe, unjireittg eine ber beften SSarietaten. üftan ftnbct
fte auch tn et nt gen Katalogen unter bem Wanten Waltoniensis ober
Shirving’s Seedling. ©te 33lume übertrifft an ©röße bte gewöhn!^*
alba-plena tfi regelmäßig unb jtegelförmtg, weif, welche« im ©Rotten
einen leisten 5tnftug oon ©elb erhält Sine wahrhaft ftföne SBlume.
©öf. IV. *Cam. Napoleon d’Italie. £err SSerftfaffelt erhielt
tm ^ahre 1847 btefe (Sauteflte oon ben Herren 33urnier unb ©rilli,
©ärtner jnglorenj unb ficht btefelbe biöfe^t btnft«btft<b ihrer gracteu#
fen §orm unb ihre« oerfdjiebenartigen Solorit« wohl aßein ba. Wtan
barf biefe SSartetät nicht mit einer anberen unter bem tarnen Napoleon
betamtten, oerwechfeln, welche oon £errn ©efreöne oor einigen 3«hrcn
erjogen worben, ©iefe hi** hat Blumen oon mtnbefien« 4 " im ©urch#
meffer, bte ganj eigner 5trt finb. ©ie fJetalen ftnb jahlreicb, feft
regelmäfig, jtegelförmtg, oon fcpönfier rother Färbung, in bunflere«
Woth f^attirenb, geabert unb marmorirt mit SSeif. 5ln ber «Witte
be« Staube« eine« jeben SBlumenblatte« macht ft cf etn weißer §le<* fefr
merflich, woburcf bie SBlurae ungemein gewinnt.
$eft IL
©af. I. Cam. Jacksonii. äßohl fämmtli^e Kenner werben ge#
fleh?», baf biefe 33anetät eine ber aflerfcßönfien tfi. £err Socffon,
©ärtner ju K in gfion (Snglanb) faub btefelbe jufättig unter einer
SCjnafcl ©atnenpßanjen, btc er früher in ©cßottlanb aufgefauft t?atte-
Ungeacßtet be$ ßoßen greife« biefer fßanje ßat £err Berftßaffelt
bennotß beit ganjen Sßorratß ber Bermeßrung biefer fßan$e an ftQ
gebraut «nb wirb im nätßßen 3aßre (1850) btefelbe in ben £anbcl
bringen. 3><e Blume iß ganj regelmäßig, jiegelförmtg, fetalen jaßl*
reieß, oon lebhafter gavminfarte unb in ber «Kitte oon einem breiten
weißen ©treifen burcßßßnitten.
2)er frei« für 15—25 gentim. ßoße fßanjen iß 75 $ranc$, für
35—50 gentim. ßoße 125 Francs.
£af. II. *Cam. Carsweüiana alba. £>iefe ßübßße Varietät
erßielt £err Berfcßaffelt »or t> Saßren oon £errn ©rüneberg $u fcaxtb
furt am «Kain. £>ie Blume iß feßr ftßön, mittelgroß, weiß, fdjönrotß
geßreift, jiegelförmig. 3>iefe gameltie iß autß unter bem »amen Tu-
Staf. DI. Cam. Crand Dac Constantin. 23iefe gameßte würbe
im $aßre 1848 in bem ©ewätßSßanfe beß £errn galewaerkBer*
nteul en ;ü gourtrai bemerft, wo ße auf einem 3weige ber C. Pirzio
bläßte. 25ie Blume ßat 3-4 " im £>urcßmeßer. Sie äußeren fetalen
ftnb groß, unregelmäßig geßettt. 2)ie inneren glettßfattS unregelmäßig
geßettt, oft rbßrenförmig. 2 )ie %ax\>e iß bie einer gentifoliewStofe.
©o feßr ßcß bie Barietäten mit siegelförmig geformten Blumen bureß
beten SÄegelmäßigteit auSjeitßnen, fo jeießnet fuß biefe burtß bie gracteufe
$orm, buicß bie gleganj beö goloritS, ftßön rofa mit Sunfelrotß
geabert, ber Blumen au$.*>
£af. IV. *Cam. mutabilis Travers», gine ältere Barietät, bie
ben meißen Kultwateuren betont fein bürfte, jebotß notß immer *u ben
fcßönßen $u gäßlen iß. 2)ie Blume iß faß 6 " im 25urcßm., ße iß
oft gam rotß, oft rotß mit weiß geßreift, feßr oft meßr ober weniger
panaeßirt mit Kotß unb 2öeiß; ba$ SBeiß nimmt ßet$ bie «Kitte jebed
Blumenblattes ein; bie Blätter liegen jiegelförmig, ßnb groß, abgerunbet
unb am oberen Kanbe geferbt.
bie ftßönße, fonbern aueß
$cft IU.
nsiguis. gS iß biefe Barietät nitßt nu
merfwnrbtgße unter benen mit weiße
Blumen. 2)« Blumen geichnen ßcß burch iß re ©röße unb bur# beren
große 9Äcnge oon Blumenblätter auö, »eiche regelmäßig gtegelförmtg
georbnet ßnb. Sie Blume iß rem weiß, nur nach ber Glitte ja hat
ße einen f«b»efelgelben 2lnßug.
SÖutbö, 2lnfe$en oon Blüthenfnoöpen unb beren Slufblühen. laßen
nichts ja »ünßben übrig.
2af. II. Cara. coelestiua vera. Siefe Borietät, oon eigentbüm*
lieber Färbung, iß ßbon fett längerer 3rit int #anbel. £err Berfcbaßelt
errett fte oon £errn Baron oon 95ronap unter obigem tarnen, gum
ttnterf c^tebe einer anberen C. coelestiua, mit ber fte einige 2tefmli(^feit
bot, «nb »eiche auch noch unter beut Flamen C. Lorabardii unb C. Hen-
dersonii befonnt t’ft.
Sie Blumen ßnb minbeßend 5 " im ©ur^mefer, roßglila, ßarf
geßetft mit SBetß. Ste äußeren Blumenblätter ßnb groß, regelmäßig,
bachgiegelförntig, leicht geferbt, noch ber SDfttte gu »erben ße Heiner
unb fielen weniger regelmäßig, »aö ber Blume einen eigentümlichen
9ieig gtebt. äBu<h$ ber ^3ßange üppig unb bittet bt’c fJßange feßr reich-
Stof. III. *Camellia Jupiter. Bor ungefähr 3—4 Saßren »urbe
btefe Borietät oon Italien etngeführt. <3te 5 eignet fte^ nicht nur burch
ihre feßr regelmäßige §orm, fonbern auch burch bte »etßen ^lecfe ober
breiten ©triebe, mit benen jebed Blumenblatt tu ber SPtitte gegiert iß,
aus, gang befonberg aber noch burch bte hübfeßen burebfebetnenben
Slbern auf ben Blumen. Sie ^ßange hat einen fe^r hübten -f)abttug
nnb blüht fc^r reichlich- ®ie BlütßenfnoSpett öffnen ßcß leicbt. Sie
Blumen, 6" im Surcßmeßer boltenb, ftnb certfeponceau, geßecft unb
geßreift mit BJeiß.
Saf. Hl. Cam. King rosea. Sine Borietät mit ungleich großen
nnb gong unregelmäßig geßefften Blumenblättern , bur<h »eiche
dtgenfehaft ße eine große mit einer Baumpäonie hat. Sie
$orbe ber Blumen tß gart rofa, ßarf getufeßt ober eingefaßt mitSBeiß.
3hren Urfprung oerbanlen wir bera ©ärtner £errn 2llb in $atße
gu ©ent. Ste f^ßange mäcßß ungemein ßarf unb ergeugt eine Unmaße
oon Blumen, bte ßch fehr leicht öffnen.
§>eft IV.
Staf. I- Cara. Normannii. Stefe Barietät, ßch fotooßl bureß ihr
Kolorit als auch bur«h ihre regelmäßige gorm audgeiebnenb, würbe in
Sngtanb au« Santen gewonnen. Sie würbe Jperrn Tormann, einem
febr eifrigen SameßiemÄultioateur ja £nll, ju <£f>ren benannt. Die
©turnen ftnb 6" int Dur^tneffer, jart rofafarben; bie änderen ©tu--
menblätter f^attiren mehr in ^eßotolett , bie inneren mehr in weif.
Sfi ifl unftreitig bie fünfte rofafarbene ©arietät, bie bi« jefct erjiett
worben ifl.
Daf. II. Cam. micaos. Sine ©arietät, bie ^infttftlicf ber
Stegetmäfigfeit ihrer fetalen mit $u ben beften gebärt. Sie wnrbe
in Italien an$ @anten gewonnen. Die ©turne, obgleich febr gefüllt,
öffnet fid> bennotb leicht, ifl 4—5" im Durthmeffer; bie ©lumenblätter
ftnb febr ft eifrig, am SRanbe leicht geferbt unb oon einer bunften
ceriferotben 5«räung.
Daf. III. Cam. Emiltana alba. $err Spae, Sefretair ber
SöntgL ©artenbau^efeflfehaft $u ©ent, $at im IV. 3«br9an3e P- 209
ber Stnnaten biefer ©efeßfepaft ben Urfprung biefer frönen Sameßie
angegeben. SSt'r erhielten fee 1847 au« Stmerifa unb blühte jum
erften 3)?ate in ©etgien in ben ®ewä<b«bönfern be« £errn Sale;
waert*© erneuten. Die ©turnen haben metflenS 5—6" tm Durch*
meffer, ftortn febr regetmäfig, fetalen abgerunbet, grof , nach ber
fftitte ju Heiner werbenb , ftnb ftbön weif, fefr gteicfmäfig gereift
mit jart rofa. 3«* Zentrum ber ©turne unb am ©runbe ber fetalen
ift ein leister Slnftug oon ©elb ft^tbar.
Daf. IV. Cam. magnifica rubra. Sine au« ©Zaitanb flaut;
menbe ©arietät, wo fte au« Samen erjogen worben ifl. ©turnen grof,
5—6", flar! gefußt, fefr ftbön, bunfel ta<h«rotb, in SBeif nuanctrenb ;
wenn oößig aufgebläht, befommt bie ©turne einen flarfen Stnflug »on
Purpur. Sine ©turne oon ganj eigentbüralitber Schönheit.
m v.
Daf. L Cam. cruciata vera. 25er Urfprung biefer reijeuben
Sameßie ifl teiber nicht befannt. 3Bir erhielten baoon eine ^ftanje
oon £errn ©aron oon ^5 r o n a p. Die regetmäfige ^orm unb Stet
kng ber fetalen, bie gtei^mäfigen Streifen in ber sJRittt auf febem
berfetben, machte biefe ©arietät ju ben an«ertefenbflen. Sie ficht bei
C. Queen Victoria, Verschaffeltiana, Carswelliana unb anberen. 25 ie
©turne ifl rannnletförmig, 4 — 5" im Durchmeffer. Die fetalen liegen
in 9—10 Leihen über etnanber, ftnb abgenrabet, am 9ianbe leicht
©Wtf*t «arten. Utti e&imflMcitMg. TI. Am». 3
34
$cfetbt, lebhaft rotö nnanctrenb in gart rofa unb gegiert bar#
einen breiten weifen Streifen in bet Kh'tte.
S;af. n. Cam. virginalis. Sine au$ 3tfalien ftammenbe 33cu
rtetät. Sie garbe ber Blume ift milchweiß , mit einem leisten rotten
Stnffug nnb nach ber «Kitte gu mit einem fflum merflicben gelben Schein. Sie
fetalen liegen fe^r regelmäßig, gtegelförmig, fmb groß, fangettförrmg
nnb gierlttb gejet^net mit bur^ft^tigen Kernen.
$af. ui. *Cara. amabilis de New York. Sie ber Karne
f$on begegnet, würbe biefe ©ameKte gu Kew*$orf non bem©ärtner
£errn Smttb au« Samen ergogen. SKan fennt fte auch unter bem
Kamen amabilis Smith ober amabilis d’Amerique. ©« iß: etne W
niebbic^e nnb fefr gragteufe Blume. §arbe rofa, non großer 3artbett,
bte Größe nur mäßig. Sie äußerften wie bie t’nnerften fetalen ftnb
am bnnfelften, wäbrcnb bie übrigen btaffer feinen.
£af. IV. Cam. Halleii. 3» 34« 1845 würbe biefe ©amellte
, ©ngtanb, wofelbfl fte £err fJal©, ©artner gn Blafbeatb au«
men ergogen batte. Sie «Blume tft regelmäßig, gtegelförmtg unb
gasreichen Blumenblättern beftebenb. Siefelben ftnb groß, abge*
ftreifert gegiert.
fceft VI.
3:af. I. Camellia Nathalia. ©benfafl« eine auögegei^net fd)öne
ttjeiße Sameöie, regelmäßig, giegelförmig. ©in leister fcbwefelgelbcr
Anflug ift baaf*9 Blumenblätter ftnb an Größe unb
^orm bäuftg fe^r ungleich, wa« jebo<b ber Blume feinen Kacbtbeil t^ut-
35iefe Barietät flammt au« 3talten, oon wo fte im »origen 3ab*e »®s
Saf. n. Cam. Daviesii. ©« ift biefe eine ber fonberbarßen Ba*
rietäten, bie wir fennen, gugleicb aber auch eine ber fünften. 9Bir
»erbauten fte iperrn Saoie«, ber fte »or gwei 34™a « ©nglanb in
ben £aubel braute.
2)te 33Iunte tft 6 — 7" t'm £mrdjnteffer, lebhaft bunfelcertfe. 2>te
jatjlretdjen fetalen, auö ber f te befielt, ftnb grof, abgerunbet, geferbt
unb regeltnafitg jtegelformtg, aber btefe SRegelmafjtgfett »trb unters
brocken burd? mehrere fletne Souquetö , aus fletnen fraufen fetalen
befletfenb, bte $te unb ba tn ber 23Iume jum 5Borf<$etn fomtnen, toobur$
bte 33Iutne ein fe$r fonberbareS 2tnfef>en ermatt.
£af. III. Catn. Don Michel. 33or 4 — 5 3a$ren ömrbe btefe
dameltte non Italien etngefö^rt. (£$ tfl eine tjerrltdje SBarietät, bte
ft<$ burdf ttjre regelmäfjtge, jtegelformtge ^ornt unb no$ nte^r burdj
t’bre Färbung auö$et<$net. SDte ©runbfarbe berfelben tfl lebhaft rofa,
bunfler tut Zentrum ; mehrere fetalen ftnb retn »etff, gejet^net nttt
rofa gletfen ober ©trt^en, anbere $alb rofa unb §alb toetf, not$ ans
bere rofa mit SBetf liaiirt unb etntge toteber ganj rofa. ©et>r jn
empfehlen.
£af- IV. Cam. Berenice. 2>tefe (£antettte tfl bur^ouO nt#t neu,
aber »egen tf>rer nteblt<$en 25Iunten in fo $übfd)er 3etdjmntg totrb
fte^ ffcetö etn Stebltng tn je ber ©atmnlung bletben. £err Sftartant,
©ärtner ju 3J2atIanb, erjog fte oor mehreren 3«§ren au3 ©outen
unb btütye fte tn ©ent betnt ©ärtner SUb tn ^atlje. 3)te 33lunte ifl
5 — 6" tat £)ur$ateffer, lebhaft rofa, oft nrit blafferen ©tri$en Itnttrt,
uadj beut Stanbe ju ftnb bte fetalen f>äuftg bunfler, flarf geabert »nb
f>te unb ba mit »etfen breiten ©tretfen oerfe^en.
(Sortfefcong folgt)
36
39lrnnctUri>ii>mi uni» Utumenlätou
ö m b i
9li$t nur jeher Hamburg befuchenbe girembe, fonbern auch jeber
(Stn^etTm’f4»e freut firf? unb ftaunt über bie Sleganj tute über btc ©rof ;
artigleit ber unja^h'gen gäben unb Sföagajine mannigfaltigfier Art; jieber
gaben ober jebeß SKagajin bietet, befonberß je$t um Seihnachten, eine
Heine Anßfetfung für f<h, unb fcheint in 23ejug auf Außfchmücfung,
©leganj, Arrangement, gülte unb 9lei<bh«ltig!eit berfelben bte $öd>fte
©infe erregt ju fein, fo baf bte fieftgen gäben in biefen ^Beziehungen
fchwerlicf »ou benen anberer großer Stabte übertroffen »erben mosten.
<§ß ftnb nicht nur bie gaben ber SKobe* unb ÜÄanufactur-Saaren
jeglicher Art, nicht nur bie ©clb- uub Silber; unb Äunfhanblnngen,
nicht bie fo berühmten 3)eltcateffe ; £anblnngen 2c., fonbern auch bie
©lumen; unb f>jlau§enläben, wel$e baß fanftftnntge unb fauflufh'ge
publicum an ft$ ju jiehen unb ju feffeln »erflehen; über bie lefteren
mögen hier «»«h einige SSorte folgen.
©eit 4—6 fahren hat 1*4» bie 3afl ber ^teftgett Blumen; unb
^Jffanjenläben minbejtenß »erbretfa^t nnb noch ttt biefem £erbfte ftnb
3-— 4 neue fjanb langen hinjngefommen, jebcch bürfte mancher berfelben
mir ein furjeß 2>afein ja prophejetheu fei», obgleich ihnen baß ©e*
gen t heil wünfche. An ber Spifce aller biefer Blumen; unb ^ffanjen*
Jpanfclwtgen fleht bie nnfereß erflen ^lortjlen unb £anbelßgfrtnetß
£errttC£- #armfen, unb glaube ich f»4cr behaupten $u fönnen, baf
befen 33lamenlabengefchäft nicht nur allem hier, fonbern vielleicht in
ganj 33entfchlanb baß erfte fein bürfte, benn ber gaben beß Jperrn £ a r mfcn,
fo wie er je$t ein gerichtet unb anfgejtert i% fleht einjig nnb allein
ba. £err £armfen bat ff<h aber auch nicht nur hier unb in ber Um; '
aegenb, fonbern auch bieleu anbern ©tdbten bin ber außgebretV
tefen Äunbfchaft ja erfreuen.
Um eine »Inmenhanblung in ber Art jn unterhalten nnb gleichjeitig .
3fa$en baranß ju jtehen, ifl eß unumgänglich ncthwenbig bte aKebrjaM
ber fflanjen, welche wrfauft werben fotten, felbfl an jiehen nnb bie
bann etwa nicht »etfanften Sremplare fortfultunren ju fünnen, benn
wer febe einjeUu ^jfonje, bie anß feinem gaben »erlauft werben foll,
erfl felbf anffaafe* muf unb nicht weif, waß er mit ben nicht «bge=
37
festen an fangen fotl, wirb wabrlüb wenig Stufen ^afeen. di g iebt
freilich Heinere (Partner genug, bie größtenteils nur^flanjen anjte^en,
um ftc an Sieberoerfäufer unb ©lumenlabenbeftjjjer ab$ufe§en; geben
biefe ©ärtner mit tyren Abnehmern bann £anb in #anb, fo fann e$
nur für bet’be Zweite »ortbeilbaft fein. di wäre aber biefen ©ärtnern
bann febr anjuratben, wenn ftc ftd> auf nur wenige ^flanjenarten be-
ftränten wollten, unb biefe bann in Waffen anjögen; wie »tel habet
ju gewinnen ift, wirb halb einleu^ten, unb geben bie parifer 33Iuraen-
gärtner ein treffenbeß ©etfpiel. (©ergl. ,^ranjöftf(^e ©ouquetS" p. 553
beS vorigen (Jahrganges biefer Leitung.)
©ärtner, bie eigene ©ewäd^äufer beftfcen, gleichzeitig auch einen
Saben in ber ©tabt unb bennot ©(^lec^terea liefern unb eine bürftigere
Auswahl ^aben als fol<$e, bie altes auf laufen unb bann baS 3^ic^t-
»erfaufte »edieren muffen, $aben eS fit wabrlit felbfi jujuftretben,
wenn fte rück flatt »orwärtS (freiten, unb auch beren giebt ei fyet
einige. Daß nicht att unb jebe $flan$enart in jebem ©arten mit gleiten*
©lüde fultioirt werben fann, baoon f>at man »ielfältige ©ewetfe, woran
Oertlt'4>feit, SBaffer, $rbc ober bergt, oft @d>ulb haben, fo fann man
$. SS. Erica gracilis, autumnaiis unb hiemalis hier ni$t in fo großer
Ueppigfeit jieben, als mau biefe in ©erlin unb an anberen Orten fieljt,
unb baber aueb £unberte »on biefen ^5 flanken afljäbrht »on bort im-
portirt werben. Sie jeher anbere Slrtifel werben beut ju £age »on ben
^lonften ^flanjen in ftnoßpen fiebenb »on Uuferbalb »erftrieben, um
fte bann blübenb ju »erfaufen, ba man biefelben felbft nicht fo billig
unb ftön anjieben, als man ftc »on anbercu Orten bejieben famt.
Sie großartig £ert #armfen feine ©Tumentreiberet leitet, gebt
fton barauS betbor, baß er nicht nur für ben eigenen ©ebarf, um alle
werben noch fo oiele Sremplare getrieben, baß anbere ©luntenläbenbe:
ft$er große Quantitäten pier auffaufen fönnen, nnb fo bleiben auch
feiten in biefer großartigen Streifen unb f^ffanjengärtnerei blübenbe
fJflaajen fteben. 3u bem bteSjäbrigen SetbnattSfeße batte £err §armfen
gegen 1000 ©tücf OfameHten »on 1—5' £ößc jum Treiben befiimmt,
»on biefen flehen gegenwärtig eine ÜEenge in fünfter ©lütbe. Heber
2000 ©tücf Qpacinfyen würben, um fte gleichfalls $u Seifmatten in
©lütbe $n haben, ju gehöriger 3«t in Söpfe eingefept, »on benen
fton am 18. Oecember gegen 1000 ©tücf in ftöufter ©lütbe flanben,
unb jwar fo ftöu, wie man fte nur tm 93?ärj ober flpril feben fann.
Oie 3abl fämmtlicbcr £pacintben, bie £err £armfen in biefetn Sinter
in köpfen treibt, beläuft fit auf 20,000 ©tücf, «nftüeßlit ber Uev
neren, bie blübenb ju ©ouquetS »ermenbet werben. Stimmt man au,
baf außer £errn ^arrafen uot bie meiflen ©ärtner ^pacintbeu treiben,
fo fann man wobt annebmen, baß ber ©erbraueb ber ^pacintben b*6^*®
Qrtea ein enormer ifi, bie größtenteils auß ^oßanb importtrt werben,
geringere 3«b^ »ur auß ©erlin. $ro$bem, baß eß nun um je^ige 3^
feiu Mangel au ^pacintben ifl, fo bleibt ber ^reiß bcrfelbeu im ©er^
bältntß benuoeb t«w, benn man muf für einen Zop f mit einer
blübenben 3»iebel i£ 8/? (über frj jablen. 216er ancb n«bt
aßc ^paeint^tn ^ — ««b
hier getrieben werben, bleiben in Hamburg ttnb
Umgegenb, »tele gefeit in« Slu«lanb, unb fenbet namentlich £err Darrofen
auf ©eftellung jtemliche Quantitäten nach Bremen, Sftoflocf, ©chmertn,
Submig«luft unb anbern Drten. £>af nun neben ben £pactnthen fein
fanget att Pulpen, SKaiblnmen unb bergtet^en ^ftanjen ift, brauet
mohl nicht erfi erwähnt gu mbrben; ferner ftnbet man reichlich Epacris,
<£rifen, Primula chinensis $u Saufenben, SRofen, Epipbyllura truncatum,
Diosina ambi^ua, Leehenaultia formosa , Cypripedium insigne IC.,
maö bte S^redjeft liefert.
3)er fo eben neu eingerichtete gaben be« fperrn £arntfen, fucht,
tote fchon ermähnt, mohl feine« ©leichen »ergeben«; bicht neben ber
©örfe, an ber (Ecfe eine« ^ta§e«, in einem ber fünften TtyiU
ber ©tabt, mtrb man fchon »on SEßeitem bur<h bte grofen, mit ben
fünften ^ftanjen aufgegterten ©chaafenfter angegogen, »on benen baö
eine berfelben, nur (Jamettten entljaltenb, in biefer {alten 3«hre6$ett
einen herrlichen Stobltcf gemährt. £ritt man in ben gaben ein, fo fällt
fogletch vis a vis beö Eingänge« eine fehr gefcbmacf»olX arrangirte
©ruppe auf, bte ein SBafferbaffln mit einer Fontaine umgebenb, au«
*farrn, gpcopobt'en, fleinen Halmen unb anbern httbfehen ©lattpflangen
gufamntengefe^t ift. ®en |)tntergrunb bt'lbct ein großer ©piegel, an
beffen ©etten ftch »on bent ^ufboben bi« jur 25ecfe grofte neuholiän*
bt'fche ©emächfe erheben. Sin ber £äng«manb be« gaben«, ben ©<hau*
fenftern gegenüber, ftnb ©Örter angebracht auf benen fleine ©lauten*
»afen, ©lumengejtette, ßörbe, dränge »on 2D?oo« unb Immortellen in
allen möglichen ©röfren unb ©eftalten beftnblich ftnb. Stuf bem gaben*
tifche, ber »or biefer SBanb ftch bnr<h ben gaben hm erfhretft, flehen
©efteile für SKiniatartöpfe, ©chüfeln mit abgef^nittenen ©lumen ju
©onquet« unb begleichen ©achen. ©on ber 2)etfe herab h«tt9cn Ampeln
in aflen ©röpen unb ©efialten; ben übrigen JRaurn be« gaben«
füllen größere ©lumenttföe, einzelne grofe btühenbe tmb nicht blühenbe
©emächfe au«, mit einem üßorte e« tft eine 3lu«fteflnttg im Steinen unb
gemährt einen ^crrtti^cn unb freubigen Stnbltcf. $err |)armfen höt
feine toften gefreut unb miß ich »hm münfehen, bah bte bem aügemei*
nen ©eften gebrachten Dpfer ihm reifliche 3tnfen tragen mögen, bt'e
bet' feiner anerlannteu SReettität unb ^ünftli^feit, mit ber er feine
fömben bebient, nicht au«bleiben merben. ©. D— ».
43
iycuillctmi.
£Vfefrüd)U\
©(tntencrjtcluttß friiltteifer
Kartoffeln, £err 3. 2>onabl
fallt m ber r|e«itfaen 3c»tfc^rift
für Sanbimrtyfaaft «Ko. 23 unb 24
bte ?frage auf: -Söarum bringen
bte frühreifen Kartoffeln letne33lü*
t^en unb tote erlangt man oon btefen
brauchbaren ©amen?« unb beant*
»ortet btefe $rage mit nacbffeben*
bem Verfahren, »elcbeß ge»tf all*
gemein beamtet ju »erben oerbient.
"Eß »trb allen Sanbmtrt^en mtb
©artenbefaern belannt fet'n, baf
bte frübjeittgffen Kartoffelforten
leine 33lüt^en unb mithin au<b let*
neu ©amen bringen. 25ie ttrfat^e
liegt nach einer gemalten 33eob*
fl^tang in ber »tbernatnrltc^en friib*
zeitigen Stlbung ber Knollen, inbem
baburdj bte Quantität ©aft oer*
»cnbet »trb , »elcfa in anbern
fJflansett berfelben 21rt bte 231ütfan
unb ben ©amen erzeugt unb Kab=
rung erteilt. Qatanß »irb erficht;
Ii<b. baf man, um oon folgen frä*
fan ©orten ©amen ju erhalten,
bie Knottenbilbung oerbtnbern muff
um ben ©aft tu bie Steile ber
fSffanjen jn bringen, »el<$e S31ütbcn
nnb ©amen erzeugen foßen. Sie
aber bieß ja bemerffattigen unb
Sterbet jn oerfafaen?
2Kan feblägt im 5*öbl4re 3»em*
li$ ftarle, 5' ^of>e ?fa$te, nach
ber Entfernung, bte man beim Kar*
toffelpffanjen einbält, tn baß ba$u
befhmmte 23eet unb bdufelt eine
Quantität Erbe um btefelbe an,
fo baf? baß bepfäblte Sanb nur auß
faben Erbbaufen befabt, in beren
«Kitte bie fJfäblc ft<b beftnben. 2>te
Kartoffeln, »efae ©amen bringen
follen, »erben bann auf ber ©üb*
feite beß |5fablß gefaclt wie ge*
' jungen fSftanjen
[ w '
»aebfen, fo »erben fa \
Saflbänbern an bte pfähle befeffigt
unb bte Erbe oon ben SSurjefn
mit einem ftarlen Sßafferguf abge*
»afaen, »elcbeß leicht gefaiebt,
tnbera bte Erbbügel ftcb abfamem*
menb ebnen. Qaburcb bringen nur
bte fafertgen Surjeln in ben 33oben
unb »eil btefe gan* oerfaiebene
Organe oon ben Sauffproffen ftttb,
»eiche am «Surjelbalß enfpringen,
allein bie Knollen erzeugen unb
btefen Kabrung gufubren, fo lafjt
ft«b bie Knottenbilbung leicht oer*
binbem. «Kan fyat nur befonbers
barauf $u a^ten, baff bie f5ffatt3en
reefa feff angebunben »erben, bamt't
beim Slbfdfaemnten ber oberettBur*
jelffod auß ber Erbe bleibt, ebne
bajj fab b*e ^ffanäen fenlen Konen,
44
unb bafj btc fffangen mit ben
©pi$en ber Surjelfafern noch fo
feff flehen, baf % gort»a$fen ge*
ft^ert «ft. Tie fo beh anbeiten Kar*
toffclpftanjen werben halb gasreiche
Slüthen treiben unb faff febe ber*
felben gru<ht m*b ooflfomtnenen
©amen bringen.
Sille Sanbwirthe unb ©ärtner,
welche f«h mit ber 3»<bt »ener
Kartoffeln beföäftigen, »erben bie*
fer »übrigen «Sntbecfung grofie Stuf*
merffamfeit »ibmen, benn baburch
ift nur möglich gern acht, auch &w»
ben frühreifffen Kartoffelforten, 3. 33.
ber günfwochenfartoffel, ©amen
unb mitbin beffere Varietäten »ie
bie Urart, jn ergeben.
bebanbelt man »ie bie ^flücferbfen.
©elbe 9tüben, Kohlrabi unb 331a*
menlobt eben fo. Slnbere ©ernüfe,
mit welken »ir jeboch feine Ser*
fuebe anflettten, »erben »ahrfchein*
li<b benfelben Erfolg geben.
Senn ber Ofen eine Temperatur
oon 25-40 3 di. hat, ftnb fte in
24 ©tnnben burre. Tie fo gebörrten
©entüfe oerlteren 3/4 — % 0 an ihrem
©ewi<bte. Set ihrer 3nberettung in
ber Kutbe aber (bie ff# oon ber
gewöhnlichen nicht nnterfebeibet)
nehmen fte ihr früheres Volum
»ieber an nnb ber ©efehmaef iff
gang ber oon frifchem ©ernüfe.
9ihein 3eitf<b- für Sanbwirthfch-
JUtöCeästt.
'Verfahren, ©emufe auf ben
hinter gu börreu. Um fub
für ben Sinter, anfer mit Kar.
toffefn , ©anerlrant nnb Söhnen,
»eiche teuere auf belannte Seife
eingemacht »erben, ancb mit anbei
ren ©entüfen oerfeben gu lonnen,
bient folgenbe Sorfchrift folcbe 3«
börren (troefnen). Tie grünen
ober ^ffücferbfen »erben auSgehnlf t,
in fochenbeS Söffer geworfen, fünf
bis fe«h$ Minuten barin gelaffen,
baS ©an3e auf einen ©eiher ge*
f (hättet unb mit falten» Saffer ab*
gefühlt. 9tacb bem tropfen läfjt
man fte, attf fapi'er ober einem
©ieb, ober einer Seibenbürbe auS*
gebreitet in einem Sacfofen obex
einer Trccfenfaramer bei mäfiget
Sänne troefnen unb bewahrt fte
alSbann in ^aprerfaefen an troefenen
Drteu auf. Tie grünen Söhnen
bürfen nicht 3n jung fein, ei
befer, wenn fie fchon ©amen
halten, fte muffen bann aber e
langer M>*n. Tie ©anbohnen
Stautfcbudfabett bei allen
Slrten oon Sereblungen ber Dbfi*
t, nnb ffatt beS Saftes bet
Topfgewächfen angewenbet, fott fi«h
als baS beffe Sinbematerial bewährt
haben, weil fleh biefe gäben ftctS
feft anlegen, ohne ein3ufchneibe«,
jeher SlnSbehnung nachgeben unb
ftch auch leichter löfen als bie fJflaffer.
Seim pfropfen wirb ba$ Saumwach*
entbehrlich, »ie überhaupt gu bem
mannigfaltigffen ®ebraud>e in ber
©ärtnerei biefe gäben bienltch ftnb.
©tnb fte t« Sanmfchulen angetoen*
bet nnb bie Solle ober ber Stuben*
baff oerbannt, fo »erben feine
Säume mehr getroffen »erben, bie
an ber SereblmtgSffefle oon bem
Serbanbe oerfrüppett ftnb.
Sehern. 3*itfch. für Sanbwirthf^-
©utta^erefta. ©efäfe, «IS
Topfe, bann gaben ic. ans ©ntta*
^erepa jum ©ebranche 3« fwrrifnri
turifrifchen 3»ecfen ftnb in ben eng*
lifchen ©artenfehriften Otelfältig an*
gepriefen worben, fte $aben ff<h
aber gröfffetrtheilS als h&hff
prafriffh nnb nntanglich erwtefen,
fo baf jefct oor bereu Stuwenbung
fcJSKSS
Säfl
SSÄ4!
f»*m au# We gäwn, We »an
iifli
be« Stamme«, 5 ' »om 39 oben ge--
mCCr'noT92/y tne^r! Vicftt
sSSmS
SrÄ'SH
c IV, "«b me*rtm2>«r*m.
S*S*¥«
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ÜMIIs
ifiltilli
46
beflebenb aus Seljm, Sauberbe unb
<3anb unb fletfte fte bann auf ein
warmes S3cct. ©obalb bte £bpfe
mit Surgeln angefußt waren, wur;
ben bte fangen no#malS tn oier*
gößtge 2öpfc oerfe$t , tn eine
2ftif#ung aus Seljm , ©anb unb
©#weinebung, unb wt'eber auf ein
warmes 33eet gefteßt, wo fte jebo#
nur Jurge 3rit oerbiteben unb bann
■in einen 3Bein;£retb!afien gebraut
würben, wo fte fo lange fielen
"blieben, bis ft# ein ©ttflfianb beS
t$ortwa#fenS geigte unb Knospen;
btlbung ft#tbar würbe. 5Kun wur*
ben bte fangen in 8-gößtge Stopfe
»erpflangt, bte £aupttriebe berfelben
«ngeftupt unb bte fangen auf ein
33rett an ber £intermanb eines
AnanaSbaufeS gefefct. 25te fangen
erhielten ein frtf#eS ©ritn unb
binnen fe^r ret#lt#. (@te$e ©eite
517 beS eorigen SahrgaogeS).
^tteraltir,
^citraigc gm Sanbfdmftö;
©ärttieret, oon <£. f5e$olb,
grof^ergogl. fä#ftf#. ipofgärtner.
3JZit 17 in ben Stert gebrueften
33tgnetten, 23ettnar 1849.
Heber biefeS SBerf ^aben ft#
anberen £5rteS bte ccmpetentefien
Autoritäten fo günfh'g nnb oortbeik
$aft auSgefpro#en, baft jebeS fer*
nere Urteil nur uberflüfftg fein
ntö#te unb erlaube i# mir nur
biefe Beiträge gut Sanbf#aftSg«rt;
neret jebem gebtlbeten ©ärtner unb
©artenfreunb angelegentli#ft gu
empfehlen. (£. D— o. ||
®ie Äultur bet CThnmptg;
ltotiS, ober: praftt'f#e Anleitung
biefelben tu £öblen, Keßern, ©#a#;
ten, Btmmern unb freier Saft, mit
geringer fWübe unb fafi ohne aße
Koften gu gieren, unb babur# aßet
©efa^r einer Vergiftung bur# £banti
pignon oorgubeugen, oon 93tctor
?5aquet, mit 2 tafeln Abbübuw
gen. tlueblinburg nnb Seipgig 1849.
@S ijt biefeS ein fe^r gutes
unb nü£li#eS Keines 2Berf unb
jebem, ber ft# mit ber Kultur ber
SpampignoS bef#äftigt, befonberS
gu empfehlen, aber au# guglet#
jebem ©ärtner nnb Säten im Aßge*
meinen, benn baffelbe enthält ni#t
nur bte oerf#iebenartigflen Kulturen
ber SbampignonS, fonbern au#
no# eine Sföenge anbere Zotigen
unb Söemerfungen, bte oon aßge*
meinem Sntereffe ftnb unb gern
gelefen werben mö#ten. 25er £err
Serfaffer bur# bte ©ebiegenbeit
anberer, bie £ortifultur betreffend
vSmrtften mth
47
21 « j c i 9 c «.
©er 17. $a$rgang meines grofert ÄatalogeS für 1850
ifj fertig und Bietet in 2326 Hummern beS ^ü^li^en fon>o|>t
wie an 97euBeiten eine mannigfaltige. Billigen Anforderungen
efttfpredjenbe Auswahl.
3cf> Bitte, $u beffen franco ?3uf*nBung mity burc£ fr an?
firte ©riefe re#t ja^lrei^ verantaffen $u motten.
<£atl Slppeltuö,
flunfc und £anbel3gartncr in Srfnrt.
©ie ^edaction glauBt die ©lumen? und sPflan^enfreunde
auf da$ oBen ange^eigte ©erjeic^nifi beS ^andelSgartnerS
Jperrn AppeliuS in (Erfurt für 1850 BefonberS aufnterffam machen
$u mitffen, indem dajfelBe ft<$ ni$t nur burcp feine
feit auSjeicfmet, fondem aud> viele f$one und neue Sa#en
enthalt, @an$ BefonberS ftnb aBer die £edfopen ? Samen $u
empfehlen, die Sorten fallen fe$r ins ©efüttte und $eicf>nen
ft$ durc|> Ae$t£eit der garBen aus.
48
Stuf ta$ $ier fceigetegte ©amen# unt ^flan$en#23er#
$eichni£ für 1850, namentlich auf meinen erfurter ©ommer*
leofcpen^opff amen befler 0ualitat mache ich hiermit aufmerffam.
treffe: 2ln £errn StecfmungSrath SP apfi in Erfurt für
$rietri<h *« ^loerSgeJjofen.
StuerSgehofen/ tm Decemher 1849*
fttitbti# tyapü
2luf taö tiefem «fpefte fceiliegente 93 erreich nifi für 1850
ter ©emfife#, gfelfc* unt 33Iumenfamen, f ch ö nB (ü^ ett#
ter ^5f langen jc. »onjriet. 28ilh* 3Bentel, j?unf}# unt
£antef$gartner in (Srfurt, macht tie Stetaction tie 33lumem
unt ^flanjenfreunte befonterö aufmerffam, intern taffelfce eine
SluStoahf hü&fcher unb «euer ©ommergewachfe, ©tauten unt
lopfgetrachfe enthalt, £>. Stet.
Ueber
Drosera und Pinguieula,
lubft peitrag 3« irren fiultur,
SSont Olebactcut.
3« fcen b«bf<$efien, jartefien unb intereffantefien unferer einbeü
beinttf4>en ^fJanjen gehren bie Drosera- «nb Pinguicula-Urten. Von
betben ©attungen ftnb mehrere Urten bet m$ üufytmifö, wo fje raet'
ften$ auf Torfmoore roadjfenb angetroffen werben. «Rur wenige ^flanien
ftnb pbföer unb intereffanter, wenn in ©Intye, als färnnttlt^e Urten
biefer betben ©attungen, unb e« ift jnoerwunbern, bafj ntan fle fo feiten
tn ben ©arten fulttmrt ftnbet , jurnat i§re Äultur bur«6au$ nt'6t
fd>wtertg ifi. ^
Die 34* ber etn^etmif^en Drosera- ober ©onnentbawUrten tft
fe^r gering unb belauft ftd> nur auf 3—4 Urten, aU: Drosera rotun-
difolia L., longifolia L. Otermedia Hayn.), anglica Huds., obovata
Mart. Koch., wofrt nur eine $orm bon longtfolia (23gl. «Bot. Seit. 1840.
SBetbl. 2. ©. 19. Unmerf.) Unbere fontmen am Vorgebirge ber guten
Hoffnung öor, alö: paueiflora Banks, acanlis Thunbg., anbere inVra--
ftlien, aU: ascendens St. Hil., communis St. Hil. u. a., aber eine
f4* grofte 34* ifi in Uufiralten $et’mif$, »on benen in neuerer 3eit
bur^ £errn Dr. $rei$ »iele in getrodneten t&emplaren einqefübrt
worben ftnb. ©iel>e: Planlae Preissianae sive Ennumeratio Plantarum
quas in Australasia occid et merWion.-occid. annis 1838— J 811
collegit L. Preis 1 p. 249.)
Die Drosera-Urten trnben in fo fern eine Ue^nlt'^feit mit ber
Dionaea muscipula, bag fi$ bie Gatter, bereu Kanb mit gefhelten
Prüfen befefct ifi, langfam jufantmenjte^en, fo halb man bie «Kitte
biefer Vldtter mit irgenb etwas reijt. Sie Vldtter ftnb ftbarf oon
©efötnaef unb ben ©trafen nac^t^etlig.
Von Pinguieula- ober gettfrautUrten giebt ed mehrere Urten,
bie in Europa ^eimtfcfi ftnb, ald P. vulgaris L., graadiflora W , lusi-
tanica L., Ie$tere befonberS in Urlaub unb ©cbottlanb $duftg oorfonr*
menb, ferner alpina L., gypsophila Wallr., viltosa L. u. a. Untere
Urten fommen in «Rorbamerifa oor, al$: calrptrata Humb., elatiorMx. tc.
ferner mehrere in «Kejico alS: eaudata Schlecht., moraaensis Humb.,
orchioides DC., fo bafj im ©an$en gegen 30 Urten befatrot fein mögen.
50
@o unfch einbar aber jugleich bte Pinguicula vulgaris auch ift,
fo foÄ fte eine eigentümliche gigenfebaft beftfcen. Die Sapplänber follen
ftc^ btefer ^5flanje bebienen, um bie 9)h'l<h btef ju matten. Sie neunten
* baju bte frifchen 331ättter, bie fte, uachbem fte oon ber @rbe gereinigt
finb, auf cm Du<h legen, burch welche« fte bann bte 9Kil<h giefjen.
Pierson erhält bte Md> bte ©igenfehaft nicht ju gerinnen, fte wirb
$war bief, bleibt aber fü§.
Drosera-Slrten finbet man, wie f^oit gefügt, -feiten in ben ©arten
fulttoirt, häufiger bte Pinguicula; fo fah ich noch int »origen Sommer
im botanifeben ©arten ju Verltn bte Ping. orchioides DC. in einem
Dopfe ^errlid) blühen.
Um bie Drosera- wie bie Pinguicula -Wirten mit SSortyetl fultiot*
ren 5» fönnen, fjetfjt e« tmFloricult. Cabinet, nimmt man 4— 5" wette
Döpfe, füllt btefe erfi einige 3o8 h'xh mit grobem Abgang, auf btefe
Sage legt man etwa« Sphagnum unb auf btefe« fein gelebte £atbeerbe.
Dafj Sphagnum oer^t’nbert, bafj ftch bie Srbe nicht mit ber gröberen
Unterlage untermifche, unb bamtt ber Safferabjug nicht gelabert werbe,
moburch bte (Srbe leicht f^mierig unb fauer werben würbe. Die 13flan;
jen ju begatten ift, obgleich e« häufig an gerätsen wirb, burchau« nicht
uöthtg, im ©egentheil fte gebeten im b^ten Sonnendem am besten
unb jetgen in bemfelben ben wahren ©lanj ihrer Blätter. Die 2öpfe
mit ben ^flanjen werben 1 Va " tief in ©efäfe mit Saffer gefegt,
worin fte währenb be« ganjen Sommer« oerbleiben. Vet'nt erften (Sin-
tritt be« $rofte« bringt man bie f flanjett in einen falten Mafien, gtebt
ihnen täglich weniger Saffer, fo ba£ fte «Kitte Sinter« beinahe troefen
ft ehe», in welchem 3uftanbe fte oerbleiben, bi« man an ben f flanjen
Wteber neue Vegetation bemerft, wo fte bann an ihren Stanbort wäh*
renb be« Sommer« gebracht werben. Die fPflanjcn im freien währenb
be« Sinter« ju laufen, ift nicht anjurathen, benn obgleich bie ^flanjen
eigentlich felbft nicht erfrieren, fo erfrieren hoch ihre nur jarten Surjeln.
51
täftbave /rüd)te
Son £errn Hagener,
^ahtralifkn in £a (Suapra.
Anmerkungen unb Citoten 00m Uebactfnr.
C^ortfefcung non ©eite 9.)
b. Sötlcroachfenbe, jeboch meifl an gebaute ^ru^tpflan^en.
24. ^onta^rofa. Jambosa spec. (vulgaris?)
@m $u ben 9ttprtaceen gehorenber in ben fälteren Legionen oft
milbtoachfenber Saum, mit fronen großen, lanjettförmigen Slättern,
Reinen metfjen Slumen unb aufjerorbentlich angenehm fehmeefenben
fruchten. Siefe fruchte hflben bie ©röfje eines £aubeneieS nnb ent?
Mten einen großen ©amen. Sie Sermehrung gefleht leicht bur$
©amen, ber gut feimt unb tragen bie Säume föon in jungem 2Hter.
3<h glaube, bafj biefer Saum in unfern Kalthäufern gejogen, tote
bie Sugenien reichlich blühen unb ^rüif^te tragen müfte.*)
25. ©uamo. Jnga luciüa Humb.
Siefer Saum aus ber Familie ber Segumtnofen gehört mit feinen
öerföiebenen Sarietäten ju ben nü$ft<hjlen unb fünften Säumen Se-'
nejuela’S. 3m fyifyen unb falten Klima ift eS ein fehr guter ©Ratten*
bäum für ben Kaffee unb beSfjalb otelfach angebaut.
2)aS bie ©amen umgebenbe 3leif^ ifl non aromatifcb beigem ©e*
f^mad unb eine fehr beliebte Qrrfrifdjung.
Sie am metften beliebten Sarietäten ftnb ©uamo pelubo, haariger
©uamo, mit über 1 ' langen unb 27a " breiten hülfen, bie bit^t bor*
ftenarttg behaart ftnb. ©uamo carauto, bohnenartiger ©uamo, mit »iel
Reineren reich behaarten fjülfen als ber porige unb ©uamo rabo bei
monte , afenfehtoangartiger ©uamo , mit 1 Vs " lange» ftngerbüfen
grüßten ic.
*) ®s ift
ter Brüste t
vulgaris DC., 3ambufcn=
®ante,n " """ **
fmufe Vt nejttfl«'*.
j^ßß^$SS'^
^:«äcä r* ... -
“SiSwlI»'r
^HSssifesss«.*“
54
nehmen, beffen ©efcbmacf freiti# im Anfänge fremb unb oietteiebt barutrt
nicht angenehm fft, würben gewtf mit bem größten Erfolge Suttioa-
tton«*2$erfu<be mit biefer ^ftanje gemalt werben, bie mir unb bieten
onbern 33ewobncrn oon tytx fefon lange bte Sartoffetn entbehrlich ge-
macht hoben. *)
2. -JJuca. Jatropha Manihot Lin.
Dtefe ^atbftrau^tge ^ftartje, ju ben Eupborbiaccen gejjorettb, wirb
ihrer SBnrjet wegen gebaut, au« ber man eine Strt ©rot bereitet,
welche« bon 7.-» ber Einwohner 23ene$ueta’« baffetbe erfefen muf.
Die gjuca fomrnt auf berfötebenem 23oben bi« jur £o$e bon
4000 ' angebaut bor, unb wirb burd> ©tecfltnge fortgepflanjt, bte um
gefä^r 8" lang gefepnitten, 2—3" in bte Erbe gefteeft werben. Die
3«t fommt babei tyter gar m’$t in ^rage, t»öcbfien« achtet man baranf,
baf furj nach bem ^ftanjen ober f<hon wä^renb beffelben etn Kegen
bte ©teefttnge jum Stnwurjeln bringt. Die Entfernung ber fftanjen
unter ftcb unb bie ber Ketten tjl 2—3', unb man bie ^ftanjen
gewöhnlich im SSerbanb. 3« . ben wärmeren ©egeuben ftnb jur Keife
ber Sßurjetn 8 Klonate, in ben tatteren 10 — 12 Monate nötbt'g. Der
in ben Surjetn enthaltene ©aft ift für ÜJlenfcben unb Df>iere fehl
fchäbttch, wie e« f^eint bureh entbattenbe 33laufäure.
Kact>bcm bie äußere Haut oon ben SSJurjetn entfernt tf, werben
biefe auf 9)?etattreiben verrieben, tn einen ©aef ober meift in befonber«
baju angefertigte etaftifebe ©efteebte getban in wettben fte 24 ©tunben
auf »erfdjiebene SSet’fe gepreft werben. SBäbrenb btefer 3eit ifi ber
©aft röriig auSgetaufen, unb werben nun »on ber ritcfblctbenben Klaffe
fta<$e Suchen gemalt, bie auf runben Eifenptatten, beren Kanb etwa«
nach oben gebogen tfl, über« §euer gerbftet unb an ber ©onne gut
an«getrocfnet werben. Dtefe gut getrockneten Sueben, bte gewöbntitb
IVa " tm Durtbmeffer haben, fotlen ftcb Ktonate lang gut batten unb
ftnb unter bem Kamen Eaffaoe hier überall befannt. ** )
3n ben ©engenben wo ber Klat« feine fruchte giebt, unb wo
man feinen SSet'jen baut unb biefeu be« ©ewinne« wegen au«fübrt, tf
bte Eaffaoe 'f«fi ba« einzige Sörot.
Stuf erbem täft ftcb au« biefer SSurjet ein berrtiefe« Klebt bereiten,
welche« ju oieten SBatfwerfen angeweubet werben fann unb ftcb mehrere
3afre taug gut Rattert fott.
Diefe SBurjet mit bem ^teifepe gefoefjt, liefert ein febr gute« ©e*
»üfe, welche« mit ben anberen SSurjetgewäcbfen täglich <mf bem Dtföe
ber Etngebornen fein muf, unb eine Hauptnahrung au«ma^t.
•) 3cb fann nur betätig
t Herr ©agmer fiter ben Aipo angeführt bat,
) Die Eaffabe, ein wie eben befämepene« ©ebä
Stefle be« Srote«, befonber« auf ten ^rTan§ut
* ö bie Eaffaoc weiften« t
panpr, ui een ©tätten wtrb bie Giaffaoc weifen« nur nodj mm berT färb ben1 unb
ten ärmeren Pensen gegeffen. 3e frifeper je beffer fcpwecft fte, obgiettp fte fiep
3af>re lang- palt, fobatb man fte nur trotfen aufbewapren fann. Sott einigen
Sueben, bte teb 1841 mit «on wemcnKafen brachte, patte icp noch einen £beil 1844
unb batte biefer 3?efi burepau« niept an ©efepwad bertoren. HÜg. ©artem. »ett
Otto 4* Dietr. xiv. P. ase.
56
jur ©peife getrauet werbe«, ftnb: Canna discolor, welc&e 4 no*
«4t in »lut^e fa$, u. a. *)
7. ©utu Maranta-2lrt
2)te $ter einfceimifäe ^ftanje, beren fnoütge SBurseln unter bem
Manien ©ulu in ben £anbel fommen, iff noc$ «4t $inlängl4 befannt.
2B«^r4etnU4 wirb e$ eine Maranta fein, bo$ 4 eö mir bis je$t no#
»4* *»03*4 gewefen, eine blü^enbe fJffanje oon berfelben $u iefommen.
SBefonberS iff eS baS aus ben 2Bur$eln bereitete Wltfji, weldjc* 3»
«ergebenen B^ecfen gebraust wirb.**)
8. ^apaSbelSBfonte. Alstroemeria-Slrt.
Sine in ber £ö$e oon 2 -5000' an ben SSalbränbern witb
wa^fenbe ©^lingpffange, jur gamiüe ber Slmarpflibeen gef>örenb.
2ln beut ber Dberfl<4ß «a£e liegenben SBurjelffocfe ae^en unge*
f4r V lange, fabenförmige SBerlängerungen, an beren <£nbfpi£en rnnbe,
wet|e ÄnoHen f4 befinben, bie gelobt eine angenehme, ben Kartoffeln
4»14c ©b«‘fß 9e&c»* «uf feine befonberS re4e örnte ju regnen
iff, nnb bie i8erme$rungsweife «4t mit größer Seic&tigfeit auSgefuljrt
werben fann, ftnb bisje^t no$ feine Kulturoerfudje gemalt.
b. fflanjen, bereit grüßte ober ©amen $ur 9fa^rung bienen.
9. (Sfyariote.
25ie fe ju ben ducurbitaeeen ge^örenbe ©$lingpffan;;e, bie über
Reefen ober ©tafete gejogen wirb, liefert ben ©nrfen af>ni4e $rü*te,
bie ein $errl4eS, im ©efepmatfe bem Slnmenfo^l äf?nl4ßS ©emüfe
geben. t)te $ru $t enthalt in ber etwas oerbtäten ©pi$e einen großen
©amen, ber gte4 na$ ber SReife berfelben feimt unb jur ftortpftan-
3««3 bient <£s iff n4t nötyig, bie ben ©amen feff umfälieffenbe
fleif^tge £ü£(e mit jn fäcn, fonbern man §at nur notytg, öorftdjiig ben
©amen aus berfelben 3« löfen. Die ^flanje liebt einen n4t ju trotfe;
nen ©tanbort in ber warmen ©egenb, bebarf aber gar feine Mege
unb liefert fe§r lange bie angenehm fämetfenben 5rü$te ***)
. f tiefem SRamcn in öden anfccrn SSelttheilen w.v
fernes @tar!emc(jl befannt tf* unb bcfonberS in Oft unb S?eft * lobten aus ben
SBurjeln »ergebener (Sfitaitrinent unb anberer ^ftenjen bereitet wirb. Die £aupt=
pfTanjc,? welche 2ünroW=3tOOt fltebt, tft Maranta arundinacea L in SBeftinbien,
M. indica Tussac in Oft* unb ‘fficfHnbten. M. arundinacea ift ebne fweifd
f Üanje, welche fserr JBagener als bie bezeichnet, »on ber baö Sulu ’fommt unb
b häufig gefunben habe.
. * Q ^ Sw- lCIwyot» Jaeq.) Mehrere
orr; 'U":;:(4r ben botanifd)en ©arten ja Serlin
gefaubt, bie auch fammtuch feimten unb bie ^fCanjen üppia fortwuebfen, blühten/
Ä “ÄSSEt rts
» & ä te*«»Ä r-f « «*• •*» *
«ÄÄÄÄÄI
bft bi? 9ef""b ma*'-
@e nennt man *et eine »et Sti rii«, fceffen gelte« Steif* nie in
^B'nwsm&2
»E0S£gf£|l%g
SUieorL-fene £anu‘Uicn.
«*£ &r,
Zaf. IV. Cam. Docteur Horner. Sarbe in S3efgien au«
©amen erjogen, blühte im gebruar ». $. 3am crfictt Walt unb
®£"f^ ‘tmi
60
öu« bur<b bie große 3Äenge «einer, abgerunbeter, fe^r regelmäßig. jte*
gelförmig liegenber fetalen. $arbe rein weif, fein gefeit mit burdj*
{tätigen Eltern unb ^ie unb ba mit jarten rofa gieefeu.
£af. III. Cam. Mathotiana. £inftcbtlicb ber ©röße, ftülle
unb «Regelmäßigfeit ift bicö bie merfwürbigfie dameßie, bie man neuerer
3eit erlogen bat. ©er berühmte Garneltten * ftultioateur £.
bat jte au« ©amen erjogen oon ber Cam. anemonaeflora, befruchtet
mit C. Sieboldtii. £err 3. 35. ©aegber bat ftc bereit« im 3. 1848
in ben £anbel gebraut.
©ie33tume ift eine ber größten bie e« unter ben bi« je$t befanm
ten ßameHiett giebt, 8-9 " im ©urebnt. baftenb. ©ie fetalen liegen
ganj regelmäßig, bacbsiegelförmig, ftnb fämmtlicb abgemnbet unb etwa«
jurüefgebogen. ©a« Zentrum jeigt einige aufrecbtßebenbe 351umenblätter
unb erinnert an bie SJtutterpftanje.
©af. IV. Cam. Opi7,ina. ©tammt »on einem ©ärtner in «Kai*
lanb unb blühte im ©inter 1849 bei £errn «Serfcßaffelt $u ©ent.
«Blume regelmäßig, siegeiförmig, lebhaft rofa gefärbt, mit bunfleren
Slbern geftricbelt. 3eke« 33lumenblatt iß außerbem mit einem weißlich*
rofafarbenen £äng«ßreifen gezeichnet, wie auch ber 9?anb eine« jeben
eine folcße Färbung 3eigt. ©röße mittelmäßig.
(Jortfe^ung folgt.)
61
Jlcr Loto ot>er Lotos l»er ^Uten.
Unter beut Flamen Lotos ßnb »erßßt'ebene ^ßanjen, bereu £abituS
feßr oon etnanber oerßßt'eben war, ben Stlten befannt gewefen; aueß
moberne ©cßrt’ftßetter ßaben ße gleicßfaffS anerlannt. Der Lotos oou
Stegppteu j. 33., fo oft erwähnt in ben uralten ©«ßriften, welcßer in
ben ägpptifcßen Tempeln unbDbeüsfen auSgeftßnitten nnb gemetzelt ge-
funben unb bort tn ^ötfefler Sereßrang ßanb, war oßne 3weifel bie
©pecteS irgenb einer SBafferltlte.
Snjwifcßen iß eS nitßt ganj Rar, baß biefer Spante auf nur eine ©pecteS
»on 2Baffetpßan$e beftßränft warb, oietmeßr ba$ ©egentßeil; benn wollen
wir ben ©Triften beö £erobot unb beö DßeopßraßnS ©tauben freuten,
fo warb neben ber allgemein anerfannteu ©pecieS (Nymphaea Lotos)
auch ber Neiumbo (Nelumbium speciosum) ebenfalls mit jenem kanten
belegt, ber ju ißrer 3eit eine gewößnlitße ^ftanje in 2tegppten war
unb allgemein für etnßeimifcß gehalten warb. Die 33ef<ßreibuugen biefer
Autoren ftnb atuß fo Rar unb bünbtg, baß fein 3weifet barüber bleibt
baß eS ber Nelumbo ifl, auf wetten jene Autoren Anbeuten; überbieß
werben biefe Söefcßreibungen oueß in großem Üttaßßabe buriß bie alten
ägpptiftßen 93ilbßaaerarbeiten unb «Wofaifeu bcfbStigt, bie notß immer
woßl ermatten ftnb. £eut ju Dage ßnb et man jebotß tn jenem Sanbe
feine ©pur biefer $ftanje tu einer einßeimiftßen $orm unb iß baßer
nteßt unwaßrftßeinltcß, baß jene $ßanje nur eine tßeilweife naturatißrte
(Sinfußrung gewefen unb niemals in einem wtrfltcß witben
bort oorgefnnben warb.
DaS woßlbefannte Nelumbium speciosum iß in Ößinbien ju.
£aufe unb obwoßl eS ju irgenb einer Seit otelfälttg in Stegppten oor*
gefunbeu fein mag, tß eS bo<ß oermutßlüß fpäter wieber oertoren ge*
gangen. Die SBurjeln unb ©amen fotten baS atte Präparat, genannt
Colotasia, gebilbet ßaben; aber Dr. ‘patrief 33rowne iß ber Stnfüßt,
baß bie Probufte jweier feßr oerftßtebenen pßanjeu unter obigem
Flamen jufammengewürfelt worben, näntltcß bie ©amen »on Nelumbium
speciosum unb bie SSurjeln oon Caladium Colocasia. Die ©amen
beS erßeren ßnb etwa oon ber ©röße ber SDianbeln unb beft$en
aueß einen berartigen ©eftßraad Die alten SRomer fotten wieberßolte
SSerfacße gemaeßt ßaben, biefe Pßauje in Italien ßeranjujteßen unb ja
fultteiren ; aber bieS fott iß neu ßetS mißglüeft fein, obwoßl fte ben
©amen aus Aegypten bejogeu.
$er Nelumbo, eine anbere SBaffetpffanje (eine wirfltche Singe*
borne SteghptenS), warb lange oor ber abergläubigen Verehrung tn
jenem Sanbe für heilig gehalten, tnbent er ber 3ff« geregt war; er
warb attcb Lotos genannt, welche Benennung nach ber 2lnff<ht Einiger
beSfmlb angenommen würbe, weil bie 9iaturaliffrung unb Verbreitung
ber ofh'nbif^en %xt CNelumbium) feinen gtücfli(f>en Erfolg batte. 3»
^otae ber großen 2tehnli«hfeit, welche $ttnfd>en btefen beiben fowohl am
£abttuS als an fonfftgent 2luöfef>cn beffeht, warb biefe 2lrt genannt:
Nvmphaea Lotus Linn. unb iff ibentiffh mit ber Oastalia mystica Sal.
(5$ iff nicht nnwahrftheinltch, *>‘efe $ffanSc »nb bcr Nelumbo
ber arfprüngltcbe geheiligte Lotos ber Sllten war. 3n5tt>tfc^en ffnb et*
nige ber älteren reimten SchriftffetleT ber Slrtftc^t, baß bie Ethologie
SleqöötcnS äuglet ntit bem Nelumbo oon Slften baßm eingeführt unb
taff baher ber Nelumbo bie wirf liehe geheiligte $flan$e gewefen fei;
bie$ bürfte aber' feine richtige (Schlußfolgerung fein, ba alSbann bte
einheimische Nymphaea als ein Subffitut fnltioirt worben wäre. 3Köge
bie$ nun auch fein wie ihm wolle, jegt ffeht man allgemein bte Nymphaea
Lotus al$ ben ächten äghpttfchen Lotos an. Die Burjeln berfelben
ffnb fnotttg unb eßbar. Die Vlurnen ftnb groß unb weiß. Die Se*
palen ftnb alle am SRanbe mit 9toth betupft. Der ©amen würbe
getrotfnet unb aufbewahrt, gleich wie bie fnolltgen Burjeln, unb oon
ben Sllten in einer 2lrt bon Vrob gebaren. Die Vlurnen ffnfen jeben
Slbenb fßmachtenb auf ober unter bas SBaffer jurücf, wooon bie S^rift*
ffellcr früherer Seite» befonbere SRoti* genommen. Die Vlätter ftnb
«iftfitmig, f#«f gesagt, auf tet an btnSRtm#
unb weißhaarig jwif^en benfelben. Ste tft eine 2Bafferpflan$e beS
2Barmhaufe3, unb wirb he»t 5« Stage fehr häufig in Siegten an ge,
troffen, in ntebrigen rinnenben Strömen wachfenb, befonberS im Vit
bei 9tofette unb Dcnniette unb auf VeiSfelbern wäßrenb biefer Seit
biefe unter Saffer flehen. Schon im Sah« 1802 warb btefe f ffanje
in önglanb eingeführt; fte iff »on leichter fiultur. <2S unterliegt ge*
rtngent S»eifel, baß auch f<hon in ber heil. Schrift angefpielt worben,
namentlich in äpofea, wo bie Translatoren baS hebräiffhe äßort Sitte
ftatt Lotus gefegt unb auch im Sefaia 14, 6., wo baffelbe Sffiort bnreh
sßwerbtlilie ffatt burch Lotus wiebergegeben iff.
Der Lotos beS £omer unb beS DtoScoribeS, »on benen erfferer
etwa 900, ber anbere etwa 300 3ah*e oor ber <hriffli4>en Settrechnang
gelebt haben fott, iff eine ganj oerffhtebene ?ffan$e oon bem ägpptif^en
I^tos, ba ffe augenf<heinlt4> eine hulfentragenbe war. Vloberne Vota*
uifer ftnb, tnbent ffe bie Verreibungen biefer Sinteren mit ben ^flanjen
»ergltcheu, welche in ben oon ihnen betriebenen fiofalitäten wachfe»/
iu betn Schlaffe gefommen, baß ber Lotos jener Autoren eine 2trt
Spargelflec war unb haben ihn mithin in ben betanifchen Katalogen
Lotus Dioscorides genannt. Diefe $flanje iff eine hatte Slnnuelle
mit oerjweigtem, aufrechtem Stamme, etwa 2' h»<h* Vlattwerf oer*
febrt eiförmig, bief, geräubert, blänlichgrun. Slfterblatt eiförmig, furjer
«IS ber Vlattffiel. Vlumenffiel achfelffänbig, oiel länger als bte Vlätter,
gewöhnlich äwetblumig. Vltraten fletn, gelbe Äet* Segmente, lanjett*
förmig, länger als bie Vohre, aber färjer als bte Sorolla. Sorolla
gelb; fiülfen gewöhnlich S^ittinge, laug unb angeffhwoüen. Sie iff
63
eine Singeborne non Piemont unb fcmrnt bäuftg in bet ©egenb non
3to’gga nor.
©er Lotos non 3tölien ifl einer ber QEbenholgbäume, genannt in
unfern Katalogen Diospyros Lotus; er if ebenfalls unter bern kanten
Dattelpflaume unb europäifher Lotus beiannt. Sr bilbet im fübli^en
Snropa einen blattabmerfeuben Saum non etwa 30' £öf>e. Die Blätter
ftnb oblong, gefpi$t, pflaumig unterhalb, leicht pflaumig oberhalb. Die
Slattaugen ftnb tnwenbtg paarig. Die Slurnen ftnb Wein unb rötlich
»eift unb bte^ru^t erlangt bie ©röfte einer Äirfcbe, ifl gelb im reifem
3uftanbe unb bann fitjj mit bebentenber ©änre. Diefer Saum if ein
Singeborner ber meftli^en ©f>eile beö Saucafuö, ber 23älber non £pr*
canien unb ber gangen Süfle beö caöpifhen Sleereö, Stalien’ö unb
SJtauritanten’ö Daö £otg alter Säume non bt’efer nnb nerf^iebener
anbern ©pecieö »irb überaus §art unb tnt'rb bet unö unter bem Flamen
Qrbenholg etngefü^rt, baö fef>r f^tnarj ifl unb eine gute ^olitnr an?
nimmt. Diefe ^flanje warb ft$on im Bahre 1506 in Snglanb finge*
fuhrt unb Ȋchft gcbethlid) im freien.
©er Lotos beö £ippocrateö ifl eine ©pecieö beö Stoffel* ober 3ie*
gelbaumeö, ein Singeborner @üb*Sttropa’ö, genannt Celtis ausiralis;
er ifl iustniftbcn aath unter bem Stomen Lote-Saum »ohl beiannt unb
gehört gu ben grefholjisff11 Säumen ber europäiftpen SBälber, beffen
£olg gn ben härteren gebürt unb ebenfalls gäbe unb bt'egfam tfl. Die
Slätter ftnb non lidjtgrüner §arbe unb bie f£ru<ht ifl eben non ber
©röjje einer »ilben Strfcbe, guerfl gelb unb bann im reifen 3nfanbe
glängenb fcbmarg. ©er ©efdjmad berfelben ifl fe^r angenehm. 3n
granfreicb fott man bie gabelförmigen B^etge abfdjälen unb bann als
£euforfen ober gu fonfltgen länbltchen 3toecfen oertnenben. ©ie Snt*
betfung bt'efer ^ftange, beö Lotos beö $ippocrateö, »irb ©ouroefort
gngef^rteben. ©effen Sef^reibung in jeber £tnf«bt bagu flimmt.
©tc nierte ^Jflange, non ben Sitten Lotos genannt, ifl ber Zizy-
phns Lotus, ber Rhamnus Lotus Linne unb Mungo Parks nnb ber
Jujube Lotus*) einiger Statoren, eine ©pecieö, bie gn ber Familie ber
D^bamnaceen gehört. Unb btefe »irb allgemein für:
©en ätbten Lotos ber Sotopbagen gehalten, Dtefe ^fange
ifl eine CEingeöorne non Werften nnb bem Bnnern non Slfrifa, ira&tnbe
©uniö, befonberö in einer ©egenb 9lamenö Bereeb, auf ©teilten nnb
in ©panien. Der arabtfcbe Stoune ifl Stobbef nnb gwei ©orten »erbe«
alö in Darfur »atbfeub betrieben ; eine bilbet einen bebeutenb grofen
bornigten Saum, nnb »irb SRebbef et 8rab genannt; bie g»eite ifl
ber hier in 8tobe flebenbe ©trau#, ben bie Araber befer unter bem
proningteßen tarnen ©eebra fennen. Die fruchte biefer leiteten ftnb
Heiner, non bunller §arbe nnb »eit beferem ©efäjmacfe alö bie beö
erfen Saurneö. Die ßtngeboraen efen biefe fottobl frtfth »ie ge*
trocfnet. Ü3?an läft fe gewöhnlich an ben Säumen trocfnen, an benen
fe »ährenb beö größten ©heilö beö SSinterö o|ne Sena^theilignng
hängen bleiben; bann haben fe einen fe|r föflithcn ©efhmacf nnb
*) ©if|e ©ritt 9 fcieftö Babrgangeö.
64
»erben, jubereitet als Sompote anf Reifen
3efipä|t.
unb fehr
Zizyphus Lotus bitbet in feiner £ei’mat$ einen blattabwer;
fenben, 3—4 ' popen 0traucp. Der £abttuS ift ber eines Rhamnus.
Die SBlätter ftnb flein, abwecpfelnb, eiförmig oblong, leidet geferbt,
fhimpf, glatt, bretneroig. ©tadeln 3h>iöinge, einer gefntmmt, ber
anbere gerabe, länger als bie Slattfücle, ftyenb in ben 3$lattacpfeln.
331umen flein, einjelu, acpfelfiänbig, gleich enb ber beS Z. vulgaris ober
gewöhnlichen Jujube. Srucpt eine Steinfrucht, runb, »on ber ®röfc
einer »Üben Sirfcpe, fehr fufj, mit leichter unb angenehmer Säure,
gelb im reifen 3uftanbe unb $u»eilen mit Purpur tingirt. gletfcp
mehlig, löfet fleh leicht bom Steine unb gleißt bem ber fteige ober
Dattel. Die Samen etngefcploffen in einen fleinen, runben, fnö<hernen
jmeijelltgen Kern. Die fjftanjc warb im 3apre 1731 in Snglanb ein*
geführt unb fott fo»opl am wejilicpett »ie am öjtlicpen Snbe ber afri*
famfepen 2Büf!e »orgefunben »erben; «Wajor 3?ennel glaubt fie auch
am ©angeS gefehen ju haben. Dr. ©ha» fanb bie gruept als ganj
gewöhnlich i« ber ©erberei, wo fie in aßen (üblichen Diftriften auf
ben «Warften »erlauft »irb. DaS Sieh »üb ebenfaßs bamit gefuttert
unb ein beraufchenber Siqueur »irb baranS bereitet, ben man bort fehr
fcpäfct. SKungo $arf fanb bie ^flanje in aßen afrifantfehen Säubern,
bie er befugte, al« fehr gewöhnlich; aber er glaubt, baf bie %xt, bie
er am ©antbia fah, eine anbere SpecieS unb nicht Z. Lotus, z. Baclei
ober Badens Jujube h alt man für jene ^jlange, ba fie fehr häufig aut
(Senegal eorfommt; fie iß in$wifcpen eine »eit jartere SpecteS. Der
Z. Lotus wächft auch ** *er größten Ueppigfeit in ben Königreichen
Äoarta, Subamar unb in ben nörblichen Speilen ber Serberet. Die
reifen fruchte »erben gelefcn, inbem man ein grofeS Stucp auf bem
35obcn anSbreitet unb an bie 3»eige mit einem Stocf fcplägt. Sie
»erben fobann wopl getroefnet unb hierauf tüchtig in einem pöhertien
Dörfer jerftampft, bis bie mehlige üftaterie fiep oom Steine gelöft
hat. Das troefene gleifcp »irb bann mit etwas SBaffer oermifept unb
in Kuchen geformt unb btefe in ber Sonne getroefnet, bie an §arbe
unb ©efepmaef *en fcefien ^ngwerfuepen gleichen. Die Steine werben
fpäterpin in ein ©efäfj mit SSaffer getpan unb tüchtig aefiüttelt, um
baS etwa noch an ipnen ft$cnbe SWep 1 gan$ abjnfpülen. DiefeS leötere
oerleipt bem Sßaffer einen lieblichen ©efepmaef, »elcpes man mit Jgjirfe
oerbieft »nb einen angenepmen £aferfcplerm, genannt gonbi, al>girtt.
DiefeS legm liefert faü aßen mit unb unteren Klafen ber 33eoöl!erang
maneper Dpetle oon Subamar waprenb beS $ebrnarS nnb Wan baS
gewöhnliche grüpflücf. Die Sotoppagen ober Sotoefer, »ie bie ©riecpeit
fee nannten, war ein 3?olf, welches an ber Seefüfh beS nörbiiepen
21frtfa, emgefcploffen bie ßHeerbufen oon »SprteS«, bie 3nfel «Weninfe
(je$t 3«rba) nnb bie Küftc jenfetS berfelben, oom See unb gluü 2ri*
tontS bis jn JWeplteS lebte. SnjwifePen fmb oerfepiebene Stnftcptett
über ben Umfang ber Sofalitäten anfgefleßt, toelcpe oon biefem Solle
bewopnt würben. Scplar begreift aße SSölferfcpaften mifepen be»
beiben ,<Sprten" unter bem Warnen Sotoppagen lufamraen ; ‘prolomäuS
befepränft fie auf bte Wacpbarföaft beS $luffcs StnopS; £erobot auf
bie Seftfeite ttrfeS lateren; Strabo oerfept fie in bie Waepbarfcpaft
»on 3erba, obwohl er bie anfbfjenbeu ©prten bie btr Sotophagen
nennt; $Itniu« weifet ihnen ebenfalt« neben ber 3nfel 3erba bie Um?
gegenben ber ©prten an. Snbeffen f^einen alte Sölferfchaftcn, welche
bie Sauber an bem «Saume ber ®üfte bewohnten, Sotoeffer gewefen jn
fein nnb jene ©renjen, welche bie oben erwähnten Autoren angeben,
bürften opne ,3tnetfel au« bem Mangel einer hinlänglichen Sefanntfchaft
mit ben Sewohnern jener Sänber t>errityren.
Zizyphus Lotus ift fafl $«rt unb »erlangt nicht mehr al« ben
eine« gewöhnlichen ©rünh«ufeö ; aber um eine §ru triefe ju fehen,
ift e« rathfam, ihm etwa« SBärme ju gewahren währen» ber 33a<h«;
thum«geriobe, unb um ba« |>oIj gehörig reifen ju taffen. Die ®tr-
mehrung gefchieht bnrih ©tecflinge.
Qie Wartung fcea ©rd)i&eeni)att|e
SSon £crra 3. ©*>o&e.
Seiber fortwährenb junehmenben ?iebe für biefe herrlichen ^flattjen
bürfte e« manchem ©ärtner unb felbft Saien, ber bt«her nur wenig
©elegenheit h«**e fich mit ber Kultur ber Dr^ibeen ju befaffen, niiht
ganj unerwünfeht fein, einen lleinen Seiifaben ju beftfcen, nach *em bie
Drc§ibcen ju fultioiren fein möchten, £err 3. ©oobe, ber bi« jum
6erbfte 1849 au«f<hltefjltch für bie Kultur ber Drchibeen unb für bie
3ucht anberer «Schaupflanjen bei ben Herren Same« 53oothÄ©öhne
3U glotibec* engagirt war unb f«h untängfl bei Derbp in Snglanb
felbft al« £anbel«gärtner etabtirt h«t, gab in bem Strchio be« ©arten?
unb Stumenban?Serein« für Hamburg, SUtona unb bereu Umgebungen
1849 eine grünbtiche Stnweifung, wie ba« Drchibcenhau« mit allen
feinen »ergebenen Einwohnern ba« ganje 3®hr h*nbuw# 3» warten,
ju pflegen unb ju behanbetn ift. Da e« an einer folgen grunbli^en
Slnweifnng bt«her mangelte, fo glaube ich bem 2Bunf<he manche« ©art*
nerö entgegenjufommen, wenn i«h h«r bie Stnweifungen eine« fhraf?
tifer« mittheite, beffen SBiffen unb fcalent mit feiner langjährigen Er?
fahnrag £aub in £anb gehen.
Sctnuar.
Sn biefer 3ahre«$eit muf bie Temperatur be« wärmten $<»fe«
auf 60-65® etwa 12—14® 9t, gehalten werben; ba« lältere
£an«, welche« metftentheil« mejicanifehe ©pecie« in fich fchlieft, min?
befien« auf 10 0 %. niebriger, etwa 7 — 11 0 3t. Um biefe 3«t muf
bie 2Baff ergäbe nur mit größter Umft^tjerei^it werben, anb^pj nur
C. D-«
£«*(**
66
btefent Schafe muffen bt'efelben täglich forgfam überbauet werben.
Die Soft deg -£>cmfeg nrafl man fortwährend fernst erhalten, und gwar
dadurch, baf man ©teige, SSände, Dtfche :c. täglich befprengt. Soßte
irgend eine $5flange ihre Knollen nicht gehörig gereift haben, fo ntufi man
ihr gleich einen Standort in dem wärmften %\)tile beg£aufeg anweifen
nnd fihr alle ihre ©ebürfniffe forgen. ^ftangen, die jefct ja warfen
beginnen nnd ein Umpftangen erhetfchen, muffen gleich oorgenommen
werden, fo g. 93. bte «Kiltonien, Spcnocheg, ©rafften nnd Soelogpnen.
Dag gnm ^ftangen benötigte «Katerial befielt anO torfiger SKoorerbe,
gemtfcht mit einer Portion fSolgfohlen oder flein geköpfter £opfftherben;
die £öpfe muffen wenigjieng gur £älfte mit fehr loserer Scherbenun*
terlage oerfehen fein. Um dag £aug frei oon allen Slrten Ungegiefer
gu halten, wiffen wir fein beffeteg, fetn fichereg «Kittel, alg häufg nnd
fleifjtg allenthalben nachgnfehen und alte fangen gu wafchen, welche
auch nur einen Slnf^ein oon irgend einem Schmufj haben, wobei man
gugletch den ^flangen einen anderen Standort gewährt, damit der
atmofpharifche SBechfel günftig auf fte etnwirfen fönne. 3uglet<h wendet
man alte «Kittet an, nm alte Wirten »on Snfecten gu erwi'fchen. Dag
befte ift SQSachfamfett, um die oerheerenden (Gewohnheiten deg Ungegie*
ferg fennen nnd denfetben guoorfommen gu lernen; daher muff ein Jeder
gur Kachtgeit auf deren Unterfuchung nnd Verfolgung ang gehen, denn
fo wie eg Kacht geworden, friert eg h«rO*r und frijjt bte garteften
S Dhette der ^flangen, atg SSurgetn und ©lüthenhüHen, an und ab; man
nehme daher etn Steht in die eine £anb, fu^e forgfam und tödte um
nacbft<htig mit der anderen atteg Ungegiefer, weicheg man oorfindet.
Ung faira man jede Ka<ht auf einer fotzen SBanderung durch dag
SDrchideenhaug betreffen, und wir fimnen den Sefern oerft ehern, bafj fte
nidhtg oon den Verheerungen deg Ungegieferg gu beforgen hüben, wenn
fte nur mit 2tugdaner diefe Vertilgung fortfefcen, denn wir haben mehr
aU me $ftaugem£oflection, die mit Ungegiefer nberfäet war, daoon gu ret*
itigtn gewußt SKan giebt nun neue ^olgflöfje alten folchen ^ftangen,
die dergleichen erheifchen, aber fügt ihnen durchaug fein 3Roog bei.
Die Schönheit und dag Sntercffe etneg Drchtdeeuhaufeg wird durch die
©rupptrung der in ©lüthe befindlichen fangen fehr gehoben. Dtefeg
ISrtncip gilt für dag gange Saht hindurch- ©ei uug g. ©. futd gegen*
wärtig blühend beim (Eingänge deg £aufeg anfgeftcltt: die liebliche
Laelia fmrfaraeea, L. albida, L. autumnalis, L. candida, L. ancepa,
Trichopilia tortlBs, eine Specteg oon Lycaste, fehr ähnlich der L.
ernenta, Epidendrum Skinneri. Goodrera discolor , Liparis filipea
und Oncidiun» leueoehilum; ferner Oncidium sphaeeolatum mit Zy-
gopetaluni Mackayi, Epidendrum ciliare und E. coehleatum. 2lm
warmen Sude deg ipaufcs befinden ftch Huntleya violacea, Zygopetalum
Mackayi album and Z. striatum, Z. criuitum, Epidendrum nutans,
Sophronites ceruua, Gongora falva, Stanhopea grandiflora, Ornithi-
eoccineum, «Kegadittten und ©olbophpßeu.
^ebrnari,
3» dem obigen Äalender^Stuffahe haben wir anguführen »ergeffen,
baf*, um alte fchädltchen 3nfecten tm Dr^ideenhaufe g« oertügen, eg
67
jwetfmäfjtg ift, ja aAen 3*teö einige Sröten in bemfelben ju galten
unb ju halben, benn fte ftnb bte »trlfamjien SuubeSgenoffen bei bet
SSerttlguug beS meinen UngejieferS. Sei ber Drchtbeen^Sulhtr ifl ber
er fte unb »i#tigfie fPunft, eine »ohlgeformte unb »ohlgereifte ^feubo-
SnoAe ju beftfcen; ber nächfle t'ji bann bie Sewahrung aller Surjeln
in gefunbent 3ufiaube. Um b teS ju erlangen, ift eS bei einigen f flanjen
bur#auS nothwenbig, fle auf $oljflö$en ju stehen, bie etwas »erlogt
ober es nicht ftnb, aber ohne irgenb etwas AftooS ihnen anjufügen.
§ür Steb^aber unb Slnfänger trollen mir tjter einige auf biefe Seife
ju be^anbelnbe fPflanjen anführen: Phalaeuopsis amabilis, Barkeria
spectabilis, Epülendruut Skiuueri unb furcatum, Oncidiutn pubes,
O. triquetrum unb O. crispum, Sophronites ceruua unb S. grandlflora,
Steeln tc. ^olgenbe
Leptotes bicolor unb L. violacea, Ma:
treiben »eit beffer, »enn fte fo behanbelt »erben,
Seife: alle Sraffarola, alle Saelten, alle Gattlepen , bie weiften
faft alle j»ergtgen <£pis
folgen
»a#fenben Dnctbten,
benbren, ÄRariAarten unb @#omburgften. Senn
$5 flanken, bie eS erhetf#en, neue Slöfce giebt, muffen biefe flets '■
Serhältnif* ja ben erfieren flehen unb ausgewählt »erben, .unb baS
©nbe ber fflanje mag btc^t an b ad eine (£nbe beS SlofceS ange*
heftet »erben, bamit fte fo riet Saum als möglich baran habe, barauf
ju wa#fen. 3*eht man fte ohne SDtoos auf ben Hibben, fo wirb man
in ben meinen fallen finben, bafj biefe Slo$e ron boppelt fo langer
2)aue4aftigfett ftnb, als »enn au# AJZooS oer»enbet worben. 2RitteI£
fupferner Steren »erben bie ^flanjeu an bie Slofce befragt} pflanjt
man aber ju gehöriger 3ett, bann brauet bie SBefefitgung nur unbe*
beutenb ju fein. Sie gehörige 3eit junt ^flanjen ober eigentlt#
heften ift gerabe eben juoor, baf fte neue Surjeln ma#en, »aS aber
in fetjr oerf#iebenen ©atfons ihres Sa#SthumS ber gaA ifa benn
»iele £r#tbeen machen j. SB. tf>re Surjeln »d^renb beS Sa#Sthum$,
»aS aber bei Sattlern unb Jaelten bur#auS ni#t ber $UA tfi, bie
meiflenthetlS au# bann ihre Surjeln btlben, »enn fte #r Sa#sthum
roKenbet. Sir hoffen, bafj baS, was »tr ju ©unften ber Kultur ber
Satilepen an £oljfii>$en gefagt haben, mehr im 21 Agent einen gewürbigt
unb befolgt »erben »irb, benn bie f#önften Exemplare, bie »tr je ge*
jogen ober gefe^en, befanben ft# auf folgen SHoges. SDfan hat uuS
60 ©utneen für eine ^flanje geboten, bie auf einem £oljfioge gezogen
unb ni#t mehr als 20 " lang unb 5 " btef »ar. 21n einer Cattleya
labiata haben »ir 15 «Strafte mit roAfommenen Sluraen gehabt; eine
anbere jaulte beren 13. 3n btefem #aafe muf eine gefunbe Sttraofr^are
gehalten unb jebes ©jtrern rermteben »erben. Wlan übereAe ftc£ ja
nid^t, bte Temperatur plb^lidj auf Sofien eines roreilt'gen Sa^St^umS
Sufleigern, »el^eS ror aAen TJingen rerfe^mä^t werben muf ; bei @on*
nenfebein ifl es inbeffen, unb jwar mit Sortbeil, baf baS Thermometer
8—9° in bie £öbe ge^e, unb wenn bies ber ^aA, gewährt man ein
SiSthen Suftsutrttt, »enn au^ nur für 10 SDIinuien, bo^ man ft#
in btef er 3nhre^5Ctt »or 3«Ö^uf£ P h“£fß* SSnfer ntufj nur mit ber
größten Uraftcht gereift »erben. 3Kap gtefe aAe »a#fenben ^flanje«
nur an ben Surjeln unb hüte ft# »or ber Sene$ung ber jungen
<S#üffe, beim jebe auf ihnen ftagnirenbe §eu#tigfeit gereicht ihnen
jrntt Herberten. Men IJftanjcn mup jefct je naep beren Sebürfniffcn
bet gedrungen unb biejentgen, bte 3U waepfen beginnen, wenn erforber*
fiep, uragepftanjt werben. tfb e« mit 2) enb tobten eine fepr fritifepe
3ett, welche im Sföärj, Slpril oberÜRat blitzen fallen: benn 3. 33. (wir
haben manche (Srperimente mit biefer frönen ^flanje gemalt)/ »«*«
fe gehörig bepanbelt werben für ein fpäted 33lüpen, bann pat man pe
tm £erbp fo fpät wie möglich im waepfeuben 3uPanbe 3U erhalten,
nnb werben fte bann als natürliche felge in bem fälteflen Tpet'le bed
£aufed beiaffen, wo fte big 3nr 33lüthen$eit oerbleiben muffen. Slber
tun eine retcpltcpe 33lütpenfpenbe 3a erlangen, ip cd notpwenbtg, fol*
genbe «Regeln im ©ebäcptniffe 3U behalten, nämlich : oon ber 3eit an,
bafj pe 3U warfen anfhbren, müffen pe burepaud lein 2Baffer haben, bi« p<h
bteSStütpenfnogpenwopl audgebilbetpaben; bann aber thut man ihnen fehr
wohl burcppäupged 23efprengen mit lauem 2Baffer, wobei man jeboch bie
2Bnr3eInntcpt überfättigen rnufj, benn fonP erhält man nur phwathe (Schöffe,
»uep mup man bebenfen, bap wenn man ihnen irgenb SBaffer an ben
©urjeln reicht, beoor bie Slüthenhtodpen oolipänbig entwicfelt pnb,
bieg nur fcpwäcpliipe nufclofe ©cpüffe mit deinen unb oielleicpt gar
feinen 33lütpen jur folge haben würbe. Sßir fennen feine Drcpibeen*
ftlaffe, welcpe fo emppnbltch gegen nufclofe Anregung ip, alg bie ber
£)enbrobten. 3n$wifcpen giebt eg aber boep einige Mdnapmen oon ber
Siegel, namentlich wag bag D. Cambridgeanum nnb bag D. chrysan-
thutn anbelangt, benn betbe werben felbp bei gefättigtem 3uftanbe
blühen, naepbem pc natürlich ip« gehörige 9tupe3eit gehabt, ©egen
gnbe bed SRouatd mag man nun bte Temperatur auf 2—3° peigern;
^gleich mup bte f eueptigfeit tm £aufa oerhältnipmäpig junepmen, jeboep
mup man fortfapren, einjeln ju giefen, bag 33ebraufen aber burepaud
unterlaufen.
3R«r3.
3n bt’efem SRonat giebt eg otel ju tpun. Me ^paujen, welcpe
ju watpfen begonnen nnb etn llmppanjen erpeifepen, muffen je$t oorge*
nommen werben. 3ept t'P eg an ber 3«t, dfartopobien peraug^unepraen
unb nrnaupffansen; pe treiben am bepen in entfprecpenb gropen Topfen
mit tücptiger ©tperbeuuuterlage, in einem ®ompop oon gleiten Tpeilen
guter torpger «fRoorerbe, SRafenerbe, Säuberte, ©cp erben unb £ol}foplen,
etwad flein gebrocfelt, wopl burepeinanber gemt'fcpt. ©inb bie ^panjen
erff reept im 3«3C, bann müffen pe wopl mit SBaffer oerfepen werben.
Sei foltper Sepanblung ip eg ung gelungen, <£rentplare oon 8 ' ^ifae
mit 4 331ütpenfcpaften in einem Topfe 3U eraielen. $n gleicper
SEBcife werben ©obralien bepanbelt, benen man reicpltcp ffiaffer,
fowopl über ben Äopf alg an ben 2Bur$eln reiept, wenn pe tm tücptigen
jBflCpgtpum begriffen pnb. 3« benfelben <£ompop, mit Mdnapnte ber
gfafenerbe, werben folgenbe ©euer« gepffanjt: HoaUettia, Acaathophip-
pium, Mormodes Lycaste, Cycuoches, Catasetum unb Hontleya. 3e$t
ip bte auep beffe 3eit 30 tpeilen unb 3u pffanjen: ©ougoren, 33rafa
Pen unb Bcroperad; pe gebeipen gut, entweber in törbepen ober Töpfen,
tu welcpe pe etwad poep in ©ppagnum 5 fRood mit einigen gropen
Stitäett flößte öe^flanjt »erben, weteße« Met mit einigen
Torfen gehörig befefigt »erben muß. 9tun ßat man autß no<ß mantße
anbere ebte ^ffanje in Öbaißt ja nehmen, namenttuß bte ©pecte« non
Saccolabium, Vanda, Aerides, Camarotis ic. ©obalb bei btefen bte
©lütßeufcßafte gehörig au« bem »lattwerf ßeroorgefomraen, b. ß. etwa
1 " lang ftnb, bann wirb ei iß nen feßr woßl tßun, baß man fte in
einen 3uber mit Safer tauest, bi« fte ooßfommen gefdttigt fnb; fpa*
terßtn wirb ißnen bann bte Slnwenbuug ber SBraufe oon großem 9tu$eu
fein. 58on ben Dncibien ßält man ba« Safer noeß fern, ausgenommen
bet folgen, weltßc neue »lätterfcßüffe matten. Der ganjen Drjtbeen*
(Soßection muß nun an jebem Haren borgen ein ßalbfünbtge« Dampf*
bab gemährt »erben; bie« geffßießt bureß SBefprengung ber SRößren unb
Sandle, »ann fte »arm ftnb unb bcoor ba« $euer ausgebrannt tf.
Die SSermeßruug«weife ber £>rtßibeen tf feßr einfatß unb fann ja jeher
Saßreöjett mittelf eine« fßarfen üflefferö swif^en ben ^feubofnottett
»orgenommen »erben (wobei man jeboeß ©orge trägt, baß man 2 obet
3 unberührt naße bei ben »atpfenben ©eßüffen laßt), fo baß man eine
ober jwei oon ben ftßlafenben Snotten oon ben «Kutterpfanjen trennt,
weltße man eben fo lange in 9tuße läßt, bi« fe 3ei<ßen be« Satß«*
tßum« oon fuß geben, »o fe bann ßerauSgenomraen unb gepfanjt
»erben. Vanda, Aerides unb alle bergteießen f5fanjen »ermeßrt man
Purtß Slbnaßme eine« 3»etge«, welker eine ober mehrere Surjeln ßat.
— 3eßt tf bte Seit gefommeu, »o man etwa« ©tolj baraf fefcen muß,
ba« £auö fo anjießenb Wie möglttß ju matßen: Slße« muß an ber
redfen ©teile feßen, Sille« rein unb nett fein. Die blüßenben $ff anjen
müfen fo arrangirt fein, baß man fte mit Vergnügen in Sfogenfßem
nimmt unb baß man ftß be« föflüßen Parfüm« erfreuen lann. Sine
lebe erbenfltcße, burtß Sefprengung au«bünfbare ©teße ober ^lätße
be« £aufe« muß je$t benußt unb jwet bi« brei ßtfal mittelf berfelben
gehörig gefättigt werben, um bie Sltmofpßäre ju allen Beiten feueßt unb
ber (Sinatbmung angenehm ju erhalten; benn if bie« nitßt ber »aß,
fo fann man fuß oerftßert palten, baß irgenb etwa« 9fa<ßtßetltge« ßter
ober bort bie $olge if, fei e« nun buriß $u oiel geuer ober bureß tra*
ooßfommene SBentilation ; aber wenn man Soft giebt, piite man ftp
jebenfaß« »or falter 3«gluft. @o oiel mir befannt, war i< ß ber £rfe,
ber bie Scntilation im Dreßtbeenßaufe befürwortete unb anwanbte; bet
gtaeßt unb bei Dag if fe meiner Sultur förberlicß; ba« Sarum braueße
itß »opl nteßt auSeinanberjufe^en. Uebrigen« muß man oon ber ©on*
nenwärme aßen nur möglitßen 9?u$eu jießen uub jwar &u aßen 3eiten;
aber tritt flarer ©ounenfepetn ein, bann muß man bem gieuer fogfeuß
(Sinpalt tßun, inbem man e« erfieft unb bie Dfentßüre auffperrt. £te*
bureß erfpart man aueß 5eurung«material, wa« ja tu jeglttßem Üiarteu
ebenfaß« ju beamten tf. SUfo jum ©eßluß: man «age ©orge, baß
aße 2uft, weltpe man juläßt, milb, baß aße« Safer, weltße« man
»erwenbet, lau fei, unb baß aße mißt ganj reinen $ faujeu gewafßeu
werben muffen.
Slprit
£at man e« nießt feßon früper getßan, fo
»ertoren »erben, ba« Seftßattnng«matenal tn befen ©taub ju fe§en.
bt'tttgjle unb t>efire Material gur Sßefftattung iff, ftft fo otel flarfeß,
grobem aber ntftt gu bttfeß Seinen 3U oerfftaffen, alß gur Deifung ber
ganzen ©laßfläfte oonnöften iff. Senn eß gehörig gufantmengenä$t
iff, bann totrb baß etne (£nbe gang eben an bent ©tebetrudfen beß
•Kaufes? befefftgt, wobet man gugletft SBanb ober Stge oerwenbet, um
bte Äante ffarf gn ntaften; bann wirb baß attbere Snbe in gletfter
Seife auf etnen^ouleaurffotf genagelt, ber oon ber Sänge beß £>aufeß
iff* Sfa baß etne ßnbe btefeß SRouleaurffotfeß muff eine groffe ffölgerne
Üiotfe ober Seile, 10—12 " im ©urftmeffer, befefftgt werben, worauf
bte Seine gnm Stuf* nnb ÜJltebergteffen beß Rouleau gewtdfelt wirb. @3
»bt'rb fobann über btefem an ber (fefe beß ©tebelrütfenß eine fbarfe
etferne 3?oKe befefftgt unb gwar ber ffofgernen entfpreftenb gegenüber.
Sffnn befefftgt man bte Setne ober ben ©trnf an ber groffen Stoffe,
wtifelt fte einige 2>iale um btefelbe, läfft baß Snbe über bte Heinere
etferne 9totte gelten, unb nun iff Meß geffte$en. Dürft eine folfte
Sorrifttung fann ein mittelgroffeß £attß in einer $h'nute begattet
nnb entfftattet werben. Dte gehörige 33efftattnng tfl für ent Drftt'been*
^au« oon ber äufferffen Sifttigfeit; aber bte Sefftattung muff nie
ffattonatr ober bletbenb fein, wte wir eß wo$I $te unb ba bemerft
^aben, benn Drftibeen fönnen nie gu oiel Stftt ffaben, wenngleift fte
leiftt bnrft ja oiel Sonne leiben fonnen. Hm baffer btefe ^ffangen in
gebetffltfter Seife gu gieffen, muffen alte Srtreme oermteben werben,
befonberß in btefer Sfl^eöjeit. Daß SBefftattungßrouleau muff gu feber
3ett ntebergelaffen werben, wenn bie ©onnenffrafflen ffraff auf baß
©laßbaft fallen, nämltft für btefen Sttonat, wenn ber £tmmel flar tfl,
oon 8 Uffr SPiorgenß biß 1 Uffr Sittagß auf ber «Dfffeite, oon 1 biß 3,
4 ober 5 Uffr auf ber Sefffeitej aber btefeß Meß muff ffft aaft Um*
flänben rieten nnb gwar naft bem 3«ffanbe ber Sttmoftffäre, fowobl
innerhalb beß £aufeß alß aufferffalb beffelben. ^ngwtfftcn laffe man
ben ^ffangen immer etwaß ©onnenfftetn gufommen, fowoffl am borgen,
wie am Menb. Ueberbteß erftart man ja bet gehöriger Mfmerffamfeit
au ft Neuerung, benn in btefer Saffreßgeit fann man ffton getrofi
14 ©tunben oon ben 24 offne gener fein, außgenommen bet fftlefttem,
rauhem Setter. Strage man Sorge, bie Slüftenfatfon btefer fferrltften
fjffangen fo oiel wie mbgltft gu ocrlängern unb 3 war baburft, baff
man fte bann fortbauernb füffl ffält; jebenfattß laffe man aber bte
Traufe bet ©ette, um mftt burft «eftrengen iffrer ©ftimffeit Eintrag
jn tffnn, unb bewahre fte oor erflarrenber Zugluft, bte ftre So^lgerüftc
oerffteuftt. Stt ben frutfer angegebenen Slnleitungen fäbrt man nftig
fort unb geflattet eine 3«na^me ber ^eufttigfeit. 5SHen anf möfcen
ünb in fiörben waftfenben ^flanjen ftnt nun baß umftftttge 23ebraufen
too^l. Sitte, weifte eß er^eifften, taufte man in laueß Safer, um
eine burftgängtge Sfnfeufttung beß «Katertalß, in bem üe waftfen, ju
fiftem. Me ftarf waftfenben fangen oon Crcnoches. Mormodes,
Galeandra, Chysis je. oerfe^e man wo$I mit Saffer an ben Snrgeln.
Men Senbrobten, weifte ein Umfe^en efteifften, muf bieß aleift'naft
bem Mblü^en gewährt werben, unb swar in fe£r borbfeß Material j
ftnb fte nun 3 4 0 frtfft gewaftfen, bann fangen fte an, neue Sur*
geln ja metften, nnb bann muffen fte eine Iteberafe Safferfpenbe über
ben £opf unb am S«fe hoben unb einen ©tanbort im warmen Steile
beß £aufeß erhalten. Sir pflichten ganj ber Anftcht bei, baß oom
«Rooember biß «Kat baß Dr^tbeen^auß ber .^auptanäiehungßpunft in
aßen guten ^5flan$en?($tabliffementß ift unb fein muß. Söet «nß ßeßcu
ÜRonote lang nicht weniger alß 50©pccieß fietß üt33liithc, unb gerabe
in biefem Augenblt’cf ftnb eß wohl 58 ©orten biefer eben fo auferor?
b entließen alß lieblichen fJflanjen, welche burch bie Schönheit iß rer
Slumen fowoßl alß bur<h iß re tßeilweifen Sohlgerüche entwürfen, fo
namentlich Pbalaenopeis amabilis , 3tiefenpflan$en oon Senbrobien,
ftyhajuß, (Sptbenbren, Sprtochilum, ßRartßarien, SBraffaoola, Dncibien
unb bie prachtooße Chysis bractescens mit fechß SBüfcßcln feßoner
wac^ßgleicßer 331umen. Saß Schönheit anlangt, tji biefe leitete wohl
bie herborragenbfle oon aßen Drcht’been, wenn fte wohl gejogen iß.
3Äat.
2Ran fahre fefct fort, biejemgen ^5ßanjen umjufe^en, bie eß er*
heifchen, unb jwar nach ben früheren Anleitungen, $efct, in ber ©aifon
beß ooßen Sachßthumß, muf man ©orge tragen, baf nichtß burch
Saffermangel leibe; bie SJraufe wirb freigebig, jeboch umftc^ttg unb
nicht mit ju o iel Sraftanßrengung angewe nbet. 3$ gebrauch« fte
ÜlRorgenß, beoor bie Sonne ftrenge auf baß £auß herabfefeint; ju
gleicher 3^t gebe ich etwaß Saft, um baß f^neße Auftrocfnen ja oer?
hinbern, biß baß Schatten?5Rouleau heruntcrgelaffen wirb. 2Den ganjen
9Rat htnburch wirb biefe Sehanblung fortgefefct unb, ba wir etwa um
ben 10. biefeß SRonatß baß feigen einfießen, feuchten wir um 11 ober
12 Uh« SRorgenß aße ©änge, SBanbe unb Stifte gehörig an; bieß
reicht für ben Tag auß, wenn eß nicht warmeß Setter ift, in biefem
Säße ift eine Heine Sefprengung mtttelfl einer feinen ißtaufe oonnöthen;
in feinem S«ße muf aber nach SfRtttag Safer gegeben werben, wenn
baß £etjen gänzlich eingefteßt ift. Auch bei trübem, faltem, naffera
Setter giebt man fein Safer, im ©egentheil wirb etwaß Sette« für
2-3©fnnben nothwenbtg fein, benn baß Soßen ber Temperatur würbe
oon otelem Uebel begleitet fein, wenn bie Atmofphäre mit Scuchtigfeit
überlaben wäre, inbem bie SBerbicfung berfelben, bie unter folgen Um?
flänben eintreten würbe, bie Schönheit ber Flamen beeinträchtigen wirb.
Tiefeß Aßeß fann jeboch bur«h gehörige Acftgebung auf Süftnng
nnb umftchtige Safferfpenbe oermteben werben. 3Ran erhalte bafer
eine angenehme Temperatur oon 70— 80 8 S- (17—21° JR.) bet Tage,
bie bet «Rächt ganj getroft unb wohltfaenb biß auf 60 0 S« (12 0 8k)
faßen barf.
3«#i
Auch fe$t fuhrt man mit ber ttmfegang folcher fjfanjcn fort, bie
beren bebnrfen. «Run ift eß 3ett, fSeriftenen, ffyajtö unb tüfpmbi?
bien, bie inß Saufen gerathen ftnb, ja topfen. £>ie befte 3«it pm
Umfe^en oon ©accolabien, 2?anba, (Tamarotiß, Aeribeß nnb aßen ahn?
liehen f5fan$en ift, wenn fie abgeblüht hoben. Senn man ihnen neue
Sörbchen giebt, muf mau ihnen reichlichen fSaum unb gnteß locfeteß
Material jum 3Ba<hfen, nach ber obigen früheren SBorfchrift, gewahren.
3e$t, »o baö £eisen gänzlich aufgehört, ntuf bas SBaffer mit Umftcht
»erwenbet werben j wenngleich es burchgdngt'g bur^aus nicht »orenthal*
ten werben barf; »ielraehr tnuft man alle fransen, beren Snolten auf*
föweljen, wenigfienS 2—3 «Kal täglich über ben Sopf bebraufen, um
bte ^feubofnoKen fo grof? als möglich $u erlangen, benn hieran hangt
attein ein glücklicher Erfolg ab. «Kan [chatte nun mit ©orgfamfeit
unb gebe orbentlich ?uft, felbfi ein bischen wdhrenb ber ganzen Ka<bt;
bteS oerhtnbert ^nm großen St^ett baS ©chetfigwerben ber SBlüthen burch
SSerbiifung ber Atmofphdre. 2Btr haben auch wieber unfere alte ^rafttf
begonnen, tnbem wir nämlich wdhrenb ber (Sommermonate bte ganje
Atmofphäre beS £aufeS jebe Ka<ht mit Ammoniac fchwdngerten, b. h-
etwas ©ungwaffer unter bfe £tfihe, jwifchen bte ^flanjen, ober an
fonfl angemeffene ©teilen goffen. Borgens war totes alles gänzlich
»erraucht, wobei eS nicht allein feine 3ncon»enien$ hcrtoctgefä^rt, fon*
bern im ©eg enteil entfchieben »ortheilhaft auf bte Sßegetation beS
^atffeS eingewtrft hatte.
«Kan fahrt fort, genau bie früheren Anleitungen ju befolgen unb
forgt nach aßen ©eiten fw für ©auberfeit; totes ift bas 2öi<httgjie
»on Altem für btefen Augenblick. 23etm erjlen Srfchetnen irgenb eines
ttnfrauteS ober SnfccteS müffen btefe [»gleich entfernt werben j auch
mnfc ber ©chwamm unauSgefefct in Shätigfeit [ein, benn bejfen £>ienfie
wirfen ungemein auf ©efunbheit unb Srdftigfeit ber «Pflanjen ein.
Seine einzige berfelben mufi man »ernachldfftgen unb fte nicht in (Seien
ober hinter großen $f*anjeu »erftecft laffenj man ranaire unb ftelle
3»li unb Augufl.
fte oft um, benn
bet, fonbern es c
Kaufes.
Stooember.
3cfct, ba wir furje unb trübe $age, lange unb falte 9iäd>te haben,
muß bie größte ©orge unt alle ^ffanjen getragen »erben, »eld)c ihr
©JachStbum oollfommen beenbigt haben; fte muffen non jeher Anfhten*
gung ferne unb oollfommen troffen an ben 2Bur$eln gehalten »erben.
2)te$ begeht ftch auf Cychnocbes, Calasetuin, Phajus albus, Cyrto-
podium, Perisleiia, Oncidium unb bie meiflen ber Denbrobicn. ©ei
allen »achfenben ^flanjen muff man wohl nachfehen; fic muffen nie
unb nimmer an ©Jaffermangel leiben, aber bie ©raufe muf? bei ihnen
nur behutfam unb theilweife in ^hätigfeit gefegt »erben. 5D?an benfe
an Alles unb oergcffe nichts, felbft bie fletnften ^ffänjchen an fwlj*
flögen ober Sförbchen bürfen nicht unbealhtet gelaffen »erben. SKan
untpffanje folche ^ffanjen, bie eS erheifchen, ober erneuere bie Ober*
fläche ber ©cfäfje bei benen, bie bieö oerlangen unb in 2BachSthum
übergehen wollen. 2>ie Temperatur be$ £aufe$ hatte man auf 55— 70°$.
(10—17° 91.) unb laffe nie bie Suft troffen werben, was man bur<h
tägliches ©efprengen ber Stifche unb ©teige erlangt. Natürlich fnbet
in biefem Stfonat feine ©efchattung beS £aufeS ftatt; oielmebr raufen
alle genfer geraaföen unb gereinigt »erben, bamit bie $flan$en ftch
fo oielen Nichts erfreuen fönnen toie nur immer möglich. Allem Unge*
3»cfcr jeglicher 2Crt muf anfs ©orgfamffe nachgefpurt unb baffelbe oer-
tilgt, jegliche $fanje, jebe ©teile unb jeber ©egenf anb fauber gehalten
unb bie ^Jfianjen fo arrangirt »erben, bafl fte e'
erfreulichen Anbliff gewähren.
&ecember.
deinen früheren Anleitungen habe ich biefeS Sföal nur wenig hin-'
$u$ufügen, anfjer baf es rathfam ift, je$t bie Stemperatur um 2—3°
fo»ohl bei £ag als bei ÜRacht ju minbern, wobei ju gleicher 3eit baS
£aus oerhältnifmäfig troefen gehalten »erben raufj. Alle ^flan^en,
»eiche im ©Jachfen begriffen, bringt man an ben wärmffen X^tÜm
beffelben, »ährenb im ©egentheil biejenigeu, welche ihr SBachSthnm
beenbigt unb »ohl gereift haben, an baS fünfte ®nbe gebracht unb
troefen gehalten werben. AuS Allem, was wir oben gefagt haben, wirb
man etffehen, bafc bie Kultur unb bie ©ehanblung ber Cr^iceen nicht
fo fehwterig iff, wie eS h«nffg Neulinge oermeinen. 3uglei<h wirb man
aber auch entfern, baf eS lächerlich iff, ihnen eine fo hohe Temperatur
gu gewähren, wie man eS allgemein ju ihrem ©JachSthum für nothwen?
big erachtet; nichts fann irrtümlicher fein. 3cber Liebhaber ober An=
fänger hat nichts ja beforgen, wenn er unferen Anleitungen folgt; aber
rathfam bürfte eS zugleich fein, wenn er bann unb wann bei funbigen
3«chtern in ber 9?achbarf^aft einbltfft unb fich bort jebweben ihm
erforieftlichen ©in! gu eigen macht, ©on alteu oegetabilifchen ^robuften
ber (£rbe fann wohl feines mit ber weit oerbreiteten Familie ber Vvä}if
been oergli^en werben, oon welchen eS manche Stauf enb bereits befannter
©pecieS unb ©arietäten giebt. 3eben -tag toährenb beS ganzen Jahres
gewähren fie ^ntereffe unb ©ergnügen. 3» jeglichem ©etra^t ffub ffe
gleich «erfwürbig uub f^ö«. 2Bo ffnbet man wohl anbere SH&age«,
n>et<$e tone »tele aon btefett Monate lang tu ©löt^e flehen nnb ba$
ä? & x
Kebft
Acliimenes Jaureguia Wrcz.
75
76
Heb« bie fiultur bce fJoummlitycn,
Um btc »egetation btefer jungen $flanjen noch mehr ju förbern,
würben bie ^flanjen, fobalb fte gut oerwurjelt waren, normal« »er*
pganjt. sD?an nahm ein fettige« »eet, burdj eine 'JKauer gegen
Offen gef<hü$t. ©a« »eet war juoor gut oorberettet, inbera man
3—4 " tief eine SKtf^ung non gutem Siefenlehm, Torferbe unb grobem
@anb braute, unter welche (Srblage erfl noch etne Schicht Stetnfohlencinber«
gelegt worben tjl, bamit ba« Saffer frei ablaufen fann. Stachbem ba«
35eet geebnet unb jum »epflanjen bereitet war, würben bie ^flanjen
in SÄet'ben barauf gepflanjt, 1 ' oon etnanber entfernt.
Sährenb be« Sommer« behanbelte man btefe ^flanjung eben fo,
wte man (Erbbeerbeete ju behanbeln pflegt, b. h* bte ^ftan^en würben
an fehr troefenen ©agen gegen 2lbenb mit ©ungwaffer überbraufet;
alle jungen 2lu«läufer würben entfernt, fobalb fte ftch zeigten, um bem
£aupttrtebe bte ganje Kraft jujuführen. ©te ^ffanjen würfen üppig,
ben Srbboben loderte man öfter« auf, bamtt Suft unb Siegen um fo
letzter etnbringen fonnte, wte auch bie ©unggüffe ma^renb ber erften
Hälfte bc« Sommer« nicht gefront würben, jeboch nach btefer 3ei t
würben btefelben gan$ eingeflellt, um bte fJflanjen erftarfen ju taffen
noch einem föneilen unb üppigen Suchfe. ©egen 5D?itte September«
wählte man bie beften fJftanjen au« unb pftanjte fte auf ein »eet im
»tnmengarten, wo bie »turnen burtp bie erften JScrbflnacptfröfie getöbtet
würben, ©a« »eet worauf bte ^ftanjen oerfefct worben waren, wnrbe
nun gereinigt unb mit ein Senig guter gauberbe überftreat, bie »eit
djenpffanjen würben, nat^bem bte Surjeln berfetben gut mit ®rbe
bebeeft worben waren, niebergebogen unb bem Srbboben fo nahe at«
mögtic^ gebraut, wo man fte befeftigte. ©a« ganze SBeet umgab man
mit einer ?age £oIzfohlenaf<he ober Satt um Sdjnetfen ober anbere
^etnbe oon ben ^ftanjen abjutiatten.
©iefe |5flanjen litten wä^renb be« Sinter« gar nicht nnb boten
tm Februar nnb Sttärj wie fegon erwähnt, einen herrlichen Stnblitf.
©a« »aumoetlcfen eignet ftch auch ganj oorgügli^ jum ©reiben
unb tft in jeber »ejie^ung bem »eitlen oon ^arma oorjujie^en, e« ift
harter, ft^öner, bauer^after unb btiibt reichlicher. din 2tnana«faften
ober »Monenbeet eignet ftch jum ©reiben btefer ^flanje fehr gut, felbfl
in Srmangetnng folget ©rcibläflen eignet ftch auch ein gewö' ‘
Sttiftbeet bajn. 3m Sinter muf man ben ^ftanjen fo »iet 1
mögtitb jufommen taffen; fobalb e« bie Sitterung nur erlaubt, rauf
man felbfl bie genfer ganz abheben. Siö man bte fJflanjen mitten
tm Stüter bti^enb haben, fo muf Sorge getragen werben, bafj bte
^flanjen feinen groß ober falten Siegen beforamen.
©egen Seifmadjten muffen bte fSflanjen genau unterfu^t werben,
tnbem fte um btefe 3ett leitet mobern. ginbet ft cp gäalnif ober üttober
bor, fo freut man etwa« troefenen Sanb, J^oljfoblenflaub, Kalffiaub te.
jwiftpen bie |5flanjen, wa« jngletth Ungeziefer abhält.
5D?an giefe im Sinter wenig ober gar nitht, mag e« bennotg
fein, fo wähle man einen fonntgen unb wtnbigen ©ag. ©a« Safer
muf biefelbe ©emperatur höben, al« ber Ort, worin fftf bie fJfanje«
beftnben; man begtefe bie ©öpfe, ohne bte »lütter ju benäfen.
bie 2ltmophäre warm unb troefen, fo wirb man ja Sethnacpt blogenbe
»eilthen hoben. Pax. Mag. of Botnny.
78
fUuuu'nflor in 'ben ©etuadj^aufertt
bet fernen 3«me^ SB o o t b & <5 c feste gtt frlott&ecf
am 10. Januar 1850.
Ungeachtet fee« anfealtenben ©omte armen unfe falten Sinter« feerrfifet
in biefem Monate in einigen feer @ett>ä<h«häufer, ganj befonberö aber
in feem tropifefeen Ortfeibeenfeanfe feiefe« großartigen ^nßitut« ein ©tm
menftor, me man ifen in feer fcfeönften ^aßre^eit triefet f$öner am
treffen fann.
(Sine große Stujafef feer treffficfe futtioirten Drjfeibeen ftanfe in
©tntfee unfe eine faß no$ größere Slnjafet geigte ©tntfeenfnoöpen. Unter
feen blüfeenfeen fielen am metften in« Singe: Brassia niaerostachya,
Cycaoches chlorochilon, mit 2 feerrlicfe auögebitfceten 23 tunten; Cyw-
bidium sinense; Epidendrum nutans, Gougora maculata aurantiacat
fcfeön, mac, fuigen* unfe inac. pallida; Huutleya violacca, Laelia acu-
minata, mit toeißen ©turnen, L. anceps, albida unfe L. autanmalis,
fefer retefe blßfeenb; Lycaste enienta, mit 18 ©turnen unfe $no«pett,
L. Skinneri fecrrltcfe; Maxillaria Barkeriana, mit feübfcfeen mattgetben,
roetß unfe rotfe gejetefeneten ©turnen, M. cucullata, densa, fefer »o &
blitfeenfe, M. Kleei (Macleei Lindl.), ebenfalls mit fteinen, aber fefer
niefe ticfeen ©turnen, M. pallidiflora; Octomeria giaiuinifolia; Odonto-
‘rlossum pulehellum, fefer ßfeön, unfe einen ftarfen, angenefemen 3D«ß
öerbreitenfe ; Oncidium brachvphyllum, O. Cavendishiauum, 0. citriuum,
O. leueoehilum, O. pictum, mit a<fe t 10—12' langen ©tütfeenßengelm
fefer «udgegeüfeneb 0. sphaceolatum, fefer »oßMüfeenb, |0. Weuthwortbia-
uum, mit ftfeönen, großen, gelfeen ©turnen; Grnithidium eoccineum;
Pbalaeoopsis grandiflora, eine feer pracfetnoftßen Drcfetfeeen, mit ölen#
feenb metßc«, großen ©turnen, auf feeren ©terapetfäute eine tiebli#«
oiolette 3ticfenung ßefetbar iß. ©o gart feie ©turnen fefeeiuen uufe mirfiiffe
ftnfe, fo featten fte fiefe feenuoefe 6— 8 Socfeen. ©infe biefetben »erblaßt
nnfe man ftßneifeet feen allgemeinen, gewöfenlicfe 1— 2 ' langen ©tütfeem
ßengel ab, fo treibt feiefer nn'efeer neue ©tütfeen au«, nste e« auefe On-
cidium l’apilio ju tfenn pflegt, fo feaß man feiefe feerrtüfee Drcfeifeee faß
jtt jefeer 3aferes$ett in ©lutfee feabeu fann. S« iß aber raifefam, fei«
atten ©lütfeenßengel gang gu entfernen, infeem feie fSßange feurefe fea«
feäußge nnfe lange ©Infeen ungemein geßfetoäcfet wirb. Pbajua grandi-
80
gegeidpnet, O. leocochilam, omithorhynchom mit deinen, lieblicff buffen*
ben, moletten 93lumen. O. Papilio, O. sphaceolatum, mit 7 351ütffen*
fiengeln; Phajus grandifolius üpptg, Rodriguezia serunda, mit bubfcffen
rotten 33lnmen; Stanhopea grandiflora unb Wardii; Stenorrhynehus
speciosus; Zygopetalum Mackai unb Varietäten :c
Die Vaniflens^ffange, welche im »origen $affre bie erflcn Srntffte
reifte, ffatte je#t brei feffr »ottfommen au«gebilbete reife grumte unb
geigen fftff bereit« an 12 unb mei>r Stellen biefer 'pflange neue VIfi*
tffenfnoöpen, fo baff auf eine reidje <Srnte für« näifffle 34r ju hoffen ifi.
Zebrina pendula Schnzl.,
>tr ttlljtmcint unbekannte |JfUit3f,
3m 50. ©tücf ber botaniftffen 3ct tun a ©eite 868 tffeilt £err
Dr. 21. ©cffnifcteingolgenbe« mit: ,.<£« ifi lufiig, einefffange, attent*
falben al« beliebte« 3iergewä<b« jn feffen unb bo$, wenn man iffren
gangbaren tarnen in ben offtgtetten betanken @taat«liflen fnifft, ifftt
nirgenb« gn ftnben; man ffat alfo einen offenbaren Vagabonben, ber
feine 3*uguiffe nar tem 33etfo^c Hortulanorum »erfeffen famt,
erwiffbt; notff meffr, bei genauerem Verlor geigt fteb fogar fein ©afc
tnng«name falffff unb ba er bo$, ber fftff gar gut felbft in bie @tffmu&
gimmer eingufüffren gewußt ffat, einen etlichen tarnen »erbtent, fo
motten wir tfftt biefen »erraffen. Sine foltbe ^ffange ifi bie Trades-
cantia zebrina ber ©arten; Weber ©tenbef« Slomendator , no<b
Äuntb’« femeratio, welche ledere freilitff bie eingige mir gugänglwff*
Duette ifl, welche biefe garailie fpcciett enthält, wiffen etwa« baoon.*)
SDian ifi alfo anfgeforbert, gn »ermüden, baff fte unter einer anbern
©attung ffeefe. 2lber »ergeben«, wie gefagt. 3Ratff Unterfmffung muff
man fte für eine neue ©attung erftären, bie wemgfien« eben fo »id
dU$t auf iffre Srifieng bat, al« anbere, weltffe ebenfall« woffl meffr
fnnfilitff, al« natürlich ftnb. Da itff aber ni^t renooiren wttt, wo«
erfi gebaut würbe, fo gefette itff fte ben anbern bei, nnb überlaffe ba«
23er einigen ber 3ufnnft.
*) 3* f»e»nbotb’4 Homenclater bot. II. (lWtt) finbet {üb ber Harne Tra-
descaana aebrma Hort, tmt ber ängabe Sübamertla al« Saterlanb, unb in Söffe’«
»oflft Sanbb. b. Slumengärtnerei IV. ©. 655 (». 1849 ijt nntcr bemfelben Hamen
eine fleinc Seftbwibung gegeben, ba« Saterlanb aber al« nnbefamtt aufgefübrt.
». ©$l«btenbai.
üebc eine
alte CameUienftätnme *u wrjungen unt» fxc fourd)
neue Uarietäten 3« neretüeln.
£err SljarleS dorren, Slebacteur ber „Aimales de la So-
ciete Royale d’Agriculture et de Botanique de Gand,a t^eilt bann
im vorigen Sdtjrgange p. 49 folgenbe Sftethobe mit, um alte SanteKien*
fiäntme ja verjüngen ober folc^e in Stämme neuer SJartetäten $n »er*
änbern.
»S« ereignet ft<f> nur §u ^änftg, baf man in Sfactionen »bcr auf
trgenb eine SBetfe billig ju alten, großen Sremplaren »on SameKien
gelangt, ©ewo^nli^ aber gehören folche eamellten ju ben ältejten
SSarietäten, bie burch neue fdwnere »erbrängt worben finb, oft ftnb e«
felbfi einfach blühenbe SXrten. »solche alten Stämme werben »on ben
gefcfjtcftcji unb erfahrenen ©ärtnern fe^r gefugt, inbem fte btefe bu«h
eine Sflethobe in Mähbare Stämme ju »erwanbeln »erflehen; eine
t^obe, bie »on ben belgischen ©ärtnern mit grofer ©ef ett au«*
geführt wirb, fte ift feine«weg« neu, wohl aber nur wenig befannt ober
angewenbet.
SE?au nimmt alte, fonft untaugliche Exemplare, bie eine »on
6' felbfi bi« 10' $cbtn fönnen, bereu Stämme einen Durchmeffer
»on 2—3 " entfernt »on biefen Sremplaren fämmtlitfje 3wetg«/
ftebenä^chen unb Blätter, fo baff ber naefte Stamm übrig bleibt, bereu
obere« £nbe man ^ortjontal glatt abfehneibet. Die SBunbe wirb mit
fjanmwach« gut »erfleht. 3ft bie« alle« gesehen, fo fe$t man anf
ber gansen Sänge be« Stamme« tn einer Spirallinie, in einer Sntfer*
nung »on 2" ein Sluge ein Cpar la 5reffe beige), ein Sluge mit nur
einem Slatte. Da« SBlatt eme« jeben Singe« wirb ber 2trt geftellt,
bafj e« mit feinem obera Snbe f«h jur Srbe neigt unb bie »ertical
liegenbe Oberfläche nach aufien gelehrt ift. Sin 33anb an jebem einge*
festen Singe »erhütet, ta£ e« nicht heranöfallen fann, nur barf ba«
Singe felbfberftänblich nicht bebeät fein, bamit ber fange neue 3»«3
heroortreiben fann. 3f* bie ganje Operation »ollenbet, fo fe$t man
ben »erebelten Stamm unter einen ®la«faffen, ber- V* '
ift al« ber Stamm, unb »erßopft bie unten am @la«faften unb
83
auf bent £opfe etwa no# beftnblt#en £5effnungen mit 9ttoo«. 25er
dameflienftamm mit feinem 33e$älter wirb in ein raäfig warmeö £auö
gejlelit, weites ft# febo# meljr einem warmen alt falten £aufe nähert.
25er ©laöfaflen ift »ierfeitig conftruirt unb oben »ermittelfl einer
fla#ltegenben S#etbe gef#loffen, fo b af er ft# fe$r lei#t ^erftetten täft.
2>te neuefien unb f#önften Saraelfien * SSarictaten lajfen ft# na# biefer
SKet^obe auf alte (Stämme »erebeln, fei e$ nun auf jeben Stamm
eine SSarietät ftir ft# ober mehrere »erf#t'ebene jnfammen. sJ?a# 33 er*
lauf oon jwet Stfven fat ber 33anm ein gan§ neue« unb üpptgeö »n,
fe^en erhalten, unb f>at man je$t nur no# bafür ju forgen, baf bte
auö bent alten Stamme ft# etwa entwi(felnben-£riebe entfernt werben,
inbem biefe ber alten 3Sarietät angeboren."
(25iefe 9Re#obe ift bur#auö ni#t neu, wie au# f#on oben gefagt,
jebo# ftnbet man fte nur feiten augewenbet. £err Siegel, Dbergärt*
ner in £errn ©ödmann’« ©arten^tabliffement fterfelbfl, fjat »or tu
ttigen 3<#«n, wie au# no# aHfäfrlt#, mehrere alte Stämme auf btefe
Ußetfe »erjüngt unb babur# fiarfe Stämme unb f#öne fJftamen »ou
neuen unb f#bnen 33arietäten erhalten. (£. O— o.)
ttrue uni empfel)knstt>£Ttl)e pflanjen.
Slbgebtlbet ober bef#rteben in anölänbif#en ©artenf#riften.
Heliconia angustifolia.
Stne fefr f#öne unb gttjcrgtgc 2lrt ber ©attung Heliconia bttr#
^errn £. Sf>ep$erb uon SBraftlien eingefi#rt. £)tefe 3lrt sei#net fl#
bur# bte f>errli#en $tnnoberro#en 23lü#enf#etben, bur# bunfe!orange>
farbene £5»arien unb bur# weife Segalen auö.
ßultur. 35iefe, wie jebe 2lrt biefer ©attung, bewohnt in #rem
SSaterlanbe feu#te Stanbortej fafi alle jet#uen fl# bur# lauge, breite
33lätter, bur# brillante 33lumen, wel#e festere auf einem auö geftielteu
93lü#en^üHen gebilbeten Stengel ftfceu, ber oft eine £öfe oon 8— 10 7
errei#t. SDtefe 2lrt errei#t eine£öf>e oon 3—4', »erlangt baö SBarm-
^auö unb rei#li# 9fo#rung ; ba bie SZöpfc f#r halb mit ben äBursete
ungefüllt werben, fo ntuf man bte ^ftanje öfters oeröffanjen.
Bot. Mag. T. 4475, 1819.
84
Sckomburgkia tibicinis Batem. var. grandiflora LindL
Orchideae.
Dr. Siublep $ält btefe ^flan^e für eine SSarietät ber S. tibicinis
in 93ateman’S fjrac^ttrerfc über bie »Orchideae of Mejieo & Gua-
temala“; es mürbe febocb ritfjtiger fein, btefelbe als eine »oflfommen
audgebtlbete ^ flanke ju betragen, mie man fte in ben äBälbern oon
£onburaS unb au<| in unfern guten Dr$ibeen$äufern ftnbet. Die @im
»o^ner »on £onburaS benufcen bie en «Stamme ober ^feubofnoUen
flott £äroer ober ber Drommeten. Dtefe Stamme finb gleitfoeitig bie
Si&lupfmtnfel unja^tiger 2lraeifen. |)err Spätem an tt>eilt uns mit,
bof £err Sf inner, melier biefe fftanje juerft entbeefte, ntept [im
©tonbe mar »ötttgen 23eft0 »on ber juerjt gefunbenen frfüpenben ^flanje
in nehmen, benn Sturme »on Daufenben feurigen Slmeifen tarnen
flUs ben Ijofjlen ^feubofnofien l»er»or nnb »eroberten jebeS Söerü^
ren ber f^jlanje.
Sfultur, ®S ijl eine langfara maepfenbe epipljptif<$e Dr^ibee, bie
Temperatur eines «Dr^ibeenftaufeö »erlattgenb. Sie gebeizt fomo^l
in einem ^opfe als an einem Stüefdjen £olje gletd) gut im erften gatte,
muf ber Stopf mit einer SDrifdjung aus «gerben, 9ftooS, grober $au
beerbe :c. gefüllt merben. 3«» SBinter forge man, baff bie ^flanjen
niit burep $u grofje §eu<$tigfeit leiben.
Bot. Mag. 4476, 1849.
Dendrobium tortile Lindl.
£err Sobb, Sammler für £errn 25eitdj entbeefte biefe 2tri in
SUfoulmatn. £>ie SSlumen ftnb grofj unb $übf$, meif mit rötp’^em
Slnflug.
2Bie bie meiften Strien btefer ©attnng mä$fl au<b biefe auf azurnen
«nb »erlangt, ba fte auS bem Reifen nnb feutpten Sfftma »on 3a»a
flammt, baS Drcf)ibeenf>auS, mofelbft fte an einem $»l$ffo§ befefligt
gut geheimen. 3m hinter f^ü§e man ftfc »or ju gTofier feu^tigfeit
unb mä^renb bee «Sommers »or ber birecten (rinmtrfung ber Sottnem
fha^len. Bot. Mag. T. 4477, 1849.
Rhododendron CI man um.
«Sine fefcr $übftf>e unb intereffante £pbribe, melc$e £rrr 3»efon,
Dbergärtner ju Spon aus Samen erjagen $atte. Dr. Sinblep
taufte biefen »aftarb im ©efettf^ftSsimmer ber @artenbau,©efeöf^aft
87
tyxoQxawun
jur
ctftcn ^öliimc« nnb ^flanjen ^lu^fteönttd
in ben ^crgogii^en S&intergärtcn
ja 23tebrt4>
vom 30. ,iltär3 bi* inclufbe 7. «Jlpril 1850.
Surrt ben öielfeitigen SBunfö »on ©efrtäftsfreunben unb ©arten;
Siebbabern angeregt, ftnbet ber Hnterje^nete ft$ »eranlafct, mit gttäbu
aer Bewilligung ©einer £obeit beS^erjog«, eine angemeine Blumen*
unb EflanjenfSluSjUlluttg jn oeranjialten, unb erfuebt auf d freunb*
liebfte, alte «Mansen -- Befifcer unb ©ärtner, biefe 2Iüö^eflung nut ben
hier im Programme befonber« bejei^neten Blumen unb Ranges na<$
Kräften unterffci$en wotteu. ’ ’ ’
®*e 21u$jtellung beginnt ben 30. «Kärj, bauert bt« gnm 7. Slprtl
inet., unb fmbet ftatt in ben ^ierju eingeräumt werbenben Sofalitäten
ber ^iefigen SBintergärten.
©ie 'Jflanjen erhalten wäbrenb ihre« £ierfein« bte gewtffenbaftefte
pflege unb haben bei jeher äBitterung ben giinjltgjten ©tanbort.
©t'e Sinfenber öon ^fangen ftnb en^ biefgfet langfien^yrnt
28. «Kärj b^rber ju fenben/ 1 "
• ba« SKufftetten berfelben noch jwerf*
:ber ja
1 bütetTan am «Montag, ben 8. SCpril, »teber abju*
holen; Sinfenbungen au« ber gerne »erben na$ ber Slu^jtettung wohl
»erpacft an ben Drt ihrer Beflimmung wieber beförbert werben,
golgenben ^flanjen werben »on ^terja erwählten Metern
©er fdjönften ©arnmlung Dr^ibcen r
i bie einen blumijliftbeu SSertb tybta.,
is ©iicate».
i ttenigflen« 12 ©pecie«.
H.
25en fc^öttficn unb neuefteu (Eamellten in mentgflend 6 Urteil
iS SDiicotet».
in.
25er fc^öttfleti Sammlung 9}euf)ottänber fjftangen and ber ^amt'lte
ber ^öapilionaceen »ou ttenigffcnd 18 Specteö
io 2>ucatcn.
IV.
25et neueren unb fünften Azalea indica in menigjlenö 10 Slrten
io. 25ucatctt.
25er fc^ött^cn ^ofensSammlung »o» memgflend 50 Slrten
io 2ucatctt-
VI.
25er föönjien @rife»*Sammlung »on mentgjlend 25 Specied
io 2>ucatcn.
vn.
25er fünften Sammlung Rhododendron arboreum unb beten
briben in wentgfiend 12 Sitten
» 25ncaten.
VIII.
2>er f^önfhett Sammlung S^Iiugpflanjen
25 Spm'ed
® 2>ucaten.
mentgjlend
IX.
25er fünften Sammlung ©lojtinieu, St^tutenedunb $tS*ettetf
» 25ucatc«.
25er fünften Sammlung Stmarpllrd »w metttgftend 6 Spected
6 2ucaten.
XI.
2>er fünften Sammlung Koniferen »on »entgfienS 25 ©pecteö
e 2)ncatcn.
XII.
5«r bte fünfte aufgejtettte ©ruppe oon »enigftenö 25 »erge-
benen 33Iumengattungen
* Sucatcn.
XIII.
6 greife (etn jeber für ftdj befte^enb) für etnjelne f$ra$teremplare.
» 3 XHicatcii-
XIV.
3«t freien SSerfügung ber Herren 95ret$rt$ter
is Ornaten.
2)te ©ärineret 33tebrid> concurort rn’c^t mit.
2«3 befonberer Seiffaben ber Herren ^ret3rt$ter mag bienen, bafi
atfe ‘pffanjen, »el<$e gefrönt »erben fotten, fe$r gefunb nab retdä-
blu^enb (»o btefe« bte ©tgenföaft ber fftanjen gutäft) fein muffen.
9ceu$etten ermatten bet alten ©egenftänben ben SSorjug, muffen
aber bet t^rer Slen^ett einen entstehen blumtfitf^ett 2Berttj $aben.
25er Transport ber ^ffanjen auf ben Stfenbafmen, fo nue auf
2)antbff(^tffeu tjl für bte Stnfenber frei.
<^l)fUmönn,
£er.v>glüö ütafTamföer (Sartm^nlpector.
90
grfe(vü(t)te.
ttjtfriic&tbare öfcfiMttme
tragbar $u madten. Um un?
frudjtfcare Dbftbäume tragbar gu
matben, tbetlt £err$. 3- 2)o«a^I
in feer StyettL 3e»tf$- f«r Santo?
wirtbf<b- ttac^folgettbeö Ser fahren nt tt.
Stete ©artenbeflger |6rt man
Rogen, baff t^nen fetefer ©feer jener
fdjon fett 34ren geprangter Sonnt
feine grüßte bringe, üppig tropfe
unfe toennocp in manchen 3o^ren
überaus »oll blütje. Seficpttgt feer
©ocprerfiantotge einen fotzen Sonnt,
fo wirb er ftfb fogtet# überzeugt
gaben, feaj? bte Rnfnugtbarfett in
feer Sonftitution beffelfeen, refpec?
tioe in feem „in ju befeeutenfeer
fDZcnge ror^antoenen Unterfafte
liege , welker fi<b feurtg guten
üppigen Sofeen, burcg eine ^fagt?
würget ofeer feurtg feen üppig ergo*
genen weitgefäfige» ©tamurfaSfltrefr
unfe feem Dberfafte fo oiet Ärofte
erteilt, feaf er, feurig raftge dm
cnloh'on nur geitgweige, fetten grucgt-
fpiefe, feie nur tourcg tangfameren
©aftgang gebitfeet toerfeen fönnen,
gerrorbringt, fetbft trenn fug *$rmgt'
|otg gebitfeet, toaffelbe feiner Stützen
fenrcp Serffoffen beraubt. Senat
man aber feie Urfatge einer folgen
Unfrucgtbarfeit , fo gat man autg
teitgt feie SWittel gefunfeen, feie £rag?
barfeit gergufietlen. 5Die erfte Ruf?
gäbe ifl, feen Unterfaft gu gern?
men unfe feen Dberfoft gu
ftorfen. Dies gefegtegt auf meg?
rere Rrten. Rn £>o<gjtämmen grabt
man eine £auptwurget bloS, fpattet
fte, fteeft in feie ©patte einen ©tein,
unfe beeft fte triefeer gu, wofeurtg
feer ©oft gehemmt wirb. Rueg
feaS Rbgauen feer ^fagt? ofeer etni?
ger 9?ebenrourgeln tt?ut trefftiege
2)ienftc. 31* feer Saum alter atS
20 3agre, fo töf’t man an feen
SBurjetn gte unfe fea SRt'nfee ab,
©tüde bis gu 9 £}uaferatgotl. Rn
feen Refien fearf man feurigauS
nicgtS fcgueiben, tote oft untrtffenfee
©ärtner tgun unfe glauben toaburcg
^rnegtgotg geraugutocfen , waS ge?
rafee bas ©egentgett ift, fonfeem
man muff altes £otg ftbonen unfe
'nur an« jefeem Sfittetafle ein ©tücf
9?tnfee in einem galbgöötgen SÄinge
abnebmen, feie Reineren Rejie biegen
unfe wo e$ gebt größere Refte mit
©ewatt feregeu, bafj tote SRintoe her?
fiet, feocg ifl feiefe SBunbe bann gn
uütbinfeen unfe feer- Rft mit ©tgnur
gu unterfingen, bafj feer Stufe nicgt
floatet unfe feie SBuntoe rernarben
faun. 2)aS pfropfen mit feenfelben
91 eifern bejwecft aucp tue Zx ag?
barleit, »eit ber ©oft gehemmt
wirb, jebocp geht mcpr 3«t ner?
loren. Sie angegebenen 9Wittel
reifen ptn , jeben unfruchtbaren
fpocp flamm im aweiten 3apre jur
Sragbarfeit ju bringen. Slingelt
man 3. 33. bie Hälfte ber Mittel;
äfle, fo wirb biefe Hälfte fruchte
bringen unb bie anbere nicht, wa$
ben ft ehern Srfolg beurfunbet. 21n
fjpramiben unb Spalieren wenbet
man baffelbe an, hoch *‘*3* pier
bie Urfacpe rnetfl in ber Unterlage,
benn wenn ein 3wergbaum auf
■JBtlbltng oerebelt ifl unb in guten
33 oben fornmt, fo ift ein mäßiger
SBucpS, welker nötpig, um grüßte
gu bringen, nicht $u erwarten.
'Jiacpbem man obige Mittel ohne
Srfolg anwenbet, fo ift nichts ju
thun als bie ^prauttben ju fpoeb?
Rammen warfen ju Iaffen, inbem
man alte Stefle am Stamme weg?
nimmt, um ben ©palierbdumen
einen geraben Seitjweig in ber
SDlitte 3U beiaffen, ben man ju
einem 33ufcp in ber (Stammhöh6
oon 2 — 5 ' anftpneibet, woburch
ber ©aft oertheiit wirb. 33ei fol?
epen unfruchtbaren 33äumen ift£anpt?
erforbernif , wenig $u fchneiben
unb oiel ju biegen, boep barf ber
33aum auch nicht oerwilbern.
Artocarpus incisa, (33rob?
frucptba«m) . iperr 3oefon, Dber?
gärtner ber ^erjogin^SBittwe
oon 9tortpumberlanb ju ©pon
hatte auf ber lebten Säusjleßung
eine intereffante Sammlung fehr
feltener tropifeper grüßte auöge
flellt, bie im SBarrapaufe ju ©pan
gereift waren, al$: Üftutmeg (Mo-
nodora myristica *) “
*) Wutrneg, ber amerifomfibc Gala*
baflh (Monodora myristica), ©iehc p. 493
bed V. gaprg. tiefer 3citung.
Cacao, Vanilla, ©ewürjnelfe, Sam.
bope (Garcinia Cambodja *), Xan-
thochvmus pletorius Roxb., Carica
Papaia ic., unb nun fleht gegen?
wärtfg (9tooember 1849) ber 33rob?
frueptbaunt (Ariocarpus incisa) in
bemfelben SBarmpaufe $u ©pon in
öottfler 331üthe, fowopl mit rnänn?
liehen als weiblichen 331üthen unb
bürfte ohne 3tt>ctfet auch grumte
— jum erflen 2Wale in Suropa —
reifen.
2^attgo?$rüdhte. gm neuen
großen SEBarmpaufe im bot. ©arten
ju Kern reiften im Wooember ». 3-
»ierjepn gut auSgebilbete SWango?
f rillte. **)
tttalea lunifera Hart., bie
CtoquiU^Bfotf;. gebermann, ber
burep bie ©trafen Sonbonö gept,
wirb gefuuben haben, baf biefelben,
wenigftend an einzelnen ©teilen, in
ben lebten gapren burep 2Inwen?
bung eined neuen Materials ju
ben 33ürfien unb 33efen , fowopl
für bie äftafepinen wie für ben
£anbgebraucp, befonberS rein unb
fauber gepalten werben. Siefe
33efen werben nicht, wie man »iel?
faep 9l««bt, aus gifepbetn gemaept,
fonbern aus ben groben gafern
einer fJalmenart (Attalea funifera).
welche in 33raftlien panfig wa##
unb in Sünbeln oon mehreren gnf
Sange ju bem greife oon 14 £
pr. Sonne unter tprem peimatplicpen
■Warnen Piacaba oon ftara auS
nach Qturopa oerfenbet werben. Sie
gruepte ober Stüffe biefer fflanje
graptbärnne. ©tepe ©ette 585 tcö IV.
gab ra. b. 3«tung.
**) SulturfccdSWango. ©iepe©. 388
M IV. Sahrg. b. 3«nmg.
92
bilben glei#fafl$ einen fwnbelSar#
tifel, ber unter bem Manien »Eo#
qutttö'S^üffe" fdjon lange in Eng#
lanb befannt ijl nnb 3U fielen
2)rec$slerarb eiten, wie 5. 23. jn
Ältngelgrtffen, ßnöpfen twn Segens
formen jc. »emenbet wirb, ba bie
VluffäaU ber grn^t eine bebeu#
tenbe |>ärte unb ©tärfe beftyt, fe$r
bunfet* unb hellbraun gefteeft ijl unb
eine fe$r $ope Politur anninnnt.
©cfunbe, junge Eremplare biefer
f atme ftnben ft# in bem fbnigl.
©arten ju ße»; in ^ri»afgärten
ftnbct man fte jebo$ feiten.
2)tefe ^almenart gehört jur ga#
milie ber Stofes, unb mürbe suerjl
mr ©aertner Cocos lapülea, xiaty
mm fcargiont fcojaetti Li-
thocarpus cocciformis genannt,
wobei beibe auf bie fe$r $arte, fajt
ftcinige 0Jatur ber gruct>i 23esug
2) er Stamm ber |5fian$e fott
eine »on 20— 30 7 erretten,
unb bie 33lattwebel $n nod> am
15—20' überragen.
(23erl. Mg. ©artenj. aus Hook.
Journ. of Bot.)
jengarteu ju |5ariS tft jurn 3tegie#
rungSgärtner auf Ota^eiti ernannt
unb ba$tn abgereift.
£err 3. ©bbbe, früher ©artner ^
bei 5D?rS. «amrence jn Ealing#
15arf unb bann wäprenb eines
Zeitraums mm 6—7 3a$ren £)ber#
geplfe in bem £anbel$inflitnte ber
Herren 3arae$ S3oo# & Sß$ne
jn glottbe# wofelbft er ft# bur<p
feine trefplt#en ^ftanjenfulturen ei#
neu großen tarnen »errafft, tyat
ft# bei ber Stabt 3)erbp in Eng*
lanb ein Eigentum erwerben nnb
eine £anbeligärtneret etablirt.
Cröe$rt«3etgett.
(Scrfpätet.)
Mt 24. gebruar 1849 flarb ju
^JariS SoniS $*fep$ ©aubrp,
geb. su 21 u tun benl.Sipril 1799,
S3erfaffer ber S(|rift „Cours pra-
tique d’arboriculturea.
J^iöfeUe.
Planlaso media. ©ir^am.
Smit.l> empftylt, um biefe ?{lanje
anf ©raöpläfcen ju jerpren, baf
man einen tropfen Stpwefelfaure
auf ba« £erj ber Wanje Wfa
C (5S ift bieS ei» 3Rat$ für fot#e
©artner, bie 3eit unb ©ebulb
paben, btefeö Experiment aus^u#
führen.)
2lm 13. Styril flarb $u ^ariS
3. 23. Eamujet, geb. ju 2lngeu#
Urne ben 25. 2)ecbr. 1786, 23er#
faffer $#lreu£er Sfoffape in ben
„Annales de la Societe centrale
d’horticulture de France,“ in ben
3eitf$rtften Flore de Pomone, Bon
Jardinier, Revue horticole «.
(M$ ©eröborf’S Repertoire.)
3* 35- Earanget war nicf>t nur
in ganj ^ranfreitp, fonbern felbfl
in ganj #Deutf<planb als einer ber
iüdjtigfien praeftiföen wie t^eoreti#
f#en ©artner allgemein befannt.
®. 9teb.
lUrrföitat-Hottien.
£ert $an$er, bisher SSorflc^cr
beS Samen#2>epartements im fflan#
Per Sfatitenijarteu &e$ |jerrn Peter S>mttlj
*u pergefcarf.
94
ober Falsett ftnb f<hon früher al« ausgezeichnet empfohlen worben,
fte $et<hne» ftdj aKe buri& fööne Färbung, ©röfje «nb ptte ber
SSIumen au«. £>t‘e Üflaloen - Sammlung be« #errn ©ntt'th tfl bte
fchönfle bte t<h in £>eutfd)lanb gefehen ^abe. <5. D— o.
Cacteen - Sammlungen.
(5t ne ber bebeutenbflen (5acteen-'©atmnlungen tft gegenwärtig bte
Oe« taftab £anbel«gärtner« £errn gerbinanb ©ende in Seidig.
£)ie ©antntlung befielt nach betn mir oorliegenben 5Berjet(^ntfe
and ben ©attungen Mamillaria Haw., Anhalonium Lern., Pelecyphora
Ehrb., Melocactus DC., Echinocactus Lk. & O— o., Disocactus Pfr.,
Pilocereus Lern., Echinopsis Zucc., Cereus Haw., Disocactus Mart.,
Phylloeactus Lk., Epiphyllum Pfr., Rhipsalis Fstr., Opuntia Tournf.
nnb Pereskia Plum. 2)ie ©attnng Mamillaria tfl ant reichhaltigflett
oertreten; eS beftnbra ft<h tn ber ©entfe’fd)en Sammlung nicht weniger
al« 343 Mamillaria - Slrten nnb einige Abarten, barunter ftnb über
i^unbert 21rten ganj neu nnb werben tn Original * **) (Ereraplaren ju oer-
f^iebenen greifen angeboten. 35nr^ Kauf tfl £err ©enefe in betn
35efi§ ber (5actecn-©ammlung be« leiber ju früh oerflorbenen Äaufraann
(5arl S^renberg *) in SSerlin getanen. Oiefe neuen Original'
(5acteen, meinen« in fe^r fronen (Sremplaren, flammen au« ben betben
lebten ©enbungen oon ^ejico ber Sahre 1848 unb 1849. $uch
bie ©attnng Echinocactus ifl reichhaltig unb befiehl au« hu°bert$wan3tg
unb einigen Wirten, worunter oiele bt’ö $u 35 Jß im SGBerthe. Echinop-
sls valida Cls. wirb oon 5 bi« $n 100 $ angeboten.
<5. D— o.
*) $err darf ehrenberg flarb am ia Sugufl 1849 ju Berlin
**) einige 40 tiefer neuen dacteen ftnb in ber BUgem. ~
Otto tf 25ictr. 1849 3lo. 31 »«j. oon Sbrenberg betrieben w
95
3fi!$ci&ctt fcetfättfltdjer Samen.
JSnbafrikanifyjf Sämereien.
£err 3- 5- tn £antbnrg $at an$ tn btefem 3a$re eine
©atnntlung frönet fübafrifantfdjer ^flan^en-Santen erhalten, bte oon
£errn £. 3e9^er »on Setober 1848 bis Februar 1849 tafelbfl ge*
fammeft ftub.
£>a$ ganje Sortiment oon 77 2lrten fojlet 15# Sour. (&$ ^Jr);
jebe 2lu$wa$I »ergebener Sorten berf eiben bte f5rife 4 ß. — 60
^rten, bte befonberö für SBIutnen* unb f5flan3ettlteb§aber 3« empfehlen
ftub, fofien 12 # 8 ß (5 $r.)
Sin no$ anbereä (Sortiment na<$ bem Katalog 00m notigen 3a$re
Oon £errn 3*4« bi* 2ftärj 1848 gefammelt) unb ans 70 2lrten
befte^enb, tottyt no$ oollforamen fetntfä^tg; foffct 12 # 8 ß (5 «$),
etttjelne ^tifen 4 ß . SSerjett^niffe btefer ©ämereten ftub fo»o$I bet
£erra £)rege, Siltenfhafe 9lo. 28, tote bet ber 9?ebaction gratis 3a
erhalten.
£>te 9?ebaction.
35er 27. 3a$rgang meine« 33tumen* anb ©emufe;@ft«te«-
Kataloge« für 1850 liegt jur 2lu«gabe bereit, er enthält an 2700 9tum-'
ntern, fo tote im 2ln$ang oerföiebene ^flanjen, Sn ollen nnb
©tränier in ben neueren unb fäonjteu ©egenjiänben. 3m all et*
nig e n IBeftjs ber Achimenes Jaureguia (longiflora) fl. albo, fo tot’eb e« Tro-
paeolum Wagnerianum, tnasfjetcf) 23lumenfreunbe auf btefe frönen -fteuljet*
ten barm befonber« aufmerffam unb bitte mt'4 jur Sranco*3ufenbung obigen
Satalog« ju oeranlaffen.
(Erfurt, tm 3<*nuar 1850
^rtebr. 21t>. Spange jun.
35er 17. 3ajw$ang meine« großen Sataloge« fnr 1850 iji
fertig unb bietet in 2326 Hummern be« 9iü$lt’4en fo»o$l tote an
£Reu$eiten eine mannigfaltige, billigen Snforbernngen entfprecfjenbe
2lu«wal>l.
34 bitte, ju beffen granco^ujenbung mt'4 bur^ frantirte SBriefe
re^t ga^tret'4 oeranlafen ju wollen.
<?arl Slppdtne,
Sanft* unb £>anbel«gcirtner in (Srfarl.
(Sine 2*n*a$l gyemplare biefer fe$r rei^altigen Sataloge ftnb
für bte Ijteftgen Flamen* unb fjftansenfreunbe bei ber ^ebaction biefer
3eitf4- bepontrt, unb lönnen gratis? im Empfang genommen werben.
®te SRebact.)
l^lSssg
i wißmm
“ ÄÄ
98
mithin auch in jebent ©orten anwenbbar. 2>urch mehrjährige Stnwen*
bang unt ©eobachtungen über tie Sirfungen beffelben bei ©ewäch$*
hauSpflanjen, tie größtenteils feßr erfreulicher Strt waren, oon ten
»ortreffltchen C£igenfct>aften biefeS 2)ünger$ überjeugt, fühle ich
oeranlaßt, (SinigeS Näheres bariiber mitjutheiten.
£)a eine Slnwenbung tiefer (Srcremente im frifeßen 3ußanbc ju
fermentiienb unt ä^enb würfen unb ten meifien fftanjen jctoenfaltd
tätlich fein märte, ift eS natürlich nöthig, fte oorßer in SBaffer aufjutöfen
unt abgäßren ja taffen, welcher Stuftöfung man tann noch ©ine angemeffene
Portion tohtenjtaub ^mjufügen fann. $n trei bis oter £agen Wirt
ter ©äßrungSproceß beenbigt fein unt tt'e 9Äif<hang ift tann jur Stn*
wentung' geeignet. 93et ^flanjenarten hingegen, wo tiefer länger
als ©uf nachteilig wirft, wie j. 93. bei ten meiften aus ter gamilte
ter ©eSneriaceen fügt man t’hn, beim 93erpftanjen, ter <£rbe im tro (fe-
tten 3uftante bet, intern man ihn an ter ©onne oter Suft troefnet
nnt mit ©anb oermengt. Stuf tiefe Steife fommt er in ju fteinen
Portionen in ter (Srte oor unt wirb ju fejjr abgelagert, atö baß er
auf fetbfi jarte Sßurjetn fiörenb einwirfen fönnte.
<£ße ich jeboeß ju ten einjetnen näheren Slnteutungen ubergehe,
hatte t# cS nicht für itberfCäffig, über tie 3eit oter beffer über ten
3uftant mich auSjufprecßen, in welkem tie |Jftanje im Slugenbticf ter
25unganwenbung ließ befinten muß. Sltd tie geeignete Jeit erachte
ich tie, furj nach ter 93ewäfferung einer fPfüanje, t. ß. wenn tie 2Bur*
jetn turch tie Sonfumtion teö targereichten SBafferS bereits geftärft
fint unt tie ©aftcircutation in ihrem gewöhnlichen ©ange füß befentet,
in tiefem gatte werten tie SBurjetn tie 2>ungfraft nur nach unt nach
öttfnehmen nnt afftmitiren fönnen, wäßrenb baS übrige in ter <£rbe
gelagert wirb. Soffte man tagegen tie glüfftgfett anwenten, wenn
tie Srte beS 93af£enS fehr troefen, oter tie ^ftanje gar in einem trauern-
ten 3uftanbe fc<h befinbet, fo würben tie errafften unt Iechjenben
äSurjetn tie bocß einigermafen feßarfe gtüffigfeit ju gierig auffaugen
unt tiefer Ueberreij ter ^ftanje jum größten Watyfyil gereichen.
(Sine gleiche forgfältige 93eacßtttttg erfortert tie grage, ob ter Jünger
ganj ßelt unt ftflr ©ter mit fämmttichen Urfubftanjen noch termifeßt ja
gebrauchen fei: bei jarten unt biffteiten ^ftanjen muß er jebenfaftS
ganj rein unt ftar fein, ta eine längere 33erfchlemmung terfJoren unt
taturch oerhinterte Stustünftung tiefen Sntioibuen fcßäblich fein würbe,
bei härteren ©feer «ehr frautartigen ©achen hingegen habe ich ihn
immer etwas weniger ftar bcnn|t, ta turch tie fpreuartigen Ueber^
bteibfet tie Oberfläche ter (£rbe fich immer locfer erhält; jeboch muffen,
fobatt er einigermaßen in ten «Batten eingejogen i% tie t amit oerfehc-'
new f5ffanjen fofort aufgetoefert werten.
Einige 9?efuttate für unt wiber mögen hier fotgen.
«Bei einigen geguminofen, atS: tropifeßen Stcacien, SKtmofcn, Poin-
ciana, <£aefafpimen ic., tie größtenteils währent beS ©ommerö im
greten ftanten, warte er angewantt unt jeigte fich batb in ter erfreu*
tichften 2Seife. ©ie fingen an üppig unt fräftig tarnach ju trriben
nnt tie leichter blühenbett Strien, atö: Acaeia odoratissima, tetragona :c.
waren im £erbfie mit knospen überfäet. «Hoch angenfättigere ÜBirfung
geigte et Ui einigen ©attuugen au$. ter gamifte ter ©citamineen, wie
arÄll
m^,f° *■& «*
100
@$Iatnme$ bewtrfte. ®ie95ftangen wutfen auferorbentlit unb blitzten
bte letzter bluhenben, wie Nymphaea, Limnocharis Aponogeton fefr
reitet* ©tue bürfttge fjftange oon Nelambium bt'lbete fit gu einem
rteftgen ©rentplar auö unb machte 33lätter oon gegen 2' ©urtnteffer,
fo baf man tut nätften 3alwe ft^in SBIumen erwarten fann. ©elbfl
bifftct'Icre SBafferpflangen, wie Aponogeton, Pistia ic. zeigten eine fei*
tene fräftt'ge ©ntwicfelung unb Sluäbilbung.
©$ liegt mir nun, nat ©rwähnung ber SBetfpiele, wo er fit al$
oortheilfaft unb ttufjenbringenb ertöt efen, not ob, aut ber ^flangen*
famt'Iten unb eingelnen ©attungen gu gebenfen, wo er nachteilig wirft
unb bereu ©tructur für ettr berarttgeS 3?eigmittel gu gart tjl.
SBorgnglt't gehören bahin atte ^ftan^en mit feinen fleifttgen 3Bur*
'3 ein, namentlich in ber gantilt'e ber Gesneriaceae, bte nur mit fef*
wenigen Ausnahmen gänglic^ bamit oerftont werben muf , wenn man
ftch nicht mutwillig Nachteil unb Serlüfle bereiten will. 2lm ft Sb*
litten wirft er bei Sltimeneö unb ©lorinien, beren garte SBurgeln
baburch foglet’ch getöbet werben, fo wie auch öet allen benientgen fflan*
gen anberer Familien, bte auf ber Oberfläche ber ©rbe wurgeln. Unter
ben ©eSneraceen ftnb oorgüglt't bte ©attungen Chirita unb Hypocyrta
not am metfien entpftnbltch; Aechynanthus weniger auf er ben fefr
wurgelnben 2lrten wte A. Boschianus, Steckhofi :c.
ferner bie met’ften «Kelaftomaceen mit 2ln$nahme einiger weniger,
wie oießeicht Melastoma cymosum, bte recht freubtg barnach wächfi,
Pieroma petiolatum tc. Arthrostemma unb Centradenia fönnen ei
aber burtauö nicht oertragen.
fBet 93egonten ift ber Erfolg aut fo gering, baf man ei fafl
hattet! nennen fann, ei ift bafer nicht ber wer tf.
SSet garrnfräutern ift er natürliterweife burtauö nicht anwenbbar.
2tu$ oorftehenber furger Slufgählung unb 3ufammenfeßung wirb
man entnehmen fönnen, baf man bot bei ber Oftehrgahl ber ^flangen
auf einen fit ern unb oft felbfl glängenben Erfolg bei 2luw enbuttg bt'efeö
©nngerö Sluöfttt hßt, unb motte t't wünften, baf btefe Zotigen gn
not betaiffirteren SSerfuten in biefem bereite Seranlaffmtg geben
motten.
101
Pi t ©attung Epacris,
^cittd^e $uv Äultur nnb 3Cufidf)tmt$ bet
fcfjöttftett 2frtat itttfc Slfcartcit bcrfelfrett.
103
rnerft batet, baf bt'e 33ehanblung, welche biefe fangen währenb bet
lebten 3eit erhielten, ganj uon berjentgen abweiche, welche gewöhnlich
für biefe 2lrt ^Jftgnjen angewenbet wirb. Statt bafj fte in einem luf*
tigen ©ewäch4flUte fultiuirt werben, waren fte einer fetteten, flitftgen
2Bärnte uon 10—15° St. aud gefegt, unb erhielten nicht mehr Suft al$
erforberlich war, bamtt bie Temperatur nicht noch h4er flet'ge. sJtach
Sonnenuntergang, befonberö ater wenn flarfer ThÖU ftel, würbe reichtet
gelüftet; bte $5flan$en würben befprifct unb ba$ fpaub gefd>Ioffen, teuer
bte Sonfte ant folgenben ÜJtorgen aufgtng. 35a$ Saufen ber ^pflanjen
war fo fernen, bafj man, um baö Seifen ber jungen Triebe $u oer*
ttnbcrn, an fonnenretdjen Sagen Statten geben mufte. SSiele, welche
bte ^Pffanjen währenb beS Sommers fallen, waren ber Meinung, fte
würben feine 33lüthenfnoöpen anfefjen, ater ber Erfolg lehrte, ba§ etn
üppiger SBachöthum nicht unueretnbar mit ber Srjeugung einer Slütfjen*
fülle ift, in ber SBoraudfe^ung, baf bafür geforgt wirb, bafj ba$ junge
£olj uoflfomntene Steife uor bem Eintritt beö 2Binter$ erhalte."
S)ur«t forgfalttgeS Sinfht^en unb bur<h forgfalttge Kultur ber
Epacris in 2Bärnte behalten bte fPffanjen für biele 34re ein fc&oneS
unb terrlicteö Sluöfchen unb werben alljährlich eine reiche 5BIüt§enfüfle
erjeugen. <5$ ifl allgemein befannt unb wirb noch uon manchem ©ärt*
ner unb 93lumenfreunbe geglaubt, bafj Epacris grandiflora eine nur
fpärlicb blühenbe fJftanje fei; ber ©runb bauen ifl, bafj man fte fletS
nur im Kaltf>anfe fultiuirt, unb baf? man ben 3»eigen oft eine Sange
uon mehreren güfj ju warfen geflattet, ohne fte et'njuflujjen. Sie
langen jjweige ober Triebe erlangen feiten ihre Steife unb bte wenigen
SMumen, welche bte ^Jflanje erzeugt, btlben ftch an ben fletnflen unb
fürjeflen 3ü>etgen, Welche uöfltg reifet £olj höben. £>ie$ teweif’t, bafj
eine golge furjer, gut unb früh gereifter 3weige ober Stefte an einer
fjflanje erforberlich tfl um eine ret'^tlühenbe fflanje ju btlben.
Schwächer wadhfenbe Wirten at$ Ep. pulchella, microphylla tc. erforbern
nur wenig jurüefgef^nitten ju werben, ein Sinflu|en ber |>auptjweige
tfl hinret^enb.
SÖaffer erforbern bte Epacris uiel, tefonberö währenb ber Sachs*
tbumSperiobe unb feltfluerflänblich weniger wdhrenb ber Stuhejeit.
S^t^öh1 ber Wirten, welche in uerf^tebenen ©arten fultiuirt werben,
ifl jtemlich tebeutenb unb belauft ft<h bereits auf gegen funfjt’g; beben*
tenber unb fafl unenbltch ftnb aber bie £pbriben, bte felbfl auS btreft
aud bem 2?aterlanbe etngefanbien Samen erjogen worben ftnb, befotu
berö auS bem Samen be$ Epacris variabilis Lodd., impressa Lab.,
uivea DC. Sdmmtliche Epacr'rs ftnb ©ewohner uon Steuhoöanb, San*
biemenölanb unb 9?eu*Süb*2Bale«. 3m 3«h« 1Ö03 würben bie erfien
Slrten in bte eunopäiftben ©arten eingeführt unb jwar Ep. purpuras-
censR. Br., grandiflora R. Br. unb bann 1804 Ep. obtusifolia R. Br.
3)te übrigen Slrten ftnb erfl feit ungefähr 26 3«hreR befannt unb bie
2Henge uon ^pbriben würbe erfl in neuefler 3ett aud Samen erlogen.
Unter btefen ^pbrtben machten bie uon ^>errn Stetig in £) reiben
unb bte uon ben Herren fühlte cf unb Klier in 28ien eräogenen
bad meifle gurore in ber SBlumenwelt, obgleich bte Crirglänber unb ®el*
gier nicht jurucfgeblteben ftnb unb glet# f^öne £pbribea erjogen h«ten.
|>err Sleinecfe, ©ärtner beö ©eh- ^ofbuchbrmfer« ©eefer in ®erltn
Epaeri
magnifica Hortul. 9tbfre lang, pt’nffarben, metfer Saunt,
magnificans Hortul. Blumen brillant rofa »or bern Stufblu,
$en, natper Blaffer werbenb.
“microphylla R. Br. Bbgebilbet im »ot. Waa. T 3658
Blumen rcetf, fefjr nieblt'tf.
^miniata Lindl. 2%ebtlbet tm <8ot. 9teg. 1845, T. 5.
*mucronulata R. Br.
Mühlbeckii Hortul., fc$ön rofa.
Wa DC. Cnivajis Grah.) Blumen glotfenförratg, Va " lang,
wetp, ntebltcp.
'onosmaeflora Cungb. Blumen glockenförmig , % " lang
mit grünlicf. . ö'
•obtasläora Smith Stamm 6«a$tg, »etf mi, ^ ä„,
ftug. Slbgebtlbet tm SBot. Btag. T. 3775.
paludosa R. Br. Blumen bauchig, rötbltcb
^pun^us Cav. (Lysinema). Slume« »eif, SRofre *tr3 unb
wett, 9tt«pe Uber X ' lang
purpurascens R Br. JRö^re kur3, mit brettern fiernartigem
«fKjatt, purpumotett inner,
pap. tm 95ot. 2Rag. T. Ö44.
örofififntrttA
lang, bie
pau». »ogebtlbet tm Bot. 2W
” refulgens Hortul. 2)unfelrot£, grofblumig.
„ rubra-grandiflora. Blumen glockenförmig
»Intjcnhoäpen brillant rot$, Me Stamm $eler.
„ W.Ii, H Br. ”‘eWi#' Wt CB,,fE!,re“‘-
” S“SUtoea„""“^b9i^ce 1 " l4»8. «ef far Wö«
,7 sparsa R. Br.
„ splendens Hortul. Blumen glockenförmig, in tnoöpen brillant
rotb, wenn geöffnet fketfeffarben.
” Crnafa |°ar^; ***« 3/<" I«8, btnffarben mit »eifern
” *var,abUis L"dd* glockenförmig, V« " lang, tief bunte!,
m putffarben, fe^r fcf ön.
Hort- AnsU fefr fdjön.
feftt SlP?uf!a^Un3 ber ^^nben Knute bis in« Uncnblicbe fortge.
Immer Ä 1SL“ ?* ««** leben ^anblldgÄ
SKaff “J °WöC Rct'nc 341 # A eine
*l ber fünften unb bafer auef am meifien 3u empfehlen.
& Ö-Ö.
106
Heber bie fSettiölfming l>er $Jflaiyen.
(3ltt3 ber ©^»cigcnf^cn für ©artwräau. 5Ro. 8. 1849.)
pSS*
iiiSlÄiiSiSl
iP.»tS^3?iVI!Urslt
ffSSSS'^SÜ ^SSS
IfSsrÄSi»?
®'° %Met 9J4eäufianb ifl aber je «ad) tcr Katar ber 8erf$iebe»ar»
SSPÜPSS
gpsililgf
'S«j
:rÄl3H?35fes
109
je poper bt'e Temperatur, je inteufoer bie ©onnenftrapien auf bt'e
Wattaetl fallen, um befio mepr bünfiet bt'e ^ftanje aus. T)urcp 3u-
fammenwt'rfen aller bt'efer ttmflänbe, fann gu 3^'ten bt'e UuSbünftung
fo bebeutenb werben, baf bte Surgetn, felbfi wenn fte gnr@enüge mit
^eucptigfeit umgeben, nicpt t'm ©taube ftnb fo ot'el ^eucptigfeit aufgu*
nehmen unb t'n ber Wange emporgufüpren, als bt'e Wange oerbunfiet,
was ftcp burcp bas Rängen ber jungen Triebe, bet übrigens fewptem
Srbreicp, t'm popen ©ommer bet trocfem pet'fem Setter unb bewegte
Suft oft bemerflt’cp rnacpt. Ueberpaupt t'fl trocfne ftarf bewegte Suft,
fietS ber gefäprltcpfie get'nb et'ner üppigen, fraftt'gen Segetatton, welker
um fo oerberblicper wirft, je üppt'ger bas SacpStpum burcp oorperge*
penbeö fruchtbares Setter war. Unter folgen SBerpältnifen fomntt eS
päuftg oor, baf bt'e ^fangen tut freien Sanbe et'n fümnterlt'cpeS, arm*
It'tpeS, oerbranntes 2luSfepen erpalten.
3e ntebriger bt'e Temperatur, je poper ber $eu«pttgfeitSgrab ber
Suft, befio went'ger bünftet bt'e ^fange auS unb um fo geringer t'fl t’pr
Safferbebarf. #errfcpt g. 23. t'n falten ©ewäcpspäufern t'm St'nfer
eine nt'ebrt’ge Temperatur oon 2—4 0 9t., unb t'fl bann glet'cpg eilig, wte
bt’e« bet anpaltenb trübem Setter oft ber galt, bt'e 8uft mt't Safer*
bünften ftarf gefcpwängert, bann belegen ft cp bt'e ^fangen alle mit
gencptigfeit, bt'e gartern SBlätter unb Triebe fierben ab unb felbfl bte
fonft am flärfften geprenben fangen bebürfen gar feines SafferS, bis
eö Wt’eber petleS, fonniges Setter gtebt. Stur |5flattgen, welcpe t’n ber
Stäpe ber £)efen unb anberwettt'gen #etgapparate fiepen, rnatpen pteroon
et'ne 2lttSnapme. ftrofl freie 3tnmter, tn welcpen ber ^rioatmann ge*
meim’gltcp feine ÄaltpauSpflangen bnrcpwt'ntert , oerpalten ftcp fcpon
anbers, benn t'n bt'efen t'fl bte Cuft ot'el trocfner, Pt’er müffen bte fangen
oerpaltnifjmäfjt’g mepr begoffen werben. Öteanber, Lorbeeren, ©ranaten
unb anbere bet unS paufge Äübelpftangen, welcpe man fepr letcpt t'm
Äetler burcpwtntern fann, bebürfen aus äpnlt’cpen ©rünbeu wäprenb beS
gangen St’nterS fet'neS ©uffeS; anberS t'fl eS mt't apnlt'cpen Wangen,
welcpe auf froftfret’en SSorfälen, Sauben tc. bnrcpwt'ntert werben. |n'er
tf bte Suft fcpon fo troefen, baft fte oon 3ett gu 3ett begofen werben
müffen, foöen fte ben Sinter glucflt'cp überftepen. 3« noep wett pöperm
©rabe beförbert bt'e trocfne Suft t'n gepet'gten 3iwmern bt'e 33erbünftung
ber geueptigfeit, weSpalb alle Wangen, bt'e tn folcpen burcpwt'ntert
werben, burcpfcpnitrlicp ot'el mepr Saffer bebürfen als t’m ©ewäcps*
paufe. ©obalb man beSpalb -gegwnngen t'ft, Wegen pöperer ^ältegrabe,
Wangen aus bem 2?orfenfier (bem ©ewäcpSpauS beS Wangen*
freunbeS) tn baS 3tmnter gu nepmen, bann muff man bte Wangen
autp ot'el fetfjiger mit Safer oerfepen.
Senn t'cp mt’r pter et'ne fletne Slbfcpwetfung oon unferm Tpema
gefallen barf, fo fcpet'nt mt'r t'm SWgemet'nen weniger bt'e trocfne £uft
in ben 3immern ber fJfangenfultur fo fepr natptpeilig gu fein, benn
bei forgfamer pflege unb ^ufftept fann man bt'e barauS entfepenben
Stacptpeile leicpt abwenben, wenn nur bt'e Wangen etttcn möglicpft pellen
©tanbort, fo nap als möglt'cp bem genfer erpalten unb oon bem oer*
berblicpen ©taub niept fo gu leiben paben. Slamentlidj ber lepfere
tfl es, welker bt'e SSlatter immer oon Steuern wt’eber belegenb, fe für
ipre ^uuftt'ouen untaugtt'cp maept uub nt ^olge befeu ben Tob ber
110
Pflangen f)erf>etfüf>rt. (Sin fletfjige« Sltwaftfjen mit einem ©<$»amm,
©efprengen mit SSaffer unb ©ermetbung be« ©taute«, fo biel e« fity
t|un läfjt, ftnb ba bie einzigen Mittel gur ©erfmtung ber itnaußbletb-'
li<$ nac&tfctligen folgen-
2)e«tjalt' fietjt man au<$ in pribatyäufern, wo bie Pflangen in
biefer £tnftcf)t fet>r forgfältig getiten »erben, fe^r oft fo fcfön unb
gut fultt’btrte Sremplare, feltft bon garteren Pflangen, »te fte in ben
@e»ä^ß^äufern nic$t fööncr ergogen »erben fömten, ater forgfame
SBartung unb aufmerffame ©eotadjtung ber lieben Pfleglinge ifi freilich
bagu notywenbtg. Um biele« beffer er»eifen ft$ gar oft bie ©tuten
ber ©auernfmufer gur pflege ber Prangen, inbem ba bur$ ben «Baffer-
leffel im Dfen, bur<$ bie fcn^twarme Suft, welche bie angrängenben
©täfle im gangen |>au« berbretten, burt$ bie geuc^tigleit mit ber ber
©oben meift tetegt ifi, in ben 3immern eine ben Pflangen biel gufa--
genbere Sufi ergeugt wirb, fo baf man ba biele Pflangen faft o$ne
alle 2ttüf>e gebeten ft e$t, bereu Pflege bem ©tabttewo^ner biel weniger
gelingen »ifl.
3n warmen @emäc$«£äufern teburfen tei gleiten Temperatur*
graben wie im 3immer bie Pflangen benno$ weniger «Baffer, ba man
|ter burt$ 2Bafferbärapfe, bur$ ©efprigen ber Pflangen unb be« ©oben«
mit SBaffer, immer eine feu^te Suft f>ergufieflen bemüht ifi, »elcte für
biele au« ben tropifc^en tlimaten jiammenbe Pftangen ba« etgentlübe
Element ifl. SlUerbing« ftnb bie ©tanborte in folgen Raufern, au6
in biefer |>inft<^t unter ftd) »ieber feljr belieben, inbem ein fol^er
um je trotfner »trb, je mehr er in ber ber Neigung, ober je
nä$er bem ©lafe, ober je $ö$er auf ber ©tetlage ic. ö« ift beßtalt
©at^e be« Stultibateur« , ba jeber Pflange ben gmecfntäfigfien piaft
anguweifen, wie g. ©. Qtactu«, 3mteteln, Knollen jc. an bie trocf*
neren pid$e, immergrüne Pflangen an bie feuchteren gu fidlen
ftnb. 3» niebrtgen SKiflteeten fann man bur$ letzte« Heber*
fprifcen, fefte« ©^liefen ber genfer unb forgfame« ©efcbatten tei ©ow
nenfäetu, bte 8uft fo febr mit SBafferbämpfen fätttgen, baf bie 2lu«*
bünflung ber Pflangen felbfi tei fe$r ^en Temperaturgraben aan*
untebeutenb »ft ©olt^er täfien ober auct niebriger ©ewäcbßfcäufer
tebtent man fi<$ g. ©. gum ©erebeln bon immergrünen Pffangen »o
* ‘“ff ”« ,‘f ®Kttcm gepfropften SgrtiKtt
3»«9 fo tag“ *»«$ »« i?eni$t.gtnt »er Soft ju trotten, Ms M
eblung angenommen, ferner gur ©erme^mng bon Sterlingen :c (Sine
freilich gang natürliche golge eine« 3Sßa<$«t$um«, »a« otne 2lu«tiu(tuna
ter »aff engen Stierte fiattfinbet, ifl bie »äffertge unb garte ©Übung
?Uel ir?r ^ «Cl^c unter t« freien ?uft aufieron
beutle f^nell berwelfen unb abborren, gang dtnlicfc »ie ' bie«P au<6
Zri*W bcr gWten ^un £ ganl
aürnam ^nnen fol^e Pflangen o$ne «Äac^%ü an bie ?uft qewötnt
»rrbeu. ' d y
k„ litfZ. ®rafftl9 ^at » 3 fit ein gngtän.
ber Jiamen« -Barb fetne teru^rat geworbenen ©laßfdften conftruirt,
welkte mit »orgüglt^ gutem Erfolg gum ^ranßport letenber pflangen
an« anberen grbt^etlen na<^> Europa tenuöt »erben. <£« ftnb bie« ter--
mettf^ betfc^toffene Mafien mit boppeltem ©la«ba^, beren ©oben mit
111
Srbe gefußt wirb, in b te bte betreffenben fJftaujen eingefefct unb ange*
goffcn »erben. £>hne jebe »eitere 33cfeuchtung ^teilen fo behanbelte
<5ben fo giebt cS auch «
Slimate oieie, bie fajt einjtg i
fte aus ber ^euc^tigfett ber Öuft an ft<h sieben fönnen, inbem ffe ähnlich
wie unfere üfloofe auf ber Stinte ber «Bäume ft$ anflammern. So
3. 33. 33romeltaceen, ©eSnereen unb Drchibeen, welche auch in ftnltur
eine ähnliche 33ef>anblung »erlangen.
Sublim ift noch bie <5rbmifchung, in »eitler eine fffanje fleht,
bei ber 33e»äfferung $u berütfft tätigen. ge fernerer unb nahrhafter
eine <$rbe, je weniger bileet im Allgemeinen eine fJfKanje Butein in
berfelben; je leichter unb loderer bagegen bie GErbmifchung, je flärfer
oeräfteln ftch bie Butein, je mehr «Käufer »erben gebilbet, um bie
geuchtigfeit aufjufaugen. ©leic^eitig wirft hier ber Umflanb mit, baf
jebeö fettere feflc (Erbreich, bie geuchtigfeit an unb fiir ff<h länger
hält, als ein letzterer locferer 33oben. hieraus erflärt eS ftch benn,
warum in einem leichten örbreich eine ^flanje ftetS mehr Baffer bebarf,
als in einem ferneren. Um hierzu einen 33eleg ju geben, ift eS 3. 33.
noth»enbig, baf harte immergrüne ^flanjen, bie in £eibe* ober Torf--
erbe gepffanjt ftnb, wie 3. 35. Rhododendron pontienm, unb anbere,
bie man »te bie Dleanber im Leiter burch»tntern fann, bafelbfl $u'
»eilen begoffen »erben muffen, »enn fte nicht burch bie Trodenbett
feiten fotlen, »ährenb bteS »te »ir früher fafen, bei ^ffanjen bie in
f<b»erer (Erbe gepflanst »erben, nicht noth»enbig ift.
Startern teb nun baS £auptfäcblichfte her»orgehoben 3U haben
glaube, »aS im Allgemeinen in betreff ber 33e»äfferung ber fjflansen
3U beobachten ift, »iß ich 9<*»3 fürs btejenigen fpectelfen SSorffchtS*
mafregeln erwähnen, »eiche bei ber praftifchen Anwenbung 3U beob-
achten ftnb.
£>aS beffe Sennseichen ob eine ^ffange Baffer bebarf, befteht
bann, baf man mit bem ginger ben 33aßen ber ^ffanse unterfucht
unb ftch »bezeugt ob berfelbe noch feucht ift. AßerbtngS genügt fpäter
bet einiger Uebung ein emsiger 33lid, bis man ftch aber baran gewöhnt bat
btes su unterfcheiten, ift baS 33etaften beS 33aüenS baS emsige «Kittel,
ba bte Oberfläche beffelben, -auch tm trodenen 3nffanbe, je nach ber
»erfchtebenen (Erbmifchung, »eiche angewenbet würbe, auch eine »en
fchtebene garbe hat, »aS bie Unterfcheibung beS trodnen guflanbeS
anfangs erfch»ert. gfl man s»etfelbaft, ob baS ©iefen noth»enbig,
fo rietet man ftch nach ben früher angeführten ©rnnbfäfcen; bet nie?
brtger Temperatur, bet feuchter £uft, bet fränflichem ober rubenbem
3uftanb ber ^ffanje, giebt man bann noch fein Baffer; ift aber baS
betreffenbe Sremplar gefunb unb fräftig, fleht bte $ffotge im greien,
ober im geöffneten SalthauS, ift bie ^ffanse tm Bachum, fo giefjt
man ffetS unbebenfli^. gm bot>en Sommer, bei trodner »armer Tera-
peratur, fann man fogar gefunben ^flansen, bereu «Baßen noch Jtemlidh
feutht, ohne Schaben »ieberum Baffer geben.
112
(Sitter feer widjttgfen fünfte beim ©egtefen, gegen feen oon £t'eb.
habern fehr ^äuftg gefegt wirb, tfl folgenber: SKan gebe einer $fange
beim jebeSmaligen ©egiejjen, fletö fo oiel Safer, feafj feer ©allen
bur<h unfe burch naf wirb. Sirb intnter nur wenig Safer auf einmal
gegeben, fo wirb auch nur feer obere £(>eit feeS ©aßenS burch näft, feer
anfeere aber nach unfe nach fo trocfen, baj? er gar fein Safer mehr
annimmt, in golge feeffen feie untern Surgeln oerberben unfe feie ^fange
Iranf wt'rfe ober gar abftirbt.
Die Bett, wenn feie ^fangen am geeigneten begofen werben
rniifen, wechfelt je nach feer 3ahreSgeit. 3m grültfing unfe ©ommer
ift eS feer Slbenfe, weil bann währenfe feer SRa^t, wo feine ©erfeunfung
flattftnfeet, feie ^fange bas gegebene Safer recht in fch aufnehmen
fann. 3^ £erbfe unfe Sinter, wo fete fJfangen im $lßgemeinen we.
nigcr Safer befeürfen, giebt man nur feeS SKorgenS, bamii noch oor
feer Ka<ht feie geuchtigfeit wt'efeer etwas abtrocfnen fann. 3n falten
Raufern, froffreien 3ttnmern, UeberwinterungSbeeten, wirb int Sinter
nur bei fonnigem fettem Setter gegoffen, eS fei feenn, baf man feie
an feen trocfenfen ^läfcen fehenben ^fangen guoor gu gieren gegwun.
gen wäre. Die ttntcrfäfce, welche oon Stebhabern gewöhnlich gebraust
werben müfen, um nicht baS abfaufenfee Safer tnS Btmrner gu be.
fommen, fnfe für feie weiften $5ffanjen nichts weniger als oortfjettyaft,
fonfeern fte fnfe nur als ein nothwenbigeS Uebef gu betrauten, weites
fets mit ©Ortzeit angewanbt werben ntuf. Das in feen Unterfa^en
flehen bleibenfee Safer nach feem ©iefen unterhält in feer Diefe feeS
DopfeS eine fagnirenfee geuchtigfeit, in golge feeren leiert faule Sur.
3efn entfern, Kur fehr wenigen ^fangen, wie g. ©. feen £pacinthetv
fagt eine foXcf>e fagmrenbe geuc^tigfeit gu. SWan foßte besbatb fetS,
nad^em feie f fangen begofen unfe feer ©aßen ftcb gehörig ooß fyvtfy
tigfeit gefogen, feaS in feen Unterfäfcen noch fehenbe Safer abgiefen,
wenn man es mit feinen ©lunten gut meint, ober in feen Unteren
ein paar £ölgcben oon V*. " £öhe legen, feamit feer Dopf mit feem ab.
laufenfcen Safer in feine ©erührung fommt. 3um ©egiefen felbf
benupe man fein ©runnenwafer, weil bieS feie meifen mineralifcben
D^eile unfe feie wenigfen KahtungSfofe enthält. Kegenwaffcr unfe
glufwafer fnfe oort$ei!f>after, namentlich wenn man eS eine 3eitlang
in ©efäfen flehen läft unfe noch mit feem ©pülwafer aus feer Äüihe
oermengt. Eigentliche Dunggiiffe müfen bei feen 2opfpfangen immer
nur mit ©orf^t angewenfeet werben, gm aßgemeinen fagt ein oon
3«t gu 3eit wteberfwlter Dungguf, faf aßen weichlaubigen fjfangen
in feer fSertobe ihres DriebeS gu, fo feen ©eranien, Petunien, ©aloien,
Ein er arten, ©ranaten, guchfen unfe otelen anfeern unferer gewöhnlicheren
Dopfgewächfe. Unter feen hartlaubigen fönnen Dleanber, Northen,
Vorbeer, Drangen ebenfalls mit einem folgen begofen werben, wdhrenfe
Ertfen, fo wie aße feineren immergrünen Dopfgewächfe, welche eine
retne fpaibeerbe lieben, in golge feefen abferben würben. «Kit ©äure
gerfefte grüne $f angentheile, nach feer Anleitung feeS £errn Danfelifer
habe ich gu folgern Dungguf fets mit großem ©ortheil oerwenbet, fea
ein folcher @uf nicht fo leicht naththeüigen Et'nfufi hat wie anfeere
CiragMffe. _ «raufe W«nj« Jmr# eine» Eooggof furitra ju reotten,
würbe fe f<her »oßenfeS gu ©rnnfee ruhten, infeem feafelbe wäre, wie
113
baß
»emt man einem ÜKenftßen, ber an ftßletßter »erbauung leibet, reit
fette ©petfen »erftßreiben wollte, gitr franfe ^ßanjen iß ßetS bie
beße Kur, bte £ungerfur, b. ß. man gieße ße nie früher als bis ße
orbentfttß ausgetrocfnet, locfere bie Oberßacße beS »aflenS ßeißig auf
bamit ße burtß »ermittlung ber Suft ftßneU auStrotfnen unb 3ur ©il.
bung neuer 2Burjeln «nb junger frafttger Triebe angeregt werben,
^pßanjen, bte aus »erfeßen, ober wie es oft »orfommt, auf bem Strand
ßort gu feßr ausgetrocfnet ßnb, beraubte man wie gflenfcßen, weltße
faß beS JpungerS ßarben, man gebe t'ßnen nttßt auf einmal wiebet
genug, tßre franfßaften Organe würben bieS nicht ertragen, fonbern
oojenbö »erberben. »tan ßetfe ße an einen feuchten Ort, überforde
pßan3e unb »allen leicht, faßte b amit täglicß einige 9Me fort unb
bann erß, wenn ße ßtß wieber etwas erßolt ßat, gieße man ben »aßen
bnr£ «nb burtß. Sben fo gieße man $ßanjen, welcße ber ßeißen
»httagSfonne auSgefefct ßnb, nicßt, .fo lange ße oon biefer getroffen
werben, benn ßierburcß wirb eine fo «ließe ßarfe Srntebrigung ber
Temperatur bebtngt, baß bei maneßen feinem ^ßanjen, wie %. ». ben
Srifen, bisweilen ftßon einige ©tunben barauf ber Tob erfolgt Sollte
W««3? an einem folgen ©tanbort »on ber Trocfenßet't fo leiben,
man meßt biS 3um 2ibenb mit bem ©ießen warten faun, fo befolge
bas eben angegebene »erfaßten.
211S »orßcßtSmaßregeln, burtß weltße entweber baS in ßarfe SluS-
troifnen ber Topßanjen fo wie anbererfeits bie folgen 3u großer »affe
am beßen oermiefcen werben, füßre icß feßließließ neeß an.
. . Se hniger »aßrung eine ^ßanje ßat, je Keiner »erßaltntßmüßtg
ba« ©efaß tnbent ße ßeßt, je lenßtet wirb ße »on 3u großer Trotfem
ßett leiben. 3etttgeö Umpßan3en in größere Töpfe iß beSßaib ein«
ber wtrffamßen ©«mittel. 3m Sinter ßüte man ßtß, bte Töpfe
^ra$IcnbeÄ SBärntc be$ Ofens auöjnfe^enj im grüßling, wenn
btlrv!a”5onräU *°a^en beginnen, gebe man tßnen namentlicß Anfang«
au ^arfc 3oglöft erregt wirb, bei
ßeHem ©onnenfeßetn gebe man ©Ratten «nb überforde ieitbt, woburtß
gletcß3etttg|bte SfoSbünßung »erminbert «nb bie Temperatur erntbrigf
T™' -Tx rT ^ raan We 9a«3 inSftrtie fommenben $ßamen
wo mo3lttß fo, baß ße »on ber ßeißen »tittagSfonne nießt getroffen
S ,a 0IT; 0*e* f° mött fcinen W K fo befcßatte man ße
tunffii^. 3« ber Sonne au$gefe$ten Sagen, fenfe man bte Töpfe in
bttr^5nterIc3tc ®*«e für guten Safferab.
muffen ßetS tu ßoljeme Kübel ober Küßen gepßanjt werben, benn frei*
fteßenbe Topfe werben beim ßeftigen^ ©onnenfeßein als gute Samte,
letter fo ßet£ baß bte an ber innern Topfßätße liegenden Surjcln
»erbrennen j Topfe, Weltße ber Siebßaber im ©ommer itp offenen genßer
tu lonntger läge 3u ßeßen ßat, f«e man burtß ein »orgeßeöteS grün
angeßrt^eres »rett »or ben ßeißen ©onnenßraßlen. Ss iß bt’efe Sor.
fftßt Jeßr anjuratßen, um fo meßr als babureß glet'&teitig baS ^erab-
1° f Z 5°bfc «erbeut «berfprifce man bet trorfnem
ßeißen Setter bte fJßanjen notß Borgens unb SfbenbS. Sin Heber,
fprtfcen waßrenb bie ^ßanjen ben ßeißen ©onnenßraßlen a«Sgefe$t,
114
würbe ihnen anftott gn bienen, Sranbffecfe bernrfachen, ba jeher SSaff er*
tropfen unter folgen Umjtanben wie ein Sremtgfaß wirft.
©egen ju ftarfe ftewhtigfeit tfl baß erprobte nnb befte Mittel
möglich^ für guten äBafferabffufj gn forgen. fKa n becfe beö|alb ben
SBoben ber Söpfe, in welche feinere $ ftonjen gefegt werben fotfen, mit
©teinen, lege über über biefe ein wenig groben ©anb nnb bann erft
pffange man bie fangen ein. £ierburcp wirb fowohl jebe ftagnirenbc
genchtigfeit »ermteben, fo wie auch 9tegenwiirmer, Welche bie (Srbe feft
nnb ffofig machen, nicht fo leicht einbringen fönnen.
© r ifc ec tt ,
ttt t»er j^ammltntg fces gerrtt ^fnatnr Jföerdt
in &9m
»d$reni> be$ 3<#te§ 1849 geblüht baben.
25 om SHebactenr.
3n mehreren 3Men ift biefer retten nnb ^errft^en ©anratfung
»ä^renb beß ocrfloffenen Sahreß in biefer Seitförift Erwähnung ge*
f^eben (ftehe p. 102, 569 beß vorigen $ahrg.) «nb würben bie gur
Seit jebeßmaf in 231üthe ftebenben Drchtbeen namhaft aufgeführt, welche
£err 2)ie$et mit fo großer Umfity nnb mit fo gutem Erfolge gn fuf*
ttsnren »erfleht, benn fämmtftche Ördjt'been erfreuen ftch beß iipptgfien
©ebeihenß nnb lohnen jebe SKü^e nnb ©orgfalt, bie ihnen ber fiufti*
oateur £ag nnb fRacht ungebeten fügt, butcp reicblicheß 33Iü^eti. Stoß
nachfofgenber Sifle ift eß am beften erftchtltih, wie biefe Slrten in biefer
©ammlung währenb beß »erfloffencn geblüht haben. Sh'efeß
SSerjei^m'f giebt m'c^t nur atfein bie tarnen ber fangen an, fonbern
auch noch bie 3«* wo»» jebe Sr t gp blühen angefangen nnb bann wie
fange bie »füthegeit bcrfefbcn gebauert hat- £>err ©iefcef hat mit
forgfäftiger ©enauigfeit biefe Sijte währenb beß fe$t »erffoffenen 3ahreß
angefertigt nnb bürfte infofern non Sntereffe fein, ba man fiep nach
berfelben Srten wählen fann, bie gn einer gewünfehten 3eit blühen
fotfen, benn bei ben Cnfribeen fann man mit mehr @ewi$heit barauf
regnen, bafc bte etngefnen Srtenf ßetß gn berfefben 3ahreßgeit ihre Flamen
herborbrtngen werben, boraußgee$t, ba£ fte ftch ftet* einer gleicbmäfii*
gen Sttlfatr gn erfreuen haben, alß man eß bei anbern fföangen Aun
fann, wel^e «Beobachtung i<h f<hon früher gn machen (Gelegenheit batte,
nnb wo bie Änoßpenerf^einung ber einen ober anbern 2lrt faft in ber*
fefben SBoche eintraf. Dtefe angefertigte Sifte bürfte na* ein ober
|W« Jahren bon noch mehr ^ntereffe fein, wenn bei unaußgefefcter
Stofgetthnung berfefben bie etngefnen Säten übereinftimmen werben.
sgise« gjsjg kb.35 ss g g^s^g s ~5s
«SSsK.eSSsj. ~g5 £äc>pp g£ga>SS§f»Sp,pi 5gtä -j pgpjogpp p p|»
116
Ser bßi^t
1 1849 :
Phalaenopsis amabilis grandiflora. «Kanttta
Ponera juucifolia Lindl. (graminifolia Bot.
Reg.) ©taftlten
spec. nov. SBrajth’en
leuchmanni Lindl. Semerara
coerulescens Wall,
am palchellum Bat ein. ©uas
diam Caveudishianum Batem. ©u«;
nala '
savola Penini Lindl. Sraffltei
Lycaste Skinneri Lindl. ©uatcmala
Oneidium Cavendishianum Batem
* >u; a
adseendens Hort, ©rapen. . .
Lycaste plana Lindl. ©olma.
lysis bractescens van Houtte. SKepc«
(mit 4 ©lut^enfkitgetn, praAtöotl) . .
*" * ©rajIKen
Maxillaria
. Februar.
. Sttärj.
sD2drj.
2lprtl.
3W«rj.
Batem
Oneidium bn
i Lindl. 3Kejtco
stramineum Lindl. 2Repco..
ctescens van Houtte.
Acanthophippium sylhetensc Lindl. ©ptyet
Leptotes coerulescens ©raftlten ....
Coelia Bauerana Lindl. ^amatra
Miltonia odorata Lindl. (epidendroi
©rajtlten
im spee. ©raftliett, f&ön,
Cattlcya labiala Lindl. Srapett
Dendrobium pulchellum Roxb. ©ptye
opliatum Lindl. fcrtnfoab
Bletia florida R. Br. SSeptbten
Phajus grandifolius Lour. tyina...
atropurpurca Hook. £>emerara
30. mxi.
Üprit.
Gongon
SEtos* m psap. S2 g£!2S «_“
117
ih -i fl •» ■ u a 'im*' - u m i •
* «■8“^ s n*1« «-*ü s- «*a * s^äSS'säs'go aa
s2i3 ^.SSSI?“ S
118
'»loJtrfSP Br»»?.'» J* 8i3.S.5SSSg8S
119
Oncidium Papilio Lindl. majus. Znnibal
Epidendrum papillosum Batein. ©uatemölc
Acanfhophippiam bicolor Lindl. Sepien..
Dendrobium nobile Lindl. (£t>nta
Epidendrum papillosum Batern. ©uatemda
, Harrisoniae Lindl. 23rofUtcr.
lia macrantha Lindl. ©uatcmala
Cattleya Porbesi Lindl. «Braftlten.
Oncidium lnridum Lindl. 2Befi
Notylia spec. ©raftlten, 1848.
Maxillaria Maclei Lindl. ©;
ongora Jenischii Sond. ?a
Cattleya MossiaeHook. var.
Cirrhaea spec. 33raftlten
icidfum pulvinatum Lindl. SrofWten.
gtoet ©remplare
Cattleya Forbesi Lindl var. SBräftifen
Hook. ©ua^ra
~ ‘ iana. Sröftltet?
Sraftltcn
Trichopilia tortilis Lindl.
9. 3bt0ttfi.
27 ! 3«nt.
I'ih
jp
Cirrhaea picta Lindl. «Kcjtco.
Cymbidium marginatum Lindl. »roftlten i
^“-!1ium luridum var. f$ön.,
laria Maclei Lindl. ©uatemala
ite Deppei Lindl. Xalappa
Oncidium Cebolleta Sw. Demerara .
Epidendrum fragTans Sw. Jamaica
„ selligerum Batem. ©uatemaia
Zygopetalum spec. Sraftlten, pradjfrofl
Acropera Loddigesii Lindl. lalappa ...
Coryanthes Albertiuae Karst. SSeneiuria
fc|r fc^ött
axillaria variabilis R. Br. Spjejtco
Stanhopea Wardii Lindl. £« ©uapro. ”
» oculala Lindl. var. 2JZejteo.
Epidendrum lancifolium Lindl. $flejico .
Aerides quinquevulnerum Hort. Belg.
ntttct, mit äto« 331ameoä^r«i. Ijerrft# . .
Cirrhaea viridipurpure* Lodd. «Taftlten. .
Epidendrum papillosum Batem. ©aatentala
.
. 2luguft.
• 3»Ii.
. Slugufl.
. 3ulf.
. iTt
S5SSSSS.SS3 SSSCS®*^«^ S8SS P PWgjoffiSK S SK
^SPg-s» pp'pptgpppp,,., KSKS P p ppappppe«, P P
123
124
125
fte mit ben ©ritnhaugpflanäett ing grete gebraut, wo ihnen Soffer
uitb fcopfraum ttt gehöriger «Kaffe gewährt werben muf?. 3m -f)erbfie
werben fte in einen falten Haften gebradjf, wo fte big jutn fommenben
3Äat oerbleiben unb bann auggepflanjt werben: (Einige mögen bte
3Kn^e für gn groj? galten, btefe ^ftattjen erfi 12— 14 Monate in köpfen
gu steten; taffen fte ft<h btefetfee aber nicht »erbrtcfjen, bann werben fie
f<h°» bafür belohnt werben, benn ^flanjen aug lljößigen Stöpfen ge;
nommen, geben 5' £öJje, big jurn @runbe gefc^mücfte ^ftanjen, bte
mtt pradjtooflen, ^erab^ängenben £raubenblüthen carmoiftn; unb fc^ars
la^farbtger 351umen gejtert ftnb.
Ageratum coelestinum grandiflorum. ©onberbar, bafj biefeg fo
wenig befannt ift. (Eg übertrifft bet Settern A. mexicanum unb oer?
btent alg SBeetpflange mehr oerwenbet ju werben, ©eiten wirb eg über
20—24 " ^o^, bat einen buf^tgen ipabitug, fleht faft immer in SBIüt^c
unb an <$ffect oon ber gerne aug bürfte feine ^flanje oon blauer
garbe eg übertrefen. 2luch empfiehlt eö ftth baburch, baf eö jur Sim
terbecoration »erwenbet werben fann.
Slnguempfeblen ftnb ferner: Isotoma axillaris, Tracheiiam coero-
leam, Anagallis azarea grandiflora, Lobelia ramosa unb eompacta,
Verbena erinoides unb venosa, Ie$tere btäuluhpurpurn unb eine ber beflen
jum augpffanjen; Campanola carpatica »nb fragilis, Heliotropimn pe-
ruviauom unb Voltairianuin, Nierembergiä gracilis, Salvia patens unb
ebamaedrifolia unb Lupinus Cruikshankii für ein grofjeg «Beet. Plum-
bago Larpentae tfl aug biefer ?ifle fortgelaffen, weil eg ft$ alg 93eet-
pftanje nicht empfehlen laft. (Erwäljnengwerth tfl tyzx noc| bag me^
rererwartg beobachtete «Berfahren, ©eranien alg hochflämme zu enieben
nnb ju »erwenben; fowo^l aßein auf bem Kafen, ober auf «Beeten
jwtfchen heliotropen ober fonfb'gen tieffarbigen Blumen fiehenb, machen
fte einen frönen (Effect. 23on aßen ©orten unb garben fann man
hothflämmige (Geranten haben; ober bte effectooßflen ftnb unflreittg bte
groffluflerigen fcharlachfarbigen , wie Mrs. Mylor unb compactam.
Fuchsia corymbiflora, alg hochflamm, beffen Hopf ooflfommen
flath_ wie ein runber Xifä gezogen tfl, mit ©tammen oon 5 -6 ' höhe,
gewähren einem folgen ©tanborte einen reijenben Slnblicf. (g. ?.)
Sentanb einmal bte Radbeckia Neumanniana alg 33eetpflanje
gefehen - gür eine fpäte @<hau gtebt eg ntchtg mit ihr ju oergleithen,
wag tn mäßiger gerne einen beffern Sffect macht; ber einzige gehler,
?5n ietmeffe ber jtt fpäte ©lütheneintritt unb baher pflante
t<h Pulpen auf baffelbe «Beet, ©te wirb etwa 15" h»3 mit reich
gelben Slumen, bt'c ein tiefbrauneg her$ höben; fte tfl eine harte fraufc
artige fJflanse, unb um fo werthooßer, wenn frühzeitige gröfle eintreten.
um bte uJit’tte Slugujlg beginnt ihr 33Iühen unb ijl bag Setter gdnflig,
bann bauert biefeg btg in bte «Kitte Koöemberg. gür ein fleineg S3eet
tft meptg fo fehr Su empfehlen, al^ Oxalis verticillata, welche oom SKai
btg Kooember blüht; fte wirb etwa 6" h0(h «»b ihre roftgfarbe=
neu S31umen mit tiefpurpurnem Sluge, etwa wie Phlox Drumraondn,
f*e tö großer Ueppigfeit bar. 3hrc SBnrjeln ftnb lang nnb ga-
belförmig unb nicht im SSerhältm'f jum Hopf ber «Pflanje ftepenb. Um
Jtchen, muf fte einen wem'gfteng 18" tiefen ^oben oon
rrafüger Kafenerbe, wohl gemifcht mit einem Drittheil Sauberbe, haben.
126
alte gwef 34r'e aufgenotnmen unb bie SBurgeln geteilt werben, wenn
man nte^r Beete bamtt bepflanzen will. Calceolaria amplexicaulis für
ein fpäteß gelbe S Beet, giebt gufriebenfiettenbe Sftefuttate 5 C. Kayiana
onb viscosissima haben nod> f(pönereS ©elb unb blühen oter 23o$en
früher, aber bie orangenfarbige Barietät wirb au(b 9iiemanb oerfcpmä;
ben, wenn fte gehörig blüht. Cuphea platycentra hat hübfthe rot^e
Ginnten; in ber gerne gefehen oerliert fte aber fepr, nnb ba tft benn
C. strigulosa wett oorgugtehen. Nierembergia filicaulis gtebt ein hüb'
ftbeö weijjeö Beet nnb blüht wenigfienS oier Monate lang, gür etn
ttefbrauneS Beet gtebt eS nichts 33effereö als Calceolaria eompata,
etne wenig betannte Barietät, in ber Seife oon Kentish Hero, aber
tiefer, gwergtger unb reichlicher blüpenb, 00m Biap btö gnnfttgenfatlö
ttn Äoocmber. Lobelia Erinus coinpacta alba btlbet etn t)übf$e$
wetfeö Beet. gür Heine blaue Beete eignen ftc^ befonberS Lobelia
Erinus lucida unb racemosa. Agathaea coelestis giebt gu Wetten ein
bübfdjeö lichtblaues Beet ab; aber tnan fann ft<h nicpt barauf oerlafen.
Einige ber Myosotis- unb Nepeta-2lrten ftttb pübfch nnb auf großen
Blumenbeeten fepr nü$lt<h zu oerwenben. Tom Thumb tjl gewtf ein
fe^r pübfcpeö @<harla<h;©etaniunt ; aber in gleicher SÄet'he bürften mit
i$m bie buntblättrigen ©orten fielen. Einige ber zwergartigeren An-
tirrhioum-2lrten ftnb fepr nü§lich unb flehen lange in Blitze. Mesem-
brianthemum polyanthum giebt etn foxxiityi Beet, wenn biefeS eine
»arme Sage t>at. Die heliotropen eignen fiep fef>r für grofje Beete
tu Waffen. Phlox Druminondii tjl befannt burcp feinen ^übfcpen unb
langen Blütpenftanb. @in Beet oon Dtgrtbien macht einen hübfcpen
(Jfect »om gulp bis jnm Dctober. 2luf fpätblühenben Beeten oon
Radbeckia, Calceolaria amplexicaulis, Anemone japonica muffen Dtt!*
pen, 3riS, ©labiolen tc. gwifchengepflangt werben, weil fte fonfl für
bte frühen Sommermonate nur etn trübes Slnfehen haben. (Sin ©arten
ntufj fcpon 00m gcbrÜfSr an baffelbe Sntereffe barbteten als fpäter.
©(pneeglöcfdjen beginnen bie ©aifon mit unzähligen Bartetäten oon
Cvocus, Scilla bifolia, blau unb Wetf?, fowie roth, S. praecox nnb
sibiriea, Erytbronium, auch Ornithogalum umbellatuin, mit ber fronen,
aber feltenen Iris reticulata; fügt man gu btefen bte mannen Barie*
täten oon ÜRareiffen, gonguttten, ^pacinthen, Sisyrincbum, Anemonen,
Sangainaria canadensis tc., bann hat man eine gute Blüthenfolge bis
Zum 3Jlärz, wo bann 9?hobobenbren, Slgaleen unb anbere amerifanifche
fjftangen ben Bltcf auf ft<h ziehen werben, bis einige auSgepflanzte
Beetpftangen in Blüthe lommen. (Dalrp.)
£o<hfiämmige SRofen, ©eorgtnen unb ©tocfrofen machen einen fort;
liehen (Sffect, wenn fte gehörig in Leihen ober SDRaffen oerwenbet werben,
aber auf eigentlichen Beeten ftnb fte ganz nnpaffenb. Die primittoen
garben oon roth, weif?, gelb nnb blau ftnb bie einzigen, welche oon
ber gerne aus Sffect machen. Die <3tharia<h*®eranten ftnb niept allein
in biefer fnnft<ht bte beflen, fonbern fte ftnb audj bie beften Beetpflan-
Zeng fte lommen alfo gaerfl. 2tber Tom Thumb tft nidjt bie befle
1 Sorte j z^« bret anbere ftnb ipm notp oorgugiehen 5 oiettettht ifi
bie, genannt New Frogmore, bie beflej ipre garbe ifi fräftiger als
bie beS Tom Thumb, bie fetalen ftnb bt«f er nnb fefier, nnb bte Dolben,
wenn auch nicht fo grof, fomnten hoch weit jahlreicher; fein @<$arfa<$*
Pelargontüm hält fo gutSRegen unb SBtnb aus, tote btefeS. 2(ls blaue
Pflanje für ben <5ffect tu ber gerne giebt eS nichts SBeffereö als bie
5»ergtge SSarietät »on Ageratum mexicanum ; mit feinen erften 2luS;
läufern, bte niebergehaft werben muffen, bitbet es eine glänjenbe 9)?affe
ftetö in Stütze; biefe flehen aufrecht tote eine SBouteiflenbürfe, müffen
aber abgefd>nitten werben, wenn fie oerblüht nnb reif finb. Salvia
chamaedryoides, mit ben erfien ©puffen niebergehaft, ift gut für ein
Keines SBeet, eben fo bte blauen Sobelten, ober für ©nfaffungen gröfe=
rer SBeete fontraftirenber garben. 2)etpt>inien mögen fet>r gut fein für ein
gemifchteS S5eet, aber wer würbe noch heutzutage etn folcfeS machen?
35on gelben Keinen @a«^en gtebt eS nichts SBeffereS als (Jalceolarien;
i$ burt^wintere fie in Säften nnb pjfanje fie früh tut 3D?arj in Keinen
ütereeftgen ©tücfen oon £orf um, welche fte batb mit SBurjeln bur$#
©ringen. 9inn pflanze man fte frühzeitig inS SBeet nnb zwar etwas
f<hief, um fte nteberhafen ju fönneu, was fte oerhinbert, t>in nnb he*
gewebt ju werben. Diefe ^ftanjengattung fann noch mannen SSerbefle*
rungen unterliegen. Kay’s SSarietät habe t# oerworfen ; obwohl jwergig,
fieben ihre Stützen nicht gut. S3on weifen mag eS irgenb eine gute
SSarietät geben; aber i$ bej weifte, baf irgenb eine recht gufrieben*
ftettenb ift gür etn 33eet tn ber gerne f(f einen mtr bie SSerbenen nicht
jwecfentfprechenb. 2)ie weife getunte mit affen ihren geifern ift noch
baS ißefie; effecto öfteres 2Bet'f gtebt eS nicht. 2luch bie gefüllte
SSarietät berfelben i£ gut; aber fie fe$t gewöhnlich in ber ÜWitte ber
©aifon für eine für je 3eit baS blühen au$. ©enfetben Uebelfianb
'bietet baS Keine gefüllte weife Antirrhinum; inzwischen wäcfft baS
|Jpnj<ben recht fubfeh unb oerbient wohl ein ‘pfauchen im ©arten.
3« ber Stbficht bte weife garbe früh in ber ©aifon auf ben 33eeten
ju h«ben, fe$e ich Pflanzen oon weifem SBauernfenf jwifchen bie per--
manenten pflanzen. Dtefe flehen baib in SBlüthe unb werben fogleich
entfernt, wte fie fchäbig werben. 3» biefer 3«* fontmen bte perma*
uenten Pflanzen affntähltg in SBlüthe, wo bann bie aflmähltge Seg'
nähme ber ©aatpftanjen nicht mehr bemerft wirb, ‘parallele Stuten
oon garbenret'hen, eine Umfaffung 3. SB. oon 9foth, gelb unb blau, ober
blau, roth unb weif finb f$on effectreicf, aber nur primitioe garbeu
muffen baju oerwenbet werben. 3Rur befiimmte garben gebraute i«h
beim SBepflanjen ber SBeete, nur baS was beS StuSpftanjenS werth ift;
aber folcfe unbebeutenbe unb trübfeltge £>tnge wie Anagallis ha*e ich
gartj entfernt. £>t'e “Petunien fann ich noch nicht entbehren, obgleich
einige tüchtige ©ärtner fte bereits entfernt haben. (21. Dawfon.)
128
Hflatyett, l>ie in tlom im /reien auefjoUrn.
129
welche im 35ecember, wo bie fJftanjen anfangen absufterben, mit Sau*
bebecft würbe. QEnbe SStprit trieben bereits bte jungen Triebe ^eroor.
Erythrina cristagalli laurifolia Hort., herbacea L., bet legerer gingen
bie Triebe (5nbe ©ecember jurücf. 3“ wteberholten SRalen erfroren
Polygala-, Phylica-, Diosraa-, Dodonaea- unb Thomasia-2lrten; Beau-
fortia rotundifolia H. Hüg., wie auch Abutilon-Slrten (striatum auöge=
nomraen), Halleria lueida L., Buddleia rnadagascariensis Vahl (glo-
bosa Lam. hält fe^r gut aus) erfroren ebenfalls.
35er ©arten SSt'Ga 2Raffani tft wäbrenb ber Selagerung oon 9tom
faft gänjli^ jerftort worben. Son über 7000 Sameflien ftnb nicht
2000 übrig geblieben. <Sben fo follen bie ^errlt’^en SHraucarten unb bie
weiften frönen fangen, weiter int freien Sanbe fthon eine bebentenbe
©röfte erreicht Ratten, »erntetet worben fein.
3)aS SluS^ftanjen ber metften oben angeführten ©ewächfe ins freie
Sanb t’ft in 9iont eine foftfpteltge Serrichtung, weil, ba ber Soben ein
ftrenger ^honboben tft, bie ^ftanjen eine bebentenbe Duantität geeig*
neter (5rbe bcbürfen, unb ba btefe 10— 12 SÄeilen weit befdjaftt werben
ntujj, ber berliner ©cheffei auf 20 ©gr. ju flehen fomrnt. £aibeerbe
ftnbet ntan nur wenig nnb ftatt btefer brauet ntan bie fogenannte fta?
ftantenerbe, welche ntan aus oerfaulten, alten oerwitterten Äaftaniew
bäumen erhält tntb in welker neuhoöänbif^e @ewä<hfe, wie Sljaleen,
Sthobobenbren unb (üatnellten auSgegctchnet gebeten.
fjroslatt, ben 28. ©ecmber 1849.
3n ber obigen GorreSponbenjsSKittheilung fann sJia^ftehenbeS h in*
jugefügt werben, was ber 3)irector beS SereinS jur Seförberung beS
©artenbaueö in ben fönigl. ^reuft. ©taaten, ©eh- 5Rebi$inalrath
fSrof. Dr. £inf, bei einer ähnlichen SRittheilung an btefen SSeretn,
hin^ufügte. *) 35er £err 3)irector giebt ju, baft bie Neigung, £itt>
blumen im ©arten 3a jiehen, nicht fo groft fei, als in fälteren fiänbern,
unb baft man beswegen weniger ^ortfchritte barin gemacht höbe, als
anberwärts, aber wo man blühenbe Wirten oon Karaffen, i? parin then,
Crocus, Colchicum tc. in 2Renge witb ftnbet, bebarf man nicht bie
Kultur folcher ©ewächfe. ^ür bie Slnpffanjung attölänbtfcher Säume
habe man in Statten genug gethan, man ftnbe an ben Sanbftraften
Bignonia Catalpa, Melia Azederach, Sierculia platanifolia, Diospyros
virginiana, unb felbft in 3tom tft eine ©trafte mit Mimosa Julibrissm
bepftangt, Miraosa Farnesiana tft in allen ©arten, auch bte fthöne La-
gerstroemia indica. 9toch mehr fet biefeS tn ©icilien ber gallj im
botantfthen ©arten tn Palermo werben bie grüchte mehrerer Slnttonen
reif, nnb f<hon ©öthe höbe ftch über bte bort an öffentlichen fJlä|en
130
angepflanjte Parkinsonia aculeata gewanbert, ofme fte ju f ernten, ©ie
Kultur tn ben botanifcben ©arten in warmen Sftmaten batte t'bre et*
genen ©cbwierigfeiten j troptfdje ©ewäcbfe wollen tn ©ewä^ö^äufern
fultioirt fein, trab Neuerung fet bort gar feljr foftbar. ©ewäcbfen au«
fälteren Sänbern fönne man ni<bt Saite geben. ©emüfebau Ratten
bte Italiener un« immer übertroffen, wie ©lumenfobl, ©rocolt’, bte
»telen Slrten oon Phaseolus unb Dolichos, Slrttft^ocfen, Sarbonen, be;
weifen.^ ©er Sanbbau fet tn 3talten immer gut gewefen, ber 5D?ai«
werbe bort nt'djt nur oortrefflicp unb mit bem größten Stufen fulttotrt,
fonbern man ftnbe auch tn ©egenben, wo bte 9teifenben nur feiten ^t'n-
fommen, ben ^ er rieften Sornbau, namentlich tn spulten unb ©teilten.
üciftttfcc.
©efait^cmtc^mim^ bev &tvttn Dr. ©amttfceH imfc
Dp. ^ppfer.
Sie bereit« mehrere politif^e 3ettungen mitgetfjcift haben, ftnb
biefe bet'ben gelehrten englt'fcpen Stetfenben in bte #änbe eine« wtnjigen
©ebirg«;|>ctuptling« tn ©iffim gefallen. Gardn. Chron. 9lo. 5. tftetlt
nach ben neueften ©riefen biefer £erren noch einige ©etail« über bte
©efangennebmung berfelben mit, bte nicht ohne Sntereffe ftnb, um pter
©er Häuptling, tn beffen £änben fi$ biefe Herren befanben, tfl
mu ber Särbe eine« Sftajab oon ©ifftm befleibet. ©iffim, ein
«anb, U$t oon t)öd>ftem Sntereffe wegen ber perrli^en Vegetation,
welt^e Dr. £oofor bafelbff gefunben |at. *) ©ie ©cfangennebmung
ber Dr. Campbell unb Dr. £oofer bureb biefen »aja^ geftbab nur
au« Politiken Urfa^en unb burebau« nicht wegen ber »ifenfiaftlttben
9?a$forf «bangen be« Dr. doofer innerhalb be« Sterritorium« biefe« @e;
birg«4äaptltng« unb fo würbe Dr. Jpoofer au<b burebau« nicht barfdt be-'
banbeit, er burfte feine ©üiber, Rapiere, Snflrnmente unb ©ammfun;
gen benufcen, welche 3)?ttfbeilung au« einem ©riefe, oon Dr. fcoofer
felbfl am 12. 9iooember geschrieben, entnommen ift. ©t'efer ©rief
batte noch bie Stuff^rtft: wohl, ben 24. SRooember," unb mufte
burjt etnen treuen ©iener burcpgefibmuggelt werben in ber ftbwacben
Hoffnung, ba| er benDrt ferner ©efiimmung erreichen mochte, wa«
antb oermtttelft be« 9D?arfetfle;f5aefetfcbtff« gelang, welie« am 21. Sanuar
in Sonbon anlangte, ©a« ©outbampton^acfetfcbtfF am 26. Januar ange;
*) ©tehe ©eüe 268 bc« notigen Jahrgänge« biefer 3eüfebrift.
131
fontraen Größte nur einen Dfeil eine« S3rtefes non einem früheren Datum
(Hacfoong SBallep, ben 25. Dctober 1849) ober mehr jtoet abgebrochene
33vt’efe, ben Sefuch bet (Ebene oon D^ibet fcfilbernb, wooon sJla^
ftehenbeS nicht ©fne Sntereffe »ft.
rfSQßtr waren ©ter £age t'n Df^et! war jeboch ein ernfeS tta
terne^men unb erforberte bie ^Bereinigung glücfltcher 3ufäße mit all
meiner Kenntnif beS SanbeS. Ss mar bei bem «?achen--$af" wo
wir tnS Sanb traten nnb wir trafen mit einem großen $reunbe in ber
Dcfebasyanta jufammen, einem SJfann oon ($inftt^t unb Kraft. Sir
Ratten faum bie @ren$e oon D^ibet erreicht, als ich meinem ftonp bte
Sporen gab unb fo weit als möglich auf ber fanbtgen (Ebene oor?
auf gaßoppt'rte , um altes ju überfehen , waS ich fonnte. Sine £öhe
oon 17,000 ' machte jebeö fthnette ^ortfommen fo ermiibenb, baf mein
Dhier balb anhielt unb ich genöthigt war. meinen Seg §n guf nach
Aachen fortjnfe^en. 3<h ging in öflicher Dichtung unb hinter Kütchin*
iho» über fanbt'ge ober jteinigte Dünen, untermtfcht mit Keinen ©ra-
fern, ©rappen oon Ueffeln, Carices, einer Epbedra unb einer füromer*
lieh außfefenben Lonicera, nur einige 3»® b®^-
„Sott Kongra-Sama norböfllich oorrücfenb, fatte ich gegen korben
unb Offen fteini’gte ©ebtrge, wäfrenb gegen ©üben erflaunenbe Schnee--
mafen oon Kincfin-'jbow fich fafl perpenbicular oon ber fanbigen Sbene
erhoben. Da baS Sanb fo $n burchreifen war, hielt ich eS fürs IBefie,
bem Sofien bis ju feinem ttrfprange bet Donftaf^af gu ©erfolgen,
wofelbft, wie tch wünfehte, unfere JReiferoute jurücf fein fottte.
»Spät am Dage erreichte id) bie Sholauto Seen, in Sicht oon
Donfiaf^af, mit meinem fo ermübeten fonp, ben ich bie größte
fÖtühe h «tte nach mir ju jiehen. £ter erquiefte ich thn mit einigen
frtf^en ©räfern. 3<h felbjt fatte fe^r ftarfeS Kopfweh auSjufeben,
oerurfacht bur«h bte grafe Sonnenfibe, benn in biefer ipöbe (beinahe
18,000 ') oerurfacht bie gertngffe 2lnfirengung Kopffcfmer$en. Srff
gan^ fpät am 2lbenb traf tch meine greunbe. 2116 wir oorrüeften,
folgten nnS ein Drupp efineftfeber Sotbaten, beren Ding-pun (ober Stern:
tenant) auf einem ftfwarjen yak! (bos grunniens) ritt. Sr war
umgeben oon Döpfen unb ©cfüffeln, SSeuteln, aSambuSrofrflafcben,
aSuttermtlch entfaltenb; fetn 3elt, Setttücfer unb anbere begleichen
Sachen befanben ftef auf bemfelben Dftere, nnb er an ber Spige oon
atten, glich einem 3igeuner. Der Leiter war ein Keiner bürrer 2Rann,
beKeibet mit einem grünen 3fiocf; auf feiner Dartar^Kappe trug er einen
raefftngernen Knopf, hinter ifat famen bte SepaS ober ©oloaten, ben
gräflicffen 3Raufbolben nicht unähnlich, beKeibet mit weifen Büchern.
3eber oon ihnen trug eine pfeife, etn grofeS SReffer unb ein gerötbe*
teS Suntenfcflof fing queer über bem lu'nterthetl. Die Suntenfcfiöffer
(inatchlocks) ber Sfinefen werben immer fo umgehängt getragen, baf
fte mit ber frnfte einen reiften Stnfel btlben. Dtcfe ungefefieften
Saffen, hörten am unterfen Xfeil beS Körpers getragen, geben ben
SepaS etn fomtfcheS 2lnfeben. Sie famen in Orbnung heranmarfefirt,
nahmen feine 5Rotij oon uns nnb lagerten ft cf bicht bet uns. Sir be?
feftgten unfere 3elte bieft bei einem niebrigen aSiehgefege auf freier
Sbene nnb malten gener an. Die Kalte war intenfto, ber Sinb heftig
132
unb trocfen; ber £immel tyttlUfy blau. SBir befdjloffen, h»cr 1 — 2
Sage gu Weibe»." _
3la.ify btefer Steife brachen bte (Stugeborueu ptö$li<h auf ; eS ift nun
eine atibere, feboch wie mir ftdjer gtaubeu eine gang guoerlafftge
Guette, au $ ber wir erfahren, baf eS auf ihrer Siücfreife nach
mty einem anbern, aber erfolglofen Serfu^e in &h*bet mehr öfiltch ettu
gubringen, mar als berütajah es für geeignet h«It einen Drupp ©olbaten
3U fcnben, melc^e in bie Belte ber Steifenben, bte gang unoorbereitet
mären, eintraten. Beibe mürben piü£ltch ergriffen , jeher non einem
befonbern Raufen. 3hre ^«ne mürben ihnen bluten mit ©triefen gas
faramengebunben (bie beS Dr. Sampbetl auf granfame SBetfe) unb bie
Herren bann nach ber Sleftbeng beS ©iffitn Stajah gu ^uralong geführt,
als ©efangene bebanbelt, fo baf jebe SSerbinbung gmif^en t'bnen »er;
binbert mürbe. 2) er Stajah felbfb fanbte einen Brief an ben ©eneral;
(SJouuemeur , morin er biefem bie ©efangennehmung ber Sietfenben
ratttheilte. Der ©ouöerneur fc^rieb fogletd) auf bie arttgfie Steife an
@ir SB. ^oofer in Bonbon, unb feilte biefem mit, baf fötm befehle
gegeben feien, um bie fofortige ^reilaffung ber ©efangenen ju bemirfen.
— Die erfreuliche Stachrtcht ber ftretlaffung ber berühmten Steifenben
t£ bereits eingetroffen. Gard. Chron.
ijultifluni] l»cr /ortftyritte Jica ©ortenbaßfo.
9Jtitgetheilt »on ^>erm D . „ . in SB ... .
Der ©artenbau, bie Kultur ber ^fangen ift je$t ni<ht blo$ gnr
Äunft, fte ift gnr SBiffenfchaft gemorben. ©emorben fage % befon;
berö in bem lebten Bahrgehenb, meines ein SItcf auf altere ©arten;
früher anfthaulith lehrt. 2luf?er £ übers’ Homologie liegt »or mir ein
©artenbuch »om Bahre 1774, für feine Seit geif&oll getrieben. (£s
heift:
„©rüubltche Sinmetfung gum Anlegen unb Unterhalten eine« mo#*
bedeuten Blumengartens, auS bemahrter Erfahrung mitgetheilt unb
mit »oflftanbigen 3tegiftern »erfehen, »on 3. SB. £onert, ^rebiger
gn @t. 3»rgeu fernen, Btitglieb mehrerer ©efeßfehaften. Dritte
ftarf »ermehrte Auflage. Bremen, 1774, im Berlag »on ®. £abm.
^örfterS.«
3)?an muf fi«h munbern über bie
nung, btefeS, ohne bie Stegifier 444 ©ei
alten ©artenbucheS nnb ft<h nicht ftofe
tete ©prache.
Das nur ben gemöhnluhen ©artenbau enthaltenen SBerfeö »on
bem ©onberSburger Bothmanu miß i$ nicht ermahnen, obgleich es für
fernen 3««tf fehr brauchbar.
logif^e uub fpjtematifche Drb;
ten enthaltenden, jt& 75 Bahre
133
2) er SSluntenfalenber, baß SRefultat 30jähriger ^rartß beß frucht*
baren;gartenfch*iftfletlerifcben 3. ©. o..9?eiber, ^ranffurt a/9R., 1820,
ifi wegen fet'neß «Sentimentalen befonberß bem weiblichen ©efehlechte ju
empfehlen.
ÜHerlwurbt'g tfl noch, bafi ber Heine £außgärtner »an 3- 81. $riebr.
Schmtbt, SBetmar, 1840, in biefem 3«hrc f«ne 6* pflöge erlebt hat.
(5tn aHerbingß jwecfmäfjigeß unb gefäKtgeß 2Berf<hen.
£>te neuern unb neueflen ©artenbucher liegen ju £age.
Sitte btefc Seftrebungen bewetfen, bafj fflanjen oft banfbarer f!«b
alß 9Jtenf<hen, unb baf bte Kultur jener ben ©etfl erfrifdjt unb auch
ber lebenßmübe ©reiß, ber auß bem ©ewühle unb ber Serfennung ber
SBelt fleh juruefgejogen, fyex Nahrung unb 2luff>eiterung ftnbet. £>t’e
^Pflanjenfmtbe unb Kultur — tote gefügt, jefct nicht blofj jnr Äunfl,
fonbern jur SBiffenfchaft erhoben — unglaublich außgebehnt unb auß*
gebreitet burch aufjereuropät'fche Reifen, oerbient mit #le<ht ben tarnen
einer Scicntia amabilis. Sie hat baher bte ihr gebtthrenbe 3aneigung
unb SBtbmung, welche t'hr ber unbefangene Sinn ber 3«genb, wie bte
noch auf ber Sntwictlungßjlufe flehenben 23511er in fo reichem Sflaafe
gewährt, unter allen Stänben aller SSölfer immer allgemeiner gefunben;
ja, fie ift für otele, tief in bte SBtffenfchaft oerfnnfene, ober tn baß
flürmtfehe Sßeltgetriebe, je$t immer bichter »om 3>unfel umhüllt eingretV
fenbe Männer, ein 9tuhe* unb ftriebenß^fpl geworben.
3m 3«hrc 1794 war etn ^lor oon 25 ^aetnthen beim ©ärtner
Schernefau bet 9tenbßbnrg eine bewunberte Seltenheit. 3« SBet’h^
nacht 1849 hatte £ armfen in Hamburg über 1000 Stücf £pacinthen
unb gegen hunbert Sameflten tn SJlütfe. (Stehe ©. 36.)
©amalß loflete eine ^pacinthe 4 ß, je$t eine abgefchnittene €a*
mellte 2# Jparnb., womit fte bei einem 33aGe in Hamburg befahlt
worben flnb.
»3m 3ah^e 1774 warb in einem ©artenbuche gefagt:
SBenn ich deiner Fimmel 93au,
£>er ©efchöpfe Fracht unb SDtenge,
3hr unenbli^eß ©ebränge,
©rofer ©ott erftaunenb fchau,
So ftnb’ tch bet jebem 331icfe
3n bte Ket'njte Kreatur,
€tne SBelt oon Sffteifterftücfen
3D?tr oerborgener 9tatur.
©ann im 3ah™ 1830, na^bem man auß bem SHorgentanbe, auß
©elam, bte Sprache ber SBlumen erlernt:
»®ß beuten bte Stnmen beß £er$enß ©efnhle.
Sie fprechen manch heimlicheß SBortj
. Sie neigen ftch traulich am fcpwanfenben Stiele,
80ß $öge bie Siebe fte fort.
Sie bergen oerfchämt ftch im beefenben Saube,
8llß hatte oerrathen ber SBnnfch fte bem Staube."
m
$er SBinter neigt ftc^ jmn ftrü^ling. Wt bem 20. Januar fjaben
wir ben gabian ©ebafitan gehabt, oon bera ber 2Ba^lfpru$ fagt:
«Fabian ©ebafltan, ba let be leoe ©ott ben ©aft in be 33önte ga§n."
5Bir $aben $eute St^tmef — 2Äaria Steinigung — unb bie
Statur $at tn bester 9<?ac^t bur# ^la^regen un« oorn @$nee unb <£t«
befreiet. SJtögen trn 2Äöt aud> ber ^ancratiu« unb ©eröatiu«
gnabenretcb oorüberge^en, banu't bie Drangenbäuntdjen tut freien nt$t
»om ftrojte leiben 5 möge bte« nun föon taufenbe 3a$r tu ieber ^>tn-
fic^t unfern 2BeItt^eÜe ein gefegnete« fein.
Sen 2. Februar 1850.
Heue uni» empfeljlensuiertlje pflanjen.
äbgebilbet ober betrieben in auölänbiföen ©artenfäriften.
Achimenes Jaureguia Wrscz.
(A. longiflora alba)
Tropaeolum Wagneriantun Karst,
_ 5«» %rf£*rV £««0« irnt. in Erfurt im alleinigen S3e,
ft^e btefer betben ^errli^en Sloöitäten $at mir oon betben Manien
mehrere Ubbtlbungen etngefanbt, t»el«be ben ^ieftgen, trie au* aubtoär^
ttgen 33luntenfreunben jur 2tnftc^t bereit liegen. Heber Achimenes
WtmtäS UUit* **** 74 WCfC* ein Stiere« mitge,
2>a« Tropaeolum Wagnerianum gehört mit m ben fAönften
b‘C 00,1 TroPaeollira peutaphvilum
rntbjnb «4 Men ttfrnt 310114 ber lange ©porn $ febo*
ffis;: % fur * •« »- *»«■■
©eibe ^ftanjen finb abgebilbet
Floricolt. Cabinet bou £amfbn.
135
Espeletia argentea Humb. & Bonpl.
Compositae.
Sowohl im K. ©arten ju Kew al$ in bem ja @90 n wirb biefe
f ftanje fultioirt unb blähte int leiteten ©arten int Sommer 1848.
|>err furbie fanbte tm 3a£re 1845 Samen baöon oon faramo be
St’ejo, -WeusSranaba, ein, wo bte fflanje M$ratIejou" genannt wirb.
25ie ganje f flanje f>at einen eigentyümltdjen etwaö Serpentin ät>nlit$en
©eru<$ unb liefert wie bt’e ©attung Silphium (mit ber Espeletia »er»
wanbt ifi) einen ©ummi^arj, ba$ $ur Bereitung oon St'nte u. bgl.
oerwenbet wirb.
Kultur. 9ia$ £errn f urbie fommt btefe f flanke auf twfjen
©ebirgen in 9Reu* ©ranaba, bidjt an ber S^neeregton oor, batjer fte
auch bei un3 in einem trocfnen Kaltlfaufe gut fortfommt. Sine letzte
fanbt'ge fjaibeerbe ift il>r am juträgli^ften. 2)ie ffianje wirb lange
feiten bleiben, tnbern fte nodj feinen Samen bei un$ getragen unb aud>
ferner SeitenjWeige bilbet. Bot. Mag. T. 4480.
Brachysema aphyllum Hook.
Sine fe$r interefante unb Imbfdje fflanje oont Scfjmanenfluffe,
öon wo £err ©rummonb Samen einfanbte, ber letber bigjefjt in
feinem ©arten gefeimt $at, fo baf bte f flanke no$ ntc&t ttt Kultur
ji$ beftnbet. (£)ie 2lbbilbung t'm Bot. Mag. würbe na$ einer oon
|)errn Drummonb an Ort unb Stelle gewagten ßetcfmung unb nach
getrocfneten Srentplaren angefertigt.) S$ festen btefe fflanse erfl eine
neue ©attung 3U bt'lben, jebo<$ na$ £errn 23entbam’$’ 2lnft$ten
fielet fie ber Br. praemorsum nolfe, welche 2lrt einen ganj gleiten
Keld) unb 931umenfronc tjat Cryptosema Meisn. (Jansonia Kippist.)
iffc ebenfalls eine fetyr berwanbte f ftauje. SDte Br. aphyllum ift ein
fleiner Strand* gan$ of*ne Slätter, bie Stengel fonberbar jufammenge?
prefjt unb geflügelt, beren SRänber fd>ön Ijocbrotl* gefärbt fiub. 2>ie
glügel fiub abwecpfelnfr gejä$nt unb an biefen Sännen befinben ftd*
Stipulae, aber fein 231a tt: ober biefe stipula wirb eine bractea, wenn
auö bemfelben fünfte ein furser 331umenftengel Ijeroortritt, an bem fi#
eine purpurfarbene 23lume entwicfelt. Bot. Mag. T. 4481.
Ixora laxiflora Smith
(Ixora longiflora Sm., t brachvloba DC.)
Rubiaceae.
Sine 23ewo^nerin oon Sierra Seone, juetß betrieben oon
Sur 3«$. S. Smit$ unb neuerbrägs eingefaßt bur$ £errn
136
f ictb. Sb tff eine fe$r jarte unb angenehm buftenbe ^Jffanje, bie tu ber
©ammlung ber Herren gucombe, $tnce unb So. 3u Sreter blähte,
unb in jeber ©antmlung ihrer hubfeheu »turnen unb »lätter megen
fultioirt ju merben »erbtent.
Sb iff ein ©traudj bib 4 ' hö«h/ SBIatter faff 1 7 rang, «Btumen
^cu in großen SRtöpen, ffnb fehr »o^Iric^enb, rötlich metff, Äel$
bunletroth.
Kultur. SIS eine »ewohnertn beb Reifen unb femhten Ältmab
non 3a»a, erforbert biefe ^ftanje bab SSarmhauö. Sine «Dliffhung
»on leistem Sehm unb Sauberbe fagt ihr am beffen ju unb jum ü^pi=
gen ©ebet’hen iff »obemoarme fafi unumgänglich erforberlich. Sa bie
fffanje leicht unb fyarrig mächff, fo muffen bie ©pi^en ber 3»eige
bfterb eingeffhnitte» merben, bamit ffd) Sftebenjmetge bilben. ©teefttnge
machfen leicht unter einer ©tabgtoefe unb auf marmera «Beete.
Bot. Mag. T. 4482, 1850.
^trffur&enino 3«r ^l)etlnal)uw
an t>er ju fotbbam som 21. bis 28. 2tyrtf 1850 ffattffnfeenben
großen fyfian$en., Blumen-, Jyrmift,
lui^ Q$emüfe^it3ftettung»
9?a<hbem bte tut »ergangenen £erbffe (noch im SDciober) auf bem
Jotbbamer «Bahnhöfe ohne alte «Borbereitung »eranffattete »turnen,,
Fracht', ©emufe, unb f5ffanjen,2tubffettung (»ergteicbe «Ko. 42 ber ©ar,
tenjettung »onOtto & Dietrich, Jahrgang 1849) fowohl ben «Reith*
SgJ öet/m^CnbenS:räfte aU «“«» «*ß«sei$ »eien
S ffb“r{, **e 8# ®**t* ffehenbe ?ofalität gehabt hatte,
besoffen bte Unternehmer, beffer »orber eitete Slubffetlungett »eriobif*
».««fejren s» Iafftn „„b We ©irection ber
**SF »hfl H Weftm ?(«ne um f» bereit
“« i!f t,e fo»et SSeranffaBuneen für bie ®e«
geub »on «potbbam 3u tourbtgen metff, bie ff* iäbrli* mehr tu einem
SSL®*?« 9^*«rt unb a[« ffe i$nen Iei«t eine UnterffuffMg «»>
gebethen Iaffen fann, nue ffe anbermärtb unb in anberen fjänben nur
mit ferneren ©elboofern ju erlaufen fein mürbe
2! **■ toir ^er' »eB «*»« Untemeh'
2?«SJ£2lff5? fönncn' ber #erbeif<baffung
«^ra««rM8 $ffan3en; mir burfen hier jebe münffhenb*
®cr* he »eranffattung mtt »otter 3»»erffcht magen.
AAtll ?? * Slu^ellungblofat betrift, fo fleht bab «Bahnhofbgebäube
§2*-*" £ *?* c.,net «tbgejetchneteu 2t»bff«ht auf bte ©tobt, bte
^abel unb ihre bergige», »nt Sanbhäufem unb ©Äffern gefchmüto
137
Ufer; bas obere ©toefwerf beffcbt aus oielen geräumigen Sälen, »eltbe
mit emem freien fUrieaa tn 33erbinbung fielen, unb bereu größer bei
21 .pobe unb 139 ' Sauge etnen geräunttgen runben Ausbau »an 44 '
Jtefe bat. ©ie $Janjeu haben fieß ^ier bet ber bongen 2tuSftettung
ö ©<we lang ooKfommen gut erbalten. ©ie freien «Räume »erben
junt ZfyU überbeeft werben, fo baß ^wertmäßiger Staunt für eine un=
beftßränfte 3ab* bon ^ftanjen unb für große ©ruppirungen oorbanben tft
©teSei't ber SrübjabrS^uSfMung wirb bom 21. bis 28. Slpril fein.
StuffMung geliebt bont 19. tlpril an.
©er Transport auf ber Gifenbabn läßt na«b ben bisherigen (Sn
faßrungen, bet ber barauf gewanbten Sorgfalt, nichts §u tbünfeßen übrig.
©te ©erltn^otSbara*3?tagbeburger Gifenbabn*©irectiott beforgt ißn
auf ißrer ©ahn frei unb mit ©arantie für a£Ce ©arten, welche ihr
auf t’bren ©abnböfen jugefübrt »erben ; ber SWagbeburger unb ber
yotSbatner ©aßnbof b«ben aSBaffercontntuntcarion. 2lu<b wirb bte ©i*
reetton bereitwtüigfl entferntere ©ranSporte ©ermitteln, fobatb fte oon
btnrettbenber ©ebeutung ftnb.
(Sben fo wirb mit beut StürttranSporte berfabren »erben
©te Jansen »erben »äbreub ber StuSfteHungSseit bon befonber*
baju beftettten ©arinern tn pflege genommen, gehörig bewacht unb
»erben bte Herren Stnfenber erfuebt, ein boppelteS ©enetrtniß ber bon
tbnen emgelteferten ©egenftänbe beifügen, um fowobl bet ber «umfang*
«abmea IS bet berjlbbolung eine ftrenge Gontrole füßren 3u fönnen.9
fh t beut StuSßeUungS, »trb etn ©erfaufslofal oerbunben »erben,
b0(9 tonnen jur 21uSffettung oetfäufiieber ©egenftänbe nur folrte «flau*
jenju^ter jugelaffen »erben, »rieße an ber äuSfleHung feibft einen
nennenS»ertben 2lnt§eil nebmen. ©aS Gönnte behält ft* bte Sntfrt«*
bung barüber oor.
©ie GintrittSgelber ftnb jur ©ertung ber Sofien unb $ur ©ertbei*
lung oon grämten befrimmt; für bte beoorftebenbe 2luSßeHung tß fefe
gefegt, baß mtnbeßens bte Summe bon 500 ©ßlr. oorweg auf ®r£
mten berwenbet »erben fott. 3e meßr bte »teberfeltrenben SlnSfieflungeu
an Jntereffe gewinnen, bejto bebeutenbere grämten fönnen oortoeg
garanttrt »erben, tnbem ber Grtrag j'eber 2tuSftettung ben SRaßftab
für bte folgenbe an bte f>anb geben »trb.
Wen inraU* 00,1 ©artenanftalten unb X&
f rioat^rienbeft§er unb Stebbaber, bereu SBobnort 3ur ©e*
2SSf 8*8™ ifc bte Stafforteraag ri$tat, .t
unferem Unternehmen tbättgen Slntbetl §u nehmen unb uns ihre Scßäfci
■T^ltenen, ©ecorattons* unb febönblübenben $ftan$en jur gehörigen
bemerfen ®ir' ba^ tt>lr aa% W« Gtnfenbung fol|er
Sa^en gern feben werben, auf beren SKücffenbung fein SBertb gelegt
wn;iCr!tt * ^»ünfeßt wirb. SSSir »erben ben ©erfauf bereit-
noti^L'riutbeilfn' *** öor^cr bie %ex$ei$mffe mit ^JretS*
antb müfeu wir bte geehrten auswärtigen Gtnfenber bitteu, uns
mmbeftenS 14 ©age, bt'c in ber näcbffen Umgebung oon ©erliu unb
potSbam »obnenben hingegen, uns 8 ©age oor ber Slusßellung eine
iKtttpetlung über ben 9?aum an O^ufen jn machen, ben jte beau*
iprutpen.
138
Die ^Beurteilung ber StuSflettttugSWurbigfeit muffen wir uns oor;
bemalten, bemerlen aber auSPrütfti't, baf nid?t attetn [eiterte ©aten,
fonbern aut fcfjöne unb öottfommene (Exemplare tängjl befannter Pftan-'
$en fit Jur SluSftetlung eignen.
2tCe in trgenb einer Vejie^ung $er»orragenben Seiftungen J>aben
Slnfprut auf prämttrung, aut wenn natfie^enb nitt befonberS
t>eroorget>oben finb; bet au fit pretSwürbt'gen Set'jhtngen »erben aber
prämiirt »erben:
1) ©ruppirungen int Stttgemetnen,
2) Sortimente, befonberS blu^enber ©aten. Dtjne trgenb eine
©attung ausfttiefjen gu »ölten, legen wir SBert auf Eamettien,
Stjateen, üifwbobenbren, Diofen, Erifen, Segumtnofen, btü^enbe
3»tebel# unb Änottengewätfe; ganj befonberen auf:
3) Drttbeen, ferner »erben grämten »erteilt für:
4) einzelne außgejeitnete Kutturpftanjen,
5) neue Einführungen , weite allgemeine Verbreitung oerbt'enen,
fowo^l reiner Strten, »ie £pbriben,
6) neue 3üttungen,
7) 3ufammenftettung unb Stnwenbung abgeftnitteuer Vlrnnen,
8) ©ernitfe,
9) Dbfi.
® ie greife für biefe 9 besei’tneten SluSftetlungSgegenftänbe bewe-
gen fit j»ift« 5-30 ZltaleL
2Ute ©aten, »eite auf prämürung Stefprut mateu, bitrfen
o^ne befonbere IRiuffprate »or Pem Enbe Per SluSfletCung m'tt $urm&
genommen »erPen, aut »irP oon beu ein^eimiften StuSfiettern eine
genügenbe Erneuerung Per »elfenben unb »erblübeuben ©aten erwartet
Die Preisrichter »erben oor bem ^Beginn ber SluSftettung gewählt,
pie pnblication ber aussgefe$ten greife erfolgt erfi am ©ttuffe.
Stut b ie Einfenbung intereffanter ©artengträtftaften »irb gern
gefe^en.
Stile brieftiten Üflitteitungen erfuten wir unter ber StbPreffe beg
Directoni ber ©erlin;PotSnanuSfttagbeburger Eifenba$m©efettftaft an
uns gelangen $u laffen.
^otöbarn, Pen 25 Februar 1850.
Pas Camite 3ur Urranftattung einer gJhtmen-, /rnAt- nub
paanjen-^asfteUnne.
Lenne. Richter. Fintelmannn. Sello . Morsch . Bouche. F. W. Schnitze.
L. Faust. Lorberg. Limprecht . H. Jae nicke. Heydert.
JyemUetOH.
fef* fruste.
Victoria regia itt (?batö:
tourtlj. Siefe tntereffante ^aitjc
beftnbet ft«$ fortwctyrenb tut befielt
©ebenen unb fä$rt fort 33lütften
3U erzeugen, oon benett gewö$nlt$
in lieber 2Bo$e wä$renb beS 3Btn>
terS ft$ 3wet öffneten; bte feigen
23Iumen ftnb jebocft bebeutenb flet,
ner als bte erften , bte größten
nteffett je$t faitm 7" trn 2>urdj,
nteffer, wä^renb bte erflen 11"
hielten.*) £>bglet$ bie^flanje oor
einiger 3eit eine %xt SRuijeftanb in
ber SBegetation jeigte, fo f>at benno<$
i^T ^orttoa^fen nie ganj aufge^ört
unb immer btlben ft cf) neue SÖIätter
wtb 33Iumen, obgleich audj btefe
Blätter bebeutenb Heiner tottrben
olö bte früheren unb toemt auö,
gewa<$fen, faum 2" im Sur$,
mefer hielten, wie and) bte fteif#
gen 23Iaitftengel nur $ö<$ftenS eine
Sange oon meftr als 3—4' errett^
ten. Sie JJflanje jeigt gegenwär,
ttg feine «Symptome, bafj fte ein*
Qc^ett wollte, ,im ©egentyeii, fte
crjle Slütbcnergeufiung !
etfreut fidj beS beften ©ebetyenS,
bte ^Blätter entwüfeln ft (ft nun
gon fdtneffer unb nehmen an
©röfe ju unb glauben mir anneb,
men 3u bürfen, baf ff$ mit bem
$r«fo'a$re eine enorm «WtgeSßege,
tattou etnfletten wirb. Stefe 95er-
mutljungett fönneu febot^ fe$r trug,
fein, ben unfere ßenntmffe über
bte 33efd)affen$ett btefer fSflanje
ftnb nur no$ fefjr gering unb wtf,
fen wtr notfi nit^t ob fte ein, ober
jmetjä^rtg ober perenntrenb tfl, bo$
föetnt festeres und am wabrfAetn,
?'#«■ Sollte bte franse oon
furjer SebenSbauer fein, fo freuen
wir uns im »eft$e oon gut aus,
fe^enben ©amen 3u fein, oon benen
ntefrere bereits gef aet ftnb unb ben
SSerlufl ber $flan$e in (Snglanb
flcftern. 3u ben früher gegebenen
ber ©lätter unb Srjeugen ber SBIu,
men Öftere p. 595 beS eorigen 3«^'
ganges btefer 3eilfc^rtft) mögen
folgenbe noi als SRaiitrag btenen:
15 SÖIätter waren bamalS an ber
^flanje unb gegenwärtig entfaltet
fi$ baS 55. Sölatt unb tfl bie 25.
33Iume tut begriff auf^ublü^en.
3. Karton in Gardn. Chron. 9to. 5
NNÄ*S
142
3?ö$e beb £obed unb erwartete tyn
m ber rufngften Raffung. 21m 13.
na^tn bte @d)wä$e fti^tlidj über*
$anb. 9?a$ 5 tU>r Ma^mittagb
füllte er feinen fM unb fagte:
„nodj 40 ©djläge.« (Sine ©efunbe
barauf fdjien it>n ein ©ebanfe ju
burefouefen, er forberte ©djreibma*
tertal unb fdjrieb tyaflig : „im ©ar*
tert - — ", bab brttte SBort fonnte
Mtentanb entziffern. @o beföäf*
tigte it>n no$ jute^t fein ©arten
— wenig «Minuten barauf war er
entf^lafen.
9to$ benterfe id), bafj ber ©e*
burtötag beb 23erfd)tebenen oft falfdj
angegeben würbe. 3# berbanfe
ber oerwittweten ^rau ©raftn bie
folgenbe Motij, auögegogen aub beut
i^m$ettbtt#e beb ©tammguteb 9tam*
menau. 35er ©raf war geboren
Zu Grebben, am 23. Stuguft 1766,
tjatb 5 UJ>r, unb getauft am 24. 2lu-
gujl in ber baftgen -fjofftr^e.
Derfelbe ^interläfjt einen @o£n,
meineb SSiffenb ben einzigen leben*
ben Präger beb Mamenb.
(H. G. Reichenbach fil. in ber
S3ot. 3. @tntf.)
®ie fotgenbe clafftföe Slbreffe würbe an dt. 25rown oon
ber !. baiertf^en botanif^en ©efettf^aft z» Megenbbnrg in
gebrüllter $orm mit beigefügtem Sieget bur$ Dr. 2Balli<b, ber offt*
ciett zu biefem 2tmte ernannt war, überreizt. Sine äjmltdje Stbrejfe
wirb bur# Dr. 2BalIi$ berLinnaean Society in t|>rer nä$fien @i$ung
übergeben werben. *)
Viro eminentissimo, edoctissimo, emeritissimo,
Domino Domino ROBERTO BROWNIO, D.C.L.,
Permultarum Societatum Literariarum Socio et Patrono,
Et nuper Linnwan« Londinensis Preesidi electo,
Botanicorum Antistiti,
Qui Antipodum Florain primns et p*ene solus digessit,
Explorans fideliter quas et ipse legerat et alii reportarunt plantas,
Qui complures Plantaram Familias Naturales ordine disposuit,
Exquirens fortiter novas et neglectas generum notas,
Qui Physiologiam Stirpium plurimis investigationibus dispunxit,
Exponens feliciter morphoseos et geometrices botaniese leges,
Qui reliquias Pristime Flore fossiles disbretim discussit,
Expandens florenter intimam lignorum structuram
Qui denique hodiern* Phytographi« et Phytologie aperto discrimine
Et pater et stator et auctor exstitit.
Et, quod faustuni noinen socio imposuit Germanorum Academia distincto,
Ceu alter Raius per totum orbem famain sui dispersit,
Honorem, quo et se ipsain et virum ornavit Societas Linnseana,
Promovendo in sedem patroni divi Linnei talem vicarium,
Societas Botanica Ratisbonensis Regia
Pie gratulatur
Calendis Januar. NDCCCL.
(Hooker’s Journ. of Bot. Febr. 1850.)
naean Society erwählt
<g. D— o
*) St. Srown ifl
jum ^üräfitenten ber Linn
143
Samen; nttb ^ftmijen-Ädtrtloös^Knjeigen.
2>tc Siebaction macht bie ©lumen* unb ^flanaemgreunbe auf baö
betn »origen, feiten £efte betgelegte SSerjeicbnif für 1850 »on ©a=
men, Knollen, 83Iumen*3»>iebetn, fflanjen, SSäumen, ©e*
firäuchen be$ #errn ©artenmeifier ©Siebter & @o$n in Seile
befonberS auftnerffam. Die »aumfchulen 3» Sette haben bereits einen
fo guten 9?nf erlangt, baf eine weitere Empfehlung unnötig ifo baS
SSerjei^ntf enthalt eine reiche Auswahl atter nur möglichen Sämereien,
bie iebem als'frifch nnb acht an empfehlen ftnb.
Die Stebaction.
Die »erehrten Herren Slumen* unb ©artenliebhaber erlaube ich
mir auf mein reichhaltiges SBerjei^nifi »on
planten-, /elb-, ©ernafe- nab ©rue - tarnen
nebfiSluöaug ber »orauglichften ?fla»aen, ©eorgtnen unb Knollen
ergeben^ aufmerffaut ju machen.
3nbem ich baffelbe jur geneigten Durchflut empfehle, bittf mich
burch gefälliges franh'rteS Verlangen au beffen granco^ufenbung 5«
»eranlaffen unb bei Erteilung ber Aufträge in ächten frifchen ©amen
^ »erftchert au fein.
Erfurt, ben 2 gebruar 1850.
6ntfl -Be mir»,
■Sunfr unb |>anbetsgärtner.
JJaljlten-tJ idjniß
littrit Sölorife (£Men oott 3diiU er tu fJrefburg.
Sin, befonbers ber tarnen »egen, fetjr intereffanteö SabliemSer;
gei^ntf? liegt ber Sebaction oor. Raffelte umfaßt eine Sammlung
oon 180 ©tütl ©aalten, eigner 3n<bt, wooon 60 ©tücf in ber Blu;
menauöfieflung ber !. f. ©artenbau;@efeflfcbaft in ffit'en, am 25. ©ep*
tember 1847, mit ber grofjen ftlbernen SDtebaiöe gefrönt würben,
120 ©tut* aber gunt gweiten Slate erprobte 3ögltnge finb, bie gum
erften Stale in ben £anbel fommen, weltbe in ber £ortifultur beö
£errn S?ort$ Sblen non ©filier in ^Prefjburg oor bem ©aiötbor
non Stpril bis Sfttte Sufi $u faben ftnb. 2)ie 60 fürei$*2!>ablten ftnb
für 18 f [., bie 120 ©tntf für 50 fl. gu «galten.
Siele ©tbwiertgf eiten öernrfa^ten unb oerurfat^en no<b bie eng*
lif^en Samen ber ©eorgtnen bei benjenigen ©ärtnern nnb Stabüen*
ffreunben, bie mit ber englifdjen ©pratbe titelt »ertraut ftnb, bie un*
glütflicbflen Samenentfietlungen finb oft entfianben unb ftnben ft$ no<b
in mannen Serjet’^niffen. Siebt weniger unb fafl noch metjr @(bwte*
rigfeiten werben nun bie ungarifdjen Benennungen, mit benen bie ®a^
lien beö £errn <£blen non ©Ritter begegnet ftnb, ben beutf^en ©ärt;
nern »erurfatben, ba »o$l nur febr wenige mit ber ungarifdjen Spraye
»ertraut fein mosten. £err <5blen oon ©Ritter b«t jeboeb, bamit bie
Samen feiner 25atjlten leichter oon benen gu bemerfen ftnb, bie ber
ungariftben ©pra^e nityt mastig, eine beutföe Ueberfefcung btnguge=
fugt, waö eine grofe Srleicbterung ifi, fo B. Kertisteunö (©arten*
fönigin), Rözsa ajku (Sofenlippe), Szep tötne (©lowafin), Seeaen
Kerestely Meegen) tc. Satb ber Betreibung unb färben*
begei<b*ung bürften ft$ »iele fönne Dalilten in biefer Sammlung be*
ftnben unb eben fo gut wie jeher engliftben ber (Srapfeblung wertb fein,
©rfreulicb ifi es gewif, baf man j'e^t in ©eutfölanb unb in anbern
Säubern Snropa’S eben fo f<böne £>ablten ergtebt, als man e$ früher
nur in Snglanb gu »erfieben glaubte. 53 giebt beutle ©eorgtnen,
bie ben engliftben in feiner Begebung in ©ibönbeit ber 3et(bnung unb
^orm naib^eben, aber «b b«&* bet ben beutftben ©eorginen bauptfäti5'
li(b notb baö baran auSgufe^en, baf fie 3U föneU wieber ausarten,
»a$ bet ben engliftben feltener ©tatt ftnbet, eine (Srfabrum
Unbere mit mir gemalt b<*ben.
ung, bte t>
<£. D-o,
Jlnfteuttmgrn filier einige Bedienungen lies
©artenbnuee jur ^anl>tnirtl)rd)nft.
146
war eg tytx wie bor t nicht möglich, auf erneut fo bur$ unb burch prat*
ttf^eu gelbe etwag Erfolgreich für bte Slngbtlbung unferer Sultnr*
probucte gu letjlen.
S3ei beut 2tuff$»uu0, wetten bte Sanbwtrthföaft unferer Sage
imum t, burfte eg tut SWgemeincn weniger bte prafttfche Aufgabe beg
©artenbaueg fein, bte eingelnen gamilien ber nu^barjlen ^ulturpflangen
^etg fort unb fort mit neuen Sarietäten gu bereichern, alg ötelmrh*
eine Ermittelung neuer ©eftchtgpnnfte für bte tut 9tnbau beftnbltchen
alteren ©orten anguftellen. ^ngbefonbere müffen wir bahin jtreben,
bafj bte fhilturmethoben für gewiffe fjlangengruppen, g. 25- föunfelrüben,
Surntpg, 5Kohrrüben tc. fo auggebilbet unb in Umlauf gefegt werben,
bajj fte wirtbfchaftlicb augführbar für ben Sanbmann finb. $itr
Ibnnen »on ©eiten beg ©artenbaueg ber Sanbwirthfchuft noch bt’elfach
wichtige Erfahrungen geliefert werben. 2J?an fonnte ung herauf erwies
bern, baff bag nicht bte Aufgabe beg ©artenbaueg fet, unb hoch mosten
wir barin gerabe eine feiner Hauptaufgaben erfennen. Sir ftnb leineg*
wegeg ber 2lnft<$t, bafj neben biefer Dichtung nicht jene begehen fann,
bte ftch hanptfächlich utit ber Slnju^t neuer ©orten burch Krengung be*
fchaftigt im ©egentheil, wir halten auch btefe tn gweiter St'nie für fehr
geeignet, bte SJebtngungen fejtguftetten unter benen ft<h ber Einbau btefer
ober jener SSarietät am gwedmafigjten unb erfolgreich fien heraugfietlt.
Senn wir erft bag, wag bte Erfahrung in Qinfity ber früher ober
fpäten SSottenbung etneg gegebenen Kulturprobucteg bereitg feftflettte,
auch für oerfchiebene lofale unb flimattfehe SBerhältnijfe mit gleicher
Sicherheit boraugbefitmmen fbnnen, algbann wirb fleh auch ber ©arten*
bau eine immer größere ©ettung uub Slnerfennung in ber lanbwirth*
fchaftlichen Seit gu erfreuen haben. ©0 lange tnbeffen noch hie unb
ba bte größeren ©runbbefiijer in ihren Hanggarten nichtg weiter, alg
JäfHge, unbequeme unb foftfpielige keinerlei S'tufcen bringenbe Slnftalten
erblicfen, fo lange ftnb wir noch »eit entfernt »ont 3iel; h*er unb bort
würbe eg gwar fd)on annähernb erreicht, tn Welchen fallen bann auch
neben ber 9iü$Ii<hfeit nnb burch biefelbe, erjl bte aubere ©eite beg
©arteng — ©chonheit unb SRannigfaltigfeit — ihre eigentliche 23eben*
taug erlangte.
S)er Slnffchwung beg ©artenbaueg im ©rofen unb ©angen hängt
mit ber ©ilbung unb bem Sohlftanb beg Sßolfg innig gufammen unb
ba, wenigfteng tn etnem grofcen Sh«le bon ©eutfchlanb, bie Sanbwirtfc
fchaft alg bie ©runblage beg 9lationalwohlftanbcg betrachtet werben
barf, fo wirb ber ©artenban wegen feiner otelen wifenf^aftli^en ©et*
ten ber ©<haupla£ »on SSerfuchen unb Erperimenten, welche in ihren
Erfolgen auch unmittelbar, bte Sanbwirthf^aft h»Ifretch gu unterftiifcen
geeignet ftnb. £>iefe Aufgabe ift eine fehr weitgreifenbe unb inhaltg*
fernere in ber 91rt wie fte gefafjt unb gelöf’t wirb. 9tur wer bie
praftifche Aufgabe beg fJflangenbaueg lennt unb bie »erhältniffe, unter
benen ber ©artenbau gu ihrer Söfnng beitragen lann, wirb ftch bte
«nbegrünbeten Urteile erflären, bie noch neuerlich fi i« einem oiel gele*
feuern Platte über bag 23erhältnifc ber ©artner gu ben ©arten * $tref*
toren «uggefpro^en würben. Säre nun folch* eine 2Serbrehung unb
Unwiffenheit über bte Weißungen unb ben Inhalt beg ©artenbaueg nur
in bem großen Hänfen, fo brauchte man oon unferer ©eite fein Sort bar*
»Client ify mich fünftig in
4to «Kein (ie fömmt au« unter Seuten »er, He treue«
unb aufn«ttge« Streben m migli« Iä«erfi« ju macbtn fu*cn unb
g# berufen glauben mttjureben über Sitte«, wa« feen ©artenbau unb bie
Silbung ber ©artner betrifft 5 fte oerffeeft ficf nt f*t, fonbern bläht ftcb
oft gar gewaltig auf. £ierau$ mag e$ ff$ re^tfertiger "
erff »erfuchc ben »oben $u Wären, a»f — 1 *’-*■
btefen »tattern ju betoegen gebenfe.
25er ©artenbau befielt $unäcbff im Können unb e« barf 8te>
manb anmafen motten biefe^ Können beffer 5u begreifen at« ber
©artner felbff, ober baffetbe wohl gar für ihn ju formuliren, benn e*
!aniri,C^ ^®n”CR tm ®anjen Uttb ^tnjetnen «Riemanb ftarer
;^rZ TUetl ■ cm beö ©artenbaue« funbiger, praftiffber unb wiffen;
f^aftli^ gebilbeter ©artner. <5« fei ferne oon un«, bi'e öobtbeft unb
Stnmafung praftiffher Uebergriffe, wo fte »orfommen, ju »ertbefbtgen
ober ju beföomgen, tm ©egentjeit wir werben auch Jront gegen btefe
3« machen wtffen, wett wir fte für eben fo oerberbttdj batten, al« jene
f5ro»ocationen, Wbenfortf^ntten be« ©artenbaue« in feinen <£rfte
gen für bte prafttfdjen Sebenötntereffen ffärenb in ben SBea tu treten
»erfinden. 2>en «Ru$en, wetten bte feute meinen, bte ben ©tem ber
®“J*n im »orbetge^en auf ber ©affe auftöfen mosten, ben duften
bat bte Kunff be« ©artenbaue« atterbing« m$t gehabt, ©te Kunft wtH eben
ergrunbet fein bar# treue unb aufrichtige Eingebung, eher man ftcb
SrÄÖ ** f*c. l“ f*1“ ®c^ättgung auf btefe ober jene
»eftrebung be« Sebenö mit Erfolg anjuwenben. SBer bamtt nicht
gleich ein reine« tief innerliche« »ebürfniff fühlt, ft# über alle Grftyi
nungen auf bem Selbe ferner Sbätigfeit eine wiffenf^afttiche Slufflärung
rlVI* aW H ™ gewährt,
prafttffb wtffenfcbafttnb benfen ju fonnen, ber wirb niernat« auf ben
^ * *1™ ®r^nntnif gelangen unb beffer thun in frei etngeffanbe*
ner ®etffe«loffgfeit ben breiten 2Beg ber inffinctmäfigen -£anbwer!«=
u^tng mit fort^ugehen, al« mit fauler ©eftnnung in ber $rari« ber um*
jufptontren, tu ber er ftcb bo«b nie jure^tffnben fann. »on etnm auf
ber £obe ber Stffenffhaft ffebenben «Kanne iff e« nicht immer tu »er'
baf er jugteich eine praftiffhe »itbung beftfte, wenn er ftcb
nicht felbff für praltiffb halten ober gar feinen ©tanbpunft na«b Stufen
bafur gettenb machen Witt. ®a« wirb aber fefr Mafia unb tum
groften Staben ber guten ©acbe be« gortffbritt« im @artenbau mit
lärfolg »erficht.
o« 3eue tn»iafe tluffaffung De« 3Ser$ättniffe« »er ffii(fenf«aft jur
g«i« m* He KuHorHrt ütor He Aufgabe Hefer unb jener »eträ«
ftcb mff»t blof ttt ben nieberen oon get’ffiger »ewegung überhaupt tm
Sonerffen unberührten Schichten; ffe tritt feef unb mit ber hofrer
fÄ ,R *>«»*«tfen heroor, wetebe nach bem geiffigen «Regtmente ber
^ntwictetungen auf bem ©ebiete be« ©avtenwefen« greifen. SBenn man
mit äugen lieft wie noch im Sah« 1843 bie Urfacben ber febnett--
waebfenben »äume auf tangfamwaebfenbe Unterlagen erftärt warben, * )
©artenfunbe »on Stnbfep überfept mft
148
fo batf man fi# nicht wunbern, wenn fotcbe ?eute immer nur eine he;
fonbere ©erechtigfeit gegen ft<h felbff unb if>re prafh'ft^e Unwiffenbcit
üben, unb im Kampfe gegen ben ISopanj ber Bett bad große Sort fuhren.
Bnbent wir hiermit bte Steiße ber fortjufefcenben SSetra^tungen
eröffnen, wetten wir in nüftidjer 9ti<btung nächftend weiter anjnbeuten
oerfueben, in welcher Seife ber ©artenbau auf bte Sludbtlbung gegeben
ner ^jtanjen pratttfeß ant »ortbeitbafteffen einjuwirfen im @ taube ift,
fo baf? babureb bte Mittel vermehrt unb bte 9fanebmlt<hfeiten bed Sehend
Einige (ßrlauterungm
übet fcte neuem unb ncueften SSerftefferungen
im botanifepen ©arten ju Upfala.
£errn f5rof. ©. SSafttenberg,
©trector bed botamfeben ©artend gtt ttpfata.
1. ©iuiged über ©eograpßie ber ^flanjenhtftur unb über
Äartoffetfran^eit
<£d iff wobt attgemein anerfannt, baf bte ^ftanjen * ©eograpßte
einen pauptgegenffanb ber neuern Sotanif audmaebt; infowett btefelbe
fttb nur mit ber witben SSegetation befaßt, fo begreift fte boA gewtffer*
maßen bad in fuß, wad man ©eograpbie ber ^flanjenfuUnr
nennen tann. 33et ^Betrachtung berfetben fomrnt man halb anf bt'e auf erff
große, neue ©efular^rfcßetnung — nämlich bie Äartoffetfranfbeit
— wobureß befanntlicb ein fo großer Stabrungdmanget entffanben ift,
baf bie unglücttitfen poltttfc^ett Berwitrfniffe in ben testen *wei Bahren
reenigffend sunt barand berjuteiten jtnb. Sie wichtig ed ift atte«
bagegen jn oerfueßen und wenn möglich anderen, lenktet wobt
jebem etn, unb wenn bte botamfeben ©arten baju nur einen 5:beit bet*
tragen, fo $abm fte bte wichtige Seffimmung, ber ganjen gWA beit
$n bienen nnb gu nü£en, erfüllt Senigffend Qahen folcße ©ebanfen
und bei ben neneffen SSerbefferungen im hotanifeßen ©arten 3n ttofata
Dorqef^mrtt. <Zi .fl »41 tarn 3»«fd4ft, baf bic 3at.je
franfbett, wie bte metffen anberen ffranfßetten, nur eine golge übertne*
bener Slnffrengungen iff, unb baß ed bemnach eine fpauptfaeße ift, bie
Suttnr*Slnffrengungen in gefunben ©«hranfen ja erhalten.
149
2. Begegnung ber $artoffelfranf{>eit bur# Neigung unb
©ntwafferung be$ 23obett$.
28eniger mag eS wobt feilt, baf bie Kartoffelfranfbeit
bauptfä<hli<h baper fommt, bafj nach ber ©rate ber Kartoffeln bie un*
Zäbltgen 2Burjetfafern ober baS ganze SQBurjelfafergetoebe wett unb breit
in ber (Srbe jä^rlic^ zurücfgelaffen wirb, woburch bic drbe t^citö unrein
unb bann tbetlS wirfltib ungefunb wirb. Diefe Ungefunbbeit toieber
ju entfernen ifl atfo baS ganze Problem, unb bafür ift wobt lein
beffereS bittet als bie Sonne unb ber Sowtenwt'nb. Sttan mu§ er;
ftaunen, reelle ungeheure Kraft bie Sonne ^at alte faulen Stoffe ju
oertilgen ober fie in frifebe ju »ertoanbeln ober fte oon frt’ft^en ju
trennen. Daher tnufj n»an barauf bebaut fein, wie jtcb bie SBirfung ber
Sonne auf ben ungefunben 23oben oergröffern laf t, was bur<b Neigung
unb Auflocferung beffelben am beften gef^ie^t, unb welche Arbeiten
burch f>änbe im ©arten am beften »errietet werben fbnnen. Dies
aber rebuctrt bie Kartoffel wieber auf eine ©artenpfianze unb macht
fte ni^t geeignet jum Einbau im ©rofjen auf bem $elbe. D«S pflügen
beim ^elbban »erlangt ein möglicbfi ebenes Saab, unb besbalb men*
bet man auch nach ber neueren Gtrftnbung bebeefte GntwäfferungS*
graben an. 33et unS ^ier entfielt aber bie mistige grage, ob niept
in unferm Klima unb bei unferm naffen t^onboben baS ©efrieren beS
©rbreicpS bis auf jtoet (£tten Diefe, biefen unterirbiftf>en Abzugsgraben
ober Kanälen nac^t£>eilig ift, inbem biefelben jufrieren unb fiep auch
oerfiopfen, fo bafj niept nur fein Abflufj beS Scpttee*unb StegenwafferS
fiattfinbet, fonbern auch nocp f flimmere folgen entfielen, inbem fiep
(SiSmaffen in ber ©rbe unb ben Kanälen btlben, bie im ^rüptinge jur
fpäteren ©rwärraung beS SrbreicpS beitragen unb bann ber fepon furje
Sommer nocp mepr oerfürjt wirb. 2Kan braucht nur erinnert ju wer*
ben, ®te oie l bie Sonne bei uns nichtiger fiept unb rote ot'el fepräger
fte ipre Strahlen auf ben fepon falten 23oben wirft. DiefeS alles
fepeint auep bie golge ju fein, bafj man bis je£t bei uns auf mit un*
terirbipen AbjugSfanälen »erfetyenen Reibern immer nur fcplecbtere
©etraibe* unb fränfere Kartoffelernten gewonnen $at 2Öir ^aben
baper auch in unferm ©arten feine unterirbifepe Abzugsgräben anfegen
laffeu, um fo weniger nocp, als wir gefepen höben, wie alle flacp ge*
wölbten Durchgänge burep bie 2BäHe bereift waren, fo bafj Spi|ge*
wölbe angelegt werben mufften. Sben btefer £>auptunterfcpteb zwifepen
unterirbifdjer unb überirbifeber Sntwäfferung wirb ot'el zur Serftänbi*
gung ber Schrift: «Ob Sdjweben oon Statur beffimmt ift eia
armeS 8anb z« bleiben? beitragen (tn Palmblads läsning för bild-
uing och noje 1848. Juli, p. 405 — 420. Auguati p. 512 — 515.
Septembri 574 — 578) bereu ^onptgegenfianb eS ift, Schweben# natnr^
licpeSBaners^elbwirtpfcpaft z« oertbeibigen gegen frerabe Herren-
^elbwirtfhöft, wie auep ferner gegenwärtige 23epanbtung eS rer-
fntpen wirb ben ©artenbau auf fchwebifh«» ®oben z« gninben. SSte
nod? in obiger Schrift: bie ©efunbbeit ber Jelbprobnfte unb bie ber
3Jtenf4>en mehr gilt als Dieihtbum, fo auch in gegenwärtiger. 2Ber
weif, wie oiel nicht bie Kartoffelfranfbeit a«r beraofratipen Sutb bet*
getragen ^at.
üüSUfSis
151
4. Die üSergrofe 3^ tow ^flanjenarten ift ntdjt ^auptfache
unfere« ©artend*
Stil nicht weniger gefährliche« ÜJtifoerftänbnif fantt für ben 33or;
fteher eine« botanifchen ©Arten« entfielen, wenn ber h*>hc Staatömi-'
m'fter be« Unterri<ht«wefen« bem ©Arten einen e^rennotten Sefuch ab;
ftattet unb bet feinem großen Ueberbltcf alle« Stnjelne fo ^entlieh
nnbebentenb ftnb et, fwf aber erinnert gehört jn hüben, baf bie unge^eur
grofe 3^1 öon ^flanjenarten ben eigentlich hohen Sertf be« ganjen
©arten« au«ma$t; alfo frttifch fragt: wie »feie taufenb ^ftanjenarten
ba ftnb. Dann fommt ein foldfer ©artenpräfeet wie in Upfala in ein
grofe« Sebenfen. S« fommt alle« auf 3eitumftänbe unb ^erfonen
an. Sin wahrer $0?tm’fter wirb ft<h nicht mehr al« Damen »om äufern
®$tin tauften laffen, fonbern wirb ben wahren Kern erftreben wollen,
ber hoch allein nur bleibt. De«halb mag e« wofl am beften fein aufrichtig
ju geftehen, baf eine 34* «njugeben fefr ferner ift, felbft nicht einmal
annäbernb, wa« immer unfttfer bleibt, wie wenig wefentlicf e« and?
al« SWaaffiab be« fteftgen Unioerfttät« ; ©arten« fein mag. (Eigentlich
»on »ollem Serif ober »ollem 9tu|en für bie ttni»erfttät«;33orlefungen
finb nur btejenigen ^flanjenarten, bie alljährlich im ©arten jurSlütfe
fommen unb reife grüßte unb ©amen tragen, unb »on biefen Strten
bann ungefähr 50 (Exemplare geliefert werben müfen. Dergleichen
^flanjenarten hat man faft in jebern ©arten über einige Daufenb; bie
3afl ju »ergröfern ift feine leichte Aufgabe, benn fo »tele neue Wirten
auch hinjulommen, eben fo »tele alte Slrten gehen wieber »erloren ;
bagegen ha&CIt btejenigen ^3flanjen , welche nie ober feiten fruchte
bringen — um fie mit folgen bet ben botanifchen SSorlefnngen »erwen;
ben ju fonnen — nur falb fo »tel Serif; tfre 3«hl fann jeboef leicht
»erboppelt werben, 9?och weniger Serif haben für bie genannten Sor;
lefnngen btejentgen ^flanjen, bie nie, ober höchft feiten unb bann nnr
fümmerlicf im ©arten blühen; unb enblicf ftnb biejentgen ^flanjen
faum etwa« wertf, bie t'm erflen Sommer au« Samen freilich wachfen,
aber al« fogenannte Sämlinge im barauf folgenben Sinter wieber ein;
gefen, wie e« bei un« bie metfien Sträucfer unb Säume ber Drohen;
länber machen. %t« biefen allen wirb leicht erftcftlich, wie »iele Käufer
mit folgen »egetabiltfchen Ktnbern auf leichte Seife ju füllen wären,
bie aber wofl nie §u ben 23orlefungen auf ber Unioerfttät gebraucht
werben möchten, unb wie wenig eine grofe 3«hl bon bemgleicfen mehr
ober weniger unnüfem 3euge ben Serif be« für botanif^e SSorlefungen
beflimmten botantfefen ©arten befttmmen faun.
5* Sßerfcfiebene hotanifefe ©arten uni) bereit ©intfeiluttg*
^lacfbem wir ba« Slnmtjtifch'fünfllertfäte »on ben botanifefen ®är;
ten meift abgelefnt nnb ba« retn fdotemi fefe berfelben etwa« erläutert
faben, fo föwtnen wir, um einen bejtimmteren fJlafc für ben ©arten
ju Upfala ju befommen, zweierlei botanif^e ©arten unterfcfeüseu,
nämlich: 1- meiropoltfife botanifefe ©arten, in weiten mtt
allen möglichen SDtitteln eine möglich ft grofe 3«$ bon ^ffansenarten
152
augeftrebt werben muf, unb bte eben baburcb fo ungeheuer fo#bar n»b
wertvoll werben, bafj fte nur ben ©rofntächten angeboren, wie 3. 35*
ber ©arten ju^ew betSonbon, tnfariö, 5u®erltn,f5eter«bttrgic.,
welche nteiflen« in neuerer 3«t entfianben ftnb unb non benen man ju
Sinne’« 3eit nicht« wufjte. 2>a# ein folcber ©arten wie ber ju Sew
in ©nglanb be« Klima« wegen bet ttyfala wobt ba« ©oppette nnb
25rei’fa(^e foften würbe, brauet mty nur für btejenigen erinnert ju
werben, welche meinen, ba# grofe Kun# ebne gto#e Unfofien über bie
Statnr äße« »ermag. 2)a« gro#e 95almenbau« würbe jt<b wobl in etn
grofe« (Straus »erwanbeln. 2. ttniberfität« botanif^e ©arten,
bie ftch mit einer beföetbenere» unb näheren 2lu«wabl für bie Uni*
»erfität«;23orlefungen geeigneterer Jansen begnügen müffen, W03U wobt
nrforüngltib aße botamfcbe ©arten gebürten unb mithin auch ber S innere,
ber feiner 3«t für mufierbaft galt, wa« jebrnb wobt nur ein Moer;
fiänbnt# war, benn eben fo wenig wie ein 2Kenf<b ein dufter für ben
anbern fein fann, eben fo wenig fann ein ©arten ein «Kufier für am
bere fein. ©0 würbe ber neue botanifcbe ©arten ju Upfala nid#
na<b bem alten mobeßtrt, ba er für unfere S^tjeit burchau« nicht
taugte.
6. yta$ unb 3iang be$ upfalifchen ©artend
• ®«k# ft» Upfala lann eben fo wenig 3um genannten
metropoltfcben geboren, wte ba« jefcige ©«bweben naä bem au* für
unfere ©ärtneret unersättlichen 2$erlu# ?tnnlanb’3 ten ©rofmä^ten
gebM foubem er will nnb mu# nur ju ben Unioerfität« botanifcben
©arten geregnet werben ; unter btefen vertritt er aber eine erfte ©teße,
wa« föon auf ber flatuKarte oon Upfala crft^tlt^ ifi.**) 211« frü;
berer ©chtof garten bat er eine löntgli^e 2lb#ammung; jur 3eit wo ©diwe*
ben noch eine @ro|macbt war wu#te ein König e« wobl ju fehlen,
unb »erlegte ben Stnnefcben ©arten tyetfyx, woju fpäter bann noi
ber jefctge eigentlich botauifebe laut. Sine gattj befonbere ©rofartigfeit
unb wenn man will ein großer ©ei#, wie auch eine gans befonbere
jwe^tagtge <£ttm<btüng 1# b»er unoerfennbar. $a« Slßeö wirb bur«h
bte Statur gewtfermaafen »eranlaft unb möglich# gut unterst.
7. Sltfgemeine Sage unb ©nriebtung be$ ©artend unb feine
©arbar.
Bage wte auch über bie fltmatif^en unb geo#
©arten« wirb fpäter in Sßerbt'nbung über
■ Ä -
ber bcßänbigen 25er ^
153
Kultur im freien (Erbboben 9täßereS witgetßeitt »erben, für jefct nur
(Einiges über bie ©ejlalt unb innere allgenteine GEtnrtcßtung/ bcfonberS
beS alten ©artenß. 25er ganje je$rge botanifcße ©arten bittet ein
ganj regelmäßiges ^arattelogram, beffen 3nßalt etwas über 14 fcßwe*
btf(ße Tonnen «anb beträgt unb beffen größerer Stßeil nocß auö bem
alten ©(bloßgarten befielt, an ben ftcß bem ©cßloffe gegenüber bie
neue 3«8®be, ein SSieretf, anfcßließt. 2)ie großen 9tubbe<ftfcßen
Slßoruatleen, bie wenigfienS für uns uuncrgleicßlicß große »egetabtlifdje
SDtonumentc aus einer in jeber Sejteßung beferen Soweit famntenb
ftnb, bilben im alten ©cßloßgarten etwa eine £ufetfenform unb fönnten
mit bem ©(ßloffe »ereint gefeßen, bie ©runbt'bee ju einem (Eßrenterapel
»erratßen, über beffen ©ewölbe in einem befonbern £empel bie 33tlb?
fäule ?inne’S tßront. 3 nt Innern btefeS ©ßrentempelS waren jur 3e&
beS franjöftf<ßen ©artengefcßmacfß im »origen Saßrßunbert allerlei ecftge
Figuren augebratßt, bie jebocß je$t ganj »eränbert ftnb unb wo jefct
unfere ©taubenquartiere angelegt ftcß bejtnben. 2ln jeher ©eite biefer
Duartiere fteßt man tm frußeren ©efcßntacf ©«ßtlber barßeßenbe 33eete, »on
benen bie mittleren runben ju£ügeln um gebilbet ftnb, bie anberen länglitßen
2)r eietfe aber $u Rabatten »erwenbet werben, bie et'njtgen SBlumenra?
batten beS ganjen ©artenß. 2luß biefem aßen feßen wtr, baß ber
©arten eben fo wenig franjöftfcß wie moberniftri t'ffc, fonbern nur re?
ftaurirt nadj bem urfprüngltcßen 9lubbecfifcß;gotßtf(ßett ®artengefcßraatf,ber
mit unferen fjrotnenaben in natürlicßen Sßälbent recßt gut abwecßfelt
ober contraßirt; eine Serbefferung bie jefjt erft recßt anfcßault'cß wirb,
ftnb bie neuen nun ßerangewacßfenen, ftßufcgebenben £annenßecfen.
25 ie Sängßfeite beö ganzen ©artenß, wie aucß feine fämmtticßen Käufer
ftnb »on SRorbofl nacß ©übwefl gerietet ober genauer »on £5. 9t. JÖ.
nacß SB. ©. SB,, fo baß alles mit bem 9tücfen nacß 9t. 9t. 2B. liegt,
»on woßer tm ©omnter bie ßerrfcßenben 9torbwtnbe weßen. 3nm
©cßu$e gegen D. 9t. £5. ßaben wtr 93tauern errietet unb fo unfere
fogenannten „©ärbar" ober befouberS gefcßüfcte ©artenabtßetlungen ge?
bilbet, wooon meßrere beinaße ben ganzen neuen ©arten auSmacßen.
25er beim ^inetutreten retßte SBinfel ober „ftnuß" jwtfcßen btefen
SBänben ober dauern liegt gegen ©. ©. 9Ö , weltße unfere bejic
©onuenfeite ift, unb »on woßer autß bie railbeften ©onnenwinbe weßen, fo
baß btefe SKauern ßter als ©onnenfang bienen. 3» eutgegengefefcter
Stußtung ßält ber retßte Sinfel gegen 9torboft bte fältefieu SBtnbe
wt'eberum ab. QEs mag ßter nocß bemerft werben, baß in unferm eben
fo »tnbigen wie fonnnenreicßen ober nebelfreien Upfala wir im Sltfge?
meinen nur feiten »on ftarfen ©türmen ju leiben ßaben, bagegen ftnb
fanftere, lang anßaltenbe Stabe ßäuftger unb lange Sinbfttflen eine
©eltcnßettj ein fonberbarer ©ontraft gegen ©tocfßolm, worüber fpäter
mcßr. Saß foldje ©cßu|mauern bei uns bebeuten, tann man ft(ß laum
beulen. 3m SUlgemetuen ift bei uns ber Scflwinb »orßerrftßenb, aber
wie fcßiteß er »om 3^pß9r ans ©übweft $um (Siswinb »on bem uns am
nä<ßften im 9torbweft liegenben balelarliftßen 2tlpenplateau wirb, lann
man ftcß faum »orjteßen. 25er ßerrfcßenbe Dftwinb. tfl bagegen feßr
»erfcßieben, wenn er aus bem uraltf(ßeu ©ibtrten als 9torboß, ober
wenn er »on ben ponttfcßen, b. ß. fäbrufftftßen ©teppeu als @übofi
154
weht. Der birecte «Rorto- wie feer birecte Sübwtnb ijl bet und giemli$
fetten unb weht er, fo wirb er burch bie Dftfee gemilbert.
8. pertob ett ober (Sporen ber je^igett prafectur, Um&tlbung
be$ ©c^Iofgartenö gum botamf^en ©arten.
Bon biefen aßgetneineu Benterfungen fonttnen wir nun gu bem
neuen ©arten. Borljer mag noch bemerft »erben, baf wenn man nur
über wenige bittet gu verfügen hat, H nen« Einrichtungen auch nur
nach unb nach au«fnhren taffen. So haben wir in nnferer ^5räfectur
etwa »ter (Sporen tn ben ©artenarbeiten: 1. $ertt>etlung be« Erb*
raunt« gu oerf^tebenen Bwecfen gwifepen bem alten unb neuen ©arten,
2. Erbauung non noch fehlenben gweefntäftgen ©ewächöhäufern, 3. Ber*
beferung ber Dopffnltnr tu aßen Raufern unb 4. beffere Bearbeitung
eher Berbeferung beß Erbbobenß, wie auch Schulung beffetben. 9ia<h
btefen nie r un« gefaßten Aufgaben finb wir im Aßgemeinen wä$rent>
ber »ersoffenen 20 Bah« ber gegenwärtigen ^räfectur ju SBerfe ge#
aangen, obgleich bie (Spesen natürlich feine ©rengen haben. 3u An*
fang ber ^präfectur, tut Bah« 1830, war fc^on ©ufta»’« III. befannte
grofe ^ra^tgebäube für färamtliche wiffenf^aftti^e Arbeiten Sinne’«
nicht nur »oßenbet, fonberu auch fchon burch ben ©ebrauch erprobt.
flRan hatte ftch aber »ergeben« bemüht burch btefe« £au« aße anberen
fjflangenbäufer entbehrlich gu machen, benn e« war unb bleibt noch *#
SJirfti^fett nur ein grofeß Eonfer»atorium au« mehreren tatteren unb
wärmeren Abteilungen beftehenb, bte fämmtlich mit hohen bunften
Fächern, unb mit nur aufrechtftehenben Borberfenftern nicht einmal »on
htnreichenber ©röfje, fo bah burch btefe wenig Sonnenlicht unb Bärme
etnbringen fann, »erfehen. 3u einem ^rigibartunt" hätte ft<h ba«
gange ©ebäube wohl geeignet, e« faßten aber auch wärmere fangen
barin fultioirt »erben unb ergeugte man bie erforberli^e Bärme mit
£ülfe »on Dünger unb Sohe, aber in ber Säuge ber 3eit entjianb ba*
burch fo »iet Ungeziefer unb ba« gange würbe fo unrein, bah aßes bem
Berberben prei«gegeben fchien. Btan erweiterte bie genfer, fogar
gange Bänbe beö groben ©ebäube« würben in ffenfter »erwanbelt,
aber baburch erhielt man immer noch feine neue @la«häafer mit fthräg*
liegenben Dachfeuftern, wie auch nicht bie gum Bebecfen im Binter nöthi'
gen Saben. Da gur Errichtung neuer ®ewäch«häufer Weber im aßen
Sshlohgarten noch neben bem neuen ©uftaöianifchen Drangertegebäube
fJIa$ »orhauben war, fo würbe ein Stücf Sanb hingugeuommen, woburch
ba« grobe Draugeriebau« mehr nach ber «Witte hin gu liegen fam nub wirb
fann fo al« Eentralpanft für ba« ©ange benufct AIfo hat ftch ber
Ebarafter be« ©arten« mit ber 3eit auögebilbet unb wirb ftch wohl
noch weiter unb »etter au«btlben, »ießeicht noch gu einem ©arten, ber
feine« ©Ie«hen fachen wirb. Bie bie @ewäth«häufer gelangen ftnb,
herüber h«t fich £err fJrof. Dr. £orn fauch in Otto & Dietrich’«
©artengeitung VIII., 1840, p. 29 sq. au«gefpro«hen, unb wie £etr
Daniel Btullcr in bret Bahren nufere DopfpflangetuÄuitar »erbeffert
hat, brauchen wir h*« nicht gu rühmen, unb »oßen nur aubeuten, baf
155
bamit bie fern erßen oben angebeuteten Spocßen ober neueren 23er»
Befferungen einigermaßen oottenbet ßnb.
- 9. Kultur auf freien ©rbBeeten in Raufern unt)
fonfi Befcßranftcreu Daumen
kommen mir nun rneßr prn ^auptgegenßanb nnferer SlBßanbtung,
nämlicß p ben neneßen 23erBeffcrungcn in ber Kultur ober ©e»
ßanblung auf freien (SrbBeeten. <5$ iß ßinlängficß Befaont, baß bie
gange £opffuttur etwaö S?ümmerlicße$ ßat, benn bie weiften £opfge*
»äcßfe — einige SluSnaßmen jeboeß abgerechnet — gewähren felbß Bet
ber Beßen ©eßanbtung einen nur lümmerlicßen SlnBltcf, bagegen erretten
btefctBcn ©ewäcßfe in einem freien 33eete ißre faß natürliche Starte,
tÄuSbitbung unb ©röße unb iß biefe fiulturmetßobe Befonberö für unfer
jc$igeö ^nßitut p Upfala feßr geeignet, pmal fltma unb ©oben gn
£ülfe fommt, benu man bürfte fcßwerlicß in anberen ©arten fo riefen»
hafte — in einem Sommer Bis p 2 ßlafter aufgefeßoffene — ©e»
»äcßfe gu feßen Bekommen. Um fo raeßr man ßcß muntern muß, baß
in ben Statuten ber Untöerßtät oon früßeften 3eiten ßer ber ©arten
je§t noeß feßwebifeß ;>Oertegärd“, wie ber ©ärtner „Oertegärds-mä-
stare“ ßeißt, um fo weniger foffte bie elegante 28elt Slnfpriicße auf
©turnen gu ©ouquetö bafelBß ma$en. 3n ©egug auf bie freien <5rb-
Beete fo fanb man feßon früßer in bem großen Drangenßaufe pei ff ei»
nere SIBtßeifungen mit fofeßen (SrbBeeten, nämlicß einen fogenannten
^almenraum unb eine meßr teraperirte neben ber 2lIoe»2lbtßeiIung, Beibe
waren fo fcßlecßt wie ba$ gange £au$ eingerichtet, eine für ben ©e»
Brauch wäßrenb beö Sommers, um herauf im ^rüßjaßre ^ßanje« au«
ben köpfen auSgttbßangen, bie bann im iperBße wieber eingefefct war»
ben, ein anberer gunt UeBerwintern oon ©eßräueßern oßne trgenb einen
£eigapparat, was jeboeß nießt gut gelungen iß. Uebrt'genS fei ßier
erwäßnt, baß eine ©ienge oon SrbBeeten auf bem „Orangerigärdtt für
©eorgtnen, ^ucßßen, Petunien, ©erbenen ic. ßcß Beßnben unb biefe
fjßangen reißt gut geheißen, obgleich .unfere Sommer für biefe Slrt
fjßangen nur ßöcßßenS brei 2J?onate bauern, ßatt oter, wie e$ in
2>eutfcßtanb ber §atl iß, wa$ einen Bebeutenben Unterfcßieb auSmacßt
3n ben neueßen ©erbefferungen geßört eine gange SRetße oon ©ranit»
mauern gur Slntegang oon fogenannten Srbßdufern Beßtmmt, oon btefen
dauern iß feßon ber oierte Xßeil feit einigen 3aßren im ©ebraniße;
man gießt unter beren S<ßuß, oon Sonnen* unb ^euerwärme nocß nn»
terßüft, bie fcßönßen einjährigen ©ewäcßfe, bie in unfern furgen Som-
mern eine erßaunlicße ©röße erreichen unb ßier Bis ©nbe üRonember
gegen §roß unb Unwetter gefeßn^t, gu ben Botanifcßen ©oriefnngew
betrugt »erben fönnen. SSäßrenb beS SBinterS werben biefe Srbßäufer
für Xoofpßanjen Bemrßt, bie ßcß barin Beffer grün erhalten als irgenb
anberswö unb bann im grüßjaßrc reießließ ©lumen p ben ©ortefungen
liefern.
156
10. lieber ©cfmeefchmelgung, bereu ©influfj «»f ^u^ur *>c$
(5rt>bot>en$ im ©arten unb ©ntwäfferung beffelben.
(gfye wir gur freien Sanblultur int ©arten gu Upfala übergehen,
ifl ci nothwenbtg ber eigentümlichen Qtrfchetnung in 5iorbfchweben:
ber ©chneefchmelgung unb @idbrü<he" (Sdlojjning , Söbrptntng) iu
erwähnen. 3« ben »ormenfötu$en Setten tfl oermuthlich bie gange
Sberflacfe ©chweben’d oon btefen <£tdmajfen bebecft gewefen unb bad
SSorfchieben biefer ßtdtrüntraer behüte ft<h über bie Djlfee btd »eit in
3Deutf$Ianb’3 unb Stuplanb’d Ebenen. 3e$t Jjat man noch alljährlich,
freilich in fe$r oerlleinertem SDlaaftjlabe, Srföetnungen baöon, woburch
bie ©rbarbetten int grühjahre fe£r erfchwert werben. E£>ie gange @$nee*
raaffe, bie ftch öont 5tooember btd 2lpril angefammelt hat, unb nur
burdE» geringes Sauwetter »ernünbert worben ifl, gerfchnülgt bann mit
einem SDtale unb um fo fchnefler, je fpäter ber ^rü^Itng eintritt. 2)ad
Serge^en bed ©<hnced in Saffer fängt fonberbarer SCSeife in ben |c>
heren Legionen guerfl an, t’nbem bie ©onne bafelbfi meiftend weniger
burch üftebel oerftnftert ifl unb wärmer einwirlt ald in ben unteren SRe-
gionen. 25er nun oben gefthmolgene ©t^nee, bnrch 9ta<htfröjle wteber
tu Sidutaffen umgefchaffen, fcpiebt ftch in abgebrochenen ^ertoben fcht<h''
tenweife über bie unten angehäuften ©c^neemaffen. Sine« begriff non
bem eben ©efagten fann man ftch im kleinen machen, wenn man ft e$t,
wie bad ©chneewaffer oora ©$lof$ügel im ©arten, ober wie Stuöfän*
ber oft fagen oom ©djlofjberge ^eruuterfiieft unb ftch am untern (£ube
bed ©artend über ben bort fdjon gelagerten ©^nee^ nnb Stemaffen an*
fammelt unb ed bann entflieh lange währt, ehe atled geduldigen ifl,
woburch bte grühjahrdarbeiten ungemein »erbätet werben unb ber <5rb*
hoben felbfl hier mehrere 2So$en noch nnbearbeitbar ift. Um bt'efe für
bie Kultur fo großen £inbemiffe and bem ©arten gu entfernen, war
bie Anlegung tiefer Slbgugdgräben bis auf bie an ben ©arten fbfjjenben
gelber notbwenbtg. 2)iefe Arbeiten, fo nothwenbig unb gwecfmäjh'g fte
auch für ben ©arten ftnb, würben bennodj »on otelen ber im ©ommer
im ©arten promentrenben Herren wenig beachtet unb fogar für nnnöthÜJ
erflärt, obgleich man hoch nur beabfühtigte ben ©arten mit alten feinen
int freien SSoben gu fulttsnrenben ©ewä#fen unb mit feinem föniglteh«*
fSatlafie im fcf>onften ttalienif^en ©tple erbaut unb bie herrltchjlert
natnrhiftnrifchen ©ammlungen enthaltenb, moglichfl nu$bar unb gefunb
gu machen, für welchen 3»etf leine Koflen gu grofj fein foltten. 2)tefe
in ©tein gemauerten SBafferleitungen ftnb je£t bnrch bie gange Sänge
bed ©artend, befonberd bnrch bie 6 Quartiere ber perennirenben fPflan;
gen, bid nach bem ©chlofwatt fortgeführt unb werben mit ber Seit
auch fettwärtd gwifchen bie eingelnen 33eete ^ingefu^rt werben, ba man
ftch nach ötelfährigen ^Beobachtungen übergeugt hat, baf in unferm and-
uehmenb flatfen Sthonboben !aum eine gu ftarfe SErocfenhett ober <£r;
Wärmung fchabet, aber beflo häufiger gn oiel 5t äffe nnb bte barait oer;
bunbene uiebrige SEemperatur.
11. Upfftfa afö fonnenreicße int 93ergfe«$ ©tocfßolm
unt> baßer t>ic Neigung ber ©rbe gegen bic ©omte mistig iß,
je großer je befer.
Um noeß rneßr über feie Steigung fee« Sofeen« gegen feie
@onne ju fagen, iß e« »oßl erß nötbig einige Sorte über feie große
»efeeatung feer ©omte für feen upfalifcßen ©arten mit$utßcilen. 3«
©tocfßolm fagt man, baß e« in Upfafa faltet fei al« in ©tocfßolm,
unfe baß e« befer wäre einen folgen ©arten in ©tocfßolm ju beffcen.
3lnbere Umßänbe unbeachtet laffenb, fönnen wir entgegnen, baß Upfala
®oßl mehr feen Slorfeweß-Sinben anögefefct iß, aber fetefer Uebetßanb
»trb erfefct feureß feen größeren ©onnenreicßtßum feen Upfala genießtnnfe fee-
feentenb rneßr genießt al« ©tocfßolm. S« iß oben feßon ermähnt miet er ©arten
ju Upfala eingerichtet iß, um falte Sinbe abjuhalten unfe um ©onnemoärme
aufjufangen. ©tocfßolm unfe Umgegenfe iß bagegen ganj geeignet 9tebel ju
erjeugen unfe ju erhalten. SJtan fennt »teil eicht feine ©egenfe in feer fo ote;
lerfei SDftfcßungen fee« Safer« entßeßen unfe ßeßen bleiben, nießt nur fuße«
mit faljtgem, fonfeem auch umgefehrt faljtge« mit fußem unfe j»ar
ganj unregelmäßig ju oerfeßiebenen Beiten, »obureß eben aneß feie un-
geheure periobifeße ©terbüeßfeit unter feen Bnfuforien unfe bergleicßen
Keinen Drganifatiouen befeingt ju »erben feßetnt, »ie aueß anfeerer-
feit« feie ©rjeugung feer je§t fo merfmürbigen Suß^nfnforien ßerrüßren
mag. <£« fragt feß noeß, ob man feen befonfeer« üblen ©erueß feer
Sftnnßeine, feer ©tocfßolm tro| aller löblt’cßen polijetltcßen SSorfeßrun*
gen fo feßr auÄjeicßnet, unfe bet felbß bi« auf feie ßöcßßen fünfte feer
fo felfenreicßen ©tafet feß erfreut, felbß tu feie ©ärten unfe feeren
atäumlicßfeiten etnferingt, fearau« ju erflären oermag?*) Rann man baßer
nteßt aueß bte tu ©tocfßolm fo ßäußgen ©emittcr erflären, baß Witter*
ßolm’« Strcßtßura am ©nfee oon <5ifen gemalt »erben mußte? 3n
allen fetefen Sesießungen bilbet Upfala einen »oßl ju be»unfeernfeen
©ontraß gegen ©tocfßolm. Die ©ewitter gießen um Upfala ßernm,
oft ungemein fcßneU oon ©tocfßolm ßeranjicbcnb, ßäußg feroßen fte
»ocßenlatig, eße fe lo«brecßen. Jpterburcß erßält Upfala oft täglicß
158
einen ftunbenlangen, oft felbft tagelangen ©onnenfihein, ber rn'^t fotf genug
SU fefäfen ift, währenb ©toct^otm in Stegenwolfen eingehüllt liegt. 33on um
fo größerer SBidjtigfeit ijt b«hcr bet uns auef bie bejtmöglichjle Anlegung
beS »obenS um eine Steigung beffelben gegen bie ©onne ju erjeugen.
Sine gehörige Umgeftaltung ber <5rb Oberfläche ijt bei uns auef fonber*
b «rer SSeife leister ju bewirten, als eine nu&engebenbe SDtifd>ung. Um
fern fet>r ferneren Sbonboben burdj »eimifchung »on ©anb erleichtern
SU wollen, würbe nic^t »ergeblieb f ein, eS würbe aber mit ber 3eit
unglaublich »tel ©anb er forb erlief fein, unb man würbe bnrcf bie über;
mäfige Slnftbwetlung beS »obenS eher »erbinbert werben fortju fahren, als
man gans sum 3i^le gelangen würbe. 3 nt Vergleich ift eine abgemeffene par;
tiettc Steigung gegen bie ©onne weniger föwer su matben, als man ft<h
wohnlich »orjtelltj nnr babureb, baf man sugletch beim St ap ölen beifee Sir;
beiten bereinigt, nämitch ben »oben untermifebt unb ft<h neigen läft,
gelangt man am beften s«m 3«I- Unfere bisher ange feilten 33er;
fuche ftnb ermnnternb ausgefallen. Stuf einem fo bearbeiteten »oben
fann man auch bei nns bie ©tauben unb ©träu<her bebeefen, ohne baf
man im ^rühiafre alle Jansen »erfcbimmelt unb »erfault ansutrefen
ju fürtbten h«t, was berffatl ift bei unfern fo »ielStäjfe abforbt'renben
S^onboben. Sie Steigung beS SrbbobenS muf auf etwa 17 — 20° an*
gelegt werben, was wohl beträchtlich« ijt als eS auf bem Rapier er;
febeint, ba bie mittlere ^nclination beS^tc be Teneriffa nur 12° 31'
auSmacht. Sie weiften unferer fo geneigten flächen werben wohl nur
etwa 2 Sllen $$erpenbicnlar;£öhc betragen unb fonnen am näehften mit
ben „warm borders“ ber (Snglänber »ergli^en werben. Sine $lä($e
haben wir jeboCf fefon fertig am $nfe beS ©$lofhügelS, bie 2 Klafter
^>öhc unb 60 Klafter Sänge enthält unb für Koniferen beftimmt ift.
SS ijt nun anCf unfere Slbftcht auf btefen ffarl geneigten $lä<hen s«
»erfud>en, ob bie Kartoffeln nicht gefunber ausfatlen follten, als eS anf
bem hieffgen fetten £fwnboben in ben lebten fahren ber galt war.
Sie Kartoffelfranfheit mahnt uns ben »oben 5« »erbeffem, unb wir
wollen eben mit biefer ^ftanse ben »oben erproben unb erforfchen, ob
berfelbe ftdb für einen botanifchen ©arten eignet. Sie fiartoffeilranfh«*
ijt eben feine fo ifoltrt bajtehenbe Kranfhett, als baf fte nicht au<h an*
bereu fSflanjen angefen feilte. *)
*).©« Atropa BellaJoi
:n ^Jflanjc nicht nur
b als möglich baoon
ttjeln ber Kartoffeln
: ^ffanjen, bie giftig
„ -.8 Crbrenhs iff bah«
e ^ffanje pffanjen, wo fürs »*»«
:n 3 eit taffen bie in ihm beffnblicpen
SaS aßjährticheSBefäen unb »«hflanjen
160
in beit befielt ©onnenfang gefegt »erben. *) Die nenefle Sinricbfong
bafelbfl tfl ein balblret'Sförmtger £ügel mit ben beflen Neigungen gegen
©übofl ttttb ©übwefl. (Stn nu’t Steinen gepflaflerteö nnb mit ©anb
bebetfteS Seet nimmt bte tatteren nnb tempert'rten ©aftyffanjen tnt
©omnter attf. 2Bte »etter ^»tf^en fonnefangenben fetten nnb ber?
gleiten SEfianern alte Säume unb ©efiräucbe ans ben Steptb arten nnb
^rtgtbarten attjä^rtt^ aufgeflettt unb tn ©rupfen öertfyettt werben, mag
hier unerörtert bletben. @ine befonbere ©ette gefdjü|t gegen bte 5D?tt?
tagSfonne nimmt bte Qtricaceen unb anbere auflraltf^e unb captfäe
Pflanjen auf, bte ^ter beffer jtt gebeten fc^etnen, als tn ihrem öflltcb
gelegenem ©laSbaufe.
Die noch übrigen ©Urbar braunen nicht näher erwähnt jn »erben.
14. £>te Senui5ung te$ alten ©artend §u ^ejlfic^fetten
unt> §u 2lf>baftungen ber SSorlefungen, u>o$u ber neue ©arten
t>a$ Material liefert.
Die Scnufjung beS ©artenS tfl etwas fo SejetchnenbeS ober
©^arafterifltf^es, baf »tr barüber noch Sieles erläutern unb oerootl?
flänbigen fönnen. Der alte oon SKubbecf angelegte fimt’gltc&e ©<blofj?
garten würbe oon- König ©uflao III. ber Unioerfttät gef^enft, mit
ber Sebt’ngung, baf er fo wie er war ats ein SDtonument, oon bem
ber König ein grofer Jreunb war, fotfte beibebalten bleiben. 2Bte aud>
ft^on erwähnt, tfl tnt Allgemeinen ber f)aupttbeil beS ©artenS nicht
oeränbert worben. Der ganje je£ige botanif^e ©arten befleht mithin
ans jwet ftch ganj unähnlichen £auptabtbeilungen, bte ftch gitm befferen
©ebraucf wobt mehr oeretntgen unb oerbeffern liefen, aber auch ge?
wtfferntafen wt'eber fo gegen einanber freiten, baf eine anbere gewöhn?
liebere, atfgenteine Senufung wobt nteft erbadjt werben fann. Der
alte ©cblofgarten mit feinen etwa breiftg (Ellen breiten Ahorn?Alleen
unb feinen fafl no<b breiteren ©anbptänen t'jl eigentlich nur ein Schau?
garten, ber fl<h ju ^efltt^tetten ber Unioerfttät, befonberS $u ber in
©Sweben noch recht fefttijh begangenen Promotionen febr gut eignet,
unb bet werben ©elegenhetten ber ©arten oon 2J?enf<hen überfüllt tfl.
2Ranibo ber Sefather fragen bann nach ben botantfeben Schäden, unb
ba oon benfelben nur wenig ju feben tfl, fo bejet^nen oiele gfrembe
biefen ©arten nur als einen Suflparf, nnb fte haben nicht Unrecht, ba
fte oon botauifeben ©egenflänben nichts feben, tnbent bet folgert fqlti?
*) SSetdjcn Slaebtheil eine fchlccht gewählte SuffteDung ber Pflanjen wäbrtnb
beS ©emmcrS im Serglctch jh einer gut gewählten hetborsBbTingen »ermaq, fann
au* gcfdütbrtuh erwtefen »erben, kenn oor 1830 würben alle Lorbeerbäume gegen
^erbofi, um bte Solonabe oon fafltim ober baS ?tnn<Tfche portal, etne
Jtacbabmung »on 'bäjtum, $u gieren, in ben ftorbofhombfana gesellt. Die golge
war, m aUiäbrltcb einer ber größten entging; feit 1830 flehen biefe Säume gegen
©tibofi, ben heften ©omtettfang geniefenb, unb tfl fettbent auch noch feiner etnge?
gangen, tm öegentbetl warfen fte fo fiarf, bq# fte jum £erbfie tüchtig prücfge=
fchnttten werben muffen, um fte in ihre Sintcrquartiere bringen ;u fönnen.
161
t$en ©eranlaffungen man genötigt $, alte« botanif^e SBertböolle gu
»erfchliefen, batmt bet feen grofartigen ^rtmtenaben ber feflltch »er?
gnügten, gum Stiert auch etwa« beraufchten Stenge (benn in ©ehweben
wirb bte 3«genb im grnMtnge f<hon btrnb bte «Katur leicht beraubt
ober fo gu fagcit „©etfntannifeb") nicht gu »t'el © «haben ungerichtet
wirb, ©er neuere nnb eigentlich botaniföe £aupttbcil be« ©orten«
ifl bogegen al« eine 33orratb«fammer gu betrauten*), worin affe« raöglichfl
eng angelegt tfl, fo bie Sßege unb ©finge nur für gwet ^erfonett, um
Hfto me^r 9Sta£ für bie ^fangen ju erbalten, ©ehr . beengt ftnb
leiber bie neueren Käufer unb ftnb btefelben fo mit ^fangen angefüllt,
baf} man ft<h bartn nur mit SJSorft^t umbreben fann, ohne etwa« gu
gerbrechen ober Söpfe umguflofen, mitbin fann ein ©efu<h non sn'elen
^erfotten auf einmal nicht geflattet werben, obgleich jebe eingelne ^Jerfon
überall 3«tritt hat-
15. Ueber bie QSorlefuttgen unb tßerforgung berfelben mit
sPflangen.
3nt ©arten gu Upfala ifl battf>tfa^li«b alle«, wenn au* nicht au«;
fiblieflitb barauf berechnet 9$flangeneremplare in gehöriger STOenge iu
ben botanifchen SSorlefungen auf ber Unioerfitat gn erlangen, ©aö
fehwebtfehe Klima unb anbere ©erhfittniffe machen, baf wfibrenb be«
©ommer« feine SSorlefungen gebalten werben unb baf bann bte Kni-
»erfttfit giemlicb beröbet erf^eint. ©te 3abl ber ^fiangeneremptare,
welche wfibrenb be« ©ommer« mit ©orft djt au« bem ©arten abgegeben
wirb, ifl bafer nicht febr beträchtlich. 3m grühiahre taffen ft* ber
Kälte wegen bor Slprt’I faum tebenbe £au«pftangen tran«portiren, um
welche 3cit bie erflen botanifchen SSorlefungen mit ©enu^ung ber £>au«*
pflangen gehalten werben. 3m 2flai werben wteber£au«pflangen mit ©tauben
au« bem greien benu§t. 3ö ben SSorlefungen im £erbfle werben nun
bie meiflen ^fangen gebraust unb wirb gn Hefen alle« erfpart unb
aufgefammelt. ©ei btefen ©orlefungen werben bie <£cemplare an bie
Bubörer »erteilt unb gehört biefe ©ertbeilung ber ^fangen mit gur
Hauptfach e unb gwar werben bie ^flangenexemptare guerfl in ©lüfte
unb fpfiter mit grüchten oertbeilt. @« ifl ein ^aupteharafter unb wtr
meinen ein ©orgug eine« „©orlefung« = ©arten« wie ber nnfrige bie
l nicht ohne SSeranlafang, baf $>err ©aniel 2»öU
^arbeitete, bie3bee auöfrracp, aUcö Sotanifcbe
c »erlaffen.
wett £err JKuüer ju geben tackte unb wa« er im @üme batte, al« er Weiter tu
miJeni<äet/f?rn 1 9^ lw jL?27) ;°tn Umgestaltung schreibt, ifi
mtr m«bt flar, ba feine wettere Srflarung folgte, unb fonnen roch fcbwerlicb anfere
bte ©firtnerei
orbnen, fonberu al« ungebübrti
S3otanif ifi ©antel fffilter’« 3fam
23?einung«äu&crung nicht einmal nnt«-
fertlaffen. gtne halbe c
Siffenf^aft tf im botanifchen ©orten eben fo gefährlich al« anberömo.
Bemerkungen einer tteife }c.
(5ortfe6«r.8 »on ©tite J9.)
3m Souterrain beß großen ©ebäubeß ftnb berfchiebene pflüge,
Sggen, ßSetnignngß# Jpeufehr# unb Säemafchinen aufgejMr. Dann Be#
ftnben ft<h in ben oberen 3immern Siobcflc oon oerfc^tebenen Spinn#
räbern, worunter auch ein grofjeß, woran fechß ^erfonen gugleich arbei#
obern Sieb heruuterfaßenbe Äorn tfl baß fchwerfte,
^weiten Sieb auf eine anbere Seite ^erabfaffenbe ©etraibe tft baß
letztere. Daß gan$ leiste Korn unb ber Staub faßen fetif recht nach
unten. 2lu<h befanb ftch eine Stenge Sl<»<h$ unb Seibe im ©ebäube,
maß im Sanbe erzeugt war, fo wie im großen Saale oiele Kornarten
unb ©raßfamen fammt ben halmen, Schoten unb lehren, wie eine
ähnliche Stufierfammlung lehrreich unb finnig aufgefleßt bie beß f>erra
Seppe in 9toftotf tft. Die Sibliothef biefer Stnflalt jähtte bamalß
2725 Serfe unb 44 Sournale. So jweÄraä^ig unb fehenßwerth äßeß
biefj war, fo oerftcherte mich hoch ber herrDtrector biefer Stnftatt, b oft
man in Hohenheim in biefer Slrt fchon weiter oorgefch ritten fei. 3<h
aber muh geftehen, bah 2lßeß waß Slgrifultur umfafjt unb baß Seach*
tenßwerthe biefer Sfofalt mir, alß 35jährigeß Stitglieb beß „raecflem
burgif^en patriotifchen Sereinß", fehr oiet Snterefe gewährte.
tteber bie Schäle ber Sibltothecf, über Schlöffer, Qrotonaben, Ktr#
chen unb otelen Kunflgegenfiänben Stünchen’ß fchwetge ich, meil bieß
auß Mangel an 3eit nicht in meinen ?lan gehörte, unb ohnehin fach-
funbigere Vertreter gefunben höben.
^ Schleihhetm, Köntgl. Suftfchtof, 3 Stunben oon München. Dieß
Schloh lieh König Start’milian aufführen, um baburch bie trifte
Segenb hier 5« heben, unb nach SSoßenbung beß Saueß Sth«ulufige
bahinjujiehcn, welche 2lbft<ht baburch/ bah $»er im Schlöffe eine reiche
Stlberfammlung auß »erf^iebenen Schulen aufgefteßt warb, erregt
würbe. Später würbe hier unb in ber Umgegenb auch eine SBtrth#
fchaftßanftalt gegninbet, mit 50 3öglingen. Schwelerei, Stuterei mit
74 9lace#^ferben. Die 9>ferbe frahen gßpar-fet # Jpeu lieber alß baß
oon anberen ©räfern. Stproler unb Schweizer Kühe, fo wie einige
60 Dchfen im oojugli^en 3nftanbe. halbjährige Kälber oon 150—200 ft
fchwerj bie Dchfen erreichten oft etn @e wicht oon 1200 *0, unb würbe»
mit 100 — 170 fl bejablt. Sn Schlet'hheim unb noch auf jwet benach*
barten ©ütern fianben 3500 Schafe. Kleine Saubohnen unb oiele
Kornarten würben im Bereich biefer groben Slnftalt gebaut; bie Selber
ber erfleren Srucht mit einem Stoß* bearbeitet, unb bie Söhnen ge*
f<hrotet unb gu Satter unb Stauung oerwenbet.
23on ßJtünchen nach Augsburg würbe ber Soben befer, waß ber
üppige loggen unb Spelj bewieß. Son Slngßburg fah id), ba bie ^o#
fi«h hier nicht lange aufhielt, trar fehr wenig. Son Augsburg über
Surja^, Solfecf , 9?aoenßburg nach SZeerßburg. Sletn frennblich«*
Strth, bei beut ich übernachtete, geleitete mi$ biß auß Ufer beß So-
benfeeß. Dt'efe jwet Steilen breite Sahrt aber ben Sobenfee, mit ber
groben Snfcl, fo wie bie Ufer beß Seeß, bie Slnficht Konfus :c. bilben
einen irapofanten Stnblicf. Son bem gerichtlich berühmten (fonfaaj
f<hlü3 i# meine Dout nach Sch«ffh<*«fea ein- 2>ie Selber glichen
©ärten, worin Saßnufj* Simen# unb Kirf^enbäume zahlreich jn fehen
166
waren. Stuf ber Sergböpe baS ©cplofj ©epariteef, bem Könige bon
ipotfanb gehörig. 2lm 12. Soll fyattc ber Sein im 2$ate abgeblüpt,
bie Sieben waren auf &— 10 klugen gefc^m'tten unb paarweife in einer
fünften Siegung an einen pfapl geheftet. Die fecpSgeilige Sintergerfle
war fepon eingefapren, ©pelg unb Stoggen reiften. Sor (Se^aff^aufen
bie alte geftung Dwiel. hinter ©epaffpaufen ber berühmte SR^einfatl.
Die Srücfe über ben Sibein ijl 270 ' lang, unb erinnerte miep an bie
fepöne Srücfe über bie Düna oor Stiga. £err ©cpuIteS in 3»**$
batte bie ©üte mir bie <Sinfid>t in baS 20,000 flarfe Stömer’fcpe
Herbarium gu geftatten. Unter beu lebenben Pflangen pri* i<P befom
berS b^bor: Liuum narbouense, Amorpha Lewisii, Wahlenbergia
grandiflora, Grewia occidentalis, Ainmobiuro aiatuin, Acanthus spi-
iiosus, Ononis altissima unb Columnae. 3« ber 3üricper Sibliotpef
ift ein fepenSraertbeS SaSrelief ber ©cpwetg. 2tm 3«ri^cr ©ee bie
ffeßnng ©t. SlnbreaS. 3» Saben in ber ©cpwetg ftnb 714 warme
Säber, bie ben £)rt fe^r frequent machen. 3« ©^ingnaep befannte
©cbwefelbäber. — 2tm 16. 3uli nach 3«ö unb Siigi, bis gurn erften
SirtbSpauS beS Siigi. 3lm gufe beS #afenS naefte Reifen, unb baS
©cpneepaupt jur ©eite. Stotpflur mit 3 SBafferfäßen. Unten im rei-
genben Dpale 9 ©ennbütten, beren es auf bem Stigi überhaupt 40
giebt. Seim Siegen bilbeu ft cp auf bem Stigi unb Slotbftur eine SJienge
Safferfälle, alle bereinigen fiep in beu 2lbacp, ber prächtige Ueberfätte
bilbet.
21m 17. 3«Ü bei trübem Setter ging« gum Kulm auf ber @pi$e
be$ SRigi; bort laum angelangt, flärte fiep ber Fimmel unb fab icp
eine fo imponirenbe Sluöftc^t bon biefem 6000' b0^*1 ©ebtrge, baf?
mein müpfameS ©rfteigen beffelben glängenb belohnt würbe. SomKulm
fab man baS Suragebirge, ben 3üricpers, Sterwalbtjläbter; unb ©era*
batperfee.
SSom untern Dpeil be$ SiigigebirgeS fab man baS ©cplacptfelb
im QRorbatpal , wo ©uworow bon ben granjofen eine grofje 9Rie=
bertage erlitten , unb gwar bcSwegen , wie ©uworow in ber
Petersburger 3ritung behauptete, weil ihm bie Deflerreicper auf
bem §ufe naepgufontmen berpiefjen, ihn in ©ttep gelaffen, unb
gwar wie es bamalS berlautete auS Sleib. Sefanntltcp erlitten bie ‘
Deflerreicper eine mehrjährige Siieberlage gegen bie *frangofen in Italien-
©uworow laut barauf mit feiner Slrrnee naep Italien, feplug bie gram
gofen, berfolgte fte bis in bie ©cpweig, wo bie ^rangofen gwtfcpen ©e*
birgen eine fefte pofition eingenommen bitten, unb bie Stoffen — ohne
Seifianb ber Deflerreicper — wieber gefcplagen würben. — 3# wuf
um dntftpulbigung bitten, wenn t'cp burep biefe Sibfcpweifung bon ntev
n*ra Plan, in ben nur Stetfebefcpreibung , ©ärtnerifti! unb 23ota*
nif gehören, abgewtepen, inbeffen bie ©egenb, wo eine fo entfepeibenbe
©chlort geliefert worben, wo fo biele SRenfcpen getöbtet, fo biele
Säume unb Pflangen oerniiptet würben, war fo merlwürbig für mitp,
als baf? iep ihrer unb ber Segebenpeit barauf niept furg erwäpnen follte.
— 3m Sugerner ©ee liegen einige mit grofen Reifen bebedte 3**frin-
Stapsfelber warben auf bem 2Hbiö umgepaeft, unb bann mit Sraunlopl
bepflaugt. Sora ©ee fapren jwei behexte Srütfeu in bie ©labt, wooon
bie eine 1000% bie anbere aber 1100 ' lang ift. Suf ber für»
168
thus ovatus, Bobinia crispa, VirgUia lutea auf Sophora oerebelt.
Janiperus Oxycedrus auf Thuja oerebelt, Populus Atheniensis, P. ar-
gentea, P. marilandiea. ^adimittagS fuhr p auf bie Seinberge bcS
Serien Saumamt, wo auch mp auSgebef>nte Saumpulen ju ftnben
waren. ©o fah p au einem Sage in ben Sepungen beS £errn 35am
mann fo oiet ©chöneS unb Mer!enSwerthe&, wie es eben feiten anju-
ftnben ifi. SS war für mp ein grofer ©enufj bei ben ©ebrübern
Saumann $u weilen. Die ©ohne beS lederen fianben mit großer
0ad)funbe befonbere Steige biefeS bebeutenben StabliffementS oor. 2lm
anbern borgen geleitete mp ber £err Director Saumann Cb er ältere
Sruber war ^erjogl. enrtänbiper ©artenbirector gewefen) btS jur
nädjften ^Sofljiation, um oon b>ier aus nach ©trafiburg gu fahren. Durch
bie ©üte beS ^anbtungß^aufeö Dttraann & ©ohne, bem p bur«h
£errn Saumann empfohlen war, gelangte p in ©trafburg jum #errn
fjrofeffor Jammer. Diefer geleitete mp in ben botantpen ©arten
£ier fanb p folgenbe Säume ihrer ©röfe wegen bemerflp: Acer
monspessulanum 1 7*' ©tammbupmeffer , oon 45' £pe, Juglans
nigra 4 ' ©tamutburchm., 70—80 ' t)0<h/ Salisburia adiantifolia 1 '
Dupm., 18 ' hp/ Sophora japouica 1 ' Duprn., 35 ' hPr Quer-
cus Cerris 3 ' Dupm., 70 ' pp unb ein ^raperemplar oon Phönix
dactylifera. ferner ptte ,#err $*rof. Jammer audj bie ©üte, mir
baS joologipe, baS geologipe, baS mineralogiPe unb baS Slpotpfer?
Mufeurn ju jetgen. Dies oereinte Mufeum fotC nach bem in f5art’S
baS gröfte in granfrep fein. SSorjügip jiarf oertreten waren So*
raflenpftanjen, Schtniten unb Mineralien.
Som Münftertprm (450 pariferguf hP> ber jweite Sprm 200'.
SiS gur Krone beS erfieren führen 658 Dreppenfiufen) bie befannten
herrlpen gernfpten in bie Sogefen, über ben 3tpin mp Deutp*
Ianb bi«eio Stuf bem Münder waren Selegraben errietet, beren
eS 25 bis ^artS giebt. 3n ber protefiantipen Ktpe baS Denfmal
beS MarPattS oon ©a$fen. — Die 9iubrptS;2lu, wohin eine
Drapbrüde führt. Die Katfertn ^ofepp’ne weilte bort gerne. — Senn*
gtep im SIfaf ber Seinbau $um SSortpil beS KornbaueS belafiet ifi,
fo fanb man bo$ noch gröfere $Iä$en mit Sein als mit Korn befieöt-
3wiPen Solraar unb Straf bürg erreichte ber Setjen npt überall bie
$pe oon 2 '. Sabacf unb Kartoffelbau weibfeite $äuftg mit Kom^
arten, worin einzelne |>opfenpuben angebracht waren. Die üttjeinbrüde
na^ Ke^l ruht auf 60 Kähnen. — £ier fah p juetji bie (ginrptung,
baf bie gra^twagen währenb ber Ueberfahrt gewogen werben, unb
nachher ben Srüdenjoß entri^ten. 23on SabenjSaben beginnt ber
Seinbau wteber ftarf. Dief baS grofartigfe Sab was i^ fah* Der
©peifefaal ifi prachtooU becorirt unb über 400 ' lang. DaS Sabeh«uS
im fJart Sei ber Kirche bie heife Duelle. Solonabe unb fronte;
nabe trefflp beim alten hPliegenben S^lof im ©arten. DaS 0chp5
würbe jur ber Königin oon Saiern, 9iapoleou’S 9ipte, be-
wohnt. Son Safel bis ©trafburg unb oon bort bis Saben bejetpnen
bie Shaufeen, wemtglep in ber Sbene, Otele Siegungen, auch war bie
Sepftanjung berf eiben fehr trregulair. Dagegen nahmen fp bie ^ap=
pelaKeen oon Saben nach SarlSrpe fehr gnt ans.
169
3n SRaßabt angefommcn, futpte i<p meinen weitanb Eoffegen in
©tpbnbrunn auf, bet in bet 3wif<pengeit bem tiirfißpen Satfer feine
©arten in Eonßantinopel gegen ein namhaft faiferlicpeö Honorar, georb*
net unb oerfcpbnert patte, jebotp- einige 3«pre oor meiner Slnfunft wieber
in fein Baterlanb gurüdgefeprt unb Hofgärtner in Ütaßabt geworben
war. Ort war faiferlicp turfißper Hofgärtner unb icp bagegen engagirter
botaniftper ©ärtner an ber !. rufftfcpen Unioerßtät in Dorpart, als
aucp icp es oorgog, nacp ßebenfäprigen Slufentpatt Steßanb gu oerlaffen
unb mein SSaterlanb wieber aufgufucßen, um in SubwigSluß bleibenb gu
wohnen. — SKacpbem biefer mein wett. EoOegemüp im ©arten umpergefüprt
patte, geleitete er nu'cp ins ©cploß, wo unter anberen ©epenSwitrbig*
feiten mir aucp bie Berner gegeigt würben, wo im December 1797
bis Stpril 1799 ber Eongreß oerfammelt war, ber einen grieben gwißpcn
£)eutfcplanb unb ^ranfretcp abfcploß. DaS fatpolifcpe ©cpulfeminar,
baS Spceunt, eine große ©taplfabrif unb fcpon eingerichtete 5D?urgbäber
waren nocp bemerfenSwertp.
3m Karlsruher .fjofgarten Orangerien, Treibereien, ein großes,
jebocp meinen Erwartungen m'cpt entfprecpenbeS reicppaltigeS Arboretum.
— Botanifcper ©arten. — 2) er ^aoitton ber ©räftn Hocpberg. £pea*
ter, Daubßummeuanßalt, Bibliotpef. — Bon ftarlsruße nc\fp Durlacp
eine fcpone 2l£tee oon itatienifcpen Rappeln. 3» Durtacp felbß ein
atteS ©cploß mit einem ©arten,, worin eine auSgefwpie ©ammtung
oon Stopfpflangen. 3m Stptergarten pracptoolie Eichen unb fieferm
3n ©cpwepingen beim großen ©cf>Icf eine Üttofcpee. Sie SBänbe
biefer Biofcpee enthalten ©priicpe aus bem Eporau, bte rat'cp einiger*
maßen mit ber 3bee anSföpnten, in einem beutßpen ©arten eine SÄofcpee
gu bauen. SBäre aucp bie umgebene $5ßangnng ätpt tnrfifcp gehalten,
bann mbcpte baS ©ange noch leiblich anfprecpenb fein, ferner im
©arten ein ßponer ÜKarmortempel beS Slpotfo. 3a bem barauf per*
fpectio gufüpreuben ©ang bie ©tatuen beS $Jan unb feine ©rotte.
Dann ein Stempel ber Botanif, t’n beffen Sflifcpen eine glora, bie ©ruft*
bilber Stnne’S, Dournefort’S, Dpeoppraß’S itnb ^liniuS anfge*
flellt waren. Ein ßßon geformter Deicp unb eine Btetige Blpenpßangen
in D&pfen gegogen. ©epr oermißte icp ben 3»teßbanten, ©ep. £of*
ratp ©epto eifert, ber mit bem ©roßpergoge oerreifet war.
Bwifcpen ©cpwefcingen unb Bl an npc im eine ßpbne ^appetattee,
bie gwei 3apre früher bis auf 14' oerjüngt worben, unb gut auSge*
trieben war. Die Hopfenernte war in biefer ©egenb mißratpen.
Beffer ßanb eS mit türfifepem SBeigen, SRunfelrüben, Blopn unb Sar*
toffelrt j gwtfcpen legerer gruept ßanben eingelne Hanfßauben. 3n2)?ann*
peim iß ein Jliigel beS großpergoglicpen ©tploffeS burtp baS Bombar*
bement ber Deßerreicper gegen bie grangofen in Branb geßecft. — Der
©arten wirb oom Sfpein begrengt. — lieber ben 9fpetn ftiprt eine
©tptfbrücfe gu bem oormalS unter frangößßper £errfcpaft ßepenben
9tpein-Baiern. 3) er ©eploßgarten geiepnet ftep feiner Sage unb feines
fcpbnen 3?afenS wegen oortpeilpaft aus. 2ßem'ge gitrßen paben jebotp
fo oiele große ©cßlbffer unb ©arten, als ber ©roßpergog oon Baben,
baper bie ©arten amp im Mgcmetnen an befepränften Etats letbeu.
pr ben ©cpufc eines fSarfS wirft nwptS oonpeitpafter, als wenn man
biefen ber ^ürforge beS gefammten ^nblifums anpeimßeHt. ©o au^
170
pier eine Dafel mit ber Bnftprift: »Der ©cplofjgarten wirb piermit
befonberS unter ben @ipu$ bcS ^ublifumS gefletlt Der eigene Sille
ber dinwopner wirb mepr gegen' 33ef<päbtgungen oermögen, als btc
flreagfte 2lufjtcpt. ©egen btejentgen, bie tpre recptltcpe ©eftnnung oor
33efcpäbigung ntept abpält, bleiben bte ©trafoerorbnungeu in notier
Sirffamleit. ÜRannpeint. ©rofpergogltcp Jpofmarfcpallamtö Deputation.“
©epenSwertp in s2Ranpetm fanb tep bie $of*, früher 3efruten s Ktrtpe,
ben fJfälger £of, baS SRatppauS, ben ^arabeptag, baS KaufpauS unb
bte -Retfarbrütfe. Stuf einem grofen, mit einer SSarrtere oerfepenen ^Ia0
»aren ringsum potpflämmige Bignonia Catalpa gepftangt unb flanben
biefe am 26. 3«I* I» »otlfter Stütze, wäprenb fetbe bet uns in -Roth*
beutf erlaub nur fetten bor ber Sinterfätte reifet £>oIg erlangt, hafer
reitp btüpen fann als in ©übbcutfcplaab au<p attjäprlt'cp ntept fo,
33ei ber perrltepen ©tplofmune in f)eibeberg liegt ein ntept
grofer ©arten, worin faft jeber guf SanbeS benufct wirb, um 93erfutpe
mit auSlänbifepen Korn* unb ©emäfearten angufletlen. 6tne SRaffe
frember Äornarten naprn meine 2tufmerffamfeit fepr in 2lnfprutp. Da
nun fo biete Strten eines ©efcfleeptS bie^t betfammen gefäet werben,
was bet SSortefungen unb 23ergleicpungen gang in ber Drbnung ift, bie
©pect'eS fiep aber nach unb naep oernttfepen unb ntept eept gu ermatten ftnb,
fo wäre in einem öfonomif<f*botanifcpen ©arten loggen, Setgen, £afcr,
©erfie, Sutpweigen, ©pelg, £irfe :c. bon jebem ©eftplecpt nur eine
©pect'eS anjufäen, unb naep btefer Seife fortgufapren. Der fo geftpttfte
ats flei£ige@arten*3nfpector3Re$fer wirb mir biefe Semerfung gewtf
niept übet beuten, ba meine ^ftebenjäprtge Srfapntng mit Konterten, unb
bas Bengnif ber öfonontifepen ©efettfepaft in 9tiga meine retne Korn*
guept lobenb anerfannt. 9latp 14jäpriger Slbwefenpeit bon Sieflanb patte
ttp bie greube, gwifepen Dorpart unb SRartenburg gange ©epläge mit
meinen eingefüprten Kornarten rein erpalten gu fepen. Stufer biefem
SSerggarten gab eS in £etb eiberg notp einen ntebrtg Itegenben botant*
fepen, mit offiginetten fangen. Die SJergftrafe bon Jpeibelberg na«p
Darmfiabt war gum Dpetl mit eepten Kaflanten befefct; btefe ftanben
8 — 10" bon ben bte Spauffee begrängenben ©räben auf bem §etbe.
Sine fotepe gpanfeebepflangung läuft aber bem eigentlttpen £auptgwecfe, bte
©renge ber ©träfe auep bet buufeler 9?atpt angugeben, guwiber, unb werben
bie Säumebem Sltfer fetbft in beffen 33efieüung nacptpeilig, fo gut fup auep
biefetben auf tpretn fla$ befanben. 3m Darmftäbter ©eplofgarten fanb
«p niept biet HuSgegeicpneteS. 3n ber ©tabt bie fatpoliftpe Kirtpe,
eine SRotunbe mit bem Si^t bon oben. Bwifcpen ^)eibetberg bis etwa
eine ÜRetle bor Darmfiabt notp beträtptlitper 2Beinbau.
9?acp granffurt gefommen befmpte- ttp ben |>of* unb £anbelS*
gärtner |)err @eb. 9iing. ^>icr ftnbet man eine Sftenge ftponer fjftan*
gen bor. ^eu war eS.mir, baf Aeacia Julibrissin nnb A. glaudulosa
tm freien Sanbe ftanben. Die ©tabtantangen granffurts werben fauber
gepalten, unb überbieS notp burtp ftpöne unb feltene £auSpjtangen in
©ruppen gegiert. Die DrbnungSliebe ber baftgen Sinwopner, unb bie
paar Sorte beS SBauamteS: »Der ©orgfatt unb bem ©tpupe bcs fu*
btifnmS wirb 2UleS nnb BebeS, was auf bte ^romenaben ißegug pat,
empfoplen», üben au<p pier erftep tti^ baS freubtgfie SRefnltat. — Die
fteinen SRafenpIä|e finb pin nnb wieber burep Ueberlabnng mit ©trau*
ehern unb ©lumen mehr bcrungiert al« gegiert. — Der bon Noth*
f<$Üb’f#e ©arten hat prachtbotte ®la«häufer mit wertvollen flflan;
gen unb im freien eine Nofenfamntlung bon 700 tlrten unb ©arietäten,
in beren ©eretch ftd) marmorne gtguren ersten- ®er ©ethmann’fche
©arten, urfprünglich im frangöftfehen ©eft^maef angelegt, warb fpäter
lletnlich mobermftrt. ©eaehtengwerth ift auch ba« Denlmal, welche«
ber König »on ^reufen ben im ^rei^eitbfriege gefallenen Reffen errich*
ten lieft ©ei ber ©enlenbergif^en ©tiftnng ein botanifcher ©arten,
eine Anatomie, grofte ^ierffelette bon Duabripeben, ©ögel; wie ©d>met;
terltng«»©ammlung unb ein ©eminarium. ©ei £errn Kroneberger
eine tottection f^öner (Srifen. — Der ©arten be« ©an!ier ©legier
in Offenbar höt eine retgenbe Sage am Üflat'n, unb eine gute ttaa*
na«treiberei. — 3n Homburg anf bem ©chlofpla^e eroberte türfifehe
^elbgeft^ü^e. 3«* ©arten ber $rim Sanbgräftn biele Nlwbobenbren,
Kalmten, ©accinien, Stnbromeben unb etwa« Drangerie. SBeiter in
gärtnert jttfeber £inftcht nicht biel »on ©elang. ©Zatng gefiattete
mir mein furger Aufenthalt nicht, mich nach ©ärtnereien umgufehen.
Stuf bem VVn Kirchhofe be« @t. ©tephan fuhren ©ogengänge unb
SBetnaffeen auf bie Kirche ga. Der Dom mit gwei prächtigen £bürnten,
bie 3c^uug, bie SÄVinbrütfe unb fiebengefm fchwiramenbe SKüMen auf
bem tyein.
©on ©laing machte ich einen tibftecher nach 2Bie«baben. £ter
Sieht ber prächtige (£onberfatton«faal mit ©pie b unb ©peifegimmem
bie Slufmerffamfet't be« ^remben an. ©or bem ©aal ein fchöner freier
$Iafc, unb ein fotc^er noch, sum ©ebrauch iui freien, mit Diföcn unb
©änfen befefct. hieran grdngt ein fchön geformter Karpfenteich, ton
(Schwänen belebt. tltteen oon ^lantanen unb Stnben. — Sine Kauf;
colonabe, bann bie («hon eingefaßte Duette bon wo au« ©Öhren in bie
©ajtfwufer geleitet werben. Noch iji 5« beamten: ba« ^erjogt. Malaie,
ba« 3eughau« ber tirtitterie ; Saferne unb ba« DVater. 3ut £dtel
»3« ben hier 3ahrc$3eft*n" ftnbct man biele bequeme ©aber. Die
gange Anlage in 2Bie«baben wirb bon ftelb unb ©arten begrengt.
©teberidj, bie Neftbeng be« |>ergog« bon Naffau. Da« ©«hlof
liegt nahe am Nhein, worauf ein fc^öneö 3agbfd>iff anlerte. 3m ©arte»
eine nicht erheblich* Drangerie; bie übrigen Stopfpflangen bebeutenber.
Dag parterre bor bem ©cßlofe ift leiber etwa« befchränft. Die ®ar;
tenanlage gefchmadöott gehalten ; bie ©ruppirungen ber ^Jflangung nicht
befonberö, am wenigflen wollten mir bie ringeln auf bem nicht grofen
©afen placirten ©äume gefallen. Ueberrafchenbe Durch * unb ^ernfie^'
ten finb h*n unb wieber burch bie ben ©arten umgebenbe ÜÄauer angc=
bracht. 3ur ©eite' be« ©arten« ein großer ^Sarf. Sage unb tttle« in
unb um©ieberich ift reigenb.
tim ©Zorgen 8 Uhr fuhr ich mit einem Dampff^if nach^obleng,
wofelbfl wir um !*/♦ Uhr Nachmittag« anlangten. SNan ftnbet in
dobleng ein frühere« Nefibengfchlofj, je$t al« 3eughau« bienenb, ein
3efuitencottegium, eine Jabrit bon lacfirten SBaaren, bie über ben
Nhein führenbe ftiegenbe ©rüde nach @h^enbreitenftein unb eine
maffioe ©rüde über bie ©Jofel. 3>» @eite ber ^efiung liegen bie
gort« w^rang" unb »tUeranber", wie mehrere etngeln fieheube ftoloer;
magagine. Dbe» auf ber Rettung eine Si^erne. ©on ber Rettung führt
J>er h. botanifdje ©arten (u ßt. Petersburg
im ^abte 1S5«.
sSs^SS^sr
sHH-S SjitÄisS
173
mehreren 3eitwechfeln größerer ober geringerer »ollfWnbigteit, bar#
unglückliche »erhältmffe fo fehr herabgefomnten, ba£ ttn Sabre 1822
fautn 1300 pflaugenarten barm fultioirt würben. ftaifer 2lleranber
bef#lo|} 1823 biefera 3nfh’tute eine neue Drganifation gu geben nnb
baffelbe aub einem ©arten, ber blof pharmaceutif#en Smecfen gewibmet
in fein f#ien, gu einem eigentlich i»iffenfc^oftIirf>en unb gu einem ber
wi#tigften in Europa gu ergeben. Unfern SDiobfau gn ©orenfi, war
bur# ben ©rafen 2llerib Stafutnowbfp, unter ber Direction beb fc^tgen
Sßirflichen ©taatbraihb Dr. 0. $if#er. ein bur# PfUangenreichthum aub*
gegeichneter ©arten entlauben j eb hatte berfelbe währenb ber frangöfr
fchen 3noafton, burch bie Unmöglichfeit, tote Tropenhäufer regelmäßig
gu erwärmen, grängenlob gelitten, nnb eb hatte tf<h babei bie merfwür*
bige pftangen=ph9fu>Iogtfehe Krfcheinung gegeigt, baf mehrere 3wiebel?
gewa^fe ber heilen 3one f#on oon ÄäUe erparrt, hoch oor bem Tobe
no# einmal gu blühen begannen. Der 3Rin$er beb Snnern, ©raf
Victor £otf #ubep, berief na# peterbbnrg bei bem Ableben beb ©rafen
Sllerib 3tafumomsfp ben Direftor beb ©artenb oon ©orenfi, nachbem
biefer bemfelben 18 3«h« lang mit lobenbwerthcr Thätigfeit oorgejtan*
ben hatte. Da bie alten @ewä#bhäufer beb peterbburger Pflangen*
aartenb gängig baufällig nnb untauglich waren, fo würben 1824 neue
tn parallelen Lethen auf einem Slreal oon 700 ' Sänge unb 532'
»reite in ber gweefmä^igen 3ti#timg na# ©üb,©üb*£3ffen aufgeführt
2)ie ©enbungen oon aufen hcr oermehrten ft#. »tb bahin gehörte
ber t botanifche ©arten gum SDtinifierium beb Snnern. 3m 3- 1830
würbe ber ©arten auf befonberen »efe|I @r. «Kaj[. beb regierenben
^aiferb unter bab Stinifterium beb £>ofeb geffcettt. Kiner ber erften
unb wi#tig#en »ortheile, welche biefe ©unft gur ^olge hatte, war eine
bebentenbe Vermehrung ber gnm jährlichen Unterhalte befrimraten ©umrae,
welche ber ®h«f, gürft SBolfonbfp, oon ©r. VZaj. erlangte. 3» ®ra*
ftlien, gu «Rio be 3aneiro, würbe fogar unter ber Leitung ber Herren
Stiebe! nnb £uf#na# einige 3ah« lang ein Keiner giltal*@arten em*
gerichtet, fo baß bie ©enbungen tropif#er f flangen oon ©übamerifa
ben Steichthum auf erorbentli# beförberten. 2Bie in allen botanif#en
©ärten aber nahm ber 2Sa#bthum, befonberb ber Halmen (g. ». ber
Elate, ber Sabal Bla*kburniana unb oorgügli# ber Caryota urens),
fo beträ#tli# gu, bafj anf höhere Käufer geba#t werben mußte, am
fo mehr, alb ber 2BirfIi#e ©taatbra# o. $tf#er bie f ahnen mit
beftem ©ebeihen tn freien ©rnnb gepffongt hatte. Der Saifer Vtfolanb
afftgnirte, wie man oerft#ert, 90,000 ©ilberrnbel gur 2luöführung eineb
großartigen »aueb. <£b war f#wirrig, unter bem 60. ©rabe nörbli*
#er »reite eenen Sifenbau auf lange 3eit fo gu ft#eru, baß bei fo
beträchtlich großer ©labfläche bte Prangen ber SBenbefreife gebiehen.
Die mittlere äBintertemperatur in Petersburg tft 58/io° 3t- unter Statt,
wenn biefelbe in »erltn faum — Wto °, in Parib 28/,o 0 über bem
©efrierpunft ift. Die £öhe beb neuen ®ewä#bhaufeb beträgt m ber
ÜJKtte 66, an ben ©eiten 54 englif#e $n#j bie gange Sänge cß 266 '
bei 52 ' Tiefe. Statt ber 28 Defen, bie man oorher gebraucht hatte,
würbe je$t ein wohlgelnngener £eigapparat eingerichtet, welcher bnr#
Kombination oon SBaffer.', nnb (im %att plößlt# emtretenber «alte)
bei Dampfh.eigung, bar# brei Defen bie gehörige Temperatur heroor.
174
bringt. Die 2)ampfmaf<hine oon 8 pferbefraft j leht «it bent Ufer ber
Neoa. 2)ie ©affer »erben in ein allgemeines Neferoott geleitet nnb
oon ba burch einen Springbrunnen nnb ein ©affin im Sentrum ber
Sterraffe in bte ©ewächshäufer ü erteilt. 5t£fe pflanjen genießen bei
bem leisten c£tfenbau beS Kaufes eine grofje Sichtmaffe, unb an ben
Seiten finb Körbe für Scplingpflanjen (Stanen) angebracht, bie in bem
üpptgfien ©uchfe fich raalerifch fortfchlingen. 23 on Palmen »erben,
opne bie Abarten $u regnen, 66 Specieö lultioirt, unter benen bie
feltenen: Ceroxylon, Attalea, Jubaea, Levistonia, Phytelephaa, ohne
ber panbaneen unb ber ©ambuSaceen ju ermahnen. Sin |>auS für
temperirte ©arme, h»r unter bem Flamen M&ison de Lauriers begannt,
ift in bem bem Kat'fer et'ngereic^ten Projecte oorläuftg betätigt Ss
»irb in großer 3»rlichfeit 400 ' Sange, bet 35' 2tefe nnb 40' £öhe
erhalten. 2)te 3^1 ber Pflanjen, »eiche jefct lultioirt »erben, über?
fteigt 13,000 Sitten, unter benen 500 prachtvolle Drc^ibeen, 1500 Sp?
nanthereen, 1000 Schotenge»äd>fe unb über 70 ©pecteö von Koniferen
ober Slbt’ettneen.
3) er t botantfehe ©arten »trb als ein Gfentralpuntt betrautet, in
welchem 3eber Natp fuepen lann für Kultur ber ©ewäcpfe unb ©arten?
Einlagen. 2>te Floren beS aftattf^en unb europäischen NttfjlanbS ftnb
burch ^tfcher’d Bemühungen unb bte Stet’fenben beS ©artenS, unter
»eichen ber Name Schrencf’s einen ausgezeichneten pta$ oerbient, in
bebeutenbem Umfange erforfcht »orben. Stpren#, naepbem er j»ei
Steifen an bie üben Küften beS ©iömeereS gemalt, ift in vier anbern
Sommern mit feinem Netfegefährten ^einSpaufen tn ber Songaret btS
an bte ©renjen oon (Spina unb ber unabhängigen Senate gelangt
Seit bem Anfänge ber Neorganifatton beS ©artenS ift bafür geforgt
»orben, baf? eS an £ülfönutteln jur ©eftfntmung unb ©enu^ung ber
Pflanjen niept fehle. 2 He ©ibltothef enthalt 4500 ber foftbarften,
gröfentpeilS mit Tupfern gegierten ©erle, oon 3acquin, £umbolbt,
Stbtporp u. f. ». publieirt »trb gegenwärtig oom ©arten aufjer ben
jährlich erfcheinenben Katalogen (bie »iffenfcpaftliche Nachrichten oon
neuen unb feltenen Pflanzen enthalten) ein Sertum Petropolitanum.
(5s enthält baffelbe aufjer fronen, colorirten Slbbilbungen neuer Slrten,
auch bie ©runb; nnb ProfiUStiffe ber ©e»ächShäufer. 2)a$ Herbarium
ift fehr bebeutenb an ftbtrifcpett, faulaftfcpen, braftliamfcpett, captfcpcn
unb neupollänbtfthen Pflanjen. CEs ift ihm bie reiche unb flaffffdje
Sammlung beS verdorbenen ProfefforS NtertenS in ©reuten einoerletbt
SluSbtefer einfachen Scpilberung ber fo »ohl angeorbneten Stpä$e, »eiche
ber f. botauifepe ©arten ja St. Petersburg aufjuweifen hat, ergeht
man leicht, baf* berfelbe mit ber Sternwarte ju Pullowa unb bem me-
teorologifchen Zentral * Obferoatorium unter Knpfer’S thätiger Seitung
ben »icptigflen »tffenfchaftliipen Snfh'tuten ^uropa’S betgejdplt »erben
barf. 2) er gelehrte Sirector beS ©artenS, ©irfli<her StaatSrath
oon giföer, h<*t für feine oietjährigen unb glücflithen Bemühungen auch
im SluSlanbe, bet ben großen ©otamfern unferer ßeit, Stöbert Brown,
^oofer, Stnf, Kuntp, 2tbrien pufften, Ntirbel je., bie gerechtere unb
rühmlithfte Unerfennung gefunben. 0£>mnbotbt.)
(Hamburger Sorresponbeni)
€rikcn in JSäptcn ja
176
(£8 »fi ®a$r$af* traurig, baf tytx ber $let§ ber ©ärtner fo wenig
fcrfopt wirb. £ert Stöber, ber fo großen gletf auf ferne fangen
»erwenbet, fagte nur, baf er fro$ fein fönne wenn er für eine gwei?
jährige f flange non 4—6 " Starte 4 Sgr. befäme, ba$cr er ftdj au$
nur auf banlbar unb let$t blityenbe Slrten unb Abarten befd>r einten
barf, einige wenige anbere, bie er nur gu feinem eignen Vergnügen
tultioirt, ausgenommen.
$alle, Februar 1850
9$. $ltcntet)er.
lieber ein füradjteremplar tum Dendrobiuni
speciosum,
einige üSorte über fcic Hstim>cn&tgfdt vom
'Huben ber ^üangcn-
Sei ber lebten aSerfammlung ber ®artenbau?©efeflfchaft gn Sonbon
war ein Sremplar non Dendrobium spcciosum auögeftetlt, Welches
einen ^Beweis non ber tjö^flen Stufe ber ^fiangenfultur fo treffenb
lieferte, bafj einige befonbere Stotigen barüber hier am regten f5la$e
fein werben.
2)iefe$ Deudrobimn gehört mit gu benfentgen Sitten, welche gu
fe$r billigen greifen gu erhalten ftnb, waf>rf(f>einlt<h in ^olge, ba baffelbe
fe^r ferner gum 39lü$en gu bringen ift. Seftr wenigen nur ifl eö ge?
langen biefe $pnge gur Stütze gebraut gu haben, fe^r m’elen ift eS
miflungen unb unter biefen bie beflen tultioateure. *) @8 ift eigen?
tyüntlitfi, bafj bie beiben Werten, weldje bie ^flange am beften tultimrt
haben, ©rifttidje ftnb, nämlt<h ber Sie». 3. 33. £nntle9, welche ber
Srfte war nnb bann ber Steo. S. gor S^awner gu ©let^ingl9,
welker baS in Siebe ßebenbe Stemplar ergogen §atte. £>iefe$ Stent?
plar ttattc ungefähr 12 ' im Umfang, oon ber ©pt$e ber 331iit^enriöpe
geregnet, non betten eS 35 hatte unb an jeber btefer SBIiit^enriSpen
fafen im 3)ur<$fd>uitt 75 ber garteften fa^nfarbigett mit Violett fein
geaberten 33Iumen, fo baf gar 3eit 2625 offene unb beinahe geöffnete
*) £erot ©oobe tft e« ebenfalls gelungen biefe« |ertlic&e Dendrobhun ro
ber Sammlung ber f>enen 33oot|> & Söhne gu gtoitbeef »er einigen 3«h«n
gut Sliitbe gebraut gu haben. Q— 0.
177
SBlnmen baran ftdjtbar waren. S« if unmöglich ben herrlichen 2lnbltcf
ben biefc fJfanje barbot, mit Sorten $u betreiben, wie e« auch nicht
leicht ijt ftcf> einen SBegrtff oon ber Schönheit berfelben ju machen.
Die gemalten Srfahrungen bet fo wenigen glücflichen unb bei fo
oieleu unglücfltchen Srfolgen fnb belehrenb unb furj folgenbe.
SStclc Denbrobien bewohnen bie $eif?eften unb feuchtcjten Thet'Ie
2lften’ör wo bie 9tutje$eit furj unb wo bie Temperatur, wenn fte tm
Saufen ftnb, enorm t>oe^ tfl. Daher ijt ber wärmfte Theil tm SSarnt;
baufe ihre Sotjnung unb ein beftänbig feuchte« SD?ooö tyr SBoben. De«
Sultioateur« ©egeuflanb tf eö ber Temperatur be« ntalaptfchen Sirbis
petö nacbjuabmen, wo in einem SBterteljahre bie mittlere Temperatur
nicht um 2—3° oaritrt. 3» St'ngapore j. SB. iji bie mittlere Tem*
peratur währenb be« ganjen Sahre« ungefähr 80° unb beträgt ber
Untersteh jwifchett ben fälteften unb h«h eften SWonaten nicht mehr al«
33/4°; ju SButtenjorg, ber botanif^e ©arten auf 3aoa, fott ber Um
terfchteb faum 27s 0 fein. Die Familie ber Denbrobten tfl eine fehr
jahtreiche, fte umfafjt Slrten oon ganj oerfepiebenen SBefcpafenheiten
unb ©ewohnhettenj einige ©ebtrg«arten leben auf ben Stämmen ber
Sichen unb ber SBaunt^hobobenbren im £tutalapa, währenb anbere bte
troefnen Sälber oon STCeu * Sitb * Saßt« bewohnen. S« tfl baher ein?
leucptenb, ba§ bte Wirten oon St'ngapore eine anbere Kultur erhetfehen
al« bie oon äuftralien unb bem nörblichen Snbten unb ba« tfl eben,
wa« am meiftcu ju berücfftchtigen tfl um bie arten mit Srfolg ju
fultioiren.
Unfere $fan$e tfl etnhetmifch in SteuhoUanb, wo fte felbft bi«
nach 15ort 3«^fon hinauf, wie in ben Tropen oorfommen fott. Sir
erhielten fte oon ^5ort SB o wen tm 22° 50' ©. 35. Da« Sharafte#
rijtifche be« auftralifchen Älintaö tfl lange Dürre, mäßige burchfdjnttt?
liehe SEBärme unb etn großer Unterfcpieb jwtfcpett ber falten unb Warmen
3apre«jeit. 9tat h Str Tpoma« fRitcpelP« SBeobacptungen fcpeittt
im 29° S. SB., welcher ber SDfittelpunft tfl wo biefe 2lrt oorfommt,
im Sommer eine Dtfferenj oon 41 0 gwtfcpett Tag unb SJlacpt ju fein
unb bte ntebrige Temperatur ber SRäcpte währenb be« ganzen 3ahre«
mufj auch bte mittlere Temperatur ber Tage ftarf ermäßigen. So
btefer grofje gorfeper eine epiphptifepe Drcpibee (Cjmbidiam canalicu-
latum) tn 351üthe fanb, war bie Sta^ttemperatur nur 33® unb bte
be« Tage« nicht mehr al« 86°. S« tfl baher wohl einleucptenb,
bafj bie Sonflitutton ber ^fanjen, welche non ber SJtatur in einem
folgen Ältma erzeugt finb, wesentlich oerfepieben fein mufj oon ber
folcper Srten, bte in 3nbien wa<pfen.
Die folgenbe 9?oti$ be« 31 eo. Shawner’« ©ärtner, fo fur$ fle
auch if*/ erflärt beutltcp ba« ©efcpiehtlithe biefer herrlichen 2lrt.
„Die $fanje würbe in einem SRittelpaufe tuttioirt, befen Tarn
peratur oon 45—50 0 %. währenb ber lebten brei ober oier 3«hre
oariirte währenb be« Sommer« würbe ba« |>au« auf 65—75 ® ge^
halten. 3m ©ergangenen SKat würbe bte |5flan$e in ein falte « SBeet
gefieUt unb ber Sonne au«gefeft, wobei fle nur wenig Safer erhielt.
3m September fam fte wieber tn« ÜRittelhau« unb erhielt fettbem
reichlich Safer."
13
178
«Ricpta ta tut bte Vefcpaffenpctten, welche ber Gefunbpeit biefer unb
alter foltper ^5 flanken fo fepr günftig finb, beffer auSbrücfen. SBäprenb
ber SRupejett ifi baö ©enbrobtum in einem uttgepetjten haften gebraut
worben, wofelbfi bie £uft unb Sonne frei auf alte Spetle ber «Pflanje
einwtrlen fonnte ; tu biefer 3«t errett fte wenig Saffer. 3m «JRonat
September, ber Anfang ipreö eignen natürlichen grüplingg, würbe ifte tu
ein bejfere^ Kitma äurücfgefüprt, wofelbfi bte i?t$e 20 ober 30 0 pöper
iß; SEBafferfpenbe attmäpltg oermehrt, bt'3 eb ber ^ßanje bet obttig er*
ueueter Vegetation in fehr reichlichem SJiaaße gereicht würbe. £)ie oer*
borgette Kraft, erlangt wäprenb bet Slapejett, beginnt ßcp felbft funb
ja geben; ber organtfcpe Stoff, ber ßcp wäprenb ber ^Jeriobe ber 2>ürre
unb ber Sonnenwärme gebtlbet, wirb f cp nett in neue Spetle oerwan*
beit; Vlntpenfnospen etfcpetnen Senge unb im Sonat Februar
entfalten fte in einen ungeheuren «Blütpenßrom.
3m Sat iß ber neue Sr ieb oottenbet, alle Speile ftnb oötttg or*
gant'ftrt unb angefüttt mit beut reichen fflutbum, welcher befiiramt iß fer-
nere Vlütpen nach einigen Sonaten Verbauung in Srocfenpet't unb
©cplaffacht unter «Sinßuß ber «Sonne unb Suft, ju erzeugen. 3nt
Sat wirb bte ^ffan^e bahin gebracht, oon wo fte im September ge*
nommen worben iß unb bort bleibt fte btö jum uächften September.
2>te$ ift eine naturgemäße Vepanblung alter neupottänbtfcpen
^ßanjen, wie ber meifien Gartenpflanzen, wenn Mittel betäuben, um
fk in ber ^Ürarib auäjufüprea. Sine fotche Vepanblung ift »othwenbig
für bie petrltcpen Zjaleen, Sactuö unb anbere ^racptp flanken, welche
bte Zustellungen jteren. S>iefe Vepattblung iß ferner anwenbbar mit
einigen Sobtßcattonen für alle ^ftangen, ganz paffenb jebocp für bie
Dr^ibeen oon ben £ocplanben oon Sejtco unb Guatemala, für bte
oo» Vraftlicn, bem geßlanbe oon 3ubten unb ßptna, bann für Kalt*
nnb SBärmpanSpßanzen u. a. m.
®er Grunb oon biefe» ift, baß alle ^fEanjen wte bie Spiere, eine
3ett ber SRupe bebürfen. Sie fcmnen nicht gefunb bleiben, wenn ihre
Sebenötpätigteit in fortwährenber Anregung erhalten wirb. Sie matpfen
bei Sage unb rupen beS «Racptö, fte ßnb überfcpwänfltch im Sommer,
tut Sinter ftnb fte erßarrt.
Srwäpnen wir pier bte Sorte in ber «Speorte ber Gärtnerei".
„Senn wir bte oerf^iebenen Sltmate ber Seit burcpgepen, fo
finben wir in jebem eine ^Jertobe beS SacpfenS unb eine 3cir, in ben
bte Vegetation rnepr ober weniger unterbrochen wirb, nnb bieß oerän*
bert ftch pertobifcp mit berfelben Sicgelraäßigfeit, wie unfer Sommer
nnb Sinter. 3<p nicpt, baß es in ber «Katar eine Zuönapme
oon biefer Siegel gebe; benn felbft in btr Sierra Semplaba in Seftco,
wo man fagt, baß in einer £öpe oon 4-5000' beßänbig ba$ 3eu*
gungöllima be$ grüpltngs perrfcpe, welcpeS nicpt mepr als 3—2 0 oa*
riirt, wo große £t$e unb übermäßige Kälte gleitp nnbelannt, nnb bie
mittlere Semperatur jwifcpett 16 nnb 17 0 tfi, fonnen wir annepmen,
baß eö fetbß in biefer begünßigteu «Region eine «Rupcjeit gebe; benn
eö iß fcpwer ju begreifen, wie fßattjen eper alö Spiere in einem 3u*
ßanbe oon beßänbtger Zufregung eriftireu. <£$ unterliegt Icinem 3wctfel
baß biefe Gegenben eine feriobe beßßen, wo biefe Vegetation aufport;
179
in Xatappa, toet#eS gur Sierra Stemptaba gehört, flirbt feie Ipomaea
pur^a, eine in ipten Sälbern einpeimif#e ‘ipfliange, iäprtt# ab, tote
nnfer ^eimtf^er ConvoHulos.
Slber obgleich alle fflangen natürlich eine Stupegeit t>aben, fo tft
benno# tpr Sinter m«^t in alten gatten falt. 3n ben tropif#en San*
bern toirb berfelbe bur# Küpte unb £rocfenpeit benterfbar, toäprenb
ber ©ommer regnerif# nnb febr f>eifj ift. 9iur in ben tropif#en @e*
genben we#feln btefe ’jwei ^a^reöjeiten in i^rent Sparafter ab, ben
©m’tegraben «nb ben Sofatoerpältniffen angemeffen."
Gart’n. Ghron. No. 8.
JJflönjfn- un* iHunieitauäftcUung in Hamburg
am 4. nnb 5. »prif 1850.
Sopl feiner ber bisher pi« flattgepobten auSftettungen ift mit ge*
ringeren grwartungen entgegengefepen worben, als eben biefer. <£in
anpaTtenber fatter nnb trüber Sinter batte jebe Vegetation lange gm
rücfgepalten unb na#tbeitig anf fo raan#e ©ewä#fe, namentlich auf
bie be$ tattpaufeS eingewirft, unb ats man anfangs Sttärg enbli# ben
Sinter hinter ft# gu paben glaubte, ba trat erft ber noch fo böfe nnb
barte 9Ra#w.'nter ein, ber no# bis gwei £age oor ber Eröffnung ber
5tuöjtettung angebatten patte nnb patte ft# bie falte Sitterung ni#t
fo ptöjjli# iu eine fo fepr warme »eränbert, *) fo wäre ein Transport
ber fflangen gur ausfiettung fretli# nt#* unmögti#, bo<b febr bef#mer*
ti# unb für bie ‘pftangen felbft febr nacbt^eilig geworben, wie au#
wobt manche wertbootte ^Pflange gar nt#t eingefanbt worben wäre, fo
baf bie oorper gehegten 33efür#inngett für eine nur bürfttge ausfiettung
ohne 3weifct tn (Erfüllung gegangen waren. <£$ ift freilich nt#t ja
leugnen, baf btefe eben ftaitgepabte ausfiettung feine fo grofje $ ftn*
genmaffen anfguwetfen patte als frühere gur felben 3apr:Sgeit oeram
ftattete, benn man fab mehrere teere tote au# mehrere nur bürfttg be*
fefjte Stif#e unb Stellagen ; man muf aber au# wieberum bebenfen,
baf bei biefer ausfiettung ft# nur 8—9 ©arten betpeitigt bitten, baf
ein grofjeS ©artenetabtiffement wte mehrere berglet#en fletnere feine ein?
gtge $5flange eingefanbt Ratten; befen nngea#tet war bie ausfiettung
benno# eine retepe unb f#öne gn nentten. @S war eine SBIumem
fülle tu ber manntgfalttgften art, ntepr als je; bie Or#ibeen, je$t bie
Lieblinge alter fangen ; unb Vlumenfreunbe waren fepr gaplret# unb
bur# fo perrlt#e «nb üppig futübirte (Exemplare oertreten, wie man
fte hier fanm gefepen pat.
Unter ben fangen, wet#e auS bem ©arten beS £errn ©enator
Senif#, ans bem beS £crm ©teer, Söcfmann nnb anberen gur
3. aprü
180
@4au eingefanbt unb aufgeffeßt waren, befanden fft fo tyxxlity «Stent*
ptare, baf eS fdjwer wirb hierin einem btefer ©arten ben «Borrang ju
geben. Sine fiet natfolgenbe Stufjä^tung ber einzelnen nennenswerten
^ffanjen aus ben »ergebenen ©arten möge benn beweifen, was und
biefe StuSfteßung geliefert fat. „
1. ^flangen aus bem ©arten beS perrn 'Senator Sentft
im glottbetfparf. £err Gramer fatte mit einer 2fogafl »erftie*
bener trefflich fultiotrter fffanjen an ber £interwanb beS ©aaleS einen
langen unb bann not «««* runben Stift nur mit Drtibeen beffeßt.
©tefer runbe Stift gewährte einen unbeftrciblit reijenben 2lnblic£.
3n ber «Dritte ffanb ein ferrlt'teS ^Jratteremplar »on Epidendrum
Stamfordianum mit 15 SBlütenriSpen, »on betten jebe wt'eber in rnef*
rere Heinere, geteilt unb mit ipunberten ber nieblt'tffen 33lumen hebest
iff. Die gange $ffange hatte einen Durtmeffer »on über 3 Umffeßt
mar biefe ^rattpffange »on Brassia spec., eine neue ferrlite 2lrt;
Cattleya Skinneri mit 12 23lumen, prattooß; Epidendvam aurantiacum
striatum, eine herrlite ^ftanje; E. macrochilum, E. «eiligem m fe^r
angenehm buftenb; Chysis bractescens eine fräftige »oßblühenbe ^ffange;
Lycaste Skinneri mit 8 23lumen; Oncidium pubes, 0. ampliatuni,
fef>r üppig $ 0. straminenm, nieblt't; 0. papilio limbatum, ^iibfte 93a*
rietät; Phalaenopsis amabilis, mit einem 2 ' langen SHütfenftafte mit
einer offenen Slume unb 7 ShtoSpen; Sobralia macrantha, Erica spec.,
eine neue fefr eigentümlite 2lrt mit gang woßigen S5lüt§enftaften
nnb 35lumenff engein; Stanhopea saccata unb Zygopetalum maxillare.
2luf bem langen fcifte ffanben glettfaßö not «ne ÜJtenge pratt*
notier Drtibeen fo, ein reitblüfenbeS Anoectochilus argenteus, Aean-
thopbippium bicolor, fe^r groffe unb reitblü^enbe fffange, Cyrtopo-
dium cupreum nnb punctatum, lefctereS mit einem 5 ' $o|en 39lüten*
ftafte, eine frattpffange; Dendrobiara undulatum, neu unb eigen*
tbümlit, fton? Epidendrum cochleatum majus, Ep. punctatum, Ep.
macrochilum roseum, Batemannia Colleyi, Gongora atropurpurea unb
bie auSgejeitnet ft»ne J. Jenischii, bie lieblite Jonopsis tenera,
Lvcaste Harrissoniae unb L. H. major, Leptotes coerulescens, fübft;
Oncidium phymatochilum , neu unb auSgegeitnetj 0. sphaceolatum
mit 5 fefr langen unb üppigen 23lütfenftaften; Saccolobium pallens,
fetjr jierlit; über bem Stifte gingen gwei fefr üppige Sremplare bet
Acineta Humboldtii mit 3 ober 4 SBlnthenffengeln. Unter ben übrigen
fffangen aus ber Sammlung beS £errn Senator Senift finb ber*
norgubeben bie neue unb not feltene Heliconia angustifolia (bicolor),
eine febr gu empfeblenbe ftöne^ffange mit ftarlatrotben »racteen unb
Weifen SSlumen; Polygala stipulacea, SelagineUa umbrosa, bann mef*
rere (Sameßien, (Spacriö ?c. 3wet Drütte ber üBauißenpffange im Dr>
ttbeenbanfe im ^lottbecfpar! im »origen 3afre gereift, waren gleit1
falls auSgeffeßt unb gewährten aßgemeines Sntereffe. Die ^ffange b«t
tn btefem (fahre »ermittelff fünffliter Sefruttung 70—80 grütte au*
gefegt, bie im «Kooember ober December gur «Reife gelangen bürften.
2. ^flangen auS bem ®arten*<£tbliffement beS £errn
£. 33öcfmann. £err «Raget, Dbergärtncr in biefem (Stabliffement
bat mit ben eingelieferten fangen einen grofen Sfeil beS ©aaleS
geft»«ötfboß becorirt, fo befanb fft 1. an ber £interwanb beS ©aaleö
182
Lttm maculalum, Epidendrnm Willmoreanum; einige fetjr fd>öne Stofen
Sengten net) ft einigen anbern fangen oon ber treppen Kultur beS
£errn SabtgeS.
5. #err 2lppuhn, ©ärtner beS #errn Dr. 2tbenbrot$ hatte
eine runbe Stellage mit wenigen feltenen aber fe£r gat fulttm'rten
Jansen befe$t, unter benen befonberS ein Rhododendron arboream
hybridum ^er» ortrat, gletd) f^ön waren Zinerarien, mehrere Slgaleen,
Zainellien, Chorozema varium macrophyllnm, Cb. ericoides, 6 ' t>od)
ttnb giemlidj buft^ig; Aeschynanthus ramosissimus, Zichya inopbyJla,
ant Spalter 6 ' unb 3 ' breit, mehrere £opfe mit gut getriebenen
SBotjnen ic.
6. 3Rit ben ^ftangen and bent botanif^en ©arten war eine
halbrunbe Stellage befetjt, unter benen folgenbe angufuliren ftnb: On-
cidium CavendishiiT Lycaste Skinneri, L. cruenta, Epidendrum ura-
bellatum, Odonfoglossum polchelluin, bie nieblicbe Reslrepia elegans,
eine ber gierlicpften Dr^ibeen; Acineta Hnmboldlii; bann Aeschynan-
thus Horsfieldii, Begonia albo-coccinea, eine fdjöne ^ßflanse; Beg.
coccinea, Beg. Fischeri, Beg. manicata, Lebeckia, cytisoides, bie
herrliche Stromanthe sanguinea, ein rteftgeS Zrentplar öon Banksia
Cnnningbarni, fe$r retef) blit^enb; Zieria lanceolata, Polygala Dalmai-
siana, Pittosporam cornifoliam, mit brannen, felyr angenehm buftenben
SSlunten; Cylisus albiflos, ein 10 ' tjof>eß ^errlit^ea Exemplar, mehrere
neu^ottänbtfc^e Slcacien, ZpacriS, ic. 211$ 931attpflanjen get^neten ft#
80(^ befonberS auö bie hnbf#e Cordyline cannaefolia, Cord, eongesta,
Pinus filifolia nnb ba$ fo gierliipe ^arrn Asplenium foecundum.
■fjerr -f)anbel$gartner SRüller tu Zppenborf hatte 7. ein Sorte
ntent getriebener remontantes-tRofen eingefanbt.
8. oon £errn ©ärtner 21. ÄleSpe 1 Korb mit 10 Äopfen fefjr
guten Salat unb 1 Heller mit jungen 23obnen.
9. £err Z. £. $a rinfen hatte eine grofe runbe Stellage mit
einer niept unbebeutenben Slngahl Zamettten , ^tpobobenbren, t'nbifcper
2lgaleen, .ppacinthen, worunter fepr f^öne Sorten, nnb einer 5Renge
fonftiger getriebener fangen befe§t.
©er 9ieb.
iten'&crtljetl»
Seiber Ratten ft#, mit 2ln$nal>me eines Zingigen, feine Zoncnrrenten
um bie »on ber Slbmimfirctiott beS SSereinS unterm 1. Dctober ». &
anfgefieflten ad>t ^reiSaufgaben gemelbet; allein an# biefera tintigen
formte für feine 12 perpetnellen $p'brtben «Rofcn fein $rei$
gnerfannt werben, weil fte als nicptblühenb bie «ebingungen beS
fhrogrammS ni#t erfüllten, ©agegen »erteilte bie Zommiffton, fraft
beS if>r oon ber 2lbnüni$ration gugewtefenen JReiptS, einige 21ufmu nie*
mngSpreife ju erthetlen, folgenbe promten :
1. 2ln £errn §. Äramer, Dbergartner im glottbeä * fterf
beS ^>errn Senator Senifc^, für feine unübertrefflich fultioirten Vr*
chibeen (34 Snbiotbuen), worunter ft<h befonberö ^eroort^un: Epiden-
drum Stamfordianum, Cattleya Skinneri, Chysis bractescens, Den-
drobium undulatum ic. 4 hamb. 2)ucaten.
2ln benfelbenS. S. Äramcr für fane anbern, eben fo oorjügtich
fulttoirten ^ftanjen (worunter bte auf unfern Stuöfteßungen noch nicht
gefe$ene prachtooße Heliconia bicolor), fo wie für bte oon t'hm erjielten
§rü^te ber VaniUa planifolia 4 Ijantb. 2>ucaten.
2ln £errn Sabtges, ©artner beö £ernt Sb. ©teer, für feine
Pimelia speetabilis, Clematis azurea graudiflora, Primula praenitens
fl. albo pl. :c., trefflich fultioirte ^ftanjen, 4 ^amb. Ducaten.
2tn £errn Slppuhn, ©artner beS £crrn Dr. Slbenbrottj, für
fein öoßfomnten blü^enbeö Rhododendron arboreum unb manche anbere
wohl fultioirte ^ftanjen, 2 $autb. ©ncaten.
2ln £errn S. SB. 91 a gel, Dbergärtner be$ £errn p. Sott
ntann für feine jahlretc&en, eben fo trefflich fulttoirten, al$ üppig blü*
henben fjflanjen, namentlich für feine Sameßien, perpetueße h9bribe
Stofen, J^pacinthen je. 4 hcratb. 2)ucaten.
©obann . für prächtige Spacttä ? SSart'etäten, Tropaeolam azareum
unb einer neuen, h»&f<hetl Simonien^rt, 4 hawb. ©ucaten.
Sin £errn (£. ip. £armfen für feine üppig blühenben baumartigen
Sttjobobenbren, Sameflien, ^pacinthen ic., 4 hantb. £uc.
2ln £errn SStüller in Sppenborf für feine hübfchen perpetueßen
hpbrtben Stofen, 2 bawb. £>«caten.
2tn |>errn £öf<her, ©ehülfen im botanif<hen ©arten, für bte
a«r ©$au gebrachten, wohl fultioirten fffanjen 2 famb. Ducaten.
2ln £errn ßledpe, ©artner tu Silbecf, für trefflichen fiopffalat
unb pte Söhnen 2 hamb. Zuraten.
184
Uwe uni» empfeljleiuwertlje Jlflanjett.
Slbgebilbet ob« betrieben in anslänbiföcn ©artenföriften.
Begonia cinnabarina Hook.
Begoniaceae.
2)«fe auggejeitfmet fööne Slrt ber ©attung Begonia »erbanfen
mx ben Herren £enberfon ja $iue $iace, bie fte au«
©amen exogen haben, ben £err »rtbges aS.SoIioia einfanbte.
©er (iontrafi s»tf<hen ben grünen ©tengein nnb ben bunfelgrünen 23lä4
tern mit ben großen bunfelmennigrothen SBIumen, »eiche umgeben oon
glei<hfarbigen ©ecfblättern nnb an langen raef» jinnoberfarbigen 33Iu<
menftengeln gefällig §erab$ängen, i'ft »ahr|aft febön, nnb gehört btefe
Slrt mit su ben aflerfdjönjten biefer fo retten ©attung. 2)ie Marne
blü^t leidet nnb lange nnb s »ar in jiebem Sarmhaufe.
finl tu r. ©tefe Slrt gehört s« ber Slbt^eilnng mit fnofltgen 2Bnr*
Sein, nnb muff im Sinter im SRuheftanb gehalten »erben. SD?an gt'ebt
t$r ba^er einen folgen ^5Ia$ im Sarnt^aufe, »o fte feine $euchtigfeit
erhalten fann, fonbern bie <5rbe oofltg troefen bleibt. 3m Srü^Iing ifi
eö nötfn’g fte nrnjubflansett nnb s»ar in eine SOhfäung aus «Hafen*
nnb Torferbe befte^enb. 3ft fte umgepflanst, fo fielle man fte in eine»
»armen Mafien ober £au$, »o fte aümäfilig angetrieben »trb
Bot. Mag. T. 4488,’ 1850.
Tabernaemontana longiflora Benth.
@me neue unb feltene Jlcquifth'on für unfere Sarm^äufer, »eiche
erft nnlangfl bnr^errn Shttfielb oon ©terra geo ne eingeführt
»orben tfi. ©te tft em @trau«$ mit bi#t gefMten, bunfelgrünen «Wat*
tern. Blumen ftnb mtl<h»etf, fe^r grof, mit ber »re 4 - lang unb
»erbmten einen h$# angenehmen, aromatif^en ©eruih, ähnlich bem
ber ®e»ursne«en. Dr. SSogeJ, »el^er btefe ^anje tu @,erra geone
UPS
tiefe al* T W«n “lÄ'“ eo ' 'ar% M^ß. a
**e
rS'SBSTs
SCTSEg&SS&SS
186
fceg £aged, jumat wenn ba$ £au6, worin bie ^flanjen flehen, nadj
©itben Hegt., ©ie »ermefjrung gefdjie^t bnr$ ©tecfttnge unter ®ta5=
Surfen. *) Bot. Mag. T. 4485.
Rigideila immaculata Herb.
«Bon feen bret befannten Wirten biefer ©attnng finb R. flammea,
iantha in «Kejtco ein$eimtfö, bte fcier tn9tebe fle^enbe 2trt würbe
1841 bur<$ ben berittjmten £artweg and ©natemata emgefü^rt
©tefe fftanje mac$t einen »Wtfrenföaft, welker an ber ©ptfce 2-5.
traubenartig gefteflte, nidenbe »tunten trägt ©ie garbe ber »tunten
ijl orangefarben.
2ltte Hrten gebeten bei unö teilet. 2J?an föüfce fie im «Sinter
»or groft unb ju großer geu<$tigfeit. ©ie oerlangen wie bie $?e$r ja$t
ber 3»tebetgewä^fe einen teilten »oben, gangen bie »bitter ju
weifen an, fo tritt an$ ber 9?u§eflanb ber fftanje ein, unb muß man
bann mit bent »ewäffern gleich aufßören. ©ie »Iut$e$eit tfi Hugrjt
bt'^ Snbe Dctober. ©amt’t bie »tunten ©amen anfefcen, f$ü$e man
fte öor Siegen, berat bte ©amen ftnb ein wtdjttgeö £ttlf(3mittet jur
»ertnetjrung, ütbetn man fonft ratr auf bie »erme^rung bnr$ 3wtebeH
^rut angewtefen »ft. Flore des Serres T. 502.
Liliam Szovitsianum Fisch. & Lallem.
@tne fe$r fööne 2trt, bte mit Liliom monadelphnm große Stein*
LifyUitJat, aber benno# fe$r »ergeben ift. ©ie «Blatter ftnb breit
tanjettförmtg, nnterßatb an ben Heroen wei^aartg; bie »turnen ntcfenb
"ft”?« *»*W* .»«faMi* fab, traubenartig. Die
»irtWatte .f taBfetota.Mi.0eI6, «nt am nberen Z)til ptmtgefato.
^en «inWmtten, »el^e mnerbalb fdmaijDurpur«^ gcftecft (Int.
Die ©taubfaben finb gor m«t eher not wenig renoaifcn unb bie
Stoutbeutei entölten bnumntfte IMfa.; ©riffei na« bet S8efru«htng
jarucfgef plagen.
*f®°* bieten ^ f^Ötte Clerodei
187
Lillum monadelphum , ttä<pji tüte biefeö in bet «ftäpe beö
ftpwarjen ÜtteereS. <£rflere$ tüurbe f<pon im 17. Saprpunbert üon
Slournefort beobatptet unb t'ft betete fett 50 Sapren eingefuprt.
L. Szovitsianum tft erft neueret 3^tt befannt unb eingefuprt unb würbe
•iterjl »on bent f. botaniftpen ©arten $u Petersburg aus »erbrettet.
Die Kultur erforbert feine ©tpwierigfeiten. L. Szovitsianum ^al:
tüte ba$ attbere im freien fepr gut au$.
Flore des Serres T. 507—509.
Cydonia japonica Pers. var* umbilicata.
. (Cydonia lagenaria Sois., Pyrus japonica Thbg., Malus japonica
Andr., Chaenoraelis japonica Liudl.)
Sine n«pt fo päuftge aber nicpt rntnber fcpöne SSartetät ber aßbe^
liebten Cydonia japonica tft bte SSartetdt umbilicata, mit weifen, rofen=
rotp ftpattirten, palb geeilten Slunten. Prätptiger als bt'efe tft notp
bte »on £errn »an ^outte in ben £anbel gebraute SBartetät (Pyrus
japonica atrosanguinea), mit bunfetpurpurrorpen Sluhten. Dbtge Wa-
rtetet, bte ft<p aucp nocp bttrtp pübftpe ^rötpte au^et^net, würbe »on
£errtt »on ©tebolb btrelt auS^apan etngefüpri unter ber Benennung
Cyd. jap. var. nova unb blüpte juerft im 3ttpre 1847 im ©arten be$
berühmten Sietfenben. Die *frü(pte ftnb gelb, purpurrotp geftecft unb
einen »eigenartigen ©erutp »erbrtitenb.
Flore des Serres T. 510—512.
Echinocactus rhodophthalmus.
Cacteae.
£err ©taincS erhielt bt'efe pübftpe 2lrt »on <5 an 8ni$ fJotoli
in 3Rejtco unb fcpetnt »on allen anbern betriebenen Strten »erf Rieben
Su fein. Die «Blumen ftnb auSnepntenb ftpön, tief btntfelrofa, bte
©taabgefäfe golbgelb. Wlittpeseit im Sluguft. Das Sremplar, welcpeS
n ©arten ju Kew blüpte, pat eine £öpe »on 4—5 ", fäulenförmig
mit 8—9 tiefen SängSfurtpen.
ö ' ^ Bot. Mag. T. 4486.
188
Valoradia plumbaginoides Boiss.
(Ceratostigma plumbaginoides Bge.T Plumbago Larpentae Liödl.)
Unter bent SRarnen Plumbago Larpentae bt’lbet biefe wtrflicb lieb»
liehe fJflange fett 2 — 3 Sauren unter ben ©ärtnern unb Slumenfreuu*
ben ben ©egenfianb beß ©treiteß htuft$ttt<h beß SSerbtenjieß btefer
fjffcnse alß 3tergewä<hß. 3» Sngianb würbe fte bur<h 8abp Sarpent
oon (Ebina etngefü^rt, wo fte t>äuftg ju ftnben tfi. Sir ootfsteben
eine beneibenßwertbe ^fit^t, tnbent wir ben urfprünglicben kanten
btefer ‘ipftanje wteber etnfe$en, ber t'br beret'tß 1831 gegeben worben
tjl, benn wir lernten letne ©ame, bie ftch mehr nm Sotantf unb @ar*
tenlunft oerbient gemalt hätte alß Sabp Sarpent. ©er ©arten ber*
felben ju 9?oeb«mpton tft fett lange berühmt wegen ber treppen
Kultur unb ©eltenbeit ber ^ftanjen.
©t’e ßultnr^ngabe für biefe ^übfdje ^Sftanje, welche oon 3* <3 mtt^
jn ber Slbbilbung tut Bot. Mag. gegeben worben, tft gang äbnltcj»
ber, welche tut oortgen 3abrgange btefer 3eitfthrift oon £errn Söffer
angegeben worben tft. (Siehe p. 461 unb 517 beß oortgen 3«bt?
gangeß ferner p. 572 int IV. 3&brg«n8*
<£. D— o.
Metrosideros tomentosa A. Rieb.
Myrtaceae.
(Ein Sewohner oon Sßeufeelanb, oon wo er 1769 burch ©tr
3ofeph Sanlß etngefu^rt worben tfi. »©tefer Saunt,« fagt 21. Sun*
ntngf>am (bur<b ben ertntew emgefu^rt tfi), «bewohnt bte fclftgen
©eefiißen unb bte Ufer ber Snfelbucpten, wofelbfi t^n bte (Einwohner
fo^utu'Rawa nennen, ©er Saum gettbnet ftch oor alten anbern
$ flangen burch bte Schönheit unb SBtetyett feiner Blumen auß, womit
bi Ufer ber n örtlichen 3 «fei wa^renb ber Slütbejeit tut ©ecentber
belebt werben. 3n Äew t>at btefer Saunt eine £öbe oon 6 7 erregt
unb gtebt burd? fein bt<$t penbeß unb jabTretcbeß Saubmerf febon bie
aufmerffamfett ber ^ftanjenfrennbe auf fiep. (Er blühte in tiefem
3abre (1849) 3 um erfien 3)?ale. ©te Slütbenergeugung würbe oer#
mntblttb baburib beroorgebra^t, baf bte ^flanje inß grete außgepftanjt
würbe. ÜKan wählte im Frühjahre einen gefügten ©tanbort mit fetter
oegetabiltfdber (Erbe. SBährenb beß ©ommerß enbete fafi feber 3w«*3
beß fiarf oeräftelten Säumcbenß in einen Süffel herrlich fdjarlac^rot^er
Slumen. ©er erfte grojl tut ©ecember töbtete jeboch alteß taubwert
t'äaÄSEJiÄSP
X S «‘ÄS StftJt
H£SHS3StS*S
tfcmllctuu
g>frfrüd)tr.
Äultlir kct Primnla
nensls fl. nibro tltt& albo
pleno. 2>ie Herren £enbetfon
ja f5ine i $lpple * 'place bei Sonbon
|aben oon btefer pbf^en ^Pflange
wahre ^ratbteA'emplare ergogen.
Exemplar ber gefußten rotten 3lrt
batte gegen 2' im 25ur$m. unb
war mit 130 offenen 33lumen ge-
giert, bie grofj unb non ^errtt^
bnntter §arbe waren. Die bunfle
Narbung erhält ntan befonberS b
burch , ba£ ntan bie ^ffange
einem luftigen £anfe h^t. 2
fjflange ffanb in einem 14 " weit
nnb 9" tiefen 2opf unb in ein
ßjftfthung anS gleiten feilen fa-
friger SRafen* unb Säuberte, untere
raiftht mit etwas <Sanb. ©«höner
no<h war ein <5remplar ber weiten
Ert mit gefaßten SBInraen, welthe
btefe ^ffangen nac^ folgenber SKe-
thobe: 3t» ?frühjabr ergießt
ftth fangen ans Stecflingen, läfjt
btefe bis Sluguft langfam warfen,
aisbann werben fte oerpfiangt
mehr angeregt, wo fte um Seih*
natht blühen j haben bie ^ffangen,
abgeblüht, fo fe$t man fte btcht
unter ©las, pft ffe fühl «»&
troefen, fo baf* fte eine 9fuhegeit
erhalten bt'S gum Senat Sluguft,
wo bte fangen oerpflangt nnb
ihre 3»ß*öc auSgebreitet nnb nie*
bergehaft werben. 3» Seihna#*
fangen bie fo behanbelten fangen
gn blühen an nnb fahren banttt bt’S
gum Sat fort. Sßadjbem bie ©rem#
plare gum gweiten Sale geblüht
haben, werben fte fortgeworfen unb
burth junge einjährige erfe$t. Die
33lunten, wel^e bte ^flangen tm
erfien 3«hre ergengen ftnb jeboth
nie fo f<hön als bte beS gwetten
oahreS.
Gardn. Cbron. No. 9.
JUiscflUn.
"Slübcnbe fangen in*
©arte« gu Gbieuntf. 3»«
bewunberungswürbtge fangen ffan*
ben Anfangs 5)? arg im ©arten ber
©artenbaugefeßfepaft gu Sonbon in
35lüthe unb gogen bte 2htjmerffant*
feit aßer SSefudjer auf fiep. ^
Dendrobium
18 $IttthenriSpen
Sänge nnb jebe wa
191
Slunten berfehen. Sie ^flanjc
$at 6 ' im Sur<hmeffer, mit SBlät*
ter »04 6—12 " Sänge unb 3 "
S3reitc.
Phalaenopsis amnbilis ^atte 40
ihrer ^enltc^en weifen SBlumen.
Siefe beiben Jansen waren f<hon
riefige Sremplare als fie bor 3«h*
ren importtrt worben.
Gardu. Chron. No. 9.
öobbigc’e (StrtMiffemcnt.
Slm 3. ÜÄärj fatte ber ©erlauf in
Aucaou beS ganjen Arboretums
te$ beworbenen 2B. SobbtgeS be*
gönnen. SiefeS Arboretum ifl feit
Sauren begannt als bie göfte
Sammlung farter 33äume «nb ©e*
firäutbe «nb wnrbe bon feiner an*
bern Sammlung übertroffen. Ser
©erlauf wirb über eine 2ßod>e wäh'
ren; na<h bem erf (hienetten 23er*
3eid)ttiffe umfaßte bie Sammlung
j. 23. 58 Arien bon Acer, 51
bon Aesculus, 42 bon Ainus, £1
bon Belula, 66 bon Viburnum, 218
bon Azalea tc. Sieben ber SRetch*
haltigfeit jei^nete ft<h bie Satnm*
lung auch no§ burch nötige 23 e*
flintmung ber einzelnen Arten bor*
i^eilfaft aus.
Gard. Chron. No. 9.
£ttfrattir.
$Jlit Snbe beS bortgen Sa^reS
fat bas berühmte 2Berf „Paxton’s
Magazine ofBotany“ aufgehört $u
erfreuten unb ift an beffeu Stelle
ein neues nidjt minber wertvolles
2Öerf, weites in monatlichen £ef*
ten erf <heint, unter bem tarnen
„Paxton Flower Garden“, getreten
I VrauSgegeben bon Dr. Sinblep
nnb 3of. fJarton mit colorirten
Abbitbungen nnb ^o^nitten. £err
I Gonftanj, ein frangöftföer bota*
niföer Stimmt unb Schüler beS
£errn SecaiSue ift auSnefmenb
jur Anfertigung ber Abhebungen
$n biefem SSerfe engagirt worben.
Surch biefeS 2Berf werben «He neuen
fflanjen, welche in ben ©arten:
erfcf>einen gegeben werben. Sie Ar*
ten bon mefr 2Bi<htigfeit werben
colorirt unb mit 1—2 Seiten erlän*
ternbem Tert wiebergegeben. Ser
3wecf biefeS 2BerleS foll mit einem
©Sorte ber fein: wiffenfthaftliche
25otanil mit ©ärtnerei ju berbinben,
fo baf es fowofl für ben 23otanu
ler als ©ärtner bon hohem SBerthe
fein wirb. Sie befonberen Kultur*
methoben ber einjelnen ^fTanjen
unb bie nur in’s ©ärtnerif^e föta*
genben 3J?ittheilungen bleiben jEebod> .
auSgefötoffen nnb werben bem
Gardu. Chronicle nnb ähnlichen
Beitfcfriften überwiefen. Ser SJretS
eines £efteS t# 2s 6d.
Sa8 ÜJtärjheft enthält colorirte
Abbtlbuagen bon Sarracema Dmm-
mondii, Adenocalymna nitidum nnb
Cattleya Walkeriana unb ein bi*
toreSfeS Titelblatt, um eine 50?et*
nung bon ber @ef<hi«flühfeit beS
fperrn EonjlanS $u erhalten. Sie
Iwijfch nitte repräfentiren: Aristo-
lochia picta , Berberis loxensis ,
Tl.e Hagaziae of Botaoy^
Horticulture . Floriculture
gegeben
i . :
Science, hc^»S*
Thomas SRoore,.
botanifchen ©artend
ber Apotheler:©efettfchaft ju (IptU
fea unb 2B. $5. ApreS, affipct
in ber 23otani! bon Arthur £en*
frep SSg., Lehrer ber ©otanif jn
St. ©eorge’S £oSpitat nnb in ber
Entomologie bon 3- Ö. 2Bef-
woob ESg.
2>aS SGBcr! erlernt in monat-
lichen heften, jefceS feerf eiben ent*
hält 5 fcf>ön colorirte Sübbilfeungen
fchöner unfe feltener ffCanjen mit
erläuternfeem £ext über feaS ®e*
fdjidjtlidje wie über feie Kultur feer
^flanaen; ferner eine Sttenge in*
tereffanter Slrtifet für ^loriften nnfe
SBotanifer.
®. O— 0.
|)frf0nal-llott3cn*
£err Scott $u g^atöwort^ ifl
gurn Dbergärtner feeS botanischen
©artenS gu ßalcutta ernannt,
»orten. Heber feine SSerfeienjte um
feie Kultur feer fJftau^en liefern
feie fJflanjen ju @hatS»orth feie
beften SBemeife.
Gardn. Chrou. No. 5.
£<ji>e$rtH3figen.
2JKt 33efeauern geigt feaS Gardn.
Chvon. feaS £)ahinf<heioen feeS £errn
2Billiam SofefeigeS ju ^atfneij
bei Sonfeon an, »elcheS am 28. 2)e*
centber o. 3* nach einer ferei»ö«hent*
lid>en Kranf^eit erfolgte. Öerr i.
ijt als einer V;r tüchtigsten Kultt*
oateure nnfe ^ftan^enfreitnfee feines
3eitaIterS feit lange belannt gerne*
fen. 9)?it ihm ftirbt feer legte feer
alten ^irrna: »Sonrafe SofefeigeS
nnfe @ühttC* ®«S großartige
£anfeelSgef«häft ift jegt in feen £än*
feen feine« Neffen £errn Sonrafe
SofefetgeS, unfe tot’rfe, wie eS heißt,
auch feon ibm fortgeführt »erben.
(Siehe »orhergehenfee Seite.)
21m 22. SWara fiarb S« Berlin
in ^olge tiefer S^mermuth feer
fSrofeffor feer ©otanif Dr. Karl
Sigismunfe Kunth in einem
2liter oon 62 Söhren.
&tftev 2lbfcbn«tt.
Stotmale Steilung.
ÄtÄÄT
194
fchreibt 9J?epen nicht nur ^fJattjett, fonbent felbfi einjelnen Betten eine
Steilung au. *)
“““ t|m wette, fo bleibt e$ ausgemacht, baf '**“
■ Organismus eine« SBefenS tfk, bejio
geringer bte reprobuctrenbe Kraft beffelben unb je mangelhafter bie 2fo$*
bilbwtg, befte reichet bie Kraft ber SRultiplicatien. Diefe allgemeine
: bent nntergeerbueten organifdjen Steife i
wofl in ^inftdht ber gefc^Iec^ttt'd^en wie au<h ber ungerechtlichen 2Ser-
mehntng nur wenige Ausnahmen ein unb erjlrecft fich faft eben fo
confiant auch bei ber gef«hlechtli#en Vermehrung auf baS tyievxeiüfi
nur bei ber ungerechtlichen Vermehrung beS le$tern fernmt fie in ben
niebern klaffen nur. Grrfcheint eS uns alfe, wenn wir nun bt'efer Siegel
auSgehen, noch wunberbar, baf bei Bnfeften, ©pinnen, Krebfen, ©ala»
:rn abgeriffene Organe, als §üffe, Sttugen, Unterliefet :
Wteber ein ganjeS Bnbiuibuunt wirb, über baß ben Snfufurien eme
©elbjttheilung eigen tfl, fu ift eS um fu mehr wunberbar, baß bie
^flanjen uft ein inbiuibuetteS Seben felbft in einer einaelnen Bette be*
tt#en, was bur<h ^Beobachtungen unb Verfuge bei ben 5abenptijen,
Penicillium, Conferva, Muscardine, Closteria, PalmeUa, Oscillatoria,
Nostoc ic. hinlänglich bargethau tji. 2)
Bebe ertuachfene fJflanje, bie währenb beS VSachSthumS ihre Sr*
gane nermehrt, wirb $u einem immer größerem ©pfiem nun Bnbinibuen
über ju einem 9?iultiplum beS jugenbli^en BnbiuibuumS anSgebilbet, 3)
beffen einzelne nirtuetten nach aufgehubener 2Be<hfelwirfung, in
ber fie früher erifÜrten, wteber eine inbinibuette ©elbfianbigfett erhalte»
fömten. Stefe phpftologtfche 2lnftcht wirb in ber St! >at burch bie ptaf*
tifch« ^Jflanjennermehrung ber ©ärtneret hinlänglich betätigt unb burch
folgenbe Stheorien erläutert. 1. Die (5tnfchachtelungS> über (SuoIutionS*
Theorie, welche annimmt, bafj bie Keime ber ÜRultiplicatiun in bem ge*
gebenen Bnbinibuum f<hon nurhanbeu ftnb, unb ftch ber Reihenfolge na#
eutwtcfeln. 2. Die Theorie ber Epigenese,4) welche behauptet, baß
bie nurhanbeue -Organisation eine neueVtlbung ber Keime bewirft. Sie
erfte btefer beiben Rnjichten jahlt als eifrigße Vertheibiger Sonnet,
SÄ
^ftonjcnjeüen bür# aheiluns*
*) SJtepen: Reue« €
f>ngo Utobt: Ui
jübtngen, 1835.
*>' jKepen: Reue« @pftem ber fftenjenphpfalogie, ffl. Sb. .
«oggenbotf; Ann, 41. 184.
auboutn: Ann. d. sc. D»f. 1837.
ingen^lMö.W°^: 58erm^rttn8 ber Wan^n burih Spritung. £»*
4) £. 2)r. SSolff: Theorie bet ©cneration. £afle.
Slumenba#; Heber ben SöbunßStrteb. Böttingen, 1791.
193
Malier, £n»ter. Sebocf wirb fte »on anbern flarf angegriffen, fo
fä^rt 3»b* SÄuIIer bte Steilung ber SBürmer unb b*e fpontane
Rettung einer »oßenbeten Organifation Wtberlegenb an; nnb in ber
£|at ftnben wir in biefer Sporte feinen Sluffcbluf, wenn mir 3. 33.
bie 33lätter »on Citrus 3« KnoSpenbilbung swingen, bie bo$ im nor*
malen 3ttffanbe felbige nie hüben mürben unb auef baju ni(^t beftimmt
[feinen. ©$ tff jeboib biefer Knftcbt niept afleS SBerbtenff ab3uffreiten,
unb rnuf »ielmebr jugegeben werben, baf fte in 33e$ug auf bie ferualen
Seime einiges SRecpt behaupte. ©0 finbet man ua«p 3Robl bie jufüuf*
tigen SBIumenfcpafte im ©tamme ber ^atmen »erborgen »or unb nacb
3. 2Rüller bie Sieben in benDoarien beSjötuS. 3Die utetffen neuern
9?aturforf<per Siebten ber aweiten SE^eoric bei.
9Ja<p SRe pen entffepen alle ÜRultipla burtp Teilung, fo wie bie
Slbfcpnürung ber 3ellen bet ben geglteberten <£onfer»en na<p 33eobatb*
tungen »on Sagnt'arb Satour, ©cpwann, £urpt'n, SRepen tc.
©eben wir boep ^flanjeu, bte auS einer etnselnen 3eße beheben, burep
2UtSwücpfe ober SE^cilung fitb »ermebren unb fennen fJffansen, bte aus
»erfeptebenartigeu 3eßen unb ©efäfen organifirt ftnb, fo muffen wir
confequent biefer £peorie bletbenb auep 3ugeben, baf beren 33er»telfälti*
gung ebenfalls burtb Xpeilung ber Urjeßen ober bureb neue 33ilbung
berfelben »or ft<p gebt. 3«foIge mehrerer Sbbaublungen über baS 33er*
mehren beS 3eflengewebeS r), ftnb auf er ber naep £ugo 3Ropl burep
Stpeihntg beobachteten Sntwt'ifelung ber 3 eilen »on ÜRtrtel2) no<p
brei Slrten auf gef eilt worben: bte aufeeflige (developement superutri-
culaire) , bie jwifepenießige (developement interutriculaire ) unb bie
innenjeßige (dev. intraut riculaire).
SBirb alfo bte erwatpfene /v“
neue 33t'Ibung per»orgebracpteS
feben, fo fann mit ©ewifpett barauS gefolgert werben, baf erffereö
bie wecpfelwtrfenbe unb bitbenbe Stbätigfeit* ber »erfeptebenartigen Ur*
Seßen bas Ceben unb bie §orm beS 9Rultiplum8 bebtngt unb 3weitenS,
»iele et’n3elne Organe na<p Trennung »om ÜRulttplum inbtötbuett fort;
leben unb bt'efelbe 3lrt fortpffonjen fönnen, wenn fte nur günfige 33er*
bältniffe 3U ifrer (Srifenj antreffen.
25aS ©efagte. fepenft uns einigen Sfoffipluff über baS ^pänoraett
ber ^ffansentpeilbarfeit unb btent 3ur 35ef ätigung, ber ungefcpleiptlicpen
Epeilung unb 33ermebrung ber ^ffanjen, beren Slnwenbung tn ber
©artnerei unb Saubwirtpfcpaft »on grofer SBicptigfeit bleibt. 2luS ben
aufgefießten ©runbfäpeu ber ^ppftologen unb aus eigenen ^Beobachtungen
ergiebt ftep bte SBefätigung, baf aße ^fanjentbeilung auf 33ilbuug »on
Snospen unb 2Bur$eln, unb 33erwatpfung beS 3eßengewebeS beruht.
bur«b ^betlung ober
') Äiefer: Memoire orgamqnt- p.
196
§ 2.
lieber ine Stnoöpcnbilbung.
@o wte bie jum 3ö>«9c treibenbe Knospe bte gegenwärtige ?e#
benSbebtngung ber Futterpflanze ift, unb wäfrenb ihres SBachöthumS
ähnliche Knospen juv ferneren SebenSficferung »orbilbet, eben fo wtrb
bte fiete Stlbung ber Knospen bnref gewtffe innere unb äufere GEtnftöfje
genährt unb begünftgt. 2Benngtettf> jnr 3ett beS aufflei'genben ©afteS
bte anfängltehe Silbung ber Knospen »or ftef geft, wollen wtr nteft
behaupten, baf gerabe btefer burcf bte SBurjeln roh et'ngefogene ©aft
bet ber KnoSpenbtlbung ber fetntbtlbenbe fei ; wolfl aber mit größerer
©ewtffett, baf ju btefer 3eit ber buref bte Slätter »erarbeitete auf*
fietgenbe ©oft ju KnoSpenbtlbenben Bitten abgelagert werben unb jnr
Anregung unb Ernährung in ber KnoSpenauSbtlbung btenen möge. @o
wte biefeS nun eine innere Urfacfe ber KnoSpenbtlbung ift, baf bte
feintfähtgen 3cßßnablagerungen burcf ben anfftetgenben ©aft }u bcr
©etbftftänbigfeitSentwitfelung angeregt werben unb eben baburcf ftd)
neue wt'eber ablagern, fo bemerfen wir aucf burcf äufere ©tnpffe bie
KnoSpenerjeugung begünfh'gt. 3« btefen gehören mehrere meteorologifife
Öinwt'rfungen unb jwar als fJauptretjtntttel bte 2Bärtne, barauf eine
fen^te Sltmofphäre unb innerhalb gewt'ffer ©rennen Sicft unb (£leftrici#
tat, wie au$ baS SSorfanbenfetn »on gewt'ffen anorganipen unb orga#
ntpen ©toffen im Soben. 2Barme unb regenreiche ©ommer geben
nach Erfahrung feiten retcfe unb frühe ©aatemten, Wölfl aber fnoSpen#
unb frautret«be ^fangen. 3wei ^flanjen gleicher 2lrt, ©efunbfett,
©röfe unb gleiten Alters in »erfehtebenarttgen Soben unb »erf<hte#
bene Sage }u gleper 3ett geppnjt, werben in jeber ^ertobe pe*
2Ba<hSthumS eine grof e SBerfc^ieben^cit gewahr werben lafen. diejenige,
bie einen retten ©oben, entfpre^enbe SBärrne, ©onne unb feuchte Ht#
mofpäre an ihrem ©tanborte wirb um fo üppiger tn Vergleich
ju ber anbern flehen, je weniger btefer bie genannten Sebt'ngungen
geboten waren. Steufere meehantfcfe Urfacfen einer ftärfern Knospen*
btlbung fönnen »ielfältige fein: baS Entfernen ber3wetge ober Knospen,
was wir bei ben gepfropften SWofenwtlblingen häufig fefen, tnbem wtr
bemüht ftnb, bte fcf »on neuem erjeugenben Knospen »on ber Unter#
läge (sujet) abjufnetfen; bas gewaltfame Entlauben ber Säume, 3. S.
beS FaulbeerbaumeS entwickelt neue Knospen; baS ®tnp§en ober
lappen ber Säume 3. S. bet Sinben; baS Entfernen ber Störten, ja
felbfl ber mäfige Drucf ftetf^iger Slätter ober fonflige auf erlief e Ser#
lepngen, als 9ttnbenwunben *), ftnb alle hinlängliche Sewet'Sgrünbe
für bie KnoSpenbilbung buref äufere meefantfehe ©nwirtöngen. Kur}
alles was bem allgemeinen SBacfSthunt an trgenb einer ©teile eine
©renje fe$t ober nur eine Unterbrechung beS 3ufammenhangeS beS
’) 2re»tran*ö: ^ffonjenphpftologte ber ©ewäcffe 2. P. 625. 626.
197
3. fDiüller f agt, äufjere Sebtn*
3eßenge»ebeS ^cröor'brtngt, fann wie
gütig ber KnoSpenbtlbung fein. *).
3cbe Knospe in fo fern fte ftch auSbitbet, famt als eine neue
4flanje berfelben 2lrt betrachtet »erben, möge fte int 3ttf«*nntenhange
mit ber «Futterpflanze bleiben ober »on ihr getrennt »erben. 2löe
Sotantfer ftnb gegenwärtig na$ ^Beobachtungen »on be la Satffe, 2)
be Sattbolle, 3) ^ollini, X>u hamei, £aleS, £tll, Sonnet
ber allgemeinen Ueberjeugung, baff bie burch bte Sudeln aufgefogene
Slüfftgfeit burdj ben ^oljfbrper unb »orjüglich burch ben ©pitnt (al-
burnuuo) fieige. 2>iefeS ^inaufftetgen gedieht mit einer großen 9)?a<^t4>,
im Frühjahre unb jwar jur 3eit ber neuen KnoSpenbilbung, too wir
bte Ftnbenfubfianz oom fjolzförper getrennt ftnben unb batjer auch an«
nehmen fonnen, baff bte 3^«* ZÄ ben neuen Knospen, aus benen fte
befielen, üermittelft beS aufftetgenben ©afteS, unb unabhängig oon ben
altern ©efäfen, gebtlbet »erben. 2Bir fönnen uns oon ber jetttgen
Gonfiftenj ber Knospen leicht überzeugen, toenn »ir ein abgelöfteS,
fogenannteS fchlafenbeS Sluge unter einem SergröfjerungSglafe unter*
fudjen. freilich bemerfen »ir baS Stluge oermittelji feines 3eßenge»ebeS
mit bem ©pltnte ober mit ben «Farftfhrahlen beS Triebes in Serbin*
bung, was aber ebenfalls noch immer etn fc^lte^teö Sertoadjfen beS
3eflenge»ebeS fein fann, »te baS fpätere Senoachfen eines eingeimpften
2tugeS mit bem ©tamme; aber feine ©pur »on anbern Serbinbungen
mit ©efäfjen. £>aher bann auch 2:re»tranuS bem «Farfe bie §ähtg*
feit ber KnoSpenbtlbung gufchreibt ober bte Knospe für eine Srtoetterung
beS SFarfeS anfteht 5 *). konnte man saietCeie^t nicht baS «Farf unb
namentlich bte «Farfftrahlen als einen hh9*oSfopifchen Setter für ben
htnanffietgenben ©aft unb als einen SorratljSbehälter ber nährenbett
©toffe für bt’lbenbe Knospen anfehen? — £)te SBurzeln beftfcen, »te
eS befannt iß, fein «Farf unb erzeugen in einigen gätlen bennoch KnoS*
pen, »aS burch atlmähligeS Umwenben bet Stuben, 23etben :c. erwtefen
wirb ®) j wollte man aber barauf ertotbern, baf in btefem $a£le bie
«Farfftrahlen bte Function beS fFarfeS »erfehen, fo führen »ir baS
Phänomen ber KnoSpenbiibmtg bei Slättern an, bte Weber 5D?arf noch
«Farfßraljlen haben, (©ie^c § 4.) 2luS biefen Srfchetnungen fonnen
»ir fchliefjen, baf ber aufftetgenbe ©aft eine »eit »tätigere Folie bei
ber KnoSpenbilbung fpielt, als baS «Farf unb bte «Farfflrahlen.
Sine @efäf?oerbinbung ber Knospen mit bem «Futtterßamme, bie
»ir fpäter bemerfen, gefchieht in golge ber wettern äuSbilbung. «Rach
^reotrannS7) bilben ftch bie abwärts an ben alten £ot$förper ftch
0 Sohanncs 3ȣ
icitung p. 605.
l) ®e laS«tffc:l
: ^anbbuep ber «Pbpftol.
4) £>e Sanboltlc: Phys. veget I. p. 90.
5) Sreoiranus: |Jflanjc«pbpf. ber ©ewätpfc, II. P.
fi) SaS »öfltge Umwenben einer Stnbe gcft&iebt in 3«
nbem bte ganze Jtrone berfelben allmählich nur bur«h *
Bewurjeiung unb baS ganze SBurjelfpftcm burch aümahlt
jenbübung gebracht wirb. O. Sanm.
T) Sreoiranus: ^flanjenphpf- ber ©ewächfe 1. p. 2.
198
legenben (sptralgefape aus »urmtörmtgen Körpern erp bann, »amt
bie Knospen anfangen ftcp gunt 3»ei9« gu entwickeln. (SS tft jebocp
ntcpt ungegrünbet 3« glauben, baf btefe ©efäfjbünbeln 3ur 3^tt ber
©lattentwtcfelung ftcp in ber Knospe btlben unb nicptS »etter als bie
perablaufenben ^ortfa^e ber ©lattneroen ftnb unb nur burcp felbige ent«
neue 3apreSfcpi<pt bet ben ©äunten bilben. 2tu$ biefent wie aucp an$
bem fpätern ^eroortreten ber ©efäfje in ^orm non Suftwurgeln, we*
«tgflenS bet ben ©ifotplebonen nacp be la £ire, ©ouarS unb^oitean
fbnnte ntan im SWgemctnen einige Slnalogte ntt't ben ©Surgeln ber
^ftangen jtnben, »enngletcp fte aucp ntcpt bte ©errtcptung ber SSurgeln
gn oerfepen paben. ©er nteprfacp »t’eberpolte ©erfucp ^ebnrterS*)
betätigt es, bafj bte #olgfafern nur burcp bte 2lüSbtlbung ber ©lätter
ergeugt werben fönnen : 2ftan »äplt gu btefer ©eobacptung gwet ©äunt'
tpen, entblättert ben einen, läfjt tpnt aber bte Knospen, bem gwetten
raubt man bte Knospen unb läfjt ipnt pingegen bte ©lätter. ©aS
leitete mit ©lättern oerfepene ©äumcpen wirb im ©urcpmeffer gunep*
men, erfiereS aber ntcpt.
©te ©elbfifiänbtgleit ber Knospen läfjt ft cp aus ber freien, gelltgen
Ketmbt'lbung, aus ber ttnabpängigfet't oon ben altem ©efäfjen unb burcp
Slufpebuug ber ©erbtnbung mit ber SRutterpflange, opne baff bte Knospe
baburcp abfitrbt, pt'nlängltcp erwetfen. SBir können ferner aus bem
©efagten fcpltefjen, bafj »äprenb ber ptnaufftetgenbe ©aft näprenbe
©nbflangen tra ©tamme anflöf’t unb baS burcp ipn entfaltete ©latt tpn
gn bem btlbenben Cambiura oerwanbelt, bte Keime ber SlptßarfnoSpen
tn ben 2t cp fein ber ©lätter ft cp btlben, bte Stcpfeln ber 3»eige burcp
baS SSacpStpunt ber ©ermtnalfnoSpen fiep »erlängern unb Ketmgelten
aucp anberweitig tn fangen gur ©tlbung ber Slboentt’ofnoSpen abgetan
gert »erben, ©entnacp wäre jefee (perenntrenbe) meprere $apre fort*
lebenbe ^flange mtt ber etnjäprt'gen gu oergletcpen; b. p. fte tfl nacp
geftploffener 3apreSent»icfelung unb na«p Seenbtgung alter 2lblagerun*
gen als abgeftorben angufepen, lebt aber fort burcp bte oorgebtlbeten
Knospen, bte ftcp auf äpnltcpe Sßeife gu fnoSpenben unb ablagernbett
3»etgen ausbilben. ©te 2Öecpfe(»tr!ung ber Knospen unb äBmrgefa,
oermtttelfi beS ©tammeS, bebtngt baS Sehen ber fJflange unb beftept
im gjolgenben. 1. muffen bte SBurgeln, »elcpe bem ©tamme glüfftgfeö
gufäpren, ftcp tn einem Sföebtum befinben, baS bte Sluftöfung ber gur
KnoSpenbitbung nötptgen ©tofe liefert. 2. muffen ben Knospen afle
änfern Mittel geboten fein, um oottfommene SupreSfcpicpt im ©tamme
auSgubitben.
$ 3.
Hebet bie ©Snrgelbilbmtg.
©te wefentlicpe ©ebtngung ber ungef^lecptlicpen ©ermeprung
bie, baf baS ftcp tpeilenbe ober tpeitbare Drgan ber fJftange nicpt m»
') gebürter:
Knospen erzeugen ober felbß eine Knospe fei, fonbern au# bte $äßtg#
feit ber SSurjelbtlbung beftfce, um wahrhaft fetbfifiänbig bte längere
3ett ju oegetiren unb als ein neues 9D?ulttplum ft# auSjubilben. ©cfen
wir au# auSgebilbete KnoSpen oft eine geraume 3«t <#»e Surjeln
fortleben, fo leben felbtge jebo#, entweber nur auf Koften ber Butter*
pflanje, an ber fte unmittelbar ober »eruuttetfl eines ©arments befefltgt
ftnb, ober auf #re eignen, wie bie 3wiet>eln unb Knollen. 9Jian lönnte
bafer in btefer £inft#t ben Knospen feine ooHe ©elbjißänbt’gfett äuge#
flehen, fo lange #nen bie ^unbamentalorgane jur Aneignung einer
neuen 9taßrung oon außen, abgeßen. QtS ift befannt, baß bie jnr
normalen Reifung beftintmten Knospen, als 3wiebeln unb Knollen,
nur fo lange #r Heben frtßen, bis fie ben 23orra# oon näßrenben
Stoffen, als Slmplon, ©umnti, 3utfer tc. aufgeje^rt ßaben, wenn #nen
bie 2flögli#fett ber Surjelbilbung wäßrenb btefer 3«'t oon auf en ni#t
gegeben wirb. Sille ^flanjentßeile, bie einer Surjelbilbung fäfig ftnb,
ßnben ben Antrieb baju in ben äußern Stnflüffen; bas SSermögen felbft
aber SSurjeln ju btlben, liegt in ber Slnfäufung ber ßerabßeigenben
©äfte (cambium Sußamel). Sie äußern 23ebingungen ber SEBurjel#
bitbung ftnb SBärme, $eu#tigfeit unb Stbwefenßeit beS Hi#ts, bie um
fo bef#leuntgenber bie SBnrjeln entlocfen, in je glü(fli#erem Sßer^ältniffc
fte ju etnanber erhalten werben. 3- Htnblep fagt in feiner Sßeorie
ber ©artenfunbe *), wenn ber 2Betn tn einem übermäßig warmen unb
fernsten £aufe erjogen wirb, fo bilbet er Suftwurjeln. (Sben bafelbft
fußrt ber beutf#e Ueberfefjer SreoiranuS an, baß Cerasus Lauroce-
rasus unb bie fhaucßarttgen (Salceolarten in feuchter 2ttmofpßäre wa#fenb,
an ben 2# eilen ber 3»ctge, bte nt#t unmittelbar ben ©onnenfhraßten
auSgefeßt ftnb, Huftwurjeln bilben.
lieber bte 2Bi#tigfeit jebeS einjelnen ber erwähnten brei Umßänbe
läßt ft# aus Srfaßrung behaupten, baß oßne Sßärme unb $eu#itgfeit
feine äOBurjefbtlbung oor ft# geßt. Sie Slbwefenßeit beS Hi#tS f#etnt
oon geringerer 2Si#ttgfeit als bie ©egenwart ber betben anbern %en#
jien ju fein, wirb aber in fo fern etn wefentlt#er Umflanb ber 23 e#
rücfft#tigung, ba Särme nnb geu#tigfeit eine allgemeine 23ebingung
beS 2Ba#S#ura$ ift. Kommen au# Huftwurjeln auf ßoßen unb ent#
fernten 3wetgen oieler 23äume in ber 5tatur oor, fo wiffett wir aber
au#, baß bte £>etma# btefer ^ftanjen in wärmeren 3onen ju fu#en
unb #r ©tanbort in feu#ten unb f#attigen Sälbern ju ftnben ift,
J. 23. Ficus, Rhizophora Mangle tc.; ober foI#e ^ßonjen Werben bar#
bte Si#tigfeit tßreS eigenen HaubeS in entfpre#enbem ©rabe ju btefem
3»ecfe bef#attet, als Crassula spathulata, Zea Mais tc. UnS getan#
gen Sterlinge oon Hydrangea hortensis, Nerium Oleander :c. in
weißen, mit Saffer ungefüllten glaf#en, bte ber ©onne auSgefeßt
waren, jur Sewurjelung ju bringen, wo naturli# SBärme unb tfeu##
tigfett ni#t abwefenb fein fonnten; baß aber baS Hi#t ßtebei f#ein#
bar oon feinem f#äbft#eren Einfluß war, als baß bte Surjel#en
202
weil wir tn beu Srf#emungen überaß Uebergange antreffen, unb bie
auf alleoto fielt 33eifpiele einer reprobucirenben Kraft tu ben »erfcptebenftet
Organen ber ffangen ftnben. Sebe fjfangentbetlung fanu natürli#.
ft# «ur bort gebaut werben, wo ber ft# »on ber Butter abfonbernbe
3#etl eine gewtffe 21nalogte mit ber ganzen ^flauje $at, l) unb gwar
nur bann, wenn felbtger Knospen unb SÜBurgeln btlbet; aber bie »er*
f#tebenen SBege, auf benen wir fol#e Knospe« unb Burgein entwitfeß
feljen, ber »erf#tebene ©rab, bte berf#t ebene §omt, Dauer unb 3«*
btefer ©ntwicfelung unb StuSbilbung ber Knospen2) bet oerf#tebenen
fjfanjenliafen, ftamilien nnb ©attungen ma#t uns unft#er etwas für
tppif# t® btefer 33e$tebung angnnebnten. Um alfo ntöglt#fi einfa# bte
bekannten $#«tonten gu flafftftctren, # eilen wtr aße ^fanjent^etfimg
tn eine natürlt#e, jufäfltge nnb fünfttt#e eüt.
9latnrlt#e SBerme^rnng.
33on ber SEBurget unb betn Burgelfiotfe (rhizoma, collum) auSge*
#enb, ftnben wtr eine ungef#le#tlt#e Serme^rung:
A. 1) Dur# bte KnoSpenaggregration gn untertrbtf#en (3»cigen)
Anetten (tuber), bte in »erf#iebenen ©attungen »teler Familien, mit
3lttSf#lufj ber £olggewä#fe unb Valuten, oorfommen, atS Ranunculus,
Paeonia, Anemone, Solanum, Bryonia, Dahlia, Helianthus, Lathyrus,
Tropaeolum, alle Iris-2lrten, ©ettamtueeu, £>r#tbeen, »tele Arum-Slrteu,
©räfer, g. 35. Poa, Cyperus tc. 33 ei aßen biefen Knoßen ftnb bt’efe
©emmen entweber über bte gange Dberflä#e gerfireut, wie bei ber fiar;
fcoffel, ober fte beftnben ft# bloS tu ber ©egenb bet bem Uebergange
gtint «Stengel angt^äuft (tubera testiculata) g. 33. Dahlia, Comelinaie.
2) Der Burgelflocf btlbet bi#t an ber Dberfädje ober unter ber
(Erbe neue knospen, bie ft# angewurgelt fpäter trennen, wte btefeS bet
aßen perenntrenben @taubengewä#fen ber $aß ift
3) StuS bem SBurgelfotfe fommen über ber Srbe fabenarttge $er<
langerungen (sarmenta), bie an ber ©ptfce eine ober mehrere KnoSpen
tragen. Dtefe Knospen entwüfeln ft# gu »oßfanbtgen ^fangen, war*
geln ft# an unb trennen ft# bur# baS abferben #rer Frager. 2Btr
ftnben btefeS bei einigen Hieracium, Fragaria, Potentilla, Saxifraga ic.;
überhaupt bet aßen fogenannten plautis sarmentosis unb soboliferis.
<£tructuT bat
b%sSoae
»om @angen abgefonberte 2 beit 1.
bfbrmiger unb gleichartiger ber 35au ift, befio ftärfer u»
Steilung »ertnehren, j. $. ?i#enen, Sonferten." P. 56.
„ . na# (Sntwicfelung feiner ÄnoSpen in einem Sabre ein;
agegen bebalten einige SBurgelflctfe, bie mit ©emmen begäbt ftnb, einige berfelben
iS auf’ö jweite 3«br no# fc&lafenb, wie Anemooe nemorosa; bte Iris bis gum
unb 4. Sabre; bie Srotbeen bis gum 5-, 6. unb 7. Sabre, g.S.A. esculentom;
gurn 10. Sabre, J. 8. Hedychium Gardner ianum.
aßgeraeine ©ortengeitung-
w ÄÄ“ÄtW £ XX
mmmm
*«•0» **“■*“ ™ *-N»n f” “**«■* »»”
(caolie, scapus) einiger Siliaceen
STÄ ÄÄÄS
t“S? SSRfÄ K? £5
SJ^S^BSSS
l^gptSfSs
^fSSSSsarw
^weiter 2fflbfd)ttitt.
Äünftltcfe Pfeilung.
Heber tie fünf üirfje &ermebrnng im 3iiigemciitctt-
Oie fünflitfe ^flanjenterntefrung beruht auf ^rütetpten ter nur#
malen Rettung unt feift in fo fern tie fünffttfe, weil fte ter 2J?enf^
auöfiifrt. @ie unterfdjeibet ft cf aber ton tef naturlitfen baburcf, taf
man bet tfr gewiffe Organe burcf nteefanifefe £anbgriffe ton ter 9)?ut*
terpftanje fo jn entfernen weif, taf fte unter Sefanblung einer natur*
nnt erfafrung«treuen ©aeffenntnif gu felbfftänttgen Bnbitibuen gu ge*
langen gejwungen werten. #at nnn auef ter erftnberiftfe ©tfarfftnn
teö 9?aturfreunbeö in tiefer Sejiefung tiele Mittel, burcf tie er feine
3wecfe fixerer unt letzter erreicht, fo laffen ftef bennoef alle fetein*
baren Slbweicpungen auf gewiffe ©runbtppu« guriieffnfren, unt felbf
tie fompltcirtefien 50?afregeln fint, au« pftftologifcfen @eftcft«punfte
anfgefaft, nieft« ntefr al« üftaefafmung ter -Jlatur.
2Btr erwähnten fefon int erften Stbfcfnitt, taf alle fJflaugentf etlnng
auf tie Knospen; unt SBurjelbtlbung nnt ta« Serwacffen te« Betten*
gewebe« begrüntet fei; fafen, taf tie normale Pfeilung namentlicf auf
Knospen* unt 2BnrjelbiIbung ftef fhi£t, tem $u $o!ge alfo taö ©efagte
«tef ter fünftlicfen SSerntefrung gilt. 50? an fann tiefe am natürltcffen
in »ter Kategorien eintfetlen.
1) Oi]e fefliefte Pfeilung (divisio, avulsio stolonuin) be« ter*
tielfältigten Bnrjelfocfc renmttelf ter f>änbe, te« ©paten« ober be«
5D?effer«, ta« 2tbfe$en ter bewurjelten ©pröflinge ter ©trauter nnt
SBäunie nnt ter perennen ©tanbengewäcffe unt t a« Berfcfneiben ter
Knollen. Sitte SBorfttft, tie fte r gu beobadjten wäre, ift, taf tieOpe*
ratiou ter Pfeilung bei Säumen, ©träuefern unt ©tauten mit ©cfo;
nung ter SBurgeln auögefufrt werte, unt bei ten Knollen, taf jeter
SÄ 23?1^
Ö« !&«S
‘üSS
uttb otelen anbern, »«ren bte aufge^lten Sitten ber $ernte$rnnS felbfl
209
be$ UmhiegenS für ben 3»*<3 beafcjtchtigt, als wie baS Umhiegen,
dftnfdjnetben, 3uft§nttren unb Ringel« gar £tnberntfj eine« ftarfen
aufjieigenS bet Säfte in ben umgebogenen 3wetg unb gar Hemmung
ber herabfieigenben Säfte auS bemfelben. 2>te SSBunben »erben bur^
ben tyerabfietgenben Saft in furger 3eit mit einem weichlichen ^gro^
foptfehen 3eflenge»ebe (callus) bebeeft, an« bem ft$ bte SBJurgeln halb
bilben.
Unter ber Benennung Sterling oerjieht jntan trgenb einen ^3flan=
genthetl, ber oon ber ÜJfutter getrennt »orben ift nnb gur SBeabftchttgung
einer SBurgelbtlbung in bte drbe geftetft wirb. <£s fönnen ^tebet fol*
genbe bret gntle jlattftnben.
1) spflangenorgane mit fi^tbaren Knospen, als abgefchnifc
tene 3»«gc (technifih SÄetfer), bi'e tn ber 9iähe eines ©etenfes ober
3$l«tteS horigontaf befdjm'tten in bte 6rbe gur SBe»urgelung gefieeft
»erben.
2) £)rgane ohne ftcbtbare Knospen, bie ober, nachbent fte
ftch be»urgelt aus ihrem übertrbtfchen Zfytite SlböenttpfnoSpen
btlben, als SBurgeln, ') Stämme, 2) SBlütbenfchafte, g. SB. »tele Dreht*
been, Eeheveria, Olosinia, Gesnera je. 3?iebenauStoü<hfe latent geblte*
bener Knospen,3) SBlattfh'ele g. SB. Lactuca, Sonchus :c., 33Iätter ic.
' 3) 3)te SBermehrung fann burep Knospen befießt »erben,
tnbem man bet einigen £olgge»ä«hfen, g. 33. Camellia japonica, bie
auSgebilbeten SBIattfnoSpen mit bem nebenanftgenben SBIatte oon ber
SRutter Tbft nnb gam Slnwurgeln tn bie (Srbe fteeft, jebo<h mu£ eine
folcbe Knospe mit einem geringen Z-fyeil beS mütterlichen Splintes auS=
gef^ntten »erben.
2)ie wefentti4>{ten Ranfte einer SerncEft^ttgnng bei ber Operation
fctbfi Ȋren fotgenbe :
®aS untere Snbe beS StecfretfeS muf tranSöerfal gefchnitten »er*
ben, unb gwar beSbalb, »eil erflenS jeher anbere Schnitt eine größere
SBunbe gäbe unb g»ettenS, »et! baS <5nbe beS SReifeS in SBerübrung
„ . . . „ , . «fäbtßrt Organ ber ÄnoS*
btlbung angefehen »irb, fo haben »ir im L ^bfdjnitt $ 2 fepon gefe&cn, ba#
«u» gange Burgelfpftem eines Saumes burep ben btnauffietgenben Saft gur SnoS*
petibilbung gebracht »erben fann; aber auier btefem giebt eS Veifptele, »o bie
Vermehrung burch wahre ißurgelftecflinge nicht feplfchlägt. SRach SinbUp fömten
wahre SEurgcin oon Cydonia japonica, Monsonia, Berberis aquifoliwn, Pelargo-
nien als ©tecflinge benupt werben. Stnbl. Theorie b. ©attenf. X.
Ebenfalls nach Reumann oon Araucaria Cunninghamii aus ber gamtlie ber
Eonifercn. SQg. (Siartcnjeitung XI1L $ahrg. Uto. 23, 1815.
0 Sir finben biefeS bei emgerammten pfählen frifip gefaßter SjJappeln* unb
SBeibenjtämme. VathUcwtngjione »urjeln grofteSJalfen oon Pteroearpus Mar-
supium fttp noch an, bie mehrere Monate nach bem gälten gelegen hatten unb fclbft
Virgil führt SBeifpiele^ticfer Srt^an, Georgicon Bb. II v.^ 25, 30, 31.
™ ra<l,X n^aJr‘"a' ^t^Gardn. Magasine, VIL 633.)
210
mit bem ©oben beS Topfes fielen muff, tnbem ^tcr bte ^euihtigfeit
ftch am gkt^mäfigften unb längflen erhalt. *)
2) |)at ber ©iedltng 33lätter, fo begatt er fte an# ttaih ber Dpe>
ration, »eit eben burd) beren Sftefpiration bte Thätigteit unb baS 35cr=
arbeiten ber ©«fte unterhalten mirb.
3) ©t'nb bte ©tecfltnge gereift, fo fe$t ntan fte nicht fogletih
einer erhöhten Temperatur aus, fonbern märtet erft ab, bis baS untere
<5nbe mit einem loderen 3eHengemebe (callus) fith befleibet, and bem
bann bet erhöhter SBärme bte 23urjeln fith btlben.
3n ^inficht ber 2Bahl ber Reifer Imben mir ja ermahnen, baf
furje unb flammige Triebe am geeigneten ft<h ermeifen unb bte 2Bup
gelbtlbung rafeper unb fixerer erjielt merben lann, menn bte ©tedlmge
einen Thet'l beS »erholten, frühem Triebes mit klommen. 2) er ©ruttb
biefer SBebingung laft ftch auö ber gröfjern Anhäufung beS abgelagerten
©afteS erflären, ber theils als etnfh» eilige Nahrung bem murjettofen
©tedlinge bient unb thetls bte SBnrjelbilbung befthleunigt. 2luS eben
bem ©ruttbe merben bie ftnoSpenflecflinge au4 wit einem fletnen Th««!
beS ^olslbrperS »on ber SKutter »erfehen.
Raffen mir in fiürje alle Sebtnguugeu jufammen, bte fonfl no#
beim glüdlttpen (Gelingen beS ©tedlingmuthfeS ju berücf ft ewigen mären, fo
flellen ft cp folgenbe Umflänbe als befonberS mefentlith bar:
1) SBärme ber Sltmofphäre unb beS 33obenS, als anregenbeS SRittel
ber oegetabtlifthen SReigbarfeit.
2) gen^tigfeit ber 2ltmofphäre unb beS 33obenS, als nährcnbeS
SKtttel, unb jmar alle tu ber genaueren ©leichmäftigfeit. * 2)
3) Sicht, melcheS in geraber Proportion mit ber fortf^rettenben
(Sntmicfclang ber ©tecfltnge fleht.
4) Die S5ef<hafenhett beS 23obenS muh ber 2trt fein, bah baS
SSaffer fith gleichmäßig oerthetle
fith ha*te*
S-3.
tteber »as 3n*Pfei* tutb beffett «ittfln#*
SEBenn gmet Pflanjentheile oerföiebener ^nbioibnen nnter fiih S#
oermachfen gegmungen merben, fo h*tft biefe SSermachfung eine 3mpfm»9-
25aS Sewoathfen fann in allen nnter fich analogen Drganen oorfoop
men, nnb namentlich gur 3eit beS jugenbltcpen 3ujtanbeS bei gebräng*
1) U” TrotfcnrnerbenS »orjubeugen, fcHfigt g c r f 0 th
«* emmte^ei ©i«enmgS>»pparat in Gardn. Magazine Vol. XI P. 56» ror,
fte$e Suibt. $$eone ber ©artenf. p. 224, T. 26.
2) Ta bte ©IcifpnÄfeit ber Tempnamr auf ber ©ee aröfrr ifl alS auf bem
Sanbe, mar es möglich ©tecflmge, bte in galtneutp in Oerfchloffenen ©taötaften
fleneat maren, fepon bewurzelt nach Sorebap (6000 enal. gj?cilenl au tranSpoP
sot"'so”i8S.rd'°' C*”"' 14 p' Ä ekt‘ ^ VvmAtm XI. 3aW-
211
tetn 3ufamtnenfiehen. SBir ftnben biefe befamtfe Srfthetnung bet 2Sor-
jeln, ©tämmen, Slättern, Slumen, ^«cfften unb ©amen in ber Statur
fe$r oft. SBenngletch nun auch bte Serwachfung rät 3efouge»cbe »or
ft<h ÖCK f* erftreeft ftch biefe« nur auf bte ©teichförmigfeit be« ana-
tomifihen Saue«, al« ©plint mit ©plint, Saft mit Saft jc. unb jwar
oon innen nach aufen tn abnehntenber ©chneßigfeit. Sott alfo eine
3ntpfung gelingen, fo wirb man bemüht fein, bie oerfthiebenen ©djic^
tnngen ber Impflinge fo auf einanber ju paffen, bafj bie »erfthiebett
organiftrten (Bcptc^ten ftch gegenfeitig fo »ottfommen al« möglich beefen,
ober bet ber Dhtlatton, bafj bte ubertragenbe Slattfnoöpe auf bent
©plinte ber Unterlage $u ruhen fomme.
® ent nach mären atfo bte wefentlichen Sebt'ngungen bet einer bauere
haften Impfung folgenbe:
1) Der ©plint muft al« ba« £auptorgan einer fthneflern 3eßem
oerwachfung »egen rät Sluge bleiben, t'nbent nur bann eine bauerhafte
unb innige Serfchntel$ung ju ©tanbe gebraut »erben fann, »enn bie
operirten Ztyik gegenfeitig mit bem ©plinte in Berührung gebraut
»erben, unb bte« au« folgenbem ©runbe: „Die eingeimpfte fno«pe
ober ba« gepfropfte Stet« lebt na<h be (Sanbolle r) einige 3ett auf
eigene Soften, bi« bie Serwachfung oermitteifl be« Kambium« mit bem
©plinte oor ftch geht; empfängt barauf auffietgenbe ©äfte au« bem
©plinte ber Unterlage, »a« bur<$ Snjeftionen oon $arbefioffen fitb be>
ftätigt, entwicfelt bte 8no«pen unb »erarbeitet barauf bte ©äfte bur*
35tätter. Da nun ber herabfleigenbe ©aft eine fpätere $olge ift, unb
burth ben Saft feinen Söeg nimmt,2) fo ift e« ebenfafl« fehr natürlich,
bafj bte Ser»achfung be« Safte« bem be« ©»linteö nur nachfolgen fann
unb »eher früher noch gleichseitig mit bem ©plinte gefthehen barf.»
2) Die ftoalogte be« 3eßenge»ebe«, ber ©efäjje unb ber ©äfte
muff beachtet »erben, bte wir in aßen Sarietäten einer 2Crt oft in oerftbtfc
benen Slrten einer ©attung unb enblich feltener in »ergebenen ®at*
rängen einer unb berfelben gamilte ftnben; baher f>flan$cn oerfthiebener
Familien nie ju einem bauerhaften Snbiöibuutn oereint werben fbnnen
unb gleiche Slrten auf etnanber ftch am leichteften oer einen. $n fo fern
bient bie Sränft ber Impfung bet Biffenfthaft (Sotanif) al« ein ftie*
re« ®ntbecfung«mittel ber natürlichen Serwanbfchaft sweter ganten,
©o 3. S. »ar be Sanbolle über bie Hortensia in Ungemtf beit, ob
er fte ber ©attung Hydraugea ober Viburnum jujählcn faßte, bi«
2;h°ain bie Serwaubtfthaft mit ber Hydratigea burdj 3mpfen an ben
tag legte.
• 3) Die oeret'nbaren 3nbrätbuen muffen ber 3lrt fein, bafj bem
Steife unb ber Unterlage gleichseitige ©aftbewegung ober gleichseitige
Segetationöepochen eigen ftnb; baher f5flan3en mit abfaßenben Slättern
auf immergrünen ^Sflanjen (plantis sempervirentis) ober umgefehrt,
feine bauerhafte Impfung abgeben unb faßten fte auch ^ftanjen einer
unb berfelben ©attung fein. 3 ft ba« pfropftet« ber 3»eig einer
212
immergrünen ^ftanje, fo erfcpopft eß He Unterlage, umgefeprt ater ffl
He Impfung no<p fcpwieriger ju SBege 3a bringen unb iebenfaflß if
ein balbigeß Slbfterben baß ütefuttat. *)
4) Sie Analogie ber normalen fffanjengröfe, bte Sicptigfeit beß
£oljeß nnb fonfh’ge Eonftftenj ift ebenfatlß oon Sicptigfeit. ©tränier
auf Säumen, meiere ober fepnett waepfenbe $oljarten auf garten unb
langfam waepfenben, frautartige f flanjen auf ©trauter ober Säume zc.
ober umgefeprt geimpft, geben pöcpftenß Bereinigungen oon furjer Sauer
unb gelten entweber auß Erfcpöpfung ber Unterlage ober auß übertrie?
teuer Befcpleunigung beß Sacpßtpumß im Weife ein. Sirb auep bte
firauepartige Päonie (P. Moutan) auf bte gemüpnlicpen Päonien
geimpft, fo brauet Hefe Spatfacpe fet'neßwegß alß eine 2lußnapme be*
trautet ju werben, ba bie Surjelfocfe ber Päonien oon gleiip flarter
Serpoljung mit ber anatomifepen Eonftfenj beß £albfraucpeß fnb.
Sir fepen alfo, baf wenn überhaupt eine bauerpafte Impfung
unter jwei ^flanjen peroorgebra<pt werben fott, fo erforbert felbige auep
burefweg eine ftrenge anatomifepe unb pppftologiftpe Analogie in ben
gegebenen gnbioibuen, unb jebe fonfh'ge Impfung, bie biefen ©efefcen
niept unterworfen fein foltte, bleibt oon furjer Sauer ober fte gebärt
bem Weicpe ber Erbietungen unb ber Eparlatanert'e an. *)
2111er Einfluß ben baß ^fropfretß auf bie Unterlage ober bie Uns
terlage auf baß ^fropfreiß außubt, rübrt per im erfien gaffe Oon ben
perabfteigenben ©äften auß bem Weife, im jwetten gatte oon ben pin^
aufftetgenben ©äften auß ber Unterlage.
Sa bei einer gleichartigen gmpfung feine Seränbernngen ju er?
»arten fnb, ber analogen ©äfte »egen unb bei einer ungleich
artigen bie pinabfteigenben 2lblagerungen beß geimpften Weifeß feiten
unb nur im geringen ©rabe biß auf bie Saftß ber Unterlage ft cp er#
fireefen, fo fann alter Etnfluf, ben baß Weiß auf bie Unterlage ju
SSßege bringt, bei ber ungleichartigen gmpfnng nur einzig in ber Er#
feböpfung ber Unterlage ft cp befepränfen. Str ftnben biefe Betätigung
bei alten Impfungen, too bie Unterlage im Berglet'tp jum Smpfltnge
bünner bleibt. 3* B. ber Birnbaum auf SEBeifborn, bie weife St'nbe
auf ber gemeinen, bie Stutbucpe auf ber gemeinen zc. «Wan zoitt ge*
fepen paben, baf ber weifje Saßrntn, auf welcpem gelber gaßmtn ge#
pfropft mürbe, unterpalb ber ^fropffette Sweige mit gelben Blumen
>eroorgebra«pt pätte. Sie Erfcpeürang erflärt IWepen folgenb: »Sie
Sweige gepörten bem 2tuffe$linge unb niept ber Unterlage, inbem ber
Empfing feine £ol$fcpicpten über bem ©plint ber Unterlage ablagerte
unb biefe bann Stboentiofnoßpen bilbeten.» 3) Dtto füprt ein Beifpiel
an, baf in bem 2lpotpefer*@arten jn Epetfea näcpfl Sonbon auf
einem 3meige beß Jasminam officinale ein ätuge oon ber buntblättri*
gen Sarietät eingefefct war nnb hoffen ©äfte ber ganjen $ftanje ber
en ©arten ber faiferi. UmOcrfuät ju Sa
Tim» auf V. Lantana unb Opalus na
oaographie des Grcffes p. 96.
n ber fftanjenpppjtotogic 3. f. 92.
£'!
Wie e^cm^ea”^n^mcn sgeränbcrun3en bei afan Stttpfattgett ftnb au$
S.SJSäRI!"im" **
IS?^l
Prui j usU*can ad^nshT' auf *etm ^amefS^irt g^b K*TTc
tom°9'« S4tou“rin“f E?“r“ya““oDicaTOf cÄ^^ac
214
t$re £ärte »erliert unb nach be (Sonbolle bet 5°— fdjon erfriert.1)
^)err att ton ju 5J?outfonrtS §atte eine einfache 95rooinjrofe anf
eine (Seuttfolte ocultrt, bte gefüllte ©Junten heroorbrachte. 2) Sie
grüßte beS ©trnbauraS »erben auf ber Duitte Heiner unb farbiger
unb noch Heiner nnb farbiger auf Mespilus. 3)
3Btr fe^en aus aufgewühlten unb oft »ieberholte» Sfyttfat&en, baj?
ade ©eränbernngen, bie int Impflinge ft# erzeugen, bur# ben ©nffuf
ber Unterlage oermitteljt ber htnauffteigenben ©äfte gesehen unb mehr
ober »entger ben Sigenf^aften ber Unterlage ft# nähern unb behaupten
»teberholenb, »bafj je ungleichartiger bie Impfung ift, bie ©eränberutu
gen um fo auffadenber »erben." Siefer Umftanb erforbert bei ber Dbfc
bauntjmht ftreng beamtet ju »erben; benn bleibt ber füffe 2lpfel, »enn
er auf bem herben äßalbapfet geimpft »orben ift, noch immer ein füfetr,
fo hftl er bennoch et»aS oon feinen »ahren ©orjügen oerloren unb
ift ft#er nicht mehr berfelbe. (£ö bleibt bentnach auSgema#t unb rathfant,
gute Abarten auf Sämlingen ju impfen, bie aus ben ©amen ber f#öm
#en unb gefchmacfoottfien fruchte erlogen »orben ftnb. 4) Sie ©ereb*
Hing beS DbfleS finbet hierin laut Erfahrung unb 3$ wrie ben ft#et;
§ 4.
Uebcr bte Älafpftcatton beS 3mpfens.
See erjte^methobifche filafftftcation beS 3mpfenS »ar oonSuhamel
eftedt, tnbem er alle bis bah»n befannten SMoben in fünf täte*
. , igenb benannte:
) Greifes par approche.
ZJ „ en fente.
3) „ en couronne.
4> „ en flöte.
Sotoof »»Sie Kofi« Me“fe Si»t$ritm.8 eine feAfte filaffe,
*r «rif, Plr jUxta“positiou'* ««nnte, oerootlfommnen ; aber
betben glucfte eS m#t ben (£h«wfor pfr ab»eichenbcn Dperationötbeen
rtchhg ju bezeichnen. Sem berühmten ©ärtner Shonin gelang eS
bnr^ feine „Monographie des Greffes“ ben freiS baoon tu tragen,
©eine »ohl überbachte Arbeit enthält eine treffenbe «iutheilnng ad«
s. yaprg. So. ;
tt Stapfen ber <
on geimpften Stofen ju *
l liülie9's Theorie ber ©artenfunbe. XII.
D. Saum.
»iiben fUpfefo,
D. Satun.
215
; ßrauttmpfung »ter klaffen.
3ebe ßlaffe jerfätit baranf, gewiffer unter ft$ »erwanbter (tyiracter* *
täge wegen, tu Unterorbnungen unb btefe jaftfen bann bte einzelnen
3mnfungöartcn auf. @t betrieb 119 ÜÄet^oben be« 3mpfen$.
9tad)©boutn ftnb fretlüb mehrere neue 2lrten beö 3mpfen$ $tnju>
gefommen, bte aber immer no$ unter fein ©bfa« gejogen werben
fönnen unb btefer natürlichen unb einfachen Älafftfication feinen ©turj
9 ©a wir ©houin’S Stnt^eöung allen Seif all sollen muffen, fo
führen wir fle al$ ein für bie ©egenwart unb 3ufunft jweäntäfHgeö
©jjfiem jur Ueberftt^t hier «n:
Section I. Greffes par approche.
Serie 1, Greffes par approche sur tige..
Section II. Greffes par scions.
Serie 1, Greffes en fente.
Section III. Greffes par Gemma.
Serie 1, Greffes en ecusson.
Section IV. Greffes des Parties herbacees de Vegetaux, ou
Greffes Tschoudy.
Serie 1, Greffes des mutiges.
„ 2, „ „ omnitiges.
„ 3, „ „ multitiges.
„ 4, „ „ plantes vivaces, bisannuelles et annueUes.
©ie fogenannte 9loifette*3mpfung tarn na$ ©houin *) unb
©e (Eaubolle nur in fo fern als eine fdjeinbare angefe^en, unb nur
in fo fern mit ber 33irgirf<$en 2) „la Greffe de Charlatans“ *) ge*
') Ibouin: Monogr. des Greffes, p. 93 f. J, 2
} Cifl^Ü’föe SnWTuna^efcbt börin, ^ man <
mb einen ffietnftod binembringt, t?cn man
rin fol^er SBemfiod watbfe auf bem
*) Sb» Bin: Monogr. d. Greffes.
216
nannt werben, Wenn 5. 33. auf einer Opuntia ober tgenb einem Cactus
3weige unanaloger fucculenter ^3^angen gefielt »erben, wie 3. 33.
Sraffulaceen, ÜJtefembrianthemen ic., wo natürlich ledere in bem faffe
retten ©ewebe ber Unterlage üBurjetn btlben unb einige 3eit glet«^faut
parafptifch fortwacpfen. ®eine«weg« tft barunter ju »ergeben, baf
$. 33. bte.Sacteen befib<öb einer wtrlltcben Sntpfung nicht fähig wären.
SBtr haben biefer 2lrt mehrere 23erfud>e gemalt, bie un« Siefultate
ähnlich ben ber anbern Sifotplebonen geben. @0 fann eine tm'rftic^c
3*Kenberwa<hfung burch ein feitli^e« pfropfen hctborgebracht werben
ber Rhipsalis fasciculata, Cassini, salicornioides ic. auf ber Pereskia
aculeata. Sin Sxemplar biefer Empfang lebt gegenwärtig fcpon über
brei Sabre im botanifcpen ©arten ber fatferlicben Unioerfttät ju Äafan,
wächfl weit Iräftiger unb trägt mehr grüßte al$ ba« geimpfte. Cereus
flabellifarmis oerwächfl innig mit C. grandiflorus unb speciosus ic.,
wenn beren 33erübrung«flä<ben fo auf etnanber gebraut werben, baf
auch ber mittlere ober h°^i8e 2$«* ft<h gegenfeittg becft. Sinblep
fpritht in feiner Sh60«6 ber ©artenfunbe ebenfaßö and Erfahrung, baf
unter analogen fucculenten fJflan^en burch« pfropfen eine innige 2Ser=
f<bmel$ung fehr leicht oor fiep gehe unb weift felbjl eine 3lrt be«
pfropfen« namentlich für Sacteen bafelbft an.1)
SBenn 3. 33. abgefepnittene 3weige oon Cereus flabelliformis,
grandiflorus, speciosus tc. fchlichtweg in ba« fleif^ige 3ettengewebe
einer Opuntia gejlecft werben, fo höben erftere in bem ^flanjenfafte
ber Opuntia SBurjeln unb oegetiren Iränfelnb eine furje Seit. Statür*
Ü<h ?ann bet folchem barbarifepen SSerfahren ein SSerwacpfen nicht er*
wartet werben, »eil es feine 33ebingungen be« Smpfen« rechtfertigt.
mmrat man aber Wanken, bie in £inficbt ber natürlichen Eerwanbtt
fchaft ber Opuntia naher flehen, 3. 33. Epiphyllura alatum, truncatum,
üwMovii, ramulosum tc2) unb flecft oon biefen, 3»ecfmäfig 3uge*
fchmttene 3wetge in oorgebohrte Söcper einer Opuntia unb 3»ar fo
tief, bafj baö 9tei« ben ^ofyforper ber Unterlage berühre, fo geht a»s
fangltch ebenfaß« eine SEurjelbilbung oor ftch, aber ba« 9tei« wä#
%lIt [parrl^ ober 9arm(ht. darauf oerfüramern biefe Sudeln
Itc enbltch gan3 eingehen, unb ber Sluffefeling anfängt
mit ÜKacht jtt waepfen. «Racp wieberholten Unterfu«hungen burch« Deffncn
ber Unterlage erwetft ft«h, bah bie au« bem Steife ablagemben
fafem um ben So^forper ber Unterlage ftch legen unb mit biefetn
mehr ober weniger bi<pt oerfchme^en unb felbfl bi« in bie Söunel ber
Unterlage oeremt ftch erflrecfen; aber nie in $omt oon 2Burseln.(!)
» rJmCi01^ ®*rrifW iUiU ^n Sauer unb fönnte unferer
*TOt nach nicht als eine rein parafptifche angefehen »erben, wen»
gletch fte auch mit ber natürlichen Sinimpfuug ber SDh'ftel CViscum
album) eimge Analogie hatte, (?) weil
2hi k A raadj.t *2? ttebergang $u ben Sereen t
Äl1“ 0p“‘“ «K. auf Crew ,
217
1) eine fcurfltdje Futpfung bet ben (Üacteen fo wie bei ben anbern
fucculenten fSfianjen fiattftnben fann;
2) bte im ©ewebe erzeugten SSJurjeln be$ 2tuffe$ltngS non furjer
£>auer ftnb uttb in Folge ganj fchwtnben;
3) 2luffehltnge, bte mit ber Unterlage weniger gleichartig ftnb,
nnr fo lange oegetiren, bis tf>re SBurjeln ftcf> erhalten;
4) nur bann bie oben betriebene SSereintgung oor ft<h geht
wenn ber ber Unterlage analoge änffefcling mit feiner ©afis ben |>ol$*
förper ber Unterlage berährt;
5) bie SRefultate btefer ^Bereinigung biefelben ftnb, bie wir bei
einer wirken Fntpfnug antreffen, reifere Satte oon ©lüthen.
©djlteflith, ba bei btefer einfachen Operation leine weitere, unter
ft<h analogen Tfytilt in gegenfeitige Berührung gebraut werben, als
nur ber ^oljförper beS SReifeS unb ber Unterlage, fo ift eine innigere
SBerfcbraeljung ber übrigen heterogen bleibenben Organe erfienS gefefcs
wibrig aller FmpfungStheorte unb jweitenS »iettei^t eben fo unnatürlich
bei ©erücfftchttgung ber normalen Sron ber Opuntia, bet ber atte
3weige nur oerraittelft einer Slrtifulation an einanber geheftet finb.
iltkr bie peljanMung l»er Dionaea Mus-
cipula Lin.
Son
£errn Skuller,
fcotanifthem ©ärtoet am botanifcpen ©arten ju Strafburg.
£>er fogenannte Fliegenfänger (Dionaea Muscipula L.) wirb nur
Wenig in ben ©arten 2>eutf<hlanb’S unb S^anfreith’S lultioirt, weil
man bie Kultur btefer merfwürbtgen f5flan$e für jn f^wiertg h«lt.
3)te $flanje oerbient ihrer merfwürbtgen Sigenfdiaften wegen in jjeber
^ffanjenfamntlung ein ‘pläfcchen, nicht nur allein ihrer Slugenlieber
ähnlichen Blätter wegen, welche fi<h fchltefen fobalb eine Fliege ober
ein anbereS ähnliches Fnfeft ft<h auf ber Oberfläche beS ©latteS bewegt
unb ft<h bann nicht eher öffnet, als bis bas F«feft tobt ift, fonbern
bie fJftauje oerbient auch ihrer jierlithen weifen ©lumen wegen fnltwtrt
ju werben, bie ftth leicht unb üppig entwideln, fobalb bte f^flanje ihre
gehörige pflege erhält
2)ie Dionaea Muscipaia flammt anS Saroltna (9lorbamertfa), wo
fte oielfach in fumpftgen ©egenben wäthß «ub oon woher fte bereits
im Fahre 1768 in Europa eittgefüprt würbe. Obgleich bas ©aterlanb
ber $flan$e 5iorbamerila ift, fo erforbert bt'efelbe jieboch bei nns einen
218
in einem SSarmpaufe unb in biefern einen ©tanbort re#t napc
bem ©lafe. 2Säprenb beS ©ommerS ober »äprenb ber 2Ba#StputnS»
periobe ber ^flanje flettc ntan ben topf, in bem bie fJftanje j tept, in
einen flauen Unterfafcnapf, in bem beflänbtg etwa« SBaffer fein rnufj.
gluf?» ober 5tei#»affer ifl bem Srunnenwaffer flets oorzujiepen. 28äp»
renb beS SBinterS ober »äprenb ber 3«*/ »o bie Pflanze rupt, bebarf
biefelbe wenig ober gar fein SBaffer, jebo# barf bie Srbe im Stoffe
nie fo troefen »erben, als man fte bei anberen ^ffanjen »opl ju tpmt
laffen pflegt, ©amit bur# baS beflänbige geu#tpalten ber ^ftanje
»äprenb beS ©ommerS bteSrbe ni#t faner »irb, »obur# bie^ftanjen
leidet faulen, tft «S unumgängli# notpwenbig, bie ^flanjen Anfang«
Fürs, Fai, 3ult unb ©eptetnber ju oerpflanjen. Fan nimmt ge»
»öpnlt#e Stopfe oon 2—3" im Dur#meffer, legt in biefe eine Unter»
läge »on 3erpanenen Fauerfteinen ober groben ©rant, bamtt b aS
SGBafer frei ablaufen fann unb pffanjt bann bie ^flanjen ein, »oju
man ft# einer Srbmtf#ung, beftepenb auS V3 f>atbeerbe, Vs feinen
glugfanb nnb V3 Sphagnum - F00S, bebient. DaS FooS »irb fnrj
gef#nitten unb mit ben übrigen teilen gut untermif#t.
Die SSernteprung gef#iept bur# ©amen unb au# bur# SHatter,
»el#e festere man ungefähr in ber Fitte t’prer Sänge bur#f#neibet
nnb fte bann in btefelbe Srbmtf#ung, mit ^t’njufügung oon ct»aS
©anb, »orin bie ^ffanjen flehen, fteeft, mit einer ©laSglocfe bebedt
unb fie in ein SBarmpauS ober auf ein »armes 95eet fietlt. 2Serben
bie 23lattf#nitte ftetS glei#mäfig feu#t nnb f#atttg gehalten, fo »erben
fte in 3ctt oon 6 — 8 2Bo#en an ben biefen SBlattneroen junge ^flanjen
entmtcfeln. Die geeignetfe 3«t btefe ©tedlinge 3U ma#en ift tot
Fai unb 3 mit; bie Futterpflanzen ftnb alebann in einem fräfttgen
3uftanbe unb fann opne biefe ju f#aben bann einige SJlätter oon #nen
abnepmen. SBepanbett man btefe ^ffanjen na# bem angegebenen SSer»
fahren, fo expält man halb eine Fenge fräfttger ^flanjen, bie leicht
nnb rei#li# blüpen »erben.
ÜRa# gtei#er Fetpobe fultioiren au# bte Herren Napoleon nnb
Sagen e SBaumann, beibe 23eft$er grojjer fmnbelSgärtnereten 3°
Sollwtller im oberrpeinif#en Departement in granfrei#, biefe ^flanje,
»ofelbft man beflänbtg £unberte oon Sremplaren oorrätpig ftnbet.
$ur obigen iMbbati&lumy
3Som Ole&acteur.
Obglet# bte Diouaea Muscipula immer no# 3a ben ©eltenPeite»
in ben meijten ©arten ober ^fla^enfammlnngen geport, fo fnbet man
fie jeft bo# päuftger in ben beutf#en ©arten als f>etr Füller eS
»opl »eij? unb »te eS bergall gemefen tfl, als f>err Füller fi# in
3Deutf#lanb aufpielt. 3n ben lebten 13—16 $apren tfl oiet über bie
ftultur biefet pübfdjen fftons« in »erfeptebenen ©artenf#riften mitge^
; ää? rvÄ tt vz°*
n, We 4 aber” je SirtteTer'Lnaea'te
PfUn3«n-5lu!>|‘tellu)tö
worben unb hatte ben ganzen JRaum in einen Slumen * (Salon urnge?
f «hoffen.
®ie ganze SluSfteßung war »on fünfzehn £anbelSgärtnern, fönf
gSeftfcern oon ffrioatgärten nnb nnr einem $ofgärtner jn Stanbe ge-
bracht. ($ben fo wenig war aus bem fönigt botanifchen ©arten unb
aus bem Um'oerfttäiSgarten auch nur eine ^flanje eingegangen.
SÜuS bem ©arten beS |>errn Kaufmann £>anneel, ©artner
^Jafewalbt fielen auf: Andromeda rosmarinifolia unb crispa, Ceano-
thus Hügelii, Pultenaea linophylla, Weigelia rosea, Heliehrysum
stoloniferuin, Berberis buxifolia unb öicle anbere befanntere. ®S war
eine herrliche ©ruppe, ber fi<h eine gleich f^öne aus bem ©arten beS
£errn £> eefer, ©artner Steinecfe , anf<hlofj. £err £anbelSgärtner
33ergemann hatte manche ^übfebe Pflanze eütgefanbt, als: Leucopo-
gon Cunninghami , Tasmannia aromatica, Rhododendron formosum
unb mehrere anbere hpbrt’be, oerfchiebene Slcacien, Briten unb manche
fchör.e SBlattpftanje. $err S- 2S- Schul$ hatte eine Sammlung £pa*
cinthen in fihbnßer «Blüthenpracht gefteKt. £err f aufmann fJeterfnn
hatte eine ©ruppe h<>#ifömmiger |e^r reichblühenber ©ameßien aufge#
fteßt. Sehr hö&f# arrangirte ©ruppen waren bie beS £errn 9iön*
nenfamp unb bie beS £anbelSgärtnerS Äraa$, beibe malten
eine herrti^e Sßt'rfung. £)err £aitbelSgärtner Stifter hatte eine
Sammlung getriebener Strauber unb Stauben geliefert, bie als ein
SSerfuih betrautet, aße Stnerfennung fanb. £err ßarnigohl erfreuete
mannen Siebhaber bur<h feine Sammlung h«bf<her fucculenter f flanjen.
£anbetsgärtner £offmann hatte fünf Xtföe mit ben prächtigen
SlmarpßiS, Hameßien unb anberen Bierpflan^en befteßt. £>ie SlmarpßtS,
oon ihm felbfi erlogene £pbriben, waren in mehr benn hunbert ber
prächtigen blühenben Exemplaren unb malten einen grofjen (Sffeft unb
übertrafen faft aßeS anbere. Die -^pacinthen * Sammlungen maehte»
leinen geringeren Effeft, eS waren Sammlungen oon ben Herren £am
belSgärtnern (Shrifloph, Stiebet unb 2luguji 2»eweS aufgefteßt.
3ebe Sammlung enthielt ausgezeichnete Sorten unb Eremplare. £err
£anbelögärtner 2111a rbt hatte mehrere h«bf^e Drchibeen geliefert, als:
Chysis bractescens, Oucidium leucochilum, Eocyclia varricosa, Ly-
caste Skiuneri, Harrissoniae, Stenorrhynchus speciosus unb Phajus
grandifolius in SSerbinbung mit mehreren anberen h«*>f<hen |5ßanjen.
£err £anbetSgärtuer £>hfe hatte fehr fc^öne unb feltene Eameßien,
Stemotttant-^elfen unb Stofen, Ribes sanguineura fl. pl. eingeliefert. Einen
anberen Xifch hatte £err £anblSgärtner «Ritter mit großblumigen
fchonen Stiefmütterchen befefct. £ofgärtner Sello hatte ein ßörbc^e»
mit 2Bein geliefert. Mehrere Einzelpflanzen waren jwifchen ben Xifcheu,
welche gan^e Sammlungen enthielten, aufgeßeßt. So fab man ein
Stiefeneremplar einer 3wergpalrae, Chamaerops humilis, 8 ' mit
einer fchonen 23ebelfrone , oom £etrn Eonful ffiagner. 2luf ben mit
einer Xtfchplatte^bebecften dübeln f«h man fehr gut conferoirte 2lnanaS,
Srmhthanbler ^errn 3»i^aeliSj ferner fiel
L e Euphorbia splendens
parifer Slrtifc^ocfen
auf: eine Erythrina laurifolia c
^>errn ^önbelSgärtner SRicola«.
^ofgörtner J.g intetmann hatte aus bem fönigt Schlofigarten eine
ßRenge fchnner XecorationSpflanzen bereitwißig hergegeben, bie jur
^ecorirnng beS Sofate bemi$t worben ftnb. £err Jpanbetegartner
^ssjfsssrKs^
fällÜ^
IsfsBSSsS
Pas P am bttörfljr
nnb Öcffeti 3(ttn>CHtatit$ in Gbino
(31. nt Gardn. Chron. $Ro. 5.)
2>aö »antbuöro^r if wie Sie wiffeu eine ber nti£ltc$fen ©ewä<$fe
«t <Ef>nta trab wtrb 8u alten möglichen Bwerfen oerwenbet. «Räubern
i$ »0« 3ext ja Seit «»fnoh’rt b<*b e, wojn matt biefeö 9tol>r anwenbet,
tf* mein »erjeubntfj fo interefant geworben, baf fy e« 3$nen jnr
SSeröffentltt^mtg überfenbe.
2>er »ambuö wirb benu$t $nr ffopfbebetfung, tu ©tpilbern ber
©otbaten, ju JRegenfötraten, ©otjlcn ber @$uf>e unb Stiefeln, j«
©erüf * ©taugen, Sorben, Stauen, Rapier, »leifebcrbaltern, »efen,
Sragfeffeln, ffeifen, »lutnenfäben unb ©polieren in ©arten; £opf*
Itfen werben oon ben ©pennen gemalt, eine Sfrt ©infenteug wirb
aus ben ©tattern oerfertigt unb bei naffent Setter getragen unb ijt
unter ber ©enenmmg 5to*e ober Sleib aus »tattern befannt. Stuf bem
Safer wtrb eS oerwenbet jn ©egeltüdter unb tur ©ebetfung ber »bte,
^föangtfojtnb ftifdjfbrben, ju ©ojen tc.; Satameranö fnb ran$e
»öte ober Stofe, jufammengefe^t ans "einigen ©Itebern )
, . , , „ baö ©antbuörobr tu Signa*
-"Z' w*i,5®affer öuf b*e Selber 8u letten; eö bilbct Steile beö be*
rühmten Safferrabeö, wie beö $fttg«, ber ®gge unb anbern ©erat^
fdpaften. Stuögejncpnete Saferröpren werben angefertigt um tlueffwaffer
oon ben ©ebtrgen ^erab8nleiten um Raufer unb Stempel mit reine«
Soffer jn Oerzen. Sie Snrjeln fnb oft in bte groteöfen Figuren
gefcptttttett, unb bte ©tamme f(^ön anögefönifct ju 3ierratfen, aU
©nrtoftaten ober aU Seipraud^oerbrenner für bte ©ottjeiten. Sie
^tngpo^Robeln, bte £errltc$fcn in G&ina, fnb oft aufgelegt mit
ntenpit^en Stgnren, Raufern, Tempeln unb fagoben auö»ambuö,
*c*r onb auffaGenbe »über ^ina’« unb ber <£$inefen
ySS?: Jl?3cn 0WC »«*«* ßet»#t unb gegeffen, wie au$
^ttft^e barauö berettet werben. (Sine ©ubfanj, Ml&e f$ in ben
©elqgen beö 3to$r$ fnbet unb ben tarnen Stabaöpeer fiprt, wirb in
bar «Kebtjtn gebraust, »ei ber tyeefabricatiou bilbe cö bie »ofc
ttföe, Srotfenforbe nnb ©iebe.
& ift ungläubig ober wa$r, baf pier no$ nitbt bie £alfte ber
©erwenbnngen beö ©ambus anfgejctylt fnb unb eö fbeint faf leister
223
bad angufüfren wogu ed ntcft benuft, atd bad wogu cd brauet wirb.
Kd if ein altgetneined ©ege^ren, fot»ot>I int £audfanbe wie auf beut
$etbc, auf bem Sßaffer unb gu Sanbe, tut ^rieben unb tut Kriege.
2) er K^tnefe bebarf ed gu feiner Spaltung für feine gange Sebendget't,
noc§ bertäf t cd t'fjn btd cd iftt an feinen testen SÄuljeplaf am £üget bringt
unb fetbf bann begattet cd notf mit ber Kppreffe, brat Suniper unb
bcr gierte fein ©rab.
3ur bed leften Ärteged, atd bcr Ratfer bon K$tna bic Kng*
lanber fi$erlt<$ baburtf gu beftegen hoffte, baf er itmra bte gewöhn*
li$e“ 3»f«^rett bon T$ee unb 9t$abarber enthielt, ba er glaubte, baf
fte tangere 3eit oftne biefe ^robufte nidjt warben befielen tonnen,
mosten wir it>m bad Kompliment erwiebern, wenn cd für und moglicf
gewefen wäre, alte feine ©antbudröfjre gu gerfiören. Tro$ alter
tung für bte Meinung feiner ^errttc^en ÜKajcfiät, würben bieKnglänber
ben ©ertufi bed Tfeed nnb 9ifabarberd f<$on berfefmergt faben, aber
wir glauben faum, baf bte Kftuefen o§ne©ambud befielen tonnen.
tJerattterunj} fcer /atbett bei foen jUumetu
3» ber ©ifung ber ^orticutturakSocietp jn Bonbon am 16. Stprtt
entfanb bte grage: .„Wad ifi bte Urfatfe bon bem Krblaffen
bei ben ginnten troptftfer ^ftangen fobatb fte futtibrt
werben," SQ3ir wtffen, baf biefe ©turnen im futtioirten 3uftanbe
biet btaffer ftnb atd im witben, ©e weife bafür geben ‘alle 9tetfenben,
bte 3ci^nungen alter Sünftler.
Einige glaubten, baf Bicpt bte grofte llrfa^e ber Krgeugung bon
iarbe fei; bem tfl au<f fo ^infttftti# ber grünen ftarbe, aber ed ift
autf) einteu(f>tenb, baf bad Stift ntdjt attein auf jebe ^arbraentwictetung
wirft, benn bie Mauefen SBeintrauben färben ftef in bem 8cfatten
i&rer eignen Blätter. Kin freier 3utrttt bon Suft ift für bte $arbe
eben fo wichtig atd ein fetted 8t<$t unb erftere oft notf rnefr atd tef*
tered. 2)te Kntwicfetung ber garbe fängt aber woft alter 2Bafrfcfeta*
ti^feit na$ bon einer gang eigenen Kombination günfttger ttmftänbe
ab, bon ber Sicft einer nnb freie Suft ein anberer ift. Kd ifi nun
gewif, baf eine ntebrtgere Temperatur, atd wir gewöfntitf unterhalten,
aatf unertäflitf ift.
Ktne neue unb reigenbe f fange wirb jeft unter bem tarnen
"f»fc Trichopilia"^ tuttioirt. Kd ift eine Drtftbee and -Diittetamerifa,
wofetbji fte £etr oon SBardgewtcg fanb. $err b. SB. giebt tn feiner
3etcpnung bie ©tunten btefer 2trt atd weif an, mit befh'mmten bunfet*
rofafarbenen Rieden. Kxemptare biefer fJftange btüften gleichzeitig bet
üftab. Sawrence, 4jerrn ^tolforb nnb bei £errn Sobbiged, aber
bet alten ©turnen geigten ffdj bte rptfra ^tecte atd nur matte 2fnbeu=
224
tungen. (Sine anbere fjfanje: Warrea discolor, ebenfafl« »on #errn ».SB.
entbetft, jeigt in Kultur ©tunten mit einer f<bmu$ig »ioletten ?ippe,
wäbrenb na# £errn ». SB’«. 3«#nung bte Sippe tiefer £5r#tbeenart
»out bunfeljten unb f#önfen SPiajart’nMau if. @« traf ft#, bafj btefe
beiben fJftanjen bei ber lebten ©erfammlung auSgefellt waren, wo fie
ber Jietfenbe fab unb foglei# an«rief: r, btefe ftnb bur# £t$e »erbor*
ien, gleich fo fanb i# fte in ben niebrigen Reifen Ebenen ber Tropen.
Um jebo# bie ^ra#t unb @#önbett #rer ©turnen fennen ju lernen,
ntufj man fte auf ben ©ebtrgen feben, wo bur# bie £>öt>e bie Saft f»4>
bebeutenb abfübtt." 3nr ©eftätigung btefe« jeigte £err ». SB. jwei
3ei#nungen ber Warrea, bie eine angefertigt in einer £ö$e »on
3—4000' über bem ÜJteere, auf bent ©ulfan »on ßartaga, bie anbere
um 5000' ^o^er. 2)ie erfe war befer gefärbt at« bte Oarten^fianje,
aber bie jweite jeigte alte ben $arbenret#tbum, welker nur aöein
unter ber Benennung ÜJiajartn auögebrütft werben fann. #err ». SB.
»erft#erte, baf ft# bie garbe immer änbert je höher man feigt, btö
enblt# ber ret'nfe unb tteffte ^arbenton erlangt ift.
SBir würben nic^t fo »tet SBi#tigfett auf cotorirte 3ci«^nttttgen
legen, befonber« auf SBafferfarben * Malerei, mit ber felbft bur# bie
gef#tcfteften £änbe feiten genau ba« ©lau ober ©iolett ber sJtatur wieber-
gegeben werben fann. SRo# weniger würben wirSBer# auf bteSftjjen
unb Malereien eine« armen SRaturforfber« legen, bie t^cilweife unter
grofen @#wterigfeiten unb 3ncon»enten$en angeferttgt werben müßten.
SBir müfen jebo# au# fagen, baf fo rob auch £err ». SB. 3e^;
nungen ftnb, fe benno# 3ei#en ber SBabrbett an ft# tragen, bie
einem nt#t entgehen unb fo oft wir ftbon ©elegenbeit batten, btefe
3et#nungeu mit ber SRatnr $n oergtet#en, haben wir gefunben, baf
bte Warrea ihr reine« unb intenjtoe« ©lau nur auf ben ©ebtrgen
erlangt, wet#e« man nicht in ben niebrigen nnb tjeifen ©iftriften
ftnbet. Gardn. Chron. SRo 16.
Öemerhtmjjen
über fdjoit afcer feiten blnljenbe Jlflanjen^
wet^e im
botrtnifcftcn (hatten $u Hamburg
wafrenb beß Sttonatß Styrtl 1850 fclüfteu.
33ont ^fefcactcur.
a» ^Sarmfwuö-
Begonia albo-coccinea Hook. ®{efe Strt if ni^t nur tfjrer tierrftdjeu
rotf unb weifen ©lauten, fonberu aud> ifrer grofen l>üfef$en
Blätter wegen fefr $u empfehlen. ©te fetüft faf wätjrenb beß
ganzen 3aj>reß, benn **♦ jebent neuen Slatte er eint ein
neuer Stütfenf enget, an bem ft$ eine grafe ©Jenge »an
©turnen attmäftig entwtcfeln. Siefe flanke liebt einen feu$;
ten fc^attigen ©tanbort int SBarm^aufe unb gebeift fefr gut
in einer Srbmtföung au« gleiten Pfeilen Saufe = unb £aibe*
erbe, ber etwa« ©anb* unb Iwtjfo^te finjugefugt wirb, wie
ber Sopf eine gute Unterlage unb freien Stfejug be« Safer«
feafeen ntuf.
,, maxima Cat. van Houtte, mit grofen weifen ©turnen, biefe
wie bie S3t«tter gleiten benen ber B. cucallata.
„ speciosa Cat. van Houtte,*) eine füfefcfe Srt mit grofen
weifen unb rofafarfeigen ©turnen.
*) Ser feicfige botüniftfee ©arten erhielt in btefent grüfejafere tfeeilß au« einem
©arten in ffiien, tfeeilß »on £errn »an &outte bem ftamcn natfe it> neue »e*
floaten at« »eitrag ju ber feier fcfeon befinblitfeen fefer reicfeen Sammlung biefer
feitbfcfeen ©attung. ©efetere tiefet Ärten befaß ber ©arten jefcocfe fcfeon unter an*
beten älteren Stamen. fo j. ». tft bie erfeattene Beg. Hellen gleitfe ber B. aoco-
baefolia; B. nelumbiifolia ift einerlei mit B. hernaadiaefolia UBb B. nymphae-
folia? B. caffra tft B. sinuata; B. maxima Hort. v. Hontte iß S. paUida; B.
stigmosa Hort. v. Hontte iß B. pentaphylln Walp. aber mnricata Scheid w.
^übftbe unb p cmpfefelenbe gute Urten frort : B. maJebarica, ery thropbyii», mti-
folia, rupestris, carolineaefolia, lnxurians, nigrescens unb bie beiben oben aufge*
führten Urten. O— o.
226
Coluranea crassifolia Hort. Stne burcf tf re über 3" langen, ftarf bef aarten
rotten Junten etgentfümltdfe ^ftanje, bie ein ntäft'g warmeß
£auß ju tfrern ©ebeifen et fordert nnb nur wenig £o»fraunt
»erlangt, felbft aucf alß ^Jaraftt in einem feuchten SBarmfaufe
trefflp gebest.
Hymenocallis guianensis Herb. ®ie[e %tt, Wellte ju ben fcfonften
gehört, fanb i<f felbfi an mehreren Stetten ber ©ebtrgßpffe
bet Saracaö. Sie jeiptet fid) burcf ifre großen weifen,
f errlt’cf buftenben Sßlumtn, bie an einem oft 3 ' langen 33tu-
meufcfafte Riefen, »orifeilfaft miß; bie sppnje »erlangt »tel
Stopfraum unb Wäfrenb ber SSacfßtfumßperiobe »tel Gaffer.
3>ebeß ©armfauß fagt ifreut ©ebeifen $u, nur muf man fte
wäfrenb ber 9?ufejett mäfjtg fernst falten, t'nbern bie 3*®iebel
let'tift »on §äulntf angegriffen wirb.
Kopsia vlucaeflora Blum. Cr ine ferrlicfe ^flanje, bie nacf ber 2tbb&
bung im Bot. Mag. mit Kopsia fruticosa Bl. ober Cerbera
fruticosa Roxb. ein unb biefelbe Slrt ju fein f cf eint.
Russelia multiflova Sims. <2ine alte, jebocf in ben ©arten nicft fäuftg
anjutreffenbe 2Crt, bie ben tarnen multiflora mit 9Jecft frtfrt,
benn bie an ben Sptfccn ber fcflanfen 3wetge befmblttfett
Rispen entfalten eine Unjafl ferrlt'cf bunfelftfarlacfrotfer
SBlumen. 2>te ^pnje erf etfcf t baß ©armfauß, wo fte unter
guter pflege leicft gebetft.
Salvia gesneraeflora. Dbfcpon biefe 21rt ft cp jum Slußppnjen inß
greie für ben Sommer fefr gut eignet, wofelbjl fte 3 um
£erbfle aucf ifre ftfönen, grofen fcfarlacprotfen 331umen ent*
faltet, ftcf aucf bann im Raltfaufe gut burtfwintern läft, fo
blüft fte im $rüf jafre jebotf nocf fcfoner in einem ©arim
faufe unb ift für biefeß eine grofje 3ierbe.
h9 jfaltfutttd.
3» ben ffaltfäufcrn blüften wäfrenb beß ttflouatß Steril eine fefr
gtofe ttJienge Slrten au« ben ©attungen Pultenaea , Choro/ema.
Polygala, Eutaxia, Bossiaea, Gompholobium, Acacia, Loddigesia
oxalidiflora, Iudigofera. Habrothamnus elegans tc. Sin Sxemplar
»on Habrothamnus elegans, weltpeß wdfrenb beß lebten Sommerß im
freien Sanbe eine £öfe »on ungefafr IO ' erreüft fatte unb »on unten
auf bufcfig ift, gewäfrt gegenwärtig einen ferrlitfen Slnblitf im ©anw
faufe, inbem jeher 3weig an ber Spifce eine burcf bie <3<fwere ber
»telen SBlumen etwaß ferabfängenbe S51ütfcntraube trägt, bie Blumen
pb i*o<f bebeutenb matter in $arbe alß bie eineß Sremplarß im
Raltfaufe.
c; Ätdnbeen.
SSon SDnfibeen blüften im &pril anf trab blüfen tfeilweife nocf:
Bifrenaria atropurpurea Lindl., Brassavola tuberculata Hook-
CyrtochHum maculatum Lindl., Dendrobium palchellum Roxb. nb
tleue unl> cmpfdjlcnsrocrtljc fjflaiycit.
bnrchauö nicht erförberlirij, ba bte Blumen ber meiften Sitten in be
brennenbften ©onnenf^etn fl# öffnen.
Bot. Mag. T. 4490.
Microsperma bartonioides Walp.*
(Eucuida bartonioides Zncc.
Diefe tyxxixty ^flanje, welche unter obtgent Flamen tut Bot. Mag.
auf Stab. 4491 abgebitbet ijt, fäet'nt tn ©tglanb noch fe^r feiten ju
fein, benn ed hetfH tn bent jur Slbbilbung getjörenben Stexte: «bte ein-
gtge ^flanje, welche man tm botanifchen ©arten ju Äew tn Bltithe
fah, erhielten wir auö Hamburg." 3n ben beutf^en ©arten ift fie
je b»$ allgemein unter bem Kanten Eacnida bartionoides befannt unb
wirb ihrer tytrUfym gelben Blumen megen »tel fulttbtrt © D— o.
Roella ciliata L.*
Campanolaceae.
©ne fe$t alte Bewohnerin ber ©arten, bte »om (Sap ber guten
Hoffnung , fcöon bereits »or bieten Sauren etngefü^rt worben ift.
3ie gehört mit jn ben fünften ^flanjen be$ talthaufeS, wo fte Jur
Blütheaeit'eine grofe 3ierbe beffelben ift. Die Blumen ftnb glocfew
förmig, grof unb 1?errlt$ blau nnb weift gefärbt 2)amtt ftch bte
Blumen leitet nnb »ofllommen öffnen, »erlangt bte^flanje »tel 3onne.
Die ^flanje gebetet am bejien tn einem Stopfe mit £aibee rbe, ber
einen guten Slbjug ^at, benn jn »tel an^altenbe ^eu^tigfeit tft änfjerfl
nachteilig. Die Berme^rung gefleht bar<h Sterlinge, bie leirftt
warfen. Flore des Serres T. 517, 1849.
Grammanthes gentianoides? DC.*
(Crassula gentianoides Lam. Gentianella aethiopica Pink.)
Crassnlaceae.
©ne atlerliebfle Seine einjährige ^ftanje, welche auf bem Ören
nenbjjen 3 arte e mJLfnt a mtlb wächfl. Sfinf 3rten tiefer (Satin ng
ftnb foffcmatifö befchrteben, jeboch fo, bafj eö ferner ift mit 3icberbeit
jn befhmmen, ob biefe bte Wirtliche Gr. gentianoides DC »fl
«Kan fttltitnrt biefe $flan$e im Dopfe ober auch im freien Sanbe,
fte liebt einen fanbtgen nnb leichten «oben. 3ie »erlangt »tel 3on»c
229
wenn fte gut Mitten (oft, audj muf man ftc »or Siegen föüfjen, bal>er
ifl eö am gerat^enften, fte unter ©laöfenfler ju Ratten.
Flore des Serres T. 518, 1849.
(3m ^ieftgen botanif^en ©arten mürbe biefe $errli($e ^flanje
an« ©amen erjogen, melden £err 3^9^ er oorn ®ap ber guten
nung etngefattbt $atte. (S$ waren jwet Varietäten, bt'e eine mit flrol;*
gelben, bte anbere mit orangegelben SSlumen, beibe gletdj föön unb
brillant blü^enb. (5$ ifl eine fe^r §u entpfetylenbe ^flanje. (£. O — o.
Anoectochilus Lobbianus Planch.
(Anoectochilus xanthophyllus Hortul.)
Orchideae.
£>aö Anoectochilus Lobbianus ifl eine ber fünften unb feltenfien
Üw^ibeen unb mit oollem afodjt *u @£ren beö unermübii^en (5ntbecfer$
£crrn Sobb benannt. Seiber beftfcen mir feine Details $tnfl$ttt$ be$
Saterlanbeö, bodj o9ne3®etfel flammt fte au$3nb® ober ©tngapore.
®ie ^errlitfie brillante 3«i$«ttn8 auf Oberflä^e ber 23lätter
unterfd>eibet biefe Slrt fogleidj oon ber oermanbten 2trt setaceus Bl.,
rote autij bte «Blumen beutlt'c^e Unterf^eibungöjeie^en l>aben.
Oie 23e^anblung gleich ber ber anbern befannten Slrten.
Flore des Serres T. 519, 1849.
Bravoa geminiflora Llave.
(Caetocapnia geminiflora Lk. & Otto., Robynsia geminiflora Drap.)
Amaryllideae.
(Sin fe$r niebli^eö ßnnebetgewäd)$ auö «Dtejico, juerfl oon Slaoe
unb Serarja unter obigem tarnen betrieben, bann oon Sinf nnb
Otto unter Caetocapnia betrieben unb abgebilbet in Icon. pl. rar.
hört, berol. 35, t. 18 nnb jule$t nod? »on jDrapiej al$ Robynsia
betrieben. (Signet @$üffal einer ^flanje, bte brei 3Wat ihren ®at=
tungsnamen oerliert unb ihren ©pect'eSnamen behält. ifl eine fef>r
hubfthe «Pflanje mit foc^rot^en SBlumen, bte tn jebeut ©arten fultioirt
$u werben oerbient, jubem bte Kultur eine leiste unb einfache ifl.
Flore des Serres T. 520, 1849.
(jDtefe $nbf$e ^Pflanje fanb i<h fdjbn blö^enb auf ber SlusfleKung
am 17. 3unt be$ o. 3- in Verlin, welche ber aSeretn jur SBeforbentng
bc$ ©artenbaueS in ben fönigl. preuf. ©taaten oeranflaltete.
230
Spiraea decumbens Koch.*
(Sp. flexuosa Rchb. non Fisch; adiautifolia Hort. belg. et galt.)
@tne nt'ebltcjje ftetne ©ptrea, tn ben ©ebtrgen bet ^rtaut eia#
betntifcb (na# Äa# in ben Trainer Stilen jwtfcben »eöctuta unb
f5anteba unb in ben ^älern bei ^5tare, jwtf#en ^erorotto nab
Sangarae. ©te würbe juerfl in ben ©arten ju 9Kün#en eingefubrt,
unb aon bort tu anbere ©ammtungen »erbrettet, ©te btlbet einen
buf#tgen, fefr äfh'gen, ntebertt’egenben, ft# wett ausbreitenben »uf#
Sie Iteinen »turnen ftnb wetf unb bte ferner tretenbett ©tempelfpigen
rötbti#, was einen bübf#en Sontraft bitbet. Stefe pbfe^e 2trt tft
hart unb fann int freien flehen bletben, fte eignet ft# befonberö jur
2luöf#mücfung »an Rabatten, wnfetbfl #re Waffen ftetner »turnen
eine 3ietbe bilben. Sie »erntebrung gef#t eft bur# Steilung beS
äßnrjetjtacfS, bur# ©tecflinge unb Stbfenfer.
Morren, Journ. d’Hort. T. 262.
3tn ^iejtgen batanif#en ©arten $at biefe nieblt#c 2trt int freien
unter letzter »ebeefung in btefent äßtnter gut ausgefallen. <5. £— 0.
Lilium pamilum de Cand.
(Lilium uniflorum Horn.)
Sine tn Safarien etnbetmif#e nnb fefr pbf#e Sitte, bte in
nuferen ©ammtungen na# jterali# fetten ifl, abgtei# fte f#an feit ,
1816 in bte ©arten eingefü^rt warben tfi. ©te fat einen bereiften,
1—2 ' ^aben einfa#en ©tengel, ber ant untern mit Itnten#pfrient#
förmigen »tattern bi#t befefct tfl, unb eben eine aber 2—5 tn einer
Sraube gefeilte, bangenbe »turnen trägt, bie »an rein mennigratber
Färbung ftnb.
Sie Kultur ifl einfa# unb $ätt gtei# ben weiften Slrten im freien
aus. 3m Satertanbe wa#ft fte auf SBtefen unb am $uf ber ©ebirge.
Morren, Journ. d’Hort. T. 264.
Paeonia hybrida Delachii Hort*
Stefe b«rrti#e ip^bribe erjag £err Seta#e, ©ärtner jn @t. Dmer
auS ©amen »an Paeonia edulis Salisb., var. Potsii Sweet, wet#e er
mit bem Ratten »an P. Reevesiana Paxt. betäubt batte; erftere geb^
ju unfern gemebnli#en Päonien, teuere ifl jebc# eine »arietöt »an
P Montan. Sie »turnen tiefer £9bribe ftnb febr graf, gauj gefn&
lebhaft ttimutrttinTeftfrtrfwj«
231
2$om 15. ftooember b. 3. an wirb £err Deladje biefe h»*föe
^fJanjc in ben £anbel bringen, zugleich mit einer anberen neuen $a*
rietät oon rofenrother §arbe, feie er Madame Carpentier genannt ^at.
33eibe ^ftanjen fallen jufammen 25 granfen foften.
Morren, Journ. d’Hort. T. 265.
Fragaria: Reine des Beiges.
Sönigin ber Belgier Srbbeere.
jperr Sorio, einer ber berühmteren Stcferbauer, ber ft<h befonber«
mit ber Sereblung ber Srbbeeren bef^äftigt, faete au<b bie ©amen ber
British Queen -(Srbbeere au«. Unter 2000 erlogenen ©amenpflanaen
erhielt er auch biefe neue SBarietät non enormer ©röfje. Die ©amen
mürben 1847 au«gefäet unb bie Früchte biefer ©orte bemiefen ft<h in
ben fahren 1848 unb 1849 al« ooßlommen conflant, fo baf über ihre
@üte {ein Bmetfel mehr ^errf^t. Die grüßte ftnb weiften« 18—22"'
lang unb 22'" bt’cf. 3hrc Saebe tfi lebhaft ponceaurotp, mit gelben
ober rothen 9iüfjchen. Da« gleifth ift weinigt, wohlriechenb unb fehr
mohlfthmedenb. @te erhielt ihren tarnen oon £errn £aqutn, ber
bi« legt ber etnttge 33eftger ift unb fte ni(ht unter 1 fr. abgiebt.
Morren, Journ. d’Hort. T. 267.
Calandrinia umbellata DC.
(Talinum umbellatum R. & P. ; Portulaca prostrata Domb.)
Portulaceae.
ftnb bunfelrofa, mit noch bunflerer 9Äitte, mie benn betbe färben turch
einen roeif}li$en ©ürtel oon etnanber gefcpieben ftnb. Die fflanje
blüht faft ju aßen 3eiten be« Sagre« unb eignet ft<h gut $ur 3tmmcr-
fultur. Die ßultur ift nicht fchwierig, ba bie $flanje nur einjährig
ift, fo fäet man bie ©amen früh fe fanbige <£rbe, am beflen gleich an
ben ^51ag mo fte flehen faßen, inbem ba« Umpflanzen immer oiel ©org*
falt für fo jarte ^ftänjcben erforbert unb man e« nicht oorft^tig geaag
bemerfftefligen faun. Die ^ftanje ift jegt ziemlich oerbreitet, b« fte
leicht ©amen anfegt, beffen Srnte am heften im fuli gefchieht.
Morren, Journ d’Hort. T. 268.
Lonicera hirsuta Eaton.
(L. pubeseens Swartzj L. villosa Mühlen b.; L. Goldii Spr.; Capri-
folium pubeseens Goldie.)
Caprifoliaceae.
Sine fe$r bitbf<be Strt mit 6 — 8 7 fyä) flettemben, etwas jottigen
©tengein. £>te »lumen flehen an ben ©pifcen ber 3weige in fopf*
förmigen Quirlen, ftnb f<$ön gelb, ins Orangefarbene unb 3innoberrotb«
überge^enb. SSernte^rang gef^ie^t bur# Ableger ber jungen Triebe
tote aud) bur$ ©amen.
@<bon Stirne benannte bie@attnng ju^ren beS Stbam Sontcer,
eines beutföen «RaturforfcperS beS 16. 344unbertS.
Morren, Journ. d’Hort. T. 269.
Odontoglossum phyllochilum Morr.
Orchideae.
Sine in 5ßeu?©ranaba etn^eimtfe^e nnb oen |>errn Sinbeu
eingefu^rte neue Slrt biefer tmbftben ©attung, welt^e tljrer $alb gelben
$alb meinen Kronenlippe wegen füwo$l 5ut Slbtbeilnng Leucochilam
als jn Xantochilum gehört. £>ie «Blumen fielen in einer melbtunuge»
Traube an einem bogenförmig berabgebogenen Schafte, bereu £aupfc
färben ©run, «Braun unb ©elb ftnb.
©ie Kultur wie bei ben oerwanbten Slrten.
Morren, Journ. d’Hort. T. 271.
Oncidium cosymbephorum Morr.
hier 1
Unter l
grofen 3a$l ber bereits betriebenen Strien ftebt biefe
^ridum ß guttatum am nätbfien, unterföeibet f$
3ei^net fi<$ bur<b bte bübföen purpur;
jebo^ wef entlieh »on jenen , w ¥„.f
3eI\ Sejeicbneten »turnen »oribeityaft aus. Dtefe f5jfe»3e
beftnbet [up « ber ©ammlnng beS £errn ^epnberpcj in ©ent, M
TeJLmum /eu^ten ««f einem £ol$flo&e befefh'gt,
gejogen, t*re frafttgen «Blatter unb frönen «Blumen entwicfelt $at.
Morren, Journ. d’Hort. T. 275.
Cucumis Chito Morr.
Sbito^Kelone au« £aoana.
SBabrenb ber Sfoßfiettung für Sanb* utib ©artenbau in SBrüffcI
trn 3abre 1848 oon ber Regierung oeranfialtet, jeigte £err bu £rieu
be ^erbond, (Somtte^räfibent für Verbau tu «Ke ehe In eine für
Zeigten unbefannte «nb jum erften «Kaie futtioirte ftruebtart. 3br
Stroma gtidj tbet'I« bem einer «Ketone, fytiU bem einer Sfaana«, jebod>
»ar e« noch au«ge$ei<bneter. 3b* Sfoßfeben if ba« eine« gelben, unten
etwa« grünlichen (Sie« nnb bat bie ©trultur einer ©arte. Sie $ru<bt
würbe beim £)tner be« |jerrn 33aron be ©taffart oerjebrt, wo alle
^erfonen über ben berrticben ©efebmaef erjiaunt waren unb ber ©erutb
biefer bübf^en grnebt alle bejauberte.
I>err bu £rieu batte in Erfahrung gebracht, baf bte (£bito*$Ketone
in £aoana mit geföntem ^Icif^e ober traten gegeffen werbe, ober
auch in Scheiben gefchnitten, wie ®ur!en in (Sngtanb jubereitet, jeboeb
eignet fich biefe $ru <bt unfreitig befer jurn 2>efert wegen ihre« $exx"
lieben Stroma«.
£err £ au wer«, (Sommunatratb ju «Kegeln erhielt oon feinem
©ohne in £aoana ©amen »erfchiebener ^Jftanjen, unter benen aneb
bie Kerne biefer «Ketone unter ber »ejeühnung Melon- Chito ober
Meion Chito de la Havanne beftnblicb waren. £>iefelben würben auß*
gefaet unb brachten bie barau« erlogenen ^Jfanjen eine grofje «Kenge
fruchte b«roor. 2)te frruebt ift eiförmig, ettiptifcb unb 2—3" lang,
an ber 33aft« unb ©pi$e etwa« eingebrüeft, gelb mit jebn grünen Ötnien
burtbsogen, ganj glatt. ®a« $letfcb grünticb. ©iefe Strt fleht ohne
Bweifel in ber «Kitte oon Cucumis jamaicensis unb C. sepium.
«Kan feiet bie ©amen im Februar unb wenn eö bie SBttterung
ertaubt pfanjt man bie jungen $fan$en im «Kärj um unb fegt fte au
feböneu $agen ber Sonne an«. (Sine gute SRifterbe eignet ft<b am
beften $u ihrem ©ebenen. 3m 3«ti «nb Slugufl wirb bie »ebeefung
oon ben $flan$en ganj weggenommen unb fte ber freien Saft außgefegt.
Morren, Journ. d’Hort. T. 278.
t™ &mZ tLCifZf^
(SVdES La^Ban*i‘
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9!ad) 12 lltjr Sonchus alpinus L.
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SÄT* n?r Hehniuthla* echioi-
des L , Hieiac. muromm L., Hy-
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t>« Wmtn »oit Seiner.)
I^Ki£?t£ir?
^ena Pornera hy-
s^gs*
rence’« ©arten war -eine bü&föe
rötljltdj geflehte Trichopilia, beren
«Blühen angenehm buften, an« ge*
flettt, bann unter anberen ^flangen
ein fOöne« Sremplar bon Enkian-
thus reticulatus , welche ^Jftanje
nur bon SBem'gen fultt'oirt werben
fann. £err -£>enberfon ^atte
unter anbern fangen ein Ceano-
thus papillosus, neuerer Beit bureb
bie ©artenbaugefettfOuft bon Sali*
formen eütgefübrt. C. dentatus
unb anbere neue Strten jtnb febr
3U empfehlen nnb freuten giemlicb
|art gu fern; C. papillosus ifi bte
gartefie 2lrt bon allen.
JüiöcelUn.
3$er¥auf ttott ^rrfttbecit. 9tm
18. 2tpril würbe in Sonbon in 2luc*
tion eine Sammlung Dr^ibeen »er?
fauft, welche £err non Sarcge*
wieg au« SSeragua unb anbern
©beiten Sübamerifa’« gebraut batte,
©ie Dr<btbeen gingen gu folgenben
greifen fort: Cattleya Skiuneri
bon Sofia Üttca 3 ©utneen; eine
Trichopilia bon ber Seragua Sor*
bittere 2£. 8 s; Warrea discolor
»on Sartago SSnlcan , 3—4000'
über bent 33?eere gelegen, l@uinee;
eine gleite fSflange bon 9000'
über ber 2Jtcereöflä<be gn 2£; eine
nene Cattleya, ähnlich ber C. maxima
öon ©abib in 3$eragua, 6£ lös;
eine neue Trichopilia (fo eben in
931üt$e in £errn £otforb’« ©ar*
ten in £ertforbfbire) gu 2£ 4 s;
Cypripedium caudatura 5 £ 5s;
Trichopilia coccinea 2 £ 4 s; eine
Sobralia, bic gang nen fein fott, ,
S£ 5 s; S. labiata 4 ©uineen; :
eine neue Chysis 4£ 10 s; ein
gute« Sremplar bon Laelia super- i
biens 9£ ; Barkeria spectabilis .
3 ©utneen; Lvcaste crueuta 4 £ ; -
L. Skinneri 2 £ 6 s. Anbere 1
237
Sremplare, noch über 200 Stittf,
gingen gu 10 s bt« 1 £ fort.
Gardn. Chron. No. 16.
9leue (vittbcrfumgen tn(?btit.t
burdt >>crrtt Fortune, ©er
le$te 33efu<b be« £errn Fortune
gu $ort Sbangban fOeint bon
großer Sit^tigfeit unb bon grojjem
Stufen für bie ©arten gewefen gu
fein. Sr erhielt bafelbjl nicht nur
eine herrliche SfcrauersSppreffe, bie,
na<b bem lebten SBinter gu urt^ei*
len, in Snglanb im freien auöbält,
fonbern au<b noch eine ^errlt^e
japanifebe 33 erbende, ein« ber präcb*
tt'gfien immergrünen Sträucber. Sine
Stbtnlbung befinbet ft<b in „Paxton’s
Flower Garden.“ 2lnbere neue
^{langen bon nic^t geringerem 3m
tereffe ftnb in Snglanb angefommen,
bon benen abbilbungen unb 33e*
fOreibungen in eben genanntem
2Serfe erfebetnen werben. |>err
f>anbet«gärtnet ©tanbtfb ifi be*
reit« tut 33eft$e bon einigen neuen
immergrünen St^en, einem herrli*
lieben baumartigen Juniperus, meb*
rerer Ilex-2lrten, gang neu, ber äcb*
ten gelben Santettte (Siebe p.140)
unb bet merfwürbigen Rhodoleia,
abgebilbet im Bot. Magazine.
33on biefer ^ftange ift ^tnrei-
tbenb gefagt, wenn man nämlich
ben Betonungen ©lauben fOem
fen barf, bafj fte ein 9itbal nuferer
Stofen nnb Samettten t'#.
Victoria regia, übermal« bat
ein Sremplar biefer giganttfOen
SBafferlilie 33lumen ergeugt unb
gwar in ber Stabe bon Sonbon, tn
bem ©arten be« -f>ergog« bon Stör*
tbumberlanb gu S9on*£onfe.
Sin grofe« 35afftn würbe na<b
jperro Karton5« $5lane tu einem
®ewacb«b«»fe erbaut in bem je$t
bie Königin ber Seen nnb bluffe
gu Mü^en begonnen ffat unb »er*
mutfftieff noeff SBotffen lang batmt
fortfaffren wirb. 3 eher Stag bringt
eine Ginnte, bie am 3lbenb fftff gu
öffnen anfängt unb am näi&ffen
Sage »ötlig aufgefft.
Gardn. Chron.
3« £ffat$wortff beffnbet ffeff
bie Victoria regia in ber größten
Ueppigfeit, bie «tätter nehmen an
©röff e gu nnb ffaben bereits wteber
biefelbe ©röffe erlangt, wettffe ffe
im »ergangenen ©ommer Ratten.
2lm 8. Slpril öffnete fuff eine «turne,
bie 13" itnDurcffmeffer ffatte, 2"
gröffer atS alte btöje^t anfgeblüff*
ten. 3 iff ffabe bereits 20 junge fjffan*
gen, weltffe mit (£rtaubniff be$ £er*
gog$ »on De»onfffire gu »er*
tffeiten jtnb, icfy werbe baffer mit
«ergnügen anbiejenigen eine ^öffange
abgeben, weltffe ffinreteffenben 9iaum
ffaben um fie mit Erfolg futܻrren
gu tönnen, benn lein «afffn »»n
geringerer Dimenffon atS 15 ' im
Dartffmeffer wirb bem 3®riE ent*
fpreiffen. tlnfer neues «affin gu
(SffatSwortff, je$t ber «ottenbung
nabe, wirb im i'icfften einen Durtff*
meffer non 33 ' ffaben unb fann,
wenn erforbertieff, notff beliebig »er*
gröffert werben. 3« «egug auf
bie Dauer ber fSffange fann noeff
erwähnt werben, baff baS btnffenbe
dEremplar einen ffarfen ffeifeffigen
SSurgetffocf gemalt ffat nnb baff
fie offne alten 3®rifel eine peren*
nirenbe ^ftange iff.
3. faxten. SffatSwortff, ben 10.
Slpril. Gardn. Chron.
3>la»tQp:^riiffatc. Ss wirb
ben Änttinateuren tropifdffcr g;rn<ffte
ö»n 3ntereffe fein gn erfahren, baff
ber berühmte Mangobaum im ©ar*
ten beS ©ir ©eorge ©tannton
in üpptgffet «Intffenpratfft ffefft.
£err ©cott, ©ärtner beS ©ir
®. ©tannton tffeitt mit: bie Sofft
ber «turnen an bem groffen 9Ran*
gobaume beträgt wofft eine «ier*
tetmittion. Der «aum ffat 108
«lütffenföpfe ober «tütffenrispen,
bie Sofft ber «turnen an jeber ein*
gelnenSRtSpe iff bnrcffftffnittlt'tff 2100,
jebotff nur eine geringe Sofft ber*
fetben iff »ottfommen unb werben
fetbff unter ben alter gunfft’gffen
Umffänben wenig ^ririffte anfefjen.*)
Gardn. Chron.
^5rofeffor be ÜRirbet, admini-'
stratenr Charge de la Calture au
Museum d’Histoire naturelle in
^JariS, weteffer 2ttterSf<ffwä<ffe unb
ßränfttcfffeit ffatber feine Stemter
niebertegen muffte, wirb an ber
Faculte des Sciences burtff ^5rof-
2tbr. be 3«ff icn unb am jardi»
botanique national burtff ^Jrof.
Decaisne erfefft.
Sffeobor Sffeuff. £anbbu<ff
beS gefamraten ©artenbaueS natff
monatlüffen «orridjtungen. 3. Stuf*
tage, neu bearbeitet unb fferanSge*
geben »on £. Äraufe, Sunffgärt*
ner in £al(e.
DiefeS £>anbbutff entffätt eine
»oßffänbige 2tnweifung gur (Srgie*
ffmtg unb «effanbtnng alter Slütffen*
gewätfffe, Dbff bäume, beS Seim
ffotfö, Hopfens unb atter «turnen
nnb Sierpftangen. Die Zugabe ber
ringetnen «orritfftungen ic. ffnb fntg
*) ©teffe muff 2. f>eft ©. 91 biefeS
aber in einer fef>r »erjtanbltdjen
Spraye abgefafjt uni» ifi btefeö
Vndj unter ben bieten biefer 2lrt
ein fef>r ju empfetylenbeg, befonberö
für angebenbe ©ärtner nnb ©ar?
tenfrennbe. 2X 9ieb.
Slatbgeber §ur fiebern Vertilg
gung aller für ben Sanb* unb @ar?
tenbau f4>äbli<$en Spiere , non
Si. Stempel. 2 Auflage, 1850.
Sinb auch bie Mittel unb 2tn*
gaben jur Vertilgung ber fri^ablt?
$en Spiere in btefeut Vü<blein
eben ni^t neu, fo enthalt baffelbe
bb($ eine 3afanttnenfiellung ber
neueften unb ft^erfien Vorfc^rtften,
bie einzeln in oerfc^iebenen ©arten*
unb 3«tfc&riften angegeben »orben
jtnb, nnb bürfte- ba$ Vü^lein ba^er
für feben, ber nity im Veftye
jjeber ©artenfe^rift iß, bon großem
9iu$en fein, ba man nnmögli^ bie
Mittel jur Vertilgung ber f<bäbli$en
2$tere in fein ©ebä^tnif bemalten
fann. T>. 9teb.
V c t b e f f e r un g c ii.
tt. lefe man £am$tccg.
i ©oUtng.
i tn Sic ©aljad).
i ©otttnger SEBafferfaU.
itellen lefe i ~
U. lefe
tt. lefe man SBairaann.
O. lefe man ÜRofenljetm.
D. lefe man ampliatam.
D. lefe man: 2Bit boUji
*240
Jtyjetße «erkattflidjer JJaumfarnt.
93en bem SReifenben £errn £. Sa gen er ftnb mit eine
lebenber Sauntfarrn aus ber (Begenb een 2$ a len eia in «BenejueJa
eingefanbt »erben, welche ju beiftebenben greifen »erlauft »erben fetten.
©te (Sremptare beftnben ftc^ tn fe$r gefunbem 3uflanbe, tbeitweife
f4>en »t'eber int Treiben begriffen unb bürften unter ^wertmäßiger
^anblung fe$r fönett unb lei$t anfomnten, »eftyalb t<$ fte atten greunben
btefer betrügen ^ßanjen beffenö empfehlen fann. 2)t’e Sammlung
beffe^t au$:
1. 1 Alsophila horrida, 2' $öt>e unb 2“ ©tammburtbmeffer
2. 1 „ pruiuata, 3/t ' ipöbe unb 3" ©tbm
8. 1 „ „ 1' £ö$e unb 4" ©tbm.
4. 1 „ „ 1' |)e^e unb 6" ©tbm.
5. 1 „ „ 1' 4>ö^e unb 2" ©tbm.
6. 1 Diplazium giganteum, 27a' £öbe unb 6" ©t
7. 1 „ „ 37s ' .£ef>e unb 1' ©tb
8. 1 Cyathea excelsa, 3' £% unb 5" ©tbm. .
9. 1 ,, „ 3' unb 6" ©tbm. .
0. 1 Hemitelia integrifoüa, 1' £öf>e unb 6" ©tbm
1. 1 „ „ 3' £»be unb 8" ©tbm
2. 1 „ „ 2' unb 6" ©tbm
3. 1 „ acuminata 3' £i>be unb 1' ©tbm.
4. 1 „ „ 2' $i)$e unb 1 ' ©tbm.
5. 1 „ „ 372 ' | >öf>e unb 17a' ©tbr
6* 1 « v 272' £>ö$e unb 8" ©tbm.
7. 1 „ speciosa, 2' £ö$e unb 8" ©tbm.. .
33otanif^er (Barten 3a Hamburg,
©fcuarb Ötto.
Kfbfr l»ie Örtechuitß järtlidjec ©el)öUorten,
lu’l'oit&crö i»fr Hafen, im tUintcr.
Senn ber ©artner ober ©artenfreunb bei ber Sepflangung feine«
©arten« mit ©eholgen nur anf biejenigen Slrten unb Slbänberungen
befchränft wäre, bie ohne weitere *$ürforge ben oft »eränberlichen unb
fdjäblichen Sinpffen unferer nörblichern SBtnter wiberfie^en fönnen, fo
würbe ihm auf biefe 2lrt nicht nur ein wefentlicher ^Beitrag gur 25er*
fchönerung oorenthalten, fonbern jeher ©arten baburch gu einer gewiffen
©införmegfeit oerurtheilt werben. Sitte Straucharten, bie für unfre
gewöhnlichen SBtnter, aufjerorbenilüb falter gar nicht gu gebenfen, ju
weichlich fei» würben, fönnten ^öc^fleu^ für bie (Sommermonate al«
25ergterung benu$t unb müßten im £erbfte wieber berau«genommen
unb anberweitig in Sicherheit gebracht werben. Diefem Uebelpnbe
nun abguhelfen, unb bie Ungunft unferer SBinter gang ober wenigften«
gum größten Xfyik unfchäbltth ju machen, ift man oon jeher gu beut
SluSfunftömittel getommen ober oielmehr gezwungen worben, folche
zärtliche ©ehölgarten währenb ber SBintermonate gu bebeefen, unb fo
gegen bie heftigere GSinwirfnng ber Äälte gu fehlen. Da« gewöhn*
lichftc 3Serfahren gur SSerrichtung biefe« 3»ec!eö war entweber eine
23ebecfung mit Srbe, inbem bie Stämme niebergelegt unb mit beut
ringsherum auögegrabenen SBoben ober auch @«nb 8—12 " hoch
.überbeeft würben, ober man oerwanbte bagu Stroh ober ftrohigen Dün*
ger, troefne« Saab, fiiefernabeln, Spreu unb begleichen anberc paffenbe
2)?aterialien. 28a« bie SBebecfung mit (£rbe ober Sanb anbetrifft, fo
gewährte biefe bei ben ba« Saub abwerfenben ©ehölgen gang guten
Erfolg, befonber« wenn ber SBoben nicht lehmig unb gäbe war, ober
auch gang allein Sanb angewenbet würbe. Dagegen bebiente man fich
im ©egentheile gur SBebedüng be« Strohe« tc. oorgugöweife unb mit
befferem Erfolge bei immergrünen ©ehölgen unb folgen, bie weichere,
marfige £oI§triebe hatten. 3nt Slttgemeinen genügte auch biefe 25er*
fahrungsweife, befonber« bei ben mit fefiern SBlättern »erfehenen immer*
grünen ^pngen, unb um fo mehr, wenn habet bie 23orfccht gebraust
Würbe, bie 9?äume unb Steige unter ber Decfe in einem hohlen 3?aume
gu halten unb nicht unmittelbar mit bem Decfmaterial in Berührung gu
bringen. Dennoch war ber drfolg nt'4>t immer gang günftig, weil
einmal bemtoch bie mebergebogenen (JremoTare in bem eingeftöloffenen
SRaume, gumal in nafen unb abwetpfelnben SSt'ntern, oon ber pefenben
geuchtigleit litten, bann aber, weil fo bie üWäufe leichtern Bagang
242
hatten, unb bann burch abnagen ber SnoSpen ober Stbfdjälen ber Otinbe
oft bett empfütb lichten ©(haben anrichteten.
3« bem mit weichernt |>olge unb marfigen Trieben uerfetjeneu
3ierfräu<hern getreu nun aber befonberS auch bie SRofen, namentli#
bie immergrünen fronen, fogenannten Swpfrofen, bte Rosea semper-
florens (bengalensis), NoLsettiana unb Thea (indica), mit ihren je$t
faft jatjllofen Abarten, ben -£>pbrtben, ^Remontanten, SSourbonrofen ic.
3?ei btefen hatte eine SBebecfnng mit ©troh, Saub, fabeln tc faf ftetS
S^a^t^eit, inbem bie ©tämnte unb 3b>et'ge jeberjeit mehr ober weniger
oerbarben, b. burch bie etugefhlofene Suft unb ^eu^tigfeit abftocfteu.
am wenigften litten ftc no$ unter einer SBebecfung oon reinem $lufs
faube, ben man bet freuger Sätte ohne@chnee noch mit etwas trocfner
©treu uberbecfte, bie aber bei gelinberm SESetter wieber entfernt werben
utufjte. 3« einem ©arten mit fanbtgem, ober wo ber nötige ©anb
o^ne befonbere 9)iüf)e unb Sofien ft$ in ber 9tät>e fanb, war natürlich
bieS Verfahren bequem atfguwenben; f^wieriger aber unb foffpieltger
blieb es ba, wo bei einem ferneren, unpafenben 33oben ber ©anbbe*
barf nur mit oerhältnifmtäfjig gröfjern Sofien $erbeijuf$affen war, unb
bei atte bem lies bie £>urih Winterung bennoch manches ju wünf^en
übrig. auch ich hatte nun, weil ber ©anb bei mir aus größerer <£#t»
femung unb ba§er fernerer herbeigufchafen, tch befhalb genötigt war,
mit Saubfreu gu becfen, fetS im Frühjahre ben Summer, an ben burch*
Winterten feineren 3iofen oiele 3weige oerborben ju ftnben, bie wegge*
f^nitten werben mußten, wofcurch bie ©töcfe längere 3«t einen bürftigen
unb unanfe^nli^en anblicf barboten. ©ehr erwünfcht war mir ba|er,
baf ich in bem ©arten eine« benachbarten ^reunbeS ein anbereS 2$er>
fahren fab, baS bort fd>on feil mehreren fahren mit bem günfü'gfien
©rfolge angewenbet worben war, unb ftd) nun au$ bei mir fc^on t»
gwet SBintern gang bewährt h«t. 2)a bafelbe, fo oiel ich metfj, noch
ixt feiner ©artenfchrift, befonberS bejüglich ber Stofen, angeführt ifi, fo
glaubte ich manchem ©artenfreunbe einen Dtenfi gu «weifen, wenn ich
es in biefen oiel gelefenen 23lättera mittheife. 3<h will babet nicht
behaupten, baf? es möglicherweife nicht auch fchou anberwärtS ange»
wenbet worben fei: es if mir tnbefen, wie gefagt, ni<htS barüber gut
Senntm'f gefommen.
SDiefe.s Secfmateriat befielt nun in nichts mehr ober weniger als
reinem ÜJioofe, baS in SBSälbern ober auf mooftgen SQSiefen gefnnbett
unb bafelbf auSgeharft wirb. SKan fan« bafelbe gleich fo fnffr wic
eS ^erbctgefc^afft if, oerwenben, foHte eS auch feucht fein, ober fan#
eS oorher auch etwas abweifen lafen. atteS nnb bürreS ift aber bei
weitem weniger tanglich, ba bafelbe wie bie anbern oben angeführte#
2)e*naterialien, leicht gn gäulnif unb ©tocffecfen Slnlaf giebt. Hw
geeigneten bagu ftnb bie langfengeligen 2Roofe, befonberS Hypnaw-
arten, unb nuf man beim Scharfen barauf fehen, bah feine Srbe
baran Jungen bleibt, alfo nicht gange ÜRooSrafen heranSgeriffen werben.
2Benn, wie eö faum möglich if, etwas ©rasante ober ©tengel,
rogeine ^flangenrefte ober bürre Sanbblätter babei mit gufammengebracht
werben, fo hat baS feinen «ftachtheil. ©obalb ich nun im £erbft meine
feinern Stofe», wurgelächte ©töcfe ober au^ £och flamme, unter ©cbuh
bringen wiB, was möglichf fpät, nachbem f^on einige ftachtfröfe ein-
243
getreten ffnb, gefepiept, fo taffe tep juerfl an alten, bie noep baran be*
ffnblicpen 33lätter abfepneiben, fo wie au<p bte noep unreifen (Spieen ber
Triebe unb 3weige wegnepmen, lege bte ©toefe naep ber beffimmten
^«ptnng um, befeftige ffe mit £afen unb paefe nun ringsum unb
jwtfcpen bie 3weige baS oorrätpige SDtooS ber 2trt, baff bie ganje
fjftanje bamit umgeben unb, nebff ber ®rbe barum, etwa 6'' poep
überbeeft iff. 33ei £ocpftämmen werben nur bie meberliegenben Kronen
mit Üfloos, bie Stämme unb ber 33oben um biefetben aber, wenn eS
«ötpt'g ift, nur mit ©treu :c. bebeeft. 3» fepneetofen SÖintern mit
ffrengernt grofte fann man bei ben fältefien Sagen noep etwas ©treu
über baS «KooS legen, baS aber bei getinberm SBetter wieber entfernt
wirb. 2)aS «Koos neunte tep im grüpjapre niept ju friip weg, etwa
«Kitte SKärj, au$ wopl noep fpäter, |u einer 3ett, wo man auf einige
Sage mtlbes SÖetter regnen fann.
S)ieS SS erfahren, fo einfach e$ ift, pat bennoep ben befien Erfolg.
Obwohl bie ganje SKooSbebecfung bei ^mbäuernber Kälte ganj burep*
friert, fo pabe iep feinen Ka^tpeil baran bemerft; eS fepeint nur einen
bestimmten @rab bon Kätte anjunepmen. dagegen bietet eS ben we#
fentltepen SSortpett, baff bie geueptigfeit barin nie bleibenb ober fepäblitp
einwirfenb ift, weit biefelbe jur SSerbunftung flets ©elegenpeit finbet,
was bei einer SSeberfung mit Saub ic. niept ber gafl ift, ba fiep biefe
Materialien halb ganj fefi jufammenbriitfen. ferner entwiefetn biefe
leptern, befonberS bei gelinberm SBetter, ftetö eine gewtffe, burep bie
gäulniff per»orgebra<pte SBärme, bie nacptpeilig auf bie bebeeften Stofen
einwirft unb ffe fepr teiipt jum ju frnpen Sreiben anreijt; autp bieS
fällt beim SJtoofe weg, unb nur, wenn eS bis fpät im grüpjapre auf
auf ben ©töcfen gelaffen wirb, unb fiep ganj burepwärmt, jeigen ff dp
oerlängerte Sriebe. ©ottte baper in ben eigenttiepen SBintermonate»,
namentlicp im gebruar, wo bie ©onnenfiraplen fepon wirffam ffnb, län*
gere 3eit wärmeres SBetter eintreten (wie eS im Februar o. 3. unb in btefem
3apre ber galt war), fo fann man leiept bie «KooSbecfe etwas lüften, unb
bei SSerminberung ber Semperatur wieber feffbrütfen. ®aS jnlept oon
ben ©töefen ganj entfernte SKooS täfft ff cp übrigens, wenn eS getroef*
net, noep ganj gut ju beliebigem ©ebrautpe, j. 33. jum SSerpaden
oerwenben. SRocp einen erpebti(pen SSortpeit fepeint biefe SKooSbebecfung
barin ju paben, baff te p nie bemerft pabe, wie «Käufe ff cp etwa baran*
ter eingefunben pätten. 3<p pabe miep pier pauptfäcpticp nur auf Stofen
bejogen,pabe aber bei biefer SSebecfung einen eben fogunfiigen (Srfotg an
anbern järttiepern 3icrffräucpern, 5. 33. Spiraea- unb Ribes-Strten ic.
bemerft; ja auep immergrüne ©epötje, j. 33. Stpobobenbren, Unbrowe*
ben :c. palten ffcf) auf biefe SBeife fepr gut. 3 cp fann baper bieS
Serfapren jebem ©artenfreunbe unbebingt anratpen, uub glaube feft
überjengt ju fein, baff eS fiep anberwärtS eben fo gut bewahren wirb,
als pier bet mir. Pt^g.
244
(Einige Bemerkungen über fcie ©attung
Encyanthus.
£err SR. gor tune, ber berühmte engltfche botantfche IReifenbe tn
Sbtna, gtebt tut Gardn. Chron. üRo. 8 einige Röttgen über bett Encyan-
thus quinqueflorus, bie, an bem natürlichen ©tanbort btefer Wan3e
in ben ©ebirgen bet £ong»Kong gefammelt, benfentgen »an großem
S&ufcen fein bürften, welche ftc$ mit ber Kultur btefer in ben ©arten
fo feltenen $ flanke bef affen.
»2>er Encyanthus quinqueflorus ift eine »on benjentgen »entgen
fangen 6^tna’«, bte fehr ferner gu fultiotren ftnb, ober nötiger bereu
Kultur noch nicht »erftanben tft. ®te ^infel »or -fpottg - Kong, »»
bte fflange toäehfi, toirb häufig als ein unfruchtbarer Reifen bege idjnet, etne
a5ejeid>nung bte tn unfern Sagen toenigftenS nicht gang richtig tft.
ftls biefe 3nfel burch bte ©rfchütterungen ber Statur tn ben frä|eften
feiten gebtlbet »otben tft, voar fie ohne 3»etfel nur etne bürre, f*$*
unregelmäßig gebtlbete §elf enterte. SSte bet allen Unfein tn ben oftft*
$en ©etoäffent ft<h burch bte Vermittlung ber ^tere große Steile ber
Dberfläthe btefer Reifen mit (Srbe unb Vegetation bebeeften, fo gef<h<$
eS auch $ter, obgleich mehrere ©pt^en btefer ©teinmaffen noch unbe*
b eeft ftnb, wie fte es gu Anfang »aren.
Sluf btefen ©ebirgen, 1000-2000 ' über bem «Keeredfpiegel er*
haben, finbet man btefen Encyanthus tn ber größten Uepptgfett »athfenb.
3ßte trifft man ihn in ben Shälern ober tn ben ntebern Säubern an,
außer rnenn er »on ben (Singebornen bahtn gebracht toorben ift. 2)®S
(Srbreich tft lehmig, untermifcht mit ©teinen unb großen ©ranitftücfett,
»eiche ft«h *«» loSlofen. 2>te fJflange macht ihre SSurgeln
in beu Spaltungen nnb 9ttfcen ber Reifen unb ftnbet man nur feiten
etmaS £rbe um bie SBurgeln. <£nbe Slpril ober Anfang« 9Rai, beim
2Bed>fel beS ^affatminbeS, beginnt bie naffe SahreSgeit. 2) er Encyan-
thus »ä<hft bann ungemein üppig, alle Blätter, Knospen unb Triebe
ftnb bann »oHfommen gebt'lbet. £erbfie, mit Studnahme einer ober
gmeter Soeben im ©eptember, ift bte Sirterung trotten unb fe^r heiß.
3u btefer 3eit ftnb bie 3b>eige unb Knospen »öHig reif, »iele^lätter
fallen ab unb bie $ftange bleibt nun in einem fchlafenben 3nftanbe
»ä&renb beS Sinters, ber in £ong*Kong fühl unb troefen ift. 3n ben
heileren fKonaten bed Wahres, nämlich im 3uni, unb 2fagnft,
245
{leigt bie gröfte £ifce im ©Ratten feiten über 90 6 ftfö., jebctf an
einem feilen Sage geigte mein £fermometer in ber ©onne 140 0
3m Sinter, obglettf bic Slorbwinbe falt unb fcfneibenb ftnb, ifl ber
©cfnee in biefem Steile Sfinaö bennotf gang unbelannt. 3e,3en ff<$
im Prüflinge bie erften ©puren neuer Vegetation, fo breiten bei beut
Encyanthus bie Slumenlnoöpen auf unb fteft man bie bürren £ugel
gegiert mit biefen 33lumen.
Die« ifl bie Strt unb Seife wie bie Statut biefe fflange befan.
beit unb wir muffen biefem Veifptete folgen, efe wir f offen lönnen biefe
^flanje aucf nur f alb fo ftf ön gu fef eu al« auf ifren fetntifcfen ©ebirgeu.
S« ftnb febo$ gwet natürlitfe Umfidnbe mit bem Erfolg oerbunben, bie
ftf wer ober gar nicft natfguafmen ftnb. Der eine ifi ber feile ©onnen?
f<fetn, ber ba« £oIg reift unb ber anberc tfi bie eigentfümlidje Statur
ber ©ebtrge, auf benen bie ^ffange wacffl. 3n ber fetfefien Silierung,
felbfl wenn feit Üttonaten lein Siegen gefallen ifl, unb wenn bie Sudler
auögebörrt unb oerbrannt ftnb au« Mangel an geuif tigfeit, fo enthalten
bie ©ebtrgöfetten immer notf ^eutftigfeit einige 3ott unter ber Dberffddje.
Der Encyanthus ifl immer gur 3eit be« tfineftftfen Sleujafrtageö
in 331ütfe, wo Vlutncn ungemein flarf gur Vergierung ber Raufer,
SBöte unb Dempel gefugt werben. Üflan bringt bie Vlumen biefet
^ffange in großen Q-uautitdten »on ben £itgeln in bte ©tabt unb »er?
fäuft fte in ben ©trafen, ©teilt man 3weige btefer ?5flange mit notf
nitft geöffneten Vlütfenfnoöpen in ein ©efäf mit Saffer, fo falten
btefe ft$ 14 £age bi« 3 Socfen. Die nieblicfen watfödfnlitfen, fu*
gelförmigen Vlunten ftnb aufjerfl fübfcf unb werben oon ben Singe-'
bornen focf geftfdfjt."
246
|5ic frühreife Jiartoffel mit jmcimalijjer €mte
in einem *3al)u\
(Pomme de terre de quarante jours.)
©iefe in *franfrei# al« frühreife Kartoffel fehr beliebte ©orte
futtiöirt #err ©errett» er 3 fett einigen fahren mit fehr günffigent ®r#
folge unb theilt über btefelbe in golge fe^r 5ahlret#er att #n ergänz
getter Anfragen Sta#ffehenbe« ttt ben „2anbwirthf#aftli#en 3ahtbü#ern
a«3 bet ‘jPmtnj ^rcuffen", Dctober^eft 1849, mit.
"23ir re#nen 3« |bett wefentlt#ffen ©orgügen eine? Kartoffelforte:
1) <£rtrag«rei#thum, 2) 3Bohlgef#macf, 3) frühe Steife. ©er Ertrag«*
rei#thum tff gemeiniglich jenen ©orten eigen, treibe ffch weniger a#
2) tenf#ettnahruttg eignen unb be« 2Öohlgef#matf« mehr ober weniger
entbehren. 2Btr ffnb bereit« tut Steinen, wel#e ©orten tn btefer ©e*
gtehung — al« ©iehfutter — am erapfehlen«wertheffen ffnb. ©er SBohb
gef#macf get#net bereit« mehrere befannte Abarten fehr oort^ei!t>aft
au«, hängt jebo# belanntli# »ich* «nbebeutenb non ber ©obenbef#affe«'
heit ab. ©ie frühe Steife giebt ben Kartoffeln ben hoffen 3Ser#
babur#, baff ffe bet bem i^hern greife ihrer (jrffltnge auch fc^nett ben
35oben raumen unb einer anbern Senu$ung Stemm geben, mithin «1$
©ra#fracht wahrhaft unf#ä$bar ffnb.
Unter 2tnfünbtgung btefer le§tera empfehlenöwerthen unb tytow
ragenben <5t'genf#aft habe i$ nun im 3ahre 1842 ffeben Knollen int
©e Wichte »on einem $funb »on oben bejcichneter ©orte erhalten, wel#e
feit einigen Sah«» hctmif# unb beliebt geworben, weil ffe bte erffen
au«geretften Knotten liefert, ©er feit jenen Sah*6*1 fortgefefte ©<W
biefer Kartoffel fe$t mich nun in ben ©tanb, mit ©effimmtheit gn er;
Kören, baff btefelbe mit ©ejei#nung auf jene bret Slnfprüche, nätnli#
reichlichen Ertrag, 2Bohlgef#ma<f unb in« Sefonbere frühe Steife, aß«
anbern ©peifelartoffeln übertreffe. Kber oonug«weife ffnb e« 2Bohlg^
f«hmac! unb in« ©efonbere frühe Steife — eine wahrhaft erffaunli#e
f^neüe ©egetation — woburch fte ff# au«jet#net; wa« aber ben 2Boh*5
gefchmacf betrifft, fann man ffe — al« (Srffling* beö Sahre« — einen
wahren Cerferbt'ffen nennen.
SBenn ffe glet# nicht binnen 40 ©agen na# ihrem Knbau, wie
bie fran3Öfff#e #arafteriffif#e ©enennung befagt, unb wiee« oießei#t in
bem wärmeren ^ranfrei# ber ?fall fein fann — bei un« in ©entf##
247
lanb auSgereift ifi, fo £>abc ich bennoch in ©ien’S nörblicher SBrette
fchon nach 60 lagert ooflfommen reife Knollen ergielt, unb bte erfien
tm freien ergogenen Kartoffeln auf ben wiener üttarft gefenbet, wo
fie mir gum greife mit 1 fr ©. SB. px. ©tüd bejaht würben.
3 )a ber ©an biefer Kartoffel feboch einige Eigenthümlicheitcn tjat,
fo erlaube ich mir meine Erfahrungen in wenigen ©orten mitgutheilen.
©a bie Kartoffel ein ungemein früf>tf>ätigeö KetmungSbermögen
bejt$t, fo ftnb mit bem Eintritte beS griihfahrs mP SDfaafigabe
ber ©arme beS SlufenthaltSorteS — oft noch früher — bie Keime bis
gu gtngerSlänge angetrieben. 9Jtan h«te ft<h bann wohl, biefe Triebe
abguftoffn, fonbern benufce fie btelntehr baburcff baf man bie ©antcn*
fnollen mit entporragenbent Srieb in bie Erbe lege, gut frühem ©il*
bung beS Krautes unb mithin gur ©efchleunigung beS Knot(enanfa$e$.
©erben biefe Srtebe ober Keime — gemeiniglich bie fräfttgffen unb
beffen — abgeffojjen ober abgef^nitten , fo muf bie ©amenfartoffel
aus ben mt'nber tljätigen unb f^wächern Slugen anStreiben, unb hat
felbfi an Kraft, fo wie an ©eg etationSgeit »erloren.
2lnt guträglichffen ifl biefer Kartoffel ein letzter, mit etwas ©anb
gemengter, in guter ©ungfraft flehcnber Sehmboben; etwas f^attige
flläfce, wie g. ©. unter Dbftbaumen ober nä<hff dauern, liebt fie fe|r
unb gebest beffer als unter bem Einfluffe fehr unb anhaltenb bren*
nenber ©onnenffrablen, weil ihr Kraut, gart uub ntebrig, ft# wenig
©«hatten ja oerfchaffen bermag.
£abeu bie feiten über errei<henben fJffangeu — gu bereu
Eigenthümlichfeit no# gehört, baf Sanb unb ©tengel fehr gart unb
mithin gu ©iehfutter tauglich ftnb, unb baf? fte nie blühen — htnlängli^
angetrieben um behauen werben gu fönnen, fo wirb baS Sfahäufcln
oorgenommen unb ©orge getragen, bafj baS Unfraut, welches bet ber
eigentümlichen 3«rthett btefer Kartoffelpfiangen fehr gern um ftcb wabert,
nie überhanb nehme. SKa# 60 Sagen, oom Sinbau an gerechnet, werben
bie größten ©tüde mit ber £anb unterfucht unb bie ntetff nicht tief
unter ber Erboberfläche beftnblt<hen, bereits ausgereiften Knollen ohne
alle ©erle^ung ber ©taube abgenommen, ©tan erhält auf biefe ©eife
eine ©orernte, welche in ber 9tähe grojjer EonfnmtionSpläfje eine an*
fehntiche (Selbernte bringt unb bie -jpaupternte nicht beirrt. SRa# höthffcnS
90—100 Sagen oom Einbau ab geigt baS bahingewelfte Kraut bie
©otlenbung beS KnottenanfafceS an unb baS SfuSnehmen fann nun
oottenbS fiattffnben. ©trb bemnach felbfi btS gum 1. %ril baS Segen
biefer Kartoffel berfpätet, fo räumt fte benno# f#on Anfangs 3uli
baS gelb unb es fann bemnach aufer mancherlei anberer ÜKad)benu§ttng
beS SlcferS, ber ohnebteS tut flaren unb geloderten 3uffaube beftnbfuh
iff, auch felbff noch bon berfelben Kartoffel eine gweite Ernte in bem*
felbett 3«hre crgtett werben. ©abei wirb feboch folgenbe ©erüdft^tigung
nöthtg. ©a mich bie Erfahrung lehrte, baft bie Knollen ber erffen
Ernte, wenn man fte wirft# fogleich legt, benno# nicht bor ©interS
mehr antreiben, fo mufj man ft# gum gweiten Slnbau ffets oorjähnger
Knollen bebienen, bei benen baS Keimen gnrüdgehatten werben muff
©iefj wirb aber bewerffielltgt, wenn man bte wohlabgetrodneten nnb
oon ber Erbe gereinigten Knollen ut einer trodnen, lichten, bor bem
groffe wie bor gn großer £#e gef#ü$ten Kammer berwahrt ©« fb
248
bepanbelten Knollen fe$en im Saufe be« grupling« unb ©ommer anfangs
blo« ein Knotigen an, werben grün in ber ©cpale unb btlben einen
furjen, grünen Slatttrieb, ber fofort, bet ber ©erpflansung tm 3ult,
foglet'tp freubtg weiter treibt unb fepr halb jur oottfotnmnen ©taube
totrb. 3« ®nbe October ijl bie jweite Srnte $u palten. 3<P Pabe
bte ©orernte gewopnlttp t« ber erffen Sttnt'wot^e, tnbem itp nie »or
bem erffen &pril jn legen pflege, weil in ben £>onaugegenbnn bie grofte
be« gritpjiapr« ju fürsten ftnb; bie £aupternte folgt fobann tut Anfänge
3uli unb ntacpt einer ©aat non ©taubenlorn SRautn, toeltpe« mir notp
in bemfelben 3«P»re einen anfepnlitpen ©tpnitt ©rünfutter gtebt; etn
anberer Stpeil wirb mit berfelben Kartoffel gutn ^weiten «Kaie beflettt.
@an$ befonberö brauipbar ifl biefe Kartoffel al« oorberettenbe
prudjt jtt Kunlelrüben^flanjungen. 3t» biefern gatte rnuf jeboc^ ftpon
tm 3«ni bie ganje Srnte an Kartoffeln ba« gelb raumen, um beiläufig
am ©ett«tage (15. guni) ba« ©erfepen ber Kunfelrüben beginnen
px fonnen. 3<P pabe natp biefer Kartoffel, ba ber ©oben immer fepr
mürbe unb flar erhalten werben muf, ftet« gang oortrefflitpe ©übern
unb ©emüfeernten, als jweite Ku&ung ber glätpe, erhalten.
25er Srtrag«reitptpum biefer Kartoffel läft ff cp barau« entnehmen,
baf icp tm gafre 1842, wte bereit« erwähnt, nur ffeben Knotten be-
fommen patte, unb jept fo glütflitp war oiele 2Ke$en über meinen 2lu«;
faatbebarf Peripetien ju fönnen, tnbem ttp au« ben »erftpiebenffen ©e-
genben ©eutftplanbö päuffg um ©aatfnotten angegangen würbe.
3um ©ortpeil ber Kartoffel muf ttp notp bemerfen, baf ffe oon
ber Kartoffelfeucpe btSje^t oerftpout geblieben tff."
25te oben erwäpnte Kartoffelforte pabe ttp autp fett jwei 3apren
angebaut unb fann bie barüber mitgetpeilten ©ortpeile nur beffätigen.
«Kan finbet biefe ©orte je$t tu mepreren ©amen-' unb f5ffanjeu»er|et^
ntffen ber £anbel«gärtner aufgefuprt, fo 5. ©. in bem ©erjettputffe für
1850 ber Herren ©tptebler & ©opn in Sette al« .neue atterfrfc
peffe franjofiftpe fogeuanute g«»fs2Botpen-Kartoffel," »0»
woper ttp ffe autp bezogen pabe. D— 0.
Oxalis floribiinda, «nt Bectpflanje.
Sßou 21. ©., 25ale*$arf, 2trunbel (©uffer).
25iejientgen, weltße btefe Oxalis nur alß eine ©rünßanöpflanje be?
ßanbelt gefeiten, fönnen fftß feinen begriff baöon ntaeßen, welken feßen
werden ©egenffanb ffe bilbet, wenn ffe tm treten in «Waffen auöge;
pffanjt wtrb. Set biefern 2luöpffan$en iff tnbeffen einige Umffcßt nötßig.
SJor 2Wem ntufi man jebe Dertltcßfeit für fte metben, wo ßoße Säume
ober ©ebäube bte ©onnenffraßlen wäßrenb beö größten £ßeilö beö
ZaQti abweßren; benn tut ©cßatten werben fftß tßre Sluraen nicht üoH-
ffänbtg öffnen, ja felbff nteßt bet feßr trüber Sttterang. 25a bte
Warije einen ßübftßen jtoergtgen £abitu$ ßat, fo iff feine ©tßwt'erig*
feit oorßanben, eine geeignete Dertltcßfeit für ffe $n ffnben; bte geetg^
netften aber für ffe ffnb, entweber jwiftßen ©leinen auf einem Seete
*i““ ~“c | ©tetnpartie, ober runbum am Wanbe »on Seeten mit
größeren ^ffauaen, nfb ffe wäßrenb be$ ©ommerö eine ^errltdbe ©in
faffung abgtebt. 3nä»if<ßen muß ber üBaßrßeü gemäß angefüßrt »et
baß biefe ßnbfcße fleine ^ffanje fftß mit folcßer Seitßttgfeit »et
tneßren läßt, wie Serbenen, fJetttnten, ©aloten tc.; ßat man aber erff
einen gewiffen Sorratß, bann iff einem ftßou geholfen, benn biefelben
fJffattjen fönnen für manche auf etnanber folgenbe 3aßre bienen.
3ff bte ©atfon für ben Slumengarten $n weit »orgefeßritten, fo
baß ffe fein befonbereö Sntereffe tneßr gewäßren fann, bann muß bie
Oxalis floribunda aufgenommen unb getopft werben unb $war in irgenb
eine letzte, fanbtge ©rbmtfcßung ; ffe wirb bann auf ein Seet im ©run*
ßaufe geffellt, wo ffe oor ffrengem 5«>ff unb §;eutßttgfett im Stüter
geffeßert iff. Senn mau bte alten fffanjen aufnimmt, fo wirb man
oft eine Dnantität furjer ©pfiffe runb um ben Warfen ber fJffanje,
büßt am Soben ftnben $ btefe muffen büßt am ©tamme weggefeßnitten
unb in fanbige ©rbe, tu ßalb mit ©tßerben angefültte Stopfe, in ber
Seife »ou ©terflingen, gepffan$t toerben. 25a btefe @<ßuffe feiten
länger als 1 lk " ffnb, b. ß. oßne bte Slätter, fo fenft man ffe ber
ganzen Sänge natß in bie ©rbe unb gießt btefe an, bannt ffe fftß feff
anftßließe. Wun bringt man ffe tu einen »erftßloffenen taffen, bt$ ffe
Surjeln gemalt, unb biefe geben bau» einen guten Sorratß, um tm
©ommer auSgepffanjt ju werben.
Dbwoßl man fftß m’tßt baranf »erlafen fann, baß bie Oxalis
floribunda ßinreitßenb ßort fei, um in unfern Sintern im freien oßne
^lufjüljluuß ber bisjetjt bekannten Cattleya-
Jlrten.
Sttixon I.
ÄWÄWSÄ! nSZ
r.*^jfaxr^Ä4irÄT
-“■Ä ararsarB äis rs,
svw ssä-w ä,s s
äBSBmBSp-
S»S5H!1SF--““
8. C. Lemoniana Lindl. Bot. Reg. 1846, t. 3D. »rattlten. -
’KSSsiä i*. “*js-&r -
12. C. Loddigesii Lindl. CoUect. Bot. t. 37. (C. intennedia
Grab. Bot. Mag. t. 2851. C. veotalio Hoffmegg. Srt. 3**10- »
95IUai4 /a'iariümTLi^l. BtotR ”^*1919. Söraftlten. $n
%ÄSM,Ä"Ä'?rfc,
%*SÄWÄ ,.«* »«-.
Sra“I17.äcn’. guttata Lindl., Bot. Reg. t. 1406. (C. elatior Lindl.
252
20. C. bicolor Lindl. Bot. Reg. sub. t. 1919. Sraftlten. ©lumen
lopfarbig, mit einer pellpurpurnen Sippe. Oft ftnP 8—10 231umen an
einer SÄispe.
Faxt. Flower Gardn. 1.
Kultur trec Fuchsia spectabilis.
5J?an pat nitpt nur feie (Srfaprung gemalt, Paf? tiefe ftutpfte
ftpmer gu faltioiren ifl, fonPern Paf es felbfl fcpmterig ifl fte ant Seben
gn erhalten, unP tpeile Pemnatp meine über Piefe $u<pfte gemalten <£r*
faprungen mit. 3<P erhielt meine ^ftanje oon Pen Herren SSeittp,
unP bemerfte balP, Paf Pie 33Iätter unP Stengel Per f flange mit
tpau übergogen maren. Um Piefen gu entfernen fe$te t’(p Pie SP (lange
in ein luftiges SPaltpauS, fo nape als möglich unter PaS ®IaS, jePo<p
fo, Paf fte tur<p anPere ^fangen etmaS ©Ratten erhielt, ©te 5ütPfa
genof jePen 93ortpeil Per frifcpen Suft, wie fte befprtgt murPe, foPaft
Pie Sonne fort mar. Unter Piefer ©epanPlung erholte ftcp Pie ^Jflnnje
PalP unP mutpS üppig unP obgletcp Per äRepltpau nicpt gang »erfdjmanP,
fo festen er jePoc^ meniger natptpetltg gu fein. 3$ pflangte Pie ^flange
öfters um in eine leiste StefenerPe unP fiept fte jegt in einem Bgöflp
gen ©opfe, ifi 2 ' potp unP pat 6 Stämme, oon Penen Per fürgefe
19 " lang ifl. einige Slätter ftnP mit Pem Slattftiele (welker 1 "
lang ifl) 6V2 " lang. 3m 3»li fepnitt td> gmet Sterlinge ab, fteefte
fte auf ein altes 2E?armbeet unP lief timen Piefelbe SBepanPlung al$
oben gu ©peil merPen; fpäter (teilte idj fte* auf einen SBort im Äaltpanfe,
wo fte Pem (Sinffoffe Per friftpen Saft auSgefe^t maren. SBäprenP PeS
Sinters murPen fte nur froftfrei aber auep eben fo troefen gepalten,
Paf fte nitpt gänglttp einftprumpften. SobalP unP fo oft eS Pie Sitte*
rang erlaubte «rpt'elten Pie f flangen frtftpe Saft unP erfreuen fte f«p
je$t PeS beflen ©ePetpenS. £. 23. in Gard. Chron. 9io. 7.
®ri»ucr-®t)pref(V.
unb »erlangte ©tnigeS ju effen. Na# feem (ü£ffen brannte t# mir
meine #tnefff#e pfeife an unb ging in ©efellf#aft beö SBirtheS in ben
©arten. 3# lenfte ben 2Beg na# bem 23aume Iffn unb 30g guglei#
bie Stufmerffamfeit bcö SßirtheS auf #n. Der SBir# ffimmte gang
mit bem was i# über ben 23aum fagte überein nnb auf meine Sitte
erhielt i# au# »on ipm einige reife ©amen, bie, na# (Snglanb gefanbt,
jefct prä#tig »egetiren.
2luf meinen ferneren 9teifen im SSBeffen @hina’ö traf i# btefen
eblen Saum häufiger an, oft einzeln oft bei mehren gufammen an ben
Sergrücfen. Der Saum iff gang hart (wentgffenS fürs Klima oon
(Snglanb) unb bürfte halb unferen ^5arf3 wie unferen Vegräbnifplähen
gur groffen Bietbe gereichen.“
Psoralea esculenta. J)k fjiquotiimf.
Um (grfatjpflunje brr Jiartoffel.
Diefe fSffange, fSicquottane (Psoralea esculenta) genannt, iji em
frantartigeS ©e»ä#S, »el#cS ungefähr bie £oh e »on 1 ' erreicht, an
bem unterirbif#en Stengel biefer ^ftanje beffnben ft# ein ober 3 »ei
braune Knollen »on 1— 3" Sänge unb 1" Diele. Die Nei#haltigl«t
biefer Knollen an Stärfemehl, wel#eö in ben frtf#en im Dur#f#nitt
83,50 fJrocent beträgt, bürfte gunä#ff ber Kartoffel ben Nang ftreitig
ma#en, iubem ber ©epalt an Startern epl bei lefcterer na# ben beften
Unterfu#ungen im Minimum 23,21 beträgt. Die Knollen ober Psoralea
esculenta befielen, eben fo wie bie 2Burgelanf#wellungen ber Kartoffel,
aus einer 3eltenanhäufung unb h«ben mit einer $ru#t bie gähHjfr#
gemein, #re 2lrt bur# Keime fortgupflangen. Db biefe Keime wie bie ber
Kartoffel — wel#e eben babur# im geleimten 3nffanbe felbff j*a#th*&3
»erben fönnen — ebenfalls Solam'n, ffarleS ^Jffangengift, baS in 9^
ringen Mengen genoffen Zähmungen, namentli# bei bem Siehe, »erurfa#t,
ober einen ähnli#en na#theiltgen Stoff enthalten, iff no# m#t er*
mittelt. Sin fernerer Vorgug, »el#en bie Knollen ber Psoralea esc«-
lenta beff$en, iff in t'hrem geringen SSaffergehalt begrnnbet, ber bei ber
Kartoffel gwif#en 68,94—76,80 »ariirt, unb be|h«lb biefelben «W
Nahrungsmittel ber an feffen ©nbffangen weit ret#ere Serealien bo#
immer na#ffehen läfft
Senn nun bie Psoralea mit ber Kartoffel jenes hä#f* «uSgebehnte
SlccliraatifationSoermögen — bie Kartoffel gebeipt gegenwärtig in aff«1*
Breiten »om Kap bis na# Sapplanb — gemein h «t, fo bürfte #iet
f#neßen Verbreitung ff# lein tt>efentii#e8 #inbernifj entgcgenfteücn,
jumal bie Kartoffel bur# geitweilige Nüclfehr ihrer »erheerenben Sen#*'
257
> gunt sotten 2lu«bruihe fommenber Kranff
3«'t felbfl ihren allmählichen Wücttritt ans ber Wethe ber Kulturpflangen
etnlettet. Dtefe 2lu«artung ber Kartoffel macht ben «Wenfthen bringenb
an ein drfa§nttttel berfelben gu benfen, ba er eben fo wenig burd)
f<hn$enbe dtnflüffe ber Kultur berfelben 2Btb erlaub gu letten »crmag,
wte er bie nähern dtufluffe gu beherrf$en ohnmächtig abflehen ntuf,
welche bte gange ^J^ftognontte etne« Sanbeß nach unb nach urageflalten,
toobet man ft ch nur an ba« ungliicf liehe Urlaub gu erinnern hat, meines
ftd? noch »ot wenigen Sa^r^unberten eine« nicht unbebeutenben ©etreibe*
baue« — felbfl Kornbaueö — erfreuete, ber je$t gang aufgehört ^at
unb ftd) auf einige bürfttge, tn ben metften fahren fehlfdjlagenbe ®er=
fienarten befchränft — ober felbfl an ben Kleebau nufere« beutfchen
«Baterlanbe«, welker ftcf> »on ©rtechenlanb nach Italien, »on bort nach
©öbbeutfdjlanb gegogen ^at unb fc^on je^t anfängt jene immtx trocfner
werbenben ©oramer gn fiteren unb ftd> auf ben feuchten korben gu
befdjränfen. (Weue lanbwtrthfch- Dorfgettg. I. 1850.)
3n Wo. 4 berfelben 3ritft^rift führt £err darl 2lnbrea« ©eper
noch einige« über bte Kultur :c. btefer wichtigen fPflange an, wa« ber
SoKflänbigfeit falber ^ter nachfolgen mag. „«Weltrere .^ahre lebte ich
SRonate lang oon btefer Surgel, f!e ifl ba« «Wanna jener unmtrtparen
wetten meftlt^en gramen, jefct befonber« unter bem £erritorialnamen
fWtnnefotai) unb Webra«fa belannt. fJurfch, unfer fä^ftf^er &rab«-
mann, betrieb fte gnerft unb benannte fte, er fanb fte tu ben Sofern-
fc^en Sammlungen ber dapitaine SetotS unb dlarf, welche 1804 auf
SBefe^l ber Regierung ber SSerrintgten Staaten ben obern «Wtfonri be*
reiften, dtne treffliche 2lbbtlbung beftnbet fleh ebenfall« in feiner
Bfora. 5)ie Psoralea esculenta (Stpftnö ber Waboweffter, Pomme
blanche ber danabier, Biscuit-root ber 21nglo=21merifaner) iffc flet« nur
gerfbreut gn ftnbeng fte erflrecft ftch über eine ungeheure Wegion unb
befchreibt einen ©ürtel, weither fublith mit bem Dgarf - ©ebirge be«
füblithen üttiffourt, mit ben f^wargen Sergen am obern glatte unb
Urfanfa«, bem ©aöfatfdjawan im Worben unb «ERtfthtgan int Dften
fehltest. Die ©tour ober Waboweffter 3»bianer graben biefe SBurgcl
wdhrenb ber «Wonate 3u*t, »nb §luguft unb füllen Pergament*
fdtfe »oll baoon an, welche« aufjer $>emtfon (getroefnetem 23üffelfletf<b)
ihr etngt'ger Wahrnngßarttfel ift, mit welchem fte Raubet treiben. (£«
ifi in jener Sefthretbung gang richtig bemerft, bie SBurget enthält faft
lauter ©tärfemehl, ift baher fafi gang gefthmatflo«, auf er gu Anfang
ihrer Sliithegeit, wobann fte »on garterer Sertur unb etwa« fufltchem
@efchmac£ ift. 2)en ftärfemehlhaltigen Kern umgiebt eine f^warge,
biefe, tebergahe S^ale, wte einen Wetttg, both no<h gwet 23?al btefer,
unb ein fpiUenfbrmtger Süfchel £olgfafern lauft f entrecht burcf bie
Knolle, Welthe nur fehr feiten itnregelmäf t’g , meifl eine abgemefene
Wettigform h«t. Die Knolle fterft fehr tief unb nur in gang feftern
granitfieftgem 25 oben t^ fte gu ftnben unb eine befonbere gertigfeit
gehört bagn, fte mit bem gugefpijjten df^enholgpfahle mit bret Stdfen
herauögnheben, wie e« bie 3nbianerinnen thnn. Die SBurgel wirb in
gwet ober brei ©titefe ber Sänge nach gef^nitten unb getroetnet, welche«
leitete fehr lei^t, ba fte ohnebte« »on trocfner ©abftang tft. Der
258
öftere Tfteil feer ‘pßange iß fc^ön fpmmetrifcft fronleudßerförraig geaßet,
öfter übrigens unförinftar, bie »lütftenßräußcften C^rentranften) ßnb
bi*t, bie SBlumenlronc flein ftleibau. Sie ©amen ßnb fafl burcpgam
gig bon einem Käfer gerfreffen unft um 100 Körner gu erhalten, ftafte
iß> ben gangen ©pätfommer gefaramelt. Docft bteß würbe tftre Kultur
nitftt ftt’nbern, ba eö Dertlr^feit erzeugte, aber im Srnße gefprocpen,
wenn man eine f fCanje als etwas SteueS für bie Kultur empßeftlt, fo
foüte man bon berfelben boift einigermaßen eine ©arantte in ber £anb
haften, baß bie 3tftßn« je bagu ßd> eignen würbe unb anßatt ber Kar*
toffel, iß ein gu füftner SSunfcft. »erfucfte ftnb gemacftt worben »on
mir fowoftt als bon Dr. SBilliamfon gu 8ac gut parle am oftern
©t. fteterßuffe OStinnefotaft Territorium) fcfton 1838 unb wir tarnen
beibe gu ber Ueberjeugung, baß eS nie gu ergielen fein würbe. 2)«
Sipftna oeracfttet lodern »oben unb Siteberungen, ße will wie etnge^
ßampft feß warfen nnb was baS ÜRacfttftetligße haftet iß, iß fcaf
ße bermaßen langfanr wä<ßß, baß eine Knolle, bon ber ©röße wte bie
größte auf iftrer Stbftilbung, brei bolle Saftre alt iß unb iftre größte
©tärfe bie i$ aßerbingö ftiS 21/« " Durtftmeffer fanb, iß nur bet
fjßanjen angutreffen, weltfte 6—8 Saftre alt ßnb. 3n locferem »oben
bleibt bie Knolle ftftwatft unb ftat weniger 9J?eftl, in frmfttftaren $l«F;
nieberungen wirft ße nie gefunben. SoftI leine fßange Storbaraertfa S
oerbient fo bt'el gefeftäfct gu werben, benn wer je in ben weßltcften
(Ebenen bem junger preiSgegeften war, fanb, wenn alles feftlte^ botp
no6 eine näftrenbe ©petfe in btefer SBurgel, unb felftß bei tiefem ©ßmee
iß ße bei einigem ©eftarren leitftt gu ßnben, weil iftr £aftituS fo f?V*
bon bem ber anbetn flßangen öerßftteben unb ber trodne ©tengel let^t
entbedt wirb. Der graue 5D?iftottri - Ȋr liebt btefe SBurjeln feftr, er
ßicftt mit feinen feftarfen Taßen in ben feßen »oben mit folcfter Kraft
baß man in folgern Södjern baS ©eßein germalmt ßnbet, ftftält ßfft
bann bie Surgel reeftt fein aft unb bergeftrt ße an Ort unb ©teue.
3J?eiß ßnbet man iftn fo bei ober furg bor Sonnenuntergang fteftftafttgt
ftebor auf feinen näcfttlicften Stanft auSgeftt.
3n meinem ftotanißften »erieftt über bie Ouetlen beS »iifßßppi loi*u
an baS topograpftißfte »ureau gu SBafftington ftafte ieft biefer $ßang«
ftcfonberS (Erwäftnung getftan. (Sremplare ßnben ßift in mehreren ©am»«'
langen ber »otanifer in Deutßftlanb, (Englanb, ©acftfenS bon meinen
Steifen, unter anbem im Herbarium beS |>errn bon Stömer auf Sötßatn
unb in bem beS |>errn £ofratft Dr. Sfteüftenbatft gu DreSben.
259
Heue uw* empfel)le«öu>ertl)e Jlflanjen.
Slbgebt’lbet ober betrieben in auslänbifcpen ©artettfcpriften.
Cyrtochilum leucochihim Planch.
Oucidium leucochilum Batem.
Sine febr ^übf^e, leicht, öott unb lange blübenbe 2fr t.
Dte Cyrtochilum-2lrten betoobnen bie temperirten ©egenben non
3D?ejico, ©uatemala, 9ieu;@ranaba, Soltota nnb ^eru. Tie tn 9lebe
fiepenbe 2lrt betont befonberS ©uatemala, non woberfte £r. »an £outte
burcp einen feiner Sammler erhalten bat. Sie gebest febr gut in
einer geringeren Temperatur unb fann man bie $ftan$e toäbrenb beö
©ommerö felbß im Äaltbaufe ohne 9?a<btbeil batten. Saft man fte im
2Barmbaufe, fo gebe man ipr iebocp ben falteften Stanbort bafelbft,
fobalb fte abgeblnbt b«t- Flore des Serres T. 522.
Cuphea cinnabarina Planch.
(Cuphea Llavea? Liudl.)
Lythrariae.
Tie Cuphea-2lrten bilben eine ©altnng, etnbeitmfcb in Stmerifa;
man fiubet fte in ben tropifcpen ober balbtropif<ben Legionen oon 3Reu-
'JKejitco, bie ft«b an bem Sa^latcugtuffe auSbebnen, bie Sotanifer haben
bereite mehr als 100 2trten aufgefubrt.
Tiefe 2lrt gehört $n ber ©ruppe mcrfnmrbig burtb.bie Ungleich"
beit ber fetalen, beren beiben oberen tote ein $aar Jlügel jurütfge;
ftplagen finb, fontrafiirenb mit ben anberen nach unten ftebenben. 3*
berfetbcn ©rnppe gebärt au«b C. cordata Hook., verticillata H. B. K.
unb anbere Urten. ?e|tere gleicht febr ber C. Llavea Llav. & Lexai za,
abgebilbet im Bot. Ma^. T. 1380.
18 *
261
im wärmften £fetle beg SDrcßibeenßanfeg. 502«» muß feie fSfianje einige
Soll über ben 9tanb beg Stopfeg pflanjen unb ber (£rbe eine gute Wb*
jugg^-Unterlage geben. <£g ift nieft gut, wenn ^flanjen wie biefe in
eine locfere Srbe gepflanjt werben, ba fte bureß tßre Stßwere iet'cßt
unter ben SRanb beö £opfeg ßerabftnfen, wag ben ^flanjen nüßt
allein ein ßäßlt'ißeg 2lnfeßen gießt, fonbern aueß bie Urfacße ift, baß
bie ^feubofttotten brängen unb feßwaiß bleiben. Seigen biefe Knollen
bie Neigung nteberwärtg jn warfen, wo fte bann mit bent 3tanbe beg
£opfeg jufammenftoßen, fo tfl biefe SBorftc^t um fo nötiger, f^inbet
bieß flatt, fo muß bie ^ßanje gleicß geteilt nnb bie beften Knollen
einjeln auggepßanjt werben. Bot. Mag. T. 4492.
Zauschneria californica Presl. y latifolia.
Onagrarieae.
Cooler füßrt in bem Sterte ju ber Stbbilbung im Bot. Mag.
t. 4493 biefer ßübfcßen ^flanje brei Varietäten an, a foliis linearibus,
ß foliis lineari-lanceolatis unb obige SSarietät y latifolia. Cefjtere 23a;
rietät ift eg, welche wir in ben ©arten alg Z. californica Lindl. ftnben,
unb bie bereitg augfüßrlicß in biefer Bettung p. 115 unb 367 beg oo;
rigen Suf^gungeg erwähnt worben tfi.
Dipteracanthus spectabilis Hook.
Unflreitig ift biefe bie großMumigfie 2lrt biefer ©attnng, wenn
nießt fogar ber ganjen Familie; bie (Jorotta ift felbft »iel großer alg
bie ber D. grandiflora Nees, ift »Ott bunfelfiem ^urpurblau, gejet’tßnet
mit bunflen Slbern, fo baf biefe fJjlange eine feßr ju erapfeßlenbe ift.
£err 33eitcß erßielt bie @amen biefer fJflanje bureß £errn 8obb aug
^eru; bie ßerrltißen 23lumen entfalteten ft cf im Slugufi 0. i» ber
Sammlung beg £errn SSettcf. Die ^5 flanke wirb 2' ßoeß nnb ßoßer,
ift frautartig unb feßr äfiig.
Kultur. Da bie fjftanje aug bem gemäßigten Jtlt'ma oon Suenca
in fjeru flammt, fo gebeifet fte am befien in einem SKtttel^aufe unb
jwar feßr gut in einer leisten ©artenerbe. 93ermeßrnng gefeßießt leicßt
bureß Sterlinge unb muß man bie sPßan$en wäßrenb beg SSinterg in
Keinen Döpfen taffen. 3m ftrüßjaßre oerpflanje man fte jebotß nnb
ffe werben f cf nett unb üppig waeßfen.
Bot. Mag. T. 4494.
Clematis graveolens Lindl.
Rammculaceae.
(Smc fteinblumige aber fepr ntebtttpe 2lrt mit gelten ©turnen.
6te flammt auß ber eptneftfepett £artaret, wo fte in ben fepneetgen
Raffen beß weflttcpen .^imalapa, 12,000' über ber Oberfläche beß
©teeret »orfommt, unb mithin gang hart ifl. (Sapitain 3®. Üttunro
entbeefte fte bafetbfl guerfl, ber 1844 ©amen einfanbte, fpäter fanb fte
Dr. £pomaß £pomfon in ähnlichen ©egenben unb fanbte ©amen
an ben ©arten gu Sem. ®ie ‘pflange wirb 6 ' pocp, ifl ftetternb unb
blüht wäprenb beß ©omtnerß. 3m ©arten gu Sem fleht btefe 2lrt tm
freien am ©patter unb pat bereit« gwei 3ahre bafetbfl außgepatten.
Bot. Mag. T. 4495.
Coelogyne Wallichiana Lindl.
©on Dr. 2Battt<h tn ben bergige« Otflriften non ©plpet uttb
Kpafipa entbeeft unb neuertichfl oon Dr. Cooler bei Darjeeling
in ©iffim^intatapa in großer 5D?enge gefttnben. Dtefe Slrt tfl
eine mahrhaft ftpöne, obgleich jebe ^feubofnotte nur eine ©turne gut
3eit peroorbringt unb bann noch in einer fPeriobe, wenn bte ©tätter
abgeflorben ftnb. (Sine $ftange wie bte *gu (Epatßwortp mit über gwangiß
Knollen btlbet einen retgenbett SlnbltcE. ÜRäcpfl ber btühenbe« Victoria
war btefe ^flange unter ben oteten botanifepen Seltenheiten baß 2tn*
gtepenbfle in einem £anfe. ©t'e blüht im ©ommer uttb £erbfte.
Diefe ntebttche Drcptbee gehört gur ©ruppe »on Coelogyne, welche
fiep oon ben übrigen btefer ©attung baburch unterfepeibet, baff fte niept
epiphptifcp ifl, fonbern auf feuchten torftgen f5tä$en wäcpfl. 3Äan fanb
bafetbfl bte Knoflen über ber Oberfläche flehenb ober nur ein wenig
eingefenlt unb pat bie ^Sflange hierin Stepnlicpfett mit ber Bletia hya-
cinthina unb anbern 2lrten btefer ©attung. -Hach ber ©lütpe erfepei*
nen bie ©tätter unb an ber ©aftß berfetben bte ^feubofnotten. ©äh*
renb biefer Beit mufj bte fJftange mäfjtg feuept unb warm gepalten
werben, ftnb bie Knollen außgebilbet unb bte ©tätter fangen an abp
flerben, fo gebe man weniger SBaffer, nur fo otet bamtt bie (Erbe niept
gn treefen unb part wirb. 2tm beflen gebeipt bie $flange in einer fätt
tern 2tbtpeitung biept unter baß ©laß geflettt. 3J2an pftange fte in
torftge £atbeerbe, nntermtfept mit gefepnittenem ©ppagnum.
Bot. Mag. T. 4496.
*Pentstemon cordifolius Benth.
264
unbeb edt ben lebten Sinter 1849/50 im freien auSgehalten hat. Ser
Cephalotaxua Fortuni t'fl eine ber fc^önfiett unb intereffantefen Koni-
feren. @ie »ermehrt ft<h leitet bur<h ©tecflinge unb bürfte halb atfge;
mein oerbreitet fein. Bot. Mag. T. 4299.
Calliandra brevipes Benth.
Km eleganter 3ierfirauch and 23raftlien, »on »ofer f>err »an£outte
©amen erhielt unb bie ^flanjen unter ber Sejeichnung „Acacia sp.a
abgegeben bat. Ks t'fl eine 2trt ähnlich ber C. Tweediei, jeboch »iel
fleiner unb mit blafferen rotben 93lumen, bennoch ifi fte jierenb. 23lüthe?
Seit im Sctober.
@te gebet'bt leicht in jebem Sarmhanfe in einer leichten Sauberbe
mit ?ebm untermifcht, unb »erlangt währenb ber 3eit ihres SachfenS
»iel Saffer. Surch jeitgeraäfeS Kinftafcen ber 3«?etge ergielt man
bübftbe bufcbige fJflanjen. ©tecflinge Kaufen leicht auf einem SGBarut*
beet unter ©laSgtocfen. Bot. Mag. T. 4500.
Lardizabala biternata Buiz & Pav.
Kin ftch rcinbenber, »oflblättrtger, immergrüner ©trau<b aus Khilt/
ber noch fübtich bis Koncepcion »orfommt, baffer bie ?5ftan;e auch ganj
hart ift unb ben lebten Sinter 1849/50 ohne »ebedung im greien
fomohl w Sr» bet Sonbon als bei Kreter auSgehalten hat. ©eorge
Saty KSq. hat biefe häbfche ^flanje eingeführt unb berichtet
baruber gotgenbeS: »<2llS ich biefe fftanje in berfrooins Koncepcion
fwb, fiel mir bie fonberbar bnnfle »iolette garbe ber Blumen, wie
bie ©chönheit beS SaubeS auf nnb lief eine gut bemurjelte ^ftanje jn
mir nach SSatparaifo fenben, bie bann nach ®nglanb ging. Sie gru$t
mtrb auf ben 2Rärften KfilfS »erlauft.« «Rach 2>ecaiSne »erben gäben
emS ben sahen gafern bereitet. £err Sobb brachte bie fftange »on
-isalparatfo nut ftch ««b blühte im Secember ». 3. bet ben Herren 25 eit ch
*ä“3“be 9Cbrä"8,e *äpc “*
Ste franse eignet ft«h in Knglanb fehr gut gut Sefleibung »o*
f Sanben tm greien, fte t»ä# fefr fchnett unb »ft burchauS nicht
Bot. Mag. T. 4501.
8**P*?*b^tanb«iat
ää:ääs ä «
5« TOC%f »Tälta mf^T !m'ii!L ” " '
Aeschynanthus javanicus Hortul.
,-4«.!£r
267
#anbelbgärnern beb Sonttnentb benannt »erben, ganj befonberb aber
»on ben belgifdjen £anbelbgärtnern. ©er f. bat. ©arten ju Kew
erhielt biefe ^flanjen »an £errn a f o 9 o$ne jebe anbere 33emerfung
unter bent tarnen Siphocampylos canus, eine &rt aub Sraftlien, >ie
jiebodj tn ferner 33e$t'e$ung mit nnferer ^ffanje übereinftimmt, wie über?
Ijaupt nidft mit irgenb einer bef^rt ebenen 2lrt. ©t'e pafjt beffer jur
©attung Tapa alb ju Siphocampylos. ©te blü^t im ©ommer unb
$erbfte.
Kultur. Sb ift ein weid^oljiger ©traudj, »an aufre^tem Reifem
£abt'tuö, nac$ unten falfl werbenb. 3m SBinter »erlangt bie ^Jflanje
bab 2Barmt>aub unb wegen i^rer wolligen 33lätter bafelbft einen trod?
nen ©tanbort. $m $rü£ja$r wirb fte »erpflanjt in eine SPfifc^nng
»on £atbe?, Sanberbe unb Setfm. ©er £opf tnuf guten Slbjug Ijaben,
ba bie SÖurjeln leiert faulen. Sßäljrenb beb ©oramerb bleibt bie ^flanje
int Kaltyaufe, ba fte im freien erfl fpät blufft.
Bot. Mag. T. 4505.
Fuchsia bacillaris Lindl.
Onagrarieae.
@ine alte niebli^e 2lrt, bie bur$ bie f<f>6neren Saftarbe oerbrängt
worben ift unb jefct leiber nur nodj fe$r fetten in ben ©arten gefunben
wirb. T. 4506 beb Bot. Mag. gtebt unb eine getreue Slbbitbung biefer
2trt, wie fte audf bereitb im Bot. Heg. t. 1480 abgebilbet worben ift.
S. O-o.
Anigozanthus tyrianthina Hook.
Haemodoraceae.
Sine ber »telen frönen Sntbecfungen ©rummonb’b wälfrenb feiner
Steife im Innern oou 2lntertfa, fübwefiltc^ »on ber »©($wanenflu$'
Solonte.fr ©te 15flanje wa$fi in Staffen betfammen, erreicht' eine
£ö£e oon über 4 ' unb tragt »eräflelte 3»e*9e mit einer 2?tenge ber
^errlt^flen braunoiotettfarbenen Blumen, ©te fte^t am nä^fien bem
A. fiiliginosa, Bot. Mag. t. 4291, jebotf» ftnb bte Slumen fowo$l tn
§ornt alb au<$ in ber Färbung fe§r »erfdjieben.
Kultur, ©ämmtli^e Slrten »erlangen bei unb b ab Katt$anb
wä^renb beb Sinterb, wogegen fte im ©ommer fe£r f$ön im freien
gebeten unb blühen, wäfwenb welker 3«* fte auc£ »tel SSaffer »er?
langen, ©te warfen tn jieber Srbeart gut.
Pachira alba Walp.
1®S^S1S
önfcere 2lrten ^aben. Sr tft etn alter 33e»o$ner ber ©arten, unb ba
ÄÄWÄÄTSr
Bot. Mair. T. 4508.
5w«^äSs=SL”MH5
SfÄSHS
1 &?;«: wrsw
“ ^ »SS-S
Colquhoun
mims
271
pflanzt ftc «i ©anb unb ©pljagnum, untermifc^t mit £atbeerbe unb
2 opff ererben. (Sine gute Unterlage »on ©ererben ober ber gleiten tft
erforberlt#. SBä^renb be« SBadtfen« fe£e man bte £öpfe mit ben
^flanjen in Unterfefcnäpfe mit SBaffer, obglet’d) btefe SDlettyobe nidjt
unuragängltdj notywenbig tft. Entfernt man bt'e ©lütpcnlnoöpen fobalb
ftc erfdjetnen, fo »erben bt'e ©lattfdjläuc^e nm fo größer.
Paxt. Flower Gardn. I. T. 1.
Adenocalymna nitidum Mart.
Bignoniaceae.
2>ie Herren Snigljt & ^Jerrp bei Sonbon erhielten bt’efe
^flanse oor ungefähr fünf 3<4ren »on £errn SDlafop in £ütti$
unter bem tarnen Fridericia Guilielraa, welche, obgleich jur felben gumtlte
gefjörenb, bennod? eine ganj anbere ^ftanje t'ft. 3Dte gegenwärtige
fjflanje flammt au« ©raftlten, wofelbft fte au$ 9L bc Sanbolle auf
troefnen ©teilen bet 3?to auf bem ©ebt'rge »on (Sorrooabo
bei ber SKanbtoc ©eft$ung unb in ber ^rout’nj ©a$t’a bei SKaraca«
»orfommen fett. tSDiefe Urt fommt tn mehreren Abarten »or, fo tft
£)ie ©lumen erfdjetnen in ©üfc&el oon 5 — 7, ftnb 2" lang, »on
ferner gelber gärbung unb äuferft jierenb. 3t» ©aterlanbe ranlt bt’e
^flanje über anbere ©äurne hinweg unb belebt bte grünen ©äume
bur$ i$re frönen ©turnen. Paxt. Flower Gardn. 1. t. 2.
Cattleya Walkeriana Gardn.
CCattleya bulbosa Lindl.)
Orchideae.
9ta$ ©arbner ftnbet ftd> biefe f$one 2lrt »tlb im Diamanten^
XJiftrihe »on ©raftlien, wofelbfi fte »on £err <S. SB aller auf einem
©aume wa^fenb an einem SRebenfluffe be« 3tio ©an granctöco gefunben
2>te ©lunten erfreuten etngeln ober §u jmeien, ftnb »oU 5" im
3Dur<$meffer, buftenb unb »on brillanter tteörofa Färbung.
Paxt. Flower Gardn. I. T. 3.
iSSSaäSsi
SÄ?ä. &SS t“* 3*’”
W£"&«Ä«SS4T
273
R. arboreum, bte $atbe ber Slurnen ift reifer, bunfelblutroth, mit
einigen bunflen Rieden im Innern bet Slumenröhre. Die f hanje ift
hart anb hält in Englanb im freien auß.
Faxt. Flow. Gard. III. T. 7.
Boronia tetrandra Labill.
(B. micvophylla Hortul., B. pilosa Labill.)
Rutaceae.
Durch melcheß Serfehen biefe fflanje (fte hat 8 ©taubgefäfje)
ihren tarnen tetrandra erhalten $at, ifl ungemtfj $u fagen. Englifche
£anbelßgärtner höben ihr einen anberen * -Kanten betgelegt, ber jebodj
einer gang »erfchtebenen 2trt gehört.
Dtefe ntebliche 2lrt, (bereits f<hon früher in biefer 3c»tf«^rift er*
mahnt) flammt auß 5ßan*Diemenß*8anb unb mürbe burep fjerrn 9t. ©unn
eingeführt. Paxt. Flow. Gard. Hi. T. 8.
Cypripedium caudatum Lindl.
Orchideae.
Diefe h®<# nterfmürbtge 2lrt fanb iperr £artmeg tn naffen,
fumpftgen ©egenben bei 9t an e pal in ber f root'nj Out'to, fanbte fte
jeboeh nicht ein. £etr Stoben fanb fte neuerbtngß unb »erbanfen mir
btefem feie Einführung. Sie blühte juerfl unlängfl in ber Sammlung
ber 3B?abam Samrence, jeboch erreichte baß fultioirte Exemplar bet
meitem nicht bte Schönheit ber mtlben Exemplare. Sie großen fäeü
benförmigen Sracteen, bte an mtlben Exemplaren fo gtof? mie bei He-
licenia ftnb, mären $iex nur Slnfäfie unb £err »on 2Barß$emtc§
»crftchert, baff bte Slumen unb bte Färbung berfelben im mitben 3®*
flanbe oiel f^öner ftnb. £>errn £arimegß Exemplar beftnbet ftc$
etn Slütpenfcpaft »on über 2' Sange mit 6 Slurnen. Die fetalen
ftnb am merfmnrbigflen. Set ben meiften Eppripebt'en * Slunten ftnb
btefe turj unb mentg unterbieten non ben fetalen, hi« jefeoc^ ftnb
fte tu merfmürbtg lange ©«hwänje außgebilbet, melthe her«bhangen
nnb »out SSinbe pin unb h^gemeht merben, tn einer 2lrt mie mir
in ben ©äeten fein ähnliches Seifpiel hfl^e®* 9H*ß. Samrence
»erftepert, bafj btefe fonberbaren Anhänge beim Deffnen ber Slnmen
erfl fur$ ftnb unb bann non Dage ju Dage länget merben unb jmar fo
bneU, bah ein genaner Seobacptet fte mürbe machfeu fehen.
9Brß. Samrence beobachtete baß Saufen ber fetalen folgenber*
rp “Ä sjs.'sr «ttfsrt
» S«toV0lt®K^9lri4™c«®r^S“7/^ ®tew«Siif*2-3«
ESÄ
ht faft jrtem
ß Kl!
275
enter @<$etbe »erfel>en ftnb. Sippe fletn, ^albeiförntig, grün. (Sine
fe$r fonberbare ober fdjöne 2lrt.
9. Cyp. caricinuin Lindl.
3n $3olt»ia »on 33rtbged gefunben. 5Ktc&t in Kattnr. 931atter
1 ' lang, XU " breit, bie SRänber 3uritcfgerottt.
10. Cyp. caudatum Lindl.
©tetje oben.
11. Cyp. venustum Wall.
Sine tn ben ©arten befannte 2Crt and 3a»<*.
Faxt. Flow. Card. III. T. 9.
Bemerkungen
über | djim ut*er feiten bluljentie Jlflunjen,
weit $e int
botamfcbcit Warten ju Hamburg
»ä$renb bed Sflonatd 93?at 1850 blühten.
JBont iUcbacteur.
a, 3£atmf)au$.
Gardenia florida var. major fl. pl. (£tne Slbart mt't rein weifen,
gefüllten Blumen, bte einen eben fo Warfen, wenn ntt$t no#
ftärferen 2)uft »erbretten ald bte florida. 35te var. gTaudi-
flora unterfdjeibet ft$ weniger bur$ größere Stamen ald nte$r
einen erhobenen 3EBn<$d, Ȋ$renb G. florida fietd ntebriger
Gesuers macrantha hört. Berol. ®iefe f>err!it$e 3Ert ift 3»« föon
früher erwähnt, tdj !ann jebo<$ ntd)t nnt^tn fte no^tnald aßen
j^rennben biefer $errli$en ©attnng 3a empfehlen, benn fte
gehört 30 ben fünften §lrten unb jet^net ftc^ befonberd
burd> i&re großen briffantfäarla^farbenen Planten and. ©te
blütjt tetdn unb fe£r banfbar. ©lettb f$ön, bot$ anberer %xt iß:
macalata Mart. 3Dtefe 2trt nta$t eine 1 — 2 ' bof>e 33Int£en*
ridpe mit einer Sföenge großer bnnfelpnrparrotf>er Blumen,
beren ©$lnnb mit no$ bnnfteren gleiten $itbftf> gejei^net ifl.
Sattoni (bnlbosa «uttoni), eine fe&t 3« empfe$lenbe 3bart
276
Gesnera polyantha DC. £>iefe Strt g eignet ft<b mehr at« 2trt au«,
at« baf fte ftef bur«b Schönheit empfiehlt. £>ie ©turnen ftnb
fiein , fcbntugtg purpurrotb unb flehen tn SRißpen wie bei
G. maculata.
Lautana speetabilis Hort. ©on ben »ielen Strien btefer ©attmtg jet<b*
net ftd) btefe, oerntntbtt<b nur eine Slbart, gang befonberö aus.
2)ie grofen ©lätbenföpfe enthalten nach ber 9D?ttte weife
©tunten, wäbrenb bte nach beut 9fanbe gu ftebenben beflötolett
gefärbt ftnb. Einige Kopfe $aben auch nUr wetfe, «nbere
nur ötolette ©tunten, wobureb bte ^ftange ein pbf^eö bunteß
Stußfeben befommt. Die ^ftanje bat einen weniger fparrtgen
2Bu<bß unb eignet ftcb febr gur Kutturpflange, fte täft ft<b
bur^ geitgeraäfeß <5irtfe^neiten gn einer pbfe^en unb gebrun;
genen fJflange bitten. @te blitzt fet>r retef).
Pitcairnla fastuosa Morr. Sine außgeget’cbnet f^öne Slrt, wet<be t«b
tra t)ieftgeu ©arten »or fecf>$ fahren bereit« oorfanb, jebojb
ohne kanten unb bte jegt gum erjten ©fate btü^t. Sie if
im III. ©b. p. 411 berAnnales de la Societe Royale d’Argric.
et de Botan. de Gand par Morren abgebilbet. ©afetbft
beift eß, baf $>vcx St. ©erftfaffett btefe Slrt »on ^erm
Sow bei Sonbon ermatten batte ohne Stngabe beß ©aterlanbeß
unb baf baffetbe nicht genau befanut fei. £>te p. fastuosa fleht
ber P. paniculata R. & P. am näcbften, »an ber fte ftcb bureb
bie nicht bereiften ©tätter wie bur<h eine gebrängte ©tüttjem
rtßpe unterf Reibet, eben fo ift fte hinlänglich non P. Vallido-
litana, Karwinskiana unb muscosa »errieten. Unfere $5flange
hat jungen^f^wertförmige, borniggefägte, fatj>te, an ber Spt'ge
guruefgefrummte ©tätter, einen längeren, mit X>ecfbtättern be*
fegten Schaft unb eine grefe, bi^tbtumige ©tüt^enriöpe, unten
mit gabtretd^en rotljen ©racteen. $)te ©turnen ftnb bunfetrotb
mit riotetten ©ptgen. Kultur gleich ben ähnlichen Slrten.
Vinca rosea intus lutea. Sine febr hü&f<he ©orietät btefer Itebticb
btitbenben Strt mit rein weifen ©turnen j bie ©tumeubtätter
ftnb am Staube ber ©lutnenröbre bei btefer Slbart gelb gefärbt.
b. Saltfjaus.
Aotus gracillima Meisu. Sine äuferfl bantbar unb leicht btühenbe
Seguminofe mit oft mehreren juf langen, biebt mit ©turnen
befegten ©lüthenrißpen.
Callistachys ovata Sims. Unter ben in ben ©ärten befannten SCrten if
btefe eine ber empfebtenöwertbeften. Sie btäft f«bon atß junge
3jäbrigeJ5ftanje unb fann man fte burtf regetre^teß Einfügen
leicbt niebrt'g unb buftfig butten, wo bann jebe 3»«gfptge
mit einer grofen bitten 9tißpe f^bner b unfelgelber ©turnen
befteibet tfl unb einen herrlichen Sfeft matbt.
Dlllvvynia rudis Sieb, unb floribunda Sin. Dte hier t'm ©arten at«
©cbaupflangen eVjogenen ©remptare gewähren einen prä^ttgen
277
I.?l f
(ßrftc Jlu*fteUmtg bev ©art*nbau-©cfeUfd)aft
3» jTonban,
am 18. mai 1§50.
jsspasKSsratg!:
Mette ausedefener CameUiett.
(rtortfefeuiig tum Seite 60.)
-SÄÄ'äÄStsa
-sn mmsscz
SÄTt’Vs;*
:s SbwS»K?SsS
was sa wrf4T'
... sä «sÄf Ä- äsä-s;
iAtyifÄ."®; s5r%»*iÄ?fSii
tMffiWÄWi
6tS feit 3-4 3°»««
äs*“ ä ää-Ss*& “*Ä
Ä
*af. III. Cam. Froali alba. fflii «gelten biefe $tntil$e Sa.
SÄU-iWÄ-S,«
284
Die Äorfetdjett ttt ©arbi
Wien. 3« bem SBerfe: „The Is-
land of Sardinia by John Waon
Tyndale (London 1849)“, ftnbcn
fxd^ audfübrlitbe unb t’ntereffante
•Kotigen über bt'e farbiniftben torf;
flanj unberührt ftnb, fo baf
borttge torffabrifattan für
lange 9tetbe hon 3nbrc|t gefiebert
ift Der gange SSerfetjr in btef«
SUrttfet tfi bort in £änben weniger
taufleute, bt'e eine 2lrt Monopol
haben. SGSä^renb et’ncd ^5a<btter=
mt'nd non 21 Sauren warben 85,000
torfettben gefdjalt, welche einen
Ertrag oon 2,550,000 grd. «Brutto
abwarfen. Die Saunte ftnb turn
^etlfe^r alt, »tele über 400 3a$re.
SitfccrlaffföeS SRittel gur
sBcrttlguttg bet @ri>jlöbe.
Dtefed Ungegt'efer, bad befonberd
ben fiotrtarten, Seofojen nnb anbern
bergletcben ^Jflangen fcbäblt'<b unb
oerberblitb t’fi, ftnb bt'e befannten
fleinen, rotten, geflügelten CErbflobe,
bt'e gemeintgltcb f<bon int äprtl gunt
33orf<bein fontmen. Die (Etgenffbaf»
ten biefer täfer, wie glöfje gn
fpringen, bat gn jener Benennung
(Gelegenheit gegeben. SD? an ftnbet
biefe täfer auf allerlei ^fangen,
beren Slätter fte benagen; fte fprin-
gen fe^r geföwinb nnb finb ba^er
ferner gu |aftben. Sinne ^at 6
Ehrten betrieben; gabrictud 14 Sr*
ten. Die bei und befannteften
finb:
1) Der ^erlenpnnft (Mor-
della perlata.) (Glängenb febwarg,
ganj mit garten £ärcben, wie mit
©puppen bebeeft , bie hinten am
Sruftfdjtlbe Unb um bad ©<bt'lb<ben
^ernm einen perlenfarbenen ©aum
«tatben; auf jebem Derffbilbe, ber
gefäumt tfi, wer weife glecfen, bie
wie ferlenmutter glängen, nnb <m
jeber ©eite auf jebem Sau$rt'nge
gwet Heinere.
2) Der 3»et'farbige (Mor-
della bicolor). (Er tfi nur flet'n;
ber topf glänjenb ftfwarj, bad
SD?aul rotf, bt'e gitflborner braun,
ber Srufiftbtlb unb bt'e SSorberfüfe
rotp, bie Dccff<btlbe ftfwarj, fo wie
bie. übrigen güfe unb ber Stapel*
febwang; ber Hinterleib tfi rotf unb
behaart.
3) Der ©eltfame (Mordelia
paradoxa). (Etn fonberbared unb
feltened Snfeft, grofer ald bie po-
rigen; ber Srufiftftlb fat oben tu
ber «Dtitte eine tiefe Spinne, unb
an ben ©eiten t’fl er fafiant’enbraun;
bie güflförner ftnb fammarttg ge»
gähnt-
en jwar etnfa^ed aber guoer»
läfftged SDtittel gegen bie (Erbflob*
fäfer tfi ber 9lu| aud ben ©tborn»
fleinen ober ben SDtalg* unb Darr*
Öfen, ber gu fSuloer geffofen unb
mit Sßaffer gerieben wirb, um bt’e
|5flangen, Jobalb man an ihnen
jened Ungegt'efer benterft, bed Stbenbd,
wenn fte begoffen werben, mit bie»
fern 9t ufto affet gn befprengen, unb
bamit gwei ober bret ätbenbe hinter
etnanber fortgufa^ren, wo ftcb ald»
bann bt'e fcbäbltcben (Erbflöbe fefr
balb oerlteren werben.
Um ftcb weiter gegen bie gerftö»
renben (Erbflöfe gu fiebern, gerbatfe
unb gerfiofe man tnoblau<| gang
flein nnb giefj e SSaffer barauf, worin
man if>n eine 3eitlang weiten laft,
worauf man bad Saffer pou bem
bann beftnblüben gerffütfelten tnob»
laueb abfufrl. SDtt't biefem SSaffer
begtefe man ben ©amen Pon ben
9tüben, bem tapudfraute, blauen
tohle, Sein, ©enf, treffe, Seofo»
auf biefem ©amen laffe man bad
tnoblau^waffer eine SBeile fie»
ben , worauf man ed behüt»
fam bflpon abgieft nnb ben @a»
men, wenn er gehörig abgetrodnet
Sf «jetgen.
ftxititify 2U>oIp$ Jgiaage jun. in Srfnrt entfjt#
üom 1. 3um an fräftige W$mt Pflanzen »on:
Achimenes Jaureguia
unb
Tropaeolum WagHerianum
§u 1 4 t>a$ €tüct
Tropaeolum Wagnerianum 1
Achimenes Jaureguia $u . . . I /,
in gut Bewurzelten Pflanzen Bet
($ati ‘Jlppcliu*
in (Srfnrt.
Per Winter 1849— 50 unir feine /eigen
auf 'bie Jlflanjemudt.
SSorn SUcbactcur.
©er lefctöerwicbene 2Binter war faß in affen ©feilen ©eutfcblanbS
ein langer unb parier unb mürbe auf bte ^fjanjenmelt, befonbers auf
bte ©taubengewachfe noch nachteiliger gewirft haben, wenn niebt »o«
Jnfang beffeiben eine ßarfe ©chneebetfe baS Einbringen bes grofteS in bie
Erbe »erbtet hätte, nnb be^aI6 iß berSerluß an freien Sanbßauben in
golgcbeS lebten 2BtnterS auch nur ein geringer, ba^tngegen haben Säume
unb ©trauter tuet mehr gelitten, felbß Brten, bte bisher nie erfroren
waren, wajrenb anbere, bi'e man für 3arter hielt, gut geblieben ftnb.
SerettS Anfangs gebruar lief ber SBmter plößli* na* unb batten
*“ «? 3* §?™ar Ä“ + 4° ^ btefer 3eit an bis’Lt
15. 3Äar3 wechfelte bte SBärme »on 4 bis j« 8 6 ab, als abermals
PWtty Halte emtrat unb 3war eine Halte bis gu 7 0 3J. im bieftaen
©arten, unb eben btefer ßrenge Nachwinter iß eS, ber fo natbtbeilia
«xf bie Saume unb ©tränier gewirft hat. £ier fomohl wie in affen
©arten in ber gan3en Umgegenb waren bie Sebecfungen oon ben ©trän*
$ern ic. tn golge ber oorfier eingetretenen 28ärme bereits abgensmmen •
worben, benn Niemanb ahnte noch einen fo barten Nachwinter, fo bafi
btele ber etngebunben gewefenen ©eßräuche fe^r gelitten haben, ab«
jaß noch rne^r btejemgen, welche etngebunben gewefen waren.
4m metßen bon affen haben bie Stofen, nicht nur bie berebelten, fon-
bern felbß bte wur3elaihten ©orten gelitten, ©inb bie Serwüßunaen
weffbe ber hinter unter ben Stofen tc. ungerichtet hat nun golgebes
fo blojltch eingetretenen großes, beoor bte fJßanaeu ß<h bur* affmäfe
ltge Abnahme ber Temperatur abgehärtet hatten unb in Stuheftanb
»erfefct worben ßnb, ober ßub bte SSertoüßungen erß burch ben NaA'
Winter entßanben? 3$ glaube eher baS lefcte, benn affe ©eßräuAe,
Ä *1 f? i£S. f" m %limn «nsetretenen
unterfücht habe, fötenen oofffommen fnfeh unb gut erhalten, wäbrenb
fpater bte Bugen als ße auStreiben müßten, ß$ als erfroren teiatm
gut aut^ auStreiben fonnten, obgleich baS £ol3 anf^einenb
^eben ben Nofen haben am meißen gelitten:
$3merfmt3c»
«bec bie ber ©r^ibfen
„ 3ett giebt
jenjucht funbige geute, »eiche etwag ©enaueg oon ber 3u#t ber Dr.
chitcen aug ©amen mifien, wag bet betn grofjen ^ntereffe, weicheg bte
tüchtigpen ßultioateure btefer eben fo merfwürbigen alg frönen ffato
jenfanttlie juwenben, bet ber gangfamfeit ber Bermehrnng bur<h Th«;
luttg ber ^flanjen unb bet bereit wirtlichem Berth um fo benterfeng*
mertber ip. <£« ip metneg Biffeng big je$t fein Satt ber ^pbribifation
unter Drdpbeen oorgefommen, obwohl eg feinem Steifet ju unterliegen
f^etttt, bah biefe bei forgfamer jpanbtyterung ju erjtelen märe.
(Solche, welche btefen ©egenffanb t'n gehörige Beobachtung gejogen,
motten bemerft haben, baff manche unferer einheimifcheu Drchtbeen leicht
©amen anjufeijen fheinen, währenb oergtei^gtoeife nur wenige erotifche
Drchtbeen in unfern fultioirten ©ammtungen ©amen fjeroorbringen,
aug welchem ttmpanbe ber @chl»h gejogen »erben muf, bah teuere
eine fünpit'che Beihülfe erhetphen, bte ihnen auch gemährt merben fann,
menn nur ber ^ottenftaub forgfam auf bie fiebrige Stäche ber Qtolumne
unb bag rostellum (©hnäbelchen) gebracht wirb. Slber ob ber ©amen
augbauernber Drchtbeen gemöhnlich unöottfontnten ift, ober ob bte jum
Stufgehen unb fpäteren Bad^um ber jungen ^ftanjen erforb erlichen
Umftänbe fehlen, tch metneg ^h^tö habe niraenb eine Stnjaht juuger
Drd^ibeett in ben oerphiebenen ©tabien beg Bad)gthumg angetroffen,
mag hoch bet ben meinen anbern etnheimiphen ^ftanjenarten ber Satt
iP, obwohl Erfahrung mir ben Bemeig geliefert, bah, wenn Drchtbeen?
' ©amen unter günfttgen ttmpänben aufläuft, eine fehr grojüe Slnjahl ber
©Jpriaben »on iiberaug fletnen, in ben Doarten enthaltenen Körnern
oottfomnten fetmfähtg tjf, mag nun eine fünpiicpe Befruchtung Pattge?
fnnben haben ober nicht.
Bähteub ber testen fünf 3ahre ftnb in bem Or^ibeenhaufe jn
©tagneoin folgenbe ©pecteg aug ©amen gejogen morben: Epidendrum
elongatum unb crassifolium, Cattleya Forbesii unb Phajas albus, beren
©amen alle leicht aufgingen. Dag Berfahren habet mar folgenbeg:
3Äan geftattet eg bem feinen, ftaubgleidjen »amen oon ben Doarten
abjufatten, fobalb er ©pmptome ber Steife jet’gf, mag man baran leicht
erfennen fann, bah bte Doarten bann an einer Seite planen. Benn
bieg ber Satt ip, nimmt man geltere oon ben ^flanjen unb Rüttelt
pe orbentlich über bte Dberfläche ber anbern Drchibeentöpfe, über bem
lodern Sompojt, in bem fte gejogen merben, ober über köpfen, bte
etgenbg ju biefem3wecf bereitet ftnb, aug, worauf fortwährenber ©chat?
ten, eine Pete fmhc Temperatur mit reichlicher Seuchttgfett, alle Sfequi-
fite pnb, bie ju einem günftigen Erfolge burepaug nothtoenbt'g. <£t»a
acht ober neun Tage nach ber 21«gfaat nimmt ber ©amen, ber juerP
mte feineg ^uloer augpeht, eine für bag unbemaffnete 2luge bunflerc
Sarbe an, unb menn man ihn mit einem tüchtigen Bergröherunggglafc
ober felbp nur burch eine einfache gupe betrachtet, fann man erp^tlt'hc
Beiden beg herannahenben Slugfeimeng bemerfen, melcheg ijnntmmt big
jum £eroorbrechen ber jungen Burjeln unb ber Sotplebone, mag in
14 Xagcn big breiBochen ber Satt ip. Bon btefer ^ert’obe an machte»
■ ’ ~ " tmen febr rafcb unb bie Buneltbeile faffen auf jebem
• ©amen
KW.-Ä£SS'Ä«'{,W!
getw^t (inb, Jrira^efeJ* ber brittcn Saifo^gtlfefcrt^ ®fc^ fwt>
294
»oWomntenen ©amen erlangt fiaben; er warb auSgrfäet, aber leiber
iff er ntpt junt Stuöfeimen gefommen. Cattleya labiata warb mit
C. guttata getreust, worauf bie©pote anfpwoll; Calanthe veratrifolia
mit Bletia TankerviUiae: Dendrobium moniliforme mit anberen Den?
Probien ; Stanhopea Wardii mit anberen ©tanpopeen. 34» «t«t? nop
bewerfen, baf bie gruptpütlen, Welpe anfpwollen, nur bpbribiftrten
SBIumen angebörten, Welpe bartbaten, baf eine treujung wirflip erfolgt,
unb baff nap Entfernung ber Stolperen baö fSiffiH wirflip befrut^tet
worben. 3P werbe mir ein SSergnügen barauS matten, oon bem bb*
bribiffrten ©amentopf ber Stanhopea Wardii £errn SRoore ober trgenb
einem Slnbern, ber ffp f»r fetc 3««^* ber Drpibeen auö ©amen interef?
flrt, einigen ©amen jufommen ju taffen; würben biefe bei ber SluSfaat
glüdlip fein, bann würbe ip mir nur einen ober jwet ©ämtinge oon
pnen ausbebütgen. 3p für meinen Üfiil werbe ben ©amen auf bic
oben angegebene SBeife auSfäen; aup werbe ip einige ©amen auf ein
©tuet Sftinbe fäen, unb biefeS in einem' mit Suftftappen oerfepenen
haften aufbangen, welcher in unferm Drpibeenpaufe für eine ©amm-
tung ßannenpffansen pergeriptet wirb, ©päterbin werbe ip bann bie
SRefultate mittbeiten.“ (Gard. Chron.)
£err SRtparb ©atlier, ©ärtner bei 3. DtlbeSlep Eöq., ju
2Beff?93romwtp, ©tafforbfbire, fagt:
w9Rit oielem Sntereffe habe icb bie obigen SRittbeitungen über ba$
Sreujen unb bie 3upt ber Drpibeen aus ©amen getefen unb be9e
leinen 3weifet, baff baS angegebene SSerfapren praftifabel fei. Dendro-
bium nobile gelreust mit chrysanthum pat mir eine ©amenfapfel ge?
brapt; als fte mir reif $n fein freien, fäete icb ben ©amen auf breter?
lei SBeife: einen Dpeil fäete icb auf ctne0 ^etstto^, auf bem natür?
ItpeS SRooS mups .unb ben tp im fpattigen Dpeile be$ Drpt'been?
paufeö aufbing; ben anbern Dpeit fäete tp auf einen umgebrepten 23lu?
mentopf, ben icb, »apbem lP beffen innern popten £peit mit ©ppag?
num?9Roo$ auSgefufft, in ein mit SBaffer gefüllte« 9tapf flettte, wa$ in
fo fern meiner Erwartung entfpracb, als ber Dopf babureb immer feupt
gebalten warb; aber biefe beiben SluSfaaten famen nicht s«m Stosfet'men.
gür bie brttte SluSfaat oerfpaffte icb wir ein ©efäff, bas wie ein bop?
petter ^Blumentopf gefaltet, aber ebne Sop int SBoben war. ES fielt
12 " ip Durpraeffer unb war B" tief. Ein jotXbreiter 9taum tief
tunb um unb swtfpen bem inueru unb bem äuffern 9?anbe be$ Doppel#
gefäffeS; biefen SRaunt füllte icb nttt ©anb. Der innere Dpeü beö
©efäffed war etwa 10 " weit unb 2Va " tief; biefen füllte icb mit
SBaffer, in welches icb ein ©tücf ßorf oon 8 " ins ©enterte unb 1 "
Diele legte. 3P fäete nun ben übrig gebliebenen Dpetl be« ©amenS
auf biefeS ©tücf ßorf, fielt biefeS Sefjtere etwa« unter bem SBaffer
unb lief eS bann fcbwtmmen; burep biefeö Untertaucpen fe|te ftp ber
©amen beffer am Sorl feff. hierauf peftete ip im äufern untern
9tanfce beS torfffucles einige ©tifte, um Septered etwas unter bem
SBaffer unb oon bem Dopfranbe absupalten, fo baf eS gewiffermafen
wie ein fpwtmmenbes Eilanb auf bem SBaffer trieb, auf welpeS leine
©pneefe, fern |>uttbertfuf, feine ^olslauS gelangen fonnte, fo baf
bie sagten ©ämtinge oon ben SSerbeerungen biefer plagen beS Drpi#
beenpaufeS geftper t waren. DaS ©anje warb mit einer ©taSglocfe
»ÄWSÄfÄ
sftrjrts «wä'äs
ttfÄS
.•CÄfS
SSwiÄX-^Ä
WTfiJaÄ
*) W in
SL b. 9t.
299
Valuten bejeicpnet »erben fann, ftp»erlttp »t'tb fte in einem ©arten
angetroffen »erben; 5 Caryota, aufter ber ermäpntenC. Cumingii ntufj
auep notp auf C. maxima nnb C. furfuracea aufmerffam gemalt
»erben. 12 Chamaedorea, pteroon ifl auep fepon Ch. scandens er*
Ȋpnt, beep muf t<p au$ auf bte 18 ' pope Ch. elatior nnb bie Ch.
simplicifrons (?) aufmerffam matpen. 9 Chamaerops, Ch. excelsa
ift 11 ', Ch. gracilis, Ch. guianensis unb Ch. Mocini, festere auö
SWefico, ftnb auSgejeitpn ete Slrten; 10 Cocos, pier muff itp bte 24'
popeC. botryophora Mart., »eltpe tep 1886 oon SobbigeS auö (Jnglanb
erhalten pabe, unb C. campestris ermahnen. 2lucp beftnbet fttp pier
eine 8 ' pope, ganj gefunbe C. nucifera, »eltpe ty 1839 au* @amen
erjogen pabe. 2 Copernicia; 1 Corypha; 1 Daemonorops; 4 Des-
moncus; 3 Diplothemium. alö ba$ fo fepr fettene D. caudescens unb
D. maritimam. 1 Drymophloeüs ; 3 Elaeis; 1 Elate; 2 Euterpe, al$
E. oleracea unb E. pisifera; 4 Geonoma, unter benen C. Spixiana
bte ftpönfle tfl. Guilieltna; 1 Harina; 1 Hyophorbe indica, »eltpe fttp
burtp gelbe mit bunfelen pfeifen befefte Slattflt'ele fepr auöjettpnet.
2 Hyphaene, alö H. Petersiana unb H. thebaica, botp nur alö Keine
fjffanjen. 1 Iriartea; 1 Jubaea; 1 Latania, btefeö tfl bte fepöne
L. Comraersonii (L. rubra), »eltpe retpt gefunb tfl unb ftpon eine
bebeutenbe £ope erreicht pat. 3 Livistona, »ooon L. australis unb
L. chinensis ftpon oben erwähnt ftnb. 1 Manicaria; 1 Martinezia;
1 Mauritia, nämlttp M. vinifera, fte ifl nur eine Keine ^ffanje, treibt
aber gut, obgleich fte ferner ju fultioiren fetn foff. 2 Maximiliana ;
1 Nipa fruticaus, itp beftfce fte erfl fett »ergangenem 3apre, biSje$t
ifl fte gefunb. Oenocarpus Bolivianus H. Kew; 1 Oncosperma;
1 Orania; 4 Ureodoxa, »ooon O. Saneona »opl bie feltenfte t£.
8 Phoenix, »on ipnen »erbient bie Ph. pygmaea Lodd. unb Ph. syl-
vestris eine @rȊpnung. 1 Phytelephas, biefed tfl Ph. inacrocarpa,
bte <£lfenbein*f5alme, »eltpe fepr intereffant unb fttp in j»et gefunben
©remplaren pier befinbet. 5 Pinanga, biefe ftnb notp afle Kein, botp
ftnb fte gefunb unb treiben üppig. 4 Rhapis; 8 Sabal ; 1 Saque-
rus; 4 Saribus, »ooon itp eine opne tarnen beftfje, »eltpe eine anö*
gejeüpnete 5lrt tfl, fte tfl auö 3a»a. 3 Seaforthia, bie S. robusta ifl
f«P®n erwähnt, bo<^ muf itp bie S. elegans unb S. Dicksonii anf*
führen, es$ ftnb auögejeiipnete Halmen. 8 Trinax, hierbei fepe itp
mt'4 genötigt, einer ber ftpimften Halmen (£r»apnung ju tpun, »eltper
feine anbere ^altne, bte itp biSjefjt fennen gelernt pabe, jur ©eite ge?
fe^t »erben fann, biefe ifl Th, radiata Lodd. (Th. elegans Hortul.)
©te jet'tpnet fttp burtp ftplanfen unb eleganten 2BucpS, burtp ben gier?
licpen, mit ganj feinem neuartigem Safte überzogenen ©tarn», burtp
bie ftponen, fafl »oüfomtnenen, runben, grünfammtnen, fätperformtgen
Slätter unb burtp bie gefaßig gebogenen, bünnen, gelben Slattftiele
»or aßen äpnlicpen Halmen auö. 55te pieftge ^flanje »arb 1838 »on
|)erm Sobbtgcö in Snglanb al« fepr Heine ^flanje gefauft nnb pat
je$t bie ^öpe oon 10 y errei^t, eine ^>öpe, bie m'tpt unbetrdtptlicp t'ft,
tm Serglet^ $u bem jiemhtp langfamen SBucpfe aßer ju btefer ©attnng
gepörenben Strten. 3Iutp bte ttyt Th. parriflora unb Th. argaitea
finb in nttpi unbebentenben gjcemploren pier oertreten. 3 Zaiacca,
300
unter ihnen ift bie Z. assamica bie größte, mabrfdjeinli$ tft biefe
ater feine Zalacca, fonbern Plectocomia elongata Mart.
^mtfraticett*
5 Carladovica, C. Plumierii tft feie fünfte. 1 Cyclanthus;
3 Freycinetia, fier »erbtent bie feltene F. imbricala er?
wäljnt gu werben, unb als fdftmeS 4 ' fofeS (Eremplar bte F. Bau-
riana. 18 Pandanus, roooon ber P. odoratissimus fd>on als auf bent
einen fJoftamente fte^enb aufgefttfrt. Sluferbent »erbtenen nod) folgenbe.
Sorten eine (grwäfnung, als P. peduneulatus, ber ju ben Seltenheiten
gehört; er fefeint ntd>t fotf ju werben, fonbern auf ber (Erbe fortgu*
frieren. P. sessilis »erbtent als eine fefr feinte |5ftanje aufgeführt
jn werben, bie je§t eine £bf>e »on 10' erreicht fat. 35er P. varie-
gatas, ber ftd) mit feinen weifgeftreiften blättern fei>r gut auSnintmt,
gehört ju ben Seltenheiten.
(£t)ca&eett.
6 Cycas, unter tftnen ftnb C. squamosa unb C. sphaeriea wo^t
bie feltenften, beibe fabe ift> »on Herren SobbtgeS tn (Englanb erhalten.
2 Dioon, D. edule hat einen 2V2 f»hen Stamm. 2 Dipsocozamia,
hier muf id? ber D. mexicana erwähnen. Welche i# »or jwet 3*hren
burcf bie ©üte beS £errn Senator 9Rerd ermatten fobe; fte gehört
unftreitig mit jn ben größten Sremplaren 35eutf<hIanb’S nnb trägt gegen-
wärtig einen faft 1 ' langen Sliithengapfen. 7 Encephalartos, unter
benen ber E. Altensteinii ber grafte tft, auef tft ber E. Lehmanni in
einem frönen gefunben Sremplare hier, beibe ftnb »on £errn Öcflon
getauft. 8 Zamia, WOOOtt bte Z. Fischern nnb Z. muricata picta
wotft bie ftfonften ftnb.
Sd>lieflt<b erlaube tth mir noif ju erwähnen, baf, als i<h im
Bahre 1834 eifriger mit bem Sammeln btefer ^ftanjenfamttie anftng#
ein Sammeln, welches bis bahin bte ftnanjteßen SSer^ältnt'ffe beS @at?
tenS nicht erlaubten, baft bamals, fage id), bie gange Sammlung biefer
bret Familien aus 21 2lrten beftanb, unb gegenwärtig hier 162 Valuten,
27 ^anbaneen unb 25 (Epcabeen, gufamraen 214 2lrten tultioirt werben;
wenn t$ nur au<b anefmen muf, baf non ben 214 Slrten einige jwei'
fel^aft ftnb, fo fann icf boif gang ft$er auf 200 Wirten rechnen, eine
Sammlung, welche wohl nit^t leicht in einem ©arten auf bem (Eonti*
nente aujutreften fein wirb.
25a icf biefe Sammlung in ber furgen Beit »on 1834 an ja einer
folgen ©röfe gebradft habe, fabe ich, auf er Sr. 2J?aj. bem Könige beften
grofe Liberalität ftetS auf baS ©ebenen unb bie 3Serftfonerung beS ®ar*
tenö gerietet gewefen tft, noch unferera ehemaligen ©arten *25treftor,
£errn SSaron non Steinberg, fo wie auef unferm je^igen <Eh«f, bem
£erm £ofraarfchall »on SKalortie, rüfmenb ju bauten; biefe beiben
Herren faben tnt^, jener »on 1834, biefer »on 1846 an in ben Stanb
:n »orflänten fce« !. fcotam'fcjn ©arten« in 8ew, @ir 2B. 5- doofer
| mi*> mit ma^er f^iJncn 2111 bttr$@eföenf
; SBeretn« für Hamburg,
lilftu' Urrbnifn unli nniH'rc neue Jlarl'lumcit
im $anbe%arte» beS ®mn g>eter ©mitfe in
Serflrtotf.
iRTIL*«»*,.,»,
SÄÄ"^ii«'S.-s!4
gesegnet. 3n ben ftpönfen ©orten, bie £err ©mi tp felbfl
aus ©amen ergogen, gehören Dr. Stnbenberg nnb GSibwarb ©teer.
8e$tere Ratten »lutpenftengel »on über 2' £ppe, ftarf oeräfelt unb
waren bte etngelnen Stilen bis gu l ' lang,
Ste gerieften unb feponften ©omntergewätpfe waren bereits alle
auSgepflangt unb oiele berfelben ftpon im 33lüpen ober im befien
SBacbfen begriffen. £errl i<p nahmen ftep bte oielen, großen 33eete mit
Neraophila insignis, aurita, Gilia tricolor, Collinsia bicolor unb ber*
gleichen aus, gang oorgügltcp aber fünf grofe SBeete mit ber neuen
nnb frönen Nemophila niaeulata; unter ben £unberten oon ^fangen
War awp nic^t eine, welche ausgeartete Slumen patte.
Grammanthes gentianoides blühte in »ielen köpfen gang pratpt*
ooll unb !ann icp btefeS gterlttpe ©ommergewätps nt'ipt genug empfeplen.
C@iepe ©eite 228 btefeS 3aprg.)
«Kit großer «Befriebignng pabe icp biefen ©arten, wie bie bajn
mit ©emufepfiangen gub Srgtelung »on ©amen b iept bepflangten gelber
oetlaffen unb wünftpe ben Eignern einen reept gnten gur reichlichen
©amenernte geeigneten ©ommer.
Pie l)t)bn&e perpetueUe ttafV.
Geant des batailles.
Dtefe Stofe ifl bie fünfte ber ungäpligen StemontanteS * Stofen.
Sie ©rbfe ihrer 331umen, beren gülle, bie «Blumenblätter oon guter
Sonftfteng, bie briffantblutrotpe garbe ber 331umen geüpnet fte befonberS
aus unb fottte fte in feiner ©ammlung fehlen, ©te ifl eine ppbribe »er.
pehtelle, mit bem £aupi<parafter ber 23ourbonrofe. ©ie ift oon träftü
gern £abitnS, pat ftpönes Saub unb blüht banfbar. Sie «Blumen haften
feU angenehm, ©te eignet ft<p nitpt nur fepr gut fürs freie Uanb,
fonbern läft ft<h a«cp fepr leicht treiben unb if äuferfl gierenb für i
Kalthaus, für« SBopngtmmer wäprenb beS SBinterS unb grüpltngS.
3m 3<»P** 1845 würbe biefe Stofe guerft oon £errn ©nillot gn
ßpon in ben £anbel gebraut. 3P* Urfprung ifl niept genau befamrt,
tfi aber waprfcpemlicp ergogen oon ber briflantfarbigen Stofe Glolre
de Rosamene, jeboep ift bie garbe beS Geant des Batailles notp mepr
lebhaft, ©tept biefe Stofe auf einem ©eete mit anberen weifen ober
pettfarbigen Stofen, fo ift ipr Gffeft beganbernb ftpön.
Stof ber bteSjäprigen grüplingS*2luSfieffung fap i< p biefe perrlttpe
Stofe unter ben ^fangen beS fperrn <£. ©teer, in beffen ©arten fte
getrieben war unb bie allgemeine äufmerffamfeit auf ftep gog. Wtan
wirb biefe Stofe unter puubert anbern oon Weitem fepon jlets peroor-
Myalt’s new Victoria-, Myatt’s new
Linnaeus- uttb Mitchell’s royal Albert-
Uljabarber.
305
fidj überzeugen, welcher Unterzieh jmtf^en bt'efen ©orten unb ben
alten befannten ©artenarten <ft. Saft man bie ©tiele (tu 1 " lange
©tücfe gefc^nitten) nicht ju lange fochen , fo bletben fte fafl ganz
unb »ergeben auf ber 3*tngc wie S3utter unb hoben einen angenehmen,
fafl aromattfcf>en ©efd>macf.
Um jarte unb wo^If^ntecfcnbc 23lattfiiete z« erhalten ift eS noth*
wenbig, bafj man bte Pflanzen auf gut gebüngten nahrhaften S5oben
pflanzt. 3cigcn ftd) bte 23lüthenföpfe, fo müffen bt'efe fogletd) entfernt
»erben, tnbent man bann ben SSorthetl hot, bie SBtattfh’eie faft wätjrenb
be$ ganzen Sahreö ztt Gebrauten. Saft man bte Slüthenfttele ftch au$-
btlben, fo »erben bte 53lattftiele fafertg unb unf^macfhaft.
Sn €nglanb fieht man je$t (befonberö in ©reenwi$) ©trecfen
oon 10— 15$cte$ Sanbe« nur mit ^Rhabarber bepflanzt, wte benn täglich
eine unglaubliche $D?enge Sagenlabungen g“ SDGarfte fommen. (£. D.
Pie jStetnpartk (rockwork) im
P ö tk m a tt n’fityen ©arten.
$errn ftoopmattn.
£>ie hohen ©ebtrgö* ober Sltpengegenben betber fjemifphären ftnb
bte £eimath einer grofen 9ttaffe lieblicher Pflanzen, »eiche unter ben
gett>ühnli<hett S5ebtngungen, bie ihnen in unf er en ©arten geboten werben, ■
fein fröhlich^ ©ebenen hoben unb hoben fönnen. §aft burchf<hnittÜ<h
belehrt nn$ t^r f>abituö, baf fte feines tiefen nahrhaften 35obenS z«m
fröhlichen Sadjfen unb 33lühen bebürfen, fonbern bafj eben bte flache
bürfttge (Srbframe, bte ihnen auf unb z^f^en bem fühlen ©efteine
gewährt wirb, gerabe baö (Srforberntjj ifl, welches ihrem geringen Sur*
Zriwerf am heften jufagt: eine größere SRahrungSfpenbe würbe ihnen
gewifj bte eben fo befonbere als reizenbe ©igenthümlichfett t'hreS ©eins
tauben, »ermuthlt<h gar ben Stob bringen. 2Den ©ärtnem par excel-
lence, ben Snglänbern, welche bet ihren meifterhaften Kulturen faft
färnmtlither Pflanzen ben ihnen in ber refpectioen £eimat§ gewährten
örtlichen unb atmofphorifthen ©rforbernt'fen unb SBegünftigungen fo otel
wie nur irgenb möglich Rechnung z« tragen futhen unb wiffen, »er-
banfen wir auch bte Anleitung zur erfolgreichen 3«<ht ber reizenben
Pflanzenwelt ber SUpen. ©djo« fett mannen Sohren geben fte in
ihren trefflichen ©artenfehriften bte grünblich ften Stnweifangen zur
legung »on Rockeries, welche in ihrer wtlben gigenthnmlichfeit bie ®tn*
tömgfeit in ben ParfS anf eine h&hf* phantafitfeh fchöne Seife in ben
Paris nnb ©arten unterbrechen. 2lber gerabe wilb unb natürlich oer;
306
Worten ntuf baß ©efiein anfgebäuft nnb ptacirt, müffen bie oerfibte*
benartigen ©ewädbfe gepjtangt werben, bannt beim £eranwa<bfen ber
gelteren bie orbnenbe £anb beß 2flenf«ben nicht mehr gu gewahren ifk
£aben erfi bte frte^enben ©ewädtfe baß ©eftcin nntSammert unb bie
Süden nnb ©patten gwifcben bemfetben anßgefüßt, reden bte 9tanfen
ihre langen Slrnte nach ^Belieben auß nnb burdj etnanber nnb ergangen
£errlt$e Ißlattpjlangen unb fcböne frautartige, annueße, perenne-, bamn-
unb ftraucparttge ^ftangen eine foI«be ©teinpartte, bann hübet fte bte
angenebmfle Slbwecbfelung, ben greüften aber fepenßwert^ejten Sontrafl
mit ben regelmäßigen formen unb Stnten beß SBowtingreen. £ert£. 33ö d-
wann bat in bew retgenben Vorgarten fetneß oor bent ®ammt^or in
ber 3iabenfiraße gelegenen <£tabltffementß »or gwei fahren ein fot^eß
Rockwork inß geben gerufen, baß öon beffen Dbergärtner, £>ernt klaget,
mit eben fo inet ©a^funbe alß ©ef^ntacf angelegt unb bepftanjt
worben tft. 2)?it ütelent ©efcbid unb bent befien Erfolge t >at berfetbe
gn . btefer ©tetnpartie eine gänfttge Dertltdjfett beß ©artenß gn be*
nu$en gewußt, nämlich ein fletneß 33afftn, baß tn ber SDfitte b eff eiben
etwa 9—10' unter ber Dberftä^e liegt, unt wetc^eß ft«b etn etwa 5'
breiter ©teig fötängett, »on bent bte ©eiten runbum fd>räge auflaufen.
SBtr wüßten baß 33tlb i'er nicht beffer alß burdb ben Sßergletdb tntt
einem riejtgen ooaten 33lumenforbe gu oeranf^auli^en, beffen äußerer
oberer 3?anb etwa 192' im Umfretfe mißtj ber ©oben befetben tjt
30 ' lang, baß Reine 33afftn 12 ber föräge auffteigenbe SRanb etwa
14 — Iß', liefet teuere ift ber eigentliche ©cbaupla$ beß gangen
SBerfeß, Wo iperr Sßagel atß Unterlage beffelben bte oerfdücbenarttgflen
©eßetne, atß SBlöcfe oon ©ranit, fitefeln unb befonberß tatffteinen
mit fe^r frönen CErpßaßtfationen in wunb erlitten formen unb Farben,
fföarmorßüde, Sropffleingebttbe tc. ptacirt bat. Sitte, in ptttoreßfer
Slufßeßung b»e »nb ba angebrachte IBaumpmpfe, bie mit (£pbea, witbem
23 em unb Clematis-Slrten überranft finb, große 33rucb finde »on 2öaßs
fif<b!no<ben, ttjeüß mit bangenben ^Rangen tibergogen, tbeilß forbäbnlt<b
gnfammengefügt, etngelne größere ©teinblöde, tbeitß mit einbeimtföwb
Ibettß mit troptf^en ^arrnfräutern batb »erbedt unb umfleibet; enblt'W
eine überaß unb gwecfmäßtg »erteilte Soßection ferner troptfcßer Gon*
«bitten, farbiger 5Ruf«beln, Soraßen tc., »on welken gefcteren man«be
fot«be formen barbteten, bie faum non ben fJjtangengebtlben gu unters
fcbeiben ftnb: Stßeß btefeß gewahrt mit ber grojjen 9Äaffe ber »erf^tes
benarttgften ©cwä^fe bem finnigen 33ef^auer eine unenbtt«be, i#
tntereffante Slbwecbfetang. Sß würbe fyev gu weit führen, aße etngel?
nen @ewä<bfe gu citiren; bo«b tonnen wir eß unß nicht »erfagen, einer
bebeutenben Slngabt ber ber»orfie$enbjiett g« erwähnen, bamit bem
SBtumcnfreunbe, ber geneigt fein bürfte, ftch etue foltbe reigenbe Seine
fjftaugenwelt in feinem ©arten gn f«baffen, eine oertäffige Slnteitung gn
2itl werbe. Sgtr geicpnen baber auf: ^otgartige 33äume unb ©träudher:
Xrauerefcben unb Srauerweiben (Fraxinas pendula unb Salix babylonica).
immergrüne : Thuja oecidentalis unb orientalis, Juniperus virginiana,
communis nnb Sabina: nex aquifofium, Taxus. Pinus, niebnge Strten, wie
montana.Pinud canadensis; ferner Weigelia rosea, Forsythia viridissima,
Abelia rupestris unb floribunda, Spiraea Doug'lasii unb prunifolia fl. pl..
Rubus-Strten. ^otgige kaufet: Vitis hederaeea. oerfchtebene Soniceren,
Emoili,Heiucleum pubescens, Granen ac.br», TaaaU^o japonioa; b«=
309
Heber t»ie rieften £>eepflamen fces füMidjrn
©cetms.
311
3) 2)er 2lfi unterfdjeibet ft$ fefr wefentlicf oon bett oben erwart«;
ten beiben fetten ; benn ber oormatige Slattfliet tft nunmehr (mit
2tu«nahme ber Ütt'nbe) in einen fe$r breiten ©ürtel oon- 3eflgewebe,
oon melden anf jebe ©iefotomie be« Saube« eine ©trieft fornrni, ein-
gefc^toffen. ®« ift übrigen« nid)t wahrfdjeinlicf, baf bie 3«fl ber
Stinge immer beutiitf gu erfennen fei, ober baf ftc^ au« ber 3«ft ber
Teilungen be« Saube«, bie 3<*fl ber Sttnge im ©tamme ftet« genau
beftimmen taffe. £)enn fdjon au« bem Umftanbe, baf häufig Stefie ab*
brechen, ergiebt ftdj eine Unficherheit, unb auferbem wäcfft biefe ^flanje
fefr ffneU, unb ba feine SRuheperioben eintreten, fo täft jt$ auf eine
Unregelmäfigfeit ber 3°»e» überhaupt ober auf ba« Seiten berfelben
an benjentgen Sleflen fdjtiefen, wo ba« Saab befähigt ift.
3dj ^abe angegeben, baf bie Lessouia fefr f<hnetl wächft, unb
bie« geht barau« herbor, baff bie9?inge an einem fünfrippigen ©tamme
uadj bem Umfreife ju immer breiter werben. 2tu<h bie S5?a^rfc£)einlic^-
feit, baf jebe« 3)?al, wenn fi$ ba« Saab fpattet, ein neuer SRing ^in-
jutrete unb ber Umftanb, baf biefe 2>i<hotomie fiet« in geometrifcher
15rogreffton fortfehreitet, ftnb ber Stnft djt günflig, baf biefe Algae ihre
gewaltige ©röfe binnen fefr wenigen Monaten erretten. Die gewal*
iigen Waffen, welche an ben äuferen öfilichen Äitfien ber öftttdjen
Fatflanböinfetn angefchweramt werben, fo wie bereu fc^netfeö SSerwefen,
beuten auf eine ungemein raf<he Ghtwüftung ^tn.
Sie Ste^nlif^feit be« 3Ba$«t$unt« biefer ©attung mit bem ber
exogenen Säume ift 3War nicht ooltforamen, aber hoch fet>r bebeutenb.
Setbe oerbiefen fttb burd) @#idjten, welche ftch an ber Stufenfette ber
fc&on oortjanbenen innerhalb ber Ötinbe bttben unb bei beiben ftnbet
man in ber Slcffe be« ©tamme« ein ©ewebe, welche« oon bem, ba«
ben groferen be« ©tamme« bitbet, in feiner ©tructur abweicht.
Sei biefen Sttgen festen tnbef bie 2ftarfftraf_ten burefau«. 2Str befchltef en
biefen ©egenftanb mit ber Semerfuug, baf ba bie periobifche Serflär*
fung be« ©tamme« oon ber Silbung ber Blätter abfängt ober mit
biefer jufammenfättt, bie Stätter biefetben Functionen ju erfüllen fc fei*
nen, wie bei fixeren ^fangen; unb baf bie Lessouia and) in ber Se*
giefung mit einer ihre« feigen ©ewebe« beraubten erogenen ffftange
übereinftimmt, baf ifr ©tamm au« einer Stufetnanberfotge oon Betten-
gewebfeft^ten befiehl, bie um eine Sldjfe abgetagert ftnb, bie wie ba«
Star! ber Säume, wenn fte einmal gebitbet tfl, fpäter nur fefr geringe
Seränberungen erfetbet.
£>ie betriebenen 10 Sitten ber rteftgen Macrosystis gehören,
Dr. £ooler’« Seobaeftangen gu Folge, fämnttlicf) nur einer einzigen an.
äßenige curopäifdje Sotanifer hüben je eine nur einigermafen oottftän^
bige ©erie oon ben oerfeftebenen Sfeiten eine« unb beffetben Exemplar«
biefer Sttge gefefen, fo baf fie oon ben mannigfaltigen Forme» be«
Saube« unb ber Slafen, bie an einem 300 ' langen ©tengel oorfomme»
unb oon bem untergetaudjten Fructiftcation«taube in ber -Kühe ber 28ur*
jel fit^ einen Segriff matfen fönnten.
©etteu wirb wofl bie ©ef(§itfte einer Süge ba« grofere ^ubhfnm
in bem SJiafe unterhalten unb intereffiren, baf eine amfänblufere
©tfitberung berfelben 3utäfftg wäre, wenn bie ni$t etwa einen
312
mrfftc&en Kufcen für ben «Kennen beff&t. 2>ie Macrosystis tft aber,
gtei<h ben ©argaffotang ber helfen 3<>ne, ein fo auffatfenber ©egenffanb,
unb man trifft fte oft unter fo merfwürbtgen Umffänben, baff ffbon bte
älteflen 33efcftfFer beö fübltcpen Dceand berfetben otet Slufmerffamfett
gefdjenft tragen , Nihil vilior alga tft etn ntef>r abgebrofefened atd
wafred ©priefwort, unb etn Seefahrer wirb ff<h beffelben nie bebienen,
benn btefe ©eepffangen »erben oft $u fernen gührern nach Hüffen, inbent
fte ffetd ben Strömungen folgen, £>te Macrosystis teiffet aber auch
no^ .»tätigere SDt'enfle, benn »o fte wäcfff tft ffetd eine tlt'ppe unter
ber 2)?eeredoberffäcbe, unb je be SItppe bte einem Schiffe gefährlich
»erben fann, wirb burch bad ffcf über bem SBaffer jetgenbe Saub btefer
otele Reifen ber ©übfee unfern ©chtffen oerffhloffen fein wüi
®te ätteffe Kotig über bte Macrosystis batiri aud ber -Dritte
beS 16. Sabrimnbertd unb rührt oon einem frangöffffhen ©teuermanne
ber, »el<ber 18 ©eercifen an bte braffttantfehe $üffe gemacht hatte unb
oon ©tr Soh» Sorte über bte gwtfchen bem Vorgebirge ber guten
Hoffnung unb ber fiüfte SSrafflten’d oorbanbenen ©trbmungen oernoras
men »urbe. (©iebe Hakluyt, Ed. 2, Vol. IV. p. 219.)
Soof unb beffen Keifegefährten erwähnen btefe ©eepflange b«uf*8-
SBantd erwähnt biefelbe im Sabre 1769; er traf fte beim Umläufen
in ber Sa Patres ©träfe unb fpäter häaffö in ben höbe«» fühlten
Sreiten. dt rebet guerff oon beren rieffgen «Kaffen. £oof bemerft,
nach 35 an Id unb ©olanberd Eingaben, baf ber fogenannte Focus
gigauteus eine Sänge oon 120' erreiche. Siefe Angabe tft atterbtngd
gu gering; allein, wenn anbererfeitd behauptet worben tft, baf man
(Sremplare oon 1000' Sänge angetroffen, fo ifl bt'ed wobt eine lieber#
tretbung, wenngleich int ruhigen 25affer oon bebeutenber Studbehnung
bte fffange, welche fftf nie oeräftett, unbegrenzt tu bte Sänge fort#
Wadjfen fann. (äremptare oon gegen 200 ' Sänge treiben häufig auf
ber offenen @ee umher, unb btefe ffnb ffetd nur Fragmente, inbent ent#
weber ©eethiere bad Saub gefreffen haben ober bte ^ffange gerreifft,
wenn man fte aufd ©<hiff zieht, inbem gewöhnlich in jenen 33retten
ber SSettenfchlag fo heftig tff, baf man fein 33oot herablaffen fann,
um btefelbe ju erlangen. D’Uroitle, auf beffen Angaben man ff«b
fefr oertaffen fann, bemerft, baf ffe gewöhnlich in 8-15 gaben tiefem
SBaffer wächft, and bera ffe fcfräg herauffteige unb bann ungefähr eben
fo otele Älafter »eit auf ber Oberfläche ffchtbar f et, fo baf bie ©e#
famrattänge gegen 200' betrage. 33 ei ben galflanbdinfeln, Sap £orn
nub bem Jferguetend Sanbe, wo alte £äfen fo btef bamit bewaeffen
ffnb, baf ffcf ein «Boot faura burefarbettett fann, wnrzelt ffe gewöhntüh
einer Stiefe oon 8—12 gaben, unb bad Saub erffreeft ffcf auf ber
Oberfläche gegen 100' weit. SBir fonnten jeboef bte gröften @rem*
ptare fetten meffen, benn an ben dufferen ftüffen ber galftanbdinfeln,
wo bad ©effabe meilenweit mit in etnanber gewirrten Sauen oon Ma-
crosystis, bte otet flärfer ffnb atd ber Kumpf etned SDfanned, betegt
tff, war cd nie möglich ©tücfe oon gröferer Sänge atd 70—80 ' and
bem finäuel peraudgubringen, unb man fönnte eben fo »oft oerfnehen,
bte Sauge ber £>anffafer gu ermitteln, tnbem man etn San audetnanber
iSPIr
#1*^^? 5p
£» Wef« 3c4unft ater
®li§fll
314
JJflaiyen.
it ©artenfdjrtften.
Cunn.
(Metrosideros scandens Forst.)
Hedychium chrysoleucum Hook»
Hoya
mMsmm
316
ifi winbenb, greife, bttfe, leberarttge Blatter. Sie Planten flehen
in Selben beifammen, ftnb im jungen 3«ftanbe braun, »erben aber
fetter je länger fte geöffnet ftnb.
Kultur. Sie ©attung Hoya befielt auö 40—50 betriebenen
Slrten, bie mit wenigen Sluönahmen Sewohner beö troptfefen Snbten
unb ber makptf^en Unfein ftnb. SSiele btefer Slrten bewohnen feuchte
©ehöl$e, einige warfen jebo<h auch auf frei gelegenen ©tanborten. Sie
gegenwärtige 2lrt bewogt feuchte Salbungen »on 3«ba unb fett eine
flarf wachfenbe fflanje fein. @ie »erlangt bie Temperatur eineö Dr#
ebibeenbaufeö, jebodj weniger ^euchtigfet't, befonberS währenb beö Sin-
ters. Sie ffau$e eignet ft P* 23etleibung ber 2öänbe ober um
©palier* bamit ju belieben. 3» leichter ipaibeerbe, mit etwas fetter
9lafenerbe unterntifcht, gebest fte gut. Bot. Mag-. T. 4518.
Oehna atro-purpurea DC.
(Diporidiunt atro-purpureum Wendl. ; Oehna arborea Barch.; Oehna
serrulata Höchst. ; O. XatalitiaMeisu.; 0. Delagoensis Eckl. & Zeyh.;
Arbor africana Pluken.)
Ochnaceae.
Sin immergrüner ÄalthauSfl rauth »on @übafrifa, ft<h »on ber Oft*
füfle beö SSorgebt’rgeS ber guten Hoffnung bis nach Selagoa^Sap »or*
ftnbenb. Sr »ariirt jeboch oft in ©röfie, in ben ein 3 ein ober in Rispen
flehenben 331umen, in ber ©röfje unb ®erraiur ber SBlätter, biefe ftnb
oft febarf gejafnt, oft fafi ganjranbtg. Sie Original * Autorität für
biefe fflanje ifl f luf enet’S feljr unooHfommene Stbbilbung (Pluken.
Alm. T. 263 f. 1, 2.), bie be Sanbolle mit »f<harf gejagten
SSlättern« betreibt. Sine folche SBIattform beftnbet ftch jeboch »t*
an f lufenet’S fflanje, noch fyaU ich eine folche an irgenb einer füb*
afrifattif«ben Achna gefunben. O. arborea Burch. fofl o»ale unb fafi
gansranbige Blätter bft^en , ganj gleich mit Oehna atropurpurea.
O. serrulata Höchst, »om fort 9iatal ftimmt fafi mit unfern fflanje,
bie auch f lan^on mit 9lecht mit biefer jufamtnenbrtngl, baffelbe gilt
für O. Nataliata ebenfalls »om fort 9tatet unb ift ibentif^ mit O. ser-
rulata. Snblich O. Delagoensis E. & Z. unterf^eibet ft«h in feinen
Sbarafteren nicht »on meinen Sxemplaren »on Selagoa-23ap. ©er
SRame atropurpurea ijl ihr in $oIge ber rotben belebe gegeben worben,
bie ft rotb färben, befonberö beim Verblühen beräumen. 3m leben*
ben 3nfanbe beleben bie briflantgelben 231umen mit mattgelben Selten
bie ©ewäcbSbäufer im Monate SDlärj.
Kultur. Sie f flanje würbe 1823 tu Äew eingeführt unb wirb
alS eine SaltbauSpftanje fultioirt. Sie jeigte jeboch fletö nur ein
bürftigeS ©ebeiben unb obgleich »om Sap ber guten Hoffnung ftammenb,
würbe fte lebten £erbjl ins falmenhau« gefleltt unb baö 3!efultat
ba»on war, baf im Stpril btefee 3«hre6 eine 3JJeuge ^übfcb>er gelber
SSlumen heroorfamen, bie einen angenehmen ©eruch »erbreiteten. Sine
2)?enge anbere f flanjen »om $ap hd>en in §olge einer hofern Tem*
peratur währenb ber Sintermonate bei uns jura erften ÜJtale geblüht
317
J)cr JJlumtitflijr in
25 er 3$ltmienret<$t£uttt
'if-8-?:
323
ttgen, rei<$f>lüf>enben Exemplaren jierten ungemein fete ^enflerbotte,
Ȋljrenb Passiflora kermesina, Clowesii, Aristolochia galeata, Ipo-
raaea Lcavii unb anbere ©tbltngpflanjen baö ©pörrmerf beö £aufe$
bur# tpre 2$lumen fcpmittlten.
c) 3m $altf>aufe mar eine grofe 2Iu0waljl berrlt<$ fultiötrter
fSflanjen anjutreffen, non b$nen tcty nur beroortjebe: Epacris miniata,
4' bod), 3' im 2)ur$meffer unb über fußt mit 331nmen; Erica Caven-
dishii, 3' $o$, 4' int £>ur#meffer; eben fo Sa\illiae, depressa, jas-
miuiflora alba, eximia, Julia ua, odorata rosea, Westphalingia, vestita
fulgens unb coccinea, viridiflora, eine fKenge tarnten bon E. ven-
tricosa, färamtücbe tu großen, mo^l fultimrten Exemplaren; Polygala
Dalmaisiana, in mehreren liber 3 ' poben unb 4 ' im £urdjmeffer $aU
tenben Exemplaren, melc^e faft eine Äugelform bitbeten unb unge«
mein rcidjj blühten j Helichrysum humile, purpureum macranthum jc.j
Boronia serrulata, denticulata unb polygalaefolia in fef>r frönen
Exemplaren; Sollya linearis, Pimelia decussata :c. 3)ie neueren
gu^ften in großen 4 — 5' §o$en ppramibenformig gezogenen Exempla*
reu, unter benen ft<§ burc^ ©tpön^eit befonber« Lord Nelson, Criterion,
flavescens, One in tbe ring unb Orion auSjet^neten. E. SD— o.
91 k § g u $
aus bem Protokolle über bi* im Ij ambnrgifdjen botani-
fäjen ©nrteu jitm plütjen gebradjten unb oafelbft uom gerrn
profeffor Dr. ft ij mann beftimmten Pflanzen.
Lvsimachia eileta Lehm«
L. glaberrima, caulibus adscendentibus simplicibus superne qua-
drangulis; foliis oppositis petiolatis ovato -lanceolato snbtrinerviis;
p edi celli s axillaribus solitariis gracilibus longiseimis demum revo-
lutis; foliolis calycinis liuearibus corolla dimidio brevioribus; corolla
patent issima (lutea), segmentis oblongis; staminibus corolla paullo
brevioribus filiformibus glabris.
Habitat in India orientali. ^
Proxima accedit ad Lysimachiam azoricam Horn. (Hook,
in bot. Mag. t. 3273) differt praesertim caulibus adscendentibus
superne quadrangulis, foliis magis petiolatis inferioribus trinerviis, pe-
dicellis in fructu recurvato-deflexls revolutisve.^j
Lysimachia anagalloides Smith. (Flora graeca Sibthorp.
Vol. II. t, 190) diverse est caulibus ramosissüms diffusis; foliis
dhnidio brevioribus colore multo saturatiore; pedicellis quadraagula-
Semerhun{jen
|^tm 0&er feiten blüljen&e $)flan;en,
wel$e tnt
botamfcben ©arten ju Hamburg
toa^renb beö SWona« 3«m 1850 Wösten.
2S<mt 0tc&actcur.
Lantana “eaatate OltoTbietr. «.. för $:
KS^AtXTS
ri4vär;FÄBÄK
328
©antarem gefammelt, bemerfe ich, baf? bie gibern berSEßurjel mit einer
2lrt 3) tüfce »erfehen ffnb, ma« ©ie felbfi auch mol# bei einigen biefer
©attung bemerft haben merben, £t'er machte ich and) enblich eine
mirfliche SOßeibe an ben Ufern be« aimajonenffuffe« au«ftnbig, »on ber
t«h Blumen nnb §rü$te erlangt habe, »on einem anbern metbenähnlichen
Baum fonnte ich nur Blätter erhalten.
2)ie SDtannfhaft unfere« gahrjeugö beffanb faft au«fchlieflich an«
3apuha#.3nbiattern, mit benen ich mt<h ^äuftg über bt'e in ber Umgegenb
»on ©antarem »orfommenben s}5 flanken unterhielt. Unter Slnberen er#
zahlten ftc »on einer munberoollen Bkfferpflanje, genannt in ber bor#
tigen Sfanbe«f|>rache r,Oape« im ^Portugiesen aber „Furno“, na#
bereu Blatt, meines an ©effalt unb ®röfe ben hieftgen SDtanbtocca#
Ueffeln gleißt, ©ie fügten h*na«, bafj bt'e ßehrfeite be« Blatte« pur#
burfarbig unb mit jahtrei^en ©tadeln »erfehen fei. ©t'efe Befhrei'
bung fonnte ju feiner anbern f ftange al« jur Victoria baffen, ma« ffch
auch bei meiner Stnfunft in ©antarem beffätigte. ipier hat faff 3eber#
mann ben Furno gefehen unb einige munberten ffch barüber, baf} ich
mich fo genau nach einer ^ffanje erfunbigte, melche ffe fc^on feit
40 fahren fannten unb baher nicht für etma« Seltene« hielten. Unfer .
Sanbßmann, (£apitafo£i«Iop, einer ber älteffeu Bemohner ©antarem’«,
»ergemtfferte ffth nach einem in irgenb einem 9te»iem gelefenen Berichte
über ©jhomburgf« (Sntbecfung in ©uiana, baff bie ^ffanje bic Vic-
toria fei. ©obalb ich eö nun »ermochte, brachte ich einen 2lu«ffug nach
einer Dertli^feit $u ©taube, mo biefelbe anjutreffen mar, nämlich nach
einem ©ee auf ber 3lffa Srftnbe be ©antarem, ber größten 3nfel be«
Slrchipel«, melcher burch bie SSerbinbung be« Slmajonenfluffe« mit bem
Xabajor gebitbet mirb. Sin anberer 8anb«mann, 2)tr. 3 eff re?«,
ffanb mir in biefem Unternehmen bei, lieh mir nicht allein feine
©alfiote, fonbern begleitete mich and) felbff. grühjeittg fuhren mir
ab unb mir brauchten mit fe$« Stübern bret ©tunben, um ba« gegen#
feitige Ufer ju erreichen. SGSir lanbeten in einer ©egenb, melche bem
©ee am nächffen lag, ba mir ben übrigen SBeg $u $uff jurücflegen
mußten; aber hier gemährten mir, baff ba« bajmiffhen liegenbe gelb
noch nicht abgebrannt (maö gemöhntich in ber trodfnen ©atfon gefchiehO
unb mit ©räfern unb Büfd)en bi« jur Sttefe »on 6' überzogen unb
baher faff urtpafffrbar fei. 2ßir mufften baher in einer anbern, etwa«
entfernter abmärt« liegenbett ©egenb lanben, mo mir einen guffffeg
bur#> bie Sßälber ju einem ^luffarme, ber mit bem ©ee in Berbin#
bung fianb, fanben. Enblich erreichten mir btefen gluffarm unb mürben
auf einmal baburch belohnt, baff mir bie Victoria an bem jenfeitigen
Ufer machfenb fahen. Dieff mar um fo gufriebenffeflenber, al« ber
£ag bereit« fehr »orgerücft mar unb ba« gahrjeug, melche« mir an
bem gluffarme angetroffen, nur jmei fJerfonen faffen fonnte, mährenb
unfere ©efeßffhaft au« fech« beffanb, fo baff menig 2lu«ffcht »orhanben
mar, in«gefammt ben ©ee noch J« erreichen. 2Bir »erloren feine 3«*#
nach ber anbern ©eite uberjufegen, mo ich einen 2Rann nach bem
äufera Staube ber fSffansenmaffe an«fanbte, mährenb ÜRr. Sing unb
ich im SBaffer umhermateten, um Blätter unb Blumen abjufhneiben,
melche er runb um ben £anbung«pla§ heranjog. 2>ie Seute hier $n
$«nfe marnten un«, nicht amiffhen bie ^ftanjen *u gehen, meil bereu
329
‘Pßangen giftig feien; aber fowoßl meine £änbe als meine grtße wur-'
ben tüchtig oerwunbet unb geriet, oßne baß ich eine übte SSirfung oer*
fpürt hätte. SOßir waren fo glücfltcß, bte ^ßangc gut in Stütze angu*
treffen; aber nach ber Seßauptung alter Sewoßner non ©antatem, weltße
fte gefeßen, erretten feie Slätter feie größten Dtmenßonen im SBtnter.
(Sapttain £iSlop #erfic|ert mir, er habe manche Slätter oon 12' im
Durcßmeffer gefeßen, wäßrenb bie größten, bie wir gegenwärtig oor*
fattben, nur etwa« meßr als 4' im Diaraeter maßen: aber atte waren
fo bid^t an etnanber geflohen, als fte nur gu liegen oermoeßten. Seicht
begreißteß tß eS jebotß, baß ißre Dtmenßonen wäßrenb ber naffen 3aß=
reSgeit weit bebeutenber ßnb, benn je$t muß bie |5ßange in weniger
als 2 ' tiefem SQSoffer warfen, wäßrenb im SBinter ber ^luß* ober
SBafferarm bt'S gunt tamrne feiner Ufer, alfo minbeßenS 15 ' tiefer als
jept ungefüllt unb feine Sreite natürlich auch bebeutenb oermeßrt tft.
ÜJiit bem ©teigen beS SBafferS oerlängern ftt^ oßne 3wet'fel bie 33Iatt-
ßiele ber Victoria unb bringen bie Slätter auf einer weit größeren
Dberßäcße, auf welker fte ßcß bann gu einer hoppelten ©röße ent-
wtrfetn fönnen. 3$ fann bt'efe £ßatfacße nicht in 3»eifet gießen, ba
i«ß baS 3ougntß ot’eter competenter Seoöacßter beß$e; aber icß poffe
eines DageS utieß beffetben bureß eigene ^Beobachtungen gu oergewiffern.
3<ß fcßließe btefem eine Sliottg be« Dr. GantpoS, Dt)lrtft*9ttcßterS oon
©antarem bei, in welker er ber immenfen ©röße gebeult, welche bte
Slätter erlangen.
2) er Stnbticf ber Victoria in ißren ^ettntfehen ©ewäffern ifl fo
neu unb außer orbentlich/ baß ich nicht im ©tanbe bin, benfetben mit
irgenb etwas gu oergleichen. DaS Silb ifl eben nicht feßr poetifcß,
benn als ich bie ^ßange oben oom Uferranbe überfah, laut eS mtr oor,
ats wenn ich eine 3tngaßt feßwimntenber großer Dßeebretter erbltcfte,
gwtfcßen benen hie «nb ba ein IBouquet ßeroorragte; näher betrachtet
aber erregten bte Slätter wegen ihrer immenfen ©röße unb »ottfomme;
nen ©pmmetrie bie größte Serwunberung. Sin umgelehrteS Statt hat
ben fonberbaren Slnbltcf oon ©ußetfen, baS eben aus bem Ofen ge*
fommen; beffen ^arbe unb enorme Rippen oerßärlen ben Sergleüß.
3<h wüßte nicht, baß ich noch ürgenb etwas gu ben untßänbltcßeu Se*
feßreibungen ßingugufügen hätte, welche @ie unb Dr. Sinblep »on ber
Victoria geliefert, aben folgenbe Senterfungen, an ben frifchen ^ßangen
gemalt, bürften noch oon $ntereffe fein.
3<h oerraoeßte feinen nteberltegenben ©tumpf ja ftnben, wie bei
anberen sJtpmphaeaceen. Die SBurgel iß centrat, oon ber Dtcfe eines
StannSbeineS, ßcß tief in ben ©cßlamrn fenfenb (wir oermoeßten mit
unfern DrefaboS nicht auf ben ©runb gn gelangen) trab S nobel oon
weißlichen $afern (etwa 25) entßaltenb, unb §war unterhalb ber Safts
jebeS SlattfttelS, oon ber Diele eines gtngerS nnb 2' unb barüber
lang. Die $afero ftnb nicht burcßlöcßert nnb haben ßte nnb ba feßr
wenige garte Bibern.
DaS Slatt tft fretSförnttg, aber anSgeraubet an bem ®nbe beS
fürgeßen ©traßleS, ber 9tanb faß rechtwinfelig umgebogen, gteieß bem
9lanbe eines fpantfeßen |mteS. ©tomata ßnb gaßlrettß unb geranbet
mit Stotß. Die Unterfeite beS SlatteS iß oon carmotftnrotßer ^arbe
mit fleinen gelben ^letfen nnb überall, fowoßl an ben Stippen als ben
330
3*mfd)enräamen berfelben mit «einen, blaffen unb gufammengefügten
unb gebogenen paaren befefct. »lattfh'el etwas ercentriffh, mit gwei
ober bret weiten Durchlöcherungen ant Zentrum unb mit mehreren an;
bern immer «einer werbenbett, fo wie ffe ffch bem Umfreifc nahem. Die
»lumenffielc ffnb ebenfalls burcfflöchert.
©epalen gewöhnlich Pter, guwetlen fünf, faff gleich, unb guwetlen
üier größere unb gwet bagwtffhen unb entgegeuffehenbe Heinere 5 jnerft
auf erlich grün, aber aßmählig f^muhig purpurn werbenb. fetalen guerff
weif, bie innerffen haben aßein auf ihrer inneren gläche einige rothe
(Streifen unb gierten, fpäterhi'n ffch »eränbernb in lichtes lartroth
unb enblich in purpurroth, genau oon ber garbe einer unferer älteffen
gefußten rothen Stofen. Der frogeff beS 2lbble«henS beginnt mit ben
Stäubern ber aufferffen f etalen unb beim 2Ibblühen Peränbert ff* bie
»ferne f<hneß in ein fchmufcigeS (Selb.
Die Sintheren ftnb oon Anfang an pon glägenbem Sartroth- Die
Sappen beS ©riffeis ffnb in jungem 3«ffanbe pon fchönem furpur an
ihrem äufferem Stanbe unb obern fyeUe, ber untere fyeil tff ffharlach*
pen beS ©rtffelS ffnb gewiffe Körperchen, welche »ünbeln gleichen unb
aus garten ©pinen beffehen, bie an jeber ©eite aus einer furgen,
centralen Kolumne perporgehen. Sießeicpt enthalten btefe Körperten
noch anbere ©ewebe ber f ffanje, aber i* permochte ffe nicht tn bem
»lattffengel ju entberten.
2IuS berfelben SBurgel h«Porgehenb habe ich Blumen gefehen.
Welche bie Sharaltere ber Victoria regia unb Creutziana (pon legerer
habe ich «ur bie furge »efchreibung in SBalper’S) in ff«h pereinigten,
fo baff ich faff nicht begweifeln fann, baff h «* btefelbe ©pecieS oorhan*
ben tff, wte auch ffhon mehrfach Permuthet worben.
Der gfeffarm, auf welchem wir bie Victoria famm eiten, h«**
Daptruari. Einige Dage fpäter brachte man mir auch gwet »fernen
pon einem anbern nahegelegenen ©ee, welcher feinen anbern tarnen
gu haben ffheint, fonbern nach ben an feinen Ufern belegenen Drten
genannt wirb. Wx. Seffreps brachte uns auch »Turnen pom 9tio
SlrraptScuna, welcher oberhalb ©antaremS in ben DapajoS faßt unb in
ber naffen 3ah™Sgctt ben Sapajo.S mit bem Slmagonenffuff in »erbtn*
bung fept. 2fech tff mir Kunbe geworben, baff bie Victoria häufig nuf
einem ©ee jeafettS beS St io SÄapaca, welcher einige teilen unterhalb
©antaremS in ben ämagonenffuff faßt, porfommt. 3»r. Söallace,
welcher fnrgltch SDtonte 2llegre befucpt. Bat bort ein »fett unb eine
Slume erhalten} ich habe einen 2bet( beS »lattes gefehen, weites er
getrortnet hatte. Snblich habe icb auch Stacffricht, baff man bie Victoria
"9- a«f bem Stio DrombetaS bei DbiboS unb auf ©een gwtffhen ben
bluffen DapajoS unb Ütfabetra antrifft, fo baff fein Zweifel baräber
obwalten fann, baff ffe über ben gangen UmfreiS btefer Stegiou, fowohl
norbüg als fubltch 00m 2lmagonenffuffe, in Ueberffeff oerbreitet iff.
Eie Vegetation in ber Umgegenb pou ©antarem bietet einen
^roffeu (Sontraff .gu ber pon f ara. 2lnffatt ber unenbltchen f feinen unb
SSalber jenes Diffrictö, bie nur oon puffen burchfchnitten werben, ffeht
i erhabene, fanbige gelber (cauipos), bie gu ben glüffen ff<h
Chrysant
ücum mummim.
s?& ä?SS. §äSSS££5
ilpM
SHl
s »Pä'ä as-sr«r=
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Waitjc Su 11 £, L. acuminata p
■ HS.-51!
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^efte« tuurbc eine Gard. florida
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«fl gcbrutigen »ii tri Gart. Zidi.
«ora s„53i- 5d; k r„,ea" « » tflSÄ
!/.35^ä;! s
SäS'£'BT
IsSs
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tenunb untc3rn«V^er|alb mehret
Sü
HSSSSÄSTöS
' ' •’■ -
8*W“ GWrmet 8»»fwi<M
SBtctor faquet ftart am8. 3nn,
&3XÄr
3° einem 33eft$er in ber ttmgegenb,
ber batb ieraerfenb, b«$ 5Bictor*
!M«
336
uaire et forcee des plantes pota-
ge res dans les 86 departements
de la France, 1 Banb in 12 o.
ßtn 2öerf bebirirt bem 3)?tmfUr
ber Sanbtm’rt^f^aft unb beß ipanbelß.
2llß ber £ob ihn überragte, be*
täftigte er ft mit einer fe^r toify
ttgen Arbeit; über bt'e Qierealten,
non benen er über 500 Strten unb
SBarietäten jufantmengebracht $at,
bt'e er felbji fultiöirte unb alß ©e*
genfianb beß Berfntheß in öerfdjte*
benen ©egenben ftranfreithß futtü
»tren lief}.
Sie «triften ©efettfchaften für
©artenbau «nb Sanbwirthtaft jähl*
ten Bictor^aqnet gu ihren %RiU
gliebern unb jwar ju ihren tüchtig;
Jen unb geteutefien, fo, baff eß
ihm auch an <$hrenbejeugungen nie
fehlte.
2lm 6. 3»«t würbe er »on ber
Spolera befallen nnb am 8. war
er letber ton berf^teben.
l’instruct. Jardinier.
$Sterötur.
Cacteae in horto Dyckensi cul-
tae anno 1849 secnndom tribus
et venera digestae additis adnota-
tiouibus botanicis charaeteribusque
specierum in Ennmeratione diag-
nostica Cactearnm Doct, Pfeifferi
non descriptarum, a Principe Jos.
de Salm - Dyck. Bonnae, apud
Henry & Cohen 1850. p. p. 266
in 8.
Bon ben biß jutn 3ahre 1844
im fürfUt^en ©arten ju Sptf ful;
ttöirten Sacteett, ersten »on bem
gelehrten £errn Berfaffer beß obt=
gen 3ßerfeß eine fpjlematt'te 2luf;
jählung. ©eit jener Seit hat ft
bt'e (Sammlung nicht nur feljr be?
beutenb oergröfert, fonbent eß ift
auch bnrch baß £tngufommen neuer
©attungen ntan^e Slenberung in ber
fpfiemattfchen Slnorbnnng entflanben.
Sie 3a^l ber ©attungen ber (Sac*
teen ifi gegenwärtig auf 20 fatan*
geworfen, fo baf? bie ©attungen
Malacocarpus, Nopalea, Leuchten-
bergia unb Disisocactns fett ber
erjten Slufjä^Inng ^t'njugefommen
ftnb. Saß 2Berf, welches für jeben
eifrigen Sacteen^Sammler nnoten*
ner et'n unentbehrliches wirb, möge
«ach beß £errn Berfafferß Stuftet
alß ein «Supplement $u $ fetffer’ß
Enumeratio Cactearum betrautet
»erben, wohin er auch bei alle«
barin betriebenen 21rten o er weifet
unb nur bet ben fett 1837 befannt
geworbenen eine Betreibung h^
jugefügt, theilß auß anbern ©chrt'f#
ten entlehnt, thetlß felbft nach
benben (Sremplaren gemacht.
Weber fcte ©esneren.
blamier gritnbete bie ©attung Gesneria ju S^rcn bei geirrte»
febweijer SBotaniferS ©onrab ©eSner, geboren tat 3abre 1516 aab
tat 49 SebenSjabre geworben. SD?artiuS fegte bea Maaten Conradia
für bea oon furnier aafgeftetttea ein, erflere ift jeboeb atsS ber ältefle
mit 3Je^t beibebalten worben; eö ftab bte$ bebaarungSWurbige Vene*
ruagea Näherer, fte ftab unnüg uab erfebweren aar baö ©tubtum ber
ftab ©taubengewächfe uab flammen fäntmtlicb
aaö bea fjetfjea ©egenben ©übamerifaG unb VSeflinbienS ; bte erfte 2lrt
würbe bereits »er rne^r beaa 100 etagefu^rt. SDEerfwürbtg febön tfi
ber ©lanj ber grbfjteatbeitS f$arlatf>farbeuea Vlumen ber Strten btefet
©attung, uab eignen ftcb fafi fämmtlidje 2trten fe^r trefflich jur Deco.-
rattoa ber Sarmbäufer. Die 3trten gebea febr leidet uab reichlich
©antea uab tu golge beffea bat ataa bureb Sreujung eine ÜRenge febr
feböaer Varietäten erjagen, bte gegenwärtig tn bea ©arten fultioirt
werben. Die ©ebneren, bte Sieb int enen, bte ©inntngien, bte Drpmo^
nten, bte Stbbtibopbptten , bte fSentarbapbt'S ftab mit etnaaber nabe
»erwanbt unb btlben nach ben oon btefent ober jenem Votam'fer auf
gefiellten Unterfcbetbung$= Sbarafteren eigne ©attungen. Die ©ärtner
bte £auptibaraftere ber einjelnen ©attungen berauSjuftnben
auch bte 9tomencIatur btefer ©attungen ungemein er"
berrf^t eine nicht geringe Verwirrung unter t'bnen.
Sie äße fflanjen in ben beigen ©egenben, welche im ©Ratten
b«>ber Väunte waebfen, häufig in ben ©paltungen abgejtorbener Vaunt;
fiämnte, in benen ber Seifen, wofelbfi ftcb bur<b bte Sänge ber 3ett eine
£umuölage gebilbet b«t, bem Setmen unb ©ebeiben ber ©amen fo gun*
^ig, ihre ©amen auöfireuen, fo oermebren ftcb auch bort bie ©ebneren
burdj ©amen unb ebenfo b««f*3 burtb bie ft«b jablretcb bilbenben Snottea
unb 3fibijomen. Die neue Vermehrung jetgt ft<b ju Anfang beS
ItngS, fobalb bie Vegetation bei ben ©ebneren beginnt. Vemerft man
neue Vegetation, fo ifl eö 3eit jebe Snotte in einen mehr flachen als
hoben Dopf umjufegen ; man nimmt bietju eine 2Rif<bung aus Saab«
unb £etbeerbe ju gleichen Dbeilea, bte jebotb gat jerfegt fein rauf aab
fügt biefer SKif^aag noch etwas ©anb biujm ©inb bte Snotten «nt;
SSs^ßMM
axU ftnbet ft* bei Gcsn. sylvatlca, an ben Ufern beS
~ IrSSi:
tmen Men oft tn IV, ' langen pr
. Gardneri ff* eine »on affen anbere«
i gfcmetäten gigantea, superba unb verticillata j G. Merckii, lateri-
, longifolia, caracasana, Bethmanni, discolor, barbata lateritia, la-
ta (fpnonpm mit G. mollis), rupestris ((9a. G. tuberosa), G. Sut-
n Ober subalba, polyantha, tribracteata, van Houttei, Schombnrg-
, macrantha unb einige anbere pie unb ba in ben ©arten befinbltAe
L’instructeur-Jardinier No. 28. 1849.
Had)trag jur obigen ^Ibljanbiung mit ^lufjftljhmg ber in ben
Härten knUinirten Gesnera-Jlrten.
35om SRebactenr.
2Bie fepr fttp bie Slrten biefer ©attung feit ben Teftten 15—20
Sauren in unferen ©arten »erntest $aben, ttn'rb ans natPfofgenber
SufammenfMung ber in ben ©arten beftnblit$en ton nnb tfieilmeife
Abarten erftcptlicp. Sn ber Encyclopaedia of plants non lonbon
00m Sapre 1829, eine Slufgaplung alter in ben englifdjen ©arten ’nr
Seit fultioirten fangen umfaffenb, giebt nnr 6 Irten an London’-*
Hortus Britanniens non 1830, ein Sapr fpater, föon 11 ton. Stimmt
man nun au^ an, baß in einigen ©arten beS Kontinents gu jener Seit
no# einige anbere ton fnttioirt würben als in ben ©arten KnglanbS
fo ift bie 34 1 *>er jefigen ton, weldje ft$ in ben engtifc&en beut'
f^en, frangöjtftpen unb belgtftpen ©arten beftnben unb über 60 be-
lauft, eine ungemein große. £>e Kanbolte fü^rt in feinem Prodro-
mus Syst. Natur. Regni Vegetab. vn. 527 00m Saßre 1838 nur
39 beftimmte ton auf unb anßerbem no$ bret ungewijfe, mitbin ftnb
betnaje bie ^atfte ber neuen ton feit jener Seit, in bem Seitraume
oon 10—12 S4«n, angeführt worben unb tommen no& afljäbrli*
eine ÜRenge ton $ingu, bie öielen 33a|iarbe unb £öbriben abgerechnet.
Um ben Sreunben biefer ßübföen fangen ; ton eine Ueberfidjt
ber tu ^ulto befnblt^en ton gn »erraffen, folgt na$fießenb bie
giufgaßtung berfelben mit Angabe ber SBerfe, worin fte abgebübet ft*
beftnben, betrieben ober auSfüßrlitper befprotpen ftnb. Sie mit einem
* begegneten ton beft^t ber ßieftge bot. ©arten unb bie mit 0 be,
geießneten ftnb befonberS gu empfehlen.
9ta$ ben englifepen, frangöftföen, belgiföen unb beutföen fjffan.
genoergeidjutfen, wie nadj mehreren pertobifdj erftßeinenben ©arten-
föriften beftnben ft cp folgenbe Slrten ber ©attung Gesnera in Kultur:
Gesnera aggregata Ker. Bot. Mag. t. 2725 (pendnlina Lindl.
Bot. Reg-, t. 329 1032) Sraftliett.
,, allagophylla Mart. Bot. Reg. t. 1767. 33raftlien.
0 ,, barbata Nees.
0 „ Bethmanni Hort. Stflgem. ©arteng. XII. 321.
0 „ Blassii Rgl. Srajtlien.
0 * „ bnlbosa Ker. Bot. Reg. t. 343, Bot. Mag. t. 3886. dtio
0 * „ caracasana Otto Ä Dietr. Slßgem. ©art. VI. 346. Karacas!
342
Ms«*™* £empet
ufgang s« ben @5len
Jütirjer fJmdji über fcte pftanjen-JliiafteUttnij
be§ SkteinS jur SefÖtfcerung t>c6 Gartenbaues
in «Berit» am 23. u. 24« %uni.
®« btesjäprige Auöjietlung, wetcpe wie in frühere« 3apren «*
ben ©aten feer Kotttgl. Af ab ernte bet SStffenftyaften unb Künjie, nebß
in ben baran floftenben Sfebenjtntmern unb Qtorrtbor« «Statt fanb, war
fett einer Steife oon 3a$«n bte m<$$aittgfle unb f^önfte. Wan fa$
bte«mal fretltcp ntcpt nur ^Pftanjen non etnijeimtfcpen ©ärtnern, fonbern
au^ eine Anja^l betritt er ^ftanjen au« bem Stabliffement be« £errn
£• SSucfmann tn Hamburg, wet$e bte metften etnpetmifcpen Kultur»
pftansen bebeutenb oerbunfelten.
35te Herren f?anbet«gärtner ffltatyit
Ratten bteömal ba« Arrangement geleitet. 25er Aufgang „
war mit paffenben 2>ecoration«pflanäen befefct, wäprenb tm ©ejiibut ft$
oerfcptebene fJftansengruppen befanben, fo eine oon btüpenben unb nitpt»
biä^enben ^ftanjen be« £>rn. Kaufmann ©anneet (Kunftgärtner £emt
^afewatbt). Steife ©ruppen oon Sierpflanjen jet^neten ftcf> au«:
auö bem K. ©tplofgarten 3U £$artottenburg, £ofgärtner 5 intet*
mann, etn anbere »om £ofgartner £errn ©genfer au« ©an«fonct
unb »om £anbet«gärtner £rn. SRtcola«, fammtlt^e nur gewb^nti^c
^terpfanjcn euttjattenb. Auf ber cntgegengefefjten Sette be« ©eftibnl
panben $äbf$e Bwrpflanaen oon ben ^»ofgärtnern Herren <£. gintelmann
. unb (5b. 9?ietner, barunter Begonia ricinifoliamit febr üppigen ©tattern.
$err £anbel«gäriner £enntg patte eine pübftpe ©ruppe oon bluten»
ben ^elargonten unb abgef^nittenen Stofen. ©ebr peroorfiecpenb war
etne ©ruppe oom £ofgärtner Woxfö auf ^artotten^of, fte enthielt
befonberö etn Sortiment ©ommergewäcpfe at«, Nemophila maculata,
Giila nivalis, Clintonia, Leptosiphon, Platvstemon u. a. nt.5 bann He-
lichrvsam exiruium, Carokia Cotoneaster unb befonber« ftpöne Satcee*
Iarten. ©tne ©ruppe oon 3terpftan3en 00m £anbetögcirtner £rn. 3«-
nttfe matpte ben ©eptuf. ©on anberen ©egenjiänben fap man tn bte»
fern Staunte noep mantpe, fo mehrere fepöne ©ouquet«, einen äfh'gen
©aumftamm mit »ergebenen ^ängepjlanjen bewaepfen oon^rn.@nttt
Sanfte; »ob bem ©artengepütfeu tm bot. ©arten £rn. 3 an noip
eine fepr fepöne au« ^ftanjentpetfen gefertigte ©afe mit einem ©turnen»
bouquet. Abgeftpmttene Stofen unb bergteiepen in köpfen oon $w.
gort erg, Kaufmann unb 33aumf#ulenbeff$erj bie Sammlung enthielt
bie neueffen Sorten in größter S#önbett. ©let# f#bne SÄofen fatte
£err ©eppe auf Streben bet Gfarlottenburg aufgeffeHt. £err Hpo*
tiefer ©öfl in Spanbau fatte ft^önc VouquetS »on gelben Stofen unb
£err Sraf? gelbe ©feerofen eingeliefert.
©te grn#te waren bieSmal au# »on auSgesei#neter S#önfett
unb 5Bollfomraen$eit, befonberS bie Srbbeeren »on ber SBÜbparfffation
bet potsbam, »on £rn. PtofS gejogen, bann bte gru#tfortimente ber
Herren £ofgärtner <£. Steiner & Sello, bte Grbbeeren ber Herren
SWattteu unb £ofgärtner ®. gintelmann; £ofgärtner ftietner in
S#onfaufen ^atte fcrrli#e Pflaumen unb Slprilofen, £err ©. Vou#e
Pftrff#, £err Koppen SlnanaS, wie £err £anbelsgärtner «HtcolaS
gute 21nanaS geliefert. — ©emüfe waren ni#t mtnber auSgejei#net,
fo bte gebräu#lt#ffen Sorten »ob £errn 9ttcolaS, wte etn Sorte*
ment oon £errn Krüger in Sübbenau unb ber Herren 2>tof#fowib
unb Stegltng tn Erfurt. 9teue an$ge$ei#nete Kartoffeln faf man
»on £errn 9ltetner tu SanSfouct, wte f#one grofje weife ©urfen
oon £errn Maurer tn ©toffen.
23etra#ten wtr nun bte Pffangen etwas näfer, fofaf man ein
fleineö 3immer, weites als Vorjimmer jum Saale rechter |)anb bient,
mit »erf#tebenett blüfenben Pftanjen, Halmen, Slrotbeen unb anberen
Pffangen aus bem botanif#en ©arten becorirt. Unter ber ©eefe waren
geffonS »on winbenben Pffangen angebra#t. ©te erffe Pffangengruppe
linier £anb im Saale beffanb aus ben Pffanjen beS K. S#lofgarten$
gu 93elle»ue »on £errn £ofg. Sraoacf aufgeffetlt, worunter ff#
f#one Pelargonien, £upfeett, Billbergia farinosa, Calanthe veratrifo-
lia, ©lortnten jc. befonberS auS$ei#neten. ©tefer ©ruppe folgte eine
»on £errn Litauen (©ärtner £err ©ireaub), bie fubf#e unb gut
gesogene Pffanjen enthielt, als bie fo beliebten ganep-' Pelargonien,
Ijchites uutans, gut gezogene Erica ventricosa superba, Physaaothus
prolifeius je. — ©en gangen #intergrunb beS Saales nahmen bie
Pffanjen aus bem K. botanifepen ©arten ein. ©iefe ©ruppe enthielt
man#e fübf#e unb feltene Pffanje, fatte aber ben geiler, baf ffe gu
gebrängt arrangirt war. 21m feroorragenbffen waren Liperia micro-
phylla, bie pübf#en fpbrtben SDtafernien unter ben tarnen Hector,
Diana, bann Jriartea andicola eine f>errli#e Palme, Hymenocallis re-
pauda, Gesnera macrantha, Sollya linearis, Pultenaea Paxtoni, JVIaxil-
laria aromatica, Cattleya Forbesi, Achimenes graeilis, azurea, Bod-
meri, formosa fämratli# £pbriben unb bie*beiben 2lrten A. picta unb
patens; Gloxinia macrophvlla var. argyroneura, Pimelia decussata,
mehrere Palmen, ©raeänen n. a. m. — 2lnS bem ©arten beS |>errn
©annenberger (©ärtner £err ©ärbt) war eine fübf#e ©ruppe
fepr f#öner Pjlangen anfgeffellt, befonberS getepneten ff# auS: Scutel-
laria Ventenatii, Gesnera polyantha u. a., Gloxinia Fifyana unb am
bere ber neneffen Varietäten, Achimenes longiflora var. latiflora. Al-
stroemeria chileusts, Saluten u. m. a. bie ff# fämmtli# bur# pra#*
tige Kultur auSgei#neten. ©ie S#tuf gruppe tm
ben Pffanjen beS ^ofg. ^rn. KrauSnitf itm sJteuen ©arten gu P»tS
bam. Sie entfielt metftenS fefr f#öne Vlattpffangen.
sl7mmnknlwr«”o! 2KeDn$rt
SplS®
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ISSixÄÄ
rtescens, Lycaate aromacica, Deppel
mmmm m
346
phila maculata ; oon #errn ©ärbt au$ bent ©arten be$ £errn San#
nenberger Achimenes Jaureguia, etn f^öneä Lilium longiflorum,
Clerodendron Kaempferi, Methonica Leopoldi, Episcia bicolor; Gloxi-
nia Wortleyana tinb Gesnera discolor; oon £errn Untoerfitätögärtner
@ auer auö bent UntoerfttätSgarten Diehorisandra vittata, Aralia quin-
quefolia, Gompholobium luteum var. floribundum, Daviesia Frazerii,
Pharus vittatns, Gaylussacia Pseudo-Vaccinium uttb buxifotia, Calisaya
Josephinae, fäntmtltc^e ntdjt blübenb; oon £errn ©treaub aus bera
©arten beS gabrifbeft^erS £erro üftauen, Ha^kea Victoria, Phyllarthron
Bojeriauum , Lomatia ilicifolia, Campylobotrys discolor, Sobralia
macrantha, ret«b nnb ^errltcb blütjenb; Jacaranda mimosaefolia, Ste-
nocarpus Cunninghami ntdjt blübenb unb nodj bret §übf<$e Fancy-^e#
Iargonten. 33 on £enm ffofewalb aus bent ©arten beS £errn Äaufnt.
Saneet Stephauotus floribuuda, ant (Spalter gezogen, blüljenb «nb
Campylobotrys discolor. 2luö bent üfteuen ©arten bet fSotSbant bnr$
£errn £ofgärtner ÄranSntcf Polygala venulosa, etn t>errIt<beS Srent#
plar bon Miconia Lindeniana aber mcf>t blübenb, Aotus gracillima.
5Botn £errn $anbel$gärtner SDiaaf tn ©$önebeif fe$r fööne, grofje
(Syentplare non Myosotis azorica, Lechenaultia fonnosa stricta, fei>r
&oflblüt>enb unb Erodium iucarnatum. 33on ber fjfauentnfel burc|£ra.
£ofgärt. §t nt e Intann etn rteftgeS ©rentplar oon Ruellia maculata,
Lyeopodium caesium nnb Gardenia radicans; oont £anbel$gärtner
SRttter f^öne SSerbenenj oont £anbelSgärtner ftauji etn großes nnb
gut gezogenes Srentplar oon Petunia Louis Bonaparte; oont £erra
SnjittutSgärtner 33oud>e au« bent ©arten ber ©artnerle^ranjtatt, Canna
macrophylla o^ne Slumen , Cuphea purpurea; oont ^anbelSgartner
£?^nt 3tt>erg*2eöfopen ; etn fernes ©rentplat oon Erythrina laurifolia
öon £errn Sorberg; etn tnö^ttgeö (Sretnplar oon Begonia manicata
oont £anbetSgartner £errn 2Utarbt, lote oon bentfelben no$ «ne
lerrltcbe Ötanhopea tigrina superba; ebenfo eine Stanhopea tigrina oon
ben £anbelSgärtnern |>erren ©orpe nnb £enfel. |)err SanbföaftS*
tnaler ©eeftftb fyatte Nepenthes Rafflesiana, Cephallotus follicularis
nnb 4 Urten oon Anoectochilus aufgefieflt, namltdj: A. sctaceus, ar-
genteus, pictus unb latimaculatus.
greife * Sfcrtbetluttg.
1) ÜReue <£tnfü$rnngen:
£err flauen für Campylobotrys discolor. £ert ©eeftf# föf
Anoectochilus latimaculatus. £err ©an er für Dichorisandra vittata.
(Sbrenootl ertoäbni »nrben: £err 2>annenberger für Methonica
Leopoldi. ÄöntgL bot. ©arten für Begonia stigmosa unb Penta-
tifpSsSSi
7) 3U>gef$ntttene «Blumen:
;ä&ss|
348
JWtte ^Uisßdltmg bn ©artenban-©efdl|d)aft
3u £onbcn
am 8. Suni 1850.
(3tn StuSzuge na<h ben Senktet! int Gardu. Chron. Ko. 24.)
£>aS ©chönfte altes ©Rotten auf btefer StuSfieflung war bte Ca-
marotis purpurea »on £errn #otforb’S ©ärtner, 23 affe tt, erzogen.
3)tefe ärmlich erf<hetnenbe unb weniger gcfc^ä^te Drt^tbee ^at bewie?
fett, bajj fte, wenn gut fultiotrt, einen ©rab »on Schönheit beft|t, ber
»on ferner anberett 2lrt btefer ^antilie übertroffen wirb. 2SaS btefer
^ffanjenart an Farbenpracht abgef>t wirb burch bte 3ierli<hfeit ber^ortn
erfejjt. 3« beweifen, ba£ fte eine grofe tebenbe ^prantibe, »Ott ©rim
tmb 9toth untermifcht, btlbett fantt, toar ein großes SGBerf ber ©arten?
funft «ob ift baburch eine ntebltche 2lrt »ott unoerbienter SSenta^fafft?
gung gerettet. 2)te fJffattje war 5 ' hoch, eine ‘pprannbe btlbettb, »ott
ttitten auf mit 23lunten bebeeft.
2>ie ©amnttung Or^tbeett aus £errn 9tucfer’S ©arten war
ausgezeichnet, enthielt fte auch feine fo fc^öne Pflanze als bte eben er?
»ahnte Caraarotis, fo »ar ber garbenglanj fäntmtiieher Slrten ein tat?
befchreibfith fchöner unb hat man faunt SlehnlicheS »orher gefehen. £«$
nach Simonen bnftenbe Ödontoglossum citrosmum hatte feine 33Iäffe in
etn Sftoth »eränbert, bem jebe 3iofe »ürbe ©erechttgfeit haben »iber?
fahren taffen. Unübertrefflich f$on »ar ber Farbenglanj »on Cattleya
intennedia unb mehreren Strten »on ©enbrobietu äBie ein fotc^cr er?
hohter garbengtanz erzeugt wirb, tft noch eine @a<he, bte h*er nM^t
mttgetheilt »erben fann. Ss ifl gewtf , baf? anbere ßultioateure bte
Sfunft noch °i^t zu »tffen fcheinen, »oburch man ben 23lumen einen
folgen ©tanz verleiht atS man bei #errn 9iu<fer’$ Siebtingen z« fehett
gewohnt ifi.
sJticht attein ® turnen ftrahtten burch Farbengtanz* ®er Marquess
»onSSöterforb’S 3ria^-^5ftrftc^e »aren in ihrer Slrt fo »ottfommen als
bte tonboner Drcbibeen, ß'etne @omtnerht$e unb ©onne hatte eine
bunftere Färbung noch ftarfereS Stroma heroorbringen fottnen.
®ie ndchfien beften Pflanzen »aren ohne 3n>etfet bie Gatceoiarien
ber 2flabame Sa»rc»ce. 6s waren niebrige, gebrungene, fräftige,
349
gefönte fJjtanjen, rem »on jebem Ungejiefer, womit man fie fo häufig
bebeeft ftnbct, ober in ftotge beren ©ertitgung bie Stätter ein fränfetw
be$ Slnfehen ^aben. — ©on ©euheiten fah ntan wenig; bic Roupeiia
grata, reelle ben erjten fJret'S erhielt, tfb eine ranfenbe ^flanje mit
©turnen ähnlich benen »on Stephanotis. £erm ©eitch Ripladenia
nobilis mar fepr fcpön, tonnte jeboep niept atö 9teupeit niepr gelten.
©on ben ©ipaupflanjen jetepneten fiep befonberä auö: Epacris
grandiflora, »on unten bt$ oben mit ©turnen befefct ; Polygala acuminata, eine
reine ©tütpenmaffe bitbenb, Pimelia spcctabilis 4 ' ©urepnt., unb ebenfo
poep; Erica Bergiana 3' poep unb 3' breit ; Epacris miniata, mopl
bte fepönfte Slrt pnb oiete anbere gleich herrliche Exemplare auö bem
©arten ber 93?rö. Samrenee, ©ärtner 9Äap. Unter Jperrn 9tucfer’S
©reptbeen (©ärtner Wl plan) befanb fiep nocp eine Cattleya Mossiae
mit 20 ©turnen, Dendrobium formosnm mit 20 ©turnen; bic fettene
Auguloa Clovvesii mit 3 gelben ©turnen; Cattleya violacea mit 6
©lütpenftengeln. — ©t'e Staltpauö'fJflangett unb befonberö bie ^Jelargo;
nten waren unübertrefflich fdjon unb liefen in feiner ©ejiepung etwa«
gu wünfepen übrig.
griiepte, at$ SSeintrauben, fSftrftcpe, (Srbbeeren unb ©tetonen muffen
in ^otge ber bafur »ertp eilten greife gteidp fepön gewefen fein, Uveda-
le’s St. Germain-©irne unb ©turmer ^ipptn Stepfel oom »ergangenem
3«pre Waren im beft erhaltenem Buftanbe »on ©Zepreren auggeftettt ge*
wefen unb ftnb wegen ihrer ©auerpaftt’gfeit fepr gu empfehlen.
©er ©ag ber StuSfteffnng mar fcpim , bie 3apt ber ®efucpenben
7452, ercl. ber 267 StuöfMer unb ©eamteu. Sin »erfepiebenen ©te-
baiffen mürben 100 »ertheitt unb 26 ßertijtcate ber Stnerfennung unb
be« ©erbienfled.
350
2J n § j tt $
aus bem fJrotokatte über bie im k atnbnrgifdjen botani-
fdjen ©arten jum JUnljen gebrauten unb bafetb|t uom Derrn
flrafefjbr Dr. fei) mann beflimuiten }Jfian3en.
Salvia Ottoniana Lehm.
L i n d e 1 o f i a.
?!?!
Heber ^djjarlad) - Pelargonien.
Pelargonium zonale varietas.
©eit ben lebten 6 fahren höben bie Gärtner au«h befonberS ihre
2lufmerffamfeit auf biefe ^elargom'uii^trt aßgeraetn befannt unter ber
Bejei<hnung „©charta<h^elargoniun« geratet unb war ber Srfolg ein
fe^r befriebigenber. B?an höt nun oon btefer fJeiargontun;2lrt ©orten
oon alten garbeufefjattirungen erjogen, oom brißanteßen ©(parlad) bis
ju« 2Beiß hinab. @S gtebt einige fecßSjig gute ©orten unb jebeS ga^r
liefert unS neue, bie immer noch ooßforamener in Bejahung auf ihre
Blüthenform werben, als bie früheren, fo baß es bereits einige giebt,
beren Blumen faß eine Kreisform bilben.
2lu§ ih r Habitus weidet unter einanber fe^r ab, oont fleinßen
Scarlet minimum hat man ©orten, bie bis ju 10 unb 12 ' hoch wach*
fen. Die niebliche Barietät Tom Thumb, fe$t fo aßgemein befannt
unb meistens als freie Sanbpßanje benu§t, iß eine aßgemein beliebte.
Bcueßer 3ett würben, oon btefer einige ©ämlinge erjogen, bie gleich
niebrig bleiben unb noch oiet regelmäßigere Blumen haben. Bor ungefähr
bret fahren würbe oon $$artS aus eine feljr niebli^e Barietät unter
ber Bejetchnung Lucia rosea oerbreitet, mit feßr jarten rofa Blumen,
beren oberen fetalen weiß ftnb. SSon biefer Barietät gewann £ert
©alter ju £ammerfmith ©amen, ber mit einem ber niebrig wachfenben
©charlach^eiargonien befruchtet worben war. <5$ iß btefer ©ärnltng
eine auSgejeidmete Varietät unb unter bem Flamen Tom Thumb’s Bride
oerbr eitet worben. Die fJßanje bleibt niebrig, gebrungen nnb Müßt
feßr reich, mithin für feben Blumengarten, jebeS Kalthaus ober 2Bohn*
jimrner fe^r ju empfehlen. Die Blumen ftnb über I " tm Durdjm.,
oon buntetrofa gärbuug unb bie beiben oberen Blumenblätter mit einer
weißen 3etchnuug oerfehen *}.
golgenbe Bartetäten 'ftnb je$t im £anbel unb oon aßen guten
(engltfchen) ^anbelSgärtneru ju btßt'gen greifen ju bejiehen:
Albiflora, Antagonist (KuightV), Beauty of St. John’s Wood,
Brompton Hero, Captain Darley, Cerise ünique , Cherry Cheek,
Collin’s Scarlet, Commander-in-Chief, Compactum superbunt, Cottage
*) Sßsaebitbet tn Harrison’s Floricult. Cabinet, Jnly 1850.
24
354
Maid, Eclipse, Fair Helen, Fireball, Fire Queen, Frogmore (nerbefferf),
Gern of Scarlets, Globe (compactum), Globe searlet, Hartwick’s
Snrprise, Hendersonii, Honeymoon, Huntsraan, Hydrangiaeflora (fe|r
f^ön), Jvery’s Searlet, Judy, King (Rickard’s), Lady ASnea ßynS
(föön), Lucia rosea, L. r. superba, Magnum bonum, f<f)ön, Master
Squires, Miss Amott, Mrs. Maylor, Nimrod, Perpetuel (Giending)
f$öti für SBütterftor, Prince Albert, Prince of Wales, Princess Ro-
yal, Prizefighter, Punsch, fe^r fOön, Queen (Rigby’s), Queen of
Summer, Roseo, floribundum, Rosy Morn, Royalist, Searlet compactum,
Shrubland, tyxxiify, Synnnetry, Pedwerth horse shoe, Tom Thurab,
T. Th. »erbeffert, T. Th’s. Bride, T. Th. General, T. Th. Master,
Trentham Searlet, Vivid, Winchester, searlet, Zonale mit Weifen
©fernen*).
Dbige Stjle ^ahen wir mitgetbeitt, bamtt man erfe$e, wie *a$lret$
hie ©arietäten je^t ftnb, unb bte febem ©arten jur 3terbe geret^en.
@te ftnb mit wenigen Unfojten ju erhalten, letdjt fultiötrt itnb »ernte^rt.
äßä^renb öieter 3af>re Ratten wir in unferen (Sammlungen nur
twet SSarietäten btefer Pelargonien, nämtiO bte mit golb' unb ftfeerge;
ranbeten ©tättern, erflere mit tiOtrofarotben ©turnen, ledere mit lila
©turnen; bte- Betonungen ber Blätter waren ni$t fe^r beftimmt unb bte
©fernen ton fc^lec^ter ©eftalt, tnbent bte Stumenbtätter nur tymal
waren. Die btefen 2lrten geteufte Slufmerffamfett bat fte merflttb
»erfOönert unb beft&en wir nun SSarietäten mit berrlt'O bunten ©tattern,
fowobt fotdje mit gotb* atö folc&e mit fttberweifjgeranbeten ©turnen.
gotgenbe ftnb bte befien ©orten, fowobt fürs freie Sanb afe fw
Sfepftultur gleich fOött.
Golden Beauty grof? blättrig, ©otbranb ; Golden multiflora weniger grof*
blättrig, ©otbranb; betbe mit fOartacbfarbenen ©fernen.
Lee’s New striped. ©tätter mit weifet Stnfaffung, SJtitte berfetben
bunfetgrün, ©tunten fcbartaO/ f<bön geformt.
The golden chain. ©tätter grofj mit einem breiten brittantgetben ©anb.
©turnen fOartaO, »on guter §orm. (Sine febr fOöne ©arietät.
The Flower of the day. Dtefe f^bne ©arietät würbe untängfl »0«
£errn Ktngborn, ©ärtner beim ©rafen Sfttmoretj, auö
@amen erlogen, ebeufo erjog berfetbe Lee’s new striped.
Dtefe tefjte ©arietät war besuchtet searlet Globe com-
pactum unb ba$ SRefuttat war bte „flower of the day.“ ©»«
wäOft fOuett unb »erntest ft<b tet’Ot, fte Wirb mtttelboO untr
bitbet batb einen ©ufO* ®ic ©tätter ftnb in ber ©h’tte tief
bunfetgrün unb Ijaben einen breiten milchfarbenen ©anb.
©turnen $aben eine gute gorm, flehen in grofen Dotben unb
ftnb t>on brillanter carmtn $arbe. Sie Herren See ftaben bie
gange ©ermebrung an ftcb getauft.
Silver Belt. 25ie ©tätter btefer ©arietät haben einen rein weifen
9tanb. Narrow silver edged. ©fit einem f Ornaten befÜmm?
ten 9fanb. ©turnen fübfO tita.
*) ©ine SDfenge tiefer SSarietäten ftnb au$ in ben hteftgen erften^anbefegärten
5u erhalten. Q— «•
JJcitraD jur Jiultur fccr JMarjjanten.
5Bon #errn gartet,
=4sgSSS
SsSSSsiiSSS
».»ÄrÄns«
i wS
ff» sä rÄ'SÄ«*äSfc«
358
Herkauf ber rcidjljaltüjctt Pflttn^enfammlunfl
bca Ijadjfeeligen Äönirja ^tajeftät
tUilljelm II. «an Jallottb.
Äebactw« liegt ber tatafog ber Äalt* unb 2Sarm£auö^ffangeit,
wjte ber tm freien Sanbe ffe$enben ©ewädjfe »or, welche bem ljo($feeltgen
®5#*8 SBi^efm II. »on £oHanb geljörenb, »om 22. STuguffc an, ntctft=
bietenb in ben ®e»ä$ityäufem unb im ©arten beö ^aiatö beö
feeftgen Äönt'gd »erlauft Serben fotteu.
3) er Katalog enthält 3667 Hummern mit benen bie »ergebenen
Slrten begegnet ffnb. SStele Wirten ftnb fn großer Stnga^i in fe$r »er^
ftfjtebenen ©reffen »orljanben. ®?an ftnbct bie feltenffen fangen, bc*
fonberä aus ben Familien ber fSalmen, Stliaceen, Drcfjtbeen, ^Jrotaceen
u. a. »ergeidjnet, felbff manche ^flangen^rten bie in »telen bo,taniföen
Sammlungen ni«$t angetroffen »erben. Huf bie feltenffen unb $err!i#m
<£remplare ber aufgefü^rten Slrten wirb ffier na<$ffeffenb no$ befonberß
anfmerffant gemacht »erben.
JDte »ebtngungen be$ »ertaufö ftnb folgenbe:
Jrt. L Seber ©cgenffanb »irb baar in gangbarem ©elbe begabt.
ite Ä#cn be« Verlaufs gu ietfen, begabt jeher
Raufer 12Va 35rogent »on ber £äifte be$ ©ebotö.
»rt. 3. 2)te »erlanften ©egenffänbe muffen in 3eit »Ott 4 Sagen
abge^olt fein, wäffrenb btefer Seit lünnen fie tm ©arten ober in ben
©etodefföffäufern »er bleiben, »ofelbff man für fie foraen wirb, 0$ne
jeboeff für etwaigen Stäben »erantwortltcfj gu fein.
21rt. 4. lieber nähere 2tu«funft wirb gebeten ff* in franfirten
»riefen „au jardin de feu. S. M. le Rui Guülaime II. ä la Haye“
gu »enben.
„ %xt p- »erlauf beginnt praetfe 10 Ubr am 22. Sluguff unb
ftnbct in folgenber Drbmtng ffatt:
Bonner ff ag beu 22. Sto^ff. fangen be3 ffaltffaufe«.
Lilium, Yucca, Amaryllis, Agave, Straucarien, Lorbeeren,
froteaceen :c. 9to. 521—831).
Freitag ben 23 Sluguff. fangen bed Äaliffaufe*.
tc. Sgaleen, Magnolien jc. 81». 1085—
350
©annabenb ben 24. Slug. ^J^attjcn bcö fialtbaufed.
Viburnura, Jasminum, Olea, Neriuiu, Azalea, No. 832 E,—
1084.)
«Dfontag feen 26. Slug, $flan$en bed ßaltbaufeö.
Camellia, No. 1231—1632.
JJtenjiag ben 27. Slug, ^fiaitjeit bed Slaltbanfed.
Camellia No. 1633- 2055.
SDh'ttro acp ben 28. Slug, ^flaitjeit bcö faltbaufeö.
Citrus unb bte (Gattungen laut 23er$et<bm'fi nach ben 91a. 2056 —
2465.
Dattnerfiag ben 29. Slug, ^jlanjen be$ SBarmbaufed.
$arrn, Valuten, Cyclantheae, Cycadeae etc. No. 1 — 209.
et tag ben 30. Slug, ^flanjen bed SOßarmbaufeö.
Bambusa, Dracaena, Drcptbeen, Strelitzia, Ravenala (Urania)
Pandauus, Euphorbia etc. No. 210 — 520.
©annabenb ben 31. Slug. girete Sanb?f5flanjen.
9?bobobenbren*23arietäten, 9to. 2466—3266. Ilex No. 3267 —
3667.
Unter ben $u »erfaufenben garrn ftnb befonberö ^error^u^eben
9to. 1— 5 Alsophila subaculeata Splitg. fSra^teremplare mit über
1— 3' b<>ben Stämmen.
2$on Halmen jett^nen ft<b aud:
No. 20 Areca lutescens Bory tn bret Exemplaren, No. 23—25
A. rubra Bory 6 ' b$<b; No. 29 Astrocaryum mexicanum Hort.}
No. 31 Bactris flavispina Hort. 6 ' b°$j mehrere Calamus Slrten,
4 ©tuet Caryota urens tn t>erft^tebenen £öbett, No. 40—41, C. furfu-
racea Bl.; No. 48 — 62 F. Chamaerops humilis L., in »erfebtebenen
#öljen üon 3 — 12'; 9?o. 61 u. 62 ftnb »an fa befanberer feltener
©^önbett, bafü man fte ntrgenb ma f^imer ftnbe» bürfte. 9ta. 63 —
105 Junge ^flanjen »an Ch. humilis L.; No. 114 Corypha Gebanga
Bl. über 2 ' $0$, bte SBebel 4 ' tm ®ur<bra. bafonb. No. 123 Ju-
baea spectabilis £>öbe 6 No. 124 — 127 Latania borbonica Lam.;
9to. 127 mobl bad f^önfie Exemplar ber ganzen ©amralung. No. 129
Licuala peltata Roxb. Eine Üftenge »an Phoenix dactylifera L (9?a,
131 — 140). §ünf Exemplare bau Sabal umbraculifera Mart. (91a.
154—158) unb a. m. Unter ben Cycadeae tfi Cyeas Rumphii >Iiq.
beroarjubeben, StammbÖbe 1 Slattlange 4 '. 2>ad Exemplar jlarf
nnb Iräfttg. Ed tft etne febr feltene Slrt. Etne Slbbtlbung ber ^jlanje
unb t’bred 23fütbenftanbed bejtnbet ftcb tn ber H. Livr. des Descriptions
et figures des plantes noouelles et rares du jardin de l’Universite de
Leide et des autres jardins du Royaume de Pays-Bas, »an £errtt
$raf. W. H. de Vriese, Leide, Arnz £ Co. Sabre 1847 blühte
btefe Slrt 5 um erjlen 2J?ale tn Europa tn ben ®e®ä<bdbäufern bed £rn.
»an ber £aop jn ©pa«rn*Serg. — 25on Cycas revoluta Thunb.
ftnb 24 Exemplare »arbanben 91a. 173 — 194. Encephalartos 1
das Lehm, tn 2, E. caffer Lehm. ' ' ” “ 1
nosus Lehm, tn 2, E. pungeus ]
e 4, E. Altei
360
361
ttcue unt> pflatyen.
Slbgebtlbet ober betrieben t» anölänbtfcpen ©artenföriften.
Cuphea verticillata H. B. K.
5Diefe Slrt würbe guerft »on £nntbclbt unb ©onplanb io fern
entbecft. Stuben fanb fte neuerbingS in ber fSming famplona in
Solambteit unb würbe bnrt$ tf>n in ben ©arten gu ?nrentbarg eingefuprt,
wofelbfi ftc im »ergangenen £erbfie blühte, 25te ©lumen ftnb tn ber
2Irt wie bet C. miniata mit bunfel üioletten fetalen, bie 9Rbf>re purpur
in gelb übergetyenb. 2Bte bie ntet'ften Slrten tjl bie ^Pftange wopl eins
jäljrtg, läfit fltp jebo<§ autp überwintern.
Flore des Serres etc. Tom. VI. P. 1.
Passiflora filamentosa Cav.
(P. palmata Lodd.)
Passifloreae.
Sine feljr ftpöne in ben meinen bot. ©arten anjntreffenbe 2lrt mit
großen, auögejeicpnet fronen ©turnen, ba^er fte jebem ‘pftangenfreunbe
ju empfehlen tfi Flore des Serres. Tom. VI. p. 5*
Siphocampylus Orbignianus Alph. DC.
Lobeliaceae.
SHtfdprlid) fommen neue ärten btefer ^übftpen ©attnng gu ben
fäott tn ben ©arten beftnblit^en $tngn. ©ämmtlitpe Sitten getanen ftd>
burtp ftpone Plattform, fööne oft prä^tige ©Inmen unb bnr$ pnbft^en
V ?f
363
£eimif$ in 91eu--©ranaba in bet ^robinj Pamplona auf bera
yaxaw be laS £ruceS in einer £ö$e mm 8500 '.
(Sine nette 2trt, ä^nttefe bent S. Schlitnmianus, bo<h hinlänglich mr*
f<£teben.
9. Siph. Schliinianus Planch.
(Ebenfalls aus bet $>romnj Pamplona in 9teu*@ranaba bei 8a
9?aja in einer £öhe »on 8500'.
(Sine eigent^ümtic^e 2lrt, fomohl ^inft^tti^ ber SBtättcr, bie tn'el
Slelmlichf eit mit benen einer Capparis spinosa fyaben, mie bur<f> bie
über 2 " langen 33Iumen.
10. Siph. laevigatus Planch.
SBie bie raeijten f)itx angeführten auch burch ^undf unb Schlimm in
ber ^rom'nj Pamplona in sJieu=@ranaba entbeeft, in einer .£>ähe »on
8000 '. Stütze im Februar 1847.
11. Siph. mollis Planch.
(Stnheimifch in ber ^rom'nj Sföeriba in 55enejuela, wo er in einer
£öhe öotl 5000 / öorfommt. Slütpe im September 1846.
12. Siph. polyphyllas Planch.
SBatertanb 9?en?©ranaba nach ^nrbie.
SbenfaflS nach l^urbie in SReu-Sranaba heimifch-
Arctocalyx Endlicherianus Fenzl.
Gesneriaceae.
2?iefe fe^r niebli^e ^flanje ifl bereits im Jahrgänge 1848, Seite
305 ber 21% ©artenj. »on Otto & £>tetri<h betrieben morben.
(Sö ift bis je^t bie einjige 2Xrt biefer ©attnng, melche in ben
©arten fuitim'rt mirb unb ifl gleichseitig noch eine ber feltenjlen ^5flan*
jen. 2)er botanifche 9tet'fenbe £err Sari geller fanb fte in ben
SEBälbern bei ÜJlirabor (^roötnj non SerasSrnj) in einer £ohe mm
2000' unb mürbe in bie ©arten mm 2Bien burch £errn 2lbel et'nge*
führt, mofelbft fte 1848 jnerft blühte. 25ie ©lurnen flehen einzeln in
ben Slattachfeln, ftnb über 3" lang nnb prächtig gelb mit benen ber
grüne Sfelch gut cpntrafh'rt. Äelch mie bie ^Blumenrohre ftnb auferhalb
flarf beharrt. Flore des Serres Tom. VI, p. 23.
Abutilon insigne Planch.
Makaceae.
©tefeS tyxxlity Sibutilon ifl neuefler 3eit bei -£»errn 8inben
burch feine 3teifenben Herren gunef nnb Schlimm eingeführt morben.
?e$tere fanben eS in ben falten 9tegionen ber Slnben in 9?em©ranaba.
365
in einigen Sammlungen in 23erlin tu 93Iüthe unb findet man, namentlich
non Tiop. Deckerianam hie unb ba fehr gtojje Sremplare.
<£. D—c.
Dahlia hybrida Zenobia»
£err 95atteur hot biefe aflerltebfte 25ahlia aus ©amen erlogen
unb ift £err Sh» $an ©eert, £anbelSgärtner gu 2lntwerpen bis jefct
alleiniger 23ejt$er berfelben. Unter ben nielen SEaufenben non ©orten
ifi biefe eine ber ^übfe^efien 2)te fetalen ftnb flein, gerbet/ liegen
bachgiegelförmig, ftnb f)dtt ila, gefirichelt mit bunfelnioletroth unb nach
©ent Otanbe weijj auSlaufenb, eine eigentümlich ^übfe^e 3etchnung.
Flore de Serres Tom. VI. p. 55.
Lisianthns princeps Lindl.
Gentianeae.
25er König ber Lisianthus! .perabgefh'egen non ben £öhen ber
9lepubltcE Kolumbien b«t er bis je$t feinen Sohnort bei f>errn Sinben
gn Snrembitrg anfgef^lagen unb bte „Flore“ giebt ihm mit Sntbn-
ftaSmuS bas patent ber Aufnahme für alle Königreiche unb 3tepublifen
ber SBelt! ein herrliches Prtnilegtum, baS burd) einftimmigen Seif all
betätigt »erben wirb, befonberS wo baS ©thöne Semunberer ftnbet.
25 er Lisianthus prineeps wirb ohne 3weifel ©enfation in ber
Pflanzenwelt machen, geigt er nur eine feiner eblen Slnmen, fo tfl fein
£riumpf proclawtrt. 3« natürlichem 3ufianbe .,fagt £err Stnben
(Katalog, SDIärg 1850)« ifl er ein bufdjiger ©trauch non 2 — 3 '
beim Eingänge ber ParamaS (hohes © ebirgS piateau) non Pamplona
in einer £öhe non 10— 11,000' über bem 3JZeere wachfenb, wofelbfi
$err ©chlimm baS ©lücf hotte ihn gn entbeefen. 2)iefe2lrt fleht gwi*
fchen Lisianthus pulcher unb splendens.
Flore des Serres Tom. VI. p. 63.
Erfahrungen über fcae Entgehen foer ^rten
nnfc Harietaten fcer Jlflawen.
ftartt »orten fmk. Eie Sorte ijt nen not, toirt ?fto|>fe« er*
“ % Hin getfen.Steinfrant (Alysaum sanalile, L.) braute an
S n ÄC-I » 3 ÄSÄS
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IfSKl^K-fS
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370
jebem ©ärhter befannt fet'n mtrb, t»eld»e fpäter ald Strien aufgenotnmeu
werben. ©ie Erbe h«t bte jungfräuliche Kraft, neue ©efeßopfe f>emr;
jübrtngen, noch nicht oerloren, welche »tele ©elehrten oor grauen
taufenben berfelben jufchrieben. Unfer Seben ift ju fur$, ald baß mir
in ben paar ^aftren folcße Erfchet'nungen richtig fennen lernen unb wür;
bigen fönnen. ©ad Entphcß ber ppnjen ^ält man baher auch »tel
jn fdjttnertg, ober man oertraut ju wenig ber ewig wtrfenben sJtatur=
frafi. 3e mehr 3ahre oerfchwtnben, bep mehr Pftanjen entfielen, fo
baß in einem 3af)rtaufenb neue ppnjenformen oor^anben fein werben,
»on benen wir im Slugenblicfe noch feine 3bee ^aben. ^tnben wir nicht
Beifpiele an ben Surften, Pelargonien, Berbenen, 9fofen unb anberen
begleichen Pflanzen, welche nicht aud fremben Sänbern etngeführt, fon;
bern burch Kultur entlauben pb?
Bach meinen Erfahrungen ift ein feßr üppiger unb ein fefr magerer
Beben, nebft ber gegenfeittgen Befruchtung, eine ber £aupturfa$en bed
Entflehenö neuer Pftanjenfcrmen. ©ie oben angeführten Ergebniffe in
a) ad 3, 7 unb 8, in b) ad 3, 5 unb 8 ftnb ftc^er burch Ueberreu
jung, welche ber üppige Boben bejwecfte, entpnben. ©er ©aftumlauf
wirb theilö ftdrfer, er überfluthet ftch, thetid burch UeberfüHe gefibrt
ober regelmäßiger (bei a 8.), fo baß neued, anbered Seben in ber
Pftanje felbß, neue Erfdpet'nungen bewirft, ©ie in a) 1, 2, 4, 5 unb
6, unb in b) 1, 2, 4, 6, 7 aufgeführten Pflanjen ftnb ftcher tardf
©äftepcfung, burch mageren Boben, welcher ©äfteänberung ^crbeifä^rte,
entftanben. SSt'ele ppnjen fommen burch äußere Einpjfe in einen
franfen 3«P«b, woburch bad gewöhnliche Seben geprt unb fdjon tut
©amen felbfi ein anbered SBefen ft<h entwicfelt. Slucß burch bte Be*
fruchtung werben neue Keime erzeugt unb baraud Beued geboren, »oeuu
noch befonbere Umpnbe wirffam pb. SBt'e ft<h aber bie ppnjenfpected
in Stufnahme bed oerfätebenen ©amenftaubeß oerhalten, liegt int ©«n;
fein, ©ie Botantf lehrt wohl: ©ie Strten unb Bartetäten eined ©^
fcßle^td fönnen ft«h gegenfettig befragten unb baburch Baßarbe erzeugen,
bodh tfi man oon bem gebtlbeten ©ennd gewiß, baß bie h*er sufant*
mengeftetlten Slrten jufammengehören, unbwerfagt und, was Baftarbe
pb? ©t'e Statur fennt fein ©pftem, fonbern nur einzelne SBefen, bte
unter ft<h oerwanbt pb, unb jwar burch ih* Sntftehen oerwanbt finb,
worin eigentlich bte Bioglicßfeit einer gegenseitigen Begattung liegt; j«
nach meiner Stuftet pb alle ppnjen Baprbe.
(Bheintf$e 3«*f<hr. für SanbwirthPaft, Bo. 15 u. 16 )
371
Heber jtuet Jeljr iw&tna$x$e <ßtnrid)tmt{}en
;ur ftmneljrung.
23om Snßitutggärtner £erra <£&. Äucas in £ohenhetm.
33or einigen SBocpett befugte i# mehrere #anbelggärtnereten in
Stuttgart, nnter anbern au# feie beg£rn. Hunfigärtner Siegel. £>ur#
feine f#net£e nnb fleißige ©ermehrung neueier 3tergetoäc^fc längfl be*
fannt, war mir ber ©efucp beg ©ermehrungghaufeg in bt'efent ©arten
befonberg t'ntereffant. 3# fanb in ber £pat gwei JUktpoben ber Steck
linggoermeprung, bie mir neu waren unb fo intereffant, batet in ipren
Ülefuttaten fo auggegei#net erftpienen, baß ich bur# tfjre SKittpeilung
mir gewiß ben I)anf man#eg fflangengü#terg gu oerbienen poffe. 3u;
gleich ftnb biefe Einrichtungen fo einfach, unb nach pPpßologif#en
©runbfägen fo richtig, baß fie auch ohne bie günfügen 3tefultate, bie
ich bei £rn. S?e$el fah, allgemeine Empfehlung oerbienen würben.
Erfteng bie ©ermeprunggfiftihen. Eg ift längfl anerfannt,
baf bie 0te<flt'ngggu#t ot'eler f jiangen;2irten aug ben oerf#iebenjien
^amtlt’en in flachen Sit flehen, bie mit ©läfern überbeeft werben, beffer
gelingt unb praftifeper unb leichter ift alg in Hopfen mit ©lagglocfen.
Die gewöhnlich gebrauchten £olgfifi#ett ftnb metfl ak — 1 ' breit unb
2— 2Vs ' lang, ihre ipöhe betragt 4—6 " unb eg tfi bie eine Seite
oft hoher alg bt'e anbere gut SBermeibung beg Sropfenfalleg.
Öbglei# mit gutem SEBafferabgug oerfehen unb mit gehörigen pO;
röfen Unterlagen, wirb bie Erbe tn bemfelben boch nicht feiten moberig
unb fauer, ba bte regelmäßige 3erfefcung ber hnntofen ©efianbtpeile
berfelben bur# bt'e bretterne Einfaffung, bte ben 3ntntt ber Suft faft
gang abhalt, ohne bem eine regelmäßige 3erfe$ung btefer organifepen
9tefie nicht möglt# tfi, gewöhnlich, namentlich bet längerer 3eit flehen;
ben Stecklingen, oerpinbert wirb. Ein gweiter Mangel biefer Sachen
tfi bt'e Schwierigkeit, bt'e Sterlinge ohne ©ef#äbigung ihrer jungen
fehr bruchigen SBurgeln aug benfelben herauggunepmen.
©eiben 3nfiänben tfi burch bie S?t'fi#ett beg $rn. $e$el abgeholfen.
25erfelbe hat 4—5 ** pope, 1 ' lange unb etwag über Vs ' breite
bünne Nahmen oon bauerhaftem £olg, an bereu untern SRanbe gtnet
fchmale Duerlatten aufgenagelt ftnb. Slnfiatt beg gewöhnlichen pölgernen
©obeng bient nun aber ein gewöhnlicher, m#t gu flarf gebrannter
3iegelfietn, wie überall gum ©ebeefeu ber 2)ä#er gebraucht werben,
beifett abgernnbete Seite gerabltnt'g abgehauen wirb, wag mit einem
fpi£en Jammer fepr leicht gef#iept. Die Siß#en ftnb gerabe fo groß,
baß bte Steinplatte locker pineinpaßt unb eg bleibt ringgum fooielDef;
nung, baß bag uberfCufftge SSaffer oottfomnten genügenb ablaufen kann,
ttef btefe glatten kommt nun, nur Vs — 1 '' ho#, bie für bie befonbere
25*
Slrt bet ©teflinge geeignete Srbe, gewillt# £etbeerbe mit ©onb ober
SSS-I
«Ä®sSi£«
lieber tien ®ran$p0tt von Jlflanjeit twrd> Ken
Ct|enbal)n-llerm.
wirb wenig ^fCanjenfrcunbc geben, wridje ni$t fdjon tlrfa$e
gehabt f>aben, bet 33ejug »on fSftangen, fowo$l über bt'e lange Däner
beß Dranportß, alß au<| über bt'e Sofien beffelben 3a Hagen. Dtefe
Uebelftänbe jet'gten ft<b befonberß t'n jenen Ralfen, wo ^ftanjenfenbungen
mehrere Staaten pafftren mufften nnb fonatft auft> burdj Vermittlung
mehrerer Spebtteure beförbert würben, beren jeber bent (Smpfänger
bte Soften eineß Aviso-Vriefeß »erurfadjte auß welchem man, ein leibet
nur tangfanteß SBeiterfommen ber Senbung, aber bafnr ein febr rafc^eß
Hnwaftifen ber Dranßportfoften $u entnehmen ®elegen$ett batte.
Diefe, bte ^ftanjenfreunbe treffenben Ungufömmlicbfetten ftub nnn
feit bent 1. Huguft b. 3- an, bebeutenb oerrainbert worben.
Saut bent neu erf^ienenen Reglement für ben ©üteroerfeljr in
bem 33eretdje beß SSerctnß beutf^er (Sifenbaftnen, fann man nun auch
jebe f ftanjenfenbung offne Dajwt’fdjentreteu oon fJrioafcSpebitenren fe$r
fdjleunig nnb billig erhalten.
Dtefer Verein beutföer <£ifenbaljn;Verwattungen beftebt auß 39
»ergebenen Valmett. Dte »or$ügtü$ften Stabte, welche »or ber ipanb
tu ganj uuraittelbarer SSerbtnbung gefegt ftnb, b. f>. son weiten uub
natb melden man fJflanjen, fo wie audj afle anberen ©uter 4lß Veretuß-
fraftjt aufgeben !ann, ftnb folgenbe:
Slawen, Vonn, Söln, Düffelborf, Steele, <$lberfelb, ÜHnnfter, £an*
nooer, Vraunfd>weig, ipalberfiabt, SDiagbebujg, Stettin, ^ofen, Hamburg,
SBißmar, Siel, Verlin, Vernburg,£aße, Erfurt, £of, Setpjtg, Drcßben, Vreß*
lau, ©logau, S<bwetbnt§, Srafau, Sien, fJrag, Sßeuftabt, Satbadj, f5otß*
bam, Gbtfjen, Settnar, ©otlja, 3tt>töau, flauen, granffurt, SRattbor,
35rünn, ©raft, SSeiftenfelß, 3ittau ic. Daß Verjeidjntf aßer Stationen
tft eben auß bem Vereinß Reglement, weldjeß auf jeber Grifenbafmftation
für circa 10 ©rofe^en ju be$te$en tft, genau erftcbtlüb-
Die Senbungeu fönnen alß gemö&nli^e graßjt, mit nur etmaß
geringerer Vefdfleuntgung |u einem fefjr billigen Darif, unb alß (Jilfratbt,
mit gröjjter Vefdfleunigung ju einem ungefähr hoppelt fo Rolfen Dar#
aufgegeben werben, eß tft aber btefer SilfradjriDarif no# immer »tri
bißiger alß jenen ber fJojt' unb Male-@elegenbeit. Ve$ufß beß lieber*
gangeß ber ©üter »on einer Vaftn, auf ober über anbere, bebatf eß
feiner Vermittlung beß Hbfenberß ober (Smpfangerß.
3mpreffen jur Hußfteßung ber gracbtbrtefe liegen auf ben ©fen*
bafjnftationen bereit.
Huf außbrücflid>en, t'm gratfttbriefe erflärten SBunfcb ber Verfen*
ber, werben bte Sifenbabn-Serwaltungen bie 3aß* «ab Steuer amtlichen
Vcljanblungen ber Senbungen »ermitteln. Der Hufgabetag wirb in
374
©egen»art ber Aufgeber auf bem graiftbriefe gebrueft. 2)te $radjt
tttrb nach bem @e»ichte beregnet unb g»ar nach bem 3ofl-®entner gu
100 ft (gleich 50 ßülogram.). ©enbungen unter V® Zentner »erben
für einen falben Zentner unb baS über 1k Zentner htnauSgehenbc
©erntet »irb nach Vio Zentner berechnet, fo baf jebeS angefangene
3e^ntel für einen öoßen 3ehntel Zentner gilt.
Seiber ftnb oon bt'efer fchneßen unb billigen SBeförberungSart @en=
bangen »on gemiffem geringerem @e»ichte als 40 'S, unb barüber burcf
fSofgfeangpfltcht auSgefchloffen, unb gwar
»2luf ber 2)üfelborfs ©berfelb* unb |5rinj SBithelnt* ©fenbafn
©enbungen unter 50 ft, bann auf ben übrigen in ^5reufen gelegenen
33afnen, ©enbungen unter 40 ft>
„Stuf ben Stönigl. £>annooerfchen ©feubahnen ©enbungen non
15 ft unb barunter
3luf ben ®raunf<h»eig=2üneburgif<hen Sahnen, ©üter »on nur
on ©- «„v.
2luf ben in ben ©aefftfehen £ergogthümern bejlebenben Sahnen
©üter im ©erntete non 40 ft unb barunter.
<£$ »irb f«h alfo manchmal bergiaß ereignen, baf man bet einem
Abgänge auf baS oben betriebene Minimum beö ©e»«hteS, »eicfeS
ber Wftgtoangpfticht unterliegt — refp. auf baS @e»id>t, meines bie
©enbung haben muf, um ftch auf ben gebachten ©treefen ber SeretnS;
©fenbafnen bebienen gu lönnen, ben fflangen gute ©be ober ©teine
beipaefen muf, tooburch aber bie ©fenbafnfracht fetneSmegeS »erneuert
»erben »trb, inbem auf ben 33ereinS;©fenbahuen ohne bem jebe ©e»
bang, ob fte nun 1 ft ober 50 ft »iegt, als ein halber Zentner be*
regnet »trb.
2luf ben 9iheintf<hen, ber Sonn-'ftolner unb 9tuhrort*(£refelber;
©tabb.*©fenbahn unterliegen nur ©üter bt’S gn 2 ft bem fJo^j»ange;
jebeS grbfere ®e»i«ht fann mit ber ©fenbafn oerfenbet »erben. 3m
9ftecflenburgtf<hen, £olfteinif<hen, Defterretchifd)en unb ben anbem hter
aber nicht berührten ©taaten befielt aßen für ©üter unb fomit auch
für bie bem Serberben auf langen Transporten fo fehr unterliegenben
Wangen gar feine Wftg»angpfli<ht nnb eS »äre fehr gu »ünfehen, baf
bie anbern «Regierungen »enigfenS für lebenbe Wangen unb fomit im
Sntereffe ber 2Btffenfcbaft ben fofgwang aufheben ȟrben.
Stach bem Srmeffen ber ©fenbahn^ermaltungen fönnen, bie, auch
»etter herrommenben ©ittern bet ihrer Aufgabe auf einer SSereinSbahn
faftenben ©peefen, nachgenommen »erben — folche «ftathnabmen toerben
bem Aufgeber aber erft bann baar »erabfolgt, »enn bie Zahlung ber*
felben oon ©eite ber Slbbrefiaten gesehen ift
(5S bletbt nur gu »finden, baf biefe fo gweefmafig getroffenen
neuen ©nrtchtungen ber 33ereinS=©fenbahn aßen Wangenfreunben unb
oorgügltcf ben Herren £>anbelSgärtnern, »eiche bie metfien Wangen auf
geben, belannt »eüben — »obet fiep Segtere freilich bie Sftüfe nehmen
vr bte Sa|«h©fe bringen gu lafen unb nicht
$aggani.
pemerhun^n
über \d)ön «fcrr feite« bUtyen&e JJflönjen.
welibe int
botamfcfien (harten 511 Hamburg
wäbrenb be$ 9D?onatS 3nlt 1850 Wußten.
25om Oie&actciir,
a, ^Öarmbaue.
Alpinia caloaraia Bl. (Sine febr ^ubft^e ärt mit weiften nnb gelb ge?
jeithneten 331umen.
Amaryllis robusta Otto & Dietr. ©t'efe nette ttttb berrtu&e Slrt er?
hielt ber bot. ©arten im^uni btreft auö 9tto Janeiro. ©äntmt?
Itcbe 3ö>iebeln trieben, nacfjbent fte eingepftanjt nnb auf ein
SBarmbeet gefegt waren, foglet'ch an« unb na^bent bie SBIattcr
einige 3ött Sänge erregt Ratten, geigte ft# au# an jebent
ßrentplar ein Slütbenfcbaft. Sin j[ebem biefer ©«hafte ent*
wirfelten ft# $wei SSfumen non ber berrli#ften bunllen cor?
minrotben Färbung, etwas ins @#arla#rotbe fpielettb »nb
wutfeligmefcabrtg ge$et'#net. £)tefe Slrt, welche fogleicb als
eine neue erlannt würbe, fh'mmt in aßen ihren (Sbarafteren
mit ber in 9io. 6 b. 3- ber Slttgem. ©artenjeitung oon Otto
& T) ietrt# betriebenen A. robusta über ein. Sie f#eint
febr let#t $u blühen nnb ifl eine ber fünften Slrten.
Aeschynanthus Boschianus de Vriese unb pulcher DC. geboren gtt
ben am let#teften unb banfbar blübenbften Sitten biefer ®at?
tung unb machen als SSmpelpflanjett bebanbelt, im SSarmbanfe
einen berrlichen (Sffeft.
„ Stoeckhofi hört. Lips. ©tebt bem A. pulcher febr nabe, iß
gleich f#$n, aber bennoeb oerf#ieben.
Banisteria speciosa ? . (Stne b»bf#e ‘’Pftanje mit ntebli#en golbgel?
ben ©lumen unb tönen blättern.
Begonia malebarica Hort. Van Houtt. (Sine neue febr ’fyübfät «rt
mit Keinen, fein behaarte» ins rötbliche f#«nmeroben ^Blättern
376
unb mit grofen teeren «Bramen, bereit 9fofenfeite ebenfalls
einen rötyltd^en Slnflug ^aben.
Cerbera Maughas L. ©ne 2lrt bte ft$fowobl $tnff$tlf<& i$rer Blumen
al« t^rer SBlatter empfiehlt.
Cleome spinosa L. ©ne feljr bübfebe 2lrt mit bellrofa «Blumen. Sie
^Jflanje blitzte feit 8 SBotpen im SBarntbaufe unaufhörlich- ©’n
anberes ©cemplar mürbe ©tbe 3mi in« freie Saab aepftanst,
mofelbfi eS nun au<$ in Blütbe ffe$t, unb ffnb bie Blumen
btefeö ©emplareS rn'el bunfler unb gröfer als bie an ber
j ^flanje im SBarm^aufe, wie überhaupt bie gante $flatt$e
bafdjiger unb üppiger iff, ein Beweis, baf ft<$ tiefe 2Xrt fe^t
gut jur freien «BeetMtur eignet. Sie «Blutet eit bürfte bi«
fpät in ben £erbfl tn'neinge^en.
C rin an capense Herb, (longifolum Thunbg.) ©iefe 2lrt tff befonberS
«gengum!«* bureb i^re äuferff langen (8-9' Waffen Blätter.
Sie Blumen ftnb fömu£ig weif mit einem rbtblicben Sfeffug.
Episcia melittifolia Mart. (Besleria L.) mit bfibfefen purpurfarbenen
Blumen, bie jebodj nur fparfam erf^einen, ba$er bie ^flanje
meniger jierenb ifi al« bie Ep. pulchella. '
Gesnera rebricaulis Kth. & Bche., macrantha, caracasena O. & D.
u. a. jieren mit ihren bekannten frönen Blumen bie 2Öanm
Raufer.
Gloxinia. Unter ben öielen £pbriben jet^nen ftcb je$t befonberS burtb
bie Schönheit ihrer Blumen an« : Gl. Comtess Jnsa Thon,
Mäultcbweife Blumen mit einem blafblauen Reefen in ber
Jobre, Therese Thun, rötbli^meife Blumen mit fjeUcarmoi-.
ftnen Rieden in ber 3töbre ; Joschtii, röthltc&e weife Blumen
mit bunlel carminfarbenen gletfen in ber «Röhre ; Wlastenka,
heltrofa Blumen mit einem weifen ^letten in ber 3iö^re ;
Teichleri mit rotf-blau geffreiften, gang rotben unb gan$
unf^einbaren, fchmu$ig auSfebenben
blauen Blumen.
unb faff unangenefm buftenben Blumen.
Pitcainim OTlphwea^Andr. eine leitet brübenbe 3trt mit faff föwefel
Thevetia neriifolia Juss. 3ei«hnet ffdj bur$ ihre fdjöu gelben, über
1 /a" langen unb 1" im Surcbm. faltenben Blumen au«,
bte »ortbeUbaft mit ben langen, fchraalen, bunlelgrünen Blät*
b. Örrht&eett.
Catüeya Forbesii Lindl.; Cirrhaea picta Lodd., wie alle Slrten tiefer
bubfefen ©attnng fefr ffart buftenb; Cvmbidium marginatum
Lindl.; Dicripta Bauen Lindl.; Epideiidrum equitans Liudl.;
Hartwegia purpurea Lindl.; Maxillaria crocea Lindl.; cncal-
lata Lindl.; Oncidiom flexuosum Sims unb pumilnm Lindl.;
Swet lebt b»&f($e jierlt^e 2lrten; Promenaea stapeiioides
377
Lind].; Sobralia decoral fefr au$ge$ei<$net; Stanhopea ocu-
lata var. unb einige anbere früher aufgefufrte Strten.
c, ftaltfaue.
Abelia floribunda Hook. Sine ^Pflanje bte jebettt fJfHanjenfreunbe ja
empfehlen tjt, unb ft# burcf iljre fefr fübföen 2—8" langen
rotten SBlumen oortfetlfaft auöj eignet. 3m freien fat fte
fier, obgleich bebecft, nicft auögefjalten, bagegen gebetet fte im
Kalt^aufe fefr gut unb blüft bereits feit atft 2Bo$en unauö-
gefe&t fort.
Banksia speciosa R. Br. 23on biefer ferrltdjen SStrt ift ein 8 — 10'
t>o£eö Sremplar mit 5 $8lütfen$apfen bebedt nnb gemährt
einen tmponirenben Sinblt'ä.
Calystegia pubescens fl. pl. ®iefe fe^r $u empfeftenbe ©tflingpfianje
pält fe^r gut ofne jebe SBebedung im freien and unb ijat im
fieftgen ©arten gegenwärtig, an einem 2>rat$fpalt'er gejogen,
eine £öfe oon 10 — 12 ' errei^t. £>te fti$ winbenben ©tengel
finb oon nnten bis oben mit ben fronen 33Iumen, welche biefe
2trt wäfrenb beS ganzen ©oramerS peroorbriugt, bebecft. Sitten
2>enen, welche btefe ^flanje nocf nitpt beft$en, Eann fte befienS
empfohlen werben. *
Cuphea. Unter ben befanntefien Slrten biefer allgemein beliebten ©afc
tnng btuft fowofl im freien als in köpfen: C. purpurea
Hort, feljr rettf nnb ftfon. 2)ie 33lumen gleiten in ©eflalt
benen ber C. miniata, oon ber bte ^Jflanje ein 93aßarb fein
fott, nnb ftnb oon einer frönen purpurnen Färbung.
Hakea cucullata R. Br. ©el)ört mof>l mit ju ben ©eltenljeiten in ben
©arten, inbem btefe Slrt fefr empftnblicp tfi unb fe^r leitet
abftirbt. 3o einem gewiffen Sllter gelangt, fte leicht
unb banfbar} bte weifen 33lumen ftfcen in ben Steffeln ber
Blätter.
Jasminuin adiantifolium (Bidwillii Hort. Angl.) Sine fefr nieblitfe
Strt mit weifen Slumen.
Linum janiperifolium Lehm. Sine ftraudjige 2trt, mit fcplanfen 3®ei.
gen unb fefr fcpmalen fietnen flattern. 2>ie 33lumen erftfei*
nen fefr japlretcp an ben ©pi$en ber 3»eige, finb über V* "
grof unb oon $übf<$er bunfelgelber garbe. 2)te franse oet;
langt ba$ SattfauS ju tfrem ©ebeifen.
Mentzelia Lindleyi Torr. «S Gray. Sin febr fjubfcfeS ©ommergewätfS,
äfnlt<$ ber Bartonia aurea, weites gleidj jart wie btefe, im
freien fefr leitet burtp 9iäffe ober in golge ju grof er £t$e
abfUrbt, bafer am bejten in köpfen ja fultioiren ift, wo man
btefe ftföne, gelbblüfenbe ^Pftanje febr üppig unb oottfomraen
faben !ann, fobalb man ifr rei^id) SGafrung giebt
Monsonia speciosa L. (Geranium speciosum Thunb.) &ne alte, aber
^entlief feiten anjutreffenbe 'Pflanje, bie tfrer etgent^ümlicfen,
grofen, au ©efialt unb Färbung ber S&lutfe oon Anemone
■^^3Ss!Sfi£3S
■ßm SSSS
"-fef jtrÄiÄ,”*® t
379
^euifletotf«
gtftfv ud)tf.
Ungelöfcfttcr &alf, emSöfctt;
Ul bte Ärtrtoffdfraitfbcit $u
ocrfmten. 2Biber bag Urnftd^
greifen ber Kartoffelfranfheit füll
bte Slnwenbung beg ungelösten
Kalfeg probat fein. 33alb nach
bent Auftreten ber befanttten 33latt*
franfheit, fott man fein geflogenen
ungelösten Kalf, früh borgen«,
wenn ber X^au noch anf ben Sl ät;
tern liegt über bte ©üfd>e fireuen,
wotureb ber 3Betteröerbrettung ber
fdjwarjen ^lecfe — beg ^il^eö —
»orgebeugt werbe. 2Benn bag Ue;
berfalfen beg franfen ^elbeg bret;
mal gefchieht, fo bleibt bag Kraut
big in ben Spätherbft gefunb, ober
bo«b fo lange, alg bie natürliche
Begetationgperiobe ber ©orte an;
bauert. Der Ertrag nicht gefällter
nnb gefällter Kartoffeln fott ftdj
wie 4 5U 8 »erhalten. 33erfu$e
tn eerfchiebenen Sagen unb ©egen;
ben muffen hierüber entleiben.
(4. n. 5. 3ah^bcf)t. beg ©ar;
u Sarlgburg iheilt mit, baf?
. $ bie Unterlagen für ^firftd^
SSereblungen aag ben Steinen ber
SDtarnnfa, jpunbepffaunte ober auch
aug ber 4?«ferpffaume jtehe. Die
SSerebelung ber fJftrfSe unb 2Cptt;
fofen fei ffetg in ber Erbnähe öor;
' nen unb jwar im Stugufi unb
©eptember, fo lange bie Unterlagen
ff«h noch löfen. Die Slugen werben
SBtnter noch einmal geloft unb
angegangenen @tämm$en mit
Eintritt beg ^rofleg fo h<S
Erbe behäufelt, baf bie 33er;
ebelunggflelle bamit 6—12 " bebeeft
wirb. Dtefe SWethobe gebe bie
fSerffen 3iefuftate, fte fyabe ftth
nab ben borttgen Erfahrungen am
beflen bewährt, unb £err 5* hftlte
fte für bie geeignetffe unb glaube
fte beghalb allen ©ärtnern unb ©ar*
tenfreunben angelegentlibff empfep;
len 3u muffen.
(4. u. 5. Sahrgbcht- beg ©artb.
23er. für ÜReuoorpomraern unb
Singen.)
tenb. 33er. für Sieuoorpontntern
u. 9lügen.)
ffßfttftch, unb 'Detebelung
berfet&e«. £err §ran$, ©ärt;
$ fol*
33lüthc ja bringen,
genber 3Rethobe bringt man biefe
pbfthe f5ffanje lei^t $u 33lüthe.
Referent hatjwei fjffanjen in Eopfen
mit guter @$erbett8*tofc$r »er;
feh«n unb tn einer Erbntif<hnng
»on einjährigem torffgen SBiefew
lehnt, £eibe* unb Sauberbe, atteS
3« gleichen feilen fielen. SJZan hüte
ftch für gu grope ©öpfe, wenn je*
hoch bte 2Burgeln btcht unt ben
Satten liegen, fo »erpffange man
bte fflangen in größere ©öpfe,
wobei nur bte Sptfcen ber SBurgeln
ein wenig aufgelodert werben, ba*
mit ffe fogletch in bt'e neue Erbe
bringen lönnen. Anfangs SRooem^
ber map man anfangen ba$ Se*
wäffern attmäf>ltg einguftetten nnb
ben fjftanjen bi« Februar nur eben
fo »tel geben, bap fte wäfjrenb bte*
‘ fer Stuhegeit nicht einf^rumpfen. $m
Februar werben bie ^flanjen tn
ein wärmeres £auS gebraut, be=
goffen unb wenn ft<h neue Triebe
geigen, befmtfant »erpflangt. 2ßäh*
renb beö 9BachfenS wirb bte SBaf*
fernfpebe je nach bem 3aftenbe
ber fSflange »ermehrt, wie auch mit
SSort^etl »on 8 gn 8 £agen etn
©nngguf gegeben werben fann.
Nichts blü^t reichlicher unb fdjöner
als btefe fo bet>anbelten fftangen.
ttftan gieljt btefe ^Jffangenart am
(Spalter tn einem rnäpig warmen
£aufe. Sebürfen bie fangen etneS
EtnffufenS, fo gefdjieht bteS eben
benot bie Sagen im Februar att$*
treiben. FloricaL Cab.
3ur (yr&bccrcn&ultur. -Derr
£ofgärtner galliger gu ^utbuS
fnlti»irt feit einer teilte »on 3ah*
ren bte Keens-Erbbeeren uub er-
hielt bnrch Saugung unb Sewäf-
fentng auSgegetchnete fftefnltate.
Seim SSerpffangen bringt fjerr f>.
alte tragbare Stöcfe auf frifch*
gebangten Soben nnb hat gleich im
erften 3«hre ein Otefuttat. Sie
(Entfernung ber Stöde unter ff<h
beträgt 6—8
£err |>anbelSgärtner ßtemann
inDaeblinbnrg fnltiotrt bte Erb*
beeren tn bret Schlägen, bie nach
ber (Ernte einige ©age unter SGßaffer
geftettt werben nnb mochte man
nach biefen Erfahrungen baS 33e*
wäffern für ein £aupterforberntf
halten.
£inftchtltch bes Stanborts U-
rnerft $err 3ühlfe, afabem. ©ärt*
«er in Elbena, bap er immer
einen halbfchatttgen am paffenbften
gefunben hat, fann man bt'efen nicht
haben unb begünfftgen auch kie
Sobenoerhältntffe, trofj atter ©ün*
gung ben SBachöthum unb bte ©rag*
barfett ber Stärfe nicht, fo liefert
bie Sfttergelung folcher Seete int*
mer ein auSgegetchneteS 9iefultat.
©ap ber Sanbmergel für ferneren
Soben unb ber Sehmmerget für
leichten Soben am erfolgretchffen
wirft, geigen uns bte Erfahrungen
tn ber 8anbwt'rthf<haft. ©er SD?er*
gel wirb im ©artenbau überhaupt
noch biet gu wenig angewenbet, ich
habe oft ©elegenhett gehabt, feine
erfolgreiche Sßtrfang für bie grofe
ttÄannigfaltigfeit nuferer ©artenoe*
getation gu beobachten nnb empfehle
feine SBerwenbung angelegentliche-
rer r ©ärtner ^ellmann auf
SBolgaff führt an, bap er beobacht
tet habe, wie ftch ber Ertrag ber
Erbbeerenbeete für baS nächffe 34f
bebeatenb erhöhe, wenn bte ©töcfe
nach ber Ernte nicht blop auöge*
rauft ; fonbern bte gangen Slätter
abgefchnitten werben.
(4. 3ahrSberidjt beS ©artb. 93er.
für 9tett»ürpontmern u. SWügen.)
3*»r 2Jieloncn=Ä«ltitr. ©er
©ärtner ^err Settow in Schlei
min ergteht^na^ folgenbcr 35?eth»be
gang treff(i<|e Melonen. Seine
Sehanblung in 2Äiftbeeten tjiburch'
auS nicht fehr fünffltch unb fommt
eS hauptfächlteh auf eine nahrhafte
Erbe an, eine fräftige Eompofterbe
letffet »ortreffliche ©teufte. Unter
®en &i^atvcnbaft fan;
Itfkrolojj,
SavWottl. Wamiä,Unv
RH
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wämmsm
. . . ’S'SS
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WMM.
E ■•SSSTsSS
W*ty* 8« ttÄnftyen übrig ©oüte
e« »o$I rine befonfcere @*mpat$ie
SSr ■X.ÄJSr
8i^l
^£ä“5
äSftWH»
384
2C 1t £ c t 3 c.
Psoralea esculenta
Sturjet Bericht
ber in meiner, in ber Tilgung ttom 27. September 1847 b*r
^kobemie ber ttJilienlldjaften norgelefenett Penkffprift
aufgeftellteti Cbatfadjett nnb illeinungen über
Psoralea esculenta. *)
1) Ste geograpbiftpe Sage Per brobgebenben fpülfenfruibt, Psoralea
esculenta, ifl Pie oon ^ranfreid), oon Dfi* unP 9torP*@uropa, unO Pie
Erfahrung wirb teuren, ob auch Per ©itPen tpr gufagt.
2) Ser mehlige $n$alt Ptefer Surgel enthält Purcf)auS feine fcpäP'
licken, betäubenPen, feparfen, flüchtigen ober milchigen ©toffe, treibe
ntan in fafl aßen gum öfonomtfehen fpauSgebraudj üblichen ^ülfenfritebte,
fotoopl unter Pen Sropen tote in unfern gemäßigten ©egenPen oorftnPet.
3) St'efe mehlige Surgel bient Pen toiloen SlrtbuS in Per ©egenb,
too fte toaepft, als 33roP, opne äße 3«berettung. ©t'e oerraebrt fiep
opne ©epanblnng in Pen ©teppen PeS nörPltcpen Stmert'fa aßjäbriicp
oon fetbft.
4) St'efe SBroPtourgel toaepft am ©etoöbnlübfien auf einem troefenen
fanPtgen SBoPen, fo tote auf Per SantmerPe oom oberen 5D?ifftffippt.
5) Sa Ptefe Imlfenfrucpt in Pen ©teppen Per neuen Seit fo leicht
toäipfl, fo if eö »ort^eil^aft, fobalP fyranlretch mit t'brem ©amen be*
reicbert fein totrb, Paf man ©amenbeete auf Raiten, toitfeen gelber»
fte
8) 3n Per <£rote (guni} laffen Pie Silben, toelcpe einen Sbetl
für Pen Sinter aufbeben tootten, Piefe Surgeln troefnen, toogu es §in*
reicht, Pa fte toentg SegetationStoaffer enthalten, Paf man fte Per freien
Suft ober Pem ©onnenfepetn auSfeft, fte mögen nun oon ihrem niebrigen
Steile entbloft fein ober niept.
*j ©tehe aup f>cft VI. ©eite 256 Ptefer 3cttfö. ©•
BmtfÄe «arten» uab Wmntmeitnna. TT. «ant. ^
ic. anlegt, um Pte «amen ftip tnS UnenPltipe oermebren gu laffen.
6) Srocfenpett, fo toie ein lange PauernPer SRegen fcpaPen if
Sacpötpum im ©ommer PurtpauS ntipt.
7) (Kn heftiger groft (15 — 25 °j. Per in Pen ©egenben, too
toäcbft, im Sinter anpaltenb ift, fiört ihren SacpStpum tu Sßicptö.
*, sr ss s
IHllSti
lErSia3-; : ; :• :• : 31
^SS&SSS&’HS**
^«fammntftdlung einiger neuerer ©rfatyrunßen
über ton Wettl) unb ©ebraud), fo wie über
toe JJe^affenljeit, Wirkung unb JJrüfung
mehrerer im <|}anbel unrkummenber gurten
nun ©nana.
äSHäSsss
^§^ssäässssm
£«S=Ä
VÄSÄS
1) ber peruantfcpe,
2) ber afrifanifcpe bon Sfcpaboe,
3) ber *
4) ber bon ©albanpa,
5) ber patagonifcpe,
6) ber afrifanifcpe »out (Jap unb
7) ber ägpptifcpe.
©er peruanifcpe ift ber bor^üglicpfie. (Sr jetcpttet fiep bor ben an-
bertt ©orten burcp fernen Warfen ammoniafaltfcpen ©erucp unb ferne
bräunlt'cpgraue ^arbe auö. 3« ber9?egel ift er pulberförmig, unb bte
baxiu borfommenben klumpen ftnb let'cpt ju jerfleinern.
©er afrifanifcpe ©uano bon Sfcpöboe fie^t bem borgenannten in
feiner Sßirffamfeit am näcpften; feine garbe ift bmtfelbraun, fein ©e*
rucp f^wacp ammontafaltfcp unb fein ©epalt an SÖaffev jiemltcp bebeu;
tenb. 2lu3 tiefem ©runbe unb wegen feiner geringem 5Birffamfeit ift
berfelbe, opncracptet fetneS etwas bißigern ^reifes, bennocp mit erpebl i<p
geringerm SBortpetf anjuwenben, als ber peruanifcpe ©uanoj übrige*10
ift baS Säger auf ber Snfet Sfcpaboe boßig erfcpöpft, unb baS, *»<*$
tut f)anbel etwa nocp bortoramt, ftnb bie lebten 3?efle babon.
©er cptltfcpe ©uano ifl bebeutenb weniger wt'rffam, als ber le£t;
genannte j ber ©erucp tfi fcpwacp ammoniafalifcp, feine Färbung rotp*
gelb, feine ©eftalt pulberförmig.
©er ©uano bon ©albanpa, fowie ber patagonifcpe unb ber bont
§ap ber guten Hoffnung fommen in manm'^facpen SBarietäten in ben
f)anbel. 3Pr ©erucp berratp faurn eine ©pur bon Slmmoniaf, gleicpt
bielntepr bem bumpftgen unb ntobrigen einer lange bon allem Suftjutrttt
abgefcploffen gewefenen tponigen (Srbe. ©uano tiefer 2lrt fomrnt fajt
burtpgängtg in ber ©eftalt einer pfammengeflmnpten tponigen (Srbe
bon graubräuulicper Färbung bor. ©eine SSBtrffamfett t’fi ftetö eine
fepr geringe, bet einigen ©orten eine faum wahrnehmbare, lo ba§ feine
llnwenbung in ben metften Saßen mit fehr bebeutenbem Sßerluft ber-'
bunben ift.
©er ägpptifcpe ©uano, bon welchem nur geringe ÜUtantitäten naep
Sonbon gefommen ftnb, pat bem SSernepmen nach bort eine anbere tecp;
stifte Serwenbung gefunben, unb baper nur feiten, faft gar nicht bie
Slufmerffamfeit beS Sanbwirtps auf fiep gezogen.
©eit 9 Sapren berwenbe icp unanSgefe^t ©uano beim 2B*ej
fen« unb ©artenbau. Unter aßen in biefera langen 3eitraume ftattge-
pabten ^BitterungSberpättttiffen, fowte bet aßen Suchten, gewährte ber*
feite immer bortreffliche unb fepr topnenbe Erfolge, ©tetS be$og i<h
ben äepten peruamfepeu unb jwar auS ber bortheilhaftcfien tiö je£t be;
!annt geworbenen Sage. 9>tur einmal berwenbete icp nebenbei eine
duantität afrifanifepen, fanb aber wegen feiner bereits oben angege'
Unen (Stgenfcpaften weit weniger SSoripeil bon feiner «Berwenbung, als
wie bon ber beS peruanifepen.
25on ben übrigen ©orten gebrauchte üp nur einzelne (Sentncr ber-
fucpSweife nnb mit bößig unbefriebigenbem (Srfolge,
SBenn fepon ber peraanifepe ©uano nach uteinen (Srfaprungen bet
feiner Slnwenbung auf berfeptebene Sritcpte eine wefentltcpe kbweüpung
in feiner SBirffamfeit niept gezeigt pat, fo pabe i<p boep pinftcptlicp ber
389
feiner 2tuSnu$ung einen Unterf^ieb nach 2lrt ber ^rüc^te wahr*
neunten tonnen, welken er gugewenbet würbe. ©ie 2luSnu$ung
erfolgte nadj meinen ©rfabrungen
bei ben fogenannten Delfrücbten, fowte bei ben Kartoffeln j
biefen gunäcbft
beim SBetgen unb loggen 5
nach biefen
bei ber ©erfie, ben Siefen nnb ©rbfen,
nnb biefen folgenb
beim £afer.
Senn aber auch bie Sirffamfeit beS ©uano bei ber legtge*
nannten grndjt am ©ertngfien geigte, btieb ffe bo<b immer noch grofi
genug, tim ben bafür gemalten Kofienaufwanb reichlich gu oerguten.
Stach ji ber auSgegeichneten Strfung beS ©uano auf bie Körner*
früdjte unb bie Kartoffeln, tjabe ich noch feiner ebenfalls großen Sir*
fung auf ben Kopffobl, bie Stiibengewächfe unb ben ©raSwuchS ©rwäb*
nung gu t^un; jeboc^ barf ich nicht unerwähnt taffen, baff ber günftige
©rfolg ber ©uanobüngung »on ber 2trt ihrer Stmoenbnng gurn $f>eiJ
mit abhängig unb biefeS gang befonberS ber ^atl ifi, wenn man »on
ihr auf Siefen, überhaupt auf affen ©raSlänbereien Slnwenbung ma*
cpen will.
Säbrenb ber ©ebrauch beS ©uano als ©üngmittet bei bem Selb*
bau metfienS am »ortbeilbaftefien ftcb gegeigt b«t, wenn er wobtgeput
»ert auf ben Mer gefireut unb nur mit ber ©gge ober burth gang
feitbteS pflögen untergebracht wirb, b»t ftcb feine Mwenbung auf
SBiefen* ober ©raötanb, bann am »ortbeilbaftefien ftch gcjctgt, wenn er
in Saffer aufgelöfi, gleich wie 3a»<hc »ber bie Dberfla(|e auSgegoffen
würbe. ©in mir befreunbeter Sanbwirtb, £err@achfe, auf Klingenberg,
ber nun fchon feit einer längeren S^ei^c »on 3<*brc» ben ©uano in an*
gegebener Seife gur ©üngung auf feinen »on ber Statur nicht begün*
fiigten falt gelegenen Siefen mit auSgegetcbnetem ©rfolg anwenbet,
tbeilt mir barüber $olgenbeS mit: »IVa ©enftter ©uano in einem hol*
gernen ©efäfj mit einer entfprechenben SRenge »on SBaffer burd? mehrmaliges
unb forgfälttgeS Umrübren »offfiänbig aufgelöft unb bann fogteicb auf
baS ©ras forgfälttg unb cleichmäfjig auSgegoffen, geben eine »offfommen
genügenbe, ja reifliche ©üngung, für 1 fäcbf. Sicher =* 2V« magbeb.
SRorgen geringer Stefen ab. ©ine fiärfere SBerwenbung bürfte eher
nachteilig wirten, weil baburch ein »orgeitiges faulen beS im erjien
Sabre mit großer ©icbtbeit unb tteppigfeit b^an^acbfenben ©rafeS
»eranlaft werben würbe, ©agegen ifi es »ortbetlbaft, biefe ©üngung
in einer fürgeren Steibe »on 3<*brc» wieber|ott eintreten gu taffen, ©er
©rfolg einer folgen ©üngnng, ffe gefcpebe im £erbfi ober im Sntbjabr,
ifi fepr befriebigenb unb geigt fiep bis ins britte 3abr; im eierten 34«
erfi ftnbct eine bebeutenbe Abnahme berfelben fiatt."
ÜReine eigenen ©rfabrungen befiätigen biefe ^Beobachtungen meines
fjreunbeS »offfommen j in neuefier 3«t habe jeboeb mehrere fomparatioe
SSerfu^e über »erfebiebene SlnwenbungSwetfen beS ©uano auf Siefen
eingeleitet, um barüber gang inS Steine gu fommen unb werbe bereu
©rfolge fpäterbin wabrbeitstreu berieten.
35et bcr Anwenbung beg ©uano gu S¥ohl ober Kübengewä#fen hat
bag AugSreuen beffelben auf ben 2ltfer, be»or bie te$tegur#e »or bem
fJfTanjcn gegeben würbe, ben meinen Erfolg gehabt; ni#t weniger hat
aa# bag AugSreuen beg ©uano »or bem Dehäufeln btefer grü#te bag
3Ba#gthum berfelben auSerorbentli# beförbert.
Um nun auf bag ÜBerhältnifj über$uge$en, t'n welkem ber ©uano
feine Straft äufjert, fo haben meine fortgefefcten Beobachtungen bte be*
reitg früher »on mir funb gegebenen Erfahrungen betätigt, nach welcher,
bie ©efammtwirfung beg ©uano jn 100 angenommen, berfelbe
im 1. Sahre 60 Procent,
an bie Pflanjen abgiebt.
£infi#tli# feiner probuctrenben graft haben ebenfaflg meine fort
gefegten «Beobachtungen, bie aug ben frühem gezogenen Kefultate be*
flätigt, nach welchen ein Eentner beg bejlen ©uano bei jwccfentfpre#«»*
ber Anwenbung in feiner einjährigen «Birfung, welche, wie oben be>
merft, auf 60 Procent anjunehmen, im «Kittel 3 bregb. ober 6 berl.
©Reffet ^°B3en/ mithin bur# feine 3 3ahrc hi»augret#eni>e ©efammt*
wtrfung 10 berl. ©Reffet Koggen fammt ber entfpre#enben «Kenge
©toh probujirt hat- Slug biefem Erfahrunggfafce läft ft# unter 93e*
rüctftchtignng beg jebegmatigen Koggenpreifeg unb nach Abrechnung ber
Kulturlosen :c. ber je^eitige Ser# berechnen, welchen ber ©uano für
ben Sanbwir# ^at.
3# erlaube mir noch bag 25erbältntf anjubeuten, in welchen na#
bem «Borbemerften ber ©uano, hinft#tli# feiner Sirffamfeit jurn an v
roalif#en Jünger, unb jwar ingbefonbere ju bem beg Ktnboiehmifteg,
M t- 25on le|terera ftnb in befler Dualität na# meinen «Beobachtungen,
namentlich auf einem trocfnen, f#üttigen, magern Sehmboben t'n rauher
©ebirggtage, wie in ber ©egenb »on greiberg im fä#f. Ersgebirge 80
Eentner erforberli#, um 6 bregb. ober 12 berl. ©#effel Koggen $n
erjeugen. Senn nun, wie »orgeba#t, 1 Eentner ©uano mit feiner
©efammtwirfung 10 berl. ©#effel Koggen eneugt, fo ift feine Sim
fnng glet# ber »on 66% Eentner guten Kinboiehnüficg. Kennet man
$u bem preig 4V3 2#!** pro Eentner ©uano no# 8 ©gr. für An'
ghre unb ArbeitgloSen, big er auggejireut iS, mithin im ©anjen 4
*hlr. 18 ©gr. für 1 Eentner, fo fo^et ber Erfaft »on 20 Eentnern
ober ettteg gewöhnlichen guberg Kinboiehmt'Seg big auf ben Alfer 8**
¥a£[ml '^xeitei 1 U 4 Pfg. gür biefen Preig wirb
1"^Cr tCr kSe"$neten Art nur unter feltenen unb h*#
gnnStgen Serhaltmffen big auf bag gelb ju bringen fein. Ka# bie fen
auf mehrjährige Erfahrung gegrünbeten Angaben bürfte ft# am lei#*
teSe« unb ft#erften bere#nen laffen, in Wel#en gäüen »on ber Am
obe?ni#tbC @Uan° ®,“ÄmäW not$ ^r#eit ju erwarten »fl,
__ 9!ftutc & eioe ^erwenbunggwetfe ni#t unerwähnt taffen ja
burfen, bie in umfängli#er Seife bei ben bäuerlt#en «Berthen ber Um;
gegenb »on greiberg im ©ebrau# ifl @ie bauen nämii# mit £ülfe
beg ©uano ©ommerDelfaat iu weit umfängli#erer Seife, alg bieg
früher ber galt war. Da nun biefe gru#t nur einer fehr furjen 3et*
tc» WationakSohlftanb
wirthfehaft auf bie WationakDefonomie
aufymUrt geeignet tfi.
SÖBte befannt, ift e« für bie 9tationat;Defonomie unb ben Wattonal*
Soljipanb non großer Sichtigfeit, bap bte 2anbttnrtt)f$aft oon ber
i^rent betriebe unterworfenen ©obenfläche bte fMft mögliche «ßrobufticm
tn lofjnenbfier Seife ergtele.
Senn nun ftfjon bie SanbWtrthfchaft in neuerer 3^tt int SCHgetttei^
nen auperorbentlidje ftortfehritte burch gefieigerte 3nteßigeng in ihrem
betriebe gemalt hat, fo wiffen wir bo| recht wohl, wie e« t'hr biöfjer
not^ nicht gelingen fonnte, 3uteßigeng unb Kapital, btefe beiben %ah
toren aller umfangreichen unb tofmenben ®ewerb«tf>ätigfeit in einer fo
mnfaffenben Seife in S^atigfeit ja fe£en, bap man fagen fönnte, t$r
gortfehreiten „habe fte ber ©oßfommenheit nahe gebraut ober fte flehe
ftpon mit anbern 3wetgen ber gewerblichen ^pafigfett, namentlich mit
betten ber £e<h»ft, auf gleicher (Stufe ber 2lu«bilbung, wie e« boch gunt
Soht be« ©angen höchff wünfehenöwerth wäre.
JS läpt ftch jeboch auö bem nur gebauten Umfianbe fetne«weg«
ber Sorwurf mangelnber 3nteKigeng «» betriebe ber Sanbwirthfch«P
Jerletten, fonbern e« grünbet fuf> berfelbe barauf, bap eö bi« jept ber
Sanbwtrthfjhaft eben fo wenig gelungen ift, au« eigener Kraft überaß
etne hinlängliche Wenge oon Düngung gur ©rgengung ber hofften unb
lohnenbPen ^robuftion gu erzielen, al« e« ber Siffenfchaft unb bereu
Koryphäen gelang, biefelbe ber 2anbwirthf<haft tn annehmbarer Seife
»ott aupen guguführen.
Sir wiffen e« ja nur gu gut, welche ©efchränfung geitper noch
unb 3»tettigeng burch btefen Umftanb unb
bnreh !
i bemfelben heroorgehenbe.
ter* unb SSerlauföfruchtbau gu erletben hatte. Sir ftnb e« un« wohl
tn ber Wehrgahl bewupt, wie wir fo manche, auf eine höhere 3nteßi*
geng begrünbete 3bee um bepwtßen nicht gur 2lu«führung bringen fonnten,
wetl burch feinen tapital^nfwanb bie £erbetf<haff ung be« erforbertichen
$paugenWahrung«poffe« gu bewirfen war.
<S« fann un« tn ^olge beffen nicht entgehen, bap, fo lange wir
betm betriebe ber Sanbwirthf^aft an bie gefthaltung be« gebauten ©er--
haltntffe« gwifchen gutterbau unb 33erfauf«fruchibau gebunben ftnb, unb
fo lange wir ba« Wag ber angubauenben grüßte nach ber bereichernbett
Straft ber Süngerraaffe bemeffen müffen, welche wir in ber Sirthf^f*
gn ergengen im Stanbe ftnb, wir auch nicht btejem'ge Wenge- ber loh-'
ueubften grüchte ergtelen fönnen, bte ber »oben gn ergeugen oermag,
lÖTOen ^ ^an*eimö^un3^<>ff »n genügenber Wenge guführen
3t» ©uano ip aber ber Sanbwirthfchaft ba« «Wittel gegeben, 3«*
teßtgeng unb Kapital auf bie lei^tefie Seife in einem folcben Umfange
gur «Serwenbung gu bringen, wie bie« bie (Srgielung ber tw<hP mögliche»
penge ber bhnenbßen ^robufte, alfo bte höchfie ©enu^ang ber W*
hanbenen ©obenflache, erforbert.
o w ^eTl9i ^c.@tufe gewerblicher «Boßfommenheit baher bte
«anbwtrthf^aft burch «me aßgemeine ©enufcung btefe« «Wittel« gehoben
wbrben burfte, tn«befonbere burch ben wichtigen Umfianb, bap in ber
394
gu beurtheilenbe Äörper hflt. Sie Erfahrung tff gwar bte tseftc unb
guoerläfffgffe Sehrmetffertn, letber aber nicht btc wohlfetlffe. lann
nicht fehlen, baff ber praltiffhe Sanbwtrth ftc^ btc gritnblichffe Belehrung
über ben SBcrth gweter ©uanoforten offne alle Grinmengung »on Sfjemte
felbff oerfeffaffen lann, wenn er et« ^5aar gleiche gelber glcicffraäfftg
bamit büngt, unb ben Ertrag beiber gelber mit etnanber oerglei<fft. Grr
wirb bann na<ff ©cffeffeln unb ©effoefen, ober nach Scalern unb @ro*
feffen genau angeben lönnen, tote oiel ber gute ©uano mehr als ber
fcfflecffte probucirt hat. Snnerltcff benlt er aber botff wettetet bet ft$,
fobalb er ben groffen Raufen oon Körnern, ber t'hnt guter ©uano braute,
mit bem lletnen, bureff fc^Iec^ten ©uano erhaltenen, oergletcfft: es wäre
bir boeff lieber, wenn baS Heine Häufchen fo groff toäre, tote jener.
9tun, folcffe Jritbffnntge ©ebanfen fann ihm bte £hentie erfparen, benn
btefe oerntag thm ffets baS SrfahrungSergebntff, toenn auch nicht gerabe
«a<h einem beffimmten «Maffe, fo bod> trn SiHgemeinen genau genug
oorffergufagen.
2)er ©uano tfl toegen feines Met’cffthumS an leichtlöslichen, fftef*
ffoffffaltigen ©toffen, namentlich an Slmtnoniaffaljen, tooran er alle be*
kannten natürlichen ober fünfflicffen Sungmtttel toet’t übertrifft, ein fo
auf erorbentltcffes IräftigeS Sungmittel unb tnSbefonbere etn fo unoer*
gletchlicheS* ©tärlungSmittel für ffhwäiffltihe, oerlommene ober auSge?
winterte Saaten, baff feine Stnwenbung gewiff mit jebem 3«ffre W
Wetter auöbretten wirb. Saga »ff fein $ reis, obwohl er «Manchem feffr
hoch feffetnen mag, boeff fein unoerffältniffntäffiger, wenn man ih« nach
bem 33erffältniff feiner büngenben Seffanbtheile mit anbern Sungmitteln
OOrgleicfft. Sieff gilt aber nur oon bem guten, ächten ©uano. 3»
neuerer 3ett lomnten jeboeff ©uanoforten oon folcher Unfchulb unb £arm*
Xoffgleit, ober, richtiger gu fagen, «JiicfftSwürbtglett auf ben «Marlt, unb
gerabe je|t häufiger als früher, baff ich mich gebrungen fühle, ben 2anb*
wirthen noch einmal gugurufen, ober, bannt es auch f«r *>ie Schwerhö-
rigen oerneffmlich werbe, gujufeffreien: Ser nicht ©efaffr laufen will,
fein ©elb gum genfer fftnauSguwerfen, ber laufe ©uano nur aus einer
als gang juoerläfftg befannten Duelle ober nach oorgängiger cffenufiher
Prüfung, bte ber «anbwirtff, wenn er Suff hat, nach ber naeffffeffe»*
angegebenen Anleitung leicht felbff oornehmen lann. hinter bem in
3eitungen unb SBocffenblättern ruhmrebt'g angepriefenen „acht peruoiant*
feffen « auSgegeichneten „ercellenten" ©uano oon fogenannter fJr ima*
Dualität ffefft oft genug eine ©orte, bte faurn 1 bis Vk 5t^aXer per
Zentner wertf iff, unb boch mit 3'/<t bis 4 Sffaler oerlauft wirb. SB er
folcffe ©orten lauft, ber gewinnt gwar beim Sintauf einige ©reffen,
tu» SSergletch gu bem greife beS oorgüglteffen ©uano, oon bem ber Zent-
ner je$t gegen 4 V* Sffaler loffet, aber er oerliert bafür auf ber an-'
bern ©eite etn paar Scaler am Zentner, wenn er ben Siingerwertff
betber ©orten mit etnanber Oergletcfft. 3a, er oerliert noch weit mehr,
benn er lommt nothwenbigerweife um ben gangen «Mehrertrag, ben er
oon bem betreffenben ©runbffücfe bei Slnwenbnng oon oorgüglicffem
©uano hätte ergielen lonnen. 3^ h«be guweilen ben SluSfpruch gehört,
et! ©uano iff ©uano. Sarin liegt gerabe fo otel 2Bah4ett, als wenn
man fagt: Sein iff Sein, ober Sabal iff Sabal. Sie SSerfchiebenh«1'
welche unter ben tm §anbel oorlommenben ©uanoforten ffattfinbet, iff
in ber £hat burc^auS nü$t geringer, al$ bte, welt^e gwtfthen ©rüne=
berger 2Betn nnb 3o|>anntötierger, jwtf#en ^Berliner ©tangentabaf «nb
«BarinaSfanafter befielt, ©te SSa^ett biefeä 2?ergleidjeS f>at ftc^ mir
burc^ bte »telen ©uanoforten, (bte mir in fester 3£it lieber jur Unters
fu^ung übergeben würben, »on feuern fo lebhaft anfgebrnngen, baft i$
ntd)t unterlaßen fann, einige fol^e Slnalpfen al$ ^Belege für baö oben
©efagte anjngeben.
Sc jtanbt^eile
©uano
A.
1 i
~
B.
r
c.
in 100 feilen.
1®
•
I. Verhalten beim SBerbrennen.
a) Sßafer
9,6
23,0
11,8
9,5
4,5
b) 25erbrennltdjeob. flüchtige, fh’cfs
10,2
^5,5
6,8
fioffhaltige Stoffe
59,1
9,0
c) Unoerbrennltc^t Stofe (3tfd>e).
31,3
66,9
79,4
75.0
89,0
©nuttna . . -
100,0
100,1
100,2
100,0
100,3
II. 23efkttbt$etle ber Slf^e.
a) SSBaffer löslich : taltfalje. .
2,9
©pur.
—
SRatronfalje . .
0,5
12,2
3,6
3,5
1,2
©pps
2,0
5,4
3,0
2,3
b) 3n©aljfänre löslich: tytöyfym*
faure (Srben (tnodjenerbe) . .
26,0
9,5
50,2
60,0
62,2
5:^onerbe
©pur.
3,0
(Sifenorpb
©pur.
Spur.
* '
0,8
c) Unlöslich : tiefeierbe, ©anb.
72,2
©teine tc
1,9
2,5
8,8
6,5
©nntnta . . .
31,3
66,9
79,3
75,6
89,0
III. Verhalten gegen hrifjeS SBaffer.
©urdfj ^etf eS 2Baffer würben »on
100 feilen ©uano anfgelöff (auös
fchltefltch fceS oben angegebenen 2Baf-
fergei>altö)
42,4
16,C
1 10,2
11,5
4,8
IV. ©titfffoff geaalt . . .
12,5C
1,1C
) 0,7i
1,6C
0,40
V. Ungefährer äßerth biefer ©uas
noforten per 3^»tner bte A p
1
46 fg.
1 10 fg.
4 Scaler angenommen . . .
jl20 ffi
41 fg
. 39 fg.
Ä KS{,
BÄSsses-sra*
©uanofcßicßte ablagert , hat btefc eine weiße garbe unb ßeißt ©uano
blauco; biefer gilt al« ber beße unb wirb oon ben Peruanern, bte ißn
befonber« fcßäfjen, nocß einmal fo treuer bejaht, al« ber braune. Ste
bebentenb bte 5D?cnge non drfrementen iß, bie etn einziger ©ceoogel
3« liefern oerrnag, ergiebt ßcß barau«, baß ein foldßer, (Sala), ben
man reichlich mit gifcßen fütterte, 7—10 Hotß (Srfrenrente lieferte. Steß
würbe in einem gaßre beiläufig l Zentner betragen. <5« iß erwtefen,
baß in Peru fcßon ju ben 3«te» ber gncaö mit ©uano gebüngt würbe,
©egenwärtig bitngen bie Peruaner oorjugöwetfe nur 9flatö unb Sar?
tofeln bannt. 5D?an gräbt bort einige Socßen, nacßbem bie ©aat ja
treiben ängefangen hat, ring« um bie Sßurjeln eine fletne $ößlung,
füllt btefe mit ©uano au unb becft eine ©(hießt Srbe barüber; nach
12 — 15 Sagen wirb bann baö ganje gelb unter Safer gefegt unb
btefe« einige ©tunben barüber fielen gelaffen. Sie Strfung baoon
tritt unglaublich rafcß ein; wenige Sage reifen ßin, um bte ©aat auf
bie hoppelte ©röße ju bringen.
9San finbet jwar auch auf manchen anbern amertfanifcßen gnfeln,
3. 95. an ber Süße oon <£ßtlt, Patagonien tc* ©uano-Sager, allein
.biefe ftnb nirgenbö fo ausgezeichnet, wie auf ben peruanifcßen gnfel*
gruppen, ©roß tß auch bie bauernb gleichmäßige 93efcßafenhett biefe«
©uano, oon ber ich mich burch mehrfache Sieberholung ber chemif<hen
2Utalpfe mit Proben oon biefem ©uano, bie ich su oerfcßiebenen Seiten
erhielt, überzeugt ßabe, fte tß um fo überrafchenber, je wechfelnber bte
übrigen, fehleren ©uanoforten in ißrer SBefc^affen^eit ftnb. 93ei le^
tern fönnen fletne Proben oon einer unb berfelben ©orte oft feßr oer*
feßiebene 3iefultate geben, ba bie ©letcßförmigfett ber 9Kafe fehlt unb
bie großen Stumpen oft eine ganz anbere 3ufammenfe£ung haben, al«
bie fletnen SBrocfen, unb btefe wteber eine anbere al« bie puloerigen
Sßetle; ganj abgefeßen baoon, baß zugleich frembarttge ©tofe, al«:
gebern, |>aut, Steine, @al3flumpen tc. barin »orfommen, bie fiel bet
einer fleinen Probe nur fcßwtertg genau unb gleichmäßig auf bte übrige
Sftafe oertßeilen laffen.
«. ©cblcdfiter, obgleich äefoter ©uano.
Sin ©uatto fann ooflfommen ä«ht, aber habet bo«h recht herjlich
fehlest fein, wte bie« bte ßt'er nnter B. raitgetheilten Unterfucßungen
Zeigen. Sie« fann auch gar nicht Sunber nehmen. üftan laffe hoch
einmal einen Süngerßanfen nur einige gaßre im greten liegen, fo baß
©onne, 2)?onb unb Sterne ißn befeßetnen, bte 2uft ißn burcßjießen,
ober Oiegen ißn au«wafdjen fann; wa« wtrb am <£nbe oon ihm übrig
bletben? genau bt’efelben 95eßanbtßeile, bie wir al« bie ßauptfäcßlicbßen
in bem fcßlecßten ©uano, auf ben oiefleteßt ßunbert unb taufenb gaßre
lang Samte Stnb unb Saffer eingewirft haben, antreffen. St'efe ftnb :
erbig=raineralifche ©toffe, weleße in Safer meßt ober bocß nur äußerß
feßwer außöelicß ßnb (baßer ber zwei? bt« bretmal größere Stfcßenge?
ßaltj), mit einem oft überau« fleinen Oieß non .animalifeber Materie,
bie noeß fließt fo ganglich oerfault iß, baß fte ebenfall« ßätie oerfn^"
tigt ober au«gewafcßen werben fönneu (baßer ber 4? bt« 6mal gerinn
rSs&B’KSSrSSgS
SSSSSSHS
399
forten, ben guten wie ben fiptetpten, immer meifj ober grauweiß ift.
^ür ben $aff, bajj biefeS äept englifepe ’ sj5robuft ben ©etfatt ber beut;
fdjen Sanbirirtpe ftnben fottte, fe$e icp ba$ Stejept per, toonaip fie e$
ftep felbft bereiten fönnen. SRintm : engltfcpen ©anb, Sh'eS, Seprn 85 bt'3
90^jfbv befprenge fte mit Setmoaffer anb pubere fte mit 10 bis 15 ^fb.
peruotaniftpem ober ftatt beffen mit 40— 50|Jfb. patagoniftpem ©uano
ein; naip bem Strotfnen paefe man bie 9ttaffe fauber in gaffer ober
©äefe ein unb fcpretbe in ben ftraiptbrief: „üfteuefte ©enbung »on
äeptem, unoerfälfcptem 9taturaI*@uano ; ^3rimaj0ualität! Nonplusultra!
9to<p nie bagetoefen! ©pottbittig! 2Ber’S niipt glaubt, ber probtre!«*)
(@<pluf} folgt im nätpflen Riefte )
*) 3« mehreren engliftpen (Sartenjoumatcn, namentlich
icle wirb oon Sielen Oer bem Slnfauf bes naebgemaepte _
tefe 5tatpabmung meiÜenS nur aus reinem 2e$m befielt, ©urep bief
'u- air c:;
ngenebme SBcife bei Hmoenbung biefeS naebgemaepten ©üngerS
Ile?
JMtte ^UiefMung J»tr ©ortfnbttu-©efell|d)«ft
»0» Vorgebirge ber fl«te» $off»«»g oft eine Haffe Varietät »o» bem
^^“reife'Ättrauben1! ein »efuttaf »elfe« £err (Sarfon jLff
«HitfÄcSserr
SÄS'Ä«.“"« ÄSTETE
403
Heber i>ie Jlbleitung t>ee Waffers am
JUflanKntapfen.
Die aßgemetnen ©efe$e, welche bte Drganifation ber ®ewäcf>fe re?
gultren, ftnb gleich bet ben Jansen int freien Sanbe, tute bet benen,
wel<$e tn Swpfe fnltiotrt werben. Daß ben ^Pfan$enwttcf)ß beförbernbe
^rinct'b »ft nie oeränberi, weber bet ben ^fanjen, bte einer fünfUtdjen
23ef)anblung unterworfen ftnb, ober bet folgen bte fo ju fagen eine
nte^r natürliche Sage entnehmen. (£ß »fl ba$er unbebtngt erforberltch,
baf bte ^Jfanjen in köpfen tn aßen .£auptfac$en eben fo beljanbelt
werben müften, alß btejentgen tnt freien 33oben, befonberß aber in
Sejug auf 2lb$ug beß Safferß. £t’nftd>tlt$ ber Stnwenbung etneß 2lb?
jugeß beß Safferß für ^orritutturijtif^e 3»e(fe, ftnb bereitß grofe SSor«
teerte erjtelt worben, eben fo bet ber $fan$en? unb SBIumenjuc^t. Die
2Jorrt($tung $nm 2tbjug beß SGSafferß tn einem Stopfe mttf mit oßßiger
Ueberlegung außgefü^rt werben, wenn ber grofte 9tu§en erhielt werben
foß. Die Defftunig int Stopfe barf nicht mit einem ftadj aufKtegenben
©gerben bebetft werben, inbem baß Safer bann nicht würbe abfftefjen
fönnen, fonbem man lege ein Ijoleß @$erbenfü<f über bt'e Deffnung,
bann eine Sage jerfc^Iagener ecftger ©gerben oon köpfen, Siegel,
Uttauerfet'nen :c., welche Sage ft<h na$ ber &röfje beß Dopfeß, 1— 2”
^o^, rietet, lieber btefe Sage fommt eine anbere befehenb auß leh?
miger Siefen? ober £>et beerbe, ober auch SKooß, bamit bte @rbe nicht
burdj baß Safer jwifchen bte ©djerbenftücfe gefpült wirb. @ß ifi nun
woljl befannt, baf ©tüefe oon Sftauerfteinen oermöge ihrer poröfen
genfdjaft, gleich einem ©^wamm auf ben 21.30t (©ttcffof), fo Wtrffara
für bte Sprung ber ^fangen, wtrfen. ©olc^e ©ubfangen werben tn
ber 2:^at burih ihre pbpftft^e Strfung nnb burdjthre ^emif^e CEigen-
f^aften ein wirtlicher Dünger für bte ^fangen; bte (Erbe bleibt lodler,
baß Safer fiefjt fc^neß ab nnb ber 2Bad)ßtf>um berfJfanjen wirb be?
förbert. gern gerfofene S?no$en fnb bet wet^^olstgen ^fangen mit
grofjem 2Sort|»etl angewenbet worben, inbem eine Sage baoon über bte
@$erbenlage gebraut worben tf.
27’
404
aas einem ^reiben am ^Äejicn nmn
19. ©Ktnber 1849 nn Cf). «Jttorreiu
2?on
^crrtt «Uuguft ©ftieöbrccftt,
Selgifcben reifenben 3taturforf$er.
@S werben halb 10 3a^re fern, baß ty rni# in «Kejico aufbalte,
wobin tef) im 3«hrc 1837 gum erffen «Kaie fant nnb baS i«b bis 1839
nu't ben Herren Stuben unb gnnef bereifte.
3« Anfang beS 3«breS 1840 farn tdj allein wt'eber bortbin, nm
auf’S neue, unb gwar fe^r forgfältig biefeS fööne große Sanb gu bnr^
formen, weites ft cf) oont 16. hiß gunt 38. Srettegrabe erftretft unb in
ber Sänge, tn ber Kicbtnng oon @ttbi@übofi nach Korb>Korbweji nab*
an 610 gewöhnliche betten einnimmt, wäbrenb ferne grüßte S3reite,
oon Offen nad> SBeffen, 364 «Keilen beträgt.
'Die S3egetation, welche nach bem Slttna unb bent feßr abwecbfelw
ben Oerrain flarl oartirt, festen mtr unerftßöpffttß, nnb ich nabnt mir
baber »or, Europa mit einer großen Slnja^I neuer ober wenig befannter
^fangen gu bereitem.
Stein Sanb febien mir mehr «Sortierte gu gewähren. Oer 25ofcen,
welker ft<b unb oom«KeereSfpiegel bis an bt’e ©rengen beS ewigen
<5^neeS erbebt, muß natürlicher SBeife eine große SBerf^t'ebcn^cit te-
benber SBefen ergengen, unb eS ftnb nur wenige Sänber fo fettfam auS*
geffattet wie bieS. «Kerico liegt gwif^en gwei oerfebtebenen Kegionen,
beren SSegetationen abwecbfelnb oereinigt ober auf eine unermeßliche
StuSbebnung gerffreut ftnb; unb wie nach einer eigentbnmlicben Saune
bebi unb fenft bte Katar jebe biefer aSegetattonen in ihren bezüglichen
Kegionen, beren ©rengen • unoeränberltcb ftnb, unb nähert fte bann brüSfe
einanber, um fte alle oßne Orbnnng in einen wahren oegetäbilifcben
©ocialtSmuS unter etnanber gu werfen unb- fo auSnabmSweife ben a&
gemeinen @efe§en, na«b welken fty bte aSertbeilun« ber ganten auf
ber Oberfläche ber @rbe richtet, ein Oementi gu geben.
3!ttf btefe SSeife ficht man fyex bte ©attung ber ©ehe, fonfi
wobnerin ber falten Kegionen, t'bte ©ewobnbeiten änbern, nnb in bie
gemäßigten Kegtonen bcrabßetgen, um t'bren beilfaraen ©chatten ben
SKelajtomaceen, jßromeliaceen, Ör^tbeen, ©eSneraceen nnb ben Halmen
406
»ergeffeit worben waren, unb man bemnach febr fc$a§bare Hngaben für
t$re Kultur entbehrte. Oncidium gallopavinum, Stanhopea inodora
unb tigrina, unb Porphyrocoma lanceolata, welche auS «Braftlien ftam=
men unb oon Stuben 1843 eingefchicft fein fallen; ferner Odonto-Ios-
sum membranaceum, Trichopilia tortilis, Gesnera zebrina, Aechiuea,
Habrothamaus insignis unb oiele anbere Slrten gehren hierher: fte
ftnb oon nur gefammelt unb beimgefanbt worben. Sinben war gn
btefer Seit n tty mehr in Sraftlten; er war mit mir gufammen tm %
iöo7 aus btefem Sanbe geforamen.
. 3# fe$te meine (Scpebitionen fo ränge fort, bis ber blutige Kapern
feteg unb bte Politiken Serbältniffe mir bte mm$v nnmogltcb machte.
Sie Strafen würben nämlich gänglicb ungangbar, unb in gwei blutige»
Hampfeu, beut einen gegen bte Snbianer, bem anbern gegen ©nerißeraS
(patenhrte SRäuberbanben), war icf na$e baran, ein £>pfer meiner uw
flugen Serwegenbeit gu werben. 3n bem erflen Kampfe blieb i<b für
tobt auf bem ftfafce liegen, in bem anberen »erbanfte ich meine »et*
tung nur meinem falten Stute unb meinem «JRutbe. 3* war ganglid?
beraubt worben; ?5ferb, Wlaultyiev, Sagage, SlßeS war mir entrtjfen,
wabrenb ich mich mit acht Sanbiten berumfcblug, welche mir ben Saffo
(langes, mit einem laufenben Knoten enbenbcn ©trief) über;uwerfen
^59r/nb anbere fchrieen: laft uns biefen oerftucbten Slntcrifaner
tobtfiptefen (eS war gur Seit beS Krieges mit ben «Bereinigten @taa-'
tenj. ©tefer »uf gab mir bte «Butb eines «Bezweifelten, ©cbon
waren bte Karabiner auf meine Srufl gerichtet, t<h jiürge, ben Säbel
in ber £anb, aufs neue auf meine ©egner, als mein Sebtente plb^litb
fcbrte: »<£r tfi grangofe." ©iefeS «Bort wirfte wie ein Slt$ unb wfc
ftgte tbre «Bilbheit; aßetn balb barauf gelang eS t'bnen, mtr oon bitten
einen Saffo überuwerfen, fo baf i$ gänglitb in ihrer Gewalt war.
3$ >»urbe gängig entfteibet, gefnebdt unb an einen «Baum gebunben.
pieta Stut lief aus einer großen Sunbe, bte oon einem Sangenfh'cbe
bcrrubrte. «Wein ©teuer war in bemfelben Sufhtnbe an einen anberen
Saum gebunben worben, worauf fuh bte »äuber mit ihrem »aube burcb ■
baS ©eftlee eines gefcblängelten «RaoinS wegbegaben.
©ret ©tauben nacb,biefem Sorfaß fam ein «maulefeltreiber, ber
ein fortgelaufenes $ferb fu^te unb in ber (Sbcne berumirrte, an unS
ooruber. ($r banb uns los, unb trofc traferer ungeheuren Schwäch«
febrten wir auf ber ©teße nach ßfiejico gurücf, oon wo wir über 50
peilen entfernt waren. 2Bir mußten ben «Beg gu guf unb ohne Klei'
ber aurutflegen unb waren genötigt, nufere «Richtung burch bte «Bätber
unb über bte Serge am §uf e bes SulfanS oon fSopocatepetl gu nehmen,
weil wir auf ber großen ©träfe leicht einem gweiten Ueberfafie begeg-
£ “5 • bcm Se^ett hätten begabten müffen.
Snbltch nach, einem «SRarfche oon bret nnb einem halben ©aae gwifc&e«
wüettn»r \Trf^Ö>^Clfen unermefltchen in benen
m,lf ®tltcr trocfener @räfer unb genährt
25«!? 8 * Tortillas («Brob aus gefofenem ÜRatS unb SSaffer),
Sf S^fcr Begeben, gelangten wir in einem 3»*
5a I - f Il^Cr @^wäche gnr ©tabt
£* ben ®ecn ^S Plateaus oon «Btejico, welche
bte gange «Rächt bmburch fahren um am anbern borgen in «Wejt'co an^
40T
julangen, fttf jur Stbfa^rt aitfcft'cfen. 2)a t$ bie Ueberfaljrt nidjt »or=
aus f>e§a^ten fowtte, fo machte eS mir fefr »tele @t$»iertgfetten einen
Wa$ in bem gafrjeuge $u ermatten, bis f«$ enbli<$ ber ßapitain baju
Überreben lief, ©o harmlos btefe Ueberfaf rt inbef fc^etnt, fat fte tfre
groften ©efafren. Senn man benfe f«$ bie Slrtfe Stoaf im meinen,
auf melier bunt burc^etnanber ^Jaffagt'ere, ©eflügel, £orn»telj, ©eraüfe
:c. eingefäifft »erben, din jur 33enu$ung ber ^affagtere bienenber
geuerferb f>at fcfjon oftmals grofe UnglütfSfätte »eranlaft. Sluferbem
fallen feit einigen Saljren bie ^luft--^ traten btefe harten an.
@ egen» artig fabe tdj mity in ber Umgegenb »on SDSeftco nteber;
gelaufen unb befdjäftige micf) mit £orttfultur uub 33otamf.
Slnmerfung »on 6$. SDtorren. £err ©peSbretft, ber ein
geborener SSrüffeler tft, fat uns angejetgt, baft er im Februar 1850
feine ©rfurftonen »ieber beginnen »ürbe. ©ein fttan tft, »on bem
3ftfmuS »on Stefuantepec bis natf Galtfornien bie grofte ®ette ber
©orbttteren nnb ifre SluSläufer gegen beibe Dceane ju bur<$»anbern,
«nb eS fe$t biefer mutige Staturforfdjer je|t »a$rf4>einltc& auf’S Steue
fein Seben aufs Spiel, um bie fportifnltur mit intereffanten ^ftanjen
ju bereitem, in weiten ber Säte, meiner bas 9Rartprbuc^ ber SBiffen'
ftfaft uifyt fennt, nichts als ein ©tetfenpferb eines für bie ©acfe din;
genommenen erbltcft, einen ©egenftanb, weiten er fünftens für geeig-
net fält, einen SlugenbltcE bie Singen ober bie Stafe ju beföäftigen.
33or ben SBunbern ber Statur ruft man auS: »ie tjübfcf; »ie ftfön!
aber man fragt uitft: »ie »iel Sftenftfenblut fat biefe^ftanje gefoftet?
— unb eS tft ber @adje »ürbtg unb geregt, bem fJublt'fum »on 3«t
ju jjeit Briefe, »ie ber »orftefenbe, »or bie Singen ju führen.
„Puto itaque nil superflui vobis accidere, si nomen %
meraoriaque vestra celebris reddatur per ea, quae sedulo, i
s peregistis (Linn.
CSSerL Slttg. ©artenj. Sto. 28.)
408
Jlngabi? Uerfafymts , funkeln in einem
jMtranme von 6 Rannten 3«r pint\)e 311
bringen.
ftnb, »erbt'enen unftreitig unter unfern Sieblingen, ben ©lumen,
einen ber erften $la§e. 3«h wibmete ihnen be^alb fton frühe meine
gange Slufmerffamteir, unb hübe eg burch angemeffene (Sittwirfung auf
ben $5rogejj ber ©efruchtung unb burch möglichste ©eförberung be$
©kcböthnntg berfelben baht’n gebraut, bafj ich bie ©tumengattung in
einer «Kannigfaltigfett, ©cbönheit unb ©röfe (bte ntetflen ^aben ben
Umfang eineg grojen £b<*lerg) ber Formen beft§e, bte «Ricbtg gu wün*
feben übrig läft. 3m freien ©runbe ftnb fte unter ben erften ©tonten,
ergö^en b ag 2tuge mit herrlichem, unbenblicb »erfchiebenem garben^
f — i beinahe bag gange 34r bei größerer 2fo*
fptel. 3m Sopfe fann i
ga^t Sutifel ergtelen.
3?acb bt'efen wenigen ©emerfungen über ben 5Bertb biefer ©lumen=
gattung, unb über bte üRöglicpfett, ben toteren auf’s £öcbfie gu flei*
gern, erlaube ich mtr nur gur ©efebreibung beg non mir bet Kultur
btefer ©tunte eingehattenen ©erfahrend übergugeben.
3<b fae nämlich bte Slurifetn Snbe Februar ober Anfang« 3Rärg,
nachbem ich ben ©amen 2 big 3 Sage in SSaffer eingeweicht fatc, i«
stopfe ober Sh'ftcben in fotgenber SBeife. 2luf ben ©oben beg Sopfeg
ober Stehens bringe ich 3»erfi «ne gotlhohe ©runbtage oon ÄiefcK
S5a&, ober Duargflemen, fülle fofort ben übrigen «Raum mit Srbe
(beren ©ubftang weiter unten angegeben wirb,) unb gebe berfetben eine
möglich jt glatte Dberfläche, worauf ber ©amen gefäet wirb ; ich brüefe
benfetben nun ein wenig auf bie@rbe, begtejje fte mittelfl eineg ©cbwam*
me§, unb bringe ipn atöbalb in einen lauwarmen womöglich einfenftri* ,
gen grühbeetlafien. Sie fo behanbelten Söpfe ftelfe ich nun möglich t*
nahe an’3 genfter inbem bnreh nngehinberten (Sinflaf beg Sichteg b«g
©ebeihen bauptfacbltcb bebingt wirb, unb grabe fte in eine Sage ©äge*
fpahwe »ber Sofcb ein, perbtnbere 14 Sage lang ben 3utritt ber äufem
Stift mtb_bie ©tnwirfung ber ©onnenftraplen burch möglichfie ©ef«b«i*
L • Kafteng wirb i * ^
5 3Boch«n nach
fang.
✓ «»geführten ©ebingung^n bte Fermentation rafch oör fuh gehen
Setmung na# 12 big 14 Sagen erfolgen. <5twa 4 big 52Bod
410
Heber bie JHenntjung fcer ©orfbrüdje jur
©artenkultur.
411
bie SBitterung trogen war, wuepfen tote ^ffangen, befonber« bie fiopl*
gewäcpfe Äoplrabi unb Sonnen, wte in einem SJtiftbeete; fotootb aber
ber Stegen einige 3«* anpiflt, fingen bte ^ßffangen an gu fränfeln nnb
icp fap, baff tep gu wenig Ableitungsgräben gemaept patte, einen gepler,
ben icp wieber fo »t'el gu beffern fuepte, als eS bt'e Umffänbe erlaubten.
2>a, »o tep ben 33oben troefen genug braute, erholten fttp bte ^flangen
halb wieber; ba, wo aber baö äBaffer fielen biteb, gingen bie fJftangen
gu ©runbe. £ro$ mannen geplerö, ben icp gemalt patte, patte icp .
bie greube, folgenbe« fepöne SÄefuItat gu ergtelen. Kappu« bi« gn 17
^5fb., ©aooten im SSerpältniff wopl fo fcpön unb ferner; Koptrabi auf
ber Srbe bi« gu 13 $fb. ferner, wie fte pier noep Stiemanb gefepen
batte 3 23lumenfopl wie gegeiepnet; Stunfeln febr befriebigenb ; Stäben
bis gn 5 fjfb. ©trauep; unb ©tangenbopnen ptngen re£pt »oK, unb
wuepfen fepr üppig. 2>er ©onttnerfamen tief niepts gu wünfepen übrig.
3wiebel, SJreitlaucp, ©urfen unb Kürbiffe wollten ntept gebeiben. £>er
©alat wueps feb^t 5 ©etterie etwa« beffer. £)te Kartoffeln würben
gwar btcE genug, man Eonnte fte aber wegen beö fiarfen SorfgefepmaeES
nicht effen. 3m grupjapr f ölten fte genteffbar fein, was icp aber niept
»erfuept pabe. SSßie man benn uberpaupt niept atlwiffenb tfi unb immer
noep lernen muff, fo Iteff iep mir benn auep SDtancpeS gur 23eleprung
bienen, unb entfepioff miep, naepbem icp mit bem erften Stefultate, in
SBaprpett gefagt, überrafept worben war, im folgenben Sapre bte Sßer-
fuepe fortgufe|en. ©obalb bte ©tücfe im £erbffe alle leer waren, lieff
i< p ben gröffern SEpetl »or bem prüfte tpetlS auf ben ©tt'tp graben,
tpeilS mit einer Jpacfe auf gurepen gtepen unb lief baSfentge, was icp
»or bem SÖStnter fertig bringen Eonnte, bem groffe auSgefcfjt liegen 5
mit bem Uebrtgen feffte icp bte Arbeit glei# tm grüpfapr »oran unb
lief eS ebenfall« mit bem ©paten umgraben. SDtt't bem grüpjabte 1849
begannen wtr auep wieber bte SSerfucpe. 3« ber pieftgen ©egenb tff
eS bet nieten fleinen AderSleuten © itte, um im grupjapr noep einige«
©rünfntter auf brn StubffueEen gu paben, bem Stübfamen einigen StapS--
famen betgumifepen. 2?on btefen Stapsfamenpffangen fuepte icp mtr eine
SJtenge gu »erfepaffen unb pflangte btefe oermittelff beS KoplpinneS tn
ben frt'fcp umgegrabenen £orfbruep bapin, wo im »origen gapreKappnS
geffanben patte. Sin anbere« ©tücf, wa« ebenfaßo frifcp umgegraben
würbe, befäete icp mit ©ommerrap«; ebenfo pffanjte icp gegen Snbe
5D7ar§ 1000 ©tüd! äBinterfappu«, Spoupatn ober ©piäfopl, unb ©ct=
»oten, womit tep no^ feine SSerfucpe angeffellt patte. @0 wie nun bte
3<tP««grit weiter peranrüefte, fo fepritt icp auep wieber »oran mit ber
^ffanjung ber ©ommergewätpfe, befepränfte jebo^ bte Kappu«pffanjung,
ben guten Slbfa^ befur^tenb, auf etwa 15,000 ©tädE unb beffetlte ben
übrigen Siaunt mit Stuben, ©ommerfamen, ©tangenbopneu, ©trauepbop^
nen, toplrabi unb Stunfeln, furg, itp wäplte mepr SSiepfutter unb ©e-
wäcpfe, bie ft cp längere 3rit aufbewapren laffen. 2)a« tm lebten 3aPrc
erhielte Stefultat pat ba« erffe Stefultat noep äbertroffen, wa« au# »tel
baburep gefommen fein mag, baf? icp für beffere ^ffangen forgte; ba#
tep mepr bie gepörige 3eit gum fJffangeu bcoba#tete nnb baff icp mepr
auf Xroefentegung be« 35oben« IBebacpt genommen refp. mepr älPIeiturtgs-
graben patte matpen laffen. gär bte baburep entffanbene gröffere SJtupe
Patte icp aber au# bte greube, baff im Allgemeinen alle« beffer war.
413
IVa — 2 Stützen »on et'nanber außgräbt nnb ben au« biefe» (graben ge=
wonnenen Sorf auf bie Rabatten wirft, unb auf btefe SBetfc fünfUiche
$fe$ö$ungen ju erzielen fu#t. Stuf bie Gewinnung »on Sorfafche mu£
man befonberß mit bebaut fei»; btefe« gefc^ie^t leitet babnrth, wen»
man entweber bte »orhanbenen SRafen, Sffloo« «. f. w. »erbrennt, ober
eine» tyeil be« au« ©räben außgeworfenen Sorf« nahe am (Staben
jiemlich h°$ auffegt. ©obalb e« im f$rühjaht 8 Sage troefen ift, läfjt
ft<h biefer Sorf, wenn man benfelben ein ober jwei 2RaI umfegt, letzter
»erbrennen. 3m »origen 3«h™ Ratten wir f>ter eine Jt’emlt'^ anhaltenbe
Srocfenhett, fo baf-id? »ermittelfl ©trohfacleln ganje «Rabatten an’«
©rennen braute, unb auf btefe SEBeife eine jtemlt^e 9>?affe Slfche ge*
wann. Sa, wo bie Slfche ju bief lag, lief i<| bie 2lfdje fammeln, um
fte $u anberen 3»ecfen ju gebrauchen. SEBa« ba« ©egen ber ^flaujen
anbetrifft, fo lief? i$ alte Kappuß, ©aooien, S^oupatn^ unb ©luraen-
loMpflanien mit ber ©rabföaufel fegen. Siner machte einen f^rägeu
©tieg mit ber ©Raufet in bte <5rbe unb bog ben ©ttch etwa« auf,
ein sweiter Änabe ftreute eine £anb »oll 2lfche in ben ©tid), unb etn
britter Knabe legte eine ^ftanje in’« Soch, worauf berjentge, ber ben
©pateu führte, bie @rbe mit bem $u£ fefl um bte ^flanjen trat. Kohl-
rabi unb SRunfeln würben mit Kohlpinne gefegt. Sie übrigen ©ewächfe
wie im ©arten. Unter ben »erftgtebenen ©orten Kappuß, al«: SERel«-
ba^er, ©raunfehweiger, Senepper unb Süffelborfer, seichnete fi$ ber
Segtere babnreh au«, baf? er am wenigften ber ^äulntf außgefegt war.
3) er «Ptelßbather würbe ungewöhnlich btef, aber nicht fefl. Sie Slnfaufer *
haben ft$ fncratt mehr °ket weniger getäufcht. Sa« ^»häufen ber
©tbe mit ben Kappußpflanjen ift gut, aber nicht ju hoch ; ein ju h«M
ginhäufen »erurfacht leicht gäulntff, baher fei man giertet »orftchtig.
2)afj man ba« ®ra« »erhtnbern muß, »erfleht ft<h »on fetbjl, fonfl wirb
baß faulen um fo mehr beförbert. Sa, wo man ben Kappuß nur jum
©mrnachen »erfaufen lann, ba pflanje man nicht ju frühe; ber Kappuß
wirb fonfl, ba berfelbe imSGBuchfe nicht geflört wirb, ju früh retf. Sa,
wo er aber $u jeber 3eit $um «Warlte gebraut unb »erlauft werben
lann, ba fange man f«hon mit SEBinterpfJanjen an nnb fege bie Wan*
jung, fobalb nur ©ommerpflanjen ju h«ben ftnb, »oran. Sa bte (erb*
SDRotte unb ÜRanlwürfe ben Kappuß gerne aufwühlen, fo barf man nicht
»ergeffen, bie ^flanjen juweilen nachjufehen, um bie loögewühlten 15flan-
je» wteber fefljutreten ; gesteht biefe« nicht, bann ftnb bie «pflanjen
»erloren. Ctbenfo fehe man beim ©egen »orher alle ^flanjen nach, ob
ft<h nicht Knollen an ben SBurjeln ber Kappußpflaujen »orftnben; ftnb
bereu »orhanben, bann müffen biefe Knollen forgfältig abgefchnttten
werben, weil fonfl ber Knollen juntmmt unb bte fangen burcf ©ärmer
ganj »erborben werben unb leine Köpfe geben. 3« ben ©egenben,
für Kappuß Slbfag genug tft, läftt ft<| nt^t leicht eine j
"" ‘ an Srtragßfahigleit
: ' ::a;t
2 Shit, berechnet, immer no^ einen Ertrag »on 80 2h*t. br0
abwerfen. S« tonnen aber jwifchen biefe» ^flanjen eben fo »teleRop
rabi erjielt werben, worauf ich befonber« aufmerffam mache be« grojjen
Klagen« wegen al« ©emüfe, nnb int SBinter al« ©tehfutter, wobunh
Äf.W 'S "
S^i^Sß^JS^q f
415
21 « s } u ij
aus bem frotoköüc nber bi* im Mrafcttrflifdjen bötani-
fd)*n ©arten 3 um plüljen gebrauten unb bafelbfl 00m |j*rrn
f)r0f*JJbr Dr* £*I)mann bejlimmten flftanjm.
416
@5 gehört bt'efe neue 2lrt mit ju ben otefen Slrten btefer ©at*
tung, bereit Ahmten ft cf) burd) eine tjübfäe golbgefbe gurbe auäj eignen.
3$ «30g bt'efe ^Pffanje oor 3« et 3«^en aus ©amen, bett ber tyteftge
botanifdje ©arten unter ber 33ejei$nung Anigosauthus Manglesii er
haften Ijatte. Sie ^ffanje tft ftaubtg, iljre 35latter erretten eine Sänge
öon 1 — 2', ebenfo ber 33Iütfjenfcf)aft, an beffen @pt’§e ftd) tut 3«li
eine SWenge 23fumen wä$renb einer langen 3eit entwickeln. 5ßet ben
ntetfhn Wirten ber ©attnng Sisyrinehium äfften unb fdjftefjen ftd^ bte
SBIunten jn etner befh'mmten £age$$eit, mehrere Strten blühen beS ÜÄor
genö, anbere beS «Mittags ober nur bt$ SDfittag. Ste gegenwärtige
2lrt öffnet i$re 33lumen fafi regelmäßig jwiföen 2 nnb 3 U$r 9tat|*
mittags unb fangen btefelben bereits fdjon wieber na$ 5 Ußr an, ft$
3« fd)ttef?en, fo baf? jebe etnjefne SBIunte nur einmal unb febr furje
3ett bläf>t.
Dte Kultur btefer ^flanje tft etne einfache, ©te gebetet in einer
gewöhnlichen, nahrhaften Saub* unb 9tafenerbe fehr gut. SSä^renb be$
©ommerS fe$t utan bte Stöpfe ins §rete auf ein 33eet, währenb be$
Stnterö jeboch oerlangt bte ^flanje einen hellen unb trocfnen ©tanb*
ort tn einent Äalthaufe oon 5—8 0 91. <£r$ält bte $5ffanje einen feudj*
ten©tanbort, fo werben bte 33lätter berfelben leicht fdjwarj ober braun,
wobnr^) bte ^flanje ein unanfe$nlic£es 2lnSfehen befomntt. Sie 33er
ntetjrung gefleht burth Streifung beS SurjelftocfeS, inbem biefe fixt
m$t leicht ©amen aajitfefcen fc^etnt.
<5. £>—o.
417
fJ*m*rhvni{jen
über fdjott töer feiUn blfiljenbe Jlflatyen,
wel^e tot
botantfcficn ©arten jn Hamburg
wäbrenb be$ SKonatS Stuguft 1850 Hörten.
SSorn 9icbacte»ir.
a, 2Sartn&an$.
* Achimenes albida Hortul. SDtcfe fefr $ü*f<$e 2lrt? erhielt ich »on
meinem *$reunbe £ertn non fßarS$ewtcs aus ©uatemala unb
$war unter ber ^Bezeichnung A. Jaureguia oon melier fte je?
boeb ^tnlönglt^ öerföteben, aber . gleich empfe^Ienb ift. 2>er
^abttus btefer ^Jflanje ifi mehr gebrungen unb bie SBlätter getanen
fief bureb eine faft ftlbermeife SRücffette aus. 2)ie Blumen
haben bt'e@r$fe ber331umen ber Achimenes longiflora unb finb
»on einer fet>r ^etf m'oletten aber brtttanten Färbung. 25a
bie meinen 2tdjtmenen bunfelblaue, rotf ober molette Slumen
buben, fo bilbet biefe mit ihren betten Blumen einen bübf^en
(Sontraft.
* „ Jaureguia Warsz. SDbgletc^ febon mebrfa<b erwähnt, fann
»<h nicht umhin biefe 2lrt nochmals als eine febr ftbbne jn
empfehlen, ba btefelbe bereits feit mehreren Soeben fyet in
Stutbe ftebt. 2)ie 33Iumen ftnb gröfet als bie aller befannieti
Wirten, rein weif, »on einigen bettmoletten 2lbern burtbsogen.
* Amaryllis reticulata Herit. ß argyroneura. (Sine 2lrt,
»eiche ber hieftge ©arten in biefem grnhiahre aus 9?io erhielt.
2)ie jart rofa, negabrig gezeichneten Blumen ^etebnen biefe
2lrt nicht allein öort^ett^aft aus, fonbern auch no# bie 331dr;
ter, welche in ber 2flitte bureb einen rein weifen SängSfreifen
gezeichnet ftnb.
SUimerf. Sie mit einem * bejeitfineicn finb hier abgebbar.
‘~&3S55S3g1£*
Caphea \g oea A. DC. segnet ft# bur# ein lange* anb re«#lt#e*
■fS£¥i£4l
Setoäbrt. ' Isf* '
lobata Hook« 2ln# btefe 3trt empfiehlt ft* bur*ti
419
* Pachyphytum bracteosom Lk. Kl. £ 0— o. <£me ber bübföeflen
fucculenten ^flanjen nu't bunfelbraunen Blumen, tote nu't ben
blänlt'tb weiften 33lättern bübfib contrafh'ren. ©t'e wirb tote Cras-
sula unb bergleitben ©attungen im talt^aufe futtioirt.
Salvia pentstemoides Kth. £ Bche. 2Bt'e ber «Käme eS fcbon bejet^--
net, bat btefe 2trt beim erflen Slnblitf im £abttuS eine große
2lebnlt^!ett nu't einem spentjiemon ; fte erreicht eine £bbe »on
3- 4' nnb bat b«bf$e bunfelpurpurfarbene SBIunten. 211S eine
3t'erpftan$e tfi fte jebocb wenig ju empfehlen.
Sctttellaria macrantha Fisch, eignet ft# gan$ »orjüglt'tb Jur freien
üanbpfianje, fte blü^t fe^r lett^t unb ret'cbli$, unb börfte unter
letzter SBebecfung fe^r gut auSbalten. ®te33Iunten ftnb betr*
lieb blau.
Tacsouia mollissima Humb. Bonpl. (£ine ^flanje, bte öor jtoet fahren
tn einem ftaltbaufe tu ben (Jrbboben gepflanzt tourbe »ucbS
fo üppig, bafj fte forttoäbrenb jurücfgefd>nttten »erben ntu fjte,
toenn fte nicht ben ganzen Staunt beS ganzen Kaufes für ft<b
etnnebnten foHte, ohne baf fte jebocb blühen wollte. $n biefetn
^rübiabre tourbe bte ^ftanje mit t'bren 3toetgen aus bent
genfer auf« £>acb be$ £aufe$ geleitet unb fo jeher SBitte-
rang unb ber ©oune auSgefefct; tn golge beffen bat fte
reichlich knospen angefe$t unb fleht nun tn fcbönfier »fötbe.
tfi eine febr ja entpfeblenbe, ftar! toacbfenbe ©cblingpffanje
fürs Saltbaus ober fürs freie Sanb wäbrenb beS ©ontnterS.
Zauschneria californica Presl. blübt hier in bt'efent 3ab« jum Srfien^
male, fowobl tn Stopfen «iS int freten Sanbe unb fann mit
Sfetbt als etne fcbön blübcnbe f5ftouje empfohlen »erben.
420
Jüultur non Liiium lancifoliuni.
Von George ^reemait,
Obergärtner tm botanifc&en ©arten jit Chelfca.
Sen ftd> täglich mehrenben freunben btefer herrlichen ^Jflanje
glauben »ir bnreh Sftt’ttheilung btefer ^aihmetfungen eines anerfannten
§5raftifer3 einen »efentlidjen ©efaßen ju tf>un, um fo mehr, ba eine
fpfiematifche tutturmetbobe hierüber eigentlich »o<h ntd^t tn Umlauf ge-
braut »orben ifi. £err greeman fagt:
Ser 9)?onat Februar ift bie geeignete Seit für bte Vorbereitungen
jn ber Kultur ber oerfchiebenen Varietäten oon L. lancifolium als
»ähren 3ierpffan5en in Söffen unb jur 2luSfchmücfitng ber Äatt^änfer
unb gonferoatorien. Siefe 2trt oon Sitten ifl entfliehen bie befie für
Sopffultur, titelt nur in Betragt ihres 2ButbfeS «nb SBo^Igerut^S, fon-
bern aa<h befhalb, toeit fte fo fpät in ben ©ommer hinein blitzt. 3hre
Äultur tjt überbteS feine fdjmterige unb au<h für Silettanten eine fe^r
ianfbare. #at man nun reine, gefunbe, fräfitige 3 »nebeln gar £anb,
fo lege man fte tn Söpfe mit fotgenber Srbmift^ung :
3 Steife gut oerrottete £etbeerbe,
1 S^etl gute lehmige 3tafenerbe, nebfi einer guten Portion
»eifen ©anbeS (biefetf ifl baju unffreittg ber befie.)
28tfl man eine »abrhaft prunfenbe SStrfung heroorbrt'ngen, fo lege
man je 3»et btS brei 3»iebeln tn einen Sopf, »orin halb fedjS bis
acht ©tengel ein tyxxUfyi ©angeö hüben »erben, »enn man baju
mebraugtge 3»tebeln »orftt^ttg auögemählt h«t* Söpfe oon 13 " im
Sur^raefer eignen ft<b ooßfommen für Beherbergung oon bret 3»*^
bettt. SaS ©pftem ber einmaligen ^jfanjung tfi für biefe Sitten ba$
befie, baher bringe man bie 3»tebeln fogleich in folthe Sopfc, »orin
fte blühen faßen, unb forge habet nur für einen guten 2Bafferab*ag.
3u btefem 3»fatfe bringe man auf bie 2% -3" hohe Sage Pon3‘egel;
broefen noch eine Sage Sorf? ober £eibeerbe:Bro<fett; hierüber fuße
man ben £opf fo, baff 3 " hoch freier 9tanb oben bleibe, fiefle bie
3»tebeln barauf uub bebeefe fte nun 1 " hoth mit <£rbe. sJ?acb btefem
©inpftttnjen gebe man ben köpfen fein SSaffer, fonbern . fieffe fte in
einen fühle» Mafien, ober auf bie ©teßage im IfatthauS, jebenfaflS mit
ber 5»rfar3e/ bajj fte triebt oon 'hoher flehenbeu ^fbauäen betropft »er=
ben fonneu.
421
©obatb 1 >ie Vegetation ffch bei ihnen geigt, neunte man ffe atö
bent Raltfiaufe unb bringe ffe in einen Mafien, »o man ihnen bei jeher
(Gelegenheit mögltihff otel Suft gulommen taffe, bannt fie ffch gut U'
ffoden unb faxten. 3n tiefer erffen geriete beö SSachöthumO ert^eitc
man ihnen reichliche 23eȊfferung, banach aber lajfe man fte geraume
3eit ohne SBafer flehen, t'nbem ein häuffgeö Vegteffen fenteömegS »oh U
thuenb auf fte etnwtrft. Vetm f)eran»atbfen hübe man ein »aepfameg
3luge barauf, baff fte nicht oon ber VlattlauS überwältigt »erben, »ogu
bie ^ftanje eine groffe Neigung gu $aUn ftheint, baher nehme man
jebe einzelne ^flange, an ber fot^e garfftge 2öütheriche ffch geigen, fo*
gleich aus bem Mafien hrrauö an bie freie Suft, befprenge fte tüchtig
mit Tabad$»affer, inbem man bie ©priffe über ben mittelften fpaupt;
trieb halt/ bamit baö Tabadö»affer bie Vafte aß er jungen Blätter
treffe, »o bie 3nfefteu ftth aut liebffen anftebeln. 3^ei ©tunben nach
biefer Stur befprenge man fte »t'eber tüchtig mit reinem äBaffcr, bamit
ber gange ©tod oon ber Tabadöbrülje oöfftg freigemaf^en »erbe.
23 ei etntgermaffeu günfftger Sffiitterung beginnt gu <5nbe ÜÄärg ober
Anfang« 2lpril bie Vegetation mit größerer Straft, ©obalb biefe ein#
getreten, erhetfdjen auth bte fJffanjen ein reichlicheres Vegteffen unb an
jebem ffhönen borgen ein freunbltcheS Vefprengen, habet aber auth
einen mögltchff retten GEtnffuff oon frtffher Suft. ©tehen fte tu einem
Raffen, fo taffe man ffe tn biefer 3*it nicht auf ber btanfen Grrbe flehen,
fonbern fliehe etn 3«0«tffüd unter ben Topf, bamit bie
Suft auth oon unten in ben Topf etnwirfen fonne. treten
Ȋhreub beffen unfreunbtithe Sage ober gar Sftorboffmtnbe ein, fo
muff ber Raffen geffhloffen »erben, ©egen bas ßnbe SJlat erforbem
ffe eine gute Vetopfung, b. h* man palte pötgeme Nahmen bereit oon
ber SRunbuug beö obern TopfranbeS, ffette ffe auf biefen, unb fülle ffe
fo hoch mit obiger ©rbmtfcputtg, baff bie gange Vafte beö ©tammeö
baburep bebedt »erbe. Stefe 2luffüttungSerbe muff jebodj feiner fein
unb meffr ©anb enthalten- 2) er ©tamm totrb neue Snrgetn in biefer
<5rbe treiben unb baburep fiep eine »efentltcpe ©tärfung oerfepaffen.
Sie fffangen müffen gu ber ge»ünf(hten gorrn gegogen, unb fattö
ber Raffen niiht Tiefe genug hat, in ba$ RattpauS gebracht »erben.
£ter bringe man ffe ja möglich ft nape an baö ®la$, »eit ffe fonff fept
leicht fpinbetn, »ogu ffe ohnehin Steigung haben. 2(n jebem günfftgen
borgen befprenge man ffe, folcpe ©epauerbäber tpun tpneu gar »opt
©obatb bie ^ffangen mit ihren SJBurgetn ben Stopf erfüllen, »a$ ge;
»ähnlich im 3uni ber galt tff, fo begieffe man regetmäffig mit 3iaff*
SBaffer (Soot-water), »oburep ffe eine fräfitge grüne Sarbe befommen.
Siefeö SRuffSBaffer bereitet man, inbem man 3 fJedS (= % ©cheffei) 9iuff
mit 18®aßonen (bie ©aßone gu 8 f5inten ober 376 f5artfet Subifgott)
SSaffer übergtefft, folcheS tüchtig umrüprt, bte eö oben am ©efäffe
©thaum anfe^t, wona^ eö gum ©ebraueff gut tff. 2J?it btefem 33e^
gieffen faffre man fort, bte bie Vtüthen ffdh getgen. ©obalb bte Rnoö*
pen erf^einen, bringe man bte fjflangen an einen »armem ©tanbort,
tn ba^ SBarmhanö, »o ffe gu ihrer oo Um Snttotdelucg bei fyöfymx
Temperatur reiflich begoffen unb befprengt fein »ollen, ©ebrau^t
man biefe SSeränberung her ©teffuug int warmem 9taum nur bet ein*
422
gelnen fangen unb ftaXi bte übrige» int Stühten guritcf, fo fann mau
eine lange golgeret'he »on blühenben fangen erzielen.*)
©obalb eine ^füanje abgeblüht hat, neunte man fte au« bem £au«
nnb fteße fte im greieu in bte »otXe ©onue, bamtt fte gut auöretfe.
treten antjaitenbe Siegen ein, fo lege man folgte ©opfe um, 'damit bie
3miebeln gehör g trocfnen fönnen, 3« liefern 3»c^e gebe man j»*
gleich ftafenwetfe weniger SBaffer, bi« man enbltth gar niept mef>r be*
giefjt. Sinn befeitige man bie ©tengel nnb bewahre bie ©öpfe mit ben
3wtebeln an trgenb einem trodenen Drte tm freien (aber bocp wohl
gegen grofl gefchüfct?) bis jur näthften 33erpfiangttttg«jett auf.
3m folgenbe» gebruar nehme man bie 3wwiebeln au« ben Stopfen,
bemalte bie bejien nnb »oßfotnmenfien gur ©opfcultur nnb lege bie
übrigen in« greie, in ein eigne« bagu bereitete« Seet. ©er Soben
biefe« Seeteö ntuf wenigen« 18" tief unb fe$r fanbig fein. Stele
biefer 3®iebeln ftnb fepon nach einem 3 ahre fiarf genug gur Serpflaw
jung in ein Seet im 3tergarten, $ur Stütze unb btlben pter au«neh*
menb retgenbe ©ruppen. ©er Soben gu einem folgen Seet rnujj jeboch
gut bereitet unb mit einem SBafferabgug »ergehen fein j bie« erregt
man einfach, inbem man obige Srbmtfdjung bagu »erwenbet unb mit
einer gtemlidjen SDienge »on Storf , 3ie3e*brocfen, ©ererben :c. »erntengt.
©ie 3mtebetn muffen in jebem 3«hre au«gepoben werben, bamtt
man aße Stnfä^e befetttgen fönne. Slber man »erpflange fte auch fahr*
lieh wteber tu foldhe Seete, bi« fte bie ©röfe unb $raft jum Slühen
in ©öpfen erreicht haben.
befolgt man biefe Sorfchriften genau, fo wirb man nach SSerflir^
»on bret 3ahren Bibeln genug gu Segflanguug »on bret Seelen für
bie »erfchtebeneu Dualitäten haben unb ftet« mit topfreifett Bwtebeln
hinlänglich »erfehen fein, ©ie befte Serpffangnng«geit ift ber gebruar
ober bte erfte f)älfte be« ÜRärg, unb gef^e^ert muf fte jebenfaß«, be=
»or bie 3toiebeln ein 3«^tt »on Segetatton geben, Sei ber 2lnorb*
nung eine« Seet« für gemifchte ©orten raume man ben ftärfften 3^e;
beln ber Sarietäten speciosum unb punctatum bie Slitte ein, gunaepft
um biefelben bringe matt bte gröfsten 3wiebeln »ott ber Sarietät album,
bantt Wteber einen Strang »on geringeren speciosum unb punctatum,
unb enblidj ju äufjerft bte fletnern 3wtebeln »on album, welche Sarte?
tat ohnehin ben wenigfi triftigen unb polten SBucp« pat.
(5lflgem. ©püring. ©arteng. 9to. 28.)
etwa« beftiae ©ünauna tm SScr*
) ©tefe« gtu^SBafer erfepemt w
W ber großen Quantität 3tu§ ji
etben engt^en^Haaöe fid uni
©nfmittel etwa« aeltnber eimui
■rnmmanne SBafer. Itebcrbau
tepten, »teüettpt I ‘Jtöfel Stuf auf t
1 ,juCg«pSCt
423
Uotijcn über empfl)lenatt>ertl)e flflattjeu,
bie SWitte Slugufi in
einigen hatten bei ^tuttbtirg
in Stütze fianben.
(5me rei#|altige 2teöwa|t f#ön blü|enber ^fianjen bitten in fafk
jebet 3a|redseit aßen ‘Pftenjenfreunben bie @ewä#d|äufer bed £errn
Senator 3enif#, ebenfo bte ber fetten 3« med 33ooi| u.Söfne
in glottbecf.
(Sine grofie 3ierbe gewahren bte |errli#fien unb wa|r|aft f#ö»
gezogenen gu#ften, bte leibet lange ni#t nte|r genug in ben ^rtoak
gärten fultteirt werben; aber au# nur fo, wie man fte in beu ©e*
wä#d|äufern bet erften ^ftensenfamntlungen bet Hamburg ftnbet, ftnb
fte eine Sterbe, wofelbfi man fte t|eild in $ pramtbenform, tbetld ald
niebrige, buf#ig gejogene Sremplare fte|t unb wo im ledern gaße ge;
wö|nlt# bte 3wetge gefäßtg lang |erab|ängen.
Unter otelen anberen @ewä#fen jei#nete ft# tu ben 2Bara#äufern
bed £ertn Senator gentf # eine Dichorisandra ovata and; bte
£ö|e btefer fJftenje betrug mit ber Slut|enridpe gegen fünf guft, oon
benen IVa' aßetn auf bte ret# mit ben fünften blauen Sternen be*
festen Slüt|enrtspe fomnten. Aristoloehia galeata oerbreitete einen
unangenehmen 3)uft bur# i|re merfwürbigen unb ungemein gtoften
Stenten. Phavbitis Learii 30g ft# bur# ein ganjed £aud unter ben
genftern entlang nnb prangte mit punberten bon Blumen. Sine fe|r
f#öne Begonia unter bem tarnen B. ignea fiel mir ald ganj neu auf,
fte 3et#net ft# bur# fe|r |nbf#e Stattform, wte au# bar# t|re rofa*
farbenen, großen Sternen, beren fetalen am 9?anbe fein gefranst ftnb,
»ort|eiI|aft aud. 3m Sonferoatorium ftanb in einem Kübel etn Liliuin
lancifolium album mit ni#t weniger old 18 Slütpenfiengeltt nnb mit
gegen 120 Sternen, Wel#ed einen tmpofanten Steblttf gewährte. %ue
bie älteren, befannteren Sierpflanjen, wel#e f#on ofterd erwähnt ftnb,
unb ft# in fo |errlt# fultiotrten (Sremplaren in btefem ©arten befnben,
überge|enb, mögen |icr no# einige £)r#ibeen erwähnt werben,
intereffanten nnb f#önen Slüt|enformen entfaltet hatten. Den
chrysanthum prangte mit bret Slüt|enfiengete, glei# f#ön
formosum; Angraeeam disticham ei» ftarfed Örentplftr t
allein, melche ed enthält, fonbern auch burch einige hübfche Vlattpflangen
nnb Vaumfarrn. Von ben Drcptbeen befanben ft cp mehrere in Vlüthe,
ald: Odontoglosvsum grande, Oncidium Harrissonianum, Zygopetalum
inaxillare fe^r üppig, Brassia caudata, Lycaste plana nnb Barringto-
niae, Calanthe veratrifolia, mehrere Stanhopea-SIrten, Acropera eon-
color; Oncidium Papilio, Sobralia decolor fe§r fcpön, Pleurothallis tri-
angularis nnb racemiflora, Cycnoches Loddigesii purpureum, Dendro-
bium chrysanlhum, Epidendrum fuscatum u. a. nt. ferner fianb f)itx
mt'eber tn Vlöthe bte ^errltdje Vriesea speciosa, mte eine 9D?enge 0r*
chibeen Änodpen zeigten nnb fämmtliche fJftanjen int befkn ©ebenen
begriffen ftnb. S. 0 — o..
ttm bie 0iunbf<hau burd> bie Hamburger ©arten noch mehr 3»
»erooßfiänbigen, nnb im allgemeinen eine Ueberftcpt ber Setzungen ber*
felben bieten gu fönnen, bürfte ed mopl eben fo intereffant ald am
^5la$e fein, auch bedjungen ^orticultnrifHf^en S t ablif fementd
bed £errn Dr. 9t. SKettler im ©chlofigarten gu SSanbdbecf Sr*
mäfmung gu tpmt. £ro$ bed furgen Vefiehend btefed Stahlt ff ernentd
mirb man burcp Steitppaltigleit ber Sammlung, namentlich in ber ga*
nttlie ber 0r<f>ibeen, angenehm überrafcpt, unb ftnb ed t^eild fdjöne
gefnnbe »oßblühenbe Sremplare, tpeild unb »orgüglich aber eine V?affe
Neuheiten, bie bie 2lufmerffamfeit bed ©efmperd in Hnfpruch nehmen.
0urth ben aufauf ber reith^nltigen Degener’f^en Soßection tm »origen
3apre um ein Vebeutenbed »erjlärft, erhielt £r. SDtettter’d ©amm*
lung auch in btefem Sah1“6/ fomohl burcp birecten Import, old auch
befnnberd aud ben £anb eidgärten »nn Sobbiged unb Stuben einen
anfehnlichen 3umachd, »ob ftnb ed namentlich pracptnoße unb fehlend*
werthe Neuheiten, bte aud bem lefcteren ©arten angefauft mürben.
fDtan mirb am befien barüber urteilen fonnen, menn mir nachftehenb
bie in Vlüthe fiehenbenben ©achen unb ebenfo bte intereffanten 9lett*
heuten namentlich anführen.
Von Ör^ibeen ftanben gur 3«t in Vlüthe:
Acropera tn 5 Varietäten mit gegen 20—30 Vluthenridpen,
Cattleya vestalis, Cirrhaea mit 13 Vlüthenftengeln; Calanthe veratii-
folia, Cyclosia maculata var. concolor mit 2 fehr flarfen Vinnen*
fchaften ; Epidendrun crassifolium, lancifolium, cochleatum, pallidiflorum,
etgenthümltch burch feine großen fonberbar gefärbten Vlumen ; ferner
eine neue ©pecied aud Vraftlten mit einer flarfen mohl über 100 gelbe
Vlumen tragenben Vlüthenridpe , unb Epid. virgatum unb vUellinum
in Änodpeu; Leptotes bieolor ; Masdevallia fenestrata, Maxillaria cro-
cea unb inarginata; Miltonia spectübilis unb Clowesiana mit Ihtodpen;
Huntleya violacea ; Oncidium ornithorrbynebum ; Pleurothallis Grobfi tt.
teres; Trichopilia tortilis; etc.
Von SBarmhaudpffangen :
Mussaenda macrophylla, eine fräftige gefunbe fJflange mit grofen
reigenben Vracteen; Schubertia graveolenes reich blühenb, mit einem ©e*
ruch mie Socodratl«h; Rondeletia speciosa; Cyrtoeeras reflexum, Cie-
imxt ft$t f*3n: »»». alka, roaxima superba «.
SSTff
Ortfortjen t*6tanbe ftnb. ^
|äS|Hää||'-«S
«ycuiHeton
428
oor Stegen unb ge festen
Drte sunt fchnetlen SlbtrocEnen auf.
©tnb bie Trauben ooflforanten ab*
getrocEnet, fo »erben fte gut in ir*
bene fcöpfe ober Giften oerpacEt
unb an einem troefenen Orte auf?
bewahrt. Stall in bte Sauge gu
thun, iffc nicht ratbfam, »eil bte
barm eingetau^ten Trauben leicht
i ne anbere SJtethobe befielt bar*
in, baf man bte Sieben aller ihrer
SBIätter beraubt unb baranf bte
oößt'g reifen Strauben an bem Stiele
etn S-D?al ^emrabre^t, woburch be*
»irft wirb, baf fein ©oft mehr
auö ber Siebe eintreten fann. Sluf
btefe Seife troünen bte Strauben
oötttg aus unb fönnen fehr lange
aufbewafrt werben. Dtefe SJtethobe
eignet ftd) oorgüglt<h für folcbe
Drauben, welche eine fehr garte
£aut haben unb baher bei bem er*
fleren Verfahren leicht berften. Senn
bte Strauben 8 — 14 Dage an ber
Siebe ber ©onne auSgefefü waren,
fo oeränbern fte bte ^arbe, unb
man fann fte nun abnehmen unb
an jebem beliebigen troefenen Drte
aufhängen, ohne gu beforgen, baf
irgenb ein Verberbnt’f ft<b baran
geigen »erbe.
Sttan befolgt auch wohl eine brüte
5Dietf>obe, welche oiel febnetter gum
Stele fuhrt. Die gur Slufbewah*
rung beflimmten Trauben werben
auf geflogenen £urben, wie gum
Dbftbörren, üt einen mäftg gewarnt*
ten Vacfofen getrocEnet. Des SJfor*
genS werben fie tn recht guten, fü*
fenSHofi eingetan^t unb bann gum
iSbtroeftten ber ©onne auSgefe^t.
Sieberbolt man baS Sintaucben in
ben 3Jioft mehrmals, fo wirb bie
Dualität auferorbentlttb oerbeffert.
Stach gegebener Strocfnung werben
folcbe tn wobloerfcbloffenen ©efäfen
oerwabrt. Singelne Singer laffen
auch wohl bie Trauben acht bis
gehn Stage austroefnen, tauchen fie
alöbann in füfjen gelobten SJtoft
unb nach bem Slbtrocfnen in bte
oben betriebene Sauge, worin et*
waS ©afran ftcb beftnbet. Daburcf
gewinnen bie Trauben feftr an Sohl*
gefdjntaä unb ffarbe, unb es Eon*
nen auch folcbe bagu oerwenbet
werben, welche eine febr garte -fjaut
beftben. 3“®etlen werben auch gur
Vefcbleuntgung beS Verfahrens bte
etwas abgetrocEneten Strauben mit
Sein befprengt unb bann mit ge»
puloertem 3u<fer unb 3ünmet be*
freuet. SJtan oerpaät btefelben
mit trodenen Seintraubenblättern,
gwififen welche man Vlätter oon
Drangen, Zitronen, Sorbeer ober
Gebern, aber feine Slofenblätterr,
legt. 21uS btefen Trauben läft ftcb
bureb #tngufügen »on etwas Saffer
ein beltcater Sein bereiten.
(Vab. lanbw. Sbl.)
Söfcottfiröfe Pelargonien
SBlumcn. $err ©owerbp be*
richtete in einer ber lebten @t'$un*
gen ber Scöntgl. botantf^en ©efelt*
fthaft im Stegent’S Parf gu Sonbon
über eine intereffante ÜÄonftrofitat.
Stäubern £err©owerbh
fchetbenben Shflraftere ber ©attun*
gen Geranium unb Pelargouium
heroorgeboben hatte, fagte er: »Der
©ärtner, wenn er nichts als auf ere
Schönheit ftnbet wie in btefetn Salle
um eine Pftange gu empfehle
wählt bte am metfen oottfommene,
unb fte mit grofer Slufmerffamfeit
fulttotrenb, bemüht er ftcb bte ©<hön*
hett unb $arbe gu oerbeffern. Die
runbe gorm ber Vlütben if
bie oon allen Pelargonien Sreunben
am meiften beliebtere, unb jeber
Pelargonien 3ü<htec bemüht ftch
fünf breite unb gleiche Petalen gu
ergtelen, unb eine Vlume gu bilben,
bie eine runbe Peripherie b<ü-
beiben oberen petalen raüfen gwet
bunfle unb brillante Farben geigen,
430
Paulownia imperialis. ©ent
©ärtner £errn §. £arj ijl eS gek-
lungen auf fotgenbe Seife Stützen
an ber Paulownia imperialis in
einem belgtfthen ©arten ju erjieten.
©erfetbe fipnitt nämlich tat £>erbji,
beoor ffrenger groft eintrat, iWt'ge
mit StüthenfnoSpen öon ber Sänge
bon 1V2 — 2 ' ab, ftetlte btefe tn
SBaffergtäfer unb braute fte tn baS
2lnanaS*, Sarm* unb HaltljauS.
©t'e 3b?etge unb Hnospen zeigten
im erfiereu £aufe halb etn reges
Seben, ber erftere Stpetl beS im
SBaffer beftnblie^en 3w«’geö bübete
Sattus, fo baS an einem ber Sweige
(£nbe ©ecember bie erfie offene
©lume erfcpten. (Ss würben nach
unb na$ biejenigen 3wetge, welche
bisher tu bie anberen Käufern auf*
bewahrt waren, in baS Sannaus
gebraut, fo bafj fiep amt) au btefen
bt'S ju (5nbe Februar eine 93?enge
perrlitper Stütpen entwicfelten. ©te
3»cige würben bet gellem fonntgen
fetter überfpri$t, unb baS Saffer
im ©efaf öfters erneuert, was bie
Vegetation ju begünfhgen festen.
Sin beu im freien fiepenben Säumen
würben bie HnoSpen forgfättig ge?
gen bte Hätte gefügt unb umpüttt,
unb Ratten ft Cp auep frt'ftp erhalten,
würben aber im ^rüpling burep ben
$rofi 3erftört
Slttgem* ®art$. 9to. 30.
9*ctte Slranfftcit an bett
aSBetitrcfeeit. 3n ber ©egenb
bon Soweit», Sritffel unb Sättig
jeigt ft(p gegenwärtig an ber Sein*
rebe eine Hranfpeit, welche man
fonft noep nie bemertt fiat. Trauben
unb Slätter werben wetf unb be*
beifen ftep mit letcptem üÜteptftaub ;
bie Seeren fielen in ber Entwirf*
lung fh'tt, reifen ntept unb bie 3wetge
fterben ab. ©urdj bas 3J?ifroScop
beferen, täfjt baS angebtiipe 37tepl
wie ein aus fletnen §äben gebitbe*
tcS ©cpwammgewäcps. Um betn
Hebet Stnpatt $u tpun, wirb baS
Sebraufen mit Äalfwaffer ange*
ratzen. n.
Cröfsnadjridjt*
2>t’e franjöfiftpen 3eitungen fei-
len baS ©apt'nfcpeiben beS £nt.
SJtaffeneau ©eitle, fJrofefforS
unb ©treftorS beS bot. ©artenS ju
37t 0 n t p e It t e r mit. 3taff eneau
©elite begleitete Vonaparte auf ber
wtffenftpafötcpen ©rpebt'tion naep
Slegppten. ©te auf btefer Steife
beobatpteten ^ftanjen würben fpäter
oon t^m oeröffenttiept.
firm - Courant tlo.
4
£er bft 1950 tt. i>a$ ^rufta^r 1951 *ce portifultutiftifc&ett
©tafcltffementS
£errn Dr. Oiu&olpb SUZettlcr
im @<hlof?garten 31t SBanbSbecf bei Hamburg.
Sitten ^ftanjenfreunben, gang befonberS aber feen Drdjibeen-'£teb*
habern fühle ich mich »eranlaßt auf ben fo eben erfötenenen unb mir
yorltegenben obigen |5reiS ? Sourattt aufmerffam gu machen. Die
Drchtbeenfammlung befielt aus beinahe 30 (Gattungen ntit über 500
Strten, worunter bie feXtenflen unb fcpönfien gu fehr madigen greifen.
Die gweite Slbt^eilung beS 2Sergei<hniffeS enthalt fangen, bie ftd> mit
ben Drchibeen gemeinfhaftlich in einem £>aufe fehr gut fultioiren
taffen unb burch bie 9J?annigfaltigfeit tf>rer Blätter ben 9ieig eine«
DrchibeenhaufeS noch bebeutenb erhöhen, e$ flnb namentlich fyxrlityt
Slrten aus ber l^amt'Ite ber Bromeliaceae unb Filices. Unter ben er«
fleren beftnben ftch bie neueren unb f^ionften erft neuefter 3ett et'nge*
führten Sitten (S. auch 426 btefeö £efteS.) Die Sammlung ber
SBarmhauöpflattjen ifl gleichfalls hoch fl interejfant bur»h neue unb fettene
Slrten, weniger zahlreich ftnb bie kalthauSpflangen yergeichnet, ba ber
Eigner beabftchtigt bie Drchibeen, 23romeltaceen, wie überhaupt bie gar
Decoratton ber Sarmhäufer ft<h eignenben f^ön bluhenben fangen
fo ooUfianbtg als möglich gu f ammein, ein ^lan ber nur lobenb aner;
fannt werben tarnt, ba eS auf btefe SBeife möglich ifl, etwas Sotltom-
meneS, fo weit es für einen £anbelsgarten fich eignet, gu erlangen.
'IManiei^Äataloflö-itn^cifle.
Diefem £efte liegt baS neuefte, fehr reichhaltige Supplement
fceö |5ftangen * 2krget<hniffeS für £erbfl 1850 u. Frühjahr 1851 beS
£errn Sofeph Saumann in ®ent bei. Sßir ftnben in bemfeiben
einen fo großen SReichthum neuer unb feltener fSflangen gu fehr mäßigen
greifen, baf wir nicht umhin fönnen eS ben fftangenfreunben ja
empfehlen. Die 9tebaftion.
432
21 n j c i q e.
gör Rechnung beö Dr. $arjlen ($. 3* t« dolnntbien) lönnen .
nadjbe^eichnete feltene fffanjen au« ber £anbel«gärtneret oon SWofcb*
towify & (Sie glitt g, frei ab (Erfurt, gegen baare 3fl^u«3 besagen
A. ^oumfarrn !
Balantiam Karstenianum
Alsophila caracasana.
„ Deckerii. .
v horrida . .
„ Humboldtii .
„ villosa . .
n senilis. . .
Hemitelia integrifolia .
„ horrida . .
„ Karsteniana
„ Klotzschii
1 -7 $uf $0$ 8—120 4
2 -7 „ „ 20-120 „
4-6 „ „ 60-120 „
1 —6 „ „ 8 — 60 „
172—3 - „ 25— 60 B
2Va — 6 „ „ 20- 80 „
3 -4 „ „ 30— 50 „
4 - „ 100 „
2% „ „ 40 B
1-4 _ _ 8-50 „
172—3 „ „ 25- 80 „
1 -2 „ „ 20- 30 „
3 -5 „ „ 30- 80 „
Chamaedorea gracilis
Klopstockia cerifera
^talmett aus 3miien!
a ©$b. 36 ä<Stücf 44
...... a ” 48 ” ä ’1 4
. . . * . . k ” 36 ” l ” i ;;
2lufjerbem noch einige 20 Sorten Drchibeen $u 1—3^ ba« ©tücf,
unb eine Sofleftton oon 150 — 200@pecie« ber felienflen burd>au« fetnt;
fähigen (Sämereien ä fortion 5 @gr. Stof Verlangen »erben fyet*
über fpectette Verjeicbniffe verabreicht. — ©onflige beliebte, mehrfeitig
in biefen 331ättern_offerirte neue 3terpflan3en 3. 33. Achimenes Jau-
regaia nnb noch 50 anbere üftovitären biefe« @ef<hle$te«; £ropäolen,
(£uph«n, gnchften sc. fonnen bei aa^Ireit^er Vermehrung in fc^r ver*
fchiebenen ©röfien unb ben angeraeffenen greifen von Herren SKofö5
fowi$ unb ©tegltng lieber 3eit geliefert »erben.
3). Süebaftion.
433
Jiu$tt)a()l empfet>lcnatmtj)er ^ammerpflanicn
3ur «Slusf^mudumij tum phimenfjärten.
©mb au $ ben meiften ©ärtnern, bte für bie Slacf^mücfuug
eines SluntengartenS ja forgen ^aben, bte belieb tcffen' nnb fchonffen
einjährigen fangen befannt, fo giebt eS bennoch eine groffe 5D?ettge
»on fPflangenfrennben unb ©artenliebhabern, bte alljährlich in 33erle*
genljeit geraden über tote Auswahl ber einjährigen fflangen, wo=
mit fte ihren ©arten gieren »ölten. Die SBahl wirb jebetn yii$U
fenner nod> ntehr er wert, wenn er im 3?eftf$e ber ungähltgen
©amen» erg eithntffe ber £anb eiSgärtner iff, benn unter 2 — 4000 -Kanten
baS 35efte gu wählen ift wahrlich feine ßleinigfett. Oft ftntoet man in
biefen SSerjeithntffen 8—10 Strten einer ©attung aufgeführt, bie färnmt-
li$ mehr ober weniger als h ä&fö aufgegei^net ftnb, eine jebo<h immer
noth ben 2Sorgug oor ber anberen fyat, unb oon biefen bie fünfte gu
treffen ift für ben Säten nur reiner 3nfatf 3dj bin ber Meinung, baff
bie ©amenhänbler met mehr ©amen oon ©ommerbtumen abfegen wür=
ben, wenn fte ftatt ber taufenb tarnen nur einige fpunbert aufführten
unb gwar nur wahrhaft fchÖne nnb ft<h gur SluSfchmütfmtg eines 5BIu=
mengartenS etgnenbe, bamit jetoe ^ffange, bte ber Üftichtfenner wählt,
feinen Erwartungen entfpri<ht. Die ©amenhänbfer fonnten beshalb
bennoth bte weniger hnbfthen $ ffangen in ihrer ©ammlung führen, bie
ftth jeber, bem barum gu thun ift, gu oerfchaffen wiffen wirb. Es giebt
eine fehr groffe Auswahl oon hnbfthen ©ommergewäthfen unb fafl alle
bie neueren ftnb h«f>f«h' wenn man fte genau betrachtet ober fte in
33?affe beifammen fteht, oiele baoon ftnb jeboch für ben ©lutnenfreunb
gu unfeheinenb, obgleich fte in ben nteiffen Serget^niffeu als „anSgegetchnet
fchön« angepriefen werben. Clintonia elegans unb grandiflora uub ähm
liehe ftnb gewiff nieblt^e v]:ffangeu, jeboth gu unfeheinenb um Effeft m
machen, man müffte benn ein gangeS 33eet bamit befäet ty&m* Es
giebt nur wenige neue ©omntergewätbfe, bie ben alten befaitnten ©om?
merpffangen an SBerth gur StuSfthmucfung eines ©artend gleich tommen,
benn welche ift ffhöner als _ bie Seotope, Stfler , 3mnie, 3?alfamtne,
Dagetes, Senecio pseudo-elegans, Convolvulus tricolor unb bergteichen 9
436
JufamnunfteUnng einiger neueren Erfahrungen
über ben lUertl) un& ©ebrand), fn mir über
bte JJrfchatfrnheit, töirhung unb Prüfung
mehrerer im Jjanfcrl tmrknmmenber garten
mm ©uana.
mmi
©ad $u Anfang liefet Slbljanblung gegebene Sßerf preßen eine 2ln-
teitung z«r genauen Prüfung bed ©uano, me ße etn jeber Sanbwirth
nnb ©ärtner felbß oornehmen fönne, z« geben, fautnen wir nicht jn
löfen. Sir entnehmen btefelbe einer Sittheitnng bed früher fchon ge»
nannten 9Srof. ©töcf^arbt, ber ße im Sailjeft ber geitfehrift bed
lanbairt^f^aftl. £auptoereind für bad 5?öntgret'$ ©achfen oont 3ahr
1849 jum heften gegeben nnb habet $u gleicher 3«t «ber ben großen,
aber Ieiber noch nicht genng anerfannten nnb gewürbtgten Serth nnb
9ht$en, ben bie (JJjenne für bad menfhltche Seben überhaupt, befonberd
aber für aße ©ewerbe, namentlt# auch für bte Sanbwirthßhaft habe»
lann nnb foß, fe$r wahre unb beherztgungdwerthe Sorte fagt. ®d
Wäre s« wünfehen, baff biefe aßgentein befannt unb beamtet würben;
unb wir flehen bedtjalb nicht an, ße ebenfaßd hier mit aufzunehmen,
©te tauten alfo: „©te tymit hflt ««ht blöd bte Aufgabe, ß<h
but<h nüfclich z« machen, baß fte bie gnfflntmenfefcung ber Äörper er»
mittett nnb bie materießen SSeränbermtgen in ber ;J?atur erforfcht; fon»
bern ße foß an# gewifermaßen eine polizeiliche SRoße fpielen, tnbem
ße Uebelßänbe auf^ußnben unb jn oerhinbern fucht, welche einen nach»
theiltgen Sinfnß auf bie ©efunbhet't nnb äußere Sohlfahrt ber Sen»
fcheu audjuüfcen oermögen, ©te h«t in bt'efer ^Beziehung bad hoppelte
2lmt eined Sächterd unb eined 9iathgeberd; bad et'ned Sädjtetd, tnbem
ße bte Oueßen fol^cr Uebelßänbe, bie oftmald tief oerßeeft ßnb, unb
nicht fetten abßchtlicö noch tiefer oerßeeft werben, ju entbeefen fucht nnb
mit Sarnnng ber Deffentlichfeit preid gtebtj bad eined 9?athgeberd, in*
bem ße mit ber Eingabe bed Uebetd zugleich auch bte einfachsten Sittel
unb Sege an bte ^>anb giebt, burefe welche ßcp ber Senßh »er bem»
felben zu fehlen oermag
437
f/jDte poligetlicpe Söeaufffcptigung burcp ben ©taat ffnbet gut 3ott
nur noch bei SJebenSmttteln uitb folgen ©egenffänben ftott, bie ©efunb-
peit unb Seben in ©efapr bringen fönnen, ur.b S^bermann fttibet cs tu
ber Orbnung, baff bet ipnen foX^>c ©efapren oorbeugenbe Waffregcln tu
2lnwenbung gebraut »erben. 33on ben £anbelßarttfeln, bei benen folcpe
poltgetlicpen SRitcfftcpten nicpt gn neunten finb, werben, bent |)erfommen
gernäff, nur bte aus ©olb unb ©Über »er fertigten Saaren, einer folgen
Sfontrole unterworfen, unb wenn auch gugcgeben werben muff, baff an*
bere unentbehrliche «ßerbraucpSgegenffänbe ber ärmeren, wie ber reiferen
SoIfSflaffen, 3. 33. Seinwanb, ©eife u. bgl. mit bemfelben Siebte, wie
bte bloff ju Surusartifeln gehörigen ©olb* nnb ©tlberwaaren, ebenfalls
unter fpegiette poligetlicpe Slufficpt gn ffetten wären, fo wtrb boch sJtie*
manb eine gleiche ßontrole über bie übrigen gapttofen £anbelögegcnffänbe
im ©rnffe wünfcpen, ba eß flar tjl, baff eine fole^c, ohne bte umfang*
lichte tetpnifcpe ©tnffipt auSgeübt, nichts nufcen fann, nnb nur gu einem
läfftgen ipemmfcpuh für £anbel unb Snbuffrie werben würbe. «Set
biefen peifft eS baper. „fiep bttp oor nnb prüfe felbff, ob bte SBaare,
bte man bir alß eine reine, folibe, rectte anbietef, wirtlich eine folche
tff." Dtefer Satt möchte wopl auch bei bent ©nano eintreten unb ba
gegenwärtig btefer für ben Sanbwirtp eine fo wichtige £anbelswaare
geworben tff, unb in fo oerfcpiebeuer Qualität, auch auf bie öerfcpiebenffe
Seife Perfälfcpt, im ip anbei »orfommt, baburcp aber für bte, welche
fehlten ©uano, flatt guten faufen, alfo bamit angeführt Werben, leicht
ein fehr erpeblicper 9iacptpetl entgehen fann, ift wohl als gewiff augu*
nehmen, bah eö affen Saubwt'rtpen lieb fein ntüffe, ein Verfahren fennen
gu lernen, burcp baß fte ben wahren Sertp biefeß Dungmittelß leicht,
fcpnetl, fteper unb faff ohne atte Sofien erfennen gu lernen tut ©taube
ftnb. ©ö beffept in golgenbem:
„„•Sff ber ©uano ein gleichförmiges fuloer, wie bteß bei ben aus
35eru unb ©ptlt fommenben ©orten metffenS ber Satt ift, fo wiegt man
fftp 4 Sotp baoon ab, unb läfft biefe auf «Papier auSgebreitet an einem
mäfftg warmen Orte, im Sinter in einer warmen ©tube, im ©ommer
an einem troefenen luftigen Orte, ein paar Stage liegen, bamit er luft*
troefen werbe. Saß er naep btefer 3rit an ©ewiept oerloren hat, tff
als überffüfffgeS «Baffer in Rechnung gu bringen. Wancpe ©uanofor*
ten ftnb fo feuept, baff bei biefer gelinben Stußtrocfnung bte non ihnen
gur Prüfung abgewogenen 4 Sotp wohl 2 — 3 Onentcpett an ©ewtept
oerlieren. 3 ff ber ©uano, wie 3. 33. ber patogonifipe unb afrifantfepe
oon ungleichförmiger 33efcpaffcnheit, fo muff man burep 3erfcplagen unb
3erreiben ber Älumpen, bie m'cpt fetten eine gang anbere 3ufammen*
fe^ung, als bie pulorigen Stpeile paben, guoor ein möglicpff gteüpmäffi*
ges ©emenge perguffetten fuepen, epe man bte gum Drecfnett beffimmtc
«Dieuge abwiegt, ©ben fo muff man bte etwa barin beftnbfüpen Gebern,
Seberffücfe, ©teine u. f. w. gleichförmig auf bie gange «Waffe gn »er*
tpeilen fuepen. Da bie ©teine oftmals fo feff mit ber ©nanomaffe
überftebt ffnb, baff man ffe burep Stbfcpaben nur fcpwt’erig oon ber leg*
teren befreien fann, fo tput man wopl, eine befonbere ftortion beS gu
prufenben ©nanoS in einen Dopf ober ?ot mit peiffem Saffer gn über*
gteffen unb barin eine 9ßacpt pinburep weiepen gn laffen, worauf bann
©anb nnb ©teine bei bera Slbfcpwemnten nnb Sß&fpüfen mit Safer tu*
438
granitene Afcf>e übrig ift, welche man nach
n wiegt. weniger Afche jurücf treibt, befto beffer ift
bie beften pentoianifchen ©orten ty'nterTaffen oom ?oth 1
bi« IV2 Duentcheu ober 25—33 ^rojent 2tf$e, währenb bie geringeren
©uauoforten 2 Vs— 3 Stuentc&en, ober 60-70 ^rojent, unb bie oer*
fdtf^ten noch mehr Afche jurucflaffen. Vom ächten ©uano ift bie SI^c
jeher Beit weif ober grau, eine gelbe ober rötliche garbe berfelben
beutet anf Verfärbung mit Sehni, @rbe nnb bergleichen «Stoffen hin."
»2)iefe $robe ift überaus einfach unb bennoch feljr jtuoerläfftg. <©ie
grünbet fb baranf, baff bie fticffloffhaltigen Verbinbuttgen beS ©nanoS,
oou benen fetn SSerth banptfäcflich abhängt, in ber f?t$e oerbrennen
ober 0 er fitegen. dharaffm'b ift babei auch bie SSerf^ieben^eit beö @e=
ruc^S wä^renb beö VerbrennenS. . 2>te Kampfe ber guten ©orten rie-
ten ftechenb, wie ©almiafgeifi unb eigentümlich pffant fafi wie alter
Simburger Safe, bie ber fcplecpteren ©orten bagegen wie oerf engte ^ora*
fpa^ne ober «fjaare. 3)aS Verbrennen läft fiep auf jebera beerbe, in
jebem ©tubenofen, ber einen befonberen Saften jur Neuerung bat unb
oon ber ©eite entgehest wirb, »ornebmen, ohne baff ntan in legerem
gaue einen üblen ©erach im Binrater ju befürchten batte. 2flan ftbiebt
einen Vadffteüt bis bi^t an bie Soblen hinan, unb legt ben Söffe! fb
barauf baf ber ©tirf auf bem ©teine ruht, unb ber fale Streit mit
geuer hütein ragt, an baS äuferfte Snbe beS
i Sorfjiopfel, (©topfen ober pfropfen,) bamit
““ w“^ b^if en Söffelö bie Ringer nicht oerbrenne,
bie ©üte jweier oerglet^enber ©uanofor*
- , — .«»» fte ju gleicher Beit in baS $euer bringt,
fchon aus ber Vergleichung ber ju ihrem Verbrennen erforb erlichen 3eit
entnehmen, ba es natürlich ift, baf eine ©orte, welche noch einmal fo
tuet oerbrennliche %1>eik enthält, als eine anbere, auch ungefähr noch
etmnal fo otel Beit 3n® Verbrennen erforb er t. hiernach ift eine ©ua*
noforte um fo fehlest er, je fchneHer fie ju Slfcpe oerbrennt, bagegen um
fo beffer, je länger 3«t baju erforbert wirb."
_ /'Hm aun aus ben 9tefultaten bfefer fJrobe einen annähernben
@chfuff auf ben ©elbwerth oerfchtebener ©nanoforten machen ju fönneu,
braucht man nur für jebe 10 fJrojent bie ein ©uano über 30 $ro$ent
an Afcfje hefert, 15 ©gr. pr. Bentner ab^iehen.
Shtgenommen alfo ein ©uano ber
30 fßrojent Slfc^c liefert, foffet pro Bentn. 4 Zfyr.
0tieleS ftetft
man fb bei bem Anf affen !. .
®üt ungefähres ttrtheil über
fotfl ,
: 40
i® 1^«ife an^unehmen." ©oweit ©tödharbt.
25ur<h bie Vefanutm achtrag biefer fo letztere «Kethobe einer frü*
fmS* @«anoS, bereu Bnoerläffigfett fb f^on otelfältig bewährt,
unb bte beshatb allgemeine Anempfehlung eerbient, hat fb £err frof-
tetoefhartt ein wahres Verbienjt mn bie Sanbwirthe unb Anfprü^e auf
bereu ©an! erworben, ©enn bie IBerfalfißung be« ©uano« bat in ber
neueren 3 eit, feit er ein fo gefugte« ©ungraittel geworben tff, uuge#
mein jugenoramen, unb e« werben überall, wo man ißu in einigermaßen
erbebltißen ÜRenge *u biefem »ebuf anwenbet, «lagen barnber laut, bte
natiirliiß tu bem SSunfcße SSeranlaffung geben muffen, baß man fuß auf
eine leiste unb toiß ffißere SEBeifc gegen bergigen «Beoortbeilungen
ftißer ffeßen tonne. ©iefer SSunfiß nun wirb butiß ba« eben angege#
bene Verfahren in beffer SSeife erfüllt. . ,
©er «Betbrauiß an ©uano bürfte in ber nätßffen 3«t *b« noiß
jns al« abnebmen, unb um fo rneßr SBertß erhält bie ©todßarbt’fiße
3$orf<ßrift. ,
21ncß in ber Kßeinprooinä bat fcer Skrbrauiß btefer ©ubffans in
ber neueren 3«it f*b* jugenommen, fo bat ©Treiber btefe« im oergan#
genen £erbff, eine ©egenb in ber «Rabe »on gleoe, bie «olomen $falg
borf, Öouifenborf unb 3Reu-Souifenborf, fennen gelernt, wo ft<ß fett 7
Sauren bie änwenbung be« ©uano« in großen Waffen ungemein »et*
breitet nnb bem baffgen Stderbanbetrieb eine ganj anbere Kicßtung,
als früßer, gegeben bat. <S« tff berfelbe bei ber ©bätigleit unb «Betrieb*
famleit ber 23ewobner genannter Kolonien ein ßötßff intereffanter unb
leßrreüßer geworben. @ie haben burtß ben ©ebramß beß@uano«, ben
fie ftcb in ganzen ©«ßtffßlabungen toramen laffen, e« bereit« baßin ge#
brad^t, baß ffe ißre SSießbaltang bebentenb »erringern unb ben Slnba«
»erfänfftißer grüßte ungemein anöbeßnen fonnten. ©ie wenben ben
©uano ju aßen ©ewätßfen an, ßauytfäißltiß jebocß ju «artoffeln, 2Bei#
icn, «Roggen unb «Btußmetjen, ber natß einer ©üngnng mit tßnt ganj
ajonügltcß unb ftcßer geraden, and) eine beffere 33orfruißt für ben bar#
auf folgenben «Roggen abgeben foß, al« oßne eine foltße Düngung.
©ie ©tärfe ber ©uanobüngung ftßwanlt jwtffßen Vt— 1 Pfb. auf
1 □$. preuß. 3Raß. 3« 33u^weijen wirb gewöbnlttß mißt meßr al«
Va .»fb. genommen, ©en geringffen «Ru$en foß nacß ben Seobaißtun*
gen tiefer «oloniften oerbältnißmäßig ber ©uano al« Ueberbüngung«#
mittel be« «leeö unb äbnlußer ©ewäißfe gewahren, bie übrigen« auf
ber ifakborfer $lur außerorbenttiiß gebeiben nnb in ber neueren 3eit,
feit man ben ©nano fennt, ba^ßg nnr al« £anbel«waare angebant
werben, ba man ffe jur (fcrnäßrnng bc« eigenen, je$t febr oerringerten
«Biebffanbe« mißt mehr fämmtticß brauißt. ©0 groß tnbeffen bie 23or;
liebe ber baftgen ^anbwirtße für ben ©uano jefct auiß geworben tff,
fo ßält man ffiß naiß meßreren gemaißten «EBabruebmungen boiß für
überzeugt, baß man mit ißm aßein mißt au«fommen, fonbem bte ßöqjffe
fJrobuttion nur bnriß eine «Bereinigung ber ©uanobüngung mit ber
ffRiffbüngung erteilen lönne, waßrfcßetnlüß be«ßalb, weil bteetgenj$um#
litße günfftge (ftnwtrfung be« «Kiffe« auf bte pßßfffiße 33ef^affenbett be«
SSoben« burtß fein anbere« ©üngnng«mittel jn erfe^en tff, am wenig#
«•*« w* *tnÄ ba« nur in einem feßr geringen SSolumen anfgebraißi
440
baS ber ©uano für ftdj attet’n nicht fo »iel mirft, al« »renn er mit
anberen büngenben ©ubflangen gu einem Kompofl ober 2ttengebüuger
»or feinem ©ebrawh »erarbeitet mtrb. Ueber biefen ©egenflanb t^eift
ein £err ©nthbert SB. 3o$nfon in bem garmer« SKagagine »om
gebruar 1819 einige intereffante Sthatfadjen mit, bie mir, al« and) für
ben beatf^en Sanbmirth »on Sichtigfeit, nacfjflehenb unfern Sefern im
2lu«guge »orlegen motten. Oftmals, fügt |?r. gohnfon, entfielt bei
ber Hnmenbung be« ©uano gur Düngung bie grage, auf melche Seife
berfelbe mit bem größten 3ßortf>eiI gn gebrauten fei? ©emöhnltdj men-
ten ihn unfere Sanbmirthe gut Ueberbüngung ber gelber an, tnbem fte
ihn mit ber £anb über bie grüßte freuen. unb bief if and) »iettei^t
bie befle SWethobe bei feuchtem Setter, mo bie barin enthaltenen 21mo-
niafal? unb anberen ©alge fchnett aufgelöf nnb ben ©oben einoerleibt
merben ; eine- anbere 2lrt ber Slnmenbung mirb jeboch »on £errn 21.
-g. ©arbner gu 33orro$an empfohlen, ber bie büngenben Strfungen
be« ©uano« baburcf fc^r gn »ergröf ent glaubt, baf er ihm noch einige
anbere ©alge beimengt. Durch »ierfährige mieberholte SBerfuche bei
allen »om Sanbmtrth unb ©artner angebauten ©emächfeu ifl er .gn ber Ue-'
bergeugung gefontmen, baf ein foldjer 9)2engebünger ben erften iüang
unter allen Düngemitteln einnimmt. Derfelbe hac fomohl allein, al«
in SSerbinbung mit ©tattmift, immer fe^r reichliche Ertrage »on @e-
treibe, ©ra« unb gatiergemächfen her»orgebracht, unb ba« Saab in ben
beften 3af anb »erfe$t, fo baf ©arbener je$t ber Slnf cft tf, ber ©uano
falle nieraal« auber« al« tu einer folgen 3ufanunenfe^ung angemenbet
merben, man möge fau nun mit bem gu büngenben 23obeu »ermengen,
ober nur oben auffreueu. ©8 beftfjt ein folget SD?engebünger eine ©t~
genfcfaft, melche allen unferen fünf liefen Düngungömitteln abgeht,
nämlich bie, baf er nicht fo leicht »om Sftegenmafer aufgelöf nnb au«
bem 33 oben meggefchmemmt wirb. 3«* ^Bereitung berfelben ertheilt
£err ©arbner folgenbe SSorf^rtft : 9J?an fotte eine beliebige Quantität
thierifcher Sohlen ober gebrannter Knochen in einem Kübel mit ber £älfte
ihre« ©erntete« an ©cfjmefel ober ©algfäure auföfen, gu»or ber Sohle
jeboch ober ben gebrannten Knochen fo »iel he*feö Safer gugt'ef en,
baf barau« ein bünner 33rei entflöhe; herauf ba« ©ange menigfien«
»ierunbgmangig ©tunten in bem Kübel flehen lafen nnb mährenb biefer
3«it oftmal« urarnhren. Stuf gebe 112 fjfb. alfo anfgelöfle thtertfhe
Sohle ober gebrannte Knochen nehme man nun 56 f)fb. fohlen* ober
fchmefelfaurcn SNangttefta, 56 |5fb. fchmtfefc ober falgfaure« Slmouium,
112 $fb. gemeine« ©alg unb 56 spfb. Sfotafche, menge Sitte« rcohl
unter einanb er unb fchütte biefe Sföengung in ben 33rei »on aafgelöfler
Sohle ober Knochen, rühre üochmat« ba« ©ange mohl nm, unb lafe
bie« ©emtfth 10—12 ©tauben ruhig flehen. Scan hernach bafelbe
für ftch allein gar Düngung gebraust merben fott, fe$e man ihm noch
©ägefpän^, ober getrocfeeten Storf, ober eine anbere anfangenbe ©ub*
fang gu, um bie überfüfftge geuchtigfeit gn abforbireu. Jpieranf thue
man ba« ©ange in ein ©teb mit halbgottroeiten Sötern nnb reibe e«
burch bafelbe, um e« gum 21u«ftreuen mit ber f>anb gefehlter gn ma-
«hen, ober ma« uo$ befer ifl, man fe$t biefer Mengung gleich fo »iel
©nano gu, al« nothmenbig if, um bie überfüfftge geuchtigfeit eiugn*
441
Jffigs, M- ” tem ®l
ÄÄ" St f^V«” «1/ mf^rtLVift grtü^t iurte, We
“fit: - 600^.
10 *** ,efk,t'
442
©tattmtfl 15 Tonnen.
perum'antfchent ©uano , . . . . 3 (Zentner.
£ornfpänen 4 Sentner.
Rochfafj 2 Zentner.
f^tecfelfaarcr ©oba 2 Zentner.
bic jufammen 7 |>fb. 15 ©«hifltng gefoflet hatten, nur 37 donnert 2
Zentner 9lüben erhalten. Der ber genannten 3nfä^e junt ©uano
tfl ba^er fetneömegö, bte bann enthaltenen Stmoniwnfalje ju ^erftören,
fonbern meintet» bte mm ihnen, tt>etc$e $u flüchtig finb, bur$ ben Ke-
herauf an ©äure in ber empfohlenen -äfttfehang entmeber in fch»efet;
fanreö ober fatjfaure« Umomum ju »erwanbetn, alfo in ©atje, Welche
bet ber .Temperatur, ber fte im »oben au$gefe0t finb, nicht oerflü^tigt
»erben, «uf btefeSßeife fann ber ©uano fc^r »ortheilhaft mit anbern
©ubfianjen »ermengt »erben. t£in gan$ anbereö SRefnltat erfolgt jeboch,
»enn man ben ©uano mit ben ^ompoflhaufen, b»e man im 9??tflhofe
anffe^t, »ermengt; benn baburch »irb »ohl ber fiompojt »erbeffert ber
©uano felbft aber »erhättnigmägig in feiner büngenben SBirfuug her-'
abgefeft; bteö ift einer non ben nieten 33e»eifen, baö SSerfuche jur
jperfteflung fruchtbar mathenber SDGengunge«, fobatb fte ohne gehörige
«enntntfj »on ber chemif^en SBtrfung ben baju »er»enbeten ©nbfianjen
unternommen »erben, ben erwarteten gün fügen Erfolg nicht haben.
SDiögen fich bt’efeö nufere beutfehen ?anb»irthe nicht umfonft gefügt
fein taffen.
Bettfch* beö lanb»irthf«h- »er. f. 9?h«npreuff. 9h>. 1 u. 2,
ItylaitiCtt- uttl> jUumen - Jliis|tdlun0 in
Jpamburg
445
2lus £errn <£. Steer’S ©arten waren bur<b beffen ©äriner nur
wenige fangen etngegangen, barunter benterlendwertb Franciscea la-
tifolia fernes Sreraptar, ebenfo Rondoletia speciosa, Tremamira ver-
ticillata, Torenia asiatica, Calanthe veratrifolia, Odontogl ossum
grande, mehrere fföintuluS ©orten, unter bcnen einige fe^r £übfi$e,
leiber ohne ©egetthnnng.
T>ie Herren Nantes ©ootb unb Söbne in fffottbef Ratten eine
grofje SDtenge oon ^ftanjen eingefanbt unb bamit meiere Steßagenunb
Stifte befefjt. Stuf ber mit blii^euben ©ewätbfen befehlen Stellage
geebneten fttb and: Calluna vulgaris fl. pl. fe^r üppig unb f$ön, Erica
Mackayana unb Alportia fommitüb im freien auSbauernb, gwei Sta-
tice puberula, meiere Erica, befonberS ftbbn E. Aitoni, Lawsoni, exl-
mia. laxifolia, triceps, declinata unb radiata, bie ör^ibeen Cycnoches
ehloroehilon fe^r f^on mit 3 ©turnen, Epidendrum cochleatum pal-
lidum, Zygopetalum maxillare majas f<bon, Promenaea Bollissoni,
Pleurothallis prollfera, Warrea candida febr auSgeget^net, Catasetum
Russellianuni, Zygopetalum rostrafum, Cattleya granulosa var. Boo-
thii, Bolbopbyllum saltatorium, Vanda lamellata, einige Oncidium-
Strten, Cattleya guttata, tigrioa unb maxima, Epidendrum floribundum,
Stanhopea oculata unb iusignis. Stadtmannia australis, Quadria he-
terophylla unb Rhopala corcovadensis geebneten f«b öor aßen als fei;
tene berrltdje ©tattpftongen and; Ixora alba ein fdjöneS ©reraptar,
leibet no$ ni^t gang geöffnet, mehrere Stt^ünenen, Witsenia corvm-
bosa, Medinilla speciosa eine ^radjtpftanje, bereits ft§on früher in btefer
3eitfc§rift erwähnt; Acschynanthus pulchra, Clerodendron infortunatum
nnb affine, Lechenaultia splendens unb stricta febön; fe§r üttereffant
waren bie 4 Slrten t>on ttannenpftangen alS: Nepenthes destillatoria
(btübenb), phyüamphora, Rafflesiaua unb ampullacea, bann Porphy-
rocoma lanceolata, Primula chinensie fl. albo pl., bie pbföen Ma-
ranta albo- unb roseo-lineata, Phrvnium puinilum fe^r gute fJflange
unb bie f^bne Campylobotris discolor u. a. m.
Sieben btefen ^fangen war eine Heinere Stellage mit nicht blü*
beuben Sanbgebotgen unb Koniferen befießt, bie »tele febr auSgegeicbnete
unb bb<bP mterefante, wie fettene Slrten eutbiett, unter biefen: nex
gigantea unb latispina gwei b»&f#e Wirten, Quercüs robur filicifolia,
bie berrtiepen Aralia crassifolia, crassif. varietas, pinnata, frifoliafa,
integrifolia. Schefferi, guatemaleusis unb quinqaefolia bie fa ft fammt--
m gn beu Seltenheiten in ben weiften ©arten geboren, ©ou
Araucarieu waren 655rten anfgefteßt, tefonberS ft^öa A. Cunninghami,
gracilis nnb Bidwillii. Sehr t>übf<b *# Thuja aurea nnb Donniana,
legtere fc^r fetten. Sie ©attnng Taxodium war auch bur# fünf Strien
oertreten, befonberS f$ön Horsfieldii, nuciferum nnb pinnatum, ebenfo
mehrere Cupressus. Daerydiuiu Franklinü nnb Phyllocladus aspleni-
folia. Sieben mehreren Pinus-Slrten fiel bann nodj auf -* Broussouetia
disseeta ttttb Pieea Brunuoniana.
Unter ben blnhenben ©ewd^fen befanben fi<b ntebrer ffarr» oertbeitt nnb
geebneten fltb oott biefen befonberS and: baS fettene Platycerium grande,
Asplenium Serra, Blecbnum brasilieose unb baS noch neue unb fettene
Lycopodium caesiuin arboreseens über 5 ' b0tb »• <*• W-
446
2>*e anfgefteKfeu Georginen nahmen au<h t
tm ©aale ein unb gewährten eitlen Imbföen 3tnfcti(f. tit ©ammlung
beraub auf ben fdjönfte« älteren tote neuften ©orten, herunter gatn
»orgüglt<h fabne^
^err £. 33ö<Itnann hatte ebenfalls et'ne grofe ÜKenge »on Ge*
tooc^fen efngefanbt. ©o enthielt ein runber £ifch eine ©arantlung ab
gefthnittener SSerbenen, Stofen, genfer« in Gläfern; unter erfteren, in
18 neueften ©orten beftehenb, toaren bie fronen Fancy (bunte),
befonberf Edipse (Ep ja), Heroine, blau, Ariadne, Morpheus Wau,
reraarkable b. purpnrroth u. a. fthön. Seiber Ratten bie «Berbenen,
Siofen tote alle fonft aufgefteHten ©onunerblntnen burch bie £ag$ oor,
h« fe^r heftigen Wegengüffe fe^r gelitten. —
©ne $albrunbe ©tellage enthielt eine 3»famntenfteffttttg fcfiöner
SBlattpftangen. Elaeodendron indicum mit habföcn bunten blättern,
Philodendron pertusum, Ph. Fontanesii, Stromanthe sanguinea, ttte$s
rere garrn, ©citamineen u. «. Diefer ©tellage («Io# ft<h ein Stif#
an, auf betn ft<$ mterefante Pftangen befanben aU: Gesuera zebrina
splendens, ihrer herrlichen, bunten fammetartigen «Blatter wegen gu
empfehlen, Nepenthes Raffiesii fthön, Cephalotus follicularis, Pholido-
phjllum zonatum unb zonatum var. fuscum; Staoliopea insignis, 3
©tntf Acropera Loddigesii, 2 Epidendrum lancifolium, Catasetum,
tridentatam, Crowea saligna, ein fthonef ©empfar, jeboch gu wenig
blupenb; Sibthorpia europaea eine pbföe £ängepftange, "" ' ' ‘
deniana u. a, — ©n großer oöaler Zifä enthielt ein ©
menen, »on benen gu empfehlen finb A. Jauregnia, Escheriana splen-
dens, eoccinea nitida, Boothii, hirsuta coerulear albida, longiflora
la,.ul®ra' tiiWvifa blaue unftreitig, Rinzii eine eigent^ümlt^e gomt,
mit Keinen 35lumen, bo# fe^r nteblith nnb ret^blä^enb, bann mehrere
Pelargonien, Rondoletia speeiosa, einige neuefte gut$fien, Erica re-
terta major gtoei fthöne Pflangen, Mussaenda frondosa, Achraea ful
gens unb discolor in einer «Wenge »on fthon blü^enben ©emplaren.
tut »on £emt So cf mann in Haften nnb Gläfer aufgelegten
Georginen waren ebenfalls föön unb enthielten »tele bitbftbe neue
©orten.
Sluä betn ^örtifuUarifHf^cn giabliffement be« £ermDr. 3Rettfer
in äßanbdbei Botin eine Menge <3eBä$fe eiitgegangen nnb bamit
eint ganje Stellage betonrt. 5« segneten fief, nntet biefen |)ftanjen
me^rete bubfc&e Dn$tbeen an«, fo: Epidendrum pallidiflornm unb
eoehlentmn, Stanhopea Lindleyana, Cirrkaea pieta tri* bläbetit, Cy-
d<wia innen lata var. concolor, Millonia spectabilto, Masdevallia fe-
nestrata, Acropera Loddigesii, Maiiilaria crocea, ADoectoehilus ar-
SMttBaa unb THchopUi. tortilio. Unter ben übrigen fangen fielen
befonberd onf Schubert, a graveoleno, Clerodendm, Mai, Begonia
riciintbiia, Tradescaatia picta neu nnb *übf$, befbnberd bie »lütter,
rarere «tauten, W,l.,cnia corymbooa, C.rtocerao relernm etc.
»on ben m^t Mubenben bnr<^ »lattfoem fi<b onsjei^nenb: Jnoticin
zebnaa (oeylanHia), Arum violacenm, Calathea flavScco», Dioaco-
rea d«olor vere cnerf^eben non bet oon mir eingefn^tten ärt glei--
chen SRamenf), mehrere garru u. a.
IffpIpSpg
p^V^b «S* m
Mene Jtamaijrapljie «ti$ark|wer Camflltin» *)
(3rortfe$itttg von 0cite 59 j
£eft L 1850.
s«f. & Cam. Madona. SBor mehreren 3afiren Bereit* an*
^ *«f- 4* Cam. Annibal. (fine tcr regelraäjh'afen geformten
m7tn« ®”öVf faMrtfcft Sei pön?^ ÜnH«' cie^n tarS
g|Ä3i!H“S{SS
**51» S> sÄ^tt tfSS?«
450
f>eft HI. i 850.
£af. 1. Cam. rosea perfecta. Obgleich fchon fett mehreren
Söhren im Raubet unb »on großer Schönheit, ift bt'efe Gameltie hoch
erjl wenig »erbrettet. Sie flammt au« Statten, ©ie »turnen ftnb fehr
»ottfommen, bachsiegetförmig, mittel grob, bte »tumenblätter aber gleich*
förmig, jart rofafarben mit einer fetten Sängöbtnbe unb mit feinen
Slbern bun^ogen.
SCflf. 2. Cam. Prineipessa Maria Pia. & giebt feine
Gameltie, welche einen jierlicheren Gffeft macht als5 bt'efe neue »arietät.
©te Kleinheit ber »tunten, wirb burcp bte üttenge erfefct. ©ie mürbe
bnrch #errn ^5rubent »effon, (Partner ju ©urin in ben £anbel
gebracht, ©k §»rm ber »tunten pat baö Slnfe^en ber bengaltfchen
0fofen, fammtlt'che fetalen ftnb nach oben gebogen, fappenförmtg unb
gleich S^it, t'h« Sarbe ift lebhaft rofa, fte haben eine »eifie Sängöbtnbe
unb ftnb mit einem weifen 9tanbe eingefaßt.
2!af. 3. Cam. Ado nid ea. ©iefe Gantellte, obgleich nicht neu
unb in meheren Sammlungen »orhanben, gehört wegen ihrer nicht ge*
ttöpttlithen ftorrn unb ber ^ubfchcn, lebhaften Färbung ju ben beliebte*
Sie »turnen h^ben 4" im ©urchra. ©ie äufjeren fetalen fte*
hen gewöhnlich in 2 9?eipen, ftnb fehr grob, wellenförmig, auögebreitetj
bte inneren Keiner, aufrecht, fehr japlreicp unb bilben ein bichtjufam*
mengejogene« £ers, alle ftnb rofenroth unb geht bie Barbe tu einen
»ethen Staub allmählig über.
£af. 4. Cam. optima (Xow.) Unter ben Gameflien mit nicpt
bachstegelformtgen »turnen, gehört bt'efe $u beu heften, wegen ber fcpö*
nen unb reichen buntfepeefigen Bärbung ber »turnen. £err Sow jn
Gfapton brachte fte 1849 in ben fpattbeL ©ie »turnen gleichen einer
grofeu Genttfolie, bie »tumenbtätter ftnb grob, abgerunbet, gut geftellt,
bie äuberen etwa« auSgebreitet, bie inneren nach oben gebogen, alte
fchön rofenroth unb mit lebhaft farmoiftnrotpen »tnben iierliä burep*
jogen. ©ehr ju empfehlen.
$eft IV. 1850.
©af. 1. Cam. Philadelphia vera. ©er Urfprung biefer
Gamettte ift unfteper, hoch ift fte au« Sfmerifa gefommen unb eine
451
fepr $u entpfeplenbc Barietät, fo wopl wegen ber ©röße bet
Blumen, alß befonberß wegen ber Stellung ber fjetalen, bie gruppen*
weife ober büftpeltg fo beifammenftepen, baß eö baß Ülnfepen pat, alß
Waren bret ober ot'er Blumen ju einer einzigen oereinigt. ©te oer*
fipiebene gärbung ber Blumenblätter ift gleitp merfwurbig, benn Wäprenb
ein ©peil lebpaft rotp ift, ift ber anbere halb weif, halb weiß*bunt,
Palb rofa ober bunfelrotp.
©af. 2. Cam. miniata striata. 21ucp oon biefer ift ber
Urfprwtg nitpt genau anjugeben. ©6 ift eine fepr jierliipe Barietät;
bie Färbung tm fUtgenteineu lebpaft rofenrotp, Blumenblätter liegen
regelmäßig, baepjiegelförmtg, bie im bergen fteßenben ftnb weif mit
rofarotpem Slnfluc , bie näcpftfolgenben paben in ber Sttitte eine weife
Sängßbinbe. (25er 9?ame miniata, mennigrotp) ift oermntplicp ein
Scpretbfepler unb fott flet’n, miniata, peifen.)
©af. 3. Cam. althaeiflora alba. ©er fpecififtpe 9tarae
ruprt oon ber §orm ber Blume per, weltpe baß Slnfepen einer gut ge*
füllten ©totfrofe pat, benn wie bei biefer ftnb bie betben äußeren 9tei*
pen ber Blumenblätter fepr breit unb flacp außgebreitet, wäprenb bie
3apl ber inneren ja einer gebrängten ©ruppe jufammengeftellt ift.
©te garbe ift rein weiß mit einem leicpten Anflug oon gelb au ber
Baftß ber inneren Blumenblätter.
©af. 4. Cam. Benneyi. ©iefe ftammt auß 9?orbamerifa, würbe
oon £errn ©mitp erjogen unb oon Jperrn Boll in ben £anbel ge*
bracpt. #err Beroaene ftellte fte im lebten Sinter (1850) in Bel*
gt'en auf ber SSußftellung auß. Sie jeitpnet fttp bnrcp bie ©röfe iprer
Blumen auß ; bie Blumenblätter liegen regelmäßig, batßjtegelformtg. ©ie
^arbe ift eine ftpone, lebpafte firfcprofa mit bunfelrotpen äbern burip*
jogen. @in ©peil ber Blumenblätter pat eine anfangenbe ober autp
gans burtpgepenbe weife Sängßbinbe.
30 f
452
lium rubrum be« £rn. Seßrdte b'£a«»* mit 80 ®Umn, bem ««
«ycmbtar beö Lilium lancifolium be<3 £errn t>on £abre toürbtß jur
arkrsrö-'i«; cä cs
■ *» telerbet’bcfnS
»TiSJSüS.* a“<aes
4M
2* « S i H 0
aus bem flrotokoUe über
fdjrn ©orten 3 um
IJrofelfor
He über bie im bambnrgi|
ftÄ1?
«ÄÄ STA :ääs
33äss:ä-
cialis etc. S^re «Mttafit fSttt in ber SR^cI fritier att bte ber an,
bmn 2lrten anb f?e*i man ftc föcn ^fangS 3um m fünfter 81iU»c»
ftoff 'SÄ
M<nb M" mä jrrit San» ^ftanjt. »n *r ®t»B^ OTfrttg >»•
Salvia vsubspathulata Lehm.
®iefe fe$t $übf#e neue 2Crt erhielt ber botanif#e ©arten
einigen 3<#ren unter ber 33esei#nung Salvia hians au« bem botanifc
©arten in Setpjtg nnb juglet# otjne Hainen »ont (£ap. @te ift t
Salvia hians Bot. Reg-. 1841 t. 39 ni#t nnt fc^ort ‘ tn fo fern ganj
»erf#ieben, a!3 fte einen «einen äfitgen 2—3 ' ^o^en Strauß bitbet,
ttäfcrenb S. hians eine frauttge ©taubenpffauje ift, bann aber au#
no# in ifjren übrigen <£§arafteren non jener ganj abwei#t. ttnfere
2lrt jct#net fi# bur# faft 1" lange, §übf#e bellblaue in« ^eflöiotette
f#t'flernbe SBIunten, beren untere Sippe’ in ber Witte nieblt# hellgelb ge-
gei#net ift nnb in bent ©elb ft# lieber tyUMaue $itnf#en beftnben, au«.
3»t ©ejug auf Kultur, fo gehört btefe 2lrt ju ben jarteren, fte i»a#ft
nur langfam, »erlangt int SÖBinter eine Temperatur oon 4—6 0 3?. au#
ift fte gegen ju grofe 5eu#tigfeit fe^r empftnblt#. @benfo f#tt>er läfjt
fte ft# bur# ©tecHtnge »ernteten, tnbent ba« £oI$ fe^r $art ift nnb
bie ©tetflt'nge oon ben jungen Trieben genommen, fe^r lei#t abfaulen.
fJflanjen.
Ixora salicifolia DC.
(Pavetta salicifolia Bl.)
Rnbiaceae.
Sine auSgejeicbnete art,- feie De Sattbolle, obgleich nur na<b
trocfnen Sremplaren ft$on als „species insiguis“ begegnete. Die
feuerfarbigen großen Slütf>ettföpfe unb bie fjiibfcfjen »etbenartigen,
oft 6— 8" langen Slatter gewähren einen Ijubfc^en anblid. Die f flanke
flammt aus ben ©ebtrgen bon $aba, wofelbfl fte Slum e juerft bemerfte.
©pater entbecfte fte ber SÄeifenbe ber Herren 33eit$ n. ©öfme, £err
Sobb, ber fte bom Serge ©eribu in 3aba etnfu^rte. 3«*et 2Sa-
rietäten ftnb in Kultur bei Herren Seitd>, eine babon mit f^maleren
Slättern unb bunfleren Slumen.
Die ^flanje bilbet einen mebltdjen ©trauclj, 2—3 ' l>ocf>, fte blü&t
fe$r rei<$Ii# unb leitet, felbjl f$on als 6 " $olje ^flanje unb »erlangt
ein feucht »armes £auS ju fyrern ©ebenen. Sine Stiftung aus
$alb 9tafen-', Ijalb £etbcerbe unb einem Dljeil fdjarfen ©anb fagt i$r
am beflett ^u. Um ein $ubfd>eS Sremplar ju jtefien, Ȋl>le man eine
junge gefunbe ^Jflanje unb fe$e biefe auf ein SEBarmbeet um il>r üBacb®*
ttjum ju fbrbern. $e meljr, fte an ©röjje junimmt, um fo öfter »et;
pflange man fte. Die Döpfe »erfebe man mit einer gehörigen Unter-
lage, bamtt baS SOBaffer nie in benfelben fteben bleiben fann.
0..< TV'f 1^93
Rhododendron jasminiflorum Hook.
3luf ber erften bteSjäbrigen ^flanjenauSfletlung $uSf>iS»icf erregte
biefe art unter allen Kennern bie meifle aufmerffamfeit, »eldje bon
Herren SSeiti^ auSgeflellt »ar. SSiele arten übertreffen biefe bnr#
^arbenpra^t ber Slumen, jebo# bte äatfytit tt>rer »eifen Slumen
mit bem rotten ©^lunbe, »ie bie aelmlitbfett mit einem SaSmin
»ar es, »aS biefe art befonberS empfahl. Die Slumen btefer art
ftnb bon bcn anberer arten fo ab»ei$enb, baS „Gardener’s Chronicle“
■fte ni$t für ein Sßbobobenbrum hielt. Die fronte flammt bom Serge
Dp^ir in SÄalacca, 5000' $0$, »ofelbji fte bon Jprn. *!obb entbecft
»urbe. ©ie erregt eine £öhe bon l1/*'; bie 3»eige ftnb nach unten
jn blätterlos. 3« »ürfftyt auf baS SBaterlanb mu$ biefe als eine
äBarmbauSpftanje bemäntelt »erben unb gebest bafelbft in fanbiger
^eftieerbe am beflen. Bot. Mag, t. 4524.
461
Calceolaria Pavonii Benth.
(Calceolaria perfoüata R. & Pav.)
Scrophnlarineae.
Sitte feltene unb eigent^öailt^e 2lrt, »on $«13 & fPaoon al«
C. perfoliala L. na$ ber original ^flanse abgebilbet, unb »on i^nen 3«
S^i'nfao unbUÄuna in ben fänben »on ^eru entbccft. Jg>crr fDlatbew«
entbctfte fie $u Sbacapopa«. £>ie £anbel«gärtner Sucotnbe, fittce
u. Q 0 . ju Sretcr beft$en lebenbe ^ffonjen unb l>eraerfen, bajj fte, im
Steten auSgepffongt, einen ^übf^en Sffeft machen. 93lunten ftnb getb.
fflanse flaubtg, 1--2' n>erbeitb. Bot. Mag. t. 4525.
Eugenia brasiliensis Lam.
(Myrtus Dombeyi Spr.)
Mvrtaceae.
Sin niebli^er Keiner 33aunt »on 2)ombep in 33raftlicn entbedt
unb feitbem »on <Bt. £ilaire nnb onberen in ber $min$ $io be
Janeiro gefunben, wofelbfi er an<b lultiöirt wirb unb bieSrficbte unter
bent Planten ©rumi<batna anf ben 5ftarft gebraut werben. £>ie Blät-
ter, glanjenb grün,, wie bie Stenge ft^neeweifler S3lumen, welche an
ben unteren ^^eilen ber jungen Triebe erf^einen, jei^nen ben SBanm
an«. Slütbejett 2tprtl.
2)tefe 2Crt würbe feit »tekn Starren im bat. ©arten 3U Sfew in nnr
Keinen köpfen jle^enb fulttöt'rt, wo fte nie 25Iüt^en erzeugte. ©eitbem
man fte jeboc$ in grofje ©efafte gepfianjt unb in« ^almpau« gebraut
batte, wutb« fte f^nett unb üppig unb bluffte tn biefem SrnbJafre 3*®*
Srftenutak. SRafenerbe mit Säuberte nntermifebt fagt i^r ant heften
30. ©tetflinge warfen leicht unter ©ta«gloekn auf einem SSarmbeete.
Bot. Mag. t. 4526.
Dendrobium Kingianum Bidwill.
Orchideae.
£crrn 35ibwilt »erbanfen wir bie Sinfübrung biefer
2lrfc, ber fte tm Innern »on Stufiralien fanb nnb 1844 einfiibrte.
2)« biefe 2lrt an« 9ktt ©ib SSak« flammt, fo »erlangt fte eine
m'dft fe b°be Temperatur wie fo »t'ek Strteu biefer ©attung, »eldw
Hakea cucullata B. Br.
nie meit Weiler befommen, «I« eben «Mfa ift, um Mt ®*t fn$t Su
Stylidium
Sarme mn jeWn flC S* ÖUl* Ä“4
Campylobotrys
)r Hort. Paris.
m
©ief* fefrr ju empfehlenbe ^flanje war »on ben Herren Bameö
South & ©ohne auf nnfrer legten Sluöftettang in einem blühbaren
(£remplarc auSgeftellt. (jf. £)_o.
Hypocyrta gracilis Mart.
(Sine feh* niebliche friec^enbe ©eöneracee, h«wif$ auf ben Orgel
©ebirgen in Vraftlten, »on wo fte burcf ben Herren Vacfhoufe,
gotf Sturferp, etngefu^rt würbe.
25er ipabttuß ber ^ffanje tji burchweg hängenb nnb friechenb. £>ie
Vlätter btef, fCetft^tg, buulelgrün auf ber Oberfläche, auf ber Unter*
flache oft mit roty geffeeft. Vlumen flehen etnjeln ober ju jweten,
jtnb mäjjtg grof, mil<h»etfl, bie untere innere ©eite ber Stöhre mit
orange gefletft. 2ln ben Vlaitfnoten btlben ftch häufig aBnrjeln. 2 )ie
fSflauae liebt eine feuchte warme 2Umofpähre, am befien bie eine« Dr*
$ibeen$aufe$. Bot. Mag. t. 5431.
»ielen
Pflanze tfl,
Amygdalus persica; flore semipleno.
<$3 ift befannt, baf bie S^inefen unb Bapanefen mehrere gefüllt
blnhenbe Varietäten beö gewöhnlichen |5ftrft<i;baume$ beftgen, benn
biefe ^flanjen finbet man auf ihren Betonungen, auf ihren ©eräugen
ic. Steifenbe fpre^en »on ber großen Schönheit biefer fangen, fobalb
f?e zwergartig gezogen werben. Saentpfer hat fte wa$rf$einli<$ nn*
ter ben Stauten Prunus flore rubro unb Pr. flore pleno erwähnt »nb
fagt »on ber legieren: „biefe tultioirt man ihrer frönen w
Vlumen wegen. alter unb jeme^r »erflüi
befio mehr Sßerth bat fte.* £$unberg fprict
facb »rifjen unb hoppelten rotten Varietät, unb foU bt’e fJjtrftch überall
in ben ©arten ihrer fronen Vlumen wegen hiltioirt fein.
Unter ben fchagbaren unb' authentifchen, ^ineftfeben Betonungen,
im Veftfe ber £ortifuItnraI ©öcietp ju Sonbon, ohne 3»etfel bie
fünfte Sammlung tn Europa, beftnben ftch fblgenbe Varietäten, bte
gnt unterfeptebett ftnb.
1. ©rofe halbgefüllte carmciftnrothe, bie Vlumen fo grof aU
b« emer Camellia Sasaugua, fe§r hübfö, Vlumenblätter fpt’g.
2. ©rofe halbgefüllte rofa; Vlumen wie bte »orige, bte ffarbe
nicht bttnfler als bie ber chineftfthen Stofe.
3. ©rofe halbgefüllte rothe; Vlumen wie bei bererfgt, tiefroth,
bie Vlumenblätter fiumpf unb etwa« ungleich gelappt
4. Steine halbgefüllte rothe, Vlntnen gleich ber na^fte», jeb»<h
bunfel rofaroth, fehr ntebrig.
5. Kleine halbgefüllte weife, mit febr runben fetalen, mißt otel
langer als bte ©taubfäben.
SlfS #err Fortune oon ber ©artenb. ©efettfehaft nach (China ge*
fanbt würbe, warb ißm befonberS aufgetragen btefe «Pßanjen ju erlangen
nnb tß eS ihm auch gelungen jwei btefer herrlichen SSartetäten ju be*
lammen, nämlich eine halbgefüllte carraotßnrothe unb eine halbgefüllte
weife. ©ie blühten betbe im ©arten ber ©efettfehaft unb ßnb eine
große unb herrltthe Slcquißtion. @te gleiten in jeber Sejtehnng bem
gewöhnlichen ^Pßrßch'banme, aber ße eignen fich beffer jura Treiben ober
unter ©laS jur 35lüthe ju bringen, als für freie Sanbfultur, benn ob*
gleich oottfommen hart, fo leiben fie hoch in falten unb «affen Mächten.
£ier erjogene ©amenpßanjen bürften »teHei^t unfer Klima beffer er*
tragen lernen, benn, ba bte SBlumen nur hälfe gefüllt ßnb, fo ßeht ju
erwarten, baß ße auch öfters fruchte anfeßen werben.
25afj halbgefütltblühenbe 95ßrß<h fruchte anfefcen, hat£err 3 ac qneS
im Journal ber ©artenb. ©efettfehaft ju fJariS mitgetheilt. (St ßhrribt
barnber: „3m £erbße 1845 legte ich ^ßrßcßßetne eines gefußt'
blühenben $ßrßeh*33aume$ in ©anb unb pflanzte fte im «Kai 1846.
2lm Snbe beS 3ah*eS waren fünf berfelben!6 — 18 "hoch* 3»» «frähfahrebeö
folgenben $ahreS entfernte ich einige ber unteren 3weige unb Wulfen
bte ^ßanjen mit gleicher ©chnettigfeit fort 2)ie politifchen «Begeben*
h etten ju Anfang beS Wahres 1848 oerhinberten, baß bie Säumten
oerpßanjt würben, ße wuchfen baßer auf bem ©amenbeete fort unb er*
reichten in jenem 3aßre eine £öße oon 6— 6l/a ' unb waren oon unten
bt’S oben mit 3^ eigen befeßt. 2lm 5. Slpril 1849 waren 4 oon btefen
5 ^ßanjen mit 33lütßen bebetft, bie ganj gleich mit benen eines oer*
ebelten gefüHtblühenben $ßrß<h*25anmes waren, ©eßr intereffant iß
es noch, baß btefe ©amenpßanjen bereits tra 3. 3aßre blühten.
Pari. Flow. Gard. Taf. 13
Odontoglossum Cervantes« La Llave.
Orchideae.
®S giebt nur wenige ©attnngenbiefer Familie bereu Slrienßeh f» oor*
theilhaft burch bie Slumen anSjetthnen als bie ©attnng Odontogiossum.
Sitte Slrten haben benfelben jpabitu S, biefelben großen, fyattbunjföeü
uenben Blumen, btefelben langen, häutigen Sracteen nnb btefelbe 3art*
h«t ber gärbung, in tiefparpur, braun ober jt'mmetfarben rariirenb.
2)ie in Kebe ßeheube ärt tß eine ber feltenßen unb ßammt anS
3)fejico, oon wo ße burch £«rrn 35arlerS ©ammler eingefaubt wnrbe.
3m aSaterlanbe fotten bie Blumen feßneeweiß fein, bet nnS ßnb ße je*
hoch rofa, waS ißre ©cßönbeit noch oermehrt. 2>te ärt ßeßt bem 0.
memb rauaceam am nächßen. Paxt. Flow. Gard. Taf. 14.
466
Rhododendron cinnamomeum var. Cunninghami.
Dbgletfp m'c^t fo prapfenb al« manche rotp blüpenbe 33artetät, fo
$at fic bennocp cbenfo wel 2Bertp. inbem ipre grofen »lütpenföpfe oon
rein ttetfjen SBlumen einen gletip frönen (fffeft machen. £>tefe £p*
maximuin befragtet, ergogen. Die grofjen grünen 33Iätter finb nnter*
palb braunfilgtg. $0« SBeifj Per Junten ifl gang rein, nnr pie nnb ba
purpurn gepfieeft.
Paxf. Flow. Gai-d. Taf. 15.
JHc Victoria regia
(gtabliffement be« £errn g. t>mi Raufte in ©ent
2tm 5. ©eptbr. Slbenb* 6 ttpr dffnete fiep bie erfie 33lüipe ber
Victoria regia int ©arten be« £errn »an £outte! — £)ie er fie
SSlüt^e, bie ber Sonttnent ber alten SBelt gefepen pat, »irb (Spotte in
ben Slnnalen ber iportifultur matpen; fte »trb non Sitten, bie mit offe*
nen ©innen für bie nrnnberootten ©Köpfungen ber §lora begabt finb,
alä einen neuen £riuntpf ber Kunji, welche fte ipren peimatplicpen
©etoäffera ber tropfen 3o*tnt ©üb*2lmerifa’« entrofenb, ipr unter
unfernt norbtftpen Fimmel eine neue fjeintatp gu f (paffen wnpte, —
mit aufrichtiger greube begrübt »erben. — <£« ifi f^on fo oiel ge*
ftprteben über biefe „Königin ber ©etoaffer- oon geübteren £än*
ben, baf icp nwp pier m<pt näper über bie allgemein anerfannte $racpt
ber öfclgefialttgen 39lume, — ipren SBoplgerucp, t'pr garte« aber leb*
^afte« Kolorit, über bte interefanten $pönomen ipre« periobifepen 2luf*
nnb 3ufcpltej?en« auögufpreipen braune, noep ber coloffalen «Blatter,
beren 2ragfraft bnrep eine »aprpaft nmnberbare «Bertpeilung nnb ©e*
ffcaltung ber «lattrippen bi« an’« gabelpafte grängt, pier näper gn er*
»öpnen, bagegen fei e« mit erlaubt, bte Kulturmetpobe, bie icp mit
bent bejten Erfolge im piefigen (Stabliffement angemanbt pabe, natp
befien Kräften pier mtigutpeilen nnb bie innere ginricptnng be« £aufe«
unb Safftn«, bie eigen« gur Slufnaptne einer eingelnen fJfCange erbaut
warben, burep % langetcpnung unb 23efdjretbung ben getprten Sefern
mögltip^ flar gu matpen. — Sorper notp einige SSorte über Urfprang,
Silier unb 2Ba<p«tpum nuferer ^flange. — <£« ifi befannt, bafj bie
467
Victoria $um aUererflen «Kate im Kooember oorigen $ahre« m feem
berühmten <Shat«worth, Sanbfifc fee« £erjog« oon £>eoonfh*re
blühte. 3<h hatte feamal« fea« gute ©lücf, uuter £errn Karton fpe-
Stell baß »ictorienhau« 5« beauffuhtigen, unfe glaube feabcr innig »er*
traut ju fein mit feer 2lrt uufe SBeife ihre« Sad^thum«, unfe ihrer oer=
f^tefeencn »efeürfmffe. Sie erfie «Stütze »out 8. »ooentber reifte tbre
^ruc^t jum 11. Secbt-, alfo im furjen 3ritraume o?n ca. einem 2D?o*
nate. Sie ©amen würfe eu gleich barauf wiefeer au«gefäet, cntjeln in
Söpfe, feie im »affin feer «Mutterpflanje placirt Würben, fo nabe feer
Oberfläche, baf fie ooflfontmen feen (Stnwtrfungen fee« gierte« au«gefeftt
waren, 8m 11. Februar biefe« Sahre« geigte ftd> fea« erfie fpflänjcheit,
unfe al« icf gegen @nfee SKärj (£hat«worth oertief, um einem Kufe
in’« oan fpoutte’fche Stabliffement ju folgen, waren f$on 5 fteine
©äntltnge oor^anfeen. Sm Stuftrage fee« £rn. 0. £outte fifneb i*
£errn f arton um eine« feiefer ^ftan^en, unfe meine »itte würbe
freunbtidjjl gewährt, Hm 26. «Kai erhielten wir feen oerfprmfenen
©amlt’ng. di war eine fteine aber gefunfee ^Jftanje mit 4 «Blättern
oon beneii fea« gröfte 5Va " Surchm. maf. »albern ich fie in einen
flachen hinter oon l1/*' Sur<hm. in einer grbmiföung oon gleichen
Streiten ©anb, Sehm unfe ©i^tammerfee gepftanjt hatte, mufte fie
einft weiten in einem ©teinfafien, feer ju einem »affin für Nelumbiam
eingerichtet war, unterbringen, fea fea« ju ihrer Aufnahme befiimmte
$auö erfl eben ira »au begrifen war. £ier fenfte id> feen dimex ein
fo baf feie fflanje famn 6 " SBaffer welche« nur feurcf fefe
©onne erwärmt würbe, atfo notfwenfeig einem grofep unfe öfterem Sem*
peraturwechfel unterworfen war, troffeem erholte ftd> feie f5fanje f^nctt
unfe gab halb feie ungweibeutigfen »eweife einer erneuten unfe fräftigen
»egetation. 3$ habe feer ?fauge nie ©chatten gegeben, ebenfo wenig
2uft währenfe 3uni unfe feer erften £älfte 3nli’«, um feie mangetnfee
geuerwärme mögliche ju erfefen, feagegen erneuerte ich oon 3eit 3»
3ett fea« SEBaffer, aber nur an fe^r fonnigen Sagen, um feen ptöftichen
Seraperaturwechfel nadf Kräften gu metfeen. Hnfang« Huguffc war fea«
neue £au« fo weit fertig, feaf fea« »affin gefußt werben fonnte, um
feie Victoria aufjunehmen gum bteibenfeen HffL — @ie hatte fifoii
»ritte 3«ti feen ihr im ©teinfafien befümmten Kaum (6 Q 'J fo
au«gefüttt, feaf feie »tätter nur mit «Kühe $la$ finfeen tonnten, unfe
ich genötigt fah, burcf ©chatten* unfe Suftgeben ihre fräftige dnU
wicfetung gurncf gu hatten. Hm 6. Huguft warte fte forgfältig tu*«
neue £au« tran«portirt, feer mit 2Burgelu gefußte Simer behutfanr jer*
fcftagen, unfe nun in feen freien ©raufe gepftaugt. »on 10 »tattern,
feie fie währenfe 3«ni unb 3uli gemacht hatte, waren nur noch 3 gt*
blieben, oon feenen fea« gröfte jteboch fcfo» 2 ' 6 " maf: 3ur <5rb*
mifchung nafm ich biefe« «D?al 2 She«le r einen, groben ^Iuffanfe,
I Sheil ©chlammerfee, wie fie ficf iu alten ©räben nnb Seichen nnfeet,
unfe 1 Shell guten SBiefenlehm, beifee« oorerfi getrocfnet nnb gefiebt.
3« feer SBahl unfe 3uberettung feer @rfee bin i^ gängig oon £errn
Norton’« »lethobe abgewichen, feer SKoorerte unfe Sehm wählte, feie er
erf gänglich 3» feur^brannte, um aße ©amen unfe äBargelreffe
ju oernichten, wobei aber noth»enfeig aßer ^mnn« tu ^cljafife eer*
toren ging, nnfe feann ©anfe §nfe$te. Hu« angeführtem ©runfee nnfer-
SS £5 ft =S®
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472
«VCUtHcton*
EWHSSS
»Oll ttrrtftil'djtii nni epipt)r|tird,»n ©td)is«n »on ^(foin nn»
478
101 6 calceolar«
104 6
affinis, ditto
oxypbyllos, ditto
106 aAgrostophyllum Khasvanun
107 o (Eceodades ampoMacea
108ja^Erides affine, partly Plains
itüormn, Plains
1106
124 Ja candidum, de., de
125!« Calauthe densiflora, d
126 Platanthera spee.r do-,
127 Perityslas elatus, do.,
128 spec.7 de., do.
129 a Habenaria ovigera, de
130|& 4 neue speeies, c
Pogonia, 2 speeies, d,
132 |a Cyrtosia, ditto.
ihatty
134 Zeuxine
35 6 Anaectoehilus Roxburghii, d».
136[6 2 neue speeies, do. ‘
137j6 Cypripedium vennstum, do.
138 b insigne, do.
479
21 ii £ e i g e it«
Untergcichnete erlauben fleh ^terbur^ bie Stngetge gu machen, baf
baö Vergeuhnifj ihrer tctc^^alh'gen ©ammlung »on Xopfpflangen,
Säume» unb ©trauter erfchtenen ift unb jebem auf Verlange»
franco gugefanbt wirb.
9J?an wirb in bemfelben eine auöeriefene SBabl »on 2Barm* unb
fiatthauSpjfangen, Drehibeen, ^ruchtbäumen, $arnt, glorifkSlumen, h«*''
ten ©efträu^en unb Kameflt'en ftnben. Unter ben lefcteren ^at ba$
Kiabltffement ben 9?uf, mehrere ber fd>önften Varietäten guerfl in ben
#anbel gebraut gü ^aben, alö: Carn. Lowii, Jubilee, Ceutifolia,
Alexina etc. Unfer Vergetdjnif t>at noch bor anberen ben Vorgug, baf?
es ben ©tempel beS englif^en ©ou&er.nement$ beftfct, in golge beffen
e3 nach jebem Steile ber ©eit ftet gefanbt werben fann.
25urch langjährige auSgebehnte Verbinbungen mit bem Kontinente
fmb bic Untergetchneten bereits fet^r »ertraut mit ben befien unb ft «her-
flen VerpacfungSmethoten, unb ba ihr Stabliffement jebe gewünf^te
Neuheit gu »erraffen im ©tanbe ift, fo bietet eS ben $ ftangenfreunben
eine fixere Duelle ihre ©ammtung gu bereitem.
8oto & (Som? -,
Clapton Nursery, London.
25a bie englifdjen f5atfetf<hiffe aufgehört h<*&ett Sriefe birelt nach
Sa ©uapra gu befbrbern, fonbern nur nach ©t. Skontos, fo erfaßt ber
botant’fche SJffetfenbe unb ©ammler £• SBagener in Sa ©uahra alle
©efchäftsfreunbe unb bt'ejentgen, welche neue SefleKungen auf Säme-
reien, Drchibeen unb anbere fangen machen wollen, bie Sriefe ent-
Weber an ein £auS in ©t. 2: ho maS, ober an bie Herren garten*
flein & Komp, in Hamburg gur 2Beiterbef5rbcrung gu fenben.
©leichgeitig bin auch ich 8crn erbötl3 franco eingefanbte Snefe
an £errn SBagener »on Hamburg au& weiter gu forbern.
©buatb jOtto.
$tefettt £ef te ift beigefugt baö rct^altige a$eraetc$nt£ t>o» Dbfc
bäumen jeglt^er 2lr t, 2Batb= unb 3«r Räumen »te »on fämmtlt^en
©trautem unb Koniferen, bte tut ältma tton Zeigten tm freien aus«
bauern unb »on £errn 21 b. $apeleu, ^eptmerifl ju 2B eiteren
©ent ju erhalten finb. Daö 23er$etc$nt£ tji feiner SRet^alttgfett »(
fe^r anjuempfe^en unb entsaft auö [aßen ©attungen bte neue
Slrten unb SSarietäten §u ben btßtgften greifen.
S©ic 9tebaft.
S c t & c f f c t u n g nt
9 0. Oben lefe germine.
3 „ „ faßt hinter paullo taß Sontma fort.
2 „ „ lefe ereeto ftatt erulo.
ff rJ
slStL-fliiSifIMt!Iil irf
4M
(Ein monfträfYr jUütyrnjtairi»
J>er Rosa mnscosa alba inenstrualis
'Mnnähcruiifl Verfette« jut «tammart.
£errn @buatb göfcfccr.
intereffantefle origtnellflc unb fafl möifte man fage» mraatfr*
ber gangen bteöjäfrigen £erbfi^flangen;Au£fleßuna bilbete m*
#w*t% «»« Sinfenbmtg aus ben glottbecfer Saumfcfulen. @s waren
nemi4 oon ber gewöhnlichen ramterblüfenben weifen 2>too$rofe (Rosa
muscosa alba inenstrualis) 33»etge öon einer ^ftange au$gefteHt,be*e*
jeber nuft nur oerf^tebene Blumen, fonbern felbft f abitmUe 2Serf«f teben*
fetten geigte. Der eine repräfentirte ben gewöfntiifen gipfelftänbtgeu,
bitftf eiförmigen Sliitf enftanb ber R.alba menstrualis; ber gwette geigte
ebenfalls bie Blumen ber weifen Sttooötofe, jeboif in ber monftröfen
gönn einer acffelftättbigen Slumeubilbung, wobet notf au$brücfltÄ>er,
»orgefoben werben muf, baf biefer berartige Slumenjtanb vite M
leuft tu emgelnen Abfäfcen oon 2-3 Blumen ft attfatte, fonbern in
ununterbrochener Steifenfolge an einem 3»eige bon gegen 3' lang mit
bötttg gut ausgebilbeten Blumen unb Knoten fortlief. Dbwobl nun
btefe Abnormität f$on «He Befu^er gur gröften Sewnnberung binrif,
ba man eine berartige aif felftänbige Stlbung, obfifon fte im Allgemeinen
bet ben Stofen, namentliif bei ber R. damascena bann unb wann ber-
eingelt borfommen mag, boef noif nie in foltfer Sollfommenbett wahr*
getiommeu Mt«; f» feffte man b«$ am krittn 3®eigt e;„ lrab
Itdtereö unb grof artigeres Setfptel ber gefeinten Kräfte unb gäbtV
fetten unfern retefen Statur anftaunen, tnbem berfelbe niAt nur n übt
®ette' J0nbcnl rot^e ^feljtänbige Stofen, nüft SJtooSrofen, fonbern
^ ** war in 3»ei0e mit Serbe,
faltung tfrer monjhofen Slumenbtlbnng in bie Urform „Rosa damas-
3“ auruc^öe8a^3e»* ®er 3»«t'3 übrigens, wie ber gn,
et# betriebene mit weifen Stofen, bon berfel ben Sänge unb AuSbil*
gng, unb tonnte man beutliif am unterm $nbe bemerfen. Wie fefarf bie
@renge ber betben Arten gegogen war. Diefer 3weig geigte nnberfenn,
bar m fernem langgeftrecften SSuiffe, feiner Bewaffnung, feiner Sfinbe
unb fernen ©tattern ben |>abi’tn3 ber rotten DamaSceaer.-Stofe, nab
boeumentirt auf baS Untotberfpre<hli#e bte äbftammung ber Rosa
menstvualis alba »on Rosa damascena. 3u mehreren Serien, ttament*
l ity in bem Serie »on Seng, »bie 3ürpflangen" wirb Rosa menst, alba
at$ non Rosa centifolia, ber Urform ber übrigen SDtooSrofen, abflamntenb
angegeben, welche ©epauptung in biefem gatte »on ber Statur
atö irrig »erworfen wirb. Ueberpaupt «ft ber gange habituS ber meinen
immerblüpenben -BtooSrofe »on ber ärt, baf* bet etmgerntafcn näherer
änfepauung ferne hinlängliche ©erfeptebenbett unb Slbtoeicpung »on bem
ber Sentifolta fogletcp in bte äugen fallt, unb bera ber Damastener*
rofe fiep gunetgt. ©or alten ftnb eS bte burchgepenben ungeheuer tan«
gen attjaprigen Triebe, bte 5—6 oft auch 8' taug werben, was bei
ber Sentifolia unb beren ©arietäten auch fetbfi im üppigfien Sacpf*
thume niemals in bem SJZaafe »orlommen wirb, bie ihre äbftammung
reeptfertigen.
Die fragliche fftanie, an ber biefe feltene ®rfcpemung beobachtet
mürbe, tft ein ungefähr 8 34* alter wurgeläcpter ©trauch- Die mon*
ftröfe ©tlbung crfc^ien namentlich an, im »ergangenen 3apre abgelegten
nnb in biefem grüpjapre bis auf wenige äugen guruefgefepnittenen jun-
gen 15ftangen, beren (Sntwicfelung, ba fte in einem ergiebigen guten
©oben fiepen, fehr fepnett »on Statten ging.
Der Dbergärtner in btefent Departement ber glottbeder ©aam-
fchuten, £err &. Schmibt hatte fepon »or einiger Seit bemerft, tote
bte Pftange an »erfchiebenen 3weigen ftarle hinnetgnng gu abnormen
formen »errietp, tnbem fte auf eingetnen äefien ach fei; unb gtpfelflän*
btge ©turnen gu gleicher 3eit trug, jeboep toareu eS immer nur 2 bis
4 achfetfiänbtge SnoSpen, an welche fiep bann ber büfcpelformtge ©tü'
thenfopf anfcplog. Stotpe Stofen mit gugletcp »eränbertem ipabttuS ber
©tarampftange befanben ftch ««* an einem, bem auSgeflettten 3«?etge.
Seiber hat ftch £err ©cpmibt in ber grenbe, bem ^«bltfum btefe ort*
ginette Srfcpetmtng probugtren gu fönnen, bagu »erletben taffen gerabe
bie ff fcharf abgegrengte UebergangSfiette »on ber ttttooSrofen* in bie
DamaScenerfornt, mit abgufepttetben, unb ftch baburch einer fehr inte*
reffanten ©eobaeptung für nad^eä 3 ah* beraubt. Denn unftrettig würbet
es »on fehr popem gntereffe getoefen fein, gu beobachten, wieftep gerabe
an biefem 3®eige bte jungen Drtebe betber ärten entwirfelt hatten unb
in welcher Seife bie ©tumenbitbung gur ©efiattung gefommen wäre.
<£S tft gwar gur möglichen Erhaltung biefer fettfamen Sr Meinung bie
änorbnung getroffen worben, fte »ermittetfl ©erebetung fortgupflaagen,
hoch »ft eS fajt mehr atS unwaprfcpeinltcp, ob ft<p, felbft im Salle eines
tro$ ber ungünfttgen 3«t möglichen ©ebetpcnS, biefe gornt gu erhalten
»ermag. hoffentlich ftnb mir für näcpjteS 3apr im ©tanbe, recht
freulicpeS baruber mitgutpetlen.
Dtefe hie* angegebene Siücffepr ober ättnäpernng ber äbart gut
©tammart ift, obwohl in biefem gatte aufjerorbentlicp interefant unb
beraerfenSwertp auch noch infofern, ba fte fonft feltener bei ben Stofen
»orgufommen pflegt, hoch im ättgemetnen niept fo unerflärltcp (wenig*
ftenS ftnb alle bisher barüber gegebenen ©Jutpmafjungen unb Srlänte*
rangen noch in eben fo tiefes Daniel gehüllt als bie ©atpe felbfts als
bie räthfelhaften Uebergänge unb Durtpgänge einiger anberer ^flange
cm 23a#«rt »on Cytisus Laburn
SäSs
«Ä.TVÄ"r.rto
Uf0etatt0tte|l*ij3en aus Spanien unt* ftortugal.
SSon
iUiorifc aSiltfomm.
$>l)t>ftognomie Der Vegetation in ©uii>u^coa nnfc Vijca^a.
be$ «Kttielmeereg ft<$ fehr bebeutenb abfühlen, beoor fte btefe ©egen,
ben erretSen. ©Sroff flür3t bie Küffe in bte Ruthen bes Ocean*
9ltta\ «nb «tn ©ebtrge oon trgenb einiger bebeutenben $öbz febtiftt
ben fSmalen, jwifSen bet fleiten gelfenfüffe nnb ben rauben Sergen
bet cantabrtfSen Kette gelegenen Sanbjireifen oor ber falten Saft be«
Vorben^gegen bte wüthenben ©tarnte beS gefürsteten ©olfö oon Vt>
cajja. ©Son tat Sangueboc, felbff in ber fübltcfjer alö bte $5rooence
gelegenen ©raftfS«ft Koufftlon, hat bte Vegetation otel tnebr Verwanbt*
fSaft nttt ber oon ÜTfitteleuropa, als ntit ber §lora beö «Kebiterran*
berfenö, weil au# btefe Sanbfdjaften bur<b bte ^prenüen gegen ben
©oben abgefperrt ftnb. 2Wein Sangueboc iff bureb eine weite ©tretfe
Sanbeö ton bent Dcean getrennt anb gen Offen gegen b aS wenig ent*
2™** wtelmnt *m oflFen' *er nörblt'Se Küffenfaum ber
Jpalbtnfel, befonberS ber ?5rooingen ©ufpugcoa unt) ^itcaoa, fowott
gegen ©üben al« gegen Offen non Men ©ebirgen umwallt anb blo«
barS eine breite SSafferfläSe oon ben eiftgen Legionen be$ Korben*
gefSteben tff. <$* barf ba^er nicht befrentben, baf? bte Vegetation in
ben genannten Satibfcftafteu eine tnebr nörbTt'dje al« füblicf>e fShpftogno*
mte pat, benn bte eben befprodjenen (SrpofttionSoerbältntffe bebtngen
em »an bem be* mittäglichen granfreicb total oerfStebeneS Klima,
iöaprenb ftS tn «Karfetlle bte Temperatur ftpon gegen @nbe be* Slpril
m ben VhttagSfiunben fe^r gewobnlt'S bi* auf 25—28 0 <£. — im
$abe f*c w »om 9.— 20. «Kai noch
m<bt über 20,o ©. ffeigen gefeben. Unb wäbrenb in ber förooence
bte atmofpbartfSen Kiebcrfcpläge unbebeutenb ftnb, oergebt in ©utput*
coa anb Vtgcapa feine 2Bo<be, in Vilbao felbfi fafl fein Tag, wo eö
mSt regnet. £>te Saft t ff baber pter immer feucht, in ber'Erooence ba*
gegen troefen. ©o unangenehm btefe Vefcpaffenhett ber Sltmofphäre in
manSer anberen Sejtebung iff, fo übt fte hoch einen hö<hf* günffigen
®tnfluf auf bte Vegetation, auf bie ^robuftioität beS VobenS au*.
35enn wabrenb bte Vegetation ber frooence im ©ommer unter ©taab
begraben uttb oon b«§er Saft Slfrifa’S oerbrannt tff, genießen bie 95ro*
®nxyHcoa unb Vtgcapa einen beinahe ununterbrochenen Frühling.
3S befSranfe auch $er abft<htli<b Mo S auf biefe betben fkooingen,
benn SKaoa, bte butte ber baöfifepen «Prooingen, welche i* bisher noS
mSt berührt habe, burfte, ba .fte am fübÜSen ^u^e ber cantabrifSen
nat^ @ufccn ^ °ffcncß P^teau iff, ganj anbere
fltmattfSe unb folgüS auS oerfStebene VegetationSoerhältniffe barbte*
“nb m^a ik geratet im ©ommer
me ffetgt, ftnft fte au$ tm Söiuter — wenigffeuO am gu^
~ - aüm ““ter °°' »eohalb btefe ©egenbeu a»S tn ber
raühen ^ahressett jtemltS 0rüu augfehen mögen,
r >, ^ unbViscapa ftnb ein romantifSe« Verg*
®eb2st SMtentbeitg j« ben Sergweigungen ber wefflt'S*
“i“ aß\be^ett |°rt^un3 gehören. £>h ©ebirge, gröftem
Unt> ®?nl be^ehenb, beft^ea einen grofen fReity
Än rl?“' uub Öe«< ^üffe baö Sanb
Zit l * bu5f^eugen. Dtefer ©öfferret’Sthum im Verein
mtt ben häufigen atmofphärifSen KteberfSlägen erhalt fowohl bte Saft
icn feuSt unb 4 bttSaupturfaS* ber üppigen
491
fehlen. 3<h fann eine Semerfung ntc^t unterbritefen <£ß ttntf
tntc^ nämlith bebitnfen, alß fet bte Storfeiche feer Sanbeß bon ber im
fübXtc^ett ©panten borfontmenben berfchteben. SBährenb nämlich ledere
einen fo eigentümlichen 28uchß beft$t, ba§ fte fcf»« tn »etter $erne
erfannt unb bon Quercus Ilex unb Q. Baiiota unterziehen »erben
tarnt, fcheint bte Slorteiche beß Sanbeß, »enigftenß »aß ben £abituß an *
langt, bon 0. Ilex et'ngig unb allein fcurch bte forftge 9tinbe unterste*
ben g» fein. 3«h ^abe leiber, ba ich mit ber ©iltgence reifte, feine
3»etge bon btefer eben tn Sluthe .fte^enben Äorfeic^e fammeln tonnen
unb bin begatt m'^t tm ©tanbe, ein entfehetbenbeß Urteil $u fällen;
ich ma#e aber bte Sotanifer auf btefen habituellen Untersteh ber bet*
ben namhaft gemachten Rorfetchen aufmerffam, ba eß »o^l möglich
»äre, baff bte fiorfei^e beß »etlichen granfretchß nichtß alß eine tlbart
bon Q. Ilex cortice suberosa, bie beß fühlten ©panienß bagegen ein
»on iljr fpect'ftfth oerf^tebener Saum, bte »atyre Q. Suber L., »äre.
— Unter ben © trä ud> er n repräfenttrt ülex europaeus, ob» o^l ein mit?
teleuropäifcher ©tranch, burch feine ^ftognomie am meiflen ben gunt
großen ^et’l auß hornigen ©enifteen gufaramengefefjten 3ftonte bafa
©itbfpantenß. ©te£atben, obwohl gum^etl giemltch grofe ©trauter,
erinnern, gumal fefjt, »o fte mit Slußnahnte einer 2lrt nicht blühen,
mehr an bte £aibegegenben beß 9torbenß alß an bte ©trauchbegetation
beß ©ubenß. @tne berfelben, »eiche in mannen ©egenben in grofjer
Stenge auftritt, ifl auch wirtlich ein Sewolmer beß nörblichen ©eutfeh*
lanbß, nämlich Erica Tetralix L. Unter ben frautarttgen $ ftangen ftnb
eß namentlich einige Drd>tbeen, alß Serapias Lingua, S. eordigera,
Anacamptis pyramidalis, ferner Asphodelus albus, einige ©chlingpflan*
gen, »ie Smilax aspera unb Tainus communis, furg borgugßweife 5D?o*
nofotplen, »eiche bie fühlte Segetation am meiflen repräfentcren ; »on
füblichen ©tfotplen fomnten am häuftgfien ümbilicus peudulinus unb
Lithospennum prostratum bor. ©ie ^prenäenflora macht ft<h naments
lid) in ben ©ebtrgen benterfltch j in ben untern Legionen bitrfte Aqui-
legia viscosa Gou., welche |5flange häufig auf SBiefen unb an Ipecfen
borfommt, baß etngtge ©etoächß fetn, »elcheß bte ^lora beß gmeiten
ipauptgebt'rgeß (Snropa’ß repräfenttrt. ©ie oceanifche §lora enblt'ch wirb
borgügltch burch bte fthöne Menziesia polifolia repräfenttrt, »eiche tn
£ecfen unb ©elmfchen, befonberß in ben bte ^robingen ©uipugcoa
unb Stgcapa Zetbenben ©ebtrgen, häufig borfommt. —
3<h h«be fchon bemerft, bah unter ben frautartigen fflangen bie
garrn tn ungemein großer 3nbtbtbuengahl borfommen, fo baf? fte gar
^h9f>ß8Ußmic Segeiatton »efentlt^ bettragen. @ß ftnb lauter mit-
teleuropäifche ^arrn; »on bem ©üben angehörenben, hä^c
bloß einen etngigen, nämlich Adiantum Capillus. beobachtet. 2tuf?erbcnt
habe id) bißher folgenbe garrn gefunben: Pteris aquilina, Aspidium
Filix mas, A. spinulosnm?, Asplenium Trichomanes, A. Ruta mu-
raria, Adiantum' uigrum, Blechnum boreale, Polypodium vulgare,
Ceterach officinarum unb Adiantum Capillus. Unter allen btefen
^arm ifl Pteris aquilina ber genteiafie. ©tefer fommt überall, in ber
@bene »ie im ©ebirge, bor, unb in fo ungeheurer 3JZenge, bafj er bon
ben Säuern überall gnx Serettung beß ©nngerß benagt wtrb, Poly-
podium vulgare f^müeft, nomentli# bie ^ämme ber Sfauern unb ber
492
Vaumfiämmc, fci<bte grüne SBtnbctt nnb Äränje längs beS obere«
2$etleS ber dauern unb um bie ©tämme btlbenb. Am $ufje ber
dauern, namentlich wo ©Ratten ifi, ferner an ©räbenpnb f<h«ttige*
Werfen wächft Scolopendrium officinarum, Aspidium Filii mas unb
Blechnum boreale tu großer SKenge. Anwerbern ftnb Asplenium Tii-
chomanes unb A. Ruta muraria an dauern febr gemein; feltener
fomrnen A. Adiantum nigrum (an Vacben), Ceterach officinarum, Adi-
antum Capillus (an SDiauern unb föatttgen Reifen), unb Aspidium
spinulosum (an Reefen) »or.
2Bte bet etner fo feuchten Atntofpbäre unb fo großem üEBafferretcb*
tburn gu erwarten fleh^ tfl bte ftrpptogantenoegetation fehr bebeutenb
entwickelt. 25er SBoben ber SBälber, bte 9?änber ber 33ä<be, fettige
Reifen unb Vautnpmme ftnb mit etner Sftenge »on Sanbmoofen, «affe
lehmige 2Bänbe, £oblwege u. bgl. mit Sebermoofen; namentli$ Mar-
chantia polymorpha unb Pellia epiphylla überzogen. Seiber fruettftetrett
jef$t nur fe|r wenige ÜRoofe, and? fd^eint mir ein größerer ^nbtotbuen?
als Slrtenreic^t^mn $u berrfchen. 2 )ie troefnen Reifen unb Vaumflämme
ftnb mit flechten bebeeft, bte jeboeb fämmtlicb ju ben gemeinen norben?
ropdtf^en Wirten ja geboren febeinen. 2 )ie Alpenflora tfi, felbfl an
ben tüften beS fftteereS, febwad? reprdfentirt. 25er (Jbarafter ber ma? _
ritimen Alpenflor wirb bureb Fucus vesiculosus befHmmt, welcher ftcb
überall an ber ^ufte uub an ben Ufern ber ft<b weit lanb einwärts er-
ffreefenben 9tiaS tu ungeheurer Stenge ftnbet.
3«b miß nun noch «nt ©cbfuffe btefer allgemeinen Veraerfungen
über bte Vegetation jufammenfe^enben ^ffanjen namentlitb aupbreu,
bamit ftcb meine Sefer »on ber VJabrbett ber »on mir anSgefprotbenen
Sebauptung, baf bte Vegetation biefer Sanbfibaften eine UebergangS?
ffora iff, überzeugen fönnen. 3<b »ab*« b«r5u äbftfyliify bte Vegeta?
tion ber SBiefen unb ber Reefen in ber untern SRegion, weil biefe in
«Öen feilen ber betben 'Prooingen ziemlich gleich ift, unb will bieje?
nigen ©ewäibfe, welche ber mitteleuropätfcben glora nicht angeboren,
mit gefperrter @<brift bezeichnen.
Vegetation ber SBiefen in ©ttipn^coa unb Vi;ca»a.
Anthoxanihum odoraluin, Dactylis glomerata (bte beiben gemein?
ffcn ©räfer), Holcus laaatus, Bromus moilis, Festuca pratensis, Poa
pratensis etc. 25ie ©attungen Phleum unb Alopeeurus, fo gemein
cutf unfern SBiefen, fehlen hier gänzlich), mehrere Carices. Plamago
inedia, P. laneeoiata, Rumex Aceto««, Serapias eordlgera,
Orchis mactilata, Myusofis palustris, Ajtiga rep tans, Voronica Cha-
maedrys, Taraxacum officinale, Belli» pereuuis, Campanula patala.
Lotus fornieuiafus. Trifolium ruear natum, T. pra lease, T. re-
pens, Medieag© luputtna, >T. minima, Lathyrus pratensis. L Aphaca.
Torinentilla reptaus, Linum angustifolium, Silene iufiata?, Lychnis
Flos Cisculi, Ranunculus repens, R. acris, AquHegia viseosa,
Cardamme pratensis, Geranium disseetum. G. nmmdifolim» etc. SSo«
biefea |5p»jen bepen aufer ben ©räfern bte Vanuuleln bte größte
3Äenge »on Snbiötbuen, wedbalb bie »orberrfcbenbe SBlumenfarbe anf
ben SStefen bte gelbe ijf, gang wie bei und im ftrübling.
Vegetation ber Reefen in ©uipugcoa unb Vigcat»«.
Die fetten werben »orgugdwetfe »on einer je$t noch m'c^t blühen*
ben 2lrt »on Rubus gebitbet unb auferbem »on folgenben ©trautem:
Cornus sanguinea, Crataegus monogyna, Lignslrum vulgare
(auch auf bügeln unb in ©ebitfdjen ^äuftg, befonberd in ber untern
Legion »on SBigcapa), Rosa canina, R. sempervirens (hier unb
ba), Mespilus germauica (feiten}, Corylus Avellana, Salix alba, S.
Caprea, Quercus peduneulata, Qu. Ilex, Ilex Aquifolium, Prunns
spinosa, Rhamnus Frangula, Rh. Alaternus, Phillyrea media,
ülex europaens, Sambueus nigra, Evonymus europaeus (befonberd in
SBigeapa), Daphne Laureola (feiten). Darlegungen pflegen bie
peden gn fein »on: Smilax aspera ,Tamus communis, Hedera
Helix, Vitis vinifera, Humulus Lupulus (feiten), Convolvulus sepium
(feiten), darunter Waffen j Arum maculatum, Ruscus aculea-
tus, Asphode(us albus, Urtica dioica, Osyris alba (feiten),
Lamium maculatum, L. album, Galeobdolon luteum, Stachys silvatiea,
Scrophularia nodosa, Veronica Chamaedrys, Solanum Dulcamara,
Mentha rotundifolia, Galium Cruciata, G.Aparine, Myosotis palustris,
M. stricta, Ajuga reptans, Glechoma hederacea, Foeniculum vul-
gare, Vicia sepium, Rubia longifolia, Cerastium triviale, C.
glomeraium, Lychnis silvestris, Stellaria graminea, Silene ioflata,
Malva rotundifolia, M. s'dvestris, Geranium Robertianum, G. rotuu-
difolinm, G. dissectum, Ranunculus repens, Aquilegia viscosa,
Hellebonis viridis? (befonberd in ben @ebtrggtbfllern>, Potentilla rep-
tans, Fragarie vesca, eine SJienge gnpborbien, ©räfer nnb bie fc^on
erwähnten garrn.
Sind btefer 3ufammenftettnng fte^t man, baff in ben untern
gionen bie Stäbe bed ©übend' ftcb »otgügli^ in ber SBegetation ber £e*
den (unb bed biefen giemlüb ä^nti^c» SJtonte bafo ber £ügel) gn er*
fennen giebt. ©#on bie »telfa^e 3ufatnmenfe$ung bed bie Reefen bil*
benben ©efkantbd erinnert an ben ©üben, no$ mehr aber bie gö$l*
lofe SJtenge »on ©«blingpflangen, welche bie #eden »on nnten btd oben
bnr^weben nnb überfotnnen, unb.baburch unbur^bringli^ machen. SSßer
niemald in ben {üblichen ©egenben Snropa’d gewefen tfi. fann ftcb
ber Ueppt'gfeit, »on bem 3?ei<btt>um ber Segetation längd ber peden
unb in benfelben feinen SBegriff machen. Die peden ftnb, gumal tn
ber betfjen «fftebiterrangone, wo bie SBeinrebe ftcb in malerif^en %i*
fiond »m »aunt gu Saum fc^lingt nnb bie graublauen febwertartigem
»lätter ber äga»e fo wie bie faltigen pbantaßif4>en »lattäfle ber
Opuntia aud bem üppigen ©rünber ^Brombeeren nnb anberer ©trau eher
bemrragen, einer ber t>auptfd<^li4»fieii »eig e bed ©übend nnfered
SBelttbeild.
»tlbao, ben 22. «ffiai 1850.
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als nniMm V», Kelfr »orsagäwife <n«
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495
beutenb netter oorgerücft fein, al« e« ^ter ber goß war; ber lange
unb flrenge Nachwinter, welker auch tu Spanien getjcrrfd>t hat, hatte
bte (Sntwicfelung bev Vegetation ^ter tote t'n granfretcb um mtnbeften«
einen falben SNonat oergogert. ©te tüfle oon guenterrabio ifl theil«
»on fchroffen ©anbfleinfelfen umgürtet, theil« ein flauer, fanbiger©tranb
unb in botamfdjer £tnftcht oon gar feinem Sntereffe.
©te Umgebungen oon ^xnn finb ungemein anmutig unb beft^en
eine reiche Vegetation, welche jeboc^ gunt großen Stf>eil au« gemeinen
mitteleuropätfchen fangen gufamntengefe£t ifl. ©te Söiefen unb ba«
bebaute 8anb, in meinem fich namentlich bte fe£t in öotfer Vliithe fle*
hcnben gelber oon Trifolium iacaraatum, welche« tue* tote im fübwefl*
ti^en granfreich überall ebenfo toie bei un« ber gemeine Stefenflee,
gebaut tot'rb, prächtig au«nehmen, eutbe^ren ber intereffatiten ‘JJflangen
fafl gängltch; mehr bieten bte £e«fen unb bte unbebauten £itgel bar.
Welche aflerbing« fe^r fparfam ftnb. Stner ber botanifdMntereffanten
fünfte ifl ein bic^t oor ber ©tabt an ber ©träfe nach ©an©ebajlian
gelegener au« fälligem ©efchtebe beflehenber £ügel, auf meinem ber
©elegraph fleht. ©ie Slbhänge beffelben ftnb gum ^^et'I mit niebrtgetn
©ebüfch bebecft, bafj eine fepr oielfältige 3«fantmenfe$ung geigt, unb
unter meinem eine reiche, bamat« freilich noch gtemltch unentwiefelte
Prüfers unb tränteroegetation wuchert. Die fpauptmaffen be« ©e*
büfepeö bilbet Ulex europaeus, ber fter bereit« giemlich öerblütjt toar,
toa^renb er in bem benachbarten ©ebirge in ootter Vlütfe ft anb. 2luf er
biefem ©ornenflrauch beobachtete ich b,er bb» flrauchartigen ©ewächfen:
Crataegus monogyna, Mespilus germanica, Rosa sempervirens, Pru-
nus spiuosa, Rubus, Ilex Aquifoliut», Quercus pedunculata, Casta-
nea vesca, Corylus Avellana, Cornus sauguinea, Ligustrum vulgare ;
an frautarttgen : Ruscus aeuleatus, Lithospermum prostratum, ein
Cirsiutn, Hieracium Auricula, Tormentilla reptans, mehrere Carices
unb ©räfer. ©er ©ipfel be« £ügel« ifl mit einer bünnen furgbegraflen
©rbfdhicht bebecft, wo ich an einigen ©teilen bie fchöne Serapias Lin-
gua in grofjer ÜJfenge fanb.
Snterejfanter al« ba« ^ügettanb oon 3ron iffc ba« benachbarte im
©üben liegenbe ©ebirge, welche« man, wie fefon erwähnt, at« ben
weftlichflen Vorfprung ber fjprenäen betrachten muf. ©letch benerften
£ag nach meiner Snfunft machte t«h in Begleitung meine« ?anb«man*
ne« einen 2lu«flttg nach ben bnr<h bie unteren Sfegtonen be« ©ebirge«
gerftreuten 9J?tnen, unb burchwanberte auf biefe SGSeife einen nicht uns
bebentenben tyeii beffelben. ©en 2. N?ai wieberholte ich meinen 33e*
fach nnb beflieg ben häuften ©ipfel be« ©ebirge«, ben Wtontt be la
£apa. — ©ie @ebirg«fette oon 3«» beginnt bet ©t. 3m» be Sug
in granfreich, ftreicht giemlich parallel mit ber tafle unb befleht gnm
grof ten ©h«1 etner weifl unter fchtefnger gorm auftretenben ©ran*
»aefe, au« Buntfanbfletn unb einem talf, welker gu ber ben guf? be«
©ebirge« umgebenben unb bte täfle gufamntenfe^enben tretbeformation
gehört. Bio« ber fchon erwähnte h^ß* ©ipfel, be ^>apa, ifl eine
©raniterhebung, bte Urfa^e ber bebeutenben Störungen, wel^e ft cf
auf jeben ©chritt in ber ©^i^tung ber erwähnten febtmentären gor--
mationen gu erfennen geben unb be«halb ein in geognoflifcher Vegt'e^
SäÄjsSä
mm?^
W&xsBF**
497
überall mit ©ebüfch oerfchtebener £aiben unb Ulex bebecft. 3» Meinen
feuchten ©rünben fammelte ich ^ter bie burch ihre fchuppt'ge Bwtebel
auSgegeichnete Scilla Liliohyacinthu.s L. , toelcpe hier häufig ift, aber
fparfam blühte, «nb etngelne (Syemplare oon Senecio Doronicum. 2Iufjer
beit ©u^en, bie gum £hc*l noch blühten, bemerfte i<h Vaccinium Myr-
tiltus. 2ln einzelnen ©teilen ber ©ranttformatton, bo<h ntc^t in ben
unmittelbaren Umgebungen ber £apa, fommt Daphne Cneorum häufig
oor, 1 btS 2gufrhohe ©trauter bilbenb, barnalö überfäet oon rofen;
rotten moblriechenben ©lüthenbüfcheln. 21m reich ften ift bte ©egetatton
ber ©untfanbfieinformatton. St'efe ift meifienthetlS oon «Nonte bafo,
anöfchlieflich aus ülex europaeus unb einer Erica befiehenb, bebetft,
tnelther überall »on Lithospermum prostratum , beffen blaue unb rot^e
©lunten einen hübfchen Gtontraft mit ben gelben ©chmetterlingSblüthen
beS Ulex btlben, burd) flochten ift. 3$ beobachtete hier unter anbern
folgenbe ^ftangen in ©lüthe: Asphodelus albus, Scillae sp. (Mein,
fe^r gemein, im gangen ©ebirge, felbfi noch in ben Abhängen ber £apa
oorforamenb)/ Mercurialis perennis, Bellis perennis (überall gemein,
felbfi auf ben hohen flammen noch in gwerghafter gönn), Pedieularis
silvalica, Pinguicula grandiflora (fehr häufig an fettigen naffen (£rb;
abhängen), Veronica Chamaedrys, Ajuga reptans, Sarothamni sp.,
Ranunculus bolbosus? unb Menziesia polifolia (hier fehr feiten). $n
ben Spulern ber untern Negton, beren ©oben oorgngsweife auS ber
©raumacfen; unb Aalfformation jufammengefe^t ift, fanb ich unter fet-
tigem ©ebüfch an ©ächen bie f^öne Saxifraga Genm, bie t«h feitbem
an ähnlichen ©teilen häufig «riebet beobachtet habe, ferner Helleboniß
viridis? (in grucht), Digitalis purpurea? (unenttoicfelt), Scrophularia
aqualica, Cardamine palustris unb Chrysosplenium alternifolium , in
ben ©ächen felbfi eine Callitriche in ©lüthe unb eine Larbrea. 2lnf
faulenben flaftanienblättern fanb ich bafelbft auch eine hübfche orangen;
gelbe Clavaria. Ueberhaupt gtebt eS in bt’efem ©ebirge, ba eö unge;
mein nmfferreich ift, ot'ele Arpptogamen, befonberS ?aubmoofe unb
gleiten. Namentlich ftnb bie untern 2lbhänge ber bie $häler fchetben;
ben ©ergrüben fehr quellenrei^, bie flamme felbfi trocfen, meift mit
furjem ©raStouchS bebecft, aus bem überall bte »etfjen ©lüthenlopfchen
unfereS gemeinen Maaslieb heroorfchimmern.
Sie ©egetation beS ©ebtrgeS oon 3ntn ift, ttrie au$ ben oor;
ftehenben ©emerfungen heroorgeht , ein ©emifch oon $ flanjen «Nittel;
europa’S unb ber ^prenäenflor. Um eine eigentümliche glora gn be*
ft^e», liegt eö ben trennen gu nahe nnb beftfet eS eine noch gu ge-
ringe
©ilbao, ben 24 «Kai 1850.
III.
Sie SsüftengcgeHben oon ©uipugcoa nnb 93i*c<t«a.
Ser flnfienfirtch oon ©nipngcoa nnb ©tScapa, wie überhaupt oon
Norbfpanien ift nur an einigen ©teilen eben nnb bei t» eitern gum groften
500
«rmeö, einer fogenannten 9Hta liegt. 9lamentlt’$ ifl ber (übliche ££eit
ber ©tabt in eine enge, »on feilen SBänben eingefaßte Stßalfölndjt
»erfteclt; in ber ©egenb beö ©entnimm bagegen erweitert ft$ baö Sßal
pli>$ii<$, inbern bie £ngelreißen ber Sßejtfette weit »on bem Ufer ber
9iia gurütf weiten, biö gur 9J?ünbung ber 9iig, wofelbft fieß baö £pl
pld£li<f> wteber »erengt. £ier nämlt'dj burdjbricßt bie 9iia baö fcptt
erwähnte Küjiengebirge. £>efHicf> »on ber SJiünbung ber 9iia jießt biefeö
ein pgeltgeö, in fteilen Seifen in baö 9Keer piabprgenbeö ateaa
bar; auf ber SSeflfeite bagegen ergebt eö ft$ plö^Iic^ biö gu 1000'
£öße in beni ^Jico be ©aranteö, einem anf aßen ©eiten jteil empor*
fUtgenben auö Kalt gufammengefe$ten 33ergtamme, welker »on 33ilbao
auö, wo man tßn en profil fie|t, alö ein »oflfommener Kegel, einem
SSnlcan iäufdjenb äf>nlt$, erfeßeint, unb fe£t bann, mehrere parallel mit
bem ©aranteö ftrepenbe unb äplp geformte SBergrüden bilbenb,
weiter gen 305. fort, biö eö ftdj in bem Mißriet ber Eiicartaeiones mit
bem »ielfadj »ergwetgten ©ebtrgöfpfiem ber cantabrtföen Kette »erbinbet.
Sie #ügelreitjen , welche baö Sßal »on Silbao begraben, befielen
großtentlteilö auö ©eföteben, fleinartigem SDiergel unb ©anbfiein. Sie
beö weftlpen Uferö, welche fep fleil nad) ber 9iia gu abfaßen, ftnb
gnm großen Sßeil mit ©ebüfcß »on Quereus peduuculala , Qu. Ilex,
Ulex europaeus, Ilex Aquifolium, Cralaegus monogyna unb Castanea
vesca bebeeft, bie beö öfHidjen Uferö bagegen fajt gang faßl. Senno#
bieten gerabe biefe bie tntereffantefie Vegetation bar. Diamentlid) beftjst
ber eine ©tunbe nörblicb »on ber ©tabt gelegene £ttgel, auf welkem
baö gerflörte Kapugtner=Klojler ftetjt, ein ^unft, ben ich aßen 33otani*
lern, bie nadj mir nacf> S3ilbao fotnmen faßten, gu befugen bringenb
anempfef>Ie — eine ungemein reti$e unb burd> baö Vorfontmen füblidSier
fjflanjen auögegeifanete Vegetation. 3$ ßabe biefen nnbebeutenben
|)ügel gu wieber^olten 3D?alen befugt nnb bin jebeöraal mit reifer 2luö*
beute belaben gnrütf gelehrt. Sen <|uß beö $itgelö bebedt ©ebitfä »on
Ligustrum vulgare. Cornus sanguinea, Rosa cauiua . Rubus lonieu-
tosus, Ilex Aquifolium unb bie anbern fdjon erwähnten ©trändjer.
Sarunter blühte bamalö puftg bie fdfane Aquilegia viseosa Gou-,
ferner bie fajon erwähnte Genista, Lithospermum officinale, Orchis
pallens L.?, Pulmonaria officinalis, Briza media nnb anbere ©räfer.
2ln fonftigen felftgen Orten fanben ftd) häufig eine großblumige blane
Melissa unb ein wetßlicßeö fteif^farbtgeö Teacrium mit runben weid^
fangen ^Blättern, bem T. pvreuaienra ähnlich , in bitten ^elftem,
beöglei^en Thymus Serpyllun», Onouis reclinala L., Anagallis phoe-
nicea L., Picridium vulgare Desf., Buphf hairaum aquaticum L., ein
Scorpiurus, erft blii^enb, ein fletneö Linum, Euphorbia exigua, Rosa
rubrifoiia L. nnb Authytlis Vulneraria var. coccinea. Sie graftgen
Slb^dnge beö oberen Xbetleö waren gef^mueft mit gapofen Sremplaren
ber frönen mit beflrotben Slätpnfegeln prangenben Anacamptis pyra-
midalis Rieh., beilättftg bie gemeinte Dr^tcee ber baöfifeben frooin#
gen, fo Wie ber pra^tsoßen Serapias cordigera L. Sluferbem beob;
artete iä) not^ Ophrys lutea Cav. , bie aber leiber fd>on giemli^ oer?
blpt war, nnb bie prächtige Orchis variegata L, , »on ber p febo^
twfc oßeö ©utpnö bloö ein eing eines über 2 ppö Sremplar
imter bem 4äiebüf^ beö ©ubabpngeö eutbeden tonnte. 2tn ben dauern
ftfyö« werben. 3u bt’efer ftfjigbiättrigen gorm gehört wahrfchetuKth
bie D. iiitermedia Lap. %n einer einigen ©teile beS nörblichen 31b,
banges jenes gelfengrath fanb ich einen großen ©trau# bon Erica
arborea, eben in boßer 33Iüthe fieher.b, eine ^flanje, wel#& icb feitbem
nt#t wieber beobachtet habe.
©en 16. 9Äai ritt i# bur# baS breite walbige ©ebtrge, welches
tm 9t. bon ©opuerta liegt, nnb beffen $amm ^ter bie ©ränje jwtfchen
ben SncartacioneS unb ber $robin$ non ©antanber bilbet, na# bem
jar lefctgenannten ^robinj gehörigen, am 9»eere gelegenen ©täbtchen
unternahm biefen Ausflug weniger, um gu fammeln, als
um bie 33efanntf#aft eines Cannes $u machen, ber ju ben Wenigen
in ©pameu gehört, welche ft# mit Siebe mit ©otanif fcefc^afttaen unb
Jbtamfer genannt JU werben berbienen. £>on 9>?ateo Martine*,
SIpbthefer in Saftru, Schüler unb greunb fiagaSca’S, ift ein bef#ei,
bener anfpru#Slofer SWann, ber ft# gern eifriger, als es ihm möglich
?*' m,t «otanif bef##fh'geu möchte, wenn t’hm bieS fein ©ef#äft er,
laubte. Da er m eenem entlegenen ÜBtnfel ber £albinfel abgefchnitten
bon allem Serfehr mit wtffenf#aftli# gebilbeten «Botanifern unb bon
börf «i#t SBunber nehmen, baf t'hm bie
gbrf#ungen unb Sntbecf ungen ber lebten Safr^nte bößig unbefannt
finb, unb feine 3tnfi#ten über «öatanif no# auf bemfelben ©tanbpunfte,
Wie es ,SaÖa^ca’ö nnb Sab an tlleS’ 3ett flehen. £err Üttartinej
beftfct ein hubfcheS Herbarium bon einigen taufenb Slrten, welkes, ba
es wenig jienS jur £älfte aus ^flangen ber ttragegenb bon Saftro unb
überhaupt beS nörblicpeu ©panten befieht, als ein SBettraa tur ftlora
©pamtn« ntyt ne 3«ereffe ifl. - Ser Seg eon Sowtrto nai$ (£ajlto
Z It onmu,9‘3 U“» m botanifcfiet $infid)t nify nnintereffanti
Jiaihbem man ben ^auptgebirgSjug überfliegen hat, an beffen Abhängen
Arbutas Unedo borherrf#t, gelangt man in einen Sthalfeffel , wofelbfi
SS?nJ9C maHm TlU$ Wex *«ttfWf«#*erge liegt.
Jch flattete biefen Reifen auf bem 9?uifwege einen flüchtigen 33efu# ab
fanb hier unter anbern ben nieblichen Erinus alpinus in 2Kenge eine
}“ be“ ®efcir3eu baSfif#en ^robinjen, fchon in geringer ©erhöhe,
fepr haeftg borfommenbe Sllpenpftanje, aufjerbem ein Heliauthemum mit
etcnscIn 8«Üen gelben ©iumen, unb in
i9 Jel6^^Ictt etiltSC aemsc ^««blare bon Sanicula europaea.
*7 *en Hauera £>tam wuchs «ne hübfehe Saxifraffa mit ser,
Köngen blättern unb weifen SBlüthcnriSpen in großer 2» enge,
***' ?*(>“ ‘«*»*> f«»ie Pba^nalon JrdWam DC S
au Reifen beS |5tco be ©aranteS borfommt. 3* batte biefe 95ffame
2f «JS •* fMp, y-W» de
an ken ©uten mimernten Santföaft einen eiaettlMmliiea iSintrul
ß^ttiWd f 4W4einIi« fommt fie um gonjen 8, «orale ter
J®> * 3?ttcn de 61« jejt uod) nic^t wieter je.
fey- 3»l»en Dtanej nnt Sajlro fant 4 aufer Doryeniom suf-
francuftqm _(eme em.n»uentn.ert»e yjlanäe. ®ie SBegetatien ijl Jier
lk8.? ni4 i geWiIterle ter taäliften ISrotinjen. Sn
felgen Orten bet Sn^ro, »el^e Statt fajt mitten im ®eer auf einer
Wd«en Santjange liegt, bln^e bäudg tat febon eroäimte gelbe He-
Imnibemam. Sie Ufer ter ©ttibt mögen »teOeie^t maulte llge bar-
507
*«en Stränge durchgängig au« fptfsen gelSjacfen beftepett ; man benfe
fiep btefeS gelfencpaoS umringt »on einer popen, ppantafttfcp auSgejacften
gelfeninauer; man benfe fiep endlich alle btefe getSjacfen und trister;
förmigen ©rünbe auStapejiert »on einer üppigen ©trauch»egetatton, und
man wirb einen ungefähren SBegrtff »on tiefem SBunberwerfe ber
©Köpfung paben • — Diefe »underdare ©tructur deö ©ebt'rgeS erflärt
fiep auS feinen geographischen 33erpältniffen. Die f)ena ©orbea befielt
nämltcp au« dünnen, pöcpflenS 3 ' dielen ©(pichten eine« weifen, weiten
KalfjletnS, welipe fo fepr nach SB. aufgerieptet find, daf fte beinahe,
um mich eines bergntännifepen SUtSbrucfeS ju bedienen, auf dem Kopfe
flehen, ©ie jiretepen oon 5R5R0. nach ©@SB. und fallen unter 65°
naep £). ein. Die Dberfläcpe ber$5ena ifl nun natürlich aus bemSlttS;
gehenden der ©(pichten, aus den ©cpüptenföpfe«; gebildet. Da nun die
einselnen ©(pichten burep dünne Sagen einer Mergel* oder ©teinmarf;
äpnlttpen ©ubftan* gefepteben find und das ©ejlein felbfl wenig £ärte
beftgt, fo paben die 9*?cgenwäffer im Saufe der 3aprtaufende fowopl die
©epteptenföpfe felbfl auf das 3)?annigfalttgfle auSgewafcpen und jerfreffen,
als auep die jwtfcpen den ©(piepten befindlichen 5D?ergeßagen weggefpült,
und fo fiepen denn fe$t die ©epieptenföpfe ppantafltfcp anSgejacft, ge*
trennt »on einander oder an einander gelehnt, gleich rtcftgert Setcpen#
fleinen, da. (Eine ganj äpnlicpe ©tructur beft$t waprfcpctnltcp die fitds
öftlicp der ^Jena ©orbea gegenüber fiep erhebende, aus groteSfen, naeften
gelfengipfeln beflehenbe ©terra »on Darango, welcpe ja befuepen mir
leider das wenige Stage fpäter einfallende heftige und anhaltende 9te*
genwetter ni(pt erlaubte. — 33e»or tep das innere deS 33ergeS betrat,
unterfuepte icp die feilen, »telfacp jerflüfteten gelswände der 9torb;
und Dflfeite, an otelen ©teilen fo weit an tpnen emporfletternb , als
eS opne SebenSgefapr mögltcp war. 3 cp fand pier eine fepr fepöne,
reiepe, »orjugSwetfe aus ^prenäenpfanjen beflepende SBegetation. 3wt;
fepen dem lofen ©eröüe und wild durcheinander gewürfelten SBlöcfen,
welcpe fiep längs deS gufeS der gelSwände hin erftreefen, wucpS die
filberblättrtge Alchemilla alpin» in fo üppiger gälte, wie icp fie nirgend
beobaeptet pabe, und eben fo häufig namentlich auf 3)?ooSpolflern eine
jterltcpe, Heine weifblütpige (Erncifere mit fammartig gefertigten 2Bnt;
gdblättern (eine Hut chinsia? — welcpe itp bloS tn den ipoep^prenäen
»on 31rragonten wtedergefunden pabe. Sin fonnigen gelfen wncpS päuftg
Sorbus Aria, im obern Stpeile der 95ena noep blüpend, am gufe bereits
»erblüpt, feltner Taxus baecata. 3« gelSfpalten blüpte ein goldgelbe«,
grofblumtgeS, fepr angenehm duftendes Erysiinmn, Arabis alpina,
Globularia uudicauli* und Brassica monlaua? — auf fteilen feuepten
3llpentriften jtotfepen den einzelnen gelfenpfeilcrn die perrlicpe Gentiana
acaulis, Orchis mascula, Anemone Hepatica. Vicia pyrenaica, Scilla
vema?, Pingnicula grandiflora ete. 3# potte miep in diefen gelS;
wänden fo lange aufgepalten, daf eS fepon ^iemlicp fpät 9ta<pimttagS
war, als icp an baS gelfentpor gelangte. 3cp mufte miep despalb
diefen Stag mit der Untersuchung der in der 9täpe deS DporeS befind*
licpen ^artpieen deS gelfenlabprtntpS begnügen. Sowie S erwapnt
daf die ^5ena ©orbea der einige f anfr in ©panien fei, wo die „Gro-
sella4* — Ribes rubrum — wild waepfe. 9tacp einigem ©uepen ent;
deefte up diefen ©trau$ autp wirffiep in gelSfpatten in der Sfätpe des
lutea, leiber noch rnc^t blühenb. ©ie hö<hfle oöllig fable &uppe, wo
noch ein ©cfneefelb oorhanben war, bietet eine ungeheuer weite Sluös
fu$t über ba« wtlbe SSerglabprinth be« cantabrifchen ©ebirge«, über bie
wetten ©h^benen be« Plateau »on Sllaoa unb über bte SKeereöfüfU
bar. 3# »erntete fchmerglteh mein SSarometer, welche« nttr tu 3run
bureb ungefchtcfte £änbe gerbrochen würben war, unb ftch um jene Bett
tu SSorbeaur befanb. ©er SSegetation ber oberen fläche nach gn ur«
feilen bitrfte bte $ena ©orber eine 2D?eere«höhe oon mtnbejien« 5000
bar. §nf beft$en.
©en folgengen ©ag, ben 29. «Wat, »erlief ich Drojco unb ritt
über bic et^enbewalbeten ®ebtrg«fämtne , in beren ©hälern Rhamnus
Frangula häufig oorfam, über Bornofa nach ©urango, oon wo au«
t<b ba« fchon erwähnte Seifengebirge, beffen höchfter ©ipfel bte ^etta
Simbotu unb bte |5ena SWauarta genannt werben, befugen wollte. Mein
Oer tn §olge eine« heftigen ©ewitter« am SWorgen be« 30. begtnnenbe
unb mit geringen Unterbrechungen bt« gunt Wachmtttag ben 31. anhals
tenbe Sanbregen machte eö mtr unmöglich, meinen $lan an«guführen,
ba ich nicht Beit hatte, auf fchöne« SBetter gu warten. 3ebenfaK« bürfte
bie SSegetation ber ©ierra be ©urango jener ber $ena ©orbea fehr
ähnlich, »ielletcht gang tbentifch mit ihr fein. 3<h lehrte nun, ber£eers
firaf e folgenb, über SSergara, ©olofa, Demant unb Dpaögun nach Brun
gurücf , wo ich am Slbenb be« 1. 3uni anlangte. Bwifchen ©urango
unb SSergara überfteigt bie ©träfe hohe ©ebt'rgörücfen. ©a« abfeheu-
liehe äSetter unb ber bichte Webei, welcher bie ©ebtrgöfämme oerhüllte,
oerhinberten mich leiter, bie SSegetation forgfältig gn beobachten, hoch
hatte ich fchon einige SBochen früher anf meiner Wetfe oon © ©ebafUan
nach SSilbao, wo ich biefe bebeutenben |)öhen bei fthönflem SBetter en
diligeuce Übertritt, bie geographifchen unb oegetatioen SSerhältnife
biefer ©egenben etntgermaafen beobachtet unb bic botantfehe ^hpftoguos
utif ber ©ebirge gwifchen SBt«capa unb ©utpugcoa, wenn auch nur in
flüchtigen ttmriffen ffiggiren fönnen. SSt« gu bem einige «Wetten oon
©urango entfernten ©täbtehen el SDrrto bleibt ba« ©ebirge gur Sinfenj
gleich hinter el Drno tritt bte Strafe in ba« ©ebirge ein unb führt
in unaufhörlichen ©ehneefenwinbungen bi« gu bem auf bem Samtne ge*
legenen Sieden (glgueta empor, oon wo au« fte wieber in oielen 3^
gaef« in ba« enge unb romantifche ©hal h»afcfnhrt, wofelbji bie ©tabt
SSergara liegt, Ginen gweiteu noth höheren ©ebtrg«paf, genannt el
ftoerto be ©eöcaega, überfteigt man auf bem Söege oott SScrgara nach
©olofa gwifchen Bngncta unb SSiUareal. SSei fyUem Sßetter genteft
man oon biefen #öhen au« pracptooHe Slnftchteu über bte wilben ©e*
birgsgegenben be« ppreuäifchen ©pjtem«. Ueber langgeflrecfte Kamme
ragen Stege! unb ^pramiben empor, an weichen Anfang be« 9Jfat noch
hier unb ba ©^neefiretfen gu bemerfen waren unb bte eine <pöh* o®#
3 bi« 4000 guf beftfcen mögen. £ie Abhänge aller tiefer ©ebtrg«*
fetten ftnb gröftentheil« bewalbet, unterwärt« mit ßichen unb^Kafiantp»-
welche "
511
512
mannigfach flcf sutragenben gehlgriffe jiij«f($rei6en fe^n. Es ifl baher
meine Slbftcft, einige biefer fünfte, welche notfwenbig ftnb, um ben
Erfolg in biefem eben fo intereffanten als mistigen 3wetg ber £orti-
cnitnr gu fiteren, h*e* ju berühren. 2Biberfpred>enbe Meinungen ftnb
geändert über ben Einffof ber Rätter auf ben ©teefling, um it>rt in
ben @tanb 3u fe$en, Slätter 3« machen. Einige, welche bie glücflich*
flen Erfolge bei ben SSermehrungen erlangt, behaupten, baf je mehr
33Iätter an bem ©tetfling beiaffen werben, beflo raföjer werbe erSBur;
3*ln machen; unb in befonberen gatten ifl bieg aucf theilwetfe wahr.
Sngwif^en tfl eg auch nichts beflo weniger wahr, baf ©tetftinge, welche
gans non Slättern critblöft ftnb, ebenfalls reichlich ttßurjeln machen
werben, unb felbfl unter oergleichS weife weniger günfigen SBebtngungen,
als im erften gatt. ÜJtefe ^Beobachtungen inooloiren eine höcbjl wichtige
grage in ber fjflansen^^ftologie, ber, fo »t'el mir befannt, noch nicht
bie »erbiente Seachtung 3ugewenbet worben. 33erfchtebene ^5ropagatoren
haben folgenbeS Argument aufgeftettt 3U ©unflen ihres ©pflemS, bte
glätter beignbe^alten, felbfl, wenn es suläftg, an ber 33aftS beS ©tecf*
lingS: baf nämlich baburch feine 2luSfe§nng ber ?ebenS* Energie ftatt-
ftnbe, ba bie STätter fortfat>ren , t'$re ihnen eigentümlichen gunctionen
3« »errieten unb bergefalt gerabe 3U ber 3«t/ »0 eS am meiften er?
^eifc^t wirb, einen Seitrag organtfdjer Sttaterie bereiten, welche ftch
unmittelbar bis anr Silbnng ber SBuraelfafern erftrecft j baf jene
fe^ung burch bte Slnga^l ber Slatter unb bereu Entfernung oon ber
SaftS beS ©tecflingS regulirt werben bürfte, ba bte für bie ferner*
bringung ber gibern afftmiltrte Materie entweber raf<h ober langfamer
»erbraust wirb, je naef ber Duantität ober Dualität ber fd)on gelaf*
fenen Stätter. 31ns biefem Argument wäre man alfo »eranlaft 3«
entnehmen: baf bie «Katerie, aus welker bie ttßn^elfafem gebilbet
»erben, baS Stefultat beS afftmilirenben SermogenS ber «Blätter fei unb
»on bcnfelben abfänge. SKit^m fönnen wir nach biefer $rt beS Stai*
founirenS 3U feiner anbern als 3a fblgenber ©chlnffolgerung fommen:
3e mehr Slätter an einem ©tecfltng beiaffen werben, befto fd>netter
Wirb er Wn^eln, nnb wenn STätter unb anbere Mittel 3ur Slfftmtlirung
fehlen (wie eS oft ber gatt ifl), bann werben ft<$ überall feine 2Bur*
jeln bilben. gnawifchen wtffen wir aus eigener SBafirne^mung , baf
beibe gäfle irrig ftnb, namentlich festerer, unb 3»ar aus bem Umf anbe,
baf Sudeln ohne bie £ülfe non «Blättern ferborgefen formen, bteS
würbe aber gewif nicht ber gatt fein fönnen, wenn bte f noten (callus),
»elt$e ft cf »or bem ^eroorfefiefen ber Steeln btlben, burch irgenb
einen ern , oorarbeitenben $rosef feroorgebratbt würben. Obwohl
wir auch 3ugeben, baf bie junge Slinbe einiger ^fla^eu unter gewifen
Sebmgungcrt btefelben guuetionen wie bie Slätter »errichtet, fo ifl bteS
bo^ nur eine Ausnahme oon ber allgemeinen Siegel, unb bieS tan»
autf> nur geringe SBirfmtg auf ben ficr in Siebe flefenben ©egenflanb,
fowofl tn gunfltger als tn ft^ {immer Se^tebung, haben. Sir vermöge»
baher obiges Slrgutoent nieft bafür an5ufe^en , baf eS eine genugenbe
Erflärung giebt aber einen befonbern Sertb ober Sortfetl gewäfrt,
wenn man an ©ietflmgen bie Slätter beläft. Slätter ftnb nicht ab*
folut nothwenbig 3»r Silbung oon Sursein. Unter meiner eigenen
Seoba#tung ftnb Seif p tele »orgefommen, baf ffnotten ihre ©röfe oer*
513
hoppelt unb eine» großen Kaum mit Surgrln auSgefüKt haben, wenn
fte 4 bis 5 mit (Srbe bebeeft waren, ohne baff fte ein eingigeS
33Iatt gemalt Ratten; »nb jeber@ärtner fennt ja bie wohltätige Sir«
lang, bte burch Slnwenbwtg ber lebhaften ©obenwärute auf bte Surgeln
ber fangen ^emorgebratbt wirb, waS nichts mehr unb nichts weniger
begwetfen fotf, als bte Surgeln tn etn bem©lattwerf »oranfthreitenbeS
©tabtunt gu »erfehen. Kacp btefent fertigen ©runbfa$ werben franfe
|5flangen, wie Sameüt'en, Orangen :c. wieber gu neuem geben erweeft,
tnbem man bte Surgeln warm, bte Kopfe aber fatt hält, um eine ge«
funbe unb fräftige S^attglett ber Surgeln gu ftt^ern , be»or ©tamm
unb 3»«3C angeregt werben; unb bieS gefepteht oft erfl, naepbem bte
fangen gängltcb »on 351ättcrn entblößt ftnb. Kun gtebt eS noch Sin«
bere, welche ben ©tattern Jemen fo grofen Stnftuf gufcpretbeu, fonbern
behaupten, baf bte Surgelfafent burep ben angehäuften ©oft entftepen,
welcpe fiep gerabe gut 3ett, wann ber ©tecfltng gejlecft wtrb, in bera«
felben beftnbet. 9tucp btefer ©orauSfefjmtg gu Serie gepenb , palten
fte forgfam bte Srbe feucht, bebeefen baß @ange biept mit ©las unb
»erpinbern jebe Sommuntcatton mit ber ändern guft, nm jebe mcchanifcpe
SluSbünflung gu »erbitten. OteS mag planftbel genug erfepeinen; aber
wenn wir einen btattabwerfenben ©tecfling tn feuchte (Erbe fieefen,
bann werben wir nach wenigen So<pen eine «Kaffe neugebitbeten ©e«
webeö an bem unteren (Enbe ftnben. 3ft bieS allein burip ben ange«
häuften ©aft entfianben? Sitter ©aft, ber in bem ©tecfling »orhanben
war, Jonnte feine fo bebeutenbe «Kaffe »on «Katern gebitbet haben, wie
wir häufig in ber ©aftS fepr Keiner ©teeflinge angtpäuft ftnben. $n
biefern Falle fowopl, wie tn bem mit ben Knollen, tft eS augenfcheintich,
baf} bte Surgeln nicht auSfcpltehlicp aus bem angehäuften ©afte ge«
bilbet werben, ferner, um bie Unhaltbarfett ber Meinung gu geigen,
bap baö ^er»orfprie|en ber Surgeln »on bem »erarbeiteten ©aft ab«
hänge, wetten wir bte ©ebiuguugen näher tn*S Sluge faffen, unter benen
ein ©teefling mit ©lättera — »orauSgefefct unter guter ©epanblung —
gewöhnlich gehalten wirb. Sir ftnben ihn btept »erfcploffen unter einer
©laSglocfe, befchattet gegen bte (Stnwtrfung be$ States, unb anftatt ihm
gelegentlich bte Sohlthat »on etwas frtfehem Suftgutritt gu gewähren,
wirb, um bie <5tbc angufeu^ten, aufjerpart be$ ©lafeS gegoffen unb
festeres wochenlang nicht gelüftet. Oer Umjianb, baf unter folgen
©ebingungen Surgeln gebilbet werben, tfi ein übergeugenber ©ewetS,
baf es nicht burch bte ©ermittelung ber ©lätter gefehepen, wie man
auch a«3 folgenbem SluSgug erfehen fann: ber unauSgefe^ten
Ufftmtltruttg ber elementarifcpett ©eftanbtheite ber «Pfiangen gehen bie
neuen ^robucte für bte ©Übung holgt'ger Fibern unb alte folibe Saterte gn
ähnlichen ßufammenfe^ungen h«»or. Oiefer affimtlirenbe ^rogefi geht
hauptfächlich in ben ©lättern ober gelegentlich tn ber jungen grünen
Ktube »or ftth* Um bie ©lätter tu ©tanb gu fe^en, ih*e Functionen
gu »errichten, muffen fte bem Sicht unb ber Saft ouggefe^t werben, na-
mentlich ber bewegten Suft, benu gebattet man ©eiben nicht, auf fte
emguwirfen, fo lönnen fte au^ baS ©er mögen ber Stfftmiliruug m'^t
ausüben. SluS Obigem erfehen wir, bah bie unter einer ©laSglocfe
emgef<h!offenen unb befchatteteu ©lätter ihre Fancttouen ni^t erfüllen,
mithin ben ©tecfltugen nichts trügen unb nicht lange in gefanbem 3^
Deutf*« ®«rtra. not äMumen4ritttna. TL »an*. 34
»ifÄÄ«tr.i
*•**♦«» S«mmmt. äu» t«m OWg«. ifi «i^t ja fol8tm, baf Ul
SKÄÄ fi SS« SEMS,-»
516
fJemerhunßett
über fdjon aller feiten blttyenbe flflanjen,
»ei^e in
botamfdben Warten ju »antbur^
21 n f an ö S «Roöentbcr 1850 bluten.
518
* Pitcairnia albiflora Spr. (P. albiflos Hort.) mit §übfc$en getbli$
weifien 231umen, bte einen lieblichen 3)uft oerbret'ien.
Portlandia grandiflora L, eine alte befannte , jeboth fe$t in ben
©arten jiemlicb feiten geworbene , f$ä$en$tt>erthe unb ju ent*
pfeblenbe ^Jflanje.
SSon Orc^i&ecit blühten auf er mehreren unbejtnnmtcn neuen 2lrten noc^:
Cypripedium in sign e Wall., Epidendrum pyginaeum Hook.,
Lycaste macrophylla Lindl., Maxillaria rufescens Lindl., M.
punctata, Odontoglossum grande Lindl., Palmaglossum cras-
sifolium Lindl.; eine feltene 2lrt, aber burc^ bie fletnen, faunt
4 " langen nnb faunt eben fo breiten , tote burch bte totnjtg
fletnen ©tunten fe$r intereffant, Pleurothallis pulchella Lindl.,
triangularis Kitz. unb tridentata Kitz., Restrepia punctata
Lindl.; Trigonidium tenue Batem. u. a.
3m %vmn blökten am 11. Sftooentber bte ©eorgtnen no<$ ununter*
bro^en fort unb haben ttt legier 3«t nur burcb heftige Sfagengüffe unb
©turnt gelitten.
tteue uni» cmpfijUnsttu’irtljf Pflatyen.
3lbgebilbet ober betrieben tu auölänbtfdien ©artenf^rtften.
Bolbophyllum Lobbii Iiindl.
Orchideae.
©ne ber nieten frönen 0r$ibeen, toel^e^err 8obb an bte Herren
SSeit^ oon 3aoa etngefanbt $at. Die ©turnen ftnb 4 " im Dur^nt.,
gelb, jtmnttfarbeu fchattirt, punftirt mit hellbraun, unb unterhalb mit
purpurbraun geffecft. <£$ gicbt feine 2lrt bie $tnfu$tli(& ber ©^on^eit
mit biefer oergli^en »erben fann
Bot. Mag. tab. 4532.
519
Medinilla magnifica Lindl.
(Medinilla bracteata Hort. Veitch.)
Melastoinaceae.
(bereits Seite 318 bt'efed 3«$rg. au$fä$rl«S aus Part. Flow.
Gard. IV. t. 12 befprod>en.)
Portlandia platantha Hook.
33ei ben Herren fiucombe, $5ince a. <£o. gu@reter blaStebiefe
fdjöne ^flange anter bem kanten „Portlaudia graudiflora varietaa“.
Sie bemerften iebocp gang richtig, baf t'Sre ^Jfiange fe$r »erf($ieben tft
oon ber P. grandiflora anb eine eigne 2Irt fein ntufj, bte fte au<S o$ne
3tt>etfel tfi. Die ^ftange blitzt bereits als ein fef>r fletneS Sremplar
anb geigt fofl fortwä^renb SBlütSenfnoSpen ; fte wirb 1 — l1/*' Sodf anb
bilbet einen fparrige« 33nfö. Die SBtumenfrone tfi weif anb $alb fo
groß alb bt'e ber P. grandiflora.
Da btefe Slrt nar niebrtg bleibt anb fetjr reitSlidj blü^t, fo oer*
bient fte in jeber Sammlung einen ^la§. Sie toädjji gnt in einer
©rbmtf<$nng auö Seljm, Saab; anb £aibeerbe anb »erlangt einen Stanbort
in einem f entstammten ©ewädfSSaufe. Sterlinge wad>fen leicht unter
einer ©laSglotfe auf einem äßarmbeete. Bot. Mag. t. 4584.
Nymphaea micrantha Guillem. et Perott.
@ine fe^r nieblic^e SBafferlilte , bte urfprimglicb aus bem glnffe
©ambia importirt worben tfi. Dte oben lang gugefpifcten ©lütter unb
einige anbere <£$araftere gehren gu ben bemerfenSwertSefien.
Da btefe %rt and bem wefllidjcn Stfrifa flammt, fo erSeifdjt fte
gu ihrem ©ebenen bad SBarmSauS. 2Jler!»iirbtg tfi eS, baf biefe f {lange
an ber SaftS ber Unterblattflädje ein ßnöH^en bilbet, baS ft# fb«ter
gn einer eignen ffiaaje auSbilbet.
Bot. Mag. tab. 4585.
520
Coccoloba macrophylla Hook.
Cocc. macrantha Desf. (Steud. Nomencl.)
Polygoueae.
Sine ber ^ertltc^^en fangen, toelcpe toaljrenb be3 S^reS 1850
in bem großen SBatm^aufe gu tew blühte. Dtefe ft$öne 21rt erhielt
ber ©arten ft^on »or »telen 3fnbren oon ^SartS unter bem tarnen Coc-
coloba macrantha Desf., eine Benennung, feie jeboeb ntrgenbö aufgu*
ftnben tfl, auf er in ©teubel’S «Romenclator o$ne Angabe beö Sßater*
lanbeö, welches ohne 3h>etfef ©übatnertfa ifi, wo bie tneifien 2lrten
btefer ©attung gefaben werben. Die ^ffanje im $?eto;®arten f>at eine
£öl>e »on 20 *$ujj erteilt nnb gewahrt einen ^errft^en Slnblüf, iß »on
unten auf mit ^Blättern befeft unb eubet mit einer btc^t mit 33lumen
befehlen 9ti$pe. Dte 33lumen währten über gwet SDfonate nnb ftnb in
aßen ttjren feilen herrlich ftbarlacbroth, bis auf bte Stigma, bte gelb ftnb.
Die ©attungen Coccoloba, Triplaris unb Podoptera ftnb bte tro*
ptftben 9tepräfentanteu ber ^atntlte ber Polygon eae; fte ftnb 33äume
ober ©trauter tmb SBewo^ner »on SBefh'nbten unb beö troptfeben 2ltne-
rtfa’d, bt'e oft eine betradjttiche ipölfe erregen. Sie ^aben faß aße
grofie, bt'cfe, leberartige SSfätter , tragen bte SSlumen t'n 9tt$pen ober
2febren unb fpater beerenarttge grumte, unb ba fte met'ßenö an bem
SNeereSufer warfen, ftnb fte unter ber Benennung »SeeftranbStrauben"
befannt. Bot. Mag. t. 4536.
Spathodea laevis Beauv.
Die Herren Sucombe, ^Since u. So. importirten btefe betrüge
Stgnontacee »on Sierra Seone, welche in ihrem ©arten tote auch fürglidj
gn $e», blähte. Das Sremplar gu ßeto iß über 16 ' hoch, ber Stamm
|olgtg unb weich- Die Selige ftnb grün, getüpfelt mit rotlj, bte ®lm
menfrone weif, gart geffetft unb geßretft mit rofa.
Die $ßange »erlangt gu ihrem ©ebenen baö SBarmhauS unb eine
feilte 3?afenerbe. SBermehrung bureb Sterlinge.
Bot Mag. t 4537.
Stylidium mucronifoltuin Sond.
Stylidieae.
Dtefe nteblitbe 2lrt ergogen bte Herren Sucora&e, ftuce a. Sb.
Samen »om Sthwanenßuffe unb ßheint bie »on Dr. So über
521
mucronifolium benannte Slrt jn fein, obgleich die Sparaftere niept ganj
genau Kimmen. Die pübfcpen goldgelben Blumen mit ^iä^aä oranger
3eitpnung tut Innern derfelben empfehlen dt'efe Slrt fepr.
Diefe tote faß fämmtticpe Sitten btefer ©attung »erlangen toastend
be$ ©omnterö einen gefepüpten, mäft'g feuepten Standort, während des
SBtnterö aber einen trotfnen, luftigen Standort, damit fei» SGBajfer auf
den blättern ßepen bleibt, wodurch diefe leicht abßerben.
Bot. Mag. t. 4538.
Gordonia javanica Hort. Rollison.
Ternstroemicaceae.
•Da ßcp feine Slrt aufftnden läft, mit welcher diefe uberetnßiimnt,
fo haben wir fterrn SRotlifon’S Benennung betbehalten. Sie wurde
durch den Sammler btefer Herren in 3«»«, oermuthlich in den ©ebir«
gen, entdeeft und h«t grofe Slehnlicpfeit mit einer Thea oder Cameliia.
Blntpejeit im Stuguß und September. Die Blumen erfepeinen einzeln
in den Slcpfeln der Blätter, ßnb rein weif.
Die ^ßanje wurde bisher im SBarmpaufe futtioirt, dürfte jedoch
auch tn einem fialtpaufe gut gedeihen und fagt ihr Sehnt und £aide*
oder gauberbe am beßen ju, Bot. Mag. t. 4539.
Pitcaimia Jacksoni Hook.
Bromeliaceae.
Diefe herrliche Slrt blühte juerß bet £errn on, dem berühmten
#andelögärtner ju Singßon, bei dem ße mit Drcpideen als eine fepr
junge s$ßanje oon ©uatemala eingefiiprt wurde. Slm ndcpßen fepeinf
ße der P. bromeliaefolia Bot. Mag. t. 824 ju ßepen. Die Blumen
erfepeinen im Sommer und ßnb herrlich ftparlatprotp.
Bot. Mag. t. 4540.
Calanthe Masaca Don.
(Bletia Masaca Don, Amhlyoglottis veratiifolia Blum.)
Orchideae.
Urne Bewohnerin »on Indien, naep Dr. Sindlep Stepal, Bengal
und oermutplicp 3«»a. Sie blüpt« 1842 bet den Herren »olltfon«
524
gelb gefärbte 331utnen im Stngnji jur Schau. ©ie Sfrnnen ftnb grofj
IVa — 2 Vs " tm ©urchtn., jwifchen leberartig nnb fletf^tg. ©ie^flanje
iji fletternb nitb »erlangt jum ©ebenen ba« 2Barmt>auö, wte eine (£rb*
nttfchung an« Sehnt; nnb #etbeerbe nnb wäfjrenb ber 3^tt ber 0?uhe
tnup Sorge getragen werben, baf * bie ^ftörnje nt $t ju »tel SBaffer
erhält Bot. Mag. t. 4545.
Freziera theoides Swtz.
(Eroteum theoides Swtz.)
©tefer fletne Saunt ober Strang jiammt non Jamaica, wofelbji
er bte ^ö^eren ©ebtrge bewohnt nnb tji merfwürbtg burch feine grojte
2lehnlt<hfett mit bent Thea Bohea »on €ptna. Dr. Sft’ftabpen fagt
in feiner nü$l«$en ..glora oon Jamaica,» bap bte Blätter abfiringtrenb
nnb ttn@efchmacJ ähnlich benen bed grnnen ©pee« ftnb. Obgleich fcpon
»on Swar$ befcprieben, fo würbe btefe fSflanje bemtoch erfi unläugfi
bnrch £errn Btlfon oom hot. ©arten auf Samatca nach betn ßew*
©arten etngeführt, wofelbji fte testen September blühte. — ©te Slunten
fab fapnenfarbig nnb obgleich nicht fehr jterenb, fo empfiehlt ft<h bte
f>fCange felbji fehr bnrch ihren ntebltchen |>abttud, wie bnrch ihr glatt;
?enb grünen Slätter. ©te Äultur tji fehr leicht nnb weicht »on ber
ber gewöhnlichen SGßarmhandpjlanaen nicht ab. Bot. Mag. t. 4546.
Echites Franciscea ß pallidiflora Hook.
Apocyneae.
©tefe niebliche fjlange jiammt an« ©raftlten nnb wnrbe »on farid
and, unter bem tarnen E. Fransciscea »erbrettet, »on welcher 2lrt cd
jeboch eine fehr bejhmmte Varietät i% werth in jeher Sammlung ful=
tibirt $« werben.
Sie wächft fehr leicht unb fchnelt in jebem SBarrahaufe, wo man
fte am befan an einem Spalier ober an ben Sparren hinlaufen läpt.
Bot. Mag. t. 4547.
JyeuiUctou.
£efffrudjte.
>Jtuebitvmacfwng öcr^rüf^tc
ke$ japatttfdjeit tmlfceit ßait
tcubaumcö Sine merfwurbige
(Srfäetnung bat bie bieSfäbrigefjerbfb;
fatfon c^aralterifirt. 3« einer grofen
Slnja^l belgifäer , rbeiniföer, lim*
burgiföer unb ^otldnbtf^ct ©arten
$at nämlt<b ber gemeinen genannte
japantfebe toilbe Duittenbaum, ber
bisher ganj unfruchtbar ft$ gezeigt,
’ grofeßttenge aufjerorbentlicber
Stepfel gebraut. Unjä^ttge Änfra*
gen, ob biefe eb*en ft
ju matten feien, ^aben biefe Berten
»erantaft. Der japantfebe Duitten*
bäum mürbe int 3- 1796 unter bem
tarnen Pyrus japoniea Thunb.
«ngefa^rt, fpäter auch Cydonia
japonica unb auleftt »on Sinblep
. 1796 ein;
: worben, fo fann es mithin
feine febr alte Stämme geben, nnb
felbft bie erjten Sremplare , wenn
beren noch am Seben, würben nur
einige fünfjtg 3abr <rtt fein.*§aß
alte Säume,
einige »ierjtg 3«brc alt. Äber au#
t J f*on biefeS Älter wirb bie ßrucii*
ftcatton biefer fonberbaren Stepfel
ierbetgefü^rt »#t über ba$
gegenwärtige 3«br ober beffen 2Bit*
terungöeinflüffe. 9?a<b unferer 5tn;
fi$t ift es wa^rftpeinlicp, baf biefe
alten Säume au$ bie folgenbett
3a$re grüßte tragen werben. @<$ou
barum ifi eS mistig ju wijfen, wie
man ein ^robuft nu^barma^t, baS
in 3<»P«n «nt »ollem
9fted>t in beficm Stufe jiebt.
Der japanift&e Duittenbaum ift
ber ftpöue Saum, ber halb fpalt'er;
mäfig, halb buföig, fetten ppramt;
baiförmig gezogen wirb, ber ftdj ju
Änfang beS grü^ltngS mit feinen
jaljlretdjen, frönen feurigrotbenSlu*
men bebeeft, bie no<b burtb ein
Sünbel gelber ©taubfäben gelobe«
werben. 3» S5dg«n $ baö Slatt;
»ÄÄ
(prangen bie Slütficn in »oßer fraty.
{DiefeS 3<*b* w«*eu am 28. @ept
1 bie grütpte reif. **
Die grüßte reifen an bemfelbeu
| Saum alle an bemfelbeu Sage nnb
(faßen aße gugletdj ab; ber Soben
| ift bann b amit bebetft. Stan glaubt p
I hUn . bflü man bem Saum etwa« r~äU
böslicher SEBeife
angetf»«n, baf i
äße grüßte abgewogen. Der U*4yt-.
merfeuSwer^e Äroma, weites bt«
ft *
3n;'Scrmcnningn(iilioUan:
»ifd»ct ißffanjeit. Sa ten @t«fc
mm
grS35-'S
eeflctft, fo ffette man fie in ein
falteö gesoffenes? 23eet, gtefe fie
toenn nöt$ig unfc trocfne Me ©losfen
nwfrentli# 2-3 mal aus?.
M’efem Seete Meilen Me ©tetflt
fo lange fielen, Ms? fie Saflas?
»« SSpfc Mfclbft in «u mäfig -
»«men ®eet tin. 3« »eni*
SrirffV
IIPSII
ISS.
ÜSI
528
51 u | c t 3 e it*
Sotttö »an £oatte, £ortifnitenr tu ©ent (Zeigten) »trb »on
jc^t an frifc^c», felbfi gejogenen ©amen ber Victoria reginac,
bag Korn ju 5 §ranc$, ablaffen.
SRaihfiehenbe , tmportirte Sacteen in fet>r frönen, gefunben
©cetnplaren, al$: Echinocaetus Ceratistes, Ech. exsculptus in 4
Varietäten, Ech. centeterius 8 pachycentrus, Ech. Kunzei, Ech. Neu-
manuiauus, Ech. Makayanus, Ech. hybogonus u. a m. fönnen £ac*
teen^iiebhabern befteng empfohlen »erben, ©er fra'gcourant btefer
l^ftanjen, mit Angabe iftrer ©imenftonen, »irb auf franftrte SInfra*
gen grätig gugef^teft »erben.
©ent, ben 5. Vonember 1850.
3Rein neuer ret^altiger en gros Katalog über
©citiüfe*, greift* Hilft ^lmiien3mitcti,
ifl etfdfienen unb »irb anf gefäfligeg franfirteö Verlangen mit 33er*
gnngen frattfo jugefanbt.
«Erfurt, im 9fa». 1850.
<£arl Slppdiuö,
Kauft* nnb £anbelggärtner.
© c r 6 c f f e r u n g c n.
ftamenggenofftn.
an unterbrochen.
|>aupt sierbe Sr fmaptperiobe.
weltberühmten für »obiberühmten.
wnl f b S u 1 V um 3 ^auö' ober beibc ,c*
abführ en für abfübrt.
^erae^Qarantie
IJPJSiSS
an bet »on mit hltmrten 1>flanje teweifen jn tonnen:
«£• -£ J» ^f%£!
svttnÄ-.sr«Ä3?af5
::kää‘ä
530
Steilen groben $luj?fanb, ©cblammerbe nnb gutem Siefenlehm, mit
einer guten Unterlage £ol$fohlen, unb fiette bann ben Stopf in’« »affin,
1 3ofl unter ber Safferfäche. $iefe« »affin mäfte 4-5 O ' haben,
bet 15 3oß Tiefe, oon gutem 3‘nl ober ©fenfcle$ angefcrtigt 3«$t
fragte wie eS anjufangen fei, ba« Saffer biefe« »affin« ^inret-
c^enb jtt erwärmen, unb $war eine möglich fl gleite Temperatur oon
30 0 91., fo langt ber ©ame ntc^t geleimt fiat, unb fpäter oon 23—25 0
9*1. ju unterhalten? — »iettei^t ifl bie Samte eine« »ermehrung«,
ober Hnanaöbeete« hinreithenb, in bem man ba« »affin einfenft an einer
©teile, bie ber ooßen «KittagSfonne auögefegt tfl, ba ootle« Sicht eine
ber erfien SebenSprincipten ber Victoria ju fein f$eiut; — oiettei^t
Wäre burch folgenben Apparat bt'efe« beffer ju erretten.
$l«n befeftge einen fupfernen Reffet neben ba« »affin, unb h$h«
al« biefe«, in bem ba« Soffer burcf> eine unter bemfelben brenncnbe
«Rachtlampe erwärmt wirb. 2lm »oben be« fleffelö bringe man eine
Reine Köljre an, bnrch einen $rahn fo weit abjufcpliefjen, taf ba«
Saffer nur tropfenweis ober flärfer in’« »affin fällt 3 im »affin ftettc
man einen Thermometer f um pana<h bie Särme ju reguliren. ÜKau
hüte ftth jeboch, ba« Saffer im fieffel nicht lochen $n laffen, ba gelochte«
Saffer feinen ©auerflof »erloren hat, unb fei möglichfl bemüht, eine
gleiche Särme ja unterhalten. T>te ?lu«fuhrung biefe« fJlaneö ifl um
läugbar mit oielen ©chwierigleiten unb beflänbigem äufpaffen oerbunben,
»er baher ftch auf trgenb eine anbere Seife leister außjupeljen weif,
binbe ftch ja nicht an ba« EJefagte, unb baffelbe gelte auch oon ber
Sonftruction be« großen »affin« unb alle« bamit 3»fammenhängeitbe,
wo ich immer ber eignen »eurtheilung eine« 3 eben freie« ©piel laffen
muf, ba fiep nicht« ftofttioe« oon Sachen fagen läf?t, bie burcp h»wbert
befonbere »erhältniffe bebingt »erben, uno bie oielteich t nicht in *»«
©ärten ganj biefelben finb. — £at man ben Sämling placirt unb für
h«rrei<henbe Särme geforgt, fo bleibt nur noch bie Sorge für öfteren
Sechfel be« Saffer«. 3n bem 3b>«fc ifl ein Srahn am »oben be«
»affin« aujubringen, burch ben man nach »sieben 00m Saffer abläfjt,
bi« §ur £älfte etwa 3 ober man jiehe ba« Saffer mittelfl eiuer £anb,
fprü^e heran«/ nnb fülle bann frifche«, hinrei^enb burcpgewärmte« nach-
T)a« befle Saffer ifl unflreitig reine« glufwafer, in Ermangelung beffen
nehme man feine 3oflucbt j» anberem. 3e öfter man ba« Saffer er*
neuert, befio beffer wirb fich bie Victoria befinben, 2 bi« 3 «Kal »Orient,
lieh wirb jeboch »eim Kachfiiflen fehe man barauf, bah ba«
nac^ufullenbe Softer eine möglichfl gleiche Temperatur habe mit bem
andren ba ein plö^er großer Temperaturwechfel ber ^flanje fehr
nachthetltg werben burfte. 9luf erbem muf auch für 9lbflnf geforgt fein,
bamit ba« jufliefenbe erwärmte Saffer nicht bie Safferhöpe oeranbert
®er Same liegt 4—6 Soeben, ober auch länger, je nach ber Särme
be« Saffer«, angenommen nun, baf ba« Samenforn gegen «Kitte
cember gefäet würbe, würben fich gegen Enbe Sanuar bie erfien ©amen,
blattchen feigen. £at man bie Safferwärme höher gehalten al« 25° 9«.,
fo eS je^t rathfam, fie bi« auf 23—25 » fallen in laffen, unb feile
man ben Topf na# nnb »ach tiefer, fo wie ft# ba« Hänichen oergrö,
0fP,^e ÜÄärs noch nicht 6'' Surchmeffet
erreicht, fo fchlage uh oor, ein SKcfbeet anjulegen, in bem ba« »aff n einge.
531
fenft wirb, unb bur# guteö Werfen unbSroeaern bedUmfa$ed berfJflange
möglichfi oiel SBärntc ja geben, ©o lange bie Victoria Iräftig wäifft
fann ihr nicht leicht ja oiel äöärme gegeben »erben, nur wechfele man
bann bad SBaffer öfterer. (5§e fie gang in ben freien ©raub audgepftangt
wirb, würbe ein ©erpfiangen aud bem ©amentopfe in einen non bop*
pelter ©röfe, ober beffer noch, in einen lofe geflochtenen , ftac^en «Bei*
benforbe non großem ©ortheile fein: furg, man bemühe fi<h auf alle
SBeife, bie ^Jflange rafcf oprwärtd gu bringen, ba bie im grühjahr ein-'
mal oerlorene 3eit fpäter unmöglich gu erfefcen iff. — 3e$t iff ed 3eit,
non bem größeren ©affin gn reben, wad gegen «Kitte «Kai gur Aufnahme
ber ^flange ^ergeri^tet fein muf. Diefed ©affin iff ein hoppelte«, wie
bad im lOten |)efte burch 3eichnung nnb <£rflärung oerbeutlicfte, aber
nicht runb, fonbern in gorra eined Kecftecfd. ©ad auf ere fei 20 ' breit
unb 30' lang bei 12 " Dt'efe, bad innere 8' breit unb 12" lang bei
3 ' Die fe. ©eibe entweber non £o!g, mit 3*nf audgefthlagen, ober non
©tein, mit wafferbichtem Zement gemauert unb oerHeibet, ober bad
innere non ©tein unb bad äufere non £olg, je nachbem bie ©elbmittel
ed erlauben, ©oll bad ©affin gemauert werben, fo muf ed einen bop*
gelten ©oben fiabeu, ebenfaüd in Zement gelegt, um ber ©efaijr bed
Seifwerbend gu entgegen , bedfalb lege man auch bad innere ©affin in
bie Srbe, fo baf bad äufere auf ber (Srbe gu liegen fommt, ba bann
bie @rbe bem SÖafferbrucfe ben wirffamffen SBiberffanb leidet. SDie
SCBanb bed äuferen ©affind bilbet eine 18 " h®he «Kauer, ber
ein ©parrbach , tn Srt ber je$t allgemein geworbenen boppelfeitigen
Raufer für Slngu^t Heiner fangen, aufgefefct wirb. Die befie Sage
wirb nach Dften unb Sffiefien fein, ba bann bie ©onne oom frühen «Kor*
gen btd Hbenbd biefed 2Baf erfand treffen fann, unb glet^ntäfig beibe
©eiten beffelben beweint, " * * ~ L -
"tnge bem ©lafc
genffer an, um auch oon~bort aud bie gange 2ludbehnung
bed ©affind überfein gu fonnen. Um bad ©ange mögliche billig her*
guffeöen, rechne ich barattf, baf bad ©parrba# mit genffern gebecft wirb,
>te in ber «Kitte «Kai, wo bie Salthaudpflangen ihre Ouartiere oerlaffen,
oon ben fialttjäufern abgenommen werben fönnen, unb jefct uüfltif gnm
■ Sänge nnb 3«$ ber »orfanbenen genfer ein, !
©parrbach anpaft. ©ei ber Sinriiftung biefed £aufed unb ©affind
Oergeffe man nicht, für regelmäfigen 3n* unb Slblauf bed ©Jafferd g«
forgen, in ber 21 rt, wie icf bei ber ©efcfreibung bed hieffgen Victoria-
faufed ed erwähnt habe. 31u<h bad Heine SBafferrab if oon wefentlicf er
©ebeutung, um bad «Baffer Har unb bewegt gn falten, ba man fonff
befürchten muf, balb bad SBaffet oon Sonferoen burchgogen unb oon ber
fchäblichen SßafferÜnfe (Lemna} bebecft gu fefen, gam grofen Kacftheife
für bie Victoria y bie feine Ktoalen bulbet unb mopl in ben glüffen,
aber nicht in ben Deichen bed tropifchen 2lnterifa’d ihre £eimaih fat —
3ff 2Wed fo »eit fertig, fo fülle man bad ©affin mit ber at '
Ürbe in ffumpfer #ügelform an, beffen ©ipfel einige 3ofl :
Kanbe bed inneren ©affind bleibt,
i gar Aufnahme ber fJflange be*
L1iK££*£
letetft nar fo »irl, b«f b« ©ipfel St« Stb^eM «4 ft« bleibt. 3{
ISMiillSÄ
üüesi
’^rSTÄ St4 “X?Äl“i‘
täääää; ? Ä $r?*».
I rÄ^sÄ <?*ä
Ä r^ÄrÄSsn.^
533
unter if>nen, bie flcö geneigt fügten möchten, tfw ©lütf mit feer Victoria
ju oerfuc^en, unb benen nocf) fragen unbeantwortet bleiben, mögen
gefäKigfl bteferljalb brtefli^ an nti# wenben ( pr. adr. L. van Houtte,
horticulteur ä Gand); iä) werbe ftetS mit $renben bereit fein, na$
Kräften $u ratzen, unb babur$ mein S^erflem beitragen ju allgemein
nerer «Berbreitung einer ^ftonje, bie mir ganj im SBefonberen lieb uub
treuer geworben iß.
©ent, ben 5ten «Rooember 1850.
Sbnarb Ortgieö.
üRa$fc$rift. mitten Sefern, bie gern »fKe^rereS über bie Virtoria
erfahren mosten, oerweife i$ auf bie erföetnenbe ÜRoöetnber* Lieferung
ber „Flore des serres et jardins de l’Europe“, bte an SBotk
ßänbigfeit unb ^utereffe ber 33efdjreibung wie an getreuer DarfteHung-
aller ‘JJflanjentbeile im ^injetnen unb ^gemeinen , nichts $u wünft&en
übrig Taffen wirb. £>tefe Lieferung wirb au$ befonberS erfreuten als
gefdßoffeneS ©anje unb als eine »ollßänbige $b$anblung, um au#
allen 9h'$tabonnenten jugänglitö ju fein.
534
91 c f ii m e
ou$ ten $eri)iuiMungen ter &ection für ©arten- tmb
tDeinban, brr XIII. Derfammlmig brutfdjrr |atib- tinb
/öretttJirtljc ju (Ätagbeburg'
tu» m 23.— 28flcu September 1850.
3» tiefer ©ection waren erwart worben:
3«w er^en SSorfianb : ter afaberatfdje ©ärtner unb Scbrer be« ©arten*
baue« ^üblfe aus Elbena.
3um 3Wetten SSorftanb : ber 2ffaberaie*25trector au« fJro«-'
fatt.
3m» ©ef^aftsjfnbrer: ter Se^rer au« ÜRagbeburg.
2>te ©ectton b<*t int ©anjen fünf ©t^nngen gehalten unt war
#et« am frübeften auf ten 33 einen ! 35ie ©jungen coflibtrten tn Wlty'
beburg überbauet, nnt be«balb batte man ftcb jn einer etwa« unbeque*
men 3«it — grub ton 6—8 Ubr — entleiben muffen. sJ?icbt«befto*
weniger aber machte ftcb ein febr anerfennen«wertber Eifer unter ten
©ection«*10fitgliebern bemerfbar. 35a« SKitglieter * 33erjei<bntfi
©ectwn weift 36 tarnen nach, fage 36 tarnen be« bergen« frubum
6 tytl nnt bann behaupte Sßiemanb mehr, bafj fity nid?! auch im9torj
ten ton 25eutfcblanb ein reger ©tnn für tiefe nü§Ii<ben SSeftrebungeit
be« praftifeben Seben« bemerfbar mache.
®rfte Jrage:
„2Bie oiel betragt na<b »orliegenben Erfahrungen unter anjugebenben
SSerbaltnifen bte SSerminternng bes Ertrag« eine« Slifer« fl«
fruchten, wenn tiefer Hcfer jugfeicb mit tragbaren Dbfibänmen
befe$t ifi, unt wie »erhält’ fi«b tiefelbe jum aSortbeif be« Dbfler*
trag«?''
äßurfce oerbanbelt :
a) mit 5Hücfftcht auf ©tanbort ttöb Sobenoerhältntffe.
b) mit 9tücfff<ht auf bte SGßa^l ber Gattungen unb eütgelnen ©orten.
c) mit SRücfficht auf bie Entfernung ber Saunte, in Segug auf bte
SEftttfuItur an Unterfrüchten.
SIS armer unb zellenförmiger Soben würbe als befonberö
gwecfntäftg für ben JDbfibau bejeichnet, unb wenn bagu noch für rauhe
©egenben ber ©chu$ baö Sachöthum ber Säume begünfh’ge, fo feien
in ber £auptfa<he bie ffactoren gu einem guten ©ebenen gegeben. ßflan
hob heroor, wie wichtig eö fei, bei ber ähtpffangung folche ©attungen
unb ©orten gu wählen, bie mit ihren SBurgeln in bie Stiefe gingen,
weil baburch eine Serbinbung beö 2lcfer* unb Dbftbaueö ermöglicht
werben fönne, inbem bann Weber bie Seacferung nodj ber f$ru<htertrag
gehört würbe. Die Seacferung nicht, in fofern ber Burgelauffchlag
nie erfchetne unb ber gruchtertrag nicht, weil bte jungen Organe —
bie ©augwurgeln alö bie eigentlichen Präger einer reichen ftruchtbil*
bung — nicht geffört würben. Sind biefem ©runbe empfahl «tan gur
Sepffangung ber 2Ufer hauptfächlich Slepfet unb Simen.
SSenn auch einerfet’tö bemerft würbe, baff ber 3nwachö gewiffer
Dbffforten abhängig fei oon ber jebeömaligen wafferhaltenben Kraft beö
Sobenö, fo wieö man hoch auch anbererfettt nach, baff für ©üb*
beutfchlanb bie 2tbffanböoerhältmffe ber Säume unter ft<h ntchl maffge*
benb fein fönnten, für bie beö nörblichen Deutfcfflanbö. Sährenb man
für ©übbeutfchlanb eine Entfernung oon 40—48 ' für Stepfel unb Sir*
uen alö gwecfmäffig empfahl, würbe baö Slbfianböoerbältniff für 9?orb*
beutfchlanb für bie gleichen ©attungen gu 25' räumlich, alö genügenb
begegnet, um barunter noch btö gu 54 0 nörblicher Srette unb bi« gum
mittleren Sebenöalter ber Säume bie ßttttfultur oon Unterfrüchten gu
betreiben. Dtefe Serfcffiebenheit ber Entfernungen beruhe näcbff ber
angupffangenben ©orte, in bem burch baö Klima bebingten langfameren
9Sa<h«thnm ber Säume. Eö würben Seifpiele au« ber Erfahrung
angeführt, wie nach ben Serhältniffen in ©Rieften — Del« — bei
einer Serbinbung beö Stcferbaueö mit bem Obffbau ber Sluöfaß an
©etretbe auf 25% gu oeranfchlagen fei, aßein btefer Sluöfaß werbe
burthfchnittlich nicht nur gebecft, fonbern bur«h ben «Wehrertrag an Dbft
in guten Sauren noch um 25 °/o erhöhet Ein folcheö günffigeö Ser*
hältnif taffe f«h befonberö bann herffeßen, wenn man bie übermäfig
groffe Slngahl oon Dbffforten auf baö rechte Siaaff gurücfführe unb bet
ber SUtpffangung nur folche ©orten wähle, welche h«rt, robuff nnb gegen
bte fehr ungiinfh'gen SEitterungöoerhältuiffe nicht empftnbh'ch feien. Der
Jp erbffglocfenapfel, ber Oranienapfel, ber SSinteroeilcheu*
apfel, ber rheinifche Krumfliel tc. würben gn biefem 3wecfe, alö aß*
jährlich tragenbe ©orten für baö nörbltihe Deutfchlanb gut Slnpffanguug
empfohlen.
Mer btefen wirfltcff raaterieß «üblichen ©eiten beö Obffbaueö,
würben auch jene fröhlichen, fiteren unb ffttlidjen Segtebnngen nach*
brücflüh h eroorgehoben, bie bagu beitrügen, unter bem Solle bte ©$0*
nung beö fremben Eigentum« gu beförbern.
gvSKHiwS SlrjS
Wägeten Stafa$«" »ä»w «ft St^l™ st«'“ taS*
£aSSÄffi£ffir,®S
®rittc Jt« j.'e:
tnüfeiau »erlange fajl n»4> jvoennal me$r 5
ilMMiMt&aeB.
ad. a) benfelbenttnr wenige aber gute ffartoffetn*, Hüben* ©amen*
unb überhaupt SDbßfbrten ic. für ben eigenen Sebarf *n
, _ empfehlen, nab swat bur# bie SöesirfSgärtner.
ad. b) 3n auf Erseugn iffe für ein träten Verlauf, feien
tx fe 3«icn «üb ßertlichfeiten feine allgemein gültigen
Regeln aufjuftetten, weil jeber einträgliche Verlauf oon ber
Nachfrage, ber Eoncurrens, ber «Kobe tc. nnb oon einer 3J?enge
3ufaßigfeiten abhängig fei, auf bie ber SSerfäufer achten mdffe.
Sflach 3Serh<iltnif be« Sllima’«, be« ©oben«, ber Sage nnb ber
©röjje feine« 2lreal« würbe er bann
1) entweber Sbftbau betreiben unb in biefent ffafle muffe er n«r
wenige gangbare alljährlich tragenbe unb in feiner ©egenb
bewahrte ©orten wählen, beoor er nach neuen, m'elgerühmten,
“ f"“" ««» »■<$* »«breiteten ®«te» greife, bie
M »« ©er »feget Htemanb abfaufe, weit man fte nicht fenne;
2) er werbe in gangbaren ©egenfiänben ©emüfebau treiben,
beffen Umfang unb SSietfeitigfeit ft*h wieberum nach ben
fa^ueKen richte, bie ber «Berfäufer in feiner Hohe b abe;
3) Unter gunfhgen SSerhältniffen fonne er ben Dbfi* unb ©emüfe-
bau tn Serbinbung betreiben, wie e« in folgen Dörfern
fg ber galt fei, bteui ber mt>e grofer ©tobte liegen. £ier
bestehe ber Meute ©ruubbeftfcer mit bem wa« bie 3ahre«jeit
beete regelmafjtg bte SEßochenmärfte unb befonbe fty wohl habet;
4) bet äu grofer Entfernung ber 2lbfa$queßen eigne ft<h für th«,
Öbfttan tn SSerbinbung bie SWitfultur oou Unter;
fruchten befonber« non folchen |)jlansen, bereu SBlattorgane
weniger als bte fruchte eine £auptbebtngung ber Äuttur feien ,
wie s. 33. ber Kummet, ©euf tc. befonber« »erwte« man
hterbet auf ben ©antbau ber 3iüben, SürntpS, Hunfeln,
ruben, 3wtebeln, Srüperbfen tc.
acL e) 3» 3iücfft<ht auf Slnnehmlichfett be« -geben« unb SanbeSoer*
f^onerung empfahl man ihnen bie Anlage oon Saumf^ulcn
§?5 Slnjucht oon Dbp unb SBatbbäumen tu ber 9täbe ihre«
Wohnorte«. JDfen beseichnete biefelbe h«nptfächii<h äl« ein
mttel 3ur »eforberung be« SBohljlanbe«, Wr Erhöhung be«
SebenSgenuffe« unb s«r Erwecfung be« ©chfnheitSe«? ber
wenn er ut ferner nächten Höhe »efriebtgung unb Sefcbäto
gung fanbe. mcht barnach ftreben würbe, entfernt oon feiner
«amtlte tn ©«heulen unb «terfhtben Erholung nnb 3erW
m S* Men. 2ßerbe auf bTefe &ZciSe
***** Sunt fjftansenmche geweeft, fo brauche man nicht wie
ein jhrebtger tu ber äöüfte ©chonung gegen bie Anlagen be«
Drte« 3u prebtgen, fonbern ber gentemfante Hu#en für 9t eiche
?erbC f* ™ W*nt ** Öffentlichen
!*** *“5 ? “ber öbe baumlofe unb unge*
S^rI8e*T Unb XötfeI ®erb* iat$ W* gemeinfatne
emhetthehe Slnfirengung »er Summen.
vientajft würben fehr enterefaute fDlittbeilmuten über bte groff*
«ii8ea änpfianjuaocn ui kn mi)t ®aBkebur9ä Bemalt, »ob« Z
tnerft würbe, bafi ber Ertrag be« ©bfle«, be« 9ltt^oIjed tc. aus ge?
^offenen Plantagen, einen mehr at« boppett höheren ©ewimt abwerfe,
wie bte ber 2llleen, weil bte ©itternnggöerhältnifie, 2Btnb, groft, Bim,
ic. bort weniger na^t^etli'g auf ben gruchtertrag beö Dbfle« unb 3«s'
wach« ber £oIgarten etnwtrftc unb bte ^Bewachung berf eiben nicht fo
foflfptcltg werbe, wie bet ben Alleen,
Vierte age:
„3Bte fann ber ©ärtner bem Sanbwtrt^e nü$li<h bte £anb bieten?
2BeI$en Stnfluf ^at bte ©ärtnerei auf SSerbefferung
ber Sanbwirtbf^aft, tnSbefonbere auf »eranlaffung ber lanb*
wirt$f<$aftlt<§en ©obenfultur unb auf Erhöhung ihre« Ertrag« ge?
habt? 2Bel<he bi« ba^tn ber ©ärtnerei eigentümliche »erfah*
rungöarten Taffen ftcf> beim glcferbau anwenben? Unter welken
Untßänben tft SSerbtnbung be« gärtnertf^en mit bem lanbwirt^
f^aftltcben 2S erfahren ju empfehlen ? »ei welken fiulturarten
ftnben Uebergänge be« einen »erfahren« tn ba« anbere ftatt nnb
welche Erfolge ftnb hierüber befaunt?"
©« würbe bemerft, ba« ber ©artenbau al« ein »orjügltihe« Mittel
baju geeignet fein, bem ganbwtrthe eine grnnblt't$e unb melfeittge &in*
ft^t in b a« Sefen ber ^flanjenprobufttoa gu »erraffen unb bajü mau
t$n gewtffermafen, al« bie erperintenttrenbe 3SorfepuIe be« Slüerbaue«
betrauten bürfe. Die ©runblage be« gefammteu lanbwirthfchaft*
litten »etrieb« fei ber $j!angenbau unb e« »erftänbe ftch mithin gang
»on felbft, bafl für ben gonbwirth eine genaue unb sielfeitige ftenntnif
»on bem 93«u unb »on ber Drganifatton ber fangen »on ber ^ö^fteu
2Bi<httgfeii fei. 3um Stubiura einer fotzen Einheit in ihrer «Wannig*
faltigfeit habe ber ©artenbau fdwn früher etngelaben unb noch betwr
ber IanbtDtrt&fdjaftltcpe $flangenbau feine wiffenf^aftli^e »egrünbung
erhielt, hätte man fdjon längft auf biefem reigenben unb nü&lichen gelbe
au« ben ^fangen t^atfä«$tt<b alle« ba« gu gewußt, wa« jur
Vermehrung ber «Witte! nnb gur Slnne^mlftbfett be« geben« beitrüge. Die
frart« be« ©artenbaue« fei ber SBiffenfäaft »«# «nnter in «hrer erpe*
rtmentirenben Wüstung öüran«geei(t unb ba« läge neben feinem 2St f-
feu im können begrnnbet, welche« betbe« feine wttbtigften gactoreu
btlbeten. 3m ©äugen würbe bieg auch in 5E£eft gugeflanben unb be-
reitwillig räume man ben ©artenbau, in »egug auf Unterricht, fett
mehr al« brei Dectnnten eine Stelle unter ben |)auptfä^ern be« lanb?
wirthfAaftlithen SStffen« ein. Steffen befäfen nur wenige öon ber
grnfen 3ah! überhaupt inteffigenter ganbwirthe eine liefere <£mft<htm
bte Dinge auf biefem ©ebiet; barum feien beim auth btt r
feine Setftung, feine »ebentung unb ba« für bte lanbroirthfcbaftitche
»Übung erfurberlt^e ?Waaf ber ftenntntjfe «am ©artenbau au^erfi oer*
febteben. gm nörblichen Deutfchlanb fei ber ©artenbau nahe barau
bei febr öt'elen praftifihen ganbwirthen in «Wiffrebit ju fommeu, unb
hauptfäthltth beghalb, weil fte fich in feinen matenetten getfhmgen gc
540
taufet fähen. £ieran feien offenbar bie übermäßigen Slnpreifungen
getotffer Rutturprobufte ©<bulb, intern es in ber gelehrten «nb
gärtnerifchen hanbeltreibenben 2ßelt Scbwtnbler genug gebe, bie
Ä<b mit einer gewtffen frätenfton erhöben nnb ben Sanbwirthen $ro*
bnfte jum Slnbau empföhlen, bie fte felbff nicht fannten. S« würbe
hierbei an bie otelen ©teflmtreter innert, bie ber Sanbwirth für ben
3luöfall ber Rartoffel bauen fette; gerabe bent Sanbwirthe glaubten fet>r
3Siete bie ganje Wumpelfantutet ber botanifeben ©arten aufhalfen ju
bitrfen unb baö fei eine febr arge SSerfennnng ber Aufgabe be« ©ar*
tenbauesj ! Strebe inbeffen ber ©artenbau fort, in ber SBerbefferung be«
Samenbaue«, be« 2lnbane« ber Wüben nnb 93erme^rung wertböoller
Rartoffelforten,, ©etreibearten unb £ütfenfrü<bte je. unb ermittele babei
biejenigen Rulturprobufte, welche in ben Slcferbau ^'nüber geleitet ju
Werben »erbtenten unb oerfuibe er babureb auf mittelbarem SBege folcbe
SRethoben beö 2lnbaue« in« Berf ju fe$en, bie auch mit wenigen ram
uuellen gertigfeiten geeignet waren ft$ in ber Sanbwt'rtbfcbaft b«S
^Bürgerrecht $u erwerben, fo fei er auf bem regten Bege. Sin folcbe«
©treben wob ne ihm tune, wenn man nur an bie Sr folge Pachte, bie
er m bem £acffrucbtbau (2Robrrüben, Rartoffeln, Wunf drüben, Znv
mp« ic.) berbeigefübrt habe. «Wan war be«h<tlb ber Stnftdjt, baß e«
Wtemanben beffer anffänbe für bie Unterffüftung unb Ausbreitung biefer
3t4tung in bie ©Oranten 3U treten, al« bem großen ©runbbeftfcer,
ber auch mit mäßigen SRttteln fein ©artenwefen ju einer immer h<>be#
reu Stufe ber «Bottfommenbeit bangen unb bie ©chwtnbler unfcbäblicb
maiben fönne, wenn er nicht« mehr oon t'bnen laufe.
Die Stellung ber ©ärtner würbe im nörblicben Deutfcblanb —
9Recfienburg — al« eine febr unerfreuliche bezeichnet, unb wenn ber
.©ärtner auch ber gefebiefteffe nnb fletßigffe 9Rann fei, fo habe er bort feine
3itf«ttft, er ftebe unter bem Birthfcbafter unb müffe fuß in beffen 2lm
orbntmgen fügen, Diefe SBirt^fc^after feien febr häufig Seute, bie mit
einer gewtffen äußeren Politur eine innere «Rohheit unb £oblföpftgfeit
»eremtgten unb bie oon bem waö bie ^ffanjenfultur beträfe, faum eine
»hnbung hätten, fie fannten nicht einmal bte wenigen fJffanjen grünb'
heb, mit welken fte eö tagtäglich jn tbun hätten tc. Der Sanbwirth
fanbe tm ©artenbau bte große erperimentirenbe Wichtung be« ^flanjenbaue«
Oertreten unb wenn er auch <»4« bem $ ffanjenbau. noch otelen am
bern ©egenftanben feine ^bätigfeit jujuwenben habe, fo fönne er bo<h
in ber «Beroolffommnung fpecieller Kulturen bei bem ©ärtner oiele«
fehen, beobachten nnb lernen, waö er noch nicht wtffe, wa« er aber
nothwenbig wiffen müffe, wenn ihm bie Sehren ber Waturwiffenfchaft in
ber Sanbwtrthf^aft bewahrheitet erfebeinen feilten.
Sber auch bie Waturwiffenfcbaften fönnten ft«b bnreb eine gritnbfiche
©inft^t m ben ©artenban noch bebentenb oerooHfommnen, befonber«
wo« ba« Sapitel über bie ganzen *Srnährutig beträfe. Der ©ärtner,
welcher taufenbe »on $flan$en in wenigen Srbarteu im freien mit ©lücf
uebenetnanber zieh«, tbm müffe bte Sehre ber Biffenfcbaft als ein gro*
be« «Rtfoerffanbtu^ erfebeinen, bie ba behaupte, baß bie gähigfeit eine«
»oben«, btefe ober jene Pflanze 3U probuciren, oon ber geringen ©ei*
mtfcbnng einer unorganifchett ©ubffanj abhäugen folle.
541
Senn au$ bie Steßungen ber ©ärtner rem prioatioer 9latur wä*
ren, fo glaube man bo$, bafj eö an ber 3«’* f«, ienc Bnffänbe, ald
ein argeö ßKtfjoerhältnifi gegenüber ben materiellen Anforderungen, bie
man an bem ©artenbau fteße, öffentlich bejetchnen ju muffen. ÜÄan
empfahl beö^alb aßen Denen, bie oom ©artenbau ©enuf* unb ©etoinn
jugleicb hfl^CR wollten, ihren ©ärtnern eine ihren Seiftungen angenteffe*
nere Stellung ju %ty\l werben ju laffen, in ber Seife, bafj ber ©ärtner
unmittelbar unter feinem £errn flehe unb nicht mehr bem Ambulator
ber SBirthf«h«ft fuborbinirt fei.
Der gartenraäfjige betrieb be« Acferbaueö burch Spatencultur, fet
nur in ben gälten anwenbbar, wenn er, wie in ber ©egenb oon 33 am*
berg, ber fjfalj, beö 9t hei»« oon einer bitten 33eoölferung
getragen — bie ihn heroorrufe — unb oon einem guten ©oben untere
p§t werbe. Auö biefem ©runbe fei einem jeben Sanbwirth eine um*
faffenbe Kenntnifi oom ©artenbair nü$licp unb münfchenSwerth, auch gebe
bet ©artenbau ben beften Unterricht im Verpflanzen.
«Beim Stuben* unb SRohrrübenbau ic. würben befonberö intereffante
ßRittheÜungen über baö Dr-illen unb Dippeln :c. gemacht unb anf
baö ©eifptel ber ©nglänber oerwiefen, bei weichen jene «Nethoben juerfl
bem ©artenbau entlehnt feien, unb bie bie Anwenbung berfelben im
Acferbau gefiebert hatten, ©ine SSerbinbung be« gärtnerifchen Kultur*
oerfahrenö mit bem lanbwtrthfchaftlichett würbe unter aßen Umflänben
für fol^e 3Birthf«haften empfohlen, bereu Areal leinen $u großen Umfang
habe.
fünfte gtage.
@inb neue ©emüfe*, Dbff* unb Stebforten angebaut nnb empfohlen
worben?
©ei ber ©inführung neuer Kulturprobucte würbe bie gröfte S3or*
ficht empfohlen, weil nur ju h«»f9 baö Steue nicht gut fei, bie ©er*
fuAögärten ber lanbwirthfchaftltchen Sehranfialten müßten über ben ©e*
* Z q w-*
■ aßgemeinen Verbreitung würbig warben folgenbe ^flanjen
empfohlen :
28ienf* £retbfoblrabi ; Ulmer Sirftng; Drumhead Sirftng ; ©rie*
At'fAer ©entnerfohlj 3Jtoo«*©nbtoie ; Stiefenfpoxgel; Victoria*©rbfe;
95rinj Albert*©rbfe; engl. SDtarferbfe; grofe, gelbe Sacpafiangen*
fAwertbohnej Körbelrübe; ^ommerfche £erbßrnbe; £oßänbtfcher
großer Knoßen-Seflerie; ^oflänbifepe SRangel»urjeI*«artoffel ; Son*
bon Kartoffel; £er$cgin Kartoffel; ßÄalta Kartoffel; $orto Aßegro
Kartoffel; ©Ibenaer ©aflatb*9?oggen ; ber amerüanifche Scnohalm
Affrostis Hudsoniana; bie rotbe Sinfcer*£infe :c.; bie Sinter*
golbparmäne; Reinette oon Drlean«; ber ßttohrenfopf; ber rheini*
febe Krumffiel ; bie $faffenbirne; bte Anana«birne;bie ©nmtbfower
©trne; £artmann« ©ewürjbirne ; b
Seipjiger ; gnhrmaunö ßRaloafter;
: 3?am8lebett*f5ffaume ; grüner
Dporto ober fJortugiefer
542
£raube unb bie Sictoria^imbeere ; Untere bib in ben ©pätferbf
tragenb.
$t<*s e.
«SBetche SDbjUorten warben in ben lebten Sagten, ba wo ber Dbjibau
berettb cittt)etmif<h, mit 23 or liebe angepflanjt, ober aaf oorhanbenen
älteren Säumen burtf Umpfropfen oermefrt? (Unter Angabe beb
bort ^errfc^enben lobend, ber Sage nnb flimatifc^en Serfältniffe
refp. Serwenbung beb SDbjie«.")
3n Drtfdjaften, wo ber Dbjlbau bereite $eimtfd> fei, pftanje man
mit Vorliebe in ben lebten Sauren unter ben Simen befonberb an:
Die Calbas, Beurre gris, Beiirre blanc, Beurre Diel, Beurre
Napoleon, Marie Louise, St Germain, Virgouleuse, Bergamotte
Crasanne, §orellenbirne, ©ommerrnunbnegbirne, Beurre Duquesne ;
unter ben 2lepfeln feien alb allgemein -angepflanjt nnb oerbreitungb#
wertb jn empfehlen: Der ©räfenfteiner, bte 5Reuporfer-, «Kubeat*,
SKanbeL, Slnanab#, SBtnbfor* nnb grofe Saffeler^einette, Reinette
oon Drleanb , Reinette d’Angleterre , Ribston Pipin, rotier nnb
weif er Salotl ; unter ben Pflaumen: Sacobtjwetfthe, Petit blanc,
bte gelbe äprifofenpflaume , Diamantpflaume, engliftfe
biefe ©orten wttrben alb oofltragenb nnb empfehlenswert!? bejeit^net.
3« ben ftirftfen feien ^injngefommen : Die Siaulbeerftrfdie, bie
©^attenmorelle, Monstreuse de Bavay nnb Louis Philipp. Die
SD?e^r$a$l biefer ©orten wütbe alb Dafelobft oerbrautfit, bod) biene
auch ber Sorbborfer flpfel jur Detfung beb wirt^ft^aftli^en Se#
barfe«. 311« einen fixeren ^fi^rer bet ber ©orten * Slubma^l für
bab nörblt$e Deutfölanb bejeithnete man bie Angaben oon S^rifi.
3u Unterlagen für bte 3®etfe ber 3®ergobftbaume feien bie nor#
wegtftben Simen Pyrus Scan di a Friesl p empfehlen.
3»e Sßerbefferung beb Dbftbaueb empfahl man nachbrücf(t<h bab
(irgänjen ber Saume burtp bab äßwerfen älterer 2fefie, eben fo fei au#
bab Umpfropfen alter Säume ein geeignete« Mittel, ft^ in Seftfc guter
©orten p bringen unb bte Dbftlenntnif p beförbern, febo# würbe
ein wieb erholte« Umpfropfen befonber« bei ©teinobftbäumen alb nicht
empfehlenswert!? be$eid?net. 3« SBeftphalen beginne bte Änpflan*
jung ber £epfel unb ihre Sertoerthung bnrcp „Siub" eine neue <&r*
werbsgueüe unb ein Oegenflanb beb fjanbel« p bilben, weil eb ft$
btb in ben ©patfomraer aufbewalpren nnb oerfenben lafte.
®t cbente
„3Bel$e SDbfbSlrten nnb ©orten eignen ft<h im nörbltthen Detrtf«hf<*«^
am jwecfmäfigfien pr Sepflanpng ber ©trafen je na# ber So#
benbeftfaffenheit nnb Sage (je na# bem ©otme# unb Binbetn#
wirfen V*
543
544
tteue uni» empffljknstm-rtljc Jlflanjeti.
Slbgebilbet ober bcfdjrteben in auötanbifdjen ©artenföriften.
ÜSSiS«
546
Allium acuminatum Hook.
(Sine nieblt$e 2Crt oon Kalifornien, oon wo fte £artweg an ben
©arten $u K$iöwtcf einfanbte, nnb wofelbft fte legten grüfrttng blökte.
Sie ^jJanje wirb gegen 1 ' unb trägt ^übfd>er jterenbe rotyweife
33lunten. Faxt. Flow. Gard. IX t. 25
Tacsonia manicata Juss.
Passifloreae.
Siefe 2lrt fteljt wo$l unter allen ©cfdingpfKanjen alö bie fcfionfte
ba, wegen tljrer brillant fcbarta$farbenen 93lumen. Sie ifl eine 33e;
woijnertn oon f5eru, oon wo^er mehrere ©awmler fte tmportirten. @te
wä^fi nadj ben Huöfagen ber weiften 9tet'fenben 7000 ' über bew SDfeere.
Paxt Flow. Gard. IX t. 26.
Dendrobium transparens Wal!.
Orchideae.
Kino ber gerieften unb $übföeften Slrten biefer ebten ©attung.
©allttb fanb fte guerfi in 9?epal, neuerer 3eit £err Sobb beim Drte
auf ben ©arrow^ügeln in einer £itye oon 5300'. «Korong
e*ne Wx Pfb*n3enr«’$e ©egenb gu fein, benn
©rtfftt^ 0 atetfenottjen enthalten allein 34 neue nicht benannte spflangen,
bamnter 11 Drd>tbeen.
Paxt. Flow. Gard. IX t. 27.
llcue un& f eltcne JUflanjetu
548
Warrea Wailesiana Lindl.
rvt^8fa“ --
Warrea discolor Lindl.
s-SaSaglSg ylSrBp
Ceanothus papillosus Torr, et Gray.
Ceanothus rigidus Nutt.
Thiebaudia
ila H. B.
549
Oncidium nigratum Lindl.
Orchideae.
SBurbe »oit ^crrn SobbigeS au« ©niana eingefityrt. »lumen
fafranfarbt'g , gefledt mit fätoarjfcrflitn unb in »eräftelten SRtöpen bei*
fammenfte^enb. (Sö ifl eine fonberbare unb fetyr beftimmte 2lrt. (No. 122.)
Audibartia polystachya Benth.
(Sin l>ölb parteö ©taubengewcüpS oon (Kalifornien, mit weifen
SÖIattcrn unb IRißpen weiter »lunten. (No. 125.)
Acineta densa Lindl.
Orchideae.
(Sin (Sptpfpt »on (Sodta SRica mit einer furzen, gebrängten 331üt^eu=
ridpe, »lumen getblitf , buftenb. #err ». SBardjewtca entbeefte fte
unb würbe »on @f inner eingefüfrt. @ie feft ber A. Barken ötn
am nä#en. ($ig. 63. No. 137.)
Acropera armeniaca Lindl.
Orchideae.
(Sin (Spipfpt mit brillant aprifofenfarbigen »lumen in $ängenben
Rispen. SBtü^t im 3«« 2Butbe »on £erra ». SBaröjewiq einge;
fä^rt. (gtg* 66. No. 140.)
Trichosacme lanata Zucc.
(Sine wollige , fletternbe SlSctepiabee »on SRejico. »Inmen «ein,
bnnlelpnrpnr, mit langen @cpwän$<f en, wel$e bnrep Herren stnigpt unb
$err» eingefübrt würbe. Sitte Steile btefer fonberbaren /Pflanze ftnb
fo in SBofle einge^nttt, baf man anfer ber (Korolla feine berfelben
bentli$ fleht- (5*3- 71. No. 145.)
Calanthe vestita Wall.
Lilium Wallichianum Schultes.
Cycnoches
552
554
Anlage auep noep fo funffgereept aubgefüprt ftub, aber niept afljaprig
gut unterhalten werben, fo liegt bt'eb utetffenb baran, baß bte Statb beb
©artenwefenb $u befepränft gehalten merben unb tauge m'cpt aubreiepen.
©o 5. 33. würbe pter in Subwtgblnff bte Umgebung beim ORaufoleum
tuuffgerecpt georbnet unb gepflanzt, ba ber ^oc^feX. Srbgroßperjog %tit»
brtep Subwtg eb an SRtd^tö festen lief, bte ©rabfiätte feiner ©emalin,
Jpelene ^aulowna, Tochter beb Saiferb f5aut oon Otußtaub, felbfi,
fo wie bte baju gehörige Umgebung auf bab ©tänjenbjie aubjufiatten.
Alb 33eteg hierfür mögen bte Steuerungen breter Autoritäten btenen.
Alb t$ bab ©Inet hatte ben ^oc^fel. Söntg ^rtebrih 2Bithetm 1H.
non fJreuß en tu btefem Sapettgarten gu fuhren, fpraepen ©e. SWajeftat
ftth fehr oorthetlhaft über bte pter ffehenben ^rät^tigen @i^e« unb 23u=
4>en, wte über bab Arrangement ber Anlage aub. ferner befugte oor
einigen 20 fahren ber mebtatiftrte 3?etd^ögraf ft ran $ Srotu oon
©cpönborn biefe Sapette unb Umgebung bet Abenb? unb SKorgenbe*
leud^tiing, unb fühtte ft<h fo oon ber ©rupptrung uub ben malertfch
frönen 33äumen bahier angejogeu, baß er mir erHärte, tut nörbttcheu
Seutfcplanb m'cptb ähnlich @thöne$ gefehen $u haben* Ser £r. ©taf
mar fehr bewanbert tn ber ©artenfunfl, unb !ann baher pter
competenter SBettttpetler angefehen »erben. 3u ©aibaep lief ber
©taf ein ©eptoß bauen, unb mit einer gefepmaefootten ©arten^Antage
umgeben. 1820 errichtete ber ©raf eine bronretirte 90 ' pope ©äute
jum Anbeuten an bte Serfaffung 33aiernö , wte er 1825 ein fepöneb
©(pitler* Senfmat erbaute* Ste britte Autorität ifi ber berühmte
©artenfünffler Senne in |>otbbam. Serfetbe ankerte bei feinem med*
mutigen mich erfreuenben 33efucp feine 3«fmebenheit über bie Snotronb
ber Sapette. Sr erftärte eben btefen Speit, unb einen großen Olafen-
plaß, ber burep einen ©raben 00m Sapeflgarteu getrennt, unb auf beffen
breite Ufer an ber öfffttpeu ©eite Olabelpöl$er nach ben ftarbenmifcpatf*
gen georbnet, unb ben £üttergrunb beb Serratnb bitben, für bte föön*
■ßen fyaxfyien tn Subwtgbtuff.
SBenn nun aber tn einigen 20 ^apreu nichts weiter an btefem
©arten getpau werben tonnte, alb bie 2Bege retn, unb ben Olafen
notdürftig ju erhatten, fo tonnen bei SSerwttberung beb ©epötjeb bte
Olanbpffanjungen unb ©ruppirungen ber 33anme, niept mepr ben Sffeft
heroorbriugen, wie ju Anfang ber Anlage eb in ber Abffcpt unb 33e*
rechnung beb ©artnerb tag, unb fo fleht eb hier wie an oteten anbern
Orten. — ORit ©cutptursSunffprobuften ifi eb bagegen anberb, wenn
bie einmal aufgefiettt ftnb, fo oerantaffen fte weiterhin feine erpebttepen
Sofien, wohingegen eb tu ber Sanbfepaftbgärtnerei einer jährlichen Olacp-
hülfe bebarf.
23on Sette nah Uelsen eine größtentpeilb ermübenbe, wenig in«
tereffante ©egenb. 3« Uelsen wnrbe icp burep einen guten ©affpof
unb unterrichteten äBirtp für bie oon Sette juriiefgetegte trifte Sour
etwab eutfepäbigt. Ser 2Beg oon Uetßen nach Sauneberg patte auep
nocp niept oiet Ansiepenbeb, boep fanb tep bort an mehreren ©teilen in
SBatbfcenen oiete Arbuius ürva ursi, bie tep fo päuftg niept angetroffen
patte.
33on Sanneberg naep Soemijj. Olacp biefer Sitabette würben
bie ©tr affin ge betber ORetÖeuburg abgefüprt, bie jeboh tn neuerer 3e,t
556
1Hc0ctatt0n0fki33cn aus Spanien unt» JJortugal
23on
ÜÄorifc ^ötllfotnitt.
C$ortfe$tmgO
2>a$ ^dl ber 'Btbarfoa. Olaoarra.
Stet 12. 3wnt tonnte tch enbltdj 3*un oertaffen unb fc|lug ben
gerabefien bnrih baß romanttfehe $f>al ber 23tbaffoa fu|renben 2Beg nach
3?aoarra ein, unt ntt<h bur<h btefe ^rootnj ^t'nbur^ nach bem otet oer*
fprechenben ©ebtrgSlanbe oon ^)o4>s3lmgonten ju begeben. Da$£hfl*
ber 33tbaffoa, weiter jtemltch »affcrretche ^tu| tn ben ^prenäen oon
Sftaoarra entfpringt, bure^f^netfect bte wefHiche ^ortfefcung beö genannten
©ebtrgeö unb eignet ftch beö^alb mehr als trgenb eine anbere ©teile,
unt bte geognofitfebe ©tructur beS jtotftben ©utpujcoa unb SRaoarra
beftnbltchen ©tütfeS beS pprenäif<hen Sterns ju jtubtren. 2>te
wanbe befielen abtoethfelnb aus 33untfanbfietn, ©ramoacfcnöfchtefer,
©rarn't unb Statt Stuch |ter |abe ich beobachtet, baf auf bem 33unt
fanbfletn bte metflen ^ftanjen warfen. Ueber|aupt gehört b a$ 2:|al
ber ©tbaffoa, fo weit er ba$ pprenätf(|e ©ebtrgSfyflem bur<hbrt<ht, j«
ben pftanjenretibflen ©teilen ber baSftfthen f5rooin^en. 35te häufig mit
malerifchen ^elspart|teen gefchmücften 2lb|änge be$ engen otelfacb ft#
fruramenben 5t^aleö ftnb mit bemfelben Saubholj bebeeft, melcheö t#
f<|on bet ber ©dulberung ber ©ebtrge oon ©utpujcoa unb SBtScaha
namhaft gemacht h<*be, namltch unterwärts mtt Castauea vesca unb
Quereus pendunculata, obermärtS mit Q. pubescens. 2>te Ufer beS
gluffeS fehmüefen ©ebüf«he unb fteefen, tn benen ba$ f#ßne Androsae-
mum offlcinale *) fe|r häufig oortemmt; an einzelnen fe|r fchatttgen
oorhergebenben Stricht als ein muthmablüb
557
attb feuchten Stetten bemerffe ich rfeftge, leiber noch nicht btühenbe
(Sremptare non Phytolacca decandra mit freite 2 " bitten Stengeln in
großer ftflenge. Sluferbem blühten in ©ebäfchen fron ülex europaeus
unb Buxus sempervirens, Wetter Strauß tyier $uerft auftritt unb in
ben ^tyrenäengegenben fron Vaoarra unb fiwch^rragonten bad Untere
hotj — benVtonte bajo — »orjugdwetfc bttbet, Hypericum pulchrum,
Lithospermum prostratum unb Lonieera Periclymenum, an fonntgen
getfen Digitalis purpurea unb Teucrium Scorodenia, in fetten unb
^tcferränbern Lathyrus Aphaca, L. pratensis etc., öttf fettem ©oben
um bie ©auernhäufer Hyoscyamus niger unb Cynoglossnm pictum.
geulte unb f^ath’ge (Srbwänbe unb ^etßblöde waren überfponnen fron
bitten ©eweben noch nicht btü^enber Wahlenbergia hederacea unb
auf naffem ©ranitgeröfle tm Statten fron Pteris aquilina bemerte ich
auf er bem wett nmferranfenben Cynanchum Vincetoxicum etnjelne
(Sremplöre etned graugrünen, äuferft jarten unb jerbrecfltcfen, fe^r
grofbtumigen Chelidonium (?J, wetched mir unbekannt ift. Stufer ben
genannten f5ftanjen erfüllte bt'efed prächtige ©hal bie fc^on früher ge#
fifttberte Vegetation fron ben Stfätern unb Vt'eberungen ©utpujcoa’d
in üppigfler Schönheit.
©atb nachbem man an ber einige ©tun ben »on 3run gelegenen
Oranje oon Vaöarra bte ©tbaffoa Übertritten fat, beginnt ftch bad
©hat ju erweitern unb grofe fruchtbare ©ecfen ju btlben, in benen
Dörfer unb jerftreuete Raufer liegen. ©ad ©ebirge begeht abwech#
fetnb aud Äatf unb Sanbftetn. ©ad Saubfotj t'fl fter nicht metjr fo
gemein; — bte Slbljänge ber ©erge ftnb raetf nur mit @ebüf<h, aud
ülex unb ©urbaum beftehenb, beftetbet. Von früher noch nicht beob*
achteten ^ftanjen bemerke ich ty*r an fonntgrn fetfgen ©ehängen So-
lidago Virgaurea, Hieraciuin murorum unb »erfchtebene ©rdfer, auf
©anb Illecebrum verticillatum in grofer Sttenge. <5tue grofe Strecte
hinter bem ^tecfen 3antbttia, Wofetbft ich übernachtete, bnrchbricht ber
Sftuf einen aud ©untfanbfein jufammengcfe$ten 3w« g ber ^prenäen.
©ie enge nnb materifche jeldfchtuiht, tn bereu ©tefe bte etngejwdngten
©ewaffer bed gtuffed fchäumen, ift mit ber üppigften Vegetation and*
tapejirt, bot jeboch nichtd Steued bar. Von btefer Schlugt an erwei*
fert ftch bad ©hat ber ©tbaffoa fefr beträchtlich. Vtan tritt in ein
wetted, »on hohe» ©ergfetten umfchtoffcned, mit fetten ©aaten unb
SStefen erfülltes ©ecfen, wetched ftch frietfach gefchlängett nach ber
fpauptfette ber ^prendeu h tnjteht unb eine 9Äenge ©rtdfchaften in fei#
nem ©choofe, fowte in ben jahtreichen ©eitenthätern beherbergt, ©iefer
©heil bed ©ibaffoathated tm Verein mit feinen ©ettenfhafern bitbet ben
burch feine ^ruchtbarfeit berühmten ©tfhrict bed Vat te ©agtan. ©ie
Vegetation if fehr üppig, jeboch - »emgfend im ©f >aU fetbft - nicht
andgeietcfmet. ©och fanben ftch ben hw$&erajlen SBtefen emtge
^flanjen, welche ich bt'dher noch nicht g«f«hclt nämtt'ch Trixago
apula Col. var. lutea, Centaurea uigra?, etn Cyperus unb frerfthte#
bene jn btühen beginnenbe Umbetiferen. 3n ber Vahe bed©orfed©an
(S^eban fcheiben ftch bie ©trafen nach Sranfret'ch nnb f5amptona. Se§#
te re, welcher ich folgen mufte, führt über ben hohen Puerto be Vetate,
ber ft* auf einem Zweige ber fSprenaen befinbet, welcher bad ©h «t
oon ©ajtan fron bem ©hate bed bie <£bene »on ^amptona bewäffernben
9tt'o 2lrga ftpetbet. Sinfaflenbe« 9tegenwetter oerpinberte mt’tp letber,
fowof)l bie Vegetation jene« popen ^Saffe« genau ju beonacpten, al«
feine (Srpebung über ben (Spiegel be« Dcean« ju weifen. 2Umanfo«,
ba« le§te am Strang be« Puerto gelegene ®orf be« Val be Vajtan
beftfjt natp meiner SReffung eine abfolute £ope non 1293par.?j;ufi. Von
pter an füprt bie © träfe in japttofen ©cpnedenwtnbungen ju bem ntel*
leicht noep um 2000 ' Oberen Kamme be« ©ebt'rge« empor. 2Bir ge«
langten halb in bte 3Bolfen unb jugletip iu bte SRegton ber Vutpen.
3«p pabe nttgenb« in Spanten fo pratptnolle unb bicpte Vucpen*
»albungen gefepen, wie pier. 3tt)iftpen ben popen alten Vucpen be*
merfte «p pier ttnb ba bte [planten wetfmnbigen Stämme unferer
Virfe, auferbem Fraxinus excelsior unb Crataegus Oxyaeantha.
SBenn man nach Ueberfieigung be« Puerto be Velate au« ber
Vucpenwalbung perauötritt, beftnbet man ft«p in einer ©egenb non ganj
anberer negetatioer ^^pfTognomie. Slnjlatt ber fcpönen Saubwal*
bung, welcpe nocp im Val be Va$tan bte Kämme unb Slbpänge
ber Serge fc^mücft, treten auf ben langgefirecften Vergrücfen, welcpe
b a« be« 2lrga begränjen, Kiefern (Pinus silveslris L.) auf; etn
großer Stpeil ber Abhänge unb Kämme ift fapl unb mit ©ebüfcp oou
Buxus sempervirens, welker non nun an bem SDZonte bafo faft au«*
fcplteplicp gu btlben anfängt, bebecft. Ulex earopaeus, wirb fparfam,
bagegen erfcpeint eine hornige networrene Genista tn Vtenge. üRacp
ber jtemltcp breiten non SBetgenfelbern erfüllten ©oble be« Slrgatpale«,
burtp welipe« bte Strafte nacp Pamplona läuft, pat man non bem
Kamme be« Puerto be Velate bet weitem ntcpt fo lange pinabgufietgto,
al« ba« |)inaufft eigen au« bem Spal non Vajtan erforbert. S« beginnt
pier nämltip ba« ^lateau non ÜRanarra, welche« pter aKerbtng« no#
non ©ebtrgöjügen, ben lebten Verzweigungen ber fJprenäen, welche bie
parallel ßrömenben glüffe fcpeiben, gefrönt ijl. £>a« flateau non -Ra*
narra ober ritptiger bte oberfle Sbene ber St erraffe non -ftanarra, bereu
Sentrum bie £auptfiabt btefe« fleinen Köntgreicp« entnimmt, liegt be*
beuteub pöper al« ba« Stpal non Vajtan unb ber ©ptegel ber Vtbaffoa
bei ©. djieban. £>enn wäprenb Sttmanfo«, bi« wopin man nom Ufer
ber Vtbaffoa lange emporjufletgen pat, boip blo« 1293 ' ©eepöpe be*
ftpt, liegt bte Venta be £)lane am ^Iuffe Slrga, wofelbft tcp jwei Sage
Zubratpte, um 1>flanjen gu trocfnen, bereit« 1479 par. gufj über bem
Spiegel be« Dceau«. 3)te (£bene non Pamplona mag um einige 100'
tiefer gelegen fein; bie £ö$e non Pamplona felbfl bagegen btffertrt,
ba jene Stabt auf einem ziemlich ^open ^ügtl fiept, nur wenig non
ber $ö$e ber genannten Vettta *) , sJ?atp ber größeren ©eepöpe be*
ftfcen ba« Spät be« Slrga unb bte Sbene non ^amplona eine otel fub*
liiere Vegetation al« ba« Spal non Vajtan unb ©utpttjeoa, wa« nt^t
befremben barf, wenn man bebenft, baf man fttp pter weber am 9torb*
raube be« pprenäifipen ©pfiem«, wie tn 3ntn, nod) innerhalb beffelbem
wie tm Spale ber Vtbaffoa, fonbern am ©übranbe beftnbet. war
nocp ni^t wett tut Spale be« 21rga ptnabgefitegen, al« mir bte erfie
550
fldjte SJebiterranpftanse auffh'ef, närnli# bie f#öne Anchusa italica,
»el#e fier im SSeretn mit Echium vulgare unb Cynoglossum pictum
nt#t feiten an SBegen unb SKtferränbern »u#«. Salb barauf seigten
ft# Thymus vulgaris unb Sideritis hirsula, unb »on nun an, befonber«
aber »on Pamplona an, traten mit jeher ©tunbe, treibe t# »etter füb»
märt« reifte, immer ntefr flfianjen ber SÄebiterran» unb fSentnfularflora
auf. Stuf fanbigen, »on Sarothamnus seoparius bebecften SBetben läng«
ber Ufer be« 2trga benterfte t# ft'er unb ba tooflrte#enbe Orchis fira-
grans Poll, unb Iris pumila, »el#e betbe ^fianjen auf ben ttma« rno»
rafttgen Setben fühlt# »on Pamplona äuferji gentein ftnb. Unter ben
Setjenfaaten i»u#erte ein bunte« ©emtf# »on Stebiterran» unb mittel»
europäif#en ^fianjen. £>ie graugrünen Slätter unb geiben Sluraen
be« nieberltegenben Athrolobium ebracteatum erf#tenen fier neben ben
»ioletten Slütfentrauben ber Vicia Cracca unb ben gelbrotfen Stopften
ber Aothyllis Vulnerariaj Scandix australis nm#« an ber ©eite »on
Caucalis daucoides, Ranunculus arvensis, Felia olitoria unb Convol-
vulus arvensis unb Aegilops triunciaüs unb eine Phalaris neben Bro-
mus mollis unb Lolium perenne. Die Ufer be« 2irga »aren nantent»
li# in ber ©egenb ber Senta be Diane mit mefr üpptber Vegetation
bebecft. Die bitten £ecfen non Rubus geigten ft# bur#f!o#ten non
Lonieera Periclymenum, Brvonia dioica, Lathyrus lalifolius?, Taraus
communis, Smilax aspera, Foeuiculum vulgare etc , auf ©radpläfcen
unter ©ebüf# »on Buius unb ©enifien blühten Salvia Verbenaea,
Malva silvestris, unb mehrere Serbaöcen, am gluffe felbft »erfdu'ebene
Gürten »on Scirpus unb Heleocharis. Unter bem ©ebüf#, »el#e« bie
fieferbemaibeten Serge beö 2lrgat$afe« bebecft, blühten »erf#tebene fp*
renaenpftanjen, unter anbem ba« f#öne Thalictrum tuberosum, ba«
i# fpäter in ben untern fSprenäentlmlern unb in ben Sergen f>o#*?lrs
ragonten ^äuftg »tebergefunben fabe,
SDte roeflt'g geformten meifl fefr faxten Ebenen um fJampiona ftnb
tfeil« bebaut, tfeil« mit 2Beiben bebecft unb bieten be«$alb bem Sota;
ntfer »entg Ausbeute bar. Steiger an ^ftanjen mögen bie fronen unb
raalertf#en, bem änf#«'» na# au« fialf sufammengefefcten ©ebtrge
fein, »el#e ba« fUateau »on fJampiona im korben unb ÜJlorbtoefeti
begrdnjen unb bur# t»el#e bie ©träfe na# £olofa füfrt. SDfeine be-
f#ränfte 3ett unb no# mefr meine unjuret#enben ©elbmittel erlaubten
mir ni#t, jene jiemii# entfernten ©ebirge ju befu#en. Qr“ v‘“‘
fangen be« jiemii# biirren £ügelö, auf »el#em bte
’&auptfiabt üftaoarra’« erbant ift, »u#erte oorjugdtpetfe i
$ufammengefe$t au« Sylibum Mariai
arvense, Onopordou Acanthium etc.
2lm borgen be« 17. 3uni »erlief i# ^ampiona, um mt# na#
3aca ja begeben, t»ei#e ©tabt i# $u meinem ©ta nbquartter tra^enb
meine« Siufentbait« in £o#*2lrragonien auderfefen fatte. Dte ©tra^e
fnfrt bur# ben nörbli#en ©feil ber Sbene »on fampiona, »»l#ejiter
flröftentfeil« unbebaut, mit fursbegra«ten SBetben uberbeeft unb bedfalb
ein siemii# öbe« unb »üfte« Itubfefen fat. 21uf btefen unabfefbaren,
fern f#»«rslt# erf#e«'nenben Setben bemerft man fteUemoetfe nte»
brigeö jerfireute« ©efirüpp, au« Genista P"*1 ,Mng
®dfnten hornigen Genista gebt'lbet?
altertf«mli#e
t Diflelflora,
Carduus tenuiflorus, Cirsium
561
Um lebten Orte Sosam’«, auf einen an ba« £hal be« fragen gran*
Senken a5erg»orfprung , beffen jtemlich Wirre unb fahle Oberfläche ber
nieberliegenbe Couvolvulus saxatilis Vahh mit feineu freuen UVLxPfytn
Slumea in großer 9$enge fehmüeffe. 3?atb boraitf gelangte ity in ba«
»eite St^aX beö genaimteit gluffe« unb betrat f»fer jnm erflen Sftale ben
Soben Slrragonten«.
Valencia, ben 18. Slugufl 1850.
. j w . vi
^och^rragomeit. Die iSljäler fee« SHragott »nb ffiatlego unfe
feae fie fdjeibeiifee ©ebirge»
Unter bem Spanien et alto Aragon »erfleht man ba« jwifthen ben
Ebenen be« Sbrobecfen« unb ber ©rdnje §ranfrei(^S gelegene ©ebirg«;
lanb. (£« umfaßt folglich btefer meite ©ijtrift fomohl ben ©äbabhang
ber eigentlichen ^prenäenfette, »on zahlreichen gen ©üben ftch bffnenbert
^:|>äXern ber Sentralpprenäen , alö ba« breite, au« mehreren parallelen
unb tn gleicher Dichtung mit ben eigentlichen f5prenden ftch erftreefenben
33ergfetten befiehenbe ©ebt'rge, melc^e« ftch jmifchen ben mirfltchen Pp
renaen unb bem QEbrobecfen erhebt. 8e$tere« ©ebirge, beffen cutmini;
renbe ©ipfel noch eine bebeutenbe £v$e ermäßen, betrautet man ge;
mbhnttch al« unmittelbare Setjmeigungen ber ^prenäenfette , unb noch
fenne ich feine Starte, auf melier bt'efe Gelten nicht al« unmittelbar non
ber £auptfette ber ^prenden auölanfenbe ®efct'rg«dfte bargefteöt mdret*.
Diefe 2lnficht ift aber graubfalfch- Die nieten parallelen, »on 9h nach
@. »ertaufenben betten, »elc|e man auf ben tarten stoifchen ben iS
gleicher Dichtung ftrömenben glüffen be« ©übabhang« ber fJprenätn
»er^eichnet ftnbet, erijtiren nämlich in 2Bahrheit gar nicht. Dagegen
giebt eö jmei bie brei parallel mit ben ^Jprenäen ftrcichenbe betten,
unter benen bie ben ^prenden jundchfi gelegene bie größte £oh« beft$t,
aber fafi überall burc| ein bret'teö Shal non bem £cd>g ebirge »oßfom;
meu gerieben ifi. 2>on ben ©ränjen 9ia»arra’« an bi« 3aca tft e«
ba« ungeheuer weite Langenthal be« fRio llrngon, mel<he« jene« ©ebirge
oon ber Slette ber eigentlichen ^prenden fepeibet; öflmdrtö »on 3aca
gedieht ba« burch ein eben fo breite« unebene«, aber bur^au« nicht
gebirgige« fttateau, ba« »on bem 9 Ri» ©aßego bnrchfchnitittt wirb unb
ft<h »eit, meit ojiwdrt«, »ietteicht bi« an ba« Dhal fee« €inca unb
meiier erftreeft. 2J?eine befchränften «Kittet erlaubten mir nicht, langer
at« jmet Soeben in £o<h*2lrragpnieit 3a »ermeilen; t'<h tonnte be«h«lb
meine Unterfucfeungen oftmärt« nicht meiter al« bi« jum ©aßego au««
behnen, habe folglich feine ©emifbett barüber, ob ba« ermähnte pa;
rallel mit ber ipprendenfettc ßreichenbe ©ebirge überall »on btefer bmnch
»eite Ebenen gerieben ift. ©0 »tel ift jeboch gemi§, baf ba« ofimärtö
»on ^aca beginnenbe ^lateau ftch weit gen Offen fortfept, mie iä) »on
bem ©ipfel ber §5ena be Oroet bei 3aea, einem ber culminirenben
fJnnfte jene« ben ^prenden gegenüber liegenben ®ebtrg«lanbe« bcntlich
habe mahrnehmen tonnen, bajj noch bie ©ierra be ©obrarbe »on ber
^prenäenfette »oüfommen gefchieben i% unb na^ ben confttfc» Stefage»
Ik'utfibe ©arten» ua® ©Cumtniiitung. VI. »an®. 37
m-
ISSsSäF
tflSiwftÄ!;
.irj fi;
gefürchtet ftnb. Sängß beß fSaffeß betber ©ebt'rge beftnben ftch unge*
beure Stnbäufungen s>on ÜKergel, welker halb erbt’g, halb alß Mergels
f^tefer auftritt unb febroffe, oon ben atmofp^ärtfd^en ©äffern btjatr
jerrtffene $ügel bitbet, bte ber Segetation fafi gänzlich entbehren. ©er
»afferreübe unb ret'ftenbe ging, etnr ber #aupt»afferabern, welche bent
©übabbange ber ^pretiaen entquellen, burchfiromt in otelfach gefchlän*
geltet« Saufe btefe »eite, tbeilß mit ©etreibefeltern erfüllte, tbctlß oöflt'g
unbebaute, bautnartne unb beßbalb gtentltcb übe (£bene, bitrd) bere« er;
btgen Soben er ftc^ et« jiemltch tiefeß Sette gemußt ^at, beffen ©änbe
meijt fe^r ftet'l ftnb.
So« ber ©ränje ÜKaoarra’ß an biß tn bte ©egenb »an ©t'ermaß,
bent erjten arragom'fcben £)rt, welker auf einem ßeilen uni fyoljen
Sfflergelbügel ntalerif^ ant regten Ufer beß ^luffeß liegt, tjt bte kpaU
fläcfye be»albet. ©er ©alb befielt oorjugßmetfe auß Quercus Toza (?).
©tefer ©alb fe§t ftch ofhoärtß nun ©ierataß noch eine ©treefe »eit auf
bem Itnfen Ufer fort, »eiteren biß 3aca bemerft ntan in ber Sbeue
nur b»e unb ba fletne ©e^ötje. 3*n üliorben tfi baß ©bal anfangß oon
einem ntalertf^en, mit bt'cbter 9?abel»albung bebedten ©anbfleingebirge,
ben Sorbergen ber $h;renäen begräbt, »eiterbt» ftnb bie Serge ber
nörbli^en (Stnfaffung fafi gan* fahl. ©aß (Sntgegengefefte finbet tängß
ber {üblichen Segränjunci ftatt. £ter ftnb bte Serge anfangß fabl ober
nur mit einzelnen Säumen befhreut, fpäter — »enigflenß tbetl»etfe —
mit f^oner 9iabel»albung befianben. ©er Soben beß ermähnten (Ziehen*
toalbeß, bur# »eichen ber ©eg nach ©termaß längß beß rechten Uferß
binfübrt, iß fefyr fanbt'g. @ß blühten fyier Salvia pratensis unb S.
Verbenaca, ein AnChericum, «ergebene Verbasca, Orchis fra^ans,
Microlanchns salmanticus, Catananche coerulea, Linum Narbonnense,
Helianthemum vulgare versicolor etc. 2luf ben bürren 9ftergelhügeln
bei ben Säbern oon ©tcontaß, »eiche 1229 par. gufj über bem Stfeere
liegen, beobachtete icb einzelne ©tücfe einer ot'eljiengligen graublßtbt’ge«
Matthiola ?, mit Iängli^4angettförmigen an ben Räubern »eiligen Slu--
menblättern, bie üb niebt »tebergefunben höbe, fotoie einzelne bereitß
»erblühte Sremplare meiner Globularia Valentina £e$tere ^3flanje
habe ich bureb £och*2lrragomen unb ben füböfllicbett ©heil beß ^lateau’ß
oon 9?etu$ajtilten btß nach Salencia hinein oerfolgt. «Sie iß, tote alle
©lobulanen, fehr polpmorph- ©äbrenb fte bei ©tertnaß unb 3aca eine
£t>be oon anberthalb ftujjj erreicht, ifl fte auf ben ©ipfeln beß Sreccien-
gebirgeß jmergbaft, oft faum 2 3ott h®#- So« ©termaß führt ber
©eg ;uacbi3aca bureb bie Ebenen nnb SPtergelbügel beß Itnfen Uferß*
21m fanbigen Ufer beß §Iuffeß, ©iermaß gegenüber, blühte ^ter unter
einer 5J?enge anberer Erlangen baß fchöne Verbascum pulverulentum
in großer Sienge. SSeiterhtn beobachtete üb tu etnent gebüfehret^en
©eitenthale am Ufer eineß Sacheß juerfi Acer monspessulanum, meh
eben ich fpäter in ben untern Zfyäiern ber fprenäen an »telen ©teilen
»iebergefunfcen fyabe. 3# übernachtete an jenem ©age in einer einfant
gelegenen 3??üb le, bem Siolt'no be 2lrraß, in einer £ö he oon 1516 ^uf
über bem «Keere. ©agß baranf fe|te ich meine SReifc nacb3aca »etter
fort, »o|in ich in ben erften 3Rachmittagßfinnben gelangt^ ©er ©eg
läuft meifi (am|i§ufe “
bie b«r nüt bichtem Q
y r ^ f?*7
^SSänS'iSSSSiS
täfogaoge fe«$ S^ateö #on. <£a»franc , burd> kt»elc^eö fcer <
ssa
S|fSrT=ÄÄÄ
(Sine Stunt* fünfibroeftW »Ml 3aca ergebt ft$ bie majeftfitiföe
KSÄ £2S
»’S säät ä ii-vy c
rSfirÄH;:rÄ“~i;:
G^a?.LUe eL fotc^e *i*te **#« tpfe eZ^T«b^o^Bo»S
566
(Sitte m$t rninber intereffante ©teile be$ Srecciengebtrges rff Der
Serg, auf welchem baS berühmte fftoffer ©an 3uan be la ftetta fleht,
wofelbfl ft 4) feie ©räber feer alten Könige ton 2lrragnten befinben. ©er
genannte Serg liegt 3 ©tunben toeffltih ton 3a ca unb ift jeine foge#
nannte ^aramera, b. h- ein $o$eö, ton fietlen felftgen SBänben urnge#
beneS ^tateau, eine in 9torb# nnb (Eentralfpanten häuftg torfommenbe
Sergform. ©ur<h eine anmutige, ton 2aubt>oT$ (Qaercus Toza) er#
füllte ©«hlucht, wofelbfl t$ aufjer ben fdjon früher erwähnten Sftebiter#
ranpffanjen Passerina Thymelaea DC., Chasmona avgentea C. A. Mey.,
Lotus hispidus, aujjerbem eine Geuista, eine Scabiosa, eine Inula, nnb
oerfchiebene ©räfer fanb, gelangt man aus ber (Ebene beS Slragon in
ein bebautes ©ha*/ welkes fleh bis an ben $ufü ber ^aramera erjlrecft.
2lnt 2Sege wud)S bier einc Plantago mit fcbmalen linealen, faft flei*
feigen Slättern febr häufig, bie mir fpäter an tielen Orten 2lrrago*
nienS unb 9teu#ßajHlien’S wieber begegnet ift. ©pärlicher famen hier
unb ba Pranella hyssopifolia, Coris monspeliensis unb eine graßblättrige
Scorzonera tor. ©er Vlonte be ©. 3uan ruht, wie bie flena Droel,
auf einem breiten, mit berfelben Vegetation bebeeften Jufje unb ift
längs feines uärblidjeu unb uorbweflltchen JRanbeS mit fteilen Sreccien#
felfen umgürtet, welche eine ganj ä^ttltc^e ^orra nnb ä^nltc^e 3erflüf#
tung beftgen, wie bie ^elSmaffeu beS Slonferrat, nur um tieleS niebri#
ger ftnb. ©ie übrigen Utänber ftnb $war feljr fleil, both weniger fei#
ffg. ©t’e oberen 2lbl>äuge fo wie ber größte Xfyeil ber aus fanft ge#
wölbten ^lateaur bejlehenben, tieöeicht gegen eine Ouabratraeile 2lreal
enthaltenen obern fläche ftnb mit fchöner alter ÜRabelwalbung bebeeft,
wel$e mit ber ber $5cna Oroel t’bentifeh, jeboch, namentlich an ben
nbrbltchen Abhängen, ftarf mit Suchen untermengt ift. (Sin fteiler
befchwerlicher ©aumpfanb fchlängelt fnh an ben fteilen SBänben
einer an ber Storbfeite beftnbltcheu ©<hlu<ht ju ber fjararaera empor.
3u ben fettigen feuchten ©palten biefer ©flucht wuchs bie fchone
Ramondia pyrenaica P., eben über unb über mit ihren grofjen anrnn#
thig blauen Slumen bebeeft, in fo üppigen Sremplaren, wie ich fte i»
ben ^prenäen nirgenbs angetroffen hatte, ©urch beu prächtigen («hat#
tigen 2Salb, auf beffen begraftem Soben ich aufjer ben früher imSBalbe
ber $>ena Oroel gefummelten fjflanjen ein hübfheS Galium, ein Sedum
unb Phleurn nodosum fanb, gelangt man auf eine Weite, auf brei
©eiten oon Salb umfchloffene, mit üppigem ©raS# unb Kräuter#
wuchs bebeefte 2Btefe, in bereu EDlitte baS Ätojter in einer abfoluten
£öhe »on 3441 par. ' liegt, ©ie Vegetation biefer Siefe iff nicht
ausgezeichnet, t'nbem fte metjl auS gemeinen f ffanjen ber mitteleuropäi#
f<hen glora zufammengefe$t ift. flnter anbern würfen hier Sptraea
FUipendala unb Euphrasia pratensis in grof er 3J?enge. (Sint'ge 100 *
tiefer liegt nnter einem überhängenben Reifen beS fRorbranbeS baS alte
Stoffer, welches bie fäon erwähnten ©räber ber Könige oon Shcrago#
nien enthält, begattet oon alten prächtigen Suchen in einer romantu
fthen einfamen ©djlncht. ©ie SRauerfpalten biefeS alten ©ebäubeS
fchmüctten in bienten Süffeln $wet intereffante ^ffanjen. ©ie eine
war eine mir oödig unbefannte Valerianee mit länglich eiförmigen
ganjraubigen Surjelblättern nnb faft wurjelffänbigen rothen Slnmen,
bie anbere eine Süene, welche tih bamalS für meine SUenopsis Lagas-
cae pielt, in IWabrib aber bei (Stuftet beS Herbariums beS botaniftpen
©artenS, für Sileae glaucifolia Lag. erfannt ^öt>e *). Slffo betreibt
in feiner Historia stirpimn Arragoniae, Mantiss. p. 158 biefelbe
^flanje, welipe er an bemfelben ©tanborte gefammelt pat, als eine
waprfcpetnltcp neue 2trt bon Lychnis, opne t'pr einen tarnen ju geben.
(Sr betreibt fte als Lychnis, weil fte nacp if>m immer 5 ©rtffel be*
fifct. 3<p pabe fie aber fowoplmitö, als mit 3, felbjl mit 2 ©riffeln bepb*
a<ptet. — Die Sötefe, auf ber bas neue Softer liegt, jiept ftcp ju
einem felftgen Kamm empor, melier bte pöcpften ^Öartpieen ber f5ara*
mera bilbet. Hier muffen ber fcpon auf ber ^5ena be Droet gefant*
mclte Dianthus nebfl anbern ber bort öorlommenben ^flanjen in Sttenge,
unb auperbem Leuzea conifera DC., bie icp pter juerjl antraf.
DaS Dpal beS ©allego, welkes jenfeitS ber geftptlberten SSrecciem
gebirgSlette liegt, beft^t eine gan« äpnlicpe SSegetation, wie bie beS
2lragontpaleS. 2lucp bie ©ebirgSfetten, welcpe btefeS Dpat ’bon beut
Sbrobeden trennen unb groptentpetlS aus Kall unb ©anbftein befielen,
ftnb ptnfitptlup tprer glora bem 33recciengebirge äpnlicp, nur bap fte
wegen geringerer £öpe ber fubalpinen SSegetation entbehren. Das fte
bebedenbe ©ebüftp beftept pter oorjugsweife attS Quercus coccifera.—
3Äabrib, ber 8. «September 1850.
e cifolia Lag. enthält, 2 bcrfipiebcne, wicwobi äbnlicpc € .
einanbet gemifcpt. ©te «weite Srt nennt eine bon 8agaSca’S.$anb gei^nebenc
gtifette s. saxicola n. sp. 3n bem Herbarium Soutctou’ö tn ©ebtüa befinbet
fiep biefelbe ©petieS unter bem tarnen S. glancophylla n. sp., ebenfalls bon
SaaaSca aeftprieben. ©iefelbe ifi meine Silenopsis Lagascae. ©a «p gegenwärtig
faum glaube, ba§ btefeS ®enuS «u reeptfertigen ifi, unb eine S. saxicola meines
SSiffcnS no<p niept eriftirt, fo bürfte jene bon mir als Silenopsis publtctrte Urt
S. saxicola Lag. «u nennen fein.
568
€. Jj. 1) u r m | * n ' 0 ©äitami.
©«be jiftoüerabe* befugte i$ bie .fjanbelSgärtnerei be$ |>errn ©.
^arntfc» oor bem Sitbetfir Df°re bet Hamburg, uttb tnttf fagen,
baf tcfj ernannt war «bet bte ungeheure fDtnffe *on 3«^gewäc^fen feg*
lieber Krt, bte fub in bett rieten verriebenen ©ewäcböbäufern anfge-
fäuft »orfanben unb oljne StuSnatjme ritt fefr gefunbeS unb äpptgeS
©ebenen jetgten. 3$ mufj wtrKicf fagen »aufgefäuft porfanben,"
bemt wo e$ nur möglich war, rin SBrett ober SBort anjubrtngcn um
Dbpfe aufjunetjnten, tf e$ afle Döpfe fielen auf «ab unter
bett ©teüageu, SBeeten tc. fo btif>t an einanber, baf e$ $u bewunbern tf,
tute jebe ^ffanje «oif tt>r $te<fyt beforamt, benit ojjne btefes würbe» bte
fjffanptt uteft etn fo gutes ©ebenen faben. ©egen 4000 ©amettien
»Ott etwa 1— $' £bfe, bebeeft mit Snoäpen unb mit bem bunfelfeu
Saubwerl ptangenb, Rauben tn betriebenen Raufern bertfeilt. €tn fpauS
war jebodj faft gängig nur mit ©amettfen gefüllt, um fte »gef u»b na$
in Stütze ju befontnten, unb jwar fo, baf bte HT2c£>rja^I berfelben §u
einet 3^tt blüft, wo btefe ferrlt^e SBtumen nodj ben ntetfen $Bertf>
t>aben, baö tf oon fe^t bis ©nbe gebruar *). 3n bero eigentlichen ©a*
mettten^aufe befanben ftd) unter ben vielen Daufenben auch noch eine
SPienge mit Knospen, bte jeboch met>r ftch felbf überlaffen bleiben unb
nicht angetrieben werben, ba ft<h an ben ©retnplaren im SSerhältnif ju
ber ©röfe berfelben, pt wenig Knospen befnben. ©anj »or*
jngiitb waren auch bie ©rifen, befonberö Eriea bieraalis itnb gracilis,
oon erfteren jtnb befonber« 1 —2' $o£e, oon unten auf buf^ige ©*em*
plare, bebeeft mit knospen unb 33Iumen $u empfehlen, ©ine neue Ci-
trus-Strt, welche £err £armfen tu btefem @omnter mit auS^ariS pier
ringefö^rt hat, pinnet ftch baburctj oortftetl^aft oor anberen aus, baf
fte f$on als Keine ^fanje blüht, unb faf teb faum 1 y pofe bnftbige
©remplare betecK mit SÖlntfenfnoSpen. ©S fotl eine 2trt Stpfelftne fein,
wie |)errn ^>. gefagt worben ifl. ©lettf ftfßn waren bie Keinen bo$;
flammigen mprtbenbtättrigen Öra.tgenbäumifen. Die @tämme »ariiren
»ott 1 - 3 ' faben fcpbne fronen unb ftnb betaben mit golbgelben
grämten, ©efr gute ©remplare faf icf oon Lachnaea purpurea unb
♦) (Gegenwärtig toftet eine abgef<bmttene ©ametlie bet f>. 2 ^ nnb mehr.
569
Leucopogon verticillatum, wie eine große «menge oon Magnolie exo-
mensis, tro £abttuö unb Plattform äbnli# ber M. grandiflora, nur
ba^ bte Unterfette ber Stätter bei jener 2lrt mit einem mehr roftfar*
btgen gtrSe bebeeft ift. 2Diefe 2lrt bat no# bte gute @igenf#aft, baß
fte febr let#t blu^t. 2)te »orbanbenen Exemplare, auf Stämme oon
M. grandiflora »erebelt, batten eine £öbe oon 2—3 ' unb waren faß
fämmtti# mit Knospen »erfeben. £>te Slumc iffc eben fo groß unb
buftenb atö bie »onM. grandiflora. Acacia eordifolia, alata, annata,
Paradoxa u. a. 2lrten, £pbrtbe Epacria, Diosrna, Viburnum Tinus,
Phylica ericoidea u. a., Prirnula praenitena, Rhododendron, Azalea
indica in »teten Sorten, Cerens truueatua, bo#jlämmig auf Peireskia
aeuieata oerebett unb bergtei#en gangbare unb beliebte 3ierpftanjen
beö Katts unb 2Barmbaufe$ ftnb in bunberten, oft taufenben oon
plaren »orbanfeen. 2>a tu biefer ganten in unb umöam*
bürg btübenb oerfanft rotrb — obgtei# au# eine beträ#tti#e 3abt
au# außerhalb gebet - fo fann man ft# einen Segriff machen, wie
groß tm Mgrmetnen bie $fIanSep,- unb «Blumenliebhabern hier Dt tö
t|t, 3umal t»enn man brbenft, baß no# eine Kenge £anbelSgärtner fi#
bter bet Hamburg beftnben, bie, wenn au# ni#t in fot#en Kaffen
wie£errjparmfen, jebo# eine feßr große Kenge glorbtumen jum fo;
forttgen rlbfag anjteben.
pte 3n)iebettreiberei >trb in biefem Sabre faft no# großartiger
getrteben als im »ergangenen; £err fr. bat gegen 20,000 @ttf. oer>
f^ene 3»otebeIn jum grübtreiben tu $opfe fegen taffen.
Sin Sortiment ber neueren unb f#onffeu remontantes 9Jofeu fattb
«b- bter gtei#fatts »er. £err bat fot#e bireft aus granfrei# be=
jogett. £>te perf#icbenen beffeu Varietäten jinb in großer «Kruge oor=
janben, fo ba| bflbur# bieten Va#fragen @enüge gcleiffet »erben
fantt. Dtefe mpfenjtämme ftnb feßr ju empfehlen, ni#t minber fe$r
trcfftt#e ^ftanjen oon Kalmia unb Azalea pontiea tu oieten garben.
ber größten; Vefrieptgung »erließ t# biefe ©ärtuerei, benu
meine (frwartungen Würben »eit übertofen. ^eben ^ffaujens unb «Blu^
menfrennb fann t# nur bitten ft# fetbff oon ben oorbanbeneu, gefuus
ben ^ftaujenmaffen iiberjengen unb wirb gewiß ein geber bas oben
$efagte beffätigen.
Anfang« ©ecember 1850. j6. ’
570
Heber Psoralea eseiüenta.
3« ©eranlaffung ber in 9fa>. 33 ber SlUgetn. ©artenjeitung ent,
haltcnen ©efchmbung ber Psoralea esculenla giebt £err £.©ehrenS
Jtt Xratjemünbe in ffto. 37 ber gebaute« 3ettf<^rift eine Erflärung ab,
wel^e 4k in btefer 3ettf<^rtft eine Ähnliche ©efeffreibung jener
Wan^e (Sette 385 unb anbere «Rotip 256) ftch beffnben.
tn ben ©artenjeitungen enthaltene ©efchretbung ber Pso-
ralen esculenta Uity Erörterungen rege machen fönnte, »on benen jtt
furchten iff, baf fte nur tn fehr befchränftem SRaafe erfüllt »erben,
jo erlaube tch nur bte geneigten Sefer barauf aufmerffam m machen,
baf fottohl tn granfreuh als tn Englanb bereits Erfahrungen über ben
anbau ber ermahnten ^ffanje gewonnen ftnb, welche mit ber günfh'gen
Slnft^t beS ^)errn ^Jtcqot tn SBtberfprnch flehen.
CV“ Sahreöbertchte ber ©artenbau,© efeUfchaft ju ^ariö, ent,
uJfathefte ber btesjahrigen Annalen, wirb barüber folgenbeS
üeber etngefährte Neuheit, »erwtrf,
Einführer berfelben rege gemalt
halten tt
gefagt:«
*"©ie Picquotiana, eil
It^t feine ber Hoffnungen,
hat,«»
unb $rof. Stnblep erwtebert
ntcle auf etne Anfrage:
»»bte ^anje »eiche oont £errn fHcquot aus 9?orbamertfa
nach Sranfretch gebraut unb tn ben ©arten »on ©erfatHeS unb ber
j-artfer ©artenbau,@efcafchaft angepffonjt iff, als etn Erfafemtttel für
bte Kartoffel, tff auch bet uns tn Englanb etngeführt *). Es würbe
berichtet, fte fei nahrhafter als bie Kartoffel, aber in mxUUbhit ift
fte werthloS unb jur Kultur fo ungeeignet, als Apios tuberosa
«*er @aa,ga,ban felbft. Sie iff im ©arten ber Sonboner ©artenb -
372
«VmUetüu
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am 5t 1
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ca ujtanaieiier ub«. ur^tcit wrs
felbe feie iöanfftan SÄeboilte. — 2>ie
cSlo^ Ct ilcul^ta- ekßgS
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Die Victor«, mirb üfc®:3*Ä
Sfflltf
emtg» 0«m*n mit. JDiefe $ftag'
mȣ ft*. tierrlicf) : in. greten. art*
»um.,. baö tu. Waffen ange?
Är “ ferai>
SS-Sö'S
Ilflll
“™5-*
575
Browallia Jamesonii. 3jt
e« f$on 3entanb gelungen, tiefe
fJ^anje in 23lütt>e ju bringen? 211«
jle juerfi blitzte unt in ten engli*
ft^en Serien abgebilbet wurfce,
machte ntan ötel l*ärm um tiefe
fjflanje unt ermattete rn'e I ton ter?
feiten. Vath aßen angewantten
Sulturmethoben, fowohl tm freien,
wie im #aufe ift e« noch ni<|t ge*
langen, fte jum Vlühen getraut
ju |aten.
Literatur,
0. Äccfit, txrbefferter
prafttfcf>cr 2öeiitb<tu tn ©är»
ten unt auf Sein t ergen. J
Siebente, um 163 ©eiten, 13
Rupfertafeln unt 7 £oIjf{$nittc
oerraehrte Auflage. Berlin 1850.1
9taud.
25er Verfaffer hat tie gefaramten
Erfahrungen feit tem Erföeinen tcr I
6 erflen Auflagen benufct unt itr
tiefe ueue 2lu«gabe nietergelegt unb
glaubt turep tiefe Vermehrung einem
gefühlten Vebürfntfj abgeholfen gtt
paten.
25te Re^t’f^e SJtethote h«t feit
tem Erlernen feer erfien Auflage
überaß, wo Sein fultim'rt wirb,
in Ungarn fowof>l *°ie feltjt in
2ltnerifa fiep bewahrt nnt tie gröfjte
2lnerfennung gefunten.
Sa« noch me^r fit* Vortreff*
Itdjfeit tiefe« Vucpe« fpricht, iji,
taf e« oon ter Rörngl. ^Regierung
ju Eoblen$, tie ta« Ser! prafti*
fipen Seintauern beiter 9?hetuufer
jur Prüfung übergab, »nb worüber
f«h tiefelten auferorbentlith günjh'g
äußerten, al« fehr praftifcp aner*
fannt wurte, unb tem gefammten
Regierung«; Vegtrfe jur Slnfcpaffung
empfahl, fo wie ten ©emeinbe*Vor*
fMnben aufgegeben würbe, ein Erem*
plar au« tcr ©emeinte^Rajfe anju*
fthaffen.
576
33erfceffermtg?tt fcicfea SSanbe*
frcftnbett ft# auf ©eite 239, 480 unb 528;
ferner ©eite 266 in ber Krutterfung Icfe fitr G. ignontf*. „rubrifantfe«-.
©eite 341 3- H ö. u. lefe 1837 für 1833.
3-‘ 8 fc 0. ,, Gardl ChröniHe.
■ 35. appei’d $u$brmferci.