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Full text of "O?sterreichische botanische Zeitschrift."

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ROTANISCHE ZEITSCHRIFT. 


REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN 


VON 


D* RICHARD R. v. WETTSTEIN 


PROFESSOR AN DER K. K, UNIVERSITÄT IN WIEN. 


LVI. JAHRGANG. 


MIT 17 TEXTILLUSTRATIONEN (40 EINZELFIGUREN) UND 8 TAFELN. 


BR 


WIEN 1906 
VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN 
L, BARBARAGASSE 2. 


ÖSTERREICHISCHE 


BOTANISCHE ABITSCHRIFT, 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 


rofessor an der k. k. Universität in Wien. 


Veriag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVL Jahrgang, N" ;* Wien, Januar 1906. 


Plasmodesmenstudien'). 
Von Thorild Wulff (Stockholm). 
(Mit Tafel I.) 


Die Mehrzahl der Forscher in der Plasmodesmenfrage ist von 
früher her darin einig, den plasmatischen Verbindungsfäden zwis schen 
eh 


den Zeilen eine gewisse Rolle nieht nur bei der Fortleitung .- 
Reizen, sondern auch als ee Ar Substanzen, und zw 
Fermente zuzuschreiben. So schreibt Tangl?) den Plaken 


brücken die Funktion zu, als ee bei der Keimung 
der Getreidekörner zu dienen, und Gardiner?°) hat beim 0 on 
der Keimung die korrodierende Einwirkung der Fermente dem Ver 
lauf der Plasmabrücken entlang in den diekwandigen Eindosperni 
zellen bei Tamus communis direkt nachweisen können. 

Die Vermutung liegt alsdann nicht fern, daß das Vorkommen 
und die Verbreitung von Plasmodesmen*) zwischen den vegetativen 
Zellen der Gräser eine gewisse . bei der Verbreitung ver- 


B. als 
Angriffspunkte für membranlösende Fermente, spric cht briginh 
schon Gardiner°) aus, und im Anschluß an seine Mykoplasma- 


!) In schwedischer Sprache wurde diese Untersuchung im „Arkiv för 
Botanik“, Bd, 5, Stockholm 1905, ing 
Ta ngl, Studien über das Endospe tn r Gramineen. Sitzungsber. 
der k. Nero > der Wissenschaften. Math.-naturw. Kl. Wien, XCII. Bd. 1885. 


to the mode of con f P .. of the Roy. Soc. London. 1897 
bis 1898. p. 106 cfr. auch Strasburger, Über Pl a ee 
dungen p gi. a — Jahrbuch für wissenschaftliche Botanik. 1 
5 Tat. 1g. 6 
= er eg wird Ge im Sinne Strasburgers 1. ce. p. 503 benutzt. 
5) 1. c. p. 112. 


Österr. botan. cin 1. Heft. 1906, 1 


2 


theorie wirft auch Eriksson') eine ähnliche Vermutung auf in 
betreff der Auswanderung des Mykoplasmas aus dem Zellumen 
nach den Interzellularen. 

Beim Durchmustern der nunmehr recht angewachsenen Lite- 


artiger plasmatischer Werbindinigefkden b bei den Gramineen vorliegen. 
Tangls oben zitierte Untersuchungen über die Plasmafäden "der 
Endospermzellen bei Gerste, Hafer, Roggen, Weizen und Mais aus- 
genommen. Eine derartige Untersuchung hielt ich deshalb nicht für 
ganz ohne nn teils weil dadurch eine wesentliche Lücke in 
unserer Kenntnis der Plasmodesmen bei den Gewächsen gefüllt 
würde, teils Fl die Möglichkeit nieht im voraus als ausgeschlossen 
angesehen werden kann, daß ein Zusammenhang zwischen eventuell 
vorhandenen Plasmodesmen und der Ausbreitung a Pilze 
en Gewebe, z. B. unserer Getreidearten, beste 
die hebensnhniige Liberalität, mit welcher Herr Profssr 

J. Krikalin für diese Untersuchung sein Laboratorium und sei 
Bibliothek zur eiserne stellte, bitte ich hiermit BE bietipnt 
meinen Dank erledi dürfen 

In seiner ausführlichen Plasmodesmenarbeit gibt gen 
Gerloff?) eine längere Liste über Pflanzenarten, bei denen 
diese Verbindungsfäden angetroffen hat. Die Disptopörtionälität 
awechen Dieotylen und Monoeotylen ist in dieser ei auffällig, 
namentlich haben sieh bei diesen die Plasmodesmen in der Regel 
höchst bedeutend schwieriger nachweisen lassen als bei den Dico- 
tylen. Dieser Umstand beruht nach Kienitz-Gerloff?) darauf, 
daß die monoceotylen Membranen im allgemeinen bei der Schw efel- 
sänzebelandiung weniger quellungsfähig sind als die der Dieotylen, 
was für die Technik, mit deren Hilfe man die Plasmodesmen sichtbar 
zu machen pflegt, von größter Bedeutung ist. Hierin liegt demnach 
die Ursache, warum Kienitz-Gerloff in seiner erwähnten Liste 


so ist dabei zu bemerken, daß uns in diesem Zusammenhang 
weniger die Plasmodesmen der Endospermzellen, als vielmehr die- 
jenigen der vegetativen, vorzugsweise der Parenchym- und Epi- 
dermiszellen interessieren, und sie hier nachzuweisen ist Kienitz- 


1) Eriksson Re the er life of some Uredine 


of Botany XIX. 1905 (IH) Ub nn Leb der ern 
ö as vegetativ t 
— Ye Sr. Yet reinen ns ie g ive Le ne Getrei erostpilze. 
nitz-Gerloff, Die Proto en bind hen b h- 
barten Gewebselementen in der Pflanze ker Bot. Zei Ada eg 
e pP 


3 


Gerloff ebensowenig wie anderen Forschern, die ihre Aufmerk- 
samkeit dieser Frage gewidmet haben, je gelungen 

Bei Darlegung . Versuche mit plasmolysierten, größeren 
Pflanzenteilen, bei denen durch vorsichtige, starke Plasmolyse die 
Plasmodesmen zerstört worden waren und we elehe nach stufenweiser 


bei der ie en un wäre 
Die Schwierigkeit, bei den Gramineen, besonders zwischen 
deren ee die Plasmodesmen sie ichtbar zu machen, liegt 
jedoch nicht nur in der Eigentümlichkeit der a 
bei der Schwefelsäureeinwirkung sehr wenig zu quellen, sondern 
auch darin, daß dünnwandige Zellen den üblichen Plasmodesmen- 
färbungen gegenüber ganz besonders widerstandsfähig sind. Auch 
enthält Kienitz-Gerloffs Liste zwar eine Fülle leicht nachweis- 
en Plasmodesmenvorkommnisse bei den verschiedensten Gewebs- 
arten sowohl mono- wie dicotyler Pflanzen, dagegen nur a sa 


ndig zu machen. Nieht nur Kienitz-Gerloff, sondern auch 
Russow‘) und Gardiner‘) haben bei Verwendung der ver- 
schiedensten Untersuchungsmethoden te die gleiche re 
emacht, daß dünnwandige und jugendliche Membran egen 
ihrer Unguellbarkeit ein für ren, nme sehr ec 
Material darstelle 
Das Material, welches für die vorliegende Untersuchung nu 
zugsweise benutzt wurde, bestand in frischen Pflanzen von Weize 
(Horsfords Winterperlweizen), Gerste, Roggen (Schwedischer Winter- 
roggen), welche während des nn un Winters vom Felde 


a ch 579. 
1. ie. 
u) & ie Plasmaverbindungen bei Viscum. — Bot. Zeitung 1900. — 
Verf. beschreibt, (er he ig die Plasmodesmen im Mesophyll. 
ussow, Perforation der Zellw and und Zusamme nhang der Bra 
De, benachbarter Zellen. — Sitzungsber. d. Naturf.-Ges. b. d. Uni 
erg vo. 2 Heft 3. 1884. 


.. 


“ 


zur Anwendung. Alles Material ra in frischem Zustand benutzt 
und mit dem Rasiermesser geschnitte 
achdem zuerst die landläufigen technischen Methoden für 

den Nachweis der Plasmodesmen in bezug auf das klassische 
Material: Viscum, Rhamnus Frangula-Rinde, Weizenendosperm 
u. a. günstige Instruktionsobjekte re worden waren, wobei 
sich besonders die Epidermis der Apfelschale, da sie Zellmem- 
branen aller Altersstufen zeigt, als ein mi geeignetes Material 
erwies, entschied ich mich für die folgenden, als die im ne 
Falle zweckmäßigsten Methoden, dabei, hie und da mit einigen 
ee ee der Hauptsache nach A. Meyers!) Anweisungen 
folgen 

In der Regel erwies sich eine ganz kurze Fixierung der 
erg in 1%iger Osmiumsäure als sehr vorteilhaft. Die Kontrak- 

n des Plasmaschlauches wurde dabei fast oder ganz vermieden. 
Nach der Auswaschung wurden die Sehnitte in Jodjodkalium 

[1 Jod + 1 Jodkalium + 200 Wasser] 

gebeizt, aufs neue gewaschen oder die Flüssigkeit mit Filtrier- 
papier abgesogen und danach mit Schwefelsäure behandelt, wobei 

t 5%iger Säure angefangen wurde, und so die Konzentration 
Be Sa erhöht bis 25%. Um unter allen Umständen sicher zu 


s 25% een im ee wurden die Schnitte zuerst 
: eg lang in jeder Konzentration gelassen, bis 25% erreicht 
wor waren, um schließlich in ta Säure 20—30 Stunden zu 
Tawellsh: So hatte man die Gewähr, nicht plasmatische Porenaus- 
füllungen und verquollene Sehließhäute mit wirklichen Plasmodesmen 
zu verwechseln. Wenn in besonderen Fällen eine stärkere Säure 
zur Anwendung kam, wurde stets der Verlauf der Reaktion im 


n ein Gemisch (gelbbraun) von 1 Tropfen Pyoktanin (1 Gramm 
n 30 Gramm Wasser) + 1 Tropfen 25—50 %ige Schwefelsäure ein- 


!) A. Mayer, (I) Das Irrtümliche der Angaben über das Vorkommen 
dicker Piasmaverbindungen zwischen den Parenchymzellen einiger Filieinen und 
Angiospermen. — Ber. d. d. bot. Ges. 1896. — (II) Übe Ein Methoden zur Nach- 
weisung der Plasmayerbindungen. — Ber. . bot. 


1897. 
n; ek Terl Folgen Ber. d. d. bot. Ges. 1884, und a f. wissensch. Bot. 


5 


getragen, wonach Wasser zuerst tropfenweise, später reichlicher zu- 
gesetzt wurde, Die anfangs lichtgelbbraune Flüssigkeit färbte sich 
dabei zuerst tief schwarzviolett. Die stark gefärbten Schnitte lassen 
sich nach sehr reichlichem Wasserzusatz in der zuletzt lichtblauen 
Flüssigkeit auffangen. Nachdem die Schnitte mit einem feinen 
Pinsel abgebürstet worden waren, wurden sie in Glyzerin eingetragen. 
Nach Verlauf einiger Tage zeigten sich gewöhnlich die Plasmo- 
desmen bedeutend klarer als bei sofortiger Untersuchung, da die 
oft übermäßig intensive Pyoktaninfärbung einer Auslaugung durch 
das Glyzerin sehr bedarf. Leider sind die Präparate nach einigen 
Wochen oder bestenfalls Monaten nieht mehr benutzbar. 

Die Pyoktaninmethode bewährte sich in den meisten Fällen 
sehr gut. Jedoch ist diese Methode, wie die Plasmodesmentechnik 
überhaupt, niemals ganz zuverlässig, sondern läßt zuweilen auch 
völlig im Stich. 

Mit ungefähr gleichem Effekt wie Pyoktanin (von Merck) 
konnte auch Methylviolett 5B (von Grübler) benutzt werden, 
wobei die Tinktion nicht ganz so intensiv wie mit Pyoktanin wurde. 

Statt der 1%igen Osmiumsäure wurde auch direkt in einer 
starken Jodjodkaliumlösung 

30 Jod + 30 Jodkalium + 200 Wasser 
fixiert, jedoch trat dabei oft eine störende Kontraktion des Plasma- 
schlauches ein. 

ebst der obenerwähnten Pyoktaninmethode kam auch Gar- 
diners Tinktion mit Hoffmannsblau (von Morelli in Würzburg) 
zur Anwendung, wobei nach Osm.-fix., JJK, 5—25% Sch wefel- 
säure und rascher Abspülung die Sehnitte auf 10—15 Minuten in 
eine Lösung von 1 Gramm Farbstoff in 150 Kubikzentimeter 50%igen 
Alkohol gelangten. Nach erneuerter Abspülung mit Wasser, even- 
tuell Pinselreinigung, wurde in Glyzerin beobachtet. Auch durch 
diese Methode behandelte Schnitte sind nicht längere Zeit haltbar, 
zeigen aber nach ein paar Tagen Glyzerinauslaugung klarere Bilder 
als sofort nach stattgefundener Färbung. 

s konnte mit gleichem Effekt statt Hoffmannsblau auch Säure- 
violett 6B (von Fr. Bayer, Elberfeld) verwendet werden. Diese 
beiden Farbstoffe besitzen den Vorteil, z. B. vor Methylenblau, daß 
sie nur das Plasma und gar nieht oder höchstens sehr unbedeutenü 
die Schließhäute und Zellmembranen färben '). 

uch wurden Anilinblau von Grübler (1 Gramm in 150 
Kubikzentimeter 50%igem Alkohol) und Anilinblau in mit Pikrinsäure 
gesättigter 50%iger Alkohollösung (Gar diners Reagens) versucht, 
jedoch mit geringem Erfolg. 

Die lange dauernde Schwefelsäurebehandlung, welche ich für 
die Grasmembranen benutzt habe (bis 30 Stunden), hat auch Kohl’) 


1) efr. Gardiner 1. c. (H) p. 55—60 und (III) On the continuity_of the 
Protoplasm through the walls of vegetable cells. — Proceed. Roy. Soc. Vol. KIXV- 
1883 6 h A. Meyerl. ce. 


. 164. — Auch A. Meyer l. ce. (ID. p. 171—172. ! 
2) Kohl, (I) Die a er der Spaltöffnungs-Schließzellen 
und der Moosblattzellen. — Bot. Zentralblatt. 1897. p. 263. 


6 


gute Dienste bei der Untersuchung der Plasmodesmen der Moose 
(z. B. Catharinea undulata) geleistet, also in Fällen, wo Kienitz- 
Gerloffs Bemühungen gescheitert sind. Kohl brauchte 25% ige 
Säure. Für gegen Quellung sehr resistente Membranen, wie bei den 
Gramineen und Moosen, scheint demnach eine prolongierte Behand- 
lung mit relativ schwacher Säure gewisse Vorteile zu gewähren. 

Auch sind Mikrotomschnitte von in Flemmings Gemisch 
fixiertem Materiale (Endosperme) hergestellt worden, welche nach 
Pyoktanin- oder Hoffmannsblautinktion zuweilen brauchbare Bilder 
gegeben haben, jedoch eignen sich Handschnitte in jeder Beziehung 
besser für unseren Zweck. Die Plasmodesmen treten am vorzüg- 
lichsten in den diekeren Schnitten hervor, und zwar zwischen den 
unlädierten Zellen, wo Fixierung und Tinktion gut gelungen sind. 

Dagegen habe ich nieht Gelegenheit gehabt, Gardiners') 
Methode mit Fixierung durch „osmic-acid-uraniumnitrate mixture 
of kolossow“ und „safranin as a dye“ zu prüfen, ein Verfahren, 
das Gardiner als sehr zuverlässig hervorhebt und welches den 
Vorzug besitzen soll, daß das Material jahrelang in Thymolwasser 
sich aufbewahren läßt, um später mit Rasiermesser oder Gefrier- 
mikrotom geschnitten zu werden. 

Das Verfahren, ganze, zentimetergroße Stücke des Pflanzen- 
teiles in einer Jodlösung zu härten, dann zu schneiden und mit ver- 
schiedenen neuen Farbstoffen zu tingieren, welches Poirault?) mit 
gutem Erfolg zwecks seiner Studien über die Plasmodesmen der 
Gefäßkryptogamen benutzt hat, wurde mir erst nach Abschluß dieser 
Untersuchung bekannt und also nicht näher für meinen Zweck 
probiert. 

Bei der Arbeit wurden vorzugsweise Zeiß’ Objektiv Homog. 
Immers. Apert. 1°30, und Comp. Ocular 4, 8 und 18 benutzt. 

Zwar habe ich während der Untersuchung meine Aufmerk- 
samkeit besonders den Plasmodesmen des Mesophylis und der Epi- 
dermiszellen der untersuchten Gräser gewidmet, jedoch auch neben- 
bei einige Erfahrungen betreffs der Plasmabrücken des Endospermes 
gemacht, die den Wert beanspruchen dürften, auch hier mitgeteilt 
zu werden. 

Weizen. Zwischen den Epidermiszellen treten in der Flächen- 
ansicht nach Schwefelsäurebehandlung deutliche Tüpfel hervor, 
zahlreicher in den lateralen Wänden der in der Längsrichtung des 
Organes gestreckten Zellen, spärlicher in den kurzen Querwänden. 
Zwar quellen die epidermalen Grasmembranen lange nicht so stark 
wie z. B. bei Viscum, der Apfelschale und manchen Endospermen, 
jedoch bedeutend besser als sämtliche andere Graszellwände. Ge- 
wöhnlich wird der Plasmaschlauch trotz gewissenhafter Osmium- 
fixierung mehr oder weniger kontrahiert (Fig. 1 u. 2), wobei oft 


1) 1. e. (I) p. 102—108. 


?) Poirault, Recherches anatomiques sur les eryptogames vasculaires. 
— Ann. d. sc. nat, Botanique. 7. Ser. 18. Bd. 1893. p. 216. 


7 


entsprechenden Plasmastränge schon an und für sich in hohem 
Grade die Vorstellung einer wirklichen Kontinuität zwischen den 
Plasmaschläuchen der Nachbarzellen erwecken, so ist freilich da- 
durch noch nicht einwandfrei die Existenz von wahren, die Schließ- 
a a IDBteneen Plasmodesmen bewiesen. Aber auf Grund 
r Erfahrung, die man bei ähnlichen Verhältnissen bei anderen 
chem Se waen hat, besitzen doch auch diese sich nach 
nn Poren hin erstreckenden Plasmabrüeken eine gewisse Beweis- 
t). 


Wegen der äußersten Feinheit der Schließhäute ist es mit 
oßer Schwierigkeit verbunden, die individuellen, die Porenmembran 
durchquerenden Plasmodesmen zu unterscheiden, aber es ist = 
ohne jeden Zweifel, daß solche dennoch vorhanden sind. In ge- 
lungenen, mit Hoffmannsblau tingierten Schnitten tritt in der ein 
wenig gequollenen, ungefärbten Membran die Mittellamelle deutlich 
hervor, welche sieh quer über die Pore als die ebenfalls ungefärbte 
rg fortsetzt. Beim Gebrauch der höchsten Vergrößerung 
man nun dieselbe von einem schwach erde Plasma- 
ara überbrückt. Die außerordentliche Dünnheit der Plasmodesmen 
und die davon abhängige schwache Färbung derselben erlauben 
indessen nicht, die jene Schließhaut deutlich überquerende Plasmaver- 
bindung in deren einfache Komponenten optisch aufzulösen (Fig. 2). 


E elang es, unzweifelhafte Plasmaverbindungen zwischen 
den Nebenzallen der Spaltöffnungen und den benachbarten Epi- 
dermiszellen ausfindig zu machen. Dagegen widerstanden die 
Schließzellen selber allen Herten in ihren Membranen Plasmo- 
desmen auf die Spur zu komm Daß gerade die Schließzellen in 
höherem Grade als andere Zellen dem Nachweis der Plasmaver- 
bindungen widerstehen, erfuhr schon Kienitz-Gerloff?) bei 
allem von ihm daraufhin untersuchten Material, ein Umstand, aus 
dem er sogar schließen wollte, daß den Spaltöffnungszellen eine 
plasmatische — mit den übrigen Zellen abgehe. Es 
gelang jedoch später Kohl°), die technischen Schwierigkeiten, 
welche die Schließzellen darbieten, in mehreren Fällen zu über- 


Verhältnis zu den Dede en ; rg: iv) Fr und (II), 
p. 66; Spencer le M. Moore, Observations of the continuity of protopl 

in Journ. Linn. Soeiety Botany. be XXI, 1886, p. 601, und Fig. 13, 16, Be 
18; Strasburger l. c. p. 565570, und Kohl au), "Beiträge zur Kenn 

der ee in den Pflanzen. — Beih. z. Bot. Zentralblatt. a 
p. 565 


Le m und 57. 
\y 6. ei und ( 


8 


winden. Auch bei den Gräsern dürfte es wohl demgemäß erlaubt 
sein anzunehmen, daß die Verhältnisse analog seien, obschon die 
Technik bis jetzt in diesem Punkte uns im Stiche läßt. 

(Schluß folgt.) 


Die Samenbildung und Keimung von Aponogeton 
(Ouvirandra) Bernierianus (Decne.) Benth. et 
Hook. f£. 

Von R. v. Wettstein (Wien). 

Mit Tafel I. 


Jahre 1904 erwarb ich für den botanischen Garten der 


und Gelegenheit zu Beobachtungen über Frucht- und Samenbildung, 
sowie über die Keimung bot, über die ich in Kürze berichten will. 


Was zunächst die Bezeichnung der beobachteten Pflanze als 
A. Bernierianus anbelangt, so bedarf dieselbe einer kurzen Moti- 
vierung. 


Von Arten der ehemaligen Gattung Ouvirandra, die nunmehr 
nach dem Vorgange Bentham und Hookers (Gen. plant. III. 
p- 1014) zu Aponogeton gestellt werden, kennt man bisher 2 Arten ?), 


stralis (Poir.) Hook.°) und A. Bernierianus *), beide ausgezeichnet 
durch Reduktion der Blattsubstanz zwischen den Rippen der sub- 
ä Von di j 


') Aponogeton Bernierianus (Decaisne in De Lessert et A. P. de 
Candolle Icon. select. plant. Vol. III. 1837. p. 42 et Tab. 100, sub Ouvirandra) 
Bentham et Hooker, Genera plant. III. p. 1014. 

?) A. resp. Ouv. Hildebrandtii Eichler (Monatschr. d. Ver. zur Beförd. 
des Gartenb. Berlin 1879, mit Taf.) soll nach Index Kewensis gleich A. Ber- 
niemanus sein. 

®) Vergl. De Lessert 1. e. t. 99; Mayer und Seubert in Gartenflora 
1863. Taf. 387; Hooker in Curt. Botan. Mag. tab. 4894; Fl. d. Serres t. 1107 
bis 1108; Illustrat. hortie. tab. 300; Otto Gartenzeitung 1856, t. 13; Engler 
in ler-Prantl Natürl. Pflanzenfam. II. T,, ı. Abt, Fig. 166; Göbel 
Pflanzenbiol. Schild. II. 2. S. 320, 

. ” Vergl. Hooker in Curt. Bot. Mag. t. 5076; fl. d. Serres t. 1421 
is - 


I 


dieses Formenkreises existieren '), und nur konstatieren, daß die von 
mir untersuchte Se nze vollständig mit der Abbildung im Botan. 
Mag. übereinstimm 

Über die Oologie dieser beiden interessanten Dee pe 
ist wenig bekannt, speziell über die des A. Bernierianus konnt 
ich in der Literatur nichts finden. Von anderen Arten der Gattung 
Aponogeton ist A. distachyus L. in ökologischer Hinsicht mehr- 
fach untersucht worden 3, Die Ökologie der Blätter von A. fenestralis 
behandelte Göbel?), die en der Früchte und Samen 
untersuchte am eingehendsten Engler 

Das Exemplar von Aponogeton Bernierianus, welches mir 
. zu meinen Untersuchungen diente, gelangte im Juni d. J. zur Blüte. 

Ich war damals nicht in der Lage, Untersuchungen über den Be- 

stäubungsvorgang anznställen!; kann also über denselben nicht viel 
berichten. Es erscheint mir als ziemlich sicher, rn die any 
durch Vermittlung des Wassers stattfin daß d 
Pollenkörner sechwimmend zur Narbe nen Dafür spricht 
schon der Umstand, daß in jenen Fruchtknoten Samen zur Aus- 
bildung a deren Narben an der Wasseroberfläche sich be- 
fanden, während die tiefer lege ee steril blieben. 
Damit würde auch ee ß nach den Beobachtungen 
Mayers (Gartenflora 1. e.) bei Kumkeie selbst eine künst- 
liche Bestäubung der über die Wasseroberfläche rn 
Blüten erfolglos war. Die Bemerkung von Bye d Löw 
Knuths Handbuch der Blütenbiologie 321:95: 79% = daß ie 


gen 
anlagen des von mir untersuchten Materiales waren 
reichlich befruchtet, ich konnte in den pin fast aller unter- 
suehten Samenanlagen Pollensehläuche fin 
In bezug auf den Bau des  rehdknglens, Zahl und Stellung 
der Ovula stimmt A. Bernierianus mit A. fenestralis überein 


1) Über die Luterwehinde zwischen A. f. und A. B. vergl. Hooker 
Bot. Mag. Text zu Tab — Heckel E. Sur l’Ouvirandra Bernierian 
de Madagascar a sur la a Autritive de son babercaie: (Rev. des Cult. a. 
Ill. 1898. Nr. 
2) Pianshas ih Kr Sur le genre Aponogeton et sur ses affinites n 
d. sc. 3. Ser. La 1884). — aan! G. Obserrations. ni 
PAponogeton distachyum Assoe. franc. B: Yavı d. sciences. 1875. — e- 
brand F. Ein 6 zur En „Einrichtungen für Bestäubung und 
Samenyerbreitung Flora 
3) K. Pfanzenbiol Schild. rn “ ie f. 1893. 8. 320. — Über d 
Anatomie der Ve et. Organe vergl. auch Parlatore: Tavole per una sanat. delle 
piante en. ze 
ur Kenntnis der Aponogetonaceae (Bot. Jahrb. f. Syst. VII. 
S. 260. 1887 ). 


10 


(Taf. I, Fig. 1 und 2). Ovula konnte ich in jedem Fache 2—4 
(nur vereinzelt 6) konstatieren. Die Ovula (Fig. 3) zeigten deutlich 


f 
Samenanlagen überragt das äußere Integument stets das innere; 


nur an verkümmerten Samenanlagen ist es häufig kürzer — sogar 
bedeutend kürzer — als das innere, wie dies die Figur 5 in De 


der Regel gelangen in jedem Fruchtknoten 1—2 Ovula zur 
Samenreife, 

Ein Ruhestadium nach Ausreifen der Samen tritt nicht ein, 
sondern unmittelbar nach vollständiger Entwieklung des Embryo 
tritt die Keimung ein, die mit einem Ergrünen des Embryo im 
noch geschlossenen Fruchtknoten beginnt. 

ine ganze Reihe interessanter Erscheinungen ist nun an der 
reifen Frucht, am Samen und bei der Keimung zu beobachten. 


erhält, dann aber untersinkt und verfault. Dieser Desorganisation 
der Fruchtwand geht eine Auflösung, respektive ein Zerreißen der 
Cutieula an der Außenseite voraus, von der sich sehr häufig größere 
Fragmente loslösen und längere Zeit noch als überaus zarte Häut- 
chen an der Wasseroberfläche herumschwimmen 

ie auf diese Weise freigewordenen Samen steigen auf und 

schwimmen auf der Wasseroberfläche in horizontaler Lage. Sie 
ind von glänzend weißer Farbe und unbenetzbar!). Durch den 
letzteren Umstand wird gewiß ihre Schwimmfähigkeit erhöht; ver- 
ursacht wird dieselbe durch das lufthältige äußere Integument. Das- 
selbe zeigt den in Fig. 10 dargestellten Bau; die Zellen der mitt- 
leren Schichte sind sternförmig und lassen mächtige Interzellular- 
räume frei, die mit Luft erfüllt sind. 

u gleicher Zeit mit dem Freiwerden des Samens beginnt 
eine Reihe von Vorgängen, welche das Heraustreten des Embryo 
aus dem Samen zur Folge haben. Zunächst schwillt das innere Inte- 
gument in seinem Mikropylarteile durch Vergrößerung der Zellen 
stark an. Es wirkt als eine Art Schwellgewebe, das eine Erweite- 


!) Sie erinnern in dieser Hinsicht an die Samen von Sagittaria, vergl. 
Hildebrand, Verbreitungsmittel d. Pl. 8.3 we 


en u ne ala ietn al ann 2 La in u nn u anne 


11 


werden des Samens ist es bereits frei zu sehen. Nun beginnt ein 
weiterer merkwürdiger Prozeß. An dem Mikropylarende des noch 
immer in horizontaler Lage schwimmenden Samens beginnen 3—)5, 
zumeist 4 Lappen eines überaus zarten Häutchens sich abzulösen 
(Fig. 4). Dieselben werden sehr rasch (im Verlaufe von 15 Minuten 
bis 1 Stunde) so lange, daß sie bis an das Chalazaende reichen. 
Zu gleicher Zeit neigt sich das Mikropylarende der Schwere folgend 
nach abwärts und kurze Zeit später schwimmt der Samen in verti- 
kaler Stellung, nur mit dem Chalazaende aus dem Wasser hervor- 
ragend und an der Oberfläche festgehalten durch die Flügel des 
zarten Häutchens, dessen Ablösung ich eben beschrieb. Fig. 5 und 
6 stellen den Samen in diesem Zustande von oben gesehen dar; 
Fig. 7 zeigt ihn in der Seitenansicht in einem etwas vorgerückteren 
Stadium. Die zarten, der Wasseroberfläche aufliegenden häutigen 
Flügel stellen zweifellos die Cutieula des Samens dar, welche sieh 
von der Oberfläche des äußeren Integumentes losgelöst hat. Daß 
diese Deutung richtig ist, geht nieht nur daraus hervor, daß die 
ap der . sich direkt im Mikroskope beobachten läßt 
(vergl. Fig. 10), sondern daß die zarte Haut alle Eigentümlichkeiten 
der Ontienla aufweist!) (Unlöslichkeit in konzentrierter Schwefel- 
säure und Kupferoxydammoniak, Gelbfärbung mit Chlorzinkjod, 
Gelbfärbung mit konzentrierter Kalilauge, relative Unlöslichkeit in 
konzentrierter Chromsäure). 


Nach Ablösung der Cuticula beginnt in den Integumenten in 
der Umgebung der Mikropyle ein ganz ähnlicher Auflösungsprozeß, 
wie ich ihn früher für die Fruchtwand beschrieb. Die Zellen treten 
aus dem Verbande und runden sich ab. Dadurch wird die Öffnung 
u Mikropyle vergrößert und kurze Zeit darauf fällt der Embryo 

us dem Samen heraus und fällt zu Boden (Fig: 7 und 8). 


Alle diese Vorgänge spielen sich oft auffallend rasch ab. Am 
15. Oktober beobachtete ich um 12 Uhr 30 Minuten mittags das 
Freiwerden der beiden Samen einer Frucht, um 1 Uhr 40 Minuten 
begann die Ablösung der „Schwimmhäute“, um 2 Uhr 15 Minuten 
waren dieselben vollkommen entwickelt und um 2 Uhr 35 Minuten 
fiel der Embryo aus dem Samen heraus. In anderen Fällen verlief 
der Vorgang noch rascher, während er sich ab und zu bedeutend 
verzögerte; insbesondere war dies dann der Fall, wenn die Ab- 
lösung der Outieularflügel unregelmäßig vor sich ging und die 
Samen nach diesem Ablösen nicht vertikal, sondern schief standen. 


Der Embryo zeigt im Momente des Freiwerdens den in Fig. 8 
dargestellten Bau. Er besteht der Hauptmasse nach aus dem kegel- 
förmigen, stärkemehlreichen, intensiv ergrünten Ootyledo, an dessen 


Bild, das sich — erinnert überraschend an dasjenige, 
welches Garreau in Ann. d. sc. nat. 3. Ser. Botan. Tom. 13, Taf. 9 in Fig. 5 
gibt und welches ein Ovulum vo Glaueium flavum darstellt, dessen "Cuticula 
auf künstlichem Wege zur Ablösung gebracht wurde. 


12 


Basis!) das schmal lanzettliche Primordialblatt steht, die Plumula 
ganz bedeckend. Die Hauptwurzel ist ganz rückgebildet; am Wurzel- 
ende zeigen sich die Anlagen zahlreicher Wurzelhaare, die nun 
rasch heranwachsen. 

hon nach 24 Stunden ist der Embryo am Grunde des 
Wassers mit den zahlreichen Wurzelhaaren fest verankert, auch 
das Primordialblatt erscheint nach dieser Zeit schon stark heran- 
gewachsen (Fig. 11 und 12). Nun entspringt die erste Adventiv- 
wurzel am Grunde der Cotyledo neben dem Rudimente der Haupt- 
wurzel (Fig. 13); ihr folgt bald eine zweite Adventivwurzel am 
Grund l 


haltige Gewebe im Samen bei Caltha ?), Reduktion der Hauptwurzel 
und Ausbildung zahlreicher Wurzelhaare am Radicularende bei vielen 
Arten°); das Freiwerden der Embryonen erinnert einigermaßen an 
die Vorgänge bei Crinum]*), kombiniert mit Einrichtungen eigener 
Art (z. B. Cutieular-Schwimmhäute); sie alle vereinigen sich 
zu einer überaus zweckmäßigen, den Umständen, unter denen die 
Pflanzen leben, entsprechenden Gesamteinrichtung. 
ie Aponogeton-Arten, welche hier in Betracht kommen, 
leben nach den übereinstimmenden Mitteilungen der Sammler in 
in langsam fließenden Bächen und Flüssen in nicht 
bedeutender Tiefe (nach Ellis beispielsweise zirka 25 em unter der 
Wasseroberfläche). Das Freiwerden der Samen und ihre Schwimm- 
fähigkeit bewirken zunächst ihre Verbreitung flußabwärts; das durch 
eine ganze Reihe von Einrichtungen sichergestellte und nach sehr 
kurzer Zeit eintretende Freiwerden des Embryo verhindert die Ge- 
fahr zu weiter Verschleppung, weitere Einriehtungen bewirken die 
sofortige Verankerung am Boden und die Mögliehkeit der Weiter- 
entwicklung am neuen Standorte. 

Wenn auch im einzelnen die Verhältnisse der Samenver- 
breitung und der Keimung Ähnlichkeit mit diesen Vorgängen bei 
anderen Wasserpflanzen aufweisen, so ist mir doch kein Fall be- 
kannt, der sich mit dem hier geschilderten decken würde. Nach 
den Schilderungen Hildebrands (Flora a. a. 0.) erscheint es mir 
nur wahrscheinlich, daß die Keimung von Aponogeton distachyus 


2:8. BB. 
u vr Göbela.a. ©. — Schenk H. Biologie der Wassergewächse. 


4) Vergl. Göbel 2.20.18. 129. 


13 
in ähnlicher Weise verläuft. Im Bau der Samenschalen und des 
Embryo zeigt diese Art viel UÜbereinstimmendes; auch erfolgt das 
Freiwerden des Embryo in ähnlicher Weise. ia Wr schildert 
den Vorgang in folgender Art: „Etwa nach einem Tage, während 
welcher Zeit die Samen auf dem Wasser sich weithin verbreitet 


Samens los, welcher auf den Grund des 
Wassers sinkt“. Es erscheint mir als nicht ganz ne 
daß dieses „helle Häutehen“ auch hier die Cutieula ist. 


Figuren-Erklärung. 
(Tafel I.) 
Fig. 1—14. Aponogeton ter ; alle Figuren sind mit Zeichenapparat 
je worfen. 


Fig. 1. Zwei Früchte, Es: vergrößert. 
Fig. 2. Eine Frucht geöffnet, 8fach vergröße 
Fig. 3. Längsschnitt durch ein Ovulum Bach der Befruchtung, 80fach 
vergrößert. 
ig. 4. Reifer, auf der Wasseroberfläche schwimmender Samen im Mo- 
mente . Beginnes ‘der Cuticularschwimmhaut- Bildung, 10fach vergrößert. 
6. Samen mit Cutieularschwimmhäuten von oben gesehen, 
10fach vergrößert 
Samen nach dem Herausfallen des Embryo von der Seite gesehen, 
10fach Tergrößer 
ig- 8. Embryo unmittelbar nach dem Herausfallen aus dem Samen, 
10fach vergrößer rt. 
ig. 9. Querschnitt durch den unteren Teil des Embryo, den Cotyledo 
und das Primordialblatt zeigend, 25fach vergröße 
Fig. 10. Stück ... Querschnittes durch das äußere Integument eines 
reifen Soriena, 160fach v 
Fig. 11-14. Kehren, zirka 10fach vergrößert. 


Die chilenischen Arten der Gattung Calceolaria. 
Von J. Witasek (Wien). 
(Fortsetzung.!) 

Ich füge meiner Aufzählung nunmehr die Beschreibungen 
der neuen Arten we muß jedoch bemerken, daß dieselben in den 
meisten Fällen. nach wenigen, ja manchmal n en .. ech 
unvollständigen erden gegeben werden m s wer 
daher manche Pens. ne noch einer rer bedürfen. 
1. Calceolaria minima m. 

Planta side, cum rhizomate perenni. Folia radicalia dense 
rosulata, scapus uniflorus, folia ovata vel ovato-lanceolata, parva, 


1) Vgl. Nr. 12, 8. 449. 


e basi rotundata in petiolum marginatum angustata, 
en villosa pilis longis, multiartieulatis. Nervi foliorum 
subtus conspieue prominentes. Sepala inaequalia, villosa. Labium 
superius calyce aliquantulo brevius, inferius ei Üaleiolariae 
uniflorae simile. Filamenta eirciter 2 mm longa, recurvata. 
Loeuli effoeti er ne crassarum paene orbieulares. Pistillum 
breve, . lobos 

Süd . Palagonien alt. 1000 m (legit Reiche). 
2:0, Usaniand 
Planta brbanen, altitudine 65 em. Caulis ramosus, multi- 
fiorus. Folia in basi rosulantia, forma eis C. obtusifoliae similia 
sed majora (usque ad 115 mm longa, 70—80 mm lata). In prima 
et secunda caulis partitione folia duo minima et flores duo inter- 
furcales longe petiolati. Inflorescentia corymboso-multiflora, eymis 
une 
e planta forsan forma luxurians modo C. obtusifoliae 
est, Kar intermedias non novi. 
Los Andes. 
3. ©. pusilla m. 

. Planta 5—10 cm alta, uniflora. Rhizoma reptans, ramosum. 
Pili eaulis et foliorum et ealyeis glanduliferi. Folia obovato- 
lanceolata, acuta integerrima vel in margine leviter undulata, 
erassiuseula, in basi caulis conferta, in petiolum sensim angu- 
sehe usque ad we mm longa iss ineluso), 8 mm lata. Sepala 

ovata, 5°5 mm longa, 3°5 mm lata. Labium superius = 
brevius, fornieatum, orifieio hand eontracto. Labium infer 
elongatum (ea. 20 mm longum) vix ad medium elausum, in baue 
versus longe angustatum, margo orifieii eireiter 2 mm inflexus, 
dense glandulosus. Fa brevissima (1—1'5 mm), antherae 
angustae, 3 mm longae. Stylus 1’5—2 mm lon ovarium 
glandulosum, stigma vix inerassatum. Alabastrum nutan 

ano 


2.6 ER m. 

Rhizoma obliguum, eaulem puberulum, 25—30 em altum, 
in basi rosula ornatum emittens. Caulis usque ad bifureationem 
efoliatus vel par unieum foliorum parvorum, obtusorum gerens, 
partitione iterum pari fo liorum minorum obsitus. Folia sparse 
puberula, basilaria ovata, in basi breviter angustata, crenata, 
—n eonspicue penninervia, crassiuseula, petiolo ineluso eireiter 

m longa, 2 cm lata; caulina vix petiolata vel omnino sessilia, 
Shan integerrima, lingulata vel spathulata. Inflorescentia bipar- 
tita, cymas duas compositas, abbreviatas formans. Sepala oblonga, 
eireiter 4 mm longa. Labium superius fornieatum, calyce brevius. 
Labium inferius eireiter hemisphaerieum, orifieium perparvum, 


15 


labio superiore teetum. Stylus brevissimus, stigma globosum. 
Calyx en pilis eglandulosis 2—4 cellularibus obsiti. 

Chile austr. In pratis en ee montis Silla velluda Cordillera 
de Antuco (Pöppig? Jänner 1 


5. C. floccosa 
Rhizoma repens, copiose radieatum, rosulis foliorum densis 
coronatum, caules plures villosos, ca. em altos, superne fur- 
catos emittens. Folia basilaria 80—90 on longa, 40—50 mm 


lata, oblonga, in basin versus sensim angustata, vix petiolata, in 
margine inaequaliter crenato-dentata et elle; utrinque floceoso- 
tomentosa. Foliorum ceaulinorum Je er sub bifurcatione, 
en in bifureatione, tertium in basi utraque rn 
sedens; haee omnia folia parva, ren lanuginoso-villosa. In- 
Aissentia eymoso-corymbosa. Flos luteus, sepala ala, ob- 
tusa, pilis longis tortuosis glandulis intermixtis villosa.. Labium 
rarini ne m, calyce multo brevius, glandulosum. Lab 
inferius ad medium eireiter apertum et in basin versus valde 
angustatum. Flame nta ea. 2 mm longa, antherae effoetae 3°5 mm 
ee . zu wog dieoccae. Ovarium dense glandulosum. 
? (leg. ablo). 


RR 


Ö. ee 

Oaulis herbäsän, adscendens, angulosus, glandulosus, u 
dense quasi rosulatim foliatus, supra "duo paria foliorum multo 
minorum gerens. Folia rosulata petiolata, integerrima, ovata, Akku. 
basi ren utrinque glandulosa, nervi subtus prominentes; folia 
caulina forma simili sed angustiora, acutiora, vix petiolata, basibus 
Bn Inforescontin A flores in utraque parte fere 
glome Labium superius ei ©. floccosae simile, inferius in 
ei era Be a supra medium ee Flos 
in omnibus e.. glandulosus. Filamenta brevissi 

Cord. de Maule (Germain pro C. glandulosa Benth.). 


e 


©. acutifolia 
aules hniaeil; tenues, lutei, sparse pilosi pilis glanduliferis 

et eglandulosis, omnibus brevibus. Folia caulina paribus duobus, 
lanceolata, acuta vel —- integerrima, longe petiolata, 
glandulosa. Caulis uniflorus. Flos forma et magnitudine ei 
G. brunellifoliae aequans; SAW 6 autem nn glanduloso 
distinetus. us alycis omnes glanduliferi brev 

Argentinien. FH ehnelitepi (Geisse). 
8. ©. Wettsteinianu 

Planta frutescens ex omnibus alis foliorum innovans; 
ramulorum rubellus, puberulus, ramuli aequaliter foliati, als 
ovato-oblongis, ea. 20 mm longis, 8-10 mm latis, supra arach- 
noideis, subtus tenuiter Behrens, irregulariter erenatis, obtusis. 
Infloreseentiae eymosae plures, ehren abbreviatae. Petioli 
tenuiter lanati. Sepala ovata, ea. Amm longa, 3 mm lata, tenuiter 
puberula et glandulosa.. Corollae forma ei C. corymbosae 


1 


16 | 


longum), labium inferius in basin versus breviter angustatum, ı 
medium elausum, 12—14 mm in diametro. Corolla glan- 
dulifera. Stylus 3 mm longus, erectus. Filamenta 2 mm longa, 
erassa. Antherae 3 mm longae dicoccae. 
ile boreal. In rupium fissuris. Valparaiso. (Pöppig, 
April 1827, sine nr.) 
9. C. abscondita m. 
aulis inferne lignosus, ramosus; rami flavescentes, im- 


similis. Labium superius calyce paullo longius (ea. 45 m 
S 


primis sursum versus copiose glandulis stipitatis obsiti. Folia in 
basi ramorum paullulum aggregata, in parte superiore internodia 
elongata; omnia folia pallide viridia, sessilia, basibus bina eonnata, 
ovata, superne in apieem obtusatum longe angustata, inferne 


paullulum curvatus. 
ordehile, Paihuano. n 
10. ©. conferta m. en 
Pl 


ongae, 1 mm latae, profunde dicoccae. Stylus 1 mm longus, k 


breviter petiolati. Sepala ca. 3 mm longa, 2:5 mm lata. Labium 
superius parvum, fornicatum, 2 mm longum. Labium inferius | 
10—12 mm longum, ei C. abseonditae simile. Filamenta vix 
1 mm longa. Antherae 2:5 mm longae, angustae, dieoceae. Stylus 
ea. 15 mm longus, eurvatus. Ovarium glabrum, corolla paree | 
glandulosa. E 

Haee species C©. abseonditae simillima, distineta autem 
glandulis fere sessilibus et cortieis eolore. E 
qui b 


Pro. Coquimbo. 
11. C. fulva m. 
Caulis altus, lignosus, infra ramosus:; rami rubri, glabri 
teretes. Internodia longa (suprema saepe 14 em longa); in | 
omnibus alis innovationum fascieuli foliorum. Folia late ovato- 
lanceolata, 60 mm longa, 25 mm lata, vix petiolata vel omnino | 


# 


17 


sessilia, grosse et irregulariter serrata, opposita .basibus connata. 

Inflorescentia eontraeta multiflora, eymis umbellis similibus. Flos 

magnus, saturate fulvus. Sepala lata, subrotunda, 8 mm longa, 

7 mm lata. Labium superius eireiter 2:5 mm altum, fornicatum. 

Tubus corollae distinetus, fere 1 mm re Labium inferius 

eireiter 20 mm longum, usque ad medium clausum, ben sursum 

„ eurvatum. Filamenta brevissima, antherae 4 mm longae, 1 mm 

‘ latae, dieoceae Stylus eireiter 2:5 mm longus. Ovarium 

Bi glandulosum. 

. fulva antecedentibus habitu et colore et dimensionibus 

omnium partium diversa est. Discerno eius speciei duas formas: 

«) Folia lanata. Folia eglandulosa imprimis subtus pilis 

longis, en vestita, innovationes En lanati. Petioli caly- 

cesque glabri; m 

) forma viscosa. Folia glabra vel interdum in basi paucos 

pilos longos tortuosos gerentia, rer subtus obsceure glanduloso 
punctata. Petioli et calyces glandulife 


«) La Eli (Punta Teatinos) Reiche]; 
ß) Coquimb 
j & Daß diese baden Formen einer und derselben Spezies an- 
“ gehören, glaube ich daraus zu entnehmen, daß sie im selben 


Gebiete vorkommen und daß das Charakteristicum der ersten Form, 

| die langen gewundenen Haare, andeutungsweise au. :h bei der an- 
deren vorkommen. Ich möchte dabei darauf hinweisen, daß solche 
Paralllformen, — denen die eine drüsig, die andere nicht- 
drüsig ist, derselben Tribus noch öfter vorkommen; wo ich 
aber keinen aicheren Anhaltspunkt für ihre Zusammengehörigkeit 
hatte, mußte ich dieselben wenigstens vorläufig getrennt be- 
handeln. Solche Parallelformen bilden C. rugosa R. & P. mit 
C. glandulifera m., ©. quadriradiata Ph. mit O. collina Ph. 


12. ©. glandulifera m. 

Caulis lienosus, angulosus, adscendens, ramosus. Rami 
luridi, rarius rubelli, glanduloso-pilosi, ira interdum tomentosi, 
copiose foliosi. Folia rugosa, lanceolata vel ovato-lanceolata, 
petiolata, opposita basibus connats, cum petiolo usque & 

‘ 45 mm longa, 15 mm lata, margine dentata, puberula vel fere 
glabra, subtus copiose atro-punctata. Üymae inflorescentiae um- 
belliformes abbreviatae ramis longis suffultaee. Sepala (d mm 
longa, 2:5 mm lata) et petioli pilis glandulosis partim longioribus 
_ partim brevioribus vestiti. Corolla lutea, sparse glandulosa. 
 Labium superius breve, a. ca. 14 mm longum, ultra 
dimidium apertum, He lon in eng: valde 


antherarum disjun 
Puente de In ne —— Maecrae ae Die 
Santiago (Phil. — Germain). 

Österr. boten. Zeitschrift. 1. Heft. 1906. 2 


18 


13. ©. exigua m. 


Frutieulus. _— tenues, rubelli, in parte inferiore subtiliter 
puberuli superior ense glan duloso- -pilosi, copiose foliati. 
Folia anguste oil acuta, distinete petiolata, margine 
dentieulata vel suprema integra, cum petiolo usque ad 15 mm 
longa, 4—5 mm lata, utrinque subtiliter puberula, subtus dense 
atro-punctata. "Petiolus marginatus. Innovationes alares copiosi. 
reger paueiflora abbreviata. Flos illi C. glanduliferae 

milis, minor autem. Haee species a O. glandulifera differt: 
Hilksieamale Saamlore margine foliorum multo minus dentieu- 
ato; a un. rugosä jam —— distincta. 

Catemu, Prov. Aconcagua (Phil.). 

14. C. FEN m. 


Caulis herbaceus, altus, fistulosus, luteus, eopiose glandu- 
losus. Folia inferiora ignota, superiora grosse serrata, elliptica, 
ad basin cuneatim angustata, crassiuseula utringue obseure viridia, 
dense glandulosa et praeterea pilis acutis obsita. Folia maxima 
mihi obvia 80 mm longa, 40 mm lata. Inflorescentia eopio 
ramosa, multiflora. Bracteae ovatae, acutae, integrae. Flos illi 
C. glandulosae congruens sed major: sepala 5 mm longa 
3 mm lata, ._ superius 9 mm altum, inferius 14 mm longum, 
11 mm latu 

Cord. am (Pablo). 

15. C. recta m. 


Planta herbacea. _ strietus, crassus, teres, flavidus, 

glanduloso-pilosus. Folia parte inferiore caulis congesta, in 

parte superiore par eg unicum ta ntum. Folia subtus pallide 

viridia, margine argute denticulata, acuta, glandulifera; folia 

inferiora oblongo-laneeolata, in petiolum marginatum longe 
m 


’ 


Inflorescentia cymoso-ramosa, cineinnis brevibus Pier. 
edunculi dense glandulosi et glutinosi. (Stipites glandularum e 
6—8 cellulis eompositi.) Sepala ovata, obtusata, 35-4 mm 
longa, 2:5—3 mm lata, intus pilos glanduliferos breves, extus 
breves longis intermixtis gerens. Corolla papillosa et ei 
dulosa. Labium superius ca. 6°5 mm altum, inflatum, orifieio 
ongum medium versus, ut videtur, vix impressum, brifiio 
parvo, lobulo inflexo brevissimo. Filamenta ea. 3 mm long3, 


antherae 2-5 mm longae dieoecae. Stylus 4 ] 8. 
erg nn up ee wene 
d. de 


Talea 
16. C. secunda m. 
i tenuiter puberuli, tetragoni, in parte superiore oe 
Folia inferiors ovato-lanceolata, cum petiolo usque ad 60 
longa, 22 mm lata, e basi rotundata vel fere truncata ar 


19 


ın petiolum angustata, rugosa, margine dentata, utrinque pilis 
tenuibus, curvatis vestita, subtus praeterea elandulas paucas 
gerentia. E pare supremo foliorum duae infloreseentiae VoRzr pedun- 
eulatae bipartitae oriuntur; eineinni elongati, secundi. Peduneuli 
florum tenues glanduloso- pilosi. Sepala ea. 5mm longa, 2—2°5 mm 
lata, oblonga, obtusa, extus et margine pilis glanduliferis et 
pilis acutis longioribus vestita. ÜOorolla papillosa et glandulosa. 

abium superius inflatum inferius medium versus paullo im- 
pressum, orifieium et lobus inflexus parvus. Filamenta glandulosa, 
capsula Tre erostrata. 

Colehagua 


17. ©. andicola m. 
Caulis in parte inferiore lignosus et ramosus, relietis nn 
rum teetus. Folia in apieibus ramulorum densissime aggregata. 
his faseieulis foliorum nascuntur caules plures herbacei, Iutei 
paribus 1—2 foliorum minutorum obsiti, in parte inferiore glabri, 
superiore sparse glandulosi. Folia spathulata, rugosa, apicem 
versus breviter acuminata, basin versus in petiolum margina- 
tum sensim angustata, usque ad 40 mm longa, 14 mm lata, 
margine grosse serrata et glandulis parvis sessilibus vestita. 
amina passim excreto glandularum obdueta. Inflorescentia 
bipartita, cymae subumbelliformes. Peduneuli tenues, glanduloso- 
pilosi. Sepala ovata 4 mm longa, 2—3 m m lata, utringue et im- 
primis margine glanduloso - - pilosa. Corolla pallide flavescens. 
Labium Pt ca. 5 mm diametro, orificio amplo, inferius haud 
multo maius usque ad faucem fere clausum. Lobulus inflexus 
Sa,  Hlandaldeos, Filamenta tenuia, ca. 4 mm longa, antherae 
I leviter constrietae. Ovarium age stylus ca. 
mm longu 
Cord. de Sa. Rosa (Pöppig, sine nr.). 
18. C. ns 
nta fruticosa.. Rami usque ad inflorescentiam aequaliter 
foliosi, Er glanduloso-pilosi. Folia ovata vel ovato-lanceolata, 
in petiolum brevem angustata, acuta, argute dentata, utrinque 
sparse, margine autem dense glandulosa, exereto glandularum 
passim obdueta. Glandulae breviter stipitatae. Innovationes ex 
alis copiose nascentes. Folia superiora ovato-lanceolata sessilia, 
suprema integerrima. Infloreseentiae terminales et laterales. 
Sepala lanceolata, acuta, 6°5 mm longa, 9-5 5 mm lata. Petioli 
et calyx dense glandulosi. Corolla sparse il: labium 
superius inferiore longius, 9 mm longum, 7 mm latum, inflatum, 
orifieio amplo; ni etiam inflatum, latius quam longum (7 mm 
ongum, 9 mm latum) _ rifieio parvo, lobulo inflexo vix 1 mm 
longo. Filaments 4 mm longa, crassa, antherae constrictae. 
Oyarium glandulosum, uyin 5 mm longus. 
Haee species valde affinis est Calceolariae eigen 
Colehagua (Cumming, 1843). 
2# 


20 


19; C. cheiranthoides Reiche in herb. 

Planta suffruticosa. Rami iuniores dense glandulosi, usque 
ad inflorescentiam foliati. Folia subrigida, rugosa, sessilia, opposita 
basibus connata, margine dense et irregulariter erenato-dentata, 
subtus. pallida, glandulis sessilibus vestita et saepe earum exereto 
obducta. Folia maiora 35—45 mm longa, 15—18 mm lata 
arrecta, imprimis in parte inferiore caulis erebra. Inflorescentia 
cymoso-ramosa, bipartita, eineinni abbreviati. Pedunculi pilis 
glandulosis, longis, patentibus vestiti. Sepala oblonga, obtusiuseula, 
glandulosa, ca.3’5mm longa, 2mm lata. Quoad formam eorollae 
cum C. glabrata congruens; stylus et filamenta et antherae 

aullo longiores. Ovarium dense glandulosum. Capsula crassa, 
rostrata, calycem superans. 

Empedrado, Cerro Name. (Reiche.) 


Bryologische Fragmente. 
Von V. Schiffner (Wien). 
XXVIl 


Auffindung der Pallavicinia Lyellyi (Hook.) Gray in 
Österreich. 


Dieses schöne und seltene Lebermoos ist in West- und Nord- 
europa und auch an wenigen Stellen in Deutschland (so in Olden- 
burg, Mark Brandenburg, Schlesien, im Wesergebirge, im Harz) 
gefunden worden, war aber bisher aus der österreichischen Mon- 
archie noch nicht nachgewiesen worden. Ich fand dasselbe am 
25. September 1905 in ziemlich geringer Quantität (13 kleine 
Rasen) in einem sumpfigen Walde östlich von dem Torfstiche bei 
Schrems in Niederösterreich (Seehöhe etwa 550 m) in @ und d 
Pflanzen. 

Es wächst hier in den Löchern, welehe Pferde in den torfigen, 
mit Sphagnum bedeckten Boden getreten haben, auf einem Areale 
von kaum 200 m im Durchmesser. Es gelang mir nicht, in der 
Umgebung noch einen zweiten Standort ausfindig zu machen. 

Dieser Standort ist auch darum pflanzengeographisch inter- 
essant, da er einer der südlichsten ist, wenigstens im Osten des 
Verbreitungsgebietes. Der Standort aus der Lombardei (aaro- 
vaglio) ist unsicher. In Westeuropa geht die Verbreitung weit 
südlicher, so ist die Spezies noch aus dem Dep. Basses-Pyrenees, 
vall&e d’Aure (J. Douin) bekannt. 


XXVII. 
Marsupella erythrorhiza (Limpr.) Sehffn. 
(Neu für die Flora von Belgien. 
Vor einiger Zeit sandte mir Herr Ch. Sladden eine Pflanze 
zur Revision, die er unter Vorbehalt für Gymnomitrium alpinum 


21 


‚hielt. Die Untersuchung Hrah daß diese Pflanze sicher zur Mar- 


supella ee gehört 

Es ist allerdings eine etwas eigentümliche, auffallend zarte 
Form, die habituell den kleinen Formen von Lophozia inflata 
ähnelt, Die Rhizoiden sind äußerst spärlich und oft nur an der 
Basis der nicht reichlich auftretenden Stolonen zu finden; sie sind 
teils ausgebleicht, teils mehr weniger intensiv rot gefärbt. Perian- 
thien habe ich in geringer Zahl gesehen. Die Eckenverdiekungen 
der Blattzellen sind sehr schwach entwicke 

Der Standort ist; „Slanting on quartzophyllades rocks, Ha 
de la Statte, alt. 400—450 m. Legit 5. X. 1902. Ch. Sladden.“ 

Gegenwärtig liegt mir eine zweite Pflanze aus Belgien vor, die 
mir von Herrn A. Cornet zur Bestimmung gesandt wurde und 
er für M. erythrorkiza? hielt. Der Standort ist: „Val du liessen 
de Joban pres en! u Ber! schisteux ombrage6s 
mais secs. Oct. 1904. Legit A. Co 

Diese Pflanze hat auf den en Blick tatsächlich viel Ähn- 
lichkeit mit M, erythrorhiza u. a. auch durch den ziemlich tiefen, 
bisweilen spitzen Blatteinschnitt und die öfters blaßroten Rhizoiden, 
sie gehört aber in den Formenkreis der M. emarginata. 


XXIX. 
Neue Standorte seltener Moose des Riesengebirges. 


Anläßlich eines kurzen Ausfluges in das Riesengebirge im 
Juni 1905 fand Herr Jul. Baumgartner neue Standorte von 
einigen in diesem Gebirge äußerst seltenen Moosen, die von Inter- 
esse sind für die Verbreitung dieser Arten. Auf Wunsch des Herrn 
Baumgartner teile ich hier diese Standorte mit. Sämtliche 
liegen auf der böhmischen Seite des Gebirges. Ich habe alle an- 
Re Pflanzen gesehen und revidiert.. 


1. Moerckia Blyttii (Moerck) S. O. Lind. — Im obersten 
Teile des Wörlichgrabens gegen das Plateau des Brunnenberges 
auf humösem Boden zwischen Gras und Laubmoosen (Polytrichum, 
Hylocomium loreum ete.). 10. VII. 1905. — Dies ist der dritte 
Standort dieser Pflanze im Riesengebirge; von der weißen Wiese 
bei der Wiesenbaude war sie schon Nees von Esenbeck be- 
kannt. Ich selbst fand einen zweiten Standort an nassen Wald- 


stellen an der oberen Grenze der Fichtenregion an Blau- 


bauden gegen den Kamm des Brunnenberges am 13. VI. 

2. Andreaea Huntii Limp. —- Neu für das en — 
In der „Blauhölle“ im Riesengrunde in großer Menge und schön 
fruchtend, auf feuchten sowie trockenen Gneißplatten, wo sie ge- 
meinsam mit Marsupella erythrorhiza wächst. 13. VII. 1905. — 
An einer feuchten Granitwand zwischen dem Aupafalle und dem 


ern 12-—1300 m, nicht reichlich und Geparlich fruchtend. 


22 


Die kleineren und kümmerlichen Exemplare können leicht für 
A. Rothii Web. et M. falcata var. (Schmp.) Lindb. gehalten werden, 
mit welcher sie in Beschaffenheit der Blätter des sterilen Stengels und 
im Habitus sehr gut übereinstimmen, und wenn man die Pflanze 
nach dem Schlüssel bei Limpr. Laubm. I. p. 139 bestimmt, so 
wird man wegen der nicht auslaufenden Blattrippe zunächst auf 
A. Rothit hingewiesen, jedoch bieten die inneren Perichaltialblätter 
so ausgezeichnete Unterschiede zwischen A. Huntii und A. Rothii, 
daß kein Zweifel bestehen kann. 

edenfalls sind die als A. Rothii aus dem Riesengebirge an- 
gegebenen Pflanzen, die mir leider nicht vorliegen, nochmals auf 
4A. Huntii zu prüfen. 
rimmia unicolor Hook. — Auf Granitfelsen unterhalb des 
Aupafalles im Riesengrunde, am linken Bachufer; spärlich und 
steril. 11. VII. 1905. 
4. Grimmia elongata Kaulf. — In der „Blauhölle“ im Riesen- 
unde, an Schieferfelsen, ausschließlich an exponierten Stellen; 
ziemlich reichlich, steril. 13. VII. 1905. 

5. Philonotis seriata (Mitt.) S. O. Lind. — An feuchten, 
moosigen Schieferfelsen an der Straße von Hohenelbe nach Spindel- 
mühle, ca. 600 m; sehr reichlich und reich fruchtend. 14, VII. 1905. 
— Ein sehr ergiebiger und auffallend tiefer Standort dieser auf 
den Kämmen des Riesengebirges ziemlich verbreiteten Art. 


XXX. 
Bemerkungen über Grimaldia carnica (. Mass. 


Diese Pflanze war bis vor kurzem nur von einem einzigen 
Standorte (Monte Pelmo, Prov. Belluno in Italien) durch Prof. Dr. 
. Massalongo bekannt und wurde von ihm in Repert. della 
Epat. Italica (in Ann. dell’ Ist. bot. di Roma 1886. Fasc. II) p. 66 
beschrieben und daselbst auf Taf. IX, Fig. VII abgebildet. Ich 
konnte dann diese äußerst seltene Pflanze von einem zweiten 
Standorte im Martartale bei Gschnitz in Tirol ca. 1800 m als neu 
für die deutsche Flora nachweisen an Materiale, welches Prof. 
Dr. R. v. Wettstein und Dr.V. Patzelt im August 1902 gesammelt 
hatten‘), und ich habe Gelegenheit gehabt, am 8. August 1903 den 
Standort selbst zu besuchen und die Pflanze an Ort und Stelle zu 


beobachten. Am 12. September 1903 fand sie Prof. v. Wettstein 


noch an einem anderen Standorte im Gschnitztale (Tirol), u. zw. 
am Padaster bei Trins, 2080 m, zwar in geringer Quantität, aber 
gut fruchtend. 

Seitdem habe ich auch das oben erwähnte Original-Exemplar 
von meinem verehrten Freunde Prof. Dr. C. Massalongo in 
Ferrara zur Ansicht erhalten. Ich kann also nun mit Sicherheit 


Vgl. V. Schiffner, Über einige bryologische Seltenheiten der öster- 
p- 710. 


be, 
reichischen Flora in Verh. der Zool.-bot. Ges. 1902, 


3 


23 


konstatieren, daß die Pflanze von Tirol der vom Monte Pelmo der- 
selben Spezies angehören und will hier noch einige andere kri- 
tische Bemerkungen anfügen, hauptsächlich über ihr Verhältnis zu 
Grimaldia pilosa (Horn.) Lindl. und zu Neesiella rupestris (N. 
ab E.) Schfin. Letzteres wird um so notwendiger sein, als die 
Unterscheidung beider nicht in allen Fällen durch die gröberen, 
morphologischen Merkmale ganz leicht ist und beide Pflanzen an 
dem Standorte im Martartale gemeinsam wachsen und darum be- 
sondere Vorsicht nötig ist. Die Mitteilung eines neuen, ganz si- 
cheren Unterscheidungsmerkmales wird also wohl erwünscht sein. 
rimaldia carnica ist der nordischen Grim. pilosa allerdings 
zum Verwechseln ähnlich und ist auch im anatomischen Bau der 
Frons und in den Ventralschuppen etc. wohl übereinstimmend. In 
den Sporen und Elateren glaube ich aber doch einen Unterschied 
gefunden zu haben, doch bedarf dies noch weiterer Untersuchungen, 
da das Sporenmateriale von Gr. pilosa, das mir zur Verfügung 
stand, nur gering war. Die Sporen von Gr. pilosa sind (im ganz 
reifen Zustande) umbrabraun im durchfallenden Lichte !) und etwas 
minder höckerig; die Elateren zeigen fast immer 3 (—4) minder 
scharf begrenzte Spiralbänder von etwas mehr rotbräunlicher Farbe. 
Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob unsere Pflanze als Art 
neben Gr. pilosa aufrecht zu erhalten ist. C. Massalo ngo hat 
ursprünglich an der Artverschiedenheit beider nicht gezweifelt 
(vgl. Repert. Epatie. Ital. p. 66), wie aus späteren brieflichen 
Mitteilungen an mich hervorgeht, scheint er aber doch die Iden- 
tität beider für sehr wahrscheinlich gehalten zu haben, Ich selbst 
habe (in Engler-Prantl, Nat.-Pflf. II. p-. 32) Gr. carnica Mass. 
als Synonym bei Gr. pilosa angeführt und ebenso hält es Ste- 
phani in Spec. Hep. I. p. 91. — Um nicht weiteren, subtileren 
Vergleichen hinderlich zu sein, mögen die beiden Pflanzen, hier 
vorläufig noch als getrennte Spezies behandelt werden. 
Unterschiede zwischen $. carnica und Neesiella rupestris hat 
bereits C, Massalongo hervorgehoben. Es ist jedoch dazu zu 
bemerken, daß Exemplare von G. carnica, welche an schattigeren 
Stellen gewachsen sind, immerhin der Neesiella etwas ähneln; auch 
er Bart von Spreuschuppen an der Basis des Trägers und unter 
dem Fruchtkopfe fehlt letzterer keineswegs, ist aber immer viel 
schwächer entwickelt und mit freiem Auge nicht so auffallend. Ganz 
Sicher lassen sich beide durch die Sporen und Elateren unter- 
scheiden. Bei Gr. carnica sind die Sporen erheblich größer und 
und umbrabraun, an der Oberfläche weniger stark höckerig; die 
Elateren haben meist nur zwei, breite (bandförmige) sehr scharf 
begrenzte, umbrabraune Spiren (selten in der Mitte des Ela- 
ters drei). Neesiella rupestris hat kleinere, blässere, sehr höcke- 
rıge Sporen. Die Elateren sind viel dünner und zeigen 3 (—4, 
selten nur 2) rotbraune, dünne (fadenförmige) Spiren, die an 
') Stephani gibt sie in Spee. I, p. 92 als „flavescentes“ an. 


24 


einer Flanke des Elaters zusammenfließen, so daß sie 
dadurch wenig scharf begrenzt erscheinen (Ahnliches zeigen die 
Elateren von Makinoa, vgl. Schiffner, Einige Unters. über die 
Gatt. Makinoa in Österr. botan. Zeitschr. 1901, Nr. 3). 
Stephani gibt für Gr. »pilosa (inkl. Gr. carnica) in Spee. 
Hep. I. p. 91 an, daß die Luftkammern Chlorphylifäden enthalten 
sollen: „Stratum anticum altum, lamellis minus confertis, fila 
chlorophyllifera breviora epidermidem haud attingentia, e cellulis 
inflato papulosis formata“. Das wäre allerdings ein Unterscheidungs- 
l von großem Werte gegenüber Neesiella, welches auch 
steriles Material sicher zu agnoszieren gestatten würde. Ich habe 
alle mir zur Verfügung stehenden Exemplare von Gr. pilosa und 
Gr. carnica daraufhin untersucht und nicht in einem einzigen Falle 
(an den schönsten Querschnitten) auch nur eine Spur von Chloro- 
phylifäden gefunden. Der Bau der Frons ist im wesentlichen gleich 
bei Gr. pilosa, Gr. carnica und Neesiella rupestris (abgesehen na- 
türlich von dem ganz anderen Umriß des Querschnittes). Die Luft- 
kammern sind leer; sekundäre Fächerung ist hie und da angedeutet. 
Schließlich sei noch ein bedauerlicher Fehler in der Bestim- 
mungstabelle der Gattungen der Marchantiaceae in meinen Hep. 
in Engl. Prantl, Nat. Pff. p. 25 beriebtigt, der durch Herunter- 
rücken der Worte: „2. Träger mit einer Wurzelrinne® beim Druck 
entstanden ist. Auch die Gattungen Reboulia und Grimaldia be- 
sitzen eine Wurzelrinne'). Nach den. Untersuchungen von Marsh. 
owe würde auch Cryptomitrium nur eine Wurzelrinne be- 
sitzen (vgl.. The Hepaticae and Anthoe. of California in Mem. 
Torrey Bot. Cl VII. 1889, p. 44.). 


XXI. 
Pallavieinia rubristipa Schfin. n. sp. 


Dioica, plantae 2 et 9 mixtae in uno eodemgne caespite. 
Caespites erecti, laxi ad 4 cm alti superne luteo-virides inferne 
atrorubentes. Caules e caudice atrorubente, repente, rhi- 
zoidis rubris obtecto suberecti vel omnino erecti, 3-4 cm 
longi, inferne in stipitem rigidum longum, saepe longitudine la- 
minum adaequantem vel imo superantem attenuati. Stipes vinoso- 
atrorubens, e ventre nonnunquam ramos stoloniformes proferens, 
in pagina dorsali glaber, in pagina ventrali rhizoidis permul- 
tis, rubris, brevibus hirsutus, in seetione transversa oblique 
ellipticus, dorso nempe minus alte eonvexo quam ventre, medio 
10 cellulas altus fassieulo centrali tenui, brunneo pereursus, cel- 
lulae eortieales caeteris paulo minores. Lamina 1—2 cm longa, ca. 
4 mm lata, lineari-lanceolata, apice rotundata, breviter emarginata 
simplex, rarius apice bifida vel sub apice e ventre innovans; alae 


1 R : SR er 
) Auf p. 211. c. sind diese Verhält fi fair Gatt 
richtig geschildert. nisse für die genannten Gattungen 


25 


parum undulatae integerrimae; cellulae vix inerassatae, sub- 
marginales 40 u, marginales angustiores. Costa. ca. 0:5 mm Jata, 
bieonvexa, sensim in alas attenuata, medio 8—10 cellulas crassa 
a medio versus basin laminae saepissime vinoso-rubra, ventre 
hie illie rhizoidis sparsis rubris praedita, fibra centrali ca. 55 u 
diam. e cellulis angustissimis valde.inerassatis aedificata. 

I in medio dorsi laminae posita. Involucrum externum 
eupuliforme in laeinias = 10 profunde (hie illie usque ad basin) 
issum, laciniis valde inaequalibus truncatis vel acutis, pauciden- 
tatis; laeiniis extus adnatis paueis vel nullis. Involuerum internum 
(„perianthium®) junius tantum visum, eylindrieum, ore fissum in 
lacinias + 10 oblongo-triangulares, ca. O4 mm longas, eiliato- 
dentatas, dentibus 1—4 cellulas longis. 

Planta 2 sterili similis, saepe paulo minor. Squamae Z in 
ipsa costa posita et costam obvelantes, bi-triseriatae, saepe 
rubentes vel rubrae margine paucidentatae, dentibus 2—3 (raro 
pluribus) brevibus, acutis, 1—2 eellulas longis. Antheridia solitaria. 
Fruetus maturus ignotus. 

Hab. Australia: New-South-Wales; in valle cataractarum 
„Fitzroy-Falls“, locis umbrosis humidissimis una cum Isotachide 
Grunniana Mitt. — Martio 1903 Igt. Dr. Joly, mis. Dr. L. Corbiere. 

iese schöne Spezies ist an den in’ der Diagnose hervor- 
gehobenen Merkmalen sehr leicht kenntlich. Sie wäre mit P. cy- 
lindrica (Aust.) Evans zu vergleichen, von der ich nur die ziem- 
lich mangelhafte Diagnose kenne; wenn aber diese Pflanze der 
P. Lyellü wirklich sehr nahe steht, wie angegeben wird, so ha 
sie mit unserer Pflanze gar nichts zu tun. P. rubristipa hat ganz 
den aufreebten Wuchs etwa von Hymenophyton Phyllanthus, würde 
also nicht in die Hauptgruppe A. Procumbentes bei Stephani, 
Spec. Hep. I. p. 311 passen, in die andere Gruppe: D. Dendroideae 
passt sie aber auch nicht, da bei allen von -Stephani dahin ge- 
stellten Arten die Frons handförmig geteilt ist. 


XXX. 
Über das Vorkommen von Lophozia Wenzelii in Ober- 


österreich. 


die geographische Verbreitung dieser kritischen Spezies 
noch keineswegs annähernd festgestellt ist, so wird der Nachweis 
derselben aus einem Gebiete, wo sie bisher noch nicht bekannt 
war, von Interesse sein. Ich erhielt sehr typische Exemplare, die 
in allen Punkten mit der Pflanze vom "Öriginalstandorte (vgl. 
Schiffner, Hep. eur. exs. Nr. 171) ausgezeichnet übereinstimmen, 
zur Bestimmung zugesendet von Herrn Prof. K. Loitlesberger, 
der sie in geringer. Menge am Laudachsee bei Gmunden, zirka 
900 m Seehöhe, im September 1905 gesammelt hatte. Nach An- 
gabe des Herrn Prof. Loitlesberger wächst sie daselbst unter 
ähnlichen Verhältnissen wie L. ventricosa var. uliginosa Schffn. 


26 


(Breidl. in sched.), also in Moorlöchern mehr weniger unter Wasser 
(vgl. Schiffner, Hep. eur. exs. Nr. 170). Die vorliegenden 
Exemplare sind steril. Von phylogenetischem Interesse ist der 
Umstand, daß an diesem Standorte keine Übergänge zu der äußerst 
nahe stehenden L. alpestris vorkommen. Letztere Art ist nach 
Mitteilungen des Herrn Prof. Loitlesberger in der dortigen 
Gegend überhaupt sehr selten und wurde nur einmal in einer 
eigentümlichen, kleinen Form an einem erratischen Blocke gefunden. 

Bei dieser Gelegenheit will ich mitteilen, daß ich L. Wenzelii 
im vorigen Jahre auch aus der Schweiz erhielt: Beim Grimsel- 
Hospiz. 1900 m. Unterlage Gneiß. 1. September 1904, Igt. 
P. Culmann. 


ZIIHl, 
Ein für Nordamerika neues Lebermoos. 


Neigung zur Rötung, was ich bei der letzteren nie bemerkt habe 
und was auf Lophosia longiflora (Nees) Schffn. hindeuten würde, 
jedoch stimmt sie sonst im Habitus und in allen anderen Stücken 
so genau mit L. confertifolia überein, daß ich an der Identität 
nieht im geringsten zweifle. Der Nachweis dieser Spezies in Nord- 
amerika läßt auf eine sehr weite, wahrscheinlich eireumpolare 
Verbreitung schließen. 

Die geographische Verbreitung von L. confertifolia in Europa 
ist gegenwärtig noch äußerst mangelhaft bekannt. Seit der Ver- 
öffentlichung der neuen Art habe ich sie von zwei weiteren Stand- 
orten nachweisen können, die ich hier mit anführen will: Schweizer 
Jura; „Les Amburnex pres du Col du Marehairus, sur argile*. 
Alt. 1320 m. Sept. 1903, 1 . Meylan. — Steiermark; 
Gesäuse, auf der Seemauer südlich von der Heßhütte in der Nähe 
von Schneefeldern auf tonigem Boden. Ca. 2000 m. 23. Juli 1905, 
gt. Jul. Baumgartner. An dem letztgenannten Standorte wächst 
sie, wie es scheint, reichlich in Gemeinschaft mit Aplozia nana, 
Nardia minor, Cephalozia bicuspidata ete. 

Anhangsweise will ich hier noch eine zweite Lophozia aus 
Nordamerika erwähnen, die mir ebenfalls von Herrn Prof. Evans 
zur Bestimmung zugesandt wurde; es ist: Lophozia longidens 


1) Österr. botan. Zeitschr. 1905, Nr. 2: Eine neue europäische Art der 
Gattung Lophozia. 


27 


re Are er Standort ist: Whiddesia Pond, Chocorna, 
Coll. by W. G. Farlow. Die Pflanze wächst 
s“ mr: Hole a limit völlig mit B longidens überein, 
jedoch sind die Keimkörner nicht gefärbt, sondern grünlich. Ich 
sammelte jedoch ganz ähnliche Formen von ZL. longidens mit 
bleichen Keimkörnern, ebenfalls Holz bewohnend, im Senderstale 
und im Ißtale bei Hall in Tirol. — Von L. longidens existiert, SO 
viel ich weiß, bisher nur eine einzige Standortsangabe für Nord- 
amerika (Kanada) in Macoun, Catal. of Canad. Pl. VII, p. 18. 


Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. 
Von Heinr, Frh, v. Hanse Mazzetti, Josef Sp SUHANn, Erwin Janchen 
Franz Faltis (Wien). 
(Fortsetzung. ?) 


Lathyrus tuberosus L. Mittelbosnien; Lasv 
— pratensis L. var. velutinus DC. 8. In ‘E Cardak livade an 
sumpfigen Stellen! 

— megalanthus Steud. Mittelbosnien: Trockene Abhänge an 
der Bahn bei Doboj; bei Zenica; La$va! N. Prisjeka ober Popo- 
vi6i, Bez. Glamo& (J.); Koprivnica und Osmanagina kosa bei 
Bugojno; 350—1380 m. $. Am Semin potok, westlich von Donji 
Vakuf; Hochfläche zwischen Glogovae und LjuSa; Cardak livade; 
Karstheide südlich von Pribelja. 

— sessilifolius Sibth. et Sm. N. Auf der Karsthochfläche zwischen 
Glamo& und Hrasticevo; Voralpenwiese bei Koprivnica! 11 
bis 1300 m. $. Häufig au Presedlosattel südlich von Podgorje 
und in den Cardak liva 

— vernus (L.) Bernh. 8. Wälder der Kriva jelika westl. von Donji 
Vakuf; östlich von Glogovae im Walde; Djukici bei Glogovac. 

Pisum arvense L. 8. Brachfelder bei Ljusa südlich von Glogovae. 
Karstheide südlich von Pribelja. 


Geraniaceae. 


Geranium en L. N. Ilica, zwischen Gestein am Detaat 
1200 m! auf dem Marino brdo gegen SO, 1350 m (J.); 8. 
der Straße = Livno zum Han Vaganj, 1000 m 
— sanguineum L. S. Anstieg aus dem "Vebastal zur Kriva jelika; 
Talschlucht bei Glogovae; Karsthöhen bei Halapie; Nordrand 
des Livanjsko polje bei Sgrlove kuce. 

— silvaticum L. N. Sator, südlich ober dem See (J.). 


’ !) Herr Prof. Evans macht mich in einem Briefe aufulschrin, dab das 
Zitat Lophozia longidens (Lindb.) ae nicht richtig sei; diese 2 mbipensn n 
det sich zuerst in Ma 


gl. Nr. 12, S. 478 


28 


Geranium palustre L. N. Auf Wiesen zwischen Suhara und Prusac 
bei Donji Vakuf. 

— phaeum L. N. Bei der Eisgrube am en der Kleko- 
va@a; auf der Plazenieca; 1650-1750 S. Waldwiesen der 
Kriva jelika westlich von Donji Vakuf; Talschlucht bei Glogovae. 

— Pyrenaicum L. S. Karstwiesen bei Na podovi westlich von 


— molle L. var. grandiflorum Vis. S, Linkes Vrbasufer nordwest- 
ich von Donji Vakuf; Wiesen bei Ljusa südlich von Glogovac. 

— pusillum L. S. Livno am Flußursprung! 

— columbinum L. $ Talschlucht bei Glogovae. 

— dissectum L. S. Linkes Vrbasufer nördlich von Donji Vakuf. 

— Robertianum L. S. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji 
Vakuf. 


— lueidum L. N. Auf dem Nordwestkamm des Cardak bei Mliniste, 
1400—1500 m! (J.). 


Linaceae, 
Linum ERDE L. N. Im Föhrenwald am Osthang der Plaze- 
1400 m 


ica, 

— capitatum Kit N. Auf Wiesen der alpinen und subalpinen 
Region: Nord- und Südgipfel des Jedovnik, Nordseite des Sator 
mehrfach, zwischen Hrasticevo und Glamod, Plazenica! 1300 bis 
1750 m, am letzteren Standorte auch im Föhrenwald bis 
1100 m herab. $. Cardak livade! Aufstieg von Pribelja zum 
Vitorog und auf dessen Gipfel. 

— tenuifolium L. 8. Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava! 
Quelle Radaslje bei Glamo@ 

— usitatissimum L. N. In Äckern bei Donji Vakuf! 

— laeve Scop. N. Plazenica, am ae ÖOstabhang und an den 
Felsen der Velika prla, 1650-1760 m 


Rutaceae. 


= aa Mittelbosnien: Geröllabhänge an der Bahn bei 

boj; N. Westhang der Ilica; Drvar; am Hang ober Radloviei 

bei Grahoyo! (H.); bei Preodac gegen Rore! 500—1300 m. 8 
Starigrad westlich von Glamot 


Polygalaceae. 


Polygala majus Jaeg. Mit blauen und roten Blüten, N. Auf Wiesen 
zwischen Hrasticevo und Glamod, am Gipfel der Plazeniea! und 
bei Koprivnica! 1100-1750 m. $. Südwestabhänge des Vitorog 
über der Waldgrenze! (St. F.) 

— Croaticum Chod. N. Auf der Mala Klekovada, 1750 m; Sator: 
auf trockenem Rasen unter dem See, 1400 m! in der var. Dina- 
ricum Beck (H.); am Hange südlich ober dem See, 1500 bis 


29 


1600 m! (J.) und im Krummholz westlich unter dem Gipfel der 
Babina greda, 1750 m! in der var. multiceps Borb. (H.); Plaze- 
nica, auf Wiesen nördlich des Gipfels, 1700—1760 m! in der 
var. Oroaticum Beck. S. Südhang des Vitorog, 1500 m! in der 
var. multiceps Borb. 

Polygala Murbeckii Degen (Katal. d. Wiener bot. Tauschanst. 1895, 
p. 46 —= P. supinum Schreb.. ssp. Bosniacum Murb. 1891 
non Beck 1887.) N. Am Felshang und im lichten Föhrenwald 
ober Prusac bei Donji Vakuf, 800—950 m! Die Pflanzen be- 
sitzen ziemlich große, spitze Blätter und bis 9-blütige Trauben. 


Euphorbiaceae. 

Mercurialis ovata Sternbg. et Hpp. N. Auf der Karstfläche zwischen 
Glamod und Hrasticevo und im Suho polje! 1130—1400 m. 

— perennis L. S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m. 

Euphorbia epithymoides L. S. Felsen beim. Flußursprung in Livno. 

— poly rn. N. Auf Wiesen am Gipfel der: Plaenica, 
1700— 1760 m! 

— — var. microsperma Murb. N. In Hecken bei Donji Vakuf gegen 
Prusac, 530 m! Der Unterschied in der Größe der Samen nicht 
sehr bedeutend, wohl aber in der Färbung und Dunkelheit. 

— strieta L. 8. An der Straße im Vrbastal nördlich von Donji- 
Vakuf! 

— angulata Jaeg. N. Auf der Osmanagina kosa bei Bugojno 

200m! S. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf; 
bei Ljusa. 

— verrucosa Lam. N. Auf Schiefer am Wege von Prusac nach 
Koprivniea ober dem Savraski potok, 1200 m! 5 

es L. S. Wälder der Kriva jelika, westlich von Donji 

akuf. 


— Nieaeensis All. S. Livno, Felsen beim Flußursprung! ; 

— exigua L. S. Glamotko polje zwischen Dubrava und Glamo&; 
Staretina planina zwischen Glamo& und Grkovei! 

— falcata L. N. Drvar, an Felsen am Wege nach Resanovac, 
unterhalb Kamenica, 650 m! (H.); am steinigen Hange ober 
Radlovici bei Grahovo, 1000--1100 m! (H.). 


| Anacardiaceae, 

Cotinus Coggygria Scop. N. Jedovnik: Auf dem Liepi kamen und 
dessen Abhängen gegen Drvar (J.); am Hange zwischen Ribnik 
und .Poljana; ober Prusac. bei Donji Vakuf; 400—1000 m. 8. 
Flußursprung bei Livno, 


Celastraceae. 
Evonymus latifolia L. N. Osmanagina kosa bei Bugojno, 1200 m! 
— verruecosa Scop. N. In der Waldlichtung Resanovaca bei Poljanz 
nächst Ribnik, 900 m. 


30 


Aceraceae. 


Acer Monspessulanum L. S. Prologpaß bei Livno. 

— campestre L. N. Am Hange zwischen Ribnik und Poljana. 

— Pseudoplatanus S. N. Osthang der Tlica; Nordgipfel des Jedovnik 
gegen Drvar (J.); Klekova&a: am Südostrücken um ca. 1500 m, 
oft reine Bestände bildend, Poljana und Resanovaca; um Vrbl- 
jani bei Ribnik; bei Mliniste; Sator: Jezerov kamen, Mlinski 
potok und Prisjeka (J.); zwischen Hrasticevo und Glamo&; 
700—1600 m. S. Vereinzelt in den Wäldern der Kriva jelika, 
westlich von Donji Vakuf; bei Podgorje. 

— obtusatum Kit. N. Am westlichen und östlichen Fuße der Tlica; 
Nordgipfel des Jedovnik gegen Drvar (J.); unter Kamenica (H.) 
und ober Reökovac bei Drvar; zwischen Ribnik und Poljana; 
Gebiet der Sator planina: Strmac- und Prokossattel, Mlinski 
potok und Jezerov kamen (J.), unter dem See, Prisjeka und 
Popovidi; unter der Ogujavica vrelo an der Plazenica; Osmana- 
gina kosa! Von ca. 600 kaum über 1400 m ansteigend. $. Busch- 
wald zwischen Ljusa und Glogovac! Quelle Kicevelo brdo west- 
lich von Glogovac; Prologpaß bei Livno. 


Rhamnaceae, 

Paliurus australis Gärtn. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. 

Rhamnus saxatilis L. S. Felsen beim Flußursprunge von Livno! 

— fallax Boiss. (R. Carniolica Kern). N. Osthang der Ilica; Nord- 
gipfel (J.) und Südgipfel (H.) des Jedovnik; „Potoci* am Süd- 
ostfuß der Klekovata; Poljana; bei Mliniste und gegen die Gola 
kosa (H.); Nordwestkamm des Öardak! (J.); Marino brdo! (J.); 
Sator: am Mlinski potok (J.) und unter dem See! (H.). In 
Buchen- und Mischwäldern, 1000 —1500 m. 8. Talschlucht 
zwischen der Kriva jelika und Ljusa westlich von Donji Vakuf! 
am Bache bei Glogovac; bei Podgorje. 

— rupestris Scop. S. Felsen beim Flußursprung von Livno! 


Malvaceae. 


Lavatera Thuringiaca L. Mittelbosnien: An der Bahn südlich 
von Doboj. N. Donji Vakuf, beim Bahnhof. 

Malva moschata L. Mittelbosnien: Laiva, 550 m! N. Gipfel der 
lica; in der Resanovaca bei Poljana; Mlinite; Cardak (J.); 
Südgipfel des Jedovnik (H.); Marino brdo (J.); Strmaesattel bei 
Preodac; zwischen Glamo& und Hrastitevo; Plazenica; ober 
Prusac. Meist als Charakterpflanze der Bergwiesen, 900 bis 
1650 m. $. westlich von Donji Vakuf am Aufstiege zur Kriva 
Jelika; Karstwiesen bei Na podovi westlich von Glogovac; Vor- 
alpenwiesen Cardak livade. 

— silvestris L. S. Talschlucht bei Glogovae; Felsen beim Fluß- 
ursprung in Livno. 


al 


Guttiferae. 


Hypericum hirsutum L. N. Südgipfel des Jedovnik! (H.); Südost- 
hang des Veliki Sator! (J.); 1600-1700 m. 

— Veronense Schrk. S. Anstieg zum Vitorog östlich von Pribelja. 

— quadrangulum L. N. Zwischen Mliniste und der Gola kosa 
(H.). Wurde nicht gesammelt und ist daher vielleicht die var. 
immaculatum Murb. 

— acutum Mnch. N. An Gräben bei Suhara nächst Donji Vakuf. 
S. Talschlucht bei Glogovae. . 

— barbatum Jaeg. N. Im Suho polje nahe der Üesma vrelo bei 
Hrasticevo und gegen Glamo& am Wege südlich des Krunjac, 
1150—1350 m! 

— alpigenum Kit. (— Richeri autorum, non Vill.) N. Am Südost- 
Grate der Mala Klekova@a; Gola kosa! (H.) und Cardak (J.), 
nahe den Gipfeln; zwischen Hrastitevo und Glamo&! auf der 
Plazenica gemein!; 1300-1760 m. S. Vitoroganstieg von Pri- 
belja aus 1300 m! Gipfelregion der Golja (St. F.) 1800 m! 


Cistaceae, 
Helianthemum Italicum (L.) Pers. (= H. rupifragum Kerner 
art. = H. alpestre y canescens Beck Fl. v. Südbosnien pro 


parte.) Auf trockenen Grasfluren, ca. 1400—1750 m. N. Gipfel- 
region der Ilica; Südgipfel des Jedovnik! (H.); Osthang der 
Plazenica! S. Nordwestabhänge des Vitorog (St. F.)! 

— obscurum Pers. N. Ilica, Felsen gegen Westen! Marino brdo 
(J.); Föhrenwald ober Prusae. 

— grandiflorum (Scop.) DC. N. Gola kosa, Wiesen am Gipfel 
ca. 1650 m! (H.). 

— glabrum (Koch) Kern. var. glaucescens Murbeck. N. MalaKlekova£a; 
Sator, Abhänge. südlich ober dem See, ca. 1600 m! (J.); Plaze- 
nlca, Gipfel und Osthang, ca. 1500—1766 m! 

— Seopolii (Willk.) Rouy et Fouc.; (Cistus tomentosus Scop. Flor. 
Carn. ed. 2. I, p. 376 [1772], see. deser. et ind. loei (icon corrupta); 
Hel, tomentosum Fritsch Exefl. £. Öst., p. 379 [1897], Dunal in 
DC. Prodr. I, p. 279 [1824]?; Hel. vulgare b. grandiflorum ß 
discolor 1.. Scopolii Willk. Icon. et deser. pl. II, p. 115 [1856]; 
Hel. Chamaecistus subsp. 2. nummularium var. ß Scopolii Grosser 
in Engler, Pflanzenreich, IV. 193, p. 85 [1903]). N. Plazenica, 
Gipfel und Osthang, ca. 1600—1766 m! 

Fumana procumbens (Dun.) Gr. et Gdr. N.: Westlich Drvar gegen 
Kamenica (H.); Marinkovei bei Grahovo; Preodac. $. Höhen 
westlich von Glamot, Starigrad. 


Violaceae. 


Viola Beckiana Fiala. N. Plazenica, auf Gesteinfluren vom Gipfel 
gegen Osten, 1700-1766 m! 


32 


* Viola proliza Pandi&') N. In Voralpenfluren südöstlich der Gendar- 
meriekaserne. von Mliniste! (J.) und auf dem Kamme des Cardak! 
(J.); nahe dem Savraski potok am Wege von Prusac nach 
Koprivniea (auf Schiefer)!; 1200—1500 m. Becker gibt l. e. 
diese Art aus Bosnien nicht an. Daß sie und die folgende Art 
sich geographisch ausschließen, scheint nach unseren Funden 
nicht ganz richtig zu sein. 

— elegantula Schott!) (= V. declinata var. Bosniaca Form. — 
V. latisepala Wettst.). In den verschiedensten Blütenfarben. N. 


bei Mliniste mit voriger! (J.); Sator: auf der Velika Babina? 
(J.! mangelhaftes Exemplar); PlaZenica, Voralpenfluren am Nord- 
hang! am Savraski potok mit voriger! 1200—1760m. S. Auf den 
Cardak livade, 1100 m! 

— biflora L. S. Sator, südlich ober dem See (J.). 


Thymelaeaceae, 


Daphne Mezereum L. N. Sator: ober dem See und am Mlinski 
potok (J.). 1000—1600 m. S. Wälder südlich von Podgorje. 


Oenotheraceae. 
Ei liegen hirsutum L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Bosn. 


— parviflorum Schreb. $. Vrbastal nordwestlich von Donji Vakuf! 

ren . 8. Kamm der Kriva jelika westlich von Donji 

akuf. 

— alpestre (Jacq.) N. Südostrücken der Mala Klekovata; zwischen 
Oviara und Gola kosa (H.); 1500—1700 m. S. Südwestabhang 
des Vitorog bei Pribelja, 1500 m. z 

Chamaenerium angustifolium (L.) Scop. S. Cardak livade. 


Umbelliferae. 


Sanicula Europaea L. $. Buchenwälder der Kriva jelika, westlich 
von Donji Vakuf; Wälder südlich von Podgorje. 

Astrantia major L. subsp. montana Clairv. (Astrantia montana 
[Clairville], Manuel d’herborisation en Suisse et en Valais, 1811, 
p- 78. A. major ß montana Stur, Beiträge zu einer Monographie 
des Gen. Astr., 1860, p. 16 [ohne Kenntnis der obigen Publi- 
kation]. A. Croatica Tommasini in litt. et sched. A. major var. 
Illyrica Borbäs in sched.). N. Nordgipfel des Jedovnik, in der 
Schlucht des Ravni potok bis ca. 680 m herab (J.); auf der 
Mala Klekova@a ober der Waldgrenze, 1740 m; in Dolinen am 
Südgipfel des Jedovnik, 1600 m, mit Ranunculus Thora in 
großer Menge! (H.). 

ı) Vergl. W. Becker, Die syst. Behandl. der Formenkreise der Viola 
calcarata und lutea (im weit. Sinne gen.) auf Grundig. ihr. Entwicklgesch. in 

Beih. z. botan. Zentralblatt, p. 381 ff. (1905). 


str. montana vertritt in höheren Lagen der Gebirge süd- 
lich von Krain (die Grenze ist noch genau festzustellen) die 
typische A. major saichbinehd völlig, während sie in den ganzen 
Alpen an deren oberen Verbreitungsgrenze auftritt und durch ganz 
allmähliche Übergänge mit ihr verbunden ist. Von der folgenden 
ist sie schon habituell bedeutend verschieden. Aller Wahrschein- 
lichkeit nach beziehen sich sämtliche Angaben von Formen der 
A. major aus Bosnien auf eine dieser beiden Pflanzen und sind 
diese daselbst die einzigen Vertreter ihrer Verwandtschaft. Phylo- 
genetisch wäre die Erscheinung so zu erklären, daß die 
Differenzierung in den Alpen begann und je noch nicht 
abgeschlossen ist, aber nur die Endprodukte derselben, Astr. 
montana und das ihr entgegengesetzte Extrem, A. Carinthiaca 
Hoppe (in Mertens und Koch, Deutschl. Flora II, p. 468, 1826), 
die sich dann zur sehr nahestehenden A. elatior weiterentwickelte, 
nach Süden wanderten. 

— elatior Friv. N. Auf Bergwiesen. Gipfel der Gola kosa (H.); 
MliniSte; Cardak (J.); Westhang des Veliki Sator (J.); zwischen 
Glamo& und Hrasticevo! Koprivnica! 1100—1650 m. S. Vor- 
alpenwiesen am Presedlosattel südlich von Podgorje. 

Eryngium campestre L. S. Talschlucht bei Glogovac. 

— amelhystinum L. N. Im Karstterrain sehr verbreitet: Reökovae 
bei Drvar, Gornji Ribnik, Grahovo, Marinkovei, nt brdo (J.), 
Popovici, Rore, Glamo@, Donji Vakuf! und Prusac; 400— gegen 
‚1100 m. Grüne Exemplare, wie sie häufig te dürfte 
Proti6 (Glasn. zem. muz. XII, p. 473) für E. campestre L. ge- 
halten haben, das wir nicht beobachteten. $. Karstheide zwischen 
Djukici und Na podovi westlich von Glogovac. 

— alpinum L. N. Gipfel der Ilica; auf dem Grate zwischen Mala 
und Velika Klekovaöe; Gola kosa! (H.); Südgipfel des Jedovnik 
unter en radiata! (H.); 1600-1760 m. 8. Südwestabhang 
des Vitorog, 1 

Biasolettia ee (Guss.) Drude. S. Voralpenwiesen am Süd- 
abhange des Vitorog, 1400 m; Starigrad westlich von Glamo&! 


es aromaticum L. Mittelbosnien. An der Bahn bei 
0 


— aureum L. N. Westhang des Veliki Sator (J.). 8. Podosoje 
westlich von Glogovac. 
— temulum L. S. Talschlucht bei Glogovac. 

— bulbosum L. Nordbosnien: An der Bahn bei Bosn.-Brod. S. 
Djukiei westlich von Glogovac, Straße von Öelebiö nach Livno. 

— PVillarsii Koch. S. Voralpenwiesen am Presedlosattel. 

— Cieutaria Vill. S. Tal zwischen der Kriva jelika und Ljusa 
westlich von Donji Vakuf! auf Voralpenwiesen des Vitorog. 

sage silvester (L.) .. S. Podosoje westlich von Glogovac. 

. botan, Zeitschrift. 1. Heft. 3 


34 


Scandix Pecten Veneris L. N. Grahovo, Prokossattel, Halapic bei 
Glamo&! $S. Brachfelder bei LjuSa westlich von Nonji Vakuf! 
Zwischen Drubrava und Glamo& im Polje. 

Myrrhis odorata (L.). Scop. N. Auf subalpinen Wiesen um Mliniste, 
auf der Gola kosa! (H.), dem Cardak (J.) und der PlaZenica 
häufig; 1250—1700 m. 8. Voralpenwiesen am Presedlosattel 
südlich von Podgorje. 

*Torilis nodosa (L.) Gärtn. S. Felsen beim Flußursprung in Livno! 

Oaucalis daucoides L. N. Auf Brachen im Razanodol bei Popovidi. 
S. An der Straße bei Crnilug im Livanjsko polje. 

Orlaya grandiflora (S.) Hoffm. N. Drvar am Unac! S. Am Vrbas 
nördlich von Donji Vakuf; Talschlucht bei Glogovac; Nordrand 
des Livanjsko polje bei der Quelle Bastardi! Felsen beim Fluß- 
ursprung in Livno. 

Bifora radians M. B. S. Brachfelder vor Lju$a südlich von 
Glogovac! 

Smyrnium perfoliatum Mill. N. Drvar (J.) und Gigi6; um Prusae!; 

0—950 m. 8. Djukici westlich von Glogovac; an der Straße 
von Gelebi@ nach Livno; Felsen am Bistrieaursprung bei Livno. 

Physospermum verticillatum (W. K.) Vis. N. In Gebüschen am 

ügel der Kirche von Grahovo, 900 m! (H.). S. An der Straße 
von Üelebi@ nach Livno. 

Pleurospermum Austriacum (L.) Hofim. N. Preodac, am Wald- 
rand südlich der Gendarmerie-Kaserne (H.). ; 

Bupleurum exaltatum M. B. N. Gipfelfelsen der Ilieca; Nordgipfel 
(J.) und Südgipfel! (H.) des Jedovnik: Mala Klekova&a; Sator: 
auf dem Jezerov kamen! (J.) und östlich ober dem See! (H.); 
1200—1750 m. 8. Pitome doline zwischen Podosoje und Na 
podovi, westlich von Glogovae! 

— aristatum Bartl. f. elatius Bart. N. Unter Eichen bei Gigie 
östlich von Dryar, 800 m! S. Karstheide bei Dubrava nördlich von 
Glamoö; Felsen am Flußursprung bei Livno! 


— — £ nanum Koch. N. Westfuß der Ilica; um Dryar; zwischen 
Ribnik und Poljana; Oblaj und Marino brdo (J.) bei Grahovo; 
Strmac bei Preodac; Rore; Glamo&; Prusae bei Donji Vakuf! 
auf Karstboden stets häufig; 500-1100 m. S, Pitome doline 
zwischen Podosoje und Na podovi westlich von Glogovae! 

Trinia glauca (L.) Dum. N. Südgipfel des Jedovnik, 1650 m! 
(H.). Die Pflanze besitzt noch keine Früchte, doch ist es wegen 
der nur 1 mm langen Blütenstiele wahrscheinlich, daß sie zur 
var. Bosniaca Beck gehört. 


Bunium divaricatum Bert. N. Am steinigen Hange ober Radlo- 
vici bei Grahovo! (H.) in einer Übergangsform zu Bunium 
alpinum W. E.; im Walde am Prokossattel! und in Äckern bei 


35 


LjuSa südöstlich von Glogovac auf Ackern! 

Pimpinella saxifraga L. S. Westabhang des Vitorog bei Pribelja ! 

Portenschlagia ramosissima Vis. S. Livno, Felsen beim Bistrica- 
ursprung! 

Aegopodium Podagraria L. S. Wälder am Presedlosattel südlich 
von Podgorje. 

Sium angustifolium L. N. Am Bache zwischen Suhara und Prusae 
bei Donji Vakuf. 

Seseli Tommasinii Rchb. fil. N. Westhang der Tlica, 900 m! 

*Libanotis daucifolia (Scop.) Rehb. p. p. 

Ammi daueifolium Seopoli, Fl. Carn. ed. 2, I, p. 207, II, 
tab. 10 (1772). — Athamanta daucifolia Host, Fl. Austr. I, 
p. 362 (1827). — Libanotis daucifolia Rehb. Fl. Germ. exe. p. 468 
(1832) pro min. parte. — Ligusticum athamantoides Sprengel, 
Spee. Umb., p. 126 (1818) pro parte. — Libanotis athamantoides 
DC., Prodr. IV, p. 150 (1830) pro parte; — Fritsch, Exefl. f. Öst., 
p. 416 (1897). — Athamanta media Nym., Syll. fi. Eur., p. 154 
(1855), exel. loc. Schurii. 

. In der Waldlichtung Resanovaca am Ostfuße der Kleko- 
vaca bei Poljana, 1000 m! 

Außer durch die bei Fritsch l. ec. angegebenen Merkmale 
unterscheidet sich die Pflanze von L. montana durch sehr kräftigen 
Wuchs, dicken, tief gefurchten Stengel und quirlig gestellte 
Aste habituell ganz auffallend. Die erwähnten Merkmale und die 
nahezu kahlen Früchte hat sie mit der östlichen LZibamotis 


Vk. Ti&evo! zwischen Preodac und Grahovo; 1080--1200 m. 8. 
! 


zieht, wie schon Host (l. ce.) konstatierte, deutlich erkennen. 
Exemplare von Idria;, dem Originalstandorte Seopolis (im 
Herbar des k. k. naturh. Hofmus.), sind mit unserer Pflanze 
völlig identisch und, wie es scheint, von Putterliek mit dem 
Scopolischen Namen bezeichnet. Der Speziesname athaman- 
toides ist nicht verwendbar, weil er von Anfang an ganz ver- 
schiedene Pflanzen umfaßte. Zieht man Libanotis zu Seseli, wie 
es Drude in Engler und Prantl, D. nat. Pfizfam. III 8, p. 203 tut, 
so muß unsere Pflanze wegen Seseli daucifolium 0. B. Clarke 
(m Hook, Fl. of Brit. Ind. II, p. 693 [1879]) Seseli medium 
(Nym.) heißen. 
3*+ 


36 


Libanotis pubescens {Retz) (DC.)? Eine stark gewimperte Pflanze, 
die nur in Blättern gefunden wurde. N. Im Gerölle südlich über 
dem Satorsko jezero, 1600-1700 m! (J.) 

Oenanthe fistulosa L. S. Nordrand des Livanjsko polje bei Srglove 
kuce! 


— aquatica (L.) Lam. Nordblosnien. Saveufer bei Bosn.- 

Brod! (F.). 

Athamantha Haynaldi Borb. et Uechtr. var. pilosa Wettst. N. An 
Felsen auf der Mala Klekovata, 1760 m! 

Stilaus virescens Griseb. N. Auf trockenen Bergwiesen. Gigid Östlich 
Drvar; um Mliniste häufig!; am Orlovae bei Rore!; 800—1300 m. 
S. Starigrad westlich von Glamo&! 

Onidium silaifohum (Jaeq.), Murb. (On. apioides [Lam.] Spr.). 

. Am Hange des Jedovnik ober Radlovici bei Grahovo, 1000 
bis 1300! (H.). 

Ligusticum Seguierü (L. £.) Koch. N. Osthang der Ilica zwischen 
Felsblöcken, 1200 m; Mala Klekovaöa, 1750 m; Südgipfel des 
Jedovnik! (H.); südlich ober dem Satorsko jezero! (J.); 1550 
bis 1650 m. 8. Gipfelregion der Golja auf steinigen Wiesen, 
1600 m! (St. F. 

Ferulago silvatica (Bess.) Rehb. N. Auf Bergwiesen. Mlinite; 

esthang des Marino brdo (J.); Prisjeka (J.), Popovici; zwischen 
Glamo€ und Hrastidevo; in größter Menge bei Koprivniea; beim 
Han Suljaga! 1000—1350 m. 8. Karstwiesen zwischen Podosoje 
und Na podovi westlich von Glamo&! Voralpenwiesen am Vitorog 
bei Pribelja, 1500 m; Karstwiesen südlich von Pribelja. 

Peucedanum Cervaria L. N. In der Resanovaca bei Poljana, 1000 m! 
An einem Exemplar an Stelle eines Döldchens eine Dolde. 
Starigrad westlich von Glamo£. 

— Oreoselinum (L.) Mnch. 8. Karstheide zwischen Djukici und 

a podovi westlich von Glamo&; Starigrad westlich von Glamo&. 

— coriaceum Rehb. (P. Petteri Vis.) N. Preodae am feuchten 
Waldrande südlich der Gendarmeriekaserne, 900 m! (H.). 8. 
Livanjsko polje bei Grabe auf trockenen Wiesen, Die wider- 
sprechenden Angaben über die Blütenfarbe (Reichb. Fl. Germ. 
exc. p. 866 „gelb“; Vis. Fl. Dalm. III p. 51 „weiß*) erklären sich 
dadurch, daß Pflanzen mit weißen und gelben Blüten neben- 
einander vorkommen. 

Pastinaca opaca Bernh. Mittelbosnien. An buschigen Hängen 
bei der Station Lasva! $, Podosoje westlich von Glogovae: 
Presedlosattel südlich von Podgorje; Livanjsko polje bei Grabes! 

* Heracleum Orsinii Guss. N. Sator, im Gerölle südlich ober dem 
See, 1550—1650 m! (J.) in sehr kleinen Exemplaren. 

— Sıbiricum L. N. Mala Klekovata ober der Waldregion; in der 
Resanovaca; Gola kosa (H.); Mliniste; Cardak ober Radlovidi 
bei Grahovo (H.); Preodae, in Sumpfwiesen; auf Weiden bei 
Branjesei nächst Halapi6; Koprivnica, in Voralpenwiesen!; 900 
bis 1700 m. Blüten stets lebhaft gelbgrün. S. Voralpenwiesen am 


37 


Presedlosattel, am Südabhange des Vitorog; Karstflächen südlich 
von Pribelja. 

Tordylium maximum L. N. Im Gebüsch zwischen Donji Vakuf 
und Prusac. S. Podosoje westlich von Glogovac; Straße von 
Gelebi& nach Livno. 

Laserpitium latifolium L. N. Jedovnik in der Schlucht des Ravhi 
potok ober Drvar (J.); Voralpenwiese bei Koprivniea; 700—1100m. 
S. Starigrad westlich von Glamo£. 

— marginatum W. K. N. Velika Klekovaia, im Rasen östlich des 
Gipfels, 1900! (Fortsetzung folgt.) 


Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, 
Kongresse etc. 
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 9. November 1905. 


Monocotyledones). 

ir diese Gesamtbearbeitung wurde folgendes Programm 
festgestellt. Die Bearbeitung des für entwicklungsgeschichtliche, 
morphologische und allgemein pflanzengeographische Zwecke ge- 
sammelten Materiales soll in eigenen Abhandlungen erfolgen, da- 
gegen soll in der Publikation, deren Beginn hier vorliegt, das 
systematisch-floristische Materiale zur Bearbeitung kommen. In die 
erausgabe der Publikation teilten sich die beiden Botaniker der 
Expedition in der Art, daß Prof. v. Wettstein die Heraus- 
gabe der Bearbeitung der Pteridophyten und Anthophyten, 
Prof. Schiffner die der Thallophyten und Bryophyten übernahm. 
‚ Der vorliegende erste Teil des I. Bandes enthält die Be- 
arbeitung der Pteridophyten, Gymnospermen und eines Teiles der 
Monoeotyledonen, ferner Einleitung und Reisebericht. An der Be- 
arbeitung beteiligten sich außer dem Herausgeber die Herren: 
H. Christ, Basel (Filicinae, Equisetinae, Lycopodium); G. Hiero- 
üymus, Berlin (Selaginella); E. Hackel, Graz (Gramineae) ; 
A. Heimerl, Wien (Xyridaceae); W. Ruhland, Berlin (Erio- 
caulaceae); ©. Mez, Halle (Bromeliaceae); A. v. Hayek, Wien 

(Juncaceae); 0, Porsch, Wien (Orchidaceae). 
Die allgemein pflanzengeographischen Ergebnisse der Be- 
arbeitung werden erst nach Abschluß der Arbeit mitgeteilt werden; 
der vorliegende Teil enthält über den Rahmen der floristisch- 


38 


systematischen Bearbeitung hinausgehende pflanzengeographische 
Darlegungen von H. Christ und eine Reihe blütenbiologischer, 
deszendenztheoretischer dad histologischer Untersuchungen von 

orse 

Der vorliegende Teil enthält u. a. die Beschreibungen nd 
Abbildungen Ant zum Teil) von 43 neuen Arten und 24 Varie- 
täten; diese 

Trichomands iunceum Chr., Alsophila ge (Roth) var. 
laurifolia Chr., var. lobata Chr., var. submarg nn Chr., Oyathea 
Caesariana Chr., Aspidium pedicellatum Chr. Caesarianum 
Chr., Asp. Saneti Pauli Chr., Asplenium ihiehfolium L. var. 
austrobrasiliense Chr., Aspl. lunalatum Sw. var. trichomanoides 
Chr., _Aspl. Schiffneri Chr., Blechnum serrulatum Rich. var. 
distans Ohr., Pteris Goeldii Chr., Elaphoglossum Schiffneri Chr., 
Elaph. Wettsteinüi Chr., Gleichenia subflagellaris Chr., Aneimia 
Phyllitidis (L.) var. pygmaea Chr., An. grosselobata Chr., An. 
barbulata Chr., An. Wetisteinii Chr. . et Sa reticulatum 

var. polyangium Ühr., Lycopodium Carolin Var: 
Springü Chr., Selaginella Wettsteimii Hieron., Phlyialuni Welt. 
steinii Hack., Pa er uninode Hack., Panicum pilosum Sw. var. 
polychaetum Hack., Pan. Schiffneri Hack., Pan. Wettsteinii Hack., 
Aristida macrophylia Hack., Chusquea bambusoides Hack. subsp. 
oxylepis Hack., Ch. Wettsteinü Hack., Habenaria Wacketii Porsch, 
H. Paulensis Porsch, Stenorrhynchus calophyllus Porsch,. St. Lö 
grenii Porsch, Spiranthes chloroleuca B. R. var. concolor Pörseh; 
Physurus austrobrasiliensis Porschh Ph. Kuczynskii Porsch, 
Cranichis mierophylla Porsch, Prescottia polyphylla Porsch, 
Microstylis hastilabia Rehb. var. major Porsch, Masdevallia zebrina 
Porsch, Stelis guttifera Porsch, St. mucronata Porsch, Pleurothallis 
laxiflora Porsch, Pi. versicolor Porsch, Pi. ramphastorhyncha 
Cogn. var. caespitosa Porsch, Pi. ochracea Porsch, Pl. ocellata 
Porsch, Pl. sulcata Porsch, Pl. vitellina Porsch, Pi. Montserratü 
Porsch, PI. ep Porsch, Meiracyllium Wettsteimii Porsch, 
Catasetum fimbriat Lindl. var. aurantiacum Porsch, var. 
brevipetalum Porsch, 5 micranthum Porsch, Cat. buniihornhgnchie 
Porseh, Stanhopea graveolens Lindl. var. concolor Porsch, var. 
straminea Porsch, Cirrhaea dependens Rehb. var. concolor Porsch, 
var. tigrina Porsch, Colax viridis Lindl. var. trimaculata Porsch, 


Internationaler botanischer Kongreß Wien 1905. 


Am 8. r 1905 fand eine Abschlußsitzung des 
Örgnitinatitnshen "für den Wiener botanischen Kongreß statt. 


39 


Nach ne Berichte n deren genen wurde be- 
s Kom 


schlossen, da itee zwar — den Bestimmungen entspre- 
chend — bis 2 alarm iz ee für den 
nächsten Kongreß bestehen bleibe, daß es aber auf weiteres 


seine Tätigkeit einstelle und die noch dureherführende a 
einem Aktionskomitee, bestehend aus den Herren Dr. Fra 
Ostermeyer, Leop. v. Portheim, Prof. Dr. v. eurärs 
Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner und Kustos Dr. A. Zahlbruckner 
... 
t besonderer Befriedigung wurde dem Fehler des Kassiers 
Herrn Re v. Portheim entnommen, daß der Wiener Kongre 
ohne Defizit schloß ; dieses günstige Ergebnis ist in erster Linie 
den Bemühungen des Herrn v. Portheim, sowie denen des Ob- 
zn. des Finanzkomitees Herrn Dr. Ostermeyer zu verdanken 
Durand, bekanntlich einer der Präsidenten des 
Organisationskomitees für den Kongreß in Brüssel 1910, ver- 
sendet eben ein Rundschreiben, nach dem das Präsidium der 
Assoeiation internationale des Botanistes an Stelle des verstorbenen 
Prof. Dr. L. Errera Herrn Senator Comte Osw. de Ker e 
s a terghem zum zweiten Präsidenten des Organisations- 
mitees wählte und Herr Konservator Em. de Wildeman das 
Generale beiiie m. 


Personal-Nachrichten. 
r Dr. C. Rechinger ist an an hear 
von dei 2 Por schungsreise nach Sam Neu-Gui 


er ie a welche er in Bogleitund seiner Gemahlin he 
führte, zurückgekehrt. 


Inhalt der Januar - Nummer: Thorilä Wulff: Plasmodesmenstudien. 8. Prof. R 
Wettstein: Dis Samenbildung und Bakaang von Aponogeton (Ouvir vandra) Bernierianus 
Dad) gr ver t Hook. f. . Witasek: Die eg z. der zen Cal- 
ceotaria. (Schluß.) S. 13. — V. Schiffner: Br ologische re 
Hande ee Josef Stadlmann, Erwin Janchen nz Faltis "Beltrag zur 
en der Flora von Me SEE era ve g.) 8. 27. di. Batawliche an 

gen Vereine, Kongresse E re - botanischer Kengreß Wie: B 
— Personal-Nachrichten. S. 


Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, 1., Barbaragasse 2. 
„Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 
and kostet ganzjährig 16 Mark. 


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1852/58 & M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1373/74, 1870/92 3 M. 4+—, 1898/97 & M. 10°— 


R Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung 
direkt beider Administration in Wien, I., Bar biabfesis 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. 


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botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um ge 
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1862, 1864—1869, 1871, 1873— 1824, 1876—1880 (a Mark 4.—) 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 
1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. 

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Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Soht 


Wien, I., Barbaragasse 2. 


‚Ne. ieser Nummer ist beigegeben Tafel I (Th. Wulff) und Tafel I 
(Wett Saar En EUSESEHRMINER und Titelblatt zu Jahrgang 1905 folge! 
mit der nächsten Numm 
PER ELSE TECHERE NENN SÄT ES, BE 


Buchdruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. 


Tafel L 


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Plasmodesmenstudien. 


Wulff Th 


Oesterr. botan. Zeitschr. 1906. 


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Wettstein R 


ÖSTERREICHISCHE 


BUTANISCHE ZEITSCHRIFT 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 
Pr 


ofessor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, N®- 2.’ Wien, Februar 1906. 


Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie‘“. 
Von Dr, Otto Porsch (Wien). 
(Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) 
IT 
Weitere Untersuchungen über Futterhaare. 
(Mit Tafel III.) 


Die Ergebnisse meiner Untersuchungen über die von Prof. 
v. Wettstein ursprünglich für Maxillaria rufescens Lindl. nach- 
gewiesenen Futterhaare?) legten mir den Gedanken nahe, daß diese 


!) Vgl. v. Wettstein, Vegetationsbilder aus Südbrasilien, Wien 1904, 
pP. 30, Porsch, Die Anlockungsmittel der Blumen im Lichte neuerer Forschung 
in Mitteil. d. naturwiss. Ver. d. Universität Wien, II 1904 p. 52—53, Beiträge 
zur ‚histologischen Blütenbiologie‘ I. Über zwei neue Insektenanlockungsmittel 
der ÖOrchideenblüte. Diese Zeitschr. 1905 Nr. 5 ff. und Orchideenbearbeitung 
der Expedition der kaiserl. Akademie nach Südbrasilien in Denkschr. d. Wiener 
Akademie 1906. 

2) In Engler-Prantls Natürl. Pflanzenfamilien II. 6. 1889 p. 187. 

®) In Flor. brasil. III. 6 1904. 

Österr, botan. Zeitschrift. 2, Heft. 1906. 4 


42 


vorauszusehen, deren Blüten keinen fleischigen Callus besitzen, 
dessen zuckerhaltiges Gewebe einen Ersatz für den mangelnden 
Nektar bilden könnte. Denn in den früheren von mir genauer 
untersuchten Fällen wurde der scheinbare Callus dureh die in be- 
stimmter Anordnung dicht stehenden Futterhaare repräsentiert. 


Diese Vermutung wurde durch die Untersuchung zweier 
weiterer Arten ‚der Gattung bestätigt, die im hiesigen botanischen 
Garten kürzlich unter dem Orchideenmateriale zur Blüte gelangten, 
welches die im Jahre 1901 unter Leitung Prof. v. Wettsteins 
unternommene Expedition der kaiserlichen Akademie aus Süd- 
brasilien lebend mitgebracht hatte. Gleichzeitig habe ich diesen 
Anlaß benützt, um auch bei den übrigen von der Expedition lebend 
mitgebrachten Orchideen, sowie in der Literatur nach Angaben 
über ähnliche Bildungen Umschau zu halten, und es hat sich 
hiebei herausgestellt, daß den Nektar biologisch stellvertretende, 
auf Haarbildungen zurückzuführende Organe im Bereiche tropischer 
Orchideen, ja wahrscheinlich auch in der heimischen Flora viel 
verbreiteter sein dürften als allgemein angenommen wird. Ich bin 
fest überzeugt, daß eine gründliche anatomische Untersuchung einer 
ganzen Reihe sporn- und honigloser Orchideengattungen die Aus- 
bildung ähnlicher Organe als ziemlich verbreitet nachweisen dürfte. 
Die erste methodische Forderung für die Berechtigung einer der- 
artigen Auffassung für diejenigen Fälle, in denen die Tätigkeit der 
Insekten an der Blüte nieht direkt beobachtet werden kann — was 
bei den tropischen Ochideen leider fast Regel ist — bleibt aber 
unbedingt der Nachweis eigener histologischer, mikro- 
ehemischer oder anderweitiger Anpassungseinrich- 
tungen. Denn bei der anatomischen und physiologischen Viel- 
seitigkeit der Haarbildungen der Blüte, die in den Dienst der ver- 
schiedensten, biologisch wichtigen Arbeitsleistungen gestellt sein 
können, erscheint gerade hier die weitgehendste Vorsicht geboten. 

o sehr einerseits die vorliegenden Ausführungen zum Nachweise 
ähnlicher Organe anregen möchten, ebenso nachdrücklich wollen 
dieselben aber auch anderseits vor einer auf oberflächliche Unter- 
suchung gegründeten Deutung warnen. 


Die vorliegende Mitteilung beschränkt sich dem Gesagten 
zufolge zunächst auf die Darstellung des Baues der Futterhaare 
zweier bisher daraufhin noch nicht untersuchter Arten (Mazillaria 


Weiters schließe ich noch aus der einschlägigen Literatur einige 
auf unser Thema bezügliche Angaben an, welche die weitere Ver- 
breitung dieser Organe zeigen sollen. Letztere machen auf Voll- 
ständigkeit umsoweniger Anspruch, als ich in einer späteren Arbeit 
noch ausführlicher darauf zurückzukommen hoffe. 


43 


Eigene Untersuchungsergebnisse. 


Macillaria: marginata Fenzl. 
(Taf. III, Fig. 1 u. 14.) 


Die meist in Einzahl, seltener zu zweien oder mehr ent- 
wiekelten, nach Honig duftenden Blüten dieser Art besitzen läng- 
lieh-lanzettliche, spitze Sepalen von hell orangegelber oder bisweilen 
grünlichgelber Grundfarbe mit ziegel- oder zinnoberroten Rändern. 

uch an der Basis derselben finden sich bisweilen schmale, rote 
Streifehen. Die kürzeren Petalen sind schmallanzettlich, ebenfalls 
spitz, schwach gekrümmt und stimmen in der Grundfarbe und 
Färbung der Ränder mit ersteren überein.) Das dem Säulenfuß 
beweglich angegliederte Labellum ist kürzer als die seitlichen 
Sepalen und deutlich dreilappig mit aufgerichteten Seitenlappen. 
Letztere sind länglich, an der Spitze abgerundet oder stumpf spitz- 
lieh und ganzrandig (Fig. 1). Der Mittellappen ist deutlich vor- 
gezogen, oblong-zungenförmig, vorne abgerundet und häufig seicht 
ausgerandet (Fig. 1). Die Grundfarbe des Labellums ist hell elfen- 
beinfarben bis hellgelb, im basalen Teile dottergelb und unregel- 
mäßig schwarz purpurn oder weinfarben gefleckt (Fig. 1). Die 
Fleeke reihen sich mitunter, aber keineswegs immer, wie nach 
den beiden zitierten Abbildungen zu erwarten wäre, am Rande des 
schwach gewellten Mittellappens reihenweise nebeneinander und 
bilden dann bisweilen durch seitliche Verschmelzung einen breiten, 
dunkel purpurnen Rand. (Vgl. Lindley l. e. Cogniaux |, e. 
Taf. 10 Fig. 9.) 


Die basale Hälfte des Labellums wird von einem fleischigen 


Lindl., 
früheren Arbeit verwiesen sei (l. e. Taf. II Fig. 1). Nur ist der 
——— 

!) Eine gute farbige Abbildung des Habitus der Pflanze gibt Lindley 


me Reg. XVII 1832 Taf. 1530, gute Habitus- und Detailabbildungen 
rdies Cogniaux 1. e. III 6 Taf. 10. 


4* 


H 


Callus bei M. marginata Fenzl bedeutend kürzer als bei jener Art. 
(Vgl. Porsch I. e. Taf. III Fig. 2 mit Fig. 1 dieser Mitteilung.) 
zunächst die Form der Haare anbelangt, so ist als 
konstant herrörsuleben, daß dieselben regelmäßig mehrzellig und 
zwar mindestens zweizellig, gewöhnlich aber fünf- bis ee 
sind (Fig. 14). In ihrem Gesamteindruck stehen sie also unter 
von mir untersuchten Arten jenen von M. villosa EN: uni 
M. iridifolia Rehb. f. am nächsten. (Vgl. Porsch |. e. Taf. IV 
Fig. 12.) Sie unterscheiden sich jedoch, wie aus der folgenden 
Darstellung hervorgeht, durch mehrere Merkmale sowohl ana- 
tomisch als auch eytologisch von ihnen. Die einzelnen Haarzellen 
sind sphäroidisch bis beinahe kugelig, die Endzellen meist mehr 
oder weniger kugelförmig. Im Gegensatze zu jenen der beiden 
erwähnten Arten grenzen sie nicht mit fast ebenen oder bloß 
schwach gewölbten, sondern mit sehr stark gewölbten Wänden 
aneinander derart, daß der stark konvexen Wölbung der Basal- 
wand der einzelnen Haarzelle eine adäquate konkave Wölbung der 
Apikalwand der nn liegenden Zelle entspricht oder auch um- 
gekehrt. (Vgl. 14.) Im Gegensatze zur mehr oder weniger 
kugelförmigen a der distalen Haarzellen ist die Basalzelle, 
welche die ganze Zellreihe zu tragen hat, höher als breit und an 
der Basis in verschiedenem Grade, nur selten so stark wie bei 
M. ochroleuca Lodd. verschmälert. (Vgl. Fig. 14 mit Taf. IV, 
Fig. 3—4 meiner früheren Arbeit.) Es sind daher auch weitgehende 
Anpassungseinrichtungen an den benachbarten Epidermiszellen über- 
flüssig, und dies umsomehr, als die Haare in sehr großer Menge 
seitlich dieht aneinander gedrängt den hier deutlich ausgeprägten 
Callus besiedeln. Außerdem geben in gewissem Grade auch die an 
die Basalzelle unmittelbar angrenzenden Epidermiszellen, zwischen 
denen die Basalzellen eingekeilt erscheinen, durch ihre stark vor- 
gewölbten Außenwände eine Stütze ab. (Fig. 14.) Es liegt hier 
zum Teile eine ähnliche Einrichtung vor, wie ich sie für M. ochro- 
leuca Lodd. nachgewiesen habe, nur ist sie in viel schwächerem 
Grade ausgeprägt. (Vgl. Po rseh I. c. Taf. IV Fig. 3—4.) Durch 
die häufige basale Verschmälerung unterscheiden sich die Haare 
unserer Art auch von jenen der M. villosa Cogn., deren Basal- 
zellen immer mit breiter Grundfläche aufsitzen und auch in der 
m; wesentlich abweichen. (Vgl. Taf. III Fig. 11, und Taf. IV 
Fig. 12 meiner früheren Abhandlung.) 
Wie bereits erwähnt, sind die Haare zwei- bis achtzellig, ge- 
wöhnlich fünf- bis sechszellig. Bei der kugeligen bis halbkugeligen 
Gestalt der Endzellen und der Form der verlängerten Basalzellen 
erinnern die zweizelligen Haare der Gestalt nach lebhaft an Hut- 
pilze. (Fig. 14 Futterhaar rechts.) Jedoch nicht immer bleibt das 
Haar bei der Bildung einer einzigen Zellreihe stehen. Es besteht 
deutlich die Tendenz, die Endzelle durch Teilung zu vermehren, 
wie die Endzellen überhaupt konstant merklich größer als die mitt- 
leren Haarzellen sind. (Vgl. Fig. 14.) Diese Tendenz kommt ent- 


45 


weder darin zum Ausdrucke, daß sich die Endzelle durch eine 
vertikale Scheidewand in zwei Tochterzellen teilt, wodurch eine 
zweizellice Kopfzelle zustande kommt. (Fig. 14 Futterhaar reehts 
von der Mitte.) Von diesen kann sich wieder eine teilen, die dann 
an der darunter liegenden Haarzelle seitlich herabzuhängen scheint, 
bezw. ihr anliegt, oder es teilen sich beide, und es kommt auf 
diese Weise ein vierzelliges Köpfehen zustande. Doch alle die ge- 
nannten Bildungen stellen mehr Ausnahmsfälle dar, der Normal- 
fall wird durch Haare mit einer Endzelle repräsentiert. 

Bezüglich der absoluten Höhe der Haare ist zu betonen, 
daß dieselbe jenen von M. villosa Cogn. merklich nachsteht, eine 
Tatsache, die mit einer anderen Erscheinung im Zusammenhang 
stehen dürfte. Bei M. villosa Cogn. wird der ganze, für das freie 
Auge sichtbare scheinbare „Callus“ des Labellums von den dicht 
aneinander stehenden, durch ihre lange Basalzelle emporgehobenen 
Futterhaare gebildet. Bei unserer Art ist dagegen ein kräftiger, 
aus durchschnittlich zehn Zellschiehten des Grundgewebes be- 
stehender wirklicher Callus ausgebildet, dem die ihrer absoluten 

öhe nach kürzeren Haare aufsitzen. Der Schlußeffekt ist in beiden 
Fällen derselbe. In beiden Fällen erscheint das dem In- 
sekt dargebotene Futterhaarquantum entsprechend 
emporgehoben, bei M. villosa Cogn. durch die absolute 
Höhe der infolge ihrer stark verlängerten Basalzellen 
noch mehr verlängerten Futterhaare selbst, bei M. mar- 
gnata Fenzl dagegen durch die Ausbildung eines durch- 
schnittlich zehn Zellschiehten hohen, dem Grund- 
gewebe angehörigen Callus, bei dementsprechend ge- 
fıngerer Höhe der einzelnen Haare. Das erstere Verhalten 
zeigen auch M. rufescens Lindl. und M. iridifolia Rehb. f. und 
zum Teil auch, wie aus dem späteren hervorgehen wird, M. por- 
phyrostele Rehb. f. Die bio logische Bedeutung einer cal- 
lösen Längsschwiele, die ja bei vielen Orchideen auch 
dort zur Ausbil dung gelangt, wo normal Nektar sezer- 
niert wird, kann in diesen Fällen wohl nur darin be- 
stehen, das besuchende Insekt emporzuheben, gewisser- 
maßen höher zu postieren. Denn je höher das Insekt 
2u sıtzen kommt, desto größer wird begreiflicherweise 
die Wahrscheinlichkeit einer Berührung seines Rückens 
mit der Klebemasse des Polliniums und damit der 
Pol lenübertra gung. So laufen zwei verschiedene Erscheinungen, 
einerseits die absolute Höhe der einzelnen Haare, anderseits die 

ütwicklung eines echten Callus in ihrer Ausbildung miteinander 
parallel und ergänzen sich gegenseitig. i 

Die Membran der Haare ist genau so wie bei den übrigen 
Yon mir bisher untersuchten Arten von Futterhaaren auffallend 
dünn und besteht den Reaktionen mit Chlorzinkjod und Jod und 
Sehwefelsäure zufolge aus reiner Cellulose. Sie ist im Gesamt- 
umfange der eigentlichen Haarzellen sowohl als der Basalzelle 


46 


überall gleichmäßig dünn und steht zur Membrandieke der sub- 
epidermalen Zellen in einem zwar deutlichen, aber niemals so auf- 
fallenden Kontrast wie bei M. villosa Cogn. (Vgl. Fig. 14 mit 
Taf. III Fig. 11, und Taf. IV Fig. 12 meiner früheren Abhand- 
lung.) Scharf ausgeprägte Einrichtungen, welche das Abreißen des 
ganzen Haares besonders erleichtern, fehlen hier. Infolge der 
kugeligen Gestalt der einzelnen, das Haar konstituierenden Zellen 
und der dadurch bedingten relativ kleinen gemeinsamen Berüh- 
rungsfläche der angrenzenden Haarzellen wird jedenfalls die Trennung 
derselben beim Abfressen sehr erleichtert. In den Freihandsehnitten, 
in denen der größte Teil der Haare durch das Rasiermesser ab- 
gerissen wurde, erscheinen sowohl die basalen Hälften der Haare er- 
halten als einzelne Zellen abgerissen. Inwieweit dies dem natürlichen, 
durch die Insekten herbeigeführten Zustande entspricht, kann end- 
giltig nur durch die Untersuchung am natürlichen Standorte von In- 
sekten benagter Labellen entschieden werden. Da mir im ganzen bloß 
ein intaktes Labellum zur Verfügung stand, war es mir nieht mög- 
lich, entwicklungsgeschichtlich festzustellen, ob sich die einzelnen 
Haarzellen nicht später bis zu einem gewissen Grade trennen, wie 
dies Janse und Penzig, ersterer für Maxillaria, letzterer für 
Jondeletia nachgewiesen haben. (Vgl. das im II. Abschnitte dieser 
Mitteilung diesbezüglich Gesagte.) Ihrem anatomischen Bau sowohl 
als ihrem Zellinhalte nach weichen jedoch die Haarzellen unserer 
Art von den von diesen beiden Autoren beschriebenen Fällen 
gänzlich ab. Handelt es sich ja auch in diesen Fällen nach Janse 
und Penzig höchstwahrscheinlich um eine Pollenimitation, die 
hier schwerlich vorliegen dürfte, wie schon die Beobachtung mit 
freiem Auge ergibt. Bezüglich der speziellen Unterschiede werde 
ich mich im zweiten Absehnitte näher auslassen. 

rem Zellinhalt nach fallen die Haare durch ihren auf- 
fallend stark entwickelten Protoplasten auf, der an in absolutem 
Alkohol beobachteten Schnitten, weleher die Eiweißkörper intakt läßt, 
durch seinen bräunlichen Farbenton deutlich hervortritt. Weiters 
besitzt jede Haarzelle einen großen Zellkern, weleher in den End- 
zellen gewöhnlich der oberen Membran, in den übrigen Zellen der 
basalen Membran anliegt. (Fig. 14.) Der Protoplast ist wie bei 
M. rufescens Lindl. außerordentlich reich an Eiweiß und Fett. 
Ersteres tritt io Form zahlreicher, verschieden großer und ver- 
schieden geformter, im Wasser löslicher Körnchen, letzteres in 
zahlreichen, dem Plasma eingebetteten Tröpfehen auf. Niemals fand 
ich dagegen das Eiweiß wie bei M. villosa Cogn. in Form großer 
Eiweißkrystalloide vor. In vollem Einklange hiemit stehen die Er- 
gebnisse der mikrochemischen Reaktionen, die in derselben Weise 
wie bei M. rufescens Lindl. ete. vorgenommen wurden. (Vgl. das 
diesbezüglich in meiner früheren Abhandlung Gesagte.) Hier seien 
bloß die Braunrotfärbung mit Millonschem und Raspailschem 
Reagens, die intensive Braunfärbung durch. die verschiedenen Jod- 
präparate und Gelbfärbung durch Salpetersäure, erwähnt. Der 


47 


Fettgehalt ergab sich aus der Behandlung mit Alkannatinktur 
und 1%iger Ösmiumsäure. 

egensatz zur reichlichen Entwicklung von Fett und 
Eiweiß waren wenigstens an dem mir vorliegenden Materiale weder 
Stärke noch Zucker auch nur in Spuren nachweisbar, und zwar 
letzterer weder mit Fehlingscher Lösung nach der von Schimper') 
vorgeschlagenen Methode noch mit dem von Senft jüngst mit 
großem Erfolge angewendeten essigsauren Phenylhydrazin.?) Wie 
bei M. rufescens Lindl. sind also auch bei M. marginata 
Fenzl die Futterhaare reich an Eiweiß und Fett, ent- 
halten dagegen weder Stärke noch Zucker. 

(Fortsetzung folgt.) 


Kleiner Beitrag zur Kenntnis der Süßwasseralgenflora 
Spitzbergens. 
Von Dr. Siegfr. Stockmayer (Unterwaltersdorf, N.-Ö.). 
“(Mit 10 Textfiguren.) 


Auf einer vor mehreren Jahren zum Zwecke des Studiums 
des Lichtgenusses der Pflanzen im arktischen Gebiete unter- 
nommenen Reise sammelte mein verehrter Lehrer, Prof. Wiesner, 
auch zwei Proben von Süßwasseralgen, die er mir zur Bestimmung 
übergab. Sie entstammen beide dem Gebiete der Adventbay; die 
eine bestand nur aus Nostoc commune, die andere aus einer Watte 
von sterilem Zygnema, dazwischen fanden sich 23 Algenarten, be- 
sonders Desmidiaceen und Bacillarien, aber meist in spärlicher 
Individuenzahl. Außerdem übergab mir Herr Prof. Wiesner über 
mein Ersuchen die von ihm ebendort gesammelten Moose und 
Flechten zur Durchsicht. Von diesen erwiesen sich aber alle Proben 
algenleer — von einigen zerbrochenen Baeillarienschalen und nicht 
bestimmbaren einzelnen Zellen von Chroococceaceen abgesehen — 

is auf eine einzige. Es lagen mir also im ganzen drei Proben, 
I, I und III, vor. 

I war signiert: „Adventbay, schleimige Massen auf der Tundra* 
und enthielt nur: u 

1. Nostoc commune Vaucher; Bornet et Flahault, Revision 
des Nostocacdes hötsroeystdes in Annales des seiences natur., VII. 
ser., tom. VII, p. 203, 1888, in typischer Ausbildung, dazwischen 
spärlich ziemlich desorganisierte Fäden, wahrscheinlich von Zyg9- 
gonum ericetorum Kütz. 

II war bezeichnet: „Adventbay, Tundra, trockener Boden“. 


!) Vgl. Zimmermann, Botan. Mikrotechnik (1892) p. 75. _ 
Ph 2) Senft, Über den mikrochemischen Zuckernachweis mit essigsaurem 
rl Sitzungsber. d. Wiener Akad. Mathem.-naturw. Klasse CXIH 


48 


Es war eine schwärzliche, etwas filzige Kruste; (ähnlichen 
Bildungen begegnet man häufig auf dem Boden unserer der Tundra 
ja physiognomisch so ähnlichen Alpenmatten über der Baumgrenze ; 
sowohl das makroskopische Aussehen als die mikroskopisch er- 
mittelte Zusammensetzung erweisen sich als sehr ähn 

ie Hauptmasse bestand aus zwerghaften, re ste- 
rilen Ag Sahne Dazwischen: 
c humifusum ÜCarmichael, Bornet et Flahault |. e., 
p. 201, 1888, Feichlieh, aber meist in beginnender Desorganisation, 
mit voneinander getrennten Zellen. Oberfläche meist stark höckerig, 
Randpartien gelb, innen farblos. Keine Sporen! (Zellen ebenso lang 
oder länger als breit, was die Diagnose gegenüber Nostoc mi- 
nutum sichert.) — Allenthalben dazwischen: 
Microeoleus vaginatus Gomont var. Vaucheri Gomont, 
Monogr. des Öseillariees in Ann. d. Se. natur., VII. ser., tom. 
p- 94, 1893. (Erst nach zahlreichen Präparationen gelang es mir, 
ein nicht abgebrochenes, mit der charakteristischen Calyptra ver- 
sehenes Ende zu sehen und damit die Speziesdiagnose sicher- 
zustellen.) 
= Schizothrix arenaria Gomont 1. 50. 
. Gloeothece Ar a in fit, Kate Wittrock-Nordstedt, 
Aigas- Aa. dule. exs. Nr. 399.) Spärlich, desorganisiert. 
III führte die Aufschrift: „Adventbay, Süßwassertümpel“. 
6. Oseillatoria amphibia Agardh. Gomont 1. ec. tom. XVI, 
. 241 en ea zwischen 7, aber nur lose Fäden. Für 
S rönland (Gomont 1. e., Börgesen Ferskvandsalger fra Ostgronland 
Lu 2 konstar aber, wie es scheint, nicht für Spitzbergen. 
ma spec. „(rtlino aff.) steril, die Hauptmasse des 
ganzen "Yoteriales bildend 


Fig. 2. Vergr. 450 :1. 


Auffallend ist die an vielen Fäden auftretende Zweiteilung 
eines oder beider Chromatophoren, die, vom typischen Zustande 
ausgehend, in allen Zwischenstufen beobachtet werden kann (Ein- 
kehlung des Pyrenoides, Zweiteilung der P. und Einkehlung des 
El ie Ze ea des Amylummantels, zwei Chromato- 
phoren). (Fig. 1 2.) 


49 


Dazwischen zahlreiche Algenarten, aber alles spärlich: 

8. Mougeotia sp., steril. 

9. Spirogyra sp., steril. 

j 10. Cosmarium subspeciosum Nordstedt, Desmidieae arctoae, 
Ofvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1875, Nr.6, p.22. (Granula bis 
an den basalen Tumor heranreichend.) Semicell. 30 u latis, 25 
longis. Von Nordstedt l. ec. bereits aus mehreren Orten Spitzbergens, 
speziell auch der Adventbay, angegeben. 

11. Euastrum Wiesneri n. sp. (Fig. 3 und 4. 

E fronte visum: ambitu reetangulari-elliptieum, medio profunde 
eonstrietum, sinu angusto-lineari; semicellulae in basi latiores, sursum 
subangustatae, infra apicem subeonstrietae ; supra hane strieturam lobi 
tres magni, fere aquilongi, terminales; lobus medianus (polaris) 
latior, late cuneatus, ineiso-bifidus, segmentis rotundato-truncatis, 
inter lobos laterales rotundatos insinuatus; infra strieturam latera 
erenato-undulata, undulis quaternis; angulus inferior subrectus. 
— In basi semicellulae quaterni tumores in Seriem simplicem 
transversam dispositi, bini medii maiores, bini laterales 


mınores. 
Fr nn 
Scheitelansicht. 450 : 1. 
Fig. 4. 
Faceansicht. Vergr. 450 : 1. 


.. „A vertice visum: ambitu oblongum, lobis decem; figura 
interior apicalis quadri-secta. ' 
isio a latere ignota. — Membrana laevis. —Zygotaignota. 
Tota cellula longa 53 u, lata (ad basim) 33 u, isthmus 
14 u latus. 


halten; ich mußte die Untersuchung abbrechen. Als ich mich 
später bei Durchsicht der gesamten Desmidiaceenliteratur über- 
zeugte, daß es sich offenbar um ein Novum handle, fand sich das 
Präparat nicht mehr, es war wohl aus Versehen zerstört worden; 
auch gelang es mir nieht, trotz tagelangen Suchens in dem nur 
spärlichen Material ein zweites Exemplar zu finden. Wenn ich es 
trotzdem als nova speeies publiziere, so geschieht dies deshalb, 
weil schon die Faceansicht beweist, daß es sich um eine gute 
neue Spezies handelt, die von allen bekannten Euastrum-Arten 
sehr wesentlich abweicht. i 
ie beiden so hoch hinaufgerückten Seitenlappen, die 
fast bis zum Niveau des Mittellappens reichen, sind für 


50 


diese Art so charakteristisch und finden sich bei keiner 
anderen Spezies; einigermaßen ähnlich, aber bei weitem nicht so 
ausgeprägt, verhalten sich in dieser Hinsicht Euastrum crassum 
(Breb.) Kütz., Eu. ventricosum Lundell und manche Formen von 
Eu. oblongum; insbesondere zeigen die von Wolle gegebenen Ab- 
bildungen relativ hohe Seitenlappen- (Wolle, Desmids of the United. 
States, new and enlarged edition, Bethlehem .PA. 1892, E. crassum 
t. XXVIIL f. 1. E. ventricosum t. XXIX, f. 1.- E. oblongum, die: 
t. XXVII, f. 6, gezeichnete Form). Aber diese drei Arten unter- 
scheiden sich — von der zwei- bis viermal 'bedeutenderen Größe 
abgesehen — vor allem wesentlich durch die ganz verschiedene 
Form des Seitenrandes; dieser ist bei unserer Art mit drei- bis 
vierwelligen Kerben versehen; dadurch nähert sie sich aber. einer 

anz anderen Gruppe, nämlich der des Eu. sinuosum Lenorm. und 
didelta Ralfs (bezüglich des letzteren verweise ich besonders auf 
die den Variationskreis dieser Spezies berücksichtigenden, sehr in- 
struktiven Bilder in G. S. West, on variation in the Desmidieae 
and its bearings on their elassifieation. Linnean Soe. Journal. Vol. 
rel 1899, Pl. 8, f. 13—19), ferner des Eu. Sendinerianum 

einsch 


Auf dieses machte mich Nordstedt speziell aufmerksaın. 
Ich sandte ihm eine gl ‚meiner Abbildung mit der Bitte um 
sein Urteil. Er erwiderte mir'), er kenne keine ähnliche Des- 
midiacee. „Da die beiden Zellhälften sehr ähnlich sind, liegt keine 
Monstrosität vor. Eine gewisse Ähnlichkeit hat Eu. Sendtnerianum 
Reinsch, de speeiebus generibusque nonnulis novis ex Algarum et 
Fungorum elasse. Act. Societat. Senkenberg. Vol. VI, 1867, t. XXI. 
0. f. II“. Auch weist Nordstedt auf gewisse Anklänge meiner Fi- 
guren an die Zuastrum ähnlichen Cosmarium-Arten C. protu- 
midum, nasutum und asperum hin, doch handle es sich zweifel- 
los um ein echtes Euastrum. 

Auch W. West hatte ich eine Kopie meiner Abbildung Be 
schickt. Er schrieb mir'), daß er sowohl wie sein Sohn (6. 
West) dieses Euastrum als zweifellos neu („undoubtedly new“) n 
sehen, desgleichen W. Schmidle'). 

In Ergänzung der vorausgeschickten Beschreibung wäre 
noch zu bemerken: Die Scheitelansicht zeigt zwei Figuren au 
eine Ebene projiziert, doch entspricht in Wirklichkeit die äußere 
Figur einer tieferen Ebene, nämlich der Basis der Halbzelle; die 
beiden mittleren Anschwellungen entsprechen den beiden größeren 
medianen, die darauf folgenden den beiden kleineren lateralen Tu- 
moren, die Anschwellungen an beiden Enden entsprechen dem 
Zellrande. Die innere Figur wird erst bei höherer Einstellung 
deutlich und entspricht dem geteilten Mittel- und den beiden 
Seitenlappen. 


1) Meinen besten Dank hiefür, 


51 


12. Staurastrum hirsutum Brebisson in Ralfs,: Brit.'Desmids, 
p- 127. Eine etwas größere Form, Halbzelle 40 x hoch, 57 u breit. 

Sehr verbreitet (Europa, Nordamerika, Brasilien). Aus dem 
Norden für Schweden (Cleve, ‚Lundell), Norwegen (Nordstedt, 
Wille), Dänemark (Jacobsen) und Sibirien (Boldt) konstatiert, nicht 
- speziell für Spitzbergen. 

13. Staurastrum pygmaeum Brebisson in Ralfs, Brit. Des- 
mids, p. 213 ex p., t. XXXV, f. 26 ex p., Wittroek Gottl. och 
Olands Söttvattensalger Bihang till. k. Svenska Vet. Akad. Handl. 
20..1:-0r. I, 9.:58,:8.:4, £ 30 

Forma ietragona Nordstedt, Desmid. Aretoae 1. ce. p. 34; 
Boldt, Desmidider fran Grönland, Bihang till. k. Sv. Vet. Akad. 
Handl. Bd. XIII, Afd. III, Nr. 5, p. 34, t. II, f. 42. 

Mit letzterer Abbildung stimmt unsere Form (Fig.5) gut überein, 
doch sind nicht bloß die Ecken granuliert, sondern die ganze Zell- 
haut, allerdings wird die Granulation gegen die Mitte des Scheitels 
zarter; ferner sind die vorliegenden Exemplare groß, viel größer 
als jene Boldts und auch größer als die viereckigen Nordstedts, 
wohl aber beschreibt Nordstedt 1. c. fast ebenso große dreieckige. 


Fig. 5. Fig. 6. 
Ya 450 :1. Vergr. 450: :1. 


Diagonale Breite der Halbzelle 44—48 u (Seite des Quadrates 
34—36 u), Höhe der Halbzelle 20--23 u. 

Von Nordstedt 1. e. für die Adventbay konstatiert. 
\ Die Figur 5 stellt eine Seitenansicht in Eckstellung dar, d. h. 
Jede Halbzelle kehrt je eine Ecke nach unten, je eine nach oben. 
dem Beschauer zu; ein Zygnema-Faden, an den sich die Stau- 
rastrum-Zelle an einer Seite anlehnte, stabilisierte jene Stellung.) 

. 14. Staurastrum Clepsydra Nordstedt Desmid. in Eug. War- 

Ming, Symbolae ad floram Brasil. central eognoscendam, Vidensk., 
Medd. fra den naturh. Forening i Kjobenhaven 1869, Nr. 14/15, 
P- 224. t. IV, fig. 47 & 48. Nordstedt beschreibt 1. e. zwei Va- 
rietäten, & obtusum und ‘ß acuminatum, und bildei eine forma 
mixta ab, bei der die eine Halbzelle dieser, die andere jener sich 
nähert. 
Unsere Form, von der ich nur ein einziges Exemplar in der Auf- 
sammlung fand (vgl. Fig. 6), nähert sich der var. acuminatum. 
unterscheidet sich von dessen Abbildung sowie der sehr ähnlichen von 


52 


Boldt (l. e. p. 32, t. II, f. 38') nach einem Exemplare aus Grön- 
land ck durch um ein geringes diekere Membran und durch 
= völlig geraden Seiten der Scheitelansicht, die ein ganz regel- 
mäßiges, ee Dreieck mit nur ganz an der Spitze ge- 
rundeten Ecken darstellt. 
Aus Spitzbergen konstatiert von Nordstedt, in etwas ab- 
weichenden For 
15. Saeiilrim minutissimum Reinsch, de speciebus etc. 
[wie oben p. 140, t. XXIII, A. f. 1-8, 1867; Algenflora von 
Franken p. 153, t. XIIL, f. 1, 1867,?) Nordstedt, Desmidiaceae 
Ei g 


Vetenskaps-Akadem. Förhandl. 1872, a Nr. p. 38 

‚ Desmidieae Arectoae, 1. c. 1875, Nr. ‚pP. 33. Inshesondere die 

an letztgenannter Steile mit den Worten: ee sp.? Annon 
forma ee perpusilla Staurastri minutissimi, Long. —= Crass. 

9 u, lat. isthmi 5 u. Ad Adventbay pareissime“ beschriebene und 

Tab. VIH, £. "37, we we aus der Adventbay stammende 
Form ähnelt der unseren. Diese ist nur etwas größer (Breite 

10 u, ri der "Zelle 11ER, Tadiah 75 u brei 
Noch ähnlicher ist Willes Abbildung (Fer- 
ar », ee fra Novaja Semlja, l. e. 1879, Nr. = 
f. 60), nur die einspringenden Ecken 
Vergr. 4801. Fine sind bei unserer Form (Fig. 7) Ariiaigetn 
18. % 


Die folgenden Diatomaceen, Nr. 16—22, sind a be- 
stimmt nach Üleve, Synopsis of the Navieuloid Diatoms, I. in 
Kongl. Svenska. Vetensk. Akad. Handling. Bd. XXVI, Nr. ‘2, und 
II. ibid., Bd. XXVII, Nr. 3, daher weitere Literaturangaben unter- 
-. 

6. uroneis anceps Ehrenb. won amphicephala Cleve I, 
p. 148. (Schr kurze, nur 30 a lange For 
17. Cymbella (Eneyonema) een Kütz., Cleve I, p. 168. 


3 
Borgesen serie fra ed d, Meddeles eser om Gronlan d x, 


den älteren en el dra zu führen, — Die dünn 


sy 
dige (das eigentliche St. clepsydra) und die diekwandige Forin (St. pachy- 
ae m) enthalten Parallelformen mit spitzeren - solche mit stumpferen 


en. diese stellen die völlig ndeten Ecken der var. convergens 
Raciborski (Desmidyje nowe, Krakau A ademie, 1889, t.. VI, £ 14; en 
auch Eichler, spis Desmidyj, Okbitka z Pamicte. Fizyjograf, t. ® War 
1890, t IX, 'f. 40) das Extrem dar 

Die in 2 Balken Arbeiten von Reinsch gegebenen Abbildungen sind 
gleich 3a so mangelhaft, daß mir die Reinsc hische S Br per een 
unsicher erscheint, ebenso die Beschreibung der Ablidung Reinsch, 
tributiones ad algologi am et er a.» zen ."Zweifellos sind 
Nordstedts Beschreibungen der Reinsch z 


53 


18. jet cocconeiformis Gregory, Oleve I, p. 9. (19 u 
lang, 10 u bre 

19. Pinnularia mesolepta Ehrenb., Cleve II, p. 76. Unsere 
Form weicht von Cleves Beschreibung durch die kaum verbreiterte 
area centralis etwas ab, ferner dadurch, daß die Streifen von der 
Mitte bis zum Ende divergieren, in der Mitte am stärksten, an 
den Enden am schwächsten, nieht aber hier konvergieren. Die 
von Oleve I. e. zitierte Abbildun ng in W. Smith, British Diatoms 
Kr XIX, f. 182, stimmt übrigens mit unserer Form völlig 
überein 

20. Pinnularia borealis Ehrenb. Cleve II, p. 80. 

. P. Brebissonii Kütz., Cleve II, p 

23 P. intermedia Lagerstedt. Cleve 218 p. 80. (Sehr kurze, 
nur 16 u lange Exemplare.) 

Die folgenden Angaben, Nr. 23—28, sind sämtlich nach der 
Speziesbegrenzung von Van Heurck, Traitd des Diatomees, Anvers 
1899, aufzufassen. 

3. Eunotia praerupta Ehrenb. f. curta Van Heurck, p. 302. 

Für Spitzbergen, wie es scheint, nicht konstatiert 

24. Eu. (Pseudeunotia) lunaris Grun., V p. 303. 

25. Ceratoneis Arcus Kütz., V. : 306 

26. Meridion circulare Ag., V. H. p. 347. 

27, Tabellaria flocculosa Kütz,, V. Hr p. 357. 

28. Hantzschia amphioxys Grun,, Y, H.,P1:361, 
Alle genannten Diatomaceenarten (16— 38) sind mit Aus- 
nahme von 23. für Spitzbergen schon konstatier 

9. Conferva bombycina em. Lagerheim, De Toni, Sylloge 
a I, p. 216 (wo die ganze Literatur ausführlich zitiert ist). 
pärlich 


Diese ubiquistische Alge scheint für Spitzbergen nicht kon- 
statiert zu sein, wohl aber ist sie es für Nordsibirien (Boldt), das 
nördliehste Rußland (Gouvernement Archangel: Borge) und Franz 
Josefs-Land (Borge). 


Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer 
Seen in Kärnten. 
Von Dr. K. v. Keissler (Wien).. 


n den folgenden Zeilen möchte ich einige Mitteilungen über 
das Plankton diverser kleinerer Seen in Kärnten machen, aus denen 
ich im Sommer 1905 einzelne Planktonproben zu entnehmen in der 


uD nz nen in Sötvattens-Diatomaceer Er Fran SE och 
Beeren land, B ang till k. Svenska Vet. Akad. Handl. Bd. I, Nr. 14, p. 17, 
onstatierte Anal bigibba Greg. wird von Van Heurck ” e. Ya Varietät zu 

nolia praerupta gezogen; da aber Lagerstedt auch die davon verschiedene 
Eu. diodon als Synonym zitiert, ist nicht völlig klar, was er. meint. 


54 


Lage war.. Es sind dies der Faaker-, Worst-(Worstni 
Jeserzer-, Plaschischen-(Keutschacher-) und der 
peiner-See, 

Ich beginne zunächst mit 


gg-), 
Klo- 


1. Faaker-See. 
(Bei Faak nächst Villach!), Seehöhe 561 m.) 
Planktonproben entnommen am 17. Juni 1905 (10 Uhr vor- 
mittags, 09 rein, leichter Ostwind, Wasser leicht gekräuselt, 
milchig-grünblau, Netz bis 4 m sichtbar) aus einer Tiefe von 10 m. 


Phytoplankton. 

Ceratium hirundinella O.F.M. mäßig häufig. 

n zwei Formen; die eine, häufigere, entspricht dem 
C. carinthiacum Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. LIV (1904), 
p. 127, und zwar den auf Tab. V, Fig. 1, abgebildeten Typen aus 
dem Wörther-See. Die Exemplare sind breit, dreihörnig, nur selten 
mit kleinem Ansatz zu einem vierten Horn, das seitliche Horn ziemlich 
groß und leicht spreizend; Größe ca. 150—165 X 65—70 u. Da- 
neben kommen selten Exemplare vor, die lang und schlank, drei- 
hörnig sind, Hörner parallel, nicht spreizend, Größe ca. 190 bis 
200 X 60—65 u; diese entsprechen dem ©. austriacum Zederb., 
und zwar ungefähr den auf Tab. V, Fig. 17, abgebildeten Exem- 
plaren aus dem Traun-See. Es sei noch erwähnt, daß von ©. carin- 
thiacum als Mißbildungen mehrere Individuen zu sehen waren, bei 
denen das seitliche Horn gabelig geteilt war. 


Peridinium einctum Ehrbg. Ganz vereinzelt. 
Oyelotella comta Kuetz. Häufig. Durchmesser 10 u. 
Synedra Ulna Ehrbg. Selten. 

Tabellaria flocculosa Kuetz. Ganz vereinzelt. 
Microeystis spec. Ganz vereinzelt. 

Chroococcus spec. Ganz vereinzelt. 
Rhizophydium zoophtorum Dang. Sehr selten. 

Dieser Pilz findet sich als passives Plankton saprophytisch 
auf abgestorbenen Rädertieren (Anuraea, Notholca). Derselbe weist 
Dauersporaugien auf. Dieselben — so viel mir bekannt, bisher 
nicht beschrieben — sitzen meist extramatrikal, in seltenen Fällen 
intramatikal in dichten Büscheln beisammen, sind rundlich (Durch- 


messer ca. 18 u), haben eine starke Membran und führen einen 


großen und meist noch einige kleinere Fettropfen L 


Nähere Daten über diesen See finden sich in Hartmann V., Das 
Kärntner Faakerseetal der Gegenwart und der Vorzeit. (XXIX. Jahresber. der 
4 Karten 


Anuraea cochlearis Gosse, Chromogaster spec. sehr selten. — Cyeclops spee., 
Diaptomus spec., Bosmina spec., Daphnia spec. Nauplien selten. er 


DE er 


55 


enn ich nunmehr die Junifänge aus dem Faaker-See all- 
gemein charakterisiere, so muß ich dieselben als arm an Arten 
bezeichnen (7 Phytoplanktonten), wie auch die Menge des 
lanktons eine sehr geringe ist. Das Phytoplankton über- 
wiegt vor dem Zooplankton. Im ersteren herrscht Ciyclotella 
comta Kuetz. vor, ferner Ceratium hirundinella, im letzteren ist 
Polyarthra platyptera Huds, relaliv häufiger als die anderen 
Zooplanktonten. 
In den einzelnen Schichten ergibt sich folgende Verteilung: 
Oberfläche: Ceratium sehr häufig. 
Schichte von 0—2 m: Cyclotella massenhaft, Ceratium 


ufig. 
Lo Schichte von 2—5 m: Cyelotella sehr häufig, Ceratium mäßig 
äufig. 
en Schichte von 5—10 m: Cyclotella häufig, Ceratium mäßig 
äufig. 

Im Faaker-See kommt, wie die früheren Ausführungen zeigen, 
Ceratium austriacum Zederb. vor, dessen Auftreten ich schon für 
den Brenn-See bei Feld nächst Villach konstatierte !), ein neuer- 
licher Beweis dafür, daß in Kärnten nicht bloß C. carinthiacum 
vertreten ist. Außerdem bietet der Faaker-See einen neuen Beleg 
dafür, daß in einem und demselben See zur selben Zeit 
auch zwei Formen von Ceratium nebeneinander vorkommen können, 
worauf ja schon Lemmermann?) in Rücksicht auf einige schwe- 
dische Seen und den großen Plöner-See hingewiesen hat. 


1I. Worstnigg- (oder Worst-) See. 
(Bei Velden, Seehöhe ca. 630 m.) 

„, Planktonproben, entnommen am 30. Juni 1905 (4 Uhr nach- 
mittags, rein, leichter Wind, Wasser etwas bewegt; da kein Boot 
zur Verfügung stand, das Netz von einem weit vorgebauten Steg 
aus nach 2m hinabgelassen; Oberflächenfänge mit dem Wurf- 
netz nach Zacharias?) ausgeführt.) 


Phytoplankton. 
Ceratium hirundinella 0.F.M. Häufie. 

„ Entspricht dem C. austriacum Zederb. in Österr. botan. 
Zeitschr. LIV (1904), p. 168, ganz übereinstimmend mit der Ab- 
bildung auf Tab. V, Fig. 17 (Traunsee); Größe ca. 155 X 58 u. 

nobryon stipitatum Stein var. lacustre Chod. Selten. 
Cyelotella comta Kuetz. mäßig häufig. Schalendurchmesser 12 u. 
Te in, 


a Osterr. botan. Zeitschr. Bd. LIV (1904), p. 220. ; ER 
2 Vgl. dessen Abhandlun „Das Plankton schwedischer Gewässer“ ın 
ör Botanik, Bd. 2 (1904) Kr) 2, p. 130, 131, 132. 

°) Vgl. Forschungsber. Plön., IX (1902), p. 96. 


Arkiv 


56 


Clathrocystis aeruginosa Henfr. forma major (Wittr. et Nordst. 
Algae aqu. dule. exs. fasc. 21 (1889), p. 61, sub Polycystis) 
Selte 
Zellen 6 w Durchmesser. Kolonien groß, reichzellig, mit spär- 
lichen Lacunen. 
Anabaena flos-aquae Breb. Selten. Vereinzelt auch Sporenballen, 
Chroococcus limneticus Lemm. in Bot. Centralbl. Bd. A 
p A und Forschungsber. Plön. VII Taf. I, Fig. 22— 19. 
se 
Merismopedium_spec., Miorochehe er Sk vereinzelt. 
Sphaerocystis Schröteri Chod. Sehr s 
Entwicklungsstadien, wie sie a Mr de Y’herb. 
Boiss. V [1897]) auf Tab. V, Fig. 8 u. 12 abbi 
Als Pseudoplankton vereinzelt Kontirenpöilen und Pilz- 
sporen.! 
Im Worstnigg-See (bei Fängen nach 2m Tiefe) überwiegt 
nde Juni das Phytoplankton, dessen Hauptvertreter Oeratium, — 
ferner Cyclotella, endlich sen rer sind. Im Zooplankton 
ist Chromogaster am häufigs 
e: Ceratium häufig, Chromogaster und Clathro- 
gt mäßig häufig. 
ichte von O—2 m: Ceratium und Chromogaster häufig, 
Oyelotella mäßig häufig. 
Ähnlich wie im Brenn- und Faaker-See findet sich auch hier 
Ceratium austriacum Zederb. 


III. Jeserzer-See. | 
(Bei Velden, nicht weit vom ee“ eergni Worstnigg-See, Seehöhe zirka 


Planktonproben EM am 1. Juli 1905 (halb 6 Uhr 
nachmittags, rein, leichter Wind, leichte Wellen; da kein Boot zur 
Verfügung, das Netz von einer in den See vorgebauten Badehütte 

nach 2m hinabgelassen, Oberflächenfänge mit dem Wurfnetz 
nach Zacharias?) ausgeführt. 


Phytoplankton. 
Ceratium hirundinella O. F.M. mäßi 
Die Exemplare sind vierhörnig, schmächtig, die en rs 
das eine seitliche Horn lang, letzteres stark spreizend, 200 || 60 


Im Zooplankton finden sich: en Ber häufig. — Anuraea 
eichläine Goss., Polyarthra platyptera Huds. sehr selten. — Cyelops Ssp®- 
selten. — Diaptomus. spec., Daphnia spec., Ranpties sehr selten. Auber- 
dem eine eafasigei  parasitisch auf ‚Clathroeystis. 

) Bildet hen, weißen Belag: 
3) Disme: Netz ließ ich mir von dem Mechaniker Zwickert in Kiel nach 
den Angaben von Zacharias herstellen. Dasselbe ist recht leicht, läßt sich al 
ünner Leine weit werfen ui liefert schöne Proben. Nur das Hinablassen in 
die Tiefe nach dem Werfen und das darauffolgende ern ohne 
in das Netz zu bekommen, ist mit Schwierigkeiten verbunden 


57 


lang, dem dem C. piburgense Zederb. in Österr. botan. 
Zeitschr. Lv (1904), p- 167, entsprechend. Dieselben sehen den 
von Zederbauer 1.“c. Tab. V, Fig. 10, aus dem Achen-See ab- 
gebildeten Formen sehr ähnlich. 
Microeystis spec. Sehr selten. 
un aeruginosa Henfr. Selten. 
4 u Durchmesser; kleine, —. Junge Kolonien ohne 
Lacunen, Er an Coelosphaerium erinnernd. 
Anabaena macrospora Kleb. in Flora Ba. 80 (1895), p. 269, 
ig. 16—18. (?) Sehr selten 
Botryococeus Braunii Kuetz. Häufig. 

Meist gelbrote Kolonien, die an der Oberfläche der Proben 
einen nicht unansehnlichen gelbroten Belag bilden. Einzelne Kolonien 
mehr locker, sich in rundliche Teile, die durch Gallertfäden zu- 
sammenhängen, auflösend, ähnlich jenen Kolonien, die ich für den 
Woligang-See in Oberösterreich beschrieben und abgebildet habe 
(vgl. Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Wien Bd. LII 
(1902), p. 307, Tab. I, Fig. 4a). Einige Kolonien auch mit be- 
sonders breiteilörmigen Zellen. 

Sphaerocystis Schröteri Chod. Selten. 

In a Bi . Chodat in Bull. de V’'herb. 
Boiss, V (1897) Tab. V, Fig. 2, 4, 5, 8, 12 abbildet 
Kirchneriella er Schmidle in Bit, d. naturf. Ges. Freiburg vu 

(1893), p. 82, Tab. III, Fig. 1—3. Raphidium convolutum 
var, we Kirchn., Algen, in Cohr; Kryptfl. v. Schlesien II 
(1878), p. 114. Ganz vereinzelt. 

Von der Gattung Selenastrum deutlich dadurch verschieden, 
daß die Zellen mit der konvexen Seite nicht aneinandergeheftet 
sind. Zellen 12 X 3—5 u; Durchmesser der Kolonie ca. 80 u. Die 
genannte Alge ist ziemlich selten, nur von einigen anderen 


ar bioculatum Breb. Selten. 
Einzelne Exemplare auch nach der Teilung. 
Cosmarium spec. Sehr selten. 
Staurastrum spec. Sehr selten. 
Coelastrum cambricum Be in Journ. Mierosp. Soe. (1868), p 


— C. verrucosum Rei in Journ. Linn. Soc. XVI Ben, 
p. 238 et Contrib. 1870 p- 77 Chlorophye. Tab. XIII, Fig. 8, 
sub Sphaerastrum. — C. pulchrum Schmidle in Ber. deutsch. 


bot. Ges. X (1892), p. 206. dena vereinzelt. ; 
Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. Ganz vereinzelt.') 


!) Im Zooplankton Bndet, ge Difflugia spee. Sehr selten. — Poly- 
platyptera Huds. Häuf % Voekoien Toliagsc Ehrbg. Selten. — 
, Nauple spec. Selten. — ey. in spec., Cyclops spec., Diaptomus 

ihn, sämtlich selten. 
- botan. Zeitschrift. 2, Heft. 1906. 5 


58 


Das Plankton des Jeserzer-Sees ist, wie schon aus den 
wenigen, von mir ausgeführten Fängen hervorgeht, ziemlich reich 
‘an Algen, unter denen sich auch einige seltenere Arten wie Coe- 
lastrum cambricum Arch. und Kirchneriella lunata Schmidle, be- 
finden. 

Die vorherrschenden Planktonten sind: 

Oberfläche: Polyarthra platyptera und Botryococcus, ‘endlich 
Ceratium. 

Schichte von 0—2 m: Ceratium und Polyarthra platyptera. 


IV. Plasehischen- (Keutschacher-) See. 
(Im Keutschachertal bei Klagenfurt!), Seehöhe 508 m.) 
Planktonproben, entnommen am 7. Juli 1905 (6 Uhr nach- 
mittags, bedeckt, ruhig). Da kein Kahn zur Verfügung und der See 
erst in ziemlicher Entfernung vom Rande tiefer ist, nur Oberflächen- 
fänge mit dem Wurfnetze ausgeführt. 


Phytoplankton. 

Ceratium hirundinella 0. F. M. Häufig. 

ie Exemplare sind .mäßigbreit, dreihörnig (mitunter ein 
viertes Horn angedeutet), seitliches Horn lang, meist gerade, vor- 
gestreckt, Größe 150 ]]55 «. Sie entsprechen dem CO. austriacum 
Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. LIV (1904), p. 168, und zwar 
dem auf Tab. V, Fig. 22, für den Erlaf-See abgebildeten Typus. 
Peridinium cinctum Ehrbg. Ganz vereinzelt, 

Auch einige Cysten mit 18 u Durchmesser zu sehen; ob diese 
zu P. cinctum gehören, ist fraglich. 

Dinobryon Sertularia Ehrbg. Ganz vereinzelt. 
Asterionella formosa Hssk. var. gracillima Grun. Sehr selten. 

Sterne mit ea. 105 u Durchmesser. 

Clathrocystis aeruginosa Henfr. Mäßig häufig. 

ypische Kolonien mit zahlreichen Lakunen. Zellen ca. 4°5 
bis 5 » im Durchmesser, also sich der f. maior (Wittr. et Nordst., 
Alg. aqu. dule. exs, fase. 21 [1889], p. 61, sub Polycystis) nähernd. 
Die Alge bildet an der Oberfläche der Proben einen ziemlich 
dichten Belag. 
Microeystis marginata (Men.). Sehr selten, 

chmesser ca. 90 u, breiter Gallertrand. 

Miecrocystis spec. Sehr selten. 
Chroococcus minutus Naeg. Ganz vereinzelt. » 

2 Nähere Daten über diesen See finden sich in Hartmann V., Das 
seenreiche Keutschachtal in Kärnten (XXXII. Jahresber. d. Staats-Oberrealsch. 
Klagenfurt [1890] 40 S. u. 1 Karte). 

*) Im Zooplankton finden sich: Anuraea tecta Gosse, Chromogaster spet- 
selten. — Polyart platyptera Huds., Mastigocerca capucina Wierz. ei 
Zach., Gastrochiza flexilis Jäg. {?) sehr selten. — Cyclops spec., Bosmina 
spec., Nauplien sehr selten. — Daphnia spec. ganz vereinzelt. 


59 


In den vorliegenden Oberflächenfängen spielt das Phytopiankton 
die Hanptrolle und von diesem ist in erster Linie Ceratium hirun- 
dinella, in zweiter Linie Olathrocystis aeruginosa von Bedeutung. 


V. .Klopeiner-See. 
(Bei Völkermarkt-Kühnsdorf, Seehöhe 449 m.) 
Planktonproben, entnommen am 15. Juli 1905 (halb 4 Uhr 
nachmittags, rein, leichter Wind, leichte Wellen, Netz bis 6m 
sichtbar. Vom Kahn aus nach 10 m Tiefe gefischt.) 


Phytoplankton. 


vorgestreckte seitliche Horn. 

Peridinium tabulatum O). et L. Selten. 

einzelne Cysten mit ca. 45 u Durchmesser; ferner 
bloß 18 u Durchmesser, die offenbar zu einer anderen 


Cysten mit 
Art gehören 
Dinobryon stipitatum Stein var. lacustre Chod. Häufig. 
Dinobryon divergens Irah. Sehr selten. 
Synedra Ulna Ehrbg. var. oxyrhynchus V.H. Selten. 
Fragilaria virescens Ralis. Ganz vereinzelt. 
Chrooeoceus turgidus Naeg. Ganz vereinzelt. 

Zellen 18 r 
Chroococeus minor Naeg. Sehr selten. 

ellen 3 u Durchmesser. 

Botryococcus Braunii Kuetz. Selten. 


Rhizophydium zoophthorum Dang. Selten. ; 
Dieser Pilz kommt als passives Plankton auf Rädertieren 


. 4 Im Zooplankton finden sich: Difflugia spec. Selten. — Notholca 
oliacea mäßig haufig. _ Heer pa Usiröehlse flexilis Jäg. (?) 
elten, — FPolyarthra platyptera Huds., Asplanchna spec. Sehr selten. — 
elops spec. Mäßig häufig. — Diaptomus spee., Bosmina spec.. Daphnia 
spec., Nauplien. Sehr selten. 


5* 


60 


In den Fängen überwiegt das Phytoplankton bei weitem. Die 
Verteilung der Planktonten in den einzelnen Schichten ist folgende: 
Oberfläche: Ceratium massenhaft. 
Schichte von 0— 2 m; Ceratium und Dinobryon. 
» ı 2—B5, eratium. 
5 „ 5—10 „ Ceratium, in zweiter Linie Dinobryon, 
nicht unwesentlich Peridinium. 


Wenn ich über die Zusammensetzung des Planktons der ge- 
nannten fünf Seen eine kleine Diskussion anstelle, so muß vor 
allem betont werden, daß nur zwei derselben (Faaker- und Klo- 
peiner-See) das von Zederbauer für Kärnten als eigentümlich 
angegebene Ceratium carinthiacum aufweisen, während im Worst- 
nigg- und Plaschischen-See das von Zederbauer für das Salz- 
kammergut angeführte C. austriacum vorkommt, im Jeserzer-See 
ferner das C. piburgense, welches nach Zederbauer auf Nord- 
tirol beschränkt sein soll. Im Faaker-See traten endlich neben 
einander das C. carinthiacum und C. austriacum auf. Damit dürfte 
bewiesen sein, daß die von Zederbauer vermutete geographische 
Abgrenzung der von ihm beschriebenen Formen von Ceratium 
hirundinella nicht zutrifft. 

ig erscheint das Auftreten von Clathrocystis in drei 
der behandelten Seen (Worstnigg-, Jeserzer- und Plaschischen-See, 
da diese Alge, wenn auch in den norddeutschen Seen häufig, in den 
österreichischen Alpenseen noch nicht gefunden wurde. Aus dem 
Pla es Jeserzer-Sees wäre besonders Kirchneriella lunata 
Schmidle und Coelastrum cambricum Arch. hervorzuheben, Algen, 
die bis jetzt nur von wenigen Standorten bekannt waren. Inbetreff 
des Klopeiner-Sees wäre auf die Armut an Diatomaceen hinzuweisen. 


Plasmodesmenstudien'). 
Von Thorild Wulff (Stockholm). 
(Mit Tafel 1) 
(Schluß. 2) 

Weil die Plasmaverbindungen in der Epidermis des Weizens 
nur in Verbindung mit Tüpfeln sich nachweisen lassen, dürfen 
diese Plasmodesmen sich unter die „Aggregierten“ im Sinne Kohls °) 
einreihen lassen, wenn auch die individuellen Plasmodesmenfäden 
in den Tüpfelmembranen sich in diesem Falle nicht optisch zer- 
legen ließen. Kohls Einteilung in aggregierte und solitäre Plasmo- 

1) In schwedischer Sprache wurde diese Untersuchung im „Arkiv för 
Botanik“, Bd. 5, Stockholm 1905, veröffentlicht. 

2) Vgl. diese Zeitschr. Nr. ı 


TEL 
3) Kohl, (III) Dimorphismus der Plasmaverbindungen. Ber. d. d. bot. 
Ges. 1900. E* 


61 


desmen entsprechen übrigens völlig die schon einige Jahre früher 
von Gardiner?’) eingeführten Bezeichnungen a) pit-threads, 
welche die Porenmembranen durehbohren, und b) wall-threads, 
welche die Zellwände direkt durchsetzen. 

In der Weizenepidermis wurden in einigen vereinzelten Fällen 
eigentümliche, porenähnliche Einbuchtungen angetroffen, welche 
sich von dem Zellumen aus ein Stückehen in die Außenwände 
hinein gegen die Cutieula zu erstreckten und mit Plasma gefüllt 
waren. Von diesen halben, nach außen gerichteten „Poren“ gingen 
in keinem Falle plasmodesmenartige Fäden in die Membranmasse 
aus. Da indessen diese in den Außenwandungen auftretenden 
Plasmaeinbuchtungen nur ganz sporadisch aufgefunden wurden, 
halte ich es nicht für unmöglich, daß Artefakten irgend welcher 
Art vorlagen. In der Literatur liegt eine Anzahl hiehergehöriger 
Angaben über ähnliche, sonderbare Plasmafortsätze und über Plas- 
modesmen in Außenwänden und gegen Interzellularen hin vor. 
Falls sich das Vorhandensein derartiger Organisationsverhältnisse 
bestätigen sollte, wäre dies von größtem Interesse gerade hinsicht- 
lich der Frage von dem Eindringen der Pilzhyphen bezw. Haus- 
torien von außen in das Zellinnere Darum erlaube ich mir für 
einen Augenblick dieser Frage näher zu treten. 

as Vorkommen von Plasma in Interzellularäumen hat der 
herkömmlichen Auffassungsweise nach freilich etwas Befremdendes, 
und doch berichten mehrere Verfasser über derartige Beobachtungen. 
So glaubt Russow?) die Interzellularen im jungen Rindenparen- 
chym bei Acer, in der Gelenkspartie des Mimosa-Blattes, in den 
Knospenschuppen bei Fraxinus, im Rhizom von Iris und bei einer 
e von Farnen überall von Plasma ausgefüllt oder wenigstens 
von einer Plasmaschieht bekleidet gefunden zu haben. Ja Russow 
behauptet sogar bezüglich Acer Plasmafäden in der Membran ge- 
Sehen zu haben, welche eine Kommunikation zwischen externem 
und internem Plasma herstellen. Auch Berthold?) will das Auf- 
treten von Plasma in den Interzellularen der Rinde der einjährigen 
weige von Ligustrum vulgare und Cornus Mas beobachtet haben. 
Ebenso konnte Perletzkit) desgleichen in den Interzellularen 
vieler Farnrhizome konstatieren und glaubt auch Plasmaverbindung 
zwischen äußerem und innerem Plasma gesehen zu haben, ; 

Gardiner°) erwähnt für die epidermalen Außenwände bei 
Tamus communis und Lilium Martagon gegen die Cutieula hin 
orientierte, blind endigende Plasmodesmen, die er auch abbildet 
(Fig. 6) und worüber er sich folgendermaßen äußert: „The im- 
portant bearings of this observation are obvious“. 


yLe (hp 108. 
2) 1. e. p. 578—580. ; 
„.__.%) Berthold, Über das Vorkommen von Protoplasma in Intercellular- 
u Ber. d. d. bot. Ges. Bd. II. 1884. 
! 8 
5) I. e. (T) p. 109 und Fig. 6. 


62 


ny!) vermutete, in den Lupinus-Samen und Keimpflanzen 
ein in ss allnlaren auskleidendes und zuweilen ganz ausfüllendes 
externes Plasma gefunden zu haben, eine plasmodesmatische Kom- 
munikation konnte er dagegen zwischen äußerem und innerem 
Plasma nicht erg ein Umstand, welcher bald s jan Erklärun 
darin fand, daß Kny in seiner letzten Publikation (III) die ganze 
Erscheinung als n Artefakt hinstellt: bei der Schnianferligung 

i Plasma in die. Tu llnlstan ausgepreßt worden! 
Strasburger?) unterwirft Gardiners oben zitierte An- 

gaben einer Kritik und erklärt Gardiners nach außen gerichtete 
Plasmodesmen für Strukturstreifen in der Membranmasse. In den 
plasmagefüllten, papillenförmigen EERSREUHgEN, welehe Pfeffer‘), 

n nd 


urger in den epidermalen Außen- 
wänden der reizempfänglichen Ranken verschiedener Beige 
un in anderen für Berührungsreize empfindlichen Organen nach- 


esen, hen weder Pfeffer noch Stra asburger etwa u ach 
Sala orientierte, in der Zellwand blind endigende Eospe lien 
gefunden 

Wenn Eriksson°) der Vermutung Ausdruck gibt. es könnte 
das Mykoplasma res BR: Plasmodesmeukanäle als Aus- 
wanderungswege benutzen, das Zellumen verläßt, um 


stadium zu erreichen, so mag in diesem Zusammenhang bemerkt 
werden, erstens, daß die älteren Angaben über Plasmodesmen 
zwischen Zellumen und einem eventuell vorhandenen extrazellu- 
lären Protoplasma wohl ws in ihrem gegenwärtigen Zustand 
ganz einwandfrei sind, zweitens daß es mir niemals gelang, in den 
oben erwähnten Plasmaau an der epidermalen Außenwände 
des Weizens oder irgend sonstwo je Plasmafäden in solchen Zell- 
wandungen, die nach außen liegen oder an Interzellularen grenzen, 
ausfindig zu machen. 

Gelang es ohne besondere Schwierigkeiten, Plasmodesmen 
zwischen den Epidermiszellen zu konstatieren, so zeigte es sich bei 
den Miauplplitellen als außerordentlich mühsam, positive Auskünfte 
zu erzielen. as nun zuerst den Weizen betrifft, so waren die 


1) Kny, onen über interzellulares Protoplasma II, III. Ber. d. d. bot. 
Ges. 1904 und 190 
en - 
3) Pfeffer, er: 1 Kenntnis = Zaeniakleein, Unters. aus dem bot. Inst. 
zu Tübingen. Bd. T 881— 1885. 
aberlandt, Phiysiolösiache Blanzenanatomie, 2. Aufl. 1896. p. 478. 
91 e. (HD) p . 11—12 und Tafel 2, Fig. 1 


63 


in der Wandung zwischen der Epidermis und der subepidermalen 
Mesophylizelle eine Reihe gefärbter Plasmafäden auf, die eine wirk- 
liche Kommunikation der beiden Plasmaleibe zustande bringen. Wie 
aus dem Bilde ersichtlich, zeigten sich oft, und zwar auch bei den 
übrigen untersuchten Gräsern, die Plasmodesmen im Mesophyll 
untereinander von verschiedener Dieke. Jedoch hatte ich oftmals den 
Eindruck, als ob die scheinbar diekeren Plasmafäden tatsächlich aus 
dünneren bestünden, aber einander so nahe gedrängt waren, daß sie 
auch bei der stärksten Vergrößerung sich als ein einziger diekerer 
Faden repräsentierten. Zuweilen glaubte ich nämlich in diesen diekeren 
Strängen eine ganz feine, längslaufende Streifung wahrnehmen zu 
können, was auf das Vorhandensein mehrerer, dicht aneinander ge- 
lagerter solitärer Plasmodesmen wohl schließen lassen könnte. 


Auch zwischen Mosophylizellen untereinander wurden in ge- 
lungenen Präparaten zuweilen ähnliehe, die Membran überbrückende 
Bänder gesehen, jedoch so schwach tingiert, daß es wegen der 
außerordentlichen Dünnheit dieser Membranen und wegen der 
Lichtschwäche des mikroskopischen Bildes bei den stärkeren Ver- 
größerungen mir nicht möglich war, ihre Plasmodesmennatur mit 
voller Bestimmtheit festzustellen. Während meiner Plasmodesmen- 
studien gewann ich natürlich eine gewisse Übung in der Deutung 
hiehergehöriger Strukturen, und ich zweifle auch nicht, daß hier 
wirkliche Plasmodesmen vorlagen. Strukturstreifen in der Membran- 
masse waren es jedenfalls nicht. 


Die Plasmodesmen, welche beim Weizen zwischen Mesophyll- 
und Epidermiszellen konstatiert wurden, gehörten Kohls „solitären“ 
Verbindungsfäden an, und desgleichen verhielten sich auch alle 
übrigen darauf untersuchten Gräser. Bei diesen Gewächsen haben 
wir also sowohl aggregierte Plasmodesmen (zwischen den Epi- 
dermiszellen) wie solitäre (zwischen den Mesophylizellen, zwischen 
diesen und der Epidermis und im Endosperm). 

Ein ganz besonderes Interesse beansprucht die Fig. 3, da sie 
ein schwerwiegendes Argument in der Diskussion über die Ent- 
stehung der Plasmodesmen darstellt. Während die älteren Plasmo- 
desmenforscher (Russow, Gardiner und zum Teil auch Kienitz- 

erloff) vorzugsweise zu der Ansicht neigten, daß die Plasma- 
verbindungen primärer Art seien und von der Karyokinese stammten, 
entweder von den „Linien-“Fäden der Spindel zwischen den Tochter- 
kernen oder von der „Plasmastrahlung“, so hebt später Stras- 
burger!) nachdrücklich hervor, daß die Plasmodesmen, wenn 
auch nicht immer, so jedenfalls in sehr vielen Fällen sekundär 
nach der Zellteilung ausgebildet werden, jedoch so frühzeitig, daß 
die sekundären Verdiekungsschiehten der Membranen alsdann noch 
nicht abgelagert worden sind. Sollten die Plasmodesmen von der 
Zellteilung allein ihren Ursprung nehmen, so wäre das reiehliche 


')l. e. p. 495 und 499 —500. 


64 


Vorkommen der Verbindungsfäden zwischen zwei ganz verschiedenen 
Gewebssystemen, wie im vorliegenden Falle (Fig. 3) zwischen 
Dermatogen und Mesophyll, nieht eben leicht erklärlich. Denn be- 
kanntlich entstehen im Dermatogen der Regel nach die Zell- 
teilungen fast ausschließlich dureh antikline und radiale Wände, 
nicht aber durch perikline. Die fragliche Fig. 3 zeigt nun eben solch 
eine perikline Zellwand reichlich von Plasmodesmen durchbohrt, 
die offenbar nur sekundär entstanden sein können und wohl kaum 
ihren Ursprung einer Karyokinese verdanken. Vergleiche hierüber 
auch Kuhlas') Untersuchungen über die Zahl der Plasmodesmen 
in den verschiedenen Wänden der Epidermiszellen bei Viscum. 

Daß sich das Plasma der Mesophylizellen bei der Konstruk- 
tion der Zellwand gewöhnlich ohne Plasmabrücken zurückzulassen 
abhebt, dürfte als ein Beweis der außerordentlichen Dünnheit der 
Plasmodesmen zwischen diesen Zellen gedeutet werden. Gardiner?), 
welcher diese bei der Plasmolyse bleibenden Plasmafäden und deren 
Verhältnis zu den Plasmodesmen näher studiert hat, bemerkt: „It 
is also of extreme interest to note that the degree of tenacity with 
which the apices of the processes ding to the pit-elosing-mem- 

ranes .... bears some very definite relation to the degree of 
development of the threads erossing the pit-elosing-membrane.“ 

Im Endosperm des Weizens ließen sich leicht schöne Plasmo- 
desmen nachweisen, sowohl in der Aleuron- wie Stärkeschicht, 
was ja schon vorher bekannt war. Dagegen gelang der Nachweis 
von Plasmaverbindungen in den Geweben des Embryo nicht. 
Während die Endospermzellwände sehr schön und gleichmäßig 
bei der Schwefelsäurebehandlung quellen, zeigen sich die embryo- 
nalen Gewebe sehr resistent. 

en. Beim Roggen sind die Plasmodesmenverhältnisse 
im wesentlichen denen des Weizens gleich. Die Epidermiswände 
quellen jedoch nicht ganz so gut, und der epidermale Wachs- 
körnuchenüberzug ist bei der Beobachtung der Flächenschnitte recht 
lästig. Die besten Bilder lieferte hier die Tinktion mit Hoff- 
mannsblau. 

Es gelang beim Roggen bedeutend besser, die Plasmodesmen 
der Mesophylizellen festzustellen (Fig. 4). Auch diese Plasmaver- 
bindungen bestanden, wie in dem in Fig. 3 abgebildeten Falle aus 
sehr dünnen Fäden, ebenfalls dem „solitären“ Typus angehörend. 
Die verschiedene Dicke der Plasmafäden dürfte auch hier dieselbe 
Erklärung wie oben beim Weizen gestatten. 

Zwischen den Zellen der blattrandständigen Bastbündel konnten 
keine die großen korrespondierenden Tüpfel durchsetzenden Plasmo- 
desmen angetroffen werden. Die Bastzellen verlieren ja auch ziem- 
lich früh ihren lebendigen Inhalt, wobei wohl auch die Plasmo- 
desmen abortieren. 


65 


Schnitte durch den Roggenembryo, aus trockenen einge- 
quollenen Samen stammend, zeigten bei der Schwefelsäurebehand- 
lung recht gut quellende Membranen, die ohne größere Schwierig- 
keit einfache zerstreute Verbindungsfäden hervortreten ließen, un- 
gefähr wie unten beim Hafer beschrieben. Die Fig. 5 zeigt ein 
Paar Zellen aus dem inneren, zentralen Lager des Sceutellums mit 
einer ziemlich gut gequollenen Membran, von etwa zwölf scharf 
hervortretenden Plasmodesmen durchsetzt. Zwischen den Zylinder- 
epithelzellen und den (nach innen) nächstliegenden kürzeren Zellen 
des Sceutellums fanden sich ebenso Verbindungsfäden, wie aue 
zwischen den Zylinderepithelzellen untereinander. Dagegen waren 
keine Plasmodesmen zwischen Seutellum und Endosperm zu ent- 
decken, was übrigens schon Kienitz-Gerloff') für den Weizen 
gefunden hat. 

Daß die Plasmodesmen schon auf einem sehr frühzeitigen 
Stadium der Ausbildung der Zellwand vorhanden sind, haben 
übereinstimmend viele Forscher?) beim Kambium und bei meriste- 
matischen Geweben verschiedener Pflanzengruppen feststellen können. 
Wie im vorliegenden Falle bei den Gramineen weisen die embryo- 
nalen Zellwände überhaupt eine sehr große Resistenz gegen Schwefel- 
säure auf und sind mithin auch dem Plasmodesmenfarbstoffe gegen- 
über oft reeht empfindlich. Bei der Quellung sind es ja vorzugsweise 
die sekundären Verdiekungsschiehten, welche sich vergrößern, 
weniger oder gar nicht die Mittellamelle. 

. Hafer. Die Epidermiszellwände des Hafers wiesen ungefähr 
die gleichen Verhältnisse wie Weizen und Roggen auf, waren aber 
in der Schwefelsäure weniger quellbar, und das Plasma färbte sich 
weniger gut (Hoffmannsblau). So klare Bilder wie bei den anderen 
Getreidearten konnten darum nicht erzielt werden. 

‚. „Im Mesophyli dagegen gelang es, recht scharfe Plasmodesmen 
mit Methylviolett 5B und mit Pyoktanin zu konstatieren (Fig. 6). 

Im Haferembryo aus trockenen, ungequollenen Körnern traten 
ebenfalls sehr schöne Plasmodesmen hervor, obgleich die Schwefel- 
säureeinwirkung beinahe keinen Erfolg erkennen ließ (Fig. 7). Die 

igur stammt aus dem Basalteile einer Blattanlage und zeigt die 
vorerwähnten gröberen und dünneren Plasmodesmen nebeneinander 
zerstreut. 

Im Haferendosperm ist es mir auch gelungen, schöne Plasmo- 
desmenstrukturen sowohl zwischen den Zellen der Stärke, wie denen 
der Aleuronpartie nachzuweisen. Tangl°), welcher sehr eingehende 
Untersuchungen über das Endosperm der Getreidearten ausgeführt 

at, gibt an, es sollten die Plasmaverbindungen der Stärkeschicht 
sich bedeutend schwieriger nachweisen lassen, als die des Aleuron- 
lagers und außerdem die Verhältnisse beim Haferendosperm un- 


1) 1.0 8p; 66; 
2) Siehe Riräsinrger 1. c. p. 500. 
3) l. c. (II) p. 83, 90 und 92. 


66, 


günstiger sein als beim Weizen und Roggen. Das verschiedene 
Verhalte n der rg he der beiden Gewebeschichten sollte 
nach Tangl nicht auf einem materiellen Unterschied der Mem- 
branen oder Plasmafäden an und für sich beruhen, sondern darauf, 
daß die Nee a hen des gene und Stärkelagers als 
Leitungsbahnen ganz verschiedener Substanzen dienen. it den 
seit Tangls Zeiten eh er rer Methoden, die 
mir zur Verfügung standen, gelang es dagegen, die Plasmodesmen 
in sämtlichen Enndospermsehiehten gleich leicht sichtbar zu machen 
(Fig. 8 und 9). Die zahlreichen dünnen Plasmafäden weisen hier 
oft in der Mitte kleine, stark tingierte Verdiekungen auf, die nach 
Kienitz-Gerloff'), Kohl?) u. a. als Kunstprodukte aufzffassen 
sind, dureh die mindere Quellbarkeit der Mittellamelle den übrigen 
Membransehiehten gegenüber entstanden. Noch deutlicher treten 
diese E säuekwslsszen in Fig. 10 hervor, die dem Stärkelager 
des Endosperms bei Hordeum PRO mp et 
In Fig. 9 sind unter den Plasmod die sich von den 
Enden der Aleuronzellen nach den a > Nucellar- 
schiehten hin erstrecken, einige, die verzw eigt ‚sind, ein Verhalten, 
das in der hiehergehörigen Literatur nicht erwähnt zu sein scheint. 
Der Regel nach sind ja die Plasmodesmen Beh. daß sie jedoch 
zuweilen ähnlich, wie in meiner r Figur 9 verzweigt sein können, 
scheint aus einigen Figuren Tangls°) über die Plasmodesmen im 
Endosperm von Strychnos nux vomica ee eo zu sein, obgleich 
h 


im Texte nichts darüber gesagt wird. Fro n*) erwähnt vom 
Parenehym der Wurzelknollen bei Oyclam "aß die Membran 
Protoplasma in eh RN, was Ylleicht als eine analoge 
nie. zu deute Will m t Wie die Plasmo- 


r°) 

de „nur als an ale Fall ae Aufkretene von lebender 
Substanz in der Membran“ ansehen, so hätte es ja nichts Be- 
fremdendes, wenn man dem „Dermatoplasma“ auch in der Form 
von verzweigten Plasmodesmen begegn 

den übrigen un RER Getreidearten 
verglichen, erwies sich die Gerste als ein weit undankbareres Objekt 
für Plasmode nee ine Quellung und Tinktion gelangen 
” keinem Falle so nalen wie oftmals bei Weizen und 

en n 


Nur so viel kann darum behauptet werden, daß in ihrem 
allgemeinen ge die Gerste dem r hsten S 
ommen schien. Von besonderem Interesse ist es eigentlich n 


hier auf "das Flächenbild einer Wandpartie einer ee 


ir 

°®) Tangl, Piper " Offene Kommunikationen zwischen den Zellen des 
Endosperms einiger Samen. Jahrb. f. wiss. Bot. 1879—1881. Taf. V, Fig. 8, 9, 10. 
Fromann, in Anat. Anzeiger 1887 nach Zitat bei Wiesner, Die 

Rlementarstruktur und das Wachstum der Rune Substanz. Wien. 1892. p. 1 
c. p. und in Untersuchungen über die Organisation der vege- 

bischen al Zeit, Sitzb, d. kaiserl, Akad. d. Mimensabshen: Wien. Math.- 

turw 


67 


des Stärkelagers hinzuweisen, auf welchem aus der Flächenansieht 
die Perforationsstellen der Plasmodesmen scharf hervortreten 
Fig. 11). An der rechten 7 des Bildes ist die Membran bei 
der Sehnittanfertigung schief getroffen, so daß die Plasmodesmen 
hier während eines Teiles N Verlaufes sichtbar sin h 
ier kommen Zn Plasmafäden verzweigt vor, doch ist. eine 
optisehe Täuschung in diesem Falle nieht ausgeschlossen Die 
Plasmodesmen sind über die Membranfläche in unregelmäßigen 
Gruppen zerstreu E 

Pan Erna ist in jeder Beziehung ein noch schlechteres 
Material Sm ie Gerste 

Baldingera arundinacea ß. pieta. Als interessant ist bei 
dieser Pflanze zu notieren, daß unter Benutzung der Pyoktanin- 
methode Plasmodesmen zwischen Xylemelementen in einem jungen 
Internodium sich nachweisen ließen, wahrseheinlieh in den Wänden 
Junger rer die noch ihren lebenden Inhalt und Quer- 
wände besaßen 


Obgleich die Membranen der Gramineen, besonders die der 
äußeren dern Mesophylizellen, zu den nur unter größeren 
Schwierigkeiten erforschbaren Objekten für Plasmodesmenunter- 


finden un 
een. Dan ist es ieh ne eine nähere Beziehung 
zwischen dem Vorkommen von ee und dem Vordringen 
von ar in den Geweben nachzu 

r die Möglichkeit eines ed Vor haltens ist wohl 
nieht ge weiteres abzuleugnen. 


Literatur. 
Berthold, Über das Vorkommen von Protoplasma in Interzellularräumen, — 
Ber. d. d. bot. Ges. Bd. II 1884. 
wi ir (D, On the "Vegetative life of some Uredineae. — Ann. of Botany 
19 


— (I) Über das N Leben Kar SEELE: II-IH. — Kgl. Sr. 
Akad. Handl. Bd. 38. Nr. 
Fromann, im Anatomis er Anus 
Gardiner (I), The Histology of the con Wall with special reference to the 
mode of connexion of cells. — Proceed. Roy. Soc. 1897 — 
— (II), On the Sontinnieg of the De Khrough the walls of vegetable 
cells. — Arb. des Bot. Inst. in Würz . III, 1. 1884. ! 
— au, mit Bamsciben Titel in Proceed. Br. Bochety. "Tor XXXV. 1882. 
IV), mit demselben Titel in Proc ._ Roy. Society. Vol. in 1883. 
Haba, ndt, Physiologische Pflanzenanatomie, 2. Au 
Kienitz-Gerlof ‚, Die Protoplasmarerbindungen Sram hensisberten Ge- 
webselementen in der nze. — Bot. Zeitung 1891 
Kny, rg „aber interzellulares Protoplasma Il, III in Ber. d. d. bot. Ges. 


68 


m. MD re age rer der ee und der 
. Zentralblatt. 1897 
= a Oaitekze zur se der ‚Blasmarerbindungen in den Pflanzen. — 
Bei 


e ü 
(III), Dimorphismus der Pils ver bit — Ber. d. d. bot. Ges. 1900. 


Kuhla, Die Plasmaverbindungen bei Viscum album. — Bot. Zeitung 1900. 
Meyer, (I) Das Armlehne der Angaben über das Vorkommen dicker gr 
gen zwischen den "one kn einiger Filieinen und An 
: d. bot. Ges 
—_ ab Über die Methoden zur Nikweliig der Plasmaverbindungen. — Ber. 
ot. Ges 
Enas cer a. M. Moo ern ons on the continuity ° uapkm. — The 
ournal of the Tintiiesh Society. Botany. vol. XXI, 
Pfeffer, Zur Kenntnis der Kon eize, — Unt een aus dem botan. 
Inst. zu Tübingen. Bd. I. 1881—1885. 


Poirault, re en sur = TEEN vasculaires. Ann. des 
sc. nat. Bota 7 

Binson, Perforatioh der Zellwand ne Tai der Protoplasmakörper 
benachbarter Zellen. — a. 2 d. Naturforscher-Gesellschaft a. d. 
Univ. Dorpat, Bd. VI, Heft 

did ber Pinsmarerbindungen pflanzlicher Zellen. — Jahrb. für 


Terletzki, Ber. d. d. bot. Ges. 1884, auch Jahrb. f 2 Bit Bi 
Wie une. De Elementarstruktur und das Wachstum er lebenden Substanz. 
ien 


Figuren-Erklärung. 
(Tafel L 
(Zeiß: Hom. Imm. Apert. 1°30; Comp. Oc. 4, 8 u. 18. — Abbes Zeichencamera. 
Weizen. 
Fig. 1. Optischer Querschnitt = senkrecht zur Blattoberfläche orien- 
n Längswand der Epidermis. ? Flasmasshlauch der oberen Zelle ein 
wenig ENG —_ Helsannabliu. 
ig. 2. Desgleichen. — Die ee iii Plasmaschläuche 
noch mehr kontrahiert. Durch die deutlich unterscheidbare ungefärbte Mittel- 
lamelle (= Porenschließhaut) ze ‚aan den blautingierten Verbindungsfaden 
ar — Hoffmannsblau. — 
denn a zwei Mesophylzellen einerseits und die 
obere Eoldermis andererseits. — Methylviolett 5B. — 2000). 


Roggen 
1000, 8 4. Plasmodesmen zwischen zwei Mesophzlizellen, — Hoffmannsblau. 
Fi ig. 5. Plasmodesmen zwischen zwei u Zellen der inneren, 
zentralen Partie des Seutellums. — Pyoktanin. 


Hafer 
00, 6. Plasmodesmen zwischen zwei Mesophylizellen. — Pyoktanin. 
Fig 7. Schnitt durch den Basalteil der Blattanlage des Embryo aus m 
trockenen Bine dargestellt, zerstreute Plasmodesmen zeigend. — Pyoktan 


69 


Fig. 8. Plasmodesmen zwischen Endospermzellen der Stärkeschicht. — 
Pyoktanin. — 1000%/,, — Die Plasmodesmen der verschiedenen Bündel sind beim 
Zeichnen et worden 

Fi ‚Plasmodesmen der endospermalen Aleuronschicht, worunter ein 
Paar v ed = Integument und Parenchymzellen, zerquollen. ». = äußerste 
Schicht des Verciter. k. — Kleberschicht. — Pyoktani n, — 1000), 


Fig. 10. Membranstück mit in der Zr knötehenförmig verdiekten Plas- 
aan kr) Stärkeschicht des Endosperms. — Pyoktanin. — 2250 
ächenansicht eines ee der en osperzmalen 
Stärkeschicht, die Mündungen der Plasmodesmenkanäle in zerstreuten Gruppen 
echts ist die Zellwand schief f dureh chnitten, den Verlauf der Plas- 
modesmen Geilweine zeigend. — Pyoktanin. — 1000 


Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. 
Von Heinr. Frh, v. ae Josef Stadlmann, Erwin Janchen 
ranz Faltis (Wien). 
(Fortsetzung. !) 
* Laserpitium Aruncus (Rehb.) Fritsch N. Auf En re zwischen 
> PlaZenica und dem Demirovac bei Bugojno, 1700 m! Am Gipfel 
der Gola kosa (H.)? nach einer Notiz, die sich nicht Ai ganz, 
en läßt. = 
s Carota L. N. In einer Wiese zwischen Donji Vakuf und 
Prise! Eine Mißbildung mit drei- bis vierfach zusammengesetzten 
Dolden, bedeutend gen Strahlen und vergrünten Blüten, 
teilweise ohne Stamina 


Cornaceae. 


Cornus mas L. S. Einzelne Bäume am Ausgange der Talschlucht 
von Glogovac. 


Pirolaceae. 


Pirola secunda L. 8. Wälder zwischen Ljusa und der Kriva jelika. 

Monotropa Seeg Wallr. N. Sator, im Mischwald am Mlinski 
otok, . Wälder der Kriva jelika bei Donji Vakuf. 

— multiflora (son) Fritsch N. Neben voriger! (J.) und am Wald- 
rande gegenüber Preodac (H.). 


Ericaceae. 
Arctostaphylos Uva ursi (L.) Sprg. N. Ilica; Ostrücken der Plaze- 
nica. 


Vaccinium Vitis Idaeca L. N. Hang südlich ober dem Satorsko 
Jezero (J.). 


») Vgl. Nr. 1, 8. 27. 


70 


Vaceinium MyrtillusL. N. Sator, am Mlinski potok und ober dem 
See (J.). 8. Wälder der Kriva jelika bei Dan Vakuf, Wälder 
am Abhange des Vitorog gegen Pribelja 

za carnea L. N. Nordhang des Todorsik. Dei Drvar (J.); ober 

dem Satorsko jezero (J.). 


Primulaceae., 


Primula Columnae Ten. N. llica, Triunoviea vrh im Marino ee 
bei Grahovo (J.), Prisjeka bei Popovidi, Plazeniea, bis 1760 m! 
. Wälder bei Ljuga; Cardak ei beim Toröek vrelo; bei der 
Quelle Kitelovo brdo bei Glogov 
Androsace lactea L. N. Sator, östlich! (H.) und südlich! (J.) ober 
dem See, 1550— ‚1750 m 
— villosa L. N. Liea, Westabstürze des Gipfels! u gien der 
Plazenica!; 1600-1760 m. 8. Gipfelregion des Vitor üd- 
abhang des Kammes, 1500 m! Gipfelregion der Golja, "1700 m! 


(St. F)| 
Soldanella alpina L. N. Nordgipfel des Jedovnik bei .. (J.), 
Plazenica, zwischen dem Buchenkrummholz am Nordhan 
L vsimachia uWagre L. S. Auf Wiesen des Livanjsko polje m 
nd Gelebi6 
— ws L. S. In Straßengräben bei Podosoje westlich 


Anagallis coerulea Schreb. Mittelbosnien: Flußabhang beim 
Bahnhofe von Zenica. N. Westhang des Jedovnik oder "Radio- 
vici bei Grahovo (H.) und am Westfuße des Marino brdo (J.); 
800—1200 m. S. Tal des Semin potok westlich von Donji Vakuf. 

Cyclamen Europaeum S. Linkes Vrbasufer nordwestlich von 
el Vakuf. Hochfläche zwischen Glogovae und Ljusa, in 

äldern. 


Plumbaginaceae. 
Armeria canescens Host. S. Nordabhang des Gnjat, 1400 m! ($t.) 


Oleaccae. 
Frazinus excelsior L. N. Einzeln auf dem Südostgrate der Mala 
Klekovaöa, ea. 1500 m. 
— Ornus L. ‘N. Westhang der Iliea, Gigic bei Den un 
bei Glamo&, ober Prusaec bei Donji Vakuf; 700— 
Ligustrum oulgare L. N. Unterholz im Pehrenunlde re Prusac, 
0 m logovac. 


Gentianaceae. 
Oentaurion umbellatum Gilib. flore albo. S. Podovi ei zwischen 
ovi und Podgorje westlich von Glogovac! 
— pulchellum (Sw.) Hayek in litt. (Erythraea pulchella [Sw.] Fr.) 
N. euchten Sande am Unac bei Preodac! $. Breiovata west- 
lich wo Glamo£. 


1 


Gentiana symphyandra Murb. N. Gipfelregion der Ilica; Jedovnik, 

Nordgipfel (J.) (hier in der Schlucht des Ravni potok bis zirka 
600 m herab) und ren (H.); Prokossattel östlich von Gra- 

hovo; Sator, um den See, Veliki Sator und Babina greda; von 
Glamo& gegen Hrasticevo; auf der Plazeniea!; 1150—1760 m. 
S, In den ÖCardak livade, 1100 m! Wiesen am Sndahhange des 
Veliki Vitorog; Staretina ee beim Forsthaus; Nordabhang 
des Gnjat. 1600 m. (St., 

—_ wene L. N. Häufig m Em bei Donji Vakuf. S, Am Bach 

bei Glogovac. 

— asclepiadea L. N. In der Schlucht des Ravni potok am Nord- 
hange des Jedovnik bei Drvar (J.). S. Wälder der Kriva jelika 
westlich von Donji Vakuf; bei Ljusa östlich von Glogovae; Süd- 
westabhang des a 1400 m. (Fortsetzung folgt.) 


Literatur - Übersicht‘). 
November und Dezember 1905. 
Bauer E. Laub- und Lebermoose von Porto Allegre. (Verh. d. 
k. k. zool.-bot. Ges. . LV, Heft 9/10, 8. 575—580.) 8°. 
Verzeichnis der von E. M. Reinecek und J. Czermak in Brasilien 
897 — 1899 Pe en hyten 
Blum entritt Fr. Asper Zillus "ironchialis Blumentr. und sein 
nächster Verwandter (A. femigaue Fres.) en d. deutschen 
bot. ee Bd. XXIII, Heft 9, S. 419-427.) 8°. 
ingehende Untersuchung des vom Tr 1991 (. c.) u beschriebenen 
pathogenen Aspergil 
Coka Fr. Beiträge zor mährischen Flora. erg Klubu prirodove- 
deekeho v Prostejov& für das Jahr 1905.) 8°. 25 
Inhalt: 1. Skizze der Vegetationsverhältnisse an der Wasserscheide 
zwischen Waag und March. 2. Neue Standorte mähris cher Pflanzen. Neu 
für Mähren: Centaurea Pannonica Heufl., Salvia austriaca Jacg., Oenanthe 


Degen Arp. v. Dr. Vinzenz Borbäs v. Deeter. yes botanikai 
lapok. IV., Nr. 8/11, p. 235—244, p. 175— 234.) 8°. 1 Porträt. 
Domin K. Über einen neuen Rubus- Bastard aus Böhmen. (Magyar 
botanikai Be IV. Jahrg., Nr. 6/7.) 8°. 2 
R. m. — R. chaerophyllus Sag. et Schw. var. praecambri- 
ner Tocl. X Free eier ocke. 
— Das böhmische Erzgebirge und sein Vorland. Eine phyto- 
_ geographische Studie. (Archiv f. d. naturw. ET 
. Böhmen. X. Bd., Nr. 5.) gr. 8°. 160 8., ab. 


1) Die „Li 
Rücksicht auf jene Abkandıun ngen an, die entweder in ee erscheinen 
con sich a uf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, Genie 
= c 


1 
Volständigkeit werden die-Herren Autoren und Verleger um Einsendung von 
erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche 
höflichst ersucht. Die 


12 


Haberlandt G. Über die Plasmahaut der Chloroplasten in den 
Assimilationszellen von en ella Martensii Spr. (Ber. d. 
deutsch. bot. Ges. XXL. ‚ Heft 9, S. 441452) 8°. 1 Taf. 


beschreibt "eine eigentüm liche Struktur ‚der Plasma- 


oße Ahnli 3 
der Sehzellen niederer Tiere hin und erörtert die nenn der Hypothes 
welche in jener Plasmahaut ein Perzeptionsorgan für den Lichtreiz zehlicht? 
Harkel E. Catalogue des gramindes r&colt6es en Chine par feu 
les P. P. E. Bodinier et d’Argy. ge de l’Acad. intern. d. 
. bot. Nr. 196, p. 17—22.) 8 
Haläcsy E. v. Entdeckung von Solenanthus Tournefortii DC. in 
nn ganre — lapok. a Nr. 8/11, p. 259—260.) 8°. 


rg s; leg. Le 
eg ge floram iriacam exsiccatam. 3. und 
4. u Win re: 8%, 35.8, 


u ad floram en on 5. und 6. Liefg. 
Wien. ee 84.8 
Abdru 


ck der ee zu a —300 des genannten Exsiccaten- 
werkes mit Synonymie, Seelen kritischen Bemerkun u. dgl. 
eu: Rubus altissimus Fritsch, R. Durimontanus (bifrons X macro- 


phyllus) Sabr., Melampyrum vulgatum Pers. f. paradocum D ahl. 
Höhnel Fr. R. v. Über exakte und deskriptive Wissenschaft. 

Antrittsrede als Rektor. Wien (Techn. Hochschule). 8°. 20 S. 
Janchen E. Ein Beitrag u. Be der Flora der An 


Mitt. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien. IV., Nr. 3, 8. 2 25.) 8°, 

Janezewski Ed. le generis Ribes. 1. Subge Saun: ee 
(Extr. intern. _ l’Acad. des Se. de Cracovie. Cl. d. math.- 
nat. 1905.) 8°. 9 p 


Kassowitz M. Vitalismus as en (Biolog. Zentralbl. 
Bd. XXV, Nr. 23/24, S. 753 - 777.) 8 
Klebelsberg R. v. Die anime Flora des Plose-Gebirges bei 
Brixen. Nachtrag: Flechten und Moose. 5 Jahresber. d. Ver 
2, ug 3 u. z. Pflege d. Alpenpfi. S. 74—80.) 8°. 
e Originalarbeit, sondern a aus der Flora von Dalla Torre 
und Waratheie nhangsweise wird die in dem früheren Artikel des Verf. 
enthaltene Angabe von ne um Cap. en. und Sedum Anacampseros au 
der Plose als irrtümlich zurückgenomm 
Kubart B. Einige Bemärkenben über das Aufblühen von Vitis 
en er f, Weinb. u. Kellerwirtsch. XXX VIII. Jahrg., 
5 Abb. 


Ein öhehet L. Versuche mit neuen pflanzenphysiologischen Schul- 
ae; (Natur und Schule. IV. Ba., 8. Heft, $. 371-375.) 


— — Photometrische a über die 
verhältnisse im Wasse (Sitzungsber. d. math.-naturw. Kl. 
Akad. d. Wissensch. i. "Wien. CXIV. Bd., S. 51-75.) 8%. 1 Tat. 
2 Textfig. 


13 


Murr J. Über das Vorkommen von er Hyrcanicum L. in 
Trient. (Allg. bot. Zeitschr., XI. Jahr sn 12, S. 193—195.) 8°. 
Oborny Ad. Die Hieracien aus Mä ve und Österr.-Schlesien. 
(Verh. d. naturf. Ver. in Brünn. XLIN. ae XLIV. Bd.) 8°. 220 8. 
Pammer 6. Über Veredlungszüchtungen mit einigen Landsorten 
des Roggens ” a een: f. landw. Versuchs- 
wesen in Öst. 1905.) 8%. 39 S, 
Pascher A. Neue Arten und Variekäken = Gattung Gagea. 
REBAEDE: nov. spec. regni veget. Bd. I., Nr. 12, p. 190—192.) 8°. 
Fedtschenkoana Pasch., @. mier antha m fen Pasch., 
Aliformis var. Regeliana Pasch., @. intercedens 
Ban chrkakt M. Oxydierende und reduzierende "Eigenschaften der 
lebenden Zelle. 
Abth. II. Über die extrazellulare Oxydase. (Extr. du Bull. 
de l’Acad. des sciences de Cracovie. Cl. math. et natur. 
Oct. ee 2. 668—693. 
Abt. II. Über die Jodidreaktion des Apergillus niger. 
(Ar 0. Oktob, 1905.) 8°. p. 693—707. 
Reishauer H. Die Veodkatioimdläcke dr Adamellogruppe, (Zeit- 
schrift d. deutsch. u. österr. Alpen-Ver. Bd. XXXVI, 8. 36—52.) 
gr. 


ji ehandelt rer rag die Kulturpflanzen uud die Bäume und 
Sträucher des Gebiete 
Riehter Osw. Die Fortschritte der botanischen Mikrochemie seit 
Kiniserihana „Botanischer Mikrotechnik*. (Zeitschr. f. wissensch. 
Mikroskopie u. mikrosk. Techn. Bd. XXII, S. 194—261.) 8°. 
=. erger E. Prodromus einer Flora von Oberösterreich, 1. Teil, 
. Abt. Linz. (Ver. f. Naturkunde.) 8°. 
Behandelt die Gramineen des Gebietes mit Krrinksibiähe der Synopsis 
von Ascherson und Graebner 
Schorstein J. Neuere sign (Baumaterialienkunde. 
X. Jahrg., 21. Heft.) 4 
Stapf O. The Aconites of Ti: a Monograph. (Ann. of the Roy. 
Bot. Garden, Caleutta. Vol. X. Part. II.) 4°, p. 115—197, 25 Taf. 
Strass % P. Dritter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagsberges. 
A erh. d. k. k. zool.-bot. Ges. LV. Bd. Heft 9/10. S. 600 bis 
1.) s 
ßer zahlreichen eng Diagnosen von Bes, Bar 
ach Höhn., Coryne foliacea Bres., Phialea m we es., Barlaei 
Strasseri Bres., 4 ea ge eta fallax Bres Cytoospor T Bres. Sg 
endersonula botryosphaeroides Ehen Leptoihyreiik ob öhn. 
Vandas C. Additamenta ad floram Macedoniae et Thessaliae. 
(Magyar er mann lapok. IV. Jahrg., Nr. 8/11, p. 262—268.) 8°. 
schrieben wird: Hypericum pseudotenellum Vand., Haplo- 
phyllum U iron n 
Weinzierl Th. R. v. Neue Apparate zur Bameokop Hülle (Publ. 
der Samenkontrollstat. Wien. Nr. 316, 321 und ne 
Verbesserter Sicherheitsbrenner für ehe (2 be) — Dia- 
hanoskopkasten zu 1 Dekireieee der Samen (1 Abb.). — = Mebiatte für 
etreidehalıne und Gräser (1 Abb.). 
Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1906, 6 


74 


Wettstein R. v. Sokötra. Karsten u. Schenck, ne 
bilder. 3. Reihe, Heft 5. Jena (G. Fischer). 4°. Taf. 25—30 
ext. 


m. 
_—— Die Evolutionslehre. (Oesterr. Rundschau. Bd. V, S. 507 


is 514 

Seit 1. een d. 7. gibt die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien 
eine neue nn Dur dem Titel „Oesterreichische 
Garten-Zeitu eraus; die „Wiener illustrierte Garten- 
Zeitung‘ stellte Pe mit Ende Dezember 1905 ihr Er- 
scheinen ein. 

Baur E. Über die infektiöse Chlorose der Malvaceen. (Sitzungs- 
bericht der k. preuß. Akad. d. Wissensch. 1906. Nr. 1.) gr. 8°. 


19 S. 

erf. weist zunächst darauf hin, daß unter dem Namen „Chlorose“ 
zwei ganz verschiedene Erscheinungen zusammengefaßt werden: 1. das Auf- 
treten weißgezeichneter Formen, die ihre Eigenschaften erblich Brkunltm, 


aber sie nicht auf Individuen anderer Her t übertragen, und. 2 
„infektiöse Chlorose® Er hat letztere eingehender studi Ein ver- 
nd ikroorganismus konnte ni ewiesen werden. Verf. nei 
Ann 6 es sich um ein Virus delt, das ein Stoffwechsel- 


produkt der chlorotischen Pflanze ist, und zwar ein solches, welches die 
Fähigkeit besitzt, Stoffe, welche mit ihm identisch sind, aus anderen Ver- 
bindungen abzuspalten oder synthetisch neu aufzu bauen. 

Benecke W. Über Bacillus chitinovorus, einen Chitin zer- 
setzenden Spaltpilz. (Botan. Zeitg. I. Abt., Heft XII, S. 227 bis 
42, 


2 

Rlartawhem L. L’origine des ne Selection et Mutation. 
(La revue “ Idees. Nr. 23.) 8 p- 

Brefeld O. und Falek R. Die Blüteninfektion bei den Brand- 
pilzen und die natürliche Verbreitung der Brandkrankheiten. 
erg aus dem Gesamtgeb. d. Mykologie. XII. Heft, 74 p., 

er 


Camrbell D. H. The structure and development of Mosses and 
ferns. 2. Edit. New York (The Macmillian Comp.). 8°. 657 p., 


2 Fig. 

Christensen C. Index filicum sive enumeratio omnium generum 
specierumque Filicum et Hydropteridum. Fasz. V. Hafniae 
(Hage Be). 8%. p. 257 — a 

eris— Gleichen 

Coaz J. a end Schröter ( 0. Ein Besuch im Val Scarl (Seitental 
des Unterengadins), mit einem Anhang v von H. C. Schellenberg. 
Den { ann aketet Stämpfli u. Co.). 4°. 55 S., 3 Textbild., 14 Taf. 


eklig wagen eine mehr allgemein geographische Schilderung 
von Coaz, eine eingehende PIER ER PRORERPRNgEhE Darstellung 


er 
Ebene: der Zapfenformen der Le gföhre die auf Taf. I abgebildet sind. 


I—XIV bringen prachtvolle Vopetnikenahiiden: Die beigegebene Karte 
zeigt die Waldformationen. 


75 
Correns C. Über Vererbungsgesetze. Berlin (Bornträger). gr. 8°. 
4 


Diels L. Beiträge zur Flora des Tein-ling-shan und andere Zu- 
sätze zur Flora von Zentral-China. (Jahrb. f. syst. Bot. Bd. XXX VI). 
8°. 143 8. 


Errera L. Sur les caractöres hötsrostyliques secondaires des 
primevöres. (Rec. d. l’Inst. botan. Bruxelles. Tom. VI, p. 223 
— 255.) 8°. 


Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXI. Jahrg., 2. Abt., 
Heft 6, S. 769—992; XXXIL Jahrg., 2 Abt., Heft 1 und 2, 
S. 1400. Leipzig (Gebr. Bornträger). 8 

ae K. meine Regeneraionsproble. (Flora. XCV. Bd,, 

Heft 2.) 8°. S. 384—411, 7 Abb. 

Holmb oe J. Über einen mutmaßlichen Er zwischen 

Birne und Weißdorn. (Gartenflora. 1905, Heft 2.) 8 S., 3 Abb, 


eular. Nr. 17 ER 8.4 p. 
Klebs 6. Über Variationen der Blüten. (Jahrb. f. wissensch. 
Bot. Bd. XLIT. Heft 2, S. 155—320.) 8°. 27 Textfig., 1 Taf. 
KosSanin Ned. Über den Einfluß von Temperatur und Ätherdampf 
auf die Lage der Laubblätter. Inaug.-Diss. Leipzig. 8°. 70 8. 
Kraus G. Über den Nanismus unserer Wellenkalkpflanzen. Aus 
—n. Unterfrankens. VI. Würzburg (Stuber), 8°. 
>. 191—224, 
Krause K. und Ban r A. Aponogetonaceae. Engler, Das 
Pflanzenreich. 24. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 22 8, 9 Fig. 
Kruuse Chr. List of the phanerogams and vascular eryptogams 
found on the coast 75°—60° 20° lat. N. of East Greenland. 
(Meddelelser om Grönland. Vol. XXX, p. 145—208.) 8. 
Lloyd Fr. E. The course of the pollen en in Houstonia. 
A preliminary note. (Torreya. Vol. V, Nr. 5, p. 83—85.) 8°. 
Lotsy J.P. Vorlesungen über Desiöndenstheörten mit besonderer 
Berücksichtigung der botanischen Seite der Frage. I, Teil. Jena 
(@. Fischer.) 8°, 384 $S. 2 Taf. und 124 Textill. 
Das vorliegende Buch fordert unwillkürlich zu einem Vergleiche er 
den vor ir erschienenen „Vorträgen über a von A. 


erhalte: s sei auf Bere Gebiete in deszendenztheoretischer Hinsicht 
alles geklärt und zu sen hluß gekommen, als, würde die 
Bot ei Die - ‚dnem solchen gen ringen. Der ruck ist nur 


6* 


geführt; auf botanischem Gebiete hat re allem das Einsetzen der experi- 
mentellen Methoden ergeben, daD die zu klärenden Phänomene viel kom- 
plizierter und mannigfaltiger sind. In re betracht des allseitigen era 
das gerade jetzt wieder den deszendenztheoretischen Fragen zugewendet wird, 
ist ein orientierendes Lehrbuch, und als solches kann Lotsy’s Buch be- 


s omm ots a 

des Referenten ganz vorzüglich erfüllt. Das Buch behandelt in klarer und 

lebendiger Darstellung folgende Themen: Evolution überhaupt; Morphogene 

Reize; Theorie der direkten Anpassung; Erblichkeit; Variationskurven; filiale 

Regression; die kontinuierliche Variabilität; De Vries’ Mutanten; die wich- 

tigsten Evolutionslehren. Die vorhandene Literatur wird in ausreichendem 
rücksichtigt. Der Verf. beschränkt sich jedoch nicht bloß auf eine 


einem kurzen Referate den In es Buches auch nur anzudeuten; jedem, 
der sich über deszendenztheoretische Fragen orientieren will, sei "dasselbe 
auf das wärmste empfohlen 

LyonHL A u genus of Ophioglossaceae. (Bot. Gaz. 1905, 
2 8°. 1 Abb. 

ist auf Ca großen Unterschied hin, den der Gametophyt von 
Botrychium obligquum im Vergleiche mit jenem der typischen ang 
und ründet darauf an neue Gattung Sceptridium, der 

sang eine ganze Reihe a En angehören dürfte, z. u BE ma- 
tricariae Schr ernatu 

Meerwarth H. Buotperschinehe Naturstüdien. Eine Anleitung für 
Amateure und Naturfreunde. Eßlingen und München (J. F. 
EEE ug Fre S. Textabb. und en 


vorganges hat den großen Vorzug, daß es bei dem Beschauer den Ein- 
ruck der Unbefangenheit des Verf. erhöht und den der unmittelbaren An- 
schauung erweckt. Die einheimische Pflanzen- und Tierwelt gibt dem Photo- 
graphen noch reichliche Gelegenheit zu derartiger Betätigung. Hiezu wird da 
heit iegende hübsche Buch gewiß anregen; gs rdem enthält es Sehlrriche 
ische Winke un methodische Anleitun 


n der rer der Leber e Die pen Lieferung 
ent nur d Beginn der allgemeinen a Fa ie. Verf, schließt sich der 
Auffassung jener hologen an, welche osen“ Form 
ursprünglicheren, die foliosen für die späteren halten. Die gegenteilige An- 
sicht hätte wenigstens Erwähnung ver . Hier, in; auch sonst mehrfach, 
ver e Berücksichtigung a. Lit 

m... O0. und Thellung A. Die Flor a Kantons Zürich. 
eil: 


Die ee Mg Adventivfore: des Kantons Zürich. 
a en. 28. 

Nava alla. ai le Congrös botanique de Vienne en 
120. Bull. x l’Acad. intern. d. geogr. bot. Nr. 196, p. 9 bis 


Pax F. und Knu Primulaceae. Engler, Das Pflanzenreich. 
Heft 22. Leipzig w Engelmann). 8°. 386 S., 75 Fig., 2 Karten. 


Ri 


Pax F. Die fossile Flora von Gändez bei Poprad ne zu den 
en Közlemenyek. Bd. IV, Heft 3. S. (19)—(61).) 8°. 

hende nen der Fo ssilien einer Tuffablagerung bei Poprad 

am Fade der Tatra. Der Tuff is ka sind die) relativ junge, diluviale Bil- 


die zweite für interglazial, die dritte für glazial, die vierte für postglazial. 
Die Abhandlung erweitert unsere Kenntnisse über die diluviale Flora Europas 
ganz wesentlich. 

Petkoff St. Troisitme eontribution & l’6tude des Algues en 
douce de re (Perioditschesko Spissanie. T. LXV. (1—2), 
p. 385—416.) 8 

Poeverlein H. Über den Re = un vulgaris. (Mitt. 
Nr. 38 der bayer. bot. Ges.) g 

— — Beiträge zur Flora der Me Balz (a. 2.0.) 8°. 48. 

Schenck H. Mittelmeerbäume. Karsten und Schenk, Vege- 
tationsbilder. 3. Reihe, Heft 4, Jena (G Fischer). 4°. Taf. 19 
bis 24 u. Text. 

Schindler A. K. Halorrhagaceae. Engler, Das Pflanzenreich. 
3. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 36 Fi 

Schulz A. Über die Anzahl der Samen in der Hülse von Astra- 
galhs danicus Retz. und a Geschichte dieser Art. (Zeitschr. 

f. Naturw. Bd. 77. S. 385—398). 

Das Blühen von Silene De Beihofte zum bot. Zentralbl. 
Bd. XV. Abt. I, Heft 3, S. 433—446.) 8°. 

Smith J. J. Die Orchideen von Ambon. Batavia. (Herausg. vom 
Departement für Landwirtschaft.) gr. 8°. 125 8. 

Smith John Donn. Enumeratio plantarım Guatemalensium neenon 
uhren Costaricensium. Pars VII. Oquawka (Patterson). 


ne = =. J. en Festrede. Jena (Schleiden-Denkmal- 
komitee). gr. 8°, 16 S. 

Stahlecker E. RER über Thallusbildung und Thallus- 
bau in ihren Beziehungen zum Substrat bei | Krusten- 
flechten. Stuttgart (Selbstverlag. Inaug. Diss.) 8°. af 

Stopes M. C. On the double Nature of the Openden Tntogunat 
(Ann. of Bot. Vol. XIX. Nr. LXXVI. p. 561—566.) 8 

Thiselton-Dyer W. T. Flora of ropicl ten Vol. IV. Sect. 2. 
Part 1. London (Jovell Reeve et Co.). 8 

Inhalt: Hydrophyllaceae (Baker und N. = ” om). Borraginaceae 
(Baker und Wright), Convolvulaceae wrker und Rendle). 

Ulbrich E. Über: die systematische Gliederung ar geographische 

an der Gattung Anemone. Be Jahrb. f. System. ete. 
I. Bd., 2. Heft, S. 172—256.) 8°. 6 Fig. 

Theme Pigrir-yah Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

2. Aufl. IV. Bd. Gera (Zerschwitz). 8°. 509 $. 151 Farbentafeln. 


78 


dessen erster Band berei hrgan i er Zeitschrift be- 
sprochen worden ist, ab. Diese zweite Auflage ist als „verbesserte“ bezeichnet, 
n welcher Hinsicht diese Bezeichnung gerechtfertigt is n Referent 
nicht entscheiden, da ihm die erste Aufl des Buches nicht zur Hand is 
r das eine muß konstatiert werden, dab er Verf. eine gute Gelegen- 
heit zur Verbesserung hat entgehen lassen, indem er vielfach die neuere — 
namentlich in Österreich erschienene — Literatur über gewisse reich ge- 


gliederte und kritische Formenkreise, wie Gentiana Sect. Endotricha und 


v 
zum Teile auch einige „deutsche“ Pflanzennamen, die wohl nicht unglück- 
licher hätten gewählt werden können. Als Beispiele seien angeführt ; ‚Aspe- 


rula — Meier (A. glauca — blaugrüner Meier, A. Aparine — rauher 
Meier, A. montana — Berg-Meier); Pediewlaris Friederici Augusti — 
Friedrich Augusts Läusekraut, P. Jacguini — Jaequins Läusekraut. Im 


ersten Falle ist die Bezeichnung der Gattung überaus geschmacklos, der 
zweite ist ein drastisches Beispiel für die leider in populären Büchern weit 
verbreitete Sucht, die wissenschaftlichen „lateinischen“ Namen ins „Deutsche“ 
zu übersetzen. Wo man mit einer derartigen Übersetzung wirklich eine 


- ” 


e 
darauf erwidert werden, daß es sich bei diesen Namen nur um eine durch 


Die Verbreitungsangaben lassen mehrfach zu wünschen übrig. So 
bleiben fast als das einzig wirklich Brauchbare die Tafeln übrig, die zu 
Demonstrationszwecken sehr gut zu verwenden sind, und auch denjenigen 


r 


nützen werden, die für ihre Formenkenntnis die ersten Grundlagen in mühe- 


Usteri A. Beiträge zur Kenntnis der Philippinen und ihrer Vege- 


tation, Sr gen nen auf Nachbargebiete. Inaug. Dissert. Zürich. 
1 . af. 


Vogler P. Bisherige Resultate variations-statistischer Unter- 


suchungen an Planktondiatomaceen. (Plöner Forschungsberichte- 
XII. Bd. S. 90—101.) 8°. 2 Taf. u. 8 Abb. 


: Beachtenswerte Übersicht der bisherigen Detailuntersuchungen, welche 
die Variabilität einiger Formen, je nach Standort und Zeit ergibt. Inter- 
essant ist das Ergebnis, daß bei Tabellaria fenestralis die Variationskurve 


unmittelbar vor der Auxosporenbildung komplizierter und mehrgipfelig wird. 


ns ie se ie Sa ei u an 
Bau = 


19 


Vries H. de. Über die Dauer der Mutationsperiode bei Oenothera 
Lamarckiana. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIII, Heft 8, 
S. 382—387.) 8 

Ve 


zu erweisen, ob OÖ. L. rg in Ag Heimat die Tendenz 
h 


zeigt, Mutationen hervorzubringen. komm rgebnisse, daß wahr- 
scheinlich der Beginn der jetzi Watstonsperiode mit der Einfuhr der 
Pflanze aus Texas nach Europa Se llt. 


Personal-Nachrichten, 


Dr. J. P. Lotsy wurde zum Direktor des Reichsherbariums 
in Leiden ernannt. 
Prof. D i nn wurd zum. „Direktor der allge- 
meinen „Versuchsstation in ı Salatiga Darst 
i aiyar0 wurde zum N a "Doshisha College 
in Kyot ernannt. 
Der eg Direktor des botanischen Gartens in Calcutta 
Herr Dav. Prain wurde zum des königl. botanischen 
Gartens in Ken "bei London ern 
Prof. N. Wille arde "für das Jahr 1906 zum Rektor 
der Universität in Christiania gewählt. 
D Pantanelli hat sich an der Universität in Rom, 
Dr. J. B. Traverso an jener von Padua für Botanik habilitiert. 
rof. Dr. Axel N. Lundström ist anı 30. Dezember 1905 
in RE gestorben 
er Bryologe Artur Mansion ist am 10. Dezember 1905 in 
Jambes gestorben 
osef Feketk, Inspektor des botanischen Gartens in Buda- 
pest, ist am 27. November 1905 im Alter von 63 Jahren in Buda- 
pest gestorben. 


reg der Februat - Nummer: Otto Porsch: Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie*. 

. 41. — Dr. a. ied "Stockmayer; Error Beitrag zur Kenntnis der Süßwasseralgenflora 

Spitzbergen 2: . Ke : Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger 

k kleiner rer Seen in Kärnten, u} Thorild” Wulff: Plasmodesmenstudien. (Schluß.) 8. 60. 

einr. Frh. v. Ha dur Messsiik Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz 

7 altis: Beitrag zur Kennt tnis der Flora von West-Bosnien. (Fortsetzung.) S. 69. — Literatur- 
Übersicht. 8, 71. — Parmonal-Nachsichten: 8. 79. 


Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/8, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. 
„Ö den Monates 
u. eine A Aianreiohlsche, batanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Mo 


1852/58 & y A erabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 
N "—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4’—, 1a99j07 » M. 10— 


de mplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind. mittelst RR: 
direkt beider dminis tration in Wien, I, Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Boa), zu pränumerieren. 


Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


INSERATE. 


Friedrich, C.L.H., Germaniae flora exsiccata 


Der Unterzeichnete gibt eine Exsikkatenflora von Deutschlan 
heraus, welche die deutschen Phanerogamen und Gefäßkryptogamel 
in wohlgetrockneter Form zur Ausgabe bringt. Die Flora erschein 
in Dekaden, deren jede Mk. 3 kostet. 


C. L. H. Friedrich, Fabriksdirektor a. D. 
Groß-Salze (bei Magdeburg). 


RD DOT ZN KORK IN IKEID) De FOX IRNOREX DL IRON IRCKORCK IREN a VOR ox LSOOD 


Preisherabsetzung älterer Jahrgänge 
der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 
Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung ältere 


Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift zu erleichtert 
setzen wir die Ladenpreise 
der Jahrgänge 1881—1892 (bisher A Mk. 10.—) auf a Mk. 4 
et 1893—189%7 ( „ ‚ 18.5, 

erab. 


Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (A Mark 2.—), 1860 bi 
1862, 18641869, 1871, 18°3—1874, 1876—1880 (a Mark 4.— 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1868 
1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. | 


Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift 
erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, $ 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto | 

‚ Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreise! 
zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direk 
zu wenden an die 


Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds So n 


Wien, IL, Barbaragasse 2. 
NB. Dieser Nummer ist beigegeben Inhaltsverzeichnis und Titelblatt 1 


Jahrgang 1905 der Österreichischen botanischen Zeitschrift, ferner ei 
Katalog von Dr. H. Lüneburgs Buchhandlung in München, Karlstraße 4. 


Buchäruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. 


O0. Porsch,Beiträge zur.histologischen Blütenbiologie? Il. en 


HEINE» Et \ i „m ANNE ee : 


: N RT 


ÖSTERREICHISCHE 


BUTANISCHE ZEITSCHRIFT 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 
Professor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


‚LVI. Jahrgang, Ne- 3,” - Wien, März 1906. 


Über Kleistogamie bei den Gräsern. 
Von E. Hackel (Graz). 


Die Tatsache, daß manche Gräser ihre Früchte reifen, ohne 
vorher äußerlich sichtbare Blütenteile zur Schau getragen zu haben, 
ist sehr frühzeitig beobachtet worden. Schon Hieronymus Bock 
hat dies bei der Gerste gesehen und darüber in seinem „Neuw 
Kreutter Buch* (1539), II. T. in einer den Anschauungen jener 
Zeit entsprechenden Weise berichtet. Was bei den Gräsern die 
Blüte sei, wußte man damals noch nieht; Bock hielt dafür die 
Staubgefäße, denn er sagt (fol. 18, 8. 2): „Hie soll man mercken/ 


Gersten bringt keyne) das seind kleyne weisse hangende fäselein/ 
kleyner dann die Wegerich blümlein.* Und da er bei der Gerste 
keine Staubgefäße „bangen“ sah, so sprieht er ihr kurzweg die 
Blüten ab (fol. 17, 8. 2): „herwiederumb so steigt Gersten zum 


gangen und er sprieht auch gleich seine Ansieht über die Be- 
deutung dieser Einrichtung aus. Nachdem er nämlich (Amoen. 
acad. I. p. 364 [1749]) vom Roggen berichtet hat, daß der Ernte- 
ertrag bisweilen durch starke Regen zur Blütezeit sehr geschmälert 
wird, weil dann der Pollen der ausgetretenen Antheren „zusammen- 
geballt* werde und die meisten Blüten fehlschlagen, führt er fort: 
»hordei autem antherae ita intra glumam propriam jacent, ut aquae 
non pateat aditus“. Linne hat auch schon einen zweiten Fall von 
Kleistogamie bei den Gräsern gekannt, nämlich den des Panicum 
elandestinum, von dem er (Spee. pl. ed. 1, p. 58 [1753]) schreibt : 
»Vagınis punetatis, pilosis, intra quas racemi fructifieationum om- 
terr. botan, Zeitschrift. 3. Heft. 1906. 7 


82 


nino oceultantur, ut extus ne vestigium earum appareat“. Freilich 
wird also auch hier nieht das eigentliche Wesen der Kleistogamie, 
die Befruchtung innerhalb der geschlossen bleibenden Spelzen aus- 
drücklich betont. Das tat zum ersten Male Schreber in seiner 
„Beschreibung der Gräser“ (1769), und zwar bei Phalaris oryzoides 
(tab. 22), heute Leersia oryzoides genannt. Er beschreibt die in den 
Scheiden verborgenen seitlichen Rispen und sagt: „Hiebei ist merk- 
würdig, daß die Befruchtung der Samen in dieser Grasart bei ver- 
sehlossenen Ährchen vor sich geht, als welche sich gewöhnlicherweise 
gar nicht öffnen. Noch merkwürdiger ist aber, daß die Rispe, soweit 
sie aus der Scheide hervorkommt, lauter taube Ahrchen trägt und 
nur diejenigen reifen Samen hervorbringen, welche in den Scheiden 
verborgen sind“, eine Angabe, die, wie wir sehen werden, einer 
Einschränkung bedarf. 
as nächste Beispiel von Kleistogamie, das bekannt wurde, 
war das des Amphicarpum Purshii Kunth, das von seinem Ent- 
decker Pursh’ in seiner Fl. Amer. sept. (1814) p. 62, t. 2 als 
Milium amphicarpon beschrieben und abgebildet wurde. Freilich 
stellte er die Sache nicht richtig dar, da er in den unterirdischen 
Ahrehen die (allerdings nur 0-5 mm großen) Staubbeutel übersah 
und sie als 9, die der Termialrispe als 2 beschrieb, worin ihm 
anfangs auch Kunth (Enum. I, 67) folgte, der sich aber im zweiten 
Bande der Enumeratio (p. 46) etwas verbesserte; wenigstens 
wird hier das Ovarium in den Terminalährchen deutlich beschrieben, 
die Staubgefäße der unterirdischen Ährehen werden „efleta“ ge- 
nannt. Den wahren Sachverhalt, die Befruchtung der letzteren schon 
in sehr frühem, geschlossenem Zustande („in the bud“), hat erst 
Asa Gray festgestellt, ebenso, daß die Blüten der Terminalrispe 
zwar vollkommen sind, aber ohne Frucht zu reifen, abfallen. Nun 
folgt ein langer Zeitraum, in welehem keine neue Entdeckung in 
dieser Richtung gemacht wurde. Vaucher (Histoire physiologique 
des plantes d’Europe, vol. 4, 1841) spricht zwar öfter (z. B. bel 
en Bromi genuini, bei Tritieum sect. Oerealia, bei Secale) von 
einer Befruchtung innerhalb der Spelzen, sagt aber, daß diese 
sich an der Spitze ein wenig öffnen, um die entleerten Antheren 
austreten zu lassen. Seine Darstellung ist in mehreren Fällen un- 
richtig, besonders bei Secale. Im Jahre 1869 machte V. v. Jank& 
(Naturf. Fr. Berlin 1869, p. 39) auf die kleistogamen Blütenstände 
innerhalb der Blattscheiden von Diplachne serotina Link aufmerk- 
sam, die dann 1874 von Balansa (Bull. Soc. bot. Fr. XXI. p- 14) 
nochmals entdeckt wurden. Dieser hielt sie für ein Merkmal einer 
eigenen Varietät (elandestina), weil er ihre allgemeine Verbreitung 
nieht kannte. = 
Die erste zusammenhängende und eingehende Darstellung der 
Erscheinungen beim Blühen der Gräser hat Godron in seiner 
Abhandlung „De la floraison des Gramindes“ (in Mem. Ae. sc. nat. 
Oherbourg 1873) gegeben. Er beschreibt darin die Kleistogamie 
(die der „feeondation ä huis-elos“ nennt) bei Leersia oryzoides (P- 33), 


83 


Hordeum Zeerriton (p. 76), die gelegentliche von H. distichon 
(p. 74) und hexastichon (75) und fügt dazu als etwas Neues die 
Kleistogamie von Stipa pennata, gigantea und juncea, die er für 
obligat hielt, während sie, wie wir sehen werden, bloß fakultativ ist. 

m Jahre 1878 hat Asa Gray im Americ. Journ. of Seience 
(p. 71) anläßlich der Besprechung von Darwins „Different forms“ 
einige Beispiele kleistogamer Gräser aus Nordamerika angeführt, 
nämlich außer Amphicarpum Danthonia spicata „and its allies“, 
ferner „Vilfa (ohne Speziesnamen) and other grasses“. Das Jahr 
1880 brachte uns eine kritische Revision der französischen Vulpia- 
Arten von Duval-Jouve (in Revue des seiences natuürelles), 
worin die Kleistogamie von Festuca Myurus, sciuroides und ciliata 
festgestellt wurde. ” er 

Sehr genaue Beobachtungen über die Kleistogamie bei den 
Getreidearten veröffentlichte Koernicke 1885 in seinem mit 
Werner herausgegebenen Handbuch des Getreidebaues, 1. Bd. Er 
wies nach, daß Hordeum Zeocriton L., ferner H. distichon erectum 
Schübl. und H. hexastichon pyramidatum Koern. stets kleistogam 
blühen, die übrigen Abarten von H. distichon und hexastichon, 
sowie H. vulgare L. bald geschlossen-, bald offenblütig. Auch bei 
Avena Sativa kommt gelegentlich Kleistogamie vor, bei der var. 
praegravis Kr. sogar in der Regel. 

In Engler & Prantls Nat. Pfl.-Fam. II, 2 (1887), p. 9, 
habe ich die meisten der bis dahin bekannten Fälle an- 
geführt, ohne einen neuen hinzuzufügen; 1889 habe ich in 
Meiner Monogr. Andropogonearum Erianthus Trinii Hack. als 
kleistogam beschrieben; 1890 hat dann Koernicke (Üorresp. 
N. V. Rheinl. & Westf., p. 87) noch die Kleistogamie von T’rioda 
deeumbens Beauv. und von CO, ium tuberculosum Moris 
(Castellia tuberculata Tin.) erörtert, endlich hat 1903 Vierhapper 
(in Öst. bot. Zeitsehr., p. 225) deren Vorkommen bei seiner Dan- 
thonia breviaristata besprochen. Es ist also bisher im ganzen bei 
20 Arten von Gräsern die Kleistogamie als regelmäßig oder ge- 
legentlich auftretend nachgewiesen worden. ; 

Ich selbst habe dieser Erscheinung stets meine Aufmerk- 
samkeit gewidmet und sie sowohl an lebenden (teils wildwachsenden, 
teils von mir kultivierten Gräsern) als auch besonders an Herbar- 

templaren beobachtet. Ich habe nach und nach mein ganzes 
teiches Gramineen-Herbar in dieser Hinsicht durehgemustert und 
gefunden, daß sie viel weiter verbreitet ist als man bisher glaubte. 
u den bekannten 20 Arten kann ich heute 47 neue hinzufügen, 
so daß Kleistogamie jetzt bei 67 Arten von Gräsern nachgewiesen 
Ist. Aber nicht diese statistische Feststellung war es, die mich vor- 
Yiegend interessiert hat, sondern die verschiedenen Formen, unter 
denen diese Erscheinung auftritt, die Abstufungen, welche die 
rmen untereinander und mit der Chasmogamie verbinden, die 
Anpassungen der Blütenteile, ja mitunter selbst der Infloreszenz 
an die Kleistogamie, mit einem Worte die biologische Seite der 
7* 


84 


Frage, und deshalb will ich auch nach diesem Gesichtspunkte und 
nicht nach dem systematischen meine Beobachtungen sowie die 
meiner Vorgänger ordnen und darstellen. 
evor ich jedoch daran gehe, möchte ich die Frage erörtern, 
in wie weit wir berechtigt sind, bloß auf Grund der Untersuchung 
von Herbar-Exemplaren das Vorkommen der Kleistogamie bei einer 
Art von Gräsern zu behaupten. Anscheinend ist die Entscheidung 
darüber sehr einfach, denn wenn die Spelzen während der Blüte 
und nach derselben bis zur Fruchtreife geschlossen bleiben, so 
müssen sich die entleerten und zusammengeschrumpften Staubbeutel 
sowie die Reste der Narben jederzeit an der heranwachsenden 
oder selbst der reifen Frucht nachweisen lassen, während bei den 
chasmoganen Gräsern die Staubbeutel zwischen den geöffneten 
Spelzen hervortreten, nach dem Wiederzusammenschließen derselben 
außen bleiben und bald abfallen. Auch die Narben treten bei diesen 
Gräsern teilweise aus und es finden sich daher anfangs nach der 
Blüte Reste davon zwischen den Spelzen eingeklemmt, an den Früchten 
aber höchstens Spuren. Allein so groß ist der Gegensatz nicht und 
es gibt bei den Gräsern Formen der Chasmogamie, die sieh der 
Kleistogamie sehr nähern und sie im Herbar vortäuschen können. 
Bei Bromus tectorum, mazximus, rubens, fasciculatus und scop4- 
rius treten zur Blütezeit die Spelzen auseinander, aber nur sehr 
wenig und nur unterhalb der Spitze, gerade soviel, daß man im 
Grunde der Blüte die gerade vorgestreekten Narben sowie die auf 
kurzen Fäden gerade ober ihnen stehenden Antheren sehen kan, 
wie sie sich öffnen und ihren Pollen auf die Narben entleeren. Ein 
seitliches Austreten der Antheren und Narben ist unmöglich, denn 
ort, wo sie sich befinden, klaffen die Spelzen nicht. Das Klaffen 
unterhalb der Spitze dauert auch gar nicht lange, die Spelzen 
schließen sich wieder, die Antheren bleiben eingeschlossen, werden 
von der heranwachsenden Frucht vorwärts geschoben und el- 
scheinen zuletzt auf dem Scheitel der Caryopse, gewöhnlich etwas 
neben der Spitze der Vorspelze vortretend; eine oder die andere 
wird auch wohl ganz hinausgedrängt oder geht durch Reibung 
oder Stoß verloren. Das sind chasmogane Gräser, bei denen mal 
jederzeit nach dem Verblühen die Antheren und Narben innerhalb 
der Spelzen nachweisen kann. Freilich ist eine solche streng® 


bei 
Bromusarten), sondern sich denselben seitlich anlegen und vol 
ihren Zweiglein umfaßt werden, so daß beim Aufspringen der 
Pollen unmittelbar auf die Narbenpapillen gelangt. An der heral“ 
wachsenden und selbst der reifen Frucht findet man dann die 


85 


entleerten Antheren in das Gewirr der verschrumpften Narbenäste 
förmlich eingebettet, so daß man sie nur mit Mühe heraus 
präparieren kann, wenn man sie z. B. messen will. Zieht man die mehr 
oder weniger reife Frucht ausden Spelzen hervor ‚so gehen die Antheren 
mit, weil sie mittelst der sie umflechtenden Narbenreste ihrem Scheitel 
fest anhaften. Wo immer ich dieses Verhalten an Herbar- 
Exemplaren angetroffen habe, glaubeich Kleistogamie 
annehmen zu dürfen. Da mir daran gelegen war, in der unten 
folgenden Aufzählung bei jeder Art, wo ich dieses Verhalten ge- 
funden haben, dies ausdrücklich zu bemerken, so habe ich, um 
langatmige Wiederholungen zu vermeiden, für das oben geschilderte 
Verhältnis den kurzen Ausdruck: „Antheren intrastigmatisch“ 
eingeführt, ohne damit einen botanischen Terminus schaffen zu 
wollen. Weit seltener sind die Fälle, wo ich an der lebenden 
Pflanze beobachtete, daß bei kleistogamer Bestäubung die Bas 
nen 


den Narben nicht so unmittelbar anliegen, sondern von i 
getrennt seitlich oder etwas oberhalb derselben zu finden sind. Von 
er heranwachsenden Frucht werden sie dann entweder ebenfalls 
mitgenommen, so daß sie zuletzt dem Scheitel derselben aufsitzen, 
aber nur loeker, ohne beim Herausziehen der Frucht mitzugehen, 
oder sie werden seitlich derselben zurückgelassen. Ein solcher 
Befund an Herbar-Exemplaren läßt keine sichere Entscheidung 
über das Vorhandensein von Kleistogamie zu, da er auch bei Arten 
mit geringer Öffnung der Blüten (s. o. ommt. 

ier kommt uns nun ein zweites Kriterium zu Hilfe. Die Beobach- 
tung lehri ämli d ; Hit ER BER 
„nicht sogar in allen, eine doppelte ist. Die Bestäubung findet inner- 
1al der 
Ahrchen, respektive der Teil des Blütenstandes oder der ganze 
Blütenstand, dem es angehört, noch in den 1—2 obersten Blatt- 
scheiden des 
innerhalb der 
Sinne hat zuerst Koernicke (Handbuch des Getreidebaues, p- 139) 


“war die Ährehen nicht mehr von Scheiden umhüllt sind, aber 
nieht bloß die Deckspelze und Vorspelze der einzelnen Blüten fest 
“einander schließen, sondern wo auch die beiden Hüllspelzen 


Scheiden der Zeersia mit ihren einblütigen Ährehen tun. So fand 
- es z. B. bei Danthonia intermedia und unispicata. Eine dieser 
„eiden Formen der doppelten Kleistogamie kommt wahrscheinlich 
n,‚edem Falle kleistogamen Blühens vor, und wo immer ich an 

ar-Exemplaren die eben aus der Scheide hervor- 
Setretenen Ährehen oder die Blüten der noch von den 


86 


Hüllspelzen biszur Spitze umschlossenen Ährehen inner- 
halb derSpelzen mitverstäubtenAntherenundvergrößertem 
Ovarium vorfand, habe ich auf Kleistogamie geschlossen. Nicht 
selten findet man schon innerhalb der Scheiden die Mehrzahl der Blüten 
mit yapgens; Antheren, und bisweilen, wie z. B. Leersia oryzoides, 
muß auf sehr junge Stadien zurückgehen um unbefruchtete 
Blüten 2 zu 1 Andi (Vergl. Duval-Jouve in Bull. Soe. bot. Fr. X, 104.) 
Von solehen Gräsern, welche auch in der Gipfelrispe stets nur 
een blühen, findet man in den Herbarien fast niemals 
Exemplare im en dieses Blühens, denn sie werden immer 
erst Keane. Ns ie Rispe aus den Scheiden hervorgetreten 
st; en ann ©. aber meist auch schon verblüht und nur selten 


kan 
blühende ee finden. Eine Ausnahme machen, wie schon 
erwähnt, einige Danthonia- Aral wo . Bun Hüllspelzen eine 
ähnliche Rolle spielen, wie sonst die 
Ein we Boten Kriterium, aM zur Tele der Klestogamie an 
Herbar-Exemplaren a kann, ist das Verhalten der Lodiculae. Da 
diese Organe durch ihre Sch wellung das Auseinandertreten der Spelzen 
bewirken, so sind sie bei kleistogamen Gräsern funktionslos und das 
führt dort, wo die Kleistogamie eine obligate, we unzählige Genera- 
tionen vererbte Einrichtun ng geworden ist, ihr eduktion. 
Freilich finden wir sie in verschiedenen Zwischenstufen von g8- 
ringer Verkleinerung bis zum völligen Schwund; Spuren derselben 
sind auch bei kleistogamen Gräsern in der Regel noch 
nachzuweisen, aber wo sie in so Fer anne rter Form 3 (men 


. 1) Selbstverständlich soll hiemit nicht gesagt sein, daß alle Gräser ohn® 
Lodiculae kleistogam sein müssen; wir kennen ja eine ziemliche Anzahl 508°“ 


87 


linealischen Antheren der chasmogamen Blüten derselben oder ver- 
wandter Arten. 

Alle diese Reduktionserscheinungen gehen auf eine Vermin- 
derung der Pollenproduktion hinaus, die ja ganz verständlich ist. 
Mitunter wird selbst der Habitus der Rispe durch die Kleistogamie 
beeinflußt; chasmogame Gräser pflegen zur Blütezeit ihre Rispe 
zu Öffnen, damit alle Ahrchen dem Einfluß des Windes, der den 
Pollen überträgt, ausgesetzt sind; kleistogame Arten oder kleisto- 
game Formen chasmoganer Arten pflegen hingegen geschlossene 
Rispen mit anliegenden Zweigen zu zeigen, da ja die Befruchtung 
nicht mehr durch den Wind erfolgt. Doch gibt es von dieser 
er einige Ausnahmen, die im speziellen Teile erwähnt werden 
sollen. 


Von den 47 Gräsern, deren Kleistogamie hier zum erstenmal 
beschrieben wird, habe ich nur fünf Arten (Pappophorum Wrightii, 
Uniola latifolia, Scleropoa rigida, Bromus unioloides, Hordeum 
murinum) lebend beobachtet, bei den übrigen habe ich sie nur 
nach Beobachtungen an Exemplaren meines Herbars nach den 
oben erwähnten Merkmalen erschlossen. "Ich wünsche, daß diese 
Schrift jene Botaniker, welche diese Arten lebend zu beobachten 
Gelegenheit haben, also insbesondere die nordamerikanischen, an- 
regen möchte, meine Resultate einer Nachuntersuchung zu unter- 
ziehen. Erst dann wird sich über manchen noch nicht ganz klaren 
Fall Gewißheit erlangen lassen. ee 

Nach der Art des Auftretens der Kleistogamie lassen sich die 
Gräser in vier Gruppen teilen, die jedoch nicht streng geschieden sind. 


1. Gruppe: Fakultativ kleistogame Arten. 

Neben chasmogamen Individuen finden sich seltener oder 
häufiger, bisweilen selbst vorwiegend kleistogame, welche jedoch 
keine besonderen Anpassungen an die Kleistogamie aufweisen. Ihre 

theren und Lodieulae sind nieht oder nur unbedeutend kleiner 
als an den chasmogamen Individuen. Es ist anzunehmen, daß die 
Entscheidung darüber, ob ein Individuum geschlossene oder offene 
Blüten hervorbringen wird,/nicht schon im Embryo erfolgt ist, 
sondern daß dies von äußeren Umständen während der Entwick- 
lung abhängt, über die wir freilich noch wenig wissen. Manche 
Beobachter glaubten, daß anhaltend niedrige Temperatur während 
der Blütezeit die Ursache des Geschlossenbleibens der Spelzen sei, 
aber Koernicke hat durch einen schönen Versuch bewiesen, ‚daß 
das wenigstens nicht immer der Fall ist; er säete von einer Varietät 
des Hordeum distichum nutans („schwarze Wintergerste von Tiflis“) 
einen Teil im Herbste, den anderen Ende März; die Individuen 


88 


aus der Winterssaat blühten sämtlich offen, die aus der Frühjahrs- 
saat geschlossen, und zwar schon innerhalb der Scheiden; da ihre 
Blütezeit sich gegenüber den ersteren verspätet hatte und in die 
heiße Zeit des Juni und Anfang Juli fiel, so war es gewiß nicht 
die niedrigere Temperatur, welche diese Erscheinung bewirkte. 
Anderseits berichtet Koernicke, daß er eine Ahre von Hord. 
hezastichon brachyatherem, dessen mittlere Ährchenreihe kleistogam 
geblüht hatte, dadurch zum Öffnen der „darüber und darunter 
befindlichen Blüten“ brachte, daß er sie in die Nähe eines geheizten 
Ofens stellte. Es wird noch eingehender Versuche bedürfen, um 
die Bedingungen für die eine oder die andere Art des Blühens 
festzustellen. Als Ausnahme kommt Kleistogamie auch beim Weizen 
vor (vergl. Koern. l. ec. p. 32), ohne daß man wüßte warum. 


(Fortsetzung folgt.) 


Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“. 


Von Dr. Otto Porsch (Wien). 
(Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) 


I. 
Weitere Untersuchungen über Futterhaare.. 
(Mit Tafel IIL) 
(Fortsetzung.!) 
Maxillaria porphyrostele Rehk. f. 
(Taf. III Fig. 2—13.) 


Die ansehnlichen Blüten dieser Art besitzen fleischige, läng . 
lich-zungenförmige, spitze, etwas eingekrümmte Sepalen von schön 
goldgelber, außen mehr grünlichgelber Farbe. Die schmalen, mehr 
linealen, spitzen, wie die Sepalen an der Basis etwas verbreiterten 
Petalen stimmen in der leuchtenden Grundfarbe mit den ersteren 
überein. Das fleischige Labellum ist kürzer als die seitlichen Sepalen. 
deutlich tief dreilappig, mit breiten, aufwärts gerichteten, ohr- 
förmigen Seitenlappen, welche der Säule angedrückt sind. Der 
große, breite, längliche, abgerundete Mittellappen ist vorne seicht 
ausgerandet. Die Grundfarbe des Labellums ist hellgelb, die Seiten- 
lappen sind der Länge nach purpurn gestreift. Das hellgelbe La- 
bellum sowohl als die leuchtend goldgelben Sepalen und Petalen 
bilden einen lebhaften Kontrast zur purpurn gefärbten Säule, der 
unsere Art ihren Namen verdankt. ? 
. Wie schon die Beobachtung des Labellums mit freiem Auge 

ergibt, ist wie bei der vorigen Art auch hier in der Basalhältte 

1) Vgl. Nr. 2, 8. 41. 

2) Vgl. die Abbildung Hookers in Botan. Magaz. 1880, Tab. 6477. 


89 


des Labellums eine callusartige Bildung entwiekelt, welche in ihrer 
Längserstreckung dasselbe Verhalten wie bei jener Art zeigt. 
(Vgl. Fig. 1.) Die anatomische Untersuchung ergibt aber hier, daß 
die für das freie Auge als Oallus erscheinende Bildung bloß in dem 
vordersten Drittel derselben einer wirklichen, deutlich abgegrenzten, 
durehsehnittlich 5—8 Zellschichten dieken Gewebewucherung ent- 
spricht. In diesem Sinne hat Cogniaux teilweise Recht, wenn er 
von dem Callus sagt: „callo late ligulato, apice valde ineras- 
sato et rotundato“ (l. e. III 6 p. 44). Dagegen hört der eigentliche 
Callus ungefähr von der Mitte des scheinbaren Callus an vollständig 
auf, und das, was dem Auge als Callus erscheint, besteht aus einem 
diehten Besatz von Futterhaaren, welehe den bisherigen Beschreibern 
unserer Art entgangen zu sein scheinen. Hooker erwähnt sie über- 
u: nicht, und Cogniaux sagt von der Lippe: „labello utrimque 
glabro“. 

Hinsichtlich der Form der Haare zeigt die vorliegende Ari 
unter allen bisher untersuchten Arten die größte Plastizität. Doch 
handelt es sich in den verschiedenen Haartypen stets bloß um 
Variationen eines herrschenden Grundtypus. Die Haare sind ge- 
wöhnlich zwei- bis dreizellig. Einzellige Haare finden sich 
äußerst selten, erreichen dabei aber ungefähr die Größe der mehr- 
zelligen. Die wichtigsten Haartypen finden sich in den Fig. 2—8 
zusammengestellt. In jenen Fällen, in denen die Haare bloß aus 
zwei Zellen bestehen, sind beide Zellen ungefähr gleich lang, 
oder die Basalzelle ist etwas größer. In beiden Fällen sind die 
einzelnen Haarzellen zylindrisch, schmal und sehr lang gestreckt. 
(Fig. 4, 6, 8.) Das ganze Haar erreicht eine Länge von ca. 2 mm 
Die Basalzelle ist gewöhnlich gerade (Fig. 4, 6) oder schwach 
gekrümmt. (Fig. 8.) Ihre Grundfläche ist entweder mehr oder 
weniger stark verschmälert (Fig. 4, 6, 8) oder ziemlich gleich 
breit (Fig. 2, 3, 5), seltener verbreitert (Fig. 7). Die Endzelle 
kann bei gerader Längsachse in der Verlängerung der Basalzelle 
liegen (Fig. 6) oder mit der Längsachse der letzteren einen stumpfen 
Winkel bilden (Fig. 4). Ihre Längsachse kann auch gekrümmt sein 
(Fig. 8). Die nur sehr selten auftretenden einzelligen Haare 
Sind keulenförmig, ungefähr von derselben Höhe wie die zwei- 
zelligen oder etwas kürzer und erinnern in der Gestalt an die von 

4. rufescens Lindl. Nur fehlen ihnen die basalen Membranver- 
diekungen dieser Art. Die Endzelle kann auch spitz halbkugelig 
sein, wobei sie der dann entsprechend verlängerten Basalzelle mit 
einer konkaven Fläche aufsitzt (Fig. 5). In diesem Falle kommen 
dann Bildungen zustande, die sehr lebhaft an einen dünn und lang- 
stieligen Hutpilz erinnern (Fig. 5). Damit wären die wichtigsten 
2weizelligen Haartypen erschöpft. Die dreizelligen Haare zeigen 
eine gerade oder schwach gekrümmte, zylindrische, langgestreckte 
Basalzelle, welcher noch zwei Haarzellen aufsitzen. Letztere sind 
‚durehsehnittlich ein Drittel so hoch als die erstere. Sie grenzen 
‚entweder mit konvexen Flächen aneinander und an die Basalzelle 


90 


(Fig. 7) oder erscheinen mit einer konkaven Basalfläche pilzhut- 
förmig aufgesetzt (Fig. 2. 3). Zwischen den angeführten Typen 
kommen alle möglichen Übergänge vor. So kann die Endazelle 
keulenförmig oder mit konkaver Grundfläche aufsitzend stark ver- 
längert sein ete. Jedoch alle die eben vorgeführten Varia- 
tionen zeigen immer konstant als gemeinsamen Grund- 
zug die Tendenz, dureh starke Verlängerung der Basal- 
zelle das Haar emporzuheben, wobei die Längenver- 
hältnisse auf die einzelnen Haarzellen so verteilt sind, 
daß sie in ihrer Summe immer die gleiche Gesamthöhe 
ergeben. (Vgl. die Fig. 2—8, welche bei gleicher Vergrößerung 
gezeichnet sind.) Dadurch kommt bei dem dichten Stande der 
Haare der als einheitliche Bildung erscheinende scheinbare Callus 
zustande. 

Bezüglich des Zellinhaltes decken sich die Haare unserer 
Art am vollständigsten mit jenen von M. ochroleuca Lodd., an die, 
wie später gezeigt werden wird, ein weiteres anatomisches Merkmal 
erinnert. Sie führen einen an Eiweiß und Fett reichen Proto- 
plasten, dem zwar Stärke vollkommen fehlt, der aber sowohl mit 
Fehlingscher Lösung als mit dem Senftschen Reagens einen 
deutlichen, wenn auch nicht reichen Zuekergehalt ergibt. Be- 
züglich der einzelnen Reaktionen sei auf meine für M. ochroleuca 
Lodd. in meiner früheren Abhandlung gegebene Darstellung ver- 
wiesen. 

Die Zellmembran sämtlicher Haarzellen ist äußerst dünn 
und besteht, wie die Behandlung mit Chlorzinkjod und Jod + Schwefel- 
säure ergibt, aus reiner Cellulose. Nur die jungen Haare zeigen eine 
noch dickere Membran, deren Dieke auf Kosten des Längen- 
wachstums der Zellen immer mehr abnimmt (Fig. 10). Es liegt 

ier ein ähnlicher Fall wie bei den spinnwebigen Haaren von 
Sempervivum arachnoideum L. vor, für die dieses Verhalten kürz- 
lieh von Dintzl nachgewiesen wurde.*) Es fehlt jede Andeutung 
einer Membranverdickung an der Basis. Dagegen sind die Mem- 
branen der subepidermalen Zellen jenen der eigentlichen Haar- 
zellen gegenüber stark verdickt (Fig. 9—12). 
s leuchtet ein, daß ein mit einer so auffallend dünnen 
Membran versehenes, auf einer schmalen und langen Basalzelle 


l 
ist. (Vgl. Porsch I. e. Taf. IV Fig. 3—4.) Von dem Augenblicke 


% ') Vgl. Dintz], Die spinnwebigen Haare von Sempervivum arachnoideum« 
Österr. bot. Zeitschr. 1905, Nr. 6 ff. 


9 


deutung ziemlich illusorisch geworden, da es für das Insekt soviel 
wie verloren ist. Es stand daher auch hier zu erwarten, daß der 
in vollem Einklange mit der Funktion stehenden Dünnwandigkeit 
durch eine andere Anpassungseinrichtung in ähnlichem Sinne ent- 
gegengearbeitet wird wie bei M. ochroleuca Lodd., wofern das 
Haar überhaupt funktionstüchtig sein soll. Würden die Haare in 
so diehtem Bestande seitlich enge aneinander gedrückt stehen wie 
bei M. rufescens Lindl. und M. villosa Cogn., so wären sie da- 
durch allein vor dem Umfallen gesichert. Dies ist jedoch hier nicht 
der Fall, da dieselben bei wenn auch noch immer relativ diehtem 
Stande doch durch gewisse Abstände voneinander getrennt sind. 
So hat, wie eine nähere Betrachtung der übrigen Epidermis 
zeigt, der Bau der eigentlichen Futterhaare eine zweite Anpassung 
im Gefolge gehabt, die in den Nachbarzellen zum Ausdruck ge- 
la Die unmittelbar an die Basalzelle des Futter- 
haares angrenzenden Nachbarzellen sind nämlich in 
diekerwandige „Stützzellen“ umgewandelt, welche in 
radiärer Anordnung rings um die Basalhälfte derselben 
zusammenneigen und diese mit ihren ein lebhaftes 
Spitzenwachstum zeigenden Außenwänden berühren. 
Auf diese Weise wird für die dünnwandige, lang- 
gestreekte Basalzelle ein wirksamer Stützapparat ge- 
schaffen, der diese und damit das ganze Futterhaar auf- 
recht erhält, sein Umfallen verhindert. (Vgl. Fig. 9—12.) 
; Der Bau dieser „Stützzellen“ steht auch mit ihrer Funktion 
in vollem Einklange. Sollen diese als wirksame Stütze dienen, so 
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein. Vor allem müssen sie 
eine gewisse Festigkeit, weiters eine gewisse Höhe besitzen und 
schließlich zur Erzielung einer möglichst großen Stabilität auf einer 
festen, breiten Grundfläche sitzen, also selbst fest postiert sein. 
Alle diese Bedingungen sind auch tatsächlich erfüllt. Die Festig- 
keit derselben wird durch ihre Membrandicke gewährleistet, welche 
ie der Haarzellen mindestens um das Doppelte bis Dreifache über- 
trifft. (Vgl. Fig. 9—12.) Es sind gewöhnliche Epidermiszellen, 
deren Außenwände infolge regen Spitzenwachstums zu schlauch- 
förmigen oder richtiger handschuhfingerförmigen Fortsätzen aus- 
wachsen. Das gesteigerte Flächenwachstum der Außenwände bei 
entsprechender Dicke derselben bedingt eine Menge an Baustoffen, 
welehe von den reich entwickelten Protoplasten derselben und den 
plasmareichen subepidermalen Zellen geliefert werden (Fig. 10—12). 
An diesem Wachstumsvorgange scheint der große Zellkern sehr 
stark mitbeteiligt zu sein. Denn in den jungen Stützzellen, deren 
Außenwände erst zu einer kleineren Papille ausgezogen sind, liegt 
der Kern konstant der Mitte der Außenwand an. In den aus- 
gewachsenen Stützzellen liegt er regelmäßig in der unteren Region 
der schlauchförmig ausgezogenen Außenwand (Fig. 10—12). Es 
liegen hier dieselben Lagerungsbeziehungen des Kernes vor, wie 
sie von Haberlandt für die Bildung der Wurzelhaare und lokaler 


92 


Membranverdiekungen in den Epidermisaußenwänden beschrieben 

wurden.!) Die breite Basis der Stützzellen ergibt sich von selbst 

aus der Breite der Epidermiszellanlagen, aus denen sie hervor- 
In 


gegangen n sind. Weiters sind ihre Innenwände, sowie die Außen- 
de der unmittelbar angrenzenden subepidermalen Zellen stark 
Kerdiakt, die Seitenwände der letzteren überdies durch lokale 


Membranverdiekungen agesteif (Fig. 10—11). Welche Haupt- 
funktion den Membranverdickungen der letzteren zukommt, ist vor- 
läufig noch fraglich. 


Ein weiteres Interesse verdient die Orientierung der Stütz- 
zellen. Die unmittelbar an die Basalzelle angrenzenden Stützzellen 
legen sich dicht an diese an und erscheinen demgemäß entweder 
vertikal oder dem Eee bloß schwach zugeneigt (Fig. 11—12). 
Dieses ‚Bild tritt am klarsten in sehr dünnen Schnitten entgegen, 


geschnitten wurden. Die seitlichen sind auch nur dann erhalten, 
wenn sie in die ns fallen. (Vgl. Fig. 10—12.) Je weiter 
jedoch die Stützzellen von dem Haare entfernt sind, desto mehr 
müssen sie geneigt sein, um dasselbe zu stützen. Diese Verhält- 
nisse treten besonders klar an dieken Schnitten zutage, ya hier 
die ganze Gruppe der Stützzellen im Schnitte erscheint. (Vg 1. Fig. 9. 
welche einem dicken Schnitte entstammt.) Was die Zahl der sich 
an eine Basalzelle anlegenden Stützzellen anbelangt, so fand ieh im 
BE gewöhnlich deren fünf, im Maximum hin: zwölf Zellen 


odd., nur kommt letzteren noch die weitere Funktion zu, das 
Futterhaar aus dem Verbande zu heben. Dies scheint bei unserer 
Art nicht der Fall zu sein, wenigstens war es mir nicht möglich, 
in den mir vorliegenden Schnitten zwischen der Grundfläche der 
Besalnale und dem darunter liegenden Gewebe Intercellularräume 
den. Für die Richtigkeit der eben vorgetragenen Funktion 
de Stützzellen spricht außer den mitgeteilten Merkmalen derselben 
überdies der Umstand, daß dieselben gegen den Rand des Labellums 
und auf den Seitenlappen zunächst in gewöhnliche Epithelzellen 
und schließlich normale Epidermiszellen übergehen (Fig. 13). Selbst 
ann, wenn sie in der ‚Übergangsregion noch schlauchförmig aus- 
gezogen sind, haben sie nieht mehr die Membrandieke jener der 
mittleren Region des Labellums. (Vgl. Fig. 13 Zelle rechts.) Weiters 
sind sie auf der Unterseite derselben entweder als gewöhnliche 
Ep en zum Teil sogar als gewöhnliche Epidermiszellen 
ausgebi 


ı) Vgl. Haberlandt, Über die Beziehung zwischen Funktion und Lage 
des Zellkernes bei den Pflanzen. Jena 1837, und Physiologische Pflanzenanatomie, 
III. Aufl. 1904 p. 25 Fig 


93 


Die bisher genauer untersuchten Fälle von Futterhaarbildung 
innerhalb der Gattung Maxillaria haben, von allen Details ab- 
gesehen, das allgemein interessante Ergebnis geliefert, daß diese 
im morphologischen Gesamtbau der Blüte sehr einheitliche Gattung 
bei verschiedenen Arten denselben Schlußeffekt zum Teil auf sehr 
verschiedenem Wege erreicht. Eine auffallende Parallele zwischen 
em Bauplan der Haare und übereinstimmenden Zügen in der 
Morphologie der Blüte sowohl als in den vegetativen Organen bei 
zwei unzweifelhaft sehr nahe verwandten Arten konnte ich bisher 
loß für M. villosa Cogn. und M. iridifolia Rehb. f. nachweisen. 
(Vgl. die entsprechenden Beschreibungen meiner früheren Abhand- 
lung.) Es wird eine dankbare Aufgabe eines Zukunftsmonographen 
der Gattung sein, den verborgenen Fäden der größtenteils noch 
recht dunklen natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen dieser arten- 
reichen, interessanten Gattung mit der Sonde geographisch-mor- 
phologischer und anatomisch-histologischer Untersuchung nach- 
zuspüren, wobei sich die letztere auch auf die Blüte zu erstrecken 
hai. Gerade die Vielseitigkeit, mit der die Natur das Problem der 
Ausbildung eines wirksamen Insektenköders nach dem bisher Be- 
kannten in ein und derselben Gattung gelöst hat, läßt den Unter- 
suchungsergebnissen über ähnliche Bildungen bei anderen ver- 
wandtschaftlich weitgetrennten Gattungen mit Spannung entgegen- 
sehen. Weiters ist die Gattung aus dem Grunde interessant, weil 
bei einer ganzen Reihe von Arten sowohl Nektar als Futterhaare 
fehlen, an deren Stelle dann ein fleischiger Callus tritt, dessen 
nahrungspendendes Gewebe beide biologisch ersetzt. Daß auch bei 
diesen Arten eigene Anpassungen vorliegen können, hat mir die 
Untersuchung von M. nana Hook. gezeigt, über deren Ergebnisse 
ich in einem der späteren Beiträge beriehten werde. 


Unwillkürlich drängt sich dem Beobachter die Frage auf, 
welche von den bisher genauer bekannten Lösungen die prak- 
tischeste, bezw. bei dem geringsten Aufwand an Zellmaterial und 
Differenzierungsvermögen funktionstüchtigste ist. So einfach die 
Beantwortung dieser Frage, wenigstens vom Standpunkte mensch- 
lieher Einsicht aus scheint, so dunkel ist uns vorläufig jeder Ein- 
blick in die Ursachen der Verschiedenheit der Komplikation des 
Baues bei verschiedenen Arten, nachdem das Problem bei einer 
Art aller Wahrscheinlichkeit nach schon auf einem viel einfacheren 
und prompteren Wege gelöst war. Gerade mit Rücksicht darauf ist 
es meines Erachtens lehrreich, die bisher im Detail klargestellten 
Fälle in ihren gemeinsamen und unterscheidenden Merkmalen kurz 
charakterisiert einander gegenüberzustellen. 


I. Rufescens-Typus: Haare einzellig, Inhalt Eiweiß und Fett, 
embran dünn, an der Basis infolge auffallend starker, streng 
eireumseripter Verdiekung mit präformierter Abbruchszone 
versehen. Gallus bloß durch die Futterhaare gebildet. Vertreten 
urch M. rufescens Lindl. 


94 


| 
| 


. Villosa-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß in Form je 
eines großen Kristalloids in jeder Haarzelle und Fett, Membran 
gleichmäßig dünn, Abreißen erleichtert durch den Kontrast in 

er Membrandicke der subepidermalen Zellen. Callus bloß 
durch die Futterhaare gebildet. Vertreten durch M. villosa 
Cogn. und M. iridifolia Reichb. fil. 


I. Marginata-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß und Fett, 
embran dünn. Spezielle Abreißeinrichtungen fehlen. Los- 
lösung der einzelnen Haarzellen durch ihre Gestalt erleichtert. 
Deutlicher Callus vorhanden, Futterhaare demgemäß kürzer. 
Vertreten durch M. marginata Fenzl. 

An diesen Typus wären noch am ehesten die im fol- 
genden Abschnitte näher beschriebenen Fälle von Pollen- 
imitation anzuschließen, welche von Janse und Penzig be- 
schrieben wurden. 


. Porphyrostele-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß, Fett 
und Zucker, Membran gleiehmäßig dünn, Futterhaare vor dem 
Umfallen durch eigene Stützzellen geschützt, Abreißen durch 
den Kontrast der Membrandieke der subepidermalen Zellen er- 
leichtert. Callus größtenteils durch die Futterhaare gebildet, 
bloß in der Vorderhälfte als fleischige Gewebe entwickelt. 
Vertreten durch M. porphyrostele Rehb. f. 


Ochroleuca-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß, Fett und 
Zucker. Membran gleichmäßig dünn, Abreißen durch zwei 
Einrichtungen wesentlich erleichtert, durch die Verschmälerung 
der Basalzelle, welche eine eigene Stütze in Form der merk- 
würdigen Blasenzellen erheischt und durch Loslösung des 
ganzen Haares infolge des Längenwachstums dieser Blasen- 
zellen. Vertreten durch M. ochroleuca Lodd. 


Die Reihenfolge der vorgeführten Typen wurde mit Absicht 
so gewählt, daß in bezug auf die Komplikation der Problemlösung 
eine ganz unverkennbare Steigerung zu konstatieren ist. Der ein- 
fachste Fall ist wohl unstreitig durch Typus I repräsentiert, die 
höchste Komplikation durch Typus V. Wenn im allgemeinen der- 
jenigen Lösung der Vorzug gebührt, die bei relativ geringstem 
Aufwand an Material und Differenzierungsvermögen und möglichst 
weitgehender Ausnützung des zur Verfügung stehenden Materiales 
den größten Nutzeffekt erzielt, ist meines Erachtens Typus I nicht 
nur als der einfachste, sondern auch als der vollkommenste zu be- 
zeichnen. Denn hier sind nieht nur alle biologischen Anpassungs- 
einrichtungen in einer einzigen Zelle vereinigt, sondern sowohl die 
mit den denkbar einfachsten Mitteln erzielte Abreißeinriehtung als 
die Ausnützung des Haarkörpers für den Nahrungsbezng der Tiere 
erscheint in diesem Falle am zweckmäßigsten gesichert. Während 
bei Typus I—III der seitlich diehte Stand trotz der Dünnwandig- 
keit der Haarzellen die Aufrechtstellung derselben sichert, wir 


ei 
al 


Jan 
<< 


= 


95 


dies bei den folgenden Hays durch umgewandelte Nachbarzellen 
erreicht. So zweckmäßig auch diese Einriehtung ist, so geht doch 
andererseits bei diesem Batykan eine große Menge an Zellmaterial 
als un nahrungspendende _ verloren. Den Höhepunkt 
der Anpassung stellt unstreitig Typus V dar, wo das Abreißen 
der Haare dem Insekt in der denkbar vollkommensten Weise dureh 
Ablösung desselben erleichtert wird. So hoch organisiert auch 
einerseits in MDUreE Hinsicht der ganze aufgewendete Apparat 
erscheint, so geht doch die Ausbildung desselben auf Kosten der 
dem Insekte ee Nahrungsmenge einher und wird in bezu 
auf die Fülle der gebotenen Nahrungsstoffe bei prompter Funktion 
der Abreißeinriehtung trotzdem von Typus I übertroffen. 

In Ba enetine her Beziehung ist mit Rücksicht auf die 
Anpassungshöhe der einzelnen vorgeführten Typen eine weit 
zurückreichende Vorkesähiöhte der Ausbildung dieser Anlockungs- 
mittel und das Vorkommen weniger weit Ai aeg Stadien 
bei anderen Gattungen zu erwarten. Die im folgenden Abschnitte 
nachgewiesene weite Verbreitung dieser Organe läßt für zukünftige 
A anreuchüngen, das Auffinden derselben sicher erhoffen. In 
gewissem Sinne ist ja schon die bloße Ausbildung eines nährstoff- 
hältigen Callusgewebes als ein ursprünglicher Schritt hiezu auf- 
zufassen, allerdings nur ‚unter der Voraussetzung, daß weitere, den 


uns vorläufig gänzlich unaufgeklärt. Zum Teile mögen wohl aue 

‚inpassungsvorgänge an bestimmte, in den jeweiligen Verbreitungs- 
tren der einzelnen Arten als normale oder häufigste Besucher 

ee Insekten mitspielen. (Schlaß folgt.) 


Acer Bosniacum mihi. 
Von Karl Maly, Sarajevo. 
Syn. A. —- (Mill.) m. c. ar ee. cum mihi'). 
A. obtusatum Kit. ex Willd. var. Bosniacum mihi olim. 
Jahre er ve dendlich; meist da nd kurz behaart. Blätter 
bring, am Grund Dee selten fast abgestutzt, 


P 2, : tusatum und A. Italum im ass nach Pax a A. Englers 
na Aceraceae (1902) 8. 57—60] zusammen. Die Begründung dieses 
erfahrens behalte ich mir für eine später erscheinende, ausführliche Arbeit 


d 
erscheinen dürfte — ebensoviele Arten unterscheiden muß, als Pax Untera 
auffü Die Schreibweise A. ee nach Varro gebildet, ist offenbar 
riehtiger, Miller schreibt aber A. opalus 


96 


die zwei äußeren Seitenlappen kurz, oft nur angedeutet. Lappen 
spitz, undeutlich ausgeschweift-gezähnt, selten deutlich gezähnt. 
Blätter oberseits kahl, unterseits flaumhaarig und an den Nerven 
stärker behaart. Blattstiele wie die Jahrestriebe behaart, jedoch im 
Spätherbste meist teilweise verkahlend, Infloreszenzachsen und Frucht- 
fächer behaart, verkahlend. Doldentrauben vielblütig, gestielt, 
hängend. Flügelfrucht wie bei A. obtusatum. 

Bildet am Igman (Golo brdo, Redelja&e) bei Sarajevo in einer 
Höhenlage von etwa 900—1200 m kleine, 4 bis höchstens 7 m hohe 
Bäume, die stets vereinzelt zwischen A. obtusatum stehen. 

In der Behaarung der Blattspreite stimmt A. Bosniacum mit 
A. obtusatum überein. Letzterer hat aber ganz kahle Jahrestriebe 
und glatte Blattstielee Die Behaarung des bosnischen Ahorns ist 
übrigens nicht vorübergehend und nur an die erste Entwicklung 
der Sprosse gebunden, sondern sie bleibt bis in den Winter und 
ist oft noch im folgenden Jahre an den alten Trieben zu erkennen. 
Man findet im Herbst wohl auch Aste mit minder ausgeprägter 
Bekleidung an den Blattstielen, immer ist aber die kennzeichnende 
dichte Behaarung an den diesjährigen Trieben wahrzunehmen. Hin- 
gegen sind die jungen Zweige des A. obtusatum im Spätherbste 
gewöhnlich rotbraun und glänzend. 

Pax, dem ich diesen Ahorn zur Begutachtung übersandte, 
sieht in ihm eine prächtige neue Sippe, die, wenn man den bei 
der Gruppe Campestria durchaus notwendigen engen Speziesbegrifl 
konsequent durchführt, als nova species bezeichnet werden mu 
(Pax in litt.). 

In der Blattform variiert A. Bosniacum. folgendermaßen: 

1. Blätter groß oder mittelgroß. Die drei Mittellappen eiförmig; 
spitz, der innere mit = parallelen Seitenrändern. Lappen undeutlieh 
ausgeschweift gezähnt. Doldentrauben meist deutlich (bis 2 em lang) 
gestielt. Die häufigste Form. Entsprieht in der Blattform dem 
A. obtusatum var. anomalum Pax in Englers Botan. Jahrbuch VII 
(1886) S. 224. 

. 2. Blätter mittelgroß. Die drei Mittellappen breitdreieckig, die 
zwei seitlichen hievon mit ihrem vorderen Seitenrand horizontal 
(vom Mittelnery des Blattes) abstehend. Sonst wie voriger. Selten. 

(f. trichopulus mihi)- 
‚3. Blätter mittelgroß. Die drei Mittellappen mit — parallelen 
Seitenrändern. Die zwei äußeren Seitenlappen deutlich, spitz (bei 
den vorigen meist undeutlich oder doch stumpf), Lappen spii2 
gezähnt. Doldentrauben fast sitzend. Blütenachsen dünn, zur Frueht- 
zeit unverzweigt, daher lang. Bisher nur ein einzelner Baum bekannt. 

Ä (f. trichopulifolium mihi). 

An Bildungsabweichungen liegen mir von diesem Ahorn vor: 

a) ein Fruchtflügel, dessen Randnerv im oberen Drittel ei2 
5 mm langes, gerades Hörnchen trägt; 


97 


b) Fruchtstiele mit drei, anstatt zwei Fruchtblättern (m. tri- 
carpum) ; 

c) ein Fruchtstiel mit 4 (5) Fruchtblättern, wovon das eine 
(äußere) ein Doppelfruchtblatt darstellt und auch zwei Flügel 
besitzt. 

Die Blätter zeigen zumeist die durch den Ascomyceten 
Eehytisma acerinum (Pers.) Fries (Fam. Phaeidiaceae) erzeugten 
schwarzen Flecken. 


Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. 
Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen 


und Franz Faltis (Wien). 
(Fortsetzung. !) 


Gentiana Dinarica Beck. N. An den Abstürzen des Jedovnik gegen 
Drvar, 1400—1500 m! (J.), auf der Plazenica, ca. 1700 m! 

— utriculosa L. N. Ober Radlovii bei Grahovo (H.), Cardak, Wiesen 
nahe dem Gipel (J.); Prisjeka bei Popovidi; Sator, südlich ober 
dem See! (J.); von Glamo@ gegen Hrastiöevo; Osthang der 
Plazenieca, im Föhrenwald und trockenem Gestein! 1100 bis 
1760 m. S, Aufstieg zur Kriva jelika westlich von Donji Vakuf! 
Karstflächen bei Na podovi westlich von Glogovac! Südwest- 
abhang des Vitorog, 1400 m; Bergwiesen im Livanjsko polje bei 
Grabes; Anstieg von Öelebit zur Golja (St. F.). 

— Tergestina Beck N. Mala Klekovata! Gipfel des Veliki Sator! 
(J.); 1760-1870 m. - 
— erispata Vis. N. Ilica, Westhang! Nordgipfel (J.) und Süd- 
gipfel! (H.) des Jedovnik; Velika! und Mala Klekovata; Gola 
kosa (H.); Cardak (J.); Marino brdo bei Grahovo! (J.) Sator, 
südlich ober dem See (J.); Hänge der Prisjeka bei Popovidi! 
Plazenica, nahe dem Gipfel!}; 1200—1950 m. $. In den Cardak li- 
vade, 1100 m! Karstwiesen nordwestlich von Pribelja, 1200 m; 

Südabhänge der Golja, 1600 m! (St. F.). 

—_amblyphylla Borbäs (Termeszettudomanyi Közlöni 1896, p- 333) 

Me hage der Prisjeka bei Popovici (Bez. Glamo&), 1200 bis 
Om! 


Einen speziellen Standort dieser Pflanze führt Borbäs 
überhaupt nicht an, wenngleich sich die kurze Originalbeschrei- 
bung auf Exemplare aus Bosnien bezieht. Herr K. Maly in 
Sarajevo hatte die Liebenswürdigkeit, uns (12. November 1905) 
darüber folgendes mitzuteilen: „Von Herrn Kustos Reiser er- 
hielt ich gestern die Korrespondenz Fialas zur Durchsicht und 
da fand sich die auch für mich überraschende Mitteilung auf 
einer Karte von Borbäs, daß diese Enzianform am Trebevi6 

ee 1 


1) Vgl. Nr. 2, S. 69. 
Österr. boten, Zeitschrift. 3. Heft. 1906. 8 


98 


bei Sarajevo wächst. Fiala hat sie dort einige Male im Juni ge- 
sammelt und sie befindet sich von dort auch in unserem Herbar 
als „G. crispata‘. Ich sammelte daselbst nur die typische Art. 
Im Herbar liegt G@. amblyphylia (von Borbäs auf der Karte 
@. erispata var. amblyphylla B. genannt) typisch breit- und 
stumpfblättrig auch von der Treskaviea, 1700 m, 13. August 
1886, leg. Fiala als @. erispata. Datum vielleicht irri 
Gentiana amblyphylia stellt die aestivale Parallelform‘') 
ar und unterscheidet sich von ihr durch den 
ET Wuchs (bis 22 cm hoch), die wenigen (nur bis vier) sehr 
langgestreckten Internodien und die meist geringere Verzweigung, 
sowie die stumpfen löffelförmigen Blätter, während die Blüten (an 
sämtlichen uns vorliegenden Exemplaren weiß) und insbesondere 
die Kelchzipfel mit jener vollkommen übereinstimmen. Es is 
sehr bezeichnend, daß G@. amblyphylla am 15. Juli sich bereits 
zum größten Teile im Fruchtstadium befand, während ein neben 
ihr gesammeltes Exemplar von @. crispata eben aufgeblüht war. 


Aselepiadaceae. 
Cynanchum laxum Bartl. S. Felsen am Bache bei Glogovae. 


Convolvulaceae. 
re Europaea L. S. Felsen beim Flußursprung in Livno, 
m! 


— Epithymum Murr. N. Westhang der Ilica, 900 m! 


Borraginaceae. 

Cynoglossum officinale L. N. In der DER der Prusacka rieka 
unter Koprivnica bei Bugojno, 1050 m! $. Waldränder bei 
Ljusa; Karstflächen bei Na podovi westl. von Glogovac. 

Symphytum tuberosum L. 8. Wälder oberhalb der Quelle an der Kriva 
jelika am Anstieg von Donji Vakuf aus; Presedlosattel, in einer 
OEREEEEN Abhänge des Vitoro 


je! 

Pulmonaria offeinalis L. S. Wälder der ._ jelika. 

Myosotis arvensis (L.) S. Bach bei Glogo 

— suaveolens W. K. N.. Auf der Mala Klekoyada! Nordwestabhang 
des Veliki Sator! (J.); 1700—1800 m. 8. Wälder des Südwest- 
abhanges der Vitorog kosa, 1400 m! 

Lithospermum offieinale L. N. Im Karstterrain ober ser Ribnik; 
um Preodac mehrfach! ober Prusac!; 400-1000 m. $. Berg- 
wiesen zwischen Glogovac und Ljusa. 


!) Herr Prof. v. Wettstein hatte die Güte, diesen Befund zu bestätigen. 


99 


Onosma stellulatum W. K. N. Ilica, an Felsen des Westhanges, 
1000-1650 m! Mit einem Originalexemplar Kitaibels im 
erb. d. naturb. Hofmus. vollkommen übereinstimmend. Wie 
Borbäs (Symb. ad fl. aestiv. ins. Arbe et Veglia in Math. &s 
term. Közl. XIV p. 407 fi. [1877]) auseinandersetzt, ist diese 
insbesondere durch die breiten Blätter sehr ausgezeichnete Art 
nur im Karstgebiete von Kroatien und Bosnien verbreitet und 
wird in der ungarischen Donauniederung durch eine dem 
O0. Tauricum Stev. mindestens sehr nahestehende Pflanze 
(0. Tauricum var. viride Borb. 1. e. p. 409) vertreten. 
— Visianii Clem. S, Felsen in is ee bei Glogovae; 
Karstheide bei Dubrava n. vom Glamo(ko 
Cerinthe glabra Mill. (C. alpina Kit.) N. Mala Kiokortat Plaze- 
nica, zwischen dem Buchenkrummholz!; 1700—176 
— minor L. 8. Aufstieg zur Kriva jelika im Vrbastale west- 
un von Donji Vakuf; Glamo&ko polje zwischen Dubrava und 
amoß. 
Echium Italicum L. .S. Felsen beim AOBVERRTRNGE in Livno. 
— vulgare L. Mittelbosnien: Lasva! 


Labiatae. 


Ajuga Chamaepitys Schreb. N. Drvar, gegen Kamenica! (H.). 
Glamotko polje zwischen Dubrava und Glamog; Seen banahichat 
in Livanjsko polje bei Crnilug 
u Polium L. N. Beoodae: am Aufstieg zum Strmacsattel, 


— Scordium L. Nordbosnien. An der Save bei Bosn.-Brod! 
N. Schuttplätze am Bahnhofe in Drvar (H.)! $. Glamocko polje 
zwischen Dubrava und Glamo&; Livanjsko polje bei Grabes und 
Sgrlove kude. 

— Chamaedrys L. N. Auf der Ilica an Felsen des Westabsturzes, 
1550—1650 m, in einer niedrigen, sehr stark behaarten Form!; 
im Föhrenwalde ober Prusac bei Donji Vakuf, 950m. 8. flore 
roseo: Karstflächen beim Jagdhaus von Podgorje. 

— montanum L. 8. are gobe zwischen Dubrava und Glamot; 
Starigrad westI. von Glam 

Scutellaria ee L. 5 Tai Blato bei Grkovei! 

— altissima L. N. In Hecken bei Suhara nächst Donji Vakuf! 

kur ala L. N. Sator, im Gerölle und an Felsen ober dem See 
gegen die Babina greda, Tl m! (H.). $. Abstieg von 
der Golja gegen Orlovac! (St. 

Marrubium candidissimum L. N. Karsthang ober Prusac, 850 m! 

« Westabhänge der! Staretina planina gegen das Livanjsko polje; 
Flußursprung bei Livno, 
zone e L. N. Bei Drvar gegen Gigic. 8. Flußursprung bei 


0. 
Sideritis montana L. 8. Flußursprung bei Livno. 
8* 


100 


Nepeta Pannonica L.') Mittelbosnien:. Hänge beim Bahnhofe 
von Lasva! An der Bosna bei Zenica. N. Westhang des Prokos- 
sattels bei Grahovo; von Donji Vakuf über Prusac bis zum Han 
Suljaga häufig!; 500-1200 m. S. Wälder bei Ljusa; Djukici bei 

ogovac; Heide westl. von Glamo&; Straßenränder zwischen 
Han Prolog und Han Vaganj an der Straße Livno—Sinj! 

Brunella laciniata L. N. Ober ge verbreitet. $. Aufstieg zur 
Kriva jelika aus dem Vrbas 

— vulgaris L. flore roseo 8. Aufstieg zur Kriva ne ko a 
Vrbastal; flore albo 8. Wälder bei Podgorje; Cardak 1 

— intermedia Link (vulgaris X laciniata). 8. Aufstieg air Kriva 
jelika aus dem Vrbastal! 

— bicolor Beck (grandiflora X. laciniata). N. Westhang des Prokos- 
sattels! häufig um Popovidi bei Glamo@!; mit den Stammeltern. 
S. Aufstieg zur Kriva en aus dem Vrbastal! 

Melittis Melissophyllum L. N. Sator pl. auf dem a der Babina 

greda (H.); Ostrücken tr Plazenica; 1400—1860 ie S. Süd- 
Tetskhäng des Vitorog bei Pribelja (etiam flor. alb 

Galeopsis Ladanum L.ssp. angustifolia Gaud.?) S. Linkes Vrbas- 

ufer bei Donji Vakuf; Ljusa östl. von Glogovac 

— .bifida Boenn. var. heliophila Porsch.?) N. Donji Vakuf, in 
Ackern beim Bahnhof! 

— speciosa Mill.) S. Wälder am Presedlosattel. 

Leonurus Cardiaca L. N. Holzschlag auf der Mala Obrsina bei 
Ribnik, 1250 m. (H.). $. Cardak livade; Flußursprung bei Livno. 

Stachys alpina L. N. Buchenwald am Südgipfel des Jedovnik (H.), 
Voralpenwiese bei Koprivnica. S. Podosoje bei Glogovac; westl. 
von Na podovi auf Karstflächen. 

— Germanica L. N. Karsthang ober Prusae bei Bugojno! 8. 
3-Straßenränder > Crnilug im Livanjsko polje. 

— annua L. N. Acker bei Marinkovei nächst Grahovo, er Preodat, 
bei Halapi& nächst Glamo&! $. Bachufer bei Glogov 

— Karstiana (Borb.) (St. en var. Karstiana Borbäs, Symb. 
ad fl. aestiv. ins. Arbe et Veglia in Ak. Math. es Term. Könl. 


Mittelbosnien: Bebuschte Hänge und Wiesen beim 
Bahnhof von Lasva, 350 m! N. Voralpenwiese bei Koprivnica 
nächst Bugojno, 1100 m! Karsthochfläche zwischen Glamo& und 
Hrastitevo, 1300—1400 m! Diese letztere Pflanze nähert sich 
durch schmälere Blätter bereits der folgenden Art. 

St. suberenata Vis. (Ergbl. z. Flora I p. 15 [1829], Fi. Dalm. I 
tab. XVI, [1842]; St. re p. p? et ß angustifolia Vis., Fl. 


ar ) „el Janchen in Mitt. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, 1906, 
;) Det. Dr. O. Porsch. t 
3) Die l. c. im Anschlusse erwähnte Pflanze von Bielo Lasiea Lu 
nach einem Exemplare im Herb. Kerner anscheinend zu St. labiosa Bert 


101 


Dalm. II p. 208 [1847]; St. suberen. 2 typicus p. p. et 1. Illy- 
ricus Maly, Verh. Z.-B. G. LIV p. 244 [1904]; St. ‚ac Gem: 
suberen. var suberen. Briquet, Lab. Br marit. p. 258 p. p.') 
[1893]). 

N. Auf der Spije im Marino brdo bei Grahovo, 1400 m! 
(J.). Ein Stück nimmt ms genaue Mittelstellung zwischen dieser 
und der .. Art e 

on ee vis. (Ergbl. z. Flora I p. 15 [1829], 
Dalm. I tab. xVI, 842]; St. suberen. y fragılis Vis. Fl. Bam 
II p. 208 [1847] 3); "3 recta 3sp. suberen. var. fragilis und var. 
Visianii Briquet, Lab. Alp. marit. p. 258 u. 259 [1893]; Maly, 
Verh. z.-b. Ges. LIV p. 245 [1904]) ist St. suberenata nach 
: i 


gelegt werden wird. Ein ern der St. litindin 
hendnseihaty stimmt mit unserer Pflanze völlig überein 
St. suberenata* f. Hercegovina zug (. e. p. 244). 8. Gipfelregion 
der Golja, Südwestabhang, 1600 m! (St. T). Diese Form nimmt 
gewissermaßen eine Mitästellung zwischen St. suberenata und 
der gleich zu beschreibenden St. petrogena ein. Weiteres darüber 
vgl. unten. 
"Stachys petrogena Handel-Mazzetti et Janchen spec. nov. 
izoma crassum, collo lignoso, caules numerosos herba- 
ceos emittens. Caulis 10-30 em longus, procumbenti-ad- 
Scendens, quadrangulus, in nodis fr ra bifariam pilis bre- 
vibus uni-usque quadricellularibus =# dense tectus, ceterum glaber 
vel parce pilosus, in parte superiore praeterea pilis glanduliferis 
I usque '/, mm longis obsitus, ramis brevibus, vel infimis elon- 
gatis, sterilibus vel plerisque erh floriferis praeditus. Inter- 
nodia media et superiora 3—6 cm longa. 
Folia integerrima vel parce et obtusiuscule 
._. ata, infima florendi tempore deficientia, media oblonga, 
obtusa, basin versus attenuata, sessilia vel non distincte 
pedicellata, 20—40 mm longa, 510 mm lata, longitudine 
latitudinem 3—5-plo superante, superiora ovato-lanceolata, 
obtusa vel acutiuscula, sessilia, eireiter triplo longiora quam 
latiora, ramealia angustiora, latitudine usque sextuplo 
longiora, fulerantia cordato- ovata, acuta, omnia laete viridia, 
utringue pilis Y/,—1 mm longis adpressis non nimis dense 
obsita, fulerantia praeterea glandulosa. 
nflorese entia terminalis florendi tempore laziuscula, 
üsque 10cm longa. Flores plerumque seni verticillati. braeteolis 
Iinearibus suffulti, peduneulis 1—2 mm longis. Calyx 7—8 mm 
m 


Blä ') Diese beiden Formen umfassen ug den angegebenen Ausmaßen der 
tter auch einen Teil von St. Kars - 
ee, Die dortselbst angeführte var. labiosa scheint sich auf die in der 
ic -H. unter Nr. 173 als St. Ara var. eriostachya ausgegebene rs 
en. 


102 


longus, eampanulato-infundibuliformis, leviter prorsus 
curvatus, inaequaliter 5-dentatus, subbilabiatus, extus pilis arti- 
culatis eglandulosis brevissimis vel usque ad 1 mm longis 
=E sparse etpilis glanduliferis !/,—'/, mm longis saltem 
in dentibus nervisque dense obsitus; dentes triangu- 
lari-lanceolati breviter aristati, superiores 3 mm longi, in- 
feriores angustiores et paulo longiores. Corolla ochroleuca 
in dorso et labio superiore pilis eglandulosis glanduliferisque 
tecta; tubus 8 mm, labium superius 5 mm, labium inferius 
8—10 mm longum; labii inferi laecinia media suborbiculata, emar- 
ginata, laciniae laterales obeordatae; labium superum galeatum, 
orbieulatum. Fructus ignoti. — N. Sator: Felsen und Gerölle 
südlich! (J.) und östlich! (H.) über dem See,. 15501700 m. 
Die hier beschriebene Pflanze (vgl. Abb. S. 103) ist zunächst 
habituell durch die allseits niederliegenden und aufstrebenden 
Stengel, die keine bedeutende Länge erreichen, sehr ausgezeichnet, 
ferner durch die Form deräußerstschwach gekerbten Blätter und die 
verhältnismäßig geringe Behaarung aller Teile. Die langgestielten 
Drüsen der Kelchzipfel hat siemit St. suberenataf. Hercegovina Maly, 
ferner mit St. Baldaceii (Maly) (Verh. z.-b. Ges. LIV p. 245 [1904]) 
und mit einem Teile der in Fl. exs. Austr.-Hung. Nr. 173 als St. sub- 
crenata var. eriostachya Kern.*) ausgegebenen Pflanzen gemeinsam. 
Von den beiden ersteren unterscheidet sie sich durch völlig anderen 
Wuchs und die breiteren, meist stumpfen Blätter, von der erst- 
genannten außerdem durch die viel geringere Behaarung, von 
„St. suberen. var. eriostachya® durch die längeren Spicastren 
und deren schwache Behaarung sowie die längeren und über- 
haupt größeren Blätter und deren völlig andere Gestalt. 
ir ziehen es vor, St. petrogena als eigene Spezies hinzu- 
stellen, anstatt sie einer der beschriebenen Arten oder „Unter- 
arten“ anzugliedern, was in Ermanglung genauer Kenntnis des 
entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhanges die in der Ver- 
wandtschaft der St. recta, suberenata, labiosa ete. herrschende 
Unklarheit nur vergrößern und der richtigen Beurteilung hinder- 
lich sein würde. ; 
„ Obwohl die ganze Gruppe insbesondere inbezug auf die 
Variabilität der zur Formunterscheidung herangezogenen Merk- 
male noch ausgedehnter Studien in der Natur bedarf, sei es uns 
doch gestattet, einige Beobachtungen mitzuteilen, die wir bel 
der Durchsicht eines größeren in Wien vorliegenden Herbar- 
materiales hinsichtlich der Pflanzen des illyrischen Florengebietes 
machen konnten. Was die Zähnung der Blätter betrifft, die 
den Hauptunterschied zwischen St. reeta und suberenata bilden 
soll, so ist dieselbe an Originalexemplaren der letzteren im Herb. 
. naturh. Hofmus. eine ebenso reichliche, wie an den meisten 
!) Der Beschreibung Borbäs in : . aest. ins. Arbe et Veglis 
in Ak, kath 6s Term. Közl. XIV p. gen? er Päanze nicht. 


103 


Stücken der ersteren aus dem ee Florengebiete. Ferner 
besitzen die drei von Maly (I. e 244) aufgestellten Typen 
er Drüsenhaare keine baniaba: are sondern insbeson- 


dere die Verschiedenheit des ersten vom zweiten Typus er 
wegen der zahllosen Mittelformen kaum verwendbar sein; zwise 

Pflanzen mit langgestielten und solchen mit ast sitzenden Drüsen 
aber müssen auch noch sehr nahe Beziehungen bestehen, wenn- 


104 


gleich hier Mittelglieder zu fehlen scheinen. Unter der Nr. 212 
von Becks Pl. Bosn. exsicc., auf welche Maly seine St. sub- 
crenata f. ng ge gründet, finden sich nämlich im Herb. d 
Univ. Wien nur zwei Stücke, welche der Beschreibung Malys 
enlapekiken während die beiden anderen bei völliger sonstiger 
Übereinstimmung nur äußerst kurzstielige Drüsen tragen. Ebenso 
finden sich, wie bereits angedeutet, an den Exemplaren der Fl. 
exs. A.-H. Nr. 173 alle Drüsentypen. Immerhin scheint aber ein 
gewisser Zusammenhang der Drüsen mit Höhenregionen ent- 
sprechender Gliederung zu bestehen, wie denn auch alle Exem- 
plare unserer St. petrogena Stieldrüsen besitzen. Fast sitzende 
Drüsen hat nn aus der Angabe Briquets (Lab. des 
Alp. marit. II p. 257) St. labiosa Bert., und zwar ein Original- 
exemplar (Herb. eh Hofmus.) sowie die damit vollständig 
übereinstimmende Nr. 2947 dr AM. exs. A.-H.!). Sitzdrüsen, die 
oft mikroskopisch klein sind, aber keineswegs einen „nicht 
drüsigen Kelch“, haben auch St. recta ssp. recta und ssp. sub- 
crenata im Sinne Bri iquets (Nat. Pfizfam. IV 3a p. 264). T oroße 
Variabilität, doch nur innerhalb gewisser Grenzen, herrscht 
auch in der Bekleidung aller Pflanzenteile mit Glieder- 
haaren; das Gleiche gilt von den Blattformen. Eine nicht zu 
unterschätzende Konstanz besitzen Habitusmerkmale, wie die 
Richtung der Stengel, die Art ihrer Verzweigung und die 
Dimensionen der ganzen Pflanze; so ist St. labiosa durch ihren 
vielstengeligen, niederliegend- aufstrebenden Wuchs nebst den 
sehr breiten Blättern ausgezeichnet charakterisiert. Einer der 
ylenige Unterschiede liegt in den on welche bei 

t. recta z. B. klein, fast radiär — symmetrisch bei St. sub- 
crenata bedeutend größer — natürlich wuchs Einsehalt beat 
Grenzen variabel — und nach vorne gekrümmt sind. 


Es scheinen uns die Sippen aus der näheren Verwandt- 
schaft der St. recta und suberenata im illyrischen Florengebiet 
folgendermaßen am natürlichsten umgrenzt. 

Stachys recta: Planta erecta, magna; folia?) lanceolata, 
vel anguste lanceolata, crebre erenato-dentata; calyces parvi, 
subregulares, breviter ‚glandulosi; ceterum indumentum laxum, 
villosum vel subnullum. 

arstiana: Habitus praecedentis; folia late lan- 
a = vel elliptiea, erebre dentieulata; calyces praecedentis; in- 
mentum densissime villosum. 

St. suberenata: Habitus praecedentium; folia anguste 
lanceolata, plerumque crebre cerenulato-denticulata; calyces 
magri, prorsus curvati, breviter glandulosi; ceterum indumentum 


Dazu gehört auch & von mir in Öst. bot. Zeitschrift, LIV res 
p- 38 4 us Tirol an Lane! St. hirta (Ten.) (natürlich am wie im Refera 
im Bot. Zentrbl. XCVI [1904] p. 413 zu lesen ist, Linn 
2) Die primordialen stets ausgenommen! 


105 


densiusculum, villosum. F. Hercegovina differt ealyeibus longe 
glandulosis. ') 
t. petrogena: Confer supra. 

St. fragilis: Planta erecta, saepe ramosissima; folia 
anguste lanceolata, suberenata, ramealia angustissima; calyces 
minores, breviter glandulosi, subregulares; indumentum sparsum 
vei subnullum, interdum setulosum. 

t. Baldacciv: Differt a praecedente calycibus longe glan - 
dulosis. 

Die meisten der angegebenen Unterschiede sind allerdings 
nur relative und es bestehen mehr oder weniger zahlreiche 
Mittelformen zwischen St. recta — Karstiana, recta — sub- 
crenata, Karstiana — suberenata und suberenata — fragilis. 

. Hercegovina stellt sich zwischen St. suberenata und petrogena, 
steht aber doch ersterer weit näher. Soviel sich nach dem vor- 
liegenden Material urteilen läßt, ist die Formengliederung 
eine regionale und dürfen dann Zwischenformen in den Be- 
rührungszonen nicht wundernehmen. St. recta reicht an das 
illyrische Gebiet nur in Südkrain und bei Fiume heran. St. Kar- 
stiana bewohnt den Innenkarst, doch scheinen wenigstens ana- 
loge Formen in der ganzen „banato-insubrischen Zone“ vorzu- 
kommen; Pflanzen vom Ritten bei Bozen in Tirol (lg. Hausmann, 
Hb. Hofm.W.) sind davon nicht zu unterscheiden. Nach außen schließt 
sich daran St. suberenata, deren Verbreitungsgebiet mit jenem von 
St. fragilis zusammenzufallen scheint. St. petrogena ist bisher 
aur von einem Standorte, St. Baldaccii aus Montenegro, Albanien 
(Baldacei, It. V. Nr. 139) und Cattaro (Bornmüller, Hb. 

2. W.) bekannt. Diese Verhältnisse werden jedenfalls einmal 
Schlüsse auf die Entwicklungsgeschichte zulassen, doch nur in 
Verbindung mit reiflichem Studium der Verbreitung sämtlicher 

erwandten. 
St. offieinalis (L.) Trev. N. Am Visuäica potok am Nordhang des 
Jedovnik bei Drvar, 680 m! (J.); Osthang der Plazenica, 1700 

n bis 1750 m! 

'— Velebitica Kerner. N. Auf Karstboden um Retkovae und Gigie 
bei Drvar! ober Radlovici bei Grahovo! (H.); 800—1300 m. 
— Alopecurus (L.) Benth. (emend. Gren. et Gdr.) (Syn.: Bei. alop. 
var. /anata Schiller, Mitt. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, 
1903, p. 53). N. Sator planina: ober dem See bis gegen den 
Veliki Sator (J.); Gipfel! (H.) und Westhang! (J.) der Babina 

greda; 1600—1860 m. 

., Wir können die bosnische Pflanze, wie schon Wettstein 
(Beitr. z. Fl. v. Albanien p. 84) von jener der Pyrenäen, die 
nach Gren. u. Godr. (Fl. de France II p. 694) in erster Linie 

RR 


‘) Die mehrfach erwähnte Nr. 173 der Fl. exs. A.-H. wurde hier über- 
Kngen. Sollte sie sich als konstante Form erweisen, so müßte sie einen neuen 
amen erhalten. 


106 


der Linn&schen Betonica Alopecurus entspricht, in keinem der 
von Schiller ]l. ec. angegebenen Merkmale unterscheiden. Die 
Kelchzähne der von Schiller zum Vergleiche benützten Exem- 
plare des Herbars Kerner sind nur an einzelnen Stücken länger 
als die der bosnischen Pflanze. 

Salvia ylutinosa L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. 
N. In der Schlucht des Ravni potok am Nordhange des Jedov- 
nik (J.) und unter Relkovac östlich von Drvar. 8. Abstieg von 
Glogovae gegen Ljusa. 

Satureja Croatica (Pers.) Brig. N. Ilica, Westabstürze des Gipfels, 
1550—1650 m! Karsthang ober Prusac bei Donji Vakuf, 800 
bis 900 m! Die Bekleidung der Kelche ist eine recht variable, 
indem Pflanzen mit sehr reichlich kurzdrüsigen aber spärlich 
und kurzborstigen und solche mit schwachdrüsigen, aber dafür 
dicht- und langborstigen Kelchen untereinander vorkommen. Auf 
der Ilica sammelten wir nur die reichdrüsige Form. 

— vulgaris (L.) Fritsch. N. Gigi6 östlich Drvar! 

— subspicata Bartl. (apad. Vis.) N. Im Karstterrain bei Zablie 
nächst Resanovac! (J.); an der Straße von Drvar nach Oftrelj!; 
bei Marinkovei nächst Grahovo!; um Rore!; 550-900 m. 8. 
Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava! Forsthaus auf der 
Staretina planina westlich von Glamo&; Äcker bei Üelebis! Die 
Exemplare dieser Pflanze weichen durch ihre Üppigkeit und 
Größe beträchtlich von der typischen S. subspicata ab und er- 
innern diesbezüglich an $. Kitaibelii Wzb., die von den meisten 
Autoren zu S. montana L. gezogen wird. Die vorliegende Pflanze 
gehört aber ihrer Kelehform (deutlich zweilippig) und der dunkel- 
roten (nahezu violetten) Blütenfarbe nach entschieden zu S. sub- 
spicata. Da sie sonst nur der Karstheide angehört, so mag 
ihre Uppigkeit wohl auf den Standort (Ackerboden) zurückzu- 
führen sein, 

— montana L. N. An der Straße von Drvar nach Ostrelj, 550 m! 

— Acinos (L.) Scheele. N. Karstfläche zwischen Grahovo und Rad- 
loviäi! (H.) 8. Bei Ljusa östlich von Glogovae. 

— alpina (L.) Scheele. N. Am Hange südlich ober dem Satorsko 
Jezero (J.). Bi 

— rupestris Wulf. N. Ilica, Westabstürze des Gipfels!; Liep! 
kamen! und Ravni potok! am Nordhang des Jedovnik bei Drvar 
(J.); 680—1650 m. B 

erg (L.) Scheele. $. An der Straße nördlich von Don 

akuf! 


Origanum vulgare L. Mittelbosnien: Lasva.! N. Waldwiese 
südlich der Paljevina kosa am J edovnik, 1300 m! (J.) f. elongatum 
Form. (Öst. bot. Zeitschr. XI., p. 92 [1890]); Föhrenwald ober 
Prusac bei Donji Vakuf. 

Thymus striatus Vahl. N. Gipfelfelsen der Iliea: S$ator: Felsen | 
und Gerölle südlich! (J.) und östlich! (H.) ober dem See; west. 


107 


der Babina greda mit gynodynamischen sehr kleinen Blüten! (H.); 
1600— 1750 m. 

Thymus ovatus Mill. N. Straßenrand beim Han Bulat in Drvar, 
500 m! (H.). 


— montanus W. K. N. Waldwiesen bei Mliniste, 1200 m! 

— Kerneri Borb. N. Sator, an felsigen bebuschten Hängen südl. 
ober dem See! (J.), Wiesen zwischen Plazenica und Demirovac!; 
1500—1650 m. 

Lycopus exaltatus L. f. $. Livanjsko polje, Sümpfe bei Grabes! 

— Europaeus L. S. Talschlucht bei Glogovae. 

Mentha Pulegium L. Nordbosnien: Sümpfe beim Bahnhofe von 
Bosn.-Brod. 8. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf; Sümpfe an 
der Straße von Livno nach Prolog (flor. albis.). 


Solanaceae. 

Atropa Belladonna L. S. Wälder bei Podgorje am Presedlosattel. 

Hyoseyamus niger L. S. Talschlucht bei Glogovac. 

Physalis Alkekengi L. Mittelbosnien: Station Lasva, Zenieca. 
S. Gebüsche bei Glogovac! Der aufgeblasene Fruchtkelch ist 
an diesen Pflanzen gelblichgrün. 

Solanum Dulcamara L. N. Südgipfel des Jedovnik, ober dem 
an ange 1600 m! (H.) 8. Waldränder oberhalb Podgorjo, 

m! 


Serophulariaceae. 

Verbascum Battaria L. N. Drvar, Gornji Ribnik, Suhara bei Donji 
Vakuf. S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf bis zum Aufstieg zur 
Kriva jelika, 1000 m! 

— Lychnitis L. N. Plazenica, auf dem Ostrücken und unter der 
Ogujavica vrelo, 1100-1400 m. 

— Bornmülleri Velen. (Vgl. Vierhapper, in Mitt. d. naturw. Ver. 
a. d. Univ. Wien 1906, p. 65—69.) N. Am Südhang der Sator 
pl. zwischen der Babina greda und dem See, 1750 m! (H.). 

— era Vil. N. In Hecken bei Donji Vakuf gegen 

ara ! 


ısu& bei Drvar! 3 

— lasiopodum (Vis. pro var. Linariae elatinoidis). N. In Äckern 
bei Halapi€ nächst Glamo&, 930 m! 

Linaria alpina (L.) Mill. N. Sator, in der Umgebung des Sees. 

Serophularia Scopolii Hoppe (— S. glandulosa W.K.). N. Ober 
Brdo bei Glamod; in Prusae bei Donji Vakuf! 700—1000 m. 8. 
Waldränder der Kriva jelika gegen Glogovac, 1100 m! In den 
Cardak livade, 1100 m! Pribelja, an den Dorfwegen. 


Elatinoides spurium (L.) Wettst. N. Am Hange östlich der Ruine 
(J.). 


108 


Scrophularia Bosniaca Beck. N. In der Eisgrube der Vel. Klekovala; 
Sator, Südosthang des Vel. Sator (J.) und Gipfel der Babina greda! 
(H.). 1600—1800 m. 

— laciniata W. K. (= Ser. Pantocsekii Griseb.). N. Gipfelfelsen 
der Ilieca, Nordgipfel (J.) und Südgipfel (H.) des Jedovnik, Mala 
Klekovada, aertaer vrh im Marino brdo (J.), Sator: Babina 
greda und u den See! auch gegen Preodac herab! (H.). 1300 
bis 1850 m. 8. Livanjsko polje, Sumpfränder bei Grabe! Straße 
von Livno nach Prolog. 

Die Originalabbildung Waldst. u. Kitaibels entspricht der 
Ser. Pantocsekii Gris. vollständig, wehrend, wie ee be- 
tont (Beitr. z. K. d. Flora v. Südbosn. u. d. Her 78), die 
Pflanzen des Litoralgebietes bedeutend re ze Blätter 
besitzen. 

— nodosa L. $. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf. 


— alata Gilib. N. Am Bache unter Prusac bei Donji Vakuf! 8. 
Am Bache bei Glogovac. 

— canina L. N. Preodac, am -. zum Strmacsattel, 1000 m! 
S. Linkes Vrbasufer bei Donji 

Gratiola offieinalis L. Mietsibonäsen- Sümpfe an der Bahn 
südlich von Doboj. S. Sümpfe im Norden des Livanjsko polje! 

Veronica scutelluta. N. Auf feuchten Wiesen im Suho polje unter 
Hrasticevo, 1150 m 

— aphylla L. N. ai felsigen Hang südlich ober dem Satorsko 
jezero! (J.). 

_ ge L. flore rose. 8. Wiesen der Cardak livade, 

100 m 


— Chamaedrys L. S. Südwestabhang des un 1500 m. 

— latıfolia L. (= V. urtieifolia Jaeq.). N. Nordhang des Jedov- 
nik bei Drvar. (J.); Sator, am Ravni potok und südlich ober dem 
See, bis ca. 1600 m! (J. ). S. Wälder der Kriva jelika gegen 
Ljusa, Südwestabhang des Vitorog, 1500 m. 

— montana L. S. Wälder am Presedlosattel, 1200 m. 

— offieinalis L. S. Wälder Kriva jelika,. 1200 m; Wälder am 
Presedlosattel. 


— Teucrium L. 8. Wiesen in den Öardak livade. 


_ eg L. (Syst. nat. ed. 10, II p. 849 [1759], Spee. plant. 
ed 2, I p. 17 [1762]. Ver. multifida autorum, non L.). N. Hänge 
ober Poporidi bei Glamo&! hier in einer der Ver. Bihariensis 
Kerner [Veg.-Verh. Ung. p. 359) entsprechenden offenbaren 
Schattenform; Karsthoehfläche zwischen Glamo& und Hrastidevo! 
ober Prusac! 800—1400 m. 8. Karstflächen bei Na podovi west- 
lich von Glogovac! Aufstieg von Pribelja auf den Vitorog; Karst- 
fläche südlich von Pribelja; Heide westlich von Glamo£. 


109 


Kusnezow hat (Bull. Ac. Imp. St. Petersb. 5. ser., VI 
p. 189) nachgewiesen, daß Ver. multifida L. eine von unserer 
Art grundverschiedene orientalische Pflanze ist. Wir glauben uns 
auch seiner Deutung der V. Austriaca umsomehr anschließen zu 
müssen, als dieser Name Linnö6s sich nach den Zitaten in Speec. 
pl. 1. e. (in Syst. nat. findet sich weder eine Standortsangabe 
noch ein Zitat) zweifellos auf die fiederblätterige Pflanze Illyriens 
bezieht. Schlägt man nämlich Bauhins „Chamaedrys austriaca, 
foliis tenuissime laciniatis“ (Pin. p. 248, Prodr. p. 117) nach, 
so findet man in der ausführlichen Beschreibung: „...foliis in 
augustas lacinias divisis.... ustria D. Agerius attulit*. 
Diese Charakteristik der Blätter sagt genug. Über Agerius haben 
wir zwar nichts eruiert, aber da Paederota Ageria (Ver. lutea) 
nach ihm benannt ist, so hatte er mit den südöstlichen Alpen 
jedenfalls zu tun. Die Standortsbezeichnung „Austria* ist hier 
eben im politischen Sinne zu nehmen. — Für die ganzblättrige 
Veron. „Austriaca“ vieler Autoren bleibt der Name V. dentata 
Schmidt. Daß diese kein polymorpher Bastard ist, wie Kus- 
nezow annimmt, beweist ihre Verbreitung hinlänglich. 

Veronica spicata L. Nordbosnien: An der Bahn bei Bosn. Brod. 
S. Hochfläche zwischen Glogovae und Ljusa; bei Na podovi west). 
von Glogovac, 800 m! Karstflächen südlich von Pribelja. 

— fruticans Jacq. N. Auf der Mala Klekovata. 

— satureioides Vis. N. Sator, am Südhange verbreitet, besonders 
massenhaft auf der Velika Babina, 1680—1840! (J.). $. Kamm 
des Vitorog, 1600 m! (St. F.). 

— serpyliifolia L. S. In den Cardak livade, 1100 m. 

— Tournefortii Gmel. 8. Quelle Kidevolo brdo bei Glogovac; 
Südabhang des Vitorog, 1400 m! 

Digitalis ambigua Murr. N. Östlich ober dem Satorsko jezero (H.). 
Prisjeka bei Popovidi (J.), 1200-1700 m. 8. Bergwiesen der 
Cardak livade, 1100 m. 

— ferruginea L. N. Zwischen Grn. Ribnik und Poljana!; ober 
Prusac bis gegen die Osmanagina kosa häufig!; 600—1200 m. 
S. Wegränder bei Podosoje westlich von Glogovac, 700 m! 

Melampyrum eristatum L. N. Sumpfwiese bei Preodac, 900 m (R.). 
$. Unter Eichenbüschen am Westhange der Staretina planina; 
nördl. von Üelebi£. 

— arvense L. Nordbosnien: Äcker in der Umgebung von Doboj. 
N. Westhang der Ilica, 900 m! 

— silvatieum L. N. Mala Klekovaöa; unter der Ogujavica vrelo 
> ._- Plazenica. $. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji 

akuf. 
— angustissimum Beck. N. Auf dem Liepi kamen und in der 
Sehlucht des Ravni potok! am Nordhang des Jedovnik (J.); 
ober der Ogujavica vrel)o an der PlaZenica; am Weg von Donji 


110 


Vakuf nach Koprivnica südlich der ga kosa! In trockenen, 
lichten Föhrenwäldern, 680—1300 S. Ljusa östlich von Glogo- 
vac im Laubwald beim Forsterhans! ca. 1000 m 

Unsere Pflanzen stimmen mit Originalexemplaren Becks 
vollständig überein. Die Auffindung dieser Art in Bosnien 
ist pflanzengeographisch gewiß von Interesse, war aber in An- 
betracht des Vorkommens des mit M. grandiflorum eng ver- 
wandten M. Hoermannianum Maly') zu erwarten. 

(Fortsetzung folgt.) 


Herbar-Studien. 
Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. 
(Fortsetzung.) ?) 
3. Bellis margaritaefolia H. P. pe Exse. it. Ai italie. 1877, 
Nr. 27 und Dörfler (Bigo it. IV. 1898, 

Perennis, astolona, foliis Fe petiolatis, Told latiuseulo 
basi = vaginante, cum parte inferiore scapi sparse et parce pi- 
loso, sursum euneate in folium obovatum, subrotundum, margine 
erenato grosse dentatum, apice obtusissimum, late erenatum 
abeunte, Min adultis glabriuseulis 3—5 em latis. Scapi teneres 

20—50 em alti ascendentes, apice inerassati adpresse pre 
sub eninthio see. Calathia magna, expansa ad 
diam. Anthodii squamae ovatae obtusissimae. Ligulae albae med: 
2'/,-plo longiores. Achenia parva pilosa, 1'/, mm lg., margine in- 
erassato albo et disco obseuriore. 

Steht der B. perennis in den Achenien näher, als der 
B. rotundifolia, deren Aussehen sie hat, von der sie aber durch 

die Form der Blätter, die doppelt größeren Strahlblüten leicht 
zu unterscheiden ist. Habitat: Calabria cirea Reggio, loc. gIa- 
minosis humidiuseulis hine inde, raro; H. P. R. 1877. — Sieilis, 
in collibus umbrosis eirea Messina; Rigo 1898. — Nota. Über Bellis 
hybrida Ten. sind die Ansichten” geteilt: Lange zieht (Prär. 
hisp.) diese als ß. zu B. perennis; Arcangeli (Fl. ital.) und 
a Seit sie als eigene Spe zies 

nua L. umfaßt die zwei Typen: a. obtusisguamd 
Pau: sanamis So capitulis majoribus, 10—15 mm diam 

acutisquama Pau: squamis aeutis, capituloparvo, 410mm 
diam. Letztere ist B. microcephala Lge. ner _ auch in 
Italien vor: Florenz und Carrara (Levier), sa (Groves). 

Calabrien bei Gerace (H. P. R. 1879), Oyuir rg et Rigo)- 
161. Adenostyles macrocephala H. P. R. Exse. it. ital. IH. 
1877, Nr. 450. Rhizoma erassum obliquum; caulis elatus ad m- 


’) Das Verh. Z. B. G. LIV (1904) p. 255 angegebene „M. andi- 
florum* ist ua freundlicher brieflicher Mitt eilung und Horbärexemplaren 
Herrn Malys ebenfalls M. Hoermanni ee, 

2) Vgl. Jahrgang 1905, Nr, 12, S.4 


111 


altus teres subtiliter striatus, brevissime scabride pilosus. Folia 
triangularia, magna sinu aperto, inferiora longe petiolata 
(petiolo late aurieulato), infra rotundato-lobata apice acuta 
viridia supra glabra, subtus scabriuseula, argute aequaliter 
dentata, excepto apice triangulari-acutato; folia caulina decres- 
eentia, ovato lanceolata — lanceolata. Oaulis ereetus supra ramosus, 
ramulis einereo-tomentosis, 1—3 calathia in corymbum eoarctata 
ferentibus. Calathia magna (Homogynis instar) 10—15 mm Ig., 
5—6 It., anthodii squamis 8—10 lanceolatis acutis dorso puberulis, 
8 mm Ig. 2 lat., floribus in calathio 12—15, cum acheniis 
15 mm ig. Habitat: Calabria oceident. Piani di Aspromonte in 
eonvalle umbrosa Telesi; ec. 1100 m s. m.; sol. granitico. 

eht wahrscheinlich am nächsten der Adenostyles pyre- 
naica Lge., von der ich leider kein Exemplar zum Vergleich 
bestze, und welche diagnostieiert wird: „foliis cordato-reni- 
forimibus, lobis basilaribus approximatis sinumque an- 
gustum formantibus; corymbo amplo, anthodii squamis 
glabris“ Standort: „seeus rivulos regionis subalpinae“. 

Willkomm bezweifelt zwar, daß A. pyrenaica spezifisch 
von A. albifrons verschieden sei! Wenn aber die Größe der 
Köpfe und die Form der Anthodialschuppen in Betracht gezogen 
werden, müssen A. pyrenaica und macrocephala spezifisch davon 
getrennt werden. 

Leider konnten wir nur sieben Stücke in Blüte erhalten. 
obsehon die Pflanze massenhaft auftrat; denn die Schafe und 
Ziegen hatten ihr stark zugesetzt. An derselben Stelle wächst 
auch Lereschia Thomasii Bss. an überrieselten Felsabhängen. 

Adenostyles australis Nym. ist eine Form, welche zwischen 
4. viridis Cass. — alpina Bl. et Fg. und A. albifrons steht, 
doch ersterer näher steht und, wie mir scheint, mit A. erassi- 
folia Kern. ganz zusammenfällt. 


162. Calendula Lusitanica Boiss. wurde von Porta und 
Rigo (iter IV. hisp. 1895, Nr. 585) in Südspanien „in valle 
Almoraima prope Algeeiras“ am 2. Apr. gesammelt. Fehlt im 
Prodr. Fl. hisp. 

163. Oryptostemma calendulaceum (determ. Ascherson) 
wurde von P. R. (it. IV. hisp. 1895, Exse. Nr. 243) gesammelt: 
Cadix, in promontorio Gaditano haud proeul ab urbe, loe. glareosis 
ad viarım margines; 10. Mai. Die Pflanze ist für die Flora 
Europas neu! 

164. Arcangeli führt in Fl. ital. p. 705 unter Carlina corym- 
0sa L. eine var. y. globosa auf und charakteriert dieselbe: 
folia, involuerantia numerosa, lata, interioribus paulum longiora 
Quasi tridentata; folia superiora lata, ovata. Ks ist mir un- 

ekannt, ob diese „var.“ nach den wenigen Stücken, die wir 
am 1. Aug. 1877 (it. IN. ital. Nr. 666) an dürren, unfruchtbaren 
Stellen ober Reggio di Calabria sammelten, diagnostieiert wurde; 


112 


weil ich aber diese Carlina von ©. corymbosa L. für spezifisch 
verschieden halte, will ich eine ausführlichere Diagnose hieher 
setzen: 
Carlina globosa Areg. pro var. — Huter pr. speeie. 
Caulis jam infra ramosus, ramulis uni-paueifloris. Folia ovato- 
lanceolata, 3—4 em Ig., 1'/, lat., sinuato lobata, breviter Vz 
dentata, lobis late Kisngelerins in spinulam tenuem breve 
1—1 1, mm I]g. rer lobis Intaralibis ultimo een 
folia suprema ra ate ovata, recurva calathio magno 
breviora. Anthodii nanine exteriores basi lata subplana, folia- 
ceae, tripartitae palmato 3-dentatae, spinosae, venose reticulatae, 
ltimo late triangulari spinoso; squamae mediae late 
lanceolatae in spinulam exeuntes, ad 15 mm lg., 3 mm iat.. 
margine superiore breviter spinulose dentatae et in spinam sensim 
contractae; squamae interiores lineari- Emmen radiantes flavae. 
ee tubus Bee transverse rugos 
i Carlina corymbosa L. sind die Blätter rn die 
Eindzipfel re an vorgezogen mit längerem und stärkerem 
Dorn: die äußeren Anthodialschuppen besitzen eine ch 
gekielte Basis und sind kammförmig geteilt; die mittleren 
Sehuppen sind schmal lanzettlich, plötzlich in den Dorn aus 
gezogen; die Köpfe sind länger gestielt und auf ufrecht und von 
den obersten Blättern wenig verhüllt. Habitat: Calabria, in 
eollinis arenosis aridis supra Reggio. 


Ian erg Baetica DC. fanden wir am 11. Juni 1879 in 

einzigen entwickelten Stücke unter vielen Pflanzen al 

ep Stelle zwischen Casarabonella und a am Fuße 

der Sierra. Bisher war diese Seltenheit nur aus der Sier& 
Estepona bekannt. 


166. Als Onopordon macranthum erhielt ich zweimal aus 
Algerien Exemplare: von Durando (Sig, prov. Oran) und vol 
Reverehon (plant d’Algier, Nr. 179, Kirrata); ich kann diese 
von ©. Ken L. nicht unterscheiden. 

nopordon macranthum Sehousb.-Willk. Prodr. Fl. hisp. I 

198 (Exse. P. R. it. II hisp. 1890, Nr. 696 prope Mureia) is 
aber ausgezeichnet durch die sternförmig ausgesperrten dunklen 
Anthodialschuppen, deren Länge nicht bloß „subpollicafn 
(Willk.), sondern 1'/," —= über 4 em beträgt. — Von Du 
liegt (Environs d’Algier, pointe pereade, 1856) eine andere Pflanze 
ohne Namen vor, die ich für Onopordon corymbosum willk. 
halte und die besonders durch grüne Blätter, welehe stark 2° 
fiedert sind und etwas kürzere ee (ea. # ge lang) 
von der vorigen verschieden ist. — 0. illyricum L. n der 
Form der Anthodialschuppen ziemlich veränderlich. 


a EEE EEE 


167. Es möge mir erlaubt werden, hier einige Beobachtungen und 
Bemerkungen über Cirsium der Öffentliehkeit zu übergeben: 


113 


die sich bei den HB 3 nj@feu ea der so reichen Formen 

dieses Genus ergeben haben 
Bei Formen der Soctio: Eriolepis Cass. kommen -nicht 

selten Verwechslungen vor. Die An ME geben aber 
ein ziemlich verläßliches Merkmal und nach diesen lassen 
sich zwei Gruppen unterscheiden: 

I. Anthodii squamis sub spina dilatatis. 

II. Anthodii squamis sub spina non dilatatis. 

Da auch die Größenverhältnisse sehr gute Anhaltspunkte 
geben, setze ich die Maße bei. Weil die Be N in 
zwei leicht erkennbare Teile gegliedert sind, einen unte 
breiteren und einen oberen schmäleren, so nenne ich diese Tren- 
nungsstelle „gen nu“ und spreche von einer „pars inferior“ und 
„pars superior“. 

Anthodii squamae sub spina terminali dilatatae. 


Cirsium decussatum Janka. Anthodii squamis exterioribus patule 
recurvatis, parte inferiore (sub genu) lanceolata in squamis mediis 
8 mm Ig., 2'/, It., in intimis ad 30 mm Ie.; pars supra genu' cum 
spina 15 mm Ig., anguste linearis, sub spina parum dilatata; 
margine spinulis ad 1 mm Ig. sparsis paucis obsita, squamis 
interioribus ereetis; calathia subsolitaria rotundata ea. 6 em diam.; 
folia floralia eis subaequi ilonga. — Transsylvania. leg. Janka! 
2.0. eriophorum Scop. Squamae usque ad genu 12—25 mm lg., 
2 lat., mar rgine dense brevissime Hermagor ‚parte a 
. contracta, ger spina 11—15 mm Ig., sub spina subdilata 
squamis infimis recurvis, mediis divaricantibus, freie ec, 
lanae forti erkelitieidene immersis; ealathia ad 7 em di 
C. unsre ß. spathulatum Gaud.: squamae parte inferiore 
15 mm Ig., 2'/, lat., parte superiore ea. 11 mm lg., sub spina 
dilatata, argute denticulatae. Diese Pflanze ist doch nur ‚eine 
übs che edge von GC. eriophorum: ealathiis minoribus, 
4—5 em dia squamis anthodii pareius arachnoideis apice 
= AOhchÄlaE- Es gibt in Südtirol Formen, die man schwer zur 
einen oder der anderen zu ziehen vermag; die verkahlende Form 
wurde von uns als ©. spathulat. var. denudatum Porta aus- 
gegeben. 


en 


” 


- C. odontolepis .. foliis calathium ERS duplo 
longioribus; squamis omnibus ereetis sub genu 15 mm, 
Supra genu 10 mm Fr sub spina alis ent en irre- 
gulariter spinoso-dentatis. Calathia ovata ca. 5 em diam., 
in ramis solitaria. 

ch halte dieses Cirsium für eine gute Art, er dem 
Zweifel Willkomms. Hispania austral. in montanis. H. P. R. 

(Fortsetzung folgt.) 


Österr. botan. Zeitschrift, 3. Heft. 1906. 9 


114 
Literatur- i Übersicht 1), 


Beck G.R.v. Die One die Bkmhrinen in den Dolinen 
des Karstes. en d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. 
Math.-natur ne 1 Taf. 

Vergl. diene Zeitschr. Jahrg. 1 

Cori K. J. Bericht über die ae. wen und die physi- 
kalisch-geographischen Untersuchungen im Golfe von Triest. 
Hr d. Ver. zur Förderung der naturw. Before der 

. IE. Wien.) 8°. 26 8. 

Mi K. Eine neue Trisetum-Art aus Persien. (Repertorium 
noyarum specierum. Bd. II, Nr. 14/15, S. 30—31. 

# T. Bornmülleri Dom m. — 'Bornm. Iter persico-ture. 1892/98, Nr. 4938. 

— — Das böhmische Erzgebirge und sein Vorland. Eine phyto- 
geographische Studie. ar f. d. naturw. Landesdurchforschg. 
v. Böhmen. XII. Bd., 5) gr. 8.1598, 5T 

Figdor W. Über en Be Blattspreite bei Scolopendrium 
Scolopendrium. (Ber. d. ee botan. Gesellsch. Jahrg. 1906. 
te ” af. 

über erste Untersuchungen betreffend die Regene- 
rationsfählgkeit der kalter were von Seolopendrium. Es gelang insbesondere 
bei Verletzungen der » Ispitze arm eines lesen Stückes oder Ein- 
ritzen derselben) Doppe en zu erzie 

Forenbacher Aurel. Prethedniei dra. T: osipa KalasancijaSchlossera i 
Ljudevita 1008.) 8.8.1 ee net akad. znanosti i umjetnosti. 


Bd. 161. 

ung des Ti Hat: en Wehr von Dr. Josef Schlosser und 
Ludw. Vukotinovie. are Beitrag zur Geschichte der botanischen Erforschung 
Kroatiens und Slavo 

Freyn J. Plantae x "ERk media. Eee ge de l’herb. Boiss. 
2. Ser. Tom. VI. 1906. Nr. 3, 

Haradic A. L’isola di Lussin il ne Nee * % sua vegetazione. 
hoc (Seuola nautica.) 8°. 290 S. 

Haye v. Die Verbritungsgrene südlicher Floren-Elemente in 
Soiermark, (Botan. Jahrb. f. System. ete. XXXVII. Ba. III. Heft. 
S. 353—371.) 8°. 1 Karte. 

andelt in dieser Abhandlung eine pflanzengeographisch wich- 
tige Tatsache, nämlie h das z, sende are vieler südlicher Elemente in die Flora 
von Steiermark, also am Ostran: r Alpen. Die Feststellung der Grenzen 
dieser Plans ist für Studien über den Einfu der Klimaänderungen seit 
der Eiszeit, dann aber auch für Versuche, zu einer genaueren Abgrenzu ng der 
Florengebiete in den südlichen Alpen zu ‚gelangen, sehr wichtig 
eß E. Untersuchungen einiger tropischer ne (Zeitschr. 
d. allg. Auen Apotheker-Ver. 1906. Nr. 2.) 8°. S. 5 Abb. 

Höhnel Fr. R. v. ET Fragmente. (Annales mycologiei. 

IIT. Nr. 6, p. 548-560) 8 Abb. 


1) Die „Literatur- Gain strebt Vollständigkeit nur mit 
ksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder ‚in Österreich erscheinen 


elbständige Werke des Auslande.. Zur Erzielung tunlichster 
Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung er 
neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über so. erg 
höflichst ersuc Bie Redaktio) 


115 


Arten (B Telas, granulat mitis, variegatus, "Satanas), 108 ionec 
tria zo. mosphaerıa conoidea Niessl, 110. Lento- 

mitella n. g., L. vestita n. er re sulphureo-testaceum n. Sp., 
112, Neottiella Höhneliana, Rehm n. sp., . _Geopyais alpina n. SP., 

114. Phylosticta ER wagen Allesch., 116 Hormiactella obesa 

nn Bes um byssinum, . Über Myrothecium und form raberandte 
attun 


J anchen "F. Ein Beitrag zur ee der Flora der Herzegowina. 
tl A d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien. IV., Nr. 4—6, 


RER enthält die Abhandlung kritische Erörterungen 
über Wepata pannonica L., Asyneuma canescens (W. K.) re ris et Sch. 
—= Podanthum canescens Boiss. und über Senecio Fussü Gris 
Janczewski E. Spezies Sandra Ribes. 11. Subgenus:  Ribesia es 
Üoreosma. eng intern. de l’Acad. d. ne de Cracovie. Cl. 
math. et nat. Jan. 1904.) 8°. p- 
Kindermann V. Lamium album L., eine myrmekophile Pflanze. 
epspuret d. d. naturw.-med. Vereins „Lotos“. XXV. Bd.. 
a B8 


cht über Versuche, welehe eine Verbreitung von Lamium album 
durch Feine ergaben. 
Kohn Ed. Zur Biologie der Wasserbakterien. (Zentralbl. f. Bakterio- 
oh Parasitenkunde etc. 2. Abt. XVI. Bd. 1906. 8. 490 bis 
or 


Murr J. Ein neuer Bürger der zisleithanischen Flora. (Allg. bot. 
Zeitschr., XII. Jahrg., Nr. 2, S. 27—28.) 8 
arex Fritschii Waisb. bei Marb urg 
Pascher A. Tres novae species asialicae generis Gageae. (Bepert. 
novar. Aral regmi ide Ba. II, Nr. 16/17, 8. 2 a Bi 
a Pasch., @. Terrac acianoana a Pasch inata Pasch. 
em Non 2 Ah and Varietäten der Gattung Be: (GER. 
FR noy, spec. regni vegetab. I. Bd., Nr. 13, 8. 
bis 194.) 8°, 
Gagea granulosa var. elatior Pasch., @. setifolia var. a 
se 14 a mülleriana Pasch., @. Olgae var. Chomutow G. 


a Pas 
Quint, 7. Beiträge - Bacillarien-Flora des Budapester Römer- 
Bades. (Beibl. den „Növenytani Közlemenyek*. Bd. IV. 
Heft 4, S. 73. g0. 

Ausführlicher ungarischer Text derselben Arbeit a. a. 0. S. 149 —162. 
Raciborski\M. Einige Chemomorphosen des Aspergillus niger- 
(Bull. de Fuiyr des sciences de na Classe de se. math. 

et natur. Dez. 1905, p. 764—778. 
Stoklasa 5 "Über die chemischen RER bei der Assimilation 
es elementaren Stickstoffes durch Azotobaeter und Radiobacter. 
(Ber. d. deutschen botan. Ges. 1906. Bd. XXIV. S. 22—31.) 8°. 
Sztankovits R. Zur Kenntnis der Anatomie der ungarischen 
Quercus-Früchte. (Beibl. zu den „Növenytani Közlemenyek“. 
Bd. IV, Heft 4, S. 6572.) 8°. 
i utsches Resumee einer a, a. O., $. 123-148, veröffentlichten unga- 
Fischen Arbeit. 


9* 


116 


Tschermak E. Die Mendelsche Lehre und die en: Theorie 
vom Ahnenerbe. (Archiv f. Rassen- und Gesellsch,-Biologie. 
II. Jahrg. 5./6. Heft. S. 663—672.) 8°. | 

Velenovsky J. Vorstudien zu einer Monographie der Gattung 
Thymus. (Beih. z. bot. :Zentralbl. Bd. XIX. 2. Abt. Heft 2 
$. 276— 2 8". | 

icht der Gattung nach dem vom Verf. aufgestellten, auf dn 
Innovationsverhältnis sen beruhendem Einteilungsprinzip, kurze Bemerkungen 
u den ee der Sektion Serpyllum und Bese ung pm: Formen: T. 
Balanı e B. R. var. Pseudom hg taten Velos, T. ovatus Mill. ver 
Feet Velen., T. heterotrichus Grsb. albıflorus Haussk: Velen. | 
Tosevi Velen. var. ci ae elen., 7. Tosevi Velen. var. hirtiformis Velen, 
ER thasius a . grand iflorus Haussk. Velen m leucostomus Haussk. 
mäller; As „ T. dalmaticus Frn. var. carstiensis vo | 

T. balca e Bo rb. videns Velen., T. Adamovici Velen., T. Dominü 

Velen., T. verliere "Ban ssk. h 

Vierhapper F., Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas 

und Vorderasiens. (Beihefte zum botanischen Aapesa.a Bd. 
XIX, Abt. II, Heft 3, S. 385560, 6 Taf., 2 Karten.) 

‚durchaus nach modernen Gssichtigtnkikn ae wertvolle 
Moneerchte, Nach einer einleitenden, a ge re ren Dar- 
stellung der Ve nahmen wong Blüten und Früchte, geht d r Verf. auf die 
Feststellung der existierenden Formen ein, welche er mit großer Genauig- 
keit durchführt; er Kuna hiebei die Cassinische Untersaheidußg der 
he handel: rimorpha und re Eingehend werden nun folgende Arten 
ehan 


. #4 . 
Vierh., Tr. Attica (Vill.) Vierh., Tr. alba (Gaud.) Vierh. — Erigeron am 
phibolus E. Zederbaueri Vierh., E. Pe Scop., ‚E. maior (Bois) 
i . Dae 


Vierh., E. Libanoticus Vierh., E. Cilieieus Boiss,, °E Argaeus Vier A; we 
hispidus (Lag. et Rodr.) Vierh., E. Aragonensis Vi erh., E. Elbursensis Bois. 

Überdies wird der Formenreichtuns der ainselnen Arten behandelt und 
werden nahestehende Arten anderer Florengebiete, sowie Bastarde _be- 
schrieben. Besondere Sorgfalt ist der Feststellung der geographischen I“ 


| 


n 
Verf. der Ansicht, daß sogenannte „direkte Anpassung“ in den Gattungen (I° 
ae spielt, was von besonderem Interesse mit Rücksicht auf die 


zZ Aufzählung der von Professor Dr. Oskar Sim ony 
Sommer 1901 2 Südbosnien ee na Pflanzen. ne 1. 
naturw. Ver. an der Univ. Wien. IV. Jahrg. Nr. 4-6. p. 366% 
Nr. 7, p. 65—76. 1 Abb.) 8°. 
er zahlreichen Standortsangaben ausführliche a , über 
den Formenkreis von Silene multicaulis Gussone (= 8. dalmatica Scheeke) 
und von Verbascum Bornmülleri Velen. mi chrieben reden nlene 
Serbica Adam et Vierh., $. Taygetea Hal, Campanula Witasekiana Vierh 
Wiesner J. Zur Laubfallfrage. Bemerkungen zu H. Dingle!® 
Abhandlung: „Versuche und Gedanken zum ee Laub- 


117 


fall®. Sy d. deutsch. botan. Ges. 1906. Bd. XXIV. S. 32 
bis 39. 


zentralen Kleinasien, u. zw. ein Bild der Free am Karadscha-dagh, 
5 Bilder aus den Gebiete des Erdschias-dagh. Besonders sind Taf. 32 und 
33 (deunthelimon und Astragalus), ferner Taf. 34 (Verbascum olympicum) 
re n 

rehm V. Beiträge zur any alpiner 
Vega . „Ver d. zool.-bot. Ges. LVI. Bd. 1. Heft. S. 19 bis 


32.) 8°. 
Be en 6 Elan kionunbepen ungen im Lunzersee, ee. Hall- 
er Wolfgangs see, Krotensee, Mondsee, Attersee, Zellerse 
ee „Gentrail f. d. gesamte ER 1906, 
Heft 1) 8.68 
. Untersuchung Fe von ee calyeiformis verursachten Fichten- 
erkran 
—_— Schlan ngenschwarzföhre ae nigra virgata). (Zentralbl. f. 
d. gesamte Forstwesen. 1906. Heft 2.) 8°. b. 


Vorkommen: Nukdert 8-4. en in Niederösterreich. 


Becker W. Viola cornuta L. und V. orthoceras Ledeb. und ihre 

verwandtschaftlichen Beziehungen. ern zum bot. Zentralbl. 
2. Abt. Heft 2. S. 288—291. 

Briquet AR Spieilegium Corsicum ou Ohtagfie des plantes = 
coltees en Corse du 19 mai au 16. juin 1904 par E. Burn 
(Ann. du Conserv. et du jardin bot. Geneve. IX. m 111-184) 5 

Conwentz W. Bemerkenswerte Fichtenbestände vornehmlich im 
nordwestlichen Deutschland. (Aus der Natur, I. Heft 17/18.) 8°. 
18 S. 14 Abb. 


Fiori Adr. Sopra aleuni Leontodon a della Carnia. (Bw. d. 
Soe. bot. Ital. 1905. Nr. 9. p. 290. 

Leontodon subincanus Fiori —= incano 4 tergestinus mit den Formen : 
genuinus — superincano X tergestinus und ee Fr — supertergestino X 
can wi — L. tulmentinus Fiori = L. Beriniüi X tergestinus mit den 

Esser == Besen KR er und croceus = superterge- 
Peg x Ber 
Franc R. H DE ge der Pflanzen. Stuttgart (Gesellsch. 
ee 8°, — S, 79 Abb. 
sch rege BA geschriebenes Büchlein über die Bestäubungsver- 
hältnisse de Biätenpflanzen mit allgemeinen naturphiloso hischen Ausblicken. 
Eine on sachlichen Fehlern, die sich in dem nden, fällt 
vielleicht gegenüber der anregenden Dars Ilungsweise nicht zu sehr ins 
wicht; jedoch erscheint es dem Ref. bedenklich, in einem für weiteste Kreise 


‚ daß die Pflanzen keine Mechanismen sind, daß ihr Triebleben sich in 
ewerkuigen Einrichtungen und in Impulsen zu zweckmäßigem Handeln 


— — Das Leben der Pflanze. Das Pflanzenleben Deutschlands und 
der Nachbarländer. II. Halbband. Stuttgart (Gesellsch. ie 
gr. 8°. S. 309-564. 200 Textabb., 8 farbige, 15 schwarze Taf. 

1 Karte. X 7:80. 


118 


zweite die Vegetationsverhältnisse. Dieselben Vorzüge, aber auch dieselben 


gegeben wäre. Von sachlichen Fehlern sind dem Referenten bei einer flüch- 


[29 
-_— 
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Mischwesen sind, wie wir selbst“. Das heißt die Poesie — oder „Philosophie“ 


a 


— denn doch etwas zu weit treiben. — Wenn man den Begriff „Unkrau 

dahin definiert, daß es „Reste der ursprünglichen Vegetation seien* (8. 437), 

so kommt man nicht „nahe an die Wahrheit heran®. — Ruppia, Najas, Lyco- 
; 4 


(8. 324). — S. nennt Verf., der überhaupt gerne über wissenschaftliche 
Botaniker höhnische Bemerkungen macht, die Neottia den „Vogelnestnach- 
äffer der Mimikrysten*. Ich frage, wer war je so wahnwitzig, da an eine 


es nicht mehr nötig ist, die Florengebiete nach einer älteren, in diesem 
Punkte nicht mehr richtigen Karte, kartographisch darzustellen. ; 
Eine schwache Seite des Verf. ist und bleibt die spezielle Systematik. 
Das Buch wimmelt von falschen oder falschgeschriebenen Namen; wenigstens 
letzteres wäre bei einiger Sorgfalt zu vermeiden; ob die Stelle auf 8. 549: 
„Soldanellen (Azalea procumbens), Prachtnelken (Tozzia alpina) ete.* au 
ruckfehlern oder anderen Irrtümern beruht, ist nach der Pflanzenkenntnis 
des Verfassers nicht zu entscheiden, 
Gaidukov N. Die komplementäre chromatische Adaption bei 
Porphyra und Phormidium. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. 1906. 
Bd. AAIV. S. 1—5.) 8°, 


wurden in allen Strahlen von Grün bis Violett gelb bis braungelb, die roten 
Thallome von Porphyra wurden im roten und gelben Lichte grün. Die Re 
aktion stellte sich schon nach wenigen Versuchsstunden ein, 


Hildebrand F. Über einige neue und andere noch nicht lang® 
aufgefundene Cyelamen-Arten. (Beihefte zum botan. Zentralblatt. 
Bd. XIX. 2. Abt. Heft 2. S. 366—384.) 8°. 

Behandelt: ©. ereticum Hildebr. n. sp., Kreta; C. mirabile Hildebr- 

n. sp., Smyrna; C. hiemale Hildebr. 1904, Messina; Cyecl. libanotieum 
Hildebr. 1899; C. Pseudibericum Hildebr. 1901. 

Kirchner O., Loew E. u. Schröter C. Lebensgeschichte der 
Blütenpflanzen Mitteleuropas. Bd. I. Lieferung 4. Stuttgart (E- 
Ulmer). gr. 8°. S, 289-384. 

Inhalt: Pinaceae (Schluß), Gnetaceae, T haceae, Sparganiaceae. 

Kny L. Über Empfindungen im Piaszanreiehe Vorsag. (NaturW. 
Wochenschr. N. F. IV. Bd.) 4°. 20 S. 31. Abb. 


119 


Levander K.M. Eine neue farblose Peridinium- an ee af 
Soc. pro fauna et flora fenn. 1901—1902.) 8°. —51. 


ig. 

P. achromaticum n. sp. Lungviken bei Helsingfors. 
Mayr H. Fremdländische Wald- und Parkbäume für Europa. 
Berlin Re EM): gr. 8°, 622 8. 058 Textabb. 20 Taf. Mk. 22. 
sendes Sammelwerk über den im Titel genannten Gegenstand, 
dessen Kae ae nicht in der Sammlung der bisher bekannten Tatsachen, 
sondern darin liegt, daß der Verf. seine persönlichen, in fast allen in Be- 
tracht kommenden Gebieten gesammelten Erfahrungen mitteilt. Das Buch 
enthält zahlreiche Abbildungen 2 Photographien des Verf., die wertvoll 
sind; einige nach rohen pe, verfertigte Bilder wären vielleicht besser 

NER 


Murbeck S. Cont ati ä la eonnaissance de la flore du Nord- 
ouest de l’Afri Su er plus sp6eialement de la Tunesie. II. Ser. 
ze Univers. Arsskr. N. F. Afd. 2. Bd. I. Nr. 4.) 4°. 83 p. 

0 Taf 


N een en A. Vertikale ee ee und quantitative Ver- 
teilung des Plankton ns im Meere. Pe. . d. Hydrographie und 


ns zu ehliren. Dr mi ren Ist reicher an den für das Pflanzenleben 
range Substanzen; dort, wo die physikalischen Verhältnisse das N 
Tiefenwassers bedin en, werden die Ernährungsbedingungen für 
Planktonten islget und dies ist in den Meeren unter hoher een 
Breite der Fall. 

Ostenfeld C. H. A list of flowering Dun from Cape York and 
Melville Bay (N. W. Greenland), colleet. by Kund Balle and 
L. Mylius Erichsen. (Meddel, om Grönland. Vol xxx. 
p- 65—68.) 8°. 

Rostowzew S$. Zur Bee und Morphologie der Wasserlinsen. 
Moskau. 8°. 108 S. 37 9 Tal. 

man nach den Er und Textbildern urteilen kann, scheint 
da eine wertvolle morphologische und entwicklungsgeschichtliche Unter- 
suchung über Lemnaceen vorzuliegen. Leider ist die ganze Arbeit russisch 


Winslow C. E. A. and Rogers A. F. A Revision of the Cocca- 
u. hen quaterly and proc. of the Soc. of Arts. Vol. 
XVI ‚.p. 240— 246. 


ra Paracoceaceae (Subf. nov.), 
Genus 1. Diplococcus Weichselb., 
„ 2. Streptocoecus (Billr.), 
Subfamilie: Metacoceaceae (subf. n.), 
Genus 3. Micrococcus (Hall.),. 
s : Sareina (Goods.), 


)- 
Yendo K. A revised" list of Corallinae. (Journ. of the ec of 
seience. Imp. Univ. Tokyo. Vol. XX. Art. 12.) 8°. 46 p 


120 


Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, 
Kongresse etc. 


I. Wiener botanisehe Abende. 
Versammlung am Mittwoch den 8. November 1905. — 


Vorsitzender Prof. R. v. Wettstein. 

Dr. F. Vierhapper eröffnet den Abend mit einem Vortrage 
über die „Systematik der Gattung Erigeron“. (Eine ausführ- 
liche Darstellung ist in den Beih. z. botan. Zentralbl. zur Veröffent- 
liehung gelangt.) 

Dr. K. Linsbauer referiert hierauf über eine in Gemein- 
schaft mit seinem Bruder Dr. L. L. durchgeführte Untersuchung 
über „Die Reizbarkeit der Centaurea-Filamente“. (Die Pu- 
blikation der gleichnamigen Abhandlung erfolgt in den Sitzungsber. 
der k. Akad. d. Wiss. Wien. ; 

Prof. v. Wettstein bespricht sodann die „Biologie der 
Keimung von Aponogeton Bernierianus“. (Vgl. diese Zeitschr. 
LVIL Jahrg. 1906, S. 8—13. 

Photograph K. Heller exponierte eine Serie hübscher Vege- 
tationsbilder aus dem Wienerwalde. 


Versammlung am Mittwoch den 6. Dezember 1905. — 
orsitzender Prof. R. v. Wettstein. 


Prof. Dr. L. Adamovit hielt einen Vortrag: „Die charak- 
teristischen Vegetationsformen des Tief- und Hügel- 
landes von Serbien. 

Vortragender hob zunächst die Verschiedenheiten der Vege- 
tation Nord- und Westserbiens und jener Süd- und Ostserbiens 

ervor, was der Gesamtwirkung sämtlicher Faktoren zuzu- 
schreiben ist. 

Die wichtigsten Formationen, die der Vortragende besprach, 
sind folgende: 

1. Uferwald, eine Waldformation, die aus verschiedenen 
Salix-Arten besteht und den Ufern größerer Flüsse entlang vor- 
handen ist. 

2. Glyeyrrhiza-Formation, eine ebenfalls im Bereiche der 
Uferzone oder des Inundationsgebietes verbreitete gestrüppartige 
Formation, welche nur in Nordserbien vorkommt. 


Sandsteppen. Eine Formationsgruppe, welche nur im 
östliehen Nordserbien, der Donau entlang, verbreitet ist und aus 
mehreren Formationen besteht, von welchen der Vortragende be- 
sonders hervorhob: die Sanddünen, die Sandpußten und die 
Sandhutweiden. Die Flugsanddünen sind durchaus lose Sand- 
massen, welche keine bestimmte Form und Grenze besitzen, sondern 
von jedem stärkeren Wind entweder verkleinert oder dichter an- 


121 


gehäuft und vergrößert werden können. Die Vegetation der Dünen ist 

Se karg; stellenweise liegen sogar diese Sandmassen ohne jedwede 
Vegetation. Hat sich auf der Sanddüne eine dichtere Vegetation 
entwickelt, so ist dann . eine Sandpußte entstanden. Der 
Hauptunterschied zwischen Düne und Sandpußte liegt eigentlich 
nur in der Häufigkeit und Dichtigkeit der Elemente. Daher kann 
die Pußte als ein vorgeschritteneres Stadium der Düne betrachtet 
werd 


ermiglich die Ansiedelung neuer Elemente. Durch die Abgrasung 
durch en werden viele Arten vernichtet und andere wieder 
umgestalte 

4. en a vorzugsweise die Abhänge der 
Hügel und besteht aus einer Menge düsterer, zerklüfteter Steine 
und niederer Felsen, wei eine see: verschiedene Vegetation 
besitzen, je nachdem sie aus Kalk- od r Silikatgesteinen eegir 
Immerhin ist aber, nach Beobacht uihBeR des Vortragen 
Kalkstetigkeit (beziehungsweise ee der Flemehte Si 
is zu einem gewissen Grade kon 


5. Sibljak-Formation. e ist Fire ein Buschwerk, welches 
aus verschiedenen sommergrünen Sträuchern, mitunter aber auch 
nur aus einer einzigen Strauchart zusammengesetzt ist. In Süd- 


aliformis, Coronilla emeroides, Colutea arborescens und 
Amygdalus nana. In Nordserbien sind dagegen häufiger Quercus 
lanuginosa, Syringa, Acer tataricum und Prunus chamaecerasus. 


Tomillares. Darunter versteht der Vortragende mit 
Willkomm eine Formation wohlriechender Halbsträucher, fastdurch- 
wegs Labiaten, welche die sonnigen Hügel oft meilenweit bedecken. 
Die wichtigsten Elemente dieser Formation sind Salvia offieinalis, 
Satureja- Arten, Hyssopus, Clinopodium, Calamintha-Arten, Arte- 
misia camphorata, Er eg Thymus, Teucrium, Helian- 
nee ‚Bizeige Arien 

r Dr. W. Figdor berichtet hierauf über neue Versuche 
bekraiteng die „Regeneration der Blattspreite“. (Die Besul- 
tate m in den Ber. d. D. bot. Gesellsch. zur Publikation gelangt.) 

r.L. Linsbauer demonstriert zwei neue, zu Demonstrations- 
wa besonders geeignete Apparate zum Nachweise der Aus- 
scheidung von Sauerstoff, bezw. Kohlensäure. 

Dr. A. Ginzberger besprieht schließlich die 
von Sibiraea eroatica Degen, einer für Europa neuen Pflanze. Dies 
der Sibiraea altaiensis sehr nahestehende und von Degen nur er 
„Rasse“ unterschiedene Pflanze wurde von dem Genannten auf dem 
Berge Velnad im Velebit bbschalb Carlopago (Kroatien) in zirka 
1000 m Höhe aufgefunden, u. zw. in einer Umgebung und in einer 


122 


Art des Vorkommens, die jede Möglichkeit, daß die Pflanze nicht 
spontan sein könnte, ausschließt. Ungefähr zur selben Zeit fand 
0. Reiser (Sarajevo) die Pflanze in der Öabulja-Planina bei Mostar. 

us den Sammlungen des Botanischen Institutes gelangen 
ferner zur Demonstration: Flora exsiceata Bavarica (Bryophyta), 
div. Pilzexsikkaten von Sydow, sowie Vegetationsbilder aus Nor- 
wegen und Schweden. 


Versammlung am 17. Jänner 1906. — Vorsitzender: Hof- 
rat Prof. J. Wiesner. 


Herr Hofrat J. Wiesner hielt einen Vortrag: „Über den 
Liehtgenuß der Pflanzen im Yellowstone-Gebiet“. (Vgl. 
Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, Bd. OXIV, 1905.) 

Frl. M. Soltokovi& sprach hierauf über „Die Vegetation 
einer ‚Tloka‘ in Ostgalizien‘“. 

err Dr. O. Porsch teilte schließlich neue Beobachtungen 
„über Futterhaare“ mit. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. LV, 
Nr. 2, 1906.) 

Zur Demonstration gelangte eine Reihe neuerer Mikroskop- 
und Lupenstative der Firma ©. Reichert durch Herrn Ingenieur 

zermak. Exponiert waren ferner eine Serie Originalaquarelle 
von Frl. G. Wallenberg sowie Photographien von Pilzen, aus- 
geführt von Frl. A. Mayer. 


Versammlung am 14. Februar 1906. — Vorsitzender: 
err kais. Rat E. v. Haläcsy. 


in 3%iger Glykose, Mikrocoecus aquatilis nicht mehr in 548® 
Glykose, und bei etwas höheren Konzentrationen stellten mehref® 


123 


andere Formen von Mikroben aus reinem Wasser ihr Wachstum 
ein. Aber auch sekundäre Wirkungen vermögen die günstige Wir- 
kung von Nährstoffen aufzuheben. So verhindern kleine Säure- 
mengen das Wachstum von Schimmelpilzen auf Chlorammonium- 
lösung als Stickstoffnahrung, und kleine Alkalimengen das Gedeihen 
der Schimmelpilze auf essigsaurem Ammonium, Auch Luftzutritt 
und Luftabschluß vermögen bei Giftwirkungen die kritische Kon- 
zentration zu ändern. Wir dürfen heute nach allem nieht mehr von 
„Giften* und „Nährstoffen“, sondern nur von „giftigen und näh- 
renden Wirkungen“ sprechen. Wir müssen uns vor Augen halten, 
daß die Art der physiologischen Wirkung eines Stoffes nicht nur 
von der chemischen Natur und der Konzentration, sondern auch 
von den dargebotenen chemischen Gesamtbedingungen abhängt, die 
in jedem Falle genau zu analysieren sind. 

Herr Dr. R. Wagner erläuterte sodann die „Blüteumor- 


schen Felde“. (Eine Abhandl. über diesen Gegenstand wird 
demnächst in den Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss., Wien, er- 


Herr Dr. A. Jenli@ demonstrierte hierauf eine nach seinen 
Angaben konstruierte Flasche zum Aufbewahren von absolutem 
Alkohol. (Eine nähere Beschreibung derselben erfolgt in der Zeit- 
schrift für Mikroskopie.) | ; 

ur Exposition gelangten ferner Vegetationsbilder vom Hoch- 
schwab, ausgeführt von J. Nevole, sowie aus dem Besitze des 
Botanischen Institutes: Flora eaucasica exsiccata, Fase. I, und Flora 
Stiriaca exsiecata, Lief. 3—6. 

um Schlusse erbittet sich Herr Ing. Schorstein das Wort 
und wirft unter Hinweis auf die Arbeiten von Russel und Molisch 
die Frage auf, wie es zu erklären sei, daß Holz im Kontakt mit 
der photographischen Platte eine Sehwärzung derselben hervorrufe. 
Dr en&iö teilt mit, daß er selbst mit diesbezüglichen Unter- 
suchungen beschäftigt sei und daß nach den bisherigen Ergebnissen 
anzunehmen wäre, daß die Wirkung von Holz und gewissen 
Papiersorten auf die photographische Platte nieht auf einer Lieht- 
emanation, sondern auf einem chemischen Einfluß beruhe. Vorbe- 
liehtung des Holzes verstärke zwar die Wirkung, sei aber nicht 
erforderlich. Prof. F. Ozapek schließt sich der geäußerten Auf- 


hätte und daß von den bisher geprüften Substanzen des Holzes 
Srenzkatechin in ähnlicher Weise wie Holz selbst die Platte 
Sechwärze 


124 


II. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Sitzungen der mathematisch-naturwissenschaftlichen 
Klasse. 

13. Dezember 1905 

Dr. K. Linsbauer legt eine im pflanzenphysiologischen In- 
stitute der k. k. Universität in Wien durchgeführte Arbeit vor: 
„Zur Kenntnis der Reizbarkeit der Oentaurea-Filamente*. 

Die wiehtigeren Ergebnisse der Arbeit sind die folgenden: 

1. Die Staubfäden von Centaurea americana kontrahieren 
sich nieht bloß infolge mechanischer Reize, sondern unter Um- 
ständen auch unabhängig von solchen. Derartige Bewegungen sind 
wahrscheinlich auf gelegentliche Wasserversehiebungen innerhalb 
der Filamente zurückzuführen, welche durch Anderungen der 
meteorologischen Faktoren bedingt werden. 

ie Annäherung einer heißen Nadel ruft aus demselben 
Grunde eine Bewegung der Filamente hervor. 

3. Ein schwacher mechanischer Reiz ist nicht imstande, die 
volle Bewegungsamplitude der Filamente auszulösen. 

Die Staubfädenhaare von Centaurea americana und anderer 
Centaurea- Arten fungieren nicht als Perzeptionsorgane mechanischer 
Reize, wie von Haberlandt angenommen wurde, sondern höchstens 
als Reizüberträger oder Stimulatoren. 


4. Jänner 1906. 

Das k. M. Prof. Günther Ritter Beek v. Mannagetta 
überreicht eine Abhandlung, betitelt: „Die Umkehrung der 
Pflanzenregionen in den Dolinen des Karstes“. 

In zahlreichen Dolinen des Karstes finden sich zerstreute 
Hochgebirgspflanzen vor, welche sich in mehreren Dolinen des 
Trnovanerwaldes, wie in der Paradana und Smrekova draga, ZU 


kommenden Hochgebirgspflanzen, zum Teile selbst in Formationen 
vereinigt, ihre Standorte seit den Glazialzeiten bis in die Gegen- 
wart behaupten. 


125 


Das w. M. Herr Hofrat Prof. Wiesner legt im Anschlusse 
an seine bereits veröffentlichten Untersuchungen über den Licht- 
genuß der Pflanzen des Yellowstonegebietes eine unter Mitwirkung 
von L. R. v. Portheim ausgeführte Arbeit vor, betitelt: „Beiträge 
zur Kenntnis des photochemischen Klimas des Yellowstonegebietes 
und einiger anderer Gegenden Nordamerikas“. 

Die wichtigsten Resultate dieser Untersuchung lauten: 

1. Bei unbedeckter Sonne nimmt die Intensität des Gesamt- 
liehtes mit der Seehöhe zu. 

2. Unter diesen Umständen steigt die Intensität des direkten 
Sonnenliehtes mit der Seehöhe. 

3. Die Intensität des diffusen Lichtes nimmt bei konstanter 
Sonnenhöhe und unbedeekter Sonne mit der Seehöhe ab, was 
selbstverständlich wird, wenn man beachtet, daß an der oberen 
Grenze der Atmosphäre die Intensität des diffusen Lichtes den Wert 
Null erreichen muß. 

4. Die Kurve der Intensität des direkten Sonnenlichtes nähert 
sich bei konstanter Sonnenhöhe mit zunehmender Seehöhe immer 
mehr der Kurve der Intensität des gesamten Tageslichtes, um an 
der oberen Grenze der Atmosphäre mit ihr zusammenzufallen. 

5. Die Intensität des diffusen Lichtes steigt im Laufe 
eines Tages auf großen Seehöhen (bei unbedeckter Sonne) nicht 
in dem Maße, als die Intensität des direkten Sonnenlichtes wächst. 
Nach den früheren Sätzen wird es begreiflich erscheinen, daß mit 
steigender Intensität des direkten Sonnenlichtes eine Abnahme der 
Stärke des diffusen Lichtes eintreten kann. Diese Depression wird 
sich um so mehr bemerklich machen, je größer die Sonnenhöhe 
und je größer die Seehöhe des Beobachtungsortes ist. Der kombi- 
nierte Einfluß von Sonnen- und Seehöhe auf die Depression der 
Stärke des diffusen Tageslichtes hat seinen Grund in der schon 
von Bunsen und Roscoe wahrgenommenen Tatsache, daß bei 
sehr hohen Sonnenständen die Intensität des diffusen Tageslichtes 
nicht im Verhältnisse zu dem des direkten steigt und sogar bei 
weiterer Zunahme der direkten Strahlung etwas sinken kann, ander- 
seits in unseren auf großen Seehöhen gemachten Beobachtungen, 
welche in obigen Sätzen vorgeführt und erklärt wurden 

6. Einige der von uns angestellten Beobachtungen lassen an- 
nehmen, daß über dem Meere unter sonst gleichen Umständen die 
Intensität des Gesamtlichtes größer ist als auf dem Festlande 
und daß dieser Überschuß auf das diffuse Licht zu setzen ist. 
Weiter fortgesetzte Untersuchungen werden zu entscheiden haben, 
ob diese Aussage sich bewähre. Ihre Richtigkeit vorausgesetzt, 


boden reflektiert und daß dieser Überschuß an Licht durch neuer- 
liche Reflexion in der Atmosphäre zur Vermehrung des Gesamt- 
liehtes und speziell des diffusen Lichtes beiträgt. 


126 


7. Einige der mitgeteilten Beobachtungen bestätigen die von 
mir an anderen Orten, "besonders auffallend in Kairo, konstatierte 
Tatsache, daß selbst bei unbedeckter Sonne das Maximum der 
chemischen Intensität des Gesamtliehtes nicht immer auf den 
Mittag fällt. 


11. Jänner 1906. 

Das k. M. Prof. Dr. Hans Moliseh übersendet eine im 
pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in 
Prag von Herrn Dr. Oswald Richter ausgeführte Arbeit: „Zur 
Physiologie der Diatomeen I 

Zusammenfassung der wiehtigsten Ergebnisse 

J. Vorläufig ist es für die Diatomee Nitssehia Palea (Kütz.) 
eo om: bewiesen, daß sie Kieselsäure unumgänglich notwen- 

ig hat 

2. Es ist sehr wahrscheinlich gemacht worden, daß sie und 
die Diatomee Navicula minuscula Grun. V. H. ohne Ca nieht 
auszukommen vermögen 

3. Magnesium ist in Übereinstimmung mit früher bereits mit- 
geteilten Befunden als notwendiger Nährstoff für Nitzschia Palea 
und Navicula minuscula erkannt worden. 

4. Beide Diatomeen vermögen den organisch gebundenen 
Stickstoff zu assimilieren. Am besten eignet sich von den organi- 
.. Stickstoffquellen Asparagin und Leuein. Freier Stickstoff wird 

r Navieula sicher nicht, von der Nitzschia Palea wahr- 
heran nicht verwertet. 

5. Beide rein gezüchtete Diatomeen werden im Liehte bei 
Darbietung gewisser organischer Substanzen ungemein gefördert. 
da sie die Fähigkeit besitzen, Kohlehydrate und höhere Alkohole 
zu are 

e beiden kultivierten Arten kommen im Lichte auch 
ohne Sanutsteiferifähr aus, da sie sich den O selbst zu erzeugen 
vermögen, scheinen aber trotzdem vo eine bestimmte Sauerstoflzu- 
fuhr von außen angepaßt zu sein. 

7. In Übereinstimmung mit Miquels und Karstens Be 
funden an Diatomeen und denen von Molisch an Grün- und Blau- 
algen wurde eine schwach alkalische Reaktion des Nährsubstrate$ 
als zweckmäßig erkannt. 

8 nschluß an frühere Experimente wurde festgestellt 
daß sich die beiden Süßwasserdiatomeen bei den vorhandenen Ver- 
suchsbedingungen auch durch Gewöhnung an keinen höheren Koch- 
salzgehalt als einen zweiprozentigen anzupassen sbeger 2% 
Cl Na stellt also die obere Grenze für ihr Gedeihen Ander- 
seits wurden Meeresformen bereits auf 1% Ci Na-hältigem Agal 
gezogen. 

9. Es gelang durch Ca-Salze auf nährsalzfreiem gewässertem 
Agar Doalaivis auf nährsalzhältigem durch andere, namentlich sauer 
reagierende Stoffe negative Auxanogramme hervorzurufen. 


127 


10. Mit Hilfe der Auxanogrammethode konnte die oligodyna- 
mische Wirkung von —n und Niekelmünzen auf Diatomeen 
zur Anschauung gebra erde 

11. Von Au Me Enahech der Diatomeen wurde Kohlensäure 
beobachtet, die sieh durch Bildung von Ca CO, in Ca-reichem Sub- 
strate verriet. Mit Sicherheit konnte festgestllt werden: ein gela- 
tine- oder eiweiß- und ein agarlösendes Fer t. Das Gas, das in 
Gelatine- und Agarschüttelkulturen im Lie hie, ecke werden 
kann, se der Hauptmasse nach höchstwahrscheinlich Sauersto 

Die kultivierten Diatomeen brauchen zu ihrer Entwieklung 
Licht, doch können sie eine monatelange Verdunklung ertragen. 


dürfte sich aus einer physiologischen Nachwirkung des Lichtes er- 
klären. Die gelbe en Str ablen haben sich für das Gedeihen der 
Diatomeen sehr günstig erwiesen. Ob sie die einzig günstig wir- 
kenden Strahlen sind, bleibt noch zu untersuchen. 


Die heurige Generalversammlung der Free Vereinigung 
der systematischen Botaniker und Pflanzengeographen 
wird in der Zeit vom 13. bis 16. September stattfinden. 


Personal-Nachrichten. 


Herr Dr. Udo Dammer, run am botanischen Garten in 
Berlin, erhielt den Titel Professo 
ofrat W. Mayer, Professor der Pharmakognosie an der 
Universität Aalen ist gest ; 
er Botaniker Flatt Käroly ist am 10. Februar d. J. in 
Budapest gestorben. 


Inhalt der März-Nummer: E. Hackel: Über Kleistogamie bei den Gräsern. 9. 81. — 


Dr. Otto 
Porsch: Beiträ EE ar stolo id Blütenbiolo) je®, ee: 8. 88. — Karl Maly: 
Acer Buinluouet maih . e je Rs el-Mazzetti, Josef Stadimann, 


2, . “ ei K 
Ai Famah cu und Fenen Paltis:. Bai ur Kausinis der Flora von West-Bosnien. (Fort- 
setzung.) 8. 97. — Rupert Huter: ng vaßlen. eng 8. 110. — Literatur-UÜber- 
sicht. 8. 114, — RT Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 8. 120. — 
Personal-Nachrichten. S 


Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/8, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. 
Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘* erscheint am Ersten eines jeden Monates 
and kostet ganzjährig 16 Mark. 


Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 
1852/58 & M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/9283 M. 4°—, 1898/97  M. 10°— 


Exemplare, die frei ‚durch die Post er rn werden sollen, sind mittelst Postanweisung 
direkt bei der Admini Enten . in Wien „1, Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. 


Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


123 
INSERATE. 


Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2 
(Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: 


Alpenblumen des Semmeringgebietes. 
(Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) 


Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen 
und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- 
läuterndem Texte versehen von 


Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. 
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Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, 
in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. 


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der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 


Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, 
setzen wir die Ladenpreise 
der Jahrgänge 1881—1892 (bisher ä Mk. 10.—) auf a Mk. 4- 

1893 —189% ( ,„ »„ 16—) „ OR 


n ” 
herab. 

Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 
1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (& Mark 4.—) 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 186, 
1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. 

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erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, 5 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35 

Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen 


zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt | 


zu wenden an die 


Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn 


Wien, IL, Barbaragasse 2. 


u 
NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt von Johs. Telkamp 
Hillegom-Haarlem (Holland). 


Buchäruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. 


ÖSTERREICHISCHE 


BUTANISCHE zulBshhT 


Herausgegeben u redigiert von Dr. Richard Ya v. Wettstein, 
rofessor an der k. k. Universität in Wie 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, No 4.” Wien, April 1906, 


Kleinere Arbeiten des pilanzenpiysiolbgischen Institutes der k. k. 
Universität in Wien. Nr. XLVI 


Über den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Tages- 
lichtes auf die Entwicklung von Beta vulgaris 
(Zuckerrübe). 


Von Siegfried Strakosch. 
(Mit 2 Textfiguren.) 


Wiesner hat an zahlreichen Stellen seiner ‚Sehriften') die 
e 


iffusen Lichte ziehen lassen?) und, in allerdings verringertem 
Maße, Samen von unverminderter Keimfähigkeit hervorbringen. 


Dadurch angeregt, faßte ich den Plan, den Einfluß des Sonnen- 
liehtes und des diffusen Tageslichtes auf die Zuekerrübe zu stu- 
dieren. Als Zuckerfabrikant und Landwirt brachte ich dieser prak- 
tisch so wichtigen Pflanze um so mehr Interesse entgegen, als sie 


!) Wiesner, Die ae Erscheinungen, U. Teil. Denkschriften 

d. Akad. di Wissensch. Bd. XLIUL 
selbe, Photometrische Untern chungen auf pflanzenph En 
Gebiete, Sitzungsb, d. Akad. d. Wissensch. a: CH, 1893; Bd. CIV, 1895; Ba. 
CIX, 1900. — Biologie der Pflanzen, Wien 190 — Pflanzenphysiologische Mit- 
teilungen aus Buitenzorg, 1 Beobachtungen Abeen die gung = re Ge- 
wächse. Sitzungsb. d. Akad . d. Wissensch. Bd. CIII, 1899. — ormen 


"Wie nn Über den Einfluß des Sonnen- und des di una Tages- 

Uehtes auf die Laubentwicklung immergrüner Holzgewächse. Sitzungsb. d. k. 

Akad. d. Wissenschaften. Bd. 1904. Ferner: Influence de P% lumietre 

solaire diffuse sur le developpement des plantes. Compt. rend. CXXV], p. 1287. 
Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1906. 10 


130 


bisher wohl eingehendst in anatomischer Richtung, aber viel weniger 
in physiologischer erforscht wurde.’ 

Die rein ee een meiner Jieebea ee 
Untersuchungen teile ich in aller Kürze in dieser kleinen Abhand- 
lung mit. Eine ausführliche, mehr im Interesse der nekerfabrichnene 
und Landwirte geschriebene Abhandlung wird in der Österr.-Ungar. 
Zeitschrift für Zuckerindustrie und Landwirtschaft erscheinen. 

Die Versuchsreihen wurden in den Jahren 1904 und 1905 

auf einem freigelegenen Felde der Zuckerfabriks- Sage, Hohenau 

durchgeführt und dabei das direkte Sonnenlicht von den Versuchs- 
parzellen durch Wände abgehalten die einmal ie Holz, in zwei 
anderen Fällen aus aufgespannter Es aze verschiedener Dichte her- 
gestellt waren. Die auf den verschiedenen Parzellen dadurch er- 
haltenen Lichtintensitäten verhielten sich zum gesamten diffusen 
Tageslichte (= 1) wie 1:1 : 0°746 : 0°578. Die Lichtbestimmungen 
erfolgten nach der Methode, die Wiesner in seinen Untersuchungen 
über das photochemische Klima’) niedergelegt hat 

Aus den Ergebnissen der angestellten el ging UN- 
zweifelhaft hervor, daß auch die _.— trotzdem sie als Ab- 

ömmling einer Seestrandform und demnach ei; en zu 


malen Ele ie she ar m Die Blattetele der 
beschatteten Rübenblätter waren durchwegs länger, ohne daß eir 
Ei in der Färbung der Blätter zum Ausdruck gekommen 


grundlegenden Arbeiten Wiesners, und zwar: nerreshunesn über das hat 
treten von Pektinkörpern in den Geweben der Runkelrübe, Sitzungsb. d. k. Akad. 
d. Wissensch. Bd.L, 1864, an die Untersuchungen von de Vries, Schindler, 
Kraßer, Briem, r Fran J. Schneider u. rinne 
W rsuchungen über das photochemische Bun von Wien, 
Kairo und nseegreng (ari) unter Mitwirkung von W. Figdor, F. Krasser 
und L. Linsbau ne enkschriften d. k. Akad. d. Wissensch., and -natur#. 
Klasse, Bd. Bo 896. 
») F. Se ler, Über die Stammpflanzen d we kel- und Zucker- 
rüben. Bot. Fentralbiatt: Bd. XLVI, 1891. a ngefül An i 
iu ne Sy ra ntl, Die natürlichen Pianwentensilietse: 1893, II. Teil, 
ei 


oskowetz jun, Über die Enlierreeuaie mit Beta im Jahre 1900. 
Österr.- "una: Zeitschrift für Zuckerindustrie, 1 


. 


131 


1.905 
(Liehtgenuß = dem gesamten diffusen Tageslichte.) 
Normale Rübe Schattenrübe 
Durchschnitt einer größeren Anzahl von Pflanzen 
25 dm 


Dimensionen der [ Petiolus, Länge... 
Blätter am Lamina, Länge...20 „ AB: :2 
19. September „2:3 Br6iB.54 AB], 14 „ 


Querschnitt der Mittelrippe am Übergange der Lamina in den Petiolus: 


Die Substanzverminderung akzentuierte sich stärker an der 
Wurzel als an den panphotometrischen Blättern. 


(Lichtgenuß = dem gesamten diffusen Tageslichte.) 
Sonnenrü 


Schattenrüben 
Gewicht mit Blättern .............. 523 9 280 9 
BEmmemDemer Alleın „.002,....220,, 323 „ 120 „ 
N 200 „ 160 „ 


(Lichtgenuß der Schattenrüben — dem gesamten diffusen Tageslichte.) 
Normale Rüben chattenrüben 

Durchschnitt von je 4 Pflanzen 

34 24 


don 16, Augüstscusua ar 
Blätterzahl !den 5. September ....... 33 24 
en 3. eur 35 24 
Abgestorbene Blätter in der Zeit vom 
6. August bis 3. Oktober ........ 14 14 
Blätterzuwachs im gleichen Zeitraume 21 14 


Das Messen der Transpiration mittelst der Stahlschen 
Kobalt -Chlorür - Methode ergab, daß die Sonnenblätter im 
diffusen Liehte mehr Wasser abgaben, als die Sehattenblätter. 

erkwürdig war das Verhalten der letzteren in der Sonne. Sehon 

mit steigender Intensität des diffusen Tageslichtes, bei verminderter 

Dichte des Wolkenschleiers vor der Sonne, war die Transpirations- 
i 10* 


132 


größe der Schattenblätter jener der Sonnenblätter näher gekommen 
und nun transpirierten die Schattenblätter im Sonnenlichte sogar 
stärker als die normalen. Obwohl eine stärkere Verdickung der 
ge bei wege nicht bestimmt nachgewiesen werden konnte, 

wird man dieses alten der immerhin minder ausgebildeten 
Schattenblätter vielleicht auf eine Vergrößerung der epidermoidalen 
Transpiration zurückführen können. a Wassergehalt war bei den 
Sehattenblättern stets etwas größer. Am 28. September 1905 Z. D, 
87:49% gegen 87:38% bei den normalen Blättern, oder 87'86% 
gegen 87:22% am 1. August desselben Jahres. 

Die Spaltöffnung der Schattenblätter war kleiner 
als diejenigen normal gezogener Pflanzen, außerdem hatten die 
Sehattenblätter Kärkwürdiger wein auf der Oberseite weniger Stomata 
als die Sonnenblätter, während umgekehrt die Unterseite der Schatten- 
blätter wesentlich mehr Spaltöffnungen enthielt als die Unterseite 
der Sonnenblätter. 

Schattenblätter Sonnenblätter 

Kuna: Konnte u gg rer a a 
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Basis . en 
Spitze. 138 1601 „. s 111 121 7u 95u 8: 
[Basis . 99 192) 65er Te 


Die makrochemische Sachssche Jodprobe ergab trotz vorher- 
gegangener stundenlanger Belichtung gar kein Resultat, was bei 
dem geringen Stärkegehalte des ausgewachsenen Rübenblattes nieht 
erstaunlich ist. Mikrochemisch konnten Stärkekörner im Parenchym- 
g 


Scheiden der Blattrippen nachgewiesen werd Ein sichtlieher 
u. zwischen Sonnen- und Schattenblättern ließ sich nieht 
erkennen 

Die mikrochemischen Zuekeruntersuchungen mittelst der 
Methoden von Grafe') und Senft?) wiesen in allen Fällen bei 


den Schattenblättern einen größeren Zuckergehalt, besonders | 


!) Grafe, Studien über den mikrochemischen Nachweis verschiedene 
uckerar En in den Pflanzengeweben mittelst der Phen Ihydrazinmethod®. 
Sitzungsb. d. k. Akademie d. Wissensch. in Wien. Bd. CXIV, Abt. I, 1905. 
2) Senft, Über den mikrochemischen Zuckernachweis dnrch essigsa 
Phenylhydrazin. Dies. Sitzungsb. Bd. CXIII, Abt. I, 1904, 


133 


Monosaechariden nach. Dieses Resultat konnte nicht überraschen, 
a auch Wiesner!) in den Blättern der Schattenpflanzen größere 
Mengen von Assimilaten fand als in den normalen Blättern. Seine 
Annahme, daß bei den besonnt gewesenen Pflanzen die Ableitung 
der Assimilate und deren Verwertung bei dem Aufbau der Organe 
rascher vor sich gehen dürfte, wird durch nachstehende Beobach- 
tung bestätigt. Nach 21stündiger Verdunkelung war der Unterschied 
im Zuckergehalte von Medianus und Petiolus der Sehattenblätter 
gegen den Zuckergehalt der Sonnenklätter noch viel größer als bei 
den Blättern, die am Nachmittag geschnitten wurden. Auch hi 
war das wieder in bezug auf die Monosaecharide besonders auf- 
fällig. Es scheint demnach, daß auch das Verhältnis von Mono- und 
Disaechariden dureh die Lichtverhältnisse beeinflußt wird. 

eine Untersuchungen, deren Resultate ich ausdrücklich nur 
für die beobachtete Zeitperiode (September—Mitte Oktober) in An- 
spruch nehmen möchte, haben, zusammengefaßt bei Blättern, die 
um 4 Uhr nachmittags gepflückt waren, folgende Verteilung er- 
geben: Dextrose allein im Blattrande, Dextrose und etwas Rohr- 
zucker im Mesophyli der Lamina, Dextrose, Lävulose und Rohr- 
zucker im Medianus und Rohrzucker, Maltose, Dextrose, Lävulose 
im Petiolus. 


hydrazinchlorhydrates gegenüber dem Phenylhydrazinchlorhydrat 
mit Vorbehalt zu akzeptieren. Die Auswanderung des Zuckers vom 
Blattrande angefangen gegen die Mitte und von dort nach dem 


Petiolus zu ist mit einer steten Verringerung der Mono- 


blättern drückt sieh vor allem in einem langsameren Verschwinden 
der Monosaccharide aus. 

egenwärtig mit eingehenden Studien über die Zuckerarten 
und deren Wanderung in der Zuckerrübe beschäftigt, möchte ich 
hier nur bemerken, daß obige Befunde, einer Anzahl solcher anderer 
Forscher gegenübergestellt, auf die hier vorläufig nicht näher ein- 
&egangen werden soll, mir Anhaltspunkte dafür zu bieten scheinen, 
daß ‚der Rohrzucker im Rübenblatte nicht als inter- 
mediäres Produkt, sondern als der fertige Reservestoff 
®nzusehen ist und als soleher in den Rübenkörper wandert. 
ne 


ws !) Wiesner, Über den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Tageslichtes 
die Laubentwicklung ete. Siehe Anmerkung auf p. 1. 


134 


Die nachstehenden Rübenanalysen lehren, daß der Mangel 
direkter Besonnung die Substanzmenge des Rübenkörpers stark 
vermindert und die Nichtzuckerstoffe im Rübensafte namhaft 
steigert. 


19 Re 4 1:93:05 
Sonnenrübe Schattenrübe Sonnenrübe Schattenrübe 
ntensität Intensität = 
/4 d. gesamt dem gesamt 
diffusen if 
Tageslichtes Tageslichte 
Saecharometer....17'70% 16:55% 20:05% 19:08% 
ern rahliis 14°45% 12°84% 1760 % 16°09% 
Digestion :.= ..;...; 12°60% 11’70% 15°80% 14°00% 
Nieht Be im 
DER. 325% 371% 245% 2.99% 
Quotient: u: .ad.s 81°60% 7760% 8770% 84:30% 
Durchsehnittsgew. 
d. Rübenwurzel.. 190g 589 328 9 105 9 


Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. 


1. Die Zuekerrübe kann in ausschließlich diffusem Tageslichte, 
genügende Stärke desselben vorausgesetzt, zur normalen Entwick- 
lung gebracht werden. 


ichtsdestoweniger wird durch das direkte Sonnenlicht _ 


eine Förderung bewirkt, welche sich vor allem in einer Substanz- 
Men mini: äußert, und zwar viel stärker bei der Wurzel als bei 
en 

3. Das Fehlen der direkten Besonnung hat eine namhafte 
Steigerung der Nichtzuckerstoffe im Rübensafte zur Folge, s sowie 
eine Verringerung des prozentuellen Zuckergehaltes. Letzterer wird 
jedoch nicht im selben Maße beeinflußt wie die Substanzmeng® 
des Rübenkörpers 

4. Die interzellulare Transpiration ist unter gleichen Veen 
nissen bei den normalen Rübenblättern stärker als bei solehen, 
ın ausschließlich diffusem Lichte gezogen wurden, doch een 
die letzteren eine stärkere epidermoidale Transpiration zu besitzen. 

5. Die untersuchten Sonnenblätter zeigten gegenüber den 
Sehattenblättern größere Stomata sowie eine andere Verteilung der- 


selben, und zwar eine namhaftere Anzahl Stomata Aeme ber- - | 


seite, eine Arte Anzahl auf der Unterseite der Blät 

6. Die Ableitung der Assimilate geht bei den Schattenblättera 
langsamer vor sich. 

7. Mit der Zunahme der Lichtintensität verringern sieh die 
Monosaecharide im Verhältnis zu den Dissachariden in den 
Blättern. 

Unter den Monosaechariden des Rübenblattes herrscht an“ 
scheinend die Dextrose vor. 


135 


9. Es ergaben sich Anhaltspunkte dafür, daß der Rohrzucker 
im Rübenblatte nicht als intermediäres Produkt, sondern als fertiger 
Reservestoff anzusehen ist und als soleher in den Rübenkörper 
wandert. 

Ich möchte mir an dieser Stelle erlauben, meinem hochver- 
ehrten Lehrer Herrn Hofrat Wiesner, nach dessen gütigem Rat 
die Versuchsanordnung erfolgte, meinen wärmsten Dank für das 
fördernde Interesse auszusprechen, welches er meiner Arbeit stets 
entgegenbrachte. 

Mein Dank gebührt auch Herrn Privatdozenten Dr. Lins- 
bauer, erstem Assistenten des pflanzenphysiologischen Institutes, 
dessen Erfahrung mich unterstützte, sowie Herrn Dr. Grafe vom 
selben Institute, der mir die Benützung seiner Zuckerreaktion noch 
vor deren Publizierung gestattete. 


Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“. 


Von Dr. Otto Porsch (Wien). 
(Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) 
II. 
Weitere Untersuchungen über Futterhaare. 
(Mit Tafel III.) 
(Fortsetzung. !) 


Allgemeines über die Verbreitung der Futterhaare. 


... Wie bereits eingangs erwähnt wurde, soll in den folgenden 
Zeilen gezeigt werden, daß die als Futterhaare bezeichneten An- 
loekungsmittel im Bereiche der Familie der Orchideen, ja ‚selbst 
auch außerhalb derselben viel verbreiteter sind als allgemein an- 
genommen wird, wenn auch, meines Wissens bloß zwei Fälle”) 
ausgenommen, diese Bildung noch keiner eingehenderen anatomi- 
schen Untersuchung unterzogen wurde. Ich beschränke mich im 
folgenden bloß auf jene Fälle, wo es sich zweifellos um die Aus- 
ildung von Futterhaaren handelt, und werde in meinem nächsten 
Beitrage zeigen, daß auch die Ausbildung nahrungspendender Ge- 
webe, also eigentlicher „Futtergewebe*, bei Orchideen sehr ver- 
breitet ist und letztere sogar Anpassungen an den Nahrungsbezug 
Seitens der Insekten zeigen. Da es sich mir in der folgenden Zu- 
Sammenstellung bloß darum handelt, an der Hand leichter zugäng- 
lieher Literaturstellen die weitere Verbreitung von Futterhaaren 
an VE 


N. Vgl. Nr. 3, 8. 88, ; 
och; ) Bezüglich der von Correns beschriebenen „Kesselhaare“ von Aristo- 
“na vgl. das über die Aristolochiaceen weiter unten Gesagte. 


136 


nachzuweisen, macht dieselbe begreiflicherweise nicht den geringsten 
Anspruch auf Vollständigkeit. Eine eingehendere kritische Berück- 
siehtigung der zahllosen Abbildungen und Beschreibungen tropischer 

rchideen würde die Zahl der im folgenden erwähnten Fälle sicher- 
lich noch um ein Bedeutendes erhöhen. 


Fällen nach Ansicht der betreffenden Autoren um eine Pollen 


arbe, sondern weiters durch den Umstand bedingt, daß es se 
leicht gelingt, „einen Teil dieser Masse mit einer Stecknadel zu ent- 
ernen, gerade als wenn sie aus Körnern bestände, welche ganz 
frei lägen. Die Ähnlichkeit mit gewöhnlichem Pollen, wie er sich 
z. B. an erst vor kurzem geöffneten großen Antheren von Mono- 
kotylen, wie Tulipa, Iris u. a. zeigt, war so frappant, daß mein 
erster Gedanke war, daß ich in dieser Pflanze eine Orchidee sah, 
der die Pollinien fehlten, welche aber anstatt derer freie Pollen- 
körner gebildet hatte, wie in der großen Mehrzahl der anderen 
Blumen. Diese Meinung mußte aber sogleich fallen, als ieh gleich 
nachher ohne Mühe das normale Gynostemium mit den beiden 
völlig normal gebildeten Pollinien zu Gesichte bekam* (1. e. p. 279). 

Die mikroskopische Untersuchung dieser gelben Masse ergab, 
daß sie nur aus ovalen, gewöhnlich voneinander vollständig ge- 


!) Janse, Imitierte Pollenkörner bei Mözillaria spec. Ber. d. deutsch. 
bot. Gesellsch. IV. 1886, p- 277, Penzig, Note di biologia vegetale. II. Sopra 
n nuovo caso d’ imitazione di polline. ti della Soc. Lig. di Se. Natur. ® 
Geog. Vol. VI. Tav. II. Den freundlichen Hinweis auf die letztere Literatur- 
stelle verdanke ich einer brieflichen Mitteilung Prof. Penzigs. 
. ”) Beide Arten vom Verfasser ohne Autor angegeben. Bezüglich der Syno- 
nymie derselben vgl. Cogniauxl. e, 


137 


und überdies der Zellinhalt in großer Menge Stärke führt. Weiters 
wird durch den speziellen Bau der einzelnen Haarzellen die von 
selbst erfolecende leichte Trennung derselben bedingt. (Vgl. Janse 
kei Pa ‚ Fig. 5—6.) Im wesentlichen dasselbe ergab die 
eb von Maxillarıa venusta (Janse 1. ce. Taf. XV 
ig: 7): 


Dem Gesagten zufolge handelt es sich also hier bloß der An- 
lage nach um vielzellige Haare, welche auf Grund eines gemein- 
samen Membranbaues bald in die Teilzellen zerfallen, deren Inhalt 
reichlich Stärke führt, und die sich in ihrer Gesamtheit als gelb 
gefärbte, durch bestimmte eutieulare Unebenheiten matt erscheinende, 
pollenähnliche Masse darbieten. Sie unterscheiden sich, wenn auch 
biologisch gleichbedeutend, sowohl ihrem Bau als ihrem Zellinhalte 
nach wesentlich von den von mir beschriebenen eigentlichen Futter- 
haaren, und kann ich gerade auf Grund der angegebenen Merk- 
male nur Janse vollauf beipflichten, wenn er hier von einer Pollen- 
imitation spricht. 

och täuschender scheint die Pollenimitation bei Rondeletia 
strigosa Benth. zu sein, wie aus der anziehenden Schilderung 
tenzigs hervorgeht. Hier bedeckt die schön goldgelbe Masse der 
isolierten, pollenimitierenden Haarzellen die becherförmig erweiterte 
Anenseite der Schlundregion der präsentiertellerförmigen, dunkel- 
roten Blüte, mit der dunklen Grundfarbe derselben einen lebhaften 
Farbenkontrast bildend. Die Ähnlichkeit mit echtem Pollen ist so 
groß, daß, wie Penzig mitteilt, er sich selbst dadurch täuschen 
ließ und in der Meinung, Pollen für ein Pollenpräparat einzu- 
sammeln, auf den wahren Sachverhalt überhaupt erst aufmerksam 
wurde. Ich kann mir nicht versagen, hier die lebendige Sehilderung 
Penzigs wörtlich wiederzugeben. „Fui tratto anch’ io in inganno: 
€ volendo mostrare agli studenti dei grani polliniei al mieroscopio, 
scelsi appunto i fiori di quella Rondeletia che sembrava presen- 
tarne gran copia, ed anche dei gränellini piuttosto grossi. Ma tolto 
un poco di quel polviscolo eolla punta dell’ ago (eosa che si effettua 
con grande felieitä), e sottoposto I’ ammasso giallo al mieroscoplo, 
Fiması colpito dal fatto che, mentre moltissimi dei supposti granelli 
polliniei si mostravano isolati, altri si presentavano uniti in serie, 
eollegati fra loro. Trovando frammisti a eotali cellule, piuttosto 
grandi, altri elementi assai piu piecoli, sferiei, e che presentavano 
Üpiea struttura di grani di polline, con pori germinativi che alle 
“ellule grandi mancavano, mi accorsi d’ aver a fare con un polline 
Nto; e mediante qualche sezione attraverso la parete della eoppetta 
‘orollina mi fu facile verificare lo stato esatto delle eose ete.“ Ic 
glaube, daß diese anschauliche Schilderung überzeugend genug ist, 
m an die Richtigkeit der Deutung dieser Erscheinung als einer 
Pollenimitation zu glauben. 
esagten zufolge handelt es sich in diesen beiden ge- 
Nauer studierten Fällen um pollenimitierende vielzellige Haare, 
deren Zellen sich im Einklange mit dieser Funktion bald von- 


138 


einander trennen und überdies in ihrem Membranbau und Zellinhalt 
i Alle übrige 


hatte, die rllufg an Objekte eg zu a uchen, ee 


Beiträgen vorbehaltend. 


Orchidaceae. 
Maxillaria. 


Wie mir die vorläufige anatomische Untersuchung sämtlicher 
Arten dieser Gattung, welche Prof. v. Wettstein aus Südbrasilien 


gelnden Futterhaare durch vielzellige nährstoffreiche Gewebe ersetzt 
werden.!) Diese von mir in der olge als ee bezeich- 


ist, 
loekungsmittel ausgeschlossen.) Indem ich die Beschreibung der 
Futtergewebe und Anführung der RE einschlägigen Literatur 
einem späteren Beitrage vorbehalte, beschränke ich mich hier bloß 

mit einer auszugsweisen Aufzählung der von mir noch nicht unter- 
suchten Arten der Gattung, die aber den unzweideutigen Literatur- 
angaben und den Abbildungen zufolge Futterhaare besitzen. Zur 

a 


M. oe nn. Rodr. Cogniaux l. e. p. 15, Taf. 14, Fig. 1, 
„eallo satis prominente, pubescente*. 
M. pauciflora Barb. Rodr. einer 1: 0.2916, Taf: 2, „eallo 
atis prominente, dense puberulo o* 
M. multiflora Barb. Rodr. ogniauz L e. p. 19, Taf. 1, „labello 
ntus rg pubeseente“ ; 
M. chlorantha Lindl. Ooraaı 1.053, 22, :Pal19, Si 
, lobo terminali Supra puberulo* b 


in meinem nö n Beitrage gezeigt + 

2) Vgl. die Charakteristik derselben bei Pfitzer in > Jr 

Natürl. Pflanzenfam 186 B 
3) Als Gr rundlage ir, ich hiöber ; im wesentlichen die ündliche e- 

ner er brasilianischen Arten, welche Cogniaux in Plor. brasil ‚u 

geliefe 


139 


robusta Barb. Rodr. Cogniauxl.c.p. 20, Taf. 7, „...lobo 
terminali centro velutino“. 
Rodriguesii Cogn. Cogniaux |. e. p. 24, Taf. 4, „labello 
he supra tenuiter pubescente“. 
discolor Rehb. fil. Cogniaux l.c. p.355, „labello...supra 
lines media elevata villosa*. 
crassifolia Rehk. f. Cogniaux |. e. p. 36, Saunders, 
Refug. botan. II. Taf. 135, „labello... 
tumore velutino longitudinali in axi 
inter laeinias laterales“. 
picta Hook. Cogniaux |. e. p. 39, Hooker, Bot. 
. Mag. Taf. 3154, Lindley, Bot. Reg. 
XXI, Taf. 1802, „eallo furfuraceo*. 
furfuraces Scheidw. Cogniaux |. e. p. 46, „labello apice 
et postice eallo furfuraceo instructo“. 
leptosepala Hook. Hooker, Bot. Mag. Taf. 4434, fig. 3, 
disco pulvinato hirsuto“, „the disk 
yellow, villous“. 
. Die eben zitierten Textstellen und Abbildungen dürften ge- 
nügen, um die Verbreitung der Futterhaare innerhalb dieser Gattung 
zu bestätigen. 


> 


RR I 


RB 


BR 


Polystachya. 


Nach Maxillaria verdient rücksichtlieh der Ausbildung der 
Futterhaare unter allen mir bekannten Orchideengattungen die 
Gattung Polystachya das meiste Interesse. Denn soweit mir die 
in der Literatur vorliegenden Abbildungen und Beschre,ibungen 
zugänglich sind, handelt es sich hier um eine Gattung deren 
sämtliche Arten durch eine ganz kolossale Ausbildung dieses An- 
loekungsmittels charakterisiert sind, welche bei einigen Arten selbst 
die mächtigste Entwieklung desselben bei Maxillaria noch bei 
weitem übertrifft. Auch hier fehlt wie bei der anderen Gattung 
Jede Andeutung einer Spornbildung und Nektarabsonderung. ') 

Von den zehn brasilianischen Arten, welehe Cogniaux (I. c. 
u 4, p. 310 ff.) anführt, konnte ich unter dem von Prof. v. Wett- 
stein aus Südbrasilien lebend mitgebrachten Materiale die fol- 
genden drei Arten untersuchen: P. caespitosa Barb. Rodr., 
r. estrellensis Rehb. f. und P. nana Rehb. f. Pfitzer gibt gegen 
vierzig Art 

‚ Schon Hermann Müller teilt in seinem klassischen Werke, 
»Die Befruchtung der Blumen ete.“, eine briefliche Angabe seines 
Bruders Fritz Müller mit, derzufolge sich bei einer kleinen bra- 
Silianischen Polystachya-Art das Labellum mit Mehl (losen Zellen) 
füllt, welche vermutlich als Lockspeise für die besuchenden Insekten 
r——_ 


!) Vgl. die Charakteristik der Gattung bei Pfitzer 1. ce. p. 132—133 
und Cobafane 1. e. III. 4, p. 310. s : 


140 


wirkt.') Die drei von mir untersuchten Arten ergaben ausnahmslos 
denselben Befund. Indem ich die anatomischen Details einem spä- 
teren Beitrage vorbehalte, erwähne ich hier bloß, - sich er drei 
von mir untersuchten Arten ganz den von Janse und Penzig 
mitgeteilten Fällen anschließen. Auch hier kobnat sich die E- 
zellen schon frühzeitig voneinander und bilden, in großer Menge 
us nebeneinanderliegend, en pollenähnliche, mehlartige, in diesen 
Fällen weiße Masse. Das in der Regel dreilappige Labellum er- 
scheint wie dicht mit en Mehl bestäubt, welches sich von der 
gr Grundfarbe der Blütenhülle scharf abhebt. Bezüglich der 
re Arten verweise ich auf die guten Abbildungen bei 
Cogniaux (l. e. III. 4, Taf. 75, I. P. pinicola Barb. Rodr., 
2 eeinekknis Rehb, f., II. ?. geraönsis Barb. Rodr., IV. P. cae- 
spitosa Barb. Rodr.). 

Den Höhepunkt der Ausbildung erreichen jedoch die Futter- 
haare bei der in Guatemala enge P. lineata Rehk. f. Von 
dieser Art hat uns Saunders nicht nur ausgezeichnete Abbil- 
dungen, sondern auch eine dr ältesten und im Detail vollkommen 
richtige Darstellung der Futterhaare der Gattung gegeben.?) Hier 
ist das gesamte Labellum innen von der Basis bis zum 
Mittellappen mit einem Haufen einer flockigen, weißen 
Masse ausgefüllt, welche aus Tausenden von losen Haar- 
zellen besteht. Saunders beschreibt dieselbe richtig mit fol- 
genden Worten: „a mealy conical tuberele at the base of the lip, 
and all the Kurfäe nearly to the apex mealy; this meal con- 
sists of the broken cellules ofnearly moniliform hairs“ 
(l. e. ad Taf. 80). Ein ganz ähnliches Verhalten zeigen P. bracteosa 
Lindl. 2 Kr pubescens Hook. *), L luteola R. W., P.p urpured 
R.W d P.luteola Hook.*) u. a. Innerhalb der Gang dürfte 
Fa Pe Asrar zufolge die Ausbiläink von Futterhaaren als Ersatz- 
anlockungsmittel für den hier fehlenden Nektar konstant sein. 


Bifrenaria. 


Lindley bildet in Bot. Reg. XXV (1839), Taf. 12, unter dem 
Namen Maxillaria vitellina eine Orchidee ab, welche er später an 
anderer Stelle”) zur Gattung Bifrenaria zog, worin ihm mit Recht 
auch neuerdings Cogniaux gefolgt ist s), Das auf der zitierten 


1) Herm. Müller, Befruchtung d. Blumen, ar „P 86. 

2) Saunders, Refug. botan. II. 1869, Ta 

s) Vgl. Hooker in Botan. Magaz. Taf. der hs disk with three pu- 
bescent lines“). 

otan. Magaz. Taf. 5586 {nat base of the lip there is a triangular 

calloity, covered with small dark hairs“). 

5) R. Wight, Figures of Tas Plants V. 1852, Taf. 1678—1679 

ze Vgl. Lindley, Collect. bot. 1821, Taf. 20 („labellum disco furfu- 
raceum“ 

) Ber Reg. A u) Nise, 67. 

8)1.c.IIl.5,p, 


141 


Tafel in Fig. 1 vergrößert detailliert abgebildete Labellum zeigt 
zwei verschieden geformte und verschieden große Oallusbildungen. 

inen im vorderen Teile desselben, in der Mitte zwischen den seit- 
liehen Einkerbungen der Seitenlappen an der Basis des Mittel- 
lappens gelegenen, von kugeliger Gestalt und dieht mit Haaren be- 
setzt, deren dunkelbraune Farbe von der schön goldgelben Grund- 
farbe der Blütenhülle grell absticht, und einen länglichen, vorne 
dreilappigen, von der Basis des Labellums bis in die Mitte des- 
selben reichenden Callus, der ebenfalls dicht mit helleren Haaren 
besetzt ist. Auch in diesen beiden Fällen dürfte es sich sicherlich 
um Futterhaare handeln, wobei die Zweiteilung des Callus, die ich 
für Maxillaria villosa Cogn. nachwies (vgl. Taf. III, Fig. 10, 
meiner früheren Arbeit), sowie die Zweiteilung der bei Ornithidium 
divaricatum Barb. Rodr. abgeschiedenen Wachsmasse eine be- 
merkenswerte Paraliele findet. (Vgl. Porsch Il. e. Tafel IV, Fig. 
5-6). 


Pleurothallis. 


Innerhalb dieser arten- und formenreichen Gattung verdankt 
1, Fig. ID) auf- 


Prof. v. Wettstein aus Südbrasilien lebend mitgebrachten Materiale 


seiner ganzen Längenausdehnung nach von der Basis bis zur Spitze 
von einem mächtigen Kissen aus Futterhaaren eingenommen, 
welches, soweit ich zu sehen Gelegenheit hatte, im Leben ein 
schmutzigweißes, kleiiges Aussehen zeigt. (Vgl. Cogniaux zitierte 
Abbildung.) Cogniaux beschreibt diese Bildung mit den Worten: 
„disco a basi ad apicem cerasse lateque pulvinato et papilloso“ 
(l. e. p. 563). 

Sonst finden sich zwar innerhalb der Gattung sehr häufig 
Haarbildungen auf dem Labellum, bei deren Deutung deshalb große 
Vorsicht notwendig ist, weil sehr häufig Nektar gebildet wird. Bei 


P ‚  Pulvinata Cogn. ist dagegen keine Spur von Honig nach- 
FE 


_ 


weisba 


Spvranthes. 


Innerhalb dieser Gattung findet sich bei $. Ulaei Cogn. aut 
der Innenseite des muldenförmigen Labellums, die gesamte mittlere 


!) Welche Funktion den merkwürdigen glashellen, lufthaltigen, leicht- 
beweglichen Haaren zukommt, welche den Rand der Sepalen von Pleurot allis 
ornata Rchb. f. besetzen, bleibt vorläufig noch fraglich. Nach OTiver sollen 
sie die Anlockung der Insekten verstärken. (Vgl. Oliver, On a point of bio- 
ogieal interest in the flowers of P. ornatus Rehb. f. Nature 1887. Ref. in 
ET rn XXXII, p. 237—238, Hooker, Botan. Magaz. 1890, 


142 


Region desselben einnehmend, ein mächtiger ge 
weleher sehr stark an jenen von Mazxillaria villosa Cogn. 
Cogniaux beschreibt ihn mit den Worten „labello keine fur- 
furaceo-pubernlo“ und gibt auf Taf. 47, Fig. I, 5, eine sehr gute 
Abbildung desselben. In schwächerer Ausbildung fand sich dasselbe 
Verhalten bei S. nitida Cogn. 


Oneidium. 


Diese dureh ihren Arten-, Formen- und Farbenreichtum ali- 
mein bekannte Gattung besitzt regelmäßig spornlose Blüten, deren 
Tobeieh d urch bei den verschiedenen Arten verschieden geformte 
und er zahlreiche Auswüchse, Warzen u. dgl. charakterisiert 
sind. Wie aus dem folgenden Beitrage hervorgehen wird, dürften 
die letzteren als Insektenspeise an, welehe hier den fehlenden 
Nektar ersetzt. Tatsache ist, daß Fritz Müller in Brasilien häufig 
die fleischigen Dar von Arten dieser Gattung an- 
genagt fand.') Im Gegensatze zu diesem Normaltypus der Gattung 
ist die von Lindley als Pulvinata abgetrennte Sektion durch den 
völligen Mangel der erwähnten Schwielen charakterisiert, an deren 
ausenden von Haaren bestehendes 
Kissen tritt. Bei O. pulvinatum Lindl., welches ich selbst zu 
untersuchen Gelegenheit hatte, sind diese Haare einzellig, keulen- 
förmig wie bei Be „Pufescens Lindl. Das Haarkissen er- 
scheint weiß und durch zwei bis drei goldgelbe Streifen quer- 
gebändert, wobei die er Streifen aus Reihen von Haaren be- 
stehen, welche gelbe en führen. Auf die näheren 
biologischen Details hoffe ich in einem späteren Beitrage ausführ- 
licher einzugehen. Eine har: Abbildung des gesamten eg: 
findet sich bei Lindley, Bot. Reg. XXV (1839) Taf. 42, Fig. 1 
Im wesentlichen dei Verhalten zeigt das zur selben Sektion 
gehörige O. sphegiferum Lindl. 


Cypripedilum. 


Unser einheimischer Frauenschuh, C. calceolus L., dessen 
era so vielfach untersucht wurde, ist ein lehrreiches 
eispiel dafür, wie schwer oft ein wissenschaftliches Ergebnis 
Kam > vs es sich zum Gros einschlägiger Beobachtungen 
gew a stellt. Denn aus den Angaben der 

a aerten Autor n geht ganz unzweifelhaft hervor, daß der 
Frauenschuh alsInsektenanloekungsmittel Futterhaare 
ausbildet, deren Nahrungsbezug seitens der Insekten 
in der Natur zu wiederholtenmalen beobachtet wurde. 


!) Nach Darwin, Die verschiedenen Einriehtungen, durch welche Or- 
chideen von Insekten befruchtet werden. II. Aufl. über v. Carus. 1899, p- 232. 


143 


Und trotz alledem fand in den allgemeinen Beschreibungen der 
Insektenanlockungsmittel diese in der heimischen Flora leicht zu 
beobachtende Bildung bis heute keineswegs die ihr gebührende 
Anerkennung. (Schluß folgt.) 


Uber Kleistogamie bei den Gräsern. 
Von E, Hackel (Graz). 
(Fortsetzung. !) 


Stipa-Arten. Wie schon eingangs erwähnt, hat Godron be- 
hauptet, daß St. pennata, juncea und gigantea stets kleistogam 
blühen. Auch Trabut gab im Bull. Soc. bot. Fr. 1889 p. 406 
an, daß er Stipa gigantea Lag. und St. Lagascae R. & Sch. stets 
nur geschlossen blühen sah, und beschreibt die Kleistogamie der 


Mogamen Exemplaren. Die Bestäubung hatte offenbar innerhalb 
der geschlossenen Scheide stattgefunden; alle ausgetretenen Ahrehen 
erwiesen sich als verblüht. Von den bei 


C. Koch (St. Grafiana Stev.) als vorwiegend ehasmogam. Aue 
St. Lessingiana Tr. & Rupr. verhält sich wie pennata; cleisto- 
game Exemplare sah ich aus Siebenbürgen (Antheren 4 mm |g.), 
chasmogame z. B. aus Charkow. St. barbata Desf. aus Algerien 
Im 

‘) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 3, 8. 81. 


144 


und Spanien zeigte eingeschlossene Antheren von 4:5—5 mm 
Länge bei nur 0-3 mm Breite, 15 mm lange Lodieulae. Hingegen 
hatte ein Exemplar aus Syrien chasmogam geblüht mit $ mm 
langen Antheren. Ein Exemplar der var. Szovitsiana zeigte Reste 
von seitlich ausgetretenen Antheren und Narben. $t. gigantea Lag.: 
Exemplare von der Sierra Guadarrama hatten kleistogam geblüht, 
solche von der Sierra de Alfacar bei Granada chasmogam. Auch 
von der Subspee. Lagascae sah ich chasmogame Exemplare, z. B. 
Kneucker, Gram. exsice. Nro. 4. Von #£. capillata L. liegen in 
meinem Herbar gleichfalls sowohl offenblütige Exemplare (Sitten, 
Heidesheim) als geschlossenblütige (Varna). 

Dactyloctenium aegyptiacum Willd. An der Mehrzahl der 
Exemplare aus den Tropenländern wurden Reste von ausgetretenen 
Antheren und Narben gefunden, doch scheint die Öffnung der 
Blüten sehr gering zu sein; die Lodieulae sind sehr klein 
(0-3 mm), auch die Antheren messen nur 0°5—0'3 mm 
Exemplaren aus Sieilien (2 Standorte) fand ich die verstäubten 
(0:5 mm langen) Antheren intrastigmatisch, sie hatten also 
AREIRERm geblüht; Lodieulae konnte ich in diesen Blüten nicht 

nden. 
Eleusine verticillata Roxb. (Indien). Für gewöhnlich chas- 
mogam, aber mit nur 0:5 mm großen Antheren, 0-3 mm großen 
Lodieulae und wahrscheinlich sehr geringer Öffnung der Blüten. 
Ein Exemplar aus Radjputana zeigt nur 03 mm lange intrastig- 
matische Antheren, keine Lodieulae, hat also kleistogam geblüht. 

Pappophorum mucronulatum Nees (Argentinien). Es wurden 
sowoht chasmogame als kleistogame Exemplare vorgefunden ; beide 
haben nur 0-5 mm lange Antheren und 0‘4 mm lange Lodieulae; 
erstere zeigten deutliche Reste seitlich ausgetretener Narben und 
keine Staubbeutel in den verblühten Ährcehen, letztere intrastig- 
matische Antheren. 

Pappophorum Wrightii S. Wats. (Nord-Amerika). Sämtliche 
Herbar-Exemplare zeigten die oben erwähnten Zeichen der Kleisto- 
gamie; Antheren 0-5 mm, Lodieulae 0-3—0°4 mm. Die Exemplare, 
welche ieh in St. Pölten kultivierte, blühten der Mehrzahl nach 
ebenfalls kleistogam, eines aber chasmogam mit geringem (etwa 
10°) Öffnungswinkel, Narben sehr wenig seitlich hervortretend, 
Antheren unterhalb der Spitze der Spelzen sich entleerend. _ 

as nahe verwandte P. boreale Griseb. (Sibirien) fand. ich 
chasmogam, ebenso das nordamerikanische P. apertum Munro, 
hingegen das in Arizona einheimische P. vaginafum Buckl., welches 
vielleicht von mucronulatum nicht spezifisch verschieden ist, kleisto- 
am; doch wurden von dem letztgenannten nur je 1—2 Exemplare 
untersucht. 

Diplachne Tracyi Vasey. Ein Exemplar aus Nevada (I. Tracy) 
zeigte Reste von ausgetretenen Narben, Antheren in älteren Blüten 
nicht mehr vorhanden, hat also chasmogam geblüht, hingegen ein 
Exemplar aus Mexico (l. Palmer 681) war entschieden kleistogam mit 


a Re En NE 


145 


0-3—0'4 mm großen verstäubten, intrastigmatischen Antheren, 
Lodieulae 0'3 mm. 

iese Art ist nahe verwandt mit D. fascieularıs Beauv., 
welche ich lebend in Kultur beobachtet habe. Die Spelzen treten 
nur sehr wenig auseinander, die Antheren (0-5 mm lang) erheben 
sich auf geraden Fäden nur wenig über die Narben, welche nur 
manchmal und nur mit ihren Spitzen im untern Viertel der 
Spelzen etwas seitlich austreten. Das Blühen geht sehr rasch vor- 
über, die Spelzen schließen sich über den Antheren, deren Reste 
man noch auf der Frucht findet, der sie aber nur locker aufsitzen, 
ohne von den Narbenresten umflochten zu sein. Die Lodieulae sind 
0:5 mm lang. Diese Art ist also ähnlich wie Bromus tectorum 
chasmogam mit Annäherung an die Kleistogamie. Ähnlich verhält 
sich wahrscheinlich D. viscida Seribn., die noch kleinere (03mm 
Antheren hat, die man stets der Karyopse aufsitzend findet, ohne 
daß sie aber mit den Narbenresten eng verfiochten wären, in 
manchen Fällen, namentlich an den seitlichen, in den Blattwinkeln 
stehenden Rispen schien mir der Sachverhalt doch mehr auf 
Kleistogamie hinzudeuten. Lodieulae 03 mm. 

Seleropoa rigida Gris. An einem kultivierten Exemplare 
habe ich Kleistogamie beobachtet, für gewöhnlich öffnen sich jedoch 
die Blüten doch ein wenig und lassen die Antheren austreten. 

Hordeum vulgare, hexastichon, distichon. Den sorgfältigen 
Beobachtungen Koerniekes (Handb. d. Getreideb. I. 138—139), 
die mit meinen eigenen übereinstimmen, habe ich nur hinzuzufügen. 
daß ich in Niederösterreich alle drei Gerstenarten vorwiegend 
kleistogamisch, u. zw. doppelt-kleistogamisch blühen sah. Bei H. 
vulgare sah ich das offene Blühen aller Ährchenreihen, bei H 
hexastichon nur das der seitlichen. Das offene Blühen des H. distı- 
chon habe ich überhaupt nur selten, u. zw. immer gegen Abend 
gesehen. 


2. Gruppe. Dimorphe Arten, 


Jede derselben hat sich in zwei streng gesonderte Formen 
gespalten, die sich in der Ausbildung der Antheren und Lodieulae, 
manchmal auch in der Zahl der ersteren, nicht selten auch in 
dem Verhalten der Infloreszenz unterscheiden. Die chasmogame 
Form mit großen, linealischen austretenden Antheren, Lodieulae 
von normaler Größe und zur Blütezeit offener Infloreszenz ist meist 
die seltenere; die kleistogame mit sehr kleinen ovalen Antheren, 
rudimentären oder ganz fehlenden Lodieulae und vorwiegend ge- 
sehlossener Infloreszenz ist meist häufiger. In seltenen Fällen tritt 
an Stelle des Dimorphismus der Individuen jener der Blüten in 
demselben Ährehen. Es ist wahrscheinlich, daß die Form, unter 
welcher ein Individuum auftritt, schon im Embryo bestimmt ist 
und nicht durch äußere Einflüsse während der Entwicklung beein- 
flußt wird; hingegen ist erst noch dureh Aussaatversuche festzu- 

Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1906. 11 


146 


stellen, ob die beiden Formen in allen Fällen konstante biologische 
Rassen darstellen oder ineinander übergeführt werden können. 

Sporobolus eryptandrus A. Gray. (Nord-Amerika.) Hier ist 
die chasmogame Form die häufigere; ihre Rispen sind nur am 
Grunde umscheidet, sonst offen, an von mir kultivierten Exem- 
plaren sah ich zur Blütezeit die Primärzweige fast rechtwinklig, 
die Sekundärzweige von ihnen unter etwa 30 Grad abstehen; die 
Ährchen öffnen sich nur wenig; die 0’8—1’2 mm langen Antheren 
treten aus und nicken ein wenig; die Narben treten nur sehr 
wenig hervor. Lodieulae 0-5 mm lang. Die kleistogame Form sah 
ich bisher bloß aus S. Dakota, (Pierre, leg. Griffith 32). Bei ihr 
ist die Rispe mit anliegenden Zweigen bis zur Fruchtreife inner- 
halb der obersten Scheide vollkommen eingeschlossen oder nur 
etwas seitlich aus dem Spalt derselben austretend. Die intrastig- 
matischen Antheren messen nur 0:2 mm; Lodieulae waren nicht 
aufzufinden. 

Triodia decumbens Beauv. (Europa, N.-Afrika). Die kleisto- 
game Form wurde zuerst von Koernicke (siehe Einleitung) be- 
schrieben. Sie hat anliegende Rispenzweige (resp. Ahrchenstiele), 
Antheren 0'2—0°3 mm, intrastigmatisch; Lodieulae höchstens 

an getrockneten Exemplaren oft undeutlich. Die viel 
seltenere chasmogame Form wurde von mir (in Österr. bot. Zeitschr. 
1902 p. 474) beschrieben, später auch von Vierhapper um Wien 
gefunden. Rispenzweige unter zirka 60 Grad abstehend, Antheren 
2 mm lang, austretend, Lodiculae über 1 mm lang. | 

Danthonia breviaristata (Beck) Vierh. in Österr. bot. 
Zeitschr. 1903 p. 225 (Danthonia calycina X Sieglingia decumbens) 
verhält sich nach Vierhapper in allen wesentlichen Stücken wie 
vorige. Antheren der kleistogamen Form 02, Lodie. 0; chasmogame 
Antheren 24 mm, Lodie. groß. 

Danthonia spicata B. & Sch. (Nord-Amerika). Die kleistogame 
Form, welche häufiger zu sein scheint und schon von Asa Gray 
(s. 0.) erwähnt wurde, hat aufrechte Rispenäste, gar keine Lodi- 
culae, die rundlichen Antheren messen (mikrometrisch) nur 
0‘1 mm sowohl in der Länge als in der Breite und sind intrastig- 
matisch. Die ehasmogame Form hat abstehende Ährchenstiele, 
0°:5 mm lange Lodiculae, linealische, 15 mm lange austretende 
Antheren. 

Danthonia californica Bol. Kleistogame Form anscheinend 
häufiger: Antheren 0:2—0°3 mm, intrastigmatisch; Lodie. ganz 
verkümmert; an einem Exemplar aus Oregon (Howell 48) fand 
ich in der untersten Blüte eines Ahrehens die Antheren 1 mm, 
die Lod. O5 mm lang, in den anderen Blüten die oben ange- 
führten Verhältnisse. Chasmogame Form (z. B. Montana, Seribn. 
373): Antheren 2:6 mm, austretend; Lodiculae 0°8 mm. Die 
oberste Blüte eines 6-blütigen Ährchens hatte etwas kleinere An- 
gar rw Lodieulae. Die Rispenzweige fand ich an beiden Formen 
abstehend. 


147 


Danthonia unispicata Munro (Nord-Amerika). Kleistogame 
. Form: Antheren 0:5—0°7 mm, intrastigmatisch, aber mit 
Narbenästen nicht so innig verflochten, wie bei voriger Art; Lo- 
dieulae 0:5 mm lang. Die chasmogame Form (Oregon, Howell 47) 
sah ich nur in einem sehr spärlichen Exemplare; die Narben 
waren seitlich hervorgetreten, die Antheren schon abgefallen. 

Danthonia montevidensis Hack. & Arechav. Kleistogame Form: 
Antheren 0'3 mm lang, intrastigmatisch; Lodie. 0. Die chasmogame 
Form fand ich nie rein chasmogam, sondern nur die drei untersten 
Blüten jedes (etwa sechs-blütigen) Ährchens zeigten 1-5 mm lange, 
austretende Antheren, 0:5 mm lange Lodieulae, die drei oberen 
Blüten hatten meist 0-5 mm lange Antheren, keine Lodie., verhielten 
sich also ähnlich wie die folgende Art. Arechavaleta beschreibt 
die Antheren als groß. 

Danthonia sericea Nutt. (Nord-Amerika). Die Verhältnisse 
scheinen bei dieser Art ziemlich verwickelt zu sein und müssen 
an reichlichem, lebendem Material nachuntersucht werden. Ich hatte 
nur fünf Exemplarezur Verfügung; davon hatte eines lauterkleistogame 
Blüten mit 0-3 mm langen intrastigmatischen Antheren, ohne 
Lodieulae, die vier anderen zeigten gemischt-blütige Ährehen: die 
untersten 2—4 Blüten (des 6—7bl. Ährehens) waren sicher chas- 

0gam, es wurden austretende Narben beobachtet, die Antheren 
fehlten bereits in älteren Blüten, in jüngeren waren sie 2:5 mm 
lang, die Lodieulae 0:6 mm. Von der dritten bis fünften Blüte an 
tritt ein plötzlicher Wechsel ein, die Antheren sind auf einmal nur 
0 5 mm lang, intrastigmatisch, Lodie. 0. Die Ovarien dieser 


us. 

Avena scabrivalvis Trin. (Chile, Uruguay). Die chasmogame 
Form (die auch Desvaux in Gay Fi. chil. VI t. 79 £. 2 abbildet) 
scheint vorzuwiegen; Antheren 2°5 mm lang, austretend, Lodie. 


P'äre aus Montevideo entschieden kleistogam, Antheren 0°5 intra- 
Stigmatisch, Lodieulae 0. 

.., Yniola latifolia L. (Nord-Amerika). An den von mir in St. 
Pölten” kultivierten Exemplaren blieben die Blüten geschlossen, die 
uzige 0-7 mm lange Anthere verstäubte nahe den Narben. Die 
Lodieulae waren 0°5 mm lang. Die Anpassung an die Kleisto- 
Samie ist hier keine sehr ausgeprägte, insbesondere fand keine so 
Innıge Berührung der Anthere mit den Narben statt, kein Um- 
echten durch die Narbenäste. Die Narben waren auffallend lang 
und rötlich gefärbt, was sonst bei kleistogamen Arten nicht der 
Fall ‚st, die Lodieulae etwas größer als bei solehen. Es wäre 
möglich, daß mir ein kurzer Moment eines geringen Öffnens ent- 
Sangen wäre. Sicher ist aber, daß die Art dimorph ist, denn die 
wild gewachsenen Exemplare meines Herbars scheiden sich scharf 

11* 


148 


in zwei Formen, deren eine 0°:6—0'7 mm lange, eingeschlossen 
bleibende Antheren und höchstens O°5 mm lange Lodiculae, die 
andere weit geöffnete Blüten mit 3mm langen Antheren, aus- 
tretenden Narben und 1 mm langen Lodiculae aufweist. Ob die 
erstere wirklich stets kleistogam ist, mögen die nordamerikanisch en 
Botaniker entscheiden. 


chasmogame Form ist triandrisch, die kleistogame monandrisch. 
Es handelt sich also hier um zwei sehr ausgeprägte biologische 
Rassen, die wahrscheinlich auch samenbeständig sein werden, was 
die nordamerikanischen Botaniker untersuchen mögen. Jede der 
beiden Rassen ist wieder für sich ziemlich stark variabel, aber 
die Zusammengehörigkeit aller dieser Formen zu einer Art nicht 
zweifelhaft. Die chasmogame Form hat eine stark ausgebreitete 


ist O3 mm lang, intrastigmatisch, die Lodieulae messen kaum 
0°3 mm. Solche Exemplare habe ich aus dem Washington Terr. 


von Teneriffa chasmogam; unter den Exemplaren aber, welche 
Heldreich von der attischen Insel Lero ausgegeben hat (Herb. Fl. 
Hellen. Nr. 97), kommen beide Formen vor , 

. Bromus unioloides H. B. K. (Nord- und Süd-Amerika). Die 
Kleistogamie habe ich an kultivierten Exemplaren im Leben beob- 
achtet. Antheren 0-5—0°6 mm, intrastigmatisch, Lodie. 0-5 mm. 
Auch die Mehrzahl meiner Herbar-Exemplare zeigt das gleieh® 
Verhalten, nur zwei (Cordoba leg. Stuckert und Montevideo | 


149 


Arechavaleta) sind chasmogam mit weit klaffenden  Spelzen, 
"5 mm langen austretenden Antheren, 1 mm langen Lodieulae. 
Die Rispenform zeigt keine Verschiedenheit, ist aber bei dieser 
Art ziemlich variabel. Desvaux in Gay Fl. chil. VI p. 440 be- 
schreibt einen B. stamineus, der sich von unioloides hauptsächlich 
durch die großen Antheren unterscheidet und die Vermutung 
erweckt, daß es sich dabei um die chasmogame Form des letzteren 
andelt. 


Mit B. unioloides sind mehrere Arten nahe verwandt, die 
mit ihm zusammen die Sect. Ceratochloa bilden, deren Verhalten 
beim Blühen mir jedoeh noch nicht völlig klar ist. Von B. pendu- 
linus Schrad. sah ich nur kultivierte, kleistogame Exemplare; von 
B. carinatus Hook. aus Nord-Amerika gleichfalls nur geschlossen- 
blütige (Anth. 0-5 mm intrastigmatisch, Lod. 0:4 mm); B. com- 
pressus Lag. aus Mexiko ist mir bezüglich der Kleistogamie zweifel- 
haft, da seine 0'6 mm langen Antheren der Frucht nur locke 
aufsitzen, nicht mit den Narbenresten verflochten sind. 2. Hoo- 
kerianus 'Thurb. ist dimorph; die eine Form hat 1 mm lange, 
der Frucht locker aufsitzende Antheren, die andere 7 mm lange, 
seitlich austretende. Bei Seribner, Amer. Grass. II. Fig. 582 sind 
in der Analyse beide Formen dargestellt. Ob die mit den kleinen 
Antheren wirklich kleistogam ist, kann ich nieht sicher sagen; 
die Art könnte sich vielleicht so verhalten wie B. mazimus Desf., 
der gleichfalls dimorph ist, dessen häufigere Form mit O-7—0' 
angen, der Frucht locker aufsitzenden Antheren aber nicht ge- 
schlossen, sondern mit geringer Offnung der Spelzen blüht (s. Ein- 
leitung), während eine zweite, seltene Form mit großen (6—7 mm 
langen) Antheren weit geöffnete Blüten trägt. Sie kommt in Portu- 
” und Algier vor und wurde von mir in litt. als B. macrantherus 
e 


- 


zeichnet (efr. Batt. & Trabut, Fl. Alg. I. 226). 


3. Gruppe. Arten, von denen bisher nur kleistogame In- 
dividuen beobachtet wurden. 


‚Da sich die Beobachtung oft nur auf wenige, mitunter nur 
- ein einziges Herbar-Exemplar stützt, so dürfte für viele, viel- 
eicht für die Mehrzahl dieser Arten die chasmogame Form noch 


sc 

bolus vaginiflorus gibt es auch eine seltene amphigame Form, 
und anderseits kommen von den amphigamen Leersia oryeoides 
und Diplachne serotina auch rein kleistogame Formen vor, Wor- 
über unter Gruppe 4 berichtet werden wird. 


150 


außerdem eine Anzahl kleinerer Unterschiede, welche es nicht 
tunlich erscheinen lassen, den E. Triniü einfach als kleistogame 
Form des saccharoides anzusehen. 

Aristida oligantha Michx. (Nord-Amer.) Alle Exemplare mit 
entwickelten Rispen (sowohl terminalen als seitlichen) sind verblüht, 
meist sehon halbreif oder fruchtreif. Selbst die kleinen Rispen, die 
im Winkel der untersten Scheiden eingeschlossen sind, zeigen 
schon verstäubte Antheren. Die Befruchtung erfolgt jedenfalls, so 
lange die Rispen noch innerhalb der Blattscheiden steeken, aber 
solehe Exemplare finden sich nicht in Herbarien. In jeder Blüte ist 
nur 1 Staubgefäß (was bisher bei keiner Aristida beobachtet wurde) 

it O'3mm großer intrastigmatischer ‘Anthere. Lodieulae fehlen. 

Aristida graeilis Ell. (Nord-Amer.). Der sehr zarte Halm ist 
nur am Grunde verzweigt, es finden sich also nicht wie bei voriger 
seitenständige Rispen. Nur 1 Anthere, 0'5 mm lang, intrastigma- 
tisch, Lodie. 0. 

Aristida basiramea Engelm. (Nord-Amer.). Diese Art hat 
unter der Gipfelrispe zunächst 2—4 in den Scheiden der oberen Blätter 
eingeschlossene Seitenrispen, dann folgt nach abwärts ein langes, 
blattloses Internodium und endlich am Grunde des Halmes noch 
1—2 Blätter, innerhalb deren Scheiden kleine Rispen verborgen 
sind. Selbst diese waren an meinen Exemplaren schon verblüht; 
innerhalb der sehr fest geschlossenen Spelzen fand ich stets eine 
04mm lange verstäubte Anthere, welche aber nicht intrastigma- 
tisch, sondern neben dem Rest der Narben auftrat. Lodieulae fand 
ich nicht. Die Gipfelrispe und die oberen Seitenrispen waren an 
meinen Exemplaren längst verblüht, meist schon im Fruchtzustande, 
selbst die noch in die Scheiden eingeschlossenen Teile derselben. 
Trotzdem fand ich nirgends an den reifen oder halbreifen Früchten 
eine verstäubte Anthere, aber auch keine Lodieulae. Ich zweife 
aber nicht, daß auch diese Rispen innerhalb der Scheiden klei- 
stogam blühen, was aber dann mit der Anthere geschieht, kann 
ick mir nicht erklären, das werden erst die Beobachtungen an 
lebendem Material, zu denen ich die nordamerikanischen Botaniker 
anregen möchte, aufklären. 

Stipa hirta Phil. (Chile). Der aus der oberten Scheide her- 
vorragende Teil der Rispe ist längst verblüht. Die geschlossen 
bleibenden Blüten haben nur 1 Staubgefäß (was bisher bei keiner 
Stipa-Art beobachtet wurde) mit 0-8 mm langer, intrastigmatischer 
Anthere; Lodieulae deutlich, 0-8 mm lang. Es konnte nur ein 
(authentisches) Exemplar untersucht werden. ; 

Stipa semibarbata R. Br. (Australien). Rispe am Grunde in 
die oberste Blattscheide eingeschlossen, herausgetretene Ährehen 
längst verblüht. Antheren 0-5 mm lang, intrastigmatisch, Lodieula® 

aum Q’2 mm lang. 

; 7 a courtallensis Thw. (Ceylon). Antheren 0'5 mm, 
intrastigmatisch, Lodieulae 0. Die übrigen 12 von mir untersuchten 
Garnotia-Arten sind ehasmogam. 


151 


Sporobolus vaginiflorus Wood. (Nord-Amer.). Die häufigere, 
rein kleistogame Form zeigt auch die Gipfelrispe zum Teil oder 
anz in der obersten Scheide eingeschlossen, die Seitenrispen sind 
vollständig versteckt. Alle Exemplare meines Herbars, auch die mit 
ganz versteckten Rispen, sind längst verblüht oder fruchtreif. 
Antheren nur 0-1—0'2 mm lang, entweder auf dem Gipfel der 
Caryopse oder häufiger seitlich von den Narbenresten zu finden. 
Lodie. 0. Über die seltene Form mit chasmogamer Gipfelrispe siehe 
Gruppe 4. 
Sporobolus subinclusus Phil. (Chile, Patagonien). Die Gipfel- 
rispe ist ihrer ganzen Länge nach in die Scheiden der 2—3 obersten 
Blätter eingeschlossen oder tritt seitlich aus dem Spalt derselben 
etwas hervor. Sie ist an meinen Exemplaren längst verblüht. An- 
theren nur O*1 mm lang und 0:08 mm breit, intrastigmatisch, an 
dem patagonischen Exemplare bis O2 mm lang. Lodieulae fehlen. 
Das patagonische, von Tweedie bei Bahia Blanea gesammelte 
Exemplar war von Munro als Sp. eryptandrus A. Gray bestimmt 
worden, ist demselben auch sehr nahe verwandt, aber doch durch 
die Verhältnisse der Glumae verschieden. 
; Trisetum interruptum Buckl. (Texas). Die herausragende 
Gipfelrispe meines Exemplars fand ich fruchtreif, die zum Teil 
hervorragenden oder ganz in den Scheiden verborgenen Seiten- 
rispen teils halbreif, teils noch blühend. Antheren 0:-3—0°4 mm, 
intrastigmatisch. Lodie. 0°1—0'2 mm. 

Trisetum Orcuttianum Vasey (Kalifornien). Rispe an der 
Basis "umscheidet, der hervorragende Teil verblüht. Antheren 
0-3 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0. 
anthonia compressa Austin (Nord-Amer.). Antheren 02mm, 
intrastigmatisch, Lodieulae 0. Rispe ofien. 

Danthonia intermedia Vasey (Nord-Amer.). Rispe zusammen- 
gezogen. Antheren O'3 mm, zur Blütezeit den Narben anliegend, 
werden jedoch von der heranwachsenden Frucht gewöhnlich nicht 
mitgenommen, sondern finden sich seitlich derselben, nur ‚einmal 
fand ich sie intrastigmatisch. Lodieulae 0. Das Blühen tritt hier 
auch noch an aus den Scheiden hervorgetretenen Rispen ein, aber 
die Ahrehen selbst sind zur Zeit der Bestäubung fest geschlossen, 
ihre Hüllspelzen schließen noch über der Spitze des Ahrchens zu- 
sammen; in mehreren solchen festgeschlossenen Ährchen fand ich 
schon verstäubte Antheren. 

Danthonia montana Doell (Brasilien). Antheren nur 0-1 mm 
lang, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Hier geschieht die Bestäubung 
sehon innerhalb der Blattscheide. : 

Danthonia eollina Phil. (Chile). Antheren 03mm, intra- 
stigmatisch, Lodieulae fehlen. i 

Danthonia nuda Hook. f. (Neu-Seeland). Antheren 0°3 bis 
0-5 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Rispe zusammengezogen. 

loris Berroi Arechav. (Uruguay). Die beiden Ahren liegen 
so fest aneinander, daß sie wie eine einzige aussehen. Antheren 


152 


0-5 mm, Ip kpmakiedh, Lodie. 0:3 mm. Chl. virgata Sw. hat 
ebenso kleine (0-5 mm) Antheren, blüht aber wie alle sonst unter- 
suchten RE mogam 

uteloua aristidoides Thurk. (Nord-Amer., ERENBED: 
Antheren 0°5 mm, intrastigmatisch, Lodieulae kaum sichtbar. 
Eleiehigahie findet sieh an den argentinischen Exemplaren an m 
den nordamerikanischen. Br verwandte D. litigosa Lag. hat 4 
lange, Be nde Anthere 

Bouteloua trifida Thurb. ee Arizona). Antheren 0'25 mm 
lang, inreigmatich Lodieul 

ed ggg ie (nov. nom.). (Chloris spathacea 
Hochst. ‘ " Oordof Nubien. Ähren in der obersten, stark bauchig 
erweiterten Scheide eingeschlossen, zur Blütezeit ganz verhüllt, 
später seitlich austretend. Antheren 0'353 mm, ‚intrestigmatibeh, Lo- 
dieulae kaum sichtbar. 

Astrebla pectinata Muell. (N. S. Wales). Ähre am Grunde um- 
scheidet, Ährehen fest anliegend. Antheren 0-4mm, intrastigma- 
tisch, Lodieulae 0. 

A. triticoides Muell. (N. S. Wales); wie vorige, Antheren 

mm 

Leptochloa mucronata Kunth. (Süd- und Nord-Amer.). Alle 
entwickelten Rispen sind verblüht, meist fruchtreif; die Bestäubung 
ee wenn die Rispe noch von den Scheiden umschlossen ist. 
Antheren O'2 mm, intrastigmatisch, Lodieulae nicht wahrnehmbar. 
Alle idahen Leptochloa-Arten sind chasmogam. 

odia mutica S. Wats. (Nord-Amer.). Rispe zusammen- 
gezogen. Antheren O3 mm, intrastigmatisch. Lodieulae 0. 

Triodia ER Bush (Texas). Wie vorige, jedoch Lodiculae 
deutlich, 0'3 m 

ae. Barrelieri Daveau. An sämtlichen untersuchten 
AAANDIAERD (Montpellier leg. Daveau, Duval-Jouve; Sizilien, Algier) 

fand ich unterhalb der offenen Gipfelrispe 2-3 in den obersten 
Blattscheiden ganz oder zum Teil eingeschlossene Seitenrispen mit 
stets kleistogamen, schon innerhalb der Scheiden verblühenden 
Ährehen. Antheren 0'3 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0°3 mm. 
Die Gipfelrispe verhielt sich nieht in allen Fällen n gleich: bei denen 
von Montpellier und aus Sizilien hatte sie gleichfalls kleistogame 
Blüten mit zum Teil intrastigmatischen Antheren; bei dem Exemplar 
aus en (eigentlich Ahaggar-Gebirge) schien sie jedoch chasmogam 
geblüht zu haben; die verstäubten Antheren waren zwar innerhalb 
der Apelten zu finden, aber von den Narben ganz getrennt. Auch 
waren die versteckten Seitenrispen in der Entwieklung der End- 
rispe voraus; sonst fanden sich keine Unterschiede. E. ” Barrelieri 
ist bisher die einzige Art ihrer Gattung, bei der ich kleistogame 
Blüten fand; schon dadurch ist sie von der nahe verwandten 
Ber Host, mit der sie so lange verwechselt wurde, zu unter- 
scheiden 


153 


Briza ambigua Hack. (Brasilien). Einzige Anthere 0:8 mm 
lang, intrastigmatisch. Lodieulae 0O'8 mm (für eine kleistogame Art 
auffallend groß). 

Festuca Subgen. Vulpia. Vergl. Duval-Jouve in Revue se. 
nat. 1880, p. 19 ete. 

F. Myurus L., F. sciuroides Roth und F. eiliata Danth. 
verhalten sich ziemlich gleich. Die Bestäubung erfolgt innerhalb der 
Blattscheiden, nur bei F. sciuroides manchmal erst etwas nach dem 
Hervortreten der Rispe, aber bei geschlossenen Ährchen; die Rispe 
bleibt meist geschlossen, nur bei F. sciuroides öffnet sie sich 
manchmal etwas. Einzige Anthere bei allen 0-5mm lang, intra- 
stigmatisch, Lodieulae O'2mm. Godron („De la floraison des 
Gram.“ p. 24) behauptet, daß Festuca Myurus und sciuroides wie 
Bromus tectorum mit etwas geöffneten Spelzen blühen. Weder 

uval-Jouve noch ich haben das je gesehen, obwohl ich F. seiu- 
roides sehr aufmerksam im Leben beobachtet: habe.!) Ich bezweifle 
die Richtigkeit der Angabe Godrons. Hingegen habe ich die von 
uval-Jouve für kleistogam gehaltene F. uniglumis Sol. offen 
blühen gesehen. 
stuca muralis Kunth (Süd-Amer.) und F. plebeja R. Br. 
(Austral.) sind Varietäten der F. Myurus, die sich ganz wie die 
Stammart verhalten; F. australis Nees (Brasilien) gehört vielleicht 
als Var. zu sciuroides (nicht wie Nees in Agrost. bras. meinte, zu 
tenella) und ist gleichfalls kleistogam. 

Festuca _octoflora Walt. (F. tenella Willd.). Rispe zusammen- 
gezogen. Anthere (eine) 0-25—0'3 mm lang, Lodieulae 0'2 mm. 

Hordeum murinum L. Diese Art habe ich lebend beobachtet 
und gefunden, daß die Zwitterblüten, welche die Mittelreihen 
bilden, stets geschlossen blühen. Die Bestäubung findet statt, wenn 


Er 


die Ähre noch in der obersten Blattscheide eingeschlossen ist; alle 


reihen öffnen sich befruchtet 
Sind, ihre Lodieulae turgeszieren stark, die 1 mm großen Antheren 
reten aus. Was diese für einen Zweck haben sollen, ‚wenn die 
Zwitterblüten der Mittelreihen sich nie öffnen, ist nicht einzusehen; 


‘) Während des Druckes dieser Arbeit kamen mir Exemplare aus dem 
Kaplande (leg. Schlechter nr. 1328 u. 1424 ex 1892) zu Gesicht, welche 
chasm mit 1—2-5 mm langer Anthere geblüht hatten; aber auch die 
kleistogame Form kommt dort vor (Schlecht. nr. 1709). 


154 


vielleicht kommen also doch auch erg re were vor, 
die ich nur nicht zu sehen bekam. Dafür sprä abe bei 
Godron, daß „murinum, secalinum, maritimum un < bulbo sum“ 
offenblütig seien: in der Tat habe ich ge drei letzteren immer nur 
chasmogam gesehen, murinum aber 

ordeum distichon var. : Schübl. und H. Zeoeriton L. 
blühen nach Koernieke (siehe Einleitung) stets kleistogam. 
Eigene Beobachtungen habe ich über diese Formen nicht ausegeit 
Hingegen habe ich gefunden, daß das H. spontaneum 0. 
welches als die Stammart des H. distichon angesehen wird, ne 
chasmogam blüht. (Fortsetzung folgt.) 


Über zwei neue Laubmoosarten aus Österreich. 
Von V. Schiffner und J. Baumgartner (Wien). 


In dem an interessanten bryologischen Vorkommnissen 50 
reichen Teile des niederösterreichischen Donautales, welcher unter 
achau bekannt ist, beobachten wir seit einer 
Reihe von Jahren zwei Laubmoosformen, die sich mit keiner der 
bisher unterschiedenen Arten vereinigen lassen, und wir haben uns 
daher ee entschließen müssen, sie als neue Arten aufzufassen. 
erg dazu um so mehr berechtigt zu sein, als es sieh 
nieht m Formen handelt, die nur einmal an einem isolierten 
Blandorks odhschlet wurden, sondern die in Frage kommenden 
Pflanzen sind in dem genannten Gebiete weit verbreitet und an 
den geeigneten Standorten reichlich vorhanden, ja bisweilen Massen- 
vegetation bildend.. Auch wachsen die beiden Pflanzen mit den 
nächstverwandten Arten oft gemeinsam am selben Standorte und 
unter ganz gleichen Verhältnissen, aber es ist uns nicht gelungen, 
direkte Übergänge nachzuweisen. 


Cinelidotus danubicus Schffn. et Baumg. 


Caespites ee flaeeidi, obseure vel brunneo virides 
opaci. Caulis ea. 5em longus faseiculatim paueiramosus, rami elon- 
gati, dense foliosi. "Folie erecto-patentia, linearia, sensim 
acuminata, is quintuplo longiora quam lata basi non angustata, 
vix carinata. Costa apice rer excedens, mediocriter craSs#. 
Cellulae Hehe "pellueidae (utin C.ripario sed pro more majores)- 
Margo tenuis, ee cellulas tantum latus et semper 2 cellu- 
las solum erassus. derer 9 eladogena ad ramulos 
nie, Oerlerk non 

anze an x denselben Standorten, wie die im Ge- 
biete an IB Ufern der Donau sehr verbreiteten Cinclidotus riparius 
und ©. fontinaloides. Sie wächst mit C. riparius gemeinsam un 


155 


oft mit diesem untermischt tiefer im Wasser (unter der Grenze 
des mittleren Wasserstandes des Stromes); ©. fontinaloides wächst 
an Steinen und Felsen immer etwas höher (etwa an der Grenze 
des normalen Wasserstandes, bei tiefem Wasserstande also oft 
meterhoch über dem Wasserspiegel). 


Standorte: Im Donautale oberhalb Krems (Wachau) mehr- 
fach und reichlich an Schiefer (Gneiß und Amphibolit) an, resp. 
in der Donau: bei Dürnstein. — Bei Hundsheim oberhalb Mautern. 
— Unterhalb St. Johann bei Arnsdorf. — KI.-Pöchlarn ober- 
halb Melk 

©. danubicus ist habituell kleinen und zarteren Formen des 
©. fontinaloides ähnlich und stimmt mit diesem auch in der elado- 
genen Q Inflor. überein. Letzterer ist aber u. a. durch folgende 
Merkmale sofort sicher zu unterscheiden: Die Blätter sind stark 
gekielt, mehr abstehend, die Rippe ist viel dicker, der Rand sehr 
diek und wulstig, die Blattzellen kleiner und (bei den Exem- 
plaren von den gleichen Standorten an der Donau) sehr deutlich 
und dicht papillös. 

Dem C. riparius scheint unsere Art verwandtschaftlich näher 
zu stehen, jedoch ist sie schon habituell sofort von diesem zu unter- 
scheiden. Wir setzen die hauptsächlichsten Unterschiede hier zum 
Vergleiche nebeneinander: 


C. danubieus. 
Niederliegend, schlaff, matt. 


©. riparius. 
Mehr weniger aufrecht (ähnlich 
Orthotrichum) und starr, oft 
metallisch glänzend. 


Blätter fast sparrig abstehend 
und etwas welli 


Steröiden- 
kleinen, sehr 
stark verdiekten Außen- 
zellen und substeröiden Bauch- 
zellen (Außenzellen wenig 
differenziert). 
Zellen glatt, in der Größe bei 
ormen von verschiedenen 
Standorten etwas wechselnd. 
9 Inflor. gewöhnlich aerogen. 


Blätter aufrecht abstehend, nicht 


wellig. 
Linear, allmählich zugespitzt: 


länger und schmäler. Basis 
nieht verengt. 


Saum dünn (nur 2 Zellen dick) 
und nur 2(-—-3) Zellen breit. 
4(—5) medianen 


und großen, wenig ver- 
diekten 
ebensolchen Bauchzellen 
(Außenzellen sehr deutlich 
differenziert). 
Zellen glatt, größer als bei den 
meisten Formen von C.ripar. 


9 Inflor. eladogen. 


156 


Wir glauben, daß ©. danubicus eine ausgezeichnete Art ist, 
deren eharaktristische, Merkmale vollkommen erblich geworden 
sind, da sie mit dem nahe ve C. riparius oft gemeinsam 
auf Sninähen: Baier ächst, a ne daß sich Übergänge finden 
ließen. Es ist also sie ar nicht e e Form, die auf besondere Stand- 
ortsverhältnisse direkt ee a ist. Der Querschnitt des Blatt- 
saumes und der Blattrippe ist so tunen, daß 3 
allein schon ©. danubicus sehr leicht von ©. riparius und C. 
tinaloides zu unterscheiden ist, Leider et es uns bisher nicht je 
lungen, reife Sporogone von ©. danubicus zu finden, welche viel- 
leicht Ar noch wichtige Unterschiede aufweisen werden. 


r haben diese neue Art für E. Bauers Bryotheca europ. 
in richlichn Exemplaren aufgelegt, um Gelegenheit zu bieten, die 
Pflanze genau zu studieren und zu vergleichen. Gleichzeitig mit 
diesem wird daselbst auch O. fo ntinaloides von einem der o 
ganaunien Standorte ausgegeben, und wir hoffen, später auch er 
C. riparius aus demselben Gebiete zum Vergleiche vorlegen zu 


1. 
Didymodon austriacus Schfin. et Baumg. 


Caespites densi, erecti, usque ad 4em alti, superne brunnei 
vel Bela inferne terra obruti. Plantae graciles, parum ramosae. 
Caulis sectio transversa rotunda, fascieulo centrali valido conspieuo, 
eellulis ne valde inerassatis. Folia densa, madefaeta sub- 
recurvantia demum erecto-patentia, parva, e basi ovata lanceo- 
lato-aecuminata, margine in medio fortiter et late (sed haud 
spiraliter) revoluto, ubique Mr 0so. Lamina utrinque secus 
costam apicem versus plica conspieua percursa saepe usque ad folii 
basim eontinuata. Cellulae dokundato: -quadratae, modice inerassatae, 
fere laeves, ad basin laxiores magis pellueidae, in media basi rect- 
angulares. Costa ‚valida, ad medium aequilata, dein interrupte de- 
EEE in apice acutiusculo soluta. Propagula i in foliorum axillis 

mper copiosa, illis Ey cordati et D. rigiduli simillima. 
Toffoneihänie 9 tantum v 


Vorkommen: In EN in der Lößregion des 
Donautales bei Krems, Stein und Mautern in einer Seehöhe 
von 200—350 m allgemein verbreitet und die senkrechten Löß- 

t in weiter Ausdehnung mit Massenvegetation bekleidend. 
Seltener auf lehmbedeckten Mauerkronen und an verwittertem 
Schiefer. Kommt auch noch am Wagram bei Kirchberg vor. 
_ Bertegnicn wächst diese Spezies gemeinsam mit Didymodon 
cordatus 


— 


157 


D. austriacus ist zweifellos am nächsten verwandt mit D. cor- 
datus Jur. und D. rigidulus Hedw.'); alle drei Arten haben u. a. 
die ganz gleich gestalteten Brutkörper gemeinsam, die bei den beiden 

erstgenannten konstant vorzukommen scheinen, bei D. rigidulus 
bisweilen fehlen 


D Bias ist im Verbreitungsgebiete des D. austriacus 
häufig, abe nicht so massenhaft wie letzterer und wächst oft ge- 
meinsam mit diesem. Übergänge zwischen beiden konnten wir 
nirgends auffinden. D. ar unterscheidet sich durch folgende 
Merkmale sicher von D. austriacus: Die Rasen sind meist niedriger, 
aber robuster, die Blätter sind viel größer und daher der Habitus 
sehr verschieden. Die Blätter sind aus breit-eiförmigem Grunde 


zellen kleiner, stärker verdiekt und unrege Imäßig, bis zur 
Basis gleich, am Grunde nur wenig lockerer und wenig durch- 
scheine wi 

D. rigidulus kommt häufiger an Mauern und Felsen vor, 
nur Bel ei ähnlichen Standorten wie D. austriacus, und unter- 
scheidet sich von diesem letzteren wie folgt: Blätter laxer und 
lanzettlich bis breit lanzettlich, Sek in der Mitte viel schwächer 
und schmäler umgerollt und gegen die Mitte zu zweischiehtig 
(dieses Merkmal ist sehr wichtig). Rippe bedeutend schwächer, im 
Bau aber ähnlich, in der Spitze mit dem Gewebe der Lamina zu 
einem dieken, stumpflichen Stachel verschmolzen. (Die 


en ee “r ge = einmal sicher 
ulus auch steril 


laxer Pen ee 
wohl D. austriacus in der Blattform etwa aa 2 e— 


.. Auf die nahen Beziehungen von D. cordatus zu D. rigidulus wurde 
zuerst hingewiesen in V. Schiffner, Resultate der Deyol. Durchforschung des 
ee Teiles von Böhmen, p. 22 (in: han = ne des Vereines Lotos, 

5.) 


158 


Gebiete spricht. Wir halten unsere neue Art für besser unter- 
schieden als beispielsweise Didymodon validus Limp. Die Blatt- 
form, obwohl gegenüber typischen Formen von D. rigidulus sehr 
abweichend, ist übrigens ein Merkmal, das bisweilen mit einiger 

orsicht zu verwenden ist. Wir sahen von D. rigidulus kurz- 
blätterige Kümmerformen (so z. ar von Steiermark ; ee, Gipfel 
des Tamischbachturmes, zirka 2000 m und vom Tobliner See in 
Südtirol), deren Blattform viel Ähnlichkeit mit der von D. austriacus 
hat. Die Beschaffenheit der Blattspitze und der oberwärts zwei- 
schichtige Blattrand sind hier aber für die Beurteilung der Pflanze 
maßgebend. 

Von anderen Pflanzen, die etwa 2 zum Me heran- 
gezogen werden könnten, wüßten wir nur noch zu erwähnen 
D ie Fo s Limp., der dem D. lee sehr nahe Heht, und 

Ers here ist viel kräftiger und schon durch die lang aus- 
tretende Blattrippe sofort verschieden, letzterer steht schon sehr 
erne durch die andere Blattform, die schon von der äußersten 
Basis stark zurückgerollten Blatränder, die Blattspitze on das bis 
zur Basis gleichmäßige Zelln 

m den Bryologen unseren 1D. austriacus zum Studium zugäng- 
lich zu Sach haben wir die Pflanze für E. Bauers Bryotheca 
europaea und für die KERROBRUNE exsiccatae des k. k. Hofmuseums 
in Wien aufgelegt. 


Übergangsformen zwischen geographischen Arten der 
endotrichen Gentianen. 
Von Johann Nevole (Wien). 


Bei meinen pflanzengeographischen Studien ?), welche ich teils 
in Niederösterreich, teils in Obersteiermark machte, fielen mir Arten 


r die formenreiche und systematisch ee Sektion 
Eridotriche Froel.?) einigermaßen kennt, weiß, daß es oft Exem- 
plare gibt, welche „geradezu unbestimmbar“ sind. Zu diesen „Uun- 
bestimmbaren* Formen gehören die schon N ägeli?°) bekannten 

schenformen“, welehe uns die Tatsache illustrieren, daß die 
Spezies nicht scharf voneinander getrennt sind und oft einen gr 


2 a der a; nn Gesellschaft. Bd. 54. S. 480 
in: ukschr ; ” 
RN a 6 4, enkschriften d. kais. Akademie e Wissen 
7 


Nägeli: Die Gmischliriii zwischen den Pflanzenarten. München 1866. 


Übergangsform zwischen Gentiana Norica 
stitialis. 


Gentiana Norica 1. 
Anisiaca. 


Biennis. Caulis erectus, 
3—20 em altus, internodiis 
3—6, secundo vel tertio 
ceteris longiore, simplex, 
raro a 

Folia basalia obovato- 
spatulata, Keen rotundata; 
sa, glabra 


pilosa vel 


are tubo 


br > (6 — 
mm ion 
slpi ga. Capsula 


Die 
denen 


Gentiana rg A. et 
J. Kern 


Biennis. Caulis erec- 

tus, 4—30 em altus, inter- 

o ve 

tertio ceteris en sim- 
lex E ramos 

as obovato- 

spataläte, apice rotundata; 


B 
oO 
[= 
+ 


tissime papilloso -pi- 
osa. 

Calyx dentibus tubo 
longioribus, margine 
reflexo i 


longa. Capsula stipitata. 


n Arten 


159 


Öbergungeormen. unter den 
ich deren Di 

Die Diagnose?) jeder A angelorm vergleiche 

a denen der Arten, zwischen denen die Ubergangsform 


und Gentiana sol- 


Gentiana solstitialis 
Wettst 


Biennis.C Selle erectus, 
5—30 cm altus, internodiis 
ecundo vel tertio 
ceteris a simplex vel 
eis plerumque sub- 


ar: 
Folia basalia obovato- 


nia gl i 

0a laberrimus. 
Sinubus acii Corolla 
20—30 mm longa. Capsula 


dapitate 


e Exemplare der BER BaNgEISEH 8) unterscheiden sich von 
der beiden verwan durch 


die Behaarung der 


Stengelblätter und des hen Das Verhalten dieser drei keksslen 


Formen stimmt 


anz gut damit überein, ea » 


vorkommende spätblühende Form, Gen tian 
Rhaetica hat. Ihre Dee. verglichen mit 
derjenigen der beiden genannten Arten, ist folgende: 


Übergangsfo orm zu @. 


Val. Wettstein, Neilreich, Beck 


2) Bezüglich der Diagnosen 
nur in „den Hauptpunkten wiedergegeben 


usgegeben in A. v. Hayek: Flor. stiriac. 
ad Pr stir. exsice. 1. u. 2. Lieferung. Dezember 1904. pag. 27. 


in diesem Gebiete 
ni na, auch eine 


n vgl. Wettstein 1. e.; dieselben sind hier 
exsicc. Nr. 86, Schedae ad 


160 


Übergangsform zwischen Gentiana Sturmiana und Gentiana 
Rhaetica. 


Gentiana Sturmiana , 
isiaca. 


f. An 
Caulis 
reg 
x vel ramosus. 


30 em altus, 
3—5, simplex 


Inflo rescentia subra-|ı 


OpoHR 


nn Fee vel ovato-lan- 
ceolata vel ovato-triangu- 
laria, internodis „longiora, 


i 
basalia spatulata, 


Gentiana Sturmiana A. 
Kern. 


Caulis 


Biennis. i 
internodiis 


altus 


ovato- 
lanceolata vel ovato-trian- 
gularia,margineetetiam 


argine ini 
08a, internodiis aequi- Birke in es medi- 
longa vel longiora. so-pilosa, 
Calyx dentibus in internodiis sequilong, lon- 
rgine minime  pilosa, | giora vel subbreviora. 
etiam dentes calyeinae in Calyx dentibus omni- 
fine ime sae.|bus in mar e saepe 
Dann acutis, Corolla /reflexoetin nervo m 
15—20 mm longa campa-|diano papilloso -hir- 
a: ie Capsula |sutis. Sinubus ge Co- 
stipitata. rolla 40 mm longa, 
eeafribe re ale Cap- 
sula stipitat 


Die Unterscheidun 
i wie bei 


e zies @. aelic 
en. En stelle ich diese Übergangsform Een zu 


@G. Sturm 


der ästivalen Form 


a der Spezi 


Gentiana Rhaetica A. et 
J. Kern. 


Biennis. Caulis 2— 
25 cm altus, internodiis in 
eyimiaibae bene evolutis 
ntia x 

rariu 
atadaia spaata, 
internodiis 


comosa, 
Fo 


obtusa, naente, 


x dentibus omni- 
bu abris. Sinubus 
aeutis. Corolla 15—35 

nga, infundibuliformi- 


tubulosa. Capsula stipitata. 


gsmerkmale dieser ‚Übergangsform liegen 


e iss v. Wettstein') anführt, BriskeRON bei den Arten 
friaca nieht nu 


Wi 
. Sturmiana, @. 


ee konnte ich jedoch in dem ersteren Gebiete 


Übe 
nieht finden. Da 


N) R. y. Wettstein: ee se 
Saisondimorphismus im Pflanzenreiche 1 


“r G. aspera auf dem 


retische Untersuchungen über den 


v. Hayek in Österr. bot. Zeitschrift, Bd. 53, S. 451, und Bd. 52, 


S. 486 


161 


Bei der Durchsicht ara Herwsiuud Palla!) (Graz) bemerkte 
ich jedoch Exemplare von @. er welche sich als Übergangs- 
form zu G. aspera ee 

Für diese Form läßt sich Tolcemae Diagnose aufstellen: 


Gentiana Kerneri f. misxta. 
iennis. Caulis 7—15 em altus, internodiis 4—6, ramosus, 
raro simplex. Caulis alatus, asper vel minime aeuleatus, raro 
glaber. Folia basalia oblongo- ovata; eaulina plerumque ses- 
silia non Bl MER in margine minime pilosa vel aspera. 
Dentes calyeini in margine pilosi et saepe reflexi. Sinubus acutis. 
Corolla uanlaid: -infundibuliformis. Capsula stipitata. 

Durch die kürzeren Stengel, sowie zurücktretende Behaarung 
des Stengels, des Kelches und der Blätter a diese Form einen 
Übergang von Gentiana aspera zu G. Kerneri. Die relative Kahl- 
heit des Kelehes, insbesondere ale nee "Behaarung der Mittel- 
nerven seiner einzelnen Zipfel sind aber nicht allein maßgebend 
und geben oft Anlaß zu falschen Bestimmungen? 

ie Verbreitung der G. Sturmiana f. Anisiaca 8. 1. 
(= @. Norica f. va; a + @. m f. Anisiaca s. str.) 
betrifft, so ist die ie vorzugsweise an der östlichen Grenze 
der @. ion - l. verbreitet. Ihr Verbreitungsgebis ne 
sich von Neuhaus in Niederösterreich m den ach 


dert Form auf der Kräuterin und @. Sturmiana s. str. (Admont) 
eg Doch kommt Akssihet streckenweise auch @. Rhaetica 

am Fuße des Ebensteines bei den Siebenseen und auf der 
Kienetnschähe) und. G. solstitialis im Gesäuse vor. Ich möchte 


m Boden 
wabes. Westlich = diesem Gebiet ist e. Kerneri als Adnont) 


nur bei Dürradm auf Werfener Schiefer, welcher sich dort in 
die Kalkmassen erehieb Der Fundort der @. Kerner: f. mirta 
liegt bei Salzburg: „Im Gradenbachgraben am Wege zum Ahornsee 
(Kammergebirge, Dachsteingebiet) Palla“. Auch hier sind die 
beiden aneinanderstoßenden Arten G. aspera und @. Kerneri vor- 
handen. Die letztere breitet sich dann vorzugsweise nach Süden 
jenseits der Enns aus; so z. B. überall bei Tamsweg, Speiereck ete. 
(Vierhapper 

Pflanzengeographisch lassen sich die Übergangsformen leicht 
erklären. Es ist dies verständlich, wenn man bedenkt, daß die be- 


ı) Es sei mir gestattet, Herrn Prof, Dr. E. Palla für das freundliche 
Überlassen. der Exemplare aus seinem Herbarium hiemit bestens zu danken. _ 
Dörfler, Schedae ad Herb. norm. Cent. XXXVIL, 8. 277, 
@. Re ne a L. Keller in Herb. norm. Dr Be. ferner Hegetse 
weiler und Heer. ‚ Flora der Schweiz 1840, 8. 2 
Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1906. : 12 


162 


sprochenen Arten innerhalb ihrer en m nase 

sondern mehr oder minder konst den Gre aber 
— gleichgiltig ob wir die horontl ae Teer werbreitung‘ in 
Betracht ziehen — wird die Abweichung vom Artentypus, weil 
hier die klimatischen Faktoren delsre werden, bedeutend größer, 
und die 7 bildet Übergangsformen. Würde man diese Arten 
sp eise, also durch Mutation!) entstehen, eine Art un- 
sk aus ihrer Stammart hervorgehen lassen, so müßten Über- 
sangsformen fehlen, weil die neue Form schon sofort zur Art wird. 
Daher sind Zwischenformen nur bei jenen Arten möglich, deren 
Areale einander streng ausschließen, bei denen die Arten durch 
direkte Anpassung sich gebildet haben. (Vikariierende Arten.)?) 
Da aber die Ubergangsarten gut charakterisiert sind und gerade 
an den Grenzen der verwandten Arten vorkommen, kann man 
schließen, daß die Bildung durch direkte Anpassung erfolgte, 
wobei die Arten des ganzen Areales im gleichen Sinne verändert 
wurden. Das Vorhandensein der Übergangsformen der ästivalen 
Art weist darauf hin, daß auch hier die Arteobildung nicht 
sprungweise, sondern sich durch einen langsamen Umwandlungs- 
prozeß vollzogen hat. Derselbe Vorgang ist für die ungegliederte, 
wie v. Wollstein annimmt, ältere Stammform zu denken. 

Es ist mir sehr wahrsche inlich, daß ein Zusammenhang der 
Übergangsform der Hochgebirgsart mit den Zwischenformen der 
saisondimorphen Arten existiert, doch ist es mir infolge der un- 
genügenden Konnieie der genauen geographischen Verbreitung und 
des wenigen Pflanzenmaterials nicht möglich, des näheren darauf 
einzugehen. 


Uber zwei für Steiermark neue Gentianen. 
Von Dr. August v. Hayek (Wien). 
(Mit 3 Textfiguren.) 

Bei der Bearbeitung der Gattung Gentiana für meine in Vor- 
bereitung befindliche Flora von Steiermark fand sich unter einer 
Reihe von mir am 12. August 1902 bei den Bu raeen nächst 
Flame hir men ea. 1900 m) gesammelter Exemplare 

der Gentiana verna und @. brachyphylla ein Individuum, das eine 
auffallende Mittelstellung zwischen den beiden genannten Arten ein- 
nimmt. Eine genauere Untersuchung der Pflanze, besonders auch der 
Fertilität ihres Pollens, ergab, daß es sich in diesem Falle um eine 
zweifellose Hybride der zen beiden Arten handelt, deren 
N im folgenden gegeben ist: 
ia basalia conspieue rosulata, late rhomboideo-elliptiea, et 
Re Ri basin versus attenuata, longitudine latitudinem tertia vel 
quinta parte superante, eireiter medio latissima, aeuminata, trinervia. 


1) De Vries: Die Mutationstheorie I 
®) R. v. Wettstein: Handbuch der system. Botanik I. 


163 


ao paiaribte Ang conspieue maiora quam AUDRENUD. Caulis cum 


s, pare foliorum elliptieorum aeutorum unico instruetus. 
Ol > a 15 mm longus, dentes ringulari-ancelati acuti, 
mm longi. Tubus corollae ealycem duplo fere superans, laeiniae 


oboyatae, obtusae. MS styli 7 mm. Margo eieatrieis dentibus 
eonieis papillosis obsitu 

Maße der ee 10:6, 7:5 mm. Unterscheidet sich 
von G@. brachyphylia durch die in eine deutliche Rosette ange- 
oräneten, ungleich großen Grundblätter, größere Blüten und breitere 
Kronzipfel, von @. verna durch die verhältnismäßig viel kürzeren 
und breiteren, rascher zugespitzten Blätter. 

Eine Untersuchung des Pollens der Pflanze ergab 738% 
steriler Körner, ein Ergebnis, das wohl die hybride Natur der 
Pflanze außer Zweifel stellt. Die beiden Stammeltern vom selben 
Standort haben vollkommen normalen Pollen. Ich schlage für diese 
neue Hybride den Namen @. ambigua vor. 


[4 


Rosettenblätter von bei den hingen: ne, Schladming gesammelten Exem- 
plaren; zweimal vergrößert. a. Gentiana brachyphylla Vill, b. Gentiana 
Drasipändie. x verna, 5. "Genti iana verna 


Bastarde aus der Gattung Gentiana sind schon seit langer 
Zeit bekannt, am längsten wohl aus der Sektion Coelanthe; schon 
1808 beschrieb Schleicher’) die Hybride @. lutea X purpurea. 
Ferner wurden aus dieser Sektion noch @. lutea X punctata?), 
punctata X purpur ra) purpurea X pannonica*) und lutea X 
Villarsii 5) heschriee 

Aus der Sektion Thylacites hat Jakowatz°) den Bastard 
@. Hulgtpi x latifolia beschrieben. Endlich werden aus der Sektion 
Endotricha folgende Bastarde beobachtet: G. campestris X Wett- 


„ Lamarck et De Candolle, Flore frangaise III. p. 6 
de in Römer, Collectanea p. 189, Grenier et rom, Flore de 


I. 
)D g Gentiana, Sekt. I in Sitzungsber. d. 
Akad. d. errang Wien, Math.-nat, Cl. CVIH. 1, pP. 


ı2* 


- 


164 


Vorkommens solcher gelenkt ist, speziell in den Alpen noch mehrere 
derselben entdeckt werden. 

Ich will bei dieser Gelegenheit noch von einem zweiten inter- 
essanten Gentiana-Funde aus Steiermark beriehten. Im Mai 1903 


Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. 
Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadimann, Erwin Janchen 
nd Franz Faltis (Wien). 

(Fortsetzung. 8) 


Tozzia alpina L. N. Zwischen Buchenkrummholz auf der Plazenica, 
1700— 1760 m! 


1) Wettstein, Die europäischen Arten aus der Gattun Gentiana, Sekt- 
Endotricha in Denkschr. d.math.-nat. Kl.d. Akad.d. Wissensch. WienLXIV. p.362. 

2) Wettstein a.a.O.p. \ 

®) Murbeck, Studien über Gentianen aus der Gruppe Endotricha in 
Acta horti Bergiani III. 3. p. 22. 

#) Murbeck a. a. O. p. 22. 

5) Murbeck a. a. O. p. 23, 

°) Vgl. Soltokovid, Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus 
der Sekt. er age in Österr. bot. Zeitschr. LI. (1901), p. 212. 
a. a. 2 


s) Vgl. Nr. 3, 8.97. — Der in Nr. 3, $. 108 irrtümlich bei Ser. Iaeiniata 
W. K. angeführte Standort: S: Livanjsko polje: Grabe: gehört zu $. canına. 


165 


Euphrasia‘) Rostkoviana Hayne. N. Jedovnik, auf einer Wald- 
wiese an der Paljevina kosa! (J.). Ostrücken der Plazenica. 
1300—1400 m. 8. In den ÜÖardak livade 1100 m! . 

— hirtella Jord. S. In den Öardak livade 1100 m! 

— Liburnica Wettst. S. Steinige Abhänge am Aufstiege zur Kriva 
jelika von Donji Vakuf aus, 700 m! 

— Tatarica Fisch. N. Nordgipfel des Jedovnik! (J.); ober Radlo- 
vici bei Grahovo! (H.); im Suho polje unter Hrastievo!; 1000 
bis 1500 m. 

— Illyrica Wettst. N. An den felsigen Abstürzen des Jedovnik 
gegen Drvar, 1500 m! (J.). 

— Salisburgensis Fnck. N. Auf der Mala Klekovata, 1760 m! 
Der Standort ist nur ca. 18 Kilometer von jenem der vorigen 
Art entfernt, von welcher sie geographisch getrennt ist. 

Orthantha lutea (L.) Kern. N. Westhang der Ilica; Liepi kamen 
am Nordhang des Jedovnik! (J.). ; 

Barischia alpina L. N. Südl. ober dem Satorsko jezero (J.). 


*— gracilis (Chab.) Stern. N. Gerölle südl. ober dem Satorsko 
jezero, 1600-1700 m! (J.), zum Teil wohl schon als A. lanceo- 
latus (Kov.) Stern. zu bezeichnen. i 

— angustifolius (Gmel.) Heynh. N. Liepi kamen am Jedovnik 
gegen Drvar! (J.); auf der Mala Klekovaöa! anscheinend dem 
Al. lanceolatus durch geringe Verzweigung und breitere Blätter 
genäherte Exemplare; Sator, auf dem Jezerov kamen! (J.); Pla- 
zenica, Gipfel! und Osthang!; 900—1760 m. 

Pedicularis comosa L. N. Südgipfel des Jedovnik! (H.); Karst- 
hochflächen zwischen Glamo@ und Hrasticevo! 1300—1650 m! 
S. Vitorog kosa! 1500 m; Gnjat, Nordabhang! 1600 m (St.). Ob 
die Pflanze identisch ist mit der von Linn aus der Südschweiz 
als P. comosa benannten Pflanze, ist höchst unsicher; wahrschein- 
lich dürfte es sich um eine auf der ganzen nordwestlichen 
Balkanhalbinsel verbreitete geographische Rasse handeln. Nähere 
Untersuchungen werden demnächst veröffentlicht werden. 

— fallax (Beck) Stadlmann (P. leucodon Griseb. Form P. fallax 
G. v. Beck Fl. v. Südbosn. u. d. angr. Herz. in Ann. d. k. u. k. 
naturw. Hofm. Wien 1887, p. 157). 8. Gipfelregion der Velika 
Golja, 1750 m! (St. F.). Wie ich in einer später erscheinenden 
Arbeit zeigen werde, ist diese Pflanze nicht zu P. leucodon Gris. 
zu stellen, sondern eher als eine in der alpinen Region P. bra- 


!) Die Bestimmung, bezw. Revision der Arten verdanken wir Herrn Prof. 
v. Wettstein. 


166 


chyodonta Schloss. et Vuk. stellvertretende Art zu betrachten. 
Sie findet sich auf fast allen südbosnischen Hochgebirgen. (St.) 
Pedieularis verticillata L. N. Auf BEINE LEID zwischen der Pla- 
zenica und dem Demirovac, 1700 m 
— Hoermanniana Maly, Wissenschaftl. ne aus Bosn. u. d. 
Herzeg. VII. p. 168 (1 a7 Fi P. Summana Spr. ssp. Hoer- 
manniana Maly V.d. 2. B. @. LIV, 1904, p- 958. S. Vitorog, 
im Krummholz gegen En Vitorog veliki! 1400-1800 m. Die 
Rus die nach den jetzigen Untersuchungen auch geographisch 
n P. Summana getrennt ist, ist ganz sicher als selbständige 
Art zu betrachten. (Fortsetzung folgt.) 


Notiz 
über einen neuen Bürger der ostgalizischen Karpathenflora. 


Die von Pax im nordungarischen Fatragebirge entdeckte 
und in „Österr. botan. Zeitschrift“ N) neun Hypo- 
choeris carpatica Pax fand ich Ende Juli v. J. auf dem Czarna- 
horaer Massiv der Tr Karpathen, wo diese ausgezeich- 

nete, von H. .. vi. nn za Jaeg.) auf den ersten 
Blick durch lan pfriemliche, ganzrandige Hüllblättchen 
leicht zu er Art in großer Anzahl auf gra- 
sigen Berglehnen in Gesellschaft mit Rhinantus alpinus Bmgt., 
Hieracium stygium Uechtr., H. roxolanicum Behm., Festuca 
Poreii Hack., F. orientalis A. Kern. ete. vorkommt. Die echte 
een uniflora Vill. fehlt daselbst gänzlich, und daher 
beruhen sämtliche Angaben der galizischen Botaniker über das 
Vorkommen dieser Art in den Czarnahoraer Karpathen auf Ver- 
wechslung mit H. carpatica Pax. Auch dürfte diese bisber ver- 
kannte Art in den benachbarten Marmaroser Gebirgen in Ungarn 
zu Hause sein. Ich muß jedoch bemerken, daß ich in meinem 
Herbar Exemplare der echten H. uniflora Vill. von den Kron- 
.— Karpathen in Siebenbürgen besitze, wo sie J. Römer 
sammelte. 


Lemberg, am 25. Jänner 1906. Prof. Blocki. 


Notiz. 


Am Pontalto bei Trient, in Robinienhainen an der Fersina 
kommt eine neue spezifische 'Veilchenform vor, die morphologisch 
die Mitte zwischen Viola ambigua und Thomasiana hält. Sie ist 
leicht kenntlich an den großen eiförmigen, schwach herzförmigen 
Blättern, die zum Teil ganz kahl sind. Die Sommerblätter sind tief 
herzförmig, deutlich behaart. Die Nebenblätter sind schmallanzett- 


167 


lich, im oberen Teile entfernt lang gefranst und zerstreut behaart. 
Material dieser Pflanze und der V. adriatica erwünscht. 
W. Becker, Hedersleben, Bez. Magdeburg. 


Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. 


Das Herbarium des verstorbenen Botanikers J. Freyn ist in 
den Besitz des Mährischen Landesmuseums in Brünn übergegangen. 


Das europäische Moosherbarium des Herrn J. B. Förster 
(Mitherausgebers der Laubmoosflora von Iwatska) ist in den Be- 
sitz des Herrn Dr. Math. Klaus in St. Pölten übergegangen. 


Personal-Nachrichten, 


f. Dr. Fr. Czapek wurde zum Professor der Botanik und 
Direktor ei — Gartens und Institutes der Universität in 
een 
Pro e. Dr. E. Tsehermak wurde zum a. 0. Kragen an der 
k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien erna 
obert Freiherr v. > wurde zum Betirkebanpbnden in 
Welsberg in _— ern 
Oswald Comte de ER de Denterghem, Präsident 
der Socidte Roy. a et de Botanique in Gent, der erst vor 
kurzem zum zweiten Präsidenten des Organisations-Komitees für 
den internat. bot. Kongreß in Brüssel 1910 gewählt wurde, ist am 
20. März 1906 in Gent gestorben. 


Inhalt der April-Nummer: Siegfried Nee ch: Über uß des Sonnen- und des 
diffusen Tageslich es auf die Eiteie n Beta eulzaris eier, = 129, — Dr. Otto 
Porsc eiträge er; ehsielogischen, Biütenbiol a stsetzun; 5) 8.135. — E. Hackel: 
Über Kleistogamie . (Fortsetz ee.) 5, —J artner: Zwei neue 
Laubmoosarten aus Ge. = 154. Joh: ee Vikmgs rmen zwischen geo- 
ya ee der endotrichen Gentianen. r. August v, Hayek: Über zwei 
für ermark neue Gentianen. 8, 162. — Heinr, Frh. T. v. Handel- Ma eh in Josef Stadl- 

mans n, rs Janchen und Franz Faltisı Bei zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien 
(Fortsetzung.) 8. 164. — Prof. Btocki: ze. er einen neuen Bürger pt ostgalizischen 


Karpathenflors. S. 166. — W. Becker: Noti “® 187. Botanische Sammlungen, Museen, 
Institute etc. 8, 167. — Personal-Nachrichten. "5 167.. 


kteur: Prof. Dr. R. vr. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
sg von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. 
„Österreichische Nein Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 
und Mrz ne 16 


n Preisen sind noch folgende Jahr der rt zu haben 
TEE Pie Hug Gehe 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 3 M. 4-—, 1893/97 a M. 10°— 


: Exemplare, die frei durch die Post expediert werden za Ba wo mittelst Pe 
direkt bei der Administration in Wien, I. ‚infberigmens 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zupränum 


Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


168 


INSERATE. 


Im Verlage von R. Friedländer u. S., Berlin, erschien: 


Die organische Natur im Lichte der Wärmelehre. 
Von Dr. Julius Fischer (Ingenieur). 
Zweite Auflage, 1 Mk. 
In dieser hochinteressanten Schrift, die in Fachkreisen als bahnbrechend 


begrüßt worden ist, wird eine völlig neue Naturauffassung auf technischer 
rundlage entwickelt. 


KOKAIN HN HN NK) EITITIÄCTIENHEL 
Preisherabsetzung älterer Jahrgänge 
der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 
Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, 
setzen wir die Ladenpreise 


der Jahrgänge 1881—1892 (bisher ä Mk. 10.—) auf & Mk. 4— 
u 15-197: 2,5, 1, 
erab. 


Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (4 Mark 2.—), 1860 bis 
1862, 1864—1869, 1871, 1823—1874, 18761880 (A Mark 4.—) 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 
1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. 


Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ 
‚erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, s0 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto 

Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen 
zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt 
zu wenden an die 


Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn 


Wien, IL, Barbaragasse 2. 
09,00,00,00,00,08,00, ZERSESELTI 


NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel Ill (Porsch). 


Buchdruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. 


ÖSTERREICHISCHE 


DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 


Professor an der k. k. Universität in Wien, 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, N°- 5/6. Wien, Mai/Juni 1906, 


Bemerkungen über Riccardia major. $. 0. Lindb. 
Von Viktor Schiffner (Wien). 


In meiner Abhandlung: K 
pi 


itische Studien über Jungermania 
sınuata Dicks. und Aneura pinnatifida N. ., sowie über 
Riccardia major S. O0. Lindb. und R. incurata S. O0. Lindb. 
(Lotos 1900, Nr. 8) habe ich zuerst für die Gattung Riccardia 
(= Aneura) auf den großen Wert der Merkmale hingewiesen, die 
sich auf den Bau der Sporogonwand beziehen. Herr Abbe Boulay 
bezweifelt nun in seinem sehr schätzenswerten Buche über die 
Hepaticae Frankreichs (Muscindes de la France. Deuxieme partie: 
Hepatiques. Paris 1904) den Wert dieses Merkmales anläßlich 
einer Note über Riccardia major (l. e. p. 174). Ich hatte I. e 
unter anderem als Unterschied zwischen R. sinuata und R. major 
angeführt, daß bei ersterer die Halbringfäsern auf den inneren 
Tangentialwänden der innersten Zellschiehte der Sporogonwand 
völlig fehlen, während sie bei A. major vorhanden sind. 

ehlen ‚der Halbringfasern an der angedeuteten Stelle bei R. si- 
nuata, bei dem von mir untersuchten Materiale in Husnot, Hep. 
Gall. Nr. 90, möchte Boulay auf den sehr feuchten und schattigen 
Standort dieser Pflanze zurückführen und fügt dazu: „Le developpe- 
Ment du sporogone n’est peut-ötre pas ce qu'il eut 6t6 dans 
une station un peu plus &elairde et moins humide*. Dieser Ver- 
mutung ist zu entgegnen, daß R. sinuwata überhaupt nur an sehr 
nassen Standorten wächst (es ist ja meistens eine untergetauchte 
Wasserpflanze) und daß mir aus. meiner sehr reichen Erfahrung 
nieht ein einziges Beispiel bekannt ist, daß der Sporogonbau 
bei irgend einem Lebermoose dureh den Standort in einem wesent- 
lichen Punkt alteriert würde. Wenn Boula y bezüglich der Halbring- 
fasern angibt: „mes observations & ce sujet m’ont permis de con- 
stater des divergences qui doivent tenir a la variabilit6 dans le detail, 
Icı comme ailleurs“, und dies richtig ist, so sind aber Differenzen 

Österr. botan. Zeitschrift. 5./6. Heft. 1906. 13 


170 


och wohl sieher nieht direkt auf Standortsverhältnisse, sondern 
a bessere oder.mangelhaftere Entwicklung des Sporogons zurück- 
zuführen, was allerdings indirekt durch günstigere oder ungünstige 
äußere Verhältnisse bedingt sein kann. Ich muß übrigens aus- 
ürücklich a daß die Untersuchungen des Wandbaues 
der ir sehr schwierig sind und leicht zu Täuschungen 
führe mit den stärksten Vergrößerungen 
beach dr RER ausgeführt werden, um durch ver- 
schieden tiefe Einstellungen sicher zu ermitteln, welchen Zellen- 
wänden (Tangentialwänden) die Verdickungen angehör en. Zur Veri- 
fizierung dieser Flächenbeobachtungen sind sehr dünne und ge- 
lungene Längsschnitte (und womöglich auch Querschnitte) durch 
die eins BSH die eine äußerst sichere Hand oder Mikrotom- 
technik e n Bu 

Da in meiner oben erwähnten Schrift mitgeteilten 
Ouliväichonten in dieser methodisch unanfechtbaren Weise aus- 
geführt. sind, wr dürfen sie auf Genauigkeit Anspruch erheben. 

Die Außer apa Boulays machten es mir zur Pflicht, die 
Sache nochmals g zu untersuchen. Da ergibt sich nun die 
große Behwnrigkeit, daß fruchtendes Materiale von sicherer R. si- 
nuata äußerst schwer aufzutreiben ist?). Ich untersuchte also noch- 
mals das erwähnte Materiale in Husnot, Hep. Galliae Nr. 90 und 
kann darüber berichten, daß meine früher 1. e. gemachten Angaben 


R. ‘major " angegageben habe, 4. g- es sind auf den innert 


kehrt sind, tragen sehr dicke, scharf begrenzte Halbring 
N llen weit a en 
und oft die ganze Breite derselben durchziehen 


ch habe in meiner —. zitierten nn ezeigt, dab ein augen- 
scheinlich anatomisch sehr gut geschulter Beoba ig hn Andreas ei 
1899, Heft 2) sich hat, He chen lassen und Borseielien von. Rice. 
fida a ganz unrichtig angibt 
Exotische Riecardien, die selbst noch ganz neuerdings mit R. sinuata 
von a Autoren identifiziert worden sind, sind nicht zu verwenden, 
hu es sich hier (vielleicht in allen Fällen) um zwar ähnliche, aber doch sicher 
rschiedene Spezies handelt. 5 


171 


Von R. major habe ich Materiale von einigen sehr weit Yen 
einander entfernten Standorten untersucht und durchwegs den 
Sporogonbau so gefunden, wie ich ihn soeben geschildert "habe. 
Diese Befunde würden a allerdings diese. Merkmale ie ge- 
eignet erscheinen lassen zur sicheren Unterscheidung ‘von R. si- 
nuata und R. major, jedoch bleibt dadurch der Wert Allan Merk- 
ur bezüglich anderer Spezies von Riccardia vollinhaltlieh auf- 

So sind z. B. alle Formen der ebenfalls autöcischen .R. lati- 

Pe von denen man einige in Herbarien oft mit R. sinuata (resp. 

. major und R. multifide) "rerieonhnelt findet, sofort am Sporogon- 

bau sicher zu erkennen, indem bei dieser die innersten Tangential- 

be reichliche, dieke und scharf. begrenzte Halbringfasern auf- 
weis 


"Es sind aber noch einige andere Unterschiede zwischen R.si- 
nuata und R. major vorhanden, die mir sehr beachtenswert er- 
scheinen. 

sinuata kann eine Wasserpflanze genannt werden. Sie 
findet sich meist untergetaucht am Grunde klarer Quellen und 
Bächlein oder in Sümpfen, in Gräben, Tongruben ete.; immer zum 
Peru an sehr nassen Standorten 
flanze ist in den gut twickaliu Formen starr, fleischig 
und brüchig. Der Fronsquerschnitt ist in der Mitte 6—10 Zell- 
schichten diek-(4—8 Mittelsehichten und die beiden Rindbnsehichten) 
und in-den schwächsten Ästen noch 5 (seltener nur 4) Zellschichten. 
Charakteristisch‘ ist ferner für diese Spezies (wenn die Pflanzen, 
halbwegs normal entwickelt sind), die stumpfe Verbreiterung 
der Spitzen des Hauptstammes und der stärkeren Nebenäste. Die 
nie ist norm mal doppelt bis dreifach fiederig?); 


!) Dem scheint ein sicher. zu R. sinuwata gehöriges Exemplar mein meines 
Herbars aus an Iukperaban zu; widersprechen, das die Scheda \trä a 
alten Baumstämmen er Kinzig_bei Lobburg 5 Sc Igt. A. ad 67. 
Die Standortsangabe ist sicher ein Irrtum, die Pflanze ist gewiß in einem 

oder einer eigpan gewachsen und digen die Basen auf der: Unterseite 
noch zahlreiche runde, vom Wasser gerollte Quarzkörn 

Dillenius (eist. musc. p. 511) vergleicht 3 Umriß der Frons mit 
der Blattform von Teucrium Botrys, was ebenso originell als treffend ist, wenn 
wer recht typische Formen (etwa var. contexia Nees) von R. sınuata 


13* 


172 


ortes werfen. Auch wo angegeben ist „in Sümpfen“, dürfte der 
Standort nieht übermäßig naß gewesen sein. (Man vergleiche das 
Standortsverzeichnis am Schlusse dieser Schrift.) Kaalaas bemerkt 
ausdrücklich (De distr. Hepat. in Norvegia, p. 211), daß in Norwegen 
Riccardia major an ganz ähnlichen Standorten wie R. multifida 
und bisweilen gemeinsam mit dieser vorkommt. Letztere wächst, 
wie bekannt, auf feuchter Erde und Lehmboden, an Grabenrändern, 
auf Sumpfwiesen zwischen Gräsern nud Sumpfmoosen zwischen 
Bryum (2. B. pallens), Webera nutans, Hypnum arcuatum u. &., 
aber wohl nie mit Moosen der tiefen Sümpfe wie Hypnum stra- 
mineum, H. examulatum etc. an kann also etwa R. major als 
„Hygrophyten“, .R. sinuatu als „Hydrophyten“ kurz charakterisieren. 
Habituell unterscheidet sich R. major durch gewöhnlich ge- 
ringere Größe, die geringe Rigidität, die dünne Frons, die fast 
stets nur einfach gefiedert ist und nur bei den bestentwickelten 
Formen hie und da eine schwache Andeutung zur doppelten Fiede- 
rung zeigt. Die Spitzen der Hauptäste sah ich nie in der für R. si- 
nuata charakteristischen Weise verbreitert. Keimkörnerbildung 
an den Astspitzen ist häufig. Die kräftıgsten Stämmehen zeigen 
im Querschnitte normal nur fünf Zellschiehten (drei Mittel- 
sehiehten)'), dünnere Stämmehen und die Äste zeigen nur 4 bis 
3 Zellschiehten. Geschlechtsäste (die Pflanze ist ebenfalls autö- 
eisch!) und selbst reife Sporogone sind nicht selten. 
„Li berg vergleicht in der Originalbeschreibung 
(Musei scand. p. 5. Nr. 76 [1879]) Ric. major nur mit R. multi- 
fida und gibt die Unterschiede beider recht gut an. Als Abbildung 
zitiert Lindberg zu seiner R. major die Fig. 3 und 6, Tab. XLV 
in Hooker, Brit. Jung. Das ist doch wohl sicher unrichtig, denn 
gerade in diesen beiden Figuren scheint mir da der für R, multi- 
fida eharakteristische breite, einzellschichtige Rand gut angedeutet 
und ebenso gehört wohl ganz sicher nicht hierher als Synonym: 


schied zwischen R. major und R. latifrons liegt im Bau der 


stämmen und Stöcken wachsen, sind an der charakteristischen 
Verzweigung leicht von R. major zu unterscheiden. 


!) Nur ganz ausmahmsweise fand ich in den basalen Partien die Frons 
6 Zellschichten dick. 


173 


Ich bin überzeugt, daß R. major verwandtschaftlich der 
R. sinuata am nächsten steht, jedoch geht es meiner Ansicht 
nach nicht an, sie ohneweiters als Synonym zu R. sinuata zu 
stellen, wie das Boulay und Stephani (Spee. Hep. I., p. 258) 
tun, denn es ist, wie ich gezeigt habe, eine morphologisch und 
oekologisch gut unterschiedene Form, die einen so hohen Grad 
n Selbständigkeit erlangt hat, daß wir sie von R. sinuata trennen 
Damit ist die systematische Stellung dieser Pflanze voll- 
könne aufgeklärt und es ist dann ganz gleichgiltig, ob man sie 
als „Spezies“ der R. sinuata an die Seite stellt oder ob man sie 
dieser als Subspezies oder Varietät unterordnet. Das wird sich 
darnach richten, wie von dem einzelnen Systematiker der Spezies- 
begriff gefaßt wird. 
Zum 8 Balduase will ich noch die Standorte aufzählen, von 
denen ich R. major iu meinem Herbar vorgefunden und unter- 
sucht habe: 


Norwegen: Ranen in ER am Fuße des Hauknosfjeld, 

in Sümpfen. 3. VIII 1894 Ist. B Kaalaas 
chweden: Blekinge; Augerum Bastasjö in palude sito. 

11. VIII. 1888 Igt. H. Wilh. Arnell. 

Ibidem: in abietineto rg ce. fr. mat. 11. VIII. 1888 Igt. 
H. W. Arnell. 

„Am "Ufer des Hellborn unter dem Ursprunge, auf Wald- 
boden“ (wächst gemeinsam mit Pierygophyllum lucens. Aug. 1868 
psky'). 


lgt. F. Tem 
Fran bs Martinvast pr. AESTUOLIE provient du pied d’un 
NR tres argilleux et humide; ce. fr. 7. IV. 1903. Igt. L. Cor- 


Ibidem; Ban a Eee en Bösehung. 17. IV. 190 
Fra Sur rre argilo-siliceeuse humide & BL Prest 
pres Chartres. an 1808 et 14. III. 1899 Igt. J. Douin 
ulgarien: Dans un endroit er au bord dun courant 
de Vitosche, sol sienitigque 100 m env, Oct. 1905 Igt. et nom 
. sinuata mis. Dr. St. Petkoff (neu für die Balkanhalbinsel! 
südlichster bisher bekannter Standort). 
alifornia: On wet banks, near a: s Mills, Sonoma Co. 
12. III. 1896 Igt. Marshall A. How 


Aus diesen Standortsangaben en Kane daß diese bis vor 
kurzem nur aus Skandinavien bekannte Pflanze eine sehr weite 


ch konnte die Lage dieses Standortes nicht eruieren; ich vermute, 
daß er an bei Boden en oder bei St. Wolf; - 
kamme liegt, wo sich Temp Sommer aufzuh 

iese amerikanische Pflanze hat gewöhnlich 6 Zellen dicke Hauptfrons 
und etwas iterte Enden der Hauptsprosse, wodurch sie sich etwas der 
R. sinuata nähert. Nach Mars “ u e, Er Hepat. and Anthocerotes of 
alifornia [1899], p. 72, ist R. m or gemein an feuchten Felsen, Stämmen 


Bee SR Ki st bi "Ma 1. daselbst auch die 
Beschreibung ec ren sse im Küstenge ie an verg 


174 


Verbreitung hat; sie wird sieh. gewiß,noch ‚von. vielen: Standorten 
(auch ‘in- Deutschland) nachweisen lassen, wenn. die Bryologen auf 
sie -aufmerksam gemacht worden sind, was ‚ich ‚mit diesen: Zeilen 
bezweeken wollte. “ her welnoN ; 


 " Corydalis Wettsteinü. 
. »»Eine neue Corydalis-Art der Balkanhalbinsel. 
AN: MG. 2 . Von L. Adamovi6 (Wien). 


Zu. den in den Balkanländern einen: stärkeren Artenreichtum 
aufweisenden Gattungen gehört auch das Genus. Corydalıs. 
‚Abgesehen von. den. zur Sektion: Corydalis gehörenden drei 
Arten: C. elavieulata, CO: acaulis und ©. ‚ochroleuca, sind: auf der 
Balkanhalbinsel sowohl die Rotte der CO. cava als auch die der 
C. solida in. mehreren Arten, Rassen und Formen vertreten, welche 
uns Veranlassung geben, die Balkanhalbinsel als ein im Fort- 
schreiten begriffenes, verhältnismäßig rezenteres: Entwicklungs- 
zentrum dieser Gattung anzusehen. In der Tat findet man in ganz 
Europa kein einziges Land; welches nebst einem so großen Kon- 
tingent an weiter verbreiteten Arten eine so bedeutende Anzahl 
endemischer Arten aufzuweisen hätte. Von den zehn in Europa 
vorkommenden Arten der Sektion’ Bulbocapnöos sind nicht weniger 
als sechs (©. cava, C. solida, C. densiflora, O. pumila, C. fabacea, 
C. digitata) auch auf der Balkanhalbinsel konstatiert worden: Auch 
aus dem Kaukasusgebiet sind auf der Balkanhalbinsel vier Typen 
(©. Marschalliana, CO. tenella, C. caucasica, (©. parviflora) Ver- 
treten. Aber außer diesen kommen. besonders die endemischen 
Arten in Betracht, deren es bisher neun bekannte Arten gab, u. ZW. 
im Westen der Halbinsel vier (C©. blanda, ©. Stummeri, C. pseudo- 
cava, ©. lejosperma), im Osten ebenso vier (Ü. slivenensis, 0. bi- 
calcara, ©. balcanica, ©. pirotensis) und im Süden eine (©. par- 
'nassita). Die Auffindung einer zehnten endemischen Art auf der 
Balkanhalbinsel erscheint umso interessanter, als diese mit keiner 
der bereits bekannten in so nahen verwandtschaftlichen Beziehungen 
steht als die übrigen Arten untereinander. 

b n von den in der nachfolgenden Diagnose hervor- 
gehobenen spezifischen Merkmalen, ist unsere Art besonders auch 
durch ‚ die Wuchsverhältnisse von allen bisher bekannten wesent- 
lich verschieden; denn während sämtliche übrigen Corydalis-Arten 
meistens 'nur einen einzigen, zarten, fast gär nieht verzweigten 
Stengel besitzen, treibt unsere Art in der Regel mehrere Stengel, 
die stark verzweigt sind und der Pflanze ein buschartiges Aus- 
sehen verleihen. Außerdem ist: sehr bemerkenswert. die sehr lang® 
und lockere Infloreszenz. Me i 

iese Wachstumseigenschaften möchte ich mit den ökologi- 
schen Verhältnissen in Einklang bringen. Die übrigen Corydalis- 


175 


Arten wachsen durchwegs unter diechtem Buschwerk oder selbst in 
finsteren Wäldern und müssen daher daselbst ihre Vegetations- 
periode auf:die sehr kurze Vorfrühjahrszeit beschränken, so lange 
nämlich die Bäume ihr dichtes a. h, welches dem Nieder- 
wuchs die nötige Licht- und Wärmemenge entnimmt, noch.nicht 
vollständig entwickelt haben. Uokenel Pflanze dagegen wächst frei, 
an vollständig exponierten Ste - des —n Waldes und urn 


dient zugleich als Anpassung gegen mechanische. Wundstörungen 
und als Schutz gegen Austroeknung. Daß ein derartiger Wuchs 
durch den hohen (subalpinen) Standort bedingt wurde, ist schon 
deshalb nicht anzunehmen, weil er era och höheren Gebirgen 
(Taygetos, Olymp, P eristeri, Sar v. 2.) in Wäldern 
aber, immer nur zarte, elugeiie aloriraatit. hie n fand, wie 
man sie Bone. ‚auch in tiefer BENBEUNN Regionen Mitteleuropas 
beobachten A 

orydal s Wetisteimii an nova 

Tubere "Hohiden globoso sat magno caules plures longos 
VAROR® ramosos Bee, Foliis alternis biternatim sectis, Dee 

mentis majuseulis obovato-cüneatis, ultra medium in lo 

ineisis. Racemo valde elongato laxifloro. Bracteis Te 


176 


euneatis, made vel a minus profunde digitatim ineisis. 
Pedicellis bractea semper multo longioribus. Floribus p 
pureis hörizontaliter Onkantähng; petalo inferiore recto; calcari pe- 
tali superioris recto crasso infra apicem angustato et apice am- 
pliato. 

Dimensiones: tota planta 20—30 em alta, 15—30 cm au 
tuber 15X15 mm; inflorescentia 10-—15 em longa; flos 22—30 m 
longus. Effigies nostra quintae tantum plantae a atnie ukürlis 
parti respondet. 

n frutieetis et ad margines rg regionis subalpinae 
montis Athos majo exeunte florentem det 

Proxima C. solida, sed ab ea et ab aliis hujus af- 
finitatis differt caule ramoso, foliorum laciniis multo angustioribus, 
inflorescentia valde elongata laxissima, floribus majoribus et cal- 
caris forma. 

ie der ©. solida verwandten Rassen besitzen, bekannter- 
weise, in der Regel einen einzigen Stengel, der fast nie verzweigt 
ist, einen sehr gedrungenen Blütenstand und bedeutend kleinere 
Blüten, eier Sporn anders geformt ist 

Ich widme diese interessante und schöne Art dem u e 
Dune der ÖOrientforschung sehr verdienstvollen Herr 

Rich. Wettstein Ritter v. Westersheim als Zeichen ende 
Schätzung und Verehrung. 


Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“, 
Von Dr. Otto Porsch (Wien). 


Weitere Untersuchungen über Futterhaare. 
(Mit Tafel III.) 
(Schluß.) ?) 

Indem ich bezüglich des allbekannten Blütenbaues dieser Art 
vor allem auf die beiden klassischen Darste tellungen bei Hermann 
Müller und Kerner verweise, beschränke ich mich im folgenden 
bloß auf die die Haare und die Tätigkeit der Insekten betreffenden 
Angaben der verschiedenen Autoren.?) Auf den feineren Bau der 

) Über die Bittenbiol Iler, in 
2) ber die Bil er pe von ÜUypripedilum vergl. H. Müller, 
Verhandlungen des naturhistorischen ayerp für d. p Be Rheinl. und 
Westf. 1868, p. Pa dns 1869, Bot. Zeit. 1870, p 434485. 1. e. 1873, p- 1 

p. 196 ili i * 


urn, : r. Vol. XX. ) 
growth and. rate of Cyprip. Cale. Transact. and Proceed. of the Bot. Soc. 
of Edinburgh. Vol. XVI. Part. III, Ke ARBEITE  Slanzenlchn 6 Be II, a 246, 


177 


Haare hoffe ich in einem späteren Beitrage zurückzukommen. Be- 
züglich der Haare des schuhförmigen Labellums laufen die An- 
gaben der verschiedenen Autoren dahin hinaus, daß dieselben saft- 
reich sind und ihre Zellen bisweilen winzige Tröpfehen von Nektar 
ausscheiden. So sagt Hermann Müller, daß sie bisweilen „mit 
winzigen Tröpfchen behaftet sind“ (l. e. 1873, p. 76), Kerner 
und Gradmann sprechen von „saftreichen Haaren“ (l. e. p. 246 
und p. 145), Darwin (l. e.), Knuth und Pfitzer (l. e.) re- 
produzieren die Angaben H. Müllers. Bezüglich der Tätigkeit de 


Commelinaceae. 


Ob die Staubfädenhaare von Tradescantia und anderen Gat- 
tungen dieser Familie als Futterhaare fungieren, ist vorläufig noch 
unentschieden. Kerner schreibt ihnen diese Funktion zu (l. ce. 
p. 167). 


Aristolochiaceae, 
Aristolochia. 


Bezüglich dieser Gattung möchte ich bloß darauf hinweisen, 
daß Oorrens in seiner klassischen Untersuchung der Aristolochia- 
Blüte?) außer den bekannten Reusenhaaren, welche den Insekten 
den Austritt erschweren, bei A. Olematitis und A. Sipho im Kessel 

er Blüte in großer Menge auch plasmareiche und dünnwandige, 
von ihm als „Kesselhaare“ bezeichnete Haarbildungen nachgewiesen 
hat. Bei_A. Clematitis sind dieselben dünn, lang sehlauchförmig, 
plasmareich und mit auffallend dünnen Membranen versehen. 
mentlich die Quermembranen sind so dünn, daß sie nur bei ge- 
nauer Einstellung deutlich siehtbar sind. (Vgl. Correns |. e. 
T ig. 24—25.) Meine an Alkoholmaterial vorgenommene 
Nachuntersuchung konnte die Corrensschen Angaben in allen 
Details bestätigen. Bei A. Sipho sind sie ebenfalls vielzellig, plasma- 
reich und auffallend dünnwandig und trennen sich hier die einzelnen 
Zellen voneinander los, erinnern also, worauf schon Correns mit 
Recht hinweist, ganz an die Pollenimitatien von Maxillaria. Ich 
bin fest überzeugt, daß wir es hier entweder direkt mit Futter- 
haaren oder infolge von Sekretion indirekt mit nahrungspendenden 
Haaren zu tun haben, welehe den im Kessel gefangenen Insekten 
Nahrung bieten. 


7° Und zwar kommen nach den ag Angaben der Autoren 
Dur Arten der Hymenopteren-Gattung Andrena in U . E 

. N). Correns, Beiträge zur biologischen Anatomie der Aristolochia-Blüte- 
Pringsh. Jahrb. XXII, p. 169 u. 182. 


178 


Portulacaceae. 


josPrkdhca oleracea L. gibt t’Ke rner (l:e. p. .. 166) an, 
daß Ei och der Blüte dieht mit glashellen Papillen besetzt ist, 
„welche zwar keinen Saft ausscheiden, aber von den die Blüte be- 
suchenden kleinen Insekten ausgezogen und bisweilen auch för 
lich abgeweidet werden“. Eine genaue anatomische Untersuchung 
dieser ‚Organe steht meines asurren derzeit noch au 


he 
 Anagallıs. 


Freerent von‘ oiliener Gattung gibt Kerner an, daß ei Staub- 

Me Dre den ‚Insekten als. Nahrung dienen Y), und H. Müller?) 

ie von manchen Fliegen ebenso mit den Rüsselklappen 

bearbeitet werden dürften, wie er.es an.den Staubfadenhaaren von 

Verbascum beobachtet hat. Weiters sagt Knuth, daß die auf den 

Dünen 'Flanderns von Mae'Le‘od beobachteten Exemplare von 

A. tenella L.' eine Kira karten besitzen; welehe ganz mit 

er ausgefüllt ist ?).“ 

r die ae einheimischen, leicht zugänglichen Arten der 

ne wäre eine genaue Nachunter suchung des Sachverhaltes 
nach diesen Ankaban sehr erwün: scht, 


Cyclamen. 


" Bentglich dieser Gattung ist zunächst festzustellen, daß gegen- 
über . der ger Behauptung, derzufolge dieselbe Honig 
ausbilde (l. e. II: p. 177), die späteren » Autoren da Blüten als 
.. bezeichnen 5) Ascherson meint, daß die Insekten „das 
zart e am Sn namentlich in. der Korollenröhre 
subohzen and den Saft aussaugen (l. e.), Hildebrand ehe 


rn 
längere Zeit in ‚den Blüten" zu ‘schaffen machen, ohne dabel 


R 5 SM Friee p. 167 und 3 
üller, Befruchtun a. Blum ‚1873, 349. 
 Kuuth, „Handbuch IL 2 P.306. = 
© 0 4):80:vor allem Ascherson, Dis Be stäubung von Cyclaminus, Ben 
Mill. Ber. d. rer . Gesellsch. X. 1892, er . 239, BE, Über die 
gen 


179 


Pollen zu sammeln“ (Hildebrand l.«.)/! ‘Ob: sie dabei die 
Haare abfressen oder ob den letzteren sekretorische 'Punktion zu- 
kommt, ist noch genauer festzustellen. & 10 usa ' 


Scrophulariaceae, 
Verbascum. 


Die Arten dieser Gattung sind zumeist Pollenblumen, seltener 
Blumen mit Honig, der aber dann bloß in sehr spärlicher Menge 
an der Innenseite der Kronenblätter in kleinen Tröpfehen aus- 
geschieden wird. Daß die Hauptfunktion der Staubfadenhaäre nicht 
die sein kann, die Augenfälligkeit der Blüte zu erhöhen, geht schon 
daraus hervor, daß sie bei einer ganzen Reihe von Arten mit der 
Grundfarbe der Krone überhaupt 'keinen Farbenkontrast bilden. Bei 
jenen Arten, wo‘ 'sie im Gegensatz zur 'hellgelben Grundfarbe der 
Blüten und orangeroten Farbe des Pollens violett gefärbt sind, ist 
dies zwar. sicher der Fall, doch ist wohl ebenso sicher ihre Funktion 
damit noch nicht ersehöpft.  - 13 U 

Rücksichtlich ‘der Tätigkeit der Insekten an'den ‘Blüten will 
ich mich ‘im folgenden auf die Beobachtungen H.' Müllers be- 
schränken. Alle weiteren Details hoffe ich in einem späteren Bei- 
trage zu. bringen. Von V. nigrum L. vergl. H. Müller’), daß diese 
Art den Insekten außer einer ganz unbedeutenden Menge Honig 
eine größere Menge orangeroten Blütenstaubes und überdies in 
den keulig verdiekten violetten Haaren noch ein drittes 
Anlockungsmittel darbietet. In seiner auf diese. Art bezüg- 
lichen Besucherliste heißt es, daß die Schwebfliege. Syrphus bal- 
featus Deg. an den Staubfadenhaaren leckt, dieselben ‚mit den 
Rüsselklappen bearbeitet und nach dieser Prozedur an einem an- 
deren Staubgefäße derselben Blüte dasselbe tat. !) Dasselbe gibt er 
für Eristalis arbustorum L. und yritta pipiens L. an. Bei V. phoe- 
niceum L. konnte H. Müller dasselbe für Rhingia rostrata L. 
nachweisen ?).. Der Bau der 'einzelligen,’ keulenförmigen, - dünn- 
wandigen ‘Haare steht‘ ebensowohl wie ihr Zuekerreiehtum, ‚der 
neuerdings namentlich von ‘Senft überzeugend mikrochemisch 
nachgewiesen "wurde ®), mit ihrer Funktion als Insektenlockspeise 
m vollen Einklange. Ohne auf diese Details hier näher einzugehen, 

!) Le. 1873, p.) 277; 

le ie : fi ’ Gr {u \ 
®) Senft, Über den mikrochemischen Zuckernachweis mit essigsaurem 
apenyIhydrazin. Sitzungsber. d. Wiener Akad. Mathem.-naturw, Kl. CXIII. 


180 


die einer späteren Darstellung vorbehalten sind, sei hier bloß noch 
erwähnt, d di ch die Beobachtung H. Müllers auf Grund eigener, 
in der freien Natur angestellter Beobachtungen für Schwebfliegen 
der Gehen Syrphus, Melithreptus und Platycheirus vollauf be- 
stätigen kann 

°D amit "schließe ich die kursorische spezielle Übersicht und 
glaube auf Grund derselben zur Behauptung berechtigt zu sein, 
daß die Futterhaare eine Bieklonisekensise der Blüte 
darstellen, die sich bei histologischer Vertiefung der 
Blütenbiologie und genauerer Beobachtung der Tätig- 
keit der Insekten an den Blüten als sehr verbreitet 
herausstellen wir 

Erklärung der Abbildungen. 
Fig. 1 und 14: Maxillaria marginata Fenzl. 
Fe, 1 nen bellum, von oben ‚Eoschen. mit Futterhaarcallus. Ver 


Fig. 2-8: Die verschiedenen der Eure anare ‚üösner Art. 


Fig. ie eines en Onreiiiikarüd mit Stützzellen, den 
Untersched, in Ye Membrandicke dieser un dr erer en om 
ntere Hälfte der Bas alzelle ines erwachsenen Futterhaares mit 
„Stützzel en“, "welche z zum Teil ein zweites Futterhaar stützten, von dem bloß 
der UnbaTe. Re il der Basalzelle noch erhalten ist. 
3: Epidermis- und Epithelzellen des Lippenrandes. 


Me Konturen sind mit’ Zeichenapparat gezeichnet, bloß der Zell- 
inhalt ist etwas schematisiert. 


Über Kleistogamie bei den Gräsern. 
Von E, Hackel (Graz). 
(Schluß. 2) | 
N Gruppe. ER Arten. 


n n. 
um clandestinum L. fe ord-Amer.). Geschichtliches 
siehe “Ein! er tung. Meine Herbar-Exemplare dieser Art zeigten 
zunächst nur die mehr oder weniger hervorragende oder gestielte 


!) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 4, $. 143, 


181 


Gipfelrispe mit offenblütigen Ahrehen, 1’5 mm langen, austretenden 
Antheren, 0-5 mm langen Lodieulae. In den Winkeln der Scheiden 
solcher Exemplare mit chasmogamer, eben blühender Endrispe 
findet man nun ganz kleine, noch sehr jugendliche Anlagen von 
Blütenständen mit ganz unentwickelten Ährehen, oder kurze be- 
blätterte Sprosse mit einer sehr jungen Rispenanlage an der Spitze. 

r. Hiteheock in Washington, an den ich mich um Aufklärung 
dieses Umstandes wandte, schrieb mir, daß die Seitenrispen von 


hört, 
der Gipfelrispe vollständig entwiekeln. Sie sind klein und bleiben 
bei dieser Art meist ganz in den Scheiden eingeschlossen oder 
ragen nur mit wenigen Ahrehen daraus hervor. Die Proben solcher 
Seitenrispen, die er mir schickte und die von seiner Assistentin, 
iß Agnes Chase, präpariert waren, zeigen schon halbreife oder 
reife Caryopsen, auf deren Scheitel die entleerten Antheren were 
ind. 


zu sein, vor. Die Lodieulae messen 0-3 mm. Die Seitenrispen 


eme von dem des Haupttriebes verschiedene Beblätterung. 
Mr. Hiteheock sendete mir nun durch Miß Chase präparierte 
derartige Seitenrispen von P. lanuginosum Ell., P. Seribnerianum 
Nash und P. latifolium L. (P. Walteri Poir.), in denen sich neben 
der Caryopse eingeschlossene verstäubte Antheren fanden, die also 
wahrscheinlich kleistogam geblüht haben. Ich habe, dadurch angeregt, 
n meinem Herbar die Herbstformen einer großen Anzahl solcher Arten 
untersucht, fand aber in den meisten Fällen, daß die kleinen Rispen 
aus den Scheiden vollständig hervorragten und chasmogam geblüht 

tten; nur bei Panicum neuranthum Gris. (Cuba, 1. Wright), bei 

; consanguineum Kunth ex Chapm. Supplem. (Florida) und bei 

m 


geschlossene, kleine Rispen mit anscheinend kleistogamen 
Ahrehen; ihre Antheren maßen 0-3—0’4A mm, die Lodiculae waren 
noeh kleiner, kaum sichtbar. Die Antheren waren nicht intra- 
sigmatisch. Da mein Herbar von vielen Arten dieses Verwandt- 


182 


sehaftskreises die. Herbstformen nicht enthält, so überlasse ich es 

n ‚Untersuchungen der .nordamerikanischen Botaniker, festzu- 
stellen, in welehem Umfange die Kleistogamie in dieser Gruppe 
vorkommt; ‘Mr. Hiteheock und Miß ine se bin ich für ihre 
wertvolle Unterstützung zu Dank verpflich 

Amphicarpum Purshiti Kunth. (Noräsmeriks). Vgl. 8. 82 
Gipfelrispe. mit durchaus zwittrigen Ährchen, die aa öffnen und 
Staubgefäße und Narben austreten lassen. Antheren 1’5 mm, Lo- 
dieulae 0-5 mm. Nach A. Gray (Man. ed.5p. 644) fallen sie, ab, 
ohne Früchte zu reifen. Die kleistogamen Ahrchen, welche an der 
Spitze beschuppter, unterirdischer Ausläufer einzeln sitzen, sind be- 
deutend größer als die der Terminalrispe, ihre Antheren Be hei 
bis 0:6 mm groß, intrastigmatisch; die Lodieulae 05m 
Pursh beschreibt die kleistogamen Ährchen (, floseuli foinein ) De 
primum erecti, dein reflexi, maturo semine magni subrotundi sub- 
terranei. Nach meinen Herbar-Exemplaren scheint es eher; daß die 
Ausläufer, an deren Spitze sie sitzen, gleich. anfangs unterirdisch 
a. Wenn die Gipfelrispe immer unfruchtbar: bleibt (wie 

A. Gray angibt), so muß man sich fragen, wie diese Art sich 
verbreitet? Die unterirdisch reifende Frucht kann dann nur ‚zufällig 
durch starke Regengüsse ete. ha tes age use 

. Floridanum Chapm.: verhält sich wie A. Purshii. 

Lee eersia oryzoides Sw. (fast kosmopol.). Das Geschichtliche 
über die ’Kleistogamie . dieser Art siehe Einleitung 2.) Die 
verschiedenen ne dieser Art sind zuerst von. Koernicke 
(Carr, N. V.. Rheinl; & Westf. 1890, p. 87) richtig dargestellt 

worden. Er Krrierere deren 3: 1. Alle . in den Scheiden 
verborgen, kleistogam, fruchtbar. 2. Endständige Rispe teilweise 
oder ganz aus der Scheide en ausgebreitet, aber mit kleisto- 
gamen, fruchtbaren Ahrehen. 3. Endstän ndige austretend, aus- 
 gebreitet, mit: offenblütigen, unfruchtbaren Ahr die versteckten 
Seitenrispen kleistogam, fruchtbar. Nach en Beobachiangen im 
Freien und im Herbar ist die - Form die seltenste,, ihre offen- 
blütigen Ahrehen haben 16mm lange Antheren, 0-8 mm lange 
Lodieulae; in den "güächlossenhlütigen Ährehen sind die Antheren 
kleiner, O-7.mm, ‚in denen der Endrispe der 2. Form aber 0°9 bis 
1 mm lang, ‚die ‚Lodieulae :0-3—0-5 mm. Duyal-Jouve und 
Koernieke geben an, daß. die Antheren der chasmogamen Blüten 
3mal größer sind als.die der kleistogamen; ‚so groß fand ich den 
Unterschied nicht, überhaupt ist die Anpassung. an die Kleisto- 
gamie nicht so: vollkommen wie. bei Diplachne serotina. Die An- 
theren sind nicht mit den Narben rang = Nach Duval-Jouve 
(in Bull. Soe. bot. France X, 104) ist zur Zeit der Befruchtung der 
Innenraum. des Ährehens mit einer klebrigen ' Flüssigkeit erfüllt. 


!) Eine ausführliche Derstellang der Geschichte dieser Art, 
graphischen Verbreitung und eine Zus ee ee Pe ind über das Hühen B- 
kannten gab Bwehenau in Botan. Zeitung. LII, 


183 


Stipa amphicarpa 'Phil. Diese Art ist mir nur aus der .Be- 
schreibung und DR in Ann, Mus. Nae. Chile 1892, Botan. 
pag. 11, tab. III, Fig. bekannt, aus "welcher hervorgeht, daß 
dieselbe’ Ben der dipfalriape, welche 15 em lang ist und 7 mm lange, 
lanzettliche Ährehen vom gewöhnlichen Bau der Gattung trägt, aus 
der Basis des Halms eine nur 2°2.:cm lange, traubige Infloreszenz 
mit etwa sechs Ährehen hervorbringt, deren Blüten von denen der 
Gipfelrispe sehr abweichend. geb aut sind: je SOHN fehlen 
oder sind auf eine reduziert; die Deckspelze, a 4 mm lang, ist 
breit eiförmig, zugespitzt oder ganz kurz han und umsehließt 
zur Blütezeit der Gipfelrispe bereits: eine reife, Frucht von ähn- 
licher Gestalt wie die der Deckspelze, auf der einen Seite flach, auf 
der andern stark gewölbt. Der Autor ‚spricht nicht ausdrücklich 
davon, daß diese Früchte aus kleistogamen Blüten hervorgehen, 
beschreibt auch keine Staubgefäße in denselben, doch ist: dies nac 
der Analogie mit Amphicarpum und Chloris clandestina (s. u.) 
nicht zweifelhaft. 

‚Sporobolus vaginiflorus Wood. Amphigame Form: Gipfelrispe 
1—2 cm von der obersten Blattscheide entfernt, zusammengezogen, 
ihre Ahaeinai 3mm lang, öffnen sich zur Blütezeit und lassen die 
2mm langen Antheren austreten. Lodieulae deutli ch, 0:5 mm lang. 
Die Rispen in den Winkeln der unteren Blattscheiden ot. u 
manchmal fehlend, ._ eingeschlossen, ihre Ährehen mu 
lang, kleistogam, in der Entwicklung denen der Gipfelrispe weit 
vorauseilend, mit 0° En ee Antheren, die seitlich 2. der 
Frucht (nieht mit den Narben verflochten) zu finden sind; manch- 
mal finden sich nur 2. Lodieulae O0. Diese Form, welche ass 
zu sein scheint, ‘habe ich aus Ames (Jowa) und: aus Boston im 
Herbar. 

Chloris clandestina Bi et Merr. in U, S. Dep. Agrie. 
Div, Agrost. Bull. nr. 24, p. 25 (1900)"), Dieses merkwürdigste 
aller kleistogamen Gräser ist er von Vaseyin ep. Agric. 
Div. Agrost. Contrib. I, p.-284 (1893) als Ühloris longifolia be- 
schrieben und (tab, XIX) abgebildet worden, welcher Name wegen 
des älteren Homonymes Steudels geändert werden mußte. Sie verhält 
sich ähnlich wie Amphicarpum, geht aber in der Differenzierung 
der Vemerie! Ahzehen und Infloreszenzen so weit, daß die kleisto- 
gam r Zusammenhang‘ mit den chasmogamen nicht 
sichergestellt I nicht bloß zu einer anderen Gattung, sondern 
auch zu einer anderen Tribus der Gräser gestellt werden müßten?). 
Sie haben aueh habituell nicht die geringste Ähnlichheit miteinander. 
Die Gipfelinfloreszenz besitzt zahlreiche lange Ähren von dem bei 

!) Diese Art fehlt in der historischen Einleitung; weil ich sie erst während 
des Drntkep kennen lernte, 

tr Prof. Dr. Fritsch (Graz) hat mich darauf aufmerksam Esraschi 
daß ein aaloger ‘Fall bei Cardamine chenopodiifolia Pers. vorliegt, 
nr ogame Blüten un die urer subterrane, nicht sufspringende 
hötehen hervorbringen. 


184 


Zahl scheint also nieht konstant zu sein. Die verstäubten Antheren 
fand ich den Narben seitlich anliegend, linealisch, 0-5--0°8 mm 
lang. Die Narbenreste wiesen auf starke Verzweigung der Narben 
hin: Die Caryopse ist eiförmig, kurz geschnäbelt, diek, 4 mm lang, 
das Hilum punktförmig, nieht, wie Vasey sagt, „die Hälfte der 
Caryopse einnehmend“; letzteres gilt vom Embryo. 

Diplachne serotina Link mit der Subspezies' bulgarica Borum. 
(Europa, Asien). Geschichtliches siehe $. 82, Gipfelrispe mit ab- 
stebenden (bei bulgarica wenig abstehenden) Asten; Ahrehen 
3—4blütig. (bei bulgarica 2—3blütig), mit 'austretenden, 2 mm 


- 


langen Antheren und 0-5 mm langen Lodieulae; ob sie fruchtbar 


185 


Frshejf sind. ee Rispen sind sehr kurz, bestehen nur aus 

nigen, stets einblütigen, etwas gekrümmten Ährehen, deren 
Bpeinen etwas größer sind als an den chasmogamen, die Antheren 
sind nur O‘1 mm lang, sie sind nicht intrastigmatisch, sondern 
seitlich neben der Frucht zu finden. Die Lodieulae sind fast ebenso 
groß wie in den chasmogamen Blüten. Balansa hat bei Trapezunt 
eine Form beobachtet, bei welcher auch die Gipfelrispe in die oberste 
Bee eingeschlossen war, die also der Gruppe 3 angehören 
wür 

“Di ;plachne squarrosa Richt. (Südostrußland, Zentralasien) ver- 
hält En, ganz wie serotina. Durch die bogigen Krümmungen, 
welche die Internodien des Halmes machen, treten die Scheiden 
häufig so weit vom Halme weg, daß die in ihnen eingeschlossenen 
‚kleinen Rispen teilweise sichtbar werden. 


Werfen wir rn einen Rückblick auf die hier een 
Fälle von Kleistogamie und versuchen wir dieselben von system 
tischen und en ee aus zu ordnen, 
so fällt zunächst auf, daß diese biologische Erscheinung sehr un 
gleich über die einzelnen Tribus der Familie verteilt ist. 
ie große Tribus der Andropogoneen hat bisher nur ein Bei- 
nee die noch größere der ‚Paniceen deren 2!) geliefert, en unter 
den Bambuseen ist noch gar keines bekannt geworden. Allerdings 
konnte ich von letzteren nicht einmal die Hälfte untersuchen, aber 


diee er errang auf die Agrosteae, Aveneae , Onloridene, Frestweone 
und Hordeae und ist auch in letzterer Tribus auf einige Hordeum- 
Arten beschränkt. Manche große Gattungen, wie Poa und Agrostis, 
Mm 

kommen noch 6 weitere aus der Verwandtschaft des Panicum 


ehe 
m L. (siehe bei P. N über deren Verhalten noch ge- 
nauere Uktesuelan nöti, d. 


Österr. botan. Zeitschrift. 5./6. . 1906. 14 


186 


scheinen ganz frei davon zu sein. Warum gerade die Andropogoneen 
und Paniceen so außerordentlich selten kleistogam blühen, kann 
ich zwar nicht erklären, möchte aber doch eine Andeutung geben, 
in welcher Richtung die Erklärung liegen könnte: in diesen Tribus 
sind die Ährchen typisch 2blütig, mit einer oberen @ und einer 
unteren 3 Blüte, welche allerdings bei der Mehrzahl der Arten 


bei diesen Tribus wenigstens latent vorhanden, und diese scheint 
sich nieht mit der Kleistogamie zu vertragen, ‘wie schon bei den 
Maydeae erwähnt wurde. 
nteressant ist auch die geographische Verbreitung der kleisto- 
gamen Gräser. Sehr spärlich kommen sie in den Tropen vor ren 
S Be in denen der alten und 6 in denen der neuen Welt); a 
m gräserreichen extratropischen Südafrika ist gar kein Fall ee 
Kan (Triodia decumbens ist dort wahrscheinlich nur eingeschleppt), 
das extratropische Südamerika hat schon 9 Beispiele geliefert, auf- 
fallend viele aber Nordamerika (28), das darin selbst Europa samt 
dem gemäßigten Asien und dem mediterranen Nordafrika (zus. 20) 
weit übertrifft, vielleicht in noch höherem Maße, als mir dies jetzt 
bekannt ist, denn mein Herbarium enthält die nordamerikanischen 
rüBer, Reh so vollständig wie die europäischen, orientalischen 


und n 
69 adatrikanischen Danthonia- (inkl. Pentaschistis, Pentameris, 
Chaetobromus) Arten keine einzige (D. decumbens stelle ich zu 
Triodia) kleistogam . ist, während von ‘den 10 nordamerikanischen 


sind nach dem Autor sehr nahe mit bekannten Arten verwandt 
und werden sich vielleicht ähnlich verhalten. D, mezicana Seribn. 
habe ich auch nicht untersuchen können. In den Beschreibungen 
auer dieser Arten werden die Staubgefäße nie erwähnt. 
merika ist auch das einzige Land, das kleistogame ‚Paniceen er- 


ratur bei der Entstehung Be Formen einen Einfluß zu- 
BAT das triffi gewiß nicht zu für die an we; hen Formen 
epp i 


ni 


1) Diese Art de ich nachträglich untersuchen können und habe sie 
chasmogam ts 


187 


Beiträge zur Veilchenflora der Pyrenäen -Halbinsel. 
Von Wilhelm Becker (Hedersleben, Bez. Magdeburg). 


In der letzten Zeit konnten für die Pyrenäen-Halbinsel einige 
neue Veilchenformen nachgewiesen werden. Bei der hier folgenden 
Publikation dieser Novitäten nehme ich die Gelegenheit wahr, auf 
Grundlage meines Herb. Viol. einen systematischen und 
pflanzengeographischen Beitrag zur Violenflora des genannten Ge- 
bietes zu veröffentlichen. Da in den Herbaren ganz besonders ein 
Mangel an iberischen Pflanzen herrscht, so bin ich um so mehr 
Herrn Carlos Pau in Segorbe (Valeneia) für Überweisung einer 
größeren Veilchenkollektion dieses Florengebietes zu großem Danke 
verpilichtet. 

Viola maderensis Lowe. Der Formenkreis der V. odorata ist 
anscheinend nur durch die Subsp. V. maderensis vertreten. Diese 
zeichnet sich dureh lanzettliche, länger gefranste Nebenblätter und 
mehr offenherzförmige Blattbasis aus. Sie unterscheidet sich von 
a Unterarten der PV. sepincola (V. cochleata Coiney) durch die 

a der Mitte und höher inserierten Brakteen des Blütenstieles und 
Er auffällig längeren Sporen. Irrelevante, zur V. odorata L. neigende 
ormen kommen vor. Figueira da Foz, Prov. Beira baixa, Avila, 
Granada, Menorca. Außerdem auf den Öanaren; in Algier, er 
Sizilien und im südlichen Italien. V. Dehnhardti Ten. und V. m 
derensis Lowe gehören verschiedenen Kollektivspezies an. 
ehnhardti Ten. Sierra de Pina pr. Santa Barbara, Segorbe, 
Sierra del Toro (Valentia); Majorca. y. "Deh nhardti Ten. gehört 
em Formenkreise der V. alba an und stellt die im Mediterran- 
gebiet verbreitete + rund-, dünn- und kahlblätterige Form dar. Über- 
gänge zur V. alba Bess. sind vorhanden: Sierra de Espadan 


en Ten. var. Cadevalli (Pau in herb. pr. 
Spee.) mh. var. nov. Tota planta omnino glaberrima. Diese 
‚Varietät stellt in bezug auf die Behaarung das eine Extrem dar. 
Catalonia, leg. Cade 
, De hn Enratn x maderensis hybr. nov. = V. Par 
doi mh. Valdealgorfa (Teruel), leg. J. Pardo; zeigt im allgemeinen 
die Merkmale einer V. alba x odorata, hat aber rundere Blätter 
und ee länger gefranste Nebenblätter. 
eata Coiney Journ. bot. (1894) Nr. 1, juin. Alcaraz 
Alnrei) " Oalatayud (Aragonien), I Vieioso. Ad V. sepincolam 
ns, a V. odorata et alba ealeare abbreviato, eapsulis 
Kia subglabris et bracteolis aaa insertis evidenter differt. 
Ber = iney, Eeloga altera pl. hispan. Be ) ta 
gobricensis Pau Not. bot. EREHV: ge 
(aa) \ x okorale Pau, Willk. et Fan Piödr. fl. Hisp.) = PV. 
verchoni Willk. 1894. — Ad „see. Nomimium Ging. äivis, 
Uneinatae Kupffer subdivis. Flagellaiae Kitt.“ pertinens. Tota planta 
Pallide viridis, subpubescens, subglabra. Rhizoma erassum, ramosum, 
14* 


188 


folia floresque et stolones emittens. Stolones plerumque subereeti 
substrietique, interdum ramosi, rarius elongati flexuosique, folia 
floresque praebentes. Folia radicalia cordato-ovata vel cordato- rotunda, 
acutiuscula, subglabra, asperula, erenata, longe petiolata; fol. 
stolon. oblonge eordato-ovata, ee) acutiuseula, interdum trian- 
gulariter cordato-oblonga. Stipulae lanceolatae vel anguste 
lanceolatae, aeuminatae, praeceipue in parte media superioreque 
evidenter longe glanduloso-fimbriatae et sparse breviter 
eiliatae, distinete pallide virentes. Flores in pedicellis foliis Bunt 
longis vel ea superantibus, medioeres. Pedunculi ad suprave mediu 
bibracteolati. Sepala oblonga vel oblongo-lanceolata, ae 
Petala probabiliter coerulea, in medio inferiore alvida, superiora 
oblonga, lateralia obovata pareissime barbata, infimum late obovatum, 
omnia interdum emarginata. Calear ad ran probabiliter Bee 
leum, ee elite abbreviatass multum superans, inter- 
tum et sursum recurvatum. ep oblongo- oa: 
sparse pilosum usque glabrum; stylus retrorsum subeurvatus, 
sensim incrassatus, acute ro stratus ; rostellum ad apicem sursum 
SEN: Capsula globosa, er Ye fortasse etiam glabra. 
or. Mart.-Jun. Species distineta 
V. segobricensis ist in ihren Mo sehr konstant. Sie 
variiert nur in der Behaarung der Be, Fruchtknoten und Kapseln. 
Die Nebenblätter sind auch bei den kahlsten Exemplaren behaart. 
V. Reverchoni ist mit der beschriebenen Pflanze identisch. Die 


Beziehungen hat, scheint mir die größte Wahrscheinlichkeit zu 
haben. Da es mir an gutem Material der letzteren fehlt, konnte 
der Vergleich keine sicheren Schlüsse ergeben. V. segobr ricensis:! 
Valentia (Sierra del Be a leg. Pau) Aragonien (Rubielos 
de le Öerida, leg. J. Benedieto; Albarraein 1300 m, "leg. Reverchon; 
Calatayud lee. ;nleipen, Planta bilbilit. Nr. 86). 
£ tris L. Galieien a (Lusit. bor. ) Vallongo (Porto), 
Cannas ER Sahuzos ‚(Beira alta ta), Sierra Nev 
Willkommti Roemer. Monserrat 1. el. (Oatal), Albarraein 
(Aragon.) I leg. Bererchon 
ilikommii Roemer var. cinereo-pubescens mh. var. 
nov. Mag apsıl inclusa, einereo-pubescens. Sierra del 
Toro ge leg. P 
Ivestris x Willkommii hybr. nov,— V. Mar 
cetii ER — Monserrat nie.) 600 m, inter parentes, Ion: 3 A. 
Mareet monachus; Pengagolos a (Valent.) in pinetis leg. 
AV. silvestre foliis latioribus. basi plane cordata, Fe ee 


189 


pauce dentatis, caleare breviore subalbido, sepalis majoribus latio- 
ribusque et habitu V. Willkommii, ab eadem foliis praecipue supe- 
rioribus acuminatis basi percordatis, stipulis subminoribus dentatis 
fimbriatisve, caleare longiore, sepalis angustioribus, appendieibus 
ealyeinis subrudimentaribus, petalis angustioribus distinete differt, 

V. rupestris Schm. var. glaberrima Murb. f. stip. mox 
marcescentibus, fusco cariosis. Monserrat 1100 m, leg. C. Lacaita 
IV. 1882, leg. Brockmann-Jerosch IV. 1905. 

V. rupestris Schm. var. arenaria (DO.) Beck f. subtyp. Pajares 
im Hochgebirge zwischen Leon und Oviedo (Cantabr. eg. Di 

V. puberula Lange. Origuela 1400 m, Albarracin 1300 m 
(Aragon.) leg. Reverchon; Sierra del Toro (Valent.) leg. Pan. 
— V. puberula Lange subspecies V. rupestris (s. 1.) est; a V. ru- 
pestre Schm. «) arenaria (DC.) foliis ovato-oblongis distinete plane 
cordatis, caulibus petiolisque perereetis, stipulis mox marcescentibus 
fuseo-scariosis caulinis lineari-lanceolatis longius fimbriatis non 
dentatis, sepalis elongatis evidenter differt. See. Lange capsula 
BEN est; sed plantae meae capsulam subpilosam prae- 

ent. 


V. silvestris (Lmk. p. p.) Rehb. Galieien, Choupal und Zem- 
haria (Coimbra), Porto, Dornes am Zezere (Lusitan.), Monserrat 
(Catal.) Pengagolosa (Valent.). — Plantae fructiferae p. p. ad var. 
Rivinianam vergentes. 

V. silvestris (Lmk. p. p.) Rchb. f. dibido-tomentosa mh. 
f. nov. Caules albido-tomentosi, petioli pedicelligue perpilosi. Infra 
Puerto de Rebenton (Montes Carpetani, Neu-Castil.) leg. Lomax. 

V. abulensis Pau forma intermedia non hybrida inter V. mon- 
fanım L. et lacteam Sm. (lusitanica Brot., laneifolia Thor.) est. 
Folia inferiora ad basim euneata, superiora obtusa vel subeordata. 
— Avila (Alt-Castil.). 

ctea Sm. Galieien, Buorcos (Lusitan.). — Folia p. p. ad 
basim truneata; plantae ex eo ad V. caninam vel montanam ver- 
gentes. 


. V. arborescens L. Cap de San Vincente, Sagres (Lusit.); Malaga, 
Croie (Almeria, Andalus.); Ibiza, Valdemosa bei.Miramar auf Mal- 
lorea (Balear.). 


. arb 
Caules fol 
(Valent.) | 


diet. Sierra de Castril et de Cazorla, 1500—1900 m, leg. Gandoger 
1902—1903 et Reverehon 1903—1904. . Vide J. Hervier Exeurs. 
botan. de Reverch. dans le massif de La Sagra (1905) p. 32, 57—61. 
V.: diversifolia (DC. pr. var.) W. Becker. Montes de Nunia, 

Port de Benasque (Pyren.). 
. _\#. erassiuscula Bory (1820) = nevadensis Boiss. (1840). 
Sierra) Nevada: Pieacho de Veleta. 


190 


V. cornuta L. Monte „Puerto del Aramo“ (Asturia), ex herb. 
Pavon. 

V. moncaunica Pau Act. Soc. Esp. Hist. Nat. XXIII. p. 129 
(1895). Sierra del Moncayo (leg. Pau; leg. Willk. It. hisp. II. 416 
nomine V. cornut.), in vetere castello Sierra de Cameros (Logroüo) 
et Sierra de Urbion (Soria) 1500—2200 m (Arag., Alt-Castil.) leg. 
Pau. Planta ex affın. V. cornutae! 

V. Bubanii Timb. Sierra de Monseny: Pla de la Calma 
1200 m (Oatal.) leg. Pau; Monts de Reynosa au dessus des sources 
de l’Ebro (leg. Lereche); Pena Labra (Cantabr.) leg. Gandoger Fl. 
hisp. exs. (1898) 458; Mt. Arvas ad nives (Astur.) leg. Gandoger 
Fl. hisp. exs. (1898) 470. 

V. parvula Tin. Sierra Nevada: Borreguil de Monachil, Sierra 
de Baza (Bourgeau pl. d’Esp. [1851] Nr. 1084). 

V. Kitaibeliana 8. S. Praeter formas relevantes formae irre- 
levantes ad V. Henriquesii Willk. et arvensem Murr. vergentes 
frequenter existunt. — Galieien: La Guardia (fol. angust.); Portugal: 
Portalegre, Adorigo; Alt-Castilien: Sierra de Guaderrama (leg. 
Bourgeau sub. nom. V. tricol. var. Bourgeaui Coss.), Olmedo (fol. 
angust.), Avila; Neu-Oastilien: Serrania de Cuenca (fol. angust.), 
Escorial (verg. ad V. Henriquesi); Aragonien: Blancas (verg. ad 
V. Henriquesii f. flor. submaior.), Calatayud (Vieioco pl. bilbilitanae 
8 nom. V. tricol. d. parvula Lege. f. fl. submaior.), Gea pr. 
Albarraein (fol. angust.); Valencia: Sierra de Pina, Sierra de Espadan 
(fol. angust. subintegerr., flor. submaior.); Sierra de Majareina 
(Bou Br pl. d’Esp. [1863] Nr. 2392 p. p., verg. ad V. caespitosam 

ange): 

V. Henriquesii Willk. Coimbra, Moura, Sierra Morena, Gua- 
dalajara, Oerros del Berrocal pr. Navalmoral (Bourgeau pl. d’Esp. 
[1863] Nr. 2393, verg. ad V. Kitaibelianam). 


V. trimestris (DC.) W. Bekr. Campo Grande, Valle d’Alean- 
tara, Üascaes. 

V. Demetria Prol. — Sierra de Grazalema, Sierra de las 
Nieves supra Tolox, Sierra de Alibe, in monte Tareal d’Antequera, 
Sierra de Abdelajos, Sierra de Junguera. 


... P. eaespitosa Lange. — Sierra da Estrella, Sierra de Maja- 
reina (Bourgeau pl. d’Esp. [1863] Nr. 2392 p. p.). 


V. trieolor s. 1. flor. permaior., stipul. lacinia terminali sub- 
foliacea (= V. Kitaibeliana f. altior flor. permagnis) cum planta 
paeninsulae baleanicae sub nom. V, macedonica Boiss. et Heldr. 
descripta bene congruens. — Ad margines eamporum pr. Braüia 
(Puerto de Leitariegos, Astur., Bourgeau pl. d’Esp. 1864); supra 
Penyablanca (Pyren., Aragon.). 


191 


Bearbeitung der von Professor von Höhnel im Jahre 
1899 in Brasilien gesammelten Melastomaceen. 
Von Prof. Dr. F. Krasser und Dr. K, Rechinger (Wien). 


Die von Prof. v. Höhnel im Jahre 1899 auf seiner ‚Reise 
in Brasilien gesammelten Melastomaceen wurden uns zur Be- 
stimmung übergeben und es bildet diese Sammlung ausschließlich 
das Substrat der vorliegenden Publikation. Die Zahl der auf- 
gefundenen Arten kann mit Rücksicht auf die verhältnismäßig 
kurze Reisedauer und auf den Umstand, daß Prof. v. Höhnel 
vorwiegend mykologische Studien in Brasilien betrieben hat, als 
ganz ansehnlich bezeichnet werden. Neu zu beschreiben waren. 
wenigstens soweit uns die einschlägige Literatur bis in die neueste 
Zeit, sowie Vergleiehspflanzen zu Gebote standen, zwei Arten. Im 
ganzen sind es 45 Arten aus 15 Gattungen, die zur Bestimmung 
gelangten; einzelne Speeimina konnten, da nur unzulängliehe Bruch- 
Stücke vorlagen, nicht bis auf die Art mit Sieherheit bestimmt 
werden. Die meisten Arten gehören der Gattung Miconia an, 
nämlich 12 Arten, 11 der Gattung Tibouchina, 5 der Gattung 
Leandra (darunter 2 neue), 3 der Gattung Ossaea, je 2 den 
Gattungen Mierolicia, Marcetia und Clidemia, je 1 Art den 
Gattungen Rhynchanthera, Pterolepis, Aciotis, Acisanthera, Cam- 
bessedesia, Meriania, Bertolonia und Comolia. 

Hauptsächlich wurde um Petropolis und Theresiopolis 
und auf dem Pico de Papagayo bei Rio de Janeiro, bei 
Santos und Sao Paulo gesammelt. i 

Die Gattungen wurden nach Krasser: Melastomataceae in 
Engler-Prant! (Band III) die Arten nach Cogniaux: Mono- 
Sraphiae Phanerogamarum: Melastomaceae (Band VII) an- 
geordnet. r . 

Belegexemplare der wiehtigeren Arten befinden sich im 
Herbar der botanischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hof- 
museums zu Wien: 

l. Pterolepis glomerata Mig. 

Oapacabona, Restinga bei Rio, 14. Sept. 
2. Tibouchina pulchra Cogn. 

uro preto. 

3. T. semidecandra (Schr. et Mert.) Cogn. 

Ouro preto. 
4. T. Moricandiana Baill. var. y. parviflora Cogn. 

Teresiopolis bei Rio, 1064 m, Petropolis bei Rio, 15. Aug. 
9. T. multiflora Cogn. 

Diese Art steht der T. heteromalla Cogn. sehr nahe. Sowohl 
an vorliegenden, wie an den bei Cogniaux zitierten und von ihm 
selbst bestimmten Belegexemplaren (vergl. Gardner Nr. 409) finden 


192 


sich auch an den Connectiven der kleineren Staubblätter Glandulae, 
wie bei 7. heteromalla Cogn. Die 7. multiflora Cogn. gehört 
also nieht in die Akteiktagr. Sektion II. I. a. 1. Flora brasilien- 
sis. 2. 

Teresiopolis bei Be vn m. 


6. T. heteromalla (D. D ogn. 
Bergwald bei Ar cabana (Rio). 
7. T. granulosa Gogn. 
Pico de Papagayo (Rio), 21. Juli. 
8: T. Chamissoana Cogn. 
Sao Paulo. 
9. T. holosericea Baill. Halophyt. 
Gavea ae (Rio), 15. Aug. 
10. T. cerastifolia n. 
Petropolis bei Rio, 812 m. 
11. T. herbacea Cogn. 


Teresiopolis bei Rio, 1064 m. Petropolis bei Rio, 812 m. 
12. Aciotis paludosa Triana. 
Gavea Restinga (Rio), 25. Aug. 
13. Acisanthera alsinaefolia. Triana. 
Zweige krautartig, am Boden kriechend. 
ao Paulo. 
14. Cambessedesia Hilariana DC. 
Öuro preto. 
15. Microlicia fulva Cham. 
Ouro preto. 
16. M. fasciculata Mart. 
et 


uro 0. 
17. re dichotoma DC. 
Teresiopolis bei Rio, 1064 m, 13. Aug. 
13. Marcetia fastigiata Cogn. 
uf einem nrmaelelngR bei Capacatana (Rio). 
19. M. ion. 
üte fehlt, I nach den Laubblättern sicher zu bestimmen. 
Siehe Flora Brasiliensis. Bd. 14. 3. p. 441. 
uro preto. 
20- Meriana paniculata Triana. 
n im lebenden Zustand weiß, glockenartig, werden 
beim Trocknen gelb. 
Teresiopolis bei Rio, 1064 m, 14. Aug. 
21. insg Mosenii Cogn. 
aiz de Serra bei Santos in Blüte. 9. Sept. 
Pico ‘e Papagayo bei Rio, in Früchten. 
22. Comolia ovalifolia Triana. var. y. acutifolia Cogn. 
timmt habituell überein; die Kelche sind jedoch breiter 
und wie die ganze Pflanze stärker mit Drüsen besetzt. Von der 
Aufstellung einer neuen Varietät muß wegen der mangelnden 
Blüten abgesehen werden. 


193 


23. Leandra Nianga Cogn. 
Tijuea, 25. Aug. 
24. L. Höhneläi rail et Rechinger, nova spec 

etibus pate entim setoso - Aka “ foliis sub- 
Katabrangoete” Dee: usque at 2 em longis vel paulo longi- 
oribus, ovatis basi ovato-cordata, (foliis oppositis magnitudine 
divergentibus), apice breviter acuminatis, margine cerenato-denti- 
eulatis, glandulis setisque eiliatis, 5—7-plinerviis, utrinque setosis, 
inferne dense et pallidius tomentosis, superne obseurioribus et 
Sch basi incrassata insidentibus. Floribus ebracteatis, in pani- 
eulas subnutantes congestis, calieis segmentis tubum non aequan- 
tibus, petalis ovatis a vel obcordatis, 5—6 mm longis, 
ealieibus glandulis a obtectis. Differt a Z. cordıfolia 
Cogn. ramis patenter setoso- ekiraeionin nee hispidis; nervorum 

secundariorum ramifiäaiibiie a L. cordifolia non differt. 


mis teretibus patentibus Aharad " setoso- hirsutis eglandu- 
losis, foliis an ee basi plus minus subcordatis, petio 
latis, petiolis usque ad em longis, nervis een foliis 


tihus exterioribus tubum fere ge en ner Ton ngis instruetis, 
ee interioribus membranaceis. Stylis exsertis, tubo longioribus, 
clavati 
L. australi Cogn. speeies habitu similis. Habet er 
ne L. papillata Cogn. differt dentibus interior 
A one corrugata est nominata sculptura ar 
saneiliuiei folior 
ecimina rikinäiie in herbario musei palatii vindobonensis 
chen 
aulo. 
21. L. aueh Coen. 
Teresiopolis bei Rio, 1064 m, und Sao Paulo. 
28. Miconia spee. 
Teresiopoli bei Rio, 1064 m 
Auch von Ouro preto lie eat ein gleiches fruetifizierendes 
plar vor. Beide ge iecn gi reich entwickelte, klein- 
ss erirbi 
== sind. Vielleicht Beni M. angustifolia Oogn. in 
etra 


29. M. pseudo- hanloetaehya Cogn. 
Pico de Papagayo bei Rio. 


194 


30. M. impetiolaris D. Don 
Da nur ein einziges "Laubblatt vorliegt, ist die Bestimmung 
nn. mit voller Sicherheit zu geben; die etwa noch in Betracht 
kommende M. robusta hat sitzende und geöhrlte Blätter, was 
das vorlagiaits Bronpfhr nicht hat. 
Teresiopolis bei Rio, 1064 m. 13. August. 
31: M. er DC. 
Teresiopolis bei Rio, 1064 m. 
32. M. Schlechtendalii ÜCogn. 
Es liegen nur fruchttragende Zweige vor, ei Habitus 
durch ee von eh verändert i 
esiopolis bei Rio, 1064 m 
3 ME ee 
Der M. multiflora Cogn. nn aber kaum mit ihr 
identisch; es liegen nur Blätter v 
resiopolis bei Rio. 
M. cinerascens Mig 
eroeraohe bei "Rio. 
35. M. Paulensis Naud. 
Sao Paulo. 


36. M. rigidiuseula Cogn. 
Schöne Träufelspitzen der Laubblätter. 
Pico de Papagayo, Rio. 

37. M. coriacea DC. 
Öuro preto. 


& 
R 


sp. 
Nur einige Laubblätter vorhanden; nicht näher bestimmbar. 
Pico de Papagayo. 
59. M. s». 
Nicht nn bestimmbarer Rest. 
oe 
40. M. s 
Ein im Herbar Endlicher (im Herbarium des Hof- 
Museums in Wien) aufbewahrtes Fragment mit der Bezeichnung 
„Melastoma longifolium“ stimmt sehr gut mit den vorliegenden 
Fruchtzweigen überein; beide sind zweifellos zu Miconia gehörig: 
uro preto. 
41. RE hirta. D. Don. 


ijue 

42. Cl. nr D. Don 

Coreovado bei Rio, 24. Juli. 
43. Ossaea Sag (Tr.) Cogn. 

Raiz bei Serra nächst Baiton 
44. O. amygdaloides Triana. forma paueiflora nobis. 

Von der typischen Art durch auffallend armblütige In- 

florescenzen abweichend. 


195 


Kom fe en amygdaloides var. ß. ambigua Cogn. Monogr. 
.. 1052 a 
Fon © ne (Nand.) Cogn. 
Sao 


Planktonstudien über den Wörther-See in Kärnten. 
Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). 


Nachdem ich vor einiger Zeit ei gehabt hatte, von 
den größeren ne an Seen den Millstä ter- und Ossiacher- See 


einige Besbanktiähfen: über das Plankton des Wörther-Sees zu 
sammeln'). Dieseilben beziehen sich auf den Zeitraum von März 
bis September, u. zw.: einzelne Fänge Ende März und anfangs 
April, eine größere Auen! von Fängen von Mitte Juni bis Ende 
Juli, einzelne Fänge in der zweiten Hälfte August und anfangs 
September. Die Mehrzahl der Planktonzüge wurden zwischen 
Pörtschach und Töschling, einige auch am westlichen Ende des 
Sees bei Velden und am östlichen bei Seekirn ausgeführt, doch 
ergaben diese keinerlei Unterschiede gegenüber den Fängen bei 
Pörtschach und Tös wor 

ächst möchte ich eine Liste der für den genannten Zeit- 
raum konstatierten Plankto nten geben, um späterhin verschiedene 
allgemeine Betrachtungen anzustellen. 


Übersicht der Planktonten. 
(Zeitraum Ende März bis Anfang September 1905, mit Ausschluß des Monates Mai:) 


ee 


Ceratium er 0. M. 
‚ April: ee Juni: selten; Juli—September: 
mäßig hän fi 
ie Exemplare sind breit, mer ie gerade vor- 
gestrecktem seitlichen Horn), haben he e von 115—135 


SARA RBERE RR 


?) Einige Angaben über diesen See finden sich schon in Bre und 
Zederb ei er, Beiträge zur erg; alpiner Seen III (Verhandl. 
d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien, Jahrg. 1905, p. 

E "Vol dessen Abhandlung „Ceratium hirundinella in den österreichi- 

hen Alpenseen“ (Österr. ; botam, Zeitschr. 1904, p. 127); ferner Brehm und 
Zehschene l. «. p. 240 


196 


ige cinctum Ehrbeg. 
März, April: fehlend; Juni—September: sehr selten. 


Flagellatae. 
Dinobryon divergens Im 
März: EU ehe Koi häufig; Juni—Juli:fehlend; 
August: sehr selten; September: selten. 
Dinobryon um Stein 
Mär nd; April: sehrselten; Juni—Juli:fehlend; 
Aurilt- September: S es Ai selte 
eehe ‚Chod 
März, April; Juni_-Jnli: f ehlend; August— September: 
sehr selten. 


Bacillariaceae. 
FanO: grgene Kitt. 
: sehr selten; April: häufig; Juni—Juli: sehr 
selten; August September: s elten. 
e Exemplare haben eine Breite von ea. Br) u, sn 
dh also der var. y. subprolongata Sehröt. Vogl. 
. Vierteljahrssehr. d. Naturf. Ges. Zürich XLVI (1901), p- 196, 
2a, B. Merkwürdigerweise zeigen sich in dem ganzen zur 
Beobachtung gelangten Zeitraum keinerlei Variationen in be- 
treff der Breite der Bänder, wie dies sonst mehrfach beobachtet 
wurde und worüber ja auch Schröter und Vogler in der 
oben zitierten Abhandlung berichten. Auf den Bändern findet 
sich häufig ein Parasit. 
ae virescens Ralfs. 
— September: ganz vereinzelt. 
Synedra ulna Ehrbg. var. splendens Brun | 
März, April: fehlend; Juni—Juli; mäßig häufig; 
an September: fehlend. 
Frusteln nieht geknöpft, 300 u und darüber lang. 


Asterionella formosa Hassk. var. gracillima Grun. et var. subtilis 
G 


März: fehlend; April: mäßig häufig; Juni: erst sehr 
selten, dann mäßie häufig: Juli: Ken mäßig häufig, dann 
häufig; August, September: sehr s 

Sterne meist 6—8strahlig, mit ei "130 u Durchmesser. 

Trans iger Kuetz. 
rz, April: sehr selten. 
Out umie Kuetz 


April: f ehlend; Juni—Juli: häufig; it Dep" 
tember: "mäßig häufig. 


197 


Schizophyceen. 
Chroococeus minutus Naeg. 
April—September: ganz vereinzelt. 
Mierocystis spee. 
Juni—September: ganz vereinzelt. 
Clathrocystis aeruginosa Henfr. 
April—Juli: fehlend; August: mäßig häufig; September: 
selten. 
Lyngbya limnetica Lemm. .in Botan. Centralbl. Bd. 76 (1898), 
p- 154. 


April—Juli: fehlend; August, September: mäßig häufig. 
Die Spezies dürfte, soweit sich bei der Zartheit der Fäden 
(0:5 « Durchmesser) feststellen läßt, richtig bestimmt sein. 


Chlorophyceae. 


Cosmarium bioculatum Breb. 
ärz, April: fehlend; Juni—September: sehr selten. 
Sphaeroeystis Schröteri Chod. 

ärz: fehlend; April: sehr selten; Juni: mäßig 
häufig; Juli—September: selten 

ritt in zahlreichen Entwicklungsstadien aut. 

Botryococcus Braunii Kuetz. 
März: fehlend; April: sehr selten; Juni: erst selten, 
dann mäßig häufig; Juli—September: selten. 

üne und rötliche Kolonien in annähernd gleichem Ver- 
hältnis gemengt. Es finden sich auch einige auffallend gestaltete 
Kolonien, die besondere Entwieklungsstadien darzustellen scheinen, 
ähnlich jenen, die ich seinerzeit für den Wolfgang-See be- 
schrieben!) und auf Tab. I abgebildet habe. 

s fanden sich namentlich die auf Fig. 5 zu sehenden 
Formen. Die vegetative Vermehrung von Botryoeoccus Braun 
Kuetz. scheint nach diesen Beobachtungen sich so zu vollziehen, 
daß die Gallerte sich lockert, daß zwischen den mit Zellen ver- 
sehenen Partien derselben sich Gallertfäden bilden, die immer 
länger werden, bis wir eine bäumehenartige Kolonie vor uns 
haben, von der sich endlich die mit Zellen versehenen rund- 
lichen Partien lostrennen, welche anscheinend den Ausgangs- 
punkt für neue Botryocoecus-Kolonien bilden. 


Scenedesmus spec, 
März, April: fehlend; Juni—September: sehr selten. 


mn * 
!) Vgl. Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Bd. 52 (1902), p. 307. 


198 


er Ehrenbergianum Naeg. 
z, April; Juni—Juli: fehlend; August: selten; Sep- 
tember: "mäßig häu 
Oocystis solitaria Wittr. 
ärz, April: fehlend; Juni—September: selten. 
Raphidium Brauni Naeg. = ER Chod. in Bull. de l’herb. 
Boiss. Tome V (1897), p 
ärz—Juli: f en ah September: selten. 


Richteriella botryoides Lemm. 
März— Juli: fehlend; August—September: sehr selten. 
Als Verunreinigung spärlich Koniferenpollen vorkommend '). 


Wenn ich nunmehr das Plankton des ee im all- 
gemeinen zu charakterisieren suche, so muß erkt werden, daß 
während der Monate März bis September 1005) ds Plytoplankten 
gegenüber dem Zooplankton entschieden überwiegt. Die Haupt- 
repräsentanten des Planktons während der einzelnen Monate sind 
folgende Organismen: 


März (2. Hälfte): Dinobryon divergens. 
April (1. Half: u divergens und Fragilaria croto- 
nensi 
Mai ? 
Juni (Mitte): Cyelotella nr ke zweiter Linie Synedra, 
endlich Sphaerocystis. 
Juli (Mitte): Oyeclotella co er "in zweiter En Ar 


und Asteriomella, e ndliceh Cerat 
August (2. Hälfte): En ngbya limnetica, ferner Oyclotelia, end- 
lich Clathrocystis 
September (1. Hälfte): Lyngbya Tmnelin, ferner Oyelotella, end- 
lich Dietyosphaeri 


Über die Art des Auftretens der Eu Le Planktonten im 
Wörther-See während des von mir beobachteten Zeitraumes gibt 
die folgende Tabelle Aufschluß: 


1) Bezüglich der Zusammensetzung des Zooplanktons wäre folgende an- 
nähernde Angabe zu machen: Protozoa. Diffugia spec. März, April: 
fehlend; Juni: sehr selten; Juli: mäßig häufig; August, September: selten. 


s od Au hr 
re ‚ar spec. Juni—8e eptember: ‚ehr selten. Lenin a, = 
uni 


199 


Wörther-See (1905). 


—— 
oN | DD m © ım ae De o& 0,8 
Planktonten 58 SE S5|55 83 33 |55 83 
Aa lg«]Ar jan ar lan /Iag de 
7) 
Dinobryon (di- 

WERDEREI“, . Serie mh | h 0 0 0 0 ss s 
Geräten su... 0 0 s s mh | mh | mh | mh 
Cyetotella ‚eomta) 0 0 h sh h h mh h 
men N: 0 |ımh| ss mh | mh h ss ss 

ehr aee 0 ı mh h mh 0 0 0 
Fragilaric (eroto- 

nom: anis. S h ss ss ss s S s 
Raphidium »...... 0 1) 1) 0 0 S $ 
Botryococeus...... ss ss mh s s 8 s 
Dictyosphaerium 0 0 0 0 0 ss S mh 
Sphaerocystis ..... 0 ss | mh s S s s s 
Clathroeystis...... 0 0 0 0 0 0 mh s 
Lungbyais.areeen. 0 0 0 0 0 0 mh | mh 
Din Ren 0 o|s ss | mh s s s 

Me Et s S ss ss ss s 
eh, ss |mh | ss ss ss ss ss s 
Es bedeutet: sh = sehr häufig, h —= häufig, mh — mäßig häufig, 
s = selten, ss = sehr selten, 0 = fehlend. 


Nach der eben im allgemeinen skizzierten Zusammensetzung 
des Planktons des Wörther-Sees erfahren wir vor allem, daß das 
in anderen Seen oft so reichlich auftretende Ceratium hier, ä 
lich wie im Ossiacher-See !), eine geringe Rolle zu spielen Bo heine 
Bemerkenswert ist ferner das an Menge nicht unbedeutende Auf- 


Vorkommen von Clathrocystis, Be a die n den ös a hrahe 
“te e 


re er Seen, wie im Worstnigg- und Jeserzer-See. bei ang 
ferner im PlsschischeneBet bei Klagenfurt gefunden habe?). Herv or- 
zuheben ist endlich das Auftreten von Raphidium und Richteriella. 
In Rücksicht. auf die verschiedenen Jahreszeiten finden wir 
im März und A pril im Wörther-See in ge mit 
einer Anzahl anderer österreichischer Alpenseen ein Dinobryon- 


„_,.) Vgl. Keißler, Mitteilungen über das eher des Ossiacher-Sees in 
Kärnten (Österr. botan. Zeitschr. Yahrgang 1905, p. 101). 
a . Keißler, Beitrag zur Kenntnis er eu. s einiger kleinerer 
Seen in Kärnten (Ibidem, Jahrg. 1906 p. 53). Möglicherweise ist auch das a 
mir für den Brenn-See bei Villac hend Vorkommen von Coelosphaer 
ir ein Vorkommen von Clathroeystis abzuändern, da ja bekanntlich  jügendliche 
en von Clathrocystis den Kolonien Be en en h 
sehen. (Vgl. Österr. botan. Zeitschr. Jahrg. 1 58.) 


200 


Plankton, im Juni und Juli, ähnlich wie im Ossiacher-, Mill- 
stätter- und bis zu einem gewissen Grade im Hallstätter-See, ein 
Diatomaceen-, speziell ein Oyelotella-Plankton, im August und 
September endlich ein Gemisch von einem Lyngbya- (Chroococ- 
caceen-) Plankton und einem Cyelotella-Plankton. 

Die wechselnde Zahl der pflanzlichen Planktonten ersehen wir 
aus folgendem: 

ärz April Juni Juli August September 

Phytoplankton 6 9 14 14 21 20 Arten 
demnach ein Maximum an Arten im August und September. 


h 

seits auch die Unterschiede nicht unbeträchtliche sind. Einige Ta- 
bellen mögen dies vielleicht am besten illustrieren. Ich gebe zu- 
nächst eine Tabelle, in welcher das Juli-Plankton des Ossiacher-, 
Wörther- und Millstätter-Sees einander gegenübergestellt sind. 
Gemeinsam ist allen drei Seen das spärliche Vorhandensein 
von Dinobryon und Fragilaria erotonensis, ferner die Häu figkeit 
von Oyclotella comta (u. zw. im Wörther-See die typische C. comta, 
in den beiden anderen die var. melosiroides Kirehn.). 


Össiacher-Sae Wörther-See | Millstätter-See | 

Flanktonton.;., Inst Juli‘ 1905 i 
T 
Gattin SAN, 3 S mh sh: | 
Dinobryon 22:2... ss ss 0 | 
Fragilaria erotonensis ss s ss 
CVEIDECHD. nes sh h sh | 
sterionella ......... 0 Ras ss 
De: mh ss 
Meldsital. assrıssr ar mh 0 0 
Dictyosphaerium..... mh ss 0 | 
Botryococcus....., ». 0 s mh | 


Doch finden wir auch einige Unterschiede. Der Ossiacher- 
See weist z. B. ein Vorkommen von Melosira als nieht unwesent- 


üh 
größerer Menge Asterionella, im Millstätter-See dagegen ist diese 
Diatomacee im Juli sehr selten, im Ossiacher-See fehlt sie 


201 


ganz. Im Millstätter-See endlich ist im Juli Botryococeus ziemlich 
häufig, während diese Alge im Wörther-See nieht sehr hervortritt 
und im Össiacher-See im Juli ganz fehlt. In betreff der Häufigkeit 
des Vorkommens von Ceratium im Juli verhalten sich, wie die 
obige Tabelle lehrt, die drei Seen auch verschieden. 

\icht uninteressant ist es vielleicht, auch das September- 
plankton des Wörther- und Millstätter-Sees einer vergleichenden 
Betrachtung zu unterziehen, zu welchem Behufe ich zunächst eine 
diesbezügliche Tabelle vorausschicke: 


Millstätter-See Wörther-See 
Planktonten Anfang September 1903 | Anfang September 1905 
(10 m) © (dom) 
Geratium ......... h mh 
Oyclotella sh mh 
Asterionella ...... s ss 
ragilaria...... s s 
Botryococeus...... mh 8 
Dietyosphaerium 0 mh 
Sphaeroeystis ..... mh 8 
Clathroeystis. .... 0 s 
ZANGER. ......... 0 mh 
Dinobryon ....... mh s 
Diaptomus ....... S 5 


Wir sehen ans der obigen Zusammenstellung, daß zwischen 
dem Septemberplankton der genannten zwei großen Kärntner Seen, 
von dem spärlichen Auftreten von Asterionella und Fragilaria ab- 
gesehen, ziemliche Unterschiede bestehen: Diese äußern sich 
erstens darin, daß diverse Planktonten in beiden Seen in un- 
gleicher Menge vorkommen, wie Ceratium, Cyclotella, Dino- 
bryon ete., zweitens darin, daß im Septemberplankton des Wörther- 
Sees Planktonten (zum Teil sogar als maßgebende Faktoren) 
auftreten, die dem Millstätter-See fehlen, so Lyngbya, Dictyo- 
sphaerium und Clathrocystis. 

Endlich möchte ich noch in Kürze das Plankton des Wörther- 
mit demjenigen zweier kleinerer, dem Wörther-See benach- 


endlie im Juni- 
Faaker-See:  Cyclotella comta, ferner Ceratium Plankton. 


Gemeinsam ist also dem Wörther- und Faaker-See die 
Häufigkeit von Oyclotella im Juni-Plankton, ähnlich wie in. 
Ten u 


ana ') Siehe Keißler, Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer 
een in Kärnten (Österr. botan. Zeitschr. Jahrgang 1906, p. 53). 


sterr. boten. Zeitschrift. 5,/6. Heft. 1906 15 


202 


einigen anderen österreichischen Alpenseen im Sommer Oyelotella 


eine wichtige Rolle spielt. Im übrigen herrscht aber zwischen 
dem Wörther- und Faaker-See keine Übereinstimmung. 


Wörther-See: Cyclotella comta, ferner Asterio- 
nella und Synedra, endlich Ce- | Hauptvertreter 
ratium es Planktons, 
Klopeiner-See: Ceratium, ferner Dinobryon, end- Mitte Juli. 
lich Peridinium 


Zwischen dem Wörther-See und Klopeiner-See finden wir in 
Rücksicht auf die Zusammensetzung des Juli-Plankton keine Ahn- 
lichkeit. Der einzige, beiden Seen gemeinsame Hauptvertreter 
ist Ceratium, das im Klopeiner-See jedoch an die erste Stelle, im 
Wörther-See nur an die vierte Stelle rangiert. Cyelotella comta 
fehlt dem Juli-Plankton des Klopeiner-See. 


Über einige Mißbildungen an Blüten der Gattung 
Pedicularis. 
Von Josef Stadlmann, stud. phil. 
(Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) 
(Mit Tafel IV.) 


In Steiningers verdienstvoller Arbeit „Beschreibung der 
europäischen Arten des Genus Pedicularis* findet sich Seite 17 
- (Sep. Abdr.) bei Pedicularis Barrelieri folgende Bemerkung, mit 
der ich bei meinen Untersuchungen einigermaßen in Widerspruch 
kam. Er schreibt: „Ped. Barrelieri neigt sehr zur Pelorienbildung, 
indem nicht gerade selten Exemplare angetroffen werden, welche 
neben normalen zygomorphen Blüten durch Fehlschlagen der Ober- 
lippe scheinbar aktinomorphe Blüten besitzen, aus deren Kronen- 
röhre ganz normal entwickelte Staubfäden lang herausragen und 
der Blüte dadurch ein recht sonderbares Aussehen verleihen. Außer 
bei P. Barrelieri hatte ich nur Gelegenheit, Pelorienbildung bel 
der P. rostrata L. und bei P. tuberosa L. zu bemerken.“ 

zig‘) hat Steiningers Angaben in sein Handbuch 
übernommen. | 

Von einer Peiorienbildung könnte man aber nach der all- 
gemeinen Definition dieser Erscheinung?) doch nur dann sprechen, 
wenn die umgestaltete Blüte aus einer zygomorphen zu einer ak 
tinomorphen wird. Als klassisches Beispiel dafür ist die bekannte 
Pelorie von Linaria vulgaris Mill. zu nennen, Steininger 8% 

1) O0. Penzig, Pflanzenteratologie II., p. 216, 21 


T. R 
AR 2) Vgl. auch C. K. Schneider, Illustr. Handwörterbuch der Botanik, 
p. 449. En 


203 


braucht schon den Ausdruck „scheinbar aktinomorph®, hat aber 
wohl übersehen, daß die Blüten trotz aller Mißbildung doch streng 
zygomorph blieben, wie sich dies aus dem Folgenden ergeben wird. 

Ich konnte die Mißbildung außer bei den schon von Stei- 
ninger angeführten Formen noch in besonders instruktiver Weise 
bei Pedicularis elongata A. Kern. beobachten und will diesen Fall 
als ersten besprechen. 

Fig. 1 zeigt den normalen Korollenbau. Ich möchte mir seine 
genauere Besprechung noch für eine spätere Arbeit vorbehalten. 
Fig. 2 bildet den Übergang zur vollständig deformierten Blüte. 
Der Helm ist bedeutend kürzer und hat den für P. elongata so 
charakteristischen langen Schnabel fast ganz verloren. Die Fransen 
am Rande der Helmblätter erinnern schon an die Ausbildung der 
Unterlippe. Diese ist noch deutlich dreilappig, aber die einzelnen 
Lappen sind nicht mehr ganzrandig, sondern ziemlich tief gezähnt. 
Die Staubgefäße haben im Helm keinen Platz mehr und ragen aus 
der Kronröhre heraus. Sie sind zweimächtig; die beiden längeren 
sind wie bei der folgenden Form oben bebärtet. Nahezu die Hälfte 
des Pollens ist steril. Die Blüte ist noch immer zygomorph, ebenso 
wie die in Fig. 3 dargestellte extremste Mißbildung. Der Helm 
ist bereits vollständig rückgebildet und besteht nur mehr aus den 
beiden mit a bezeichneten Lappen der aufgeschnitten abgebildeten 
Korolle. Als Unterlippe sind die drei Mittellappen anzusehen, welche 
etwas größer sind. Alle fünf Lappen sind verschieden gezähnt oder 
eingeschnitten. Die Staubgefäße sind noch zweimächtig, aber mit 
ganz sterilem Pollen. Bei dem Versuche einer Erklärung dieser an 
sich doch auffälligen und sonst als Kriterium für Bastarde dienenden 
Erscheinung ist vielleicht darauf hinzuweisen, daß bei der ganzen 
Mißbildung die Tendenz der einzelnen Blütenwirtel hervortritt, 
die Beschaffenheit der vorhergehenden anzunehmen; dies macht 
ein Sterilwerden der Staubblätter begreiflich. { 

Es ist hier zweifellos ein Fall von Blütenmißbildung vor- 


aben, so liegt auch kein Grund vor, den Pflanzen einen Namen 
en. 


') M. T. Masters, Vegetable Teratology, p. 282. Sepalody of the petals. 
15* 


204 


Nieht so extrem sind die Mißbildungen der Blüte von P. tube- 
rosa, die mir von drei Standorten vorliegen. Die in Fig. 4—6 ab- 
gebildeten Formen sammelte Frl. Ros. Handlirsch (Wien) am 
Mendelpasse. Ich bir ihr für die gütige Überlassung des Materials 
ebenso wie H. Prof. V. Scehiffner, der mich darauf aufmerksam 
machte, zu Dank verpflichtet. Den Zeichnungen habe ich wenig 
hinzuzufügen, sie sprechen für sich selbst. Fig. 4 ist die normale 
Blüte. - Fig. 5 und 6 bilden beide Übergangsformen zum Extrem, 
dem sieh Fig. 7!) schon ziemlich nähert. Die beiden Helmblätter 
sind gleich ausgebildet und so als zusammengehörig erkennbar, 
werden aber immer kleiner und den Lappen der Unterlippe ähn- 
licher. Die Staubgefäße ragen aus der Röhre weit heraus und sind 
bier ganz fertil. Die Blüte der Pflanze aus den Seealpen ist noch 
nicht vollkommen geöffnet, ihr Helm ist noch mehr zurückgebiidet. 


Fig. 8 gibt eine deformierte Blüte von P. rostrata L. wieder. 
Die Pflanze ist von M. Heliweger bei Zams gesammelt worden. 
Mein Freund Dr. J. Murr überließ sie mir liebenswürdig zur Ver- 
öffentlichung, wofür ich ihm an dieser Stelle danke. Da das 
Exemplar prachtvoll präpariert ist, machte die Zeichnung wenig 
Schwierigkeiten. Die Erscheinung ist wohl gleich wie bei der frü- 
heren P. tuberosa; die Blüten haben aber (es sind ungefähr ein 
Dutzend) ausnahmslos keinen Griffel, auch der Fruchtknoten ist 
sehr schlecht ausgebildet. 


Von P. Barrelieri, die von Steininger als besonders hanıe 
mit ai Blüten vorkommend angegeben wird, konnte ich 
. dem durchgesehenen Herbarmaterial keinen ähnlichen Fall auf- 

nden 


Es wurden die hier angeführten Mißbildungen schon früher 
beobachtet, aber augenscheinlich immer auch mißdeutet. Stei- 
ninger hielt sie für Aktinomorphie, während Käser die Erschei- 
nung auf den Einfluß der lee. zurückführen wollte. Er 
schreibt auf einem Herbarzettel folgendes 


uberosa > Jacquini (= rostrata L.), d. h. zu P. tube- 

rosa zurückkehrender Bastard. Oberlippe wohl infolge der mehr- 

fichen Kreuzung und daheriger Schwächung abortiert. Dieselbe. 

einge; fand ich auch bei P. Jacg. > tuberosa, aber eben 

mer nur in Gesellschaft der Stammeitern und des richtigen 
Bastarke, Piz Manschuns. Samnaun, ca. 2000 m 


Die Untersuchung der Pflanze ergab aber ganz fertilen Pollen 
und Kahlheit der Unterlippe; die Pflanze kann wohl daher kein 
Bastard sein; es ist nur die oben angegebene Mißbildung der 
Blüte der reinen P. tuberosa anzunehmen, und dasselbe wird auch 
für die andere Form gelten, die dann nur P. rostrata ist. 


!) Die Pflanze stammt aus den franz. Seealpen (Col de je Valste, massif 
du Mont Mounien) lg G. Vidal und liegt in meinem Herbar. e 


jicularıs 


dicu 


Pe 


’ 


Stadlmann J. 


205 


Daß in der Gattung Pedieularis überdies wirkliche Pelorien- 
bildung vorkommt, beweist eıne Stelle im Buche von Masters"). 
Es wurde eine solche Blüte bei P. silvatica gefunden. Ich selbst 
fand im Herbar des Botan. Institutes an einer P. caespitosa Sieb. 
(leg. Sardagna, Monzoni-Paß in Tirol) eine pelorische Endblüte, 
deren Krone trichterförmig fünfspaltig ausgebildet ist; die Lappen 
sind nicht alle genau gleich groß. Die Staubgefäße ‚hängen heraus 
und sind in der Fünfzahl vorhanden. 

Zum Schlusse möchte ich noch auf die in Fig. 9-13 ab- 
gebildete Reihe von Helmmißbildungen bei P. tüberosa hinweisen. 
Es ist eine fortlaufende Entwicklung zur Zweischnäbeligkeit vor- 
handen. Fig. 9—12 stammen von demselben Exemplar (ie. J. - 
müller; Airolo, Kanton Tessin), Fig. i3 von einer anderen Pflanze 
(lg. Kerner, Seiseralpe). Die Foeiien sind vielleicht darum inter- 
essant, weil ja ein häufigeres Vorkommen derselben zur —n 
der Pflanze führen und die Beschreibung einer neuen Art v 
anlassen könnte. 


Erklärung der Abbildungen. 
Taf. IV. 


Fig. 1—3, Pedieularis elongata A. Kern. 
Fig. 1. Normale ee ohne Kelch 
Fig. 2. Übergan ngsfor 
Fig. 3. Extreme Mißbildung. (Sepalody of the petals). 


Fig. 4—7. Pedicularis tuberosa L. 
Fig. 4. Normale Blüte. 


Fig. 5, 6. Übergangsformen. 
Fig. 7. Extreme Mıßbildung. 


Fig. 8. Pedicularis rostrata L. Rückbildung des Helmes 


8. 
Fig. 9-13, Mißbildungen des Helmes von P. tuberosa L. in fortgesetzter 
ntwicklungsreihe. 


Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. a im 
Jahre 1905 auf der Balkanhalbinsel Anangelten 
flanzen. 

Von Dr. E. v. Haläesy (Wien). 


Herr Prof. Adamovid hat im Vorjahre .eine mehrmonat- 
liche betanisehe Forschungsreise auf der Balkanhalbinsel unter- 
tommen. . Er hat hiebei Aufsammlungen in Montenegro, Nord- 
albanien, Makedonien, Thraeien und Griechenland °) gemacht und 


!) Masters, l.c. p. 
2) Vergl Österr. Be Zeitschr. 1905, p. 493. 


206 


hat die Freundlichkeit gehabt, seine Ausbeute zur Bestimmung 
mir zu überlassen. 

Im folgenden führe ich von der über 1000 Nummern be- 
tragenden Sammlung, nebst den neuen Arten, nur jene an, welche 
von noch nicht publizierten Standorten stammen, da es mir zweck- 
los erscheint, den Umfang der Publikation durch bereits Bekanntes 
zu vermehren. Wenn dennoch die eine oder andere Art vom be- 
treffenden Standorte schon bekannt sein sollte, so wolle dies mit 
Rücksicht auf die zahlreiche, sehr zerstreute Literatur nicht als zu 
schwer wiegender Fehler angesehen werden. 

Ranunculus chaerophylius L. Arcadia: pr. Kriavrisi. 

R. rumelicus Griseb. Thessalia: mt. Pelion. 

R. psilostachys Griseb. Macedonia: pr. Vladovo ; 

. Sprunerianus Bois. Macedonia: pr. Saloniki; Thessalia: 
mt. Pelion. 
K. flabellatus Desf. Thracia: pr. Makri. 

R. incomparabilis Janka. Macedonia: mt. Peristeri. 

R. muricatus L. Messenia: pr. Kalamata. 

Ceratocephalus falcatus (L.) Pers. Thracia: pr. Makri. 

Nigella damascena L. Macedonia: pr. Vodena. 

Leontice leontopetalum L. Macedonia: pr. Saloniki. 

Papaver apulum Ten. Arcadia: pr. Tripolis. Ba 
u; laucium corniculatum (L.) Curt. Macedonia: pr. Saloniki, 

eles 


Fumaria Thureti Bois. Laconia: mt. Taygetos. 

Barbarea sicula Presl. Macedonia: mt. Peristeri. 

Arabis muralis Bert. Thessalia: mt. Olympus. ; 

Nasturtium fontanum (Lam.) Asch. Thraeia: pr. Makrl; 

Macedonia: pr. Saloniki. 

Roripa thracica (Griseb.) Fritsch. Thraeia: pr. Makri. 

Cardamine glauca Spreng. Montenegro: mt. Orien. 

Malcolmia africana (L.) R. Br. Thraeia: pr. Makri. 

Erysimum canescens Roth. Macedonia: pr. Usküb. 

E. cuspidatum B i 
ac 


E 


adovo. 
„..„Zibigia clypeata (L.) Bois. Macedonia: in fauce Treska pr- 
Usküb. 


Aubrietia deltoidea (L.) DC, Macedonia: pr. Vladovo. 
ssum corymbosum Griseb. Thessalia: mt. Pelion. 
. Stfibrnyi Vel. Macedonia: mt. Kaimaksalan. 
. transsilvanicum Schur. Macedonia: pr. Vladovo. 
umbellatum Desv. Thracie: pr. Makri, 
minutum Schlecht. Arcadia: pr. Kriavrisi. r 
‚ campestre L. Macedonia: pr. Vodena: Euboea: pr. Chalkis. 
A. micropetalum Fisch. Macedonia: pr. Saloniki; Arcadia: 
pr. Tripolis. > 
Olypeola ionthlaspi L. y, lasiocarpa Hal. Thracia: pr. Makt; 
Euboea: pr. Chalkis, 


bapbpp 
S 


207 


C. microcarpa Mor. In eacumine mt. Athos. 
Camelina rumelica Vel. Macedonia: pr. Saloniki. 
Biscutella didyma L. v.leiocarpa DC. Macedonia: mt. Athos. 
eris sempervirens L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 
1. Tenoreana DC. v. Spruneri Jord. Thessalia: mt. Olympus. 
Thlaspi Kovacsii Heuff. Macedonia: mt. Peristeri. 
ethionema graecum Bois. et Heldr. v. athoum (Griseb.) Ma- 
cedonia: mt. Kaimakcalan. 
Lepidium nebrodense (Raf.) Guss. Arcadia: pr. Kriavrisi. 
Neslia paniculata (L.) Desv. Macedonia: pr. Saloniki. 
Cistus incanus L. Macedonia: pr. Vodena. 
Helianthemum guttatum (L.) Mill. Macedonia: pr. Vodena. 
H. glabrum (Koch) var. aemulans Beck. Montenegro: mt. 
Jastrebica. 
H. salieifolium (L.) Pers. Thracia: pr. Makri; Arcadia: pr. 
Kriayrisi. 


Fumana ericoides (Dun.) Heldr. Attica: mt. Lyeabettus. 
F. thymifolia (L.) Burn. Macedonia: pr. Saloniki; Euboea: 
pr. Chalkis. | 
Viola graeca Becker. Macedonia: mt. Peristeri. 
Polygala vulgaris L. Macedonia: mt. Athos. 
» major Jacg. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 
Heliosperma quadrifidum (L.) Rehb. Montenegro: mt. Ja- 
strebica, 
Silene commutata Guss. Macedonia: pr. Vladovo. 
venosa (Gilib.) Aschers. Macedonia: pr. Saloniki. 
italica (L.) Pers. Thracia: pr. Makri. 
viridiflora L. Macedonia: pr. Veles. 
statieifolia S. et S. Macedonia: pr. Demirkapu. 
eichenbachii Vis. Montenegro: mt. Jastrebiea. 
saxifraga L. Montenegro: mt. Orien et Jastrebica. 
. Waldsteinii Griseb. Albania: mt. Ljuboten in Scardo; 
Macedonia: mt. Peristeri. 


CRZIZIZIT ZI 


Velezia rigida L. Macedonia; pr. Demirkapu 

Cerastium banaticum Roch. Macedonia: pr. Vodena. 

C. speciosum Sprun. ß. adenophorum Hal. Macedonia: mt. 
Galan. 


Peristeri, Kaimaköala 
getog C. viscosum L. Macedonia: pr. Saloniki; Laconia: mt. Tay- 


208 
Ü. 


luridum Guss. Macedonia: mt. Athos, pr. Saloniki; Ar- 


cadia: pr. Kriavrisi. 
C. illyrieum Ard. Euboea: pr. Chalkis, 
Arenaria clandestina Port. Montenegro: mt. Orien. 
Alsine glomerata (MB.) Fenzl. Macedonia: pr. Usküb. 


Dehh 


L. 


. recurva (All.) Wahlenb. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 
. falcata Griseb. Macedonia: mt. Peristeri. 

. mediterranea Led. Macedonia: pr. Saloniki. 

. nodiflorum L. Macedonia: pr, Vodena. 


tenuifolium L. Macedonia: pr. Vodena. 


L. hirsutum L. Macedonia: pr. Üsküb, 
Althaea hirsuta L. Macedonia: pr. Veles. 
Malva hirsuta Presl. Macedonia: pr. Vodena. 
M. nicaeensis All. Macedonia: pr. Salonik 


B3 


pr. Usküb. 


1. 
Hypericum barbatum Jaeq. Montenegro: mt. Jastrebica; Ma- 
cedonia: küb 


. rumelicum ‘Bois. Macedonia: pr. Vodena. 
Acer intermedium. Pant. Macedonia: pr. Üsküb. 5 
A. monspessulanum L. v. erythrocarpum Desv. Macedonia: 
mt. Athos. R 
Geranium lueidum L. Macedonia; pr. Üsküb. 


G. 


molle L. Macedonia: pr. Saloniki. 


Erodium tmoleum Bois. Thracia: pr. Makri. 
Dictamnus albus L. Macedonia: pr. Vodena. 
Rhus coriaria L. Macedonia: pr. Usküb. 
Pistacia terebinthus L. Macedonia: pr. Demirkapu. 
Genista carinalis Griseb. Macedonia; pr. Vodena. 
Medicago orbicularis (L.) All. Thraeia: pr. Makri. 
M. globosa Presl. Thraeia: pr. Makri. 
M. coronata (L.) Desv. Graeeia: pr. Megara. 
Trigonella monspeliaca L.. Euboea: pr. Chalkis. 

. Spruneriana Bois. Graeeia: pr. Megara 


Bitolia, 


Melilotus neapolitana Ten. v. rostrata vis, Macedonia: pl. 


Trifolium ochroleucum L. Macedonia: pr. Üsküb, 


T, 


T. nervulosum Bois. et Heldr. Thraeia: pr. Makri 


Cherleri L. Macedonia: pr. Vodena, mt. Athos. 
folium L. Macedonia: pr. Vodena. 


: pr. Vodena. 5 
tomentosum L. Macedonia; mt. Athos; Euboea: pr. iz 
: int. 


et Bornm, jam Bi pr. Dedeagac leetum. Cf. Hal. in Österr. bot: 
0. 


kri. 
Doryenium hirsutum (L.) Ser. Thracja: pr. Makri. 
h 


Coronilla emeroides Bois. Macedonia: mt. Athos. 


209 


©. eretica L. Thracia: pr. Makri. 
Er idee (L.) Koch. Macedonia: pr. Vodena; Thracia: 
pr. M 
: Hippoorepis ciliata Willd. Thraeia: pr. Makri. 
H. unisiliquosa L. Arcadia: pr. Kriavrisi; Macedonia: pr. 
Saloniki. 
Astragalus chlorocarpus Griseb. Macedonia: pr. Demirkapu. 
hamosus L. Thracia: pr. Makri. 
4. hai Bois. Macedonia: pr. Saloniki 
Onobrychis arenaria er Ser. Macedonia: pr. Üsküb. 
O. alba (W. K.) Desv. Macedonia: pr. .Üsküb. 
OÖ. caput galli (L.) ei Macedonia: pr. Voden 
O. BE (S. et S.) Urv. Thracia: pr. Makri: Mace- 
donia: e Saloniki, Vodena. 
yrus sphaericus Retz. Thraeia: pr. Makri. 
Bi saxatılis (Vent.) Vis. Thracia: ER Makri. 
L. eicera L. Graeeia: pr. Megara 
L. aphaca L. Thracia: pr. Makri. 
en Vieia hybrida -L. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. Sa- 
oni 
< % microphylla Urv. Euboea: pr. Chalkis; Attica: pr. Ke- 
phissi 
Potentitt taurica Willd. Macedonia: pr. Üsküb. 
P. laeta Rehb. Macedonia: pr. Usküb, Vodena. 
Er. ne (Griseb.). Macedonia: pr. Saloniki. 
Geum molle Vis. et Pan&. Macedonia: mt. Peristeri. 
Alchemilla amphiargyrea Bus. Montenegro: mt. Orien. 
Pirus amygdaliformis Vill. Macedonia: pr. Veles. 
Cotoneaster tomentosa (Ait.) Lindl. Thessalia: mt. Olympus. 
Senecio Wagneri Deg. Albania: mt. Ljuboten in .Scardo. 
5. Jacobaea L. Macedonia: pr. Üsküb. 
: S. vernalis W.K. Macedonia: pr. Üsküb; Laconia: mt. Tay- 
getos. 
Anthemis tinetoria L. Macedonia: pr. Voden 
A. cinerea Pant. Macedonia: pr. Üsküb, Er Kaimaktalan. 
Achillea coaretata Poir. Macedonia: pr. Üsküb 
4. setacea W. K. Macedonia: pr. Üskü 
Helichrysum plicatum DC. Macedonia: m Üsküb. 
Filago Iutescens Jord. Macedonia: pr. 
F. canescens Jord. Macedonia: pr. asdoen; mt. Athos. 
F. arvensis L. Macedonia: pr. Usküb. 
F. lagopus Parl. Macedonia: pr. Vladov 
Erigeron polymorphus Seop. Montenegro: mt. Jastrebica. 
ellis perennis L. Macedonia: pr. Üskü 
Evazx pygmaea L. Laconia: mt. Ta ygetos. 
Homogyne alpina (L.) Cass. Albania; mt. Ljuboten i in Scardo. 
Echinops ruthenicus M. B. Montenegro: mt. Jastrebica; 
Thessalia: mt. Olympus | 


210 


Carlına vulgaris L. Macedonia: mt. Peristeri; Montenegro: 
mt. Jastrebica. 

©. simplex W. K. Montenegro: mt. ÖOrien. 

Silybum marianum (L.) Gaertn. Macedonia: pr. Saloniki, 
sküb. 
Carduus leiophyllus Petz. Macedonia: pr. Vladovo. 

Ü. ramosissimus Pand. Montenegro: mt. Jastrebica. 
Tyrimnus leucographus (L.) Cass. Macedonia: mt. Athos. 

Jurinea mollis (L.) DC. Macedonia: pr. Usküb, Vodena. 

Centaurea deusta Ten. Macedonia: mt. Peristeri. 

©. orbelica Vel. Macedonia: pr. Veles, mt. Peristeri. 

C. erythracantha n. sp. (e sec. Calcitrapa DC.). Araneoso- 
albotomentosa; caule erecto, ramossimo; foliis radicalibus?, eaulinis 
sessilibus, anguste linearibus, integris, anguste decurrentibus, in- 
ferioribus et mediis elongatis, flexuosis; eapitulis solitariis, ovatis, 

iametro; involueri phyllis virescentibus, parce araneosis, in 
appendicem parvam, spina patula, acerosa, 12—15 mm longa, ru- 
biginosa, basi utringue 1—-2 spinulosa terminätam, exeuntibus; 
flosculis: luteis, non radiantibus; acheniis? — C, solstitiali L. af- 
nis, ab ea indumento dense araneoso-tomentoso, foliis angustis, 
elongatis, phyllorum spinis rubiginosis discedit. 

n aridis regionis inferioris Thessaliae pr. Litochori. ad ra- 
diees mt. Olympi. Juli-Aug. 

Crupina erupinastrum Vis. Macedonia: pr. Saloniki. 

C. vulgaris Cass. Thraeia: pr. Dedeagac. 

Taraxacum laevigatum (Willd.) DC. Thessalia: mt. Olympus. 

T. megalorrhizum (Forsk.) Hand. Arcadia: pr. Kriavrisi; La- 
conia: mt. Taygetos; Messenia: mt. Hagios Ilias. 

Andryala dentata S. et S. Macedonia: pr. Hiliandar in penin- 
sula Athoa. 
„„„,Hieracium pannosum Bois. Albania: in fauce Treska pr. 
Usküb. 


inter Echininis et Alpieolinis intermedia; quoad capitulorum in- 
dumentum nempe ZH. alpicolae Schleich et H..petraeo Friv., quoad 
caulem elatum, 2—3phyllum, folia majora, obscure viridia, A. se- 


In regione media mt. Olympi Thessaliae. Juni-Juli. 


211 


Crataegus monogyyna (Willd.) Jaeq. v. hirsutior Bois. Mace- 
donia: pr. Saloniki. 
olycarpon uetraphyllum L. Euboea: pr. Chalkis. 
Seleranthustpeglectus Roch. Macedonia: mt. Peristeri. 
e . Montenegro: mt. Jastrebica et Orien. 
S. magellense Ten. Montenegro: mt. ÖOrien. 
S. glaucum Kit. Montenegro: mt. Orien. 
S. sexangulare L. Montenegro: mt. Orien. 
S. cepaea L. Macedonia: pr. Usküb. 
S, Sartorianum Bois. Thessalia: mt. Olympus. 
Saxifraga aizoon Taequ. Montenegro: mt. Jastrebica; Mace- 
donia: mt. Kaimakealan. 
S. tridactylites L. Macedonia: mt. Athos. 


Malabaila aurea (S. et 8.) Bois. Macedonia: pr. Veles, Vla- 
dovo, Vodena, Saloniki. 
Tordylium offieinale L. Macedonia: pr. Vodena. 
eracleum Orphanidis Bois. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 
Athamanta Haynaldi Borb. et Üchtr. Montenegro:.mt. Ja- 
‚strebiea. 
Seseli rigidum W. K. Macedonia: pr. Usküb. 
Chaerophyllum aureum L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 
Scandix grandiflora L. Macedonia: pr. Saloniki. 
8. australis L. Euboea: pr. Chalkis. ; = 
Aegopodium podagraria L. Albania: mt. Ljuboten in Seardo. 
Pimpinella alpestris (Spreng.). Albania: mt. Ljuboten in 
Seardo. 
 Carum Adamovieüi n. sp. Glabrum; radice verticali; caulibus 
gracilibus, adscendentibus, suhnudis, parce ramosis; foliis radieali- 
Du ambitu oblongis, longe petiolatis, pinnatiseetis, segmentis 
4—5-jugis, in laeinias 2—-4 tenuissime setaceas, elongatas, mucro- 
natas sectis, caulinis paucis, diminutis, triseetis vel simplieibus; 
umbellae radiis 4-7, elongatis subinaequalibus, patentibus; in- 
volueri et involucelli phyliis 3—5, lineari-lanceolatis; pedicellis 
fruetu oblongo aequilongis vel brevioribus; floribus ignotis; merl- 
„„Porum jugis filiformibus; stylis stylopodio mamillaeformi sub- 
Tevioribus. 
' O. meoidi, Heldreichii et rupestri affıne, ab omnibus foliis 
Ongepetiolatis, Jaciniis filiformi-setaceis elongatis, umbellae radiis 


212 


elongatis, usque ad 4em longis et pedicellis longioribus differt. 
Color florum ulterius observandum. 
Thessalia: mt. O’ympus. 
Trinia pumila (L.) Kern. Montenegro; mt. Jastrebiea. 
Bupleurum exaltatum MB. Montenegro: mt. Orien et Ja- 
strebica. 
B. protractum Hfig. et Lk. Macedonia: pr. Saloniki. 
B. laxum Vel. Macedonia: pr. Usküb: ch 
. Orphanidis Bois. Macedonia: mt. Athos. Jam a Üelak. 
Beitr. fl. Athoshalb. in böhm. Ges. Wiss. 1887 p. 540 hue indi- 
cat 


ur. 
S. rotundifolium Mill. Thessalia: mt, Olympus. 
Eryngium Wirgandi Adam. Thessalia: mt. Olympus. 
j ovo. 


mt. Jastrebiea. 


pr. Usküb 
arvensis L. Macedonia: pr. Saloniki 


? 


Crucianella latifolia L. Macedonia: pr. Vodena. 

graeca Bois. Macedonia: pr. Üsküb, 
Valerianella truncata (Rehb.) Betke. Macedonia: pr. Vodena. 
V. mixta (L.) Dufr, Macedonia: pr. Vodena. 

. membranacea Lois. Macedonia: mt. "Athos. 
V. coronata (L.) DC. Macedonia: pr. Vodena, mt. Athos. 
Pterocephalus plumosus (L.) Coult. Macedonia: pr. Usküb. 
Callistemna palaestinum (L.) Heldr. Macedonia: pr. Vodena. 
Scabiosa ochroleuca L. Macedonia: pr. Üsküb. 

sküb. 


Knautia orientalis L. Macedonia: pr. Üsküb. 
u. Columnae Ten. Macedonia: mt. Peristeri. 


213 


Spaltpilzflechten. 
Von Dr. E. Zederbauer (Wien). 
(Mit Tafel V.) 
al 8.) „Myxobacteriaceae, eine Symbiose 
eben Pilzen und Bakterien“, wurden. vom Verfasser zwei Or- 
ganismen, Myxococcus inerustans und Chondromyces glomeratus 
beschrieben, die auf Grund wiederholter genauer Experimente und 
einwandsfreier Kulturversuche aus Pilzen und Bakterien zusammen- 
gesetzt sich erwiesen. Es wurde zu wiederholtem Male Myxococcus 
und Chondromyces auf verschiedene Nährböden übertragen und 
a trat dasselbe Bakterium in den TORSERISÜRBeN Kulturen 
s wurde ferner Chondromyces glomeratus an verschiedenen 
Orten gesammelt und jedesmal ein und derselbe Bazillus als Sym- 
biont gefunden. Daraus folgerte der Verfasser, daß beide, Pilz a2 
Bakterium, in einem IR EDV WER, Verhältnisse stehen, das als BIER 
ne Verhältnis im weitesten Sinne angesprochen werden kan 
mit ist allerdings nichts weiter als das Zu A 
ball 5 zum Ausdruck gebracht, und die weiteren Erklärungen 
waren rein hypothetisch, wie an Ort und Stelle hervorgehoben ist ?), 
a ja jedes Experiment zur ee dieser Frage fehlt. 
Diese beiden Organismen | 
Andi genannt, gestellt worden, die Au eig RN 
d Pilzen (Fungi) zusammengesetzt 
Auf Grund dieser en hatte der Verf. die von 
Thaxter und Zukal beschriebenen Myxobakterien zum Teil als 
den np echten gleichwertige Organismen interpretiert, wozu 
w 


ausgeheriien Beschreibungen Thaxters und Zukals führten 
nr ist auffallend, daß drei Forscher ein a denselben Or ganismus, 
Ondromyces crocatus, in drei verschiedene Pflanzengruppen ein- 
ln, ch in die Fungi®), Sehizomyeeten*) und Myxo- 
yten 
. Die Folge war eine verschiedene Deutung ein und derselben 
Dinge. Die ersac liegt wohl hauptsächlich in dem sehr kom- 
plizierten Aufbau 
ei den har ersten Forschern Berkley und Curtis lag 
die Ursache in den damals noch  unausgebildeten optischen In- 
Strumenten, bei Zukal mehr a seiner vielfachen Beschäfti- 
a SO 


‘ Math.- ) Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissenschaften in ‚Wien. 
a aut CXII. Abt. I. Juni 1903. 
, 28; \ 
’) Berk] in. 600 Berk. Intr. Bot. 
Crypt. P 313 {. De ‘et Curtis, North Amer. Fungi n 
The Auer f Schizomycetes. 
Bot. On "1898, 3.00 the he anew order o Yy 
Neuen M al Hugo. ind variabilis Zuk. als Repräsentant einer 
romyoetenondnunn Ber. d d. bot. Ges. Bd. XIV. 


214 


gung mit Myxophyten, obwohl gerade aus ae Beobachtungen 
der richtige Sachverhalt am meisten herausleu 
Die drei verschiedenen Beschreibungen Mhrten Be Verfasser 
auf die Interpretation, die wiederholt angegriffen w 
Solms-Laubach hat sie in einem Referat auf ai heftigste 
angegriffen und durch Betrachten eines in Weingeist a 


Materiales von Chondromyces crocatus die Frage zu scheiden 
er ne eine derartige Untatsdehtng des Bere en br . 
wie ihn Solms-Laubach nennt, nicht zu sicherem Resultate 


führen kann, werden spätere Ausführungen zeigen. Baur!) sagt 
dasselbe wie Solms-Laubach, obwohl auch er über keine Ver- 
suche oder Experimente verfügt und der eg beschriebene Myxo- 
coccus wo. hier nieht in Betracht komm 


wortet und zugleich auch seine Kehren über er 
incrustans und Chondr romyces glomeratus veröffentlicht. Letzteren 
hält er für die bereits beschriebene Coryne sarcoides oder Tre- 
mella sarcoides und glaubt mit dieser Bestimmung die En 


aus Pilzen und Bakterien und ist den oaleiiefoshtans zu- 
zuzählen. 

zococcus incrustans hat Thaxter gleichfalls ent 
' aber ebenfalls ohne Kulturversuehe oder Experimente. Er erklärt 
ihn als einen ae mit Pilzhyphen einer Torula vret 
ri eg! die jeder beim ersten Betrachten macht. 

aber Seen ansieht und auf verschiedenen Nahrbodai 
kultiviert, so kommt man zu einem anderen Urteile. 

r Verf. ist a erzeugt, daß Thaxter bei näherer Unter- 
suekäng‘ zu demselben Resultate gekommen a wenngleich das 
ihm gesandte Material nicht mehr ganz jung w 

Die andere Hälfte des Sehrwernkndtekchenk s, das Thaxter 
esandt Wurde ist gleichzeitig vom Verf. untersucht worden und 
zeigte dasselbe Bakterium, teilweise im Sporenstadium (wie Ab- 
bild. 5, Tafel II 1. e.) 

In beiden Fällen sind die Beobachtungen und Untersuchungen 
= Verf. nieht widerlegt worden, außer man läßt die Untersuchunge2 

t dem Mikroskop, wie Solms- Laubach, als hinreichend gelten ’ 


!) Baur E. Myxobakterien-Studien. Arch. £. age re 1904. E m 
Pia “4 Notes on the Myxobactericeae. Botanical Gazette. 1904. Nr. 


215 


um jahrelange und öfters wiederholte Experimente als unrichtig 
hin zustellen. 

Myxococeus inerustans ist also auch zu den Spaltpilzflechten 
zu zählen.. Daß eine nicht geringe Anzahl von anderen Pilzen, be- 
sonders Fungi imperfecti, zu den Spaltpilzflechten zu zählen sein 
werden, scheint sehr nahe zu liegen und ist bei einigen sehon 
nachgewiesen, worüber an anderer Stelle berichtet wird. 

Zweck dieser Zeilen ist aber, die Untersuchungen über 
Chondromyces crocatus und andere Myxobakterien zu veröffentlichen. 

Durch die Güte der Herren Prof. Fr. v. Höhnel und Prof. 
L. Hecke hatte der Verf. die Möglichkeit, die von Zukal ge- 
sammelten Myxobakterien zu untersuchen, doch schien ihm das 
tote Material nicht genügend beweiskräftig für die Entscheidung 
der Frage zu sein. Der Verf. ist daher Herrn Prof. R. Thaxter 
für die Sendung lebenden Materials von Chondromyces crocatus 
sehr dankbar, da Kulturversuche angestellt werden konnten, um 
so der Lösung der Frage näher zu treten. Die Darlegung dieser 
Experimente erfolgt am besten und anschaulichsten an der Han 
der Abbildungen. 

ig. 1 stellt einen noch nicht ganz reifen Chondromyces 
erocatus dar. Der lange Stiel, von langen, dünnen, fadenartigen Ge- 
bilden durchzogen, trägt am Ende drei kugelige Gebilde, wo die 
von einer schleimigen, glänzenden Masse umgebenen Cysten bereits 
angedeutet sind. In der feuchten Kammer zerquollen sogleich die 
drei kugeligen Gebilde, sowie die Cysten, so daß die Enden der 
Fäden sichtbar wurden (wie Fig. 2, die erst später gezeichnet 
wurde) und ringsherum eine schleimige Masse lag, worin zweierlei 
stäbehenförmige Gebilde zu beobachten waren: sehr lebhaft be- 
wegliche, welche 2—3 u lang und 0°6 u diek waren, und gänzlich 
unbewegliche, 56 a lang und 1’5—2 u dick, im Innern einige 
liehtbrechende Körperchen enthaltend. 

In Fig. 4 sind sowohl große wie kleine Stäbchen bei gleicher 
Vergrößerung abgebildet. Nach der raschen Bewegung zu urteilen, 
scheinen die kleinen Stäbchen Geißeln zu besitzen‘). 

., Die großen Stäbchen haben ungefähr dieselbe Dicke wie die 
Fäden, die 1-5—2 u dick sind. In Fig. 3 ist ein Stadium abgebildet, 
Wo die großen Stäbchen noch in unmittelbarer Nähe der Fäden 
liegen, mit denen sie früher in Verband zu sein schienen. 


größerer Mehrzahl, so daß die großen in den Hintergrund traten 
und in älteren Kulturen überhaupt schwer oder gar nicht zu finden 
waren. Ähnliche Erfahrungen wurden bei Kultur von Coryne sar- 
Coides auf Agar oder Gelatine gemacht. 


{N erel. 2 ber di ne ER bot ee Bi 
XV, 1897, asian H. Über zn Myzöbakterien Ber. 


216 


Nach Thaxters Angaben sind die Stäbehen 2°5—6 u lang, 
0:6—0'7 u dick, welche mit Messungen des Verf. ziemlich über- 
einstimmen, wenn ınan beide Stäbchenarten als zusammengehörig 
betrachtet. Daß dies fehlerhaft wäre, zeigen spätere Beobachtungen. 
Thaxter hat also ganz übersehen, daß zwei verschiedene Stäbehen 
vorhanden sind, die sich sowohl durch Größe wie Verhalten auf- 
fallend unterscheiden. 

Na erlauf von drei Wochen hatten die kleinen Stäbchen, 
die nach weiteren Untersuchungen und einwirkenden Anilinfarben 
zweifellos Bakterien sind, ihre Gestalt nicht verändert, die großen 
Stäbchen hingegen trieben lange, dünne Fäden, die sich auch ver- 
zweigten (Fig. 8, 9), vielfach aber unverzweigt blieben und bei 
einer Länge von 40—100 u das Wachstum einstellten. Querwände 
konnten sehr selten beobachtet werden. In einer anderen feuchten 
Kammer hatte der Verf. zufällig keimende Sporen von Physcia 
stellaris. Die dünnen, aus der Spore tretenden Fäden, die sich hie 
und da verzweigten und fast keine Querwände zeigten, waren den 
Fäden der großen Stäbehen sehr ähnlich oder fast gleich In einer 
anderen Kultur von Ch. crocatus waren derartige Fäden aus dem 
abgeschnittenen Stiel (Fig. 7) herausgewachsen und erreichten eine 
Länge von 100 u. In der Umgebung wimmelte es von zahlreichen 
beweglichen Bakterien. Solche lange Fäden, in denen ab und zu Quer- 
wände sichtbar waren, wurden auch in Nährgelatine und Agar- 
kulturen beobachtet. 

Bei Einwirkung von Farbstoffen (Methylenblau) verhielten 
sich die Bakterien verschieden von den großen Stäbchen und den 
kurzen Fäden, die sich wie Pilzhyphen färbten. Wenn bei der Be- 
trachtung der erstern Stadien der Kulturversuche der Einwand hätte 
gemacht werden können, es seien zwei verschiedene Bakterien, 
so zeigt gerade das weitere Verhalten, daß wohl die kleinen Stäb- 
chen Bakterien sind, die großen Stäbehen aber mit Bakterien nichts 
gemein haben. Wenn man auch die Evolutionsformen der Bakte- 
rien in Berücksichtigung zieht, so findet man keinerlei Überein- 
stimmung mit ihnen. Gegen die Auffassung der Evolutionsformen 
spricht auch das verschiedene Verhalten der kleinen Stäbehen von 
den großen Stäbchen und den Fäden gegen Farbstoffe, die, wie 
schon erwähnt, sich unregelmäßig intensiv färben wie’ die meisten 
Pilzsporen und Pilzhyphen. Der Einwurf, fremde, zufällig in die 
Kultur geratene Pilze beobachtet zu haben, wird hinfällig, da die 
ganze Entwicklung der Fäden aus dem Stäbehen und deren Wachs- 
tum genau verfolgt wurde. | 

Wie aus diesen Kulturversuchen hervorgeht, besteht Chondro- 
myces crocatus aus einem Pilze, der als Träger fungiert und gleich- 
sam das (Gerüst darstellt, ausgefüllt und umgeben von Bakterien, 
die auf dem Stiele Oysten bilden. Die Hyphen werden von einer 
Schleimmasse umgeben, die bisweilen erhärtet und das Freilegen- 
der Hyphen sehr erschwert. Der beteiligte Pilz zeigt ein abnormes 
Verhalten, was im Vergleich mit dem Aussehen der Flechtenhyphea 


217 


nicht Wunder nehmen darf, sowie die Pilzhyphen einer anderen 
Ben Istlenhte, Coryne sarcoides, wo die Hyphen ebenfalls sehr 
dünn (2—4 u) sind, und selten Page gen beobachtet werden 
en An reifen Exem laren, die die Cysten schon verloren 
haben, werden herausragende Fäden ia beobachtet. (Fig. 6, 
vergl. Saga rl. e. Plate XXI, Fig. 8, 9.) 

e Cysten stellen eine Masse von Bakterien, deren Schleim 
an der Lofi erhärtet ist, und einigen Pilzsporen dar, die hie und 
da in den Cysten zu finden sind (Fig. 5). Soweit die Unter- 
suchungen über Chondromyces crocatus, der zu den Spaltpilzflechten 
zu zählen n 

Ü romyces lichenicolus, wovon R. Thaxter Fe; 
lebendes le sandte, besteht nach Untersuchungen 
nur aus Bakterien und hat mit Ch. crocatus gar keine Ähnlichkeit 
und auch dem Wesen nach mit ihm nichts z 
Die Untersuehungen über die Gattung Myaoeoccus stützen sich 
nur auf Präparate von Zukal und Thaxter, der eine Reinkultur 
von Myxococcus rubescens sandte. 
i zeigt einzelne Stäbchen und kugelige ee ee 
Myzococcus rubescens. Die kleinen Stäbehen sind —2 u 
"u diek. Die größeren Stäbehen 5—6 u lang, 1° gr u diek?) ob 
letztere mit den rundliehen Gebilden im Zusammenhange stehen, 
Sy nicht festgestellt werden. Die rundlichen Gebilde (1°5 bis 
ne Gi meist in Ketten angeordnet, von denen Seitenzweige ab- 
geh 


ist ganz merkwürdig, daß weder von Thaxter noch von 
Zukal . Erscheinung, eine Teilung nach zwei Richtungen, 
wie sie hier vorliegt, beobachtet wurde, obwohl sie in jedem Prä- 
parate (auch in dem von Thaxte r. geschiekten Präparate einer 
Beinkultur) ) beobachtet werden Ko 
ig. 10 und 11 sind nach Präparaten von Zukal gezeichnet; 
damit nieht der Vorwurf gemacht werden kann, es seien verun- 
reinigte Präparate benützt worden, wurde ein Teil'eines Präparates 
einer Reinkultur (wie Thaxter selbst angibt) BEE WER en 
(Fig. 12). Die genaue Untersuchung zeigt also im Wesen etwas 
S0nz anderes, als Thaxter beobachtete. Der Gedanke, daß Myxo- 
coceus rubescens nichts a. ist als Micrococcus fulvus (Cohn: Bei- 
wine zur Biologie der Pflanzen I. 3, p. 181), drängt sich immer 
mehr auf und wird durch die Beobachtungen Thaxters nur ge- 


i as ES und M. macrosporus dürften jedoch zu 
en Schi Bakterien zu zählen sein oder stellen ein Gewirr von 
stübehenförmigen und kugeligen Schizomyceten dar. 

An ae 


!) Nach Thaxter, 3-7 u ae 0'4 u dick. 
Österr. botan, Zeitschrift. 5./6. Heft. 16 


Der Verfasser muß gestehen, daß der Titel seiner Arbeit über 
Myxobakterien („Mywobacteriaceae, eine Symbiose zwischen Pilzen 


und Bakterien“) zu weitgehend war und daß derselbe, ei 
im Texte haupts nn nur Chondromyces crocatus, Myxococeus 
rubescens und M. rosporus zur Interpretation herangezogen 


wurden, zu irrkämliehen Auffassungen und. heftigen Angriffen 
führen konnte 

Die Interpretation, daß Chondromyces erocatus aus Bakterien 
und Pilzen besteht, wurde durch Kulturversuche Ve ra 
führten die Untersuchungen des Myxococcus rubescens zur An- 
schauung, daß er vielleicht zu den Bakterien ge res "werden 

muß. Ohondromyces ea besteht aus Bakterien, Myxococ 

laser aus Bakterien und Pilzen, sowie die Tremellinee Oe 
sarcoides, die Kürten irrtümlich als Chondromyces glomeratus 
beschrieben hat. 

Di 


weise zu den Bacteriaceen, teilweise zu den Myxobacteriaceen 
Thaxters und zu den Spaltpilzflechten zu zählen sein, worüber 
nur Kulturversuche und IERPOKEMENNG; Klarheit bringen werden. 


Erklärung der Abbildungen'). 
(Taf. V.) 
Fig. 1—9. Chondromyces crocatus. 
Fig. . Ein noch nicht ganz reifes Exemplar. Vergr. 
Fig. weg ey Teil des vorigen Exemplares, 14 as. in der feuchten 
Kammer. Vergr. 8 
Fig. 3. Ein Ten davon etwas stärker vergrößert. Vergr. 900 
Fig. 4. Einzelne Stäbchen gr sehr starker Vergrößerung (1000). 
Fig. 5. Eine Cyste. Vergr. 8 
Fig. 6. Der ge Kr eines en lares, d Cysten bereits ab- 
Be be Vergr. ur) Fe een 
7. Ein ee eines Stieles in Kultur in feuchter Kammer. Vergr. 80. 
Fig 8. Ein Brass großes Stäbchen (Pilzsporen) in der feuchten 
Kammer. "Verek.;9 
Fig. 9 Filet aus Ber BaroDen Stäbchen (Pilzspore) in der feuchten 
Kammer hervorgegangen. ergr. 
Fig. 10. Myxococcus Kn Zukal. 
Vergt! AO. s, nach einem Präparat von 
Fig. 11. Myxococeus macros Zukal. 
Yariı. Sch Yy 'porus, nach einem Präparat von 
Fig. 12. Myxococcus rubescens, nach ei P t Thaxter, 
phot. von H Hinterberger und E. Aa ie euer, ri ..1000. 


1) Wurden mit Zeichenapparat hergestellt. 


Zederbauer E., Spaltpilzflechten. TafV, 


Desterr.botan.Zeitschr. 1906. a | 
ee = 2 ‚Lith.Kunstanstalt v.Th.Bannwarth,Wien VIll. 


219 


Beitrag zur Kenntnis der Flora von West Bosnien. 
Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen 
und Franz Faltis (Wien). 

(Fortsetzung. !) 


Orobanchaeeae, 


Orobanche gracilis Sm. N. Gipfelregion der Velika Klekovaca, 
1900 m!, Sator, östl. ober dem See, 1600 m (H.). 

— earyophyllacea Sm. N. Südgipfel des Jedovnik! (H.); Mala 
Klekova&a!; Sator, südl. ober dem See! (J.); Plazenica (Gipfel)! 
ober Prusac b. Bugojno! 800—1780 m. 

— Teucrii Hol. N. An steinigen Hängen ober Prusac, 800-900 m! 


Globulariaeceae., 


Globularia Willkommii Nym. N. Westabhang des Marino brdo 
bei Grahovo (J.). $. Karstheide bei Na podovi und Podgorje; 
Gipfelregion der Golja: Velika Golja, 1700 m! (St. F.) 

— bellidifolia Ten. N. Gipfelfelsen der Ilica; Liepi kamen am 
Jedovnik (J.); Östhang der Velika Klekovada; Spije b. Grahovo 
(J.); Sator: Velika Babina (J.); Plazeniea!; 1300—1950 m. 8. 
Zwischen Glamo& und Grkovei: Bergwiesen bei Starigrad, 1200 m! 
Gipfelregion der Golja: Velika Golja, 1700 m! (St. F.). Felsen 
am Flußursprung in Livno. 


Plantaginaceae. 

Plantago media L. N. Im Föhrenwald unter Han Nuker bei Bu- 
g0jno, 950 m. 

— lanceolata L. var. eriophora (Hffmg. etLk.) Beck (Plant. eriophora 
Hoffmannsegg et Link, Fl. portuguaise I, p. 423 [1809]. Pl. la- 
»ata Host, Fl. Austriaca I, p. 210 [1827]).. N. Auf Karstflächen 

ei Kesici n.-Ö. Grahovo! (H.) und am Hügel Jedonova bei 
Preodae!; 900-950 m. 
= @rgentea Chaix. N. Südwesthang des Marino brdo bei Grahovo, 
00—1100 m! (J.). S. Zwischen Glamo& und Grkovei auf Karst- 
boden bei Starigrad, 1000 m! & 
— earinata Schrad. N. Westabhang des Marino brdo (J.), Hügel 
edonova bei Preodac!; ober Prusae b. Bugojno! $. Karstheide 
westlich von Na podovi, 800 m! 


Rubiaceae. 


m. : 
 €ynanchica L. Mittelbosnien: An bebuschten Hängen beim 
Bahnhof: yon Lasva!; N. Karsthochfläche zwischen Glamod und 


!) Vgl. Nr. 4, S. 164. 
16* 


220 


Hrastiöevo! zwischen Donji Vakuf und Prusac! 350—1400 m. 
S. Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava, 1100 m! 
Es ist nicht richtig, daß, wie meist angegeben wird, die 
Korollenzipfel bei Asperula eymanchica ungefähr so lang als 
ie e sind, sondern die letztere ist an vielen Exemplaren 
aus dem ganzen Verbreitungsgebiete um mehr als die Hälfte 
länger als jene, ohne daß man deshalb schon von Übergängen 
zu Asp. „longiflora“ reden könnte. 
* Asperula flaccida Ten. N. ? Drvar; an Felsen am Wege nach Resa- 
novac unterhalb Kamenica, 650 m! (H.). Die schlechten und durch 
allen verunstalteten Exemplare lassen eine unzweideutige Be- 
stimmung nicht zu. Ein Teil derselben hatte rote, ein anderer 
bell ockergelbe Blüten. $. Felsabhänge nördlich von Livno, 
! 


800 m! 

— aristata L. f. (= A. longiflora W. K.) N. Gipfelfelsen der 
Nliea'), 1650 m; Liepi kamen am Nordhang des Jedovnik, gegen 
den Ravni potok, 800 m (J.); Südgipfel des Jedovnik, 1600 m 
(H.); Mala Klekova&a, ober der Waldgrenze, 1700 m ;-Spije bei 
Grahovo, 1450 (J.)*); Sator: östl. (H.) und südl. (J.) ober dem 
See (1600 m) und auf dem Jezerov kamen, 1300 m! (J.). 

Zwischen der Asper. aristata Spaniens und Waldstein 

n. Kitaibels A. longiflora einen Unterschied zu finden, 18 
nicht möglich (vgl. Beck, zuletzt in Ungar. botan. Blätter IV 
[1906] p. 97). Die Richtung der Äste des Blütenstandes, die 
Form der Korollenzipfel und ihrer Anhängsel ist an beiden 
Pflanzen dieselbe oder richtiger, unterliegt genau denselben 
Variationen; was aber die Blütenfarbe anbelangt, so zeigt 
die Originalabbildung der A. longiflora genau jenes hell gelb- 
lich-fleischfarbige Kolorit, das nur im oberen Teile der Korollen- 
außenseite durch helles Rot ersetzt wird und das einen Unter- 
schied der A. aristata gegenüber longiflora bilden soll! Be- 
haarung und Bekörnelung aller Teile, insbesondere aber der 
Blüten, ist an demselben Standorte, oft an ein und demselben 
Individuum, in hohem Grade variabel. Die in der Flora e2®. 
Austro-Hungarica Nr. 2232 als Asp. leiantha Kern. ausgegebene 
Pflanze kann daher keineswegs nur auf Grund dieses Merkmales 
abgetrennt werden; wohl aber hat diese anscheinend in der Lom- 
bardei und Judicarien endemische Pflanze einen so auffallenden 
Habitus, der durch die zahlreichen schmalblättrigen sterilen 
Achsen hervorgerufen wird und sich an Pflanzen des illyrischen 
Gebietes nie wiederfindet, daß wir uns des Eindruckes einer 
eigenen Art nicht erwehren können. Den Namen A. leiantha 
kann dieselbe nicht behalten, weil dieser bei seiner ersten gil- 
tigen Veröffentlichung (in Murbeck, Beitr. z. Kenntn. d. Fl. V. 
Südbosn. u. d. Herz. p. 114 [1891]) auf eine Form von A. art 
Es ist nicht ausgeschlo j i re dieser 
beiden er die nicht este, ee erg die wir 

damals nicht beachteten. 


Ze 
BR ET 


221 


stata angewendet wurde; sie ist dagegen identisch mit Asper. 
umbellulata Reuter „Bull. Soc. Hall. 1854 p. 141*. Schließlich 
sei bemerkt, daß eine lebhaft rotblütige Asperula mit langen 
Korollenröhren bereits in der südlichen Herzegowina (Nevesinje, 
leg. Janchen), dann anscheinend sehr häufig in Montenegro, 
Albanien und Griechenland vorkommt; eine besonders kompakte 
Form dieser Art ist die Asp. longiflora var. condensata Heldreich 
in Wettstein, Beitr. z. Fl. v. Albanien, p. 59 [1892]). Sie 
steht der A. eynanchica keinesfalls sehr fern und dürfte ge- 
wissermaßen ein Mittelglied zwischen ihr und Asp. aristata 
darstellen. 

Galium COruciata (L.) Scop. S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m. 

— vernum Scop. $. Aufstieg zur Kriva jelika aus dem Vrbastale. 

— rotundifolium L. N. In Wäldern der Mala Obrsina bei Vrbljani! 
(H.). S. Wälder oberhalb_Podgorje, 1000 m. 

— trieorne With. N. Auf Äckern bei Grahovo und im Razano dol 
bei Popoviöi! S. Glamocko polje zwischen Dubrava und Glamo£. 

— Vaillantii DC. N. In Äckern bei Popovidi! 

— verum L. S. Öardak livade an der Quelle südlich von Presedlo, 
1200 m! 

— purpureum L. N. Gipfelfelsen der Tlica, 1600 m; Unter Ret- 
kovac bei Drvar. Westhang des Marino brdo bei Grahovo (J.); 
Preodac: am Aufstieg zum Strmac! Ober Popovici. 8. Straße 
am Vrbas nördlich von Donji Vakuf, 500 m! Talschlucht bei 
Glogovac; Felsen beim Flußursprunge in Livno. 

nen L. S. Aufstieg aus dem Vrbastal gegen die Kriva 
Jelika. 


— flavescens Borbäs, in Közl. XI, p. 266 [1874] (sec. Simonk.) 
(G. ochroleucum Kitaibel, in Schultes, Österr. Flora I, p. 305 
[1814], non Wolf, in Schweig. et Körte, Fl. Erlangens. I, 
pP. 36 [1811] — G. asparagifolium Kerner, in Österr. botan. 
Zeitschr. XX, p. 327 [1870], non Boissier, Diagn. pl. nov. 
orient. s. IT 6, p. 91 [1859] — G. Marisense Simonkai (Enum. 


— Meidum AU. (= G. corrudaefolium Vill.) N. Südgipfel des 
Jedovnik bei Grahovo! (H.), Mala Klekovata; Cardak (J.), West- 
ang des Marino brdo bei Grahovo (J.), Sator: im Gerölle 
südl.! (J.) und dstl.! (H.) über dem See, Karsthochfläche 
zwischen Glamo& und Hrasticevo! 1300—1750 m. 8. Pitome 
n zwischen Podosoje und Na podovi westlich von Glogovac, 

m! 


222 


Die Exemplare vom Sator sind sehr auffallend durch den 
systematisch gewiß ganz belanglosen Wuchs und die geringen 
Dimensionen aller Geröllpflanzen, N wie durch die kurzen 
Blätter und entsprechen genau der vo eck (Fl. v..Südbosn. 
u. d. angr. Herz. III, p. 172) als £. Ienufalum DE. non All. 
von . der. Prenj planina angeführten und in Pl. Bosn. et Here. 
‚exs. verteilten Pflanze. Schmälere Blätter als sie Originalexem- 
plare des @. lucidum. im Herbar des naturh. Hofmus. besitzen, 
könnte man sich aber in seiner Verwandtschaft überhaupt nicht 
mehr vorstellen 

*Galium asperum Bene, N. In steinigem Rasen dstl. vom Gipfel 
der Plazeniea, 1750 m 

— Austriacum Jacq. N. Sator: im Gerölle östl. ober dem See, 
1550—1650 m! (H. 

— anisophyllum vil. N. Sator: im Gerölle südl. ober dem See, 
1500—1600 m! (J.). 


Caprifoliaceae. 

Benin, racemosa L. N. Nordostabbänge des Jedovnik bei 
rvar (J.). 

— Ebulus L. a An Rainen und Grashängen bei Donji Vakuf in 
großen Massen 

Viburnum Lantana L.. N. Als Unterholz im Föhrenwalde unter 
Han Nuker bei nzänih 

Lonicera Xylosteum L. N. Vudija Poljana bei Ribni 

— coerulea L. N. Nordostabhang des Jedovnik bei Drvar (J.), 
Vuöija Poljana; Gola kosa (H.), Koprivnica. :$. Karstflächen 
gegen den Wald bei Podgorje. 

— alpigena L. N. Iliea: oberh. Resanovae, Nordosthang des Je- 
dovnik bei Drvar (J.), und Westhang' seines Südgipfels gegen 
Grahovo (H.), Vucija Poljana, Sator: am Mlinski potok (J.) und 
südl. ober dem See (J.). 8. Westlich von Ljusa; Karstflächen 
gegen den Wald bei Podgorje. 


Valerianaceae. 
Valerianella dentata (L.) Poll. ‘N. In Äckern ir Bahnhof von 
onji a. mit: var. rem (Stev.) Lge.! 
— rimosa Bast. N. Ebendaselbst! 
Kong tripteris L. N. Hang südlich ober dem: Satorsko jezerO 


— montana L. N. Nordgipfel des Jedovnik, bis in die Schlucht 
des Bards potok (700 m) herab: (J.), Hang südl. ober dem Sa- 
torsko jezero (J.), Plazenica, Gipfelregion. S. Wälder der Kriva 
jelika, 1200 m; Wälder am Südabhang des Vitorog, 1400 m. 


Dipsaceae. 
Cephalaria leucantha (L.) Schrad. $. Felsen beim. Flußursprung 
in Livno, 800 m 


223 


Dipsacus fullonum L. S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf. 

— laciniatus L. S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf; Straße von 
Gelebi& nach Livno, 

Succisa pratensis Mnch. var. glabrata Schur. N. In der Resano- 
vaca bei Poljana; Suho polje; unter der Ogujavica. vrelo an der 
Plazeniea; zwischen den Hanen Cardak und Nuker bei Bugojno! 

*Knautia integrifolia (L.) Bert. $. Felsen nördlich von Livno, 
s00 m! | 


— Dinarica (Murb.) Maly. N. In der Schlucht des Ravni potok 
n.-0. des Jedovnik b. Drvar, 700 m (J.). Velika Klekovata, Süd- 
osthang des Gipfels, 1900 m!’ Marino brdo bei Grahovo, mehr- 
fach (J.); Veliki Sator, ‚bes. auf der östlichen Abdachung, 1600 
bis 1850 m! (J.). S. Cardak livade gegen Pribelja, 1100 m! 
Diese Pflanze :ist an einigen Blättern auffallend weich behaart. 

— Fleischmanni (Hladn.) Beck. N. Gipfelfelsen der Tlica; Je- 
dovnik: Schlucht des Ravni potok (J.) und ober Radloviäi (H.); 
Westhang des Marino brdo (J.); Prokossattel und Orlovac bei 
Preodac; Osmanagina kosa!, Han Nuker und Prusac! bei Bu- 
gojno; :700—1600 m. Mit verschiedenen Blattformen und -Tei- 
lungen und mitunter mit schwacher Behaarung als ganz belang- 
losen Variationen. 8. Gipfelregion der Golja, Südwestabhang, 
1600 m! (St. F.) 

Scabiosa agrestis W. K. N. Jedovnik: auf dem Liepi kamen! (J.) 
und ober Radlovi&i! (H.); unter Reökovae d. Drvar; ‘900 bis 
1200 m. 8. Podosoje bei Glogovae. 

— leucophylla Borb. N. Im Karstterrain überall Charakterpflanze: 
Gipfel der Tliea, Radlovici (H.), Mala Klekovata, 'Resanovaca, 
Mliniste, Cardak (J.), Marino brdo (J.), Sator mehrf., Strmae 
b. Preodae, Plazenica, Prusac!, 530—1800 m. Die gesammelten 
Exemplare entsprechen ungefähr. der f. incana (Freyn). 8. 
Straße am linken Vrbasufer nördlich von Donji Vakuf. 500 m! 

— silenifolia W. K. N.. Nordgipfel (J.) und Südgipfel! (H.) des 
Jedovnik; Sator, mehrfach!; 1500-1870 m. 8. Nordwestabhang 
der Vitorog kosa, 1500 m! Gipfelregion der Golja: Velika Golja, 
1800 m! (St. F.) 

> graminifolia L. N. Westhang der Tlica, .700—-1650 m!, Sator, 
östl. ober dem See, 1550-1650 m! (H.). 


Campanulaceae. 
apanıla 'pyramidalis L. 8. Prolog-Paß südwestlich von Livno, 
m. 
— pusilla Hoke.') N. Sator: Hänge südl. ober dem See (J.), 
felsige ‚Abstürze im W. der Babina greda! (J.), 16001700 m. 
— Velebitica Borb.!) N. Am steinigen Hange ober Prusac bei 
Bugojno, 800-900 m! 


!) Determ. J. Witasek. 


224 


*Campanula pinifolia Üchtr.!) N. Gipfelfelsen der Ilica! Jedovnik 
ober Grahovo! (H.); bei Preodae . Rore; Föhrenwald am 
Osthang der Plazenica!; 1150—16 

_ a tg PAAR 1) N. ann der Velika Klekovada, 

en ‚ 1900 

BR ber > L. var. paueifara DC. N. Wiesen nördl. des Gipfels 
der PlaZenica, ca. 

— Rapunculus L. N Wiesen nahe der Quelle der Ribnik; Hecken 
und Äcker beim Bahnhof von Donji Vakuf! 300—550 m 
Aufstieg zur Kriva jelika westlich von Donji Vakuf, 900 m! 
Wiesen bei Na podovi, 800 m! Westabhang der Staretina pla- 
nina unter Eichengebüse ch. 

— persieifolia L. $S. Wälder der Kriva jelika, 1000 m 

— Bononiensis L. N. Unter Re@kovac bei Drvar; Prokossattel bei 
Preodae; Donji Vakuf; 520—1100 m. 8. Talschlucht bei Glo- 
govac; Livanjsko polje bei Far kuce. 

— Trachelium L. N. Karstfläche von Glamoü gegen Hrasadeıe: 

— latifolia L. N. Voralpenwiese bei Koprivnica, 1100 m 

— glomerata L. N. Gipfelregion der Ilica, Mala Kkirai Süd- 
gipfel des Jedovnik! (H.), Gipfel der Plazenica! 16001750 m 
S. Karstflächen nordweslich von Pribelja; Aufstieg zur Golja 
bei Begovstan, 1000 m t. F.) 

—. Gerwicaria Lt N;-In u a bei Vudija Poljana; Karst- 
fläche zwischen Glamo& und Hrasticevo beim Saris bunar!; 
Gipfelregion der ie 1100-1700 m. S. Bergwiesen am 
Presedlosattel, 1300 m 

— Waldsteiniana R. et Seht N. Gipfelfelsen der Ilica, häufig, 
1550—1650 m 

Specularia a (L.) DC. var. pubescens DC. Mon ie d. 
Campan. (1830) pag. 347, Prodr. VII. 2. (1839) pag- 4%. 
Prismatocarpus hirtus Tenore, nn Nap. hr ds) 
pag. 16, Flor. Nap. I. (1811—15) pag. 76, tab. — Campa- 
nula hirta Roem. et Schult., Sales Vogetabilium v. (1819) 
pag. 153. — Ir mal OREe hirsulns Loudon, Hortus Britannieus 
(1830) pag. 77. — Campanula Speculum var. ß. hirta Visiani, 
Flora Dalmakion II. (1847) pag. 138, 

Mittelbosnien: Lasva! N. Äcker beim Bahnhof vol 
Donji Vakuf! 

Phyteuma orbiculare L. ssp. flexuosum R. Schulz var. ne 10 
R. Schul . Hänge südlich ober dem Satorsko jezero, 1 
bis 1600 m! (J.) Plazenica, Osthang des Gipfel, 1700-1160 m 
S. Aufstieg zur Golja von Öelebit aus, 1200 m! (St. F.) 

— — sp. Austriacum Beck. N. Gerölle südl. Shi dem Satorsko 
jezero, 1650—1700 m! (J. ). Die Exemplare entsprechen der val. 
vulgare f. minus R. ek S. Gipfelregion der Golja: Velika 
Golja, 1800 m! (St. F.) 


!) Determ. J. Witasek. 


(Fortsetzung folgt.) 


225 


Literatur - Übersicht‘). 
März—Mai 1906. 
Adamovi6 L. Die a ser der Balkanflora seit ee Tertiär- 


- eo Jahrb. f. Syst. 36. Bd. 4. Heft. S. 62— 76.) 8 
Be W. Zur Veitchenforn Tirols. (Verh. d. k. & zo0l. ist 
er uvL Bd. 2/3. Heft. S. 125—131.) 8°. 


widerung auf e rn Handel- Mazzettis, der in demselben 
Hefte Fi al —135) auf ‚diesibe antwortet. 
Brehm V. und Zederbauer Er Beiträge zur rer 
suchung alpiner Seen. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. 
8. 19—32.) 8°. 2 Fig. 
Betrifft das rim aa nom Seen: Lunzersee, Traunsee, Hallstätter- 
see, Wolfgangsee, Krotensee, Mondsee, Attersee, Zellsee 
Bubäk F. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Montenegro. (Bull. 
. Aierh. Boissier. Sec. Ser. Tom. VI. Nr.5, p. 303—408.) 8°. 
f, 


Burgerstein A. Zur Kenntnis der Holzanatomie po ad arte ta 
(Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 4. S. 194—199). 8°. 
Behandelt das Holz von Pseudolarix Kaempferi ra hamia 
sinensis, Dacrydium, Podocarpus, Araucaria, Libocedrus, nein. Fitzroya. 
Czapek Fr. Die Wirkungen verschiedener Neigungsla agen auf den 
Geotropismns parallelotroper Organe. (Jahrb. f. wissensch. Bot 
XCH. Heft. S. 145—175.) 8°. 2 Fig. 
Domin K. on new South American a of Koeleria. (Repert. 
nov. a. Ba. II. Fe ‚19/20. S. 88—94.) 8°. 


ria Hier i Dom., K. ar entina Dom., K. Bergii Hieron. 

var. minor, ariesike. 7 Alain, K. Niederleinii Dom., K. Grisebachii Dom., 

2 nd s Pers. var. boliviensis Dom., K. ps seudocristata Dom. var. an- 
Tcota 


Fritsch K. Beobachtungen über blütenbesuchende Insekten in 
ee IN d. k. k. zool.-botan. Ges. 1906. 2/3. Heft. 
9—1 

Glowacki n. Bryologische Beiträge aus dem Okkupationsgebiete. 
I. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. 1906. 2/3. Heft. 8. 186—207.) 8°. 
Hackel E. Panicum Türkheimii Hack. nov. sp. (Allg. bot. Zeitschr. 

XII. Jahr ıg. Nr. 4. 8°. 
= — an novae. (Repertorium nov. spec. II. p. 69—72.) 8°. 
ostii Buchtienii Hack., Festuca Elliotii Hack., et ovina L. subsp. 


Bornmiler Hack., Poa cenisea Sm. subsp. Briqueti 
Hayek A. Plantae novae Stiriacae. (Rep. noV. spee. II. Nr. 22. 
8. 12144 4.) 8 


. A. et J. Kern. f. Anisiaca Nevole, Petasites Rechin- 
geri rg x era) u ., Rubus Durimontanus (bifrons X macro- 
Tr 


.) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit 
Rückicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich en e 
auf die i 


erschi e über u 
höflich ae Arbeiten oder wenigstens um eine u per ren 


226 


phyllus) Sabr., EEE Klug vulgatum Pers. f, paradoxum Dahl, Mentha 
Be he L. f. Lin a Ha 

A.v. Vorbonacone novae en Vindobonensis. I. (Repert. 
107 spec. Bd. II. 19/20 86—88.) 8°. 

Lippia as "Hay, 7 an Hay., L. reticulata Hay., L. 
pedunculosa Hay., Duranta coriacea Hay., D. tomentosa Hay,., Callicarpa 


— — Verbenaceae novae herbarüi en II. (Repert. nov. 
spec. jegni ve d. 4S. 
Lantana glandulosissima Hay, L. Cummingiana Hay., L. urticoides 
Hay., L. RA SEE ay., L. Sprucei Hay., L.veronicifolia Hay., L. mala- 
barica Hay., L. ovata Hay., L. maxima Ha 
Heimerl A. Andreas Kornhuber. Ein Nachraf. (Verh. d. k. k. 
zool.-bot. Ges. 1906. S. 103—125.) 8°. 1 Por 
Linsbauer K. Zur Kenntnis der Beirbaikeit de Centaurea-Fila- 
ee (Sitzungsber. d. kais. Akad. “ Wissensch. Wien. Math.- 
natur Bi Bd. CXIV. ER BD SAID, 
. diese Zeitschr. $. 
Lins Ab Ludw. und Karl "Vorschule der Pflanzenphysiologie. 
ine experimentelle Einführung in das Leben der Pflanzen. Wien 
(Konegen). 8°. 255 S. 96 Abb. 
Die erff. stellten sich die Aufgabe, ein Buch zu schaffen, welches 
allgemein Gebildeten die Anleitung bietet, an der Hand von Versuchen sich 
mit den Haupterscheinungen des pflanzlichen Lebens vertraut zu machen. 


mente Mltan zu Kane Die Auswahl der Experimente ist eine sehr B0rg- 
fältige, sie nimmt’ ebenso auf die wiebinichaftliche Exaktheit, wie auf p 
tische ee ‚Rücksicht; sie beweist auch — und das ist besonders 


wer: 
Murr J. Eine al, Art des A er uges. (Chenopodium 
et Hook.) (Allg. bot. Yeikechr. XI. Jahrg. -Nr. 4. 
5 


PalackyJ. Filices Madagascarienses. Prag IERIDET ENG. 8°. 328. 

Pascher A. Novae Gageae ex stirpe G. bohemica s. ampl. (Repert. 
nov. spec. regni veg. II. Bd. S. 166.) 8°. 

Gagea Callieri Pasch., @. Velenovskyana Pasch., G. lanosa Pasch., 
@. ale Pasch. 

— —  Gageae generis duae Bee novae indicae. (Repert. nOV. 
spec. hass = Nr. 19/20. = 2.) 8°. 

indica Pasch., en iensis Pasch. 

Pauks > a Das magnetische Verhalten der Pflanzengewebe. 
(N SANBEDIE: d. k. Akad. d. Wissensch. Math.-naturw. Kl. Bd. 
CXV. Abt. I. Ss. 553575.) 80, 

Pax F. Die DR an Babiagura. (Mitt. des Beskiden-Ver. 
1905. .Nr. 1.) 4 1 Abb. 


227 


Rechinger K. u. L. Beiträge zur Flora von Ober- und Mittel- 
Steiermark. (Mitt. d. naturw.-Ver. f. Steierm. Jahrg. 1905. 
9.) 8°. 


S. 142 — 
nia rubra var. stiriaca Rech., Serophularia stiriaca 
en Nadkmais zahlreicher, für Steiermark neuer Formen; bemerkenswerte 
an 

Rehm. Ascomyeoto exs. fasc. 36. (Ann. myk.IV. Nr. 1. S. 64—82.) 3°. 
s Österreich-Ungarn werden erwähnt, respektive beschrieben: Otide«a 
Er (Batsch Almensteig in N.-Öst. (Hö 5hnel), euria pseudotrechi- 
ag (Schröt,) Innsbruck (Höhnel), Lachnum Morthieri (Cooke), Sonntags- 
in N.-Öst. (Strasser), L.. Sauteri (Sace.) et IE MeEe), 

Phralea rhodoleuca (Fr.) Sonntagsberg (Strasser), Belonwum subglo 
ee sp. n. Sonntagsberg (St eh Cenangilla Rnododendri (Ces.) Stubai 
hm), ©. ER Rehm Stubai (Rehm.), Cenangium rosulatum Höhn. 
Dat soklinkiehn in :N.-Öst. (Höhnel), ‚Polystigma rubrum (Pers.) var. 


. 4, . g öhn. 
in N.-Österr. (Höhnel), Humaria Teucoloma (Hedw.) Zillensteig in N.-Öst. 
(Höhnel), Hypomyces viridis Alb. © t Schw ‚a Alwagen in N.-Öst. (Höhnel), 


pismus und een, (Sitzungsber..d. k. Akad. d. Wissensch. 

Math.-naturw. Kl. Bd. OXV..Abt. I. S. 265—35 2.).8.. 4. Taf. 

— — Zur Physiologie der Diatomeen. I. (Sitzungsber. d. k. Akad. 

“ Math.-naturw. Kl. CXV. Bd. Abt. I. S. 27—119.) 
f. 


Vergl. diese Zeitschr. $. 2 
Rick J. Pilze aus Rio Grands do Sul. (Broteria V.) 8°. 53 p. 6 Taf. 
Schiffner V. Neue Mitteilungen über Nematoden - Ban auf 
Laubmoosen. (Hedwigia. Bd. XLV. S. 159—172.) 8°. 5 Fig. 
Sehneider C. K. Pom aceae Sinico-Japonicae novae et t adno- 
ge generales de Pomaceis. (Bull. d..I’herb. Boiss. 2. Ser. 
IT. p. 311—319.) 8% 
—_— te Handbuch der Laubholzkunde. 5..Liefrg. Jena 
(6. Fischer). Be 593—810. 1 _ Abb. — K 480. 
and dieses wertvollen 


‚Mit 
Handbuches.. Die Lieferung enthält den HR der "Bearbeitung der Rosaceen 


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n erg he 
paßt, so daß es auch in bezug auf diese als Nachschlagebuch dienen kann, 
Sperlich A. Die Zellkernkristalloide von Alectorolophus. (Bei- 

hefte zum Bot. Zentralbl. Bd. XXI. 41. S. 4 Taf. 

Sehr gründliche Untersuchung über das grslstipen von Bieiukrintalien 
en Zellkernen der genannten Plans . Verf. verfolgt das Auftreten in den 
verschiedensten Teilen des In divitaans un sü en ap rare " Ent- 
c sstadien und kommt > dem Ergebnisse, dab es sich hiebei um 
Reservestoffs eicherung in den Zellkernen handelt. Er faßt Seht das phy- 
ische : Die währ 


228 


Stadlmann J. Nonnullae plantae novae, quas collegit Dr. E.Zeder- 
bauer in itinere ad Argaeum anno 1902. (Repert. nov. spec. 
regni veg. II. Bd. Nr. 24. S. 164—165.) 

Kar en Zederbaueri Stadlm., Myosotis caepitosa Schltz., var. 
ana Stadlm., Veronica cinerea Boiss., var. Argaea Stadlm 

Merfern S. Über den Einfluß des Sonnen“ und diffusen Tages- 
lichtes auf die NE von Beta Aare rs -ung. Zeitschr. 


flora des Golfen on Triest, die sich auf pflanzengeographische, entwi wieklungs- 
geschichtliche und ökologische Fragen bezogen. Ausführlicher werden die 
Vegetationsverhältnisse im allgemeinen, die Einwirkung lokaler Verhältnisse 
auf die Vegetation, die region ae Verteilung, die Beziehungen nn Be 
Flora Triests zur Flora anderer Meeresteile ete. besprochen. Die Arbeit ist 


(Jahrb. d. deutsch. landw. Ges. 1905. S. 325—338.) 

— — Die Blüh- und Fruchtbarkeitsverhältnisse bei Roggen und 
Gerste und das Auftreten von Mutterkorn. (Fühlings Landv. 
Zeitg. 55. Jahrg. Heft 6. S. 194—199.) 8°. 

Vierhapper F. Botanische Literatur des Jahres 1905 über den 
er N Jahresber. d. Naturwissensch. Orientrer. Wien. 


Wettstein R. v. ige deszendenztheoretische Literatur. (Das 
Wissen für Alle. N. 1906. Nr. 8 u. 9.) 4°. 8 8. 
Wichmann H. und Zikes H. Ein neues Verfahren zur Rein- 
züchtung von Hefe. (Mitt. der Österr. Versuchsstat. und Akad. 
f. Brauindustrie in Wien 1905.) 4°. 7 S. 
Wiesner J. Die OENERENN, des Tächtbedarfes ge Pilanse vom 
Lichtklima. (Die Um Nr. 3—64.) 8 
Beiträge zur Kennkois des erg Klimas des 
"Yollowstone- Gebietes und einiger anderer Gegenden Nordamerikas. 
Unter Mitwirkung von L. R. v. Portheim. (Denkschr. d. k. Akad. 
d. Wissensch. Wien. Math. „naturw. Kl. LXXX. Bd.) 14 S. 
Vergl. diese Zeitschr. 8. 1 
— — Beobachtungen über = ei und über einige andere 
ei Verhältnisse blühender Geranium-Arten. (SitzungS- 
d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.-naturw. Kl 
Bi. CXV. Abt. L 8. 387—417.) 8°. 
Vergl. diese Zeitschr. 1906, Nr. 7. 
Zahlbruckner A. Lindauopsis, re neuer er (Ber. 
d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 3. S.141—145.) 8°. 1 Tal. 
Verwandt mit Er huge Corda, L. Caloplacae Zahlbr. auf Caloplaca 
calloprisma auf Kreta (leg. Sturany). 
— — Beitrag zur Flelaslere Kretas. (Sitzungsber. d. k. Akad. 
d. Wissensch. Mathem. Berar am CXV.Bd. 1 Abt. S. 503522.) 8" 
Vergl. diese Zeitschr. 8. 


229 


Zahlbruckner A. Plantae Pentherianae. 2. ZaAnam, d. naturh. 
Hofmus. Wien. XX. Bd.) gr. 8. 588.2 T 
Enthä 


t u. a. die Bearbeitung . een von Fr. Kränzlin, 


der Droseraceae, Rosaceae von K. eißler, der Leguminosae von R. 
‘Schlechter, der Ttascah, Begoniacene Cueur bitaceae von K. Rec u 
der Malvaceae, Borragin Sen Fn benaceae und Labiatae von M. Gürk 


der Compositae von Ö. 
— Ca ev eracem ee " (Botan. Jahrb. 37. Bd. 4. Heft. 

a Bublız 463.) 8 

ZederbauerE. Die Moose und a n den eng 
im Großen Föhrenwalde. Wien (W. Frick). 8°. Fig. 

ntersuchungen über den Einfluß der VE dk Durehforstung 
und der Bewässerung in Forstbeständen auf die Entwicklung von Moosen 
un Flechten. 

Zikes H. Über Anomalushefen und eine neue Art derselben ( Willia 
ana) (Zentralbl. f. Bakteriologie, Parasitenk. etc. II. Abt. 
XVI. Ba. 4/6. S. 9T—111. 

Ober geotaktische Bewegungen des Bacterium Zopfii. 
Sibkungsber. d. k. Akad. M Wissensch. Wien. Mathem.-naturw. 
Kl. Bd. CXV. Abt. 1.) 8%. 12 8. 

Vergl. diese Zeitschr. 8. Kr 


Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen 
Flora. E [43. yaklın (III. Bd. Bog. 21—30). Leipzig (Engel- 
mann). 8°. S, 321— 

Die Lieferung a den Schluß der Liliaceen (Luzuriagoideae und 
Smitcniden) ferner die Amaryllidaceae, Taccaceae, Dioscoreaceae, Irt- 
ae 

Beauverie. J. und Faucheron L. Atlas colori& de la flore alpine 
(Jura—Pyrönges—Alpes Frangaises— — Alpes Sen Mae se Hegi 
et Dunzinger. Paris. J. B. Bailliöre et Fils. ..98 8. 

Tafeln. 


30 kolor. 
Schon bei ganz oberflächlicher Betrachtung fällt 2 a 
Verwandtschaft des vorliegenden Buches mit der „Alpenflora“ G. 

A zinger auf — eine Verwandtschaft, die übrigens von den 
Autoren En Mit el des Buches auch BURG chen wird. Trotzdem ist „der Titel 
des „Atlas eolori6* irreführe nd; denn die Tafeln der „Alpenflora“, welche 
Bayern, Tirol und die Schweiz umfaßt, sind ohne irgendwe che Ände- 
Tung in den „Atlas colorie“ übernommen. Dabei fehlen einerseits sehr auf- 


(ich erw. nur Ramondia pyrenaica), anderseits sind eine ganze Anzahl 
daselbst fehlender Arten (ich nenne Primula Clusiana und minima) abge- 
det, die im Gebie penflora“ vorkommen ext ist diesen 
Differenzen der beiden Gebiete nicht Rechnung getragen; er tu keineswegs 
der im Gebiet der „Alpenflora“ fehlenden Arten Erwähnung; er findet sich 
anderseits bei Forme ie nkreich und der Schweiz fehlen, mit der 
equemen Bemerkung „Man ans la flore frangaise“ ab. rger 


Bee in Berlin ‚008 
Brotherus Y. F. Spi Hat re er »pyrodontaceae, Pleurophar- 
cacan Aerkeracne (ne Türe Natürl. Pflanzenfam. 224 Liefrg.). 
9—816. 


230 


Bruyne C.de. Over onze Duinenflora. 2. Mededeeling. (Handel. 
ven het Negende Vlaamsch Natuur-en Geneeskundig Congr. 1905.) 
8°. 26 p. 16 Fi 


Buchenau Fr. Spornbildung bei le Major. Eur: nat. 
Ver. Bremen 1906. Bd. XVIII. 2. Heft. S. 457—464.) 8°. 2 Fig. 
— Juncaceae. Engler, Das Pisoeneich IV. 36: 95. Helft. 
2 Dapsig (W. En gelmann). Br . 121 Fig. — Mk. 14°20. 
Cajander A.K. Beiträge zur en der Vegetation der Allu- 
vionen des nördlichen Eurasiens. II. Die Alluvionen des Onega- 
Tales. (Acta Soc. scient. Fennicae. XXXIII. Nr. 6.) 4°. 55 8. 
2K 


art. 
Dennert E. Die Pflanze, ihr Bau und ihr Leben. Sammlung 
Göschen. Leipzig (Göschen). 16°. 152 S. 141 Abb. 80 Pf. 
Dahl Ove. Haandbog i Norges Flora. Kristiania (Alb. Cammer- 
meyer). 16°. 780 S. 661 Abb. 
Eine gründliche Neubearbeitung der Blyttschen Flora u en 
auf die neuere Literatur eingehend Rücksicht nimmt und eigene Beob- 


zahlreiche Angaben, welche auch für den Bearbeiter mitteleuropäischer 
Florengebiete sehr beachtenswert sin 

Fedde F. Justs Botanischer Geheäsheriäit: XXXL Jahrg. el 
1. Abt. 7. Heft (Schluß). Leipzig (Borntraeger). 8. Ss. 993— 1327 


nhalt: Verzeichnis der Zeitschriften und Set — Indices. 
— — Justs Botanischer Jahresbericht. Jahrg. er “ a 
3. Kr pe CBOrn EBENE). 8°. —640 
N 3 RE "chemische Bar 
siologie. — “u Ä Schleiden Morphologie der ee E. Pfitzer 
Bacliärideene: — A. Weisse, Physikalische Physiolog 
— — Justs Bokaiiankae Jahresbericht. XXI. Jahrg. (1904). 
Anhang; ZRepertorium novarım specierum regni vegetabilis. 
Fase. e 1005. re (Borntraeger). 8°. 202 S. — Mk. 
eri. 


hat sich entschlossen, sein Repertorium dem Fahre sberie chte als 


weiterzuführen ist bedauerlich, daß dieser Vorgang dafür spricht, dab 
das Unternehmen nicht jenen finanziellen Erfole hatte, der seine selbständige 
Ausgestaltung ermögliche tiges, möglichst 


die er einer umfangreic en und sehr ich: Literatur ersetzen 


: Die Züchtung von ee Erdbirne, eh Hanf, Tabak, Hopfen, 
wichtige Angel und kleeartigen ehem D Das Buch enthält nicht, blob. 


| 
| 
| 


231 


(Goebel K. Archegoniatenstudien. X. Beiträge zur Kenntnis 
australischer und en Brhobhrägn (Flora. 96. Bd. 
1. Heft.) 8°. 202 S. 144 Fig. 


handlung enthält eine Fülle interessanter morphologischer und 


oekologischer Beobachtungen, zu denen dem Verf. das Material diente, welches 
er 1898/99 im australisch-neuseeländischen Piorenteiiets aufs e S 
ist hier nicht möglich, auf Details ein in t, daß es sich 


awsonia, Dienemon, Mesotus, Leptostomum, Eriopus, Zierygoph, Be 
GR OHREN rum, Mittenia, Rhizogoni um, Orthor rhynchium, (Got 
ula, Hymenophytum, Bilythia, Metogeria, er, Moerkia 16779 
Kante Anthoceros, ferner Jungermanniaceen e 

Hayduck Fr. Über die Bedeutung er Eiweiß im Hefenleben. 
Berlin (Inst. £. Gärungsgewerbe). 8°. 126 be 

Hildebrand F. Über einige neue und andere noch nicht lange 
a Crelainart Arten. (Beih. zum Bot. Zentralbl. Bd. XIX. 

Abt. II. Hef . 368— 384. 
Be pe Ben creticum Hildebr., C. mirabile Hahr- ©. hie- 
male Hildebr., ©. lıbanotieum Hildebr., ©. Pseud-ibericum Hildeb 

Huber J. Arboretum Amazonicum. 3. u. 4. Dekade. Parä I er 
Goeidi). 4°. Taf. 21—40. 

Die beiden Hefte Gin wieder außerordentlich schöne Ye 
bilder aus dem mazonasgebiete, besonders sei auf die Bilder von Oeno- 
carpus distichus (Taf. 31), Attalen excelsa (32), Bertholletia dorsiak (34), 
Acrocomia sclerocarpa (21), auf das leeren auf Taf. 23 und auf die 
Urwaldbilder in Dekade 4 Kaftserkdam acht. 

Kirchner O., Loew E. u. Schröter C. Lebensgeschichte der 
Blütenpflanzen Mitteleuropas. Bd T ie 5. Stuttgart (E. 
Ulmer). gr. 8°. 8. 385—480. 50 Fig. 

Sparganiaceae, Potamogetonaceae. 


Krause E.H. L., J. Sturms Flora von Deutschland in tr eg 


und XVII. Band.) Stut uttgart. K. G. Lutz, 1905. 8°. 224 
64 Taf. und 25 Textabb., resp. 256 S., 64 Taf. und 45 Textabb. 
..Von den beiden verliogeigeh Bänden enthält der eine (13.) die erste 
Hälfte der „Aggregatae“ (Dipsaceen und einen Teil der tubuliflor ren Com 
and ie Orc } 


positen), der re die Orchideae, Helobiae, Amentacege, Urticiflorae, 
Santalinae, Aristolochiales, Polygonaceae. Die Tafeln stimmen fast vo 
ständig enen de Auflage überein und zei uch deren schwache 
Seiten; die Zeichnung ist oft fehlerhaft, die Kolorierung sehr gun 

Im Te llen ei beli ganz unmotivierten Riesen- 
gattungen auf; so werden z. B. Orchis, Anacamptis, Nigritela, Gymna 
denia, Himanto lossum Ara, Coeloglossum, Chamaeorchis, Herminium, 


Platanthera in die einzige Gattung Orchis, anderseits Anthemis, Matricaria 
Chrysanthemum in die einzige Gattung Chamaemelum zusammengezogen. 
Sonderbar ist es auch, daß namentlich unter den Kompositen eine grobe 


Stratiotes generalis — was den Nomenklaturregeln ganz und gar wider- 
spricht. Über die „deutschen“ Namen vergleiche man das in der Kritik des 


232 


Referenten über Thomes Flora von Deutschland (Nr. 2 dieses Jahresnann 
Gesagte Ginzberger 


Küster E. Ve ermehrung und Sexualität bei den Pflanzen. (Aus 
Natur AIR, Geisteswelt. 112. Bd.) 16°. 114 S. 34 Abb. 
Eine recht ERPEREEN, allgemein verständliche Darstellung des im Titel 
genannten ee 
Lacouture Ch. Hepakignes de la France. Tableaux synoptiques 
des characteres Beginner wi tribus, des genres et des espöces. 
Paris (P. Klincksieck). 4°. 78 p. 200 Fi 
sti amungael e der figsten Le bermaüse mit Abbildung der 
einzelnen Arten s Ganze unverhältnismäßig breit angelegt, Abbildungen 


Lehbe Rod, " Baikeaf zur Kenntnis der Gattung Calamagrostis 
im othalischen Kl wre d. Naturf.-Ver. zu 
Riga. Heft XLVIII. S. 157—202.) 8°. 

Löffler H. Deber, re RE Ficaria-Formen und über Fort- 
pflanzung von Ficaria verna Huds. (Verh. d. naturw. Ver. in 

1 Taf. 


. konstatierte im Hamburger botanische en Garten mehrere wild- 
wachsende Formen von Ficaria und bespricht eingehend die Verhältnisse 
der vegetativen und sexuellen Fortpflanzung derselben. Vielleicht steht der 
Polymorphismus mit der starken vegetativen Vermehrung in einem 1 Zu- 

t 


größeren Anzahl von Individuen einer vom Typ Form führt. 


ung ee u derlei Gattungen sollten stets außerdem noch nach einem 


rade für A Anger, für die ja das Büchlein bestimmt ist, wäre ein derartiger 


» IR 

ersetzt werden können, doch besser morphologische Details deynIan werden 

Önnen rger 

Miller W. Instrumentenkunde für Forschungsreisende. "Hannover 
(M. geree 8°. 200 S. 134 Abb. K 5-28. 

in ausführlicher Katalog mit Angabe der Bezugsquellen un und 

Preise a re ten-„Kunde“. Auf a“ Ir Peserrang Bedürfnisse des 
reisenden Botanikers ist nicht "Rücksicht genom 

Monnier A. Les matidres min6rales et ’s Ioi d’aceroissement des 
vegetaux. a de Genöve. Instit. de Bot. 7. Ser. III. Fase.) 
89,38: pP. 

Neumayer 6. v. le zu wissenschaftlichen Beobachtung”, 
auf Reisen. 3. Aufl. 2 Bde. Hannover (M. Jänecke). 8°. 842 U 
878 S. II. — X 61:20. 


233 


Die vorliegende ‚Mi ist gegenüber den früheren stark verändert. 
Die einzelnen Abschnitte sind von kompetenten ei, "a gearbeitet; 


für den rg ist insbesondere der zweite Band von Wichtigkeit; der- 
selbe enthält u. a.: Wittmack L. Landwirtschaftliche Kulturpflanzen. — 
rude 0. lähsengkaguapiis, Verbreitungsverhältnisse und Formationen 
der Landpflanzen A on BP. Die eoghephiscis Verbreitung de 
Seegräser. — Se Ferriggäie G. Uber Sammeln und Konservieren v 
Pflanzen höherer Ordnung. — Apstein C. Das Sammeln und Beobachten 
von Plankton. Auffellend u bedauerlieh. ist das Fehlen einer Instruk- 
tion betreffend ‚den Sam ervier‘ yten; unve 
hält ig kurz die Abschnitte über Konservieren von m teilen 


Bu 
Orehis. et er Deutschen Gesellschaft für Orchideen- 
ku ale Ba. I. Nr. 1 und 2. Herausg. von U. Dammer. Fol. 

88. 


Wir zeigen hiemit den Beginn: des Erscheinens dieser ek Zeitschrift 
au, die nach den vorliegenden Heften recht inhaltsreich und anregend zu 
. Den beiden He 

rg ER et gene ya labiata und Oneidium tigrinum). Es ist kein 

Zwei daß derartige große Tafeln eine Zierde bilden, aber es or och 

die Fig aufgeworfen werden, ob a: einen Zweck haben. Mit nahezu den- 

selben Kosten, welche die Oncidium-Tafel verursachte, "könnten trans 

Blüten von 20 Oncidien dargestellt er und . e für jeden Orchideen- 
züchter gewiß wichti iger : sein ild von . tigrön 


mania. (Anal. Acad. Romane. Ser. II. Tom XVII 4 ) p- 
Aahess R.  Erfolgsichere RT RER "Berlin RER 8, 
48. 200 T Textbild., af. Mk. 6. 


ung einiger häufig kultivierter Typen (Begonien, Kakteen) zu gewinnen 
wesen, 


PiceioliL. I caratteri anatomiei per eonoscere i prineipali leg- 
nami adoperati in Italia. (Bull. er 1 Lab. ed orto bot. Siena. 
Ann. VIII. p- 97— 221.) 8°. 164 
ulle A. An Enumeration of ni ancıbar plants known from 
Surinam, „ogeihet with their distribution and synonymy. Leiden 
(Brill). 8°, 554 p. 

Quehl A. Untersuchungen über die Myxobakterien. (Zentralbl. f. 
Bl juleeie, „Farasitenkunde ete. II. Abt. XVI. Bd. S.9—34.) 

i Fig. 


Reiche 6. He de Chile. Tom. IV. Santiago de Chile (Cervantes). 

R a t: Compoistae (Forts.). 

Dan B. L. The generie a 2 in the rn of the 
a) ges plants. (Seience. N. S. Vol. XXIII. Nr. 577. p. 81— 


Österr, botan. Zeitschrift. 5./6. Heft. 1906. 17 


234 


Rosenberg O0. Über die Embryobildung in der Gattung Die 
cium. (Ber. d. deutschen bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 3. S. 
bis 161.) 8°. 1 Taf. 
Verf, 3 die Embryobildung von H. excellens und H. flagellare, 
welche nach Ostenfeld mit und ohne gern: Früchte we 
untersucht. Es init Be Kb, daß sich bei beiden Arten einerseits n 


Roth G. Die europäischen Torkone; Nachtrag sheft in den euro- 
päischen Laubmoosen. Leipzig (W. Ehen. 8°. 80 S. 11 Taf. 
Saccardo P. A. Sylloge fungorum omnium hucusque a 
Vol. XVII. Supplem. universale Pars VII. Patavii (P. A. 
cardo). 8°. 838 p. Fres. 53. 
Chi ha ereato il nome „Fanerogame“? (Bull. Soc. bot. Ital. 
1906. RR 1—2. p. 25—27.) 8°, 
achweis, daß der Namen „Phanerogamae* weder auf Brongnäse 
ET noch aut Ventenat (1799), sondern auf Saint-Amans (1791) 
zurückzuführ 
Sargent Ch. "Sp. "Manual of the trees of North America RR of 
EN Tandoh (Archibald Constable and Co.). 8°. 826 p- 
642 A 


betracht der fortwährenden Zunahme der Einfuhr nordamerikanischer Holz- 
pflanzen nae Sg ür den Forstmann, Gärtner und Techniker wichtig 

Schröter C.D era weg der Alpen. 3. Lieferung. Zürich 
(A. Beten) "go . 249—344. Abb. 

D aa Heft ist vollständig der Besprechung der alpinen 
Wiesenflora, u. zw. der Gramineen und Cyperaceen gewidmet. 

Schube Th. Waldbuch von Schlesien. Nachweis der beachtens- 
werten und zu schützenden Bäume und Sträucher Schlesiens 
nebst einer Charakteristik ee wichtigsten Holzgewächse. 
Breslau (W,. G. Korn). 16°. S. 42 Abb. 

Stahl E. Laubfarbe und Hinmelieht un Wochenschr. N. 
F:\V. Be. N2.:29.):8# 28° 

ende ee ni Be ee zwischen der Färbung 
der Assimilationsörgane und der Qualität des diese treffenden Lichtes, en 
erstere als eine e Anpassungserscheinung erklärt. In dem durch das 


(Bull. del Lab. ed orto bot. Siena, Ann. VIII. 108 p.) 8°. 
28 Fi 


Treub M. L’Apogamie de l’Elatostema acuminatum Brong. (Ann. 
d. Jard. Bot. de Buitenz. 2. Ser. Vol. V. p. 141-152.) 8°. 
8 Taf. 

Nachweis, daß bei E. a. (Urticaceae) die Mikrophyle, sowie der Griffel- 
kanal fehlt, daß der Eiapparat nicht normal ausgebildet ist und der Embryo 
ohne Befruchtung entsteht. 

Uyeda J. Ein neuer Nährboden für Bakterienkulturen. (The Bull. 
of the imp. central experim. Station Japan. Vol. I. Nr. 1. p. 59 
bis 68.) 8°, 

erf. empfiehlt als Nährboden Mannan, hergestellt aus den Wurzeln, 
bezw. Knollen von Amorphophallus Rivieri, welches in Form von Gallert- 
Tafeln in Japan käuflich zu erwerben ist. 

Warming E. Dansk Plantevaekst. 1. Strandvegetation. Kobenhavn 
(Gyldendalske). gr. 8°. 326 p. 154 Bild. — K9. 

Wildeman Em. de. Etudes de systematique et de geographie 
botaniques sur la flore du Bas- et du Moyen-Congo. Vol, 1. 
fasc. IIT. Ann. d. Mus. du Congo. Bruxelles. 4°. p. 213—346, 
tab. XLIV—LXXIM. 


Preisaussehreiben. 


Ein ungenannt sein wollender Botaniker schreibt durch die 
Deutsche botanische Gesellschaft einen Preis von Mk. 1000 für 
eine größere, streng wissenschaftliche Arbeit über die Richtigkeit 
der von Hansgirg vertretenen Lehre vom Pleomorphismus der 
Algen aus. Einreichungstermin: 31. Dezember 1907. (Einzusenden 
anonym, aber mit beigefügtem Motto und Namensnennung unter 
Kouvert an Prof. Dr. C. Müller, Steglitz bei Berlin, Zimmer- 
Mannstraße 15.) 


Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, 
Kongresse etc. 


Die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte 
findet heuer in der Zeit vom 16.—22. September in Stuttgart statt. 
Als Einführende der Abteilung für Botanik fungieren die Herren 
Prof. Dr. M. Fünfstück und J. Eichler, als Schriftführer Dr. 
C. Mäule und Rich. Braun. 


Die vierte Zusammenkunft der Freien Vereinigung ‚der 
systematischen Botaniker und Pflanzengeographen soll dieses 
Ma gemeinsam mit der Tagung der Vertreter der angewandten 
Botanik zu Hamburg stattfinden, u. zw. vom 13.—16. September 
1906 Über die Verhandlungen und Veranstaltungen wird den Mit- 
gliedern demnächst ein eingehenderes Programm zugehen. 

17% 


236 


Es ist in Aussicht genommen, im Anschluß an die Hamburger 
Versammlung zu Berlin im Neuen Botanischen Garten (Dahlem 
eine Ausstellung interessanter Neuerwerbungen zu veranstalten, zu 
deren Besichtigung die Mitglieder der Freien Vereinigung freund- 
lichst eingeladen sind. 


‘ Für die heuer im September in Hamburg stattfindende 
Hauptversammlung der Vereinigung der Vertreter der ange- 
wandten Botanik wurde folgendes Programm festgestellt: 


Sonntag, den 9. September. Abends: Zusammenkunft 
und Begrüßung der Vorstände der Samenkontrollstationen. 

Montag, den 10. September. 9 Uhr vormittags: Beratung 
der Vorstände in- und ausländischer Samenkontrollstationen über 
Normen und Methoden in der Samenkontrolle. — Abends: Be- 
grüßung der Vertreter der angewandten Botanik. 

Dienstag, den 11. September. 10—12 Uhr Sitzung: 
Offizielle Begrüßung. Vorträge. Herr Geh, Hofrat Prof.Dr. O. Drude- 
Dresden: Aufgaben und Ziele der angewandten Botanik. Herr Prof. 
Dr. 0. Warburg-Berlin: Tropische Landwirtschaft, — 2—5 Uhr 
Sitzung: Geschäftliches (Rechnungsablage — Wahl des nächst- 
jährigen Versammlungsortes usw.). Vorträge. — 6 Uhr: Gemein- 
sames Essen. 

Mittwoch, den 12. September. 9—-12 Uhr Sitzung: Vor- 
träge. — 2—8 Uhr: Hafenfahrt, Besichtigung der Fruchtschuppen, 
der Station für Pflanzenschutz, eventuell der Reisschälmühle, der 
Kaianlagen der Hamburg-Amerika-Linie und eines großen Ozeau- 
dampfers (voraussichtlich der „Amerika“) im Kuhwärder Hafen. 


Kurze Demonstrationsvorträge. — 2—3"/, Uhr: Besichtigung des 
Botanischen Museums. — 3'/,—4'/, Uhr: Wagenfahrt an der Alster 
und durch die Stadt zum Freihafen. — 4'/,—6 Uhr: Besichtigung 


geboten von der Hamburgischen Unterrichtsverwaltung. 

Freitag, den 14, September: Wagenfahrt nach den Vier- 
landen (Gemüse-, Obst- und Blumenzucht) oder Fußtour in die 
Heide von Wintermoor nach dem Wilseder Berg — Totengrund usv. 

Sonnabend, den 15. und Sonntag, den 16. September. 
Ausflug nach Helgoland. 

Is 1. Vorsitzender fungiert Prof. Dr. E. Zacharias, als 
1. Sehriftführer Dr. C. Brick. 


Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Sitzung der math.-naturw. Klasse am 18. Jänner 1906. 


... „Das k. M. Prof. Hans Mölisch übersendet eine im pflanzen- 
physiologischen Institute der k. k, deutschen Universität in Prag 


237 
von Herrn Rudolf Hiekel ausgeführte Arbeit: „Beiträge zur 
Morphologie und Physiologie des Soorerregers (Dematium albicans 
Laurent — Oidium albicans Robin)*. nn 

Übersicht der Resultate: 

; Die vorliegende Arbeit enthält eine eingehende. Unter- 
suchung über die Naturgeschichte des Soors nach der morpho- 
logischen und physiologischen Seite hin. 

II. Aus derselben ergibt sich, daß die Art Dematium albi- 
cans Laurent (= Oidium albicans Robin) eine Formenreihe 
darstellt, die nach zwei Endpunkten variiert und deren’ Endglieder 
zwei wohl unterscheidbare Värietäten ‘darstellen: 


1. den Konidiensoor, 
2. den Hyphensoor. 
Diagnose der beiden Varietäten: | 
1. Der Konidiensoor. Auf Nährmedien, wo der Pilz in Hyphen- 
form wachsen kann: Mycel'mehr oder weniger verzweigt, bestehend 
aus farblosen, gegliederten Hyphen. Glieder mittellang, am Ende 
derselben (selten in der Mitte) schnüren sich. zahlreiche, vor- 
herrschend runde Konidien ab, die sich zu stockwerkartig gelagerten 
Häufchen ansammeln. Verzweigungen des Mycels entspringen eben- 
falls meist an den Gliederenden. Große Neigung zum Konidien- 
Wachstum. In der -Art des Wachstums durch äußere Faktoren be- 
einflußbar. Keine Dauersporen. En ; 

., Der Hyphensoor. Auf allen gebräuchlichen Nährmedien ein 
reich verzweigtes Mycel, bestehend aus farblosen gegliederten 
Hyphen. Glieder sehr lang, am Ende derselben (selten in der Mitte) 
spärlich oder meist keine Konidien. Dafür eine reichliche Ver- 


II. Die Ansicht Laurents, daß der Soorerreger mehr mit 
Dematium pullulans De Bary verwandt ist als mit Oidium lactıs 
tes. wird unterstützt. Endosporen wurden nicht beobachtet. 
IV. Es werden Mittel angegeben, durch welche man schnell 
Dauersporen erhalten kann, die keimungsfähig_ sind. 

; erner wird gezeigt, daß. die Soorhyphen: stets zu einer be- 
stimmten Sauerstoffspannung (Optimum) hinwachsen und daher 
positiv oder negativ aörotrop sein können. 

er Konidiensoor wird außerdem noch von I Wr äußeren 
Faktoren in der Art seiner Wuchsform stark beeinflußt: 


a) vom Sauerstoff, 

b) von den Nährstoffen, 

c) von der Temperatur, - 
- d) durch das Licht.  - - 


238 


Der Hyphensoor zeigt mit geringen Ausnahmen keine solche 
Beeinflußbarkeit. 

. Das Streben, das natürliche Vorkommen des Soors außer- 
halb seines Wirtes aufzuhellen, ist zwar noch nicht geglückt, doch 
wurde bei den betreffenden Versuchen festgestellt, daß der Soor 
auch im Munde gesunder erwachsener Menschen gelegentlich zu 
finden ist. 


Das w. M. Prof. v. Wettstein überreicht eine vorläufige 
Mitteilung von Prof. Dr. F. Krasser in Wien: „Über die fossile 
Kreideflora von Grünbach in Niederösterreich“. 

urch eine gemeinsam mit Dr. Emanuel Rogenhofer haupt- 
sächlich in den Jahren 1903—1905 durchgeführte genaue Unter- 
suchung einer großen Anzahl fossiler Pflanzeureste aus den Gosau- 
schichten von Grünbach in Niederösterreich wurde zum ersten Male 
die Beschaffenheit einer formenreicheren fossilen Lokalflora der 
alpinen Kreide festgestellt und so der Grund für die weitere Er- 
forschung der fossilen Flora der Gosauschichten gelegt. 

konnten nachgewiesen werden: Filices, Marsileaceen, 

Gymnospermen, Dicotyledonen und Monocotyledonen. Die meiste 
Differenzierung weisen die Dieotyledonen auf. j 

ie Farnkräuter ließen sich teils in rezente Gattungen ein- 
teilen, teils mußten sie, wenigstens vorläufig, in die Sammel- 
gattungen Coniopteris, Cladophlebis und Thinnfeldia eingereiht 
werden. Es sind jedoch die Grünbacher Coniopteris und Clado- 
phlebis wahrscheinlich Marattiaceenreste, während die als Thinn- 
feldia determinierten Abdrücke wahrscheinlich einer Gymnogramme- 
Art angehören. 


Die übrigen Farnreste verteilen sich folgendermäßen: 


Marattiaceen: Danaea, 1 Art; Marattia, 2 Arten. 
Schizaeaceen: Lygodium 1 Art. 
Matoniaceen: Matonia, 1 Art (analog M. sarmentosa!). 
Cyatheaceen: Alsophila, 1 Art. 


Die Marsileaceen sind durch die Gattung Marsilea vertreten. 

Die Reste einer habituell an die Blattrosetten der Halor- 
rhagidacee Trapa erinnernden Pflanze sind als Vertreter einer 
neuen Gattung gleichfalls den Gefäßkryptogamen zuzuzählen. 

Die Gymnospermen verraten ihre Existenz durch die Reste 
von Geinitzia und Podocarpus, wodurch Coniferen und Taxaceen 
nachgewiesen sind, sowie durch Blattabdrücke vom Typus der 
Cordaiten, deren sichere Bestimmung erst durch weitere Fund® 
möglich sein wird. 

Die Mehrzahl der Blattabdrücke von Dicotyledonen konnte 
systematisch sichergestellt werden, allerdings nur durch sehr ein- 
gehende mühevolle und zeitraubende Vergleichungen. 


239 


Einzelne Reste konnten allerdings in rezente Gattungen nicht 
eingeteilt werden. Es sind dies: Juglandites (1 Art), Rhamniphyllum 
(1 Art), Callicarpiphyllum (1 Art). Aus der gewählten Benennung 
ist ohneweiters die vermutliche Verwandtschaft herauszulesen. 
Sichergestellt sind hauptsächlich durch Arten rezenter Gattungen: 


Salicaceen: Salix, 2 Arten. 

Fagaceen: Quercus, 2 Arten. 

Ulmaceen: mus, rt. 

Proteaceen: Grevillea, 1 Art; Banksia, 2 Arten; dazu noch 
t 


Proteophyllum, 1 Art. 
Nyetaginaceen: Pisonia, 1 Art. 
Nymphaeaceen: Brasenia, 1 Art. 
Platanaceen: Platanus, 2 Arten. 
Leguminosen: Palaeocassia, 1 Art. 
Sapindaceen: Sapindus, 1 Art; dazu noch Sapindophyllum, 1 Art. 
Araliaceen: Hedera, 1 Art; Cussonia, 1 Art. 
Caprifoliaceen: Viburnum, 1 Art. 
Die Monocotyledonen haben ansehnliche Reste hinterlassen, 

denn es sind vertreten: 
‚ Pandanaceen: Pandanus, 3 Arten. 

Gramineen: ? Arundo, 1 Art. 
almen: Flabellaria, 1 Art. 


Am reichlichsten sind in Grünbach vertreten von Gefäß- 
kryptogamen die Reste echter Farnkräuter (insbesondere Alsophila 
und Marattiaceen), von Gymnospermen: Geinitzia, unter den Dico- 
tyledonen: Salix und Sapindophyllum, unter den Monocotyledonen 
die Abdrücke von Blättern einer Fächerpalme (Flabellaria). 

Nicht gerade selten sind in den Aufsammlungen auch die 
Blätter der Proteacee Grevillea, ferner die Platanenblätter und die 
Blätter von Brasenia. an, 

Das Untersuchungsmaterial befindet sich im naturhistorischen 
Hofmuseum zu Wien. 


Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 1. Februar 1906. 


 „ Prof. Dr. Fridolin Krasser in Wien übersendet einen vor- 

läufigen Bericht über eine gemeinsam mit Herrn Dr. Bruno Kubar 

\nrchgeführte Bearbeitung der fossilen Flora von Moletein ın 
en. 


. , Seit Oswald Heers 1869 erschienener „Flora von Moletein* 
sind die fossilen Pflanzenreste dieses Gebietes, obgleich gerade die 
ın den cretaeischen Sandsteinen eingeschlossenen Pflanzenreste 
zehonderes Interesse für den Phytopaläontologen besitzen, va . 
„egentlich erwähnt worden‘). Die Heersche Bearbeitung basle 
Siehe z. B. Krassers „Bemerkungen über die fossile Flora der 


') 
Banrischen Kreide. II. Die fossile Flora von Moletein.“ Waagens Beiträge, 
"X (1896), p. 45ff. 


240 


ehe auf dem der Universität Tübingen ‚gehörigen Material. 
neuen Bearbeitung. liegen jedoch, ra einer von Herrm 


E 


Dr eim Fürst Liechten- 
steinschen Museum auf Schloß ne. ne sowie im natur- 
historischen Kabinette des Gymnasiums in Mährisch- Trübau auf- 
bewahrten Stücke in erster Linie zugrunde; auch andere Samm- 
lungen wurden berücksichtigt. 


Die fossile Flora von Moletein setzt sich aus folgenden Arten 
men: 


zusam 
Farne: Gleichenia Kurriana Heer. 
eigen: Blätter von zwei verschiedenen Topen 8 sind erhalten. 
Conifer Sequoia Reichenbachi (Be 
Sequoia see (Sternb.) V 
Sequoia moravica Krasser et bit n. Sp-, 
Conningamites elegans (Corda) Heer, 
Pinus protopice F 


Pinus Aber Heer. 


Dieotyledonen: 
Tuglandaceen: Juglans crassipes Heer. 
Moraceen: Ficus Mohliana Heer, 
weus Krausiana Heer 


Platanaceen: Platanus Kiekriekghrin Krasser, 
Platanus mirabilis (Lesqu.) Krasser, 
Platanus grandidentata (Ung.) Krasser, 
Credneria macrophylla Heer. i 
Lauraceen: Persea Suessi Krasser n. sp., 
aphnophyllum Fraasi Heer, 
Daphnophyllum cerassinervium Heer, 
rar aan ellipticum Heer. 
Araliaceen: Aralia a Heer, 
ie Irilobe Velen. 
Aralia Wiesneri Krasser et Kubart n. Sp. 
Magnoliaceen: Magnolia speciosa Peine 


Magnolia Marbodi sl et Kubart n.- sp. 
Myrtaceen: Eucalyptus Geinitzi Heer. 


Monocotyledonen 


Palmophyllum Kern ae Krasser et Kubart n. Sp. 
Palmacites horridus Hee 


Die fossile Flora von Moletein ist cenoman. Sie zeigt Be- 
ziehungen zur Flora der Perutzer Sandsteine Böhmens, mit “reicher 
sie Gleichenia Kurriana, Pinus protopicea, reg "Reichenbach, 
5. fastigiata und moravica, Aralia form rmosa, 4. triloba, Eucalyptus 
Geinitzi, Magnolia amplifolia, M. speciosa und Platanus Velenous“ 


241 


mit Moletein gemein, nämlich? Gleichenia Kurriana Heer, Sequoia 


Das k. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine im pflanzen- 
physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag 
von Dr. Oswald Richter ausgeführte Arbeit: „Über den Einfluß 
verunreinigter Luft auf Heliotropismus und Geotropismus*. 
| ie aus früheren Untersuchungen Neljubows, Singers 
und des Verfassers hervorgeht, hat die Laboratoriumsluft einen auf- 
fallenden Einfluß auf Keimlinge im Vergleiche mit reiner Luft. 

olisch beobachtete nun bei seinen Versuchen über den 
Heliotropismus im Bakterienlichte und den Heliotropismus, indirekt 
hervorgerufen durch Radium, sehr starkes Hinwenden der Keimlinge 
zum Lichte nur bei Experimenten im Laboratorium, während sonst 
gleich ausgeführte Versuche in der reinen Luft des Gewächshauses 
mißlangen. 
; In der vorliegenden Arbeit wurde nun festgestellt, daß Keim- 
linge der verschiedensten Pflanzen für Lichtreize tatsächlich viel 
empfindlicher sind, wenn sie in verunreinigter Luft wachsen, als 
wenn sie sich in reiner Luft befinden. 

orgt man dafür, daß Keimlinge unter solchen gleichen Ver- 
suchsbedingungen in reiner und unreiner Luft der Einwirkung einer 
schwachen Lichtquelle ausgesetzt sind, so zeigen bei genügender 
Verminderung der Lichtintensität die Pflanzen in reiner Luft keine 

Pur von Heliotropismus, während die in der verunreinigten Luft 
noch außerordentlich deutlich heliotropisch reagieren. 

, Bei etwas höherer Lichtintensität tritt natürlich auch in der 
reinen Luft der Heliotropismus auf, doch erreicht der Ablenkungs- 
Winkel von der Vertikalen nie jene Größe wie bei den gleich alten 
Pflanzen in der verunreinigten Luft. 0 

er Winkel, den die heliotropisch gekrümmten Keimlinge der- 
selben Pflanzenart in reiner im Vergleiche zu solchen in ver- 
Unreinigter Luft mit ihrer früheren vertikalen Ruhelage bilden, 
erscheint somit als ungefähres Maß für die Verunreinigung der 
umgebenden Luft. 
, Als die günstigsten Versuchsobjekte für die genannten Ex- 
Perimente erwiesen sich Wicken und Erbsen. ; 

.‘ Die Empfindlichkeit gegen Licht ‘und Laboratoriumslaft ist 

bei den verschiedenen Wickenspezies verschieden. Nach der Em- 


242 


pfindliehkeit gegen diese ließen sich die untersuchten Wicken in 
eine physiologische Reihe bringen, die mit Vicia calcarata beginnt 
und mit Vicia pseudoeracca abschließt. Vicia pseudocracca kann 
man als gegen Verunreinigungen der Luft unempfindlich bezeichnen. 

Dabei reagieren die verschiedenen Organe wie Blatt und 
Stengel gegen diesen Faktor verschieden. 

Auch konnte der Beweis für eine allmähliche Gewöhnung der 
Wicken an die narkotisierende Wirkung der Laboratoriumsluft er- 
bracht und die Nachwirkung dieser im Sinne einer Hemmung des 
Längenwachstums nach Übertragung in reine Luft erwiesen werden. 
Die Laboratoriumsluft hemmt also in Übereinstimmung mit ihrem 
sonstigen Verhalten bei dauernder Einwirkung auch nachwirkend 
das Längenwachstum und steigert die heliotropische Empfindlichkeit. 

Unter den Wieken wurden auf ihre Empfindlichkeit gegen die 
zwei oben genannten Faktoren hin am eingehendsten die Futter- 
und Sandwicken (Vieia sativa L. und V. villosa Roth) geprüft, 
bei denen eine solche Untersuchung umsomehr am Platze war, als 
die Samen beider Pflanzen oft verwechselt werden, wodurch recht 
rei Nachteile für physiologische Experimente erwachsen 

nnen. i 

‚Es erscheint dabei die Sandwicke gegen Licht und Luft 
minder empfindlich. Das zeigten alle Experimente in überein- 
stimmender Weise: Die nach neuer Versuchsanstellung bewerk- 
stelligte Wiederholung des photometrischen Versuches von Wiesner, 
des heliotropischen Versuches mit Leuchtbakterien von Molisch, 
des von Hofmann mit phosphoreszierenden Substanzen, Induktions- 
versuche usw. 

Alle Experimente erwiesen die Richtigkeit der von Molisch 
gemachten Beobachtung von der Beeinflussung des Heliotropismus 
und Geotropismus durch die gasförmigen Verunreinigungen der 
Luft, und man kann den Winkel, den Keimlinge verschiedener 
Wickenspezies bei Flankenbeleuchtung in reiner und unreiner Lu 
mit der Vertikalen bilden, auffassen als beiläufiges Maß für ihre 
Empfindlichkeit gegen die gasförmigen Verunreinigungen der L 

‚ Anderseits erscheint in Anbetracht der Wechselbeziehung 
zwischen positivem Heliotropismus und negativem Geotropismus 
von Stengeln beim Vergleiche von Pflanzen verschiedener Spezies 
in reiner Luft vor einer Lichtquelle die Größe des Neigungswinkels 
zum Lichte als beiläufiges Maß für die geotropische Empfindlichkeit 
er Pflanzen. Bei Beleuchtung horizontal gelegter Keimlinge von 
unten erfolgt bei bestimmter Lichtintensität in unreiner Luft noch 
ein entschiedenes Abwärtswachsen gegen die Lichtquelle, während 
die Kontrollpflanzen negativ geotropisch nach aufwärts wachsen. 
Es ließ sich dabei auch eine den Heliotropismus steigernde Nach- 
wirkung der Laboratoriumsluft feststellen, ; 
. Geotropische Versuche bei Ausschluß von Licht haben ein® 
ähnliche Abhängigkeit des Geotropismus von den gasförmigen Ver- 
unreinigungen der Luft dargetan. 


243 


Endlich wurde gezeigt, daß auch andere Papilionaceen als 
Wieken, Erbsen und Linsen und noch andere Familien als die 
schon bekannten, gleichfalls der Laboratoriumsluftwirkung unter- 
liegen, wobei sich ähnlich wie bei den Wicken eine ganze Empfind- 
lichkeitskala aufstellen läßt. 


Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine im pflanzenphysio- 
logischen Institute der Wiener Universität von Dr. Heinrich Zikes 
ausgeführte Arbeit vor, betitelt: „Über geotaktische Bewegungen 
des Bacterium Zopfii*®. 

Der Verfasser liefert den Nachweis, daß die durch den 
Schwerkraftsreiz ausgelösten Bewegungen des Bacterium Zopfii 
nicht, wie früher angenommen wurde, auf Geotropismus, sondern 
auf negativer Geotaxis beruhen. Die Richtung dieser Bewegungen 
wird aber in mehr oder minder hohem Grade auch durch Chemo- 
taxis beeinflußt. f 

., eotaktische Bewegungen sind rücksichtlich der Bakteriaceen 
bisher nur an zwei marinen Spirillum-Arten, u. zw. von Massart 
festgestellt worden, von denen die eine negativ, die andere positiv 
geotaktisch befunden wurde. 


Das w. M. Prof. R. Ritter v. Wettstein überreicht eine 
Abhandlung von Kustos Dr. A. Zahlbruckner, betitelt: „Beitrag 
zur Flechtenflora Kretas*., iatıy 

Die vorliegende Arbeit enthält die Bearbeitung zweier im 
Jahre 1904 auf der Insel Kreta aufgebrachter Flechtenkollektionen. 
Die eine derselben, die artenreichere, brachte Herr olf 
Sturany aus Ostkreta mit, die andere Herr Ignaz Dörfler von 
den beiden im Golfe von Massarä gelegenen Inseln Paximadhia 
und aus dem Gebiete des Berges Ida. Diese beiden Sammlungen 
umfassen 89 Flechtenarten und bilden den ersten wesentlichen Bei- 
trag zur Kenntnis der Flechtenvegetation Kretas. Zu eingehenderen 
Pflanzengeographischen Studien reicht das vorliegende Material nicht 
Aus; soviel läßt sich sagen: die berührten Teile Ostkretas stimmen 
In ihrer Flechtenflora gut überein mit derjenigen des griechischen 

estlandes; die Inseln Paximadhia hingegen zeigen einen engen 
Anschluß an die insulare, vom Verfasser als „adriatisches Flechten- 
gebiet“ bezeichnete Flechtenvegetation Süddalmatiens. 


Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 


Die botanische Abteilung des k. k. naturhistorischen 
Hofmuseums in Wien hat die schon früher gekaufte Juncaceen-, 
Alismataceen-, Butomaceen- und Scheuchzeriaceen-Sammlung Fr. 

uch enaus übernommen, \ 
r ‚Die Sammlung besteht aus 37 äußerst sorgfältig gehaltenen 
aszikeln mit den getrockneten Pflanzen, dazwischen zahl- 


244 


reiche handschriftliche Notizen und Abbildungen, und enthält nicht 
nur sämtliche Belege zu den Studien Buchenaus selbst, sondern 
auch die Belege der Arbeiten E.'H. F. Meyers über Juncus und 
Luzula. Wertvoll sind auch die schön präparierten Samen aller 
nordamerikanischen Sagittarien. 


Gymnasialprof. Jos. Rompel (Feldkirch, Vorarlberg) verteilte 
vor kurzem die Faszikel III und IV (Nr. 41—-80) des Exsikkaten- 
werkes „Fungi austro-americani“, welches J. Rick (Sao Leopoldo, 
Rio Grande do Sul, Brasilien) seit 1904 herausgibt. Die bis jetzt 
ausgegebenen Arten, welche von Rick selbst gesammelt sind, 
stammen sämtlich aus der nächsten Umgebung von Sao Leopoldo. 
Nach den vorliegenden Etiketten und den ergänzenden Bemerkungen, 
welche von Rick für die beiden ersten Faszikel in den Annales 
myeologiei (Vol. II u. III) veröffentlicht wurden, kamen folgende 
Arten zur Verteilung: Si = 

1. Orbieula. Richenii Rick. — 2. Rickiella transiens Sydow. 
— 3..Stietis radiata (L.) Pers. — 4. Thelephora caperata B. et 
Mont. — 5. Geaster mirabilis Mont. — 6. Chlorosplenium aeru- 
ginascens (Nyl.) Karst. — 7. Ganoderma renidens Bres. (Die Art 
wurde verschickt mit der Etikette Fomes formosissimus Speg.) — 
8. Hypoxylon turbinatum Berk. — 9. Peziza guaranitica Speg., 
(verteilt mit der Bezeichnung Midotis brasiliensis Rick). — 10. Hy- 
menochaete formosa Lev. — 11. Rosellinia griseo-cincta Starb. — 
12. Beccariella caespitosa Cooke (oder Polyporus fimbriatus Fr.?). — 
13. Geaster radicans Berk., ausgegeben als Geaster triplex Jungh. 
— 14. Ciboria alutieolor (Berk.) Rick. — 15. Polysticlus sangui- 
neus (L.) Mey. — 16. Pseudohydnum guepinioides Rick. — 17. Cor- 
ticium giganteum Fr. — 18. Polyporus Blanchetianus B. et Mont. 

19. Ustilago utrieulosa (Nees) Tul. — 20. Hysteropatella Prostü 
(Duby) Rehm. — 21. Lycoperdon piriforme Schaefl. — 22. Poly- 
stictus caperatus Berk. et Mont. —- 23, Lycoperdon? — 24. Lachnea 
brunneola Rehm var. brasiliensis Bres: — 25. Polyporus lineato- 
scaber B. et Br.? — 26. Thelephora radicans Berk. — 27. Xylaria 
Myosurus Mont.? — 28. Hypoxylon? — 29, Hydnum rawakense 
Pers. — 30. Tulostoma exasperatum Mont. —— 31. Hymenochaete 
tenuissima Berk. — 32. Hydnochaete badia Bres. — 33. Erinella 
similis Bres. — 34. Polyporus sulphuratus Fr. — 35. Lentinus 

eb 


— 45. Oyathus Montagnei Tul. — 46, Lachnea stercorea Pers. — 
47. Omphalia byssiseda Bres. — 48. Lasiobolus equinus (Mäll.) 
Karst. — 49. Ascomycetella sanguinea (Speg.) Karst. — 50. Irpe* 


245 


portoricensis (Fr.) Bres. — 51. Erinella subcervina Bres. — 52. Poly- 
stietus Didrichsenii Fr. — 53. Rosellinia Rickii Bres. — 54. Re- 
tıeularia venosa B. et C. — 55. Nectria ac Rehm. — 56. Poly- 
stietus zonatus Fr. var. albescens Euel. — Sarcosoma campy- 
losporum (Berk.) Rick. — 58. Solenia Are (Ces.) Fr. — 59, Cor- 
ticium lacteum Fr. — 60. Lembosia similis Bres. — 61. Guignar- 
diella nervisegquia Rehm. — 62. Lizonia paraguayensis Speg. — 

8. Myriangium brasiliense Speg. — 64. Chlorosplenium atro- 
viride Bres. — 65. Phyllachora pululahuensis Pat. — 66. Pan 
peltis reptans Speg. videtur. — 67. Meliola tomentosa Wint 

Simblum sphaerocephalum Schlecht. — 69. Dictyophora Re 
loidea Desv. — 70. Lembosia Melastomatum Mont. videtur. — 

71. Meliola malacotricha Speg. — 72. ee sphaerica Bick 
— 73. Trichosphaeria calospora ld: Be Dimerosporium ? — 
75. Septobasidium crinitum Pat. DR Geraden obducens Rick. 
— 76. Lembosia pachyasca Bres. — 77. Uredo Lilloi Speg. — 
18. Brei — 79. yon annulatum (Schw.) Mont. — 

Fr. 


teidl. ace., Camp. turfaceus Br. var. submersa Jack et var. 
Mülleri (Jur.) Milde, Do longirostre (Starke) Schimp. 
1. var. glabrum Loeske et Bauer, Metzleria Teufen Sehimp., Cera- 
todon corsieus a e Dürichum nivale (C. er Limpr., Ditr. 
vaginans (Sull.) Schimp. var. semivaginans Rot 

em Exsikkat liegt ein Sonderabdruck Fr "Aufsatzes „Musei 
europaei exsiceati. Schedae nebst krit. Bemerk. zur drit ten Serie 
von auer“ aus den Sitzungsberichten des deutsch. naturw.- 
mediz, Vereines für Böhmen „Lotos“ 1906 bei, welcher außer den 
Schedae einen Schlüssel zur Bestimmung der europäischen Arten 
vd Gattungen Campylopus, Dicranodontium und Metzleria und 
Beschreibungen der neuen Moosformen enthält. 


Kneucker, A., Carices exsiccatae. 
A Den 1903—1905 erschienenen Lieferungen XI, XII und XIIa 
Ka Sr en exsiccatae“, herausgegeben von A. Kneucker in 
arlsruhe, Werderplatz 48, sind außer den in Broschürenform bei- 
Brlegten Schedae noch fünf Arbeiten von G. Kükenthal, Prof. 
-" Vallmann und Figert beigegeben. Lief. XIla enthält 


246 


50 schon in früheren Lieferungen ausgegebene Arten. Preis pro 
Biäfehnıg Mk. 8, im Buchhandel Mk. 10. 


XI. Lieferung 1903 (Nr. 301—330). 


ey sah @ Lap. (Pyrenäen), ©. rg, ed rei Smrfit. (Nor- 
ve ca . dioica L. — aralleloides N. Lund. (No en), ©. Dava er 


on Wer Maxim a) C. rosea Schkuhr (kult.), ©. divulsa Good = 
Chaberti (F. Sehuliz! we ir), C. Oi LCheKG Mu ehlbg. (kult.), ©. 
. (Ba C. 


tribuloides Whlbg. (kult), ot Ber Whıbe. Var, eristata Keen L.H. 
i ii r t), 0 or 


(Kaukasus), C. alpina Sw. X L. (Brügger) (Norwege A C. trinervis 
Degl. (Portugal), ©. pedie ellata bekkar). Britt. (Nordamerika), C. digitata L. 
x ornithopoda Wild. (Haussknecht) f. swperdigitata Kükenthal (Thüringen), 
C. intumescens Rudge (Nordamerika), C. Grayüi Carey (kult.), C. lurida Whlhg. 


@ e 
tilis in (Nordamerika), C. ig Ds er ika), O. Da visü 


XII. Lieferung 1904 (Nr. 331—360). 


Carex conjuneta Boott. (Nordamerika), C. stipata Muehlbg. nn, 
©. canescens L. var. subloliacea Laest. (Norwegen), C. vulgaris Fr. var 


weg al. 
ssp. mut. be Ei W per eatior Na ri Eee (Dr.) (Norwegen), C. 
ll. X salina Whlbg. ps ; otö 


XIlIa. ee 1904 (Nr. 1— Fee 


x Davalliana Sm. ‚daen 0,0 f, Sieberiana (Opitz) 
(Schlesien) °C. Dav. Sm. X dioica 1. (Fikert) (ehesten, C. physodes u Bieh 


(Transkaspien), 0 stenophylla Whlbg. (Ungarn), C. divisa Huds. (Un ngarn), 

0. Ligerica Gay (Kaukasus), C. praecox Schreber (Österreich), a rose 

Nord Aa airaei F. Schultz (Tirol), C. a ersü ni a Standorte 
vulsa Good. (Lussin piecol. 


m Banat), e u. 
Guesiphalic en) (Österre erreich), (©. cephalo ® M uehlb N ordamerikt) 
. tribuloides Whlbg. v. hg (Sch wen) (Nora a unseriks) e. Teporina 

Ban), €. C. eyperoides Is (Böhinen). O, remata Er (ins wur } 


rem. L. Narr 
morosa (Rebent.) ee (Thüri 


8 Grtg, L. X 


een ge 


remota (Sch arsar) f. intermedia (Brandenburg), aris 
Fr. (Kükenth.) (Bayr. Pfalz, Baden u. Schlesien) C. Ariane L. var. = ais- 


247 


beckeri Kük. (Rußland), ©. Buxbaumii Whlbg. (Kaukasien), C. alpina Sm. 

(Sch en) C. caryophyllea Latour (2 Standorte im Banat), C. globularis L. 

(Rußland), C. Tr ranssilvanica Schur. ie u. Portugal), C. digitata L. 
i auf Lu i 


na . glauca M 
rulata Biv. (Kaukasus), C. nitida Hst. m Ei, abi, tin Scop. (Salz- 
burg), ©. ferr. Seop. v. transiens Kük. (Schweiz), C. tristis M. B. (Kaukasus), 
C. refracta Schkuhr (Schweiz), CO. fla “ 1.5 ner Er f. a 
allme (Kneuck.) (Baden), €. Grayii Carey (No ka), ©. dis 
(Banat), ©. diluta M..B. (K aukasus), C. silvatica ade, (Öperreich, Tittorale) 
©. ventricosa Curt. (2 Standorte im Banat). 


Personal-Nachrichten. 

Die Herren Dr. Otto Porsch und Dr, Friedrich Vierhapper 
: ee sich an der Universität in Wien für systematische Botanik 
abilitie 

Die k. k. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien hat 
Herrn Prof. Dr. Charles Flahault in Montpellier zum Ehren- 
mitglied gewählt. 

Prof. wurde zum Direktor a EHDDIENO- 
. Institutes Fr Universität Breslau erna 

. Grafe hat sich an SE Universität Wien für chemische 

Dhynielngis der Pflanzen habilitie 

Dr. Paul Kuckuk in Helsoland wurde der Titel Professor 
verliehen. 

Gestorben sind: 

Prof. Dr. Franz Buchenau in Bremen im Alter von 73 Jahren. 

Prof. Dr. Friedrich Hegelmaier in Tübingen 


4 ar rue - age Bemerkungen über Riecardia major. S. 
. 8.169, — ne Wettsteini 8. er Dr. Otto Porsch: Beiträge 
"eislolgiachen. lütenbiagie, ter. E. Hackel: Über Kleistogamie bei 
den Gräsern, hi uß.) 8. an Feine Beiträge = eng mes der Pyrenäen- 
Halbinsel. ne nr r. K. Rechin mern Ze: . 
f. 


arıs. a 
fd alk: 
eder .. Spaltpüzdschten, 8. 213. 
del- Wossstit. Jose f Eisalmas Erwin J und Franz 
Patien Beitrag Mr Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Fortsetzung.) Fr ss. — Literatur- 
Übersicht. S. 225. — Akademieen, Botanische GeplmeaatHen, „lesen: Kongresse e etc. 8. 235. 
— Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 8. 243. rsonal-Nachrichten. 8. 247. 


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3 


Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. 
€ „Österreichische „Botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 
und a ganzjährig 16 Mar: 


Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende I de der Zeitschrift zu haben: 
1852/53 3 M. 2. 1B60jes. 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4 ‚1898/97 & M. 10°— 


: Exemplare, die frei durch Id Post ediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung 
direkt bei der Administration in Wie ‚ Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. 


Einzelne Nummern, soweit a vorrätig, & 2 Mark. 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


248 
INSERATE. 


Im Verlage von R. Friedländer u. S., Berlin, erschien: 


Die organische Natur im Lichte der Wärmelehre. 
Von Dr. Julius Fischer (Ingenienr). 
Zweite Auflage, 1 Mk. 


In dieser hochinteressanten Schrift, die in Fachkreisen als bahnbrechend 
begrüßt worden ist, wird eine völlig neue Naturauffassung auf technischer 
Grundlage entwickelt. 


Proisherabsetzung älterer Jahrgänge 
der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 


Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitsehrift“ zu erleichtern. 
setzen wir die Ladenpreise 


der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf & Mk. a 
16.— 


». 1898-1897 ( 


»n ® 


herab. 

' Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 
1862, 1864—1869, 1871, 1873— 1874, 1876—1880 (a Mark 4. Pe 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 
1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. 


Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ 
ir are 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, 50 
lange der Vorrat Auch zusammen Mark 35.— netto. 

e Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nektöpreiäen 


ed 
zu liefern. Wo eine solehe nieht vorhanden, beliebe man sich direkt 
zu wenden an a 


Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn 


san 5 siehe 2. 


Dieser Nummer sind beigegeben Tafı nn) und 
Tafel y ekuce er). gege afel IV (Stadimann) 


EN 


Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. 


ÖSTERREICHISCHE 


BOFANISCHE ZEITSCHRIFT 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 
Professor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, Ne- 7.” Wien, Juli 1906. 


Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nyctaginaceen. 
Von Dr. Anton Heimerl (Wien). 


Die folgenden Zeilen bilden eine Zusammenfassung von Er- 
gebnissen, welche größtenteils aus dem Studium zur ‚Bestimmung 
übermittelter südamerikanischer Nyetaginaceen insbesonders aus 
Bolivien, Argentinien und Paraguay, dann aus verschiedenen 
brasilianischen Provinzen, wie Matto-Grosso und Rio Grande 

ul, herrühren; einiges bezieht sich auch auf die Nach- 
prüfung von älteren Exsikkaten, dann von solchen, die den in 
letzter Zeit ausgegebenen Sammlungen entstammen. Den wärmsten 
Dank habe ich den Herren Vorständen der botanischen Museen zu 
Wien, Berlin und Stoekholm abzustatten, denen ich das Materiale 
zum großen Teile verdanke; in gleicher Weise bin ich dem Herrn 
kaiserlich deutschen Konsul, Direktor Dr. Sehwacke in Ouro- 
Preto, verpflichtet, der mich schon seit längerer Zeit durch ge- 
schenkweise Überlassung von Nyctaginaceen unterstützt, die er auf 
seinen Reisen in Brasilien aufsammelt. 

1. Allionia incarnata L. Liegt von mehreren neuen Fund- 
orten aus Bolivien vor, so von Tarija [„in loco arenoso, sieeo 
frequenter“ leg. Fries (Exped.Suec. in reg. Chaeo-Andinis; Phanerog. 

r. 1130); Fiebrig 3339, 3340]. Die Stücke, deren Blütenfarbe 


lapampo, c. 2500 m s. m.] sind sie auffallenderweise- 
nicht zugespitzt, bis zum Ende fast gleich breit und da- 

selbst gerundet. 

Österr. boten, Zeitschrift, 7. Heft. 1906. 18 


250 


Eine wesentliche und besonderer Beachtung werte Abweichung 
im Bau der Anthokarpe ist mir aber erst in jüngster Zeit vor- 
gekommen; die schönen, großblütigen von Fiebrig in Südbolivien 
(Februar 1904) um Catamaqui gesammelten Stücke [Nr. 3060; 
Trockenes Flußheet, 2500 m Seehöhe] zeigen nämlich in der Ver- 
teilung der kleinen, knöpfehenartigen Klebdrüsen, welche bekannt- 
lich nur. auf der dem Deckblatte zugewendeten Seite ausgebildet 
werden, die Abweichung, daß diese Gebilde nicht, wie sonst, zwei 
parallele, genäherte Reihen bilden, sondern den größten Teil der 
genannten Fläche in ziemlich regelmäßiger Reihenanordnung (un- 
gefähr sechs Reihen) überdecken. Ich möchte diese Form als 
f. maltiglandulosa bezeichnen ; sie scheint auf Südbolivien beschränkt 
zu sein, weicht aber im Blütenbau und sonstigem durch nichts 
wesentlich a 
Die biologische Bedeutung der Kaısa an den sonder- 
baren Früchten scheint mir darin liegen, daß das ab- 
gesonderte Sekret oft ein Anhaften 3 Anihakärpes an das blei- 
bende krautige Deckblatt bedingt und daß dann das abfallende Deck- 
blatt samt Frucht ein Gebilde ergibt, das der Verbreitung durch 
den Wind anheimgegeben ist. Die Randzähne des Anthokarpes 
Senlindan das völlige Verkleben von Frucht und Deckblatt, be- 
dingen vielmehr das Verbleiben eines lufterfüllten Zwischenraumes 
zwischen beiden, wodurch das Gesamtgebilde um so leiehter und 
flugfähiger werden dürfte. 


2. Mirabilis Jalapa L. io vor aus Bolivien [Tarija, in 
-margine silvulae leg. Fries (Exped. Suec. in reg. Chaco-Andinis: 
Phanerog. Nr. 1190, 1191, 1242)], Bat (leg. Morong 622] 
und der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul [leg. Isa- 
belle]; ob die Pflanze an diesen Fundstellen wild oder (was mir 
wahrscheinlicher !) nur verwildert vorkommt, ist aus den Exsikkaten 
nicht zu entscheiden. 

ie von Fries gesammelten schönen Stücke blühen teils 


30 ei "lan ngen ) Ar die Ak = entweder ee 


93. Mirabilis Urbani n. Sp. 

' Planta ex affinitate M. Jalapae, in habitu ad formas de- 
pauperatas huius speciei accedens, dichasiale divaricato-ramosa, usque 
ad apices modice deerescenter foliata, floribus: partim inferne in 
diehotomiis (spuriis) singulis, partim ad ramifieationum apices Cy- 
mose (ut in M. Jalapa) aggregatis, eymis valde pauei (2—3)- 


1) Messung an der trockenen Blüte de des 
Ruckiospresteh Perianthes von der Basis bis zum Ran 


251 


floris, foliis summis partim ceteris conformibus, partim magis ovato- 

lanceolatis, Peer bracteatis. Caulis') subgraeilis, internodiis 

ad m | nodos 'tumidus, vireseens, infra sub- 

glaber Te nodos Be hirtulus, superne in lineis lateralibus: bre- 

viter puberulus, et inprimis versus. cymas densius pilis sub- 

1 gelan griseolis pubescens, omnino non glandulosus. Folia illis 
l 


mia, 0va 
krikhenlarie (maxima 46 mm lg., 29 mm It.), summa ‚subsessilia, 
cetera basi asymmetrica, ME. in petiolum tenuem, puberulum 

(usque ad 15 mmlg.) eito contracta, antice acuminata et acutiuseula, 
f. integra, viridia ad Dat griseola, tenuia, in margine NR 
in lamina pilis eglandulosis brevibus modice dense Ba centi 

Are eh paueis, kp, patciramosis. In A iM: 


vix v. ea solum aueta et subimmutato ee En 
arcte includentia, subglabra, uniflora, ad dimidium eireiter 5 fida, 
lobis ad 2'5 mm It., lanceolato- ORIOLDR  obtusiuseulis, margine 
densissime eiliatis. Flo res rubro-violacei, in involuero sessiles, 
eireiter Antrag mm lg.?); pars porn Heli globoso-ellipsoidea, 
ad 2-5 mm Ig. et 2 mm It., basi late truncata, 5 costata, in costis 
densissime et patenter * sotältis, nec aeliee Born, En (ut 
videtur) infundibuliformis, tubo f. nullo, jam a bas sim am- 
pliata, inferne paululum hirtula, ceterum elkbfinkenla, imbo veri- 
simile ut in M. Jalapa, expanso et lobato, ultra 13 mm It. Sta- 

a 5 exserta, filiformia, ad 16 mm Ig., basi in cupulam late 
eyathiformem, ad 1 mm It. coalita. Öe ia stylo filiformi, ad 

mm ]g., ovario ovoideo, 1 mm lg., stigmate dense ramoso, & 
15 mm It., f. globoso. Anthoearpia = reg ad 6 mm Ig., ob- 
longo- -ellipsoidea, patenter breviterque hirtu 

Habitat in Mexico australi (?) ad San Salvador, 650 m 
Ss. m. leg. E. Langlass& [Herborisations au Mexique, etats. de 
Michoaean et de Guerrero, Nr. 240 ex anno 1898]°). 

Die Pflanze liegt wohl in sehr. unvollständigem Zustande vor, 
ist aber von der Sr Maggie M. Jalapa durch das zartere 
Äußere, die sehr armblütigen Endeymen, die viel kleineren Blüten, 
das fast vom Grunde Pe et rweiterte trichterige Perianth, endlich 
durch dessen auf den Nerven abstehend behaarten basalen Teil u. s. f. 
leicht zu unterscheiden. 


4. Mirabilis prostrata (Ruiz et Pavon). Wurde von Fries 
[fxpen, Suec. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. Nr, 1774] auch 


> Das einzige vorliegende Stück entbehrt des basalen Teiles 
rianthes ?) Gemessen wie früher von der Basis bis zum Rande des gepreßten Pe- 
vi ;\ Auf meinen Karten finde ich in den genannten mexikanischen Pro- 
Perf a ‚San Salvador“ angegeben; sollte San Salvador in Zentralamerika 


18* 


252 


um Tarija in Bolivien gesammelt; beigefügt ist die Notiz „herba 
lmm alta, fioribus vinosis“. Der Fundort ist der am weitesten 
nach Osten vorgerückte dieser dem Andenzuge und dessen Vorland 
am Stillen Ozean eigenen Art. 


5. Boerhaavia paniculata L. 0. Richard. Die normale, der 
alten und neuen Welt angehörende Form mit kleinen Blüten, 
drüsenhaarigen basalen Perigonabschnitten und durch Drüsenhaare 
klebrigen Anthokarpen liegt von folgenden neuen Fundorten vor: 
Brasilien, Prov. Matto Grosso, Cuyabä [in ruderatis leg. Malme; 
Plantae itin. Regnell. IIdi Nr. 1849] und Bolivien, Tarija [leg. 

ries „in campo aprico, arenoso“; Exped. Suec. in reg. Chaco- 
Andinis; Phanerog. Nr. 1150]. Die Stücke von Cuyabä sind ziem- 
lich kahl; die von Tarija weichen durch rauhe Behaarung und 
größere, bis 35 mm lange Blüten, mit (oft) 3, das Perianth über- 
ragenden Staubblättern ab, beigefügt ist die Bemerkung „corolla 
atropurpurea, stamina purpurea*“, 
ine von dieser typischen Form durch die Kahlheit des ba- 
salen Perigonabschnittes und der Früchte verschiedene, sonst aber 
mit ihr übereinstimmende Form ist meines Wissens unbeschrieben 
und sei als f. Zeiocarpa bezeichnet. Ihre Blüten sind ebenfalls klein, 
lang und führen oft nur ein Staubblatt; das gewöhn- 
lich rauhhaarige Indument der unteren Stengelteile pflegt zu fehlen 
oder nur schwach aufzutreten. Von der täuschend ähnlichen 
B. erecta L. ist diese Form aber leicht durch die unpunktierten 
Blätter, dann durch die schmäleren, durch breite Zwischenräume 
geschiedenen Rippen der Anthokarpe geschieden; übrigens fehlt 
erecta L. an allen nachfolgend angeführten Fundorten. Die 
f. leiocarpa liegt vor aus: Paraguay, Asuneion [leg. Balansa 
Nr. 26 alme], San Bernardino [les. Hassler Nr. 6033; 
„B. hirsuta“ bei Chodat et Hassler, Bulletin de l’herbier Boissier 
II. ser., III, 415]; Uruguay, Montevideo [leg. Gibert, Nr. 1184]; 
Argentinien, Prov. Jujuy, Quinta pr. Laguna de la Brea [leg- 
Fries, Exped. Suee. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. Nr. 148 
„in’agro“], Buenos Ayres [leg. Andersson]; von sonstigen Fund- 
orten kann ich mit Sicherheit nur einen aus Venezuela |prope eo- 
loniam Tovar leg. Fendler Nr. 1083] anführen. Es kann daher 
die f, leiocarpa als insbesonders für die Südgrenze der Verbreitung 
von B. paniculata L. ©. Rich. in der neuen Welt bezeichnend 
angesehen werden, welche von Montevideo und Buenos Ayres an 
über Cordoba, Catamarea, Jujuy nach Tarija auf das Bolivische 
Hochland verläuft, ohne daß aber die typische Form ausgeschlossen 
wäre, die auch aus Paraguay (Cordillera de Altos, leg. Fiebrig 
Ba und Argentinien (Cordoba, leg. Lorentz Nr. 89, 402) 
vorliegt. 


. 6. Boerhaavia paniculata var. Guaranitica m. In habitu; 
foliorum forma, inflorescentia, florum structura ete. eum B. pam 
eulata typica identica. Caules basi nodisque subhirsutis exceptis 


253 


glabriuseuli, non raro glutinosi, in panieula autem inprimis in eius 
ramis pilis secernentibus f. mieroscopieis, densissime approximatis 
glutinosi. Folia superiora magis ovatolanceolata, cetera ovato- 
elliptica (35:25 mm), basi et apiee rotundata y. antice obtusata, 
leviter lobulata, cum petiolo in lamina dense (eglanduloso) hirsuta, in 
margine ciliata. Inflorescentiae partiales capitatae, vulgo 
paueiflorae (usque 4 florae, raro ad 8 flores gerentes), peduneulis 
filiformibus, 8—12 mm Ig., glaberrimis. Flores atrosanguinei 
(„staminibus magis eoeruleis“ ex Fiebrig in sched.!), maiores, ad 
6 mm Ig., sessiles, bracteolis 2—-3, ad 2 mm Ig., subulato-lanceo- 


stylo stamina superante, ad mm lg. Anthocarpia ut in 
B. paniculata f. leiocarpa m. anguste obpyramidata ad oblonga, 
(5:15 mm), glaberrima, viridescentia ad brunneola, apice obtusis- 
sima, validius eostata, eostis subacute prominentibus. 

Habitat in Paraguay: Asuneion [leg. Balansa Nr. 2344], 
San Bernardino in arvis [leg. Hassler Nr. 3524], Cordillera de 
altos „trockener Camp an Wegen und Büschen“ [leg. Fiebrig 
Nr. 465]. 


e vom Typus jedenfalls, sei es als Art oder Varietät, zu 
sondernde Pflanze unterscheidet sich insbesonders durch klebrige 
Rispenverzweigungen, die größeren, weit glockigen Blüten mit aus- 
gebreitetem Saume und tief ausgerandeten Zipfeln desselben, durch 
ie weit herausragenden, in größerer Zahl vorhandenen Staubblätter 
und den langen Griffel. Die von Chodat und Hassler im Bulletin 
de P’'herbier Boissier II. ser., III, 415, aufgeführte „B. paniculata“ 
gehört, wie die Hasslerschen Exsikkaten zeigen, dieser neuen 
orm an. Mit dem Typus wird die vorstehend beschriebene Varietät 
mehrfach verbunden; Stücke aus Bolivien [„Bolivian Plateau“ leg. 
Bang Nr. 957] haben ebenfalls glutinose Internodien der Rispe, 
sonst aber die Eigenschaften der typischen B. paniculata L. . 
ieh.; Exemplare aus Argentinien |Üoncepeion del Uruguay, leg. 
Lorentz] haben fast kreisrunde bis breit eiförmige, oberseits ziem- 
lieh kahle, am Rande und unten auf den Nerven rauhhaarige Blätter 
und halten in den Blüten die Mitte beider: Perianth nur gegen 
"5 mm lang, Saum ebenso breit, Staubblätter 3—4, bis gegen 
35 mm lang, Griffel gegen 4 mm u. =. f. 


71. Boerhaavia Fries n. sp. 

‚In habitu et indumento f. ad B. hirsutam Wlld. accedens, 
Maxima parte pilis longioribus inferne densis, superne brevioribus 
ad brevissimis densissimis pubescens, aut vix glutinosa aut pilis 
Apice glanduliferis viseidissima. Radix valida, lignosa, ad 1 dm lg., 

em v. ultra erassa, Caules deeumbentes, usque ad 7 dm Ig., iam 


254 


infra 'alternatim patenter ramosi, supra in paniculam, patenter et 
graclle + ramificatam (illi B. hirsutae valde similem ‚..de- 
erescenter foliatam, ultimis in ramifieationibus (ob braeteas minutas, 
lanceolatas) spurie aphyllam abeuntes. Folia — praeter superiora 
ovato-oblonga, breviter petiolata, subsubito in panieulae braeteas 
abeuntia — late ovata ad subeordata (54—80 : 35—50 mm), petiolo 
9. lamina ad 2plo breviore, obtusiuseula ad acuta, subintegra v. 
leviter lobulata,: inprimis in petiolo, margine, laminae basi, in nervis 
aginae inferioris dense, ceterum pareius pubescentia, v. vix v. 
distinete' glutinosa, subeoneoloria v. leviter diseoloria, infra griseo- 
viridia. Inflorescentiae partiales peduneulo filiformi v. glabro 
v. patenter hirto, 4—18 lg. suffultae, v. solum 1-3 florae v. usque 
6 florae. Flores atropurpurei, subsessiles, 4—D mm lg., bracteolis 
2—3 lanceolatis ad subulatis, membranaeeis, in margine hirtulis. 
Perianthii pars ovarialis obovoidea, (2 ::1 mm), apice subrotunda, 
f. glabra; pars superior f. campanulato-rotata, 3—6 mm in diam., 
= hirtula, lobis latis, emarginatis. Stamina 4 v. 5, 3-5°5 mm 
lg., paulum v. distinete exserta, antheris ad 1 mm It. Stylus 
staminorum longitudine. Anthoearpiaf. ut in B. paniculata f. leio- 
carpa (d:2 mm) in apice obtusissima, in angulis validius costata, 
costis angustioribus, viridulis, areis inter costas sordide viridescen- 
tibus ad: brunneolis, v. glabris v. pilis pareis, minutissimis f. pul- 
verulentis. 

ab. in Bolivia: Tarija [in rupibus sieeis aprieis leg. Fries, 
Exped. Suee. in reg. Ohaco-Andinis, Phanerog. Nr. 1206]; Ber- 
mejo [leg. Fiebrig, Nr. 2315]. 


des Anthokarpes übereinstimmt, von der sie sich (sowie von den 
zu ihr gehörigen Formen) dureh die dichte Behaarung fast aller 

e DB. cıi- 
liatobracteata") besitzt neben der drüsigen Bekleidung abstehende 
weißliche rauhe Haare, hat viel reiehblütigere Köpfehen und länger 
verbleibende, lang gewimperte Brakteen der Blüten 


Teil von Südamerika) eigentümliche und. bemerkenswerte Formen 
ausbildet. ; 


8. Boerhaavia Cordobensis 0. Kuntze (in sehed.). In habitu 
ad B. hirsutam Willd. aceedit, sed quoad anthocarpiorum structuram 
in seetionem Pterocarpon m. (Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. 

I, Id, 26) pertinet. Caulis (basi defieiente!) verisimile ultra 
3 dm altus, inferne (ut rami) subglaber, superne (eum ramificatio- 


!) Beiträge zur Systematik der Nyetaginaceen, Wien 1897, 25. 


255 


remotiramosam abeuns. Folia (inferiora desunt!) late ovata ad 
rhombea, 30—32 :19—22.mm, basi v. rotunda v. obtusa brevi- 
terque in petiolum q. lamina 3—4 plo breviorem contracta, antice 
obtusiuseula ad acutiuseula, summa autem acuminuto-acuta inque 
ultimis ramificationibus ad bracteas subsessiles, lanceolatas reducta, 
subintegra ad leviter lobulata, summe pilis longiuseulis eiliata, cetera 
glabriuseula, infra paulum pallidiora, epunetata. Inflorescentiae 
partiales pedunculo tenui, ereeto-patente, subglabro, primum ad 
10 mm Ig., denique usque ad 15 mm elongato suffultae, dense capi- 
tuliformes, flores usque ultra 40 gerentes. Flores omnes cleistogame 
clausi, ad 2 mm Ig., sessiles, in basi braeteola singula, 1’5—2 mm 
lg., subulato-lanceolata, membranacea, longius eiliatula suffulti. 


pyramidata (4—4°5:3 mm) griseo-rufescentia, f. glabra, papillis 

. Microscopieis paululum asperulata, in apiee latissima, subtruncata, 

summo in vertice prominentia brevissime eonica, instructa, basin 

valde angustam versus sensim angustata, trialata, alis basin versus 

angustatis, sursum modice dilatatis et in vertice f. horizontale trun- 

catis, Jaevibus, coriaceis, in margine paulum undulatis, faciebus inter 
im 1 nuatis. 


Argentina, Cordoba, leg. O. Kuntze. [Herb. reg. Berol.] 


9. Boerhaavia pulchella Griseb. Liegt im Herb. reg. Berol. 
aus der Umgebung von Buenos Ayres von Schnyder ge- 
sammelt vor (Nr. 938). Vielleicht gehört auch hieher der von 
Chodat und Wilezek im Bulletin de l’herb. Boiss. 2. ser.. II, 538, 
beschriebene und den Blütenverhältnissen nach in Fig. 27 ab- 
gebildete Ozybaphus eretaceus aus Argentinien; wie Beschreibung 
und Abbildung zeige ; n diese Pflanze, deren Blüten ein von 
freien Blättern gebildetes Involukrum haben, nicht bei Oxybaphus 
eingereiht werden, da die Arten dieser (jetzt mit Mirabilis ver- 
ag Gattung) das bekannte kelchähnliche Involukrum der Mira- 
ua Jalap 4 L. besitzen. (Fortsetzung folgt.) 


256 


Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semhah. 
Beschrieben von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). 
IX 


Heliotropium Riebeckii Schweinfurth et Vierhapper. 
Sectio Heliophytum (D. C.) Benth. et Hook. 
H. undulatum Balfour fil. in Transaet. Roy. Soc. Edinb. 
XXXI p. 188 (1888) p. p. non Vahl, Symb. bot. I. p. 13 (1790). 
m radice perpendieulari, erassiuscula (vel perenne, 
suffrutescens?). Rami primarii complures ex caudieis eapite orientes, 
ramos complures iterum ramosos edentes. Axes omnes pilis 
simplieibus ad basin laxius, ad apicem brevioribus multis im- 
mixtis densius hirsutae. Folia petiolata, amina erassiuseula, 
lanceolata vel rhomboideo-lanceolata, in margine sub- 
integra, vix undulatula, obtusa—aeutiuseula, infra pilis parvis 
et longissimplieibus velininferioribus basi bulbosis, 
supra brevibus simplieibus longioribusque saepe ® 
squamaealbidaelongitudinaliter peripherice costatae 
centro orientibus einerascenti-hirsuta, mediorum ca. 
7—14 mm longa, 2—5 mm Jlata, imorum maiore, summorum 
densius hirsutorum minore, omnium sensim attenuata in petiolum 
plerumque breviorem. 
Inflorescentiae abbreviatae, 2— 6 florae, subebracteatae, 
floribus subsessilibus. Calyeis phylla lineari-lanceolata, 


hirsutae, intus glabrae, 5 mm longae tubus eylindrico-ob- 
conleus, circa germen subampliatus, dein (ca. 0‘7 mm supra 
basin) abrupte angustatus rursusque ampliatus et sensim tran- 
siens in limbum 2 mm longum, lobis ovatis vel depresso-ovato- 
rotundatis obtusis, 1’5 mm longis, sinubus angustis, altis plieis- 


Fructus dilabensin mericarpia 2, brunnescentia, 
subhemisphaerieca, 1'’5 mm longa, totidemque lata, 
glabrescentia—glabra, extus subrugulosa, vix long! 
tudinaliter 2-striata et in medio sulcata, in mar- 
ginibus lateralibus subalata, intus plana vel sub- 
eoncava, in medio vix vel non unifoveolata. 

a ee (Schweinfurth), 14. April 1881, BEP- 
ıebeck Nr. (81. Galonsir (Schweinfurth), 10. April 188], 
Exp. Riebeck Nr. 253 a ä 


257 


Planta a el. Paulay lecta corolla | non bene evoluta ?) 
4:5 mm longa, limbo 16 mm longo, lobis 1—1'2 mm longis, 
basi 1°5 mm latis, plieis inter »lobon evidentioribus, antheris e basi 
ovata sensim acuminatis, 1°2 mm longis, styli stipite 0'3 mm 
longo, annulo basilari O° 8 mm dia ametro, mericarpiis 2 mm longis 
totidemque latis, sn evidentius longitudinaliter 2-striatis (an 
nn: nen 
u Umgebungen von Haulaf im Bereiche des Dünen- 

ran (Ban ay), 16.—28. Februar 1899. Im Dünensande des 
Strandgsbieies bei Anbbet (Räs) Shoob. (Paulay), 8.—12. Jänner 
1899. Küstengebiet von Akarhi im Bereiche des Dünensandes 
(Paulay), 30., 31. Jänner 1899. 


Lycium eier Wagner et Vierhapper. 
Fruticosum, glaberrimum. Rami lignosi, teretes, cor- 
tice äilueide einerascenti- brunnescente, longitudinaliter 
rimoso, glaberrimo. Spinae posterioris anni angulo recto a 


pungentes, glaberrimae, 4—10 mm longae, folia 1—3 feren tes. 
hornotinse non lignosae longiores et tenuiores, folia plura 
gerentes. Folia vel in spinis inserta vel ad basin spinarum 
vel in ramis three glaberrima, vix petiolata, Jamina 
erassiuscula, subcarnosa, elliptica, obtusa, integerrima, 
maximorum 6mm lon lata. 
Flores in foliorum Bbuteulie aut in spinis a Pedicelli 
4—5 mm longi, solitarii. Calycis glabri, oblonge campanulati, 
3-5 mm longi dentes depresso-ovato- Hangalären: sinubus 
obtusis disereti, obtusiuseuli, in margine anguste membranacea 
ciliatuli, 1 mm breviores, tubus inter dentes ad apieem longi- 
tudinaliter 5-costatus. Corollae glaberrimae tubus subeylin- 
us 10-nervius, 5-angulatus, ad apieem 2—2°5 mm dia- 
tüdhrg: extus glaberrimus, intusinfra filamenta pilosus, 
10 mm longus, limbi 6-5 mm ampli lobi patuli, rotundato- 
obovati, 25 mm longi, sinubus aeutis disereti, in margine 
minutissime ciliatul. Stamina ea. 6 mm supra basin tubi 
orientia, filamentorum filiformium partibus liberis 5 mm 
longis in basi glabris vel sieut partes tubo adnatae 
Subdense eiliatis, antherae oblonge ovato- ellipsoideae, api- 
eulatae, glabrae, 18 mm longae, e tubo subexsertae. Pistillum 
glabrum ; germen Dre 15 mm longum; stylus 
filiformis, 10—11 mm longus; a Nr a bilobum, 
l mm diametro, Bacca at tantu 
Sokötra. Nordfuß des Gäbäl’ Derafonte bei Haulaf an 
ehnioin Stellen (Paulay), 2. Hälfte Februar 1899. 


ga Adunensis Vierhapper 

ticosa, Koonie kredit Rami teretes, obsolete longi- 
tndinaliter sulcati, ‚pilorum stellatorum tomento tenui adpresso 
dilute olivaceo-brunneseentes. Folia alternantia, lamina ob- 


258 


longo-ovata, obtusa, integra, supra pilis stellatis sparsis quasi 
pulverulenta, obscure viridi, infra pilis eiusdem modi multis, in 
nervis plurimis einerascente, :Demlonga, 2—3'2 em lata, 
petiolo 152° i 
lores quasi in axillis foliorum 2—6, umbellulas formantes 
vel solitarii, pedicellis 3-5—5 mm longis, Calyeis late campa- 
nulati, 4 mm lonei N 


"5—3'5 mm longus, dentes ovato-triangulares, obtusiusenli basi 
2 mm Jati. Corollae late campanulatae, totaliter 5—6 mm longae, 


Bacca globosa, glabra, 7 mm diametro, stylo ca. 3:5 mm 
longo diu persistente, calyce valde aucto, subeartilagineo, 
8 mm longo, 11mm ea. amplo, dentibus late triangu- 
laribus, acutiuseulis, 3 mm longis, basi 6 mm Iatis, 
sinubus obtusiuseulis discretisinstrueto, supra aperto, 
—10 mm diametro, laxe amplexa. Semina reniformia— 
rotundato-reniformia, subeompressa, glabra, subtubereulata, dilute 
brunnescentia, 2-5 mm longa, 2 mm lata. ; 
Sokötra. Bergwälder unterhalb des Aduno-Passes im 
Haghergebirge (Simony), 18. Februar 1899. i 


ld 


d ongis 
villosis. Caules teretes, longitudinaliter subsuleati, a medio parum 
ramosi. Folia alternantia, internodiis multo longiora, lamina sub- 
rotundata, grosse lobato-crenata, maiorum ca. 10—14 mm longa, 
petiolo ca aequilongo. 

Flores in caulis et ramorum apice racemos simplices for- 
mantes, imi in foliorum minorum, superiores in bractearum 
laneeolatarum axillis orientes, inferiorum pedicellis 10—15 em 
longis. Calyeis phylla 5 subeuneata, intus glabra, 5 mm long8, 
ad apiceem 1’2 mm lata. Corollae extus pilis brevibus glandu- 
liferis obsitae, intus glabrae, ca. 14 mm lon gae tubus basi 1 mm 
amplus, eirca germen parum ampliatus dein sensim angustatus 


obliquiuseule ovati, 2mm longi, 1-5 mm lati, inferiores 3 
oblonge elliptiei, 3:5 mm | i 


j0lr2 
inelusorum filamenta anguste ligulata, inferiorum 2 5-5 mm supra 


259 


basin tubi orientia, 25mm longa, superiora 2 tubo 9 mm supra 
basin inserta, 12 mm longa, illa ad apicem, haee in parte tubo 
adnata sparse ciliatula. -Pistilli glabri germen oblongo-ovoideum, 
5 mm longum, stylus filiformis, 7 mm longus, apice stigmati- 
gero subelavato. Capsula bivalvis, ealyce brevior, valvis 
brunnescentibus, oblonge ovato-lanceolatis, 5°5mm longis, 
longitudinaliter bifidis, sepalis auetis, 6—7 mm longis, 
superatis. Semina minutissima, oblonge ovoideo-elliptiea, tenuis- 
sime transverse ruguloso-furcata, purpurascenti-brunnescentia, 
ca. 0:6 mm longa. 
Sokötra. Küstengebiet von Akarhi (Paulay), 30., 
3l. Jänner 1899. 


Lindenbergia Sokotrana Vierhapper. 

L. Sinaica Balfour fil. in Transact. Roy. Soc. Edinb. 
XXXI. p. 202 (1888) non Decaisne, Flor. Sin. in Ann. se. nat. 
ser. II. 2. p. 253 (1834) (pro Bowea) nec. Bentham, Scroph. 
Ind. p. 22 (1835). 

nnua, flaceidiuseula. Radix perpendieularis, tortuosa, 
simplex. Caules singuli vel pauei e radieis capite, simplices vel 
parum ramosi, erecto-ascendentes vel subprocumbentes, tenues, 
üsque ad 25cm longi, rami a caulium basi usque ad apicem 
orientes, his breviores. Axes omnes pilis simplieibus 
flexuosis, usque 1’5 mm longis, sparsis glanduliferis- 
que permultis, recetis, dimidio fere brevioribus dense 
patuleque pilosi. Folia (paria internodiisusque 3’5 cm 
longis a sese remota) lamina plus minus tenui, flacei- 
diuscula, late-rotundato-ovata, obsceure viridi, parte ima excepta 
erenata vel erenato-lobata, pilis glanduliferis plus minus, imprimis 
in margine patule pilosa, maximorum 11'5—21’5 mm longa, 
9—17'5 mm lata, petiolo ad 125mm longo, caulium modo 
vestito. 

Flores solitarii in unoquoque foliorum superio- 
Tum imis conformium parum minorum pari, his aequl- 
longi vel parum longiores, internodiis magnis spican 
exactam non formantes, breviter (I—6 mm) pedicellati, pedicellis 
caulis modo pilosis. Calyx bilabiatus, ‚4-d mm longus, extus 
tota superfieie eaulis modo vestitus intus in dentibus et in tubi 
nervis tantum glauduloso-pilosus, tubus late obeonieo-cupulae- 
formis, dentes labii superioris 3 e basi 15mm 
Ovato-semiorbieulares, medius marginibus 1’7 mm ca. 
longis, inferioris 2 .triangulari-ovati, 22 mm longi. Corolla 
bilabialis, extus tubi inferiore parte extus intusque glabra excepta 
Sparse, intus imprimis in labio inferiore parte extra;volvale glabra ex- 
cepta densius patule subglanduloso-pilosa, in margineglabra, totalis 
9'5 mm longa, tubus 3-5 mm longus, labium superius oblongo- 
Ovatum, 5 mm longum, apiee 2-lobum, inferius oblongo-obovatum 
5.56 mm longum, apice 3-lobum, in loborum-basi volva semi- 


260 


orbieulari apicem versus eonvexa, 1°7 mm diametro instructum. 
Stamina tubo 2:2—2'4 mm supra basin inserta, glabra, filamenta 
filiformia, superiorum 3, inferiorrum 4°5 mm longa, loeuli ovales, 
flavi, 0:8—1'2 mm longi. Germen sparse minutissimeque glan- 
dulosum, ovoideum; stylus filifformis, 4 mm longus; stigma capi- 
tuliforme, vix erassius. Capsula obverse longo-piriformis, in parte 
inferiore dilute, in superiore obseurius brunnescens, illie glabra, 
hie subdense breviterque glanduloso-pilosa, 5—6 mm longa, valvis 
dorso impresse uninerviis. Semina minutissime rugulosa, 0°7 mm 
ca. longa. 

Sokötra. Gäbäl Derafonte bei Haulaf (Paulay), 2. Hälfte 
Februar 1899. 


Lindenbergia Kuriensis Vierhapper. 
ennis, suffruticosa, strietiuseula. Rhizoma ligno- 
sum, tortuosum, apice irregulariter ramosum. Caules complures, 
simplices, prostrati vel subereeti, strietiuseuliÄ, usque ad 1 dm 
longi. Folia (paribus internodiis usque l1cm longisa 
sese remotis) lamina strietiuscula, rotundato-elliptica vel 
elliptica, maximorum ca. 10—13 mm longa, 
petiolo usque 4 mm longo.. Axium foliorumque indu- 
mentum pilis simplieibus parum sparsioribus eX- 
ceptis ei sp. L. Sokotrana aequale. 
lores perpauei, tantumadapicem caulis in uno- 
q ue foliorum pari solitarii, foliis florigeris (paribus 
internodiis longis a sese remotis) non nisi magnitudine VIX 
minore diversis breviores. Calyx 6°5 mm longus, 
dentes labii superioris 3 e basi 1’7 mm lata ovato- 
triangulares, medius marginibus 2'’5 mm longis, ID- 
ferioris 2 asymmetrice triangulari-ovati, 3°5 mm longı. 
Corolla totalis 16 mm longa, tubus 6 mm, labium superlus 
6°5 mm, inferius 10 mm longum, in loborum basi volva oblonge 
mm 


loeuli 1—2 mm longi. Stylus 8—8-5 mm longus. Fruetus semi- 
naque non visa. Notae ceterae sp. L. Sokotrana. 

Abdal Kuri. Am Fuße der 40—60 m hohen Nordwände 
der höchsten Erhebung in beschatteten Gesteinsklüften (Simony ) 
20. Jänner 1899. 


Lindenbergia Paulayana Vierhapper. } 
Perennis, suffruticosa, strietiuseula. Caudex ligno- 
sus, irregulariter tortuosus et ramosus. Caules hornotini com- 
plures, simplices, folia floresque ferentes, erecto-adsendentes vel 
erecti, strietiuseuli, usque ad 13 em longi. Folia (paribus 
e confertis, internodiis usque 6mm longis a seSs® 
remotis, interdum subimbricatis) subsessilia lamına 
'erassiuseula, plus minus late ovato-rotundata, maximorum 
ea. 4 mm longa, 3—3°5 mm lata. Axes foliaque pilis sim- 


261 


plieibus longis erispatis multis praevalentibus pilosa 
et cinerascentia, glanduliferis brevioribus pauciori- 
bus immixtis. 

Flores multi iam ex ima parte caulium hornotino- 
rum in unoquoque foliorum parisolitarii, foliis flori- 
geris (paribus) sieut ima et summa sterilia valde approximatis, 
internodiis 5 mm brevioribus et ab illis non nisi maiore 
latitudine distinetis multo longiores quasi spicam densam 
formantes. Calyx 4 mm longus, extus pilis glanduliferis eglan- 
dulosisque longioribus densissime vestitus, de iisuperi- 
oris 3e basi 1’5mm lata depresso- (laterales asymme- 
trice-) ovato-triangulares, medius marginibus Imm 
longis, inferioris 2 subasymmetrice triangulari-ovati, 17 mm 
longi. Corolla totalis 11mm longa, tubus 4°5 mm, labium 
superius 3°5 mm, inferius 6 mm longum, in loborum basi volva 
oblonge semielliptiea, 45 mm longa instructum. Stamina tubo 
ea.1’5et 2’8 mm supra basin inserta; filamenta superiorum 5, 
inferiorum 5°5 mm, loeuli usque 1'2 mm longi. Stylus 
longus. Semina usque 1 mm longa. Notis eeteris cum sp. L. Soko- 
trana congruens. 

Sokötra. Gäbäl Derafonte bei Haulaf (Paulay), 2. Hälfte 
Februar 1899. 

Ruellia Kuriensis Vierhapper. 

Suffrutiecosa, humilis, ad 1’5 dm alta. Caules ramique 
primarii lignosi, eortice glabro, dilute flavescenti- 
eınerascente, suleis longitudinalibus transversisque 
subareolato; hornotini virides, internodiis longitudinaliter sub- 
suleatis, inferioribus sparsius, superioribus densius 
breviter puberulis. Folia lamina subearnosula, ovata 
vel obovata, vel o'vato- vel obovato-rotundata, integra, 
obseure viridi, juniorum utringue densissime pube- 
rula, demum glabrescente, et densissime eystolithi- 
Sera, cystolithis baeilliformibus, maximorum 13°5 mm 
longa, 10 mm lata; petiolus usque ad 75 mm longus. re 

lores in axillis foliorum superiorum solitarii 

vel terni dichasia breviter pedicellata formantes. Bracte- 
olae anguste elliptico-subspatulatae subdense et breviter 
puberulae, virides, pilis longioribus glanduliferis 
Sparsis intermixtis, eystolithigerae, 12—13 mm longae. 
Calyeis phylla anguste lanceolata, acuminata, viridia, extus 
sıeut bracteolae vestita, longissimum 8, brevissimum 
m longum. Corollae extus partibus imis summisque ex- 
ceptis puberulae, intus glabrae, 28—30 mm longae tubi pars 
Inferior anguste eylindrica, 10 mın longa, superior campa- 
aulata, 14mm longa, limbi lobi semiorbieulares, 4:5 mm 
longi. Stamina glabra; filamenta filiformia, anticorum 9, posti- 
‘orum 7 mm longa; antherae lineari-ellipsoideae, anticorum 3, 
posticorum 2-5 mm longae; pollinis granula favosa. Discus vix 


262 


evolutus. Germen oblongo-ellipsoideum, glabrum, 2 mm longum; 
stylus filiformis, apiee glabro excepto sparse pilosulus, 20 mm 
longus ; stigma 2-lobum, glabrum. Capsula oblonge ellipsoidea, 
basi parum (2 mm) stipitata, glabra, 10—11 mm longa, 
ejaculatoribus anguste dentiformibus, acutis, lente arcuatis, ad 
2 mm longis. Semina eompressa, orbieularia, glabra, 5—3'5mm 
diametro, parte media subfuscescente nitidula, marginali sub- 
membranacea, dilutiore, O'4 mm ea. lata eircumseripta. 

uri. In Gesteinsritzen, sowie zwischen Geröll am 
nordwestlichen Gehänge des beim Hafen sich erhebenden Gäbäl 
Saleh (Simony), 18. Jänner 1899. Westfuß des Gäbäl Saleh 
(Paulay), 17.—21. Jänner 1899. 


Ruellia Paulayana Vierhapper. 

Suffrutescens. Rami primarii sublignosi, teretiuseuli vel 
subtetragoni, longitudinaliter subplurisuleati, decussato -ramosi, 
sieut secundarii pilis albis, brevibus, simplicibus 
strietis, plurimis densissime adpresse albido- 
canescentes. Folia lamina subcarnosa, obovato-rotundata, 
integra, subtus sieut rami vestita, albido-canescente, 
supracystolithigera, piliseiusdem generis sparsis, 
inmedianotantum pluribus obseure viridı, ad 13 mm 
longa, 9—10 mm lata; petiolus ramorum modo vestitus 
et coloratus, 5—6 mm longus. 

ores in axillis foliorum superiorum solitarii vel 
bini, quasi brevissime pedicellati. Bracteolae elliptico-spatu- 
latae, Ymm longae, foliorum modo pilosae. Oalyeis 
phylla lanceolata, acuminata, extus sieut foliorum facies 
inferior albido-canescentia, longissimum 6, brevis- 
simum 5mm longum. ÖOorollae extus parte summa excepta 
puberulae, intus glabrae, 26—283 mm longae, tubi pars in- 
ferior anguste cylindria, 6mm longa, superior eylin- 
drico-obeonica, 12 mm longa, limbi lobi obovato-rotun- 
dati 8mm longi. Stamina glabra; filamenta filiformia, anti- 
corum 9, posticorum 7 mm longa; antherae lineari-ellipsoideae, 
ca. 2:7 mm longae; pollinis granula favosa. Diseus vix evolutus. 
Germen oblongo-ellipsoideum, glabrum, 2:5 mm longum; stylus 
filiformis, apice glabro excepto sparse pilosulus, 17—18 mm 
longus; stigma 2-lobum glabrum. Capsula basi parum (3 mm) 
stipitata, glabra, 11 mm longa, ejaculatoribus anguste dentl- 
formibus, acutis, sub-S-formiter eurvatis, 1’4—1-6 mm longis. 
Semina compressa, orbicularia, 39 mm diametro, parte me dia 
utrinque fuscescente et adpresse pilosula, marginali sub- 
membranacea, dilutiore, O'4 mm ca. lata eireumseripta. 
tra. Küstengebiet bei Räs Kattanen am Fuße der 
schroffen Abstürze der Hochfläche (Paulay), 28. Jänner 1899. 
Auslauf des Wadi Fölenk (Paulay), 2. Februar 1899. 


263 


Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. 
Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen 
und Franz Faltis (Wien). 

(Sehluß.) !) 


Phyteuma spicatum L. ssp, caeruleum R. Schulz var. caerulescens 
B . N, Mala Klekova&a; zwischen Ovtara und Gola kosa (H.), 
Cardak (J.), Karstfläche von Glamo& gegen Hrastidevo; Gipfel 
der Plazenica!; i300—1760 m. 8. Wälder der Kriva jelika 
westlich von Donji Vakuf, 1200 m; Wälder am Presedlosattel, 


1000. m. 

Asyneuma®) limoniüfolium (L.) Janchen. 8. Felsen beim Fluß- 
ursprung in Livno, 800 m! 

Hedraeanthus®) Dalmaticus DC. N. Auf der Karsthochfläche 
zwischen Glamo& und Hrastitevo am Wege nördlich der Rudic 
kosa, 1440 m! S. Livanjsko polje: Zwischen Segrlove und Grkovei! 
bei Grabes, 700 m! Aufstieg zur Golja von Üelebi@ aus, 800 m! 

almatien: Orjen lg. Brandis, im Herb. d. bot. Inst, Wien. 
(Der Standort ist noch nicht veröffentlicht worden.) 

ie hier angeführten Standorte sind die Östlichsten und 

südliehsten, die bis jetzt bekannt geworden sind. Das Vorkommen 

im Livanjsko polje ist besonders merkwürdig, da der Standort, 

‚ ‚eine Talwiese‘), die im Sinne Becks den Übergang zur Karst- 
heide bildet, zeitweiligen Überschwemmungen ausgesetzt ist. 

— Croaticus Kerner. N. Sator: südlich! (J.) und östlich! (H.) 
ober dem See und am Jezerov kamen! (J.); 1300—1800 m. 
Gipfelregion des Vitorog, 1700 m! (St. F.). 

*_ caricinus Schott. N. Plazenica: an Felsen der Velika prla, 
1650 m! $. Gipfelregion der Golja: Velika Golja, Südwestabhang, 
1600 m! (St. F.). Auch die Verbreitungsgrenze dieser Art ist 
weiter gegen Osten verschoben worden im nördlichen Gebiete 
ihres Vorkommens. 

— Kitaibelii DC. var. subalpina Wettst. N. Auf der Mala Kleko- 
vaea, 1750 m! 


Compositae. 


Adenosiyles Alliariae (Gou.) Kern. N. Südgipfel des Jedovnik, im 
Buchenwaldgürtel (H.); Gola kosa (H.); Sator, südlich ober dem 
See (J.); Plafenica, gegen W. und N. 8. Wälder am Presedlo- 
sattel 1200 m; im Buchenwaldgürtel des Vitorog 1400 m. 

rd I un 

!) Vgl. Nr. 5/6, 8. 219. \ 
.... ®) Vgl: E. Janehen, „Ein Beitr. z. Kenntn. d. Fl. d. Herceg.* in den 

Mittlg. d. naturw. Ver. al d. Univ. Wien; 1906, p. 35. Bi: { 

. - Arten von Herrn Prof. v. Wettstein DR bestimmt. 

- ) Vgl. G. Beck, Vgr. d. illyr. Ld. p. 259, 260, und J. Stadimann, 

Die bot. Reise des halakır War 2. W.-Bosn. "im Juli 1904, in Mittlg. d. 
naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, 1905, p- 62. 


264 
Solidago alpestris W. K. N. Südlich ober dem Satorsko jezero, 
1600 m (J.). 


— Virga aurea L. S. Am Bache bei Glogovac. 
Aster alpinus L. N. Nordgipfel des Jedovnik, an Felsen, 1400 


1500 m 
_ Bella Le Seop. N. In der Schlucht des Ravni potok 
am Jedovnik, 700 m (J.); südlich ober dem Satorsko jezero 
J.). 


Trimorpha ') acris (L.) Vierh. N. Auf Karstboden in einer Wald- 
rodung am Nordgipfel des en 1500 m! (J.); am Wege 
von Prusae nach eg nica, 1030 m! 

— Attica (Vill.). Vierh. N. Zwischen Steinen im Buchenwaldgürtel 
am PT OLEUER ee südlichen Jedovnikgipfels bei Grahovo, 
1520 m! (H. 

Erigeron‘) ‚ini (L.) Pers. Mittelbosnien: An der Bahn 
vor 

bolymorzhus Scop. N. Auf der Mala Klekovaca! Sadzıpie des 
Tigegornik! (H.); Triunoviea vrh im Marino brdo (J.); Veliki 
ator u ); zwischen Glamo@ und Hrastiöevo nördl. der Rudi 
kosal; 1400—1860 m. 8. net des Vitorog, 1600 m! 
Ostabhang der Golja, 1700 m! (St. F 
tie arvensis L. 8. Aufstieg zur Kriva jelika von Donji Vakuf 
! 


aus, 800 

Teskgbnndium alpinum Cass. N. ra südlich! (J.) und östlich! 
H.) ober dem See; 1550—1800 

Gnaphalium uliginosum LS; Bei’ der Cesma vrelo im Suho 
polje, 1150 m! 8. a aus dem Vrbastal zur Kriva jelika. 

— silvaticum L. N. Im Buchenwaldgürtel am Südgipfel des Je- 
dovnik, ca. 1500 m (H.). 

Inula ensifolia L. N. Iliea, Westhang; Liepi kamen am Jedovnik, 
gegen den Ravni potok (I. % 

— salieina L. f. serotina G. Beck. (Inulae Eur. p- 22.) S. Aufstieg 
zur Kriva jelika von Donji Vakuf aus, 700. m 

— Bra U L. N. Gipfelfelsen der Thies 1600 m; Karstflächen 

m Gigi6 bei Drvar! ober Radlovici am Jedovnik (H.), auf der 
Prisjeka bei Popovi@i! (J.) und bei Stekerovei d. von Rore. % 
Livno, Felsen beim Bistritzaursprung, 800 m! 

— Britannica L. Mittelbosnien: Station La$va. 

— hirta L. N. Karsthochfläche zwischen Glamo& und Hrasticevo! 
S. Karstflächen südlich von Pribelja. 

— Oculus Christi L. N. Westhang des Marino Se (J.), Prisjeka 
(J.), Mlini$te, Karstfläche zwischen Glamot und Hrasticevo! 9 
Karstheide zwischen Djukici und Na podovi westlich von Glo- 
govac; Nordrand des Livanjsko polje; Livno, am Flußursprung- 


') Trimorpha und Erigeron determ. Dr. F. Vierhapper. Conf. Beih. 
z. botan. Zentralblatt 1906, p. 463, 466, 477. 


265 
Pulicaria dysenterica (L.) Gärtn. N. Am Bache unterhalb Prusac 
bei Donji Vakuf. 


Buphthalmum salieifolium L. N. Im Föhrenwald oberhalb Prusac. 

— (Telekia) speciosum Schreb. Nordbosnien: An der Bahn süd- 
lich von Bosn.-Brod. N. Charakterpflanze des Waldgebietes: In 
der Resanovaca bei Poljana, unter Vaganac bei Ribnik, auf der 
Gola kosa! (H.) und um Mliniste! (J.) häufig. 8. Waldsümpfe 
der Kriva jelika, 1200 m; Bachufer bei Glogovac; Wiesen am 
Presedlosattel, 1300 m. 

Xanthium spinosum L. Mittelbosnien: Schloßberg von Doboj. 
N, Zwischen Drvar und Gigic. $. Straße von Üelebi6 nach 
Livno; Flußursprung bei Livno. 

Bidens cernuus L. S. Grabes im Livanjsko polje, 700 m! 

Anthemis Cotula L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. 
N. Acker unter Kesici bei Grahovo! (H.). 

— arvensis L. N. Auf Ackern im Razano dol bei Popoviei, Bezirk 
Glamoö! 

— rigescens Willd. N. In einer Waldrodung am Kosvarica potok 
am Wege von Prusae nach Bugojno, 1200 m! 8. Karstwiesen 
vor dem Jagdhaus von Podgorje, 800 m! 

Achillea lingulata W. K. N. Sator: auf dem Gipfel der Babina 
greda, 1800 m! (H.). 8. Nordwestabhang des Vitorog, 1600 m! 

— Ülavenae L.!) N. Gipfelfelsen der Iliea; Nordgipfel (J.) und 
Südgipfel (H.) des Jedovnik; Sator, mehrfach; Plazenica, an 
Felsen der Velika prla; 1500-1850 m. 

— nobilis L. Mittelbosnien: In den Bahnhöfen von Goles 
und Komar! N. Zwischen Gestein im Buchenwaldgürtel am 
Westhange des südlichen Jedovnikgipfels bei Grahovo, 1520 m! 
(H.). Diese allerdings jungen und noch nicht aufgeblühten Exem- 
plare erinnern durch dichte und längere Behaarung der oberen 
Teile (trotz des schattigen Standortes!) an A. grata Fenzl, doch 
scheinen die Blätter später zu verkahlen, und sterile Blattbüschel 
liegen nicht vor. Vollständig übereinstimmende Stücke liegen im 

erb. Kerner aus Piemont. Um Prusae bei Donji Vakuf. 

— Millefolium L. *var. maxima Heuffel (Enum. plant. in Banatu 
Temes. p. 98, in Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1858). N. Gipfel 
der Gola kosa, 1650 m! (H.); Voralpenwiese bei Koprivnica an 
der Straße Bugojno-Kupres, 1100 m! Scheint eine für das Wald- 
gebiet charakteristische Rasse zu sein. Unsere Exemplare stimmen 
mit solchen von Szark6 (Banat), leg. Borbäs (Herb. Kerner) 
völlig überein. ; 

— distans W.K. N. In der Waldlichtung Resanovaca am Ost- 
fuße der Klekovata, bei der Loc. „Krajna“, 1000 m! 8. Nord- 
westabhang des Vitorog, 1300 m! 

m 

k ') Leider wurde die Pflanze nicht gesammelt und ist daher nicht zu 

re zu welcher der übrigens sehr schwach geschiedenen „Subspezies 


Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1906. 19 


266 


Matricaria trichophylia Boiss. (Tripleurospermum uniglandulosum 
[Vis.] Freyn). N. Auf der Voralpenflur bei Koprivnica, 1100 m, 
in größter Menge und in einer WalgrONRng am Kosvarica potok 
am e von dort nach Prusac, 1200 m 

Chrysanthemum macrophyllum W.K. N Charakterpflanze des 
Waldgebietes: Osthang der Ilica, Südgipfel des Jedovnik (H.), 
Gola kosa (H.), Cardak (J.), zwischen Prusae und Koprivnica in 
größter Menge! 1150 —1500 m 

— Leucanthemum L. Mittelbosnien: Gehngehe bei der Station 
Lasva! N. Waldwiesen u Mliniste, 1200 m 

— montanum L. N. Auf dem Rüsken des Öardak (J.); Sator, 
ui ober dem See! (J.); "Gipfel der Plazenica, häufig!; 1600 
is 1760. m 

Artemisia ra Vvill. I ‚alonnang der Ilica, 900 m 

Petasites hybridus (L.) @. Sch. N. No rdosthang des Tele 
(J.), Velika und Mala RN Sator, südlich ober dem See! 
(J.); 1400—1850 m. 8. Cardak livade an der Quelle, 1100 m. 

— albus (L.) Gatn, S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m 

Doronieum Austriacum Jacg. N. Im Buchenwald am . Stägipfel 
des Jedovnik, 1520 m! (H.); Klekovata, im Krummbholz bis 
1850 m! Gola kosa (H.); PlaZenica; unterhalb Koprivniea, 
1000 m. 8. Gebüsche in den Öardak livade, 1000 m! Vitorog 
kosa bei Pribelja. 

— Columnae Ten. N. Sator, zwischen Gestein um den See, 1400 
bis 1750 m! 


1218. (Cineraria crassifolia Kit. in "Schultes Ber Flora ii 
[1814], pag. 514, non Senecio crassifolius Willd. Spec. plant. IH. 3. 
[1804], pag. 1982. — Senecio alpester Kerner, Veget. Ung. Sieb. 
[1875], pag. 249 non [Hoppe] DC.) 

var. araneosus (Griseb.) — (Üineraria crassifolia var. araneosa 
Griseb. Spieil. ar rumel. et bithyn. II. [1844] pag. 220, non 
Senecio araneosus DC., Prodr. VI. [1837], pag. 364. — ? Senecio 
Clusianus Rehb. fil. Icon. flor. Germ. XVI. [1854] pag. 44, tab. 
89. I. — Cin. alpestris ß. Clusiana et y. ovirensis Freyn U. 
Brandis Beitr. Fl. Bosn. in Verh. z. b. G. XXXVII. 1868) 
pag. 613, non Cineraria Olusiana Host, Fin uRR: II. [1831], 
pag. 482, nec Senecio Ovirensis [Koch] D 


1) Über die eg, ee von Sen. Ovirensis (Koch) DC 


und Po alpester Home).D vergl. Beck, Fl. v.N. 6.II,2 ne 
1218. Pflanze er "Kärnten ist tatsächlich um nichts 2. ö B% 
als z Ey in 5 ei Fl. si Austro-Hungariea vom Semmerin 
gegebenen 5 oanplare des Sen. alpester. Aus Prioritätsgründen ne ab 
der weniger passende Na Ovirensis den Vorzug, wie aus nachfolgenünn 
Daten hervorge Ci a Ovirensis Koch in Flora rg a st BE : 


267 


Unterscheidet sich von der typischen Pflanze durch bald 
nur unterseits, bald (wie bei unseren Exemplaren) beiderseits 
‘ dieht spinnwebig wollige Blätter, ist aber von ihr wegen der 
ganz kontinuierlichen Übergänge und dem Fehlen einer geo- 
graphischen Abgrenzung nicht spezifisch zu trennen. Es entfernen 
sich von der vorliegenden Pflanze: Sen. Aucheri DC. durc 
kurzgestielte, gedrängte Köpfchen und vielleicht noch dichter 
wollige Behaarung, Sen. procerus Griseb. durch den kräftigeren 
Wuchs, die großen Grundblätter (ohne Stiel 10-15 cm lang 
und 3—6.cm breit), kurze und sehr dicht wollige Köpfchenstiele, 
Sen. Ovirensis (Koch) DC. durch die drüsigrauhe Behaarung 
aller Teile und meist kürzeren Pappus, Sen. Bosniacus Beck 
durch behaarte Früchtchen. 
ekovata, Nordostabhänge zwischen Krummholz, ca. 
1700—1850 m!; übereinstimmende Exemplare haben wir gesehen 
vom Vlasi& und Castell bei Travnik (leg. Brandis), wesentlich 
schwächer behaarte, die sich dem typischen Sen. Fussii nähern 
vom Trebevi6 bei Sarajevo (leg. Beek), vom Rtanj und Stol in 
Serbien (leg. Pan&i@) und aus dem Bihariagebirge in Sieben- 
bürgen (leg. Kerner). ® 
Senecio rupestris W.K. N. Rücken des Cardak (J.); südlich ober dem 
atorsko jezero (J.); im Dorfe Prusac! 8. Felsenschluchten bei 
Glogovac; Flußursprung in Livno. 

— Cacaliaster L. Eine: Form mit woblausgebildeten Strahlblüten, 
die sich von 8. Sarracenicus L. eigentlich nur durch die reich- 
drüsigen Hüllen und Köpfchenstiele, dadurch aber sehr gut, 
unterscheidet. N. Am Veliki Sator mehrfach, 1600 m! (J.). 

— Jacquinianus Rehb. N. Auf der Mala Klekovata, 1760 m! Eine 
ın neuerer Zeit meist übergangene, aber durch die Behaarung 
der Köpfchenstiele, Hüllkelche und Deckblätter, dann durch die 
a und Zähnung der Blätter ausgezeichnet charakterisierte 

rt. 


— umbrosus W. K. N. Auf dem Liepi kamen am Nordhange des 
Jedovnik, 1000 m ‘(J.); Sator: im oberen Teile der Schlucht 
des Mlinski potok! (J.), dann in den vom Satorski potok zum 
Grate hinaufziehenden Runsen! (H.); 1000-1650 m. 

— Doronieum L. N. Gipfelfelsen der Ilica; Westhang des Marino 
tdo (J.); südlich ober dem Satorsko jezero (J.), Prisjeka bei 
Popovici; Karsthochfläche zwischen Glamo® und Hrasticevo! 

00—1650 m. 8. Vitorog, im Krummholze der Gipfelregion, 
1600 m! (St. F.). 

Calendula offieinalis L. 8. Bei Glogovac; wahrscheinlich aus 
Gärten verwildert. 

Echinops Ruthenicus M. B.!) N. Am sonnigen Nordosthang des 

iepi kamen am Jedovnik. 800 m! (J.). er 

— commutatus Jur.!) N. In Hecken bei Suhara nächst Donji 
Vakuf! S. Linkes Vrbasufer nördlich von Donji Vakuf. 

rennen 


') Determ. J. Witasek. 
19* 


268 


Xeranthemum cylindraceum er S. Am Ausgang der Talschlucht 
südlich von Glogovac, 700 

Carlina aggregata Willd. (Spee, plant. III, p. 1694 [1804] = 
4 simple W. K. Pit. rar. Hung. II p. 164, tab. 152 [1805)). 

Im Krummholz am Nordwesthang der Mala main in 

den Waldlichtung Resanovaca; Mliniste; Südgipfel des Jedovnik 
(H.); um den Satorsko jezero; nördlie h des Veliki Sator (J.); 
Östrücken der Plazenica; unterhalb Prusac!; 530—1800 m 

— ÜUtzka Haeg. (Plt. alp. Carn. p. [7] 9, tab. 1 [1782] = 
C. acanthifolia All. Fl. Pedem. p. 156, tab. 51 (1788j). N. Häufig 
in der Waldlichtung Resanovaca am Ostfuße der Klekova£a, 
doch blühend nur in einem Stücke rer 1000 m! 

— vulgaris L. S. Cardak livade, 110 

Derdun alpester W. K. N. Gipfelfelsen der Ilica; Buchenwald- 
gürtel am Südgipfel des Jedovnik (H.); Südostgrat der Mala 
Klekovada; Mliniste; Sator, südlich ober dem See! (J.); Karst- 
lateau zwischen Glamoö und Hrasticevo; Nordabdachung der 
Plazenica!; 1200-1760 m. $. Gebüsche in den Öardak livade, 
1000 m! Aufstieg zur Golja von Üelebi6 aus über der Quelle 
Korita, 1600 m! (St. F.). 

Die Blätter unserer Exemplare, mit Ausnahme der Pflanze 
von den Cardak livade, sind unterseits kahl. In der Behaarung 
der Blätter liegt überhaupt kein Unterschied zwischen dieser 
Art und Carduus Carduelis (L.) Gren.; beide kommen sowohl 
mit kahlen als auch mit unterseits filzigen Blättern vor. Da- 
gegen sind die Blattabschnitte des C. alpester W. K. breiter 
und kürzer und fast durchgehends gelappt, eg konsistenter 
und kräftiger dornig als bei C. Carduelis (L.) Gren. (Vergl. 
Grisebach u. Schenk, Iter hung., pag. 347, und Kerner, 
Manuser. in ae 

— Personata (L.) Jaeg. N. eig der Oviara und Gola K084 
(H.); Voralpenflur bei Kopriv 
Cirsium Erisithales (L.) Scop. N: Sipflrogion der Tliea. Südgipfel 
a Jedovnik (H.). Gipfel der Gola kosa (H.). Sator: um den 
e (J.). 8. Südabhang des Kammes des Vitorog, 1600 m! (St. F.). 
— hs (L.) Scop. 8. In den Öardak livade, 1100 m. 
— eriophorum (L.) Scop. N. Karsthochfläche zwischen Glamot 
er Hrasticevo. 8. Ljusa, am Bache; Nordwestabhang des Vitor0g; 


—_ ;eien cum I ir .) Gaud. N. In der Resanovaca bei Poljana; 
Mliniste; nn 
— arvense Seop. S. Karttächen südlieh von Pribelja 
— var. incanum (Fisch.) Beck. 8. Karstwiesen bei Na podori; 
südlich von Pribelja auf Karstflächen 
_ rue (W. K.) Spre. N. Massenhaft N Zus Wald- 
am 


269 


S. Presedlosattel auf Wiesen, 1300 m; in den Oardak livade, 
1000 m; Buchenwaldregion des Vitorog, 1200—1500 m. 

Cirsium acaule(L.) All. N. Drvar am Unae (auch caulescent); zwischen 
Grahovo und Radlovici (H.); Rore; unterhalb Prusae, caulescent 
und mehrköpfig (aber gewiß kein Bastard)! 8. Karstheide bei 
Na podovi. 


— rivulare (Jacqg.) Lk. N. Am feuchten Waldrande südlich der 
Gendarmeriekaserne von Preodac, 900 m! (H.). 

Onopordon Acanthium.L. N. Oberhalb Gornji Ribnik; Preodac. 
S. Im Vrbastal nördlich von Donji Vakuf. 

Serratula tinctoria L.. N. In der Schlucht des Ravni potok am 
Nordhang des Jedovnik! (J.). Im Krummholz am Nordwesthang 
der Mala Klekovada; in der Resanovaca; Wiesen bei Preodae; 
Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrastidevo!; 680—1700 m. 
S. In den Cardak livade, 1100 m. 

Centaurea") rupestris L. var. armata Koch. $. Aufstieg zur Golja 
von CelebiC aus, 800 m! Livno, Flußursprung, 800 m! 

— Fritschii Hay. Mittelbosnien: Bebuschte Hänge beim Bahn- 
hof von La$va, 350 m! Bahnhof von Zenica. 8. Am Bache bei 
Glogovae; Karstflächen südlich von Pribelja. 

— Kotschyana Heufl. N. Plazenica, auf Wiesen im Norden und 
Osten des Gipfels, 1700-1760 m! 8. Gipfelregion des Vitorog 
sehr häufig, 1500-1800 m! : 

— Cyanus L. 8. Getreidefelder zwischen Djukici und Na podovi 
westlich von Glogovac. i 

— variegata Lam. f. nana Baumg. N. Karsthochfläche zwischen 
Glamo& und Hrastidevo! $. Zwei Individuen mit weißen Blüten 
am Südwestabhang der Velika Golja, 1600 m! (St. F.). Diese 
Exemplare stehen der östlichen ©. cana Sbth. et Sm. nach 
: ay 2 sehr nahe. Vitorog, in der Nähe des Gipfels, 1800 m! 

— — f. adscendens Bart. S. Bergwiesen beim Jagdhaus von 


1700—1900 m! Sator: an der Südabdachung des Gipfels Cote 
1842 nördlich des Veliki Sator, 1800—1840 m! (J.). Überall in 
großer Menge. Dieses an den kroatischen Standort angrenzende 
Verbreitungsgebiet ist jedenfalls mit dem Verbreitungszentrum 
dieser. Prachtpflanze gleichbedeutend. 


re 
. id Herr Dr. v. Hayek hatte die Freundlichkeit, die Centaurea-Arten 
u revidieren. 


270 


Be Weldeniana Rehb. N. Karstflächen um Gigid bei Drvar, 
800 m 


wiesen südlich der Gendarmeriekaserne! 

— Jacea L. Mittelbosnien: Buschige Hänge beim Bahnhof von 
Lasva! Diese Exemplare nähern sich in den Hüllblättehen der 
C. Banatica Rochel; conf. K. Maly in Verh. z.-b. Ges. LIV. 

. 306 n der Waldlichtung Resanovaca am ÖOstfuße der 
Klekovaca! in einer Übergangsform zu CO. Pannonica ; Voralpen- 
) bei Koprivnica! 8. Gipfelregion der Golja, 1700 m! 
(St 

_ Preifmanns Hay. (Jacea X macroptilon). Mittelbosnien: 
Station Laöva! N. In der Waldlichtung Resanovaca häufig, in 
verschiedenen Formen! 

— macroptilon Borb. N. In der Resanovaca! 

Carthamus lanatus L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. 
S. Straße von Celebi& nach Livno; Flußursprung bei Livno. 
Cichorium Intybus L. 8. Karstflä chen bei Na podovi, auch mit 
rosaroten Blüten. Podgorje; Proinpraß südlich von Livno, auch 

mit weißen Blüten. 

Aposeris foetida (L.) Cass. 8. Wälder der Kriva jelika westlich 
von Donji Vakuf. 


Be Heuff. N. Grahovo (H.); rip Preodae, Sumpf- 
(H.). 


Hypochaeris maculata L. N. Südgipfel des Jedovnik (H.); Velika 
Klekovaöa! Mliniste; Cardak (J.); Veliki Sator (J.), Prisjeka bei 
Popovici; zwischen Glamo& und Hrasticevo!; 1130— m. 8. 
Trockene Wiesen bei Lju$a Östlich von Glogovae, 000 m 

Leontodon erispus Vill. N. Westhang des Marino brdo bei Luka 
Y I Karsthochfläche zwischen Glamoö und Hrastidevo,  c4. 

Om! 8. Karstheide zwischen Djukici und Na podovi; Karst- 
Tüchen, ei von Pribelja; Celebic. 

— incanus (L.) Schrk. 8. Palschlucht von Glogovac. 

Pieris Te L. Mittelbosnien: Station La$va! 8. Karst- 
flächen südlich von Fribali, Livanjsko polje, Nordränder; Livno, 
beim Flußursprung, 800 m 

Scorzonera villosa Seop. N. ee des Marino brdo (J.); Pris- 
jeka bei Popovidi (J.); Branjesei bei Halapic. 8. Pitome dolipe 
zwischen Podosoje und Na podovi, 800 m! Karstheide zwischen 
Pribelja und Dubraya, 1100 m 

— Hispanica L. N. In der Resanovaca; Mlini$te! Osthang der 
PlaZenica! an diesen Standorten var. asphodeloides Wallr., 

0—1700 m. 8. Bergwiesen am Presedlosattel, 1300 m; Stari- 
grad westlich von Glamo&, 1200 m; Dubrava, 1100 m 

— rosea W. K. N. Gipfelregion der Iliea; Gola kosa (H.); Mi- 
niste; Üardak (J.); Veliki Sator (J.) und Babina ‚ae (H.); 
zwischen Glamo® und Hrasticevo; Koprivniea!; 1100-1820 m. 
S. Podgorje, ein durch Fasziation zweiköpfiges Exemplar, 900 m 
In den Cardak livade, 1100 m; Vitorog, Südwestabhang, 1500 m. 

Chondrilla juncea L. 8. Livno, Flußursprung. 


271 


Taraxacum alpinum (Hppe.) Heg. et Heer. N. Sator: südlich ober dem 
See (J.) und am Sattel westlich der Babina greda, 1750 m! (H.). 
*— obliquum Fries. N. ? In der Kegelbahn der Gendarmerie- 
kaserne von Preodac, 950 m! Schlechte Exemplare ohne Achaenen, 
die sich nicht sicher bestimmen lassen. $. Forsthaus von Ljusa 
östlich von Glogovac, 1000 m! 
T. obliquum unterscheidet sich von T. laevigatum (Willd.) 
DC. (= T. cornieulatum [Kit.]) konstant nur dureh die nicht 
rot, sondern hell graubraun gefärbten Achaenen und ist auch 


yore. 


— Pandicü Vis. N. Sator: südlich ober dem See (J.); am Nord- 
hang der Babina greda gegen den Satorski potok (H.) und in 
= Schlucht des Mlinski potok! (J.). 8. Bachufer bei Glogovae, 

00 m! 


Lactuca viminea (L.) Presl. 8. Livno, Flußursprung, 800 m. 

— muralis (L.) Fres. S. Ebendaselbst. 

— saligna L. S. Ebendaselbst. 

Crepis Dinarica Beck. $. Nordwestabhang des Vitorog, 1600 m! 

— alpestris (Jaeq.) Tausch. N. Südgipfel des Jedovnik bei Gra- 

ovo, 1600 m! (H.). Eine etiolierte Schattenform von 40 cm 
Höhe, mit 25 cm langen und nicht.über 2 cm breiten Blättern. 

— blattarioides (L.) Vill. S. Veliki Vitorog, 1700 m. (St. F.). 

—— grandiflora (All.) Tausch. N. Mliniste; Cardak (J.); Prisjeka 
bei Popovici; Karsthochflöche zwischen Glamod und Hrastieevo! 

— suceisifolia (All.) Tausch. 8. In den Cardak livade, 1100 m! 
Presedlosattel, 1300 m. 

— rhoeadifolia M. B. S. Livno am Flußursprung, 800 m! 

— setosa Hall. fil. Mittelbosnien: Bahnhof von Lava, 350 m! 
N. In Äekern bei Donji Vakuf gegen Suhara! 8. Kriva jelika, 
800 m! Livanjsko polje bei Grabes, 700 m! Livno, beim Fluß- 
ursprung, 800 m! 

— neglecta L. N. Auf Wiesen unter Prusac bei Donji Vakuf! 8. 
Straße von ÖelebiG nach Livno; am Prologpaß westlich von 
Livno, 1000 m! 

— biennis L. N. Auf Wiesen beim Han Suljaga zwischen Prusac 
und Koprivnica, 1230 m! 

*— Pannonica (Jacqu.) C. Koch. $. Straßenränder zwischen Han 
Prolog und Han Vaganj westlich von Livno, 1000. m! 

— Jacguini Tausch. N. Sator: im Gerölle südlieh! (J.) und östlich 
(H.) über dem See. 

— Columnae Ten. N. Am südlichen Ufer des Satorsko jezero, 

1500 m! (J.). 8. Gipfel des Vitorog, 1800 m! (St. F.). Südabhang 

des Gnjat, 1700 m! (St. F.). 


* 


272 


*Orepis Bithynica Boiss. N. Im Gerölle südlich ober dem Satorsko 
jezero, 1550—1650 m! (J., 17. VII. 1904). Die Auffindung dieser 
seltenen, bisher nur vom bithynischen und vom thessalischen 
Olymp bekannten Art beansprucht unter unserer gesamten Aus- 
beute jedenfalls das größte Interesse von pflanzengeographischen 
Standpunkte aus. Unsere Exemplare zeichnen sich alle durch 
reichdrüsige Köpfehenstiele und Hüllen, aber nicht sehr reichlich 
drüsige Blätter aus. Da jedoch auch unter den Pflanzen vom 
bithynischen Olymp, deren Stengel und Hüllen meist völlig 
drüsenlos sind, einige Individuen (leg. Pichler, hb. Kerner) 
unseren Pflanzen in dieser Hinsicht völlig entsprechen, die Blätter 
später auch deutlich verkahlen und unsere Stücke sich in einem 
gegenüber dem bithynischen etwas vorgeschritteneren Stadium 

efinden, ist jeder Zweifel an der Identität der Pflanzen aus- 
geschlossen. 

— viscidula Froel. N. Plazenica, nördlich des Gipfels, 1700 m! 

— montana (L.) Tausch. N. Klekova&a, Nordostabhang ober der 
Schneegrube! Plazenica, auf Wiesen! 1700—1850 m. 

Prenanthes purpurea L. N. Mlinitte! (H.); südlich ober dem 
Satorsko jezero (J.). 8. Wälder am Presedlosattel, 1200 m. 

Hieracium‘) Hoppeanum Schult. grex maeranthum N. P. subsp- 
leucocephalum Vukot. Hierac. eroat. (1858) pag. 6. N. Steinige 
Hänge ober Prusae bei Bugojno am Wege nach Koprivniea! 8. 
Gipfelregion des Vitorog, 1600 m! (St. F.). 

— cymosum L. * ssp. zanthophyllum Vukot. apud N. P. I. pa. 
421. N. Plazenica bei Bugojno! Gola kosa! (H.). $. Südwest- 
abhang des Vitorog gegen Pribelja, 1500 m! 

— rubellum (Koch) (Zahn H. sabinum var. rubellum Koch, Syn. U 
pag. 516. H. eruentum N. P. Monogr. Pilos. p. 455, non Jord., 
+2 Jard. Gren. (1849) p. 18) *nov. subsp. vanthophyllogenes 

n 


Habitus H. eymosi subsp. zanthophylli Vukot. (N. P. I. 
pag. 421), sed flores extus = purpurei. — Caulis 40—50 em 


Bracteae obscurae dilute submarginatae. Pili in involuero suD- 
obscuri, sat numerosi. 2—3 mm longi, in peduneulis et in caule 
superne subnumerosi, subobseuri, 3—4 mm longi, inferne numer0- 
siores diluti, in foliis supra copiosi setacei, 3—4 mm long). 
subtus numerosi molliores. Glandulae sublongae, in api6® 


1) Sämtliche Hieracien von H. Zahn bearbeitet. 


273 


phyllorum involueralium subnumerosae, ceterum sub- 
nullae, in pedunculis subnumerosae, in caule superne subnume- 
rosae, inferne subsparsae, sed usque ad basin solitariae, in 
foliis caulinis solitariae. Flocei involueri satis numerosi; pedun- 
euli tomentosi, caulis superne leviter tomentosus, inferne multi- 
floeeus, folia supra subtusque pareifloccosa, vel subtus multi- 
floecosa. Flores luteo-aurantiaci extus purpurei. Innovatio per 
stolones & subterraneos tenues debiles. — — N. In der 
Wiesensenkung zwischen Plazenica und Demirovac bei Bugojno. 
Kalk, ca. 1700 m! — Diese Form findet sich auch bei Sara- 
jevo ete 
Hieracium Fussianum_ Schur. ssp. astolonum Vukot. Hierac. Croat. 
(1858) p. 10. p. p. N. P. II. p. 557 (sub H. Florentino All.). 8. 
Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava3$1150 m! Starigrad 
westlich von Glamod, 1100 m! 
haben diese Form unter H. Florentinum All. gestellt. 
Nach ihren Merkmalen bildet sie einen Übergang von H. Fussia- 
num Schur zu H. Florentinum All., ist jedoch dem ersteren in 
ihrer oberen Hälfte so ähnlich, daß ich sie lieber an HZ. Fussia- 
num angeschlossen wissen möchte. 
— Magyaricum N.P. ssp. radiocaule Tausch in Flora 1828, p. 55. 
N. P. L., p. 588. S. Gipfelregion des Vitorog, 1700 m! (St. F.). 
— brachiatum Bertol. * n. ssp. Pribeljanum Zahn. 
. Caulis ad 25cm altus, tenuis, erectus, furcatus, acla- 
dium '/—?/, totius caulis, rami primarii 1, rarissime 2, or- 
dinesaxium 2, capitula 2, rarissime 3. Folia lanceolata brevite 
acuta, exteriora minora subspathulata obtusa v. spathulato-lanceo- 
lata acutiuseula, subluteo-viridia subglaueescentia; caulina 0 
— 1, basin versus inserta). Involuecrum 7—7'5 mm longum, 
ovatum basi rotundatum; squamae sublatiusculae acuminatae 
acutae obseurae, viride-submarginatae. Bracteae subobscurae 
dilute marginatae. Pili subobscuri apiee diluti, in involucro pe- 
duneulisque modice numerosi, 1°5—2 mm longi, in caule non 
Numerosiores ad 3 mm longi, in foliis supra dispersi, rigidiuseuli, 
Subtus parci in nervo mediano subnumerosi molles, 3—4 mm 
longi. Glandulae involucri modiee numerosae, in pedunculis 
apice mediocriter numerosae, inferne sparsae, in caule superne 
solitariae inferne nullae. Flocei: squamae multifloccae, in mar- 
gine floccosae, peduneuli obseure canotomentosi, caulis usque ad 
basin multifloccus, superne subfarinaceus, folia supra floccosa, 
subtus leviter cano viridia. Flores flavi, marginales extus sub- 
fubro-striati. Innovatio per stolones elongatos filiformes pilosos 
leviter eanotomentosos. i 
Bastard aus H. Magyaricum und wahrscheinlich H. leuco- 
cephalum Vukot., in der Hülle dem Magyaricum nahe, in den 
allgemeinen Charakteren jedoch von der Formel Magyarıcum < 
Pilosella. Die Abstammung von leucocephalum läßt sich jedoch 
höchstens aus dem Vorkommen mit letzterem folgern, ihren 


274 


morphologischen Merkmalen nach kann die Pflanze weder bei 
H. Pistoriense N. P., noch bei H. tephrocephalum N. P. unter- 
gebracht werden, wird also am besten zn brachiatum gestellt. 
S. Vitorog kosa, 1400 m! 

Hieracium bupleuroides Gmel. ssp. Schenkii Griseb. «. genuinum N.P. 
1. normale N. P. N. An Felsen in der Waldschlucht des Ravni 
potok südöstlich von Drvar. ca. 680. m! (J.). Sator planina: an 
Felsen des Jezerov kamen, ca. 1300 m! (J.), Felsen und Gerölle 
südlich ober dem See, ca. 1650 m! (J.). Hier *f. n. Zongi- 
glandulum Zahn. Squamae obseurae,  immarginatae, mar- 
ginem versus subfloccosae, pilis subsolitariis vel nullis, glandulis 
longis subnumerosis vel parcis adspersae. 

— bupleuroides Gmel. ssp. Schenkii ß. glabrifolium N. P. 2. calvi- 
ceps N. P. N. Ilica, Felsen gegen Westen, ca. 1600 m! 

— villosum L. ssp. villosum (L.) N. P. a. genuinum N. P. N. 
Mala Klekovata (1. normale N. P.). Sator planina, Felsen und 
Gerölle südlich ober dem See! (J.) (8. calvescens N. P.); Plaze- 
nica bei Bugojno, an Felsen der Velika prla! (3. calvescens N. P.). 
S. Gipfelregion des Vitorog, 1800 m! (3. calvescens N. P.) (St. F.). 
Diese Pflanze neigt durch helle Griffelfarbe und nicht weit herab- 
gehende Beflockung des Stengels gegen die Unterart villosissimum 
N. P., muß jedoch ihren übrigen Merkmalen nach zur Unterart 
villosum gestellt werden. 

— villosum L. ssp. villosum (L.) N. P. y. steneilema N.P.H, 
p-. 98. 8. Gipfelregion der Golja, 1800 m! (St. F.). i 

— glabratum Hoppe ssp. glabratum (Hoppe) N. P. «. genwinum 
N. P. N. Klekovata, Nordostabhang ober der Schneegrube! 

— glabratum Hoppe *, ssp. glabratiforme Murr in Deutsch. bot. 
Monatssehr. 1897, p. 226. (H. nudum Kerner in sched. in N. e 
ri ee non Gren. Godr.) 8. Gipfelregion der Golja, 1800 m: 

— glabratum Hoppe ssp. trichocephalum Fries, N. P. II, p- 143. 

* nov. var. Vitorogense Zahn. Folia supra subtusque parc® 
pilosa, squamae parce floccosae. $. Gipfelregion des Vitorog, 
1800 m! (St. F 


— scorzonerifolium Vill. ssp. fleexuosum W. Kit. N. Mala Kleko- 
vada! Sator planina, Felsen und Gerölle südlich ober dem 
See! (J.). Plazenica bei Bugojno, an Felsen der Velika prla, 
ca. 1650 m! 


— silvaticum (L.) Fries * subsp. pleiotrichum Zahn in Koch Syn. I. 
pag. 1781. N. Sator planina: felsige und buschige Abhänge süd- 
lich ober dem See, ea. 1500-1600 m! (J.). 

— subcaesium Fries. N. In der Waldschlucht des Ravni potok 
südöstlich von Drvar, ca. 680 m! (J.). Sator planina: felsige und 
buschige Abhänge südlich ober dem See, ca. 1500-1600 m! (d.). 

— * incisum Hoppe, grex incisum (Hoppe) Zahn in Koch Syn- ul. 
pag. 1800 subsp. muroriforme Zahn ibidem pag. 1801. N. Klek%- 
vata, Nordostabhang bei der Schneegrube, 1600 m! 


275 


Hieracium incisum Hoppe grex incisum (Hoppe) Zahn *nov. ssp. 

Plazenicense i 
Rhizoma obliquum, saepe subhorizontale. Caulis 15—30 cm 

altus, + flexuosus, gracilis, subtiliter striatus, molliter albo- 
pilosus et fere usque ad basin multifloccosus, superne saepe 
subfarinaceus. Folia radicalia petiolata, subrigidiuscula, denti- 
eulata, saepe subundulata, subluteo-viridia, utrinque pilis brevi- 
bus mollibus albidis numerosis vestita, juniora cum petiolis sub- 
villosiuscula, exteriora fere spathulato-lanceolata, obtusiuscula, 
interiora lanceolata acutiuscula submueronulata, omnia in pe- 
tiolum = longe attenuata; caulina 1, lanceolata basin 
versus attenuata subpetiolata denticulata, subtus praecipue in 
nervo mediano subfloccosa.- Inflorescentia alte furcata 2—3 ce- 
phala, acladium 50-60 mm longum, rami primarii 1, ordines 
axium 2—3. Peduneuli albopilosi (I—2 mm), canotomen- 
tosi, eglandulosi. Involuerum 10 mm longum, ovato-giobosum, 
obseure cinereum; squamae angustae, longe acuminatae 
acutae, sat dense et breviter albopilosae, submulti- 
floceae eglandulosae vel apicem versus glandulis minutis- 
simis solitariis adspersae, obscurae subimmarginatae. Bracteae 
2—3, subulatae. Flores saturate lutei, stylus subfuseus, ligulae 
apice glabrae; achaenia atra, 3:5 mm longa. — — N. Plazenica 
bei Bugojno: im Buchenkrummholz nördlich des Gipfels und an 
Felsen der Velika prla, ca. 1650-1750 m! Die vorliegenden 
Exemplare sind 2—3köpfig. In Kultur würde die Pflanze wohl 
aus dem Stengelblatt noch einen Ast entwickeln und dann 
4—6köpfig werden. 

— subspeciosum N. P. grex subspeciosum N. P. *nov. ssp. gym- 
nopsis Zahn. ne 

‚ Caulis 30-40 em altus, gracilis, subflexuosus, subtiliter 

striatus, epilosus vel basin versus pilis rarissimis vel sparsis 
obsitus, efloccosus, eglandulosus, phyllopodus. Folia rosu- 
laria pluria, lanceolata, exteriora breviora acutiuscula fere 
Spathulato-lanceolata saepe emarcida, interiora longiora (ad 
15 em), omnia petiolata, longe et sensim ia petiolum angustata 
dentieulata vel subdentata, in margine et subtus in nervo me- 
diano pilis paueis 2—-3 mm longis subeiliata, glaucescentia, rI- 
Sidiuseula, efloccosa; caulina 5—7 sensim deerescentia lan- 
ceolata + denticulata, basin versus angustata sessilia, inferiora 
basin versus subeiliata, superiora glabra euneato sessilia. In- 
florescentia alte fure ata, 1—3cephala, acladium 3—8 em 
'ngum; rami primarii O—2, subremoti, suboblique-ereeti, ordines 
axıum 2. Involuerum 12—14 mm longum, + globosum; squamae 
eXteriores angustaesublaxae, interiores subangustae, 
obseurae, ac utae, pilis brevibus albidis subnumerosis et (prae- 
pue marginem versus) floceis modiee numerosis vestitäe, 
®glandulosae. Bracteae 4—6, subulatae; pedunculi apieem 
versus eanotomentosi subepilosi, eglandulosi, inferne multiflocei 


276 


vel subefloccosi. Flores saturate flavi, ligulae flavae, stylus 
fuscus; achaenia obseure-brunea 3 mm long. — — N. Mala 
Klekovaöa, 1760 m! | 

Hieracium plumulosum Kerner Ö. B.Z. 1874, pag. 168, var. nudicaule 
N. P. II. 293. N. An Felsen und trockenen Abhängen in der 
Waldschlucht des Ravni potok südöstlich von Drvar, ca. 
bis 750 m! (J.). — Die var. nudicaule N. P. ist eine Zwischenform 
zwischen H. plumulosum typieum Kerner und H. Orieni Kerner, 
welche im oberen Teil der Pflanze dem plumulosum gleicht, 
aber einen + flockenlosen Stengel hat; im unteren Teile (Blatt- 
region) ähnelt sie durch weichere, weniger dichte Behaarung 
und durch die genäherten Rückennerven der Blätter mehr dem 
H. Orieni Kerner. 

— plumulosum Kerner * nov. var. sublaniferum Zahn. Ha- 
bitus ut in H. lanifero N. P. (Hier. Mittel-Eur. IH. p. 23). 
Acladium 10—25 (— 70) mm longum, involuera densissime 
floccosa parcepilosa eglandulosa vel glandulis sparsis 
dispersisque obsita. Folia tantum denticulata vel inte- 
gerrima, pilis subsericeis 2—4 mm tantum longis densissime 
albo-erinita. — — N. Ilica, Felsen gegen Westen, ca. 1550 bis 
1650 m! Mit Abweichungen gegen var. nudicaule R: Et 

Die var. sublaniferum Zahn steht ebenfalls zw. H. Orieni 
Kerner und H. plumulosum Kerner, hat jedoch ein längeres 
Akladium (bis 6cm) als A. plumulosum var. nudicaule N. 
Sie ähnelt dem H. thapsiforme ssp. gymnocephalum N. P. (non 
Griseb.) einerseits, unterscheidet sich davon aber durch längeres 
Akladium und längere, weniger dichte Behaarung der Blätter; 


hellgrüne Blätter mit längerer Behaarung besitzt und zwischen 
H. Orieni und H. Schlosseri Rehb. fil. steht. 

— humile Jaeg. var. Sarajevense G. v. Beck, Flor. v. Südbosn. 
pag. 174. N. Sator planina, Grat zw. d, Babina greda u. d. 
See, an Felsen gegen den Satorski potok, 1650 m! (H.). 

— prenanthoides Vill. grex. prenanthoides (Vill.) Zahn * ssp. bu- 
pleurifolium Tausch (Hülle reichflockig!) N. Klekovada, Nordost- 
abhang ober der Schneegrube, 1650 m! 

— prenanthoides Vill. grex lanceolatum (Vill.) Zahn subsp. banceo- 
latum (Vill.) Zahn in Koch Syn. ed. 2, p. 1864. N. Ebenda! 
(a. multiglandulum Zahn und ß. strietissimum Froel.). S. Vitorog 
in der Buchenwaldregion, 1500 m! 

— * subelongatum N. P. (sehr wahrscheinlich, da das Exemplar 
m ist). 8. Vitorog in der Nähe des Gipfels, 1800 m! 


Berichtigung. 
.... Jahrg. 1906, Heft 1, $. 27: Anstatt Lathyrus sessilifolius 
Sibth. et. Sm. setze Laihyrus ensifolius (Lap.) Gay (= Oro 
sessilifolius var. coeruleus Pant. Öst, bot. Zeitschr. 1873 p- 80 


277 


[non Or. s. Sibth. et Sm.] = Or. [Lath.] Nicolai Rohlena, 
3. Beitr. z. Fl. v. Montenegro p. 27 [1903]). Hierher gehört auch 
die von Brandis (Jahresh. d. naturw. V. d. Trenesiner Com. 
1890/91 p. 63), win (Verh. z.-b. = 1904, p .227) und Protit 
(Glasn. : zem. muz. Bosn. i. Herc. 1900 p. 485) für Westbosnien 
als L. ssiiflius Sibth. et Sm. angegebene Pflanze. 
e Exemplare an mit solchen vom Originalstand- 

t (de. Bub ani, Hb. Univ. Wien) und aus dem Jura völlig 
een: das Merkmal des Ihnbor Blattstieles bestätigt sich an 
Originalen des Z. Nicolai nicht als konstant. Vgl. im übrigen 

remli, Neue Beitr. z. Fl. d. Schweiz, IV. p. 5. Die Ver- 
kun stimmt mit der so zahlreicher anderer dem Balkan mit 
den Westalpen gemeinsamer Pflanzen überein. 

nn 1906, Heft 1, S. 31: Anstatt Helianthemum Itali- 
cum (L.) Pers. und der daselbst en unrichtigen Synonyme 
setze ee rupifragum Kerner (= H. marifolium var. «. 
italicum Grosser, Pflanzenreich, Cistaceae, $. 117 pro part., non 
H. italicum [L.] Pers.). Das echte H. italicum ist eine kleinblütige 
Mediterranpflanze und von H. penicillatum Thib. nicht spezifisch 
verschieden. 


Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. Adamovi6 im 
Jahre 1905 auf der Balkanhalbinsel gesammelten 
Pflanzen. 

Von Dr. E. v. Haläcsy (Wien). 

(Schluß. !) 

Orepis Kitaibelii Froel. Montenegro: mt. Orien. Cum speci- 
minibus a Degen nuper in loco classico a omnino congruens. 
= setosa Hall. Macedonia: pr. Salon 
eridium macrophyllum Vis. et Pan "Montenegro: mt. Ja- 
strebien, Orien 
bosch ABER Seh L. Macedonia: pr. Vodena. 
Scorzonera rosea W. K. Macedonia: a Peristeri. 
5. Kiamied L. Macedonia: pr. Uskü 
”. mollis MB. Thraeia: pr. Makri. 
Podospermum canum C. A. M. Macedonia: pr. Saloniki. 
icris pauciflora Willd. Macedonia: pr. Usküb. 
seontodon asper W. et K. Montenegro: mt. Orien, Jastre- 
Macedonia: pr. Üsküb. 
jeriola aethnensis L. Graeeia: pr. Megara 
colymus hispanicus L. Macedonia: pr. Üsküb. 
Tedypnois eretica L. Thracia: pr. Makri. 
thagadiolus edulis Willd. Macedonia: pr. Saloniki. 


biea: 


-. 


S, 
Pi 
Z 
& 
5 
l 
J 


‘) Vgl. diese Zeitschr. Nr. 5/6, 8. 205. 


278 


Brig versicolor 8. et S. v. thessala Bois. Macedonia: 
r. Voden 
; C. Birmundrichiä Hampe. Macedonia: pr. Vladovo. 

CO. ramosissima S. et S. Macedonia: mt. Peristeri. 

©. phrygia Jaub. et Sp. Macedonia: pr. Saloniki. 

Specularia speculum + Beh pr. Saloniki. 

Podanthum limonifolium (L.) Bois. Macedonia: pr. Üsküb. 

os Errailsfolsne (is) DC. Montenegro: mt. Ja- 
strebic 

dein Heldreichii Bois. Macedonia: pr. Üsküb. 

Phillyrea media L. Macedonia: pr. Veles, Demirkapu. 

Cynanchum acutum L. Macedonia: pr. Veles. 

Vinca herbacea W. K. Arcadia: pr. Kriavrisi; Laconia: mt. 
Taygetos 

Ramondia Nathaliae Pant. et Petr. Macedonia: pr. Vladovo. 

Convolvulus silvaticus W. K. Macedonia: pr. Vodena. 

©. cantabrica L. Macedonia: mt. Peristeri. 

Symphytum bulbosum Schimp. Laconia: mt. Taygetos. 

Anchusa undulata L. Arcadia: pr. Tripolis. 

A. italica Retz. Macedonia: pr. Saloniki. 

A. variegata (L.) Lehm. Laconia; mt. LEO, pr. Kalamata. 

Cerinthe minor L. Macedonia: pr. Vladov 

Echium plantagineum L. Macedonia: pr. "Saloniki; Thraeia: 
pr. Makri. 
E. parviflorum Moench. v. ereetum DC. Graeecia: pr. Megara. 
Onosma pallidum Bois. Macedonia: pr. Vladovo. 
Alkanna tinctoria (L.) Tausch. Thraeia: pr. Makri. 
4. graeca Bois. et Spr. Arcadia: pr. Tripolis, Kriavrisi. 
ni Moltkia petraea (Tratt.) Griseb. Montenegro: mt. Jastrebica, 
rien 
Er Zithospermum apulum L. Thraeia: pr. Makri; Arcadia: pl. 
riavri 

Myosotis idaea Bois. et Heldr. v. boeotica Reut. Macedonia: 
mt. Athos 

M. collina Hoffm. Laconia: mt. Taygetos. 

Cynoglossum pietum Ait. Macedonia: pr. R aloniki. 

Verbascum undulatum Lam. ß. integrifolium (Griseb.) — 
rn Bu te Bois. et Heldr. Macedonia: pr. Vodena, Saloniki, 


V. Haussknechtii Heldr. Macedonia: pr. Vodena 

V. gloeotrichum Heldr. et Hausskn. Macedonia: pr. Voden3. 
Linaria parnassica B. et H. Macedonia: pr. Üs 

L. peloponnesiaca Bois. et Heldr. wa anc pr- "Viadovo. 
L. parviflora (Jaeq.). Macedonia: pr. Rein 

Veronica anagallis L. Macedonia: pr. nik. 

LE aa Ari Bois. et Orph. REDE mt. Athos; LA- 

conia: mt. Ta 


ayge 
Bellardia ag (L.} All. Macedonia: mt. Athos. 


279 


Karseineellie latifolia (L.) Car. Thraeia: pr. Makri; Laconia: 
mt. Taygeto 

.. salisburgensis Funk. EOURRGEDE mt. Orien. 

Prasium majus L. Thessalia: mt. Pelio 

Teuerium chamaedrysL. v. BEN. "Haussk. Thessalia : 
mt. Olympus. 

T. supinum L. Macedonia: pr. Üsküb. 

T. polium L. Thraeia: pr. Makri. 

Ajuga chia ash Schreb. v. ıniermedia Bois. et Orph. 
Macedonia: pr. Salonik 

Salvia horminum Er Macedonia: pr. Salon 
S. clandestina L. Thracia: pr. Makri; en pr. Sa- 
oniki. 

S. argentea L. Macedonia: Br» Veles. 

Zisiphora capitata L. Thracia: pr. Makri. 

Lamium. bifidum Oyr. Mansdenig: mt. Athos. 

Betonica Jacgquiniü Gr. et Gdr. Montenegro: mt. Orien. 

Stachys cassia Bois. Macedonia: pr. zn mt. Athos. 

S. palustris L. Macedonia: pr. Voden 

S. viridis Bois et Heldr. Macedonia: ee Voden 

8. Freynii Haussk. Macedonia: pr. Usküb, mt. ee 

8. labiosa Bert. Montenegro: mt. Jastrebica 

8. fragilis Vis. v. rhodopea Vel. Macedonia: pr. Veles. 

Ballota acetabulosa (L.) Benth. Euboea: pr. GAREN 

rubium candidissimum L. Montenegro: mt. Orie 

ek SE scardica Griseb. Macedonia: in fauce ae pr. 
skü 


Sa 
Montenegro: mt. Orien. 
Satureia variegata Host. Montenegro: mt. Jastrebica. 
Thymus hirsutusM.B. Macedonia: in fauce Treska pr. Üsküb. 
T. zygioides Griseb. ar pr. Saloniki. 
Lysimachia atropurpurea L. Macedonia: pr. Demirkapu. 
Asterolinum linum hen (L.) Hofigg. et Lk. Moosdenin: 
Pr. Vodena, Saloniki. 


4. vice n. sp. Cae Ka ee rhizomate 
ER folie biformibus, dense brevissimeque eiliatis, exterio- 
\bus late linearibus, trinervüs, internis.longioribus, anguste linea- 


280 


ribus, uninerviis; scapis 20—25 cm altis, glabris; eapitulis majus- 
eulis; involueri pallide scariosi phyllis externis ovato-lanceolatis, 
acutis, internis ovatis oblongisve, obtusis; eineinnis breviter pedun- 
eulatis; floribus pedicellatis, pedicellis inaequalibus, infimo longiore, 
ealyeis tubo subaequilongo; calyeis tubo ad costas piloso, limbi 
tubo longioris lobis breviter triangularibus, longe aristatis; co- 
rolla alba. 
Zwischen A. undulata (Ch. et B.) und A. rumelica Bois. 
gleichsam in der Mitte stehend, von ersterer durch deutlich ge- 
stielte Blütenwickel, dreinervige äußere Blätter, von letzterer durch 
kürzer gestielte Blütenwickel und weiße Blüten, von beiden durch 
gewimperte Blätter abweichend. Durch letzteres Merkmal nähert 
sich A. Adamovieii der Varietät graeca Beck der erstgenannten 


rosa Blüten. A. canescens Host und A. majellensis Bois. unter- 
scheiden sich durch kahle Blätter, sitzende Wickel und purpurne 
Blüten. 


8 

lantago arenaria W. K. Macedonia: pr. Saloniki. 

P. montana Lam. Albania: mt. Ljuboten in Scardo; v. graeca 
Hal. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 

P. sericea W. K. Montenegro: mt. Jastrebica. 
P. capitata Presl. Macedonia: pr. Üsküb, 
P. lagopus L. Thraeia: pr. Makri. 
P. Bellardii All. Macedonia: pr. Vladovo, Saloniki. 


E. graeca Bois. Macedonia; pr. Vodena; Graeeia: pr. Megara. 
i ki. 


küb. i 
Saliz amplexicaulis Ch. et B. Macedonia: mt. Peristerl. 
Cephalanthera rubra (L.) Rich. Macedonia: pr. Usküb. 
Orchis papilionacea L. Macedonia: pr. Vodena. 
hos. 


Iris germanica L. Macedonia; mt. Athos. 
I. eretica Janka. Arcadia: pr. Kriayrisi. ; 
Gynandriris sisyrinchium (L.) Parl. Euboea: pr. Chalkis. 


281 


Gladiolus bysantinus Mill. Macedonia: pr. Vodena. 
FRomulea bulbocodium (L.) Seb. et Maur. Macedonia: pr. 


Saloniki. 


pr. Chalkis. 
. Allium margaritaceum S. et S. Macedonia: pr. Demirkapu. 
. rotundum L. Macedonia: pr. Vodena. 
. pulchellum Don. Montenegro: mt. Jastrebica, Orien; Ma- 
cedonia: pr. Üsküb, Demirkapu. N 
. paniculatum L. Macedonia: pr. Usküb. 
. saxatıle M. B. Montenegro: mt. Orien. 
moschatum L. Macedonia: pr. Usküb. 
Juncus inflexus L. Macedonia: pr. Vodena. 
J. articulatus L. Macedonia: pr. Demirkapu. 
Carex laevis Kit. Thessalia: mt. Olympus. 
C. erythrostachys Hoppe. Thracia: pr. Makri. 
C. distachya Desf. Thraeia: pr. Makri. 
hleum montanum 0. Koch. Macedonia: pr. Üsküb. 
P. phleoides (L.) Simk. Macedonia: pr. 8 rn. 
Echinaria capitata (L.) Desf. Macedonia: pr. Saloniki. 
Sesleria nitida Ten. v. stenophylla Beck. Montenegro: mt. 
Jastrebica, 
Oynosurus echinatus L. Macedonia: pr. Vodena. 
Agrostis alba L. v. diffusa (Host). Albania: mt. Ljubeten in 
Seardo; v. coarctata (Hoffm.). Macedonia: mt. Peristeri. 
A. vertieillata Vill. Macedonia: pr. Demirkapu. 
4. nobilis Denot. Montenegro: mt. Jastrebica. : 
Polypogon monspeliense (L.) Desf. Macedonia: pr. Demirkapu. 
Lasiagrostis calamagrostis (L.) Lk. Macedonia: pr. Usküb. 
Stipa pennata L. v. pulcherrima (C. Koch). Macedonia: pr. 
Veles, Vodena, . 
©. Fontanesiü Parl. Graecia: pr. Megara. 
8. tortilis Desf, Graeeia: pr. Megara. 
Avena barbata Brot. Macedonia: pr. Vladovo, Vodena. 
Avenastrum compactum (Bois. et Heldr.) Hal. Montenegro: 
mt. Jastrebica, 
Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1906. 20 


nn bi 


INIS 


282 


Trisetum myrianthum (Bert.) Fisch. et Mey. Macedonia: pr. 
Vodena. 

Koeleria grandiflora Bert. Montenegro: mt. Jastrebiea. 

K. Simonkaii Adam. v. macedonica Domin. Macedonia: pr. 
Veles. 

K. gracilis Pers. Macedonia: pr. Usküb, Vodena. 

Dactylis glomerata L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. 
Melica minuta L. Attica: pr. Daphni. 

Vulpia ciliata (Danth.) Lk. Graeeia: pr. Chalkis Euboeae, 
mt. Lycabettus Atticae. 

Bromus crassipes .n. sp. Perennis, caespitosus; rhizomate 
erasso, multieipite, nigrescente, vaginis demum in fibras laxe reti- 
eulatim connexas solutis arete tecto; eulmis etalis, rigidis, erectis, 
brevissime puberulis, foliisque glaueovirentibus; foliis rigidulis, in- 
volutis, vaginisque minutissime puberulis pilisque patentibus longis 
obsitis; ligula brevissima; paniculae amplae, flaccidae ramis pa- 
tulis, inaequilongis, elongatis, infimis 3—5nis, 1-3 spieulatis, 
superioribus 3—2 nis, saepius unispiculatis; spieulis 5—9 floris, In 
ramis plurispieulatis peduneulis suis aequilongis vel longioribus, 
ramo ipso multo brevioribus; spieulis dense villosis; glumis in- 
aequalibus, lanceolatis, acutis, margine hyalinis, flosceulo proximo 
dimidio brevioribus; palea inferiora lanceolata, sub apice breviter 
bidentata arista dimidio breviore instructa; palea superiore lanceo- 
lata, acuta, inferiore triente breviore. 


parce hirtulis, brevius aristatis; B. moesiacus Vel. ndumento 
foliorum similis, spieulis brevissime velutino-tomentellis, glumis 
superioribus mucronato-aristatis; B. lacmonicus Haussk. panicula 


F. zanthina R. et Sch. Macedonia: pr. Veles. 
F. rubra L. Macedonia: mt. Peristeri. 
F. dalmatica (Hack). Macedonia: pr. Veles. 
F. glauca Lam. Macedonia: mt. Peristeri; Montenegro: mi. 
Jastrebiea. 
F. valesiaca Schleich. Macedonia: pr. Üsküb. 
laevis (Hack.). Albania: mt. Ljuboten in Seardo. 
rıza mazxima L. Macedonia: pr. Vodena. 


283 


Poa nemoralis L. Thessalia mt. Olympus. 

P. alpina L. Macedonia: mt. Kaimakealan. 

P. pseudoconeinna Schur. Macedonia: mt. Peristeri, pr. Sa- 
loniki. 

P. Timoleontis Heldr. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. 
Saloniki. 

Aegilops cylindrica Host. Macedonia: pr. Veles. 

Ae. biuncialis Vis. Graeeia: pr. Megara. 

Haynaldia villosa (L.) Schur. Macedonia: pr. Veles. 

Tritieum cristatum L. Macedonia pr. Üsküb. 

Taxus baccata L. Macedonia: mt. Kaimakcalan. 

Equisetum maximum Lam. Macedonia: pr. Vodena. 

Asplenium ruta muraria L. Thessalia: mt. Olympus. 


Eine neue Hybride Centawrea Haynaldii Borb. 
x plumosa Lam. = Centaurea Vossii Justin. 
Von Oberlehrer R. Justin (Vreme). 


.  Diagnosis. Perennis. Oaulis ereetus, angulatus, floccosus, 
simplex vel ramosus. Folia radiealia petiolata, caulina sessilia, 
Yiridia vel canescentia, lanceolata, dentieulata. Capitula singularia, 
foliis supremis suffulta. Appendices squamarum scariosae, fuscae, 
plus vel minus fimbriatae. Corollae purpureae. Achenia papposa. 
Floret: Augusto ad Septembrem. 


Stengelblätter sitzend, an einköpfigen Exemplaren schmal, an mehr- 
‘öpfigen zumeist breitlanzettlich, entfernt gezähnelt und in eine 
längliche Spitze ausgezogen. Alle Blätter grünlich, oft, besonders 


kastanienbraun, in längere oder kürzere, bleichendige, schlängelige 
Ache 
langen, zweizeiligen, ungleichstrahligen Pappus gekrönt. 
nalog anderen Hybriden der Centaurea-Arten kann man 
auch bei dieser die Wahrnehmung machen, daß etliche Exemplare, 
mit geteiltem, mehrblütigem Stengel, nur an den unteren Partien 
20* 


284 


kurzgefransten, bleichen Anhängseln und sehr kurzem Pappus 
mehr der ©. Haynaldii, andere mit ungeteiltem, einblütigem Stengel, 
in allen Lagen länger gefransten, dunkleren Anhängseln und längerem 
Pappus, mehr der C. plumosa sich nähern. Doch gibt es zwischen 
beiden solch zahlreiche Übergänge und Abwechslungen der Merk- 
a daß eine nur annähernde Formengruppierung ganz fruchtlos 
erscheint. 


Der angeführte Standort wird wohl einzig dastehen, da, wie 
mir bisher bekannt, nur dort ©. Haynaldii und ©. plumosa vereint 
vorkommen. Die C. plumosa ist überhaupt nur vom Tosee und seiner 
nächsten Umgehung bekannt, während C. Haynaldii auch an den 
Südlehnen der ÜUrnaprst sieh vorfindet. 


Herbar-Studien. 
Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. 
(Fortsetzung.) 1) 
5. Cirsium ligulare Boiss. Anthodii squamis sub genu 15 mm lg. 
at., supra genu 15 mm lg., margine brevissime et P 
aSpero, sursum Cuneato dilatatis seariose dentatis, ad 4 mm 


lat., spinula scarjosa brevi, squamis omnibus erectl8- 
Bulgaria, leg. Pichler. 


') Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 3, 8. 110. 


285 


6. Cirsium Balcanicum Sagorski (C. Boissieri Stfibf. non Hskn.) 
Squamae margine conspicue aspero, parte infer. 12 mm Ig., 2 lat., 
parie seperiore 12 mm Ig., angustae, sub spina lanceolate dilatatae, 
spinoso-dentatae, spinula pungente 2 mm leg. leg. Sagorski. 


interioribus erectiusculis, parte in 
4 lat., parte superiore aequilonga, late cuneate - lanceolata. 
margine sub spina ad 2 mm lat. seariose lacerate dentata; spina 
3—4m . Plants horrida, cealathiis in ramis solitaribus, 
rotundatis, add cm diam., parce arachnoideis. Bulgaria montana. 


T. Cirsium armatum Velen. Anthodii squamis exterioribus reflexis. 
feriore 10—15 mm Ig., 


8. Cirsium Lobelii Ten. Anthodii squamae ereectae, sub genu 
10—15 mm Ig., 2 lat., supra cum spina 5 mm Ig.; sub spina 
rhomboideo-dilatatae, vix I mm It., spinula 1'/, mm. Planta 
pulchra gracilis 20—50 em alta apice ramosa, 2—7 ealathia 
ferens; calathia parva obeonies 2—2"/, em diam., squamis lana 
arechnoidea subniveateetis. 

Dieses Cirsium erscheint in Areang. FI. ital. p. 723 nicht 
treffend diagnostiziert: folia involuerantia floribus longiora „piü 
lunghe“ calathia quasi globosa, squamae anthodii in spinam 
paten abeuntes. An vorliegenden Pflanzen finde ich, daß 
die Hüllblätter höchstens mit dem Enddorn die Blüten erreichen 
oder ganz wenig vorstehen; die Köpfehen sind mittelgroß, ca. 
4em im Durchm., konisch eiförmig; Anthodialschuppen alle 


Varietät aufgeführt werden kann; wenigstens die Exemplare 
Rigos (1899, Majella, loco dieto Majeletta Exs. Dörfler, Nr. 5) 


zu Oirsium Lobelii Ten. Calabria: Dirupata di Murano und 
Majella-Gruppe. Rigo. | 
II. Anthodii squamae sub spina non dilatatae. 


9. Cirsium Richterianum Gilot. Calathiis in ramis ad 3 eongestis, 
diametro ca. 4 em; squamis ereectis, parte inferiore lanceolata, 
—12 mm lg., ad 3 mm lat, parte superiore planiuscula 
8—10 mm lg., anguste exaete lanceolatis, margine brevissime 
subserrulato; spina 4 mm lg. Pyrenäen: leg. Neyraut. 


10, Cirsium echinatum DC. Calathia in ramis solitaria, 3—4 em 
am., ovata; squamis anthod. exterioribus brevioribus, intimis ad 


286 


20 mm Ig., 3—3'/, mm lat., supra genu late lanceolatis, sensim 
in acumen supra nervatum (quasi triangulare) spina subaequi- 


longa, ornatum, produetis. Hispania ete 


11. Unter den von Th. Pichler (Exse. florae rumelicae et bithy- 
nicae 1874) gesammelten Pflanzen befindet sich ein Cirsium 
(Olymp. Bithyniae) unter den Namen Cirsium Lobelii Ten. 
var., welches aber von ©. Lobeliüi aus Italien ganz verschieden 
ist. Ich glaube kaum zu irren, daß die damalige Ausbeute 
Piehlers von Boissier bestimmt worden ist, und daß die Pflanze 
infolge der habituellen Ähnlichkeit diesen Namen gefunden 
hat. Ich nenne dieses Cirsium C. Pichleri ad interim und 
muß die Nachforschung, ob es etwa schon bekannt ist, solehen 
überlassen, die mit der Flora des bithynischen Olymp besser 
ekannt sind. 


Cirsium Pichleri Hut. Planta ramosa; ealathiis 2—3 
in apiee ramorum congestis, medioeribus 2—2!/, cm diam.; folüis 
involuerantibus iis subaequilongis. Anthodii squamis exterioribus 
erecto-patulis 7—8 mm Ig.; mediis 10—12, intimis 16—17 mm 

# mm latis, anguste lanceolatis, margine spinulose 
asperis, spina flava ad 2 mm lg. ornatis, sub spina non dila- 
tatis, lana arachnoidea leviter obteetis; flos 19 mn Ig., tubo 10, 
limbo subearneo 9 mm Ig.; caulis ereetus, floccose leriter arach- 
noideus; folia pinnata, lobis angustis, subtus einereo tomentosis, 
supra dense strigosis subluteseentibus, 

Scheint dem Cirsium morinaefolium B.H. nahe zu stehen, 
von welchem ich leider nur eine knappe Diagnose in Arcang. 
Fl. ital. finde 


12. Cirsium Willkommianum Porta et Rigo, It. Balearicum 1885 
ist von Willkomm selbst hinlänglieh angestellt worden. 


anguste lanceolatae, 10—15 mm Ig., parte superiore 10—12 mm 1g-, 
sub spina non dilatatae, spina terminalis longior, tenuis, flava; 


squamis omnibus erectis. 
Exempl. meum: Gallia: Surmarin, Vouclouse, leg. Piaget 


14. Cirsium Morisianum Rehb. ie. t. 94. 

Über dieses prachtvolle Oirsium bin ich so glücklich, Auf- 
klärung geben zu können. Hätte Reichenbach nicht das Un- 
glück gehabt, die Anthodialschuppen zu grell weißgelb zu malen, 
wäre die Pflanze schon längst erkannt worden. Wir sammelte 
diese Pflanze 1877 auf dem Monte Morrone (Aprutio) und gaben 


287 


sie (BR. P. H. it. II. ital. Nr. 531) unter den unrichtigen Namen 
ferox und noch dazu mit dem Synonym CO. Lobelii Ten. 


an 


d 
5 ann, erweisen folgende Merkmale: Anthodii squamae ex- 
teriores sub genu 10—12 mm Ig., supra ad 20 mm Ig. ergo 
parte superiore subduplo longiore, acumine anguste quadran- 
gulo rectangulare divergente, in spinam fortem dilutam 
(sub spina minime FRE abenntes; squamae interiores erectae, 
ad 35 mm Ig., lana arachnoidea einerea dense eoherentes; folia 
involuerantia ealathio breviora ee u fios ruber ad 
/%;—4 em long., tubo limboque subaeguilongis. 


C. ferox unterscheidet sich von ©. Morisianum: squamarum 
artieulis aequilongis, spina parte squamae superiore longiore 


Es 
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(7, 
© 
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or 
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2 
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nu 
oO 
: 


Von Cirsium eriophorum, a ete.: acumine sqguamarum 
sub spina non dilatato verschied 
C. ferox DC. scheint in Sa ao zu sein und sich nu 
auf ln zu beschränken, während manche rin ee 
für C, ferox auf C. Morienpibune sich Eros dürften 
(Fortsetzung folgt.) 


Inhalt der rg Dr. Anton Heimerl: sg zur rag Era on 
Dr. s Soköt 


Raceen. Fritz Vierhapper: Neue Pflanzen bdal Kuri 
Semhah. i n _ Hei h nd zetti, Jose ii 2 u in J en 
und Franz Faltis; Beitrag zur Kenntnis der Flors von West-Bosnien. (Schluß.) _ 


- £, v. Haläcsy h 
Balkanhalbinsel gesammelten Pflanzen. (Schlnß,) 8. 277. — R. Justin: Eine neue . de 
ruhe Haynaldii Borb. X plumosa u. = Centaurea Vossii bunte; 8.283 Rupert 
Huter: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) 3 


Redakteur: Prof. Dr. R. rv. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, 1, Barbaragasse_ 2. 
„Ös sterreichische LIPFEREER ch erscheint am Ersten eines jeden Monates 
und ee ganzjährig 16 Mar 


1 Zu herabgesatzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 
Bass aM. 2- —, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4°—, 1893/97 & M. 10— 


: Exe; emplare, ya erei serch = v. ae I arsen nr Rn need 
Üirekt hei der A Admini 


Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. 


Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 


288 
INSERATE. 


m Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 
a), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: 


Alpenblumen des Semmeringgebietes. 


(Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) 
Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den Mind hrbataErH EEE 
und nordsteierischen Me verbreiteten Alpenpflanzen. Gema 

rndem Texte versehen von 


Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. 
Zweite Auflage, — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. 


Jede Blume ist: rau ste korrekt gezeichnet, 
n prachtvollem Farbendruck Babe gRLr ET ausgeführt. 


EERREITELUNENLEEEEERTNNN 
Preisherabsetzung älterer Jahrgänge 


der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 


Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitsehrift* zu erleichtern, 
setzen wir die Ladenpreise 
der Jahrgänge 1881— 15% en a Mk. 10.—) auf a Mk. Lo 

1893—189 10.— 


” ” ” „nn ” 


herab. 

Die Preise der Beten 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 
1862, 1864—1869, 1871, 18731874, 1876—1880 (a Mark ie 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1 
1870, ee 42 und 1875 sind vergriffen. 

e früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitsehrift“ 
enable 37 Porträts hervorragender gerri kosten, SO 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark Yan —_ 0. 

Jede Buchhandlung ist in der Ih age, dich ie Nettopreisen 
zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, oeliane man sieh dire 
zu wenden an 
Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn 

Wien, I., Barbaragasse 2. 
DORINT ARO, 00,00,00,00,00,00.00,0010B,00,00,00,08 DEE 


NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt der En Camera 
Großvertrieb „‚Union‘“, Hugo St töckig & Co., Bodenbach, Böhm 


Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien, 


ÖSTERREICHISCHE 


DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 
Professor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, No. 8,7 Wien, August 1906. 


Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. 
i Nr. XLVII. 


niversität in Wien, 


Über ein neues spezifisches Formaldehydreagens, 
Von Dr. Viktor Grafe. 


. Seit der Baeyerschen Hypothese, nach welcher als erstes 
Assimilationsprodukt von der autotrophen Pflanze Formaldehyd 
gebildet wird, steht das Forschen nach Formaldehyd in den Blättern 
assimilierender Pflanzen im Vordergrunde des Interesses. Besonders 

ollaeei hat sich in zahlreichen Arbeiten bemüht, die Bildung 
des Formaldehyds bei der Assimilation zu erweisen. Pollaecei ver- 
wendete die verschiedensten Reaktionen für seine Zwecke. Zunächst 
das Schiffsche Reagens, Rötung entfärbter fuchsinschwefliger Säure, 
ferner die Hehnersche Reaktion, karmoisinrote Farbe mit einer 
Lösung von Benzophenon in Schwefelsäure. Ferner die Reaktion 
nach Vitali, weißer Niederschlag nach Behandlung mit salzsaurem 
P henylhydrazin, weleher in absolutem heißen Alkohol löslich, nach 
Verdunsten des Lösungsmittels, unter dem Mikroskop eharakteri- 
stische weiße Kristalle erkennen läßt. Das Reagens von Rimini, 
Blaufärbung mit einem Salz des Phenylhydrazins in Verbindung 
mit einer alkalischen Lösung von Nitroprussidnatrium, eine Blau- 
färbung, die allmählich nach Rot umschlägt. Mit Recht hat aber schon 
Ozapekt) darauf hingewiesen, daß die meisten dieser Reaktionen 
allgemeine Aldehydreaktionen sind, d. h. auch von anderen Alde- 
Ayden außer Formaldehyd gegeben werden. Andere Reaktionen auf 
F ormaldehyd sind ferner: Niederschlag auf Zusatz von Anilinwasser, 
wobei charakteristische Kristalle von Methylenanilin resultieren, die 
‘U Verdünnten Mineralsäuren und in warmem Alkohol löslich sind 
(nach Trillat). Die Reaktion von Lebbin beruht darauf, daß in 
einer formolhältigen Flüssigkeit auf Zusatz einer 5%igen alkalischen 
u, Zinlösung beim Kochen Rotfärbung eintritt.- Farnsteiner 

gt zu der betreffenden Flüssigkeit einen Tropfen einer von Pepton 
Bas nn RE 


) Bot. Zeitg. Nr. 10, 1900, p. 153. 


Österr, botan, Zeitschrift, 8, Heft. 1906. 21 


290 


wiesen. Bei Gelegenheit von Versuchen, die andernorts publiziert 


werden, habe ich ein anderes neues Reagens zum Formaldehyd- 


rigen Lösung etwa 1 cm? des Reagens vorsichtig an 
Eprouvettenwand herabiließen, so bildet sich zunächst ein weißer 


aldehydmenge unter Zugrundelegung von Formollösungen bestimmten 
Gehaltes eignen dürfte. Verwendet man statt der wässerigen alX0- 
holische Formollösungen, so erscheint kein Niederschlag, sondern 
es tritt an der Berührungsstelle der beiden farblosen Mischungs- 
flüssigkeiten der charakteristische grüne Ring auf, während beim 
Flüssigkeit prachtvoll grün färbt. Diese 


positiv aus. Es ist bemerkenswert, daß besonders so ion 
Lösungen sehr schön gelbgrün fluoreszieren. Mit Acetaldehy 
!) Chem. Zentralbl. 1905, II 565 


°) Angeregt durch eine Privatmitteilung des Herrn Marinebeamten i. B» 
stud. phil. Emil Jolles. ' ar . 


291 


liefert das Reagens rote Färbungen, weshalb auch käufliche Formol- 
lösungen, welche mit Acetaldehyd verunreinigt sind, bei der Probe 
über dem grünen noch einen roten Ring zeigen, der aber beim 
Schütteln verschwindet, so daß später die Flüssigkeit trotzdem 


iert schwefelsauren 
Lösung beim Anstellen der Probe von selbst eintritt. Kühlt man 


umschlägt 

, Mit Hilfe dieses Reagens ist es mir gelungen, Formaldehyd 

in assimilierenden Blättern, wenn auch nur in Spuren, nachzuweisen. 
ie Reaktion ist auch mikrochemisch verwertbar, wobei die grüne 

Färbung hervortritt, wenn man den Öbjektträger einige Male über 

die Bunsenflamme zieht. 


Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen. 
Von Dr. H. Rehm (Neufriedenheim bei München). 
II. 

Im Naehstehenden findet sich eine Zusammenstellung der 
Ascomyceten, welche von mir in den letzten zwei Jahren auf 
einigen kurzen Reisen durch Tirol gefunden und meiner Sammlung 
einverleibt worden sind. Es sind die Ergebnisse von Touren dureh 
das obere Zillertal und über das Pfitscherjoch (2248 m) hinab nach 


00 m) und auf den Arlberg, zur Konstanzer Hütte im Ferwalltal 


(1770 m), von da durch das obere Lechtal über den Schrofenpaß 


Die Hochalpentouren wurden im September ausgeführt, denn 
“ur Zeit der Fremdensaison ist kein Platz für einen Ascomyceten- 


292 


als wirklich begründet nachzuweisen. Dies ist mir reichlich gelungen. 
Damit ergibt sich eine Sicherheit für die Tiroler Ascomyeetenflors; 
aber auch für weitere Kreise der Hochalpen überhaupt sind zahl- 
reichste solche Nachweise bereits möglich und sollen anderwärts 


Am auffallendsten war mir im vorigen Herbst das massen- 
hafte Vorkommen von herrlich entwickelter Cenangella Rhododendri 
(Ces.) Rehm durch die ganze Alpenkette, bes. an Rhododendron 
ferrugineum. Eine Anzahl Arten wurde für Tirol neu gefunden, 
teils solche bereits für andere Gegenden beschriebene, teils noch 
unbekannte, welche demnächst genaue Beschreibung finden sollen. 

Wünschenswert ist es in hohem Grade, daß noch _ weitere, 
sicher vorhandene zahlreiche Ascomyeeten durch in Tirol ein- 
heimische und dadurch zum leichteren Sammeln befähigte Botaniker 
festgestellt werden. Das Sammeln im Hochgebirge kann ja nur i 
Einholen reichlichen, erst zu Hause allmählich zu bearbeitenden 
Materiales bestehen. So lange meine Kräfte reichen, bin ich immer 


mit Freuden zum Rat bereit. 


A. Pyrenomycetes. 
Fam, Hypoereacei, 
Nectriella Blozami (B. et Br.) Nyl. i i 
mbelliferen-Stengeln am Stripsen-Joch im Kaiser- 
Gebirge. 


Nectria. 
Nectria. tuberculariformis Rehm. Be 
Stengel von Senecio Fuchsii und Aconitum Nap. in de 


am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Auf Kuhkot am Alpeiner- 
Gletscher. 
Nectria cinnabarina (Fr.) Tul. var. Berberidis Pers. 
ürre Aste von Berberis bei Bärenbad (Stubai). 
Nectria? fuscidula Rehm. 


293 


Stengel von Eupatorium cannab. in der Kaiserklause 
(Valepp) Tirol. 
Nectria gg Rehm 
e Stengel von Cirsium spinosiss. auf der Moräne des 
I neo-Gleischers (Stubai 
Calonectria Anonyme (Nyl.) R 
nitum-Stengel auf - Tiroler Seite des Schrofen- 
passes und: al der bayerischen Seite (Allgäu). 5) Stengel von 
Cirsium spinosiss. am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Dürre Stengel 
von Senecio Fuchsii und Aconitum Nap. in der Umgebung der 
Konstanzer Hütte am Arlberg. Plensenskongel auf dem Tunnel- 
schutt bei St. Anton am Arlberg. 
Pleonectria Lamyi D 
Dürre Berberis-Äste bei Bärenbad (Stubai). 


Fam. Sordariacei. 

Sordaria. 

Sordaria en (Awd.) Nießl. 
uhkot. uber, end 

Sordaria Fimiela (Rob.) Ces 
Kuhkot. rabre are Ciabl) 
pökbora minima (Sacc. et Speg.) Sace. 
uf Kuhkot auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. 


Sporormia. 
arme mw Awd. 
f Kuhkot. Alpeiner-Alpe (Stubai). 
en ambigua Nießl. 
Auf Kuhkot, Aneiner Sin (Stubai). 


Fam. Trichosphaeriacei. 
Herpotrichia nigra Hartig 
n Pinus pumilio Thairlich mit Perithecien) am Fuße des 
Unnütz oberhalb des Achensee. 


Fam. Melanommacei. 
Melanomma. 
Melanomma Rhododendri Rehm. 

Ästehen von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler Seite 
des Schrofenpasses. Dürre Ästehen von Rhododendron ferrug. 
in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg, am Jauffen- 
Joch und im oberen Zillert 

een pulvispyrius (Pers.) Fuckel f. Alni. 
Mm, Alnus-Ast im Pfitschertal. 
elanomma nalen zn n. Sp. 
hen uniperus nana. -Alpe (Stubai). 
(Zunächst M. Rhododendni Rehm non Berl.) 


294 


Melanomma glaciale Rehm n. sp. 
An Stengeln von Cerastium latifolium am Alpeiner-Gletscher 
(Stubai). 
Zignoella. 
gi „(Arthopyreni) lapponica Anzi 
von Rhododendron hirsutum oberhalb des Achensee. 
Zignodlia na (Ach.) Rehm 
An Weidenast im era Zillertal. 
Zignoella longispora Rehm p- 
Dürre Ästchen von "RhoanTahdron ferrug. auf Alpeiner- 
Alpe (Stubai). 
Zignoella Morthieri Fuckel. 
Auf entrindetem Berberis-Ast 1 im hinteren Zillertal. 
Acanthostigma glaciale Rehm n. sp. 
; _ Grasblättern im had Zillertal unterhalb des Pfitscher- 
oc 
Rosellinia ee er (Fuckel) Sace. 
An dürren Ästchen von Myricaria germanica im Pfitsehertal. 
Bertia mon fordiie: (Tode). 
Faulende Ästehen von Rhodod. ferrug. am Jauffen-Joch. 


Fam. Amphisphaeriacei. 
Amphisphaeria. 
Amphisphaeria umbrinoides Pass. var. Rhododendri Rehm n. var. 
Stämmchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner- 
Alpe (Stubai). 
Amphisphaeria_pinicola Rehm 
Dürre Äste von Pinus "pumilio auf der Tiroler Seite des 
Schrofenpasses. 
Teichospora Peziza (Winter) Sacec. 
Dürre Ästehen von Myricaria yermanica auf dem Tunnel- 
schutt bei St. Anton am Arlberg. 


Fam. Platystomacei. 
Lophiostoma. 
? Lophiostoma Stuartii- Fabre. 
a) Stengel von Senecio Fuchsii. b) Stengel von Aconitum 
Napellus. Umgebung der Kane Hütte am Arlberg. 
Tasrkiogtoene insidiosum, (Desm.) Ces. et DN. 
An dürren Ästchen Gon Be hirs. auf der 
Be Seite des ApReOIenpABMeR (Allgäu). 5) Hoenda ig 
ürrem Aconitum-Stengel. 
see ra Ba ai; Sae 
: Stengel oberhalb des Achensee. 
us glacialis Rehm. 
ürrer Stengel von Senecio Fuchsii auf der Tiroler Seite 
des Schrofenpasses. 


295 


Lophidium Desmazierüi Sace. et Speg. 
An Erlen-Ästen im Pfitschertal. 


easiae Spe 
Cuceurbitaria eine (Pers.) T 
An on Berberis bei Bärenbad (Stubai) und im 
hinteren Zillertal. 
Fam. Sphaerellacei. 
Mycosphaerella. 
Mycosphaerella Valeppensis Rehm n. sp. 
ter von Dryas 8-petala in der ea Valepp. 
Mycosphaerella gramimicola Fuckel var. alpina Rehm 
n Gras im obersten Zillertal. 
Mycosphaerella ? Rousseliana Awd. 
Grashalm auf der Tiroler Seite des Sohr6TonpiuNen. 


Fam. Pleosporacei. 
EEE Rhododendri (DN.) Rehm. 
Synon.: Physalospora alpina Speg. 
x Faulende Blätter von Rhododendron ferrug. am J auffen- 


Didymosphaeria. 
Didymosphaeria socialis Sae 
stehen von ? Lonicera eoerulen am Stripsen-Joch im 
Kaiser-Gebirge. 
Didymosphaeria minuta v. Nießl £. major. 
An Grashalmen im obersten Zillertal. 


Venturia. 
Venturia atramentaria (Cooke). 
n von Vaccinium ulig. ia der Umgebung der 
Konstanzer Hütte am Arlberg. 
Venturia Myrtilli Cooke £. Rhododendri Rehm 
n Astchen und Blättern von Rhododendron ferrug. auı 
der Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Venturia austro rogermanica Rehm n. sp. 
An dürren Salör-Blättern ih Schrofenpaß (Allgäu). 
Didymella hyperopta Rehm 
An Grasblättern im obersten Zillertale. 
Rebentischia Bean (B. et Br.) Sace. £. Berberidis Rehm. 
n Berberis-Ästehen im obersten Zillertale. 


ey rc 
Metasphaeria ? corticola a (Fekl.) 8 
Sporis minoribus a M. Felechca et Lonicerae diversa.) | 


296 


Ästehen von Lonicera coerulea in der Tiroler Valepp. 
re cinerea (Fekl.) Sace. 
eiden-Ästehen in der zu (Allgäu). 
Hetasphaeria torulispora Berl. form 
Stengel von Senecio Fuchsüi, "Umgebung der Konstanzer 
Hütte am Arlberg. 


te 
BERN inconspieua Rehm spee 
en von ae bei Bärenbad (Stubai). 
Teptosphaeria Aconiti Sac 
tengel von sen Napellus bei der Konstanzer 
Hütte un yo Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite 
des Schrofenpasses. 
Leptosphaeria conoidea DN. 
engel von Senecio Fuchsi. Umgebung der Konstanzer 
Hütte am Arlberg. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite 
des Schrofenpasses. „ae Stengel von Cürsium spinosiss. 
Alpeiner-Alpe (Stuba; 
Leptosphaeria bella Pas 
Dürre Stengel von Oynanchum Aue sisauag) an der Straße 
bei der Schlucht des Inn een Landec 
en Rehmii Mouto 
ashalmen im RR Zillertal. 
Taisrpierie: Online (Fr.) Ces. et DN. 
Grashalme im obersten Zillertal. 
N dactylina Pass. 
rashalm. Kasktanae Hütte am Arlber TE. 
Leptosphaeria culmifraga (Fr.) Ces. et DN. y nuscula Rehm. 
n Grashalmen. Moräne des Aineiner-Glelscher 
Leptosphaeria culmifraga (Fr.) var. alpestris Rehm n. 
rashalm in der Umgebung der Konstanzer Hütte am 


Arlberg. 
Leptosphaeria Michotii (West.) S 
n Grasblättern im Pr Zillertal unterhalb des 
Pfitscher-Joches, 


Pleospora. 
Pleospora orbieularis Awd. £. Myricariae Rehm 
An Ästehen von Myricaria germanica im Pfitscher-Tal. 
Pleospora ie: v. l. 
n Gras im obersten Zillertal. 
Pleospora dura Nieß 
ürre Aeomitn Steige auf der Tiroler Seite des Schrofen- 


pas 
Pleospora An Anthyllidis Awd. var. Aconiti 


Rehm £ 
e Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen 
passes, 


297 


Pyrenophora. 
Pyrenophora trichostoma (Fr.) Fuckel var. alpestris Rehm 
. = Grasblättern im obersten Zillertal unter Rhododendron- 
ebüsch 
Pyrenophora hispida v. Nießl var. alpina R 
n Achillea-Stengeln am Nlenrotteigker (Stubai), auch 
auf we Kompositen. 
Pyrenophora ?ambigua Berl. var. sexseptata Rehm n. var. 
Cerastium-Stengel auf der Alpeiner-Alpe (Stubai), 
Pyrenophora chrysospora (Nießl) var. polaris Karst. 
n dürren Blütenstielen von Saxifraga am Alpeiner- 
Gletscher (Stubai). 
rn As Nießl var. alpina Rehm. 
An dürren Blütenstengeln von Sazxifraga bryoides am 
A ena-dlemcher (Stubai). 


Clathrospora. 
Clathrospora ? aa aha (Nießl) Berl. var. alpina Rehm n. var. 
Im ung Hostii. Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Clathrospora irobiöneis Rehm n. sp. 
Grashalm. Konstanzer Hütte am Arlberg. 


Fam. Massariacei. 
are 
Massaria Netegnan (Otth.) J 
m Berberis-Stamm im oberen Zillertal. 
Re ippoplas (Sollm.) Jac 
An einem Ast von Hinvoplad a am Inn bei Zirl. 
Massariopsis graminis (v. Nießl) 

n einem Grasbüschel auf den ennelechiikt bei St. Anton 
am Arlberg. 

Fam. Gnomoniacei. 
get 
Gnomonia ?setacea (Pers.) Ces. et DN. 

a) Blätter von Alnus re bei Neustift (Stubai). b) des- 
gleichen von Alnus viridis auf der Tiroler Seite des Schrofen- 
Passes,. 

Gnomonia ? 

Faulende Blätter von Rhododendron ferrug. auf der Tiroler 

Seite des Schrofenpasses. 


Fam. Valsacei. 
alsa. 
Valsa na Rehm (7 mie seh ee e). 
Dü stehen von Juniperus nana in der Umgebung der 
„Konstanzer Hütte am Arlberg; am Jauffen- Joch. 
alsa cenisia DN. 


298 


Dürre Ästehen von Juniperus nana in der Umgebung der 
Konstanzer Hütte am Ares erg. 

Valsa salicina (Pers.) f. 8-spora 

Weidenast in der „Birgsan (Bayer, Allgäu). 
Valsa ?ambiens (Pers.) Fr. f. Salieis. 

a im Pfitschertal. 

Be detrusa (Fr.) Fekl. 

Dürre Ele ee bei Bärenbad (Stubai). 


Fam. Diatrypacei. 
Diatrypella Tocciaeana DN. 
An einem Erlenstock im Pfitschertal. 


Fam. Melanconidacei. 
Orypiospora suffusa (Fr.) Tul. 
Äste von Alnus viridis im hinteren Zillertal. 


RE REI- 
FRRMeEOE salicina E. 
enäste in ie Birgsau (Allgäu). 
Molaneoiie thelebola (Fr.)_S 
Inus rdisheten, im obersten Zillertal. 
Melanconis Alni Tul. 
An Erlenästen im Pfitschertal. 


Fam. Dothideinei. 
Mazzantia Napelli (Ces.) Sace. 
ürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- 
passes, "orale bei der Konstanzer van am Arlberg. 
EUR ARH. doerleriäke (Wahlbg.) Sac 
von Berberis im hintären Zillertal. 
PiyHiackern re (Desm.) Sac 
aulende Blätter von Veratrum in der Umgebung der 
Konstanzer Hütte am . 
ae: — (Pers.) F 
e von Sambucus re im Pfitschertal. 
Uonograpie microsporus v. Nie 
n Pteris aquilina im oberen Zillertal. 
(Schluß folgt.) 


Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semhah. 


Beschrieben von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). 
X. 


Blepharis Kuriensis Vi erhapper. ; 
ua, acaulis, simplex vel ramosa, ramis prostratis. „ Badix 
perpendieularis, ligneseens. Rami simplices vel quasi diehotom® 


299 


ramosi, teretes, glabri, nivei. Folia supra apicem radieis et in 
nodis ramorum rosulantia, vix petiolata, erassiuscula, lineari- 
lanceolata vel lanceolata, integra vel remote dentata vel lobata, 
apice semper, dentibus lobisve saepe pallide mucronatis, supra 
laete, subtus pallide viridia, supra tota superficie setulis 
minimis basi bulbosis seabridiuseula, subtus mai- 
oribus tantum in nervo orientibus scabra, 2°5—5 cm 
longa, 2—13 mm lata. 
Spieae supra radicem et in ramorum nodis sessiles, ovales, 
paueiflorae, usque ad 4 cm longae. Bracteae erectae, durae, 
 oyatae vel ellipsoideo-ovatae, einerascenti-virides, pilis longis 
extus patule, intus adpresse pubescentes, demum glabrescentes, 
sensim angustatae in mucronem erecto-patentem vel 
patentem, 3-nervium, subpungentem, apice pallidum, usque ad 
7 mm longum, 6—8-dentatae, dentibus pallide mueronatis, sub- 
pungentibus, mediis 2—5 mm longis, totaliter ea. 2—2'5 em 
longae. Flores subsessiles. Braeteolae ealyei subadpressae, fal- 
eatae, lanceolatae, acuminatae et pallide mueronulatae, sub 
membranaceae, uninerviae, ad basin pallidae, ad apieem dilute 
vel obseure purpureae, extus in nervo et in margine longe 
eiliato-pubescentes, 9—10 mm longae, 2'5—2'8 mm latae. 
Sepala ovata, late membranacea, extus adpresse pilosula, intus 
glabra, pallido- vel brunnescenti-viridia, exteriora 2 ad apicem 
Saepius purpurea, primum subacuminatum, apice trieuspidatum 
9'5, seeundum apice obsolete 4-denticulatum, 85 mm longum, 
interiora apice vix vel non dentieulata, 6°5 et 5-5 mm longa. 
Corollae 15 mm longae tubus 5mm longus, 3 mm supra 
basin angustatus, limbus oblonge obovatus, ad apicem trilobus, 
lobo medio late rotundato-obovato, apice lente emarginato, 3 mm 
 lato, lateralibus asymmetrice rhomboideis, 4 mm latis, ab illo 
sinubus 2 mm altis, a parte inferiore limbi sinu 1 mm alto dis- 
eretis. Staminum filamenta glabra, erassiuseula, postieorum 
e basi subdilatata, acinaciformia, 5 mm longa, anticorum basi 
filiformia jam infra medium late dilatata, biacinaeiformia, ad 
apicem angulo recto intus eurvata, in tergo appendice cur- 
vato, enervi, 2:5 mmlongo instrueta, 6 mm longa, antherae 
oblongo-ellipsoideae, faleatae, rubellae. Ovarium oblonge ellipsoi- 
deum, glabrum, ca. 3 mm longum, stylus filiformis basi dense 
puberulus, 6°5 mm longus, apice tenuiore glaber, monosym- 
metrice subbidentatus. Capsula non visa. i 
Semhah. An sandigen Stellen zwischen Gerölle in der 
Umgebung des Hafens (Paulay), 22.—24. Jänner 1899. 
bdal Kuri. Westfuß des Gäbäl Saleh an sandigen Stellen 
(Paulay), 17.—21. Jänner 1899. 


Hypoestes Sokotrana Vierha pper. 


H. verticillaris Linns fil. Suppl. plant. ed. II. p. 85 (1781) 
(pro Justieia); R. Brown Prodr. I. p. 474 (1810) n. s.; Solander 


300 


in Roemer et Schultes, Syst. I. p. 140 (1817); H. vert. e. mollis 
Balfour fil. in Proc. Roy. Soc. Edinb. XIII. (1883), non H. mollis 
Anderson in Journ. Linn. Soc. Bot. VII. p. 49 (1864). 

Sp. H. mollis And. et canescens (Franch.) proxima et 
eaulis foliorumque indumento dense et adpresse velutino-pubescente 
cum iis econgruens, sed foliis multo brevius pedicellatis, superne 
dense vestitis ab illa, inflorescentia praeter pilos simplices bre- 
vissimos permultos glanduliferos breves simplicesque pluries lon- 
giores patentes multos gerente et hoc modo einerascenti-villosa 
ab hoc divergens. 

Sokötra. Steinige Abhänge des Djebel Bidü (Paulay), 
8.—12. Jänner 1899. Zerstreut auf den felsigen Abdachungen 
des Djebel Rahmen (Simony), 10. Jänner 1899. Küstengebiet 
bei Räs Katanen (Paulay), 28. Jänner 1899. 


Ballochia puberula Vierhapper. \ 
Ramulis dilute brunnescentibus, in faciebus eystolithis quasi 
strigulosis, junioribus in angulis puberulis. Sepalis extus verru- 
euloso-punetulatis. Filamentis puberulis. Notis ceteris cum SPp- 
. atropurpurea Balf. fil. econgruens 
Sokötra. Küstenberge von Räs Kattanen bis Akarhi 
(Simony), 31. Jänner 1899. 


Trichocaly& obovatus Balfour fil. 
Proe. Roy. Soc. Edinb. XII. p. 88 (1883). 
Subsp. puberulus Vierhapper. ö 
Ramorum et ramulorum internodia abbreviata, longissima 
l em breviora, hornotinorum dense, posterioris anni laxius pube- 
ruli. Foliorum petioli plus minus dense puberuli. Corolla (sieca) 
34 mm longa. Reliquis notis cum sp. T. obovatus Balf. fil. 8. 8- 
(T. obovatus subsp. glabrescens m.) congruens. 
Sokötra. Nordgehänge des Gäbäl Derafonte nächst Haulaf 
(Paulay), 16.—28. Februar 1899. 


Oldenlandia aretioides Vierhapper. 

Seetio Hedyotis L. (pro gen.). 

Habitu sp. Aretia Helvetica. Perennis, densissime de- 
presso-pulvinata. Rhizoma reetum, lignosum, superne 
ramos complures edens, iterum ramosos, ramis omnibus 
dense congestis, per totam longitudinem folia vetust& 
exsiccata internodiis abbreviatissimis imbricata I® 
rentibus, apieibus foliorum juniorum rosula stipularumque fasel- 
culo coronatis, Folia bina opposita partibus basalibus late vagl- 
nantibus, membranaceis eum stipulis eonnatis, sessilia, lamin& 
erassiuscula, lanceolata, abruptiuscule pallido-mueronats. 
glaucescente, sectione transversali semiorbieulari, face 
Superna planiuseula, in medio parum concava, texto aquatico 
grandi subeollenehymatico praedita, infra convexa, Mal 
gine interdum subscabridiuscula excepta glabra, 3 mM 


301 


longa, 1’2 mm lata, mucrone ca. 0:8—1 mm longo, par 
vaginali obovata, ca. 3 mm m longa, 2 mm lata. Stipulae Ben 
fimbriatissimae, in ramorum Re ABAM inter 
foliorum rosulam eomosae, ad 4 mm | 

Flores solitarii, sessiles. Galyeis nn oblonge ob- 
eonieus, 1 mm ca. longus, membranaceus, dentes 4 anguste 
lanceolati, longe et tenuiter acuminati, in margine sparse 
subfimbriati, basi totaliter, a medio parte media nervo 


lmm tantum lati. Corollae gemma — hoe stadio tantum visa 
— oblonge ellipsoidea, glabra; lobi ovato- en intus dense 
et breviter, basi longius puberuli, apice acuminata, cucullata et 
marginibus inflexi, 2 mm longi, tubus mm longus. Staminum 
inter loborum bases tubo adnatorum Een umso m 
sima, antherarum lineari-oblongarum, 1'6 mm longarum dor 
medio affixa. Ovarium inferum, biloeulare, Penner run im 

ea. longum; stylus tenuiter iliformis, tubo ea. aequilongus, ori 
in stigmata 2 filiformia, pilosa, 1 mm longa partitus. 

rei Sokötra. Auslauf des Wadi "Falenk (Paulay), 2. Februar 


Campanula Balfourii Wagner et Vierhapper. 

©. dichotoma Balfour fil. in Transaet. Roy. Soc. Edinb. 
vol. XXXI. p. 148 (1888) ie Linnd Amoen. ac. IV. p. 306 
9). 


(175 
Annus, 2—3 dm alta. Radix tenuis, ereeta vel obliqua. 
Caulis unieus ca. 1 dm supra basin quasi alternatim diehotome 
ramosus, ramis ramificationem bis repetentibus, axibus patule 
setuloso-hispidulis. Foliaimainternodiis parum, superiora 
multum breviora, sessilia, cordata, acutiuseula, margine integra 
vel Feniels dentata, viridia, subpatule, en in nervis, hispi- 
dula, u ra, quae maxima, ca. m longa, 8 mm lata. 
s terminales vel supra aichetemiet solitarii, 
Re Pedielt. Calyeis appendieulati pars inferior obeonica, 
glabres 2:5 mm longa, phylla oblonge ovato-lanceo- 
ata, “se uninervia, Kesie setosula, intus glabra, in mar- 
ginibus hispidula, 5 mm m lo onga, basi 2 mm lata, sinubus ob- 
tusiuseulis disereti, appendices reflexi, apice emarginata, late 
Ovales, obtusi, supra setosuli, infra glabri, in margine hispiduli, 
"5 mm longi, 2 mm lati. Corollae late eylindrieo-cam- 
Panulatae, 8—10 mm longae, in medio 3 mm ea. diametro, 
extus dense puberulae, intus glabrae lobi late rotundato- 
Ovati, 24 mm longi, basi ca 2’ 5 mm lata sinubus angustis, 


A long er lineares, basi sagittatae, 
apice bifidas. flavae, his aequilongae. Germinis subhypocalyeini 
81obosi pars libera subglobosa, dense puberula; stylus filiformis, 

eodem modo vestitus, 4-5 mm longus, stigmata 3, 1 mm longa. 


302 


Capsula immatura tantum visa, ealyce ehe aucto inclusa, ovato- 
globosa, ns puberula, 5— > mm dia 

Sokötra. Längs dog m Aduno- Pass se im Hagher-Gebirge 
erapörleitenh Saumpfades "Simon y), 18. Februar 1899. 


Er enEnE et Vierhap 

Perennis. Caules e ae plures, erecti, usque ad 
25 cm alti infra ae um vel iam a basi subdiehotome ramosi, 
teretes, subsuleati, pilis simplicibus glanduliferisque 
brevioribus sparsius vel densius, ad apicem illis paene 
nullis, his permultis obteeti, rami primarii patuli, caulium 
modo ramosi, omnes pilis elanduliferis brevibus, im- 
Er ad apices subdense vestiti, simplieibus omnino 
re deficientibus. Folia basalia subrosulantia, subspatu- 
ia lamina oblonge elliptieo- Shorwie. acutiuseula, viridi, caulis 
modo pilosa, manifeste repando-6—10- dentata, dentibus 
mediis, qui maximi, ad 2° an longis, usque ad 4cm 
longa, sensim attenuata in petiolum subbreviorem, caulis 
basis modo vestitum, caulina minus profunde dentata, in- 
feriora latius et brevius petiolata, summa sessi ia, 
sieut eaulis et ramorum apices pilos glandulifdrds 
multos un. perpaucos nen summa lan- 

ceolata, en inte 


taria. Involueri squamae ; eriales, angus 
lanceolatae, exteriores virides, ad 5 mm longee, pilis Ze 
plieibus longis glanduliferisgue pluribus extus et in 


disei ea. 100. Pappus duplus, albus, osteir coroniformis, IrTe- 
gualer acuminato-fimbriatus, 0'3 mm longus, interioris 
‚ 3 mm longae, deorsum ERRENE: vel bar- 

beilakee, ad apicem serrulis sibi aecumbentibus mani- 
feste Ailatatas. Corollae omnes glabrae, florum femineorum 
radii ligulatae, tubo 25 mm, ligula flava, 6 mm longa, herma- 
phroditicorum disei anguste obeonieo-tubulosae, 3:8 mm longa®, 
dentibus 0°6 mm longis. Staminum huge tubus 2.5 mm 
longus, antherae apiee abruptiuscule acuminatae, basi tenuissime 
bieaudatae. Germen 1° * mm, Are Va er % mm, partes 
stigmatiferae 0°8 mm . longa . Achenia n 

okötra. Gäbal Eon nähe Gubbet (Räs) Shoab an 
steinigen Stellen (Paulay), 8.—12. Jänner 1899. Gäbäl Hagher 
nächst Räs Shoab (Simony), 10. Jänner 1899. 


Launaea Kuriensis Vierha 
Annua, glabra. Radix REN simplex, ten uis. 
Caules singuli vel bini, teretes, longitudinaliter paueistriaf 
ea. 10—20 cm longi, quasi subdichotome ramosi, ramis ere 


303 


patulis. Folia basalia ee ei spatulata, viridia, obtusa, 
parte apicali ovali, margine repanda in basalem runeinato-pinnati- 
dam gr en angustata, ea tota calloso-dentieulata, 
maxima 5°5 em longa, eaulinorum solum imum rer 
foliaceum, basalibus multo minus, oblanceolatum, totum runei- 
nato-pinnatifidum, ea. 10 mm longum. Caulis folia ins vel 
illo defieiente Egg ‚minus, Jancooltı, integra. 

Capitula amorum superiore parte 
quasi Eraser a Reh Sales erecto-patulis, 


brevibus, strietis, erassiuseulis, 5—10 mm tantum 
longis, bracteae minutae, ee ‚nariculares, latissime mem- 
branaccae. Involueri squa um obtusiuscularum exte- 


riores inferiores 3—10, ars ns A ren ovatae 
imae interdum remotae, ad 2 mm longae, ceterum Ba sim 


ata, S—9 m Becopiculum ans glabrum. Flores 2 
subae equales, 9m 1 mm longum, glabru 
florum fertilium 61 orato-dageniorme, sterilium 1—2 oblnge 
ellipsoideum. Pappi setae tenuissimae, simplices, albae, 5— 
longae, in fioribus fertilibus lurimae, in sterilibus ee Corolla 


ea. longus, filamenta brevissima. Stylus mm fa 
ineluso glabro, exserto eiliatulo paene totaliter bifido. Eye 
m longa, fertilia plerumque collo previssimo obovato-lageni- 


formia, a tergo subeompressa, be karleie et evidentissime 
4-suleata, fuscescentia, dense tubereulata, sterilia prismatice 
Stipitiformia, non compressa, alte 4-sulcata, pallida, laevissima, 
dimidio tenuiora. 

Abd al Kuri. An felsigen Stellen des beim Hafen sich er- 

fern Gäbäl Saleh (Simony), 18. Jänner 189. 
actuca gen, tii Vi Kur 

. „Annua, glabra, 4—22 cm alta. Radix simplex, pe 
dienlarie. Base singuli, Denen viridescenti-purpur 


vel pseudo-paniculate ramosi. Folia flaceidiuseula, 
Sr ia ‚basalia aa ” es terdum lam 


rag runeinato-pinnatifida, eich 1 em semper breviore. "Folia 
Caulina superiora sensim minora et simpliciora, sessilia, late 
lanceolata vel plus minus Keinen obovata, basi cordata, auri- 
eulata amplexicaulia. 


304 


Capitula 1—20 in RR unico, ae vel en pani- 
culate disposita, in anthesi 1’5 cm longa, ca. 30-flora, 
tenuiter vel erassiuseule shlais, Dedieellis uni- 
bracteolatis, bracteae 2—3 mm longa, squamis imis ee 
mediorum usque ad 3, lateralium e 1—1’5 em 
tantum longis. Involueri squamae glabrae vel in margine spar- 
sissime ciliatae, exteriores ca. 6, imae interdum subremotae, 


ovatae, patule acuminatae, ea; subaurieulatae, in margine minu- 
tissime age seen glaucae, 2:5—D5 mm ca. longae, superiores 
inter illas et interiores de hae 5-7 ereetae, lanceolato- 


lineares, obtusae, "pallide virescentes, apice elauceseentes, is 
ee usque ad medium late pallido -membranaceae, 10—1lm 
ongae. Receptaeulum discoideum, planum, sublaeve. Pappi 
setae permultae, tenuissimae, albae, 6 mm ca. longae. Corollae 
ligulatae glabrae tubus 3—4 mm longus, en late ei? taeniata, 
apicem versus dilatata, 9 mm longa, 5 dentata. Staminum glab- 
rorum tubus totalis exsertus, 3°5 mm longus, Peer, imm 
longa. Stylus aigulabe.ülkfurmie 8—9 mm longus, 6°5 mm supr& 
basin fissus in partes stigmatiferas 2 sieut indivisae summum 
brevissime eiliatulas. Achenia glabra, fertilia parum sub- 
arcuata, subeompresso- stipitiformia, subrostrata, laevia (sub 
microseopo tantum minutissime papilloso- -granulosa), 
usque ad apicem exacte 4-costata, costis fusco-rubigi- 
nosis, faciebus brunneis, obsolete vel evidentius 
2-striatis, totalia 3:5 mm longa, 09 mm lata, rostro costis 
coneolore I mm s atio breviore, ale en teretia, 
pallida, mm illis aequilonga, multo tenuiora. 
Abda est- und Nordfuß des Cabal Saleh (Paulay), 
—21. Rn: 1899. An felsigen und steinigen Stellen des 
Gab) Saleh (Simony),- 18. und 20. Jänner 1899. 
Lactuca Paulayana Vierhappe 
izomate sublignoso perennis. Caulesevidenter 
glaueo-pruinosi, 1—2 m alti, iam an m laxe 


—25-flora, lateralium pedicelli ie. 


ern Pam obseurius vel er Eee 4-gon8, pari- 
etibus 4 evidentissime longitudinaliter 2-costatiS, 
fusca, rostro eoneolore, evidenter densissime tenuis- 
simeque Da -tubereulata, totalia 5 mm long%, 
infra 0-4 mm lata, rostro 1—1'6 mm ca. longo; sterilia pet 
pauca, fertilibus aequilong», anguste stipitiformia, teretia, pen ; 
glabra, laevia; pappus omnium fruetificandi tempore 7 7—8 mm 
longus. Notis his pro parte et reliquis omnino eum sp. 2 Koss 
matii congruens. 


305 


Sokötra. Gäbäl Shoab nächst Räs (Gubbet) Shoab (Paulay), 
8.—12. Jänner 1899. Auf allen gegen das Küstengebiet von 
Räs Shoab abdachenden Felsgehängen (Simony), 9. Jänner 1899. 


Lactuca Salehensis Vierhapper. 

Annua; pluricaulis, diffusa, pruinoso-glauceseens. 
Caules e basi ramosi. Folia in margine loborum apice 
eallose apiculata excepta integra. Capitulorum ca. 
35-florum pedicelli 15—2em longi, 0—1-braeteolati. 
Achenia fertilia (non prorsus matura?) laeviuseula (sub 
mieroscopo tantum sparse papilloso-tubereulata), sub- 
rostrata, totalla 4°5—b mm longa, rostro 1 mm ca. longo, 
sterilia multa. Notis ceteris eum sp. L. Paulayana eongruens. 

Abdal Kuri. Westfuß des Gäbäl Saleh (Paulay); 17. bis 

21. Jänner 1899. 


Der Bau der Filamente der Amentaceen. 
Von Antonio Ivaneich (Wien). 
(Mit Tafel VII und VIIL) 
Einleitung. 
.. . In bezug auf die systematische Stellung und die Existenz- 
berechtigung der Gruppe der sogenannten Apetalen entstanden in 
den letzten Jahrzehnten bekanntlich sehr verschiedene Meinungen. 

n allen älteren morphologischen Systemen, so in jenen von 
Jussieu (1.), De Candolle, Endlicher, Braun ete., bis zu dem 
Systeme von Brogniart (2.) (1843-1850) wurde diese Gruppe 
an den Anfang der Dieotylen gestellt. Brogniart war der erste, 
welcher diese alte Einteilung aufgab, indem er die Apetalen als 
dureh Rückbildung der Perianthblätter aus kronentragenden Typen 
abgeleitete Formen auffaßte. i ; 

Nach ihm befolgte der größte Teil der Systematiker mit wenigen 
Ausnahmen, wie z. B. Bentham und Hooker (3.) und andere 
diesen Vorgang. 

Eichler (4.) erkennt in seinen „Blütendiagrammen“ (II. T., 
1878) den ursprünglichen Charakter der Apetalen an, nichtsdesto- 
weniger gibt er aber die selbständige Stellung derselben auf und 
vereint sie mit der großen Klasse der Choripetalen, und seinem 
Beispiele ist die Mehrzahl der modernen Systematiker gefolgt. 

\ neuerer Zeit ist mehrfach das Bestreben hervorgetreten, 
die Gruppe der Apetalen ganz aufzulassen und die einzelnen Fa- 
milien an verschiedenen Stellen des Choripetalensystems einzufügen, 
ie Auffassung der Stellung der Apetalen hängt im wesentlichen 
ern der Auffassung der Stellung der Dicotyledones überhaupt zu- 
mmen. | 


Österr. botan. Zeitschrift, 8. Heft. 1906. 22 


306 


Im Jussieuschen System, welches sich auf die Zahl der Keim- 
blätter stützt, finden wir dieselben am Ende des Systems und in 
den folgenden morphologischen Systemen erhält sich diese Ein- 
teilung im großen und ganzen. Erst in neuerer Zeit trat das Be- 
streben hervor, die Stellung der Monocotyledones entsprechend ihrer 
phylogenetischen Ableitung zu ändern. 

folge der Entdeckungen Hofmeisters (d.), welcher die 
Verwandtschaft der Pteridophyten mit den Gymnospermen klar- 
stellte, trennte A. Braun (6.) im Jahre 1864 diese letzteren von 
den Dieotylen und baute aus ihnen eine besondere Klasse, welche 
er an den Anfang der Anthophyten stellte. Die Monoeotylen ver- 
blieben aber an der ihnen noch von Jussieu angewiesenen Stelle 
und infolgedessen fanden sich die Dieotylen von den Gymnospermen 
getrennt, mit welchen sie doch viele Berührungspunkte aufweisen, 50 
daß ihre Verwandtschaft mit diesen auch von den ältesten morpho- 
logischen Systemen anerkannt wurde. Schon Strasburger (7.) 
erkannte im Jahre 1872 den ursprünglichen Charakter der Dico- 
tylen an, und betrachtet dieselben als von den Gnetaceen abgeleitete 
Formen, während er die Monocotylen als von den ersteren ab- 
geleitet auffaßt. 

Drude (8.) (1887) betonte die Unabhängigkeit der Mono- 
cotylen den Dieotylen gegenüber und Hallier (9.) betrachtet ın 
seinen Vorstudien zu dem Entwurfe eines Stammbaumes der Blüten- 
pflanzen (1901—1902) die Monocotylen als von den Ranuneulaceen 
und Ceratophyllaceen abgeleitete Formen. ; 

Fritsch (10.) zeigte endlich im Jahre 1905 nach einem ein- 
gehenden Studium in überzeugender Weise, daß die Monoecotylen 
nieht ursprüngliche, sondern stark abgeleitete Formen sind, un 
daß sie in einem phylogenetischen Systeme ihren Platz am Ende 
desselben einnehmen müssen. 

Auf diese Weise finden wir jetzt wieder die Diecotylen neben 
den Gymnospermen als von denselben abgeleitet. 

Es fragt sich nun, wie die Ableitung der Dieotylen von den 
Gymnospermen vorzunehmen ist. Entweder vermitteln diesogenannten 
Apetalen (wobei dahingestellt bleiben mag, ob sie in der jetzigen 
Umgrenzung etwas Einheitliches darstellen) den Übergang, oder e8 
stellen andere Formen den Übergang her. In neuerer Zeit ist dies® 
Frage aktueller geworden, da mehrere Autoren in den Polycarpiea® 
die ursprünglichen Dieotyledones erblieken. 

ieser Beziehung verdienen besonders zwei Autoren Er- 
wähnung: Charles E. Bessey (11.) (1897) und Hans Hallier (12.) 
in Hamburg (1901—1903). 

Nur ein sehr sorgfältiges Studium der einzelnen Organe der 
verschiedenen Typen der Apetalen einerseits, der Polycarpicae ander- 
seits kann ein entscheidendes Urteil betreffs ihrer mehr oder weniger 
engen Verwandtschaft mit den Gymnospermen, bezw. ihres YO" 
ranges im Systeme abgeben. Ich habe deshalb ein bestimmtes 
Organ der Apetalen, das Staubblatt, bezw. das Filament desselbeD 


307 


zum Gegenstande einer eingehenden Untersuchung gemacht. Zur 
Wahl dieses Organes bestimmte mich folgende Überlegung. 

Nach den Untersuchungen von M. Treub, L. A. Boodle 
und W.E. Vorsdal, M. Benson, O. Porsch (13.) und anderen 
kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß die Casuarinaceen 
diejenigen Formen unter den Dieotyledonen darstellen, welche die 
größte Verwandtschaft mit den höheren Gymnospermen aufweisen. 

Die männliche Blüte von Casuarina besteht aber aus zwei 
Staubblättern mit je zwei Pollensäcken, welehe mehr oder minder 
miteinander verwachsen sind. 

Mit dem Baue der männlichen Blüten von Ephedra und Gnetum 
läßt sich dieser Bau der Casuarina-Blüte unschwer in Beziehung 
bringen. Es konnte nun die Frage aufgeworfen werden, ob nieht 
auch das häufige Vorkommen von zweispaltigen Staubblättern mit 
vier Pollensäcken bei den Apetalen, speziell bei den Amentaceen, 
sich mit dem Bau der Casuarina-Staubblätter in Beziehung bringen 
läßt. Aus diesem Grunde erschien mir speziell eine genaue, ver- 
gleichende Untersuchung des Filamentes der Amentaceen am Platze. 

Wenn ich in diese Untersuchung die Filamente von Ephedra, 
Gnetum und Tumboa einbezogen habe, wird dies nach den ge- 
machten Andeutungen verständlich erscheinen. 


Präparationsmethode. 


. Aus den ganzen Infloreszenzen, welche mit 90% Alkohol 
fixiert waren, wurden die einzelnen Blüten und aus diesen die ein- 
zelnen Staubgefäße herauspräpariert und zwischen Hollundermark 
mit freier Hand von der Basis des Filamentes an bis zum oberen 
Teile des Konnektives in Serien geschnitten. Die Holzreaktionen 
fanden wenig Verwendung, weil die Elemente, besonders in den 
zweifelhaften Fällen, kaum eine Verholzung zeigten. Die einzelnen 
Schnitte wurden in Glyzerin eingeschlossen und untersucht, 

. „Die mikrotomische Technik habe ich nicht ergriffen, weil sieh 
die Orientierung von so winzigen Objekten als zu schwer und zu 
zweifelhaft erwies. Für die Untersuchung und um die wichtigsten 

Täparate zu zeichnen, war ich wegen der Kleinheit der Elemente 
gezwungen, die stärksten Vergrößerungen, über welche man ver- 
fügt, zu benützen, 

Zeiß: Homog. Öl-Immersion ?/ys; ıe- 

Leitz: Homog. Öl-Immersion ?/,,, Tubuslänge 15, komb. mit 
Okular 2-4, s 

Zum Zeiehnen benützte ich das Zeichenokular Nr. 93 von Leitz. 


Ephedra (14.). 
Die & Blütensprosse sind entweder einfach oder verzweigt 
m enden mit den eigentlichen einfachen Infloreszenzen, welche 
en Charakter von Ähren besitzen. Öfters stehen aber auch in den 
22* 


308 


Achseln des letzten Blattwirtels kleinere Ähren. Bezüglich der Zahl 
der Blüten innerhalb einer Ähre bestehen bei den verschiedenen 
Arten große Schwankungen 
Die 3 Blüten bestehen aus einem Perianthium und aus einer 
mehr oder minder großen Anzahl (2—8) von Antheren, welche von 
einem gemeinsamen, Antherenträger benannten Organ getragen 
werden. Das Perianthium erscheint als Schlauch mit an eils DEREN 
Saume, phil aus der Verwachsung von zwei Hochblätter 
s die Natur des Aeneklers anbelangt, sollte ia 
eine Dihkanachse oder ein Synphyllodium sein, d. h. ein Organ, 
welches aus der Verwachsung zweier oder mehrerer Phyllodien 
entstanden ist. Die zwei-, in Ausnahmsfällen dreifächerigen 
Antheren sind entweder auf diesem Antherenträger sitzend oder 
mehr oder weniger deutlich gestielt. Sie werden unmittelbar am 
Scheitel des Blütenbodens angeeeh und es entspricht jeder An- 
therenanlage eine Gefäßbündelanla 
Erst wenn die Antheren das Stadium der vollkommenen Ent- 
wieklung erlangt haben, beginnt sich der Antherenträger auszu- 
strecken und in der Weise zu wachsen, daß die beiden Perigon- 
ränder auseinander gedrängt werden und die Antheren sich aus dem- 
selben und aus der Achsel des Deckblattes emporheben 
abe Ephedra distachya und Ephe dra altissima ein- 
gehender untersucht, indem ich Schnitte in vorschiedenen Höhen 
des re und der Antheren ausführte 


Bei Ephedra altissima haben wir nur zwei RE 
Antheren auf dem Scheitel des Antherenträgers sitzend. In letzterem 
finden wir zwei getrennte Gefäßbündel, welche, am Grunde anein- 
ander gerückt, sich gegen die Mitte voneinander entfernen, gegen 
die Basis der Anthere jedoch, sich abermals einander nähernd, IN 
Speichertracheiden auflösen. Diese Gefäßbündel bestehen aus einigen 
Strängen von Schraubentracheiden. Von einem Leptomteil ist keine 
Spur vorhanden. (Fig. +—3.) 

Und so konnte ich auch für alle anderen von mir untersuchten 
Ephedra-Arten bestätigen, daß der ee wenn. immer so viele 
Gefäßbündel enthielt, als Antheren vorhanden waren. 

Ausnahmsfälle kommen auch vor, u. zw., daß zwei oder 
mehrere dieser Gefüßbündel unter sich verwachsen sind, in diesem 
nn aber in dem oberen Teile des Antherenträgers wieder getrennt 
erse. ei 

A ergibt sich also, daß für jede zweifächeriß® 
Anthere ein Gefäßbündel vorhanden sein mu 


309 


Gnetum (15.). 


Wegen Mangel an Material konnte ich die 3 Blüten dieser 
Gattung nicht selbst untersuchen; aus der Literatur aber ergibt sich, 
daß sie viel Ähnlichkeiten mit Ephedra aufweisen. Auch hier haben 
wir ein Peranthium und einen Antherenträger mit zwei sitzenden 
Antheren, welche jedoch wegen Resorption der Scheidewand Ber 
fächerig geworden sind. Die beiden Antheren berühren sie 
bei ars altissima auf der Innenseite, ohne jedoch nileinähbr 
zu ug 

E irihget ist wie bei Ephedra altissima von zwei 
Gefäßbündeln durchzogen, welehe mitten in der Basis der ent- 
sprechenden Antheren enden. Bei Ephedra altissima und bei @netum 
macht der Antherenträger mit den zwei Antheren den Eindruck 
eines einheitlichen en und die einzelne f' Blüte dieser zwei 
Gattungen wurde sehr oft für ein einzelnes Staubgefäß Eee 
in welchem der Athene als Filament und die zwei Anther 
als eine einzige angesehen wurden. (Fortsetzung folgt.) 


Herbar-Studien. 
Von-Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. 
(Fortsetzung.) !) 


5. Cirsium Breunium ;Boller et Huter 1902 in herb. = 
C. ar See x _—n 
y 


op pice 
cum spina tenui 3—4 mm Ig. Calathia eu. be a 
2 2 em lata, basi subumbilieata. Anthodii squamae purpura- 


Me minutissime (sub en) spinuloso-serratae. Flos ruber 
25—26 mm Ig. limbo e. 10, tubo 15 mm Ig. Achenia 6 mm Ig., 
Fan dense purpureolineata, are 

f Beteiligung des C. um, dem der Bastard im 
Habitus näher steht, deutet die a Ba und Form der Köpfe; 


') Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 7, 8. 284. 


310 


incanum et viride Willk. ex ipso!) mir vorliegt, muß ich ge- 
stehen, daß kein fester Anhaltspunkt gefunden werden kann, um 
dasselbe spezifisch von C. lanceolatum zu trennen. Anthodial- 
schuppen, Größe der Köpfe, Blattform stimmen fast genau mit 
unserem gemeinen C. lanceolatum überein. Ich stelle hier die 
von Willk. Prär. fl. hisp. II, p. 185, angegebenen unterscheidenden 
Merkmale zusammen, so, daß a sich auf C. erinitum, b auf €. 
lanceolatum sich bezieht. 

a) (= erinitum Boiss.); eaule apiceem versus valde ramoso, 
ramis polycephalis; 5) (— lanceolatum L.): eaule ramoso, ramis 
elongatis ereetis monocephalis; — a) folia subtus arachnoideo- 


erecto-patulum. 

Aus diesem erhellt, daß bei C. crinitum die Köpfe am 
Ende der Zweige gedrängt und die Hüllschuppen sehr weit ab- 
stehend sein sollen; dazu kommt aber eine var. Catalaunicum 
Willk.: ealathiis dimidio maioribus, ad ramorum apicem soli- 
tariis. Die var. Balearicum scheint auf die dunkler ge 
färbten Hüllschuppen begründet zu sein. Nun haben wir bei 
unserem O. lanceolatum ebenfalls + gedrängtköpfige Formen; 


auch der Dorn der Schuppen bei CO. crinitum etwa hie und = 
1 mm länger und etwas kräftiger ist und auch die Oberseite = 
Blätter mit stärkeren Dornhaaren dichter besetzt ist, 
diese Haare bei CO. lanceolatum weicher und weniger gedrän 


sl 


sind, wenn ferner auch die Unterseite der Blätter von grünlich 
bis weißfilzig ändert, so sind das alles Merkmale, welche zu 
einer spezifischen Unterscheidung nicht ausreichen, und ich halte 
deshalb ©. erinitum nur für eine Form des trockenen Klimas. 


17. Cirsium eriophorum X lanceolatum: Planta robusta, caule 
ramoso, ealathiis apice ramorum eongestis (2—4), magnis, ovatis, 
arachnoideo-lanatis; anthodii squamis exterioribus reeurvatis ovato- 
lanceolatis, mediis laneeolatis ereeto-patule divergentibus, intimis 
linearibus 20—25 mm lg. margine levibus, partibus sub et supra 
genu subaequilongis, sensim in spinam debilem abeuntibus; 
foliis deeurrentibus, valide spinosis, acheniis ad 4 mm Ile. 

ie gehäuften eiförmigen Köpfe, die am Rande glatten 
Anthodialschuppen, das gleichmäßigere Übergehen derselben in 
den Endstachel (nicht unter demselben erweitert), herablaufende 
Stengelblätter deuten auf Beteiligung von (©. lanceolatum. Die 
großen (4°5 cm diam.) Köpfe, der spinnwebige Filz, die kolorierten 
Hüllschuppen deuten auf ©. eriophorum. 

ber die riehtige Binomie will ich mich nieht aussprechen, 
da eine ganz hübsche Auswahl an Namen vorhanden ist: O. Geb- 
hardii Sz. Bip. — C. Godronüi Sz. Bip. — C. grandiflorum Kitt. 
— C. Nolitangere Borb. — CO. Judicariense Porta 1886. 

orta sammelte diesen Bastard 1886: Tirolia austr. Judi- 
earüs, in paseuis montis Arnd, solo calear. e. 1600 m s. m. 

Cirsia e Sect. Onotrophe (ass. 

18. Cirsium heterophyllum All. Blattform veränderlich; an der ge- 

wöhnliehen Form: untere Blätter. fiederteilig oder mit langen 
ähnen. — Es kommen aber folgende Formen vor: alle Blätter 
ungeteilt, gleichmäßig gezähbnt — C. helenioides All., zerstreut 
und meistens mit der Hauptform ; untere Blätter schmal fieder- 
teilig, Abschnitte lineal, 2—3 mm breit = var. angustisectum. 

Diese letztere Form: Tirol. Pusterthal, Alpen bei Anroß. 
oller. 


rsium heterophyllum X arvense = C. discolor 

Goller et Hut. 1902 in herb. Oaulis elatus, foliosus, ramosus, floc- 
Co8e ineanescens. Folia infima breviter petiolulata, media ses- 
silia aurieula lata in eaule deeurrente, lanceolata, sinuato-den- 
tata, sublobata dentibus integris aut bidentatis, spina tenui 
terminata, ceterum brevius in margıne spinulosa, 

subtus niveo-arachnoideo-tomentosa, supra glabriuscula viri- 
dia. Rami elongati, calathia pauca, 1—3, + longe pedun- 


312 


eulata ferentes. Peduneuli cani, aut nudi aut uno alterove folio 
bracteiformi subinvoluerante instructi. Calathia ovata, subum- 
bilieata, 1—1'5 cm diam. Anthodii squamae coloratae, exteriores 
—10 mm Ig. ovato-lanceolatae, margine superiore spinuloso- 

 dentatae cum spinula brevi (0-5 mm) dorso subeallosa, intimae 
lineares ad 15—18 mm Ig., apice subscariosae. Flos ad 20 mm 
longus, limbo tuboque aequilongis. 

Die Blätter erinnern lebhaft an Cürs. arvense var. vestitum, 
die größeren, locker gestellten Köpfehen, Hüllschuppen und 
Blüten an ©. heterophyllum. 

urde von Goller im Pustertal in der Ebene zwischen 
Innichen und Vierschach gefunden. 


20. Die häufigen Bastarde zwischen ©. Erisithales und hetero- 
phyllum werden gewöhnlich als Cirsium Tappeineri Rb. — hete- 
rophylium > X Erisithales oder Hausmannii Rb. —= Erisithales 
> X heterophyllum bezeichnet. Würde jemand recht genau vor- 
gehen. so müßten 5—6 Neubenennungen vorgenommen werden 
oder jede einzelne Pflanze beschrieben werden! Man findet 
Formen, die der einen oder andern Stammform nur in einzelnen 
Merkmalen, z. B. Blattform, Überzug oder Blütenfarbe näher- 

nn auch von Treuinfels (Cirsien v. Tirol) viele 
Anhaltspunkte aufgeführt werden, um die beiden genannten 
Formen einigermaßen auseinander zu halten, so findet man doch 
an der gleichen Stelle Formen, auf die die Diagnosen nicht 
passen. Zudem tritt ja auch der Fall ein, daß sich Bastarde 
wieder mit den Hauptarten kreuzen, auch Kreuzungen der 
Bastarde untereinander kommen vor. Das nämliche gilt auch von 
den im folgenden besprochenen hybriden Formen. 


21. Cirsium nothum Goller (spurium Goller, non Delastre) = 
(Erisithales X heterophyllum) X < spinosissimum. 
; Starke Pflanze, welche Merkmale von drei Cirsium-Arten 
in sich vereinigt. Es zeigt von C. Erisithales die Blatteilung und 
und die gelblichen Blüten, von C. heterophyllum Blattbekleidung, 
gefärbte Anthodialschuppen und Größe der Köpfehen; von 
C. spinosissimum: Blattform, etwas gedrängte Häufung der Köpf- 
chen und längere gelbliche Dornen. 

Dieser Mischling entstand in der Kultur in Hollbruck, 

Pustertal, Tirol. 

22. Die Bastarde von Cirsium acaule und C. oleraceum bilden die 
verschiedensten Formen. 

. acaule > X oleraceum — Ü. Treuinfelsianum 
Außerdorfer in litt. Niedrig, bis spannhoch und darüber, mit 
wenigen (1—3) großen Köpfen, wenigen schmalen Hüllblättern, 
stark zerschlitzten Blättern von glauker Farbe; Blüte gelblich, 
25 mm lang, Limbus 10 mm, Tubus 15 mm lang. 

ER Tirol. Virgen: Bergeralpe und bei Innichen. Außerd. und 
oller. 


313 


b) C. acaule X oleraceum — decoloratum Koch p. p. m. 
Intermediäre Form; unterscheidet sich von der vorigen durch 
bedeutendere Höhe, meist mehrere Köpfe, weniger tief ein- 
geschnittene Blätter, breitere Hüllblätter ; Anthodialschuppen wenig 
spinnwebig, Blüte gelblich. Andert ab mit roten Blüten (rigens 
Wallr. var. rubellum Goller (an CO. olerac. X heterophylium?) 
oder Anthodialschuppen ziemlich stark spinnwebig : var. arachnoi- 
deum Goller; ferner var. hirsutum Goller, Stengel stark behaart 
(vielleicht auf eine Beteiligung von Ü. spinosissimum zurück- 
zuführen ?) 

Ö. acaule X < oleraceum — oleraceiforme Khek. Im 
Blatte und Blütenstande dem ©. oleraceum näherstehend. 
nm. Auf der Bergeralpe in Virgen (Osttirol) fand Goller 
eine Kombination: CO. acaule X oleraceum X spinosissimum = 
C. Virgenum Goll. et Hut. Starke, nicht hohe (ca. 40 em) Pflanze, 
von der Mitte an verzweigt; Zweige ein-, seltener zweiblütig; 
Köpfe groß (3'/,—4 em diam.); Hüllblätter wenig entfärbt, einzeln, 
die Köpfe wenig überragend; Blatt hübsche Kombination von allen 
drei Cirsien, im ganzen dem C. spinosissimum am ähnlichsten; 
Blüten gelb, nahezu 30 mm lang, Saum etwas kürzer als Röhre; 
Anthodialschuppen (mittlere 15 mm lg.), lanzettlich, kurz bedornt 
(0-5—1 mm); Pappushaare an der Spitze keulenförmig. 


23. Bastarde von Cirsium acaule und ©. heterophyllum. — Entweder 
—30 em hoch; Blätter + stark zerschlitzt, unterseits kahl, 
oder die oberen etwas undeutlich spinnwebig = 0. glaucescens 
Naegeli; oder meist höher, 30-50 em, obenhin wenig ästig, 
Blätter kurzlappig, unterseits spinnwebig grau behaart = (. al- 
pestre Naegeli; oder Blätter, besonders die oberen, ganzrandig, 
+ grob gezähnt — C. alpestre ß. heleniifolium Goller. Alle diese 
sind rot blühend. : 
. Unter Gollers Sammlungen aus Hochpustertal bei 
Innichen lagen einige wenige Stücke, welche gelbliche Blüten 
hatten und wahrscheinlich eine Kombination: ©. (acaule X hetero- 
phyllum) X oleraceum darstellen. C. Itticense Goll. (Itticum = 
Innichen). 


24. Cirsium acaule X Erisithales = CO. Tiroliense Treuinf. kommt 
mit roten und gelben Blüten vor; auch in Behaarung und Blait- 
form bald dem einen, bald dem andern näher stehend. 

Tirol. Pustertal, bei Innichen, in Sexten und auf der Berger- 
alpe in Virgen, überall sehr selten! ER 
Cirsium Golleri Hut. in Enum. 1892 ist eine Kombination: 


der unteren Blätter, in den Köpfen, Hüllschuppen und durch 
gelbe Blüten. Auf C. acaule deutet die grobe Zähnung der 


314 


Blätter; aut C. heterophyllum die Form der oberen Blätter, welche 
unterseits e- spinnwebig sind 

m Stücke von Goller bei Innichen gefunden und 
durch Üneipdarkang vermehrt 


25. Cirsium acaule X spinosissimum teilt sich in zwei Formen: 

a) Dem C. acaule ‚näher stehende Form: Köpfe einzeln, 
groß, Blüten blaßrot —= 0. fissibracteum Peterm., Engadin, 
Schweiz. 

b) Dem C. spinosissimum ähnlicher: Höher, Köpfehen 

mehrere, gedrängt oder wenige, langgestielt, die Köpfchen kleiner, 

Blüten blaßge lb = (. Guthnikianum . Osttirol: Bergeralpe 
in Virgen. leg. Außerdorfer et Go 

Anm. Unter den Cirsien, Er Bageia orfer auf der 
Bergeralpe iu Virgen sammelte, lagen zwei Stücke ohne ns 
Bezeichnung, die ich für eine Kombination von ©. acau 
Erisithales X spinosissimum —= 0. flavercens (Brisithales x 
spinosissimum) X acaule halte: Cirsium distans Hut. i 
erb. — Stengel einfich, schlank, 3—4 Spannen hoch, entfernt und 
wenig beblättert. Blätter tief fiederspaltig:; Fiedern eilanzettlich, 
beiderseits am Rande scharf gelappt-gezähnt, a, und ober- 
seits rauh, am Rande mit ungleich langen (1—3 mm Ile.) Dornen, 
Stengel oben wenig köpfig, Köpfe gestielt, ; em lang, mit 
wenigen kleinen Deckblättern oder nur einem unter dem Kö pf- 
chen. Köpfehen eiförmig, ca. 2'/, cm diam. Anthodialschuppen 
lanzettlich, zugespitzt, im oberen Teile rotbraun koloriert, kurz 
steifhaarig, Dorn k re "8 mm lang), schwach. Blüte 19 bis 
20 mm lang, Saum etwas (1—2 mm) vugen als die Röhre, stroh- 
gelb. las der la RR etwas keulig 


26. Bastarde von Cirsium montanum Spr. u. ©. Erisithales. 
Elle se Ei Formen: 
risit ar les > X monlanum = (. Fabium Porta 


a ; Blüte dunkelrot. 


Es gibt selbstverständlich auch genaue Mittelformen. Die 
Namen wurden genommen von den Namen der alten Bewohner 
jener Gegenden: Fabii et Stoni. Porta fand den Bastard nicht 
selten in Südtirol: „Judiearien, in monte Ringia, sol. ealear. 1400 
usque 1500 s. m.“; er kommt auch auf der Mendel zwischen 
dem Paß und dem Monte Roen (Huter) und bei Weißenstein 
(Sauter) vor. 


315 


. Das von Nyman in Üonsp. als Synonym zu mon- 
tanum aufgeführte ©. Portae Hsm. gehört zur Kombination: 
©. Erisithales X pannonicum = Ü. Dallineri Sz. B. 


27. Cirsium montanum X spinosissimum. Diesen auffallenden 
Bastard fand Porta reichlich in Val di Ledro (latine Aleutrum!) 
am Berge Oadria, Südtirol, sol. ealear. 1200—2000 m s. m., und 
zwar in zwei Formen: 

. montanum > X spinosissimum — 0. Aleutrense (prius 
Leudrense) Porta. Nähert sich mehr dem ©. montanum; Blätter 
breiter, Zipfel weniger geteilt, Anthodialschuppen rötlich gefärbt, 
Bert kurz (ca. 1 mm lang), weich, etwas verfärbt (nicht hell- 
gelb). 

b) O. spinosissimum > X montanum — Ü. serotinum Porta. 
Blätter stark zerschlitzt mit spreizenden Zipfeln, stark dornig, 
Dorn der Anthodialschuppen gelblich, 2—3 mm lang; Hüllblätter 
öfter etwas verfärbt. 

Anm. 0. Erisithals X montanum X spinosissinum — 
C. trigenum Porta. Einige wenige Exemplare waren unter der 
Menge von (. Aleutrense Porta, die ich von Porta erhalten habe, 
welche obiger Kombination ganz entsprechen. ©. Erisithales 
zeigt sich in der tiefen Fiederung der Blätter; C. spinosissi- 
mum in den sparrigen zerschlitzten Zipfeln und in 
Behaarung; ©. montanum in den Köpfehen, den Anthodialschuppen 
in der tiefroten Blüte. Manche Exemplare, die von uns unter 


p. ß. rubrum Porta. C. Erisi- 
thales kommt wirklich (selten!) mit roten Blüten vor, z. B. im 
Val Vestino und bei Kreuzberg in Sexten. Porta hat dafür auch 
einige Exemplare gehalten, welche der Kombination ©. pannoni- 
cum > X Erisithales entsprachen. 
28. Bastarde von Cirsium Erisithales und oleraceum. 
reuinf., Cirs. v. Tirol, trennt sie in zwei Formen: 
a) O. Condolleanum Naeg. = Erisithales > X oleraceum. 
Die Blattform und die länger gestielten, locker stehenden Calathia 
mit wenigen Hüllblättern mahnen an O. Erisithales. 

. Oenipontanum Tıfls. = oleraceum > X Erisithales, 
welches in Blattform, gedrängt gehäuften kurzstieligen Köpfchen 
mit umschließenden Hüllblättern dem C. oleraceum näher steht. 
Man findet aber an jeder Fundstelle auch reine Mittelformen. 


29. Cirsium triphylinum Treuinfels. Cirs. von Tirol zeigt im Laube 
ischung von ©. Erisithales und spinosissimum und besitzt 


316 


sium Dravium Goller ist eine Kombination: C. Candolleanum 
(Erisithales X oleraceum) X heterophyllum. et selten im 
DAN (Tirol) bei Innichen, leg. Golle 
= Bastarde von Cirsium Erisithales und spinosissimum sind be- 
ee formenreich. Man kann leicht ein ©. Erisithales > X 
spinosissimum erkennen: Blätter weit voneinander abstehend, 
nige etwas nickende nn so z. B. Exemplare von Außer- 
Er in Osttirol und von Porta in Südtirol (Judiearien) ge- 
rigen a ist die Mütelform: Erisithales X spinosissi- 
mum — (. scens Koch, Rchb. i. e. t. 128; an lager Orten, 
wo ee Arten ver zahlreich nebeneinander vorkomm 
©. spinosissimum > X Erisithales = 0. Ga ri Hut. 
nähert nt dem C. spinosissimum durch zahlreichere gedrängt 
stehende Köpfe, welche von nicht decolorierten Blättern teil- 
weise überragt werden; es hat stark geteilte Blätter. ._ in 
Östtirol: Virgen und Prägratten, auch Südtirol: Judiearie 
C. fissum Außerdorfer in Trfis., ©. v. Tirol, ist zwar auffallend, 
aber die Prüfung der Kombination nach Außerdorfer und 
Treuinfels als: ©. lavescens (Erisith X spinosiss.) X autareti- 
cum (heterophyllum X spinosissimum) erscheint mir doch frag- 
lich; Er eine Spur von Beteiligung des Ü. heterophylium kann 
ich in dem Originalexemplar nicht entdecken. Ich möchte diesen 
Bastard eher als ©. Ganderi (spinosiss. > X Erisith) X acaule 
deuten. ©. acaule deutet sich in der Blattbildung > in der 
unteren Hälfte des Blattes sind alle Fiedern rückwärts ge- 
neigt und die Fiedern sind noch reichlicher Krk Ye als 
es bei C. spinosissimum der Fall ist. Das Aussehen ist das 
eines Ö. Ganderi. Da Treuinfels nur ein Individium vorlag, 
ist die Beschreibung zu individualisiert! Von Außerdorfer 
und Goller auf der Bergeralpe in Virgen, Osttirol, gesammelt. 
irsium en Außerdorfer in Trfis., ©. v. Tirol liegt 
in zwei Formen vo 
a) 0. Kae. (Erisithales X spinosissimum) X > h 
Ag wi Blätter weniger tief fiederspaltig, unterseits en 
zig u 
b) ©. Ganderi (spinosissimum > X Erisithales) X hetero- 
phyllum: Blätter mehr spinosissimum-artig, unterseits fast kahl. 
Die Beteiligung von C©. heterophyllum tritt hervor in den 
größeren Köpfchen, der Farbe der Anthodialschuppen und der 
roten Farbe der Blüten, sowie in der & spinnwebigen Behaarung 
der Blattunterseite.e Treuinfels gibt auch: „eorolla eitrina“ 
an, weicht in der Diagnose auch sonst etwas von den Originalen 
Außerdorf ers, die mir PEIRERN, ab und scheint nur ein Stück 
vorliegend gehabt zu haben 
Osttirol: Se selten von Außerdorfer in der Bergeralpe 
in Sagen ‚gefunde 
sium Ken Außerdorfer in Trfls. Cirs. v Tirol. 
bee Kombination liegt in zwei Formen vor 


317 


a) C. Kerneri «. latifolium = Erisithales > X (spinosissi- 
mum X heterophyllum): Stengel 6—8 dm hoch, entfernt be- 
blättert; Blätter der Form nach dem (©. Erisith. ähnlicher, etwas 
durch ©. spinosissimum modifiziert, unterseits grau spinnwebig 
(infolge der Beteiligung des ©. heterophyllum), Köpfe der Haupt- 
achse kurz gestielt (3—4), etwas niekend, groß (ea. 3em diam.), 
Anthodialschuppen nicht klebrig, mit kurzem (1 mm langem), 
gelblichem Dorne. 

b) Cirsium Kerneri ß. angustifolium —= spinosissimum X 
(Erisithales X heterophyllum) : Niedriger, bis zwei Spannen hoch ; 
Stengel vielblättrig; Blätter schmal, tief fiederspaltig, Fiedern 
schmal, stark und + grob gezähnt, Blüten gelb (ein Stück auch 
mit rötlich angehauchten Blüten). 

i ormen wurden von Goller auf den Alpen bei An- 
raß, Pustertal, gesammelt. Ein Originalexemplar des ©. Kerneri 
fand ich in der hinterlassenen Sammlung Außerdorfers nicht 
vor und stimmt die Beschreibung von Treuinfels, Cirs. v. Tirol, 
auch nicht ganz genau; doch glaube ich, daß die Exemplare von 
Goller obiger Kombination besser entsprechen. 

31. Bastarde von Cirsium spinosissimum und heterophyllum. Un- 
gemein formenreich! 

) C. spinosissimum > X. heterophyllum = C. spinosissi- 
motdes Außerdorfer in Treuinfels, Cirs. v. Tirol. 

Sieht in den extremsten Formen einem Ü. spinosissimum 
sehr ähnlich; aber die Blätter sind unterseits grün, ohne Spinn- 
webhaare; die Blatteilung, besonders aber die etwas großen Blüten- 
köpfe, die breitlanzettlichen, etwas gefärbten und nicht so lang 
bedornten Anthodialschuppen weisen auf Beteiligung von C. hetero- 
phyllum. Die Größe schwankt ungemein. Außerdorfer sammelte 

werge von 1 dm Höhe, vom Aussehen eines C. acaule mit 
1—4 mächtigen Calathien; ich fand bis °/, m hohe Exemplare; 
manche Exemplare haben wenige Köpfe und Hüllblätter, andere 
sehr viele Köpfehen, gedrängt und mit schon etwas verbleichen- 
den Hüllblättern eingeschlossen. i 
Kommt selten unter den Stammarten vor, z. B. Osttirol: 


.!). Etwas seltener in ausgesprochener Form. 
32. Cirsium Thomasii Naeg. —= (. oleraceum X_spinosissımum 
wurde in Tirol an mehreren Stellen gesammelt: Zirsenbach ober 


318 


Stuben, Arlberg, Lavetschjoch, Unterinntal, Zerogalpe am Brenner 
(Hellweger und Murr), Bergeralpe in Virgen, Iseltal (Außer- 
dorfer 
si um Ra m Treuinfels Cirs. v. Tirol = Erisi 
thales X I A m X spinosissimum read % BE 
ist von ©. Candolleanum Naeg. (Erisithales X oleraceum) nur 
an den unteren Blättern, in welchen sichtliche Beteiligung von 
Ü. spinosissimum erscheint, und an dem Ehe starken Dorne 
der Anthodialschuppen zu erkennen. (Vgl. Nr. 29.) 
. trinum Goller = Erisithales X a x palustre 

( Candolleanum x palustre). Unterscheidet sich von Erisithales X 
oleraceum, dessen Habitus es im ganzen hat, durch gedrängtere 
kleinere Köpfchen z rot angelaufene Blüten, 18 mm Ig., Tubus 
d; ee 11 mm 

Von allen: - Pustertale bei Hollbruck und Toblach sehr 
selten gefunden. 


35. Bastarde von Cirsium Erisithales und palustre werden in zwei 
Formen angenommen: 
a) Erisithales X palustre = en Hsm. hält so ziem- 
lich die Mitte zwischen den Stamm 
(&ol ee: Kals und bei Windisch-M Matrei (Huter), bei Araß 
» Erisithales > X palustre = Außerdorferi Hsm., welches 
dem ©. Erisith. in Blatt und Blüte (gelblich) näher steht, aber 
ur Zwischenform ziemlich in den Unterschieden verwischt 
wir 


Osttirol: Bei Nikolsdorf, leg. Außerdorfer. 


34. Bastarde - Cirsium Pannonicum und Erisithales. 

Man kann drei Formen erkennen: 

a) 6, ek x Erisithales = —= (. Dollineri Sz. B. = 
C. Linkianum Löhr. = C. Portae Hsm. Beide Stammeltern 
halten sich das Gleichgewicht. Nicht gr selten in Val-Vestino 
am Monte Stino, leg. Porta et Hu 

b) ©. Pannonicum > X E A wo ©. Pannonicum 
vorherrscht, besonders in der Blattform, und 

ec) ©. Erisithales > X Pannonicum — 0. erisithaloides 
Hut., wo sowohl Blattform als gelbliche Blüte dem ©. Erisithales 
das Übergewicht geben. Ziemlich selten am Monte Serva bei 
Belluno (Huter) und fast ganz annähernd mit rötlichen Blüten 
im Val. Vestino (Porta). 


35. Cirsium Pannonicum X oleraceum — C. Winkleri ) 
wurde in Venetien; Belluno, Alpago. zwischen Farra und Tambr 
Swen! in wenigen Stüeken von mir gefunde 
(Fortsetzung folgt.) 


319 
HAERIOP: - Übersicht Ir 


Bauer E. Musei europa Pe SBoHeüße und a Si 
gsb 


zur fünften Serie, (Sitz zungsber. d. deutsch. nat.-me 
Lotos Ebel Nr.-5.).8%,4 
Enthält den she der Schedae von Nr. 201—250 und nr 
En über Grimmia Sardoa De Not., Zygodon air 
Kg m Pe een: (Dicks.) var. dentatus 

G. h ae florae Germanicae et Heizelicae, Tom. 24, 
rer 10, p. 73—80, tab. 210—215. Leipzig und Gera. 4°. 
rehm V. und Zederbauer R. Beobachtungen über das Plank- 
ton in ur ssaen der Ostalpen. (Arch. f. Hydrobiolog. u. Plank- 

‚.S. 469—495 


tonk., I. 
n Verf. haben dach ig das Plankton der Aperzeinhisghen 


Alpenseen untersucht un Be assen in der vorliegenden Abhandlung die vor 


tin de P’ academ e des sciences de Cracovie, classe des sciences 
ken en A, mars 1906, p. 139 9—202.) 6 Tab., 8°. 


Bubak Fr. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Montenegro. (Forts.) 


(Buil. d. [’'herb. Boiss. 2. Ser., Tom. VI, 1906, Nr. 6, p. 473 bis 
488.) 8°, 


2 Tat. 
-- — Neue un kritische Pilze. II. (Ann. Mykolog. Vol. IV, Nr. 2, 


p- 105— 124. 

Neu: Beioneghaniee Cimbieis Bub. auf rei ig er in 
Böhmen. — ceinia Avenae - pubescentis Bub. Tabor Böhm — 
P. Rossii Bub. auf Onidium bei Palermo. — Stigmatea nee "Bub. 
auf Hypnum, Riesengebirge. — Guignardia humulina Bub. auf Humulus 
bei Tabor. — Ophiobolus minor Bub. auf Lonicera Be A bei Tabor. 
— Pleomassaria Vandasii Bub. auf Astragalus ae aaa rt Makedonien. 

iniae bei Peruc in Böhmen. — Ascochyta pel ucida Bub. auf 


Fi Er er ub. - rk an bei Tabor. — Cytos mer 
u 


n 
. Vandasii Bub. auf Alsine glomerata in Bulgarien. — $. versieolor Bub. 
auf Soldanella montana bei Tabor. — Rhabdospora Strasseri Bub. 
Betonica off. rg dem Zouniagsbore,' gg A u her Fen- 
richii Bub. au f Saliz-As sten, Göde achsen. — Hainesia Fenrichi ” 
öde 


0 £, mularia saprop a B : 
Bon bei Tabor. — Cercospora Malkofii Bub. Aut Pimpinella Anisum, 
Bulgarien. — Napicladium laxum Bub. auf Phragmites bei Auscha,Böhmen. 


„Literatur- Übersicht“ strebt ae are nur mit 


1) Die 
Rücksicht auf jene Abhandlungen die entweder in Österreich erscheinen 
oder sich a BL die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt be chen, ferner 


au 


s Be ndige Werke des Auslandes. ur ielung tun ser 


Vollständigkeit a ‚die Herren ne und Verleger Be Einsendung von 


höflichet ersucht. 2.9 Redaktion 


320 


Burgerstein A. Über die zer. anästhesierender Substanzen 
auf einige reg r Pflanzen. (Verh. d. k k. 
zool.-botan. Ges. LVI. Bd., 4. u. : "Heft, 8. 243— 262.) 8°. 

— Zur ans der Tanne, Fichte und Lärche. ie d. 
deutsch. - Ges. XXIV. Bd., es 6, ne TERN 5% 
rung auf eine Polemik W Go 


Ozapek F. et und Vererbung. en (Verlag d. Germania). 
12.8. 


Dalia Torre C. G. de et Harms H., Genera Siphonogamarum 
ad Systema Englerianım conscripta, fase. VII. (p- 561—640). 
Leipzig 1906. 

Dalla Torre K W. v. und Sarnthein L. Graf v. Die Farn- 
und planen: (Pteridophyta und Siphonogama) von Tirol, 
Vorarlberg und Liechtenstein. I. Teil. Pieridophyta, Gymno- 
spermae et Mon ooiyedonee un uck (Wagner). 8°. 563 8. 

Das vorliegende in det d 6. Band der Flora von Tirol, Vor- 


von dem nunmehr nur ein Band noch eg wird Tirol eine Landesflora 
besitzen, wie kaum ein zweites Land. 
Dörtler J. Botaniker-Portrie zen 1 u. 2. Wien (Selbst- 
ea r gr 10 Taf. u. Text. — Per Lieferg. 6 a 
chtibe chen Botatine historbiahent Unternehmen 
ginnt d Puhikeionen von Porträts lebender und Valstorbanee Botaniker 
mit Yet biographischem Texte. Die Porträts sind nach Photo- 


Lieferg. I bringt (R Kihanfole ach Ein id Kerner, 
iesner arming, Eng e Yries, Guignard, Schröter, 
Mattirolo, Wille, ettstein. — Lieferg. 2: E. M. Fries, Th. 
Fries, Pfeffer, Borodin, Hackel, D. H. Seott, ebel, Errera, 
Chodat, Ikeno. — Die Porträts sind auch einzeln = (& K 1:20) 
bei dem Herausgeber an fler, Wien, IIL, 
Fick R. Betrachtungen über B onen, ihre näiiäuait, 


en rgleichend-anatomische Untersuchung des Außenkelches der ne 
caceen mit Rücksicht auf die systematischen Beziehungen der Gattun 
Fritsch K. Blütenbiologische gehn as erschiedener 
Pflaiten der Flora von Steiermark. (Mitt, d . naturw. Ver. für 
Steiermark. Jahrg. 1905, S. 267—278.) 8°. 


321 


Eingehende blütenbiologische Untersuchung von: Silene nemoralis, 
Alsine setacea, Moehringia Malyı, Dentaria Sean hr D. polyphylia, 
Alyssum Ben nicum, Cirsium pauciflorum, Cirsiu un ithales X 
pauciflorum, C. pauciflorum X palustre, Ö. heterophyllum X paueiflorum. 

Furlani I "Laubfall und monochromatisches Licht. 08 Jahresb. 
d. deutsch. Staats-Ober-Realsch. in Triest.) 8°. 27 S 

Haberlandt G. Eduard Tangl. (Ber. d. Deutsch. "bot. Ges. 
Jahrg. 1905, Bd. XXIII. Gen.-Vers.-Heft, S. (16)—(20). 

— — Über den Geotropismus von Caulerpa praier, AT 
d. kais. Akad. d. W. Math.-naturw. Kl. Bd. Abt. 

S. 576—598.) 8°. 1 Taf. 

— — Sinnesorgane im Pflanzenreiche zur Perception mechanischer 
Reize. 2. Aufl. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 206 Taf., 
2 Textfig. — K 13-20. 

aß nach relativ so kurzer Zeit sich die Notwendigkeit einer Neu- 

auflage herausstellte, beweist am besten den Erfolg dieses Werkes, das durch 

ie Fülle neuer Beobachtungen und ee im hohen [aße anregend 


k. 
ri K. Der Flachs und seine Bearbeitung. (Vorträge des 
Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in 
Wien. XLVI. Jahrg., Heft 6.) 49 S. 6 Abb. im Texte. 16°. 
Hiekel R. Beiträge zur Norphlogie und Physiologie des Soor- 
erregers Ss albicans — Oidium albicans Rab.) 
Bin d. kai En d. Wien. Math. -naturw. Kl. Bd. CXV, 
Abt. 1, S. 159197.) 8 2 Taf. 
gl. diese ec 1906, ei 5/6, S. 236— 2 
Hockauf J. Über den Nachweis geringer as von Mehl oder 
Stärke im Paprikapulver. ng d. Allg. österr. Apotheker- 
Vereines, a 23, 1906.) 5 
Höhnel FE. und ande V. Revision der Üortieieen in 
Bekenkare „Pilze Schlesiens“ nach seinen Herbarexemplaren. 
(Ann, myeolog. Vol. IV, Nr. 3, S. 288—294.) 8°. 
Janczewski E. Species generis Be ul intern. de l’Acad. 
d. Sc. de Cracovie. Mai 1906.) 8°. 
ehandelt die Ben Grossula Bd "Jancz. „ Grossularia Rich. 
und Berisia mn — Anhangsweise werden beschrieben: R. macrostachyum 
ancz., R. futu (vulgare macrocarpum X Warszewiezii) Jancz. und 
R. Saundersü ne anum X nigrum) Jancz. 
Krasan Fr. re ae ds polyphyletisch. (Mitt, d. naturw. 
Ver. für Steiermark. Jahrg. 1905, S. 101—141.) 8". 
eda ei Schrift über dvmetslanekheopwreibe Fragen, speziell über 
die Schwierigkeiten des sogenannten natürlich re 
Murr J. Ohenopodium Marlothianum nov. sp. Schulze- 
ve Fr hybr. (Allg. bot. Zeitschr. 1906, Nr. 8, 5 110 bis 


Ch.M. Südafrika, een — Ch,Sch.=Ch. een Jena, 
Österr, botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1906. 


322 


Murr J. Phäikongeographisohe Studien aus Tirol. 7. Thermophile 

‘ Relikte in mittlerer und oberer Höhenzone. (Allg. bot. Zeitschr. 
1906, Nr. 7/8, S. 108—110.) 8°. 

£ Verf. stellt‘ die eigen hir termophilen Typen Tirols zusammen. 
Er geht dabei allerdings in der Zuzählung von Pflanzen an diesen Typus 
etwas zu weit. Einzelne Angaben, he die. von Dracocephalum Austriacum 

* bei Gschnitz, sind gewiß irr 

_ Zahn #.,. POll 7. SHipraehem I; Beck 'G. Tv. ones 
florae Germanicae et Helveticae, Tom. XIX, 2, Decas 8, RR. 
57—64, tab. 57—64. Leipzig und Gera. 4°. 

Nestler A., Myelin und Eiweißkristalle in der Frucht von Capsi- 

cum annuum L. (Sitzungsber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. 
in Wien. Mathem. -naturw. Klasse. Bd. CXV, Abt. I, April 1906.) 
16.8., 1 Taf., 

Nevole J. Floristische Notizen aus Obersteiermark. (Mitt. d. 

. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1905, S. CXLIX—CLII.) 8°. 

Palacky J. Catalogus plantarum a rg «E Mono- 
cotyledoneae. Prag (Selbstverlag). 8°. 55 S. 

Pascher A. Zur Kenntnis zweier area Arten der Gat- 
tung Gagea (G. foliosa R. Sch., G. peduncularis Pasch.) (Beil. 
zum bot. Zentralbl. Bd. XX, Abt. II, Heft 1, S. 76—107.) 8°. 

stellung der als @. foliosa bezeichneten Pflanze. Darnach ir diese 
auf Sizilien und Sardinien in ihrem Vorkommen beschränkt. Die ostmedi- 
terrane, ge irrtümlich als @. f. bezeichnete Pflanze ist @G. pedun Fer ris 
Pr. in sched. Im Anschlusse > r Erö ERDE: der beiden Pflanzen bespricht 
der Verf. die ganzen Formenkreise, denen diese angehören 

— — Über die RE, bei ANNRERE nudiusculum und 
bei Stigeoclonium spee. (Archiv f. Hydrobiologie und Plankton- 
kunde, 325 I 1906, S. 433—438,) 8°, 

— Gagea bohemica, eine ee Pflanze. (Englers Bot. 
„2 ährb. Pr Bd., 2. Heft, 8. 205—217.) 8°. 

Peklo J. ar a von Neottia Nidus avis L. (Flora. 
96. Bd., 1. Heft, S. 260-275.) 8°. 2 Fig. 

Rechinger C. Über einen aufgegebenen Posten der Rebenkultur 
‚in Niederösterreich. (Die Weinlaube. 1906. Nr. 24.) 8°. 1 S. 

Behandelt die ehemalige Weinkultur bei Gloggnitz. 

— — Über ar in den Tropen beobachteten kultivierten Wein- 
stock. (A. a. O. Nr. 23.) 8°. 4 S. 

Beobac einem in Honolulu Se n. a pure Wein- 
stocke, der zu gleicher Zeit Blüten und Frü dan or sich das 

_ _Blühen zu jeder Jahreszeit durch abs haihen Bernerkfen 

Rechinger. K. und L. Bericht über eine natarwisenschfiche 
Reise nach den Samoa- und Salomonsinseln. (Mitt. d. Sekt. f. 
Naturk. d. österr. Tour.-Kl. XVII. Nr. 5.) gr. 8°. 3 S. 


Ruttner Fr. Die Mikroflora der Prager Wasserleitung. (Arch. d. 
er ee v. Böhmen. XIII. Bd., Nr. 4.) gr. 8°. 


323 


Ergebnis einer enden er. des aus der Moldau stammen- 
den Prager Wasserleitungswassers. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. 
‘ Der erste behandelt in ausführlicher : Weise die Mikroflora mit Ausschluß 


richt über die Wiener Wasserleitung. 

Sabransky H. Orchis ustulatus L. lus. integrilobus m. (Allg. bot. 
Zeitschr. 1906, Nr. 6, S. 94—95.) 8°. 

Schiffner V. Die bisher bekannt gewordenen Lebermoose Dei- 
matiens, nebst nr. und Abbildung von zwei neu 
Arten. (Verh. d. % k. zool.-bot. Ges. LVI. Bd., Heft 4 u. 5, 
S. 263—280.) 8°. > 

ie zwei mer hide sind: Riecia Levieri Schiffn. und ‚Cephaloziella 
Baumgartneri Sch 

Schorstein J. Soorknkeben in ‚Somutoselösung: (Annal. mycol. 
Vol. IV, Nr. 3, S. 295—296. 

Staub M. Resultate der phtophaenolagischen Beobachtungen in 
der Umgebung des Balatonsees. Aus m Nachlasse des Verf. 
herausgegeben von J. Bern An Apr der wissensch. 
Erforsch. d. ei IV. T., 3. Sekt.) Wien (E. Hölzel). 
4°. 45 8. 1 Kar 


Szabö 2. Nonlay növeny a Kaukazusbol. (Növenyt. Közlemen. 
1905.) 8°. 5 p 
ufzä iss von 42 im Kaukasus gesammelten Pflanzen mit lateinischen 
ger 
— Über eine neue Hyphomyceten-Gattung. (Hedwigia XLIV. Bd., 
E 76—78.) 8°. 1 Abb. 
Tetracoccosporium Paxianum Szabö (Dematiaceae- Stamosporeae) 
auf eisen ist. 

Tomann @. a a an über die Beschaffen- 
heit dei Fruchtschleimes von Visc album L. und Loranthus 
europaeus L. und dessen Aolögieche Bedantäng. er 
d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. 14. nat, Kl. Bl. CXV, Abt. 

S. 353—365.) 8°. 
Vgl. - Zeitschr. 1906, Nr. 8, S. 329—. 

Tschermak E. Über einige Blüh- und Fruchtbarkeitsverhältnisse 
De Dee ui Gerste. (Wiener Landw. Zeitung 1906, Nr. 54.) 


ur .de 
Nichteintritt der Befruchtung verlängert und demgemäß er} n kastrierte 


n hängt der | 
bei der Gerste :vom Verlaufe des Blühens ab. Frühzeitiges lich führt 
zu chasmogamem Blühen und erleichtert rs die Infektion; ebenso erscheinen 
‘ am häufigsten die Endblüten einer Ähre infiziert, die häufiger offen blühen. 
23° 


324 


Zach Fr. Über Vernarbung bei Pflanzen. (XXXIII. Jahresb. d. 
Her Franz Josephs-Staatsgymnasium in Saaz 1906.) 8°. 13 S., 


Zahibrac kner A. Neue Beiträge zur Flechtenflora des Pozsonyer 
Komitates. (Verh. d. Ver. f. Natur- u. Heilk. in Preßburg. 


g der vom Verf. gemachten Funde enthält die 
Abhandlung Angaben allgemein pfanzengeographischer Art, speziell über die 


& 
5 
„a e 
b> 
B 


nderung, welche die Flora. in den ahrzehnten erfahren hat. Neu 
beschrieben ger Bacidia Äncompia . luxurians Zahlbr., Physcia 
obscura (Ehrh.) var. Georgiensis Zahl 


_ Ancohchönes. Englers Natürl, Pflanzenfam. 225. Lieferg. 
Leipzig (W. Engelmann.) 8°. S. 145—192, 34 Fig. 


Baur E, Jahn E. ale Ehrlich R. Tabulae botanicae. Berlin 
rei tg er Fo 


TERN ER Die Tafeln sollen im Farbendrucke 


im F > 15 100 cm erscheinen mit begleitendem an ont Texte; 
sie sollen systematischen und anatomischen Stoff n ie vorliegenden 
sind y Farbe und Zeichnung kräftig, so d ie gute Fern- 


een der Figuren ange 

Binger S. Die en ‘bei Port Stanlay auf den Falklands- 
inseln. en a f. Syst. etc. 39. Bd., 2. Heft, S. 275 bis 
305.) 8 


Boul anger Em Notes sur la Truffe. Sous-le-Saunier (Selbst- 
4 Taf. 


verlag). 8°. 16 p 
Inhalt un artificielle de la Arafin — Note sur la Truffe. — 
Germination de 1a spore echinulee de la 
Darbishire A. D. On the Differance between Physiological “ 
Statistical Laws of Heredity. (Mem. and Proceed. iv the Man 
chester Liter. and Philos. Soc. Sess, 1905/06.) 8°. 44 
Diels L. Jugendformen aut Blütenreife im sach: Berlin 
KerBiEmeger). gr. 8°. 130 S., 30 Fi 
wre 2 ar verdienstliche Arbeit, die Ref. zu jenen 
Arbeit ın reine möchte, die in neuerer Zeit zur Belebung und Vertiefung 


Verhältnisses zwise lühbarkeit und vegetativer Entwicklung aus un 

zeigt an einer ob ihe von Beispielen, daß vielfach nahe verwandte 

Arten dadurch verschieden sind, daß die eine in ihrer Ontogenie nur einen 

Teil der Entwicklung der anderen durchmacht. Diese Erscheinung legt den 
i ildun 


e rer Einwirkungen sein, m 
auftreten. Die Formen, welche bei iger Pflanzen; iu n Abhängigkeit 
vom relativen Alter des Indiridiums auftreten, nennt Verf. „Heliko- 
morphien‘“, 

Errera L., Sur I’Hygroscopicit6 comme cause de l’action physio- 
logique a distanee deeouverte par Elfving. (Recueil de I’Insti itut 
botanique Bruxelles, tome VI, 1905, p. 303—366.) 5 tab. gr. 8 


325 


Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. Zweiunddreißigster 
Taaaang (1904). 2. Abt., 4. und 5. Heft. S. 641—1056. Leipzig 


sts N re I eitir Yobb 8 Jahr- 

_ gäng Toon Heft. S. 1—-320. Leipzig 1906. 

Gandoger M. Le ji o Bri riogoaum etreiaEe Bulletin de 

la Societ6 royale de botanige de Belgique, tome XLII, 1904/05, 

deuxieme partie, p. 183— 8° 

Gortani L. e M. Flora FERRH con speciale riguardo alla Carnia. 
2 P. Udine (Selbstverlag), 8°. 225 u. 2728. — 18K. 

ie vorliegende Flora andelt ein floristisch Aberäde interessantes 

Gebiet (Südkärnten, Görz und die angrenzenden Teile von Oberitalien). Der 

erste Band, welcher das Gebiet allgemein geograp hisch behandelt, ist a. rum 

— wenn man auch die Ansichten der m Einzelne a nieht ao ilt 


gyna als Formen einer Art, ae us pedunculata, sessiliflora un 
ginosa als Formen ce Art auffaßt, geht dies doch etwas zu weit. 
HaeckelE. Prinzipien der generellen Morphologie der Organismen. 
Wörtlicher Abdruck eines Teiles der 1866 erschienenen gene- 
.. ed an ung Berlin (@. Reimers). 8°. XVI u. 447 S. 


nn 
Werkes, ae die wichtigsten u e Teile der here Maphällgie 
Ex ndelten. Manche Kapitel sind ja entbehrlich geworden, x sie in Werken 
es i 


in. 

Bovrinaiee H. R. en Iterson F. K. van Flora van de Om 
streken van wg % ’S-Gravenhage. (Martinus Nijhoff ) 
kl. 8°, wi S. K 3:60. 

26 Yaindlinline Butbs in erste Orientierung geeignet, ohne tieferes 
Eingehen. in in Formenreich 

Houzeau de Lehair J. Liste des rg again cultivies en 

aine 


Europe en 1906 avec la syn noms vernaculaines. 
Le Bambou, son ötude, sa he son iii Ann. I, Nr, 4, 
P- Frohe 2 


Komarov V, T ora Manshuriae Vol. III. Pars 1. RR Horti 
Petropolitani, 6 'EXV, fasc. 1.) 334 pag., 3 tab., gr. 8 

Kraus Gr. Die sSesleria-Halde. Aus der Pflanzenwelt Unfer- 
frankens. VIII. (Verh. d. Pe nd Ku: zu Würzb. N. F. 
Bd. XXXVIII, 8. 241—263.) 8°. 2 T 


326 


Wertvolle Detailstudie über die AidserEotuation; die Studie betrifft 
die Morphologie, Physiologie und Oekologie der Pflan 
Lachmann P. Origine et döveloppement des vahtah et des radi- 
celles des Oeratopteris thalietroides. (Ann. d. l’Univ. de Grenoble. 
Tom. XVII, Nr. 2.) 39 p., 37 Fig 
— —_ Observations phenologiques faites au jardin alpin de Cham- 
Beeune. (Annal. de l’Univ. de Grenoble. Tom. XVIII, Nr. 1.) 
16 


P- 
Lauterborn R. Eine neue Chrysomonadinen- Hier (Palutinella 
* eyrtophora). (Zool. Anzeig. XXX, Nr. 15/14 
Lehmann E., Über den Bau und die Anordnung der Gelenke der 
. Gramineen. Dissert. Straßburg. 70 8. 
— — Zur Kenntnis der Grasgelenke. a der. Deutschen 
chen Gesellschaft, 1906, Bd. XXIV, Heft 4, S. 185 bis 
189.) 8° 


Longo B. En sul fico e sul caprifico. (Rendicont. d. R. 
Accad. d. Lincei. Vol. XV, Ser.:5, p. 373-377.) gr. 8°. 

Massart J. Les Einen leurs moers, zeit structure. (Bull. d. 1. 

806. ‚centr. forest. de Belg. 1906.) 8°. 

— — La base ig de V’heredite = 6 la variabilite. ice 
-.d. 1. soe. roy. des medic. et natur. Bruxelles. 1906.) 8 

— — Sur. les a de la, Ben eellulaire. (Rec. de 
bot. Bruxelles. tom. VI, p. 369— 21.) gr. 8°. 5 pl. 


Miyoshi M. Atlas of Japanese Mae, Sect. I. (1—8). Tokyo 
ae Aa 8°. 6 p. Text, 8 Tar 

Begi r Publikation japanischer Vegetationsbilder in Lichtdruck 

mit !egleikindem. Texte nach dem Vorbilde der Karsten-Schene ekschen 
Bilder. Das vorliegende Heft enthält kultivierte und halbkultivierte Pflanzen 

nus. Mume, Pr. Pseudo - Üerasus, . Pr. pendula, Magnolia Kobus, 

; evigata, Fatsia Japonica, Phyliostachys mitis. Taf. 6 zeigt eine 

Japanische Gartenanlage. Für den Botaniker wären Aufnahmen der ursprüng- 

lichen Vegetation natürlich wertvoller. ür den Kunsthistoriker mag es yon 

nteresse sein, zu sehen, wie selbst bei photographischer Aufnahme eines 


& 
. 


‚3 und 8 sind lehrreiche Beispiele hiefü 

Montemartini L. Sistema ee delle foglie della Victoria 

. regia‘ Lindl.. (Atti del. R. istituto Aoraniao dell’ universitä . di 
Pavia, Ser. II, Vol. IX.) 5 pag., gr. 8°. 

_ gl zione dell’ azoto ee durante la decomposi- 
zione delle foglie eadute dagli alberi. (Le Stazioni sperimentali 
agrarie italiane, 1905. Vol. XXXVIIE, fase, X—XI—XIIl, pag. 
1060—1065.) 8°. 

Nathorst A. G. Über Dictyophyllum und Chor Nr 
(K, HE ae SV ar Handl. Bd. 41, Nr. 5.) 4%. 248. 

Taf., xt 


.. .hoerense Nath. und ausfü hrliche Bespr rechung von D. ‚Nilssoni De 
‚ D. exile Brauns und Campt. spiralis Nath. Die vom Verf. gemachten Funde, 
eig schönste auf den Tafeln abgebildet sind, lassen diese Rear 


327 


Nathorst A. &. Bemerkungen über Clathropteris meniscioides 
ri und Rhizomopteris eruciata. Nath. (A. a. O. Nr. 2.) 4°. 
4 8. 3 Taf. 
Nordstedt 7 Algological Notes. 1—4. (Botaniska Notiser, 1906. 
ag. 97—124.) 8°. 
A 1. The neh point of the BEE of Desmids. 
2. Aphanochaete or Herposteiron 
3 Eat nenn or Conferva?: 
yzonema or Stigeoclonium? 

Up TO n Dee een bahamense n. 8., D. sp., die ee 
dinee des „Feuersees* von Nassau, Bahamas ee für Pro- 
Kalarkanie, VII. Bd., 1906, S. 411—429.) 1 8°. 

Darwinismus kontra Mutationstheorie. (Arch. f. Rassen- 
And eier Biologie. 3. Jahrg., 2. Heft, S. 183—201.) 8°. 
des Werkes von Morgan n Th. H. „Evolution and Adaptatio 
„ Ki dem Sal der Verf. als unbedingter Anhänger der ritetinnsichre * 
r A. Die amerikanischen Arten der Gattung Parthenoeissus. 
am der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Nr. 14, 
1905, S. 129-136.) 8°. 

Retzius G. Die Spermien der Fucaceen. (Retzius, Biolog. Unters. 
N. F. XII. Bd., Nr. 11.) 4°. 1 Taf. 

Verf. weist nach, daß der ee Raps Körper des Spermatozoids von 
Fucus, den die Botaniker r (nach Guignard) als den Plasmaleib ansehen, 
der Kern ist, daß der bisher beobachtete Kern nicht in diesem liegt, son- 
dern außerhalb und aus vier Körnchen 

Schinz H. Beiträge zur Kenntnis der Schweizer Flora (ir 
een d. naturf. Ges. in Zürich. Jahrg. 51, Heft 1 
S. 196—220.) 8°. 

nthält u. a. folgende Aa: Domin K., Die Koelerien der Schweiz 
und ihre, Verbreitung. — Domin K., Potentilla montenegrina Pant. in der 
Schweiz. — In der ersteren. Arbeit wird u. a. Koeleria alpigena Dom. 
(Wallis, Branson) beschrieben 

Schmidt J. Vegetationstypen von der Insel Koh-Chang ‚im Meer- 
bases von Siam. (Karsten u. nn ck, eg 
II. R. Heft 7 u. 8.) Jena (G. Fischer). 4°. 13 Taf. Text. 

Das vorliegende Heft gehört: zu den wre . wertvollsten der 

nzen Sammlung. Besonders seien Taf. 38 (Atemwurzeln von Avicennia), 

39 (Atemwurzeln 2. rg rer ‚ 40 (Atemwurzeln von Xylocarpus), «46 
(Euphorbia trigona und Eria semiconnata) hervorgehoben 

Stopes M. C., A Ne, w Fern from the Coal Measures: Tubicaulis 
Suteliffi spec. nov. (Memoirs and Proceedings of the Manchester 
Literary and Philosophical ee Session 1905— 1906, Vo- 
lume 50, Part III, 34 pag., 3 tab.) 8°. 

Strachey R. and Duthie J. F. HUREN ‘of the plants of Ku- 
maon and of the NDR PIRBUDE of Garhwal and Tibet, London 
(Lovell Reeve and Co.). 8°. 269 p. 

Thiselton-Dyer W. T. Flora of tropieal an Vol. IV. Sect. 2. 
Part I paier (Lovell Reeve and Co.). 8°. p. 385— 

halt: Scrophulariaceae (Hemsley a. Skan), Or obanchaceae 
Son) Tontibtärsadii (Stapf), Gesneraceae (3 J. @. Baker and C. B. 
), Bignoniaceae (T, A. Sprague), Pedalineae (Stapf). 


328 


Voigt A. Lehrbuch der Pflanzenkunde für den Unterricht an 
höheren Schulen. I. Teil. Die höheren Pflanzen im allgemeinen 
oder Die Pflanze, ihre Werkzeuge nach Beruf und Herkunft, und 
ihre Lebensgeschichte. Hannover u. Leipzig (Hahn). 8°. 225 S. 
— Mk. 1:80. 


Vries H. de. Ältere und neuere Selektionsmethode. (Biolog. 
Zentralbl. XXVI. Bd. Nr. 13—15. S. 385—395.) 8°. 

Weberbauer A. Grundzüge von Klima und Pflanzenverteilung 
in den peruanischen Anden. (Petermanns Geogr. Mitt. 1906. 
Heft V.) 4%. 68. 


nden einerseits, die östlichen Abhänge anderseits, endlich das interandine 
Gebiet, behandelt. Der erstere Abschnitt bespricht a) die Küste, b) die regen- 
lose Binnenlandzone, c) das Sommerregengebiet. 

Wildeman E. de. Leo Errera. (Berichte der Deutschen Botani- 
schen Gesellschaft, 1905, Bd. XXIII., Generalversammlungs- 
Heft, S. 43—55.) Mit Bildnis. 8°. 

— — Mission Emile Laurent (1903—1904). Enum6ration des 
plantes r&colt6es par Emile Laurent, fase. III. (pag. 193—354, 
tab. XLVII—CVI.) Bruxelles 1906. (Etat ind&pendant du Congo.) 
er. 8% 

Zopf W. Zur Kenntnis der Sekrete der Farne. (Ber. d. deutsch. 
bot. Ges. Bd. XXIV. 5. Heft. S. 264—272.) 8°. 

das Drüsensekret von Gold- und Silberfarnen (Gymno- 
gramme chrysophylla, @.sulphurea, @. calomelanos). Aus dem Destillations- 
rückstande nach Lösung in Ather isolierte Verf. zwei Substanzen: das gelbe 
oder rote „Gymnogrammen“ und das farblose „Calomelanen“. 


Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, 
Kongresse etc. 


Von den Publikationen des internationalen botanischen 
Kongresses Wien 1905 sind erschienen: 

‚1. Resultats scientifiques du Congrds inter- 
national de Botanique Vienne 1905. — Wissenschaftliche 
Ergebnisse des internationalen botanischen Kongresses Wien 1905. 
Herausgegeben im Namen des Organisationskomitees für den 
Kongreß von R. v. Wettstein und J. Wiesner als Präsidenten 
und A. Zahlbruckner als Generalsekretär. Redigiert von J. P- 
Lotsy, Generalsekretär der Ass. int. des Bot. 

Regles internationales de la nomenclature 
botanique, adopt6es par le Congrös international de 
Botanique de Vienne 1905 et publides au nom de la Com- 
mission de Redaction du Congrös par John Briquet, rapporteur 
general. — International rules of botanical nomenclature adopted 


329 


by the international botanical congress of Vienna 1905. — Inter- 
nationale Regeln der botanischen Nomenklatur, angenommen vom 
internationalen Kongress zu Wien 1905. 

ie Verhandlungen des internationalen botani- 
schen Kongresses Wien 1905 werden im Laufe der nächsten 
14 Tage erscheinen. Die „Resultate“ und „Verhandlungen“ werden 
allen Teilnehmern des Kongresses unentgeltlich zugesendet; Nicht- 
teilnehmer können die Publikationen von der Verlagsbuchhandlung 
G. Fischer (Jena) beziehen. 


Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Sitzung der math.-naturw. Klasse am 8. Februar 1906. 

Das w. M. Hofrat J. Wiesner übersendet eine im pflanzen- 
physiologischen Institute der Wiener Universität von Fräulein Paula 
Brezina ausgeführte Arbeit, betitelt: „Beiträge zur Anatomie 
des Holzes der Kompositen“. 

Die Hauptergebnisse dieser Arbeit lauten: 

Das Holz der Kompositen entspricht im großen ganzen im 
Baue dem normalen Holze der Dikotylen. Neben anderen Charakteren 
kommen häufig Gefäße und Tracheiden mit doppelter Skulptur ‚der 
Membran vor (Hoftüpfel und schraubenförmige Verdiekung an einer 
und derselben Membran). £ 

Den konstant krautigen Kompositen fehlt ein Interfaszikular- 
kambium. Selbstverständlich ist ein solches bei den holzbildenden 
Kompositen stets vorhanden. Bei Gattungen, denen auch holz- 
bildende Spezies zugehören, ist auch an den krautigbleibenden 
nicht selten ein rudimentäres Interfaszikularkambium vorhanden. 

Von auffallenden Abweichungen vom normalen Typus seien 
hervorgehoben: Das Auftreten kollenchymatischer Zellen im Phloöm 
an Stelle des Bastes; das Vorkommen rudimentärer und wahr- 
Scheinlich funktionsloser Markstrablen (bei Eupatorium adenopho- 
rum); das Auftreten von mehrreihigen geschlossenen Zügen von 
Holzparenchym an der Jahrringgrenze von Artemisia tridentata; 

a3 Auftreten von Markstrahlen, die nicht bis zur primären Rinde 

reichen (Art. trid. und gnaphalodes), und das Vorkommen von 
Tindenständigen (konzentrischen) Gefäßbündeln bei Oentaurea Rhe- 
nana. 


..Das w. M. Hofrat J. Wiesner übersendet ferner folgende 
gleichfalls im pflanzenphysiologischen Institut ausgeführte Arbeit: 
„Vergleichende Untersuchungen über die Beschaffen- 
heit des Fruchtschleimes von Viscum album und Loran- 
thus europaeus“ von Gustav Tomann. 

Die Hauptresultate dieser Abhandlung lauten: 
Der Schleimkomplex der Frucht von Viscum album besteht 
aus zwei Schichten, der äußeren, welche aus Zelluloseschleim, und 


330 


der inneren, welche aus Pektinschleim besteht. Hingegen ist die 
schleimige Fruchthülle von Loranthus europaeus homogen und be- 
steht nur aus Pektinschleim, in welchem aber reichlich Fettröpfchen 
suspendiert sind. 

Beide Schleime wirken keimungshemmend, was teils auf der 
keimungshemmenden Wirkung von Stoffen beruht, welche den 
Schleimen beigemengt sind, teils auf den Umstand zurückzuführen 
ist, daß zu dem in Schleim gehüllten Samen der zur Keimung 
erforderliche Sauerstoff nicht oder nur in ungenügender Menge ge- 
angen kann. 


Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 22. Februar 1906. 


Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine Abhandlung vor, 
betitelt: „Beobachtungen über den Liehtgenuß und über 
einige andere physiologische Verhältnisse blühender 
Geranium-Arten“. 

ie Beobachtungen wurden Sommer und Herbst 1905 zu 
Friesach in Kärnten auf einer mittleren Seehöhe von 650 m an- 
gestellt. 

Es wurden untersucht: Geranium pratense, palustre, phaeum 
und Zobertianum. Das Maximum des relativen Lichtgenusses von 
G. pratense und palustre ist — 1, das der beiden anderen etwas 
niedriger gelegen. Die Minima betragen N aakr 15 und u 

Die Blüten der Geranien machen vom Knospenzustande an 
bis zur Fruchtreife mehr oder minder auffällige und mannigfaltige 
Richtungsbewegungen durch. 
| m kompliziertesten gestalten sich die Verhältnisse bei 
G. pratense, welches vom Knospen- bis zum Fruchtzustande fünfmal 
seine Lage ändert und sechs verschiedene Lagen annimmt: Drei- 
mal erscheint das Organ aufrecht, zweimal nach abwärts gekrümmt 
und während der Anthese ist die Blüte so gerichtet, daß die Apertur 
vertikal ist. 

: er Verfasser hat den Versuch gemacht, die genannten 
Richtungsänderungen auf ihre Ursachen zurückzuführen. 
m einfachsten sind die Verhältnisse bei G. Robertianum, 
deren Blüte vom Knospenzustande an bis zur Fruchtreife, abgesehen 
von kleiner Oszillation, in derselben Lage verharrt. 


Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 10. Mai 1906. 


„Das k.M. Prof. Hans Molisch übersendet eine Abhandlung 
mit dem Titel: „Untersuchungen über das Phykoeyan* 
1. Die in Lehr- und Handbüchern der Botanik vertretene 
Ansicht, daß die Cyanophyceen insgesamt stets ein und dasselbe 
Phykocyan besitzen, daß es also ein einziges Phykoeyan gibt, ist 
aufzugeben. Es läßt sich vielmehr leicht nachweisen, daß es sicher 
zum mindesten drei, wahrscheinlich aber noch mehr Phykocyane 


331 


gibt, die zwar miteinander sehr nahe verwandte Eiweißkörper dar- 
stellen und eine eng zusammengehörige Gruppe bilden, aber durch 
die Farbe ihrer wässerigen Lösungen, ihre Fluoreszenzfarbe, durch 
ihre Kristallisationsfähigkeit und ihr spektroskopisches Verhalten 
sich leicht unterscheiden. 

S n alle untersuchten spangrünen Cyanophyceen eine 
Phykoeyanlösung, die im durchfallenden Lichte eine blaue Farbe 
mit einem Stich ins Grüne aufweist, dagegen im auffallenden Lichte 
prachtvoll dunkel karminrot fiuoresziert. Dieser Körper sei blaues 
Phykocyan genannt. 

Die anders gefärbten Cyanophyceen von brauner, grünlich- 
brauner, olivengrüner oder graubrauner Farbe geben violette 
Phykocyanlösungen mit venezianisch roter, fast ockerartiger oder 
karminroter Fluoreszenz. Dieses Phykocyan, von dem wieder zwei 
Modifikationen unterschieden werden konnten, sei kurz violettes 
Phykocyan genannt. 

Der Farbenunterschied zwischen blauem und violettem Phy- 
koeyan ist gewöhnlich in die Augen springend, doch finden sich 
auch Übergänge vor, wie das blauviolette Phykocyan von Oscillaria 
limosa. Dieser äußeren Verschiedenheit entspricht auch eine deut- 
liche Verschiedenheit der Spektren. So zeigt das blaue Phykocyan 
nur zwei, das vinlette hingegen drei (Oscillaria limosa) oder vier 
(Seytonema Hofmanni) Bänder im Spektrum. 

on der Verschiedenheit der Phykocyane, bezw. von dem Vor- 
kommen des blauen und violetten Phykocyans kann man sich auch 
durch eine einfache mikrochemische Reaktion, die übrigens auch 
sehr schön makroskoptisch zur Geltung kommt, ‚leicht überzeugen. 
Behiandelt man eine typisch spangrüne Cyanophycee, z. B. Anabaena 
inaequalis Bornet, mit Eisessig, so nimmt die Alge nach kurzer 
Zeit eine blaue Farbe an, da Carotin und Chlorophyll (Chloro- 
phyllan) in Lösung gehen und das Phykoeyan von den Farbstoffen 
allein zurückbleibt. Anders gefärbte Cyanophyceen werden unter 
denselben Umständen violett. 
k iese mikrochemische Reaktion bringt also das Phykoeyan 
in der Zelle nicht bloß zu deutlicher Anschauung, sondern laßt 
auch gleichzeitig erkennen, ob die blaue oder violette Modifikation 
vorhanden ist. 
Trotz der Verschiedenheit der Phykoeyane ist dieser Terminus, 
der sich doch allgemein eingebürgert ‘hat, nicht aufzugeben, 
sondern auch weiterhin zu : behalten, doch nicht mehr im Sinne 
eines chemischen Individuums, sondern im Sinne eines Gruppen- 
begriffes, also in dem Sinne, wie wir von Carotin oder Hämoglobin 
Sprechen. . 

, . Die außerordentliche Mannigfaltigkeit der Färbung ım Be- 
reiche der Cyanophyceen beruht zweifellos. auf verschiedenen Fak- 
toren, und daß hiebei die verschiedene Farbe der Phykocyane 
ch Anteil haben kann, darf wohl jetzt nicht mehr bezweifelt 
werden. 


“ 


332 


2. Die von manchen Systematikern zu den Cyanophyceen 
gestellte blutrote Alge Porphyridium eruentum Nägeli besitzt kein 
hykocyan, sondern kristallisierbares Phykoerythrin. Es ist die 
einzige bis jetzt bekannte Luftalge, die diesen Farbstoff führt. Dieser 
Fund unterstützt die Ansichten Schmitz’ und Gaidukovs von 
der Verwandtschaft des Porphyridium mit den Bangiales. 


Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht eine Ab- 
handlung von Dr. Rudolf Wagner: „Zur Morphologie des 
Trisema Wagapii Vieill.®. 

ie morphologischen Verhältnisse der auf Neukaledonien be- 
schränkten Dilleniaceengattung Trisema Hook. fil. sind mit Aus- 
nahme von dürftigen Daten über den Blütenbau noch gänzlich un- 
bekannt. Die Untersuchung von Trisema Wagapii Vieill., an das 
sich die anderen Arten eng anschließen, ergab höchst merkwürdige, 
bisher ganz einzig dastehende Verzweigungssysteme. Die rispigen 
Blütenstände sind nämlich als Monochasien anzusprechen, die in 
den ersten Sproßgenerationen mehrfach basipetal geförderte Serial- 
sprosse aufweisen. Die unterste, von der entstehenden Scheinachse 
frühzeitig zur Seite geworfene Blüte ist die Terminalblüte, die 
Scheinachse ist zusammengesetzt aus den serial angeordneten, 
basipetal geförderten, untereinander verwachsenden und zugleich 
rekauleszierenden Achselprodukten des zwischen vegetativer Region 
und Terminalblüten stets eingeschobenen Hochblattes. Die unter 
sich homodromen Seitenachsen verzweigen sich aus ß, wobei die 
angedeutete Förderung der Serialsprosse wieder ihr Analogon 
findet, indem z. B. das ß-Achselprodukt nur bei den Serialsprossen 
bereichert ist, 

. Beim Hauptachselprodukt kann das primäre & unterdrückt 
sein, was theoretisch von Bedeutung ist, die Partialinfloreszenzen 
höherer Ordnung sind stets Wickelsympodien aus ß, durch Rekaules- 
zenz kompliziert. Den Schluß der durch Habitusbilder, Diagramme 
und eine halbschematische Darstellung erläuterten Abhandlung 
bilden Erörterungen bezüglich der Phylogenie, alter und neuer 
Charaktere ete.; die Anwendung der vom Verfasser 1901 publi- 
zıerten Verzweigungsformeln ermöglicht eine exakte Darstellung. 


‚ Das w. M. Hofrat J. Wiesner überreicht eine im pflanzen- 
physiologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Julius 
Pauksch ausgeführte Arbeit, betitelt: „Über das magnetische 
Verhalten der Pflanzengewebee. 

ie wichtigeren Resultate dieser Arbeit lauten: 

1. Die Mehrzahl der Pflanzengewebe ist, wie schon Wiesner 
gefunden hat, diamagnetisch. Doch gibt es auch Pflanzengewebe, 
die paramagnetisch sind. 

. Das magnetische Verhalten der Pflanzengewebe wird vom 
Bear nem von der Zellstruktur und vom Eisengehalte be- 
einflußt. 


333 


3. Die an Eisen reichen Gewebe sind häufig, wie schon 
Wiesner zeigte, diamagnetisch; doch gibt es, wie der Verfasser 
fand, auch eisenreiche Gewebe, welche einen entschieden para- 
magnetischen Charakter an sich tragen. Im ersteren Falle ist das 
Eisen zweifellos in einer diamagnetischen Verbindung vorhanden, 
im letzteren hingegen in Form eines gewöhnlichen Fe-Salzes, über- 
haupt in Form einer paramagnetischen Fe-Verbindung, 

4. Der Paramagnetismus der Pflanzengewebe ist zweifellos auf 
in demselben enthaltene paramagnetische Metallverbindungen, in 
erster Linie auf Eisen, zurückzuführen. 

5. In den Pflanzengeweben sind magnetische Achsen nach- 
weisbar, welche, soweit die bisherigen Beobachtungen reichen, mit 
den geometrischen Hauptachsen der das Gewebe zusammensetzen- 
den Zellen zusammenfallen. 


Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 15. Juni 1906. 


Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine Arbeit von Dr. Karl 
Mikosch, Professor an der technischen Hochschule in Brünn, vor, 
betitelt: „Untersuchungenüberdie EntstehungdesKirsch- 
gummi“. 

Die wesentlichsten Ergebnisse dieser Arbeit sind: Die Be- 
teiligung der Membran an der Gummibildung ist eine beschränkte. 
Das der Membranmetamorphose entstammende Gummi entspricht 
dem als Cerasin beschriebenen Bestandteil des Kirschgummi. Die 
Hauptmasse des Kirschgummi nimmt ihre Entstehung im Inhalte 
lebender Parenchymzellen (Gummizellen), die infolge von bis zum 
Cambium reichenden Verwundungen vom Cambium selbst oder von 
den lebenden Rindenmarkstrahlen erzeugt werden. Die Gummi- 
bildung beginnt stets in der cambialen Jungholzregion und schreitet 
von hier nach dem Rindengewebe hin fort. : 

as im fertigen Holze entstandene, daselbst eingeschlossen 
bleibende Gummi steht zu den auf der Rinde unserer Amygdaleen 
außen aufgelagerten Gummimassen in keiner Beziehung. 

as Gummiparenchym ist als ein hyperplastisches Gewebe 
aufzufassen, in dessen Elementen aus zugeführtem plastischen 
Material zunächst wasserlösliches Gummi (Arabin) gebildet wird. 
Dieses Gummi wird zwischen Hautschiehte des Plasmas und primärer 
Membran ausgeschieden und hier unter dem Einflusse des Plasmas 
zum Teile in Wasser unlösliches, aber darin quellendes Gummi 
(Cerasin) umgewandelt. en. 

die Membran an der Gummibildung beteiligt ist, so 

beginnt der Prozeß stets in der sekundären Membran, schreitet 
von hier zentrifugal weiter und ergreift zuletzt die primäre 
Membran. 

Die in den gummikranken Geweben der Amygdaleen vor- 
kommenden Gummiräume werden zu Beginn des Prozesses 
schizogene Interzellularräume angelegt, die sich lysigen er- 


334 


weitern; bei Weiterschreiten des Prozesses entstehen wohl auch, 
insbesondere in der Rinde, Gummiräume auf rein lysigenem Wege. 

ie auffallend großen Mengen der aus den Stämmen und 
Zweigen der Amydaleen austretenden Gummimassen lassen sich 
einerseits durch die erhöhte Lebenstätigkeit des ae 
anderseits dadurch erklären, daß das Gummiparenchym, wenn 
nach vollständiger Gummifikation der Elemente seine Tätigke it 
eingestellt hat, vom Cambium, bezw. von den Markstrahlen aus 
durch Neubildung von Gummizellen ersetzt wird. 


In der Zeit vom 21.—25. Mai 1907 findet in Wien der 
VI. internationale landwirtschaftliche Kongreß statt. 

Die III. Sektion des Kongresses wird Acker- und Pflanzen- 
bau, Pflanzenzüchtung ete. umfassen. Von den Verhandlungs- 
gegenständen dieser Sektion seien erwähnt: Die naturwissenschaft- 
liche Grundlage der Aufstellung ‘von Fruchtfolgen.. — Der assi- 
milatorische Effekt verschiedener Kulturge ewächse in seiner 
deutung für Land- und Volkswirtschaft, sowie mit Rücksicht auf 
Einführung und Akklimatisation neuer Kulturpfla nzen. — Welche 
Bedeutung besitzt > ne ee für die Schaffung neuer 
und wertvoller Formen. — Die VII. Sektion behandelt land- und 
forsewirkschhftlichen Piersäisehukt (Pflanzenkrankheiten, Schäd- 
linge ete.), die VIII. Sektion Forstwirtschaft. 


Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 


Kneucker Hr een (exclusive Carices) et 
Juncaceae exsi 

Von dem Kraikkatenwenki „Cyperaceae et Juncaceae exsiccatae“ 
ist die V. Lieferung erschienen. Dieselbe enthält die Nummern 121 
bis 150 ‚nebst einigen Arten, die schon früher ausgegeben wurden. 
Die kritische Bearbeitung des Materiales übernahmen die Herren 
Prof. Dr. Palla in Graz und Prof. Dr. Buchenau in Bremen. 
Die ausgegebenen Pflanzen wurden von 16 Mitarbeitern gesammelt. 
Dieselben erhalten das Exsikkatenwerk als Äquivalent für das ge- 
lieferte Material, während die Lieferung käuflich zu 9 Mk. ab- 
gegeben wird. Der Inhalt der Lieferung V ist ihtekstehöhe an- 
gege eben. Weitere Mitarbeiter werden gesucht vom Herausgeber 

» Kneucker in Karlsruhe i. B., Werderplatz 48. 


“ anne 1903 = ee 


335 


en capillaris (L.) Gray. (Nordamerika), Ed silvaticus L. (Bayern und 
Banat), Eriophorum latifolium Ho oppe (sb u; ‚Es ann, Er. Br: 


var, 
genuini et fuscoatri subf. media (Bayern), J. EURESOBEONE Ehrh. f. gracilis, 
an hybrida? (Australien), Luzula Pape Pan Gaud. £. tepalis intensius colo- 
ratis (Schweiz), L. spadicea DC. v, y. Wahlenbergii ur) Fr. Buchenau 
(Norwegen), L. arctica M. N. Bl it (wegen: 


Pr of. Ubaldo Valbusa (Turin, Corso Valentino 33) Bau: 
die Herausgabe einer „Flora exsiccata florae Vesulae“, welche 
Flora des Monte Viso und seiner Umgebung enthalten soll. Preis 
per Centurie 25 Fr. 


Personal-Nachrichten. 
Prof. Dr. F. Cavara wurde zum Direktor des botanischen 
Rn in Neapel ernannt. 
W. T. Hunger wurde zum Direktor der Algemeen 
Prooftaion in Salatiga auf Java ernann 
. W. Rowlee wurde zum ord. Professor der Botanik 
an der Gore hrrekty ernannt. 
Prof. Dr. J. Murr wurde zum Bee g am k. k. Staats- 
Al Ha in An (Vorarberg). ern 
- F. O. Wol n (Sch Prien en am 27. Juni d. J. 
im Alter von 68 Tale estorhier (Allg. botan. Zeitschr.) 


m nn 
m un eg ag Tune Dr. Viktor Grafe: Über ein neues ” ezifisches Formaläehyäreagens. 
Rehm: Beiträge zur usoomyosteniii der Voralpen und a . 291. 
Di. "F ritz Vierhapper: Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Sem ng 
Antonio Traneich: Der Ban Filamente der ee - 8. 305. — Rupert Hu : Herb 
tudien, (Fortsetzung.) S. 309. — Lite ratar-Übersicht, 8. 318. — Akademieen, Sehukuhe Ge- 
each Vere Ani “ar 8. 328. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute et 
Pütsokak Mark Rich, S. 365.. 


Redskteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14, 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, l., Barbaragasse 2. 


Die „Österreichische „Botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 
nd kostet ganzjährig 16 
1898/53 Zu he re Fiese sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 
h M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4-—, 1898/97 a M. 10°— 
direkt zemplare, die frei durch die Post expediert werden beilän, sind mittelst Porkikexienng 
e bei ehe stration in Wien, I. Sagen rn Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. 
nzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. 
Ankkalseuigen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


336 
INSERATE. 


Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 
en ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: 


Alpenblumen des Semmeringgebietes. 


(Schneeberg, Rax-, Schneg- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) 
Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen 
und nordsteierischen ge Me verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- 
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Jede Blume ist: re korrekt gezeichne 
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Preisherahsetzung älterer Jahrgänge 
der „Österr. botanischen Zeitschrift‘. 


m Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ ‘zu erleichtern, 
setzen wir die Ladenpreise 
der Jahrgänge 1881—1892 (bisher & Mk. 10.—) auf 5 Mk. 4— 
an 18935 —18%7 ( „ „ ur, , (A 
era 


Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (& Mark 2.—), 1860 bis 

re 1864—1869, 1871, 18731844, 1876—1880 (& Mark 4.—) 

bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 
1870, Rn und 1875 sind vergriffen. 

e früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ 
eraäiiendnäh 37 Porträts hervorragender ne kosten, SO 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— nett 

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‚13 
NB. Dieser Ban ist beigegeben ein Prospekt der Firma Gebrüder 
Borntraeger in Berlin 
are nes 
Buchäruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. 


ÖSTERREICHISCHE 


DUTANISCHE ZEITSCHRIFT. 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 
Professor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVL Jahrgang, N 9,” Wien, September 1906. 


Uber einen Kastrationsversuch bei Zragopogon. 
Von K. Eichler (Wien). 
Mit vier Textbildern. 


n meiner früheren Arbeit: „Über doppelte Befruchtung bei 
Tragopogon orientalis“'), habe ich darauf hingewiesen, daß ich 
schon damals die Aufgabe hatte, zu untersuchen, ob sich auch hier 
nach erfolgter Kastrierung ein Embryo entwickeln könne. Die ent- 
sprechenden Versuche wurden in diesem Sommersemester in der 
Weise durchgeführt, daß sowohl Tragopogon orientalis, wie Trago- 
pogon pratensis dazu benutzt wurden. Die Kastrierung wurde nach 
den ‚Angaben Ostenfelds und Raunkiaers durchgeführt, indem 
an Jungen Blütenknospen der obere Teil abgeschnitten wurde, so 
daß dadurch also Blumenkrone samt Griffel und Staubbeuteln ent- 
fernt wurde. Jedes einzelne Blütenköpfehen wurde überdies noch 
mit Tüll umhüllt. Ich legte besonders Gewicht darauf, daß mög- 
liehst der ganze Griffel abgeschnitten wurde, da ich früher die Er- 
fahrung gemacht hatte, daß selbst dort, wo nur mehr Rudimente 
vom Griffel sich befanden, noch Pollenkörner haften blieben und 
dann infolge Bestäubung Befruchtung eintrat. Ebenso ae sorg- 

e 


die einzelnen Köpfehen sich nach und nach entwickelten und an 
ihnen sofort die Operation vorgenommen wurde. Auf diese Weise 


!) Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien. Math.-naturw. El. 
Bd. CXV, Abt. 1. 1906 


Österr. botan, Zeitschrift, 9, Heft. 1906. 24 


338 


wurden dann in Paraffin eingebettet, geschnitten und mit Hämatoxylin 
nach Heidenhain gefärbt. 

Nach der Kastrierung zeigten beide Spezies ein verschiedenes 
Verhalten. Bei Tragopogon pratensis entwickelten sich alle operierten 
Köpfehen weiter, und in ihrem unteren Teile trat bald eine An- 
schwellung ein. Bei Tragopogon orientalis dagegen waren die 
meisten der nach der angegebenen Weise behandelten Köpfchen 
nach vier oder fünf Tagen vollkommen verwelkt, so daß sie gar 
nicht zur mikroskopischen Untersuchung verwendet werden konnten. 

t nach einiger Mühe gelang es mir, auch bei dieser Spezies 
einige Blütenköpfehen dadurch länger zu erhalten, daß ich die 
Operation etwas später vornahm. Ich untersuchte auch Objekte in 
dem Stadium, in welchem die Kastrierung gewöhnlich vorgenommen 

de, und konnte bereits die vollkommene Ausbildung des 
Embryosackes konstatieren, der aber etwas kleiner war als zu der 
Zeit, wo die Köpfehen aufblühen. 

Gewöhnlich zwei oder drei Tage nach der Kastration begannen 
die einzelnen Blüten in die Länge zu wachsen und im unteren 
Teile anzuschwellen. Dabei zeigten die einzelnen Fruchtknoten ein 
Längenwachstum, das das normale weit übertraf. Ungefähr vier- 
zehn Tage nach der Operation wurden alle Köpfehen gelb und ver- 
welkten vollkommen. So war schon auf diesem Wege der Beweis 
erbracht, daß bei Tragopogon orientalis und pratensis eine partheno- 
genetische Embryoentwicklung ausgeschlossen ist 


Die mikroskopische Untersuchung zeigte den gewöhnlichen 
Embryosack von normaler Größe noch an Objekten, die bereits 


339 


lösung begriffen sind, zeigen sie ein ähnliches Verhalten wie im 
ersten Falle. (Fig. 2. | 

n der Folge geht aber auch eine Veränderung im Embryo- 
sacke selbst vor sich, indem sich der sekundäre Embryosackkern 
teilt und wie bei normalen Blüten Endosperm bildet. Dieser Vor- 


Fig. 1. Fig. 2. 


gang findet aber relativ erst spät statt, meist kurze Zeit vor dem 

Zugrundegehen des ganzen Köpfchens. Zu dieser Zeit kann man 

bemerken, daß wieder mehr Nahrungsstoffe aus dem aufgelösten 

Nuzellus aufgenommen werden, was sich durch die Aufhellung der 

en Embryosack umgebenden Zone zeigt. Überhaupt kann man 

einen Zusammenhang zwischen Nahrungsverbrauch und Nahrungs- 
24* 


340 


aufnahme konstatieren, während die Auflösung des Nuzellus unab- 
hängig davon fortschreitet. Das gebildete Endosperm erfüllt bald 
ganz den Em ii ryosack, während die Eizelle in diesem Stadium den 
nktuck beginnender Degeneration macht. Der obere, blasig auf- 


ün 
(Fig. 3.) Die Synergiden sind in diesem Stadium bereits degeneriert 
nd man bemerkt meist nur einen verschrumpften Überrest und 
Spuren vom Kerne derselben. Auch die Antipoden zeigen bereits 


Fig. 4. 


Anzeiehen von Degeneration. Inzwischen aeg die einzelnen 
ne u zu werden und zu faulen 

ig. 4 zeigt drei Endospermkerne und die Eizelle, sowie den 
unteren Teil einer Synergide. Fig. 1 und 2 sind schematisch ge- 
alten. 

Durch diese Untersuchungen vers demnach festgestellt, daß 
bei Tragopogon orientalis und pratensis eine parthenogenetiscl gt 
Embryoentwicklung ausgeschlossen and daß dieselbe abhängig 
vom Eintritt der Bestäubung. 


_ "Botanisches Institut der k. k. Universität Wien. 


341 


Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen. 
Von Dr. H. Rehm (Neufriedenheim bei München). 
II. 
(Schluß. !) 
B. Discomycetes. 
Fam. Hysteriacei. 
Aulographum Festucae Lib. 
Grashalme im dichten Grasbüschel, Fasultal am Arlberg. 
An Grashalmen, Kaiserklause (Valepp), Tirol. { 
Hysterographium Rehmianum Sacc. 
Aste von Pinus Pumilio auf der bayerischen Seite des 
Schrofenpasses (Algäu), 1700 m. 
Gloniopsis Pumilionis Rehm. 
Aste von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofen- 
 passes, 1700 m. Re 
Mytilidion decipiens Karst. 
Astchen von Juniperus nana am Jauffen-Joch, 2000 m. 
Lophium mytilinellum Fr. i 
ürre Äste von Pinus_Pumilio auf der bayerischen Seite 
des Schrofenpasses (Algäu). Ästehen von Larix auf dem Tunnel- 
schutt bei St. Anton am Arlberg. 
Lophium mytilinum (Pers.) Fr. 
stehen von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des 
Schrofenpasses. 


Fam, Hypodermiei. 
Lophodermium. 
Lophodermium Rhododendri Ces. 

Dürre Blätter von Rhododendron ferr. in der Umgebung 
der Konstanzer Hütte am Arlberg, desgleichen auf dem Jauffen- 
Joch. a) Auf der oberen Blattfläche von Rhododendron hirs. 
auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses; 5) an Blättern von 
Iihododendron ferrug. daselbst. 

Lophodermium maculare (Fr.) D.N. 
Blätter von Vaceinium uliginosum am Jauffen-Joch. 
Lophodermium hysterioides (Pers.) Rehm. var. Rhododendri Rehm. 
, An Blättern von Zhododendron hirsut, auf der Tiroler 
Seite des Schrofenpasses. 
ophodermium juniperinum (Fr.) D. N. 

Juniperus-Nadeln im hinteren Zillertal. 

Lophodermium arundinaceum (Schrad.) Chev. i 

Grashalme im Fasultal am Arlberg. An Gras am Stripsen- 
Joch im Kaisergebirge. 


‘) Vgl. diese Zeitschr. Nr. 8, S. 290, 


342 


Fam. Acrospermacei. 
Avrospermum graminum Lib. 
An Gras am Stripsen-Joch im Kaisergebirge. 


Fam. Phacidiacei. 
Coecomyces quadratus (Kze. et Schm.) Karst. 
Dürre Blätter von Yaccinium uliginosum in der Umgebung 
der Konstanzer Hütte am Arlberg und auf dem Jauffen-Joch. 
Rhytisma salicinum {Pers.) Fr. 
Saliz-Blätter auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. 
Clithris Juniperi (Karst.) Rehm. 
stehen von Juniperus nana am Jauffen-Joch. 
Pseudophacidium Rhododendri Rehm. 
stehen von Rhodod. ferrug. am Jauffen-Joch und im 
obersten Zillertal. 


Fam. Stictidei, 
Naevia pezizelloides Rehm n. sp. 
n faulenden Blättern und Stengeln von Alchemilla pubes- 
cens am Alpeiner Gletscher (Stubai). 
Naevia paradoxoides Rehm. 
rashalm in der Kaiserklamm (Valepp), Tirol. 
Ocellaria aurea Tul. 
a) Weidenast, Birgsau im Algäu; b) Weidenast, Pfitscher- 
tal (Tirol). 
Xylographa parallela (Ach.) Fr. 
Fiehtenspäne auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arl- 
berg; an Juniperus nana auf der Alpeiner Alpe (Stubai). 
Propolidium fuscocinereum E. et R. 
eidenäste in der Birgsau, bayer. Algäu. 
Stietis graminicola Lasch. 
a) An Gras am Prinzenweg bei Tegernsee; b) am Stripsen- 
Joch im Kaisergebirge, 1600 m. 


Fam. Tryblidiacei. 
Tryblidium. 
Tryblidium Arnoldi Rehm. 
Dürre Astchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner 
Alpe (Stubai). Astchen von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler 
Seite des Schrofenpasses. 
Tryblidium Carestiae (D. N.). 
Astchen von Rhododendron ferrugin. im obersten Zillertal. 


Fam. Heterosphaeriei. 
Heterosphaeria Patella (Tode) Grev. u 
dürren Stengeln von Aconitum und Senecio Fuchs 
auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses im Algäu. 


343 


Siege fuliginosa (Pers.) F 
enast in der Biss bayer. Algäu. 


Fam. Cenangiacei. 
Cenangium Umbellatarum Ces. var. Cynanchi Rehm n. var. 
An Stengeln von Oynanchum Vincetoxicum an der Straße 
in der Innschlucht oberhalb Landeck. 


ee 
Cenangella Rhododendri (Ces.) Rehm 
An den Samenkapseln von Rhododendron ferrugineum über- 
all in den Hochkips um die Alpeiner-Alpe, am ganzen Arlberg 
und am Schrofenpa 
Cenangella Bresadolae Rehm 
An Ästehen und getöteten gr ei von Rhododendron 
ferrugineum beim Alpeiner-Ferner (Stubai 


Fam. Dermateacei. 
en Äh zu (D. N.) Rehm 
e Astchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner- 
Alpe Stuben), am Jauffen-Joch. Ästchen von Rhododendron hirsut. 
auf der Tiroler Seite 4 Schrofenpasses. 
Pezieula ng een 
rre Ästchen von Rhododendron ferr. auf der Alpeiner-Alpe 
(Stubai), Asepieiähett von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler 
Seite des Schrofenpasses. 


Tympanıs. 
Tympanis alnea (Pers.) Fr. 
einem Erlenast im Pfitschertal (Tirol). 
Tympanis Myricariae Rehm n. 8 
n Asten Me lite germanica im Pfitschertal. 
Tyan: saligna 
An Weidchäftenen im Pfitschertal. 


Fam. Patellariacet. 
Patellaria glacialis Rehm 
ee. von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner - Alpe 


(St 
Melaspilea Rhododendri (Arnold et Rehm) Alm 
; ee von Rhododendron hirs. Keen “des Achensees, 
Melaspilea proximella Nyl 
stehen von Juniperus nana auf der Alpeiner-Alpe (Stubai), 
von Rhododendron ferrug. im obersten Zillertal unterhalb des 
Pfitscher-Joches. 


344 


Leciographa, parasemoides Rehm. 
An Astehen von Rhododendron ferrug. im obersten Ziller- 
tal und am Jauffen-Joc 


Fam. Bulgariacei. 
rbi > 
Orbilia re (Alb. et Schw.) Kar 
Ästchen von Bde are auf der Alpeiner-Alpe 


(Stubai). 
Orbilia albomarginata Rehm n. sp. 
Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- 
passes. 


Calloria. 
Calloria eds Rehm, 
ürren Stengeln von Achille« am ar 
(Stubai) und an Cerastium-Blütenstengeln daselb 
Calloria carneoflavida Rehm f. Aconiti Rehm. 
dürren Stengeln von Aconitum auf der Tiroler Seite 
des Schrofenpasses. 
Calloria trichorosell«a Rehm. 
ulende Stengel von Cirsium spinosissimum auf der 
Moräne 2 Alpeiner-Gletschers 


Fam. Mollisiacei. 
Mollisia. 
Mollisia Haglundi Rehm n. sp. 
Fr oe Fichtenspan auf der Tunnelschutt bei St. Anton am 
r 


erg. 
Mollisia_Myricariae Rehm. 
stehen von Myricaria germ. auf dem Tunnelschutt bei 
St. kan am Arlberg, im Pfitschertal 
Mollisia dermatoides Rehm. 
Dürre Stengel von Cirsium spinosiss. am Alpeiner-Gletscher 
(Stubai). 
Mollisia Bett Sac 
e Stengel von Senecio Fuchsii in der Umgebung der 
Ka Hütte am Arlb 
Mollisia culmina (Sace.) var. alpina Rehm n 
a) An Gras zwischen Steinberg and an: b) des- 
gleichen in der Kaiserklause (Valepp), Tirol; c) an Juncus 
Hostii auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Mollisia poaeoides Rehm 
N erg) am Alpeiner-Gletscher (Stubai) und im obersten 


i 
fiptera ? Poae (Fekl.) Rehm 
rashalme am Steiyeanindenie im Kaisergebirge. 


345 


Tapesia ? evilescens Karst. 
Dürre Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Mollisiella hamulata Rehm. 
Dürre Stengel von Cirsium spinosissimum, Alpeiner-Alpe 
(Stubai). 


Fam. Pyrenopezizei. 


Pyrenopeziza albocincta Rehm. i 
ü tengel von Aconitum am Schrofenpaß, Tiroler 


eite. 
Pirottaea gallica Sacec. 

Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des 
Schrofenpasses (Algäu). Dürre Stengel von Cirsium spinosiss. am 
Alpeiner-Gletscher (Stubai). Dürre Stengel von Senecio Fuchsii 
in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. 

Beloniella graminis (Desm.) Rehm. 
rashalm in der Kaiserklause (Valepp), Tirol. 


Fam. Pezisellei. 
Pezizella. 
Pezizella tumidula (Rob. et Desm.) Sacc. h ; 
aulende Blätter von Alnus viridis auf der Tiroler Seite 
des Schrofenpasses. 
Pezizella tumidula (Rob. et Desm.) var. Rhododendri Rehm n. var. 
Faulende Blätter von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler 
Seite des Schrofenpasses. 
Pezizella granulosella Karst. i 5 
An faulenden Nadeln von Pinus Pumilio auf der Tiroler 
Seite des Schrofenpasses. 
Pezizella plicatula Rehm. w 
. _Dürre Stengel von Aconitum Napellus auf der bayerischen 
Seite des Schrofenpasses (Algäu). 
Pezizella fuscosanguinea Rehm var. variecolor Rehm. 
Faulende Stengel von Seneeio Fuchsii in der Umgebung 
der Konstanzer Hütte am Arlberg. 
Pezizella auroricolor Bres. i 
ürrer Stengel von Cirsium spinosiss. am Alpeiner- 
Gletscher (Stubai).? An dürren Kompositenstengeln auf der bayeri- 
schen Seite des Schrofenpasses im Algäu. 
Pezizella tiroliensis Rehm. Ä 
ürre Stengel von Cirsium spinosissimum, Alpeiner-Alpe 
(Stubai). 
Pezizella ? i 
_ _ Dürre Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Pezizella sepulta Rehm n. sp. 2 : 
In einem faulenden Büschel von Juncus Hostii, Alpeiner- 
Alpe (Stubai). 


346 


Belonium _pruiniferum Rehm. 

r Aconitum-Stengel in der Umgebung der Kon- 
stanzer Ei am Arlberg. Dürre Stengel von Cirsium spinosiss., 
Moräne des Alpeiner-Gletschers (Stubai). 

nm obtectum Rehm n. Sp. 
n Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). 


Fam. COyathoidei. 


Phialea wen ae Gill. 

An ren Stengeln von Aconitum Napellus und Senecio 
Fuchsii a Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. 
Dürre Stengel von Cirsium spinosiss., Moräne des Alpeiner- 
Gletschers (Stubai). 

Phialea ? ed Bres. 
Dür ehe von Cirsium spinosissimum am Alpeiner- 
Getadhär: (Stubai) 
Phialea ? egenula Reh 
enge auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am 
Arlberg. 
Phialea en Reh 
Dürre Halme 7% \ Juneus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Phialea ? enissima Quelet. 
ashalme auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). 
Phialea Fee Fa (Fuckel) Rehm 
Auf Aspidium-Wedeln im oberen Zillertal. 


Helotium. 


Helotium in aka Rehm n. sp. 
nn re Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- 


pas 
Holokm are» (Pers.) Fr. 
Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des 
Schrofenpasses im Algäu, aa auf der et Seite. 
Helotium —. (Pers.) Fr. var. alpestre Reh 
tre Aconitum-Stengel in der re "der Konstauzer 
Hütte wi Arlberg. 
Helotium? Tuba (Fr.) Coo 
Dürre Aconitum- Sengel auf der bayerischen Seite des 
Schrofenpasses (Algäu). 
en ? er Karst. var. caulincolum Rehm (Saee. syll. 
dürren Aconitum-Stengeln auf der bayerischen und der 
Tiroler Seite des Schrofenpasses. 
Ciboria Ezene 
ende Blütenköpfe von Cirsium spinosissimum am Al- 
Dee (Stubai). 


= 
F 


347 


Cyathicula coronata (Bull.) D. N. 
ürre Stengel von Senecio Fuchsii, Umgebung der Kon- 
stanzer "Hütte am Arlberg. eg im Pfitschertal. 
Sclerotinia aconitincola Rehm n. Sp. 
ürre Stengel von Amin auf der bayerischen Seite 
des Schrofenpasses (Algäu). 


Fam. Trichopezizei. 
Dasyscypha. 
Dasyse ypha fuscosanguinea Rehm. 
ee te von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofen- 


Dasyscypha Fuckelii Bres. 
nr von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofen- 


passe 
Dasyseypha Willkommii Hartig. 
stehen von Larix auf dem Tunnelschutt bei St. Anton 


m Arlberg. 
Dalyon a leucostoma Reh 
Dürre Stengel von See Fuchsii und Aconitum Nap. in 
der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. An dürren 
Stengeln von Aconitum und Kompositen auf der Tiroler und 
bayerischen Seite des Schrofenpasses. 
Dasyscypha elegantula (Karst.) Rehm 
Dürre l von Aconitum Nap. in der Umgebung der 
Konstanzer Hütte am Arlberg. 
Dasyscypha spirotricha Oudem 
Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des 
Schrofenpasses (Algäu). 
Lachnum. 
Lachnum latebrincolum Rehm 
Stä hen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner- 
Alpe (Stu 


ubai). 
Lachnum fuscescens (Pers.) Karst, 
aulende Fagus-Blätter in der österreichischen Valepp. 
Lach. Bei (Pers.) Rehm 
Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des 
Schrofonzasnes (Algäu), ebenso auf der Tiroler Seite. 
Lachnum leucophaeum (Pers.) Karst. var. alpestre Rehm 
Dürre Kompositenstengel auf der bayerischen Seite des 
Schrofenpasses im Algäu. 
Lachnum ea Rehm. 
e Aconitum Nap.-Stengel. Umgebung der Konstanzer 
Hütte Ar Arber erg. 
Lachnum calycioides Rehm 
Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). 


348 


Lachnum caducum Rehm. 
rashalme im Fasultal am Arlberg. 
Lachnum pallideroseum (Saut.) Rehm f. album Rehm. 
An Grashalmen in der Kaiserklause (Valepp), Tirol. 
Erinella ? lactea (Qu&let) Rehm. 
Dürre Aconitum-Stengel auf.der Tiroler Seite des Schrofen- 
passes. 


achnella. 
Lachnella Lonicerae (Alb. et Schw.) Fuckel. 
Lonicera-Astehen in der Österreichischen Valepp. 
Lachnella ? pellita (Pers.) Quelet. 
ei ea en von Lonicera coerulea in der Kaiserklause (Valepp), 
iro 
Fam. Ascobolei. 
Rhyparobius? pachyascus Zukal. 
Auf Kuhkot, Alpeiner-Alpe (Stubai). 


Fam. Helvellacei. 
Helvella elastica Bull. 
ebüsch in der oberen Kaiserklause (Valepp), Tirol. 


Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. 
Von Rudolf Karzel (Wien). 
(Mit Tafel VI.) 


In der umfangreichen Literatur über Anthokyan finden sich 
zahlreiche Beispiele für das Verhalten dieses Farbstoffes im Dunkeln 
und im Lichte. Es sei hier nur darauf hingewiesen, daß bereits 
Senebier') gefunden hat, daß sich der Blütenfarbstoff einiger 
Pflanzen, z. B. Hyacinthus und Tulipa, auch im Dunkeln normal 
entwickelt. Später untersuchte Sachs?), „ob und wie sich Blüten- 
knospen von Pflanzen, welche am Lichte blühreif geworden sind, 
entfalten, wenn die Pflanzen alsdann einer Dunkelheit ausgesetzt 
werden, welche hinreicht, um an den Blättern und Internodien den 
Zustand des Etiolements hervorzubringen“. Nach ihrem Verhalten 
im Dunkeln konnte er zwei Gruppen von Pflanzen unterscheiden : 
1. solche, wie Tulipa, Iris, Hyacinthus, Crocus, welche sieh bei 
länger währender Verdunkelung normal entwickelten und färbten; 
2. solche, wie Tropaeolum, Cheiranthus, Papaver ete., welche, sehr 
frühzeitig verdunkelt, keine Entfaltung und Färbung zeigten; da- 


gegen trat die Farbe auf, wenn sie vorher unter dem Einflusse 


‘) Senebier J., M&moires physico-chimiques. Geneve 1782. T. II, p. 99 fl., 
T. III, p. 103, zit. nach Vöchting, Jahrb. f. wiss. Botanik, 1893, Bd. 25, p. 155. 

2) Sac 18, Über den Einfluß des Tageslichtes auf Neubildung und Ent- 
faltung verschiedener Pflanzenorgane. Bot, Zeitg., 1863, Beilage. 


Taf. vl. 


‚Karzel R. Anthokyan in Blüten. 


® 
" oe o 
Kt 5er 70 ogas 


== 
Soan" Proeo 


no” sen0b cu 
a 


© 
0% 


‚Kunstanstalt Alb. Berger, Wien vamy2. 


Fleischmann ad. nat. lith. 


. botan. Zeitschrift 1906. 


Oesterr 


349 


des nie mean sich mehr oder weniger mens hatten. Andere 

ersuche von Sachs!) ergaben, daß Pflanzen, welche nicht voll- 
ständig, sondern bei denen nur einzelne Blüten oder Infloreszenzen 
verdunkelt worden waren, normal oder liehter gefärbte Blüten 
lieferten. Askenasys?) Versuche förderten ähnliche Resultate 
zutage. Tulipa Gesneriana, Orocus vernus, Hyacinthus orientalis 


a 

Klebs*) auf das Verhalten des Blütenfarbstoffes von Sempervivum 
im Dunkeln und in verschiedenfarbigem Lichte ee esen. 

eitere Beispiele für das Verhalten und für die Entstehung 
des Anthokyans im Dunkeln und im Lichte festzustellen, war die 
Aufgabe dieser tere Es sollte auch untersucht werden, 
in welchem Entwieklungsstadium der Knospen oder Blüten der 
Farbstoff zuerst nachweisbar ist und ob er era vielleicht in 
anderer Form vor dem Sichtbarwerden der Farbe zu konstatieren 
ist. Durch die letzte Arbeit von Molisch’°) a zw angeregt. 
auch mikroskopisch die Verteilung des Farbstoffes u Du 
seines Vorkommens zu studieren. Es sind nur wenige Pflanze 
deren Untersuchung zu einem vorläufigen Abschluß gelangt ist 
und über deren Ergebnis in ER Mitteilung berichtet werden 
soll; doch sollen später noch weitere und ausführlichere Vu 
mit "anderen Pflanzen äurchgefährt. ee Die Versuche kam 
in der hiesigen Biologischen Versuchsanstalt über Den 
des Herrn L. v. Portheim zur Ausführung. 

Die Verdunkelung der Knospen wurde in der Weise vor- 
genommen, daß sie in schwarzes Papier, graues, kein Licht dureh- 
Jassendes Filterpapier oder in braunes Packpapier N wurden. 

ei Versuchen mit Syringa im Freien wurden au Papier- 
düten auch Kästchen benützt, in welche die ar wenn en ein- 
geführt wurden. Die Hälfte einer Wand des Kästchens war ver- 
schiebbar. War die Infloreszenz in dem Kästehen untergebracht, 
so Baer, dasselbe durch die verschiebbare Wandhälfte geschlossen 
und nun alle Öffnungen durch Watte lichtdieht verschlossen. 
1, abi chs, Wirkung des Lichtes auf die Blütenbildung unter Vermittlung 

aubblä 5, p. 117 

Asken horn 7, Uber den. Einfus des Lichtes auf die Farbe der Blüten. 
” ze, er: U n art über die herbstliche Entlaubung der Holz- 
geriche, $ Siteungiler. € ka ungen, "a Wiss, in Wien, Bd. 64, I. Abt., 1871, 


BA . Klebs G., Über Variationen der Blüten. Jahrb, f. wiss, Bot., 1905, 
5) Molisch 3; „Uber amorphes und kristallisiertes Anthokyan. Bot. 
Zeitg., 1905, p. 145— 


350 


Im folgenden werden die Resultate der einzelnen Versuche . 
mitgeteilt. 


Syringa persica. 
Die normale Entwicklung der Knospen von Syringa persica 
ist die folgende. Die Knospen sind zuerst grün und färben sich 
dann rosa. Die Blüten sind dunkel rosa. Beim Abblühen werden 
die Zipfel der Korolle von der Röhre aus blau, so daß ihre Spitzen 
und die Partien längs der Gefäßbündel am längsten rot sin 
Läßt man Salzsäuredämpfe auf die Blüten einwirken oder 
betupft man dieselben mit so bekommt man eine ziegelrote 
Färbung; mit Ammoniak in derselben Weise behandelt, färben sich 
die Blüten grün 
An den grünen Knospen gelang es mir nicht, mit Salzsäure 
ai er Rotfärbung hervorzurufen, sie wurden nur 
int also hier ange noch nicht in irgendeiner 
Ehe lrreinbanie Eat vorhanden zu 
In den Blüten ist das Ailbkyan: in den Zellen des Epithels 
im Zellsaft gelöst. Bei den alten, blau verfärbten Blüten findet 
man mitunter blaue kleine Körpere chen. 
Zu Verdunkelungsversuchen wurden verschiedene Entwicklungs- 
stadien benützt und dementsprechend war das Resultat ein ver- 
schiedenes. Die älteren Knospen, die schon rosa gefärbt waren, 
entwickelten sich normal weiter und hatten auch im Dunkeln eine 
normale Färbung. Je jünger aber die Knospen waren, um so 
liehter wurden auch die Blüten im Dunkeln. Auf der Oberseite 
der Korollenlappen und an der Außenseite der Röhre a die 
Färbung dann stärker wie auf der Unterseite der Lappen. Die 
Oberseite der Tabs zeigt bei den Bien, welche aus sehr rungen 
‚nospen sich entfaltet haben, oft "län ngs des Mittelnervs 
einen licht rosa Streifen, während die Unteruche und die Ränder 
wei 
Die un Ränder geben, mit Salzsäure behandelt, Rotfärbung. 
n Blüten erscheinen rein _ = der Behand- 
lung “r nahen erhielt ich hier auch eine ung. 
e der kleinsten grünen Knospen keiten sich nicht 
weiter und veränderten bloß ihre Farbe, indem sie weiß wurden. 
tern der Blüten ist der Farbenwechsel von rosa in 


noch erwähnt, daß die Blüten, die sich aus den jüngeren Knospen 
im Dunkeln entwickeln, kleiner sind als die normal am Lichte 
erwachsenen. 
ine Vorstufe oder eine farblose Modifikation des Antho- 
kyans'), welche bei Syringa persica in den im Lichte entwiekelten 
1) Eine ug respektive gelbe V s nimmt 
W. opt (Über dl Sul sn Anthekpebe der Fumapnen, ud 
einiger anderer ne Bibliotheca Botanica, 1886, H. II. Ref.: Botan. 


’ 


Centralblatt, Bd. XXX, wi 39) für die Fumariaceen an. 


351 


‚Knospen nicht nachgewiesen werden konnte, kann sich unabhängig 
. vom Lichte im Dunkeln in den Blüten entwickeln. Die Färbung 


kommt aber nur durch den Einfluß des Lichtes zustande. 


Cobaea scandens. 

Die Korolle ist lange Zeit von dem großen Kelch ein- 
geschlossen ; sie ist anfangs dunkel-, später lichtgrün und zeigt die 
bekannte Farbenveränderung. Die Violettfärbung beginnt an den 
Zipfeln vom Rande gegen die Basis derselben fortschreitend und 
dann auf die Röhre übergehend. Auf der Oberseite der Lappen 
und dem Rande der Röhre ist die Blüte dunkler gefärbt als auf der 
Unterseite. In der Röhre laufen vom Rande zur Basis Streifen von 
verschiedener Breite herab. 

er Farbstoff kommt in der Blüte nur in den Epithelzellen 
der Ober- und Unterseite vor, u. zw. meist im Zellsaft gelöst. Es 
sind aber nicht alle Zellen gefärbt, sondern zwischen den gefärbten 
großen Zellen, welehe häufig gewellte Membranen besitzen, finden 
sich öfters kleinere, ungefärbte (Taf. VI, Fig. 5). Außer im: Zell- 
saft gelöst tritt der Farbstoff aber noch in einer anderen Form auf. 
Man trifft nämlich in dunkelvioletten Blüten, besonders in solchen, 
die zu welken beginnen, sehr häufig in dem rotvioletten Zellsaft 
kleine rundliche oder kurz stäbehenförmige Körperchen, oft in 
großen Mengen angehäuft, in lebhafter Molekularbewegung. Sie 
sind stärker tingiert als der Zellsaft und oft in vielen Zellen neben- 
einander zu sehen. Mit Alkohol behandelt, entfärben sie sich zuerst 
und scheinen dann ganz zu verschwinden. 

Daneben treten gefärbte Kugeln auf (Taf. VI, Fig. 5), größere 
und kleinere, von den kleineren oft zwei aneinanderliegend. Die 
Häufigkeit des Auftretens dieser Kugeln scheint abhängig zu sein 
von der Temperatur. Während in den Sommermonaten ein reich- 
liches Auftreten beobachtet wurde, waren sie bei gleich alten 
Blüten in den Wintermonaten nur spärlich vorhanden, doch wurde 
ihre Anzahl vermehrt, wenn die Blüten durch einige Zeit im warmen 
Zimmer aufbewahrt wurden. Die großen Kugeln haben meist einen 
Durchmesser von 5—7 u, solche von 16 # sind keine Seltenheit; 
hie und da findet man auch solche von 22—24 u. Diese Kugeln 
sind in Alkohol löslich. Beim Zusatz von Alkohol ergießt sich von 
den Kugeln eine intensiv rotviolette Substanz in den Zellsaft. Hie 
und da konnte man beim Einwirken von Alkohol beobachten, wie 
sich von den großen Kugeln kleinere abschnürten, aber mit ihnen 
im Zusammenhang blieben. In abgestorbenen Zellen oder nach Be- 
handlung mit Äther oder in solehen Zellen, die beim Abziehen des 
Epithels verletzt wurden, färbt sich sowohl der Zellsaft als auch 
die beschriebenen kleinen Körperchen und die Kugeln blau. 

ur Prüfung des Farbstoffes und der Inhaltskörper wurden 
folgende Untersuchungen angestellt: Mit HCl färbt sich der Zell- 
saft und die tingierten Inhaltskörper ziegelrot, mit Ammoniak grün- 
lichblau. Bei Zusatz von 1% Osmiumsäure färbt sich der Zellsaft 


352 


und die vorhin beschriebenen Inhaltskörper blau. Diese Erscheinung 
ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Osmiumsäure in dieser 
mg das derart verändert, daß dieses für den Farb- 
stoff durchlässig wird und ihn infolge seiner alkalischen Reaktion 
bläut. 
Bei Behandlung von frischen Cobaea-Schnitten, so wie von 
einer Farbstofflösung mit stark verdünnter Antipyrinlösung wurde 
ein Niederschlag erhalten. Schnitte mit verdünnter Eisensulfat- 
ReRne. behandelt, färben sich blau 
n grünen oder gelblichen Blüten, welche noch keine Spur 
von Färbung zeigten, konnte kein Anthokyan nachgewiesen werden. 
Wenn man gefärbte Blüten in Alkohol einlegt, so erhält man 
einen farblosen Auszug, der sich mit HÜl schön rot färbt. 
Zahlreiche ardgnkelmaszerenghe ergaben übereinstimmend, 
das Cobaea scandens imstande ist, auch bei Ausschluß von Licht An- 
thokyan zu produzieren. Die ken, Knospen, die ich in den Papier- 
düten aufziehen konnte, waren bei Beginn der Verdunkelung etwa 
3em lang, der Kelch war noch vollständig geschlossen und die 
Krone sehr klein. Kleinere Knospen gingen nach kurzer Zeit zugrunde. 
Die Intensität des im Dunkeln gebildeten Farbstoffes war 
verschieden, je nachdem, in welchem Entwicklungsstadium die 
Knospen, resp. Blüten verdunkelt worden waren. Bei Blüten mit 
vollständig geöffneter Krone, gleichgiltig, ob sie bereits eine be- 
ginnende Färbung zeigten oder noch gelblich waren, bekam man 
normale oder nahezu normale Färbung. Jüngere Stadien waren 
aber im Dunkeln immer lichter gefärbt als im Liehte; die Ober- 
seite der Zipfel war stärker tingiert als die Unterseite, die Innen- 
seite der Röhre AORIKOE als die Außenseite, also so wie bei normal 
erblühten. An der Innenseite der Röhre gingen die vorher er- 
wähnten Streifen oft nieht bis zur Basis und waren meistens 
schmäler als bei den Liehtblüten. Die Oberseite der Kronenzipfel 
war meist dunkler tingiert als die Streifen in der Röhre. Auf der 
Aploweie der Blüte trat die Färbung oft nur an den Zipfeln auf, 
BAR Aa weißlich blieb. 
Does andens kann im Dunkeln Anthokyan bilden, doch ist 
der ee ge liehter als bei den im Liehte zur Ent- 
wicklung gelangten Blüten. 


Iris germanica. 

e Art des Vorkommens des Anthokyans in den einzelnen 
Teilen de Blüte ist höchst verschieden 

e Hochblätter sind an der Spitze rotviolett gefärbt. Unter 
dem Bknakon e findet man das ganze Innere der Zellen gleieh- 
mäßig ne Außerdem sind in den meisten Zellen dunkler ge- 
färbte Kugeln zu beobachten. 

In Alkohol eg sich sowohl der Zellsaft als auch die Kugeln; 

letztere werden dann, mit 1% Osmiumsäure behandelt, tief schwarz. 
Von Benzol werden sie ER In älteren Hochblättern, besonders 


Se 1 ud t mut an Sn nn 2 


353 


wenn sie zu vertrocknen beginnen, sind die Kugeln nicht mehr 
vorhanden. ; 

Die drei äußeren Perianthblätter zeichnen sich vor den drei 
inneren durch ihre tiefviolette, auf der Oberseite manchmal fast 
schwarze Färbung aus. Die Unterseite ist meist lichter gefärbt. 
Sowohl die inneren als auch die äußeren Perianthblätter sind am 
Grunde charakteristisch gezeichnet, u. zw. auf der morphologischen 
Oberseite rotbraun, auf der morphologischen Unterseite fast schwarz. 

ie mikroskopische Untersuchung zeigte auf der Unterseite 
der äußeren Blätter und auf beiden Seiten der Innenblätter in den 
Epithelzellen der oberen Blattpartien eine gleichmäßige Färbung 
des Zellsaftes. 

In den Epithelzellen der Oberseite der noch ungefärbten 
Blätter des äußeren Kreises sind außer den gewöhnlichen Inhalts- 
körpern kleine ungefärbte Kugeln vorhanden, die sich in Alkohol 
und Ather lösen und mit Ösmiumsäure verschieden stark braun färben. 
Wenn sich diese Blätter zu verfärben beginnen, kann man die 
Kugeln noch beobachten; sie sind auch hier ungefärbt. Mit zu- 
nehmender dunklerer Färbung verschwinden sie. In diesem 
Stadium ist die Vakuole ganz erfüllt mit dem intensiv dunkel ge- 
färbten Zellsaft. Sind kleinere Vakuolen vorhanden, so wird in ihnen 
der Zellsaft hellrotviolett bis schwarzviolett. 

Bei älteren Blättern, welche wieder eine lichtere Farbe an- 
genommen haben, ist eine Partie der Vakuole dunkel gefärbt und 


die Färbung nimmt gegen die Zellmembran hin ab. Es hat den 


Anschein, als ob von einem dunkleren Kerne aus ein Zerfließen in 
den nun größer werdenden Zellsaftraum stattfinden würde, und da 
durch diese Verteilung des Farbstoffes nun eine lichtere Färbung 
erzielt wird. Setzt man bei jüngeren Blättern, in deren Zellen diese 
Vakuolen mit dem schwarzvioletten Farbstoff erfüllt sind, Alkohol 
zu, so erhält man ein Bild, das dem eben für ältere Blätter be- 
Schriebenen ähnelt. £ 

ie Epithelzellen der ausgewachsenen Blütenblätter, in denen 
das Plasma ganz an die Wand gedrückt erscheint, sind gleichmäßig 
und etwas lichter gefärbt. ; 

Was die Zeichnung am Grunde der äußeren und. inneren 
Blätter betrifft, so findet sich der Farbstoff hier nur in Zellgruppen. 
(Taf. VI, Fig. 1, 2.) Die Zellen sind ziemlich intensiv rotviolett. 
In ihnen findet man wieder ähnliche Kugeln, wie sie für die Ju- 
gendstadien der äußeren Blätter beschrieben wurden. Diese Kugeln 
Sind stets ungefärbt. Das Anthokyan kommt entweder im Zellsaft ge- 
löst ‚oder aber in dunkel gefärbten, oft schwarzvioletten kugel- 
förmigen Gebilden vor!). Der Charakter dieser Gebilde konnte 
leider nieht in befriedigender Weise konstatiert werden. Das An- 
ET Ten ne 


y ‘) Dennert E. (Anatomie und Chemie des Blumenblattes. Botanisches 
entralblatt 1889, Bd. XXXVIII, p. 430) hat bei Iris pumila in den Epithel- 
2 en ein oder mehrere dunkelviolette Gebilde schwimmen gesehen; er hält 
ieselben für Vakuolen. 


sterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1906. 25 


354 


thokyan kann in diesen Zellen in folgenden Kombinationen vor- 
kommen: 1. gleichmäßig im Zellsaft verbreitet; 2. im Zellsaft 
und an eines oder mehrere der kugelförmigen Gebilde gebunden; 
3. bloß an eine oder mehrere Kugeln gebunden, der sonstige In- 
halt der Vakuole ist von Anthokyan frei. . Die Kugeln lösen sich 
leicht in Alkohol und Ather, In den ungefärbten, den tingierten 

i g len Zellen findet eine, ungefärbte Kugeln. 

Neben dem Anthokyan treten kleine, gelbgefärbte Körnchen 
auf. Nur wenige Zellen enthalten bloß Anthokyan und sind von 
diesen Körperchen frei. Wird das Anthokyan mit Alkohol oder 
Ather ausgezogen, so bleiben diese gelben Körnchen zurück. In 
den Blättern des inneren Kreises treten sie nicht in so großer 
Menge auf, wie in denen des äußeren Kreises. Wenn man ein mit 
Ather von Anthokyan befreites Präparat mit konzentrierter Schwefel- 
säure behandelt, so färben sich die gelben Körner dunkelblaugrün. 

Es erübrigt noch, das Vorkommen des Anthokyans im Epithel 
der Ober- und Unterseite der großen Narbe zu erwähnen. (Taf. VI, 
Fig. 3, 4) Das erhaltene Bild entspricht im großen und ganzen 
dem bei Untersuchung der Hochblätter wahrgenommenen. In vielen 
Zellen, besonders in den lichter gefärbten Partien, findet man Ku- 
geln, die dunkler gefärbt sind als der gleichmäßig tingierte Zell- 
saft. Oft trifft man die gefärbten Kugeln in farblosen Zellen. Im 
Gegensatz zu den in den Hochblättern gefundenen Kugeln lösen sie 
sich in Alkohol. 

Wird ein Stück der Oberhaut der Narbe mit der Pinzette 
abgezogen und in Wasser auf einem Objektträger, mit einem Deck- 
glase bedeckt, eine halbe bis ®/, Stunden liegen gelassen, so kann 
man unter dem Mikroskope eine Bewegung der Kugeln sehen. Die 
Bewegung findet meist plötzlich, aus der Mitte der Zelle zur Wand 
zu statt oder aber sie geht so langsam vor sich, daß man sie bloß 
nachweisen kann, wenn man die ursprüngliche Lage durch Zeich- 
nung konstatiert hat. (Taf. VI, Fig. 3, 4.) Beschleunigen kann 
man das Eintreten der Bewegung durch Behandeln mit Alkohol, 
verdünnten Salzlösungen oder Glyzerin. Dabei muß man aber vor- 
sichtig vorgehen, denn sobald in den Zellen Plasmolyse eintritt, 
werden die Kugeln von dem sich zusammenziehenden Plasma mit- 
gezogen. Die Bewegung der Kugeln kommt wahrscheinlich durch 
Turgorverschiebungen zustande. 

ünen Knospen oder in grünen Partien der Blütenblätter 
war mit HC] der Farbstoff nieht nachweisbar. 

Die Blüten von Iris germanica färben sich auch im Dunkeln, 
und sind, je nach dem Alter der verdunkelten Knospe, lichter, oft 
sogar bedeutend lichter als die am Lichte entwickelten, oder normal 
gefärbt. Der Farbstoff bildet sich auch dann, wenn man eine ganze 
Pflanze unter einen schwarzen Sturz bringt. Die Färbung erscheint 
schon in den oberen Randpartien ganz junger Kronenblätter von 
12—15 mm Länge, welche von den Hochblättern noch vollständig 
bedeckt sind. (Schluß folgt.) 


355 


Einige Bemerkungen über Cirsium Pichleri Huter 
und Cirsium Boissieri aut. 
Von J. Bornmüller (Weimar). 

Auf Seite 286 dieser Zeitschrift (Jahrgang 1906) wird mit 
dem daselbst veröffentlichten Cirsium Pichleri Huter der Schwarm 
der um O. ligulare Boiss. und Ü. odontolepis Boiss. sich gruppie- 
renden kritischen Arten wiederum um eine „spec. noy.“ vermehrt. 
Dieselbe gründet sich auf die von Pichler im Jahre 1874 am 
bithynischen Olymp gesammelte, fälsehlich als C. Lobelii Ten. aus- 
gegebene Pflanze, von weleher also Belegexemplare in den meisten 
größeren Sammlungen anzutreffen sein dürften. Da es dem ver- 
dienstvollen Verfasser bei der Beschreibung seines orientalischen 
Cirsium an der wichtigsten Literatur jener Gebiete gebrach, hegt 
er selbst Bedenken, ob seine neubeschriebene Pflanze nicht etwa 
mit einer bereits bekannten Art des Ostens identisch ist, die Lösung 
dieser Frage jenen überlassend, die mit der Flora jener Länder 
vertrauter seien als er selbst. Wenn ich mir erlaube, dazu das 
Wort zu ergreifen, so mag dies zu entschuldigen sein, da ich ge- 
nannte Pflanze mehrfach in Kleinasien gesammelt habe und ich 
andererseits Gelegenheit nehmen möchte, über „O. .Boissieri“ der 
verschiedenen Autoren ein paar Worte zu sagen, unter welcher Be- 
zeichnung u. a. auch ©. Pichleri Huter in die Herbarien ge- 
langt ist. 


©. Boissieri Freyn et Bornm. von mir un line Freyn be- 
reyn subspec. Ü. Ga- 


.ı) Im Sinne Kieperts nicht Galatien selbst, sondern die der Provinz 
Galatien benachbarten Teile der ostwärts angrenzenden Provinz Pontus. 
26* 


356 


laticum Freyn. — stlich, im angrenzenden Paphlagonien, 
auf dem Ilkhas- EN traf ich dann im Jahre 1890 eine Form, die 
als ©. Rtgrreeinge Freyn ß. armatum Yisyn veröffentlicht wurde, 


zwei Khre später diejenige he sammelte, die Freyn in seiner 
Anus als den Typus bezeichnet. — Ostwärts erstreckt sich 
dann diese (von früheren Böktiikern gänzlich übersehene, zwar 
FE auftretende, aber ihrer Unnahbarkeit halber freilich 
wenig zum Sammeln einladende, ungemein stark bewehrte) Distel 
bis nach Türkisch- Rem enich, d. h. in die östlichen Ka der 
Proy. Pontus, wo Sintenis im Jahre 1894 sie in der For 

species O©. Galaticum“ bei Gümüsch-Khane einheimste. TRoAOHÄah 
die letztgenannten Exemplare empfehle ich zum Vergleich mit 
©. Pichleri Huter mit dem Hinweis, daß wohl gerade auf diese 
etwas Se Rn Marien Freyns Worte Y 5 p. 467) Bezug 
See welche lauten: „An kleinen Formen des ©. Galaticum 
Fre on der spateligen Verrreitetung der unteren 
Eurlchuphan nichts zu bemerken, sie sind an der Spitze schmal 
und feindornig, und man würde daher solche Formen ohne 
Kenntnis der entwickelten sehr leicht an unrichtiger Stelle 
unterzubringen suchen!“ Würde ich die Originale hiezu nicht selbst 
ki f 


Wortlaut der Diagnose zu urteilen — lei cht geneigt sein, an der 
richtigen Beurteilung dieser Verhältnisse Zweifel zu hegen. Freyns 
scharfsichtiges Auge hat hier sicher das Richtige getroffen. Meines 
Erachtens ist somit ©. Pichleri Huter mit C©. Sintenisii Freya 
(inkl. subsp.) zu Wine n. 

Was „Cirsium Boissieri“ betrifft, dürfte folgendes zu er- 
wähnen am Platze « sein : Zum ersten Male wurde dieser Name Re 
(doch wohlbemerkt nur in Exsiceaten!) für eine von mir im Jahre 
1889 in Kleinasien gesammelte Pflanze aus der Verwanätächalt des 
©. odontolepis Boiss. angewandt, und zwar unter der Autorschaft 

‚„Freyn e rnmüller“. Wie oben erwähnt, wurde diese Art 
einige Jahre später nicht unter diesem Namen, welchen Freyn 
wieder verwarf, ae sondern nach Eingang umfangreicheren 
Materials (dureh Sintenis is) als ©. Sintenisii a subsp. 0. Gala- 
ticum Freyn. An der eingangs angeführten Publikationsstelle 
(pag. 467) er nun durch Freyn zum ersten Male der Name 
C. Boissieri Hausskn. in die Literatur eingeführt, indem bei 


Fan hier als c. Sintenisüi zusammen efaßte Formenkrei okfeint 
©. Boissieri Hausskn. in Mittel-Kleinasien zu vertreten.“ ') 


1) Boissier kannte sein ©. odontolepis Boiss. nur aus europäischen 
Gebieten Miet aus Kleinasien), auch hielt er die Pflanze des östlichen Beeren) 
also der Flora Orientalis, nicht für spezifisch verschieden von jener des Westens 


357 


Was ist nun ©. Boissieri Hausskn.? Eine Pflanze dieses 
Namens wurde von Haussknecht nirgends veröffentlicht 
und auch sein Herbar weist eine Pflanze dieses Namens nicht 
auf; er selbst schließlich teilte mir seinerzeit auf meine Anfrage 
mit, daß ein C©. Boissieri seiner Autorschaft nicht existiere. Falsch 
ist auch teilweise, was Sagorski auf den Etiketten seines ©. Bal- 
canicum Sagorski bemerkt: „syn. ©. Boissieri Stibrny, non 
Freyn, nee Hausskn. in Bornm. exsice.“, daHaussknecht 
in meinen Exsiceaten kein „O. Boissieri“ aufgestellt hat und ich 
ihm überhaupt keine Cirsien zur Bestimmung übergeben habe. Die 
Angabe Freyns konnte somit nur auf einer älteren, wohl brief- 
lichen Mitteilung Haussknechts fußen, welche Freyn, als er 
sich dessen erinnerte, veranlaßte, den in den Exsiccaten bereits 
gegebenen Namen fallen zu lassen und einen anderen zu wählen. 

Für ©. odontolepis Boiss. fl. Or., dessen Diagnose wir in der 
„Flora Orientalis“ finden, nun den Namen C. Boissieri Hausskn. 
(teste Freyn) anzuwenden, geht aus folgenden Gründen nicht an, 
gleichzeitig erfahren wir, daß Haussknecht die von ihm als 

. odontolepis Boiss. flor. Or. a rochene Pflanze verkannt 
hatte und daß somit die Wahrscheinlichkeit nahe liege, diese 
irrige Ansicht einmal Freyn gegenüber brieflich ‘oder mündlich 
geäußert zu haben. In Haussknechts Herbar befindet sich 
nämlich keines der von Boissier in der Flora Orient. zitierten 
Exemplare des ©. odontolepis Boiss. vor! Haussknecht kannte somit 
Boissiers Pflanze aus dem Gebiet der Flor. Or. überhaupt nicht! 
In seinen Schriften ferner wird nur einmal ein ©. odontolepis 


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C. Galaticum Freyn) in Bull. de l’Herb. Boissier publiziert; nur 
letztgenannter Name hat also Giltigkeit. 

2. „C. Boissieri Hausskn.“ in litt. ad Freyn — (. odontolepis 
Hausskn. Symb. ad fl. Graee. pag. 121 (non Boiss. Voy. Esp., 
nee Boiss. fl. Or.) = C. ligulare Boiss. 

. „C. Boissieri Hausskn.“ sensu Freyn in Bull. de l’Herb. 
Boiss. 1895 — C. odontolepis Boiss. flor. Or. (nee Boiss. Voy. 
Esp.) ist eine dem westeuropäischen C. odontolepis Boiss. Voy. 


[SU 


358 


Esp. nahe verwandte Art, nach Haläcsy Consp. flor. Grae 

U,110 wohl zu ©. armatum \Velenovsky (in Brugg Y 

Böhm. Ges. d. Wissensch. 1888. pag. 52) ‚gehöri 

„U: Boissieri Hausskn. in eg exsice.* leoreki in 

schedis) existiert überhaupt n 
eyn“ St Hidrnf in exsice.* — C. Balcani- 

cum Sagorski. 


Notiz 
über eine für Österreich neue @raminee. 


Am 16. Juni ]. J. entdeckte ich in einer jungen, am kalkig- 
sandigen Boden wachsenden Kiefernkultur zwischen Janöw und 
zklo (etwa 32 Kilometer nordwestlich von Lemberg) die von 
Domin in seiner „Monographie der Gattung Koeleria* beschriebene 
und bis jetzt nur in der Gegend von Wilno in Lithauen beob- 
achtete Koeleria ZOFORIDG Dom. (= K. eiliata Wol. in 
„en exs, polon.“, non A. n.), Wo "dieselbe in ziemlich großer 
zahl in Gesellschaft ai Prisatilla patens, Dianthus glabri- 
He (Borb.), Silene chlorantha, Dracocephalum Ruyschiana, 
Thymus angustifolius, Pulmonaria azurea (Bess.), Phleum 
Boehmeri etc. vorkommt. Von K. ciliata A. Kern., mit welcher 
K. polonica bezüglich der oberirdischen Organe ziemlich überein- 
stimmt, ist dieselbe auf den ‚ersten Blick besonders an dem im 
hohen Grade locker-rasigen, durch lange unterirdische 
Rhizome bedingten Wuchs leicht zu unterscheiden. 
Lemberg, am 19. Juni 1906. Prof. Br. Blocki. 


Literatur - Übersicht‘), 
Juli 1906, 
Adamovid L. Eine neue Helleborus-Art, aus Serbien. (Magyar 
botanikai Lapok. V. Nr. wol p- 221. 
. serbicus Adam. affın. H. Baumgarte Be 
Beck G.R. v. Über.die Bedeutung der Karstflora in der Ent- 
wicklung der Flora der hr (Res. scient. d. Congr. intern. 
de Bot. Vienne 1905.) gr 
— Ein botanischer nr auf den Ber de » bei Ogulin. 
-_(Ungar. bot. BI. V, Jahrg, Nr. 2/4, 05.) 8 
Anhangsweise: Bemerkingen zu er Fa A. Kern 


Rücksicht hf jene Abhandlungen an, die en r Österr rscheinen 
oder sich auf ora dieses Gebietes he oder indirekt beziehen, ‚ferner 
auf selbständige Werke des Aus s ielu ichster 
VORHERREETN werden die Herren Autoren und Verleger um Einsen ndung 7 Zum 
erschienenen eiten or. are um eine AÄnzei - über solche 
höflichst ersucht. ion. 


359 


Beguinot A. Aleune notizie sulle Romulea Be flora dalmata. 
(Bull. della Soe. bot. Ital. 1906. Nr. 3—4, p. 45—52.) 8°, 

Murr J. Über Chenopodium ri: Thuill. es Verwandtes. 
(Magyar botanikai lapok. V. Nr. 2/4.) 8 

Nemec B. Die Wachstumsrichtungen ‚iniger Lebermoose. (Flora. 
96. Bd. 2. Heft. S. 409—450.) 8°. 9 Textfig. 

Pascher A. A. Kleine Beiträge zur Könnte unserer Süßwasser- 
algen. II. Zur Kenntnis der an einiger Seen der 
julischen Alpen. (Sitzungsber. d. sch. naturw.-med. Vereines 
RE N. #. AAV. Bu x or) 

andelt das 1 OD HR: Raibler, Wocheiner und Veldeser 
Sees BE: Autak ammlungen von 

Resultats seientifiques du ohgrii "international de Botanique 
Vienne 1905. — Wissenschaftliche Ergebnisse des meer 
botanischen Kongresses Wien 1905. Herausgege 
Wettstein, J. Wiesner und A. Za KIRUIEAER Redigiert 
von J. P. Lo otsy. a Kö Fischer). gr. 8°. 446 S. 3 Taf., 
1 Karte, 58 Abb. 

Scharfetter R. nad zur Geschichte der Pflanzendecke 
Kärntens seit der Eiszeit. re Jahresber. .d. k. k. Staats- 
Gymn. in Villach. S. IIT—XXVIIH.) 8°, 

Inhalt: I. Die Vegeatonserhäni Kärntens (Florenreiche, Floren- 
bezirke; Endemismus, Formationen, Regionen, Verschiebung der zn Fi 
UI. Die Einwirkung des Menschen auf ‘die Pflanzendecke I.E 
wanderungen aus den Beischlarten Fibkareishin. — IV. Die warme Periode 
nach der Eiszeit (Steppenperiode e). — V, Die Eiszeit und ihre Folgen. — 
VI. Die Flora vor der Eiszeit. 

Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen 
Lebermoose mit Bezug auf die Exemplare des Exsikkatenwerkes 
„Hepaticae m exsiccatae“. IV. Serie. ee ee 


deutsch. naturw.-med. Vereines „Lotos“. N. F.XX 
bis 169.) 8°, 
— — Ergebnisse der bryologischen Exkursionen in Nordböhmen 


und im Riesengebirge im Sommer 1904. en d. rer 
Bd. S. 12—53.) 


naturw.-mediz. Vereines „Lotos*, Br 
ält- außer der Au fzählun ng für das re neuer oder interessanter 


neckeroideum Schffn., Scorpidium scorpioides (L.) var. pratense Se 

Schneider K. C. Einführung in die Deszendenztheorie. Sechs 
Vorträge. Jena (G. Fischer); 8%. 148.8. -2 Taf., 1 Karte, 
108 Abb. 

Sperlich Ad, Ergänzungen zur Morphologie und Anatomie der 
Ausläufer von Nephrolepis. (Flora. 96. Bd. 2. Heft. S. 451 bis 
473.) 8°, 2 Taf. 

Tesheikat E. Über Züchtung neuer Getreiderassen mittelst 
künstlicher Kreuzung, II. Mitt. Kreuzungsstudien am Roggen. 


360 


(Zeitschr. f. d. landwirtsch. Versuchswesen in Österreich. 1906.) 
8°..45 S. 2 Taf. 

Wiehtigste Ergebnisse: I. In gewissen Krenzungsfällen KOREYO das 
Vorkommen von Endosperm-Xeniodochie festgestellt werden Bei 
Kreuzung von Roggenrassen mi peu verschiedenem Ähre entypus erweist 


zuführen, daß die wirksame Ausbreitung des Pollens 

meinen nicht sehr weit reicht. — Die I. Generation der vom 

Verf. e gge hlinge zeigte in Ahrentypus und Fruchtform im 
allgemeinen Mittelstellung. Die Generation ergab Spaltung in mutter- 
gleiche, intermediäre und vatergleiche Formen erben von z 2.1: 
— IV. Bei Kreuzung von Winter- und Sommerrogge igt (bei Sommer- 
kultur) die I. are in ah uf Vegetationszeit "yikteistellung, in der 
. Generation tritt Spa im Mendelschen Verhältnisse ein. (Sommer- 
typus int nn 0 anbau der endenten steigert in 
den folgenden Generationen den Perzentsatz des Sommertypus, Winteranbau 
n des gelingen unschwer Bastardierungen zwischen 


rmen und Wildformen der en en überhaupt 


Dir Valle Direktor des kaiserl. Gartens in Schönbrunn, hat sich 
ein Yerdiäueh dadurch e rworben, daß er mit Nachdruck auf die Unhaltbarkeit 
a essen Kein, was in Broschüren und Zeitungsartikeln über die so- 


genannte „Wetterpflanze* (Abrus precatorius) veröffent de. Ert 
dies zuerst in einem Artikel, welcher vor ei e“ er- 
schien, und € f in der vorliegenden Arbeit fort, die eine Ant- 
wo eine indessen erschienene Gegenschrift Nowacks darstellt. Der 
Verf. deckt nicht nur zahlreiche Unrichtigkeiten und Widersprüche in 

ußerungen Nowacks auf, sondern stützt sich auch auf ehende Beob- 
achtungen. Es ist ein trauriges Zeichen der Kritiklosigkeit weiter, selbst g 
bildeter Kreise, der Voreingenommenheit derselben geren wi ssenschaftliche 
Auffassung, daß ein so handgreiflich tum“, wie ie An- 
preisung us er „Wetterpflanze* zur Folge hatte, dauernd so viel 
Interesse und Sympathie = erwecken vermag. Hoffentlich ae. die vor- 
liegende Abhandlung etwas zur Au ufklärung weiterer Kreise 


Verhandlungen des inbithakimnaleh botanischen Elrriobee in 
Wien 1905. — Actes du Co ngres international de Botanique 


gr. 8°. 262 8. 6 Abb. 


Woltereck R. Mi RER aus der Ben Station in Lunz. 
(Biol. Zentralbl. Bd. XXVI. Nr. 13—15.) 8°. S. 463480. 


Erster Bericht über die am unteren Lunzer-See in Niederösterreich 


s 
um daran zu zweifeln, daß die begründete Anstalt große Bedeutung 
erlangen kann. Vom Siandpnäkte” er zweckmäßigen Zusammenarbeitens 


gg Te Era ht ul wir eu 1 aa Ze 


361 


wissenschaftlicher Kräfte ist es bedauerlich, daß bei Begründung der Anstalt 

einer gewissen Angstlichkeit vermieden wur e, mit den biologischen 
Kreisen der so nahe gelegenen Universitätsstadt Wien auch nur in Fühlun 
zu treten. In der Arbeitsteilung mit sachgemäßer na rigg Förderung 
liegt doch die beste Gewähr wissenschaftlichen Fortschritte 


Bernard Ch. A propos d’une maladie des ceocotiers causde par 
Pestaloszia Palmarum Cooke. ge du Dep. de l’Agriculture 
aux Indes Neerl. Nr. 2.) gr. 8°. 48 p. 3 Taf. 

Briquet J. Regle s internationales . la <A botanique. 
Adoptees par le Congrös internat. de Botanique de Vienne 1905 
et publi6es au nom de la commission de r&daction du congr£s. 
Jena (G. Fischer). gr. 8°. 99 S. — 2° 

Bruck W. F. Zur en Pflanzenschutzes. (Deutsche 
landw. He Jahrg. 1906. Nr. - 68. 

, erörtert die Mängel, die der jetzigen praktischen Pflege der 
Phytopathologie anhaften, a befürwortet die Einrichtung eines Spezial- 
stu ae; für Phytopatholog 

Zur Frage der Windbeschädigungen an Blättern. (Beih. z. 
bot Zentralbl. XX. Abt. II. S. 15). 8% 1 Taf. 

Busse Walt. Das südliche Togo. Konnte und Schenck, Vege- 
tationsbilder, 4. Reihe, 2. Heft. Jena (G. Fischer). 4°. 6 Taf. 
u. Text. 

Chodat R. et Rouge E. La Syceochymace ou le Labferment du 
Ficus carica. ee f. Bakteriolog. ete. II. Abt. XVI. Bd. 
Nr. 1/8.) 8% 2 

Classen Joh. Ueber die Grenzen des SnturatkonnguE, Edel d. 
een henahi. Anstalten. XXIII.) gr. 8°. 17 8. 


Contz en Fr. Die ER Gramineenwurzeln des Würz- 
burger Wellenkalkes. raus, Aus der Pflanzenwelt Unter- 
ar IX.) een FR "Stuber). 8°. 8. 265—329. 

2-88. 


Conwentz W. Die Heimatkunde in der Schule. Grundlagen und 
Vorschläge zur Förderung der naturgeschichtlichen und geo 
graphischen Heimatkunde in der Schule. 2. Aufl. Berlin (Born- 
traeger). 8°, a 

Kritik 


me ‚Kategorien findet, und Vor eachiigs zur He Dig dieser Pflege. Obwohl 
Natur würde die Heimatskunde einen hervorragenden Platz im Lehrplane 


der Elementar- und Mittelschulen verdienen, 
Degen A. v. Bemerkungen über pi orientalische Pflanzenarten. 
Ma 


XLVII. "Aconitum ee . (Magyar botanikai Lapok. 
V. Nr. IR B 196/197.) 8 
Edwall @. aio para uma synonimia dos nomes populares das 


plantas Meg do Estado de S. Paulo. (Commissao geogr. © 
geolog. de S. Paulo Bull. Nr. 16.) 8°. 7O p 


362 
Edwall G. Flora Paulista. IV. Myrsinaceae. (l. e. Nr. 15.) 8°. 
45 p. 


Focke W. O0. Franz |. Er me Ver. Bremen 1906. 

Bd. XIX. Heft 1. S. 1—19.) 8°. 
Gassner G. Der En para BE Wurzeln. (Botanische 

Zeitung. 64. al Heft 9—11.) 4°. S. 149—22 

Auf Grund eingehender Versuche gelangt Verf. zu En Resultate, daß 

der vor Elf are zuerst Kr ee dann besonders von Brunchorst 
studierte Galvanotropismus der Wur ein Traumatropismus sei, hervor- 
gerufen durch eine schädigende nn ap Abgesehen davon, daß die 
Versuche des Verf. einwandfrei erscheinen, A schon der Umstand für 
die Richtigkeit seiner Auffassung, daß es wohl nicht zu bezweifeln ist, daß 
alle im normalen Wachstum sich AnDetatan: Haakliöine en der Pfla a organe 
auf eize Anpassungen darstellen und solehe Anpassungen sie r in jenen 
a herausgebildet haben dürften, in denen die Notwendigkeit hiezu vor- 
an 


rn 


oebel K. Zur Biologie von Cardamine pratensis. (Biolog. 
Zentralbl. Bd. Nr. 16. S. 481—489.) 8°. ig. 
ayata Bun On Taiwania, a new genus of Coniferae from 
the Island 0 Formosa. a of. Linn. Soc. Vol. XXXVIL 
Nr. 260. p. 330—331.) 8°. 1 Taf. 
erwandt mit Ounningham 
Hill T. @ On the presence “or a Parichnos in recent plants, 
(Anmale of Bot. Vol. 3 Nr. ee p- ee 8°. 2 Taf. 
Das vo ın 


Ren Se Kalk erte der Verf. nunmehr auch bei ee 
Isoetes- und in modifizierter Form bei Lycopodium-Arten 
Kniep H. Untersuchungen über die Chemotaxis von Bakterien. 
(Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XLII. Heft 2. S. 215-270.) 8°. 
heile M. Zentrosomen bei Angiospermen. Zugleich ein 
Beitrag zur Kenntnis der generativen Elemente im Pollen- 
schähäch, (Flora. 96. Bd. 2. Heft. S. 501—-522.) 8°. 1 Taf. 
Untersuchungen über das eventuelle Vorkommen von Zentrosomen bei 
Angiospermen und kritische Übersicht der einschlägigen Literatur. Das 
Ergebnis ist, daß Zentrosomen bei Angiospermen nicht vo rkommen, daß die 
phylogenetisch höchste Gruppe, bei der solche vorkommen, die Lebermoose 


Kraus G. Vicia Orobus DC. und Eis Heterotrichie. Aus der 
Pllansommelk an VI. (Verh. d. phys.-med. Ges. zu 
Würzburg. N. F. Bd. XXXVIII.) 8. S 225 — 238. 2 Taf. 


nze, der in g zu usdrucke kommt. Die im Juni ent- 
Ti Sprosse ht zottig behaart, die später sich entwickelnden sind 


zacum. Ban zum Bot. Zentralbl. Ba. XVI. “ Heft 
et 

Messungen ergaben das starke Anwachsen des Blütenschaftes vor der 

Fruchtreife. 


— Über die Spermatozoiden von Cycas revoluta. (Ber. der 
deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 2, 8. 78—83.) 8°. ı Taf. 


363 


Beobachtungen über Form und Bau der lebenden Spermatozoiden und 
über Chemotaxis derselben. Beachtenswert ist auch die Ansicht des Verf., 
daß die Flüssigkeit, in der die Spermatozoiden zum Archedhnkım schwimmen, 
aus dem Pollenkorne stamm 

Schinz H. Die Myxomyceten oder Schleimpilze der Schweiz. 
(Mitt. d. naturw. Ges. in Winterthur, Heft VI.) 8°, 1298. 
45 Fig 

Usteri A. Parthenocarpia % AR Pe all: da soc. 
scientif. de Säo Paulo. Nr 4.1.0. 38, 

Vuillemin P. Le problöme T Mae des Pet, (Rev. gen. 
des sc. ‚pures et appl. 17. Ann. Nr. 5. p. 214—229.) 4°. 31 Fig. 

iskussion der verschiedenen ee Beziehungen der 
Saecharomyceten zu anderen Pilzen. Resultat: Die Saecharomyceten sind 
keine einheitliche Pilzgruppe gleicher ehe sondern entwicklungs- 
geschichtlich ungleichwertig und zu den „Fungi imperfecti“ zu stellen 

Wangerin W. Die Umgrenzung und eher der Cornaceae. 
yo zu den Botan. Jahrb. Bd. XXXVIITI. Heft 2.) 8°. 88 8. 

0 Fig. 


Von den allgemeinen Ergebnissen dieser gründlichen Arbeit seien 

rwähnt: "Die Cornaceae stellen den ursprünglichsten Typus der Umbelli- 

frdlek dar. Auszuschließen von den Cornaceen sind: Garrya, Alangium, 
Nyssa und Davidia. Garrya bildet die Familie der Garryaceae, 


Aufeih e 

Zahn K.H. Beiträge zur Kenntnis der Archieracien Ungarns 
und der Balkanländer. (Magyar botanikai Lapok. V. Nr. 2/4. 
pP. 62—93.) 8°. 


Akademieen, ‚Botanische- Gesellschaften, Vereine, 
Kongresse etc. 
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. 
Sitzung der math.-naturw. Klasse am 5. Juli 1906. 


Prof. Dr. L. Adamovig legt eine Abhandlung mit dem Titel 
vor: „Die e pflanzengeographische Stellung und Gliede- 
rung ’der Balkanhalbinsel* 


Dr. 
Wien, = eine gemeinsam mit Herrn Leopold Ritter v. Port- 
heim im pflanzenphysiologischen Institut der k. k. Universität in 
Wien und der Biologischen Versuchsanstalt in Wien durchgeführte 
ya unter dem Titel „Untersuehungen über die Rolle 

s Kalkes in ler Pflanze“ vor, 

Ausgehend von der Ansicht Boehms und anderer Forscher, 
daß der Kalk bei der Umwandlung der Stärke in Zucker, beim 


364 


Zuckertransport und bei seiner Umwandlung in Formbestandteile 
der Pflanze eine Rolle spiele, haben die Verfasser kalkfrei ge- 
zogenen Keimlingen von Phaseolus vulgaris verschiedene Zucker- 
arten zugeführt, indem sie annahmen, daß die Erkrankung entweder 
gänzlich aufgehoben oder wenigstens eine Zeitlang hintangehalten 
werden könnte, wenn die Funktion des Kalkes tatsächlich eine 
entsprechende wäre. 

s ergab sich, daß durch Zufuhr von Lävulose, Dextrose, 
Saccharose das Wachstum der kalkfrei gezogenen Bohnen gegen- 
über den kalkfrei ohne Zucker kultivierten im Licht gefördert wird. 
Besonders günstige Resultate lieferte die Darbietung von Lävulose, 
wodurch der Zeitpunkt der Erkrankung bedeutend hinausgeschoben 
wurde. Im Dunkeln, wo alle kalkfrei gezogenen Keimlinge deut- 
liche Krankheitssymptome aufwiesen, waren es hingegen die Pflanzen 
der Dextrosekultur, welche das relativ günstigste Bild zeigten, 
während hier die Lävulosekulturen das ungünstigste Ergebnis 
lieferten. Wurde den normalen Nährlösungen Zucker zugesetzt, so 
war im Licht auch eine Förderung des Wachstums der Hypokotyle 
zu beobachten; am besten entwickelt waren auch hier die Lävu- 
losepflanzen; im Dunkeln standen die Keimlinge der Normalkulturen 
ohne Zucker stets besser als die der Kulturen mit Zucker. 

Die qualitative und quantitative Untersuchung ergab im 
großen Ganzen eine Übereinstimmung mit dem Habitusbild. 

um Schlusse wird der Gedanke ausgesprochen, daß die Er- 
krankung der kalkfrei gezogenen grünen Pflanzen zum Teil auf die 
Bildung von freiem Formaldehyd bei der Assimilation zurück- 
zuführen sei, doch muß dies erst durch fortgesetzte Versuche 
sichergestellt werden. 


Sektion für Botanik der k. k. zoologisch-botanischen 6e- 
sellschaft in Wien. 


Versammlung am 18. Mai 1906. 


‚ Herr Privatdozent Dr. Otto Porsch hielt einen Vortrag über: 
„Die Duftentleerung der Boronia-Blüte. Die Untersuchung 
von Boronia megastigma Nees ergab auf den Kronenblättern innere 
Drüsen, deren Sekret durch einen dem Typus des von Haber- 
landt für die Laubblätter der Rutaceen nachgewiesenen ent- 
sprechenden Entleerungsapparat in Tropfenform an die Luft ge- 
langt. Die nahe verwandte B. elatior Bartl. bildet innere Drüsen 
in den Kelchblättern aus. 

Herr J. Nevole sprach „Über die Pflanzenformationen 
und Höhengrenzen im Gebiete des Hochschwab*. 

Sodann besprach Herr Dr. F. Altmann „Die verpilzten 
Kurzwurzelbüschel von Sempervivum“. 

Zum Schlusse legte Herr Dr. A. Ginzberger die neuere 
Literatur vor. 


365 


Versammlung am 15. Juni 1906. 

Zunächst hielt Herr Prof. Dr. V. Schiffner einen Vortrag: 
„Neue Mitteilungen über Nematodengallen bei Laub- 
moosen.“ (Vgl. Hedwigia XLV, S. 159—172 [1906]). 

Sodann erläuterte Herr Demonstrator E. Janchen „Die 
neuen Nomenklaturregeln und ihre Anwendung auf die 
Benennung der einheimischen Pflanzen‘. 

err Dr. A. Ginzherger legte die neue Literatur vor. 


Eine neue (seit November 1905 bestehende) Einrichtung sind 
die Referierabende der Sektion für Botanik. Dieselben werden 
monatlich abgehalten und geben Gelegenheit, über besonders wich- 
tige neue Erscheinungen eingehend Bericht zu erstatten, wobei 
besonders Sammelreferate bevorzugt werden. _ 


Wiener botanische Abende. 
Versammlung am 9. März 1906. — Vorsitzender: 
Prof. Dr. Wilhelm. 

Prof. Dr. H. W. Conwentz (Danzig) hielt einen Vortrag über 
das Thema: „Aus Westpreußens Wäldern.“ An der Hand 
zahlreicher Photographien besprach er hauptsächlich das Vorkommen 
und die Verbreitung der waldbildenden Bäume und Sträucher in 
Westpreußen und im Nachbargebiet. sılaje 

Den Hauptbestandteil der Waldungen bildet die Kiefer, Pinus 
silvestris, die in manchen Gebieten, z. B. in der Tucheler Heide, 
auf Quadratmeilen großen Flächen der ausschließliche Waldbaum 
ist. In Wuchsform und Nadellänge variiert die Kiefer nicht un- 
erheblich, so daß im Gebiete verschiedene Formen und Spielarten 
vorkommen. Als selten sind zu nennen: die Schlangenkiefer 
(forma virgata) mit wenig verzweigten, lang gestreekten und un- 
regelmäßig schlangenförmig gezogenen Hauptästen, von 
2. B. ein 16°5m hoher Baum in dem Schutzbezirk Neuhof der 
Oberförsterei Lutan, Reg.-Bez. Marienwerder, steht, und vor allem 
die nur ganz vereinzelt beobachtete kurznadelige Kiefer (forma 
parvifolia) mit nur 10--15 mm langen Nadeln. In Westpreußen 
findet sich ein ausgezeichnetes, wenn auch nur 3m hohes Exemplar 
der im Habitus an die Fichte erinnernden Form in Sackrau im 
Kreise Graudem ; andere wurden vor 24 Jahren am linken Weichsel- 
ufer gegenüber Thorn beobachtet, scheinen aber eingegangen zu 
sein. In der Mark Brandenburg stehen drei Exemplare ın den 
Forsten von Wendisch-Wilmersdorf; sonst kommt die kurznadelige 
Kiefer noch in Schweden, auf der Insel Gotland ete. vor. Von an- 

eren Formen der Kiefer finden sich im Gebiet die Strandform 
von pinienartigem Wuchs, oft mit durch die Gewalt der vorherr- 
schenden starken Seewinde einseitig dachartig abgeschrägter Krone; 
die Moorkiefer, bei der infolge des Verlustes des Gipfeltriebes 
sich die Seitenzweige aufgerichtet haben, — die schönsten Exem- 


366 


plare dieser Form sah Vortragender bei Kuifsta südlich von Up- 
sala, Schweden — und die Knollen- oder Warzenkiefer, deren 
Stamm von unten bis oben ringsum mit warzigen knolligen Aus- 
wüchsen von Faust- bis Kopfgröße bedeckt ist, unter denen reich- 
liche Maserbildungen des Holzes sich befinden, Die letztgenannte 
Form, die z. B. in dem Schutzbezirk Hartigsthal der Oberförsterei 
Wirthy, Reg.-Bez. Danzig, so zahlreich auftritt, daß dadurch das 
ganze Waldbild eigenartig beeinflußt wird, scheint eine Boden- 
spielart zu sein. Sie ist nicht auf das Flachland beschränkt und 
auch an einigen Standorten in Rußland beobachtet. 

Von den anderen Nadelhölzern kommt die Lärche, Larix 
europaea, im norddeutschen Flachland, soweit bekannt, urwüchsig 
überhaupt nicht vor. Dagegen hat Vortragender die Lärche in 
Tomkowa, Rußland, nur 1 km von der westpreußischen Grenze 
entfernt, in ansehnlichen, zweifellos urwüchsigen Stämmen, den 
Resten eines großen alten Bestandes, beobachtet. Diese Stelle be- 
zeichnet gegenwärtig den äußersten Standort der Lärche nach 
Nordwesten. 

Ein hervorragendes Interesse bezüglich ihrer Verbreitung 
bietet die Fichte, Picea excelsa. Bis vor kurzem nahm man an, 

aß die Fichte im ganzen norddeutschen Flachlande, außer in 
Ostpreußen und den unmittelbar angrenzenden Teilen Westpreußens, 
nicht spontan vorkomme. Tatsächlich war in dem ganzen Gebiet 
von der Weichsel bis zum Harz und darüber hinaus das urwüch- 
sige Vorkommen der Fichte nicht bekannt. Es war aber ein sub- 
fossiles Vorkommen der Fichte im Wiesenmergel von Rehhoff, Pr. 
arthaus, unweit des Turmberges in Westpreußen, rund 80 km 
westlich der damals bekannten Westgrenze der Art, aufgefunden, 
und 1895 konnte Vortragender ihr massenhaftes subfossiles Vor- 
kommen zusammen mit Eiben, Eichen, Birken und Erlen in einem 
1’5 m unter Terrain gelegenen alten Wald im Steller Moor, un- 
weit Hannover, nachweisen'). Diese und einige andere subfossile 
Fiehtenfunde legten die Vermutung nahe, daß vielleicht auch noch 
lebende Überreste jener alten Fichtenbestände im norddeutschen 
Flachland vorhanden und bisher nur übersehen seien. In der Tat 
fand Vortragender in den Jahren 1904 und 1905 an mehreren 
Stellen der Lüneburger Heide, sowie bei Bremen und Harburg 
und anderseits in Pommern (Rübenhagener und Ostenheide) zum 
Teil umfangreiche Fichtenbestände auf, die. zweifellos urwüchsig 
sind.2) Dazu kommt, daß bei Hamburg auch ein postglaziales 

Vorkommen der Fichte von anderer Seite nachgewiesen wurde. 
!) ConwentzH,, Über einen untergegangenen Eibenforst im Steller Moor 


bei Hannover. Berichte der Deutschen B i d xIH, 
S. 402 ff. Berlin 1895 schen Botanischen Gesellschaft, Ban 
2 


Conwentz H, Die Fichte im norddeutschen Flachland. Mit 3 Text- 
guren. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Band XXIII. 8. 220 ff. 


ie ai 


| 
| 


367 


Von den im Gebiet beobachteten Spielarten und Formen der 
Fichte ist in erster Reihe als bemerkenswert zu nennen: die 
Trauerfichte (var. pendula), bei weleher Haupt- und Nebenäste 
lang striekartig herunterhängen und von der ein hervorragendes 
Exemplar im Stelliner Forst, nordöstlich Elbing, andere, weniger 
typische Exemplare in Ostpreußen und am Harz vorhanden sind. 
Die Hängefichte (var. viminalis), bei der die Hauptäste an- 
nähernd horizontal verlaufen und nur die Nebenäste lang peitschen- 
förmig herabhängen, ist vorwiegend in Schweden verbreitet, aber 
vereinzelt auch in Ostpreußen und Thüringen beobachtet. Die 
Kandelaberfichte, bei der der Gipfeltrieb verloren gegangen ist 
und die Hauptäste im Bogen senkrecht in die Höhe gehen, hat 
Vortragender in den russischen Ostseeprovinzen, in der Lüneburger 
Heide etc. beobachtet. 


Der Wacholder, Juniperus communis, tritt im Gebiet in 
drei Formen auf; in Strauchform (forma frutescens), als Baum mit 
senkrechtem Stamm und annähernd wagrecht abstehenden Zweigen 
(forma abietiformis) und als Baum mit senkrechtem Stamm und 
demselben fast angedrückten, emporstrebenden, dicht gedrängten 
Zweigen (forma cupressiformis). Die erste Form ist die häufigste; 
von der zweiten stand bis vor einigen Jahren ein besonders statt- 


liches, 10 m hohes Exemplar an der Weichsel, am Rande des 


Jammier Forstes, Reg.-Bez. Marienwerder; die dritte findet sich 
in besonders schöner Ausbildung im Westen, in der Lüneburger 
eide. 


Die Eibe, Taxus baccata, findet sich urwüchsig als Unter- 
holz, strauch- oder baumförmig, durch das Gebiet zerstreut, im 
allgemeinen aber selten. In den Provinzen Brandenburg, Schleswig- 
Holstein und Posen fehlt sie ganz, dagegen kommt sie in West- 
preußen an elf Standorten vor, unter denen sich der Cis- oder 
Ziesbusch (Cis- [poln.], Zies-Eibe) mit weit über 1000 erwachsenen 
Eiben — der reichste Eibenstandort im Preußischen Staat und 
darüber hinaus — und der Schutzbezirk Georgenhütte der Ober- 
försterei Hammerstein mit mehr als 600 Exemplaren befinden. 


Norden zu erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der 
Eibe bis nach Schottland, dem mittleren Norwegen und Schweden, 
sowie den Alandsinseln. Von da verläuft die Grenze ziemlich steil 
nach Süden über Ösel und Dagd durch Estland und Livland usw. 
Die Pflanze braucht zum freudigen Gedeihen einen frischen, feuchten, 
womöglich kalkhaltigen Untergrund. Wenn durch Meliorationen der 
Boden entwässert wird, kümmert die Eibe oder geht ganz ein. Auf 
diesem Umstande beruht es, daß die Eibe früher viel verbreiteter 
war als gegenwärtig, wie u. a. durch subfossile Funde nach- 
gewiesen ist. Auch zahlreiche Orts- und Flurnamen weisen auf 
das frühere Vorkommen der Eibe hin, und in einzelnen Fällen 
haben nähere Untersuchungen auch tatsächlich das Vorhanden- 
sein subfossiler Reste der Eibe ergeben. So wurden z. B. auf dem 


368 


Großen Ibenwerder in Westpreußen (Ib, if, iv, iv = Eibe; Werder 
— Insel) flach unter Tage zahlreiche subfossile Eibenstubben auf- 
gefunden, darunter einer von 34 m Umfang am Wurzelhals; lebend 
ist dort nur noch ein 3 m hohes Exemplar vorhanden. In ganz 
Dänemark kommt die Eibe jetzt nur an einer Stelle vor, und doch 
sind die in allen Teilen des Landes gefundenen prähistorischen 
Holzgefäße häufig aus Eibenholz hergestellt, was vielleicht auf das 
früher häufigere Vorkommen der Eibe hindeutet. 


Während auf leichterem Boden die Kiefer der Hauptwald- 
baum Norddeutschlands ist, treten auf besseren Böden Laubhölzer 
an ihre Stelle. Unter ihnen ist in erster Linie die Rotbuche, 
Fagus silvatica, zu nennen, die hauptsächlich in der Nähe der 
Küste vorkommt und strichweise große reine Bestände bildet. Sie 
erreicht in Ostpreußen überhaupt ihre Ostgrenze als urwüchsiger 
Baum und findet sich noch unweit ihrer Verbreitungsgrenze in 
mächtigen Exemplaren von 45 m Stammumfan 

Weiter nach Norden hin findet sich die Rotbuche urwüchsig 
im südlichen Schweden, im Forstrevier Omberg, Belauf Stocklycke, 
wo sie einen freudig gedeihenden Bestand mit Eibe und Efeu als 
Unterholz bildet. Von sonst bemerkenswerten Rotbuchen erwähnt 

ortragender einige zweibeinige Bäume, sowie eine beim Zerkleinern 
eines starken Buchenstammes zum Vorschein gekommene sehr 
reiche, eingesehnittene Zeichnung und Inschrift vom 29. Juli 1678, 
die nachträglich vollkommen überwallt war und über der noch 
117 Jahresringe abgelagert waren.: 

Zu den seltensten Sträuchern des norddeutschen Flachlands 
gehört die Zwergbirke, Betula nana. Sie findet sich nur an 
zwei Stellen, in Westpreußen Östlich der Weichsel, auf einem 
kleinen Hochmoor in Neulinum-Damerau im Kreise Kulm, und in 
Hannover auf einer Moorfläche bei Bodenteich-Schafwedel im Kreise 
Ültzen (Lüneburger Heide). Sonst kommt sie in Deutschland und 
Österreich an einigen Stellen im Gebirge, am Harz, im Erzgebirge 
und in den Sudeten, aber immer nur auf eng begrenzten Flächen 
vor; Da das gegenwärtige Hauptverbreitungsgebiet der Zwergbirke 
viel weiter nördlich liegt — Norwegen, das mittlere und nördliche 
Schweden, Finnland, Rußland, von Estland ab nordwärts —, die 
Pflanze anderseits zur Eiszeit in Deutschland heimisch war, wie 
Funde in postglazialen Ablagerungen an verschiedenen Orten er- 
geben haben, dürfen die vorerwähnten beiden norddeutschen Flach- 
landsstandorte als Relikte aus längst entschwundener Zeit angesehen 
werden. An beiden Stellen finden sich auch Kreuzungen von De- 
tula nana und B. pubescens etc. 

Von anderen Laubhölzern greift Vortragender noch kurz die 
folgenden heraus: Maßholder oder Feldahorn, Acer campestre, 
gedeiht urwüchsig an der Weichsel und erreicht dort die Ostgrenze 
seiner Verbreitung. Er gedeiht in großer Anzahl, in starken, bIs 
15 m Höhe und mehr als. 1m Stammumfang erreichenden Exem- 


369 


plaren als Unterholz in einem Rüster- und Eichenbestand au der 
Nonnenkämpe, einer bei Kulm in der Weichsel gelegenen Insel. 

i sbeere, Pirus torminalis, die noch vor 15 Jahren 
aus Westpreußen nur von zehn Standorten bekannt war, ist jetzt 
an mehr als fünfzig Standorten in der Provinz nachgewiesen, unter 
denen die Chirkowa in der Tucheler Heide das reichste un 
schönste Elsbeeren-Vorkommen Westpreußens und des Nachbar- 
gebietes bildet. Außer zahlreichen jungen Exemplaren finden sich 
dort mehr als 100 alte, größtenteils fruchttragende Bäume der 
Art, die 1—1'’94m Stammumfang und 20—26 m Höhe erreichen. 
Die Schwedische Mehlbeere, Pirus suecica, findet sie 
in Deutschland mit Sicherheit urwüchsig an sechs Stellen, von 
denen vier (Rotiebken, Hoch-Redlau, Oxhöft, Karthaus) auf West- 
preußen, die beiden anderen (Groß-Podel und Rolberg) auf Pommern 
entfallen. An zwei anderen Stellen in Pommern ist sie nachweis- 
lich früher vorgekommen. Bei einem letzten Standort auf Hiddensve 
bei Rügen ist die Urwüchsigkeit der Pflanze nicht sicher erwiesen. 
Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt auf Bornholm, Öland, Gotland 
im südlichen und mittleren Schweden ete. Anders wie bei der 
Zwergbirke sind die deutschen Standorte der Schwedischen Mehl- 
beere nicht als Relikte aus früherer Zeit anzusehen, da Reste der 
Pflanze in Mooren nicht gefunden sind, sondern wahrscheinlich 
haben beerenfressende Vögel die Samen herübergebracht. Das 
reichste Vorkommen ist das bei Hoch-Redlau an der Küste der 
Danziger Bucht, wo mehr als 100 Pflanzen der Art beobachtet sind. 

Vorwiegend an der Seeküste findet sich urwüchsig auch der 
Stranddorn, Hippophaö rhamnoides, der an manchen Stellen in 
großer Anzahl auftritt und dann eine sehr charakteristische und 
eigenartige, weithin im Landschaftsbild auffallende Vegetations- 
form, das Hippophaötum, bildet. i 

Der Efeu, Hedera Helix, tritt besonders in Buchenwäldern 
auf und seine Verbreitung geht wenig weiter nach Osten als die 
der Rotbuche. Noch unweit der Ostsee bildet er zuweilen mehr 
als armdicke Stämme aus und klettert hoch bis in die Kronen 
der Buchen empor, wo er auch zur Blüte gelangt. Auch im süd- 
liehen Schweden kommt er vor und geht dort etwa bis zum Mälar- 
see. So kommt er, wenn schon spärlich, auch mit der Buche zu- 
sammen im Revier Omberg vor, doch bleibt er in Schweden 
niedrig und gelangt nicht mehr zur Blüte. 

Die Mistel, Viscum album, ist in Westpreußen sehr ver- 
breitet und fehlt kaum auf einer Laubholzart; selbst auf Rosen 


auf der Kiefer zu sein. Im südlichen Westpreußen und in Posen 

ist die Kiefernmistel mehrfach, wenngleich immerhin selten be- 

obachtet. Im allgemeinen scheint sie die Nähe der See zu meiden, 
Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1906. 26 


370 


obwohl sie kürzlich auch auf der Frischen Nehrung bei Steegen 
aufgefunden wurde. 

An den Vortrag schloß sich eine längere Diskussion, an der 
die Herren Ginzberger, Cieslar und Wilhelm teilnahmen. 


Prof. R. v. Wettstein hielt hierauf einen Vortrag über die 
„Phylogenie der Angiospermenblüte®“. 

Der Vortragende erläuterte kurz die bisherigen Anschauungen 
über die Entstehung der Angiospermenblüte und legte seine eigenen 
Anschauungen dar, nach denen die ursprünglichsten Formen der 
Angiospermenblüten unter den Monochlamydeen zu suchen sind. 
Er versuchte die schrittweise Entwicklung der Blüte darzustellen 
und ökologisch zu erklären. (Vergl. die Darlegungen des Vor- 
tragenden in dem demnächst erscheinenden Schlußbande seines 
Handbuches der syst. Bot.) 


Zur Demonstration gelangten Herbarpflanzen ausNeukaledonien 
aus dem Besitze des Naturhistorischen Hofmuseums. Das Botanische 


Institut exponierte: Phycotheca boreali-americana, fasc. 25, sowie 
English Agarics, collectet by Ch. E. Hartley-Smith. 


Versammlung am 5. Mai 1906. — Vorsitzender: Prof. 
Dr. E. Tschermak. 

Hofrat Wiesner hielt einen Vortrag über einige physiologische 
Verhältnisse blühender (mitteleuropäischer) Geranium-Arten. Es 
kam die zahlenmäßige Bestimmung des relativen Lichtgenusses 
dieser Pflanzen und die Richtungsbewegung ihrer Blüte zur Sprache. 
Die Resultate dieser Untersuchungen wurden bereits veröffentlicht. 
(S. Sitzungsber. d. k. Akad. Wien, Febr. 1906.) ; 

„Im Anschlusse hieran sprach der Vortragende über die 
Richtungsbewegungen der Blütenköpfe bei Tussilago Farfara, 
worüber bisher noch keine Veröffentlichung vorliegt. ; 
Die Blütenköpfe dieser Pflanze zeigen die Eigentümlichkeit, 
daß das Nicken derselben nicht wie bei den Blüten der Ge- 
ranıum- und Papaver-Arten vor, sondern erst nach der Anthese 
erfolgt. Die Schösse der Pflanze sind bis zum Blühen der Köpfchen 
nur geotropisch; der Heliotropismus, wenn vorhanden, kann nicht 
zur Geltung kommen, da die Internodien von schuppenförmigen 
Blättern bedeckt sind. Nach der Befruchtung tritt starkes Wachs- 
tum des Schosges ein, die Internodien strecken sich so sehr, daß 
sie, von den Schuppenblättern nur wenig bedeckt, der heliotropi- 
schen Einwirkung des Lichtes zugänglich werden. In diesem Zu- 
stande sind die Schösse sowohl heliotropisch als — u. zw. in 
hohem Grade — negativ geotropisch. Das weiche, plastische, das 
Köpfehen unmittelbar tragende Schoßende ist so lang, daß das 
Köpfchen eine Abwärtskrümmung durch seine eigene Last leicht 


371 


unterstützen kann. Der nun zur Geltung kommende Heliotropismus 
des Schosses bedingt ein Überneigen des Köpfchens nach 
Lichte hin. Das Köpfehen liegt infolge der eingetretenen — wie 
sich zeigt vitalen — Lastkrümmung nach abwärts, so daß die 
Involukralblätter nunmehr starker Beleuchtung ausgesetzt sind. 
Während der Fruchtreife wird der oberste, früher plastische Schoß- 
teil negativ geotropisch und die mit reifen Früchten versehenen 
Köpfe stehen wieder aufrecht. 

n demonstrierte Hofr. Wiesner noch Versuche über 
„korrelative Transpiration“, angestellt mit Aesculus Hippocastanum. 
(S. Sitzungsber. d. k. Akad. Wien, Juli 1905.) 

Hierauf besprach Heır F. Näb&lek „Die systematische 
Bedeutung des feineren Baues der Antherenwand‘“. (Eine 
ausführliche Publikation über diesen Gegenstand in den Sitzungs- 
berichten d. kais. Akad. d. Wiss. steht bevor.) 

Ferner erläuterte Herr Dr. 0. Porsch die „Blütenbiologie 
der Orchideengattung Stelis“. 

Die Untersuchungen des Vortragenden, welche sich in erster 
Linie auf das von Prof. v. Wettstein im Jahre 1901 aus Süd- 
brasilien lebend mitgebrachte Material der Gattung erstreckten, 
führten zu dem Ergebnisse, daß die Blüten der zum Tribus der 
Pleurothallidinae gehörigen Orchideengattung Stelis einen jener 
seltenen Fälle darstellen, in denen die Säule gleichzeitig als 
das den Honig erzeugende und bergende Organ der 
weitgehend als Fliegenblume modifizierten Orchideen- 
blüte fungiert. 

ie in einer Traube meist zweizeilig stehenden, in der Regel 
sehr kleinen Blüten besitzen drei ziemlich gleieh große, in ihrer 
unteren Hälfte verwachsene dreieekig-deltoidische Sepalen, welche 
im geöffneten Zustande der Blüte einen radförmigen Kelch bilden. 
Die winzigen Petalen und das Labellum, deren genaue Form- 
verhältnisse erst bei schwacher mikroskopischer Vergrößerung be- 
sonders deutlich werden, sind fleischig, erstere muschelförmig, 
letzteres napfförmig, und umgeben in diehtem Anschlusse die kleine 
Säule, unstreitig das interessanteste Organ der Blüte. Die Säule 
zeigt nämlich, je nach der Spezies, seitlich entweder je eine löffel- 
förmige (St. ophioglossoides Swartz, St. parahybunensis Barb. Rodr., 
St. guttifera Porsch) oder kissenförmige (St. peliochyla Barb. Rodr.) 
Ausladung, in der je ein Nektartropfen zur Abscheidung gelangt, 
der durch die Form derselben festgehalten wird. Die unscheinbaren 
grünen oder schmutzig-weinroten Blüten bieten bei der geschil- 
derten Form des Kelches und der Säule wie echte Fliegenblumen 
den Insekten den Honig vollkommen flach und offen dar, wobei 
die winzigen fleischigen Petalen jedenfalls als Anklammerungs- 
organe, das Labellum als Sitzfläche dient. Bei der freien Lage 
läuft der Honig Gefahr, in den heißen, regenreichen Gebieten der 
Heimat der Gattung entweder rasch zu verdunsten oder durch den 
Regen weggewaschen zu werden. Dieser Gefahr wird da- 

26* 


372 


durch wirksam begegnet, daß die auf den Feuchtig- 
keitsgehalt der Luft äußerst empfindlich reagierenden 
Kelchblätter sich ihrem zweckmäßigen Zuschnitt ent- 
sprechend durch Einkrümmung mit ihren Rändern 
derart auseinanderlegen, daß im gegebenen Falle das 
Innere der Blüte vollkommen nach außenabgeschlossen 
wird. Der in Form der beiden winzigen Tröpfchen ausgeschiedene 
Nektar erscheint dadurch sowohl vor der Gefahr, frühzeitig zu 
verdunsten als durch den Regen abgewaschen zu werden, wirksam 
geschützt. Die Blüten sind demgemäß bloß zu der für die Be- 
stäubung günstigen, kurzen Zeit geöffnet, sonst regelmäßig ge- 
schlossen, und machen in diesem Zustande den Eindruck noch un- 
aufgeblühter Knospen. 

Der vorliegende Fall ist deshalb sehr instruktiv, weil er zeigt, 
welch weitgehender Umänderungen die Orchideenblüte 
fähig ist, um unter voller Wahrung ihrer diagramma- 
tischen Stellungsverhältnisse als echte Fliegenblume 
zu fungieren. 

Alle weiteren Details enthält an der Hand vergrößerter far- 
biger Abbildungen die Orchideenbearbeitung des Vortragenden, 
welche demnächst im ersten Bande der Ergebnisse der südbrasilia- 
nischen Expedition vom Jahre 1901 in den Denkschriften der 
Wiener Akademie erscheinen wird. 

err Dr. 0. Porsch demonstrierte und erläuterte hierauf di- 
verse eytologische Präparate; Herr Dr. F. Vierhapper zeigte ein 
für pflanzengeographische Aufnahmen geeignetes Instrument zur in- 
direkten Höhenbestimmung, das „Horizontalglas*. 
rr Dr. A. Ginzberger besprach schließlich eine Reihe 
interessanter, aus dem Botanischen Garten stammender lebender 

anzen 


Versammlung am 16. Juni 1906. — Vorsitzender: Prof. 
Dr. V. Schiffner. 
Herr Dr. K. Linsbauer berichtete über in Gemeinschaft mit 
Dr. V. Grafe ausgeführte „Pfropfversuche mit Nicotiana- 
Arten“. (Eine vorläufige Mitt. über die erzielten Resultate wird 
demnächst in den Ber. d. D. botan. Ges. erscheinen.) 

. Zederbauer hielt sodann einen Vortrag: 
„Untersuchungen über die Vererbung erworbener 
Eigenschaften.*® 

Während einer Reise zum Erdschias-dagh in Kleinasien (1902) 
fand Vortragender in einer Höhe von 2000—2400 m Capsella Bursa 
pastoris, die obne Zweifel durch Hirten hinauf verschleppt worden 
war, da sie nur in der Nähe der Hirtenwohnungen oder auf dem 
Wege zu ihnen gefunden wurde. Die Exemplare hatten eine Höhe 
von 2—5 cm, kleine, dicht behaarte Rosettenblätter mit xerophyti- 
schem Bau,. Eigenschaften, die in dem Höhenklima entstanden. 


373 


Dafür sprechen auch Funde von Zwischenformen in einer Höhe 
von 1500 m, die 10—15 em Höhe erreichten. In den Kulturen im 
Botan. Garten zu Wien zeigten sich gleich in der ersten Genera- 
tion Anderungen der Vegetationsorgane, die größer wurden und 
sich den neuen Verhältnissen sofort anpaßten, während die Blüten- 
schäfte noch in der vierten Generation dieselbe Höhe beibehielten. 
Herr Dr. B. Kubart besprach hierauf „Die organische 
Ablösung der Blumenblätter“. (Die Untersuchungen hierüber 
elangen demnächst in den Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss. zur 
Veröffentlichung.) 
Schlusse besprach Herr Dr. O. Porsch eine Reihe 
interessanter lebender Pflanzen (namentlich Orchideen) aus dem 
otan. Garten. Zur Demonstration kamen ferner eine aus Mira- 
mare stammende Kollektion von Koniferenzapfen aus den Samm- 
lungen des pflanzenphysiologischen Institutes, sowie neue botanische 
Wandtafeln aus dem Besitze des Botanischen Institutes. 


Konferenz der Association internationale des Botanistes in 
Paris, 25. und 26. August 1 


In der Generalversammlung der Association internationale in 
Wien 1905 hatte L. Trabut (Alger) den Antrag gestellt, die 
Association möge die Organisation eines internationalen Austausches 
von Nutzpflanzen, speziell von Kulturpflanzen schaffen. Der Antrag 
kam damals nicht zur Verhandlung, sondern es wurde der Beschluß 
gefaßt, ihn zum Gegenstande einer eigenen Konferenz zu machen. 
Diese Konferenz fand am 25. August d. J. in Paris statt; an ihr 
nahmen teil: Das Präsidium der Association internationale, u. zw. 
R. v. Wettstein (Wien), Ch. Flahault (Montpellier) und 
J. P. Lotsy (Leiden); ferner als Vertreter der Botaniker ver- 
schiedener Kulturstaaten: Ph. de Vilmorin, M. de Vilmorin, 


chaffung eines Überblickes über das in den Gärten der Erde 
vorhandene, in Betracht kommende Material notwendig. Ein solcher 


374 


Überblick sei aber im Wege der Korrespondenz, wie die Erfahrung 
lehre, nicht zu erhalten. Dem Präsidium der Assoeiation erscheine 
es daher am zweckentsprechendsten, zunächst durch Entsendung 
eines entsprechend geschulten Botanikers den erwähnten Überblick 
zu schaffen. Dieser Botaniker hätte die Aufgabe, die botanischen 
und landwirtschaftlichen Etablissements der Erde zu bereisen und 
das in den Gärten derselben vorhandene Pflanzenmaterial in bezug 
auf dessen Verwertbarkeit für Züchtungsversuche, für Einführung 
in andere Gebiete ete. zu studieren. Über die gesamten Ergeb- 
nisse dieser Reise hätte er einen ausführlichen Bericht zu erstatten, 
der in Druck gelegt würde und ebenso als Basis für eine eventuelle 
Organisation dienen, wie eine wertvolle Übersicht für alle Vertreter 
der wissenschaftlichen und angewandten Botanik liefern würde. 
Auf diese Weise wäre es möglich, die Interessen der wissenschaft- 
lichen mit jenen der angewandten Botanik zu vereinigen, beiden 
Richtungen zu dienen und insbesondere die Heranziehung neuen 
Materiales für wissenschaftliche und praktische Zwecke zu fördern. 

Nach den Schätzungen des Präsidiums der Association würde 
eine derartige Studienreise zirka zwei Jahre dauern und einen 
Kostenaufwand von zirka 20.000 Franken erfordern. 

Der Antrag der Association, den Prof. Dr. Flahault ver- 
trat, wurde eingehend diskutiert und einstimmig angenommen. 

ird der Versuch unternommen, bis zum Dezember d. J. 
den Betrag von 20.000 Franken aufzubringen. Von diesem Betrag® 
wurden schon während der Konferenz in Paris über 4000 Franken 
gezeichnet. 

Am 26. August fand eine zweite Versammlung statt, in 
welcher die Beschlüsse der Konferenz einem weiteren Kreis von 
Mitgliedern der Association und von offiziellen Delegierten mit- 
geteilt wurde. 

Dieser Versammlung wohnten außer den Obgenannten u. 8. 
noch bei E. O. Zacharias (Hamburg), F. Heim, E. Perrot, 
P.H. Lecomte (Paris), K.Schilberszky (Budapest), E. Prevost 
(Brüssel), E. Zederbauer (Wien) etc. j 

ach Entgegennahme der Berichte der Konferenz wurden die 
Beschlüsse derselben einstimmig genehmigt. Es wurde beschlossen, 
die Ausarbeitung des Programms für die geplante Studienreise 
einer Kommission zu übertragen, bestehend aus Flahault, Fru- 
wirth, Jaczewski, Lotsy, Marchal, Trabut, Ph. Vilmorin 
und Wettstein. An die eventuelle Schaffung einer Organisation 
soll erst nach Fertigstellung des Reiseberichtes in der General- 
versammlung von 1908 geschritten werden. } 
 .K. Schilberszky beantragte, die Association möge die 
Einrichtungen zum Schutze der Kulturpflanzen vor Einschleppung 
von Krankheitserregern studieren und eventuell mit Anregungen 
betreffend eine internationale Regelung dieses Schutzes hervor- 
treten. Es wurde beschlossen, diese Angelegenheit auf die Tages- 
ordnung der Generalversammlung im Jahre 1908 in Montpellier 


375 


zu setzen und die Vorarbeiten einer internationalen Kommission 
[Brick (Hamburg), Lutz (Paris), Schilberszky (Budapest), 
rsb 


Ph. de Vilmorin regte die Herstellung von Karten an, aus 
denen der Pflanzenzüchter diejenigen Gebiete der Erde entnehmen 
könnte, welche analoge Lebensbedingungen für Pflanzen bieten. 


Ka 
Stande der "user möglie ch sind, zu schreiten und dieselben 
der Generalversammlung von 1908 zur weiteren as aBfassung 
Pe, 
Am 27. August besuchten Be ee an der Versamm- 
lung die Gärten und die Kulturen der Firma Vilmorin in 
Verrieres unter Führung der dan Ph. und M. de Vilmorin. 


Personal-Nachrichten. 


Prof. Dr. Möller wurde zum Direktor der Forstakademie in 
Eberswalde ernannt. 

Charles Baron Clarke ist am 25. EN und Prof. Dr. 
Marshall Ward am 26. August d. J. ges 

Dr. Werner Magnus hat sich an der "aiveriiias Berlin für 
Botanik habilitiert 

Prof. Dr. L. Adamovid und Dr. . Hayek haben sich 
an der Universität Wien für Pfanzengengraplie habilitiert. 

v.-Doz. Dr. K. Lin wurde zum N, am 

Hlanzenphysioogischen Institnte der: Universität Wien e ernannt. 

Prof. . J. A. Oudemans ist im 80. Lebensjahre 
gestorben. 

Die Aceademia dei Lineei in Rom hat Prof. Dr. E. War- 
ming und J. Eriksson zu auswärtigen Mitgliedern gewählt. 


Inhalt Bi Ba Numm K. Eichler: Über einen Kastrationsversuch bei Tragopogon. 
> T. ls ! Beiträge zur Ainapertenllere der Voralpen und Alpen. rei. ) 

& ö : . . 
J. Bornmüller: FERRe Bemerkungen über Cirsium Pichleri 2. a. Cirsium ‚Boissieri 


aut. S.355. — Prof. Br. Biocki: Notiz. 8. 358. — Literatur-Übersicht. S. 358. — Akademieen 
Botanische Geselischaften, Vereine, Kongresse etc, 8, 363. — a er S. 875. 


Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. 


e „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 

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ÖSTERREICHISCHE 


BÜTANISCHE ZEITSLHNIFT, 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 


Professor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, N°- 10.” Wien, Oktober 1906. 


Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. 
Von Rudolf Karzel (Wien). 
(Mit Tafel VI) 
(Schluß. 1) 
Campanula Medium. 
Zu den Versuchen wurden rosa, blau und violett blühende 
Varietäten verwendet. Der Farbstoff kommt im Zellsaft meist nur 


- rot und hierauf mit NH, grün färben. 

9 Aus den gefärbten Blüten bekommt man mit Alkohol auch 
_ mr einen gelblich-grünlichen, mit Wasser aber einen färbigen Auszug, 
- in dem man mit HCl und NH, die Anthokyan-Reaktion erhält. _ 
= Verdunklungsversuche wurden in großer Zahl ausgeführt und 
E: haben gezeigt, daß sich der Farbstoff auch bei Ausschluß des 
i Liehtes bilden kann. Die im Dunkeln zur Entwicklung gelangten 


1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr, 9, 8. 348. 
906. 


. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1 27 


378 


Blüten sahen verschieden aus, je nach dem Stadium, in dem sie 
verdunkelt wurden. Sie zeigten normale oder sogar intensivere Fär- 
bung als die belichteten Blüten, wenn sie beim Verdunkeln die 
Spitzen oder die oberen Teile der Krone schon schwach gefärbt 
hatten. Je jünger sie nun beim Verdunkeln waren, desto lichter 
wurde die Färbung, um so mehr blieb sie auf die oberen Teile 
der Krone beschränkt. Die jüngsten Knospen, welche verdunkeli 
wurden, hatten eine Länge von ea. 10 mm, in welchem Stadium 
mit HCI und NH, die Rotfärbung, resp. Grünfärbung noch nicht 
erzielt werden konnte. 

Eine interessante Beobachtung konnte an einem Stocke ge- 
macht werden, der anscheinend weiße Blüten trug. Mit HÜl be- 
handelt, gaben dieselben schwache Rotfärbung. Größere Knospen 
färbten sich im Dunkeln rosa. Bei näherer Prüfung der einzelnen 
Blüten stellte es sich heraus, daß einige auch schon am Lichte 
an schwach gefärbt waren. Es scheint bei diesem Stocke, bei 

die anscheinend farblosen Blüten die Anthokyan-Reaktion 
Haben. eine Rückbildung des Anthokyans im Lichte erfolgt zu sein. 

anchmal war bei den Blüten von Uampanula Medium sowohl im 
Liehte als auch iın Dunkeln ein intensiveres Hervortreten der Fär- 
bung na Aesrecknen zu beobachten 
mpanula Medium kann man den Vorstoff oder die 
en "Modifkation des Anthokyans in den grünen Knospen kon- 
statieren. Die Färbung kann unabhängig vom Lichte auftreten. 


Hydrangea hortensis. 


Von Hydrangea hortensis wurden Stöcke mit blauen und 
solche mit roten Blüten verwendet. Die Hydrangea - Blüten, 
welche bekanntlich bei normaler Entwieklung Ee, Male die 
Farbe wechseln, sind zuerst als Knospen grün, dann werden sie 
gelb. Später werden sie weißlich und färben sich endlich blau 
oder rot, um beim Abblühen wieder grün zu werden. Die fertilen 
Blüten färben sich meist früher und intensiver als die sterilen. 

Verschiedene Versuche haben gelehrt, daß sieh der Farbstoff 
auch im Dunkeln bilden kann. An einer verdunkelten Infloreszenz 
färben sich auch immer die fertilen Blüten zuerst. Bei den sterilen 
Blüten findet auch der Farbenwechsel von Grün in Gelb statt, dann 
nehmen die Blüten eine weiße Farbe an und verbleiben längere 
Zeit in diesem Stadium, während die normal beliehteten die Tink- 
tion viel früher zeigen, Die Färbung kommt also bei Verfinsterung 
später zum Vorschein als bei Belichtung und bleibt auch an Inten- 

sität im Dunkeln weit hinter der normalen zurück. Eine In- 
rl welche im Dunkeln aufgewachsen und weiß geworden 
ist, färbt. sich nicht, wenn man sie BEN und im Wasser 
dureh net? Zeit am Lichte weiter kultivier 
r Verfärbung ist weder bei Licht- noch bei Dunkel- 
blüten die aan mit HCl oder NH, zu erhalten. 


379 


Was die Verteilung des Ferbalgies anbelangt, so kommt er 
n den Blüten in den Zellen des Epith =” und der darunter lie- 
Zellschichte im Zellsafte gelöst v 
In den Blütenstielen findet ter a in gleicher Weise vor. 
Daneben treten in den Zellen der unter der Epidermis liegenden 
Jiellsehiehte auch Kugeln von verschiedener Größe und meist von 
intensiverer Färbung als der ee auf (Tafel VI, Fig. 6). Oft 
sieht man mehrere in einer Reihe, der Länge der Zellen nach an- 
geordnet. Die Kugeln, welche mit dem zunehmenden. Alter der 
Blüte verschwinden, sind in Alkohol leicht löslich. 
enn also auch die Farbstoffbildung bei Hydrangea hortensis 
im Lichte De und gefördert ist, so erfolgt sie doch auch 
unabhängig vom Lichte 


Zusammenfassung. 


1. Durch die vorliegenden Untersuchungsergebnisse wurden 
‚neue Beispiele für das Verhalten des Anthokyans im Lichte und 
im Dunkeln gewonnen. In einem Falle (Syringa persica) wurde die 
an der Farbstoff bildung vom Lichte beobachtet, während 
sich die Blüten der anderen N. Pflanzen (Cobaea scan- 
dens, Iris reifen Campanula Medium, Hydrangea hortensis), 
auch wenn die Knospen sehr „Rühzeitig Terdonkelt worden waren, 
also unabhängig vom Lichte 

2. Eine farblose Modifikation ag Anthokyans oder eine Vor- 
stufe desselben konnte bei Campanula Medium in den noch ganz 
grünen Knospen, bei Syringa persica im Dunkeln in den geöffneten 
weißen Blüten nachgewiesen werden. 

@ be Anthokyan war in den Blüten der ER EURL fe 
Pflanzen zum Teil im Zellsafte gelöst, zum Teil an Kugeln oder 
kugelförmige Gebilde, deren Charakter nicht genau festgestellt 

werden konnte, gebunden Bei Cobaea scandens und Syringa 
persica wurden auch gefärbte rundliche oder stäbchenförmige 
Körperehen gefunden. 


Figurenerklärung zur Tafel VI. 


Fig. 1, 2. Iris germanica. Ein Stück des Epithels vom Grunde 

eines Blattes des äußeren Perianthkreises, u. zw. von der morpho- 
logischen Oberseite. 
.. „In manchen Zellen ist das Anthokyan außer im Zellsafte auch in kugel- 
förmigen Gebilden vorhanden, außerdem sind die Ze re ar gelbgefärbten 
Körperchen erfüllt. In Fig. 2 ist ein farbloser, an den tin; angrenzender 
Teil des Epithel abgebildet, in dem ungefärbte Körpachan und Kuge 


sichtbar 
Fig. 3. Iris germanica. Ein Stück des Epithels der Narbe 
mit gefärbten Kugeln. 
Fig. 4. Dasselbe Objekt, nachdem es einige Zeit auf dem 
Objektträger im Wasser unter dem Deckglase gelegen v war. 
Die Kugeln haben sich gegen die Zellwände hin verschoben 


ar 


380 


Fig. 5. COobaea scandens. Ein Stück des Epithels von der 

oki der Korolle. 
ellen enthalten gelöstes Anthokyan und gefärbte Kugeln. 

Fig. 6. Hydrangea hortensis. Ein Stück der unter der Ober- 

haut des Blütenstieles gelegenen Zellenschie 
en - gefärbten Zellen finden sich dunkelblaue Kugeln, öfters in 

Reihen 69 

In d er wurden die Zellkerne nicht eingefügt, 

die Zeit ng nicht zu komplizieren. Sie waren meistens 
deutlich ‚siehtbar. 


Kleinere es des pflanzenphysiologischen Institutes der 
k. Universität in Wien. Nr. XLVII. 

Uber eine merkwürdige anatomische Veränderung in 
der Trennungsschichte bei der Ablösung der Blätter. 
Von Dr. Emil Löwi. 

(Mit 2 Textfiguren.) 

Bei der Untersuchung des Einflusses, den a ee 
auf den Blattfall ausüben, konnte ich bei einigen Pflan es 
har sämtlich ombrophile Laubhölzer — feststellen, daß "nicht nur 
der durch seen Eingriffe herbeigeführte Laubfall anker 
einem anderen anatomischen Bilde vor sich gehen kann als 
physiologische, sondern daß auch letzterer bei derselben Pils 
auf di 


einer n Stelle des Blattgelenkes A erfüngte si ur 
vor dm: Blattfall das Sen einer Zellage vo inger Hschtigkeit, 
r Trennungsschichte, dure h Püllung mit Gekisches Stoffen und meisten 
auch Zellteilung; die nun a wandi runden sic ehe 
s dem Verband. — Bei der Abl bleibt an jeder der beiden freigelegten 
Flächen ein Teil der abgerundeten Zellen haften (Vau T e 
ähnliche Weise kommt auch ösung junger Sproßspitzen im Frühlinge 
e, ferner von Blumenblättern, Kelchblättern, Staubfäden, Griffeln, Phyllo- 
eladien hl [2]). — Tison t bei seinen zahlreichen Untersuchungen als 


noch nie 
sommergrünen Lau ubbäume Be - „Becherches sur la Chute 
die 


381 


Seit langem (Mohl 1860, Wiesner 1871 [1. 3.]) ist es be- 
kannt, daß abgeschnittene Sprosse sommergrüner Laubhölzer im 
absolut feuchten Raum, besonders bei gleichzeitiger Verdunklung, 


Stelle unter ihnen nimmt wohl Laurus nobilis ein. Das Minimum 
seines Lichtgenusses liegt so tief, daß es bisher zahlenmäßig nicht 
festgestellt wurde (Wiesner [6]), einen mehrmonatliehen künst- 
lichen Regen übersteht er ohne Schaden (Ombrophilie; Wiesner 
[7]). Abgeschnittene Sprosse, submers im Wasser, warfen selbst 
nach mehreren Monaten ihre Blätter nicht ab. Sogar nach Ent- 


von selbst ab, während der größere Teil der ebenso verstümmelten 
Stiele selbst durch eine gewisse Gewaltanwendung sieh nicht leicht 
ablösen ließ. Die mikroskopische Untersuchung der beiden frei- 
gelegten Flächen zeigt ein ganz anderes Bild, als Mohl, Van 
Tieghem und Tison beschrieben ‚haben. Die äußerste Schiehte 
der Blattfallwunde bestand nämlich aus langen, dünnwandigen, 
schlauchförmigen Zellen, welehe durch mehrere Reihen ‚yon Zellen 
mit ebenfalls dünnen Membranen von den darunterliegenden dick- 
wandigen des normalen Grundgewebes getrennt waren (Fig. 1). An 
der freigelegten Fläche des Blattstiels fanden sich keine Schlauch- 
zellen; auch gab es nirgends abgerundete, sich isolierende Zellen '). 

Eine recht beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen hohe 
Luftfeuchtigkeit hat auch Oinnamomum Reinwardti. Im absolut 
feuchten Raum begann der Laubfall nach fünf bis sechs Wochen 
und war nach acht Wochen noch nicht beendigt. An einem ım 
Wasser untergetauchten Sproß ist nach zwei Monaten noch kein 
Blatt abgefallen. Die nach der Ablösung freigelegten Flächen zeigen 
ähnliche Verhältnisse wie bei Laurus nobilis; die Sehlauchzellen 
sind gewöhnlich am Ende kolbenförmig aufgetrieben?). Beim natür- 


1) Tison fand allgemein, daß die Zellen der Trennungsschichte vor dem 
Blattfall anschwellen und daß die Elemente der zwei Reihen, zwischen denen 


freiliegenden Wandanteile unterscheiden. 
?) Hypertrophische Zellen, welehe mit den Schlauchzellen eine gewisse 


382 


lichen Laubfall von Cinnamomum Reinwardti, an einem Glas- 
hausexemplar im Winter d. J. beobachtet, war es auffallend, daß 
die Schlauchzellen noch nicht ausgebildet waren zu einer Zeit, wo 
die Verbindung zwischen Blattstiel und Sproß schon so wenig fest 
war, daß eine leichte Berührung hinreichte, um den Abfall zu be- 
wirken; beide Endflächen zeigten dann einfach die etwas vor- 
gewölbten, sonst aber, wie es scheint, unversehrten Membranen der 
normalen Parenchymzellen; deshalb konnte bisher die Entwicklung 
der Schlauchzellen noch nicht verfolgt werden. Die vergilbten 
Blätter bleiben oft sehr lange, sogar mehrere Wochen, fest sitzen; 
Längsschnitte durch das Blattgelenk zeigen dann keine Spur 
eines Trennungsgewebes. Zum Abfall reife Blätter aber sind oft an 


Fig. 1. Laurus nobilis. Blattfallwunde bei forciertem Laubfall. Vergr. 200. 


einer sehr feinen, gelblich-, später dunkelgefärbten Ringfurche an 
der Stelle, wo die Trennung erfolgen soll, kenntlich 

Bei Laurus nobilis konnte der natürliche Laubfall in zwei 
Formen beobachtet werden. Während des Winters fielen sporadisch 
einzelne Blätter in vollständig vertrocknetem Zustande ab, wohl die- 
jenigen, welche am Ende ihrer Lebensdauer angekommen waren. 
Oft nahm der Umfang des Blattstiels durch Vertroeknen so sehr ab, 
daß dieser nur mehr auf einem Teile seiner normalen Insertions- 
fläche aufsaß, somit schon vor dem Abfalle ein Teil der Wunde 
freilag. Die Schlauchzellen waren denen ähnlich, welche oben beim 
Forcement durch Verstümmeln besehrieben sind, Als sich aber im 
Juni der Treiblaubfall (Wiesner [8]) einstellte, entstanden Schlauch- 


383 


von etwas anderer Gestalt, von geringerer Länge, aber 
eher Breite (Fig. 2). Die Blätter fielen mit vertrockneter Spreite, 
safiigem Stiel ab und zeigten, selbst wenn die Trennung 
nicht been sondern durch eine geringe äußere Gewalteinwirkung 
herbeigeführt wurde, bereits eine mächtige Lage dünnwandiger 
Zellen.!) Hier konnte also auch die Entwicklung. Ag Trennungs- 
gewebes beobachtet werden. Auf dem Längsschnitte war es schon 
makroskopisch als deutlich erkennbare ‚rausparene. Linie ee 
Die Ri ung der Trennungszellen began t dem et eig 
Scheidewände in den Gru Be era Fe n Membra ein 
mern stellenweise zerfasertes Aussehen annah 
wellenförmig krümmten*), worauf eine Lage oonstanliene Zellen 


Fig. 2, Laurus nobilis. Blattfallwunde bei Treiblaubfall. Vergr. 200. 


sich zwischen die normalen einschob. Die Zellen an der Grenze 
hatten eine dünne Wand, welche beiderseits in die dieke über- 


?) E; ist klar, daß die gefalteten Membranen ein Längenwachstum der 
bereits im Zustand von Dauerelementen ‚befindlich gewesenen Zellen ermöglicht. 


dünnung der Membranen starkes Längenwachstum zeigen; die Abstoßung des 
kurzen peripheren Stückes erfolgt durch Zerreißung der dünnen Wände. 


384 
eing. Beim Abfall blieb das ganze Trennungsgewebe am Sproß 


Die Schlauchzellen sind oft schlaff, von eigentümlich zer- 
knittertem Aussehen; die Plasmolyse gelingt in manchen Fällen, in 
anderen nicht; Stärkekör ner können vorhanden sein, sogar reich- 
lieh, sie können aber auch ganz fehlen. Diese Verschiedenheiten 
scheinen aber nicht bloß von der Art abzuhängen, sonder 

ßeren Umständen, unter denen, vielleicht infolge deren, . 
Biattfall erfolgte. Wenigstens _ mir darauf eine Beobachtung 
hinzudeuten, welche ich an Evonymus japonica gemacht habe. Ab- 
geschnittene, in Wasser gestallte Sprosse warfen in trockener, tags- 
über durch die Sonne stark erwärmter Laboratoriumsluft in fünf 


chten Raume (bei Kalthanstemperatur) verloren Sprosse von 
ee Japonica erst am 17. Tage ein einziges Blatt, in den 
nächsten zwölf fünf eh erst am 31. Tage stellte sich 


wicklung des Trennungsgewebes anbelangt, so ist es bemerkenswert, 
- bei dieser Pflanze der Blattstiel vom Ein durch Aue! ect Anfang 
wer 


mit der Ombrophilie in Beckılah zn s scheint aber 
kein ursächlicher Zusammenhang zu bestehen, denn ich fand einen 
undzellenmechanismus, der = em v ohl beschriebenen ım 


am Stiel zurückbleibt (Van Tie en Tis ; en, sofern 
kei A000 in gebildet w ; n er ed 
ine Vergrößerung dm Zellen der Trennungsschichte wurde auch von 
Mohl [2] ge ‚allerdings nicht beim Abfall on Blättern, sondern von 
Blütenorganen, eht unbedeutend bei Liriodendron; diese "Zellen gingen 
aber unter Abru g aus dem Verbande. 
,‚ 3) Eine ice he vorgeht regen fand Tis . bei .Diospyros 
d Azalea sinensis [6., Taf. XI, Fig. 91]; 


d Orchideen das Trennungsgewebe „mit der allgemei un 
an ‚aD entsteht, wurde bereits (S, 380 Ana, 2) wer 
zwei abg sschnitte 


in on Malta m m un Ya m Ar ln in EI un En anaz ne ie al ne nd Dt ee ee 


385 


Die hier beschriebene Form der Trennungsschichte unter- 
scheidet sich von der bisher bekannt gewordenen hauptsächlich 
adurch, daß sie durch Verdünnung der ABS BONO 
und gleichzeitige Ausbildung neuer Scheidewände entsteht, daß 
die Elemente der obersten Reihe, welche bei der Blattablösung frei- 
gelegt werden, unter Umständen auch der zweiten Reihe, zu umfang- 
reichen Schläuchen heranwachsen, daß die Me mbranen nicht 
bloß an den freigelegten Stellen, sondern in der ganzen 
Tiefe des Trennungsgewebes mehr oder weniger dünn sind und 


habe ich hier unerörtert A nelarienn Bam SThe ne weht ist ir daß 
innere und äußere Faktoren imstande sind, einen modifizierenden 
Einfluß auf die Elemente der Vrsämangtsähiahe auszuüben. 


Literatur. 
Mohl, H. Über die anatomischen Veränderungen des re 
Feiche Ir Abfalen der Blätter herbeiführen. (Bot. Zeitung, XVIIL Jahrg. 
und 9 ER 


to} v: er den pen ge Hagen saftiger Pflanzenorgane. (Bot. 
Zeitung, Kr. Jahrg., 1860, 277. 
er, J.: Unteranekungin.! über ls; herbstliche reg der Holz- 
hans, (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. zu Wien, Bd. LXIV, 
187 


er 


La 


871. 
. Bretfeld: . Vernarbung und Blattfall. (Pringsheims Jahrb. f. 
wiss. Bot, I. Bd., 1879— en P: 133—16 


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M&moires de la Socist& Linneenne de Normandie 
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( 

C 

h ae r Laubfall infolge _ des absoluten Lichtgenusses 
(Sermeraubi), (Ber. d. d. bot. Ge 4, XXH, 

Wiesner, J.: Über I: Treiblaubfall ei die Omb rophilie immergrüner 
Holzgewächse. (Ber. d. d. bot. Ges. 1904, XXII, 6, p. 316—323.) 


» 


Küster, E.: Pathologische nern wer Jena, Gustav Fischer, 1903. 
Kirchner, O., Loew, E, Schröter, C.: Lebensgeschichte der Blüten- 
rer Mielkes: Stuttgart, ash Ulmer, 1904. Band I, p. 127 


fe 
= 


Der Bau der Filamente der Amentaceen. 
Von Antonio Ivaneich (Wien). 
(Mit Tafel VII und VIII.) 
(Schluß. 2) 
Tumboa Bainesii (16.). 
Die 3 Blüten bestehen ie, ze Paaren Ms ei 
in decussierter Stellung und aus sechs unte hre 
wachsenen und dreifächerige ucharce krabanden * Staubblättern. 


) Vgl. Jahrg. 1906, Nr. 8, 8. 305. 


386 


In der Mitte der Blüte befindet sich eine rudimentäre Samenanlage. 
Quersehnitte durch den verwachsenen Teil des Filamentes zeigen 
die Anwesenheit von sechs Gefäßbündeln, von welchen jedes ein- 
zelne, den freien Teil des Filamentes durchziehend, in der Basis 
der Antherenfächer, sich dortselbst in Schraubentracheiden auflösend, 
endet. (Fig. 4.) 

Es ist also für jede einzelne Anthere nur ein einziges 
Gefäßbündel vorhanden. 

Aus diesem Grunde und wegen des Umstandes, daß bei Eiphedra 
in Ausnahmsfällen hie und da dreifächerige Antheren vorkommen, 
ist es sehr wahrscheinlich, daß die dreifächerigen Antheren von 
Tumboa nicht aus der Verwachsun i einfächerigen ent- 
standen sind, sondern ein einheitliches Organ darstellen. 


Casuarina equisetifolia (17.). 


Die 2 Blüten von Oasuarina stehen in kätzehenartigen Ähren 
am Ende der Zweige. Die Blütenquirle bestehen häufig aus fünf 
Blüten, deren jede aus einer vierfächerigen (ditheeischen) Anthere, 
einem langen Filament und einer aus unten verwachsenen, zwei 

edian stehenden, hochblattartigen Blättern und zwei lateralen Vor- 
blättern bestehenden Blütenhülle zusammengesetzt ist. 
dem Falle von Casuarina equisetifolia haben wir aus- 
gesprochene vierfächerige Antheren von dem Typus der Angio- 
spermen, welche keine Spaltung zeigen. 
erfolgt man die (ontognetische) Entwieklung dieser Antheren 


man sieht, ist dieser Vorgang dem der Ephedra sehr 


ähnlich. Das Filament erscheint also wie eine sekundäre Bildung. 


fäßbündel längs des ganzen Filamentes und Konnektives verfolgen. 
anz am Grunde desselben sieht man deutlich zwei vonein- 


| omteile. 
ings herum sind kleinere plasmareiche Zellen vorhanden, 

welche dem Leptom (Übergangszellen) angehören. . 
Das Hadrom besteht aus nicht sehr langgestreckten Ring- 

und Schraubentracheiden. 

a aber vereinigen sich diese zwei Hadromteile zu 

einem einzigen, und längs des ganzen Filamentes haben wir ein 


387 


hadrozentrisches Gefäßbündel. Nur an der oberen Seite u Kon- 
nektives finden wir die beiden Hadrome wieder getrennt. Es 

Die vierfächerige Anthere wird also in der Weise angelegt, daß 
schon in der Anlage für jede Theca ein Gefäßbündel vorhanden ist. 
In dem Laufe der Ontorrünte aber vereinigen sich dieselben in dem 
später entstehenden Filament und es hinterbleiben von der ursprüng- 
lichen Trennung nur noch an der Basis und dem oberen Teile des 
Konnektives Spuren. 

Alnus (18.). 

Die Z' Blüten, die in kätzehenähnlichen a stehen, 
haben folgenden Bau: Auf der Kätzchenachse befinde ch 
bestimmter Anordnung — mehrere nagelartig gesie Sala 
auf der oberen Seite derselben, rechts und links von der Median- 
linie, sind wieder zwei Schüppchen, innerhalb welohär drei Blüten 


Von diesen fällt eine in die Mediane, die beiden anderen 
bleiben rechts und links; alle bestehen aber aus vier Perigonteilen, 
und in der Regel Mi vier zu diesen superponierten Staubgefäßen 
mit introrsen Ant 

Was Tehkar ande, sind sie in der Regel ausgesprochen 
vierfächerig. Man findet aber auch ziemlich oft Antheren, die 

puren von Spaltung kaieah, ja sogar auch vollkommen gespaltene. 
ie interessanteste Form in dieser Beziehung ist entschieden 
Alnus viridis. 
In den meisten Fällen erscheinen Nies die asien im 


Betula (18.). 
Die 4 Blüten haben denselben Bau wie bei Alnus, 
Scheinen sie unvollkommener. Es fehlen mitunter die itlichen 
Perigonblätter, manchmal alle mit Ausnahme des vorderen; wenn 
aber alle vier vorhanden sind, so sind die zwei he und das 
rückwärtige „rudimentär“ 


388 


Jede einzelne Blüte trägt in der Regel nur die zwei, in ihrer 

ganzen Länge in zwei monotheeische Hälften gespaltenen Median- 
antheren. Das Filament selbst erscheint bis fast zum Grunde ge- 
spalten, nachdem nur ein ganz kleines Stück am Grunde selbst 
einheitlich ist. 
Querschnitte in diesem Teile bei Betula americana zeigen 
die Anwesenheit eines mächtigen Hadrombündels, in dessen Mitte 
man dünnwandige Zellen (Grundparenchym). beobachten kann. 
(Fig. 10.) 

Die technischen Schwierigkeiten sind in diesem Falle wegen 
der Kürze des Filamentes so groß, daß das Resultat nicht als ganz 
verläßlich angesehen werden darf. 

Querschnitte unter der Ansatzstelle des Filamentes sind mir 
nicht gelungen. 

Corylus (18.). 

Die 3 Blüten stehen wie bei Alnus und Betula in kätzchen- 
ähnlichen Infloreszenzen. Die einzelne Blüte besteht aus einem 
Deckblatt, zwei, mit diesen bis zu zwei Drittel ihrer Höhe ver- 
wachsenen Vorblättern und vier orthogonal gestellten Staubgefäßen. 
Ein eigentliches Perigon fehlt. Die Staubblätter (Antheren und 
Filament) sind fast oder sogar bis zum Grunde in zwei mono- 
theeische Hälften zerspalten. Jede Antherenhälfte trägt am Scheitel 
einen Haarschopf. 

on Corylus habe ich mehrere Arten untersucht, die tech- 
nischen Schwierigkeiten waren aber, der Kleinheit und Spaltung 
des Filamentes wegen, so groß, daß ich nur bei Oorylus americana 
und Corylus maxima etwas Sicheres finden konnte. 

on Corylus americana habe ich reife Antheren untersucht. 
Das Filament ist hier auch fast bis zum Grunde gespalten, es 
konnten daher absolut keine Querschnitte an demselben ausgeführt 
werden. Unter der Anheftungsstelle des Filamentes an der Deck- 
schuppe aber, also in der Gegend, wo das Gefäßbündel von der 
Deckschuppe in das Filament hineinragt, sind sie mir gelungen. 

An dieser Stelle konnte ich’die Anwesenheit von zwei deut- 
lich getrennten Hadromen konstatieren, wie man in Fig. 11 sieht. 
Im Leptom erscheinen manchmal (vgl. Fig. 11) die Zellwände stark 
verquollen, was wahrscheinlich mit der Fixierung zusammenhängt. 

Von Corylus maxima habe ich auch ganz junges Material 
zur Verfügung gehabt, so daß ich die ontogenetische Entwieklung 
der Antheren verfolgen konnte. 

Es ergab sich, daß die Antheren als vierficherige angelegt 
werden und sich dann im Laufe der Ontogenesis sekundär in zwel 
monotheeische Teile spalten. Ich habe auch tatsächlich alle mög- 
liehen Stadien von der vierfächerigen jungen bis zur gespaltenen 
reifen Anthere gefunden. 

., „ia der jungen vierfächerigen Anthere von Corylus mazıma 
ist eine einzige Gefäßbündelanlage wahrzunehmen. : 


389 


Carpinus (18.). 

Die 2 Blüten bestehen aus einer ziemlich großen Deckschuppe, 
an deren Basis 4—10 Staubblätter angehäuft sind. Die Antheren 
sind ganz gespalten und die Spaltung reicht mehr oder weniger bis 
in das Filament. Jede Antherenhälfte ist am Scheitel mit einem 
Haarschopfe versehen, 

m Filamente selbst wiederholt sich wieder das Erscheinen 
von zwei Hadromteilen. 

Bei Carpinus rubra habe ich einen abnormen Fall gefunden, 
in dem das Filament flach elliptisch und durch seine ganze Länge 
von zwei, ganz getrennten Gefäßbündeln durchzogen war. (Fig. 12.) 


Ostrya carpinifolia (18.). 


Der Bau der 3‘ Blüten ist jenem von Carpinus ganz gleich. 
Auch hier kommt eine Anhäufung von mehreren ganz gespaltenen 


Fig. 13. 


Staubgefäßen an der Basis der Deekschuppe vor. Was das Fila- 
ment betrifft, so kann dasselbe auch mehr oder weniger gespalten 
Sein, es können jedoch auch mitunter solehe ohne Spaltung vor- 
kommen. “u 
Bei Ostrya carpinifolia konnte ich auch die ontogenetische 
Entwieklung der Antheren verfolgen. Wie bei Corylus werden auch 
hier vierfächerige Antheren angelegt; was aber besonders auffällt, 
ist, daß für jede Theca der jungen vierfächerigen Anthere eine 
Gefäßbündelanlage vorhanden ist. 

. „a diesem Stadium ist von einer Spaltung noch keine Rede, 
wir haben also eine ausgesprochen vierfächerige Anthere vor uns, 
welche zwei Gefäßbündel besitzt. (Fig. 13—14.) 


390 


Diese Anthere entwickelt sich weiter, und erst im Laufe der 
Entwieklung geschieht die Spaltung. Das Filament wächst und 
streckt sich erst viel später, wenn die Anthere fast reif ist. Das 
Vorkommen von zwei Gefäßbündeln in der jungen Anthere möchte 
ich nicht für eine Präformation der Spaltung halten, sondern für 
etwas Primäres. 

Es sprechen auch die zwei Umstände dafür, daß an der Basis 
der Filamente von vollständig entwickelten Antheren diese Trennung 
der zwei Gefäßbündel noch vorhanden ist (Fig. 15), während im 
Filamente selbst dieselben zu einem hadrozentrischen Gefäßbündel 
vereinigt erscheinen, und daß bei Corylus, wo diese Spaltung noch 
ausgeprägter ist, in der jungen vierfächerigen Anthere nur ein 
Gefäßbündel vorhanden ist. 

Die Ontogenie von Corylus und Ostrya spricht also dafür, 
daß die Erscheinung der zweifächerigen Antheren bei diesen Amen- 
taceen wirklich auf eine Zweiteilung von ursprünglich vierfächerigen 
Antheren zurückzuführen ist. 

ie Ontogenie von Ostrya selbst aber sagt auch, daß diese 
Teilung nur eine sekundäre ist. Da kein biologischer Grund die 
Anwesenheit von der Zweigefäßbündelanlage erklären kann, so ist 
es höchst wahrscheinlich, daß dieser nur eine historische (phylo- 
genetische) Bedeutung zukommt. 


Fagus silvatica (18.). 

Ein schief glockiges Perigon mit 4—7 ungleichen Zipfeln, 
8—12 Staubgefäßen mit langen Filamenten und ausgesprochen 
vierfächerigen Antheren, in deren Mitte ein Pistillrudiment 
zu finden ist, bildet die Z Blüten von Fagus. 

Die Filamente sind am Grunde mit dem Perigonschlauche 
verwachsen. Querschnitte an dieser Stelle beweisen am Grunde des 
Filamentes die Existenz von zwei Hadromteilen, welche sich aber 
beinahe gleich zu einem hadrozentrischen Gefäßbündel vereinigen, 
welches wir in der Tat längs des ganzen Filamentes beobachten 
können. (Fig. 16a, 165.) 


Quercus Robur (18.). 


Filamente ein hadrozentrisches Gefäßbündel zu sehen, an dessen 
Grunde aber das Hadrom in zwei deutlich getrennte Teile angeordnet 
) 


Castanea sativa (18.). 


.. Die Z Blüten bestehen aus einem sechszählig (2 trimeren 
Quirlen) ganz entwickelten Perigon, aus 8—12 mit vierfächerigen 


391 


Antheren versehenen Staubblättern und einem kleinen, im Zentrum 
der Blüte sich findenden, dreilappigen Pistillrudiment, 

ch habe eine Unzahl von Querschnitten durch das lange 
Filament ausgeführt und habe immer bis zum Grunde nur ein 
einziges hadrozentrisches Gefäßbündel gefunden. 

Es scheint also hier die Trennung der zwei Hadrome schon 
verwischt zu sein, was wahrscheinlich mit räumlichen Verhältnissen 
zusammenhängt, da das Filament in Castanea äußerst dünn ist. 
(Fig. 18.) 

Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß die Trennung am 
Grunde wirklich vorhanden und daß es nur mir nicht gelungen ist, 
die entsprechende Stelle zu treffen. 


Juglans (18.). 

Das Perigon der 3 Blüten besteht gewöhnlich aus 4—5, öfter 
ber auch nur aus 3, sogar nur aus 2 Perigonblättern. Die Zahl 
der Staubgefäße, welche in den unteren Blüten des Kätzchens bis 
zu 20 steigen können, reduziert sich bei den oberen Blüten auf 8—6. 
ie ausgesprochen vierfächerigen Antheren bei 
Juglans regia sind so kurz gestielt, daß sie als sitzend erscheinen. 
Querschnitte durch dieses kleine Filament zeigen wieder zwei ganz 
deutlich getrennte Hadromteile. Längs des ganzen Konnektives aber 

findet man nur ein hadrozentrisches Gefäßbündel. (Fig. 19.) 


Myrica Gale (18.). 

Die Blüten bestehen nur aus Staubblättern, deren Anzahl 
zwischen 2—5 schwankt. Am häufigsten kommen aber die Zahlen 
4 und 3 vor. Die Antheren sind in zwei monotheeisehe Teile ge- 
spalten und die einzelnen Filamente erscheinen unten zu einer 
gemeinsamen Säule verwachsen. Re 

Ich habe Querschnitte durch diese ausgeführt und in ihrem 
oberen Teile immer so viele Hadrome gefunden, als Doppelantheren 
(zweifächerig) vorhanden waren. Am Grunde dieser Säule aber war 
die Zahl der Hadrome eine doppelte, so daß, wenn die Säule aus 
der Verwachsung von vier Filamenten entstanden war, sie am 
Grunde 8, wenn sie aus 3, so 6 Hadrome deutlich sichtbar aufwies. 
Allerdings war diese Trennung der 8 oder 6 Hadrome nicht in 
derselben Ebene zu finden, sondern in verschiedenen Höhen. 

.. Die Figur 20 zeigt die Stelle, wo zwei von diesen Hadromteilen 
Sich zu vereinigen anfangen. 5 

Wie man sieht, sind auch hier für jede Thees an der Basis 

des Filamentes zwei Gefäßbündel vorhanden. 


Allgemeine Ergebnisse. 


Die Untersuchung der Filamente einer größeren Anzahl von 
Gattungen der Amentaceen hat ergeben, daß in die Filamente am 


392 


Grunde je zwei getrennte Gefäßbündel oder wenigstens ein Gefäß- 
bündel mit zwei getrennten —. eintreten. Eine Ausnahme 
bildet Castanea, deren Filamente stets nur ein Gefäßbündel auf- 
weisen; bei’ Corylus war die Zweitöilune des Gefäßbündels nicht 
im Filamente selbst, sondern unter der Ursprungstelle desselben 
nachw rohen 

wei Teile des Gefäßbündels erscheinen mir durch die 
dithöcische Altkor e allein nicht genügend begründet, da die Lei- 
tungsbahnen der Anther ren auch aus einem einheitlichen Filament- 

r 5 


& 
Spaltung eine rar, der beiden Gefäßbündel in ein- 
heitlichen Iren 


klärung des Etstealakoinnienn m eher Bildungen über- 
schätzen zu wollen, glaube ich doch, daß diese Zweizahl der in die 
Filamente Anitrekehden Bündel dafür s sprechen könnte, daß jedes 
Staubblatt LE eeuchiöhtheit auf zwei Organe, also vermut- 
lich auf zwei Phyllome zurückzuführen is 

n die ad Ansehauung werde ich bestärkt durch die analogen 
Verhältnisse bei den Casuarinaceen, bei denen nach übereinstimmen- 


werden, durch die Verhaltuinee bei den Gnetac een, bei denen stets 
jeder zweifächerigen Anthere ein Gefäßbündel entspricht. 

ie sich daraus ergebenden Ähnlichkeiten des Filamentbaues 

der Amentaceen mit jenen der Oasuarinaceen und Gnetaceen er- 

scheinen mir auch in Re ee Hinsicht nicht ohne Bedeutung. 

Z chlusse erachte ich es noch für meine Pflicht, Herrn 


Erklärung der Abbildungen. 


H = Hadrom. — 
Gp = Grundparenchym. Ga — Gefäßbündelanla age. 
Üz — Übergangszellen. VM = Verquollene Membranen. 
K=k ; Ir = En 
Aw = Antherenwand. F = Filam 
I= Inkerkkitulerren 2 = Deckblatt. 
Gz = pen ellen. pi 
L= Fe 0 
F hedra distachya. Querschnitt durch die Mitte des Antheren- 
tägern, 0 (Rechte Hälfte.) dARION. 19 


2. Ephedra altissima. Querschnitt am Grunde des Antherenträgent: 
Fig. 3. Ephedra altissima. ‚Querschnitt dureh die Mitte des Antheren 


Fig. & T Bass. Querschnitt durch den freien Teil des Filamentes. 
na, Casuarina ee Querschnitt ganz am Grunde des Fila- 
mentes, fast noch dureh die Achse 


j 


en 
0202 
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@: ERS WW 4: 
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Seas 
) 


393 


Fig. 6. Casuarina equisetifolia. Querschnitt etwas höher am Grunde 

des nn 
. Casuarina equisetifolia. Querschnitt durch die Mitte des Fila- 

mentes. 

Fig. 8, Caswarina equisetifolia. Querschnitt durch den oberen Teil des 
Ben 

Fig. 9a). me: viridis. Querschnitt durch die Mitte eines elliptisch 
an Filam 

Fig. 9). Als vrridie, Querschnitt durch die Mitte eines runden Fila- 


mentes, 
Bi 10. ER americanı. er am Grunde des Filamentes. 
rylus americana. Deckschuppen-Querschnitt an der Stelle, 
an der das Gefäßbündel in das Filament hinei gt. 
inus uerschnitt durch ein abnormes Filam 
35 en Ostrya carpinifolia. Querschnitt durch Fran ing 
en in Fa we ie zwei a. Detail der zwei © ie 


” 
Fig. 10. ae regia. Querschnitt am Grunde des kurzen Filamentes. 
ig. 20. Myrica Gale. a2 am 1 Gtands der Brei "die Verwach- 
sung dr Filamenko entetähdenen Säule 


Literaturverzeichnis. 
” A. L. de Jussieu: Genera plantarum secund. ordines nat. (1789). 
. A. Brongniart: Eruteteklen des genres des plantes cult. au mus. 
hist. int de Pars 1843, 
. G. Bentham and . ‚D. Hooker: um plantarum (1862—1883). 


i E. REN Coniferen und Gnetaceen (1872). 
. ent und vographische, Anordnung der 


N ; Ha llie Uber die ge re ra ng de Tubifloren und 
; Eberisien, den polyphyletischen Ursprun & der Sympetalen und Apetalen und 


: 11. Charles E. Bes " Phnogny we Baer of the Angiosperms. 
ß (Botanical ai Gezeie 1897. wi 
‘ li 


biologische Bedeutung der stammbürtigen Blüten und Früchte. (Bull. herb. 
; Boiss, V.9, September 1897.) 5. Uber Kautschuklianen und andere Apocyneen, 
_ Nebst Bemer n über Hevea und einem Yin =. Lösung der a 


Österr, meh ee 10. Heft. 1906. 28 


394 


Ze achen Ursprung der ir und Apetalen und die Anordnung der 
Angiospermen überhaupt. Vorstu zum Entwurfe eines Stammbaumes der 
Blütenpflanzen (Abhandl. naturw. Saar Hamburg, XVI. 2. Juni 1901.) 7. Über 
die era Be ie nie und den re eg der Dee 
02. er 


& "role &, %) 9. Beiträge zur Morphogenie der „Sporophylie und des Tro opho- 
ug in u zur tem Kr Kormophyten (Jahrb. Hamburg wiss. 


iheft unse Uber Hornschuchia Nees und Mosenodendron 

EE. sowie ein Sue Verwandfschaftsbeziehungen der Anonaceen. 

(Beih. Eh "Zentralbl. Xu. 4. 1903.) 1 e Abgrenzung und wandt- 
schaft der einzelnen Sippen bei den Seröphuarinen (Bull. herb. Boiss. ser. 2, 

vol. 11.3. 1903.) 12. Über den Umfang, die Gliederung u und die Verwandtschaft 
der Familie der Hamamelidaceen (Beih, bot. Zentralbl. XIV. 1908). 13. Über 


die Verwandtschaftsverhältnisse bei Englers Rosalen, Parietalen etc. (Abhandl. 
naturw, Verein Hamburg, 111. 1903.) 14. Vorlä ufiger ntwurf des natür- 
ne ee) Systems der Blütenpflanzen. (Bull. de l’herb. Boiss. 

ser 
ub: ei u Casuarinees et leur place dans le systöme naturel. 


0. Porsch: Der Spaltöf eg von Casuarina und seine phyletische 
ne öst, botan. Zeitschr. 1 und 
ini: Anatomia del ca Sp : "della foglia delle Casuarine (M&m. della 
R. we delle seienze del istituto di Bologna, ser. V, tomo IV. 1894; seria V, 
tomo V. 1895—1896, 

Boodle and W. C. Vorsdal: On the comparative anatomy of 
the Casuarinae e, en special reference to > Gnetaceae and Cupuliferae (Ann. 
of Bot. vol. VIII and XXXI. September 

enson: " Oontributians to the Embryology of the Amentiferae. 
(Linn. se. trans. 1894 
a » om ers und Gnetaceen (1872). = ah 
ap = en der Gattung Ephed Denkschrift d. Wiener Aka 
LVA In a g Ephedra. (Denkschrift 

u ur Veaes einer an ag der Gekung Ephedra. tar 
de Y’Acad. imp. des sciences de St. Petersbourg. t. V. ‚8. I—VIIL F. 225 
jusque 298). 

. Bee : Della organogenia dei fiori fem, di Gnetum Gnemon 
(Nuovo giorn. u ikal, Vo. 1877, 
arsten: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Gattung Gnetum 


H. 
(Bot. Ztg. 1892 
arsten: Unt rsuchun ib Ann. jard. 
DR Buitezorg ae R ungen über die Gattung Gnetum ( J 
arsten: Zur Entwi ie Cohns 
Ban a. a PB € FREIEN der Gattung Gnetum. ( 
De nr re Conteren, nr Gnetaceen (1872). q t, 
er: On witschi ransac 
in So ©, London Pe xur. u elwıtschla, a new genus of Gnetaceae. ( 
: Über Welwitschia mirabilis. (Flora 47. 1863.) 
V. Ma ea: On the ti opm. of the ale of Welwitschta mirabilis. 
(Transaet. Linn. pa I. ? 
.„H.R. Göppert: ee | üb hen Bau der 
Casuarineen. rasen I5. Bd. 6. H. Eugen, Be OR RR ENR 
on: IE sur les Casuarindes et en partieulier sur celles 


. Poi 
de la nourelle Calddonie, (Nouv. Arch. du mus. d’hist. nat. de Paris. t.X. 1871.) 


comte: Sur ausigues oints de P’anatomie de la tige et de la 

fenille des en s. (Bull. de „3 ©. bot. de anstomie XXX. 1 1886.) 
Außerdem vergleiche man N. ee 

; e Vgl. Literatur in Engler und Prantl: Die natürlichen Pflanzen- 


395 


Über die Zoosporenreproduktion bei Stögeoclonium. 


(Durchgeführt mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher 
Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen.) 


Yon Dr. Adolf Pascher (Prag). 


Über die Reproduktion der Gattung Stigeoclonium liegen 
eigentlich aus früherer Zeit verhältnismäßig wenig Angaben vor. 
Während andere Gattungen, wie Ulothrix, Oedogonium, Vaucheria, 
Volvox etc., Lieblingsobjekte für größere Untersuchungen abgaben, 
wurden andere Gattungen, ja ganze Familien ganz vernachlässigt. 
Das gilt besonders für die Chaetophoraceen, bezüglich welcher vor 
Klebs nur vereinzelte und zufällige Beobachtungen vorliegen, auf 
welche sich dann sämtliche Angaben in den Fiorenwerken und 
systematischen Arbeiten stützen. Für die meisten Gattungen fehlen 
uns noch eingehende Untersuchungen sowohl in morphologischer 
als auch in reproduktiver Hinsicht, und mir erscheinen insbesondere 
die Untersuchungen Klebs’ über einzelne Algengattungen, Tildens 
über Pilinia, Iwanoffs Untersuchungen über Stigeoclonium ter- 
restre (= Jwanoffia terrestris Pasch.), Hieronymus’ Arbeit 
über Dieranochaete wie Musterarbeiten in dieser Hinsicht — wenn 
wir von den Untersuchungen über Volvox, Vaucheria, Oedogonium, 
diesen Lieblingsobjekten, und den klassischen Arbeiten Dodel 
Ports über die Kraushaaralge Ulothrix zonofa absehen wollen. 
Aber gerade im Vergleiche mit so wohluntersuchten Gattungen 
erkennt man den Mangel umfassender Untersuchungen über andere 
Algengattungen. Ja das Interesse der Forscher konzentrierte sich 
oft auf wenige Arten einer Gattung. So liegen ung wohl über Ulo- 
thrix zonota und ihre nächsten Verwandten Untersuchungen vor, 
ie von den verschiedensten Forschern und fast gleichzeitig ge- 
macht wurden — über die anderen Arten finden sich nur spär- 
liche, meist gelegentlich gemachte Beobachtungsangaben — ob- 
wohl, wie ich nach einzelnen Wahrnehmungen vermute, nicht alle 
Arten in ihrer Reproduktion mit Ulothrix zonota übereinstimmen. 
wenn wir, und das ist eben der springende Punkt, die alte gute 
Gattung im alten Umfang aufrecht erhalten wollen. Ä 

Wird nun wohl gerade das morphologische Moment in der 
Umgrenzung der Algengenera eine größere Rolle spielen als in 
der Umgrenzung der Familien, so wird wohl anderseits die zu- 
nehmende Kenntnis der Reproduktionsverhältnisse der einzelnen 
Algengattungen einschneidende Veränderungen sowohl in ihrer 

wgrenzung als auch in ihrer Gliederung zur Folge haben. Wahr- 
Scheinlich wird auch erst dann, Hand in Hand mit den Resultaten 
er Reinkulturen, in vielen Gattungen der Begriff der Art klar 
werden, der uns in so vielen Algengattungen durch den allenthalben 
konstatierten „Polymorphismus“ fast völlig verloren ging. 
or allem scheint klar zu sein, daß Algen, die sowohl in 
der Morphologie ihrer Schwärmer als auch iu der Reproduktions- 
orm voneinander abweichen, trotz ähnlicher vegetativer Ausbildung 


396 


nicht vereinigt werden können. In ähnlichem Sinne spricht sich 
auch schon 2) in seinem Werke, p. 176, aus: „die bloße 
formale Ähnlichkeit oder scheinbare Gleichheit entscheidet nichts, 
wer sich darauf verläßt, läuft Gefahr, in die gröbsten Irrtümer zu 
verfallen“, und sein Protosiphon läßt sich als glänzendes Exempel 
in dieser Richtung deuten. 

Gerade diese Ansicht hat ja auch die hervorragenden Erfolge 
der neueren Algensystematik gezeitigt. 

Speziell bei den Chaetophoraceen hatsich jedoch der ausgezeich- 
nete Kenner der parasitischen Chaetophoraceen, Huber, indirekt 
gegen eine derartige Anschauung ausgesprochen, und auch Klebahn 
ist ihm gefolgt, indem sie gerade die Verwendung der Morpho- 
logie der Zoosporen für die Systematik der Chaetophoraceen ver- 
nachlässigten, sowie sich auch jetzt wieder mählich eine derartige 
‘ Gegenströmung gegen die neuere Algensystematik bemerkbar zu 
machen beginnt. Die älteren Forscher kannten jedoch die Funktion 
der einzelnen Zoosporentypen nicht so genau, wie wir sie jetzt 
dank der so präzisen Arbeiten Klebs’ kennen, und anderseits 
wurden ja umfassende Untersuchungen über das reproduktive Ver- 
halten mehrerer verwandten Arten so selten angestellt. 

Und doch scheinen gerade die typischesten Gattungen der 
Chaetophoraceen nicht homogen zu sein. So finden wir, daß die 
Hauptmasse der Gattung Stigeoclonium — und wohl nur darunter 
die echten Stigeoelonien, deren morphologische Verhältnisse im all- 
gemeinen von Berthold?) bis Fritsch®) ziemlich genau studiert 
sind — vierwimperige Makrozoosporen, vierwimperige Mikroz00- 
sporen und in einzelnen sicher beobachteten Vertretern auch zwei- 
wimperige Gametozoosporen hat. Letztere sind aber in einer Re- 
duktion begriffen. Nur bei einigen wenigen Arten sind sie noch 
kopulationsfähig, dann verlieren sie die Fähigkeit, werden bei ein- 
zelnen Arten noch im normal vegetativen Stadium ausgebildet, bei 
anderen jedoch nur mehr in einem Akinetenstadium; bei d 
höheren Arten jedoch finden wir sie überhaupt nicht; mehr, und 
ihre Funktion, die geschlechtliche Fortpflanzung, wurde von den 
Mikrozoosporen übernommen, die ja eigentlich diese Funktion nicht 
besitzen. Das Gleiche ist auch bei der morphologisch höchst ent- 
wickelten Chaetophoracee Draparnaudia der Fall, bei der ja 
ebenfalls die Mikrozoosporen die Träger der geschlechtlichen Fort- 
pflanzung sind. Ich verweise des näheren darüber auf meine Ar- 
beiten über das Genus Stigeoclonium in der Flora®) und im Archiv 


Br 1) Klebs, Die Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und 

n. 
2) Berthold C., Über die Vi : ee i ‚Net; 

Act. Seop. XL. (1873). er die Verzweigung einiger Süßwasseralgen 
3 itsch, Observations on the young plants of Stigeoclonium. Bei- 

ot. Zentralbl. XIII., 368. Ä 

scher, Zur Kenntnis der geschlechtlichen Fortpflanzung bei Stigeo- 

9. 


r 
hefte zum b 

#8 
clonium sp., Flora, 1905, Ergbd., p. 


a Va TE are a ale Si Ni ge Sa din a Ba Fe Ft re pa 


397 


für ee en sowie auf das über einen diesbezüglichen im 
„Lo m 2 Prag gehaltenen Vortrag gegebene Referat ?). 

eschrieb Iwanoff°) seinerzeit ein auch biologisch inter- 
an ee das Stigeoclonium terrestre, das sich teil- 
weise an ne terrestrische Lebensweise angepaßt hat. 

Dieses Stigeoclonium terrestre bildet nun trotz großer morpho- 
logischer "Ähnlichkeit, ja Übereinstimmung mit anderen Stigeoclo- 
nium-Arten, wie die so genauen und exakten Untersuchungen 
ice ergeben haben, sowohl Makrozoosporen als auch Mikro- 

oosporen aus, die beide nur zwei Wimpern haben, die aber auch 
oo morphologisch von den sonst bei Biigecliiiun üblichen ab- 
weichen. 

Es wird daher schon infolge der Morphologie der Schwärmer 
nicht angehen, dieses Stigeoclonium terrestre Iwanoffs mit den 
anderen Stigeoclonien vereinigt zu lassen, vielmehr gehört es aller 
Wahrscheinlichkeit in eine ganz eigene Reihe der Chaetophoraceen, 
der auch noch andere, bis jetzt er nicht in ihrer Gänze unter- 
suchte Algengattungen angehören, von denen einige an eine ekto- 
oder endoparasitische Lebensweise ei angepaßt und dadurch 
weitgehende morphologische Veränderungen erlitten haben. Des- 
wegen habe ich auch seinerzeit, trotz der weitgehenden Form- 
übereinstimmung mit einigen Arten der Gattung Stigeoclonium, 
Iwanoffs Stigeoclonium terrestre, von Stigeoclonium abgetrennt 
und als Vertreter einer eigenen Gattung Jwanoffia hingestellt und 

aube, daß es phylogenetisch mehr mit Acrochaete, Uvella und 
ähnlichen Gattungen verwandt ist als mit der Gattung Stigeo- 
clonium. 

Ich führte speziell diesen Fall als Beispiel an, um zu zeigen, 
in welcher Weise die genauere Kenntnis der Reproduktions- 
verhältnisse bei der Bewertung der systematischen Verhältnisse 
mitzuspielen verma 

arum sind wohl aber auch sehr viele Familien, sehr viele 
Gattungen als interimistisch zu betrachten. Meine diesbezüglichen 
Untersuchungen erstrecken sich aber nur auf a Chaetophoraceen 
und einige lem Gattungen anderer Familie 
nen vorhin erwähnten Arbeiten Wien ich unter anderem 
darauf Mn): daß die Gattung Stigeoclonium bereits ce 
eine interessante Zwischenstellung zwischen Ulothrix und der der 
zeit höchst vegetativ entwickelten isogamen Chaetophoracee, der 
Gattung Draparnaudia, einnehme. Dort wird auch die Vermutung 
ausgesprochen, daß auch in Hinsicht der Reproduktion Stigeo- 
elonium einen Übergang zwischen den beiden vorhin genannten 
Gattungen vermittelt, in der Weise, daß in den verschiedenen 


1) Pascher, 'Über die Reproduktion bei Stigeoclonium nudiusculum. 
Archiv für Hydrobiologie ete. 1906, 433. 
r we tz AUORSDETIEnE 4 Lotos*, Prag 1906, Nr. 
® neue Arten von Algen ve (Bull. soe. imp. O. nat. 


de Modden [1899], 4 


398 


Weisen der Reproduktion der einzelnen Stigeoclonium-Arten ver- 
schiedene Stadien derjenigen Reduktion der Reproduktion zu er- 
kennen sind, deren Extrem eben die Reproduktion der Gattung 
Draparnaudia ist. 

ir finden, wie insbesonders durch die Untersuchungen 
Klebs’ genau festgestellt wurde, bei Ulothriz zonata — nicht aber 
bei allen jetzt noch zum Genus Ulothrix einbezogenen Arten — 
drei Zoosporentypen. Größere vierwimperige Makrozoosporen, die 
die asexuelle Vermehrung bei normalen äußeren Faktoren zu be- 
sorgen haben, vierwimperige Mikrozoosporen, die kleiner sind als 
die vorerwähnten Makrozoosporen, die ein vorübergehendes Dauer- 
stadium bilden und dadurch befähigt sind, die asexuelle Ver- 
mehrung auch bei ungünstigen, anormalen äußeren Faktoren — 
Trockenheit — durchzuführen, und schließlich morphologisch scharf 
charakterisierte Schwärmer, die zweiwimperig sind, und die Träger 
der geschlechtlichen Fortpflanzung sind. Ob die parthenogenetisch 
zur Ruhe kommenden Gametozoosporen sich in ihrer weiteren Ent- 
wicklung so verhalten wie die Zygoten oder die Mikrozoosporen, 
scheint mir nicht ganz ausgemacht zu sein. 

Nur einige wenige Male konnte ich speziell bei Ulothrix zo- 

nata derartige parthenogenetische Ruhestadien von Isogameten 
etwas weiter verfolgen; mir scheint, als ob derartige Keimlinge 
dazu neigen, in einem „nanistischen“ Stadium zu verbleiben, um, 
ähnlich wie es ja für viele Chaetophoraceen bereits nachgewiesen 
ist, aus diesem wenigzelligen Stadium möglichst bald Makrozoo- 
sporen zu bilden. Dadurch scheint sich die Pflanze aus derartigen 
Stadien gewissermaßen wieder emporzuhelfen. Auffällig ist auch, 
daß derartige parthenogenetische Keimlinge in den Kammern viel 
leichter zugrunde gehen als solche, die aus Zygoten oder den 
Ruhestadien der Mikrozoosporen hervorgehen. 
Keimung erfolgt oft übrigens vie) früher, als von den 
Autoren angegeben; so keimten sie nach Klebs in einem Monat, 
nach Dodel in 9—12 Monaten. Man kann unter reichlichem Ma- 
terial immer einige Stadien finden, die bereits nach wenigen Tagen 
auskeimten. Auf die Deutung derartiger Fälle komme ich noch in 
einer anderen Arbeit zurück. 

Um nun wieder zurückzukommen: während Ulothrix, wie 
erwähnt, drei Zoosporentypen besitzt, hat Draparnaudia deren 
nur zwei. Vierwimperige Makrozoosporen mit gleicher Funktion 
und vierwimperige Mikrozoosporen mit derselben Funktion, wie 
die der Ulothrix zonata, und außerdem mit der Funktion der ge- 
schlechtlichen Fortpflanzung. 

igeoclonium nimmt nun schon morphologisch zwischen 
diesen beiden bezüglich ihrer Reproduktion näher ausgeführten 
Gattungen eine intermediäre Stellung ein. Daß es auch bezüglich 
der Reproduktion intermediär steht, geht bereits aus einer Reihe 
von verschiedenen Autoren gemachter Beobachtungen hervor, ohne 
daß diese jedoch diese Vermutung ausgesprochen hätten. Erst ın 


Zell ir nn = Bine nn edle ee Zn 


399 


meinen Untersuchungen über Stigeoclonium faseiculare') habe ich 
die Vermutung ausgesprochen, daß uns die verschiedenen Weisen 
der Reproduktion bei Stigeoclonium eben nur verschiedene Phasen 
jener Reduktion der Zoosporen zwischen Ulothrix und Drapar- 
naudia darstellen, die ich gerade früher auseinandersetzte. Es 
stellt ja das Stigeoelonium. fascieulare selbst in seiner Reproduktion 
eine interessante Phase dieser Reduktion vor; auch sStigeoclo- 
nium nudiusculum und Stigeoclonium temue lassen sich ganz gut 
in diese Reduktionsreihe einschieben; und auch die vorher ge- 
machten Angaben lassen sich leicht nach diesem Gesichtspunkt 
deuten. Doch will ich hier nicht weiter darauf eingehen, das 
soll anderenorts besprochen werden 

In dieser Reduktionsreihe fehlte bis jetzt der sichere Nach- 
weis des unteren Gliedes, desjenigen, das direkt an Ulothrix an- 
schließt, und neben Makro- und Mikrozoosporen zweiwimperige Iso- 
gameten besitzt, während höhere Glieder dieser Reduktionsreihe be- 
kannt waren. Es sind nun allerdings Angaben vorhanden, die sich auf 
die Existenz zweiwimperiger, den Isogameten der Gattung Ulothrix 
analoger Schwärmer und deren Bildungen aus normalen vegetativen 
Stadien (Wasserstämmen Cienkowskis) beziehen. Doch wird bei 
diesen Angaben entweder nicht genau auf die Differenzierung von 
Makro- und Mikrozoosporen Rücksicht genommen oder die Unter- 
suchungen sind nicht vollständig, sondern geben nur gelegentliche 
er wieder. 

ibt Cienkowski’° °) in seiner wen so Ane er- 
er Arbeit zweiwimperige Zoosporen an, die er als Mikro- 
gonidien bezeichnete und von denen er angilt, daß . direkt aus- 
gekeimt haben. a von Cienkowski beobachteten zweiwimperigen 
Schwärmer gin aus einem Palmellastadium hervo e: 

Ähnlich Iegt der Fall bei Stigeoclonium fascieulare?). Hier 
finden sich Makro- „nd Mikrozoosporen, welch letztere bereits ko- 
‚ während in einem Akinetenstadium, das aus Mikrozoo- 
sporenkeimlingen hervorging, zweiwimperige 'Schwärmer gebildet 
wurden, die morphologisch ganz gleich den Ulothrix-Gameten 
waren, jedoch nicht kopulierten und sich dann abrundeten. Über das 
weitere Schicksal dieser Zoosporen, die ich nur in wenigen Stücken 
beobachten konnte, vermochte ich nichts zu sagen 

Interessante Angaben macht Josefine Tilden‘), der ich für 
die Een ge ihrer mir sonst unzugänglichen, jedoch wertvollen 

u Dank verpflichtet bin, für die Reproduktion bei 
Stigeoelonium ; Hasen 


1) Flora 1. e. 
2) Cionkewiii: ber den Palmellazustand bei ee (Bot. Ztg. 
876, 14—26. — Zur Mo orphologie der Ulothricheen (Mel. biol. Bull. ae. J. St. 
Peierebourg IX., 531—582). 
ascher r, Flora 1. e 
*) Josephine Tilden, = contribution of the life history a Pilinia di- 
Iuta Wood (Minnes. bot. stud., Bull., 9. Pt., IX. Nr. XXXVIH. 601—635:. 


400 


Bei Stigeoclonium flagelliferum wurden reichlich zweiwimpe- 
rige Mikrozoosporen gebildet, die auch noch kopulierten, also ganz 
so wie die Isogameten bei Ulothrix. Leider ist der Arbeit nicht 
ganz sicher zu entnehmen, ob die vierwimperigen Zoosporen nur 
Makrozoosporen waren oder ob a Mikrozoosporen auftraten. 
Doch gehört Stigeoclonium flagelliferum zu den bestuntersuchten 
Stigeoclonium-Arten. 

est!) bildet in seinem Werke zweiwimperige Zoo- 
sporen ab. Doch finde ich keine Bemerkungen dazu. ae 
(Schluß folgt. 


niversität in Wien. Nr. 


Über den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall. 


Von Dr. Johannes Furlani. 


Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der 
k.K Nr. XLIX. 


Er betraute mich nun mit der Aufgabe, diese Vermutung experl- 


I. Versuehe bei Entzug von CO,. 
Die Versuche wurden in den Monaten März bis Juli durch- 


worden. Die Versuche wurden teils im Dunkeln, teils im diffusen 
Tageslichte durchgeführt. Alle hatten ein gemeinsames Resultat: 
ei Entzug der Kohlensäure wurde der Laubfall nicht 
!) West, British fresh water algae, 86. “ 
i 2) Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der Holzgewächse- 
Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. LXIV. Abt. I. 1871. 


rzögert, sondern beschleunigt; 
natürlich der Laubfall im Dunkeln größer als 


401 


im allgemeinen war 
bei den Versuchen 


im diffusen Lichte, ae ja mit Wiesne 2 Befunden vollkommen 
der großen Anzahl von durchgeführten Ver- 
suchen greife ich natürlich nur die {nstruktivkten heraus. 


übereinstimmt. 


Versuchspflanze 


abge- 
fallenen Blätter in) 
er ur- 
sprünglichen 
bmasse 


Lichte Duciköbi 


Oma. | in Tagen 


up 
Robinia Pseudacaeia, 
Junge Blatter 4:0. 


Breite 0:71—0°48 cm) 
| 
| 


| ausgewachsene Blätter . 


II. Gruppe. 
Spiraea mongolica »..... 


Platanus orientalis -.... 


ri Gru ppe. 
Fagus ae Ass 


Quercus span. we ne 
IV. Gruppe. 


Buxus sempervirens, 
junge Blätter ........- 


ausgewachsene Blätter.. 


(Länge 1° 34.0: 51 cm, 


Betula darlecarlica.....- | 


er} 
» 


SIO8 


Bemerkungen 


43 — Spreite eingetrocknet, 


Petiolus turgescent. 


Blätter verschimmelt 

—|labgefault. Ko Binnierliche 

— N Trauf fe’ hat dasselbe Re- 
sultat. 


— Beginn des Laubfalles nach 
10 Tagen. 


SE 
a8 
3o 
| 
a | 
In a Traufe | 
_\Jwaren im diff a 
Ti Min 5 Tagen 10% Blätter. 
abgefallen. 5 
50 — 
— 12264 0 frei 33%. 
16 
48.55.12 
6711 
ns Ähnliche Resultate im Dun- 
| keln. 
1 —| Das erste erg rl erst 
am 9., bezw. 8. ab. 
| Verktinmerts Blätter waren | 
| 4, bezw. 2 Tagen sämt- | 
| " liche abgefallen. 
3 
91 — 


402 


Zu vorstehender Tabelle sei noch folgendes bemerkt. 

Zur I. Gruppe gehören Pflanzen mit grün abfallendem Laube. 

II. Gruppe: Die Blätter vergilben vor dem Laubfall. Bei 
Ligustrum vulgare wies das eine oder andere Blatt braune Flecken 
auf, doch war daneben manches noch vollkommen grüne Blatt 
abgefallen. Bei Spiraea mongolica war die Bräunung, die in Form 
kleiner, unregelmäßiger Flecken auftrat, eine allgemeine Erschei- 
nung. Bei Platanus orientalis begann nach einigen Tagen Ver- 
suchsdauer die Bräunung in Form von länglichen, den Gefäßbündeln 
entlang fortschreitenden Flecken. Das Blatt fällt hier meist vollständig 
gebräunt ab. Aesculus Hippocastanum: Neben der Bräunung der 
Blätter in Form großer, rundlicher Flecken mitten in der Spreite 
trat hier auch Vergilbung ein, die meist den Gefäßbündeln entlang 
verlief. Beide Erscheinungen traten an ein und denselben Blättern 
auf; so fand ich zwei Blätter, die, fast vollständig vergilbt, mitten 
in diesem gelbgrünen Farbentone, deutlich umgrenzte, braune 
Flecken zeigten. 

uch bei Tilia platyphyllos trat Bräunung mitten in der 
vergilbten Spreite auf, desgleichen bei Philadelphus coronarius und 
Ribes nigrum. 

Die III. Gruppe bilden Fagus und Quercus. Wohl trat Bräu- 
nung der Lamina in Form kleiner, striehförmiger Flecken auf, doch 
folgte derselben keine organische Ablösung der Blätter. 

Ein von den bisher geschilderten Fällen gänzlich abweichendes 
Verhalten zeigte Buxus. Hier fielen nur die noch unentwickelten 
Blätter in einem Zustande ab, wo das Chlorophyll keine Veränderung 
zeigte, während die ausgewachsenen Blätter überhaupt nieht zur 
Ablösung gelangten. 

Die anatomische Untersuehung konnte feststellen, daß der 
Blattgrund der jüngeren Blätter sich in noch meristematischem 
Zustande befand. Auch bei Robinia, wie ja aus der Tabelle 
ersichtlich ist, ferner bei Ribes nigrum, Spiraea mongolica konnte 
Laubfall an Sprossen mit noch ganz jungen Blättern (bei den zwei 
letzterwähnten Objekten waren dieselben eben erst aus den Teg- 


jederzeit, sobald die Blattbasis ein Meristem trägt, hervorgerufen 
werden kann. Dieses Meristem hat jederzeit die Fähigkeit, dureh 
Turgeszenz seiner Elemente und Auseinanderweichen aus 
Zellverbande, als Trennungsgeschichte zu fungieren. i Fagus 
und Quercus, wo kein Laubfall in den Versuchen eintrat, konnte 
auch kein Meristem im Blattgrunde gefunden werden. 

ie das Experiment mit Buxus beweist, kann wohl auch 
bei Immergrünen durch äußere Faktoren Laubablösung veranlaßt 
werden, dort wo sich im Blattgrunde ein Meristem vorfindet. 


403 


Wie aus der Tabelle hervorgeht, übt die Kohlen- 
säure einen den Laubfall verzögernden Einfluß aus, da 
ja ihr Entzug in allen Fällen eine sichtliche Steigerung 
herbeiführte!). 

ir müssen also diesem Gase, wenigstens der in der Atmo- 
sphäre enthaltenen prozentischen Menge, einen konservierenden 
Einfluß auf die Pflanze zuschreiben. Daß in den bisher besprochenen 
rege: nicht etwa der Umstand laubfallbeschleunigend wirkte, 
daß die CO,-Assimilation durch Entzug von CO, eingestellt wurde, 
Br "die Parallelversuche im Dunkeln. 


I. ee im absolut feuehten Raume bei verschie- 
nem O0,-Gehalte der Atmosphäre. 


Hatten die vorhergehenden Versuche eine Schädigung des 
laubtragenden Holzes durch den Entzug der Kohlensäure bewiesen, 
so erschien es nun wertvoll, zu ermitteln, wie sich bei Erhöhung 
des CO,-Gehaltes der die Pflanze umgebenden Atmosphäre der 

d b 


Laubfall gestalten werde, d.h. o r Normalgehalt der atmo- 
sphärisehen Luft an CO,, nämli ch 0:04 es, das Optimum 
für das Inıbträßendd Holz bedeute, indem hier das Minimum des 


Laubfalles liege. Die Beantwortung dieser Trage erschien um so 
wünschenswerter, als ja Demoussy nachgewiesen hat?), daß bei 
einem 5mal so großen CO,-Gehalte der umgebenden Atmosphäre 
das Optimum für das Wachstum des Blattes liege. Anderseits 
wissen wir aber, daß höhere atmosphärische Gehalte an CO, als 
4—20%, Nuke ja auf alles ee so auch auf be Pflanze giftig 
wirken. Lag nun das Optimum nicht nur für das Wachstum, 
sondern auch für die Asckoilaieel und Tranmisakion des Blattes 
höher als bei 0'04% CO,-Gehalt der Atmosphäre, so mußte bei 
einer entsprechenden Erhöhung des CO,-Gehaltes der Atmosphäre 
bei sonst für den Laubfall günstigen Bedinzunge n eine Herab- 
er EN im Vergleich zu den Ergebnissen bei normalem 
00,-Gehalte der Atmosphäre zu konstatieren sein, wie eine 
Sehädigun Re ar Pflanze bei vermindertem C0,-Gehalte sich durch 
verstärkten Laubfall kundgetan hatte. Nachdem sich Robinia als 
ein vorzügliches Objekt für Laubfallversuche gezeigt hatte, wurden 
ie meisten ferneren Versuche mit Sprossen dieser Pflanze an- 
gestellt. 


Br} Dieses Ergebnis wurde bereits ae in: arabee Zur Laubfall- 
frage. Ber. d. Deutsch. bot. Gesellsch. 1906, Bd. XXIV, 

2) Demoussy, Sur la vegetation dans rt Stnolphire riches en acide- 
carbonique. Cropt rend. 1903, p. 325, 1904, p. 


404 


Tabelle I. 


Versuche mit Robinia Pseudacacia. 


A. Dunkelversuche. 


| Laubfall in Prozenten 
len | Versuchsdauer | -—— 
in Prozenten | Tagen in CO,- Atmosphäre | vn Bann jeher 
0-2 3 | 33 59 
10 2 21 40 
3 2 70 17 
20 2 53 62 
30 2 56 62 
40 3 0 68 
50 3 0 65 
| 50 D 0 85 
100 3 0 57 
| 100 4 0 72 
| 100 41), 0 83 
B. Lichtversuche. 
|  Laubfall in Prozenten 
Co. Menee Versuchsdauer 
in Prozenten Bug in CO,-Atmosphäre ' = were zn 
| : 
| 6 2 | 23 | 8 
40 5 | 0 | 67 
| 100 2 | N) | 25 
! | | 


Allgemein lehren diese Versuche, daß die bei den Laubfall- 
versuchen sich dr wa unter der Glasglocke ansammelnde, größere 
C0,-Menge einen auf den Laubfall nicht beschleunigenden, sondern 
> Gegenteil verbcanaa influß ausübt. Der normale C0,-Gehalt 

der Atmosphäre stellt für das assimilierende und transpirierende 
2 vr das dern 
-. 


wie bei einem niedrigeren 
fall ein. "Bei er Di Fan: alte, der höher liegt als 3%, tritt eine 
Wendung ein; r ab verringert sich die Laubfallgröße, = 
sie bei 40% leich Null wird. Von hier ab bis zu einer 100%igen 
CO,-Atmosphäre ist dann keine Veränderung mehr in bezug auf 
die Laubfallgröße ersichtlich. 

Ein enger dieser anscheinend einander widersprechenden 
Ergebnisse ist zu erreichen, wenn wir bedenken, daß die Laub- 
ablösung ein Proz eß eines lebenstätigen nn ist. Wie bereits 
gesagt, wirken größere CO,-Mengen giftig, die Lebensenergie des 
Organismus unterbindend und eben auch die Laubablösung hintan- 


405 


haltend. Je größer nun die CO,-Menge ist, die auf die Pflanze 
jenseits des Maximums an CO,, das sie verträgt, einwirkt, desto 
rascher wird die Lähmung ihrer Lebenstätigkeit eintreten, desto 
rascher wird folglich auch der Laubfall sistiert. Die Lähmung bei 
20%, 30% CO, ist noch keine so intensive und rasche, daß die 
Pflanze sich nicht einer gewissen Menge Laubes entledigen könnte. 
Bei 40% CO, jedoch scheint jede Lebenstätigkeit momentan unter- 
bunden zu werden. Ich habe mit Absicht den Ausdruck Lähmung 
gebraucht, denn ein Absterben des pflanzlichen Organismus scheint 
mir erst die nach einigen Tagen sichtbar werdende Degeneration 
des Chlorophylis zu bedeuten. Durch die CO,-Menge, die dem 
ptimum entspricht (0-2—1°5%), wird die Pflanze gegen die 
Schädigung infolge verhinderter Transpiration resistenter, infolge- 
dessen die Abstoßung des Laubes, wodurch die Stagnierung der 
Säfte, insbesondere das Überhandnehmen organischer Säuren ver- 
hindert werden soll, eingeschränkt werden kann. 


a ee m 3 E77 30 40 


Die nach außen für den Beobachter in Erscheinung tretende 
Wirkung in der Nähe des 00,-Optimums hat große Ahnlichkeit 
mit der Wirkung sehr hoher CÜ,-Gehalte der Atmosphäre; in 
beiden Fällen tritt ja Laubfallverzögerung ein; doch ist diese in 
beiden Fällen etwas Grundverschiedenes: In der Nähe des C0,- 
Optimums ist die Wirkung der Kohlensäure eine das Laubblatt 
schützende, bei hohen CO,-Gehalten der Atmosphäre dagegen eine 
das Laubblatt schädigende. Die Wirkung geringerer CO,-Mengen 
in der Atmosphäre, sowie größerer als das Optimum, ist auch 
wieder ähnlich. Im ersteren Falle ist die Holzpflanze gegen die 
schädigende Wirkung behinderter Transpiration weniger resistent, 
infolgedessen der erhöhte Laubfall; im letzteren schützt sieh die 

flanze gegen die schädigende Wirkung zu großer CO,-Mengen, 

die sie ja durch das Blatt aufnimmt, durch die Abstoßung des- 
selben. Hier addiert sich die Wirkung der verhinderten Tran- 
Spiration zu der in derselben Richtung wirkenden Schädigung durch 
00,-Mengen oberhalb des Optimums. 


406 


Aus dem Verlaufe der oben gezeichneten Kurve ist zu ent- 
nehmen, daß die Laubfallgröße bei verschiedenen verwendeten 
C0,-Mengen die gleiche sein kann, indem die Kurve bei ver- 
schiedenen Werten in bezug auf die Abszisse den gleichen Wert 
der Ordinate erreicht, so daß der Größe des Laubfalles beim 
Optimum der verwendeten O0,-Menge eine solche bei bereits die 
Lebenstätigkeit unterbindenden CO,-Mengen entspricht. Es mag 
daraus entnommen werden, welch verschiedene Wertigkeit ein und 
derselben Sinnlichkeit physiologischer Vorgänge zukommt. 


Zusammenfassung. 

1. Es kann bei Blättern, deren Basis ein Meristem trägt, 
jederzeit, auch in noch ganz jugendlichem Zustande, eine organische 
Ablösung vom Sproß erfolgen. 

. In bezug auf die ursprüngliche Fragestellung erscheint 
klargelegt, daß geringe, sich etwa unter einer Glasglocke bei den 
ersuchen im absolut feuchten Raume ansammelnde 00,-Mengen 
auf die Laubablösung nicht beschleunigend, sondern hemmend 
einwirken, und diese Hemmung erscheint am größten bei einem 
Gehalte der Atmosphäre an CO, von 0:2—1°5%. 

Beschleunigt wird der Laubfall einerseits durch Entzug des 
normalen Gehaltes an CO, der Atmosphäre und anderseits durch 
CO,-Gehalte, die höher als 15% liegen. Bei 4% CO, wird die 
Laubfallgröße wieder geringer, um bei 40% gleich Null zu werden, 
da 46 . CO,-Menge jegliche Lebenstätigkeit unterbunden 
erscheint. 


Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nycetaginaceen. 
Von Dr. Anton Heimerl (Wien). 
(Fortsetzung. !) 

10. Boerhaavia tuberosa Lamarcek!, Illustrations des genres 
I, 10 (1791); Vahl, Enumeratio I, 288; Poiret, Dietionn. V, 56. 
Von dieser halb verschollenen Art, von der ich ein Lamarcek- 
sches Originalexemplar im Herbare Vahl vergleichen konnte, ge- 
staltet sich die Synonymie folgendermaßen: 

Herba purgationis flore violaceo Feuillet, Journal des ob- 
servations ete. III, 26, Tab. XVII. 

Boerhaavia excelsa Willd.!, Phytographia I, 1, nr. 5; Species 
plant. I, 21; Enum. plant. 50. 

Boerhaavia scandens Choisy p. p. in De Cand. Prodr. XII, 
2, 454 (quoad plantam Peruvianam et Galapagensem); Hooker 
fil., Enum. plant. Galap. in Transact. Linn. Soc. XX, 193; An- 
dersson!, Enum. plant. Galap. 64; Hemsley, Biologia 5 p- P- 
(quoad plantam Peruvianam et Galapagensem); Robinson!, Proceed. 
Amer. Acad. XXXVILH, 141 


1) Vgl. Nr. 7, S.. 249. 


407 


und unter dem richtigen Lamarckschen als „B. tuberosa Hort. 
Reg. Paris. 1788“ auf. Was die B. litoralis betrifit, so halte ich 
mich sowohl nach der Beschreibung als nach dem Fundorte be- 
rechtigt, diese als Synonym hier unterzubringen. 

Die Verbreitung der B. tuberosa ist folgende: Insulae 
Galapagenses') [James Island (leg. Darwin), Indefatigable 
(leg. Andersson), Chatham Island (leg. Andersson, Snod- 
grass et Heller); Charles Island (leg. Darwin, Andersson, 
Snodgrass et Heller 4271]; Peruvia: „in sepibus et arvis prov. 
Lima, Chaneay, Huanaei“ [leg. Ruiz et Pavon! Herb. Boissier], 
„am Wege von Supe (Hafen nördlich von Callao) nach Ocros (Dep. 
Ancachs) 800— 1400 m s. m.“ leg. Weberbauer ur. 2639! 
(Herb. reg. Berol.). 

Ich gebe im folgenden eine auf die schönen Exemplare von Ruiz 
et Pavon, dann auf dievon Weberbauer gegründete Beschreibung 
der Pflanze und werde schließlich einige pfanzengeographische Be- 
merkungen anfügen. 

Ex affınitate B. repandae, B. plumbagineae ete. Planta usque 
orgyalis, + seandens.?) Oaules tenuiores et subgraciles, ad nodos 
+ tumidi, in herbario levissime striolati, viridescentes ad leviter 
einerascentes v. subglaueescentes, f. glabri — solum in nodulis ra- 
mulisque novellis paululum hirtuli —, internodiis usque ad 13 cm 
lo., subdivarieato et frequenter dichasiale ramificati, superne panl- 
culam saepe amplam, in inferiore parte deerescenter foliatam, In 
superiore f. aphyllam gerentes, panieula eodem modo diehasiale 
multipartita, ramifieationibus tenuibus, elongatis, rigidiuseulis, 


lanceolatas, acutas, hirtulas abeuntia, ceterum f. eonformia, late 
ovata ad subeordata, basi in petiolum quam lamina 2—3plo 


acuta, f. integra, chartacea, subeoncoloria ad paulum discoloria, 
f. glabra v. in petiolo nervisque paginae superloris minutissime 


1) Die meisten Fundorte nach den Angaben bei Robinson I. e. 141. 
2) „Spreizklimmer“ nach Weberbauer! 


408 


puberula, nervis seeundariis 4—5 utrinque, infra distinete promi- 
nentibus. Umbellulae semper simpliees, graeiles, pauciflorae (flo- 
ribus 4—7, raro usque 9), peduneulo primum 18—40 mm Ig., de- 
nique v. paulum v. usque ad 40—70 mm elongato Speet brac- 
teolae umbellularum !) plerumgue 5, lanceolatae, 1’5—2°5 mm Ig., 
eiliolatae, eito deeiduae. Flores 8—10 mm Ig., purp ade (ex 
Weberbauer) v. violacei (ex Feuillet, Ruiz et Pavon), stipite 
subsetaceo, glabro, primum 4—10 mm le, denique 10—15 mm Ig. 
suffulti. Perianthii pars ovarialis subelavata, basin versus stipiti- 
fürine attenuata, 2:5: 1—1°5 mm, laberrima, in vertice verruci- 
fera; pars superior late infundibuliformis, basin versus = distinete 
tubulosa (tubo ad 1 mm It.), glabra, superne solum brevissime hir- 
tula, limbo ad 6 mm It., expanso, profunde lobato, lobis ad 3 mm 
lt., vix emarginatis, rotundatis. Stamina 3, exserta, 13—16 mm 
lg., eupula brevi, carnosa, ad 1 mm |g., antheris ad 1 mm lt., pol- 
linis granulis 75—110 u in diam., brevissime aculeolatis. Germen 
ovario ad 1'’5 mm (cum carpophoro) ) lg., stylo 14—16 mm Ig., stig- 
mate = bo 5 mm It. Anthocarpia ereetiuscula, lineari-clavata 
5 mm), _ sordide brunneola, glabra, basin versus 
sensim sensime a ngu in me en tenuiter sulcata, 
sub apie rrucis secernentibus pau . 5), subumbonatis, 
prominenkibus, ceterum iaene ae ee uiracie Fruetus 
mm, oblongo-elavati. 

Boerhaavia scandens L., für welche die vorliegende Art öfter 
gehalten ae unterscheidet sich sehr leicht durch grünlich-gelbe 
bis grünlich-weiße, 5-8 mm lange, kurz und breit triehterige 
Blüten, welche nur zwei Staubblätter besitzen, und durch noch 
schlankere und relativ schmälere Anthokarpe (”—13 : 1:5—2 mm), 
die von den Tragstielen schief abstehen bis abwärts hängen. Sie 
se einem - BATE anderen Florengebiete an, das sich von Arizona 

Texas über die Halbinsel Lower California, Mexiko, die 
Antillen und Bähnna. Inseln bis zur Nordküste I Kolumbien und 
Venezuela ausbreitet. B. tuberosa hingegen ist dem peruanischen 
Küstengebiete und angrenzendem Inlande ne und ihr 
Vorkommen deshalb besonders bemerkenswert, weil sie die einzige 
amerikanische Vertreterin der im afrikanisch- Enrahisch-inäiahen 

ebiete ziemlich reich gegliederten Üragpb von Boerhaavien aus 
der Verwandtschaft der B. repanda Willd. und B. plumbaginea 
Cav. darstellt; auf die Galapagos-Inseln ist sie aller Wahrschein- 
lichkeit nach (ähnlich wie B. viscosa Lag.) vom Festlande aus 
eingeschleppt, was ja die klebrigen a anhaftenden iehokinpe 
leicht an sglichen. 
1. Bougainvilles glabra Choisy. — Eine Mittelform der 
f. acuti- und obtusibracteata m. liegt aus Südbrasilien, Prov. Rio 
Grande do Sul, vor: Porto Alegre, pr. Menino, in dumeto sub- 
spont. leg. Malme [Plantae Itineris Regnell. IIdi nr. 453]. — 


1) Der „calyx“ der älteren Autoren. 


409 


Typische f. acufibracteata wurde von Miller et Johnston auf 
der Insel Margarita, Venezuela, gesammelt [Exsikk. nr. 

12. Bougainvillea peruviana H. B. Diese prächtige, meines 
Wissens seit Pavon, Humboldt und Bonpland nicht wieder 
gesammelte Art wurde jüngsthin von Weberbauer wieder auf- 
gefunden: „Westliche Talwand des Maraüon, zwischen Balsas und 
Celendin (Dep. Cajamarea), ca. 1500 m s. m.“ [Exsikk. nr; 4259]. 
Die folgenden Angaben entnehme ich den dorther stammenden 
Exsikkaten zur Ergänzung meiner seinerzeit gegebenen Be- 
schreibung'). 

Frutex usque 3 m altus ramis pendentibus, floribundis, ad 
anthesin aphyllis, spinis validis, usque 38 mm lg. et in parte hasali 
ad 5 mm crassis. Inflorescentiae usque ad 6 e ramulis abbre- 
viatis, verrueiformibus orientes, summopere ter dichasiale partitae, 
ad m Ig., ramifieationibus graeilibus, + elongatis, f. horizontale 
patentibus; inflorescentiae partiales triflorae, peduneulis ad anthesin 

—25 mm Ig., dein ad 30 mm elongatis, suffultae. Braeteae 
persieinae, 25—28 : 15—21 mm, ovato-ellipticae, basi rotundatae ad 
lerissime cordatae, spurie glabriusculae vero autem pubescentia densa 
sed brevissima obteetae, Perianthia e rufescenti griseola, limbo 
intus sulphureo?), tubo distinete Bangulato. Stamina 10—12 mm 
8. Germen 6°5 mm Ig., ovario ad 3 mm Ig. 

ie so häufig in der Gattung Bougainvillea, zeigt sich — 
trotzdem reichlich abgeblühte Infloreseenzen vorliegen — nirgends 
eine Spur eines Fruchtansatzes. 

13. Bougainvillea stipitata Griseb. — Neu für Brasilien, 
u. zw. von Malme in Matto-Grosso aufgefunden: „Corumbä, in 
silva elara regionis caleareae“ [Plantae Itineris Regnell. di]. — 
Von der in der Monographie von Bougainvillea (l. e. 116) gegebenen 
Beschreibung der Var. a Grisebachiana m. weichen die Stücke bloß 
durch etwas längere (bis gegen 30 mm lange) Dornen ab 

Die durch kürzere und schwächere Bedornung (kaum!) ge- 
schiedene f. frondosa (Griseb. sub speeie) 1. e. 116 liegt von fol- 
genden neuen Fundorten vor: Argentinien, „prov. Jujuy, Arroyo 
del Medio; frutex ad 5 m altus in silva minus densa, loeo sieco 
arenoso“ [leg. Fries, Exped. Suee. in reg. Chaeo-Andinis; Phanerog. 
ar. 359]; „prov. Jujuy, Quinta pr. Laguna de la Brea; frutex c. 3m 
altus [leg. Fries, Exped. ete. nr. 402]. Bolivien, „Gran Chaco, 
Tetaranda, frutex 3—4 m altus, perianthii tubo viridi, limbo atro- 
virente, braeteis flavovirentibus“ [leg. Fries, Exped. ete. nr. 1473]. 
— Ganz dornenlose Stücke sah ich jüngsthin in den Aufsamm- 
lungen von Fiebrig aus Südbolivien, u. zw. von Chiquiacä, 
ca. 1000 m s. m. „Waldbaum, 6 m“ [Exsikk. nr. 2689] und von 
Bermejo 1400 m s. m. „Baum 6 m, mit dichter, regelmäßiger Krone* 


1) Denkschriften der Wr. Akademie, math.-natw. Klasse LXX, 14. 
2) Diese Farbenangaben entnehme ich aus einer beigefügten Notiz 
Weberbauers. 
Österr, botan. Zeitschrift. 10. Heft, 1906. 29 


410 


[Exsikk. nr. 2352]. Für Bolivien ist D. stipitata Griseb. typ. neu, 

a von dort nur die beiden anderen Varietäten b) longıspinosa 
Rusby pro specie) und e) Kuntzeana m. bekannt sind. Die Fries- 
schen Exsikkaten [nr. 402] zeichnen sich durch die auch im aus- 
gewachsenen Zustande dicht filzigen Zweige, Blattstiele und Blatt- 
unterseiten (besonders längs der Nerven) aus; dieselbe dichte Be- 
haarung befindet sich auch auf den Stielen der Inflorescenzen, 
auf Brakteen und Periantbien. 

14. Bougainvillea infesta Griseb. War bis jetzt überhaupt 
nur von einem Fundorte in der Provinz Oran, Argentinien, be- 
kannt; reichblühende (leider aber fast blattlose) Zweige befinden sich 
in den Aufsammlungen von Fries aus der Provinz Jujuy „Espe- 
ranza, loco sieco aprico; frutex ca. 3 m altus, floribus viridibus“ 
[Exped. Suec. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. nr. 524]. Diese 
ergeben die folgenden Ergänzungen meiner Angaben (l. ce. 117): 
Frutex usque trimetralis. Rami f. sub angulo recto patentes, 
novelli brevissime denseque tomentelli, aut maiore parte inermes aut 
spinis partim rectis, partim leviter arcuatis, v. minoribus (8 mm 
solum 1g.) v. validis (usque ad 20 mm lg.) armati. Bracteae ante 
anthesin floribus breviores, dein subaequantes v. paulum superantes, 
viridulae, usque ad 16 mm It., e basi levissime cordata ovato-ellip- 
tieae. Perianthia viridia, tubo infra leviter fusiforme dilatato (ad 
3:5 mm It.), sursum (ad 2 mm) angustato, limbo eitrino, ad 7 mm 
It., lobis 5 recurvis, obtusiuseulis, inprimis secus medianam partem 
papillosis, commissuris autem subbipartitis, emarginato-inflexis, 
eximie papillis vesiculosis obsitis. 

Die wenigen jugendlichen Blätter gestatten bloß die Verbesse- 
rung meiner auf dürftiges Materiale gegründeten Blattbeschreibung 
(l. e. 117), daß neben der dort erwähnten Form auch Blätter von 
breiteiförmiger, vorne abgestumpfter, am Grunde fast gestutzter bis 
ganz stumpf und rasch in den filzigen Blattstiel verschmälerter 
Gestalt auftreten. 

15. Bougainvillea Malmeana m. (l. e. 119, Taf. I, Fig. 1, 
a—tc). Diese bis jetzt nur blühend bekannte Pflanze wurde von 
Malme im Dezember 1902 am alten Fundorte (Brasilien, Matto 
Grosso, Corumbä) mit ausgebildeten Blättern gesammelt: Foli 
faseieulatim secus ramos!) conferta, basalia fasciculorum f. 
obovato-euneata, minora, cetera f. rhombeo-elliptica (cum petiolo 
40—50 :13—30 mm), eirciter in dimidio latissima, basi obtu- 
siuscula inque petiolum tenuiorem, 6—7 mm lg., minute tomentellum 
ad pulverulentum breviter acuminata ad contraeta, antice saepe ob- 
usafa, rarius paulum acuminata ipsoque in apice obtusiuscula, 
erassiuscula, haud laete magis autem griseo- v. lutescenti-viridia, 
coneoloria, f. integra, in basi versus petiolum paulum pulverulent3, 
ceterum glabra. 


!) Die Zweige haben ganz vereinzelt kleine, bis 7 mm lange, über den 
Kurztrieben stehende, gerade und ziemlich kräftige Dornen. 


| 


411 


Die trockenen Blätter zeigen einen mäßig starken Haupt- und 
(beiderseits) 3—5 wenig vorspringende Seitennerven, die sich nur 
schwach und ziemlich undeutlich verzweigen; erst im aufgeweichten 
Zustande treten (bei der Ansicht im durchfallenden Lichte) viele 
zierliche netzige Verzweigungen hervor, außerdem besitzt die Blatt- 
fläche helle Pünktehen, welche den senkrecht zu dieser gestellten, 
großen Rhaphidenschläuehen entsprechen. Der mikroskopische Bau 
ist derselbe wie bei den verwandten Arten; beide Epidermen führen 
(die untere reichlicher) Stomata und besitzen zerstreute, kleinere 
und wenigzellige Keulenhaare. Mesophyll im Baue zwischen der 
isolateralen und bifacialen Ausbildung in der Mitte: 1—3 Lagen 
ziemlich hoher und schmaler Pallissadenzellen, etwa vier Lagen von 
Schwammzellen. Massenhaft Schläuche mit Kalziumoxalat, u. zw.: 
1. teils zur Blattfläche parallele, teils zu ihr senkrechte Rhaphiden- 
schläuche (Länge bis zu zwei Drittel der Blattdicke), 2. kürzere, 
zur Blattfläche senkrechte Schläuche mit einigen bis vielen pris- 
matischen Kristallen, die entweder zu wenigen nebeneinander oder 

vi ben- und übereinander gehäuft liegen. Stabförmige 
Einzelkristalle traf ich nicht an; bei der verwandten B. modesta m. 
ommen sie aber vor. 


Die Blätter sind noch jugendlich und schwanken in der Form 
zwischen eiförmig und fast kreisrund; sie sind anfangs etwas 
pulverulent, werden aber bald mit Ausnahme von Stiel und Mittel- 
nerv fast kahl. 


17. Bougainvillea patagonica Deceaisne (Syn. Trieyela spi- 
nosa Cav.). Für Bolivien neu, aufgefunden von Fiebrig: Condor- 
huassa bei Tarija, 3200 m s. m. [Exsikk. nr. 2990]; dies der 
nördlichste Vorstoß der Pflanze, die bekannten argentinischen Fund- 
orte liegen beträchtlich weit südlicher. 

Das vorliegende Stück gehört der Form ß. eubracteata m. an, 
hat bis 22 mm lange und bis 3 mm breite Blätter und gibt in bezug 
auf Brakteen und Früchte folgende Ergänzungen: Bracteae ru- 
fescentes, haud dense reticulatae, venis concoloribus. Stamina 8 
Anthocarpia subfusiformia (9 : 3 mm), sordide viridescentia, con- 
sistentia tenui et subfragili, f. glabra, in basi subtruncata ad ob- 
tuse rotundata, in vertice obtusiuseula, indistinete et obtuse d—6- 

29* 


412 


angulata, inter angulos levissime longitudinale pluricostata. Fructus 
subfusiformis, 6 :2 mm. 

18. Neea theifera Oersted. Lag mir von Malme um 
Cuyaba, Matto Grosso, gesammelt mehrfach vor [Plantae Itineris 
Regnell. IIdi]; blütenlose Zweige mit alten Blättern im Juni, solche 
mit jungen Blättern und Infloreszenzen beiderlei Geschlechter im 
September bis November eingelegt. Den Exsikkaten war die Be- 
merkung beigefügt: „in eerrados; frutex arborescens, 0:5—1 mm 
altus; folia novella laete viridia, subtus glaucescentia v. f. coerules- 
eentia“; von demselben Fundorte, Cuyabäa, sah ich die Pflanze 
übrigens schon früher, in Riedelschen Exsikkaten. — In Minas 
Geräes scheint diese ausgezeichnete Art häufig vorzukommen ; 
ich erhielt sie durch Schwacke von: Serra de Ouro Branco, 2 
(ar. 10307); „in campis Cerrados ad montem Favella prope Minas 
urbem“, © (nr. 13952); Sta. Luzia, $ (nr. 9657). Zum letzten 
Vorkommen bemerkt Schwacke: „frutex humilis, rigidus; folia 
glauca, subcarnosa; perianthium roseum; anthocarpia purpurea“. 

. Neea hermaphrodita Spencer Moore in: Transact. 
Linn. Soe., see. ser., IV,: part. III, 442, Tab. XXVII, Fig. 1—4. 
Von Malme in der f. calvata (Chodat et Hassler, Bulletin de 
V’'herbier Boiss. ser. 2., IH, 416) um Cuyaba, Matto Grosso, 
in 2 verblühten Exemplaren im November 1902 gesammelt [Plantae 
Itineris Regnell. IIdi, nr. 2652]; bei denselben findet sich die 
Notiz: „in dumetis arenosis, tempore pluvii + inundatis“, dann: 
ke v. arbuscula usque 3 m altus; peduneuli pedieellique 
rubri“. 

Spencer Moore hatte die 2 Pflanze in der Form mit stark 
behaarten Blättern vor sich, wie aus seinen Abbildungen und aus 
der Beschreibung hervorgeht; die Z Blüten führen, wie ich aus 
der Untersuchung der von Hassler aus Paraguay (nr. 7583 a) aus- 
gegebenen Stücke entnehme, in typischer Weise ein etwas über 
2 mm langes, mit zugespitztem, nicht aber am Ende papillösem 
(also nieht zum Pollenauffangen geeignetem) Griffel versehenes 
Germenrudiment; auf dieses Verhältnis ist der, wie ich glaube, 
nieht ganz glücklich gewählte Name „N. hermaphrodita“ zurück- 
zuführen. Die von Malme gesammelten Stücke gehören, wie er- 
wähnt, der @ Pflanze an, haben aber schon in der Fruchtbildung 
begriffene Blüten, nebst halb- bis ganzreifen Anthokarpen. Die vor- 
liegenden halbreifen Anthokarpe sondern sich scharf in einen 
unteren, länglich-ellipsoidischen, großen, die eigentliche F rucht 
einschließenden Teil und einen 2 mm langen, krönchenförmigen 
Aufsatz, der vom oberen fünfzähnigen, wenig vergrößerten Ab- 
schnitte des Perigons gebildet wird; an der Grenze beider Teile 
ist anfangs ein deutlicher (sich zuletzt aber verwischender), etwas 
vorspringender, leicht gezähnelter Saum zu erkennen; im Inneren 
der Anthokarpwandung trifft man gegen acht Staminodien um die 
länglicehe Frucht an. Bei fast reifen Anthokarpen ist das Krönehen 
verkümmert, das Anthokarp selbst hat breiter ellipsoidische Form 


413 


angenommen (12:6 mm) und zeigt eine mäßig dieke Wand, der 
äußere Schicht dünn-fleischig, die innere aber mehr ee 
ausgebildet ist. 

20. Neea pendulına 

humilis, Ar? divarieato-diehasiale ramosus, ramis 
gracilibus, ee ecke, tenuiter ie novellis pilis brevi- 
bus, rufobrunneis, =“ patentibus dense pubescentibus ad tomentellis, 
aduitis parce hrtli Folia lanceolata, 4055: 13—16 mm, eire. 
in dimidio latissima, basi euneata v. distinetius in petiolum pube- 
rulum (dein glabrescenem) 7—10 mm Ig. acuminata, antice v 
solum attenuata v. leve acuminata, in apide ipso v. obtusiuseula v. 
aeniusenla, chartacea ad tenue eoriacea, supra nitidula, infra opaca, 
pri pra parce, infra dense pube bre evi, rufobrunnea obtecta, 
Jenigüe supra f. glabra, infra inpr rimis in nervo Be densius, 
in lamina pareius r rufo- ad griseo-hirtula, integra, abe ne non re- 
'voluta, f. uninervia, Du is secundariis inconspieuis, u reticulata. 


Infloresecentiae e ramorum dichotomiis ee orientes, primum 
in pedunculo leve a gran uato IRRE: denique n peduneulo deflexo 
v. basi subrefraeto, tenuiore, 30—40 m u uanhee minores, 


solum ad 25 mm It., rpm "rufo- paberulae, dein ealvescentes, sub- 
corymbosae, ramis 4—6 umbellstim dispositis, ereeto- patentibus, 
vix ultra a: flores sae ’ 2—7, dense eonfertos, sessiles ge- 
rentibus. Flores (? rubri) glabri, solum infra mirutissime Pau 
basi Ban Ar 5, Be triangularibus, aeutiusculis, a 
‚ ferrugineo-puberulis nr Perianthia F urceolato- Rene 

55:25 mm, sub ore angusto, brevissime Ödentieulato ln 
eonstrietula. Stamin us ge ora ad 4 mm, breviora ad 
le., filamentis ee filiformibus. Germinis Tualmsitang in 
floribus & ad 2 mm Ig., stylo filiformi. Perianthia 2 infra 
paulum angustata et subovata, supra latiora et magis eyathyformia, 
4-5—5 mm : 2-5 mm, consistentia paulum crassiore, sub ore latı- 
. ad he mm It., 5 dentato paulum eonstrietula; staminodia 
pauca. G n ad 3-5 mm jg., ovario ovoideo, stylo erassiuseule 
Kliformi, emain digitatim lacerato e perianthii ore paulum v 
exserto. 

Hab. En Braun australi, prov. St. Catharina, ubi leg. 
anno 1889 Ule [„niederer Strauch am Waldrande bei Tubaräo* 
Exsikk. nr. 1098 in Herb. reg. Ber 

Durch die schlanken Aekcheh, "die lanzettlichen Blätter, be- 
sonders aber durch die vom Grunde an Be > ee der 


von denen das erste, untere mit einem BinHbhae, das folgende 
obere aber mit einem Quirl von vier Blättern (aus je zwei de- 


414 


kussierten, ganz genäherten Blattpaaren) und endlich mit einer In- 
floreszenz abschließt. Nun tritt wieder diehasiale Verzweigung und 
dieselbe Ausbildung ein, so daß also Blattquirle und Blattpaare oft 
sehr regelmäßig abwechseln. (Schluß folgt.) 


Notiz über das August-Plankton des Garda-Sees. 
Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). 

Da im Gegensatze zu der schon ziemlich genau erforschten 
limnetischen Fauna über die Planktonflora des Garda-Sees noch 
nicht allzu viel bekannt ist!), so möchte ich im folgenden eine 
kurze Mitteilung über einige Fänge aus dem genannten See machen, 
welche ich meinem Bruder Felix verdanke. Dieselben wurden aus- 
geführt bei Riva, 5. August 1906, 7% vormittags, 10m Tiefe, 
Temperatur der Wasseroberfläche 22° C., Netz bis 4°5 m sichtbar. 

Die Proben ergaben eine mäßige Menge Plankton, in welchem 
das pflanzliche Plankton bei weitem überwiegt. Das tierische 
Plankton ist unbedeutend, besteht hauptsächlich aus Krustaceen 
(Hauptvertreter Diaptomus; Bosmina anscheinend fehlend; Rota- 
torien fehlen fast ganz ie Hauptmasse des August-Planktons 
bildet Fragilaria crotonensis, in zweiter Linie kommt Asterionella, 
in dritter Ceratium in Betracht, 

September-Plankton tritt nach Brehm und Zeder- 
bauer?) Fragilaria mehr zurück, Asterionella kommt nur mehr 
ganz vereinzelt vor, während Ceratium an erste Stelle rückt. 

Die drei genannten Algen finden sich übrigens nach Brehm 
und Zederbauer auch noch im Dezember-Plankton, u. zw. ziem- 
lich reichlich. 

, Auffallend ist die stattliche Breite der Bänder von Fragi- 
laria und die besondere Größe der Sterne von Asterionella, was 
die früher genannten Autoren ebenfalls betont haben. Das Ceratium 
des Garda-Sees entspricht dem C. carinthiacum Zederb. 

Im folgenden gebe ich nunmehr die 


Liste der Phytoplanktonten (10m Tiefe): 
Ceratium hirundinella 0. F. M. Mäßig häufig. 
‚ Exemplare ziemlich breit, 3-hörnig, seitliches kurz, leicht 
spreizend, Skulptur stark, Größe ca. 135 X 54 u, entspricht dem 


r 


C. carinthiacum Zederb. 


einzelne Planktonalgen, ferner auf die Abhandlung von Brehm un 

bauer, Beiträge zur Planktonuntersuchung alpiner Seen II, 6. Garda-See (Ver- 

E\ 0 ien 1. p. 635). Endlich wäre noch eine 

eine Abhandlung von rei Florula phyeologiea benacensis (Publie. Civ. 
rw 


‚X n. 
: ?) Vgl. hierüber auch deren Abhandlung „Beobachtungen über das Plankton 
in den Seen der Ostalpen (Archiv. f. Hydrobiol. Bd. 1 [1906] p. 469 £. £.), U- 
zw. die Tabelle auf $. 494, 


Peridinium spec. Vereinzelt. 
Dinobryon divergens Imh. Selte 
olonien stark ne einsn er Bien Individuenzahl. 
Fragilaria crotonensis Kitt. var. y) subprolongata Schröter und 
ogl. in ang: Naturforsch. Gesellsch. Zürich XLVI 
(1901), p. u a häufig. 
Bänder ist 120 « breit. Gewöhnlich sind die Bänder 
dieser = in iS Alpenseen nur 90—100 u breit; doch geben 
Ba und Vogler für den Züricher See auch Exemplare 
mit e En ite bis 160 u an (var. 0) Ber Grun.). 
Antennen formosa Hassk. var. gracillima Gru äufig. 
änge der Einzelfrustel Aurchschnittlich fast bis 90 u, 
Durchmesser der Sterne ca. 180 u. In den .. Seen messen 
die Einzelfrusteln gewöhnlich nur 30— 
Oyclotella bodanica Eul. Sehr selten. 


tephanodiscus spec. Vereinzelt. 
Botryocoe er Braunvi Kat, "Mäßig häufig. 
ne und rote Kolonien. 
Sphaerocystis Schröteri Chod. Rei selten. 
Pand, en Bory. Sehr selten 
uch einzelne zusam ers Kolonien (ca. 16 Kolonien, 
die dere Gallertfäden ter zusammenhängen). 
Scenedesmus spec. Vereinze 
{5 


Eine auffallende Form, die ich mit keiner der mir bekannten 
Arten zu "rdentiiseren vermochte. Gallerte ohne Warzen, sehr 
a (18 u a a Zellen spindelig, sehr klein (9X 3 «) 

u vier in einer Gallert 


Inhalt der eh, ‚eg & Ey Ka rzel: Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten, 
(Schluß.) S. 377. — Dr. il Löwi: Über eine merkwürdige untenilsche Verän .d erun = der 
ee ee bei ; Ablösung der Blätter, 8. 380. ee a a2 ‚eich: Der Bau der 
Filamente der Amentaceen. (Schluß.) S. 385. Dr. Adolf Pasch ‚Über die erg 
reproduktion wi Bligsocloptiin. = 395. — Dr. Johannes Fest: : Über den Einfluß der 
Kohlensäure auf den Laubf: — Dr. ie er Beiträge zur Kenntnis amerika- 
nischer Nyetaginaceen. Fortsetzung) 8. 406. . Karl v. Keißler: Notiz über das August- 
Plankton des Garda-Sees. 


Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I.,. Barbaragasse 2. 
® „Österreichische | aa Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 


und ka ganzjährig 16 Mar 


zu un esetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 
1852/53 3 M. N 6068, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4°—, 1898/97 & M. 10°— 


Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanmeisung 
direkt beider Administration in Wien, 1., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerier 


Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


416 
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ÖSTERREICHISCHE 


BÜTANISCHE ZEITSCHRIFT, 


Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 


Professor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI Jahrgang, N°- 11.“ Wien, November 1906. 


Über die Zoosporenreproduktion bei Stigeoclonium. 


(Mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, 
Kunst und Literatur in Böhmen durchgeführte Untersuchung.) 


Von Dr. Adolf Pascher (Prag). 
(Sehluß. 1) 


In den Osterferien 1906 fand sich nun im südlichen Böhmerwald 
ein Stigeoclonium, das große Flocken bildete, verhältnismäßig 
kräftig entwickelt und reich verzweigt war. Eine genaue 
stimmung ist nicht möglich; schon Klebs äußert sich darüber in 
trefflicher Weise, und ich fand auch Gelegenheit, dies bei Stigeo- 
clonium falklandicum, resp. Stigeoclonium tenue zu „bemerken 
Es läßt sich höchstens die mehr minder weitgehende Ahnlichkeit 
mit einer Abbildung konstatieren. Am meisten Ahnlichkeit besaß 
es mit Kützings Stigeoclonium longipilum, nur waren die Haare 
viel kürzer. ; 

Ich weiß nur zu gut, daß gerade dieses differenzierende, 
resp. charakterisierende Merkmal an und für sich variabel ist und 
daß gerade Haarbildung und Verästelung, wie schon Klebs?) ge- 
zeigt hat und wie ich auch bei Stigeoclonium nudiusculum (?)?) 
wiederfand, in ständiger Korrelation mit der Beschaffenheit und 
dem Bewegungszustand des Mediums steht. 

Bei meinen Untersuchungen über sStigeoclonium habe ich 
keines der gewöhnlich angegebenen charakterisierenden Merkmale 
völlig konstant gefunden. Haarbildung, Verästelung, Größe und 
Beschaffenheit des Lagers hängen in gewissem Grade immer mit 
den äußeren Faktoren zusammen. Dagegen war ziemlich konstant 
Form und relative Größe des Chromatophors, die Form der Zelle, 
selbstverständlich aber nicht die Größe der Zellen, wenngleich 


1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 10, S. 395. 

2) Klebs 1. e. 398 ff. Bus 

3) Pascher, Archiv für Hydrobiologie l. c. 
Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1906. 


418 


hierin gewisse Durchschnittsverhältnisse sich feststellen lassen, die 
für jede Form ziemlich fest bleiben. 

s läßt sich auch hier leicht zeigen, was Klebs seinerzeit 
insbesondere im Hinblick auf einzellige Vertreter der Chlorophyceen 
u ltmanns in seinem Fundamentalwerk an verschiedenen 
Stellen sagt: daß sich die Variation in der Größe, Gestalt und 
Zellstruktur in ihrem Abhängigkeitsverhältnis zur Außenwelt inner- 
halb bestimmter, bis jetzt nicht überschreitbarer Grenzen be- 
wege. Im Genus Stigeoclonium tritt ebenfalls diese beschränkte 
Variabilität nur in der Morphologie der Zelle auf, der Habitus der 
ganzen Pflanze, der Gesamtorganismus steht immer in inniger 
Wechselwirkung mit den wechselnden äußeren Faktoren, nur das 
Verhältnis von Ursache und Wirkung bewegt sich für jede Art 
innerhalb enger, für jede einzelne Art verschiedener Grenzen. Was 
nun die Konstanz der vorhin erwähnten Eigenschaften der Zelle 
anbelangt, so sind diese Eigenschaften allerdings wieder gewöhn- 
lich mehreren nahe verwandten Arten gemein, die oft in ihrer Re- 


des Gesamtorganismus, des Lagers, als auch vielmehr die Kenntnis 
der Gestalt und Größe, k 


morphologisch nahestehende Stigeoclonium?), über dessen Repro- 


waren darunter Scenedesmus und einige andere Protococcateen, 
sowie zerstreute Fäden einer sehr dünnen Oscillaria zu finden. 

h e alle Stigeoelonium-Arten ließ sich auch dieses durch 
Überführen in ruhiges Wasser zur Zoosporenbildung anregen. Zuerst 
bildeten sich die Makrozoosporen, u. zw. in den Zellen der Aste 
meist in der Einzahl, nur in den Zellen der Hauptäste in der 
Zweizahl. Sie traten aus der Zellhaut, ohne daß diese eine be- 
sondere vorher gebildete Öffnung durch lokale Verschleimung der 
Membran geschaffen hätte. 

, „ DieMakrozoosporen hatten die gewöhnliche Schwärmergestalt, 
zeigten jedoch deutliche Metabolie. Das schüsselige, oft ungleich 
vorgezogene Chromatophor hatte ein, selten auch zwei Pyrenoide, 
und einen Augenfleck, der ungefähr in der Mitte des Schwärmers 


1) Klebs, 1. c. 398 


2) Pascher, Archiv für Hydrobiologie 1906. IL. p. 433. 


Lk ED ee a Tee ae a SS anti Del ala Sc en a 
BIT y .s 


419 


gelegen war. Am hyalinen Apikalende saßen die vier Wimpern auf, 
die so lange wie der Körper des Schwärmers waren. Die beiden 
an der Spitze gelegenen kontraktilen Vakuolen pulsierten ziemlich 
unregelmäßig; ich konnte nie beobachten, daß eine völlig schwand. 
Das Stigma lag dem Schwärmer in der Längsrichtung an, selten 
hatte es eine Querlage. 
ie Makrozoosporen, die 12—16 u :5—6 u maßen, führten 
sich ganz als solche auf. Sie schwärmten ungefähr 10 Minuten bis 
2 Stunden (ich beobachtete nur wenige Makrozoosporen unaus- 
gesetzt vom Ausschlüpfen an), dann setzten sie sich mit dem hyalinen 
Ende gewöhnlich etwas schief an, streckten sich dann, die Mem- 
bran wurde deutlicher, nach einiger Zeit, die sehr verschieden lang 
war, bildete sich die erste Querwand, kurz, es bildete sich der 
Junge Keimling, der gewöhnlich an der basalen Zelle, selten in der 
zweiten, noch längere Zeit das Stigma erkennen ließ. 
In einigen wenigen Fällen blieben die Keimlinge nur wenig- 
zellig, und bildeten gleich wieder Makrozoosporen. Diese Zwerg- 
keimlinge haben große Ähnlichkeit mit den Zwergmänchen der 


Ödogoniaceen, und ich habe bereits seinerzeit eine phylogenetische 
t!), 


Beziehung zwischen beiden vermute 

Die Mikrozoosporen fielen schon durch ihre viel lebhaftere, 
mehr schießende Bewegung auf, sowie sie auch durch ihre ge- 
ringere Größe leicht zu erkennen waren (9—12 u:3—5 u). Sie 
waren viel weniger gedrungen als die Makrozoosporen und geg 
das hyaline Ende mehr verschmälert. Sie schwärmten viel längere 
Zeit herum, ließen deutliche Metabolie erkennen, die besonders 
gegen Ende der Bewegung sehr zunahm. Schließlich bewegten sich 
die Schwärmer nicht mehr, obwohl noch deutlich eine Bewegung 
der Cilien stattfand. Es wurden dann leichte Tuschlösungen ver- 
sucht, und da waren selbst. bei Mikrozoosporen, die keine Ortsver- 
änderung mehr zeigten, deutliche Strudel- und Wirbelbewegungen 
der Tuschteilchen zu bemerken. 

Entweder ist die Bewegung der Cilien bereits zu langsam, 
um eine Ortsveränderung des Schwärmers herbeizuführen, oder es 
ist auch der andere eigentliche Körper des Schwärmers bei der 
Bewegung tätig, welche Eigenschaft er dann dadurch, daß ja der 
Schwärmer beim Aufhören der Bewegung seine Gestalt recht ver- 
ändert, verlieren würde. Schon Berthold?) berührte die Möglich- 
keit einer außer den Cilien gelegenen Bewegungsursache. 

Die Mikrozoosporen zeigen nicht selten gegen Ende der Be- 

n ersten bewegungslosen Stadien starke, o 
ruckartig erfolgende Gestaltsveränderungen. Bei manchen erfolgte, 
jedoch selten, eine Trübung des Chromatophors, so daß der Augen- 
fleck ganz verdeckt wurde, meist jedoch unterblieb diese, und der 
Augenfleck blieb noch lange, als schon eine deutliche, oft ziemlich 


1) Pascher, Archiv für Hydrobiologie lc. _ 
2) Berthold, Studien über Protoplasmamechanik. 


420 


dieke Membran gebildet war, deutlich erkennbar. Mit der zu- 
nehmenden Verfärbung (Rotbraunwerden — ob durch Öleinlagerung?) 
wurden dann alle Details undeutlich und verschwanden. 

ie Mikrozoosporen gelangen oft nicht einmal ins Freie, 
sondern sie encystieren sich innerhalb der Muttermembran, sie 
bilden dann die Aplanosporen, die für fast sämtliche Chaeto- 
phoraceen nachgewiesen sind. In einzelnen Fällen bewegen sie 
sich noch ein bischen innerhalb der Membran, durch Jod lassen 
sich an einzelnen leicht sogar die Cilien nachweisen, ob sie immer 
vorhanden sind, entzog sich der Beobachtung; ich achtete nicht 
immer darauf; der Augenfleck ist an ganz jungen Stadien immer 
zu sehen. Man kann hie und da einzelne finden, die sich gerade 
während des Ausschlüpfens encystiert haben. Es besteht also 
zwischen den Aplanosporen und den Ruhestadien der Mikrozoo- 
sporen weder genetisch ein Unterschied, noch unterscheiden sie 
sich in ihrem Verhalten bei der Keimung. Vielleicht hängt es nur 
ganz von äußeren Umständen ab, ob sie sich gleich encystieren 
oder schwärmen; auch die Bewegung scheint teilweise von außen 
bedingt zu werden. 

Die Keimung erfolgt in einzelnen Cysten sehr bald, an den 
meisten nach einiger Zeit, die sehr verschieden lang sein kann. 

ei Stigeoclonium longipilum? fanden sich einzelne 
Schwärmer, die morphologisch intermediär zwischen Makro- und 
Mikrozoosporen standen. 

Die Mikrozoosporen kopulierten niemals. 

Schon bei Untersuchung der Mikrozoosporen fielen einzelne 
auch morphologisch abweichende Sehwärmer auf. Während die 
Mikrozoosporen verhältnismäßig schlank gebaut waren, einen mehr 
leistig vorspringenden Augenfleck über der Mitte deutlich im vor- 
deren Teil des Chramatophors besaßen, fanden sich vereinzelt auch 
plumpere, nach vorn nur wenig verschmälerte, breitere Schwärmer, 
deren Augenfleck wie bei den Makrozoosporen nicht leistig vor- 
sprang, und ebenfalls mehr gegen die Mitte des Schwärmers ge- 
lagert ‚war. Sie besaßen dieselbe Gestalt, wie jene Schwärmer, die 
ich seinerzeit im Akinetenstadium von Stigeoclonium !fascieulare 
gefunden habe. Sie hatten wie diese auch zwei Wimpern. 

iese Schwärmer fanden sich aber nur sehr vereinzelt. Nach 
langen Mühen konnte ich die Entstehung, resp. das Ausschlüpfen 
beobachten. Sie entstanden in der Zweizahl aus den Zellen der 
normal vegetativen Stadien, in Fäden, die sich mitten unter den 
Mikrozoosporen erzeugenden Stadien befanden. Es ist ganz unklar 
geblieben, welche Umstände reizauslösend auf die Bildung der- 
artiger Schwärmer einwirken. 

... ‚Sicherlich werden derartige Schwärmer auch reichlicher ge- 
bildet, und die Bildung solcher Schwärmer zur Zeit, wenn die Mikro- 
z00sporen im vollen Gange sind, ist wahrscheinlich genau so auf- 
zufassen, wie der Umstand, daß ja auch zur Zeit der Makro200- 
sporenbildung in einzelnen Fäden immer einige Mikrozoosporen 


et 


421 


gebildet werden, die gewissermaßen der normalen Entwicklung vor- 
auseilen. Das fand ich bei Ulothrix und fast bei allen beobach- 
teten Stigeoclonium- Arten. 

Diese zweiwimperigen Zoosporen traten durch eine nicht be- 
sonders hervorgehobene Öffnung heraus und schwärmten einige Zeit, 
doch länger als die Makrozoosporen, herum. Nach einer Weile 
wurden sie in ihrer Bewegung träger und kamen ganz zur Ruhe; 
sie rundeten sich auch etwas ab, doch erfolgte, genau sowie seiner- 
zeit bei den zweiwimperigen Schwärmern von Stigeoclonium fasci- 
eulare, nicht die Bildung einer deutlichen Membran. Die Schwärmer 
machten den Eindruck, als wüßten sie nicht, was sie anfangen sollten. 

iese Schwärmer scheinen nun auch identisch zu sein mit 
denen, die Tilden!) für Stigeoclonium flagelliferum beschreibt und 
abbildet, und die auch kopulierten, und mit denen, die West!) 
abbildet, ohne daß man jedoch eine nähere textliche Angabe 
finden könnte für den Fall der Richtigkeit der Beobachtung. 
diese zweiwimperigen Schwärmer kopulieren, vermag ich 
nicht zu sagen; ich sah keine Kopulationsstadien. Wahrscheinlich 
war auch die Zahl der derartigen Schwärmer zu gering. Möglicher- 
weise kopulieren sie, vorausgesetzt, daß sie in derartiger Menge 
gebildet werden, daß eine Annäherung selbstverständlich ist, und 
nicht wie in diesem Falle, wo diese Schwärmer nur so vereinzelnd 
auftraten, fast unmöglich wird. Für diese Aussicht spricht auch 
der Umstand, daß nie Mikrozoosporenkopulation beobachtet wurde, 
sowie das „unentschiedene* Verhalten dieser zweiwimperigen 
Gameten. 

Außerdem scheint es unwahrscheinlich, daß ein Glied einer 
Entwicklungsreihe, deren morphologisch niederstes und höchstes 
Glied typische geschlechtliche Fortpflanzung haben, und dessen 
nächste Verwandte eine solche zeigen, ganz die Sexualität ver- 
loren haben sollte. Auch der Umstand, daß Klebs bei seinem 
Stigeoclonium tenue keine Kopulation beobachtete, spricht nicht 
dagegen. Ich glaube, daß auch dieses Stigeoclonium tenue Schwärmer- 
kopulation besaß. Entweder besaß es Mikrozoosporenkopulation, 
diese aber erfolgt, wie überhaupt bei allen bis jetzt beobachteten 
Stigeoclonien (vergl. Stigeoclonium faseiculare, Stigeoclonium nudi- 
usculum, Stigeoclonium tenue ?), recht selten, oder es wäre Kopulation 

erartiger zweiwimperiger Schwärmer anzunehmen, die sich aller- 
dings in den Klebsschen Kulturen (und sie treten ja nur selten 
auf) nieht gebildet hätten. Ich halte aber ersteres für das Wahr- 
scheinlichere, besonders im Hinblick darauf, daß ich bei einem 
Stigeoclonium tenue, das jedenfalls dem Stigeoclonium tenue Klebs 
morphologisch nahe stand, Mikrozoosporenkopulation beobachten?) 
konnte, zudem diese ja fast so selten zu sehen ist, wie die Kopu- 
lation verschiedener Desmidiaceen. 

1) TildenLl e. 

2) Pascher, Archiv für Hydrobiologie 1. e. 


422 


. Es scheint daher wahrscheinlich, daß diese zweiwimperigen 
Schwärmer doch die Träger der geschlechtlichen Fortpflanzung 
wären, da ich bei den Mikrozoosporen, trotzdem ich sie in großer 
Zahl beobachtete, nie Kopulation (auch nicht Zygoten), in ver- 
schiedenen Stadien fan 

Dagegen glaube ich nicht, daß die zweiwimperigen Zoosporen 
bei Stigeoclonium fasciculare, die aus einem Akinetenstadium ge- 
bildet wurden, kopulierten; denn hier kopulierten die Mikrozoo- 
sporen in vollständiger Weise, und daß eine Stigeoclonium-Art 
zweierlei Typen isogamer Zoosporen besäße, von denen die einen 
noch kopulieren, die anderen diese Fähigkeit erst sekundär er- 
worben haben, scheint nicht recht wahrscheinlich zu sein. 

Es ist auch kein soleher komplizierter Fall weder für die 
engere Reihe der Chaetophoreen, noch überhaupt, wie ich glaube, 
für eine Chlorophycee bekannt geworden. Allerdings darf man nicht 
vergessen, daß uns gerade in den Reproduktionsverhältnissen der 
Chlorophyeeen noch mancherlei Ueberraschungen bevorstehen 
dürften 

Interessant ist jedoch jedenfalls der Umstand, daß sich dieses 
Stigeoclonium longipilum (?) in seiner Reproduktion an Ulothrix 
zonata anschließt und wie dieses aus normal vegetativen Stadien 

0- und Mikrozoosporen mit den genau gleichen Funktionen 
und zweiwimperige Schwärmer bildet, die den Isogameten von Ulo- 
thrix zonata morphologisch nahe stehen, deren gleiche Funktion 
jedoch nicht sicher ist. Demgemäß würde dieses Stigeoclonium 
in Hinsicht seiner Reproduktion tiefer stehen, als die anderen 
Arten, bei denen bereits eine Reduktion eingetreten ist. 

Akinetenstadien gelangten nicht zur Beobachtung. 


Es möge noch kurz die Entstehung und das Entleeren der 
Schwärmer berührt werden. Die Makrozoosporen entstanden, wie 
bereits erwähnt, in der Einzahl, selten in der Zweizahl in einer 
Zelle, die Mikrozoosporen und die zweiwimperigen Schwärmer da- 
gegen meist in der Zweizahl. Frühzeitig waren bereits Augenfleck 
und die beiden vorderen kontraktilen Vakuolen zu erkennen. ft 
zeigten die Schwärmer bereits innerhalb der Zelle Bewegung, sowie 
schwache Melabolie. 

Die Zellen, die im Begriffe sind, Zoosporen zu bilden, fallen 
schon bei oberflächlicher Musterung durch ihre intensivere Färbung, 
sowie dadurch auf, daß der Chromatophor eigentümlich lappig und 
rissig zu werden beginnt. Die Teilungen gehen verhältnismäßig 
rasch, oft schnell vor sich; die Chromatophorstücke, vorausgesetzt 
daß mehrere Zoosporen in einer Zelle gebildet werden, passen 816 
der Form der Plasmaklumpen an und werden dadurch schüsselartig- 

Die Öffnung erfolgt ungefähr etwas über der Mitte der Zell- 
wand; vorher zeigt nichts den Durchbruch an der betreffenden 


423 


Stelle an. Das treibende Agens sind sicherlich mehr die schnell- 
quellenden Massen innerhalb der Mutterzelle als die Bewegung der 
Schwärmer selbst. 

s war an einem Fall besonders schön zu sehen. Der Aus- 
tritt der Schwärmer geht nicht immer ganz glatt vor sich. Der 
Schwärmer wird oft durchgezwängt, daß er nicht selten ganz ab- 
sonderliche, oft fast lang walzliche Formen annimmt. Einem solchen 
Schwärmer geschah es, daß er so gequetscht wurde, daß ihm direkt 
ein Stück mit einem Fetzen desChromatophors verloren ging, während 
der andere, übrig gebliebene Teil, scheinbar ohne sehr Schaden ge- 
nommen zu haben, davon tollte. Auch dieses Stückchen, das doch 
sicherlich keine Eigenbewegung hatte, wurde prompt nach außen 
befördert, wo es selbstverständlich bald zugrunde ging. 

Es wurde ja auch Ähnliches in der interessanten Arbeit 
Walz’ angegeben, der beobachtete, daß auch tote und bewegungs- 
lose Zoosporen ausgestoßen werden. 

Es ließ sich auch bei der untersuchten Alge eine nach der 
Entleerung der Zoosporen die Zelle ausfüllende Masse nachweisen, 
die sich mit Jod schwach bläulich färbte und die eben bei ihrem 
Quellen die Zoosporen nach außen befördert. Diese Masse ver- 
flüssigt und löst sich rasch im Wasser, da in Zellen, die vor 
kürzerer Zeit geschwärmt hatten, ein solcher Nachweis nicht mehr 
gelang. Es stimmt das gut mit Walz’ Angaben über Cladophora, 
obwohl dort der Modus ein bischen anders ist, 

Diese Füllmasse läßt sich auch kurz nach dem Entleeren der 
Schwärmer außerhalb der Zelle, um die Austrittstelle herum, nach- 
weisen. | 

Eine Blase, die die austretenden Schwärmer bei Dlothrix, 
Oedogonium ete. umhüllt, war nicht sicher festzustellen ; einigemal 
schien eine vorhanden zu sein, doch war dies nicht deutlich. Es 
scheint auch sStigeoclonium kein geeignetes Untersuchungsobjekt 
zur Entscheidung der Frage, welcher Herkunft diese Blase ist, 
zu sein. 


Vorliegende kleine Abhandlung ist als Teilarbeit einer 
größeren Untersuchung über Stigeoclonium gedacht, die mit Unter- 
stützung der verehrlichen Gesellschaft zur Förderung deutscher 
Wissenschaft, Kunst und Literatur, der auch hier bestens gedankt 
sei, durchgeführt wird. 

Prag, Deutsches botanisches Institut, Beginn Juli 1906. 


ı) Walz: Über die Entleerung der Zoosporangien. (Bot. Zeitung, XXVIII 
[1878] p. 690. 


424 


Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nyctaginaceen. 
Von Dr. Anton Heimerl (Wien). 
rue 1) 
21. Neea Schwacke 
Frutex humilis v. sera, dichasiale-ramosus, ramis = erecto- 
patentibus, firmioribus, griseolis v. griseobrunneis, tenuiter striolatis, 
novellis pilis brevissimis, rufobrunneis, subadpressis = dense pube- 
rulis, eito glabrescentibus, adultis glabris. Folia elliptico-lanceolata, 
00—115 : 33—42 mm, eireiter in dimidio latissima, basi obtusata 
ad cuneata, v. breviter in petiolum saepe rubrum, 10—16 mm Ig., 
primum puberulum, dein glabrum subaeuminata v. longius in eum 
angustata, antice acuminata v. cuspidata, ipso in apice v. acuta v. 
obtusiuseula, tenuiter coriacea, supra obscure viridia et nitida, infra 
pallidiora et opaca, primum inprimis infra brevissime et densius 
puberula, dein v. utrinque cher v. supra glabra, infra in nervo 
mediano distinete, in lam autem minutissime puberula, in- 
tegra, in margine haud v. Fr revoluta, nervo mediano Vaart 
nervis secundariis valde debilibus, non prominentibus, remotis, non 
retieulata. Infloreseentiae primum oblique patentes, dein ereecti- 
usculae, peduneulo firmiore, 50—80 mm Ig. portatae, spectabiles, 
usque ad 90 mm It., primum densius rufobrunneo-tomentellae, dein 
= cealvescentes, subeorymbosae, ramis 3—5 umbellatim dispositis, 
inprimis dein effusis, patentibus, validiusculis, iterum subumbellatim 
apice partitis, floribus in ultimis ramificationibus saepe ad 3—5 
confertis, v. sessilibus v. er breviter (eire. 2 mm) pedicellatis. 
Flores (Z' solum eogniti!) albidi v. virescentes, subglabri, basi 
bracteolis 3—5 lanceolatis, aeutiuseulis, ad 2 mm Ig., ABRENIDNN 
puberulis suffulti. eh nthia Z elavato- Fe 6— 
3—4 mm, sub ore ad 1'5—2 a lt., breviter 5-dentieulato distinete 
constrieta. Stamin - 6—7 (raro 5), longiora 4—5°5 mm, breviora 
2:5—3°5 mm Ig., En: subullis; gserminis rudimentum 
1'5—3 mm Ig., stylo filifor 
Hab. in Brasilia Eat ali, prov. St. Catharina: „Strauch 
im Walde der Velha bei Blumenau“, leg. Ule (Exsikk. nr. 957); „ad 
Joinville in silva rorida ad radiees montis Serra do Mar“, leg. 
Schwacke (Exsikk. nr. 13299); „in a. virginea ad radices montis 
Jurape“, leg. Schwacke (Exsikk. nr. 13149); „in silva inter Praya da 
peroba et Ponta do batura in insula Säo Franeiseo“ ‚leg. Schwacke 
(Exsikk. nr. 12905); „in silva virginea ad flurium Itapoeü“, leg- 
Schw jnehe (Exsikk. nr. 12943 et 12991). 
n den mit doldigen Blütenständen versehenen Arten der 
Gin B,s ist wohl N. Selloiana m. (Beiträge 38) am meisten 
verwandt; sie unterscheidet sich durch die rauhe Behaarung der 
Jüngeren Teile, die ganz kurzgestielten Blätter, die eine besonders 


1) Vgl. Nr. 10, S. 406. 


ee EN nn. 


425 


unten vortretende, mc e ie haben, endlich durch die locker- 
und armblütigen Infloresz 
isonia nNoXia N N Liegt in beiden rg der 
größtenteils kahlen und rostrot filzigen, von Malme um Santa 
una da Chapada, Matto Grosso, Brasilien, ges kein vor; 
die f. noxia in R [Plantae Itin. Regnell. IIdi, nr. 2340], die f. 
psammophila in 2 Stücken; ‚mie a die Bemerkung: „arbor 
parva, cortice erasso rimoso Dieses Vorkommen ist wohl das 
am weitesten nach Westen Gera are der in Brasilien weit 
verbreiteten, ausgezeichneten A 
23. Pisonia nitida (Martius) Schmidt. Ein neues Vor- 
kommen ist das um die Stadt Rio Grande do Sul in der gleich- 
namigen Provinz een wo Malme 1901 schöne OR 
Ben a) „Quinta e Rio Grande d. S., in sil 
parva“, [Plantae In. Rogne Ildi, nr. 216]; b) „in naks 
dunaru un ripae sinus Saeco da Mangueira; flores dilute luteo-viri- 
duli* 2 [Plantae Tin. Pe: ell. Ildi, nr. 139]. — In Blättern liegt 


die Pflanze aus der n Provinz von Lindman gesammelt und 
mit der Blei oEiRR une „Hamburgerberg“ versehen (Exped. Imae 
Regnell.] vor. Ich wa anfangs geneigt, diesen Posten für den am 
meisten nach Süden vorgeschebenen der Art wre bis ich von 
Andersson ii Monte Video eine g' Stücke kennen 
lernte; dieses let a Ana unter 35° s. B., dürfte een 


die Südgrenze der areas Pisonia in Fi bilden 
24. nia luteovirens m. Ex affinitate P. noxiae Netto 
arbor Mrd (veris.) divaricato-dichasiale ramosa, ramis paten- 
tibus, == elongatis, rigidiusculis, griseo-brunneis v. rn 
tenuiter ans Babe Folia in forma valde en 
n 


v. obtusata et summo in apice solum breviter acutiusc » 
distinete acuminata ad longius attenuata et; in apice 

ehartacea, vix nitidula, non glaucescentia, etiam novella glabra, 2 
integra, margine vix revoluta, ee mediano validiuseulo infraque 
prominente, nervis secundar tenuibus, compluribus, areuatis, 
frequentius sed laxe et Tanne Bee modiece prominenter 
coniunetis. Infloreseentiae fere ut in P. noxia Netto, sub- 
glabrae, eg hine inde ftruginoso-pulverulstae, peduneulo 
valido, 4—7 e „ striete ereeto portatae, corymboso-paniculatae, 


3 lg 
\ speetabiles, Bra add cm altae et 8 em It., multiflorae, ramis alter- 


nantibus ad o tis, sursum abbreviatis, Bene f. horizon- 


opposit 
ee Anwesen inferioribus eodem modo iterum = fre ai er et 


| Peer flores complures densius aggregatos ad f. eg 
l 


subsessiles Be entibus. Flores Z (solum cogniti!) Iuteo-viriduli, 


; glabri, basi bracteolis 2—3, lingulatis, obtusiuseulis, ad 1° 


426 


margine hirtulis suffulti. Perianthia Z in herbario 5—6°5 mm 
Ig., infundibuliformia, in limbum 5-dentieulatum, ad 5 mm It., dense 
papillosum expansa, erassiuseula. Stamina 8, longiora usque ad 
8 mm, breviora usque ad 6 mm Ig., filamentis filiformibus; germinis 
rudimentum ad 4mm Ig., stylo crassiseulo, filiformi, apice 
papilloso. 

Hab. in Brasilia, prov. Matto Grosso, Santa Anna da 
Chapada „in silva, loco subhumido“, leg. Malme, et in Para- 
guay „in regione eursus superioris fluminis Apa“, leg. Hassler 
(Exsikk. nr. 7813). 

Durch den rispigen Blütenstand mit von einer Hauptachse ab- 
gehenden, meist abwechselnden Seitenästen, dann durch die ziem- 
lich dieken Rispenverzweigungen zeigt unsere Art eine Verwandt- 
schaft mit P. noxia Netto; sie unterscheidet sich aber durch mehr 
schlanke, nicht plumpe und stark furchige Zweige, dureh die Kahl- 
heit auch der jüngeren Teile, so daß man die gewisse „ferruginöse“ 
Pubeszenz höchstens auf Knospen und auf den jüngeren Blüten- 
ständen findet, durch die oft verlängerten, kahlen Blätter, welche 
vorne meist spitzlich bis deutlich und scharf zugespitzt sind und 
denen der bhlaugraue, bei P. noxia Netto oft vorkommende 
Schimmer fehlt. Wahrscheinlich gehören auch hieher nicht blühende, 
nur mit ganz unentwickelten Blütenständen (so weit man aber er- 
kennen kann, von derselben Verzweigungsart!) versehene, von 
Malme an dem angegebenen Fundorte gesammelte Zweige, zu 
denen dieser Forscher bemerkt: „arbor parva in ora silvae, cortice 
sat tenui, laevigato“ [Plantae Itin. Regnell. IIdi, nr. 2399]. Sie 
unterscheiden sich durch eine sehr geringe ferruginöse Pulveru- 
leszenz auf den neuen Trieben und Blattstielen, dann dadurch, daß 
die Blätter zum Teil fast kreisrund sind (45 mm :38 mm), vorne aber 
doch eine deutliche Zuspitzung zeigen; sonst wechselt ihre Gestalt 
zwischen kurz- und verlängert-elliptisch mit stets deutlicher, kürzerer 
oder längerer Zuspitzung in eine feine Spitze. 

ie von Hassler in Paraguay gesammelten Stücke wurden 
von Chodat und Hassler im Bulletin de ’herbier Boissier I. ser., 
III, 415, mit P. Olfersiana Lk., Kl., Otto indentifiziert, von der sie 
sich aber leicht durch den Blütenstand unterseheiden, der bei dieser 
Art ausgesprochen dem Typus mit doldiger Anordnung der Aste 
angehört. 

25. Pisonia Hassleriana m. Frutex (?) v. magis irregulariter V- 
regulariter et divaricatim ramifieatus, ramis patentibus, saepe brevi- 
oribus, rigidiusculis, griseolis, paulum striolatis ad laeviuseulis, 
noyellis gracilibus, paulum (ut gemmae) griseo-ferruginoso-puberuliß, 
dein glabratis, vetustis glaberrimis. Folia in forma variabilia, ob- 
ovato-elliptica ad late elliptica, minora, 40—50 : 21—30 mm, eireiter 
in dimidio latissima, basi v. obtusata et in petiolum tenuioreM, 

2 primum parce puberulum, dein glabrum contracta 
v. breviter attenuata ad acuminata, antice plerumque obtusata V. ob- 
tuse-rotundata, rarius paulum acutiuseula, ehartacea, vix nitidula, Y- 


427 


utrinque f. glabra v. supra glabra solumque in nervo mediano pube- 
rula, infra autem densius pilis griseolis, brevibus hirtula, f. integra, 
in margine non revoluta, nervo mediano validiuseulo, nervis secun- 
dariis er tenuibus, laxe retieulatim eonsiunctis, (demum ‚promi- 
nentibus?). Inflorescentiae glabriuseulae, hine inde inprimis in 
peduneulo Zee patenter et brevius hirtulae, peduneulo gracili, 
33—45 mm Ig., leviter arcuato, haud strieto portatae, eireiter um- 
bellatae, minores, usque ad 3—3°5 em It., haud multiflorae, ramis 
tenuibus, patentibus, iterum v. magis umbellatim  v. subirregulare 
paueiramificatis, flores Tee (rarius ee in ramificationum 
apieibus gerentibus. Flores JS (solum cogniti!) ? rubescentes, 
rarius subsessiles, saepe pe a mal subtenui, in Hrn. end variabili 
(2—6 mm |g.) portati, glaberrimi, basi braeteolis 3, lingulatis, obtu- 
siusculis, ad 1°5 mm Ig., f. glabris suffulti. erianthia infundi- 
nn ad 6 mm Ig., limbo (ut videtur) breviter solum expanso, 
ad m It., paulum papilloso, leviter 5-angulato. Stamina 8, 
kigiorn m usque ad 75 mm, breviora ad 5 mm Ig., filamentis fili- 
formibus; germinis rudimentum 2°5—3 mm Ie., stylo filiformi, 
apice paul papilloso 

Hab. in Speae ad Concepeion, leg. Hassler (Exsikk. 
ar. 7337). 

Diese hübsche Pisonie wurde von Chodat und Hassler im 
Bulletin de l’herbier Boissier II. ser., III, 415, für P. combretiflora 
Mart. erg von der sie aber recht verschieden ist; P% 
combretiflora Mart. hat, nach dem Martius’schen Originale, von 
dunkler een: dicht filzige an den Zweige, von einem steifen 
dieklichen Stiele getragene, mehr rispige, ziemlich dicht rostrot- 
filzige, viel- und diehtblütige Infioreszenzen, fast sitzende Blüten, 

mit 6—7, das Perianth fast um mehr als das Doppelte überragenden 
Staubblättern, breit dreieekige Brakteen am Grunde der unterwärts 
pubeszenten Blüten wer zassaser vorne breit gerundete, lederige, ver- 
kehrt-eiförmige Blätter. — Eine „Pisonia combretifolia* finde ich 
übrigens auch bei Morde et Britton, Annals of N. Y. Academy 

I, 204, von Asuneion (Paraguay) erwähnt; diese Pflanze kann 
aber, nach der gegebenen Beschreibung, unmöglieh eine Nyeta- 
ginacee sein, da in dieser von einem epigynen Perianth, einem 
unterständigen, -— biovulaten Fruchtknoten und einem 
an der Spitze in 2—3 „stigmatie portions“ geteilten Griffel ge- 
sprochen wir ui 

26. Pisonia aculeata L. Liegt von mehreren neuen Fund- 
orten oder — weniger bekannten Gebieten vor; so aus der brasili- 
schen Provinz Rio Grande do Sul: „Porto Ale egre pr. Christall, 
in dumetis Hpne fluminis Eahrba (I); leg. Malme. [Plantae Itineris 
Regn Se un 1438]. 

ses ers men, um ca. 30° s. Br. gelegen, ist Sm bis 

Jetzt in "Amerika am weitesten nach Süden vorgeschobene der Art; 
ische, kräftig meet Pflanze vor, mit br eit 

elliptischen bis fast kreisrunden, besonders unten am Mittelnerv 


428 


(etwas auch an den Seitennerven) weichhaarigen, bis ganz ver- 
kahlten Blättern; Blüten nach Malme: „flores albi v. in luteo- 
viridulum nonnihil vergentes, fragrantes.* — Andere Fundorte aus 
Paraguay: San Bernardino, leg. Endlich (nr. 303), nicht 
blühende, der vorigen gleichende Pflanze; Gran Chaco „ad fluvium 
Pileomayo in silva“, leg. Malme [Exped. primae Regnell., nr. 922), 
fruchtende 2 Pflanze mit denselben Blättern wie die vorige und 
typischen, einreihig gestellte Drüsen tragenden Anthokarpen; Para- 
guare, „in silvis ae nemoribus“, leg. Lindman (A. 1935), fruch- 
flanze mit nur 3 mm langen, geraden Dörnchen, stumpfen, 
verkehrteiförmig-elliptischen Blättern und typischen Anthokarpen, 
deren Drüsen meist zweireihig stehen; Asuncion, leg. Balansa 
(nr. 2371), 3 Pflanze, deren Dornen sich in horizontal abstehende 
Seitenzweige umbilden und mit breiteiförmigen, oben kahlen, unten 
längs des Mittelnerves gelblichzottigen Blättern. Unter Nr. 2371a 
hat Balansa („Foröt de Yaguaron“) fruchtende @ Exemplare von 
derselben Blattbeschaffenheit ausgegeben und mit Anthokarpen, die 
sich denen der var. pedicellaris Griseb. annähern; sie sind 14 
bis 17 mm lang, 5mm dick, dieht gelblichfilzig und auf den 
Kanten mit 0:5—0°75 mm langen, + ausgesprochen zweireihigen 
Drüsen besetzt. In der Oordillera de Altos sammelte Fiebrig nicht 
blühende, kräftig bestachelte, großblätterige Zweige mit f. kreis- 
runden bis verkehrteiförmig-kreisrunden in den langen Stiel zu- 
sammengezogen, gerundeten bis gestumpften, unten am Mittelnerven 
anfangs fast bürstenartig behaarten, dann verkahlenden Blättern. 
'. Andradaea floribunda Allemäo. 
Diese ausgezeichnete, monotypische Art (und Gattung) konnte 
ich an reichem, von Schwacke übermitteltem Materiale eingehend 
untersuchen. Die bis jetzt bekannt gewordenen Fundorte sind: Bio 
de Janeiro, Serra de Mendanhe, leg. Allemäo; Minas Geraes, 
Rio Novo, leg. Araujo, comm. Schwacke; Minas Geraes, 
Fazenda do Ribeirao in Rio Novo, leg. Alipio de Miranda 
Ribeiro in Ule Exsikk. nr. 4687. Vielleicht sind folgende, brieflich 
von Schwacke mitgeteilte Angaben über das Vorkommen am Rio 
Novo, welche von Araujo herrühren, von Interesse: „Alle Exem- 
plare der „Cabello de negro“ (d. i. der Andradaea) sind kolossale 
äume. Die Pflanze blüht nicht alljährlich, sondern nur in großen 
Intervallen, aber dann ist jeder Baum mit einer fabelhaften Anzahl 
von Blüten bdeckt, die gelblichweiß sind und den mächtigen 
Wipfel aus den Infloreszenzen gebildet, oberhalb des Laubes von 
weitem im Walde erkennen lassen. Den Namen „Oabello de negro*, 
d. i. Negerhaar, erhielt der Baum daher, weil auf der Bildfläche des 
Stammdurchsehnittes krause Kreise erscheinen (Gefäßbündelringe), 
die N den Eingebornen mit dem Haare der Neger verglichen 
rden.“ 


Die als fragliche Nyetaginacee von Robinson in der: Flora 
of Galapagos erwähnte, von Snodgrass et Heller (Exsikk. ur. 574, 


429 


North Seymour Island) im nieht blühenden Zustande gesammelte 
Holzpflanze mit abwechselnden Dornen und rundlichen, fast an die 
von Üercis erinnernden Blättern ist, wie mir die ‚Untersuchung des 
Stammbaues (normal!) zeigte, keine Nyetaginace 


Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mittel- 
europäischen Aöra@-Arten. 
Von Margarete Zemann (Wien). 


Mit 2 Tafeln. 
s weit in die zweite Hälfte des ring Jahrhunderts hinein 
war RB Ansicht, daß die Gramineenblätter i ng ein en! ol ig 


einheitlichen Bau aufweisen, so allgemein Bea es 
überhaupt unterließ, auf diesem Gebiete irgendwelche ee 
anzustellen. Erst als im Jahr re 1875 Duval-Jouve in seiner 
„Histotaxie des feuilles de Gramindes“ das Grasblatt, sowohl morpho- 
logisch, als auch anatomisch, ‚einer so eingehenden Besprechung 


dabei 
schiede in diesen scheinbar so gleiehförmigen Organen aufdeckte, 
wandte sich das Interesse diesem Gebiete zu, Bun 2 EIER OACn. im 
Jahre 1882 zwei Arbeiten, von denen die — Tsechirehs 
„Beiträge zur Anatomie und dem ce singen 
Grasblätter“ — sich in rein anatomischer Richtung erstreckt, 
— in der anderen — der „Monographia Festucarum europae- 
rum“ — Hackel zum erstenmal den anatomischen Bau des Gra- 
mühe nm als systematisches Kriterium anwandte und den Beweis 
führte, wie nahe Beziehungen zwischen der natürlichen Verwandt- 
schaft der Arten und dem Baue ihrer Blätter bestehen. Die nächste 
Arbeit auf diesem Gebiet war die Inauguraldissertation von E. 
Güntz, die die „Untersuchungen über die anatomische Struktur der 
Gramineenblätter in ihrem Verhältnis zu Klima und Standort“ zum 
Gegenstand hat, wobei der Verfasser eine Einteilung der Gräser in 
vier Gruppen: Savannengräser, Wiesengräser, Bambusen und Steppen- 
gräser, vornimmt. In den folgenden Jahren erschienen zwei Arbeiten, 
die sich wieder speziell mit der Anatomie einzelner Gewebearten 
befassen; es sind dies Schwendeners Untersuchungen über „Die 
Mestomscheiden der Gramineenblätter“ (1890) und die „Beiträge 
zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter“ von Grob (18 96). 
rst Lohauss betrat im Jahre 1905 wieder en Gebiet, 
indem er nach dem Vorbilde Hackels, aber in erweitert m Maß- 
stabe, die gesamten rg nach den anatomischen uksnahen 
ihrer Laubblätter gruppierte 
Die vorliegende kurze Arbeit enthält nun ebenfalls den Ver- 
such, nach eingehender Untersuchung über den anatomischen Bau 
der Aira-Blätter dessen Zusammenhang mit der Systematik dieser 


430 


Gattung herzustellen; es sei jedoch gleich im vorhinein bemerkt, 
daß diese Arbeit nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben 
kann, da eine Gruppe der Gattung bei der Detailuntersuchung aus 
Gründen, die später besprochen werden sollen, vernachlässigt werden 
mußte. 

In den früher genannten Untersuchungen über die Anatomie 
der Gramineenblätter ist der Wert der einzelnen Merkmale für 
kritische, systematische Unterscheidungen wiederholt in so ein- 
gehender Weise besprochen, daß an dieser Stelle wohl darüber 
hinweggegangen werden kann; erwähnt sei nur gleich hier, daß 
auch beim Vergleiche der Aira-Arten das wichtigste Unter- 
scheidungsmerkmal die Verteilung der einzelnen Gewebearten bot, 
während andere konstante Merkmale, wie der Bau der Mestom- 
scheide, Lage der Gelenkzellen ete., wie ja zu erwarten war, wohl 
zur Unterscheidung von Gattungen, nicht aber zur Trennung von 
Arten Anhaltspunkte bieten. 

Die Untersuchungen wurden insgesamt an Herbarmaterial vor- 
genommen, das durch vorsichtiges Aufkochen in Wasser und nach- 
trägliches Härten in Alkohol in die ursprüngliche Form gebracht 
und dann aus freier Hand geschnitten wurde. Das Material wurde 
mir in liebenswürdigster Weise aus dem Herbarium des k. k. 
botanischen Institutes, sowie aus dem Herbarium des k. k. Natur- 
historischen Hofmuseums zur Verfügung gestellt, wofür mir an dieser 
Stelle meinen Dank auszusprechen gestattet sein möge. 

Was die Zeichnungen anbelangt, so sei hier noch bemerkt, 
daß alle, auch die Übersichtsbilder, mit dem Zeichenapparat an- 
gefertigt wurden, u. zw. nach jenen Präparaten, die innerhalb der 
Variationsextreme der einzelnen Formen die Mitte hielten. Die 
Übersichtsbilder wurden nur insofern schematisiert, als auf den 
Bau der einzelnen Gewebe keine Rücksicht genommen wurde. Die 


Detailzeichnungen wurde nur das Assimilationsgewebe, das in seinem 
Bau hier nicht in Betracht kommt, etwas schematisiert; es sind 
daher auch diese Zellen nur einfach konturiert im Gegensatze ZU 
den Zellen der Paremchymscheide, obwohl sie sieh in Wirklichkeit 
von diesen nicht durch die Dicke der Zellwände unterscheiden. 
Ebenso habe ich bei den Gefäßbündeln, die überall den gleichen 
Bau zeigen, nur die Größe der Gefäße, sowie die Grenze zwischen 
Phloem und Xylem angedeutet. 

‚Ferner sei gleich an dieser Stelle hervorgehoben, daß alle 
Sehnitte an völlig gleichwertigen Stellen der Blätter, nämlieh im 
untersten Drittel der Blattlamina, gemacht wurden, sowie, daß Grund- 
und Halmblätter in die Untersuchung einbezogen wurden. Inwiefern 
sich hierbei Unterschiede herausstellten, sei der späteren Be- 
sprechung vorbehalten. 


431 


Der Arbeit wurde die Einteilung der Gattung Aira nach 
Ascherson und Graebner zugrunde gelegt, nach der sie in zwei 
Gruppen — Caryophyllies und Deschampsia — zerfällt. 


Die Gruppe Caryophyllea umfaßt fünf mitteleuropäische Arten, 
die durehwegs ein- oder zweijährig sind: Atra capillarıs ©, Aira 
pulchella © (A. Tenorei und A. provincialis), Aira caryophyllea © ©, 
Arra cupaniana © und Aira praecox © ©. 


n wohl zu erwarten war, boten die Blätter dieser 
zarten, nicht perennierenden Formen in ihrem anatomischen Bau 
keine Anhaltspunkte für eine kritische Unterscheidung. Sie wiesen 
durchwegs nur sehr schwach entwickeltes mechanisches Gewebe 
auf und zeigten auch im Gesamtbilde des Querschnittes (Zahl der 
Rippen und Rinnen, Vorspringen des Mittelnervs nach der Unter- 
seite ete.) nur geringe Konstanz. Im allgemeinen scheinen sie der 
Aira flexuosa aus der Deschampsia-Gruppe am nächsten zu stehen, 
wenigstens weist das Querschnittsbild gewöhnlich die eigentümliche 
fünfeckige Gestalt dieser Form auf (T. I, Fig. 1); auch die Ver- 
teilung der Gefäßbündel ist dieselbe. Häufig aber fand es sich, daß 
bei ein und derselben Form das Bild des Querschnittes ein anderes, 
u. zw. das eines flächig verbreiterten Blattes war, wie etwa bei 
dem Halmblatt von Aira setacea (T. I, Fig. 3). Einen geschlossenen 
Sklerenehymring konnte ich niemals finden, das mechanische Ge- 
webe ist stets auf einige Zellen über den drei größten Bündeln 
beschränkt. Ich will jedoch hier ausdrücklich hervorheben, daß ich 
die Untersuchungen über die Gruppen Caryophyllea keineswegs 
für vollendet betrachte. Es stellten sich mir auch Schwierigkeiten 
im Material entgegen, denn da ich ausschließlich auf Herbarexem- 
plare angewiesen war, war es nicht leicht, sich Grundblätter zu 


Pressens und Troeknens so sehr gelitten, daß ‚es fast unmöglich 
war, sie in die ursprüngliche Form zurückzubringen, Da infolge 


teten Blätter. 


432 


Bei den vorliegenden Untersuchungen wurden folgende Merk- 
male in Betracht gezogen: der Umriß des Querschnittes, Verteilung 
des mechanischen Gewebes, Lage der Gefäßbündel, Beschaffenheit 
der Epidermis und Lage der Spaltöffnungen, ferner der Bau der 
Mestomscheide und der Parenchymscheide. Bei all diesen Merk- 
malen handelte es sieh selbstverständlich vor allem darum, ihre 
Konstanz und ihre Variationsweite zu prüfen, und zu diesem Zwecke 
wurden von jeder Form mehrere Exemplare von möglichst ver- 
schiedenen Standorten geschnitten, um so die Tragweite der äußeren 
Einflüsse auf die Ausbreitung und den Bau der einzelnen Gewebe 
kennen zu lernen. Als ein Merkmal, das unabhängig von den Ein- 
wirkungen der Umgebung als Charakteristikum der verschiedenen 
Formen betrachtet werden kann, hebt schon Güntz in seiner früher 
zitierten Arbeit die Verteilung der Gefäßbündel hervor, indem er 
sagt: „Die Anordnung der Gefäßbündel ist unabhängig vom Medium, 
in dem die Pflanze lebt“. Aber auch die Lage der Spaltöffnungen, 
sowie die Verteilung des mechanischen Gewebes können durch Ver- 
erbung konstante Merkmale werden, wenn sie auch ursprünglich 
auf Anpassung zurückzuführen sind. Weniger charakteristisch und 
konstant ist der Bau der Epidermis; hier handelt es sich in unserem 
Falle hauptsächlich darum, ob die Oberflächen der beiden Blatt- 
seiten gleich gebaut sind (flachblättrige Arten), oder ob sie Ver- 
schiedenheiten aufweisen (falzblättrige Arten). Was nun vollends 
das Fehlen oder Vorhandensein der Mestomscheide anbelangt, so 
hat Schwendener in seiner oben genannten Arbeit darüber ein- 
gehende Untersuchungen angestellt und gelangt zu dem Schlusse: 
„Es bleibt hienach nichts anderes übrig, als das Vorkommen oder 
Fehlen der Mestomscheide in den Blättern der Gramineen als ein 
von den äußeren Lebensbedingungen unabhängiges oder, um mit 
Vesque zu sprechen, als ein taxinomisches Merkmal zu betrachten 
und nur den besonderen Verstärkungen derselben die Bedeutung 
von epharmonischen oder Anpassungsmerkmalen zuzuschreiben.“ 

nwieweit nun alle diese Merkmale bei der Untersuchung der 
Gattung Aira Anhaltspunkte zur Unterscheidung der einzelnen 
Arten boten, möge vor der speziellen Besprechung der einzelnen 
Formen kurz im allgemeinen behandelt werden. Wie schon ein- 
gangs erwähnt wurde, wurden sowohl Halm- als Grundblätter N 
die Untersuchung einbezogen. Während nun bei den übrigen Arten 
Halm- und Grundblätter denselben Bau zeigten, waren die beiden 
Blattformen bei Aira setacea verschieden. Im Gegensatze zum 
Basalblatte nämlich, das eine eigentümlich gekielte Form zeigt mit 
nach der Unterseite stark vorspringendem Mittelnerv und fast stets 
geschlossenem Sklerenehymring, hat das Quersehnittsbild des Halm- 
blattes stets die Gestalt eines gleichmäßig gekrümmten Bogens; 
der Mittelnerv ist nie vorspringend und das mechanische Gewebe 
vereinigt sich nie zu einem Ring. Aber auch bei denjenigen Formen, 
bei denen Basal- und Halmblatt denselben Bau aufweisen, bieten die 
Halmblätter die Artmerkmale stets in abgeschwächtem Maße dar, 


435 


da sie ja infolge ihrer Bere vor allem mechanisch viel schwächer 
ebaut sind; so konnte ich kei ge niemals einen ge- 


dort, wo sich ap en ee zwischen den beiden Erz 
formen zeigte — dies nur bei Avra setacea der 

sollen die Halmblätter einer speziellen Besprechung titerkogen 
werden 

Wa as das Gesamtbild des Querschnittes anbelangt, lassen sich 
alle fünf Arten auf einen Grundtypus zurückführen, der auf ver- 
schiedene, stets konstante Art modifiziert ist: glatte Unterseite mit 
mehr oder weniger vorspringendem Mittelnerv und stark gerippte 
Oberseite; die Gelenkzellen sind bei allen ger in Gruppen 
in den Rinnen zwischen den Rippen angeordnet. hehe nun das 
stets stark zusammengefaltete Blatt von Aira flexuosa (T. I, Fi 2 
im Umrisse seines Querschnittes die Gestalt eines Fünfeckes 
nimmt, zeigt sich bei den anderen Formen eine allmähliche flächige 
Verbreiterung der Lamina, so daß im Querschnitt die beiden Seiten 
rechts und links vom Medianus der Länge nach ee erscheinen; 
am stärksten ausgebildet ist dies bei A. caespitosa (T. 4). 
Die Zahl der Rippen an der Oberseite ist verschieden, bei manchen 
Formen aber sehr konstant. So sind bei A. flexuosa immer drei 
Rippen (den Blattrand eingerechnet), bei A. caespitosa und 
A. alpina aber konstant sieben vorhanden. 

Einen einheitlichen Bau weisen ferner bei allen Arten die 
Mestom- und die Parenchymscheide auf. Es ist stets eine Mestom- 
scheide vorhanden, deren Zellen auf der Phloemseite des Bündels 
eine bedeutende Verdickung ee Innenwand aufweisen; diese ein- 
seitige Verdickung nimmt gegen das Xylem hin ab, so daß hier 
die Zellen der eaite Schließlich im Querschnitt das Bild 
eines ee dicken Ringes bieten (T. II, 

Die Parenchymscheide besteht aus len, Slsichmäaßig 
ek fast ehlorophylifreien Zellen. Es tritt nun bei allen 
fünf Arten mehr oder weniger stark betont die Erscheinung auf, 
daß diese Scheide auf der Phloemseite, Sn dort, wo die Außen 
wände der Mestomscheidenzellen sehr dünnwandig sind, offen bleibt. 
. deutlichsten zeigte sich diese Eigentümlichkeit bei A. flexuosa 

A. media, wo ich immer nur auf der Xylemseite eine Paren- 
nscheiie beobachten konnte, während bei A. caespitosa die 
Parenchymscheide meist ganz geschlossen ist, oder doch nur wenige 
Zellen im Verbande fehlen. Die übrigen Arten halten ar ie 
beiden Extremen die Mitte. Ein sicheres Kennzeichen 
zelnen Arten bietet aber dieses Verhalten der net hsoktäile 
Jedenfalls nicht. 

Sehr charakteristische Merkmale für die Unterscheidung der 
Arten aber bot die Lage der Gefäßbündel, sowie die Verteilung 
des mechanischen Gewebes. 

terr. botan. Zeitschrift, 11. Heft. 1906. 31 


434 


Durch die Lage der Gefäßbündel unterscheidet sich vor 
allem A. flexuosa wesentlich von den übrigen Arten; es ist dies 
nämlich der einzige Fall, in welehem Gefäßbündel über den Rinnen zu 
liegen kommen. Bei den übrigen vier Arten liegen die Gefäßbündel 
stets in den Rippen zwischen den Rinnen, u. zw. meist eines in 
jeder, nur in der Randrippe häufig neben dem großen noch ein 
kleines. Eine Ausnahme davon macht wieder A. caespitosa, bei der 
sich stets mehrere Bündel in jeder Rippe finden, u. zw. neben 
dem großen noch ein bis drei kleinere (T. 1, Fig. 4). Auch bei 
A. alpina, die der A. caespitosa sehr nahe steht, konnte ich in 
manchen Fällen mehr als ein Bündel in der Rippe (außer der Rand- 
rippe) beobachten; inwieweit dabei Variationen möglich sind, wird 
im speziellen Teile eingehend besprochen werden. 

Was die Verteilung des mechanischen Gewebes anlangt, 
sind innerhalb der Gattung zwei scharf getrennte Fälle zu unter- 
scheiden: 

1. Das mechanische Gewebe zeigt die Tendenz, sich zu 
einem Ringe unter der Epidermis der Unterseite zu vereinigen, 
kann aber bei schwacher Entwieklung auf Gruppen über und unter 
den Bündeln, sowie über den Gelenkzellen beschränkt bleiben. Bis 
an die Parenchymscheide reicht es nur bei sehr starker Ausbildung 
des geschlossenen Ringes von der Unterseite her, niemals aber von 
den Zellgruppen der Oberseite. Hieher gehören A. flexuosa, A. setacea 
und A. media (T. I, Fig. 1, 2 und 4). 

. Das mechanische Gewebe bleibt stets in Zellgruppen 
über und unter den Bündeln und über den Gelenkzellen getrennt, 
die sich bei starker Entwicklung gegen die Bündel hin ausbreiten, 
ohne sie — soweit ich beobachten konnte — jemals zu erreichen. 
Mechanisches Gewebe verstärkt auch stets den Zellrand. Dieser 
dee: Fall tritt bei A. caespitosa und A. alpina ein (T. I, Fig. 5 
und 6). 


5 Daß selbst zwischen diesen so scharf geschiedenen Gruppen 
Übergangsformen möglich sind, ist wohl selbstverständlich. So habe 
ich zum Beispiel bei A. alpina, einer Form, die sonst stets streng 
getrennte mechanische Zellgruppen zeigt, in einem Falle beobachtet, 
daß zwei dieser Gruppen durch eine Reihe mechanischer Zellen 
verbunden waren; doch sind dies jedenfalls nur Ausnahmsfälle 
(T. I, Fig. 6, a). 

Die Epidermis bot, wie schon anfangs erwähnt wurde, 
namentlich was den Bau der Unterseite im Verhältnis zur Ober- 
seite anbelangt, im allgemeinen ein ziemlich konstantes Bild. Bei 
jenen Arten, deren Blätter gewöhnlich eingerollt sind, ist die Epi- 
dermis der Oberseite anders, schwächer gebaut, als die der Unter- 
seite, während sie bei den flachblättrigen Arten beiderseits den- 
selben Bau zeigt. Aber auch die einzelnen Epidermiszellen bieten 
bei manchen Formen ein ganz charakteristisches Bild; so sind zum 
Beispiel die Zellen der Unterseite von A. flexuosa (T. U, Fig- 3) 
wesentlich von denen der A. setacea (T. I, Fig. 4) oder der 


435 


A. media (T. U, Fig. 5) verschieden, obwohl alle drei Arten ge- 
rolite Blätter haben. Daß die Oberhautzellen über dem mechanischen 
Gewebe kleiner sind als über Parenchym, erwähnt schon Hackel 
und erklärt es damit, daß die Entwicklung der Sklerenchymzellen 
ein Hindernis für die der Epidermiszellen biete. Diese verschiedene 
Dicke der Epidermis wurde auch in den Übersichtsbildern hervor- 
gehoben. 

Die Spaltöffnungen finden sich entweder beiderseits, oder 
sie treten nur an der Oberseite auf, je nachdem die gewöhnliche 
Stellung der Blätter flach oder geschlossen ist; immer aber sind 
sie auf der Oberseite zahlreicher. 

Triehome und papillöse Ausbildung der Epidermis- 
zellen treten bei manchen Formen häufig auf, bieten aber kein 
konstantes Artmerkmal. 

E e nun hier vor Besprechung des Zusammenhanges der 
Arten deren Spezialbeschreibung folgen. 


4Aira flexuosa. 
TER HT BnET38) 
Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. 


Umriß des Querschnittes: Der Querschnitt zeigt das Bild eines 
Fünfeekes dadurch, daß das Blatt stets sehr stark eingerollt ist, 
so daß sich die Blattränder fast berühren. Die Rinnen sind relativ 

ein und stets zwei an der Zahl. 

Gefäßbündel: Die Zahl der Gefäßbündel betrug in den beobachteten 
Fällen stets fünf, in einem Falle sieben. Es liegt rechts und links 
vom Medianus je ein Bündel über einer Rinne und je eines in 
der Randrippe. In dem Falle mit sieben Bündeln lagen in jeder 
Randrippe deren zwei. Die Bündel über den Rinnen sind stets 
bedeutend kleiner als die übrigen. (T. I, Fig. 1.) 

Mestomscheide: Die Zellen der Mestomscheide zeigen auf der 
Phloemseite eine starke Verdickung der Innenwand und eine sehr 
dünne Außenwand. Diese Ungleichheit nimmt gegen die Xylem- 
seite allmählich ab, so daß die Zeilwände dort schließlich gleich 
dick sind. (T. II, Fig. 1.) Dasselbe gilt von der Mestomscheide 
aller Aira-Arten, so daß dieses Kennzeichen nicht weiter hervor- 

n zu werden braucht. 


umgibt in den beobachteten Fällen stets nur das halbe Gefäß- 

bündel, u. zw. die Xylemseite, während auf der Phloemseite das 

Assimilationsgewebe sich direkt an die Mestomscheide anschließt. 

Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet, wenn es 

stark entwickelt ist, einen geschlossenen Ring unter der Epi- 

dermis der Unterseite; häufig aber weist der Ring Unter- 
31* 


436 


brechungen auf (T. II, Fig. 3), und zuweilen ist das mechanische 
Gewebe auf Zellgruppen über den Bündeln und am Blatirand be- 
schränkt (letzteres fast nur an Halmblättern). Eine kleine Gruppe 
mechanischer Zellen findet sich auch stets auf der morpho- 
logischen Blattoberseite über dem Medianus. Es sei weiters gleich 
hier darauf aufmerksam gemacht, daß der Sklerenchymring der 
A. flexuosa im Gegensatze zu dem von A. media und A. setacea, 
deren mechanische Gewebe Ringe von ziemlich gleichmäßiger 
Breite und mit glattem Innenrande bilden, sehr ungleichmäßig 
breit, fast ausgezackt erscheint, wie dies aus dem Übersichts- 
bilde (T. I, Fig. 1) deutlich ersichtlich ist. Damit im Zusammen- 
hang stehen auch die häufigen Unterbrechungen des Ringes, die 
oft gleich neben der breitesten Stelle auftreten. Die Ursache 
dieser Erscheinung liegt darin, daß die im Verhältnis zu den 
Epidermiszellen sehr kleinen Sklerenehymzellen in Gruppen 
zwischen die Epidermiszellen eingesenkt sind (T. II, Fig. 3), eine 
Tatsache, die ich in noch verstärktem Maße auch bei A. caryo- 
phyllea beobachten konnte. Die einzelnen mechanischen Zellen 
sind sehr diekwandig mit kleinem Lumen. 


Epidermis: Die Epidermis der Oberseite ist hier stark von der der 
Unterseite verschieden. Die Oberseite, die durch die starke Ein- 
rollung des Blattes einen wirksamen Schutz erhält, besteht aus 
relativ kleinen, dünnwandigen, im Querschnitt fast kreisrunden 
Zellen, die gegen den Blattrand zu noch kleiner und etwas dick- 
wandiger werden, und dann von hier, allmählich wieder an- 
wachsend, in die Zellen der Unterseite übergehen. Diese sind be- 
deutend größer, diekwandig und geben mit ihrem sehr weiten 
Lumen im Quersehnitt das Bild eines Rechteckes. Über den Quer- 
wänden der Zellen finden sich meist Verdickungsleisten. (T. I, 
Fig. 2 und 3.) 


Gelenkzellen: Die Gelenkzellen sind bei dieser Art gewöhnlich nicht 
sehr deutlich ausgebildet, was mit der geringen Einrollungs- 
bewegung des Blattes im Zusammenhange steht. In manchen 
Fällen sind sie von den sehr dünnwandigen Epidermiszellen fast 
nicht zu unterscheiden. Sie liegen in Gruppen von vier bis sechs 
in den beiden Rinnen. 


Spaltöffnungen: Die Spaltöffnungen treten hier ausschließlich an 
der Oberseite auf. 


‚Triehome: Auch diese treten, u. zw. meist sehr spärlich, ausschließ- 
lich an der Oberseite auf. Die Halmblätter sind stärker behaart. 


(Schluß folgt.) 


437 


Mykologisches,. 
Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). 
XV1. Zur Pilzflora des niederösterreichischen Waldviertels Y 


Das niederösterreichische Waldviertel ist in mykologischer 
Beziehung noch sehr wenig bekannt. In Becks Übersicht der 
Kryptogamen Niederösterreichs sind aus dem Waldviertel nur 
238 Pilzformen aufgezählt. Seither (1887) ist nur wenig zur Förde- 
rung der Kenntnis der Pilzflora des Waldviertels geschehen. Die 
von mir auf einer Reihe von mehrtägigen Exkursionen ins Wald- 
viertel in den letzten zehn Jahren gesammelten Pilze harren noch 
der Publikation. Im nachfolgenden sollen nur jene Funde ver- 
öffentlicht werden, welche im Laufe des Sommers 1905 (Mitte 
Juli bis gegen Ende September) teils von Herrn Prof. Dr. 
V. Schiffner, teils von mir namentlich bei Allentsteig und bei 
Schrems gemacht wurden. Es waren im ganzen 433 Formen, 
eine verhältnismäßig geringe Anzahl, die sich teils durch die 
Trockenheit der letzten Jahre, teils durch die große Einförmigkeit 
der Waldvegetation des Gebietes erklärt. Geradezu auffallend war 
die Armut an Blattpilzen, an Hyphomyeeten, Sphaeropsideen 


und Melanconieen überhaupt. Am reichlichsten waren die 


größeren Hymenomyceten vertreten, über deren für das Gebiet 
charakteristische Formen die Aufsammlungen einen genügenden 
Aufschluß geben. Jedenfalls hat die Pilzvegetation des Wald- 
viertels einen ganz anderen Charakter als die des Wienerwaldes, 
die mir gut bekannt ist. Viele Formen, die in dem einen Gebiete 
häufig sind, fehlen in dem anderen ganz oder sind doch sehr seiten. 

Insbesondere fiel mir das völlige Fehlen der drei für den 
Wienerwald geradezu charakteristischen Collybia-Arten: C. radicata, 
longipes und platyphylla auf. Letztere Art, von Anfängern gewöhn- 
lich für ein Tricholoma gehalten, ist von Fries ganz richtig als 
Collybia erkannt werden; kurzstielige Form der äußerst variablen 
C. radicata haben ganz denselben Habitus. 

Abgesehen von einer neuen Sphaeropsidee (Zythia musci- 
cola) und ein paar neuen Ascomyceten (Belonidium sulphureo- 
testaceum und Thelocarpon conoideum) wurden auch mehrere sel- 
tene und zum Teil für Niederösterreich, ganz Österreich oder selbst 
Mitteleuropa neue Formen aufgefunden. Ich erwähne in dieser Be- 
ziehung nur Boletus parasitieus, Lactarius helvus, Camarophyllus 
streptopus, Inoloma opimum, Phlegmacium papulosum, Lycoperdon 
pedicellatum Peck, Endogone lactiflua. 

Einige öfter gebrauchte Abkürzungen sind: Im A. = Im Al- 
wagen; M. — Malerteich; bei A.— bei Allentsteig; S. = Schrems; 
Z. — Zwinzen; Alw. — Alwagen; E. — Eichwald bei Allentsteig. 


1) Österr. bot. Zeitschrift 1904, Nr. 12 u. ff. 


438 


Basidiomyceten. 


Ustilago TERROR (Sow.), an Blättern von Glyceria spectabilis. 
Allentstei 

Entyloma "serotinum Scehröt., an Blättern von Symphytum offi- 
cinale 

Puceinia Hieracii Schum., auf Hieracium murorum bei Allent- 


eig. 

Menthae P., auf Mentha arvensis bei A. 

arenariae Schum., auf Stellaria media bei 2. 

graminis P., auf Triticum repens bei A. 

coronata Cda., auf Calamagrostis, A., 

simplex Krke., häufig auf Hordeum distichum bei A. 

Moliniae Tul., auf Molinia caerulea bei 2. 

. Phragmitis Schum., auf Phr. com nie "bei A. 

Phragmidium Rubi (P.), an Blättern von Rubus sp., A. 

Phr. Rubi Idaei (P.), an Blättern von Rubus Idaeus. S. 

Gymnosporangium Sabinae (Dicks.), I., auf Blättern von Prrus 
communis, bei A. sehr häufig. 

@, clavariaeforme Jeq., auf Früchten von Crataegus monogyna, 
Ruine Schauenstein. s 

psora Vacciniorum (Lk.), auf Blättern von Yaceinium 

uliginosum, S. 
h. Padi (K. u. S.) I., auf Fichtenzapfenschuppen, bei A. häufig. 

Coleosporium REETRER (P.), auf Blättern von Oampanula 
Trachelium, R. 

©. Sonchi arvensis (P.), auf Blättern von Sonchus sp. e A. 

©. Senecionis (P.), auf Blättern von Senecio nemorensis, A. 

Tremellodon gelatinosum (Seop.), bei Allentsteig. 

Calocera viscosa (P.), an Fichtenstümpfen, häufig bei A. 

se por Tiliae (Lasch) v. H., an Lindenzweigen im Eich- 
wa A 

Clavaria Ligula (Schaeff.), A., Alw., S. 

i Ast Sow., Waldwiese bei A. 

Alw 


Va 


a 


Cl. aurea Schaeff., häufig, A., Ruine Dobra im Kampthal. 

. cristata Holmsk., häufig, A. 

l. cinerea Bull., 

Cl. flava Schaeff., g,, 

Sparassis crispa ), an Fiehtenstämmen, selten, bei A. 

Tomentella punicea (A. u. 8.) v. bolaris Bres., F. pol. in Ann- 
Mye. I. p. 107. An feucht liegendem Nadelholz, M. 

T. erustaces (Schum.), auf nackter Erde, W., M. 

Vuilleminia comedens (Nees) R. Maire, Bull. soc. mye. 1902, 
p- 81. (Nees sub Thelephora) an Eichenzweigen, E. 

Cortieium polygonium P., an Pappelzweigen, E. 


RRS: 


439 
Peniophora gigantea (Fries), an Nadelholzstümpfen häufig, A., 
Alw. 


Gloeoeystidium guttuliferum (Karst., sub ren an morschem 
Holz; A., die Sporen sind größer, bis 16-5— Der Pilz 
ist auch im Wienerwalde und in den Voralpen Niederorteereiie 
verbreitet und sehr variabel. 

Stereum rugosum P., an Laubholzstümpfen häufig, A. 

St. sanguinolentum A. u. 8.), häufig an Nadelholz. A. 

Lloydiella Chailleti (P.) Bres., kleine Exemplare an einem Nadel- 
holzstumpfe, M. 

Thelephora spiculosa m Alw. 

Th. terrestris Ehrh., Alw., 

Th. palmata Seop., ee ‚ Alw., S. 

Craterellus clavatus (P.), nicht häufig, A 

Or. lutescens (P.), selten, bei A. 

Odontia bicolor (A. u. S.), an Nadelholz, A.; Sporen 6=2—3 u, 
Cystiden fehlend. 

Hydnum c dans eu ee häufig, A., W., Alw., S. 

H. nigrum Fries, Schre 

HA. ferrugineum Fries. Eotapricht sehr gut der Form, welche von 
A er yr als H. sanguineo-fulvum beschrieben wurde. 
Zwin 

H. ie Seop., A., nicht selten. 

H. violascens A. u. S., bei A. u. 8. nicht selten. 

H. repandum L., bei S. häufig. 

H. imbricatum L. bei S. u. A. nicht selten. 

Merulius serpens Tode, an Kiefernstöcken, A. Nach Bresa- 
dola, F. pol. ist diese "Art von M. crispatus nicht verschieden. 

Trametes serialis Fries, an faulen Fichtenstöcken, W. 

Tr. Pini (Thore), an Föhren bei Allentstei 

Tr. odorata Wulf., an Nadelholz bei A. u. 8. häufig. 

Tr. Abietis Karst., an Fichten bei A 

Polyporus zonatus (Nees), A 

P. hirsutus (Schrad.), an Kirschbäumen bei 8. 

P. radiatus Sow. (= nodulosus Fr. —= polymorphus Rostk. — ob- 
liquus Schröter non Pers.). An Alm -SWinmpieh bei 2. 

P. fulvus Seop., an Weiden, A. (Mit Setulae!) 

P. igniarius (L.), an Weiden. A., S. (Ohne Setulae!) 

4 verein ealh, ), an Föhrenstämmen im Alw. sehr schön und 
nicht s 

2: En Fr., an Eichen im Eichwalde bei Allentsteig. 

P. Weinmanni Fries. „ an Nadelholzstämmen, A. u. $., seltener. 
Ist nach Bresadola F. p. von P£. fragilis Fr. nicht spezifisch 
verschieden 


440 


P: FR Sun Fl. d., einige schöne Exemplare am Fuße der großen 
ichen an der Straße durch den 
» ne Fr., an Nadelholzstämmen und am Boden, bei A. 
(Fortsetzung folgt.) 


Wulfenia carinthiaca Jacqu. — eine Pflanze 
der alpinen Kampfregion. 
Von Dr. R. Scharfetter (Villach). 

Nach Engler‘), Grisebach?), v. Wettstein?) u. a. ist 
Wulfenia ee te, als Tertiärpflanze, welche die Eiszeit an 
günstig gelegenen Alpenteilen überdauerte, anzusehen. Ich stellte 
mir nun bei meinem Besuche der Standorte dieser Pflanze am 
4. Juli 1906, an ig: Tage ich dieselbe in schönster Blüte 
antraf, die Aufgabe, aus der Lage der Moränen, Geschiebe, Find- 
linge u. dergl. die eleitlichen Verhältnisse des Gebietes zu studieren. 
Denn” nur eine sehr eingehende Kenntnis der Vergletscherung 
könnte mit einiger Sicherheit entscheiden, an welchen Stellen sich 
die Wulfenia während der Eiszeit erhalten konnte, ob eine Wan- 
derung und spätere Rückkehr oder eine Ne ueinwanderung in die 
heute age Gebiete mit größerer Wahrscheinlichkeit anzu- 
nehmen sei. Meine bisherigen Beobachtungen erlauben mir noc 
nicht, "ii dieser Bene eine bestimmte Vermutung mit einiger 
Sicherheit zu ä 

Da 


der Wulfenia aufs nie mit dem Geschicke “ Pfianzen- 
genossenschaft, der sie heute Be rm ist, zu einer 
genaueren Betrachtung der letzteren, und möchte deshalb 
meine Beobae near, Ehen ja an sich are neu sind, an 
dieser eg besprec 

n findet in Pi floristischen Werken stets angegeben, daß 
Wrfenia auf den „Alpen“ Kärntens vorkomme, und man bezeichnet 
sie auch kurz als eine „Alpenpflanze“. Die Ungenauigkeit u 
Ausdruckes näher zu erörtern, will ich unterlassen, ip en 
en daß Wulfenia carinthiaca Ja ve keine 


die Zzwis dobler der Wald- und Beiihgreien liegt und die als alpine 
Kampfregion („zone ebistherdet De Candolle) bezeichnet wird. 
Marek‘) setzt die obere Waldgrenze in den karnischen Alpen 
mit 1874 m fest. Die Wulfenia findet sich nach Prohaska°) am 


1) Engler, Die Pflanzenformationen und . flanzengeographische Glie- 
derung, der are Berlin. 2. Aufl. 1903. ’ ie 

Grisebach, Die Vegetation der Erde. % Leipaig 1884. 

8) Wettstein v., Die Geschichte unserer ass Schriften Ab Ver. 
2. eireend eg K enntnisse, Wien 1896, Jahr XXVL 

k, Waldgre nzstudien in den ee Alpen. Mitteilungen 
der k. ge Grip Ges. Wien. Bd. XLVIII. 1905. 
ohaska Karl, Beitrag zur Flora von Kärnten. Carinthia II. Klagen- 

furt i06 p. 221 und Jahrbuch des nat. Landes-Museums v. Kärnten 1905, p- 58. 


441 


meisten zwischen 1470—1800 m; der höchste Standort liegt bei 
2 unter Krummholz“, Mar! tiefste bei 1300 m, nach Keller!) 
vereinzelt Beta bei 1000 m „an feuchten Runsen im Walde“. Aufden 
von mir besuchten Bkahdcrteh Naßfelderalm, Auern 
nitzenalm und Watschigeralm fand ich die Wulfenia allenthalben 
zwischen iz stattlichen Fichten, die bisweilen einen Umfang 
von 2—3 m erreichten, teils zwischen abgedorrten, aufragenden 
Fiehtenleichen Her zwischen Baumstrünken, die auf die verderb- 
liche Hand des Menschen hinwiesen, also gerade in jener Zone, 
deren ie ung, für die Geschichte der Pflanzenwält Kerner, 
Schröter u. a. näher erörtert haben. Ist diese Zone wirklich 
Sahınea är u Verschlechterung nn Klimas oder Einwirkung des 
Menschen entstanden, so muß die Wulfenia vor Eintritt dieser 
Ereignisse als eine Pflanze des Fichte nwaldes bezeichnet werden. 
iese Ansicht ie nun durch die Begleitpfianzen unserer 
Pfianze, welche ganz jener Formation entsprechen, die Flahault?) 
als eine „pseudo -alpine“ "bezeiehnät bekräftigt. In unmittelbarer 
Umgebung der Wulfenia finden sich: Pinus montana Mill., Larix 
decidua Mill., Picea excelsa Lk., Juniperus nana Willd., Alnus 
viridis DC., Majanthemum bifolium DC., Anemone Br L., 
eum montanum L., Viola biflora L., Da Aw Meze 4, 
KRhododendron ferrugineum L, Vaccinium Myrtillus L., eher 
uliginosum L., Yaccınium Vitis idae a L., Calluna vulgaris Salisb., 
Eher tuberosum L., Veronica es Wettst. 

Soweit ich beim Abst stieg von der Weisehigeralig gegen den 
Dr beobachten konnte, tritt Wulfenia nicht in den ge- 
schlossenen Wald ein, anderseits überzeugte ich mich durch den 
Einstieg vom Auernigg her in die Kol eagecge daß die Pflanze 


— wenigstens a gr Stelle de enkamm meidet. (Vergl. 
Prohaska a. a. 0.) Sie findet sich Ten Nie u in den von 
en Biumen besetzten rg n. 


stan ne daß sie Re rinsfiehside Pflanze ist und abgopfckt 
schnell ae: Angeführt sei auch noch die Angabe 
v. Degen?) über Wulfenia Baldaceii macht: Habitat in hause 
septentrionalis been ad regionem fagi...... 

Ich glaube künftige Hypothesen über die Geschichte dieser 
Pflanze könnten in dem Mitgeteilten einen Anhaltspunkt finden. 


1) Keller Louis, Dritter Beitrag 2 air za Kärnten, Verhandlungen 
der k. K zool.-bot. Ges. Wien LII. Bd., 
) Flahault, Sur > limites su ern “rn Fr la vegötation forestiere et 
- ee pseudoalpines en France (Revue des eaux et gr ‚1900), Refera 
Be hröter, oe Pflanzenleben der Alpen, Zürich 1904, 
3) Deg nA W., ie über einige Bekkalische Pflanzenarten. 
Öst, bot. Zeitschr. Wien 1897, p. 4 


442 


Über die a des Herbarium Crantz. 
. Szabö (Budapest). 

Das Lesen eines  Artikeli von Fleischmann und Rechin 

ger') veranlaßte mich, das Herbar von Crantz durchzublättern 
und die darin befindlichen Epipactis- Arten einer Durchsicht zu 

SitöRiehin: Fleischmann und Rechinger meinen, daß, 
das Crantzsche Herbar nicht mehr existiert, eine Revision der Ori- 
ginale nieht mehr möglich sei. Dies ist irrtümlich ; das Herbar 
von Crantz befindet sich im Museum des botanischen Institutes 
der Universität zu Budapest, wo ich es durch die Güte des Herrn 
Direktors Prof. Dr. Mägocsy-Dietz einsehen konnte. Ich fand 
in demselben Exemplare von „Epipactis* mit folgenden Auf- 
schriften: 

1. Epipactis alba. Serapias Helleborinea L. « latıfolia. — 
Kaltenberg. 

2. Epipactis palustris. In udis pratis Himberr. Crantz 1767. 

3. Epipactis palustris. In udis pratis Himberr. Crantz 1767. 
BR: 4. Epipactis palustris deseripta. Udis pratis Himberr. Crantz. 

5. Epipactis purpurea. Kaltenberg. D. Crantz 1765. 
Ren . Epipactis rubiginosa a me descripta. Monte Bad. Crantz 


7. Epipactis Badensis rubiginosa an H. Halleri? Baden, 
Crantz 1758. 

. Epipactis viridans. er en a sue seripta fl. 
magis hispi(?) dantibus. Baden montibus. Crantz 1765. 

9. Epipactis viridans. Bade: Fe htz roB: 


2 1766. 

12, Epipactis nidus avis 13. Halleri. Baden et Kaltenberg. 
Crantz 1758. 

13. Epipactis octava Hall. Orchid. Ophris ovata Linnaei. 
Crantz (N. B. „octava® mit Bleistift korrigiert in „ovata® 

14. Epipactis epipogium? Schneeberg. Hartmann 17662). 

Die fragliche Epipactis varians Crantz habe ich im Herbar 
leider vergebens gesucht. Aus dem Herbar Crantz ist es daher 
nicht möglich, einen sicheren Beweis dafür zu finden, daß Schultzes 
en rm Peterm. mit Epipactis varians Crantz zu- 

enfällt, es Fleischmann und Rechinger in der oben- 

Ehetannten Abhandlung meinen, 

Das Herbar Crantz’ ist übrigens gut erhalten und von dem 
aa abgesondert in seinem ursprünglichen Zustande auf- 
bewahrt, ge wie dievon Linn revidierte Mygindsche Sammlung. 


1) „Über eine verscholl [6) u t. bot. 
Zeitschr. Ev oo Ts un rchidee Niederösterreichs in Ös 
bei schriften der kleinen Harbarbögen habe ich genau kopiert, 1 
8 Kinute ich nicht genau lesen, ob bei der Bemerkung Crantz’ ren 
dantibus« steht? 


445 


Bemerkungen zu den einzelnen Exemplaren. 


1. Epipactis alba. 

Dieses Exemplar ist von besonderem Interesse, weil auf 
dessen Bogen Crantz über die Gattung Epipactis folgende No- 
tizen beifügte. 

„Epipactis Genus III. Charakter petalo dupliei serie (5) et 
particularis staminea machina ita si quid in Hallero hie obseure 
intelligo, est enim scapus divisus et in superioris infima parte 
antherae duae reconditae sunt.* Diese Bemerkung läßt sich in 
Crantz’ Arbeit (Stirpium ete.) nicht auffinden, weil er hier die 
Hallersche Beschreibung Wort für Wort übernimmt. 

Das in Rede stehende Exemplar stellt übrigens ein Original 
von Epipactis alba Crantz dar, so daß sich nachweisen läßt, daß 
er darunter diejenige Spezies verstanden hat, die später von 
Reichenbach fil.!) als Cephalanthera ziphophyllum und von 
Schultze?) als Epipactis alba Crantz (z. T.) beschrieben wurde. 

2., 3., 4. Epipactis palustris. In udis pratis Himberr 
Crantz 1767. 

Die Exemplare nr. 2 und 3 besitzen keine Rhizome, sind 


Reichenb. fil. (1. ec. p. 140. Tab. 131) wohl schon vor Crantz 
bekannt war. Das untere Blatt elliptisch, stark nervig, stumpf, 
kurz, die oberen akropetal länger, schmäler und gespitzter. Alle 
sitzend und lange nicht so breit wie in der Abbildung von 
Schultze (l. c. Tab. 55). Traube locker, die Deckblätter schmal, 
lang, zugespitzt, vielnervig; die unteren länger, die oberen kürzer 
als die Blüten. Das dritte Exemplar besitzt ein langes, aus- 
laufendes Rhizom, ähnlich wie es auf dem Bilde Schultzes zu 
sehen ist. Dabei steht auch die Bemerkung von Crantz: „Epi- 
pactis palustris deseripta“. 

Die beschriebenen Exemplare sind offenbar Originale zu Epi- 
pactis palustris Crantz, Stirp. Austr. II. 462 (1769). 

5. Epipactis purpurea, Kaltenberg, D. Crantz 1765. 

Ein wichtiges Originalexemplar von Epipactis purpurea Crantz. 
Besitzt keine Wurzeln, sondern sechs Blätter, eine lockere Traube, 
deren oberste Blüten völlig zerfressen sind. Sonst stimmt die 
Pflanze mit der Beschreibung Crantz’ (l. ce. p. 457) völlig überein, 
ebenso mit dem Bilde von Reichenbach fil. Tab. 117. (Cepha- 
lanthera rubra Rich. 

6. Epipactis rubiginosa Crantz 1765. ob 

Original für die „descriptio prima“ der Epipactis Helle- 
borinae &, E. rubiginosa Crantz, Stirp. Austr. II. 468. Die drei 


1) Orchideae in Fl. Germ. ree. Lipsiae 1851. Ieones vol. XII et XIV, 


pag. 135. 
2) Schultze, Die Orchideen Deutschlands (1894), p. 56. 


44 


auf einem Bogen aufgeklebten Individuen sind gut erhalten. Eines 
davon besitzt auffallend schmälere Blätter als die anderen. 

Die in der Literatur öfters gebrauchte Bezeichnung Epi- 
pactis rubiginosa Gaud. ist wohl falsch, weil die Gaudinsche Be- 
schreibung (Agr. helv. II, p. 182) erst im Jahre 1811 erschienen 
ist und völlig mit der Grantzschen (1769) Abersinptimmik. 

Eine schöne, dichte Traube von Epipactis rubiginosa 
Crantz. Stammt aus dem Jahre 1758, also aus der Zeit, da 
Crantz noch unsicher war, ob die Pflanze mit der Hallerschen 
rubiginosa zusammenfällt; daher schrieb er dazu: „Ep. Badensis, 
rubiginosa an 

8.—11. Vier gut erhaltene a ernpze von Epipactis 
viridans Orantz. (Epipactis Helleborinae y. E. viridans Crantz 
Austr. 1. — 470.) Stammen alle aus Baden. Bei einem ist noch 
der weitkriechende horizontale Wurzelstock gut erhalten. Ein 
Unterschied zwischen den Varietäten von Ep. Helleborinae (ru- 
umge und viridans) ist an den trockenen Exemplaren nicht zu 

nden 


12. Epipactis nidus avis Crantz 1758 Baden et Kaltenberg 

DrSED, Austr. p. 478). Die von Linn zu Ophrys gezogene nidus 

wurde von Crantz zu Epipactis gestellt. Im heutigen Sinne 

er es s Neott ttia nidus avis (L.) Rich. a Exemplar ist übrigens 
nur ein wohlerhaltenes Stück der Trau 

13. Ophris ovata Linnaei. Falsch bestimmt; es ist nichts an- 
deres, wie die heutige Listera cordata (L.) R. Brown, und nicht 
die ovata L. Die Bemerkung Crantz: Epipactis „ ee ist wahr- 
scheinlich nur ein Schreibfehler. 

14. Epipactis Epipogium Crantz. Nicht Ben 
Bruchstücke einer Pflanze, ohne Blüten, von Hartmann 1766 ge- 
sammelt. Sie ist bei Crantz (Stirp. II. 477) zwar aufgeführt, aber 
nicht genau beschrieben. 

Juli 1906. Botan. Institut der Univ. zu Budapest. 


Zur geographischen Verbreitung von Pedicularis 
Frideriei Augusti Tomm. und Pedicularis 
petiolaris Ten. 

(Vorläufige Mitteilung.) 

Von Josef Stadimann (Wien). 

(Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) 

Die Beschäftigung mit einer monographischen Bearbeitung 
der Sektion „Comosae* der Gattung Pedicularis förderte manche 
interessante Resultate zutage, von denen ich zwei hier noch vor 
Abschluß der Arbeit veröffentliche, da sie mir als wertvoll für 
pflanzengeographische Studien erschienen. 


445 


Pedicularis Friderici Augusti Tomm. war bisher nur von 
der Balkanhalbinsel bekannt und war auch in der gesamten italie- 
nischen Literatur nur vom Slavnik bei Triest alten freilich 

chmal unter dem Namen P. petiolaris, als dess ynonym 


n den oben rg Be betrachtete. In der Ei heraus- 
gegebenen Flora It. ist unter der = 546 als P. petiolaris 
eine Pflanze vom Monte Autore in Latium (lg. Vaccari) aus- 


gegeben, die ich gleich als typische P. Frideric: Aue er 
err Dr. Beguinot (Padua) bestätigte mir auch lieben 

würdigst, daß die Blütenfarbe der Pflanze im Leben Grakfegalb 
gewesen sei. Für eine gleiche Angabe in en auf P. petiolaris 
aus dem Gran Sasso-Gebiet bin ich Herrn C. Crugnola (Te- 
ramo) zum Dank verpflichtet. Es gehört A wahrscheinlich auch 
diese de welche ich noch nicht einsehen konnte, zur P. Fri- 
derici A usti, 

Die wir a P. petiolaris Ten. ist in den Herbarien sehr 
ag ke gewöhnlich nur vom Monte Doleidormie he a 
(lg. Huter, ren Rigo) vorhanden. Diese Art ist nun voll- 
mans identisch mit der au s Südbosnien, der He Green, 
Montenegro und Albanien bekaart gewordenen P. scardica Beck. 
Auch die bisher nicht angegebene Drüsenbehaarung der Kelche 
haben die Individuen von beiden Halbinseln gemeinsam. Weitere 
Ergebnisse werden in der Gesamtbearbeitung veröffentlie 

Diese beiden Fälle bilden einen neuen Beweis für den innigen 
florengeschichtlichen Zusammenhang der Balkan- und Appenninen- 
halbinsel, für den ja gerade in letzter Zeit einige hochinteressante 
Einzelnachweise erbracht worden sind. 


Literatur - Übersicht’). 
August—September 1906. 


Adamovid L. Eine neue Helleborus-Art aus Serbien. (Ungar. 
botan. Blätter, Jahrg. 1906, Nr. 5/7, S. 221—222.) 8°. 
Helleborus serbicus aus Südserbien, nächstverwandt mit dem sieben- 
bürgischen H. Baumgartenii 
— Zur panzengeograpischn Karte von Serbien. (Petermanns 
Geogr. Mitth., 1906, Heft VIIL) 4°. 5 S. 1 Karte. 
Verf. publiziert hiermit eine auf eigenen er r beruhende 
pflanzengeographische Karte von Serbien i im Maßstabe 1 : 750.000, aus welcher 


4 1) Die Pieter gg strebt Vollständigkeit nur mit 
Rücksicht „auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen 


auf sel 5 ständige Werke des Auslandes. Zur Erzie g® tunlichster 

kann werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von 
erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche 

höflichst ersucht. Die Redaktion 


446 


die regionale Gliederung der Flora, deren Verteilung auf Vegetationszonen, 
ferner die Verbreitung charakteristischer Formen zu entnehmen ist. Der be- 
gleitende Text erläutert die Karte und gibt eine kurze Übersicht über die 
Vegetationsbedingungen. Ein wertvoller Beitrag zur Kenntnis der Flora der 
Balkanländer. 

Burgerstein A. Über die Wirkung zen Substanzen 
auf o- Se reecen der Pflanzen. (Ver an dl.d.k. k. 
zool.-bot. Ges. .Wien. Jahrg. 1906, 8. 943 902). 

re im Anschlusse an die Johanns enschen Unter- 
suchungen die Wirkungen verschiedener anästhesierender Substanzen (Äther, 
Chloroform, Chloräthyl, Amylenhydrat, Essigäther) auf physiologische Prozesse 
(Knospena austrieb, Zwiebelaustrieb, Samenquellung, Keimung, Längenwachstum 
der Hypokot hyle). 

Faltis F. Über die Gruppe der Opiumalkaloide und die Kon- 
stitution des Berberins und Morphins. (Pharmaz. Post, 1906, 
Nr. 31—32). 8°. 10 8. 

Fritsch K. Bericht der botanischen Sektion des naturwissen- 
schaftlichen Vereines für Steiermark über ihre Tätigkeit im 
Jahre 1905. (Mitt. d. Naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1905, 
8. CI-CXXI RB" 

@rafe V. und Linsbauer K. 2. wechselseitige Beein- 
flussung von Nicotiana Tabacum N. affinis bei der Pfro- 
pfung (Ber. d. deutsch. bot. Gas: "Ba. XXIV [1906], Heft 7, 
S. 366—371). 

-In den kei von Nieotiana affınis findet eine rn des 

Nikotingehaltes age mag : sie nat Ni eating, Tabacum Br erden oder 


Verf. rbrachte neue Beweis be steht in e 
Blättern, ie ne Oberseite durch eine nur diese m de a 
die Funktion der „papi nn als ‚Sammellinsen ausgeschaltet 


fixe Lichtlage ‚zu ee 

Hackel E. Über Poa supina Schrad. und verwandte Formen 
(Vortrag). (Mitt. d. Naturw. Vereines f. Steierm., Jahrg. 1905, 
S. a VEIN.8% 

ber die Beziehungen der Flora der Magellansländer zu 
es - nördlichen Europa und Amerika (Vie). Mitt. d. 
Naturw. Vereines f. Steierm., Jahrg. 1905, S. CX—CXV.) 8" 

Hayek A. v. Kritische Bemer erkungen über einige en der 

Alpenkette I. (Allg. bot. Zeitschr. 1906, Nr. 10, S. 153 —155). 8°. 
Oerastium flifolium Vest = Alsine laricifola (L. 

Kalkhoff E. D. Eine merkwürdige Maahildung bei a arani- 
fera Ben: (Verhandl. der k. k. zool.-bot. Ges. Wien, LVl. 
[1906]. 6. u. 7. Heft, S. 434—436.) se 1 Tat, 2 Textfg. 

Mikosch K Untersuchungen über die Entstehung des Kirsch- 
gummi. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, 
mathem.-naturw. Kl., Bd. OXV, Abt. I.) 8°. 51 8., 4 Taf. 


447 


Ne . Über die Bedeutung der Chromosomenzahl. (Vorläufige 
Miteilung. ) Bulletin RR. de l’Acad6mie des Sciences de 
8°. 4 


t auf ee Reihe von Fällen hin, in welchen Kerne mit dop- 
bar echo wie normale verhielten ; er vermochte insbesondere 
zu bewirken, daß aus Pre Pellenmu Harslüed: von Larix je zwei Pollenkörner 
mit abnorm hoher Chromosomenzahl entstanden. Verf. zieht aus diesen 
interessanten Beobachtungen keine Schlüsse, solche würden sich vielleicht 
den er er _. welche Winkler (s. die Besprechung der Abh and- 
lung auf S. 

— — Die in duktion der Dorsiventralität bei einigen Moosen. II. 
reger: international de l’Academie des Sciences de Bohöme, 
1906.87: 8: 


— — Über Regenerationserscheinungen an angeschnittenen er 
spitzen. Vorläufige Mitteilung. (Ber. d. deu sch- otan. Ges 
Jahrg. 1905, Bd. XXIII, Heft 3, 8. 113—120). 

— — Die N einiger Lebermoose. u 96. Bd., 
1906, 2. Heft, S. — 450.) 8°. 


Die Stämmcehen ge Moose verhalten sich im Dunkeln sehr verschieden, 
| d 


w achstumfähi ig, Ba ‚sind He desorientiert (Aneura), schwach geotropisch 
(Pellia calycina) od ark geotropisch ten epiphylla) ; in allen Fällen 
sind sie stark po Aires ger sch. Das ommen oder Tehlen der Stato- 
selbetane steht mit dem geotropischen Saaalln im Ei 

A. Schedae ad Floram BRRBE HE ek IN. 
ee "VI, S. 305—340.) Laibach. 8°. 

— — Die Farne Krains (a. d. a des k. k. I. Staats- 
Gymnasiums in Laibach, 1906). 8°., 44 S. 

Picbauer R. Piispevek ku poznäni kröteny okoli Trebite a nek- 
terych mist okresu Velko-Meziriösk&ho a gr 4 Vestnik* 
Kubu priroderödeck&ho v Prost&jove, 1906) 8°. 

Enthält einen Eanabı; el Kenntnis der Flora er ir ebung von 

Trebitsch und einiger Orte des Groß-Meseritscher und Neünionter Bezirkes, 

ProtiG G. Zweiter zur Kenntnis der Algenflora en 
ik z 


und der ai: (Glasnik z. mus. u bosn. i here III 
[1906], 1, 8; = 
Die Ärba ist ER ya der Pflanzennamen in eyrillischen Buch- 
staben gedru 


— — Beitr wi zur Kenntnis der Moosflora Bosniens und der Herce- 
govina. (Glasnik 7. mus. u bosn. i here., XVIII [1906], 2, pag. 129 


is 135.) 8°. 
ehr ist mit Ausnahme der Pflanzennamen in eyrillischen Buch- 


Die 
staben gedruc 
Rothe K. C. Übe r Exkursionen. (Zeitschr. f. Lehrmittelwesen u. 
IR Titörakatr II. Jahrg., 1906, Nr. 8, S. 230—232). 8°. 


Ba R. Die Liliaceen Kärntens. (Verhandl. d. k. k. z00).- 
bot. Ges. Wien, LVI. Bd. [1906], 6. u. 7. Heft, S. 436—446.) 8°. 


448 


Sehneider K. C. Einführung in die Deszendenztheorie. Jena 
(G. Fischer). 8°. 147 S., 2 Taf., 1 Karte, 108 Textfig. Mark 4. 

Sperlich A. Ergä Anzungen zur Morphologie und Anatomie der 
Ausläufer von ar lot Run 96. Bd., 1906, 2. Heft, S. 451 
bis .- Taf. III u. IV.) 8 

Stadlmann )J. Einiges über Pedieularis „rostrata®. (Mitt. d. 
Kain. ae a. d. Univ. Wien, IV. Jahrg. 1906, Nr. 10, 
Ss. 109— 

nr ur die Nomenklatur der = BA ie L. und weist nach, 

daß von den beiden unter diesem Namen von Linn6 zusammengefaßten 
Arten die keinen den Namen P. Raaile ö ren (= caespitosa Sieb. 
nom. sol. = Kerneri DT.), die zn a Namen P. rostrato-capitata 
Cr. ; Dasainee Koch) zu führen Ferner weist Verf. nach, na 
# Faden . er rer >» Fustrot pie auf Kalk un 
nn sich 

Wagner R. Über den Aufbau des Disepalum anomalum Hook. 
il. kessber. d. kaiserl. Akademie d. Wissensch. Wien, mathem.- 

‚ naaturw. Kl, Bd. CXV., Abt, I.) 8°. 13 8,5 Fi 

— — Über den Bau der Rispen des Trisema Wagapüü Vieill. 
Kunden d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. 
naturw. Kl., Bd. CXV. Abt. I.) 8%. 24 S., 7 Fig. 

Vergl. a Zeitschr. 1906, Nr. 8, 8. 332. 

Wettstein R. v. Leitfaden der Botanik für die oberen Klassen 

Ban am, 3. Aufl. Wien (F. Tempsky). 8°. 236 S. 
320. 


— Der Ursprung des Pollenschlauches. (Vorläufige Mitteilung.) 

_ (Faturnissesch, Rundschau, er Jahrg., 1906, Nr. 38, S. 511 
is 4 

Zahlbruckner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas“. 

Cent. ee (Annal. d. k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. XX, 


1905.) 8 

a werden: Aecidium Rechingeri Bubäk, Oryptosporium 
Yupkeriins Höhnel, Lecidea subapochroella Zahlbr., Co llema Rechingeri 
Zahlbr., Lecanora goettweigensis Zahlbr., Rinodina iowensis Zahlbr.; aus- 
führlicher besprochen wird Lecidea Ghisleri Stz zbgr 


Blakeslee. Differentiation of sex in thallus gametophyte and 

re Gazette, vol. XLII, Nr. 3, 1906, S. 161 
3 178.) 8 b., 3 fig. 

rn > es a zur Flora der ae Nord- 
Persiens. (Forts.) (Bull. de l’Herb. Fee ea 8 m. VI. 
[1906], pag. 605—620 et 765—780.) 8°. 1 tab. 

— — Bemerkungen über das Vo a von Senecio silwaticus 
& or (Mitt, d. Thür. bot. Vereins, N. F., Heft XXI, 1906, 


rea Amasiensis Bornm. 1890 (seet. Centaurium), 
florae Anbloiae ee indeseripta nova. (Fedde, Repertorium II 
Bo N: Ale 


& mit Cmntaura Ruthenica Lam. 


2 02 ı 00h un ehe un ee Del u = > u 5 wide EIS un 


449 


Bornmüller J. Novitiae Florae Orientalis. SeriesII (54—58). (Mitt. 
d. Thür. bot. Vereins, N. F., Heft XXI [1906], S. Darm. 2 
ochelia microcalyeina, Anchusa Barrelieri (AU. . Paphla- 
Be - n., Anchusa macrophylla, Alkanna Bhrunin, " Alkanna 
mateo 

— Phagnalon Sinaicum Bornm. Ey ER spec. nov. (Allg. 

_ botan. Zeitschr., 1906, Nr. 5.) 8°. ng 
ber eine neue Art der ee a aus der Flora 
des südlichen Persiens. (Bull. de l’Herb. Boissier, 2. ser., tom. VI 

18.) 8°. 


‚Trichodesma Iranicum, verwandt mit Tr. Aucheri DC 
— — Über eine neue le der anatolischen Flora er 
1 A ornm.). (Bull. de !’Herb. Boissier, 2. ser. 
ia VI [1906], Nr. 3, pag. 233 —234. 

— — Über eine verkannte Geum-Art der nordpersischen Flora 
und kritische Bemerkungen über die Sektionen Orthostylus 
en und Oligocarpa dieser Gattung. og d. Thür. bot. 

Vereins, N. F., Heft XXI, 1906, S. 53—62.) 8°. 1 Taf. 

Brenner M. Förändringar i Helsingfors stads flora. Oeddeunden 
af pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1906, 
117— 

_ Für Finland nya adventiv-växter. (Meddelanden af Societas 
pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1905, pag. 44— 8°. 

— Hieraeiologiska meddelanden. 4. Nya syn och 
Fendorter: (Meddelanden af ER pro Fauna et Flora Fennica, 
h. 30, 1906, pag. 143—161.) 8 

— Polygonum calcatum Lian, i Finland (Meddelanden af 
Societas pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1905, pag. 11—14). 8°. 

— — Taraxacum offieinale-former i Finland. (Meddelanden af 
a pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1905, pag. 37—40.) 

Tab. 


Bücher H. Anatomische Veränderungen bei gewaltsamer Krüm- 
mung und ee Induktion. (Jahrb. z wissenschaft]. 
Botanik, Bd. XLIII, Heft 2, S. 271—360.) 8°. 4 


 Cooke Th. The Hs of the Presideney of N Vol. “un 


Part. ie PaB: 433—624). London ke and Francis). 8°. 8 


Verbenaceae bis Euphorbiaec 


Diels. L re (Engler A. Das Pflanzenreich, IV, 2) 
1 Karte. Mk. 6-8 


Leipzig (W. Engelmann). 8°. 136 S., 40 Fig., 


 — — Die Pflanzenwelt von reine südlich des er 


kreises. (Die Vegetation der Erde, VII.) Leipzig (W- Engelmann). 
1906. 1 Karte, 34 Tafeln (Phot. E. Pritzel), 82 Te xtfig. 
ine ausführliche und gut geschriebene Darstellung der Pflanzenwelt 


Pflanzenwelt von e Darstellung der botanischen 
Erforschung des er sowie ein Literaturverzeichnis, ferner ein 
der physischen Geographie des Landes. Das Gebiet wird in zwei Provinzen 


eingeteilt: die. „Südwest-Provinz® (das Küstengebiet und die unmittelbar an- 
grenzenden Gegenden, ein Hartlaubgehölzgebiet mit regelmäßigen und reichen 
Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1906. 32 


450 


Winterregen) und die „Eremara-Provinz“ (das Innere, ein Ste pen- und 
Wüstengebiet mit schwachen und sehr unregelmäßigen Niederschlägen). Je 
ein Kapitel behandelt nach den Gesichtspunkten: „Allgemeiner Charakter, 
Physiognomische Leitpflanzen, Die leitenden oder Eee an 


und ihre Lebensformen, Ökologischer Charakter, Formationen“. Die Vegetation 
der beiden "Provi vinzen. Ein Schlußkapitel ist der doristischen .. ailen- 
geschichtlichen Schilderung gewidmet. nzberger. 


urand Th. et Jackson D. Index Kewensis oliodätim phane- 
Sirene Suppl. I. Fase. IV. Bruxelle (A. Castaigne). 4. 
519 pag. 


Eichler J., GradmannR., Mei igen W. Ergebnisse der pflanzen- 
geographischen Durchforschung von Württemberg, Baden und 
Hohenzollern. II. (Beil. z. Jahreshefte d. Verein f. vaterl. Natur- 
kunde in ne 62. Jahrg. 1906, und Mitt. d. Bad. Bot. 
Woreins, Ss. 79— ee 8°. 5 Karten 

e Abhan elc I ein wer rtvolles Beispiel einer pflanzengeo- 
ginpbischen Detailstudia darstellt, schließt sich an die unter gleichem Titel 
1905 (vgl. d. Zeitschr. LV. Jahrg., 1905, S. 326) erschienene an. Sie behandelt 
die Free eye Elemente des Florengebie 

Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 236. Lief. NE Teil, 
3. Abt., S. 817—864.) Leipzig (W. se, 8. a .d 

In alt: Brotherus, Neckeraceae (Schlu ), Lembophyla 

Fedde F. Justs Botanischer J ahresbericht, xx Il. Jahre: as0o) 
I. Abt. 2. Heft. Leipzig (Bornträger). 8°, 512 8. — Mk. 

Inhalt: Sydow, Pilze (Schluß); Küster, Morphologie und Een 
der Zelle; Fedde, Index novarum Siphonogamarum arum 

Fischer J. Eine thermochemische Theorie der Assimilation. (Zeit- 
schr. f. Elektrochemie, 1906, Nr. 34, S, 654657.) 8°. 

Fischer M. ie. der Pflanzenbaulehre. Stuttgart (E. Ulmer). 
8°. 232 S. 113 Abb. — Mk. 3. 

Flahault Ch. Nouvelle flore eolor6e de poche des in et des 
Pyröndes. re de poche du Naturaliste II. Paris (Paul 
Klincksieck). 1906. 8°. XVIII u.189 S. 144 Farbontafeln nach 


RBRUSED: e ondia pyrena e i 
erläutert eine Anzahl botanis Br Kenzlsusirücke, Die Tafeln sind dureh- 
aus, Ari Textabbiltungen fast durchaus mit denen der Sennschen Bücher 
iden Ginzberger. 

een Mm. H. Das Leben der Pflanze. I. Abt. Das Pflanzenleben 

Deutschlands und der Nachbarländer. 3, Halbband. Stuttgart 
(Franckh). 8°. 288 S. 11 Taf., zahlr. Textfig. — Mk. 6°50. 

‚Wir haben bei Besprechung der früheren Halbbände dieses Werkes 

auf die großen Fehler aufmerksam Be erg er .. nen Re Es - 


ap 
allzu is 
Tondens > nn bilden auch einen Mangel dieses Bandes. 


1 rl u re Fe ed ren ve 


451 


Fritzsche F. Uber den Unterschied zwischen Empetrum nigrum L. 

und Empetrum en Willd. a 4. naturw. Ges. „Isis“ in 
Dresden, P 1906, Heft I, S. 22—23.) 8 

ebel K. Zur > Biologis der Cardamine e pratensi 38. Ace ii 

Festschrift . Rosenthal.) Leipzig (G. Thieme). 8°. 10 S. 3. Abb. 

Verf. ert a erschiedenen Fälle des Entstehens gefüllter Blüten 

und be rt. ah gan eihe biologischer Eigentümlichkeiten, welche er 

an den durch Mutation ee gefüllten Blüten der im Titel genannten 

Art beobachtete. 
Howard W. L. Untersuchung über die Winterruheperiode der 
Pflanzen (Inaugural-Dissertation). Halle (C, A. Kämmerer). 8°. 


Janse J. M. Sur une maladie des racines de Iieruehrien: (ame. 
du Jard. de Bot. de Buitenzorg, 2. ser., vol. 2, pag. 197, 
Tab. XII—XVII.) 8°. 

Untersuchungen über eine Krankheit, welche an Erythrina in Buiten- 
sorg häufig auftritt. Nach den histologischen Veränderungen, welche die Er- 
krankung zur Folge hat, vermutet Verf. die Einwirkung eines Spaltpilzes, 
LER zwei Enzyme ausscheidet, ein das „Lignin“ lösendes und ein Zellulose 
ös 

Icon nos "Bogori ienses (ed. Jardin botanique de Buitenzorg), 
vol. III, fase. 1 (tab. CCI—CCXXV). Leide (E. J. Brill). 1906. 
8°. — Mk. 17. 


e* t: Tab. ag > zw.: re _. Roxb., Achasma 
Brad Val. SP., Burbigdeg mine Val. n. s ‚ Coelogyme ver- 
micularis J. J. Smith n sp., Dendrobium nie en "J. Smith n. SP., 
Dendrobium capitellatum J. J. mit n. sp., Dendrobium. teloense J. 

Dendrobium ceultriforme J. mith n. SB Dendrobium 
bicostatum J. J. Smith n. sp., Dendrobium Horstüi BR i 


Nopsis modesta J. J. Smith n. sp., Ei: key 22 J. J. mith n, sp., 
Thriespermum Seren I = ith n.sp., Vanda foetida J. J. Smith 
n. sp., Sarcanthus Nieuwenhuisii J. J. Smith n. sp., Trichoglottis Uex- 
kuelliana J. J. Smith n. zn eg scandens J. J. Smith n. sp., 
Microsaccus brevifolius J 

Kirchner O. Die Krankheiten Uhl Beschädigungen unserer land- 
wirtschaftlichen Kulturpflanzen. 2. Aufl. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 
675 S. — Mk. 14. 


LoewE., Schröter C. ee Sag er der Blütenpflanzen 
ee Spezielle Ökologie der Blütenpflanzen Deutsch - 
ands, Österreichs und der Schweiz. Bd. 1 Lief. 6. a ; 81 bis 


Se Bearb. v. Graebne er), Zpnichöien RR Zostera (Fe 


21 Textf 


richt zunächst eingehend zahlreiche Abweichungen vom nor- 
malen ah ep er an Blüten von Sempervivum-Arten beobachtete; an- 


82* 


452 


schließend daran werden Metamorphosen von Infloreszensen in Laubtriebe 
bei verschiedenen Pflanzen behandelt. Nun folgt ein allgemeiner Teil, in dem 
zunächst die Ursachen der, Blüten-Anomalien (latente ee äußere Be- 
dingungen, innere Bedingungen) besprochen werden. Den Schluß bildet eine 
Untersuchung über die Erblichkeit künstlich erzeugter Anomalien, wobei ins- 


laubung der Infloreszenz vererbt werden kann. Aus "äußer eren on .. 


seine Untersuchungen drängten, präzisiert er in folgendem Ar Kane 
Rassen können dadurch entstehen n, daß Anderungen der Außenbedingungen 
innere Veränderungen der Pflanzen herbeiführen, infolge deren je nach dem 
Grade und der Zeit der Einwirkung Potenzen der vorauszusetzenden Struktur 
als neue Merkmale sichtbar ee sich steigern und sich in verschiedenem 
Grade der Erblichkeit erhalten 

Koch L. Einführung in die er Air. der Drogen- 
pulver. Berlin (Gebr. Bornträger). 8°. 1758. 49 Abb. — Mk. 4, 

Löfgren A. ars para a algologia a Familia 
SEE BERNEOR., ler: ria da agricultura, SnPE e obras 
publicas do o de Säo Paulo, 1906). 8. 3 1 pag. 6 tab 

— — Notas as plantas dxbkiote introduzidas no estado de 
S. Paulo. (Secretaria da agrieultura, commercio e obras publicas 
do estado de Säo Paulo, 1906.) 8°. 238 pag. 

Magnus W. Über die Kormbildung der Hutpilze. (Archiv f. Bi- 
ontologie, herausg. v. d. Ges. naturf. Freunde zu Berlin. Bd. I., 
1906, he ‚-16l. Taf. 8—13.) 8°, 


wichtige entwicklun, smechanische Untersuchung. Verf. unter- 


Tora Me N -... im nase dium, Älteres Entwiek- 
lungsstadium, Stree gro sstadium. — II. Ve tive Hyphenaussprossun: Ver- 
schiedenheit der „Aussprossungsfähigkeit, Weiterentw icklung der Hyphen. — 
egenerationsvorgänge. — Ornaale Fruchtkörper- 
entwicklung. — SE Teratnlögische Fälle. — VI. Ausblick auf phylogenetische 
roblieme. 
Mattirolo O0. Prima contribuzione allo studio della flora ipogea 
del Portogallo. (Bol. da Soe. ie Vol. XXI.) 8°. 20 pag. 
—, BelliS. M.A. Plazza e la sua opera in Sardegna. 
_ (Aetad, farızı delle Seienze di Torino, 19051906, pag. 359 
is 3 
Nathansohn A. Über die Bedeutung vertikaler Wasserbewegungen 
für die Produktion des Planktons im Meere. (Abt. d. math. 
phys. Kl. d. kgl. Pr Sie d. Wissensch. XXIX. Bd., Nr. V; 
S. 357—441.) 8°, 
Ostenfeld C. H. Cishaih and aaa Experiments with 
ph Species of Hieracia. (Ostenfeld C. H. and Rosen- 
g O., Experimental and Cytological Studies in the Hieracia, 1.) 
(tan Tidsskrift, 27. Bd., 1906, 3. Hft., pag. 225—248.) 8°. 
Für die Systematik der Gattung Hi hr wichtige Unter- 
suchung. Der Verf, hat zunächst ach a kervereashe 10 für Ane Reihe 


453 


der Gat Fahg, race klärt. sich in ee "Weise. Die Tähiekeit 
der apogamen Fo PeBenkune ermöglicht die Erhaltung jeder Mutation, die 
ADRERB vieler Hybriden ermöglicht überdies die dauernde Erhaltung der- 


Poerorlein H. Beiträge zur Kenntnis der bayerischen Poten- 
tillen V., VI. (Mitt. d. Bayer. bot. Ges. z. Erf. der heim. Flora, 
ec Ba.) 812 8 

Resvoll Di R. Pflanzenbiologische Beobachtungen aus dem Flug- 
sandgebiet bei Röros im inneren Norwegen. (Nyt Magazin for 
Naturvidenskaberne, Bd. 44, Hft. 3, pag. 235— 388 38% 

Richter P. B. Beiträge De Flora der unteren - Quedlin- 
burgs, Teil I. Die Gattung Hausmannia Dun und einige 
seltenere Pflanzenreste. Leineig. (W. En er Folio. 27 8. 
7 Taf. — Mk. 9. 


schöne EN Bearbeitung der fossilen Farngattung 
Hausmannia, welche V Vorgange Zeillers folgend, für verwandt 
ai der rezenten Gattung Dipteris hält. Tadellos sind die sieben Lichtdruck- 


Schulz A. Teens zur Kenntnis des Blühens der einheimischen 

Phanerog IX. Arenaria serpyllifolia L. und Moehringia 
en In (Der. = deutsch. bot. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, 
Heft 7, —3 8°, 


— — Das Biken hr lee ug (Dum.) (Ber. d. deutsch. 
bot. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, Heft 5, S. 245255). 8°. 
wegungen der Staubgefäße und Griffel sowie der 
ern der einheimischen Alsinaceen-Arten während des 
Blüh (Ber. d. deu tsch. bot. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, 
Heft 6, "8. 208-316. 

Schulz p und Würst E. Beiträge zur Kenntnis der Flora der 
DE + Halle a. $. II. (Zeitschr. f. Naturw., Bd. 78, 
S. 166—171.) 8°. 

Senn G. Kae en-Flora (Westalpen). Sammlung naturwissenschaft- 
Bee Taschenbücher H. Hadebere (C. Winter). Ohne Jahres- 
zahl. 8°. XXVI u. 49 u. 144 S. 144 Farbentafeln nach Aqua- 
rellen von C. Kastner und 151 De ahelldungen: 


rscheinen dieser Alpenflora für Amateure — Bücher dieser Art 


brachten die let: Jahre eine ze e Verfasser damit 
begründet, daß die farbigen Bilder von der Verlagsbuchhandlung zur 
ü ge e daß er in ihnen Fortschritt gegenüber 
den Illustrationen der bisher erschienenen Alpenfloren sieht. Referent kann 
ese Meinung nie en; € bt r Farbentafeln der 
Büch n J. Hof n, Hegi und Dunzinger, Schröter an Schön- 
heit künstlerischer Auffassung und A ng ue ur A 
es Sennschen den allermeisten Fällen übertreffe n 


steht ein entschiedener Vorteil desselben darin, daß zum erstenmal in einer 
kurzgefaßten und für das große Publikum Deokiunkenk Alpenflora der Ver- 
die Tab edingungen der Pflanzen in den Alpen* 

un. Indem Verf: rfasser h Nice nicht nur die im re Sinne des 
r 


454 


xerophytische Charakter derselben keineswegs so allgemein ist, wie dies ge- . 
ur or Fern llt wird. Trotz der erwähnten weiteren Fassung ned „Alpen- 
pin erfasser g= etwas zu weit gehen. — r die a 
hschribung + dia der Text der an anderer Stelle besprochenen: "Flore d es 
te.* von Flahault ar Grundlage. Ein zweites, die Ostalpen be- 
hahdeindes Bändehen mit einer „Geschichte der Alpenflora“ als Einleitung 
soll später erscheinen. 

Sorauer P. Experimentelle Serge über die mechanischen Wir- 
kungen des Frostes bei Obst- und Waldbäumen. (Landwirt- 
schaftliche Jahrbücher. 1906. S. 469526. Taf. IX—XIM). 8°. 

Stopes M. C. and Fujii K. The Nutritive Relations of the sur- 
rounding Tissues to the age eng in ee (Beitr. z. 
Botan. Zentralblatt. Bd. XX. Heft 1). 8°. 24 pag. 1 tab. 

Strasburger E.,, Noll F., Schenck H,, re G. Lehr- 
buch der Botanik für Hochschulen. 8. Aufl. Jena (G. Fischer). 
8°. 627 8. Abb. — Mk. 7:50. 

De Vries Mm eben und Varietäten und ihre Entstehung durch 
Mutation. Deutsch von H. ne ahn. Berlin (Gebr. Borntraeger). 
8°. 530 = 53 Abb. Mk. 

Das h dürfte aka nur willko ommen sein, welche sich über die 
Hntstioadahre, ihre Begründung und Folgerungen orientieren wollen. 
ries „Mutationstheorie“ ist hiezu nieht so geeignet, da dieses Werk 
er Darstellun i 


naturgemäß d des Beweismateriales breiten Raum einräumen 

ußte. Überdies bringt das vorliegende Buc le zelheiten und 
Ausführungen, zu welchen Verf. durch Diskussionen der letzten Jahre 
veranlaßt Stärker noch 4 in den früheren Publikationen des Verf. 
tritt die Tendenz hervor, die tion als ausschließlichen Faktor bei 
Neubildung von Formen zu hektmahten ‚legt der Verf 
großes Gewicht auf die Bedeutung der pe Selektion“, welche 
solche Phänomene erklären soll, für die man irkung“ annahm 


bildung der Verf. sich ein unvergängliches Verdienst epmeshe en hat; er ist aber 
nach wie vor vollkommen davon überzeug a Kasr e bei weitem nicht alle 
une der Neubildung zu scklärent 3 re "das die der Lehre von 
der „ ten ei Kanon: nde a Anschauungen zum mindesten 
gleiche ea 

inkler H. Eotenische, BSSPRRNBEKE aus Buitenzorg II. (An- 
a e Jard. Bot. de Buitenzorg, 2. ser. veh V. pag. 208—276. 
tab. earet I). B*. 


3 


j Beet A vorkommt. nschlusse an die dies erüglichen 
Jarlegungen folgen ang nach denen Verf. der une ist, 
ab men-Redu mit der Befruchtungsnotwendigkeit und 


( 

] 

fi die Chromos 

Befruchtungsfähigkeit Re & ve ar Zusammenhange steht und daß den 
Chromosomen nicht in erster ne ge men: ... age Rolle als 
Erblichkeitsträger, ee vie die Rolle von Regulatoren der Keru- 
lasmarelation zukommt. $. 254 ei, der Verf. ns neue Präzisierung der 
bear, für Fk arg Vermehrungs 


0 als 
vegetative Prop er gation (blattbürtige ıyn, ae 


455 


Notizen. 
s Herbarium des verstorbenen Botanikers J. Kerner ist 
e 


tungen) und enthält u. a. zahlreiche von A. Kerner gesammelte 
Exemplare, Auskünfte erteilt Frl. A. Kerner, Salburd; Imberg- 
en 8. 

Ein Herbarium, rasen 1837 Arten (Deutschland, One: 
reich-Ungarn, Schweiz) in nehmend schön gepreßten 
plaren, ish zu Auskünfte erteilt, Frau Runge, ae 
Langga rten 51. 


TREE 


. De Candolle (Genf), D. H. t (Kew) und Hugo 
de Vries ie wurden zu Ehrendoktorsn der Universität 
Aberdeen ernannt. 

Prof. Dr. "a W. Conwentz in Danzig ist Ban RR 
Kommissär rn er in Preußen annt w 

Privatdoz x Körnicke br Bonn begibt sich für 
das Studienjahr "100607 gi Bulteia 

rof. Dr. Cavara wurde zum "Direktor des botanischen 
Gartens in Noapol ernannt. 

Prof. Dr. Fr. Kralsser wurde zum a. ord. Professor der Botanik, 
enge Mikroskopie und ren. an der deutschen tech- 

schen Hochschule in Prag erna 

Hofrat J. Kerner, Landesge ichs il L. BD... 186 
10. Norember d. J. in Salzburg im Alter von 77 Jahren GEODER, 

Prof. J. Wiesbaur ist aan 8. Nor aber d. J. in Leschna 
gestorben. 


Inhalt der No ee Dr. Adolf et Are die nn bei Stigeo- 
elonium. (Schluß.) 8. 417. — Dr. Anton Heime träge Kenntnis amerikanischer Nyeta- 
ginaceen. (Schlu 8.) S. 424, — Margarete Zemsnn; Die systematische haelı Mk des Blatt- 
baues d mitteleuropäischen Zee hr rof. Dr, Fr. v. > en Mi . 
S. “BT. . Scharfe Er er: Wlfenia, re Sr Jam der alpinen 
Kampfrogion, E "un. — Dr. Z, Szabö: r die pactis s-Arten Bee Fe bare Crantz. 

Josef Eanaas Zur ge ographischen erbreitung von ‚Pedicularis Frideriei 
Pre a "Tomm. und Pedieularis rer naggr Ten. S. 444. Literatur-Übersicht. 8. 445. 
Nolizon. S. 455. — Personal-Nachri . 8. 456. 


Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Bennweg 14, 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. 
Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 
und kostet ganzjährig 16 Mark. 


Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der nn 8 zu haben: 
1852/58 3 M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 4 M. 4-—, 1893/97 a M. 


xemplare, die frei durch = Post expediert werden sollen, sind mittelst SaEze 
direkt su der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, 


Einzelne Nummern, soweit ae vorrätig, & 2 Mark. 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


456 
INSERATE. 


Herbar-Verkautf. 


Das Herbarium des verstorbenen königl. Hofgärtners Eisen- 
barth in Bamberg (Bayern), gut erhalten, Format 42 x 28 cm, 
bestehend aus 15.000 Exemplaren in ca. 9000 Arten, ist preiswert 
zu verkaufen, event. auch eine Anzahl botanischer Werke. 

eflektanten sind gebeten, sich zu wenden an 


L. Eisenbarth, Turnau in Böhmen. 


28 IT EEE 


ISIS SS SESISEDIISOSOIDOOL N „\ 


Preisherabsetzung älterer Jahreänge 
der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 


Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, 
setzen wir die Ladenpreise 


der ee: ee (bisher a Mk. H —) auf Mk. 4— 
1835—189%7 ( , 10.— 


herab. Mer 


Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 
1862, 1864—1869, 1871, 1873-1874, 1876—1880 (& Mark 4.—) 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 
1870, 1872 und 1875 sind ori. 


Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitsehrift“ 
erschienenen 37 Porträts hervorragender nn kosten, so 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— 

Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu Fr Nettopreisen 


zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt 
zu wenden an die 


Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn 


ien, L, EROAESENEN 


Y 9,0 FORCE SICH SCHIEN 1080.00.00,00 RER 
MR 


NEN TE NT 


Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. 


ÖSTERREICHISCHE 


BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, 


redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, 
es 


Herausgegeben und 
Prof: 


sor an der k. k. Universität in Wien. 


Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. 


LVI. Jahrgang, N®- Ei . Wien, Dezember 1906. 


Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mittel- 
europäischen Adra-Arten. 
Von Margarete Zemann (Wien). 
Mit 2 Tafeln. 
(Fortsetzung. ?) 
Aira setacea. 
(T. I, Fig. 2 und 3, T. II, Fig. 4.) 
Grundblatt. 


. Umriß des Querschnittes: Der Blattquerschnitt erscheint durch das 
starke Vorspringen des Mittelnervs auf der Unterseite gekielt. 


Gefäßbündel: Ihre Zahl beträgt meist fünf, mitunter sieben, über- 
einstimmend mit der Rippenzahl, wobei große und kleine Bündel 
regelmäßig wechseln. (T. I, Fig. 2.) 


verdiekt sind (T. II, Fig. 4); dies ist namentlich dann der 
Fall, wenn das mechanische Bündel bis an das Gewebe heran- 
") Vel. Jahrg. 1906, Nr. 11, 8. 429. — Die Yafeln werden der nächsten 
Nummer beigegeben werden. 
Österr. botan. Zeitschrift, 12. Heft. 1906. 33 


458 


Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet bei starker 
Entwicklung einen geschlossenen mehrreihigen Ring an der Unter- 
seite, der mitunter bis an die großen Bündel heranreicht. Bei 
schwacher Entwicklung ist der Ring stellenweise einreihig oder 
auch unterbrochen; am häufigsten treten diese Unterbrechungen 
zu beiden Seiten des Medianus auf. Stets sind auch kleine Gruppen 
mechanischer Zellen an der Oberseite über den Bündeln gelegen, 
doch reichen sie nie an die Bündel heran. Die einzelnen Zellen 
haben relativ große Lumina. 


Epidermis: Die Epidermis ist an den beiden Blattseiten verschieden 
gebaut. An der Unterseite besteht sie aus auffallend diekwandigen 
Zellen mit kutinisierten Verdiekungsleisten über den Querwänden 
und im Querschnitte kreisrundem Lumen. An der Unterseite da- 
gegen sind die Zellen dünnwandig und ohne Verdiekungsleisten. 
(T, I, Fig. 4) Häufig sind auch papillöse Bildungen auf der 
Oberseite. 

Gelenkzellen: Die Gelenkzellen liegen in gleichmäßigen Gruppen in 


. 


den Rinnen 
Spaltöffnungen: Sie finden sich nur an der Oberseite in den Rinnen. 


Trichome: Triehome treten an beiden Blattseiten auf, u. zw. auf 
der Unterseite ziemlich kurze, aber sehr diekwandige und dabei 
weitlumige, an der Oberseite lange, dünnwandige, u. zw. stets 
auf die Spitze der Rippen lokalisiert. 


Halmblatt. 
(T. I, Fig. 8.) 


Umriß des Querschnittes: Das Halmblatt zeigt niemals den stark 
vorspringenden Mittelnerv wie das Grundblatt und hat daher eine 
gleichmäßig gekrümmte Form. Die Zahl der Rippen ist größer 
als bei den Grundblättern und sehr variabel; sie wechselt zwischen 
sieben und zwölf. 

Gefäßbündel: Es findet sich in jeder Rippe ein Bündel, nur in der 
Randrippe treten mitunter deren zwei auf. 


aauchtiiepehe: Sie zeigt das gleiche Verhalten wie beim 
att. \ 


Mechanisches Gewebe: Es ist bedeutend schwächer entwickelt als 
- beim Grundblatt, gewöhnlich ist es auf kleine Zellgruppen über 
und unter den Bündeln und unter den Gelenkzellen beschränkt. 
Bei sehr starker Ausbildung kann an den untersten Halmblättern 
ein teilweise geschlossener Ring auftreten, doch zeigen diese 
ter dann auch einen gekielten Querschnitt; sie bilden den 
Übergang zum Grungblatt. 
Epidermis, Gelenkzellen, Spaltöffnungen und Triehome wie beim 
Grundblatt. \ E: 


A4ira media. 
(T. 1: Fig. 4, T. II, Fig. 5.) 
Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. 


Umriß des Quersehnittes: Der Mittelnerv springt auf der Unterseite 
nicht vor, doch zeigt das Blatt meist eine zusammengefaltete 
Stellung. Die Oberseite ist ziemlich stark gerippt, u. zw. wechselt 
die Zahl der Rippen zwischen fünf und sieben. 

Gefäßbündel: Die Zahl der Gefäßbündel betrug in den beobachteten 
Fällen stets sieben, u. zw. lag in jeder Rippe ein Bündel, 
wenn sieben Rippen "vorhanden waren; waren aber nur fün 
Rippen, so traten in der Randrippe zwei Bündel auf. 

Parenehymscheide: In den beobachteten Fällen Ange die Paren- 
chymscheide das Bündel stets nur auf der Xylemseit 

Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet ie einen 
geschlossenen, ziemlich gleichmäßig dicken, ein- oder mehr- 
reihigen Ring. Doch kommen mitunter, ebenso wie bei A. setacea, 
nur Zellgruppen vor, von denen aber, wenigstens an den Grund- 
blättern, immer zum mindesten zwei im Querschnitt durch eine 
Reihe mechanischer Zellen unter der Epidermis verbunden sind; 
so daß der Ring wenigstens angedeutet ist. 

Epidermis: Die Epidermis der Unterseite besteht, ähnlich wie hei 
A. setacea, aus sehr diekwandigen Zellen mit Kutinleisten, zwischen 
die stellenweise sehr en diekwandige Haarbildungen mit 
großem Lumen eingeschaltet sind. Die Unterseite ei dünn- 
ge Zellen mit reichlichen papillösen Bildungen. (T. II, 


AR Die Gelenkzellen, die wie bei den übrigen Arten 
gruppenweise in den Rinnen liegen, zeigen mitunter eigentüm- 
liche kollenehymatische Verdiekungen der Zellwände, wobei dann 
die zwischen Gelenkzellen und dem Bastring liegenden Parenchym- 
zellen mit einbezogen sind; diese Parenehymzellen erscheinen 
dann auch farblos. Doch ist diese Eigentümlichkeit nicht kon- 
stant, ee = sie andererseits wieder nur bei dieser Art 
beobachten 

en Die "Bpaltöffnungen sind hier nur auf die Oberseite 
lokalisier 

Triehome: Abe er den erwähnten Bildungen an der Unterseite 
treten an der Oberseite spärlich kurze, dünnwandige Trichome auf. 


Aira caespitosa. 
(T. I, Fig. 5, T. II, Fig. 6.) 

Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. 
Umriß des Querschnittes: Die Unterseite des stets ausgebreiteten 
Blattes ist glatt, der Mittelnerv nicht vorspringend. Die Oberseite 
ist sehr stark gerippt, u. zw. beträgt die Zahl der Rippen kon- 

stant sieben 
33* 


u 


460 


Gefäßbündel: Die Zahl der Gefäßbündel ist sehr wechselnd. Es 
findet sich entweder in jeder.Rippe nur ‚ein großes Bündel, oder 
es liegen neben dem großen noch ein oder selbst drei kleine 
Bündel in der T. I, Fig. 5, dargestellten Anordnung. Gerade 
dieses Vorkommen mehrerer Bündel in einer Rippe ist charakte- 
ristisch für die typische A. caespitosa, obwohl ich bei den alpinen 
Formen (A. caespitosa montana und A. caespitosa alpina nach 
Ascherson) meist nur ein Bündel in jeder Rippe beobachtete. 

Parenchymscheide: Sie ist meist lückenlos geschlossen; in einigen 

ällen wurde das Fehlen einiger Zellen auf der Phloemseite be- 
obachtet. 

enischee Gewebe: Das mechanische Gewebe tritt hier er in 
Form von getrennten Zellgruppen auf, die über und unte 
erehen, Bündeln liegen und, obwohl sie mitunter eine Kiiich 
bedeutende Ausdehnung erreichen, doch — soweit ich beobachten 
konnte — nie bis an das Bündel heranreiehen. Kleinere Zell- 

en finden sich ferner am Blattrande, sowie unter den Ge- 
lenkzellen und manchmal unter den kleineren. Aensen- Die Einzel- 
zellen sind relativ großlumig und wenig ve 

Vpidermis: Die Epidermis zeigt an Ober- und ‚Unturedite vollständig 
‚gleichen Bau; sie. besteht aus ziemlich kleinen Zellen, deren 
“Wände nur nach der Außenseite zu verdiekt sin 

nn Diese stehen in Gruppen von sechs bis zehn in den 

sind bedeutend größer als die Epidermiszellen. Auch 

BY aa ist die Außenwand verdickt. Gegen die Blattunterseite 

schließt sich meist an die Gelenkzellen eine Reihe gleiehförmig 

gelkalteter, farbloser Parenchymzellen an, und es kommt oft vor, 

daß zwischen Gelenkzellen und dem von Baer Unterseite heran- 

reiehenden mechanischen Gewebe nur diese eine Zellreihe farb- 
losen Parenchyms eingeschoben ist'). 

Spaltöffnungen: Sie treten an beiden Blattseiten, an der Unterseite 
jedoch ‘immer in geringerer Anzahl auf. 

en Kurze Bsubillungen treten an der Oberseite sehr spär- 

auf. 


4ira alpina. 
(Nach Ascherson vier Subspezies: A. Iaevigata, A. bottniea, A. litoralis und. 
4A. Wibeliana.) 


(T. IL, Fig. 6.) 
Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. 
— ‚des Querschnittes: Die Querschnittsform gleicht vollständig 
n A. caespitosa: Glatte Unterseite mit nicht vorspringendem 
Mitelnerr, Oberseite sehr stark gerippt, Biosenshl konstant 
siebe 


2) Be) Vorkomtaen siner solihen Bellreihe' niiter ‚den “Gelaukzällen: hat 
Lohauss auch bei Glyceria spectabilis lin. beobanltet 


(oa al he na he FT u | a Zn EEE Zn 


461 


Gefäßbündel: Die Zahl der Bündel beträgt in der überwiegenden 
Mehrheit der Fälle eines in der Rippe, in der Randrippe 
manchmal zwei. Doch kommen mitunter auch Fälle vor, in. denen 
wie bei A. caespitosa mehr als ein Bündel in der Rippe auftritt 
(A. Wibeliana)'). 

Parenchymscheide: Die Parenchymscheide . hier häufig offen, 
in manchen Fällen aber auch geschlossen a 

Mechanisches Gewebe: Das me ische Deus bildet wie bei 
A. caespitosa Zellgruppen. In einem Falle eg. er daß 
sich zwei dieser hir vätelnibere (T.1 ..6, &) 


' Epidermis: Die Epidermis der beiden Blattseiten. er nur insofern 


einen Unterschied, als die Zellen der Oberseite oft stark papillös 
sind. Seine bei A. laevigata und A. litoralis, schwächer 


bei bottnica.) 
Gelenkzellen: Sie liegen wie in den übrigen Fällen in den Rinnen. 
Spaltöffnungen: Diese treten, soweit ich beobachten konnte, meist 
der Oberseite auf. Nur bei A. Wibel ram konnte ich sie 
konstant auch auf der Unterseite wahrne 
Fish: Kurze Stachelhaare treten sehr spärlich an der Blatt- 
oberseite auf. 

Bei allen Formen wurden ferner Oberflächenschnitte ange- 
fertigt, die bei den Arten mit mechanisch stark gebauter Epidermis 
relativ kurze Langzellen mit — stark gewellten Wänden und zahl- 
reiche Kurzzellen, bei A. caespitosa, A. flexuosa und A. alpına va 
sehr lang gestreckte Zellen mit geraden ren in den Streifen 
über Parenchym zeigten, für die einzelnen Arten aber, vor ich 
beebachten konnte, keine neuen er re 

(Schluß folgt.) 


Mykologisches. 
Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). 
XVI. Zur Pilzflora des niederösterreichischen Waldviertels. 
(Schluß. ?) 

Polyporus Schweinitzüü Pr., Alw. u. S.; Merulius giganteus Sauter, 
Hedwigia 1877, p. 73, ist nach der Beschreibung höchst wahrschein- 
lich ein junger P. Schweinitzii. (Nach P. Hennings Hedwigia 
1903, p- 181 hätte durscibe aber braune Sporen und dürfte 
eine Form von eg lacrimans sein.) 

P. leucomelas P., S. se 

P. ovinus (Schaeft. ), bei z und S. häufig. 

Fistulina hepatica Huds., an den großen Eichen im E. 

z führt in seiner oben zitierten Arbeit an, dab A. botinica 
re Bündel nt hr “ habe; ich konnte dies nur in einem Falle 
een bei A. Wibe en habe ich es zweimal beobachtet 
2) Vgl. Jahrgang 1906, "Nr. 11, 8. 437 


462 


Boletus scaber Bull., häufig, besonders unter Birken bei A., M., S. 
B. m L. und forma annulata (= B.. Iuteus ;“ w "bei 


luridus Schaeff,, bei Schrems. 

edulis (Bull.), überall häufig. 
erythro „ beim M. 

versipellis (Fr.), bei Allentsteig. 

impolitus Fr. (?), jung, bei S. 

pachypus Fr., bei S. 

appendiculatus Schaeff., bei M. Sporen 12 u lang. 

parasiticus Bull. Auf einem Exemplar von Seleroderma vulgare 
auf einem Sphagnum-Polster bei S.; von mir auch bei Aspang 
am Wechsel gefunden. 

B. subtomentosus L., verbreitet bei A. 

DB. variegatus Sw., häufig bei A. Die Röhrenschichte läßt sich nur 
schwer ablösen, weil sich das Hutfleisch zwischen die Röhren 
fortsetzt, wodurch sich diese Art der Gattung Boletinus nähert. 

B. Lie Spree Bull. Eine der häufigeren Arten in den Wäldern um 
Allentsteig. 

B. badius Fr. Im Alw., nicht häufig. Auch bei 

B. mitis Krbh. Um A, häufig. Die sehr zähe er ist 
wie bei Boletinus nicht ablösbar. 

B. edulis Bull., überall häufig. 

Lenzites Bee Wulf, an Fichtenholz häufig. 

L. trabea (P.) = rametes protracta Fries. Das an einer Holz- 
brücke bei ne gefundene Exemplar entspricht ganz der 
Beschreibung von Daedalea Pötschii Schulzer und vollkommen 
der Abbildung von Polyporus triqueter Fries in Fries, Icones 
sel. Hym. tab. 187, fig. 1, während die dazu gehörige Be- 
schreibung des P. triqueter bei Fries nicht stimmt. Daß Fries’ 
Beschreibungen seinen Abbildungen oft widersprechen, ist be- 
kannt. Folyporus triqueter ist eine strittige Art. Bresadola 
zieht sie als Form zu P. circinnatus, Que6let zu P. rugosus. 
Mir scheint sie nach dem gemachten Funde nur eine polyporoide 
Form von Lenzites trabea, welche bald Lenzites-, bald Daedalea- 
oder Trametes-artig vorkommt, n sein 

Schizophylium alneum (L.), überall häufi g. 

Panus a (Bull), an Fichtenstöcken bei A. 

Lentinus vulpinus Sow., auf einem Föhrenstumpf bei A. 

Marasmius perforans (Hoffm. ), an Tannen- und Fichtennadeln 
überall häufig. 

M. androsaceus L., eh 

M. Rotula Scop., eben 

M. scorodonius edge in den W. bei A. massenhaft. 

M. globularis mE. 

M. oreades (Bolt ), Stich A. häufig. 

Ni parasitica Bull. An fanlen Russula-Arten, besonders im 

Alw. nicht selten. 


POSErBSn 


465 


Cantharellus retirugis (Bull.); polyporoide Form. Die Sporen sind 
kugelig, mit einem Öltropfen 4—5/4 u. Vielleicht nur eine anomale 
Form eines Polyporus. Zwischen feuchtem Moos im Alw. Walde. 

0. in MD hs ), bei A. und $. häufig. 

tubaeformis (Bull.) Fr., Zwinzen 

C. albidus Fr. Sporen elliptisch 4/3. Auf Moos auf einer Wiese bei 
Zwinzen. Eine kleine Form. Der in Cooke, Ill. of british Fungi, 
tab. 1107 als Cantharellus albidus abgebildete Pilz ist nicht 
diese Art. Hingegen ist C©. ES Bres. f. trid. II. 59 eine 
verzweigte Form von albidus. 

ee (Gmel.). er 10—11=3—3°5 u; zwischen Moos 


C. ange (Wulf.). Bei Allentsteig, im Alwagen, überall häufig. 
Ist im Wienerwald selten, ich fand nur einmal ein paar Stück in 
Ka hohlen Baumstamm bei Rekawinkel. Studer (Hedwigia 
1900, p. [6]), hat in sehr überzeugender Weise en versucht, 
daß ©. aurantiacus eine Chitocybe ist. Es ist ja kein Zweifel, 
daß er einen Übergang zwischen beiden Gattungen bildet. Allein 
wenn man Hunderte von Exemplaren in allen Größen gesehen 
hat, kommt man doch zur Überzeugung, daß der Pilz besser als 
Cantharellus betrachtet wird. Nur bei den großen Exemplaren 
sind die Lamellen scharfschneidig, die kleinen (die Hüte sind 
manchmal nur Zentimeter breit) haben ganz stumpfe, falten- 
förmige Lamellen. Ich fand auch Stücke, welche man genau an- 
sehen mußte, um sie von CO. cibarius zu unterscheiden. 

©. eibarius ist bei A. viel seltener als der vorige. 

Russula. Aus dieser Gattung wurden rer bei A. gefunden: 
ochroleuca P.; pectinata (Bull.); emetica Fr.; zerampelina 
(Schaeff.) ; lepida Fr. (von dieser auch eine Form mit fast 
nankinggelben Sporen); rosacea Fr.; sanguinea (Bull.) (von 
dieser auch die var. alba Qu.); rubra (DC.); alutacea (P.); 
integra (L.); lilaces Qu.; chloroides Krbh.; olivacea Schaefl. 
violacea ; foetens (P.); virescens (Sehaeff.). Der Charakter der 
Russula-Vegetation im Waldviertel ist ein ganz anderer als der 
im Wienerwalde, wo ich z. B. rosacea, sanguinea, violacea 
niemals fand 

Lactarius. Diese Gattung war ebenfalls reichlich vertreten. Es 
wurden gefunden: subduleis (Bull.); fuliginosus Fr.; ige 
Er;3 helvus Fr. (nur bei Schrems); vietus Fr.; bhesoges alus (Bull.); 
aurantiacus (Fl. dan. IB quietus Fr.; fleruosus Fr.; hysginu er “ 
turpis Weim.; deeipiens Qu.; scrobieulatus (Seop. ” ie 

(Bull. )z vellereus 13 dies Fr.; deliciosus (L.); es 

(Sehaeff.). | 

en nitrata (P.), Wiese bei Zwinzen. 

H. Turundus (Fr.), bei Allentsteig. 

H. sh an > m südlich von Allentsteig. 

H. conica (Scop.), e 

H. chlorophana (Fr. e For A. häufig. 


464 


H. punicea Fr., ceracea (Wulf.), miniata (Fr.), sämtlich bei A. 
nicht selten. 

Camarophyllus streptopus (Fr.), Wiese bei Zwinzen. 

O. niweus (Scop.). Nicht selten, Zwinzen. 

©. virgineus (Wulf.), Livido-albus (Fr.), bei A. hie und da. 

©. capreolarius Kalcehbr., bei S. und im A. 

Limacium pustulatum (P.), selten. bei A. 

L. agathosmum Fr., ebenda. 

L. melizeum Fr., im Alwagen. 

Pasxillus involutus (Batsch), häufig bei A. 

P. atrotomentosus (Batsch), seltener bei A. 

Gomphidius glutinosus (Schaeff.), überall häufig. 

@. roseus Fr., bei Schrems. 

Cortin s war sehr zahlreich vertreten. (Hydrocybe): armeni- 
acus (Schaeff.) im M.; duracinus Pr.; acutus (P.); obtusus (Fr.); 
imbutus (Pr.); (Telamonia): hinnuleus (Sow.) im A.; scutulatus 
(Fr.) im A.; hemitrichus (P.) bei S.; impennis (Fr.) im A. und 
bei S.; bivelus (Fr.) bei S.; (Dermocybe): cinnamomeus (L.) 
überall häufig; sanguineus (Wulf.) im A.; anomalus Fr. ebenda 
und bei S.; azureus Fr. im A.; (Inoloma): Traganus Fr. bei S.; 
alboviolaceus (P.) bei S.; cotoneus Fr. im Alwagen; opimus Fr. 
im M.; (Myzacium):: vibratilis Fr. überall häufig; mucifluus (Pr.); 

, sbillatitius Fr. im M.; delibutus Fr. bei A.: egmaeium): 
arcuatus Fr. im A.; purpurascens Fr. im A.; .caerulescens 
(Schaeff.), ebenda; calochrous (P.). bei A.; glaucopus (Schaeff.) 
bei S.; Napus Fr. im M. und im A.; multiformis Fr. bei Allent- 
steig; latus (P.) im Alw.; percomis Fries im M.; largus (Buxb.) 
im A.; varius (Schaefl.) bei S. und im M.; claricolor Fr. im M. 
und im A.; triumphans Fr. im R.; papulosus Fr. bei S. 

Letztere Art fehlt in den Werken von Winter, Britzel- 
mayr, Schröter und Quölet, und scheint bisher nur in Eng- 
land und Schweden gefunden worden zu sein. Die Sporen sind 
glatt, elliptisch - spindelförmig, unten etwas zugespitzt, oben 
stumpf, 8—10-5—6 meist 9-5'/, u. Der Pilz ist an den Papillen 
am Hute leicht zu erkennen. 

oprinus micaceus (Bull.), bei Allentsteig. 

Bolbitius titubans (Bull.), im E. bei A. und im Alw. 

Panaeolus campanulatus (L.), bei Rastenberg. 

Hypholoma laureata Qu. Ein Exemplar im M. Der Pilz ist sehr 
charakteristisch und stimmt gut zu Quölets Beschreibung, doch 
war derselbe schon überreif und daher die Bestimmung doch 
nicht ganz sicher. 

H. hydrophilum (Bull.), bei Rastenberg. Im Wienerwalde nicht selten. 

H. gossypinum (Bull.), Wald südl. von All. 

H. sublateritium (Fr.), an Laubholz bei Allentsteig. 

H. epixanthum (Paul.), an Baumstämmen bei Allentsteig. In der 
Gruppe der Fasciculares sind mit keiner Art stimmende Über- 
gangsformen eine gewöhnliche Erscheinung. 


465 


Psilocybe atrorufa (Schaefi.), Wiese bei Zwinzen 

Ps. polytrichi (Fr.), zwischen Sphagnum beim Malerteich. Lamellen 
breit angewachsen, etwas herablaufen 

Ps. uda (P.), me en bei Schrems. 

- ericaeus (P.), b 

tropharia aeruginase, (Car) bei Allentsteig. 

St. albonitens (Fr.), b 

St. stercoraria (Fr.), bei lentstei eig. 

St. melasperma (Bull.) (sensu Bresadola, fungi tridentini I, p. 55, 
tab. 61). Unterschied sich nur durch einen stark kl lebrigen Hut. 

Psalliota comptula Fr., südl. von All. nicht selten. 

Ps. pratensis (Schaeff.), im Eichwalde bei All.; im Alw. 

Ps. arvensis (Schaeff.), im Eichwalde bei All. 

Crepidotus scularis Fr., an alten Fiehtenstöcken bei All. Die 
Sporen sind genau kugelig, 4—5'/,u. Dadurch unterscheidet 
er sich von dem bei Schröter, der die Sporengröße mit 
7—8-5—5t/, angibt. Nach Bresadola (in lit.) ist die Form 
mit den kugeligen Sporen als die echte zu betrachten. 

Or. mollis (Schaeff.), bei Allentsteig. 

Galera. Auf Wiesen zwischen Moosen kommen bei Allentsteig 
häufig kleine Arten dieser Gattung vor, die als @. Mycenopsis 
(Fr.), @. hypnorum (Schr.), @. vittaeformis (Fr.) und G. mus- 
corum (Hoffm.) bestimmt wurden. Angesichts der Widersprüche, 
die sich in der Literatur bei diesen kleinen Galera-Arten, die 
mikroskopisch nicht genügend geklärt sind, vorfinden, ist jedoch 
heute eine sichere Bestimmung derselben kaum durchführbar. 

@. pygmaeo-affinis Fr., bei Zwinzen. 

Naucoria nimbifer Britzelm. (Rev. ze Diagnos. III. Folge, p. 9) 
mit rauhen, 7—9-5u großen Spore 

N. escharoides Fr., zwischen Mosaik im M. Sporen bis 18-67 u. 

Flammula liquiritiae (P.), an einem Fiehtenstumpf bei Schrems. 

. sapinea Fr., an Fichten im Alw 
. alnicola Fr., an _ bei Allentsteig. 

Fi. carbonaria Fr., am Boden im Alwagen. 

Fl. lenta (P.), bei Allentsteig. 

Fl. spumosa Fr., häufig in — Formen im Walde südlich 
von Allehleteig; auch bei Schre 

Fl. Scambus Fr., an Ho Iostückehen. pr Walde bei Schrems. 

Fl. ochrochlora Fr. im Alw. 

Hebeloma longicaudum P., zwischen Sphagnum bei Schrems.. 

H. sacchariolens Qu., bei Allentsteig. 

. erustuliniformis Bull. (auch die var. minor Fr.) 3 
Imuogbe scabella Fr. (sensu sn non Fr = Alw. 
I. lacera Fr., Waldwiesen bei Zwinz 
I. geophila Sow., eine forma zuge Sam " Eiehwalde bei Al. 

I. umbrina Bresad. (F. trid. I. p. 50)? Weicht durch etwas ge- 
ringere Größe und glatten Hut ab. Der ganze Pilz ist umbra- 
farbig. 


a 


466 


I. obscura Qu., bei Allentsteig. Scheint eine Übergangsform zu 
geophila zu sein. 

I. rimosa (Bull.), bei Allentsteig. 

I. lanuginosa (Bull.), kleine Form auf Waldboden südl. von ‚Allent- 
steig. Im Wienerwalde und in den nied.-österr. Voralpen ist eine 
etwas größere, sonst aber genau übereinstimmende Form au 
Nadelholzstücken, meist vereinzelt, nicht allzu selten. 

Pholiota unicolor (Fl. d.), auf Fichtenstöcken im Alw. 

Ph. mutabilis (Schaeff.), auf Laubholz bei Allentsteig. 

Ph. adıposa (Fr.), bei Allentsteig. 

h. squarrosa (Müll.), im Alw. 

Ph. aurivella (Batsch), auf Fichtenholz bei Allentsteig. 

Nolanea Cocles (Fr.)?, bei Allentsteig. 

N. proletaria (Fr.), bei Zwinzen. : 

N. pascua (P.), mit vorigen im Walde südlich von Allentsteig. 
Nolanea sp. aus der Verwandtschaft der pascua mit N. sub- 
posthuma Britzelm. sehr gut, etwas weniger gut mit N. dissidens 
Britzm. stimmend. Sporen sehr unregelmäßig und vielgestaltig, 
meist 4—5zipfelig. Wald bei Schrems. Leptonia formosa Fr.?, 
bei Schrems. Unterscheidet sich durch den fast weißen Stiel. 

Clitopilus Orcella Bull., im Alw. 
toloma serieeum Bull., Wald südlich von Allentsteig. 

E. elypeatum (L.), bei Allentsteig. 

E. sericellum (Fr.), Waläwiesen bei Allentsteig. 

E. prunuloides F., Garten bei Zwinzen. 

Pluteus plauius Weinm., an einem Fichtenstrunk im Walde 
südlich von Allentsteig. 

Pl. umbrosus (P.), bei Allentsteig. 

Pl, cervinus (Schaeff.), ebenda und im Alw. 

Pleurotus cornucopioides (P.) = sapidus Kalehbr. u. Schulzer. 
Sporenstaub violett. Bei Allentsteig. 

Pl. corticatus Fr., an Populus nigra bei Schrems. 

phalea gracilis Qu., im Alw. 

0. fibula (Bull.), ebenda und bei Zwinzen. 

O. umbellifera L., bei Schrems. 

0. rustica Fr., beim Malerteich. 

O. maura Fr., auf einer Brandstelle bei Schrems. 

O. Campanella (Batsch), bei Allentsteig. 

Mycena stylobates (P.), im Alwagen. 

M. elavieularis (Fr.), beim Malerteich und im Alwagen. 

M. epipterygia (Scop.), bei Allentsteig; Schrems. 

M. galopus (P.), eine Form mit flachem Hut zwischen Sphagnum, 
beim Malerteich bei Allentsteig. Im Alwagen. ' 

M. sanguinolenta (A. und $.), bei Allentsteig. 

M. filopes (Bull.), bei Allentsteig. 

M. metata Fr., ebenda. 

M. alealina Fr., auf Nadelholz bei Allentsteig. Im Alwagen und 
bei Zwinzen auch eine Form mit sehr dicken Lamellen, die sehr 
an Hygrocybe nitrata erinnerte. Cäspitös an Nadelholz. 


467 


M, a u P., bei Allentsteig. 

M. parabolica Fr., ebenda an Nadelholzstöcken. Die Lamellen 
warten nach Verletzung häufig vorübergehend rosa. Die Cystiden 
sind steif, spitz und sehr charakteristisch; sie kommen auch auf 
der Fläche der Lamellen vor. Der Pilz tritt in zwei Formen auf, 
in einer schlanken und in einer gedrungenen. 

M. inclinata (Fr.), bei Allentsteig. 

M. polygramma (Bull.), ebenda 

M. galericulata (Scop.), auf Fichenstämpfen im Eichwalde bei 
Allentsteig. 

. cohaerens = (= Marasmius ceratopus P.), im Alwagen. Ist 
keine er Yce 

M,. flavo-alba Be; zwischen Moos bei Zwinzen. 

M. flav a s Qu., "wird zu den Adonidae gerechnet, gehört aber 
trotz des nicht klebrigen Stieles in die Verwandtschaft = 
epipterygia und clavicularis. An Nadelholzstöcken im Alwa 
weniger „äpach, als die am Schneeberg in Niederäskengeid 
häufige F 

M. De (Er. ), bei Zwinzen und bei Allentsteig. 

M. pura (P.), bei Rastenberg. 

‘ Fabruinarginign (Fr.), im Alwagen und bei Zwinzen. 

M. elegans (P.), im Alwagen 

M. rubella Quel. (?), auf Waldwiesen zwischen Moos im Alwagen 
und bei Zwinzen. Hut und Lamellen rosa. Sporen 6—7.5-3—3'/, u. 
Cystiden wenig zahlreich, unten kegelig-bauchig, oben fadie, 
stumpflich, steif, bis 30-10u. Scheint die echte Queletsche 
Form zu sein, allein die ohne Berücksichtigung der Cystiden 
beschriebenen Mycena-Arten sind nicht mit voller Sicherheit zu 
bestimmen. 

Collybia atrata Fr., zusammen mit Omphalea maura an einer 
Brandstelle im Walde bei den Schremser Torfstichen. 

C. tuberosa Bull., Sklerotien braunschwarz. Bei EEE: 

C. eirrhata (P.), "Sklerotien braun. Bei Allentstei 

©. conigena (P.), an Fichtenzapfen. Sensu Qndlet und Schröter 
non Bresadola, f. trid. Durch die ui dicht stehenden 
Lamellen von der verwandten C. esculenta zu unterscheiden. 
Sehröters Angaben über die Cystiden sind falsch. In den 
Wäldern um Allentsteig. 

©. butyracea Bull., nur im Malerteichwald. 

C. eye a sensu Bresadola, f. trid. Sporen EREMSE, 

a a. Lamellen grau, schwarzfleckend. Im Alwagen 
Clio ocybe tortilis Fr., Malerteichwald. 

Ci. laccata (Seop.), überall häufig. Seltener die violeite Varietät. 
Einmal bei Allentsteig eine gelbgraubräunliche Form, wahr- 
En der von Britzelmayr als Ol. echinospora beschriebene 


Cl. ee (Sehum.), im Sen 
Cl. obbata (Fr.), bei Schrem 
Cl. flaccida (Sow.), bei ER, 


468 


Ol. ectypa Fr. v. imfumata Bres. f. trid. 11. 49. Sporen spindel- 
augenförmig 13=7"/,u. Lamellen blauschwarz fleckend. Maler- 
teichwald. 

Cl. inversa (Scop.), Wälder bei Allentsteig und im Alwagen. 

Ol. infundibuliformis rien bei Allentsteig. 

Cl. candicans (P.), bei Allentsteig. 

connata (Schum. ); en 

Ol, aggregata (Schaeff.), ebenda. 

Cl, phyllophila Fr., "bei Allentsteig. 

Ol. pithyophia Fr., im Alwagen 

I. odora "Bull.), Wälder bei Allentsteig. 

Cl. nebularis (Batsch), bei Allentsteig. 

Tricholoma melaleucum P., eine blasse Form im Eichwald bei 
Allentsteig. 

. nudum (A. und S.) ae Re im Alwagen. 

Tr. virgatum (Fr.), bei Sch 

Tr. tumidum (P.), bei Allentsteiz. 

Tr. furvum (Fr.), im Alw 

r. saponaceum (Fr.), bei Zwinzen und bei Schrems. 

Tr. vaceinum (P.), Wald südlich von Allentsteig. 

Tr. imbricatum (Fr.), Wälder bei Zwinzen und Allentsteig. 

Tr. psammopus Kalehbr., Malerteichwald. 

Tr. rutilans (Schaeff.), bei Allentsteig häufig. 

Tr. albobrunneum (P.), Torfstechereien bei Schrems. 

Tr. terreum (Schaeff.), en BR IE: 

Tr. sulfureum (Bull.), e 

Tr. resplendens (Fr.), Ze. und bei Schrems. 

Armiällaria mellea (Fl. d.), bei Kerpen ei 

A. imperialis Fr., Wald - _ Allentste 

A. bulbigera (A. und S. ) e 
piota EN (Scop. ), ee und Allentsteig, Malerteich- 
wald, Schre 

L. granulosa (Batsch), bei Zwinzen. 

. naucıina Fr., ae bei Se, 

L. eristata (A. und $.), Zwinz 

L. Clypeolaria (Bull ), bei Eettnbetg an einem faulen Stocke. 

L. excoriata zen ), Stoppelfelder bei Döllersheim ; bei Schrems 
und Allentst 

L. rhacodes (Vith, ), bei Dobra im Kamptale; bei Allentsteig. 

4A a PER (Bull.), verbreitet. Die f, fulva in Wäldern 
bei Schre 

> cariosa Er). bei Zwinzen. 


ass 


=y 


S 


S 


ig. 
4. bee ee, Wald südlich von Allentsteig. 
A. Mappa (Fr.), bei Allentsteig. 


469 
KRhizopogon rubescens Tul., bei Rastenberg südlich von Allent- 


steig. 
Sceleroderma vulgare (Fl. d.), bei Schrems. 
Sel. verrucosum (Bull.), Kueı auf Bere bei Allentsteig. 
reine org (Bull.), auf Wiesen bei Allentsteig. 
Lycop nv gemmatum Batsch, überall häufig. 
i er (Schaefl.), auf Wiesen bei gg 

hiemale Vitt., bei Schrems und Allen 
pusillum Batsch, auf Sandboden bei re 
Yen inum (P.) Y. cupricum Bon., bei Schrems. 

m Bon., bei Allentsteig. 

erfragen "Schaeft,, ebenda. 

excipuleforme Scop., Wiese bei Kostenberg und Allentsteig. 
molle P., bei Allentsteig. 
umbrinum © v. hirtellum Peck., bei Schrems auf Torfboden 
zwischen Moo 
L. umbrinum P v. atropurpureum Vitt., bei Allentsteig. 
L. umbrinum P. v. stellare Peck., Waldwiesen bei Schrems. 
L. pedicellatum Peck. (= caudatum ‚Schröter), eg bei 

Allentsteig und Zwinzen. Für ganz ERROR 
Bovista plumbea P., Sandboden bei Schre 
Geaster coronatus (Schaefl. sensu Höllos), "Wälder bei Zwinzen 


SSSSSPIIT 


@. rufescens A ebenda. 
Crucibulum vulgare Tul., bei Kostenberg. 
Cyathus ee (Huds.), 'Eiehwald bei Allentsteig. 


Aseomyeeten. 


Sphaerotheca Humuli (DC.), auf Be er bei Allent- 
steig, auf Sanguisorba offieinalis bei Zwi 

Erysiphe graminis DC., auf Poa er bei Allentsteig. 

E. polygoni DC., auf Caltha polustris und auf Actaea spicata, 
ebenda. 

Microsphaera Astragali (DC.), auf Astragalus glyeyphylios bei 
Allentsteig. 

en myrtillina (Schub.), auf Vaceinium uliginosum 


we Br 

ocaFpon conoideum n. Sp., zwei Perithecien auf nackter 
de im Walde südlich von Allentsteig. 

Perithecien grünlich-gelblich, aus eiförmiger Basis spitz- 
kegelförmig, 200—300 u breit, 350—400 u hoch, Basis wenig 
eingesenkt. Paraphysen sehr zahlreich, ER /, a breit. Asei 
zahlreich, langgestielt, keulig, nach oben sylindriech verschmälert 

und oben abgerundet, bis über 200 u lang, 33 u breit. Sporen 
air zahlreich, sn zylindrisch, beidendig sinds; ein- 
zellig, S-11= 2), — 
en RER ER Nyl. verwandt. 


470 


Hypomyces viridis (A. u. S.) auf Russula lepida im Alwagen- 
Walde. Von dä in Rehms Exs. ausgegeben. 

Nectria episphaeria auf Leptospora spermoides (Hoffen), an Fichten- 
stöcken bei Allentsteig. 

Venturia Aucupariae (Lasch) Rost., unreif an Blättern von Sorbus 
Aucuparia bei Allentsteig und Schrems. 

Leptosphaeria Typharum Auersw. (= culmorum Desm.), auf 
Bl. v. Molinia caerules bei Schrems. 

Diatrypella verrucaeformis (Ehrb.), auf Zweigen von Corylus 
Avellana im Eichwalde bei Allentsteig. 

Diatrype Stigma (Hoffm.), bei Allentsteig. 

Orbilia Coccinella (Som.), auf Kiefernstöcken ebenda. 

Coryne sarcoides (Jeq.), ebenda. 

Pseudopexiza Trifolii (Bernh.), auf Bl. v. Trifolium pratense 
bei Schrems. 

Helotium eitrinum (Hedw.), an Holz bei Allentsteig. 

H. Sydowii (Rehm) v. Höhnel, auf Holz und Torf am Boden bei 
Schrems. Mit Sydows Original-Exemplar vollkommen überein- 
stimmend. Von Rehm als Humaria eingereiht, ist aber richtiger 
als Helotium aufzufassen, obwohl die acht Sporen einreihig liegen. 
Form und Gehäusebau sind Helotium-artig. Die Sporen haben 
einen Schleimhof und werden schließlich zweizellig, was bei 
Humaria niemals vorkommt. Die Apothecien zeigen zwar keinen 
Stiel, sind aber fast stielartig verschmälert. Jod färbt den 
Schlauchporus schwach blau. 

Humaria leucoloma (Hdw.), auf Erde und zwischen Moos bei 
Allentsteig und Zwinzen. 

Pyronema Omphalodes (Bull.), an Brandstellen im Alwagen und 
bei der Cholera-Kapelle. 

Aleuria Aurantia (Müll.), Wald südlich von Allentsteig. 

Belonium sulphureo-testaceum v. Höhnel (Annal. myc, 1905, 
p. 553), auf näckter Erde ebenda. 

Geopyais Carbonaria (A. u. S.), an Brandstellen in Wäldern um 
Allentsteig. 

Plicaria violacea (F.), auf einer Brandstätte bei der Cholera- 
Kapelle bei Allentsteig. 

Otidea abietina (P.) Bres., auf einem faulen Stocke bei Rastenberg. 

0. omotica (P.), Waldboden bei Allentsteig; häufig im Alwagen. 

O. leporina (Batsch), auf einem alten Stocke bei Allentsteig. 

Lachnea gregaria Rehm, Wald südlich von Allentsteig. 

L. umbrorum Fr., im Alwagen. 

L. hirta (Schum.), an einem alten Stocke und am Boden, Wald 
bei Zwinzen. 

Lasiobolus eqwinus (Müll.), auf Menschenkot im Walde südlich 
von Allentsteig. Weicht durch blaßrosa Färbung ab. 

Ascobolus stercorarius (Bull.), zusammen mit voriger Art. 


ar 


Leotia ge (Hill.), auf einem faulen Stock bei Rastenberg. 

Gyrometra infula (Schaeff.), bei Zwinzen und Allentsteig. 

ei ee geophilum Fr., in Erde bei Ba 

Endogone pisiformis Link, zusammen mit voriger 

E. lactiflua Berk, ein Exemplar in einem Fichtenwalde bei 
winzen. 


Fungi imperfeecti. 


Phyllosticta primulicola (Desm.), auf Blättern von Primula sp. 
im Eichwalde bei Allentsteig 

Vermicularia Dematium @). an dürren Stengeln von Hera- 
cleum Spondylium bei Alleutsteig. 

Septoria rhamnella Oud. scheint ein Oylindrosporium zu sein 
und dürfte gleich Septoria Ahern m: sein. Auf Blättern von 
Rhamnus Frangula bei Allentsteig. 

S. bellunensis Sp. Die a bes sind bis sechszellig, hyalin, 
40—50 = 4—5 yeniden 200 u t, braun, dünnhäutig. Die 
entgegenstehenden Kayaben sind alsch, "Auf Blättern von Moli- 
nia caerules bei Schrems. 

Phiyctaena Magnusiana (All.) Bres., au Blättern von Apium 
graveolens in Gärten bei Zwinzen. 

Zythia muscicola V. Ds (Sitzungsber. d. k. Ak. Wien, math.- 
nat. Kl. 1906, Bd. 115, 675), an dürren Kapseln von Ortho- 
trichum fastigiatum bei Allentstei ig. 

Melasmia acerina Lev., auf Blättern von Acer Pseudoplatanus 
bei ‚Allentsteig. 

Sporonema strobilinum (Desm.), an Zapfenschuppen von Abies 
excelsa bei Allentsteig. 

Gloeosporium curvatum Oud. (von GI. Ribis kaum verschieden), 
an Blättern von Fe rubrum bei Allentstei 

Gl. umbrinellum B. u. Br., an Blättern von Quereus pedunculata 
im Eichwald bei Allentstei ie. 

Gl. eylindrospermum (Bon.), a. ee Alnus glutinosa im 
Eichwald bei Allentsteig End bei Zwi 

en candidum Link (?), er kugelig 2—4u, an 
Hydnum sp. bei Allentsteig. 

Botrytis epigaea Lk., auf nackter Erde, häufig. 

Sepedonium chrysospermum (Bull.), auf faulenden Pilzen bei 
Allentsteig. 

Ramularia rosea (Fuckel), auf Blättern von Salıx fragilis 
zwischen Zwinzen und Allentsteig. 

R. Lysimachiae (Thüm.) mit unreifen Peritheeien von Myco- 
sphaerella Lysimachiae v. H., zu ... der Pilz gehört, auf 
Blättern von Lysimachia vulgaris wagen 

R. Urticae Ces., äuf Blättern von Urdicn dioica bei Allentsteig. 


472 


Rı montana (Speg.), auf Bl. v. Epilobium sp. bei Allentsteig. 
adium depressum B. und Br., auf Blättern von Angelica 
silvestris bei Schrems und Allentsteig häufig. 

Brachysporium camptotrichum (Cda.)? an Fichtenholz bei 
Allentsteig. 

Macrosporium diversisporum Thüm. Von Thümen als Parasit 
beschrieben, ist aber auf abgestorbenen Blättern des Maises nur 
Saprophyt, ohne Bedeutung und Artberechtigung. Bei Thaures 
bei Allentst 

Dendrostilbella byssina (A. u.S.) v. Höhn., auf alter Russula 
im: Alwagen. (S. Ann. mycol. 1905, p. 528.) 

er ürhechum inundatum (Tode), zusammen mit vorigem Pilz. 

coccum purpurascens (Ehrh.), an dürren Stengeln von Hera- 
eleum Spondylium bei Allentsteig. 


Phycomyeceten. 


Sporodinia grandis Lk., auf Hutpilzen im Alwagen 
ent infestans (Mont.), auf Kartoffelblättern bei Allent- 


= mopara pusilla d. By., auf Blättern von Geranium pra- 
tense bei Allentsteig. 


Myxomyeceten. 


Badhamia macrocarpa Rost., auf Waldboden bei Allentsteig. 
Physarum nutans P., ebenda. 
Fruligo septica Gmel., überall häufig. 

pumaria alba DC., bei Allentsteig 
temonitis herbatica Peck., auf vn bei Allentsteig. 

a Rost, auf Nadelholz bei Allentsteig. 

richte 5 an % » e "Allentsteig. 
reyria flav eben 
ycogala ee P,, haufig. 


S3-1233 


Sterile Pilze. 


Selerotium Puncium Lib. (Ist offenbar ein unreifer Eger 
an Auf Blättern von Convallaria majalis, im Malerteich 


Scl. Convallariae Lib., zusammen mit vorigem. 


Le Te 


473 


Viola tridentina spec. nov. 
Von Wilh. Becker (Hedersleben). 


Das Areal der Gesamtart Viola ambigua W. K. sens. lat. 
erstreckt: sich von den Westalpen aus in östlicher Richtung sprung- 
weise bis Armenien und Westsibirien. Ihr Formenkreis ist bisher 
in zwei Arten gegliedert worden: V. ambigua W. K. und V. Thoma- 
siana Perr. et Song., von denen ich die a Be. in eine 
subsp. ee und eine subsp. tirolensis zerlegt habe. 

s Gebiet der V. Thomasiana beginnt in Y Seealpen, 
setzt sich fort in den Gebirgen der Departements Isere und Savoie 
(Maurienne, Tarentaise), des Wallis südlich der Rhöne (nur im 
westlichsten Teile der Berner Alpen, einige benachbarte Stand- 
orte bei St. Maurice), Tessins und Graubündtens, in Piemont (in 
Parlat. Fl. ital. ein Standort: Valdesi) und den Bergamasker Alpen. 
Dann tritt sie noch etwa 150 km weiter Östlich in der Umgebung 
von Brixen und in den Ares des westlichen Pustertales auf. 

Etwa 350 km östlich beginnt das Areal der V. ambigua in 
der Flora von Wien und Nikolsburg. Diese Art ist mir weiterhin 
bekannt geworden von Budapest, Eresi, Langental (Siebenbürgen), 
Bilese (Südost-Galizien).. Von hier aus verzweigt sich das Areal 
in nordöstlicher Richtung nach Südrußland, auch noch einmal 
3000 km Östlich bei Barnaul am Ob (leg. Patrin 1780, 
Delessert) auftretend, und in südöstlicher Richtung nach Serbien 
(Oranjam) und Bulgarien, noch einmal 1400 km östlich in Armenien 
(leg. Szovits) vorkommend. 

Eine dritte, neue Art gehört der Flora von Trient an. Ich 
publiziere sie unter dem Namen 


Viola tridentina W. Becker sp. nov. 

Ad V. ambiguam spec. eollect. nee in statu florese. 
ad 12 cm usque, fruetifie. ad 20 cm usque alta 

Rhizoma subvertieale, suberassum, estolonosum, folia flores- 
que praebens. 

Folia vernalia e basi plane cordata oblongo-ovata vel late 
ovata, subacutiuscula, erenata, sparse subpubescentia, pro part 
subglabra. 
ia aestivalia e basi profunde cordata rotundato-ovata» 
subacutiuscula, crenata, sparse subpubescentia, pro parte subglabra. 

Stipulae lineari-lanceolatae, praecipue in parte superiore 
sparse ciliatae et sublonge fimbriatae. 

Flores in pedicellis elongatis in subterve media reger 
2 cm lati, verisimiliter suaveolentes; petala violacea, superior 
lateraliaque Gulnan: pet. inimum obovato-oblongum, Fr 
sublonge calcaratum; calcar interdum sursum curvatum acutum; 

Österr. botan, Zeitschrift. 13. Heft. 1906. 34 


474 


sepala ovata, breviter appendiculata; capsula conspieua, glo- 
bosa, distinete pilosa; stylus retrorsum arcuatus, rostello 
recto. 
Flor. April. 

Hab. Tridentum: Pontalto in Robiniarum dumetis clivium ad 
Fersinam pendentium; leg. Evers . 1890. 

Exs. in herb. Viol. W. Becker et in herb. Univers. Graz 
(Prof. Dr. K. Fritsch). 

V. tridentina nimmt morphologisch eine Mittelstellung 
zwischen V. ambigua und Thomasiana ein. In der Größe aller 
Teile nähert sie sich mehr der V. ambigua, mit der sie auch in 
der Form der Frühjahrsblätter ziemlich übereinstimmt. Die Blatt- 
form der Sommerblätter und die Behaarung der Stipulen gleicht 
aber entschieden mehr den betreffenden Merkmalen der Y. Thoma- 
siana subsp. helvetica. 

Hedersleben, Bez. Magdeburg, den 24. August 1906. 


Uber Ohenopodium platyphylium mh. und sein 
Verhältnis zu OR. Berlandieri Mog. 
Von E. Issler (Colmar im Elsaß). 
(Mit Textfiguren.) 


Chenopodium platyphyllum wurde von mir 1901 auf einem 
Schuttplatz bei Colmar aufgefunden und mit einigen anderen 
daselbst adventiv aufgetretenen Chenopodien in: der Allgemeinen 
Botanischen Zeitschrift, Jahrg. 1901, Nr. 11—12, kurz besprochen. 
Die dort ausgesprochene Meinung, daß die betreffenden Arten schon 


w Ch. platyphylium bezeichnete fremde Chenopodienart als eine 
orm i 

= Ch. Zschackei Murr). Es wird sonderbar. erscheinen, daß 
die nahe Verwandtschaft der beiden Pflanzen so iange übersehen 
werden konnte. Die Erklärung liegt darin, daß die Varietät ein 
von der Normalpflanze total verschiedenes Aussehen hat. Erst 
nachdem Herr Dr. A. Ludwig in Straßburg Zwischenformen 
auffand, war die Zusammengehöriekeit von Ch. Berlandieri und 
Ch. platyphyllum erwiesen. Die neue Form wurde von mir seither 
kultiviert, wobei sie in allen Hauptmerkmalen konstant blieb. Nach- 
folgend die Beschreibung im Vergleich mit dem Typus.') 


a Ich betrachte als Typus die Pflanze, wie sie an verschiedenen Orten 
zahlreich in derselben charakteristischen Ausbildung aufgetreten ist. J. Murr 
bel sie mit dem Namen Ch. Zschackei und will sie von dem eigentlichen 
Ch. erlandieri unterschieden wissen, das etwas mikrophyli und dig ist. 
Formen, die diesen Bedingungen entsprechen, finden sich hin und wieder unter 
der Pflanze, die ich als Normalform 'ansehe. 


Varietät Typus 
Stengel und : 
Es rotgestreift. grün, nur an den Abzwei- 
Seitensprosse | gungen der Äste rote Flecke, 


Bestäubung | gering, nur vereinzelte Blasen- | dicht (besonders im Bereich 
haare. des Blütenstandes) gelblich- 
weiß. 


Blätter!) |grün, im Umriß rautenförmig, |graugrün, länglich - eiförmig, 
nur wenig länger als breit,| entschieden länger als Mr 


eckig, schwach und wenig| randig, Zahnung reichlicher 

gezähnt, Seitenränder des! und tiefer, Seitenränder des 

Blattgrundes stumpf- bis) Blattgrundes spitzwinkelig | 
‘ rechtwinkelig zusammen-) zusammenstoßend. 


Blüten Knäuel in Abständen bis nd. gedrängt, ährig, Staubbeutel 
gelb. 


Blütezeit |Ende Juli. Ende August. 
oft stinkend. 


DE 


Geruch ohne Trimethylamingeruch. 


| 


Abernkimmende Eiinpaı e von anderen Orten habe ich“ bis Gekzt 
n 


Es Banane ee Pflanzen von sehr verschiedener (rauten- bis 
iförmi ie zu unterschei 


ZU 
zweifelhafte Übergangsformen, welche die Art mit der Varietät 
ich Abbildung, Fig. 4a— 
s drängt sich hier die Frage a auf, ob nicht die Var. platy- 
Phylum zu Ch. Berlandieri in demselben Verhältnis wie Var. viride 
u Ch. album steht, mithin als Parallelform zu Oh. album var. ride zu 


t) Siehe die Abbildung. — Fig. 1a—b en) . 2a—e (Blätter 
kultivierter Pflanzen) beziehen sich auf die Varietät, Fig. 3a—d auf die typische 
Pflanze. Der Beschreibung liegen die mittleren Stengelblätter 2b, resp. 35, 
da sie die Eigenheiten am ausgesprochensten zeigen, zugrunde. 

34* 


417 


Pr wäre. Wie letztere Pflanze zeichnet sich Ch. Berlandieri 

ar. platyphyllum aus durch grüne Färbung, geringe Bestäubung, 
Neigü ng zur Ganzrandigkeit und zu eymösem Blütenstand. Daß 
sich die Viride-Abänderung von Ch. Berlandieri nieht in allen 
Teilen mit der von Ch. album deckt, ist meines Erachtens ein 
weiterer Beweis für die Selbständigkeit von Ch. Tepe welche 


Pflanze als gute Art neben Ch. album zu führe 
Selbstverständlich gebe auch ich zu, daß die Tereei Arten sehr 
nahe verwandt sind und sich in gewissen Formen sonahekom n, daß 


sie miteinander verwechselt werden könnten. Doch ist die Ähnlichkeit 
eine rein äußerliche. Ch. Berlandieri wie auch seine Varietät ist von 
Ch. album scharf geschieden durch die tief grubig punktierten 
Samen. Auch ist der Blattzuschnitt ein anderer. Während der 
lappig entwickelte Hauptzahn des Ch. album-Blattes sich stets im 
untersten (basalen) Drittel findet, rückt er am Ch. Berlandieri-Blatt 
hinauf nach der Spitze, manchmal bis ins äußerste Drittel (Fig. 3d). 
Infolge der stumpferen Blattspitze ist bei Ch. eunn be Aus- 
bildung ee | eine deutlichere er bei or 

E n davon abgesehen werden f die v n Prof. "Dr. ER 
Murr wiedarheh vorgetragene Ansicht, ch. ubönbelium sei eine 
Zwischenform von Ch. album und Ch. opulifolium, hier nochmals 
einzugehen. Interessieren dürfte es, daß in meinen und den Kulturen 
Herrn Dr. Ludwigs ein Bastard: Ch. Berlandieri X hircinum sich 
gebildet hat. 


Herbar-Studien. 
Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. 
(Fortsetzung. !) 
36. Bastarde von Cirsium INRIAREHRR Boiss. und Ü. gregarium 
Willk. treten in zwei Formen & : 
C. nevadense Willk. u flavispina > X gregarium. 
Starke, verzweigte Pflanze, Äste an der Spitze ein- bis zwei- 
blütig. 


Sier a Hernn- ‚DEReme de San Geronimo, an Quellen, an 
Gebüsehen, Porta et Rigo, it. II. Rip: 1891, nr. 476. Cnfr. 
Winkler, Österr. Koi: Zeitschr. 1877, 12. 

b) Cirsium gregarioides Porta e tRi Ya = (. flavispina X < 
gregarium. Niedrig, wenig es Köpfchen wenige, an der 

Achse kurz gestielt. 

Sierra Nevada: Am Übergange von Cortijo de Vibora nach 
San Geronimo. H.P.R. it. hisp. 1879, nr. 319 und P. R. it. III 
hisp. 1891, or. 477 
37. Cirsium 'valentinum Porta et Rigo 1890. Zur Ergänzung der 
Diagnose von Porta in Vegetab. p. 38 diene folgendes: 


ı) Vgl. Nr. 8, S. 309. 


478 


Caulis a medio et supra in ramos 2—3 elongatos, submono- 
cephalos divisus. Spinae foliorum flavae, 5—6 mm Ig. Calathia 
medioeria 1'/,—2 cm diam. Anthodii squamae exteriores inte- 
rioribus breviores, basi lutescentes, supra ad nervum purpureo- 
maculatae (mediae ce. 7 mm 1g.), spinula flaveseente 2 mm longa 
ornatae. Pappus demum flore paulo brevior, subduplo squamas 
superans. Flos 20 mm Ig., limbo 12, tubo 8 mm Ieg. 

ieses schöne Cirsium hat einige Ähnlichkeit mit C. gre- 
garioides P. R. (flavispina X < gregarium) ist jedoch viel zarter 
und stets leicht kenntlich. 

Hispania: Regnum Valentinum: Sierra Mariola und Sierra 
de Ayora in pascuis silvatieis 600—1000 m s. m. (nicht 2000 m, 
wie Willk., Suppl. irrig angibt). 

37. Cirsium sextenum Außerdorfer in scheda 1876 — Cirs. 
acaule X arvense. 

Bienne, 25—30 cm altum, glaucescens. Caulis ereetus, erispe 
pilosus, iam in parte inferiore ramosus, ramis elongatis demum 
subeorymbulosis, calathio unieo (vel raro parvo accessorio) ter- 
minatis, foliatis. Folia utringue glauco-viridia, infima petiolo alato 
angustiore praedita, superiora (petiolo latiore) subsessilia, ambitu 
lanceolata, alternatim sinuato-lobata, lobis grosse divaricatim 
subpalmato-dentatis, dentibus longe spinosis, spinis 4—5 mm Ile. 
Peduneuli vel subnudi vel bracteati, ealathio parum breviores. 
Calathia foliolis subintegris velspiniformiter fissis involucrata, magna 

2'/, em diam.), subglobosa. Anthodii squamae (mediae 7—8 mm 
longae, 3 mm latae) lanceolatae, rubro-coloratae, margine arach- 
noideo-lanatae, spinula 1’/, mm lg. terminatae. Pappus florem 
superans. Flos 25 mm 1g., limbus 10 mm Ig., ad /, fissus, tubus 
15 mm lg. — Der ganze Habitus dieses schönen und seltenen 
Bastardes beweist die richtige Deutung Außerdorfers. Der 
fast vom Grunde aus verästelte Stengel mahnt an C. arvense; 
die großen Köpfe, die Anthodialschuppen und die purpurne 


ule. 

Yon Außendorfer in Tirol, Pustertal, Sexten (woher der 
Name) einmal in drei Stücken gefunden. 

168. Das Genus Carduus scheint mir bezüglich der Unter- 


grenzte Sektionen untergebracht werden können, z. B. e 
Pachycephali und Leptocephali Reichenb., Macrocephali und 


jeder Autor in Angliederung der Arten einen neuen Weg ein- 
schlägt; andererseits, weil die einzelnen, zur Distinktion &an- 


mann 


479 


h auch einige Formen im Herbare vorfinde, die 
näherer Untersuchung bedürfen, lege ich meine gewonnenen An- 
siehten hier vor 


Carduus montosus Pollini und Carduus platylepis Sauter, 
Rehb. scheinen mir synonym zu sein, und es dürften darunter 
solche Exemplare zu verstehen sein, an welchen die Anthodial- 
sehuppen in der Mitte eine Breite von 3—3'5 mm zeigen. 

Carduus macranthus Desf. dürfte sich an den langen nackten 
Blütenstielen und an den bis 5 mm breiten Anthodialschuppen 
erkennen lassen. Diese Merkmale sind aber so’ schwankend, daß 
bei Vergleich mehrerer Exemplare von verschiedenen Standorten 
man nie recht sicher wird, unter welchem Namen 'man die 
Pflanzen einreihen soll. 

Carduus platypus Lange unterscheidet sich sicher durch 
die angedrückten Anthodialsehuppen. Nur die mittleren 
und oberen sind hie und da auswärts gekrümmt, aber kau 
zurückgeschlagen. Spanien: Sierra de las Cabras prope Ante- 
quera (H. P. R. 1879), prope Algeeiras und Alcaraz (Porta et 

igo.) 

Carduus granatensis Willk. ist leicht kenntlich äureh die auf- 
rechten Blütenstiele und die sämtlich senkrecht zurück- 
geschlagenen Anthodialsehuppen. Spanien: Sierra Tejeda 
und Nevada H. P. R. 1879; Sierra de Alearaz P. R. it. hisp. 
1890, nr. 695 (sub nomine erroneo: C. chrysacanthus). 

Die Angabe in Willk. Suppl. p. 106 bezüglich C. chrysa- 
canthus Ten. ist somit zu korrigieren; die Pflanze wächst ver- 
mutlich nicht in Spanien. 

rutius Huter, Porta et Rigo, Exse. it. III. 


. Carduus b 
ital. 1877, nr. 616 — CO. carlinaefolius Haläsey, Dörfler non 


Lamk.: exse. Rigo it. IV. ital. 1898 editio, Dörfler, ar. 517. 

Caulis elatus, ad °/, m altus, parce arachnoideus, infra sub- 
nudus, laxe foliatus, interrupte  spinoso-alatus, sursum in ramos 
—5 divisus. Folia viridia, ambitu late laneeolata, sinuate pinnato- 
lobata, lobis latis palmate grosse 3—5-dentatis, dente medio langiore, 
valide spinosis. Peduneuli elongati, 10—18 em lg., nudi vel parce 
alati, monoeephali. Calathia 2:5 em diam. Anthodii squamae 


.mites, infimae partim distantes, mediae intimaeque ereetiuseulae, 


ovato-lanceolatae, inaequilongae, ea. 9-13 mm Ig., basi 2 mm 
latae, nervo modieo quasi ad basin pereussae, spinulam. 1—2 mm 
lg. gerentes; squamae intimae espinosae, sigmatiformiter 
desinentes, margine minute ciliatae. Corollae squamis duplo 
longiores, limbo 10, tubo 8 mm longo. Achenia 4 mm Ig., 2 lat., 
leviuscula, subnitentia. 


480 


C. carlimifolius Lam. eharacteribus sequentibus differt: 
Oaulis ad 30—40 cm altus. Folia interrupte pinnata pinnis an- 
gustis fisso-dentatis, horride spinosis. Caulis parce ramosus vel 
simplex usque peduneulos dense foliatus. Oalathia 1—3 (—4), 
breviter peduncalata. Anthodii squamae omnes subaequi- 
long ae, lanceolatae, ad 2 cm lg., acutissimmae, basi parum latiores, 
nervo forti fere ad basin pereussae, margine subaraneose 
pilosae, in spinam vulnerantem, ad 3 mm ig. abeuntes. 
Corollae squamis paulo longiores. 

Carduus brutius wurde bisher nur am Monte Mula (Mte. 
Pellegrino) Calabria III. an waldigen Stellen, aufgelassenen 
Pferchen für Schafe, ca. 1600 m s. m. beobachtet. Carduus car- 
linifolius liegt nur aus den Pyrenäen (leg. Bord£re) vor. 

arduus brutius gehört offenbar in den Formenkreis des 
©. defloratus L. (sensu latissimo). Bei dieser Gruppe sind die 
Unterscheidungsmerkmale der vielen Formen so gering und klein- 
lich, daß es nicht wundernehmen darf, wenn mancher Autor 
nach seiner Vorlage Spezies beschreibt, die später verschellen 
und von niemandem mehr gedeutet werden können, z. B. Ber- 
tolonis O. spinulosus und ©. Barrelieri, die sieher zu O. viridis 
Kern. und C. rhaeticus DO. gehören und sich von diesen kaum 
als Formen abtrennen lassen. Wenigstens scheint mir der von 
Porta im Val Vestino gesammelte Carduus, den wir in unseren 
Exse. als: ©. defloratus d. alpestris DO. versandten, genau der 
Diagnose Bertolonis zu seinem ©. Barrelieri zu entsprechen. 
Wenigstens ist es auffallend, daß zu Bertolonis Zeiten kein 
Ü. spinulosus, subdecurrens und Barrelieri in die Herbarien kam, 


da ja Nym. in Consp. keine Autopsie konstatiert. 
3. Carduus nutans > X rhaelicus = (0. Brunneri Doll. — C. 
Ausserdorferi Hut. in herb. wurde sehr selten von Außen- 
orfer im östl. Tirol (Virgen) unter den mutmaßlichen Eltern 
gefunden. 
4. Carduus nutans X Personata — 0, Grenieri $z. B. wurde von 
Goller in Virgen (Osttirol) gefunden. 


481 


6. Unter den zahlreichen Formen von Carduus acanthoides L.. er- 
wähne ich ©. acanth. polyacanthos Rehb. f. maculatus: ealathii 
squamae basi rubro-maeulatae, spina 2—3 mm lg. — Cattaro, 
in aridis, 1867 (Huter). 


7. Carduus acanthoides X rhaeticus = O. Schulzeanus Ruhmer 
wurde von Außerdorfer in Virgen (Osttirol) ‚gesammelt, Car- 
duus acanthoides X viridis von Hellweger in der Mühlauer- 
Klamm bei Innsbruck gefunden. 


8. Carduus affinis x chrysacanthus = C. majellensis 
Huter, Porta et Rigo, It. Ital. exs. 1877. Caulis erassus, 
30—40 em altus, erispulatus, foliosus. Folia densissima, pinnati- 
fida, lobis sese tegentibus rigidis, palmato- -3—5-grosse- dentatis, 
spinosissimis, infra = ineane arachnoideo-lanata. Caulis parte 
superiore in ramos monocephalos 3—4 divisus. Calathia majus- 
eula, ca. 2em diam. Anthodii squamae patentes, mediae 15 mm 
lg., sub genu 4-5 mm Ig., 2'/, lat, supra genu in apendieem 
angusto- Bene 10—11 mm Ig., spina tenera 2 mm Ig. termi- 
natum abeunt 

E ii new Formen vor, die eine ähnelt durch die unter- 
seits etwas gan Blätter und kleineren Calathien mehr den: 
Carduus affınis Guss.; die andere durch undeutliche Spinnweb- 
haare unterseits und. größere Köpfehen dem CO. chr er KR: 
Ten., der ganze Habitus zeigt ein intermediäres Verhalt 

is ae: Majella, er gm, della Rapina, 1900 bis 

‚leg. Porta et Rig 


9, Dureh die Güte des Herrn J. Merkl, Apotheker in Ben un, 
erhielt ich einen Carduus, bezeichnet als „? Bourgaeanus B. et 
aus Spanien: eirca urbem Mureia, las” ERROR, ey Y 
1880. — Carduus Reuterianus und Bourgaea et R. werden 
von Willkomm undNyman als synonym ee und vor- 
liegendes Exemplar v. Mureia ist davon weit verschieden und 
gehört zu ©. candicans W. K. forma collinus W. K., eigentlich 
besser zwischen Eos rag Ehrh. und €. collinus W.K. 
on ©. hamulosus Ehrh. unterscheidet er sich leicht durch 
die Anthodialschuppen: äußere nur um die Hälfte bis schwach 
ein Drittel kürzer als die innersten 
Schwerer ist ein äurehgreifender Unterschied von ©. ans 
zu finden; die Blatteilung, die weißfilzige Behaarung der Blatt- 
unterseite, die langen, nackten Blütenstiele mit einem einzigen 
Köpfchen, ‚sowie die Größe der Köpfchen stimmen fast genau, 
n innersten Anthodialschuppen findet sich ein 
leichter F Untenschiai sie sind nämlich nieht mit einem Dörnchen 
sehl sondern verlaufen in eine skariöse, meist etwas 
gekrümmte Spitze; die Anthodien sind leicht spinnwebig, die 
äußersten drei- bis viermal kürzer als die innersten, alle auf- 
recht unbe vielreihig, stark rot gefärbt. 


482 


Bei Carduus collinus sind die Anthodien kahl, die äußer- 
sten Schuppen vier- ‘bis fünfmal kürzer als die innersten, diese 
in ein gerades feines Dörnchen auslaufend. 

Ich reihe diese Form in das Herbar ein als Carduus 
collinus W. K. ß. murecicus. 

169. Leuzea conifera L. f. ramosa Huter. Unter den von 
Porta et Rigo, 1890, nr. 569, gesammelten Exemplaren: Sierra 
de Fuensanta, in silvis pinetorum regni Murciei, liegt auch ein 
Stück, das oben zweiästig ist, mit breit fiederig eingeschnittenen 
Blättern und breit dreieckigen Absehnitten; die obersten, . die 
Köpfe umhüllenden Blätter sind ganzrandig. Das Exemplar hat 
dadurch ein der gewöhnlichen Form fremdes Aussehen. 

170. Serratula Seoanei Willk. Suppl. Prodr. fl. hisp., p. 98, ist von 
der ähnlichen $. tinctoria durch Habitus, Blätterteilung und Form 
der Anthodialschuppen sicher getrennt, nur ist in der Diagnose 
von Willkomm zu korrigieren: Calathia sub anthesi 5—6 mm 
diam., statt 15—18 mm. 

Serratula macrocephala Bertol. — 8. Vulpü Fisch.-Oost. 
ist die Form von S$. tinctoria L. mit weniger zahlreichen und 
größeren Köpfchen, wie solehe in den höheren Lagen auftritt, 
2. B. am Plöcken (leg. Pichler) und sehr ausgeprägt in 
Bärnlahner nächst Raibl bei 1600-1700 m s. m., wo dann die- 
selbe in tieferen Lagen (1100—1300 m s.m.) an mehr waldigen 

bhängen schon in typische S. tinetoria übergeht (Huter); 
wenig ausgeprägt am Monte Baldo (leg. Rigo). 

171. Im Formenkreise der Serratula pinnatifida Poir. scheint eine 
ziemliche Unklarheit zu herrschen. Im Prodr. fl. hisp., Il., 172 

is 173, bemerkt Willkomm zu Serratula pinnatifida Poir.: 
„Species satis polymorpha“. Im Suppl., p. 98, kommt dazu 
als 8 eine Varietät: glabrata Per. Lar. = 8. Barrelieri Duf. (in 
pinetis pr. Chielana, Prov. Cadix); dann Serratula baetica Boiss. 
und zu dieser eine Var. pinnatifolia Willk. = $. Alcalae Cosson. 
ach den mir vorliegenden Exemplaren kann man folgende 

Typen annehmen: 

Serratula pinnatifida Poir. Leieht kenntlich an folgenden 
Merkmalen: Folia caulina pauea, runeinate pinnata (inferiora radi- 
caliaque raro integra eordato-ovata), pinnis saepissime alternantibus, 
lobo terminali grandi, argute dentato, ovato-triangulari. Calathia 
majuseula, 15—2-5 em (eum squamis'2-5—3-5 em) lata, cum 
floribus 3:5—5 em longa. Squamae pauciseriatae (ad 4 series), 
exteriores ovales, margine scarioso subhyalino, in spinam is 
subaequilongam abeuntes, 6-7 mm ‚longae, 3—4 mm |latae, 
mediae elongato-lanceolatae, 10-—-12 mm longae,: intimae: lineari- 
laneeolatae, 20-22 longae. Flores 25—27 mm longi. 

. Nieht selten im südlichen Spanien, z. B. Anteqguera, Sierra 
Prieta und Nevada, 600-1800 m s.m. 

b) Serratula Alcalae Coss. — 8. pinnatifolia Willk. = 

5. baetica 8, pinnatifolia Willk, Planta strieta, foliosa. : Folia 


483 


omnia Pinpetgpa chi, pinnae irregulariter pinnatisectae, acute 
dentatae, lobo ter a angusto, laeiniis vix majore. Calathia 
eylindracea, 1—1' 2 m (cum squamis 3cm) lata, cum floribus 
4 cm longa; squamae multi- (b—6-) seriatae, exteriores met 
lanceolatae, 7 mm longae, in spinam transeuntes, mediae 10—12m 

intimae lineares 20—22 mm, spinae 5 mm longae. Möos 
2597 mm longi. 

Selten und zerstreut, z. B. Sierra Nevada, in pascuis BIReoBis 

e San Geronimo, Sierra de Palma, Porta et Rigo, ) 
nerschuae sich durch die Form der Blätter auffallend von 
S. pinnatifida, und auch einigermaßen in den Anthodialschuppen. 
Ich zweifle aber, ob diese Merkmale Stand halten, was nur eine 
weitere Beobachtung klar machen wird. Als Varietät zu S. baetica 
Boiss. gehört sie sicher nicht. 

c) Serratula en Boiss. = $. pinnatifida ß. glabrata 
Per. Lar. (secus stationem ! 

Planta humilis, ni; cm alta, glabrescens. Caulis ereetus 
parce foliatus. Folia infima (radicalia) longe ai petiolo 
basi dilatato, ovato- lanceolata, aut indivisa cum margine argute 
dentato, dense papilloso, aut ineise grosse lobata, lobis en: 
laribus, angulate dentatis. Calathia globosa, 1—1'5 cm longa et 
lat a. Squamae anthodii pauei-(ad 4—5-)seriatae, exteriores ovato- 
Aeofatne, 10—12 mm longae, 3—4 mm latae, partim espinosae, 

mediae inflate concavae atque omnes spina 2 ram lg. munitae, 

en ae ad 25 mm longee, lanceolatae, inermes. Pappus albicans, 
floribus dimidio brevior. 

ach der kurzen Diagnose von Boiss. in Prodr. fl. hisp. 

2, 7. 173, scheint Boissiers Pflanze von unserer etwas ab- 

zuweichen dureh die Angabe: „anthodio ovato-oblongo“ statt: 

globoso, und „squamis scuminatis, ... inermibus“, statt: bre- 


kann zurückgeführt werden auf die weichen Dornen, am 
obern Teile gelblich gefärbt,an den lanzettlichen mittleren Jchllähen 
bis 3 mm lang sind, während die äußersten und innersten 
Hüllschuppen wirklich inermes ER Die Vermutung, daß unsere 
Pflanze mit S. pinnatifida ß. glabrata Per. Lar. — — baetica Boiss. 
zusammenfalle, unterliegt wenig Zweifel Sollte sich dennoch S. 
baetica Boiss. ne eigene Art darstellen, so hätte die von Porta und 
Rigo, it. IV. hisp. 1895, nr. 673, gesammelte Pflanze den Namen 
ie glabrata Per. Lar. (pro v.) als eigene Spee. zu 
führen. Beide wurden an der nämlichen Stelle gefunden: in 
Hinekis eirca Chielana 
tula ei DC. var. BIERERIRG u 4 aller 
Aa Pau! Ber finde zwischen $. =... der 
cina Amo und &. albarracinensis nicht jr ale Taler 


484 


schied); denn „mangelnder oder kurzer Dorn“ an den Anthodial- 
schuppen findet man nicht selten am selben Individuum, 

Serratula cichoriacea DO., S. mucronata Desf. und $. flaves- 
cens Poir. lassen sich wenigstens als Varietäten gut auseinander- 
halten. 

Die ersten zwei haben rötliche Blüten. $. cichoriacea hat 
breitere und weniger Anthodialschuppen (ca. siebenreihig), S. 
mucronata schmälere und zahlreichere (ca. neunreihig); bei &. 
flavescens sind die Blüten goldgelb, hie und da auch weiß, und 
die Dornen weich und kürzer als bei den vorigen. 


172. Centaurea augustana Rehb. ie., t. 54, f.2 = (. Pestalottis De 
Not. gehört in den Formenkreis der Phalolepides und läßt sich 
von Oentaurea leucolepis DO.(=(. splendens auct.) und C. alba L. 
sehr leicht in der Form der Anthodialschuppen unterscheiden, 
die Behb.l.c. ziemlieh genau abbildet. Diese Schuppen sind aber 
etwas veränderlich; manchmal sind die Anhängsel vom 
Grunde aus fiederteilig mit pfriemlichen Abschnitten; bald nur 
vom Grunde der Mittelspindel, und diese Teile sind mit der 
weich grannenartigen Spitze gleich lang oder länger. Die Form, 
welche stark fein zerschlitzte Anhängsel fast vom Grunde an 
hat, hielt ich früher für ©. augustana X maculosa (= (. Rigoi 
Huter in sched.); es wurden aber von Reichenbach fil. brief- 
lich alle als seine ©. augustana erklärt. 

enetia: Verona, trockene felsige Stellen an Monte Pastelli 
(leg. Rigo). 

Centaurea augustana X maculosa = C. Bigoi 
Hut. 1903 in herb. wurde mir von Rigo in einem Stücke vom 
Monte Pastelli bei Verona eingesandt. 

Planta strieta, pedalis et ultra, arachnoideo-floceosa, pauei- 
fiora. Folia pinnata, pauci- (3—5-) jugata. Anthodii squamae pal- 
lidae, appendice infra hyalino, lacero, supra fimbriate eristato, 
spinula longiore obseuriore terminato. 


1735. Willkomm ordnet in Prodr. fl. hisp, IL, p. 152 ete. die 
Sect. VI. Acrolophus Coss. in zwei Gruppen: a) Acrocentroides 
und 5) Euacrolophus Willk. Die erste Gruppe wird in zwei 
Unterabteilungen zerlegt. 

l. Appendices squamarum exteriorrum spadiceae aut fuscae 
wi weiter: ad basin appendieum membrana decurrens 
nulla. 


osson, Ü. mariolensis Rouy (C. 
nicht hieher!). ©. Pinae Pau und C. Willkommii C. H. 8; 
ferner ©. bombyeina Boiss. (welche sicher hieher gehört und 


485 


nieht in Seet. IV. Zei din Hayek ce. Argenteae, also zu 
Oentaurea Cleme ntei Boi 
n der zweiten Untererupe BERSELHER: Uentaurea Funkii 
C. H. Sz., ©. Paui Lose., C. incana L C. kan. 
Lge., 2 Spachii C. H. Sz. und C. Eh, Boi 
klar dieses Ar zu sein scheint, wird die Ein- 
reihung du Formen nach diesem geradezu unmöglich ; denn leider 
gibt es keine Grenze zwischen den Farben: fuscus, spadiceus, 
ferrugineus und pallidus, indem nicht selten zwei und drei Farben 
bei Individuen vom nämliehen Standorte auftreten, je nachdem 
man die Seite der Köpfehen anschaut, welche der Sonne = aus- 
gesetzt war, oder Exemplare, die durch zufällige Umstände auf- 
rechten oder niederliegenden Wuchs erhalten haben 
Schon Willkomm macht Wiedeehan aufmerksam, daß C. 
tenuifolia, C. mariolensis, CO. Pinae, C. Boissieri, C. resupinata 
und Ö©. prostrata nur Formen RER ehe sein dürften, 
und diese Art wäre Ceniaurea tenuifolia Duf. zu nennen. Leider 
muß ich noch weiter gehen und vor Ba; en auch Centaurea in- 
cana Lag. (non Ten!) = he Lagascana Nym. (non Gräls!) 
von der zweiten Untergruppe in die Phi übersetzen. Vergleicht 
man genau die Diagnosen der angeführten Formen mit den un- 
siegen ee e loco elassico, wie wir sie in Spanien 
äu meln Gelegenheit hatten, so erweisen sich die 
Merkmale ii wriaiteniare: und veränderlich, daß man selten Ge- 
wißheit erlangt, unter welchem richtigen Namen man eine Pflanze 
einreihen soll. Habitus, Form der Blätter ete. deuten manchmal 
auf auffallende Unterschiede; aber in einemfort kommen wieder 
Zwisehenformen und Abänderungen, so daß ein klares Bild der 
Spezies nicht sichergestellt werden kann. Es tritt hier das näm- 
liche ein, wie bei anderen polymorphen Sektionen der Gattung 
Centaurea, 2. B. Lopholomae-Maculosae, Jaceae ete 
Wenn ich mir di erlaube, zu den vorliegenden Formen 
meine persönliche Ansicht darzulegen, erkläre ich ausdrücklich, 
aß es mir beim Mangel ausreichender Literatur und auch der 
Zeit unmöglich ist, in spezielle Studien mich einzulassen. 
Centaurea tenuifolia Duf. rg Als typisch nehme ich an 
Exemplare gesammelt: San Fel de Jativa, 24. April | 1875. 
Hegelm.; Sierra de Castalla “ ee Porta et Bigo, it. 
hisp. 1891, nr. 250. ., 
Caules decumbentes, suberecti arreetive. Folia primaria 
lyrata, gie pinnata; laciniae ovatae usque lineares mucronatae. 
Calathia ovata, 10—15 mm longa, 8—10 mm lata. Squamae basi 
ovatae, oblongae, + ER marginatae. Appendices spadicei, 
triengulares, acuti, ectinate eiliati, eiliis 5—T, fuscescentibus, 
rigidis, —1 mm longis, spinula 2-3 aa longa, patenter re- 
curvata a; Polymorpha! — Var 
A. Caulibus plerumque Um lie angustisectis. 


486 


a. Oentaurea incana Lag. non Ten. = Ü. Laguscae Nym. 

(non O. Lagascana Gräls!). Cinereo- -argenteo- -tomentosa; anthodii 
squamarum appendices ferruginei, plus scariose marginati, eiliis 
ad 1 mm, spinula 1’5—2 mm Ig. — P. R. Exse. 

b) Centaurea Rerhare Cosson: Caulis et folia + dens 
Ken seabra, obsceure viridia; squamarum appendices er 
jliati 

P. t. III, hisp. 1891, nr. ir Resnum Valentinum, in 
glareos. pirs Sierra Fuente Higue 

c) Centaurea prostrata et Vol rosularum sterilium 
incano- Eaton a, obovata ad 5 em longa, 2—3 em lata, indivisa, 
dentieulata; folia caulina basilaria lyrata; superioria obovata, de- 
erescentia, dentieulata vel parce lobata; anthodii squamarum 
appendices mn i usque pallescentes, breviter eristati (0:5 mm), 
spinula terminali sublongiore, - 1 mm longa. 

P. R., it. IH. hisp. 1891, nr. 251: Regnum Valentinum, in 
herbidis ad viarum margines ae Riopar et Yeste 

Ausgesuchte Stücke machen einen guten Eiı ndruck, aber 
von gleicher Stelle finden sich wieder solche, welche Veränder- 
lichkeit zeigen und zu den nachfolgenden neigen 

B. Caulibus ascendentibus erectisve; calathiis maioribus 
elobose ovatis. 

a) Cen a. Boissieri DC. Caneseens (maxime parte in- 
feriore) vel secure vireseens, lanato-tomentosa. Anthodia 
glabrescentia, 12 mm en et lata. Squamarum re nie 
eristati, eiliis 5—6, 2 mm longis, spinula terminali 3— 
longa, erecta usque curvata, fusca usque pallide- ferrügines. Mire 
variat altitudine, caulibus simplieibus vel ramosis, indumento, 
foliis caulinis integris vel pinnatifidis. 

Regnum Granatense: Sierra Tejeda, Alfacar, Nevada, de 
Baza (H. P. R. e diversis annis). 

Centaurea Boissieri forma tenuiloba Freyn in lit., P. R., 
iter III. hisp. wir nr. 420. Regnum Valentinum, in Mte. Mongd 
prope Denia: habitu Centaureae Pomelianae B. et T., basi ramoSa, 
ramis See öblun one rein elongatis, foliis sursum indivisis, line- 
aribus praedita. 

Centaurea Willkommii 0. H. $z. probabilissime est eius- 
dem forma: appendieis spina sublongiore recurvato-patentiore. 

Blüten meistens rot oder rötlich; in der Sierra de Alfacar 
auch mit gelben Blüten! (©. Funkii: 2). 

Centaurea Funkii C. H. Sz. solummodo differe videtur appen- 
dieibus er et floribus Taaksatibes; foliis minus 4 
Exse. H. P. R. 1879, ur. 290, Sierra de Alfacar. P- RB. it 
hisp. 1895: Sierra Elevira pr. Granada (sub nomine C. rin. 
kommii), Sagra Sierra, Sierra de ne und Nevada. 

Die 1895, P. R. it. IV. hisp. aus der Sierra Nevada, Aqui- 
ones de Dilar, als Oentaurea Funkii ausgegebene Pflanze ist nieht 


487 


diese, sondern ©. bombycina Boiss. (der zweite Standort für diese 
Seltenheit!). 

Als standhaftere Formen, Spezies, können angesehen werden : 
Centaurea Spachii ©. H. Sz. Folia usque ad calathia pinnata, in- 
primis inferiora subbipinnata. Rami divaricantes, ramuli 1—3 
calathia gerentes. Squamae pallidae, appendiee 4—5 mm longo, 
angusto, pinnate eristato. Planta candide lanuginosa. 

Exse. P. it. II. hisp. 1890, nr. 560, inter Balazotte et 
Alecaraz. Formam virescentem leg. Pau: Jativa in monte 
Castelli. 

Centaurea monticola Boiss. Sierra Nevada, loc. aprieis, 
rupestribus, glareosis ad Dornajo, parte calcarea. 

(Fortsetzung folgt.) 


Die Panzerföhre im Pindusgebiete. 
Vorläufige Mitteilung von L. Adamoviö (Wien). 


Als ich im Juli des vorigen Jahres (1905) in der Voralpen- 
gegend des Olymps große Waldungen von Panzerföhren (Pinus 
leucodermis Ant.) antraf!), gab mir diese so weit im Osten vor- 
geschobene und vom bisher bekannten Areal so stark isolierte 
Lokalität Veranlassung zur Vermutung, daß es möglicherweise in 
westlicher Richtung auch andere Standorte noch geben wird, die 
die Verbindung mit dem Hauptareal herstellen würden. 

Zu diesem Zwecke untersuchte ich sämtliche aus den süd- 
lichen Balkanländern stammenden Pinus-Arten der Wiener Her- 
barien (Herbar des Botanischen Institutes der Universität, des 
Naturhistorischen Hofmuseums und des Herrn Dr. v. i 
und das Resultat davon war, daß Pinus pindica Form. als 
vollkommen identisch mit Pinus leucodermis Ant. sich 
erwies. 

Somit wurde also eine große Strecke weiter zur Herstellung 
der Brücke gebaut, denn das Pindusgebiet reicht ja im Norden 
mit seinen Ausläufern so ziemlich nahe an die bisher bekannten 
albanesischen Fundorte. Ich bin aber fast überzeugt, daß eine 
gründlichere Erforschung der Gebirge zwischen Elbasan und Berat, 
die jetzt noch bestehende Lücke im Areal ‚der Panzerföhre er- 
füllen würde, 

Eingehendere Bemerkungen über die südöstlichen Fundstätten 
der Panzerföhre werden an anderer Stelle veröffentlicht werden ?). 


1) Vergl. Akad. san Nr. XXI (1906) der kaiserl. Akademie der 
Wiss., Wien. 2, 
2) In den Denkschriften der kaiserl. Akad. der Wiss., Wien.) 


488 


Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 
Rick, Fungi austro-americani. 


Ende November 1906 gelangten die Faszikel V und VI dieses 
Exsikkatenwerkes durch Gymnasialprofessor Jos. Rompel (Feld- 
kirch, Vorarlberg) zur Versendung. Die beiden Faszikel enthalten 
folgende Arten (Nr. 81—120): 

81. Hypoxylon? Berterii Mont. — 82. Xylaria corniformis 
Fr. — 83. Helotium lobatum Starb. — 84. Puccinia Magnusii 
Riek. — 85. Heterochaete livida Pat. var. paueiseta Bres. — 
86. Nectria Balansae Speg. — 87. Eutypella? bambusina Penz. 
et Saee. — 88. Hypoxylon latissimum Speg. var. purpureum Rick. 
— 89. Moelleriella nutans Rick. — 90. Xylaria janthins-velutina 
Mont. — 91. Polystietus gibberulosus Lev. — 92. Phragmidium 
subcorticium (Schrank) Winter. — 93. Lachnea margaritacea Berk. 
— 94. Valsa (Eutypa)? tuyutensis Speg. — 9. Poria? — 
96. Jattaea mycophila (Rick) Rehm. — 97. Microphyma Ricküi 
Rehm. — 98. Nectria parvispora Winter. — 99. Meliola Araliae 
Mont. — 100. Lenzw.. ‚rubescens Berk. — 101. Cladoderris erassa 
Fr. — 102. Karschia Araucariae Rehm. — 103. Diatrypella in- 


114. Peroneutypella comosa (Speg.) Berl. — 115. Auerswaldia 
Ppuccinioides Speg. — 116. Odontia Artocreas Berk. — 117. Myco- 
eitrus aurantium Moell! — 118. Sirobasidium Brefeldianun 

I 


Moell. — 119. Gibberidea Bresadolae Rick, nov. spec. — 120. Col- 
!ybia rheicolor Berk. 

Alle angeführten Arten wurden von J. Rick in der Umgegend 
von 8&0 Leopoldo (Rio Grande do Sul, Brasilien) gesammelt. An 
der Bestimmung der Arten beteiligten sich außer Rick die Myko- 
logen Bresadola, Magnus und Rehm. — Beigegeben ist ein 
Sonderabdruck der. Bemerkungen, welche Riek in den Annales 
myeologiei (vol. IV, 1906) zu den Faszikeln III und IV veröffentliehte. 
Ferner kamen Ergänzungen zu manchen früheren Nummern mit 
zur Versendung, sowie als Beigabe Puccinia Malvacearum Mont. 


„Herr Ad. Toepffer in München (Blütenstraße 14) gibt ein 
Exsikkatenwerk unter dem Titel „Salicetum exsieeatum“ heraus. 
Die erste Lieferung, umfassend 50 Nummern, ist bereits erschienen. 
Preis pro Faszikel Mk. 25. 


489 


Vom „Herbarium Dendrologieum“ von C. Baenitz 
(Breslau, IX. "Marienstraße 6) ist Lief. XXI (enthaltend 95 Nummern, 
Preis Mk. 13) und der VI. Nachtrag (enthaltend 14 
Preis Mk. 1) erschienen. — Vom „Herbarium Amerie home 
desselben Herausgebers ist Lief. 20, umfassend Nr. 1260 1376, 


eh Et a Nr. Mk. 0-35. Die Pflanzen wurden von 
Ö. Bucehtien und 6. L. Fischer in Valdivis und Nordpatagonien 
re 


Kneucker A., Gramineae exsiccatae. 


Seit dem ee et sind von diesem Exsikkatenwerke 
die Lieferungen 11— rschienen. Dieselben enthalten Material 
aus fast allen Krdteilen eg n Prof. E. Hackel revidiert 
wurde. Jeder A 25 sind Beiraakie; Eüiketten neigegehen, HER 


da och Anga 
über Bentenkphaner Meereshöhe, geologische Beschaffenheit Geh 
Fundortes etc. enthalten. Den einzelnen Lieferungen, welche die 
nee als Äquivalent für das gelieferte Material erhalten und 
äuflieh zu je Mk. 9 zu beziehen sind, werden die Schedae 
Aue en em in ee beigelegt. Die Schedae enthalten auch 
ebe 


die ee der egebenen neuen 
esonders bee Arten ae die ferner noch ausz ugebenden 
Lieferunge en enthalten, der u. a. das Departement of Agrieulture 


n Washin a und der Botaniker u „Bureau of eier ment Labo- 
fatarion" in Manila (Philippinen) als Mitarbeiter ec Sa sind: 
Weitere Mitarbeiter werden gesucht von dem Herausgeber 
A. Kneucker in Karlsruhe i. B., Werderplatz 48. 


XI. an: 1903 (Nr. ah 


(Trin.) T (Transkaspien), Calamagrostis arundinacea Roth X lanceolata 
Roth (Heidenreich) var. laxa Hackel nov. var. (Rußland), Ga arund. Rot 
lanc. Roth (Heidenreich) f. puber : B.x 
lanc. Roth (Heidenreich) f. simplex ey (Thüringen), Cal. littorea (Schrad) 
P. B. (Banat), Cal. negleeta (Ehrh.) P Pommern), Chaetur 


latior Kneucker nov. f. (Portugal), Milium vernale M.B (Rumänien), 

bergia silvatica. Torrey (Nordamerika), Pa ambi guum (Guss.) 

ein en), P. vertieillatum (L Br. (Rheinpreußen), P. virgatum L 
(Nordamerika), Phalaris paradoxa L. (Oberitalien), Phleum. alpın L 
(Schweiz),. P. wege ibel u. ok Portugal er ee (Torrey) 
Wood (Nordamerika), arenaria er x ee nata L. ssp. 
Grafiana (ohne Gans), st. pennata L dem Tirsa ( er) (Banat), St. tena- 
cissima L. en). 


Österr, a 12, Heft. 1906, 35 


430 


X. eisin sp 1903 (Nr, eng 
räbn. «&. genwina Aschers. 
u. ei Ge Zr Yin L. (Schwei ni "A. Thor. uby (P ortuga)), 
Cynodon dactylon (L.) Pers. (Rheinhessen u. wege ‚Datylis ag ge 
- Ko . 


. a. typv 

Danth. spicata a: m. je chult. (Nordamerika), Des hampsia media 
(Gouan) Roem. u. Schult. (Spanien), Diplachne rein (L) Lk. Yan 
Eragrostis Milde (L.) P.B. (Oberitalien), Glyceria nemoralis Uechtr. u. 
niecke (Ungarn), Koeleria caudata (Lk.) Steudel (Spanien), K. cristata L) 
Pers. var. gracilis (Pers.) Gren. et Godr. subv. "Teiophylla Hackel nov. subv. 


Aschers. u. k ase 
Keen P. nemoralis e ii vulgaris Gaud. (Banat), P. ica Kern. 
ın), P. silvieola Guss. Den ien), > violacea Bell. (Oberitalten), Ses- 
leria argentea Savi (Oberi m... S. Alifolia np (Banat), S. er 
Ard. var. Wulfeniana (Jacq.) (Südtirol), Sieglingia decumbens (L.) Bernh. 
a Fr tee strieta (Sol) Roth oral Trisetum Baregense Laff. 
(Pyrenäe 


XIH. Lieferung 1903 (Nr. 361—390). 

Agrostis alpina Scop. ssp. Schleicheri _. u. Verl.) Aschers. u. Gräbn. 
(Pyrenäen), Andropogon condensatus H.B.K. var. pan ek neichen unth) Hackel 
(Argentinien), Andr. Sw.ß. bar wie (Lag.) H I LEBENDEN, 
Aristida coerulescens Dest. ahgentinien), Aryado Plinii Turra (Oberitalien), 
Atropis ae (Huds.) Griseb. f. autumnalis er (Norwegen) Atr. 
Pannonica Hackel ei 2), Bon ‚teloua curtipendula As. (Argentinien), 


B. el Griseb. (Ar, ee eldthns dubia (H. BE .) Seribn. (Ar- 
gentinien), D. latifolia @riseb) H (Argentinien), Festuca Halleri Al. 
Eemeker , F. ovina L. ssp. weg Hackel (Pyrenäen ovina L. var. duri- 

a (L.) Koch „(Sranien) F. ov. L. var. dur. Koch subv. trachyphylla 
Hackel (Bayern), F. ov. L. v. glauca (Lam.) Hack. subv. caesia Hackel (Ruß- 
a F. ov. L. var. Panziöiang rer m . ov. L. var. pseudovina 


acc ar iflor  (Radi) Hack. (Argentinien), £- 
Baer H.B.K. ; igentinien): P ee m Sw. (Argentinien), P. velu- 
tinosum Nees (Argentinien), Pas tu Poir. (Argentinien), . 
end Griseb. (Argentinien), za notatum Fluegge (Argentinien), Sporo- 
a : dicus R. Br. (Argentinien), 8 Amon brachychaeta Godr. (Argentinien), 


on biflorum (Brign.) Roem. u. Sch 


mo, d 
striatus Willd. (Nordamerika), El. Ver srotimu  (Soln ander) (5 
tonensis (Al. (Ad, Aschers. u. Gräbn. (Baden), F. F. Dertonensis (All.) Aschers. u 
Gräbn. var teri (Boiss. u. Reut.) Aschs. u. Gräbn. (Portapal), F. drymaea 


Mert. u. Koch (Banat), F. mg L. (Banat), F. pratensis Huds. 1. genuina 
Hackel a. “ Ane Hackel (Bayern), F. uniglumis Sol. var. longiseta (Brot.) 
ee F'.varia Hnke. ssp. ae (Ram.) Hackel (Pyrenäen), F. var. Haenke 


enuina Br 3; odr. 1. typica Hackel (Schweiz), F. var. Haenke ssp. 
er « (Vill.) a. genwina Hackel (Südtirol), F. var. Haenke ssp. zanthina 
(Roem. u. Sch Ase räbn. (B a ord compres Griseb 
(Argentinien), HZ. erinitum (Schreb.) Desf. (Syrien), H. Europaeum (L.) AU 
ayern u. Schlesw.-Hols ssoneanum Parl. (Spanien), H. maritimum 
With em. va H. muri tana Hackel (S ), Triticum mo- 
er en - var. Boeoticum (Boiss.) (Serbien), Tr. triaristatum (Willd.) Gren. 
garn), Tr. turgidum L. f. mutica? (Thüringen), Tr. ventricosum 


Personal-Nachrichten. 


Graf Sarnthein wurde zum Amtsleiter der k. k. 
Beusdere SH in Ampezzo (Südtirol) ernannt. 
Prof. D oszezak ist in den Ruhestand ee a. 
wurde bei diesem Anlasse mit dem Orden der Eisernen Kron 
ass ichnet. 

Die Herren Dr. Karl Linsbauer, Dr. Fr. Vierhapper, 
Dr. R. Wagner und Dr. A. Zahlbruckner wurden zu korrespon- 
dierenden Mitgliedern der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien 
ernann 

Prof. Dr. Ludw. Linsbauer wurde zunächst mit er Sup- 
plierung der wersien l für Botanik der 'höheren Lehranstalt für 
Wein- und Obstbau in Klosterneuburg bei Wien betraut. 

r. E. Gile wurde zum a. o. Professor an der Universität 
Berlin a 

Prof Dr. E. Pfitzer in Heidelberg ist am 30. November d. J. 

gestorben. 
of. Dr. K. 0. Harz in München ist am 5. Dezember d. J. 
gestorben. 


"og. 8 ie 2 Ru etere vr Ari "orte ae Br ll Dalaasth 
er Panzerföhre im Pindusgebiete. 8. 487. — Botanische Benkhiigte,"i Museen ‚ Institute etc. 
— Personal-Nachrichten. S. 491. 


Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. 
Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. 
Die „Üsterreiohische botanische Zeitsohrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates 
und kostet ganzjährig 16 Mark. 


Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der en: zu haben; 
1852/53 & M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4-—, 1898/97 & M. 


Exe: die fr ui die Post ediert werden sollen, sind mittelst Teer 
dirant wei der Karen iekanken ie W en,L, Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerelds Bohn), zu pränumerieren, 


Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. 
Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 


492 


INSERATE. 


Die direkten Abonnenten der „Österreichischen 
botanischen Toltachrifte ersuchen wir höflich um gefällige 
rechtzeitige rin mie des Abonnements pro 1907 per Post- 
anw an unse 


sung Adresse Abonnementspreis Jährlich 
16 an. nur Sanzjähri rige Pikänmmeratichen werden ang 


nomm Die RN in Wien 
L., Barbaragasse 2, ; 


Voranzeige. 


Demnächst erscheint ein Exsikkatenwerk, enthaltend nur sel- 
tenere und interessante Pflanzen von Castilien, Aragonien 
und Catalonien. Preis Fres. 25 pro Zenturie. Anmeldungen bei 
dem Herausgeber F. Sennen, Figueras-Hostalets (Gerona), 
Spanien, Noviciado de los Hermanos. 


Preisherabsetzung älterer Jahrgänge 
der „Österr. botanischen Zeitschrift“. 


Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer 
Jahrgänge der men botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, 
Setzen wir die Ladenpr 
der Jahrgänge 1ss1 1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. L— 

n EN » ” ” 16.— 2 10.— 
herab. 

Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 
1862, 1864—1869, 1871, 18731874, 1876—1880 (& Mark 4.—) 
bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863 
1870, 1872 und 1875 sind vergriffen 

Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ 
erschienenen 37 Porträts hervorragender kosten, so 
lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— 

Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu er Nettopreisen 
zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt 
zu wenden an die 


” ei 


Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn 


Wien, I., Barbaragasse 2. 


NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein ErEment er Firma Paul Parey 
n Berlin. — Die Tafeln zu der Abhandlung von M. Ze n, sowie Titel und 
Inhaltsverzeichnis zu Jahrgang 1906 worin der nächsten ser beigegeben. 


Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. 


Inhalt des LVI. Bandes. 
Zusammengestellt von K. Ronniger. 
I. Original-Arbeiten: 


Adamovie L. Corydalis Wettsteinii. Eine neue Corydalis-Art der Balkan- 
1 


halbin Ber a 74 
i nzerföhre. ‚im :Pinduspebirge =... a... suuma = as neh ware 487 
Becker W. Beiträ ge I Kogeragugg Ir Pyrenäen-Halbinsel RE... 
a tridentin HE :B066. NOV en ae a ee re Er ea“ 73 
Bornmüller J. Einige kauen über Cirsium Pichleri Huter und Den 
ee ee re ee nl 5 
Eichler K. Über einen Kastrationsversuch n. Tragopogon. .- u. unse nuree 337 
Furlani J._Über den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall............- 400 
Grafe V. Über ein neues ihuine Borminldchrärenseie EEE IRB ARE 289 
Hackel E. Über Kleistogamie bei den Gräsern......... 143, 180 
Pe. ey, E. v. Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. Adamoviö im u 
auf der ern gesammelten Pflanzen............... 205, 277 
Handel- Mazzetti H. v., Stadimann J., Janchen E. und Fatis r Beitrag zur 
is der Flora von West-Bosnien..........-.- 27, 69, 97, 164, 219, 263 
Hayek A. v. Über zwei für Steiermark neue Gentianen.......-..... »u0... 


Heimerl B: Beiträge u ... er ee ..249, 406, - 
43 


Höhnel F. v. Mykologi 

VI. Zur Pilgora des "nielarönterreichischhtt Waldviertels SE -i 37, 461 
Huter R. Horber-Siu Aeee 110,2 9, 477 
Issier E. Über teren platyphyllum mh. und sein Verhältnis = zu “Ch _ 


erlanäters MG. .2...20. 2 NR de ven lern 
Ivancich A. Der Bau de Filamente der Amentaceen. (Mit Tafel VIl u. vi) 305, 385 
Jus tin R. u neue Hybride Uentaurea Haynaldii Borb. X plumosa Lam. 
'entaurea Vossii Justin 283 
Karzel R. Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. (Mit Tafel VI) 348, 377 
Keissler K. v. Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer Seen in 


Ernten NR DR 53 

— — Planktonstudien über den Wörther-See in —— a 195 

— — Notiz über das Au en des: Garda-Soes ... na. ste en 414 
Krasser F. und Rechinger K. Bearbeitung der von Pelle: v. Höhnel im 

Jahre 1899 in Brasilien esammelten Melastomaceen...........22.....- 9 
Löwi E. Über eine merkwürdige anatomische Arien. in der Trennungs- 

schichte bei der — der Blätter 0 


Maly K. Acer Bosniacum 
Nevole - „Gerngsformen. zwischen geographischen Arten der endotrichen 
158 


Pas we ;& Über ai ie Zoosporenreproduktion bei Dam. ern 395, 417 
ie 0. Beicäge ı zur „histologischen Blütenbiologie*. 
I. Weitere Untersuchungen über Deere. it Tafel II ) 41, 88, 135, 176 
36 


494 


Rehm H. ie zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen....... 341 
ng ee! ulfenia carinthiaca : Jacqu. — eine Pflanze der ie 

ae are 40 

Sehiftner v. Bryologisch en ER TE EV ErT 0 

XVII. Auffindung der Dallavicinia Lyellyi a) Gray in Österreich 20 

XxvT Morseele erythrorhiza (Limpr.) Schffn.................... 20 

XXIX. Neue Standorte seltener Moose des Riesengebirge ee er! 

X. Bemerkungen über Grimaldia carnica C. Mass...... ar 22 

XXI. Pallavicima rubristipa.-Schffn. D. Sp...» .- 0. --- or r.0r00.0. 2 

XXXII. Über das Vorkommen von Tophueik Wenzelü in Oberösterreich 25 

XXXIU. Ein für Nordamerika mx Lebermobe 443: Gen iesun can 6 

_ en über Riccardia major S. O. Lindb. . .. 169 


Baumgartner J. Über zwei Ban Laubmoosarten aus Öste ich .. 154 
Stadimann > Über einige Mißbildungen an Blüten der Gattung Dedienlari 8. 
BRRE ae IV). a ren Seren ne 2 
_— Zur geographischen Verbreitung von Pedicularis Frideriei Augusti 
a N 444 
ag van S. Kleiner Beitrag zur Kenntnis der Süßwasseralgenflora Spitz- 


ORROHR a 1. nic ea rien 47 
Strakosch N Über den Einfluß Ki Sonnen- und des diffusen Tageslichtes auf 
die Entwicklung von Beta vulgaris (Zuckerrübe) .....cseu2corccener er: 129 
zabö Z. Uber die Epipactis-Arten des Herbarium Crantz .........:..:... 2 
Vierhapper Fr. Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semha . 256, 298 
kon RN, d un ung von ponogeton (Ouvi- 
ra) Bernierianus (Deene.) Benth. et Hook. f. (Mit Tafel II).....-- 8 
Witasek J. Die chilenischen Ahen der Ga ne Se 0 7 BEREETRN 13 
Wulff Th. Plasmodesmenstudien. (Mit Tafe ai ee 
Zederbauer E. Spaltpilzflechten. (Mit Tafel V).............22. 0000... 3 
Zemann systematische Bedeutung des Area der rs east 
BFRTUR En ER ER HRIT  e: 
11. Stehende Rubriken, 
4, Litöratar-BBOPSloht. 20.2 lese: create. 71, 114, 225, 319, 358, 445 
Sata, Gelarreishliabe. 0... ne 74 
Icons Bogoriensin .. u... nee cennaee, EEE ee 451 
ER RE 233 
Rösultats sientifiques du rg international de nee Vienne 1905 359 
Verhandlungen des intern. botan. Kongresses, Wien 1905 .......-... ++ 360 
2. Akademien, re Gesellschaften, Vereine, zn etc. 37, 12 - 
) 
Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien.....-..-. 37, ah: 236, 329, 363 
Association internationale des Botanistes lee in Paris, Aug. 1906 373 
Freie Vereinigung der systematischen Botaniker bil en en 
II. Internationaler botanischer Kongreß, Wien 1905 ..... REEL 38, 328 
VIII. Internationaler landwirtschaftlicher Kongreß in PTR 334 
Sektion für Botanik der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ie 
Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik.........-......+-- 236 
78. Versammlung deutscher Naturforscher und Er in Stuttgart ul 235 
Muner botanische Abamde... Eu 000 120, 365 
3. een een 2. Institute etc.....-....- 167, 243, 334, 488 
KRiAee wrsiooatae, Kneucker A... ..cuunneai nie 245 
yperaceae et Juncaceae ke un RE PL 334 
Flora exsiecata florae Vesulae, Valbusa U........ 


Fungi austro-americani, Rick J...... aug,gis T 244, 488 


Gras? MEHRHRE Ausncka er ee 489 
Herbarium Amerieanum, Baenitz Ü.......c2e2222.... ; 489 
Herbariam Dendrologisum, Baonths ET L-33n489 
Herbar a 243 
Herbarium De Mo) J.B. Karsıpr Free u + 0 
Herbar Vrayn.. 20... 00000 0 na uane er sen RB a 167 
Musei usa exsi Torati. Batar We. use nee 245 
Be ee in Wien, botanische Abteilung........... 243 
Salicetum exsiecatum, Toepffer A. ..2....r..u0r 0.0. .2..-0nan. nenne 488 
4. Botanis er Forschungs- und Pe En a EEE Een 39 
D Personalnachrichten ee 39, 79, 127, 167, 247, 335, eD, 455, 491 
Adamovi6L. 3 |Kerchove de Denter- Pfitzer E. 491. 
Benz R. | hem 0. de 167. Porsch OÖ er 
Buchenau F. 247 | Kerner J. 455 rain D. 
Cavara F. 335, 455 Körnicke M. 455 en K. 39, 
Clarke Ch. v. 375 Krasser Fr. 455 nk. 47 
Conwentz H. W. 455 Kuckuck P. 247. a W. W. 335 
Czapek F. 167. Linsbauer K. 375, 491 Ti ” „Graf. 491. 
Dammer U. 12 Linsbauer L. 491 eott 
De Candolle C. 455 Lotsy 3. P: 9, 'raverso J. BE 
De Vries H Lundström A. N. 79. |Tschermak E. 
Eriksson 1. 375 |Magn s W. a V ae Dee I 247, 491. 
Fekete J. 7 ansion A. Wagner R. 4 
Flahault Ch. 247 Marshall Wera 375. Warming E "78 
latt Käroly 127 Mayer W. Wiesbaur J. 455 
ilg E. 491 Miyake K m. Wille N. 79. 
Grafe V. 247 Möller 375 Wolf F. O. 335. 
Harz 0. 491. Murr J. 335. Woloszezak E 
Hayek A. v. 375. Oudemans C. A. J. A.|Zahlbruckn er Ps "ii. 
Hegelmaier F. 247. Zimmermann 79. 
Hunger F. W. T. 335. |Pantanelli H. 78; 
6. Wetizen ee 166, 358, 455 
Becker W. Neue Viola von Trient ............ 
Blocki Br. r einen Bam Bhrger der ostgalizischen ee 
(Hypochoeris carpatica 
— Über eine für Österreich nee Graminee Koleria polonica Dom). . 358 
Herbar-Offerte (Herb. J. Kerner, Herb. Runge) .........».e-rerrer.r 455 
7. Preisausschreiben (Plensernisgine der es betreffend) I 235 


III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht 
angeführten Autorennamen. 


Adamovid “ ge 358, 445. 
Apstein ©. 
Ascherson p . 233. 


Backe 
Bauer E. 71, 
Baur E 
Beauverie Au 
C Ver de 319, 


r J. 6. 77, 327. 
319. 
a2 


Becker W. 117, 225. 
Beguinot A. 359. 


322, 


Blakeslee 448 
laringhem L. 

erg Fr. " 

Born A. 

nr 5 “ Ei 449. 

Boulanger a 324 

Brefeld O, 

Brehm V. ee 225, 319. 


Brenner M. 
Brezezifiski er 


Bücher H. 
Bargiisteie A. 225, 320, 


Busse W. 361. 
36* 


496 


Cajander A. K. 230. 
Campbell D. H. 74. 


Contz en Fr. 


s.C. 76.- 
ck Fr. 225, 320. 


Dahl O. 230. 
Dalla Torre C. G. de 320. 
233, 


De Vries H. 2 328, 454. 

Diels E 75, „449. 

Dörfler J. a6 

Domin K. 71, 114, 225, 
327. 

Drude O0. 233. 

Dunzinger G. 229 

Durand 4 


. 450. 
Duthie J. F. 327. 


Edwall . u 
Ehrlich 

Eichler ar 

Engler A. 2, 450. 
 Errera L. 75, 


362. 


alck R. 
Faltis F. ai 
Faucheron L. 229 
Fedde F. - 230, 325, 450. 
Fick R. 


Fritzsche F. 451. 
Fruwirth 30. 


Fujii K. 454 
Purlanl re 321. 


Gaidukov N. 118. 
Gandoger M. 325. 
Gassner G. 362 
Ginzberger A. 360 
GIowacki J. 225. 


Goe bel K. 75, 231, 362, 


Gracner ® Ki 451. 
Grafe 

Gürke % Sn 
Haberlandt G. 72, 321, 446. 
H 


Ha 

Haläcsy E. v. 72. 

Haradi6 A. 114. 
H. 


Harms 320. 
Hassa „831: 
ayata Bunzo 362 


Hiekel R. 3 
Hilde 5. 118, 231. 


ı T.G. 

Hockauf = si. 

Höck FE. 

Höhnel Fr. e 72, 114, 321. 
offmann 0. = 

Holmboe J. 

Hoogen a 

Houzeau de Lehai T 325. 

Howard W. L. 4 

Huber J. 231 


Iterson F. K. van 325. 


rn D. 450. 

Janchen er 115. 
Janezewski sa. m, 115, 321. 
Janse J. M. 

Johnson D. gr 

Just 230, 325, nen. 


Kalkhoff E. D. 446. 
Karsten G. 74, 77, 117, 


Kastner C. 453, 


Keissler K. v. 
Kinderman v. gr 
Be  - 2 231, 451. 
Klebahn 

Kleber R. ” 72. 
Klebs G. 7 
Kni 


Krasa 
Kr 
Krause R. H. L: 


€ .B) 32: 
Eiter E. 232, 450. 


Lachmann P. 326. 
Lacouture Ch. 232. 


Leva 
2 226. 


 Magnu . a 
| Massart J. 
Mattirolo > x 


32. 
erg L. 326. 
Müller 
Murbeck x Si 
Murr * EB 115, 226, 321, 

322, 


Naegeli O. 76. 
Nathansohn A. 119, 452 
Nathorst A. G. 326, 327. 


oll F. : 
Nordstedt O 327. 
Nowack 360. 


Oborny Ad. 
Detale > H 119, 452. 
Otto R. 


el ‘a uf 822. 
Pamm a 

Pantu ra 

Pascher ne "Te, 115, 226, 


Posralein *H. A 453. 
Portheim L. 228, 
Proti6 G. 4 oh 


Pulle A. 233. 


ie uehl A. 233. 
uint J. 115. 


Rabenhors 
Raciborski. ve 73, 115. 
chinger K. et L. 227, 


Richter Osw. ”s, gl 
Richter P. B. 


Rick J. 2 
Ritzerger 9 73. 


R 
Ba F. B38: 


Sabransky H. 323. 
ardo P. A. 234. 


Schiffner V. 227, 323, 
Schindler ARTE 


359, 


Schneider c. K. 227, 359 
448, 


Schneider ©. R. 230. 

een: J; 28, 328, 

Schröter C. 74, 118, 
er "51. 


Schube a. ar 
Schul 


231, 


zZ 
N x Sa 
Se 45 


orauer P. 
Sperlich A. Ben, en 448. 


Sprague 
Stadlinamn „ 2, "448, 
hl E. 


Sydow 450 
Szabö 2. v 
Sztankorits ” gr 


’ 
Wagner 


497 


Tassi Fl. 234. 

Techet K. ”- 

Thellung A. 

hiselton-Der Wt 77, 
327. 


Tschermak E. 116, 228, 


et ET, 
Umlauft A. 360. 
Usteri Ge un 363. 
Uyeda 


Vandas C 
Velenovsky 2 
Vogler P.8 Fr. 116, 228. 


Voigt A 


sH. I n, Ms 


Vrie 454. 
Yuillemin Pr, 


R. 448. 


Wiesner J. ni 346, 359, 


360. 
Wildeman E. Br 235, 328. 


Winkler H. 4 

Winslow C. E + 119 

Wittmack L. 233. 

Woltereck R. 360. 

Wright 77. 

Würst E. 453. 

Yendo K. 119. 

Zach Fr. 3 

Z ehlbruckner, 2 228, 229, 

324, 359, 360, 448. 

Z KH. = ‚363. 

Zederbauer E. 117, 225, 
228, 229, 


Z 
Zopf 


498 


IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) 


A. 
Abies sp. 
Abrus Brecatorius 360. 
Acantholim 


en Dliscake Rhm. 294. — 
wage 


— Bosniacum a. 9. 
4 arpum Maly_ 97. 
trichopuifohien Maly 96. — f. 
tricho One er Maly 96. — "campestre 
368. talum a 95. Erna 
tum w. 
lum Pax 96. au) 95, 
sp. ee 30, 121, 208, 471 
Aceras 231 
Achasma Drevilabrum Val. 4 
Achitien 292, 297, 344. — grata Ezl. 
.—_ Bi Ned Heuff. 265. — no- 
$ L. 266: — r4 div. 209, 265. 
Mbeböge sp. 4 
Aciotis sp. 192 
eisanihera dlsinaefoli Tr. 192. 
Aconitum hunyadense Deg. 
— p. A 298, 293, ER 296. u 
342, 344, 346, Atone 347, 
20 


— ma 
110. — Drehen 
a 263. — viridis Cass. 
Adiantum ar aa ed 72. 
Adlumia eirrhosa 


egopodium sp. div. 35, 
Aesculus Hippocastamım su 401, 402. 
‚Aethio sp. 207 


Agropyron sp. div 
Agrostis 185. — Buchtini Hack. 225. 
—— 5p. div. 281, 489 


A4ira 86, 429. — Br vr 434, 460, 
461. — bottnica 460, a — caespi- 
tosa 431, 433, 434, nn eL =.20 

alpina 460. 2 Gohte a 460. — 
— capillaris 4 431. — ersehen 
*) Zur Erzielung 


tunlichster Kürze des Index wurden nur 


— cupaniana 431. — flexuosa 


460, 461. — litoralis 460, 461. — me- 
dia 431 59. aecox 431. 
— provincialis 431. — pulchella 431 
— setacea 432, 433, 434 ; 
— Tenorei 431. — Wibeliana 
0, 
Ajuga 2: div. 99, 279. 
Alangium 
Alchimilla sp. div. 209 N 
Alectorolophus = ongusieie 
(Gme ER 165. — ‚glandulosus Smk. 
ham men — major 


230. . div 
Aleuria ae (Schrt.) 227. 
70. 


sp. 

Alismataceae 243. 

Alkanna maleolens Bornm. 449. — 
Phrygia Bornm. 449, — sp. div. 
78. 

Allionia incarnata L. 249. — — f. 
rien ug Hmi. 250. 

Allium sp. 231. 

Alnus ze 297, SE 387, 

a4 . div. we a 4. 
— viri dis 

reg Ba 

Alsine larieifolia . Cr. 446. — 8e- 
. 208, 319. 

— gie a 

var. a Chr. 


— pratensis 3. — SP. 


Atophita Bi 

rifo olia hr, 

en Omarginalis 
Althaca sn». 

Ze 0 er 206. — Transsylva- 


pe Be. "div. 468. 
eher: sp. 472. 
mmi daucifolwum Scop. 35. 
Imorpha fruticosa 381. 


kKehkhh 
= 


Amygdalus sp. 
Anabaena beeelie Born, 331. — SP- 


56, 

Anaeamptis 231. 

Anagallis 178. — sp. 70. — tenella L. 
178. 


Arten namentlich & 


e- 
führt, über die an a der Beiralenäen Stelle mehr als bioß der Name Bad Standort en egeben en m 


übrigen wurde auf 
„sp. div.“ hingewiesen, 


die Mitteilung über eine oder mehrere 


Arten einer Gattung durch 


ss ne 2 


Anchusa een. (Al.) DC. ß. Pa- 
phlagonica Hss 449. — macro- 
POyRR chng = — sp. div. 98, 

De sp. 280. 

Andradaea Anke Im Allem. 4 

An er reae : Huntü Lp. 21. Bil 

ar öhoger sp. div. 489, 490. 

Androsace sp. Eee 70, 279. 

Andryala sp. 210 

Aneimia barbulata ta Chr 


lobata Chr.  Phyliiidis w) f. 
pygmaea Chr. 38. Wettsteinii 
Chr. 38. 

Anemone 77. — “. er 

Aneura 447, Itifida &@. major 
N. E. 172. — pinnatifide N. E. 169. 

Angelica sp. 472. 

Anthemis Br. — sp. div. 209, 265. 

Anthoceros 

se era 6. — sp. 489. 

ee sp. 

Apera 8 

Ap RR niger 

4 337. 

Ap 

le. sp. 

pemageion Bernieriams Er Bth. 


achyus — fe- 
ee (Por) Hk. . 4 Kr — Sp. 
120. 


Apono EHROENNE 9, 75. 
Ze sp. 270. 
Anpendicula infundibuliformis J. J. 


Erbe 206. 

N as 240, 241. — eg Fine 
Ar nn Krass. Kub. 

rar va 

emirder Mea sp. 69. 

Arcyria sp. 

eg serpyllifolia L. 453. — sp. 


Wanda basiramea ri 87, 150. 


— gracilis El. 87, 1 — macro- 
phylla Hek. 38. — oiganthn zen 
0. — div 
cs 177. — Gmatis 177. 
177. 

2 Fer 

Armeria Adamovieii Hal. 279. — ca- 
mescens Host. 280. — graeca Beck 
280. — majellensis Boiss 280. — rho- 
dopea YVel. 280. rumelica Boiss 
280. ® div. 70, 279. — undulata 
(Ch. e 0. 


t B.) 2 
Armillaria sp. div. 468. 


499 


Artemisia gnaphalodes 329. — sp. div. 
121, 266. — tridentata 329. 

Arundo a sp. div. 490. 

Ascobolus 

Ancbehyfth Peilueide 3 Pcla 319. 

Ascococcus (Chn.) 1 


Aspergillus bronchialis Blmtr. 71. 
fumigatus Fres. 71. eb 23, 115. 
gr aristata L. . 0, 221. — 
ZA nchica L. 220, 
220. — ann en 2 
don iflora W. 
densata Heldr. div 
12, 219. — embite Bent: 2 
en sp. div, 281. 
= idium 346. — Caesari rianum Chr. 
—_ pedieelatum Chr. 38. — Sancti 
Paul Chr. 
ae, = Dakdtih Sw icho- 
es Chr. 38. — suhetfolumL. 
Y. austrobrasiiense Chr. 38. — Schiff- 
be: Chr. sp. 283. 
Aster sp. iin, "264 
eh Tormosa Hassk. v. en 
a Gru eg 
ee 196. — = 199, 200, 201. 
202. — subtilis de 196. 


— danicus Retz. 77. 


Autrapales, 137. 
& — Zeder- 


div. 209, 319, 469. 

56 weri Stdlm. 228. 

Astrantia Carinthiaca Hoppe 3 
Croatica Tommas. 32 or Fir. 

ale en. ER Borb. 32, — montana 

— Stur. 32,.88. 


Sp. 

Astrebla peetinata Muell. 152. — triti- 
coides Muell. 

Asyneuma camescens [W,. KR) 1. — 


Sp. 
Athamanta  voraigeen Host. 35. 
dia Nym . div. 36, a1 


prae 
Zee .83. — abrsdin Trin. 
147 ige a 490. 
. sp. 
Avicennia 327. 
Azalea indica 401. — sinensis 384. 
— sp. 118. 


500 
B. 


Bacidia incompta Anzi f. luxurians 
Zhlbr. 324. 


Bacillariacea ae 230. 


nr 
Be kn 2 re 3, 67. 
Ballochia BERTETDMERN Balf. 
ub 


Syn 


a 
— rotundFolie 20. — 


Belonidium sulphureotestaceum Höhn. 


B ae Ua sp. 345. 

ger nee obtectum er ha 
div. ‚ 470. — subglobosum en. 
227. — get -testaceum Höhn. 


Berberis 292, 293, 294, 295, 296. 297, 


ein excelsa 231. 

Bertia sp. 294 

Birtolinn 8 

Beta vulgaris 129, 228. 

Betonica sp we 279, 319 

B — americana 388. 
s nana 368, 


Blechnum u Rich. v. distans 


Blepharis rundes Vierh. 298. 

Blythia 23 

Bo, erinavia iliatobracteata Hiınrl. 254. 
ih, 


ensis 54, — erecta 

u 252. ee encelsa win. 406. 
 Guaranitica 

Hinrl 252, 2 hirguta Chod. H 
—_ 253. — Freie 
H "B. E 407. — are 252. 
253, 34. — — f. Ilona Hinrl. 


252, 253. 254. v. Guaranitica 

Hnrl 252. — Perwi u zus 407. 
ie unge Cav. 408. 

Grise repanda "wi. 408. 

-- ee Chois. 406. — L. 408. 

— tuberosa Lam. 406. — vISCOSA 
Lag. 408. 

Bolbitius sp. 464 

Boletus ipeniicnlaius Schaeff. 462. 


— granulatus 115. — luteus 115. 
_ ag Krbh. 115, . — NSatanas 

—_ ; m 462. — variegatus 
sw. 115, 


Boronia .. _ Bart! 364. — 
megastigma Nees. 364. | 
Borraginaceae 229. 
Botrychium obliquum 6. 
cariae Schr.76. —ternatum Thnbe. 76. 
ee ern i Ktz. 657, 197. 
div , 199, "200, 201. 415. 
Boirylas sp. 
ee Fonda. Gris. - — 
labra Chsy. 408. euti- 
bracteata, f. obtusibracteata Aid. 
408, 409. — Grisebachiana 
409. — infesta Gris. 410. — Kuntze- 
— Tongispinosa Rusb. 
— Malmeana 1. 410. — mo- 


sp. div. 490. 


469 
he een ap. div. 472, 490. 
Brahea ae 
Braseni 
Briza bene Hack. 153. — sp. 282. 


Bromus barcensis Smk. 282. — cari- 
natus Hook. 149. — compressus Lag 
149. — abe ao Hal. 282. — fasei- 
culat ee en 282 
= Hookerianus Thrb. — dac- 

onieus Hausskn. 282. — macedo- 
nicus Deg. Dörfl. 282. — macrantherus 

ck. 149. — mazximus Dsf. 84, 149. 
— moesiacus Vel. 282. — pendulinus 
Sc 149. — _—r 84. — scoparius 
8. — sp. div. ,‚ 490. — stamı- 
neus 149. — tetorum 84, 145, 153. 


— tomentellus ee 82. 
loides H.B.K. 87, 148. —_ variegatus 
M. B. 282. 
Brunella en in 100. 
Bryum sp. 


Bulbapayns meh] J. J. Sm. 451. 
451 
ag en W.K. A divari- 
catum Bert. 34. 


Bu ahead - “; kart; 
Bupleuru 

Burbigden zaueora al. "a1. 
Butomaceae 243. 

Buxus er. 401. 


©. 


Calamagrostis 232. — arundinacea 

x lanceolata v. laxa Hack. 489. 
sp. div. 438, - 
Calamintha 121. — 


Calceolaria 13. — EN, Witas. 
16. — acutifolia Witas. 15. — andı- 
cola Witas. 19. — atrovirens Witas. 


18. — cheiranthoides Reiche 20. 
an Ph. 17. — conferta Witas. 
— Öummingiana Witas: 19. 


14. 
E= uadriradiate Ph. 17. — recta 
Witas.. 18. — ewgeee R. 17, 
_ secunda Wiitas. — sp hulata 
Witas. = en Witas 


Calendula Lusitanica Boiss. 111. — sp. 


Calle a sp. 

Callie ee KR Hay. 226. 
Callicarpiphylium 239. 

a 


Callist 

Calloria D) 
Calluna sp. 441 
Calocera 8 
Caloneetria sp. 293 
Caloplaca 228 


sp. ; 
Caltha 12. — > 469. 
Calvatia sp. 4 
Ca ee en er 464. 
Cambessedesia Pr 192 

na sp. 2 


;p. 
Campanula 294. Beben! a 
301. — dichotoma, Balf. 3; 
dium 377, 378, 379 
224, 278, 438. — Welnsehiona Vierh 


Campanulaceae 229. 
Camptopteris spiralis 326. 


501 


Campylocentrum chlorothicum Prsch. 


Campylo opus — flexuosus (u) f. 
minor Is = 245. — paradoxus 
Wls. f. fragilis Ther. 245. — sp. Er 


245. 
Cantharellus albidus Fr. 
eine ag 468. — je Jeephalus 
B Fr — retirugis (Bl.) 4 
— sp. div. 463. — umbonatus (Gmel,) 
463. 
Capsella Bursa pastoris 372, 
Capsicum annuum L. 

Cardamine chenopodirfolia ale 183. 
— pratensis 362, 451. . 206. 
Carduus 478. — nooniRoidee L. 481. 

. po 


usserdorferi Hut. 480 

ergeri Haus - 
Felieri Bek 480. — B anus 
B. 481. — Brunneri Döll. 480. 
— brutius H. P. R. 479. — Cardu- 
elis (L.) 268. — carlinaefolius Hal. 
non Lam. 479. — ae hass bee u 


hrh. 48 
Desf. 479. — majellensis H. 
481. — montosus Poll. 479. —nutans 
L. 479. Personata 480. 
—— X rhaeticus 480. — 2506 atylepis 
Saut. ii — platypus ein 479. 


R us 481. 
480. — Schulseamus Rhm. 481. — 3 
div. 210, . ei Bert. 
480. — Subdecurren Bert. 480, — vi- 
ridis Kern. 480. 
Carex Fe = ns Se 115. 
— maritima X vulgaris 246. — sa- 
‚Tina ng‘ subf. Aatior Notö 246. 
24 27 


bosa Are. 111. — ke Araag) 
112. — sp. div. , 268. 


garis T7. 
Carpinus 389. — Betulus 383. — rubra 


39. 
Carthamus sp. 270. 
arum arg an 311, — Bez 
reichii 211. des 211. — 
pestris si 
Castanea sativa 390. 


502 


Oastellia tuberculata Tin 
Casuarina 307. — enuisctifolin 3 386. 
23, Ace tuberculosum Mor. 83, 
148, 


Catasetum sehe Ldl. 3 
ehe Ti je v. rel 
Prs um Prsch. 38. 
— TEN ER fe Prsch. 38 


Caucalis iv. 34, 211. 
Caulerpa prolifera 321. 
noode Bresadolae Rhm 


Cen enangiun rosulatum Hhn. 227. — Um- 
e 


rum Ües. v. Cynanchi Rhm. 
343. 

Cenococcum sp. 471. 
Yan 120, 124, 226. — alba L. 
— siensis Bo 448. — 
et 124. — augustana Rehb 
maculosa — - 

natica ‚Boch, ee 


— L tenurlloba 


Funkii 8z. 485, 486. reli- 

ana Batt. 484. — Ha i Borb. 
—— X plumosa 283. — incan 

Lag. 485, 486. — Jacea forma 
. .— Lagascana Nym 5, 48 

484. — mariolensis 


5 ostrata 
Coss. 484, 86. — resupinata 
Coss. 484, 48 — Rhenana 329. 
— Rigoi Hut. — Ruthenica Lam. 
448. — solstitialis L, 210. — Spachii 
Sz. 485, — sp. div. 210, ze 
270. splendens auct. 484. — tenui 


folia Duf. 484, 485. — tuberosa Vis. 
269. — STEINE zu * es 
Bartl. 269. — f. nana Bmg. 269. 
a Yang Justin 283. _  yinkommii 
Ostern. oh en div. 
Centhospora Feurini Bub. 319. 
Cephalanihera sp _ ziphophylium 


Ce ephalaria sp. 222. 

Cephalozia 

Cepkuloskilie Baumgartneri Schffn. 3 

344, — er Vest. ne. 
di iv. 207, 208, 292, 294, 297. 


Ceratium austriacum Zdb. 54, 55, 88. 


195. 
198, 199, 200, 201, 414. 
Cer ralocopalus 4 2 
rlersces 
Cera 
Ceratoneis inalietroides 326. 


P. 
= enostoma De Wgn. Vierh. 
258. 


en sp. div. 33, 211. 
Chaetobrom 


aenerium A 32. 
an a 
Cheiranthus 
ih album 475, 477. — Ber- 
.. Mog. 4 — X hircinum 
— TV. ee Issl, 475, 
ill. 359 
M: 


21. — en 
— paniculatum Hook. 
platyphyllum 1 m. _ * Sehnde 
m Mur 


en — clande- 
. Mer er 
Be aihökee Hochst.ı 152. — vir 
gat 152. 
ee Cordobensis, Palla 334. 
— Salaamensis Palla 334. — sp. div. 
4. 


Chondrilla s 


Chlorosplenium Sr div. 244, 245. 
sp. 
dr a erocatus 213, 214, 215, 


216, 217 ratus 213, 214, 
218. I Gohmiöler ir. 218. r 
Chroococeus min . 59. — sp. div. 
56, 58, 197. — turgidus Ng. 59. 
sen 231. — macrophyllum 
W. K. 266. — sp. div. 266. 
Chusquea bambusodes Heck. oRYy- 
lepis Heck. 3 —, Veltsteini Hek. 38. 
Ciboria sp. din. 244, 
Cichorium sp. 270 


sp 
Cieinnobolus Hieracii Bub. 3 
Cinclidotus danubicus Schffn. "Bin mg. 154. 
— fontinaloides 154, 155. — riparius 


Cineraria alpestris Hoppe 266. — Clu- 
ana Host. 266. — erassijolie a 
— vr. errerug Gris. 
Ovirensis Koch. 2 


Cinna sp. 489. 
Cinnamomum Reinwardtü 381, 382 
Cirrhaea gene Rehb. v. coneolor 
rsch., v. 1. Prsch 
Cirsium 112. a (L) forma 269. 
RE les 313. — — x. Brisithales x 
Preaean rer — X. Erisi- 
thales X Spinosisimum. age 316. 
X heterophyllum 
x heterophyllum 24 een 318. 
xD ceum 2 2, 313. — — 
x oleraccum x spinosissimum 313. 
14. — Al 


1 . .— 

arachnoideum Goll 2 ee 

. oo Yaı ‚358. — 

nse X heterophyium 3ll. — 

Ausserdor ae Hsm — autare- 
ticum 


Er 5 RB. — Balearicum Willk 

— Boissier aut. 355, 356. — — 
Fin. et Brum. 355, 356, 357. — — 
en. 6,3 357, 858. — — Str. 285, 


— Catalaunicum W1 10. — Cer- 
vini Tho 17. — erinitum Boiss 
10. — decoloratum Koch 313 de- 
cussatum a. 113, — m 
Porta 113. — discolor Goll. Hut. 311 
— distans Hut. 314. — Dollineri 
z. bp. 315, 318. — Dravium Goll 
1 echinatum . 285. — erio- 
phorum Scop. 11 lis 


S 


ir er 
_ - „Brisithales ie zer R 
Betas hu 312. 


ganteum Spr. 310. — Godronüi 81. 2 
311. Golleri Hut. 313. — grandi- 


503 


Sata Beige 311. — gregarioides 
— Guthnikian .. -_ 
smanmnü Rec 
len Goll. 313. — he jemioi 


pa 
x spinosissimum 17. — hirsutum 
Goll. — Huters Hosm. 818.:— 
Iticense „Sol 313. — Judicariense 
age i 


ge. k anu pi 
simum 315. — ge Bu, 
286. — Morisianum wo 286, 287. 
— Nevadense Wlk. 4 — 'Noli- 
tangere Borb. 311. — iur ion Goll. 

312 — ae Em 113, u 
356, 357 sskn. 'Oen 
pontanum Trfls. ee see nr 
Khek. 313. — oleraceum x panno- 


268. — Pichleri Hut, iss, 355, "6, 
—_ Poriae us >. — purpu- 
reum All.317. — Pus Fe een 
916; pre Banianen Gilot. 

rigens Wallr. 313. eg era En 
285. — rubellum Go 1. 313. — sero- 


318. 
zu 312. — um Sol Hut 

— Wankelii Rei, Bil: war 
meer 2, — Winkleri 


Cı 
Cladophora 423. 


504 


Clathrocystis aeruginosa Anfe, > 58. 
— — f. major Wttr. 56. . div 
192,:198; 199, . 

Clathropteris mer 

ger rege a punctformis a v. 
alpina Rhm. 297. 297, 


438. 
. — viticella 321. 
194. 


2. 
itocybe aurantiaca 463. — — 
spora Brtzlm. 467. — ectypa 


1 a Bres. sat _ er (Sn) 
form — sp. div. 467, 


o ularis J. J. Sm 
Colax viridis Ldl. v. kindate er 


Colchicum age ya 

Co Sean ai 

Collem ingeri "hler., 

Collybia Eigen (P.) 467. — a 
467. — longipes 437. — platyphyllia 


437. — radicata 437. u, 
467. — sp. an 467, 488. 

Colutea sp. 1 a 

Commelinacea 

Comolia Oralfolia Tr. y. acutifolia 


Compositae 229. 233. 
Conferva 327. — sp. 53. 
2 


Coronilla sp. div. 121, 208, 209. 
nee um sp. div. 244, 26, Erg 
tinarius 
erg ‚pulosus — 2. 
Corydalis = 174. — balcanica 
bica — blanda 
c 


— clavieulata en densi 
174. — digitata 174. — er 


ceioides Brngn. 327. 


— lejosperma 174. — DE aSEE DEE 
— parnassica 


174. — — 174. 
174. — parviflora 174. — Derstonil 
174 ed 174 pumila 
174. — 174. — many 
1m, 176. . 206. — Stumm 
1. - nel 174 Wettsteinä 
Adam 
Corylus“ ses Be 3%. — gran 
a 388. — 
Corne folacen " Bres. 7 re. _ aa 
215, „218. 
ers i pin — nasutum 
—_ mi div 


dum 50. 
57, 197. — subspeciosum Rai 49. 

Cotinus ei 29. 

Cotoneaster sp. 

Cra ae mierophyil Prsch. 38. 

ur er 211, 325, 438. 


red bein Heer 240. 
Crepido otus salat r. 465. — sp. 465. 
Crepis a are (Inca) foriha. 273; 

Bithynic 


2. — sp. dw. 271, 

272, 2 En 

Crinum 12. 

Crocus 348. — 281. — vernus 349. 

Crucianella sp. ie 212. 

Crucibulum sp. 469 

Crupina sp. div. 210 

Cryptomitrium 24. 

Cry ._ sp. 2 S 

Oryptosporium Euphorbiae er 448, 

Cryptos Dem Fer Hs 111 

Cucur A 

Cucurbitaceae 229 

Cucurbitaria sp. 

Cunninghamia 362. — sinensis 225. 

( en eg elegans (Cda.) 240. 

Cus = div. 98. 

Cusson 

( Schi ae Chr. 38. 

Cyathicula : 

( hophotum 231. 

Cyathus ge div. 244, 469, 

Cycadea 

Cycas a 362, 363. 5 

Cyclamen 66, 118, 178. — ereticw 
Hldbr. 118, 231. — hiemale Hildbr. 
118, 231. — libanoticum Hildbr. 118. 
231. — mira Hildbr. 118, 231, 


bile 
eudibericum Hildbr. 118, 231. 


Cyclotete bodanica Eul. 415. — comta 
Ktz sp. 196, 198, 199, 


anchum $ a div. 98, 278, 296, 343. 
Oynodon sp 


Cynoglossum ni -_ 98, 278. 
Cynosurus 8 


Cyperaceae B vr 
De Re 142. 176. — calceolus L. 


Oyiodiplospora Robiniae u. . 
Cytoos tospora Bres. 


S 
= 
385 
= 
® 
| 
Ss 
Q 
8 
5 
= 
ea 


1 
Oytosporina Fenrichii Bub. 319. 


D. 


Daerydium 225. 

Dactylis sp. div. 

Dactyloctenium Bein ran er 144. 
Daedalea gen chir. Schlzer. 4 


—_ americana Serbn. 


151. 3 

media Vasey 85, 151. — mezxicana 
Ser. 186 ntana Doell. 86, 161. 
_ lan Hack. Arech. 147. 
uda Ho 


nu 151. — Parryi 
Serbn. 186. — sericea Nutt. 147. — 
sp. div. 490. picata RB. S. 83, 146. 
— thermalis Serbn. 186. — unispi- 
cata Mnro 85, 
Daphne sp. div. 32, 441. 
rer Ser crassinervium Heer 
erg ipticum Heer 240. — Fraasi 
Dasyacipna calyeiformis 117. — sp. 
Daucus en L. forma 69. 
Davidia 
Dawson 


Death albicans „Laur. 2s7. B3l. 
pullulans D. B. 
RER Beotatun J.J. Sm. 451. 


— capitellatum J. 2 Abi. — 
euliriform Tr 7.s 451. — cunei- 
labrum £ J. Sm "sl. Horstü 
3. .J. Sm. 4bi Nieuwenhuisti 
J. J. Sm. 451. — teloense J. J. Sm 
u ala > 3. Sn. 

Dendrocalam 

Dendrostilbella = ers. 

Dentaria Fr enge 321. — poly- 
phylla 

eg ” 


. 343. 
Deschampsia 431. — sp. 490. 


Dianthus = 207, 358, 
or en 
atrype Eee 

Dintrypaa sp. die, 298, 470, 488, 


Dicranochaete Be 

Dieranodontiu longirostre 
(Starke) v. rn Lske, Bauer 245. 

Dieranum ange 5 Re 
Lske. Bau 5. — 

Divkauie: de; 208. 

ge pre 326. — ex og Prager 

_ han ilssoni Brg. erense 

Na ih 6. — nergaen er 326, 

Dietyophora sp. 

Dear: u 198, 199, 200, 


Didymaria ng 228. 

ne sea sp. 295. 

Didymodon austriacus Schfin. Bing. 

ordatus Jur. 157. — luridus 

158. — an Hedw. 157. — valı- 
dus Lim mpr. 

Didymasphri iR Niessl. 115. 

Digita Dis sp. div. 109, 164. 

Dimerosporium sp. 24 

Dinobryon sp. div. 55, 58, 59, 196, 198, 
199, 200, 201, 202, 415. 

Dinochloa Tjankorreh er 185. 

Diospyros virginian 


fascicularıs Beauv. 145. — serotina 
Lk. 82, 149, 182, 184. — — v. clan- 
destina Bal. 82. — sp 49 


Diploeoceus Weichslb. 119. 

Diplodina Sophiae Bub. 319. 

Di saceae 

acus 4 div. 223. 

Dinteris 

Discina = 244. 

nr anomalum Hook. 448. 

Dütrichum sp. div. 

Doronicu cum Sp. — 212, 266. 
- 


Dory 
Dothidea sp. 2 
Dracocephalum Austriacum 322. — sp. 


Dra apar naudia 396. 
Drepanoconis sp. 244. 
erg ceae 229, 449. 


s 295. 
ers. 74. 


Duranta coriacea Hay. 226. — tomen- 
tosa Hay. 226. 


506 
E. 


reine. . 321. 
Echinaria sp. 281 
Echinops er ‚div. 209, I 
chium sp. div. 
EBlaeagnus reflex 
Elaphoglossum Schifneri Chr. 38. — 
Wettsteinüi Chr 


sp. 335. 
org L. 451. — rubrum 
Willd. 4 
Endogone a div. 471. 
to sp. div. 466. 
Eintomophthora Cimbicis Bub. 319. 
Entyloma sp. 438. 
Ephedra 307, 308, 386, 387. altis- 
sima 308, 309. — dihlachya 308. 
Epieoceum sp. 472. 
Epüobium sp. div. 32, 472. 


3. — adensis rubi inosa Crtz 
442, 444. — een rtz. hb. 442, 
444. — Haller Crtz . bb. 442. — 


Equisetum sp 
Era ne ostis Barreier Dav. 152. — 
52. = 


or Hos 
a Haller si 3: ‚Sm. 46 fi: zu "quadri- 
color J. I. S ni re 


Briantius ‚saccharoides Mehx. 149, 150. 
Be i Hack. 83, 149, 150, 
Krisn "70. 


Brigeron 116,120. — betr era u. 
6. — Aragonensis Vierh. ı 
Argacıs ..n 116, — Cilie 
Daenensis Vierh. au 
ee Bi 116. — 


(Lag. Rodr.) Vierh. 116, — a - 
ticus Vierh. 116. — maior (Boiss.) 
Vierh. 116. — polymorphus Scop. 116 
— 8p. div. 209, 264. — Buer 
kensis (DC.) Vierh. 116. — uniflorw, 

L. 116. — Zederbaueri Vierh. 116. 


Erinella sp. div. 244, 245, 348. 


Eriogoaum 3 
Eriophorum ei div. 335. 
81. 


208 
—— amethystinum L. v. 
ampestre Protid 33. sp. die, 38, 


12. 
Erysimum sp. div. 206, 319. 
Erysyphe sp. div. 469 
ina 451, 

Euastrum cerassum (Breb.) Ktz. 50. — 
didelta Rlfs. 50. — oblongum 50 
er Rnsch. 50. — sinuo- 

_ ventricosum Lund. 
0. — Wiesneri Stoc 

Eucalyptus Geinitei se 240, 241. 

Eunotia sp. 

Bee re 329. — sm. 


Buphorbia polychroma Kern. v. micro- 
rb. 29. — sp. div. 29, 280. 


Evonymus japonieus 384. — sp. div. 


Exoascus 245. 


E. 

a 347. — silvatica 368, 383, 390, 

401, 402. 
Fatsia sp. Se 
Favolus sp. 
Ferulago sp. ae: 36, gi 
Festuca australis Nees 

ck. 225. 


» 
en 
& 
S: 
on 
RN 
= 

| ” 
>; 
2 
er. 
< 
3 
S 
S 
[2 

’ 


1 
. 83, 87, 153. — 2. 
166, 282, 490, 491. ze e ella wi. 
is So 


rang 


erna Huds formae 232, 
Fieus carica 361. — Krausiana Heer 
240, —_ res Heer 240. 

ie n div. 209, 
ETOIER Re: 3a, "36, 

Fissiden 

Pisiulina = ki 

Fitzroya 225. 


Flabellaria 239. 
Flammula sp. en 465. 
Fomes sp. div. 88. 
Wer er sen Kitt. 

2 a en Se Schrt van IE. ‚A1b. 
‚198, ae ig 201. 
sp. div 


ela 225. 
Britilria “= 281. 
Fuc 
Filigo en 
and Rn. ir 31, 207. 
Pinarin 2P- 


Fuskladium s sp. 
Fusicoccum li Bub. 319. 


G. 


Gagea 73,115. — a Psch. 
— aleppoana Psch. 226. — bo- 
322, — Bor Sn allariand ee 


indica Psch. 226. — 
3. —9 


281. — Terracianoana Psch. 
vaginata Psch. 115. — Venice 


Galeopsis sp. div. 100. 
465. 


Galera sp. div 
.. asparagifolium Kern. 221. — 
rudaefolium Vill. 221, 222, — 


flavescens ee 221. — lucidu 
222, — ff. en olane Beck 
221. 


won _ Marssode 
Bchroisnenne: Kit. 221. , div. 213, 

a ae 

sg ee Thw. 150. 

rrya 363. 

oe 

Geaster sp. din. 244, 469. 

Geinitzia 2 

Genista sp. div. 33, 208. 

Gentiana 158. — igua ann 163. 
— ambly ie "Borb. 97, 
aspera rn olsan _—— rc calyei eh 
L. Kell. _ brachyphylia Vill 
162, 163. na 


erispata Vis, 98. - — Kerneri f. eh 


507 


Nevole 161. — Norica Kern. 
— f. Anisiaca Nevole 159, 225, — 
Rhaetieh Kern. 160. — ae 
t 3 


Sturm 
= ” Neriis 160. — tergestina Beck 
— verna L. ei 163, 164. 

? Bere 8. 
Geopyzis alpina en 115. — sp. 470. 


Geranium r — palustire 330 
— phaeu 0. — re tense 33 
Robertianum 330. sp. div, 27, 28, 
208, = ” 47 

Geum 


—_ div 
Genie Ds: Bi Ye _ 
Gigantoehlsd 185. 


cium flavum 11. — sp. 206 
Gladiolus sp. 281 
er; ge 4. — Kurriana Heer 240, 
ubflagellaris Chr 38. 
Globulari div. 


Glo regeln Be Fo (Krst.) 


Gloeoporus sp. 244. 

Gloeosporium curvatum Oud. 471. — 
Ribis 471. — sp. div. 471. 

48. 


341. 
ee FR div. 438, 490. — specta- 
— 23 264. 


aa S 2 326. 

Gratiola 

Grevillea z. 

Grimaldia 24. — carnica Mass. 22, — 
pilosa (Hrn.) Ldl. 23. 


Grand er ale ulf. 22. — Sardoa 
De Not. 3 — unicolor Yet 22. 

Önmaräia nmadina Bub. 3 

Guignardiella sp 

ORTEN 2) — ale v. stiriaca 
Rech. 2 

Gimnagramme calomelanos 

_ chryeophyiie, 328. — sul- 

Ran 3 

Gymnom ee u 20. 

Gymnospermae 

Gymno rorangium. sp. div. 438, 

Gynandriris 


Gyrometra $ ng 


508 
H. 


a ee gg Prsch. 38. — 
Wacket 8. 
Hainesia Fenrichi Bub. 319. 


Halorrhagaceae 77 

Hantzschia sp. 53. 

een | Pen Vand. 73. 
smannia D 

Haynaldia sp. 283. 

‚Hebeloma sp. div. 465. 

Heder — Helix 369 
gen rn N lags 263, 
— A us D.C. 2 sp. div 

263 
He Sun 
I ee N div. 335 
ER TRER 121. — Rabe icum (L.) 
TREE & rin ee 
T. — een hib, —_ 
Pupifragem Kern. ar. — S div. 


Helichrsum sp. 209. 

Heliosperma sp. 207. 

Meiropium een Bet Vierh. 
m Balf. 2 


Helen Tevngarteni Kor 358, 
. serbieu 


s Adam 358, 445, 
SER lbopuseiden Bin: 346 
sp. div ,‚ 470 —_ Sydowi 


rear eonule Yolryoinkusroider Bres. 


Heraieum sp. div. 36, 211, 319, 471 


’ 


Hieracium 73, 116 234, 322, 363, 449, 
alpi icola 5 Schleich. 40 


longiglandulum Zhn. 274. 
Magyaricum nr — nudicaule Kern. 
276. — Orieni K .— petraeum 
Friv, _ _ es 74 

enicense Zhn. 275. — plumu- 
Pak, Ka v. nudicaule Kern. 276. 


er a Dhn. 273. — Schlos- 


seri Rechb. f. 2 


Hierochlo& s 


ima 

Hippoerepis sp : 

Hrippophae — -rhamnoides 369 

Homogy 

Hordeum 66, 185. — EIN Eite _ 
distichon 83, 85, = um 
Schbl. ER x 2 
hexastichon 83, 145. — — brachya- 
therum 88. — — pyramidatum Koern 

— marit —_ 


L. "87, 153, 154. — secalinum 154. — 
2: die. „es, — spontaneum C. 
— zulgare L. 83, 145. — 

Eibersiin L. 83, 

ee Nr ei 115. 

Houstonia 75. 

um, arobeme en ng — sp. 

470. — Sydowii Rhm. 4 

Humu Jus 319. 

Hyaecinthus 348. — orientalis 349. 

Hydnochaete sp. 244. 
dn . div. 244, 

Hydrangea hortensis a8, "379. 

Hydrophyllaceae 77. 

un nn 466. — sp. div. 463, 


Hyloco omium Sp. 
Hymenochaete > ie 
Hymenophyton 231. — na 25. 
Hyoscyamus sp. 107 
H enaeer Pseudotenellum Vand. 73. 
div. 31 
Te Ss sp. 4 
Hypnum 319. — sp. ir, 311,:178; 
Hypochoeris et et ie _ Sn 
vetica Jeq. 
flora Vill. = 
Hypocopra sp. 293. 
ypoestes canescens Franch. 300. 
mollis an 300. — — Balf. non Ke 
TS. ig Vierh. 299. 
— a L. 
Ayeomyoee iR 470. — a (Alb. 
Schw.) 2 
Hypozylon ap div. 244, 245, 488. 
PR] 
ee sp. 341. 
Hysteropatella sp. 244. 


I. 


Iberis sp. div. 207. 
Inoceybe geophila Sow. f. major E= 
ee a re forma 66... - Ei 
ra Qu. _ = div. 465, 466. 
rin Br 4 
Die sp. er 
Iris 2, Bi — germamica 352, 
354. Be 353. — sp. div 
280, 326 
Irpex sp. 244, 245, 
Isoetes 362. 
Iwanoffia terrestris Pasch. 395. 


J. 
Jasione sp. 278. 
Jattaea sp. 488. 
Juglandites 239. 
Juglans 391. — crassipes Heer 240, 
— regia 391. 


Juneaceae 230, 243, 334. 

Juncus sp. Kr 281, 297, die, "336, 344, 
345, 346 

Jungerma annia sinuata Deks. 169. 

Jungermanniacea 

„ Juniperus communis — f 
abietiformis, f. "eupresernie, £ 
frutescens 367 . div. 293, 297, 
341, 342, 343, ur. 

Jurinea sp. 210. 


Karschia sp. 
Kirchneriella Dana Schdle. 57. 
Knautia er (Murb.) 223. 
Fleischmanni (Hldn.) 223. — sp. div, 
212, 22 g 
Koeleria 225. — gr Domin. 327. 
Dom. 225. Bergii 
Hie eron. V. ICHLBER, Fillacina et 
D 225 a Kern. 


58. - —_ graclis Be 
225 Gris 


 Domin. 35 
V. erg Dom. 225. 
282, 


ie sp. 244. 


509 


L. 


Lobiatae 229. 
nea sp. div, 244, 470, 488. 
348. 


(Cke.) 227. — 
347, 


ec.) 227. — sp. div. 


Lactarius sp. div 


Lactuca Kossm wir ern 303. — 
Paulayana Vierh. 304, 305. — Sale- 
hensis V 05. 5. div. 271. 

Lamium a L. 115. — sp. 279, 

Lantana costaricensis Hay. 226. — 
Cummin a Ha — glandu- 
losissima Hay. 226. — malabarica 

.. 226, ma 226. 


26. — veroni 


Laria "341, 347, 447. _ europaea 366. 
441. 

Laserpitium > div. 37, 69. 

Lasiagros 

2. obolus. Fr (Müll.) 470. — sp. 


Laih 
La en ensifoius (Lap.) 276. — Ni- 
2. (Roh —_ sessihifolius 
div. 


Lawvatera s 


. Rech. 1 
ech. 193. — re a 
iv. 193. 
Lec a goettweigensis rag 2 
Treläne, ea Ghisleri Stz 2 chen 
apochroella meer 
Er sp. 
Lee E= oryeoide Sw. 82, 86, 
19, 1 18 
Leguminosae 
Lejeunia serpulifoti 447. 
Lembophylacea 


62. 
Lentomitella Hö hn. 115. — vistata 


Lenzites „IP div. 462, 488. — trabea 
(P. 

Pe sp. 

Leontodon Berinii X tergestinus = 

— incanus 2 inus 117. — 

div. 270, subine 

= ge eroceu u 

tulmentinus Fiori 

Le croceus 117. —f£. 

gemwinus am. 


37 


510 


Leontopodium = 264, 


sp. div. 468. 

.. as mueronata Knth. 152, 

Leptonia sp. 466. 

me ag rer Rhm. 296. 
div .. 296, 


ER Are sp. 2a 
Leptostomum 
Leptothyrella Eitobi Höhn. 73. 
schia s 
Leuzea canıfera L. f. ramosa Hut. em 
Libanotis NORA D IR, 
eg SP GN — li 
drpa H. 5. 
pubescons (Rtz.) DC. "36. E= (Sibirien 
35 


Libocedrus 

Tigusticum Re Sprgl. 35. 
sp. 36. 

Tägustrum sp. 70. — vulgare 61, 401 


’ 
17 
ilium Mürtägon je 
Limacium sp. div 
a div. 07, Se, — vulgaris 


dasonnie Zahlbr. 228. — Caloplacae 
Zhlbr. 228, 


Lindenbergia ders Re _ 
ee Vierh. Sinzica 
Balf. 259, — Spkotrana Vierh. 259. 

Linum rö div. 2 

Lippia er, Hay. 2 candi- 
cans Hay. 226. -, Hedunculosa Hay. 
2 Hay, 2 


Listera — (L) R. Br. 444. 
Lithospermum R div. 98, 278. 
a 
Lloydia sp. 
Lloydiella = 86. 
Lonicera 348. — sp. div. 212, 222, 
295, 319. 


3 
3 
Ss 
u 


idıum sp. 295. 
Lophiosphaera sp. 294. 
Lophiost div. 


Ti iotrema . 294 

ium sp. div. 341 

phocolea eg 447. 

Lo ophodermium sp. div. 341. 

zia alpestris (Sehl.) 26. V. 
fin. 359. — on ferti- 

folia 26. — inflata 21. — longiden 


sy 


SS 
3 


(Ldb.) Mac. 26, 27. 
(Nees) Schffn. 26. 
a Schffn. 


—  longiflora 
— ventricosa V. 
25. — Wenzelii 25, 


Lo anti nee L. 323, 329, 330. 
Lupin 

Luzu > > 

Lyeium Bokotranum Wgn. Vierh. 257, 
Ei ogala 472. 

Eoson dh sp. Ms 244 


en 118, E Gartlindiläe 
L. r 


198, 199, 200, 
Lysimachia sp. ’ din 70, 279, 471. 


M. 
te Abietis pectinatae Bub. 


Macrosporium diversisporum Thüm. 


Magnolia a ne 240, 241. 

Marbodi Krass. Kub. 240. — sp. 
326. —_ er en Heer 240, 241. 

re sp. 441. 

Makinoa 24. 

Malabeita sp. 211. 

Malcolmia sp. 206. 

Malva sp. div. 30, 208. 

Malvaceae 74, 229. 

rg ceratopus P. 467. — sp. 
. 462. 


Harrubium. Mr wi. 99, 279. 

Marsilea 238. 

Marsonia ha 

> ervihgorhisn (Lpr.) 

brev is Schffn., lang 

— falcata v. (Schp.) 

— sp. 

Masdevallia muscosa 321. — zebrina 
P 

Massaria sp. div. 297. 

Massariopsis sp. 297. 

Matonia 238. — rg 238. 

Matricaria 231. 

Macillaria 138. — lan Ldl. 138. 
—_ m. .139. — discolor 
Rb. fil.-189. — divaricata Cgn. 138. 

— furfuracea Schdw. 139. — iridi- 
folia Rehb. 44, 45, 98, 94. — Leh- 


manni 136. — leptosepala anb 139. 
4, 45, 94. 
138. _— 


— -_—- ata Fzl. 42, 43, 
Barb. Rdr.. 


here Brb. Rdr. 138, 

Em. 93. — ochroleuca Lodb. 44, 90, 

94. — paueiflora Brb. Rar. 

138. — _ pieta Hook. 139. — norphy- 

erostele Rchb. 42, 45, 88, 94. 

rg ie Prsc 
. Rdr. 139, 


89, a - 
villosa Cogn 44, 46, 91, ha 94, 
142, — meer Ldl. 140 
Mei s sp. 
Medicago sp. din, 
Meiracyllium Wettsteinii Prsch. 38, 


sp. div _ apa Pers., f£. 
ee Dahl mi 

Melanconis sp. div. 2 

Melanomma glaciale Mm. n. Er Hepteg 
— junipericolum Rhm 
Be aodngr nien non Berl. 2098. _ 
sp. div. 293, 


Meliola e ai ses, 488, 
Melittis u 

sn Fe 
Mentha Inga + — Hay. 


Buieuiehs ii 
Meriana panteulada Tr. 192. 
Meridion 


ee sp. 56. 

eu erispapit us 439. — ee 
Saut. 461. Fr ns 461. — ser- 

ro Tode 439 

Mesotus 231. 

Metasphaeria sp. div. 295, 296. — 
en Berl. forma 296. 
Metzgeria 

Metzleria 245. — sp. 245. 

ur verna Beauv. f. elatior Kneuck. 


ein a De ie ne 193. — im- 
petiolaris Don ve A 
Cgn. 1 


Microchloa sp. a 
un (Hall.) 119. — aquatilis 
— fulvus 217. 


511 

Mioropdieng vaginatus Gom. v. Vaucheri 

Ep Be me: rer Seen; 58. — 
5 =: 


’ 


M ron sp. 


— 
erophym 
Mierosaceus Bevifolius J. J. Sm. 451. 
Microsphaera s». 469. 


Hierosiyli hastilabia Rehb. v. major 


Midotis sp. 244. 
Milium amphicarpon Prsch. 82. — sp. 


Mimosa 61. 
Mirabilis Jalapa L. 250. 
flora Hmrl. 250. — — Lt Fichoearpa 
rl. 250. — prostrata R P.J:2 
— Urbani Hmrl. 250. 
Mittenia 
oehringia er 321. — trinervia 
.) 453. 


eg sp. 
231. — a (Mrek.) Ldl. 


Molin a sp. div. 438, 470 
Mollisia. culmina (Sacc. 1: alpin Rhm. 
aglundi Rhm. 3 sp. 


"34 
Moin 345. 
Moltkia 
Monaer E tum leporinum Bub. 319. 
Monochaetia gene Bub. 319. 
Mono en sp. 
Monotropa 118. — ie div. 69. 


_— —. Fr. 466. — Phögndter; 
Fr. 467. — flavipes Qu. — ga- 
Iopus (Br forma 466. — "Darabolien 

rubella Qu. 467. sp. 
die, Aek 467 

Mycoeitrus sp. 

Be Each I erg 471. 

sp. div, — Valep 


Myosotis ee Zee v. nana 
Stdlm. sp. div. 98, 278. 
Yurtangium 2 245. 
Myrica Gale 3 
Myricaria sp. 29 , 2 age 343, 344. 
Myrothecium 115. 472. 


Myzobacteriae ceue 
Mysobotrys abi Zuk, 213. 


87* 


512 


Myzxococcus incerustans 213, a 215, 
21 17: ruber 


-ı 
3 
2 
“ 
& 

S 
S 
“ 
S 


Myzonema 


Naevia pezizelloides Rhm. 342. — sp. 


Najadaceae 451. 

Naj 

Nanieladi ium rei Bub. 
Na En ee u E aan 


re sp. 


aucoria Sscharoide Fr. 465. — nim- 
bifer Brtzim. 
avieula Cocemeiformi Grg. 585. — 


minuscula Grun. 1 
Nocherasen 450. 
Nectria sp. div. 244, 245, 292, 293, 
470, 488. 
Neetriella s 
Neea Karate rhiitn Spe. Mre. 412. — 
— f. calvata a. Kiel. All 
pendulina Hmrl — Schwackeana 
Hmrl. 4 


— thei 
Ne weis la rupestris (N. E)S 98, 
ren — Nidus avis rk: 32 22, 


Ventile Höhneliana Rhm. 1 
Nepeta Pannonica 115. — sp. Fr 100, 


Nephrolepis 359, 448, 

Nerium Oleander 349. 

Neslia sp 

Nioktiang 372. — affınis 446. — Ta- 


acu 
Nigella sp. 206. 
Ni wre ella y 
Niptera sp. 
Nitsschia Palea (Ktz.) 126. 
eng dissidens Brtzlm. 


0. 


Ocellari a sp. 34 
Odonsie bicolor (A Ta 


8.) 439. — - 
olivacea Höhn. 116. i je a = 


er se mn 

Oedogon 

Demanihe: Blaue, 7 71. — sp. div. 
36. 


Oenocarpus distichus 231. 


_— amarckiana 79. 
Oidium 319. — a Rob. 237, 321. 
e- ek Fres 


Oldenlandia eretiide Vierh. 300. 


Dahme Lal.ı 
— sphegiferum {al. 142. — Harkin 


Onobrychis sp. div. 

Onopordon Corumdasum WIlk. 112. — 
ülyrieum L. — macranthum 
Shousb. 112. — R7 269. 

Onosma > div. 99, 278. — stellulatum 

= fer uricum Stev. v. v- 
Müe 

Oocystis nen 415. — sp. div. 59, 

Ophiobolus aeg Bub. 319. 

Ophioglossaceae 76. 

rn .. N Tele L. v. polyan- 


Ophionseirii ambigua are 115, 227, 
Ophrys er : 6. — ovata 
L. (Crtz. 
Orbicula ‚öi a 
Orbilia een Rhm. 344. — sp. 
iv. 470. 


Orchis 231. div ustu- 
latus L. tus ‚iniegrüobus Sabr. 323. 
Origamail 
laya sp. rn 211 
Orneinidium divaricatum 138, 141. 
Ornittogahee 8 "any 
Orobanche 
Orobus Vielai EL Er — Le 
folius v. coeruleus Pant. 2 


Oseillaria 418. — —, mosa 331. 

Oseillatoria sp. 

Ossaea Gmsgdatoien Tr. ß. ambigua 
Con. ı — — f. pauciflora Krass. 
Rech. 104. — 5p. div. 194, 19. 

Ostrya carpinifolia 389, 390. 

eg leporina (Btsch.) 227. — SP. 


nn 8. — Bernieriana 8,9. — 
Hildebrandti Eichl. 8 
Oxybaphus eretaceus er 


P. 


De a 1m. 

Palaeo 

Palatineia yriophora 326. 

Paliuru 

Palin ce ee (Aust, Ev. 25. 
_ 0 Gray 20. — rubri- 
eg 

enates a Heer. 240. 

u p 2 um ae Krass. 


ub. 240. 
Banaeolus sp. 464. 
N 


Panicum elandestinum % 180, 181. 
ei 


onsanguineum Knt — dicho- 
tomum L. 181, 1 > _ Tanuginosum 
El. 181. — latifoli ium L. 


= Fa em 


neuranthum Gris. 181. 
; oly- 


num 101 ” om 9, 49 
— at Hack. 2 —_ ee 
Po — We Ay Hek. 

Panus sp. Fr 245, 462 

Papaver 348, 370. — 

Pappophorum apertum Mnro. 14 
boreale Gris. 144. — mucronulatum 
Nees 144 1 


_— sp. div. e Heck. 
— We stein i Hck. 8 

Bine sp. 

Patellaria sp. 348. 

Paxillus sp. div. 464. 

— Barrelieri 202, 204. 

s. Vuk. 165, 


ugusti Tomm. 444, 445, oer- 
manniana Maly 166. — Tacquinsi 
Koch 448. — — < iuberosa 2 
Kerneri D. T. 448. — leucodon ri, 
165. — petiolaris Ten. 444, 445. 
rhaetica Kern. rostrata 
202, 204, 448. — rato-capıtata 

8. — scardica Beck 445. 

silwatica 205. — sp. div. 78, 166. — 
Summana Spr. 166. — "tuberosa L. 
202, 204 


Pellia calycina 447. — a 447. 
ee candidsum Lk. 4 
Peniophora 


Pinus leucodermis Ant. 487. 


513 


Pennisetum 86. 


Pentaschistis 
Peridinium Ar Lervd. 119. 
E 


ersea Suessi K ss 240 


Rechingeri Hay. 225. — 
Peucedanum coriaceum Behb. 
Petteri Vis. 36. sp. div. 
erg fi 343. 
Pez 


Pi a1. 


Periella a sepulta Rhm. 345. — sp. d 
dula (R. D.) v. Bo 
er 
Phagnalon Binaiaeen Bornm. Kneuck. 


449. 
Phalaeon nopsis modesta “ < A 451. 
Phalaris oryzoides 82. 
4. 


Phialea en Bi 73. — Biniann 
F 


leuca (Fr.) 227. — sp. div 
Philadelphus nee. 401, 40 
Phillyrea sp. 2 


Philonotis seriata (Mtt.) Ldl. 22. 
eum sp. div. 281, 358, 489. 
Phlyetaena sp. 471. 
Pholiota sp. div. 466. 
hormidium 118 


D. ? 
eigenen Lysimachiae Allsch. 115. 


— 8p. 
Physalis un 5 107. 
Physalo nn 
Physaru ep: 
Physcia Oszura Ehrh.) v. Georgiensis 
Zhlbr. Eon s 216. 
Physo upahie 


sp. 
Physurus austrobrasiiensis Prsch. 38. 
ue sch. 3 


er gecdlea 8 366. pendula 
— Vv. aan 387. sp. 
Ar 
Pieridium s sp. 
Pieris sp. div. 
Pimpinella sp. ai BE 211, 319. 
ae mesolepta Ehrb. 53. — sp. 


— nigra 
virgata 117. — pindica Form. 487. 


514 


pen Vel. 240. — Quensted 
Heer 240, 241. — silvestris 365. 
—f£. ee 365 -f.w virgata 
365. — sp. div. 293, 294, 341, 345, 
41. 


Pirottaea sp. 345. 
Pirus sp. div. 209, Ben — suecica 369. 
E resnake 369 


Bionin 9, 413. — aculeata L. 427. 
Somörelire Mrt. 427. — Hassle- 
riana Hmrl. — luteovirens Hmrl. 
425. — nitida Marl) 425. — noxia 


Olfersiana Lk. 
_ Pedicellaris Gris, 128. _ 


um 118. — sp. 27 


Placosphaeria Junei 

Plagiothecium silvaticum (Huds.) 
ideum Schffn. 359 

Plantago sp. div. 2 80. 


Pi 17 

Platanus >. „ ggandidentata (Ung.) 
40. — mirabilis (Lesqu.) 240, ei 
— RE > 401, 408. \ — Velen 


rass. 
Se ereu Robiniae Bub... 819. = 
Bu 


— u lie 

lazxiflora Prsch. 38. 

Moniserratii Prsch. 38. 

Prsch. 38. — - ochracen Prsch. 
141 


Prsch. 38, — versicolor Prsch. 38. — 
vitellina Prsch. 38. 

rotus cornucopioides (P.) 466. — 
mr Klehbr. Schlz. 466. sp. 


— supina 446. 
Po odanthum canescens Boiss. 115. — sp. 


Podocarpus Fr ze 
Podospermu 
Podosiluuneg: Krillie Kze.:227..— 
Pr 469. ; 2 

ohlha nutans (Schrb.) v. ; 
Schffn. 359. ( ) eg 


Polycarpon sp. 
Polygala s Hi. n*; 29, 
sr: calcatum. Lidm. — — sp. 


Toeen sp. 281. 
olyporus circinnatus 2 _ EN hir 
Fr. 439. — rugosus 


niteüi Fr., Alw. et S. “a 3 rg ca 
244, 439, 440, 461. — u Fr. 
462, — Weinmanni Fr. 


Polystachya 139. — bracteona Lat. Baal 


140 
_ — pinicola Bin Rar. 


140. — pubes- 
cens Hook. 
.: 


— purpurea R. W. 


Polystie tus sp. div. 244, 245 
Poly ar nen rubrum (Pers.) Vv. vida 
Rhm 


Polytrichum 21. , 


Por ee eruentum Naeg. 332. 
Portenschlagia s; 
oleracea T 178. 

78. 


13 
u 453. — montenegrina Pant. 
— sp. div. 209. 

Prasium sp. Sn 

Prenanthes sp. 

ae Delphi Prsch. 38. 
Prim Be 279, 471. 
Primulacene 76, 


nus 227, die, 121, 319, 326. 
Psalliota . 
Pseudo. En oe 2 
Pseudolarix Kuenpfer 225. 
Pseudopeziza an 


phacidiu 
Poicybe „poly “Er 465. — Sp. 


Gosldii Chr. 38. — sp. 298. 
Pieraeephalus sp. 212. 


I 
R 
# 
- 


ia Aven ET un 319. 
_  osa Bub. 319. — sp. div. 438, 


Pulicaria Shoabensis Vierh. 302. — sp. 
Pulmonaria offieinalis 349. — sp. div. 
Pulsatille sp. 358. 


m Berl. v. sex- 
sep 297. sp. div. 297. 
Prodinium Plate 327. — bahamense 


ate 3 
Pyronema sp. 470. 
Pyrus 227. — sp. 121. 


.— 115, 239. — Robur 390. — sp. 
121; 280, 325, 401, 402, 471. 


R. 


Radula 231 
 Ramondia sp. 229, 278. 
Bamularia Lysimachiae (Thüm.) 471. 
a Bub. 319. — sp. div 
47 
Ranunculus sp. div. 
Raphidium en Y. ai Krehn. 
.— sp. 198, 199. 
ge A 295. 
Reboulia 
Reticulari 245. 
Rhabdos ospora "Strasseri Bub. 319. 
Rhagadiolus 
Tehamiphlium 2; 
Rham - ATURZIE: 4. 
7 wen _ 
Bhinanihus, nen 
ae 
Rhizo 


— gamocensis 
30, 471. 


A 
teri eruciata Nath. 327. 
Rhizo ea 3 
Rhisophydum sp. FR zoophthorum 


eng n sp 
ee: odendr: Fan: ir en 292, 293, 294, 
Se 341, 342, 343, 344, 345, 


Bhyparobius ıp . 34 
Rhytisma rien (Pers.) 97. — sp. 


Ribes 72, 115. — ne urum Jancz. ARE 
— :hudsonia .. nigrum 321. 

arestachyam Jia 1.3 nigrum 

401, 402. — Bunderss Janez. 321. 


515 


— sp. 471. — vulgare X Warsce- 
wiezii 321 


Riccardia incurata Ldb. 169. Bien 
rons Ldb. 171, 172, 173 
db. 169, 171, 172. — multiida 
171, Fe — sin m. (Deks.) 169, 1% 
171; _—— 


. contescta Nees. 1 
Ric Mia Levieri Sch 28 
Richteriella sp. div. 57, 
Rickiella sp. 244. 

inodina ge Zhlbr. 

obinia Pseudacacia 401, "108, 403, 
Rochelia gene Bornm. 449. 
Romulea 


Rondeletia E= inte Bth. 136, 
137. 
ee. ‚> 206. 
Ros 
eh 
ee nd div. 244, 245, 294. 
Rubus 159. — altissimus Frtsch. _ 
bifrons X macrophyllus 72, 226. — 
rim Sabr. 72, 225 ae- 
cambricolu macrostem _ 
43 och Domi 


Ruellia ne Mad 261. — Pau- 
layana rt 

Ruppia 

“Re Tepe "ir. forma 463. — sp. 


Ruta sp. div. 28. 121. 


Rutaceae 229. 
S. 
Sagittaria 10. 

Salicaceae 363. ; 
Salıx Ms 295, 298, 488. — sp. div. 
280, 471. i 
Salvia Austriaca Jeq. 71. — sp. div. 

106, 
Sambu u en din. 222, 298. 
Sa en 469. 
Sanicula 32. 

Sapi Eee 239. 
Sapindus 239. 


Fanenesehe Nieuwenhuisü J. J. Sm. 


451. 
Sarcina (Goods.) 1 
Sarcochilus er 'J. J. Sm. 481. 


. 2 
Satureja 121. — Groatica 2a 106. 


— Wrzb. ntana 
— sp. div. 106, 279. - — sub- 


Scandix sp. div. 34, 211. 


516 


Scapania nemorosa (L.) v. fallaciosa 
Schffn. 359. 


Scenedesmus 418. — sp. div. 197, 415. 
Sceptridium 76. 
Scheuchzeriaceae 243, 


‚Schizo 
Schizostachyum I 
jzothrix s 
Schoenoplectus 2 "div. 338. 
335 


S 
iS 
S 


Sp. 
Scleranthus sp. 21. 


ER 
< 
Sr 

B- 

“8 

8 
5 
S 
H> 
[er] 
& 


sp. 
Scleropoa rigida 87, 145 
Se ; 


m Punetum Lib. 472. — sp. 


Sg 
a5 


Scolopendrium, "er he 114. 
een sp. 
orpidium ki L.) v. pratense 
en (L.)v.p 


Serophularia. Iaciniata 2% K. 108. — 
Gris. 


Pantocsekiüi — sp. dir. 
107. 108, — ee ah BBT, 
Serophulariacea 
Sceutella sp. 
Scytonema Hofmanni 331. 
pt album 3 ia Anacampseros 72. 


div 
Selaginella Üarteni ag! 72. — Wett- 
teinit Hieron. 
Selenastrum 57. 
een 349, 364, 451. — arach- 
ee aipestr (Hoppe) DC. 266. — 
— Kern. 266. — araneosus DC. 266. 
Gris.) 266. — Aucheri DC. 267. 
— Cacaliaster L. forma 
Fee Be ae 66... erasifolis 
„ Trogeimianus Reh w = 
Koch.) DC. 266, 267. 
sn Gris er — 5a 


— — 


rracenicus 
us * viscosus 448. 


Bub. 319 

— versi- 

.—  fastigite Kuba, & - Sr 
Reichenbach (Glin.) 240, 


Serapias Helleborinea L, «. se 
Seriola sp. 277. 


Serratula albarracinensis Pau 483. — 
Alcalae Coss. 432. — Aznavouriana 
Bornm. - — baetica Boiss. 482, 
483 Di pinmatifohi WIIk. 482. 
_ Baftelers Duf. 4 tchoriacea 
DC. 484, — darnacina 1 I 483. — 
er Poir. mes labrata en. 

483. nermis Coss. 483. 
macrocephala Bert 482. — m 


ee 
. — Vulpü 
Seseli daueifolium "oh 35.—M a 
Kern. ” ium (Nym.) 35. — 
sp. div 


Sesleria jan Be — sp. div. 281, 190. 
Sibiraea altaiensis 121. — croa 


eg. 
Sideritis sp. gr Ri 279. 
Sieglingia sp. & 

nn En 

Sila 


sp. 
Silene daimatien as 116. — multi- 
En 0 


sig sp. 319. 
Sium 


Dura sp. e- 34, 212. 
Solanum s 
Soldanella in, 
Solenanthus Tourneforti De. 72. 
Solenia sp. 
Solidago sp. die 264. 

438. 


Sonchus 8 

Bheralia 327. 

Sorbus 227. — sp. 47 
Sordaria sp. div. 293 
Sparassis $ 8 
Sparganiaceae 231. 
Spartina sp. 

Specularia sp. div. 224, 278. 


Sphaerella Lysimachiae Höhn. 7 

$ rn ger sp. div. 56, 57, = 197, 
198, 199, 201, 415. 

Sphaerotheca sp. 469. 


hagnum 234. 
Spiraea re 401, 402. 
Spiranthes 1 — chloroleuca B.Rv. 
en 38. — nitida Cgn. 


Spirogyra sp. 

Sporobalns Oryrtandrus A. Gr. 146, 
sp. div. 489, 490. — subin- 

_ vaginiflorus 

3. 


Spororm 
Spumaria s 
Stachys 121. — Alopee u. a 105. 
_— nata ge an- 
a Vis. Ba Idaceüi 
Maly 102, 105. — eh sta hya Kern 
101, gilis Vis. 101, 105 
1, 102, 104, 


en.) 1 
Maly 101. — Karstiana (Borb.) 104 
— — forma — labios rt. 100 
104. — petrogena Handel-Mazz. et 
Janch. 101, 105. — recta 104. — sp. 
div. 100, 105, 279. — suberenata Vis 
, 104. — Visianii Feng 101 
Staehelina Baetica DC. 1 
Stanhopea graveolens 


v. acuminatum = ar 

gens Racib. 52. — bir eg 
en Rnsch. 52. a- 

z _ ee n Bich. 


Bonn anceps Ehrh. Y. ie 
lev 


ine er — guttifera Prsch. 38, 371. 
nata Prsch. 38. — ophio- 
plossoides Sw. 371. — parahybunensis 
R. — peliochyla R. 371 
Stellaria Dauian (Dum.) 453. — sp. 
438. 
Stemonitis sp. 472 
Serie mine calophyllus Prsch. 38. 
— Löfgrenii Prs 0 
Stephanodiscus 4 sp. a 
.. 244, 439, 488, 


igeoclonium . 387, "395, 417. — falk 
landicu 17. — fasciculare 399, 
420, 421, 422. — flagelliferum 399, 
400, 421. — longipilum 417, 418, 420, 
422. — nudiusculum 322, 39 97, 417, 
ii 22. — tenue 399, 417, 
418, vr — terrestre Iw. 395. 
Stigma Er mar Bub. 319. 


Stlbum Dyssin num 
Stipa 143. ee ırpa Phil. 183. 
— capillata L. 


150. — 83, sc 
R. Sch. 143, 144. — erh Tr: 


517 


pr. 143. — pennata L. 83, — 
pulcherrima Y och. 143. — den 
bata R. Br. 150. ,9p dio. 01. 480, 
90 — 2, Srovitsiana 144. — Tirs 
Sterv. 
Stratites Generali ers 231. 
Streptocoecus (Billr 
Stropharin m abe prnas- oo Bull) 465. — 
iv 


sp 
Strychnos nux vomica 66. 
S ‚490. 


_. Pi „die. 98, 278, 438, Aal. 
59, 198, 199 
a v. Ba eh D 


Symphyt 
ee SP. div. 
ulna 


Bru 196. 
Brake 121, 349. — persica 350, 379. 
— vulgaris 


384, 
ey 
Tabellaria fenestralis 73. — sp. div. 
53, 54, 196. 
Tarwania ; 
amus communis 1, 61 
Tapesia 345. 
Taraxacum 362. — corniculatum (Kit.) 
271. — laevigatum Willd. 271. — ob- 


liguum Fries. 271. — fee: formae 
449. — sp. div. 2 ; 

Taxus baccata 367. — sp. 283. 
} 94. 

Telekia sp. 265. 

Tetracoccosporium Paxianum Szab. 
3 


Tetrapogon apa Hack. 1 

Teu _"Thamaedrys 1. 9. 
— Hyrcamicum Murr 73. — sp. div. 
99, 279. 
ee sp. div 


conoideum Höhn. 4 
jum sp. 280. 
Thinnfeldia 238 
Thlaspi 


sp. 207. 
Thrixspermum remotiflorum J. J. Sm. 
51. 


ecresenge er. div. 2 
Thym —_ Adanoviei Vel. 116. 
_ gi ne san BR 1 — balcanus 
rb. ee ee Ve 


Vel. 1 dalmaticus Fro. 11 
— Dominii Vel. 116. — grandiflorus 
sskn. ervieri Vel. 116. — 


heterotrichus ; Grsb. v. hund Hsskn. 
— hi ee Vel. 116. — leueo- 


mus Hsskn. —_ a 


— Hass 
— de a Vel. 


T: Ve 
een; Neteromalla soon. 481, 192. 
_ .. a Cogn. 191, 192. — sp. 
a 
10. —_ platyphylos 401, 402. 
Toinmnteha sp. div 
Tordylium er div. = 211. 
Torilis sp. 
orü 


77. 
Trago Ne 337. — orientalis BB 338, 
3 — pratensis 338, 340. sp. 
277. 
Trametes | Fries 462, — sp. 
div 
Tra apa 238. 
Tremella engen 214. 
Tremellodon sp. 438. 
Treubia 
Tribonema 327 
Trichia 8 
Trichloris sp. 4 
u glabrescens Vierh. 300. 
Balf. — u uberulus 


"300. 

Trichocentrum cornucopiae Ldl. Rchb. 
v. fuscatum Prsch. 3 

in De. 449. — Ira- 


Trichogl Tottis acdiädene 3. 3.8m.»468; 
— Uexkue yeiaaht . J. Sm. 451. 
choloma 437. — melaleucum P. forma 
Ei * ve 


ne — al rer ) si 

alpına (L.) Vierh. 

Attica (vi) Vierh. 116, — Fe is 
Vierh. — (appadoeciea Vierh. 
116. Zn Epleoiin Vierh. 116. — Hun- 

Se Vierh. Bi _ neglecta (Kern.) 
.. 116, Olymprea (Sch. 


Vi 116. —Rhodopaea Vierh. 116. 
ai - div. Transsilvanica 
Vierh. 116, 

Trinia sp. div. 34, 

Triodia decum ea 83, 85, 146, 


186. — elon Bs BR 

ata Bsh. 152. 
u. g utiea 
Tr rt ospermum sp. 266. 


Trisema Wagapii Vieill. 332, 
Trisetum Bornmüller: Domin 16 _ 


num Vase — sp. div. 
Triticum sp. div. "283, 438, ir — vul- 
gare 2, 
een 348 
Tryblidinm s iv 
Tubicaulis len et 
WDR Fe 348. agierte 349. 


sp. 

Ren > 244. 

Tumboa 8307, en — Bainesii 385. 

Tunica uen- a 

urgen 

Tusesiapo Farfora 370. 

een Peweleneia Rhm. 343. — 
div 


er ir ea 


U. 


Ulmus 239. 
Ulothrix 395, 421. — zonata 395, 422. 
Uniola latifolia L. 87, 147. 

redo 8 
Hood: Pasteuri 122, 


Ustlago ip ir. 244, 438. 
Uve 


V. 
Vaceinium a = 69, 70, "298, 341, 
342 


Venturia austrogermanica Rhm. 295. 
- zP div. 295, 470. 
Vera 


rum 298. - 
ee 178, 179. — Bornmülleri 


ria sp. 471. 
Veronica Austriaca L. he 109. — Bi- 
cinerea Boiss. G- 


tdlm. 228. — dentata Schm 
109. — multifida aut. non gr 108. 


109. — sp. div. 108, 109, 
‚441. 
en 239. — sp. div. 212, 222. 
Vieia calcarat — Orobus DC. 
362. — ps Sendoorascn 242. — sativa 
. 242. — . 209. — villosa 
Rth. 242. 
zung regia Ldl. 326. 
Yılfa 
Viren « en div. 19. 
iola 225. — ei Pau 18 


nut ehnhardtii Ten 
187. ensis 187. 
helvetica Becker 473, 474. — Henri 
quesi "0. — Kitaibeliana 
B. 8. 190. _ ‚lactea Sm. 189. — lane 
a. Thor. = lusitanica Brot. 
189 mücedonica B. 190. — ma- 


Zoransie Low _ Marcetiü Becker 
en " moncaunicaPon = — montanda 
189. — odorata 


187. 
virescens 187. — orioeras Ledeb. 
Pardoi 


ala Lge. 
Wlik. 187, 188. — _ rupestris Schm. 
v. glaberrima Murb. 189. — sego- 

7 — sepincola 
albiäote- 


rr. Song. 4 
— tiralensis ae 473 
color Er 


— — form 
PN Be Yi- 
_ tridentina Becker 
473, 474. 2 rar mmii L S, 
einereo- pubescens Becker 1 


519 


Viscum 3, 4, 6, album L. 323, 
329, 36 9. = reale 369. 

Vitis "oinifora 73; 

Volvox 395. 


Vuilleminia sp. 438 
Vulpia 83, 153. — sp. 282. 


Ww. 


Webera sp. 172. 
Wikstroemia indie ca (L 
en ckmanni Zks 

en. eg Vieh, "257. 
Wo ha der 


Wulfenia Baldaccn: IR 441. 
rinthiaca Jeq. 4 


nn 


— Cü- 


X. 


Xanthium sp. 
Xeranthemum s ee 268. 
Xylaria sp. div. 244, 488. 
Äylocarpus 327. 
Xylographa sp. 342. 


2. 


Zanichellia 
eg longispora Rhm. 294. — sp. 
div 


Zieiphora 2 279. 

Zos 

ne: a (stellino aff.) 48. 

u. graeilis Wis. v. alpinus Cim. 
— br (Deks.) v. den- 

u Br 
Zuygogonium sonen Ktz 
Zythra museicola Höhn. 437, a: 471.