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MONATSSCHRIFT
für
KINDERHEILKUNDE.
REFERATE.
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knöpfelmacher Moro Thiemich Tobler
Straßburg Göttingen Wien Heidelberg Magdeburg Breslau
Berend Comba Johannessen Koplik Marfan Thomson Wieland
Budapest Florenz Kristiania New-York Paris Edinburg Basel
Redigiert von
Dr. Arthur Keller-Berlin.
Band XI: Literatur 1912.
LEIPZIG oxp WIEN.
FRANZ DEUTICKE.
1913.
MONATSSCHRIFT
fü
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Gôppert Knöpfelmacher Moro Thiemieh Tobler
Straßburg Kattowitz wien Heidelberg Magdeburg Breslau
Berend Comba Johannessen Koplik Marfan Thomson Wieland
Budapest Florenz Kristiania New-York Paris Edinburg Basel
Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. | Referate. E
Bericht über die deutsche ophthalmologische Literatur
von 1911.
Von Dr. Gallus (Bonn).
Adam, Statistisches, Klinisches und une über das Glioma relinae.
(Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXV, 30.
Amsler, Klinische, bakteriologische und er Siudie über Con-
junclivitis cruposa. (Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXVI, S. 21.)
Anargyros, Augenkomplikalionen bei epidemischer Zerebrospinalmenin-
gitis (Serotherapie). (Arch. f. Augenheilk., Bd. LXX, )
Attias, Feilige Eniartung der Hornhaut bei Säuglingskeratilis. (Klin.
Monatsbl., Jahrg. IL, II.)
Ask, Fall von Eniwicklungsanomalie (rinnenförmige Einsenkung des
Lidrandes) im Gebiele des unteren Tränenröhrchens. (Zeitschr. f.
Augenheilk., Bd. XXV, S. 178.)
Bartels, Über Anomalien der Au ver (une und Augenstellung. (Ber.
über die Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 188.)
Bartels, Nachweis von Augenmuskellähmungen an Neugeborenen unmillelbar
nach der Geburt (Arch. f. Augenheilk., Bd. LXX, S. 46.)
Bartels, Ein Beitrag zur Augeneilerung des Neugeborenen. (Klin. Monatsbl.
f. Augenheilk., Jahrg. IL, I., 537.
Beeker, Die Behandlung der s syphilitischen Augenerkrankungen mit Sal-
varsan. (Ber. über die Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 75.)
Bielsdrowsky, Über angeborene und erworbene Blickfelderweiterung. (Ber.
über die Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 192.
Brüekner, Ein Beitrag zur Kennlnis heredilär-sıphilitischer Erkrankungen
des Auges. (Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXVI, S. 493.)
Colombo, Über die Pathogenese der ekzemalösen Keratokonjunktivitis
D N: (Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, II,
. 164
Cords, Zur Kenninis juveniler Netzhauligefäßerkrankungen. (Zeitschr. T.
Augenheilk., Bd. XXVI, S. 441 u. 508.)
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. l
do, Sr
2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Cramer, Springende Mydriasis bei einem gunan 7jährigen Mädchen.
Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, I, 01.
Dutoit, Erfahrungen mit Scolts Emulsion zur Behandlung des Allgemein-
u bei Augenkranken. (Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXVI,
Fleischer, Über zwei Versuche mit Salvarsan bei sympathischer Ophlhalmie.
(Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, I, S. 384.)
ne e Salvarsan auf das Auge. (Arch. f. Augenheilk.,
Gertz, Einige Bemerkungen über das zenlrale Sehen bei der angeborenen
iolalen Farbenblindheit und ein Beitrag zur Diagnostik der Zentral-
skolome. (Arch. f. Augenheilk., Bd. LXX, S. 228.)
Gertz, Ein Fall von angeborener lolaler Farbenblindheit. (Arch. f. Augen-
heilk., Bd. LXXX, S. 235.)
Gilbert, Zur Pathogenese der Calaracla congenita. (Ber. über die Vers.
d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 3 f.
Ginzberg, Zur Palhogenese des EE (Klin. Monatsbl. f.
Augenheilk., Jahrg. IL, II, S. 211.)
Goerlitz, Salvarsan und Neurorecidiv. (Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.,
Jahrg. IL, II, S. 561.)
Hayashi, Beiträge zur Kenninis der pathologischen Analomie und Palho-
genese der Zyklopie. (Arch. f. Ophth., Bd. LXXX, S. 135.)
Heilbronn, Eine seltene reirobulbäre Zysie (ausgehend von versprengler
Nasenschleimhaul. (Arch. f. Ophth., Bd. LXXIX, S. 248.)
Hennicke, Augenerkrankung bei Myxôdem. (Klin. Monatsbl. f. Augen-
heilkunde, Jahrg. IL, II, 589.)
Hesse, Hat die SE Therapie der hochgradigen Myopie eine Be-
rechiigung? (Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXV, S. 415.)
Hüttemann, Aë Plosis congenila mil Heredität. (Arch. f. Ophthal.,
Bd. LXXX, S. 280.)
Igersheimer, Die Wirkung des Salvarsans (Ehrlich) auf das Auge. (Nach
experimentellen und klinischen Untersuchungen.) (Ber. über die
Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 65.)
De Kleijn, Uber die Frage der Spontanheilung des Glioma retinae.
(Arch. f. Ophthal., Bd. LXXX, S. 371.)
Knieper, Ein Fall von doppelseiligem Glioma relinae mit Enuklealion des
einen und nunmehr fast lljähriger Alrophie des andern Auges.
(Arch. f. Ophth., Bd. LXXVIII, S. 310.
Krusius, Demonsiralion experimenteller Tuberkulosen des Auges. (Ber.
über die Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 345.)
Kuhnt, Über die Behandlung des angeborenen Schichtstars. (Zeitschr. f.
Augenheilk., Bd. X XVI, 430.)
Leber, Beitrag zur Strukiur des Neïtzhauïglioms. (Arch. f. Ophth.,
Bd. LXXVIII, S. 381.)
Lutz, Über einige Slammbäume und die Anwendung der Mendelschen
Regeln auf die Ophthalmologie. (Arch. f. Ophth., Bd. LXXX, S. 393.)
Lutz, Über eine Familie mit heredilär-[amiliärer Choriorelinilis. (Klin.
Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, I, S. 699.
Lutz, Über drei weilere Fälle von angeborener abnormer Bewegung des
Oberlids. (Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, I, S. 337.)
Meißner, Ein Kolobom der Aderhaut und Neizhaut mil Aplasie des Seh-
nerven. (Arch. f. Ophth., Bd. LXXIX, S. 308.)
Mügge, Ein Beitrag zur Leberschen EEN Optikusalrophie. (Zeitschr.
f. Augenheilk., Bd. XXV, S. 236.)
Okuse, Beiträge zur Anatomie des Eclropium uveae congenilum. (Klin.
Monatsbl. f. Augenheilk., Bd. IL, I, S. 207.)
Pagenstecher, Über etperimentelle Erzeugung von angeborenen Slaren
und von Mißbildungen des Auges bei Wirbellieren. (Ber. über die
Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 44.) |
Peters. Zur Kenntnis der kongenilalen Hornhaullrübungen. (Klin.
Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. 1L, II, S. 88.)
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 3
Pöllot, AUDI Choriorelinilis pigmenlosa hereditaria. (Arch. t. Ophth.,
XXX, S. 379.)
Purtscher, Dermoidzysien des Oberlids mit Epidermis und Schleimhaut-
epithel. (Arch. f. Ophth, Bd. LXXX, S. 251.
Reis, Demonsirationen: a) Angeborener Defekt der Membrana Descemeli.
b. Persisienz der Membrana capsularis lentis. (Ber. über die Vers.
d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 348.
Rößler, Alypische Iriskolobome und andere Mißbildungen des Auges.
(Arch. f. Ophth., Bd. LXXX, S. 296.)
Rübel, Senkrecht ovale Hornhaut bei Lues congenila. (Klin. Monatsbl.
f. Augenheilk., Jahrg. IL, II, S. 227.)
Salzer, Über Pseudoneuritis und andere differentialdiagnostisch wichtige
kongenilale Anomalien des Sehnervenkopfes. (Münchener med.
Wochenschr., Nr. 51.)
Sehieek, Über das Au/treten luberkulôser Antikôrper in der vorderen
Kammer, (Ber. über die Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg,
Sehnaudiegel, Ehrlich-Hata 606 in der Augenheilkunde. (Arch. f. Augen-
heilkunde, Bd. LXVIII, S. 212.)
Seefelder, Analomischer Befund in einem Falle von angeborener Ektopie
der une mit Linsenluzalion. (Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXV,
Seefelder, Über den analomischen Befund in einem Falle von Membrana
pupillaris persisiens corneae adhaerens und angeborener Hornhaut-
trübung. (Arch. f. Augenheilk., Bd. LXIX, S. 164.)
Seelelder, Verschiedene Demonsirationen aus dem Gebiele der Entwicklungs-
geschichle und Mißbildungslehre des Auges. (Ber. über die Vers.
d. ophth. Ges. Heidelberg, S. 353.)
Seidel, Beitrag zur Frage der Salvarsanwirkung auf luelische Augenleiden.
(Arch. f. Ophth., Bd. LXXIX, S. 329.)
Se 2g Myopiefrage. (Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXV,
Spielberg, Beilrag zur Palhogenese des Hydrophthalmus congenitus. (Klin.
Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, II, S. 313.
Steiger, Sind Hornhaultrübungen eine Ursache der Myopie? (Zeitschr.
f. Augenheilk., Bd. XXV, S. 41.
Steindorff, Über Barlowsche Krankheit mit besonderer Berücksichtigung
der dabei beobachleten Augenerscheinungen. (Zeitschr. f. Augen-
heilkunde, Bd. XXV, S. 180.)
Stilling, Über den Mechanismus der Akkommodation. (Zeitschr. f. Augen-
heilkunde, Bd. XXV, S. 15 u. 141.
Stuelp, Bisherige Erfahrungen mił Salvarsan bei Augensyphilis aus der
Lileralur und an eigenen Fällen. (Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.,
Jahrg. IL, I, S. 369.)
v. Szily, Über” die enlwicklungsgeschichllichen Grundlagen für die Er-
klärung der kongenilalen Defektbildungen am Auge. (Ber. über die
Vers. d. ophth. Ges. Heidelberg, 5. 40.)
Tobias, Ein Beitrag zur Vererbungsmöglichkeil erworbener Augendefekle.
(Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, I, S.
Tobias, Ein Beilrag zur Wirkung von Ehrlich-Hata 606 bei Augenkranken.
(Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., Jahrg. IL, I, S. 87.)
Wirths, Beitrag zur Kenninis der 'persislierenden Pupillarmembran.
(Zeitschr. f. Augenheilk., Bd. XXIII, S. 363.)
Wolff. Über die Ätiologie der chronischen "Augenkrankheiten. (Arch. f.
Ophth., Bd. LXXIX, S. 115.)
Nach v. Szily ist die Anschauung, daß ein mechanisches
Hindernis beim Spaltenschlusse die alleinige Ursache für die Entstehung
eines Koloboms sei, nicht mehr aufrecht zu erhalten. Seine Unter-
suchungen führten ihn vielmehr zu der Anschauung, daß hier einc
atypische Anlage des Ektoderms eine Rolle spiele.
1*
4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. I
Durch Beobachtungen an zwei Fällen kommt Wirths zu
den Schlusse, daß bei der sogenannten Membrana pupillaris per-
severans Reste der Tunica vasculosa lactis nicht nur von der Iris-
vorderfläche, sondern auch von dem Pupillarrande und der Rück-
fläche der Regenbogenhaut ihren Ursprung nehmen können.
Purtscher sah zwei Fälle von Dermoidzysten des Oberlids
mit Epidermis und Schleimhautepithel. Sie saßen im oberen innern
Augenwinkel. In früher beschriebenen Fällen einer gleichen Affektion
fand sich abweichend von den vorliegenden Beobachtungen mehr-
schichtiges Zylinder- und kubisches Epithel, Talgdrüsen und Haare,
aber keine Epidermis, ein Umstand, der für eine Entstehung aus einer
ektodermalen Absprengung spricht. In den Fällen von Purtscher
handelt es sich um einen Zusammenhang mit der Entwicklung der
Tränenableitungswege.
-Gilberts Fall von angeborenem Totalstar erhärtet durch den
anatomischen Befund eine früher von Heß ausgesprochene Ver-
mutung, daß derselbe gelegentlich zustande kommen kann durch
frühzeitige und ausgiebige fötale Ruptur der hinteren Kapsel. Diese
Stare sind demnach keine Folge intrauteriner Entzündungen oder
Erkrankungen, sondern sind, ebenso wie ihre Ursache, die zu starke
Entwicklung und ungenügende Rückbildung der Tunica vasculosa
lactis, echte Entwicklungsstörungen.
Ebenso handelt es sich um eine Entwicklungsanomalie infolge
von bevorzugtem Wachstum der Epidermoidalschicht der Iris bei dem
Ectropium uveae congenitum, wie aus der anatomischen Beschreibung
hervorgeht, die Okuse von einem einschlägigen Fall gibt.
Studien an einem Falle von Kryptophthalmus bei einem 3 Mo-
nate alten Knaben führen Ginzberg zu der Annahme, daß diese
Mißbildung in erster Linie die Folge einer Störung der Linsenentwick-
lung ist in dem Sinne, daß die Linse sich nicht in die sekundäre Augen-
blase eingestülpt hatte. Die Linse lag vor der vorderen Öffnung der
sekundären Augenblase im Bindegewebe, welches mit der das Auge
deckenden Haut in kontinuierlichem Zusammenhange stand. Sie war
von dem umgebenden Bindegewebe zusammengepreßt und infolge
der mangelhaften Ernährung degeneriert und teilweise resorbiert.
Die Ursache des Hydrophthalmus congenitus beruhte in den
Fällen von Spielberg bei völliger Abwesenheit jeglicher entzünd-
licher Erscheinungen von seiten der Uvea, welche zur Hyperfunktion
hätten führen können, auf einem vollkommenen Fehlen des Haupt-
abflußgefäßes, des Schlemmschen Kanals. In anderen Fällen be-
ruht die Drucksteigerung auf einer peripheren vorderen Synechie.
In diesen Fällen kann die Iridektomie nichts leisten, sie ist völlig
nutzlos, weil die anatomischen Verhältnisse eine Herabsetzung des
intraokularen Druckes unmöglich machen. Hier ist nur die vordere
Sklerotomie indiziert.
Tobias wirft iin Anschlusse an eine Beobachtung, wo zwei
Kinder einer mit operativem Iriskolobom behafteten Mutter ein
kongenitales Iris- und Aderhautkolobom aufweisen, die interessante
Frage auf, ob es sich hier um ein rein zufälliges Zusammentreffen
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. D
oder ob es sich um eine Vererbung erworbener Eigenschaften handelt.
Im letzteren Falle müßte das Keimplasma des mütterlichen Eies
mit der Iridektomie eine ,,korrespondierende Veränderung‘ erfahren
haben in dem Sinne, daB es mit der Operation die Potenz verloren hat,
eine normale Augenanlage zu bilden. Gleichzeitig müBte diese Keim-
schädigung sich rein isoliert auf das Mesoderm geltend gemacht haben,
indem dieses so. wesentlich beeinflußt wurde, daß es eine abnorm
starke Entwicklung nahm und damit für den Verschluß des Fötal-
spalts ein Hindernis wurde.
So interessant auch derartige Beobachtungen sind, zur Beant-
wortung der angeregten Frage reichen sie doch lange nicht aus und
auch Verf. verschließt sich nicht den lebhaften Bedenken, die sich
gegen eine Vererbung erworbener Eigenschaften geltend machen lassen.
Sie sind nicht nur für die Pathologie des Auges, sondern auch all-
gemein pathologisch außerordentlich zahlreich. Nur meint Verf.,
daß sie nicht ausreichten, die fällige Frage im negativen Sinne zu
beantworten und daß wir dieselbe daher vorläufig noch vollkommen
offen lassen müßten.
Lutz stellt auf Grund des Studiums der sogenannten Mendel-
schen Regel und weiterer einschlägiger Arbeiten eine Reihe von
Forderungen auf, die bei der Aufstellung von Stammbäumen und
bei der Forschung über Vererbung berücksichtigt werden müssen.
Er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Anwendung bestimmter
Fragen auf das Gebiet der Vererbung von Avugenkrankheiten. Doch
dürften seine Ausführungen, die sich zu einem kurzen Referat nicht
eignen und deshalb im Original nachgelesen werden müssen, u. a. auch
für den Pädiater ein besonderes Interesse haben.
Die Erforschung hereditärer Verhältnisse bei Ptosis congenita
mit gleichzeitigem Epikanthus sowie bei der familiären Chori-
oretinitis und einer atypischen Form der Pigmentosa haben sich
Hütteniann, Lutz und Pöllot zum Ziel gesetzt.
Bartels präzisiert die bei der Prophylaxe der Blennorrhoea
neonatorum zu beachtenden Maßnahmen. Zunächst hält er es für
ganz ausgeschlossen, daß — wie das behauptet wurde — durch sach-
gemäße Einträufelung einer I bis 2%, igen Argentumlösung eine Ver-
letzung der Hornhaut stattfinden kann. Wenn die obligatorische
Einführung der Credeisierung tatsächlich erfolgen soll, müssen Arzt
und Hebamme wissen, daß es Blenorrhöen gibt, die nicht durch den
Gonokokkus verursacht werden, sie müssen ferner davon unter-
richtet werden, daß die Prophylaxe kein absolut sicherer Schutz
gegen eine Gonokokkeninfektion sein kann. Würde die Information
nicht in diesem Sinne lauten, so fürchtet Verf, daß die trotzdem
vorkommenden Eiterungen von dem Pflegepersonal wegen der
eventuellen Verantwortlichkeit verheimlicht würden.
Amsler kommt bei seinen Forschungen über die Conjunctivitis
crouposa zu folgenden Schlußfolgerungen: ‚il. Die Conjunctivitis
erouposa und die Conjunctivitis diphtherica können nicht nach dem
Fehlen oder Vorhandensein des Diphtheriebazillus, müssen aber
klinisch voneinander unterschieden werden. ?. Die Prognose der
6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. I
Conjunctivitis crouposa pflegt im allgemeinen gut zu sein, während
sie der Befund von Streptokokken und Pneumokokken mit und ohne
Diphtheriebazillen oft verschlechtert. 3. Der Croup der Conjunctiva
mit Löfflerschen Bazillen verläuft in der Regel auch bei einer aus-
schließlich systematischen, einfachen Therapie in jeder Beziehung
gut.“
Nach Cords gibt es eine Reihe von Fällen, in denen bei jugend-
lichen Individuen eine Schädigung der Wandungen der Netzhaut-
gefäße auftritt. Sie führt zu verschiedenen Folgezuständen, zu
Periphlebitis retinalis, rezidivierenden Glaskörperblutungen, Pro-
liferation des Bindegewebs oder zu exsudativer Retinitis. Ihr Zu-
sammenhang mit der Tuberkulose soll dadurch gegeben sein, daß
sie auf die diagnostischen oder therapeutischen Tuberkulinapplikationen
reagieren oder daß gleichzeitig andere Manifestationen einer Tuber-
kulose an den Augen bestehen. Dabei läßt es Verf. offen, ob diese
eigentümliche Erkrankung auch durch andere Zustände ausgelöst
werden kann, er vermißt weiter eine Erklärung dafür, daß nur Jugend-
liche von der Erkrankung befallen werden. Er verhehlt sich endlich
nicht, daß bei der Verbreitung der Tuberkulose die Erkrankung nicht
häufig ist und daß sie bei schweren Fällen nur äußerst selten zur
Beobachtung kommt. Auch läßt die pathologisch-anatomische
Untersuchung nichts für Tuberkulose Charakteristisches erkennen.
Die wichtige Frage des Zeitpunkts und der Art des operativen
Eingreifens beim Glioma retinae wird von Adam auf Grund eines
größeren, längere Zeit, hindurch beobachteten Materials behandelt.
An dieser Stelle möge nur die wichtige Feststellung Platz finden:
Solange das Gliom auf die Bulbuskapsel beschränkt bleibt, ist die
Prognose bei Enukleation des erkrankten Auges eine günstige (zirka
93°, Heilungen), sobald es aber die Hülle verlassen hat, wird die
Prognose auch bei Exenteratio orbitae eine absolut. infauste.
Knieper berichtet von einem Knaben, dem im 1. Lebensjahre
das eine Auge wegen Glioms enukleiert wurde. Die Diagnose wurde
durch pathologisch-anatomische Untersuchung bestätigt. Bald wurde
auch das andere Auge von derselben Geschwulst befallen, eine Enu-
kleation aber verweigert. Nach 10 Jahren wurde der Patient zufällig
ın einer Blindenanstalt wieder aufgefunden. Der das Gliom be-
herbergende Bulbus war phthisisch und ganz reizlos.
De Klejn, der sich mit derselben Frage beschäftigt, hält es
nicht für ausgeschlossen, daß es sich in dem zweiten Auge des Knieper-
schen Falles nicht um ein Gliom gehandelt hat. Um eine genaue
Differentialdiagnose gegenüber dem Pseudogliom zu stellen, dazu
reichen unsere heutigen Kenntnisse trotz aller auf eine Verfeinerung
der Diagnostik gerichteten Bestrebungen, deren große Bedeutung
auf der Hand liegt, eben noch nicht aus. De Klejn selbst enukleierte
einen phthisischen Bulbus mit Gliom nach 5 Jahren, weil er mit
der Möglichkeit des Wiederaufflackerns der Entzündung und
Wucherung rechnete. Die Untersuchung ergab durchaus nur Ver-
knôcherung, Verkalkung und Nekrose des Gewebes, so daB ein er-
neutes Wuchern für sehr unwahrscheinlich gehalten werden mußte,
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 7
wenn auch Verf. die Möglichkeit nicht ausschließt, daß hie und da
noch einige lebensfähige Zellen vorhanden waren.
Als Komplikation der epidemischen Zerebrospinalmeningitis
beobachtete Anargyros Bindehautentzündung und Hornhauttrübung
beider Augen. Meningokokken und Pneumokokken ließen sich in
dem Sekret -nachweisen. Es erfolgte auf Injektion des Meningo-
kökkenserums eine allgemeine und lokale Beeinflussung der Binde-
und Hornhaut.
Als Augenkomplikation bei Barlowscher Krankheit sah
Steindorff bei einem 7 Monate alten Kind eine blaurote Schwellung
des linken Oberlids (Hämorrhagie). Von Allgemeinsymptomen bestand
Zahnfleischblutung. Es werden bei dieser Gelegenheit die Er-
scheinungen an den Augen aus der Literatur zusammengestellt und
besprochen, wobei sich ergibt, daß dieselben doch nicht so ganz
selten sind und zuweilen erst zur Diagnose führen.
Cramer berichtet über ein gesundes 7jähriges Mädchen mit
springender Mydriasis. Bei vollkommener Ruhe des Blicks trat
abwechselnd eine Erweiterung beider Pupillen nacheinander auf, ohne
daß irgend eine äußerliche Veranlassung angeschuldigt werden konnte
und ohne daß die Familienanamnese, also die Untersuchung des
Nervensystems, irgend welchen Anbalt für eine Erkrankung ergab.
Cramer glaubt nach Durchsicht der in der Literatur niedergelegten
Anschauungen über die Pathogenese des merkwürdigen Phänomens,
daß es gar nicht nötig ist, irgend welche krankhafte Reize zu
supponieren. So erinnert er an einen Patienten, der willkürlich eine
Pupillenerweiterung hervorrufen konnte durch Anhalten des Atems,
in dem also Kaliberschwankungen der feineren Hirngefäße Ursache
der Erweiterung waren.
Die bisherigen Erklärungsversuche der Pathogenese der ek-
zematösen Keratoconjunctivitis werden von Golombo eingehender
besprochen. Die zunächst klinisch gewonnene Erfahrung, daß von
der Erkrankung meist tuberkulöse oder skrofulöse Kinder heim-
gesucht werden, kann ebensowenig wie die genauere Feststellung
einer tuberkulösen Erkrankung mittels der bekannten Reaktionen
dem Verf. genügen, um der Tuberkulose allein eine ätiologische
Bedeutung für die Augenerkrankung zuzuschreiben. Auch die rasche
Heilung der Krankheit, ihre häufige Gutartigkeit und anderes sprechen
nach Golombo nicht in diesem Sinne. Mehr schon versprichter sich von
der exsudativen Diathese, die, wenn auch ihr klinisches Bild nicht
genau feststeht, u. a., was uns hier besonders interessiert, mit Darm-
störungen einhergeht. So wird es auch erklärlich, daß die Kinder
der ärmeren Klassen, sei es aus mangelnder Hygiene oder wegen
mangelnder Aufsicht, ein Hauptkontingent bei der in Rede stehenden
Augenkrankheit stellen. Als Symptom einer toxischen Darm-
erkrankung fand nun Colombo in 42 von 43 Fällen vermehrten
Indikangehalt. Er kommt schließlich nach Erwägung aller Momente
zu folgender Schlußfolgerung: „In den zur Krankheit geneigten
Individuen verändern sich die Gewebe der Bindehaut und der Horn-
haut beim Vorhandensein toxischer, durch Autodarmintoxikation
8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
erzeugter Substanzen im Blutumlauf ; ihre große Menge kann zuweilen
die einzige Ursache der Krankheit sein, während dagegen, wenn sie
nicht in genügender Menge da sind, um das Eintreten der Erkrankung
zu gestatten, sie in durch vorher bestehende tuberkulöse Infektion
(oder durch Skrofel) in ihrer Widerstandsfähigkeit. schon früher
gefährdeten Geweben eine Krankheit auslösen können.“
Wolff hat mit Hilfe der neueren diagnostischen Hilfsmittel
für Tuberkulose und Lues die Ätiologie chronischer Augenkrankheiten
erforscht und stellt für die tuberkulöse Iritis ala besonders charak-
teristisch hin, gegenüber der gleichen Affektion auf spezifischer Basis
vor allem den äußerst langwierigen Verlauf. Dann sind ihm u. a.
charakteristisch reichliche Synechien trotz vielen Atropingebrauchs,
reichliche Descernetsche Beschläge, Glaskörpertrübungen und
graue Knötchen auf der Iris.
Die Erfahrungen Dutoits mit Scotts Emulsion zur Hebung
des Allgemeinzustandes bei augenkranken Kindern beziehen sich auf
die verschiedensten Zustände. Es figurieren da Blepharoconjunctivitis
eczematosa, Kerataconjunctivitis eczematosa, Masern- und Scharlach-
conjunctivitis, Neuritis optica infectiosa, Blenorrhoea neonatorum
und Keratitis parachymatosa tuberculosa. Es wurde nicht nur das
Allgemeinbefinden durch systematische Verabreichung von Scotts
Emulsion gehoben, sondern es wurde auch eine zum Teil nicht un-
beträchtliche Abkürzung des Heilungsverlaufs der Augenerkrankung
sowie ein besseres definitives Heilungsresultat erzielt.
Einen breiten Raum nehmen die Erfahrungen über das Sal-
varsan bei Augenkrankheiten ein.
Igersheimer prüfte den Einfluß des Mittels zunächst ex-
perimentell und stellte fest, daß bei Kaninchen und bei einem Hunde
bei reichlichen Gaben mittlerer Dosen keine wesentlichen Erscheinungen
an den Augen auftraten, doch kam es unter gleichen Verhältnissen
bei Katzen zu schweren degenerativen Erscheinungen an Optikus
und Retina sowie zu Symptomen, die nur als toxische Wirkung von
im Körper abgespaltenem anorganischem Arsen gedeutet werden
konnten. Klinisch leistete das Mittel einige Male Gutes bei Affektionen
von Retina und Optikus, bei sonstigen nervösen Erkrankungen und
bei der Keratitis parenchymatosa waren keine besonderen Erfolge
zu verzeichnen.
Auch Becker kann über eine Beeinflussung der Keratitis
parenchymatosa durch Salvarsan nichts Besonderes berichten,
wenigstens wurden die schwereren Fälle nicht sichtlich beeinflußt.
Bei Iritis auf Grund von erworbener Lues waren dagegen die Re-
sultate durchwegs gut. Auch bei Hirniues und bei Neurooszidiven
erwies sich das Mittel im Frühstadium als brauchbar. Die Erfolge
sind jedoch oft nur vorübergehend und Rezidive sind häufig. Nicht
zu entbehren ist Salvarsan da, wo Hg und IK nicht vertragen
werden.
Schnaudiegel will noch kein abschließendes Urteil über
Salvarsan fällen, hält es auch nicht in allen Fällen für angebracht,
hebt aber doch die prompte Heilwirkung in einzelnen Fällen besonders
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 9
hervor. So wurde z. B. eine 6 cm lange Irispapel durch 0'5 g in 6 Tagen
zur vollkommenen Resorption gebracht.
Die Erfahrungen Seidels beziehen sich auf Keratitis paren-
chymatosa und Iritis. In beiden Krankheitsgruppen wurden die
besten Erfolge erzielt bei florider Entzündung, während die chro-
nischen Fälle fast gar nicht beeinflußt wurden. Weiter wurden Augen-
muskellähmungen behandelt ohne Erfolg, dagegen in einem Falle
von Stauungspapille unbekannter Ätiologie sowie einmal bei
Chorioiditis disseminata je eine günstige Beeinflussung des Allgemein-
zustandes konstatiert.
Flemming beschäftigt sich auf Grund eines reichen Beob-
achtungsmaterials hauptsächlich mit der Frage der Schädigung des
Auges durch Salvarsan und mit der Frage der Rezidive. Bezüglich
des ersteren steht er auf dem Standpunkte, daß bisher ein einwand-
freier Fall von Erkrankung des Sehorgans nach Salvarsan nicht
beobachtet sei. Es handle sich um Rezidive der Lues, die auch bei
anderen Behandlungsmethoden nichts Seltenes seien und nur deshalb
bei der Arsenbehandlung besonders auffielen, weil man vielfach
noch in dem Glauben befangen sei, durch das neue Mittel eine Steri-
lisatio magna zu erreichen, eine Wirkung, die demselben aber nicht
zukäme. Bezüglich der Einwirkung auf Augenerkrankungen macht
Flemming im wesentlichen die gleichen Erfahrungen, wie die bereits
genannten Autoren. Keratitis parenchymatosa ließ sich nur schlecht
beeinflussen, Iritiden und Glaskörpertrübungen meist sehr eklatant
günstig.
Nach Stuelp, der die bisherige Literatur kritisch verwertete,
ließen sich Keratitis parenchymatosa und Augenmuskeln am schlech-
testen beeinflussen. Er will Salvarsan nur anwenden bei Fällen, wo
eine schnelle Wirkung indiziert ist oder wo Hg und I nicht wirken oder
nicht vertragen werden. In allen anderen Fällen sollte man einen
Versuch mit der bisherigen Therapie machen. Als Kontraindikationen
für Salvarsantherapie gelten ihm u. a. Erkrankungen des Optikus
und der Retina nicht luetischer Natur, schwere Lungenkrankheiten
ausschließlich der Tuberkulose, schwere kongenitale Lues der Neu-
geborenen, fieberhafte Erkrankungen und Ähnliches.
Goerlitz fürchtet für das Auge keine Gefahr bezüglich der
Neurorezidive, da die Erscheinungen dem weiteren Fortgebrauch
des Mittels zu weichen pflegen.
Auch Tobias steht auf dem Standpunkte, daß die Augen-
erkrankungen nach 606-Injektion Rezidive der Lues sind, da einige
Spirochaeten der Abtörung durch das Mittel entgangen sein können.
Endlich machte Fleischer den Versuch, bei nicht luetischen
Augenkrankheiten, bei sympathischer Ophthalmie die Arsenbehand-
lung durchzuführen, doch sind seine Erfolge vollkommen negativ.
Siebenlist fand Myopie bei Männern in 13%, bei Frauen in
9-3% aller Augenkranken. Die Zahl derselben nimmt ab mit dem
Grade der Kurzsichtigkeit. Bei den niederen Graden überwiegen die
Männer, bei etwa 7%, kehrt sich das Verhältnis um, die Frauen stellen
dann das größere Kontingent. Nahearbeiter überwiegen bei den
10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. I
niederen Graden. Komplikationen nehmen mit dem Grade der Kurz-
sichtigkeit zu. Das Sehvermögen nimmt ebenfalls unter denselben
Verhältnissen ab, es ist größer bei Nahearbeitern als bei Nichtnahe-
arbeitern und Frauen.
Die Frage nach der ätiologischen Bedeutung der Hornhautflecken
für die Myopie beantwortet Steiger in negativem Sinne. Von 215
Kindern, die bereits im 1. Schuljahre Hornhautflecken hatten,
wurden nach 5 Jahren 11 = 5°4%, kurzsichtig befunden. Die all-
gemeine Zunahme der Kurzsichtigkeit bei 4676 genauer unter-
suchten Kindern ohne Rücksicht auf die Hornhautflecken betrug
aber fast das gleiche, nämlich 5°3%,, so daß also von einem Über-
wiegen der mit Flecken behafteten Kinder unter den Myopien nicht
die Rede sein kann.
Hesse untersuchte auf Grund des großen Materials der Grazer
Klinik die Frage nach der Berechtigung der Operation hochgradiger
Myopie. Er kann, eine tadellose Asepsis und Technik vorausgesetzt,
nicht zugeben, daß die Augen durch den Eingriff eine Schädigung
erfahren. Allerdings werden die Gefahren, denen hochgradig myopische
Augen spontan ausgesetzt sind, durch eine Operation nicht ver-
mindert, anderseits ist aber die Zunahme der praktischen Brauch-
barkeit der operierten Augen eine derartig hohe, daß die Methode
der Myopieoperation ihre vollkommene Berechtigung hat.
Amerikanische Literatur über Poliomyelitis. 1911.
OH. Semester. Sammelreferat.
Folgende Arbeiten über Poliomyelitis sind in der amerikanischen
Literatur im vergangenen Semester erschienen:
1. Allen. Histopathology of preparalytic stage of acule anlerior
poliomyelitis. (Histopathologie des präparalytischen Studiums der
Poliomyelitis.) (Pennsylvania Med. Journ., Dezember 1911.)
2. Bassoe. Acule anterior poliomyelitis. (Iowa Med. Journ.,
August 1911.)
3. Batte. Atazic lype of infantile paralysis. (Lancet - clinic,
2. Dezember 1911.)
4. Beling. Poliomyelitis anterior. (Journ. Med. Soc. New Jersey,
September 1911.)
9. Davis. Surgical ïirealment of poliomyelitis. (Chirurgische
Behandlung der Poliomyelitis.) (Pennsylvania Med. Journ., De-
zember 1911.)
6. Day. Poliomyelilis anterior. (Journ. Med. Soc. New Jersey,
August 1911.)
7. Dixon. Pennsylvania’s work on Poliomyelilis. (Pennsylvanische
Arbeiten über Poliomyelitis.) (Pennsylvania Med. Journ., Dezember
1911.)
8. Dixon and Karsner. Epidemiologic and etiologic studies of
acule POKORU I in Pennsylvania. (Epidemiologische und ätiologische
Arbeiten über akute Poliomyelitis.) (Amer. Journ. Dis Children,
Oktober 1911.)
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 11
9. Flexner. The control of epidemic Poliomyelitis. (Kontrolle der
epidemischen Poliomyelitis.) (Amer. Journ. Dis. Children, August 1911.)
10. Flexner and Clark. Epidemic Poliomyelitis, XI. note. (11. Mit-
teilung über epidemische Poliomyelitis.) (Journ. Amer. Med. Assoc.,
18. November 1911.)
il. Green. Acule anlerior poliomyelitis. (Journ. Michigan State
Med. Assoc., Dezember 1911.)
12. Griffin. À simple appliance for the relief of residual peroneal
paralysis following acule anierior poliomyelitis. (Einfacher Apparat zur
Erleichterung überbleibender Peroneuslähmung nach Poliomyelitis.)
‘Therap. Gazette, Dezember 1911.)
13. Heeht. Acule poliomyelitis. (Diagnosis.) (Interstate Med.
Journ., Dezember 1911.)
14. Hodgetts. Stalistiics of infantile paralysis. (Statistik der
Kinderlähmung.) (Canadian Med. Assoc. Journ., November 1911.)
15. Kennedy. Acule anterior poliomyelitis. (Journ. Indiana State
Med. Assoc., 15. August 1911.)
16. Knox. Infantile paralysis. (Kinderlähmung.) (Americ. Journ.
Dis. Children, August 1911.)
17. Koon. Poliomyelilis. (Journ. Michigan State Med. Soc., De-
zember 1911.)
18. Koplik. The cerebral forms of poliomyelitis. (Zerebrale Formen
der Poliomyelitis.) (Americ. Journ. Dis. Children, August 1911.)
19. Lewis. Receni sludies in the experimental pathology of acute
anterior poliomyelitis. (Neue Forschungen in der experimentellen Pa-
thologie der Poliomyelitis.) (Pennsylvania Med. Journ., Dezember 1911.)
20. Lovett. The occurrence of infantile paralysis in the United
Stales and Canada in 1910. (Vorkommen der Kinderlähmung in den
Vereinigten Staaten und Kanada in Jahre 1910.) (Americ. Journ.
Dis. Children, August 1911.)‘
21. Lovett and Richardson. Infaniile paralysis, ele, (Kinder-
lähmung usw.) (Americ. Dis. Children, Dezember 1911.)
22. Lutz. Acułe Poliomyelitis. (Kentucky Med. Journ., Sep-
tember 1911.)
23. Me Clanaoan. Infaniile paralysis. (Ilinois Med. Journ.,
September 1911.)
24. Manwaring. Is poliomyelits of the epidemic lype transmitled
ihrough inhalalion? (Wird epidemische Poliomyelitis durch Einatmung
übertragen?) (Journ. Michigan State Med. Soc., Juli 1911.)
25. Marks. In/feclion of rabbits with ihe virus of poliomyelitis.
‘Infektion von Kaninchen mit dem Poliomyelitisgift.) (Journ. Experim.
Med., August 1911.)
26. Mettler. Diagnosis of acule poliomyelitis. (Illinois Med. Journ.,
Oktober 1911.)
27. Morse. Infantile paralysis: Spinal form. (Spinaler Typus der
Kinderlähmung.) (Americ. Journ. Dis. Children, August 1911.)
28 und 29. Neustaedter and Thro. Experimental poliomyelitis. (New
York Med. Journ., 23. September und 21. Oktober 1911.)
30. O’Reillv. Prevalence of infanlile paralysis in Missouri.
(Herrschen der Kinderlähmung in Missouri.) (Journ. Missouri State
Med. Assoc., November 1911.)
31. Pisek. Epidemic poliomyelitis in the light of recent laboratory
researches. (Neue Laboratoriumsforschungen über Poliomyelitis.) (Ver-
mont Med. Monthly, September 1911.)
32. Randolph. Nomenclaiure of poliomyelilis. (Nomenklatur der
Poliomyelitis.) (New York Med. Journ., 9. Dezember 1911.)
12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
ew
33. Rork. Epidemic poliomyelitis. (Western Med. Review, De-
zember 1911.)
| 34. Ruth. Infantile paralysis. (Kinderlähmung.) (Iowa Med.
Journ., August 1911.) |
35. Si. Diagnosis and Prognosis of epidemic infantile Daran:
(Diagnose und Prognose der Kinderlähmung.) (Arch. of Diagnosis,
Juli 1911).
36. Skoog. 3 cases of acute poliomyelitis in the same family ai
the same time. (3 gleichzeitige Poliomyelitisfälle in einer Familie.) (Med.
Herald, Oktober 1911.)
37. Spiller. Diagnosis and medical ireatment of poliomyelitis.
(Diagnose und innere Behandlung der Poliomyelitis.) (Pennsylvania
Med. Journ., Dezember 1911.)
38. Starr. The prevention of epidemics of infantile paralysis.
(Die Verhütung von Kinderlähmungsepidemien.) (Med. Record,
5. August 1911.) |
39. Steele. Anierior poliomyelitis. (Vermont Med. Monthly, Sep-
tember 1911.) |
40. Stein. À case of abortive poliomyelitis. (Abortivfall von Polio-
myelitis.) (Med. Record, 15. Juli 1911.)
41. Walt, Anierior poliomyelitis. (Journ. Arkansas Med. Soc.,
Oktober 1911.)
42. Young. Epidemic poliomyelitis. (Journ. Oklahoma State Med.
Assoc., Dezember 1911.)
I. Ätiologie.
Nach Flexner und Clark (10) ist die Eingangspforte der In-
fektion beim Menschen noch immer unsicher; eine Emulsion der Ton-
sillen ist für Affen infektiös, wodurch wenigstens das Vorhandensein
des Giftes im Rachen bewiesen ist. Im Blute kommt das Gift bloß in
starker Verdünnung vor. In der Zerebrospinalflüssigkeit erscheint das
Gift erst 3 bis 4 Tage nach der intrazerebralen Einimpfung, bevor
Lähmung eintritt; auch beim Menschen findet man es im präpara-
lytischen Stadium. Verschiedene Stämme des Giftes werden notiert
und der humane Stamm scheint für Affen weniger gefährlich zu sein.
Dixon und Kaßner (8) beobachteten einen langen Bazillus im Blute
affizierter Menschen und Affen. Der erwähnte Keim hat kolbige Enden,
färbt nach Gram und mit Karbolfuchsin, ist lebhaft beweglich mit
einem terminalen Geißelfaden. Lovett und Richardson (21) notieren
spontane Übertragung unter Affen; diese Tiere sind aber besonders
empfänglich und erliegen meist der Infektion, so daß ein Schluß auf
Menschen nicht mit Sicherheit zu ziehen ist. Übrigens sind die An-
sichten über lokale Infektion geteilt. Während Dixon und Kaßner
mittels Rachensekret Affen nicht infizieren konnten, weder durch
Einreibung im Rachen noch durch subkutane Einspritzung, fanden
Neustaedter und Thro (28, 29) den Staub von Krankenzimmern
nach demselben Verfahren stark infektiös. Die Krankheit ist nicht auf
die anthropoiden Tiere beschränkt, denn es gelang Marks (25), Ka-
ninchen zu infizieren.
IL Epidemiologie.
Hier wird reichliches Material geliefert. Lovett (20) sammelte
9000 Fälle in den Vereinigten Staaten und Kanada im Jahre 1910,
vornehmlich in den Nordstaaten, mit gänzlicher Verschonung einiger
Südstaaten. In Pennsylvania war die Krankheit von 1907 bis 1909
bloß sporadisch, 1910 dagegen stark verbreitet (Dixon und Ka’ßner).
Ruth (34) berichtet Fälle aus Porto Rico, so daß die Tropen nicht
ganz immun erscheinen. Hodgetts (14) bespricht die Statistik der
Nr. I Monatsschrift für Kinderheilkunde. 13
Krankheit. Interessantes über Abortivfälle liefert Stein (40); Skoog
(36) bespricht eine Familienepidemie. Es wird allgemein zugegeben,
daß im Sommer 1911 die Verheerungen der Krankheit gegenüber dem
Vorjahre nachgelassen haben: doch tauchten in der Stadt New York
allein wenigstens drei ziemlich weit entfernte, Herde auf, so daß die
Epidemie sicherlich nicht erloschen ist und im kommenden Sommer
mit ziemlicher Sicherheit wieder auftauchen wird. Auch ist zu erwarten,
daß die Krankheit sich im bisher fast verschonten Süden ausbreiten
wird; ist sie doch bestimmt an eine bedeutende Luftwärme gebunden.
III. Diagnose.
Mit der Frühdiagnose steht es noch immer schlecht und die Bei-
träge von Bassoe (2), Hecht (13) und Mettler (26) geben derüber
wenig an Die Möglichkeit einer Verwechslung mit Meningitis
wird stets betont und die Polymorphie der Krankheit wird vielfach
hervorgehoben.
IV. Pathologie.
Hier finden wir relativ wenig Neues. Die verschiedenen Krank-
heitstypen werden von Batte (3), Koplik (18) und Morse (27)
würdigt. Allen (1) bespricht die Histopathologie des präpara-
Tytischen Stadiums; Marks (25) fand das Gift bei Kaninchen nicht
nur im Zentralnervensystem, sondern auch in der Leber und Milz.
V. Therapie.
Obenan steht natürlich die Prophylaxe. Starr (38) will auch bei
zweifelhaften Fällen Nase und Rachen desinfizieren und die Unter-
suchungen von Neustaedter und Thro (28, 29) weisen in derselben
Richtung hin. Auch Flexner (9) geht ziemlich tief in prophylaktische
Bestrebungen ein. Gegenwärtig wird hier von den meisten Behörden
die Anzeigepflicht eingeschärft; dagegen werden Absperrungsmaß-
regeln so wenig wie bei der Zerebrospinalmeningitis gefordert, da wir
von der direkten Übertragung noch nichts Bestimmtes wissen und
die Ansteckung vielleicht doch durch einen Zwischenträger bedingt ist.
Von Medikamenten genießt bloß das Hexamethylenamin einiges
Ansehen, obgleich auch von ihm keine nennenswerten Erfolge ver-
zeichnet sind. Mehr Raum wird den chirurgischen Eingriffen nach voll-
endeter Ausbildung der Lähmungen gegeben: hier seien speziell Davis
(6) und Griffin (12) erwähnt. Wachenheim (New York).
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie
und Therapie, Hygiene.
G. Fiore und M. Franchetti. (Kinderklinik, Florenz.) Contributo
allo studio dell’ involuzione del timo. (Kinderklinik, Florenz.)
(Beitrag zum Studium der Thymusinvolution.) (Riv. di Clinica
Pediatrica, Nr. 10, 1911.)
Aus den Untersuchungen, deren weitere Erörterung sich Verff.
nach Veröffentlichung anderer, besonders histologischer Forschungen
vorbehalten, sind folgende Schlüsse zu ziehen:
14 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
I. Das Blutserum von Ratten und erwachsenen Kaninchen
bei wiederholter subkutaner Injektion übt einen sichtbaren Einfluß
auf die Thymusdrüsen sehr junger Ratten und Kaninchen aus.
Wenige (12 bis 15) Injektionen können sichtbare Wirkungen hervor-
bringen.
II. Das Blutserum von Ratten und erwachsenen Kaninchen mit
völliger Involution der Thymusdrüse bewirkt bei sehr jungen Ratten
und Kaninchen eine sichtbare Abnahme des Volumens der Thymus.
III. Das Blutserum ein wenig jüngerer Kaninchen mit noch gut
sichtbarer und gut funktionierender Thymus scheint bei sehr jungen
Kaninchen eine Abnahme des Volumens der Thymus hervorzurufen.
IV. Neben einer solchen Abnahme des Volumens (Ratten,
Kaninchen) oder Zunahme desselben (Kaninchen) beobachteten
Verff. gleichzeitig einen je nach dem Falle mehr oder weniger vor-
gerückten ausgesprochenen Verknöcherungsprozeß. Bei Ratten war
ein ausgesprochenes Zurückbleiben in der Skelettentwicklung sowie
in der Entwicklung des ganzen Körpers zu beobachten.
Dotti (Florenz‘.
G. Fiore. (Kinderklinik, Florenz.) Fisiopatologia del timo. Revista
sintetica. (Physiopathologie der Thymusdrüse, Synthetische Über-
sicht.) (Il Morgagni, 37, 40, 43, 1911.)
In diesen sechs Kapiteln gibt Verf. eine geordnete Übersicht
des gegenwärtigen Standes unserer Kenntnisse über die Thymusdrüse.
Im I. und II. sind die hauptsächlichsten anatomischen und physio-
logischen Daten gesammelt, im III. behandelt Verf. die wichtigsten
Läsionen der Organe. Das IV. Kapitel ist der Symptomatologie
der Thymushypertrophie gewidmet und wird die Bedeutung der
Perkussionsauskultation (deren sich Verf. bedient), der Verstärkung
der Transmission der Herztöne sowie der im ganzen Bereich der
hypertrophischen Thymusdrüsen hörbaren respiratorischen Stenose-
geräusche hervorgehoben. Das V. Kapitel behandelt die innere
Sekretion der Thymus in pathologischer Hinsicht sowie den plötz-
lichen Thymustod ; und das VI. die einzelnen klinischen Formen der
Hypertrophie und die Differentialdiagnose jeder Form sowie die
Therapie derselben. Dotti (Florenz).
K. Basch und A. Rohn. Zum physikalischen Nachweise der Thymus.
(A. d. pädiatr. Klinik d. Kaiser-Franz-Joseph-Kinderspitals in
Prag.) (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1843.)
Mit Hilfe eines besonderen Perkussionsinstrumentes und der
Methode der sogenannten Friktion suchten die Autoren physikalisch
die Lage und Größe der Thymus zu bestimmen. Sie benutzten dazu
hauptsächlich Kinder der ersten vier Lebensjahre, da sich bei älteren
keine deutliche Thymusdämpfung mehr herausperkutieren ließ. Im
ganzen wurden 140 Kinder untersucht. Normalerweise zeigte die
Thymus beim Kinde einen Dämpfungsbezirk in rhomboidaler Form,
der sich vom Jugulum gegen die zweite, respektive dritte Rippe herab-
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 15
erstreckte und dessen seitliche Begrenzungen durch die Sternal-
beziehungsweise Parasternallinien gegeben wurden. Birk (Kiel).
W. Kern. Über den Umbau der Nebenniere im extrauterinen Leben.
(A. d. pathol.-anat. Institut in Freiburg (Prof. Aschoff).)
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 971.)
Die Nebennieren erleiden in den ersten Lebensjahren eine
erhebliche Verkleinerung gegenüber den Verhältnissen bei der Geburt.
Diese Verkleinerung kommt durch einen eigentümlichen Zerfall der
innersten Schicht der Rindensubstanz zustande, die schließlich zu
deren völligem Untergang führt. Diese Tatsachen sind zuerst von
Kawamura (Die Cholesterinesterverfettung (Cholesterinsteatose)
bei Fischer, 1911) entdeckt, später von Thomas bestätigt worden.
Verf. hat die Untersuchungen Kawamuras fortgeführt.
Der DegenerationsprozeB der Rindenschicht verläuft zwar
bei den verschiedenen Kindern verschieden schnell, immerhin doch
mit einer gewissen Gesetzmäßigkeit: Das erste Stadium ist das der
Hyperämie. In diesem Stadium befindet sich die Nebenniere
beim Neugeborenen. Charakteristisch für diesen ist die gewaltige
kapilläre Blutfülle der innersten Rindenschicht. Neben der Hyperämie
bemerkt man jedoch schon die ersten Zeichen der Degeneration in
Gestalt von gewissen Schrumpfungsvorgängen an den Kernen sowie
in der Einlagerung kolloider Tröpfchen in das Protoplasma. Das
zweite Stadium ist das der vollentwickelten Degeneration. Es
findet sich bei Kindern von einem Monat an und dauert, ohne scharf
begrenzt zu sein, bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Ihr hervor-
stechendstes Merkmal ist das starke Hervortreten der Degenerations-
zone. In der äußeren Rindensubstanz des Organs vollzieht sich zu
gleicher Zeit die bekannte Gliederung in die Zona glomerulosa,
fascicularis und auch reticularis. Gewöhnlich sind nur die beiden
ersteren zu erkennen, an sie schließt sich die Degenerationszone an.
Die 3. Periode ist die der Markkapselbildung, die durchschnittlich
am Ende des ersten Lebensjahres erreicht wird. Ihr Merkmal ist
der zunehmende Schwund der degenerierenden Zellen, das allmähliche
Zurückgehen der Hyperämie und die damit verbundene stärkere
Ausbildung des Bindegewebsgerüstes. Das 4. Stadium ist nun das
der Entfaltung der Markkapsel durch das sich entwickelnde
Markgewebe und die Wiederverschmelzung von Rinde und
Mark. Diese Periode erstreckt sich ungefähr vom Ende des ersten
Lebensjahres bis zum Abschluß des Wachstums und darüber hinaus.
Es geht also während des ersten Lebensjahres beim Säugling
eine völlige Zerstörung bestimmter Schichten der Rindensubstanz
der Nebenniere vor sich. Welche Bedeutung diesem eigentümlichen
Umbau zuzumessen ist, läßt der Verf. dahingestellt. Es handelt sich,
soweit Untersuchungen darüber vorliegen, offenbar um eine Eigen-
tümlichkeit der menschlichen Neugeborenen, denn beim Tiere
waren analoge Verhältnisse bisher nicht nachzuweisen.
Birk (Kiel).
16 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Fernand Masay. Beitrag zur Lehre von der Temperatur der Früh-
geborenen. (Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXV, S. 232 bis 236.)
Der Hauptgrund für die Neigung frühgeborener Kinder zu
abnorm niedriger Körpertemperatur ist die mangelhafte Entwicklung
des Wärmeregulationszentrums. Das zeigt sich darin, daß sie auf
geringfügige Einwirkungen auch mit abnorm hoher Temperatur-
steigerung reagieren können. Daneben ist die mangelhafte Ent-
wicklung der Muskulatur von Bedeutung. H. Vogt.
V. Lovati. Sul passaggio di sostanze medicamentose nel liquido
cefalorachidiano. (Der Übergang medikamentöser Substanzen in
die Zerebrospinalflüssigkeit.) (Rassegna di Pediatria, VIII, 1911.)
Verf. stellte Versuche an: 1. mit Urotropin, das Ameisensäure-
aldehyd ergeben sollte; 2. mit Perjodin. Von ersterem gab Verf.
l bis 3 g pro die, von letzterem 10 bis 40 Tropfen. In 11 Fällen mit
normalen Meningen negative Reaktion. In 8 Fällen positive Reaktion,
und zwar in 4 Fällen tuberkulöser Meningitis, in 1 Streptokokken-
meningitis, in 2 von Gehirntumor, in 1 von postmeningitischem
Hydrozephalus. Verf. schließt, daß, während normale Gehirnhäute
undurchdringlich sind, eine solche Undurchdringlichkeit nicht nur
bei selbst angehender tuberkulöser Meningitis, sondern auch bei
anderen eine Veränderung der Gehirnhäute bedingenden Krankheiten
des Nervensystems aufhöre.. In dem Falle von Streptokokken-
meningitis verschwanden die Krankheitserscheinungen rasch auf
Darreichung von Urotropin, eine schon von anderen Autoren bei
zerebrospinaler Meningitis gemachte Beobachtung. In einem auf
tuberkulöse Meningitis verdächtigen Falle war Durchdringlichkeit
negativ und die Nervenerscheinungen verschwanden rasch auf Ent-
leerung stinkender, Askariden enthaltender Fäzes. Dieses Studium
sollte daher sowohl in diagnostischer als auch in therapeutischer
Hinsicht fortgesetzt werden. Dotti (Florenz).
Sill. Various infections and inflammations in children treated with
tincture of iodine. (Behandlung von Infektionen und entzündlichen
Prozessen mit Jodtinktur.) (New York Med. Journ., 9. De-
zember 1911.)
Verf. berichtet über eine Reihe von 660 Kindern, bei denen
dieses Medikament erfolgreich war, darunter betrugen Nasen- und
Rachenerkrankungen die Mehrzahl. Die antiseptische Wirkung des
Jods in der lokalen Therapie hat immer noch nicht die richtige Wür-
digung gefunden. Wachenheim.
Franz Bertling. Über die Verwendbarkeit des Urethans in der Kinder-
heilkunde. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 4.)
Das zuerst von Schmiedeberg als Schlafmittel empfohlene
Urethan hat sich in der Praxis nicht eingebürgert, wohl aber haben
schon Friedländer und v. Jaksch Versuche mit Urethan bei
Kindern wegen seiner Gefahrlosigkeit und Unschädlichkeit angeraten.
In der Göttinger Kinderklinik und Poliklinik wurden derartige Ver-
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 17
suche jetzt ausgeführt, um die Verwendbarkeit, Dosierung, besondere
Indikation des Mittels festzustellen. Keller.
W. Lublinski. Die lokale Mentholanwendung in der Nase und ihre
Gefahr im frühen Kindesalter. (Berliner klin. Wochenschr., 1912,
Nr. 6.)
Auf Grund einer eigenen Beobachtung, in welcher er bei einem
11 monatigen Kinde im Anschlusse an Einbringung einer 2% igen
Korvfinvaseline in den Naseneingang einen schweren Glottiskrampf
erlebte, rät Verf. zu Vorsicht in der Anwendung von Menthol und
Mentholpräparaten bei kleinen Kindern, namentlich solchen, die an
Stimmritzenkrampf gelitten haben, und erinnert an frühere Mit-
teilungen besonders in der französischen Literatur. Keller.
Mayrhofer. Kinderarzt und Kinderzahnarzt. (Wiener med. Wochen-
schr., 1912, S. 34.)
Verf. weist auf die Berührungspunkte zwischen Zahnheilkunde
und Pädiatrie hin, bespricht speziell die vorzeitige Extraktion der
Milchzähne und den paraxialen Durchbruch der bleibenden Zähne
und ihrer pathologischen Bedeutung. Er hält die Kombination von
Kinderarzt und Kinderzahnarzt für höchst wünschenswert und nutz-
bringend. Lehrdorff (Wien).
Ad. Czerny. Über die Desodorierung von Erkrementen im Kranken-
zimmer. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 10.)
Czerny kann die von Uhlenhuth ermittelte desodorierende
Wirkung des Antiformins nur bestätigen und empfiehlt es (10% ige
Lösung), um die Stuhlentleerungen und Kautschukunterlagen zu
desodorieren. Keller.
Ernährung und Stoffwechsel.
Köppe (Gießen). Über Säuglingsernährung. (Erfahrungen und Fort-
schritte in den letzten Jahren.) (Deutsche med. Wochenschr., 1911,
S. 1777.)
Klinischer Vortrag, der für den Pädiater nichts Neues bringt,
aber ein gutes Beispiel bietet, wie man dem praktischen Arzt die Fort-
schritte der Pädiatrie in einfacher, klarer und ansprechender Form
überrnitteln kann. Birk (Kiel).
K. Franz. Über das Stillen der Wöchnerinnen. (Vorträge in der
Sitzung der Berliner med. Gesellsch. vom 28. Juni 1911.) (Berliner
klın. Wochenschr., 1912, Nr. 28.)
Das, was Franz ausspricht, gilt in der Pädiatrie heute als
bekannt. Daß aber ein Geburtshelfer, und zwar einer von der Be-
deutung des Verf. sagt: „Eine physiologische Stillunfähigkeit gibt
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 2
18 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
es nicht, Fälle von absoluter Stillunmöglichkeit sind enorm selten‘,
das ist außerordentlich erfreulich. Verf. spricht über Milchsekretion,
Art des Anlegens, Ernährung der Wöchnerin, Trinkmenge und Ent-
wicklung des Neugeborenen. |
Eine Ergänzung der auf die erste Lebenswoche sich be-
schränkenden Erfahrungen des Geburtshelfers brachte Heubner,
und zwar auf Grund des im Lissauerschen Heim gesammelten
Materials von nicht weniger als 707 Frauen. Von diesen schieden 133
aus, die vor Ablauf der 3 Monate die Anstalt verließen. Von den
übrigbleibenden 575 Frauen konnten 479 = 83:3% ihre Kinder
die vollen 3 Monate stillen.
Immerhin sind es Mütter, welche schon durch das Aufsuchen
des Heims gewissermaßen ihren Willen zum Stillen dokumentieren.
Auf das Verhalten der Brustdrüsenfunktion gerade bei den
Müttern, welche ihre Kinder nicht 3 Monate stillen konnten, geht
Heubner ein. Keller.
Mayerhofer und Pfibram. Praktische Erfolge der Ernährung mit
konservierter Frauenmilch. (Bericht über 100 Fälle). (A. d. Kinder-
abteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals und dem Serotherapeuti-
schen Institut in Wien.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. III, S. 525.)
Die Verff. berichten über die Erfolge der von ihnen eingeführten
Ernährung von Säuglingen mit konservierter Frauenmilch. Die
Konservierung geschah nach dem Buddeschen Verfahren vermittels
Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd zur Frauenmilch unter Erwärmen
derselben auf 55° CG Diese Konservierung muß täglich wiederholt
werden. Es gelingt dann, die Milch monatelang gebrauchsfähig zu
erhalten. Trotz der scheinbaren Einfachheit des Verfahrens ist die
Verfütterung solcher konservierter Frauenmilch, wie die Verff.
ausdrücklich betonen, doch eine sehr mühevolle Sache. Der Preis
der Milch stellte sich unter den Verhältnissen, unter denen sie ar-
beiteten, auf 173 Kronen für ein Liter. In späteren Versuchen ver-
wendeten sie statt H, O, auch Kalziumsuperoxyd. Außerdem stellten
sie aus entfetteter Frauenmilch ein Pulver her, das sich ebenfalls
zur Ernährung verwendbar zeigte und noch länger haltbar war als
die flüssige Frauenmilch. Die Konservierung der Frauenmilch eignet
sich für solche Spitäler, in denen zuweilen Überfluß, zuweilen aber
auch Mangel an Frauenmilch herrscht. Die Erfolge damit waren an-
geblich gut. Eine große Anzahl Krankengeschichten geben darüber
Aufschluß. Birk (Kiel.)
Neff. Recent experiences in the artificial der of 100 infants
during the first 3 months of life. (Neue Erfahrungen in der
künstlichen Ernährung von 100 Kindern in den ersten 3 Lebens-
monaten.) (Journ. Amer. Med. Assoc., 23. Dezember 1911.)
Das Geburtsgewicht wird erst nach Il Tagen überholt. Tem-
peraturen über 37°2° sind fieberverdächtig. Die Peptonisierung ist
von geringem Wert, besser sind Buttermilch und abgerahmte Milch,
am besten Malzsuppe und Malzzucker überhaupt. Kaseinmilch
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 19
wirkt bei Darmintoxikation vortrefflich, ist aber bei annähernd
normaler Verdauung nicht angezeigt. Im allgemeinen soll man mit
der Fettdarreichung vorsichtig umgehen. Wachenheim.
Heiman. Albumin milk as contrasted with other milk mixtures in
the treatment of the diarrheas of children. (EiweiBmilch im Ver-
gleiche zu anderen Milchmischungen bei der Behandlung von
Durchfällen der Kinder.) (Arch. of Pediatrics, Dezember 1911.)
Bei einigen Dutzend Fällen war eine gewisse, aber nicht gerade
merkwürdige Überlegenheit der Eiweißmilch konstatiert. Verf. will
nicht mehr als die Schadlosigkeit des neuen Nährmittels bewiesen
haben ; sein endgültiger Wert bedarf noch vieler Nachprüfung.
Wachenheim.
Karl Beck. Über Ernährun endarmkranker Säuglinge mit
Eiweißmilch. (Jahrb. f. Kin erbei Bd. LXXV, S. 315 bıs 333).
Verf. berichtet breit über seine Erfolge mit Eiweißmilch bei
175 Säuglingen, von denen nach seiner Nomenklatur 110 an Dyspepsie,
8 an toxischen Enterokatarrhen, 40 an Enterokolitiden und 17 an
Dekompositionen litten. Von den 175 Fällen sind 12 gestorben,
die nach seiner Meinung auch auf keine andere Weise hätten am
Leben erhalten werden kännen. Die Eiweißmilch konnte meist schon
nach 14 Tagen durch Milch mit Zusätzen oder Malzsuppe ersetzt
werden. H. Vogt.
Arnold Benfey. Zur Ernährung Neugeborener mit Eiweißmilch.
(Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXV, S. 280 bis 314.)
Verf. berichtet über die Ernährungsresultate mit Eiweißmilch
bei 83 Kindern. Die Resultate waren ein Ernährungserfolg von
100°% bei von Infektionen verschonten, von 71°8%, bei von Infektionen
geschädigten Kindern. Danach scheint das Problem der künstlichen
Ernährung Neugeborener gelöst zu sein. Zur Beurteilung der mit-
geteilten Erfolge sind folgende Punkte zu berücksichtigen. Verf.
rechnet zu den neugeborenen Kindern, die bei künstlicher Ernährung
gediehen sind, nicht nur solche, die von Anfang an ausschließlich
künstlich genährt sind. Von den 83 Kindern standen bei der Auf-
nahme in der ersten Lebenswoche 22, in der zweiten 50, in der dritten
10! Dieser Umstand ist aber von entscheidender Bedeutung. Denn die
"Schwierigkeiten der künstlichen Ernährung verringern sich, man
kann sagen, mit jedem Tage, den das Kind Frauenmilch bekommen
hat. Nur wird die Art der vorausgegangenen Ernährung mit keiner
Silbe erwähnt, wodurch die Darstellung des Verf. geradezu irre-
führend wird. Die Beobachtungszeit erstreckt sich bei der Ernährung
mit Eiweißmilch auf ‚mindestens 4 Wochen‘. Reicht das aus zur
Beurteilung eines Ernährungserfolgs? Schließlich noch eine Frage.
Wir wissen, daß bei künstlicher Ernährung Säuglinge Infektionen
mehr ausgesetzt sind als bei natürlicher. Ist es ein Zufall, daß von den
83 Fällen des Verf. bei 39 das Ernährungsresultat durch Infektionen
2%
20 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. l
mehr oder weniger beeinträchtigt wurde? Das Problem der künstlichen
Ernährung Neugeborener ist also noch nicht gelöst. H. Vogt.
H. Finkelstein. Zur Indikation und Technik der Behandlung des
ne mit molkenarmer Milch. (Ther. Monatsh., Jänner
1912, S. 34.)
E abschließendes Urteil über die Verwendbarkeit
und Leistungsfähigkeit seines Verfahrens faßt er in folgende Regeln:
Die Ekzemsuppe soll erst nach einem Versuche mit den gewöhnlichen
Methoden angewendet werden, und zwar nur bei entzündlich ge-
reizten, stark nässenden impetiginösen Ekzemen, wenn innerhalb
14 Tagen auf einfache Art keine befriedigende Besserung zu erreichen
war. Bestehende Durchfälle oder Ernährungsstörungen schwerer
Art bilden eine Gegenanzeige. Die Mengen der Ekzemsuppe sind
reichlich zu bemessen ; mäßige Beigaben von Mehlsuppen, Gemüsen,
Breien in salzfreier Zubereitung und von Obst sind, wenn nicht schon
von Anfang an, so doch wenigstens nach kurzer Zeit erforderlich.
Abnahmen, abgesehen von solchen mäßigen Betrages in den ersten
Tagen, sollen nicht zugelassen werden und gegebenenfalls durch
Zulagen, namentlich von Kohlehydrat, beseitigt werden, es sei denn,
daß es sich um vorher schwer überfütterte Kinder handelt, bei denen
man übrigens von der Vorperiode mit gewöhnlicher knapper Kost
nie absehen sollte. Auch bei ihnen wird man extreme Gewichtsverluste
durch Kohlehydratzulagen hemmen müssen. Abnahmen in Be-
gleitung von Appetitlosigkeit, Erbrechen und Apathie deuten auf
Salzhunger, sind bedenklich und geben eine dringende Anzeige für
sofortige Zulage von reichlich Molke oder Buttermilch. Die An-
wendungsdauer der Suppe kann bei geeigneter Zukost beliebig aus-
gedehint werden, unter 3 bis 4 Wochen soll sie nie herabgehen. Später
wird an Stelle der Suppe am besten Buttermilch gesetzt. Beim Über-
gang kommt es oft zu einer vorübergehenden Verschlimmerung,
die dadurch vermeidbar ist, daß man sich nach vollkommenem Aus-
setzen der Suppe mit der Buttermilch allmählich in langsam steigenden
Gaben einschleicht. Zuppinger (Wien).
Morse. The use of malt sugar and high percentages of casein in
infant feeding. (Die Verwendung von Malzzucker und hohen
Kaseinsätzen bei der Säuglingsernährung.) (Amer. Journ. Dis.
Children, November 1911.)
Bei den Vorzügen dieser Nährmethoden bei Verdauungs-
slörungen betrachtet Verf. ihre Verwendung auf die Dauer als nach-
teilig. Er will bei längerer Fütterung Gewichtsstillstand bemerken
und zieht vor, so bald wie möglich auf die gewöhnlichen Mischungen
überzugehen. Die bloße Kalorienrechnung ist dabei irreführend.
Wachenheim.
Hugo Schulz (Greifswald). Der Übergang von Kieselsäure in die
Milch beim Sterilisieren in (lasflaschen.(Münchenermed. Wochenschr.,
1912, Nr. 7.)
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 2l
An der Hand dreier Analysen (9 Kieselsäurebestimmungen,
Kontrollanalysen fehlen anscheinend), deren Resultate nicht einmal
gleichsinnig ausfallen, kommt der Autor zu dem Ergebnis, daß beim
Sterilisieren Kieselsäure vom Glase der Milchflaschen in die Milch
übergeht. Je billiger das Flaschenmaterial, um so größer ist die
SiO,-Abgabe an die Milch. Mit Hilfe dieses Befundes, der an und
für sich durchaus plausibel erscheint, läßt der Autor nun aber im-
ponierende Seifenblasen in die Luft steigen. Nach den Erfahrungen
der Pharmakologen ist hartnäckige Obstipation eine charakteristische
Kieselsäurewirkung. Folglich dürfte auch die Obstipation künstlich
genährter Säuglinge, für die uns eine auskömmliche Erklärung bisher
fehlt (?), damit ätiologisch aufgedeckt sein. Aber auch eine nicht
nach Soxhlet sterilisierte Milch hat möglicherweise infolge hohen
Kieselsäuregehaltes obstipierende Wirkung. Ja, vielleicht ist sogar
die Barlowsche Krankheit nichts anderes als eine Kieselsäure-
überladung des Säuglings. Klotz (Straßburg).
Hess. A study of the caloric needs of premature infants. (Unter-
suchung über den kalorischen Bedarf frühgeborener Kinder.)
(Amer. Journ. Dis. Children, November 1911.)
Der Energiequotient frühgeborener Kinder übersteigt den der
recht zeitiggeborenen bedeutend, statt 100 erreicht er bis 170, ohne die
Prognose gerade ungünstig zu gestalten, diese wird aber bei 200 infaust.
Um den Bedarf zu decken, steige man rasch von 30 Kalorien am ersten
Tage auf etwa % bei Ablauf der ersten Woche und womöglich auf
110 bis 140 binnen 14 Tagen, natürlich sorgfältig individualisierend.
Verf. rechnet 700 Kalorien auf 11 Frauenmilch, etwas höher als
Budin. Man suche dabei den Kalorienverlust mittels künstlicher
Wärme zu vermindern, verfahre aber dabei mit Vorsicht, um fieber-
hafte Zustände zu vermeiden. Darmstörungen betrachte man als
Zersetzungsprozesse, wie bei Atrophie. Mit künstlicher Ernährung
kommt man meist schlecht aus. Wachenheim.
Schloßmann. Über den respiratorischen Stoffwechsel der Säuglinge.
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1633.) |
SchloBmann gibt in dieser Arbeit einen kurzen Überblick
über die von ihm gewonnenen Resultate über den respiratorischen
Gaswechsel des Säuglings. Die Untersuchungen geschahen vermittels
des Regnault - Reisetschen Respirationsapparates.
Sie hatten als erste Frage die des sogenannten „Grund-
umsatzes‘‘ zum Gegenstande. Unter Grundumsatz ist dabei jener
Stoffverbrauch zu verstehen, der notwendig ist, um die Lebensvorgänge
an sich aufrecht zu erhalten, also um die durch Strahlung oder Ver-
dampfung verloren gehende Wärme zu ersetzen und das durch Atmung
und Blutbewegung entstehende Kraftverbrauchsminimum zu decken.
Der Grundumsatz des Säuglings — auf 1 m? Körperoberfläche be-
rechnet — entsprach einer Produktion von zirka 12g Kohlensäure
bei einem Verbrauche von zirka 11 g Sauerstoff in der Stunde. Der
Grundumsatz geht proportional der Oberfläche des Körpers, nicht
22 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
dem Gewichte. Vergleicht man den Wert des Säuglings mit denen,
die man beim Erwachsenen gefunden hat, so ergibt sich, daB der
respiratorische Stoffwechsel unabhängig vom Alter verläuft und daß
der Grundumsatz vollkommen gleich ist, ob es sich nun um ein jüngeres
oder älteres Individuum handelt. Die frühere Angabe, daß der Stoff-
wechsel jugendlicher Individuen normalerweise reger sei als derjenige
älterer, läßt sich demnach nicht mehr aufrecht erhalten.
Zu dem Grundumsatze addiert sich unter normalen Verhält-
nissen noch der Energieverbrauch hinzu, der durch Leistungen des
Körpers — Bewegung, Arbeit, Schreien des Säuglings — und durch
die Nahrungsaufnahme dargestellt wird.
Der Umsatz bei Nahrungsdarreichung ist (wie der
Grundumsatz) bei Säuglingen verschiedenen Alters und selbst bei
Erwachsenen der gleiche, sofern die Nahrung nach Art und Menge
. die gleiche bleibt. Variiert man die Nahrung, so zeigt sie sich von
bestimmendem Einfluß. Je mehr Kohlehydrate verfüttert werden,
desto mehr GO, entsteht und desto rascher tritt dieselbe in die Ex-
spirationsluft.
Von größter Bedeutung für die Stoffzersetzung sind körper-
liche Leistungen der Kinder, z. B. anhaltendes Schreien. Ein Kind
von 5!:,kg entwickelte bei lebhafter Bewegung 13:27 Kalorien
mehr als in der Ruhe, leistete also etwa 1800 Meterkilogramm Arbeit —
eine Tatsache, die es verständlich macht, weshalb ruhige phlegmatische
Kinder mit viel geringeren Nahrungsmengen auskommen können
als zappelige und nervöse.
Ohne Einfluß auf den Stoffumsatz erwies sich merkwürdiger-
weise die Temperatur der umgebenden Luft. Schwankungen der
Umgebungstemperatur von 16 bis 24° erwiesen sich als vollkommen
bedeutungslos.
Neben normalen Kindern untersuchte der Verf. auch nicht
normale. Er erwähnt davon einige Daten über Atrophiker. Solange
ein solches Kind noch nicht zunimmt, hat es einen herabgesetzten
respiratorischen Stoffwechsel, wenn es sich in Heilung befindet, ist
derselbe jedoch zuweilen enorm erhöht. Birk (Kiel).
Du Bois. An apparatus for the collection of the excreta of infants.
- (Apparat zur Sammlung der Säuglingsexkrete.) (Amer. Journ.
Dis. Children, Dezember 1911.)
Howland and Cooke. A metabolism bed for infants. (Stoffwechsel-
bett für Säuglinge.) (Amer. Journ. Dis. Children, Dezember 1911.)
Beide Mitteilungen betreffen sinnreiche Vorrichtungen zur
Erleichterung der Stoffwechseluntersuchungen. Sie sind leider zum
Referate nicht geeignet, da die Abbildungen das Hauptsächlichste
bilden. Wachenheim.
Otto Kastner. Körpervolumen und spezifisches Gewicht von Säuglingen.
M. v. Pfaundler. Körpervolum- und Körperdichtbestimmung am
lebenden Säugling. Zu ihrer Bedeutung und Methodik. (A. d. Kinder-
klinik in München.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IH, S. 391 u. 413.)
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 23
fw
Die erste Arbeit bringt Versuche über die Bestimmung des
Körpervolumens und spezifischen Gewichtes von Säuglingen, während
in der zweiten Pfaundler die Gesichtspunkte vorlegt, unter denen
diese Versuche angestellt wurden.
Die Bestimmung des Körpervolumens geschah durch Messung
des Überlaufwassers. (Bei den, in derselben Zeitschrift kurz zuvor be-
kanntgegebenen Untersuchungen Oppenheimers über das gleiche
Thema geschah die Volumenbestimmung durch Messung der Niveau-
differenz.) Das Vorgehen gestaltete sich im einzelnen Falle so, daß
die Kinder in einen 70 cm hohen, 25 cm breiten Zinkblechzylinder,
der in Höhe von 62 cm einige seitliche Ausströmungen hatte, ein-
getaucht wurden. Um die Bewegungen der Kinder auszuschalten,
wurden die Extremitäten bandagiert. An den Bändern wurden sie
zugleich gehalten. Das Eintauchen geschah bis zur Kinn-Unter-
kiefer-Haargrenze. Das überlaufende Wasser entsprach dem Körper-
volumen im Moment der tiefen Inspiration. Schwierigkeiten machte
nur die Bestimmung des Kopfvolumens. Dieses wurde nicht direkt
bestimmt, sondern berechnet, nachdem sich aus der Untersuchung
von Leichenschädeln ergeben hatte, daß — bei Ausschluß gröberer
Kopfdeformitäten — im allgemeinen ziemlich konstante Beziehungen
zwischen Volum des Schädels und horizontalem Umfang desselben
bestehen.
Derartige Bestimmungen wurden im ganzen 154 gemacht.
Dabei ergab sich, daß die spezifischen Gewichte der Säuglinge und
Säuglingsleichen schwankten zwischen 0,8832 (etwa dem der Öle)
und 1:2435 (etwa dem der gesättigten Kochsalzlauge) ; die spezifischen
Äquivalentgewichte lagen zwischen 1'1020 und 17184. In 124 oder
81%, aller Fälle lag das spezifische Gewicht des Körpers unter jenem
des Wassers (bei 4°C), in 29 Fällen oder 19%, entsprach es diesem
oder übertraf es.
Bezüglich der einzelnen Kategorien von Kindern ergab sich
folgendes: 37 Bestimmungen betrafen Kinder von normaler Körper-
beschaffenheit. Bei diesen war das spezifische Gewicht
im 2. Lebensmonat durchschnittlich = 09823
ge, E e M = 0:9915
„ 4. 1 „ = 0:9856
Das spezifische Gewicht aller (23) im 2 bis 4. Monat stehenden
normalen Kinder war im Minimum 0°9156, im Maximum 1°0676, im
Mittel 0:9870. Das spezifische Äquivalentgewicht war im Mittel
= 1:2840. Bei den im 5. bis 6. Monat stehenden Kindern war das
Minimum des spezifischen Gewichtes = 09168, das Maximum 1-0,
das Mittel 09557, das spezifische Äquivalentgewicht = 1'2065.
Das mittlere spezifische Gewicht normaler Säuglinge sinkt also
im Laufe der Entwicklung jenseits des 2. Lebensmonates und be-
sonders im 2. Lebenshalbjahr etwas ab.
Bezüglich des Ernährungsmodus zeigte sich, daß Brust-
kinder etwas leichter waren als die teilweise oder ganz mit Kuhmilch-
mischungen ernährten Kinder.
24 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Von den nicht normalen Kindern ergaben Atrophiker
eine Verminderung der durchschnittlichen Körperdichte. Doch
handelte es sich keineswegs um einen gesetzmäßigen Vorgang. Auch
Kinder mit alimentären und infektiösen Intoxikationen hatten eine
verminderte Körperdichte, wahrscheinlich bedingt durch den obli-
gaten Wasserverlust. Rachitiker waren in der ersten Erkrankungs-
periode leichter, späterhin spezifisch schwerer als gleichaltrige ge-
sunde Kinder. Kinder mit pastösem Habitus hatten ein etwas klei-
neres spezifisches Gewicht als normale, ohne aber ein gesetzmäßiges
Verhalten zu zeigen. Dasselbe war der Fall bei exsudativer Diathese.
II. An der Hand dieser Ergebnisse gibt nun Pfaundler
eine Kritik der Methodik und Bedeutung derartiger Unter-
suchungen, wobei er zu dem Resultat kommt, daß Be-
stimmungen der Körperdichte bei Säuglingen bei dem
gegenwärtigen Stande der Methodik keinerlei Aufschlüsse
erhoffen lassen. Die Bedeutung der Untersuchungen würde —
abgesehen von dem physiologischen Interesse, Normalzahlen darüber
zu erhalten — darin liegen, daß sie möglicherweise irgend welche
Aufschlüsse über Besonderheiten des Gesamtkörperbestandes abgäben,
z.B. bei Konstitutionsanomalien oder bei den mannigfachen Körper-
gewichtsschwankungen infolge Wasserverlusten, Gewebseinschmel-
zungen usw. Diese Erwartungen haben sich jedoch nicht erfüllt.
Denn neben den leicht faßbaren Faktoren der Konstitution, des Alters
und des Gesundheitszustandes wirkte noch ein weiterer Moment mit
und zwar in bestimmendem Maße, nämlich die Gasfüllung des
Körpers. Respirationsbaum und mehr noch Verdauungsschlauch
mit ihrem Luftgehalt üben einen solchen maßgebenden Einfluß auf
die Gesamtkörperdichte aus, daß es bei dem gegenwärtigen Stande
der Methodik nutzlos erscheint, derartige Bestimmungen überhaupt
zu machen.
Diejenige Methode, die Erfolg verspricht, jedoch bisher noch
nicht angewandt wurde, ist die Methode der sogenannten Volumeno-
metrie. Weitere Mitteilungen über deren praktische Verwendbarkeit
stellt der Verf. in Aussicht. Birk (Kiel.)
E. Schloss. Die Wirkung der Salze auf den Säuglingsorganismus
auf Grund früherer und neuerlicher Untersuchungen. (A. d. großen
Friedrichs-Waisenhaus der Stadt Berlin in Rummelsburg.) (Zeitschr.
f. Kinderheilk., Bd. III, S. 441).
Der Inhalt der umfangreichen Arbeit ist im wesentlichen pole-
mischer Natur und richtet sich hauptsächlich gegen die (in dieser
Zeitschrift referierte) Arbeit von Meyer und Cohn (Arbeiten zum
10jährigen Bestehen des Kinderasyls der Stadt Berlin). Es muß jedoch
hervorgehoben werden, daß der Verf. sich nicht auf eine bloße Polemik
beschränkt, sondern den zweifellos einzig richtigen Weg beschritten
hat, nämlich neues Material für seine Behauptungen vorzulegen.
Die Arbeit enthält eine Menge von wichtigen Einzelheiten, die im
Rahmen eines Referates keine besondere Erwähnung finden können
Nr. | Monatsschrift für Kinderheilkunde. 25
(z. B. die Kritik der bekannten Schapsschen Versuche usw.). Ihr
Hauptinhalt ist folgender:
Eine einwandfreie vollständige Erkenntnis der Salzwirkung ist
nur möglich auf Grund einer Methode, die den ganzen hier sich dar-
bietenden Schwierigkeiten möglichst Rechnung trägt. Es ist nicht
zulässig, auf Grund einseitiger Versuchsanordnung und einer einzigen
Dosierung Schlüsse ganz allgemeiner Natur auf das Verhalten der
betreffenden Salze zu ziehen oder gar von spezifischen Wirkungen
zu reden, solange die anderen Salze nicht ausreichend untersucht sind.
Zu dem Studium der klinischen Wirkung der Salze ist die subkutane
Einverleibung nicht geeignet. Die beste Methode ist die der einmaligen
peroralen Zufuhr mit der Nahrung.
Entgegen der immer wieder auftretenden unbewiesenen Behaup-
tung einer spezifisch pyrogenen Wirkung der Natriumsalze
muß daran festgehalten werden, daß auch die Kaliumverbindungen
(besonders die basischen), selten auch die Kalziumverbindungen, die
Temperatur deutlich erhöhen ; daneben kommen bei all diesen Salzen,
vorwiegend bei den Kalziumsalzen, Untertemperaturen zur Be-
obachtung. Koordiniert dieser Wirkung auf die Temperatur finden
sich meist andere Symptome, von seiten des Kreislaufes und des
Nervensystems, die es gestatten, zwei Syndrome der Salzwirkung
aufzustellen, die sich den klinischen Bildern der Intoxikation und
Dekomposition zur Seite stellen lassen.
Von besonderer theoretischer und praktischer Wichtigkeit ist
die Wirkung der Salze auf das Körpergewicht, die als Mehrung oder
auch Minderung zur Beobachtung kommt. Erstere Wirkung ist
praktisch hauptsächlich dem Kochsalz zuzuschreiben, doch lassen
sich auch bei anderen Natriumsalzen, besonders dem Bromid und
dem Bikarbonat, bei geeigneter Versuchsanordnung (kleine
Dosen, vierstündliche Wägung) starke Gewichtsanstiege erzielen, die
aufeine isohydrische Wirkung schließen lassen. Daneben beobachtet
man aber auch bei einzelnen Kalium- und Kalziumverbindungen,
wenn auch weniger intensiv und schneller vorübergehend, Gewichts-
anstiege, die es, besonders bei Kenntnis des Schicksals der Salze,
nicht zulassen, von einer spezifischen hydropigenen
Wirkung der Na-Salze zu reden. Bei geeigneter Versuchs-
anordnung — d. h. bei Steigerung der Salzdosis ohne gleichzeitige
Vermehrung der Wassermenge — kommt allen Salzen eine gewichts-
vermindernde Wirkung zu, besonders den Kalium- und Kalzium-
salzen, aber auch einzelnen Natriumsalzen, wie z. B. dem Jodnatrium.
Die Wirkung der Salze ist demnach abhängig von der Menge
des eingeführten Salzes und seiner Konzentration, daneben noch von
individuellen Verhältnissen, wie Alter, Konstitution, Art der voraus-
gegangenen Ernährung usw.
Dieser Einfluß der Salze auf das Körpergewicht ist, wie aus den
Stoffwechselversuchen hervorgeht, die Folge ihrer Einwirkung auf
den Wasserumsatz. Gewichtssteigerung geht einher mit Wasser-
retention, Gewichtsabnahme mit Wasserabgabe. Da aber die Salze
fast nur die Wassersekretion durch die Nieren beeinflussen, selbst
96 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
große Veränderungen darin aber durch Änderung der Perspiratio
insensibilis verdeckt werden können, so ist eine mangelnde Gewichts-
änderung noch nicht beweisend für eine mangelnde Beeinflussung
des Wasserumsatzes. Im allgemeinen ist das Verhalten der Respiration
derartig, daß sie den Regulationsmechanismus des Organismus unter-
stützt, also bei vermehrter Wasserretention eine mäßige, bei ver-
mehrter Nierensekretion eine starke Verminderung zeigt.
Diese Änderungen der Wasserstoffwechsels gehen meist Hand
in Hand mit Änderungen im Mineralstoffwechsel. Und zwar ist es das
Schicksal des superponierten Salzes, welches hauptsächlich die Wir-
kung auf den Wasserumsatz und also auch auf die klinischen Wir-
kungen bedingt. Sowohl die Temperatur als auch die Gewichtsreaktion
ist abhängig von dem Verbleib des Molenüberschusses. Bleibt dieser
in wirksamer Form im Körper zurück, so haben wir meist auch Wasser-
retention, die bei der Salzausscheidung wieder zurückgeht. Eine
Demineralisation, also ein Molenverlust, führt meist zu Wasser-
verlusten.
Es ist nicht möglich, diese Wirkung bestimmten Ionen zu-
zuschreiben. Von weitaus überwiegender Bedeutung hierbei sind je-
doch die Alkalien plus dem Halogen, so daß also praktisch deren
Schicksal meist über die Änderungen des Wasserstoffwechsels ent-
scheidet. Aus der Ausscheidung des Halogens (also meist des Chlors)
lassen sich meist schon recht sichere Schlüsse auf das Schicksal der
Alkalien gewinnen, wenn auch der Rückschluß auf ein bestimmtes
Kation unzulässig ist.
In Bestätigung von früheren, auf Grund von — wie der Verf.
erklärt — unzulänglichen Versuchen bestrittenen Befunden ließ
sich in einem Doppelversuch mit Kaliumchlorid und Natriumchlorid
feststellen, daß die Salzausfuhr bei ersterer Verbindung ungleich
schneller verlief als bei letzterer. Das NaCl wird als solches einige
Zeit retiniert, vermehrt also den Mineralbestand des Körpers in
erheblicher Weise. Das KCI wird z. T. als solches sofort ausgeschieden,
für das zurückbleibende K wird entsprechend Na mit herausgerissen,
so daß also der Mineralbestand des Organismus nicht vermehrt
(eher vermindert) wird. Durch diesen eklatanten Unterschied des
eingeführten Salzes wird die verschiedene Wirkung der einzelnen
Salze hinlänglich erklärt. Die Ausscheidungsverhältnisse der Salze
sind also von maßgebender Bedeutung für die klinische Wirkung.
Dies erklärt auch am einfachsten die individuellen Verschieden-
heiten der Salzwirkung.
Inwieweit außerdem den etwaigen sonstigen Umsetzungen der
Salze eine Bedeutung zukommt, ist noch nicht zu übersehen. Aber
es ist plausibel, daß nur die Irritierung des Alkalihalogenstoffwechsels
eine größere Bedeutung für den Wasserumsatz besitzt. Eine schwere
Alteration des gesamten Mineralstoffwechsels, wie sie durch sehr
große Salzdosen erzielt wird, hat für die Klinik kein Interesse.
Für die Theorie des Salzfiebers (und der Salzhypothermie) hat
die Feststellung der großen Unterschiede im Schicksal des eingeführten
Salzes den Wert, daß die verschiedene Wirkung der einzelnen Salze
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 97
verständlich wird auch ohne die Annahme einer spezifischen
Ionenwirkung. Birk (Kiel).
P. Schulz. Wachstum und osmotischer Druck bei jungen Hunden.
(A. d. Kinderklinik in Freiburg.) (Zeitschr. t. Kinderheilk. Bd. II,
S. 495.)
In einer früheren Arbeit hatte der Verf. gezeigt, daß Hunde,
die am Ende der Säuglingsperiode stehen, selbst unter ungünstigen
Ernährungsverhältnissen die Fähigkeit besitzen, die physikalischen
Eigenschaften ihrer Mütter aufrecht zu erhalten. Diese Ergebnisse
standen im Widerspruch mit Beobachtungen, die am jungen Säugling
gewonnen waren. Die Differenz konnte möglicherweise ihren Grund
in dem verschiedenen Alter der Versuchsobjekte haben. Deshalb
wiederholte der Verf. seine früheren Versuche noch einmal an jungen
Tieren. 2 derselben wurden am 4. Lebenstage von der Mutter weg-
genommen und mit Haferschleim beziehungsweise !/, Milch, 24
Schleim künstlich ernährt. Dies ging nur eine Zeit über gut, dann
mußten sie der Mutter zurückgegeben und weiter natürlich ernährt
werden. Gleichwohl ging das eine der Tiere ein. Beide waren in der
Entwicklung gegenüber den Kontrolltieren erheblich zurückgeblieben.
Ein drittes Tier wurde vom 14. Lebenstage an künstlich genährt,
ein weiteres von der 5. Lebenswoche an. Je älter die Tiere waren,
desto besser vertrugen sie die ungeeignete Nahrung und desto geringer
waren die Wachstumsschädigungen. Gleichwohl blieben alle in der
Körperentwicklung und dem Knochenwachstum zurück. Es zeigte
sich ferner ein Sinken des Salzgehaltes im Serum gegenüber den
Kontrolltieren, und zwar wiederum desto stärker, je jünger die Tiere
waren. Die Tiere zeigten also diesmal dasselbe Verhalten, wie es früher
bei jungen Kindern bereits beobachtet worden war.
Es besteht demnach Grund zu der Annahme, daß die Fähigkeit
der Konstanterhaltung der physikalischen Eigenschaften der Mutter
beim Tier sowohl wie beim Menschen eine Eigenschaft darstellt, die
angeboren ist, jedoch im extrauterinen Leben erst ihre völlige Aus-
bildung erhält. Demgemäß funktioniert diese Regulationsvorrichtung
am schlechtesten, je jünger das Individuum ist, eine Tatsache, die
vor einer allzu frühzeitigen Inanspruchnahme dieser Eigenschaft
warnen sollte. Birk (Kiel.)
Freeman. The intestinal infantilism of Herter. (Der intestinale
Infantilismus von Herter.) (Amer. Journ. Dis. Children, No-
vember 1911.)
Verf. berichtet über 4 Fälle mit charakteristischem Darm-
bakterienbefund. -Neues wird nicht mitgeteilt. Wachenheim.
Graham. Pyloric stenosis in older children, with report of a case of
loric spasm ending fatally. (Pylorusstenose bei älteren Kindern,
mit Bericht über einen tödlıch endenden Fall von Pylorospasmus.)
(Amer. Journ. Dis. Children, Dezember 1911.)
28 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. l
Der Fall betrifft einen 6jährigen Knaben, mit bloß 10wöchent-
lichem Krankheitsverlauf; die wahre Todesursache scheint aber ein
Augensarkom mit Metastasen gewesen zu sein. Wachenheim.
Klinik der Kinderkrankheiten.
K. v. Müllern und B. Grossmann. Beiträge zur Kenntnis der
Primärerkrankungen der hämatopoetischen Organe. (Beitr. z. pathol.
An. u. z. allg. Pathol., 1912, Bd. 52, S. 276.
In dieser ausführlichen Studie, die hauptsächlich pathologisch-
anatomisches und hämatologisches Interesse hat, finden sich zahlreiche
Beobachtungen über Erkrankungen des hämatopoetischen Systems
im Kindesalter. Fall 2 und 3 betreffen Lymphogranulomatosen ;
der letztere (4%/,jährige Knabe) dürfte wohl einzig in der Literatur
dastehen, da sich hierbei nicht nur eine sarkomatöse Entartung der
bindegewebigen Elemente, sondern auch eine solche der Lymphocyten
fand. Die Fälle 5, 7, 9, 11, 13 betrafen Kinder mit Universal-
erkrankungen des lymphatischen Systems, die vielfach klinisch sehr
interessant sind und im Gegensatze zu Sternberg bewiesen, daß
sowohl die kleinzellige als auch die großzellige Form der leukämischen
Lymphadenose mit oder ohne Agressivität einhergehen kann, woraus
sich der Schluß ergibt, daß die Aufstellung eines gesonderten Krank-
heitsbegriffes der ‚„Leukosarkomatose‘‘ derzeit untunlich ist. Die
Ätiologie der Leukämien scheint sowohl bei den agressiven wie bei
den nicht agressiven Fällen toxisch-infektiösen Ursprungs zu sein.
Lehrdorff (Wien).
Tileston. A discussion of Mikuliez disease, with report of a case
of lymphatic leukaemia in a child with marked enlargement of the
saliva lands. (Mikuliczsche Krankheit, mit Bericht über
einen Fall von Kee Leukämie mit Vergrößerung der
Speicheldrüsen.) (Amer. Journ. Dis. Children, November 1911.)
Verf. kommt zu dem Schlusse, daß Fälle von Leukämie mit dem
Mikuliczschem Symptomenkomplexe nicht zu der Mikulicz-
schen Krankheit gerechnet werden sollen. Beim vorliegenden Falle
wäre dieser Irrtum besonders leicht gemacht, indem der Patient
sich noch im prälevkämischen Stadium der Leukämie befand ; trotzdem
war die Diagnose aus der Differentialzählung der Blutzellen unschwer
gestellt. In Tilestons Fall waren die Tränendrüsen normal, Leber,
Milz und die Lymphdrüsen stark vergrößert. Wachenheim.
S. Cannata. Zur Pathogenese der Purpura haemorrhagica. (A. d.
Kinderklinik in Palermo.) (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 985.)
Ein 1’/,jähriges Kind erkrankte und starb an Purpura haemor-
rhagica. Die Sektion ergab außerdem eine allgemeine, schwere Tuber-
kulose. Den Zusammenhang beider Erkrankungen denkt sich Verf.
Nr. | Monatsschrift für Kinderheilkunde. 29
so, daB zuerst die Tuberkulose die Nebennierenfunktion geschädigt
habe, daß dadurch eine Verarmung an Adrenalin eingetreten sei,
hierdurch wieder eine Schädigung des Gefäßtonus und damit all-
gemeine Zirkulationsstörungen und Ekchymosierungen hervor-
gerufen seien. Birk (Kiel).
Goussis. Un cas de purpura hémorragique chez un paludeen. (Bull.
de la Soc. de Ped. Paris, 1911, S. 455.)
Bei einem Knaben mit Malaria trat eine schwere Purpura auf.
Die Blutungen standen auf eine Chinininjektion und rezidivierten
dann nicht mehr. R. Weigert (Breslau).
D'Oelsnitz. (Nizza.) Les hypertrophies thymiques latentes et les „petits
signes“ de l'hypertrophie du thymus. (Bull. de la Soc. de Péd.
Paris, 1911, S. 457.)
Im Gegensatze zu den Fällen von Thymushypertrophie, die sich
durch dauernde grobe Atemhehinderung kenntlich machen und deren
Diagnose nicht schwer ist, sind die Fälle von latenter Vergrößerung
der Thymus nicht leicht zu diagnostizieren. Und doch ist es wichtig,
sie rechtzeitig zu erkennen, da sie den plötzlichen Tod des Kindes
herbeiführen können. Der Verf. versucht daher, das Krankheitsbild
zu charakterisieren: Die Kinder sind blaß und zeigen eine gewisse
Zyanose des Gesichts. Am Kopfe sieht man erweiterte Venen, die
Augen sind starr, die Fontanelle ist häufig gespannt. Den Kindern
fehlt die Lebhaftigkeit der Gesunden. Die Atmung wird dauernd
oder nur bei Erregungen von einem leichten Stridor begleitet. Diese
Syınptome finden schließlich ihre Ergänzung in dem Auffinden
einer parasternalen Dämpfung und durch das Rôntgenbild.
R. Weigert (Breslau).
D’Oelsnitz et Paschetta. (Nizza.) Les caractères de limage radio-
scopique duns l'hypertrophie du thymus. (Bull. de la Soc. de Péd.
Paris, 1911, S. 462.)
Die französischen Autoren haben sich bemüht, die Charakteristika
des Röntgenbildes der hypertrophischen Thymus festzustellen. Die
in der vorliegenden Publikation mitgeteilten Untersuchungen der Verff.
bestätigen im wesentlichen die früheren Angaben (vgl. Monatsschr.
f. Kinderheilkund., Referate Bd. X, S. 345). Bemerkenswert ist
nunmehr, daß die Verff. mit wiederholten Röntgenbestrahlungen
eine Verkleinerung der vergrößerten Thymusdrüse erzielt zu haben
glauben. R. Weigert (Breslau).
W. Dibbelt. Neue experimentelle Untersuchungen über die Pathogenese
der Rachitis. (Pathol. Institut in Tübingen.) (Deutsche med.
Wochenschr., 1912, S. 316.)
Zwischen der Rachitis des Säuglings und der gleichartigen,
durch kalkarme Ernährung erzielten Erkrankung des Tiers bestehen
irgend welche weitgehendere Unterschiede in pathologisch-ana-
tomischem Sinne nicht. Nur quantitative Differenzen sind vorhanden,
30 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
und zwar insofern, als bei der Rachitis des Tieres die Ausbildung
kalkfreier Knochensubstanz eine geringe ist, während bei der
Rachitis der Kinder die Osteoporose mehr zurücktritt.
Das letzte Moment erklärt sich aus der Wachstumsenergie,
die beim jungen Tier viel größer ist als beim Menschen, und aus
dem dadurch bedingten stärkern Umbau des Knochens. Daß der
Unterschied nur quantitativer Natur ist, geht daraus hervor, daß
hin und wieder auch beim Menschen einmal die Osteoporose denselben
hohen Grad erreicht wie beim Tier.
Auch bei der Ausbildung kalkfreier Knochensubstanz handelt
es sich nur um quantitative Differenzen. Das Kind hat eine viel
geringere Wachstumsgeschwindigkeit als das Tier. Dementsprechend
erfolgt auch der Umbau und die Resorption kalkhaltigen Knochen-
materials viel langsamer als bei jenem.
Die experimentellen Knochenveränderungen sind also
analog zu setzen denen bei Rachitis. Daraus folgt für die
Frage der Ätiologie der letztern, daß sie zu einem gewissen Teile
denselben Ursprung haben wird. wie die experimentelle Rachitis,
d. h. durch einen primären Kalkmangel in der Nahrung hervor-
gerufen wird. Insbesondere ist diese Ätiologie für diejenigen Fälle
anzunehmen, in denen durch Beigabe von Kalk zur Nahrung eine
Heilung der Rachitis erreicht wird. Bei einem großen Teil der Fälle,
vielleicht sogar dem größten, ist ein primärer Kalkmangel jedoch nicht
vorhanden. Bei ihnen bleibt Verabfolgung von Kalk zur Nahrung
daher gänzlich wirkungslos. Sie zeigen außerdem auch noch in der
Hinsicht ein abweichendes Verhalten, als sich bei ihnen eine ver-
mehrte Ausscheidung von Kalk im Kot findet. Bei Kalkmangel
in der Nahrung ist die Ausscheidung desselben in Kot herabgesetzt,
weil der Organismus seine Ausgaben auf ein Minimum einschränkt.
Bei den mit vermehrter Kalkausscheidung einhergehenden
Fällen muß es sich also um Störungen des Verdauungsmechanismus
handeln, speziell um eine Störung des Kalkstoffwechsels.
Birk (Kiel).
J. A. Schabad und Sorochowitsch. Beitrag zur Frage vom Wesen
der günstigen Wirkung des Lebertrans bei Rachitis. Ist das wir-
kende Agens des Lebertrans ein Ferment? (Monatschrift f. Kinder-
heilk. Originalien. Bd. XI, Aprilheft.)
Zur Entscheidung dieser Frage haben die Verff. die allgemeine
Eigenschaft der Fermente, durch Einwirkung von hoher Temperatur
zerstört zu werden, benutzt und haben Versuche mit erhitztem
Lebertran an drei Rachitikern angestellt, wobei der Lebertran
während einer Stunde jeden zweiten Tag sowohl der Vor- als auch der
Hauptperiode bei 100° erhitzt wurde. Die Stoffwechselversuche
haben gezeigt, daß die günstige Wirkung des Lebertrans auf die GaO-
Retention bei Rachitis durch solche Erhitzung nicht aufgehoben
wird. Doch sprechen die Verff. sich nicht ausdrücklich dafür aus,
daß das wirkende Agens des Lebertrans kein Ferment sei, in An-
betracht der Möglichkeit einer raschen Regeneration der Fermente,
Nr. I Monatsschrift für Kinderheilkunde. 31
wie es für einige vegetabilische Fermente (Oxydasen) von Kulpson
und Gramenitzki festgestellt wurde. Autoreferat.
J. Roux. Cranio-tabes et syphilis. (Bull. de la Soc. de Péd. Paris,
1911, S. 452.)
Da in Frankreich die Anschauung weit verbreitet ist, daB die
Cranio-tabes der Säuglinge ihre Ursache in der hereditären Lues
habe, prüfte der Verf. die Anamnesen einschlägiger Fälle. Er konnte
unter 18 Fällen von Cranio-tabes nur einmal eine sichtbare Be-
lastung mit Lues nachweisen. R. Weigert (Breslau).
Alger. Some popular misconceptions regarding opthalmia neonatorum.
(Gewisse MiBverständnisse in bezug auf Ophthalmia neonatorum.)
(New York State Journ. of Med., Dezember 1911.)
Die Gefahren für das Auge werden vielfach überschätzt; man
geht häufig mit zu starken Mitteln vor und schädigt damit die Horn-
haut. Verf. empfiehlt als Maximum eine 1%, ige Lösung von Argentum
nitricum, täglich einmal vom Arzte angewendet, während vom Warte-
personal eine 20%, ige Argyrollösung gebraucht wird.
Wachenheim.
H. Rehn. Zur Kasuistik des habituellen familiären Ikterus der
Neugeborenen. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV, Bd. S. 358 bis 361.)
Das 3. und das 4. Kind von gesunden Eltern sind in den ersten
Lebenstagen schwer ikterisch und gehen am dritten Lebenstage
zugrunde. Bei dem einen ergab die Obduktion Veränderungen, die
wohl als Äußerungen einer intestinalen Sepsis anzusehen sind (mul-
tiple Geschwüre des Magens, Duodenalkatarrh, hochgradiger Folli-
kularkatarrh des Dickdarms mit teilweise geschwürigem Zerfall
der Follikel). Bei dem andern Kinde fanden sich wesentlich nur
Schleimhautblutungen im Magen, Vergrößerung der Leber und Milz,
starke Hämochromatose und zahlreiche Blutbildungsherde in der
Leber. Die bakteriologische Untersuchung der Milz lieferte nur
Staphylokokken, die als Verunreinigung gedeutet werden. Ob auf
Anaëroben gefahndet wurde, ist nicht erwähnt. H. Vogt.
Heller. Strabismus in infants and young children. (Strabismus bei
kleinen Kindern.) (Med. Record, 9. Dezember 1911.)
Verf. verwendet schon bei kaum ljährigen Kindern Brillen,
indem er sie mit gläserlosen Brillen an das Tragen derselben gewöhnt.
Bei gut konstruierten Brillenrändern besteht keine Gefahr. Muskel-
übungen werden dann in ähnlicher Weise wie bei älteren Kindern,
natürlich mit dem Alter entsprechender Vereinfachung, ausgeführt;
die Heilungsaussicht ist in diesem Alter besonders gut, die Erziehung
derselben natürlich eine nicht kleine Geduldsprobe. Interessant
ist die Diagnostik bei ihren diesem Alter anhaftenden Schwierigkeiten,
die Methode kann indes in einem kurzen Referate kaum wiedergegeben
werden. Wachenheim.
32 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Apert et Leblanc. Sclérodermie oedémateuse généralisée (sclérémie
de Besnier) survenue rapidement à la suite d’un adénophlegmon
du cou. (Bull. de la Soc. de Péd. Paris, 1911, S. 445.)
Im Anschlusse an eine Drüsenphlegmone, die nicht operiert
wurde, entstand eine skleremartige Verdickung der Haut des Halses
und der angrenzenden Partien ; diese besserte sich auf eine Schild-
drüsenbehandlung, weshalb die Verff. annehmen, daß die Affektion
auf eine durch die langdauernde, in der Umgebung sich abspielende,
Entzündung entstandene Schädigung der Schilddrüse des Patienten
zurückzuführen sei. R. Weigert (Breslau).
Perlmann (Straßburg). Heifluftbehandlung der Ekzeme im Säuglings-
alter. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 2.)
Verfasserin berichtet über günstige therapeutische Erfolge
der Heißluftbehandlung bei 35 Säuglingen mit Ekzem (besonders
nässenden Formen) und Furunkulose. Am schnellsten wurden Un-
ruhe und Juckreiz beseitigt. Klotz.
W. Pick (Wien). Zur Ätiologie der Impetigo und der Conjunc-
tivitis eczematosa. (Münchener med. Wochensch., 1912, Nr. 4.)
Pick fand im Inhalte von Impetigopusteln und im Kon-
junktivalsacksekret Zellformen, die Kokzidien sehr ähnlich sahen,
welche sich in Entwicklung befinden. (Genauere Morphologie siehe
Originalarbeit.) Pick hält diese Gebilde für spezifisch, da er sie bei
zahlreichen anderen Dermatosen usw. nicht auffinden konnte. Die
Koinzidenz von Impetigo beziehungsweise Phlyktänenbildung mit
Pedikulosis capitis brachte ihn auf die Vermutung, gewisse ätiologische
Wechselbeziehungen anzunehmen. Tatsächlich gelang es ihm auch,
gelegentlich bei Läusen die kokzidienähnlichen Entwicklungsformen
wiederzufinden. Klotz.
Forell (München). Über gehäuftes Auftreten von akut entzündlichen
Herzerkrankungen im Kindesalter. (Münchener med. Wochenschr.,
1912, Nr. 3.)
Beobachtungen an 7 Kindern von 5!/, bis 10 Jahren, die gleich-
zeitig an einer akut einsetzenden Endo- beziehungsweise Myokarditis
erkrankten. In einem Falle perikarditischer Erguß. Beginn nur bei
einem Kinde mit sicherer Angina; mehrfach abortive rheumatoide
Symptome. Trotzdem kommt die Annahme einer rheumatischen
Infektion nicht über eine Wahrscheinlichkeitshypothese hinaus.
Der Verlauf war in allen Fällen bei exspektativem Verhalten
gutartig, wenngleich bei den Kindern mit Myokarditis bereits Rezidive
auftraten.
Genauere Beschreibung bleibt einer Dissertation vorbehalten.
Klotz.
G. Killian. (Freiburg ı. B.) Zur Bronchoskopie bei kleinen Kindern.
(Deutsche med.Wochenschr., 1911, S. 17204.) |
Im Anschlusse an die gelungene Entfernung eines Fremdkörpers
aus der Lunge kommt es außerordentlich häufig bei kleinen Kindern
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 33
zur starken Atemnot, die nun ihrerseits die Tracheotomie oder die
Intubation nötig macht. Damit wird artifiziell die Indikation zu
einem schwereren Eingriff geschaffen, den man durch die Broncho-
skopie ursprünglich vermeiden wollte. Der Verf. hat nicht weniger
als 19 derartige Fälle gesammelt. Sie betreffen hauptsächlich Kinder
vom 7. Lebensjahre an abwärts. Bei diesen besteht eine besondere
Empfindlichkeit gegenüber der oberen Bronchoskopie und eine
Disposition zu Schwellungszuständen im subglottischen Raum.
| Birk (Kiel).
Ssokolow. Der differentielle Pneumograph und seine Anwendun
bei Kindern. (Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXV, S. 265 bis 279.)
Verf. beschreibt einen bei Kindern verwendbaren Apparat zur
gleichzeitigen graphischen Aufzeichnung der Atemexkursionen
symmetrischer Punkte der vorderen Brustwand. Eine Anzahl Kurven
zeigen die Brauchbarkeit des Apparats, der zuweilen Veränderungen
aufdeckte, die mit Auskultation und Perkussion nicht zu erheben
waren. Die beigegebenen Röntgenbilder haben anscheinend bei der
EE so geritten, daß kaum noch etwas daran zu sehen ist.
e H. Vogt.
Kreuzfuchs (Wien). Dieradiologische Untersuchung der Lungenspitzen.
Das Hustenphänomen. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 2.)
Die mehrfach berichtete Aufhellung dunkler Lungenspitzen-
felder bei der Inspiration konnte Verf. nicht wahrnehmen, wohl aber
trat dieselbe ein bei Hustenstößen. Dieses Phänomen findet sich
bei allen lungengesunden Individuen und solchen, bei denen nur
akzidentell verdunkelte, atelektatische Spitzen vorhanden sind.
Bei klinisch wie röntgenologisch sichergestellter Phthise wird das
Hustenphänomen jedoch selten und unvollkommen gefunden.
| Klotz.
Ullom. A case of catarrhal laryngitis nono intubation. (Fall von
Intubation bedürfender katarrhalischer Laryngitis. ) (Arch. of
Pediatrics, Dezember 1911.)
Der Patient war ?2!/, Jahre alt; Diphtherie war bestimmt aus-
geschlossen. Die Notwendigkeit der Tubage bei nicht diphtheritischer
Kehlkopfentzündung ist äußerst selten und wird von manchen Autoren
negiert. | | Wachenheim.
Bortz. Angina mit allure. (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 5.)
Unaufgeklärter Befund bei einem 9jährigen Knaben.
K. Blühdorn. Zur Frage der Spezifizität der Plaut-Vincentschen
Anginaerreger. (A. d. Rudolf Virchow-Krankenhaus.) (Deutsche
med. Wochenschr., 1911, S. 1154.)
Fusiforme Bazillen und Spirillen finden sich, bald ae
bald reichlicher, gemeinschaftlich oder die eine von beiden, in einer
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 3
34 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
großen Anzahl von Rachenabstrichen Gesunder vor; fast regel-
mäßig sind sie in der Umgebung der Zähne, auch in der gesunden
Mundhöhle anzutreffen. Bei anginösen Erkrankungen, wie Diphtherie,
Skarlatina usw., finden sie sich zum Teil massenhaft unter dersonstigen
‘Bakterienflora. In diesen Fällen sind sie harmlose Saprophyten.
Nur in denjenigen Fällen, wo sie sich in Reinkultur finden, dürfen sie
als Erreger angesehen werden, eben der Plaut- Vincentschen
Angina. Das klinische Bild, das sie hervorrufen, ist entweder das der
pseudomembranös-kruppösen oder der exsudativ-ulzerösen Hals-
entzündung. | Birk (Kiel).
Winslow. An outbreak of amygdalitis or septic sore throat in east-
ern Masschusetts and its relation to an infected milk supply. (Aus-
bruch septischer Amygdalitis in Ost-Massachusetts und sein Ver-
hältnis zu einer Versorgung infizierter Milch.) (Boston Med.-et
Surg. Journ., 14. Dezember 1911.)
Darling. Clinical aspects of the epidemic of septic sore throat in
| Sage e. May 1911. (Klinische Beobachtungen bei einer Epidemie
von septischer Angina zu Cambridge im Mai 1911.) (Ibid.)
Richardson. An epidemic of amygdalitis due to infected milk.
(Eine Epidemie septischer HEES von infizierter Milch.) (Ibid.)
Goodale. Observations on the e ic E sore throat occuring in
Boston and vicinity during May 1911. (Bemerkungen über die
Anginaepidemie in Boston und Umgebung im Mai 1911.) (Ibid.)
Alle vier Beiträge besprechen denselben Gegenstand. Klinisch
glich die Rachenläsion oft einer echten Diphtherie;; es trat namentlich
oft starke Schwellung der Halsdrüsen auf. Sepsis, rheumatische
Erscheinungen, Erysipel und Nephritis waren im Nachverlaufe nicht
selten. Bei Kindern beherrschten häufig Magendarmerscheinungen
das Krankheitsbild. Über 500 Fälle liefen im ganzen ein, mit einer
Mortalität von etwa 2%, von diesen aber wenig Kinder. Die Epidemie
konnte unschwer auf eine einzige Milchquelle zurückgeführt werden.
Genauer bakteriologischer Bericht fehlt. Wachenheim.
Dreyfuß (Kaiserslautern). Serumtod infolge von Anaphylaxie? (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, Nr. 4.
Bei einem 7jährigen kräftigen ke — nähere Anamnese
fehlt — der 1 Jahr vorher prophylaktisch 150 I. E. erhalten hatte,
trat nach Injektion von 1500 I. E. zunehmendes Hautjucken, dann
Erbrechen, klonische Krämpfe, Bewußtlosigkeit und nach 25 bis
30 Minuten der Tod ein. | Klotz.
A. Dietrich. Leitsätze für Diphtheriebekämpfung. (Berliner klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 7.)
In einem Vortrage i im Charlottenburger Ärzteverein führte Verf.
aus, daß eine wirksame Diphtheriebekämpfung nicht allein durch
Absperrung der Kranken und ihrer Angehörigen, durch schematische
Karenzzeit, Schulschließung und Desinfektion zu erreichen ist, sondern
nur durch Zuziehung der bakteriologischen Kontrolle. Keller.
Nr. I Monatsschrift für Kinderheilkunde. 35
L. Neufeld. Ozaena, chronische Diphtherie und Rachendiphtheroid.
(Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 9.)
Besprechung der Literatur und eigener Beobachtungen über
Ozaena und deren Beziehungen zur Diphtherie. Verf. fordert bei
Diphtheriebazillenträgern, namentlich wenn der positive Befund
längere Zeit anhält, den strikten Nachweis durch Tierversuch und
Antitoxinkontrolle, daß die gefundenen Bazillen auch wirklich Diph-
theriebazillen sind. Keller.
Martens. Über erschwertes Decanulement und La tresie nach
Diphtherie. (A. d. Krankenhaus Bethanien, Ber in.) (Deutsche
med. Wochen schr., 1911, S. 1590.)
Der Vert. tritt für die primäre Tracheotomie ein unter Ver-
werfung der Intubation. Er empfiehlt — um Schwierigkeiten des
Decanulements und Entstehung späterer Strikturen zu vermeiden —
die Tracheotomia inferior und das möglichst frühzeitige Dekanülisieren.
Birk (Kiel).
F. Hoesch. Zur Diphtheriebehandlung. (A. d. Krankenhaus Frie-
drichshain, Berlin.) (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1683.)
Praktisch sehr bemerkenswerte Arbeit, die auf Grund großer
Erfahrungen geschrieben ist. Wir erwähnen hier nur, daß der Verf.
von den in letzter Zeit vielfach empfohlenen Mitteln zur Bekämpfung
der Diphtherie ünd ihrer Komplikationen: hohe Serumdosen,
Adrenalin, Adrenalin-Kochsalz-Infusionen usw., keine besonderen Er-
folge gesehen hat. Er hält auch die Voraussetzung dieser Therapie —
die angebliche diphtherische Blutdrucksenkung — für nicht den
Tatsachen entsprechend. Birk (Kiel).
G. Bernhardt, B rimentelle Datemi en über die Scharlach-
ätiologie. ( nstitut f. Infektionskrankh. in Berlin.) (Deutsche
med. Wochenschr, 1911, S. 791.)
Ausgehend von der Erwägung, daß das Scharlachvirus eine
besondere Affinität zum Epithel habe, wählte der Autor als Aus-
gangsmaterial für seine Untersuchungen den Zungenbelag Scharlach-
kranker vor Auftreten der sogenannten Himbeerzunge. Diese Beläge
wurden zur Emulsion verrieben und niederen Affen teils in die
Leistendrüsen injiziert, teils in die Wangenschleimhaut eingerieben.
Nach mehrfachen Passagen durch den Tierkörper gelang es, vermittels
dieses Materials ein dem Scharlach ähnliches Krankheitsbild bei
Affen hervorzurufen. Die Versuche des Verf. sind jedoch noch nicht
abgeschlossen. Birk (Kiel).
G. Bernhardt. Experimentelle U ntersuchungen über die Scharlach-
ätiologie. (II. Mitteilung. A. d. Institut f. Infektionskrankh.)
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1062.)
P. A. Höfer. Über intrazelluläre Einschlußkörper bei Skarlatian.
(A. d. Institut f. Infektionskrankh., ebenda, S. 1063.)
3*
36 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.
In den Mesenteriallymphdrüsen dreier (!) in den ersten Tagen
der Erkrankung an Scharlach gestorbener Menschen, einmal auch
in der Niere, hat der erste der Verf. intrazelluläre Einschlüsse ge-
funden. |
Aus dem gleichen Institut, völlig unabhängig von dem andern
Verf., berichtet der zweite Autor, daß es auch ihm gelungen sei,
in den Organen an Scharlach Verstorbener Einschlußkörper gefunden
zu haben. In wieviel Fällen, ist nicht angegeben. Birk (Kiel).
Kolmer. A note on the bacteriologic examination of lymphatic gons
in scarlet fever. (Bemerkung über die bakteriologische Unter-
suchung der Lymphdrüsen beim Scharlachfieber.) (Amer. Journ.
Dis. Children, November 1911.)
Verf. hat nach Untersuchung der Lymphdrüsen von 26 Pa-
tienten die Befunde von Vipond (siehe Referat S. 351) nicht bestätigen
können. Wachenheim.
Leo Silberstein. Fin Fall von symmetrischer Hautgangrän bei
Scharlach. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV. Bd., S. 350 bis 357.)
Der Fall betraf ein9jähriges Mädchen, das während der Scharlach-
erkrankung verschiedene Komplikationen aufwies, wie zeitig ein-
setzende Gelenkerscheinungen am linken Knie und an den Fingern,
eine hämorrhagische Nephritis und 2malige Thrombosen. Am
20. Krankheitstag begann eine Gangrän an beiden Unterschenkeln,
die beträchtliche Ausdehnung annahm, aber schließlich doch aus-
heilte. Von 14 Fällen, die Verf. in der Literatur gefunden, sind nur 4
ohne bleibende Störungen geheilt, bei 5 gelang es nur durch Amputation
das Leben zu erhalten und die übrigen erlagen ihrer Erkrankung.
H. Vogt.
Kornel Preisich. Über Scharlach. Bemerkungen zu Dr. D. Pospi-
schills und Dr. F. Weiß’ Monographie. (Jahrb. f.
Kinderheilk., LXXV. Bd., S. 213 bis 221.)
Die kritischen Bemerkungen des Verf. zu der Monographie
von Pospischillund Weiß richten sich wesentlich gegen die Theorie
des „zweiten Krankseins‘‘. Nach dieser Theorie ist z. B. die Nephritis,
die sich im Anschlusse an Scharlach entwickelt, von äußeren Ein-
flüssen wesentlich unabhängig. Nach Erfahrung des Verf. kann dagegen
irgend eine Schädlichkeit, wie Körperbewegung usw., nach Ablauf
des akuten Scharlachstadiums Albuminurie zur Folge haben. Eine
zeitliche Gesetzmäßigkeit im Erscheinen der Nephritis existiert
nur innerhalb weiter Grenzen; es gibt keinen ‚fixen Termin‘ des
zweiten Krankseins. Der Fieberverlauf des zweiten Krankseins ist
im Gegensatze zu der Ansicht von Pospischill und Weiß ganz
atypisch. Was jene dem Genius epidemicus zuschreiben, das sind
in der Hauptsache Äußerungen von Mischinfektionen verschiedener
Art. H Vogt.
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 37
Hektoen and Eggers. Experimental measles in monkeys. (Experi-
mentelle Masern bei Affen.) (Journ. Amer. Med. Assoc., 2. De-
zember 1911.)
Wird das Blut von einem Masernkranken im frühen Eruptions-
stadium auf Macacus rhesus eingeimpft, so entwickelt das Tier einen
leichten Masernanfall. Es bildet sich anfangs eine Leukozytose,
die gegen den Krankheitsausbruch in eine Leukopenie übergeht;
letztere betrifft aber nicht die Lymphozyten. Nach voller Ausbildung
des Ausschlages findet wieder ein Übergang zu Leukozytose statt.
Wachenheim (New York).
M. Klotz. Zur Therapie der Peritonitis tuberculosa. Über Verhütung
des Sonnenerythems durch Zeozonpaste. (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 2.)
Im ersten Teil bespricht Verf. die an der Straßburger Kinder-
klinik übliche Indikationsstellung für die Punktion des Aszites und
die Durchführung der Behandlung. Im zweiten Teil empfiehlt Klotz
als zuverlässig wirksam bei Sonnenerythem das 7%,ige Präparat
„Ultrazeozon‘‘, und zwar dickes Auftragen der Paste. Keller.
Hermann Wittich. Versuch einer poliklinischen Tuberkulinbehandlung
der kindlichen Skrofulose und Tuberkulose. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
LXXV, S. 166 bis 193.) . |
Die Frage, ob eine Tuberkulinbehandlung der Tuberkulose
erlaubt ist und was sie leistet, gehört bei der Dürftigkeit unseres
therapeutischen Rüstzeuges gegen diese Erkrankung zu den dring-
lichen. Dabei stehen die Ansichten der verschiedenen Autoren auf
diesem Gebiete vielfach in schroffem Widerspruche zueinander. Um
so höhere Ansprüche müssen an jede Arbeit gestellt werden, die
einen Fortschritt auf diesem ebenso wichtigen wie schwierigen Gebiete
bringen will. Die vorliegende Arbeit wird solchen Ansprüchen nicht
gerecht. Die Auswahl der Fälle, die der Behandlung unterworfen
wurden, bietet keine Gewähr dafür, daß es sich auch nur in der Mehr-
zahl der Fälle wirklich um tuberkulöse Erkrankungen gehandelt
hat. Das gilt zunächst für die „Kinder mit Skrofulose‘‘. Unter
den Symptomen, die von diesen aufgezählt werden, ist, von Haut-
tuberkuliden abgesehen, kein einziges, dessen tuberkulöse Natur sicher
feststehend oder auch nur wahrscheinlich wäre. Die zweite Gruppe
von Kindern, die zur Behandlung kam, waren solche mit ,,beginnender
Tuberkulose‘. Die Schwierigkeiten der Diagnose solcher Fälle
brauchen hier nicht betont zu werden; jedenfalls gibt das, was Verf.
über die Symptome bei den zu dieser Gruppe gerechneten Kindern
ausführt, nicht die mindeste Gewähr dafür, daß es sich tatsächlich
um beginnende Lungentuberkulose gehandelt hat. Bei solcher Un-
sicherheit in der Beurteilung des Zustands der Kinder zu Beginn
der Behandlung fehlt natürlich auch jede Grundlage zur Einschätzung
ihres Erfolges. Was der Verf. in der Zusammenfassung über die
Resultate der Behandlung bei seinen Fällen anführt, ist ein trauriges
Beispiel für den Tiefstand unserer therapeutischen Literatur. Was
58 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. I
hier als Erfolg der spezifischen Behandlung aufgezählt wird, betrifft
fast alle Dinge, die bei jeder Art von Suggestivtherapie in Frage
kommen: Hebung des Appetits, Hebung des Allgemeinbefindens,
Aufhören der Schmerzen und Stiche in der Brust usw. Wen wundert
es da noch, daß sogar unter dem Einflusse der Tuberkulinkur bei
Durchfällen normaler Stuhlgang eintritt! Dabei gründet sich das
Urteil anscheinend zum guten Teil auf das, was die Mütter auf den
mitgegebenen Temperaturkurven über Appetit, Husten usw. ein-
getragen haben. Ob den Müttern aus der ‚intelligenten Berliner
Bevölkerung‘‘ auch bekannt ist, daß jedes gesunde Kind im Schlafe
schwitzt und ob sie bei Beantwortung der Frage nach Nachtschweißen
auch darauf gebührende Rücksicht genommen haben?
Ich bin auf diese Arbeit ausführlich eingegangen, weil sie sich mit
einem besonders wichtigen Gegenstand beschäftigt. Der Verf. re-
sumiert kurz und bündig: ‚Eine poliklinische Behandlung der Skro-
fulose und Tuberculosis incipiens der Kinder mit kleinen, langsam
steigenden Dosen ist zu empfehlen.‘ Von manchen Seiten wird es
gar schon als ein Kunstfehler bezeichnet, wenn man eine Tuberkulin-
behandlung unterläßt. Dem stelle ich folgende Sätze entgegen: Die
Literatur über Tuberkulinbehandlung enthält soviel kritiklose und
wertlose Arbeiten wie wenig andere Kapitel der modernen Medizin.
Ein Beweis, daß die Tuberkulinbehandlung im Kindesalter Nützliches
leistet, ist bisher nicht erbracht worden. An diesem Urteile vermag
auch die Arbeit des Verf. nichts zu ändern.
Schließlich noch eine allgemeine Bemerkung, zu der die vor-
liegende Arbeit Anlaß gibt. Bei dem allgemein beklagten Anschwellen
der Literatur sollte mindestens alles Überflüssige wegbleiben. Dazu
gehört die langatmige Auseinandersetzung selbstverständlicher tech-
nischer Dinge. Braucht man in einer Abhandlung für Ärzte aus-
einanderzusetzen, wie eine Pravazspritze mit Alkoholäther gereinigt
wird? Es ist doch eigentlich eine beleidigende Einschätzung des
Niveaus der Leser, wenn in pädiatrischen Arbeiten die Phosphor-
titration im Harne oder eine Harnsäurebestimmung usw., Dinge,
die jeder Mediziner in vorklinischen Semestern erlernen kann und
soll, breit auseinandergesetzt werden. Hier könnten sich die Heraus-
geber der Zeitschriften durch strengere Zensur ein Verdienst um die
Leser erwerben. H. Vogt.
W. H. Park und Charles Krumwiede jun. Die Bedeutung der
Tuberkelbazillen vom Typus bovinus und Typus humanus für die
verschiedenen Formen der menschlichen Tuberkulose. (Journ. of
med. research., XXV, 1911, 313 bis 333.)
Den Tuberkelbazillen vom Typus bovinus kommt für die Tuber-
kulose der Erwachsenen nur eine recht geringe Bedeutung zu. Lungen-
tuberkulose, die gewöhnliche Form, in der die Tuberkulose bei Er-
wachsenen auftritt, wird sehr selten durch die bovine Art der Tu-
berkelbazillen ausgelöst, und gerade diese Erkrankungsform spielt
ja die ausschlaggebende Rolle für die gegenseitige Infektion der
Menschen. Eine größere Bedeutung hat der Typus bovinus für das
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 39
Kindesalter, denn ein großer Teil der Fälle von Halsdrüsentuber-
kulose wird durch ihn hervorgerufen. Das gleiche gilt für die In-
testinaltuberkulose des Kindesalters. Bei jüngeren Kindern ist die
Infektion mit den Bazillen vom Typus bovinus lebensgefährlich, fallen
doch 6!/, bis 10%, aller Todesfälle an Tuberkulose in diesem Lebens-
alter ihr zur Last. H. Vogt.
G. Fiore. (Kinderklinik, Florenz.) E n Se di tubercoli cerebrali
clinicamente ed Be, (Ein Fall klinisch und
anatomisch genesener Hirntuberkel.) EE Florenz.) (Riv.
di. Clinica Pediatrica, Nr. 11, nn
Diese Beobachtung betrifft. ein SR Mädchen, das mehrere
Monate hindurch beinahe ausschließlich in den Streckungsmuskeln
der rechten Hand lokalisierte Konvulsionen aufgewiesen hatte. Diese
in der Klinik, wo die Kranke beinahe ununterbrochen 19 Monate
gelegen hatte, konstatierten Erscheinungen verschwanden nach
17 Monaten durch den infolge miliarer Tuberkulose erfolgten Tod
der Patientin.
Autopsie: Miliare Tuberkulose, vorgerückte spezifische Ver-
änderungen im Thorax; ferner zwei zirka erbsengroße Knötchen in
der präzentralen linken Gehirnwindung. Das histologische Studium
ergab: Tuberkeln in vorgeschrittener, fibröser Umbildung ; spärliches
nekrobiotisches, keine Bazillen enthaltendes, mit Kalksalzen in-
filtriertes Granulationsgewebe, das ganz von Bindegewebe durch-
drungen war, welches ringsherum einen breiten fibrösen Ring bildete.
Eine dichte Zone Neuroglia-Gewebes enthielt die zwei durch das
sonst normal erscheinende Nervengewebe völlig isolierten Knötchen.
Der Fall ist sehr selten und Verf. macht darauf aufmerksam,
daß derselbe für die Deutung sowohl vorübergehender Syndrome
von Gehirntumoren bei Kindern als für genauer bestimmte, aber
nicht andauernde Nervenstörungen von einer gewissen Bedeutung
sein könnte. Er bemerkt außerdem, daß, da die Heilung auch unter
Bildung einer mitunter eiternden gliobindegewebigen Narbe auftreten
könne, solche Erscheinungen möglicherweise auch dann nachträglich
eintreten könnten, wenn der Tuberkel sich in seiner Tätigkeitsperiode
latent erhalten hat, und spricht die Vermutung aus, daß die Heilung
kleiner Gehirntuberkel tatsächlich häufiger sei, als gewöhnlich an-
genommen wird und einer humoralen Selbstkur zu verdanken sei, die
durch den besonderen Charakter des lymphatischen Apparats des
Gehirns, der zu einer raschen Absorption wenig geeignet ist, nur noch
begünstigt werde. Dotti (Florenz).
Engel. Beiträge zur Tuberkulosediagnostik im Kindesalter. (Die
Intrakutanreaktion.) (A. d. akad. Kinderklinik in Düsseldorf.)
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1637.)
Verf. empfiehlt die Mantouxsche Methode der intrakutanen
Applikation des Tuberkulins zu diagnostischen Zwecken.
Birk (Kiel).
40 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. I
Wilms. 1. Zur diagnostischen und prognostischen Bedeutung der
Pirquetschen Reaktion. 2. Die Tuberkulintherapie bei chirurgischer
Tuberkulose. (A. d. chir. Klinik d. Univ. in Heidelberg.) (Deutsche
med. Wochenschr., 1911, S. 1635.) |
Wenn bei einer auf Tuberkulose verdächtigen chirurgischen
Affektion Pirquet positiv ist, so kommt es recht selten vor, daß
der Prozeß bei mikroskopischer Untersuchung keine Tuberkulose ist.
Dagegen läßt der negative Ausfall nicht immer den gleichen sicheren
Schluß zu. Die Reaktion fällt nicht bloß bei kachektischen In-
dividuen trotz vorhandener Tuberkulose negativ aus, sondern auch
bei den fungösen tuberkulösen Prozessen der Gelenke und des Bauch-
fells. Die exsudativen Formen der Bauchfelltuberkulose reagieren
positiv. |
Die Tuberkulintherapie ist für diejenigen Fälle, die einen stark
positiven Pirquet zeigen, von keinem großen Vorteil. Wo aber die
Reaktion schwach oder gar negativ ausfällt, wie bei den fungösen
Formen der kindlichen Tuberkulose, ist sie ein Mittel, das die Heil-
tendenz des Organismus stark zu fördern imstande ist. Die besten
Erfolge der Therapie sieht man da, wo andere Behandlungsarten:
Röntgen-, Luft- und diätetische Therapie damit kombiniert werden.
„Ich bin überzeugt,‘‘ schreibt der Autor, ‚daß im Gegensatze zur
heute noch üblichen chirurgischen Therapie die konservative Behand-
lung der Tuberkulose von Jahr zu Jahr noch an Boden gewinnen wird.‘
Birk (Kiel).
Bela Alexander. Syphilis der fötalen Wirbelsäule auf Grund der
Untersuchungen mit X-Strahlen. (Beitr. z. pathol. An. u. z. allg.
Pathol., 1912, Bd. 52, S. 224.)
Bei seinen radiologischen Studien konnte Verf. zunächst nach-
weisen, daß bei der Ossifikation der Wirbelsäule sich ein verschiedenes
Verhalten in den Bogen und den Wirbelkörpern nachweisen läßt;
in letzterem beginnt sie im 12. Brustwirbel und setzt sich von hier nach
oben und unten fort, in ersterem beginnt sie am Atlas. Die Syphilis
manifestiert sich durch ihre charakteristische Zeichnung erst dann,
wenn die Össifikation einen gewissen Grad erreicht hat; daher sieht
man die typischen Syphilisbilder an den obersten Halswirbeln deutlich
ausgeprägt in den Bogenhälften, während sie im Wirbelkörper fehlt,
und umgekehrt zeigt ein Sakralwirbel in der Körperossifikation die
syphilitischen Veränderungen, während die Bogen davon frei sind.
Die Beobachtungen wurden an einem Fötus aus dem 6. bis 7. Monate
gewonnen. Lehndorff (Wien),
Knöpfelmacher und Schwalbe. Hydrocephalus und Lues. (A. d.
Karolinen-Kinderspital in Wien.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. III,
S. 428.) |
Die Diagnose des Hydrocephalus chronic. congenitus ist dann
zu stellen, wenn die Vergrößerung des Schädels in früher Zeit nach der
Geburt oder schon vor der Geburt aufgetreten ist und wenn die Ver-
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 41
größerung einen beträchlichen Grad erreicht. Im letzten Falle bezeich-
nen die Autoren die Schädelform als Ballonschädel.
In einer früheren Arbeit hatte bereits Knöpfelmacher zu-
sammen mit Lehndorff den Nachweis geführt, daß Hydrozephalus
und Lues wenig Beziehungen zueinander haben. In der Zwischen-
zeit ist jedoch wieder von anderer Seite (Schkarin und Michailoff)
die luetische Provenienz des Hydrozephalus betont worden, und so
sehen sich die Autoren veranlaßt, neues Material zur Stütze ihrer
früheren Behauptung vorzubringen. Sie berichten über 11 Fälle von
chronischem Wasserkopf. 4 davon hatten einen typischen Ballon-
schädel, bei allen diesen war die Wassermannsche Reaktion ne-
gativ, sowohl im Blut wie in der Zerebrospinalflüssigkeit. Von den
übrigen 7 Kindern waren 3, bei denen es sich möglicherweise auch
um kongenitalen Hydrocephalus handelte, die Vergrößerung des
Schädels jedoch nicht allzu beträchtlich war. Auch bei ihnen war die
Wassermannsche Reaktion negativ. Nur 2 Kinder wiesen positiven
Wassermann auf, ein drittes hatte selbst eine negative, seine Mutter
dagegen positive Reaktion. In diesem Falle dürfte der Hydrozephalus
als ‚„‚dystrophisches‘‘ Symptom aufzufassen sein.
Wenn man die übrigen in der Literatur niedergelegten Fälle
mit berücksichtigt, so sprechen auch diese nicht für die luetische
Ätiologie des chronischen kongenitalen Wasserkopfes. Aus allem
ergibt sich, daß die Lues hereditaria zwar zur Hydrozephalie führen
kann, daß diese sich aber in mäßigen Grenzen hält und mit dem
eigentlichen Ballonschädel bei chronischem kongenitalen Hydro-
zephalus nichts zu tun hat. Birk (Kiel.)
Egon Rach. Zur Kenntnis der luetischen Leptomeningitis beim Säug-
ling. (Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXV, S. 222 bis 231.)
Bei einem 4 Monate alten Säugling, der bis dahin außer
schnüffelnder Atmung keine Zeichen von Lues aufgewiesen hatte,
entwickelte sich ein Hydrozephalus und eine Trübung der Lumbal-
flüssigkeit. Diese war durch Spirochäten hervorgerufen, wie die Unter-
suchung im Dunkelfeld ergab. Bei der Obduktion des Kindes, das einer
schweren Ernährungsstörung erlag, fand sich Hyperämie der weichen
Hirnhäute und Exsudatbildung, besonders entlang den Gefäßen.
Die infiltrierten Leptomeningen waren durchsetzt von massenhaften
Spirochäten. Das Auftreten zahlreicher Spirochäten in der Zere-
brospinalflüssigkeit scheint nur bei besonders schweren floriden
syphilitischen Prozessen am Zentralnervensystem und seinen Häuten
vorzukommen. Im Eiter von Duboisschen Thymusabszessen hat
Verf. 2mal Spirochäten gefunden. | H. Vogt.
C. T. Noeggerath. Klinische Beobachtungen bei der Salvarsan-
behandlung sypiali acher Säuglinge. (Jahrb. f. Kinderheilkunde,
Bd. LXXV, S. 131 bis 165.)
Die Beobachtungen des Vert erstrecken sich auf 28 Kinder.
Von diesen 28 starben 9, doch war es nur bei 2 davon wahrscheinlich,
daß das Salvarsan an dem ungünstigen Ausgang mitschuldig war.
42 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Die anfangs geübte intramuskuläre Injektion hat Verf. aufgegeben
wegen der unvermeidlichen Schädigungen an der Injektionsstelle.
Die Injektion in die Schädelvenen kann technische Schwierigkeiten
bieten. Vorzuziehen sind konzentrierte Lösungen. (0'1 Salvarsan
wird mit 1 cm? frisch sterilisierter heißer 08%, iger Kochsalzlösung
versetzt und tropfenweise bis zur klaren Lösung zirka 1 cm? heißer
Normalnatronlauge zugegeben, dann Kochsalzlösung bis zu ? cms.)
An zeitig auftretenden Nebenerscheinungen wurden beobachtet
die sogenannte Hercheimersche Reaktion, Nasenbluten, An-
schwellung der Nase, zuweilen mit Gesichtsödem, in 2 Fällen all-
gemeine Erytheme, einmal plötzliche Anschwellung und Schmerz-
haftigkeit des Ellbogengelenks, Erbrechen, schleimige Stühle, sub-
febrile Temperaturen, Leukozytose mittleren Grades, die bei intra-
venöser Injektion am gleichen oder am nächsten Tage einsetzte
und in unkomplizierten Fällen 8 Tage dauerte. Unter 18 Fällen
hatten 7 eine „kritische Periode‘‘, die in der Zeit vom 8. bis 19. Tag
nach der Injektion begann und 1 bis 7 Wochen dauerte. Sie äußerte
sich in Ernährungsstörungen, die von der Art der Ernährung un-
abhängig zu sein schienen ; auch traten allerhand infektiöse Prozesse
in dieser Zeit auf. In den 5 Fällen, die mit Injektion konzentrierter
Lösung behandelt wurden, fehlte das zweite, kritische Stadium,
dagegen waren dabei die Frühreaktionen zuweilen heftiger. Von
19 Überlebenden blieb bei 9 die Wassermannsche Reaktion nicht
dauernd negativ, obwohl 2 klinisch symptomfrei waren. Bei
5 Kindern war außerdem während der Beobachtungszeit, die aber nur
für 1 Kind mit kombinierter Behandlung länger als 1 Jahr betrug,
die Wassermannsche Reaktion negativ und es fehlten sonstige
Symptome der Lues. H. Vogt.
Adele Bornstein und Arthur Bornstein. (Hamburg.) Über Sal-
varsan in der Milch. (A. d. Krankenhaus St. Georg in Hamburg.)
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1520.)
Nach Salvarsaninjektionen ist in der Frauenmilch ein Körper
nachweisbar, der Arsen an eine Amidobenzolgruppe verkuppelt
enthält, der also Salvarsan ist oder dem Salvarsan außerordentlich
nahesteht. Von dieser Tatsache ausgehend, versuchten die Autoren
durch Verfütterung von Milch einer mit Salvarsan injizierten Ziege
die Lues hereditaria beim Kinde zu behandeln. Der Versuch mißlang.
Erst als dem Kinde selbst Salvarsan gegeben wurde, heilte das Exan-
them ab. Die Ursache des Mißerfolges lag offenbar darin, daß der Sal-
varsangehalt der Ziegenmilch viel geringer ist, als er es nach ent-
sprechender Verabreichung in der Frauenmilch zu sein pflegt.
Birk (Kiel).
Biermann. Über syphilitische Erkrankungen des arteriellen Gefüß-
systems und einen Fall von Aortitis und Arteriitis obliterans
peripherica bei kongenitaler Syphilis. (A. d. med. Klinik in Heidel-
berg.) (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1157.)
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 43
Es handelte sich um einen Fall kongenitaler Syphilis, bei dem
zwar die meisten sonstigen syphilitischen Erscheinungen angeborener
Syphilis fehlten und nur die seltene und auffällige Erkrankung des
arteriellen Gefäßsystems im Sinne einer Arteriitis obliterans in Er-
scheinung trat und außerdem eine (aus dem Röntgenbild diagnostizierte)
Miterkrankung der Aorta. Birk (Kiel).
Schulz. Klinische Erfahrungen mit dem Gonokokken-Vakzin „Ar-
thrigon. (Bruck.)
Stefanie Rygier. Über Arthrigonbehandlung der gonorrhoischen
Vulvovaginitis kleiner Mädchen. (A. d. Breslauer Hautklinik.)
f Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 2333 und 2335.)
Arthrigon wird hergestellt von der chemischen Fabrik vormals
E. Schernig, Charlottenburg.
Der erste der beiden Autoren berichtet über Anwendung bei Er-
wachsenen, während die zweite 4 Fälle von Vulvovaginitis bei
Kindern behandelte, 2 mit vollem Heilerfolge, einen zweifelhaften
und 1 Mißerfolg.
Die Injektionen geschahen in steigenden Dosen von 0-25 bis
„OÖ g bis zur Gesamtdosis von 27°5 beziehungsweise 17°25 Arthrigon.
Die Applikation erfolgte in die Glutäen. Nebenerscheinungen
wurden — außer geringen Temperatursteigerungen — nicht beob-
achtet. Birk (Kiel).
E. Müller (Marburg). Über die bulbäre Form der epidemischen
Kinderlähmung. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 4.)
Müller berichtet hier in kurzen Zügen über seine Erfahrungen
bezüglich einer verkappten Erscheinungsform der Heine -Medin-
schen Krankheit: des bulbären Symptomenkomplexes. Er weist
darauf hin, daß oft eine akut einsetzende meist einseitige Fazialis-
lähmung das einzig positive Symptom einer Poliomyelitis sein kann.
Wenn es sich um sporadische Fälle handelt, dann wird die Diagnose
wohl immer verfehlt werden. Wo die Epidemie aber grassiert, da
häufen sich auch die Formen akut infektiöser Bulbärparalyse. Von
allen Hirnnerven ist nach Müller der Fazialis am meisten gefährdet:
21 mal unter 165 frischen Poliomyelitiden des Autors. Die Fazialis-
lähmungen kombinieren sich dann oft mit Magenmuskelparesen,
auch Hypoglossus, Trigeminus werden befallen, Schluck- und Sprach-
störungen treten auf, selbst einseitige Gaumenlähmungen. Zu
Interkostalmuskellähmungen gesellt sich endlich die das Drama
beendende Phrenikuslähmung.
Die Prognose ist dubiös, aber mitunter ganz unberechenbar.
Diagnostische Hilfsmittel sind die im fieberhaften Vorstadium zumeist
feststellbare Überempfindlichkeit der Haut und Schweiße. Die
Hyperästhesie bei freiem Sensorium ist recht charakteristisch.
Hypotonien, Schwächezustände der Extremitäten werden nicht
selten übersehen. Anscheinend sind leichte Zeichen, daß das Rücken-
mark nicht nur in der Bulbärgegend affiziert ist, fast immer zu
finden und nach allem, was wir über die Krankheit durch Wickmann
44 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
wissen, auch zu erwarten. Eine verschärfte Anzeigepflicht wäre
wünschenswert, um möglichst ausgedehnte epidemiologische Er-
fahrungstatsachen zu sammeln. | Klotz.
Eduard Müller. Die Serodiagnose der epidemischen Kinderlähmung.
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1105.)
Das Überstehen der Poliomyelitis ant. acuta verleiht dem
betroffenen Organismus eine dauernde Immunität gegenüber einer
Reinfektion. Diese Immunität läßt an die Existenz entsprechender
spezifischer Antikörper im Blute denken. Der Nachweis solcher
Antikörper ist zunächst beim Affen gelungen. Ähnlich wie bei der
Hundswut haftet. das Virus am Zentralnervensystem. Wird es auf
Affen intrazerebral verimpft, so erkranken die Tiere an typischer
Kinderlähmung. Werden aber gleiche Mengen Virus vorher mit dem
Blutserum früher erkrankter und daher immuner Tiere zusammen-
gebracht und dann verimpft, so bleiben die Tiere gesund.
Auch beim Menschen ist der Nachweis von Antikörpern ge-
lungen und damit ist die Möglichkeit einer Serodiagnose der Polio-
myelitis gegeben. Durch das benötigte Material von Affen ist diese
Diagnostik allerdings eine etwas kostspielige, aber sie gelingt doch,
und istin erster Linie wohl dazu berufen, bei abortiven und sporadischen
Fällen die Diagnose sicherzustellen. Birk (Kiel).
E. Mayer. Die Behandlung der frischen Kinderlähmung durch
Ruhigstellung. (Deutsch. med. Wochenschr., 1911, S. 110%.)
Durch Ruhigstellung läßt sich bei Poliomyelitis die reflektorische
Reizung des Rückenmarks verhüten, ferner werden die Blutungen
und Leukozytenauswanderungen im Rückenmark günstig beeinflußt
und schließlich wird gegen das Entstehen von Schlottergelenken
und Kontrakturen angekämpft. Birk (Kiel).
Benno Hahn. Die Behandlung der Chorea minor durch Salvarsan.
(A. d. Krankenhaus Magdeburg-Sudenburg u. d. med. Univ.-
Poliklinik Marburg.) (Deutsche med. Wochenschr., S. 1550.)
Drei Fälle von Chorea minor wurden durch Salvarsan, intravenös,
geheilt. In jedem Falle nahmen die motorischen und psychischen
Reizerscheinungen der Patienten zunächst nicht zu, dann aber trat
schnelle Besserung und Heilung ein.
Die Wirkung des Salvarsans faßt der Autor als Arsenwirkung,
das ja von jeher als bewährtes Heilmittel der Chorea bekannt ist, nur
daß es in der Form des Salvarsans und bei intravenöser Injektion
viel prompter wirkt. Birk (Kiel).
G. Peritz. Enuresis nocturna und spina bifida occulta (Myelodys-
plasie). (A. d. II. med. Klinik in Berlin.) (Deutsche med.
Wochenschr., 1911, S. 1256.)
Das Krankheitsbild der Myelodysplasie, deren Hauptsymptom
durch die Enuresis dargestellt wird, ist zuerst von Fuchs beschrieben
worden. Es gehören dazu noch folgende Symptome: Hypertrichosis
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 45
der Kreuzbeingegend, Lipome der Steißbeingegend, Asymmetrien
der Rıma ani, häufiges Vorkommen der Fovea coccygea, fistelartige
Einziehungen der Sakro-kokzygealgegend (63%), an den Füßen
Syndaktylie und Hohlfußbildung oder Plattfüße, Störung der Wärme-
empfindung an den Zehen, Fehlen der Sehnenphänomene an den
unteren Extremitäten und — als hauptsächlichstes Symptom —
Spina bifida occulta. u
Der Verf. konnte diese Angaben zu einem gewissen Teil be-
stätigen. Auch er fand als häufigstes Symptom neben der Enuresis
die Spina bifida occulta, die übrigens röntgenologisch leicht zu sehen
ist in Gestalt eines breiten offenen Kanals, der sich über das ganze
Kreuzbein erstreckt. Diese Myelodisplasie muß man in all denjenigen
Fāllen als vorliegend erachten, in denen die Enuresis die Pubertät
überdauert oder in denen sie erst im 6. bis 7. Jahre und später beginnt.
Als Behandlung empfiehlt der Verf. die Gathelinsche Methode
der epiduralen Injektionen von physiologischer Kochsalzlösung mit
0-5% igem Novokain, 10, 20 bis 25 cm? auf einmal injiziert, eventuell
wiederholt. Die Heilung erfolgt in 20 bis 25% der Fälle.
Birk (Kiel).
C. Cattaneo. Le neurosi del tubo digerente nella infanzia. (Die Neu-
rosen des Verdauungskanals im Kindesalter.) (Rassegna di
Pediatria, VIII, 1911.) |
Verf. bringt einen persönlichen Beitrag von 11 Fällen der ge-
wöhnlichsten Formen von Pylorospasmus bei Säuglingen und von
Enterospasmus bei älteren Kindern und ferner die selteneren von
Ösophagismus und Stuhlinkontinenz. Oft sind solche Neurosen nur
der sichtbare Ausdruck einer allgemeinen, im Verdauungskanal
lokalisierten Neurose, woraus sie auch verschwinden kann, um andere
Organsysteme aufzusuchen ; häufig sind tatsächlich die Stygmata der
Hysterie vorhanden. Häufig besteht auch gleichzeitig Darmptosis,
besonders gastrischer Natur. Nicht selten ist auch eine besondere
Form, bei der das Abdomen eine 2-, 3-, 5 mal so große Länge aufweist,
als der Thorax: der oberhalb des Nabels liegende Teil übertrifft den
unteren Teil. Meistens treten analoge oder heterologe hereditäre
Erscheinungen hervor. Nicht unwahrscheinlich ist in der Ätiologie
eine verminderte (oder degenerierte) Funktionsfähigkeit innerer
Drüsen. Die den Ausbruch der Neurose bedingende gelegentliche
Ursache kann psychischer (Gemütserregung, Furcht) oder physisch-
chemischer Natur sein, welch letztere bei Kindern häufig in Diät-
fehlern, Verdauungsstörungen, Magendarmintoxikationen, unvoll-
kommener Assimilation usw. zu erblicken ist.
Dotti (Florenz).
Councilman and Dunn. Myatonia congenita. (Amer. Journ. Dis.
Children, November 1911.)
Verff. berichten über einen Fall mit Sektion. Zu der Be-
schreibung von Oppenheim kann noch nichts zugefügt werden;
in bezug auf Ätiologie und Pathologie sind wir noch immer im un-
46 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
klaren. Die Literatur und Kasuistik ist in dieser Mitteilung recht
vollständig wiedergegeben. Wachenheim.
Finkbeiner (Schönenberg, Thurgau). Neandertalmerkmale bei Kre-
tinen. (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. III, S. 501.) |
Unter den zahlreichen Erklärungsversuchen über die Ent-
stehung des Kretinismus gibt es bekanntlich keine einzige, die sich
einer wirklich ungeteilten Anerkennung erfreute. Das gilt sowohl
von der Kropftheorie Kochers, wie von der Trinkwassertheorie,
der Infektionstheorie und den verschiedenen anderen, Auffallend ist,
daß alle Gegenden, in denen Kropf und Kretinismus endemisch
herrschen, auch Fundstellen des Neandertalmenschen sind: Ne-
andertal, Mannheim, Heidelberg, Spy, Krapina, Clermont usw. Dem
Kretinen sind außerdem typische Knochenwachstumsstörungen eigen-
tümlich und diese finden ihr Analogon wieder in entsprechenden
Veränderungen beim Neandertalmenschen. Beide, Neandertaler und
Kretin, zeigen folgende Übereinstimmungen: Radiuskrümmung,
gleiches Kniegelenk, Humerus varus, Coxa vara, Prognathie, Mikro-
zephalie, Zwergwuchs und geographische Verbreitung. Daraus ergit
sich die Folgerung, die Erscheinungen des Kretinismus als atavi-
stische Veränderungen aufzufassen. Zu solchen Rückschlägen in die
Rasseeigentümlichkeiten vorausgegangener Generationen ist da am
meisten Gelegenheit gegeben, wo in abgelegenen Gebirgs- und Bauern-
gegenden immer die gleichen Familien unter sich heiraten.
Die Idee, der der Verf. hiermit neues Leben gibt, daß nämlich
die Kretinen Überreste einer älteren Rasse seien, ist früheren Schrift-
stellern keineswegs fremd gewesen, sie ist jedoeh später zugunsten
der Kropftheorie ganz aufgegeben worden. Birk (Kiel).
G. Fiore. (Kinderklinik, Florenz.) La sintomatologia del tumore
cerebellare nei bambini. (Kinderklinik, Florenz.) (Die Sympto-
matologie des zerebellaren Tumors bei Kindern.) (Riv. Sperimentale
di freniatria. 1911, Fasc. I., II. e III.)
I. Teil: Die meningitischenSyndromein der Endperiode
des zerebellaren Tuberkels, Verf. berichtet und erörtert einige
sehr schlagende Fälle und schließt dann nach einer kritischen Unter-
suchung der wichtigsten Symptome, daß mit der Behauptung des
Nebeneinanderbestehens von enzephalischen Tuberkeln und tuber-
kulöser Meningitis mit großer Vorsicht vorzugehen sei und haupt-
sächlich die lange vor Auftreten des Meningitisverlaufs erschienenen
Symptome des endokraniellen Tumors zu berücksichtigen seien;
bei Diagnose einer Meningitis bei einem auf Zerebellartuberkel
verdächtigen Kinde müssen wir aber noch vorsichtiger vorgehen und
abwarten, bis die Symptomatologie zu ihrer größten Vollständigkeit
herangereift ist, bis uns nämlich die Untersuchung des Augenhinter-
grunds durch Nachweis vorgeschrittener Veränderungen der Papillen
das Vorhandensein eines endokraniellen Tumors enthüllt und uns die
Lumbalpunktion ihre beinahe unfehlbaren Zeichen der Entwicklung
eines meningitischen Prozesses gibt.
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 47
IT. Teil: Die Symptomatologie des Zerebellartu mors.
Verf. unterscheidet 3 Kategorien von Symptomen, die er in 3 ver-
schiedenen Kapiteln behandelt.
1. Kapitel: Allgemeine Symptome. 1. Kopfschmerz. Ist gewöhn-
lich frühzeitig, gelegentlich, heftig, oft periodisch, Meistens ver-
schwindet Kopfschmerz mit Fortschreiten der Krankheit. Verf. stellt
die differentiellen Charaktereigenschaften fest, die ihn von Kopf-
schmerz infolge von Malaria und Epilepsie sowie von Migräne unter-
scheiden. Häufiger frontal als okzipital. 2. Erbrechen. Obwohl
in den meisten Fällen vorhanden, kann es sich frühzeitig und nur
im Niedergange der Krankheit zeigen; meistens kein dauerndes
Symptom. 3. Stauungspapille. Beinahe konstant, gewöhnlich
beiderseitig, Vorhandensein und Vorwiegen auf einer Seite, steht zur
Seite, auf der sich der Tumor befindet in keinerlei Beziehung.
4. Schwindel. Im Kindesalter kein konstantes, gewöhnlich wenig
akzentuiertes Symptom, meist frühzeitig und mit dem Aufrechtstehen
und Gehen in Zusammenhang. 5. Psychische Störungen. Vert.
beobachtete dieselben bei mehr als 50%, der’Fälle und auch am An-
fange des Verlaufs. Sucht deren Natur auf Grund eigener Beob-
achtungen sowie der anderer Autoren festzustellen ; und glaubt, auch
auf Grund experimenteller Tatsachen annehmen zu dürfen, daß jene
teilweise direkt der zerebellaren Läsion zuzuschreiben seien. Er
erinnert schließlich, wie bei Fällen von Tuberkel auch auf die Wirkung
der Tuberkelintoxikation auf die Psychose des Patienten Rücksicht
zu nehmen sei. 6. Form- und Volumenveränderungen des
Schädels und 7. Veränderungen des Perkussionsschalles
im Schädel. Können beide der Diagnose sehr nützlich sein.
2. Kapitel: ZerebellareSymptome. Verf. setzt hier vor allem
kurz, aber vollständig die Haupterrungenschaften der Physiologie
bezüglich des Kleinhirns auseinander und untersucht dann in ex-
perimenteller und klinischer Hinsicht jede einzelne neuromuskuläre
Erscheinung und setzt schließlich den klinischen Begriff und die
Bedeutung der zerebellaren Ataxie fest.
1. Asthenie. Ein sehr wichtiges Symptom für die allgemeine
Diagnose des Zerebellartumors. Hemiasthenie deutet beinahe stets die
Seite des Tumors an, ist jedoch nicht immer vorhanden, selbst nicht
bei ausgesprochener Ataxie. Kann nur bei aufrechter Stellung und
beim Gehen oder nach mäßiger Anstrengung, zuweilen jedoch auch
plötzlich auftreten und zunehmen. "2 Atonie, Hypertonie, to-
nischer Spasmus. Viele Kliniker stellen die Atonie deshalb in
Abrede, da sie nur relativ selten bei Kleinhirnerkrankungen auftrete.
Die neuesten experimentellen Studien hahen jedoch dargetan, daß
die Erregung eines zerebellaren motorischen Punktes eine tonische
Kontraktion hervorrufe, die jedoch mehr in einer neuen Stellung
als in einer wirklichen Bewegung bestehe. Da der Tumor nicht nur
eine zerstörende, sondern auch eine reizende Wirkung ausübt, so ist
es unlogisch, von ihm stets Atonie zu erwarten ; er kann nur Störungen
des Muskeltonus bewirken, häufig im Sinne der Abschwächung, meist
aber im Sinne einer Erregung. Die Atonie ist meist auf die unteren
48 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Gliedmaßen beschränkt, kann beim Aufrechtstehen sowie beim Gehen
auftreten ; es ist eine nur vorübergehende Erscheinung, die gewöhnlich
in der mittleren Periode des Leidens auftritt und dann in Hypertonie
übergeht. Verf. teilt die Erscheinungen der Hypertonie in einzelne
Gruppen und unterscheidet 3 Hauptformen: Retraktion des Hauptes,
Opisthotonus, Spasmus, zuerst bei Streckung und dann bei Beugung
der Gliedmaßen. Diese tonischen Spasmen hindern die spontane
Bewegung nicht völlig und sind nach Verf. größtenteils der direkten
zerebellaren Erregung zu verdanken; sie entsprechen nicht immer
der Seite der Geschwulst. 3. Astasie. Unter diesem Namen faßt
Verf. die primäre Instabilität der aufrechten Stellung sowie die beim
Gehen zusammen: Zittern, nicht koordinierte Bewegungen, Schwierig-
keiten in der klaren Aussprache, die nicht paretischen Faktoren
zuzuschreiben sind. Astasieerscheinungen wiegen meistens bei auf-
rechter Stellung und beim Gehen vor. Verf. sah sie aber nicht selten
auch bei sitzender Stellung; sind sie vorwiegend auf einer Seite
vorhanden, so ist das die Seite des Tumors. 4. Ataxie.. Kranke, die
an Tumor des Kleinhirns leiden, können eminent ataktisch sein,
während sie kaum oder gar nicht asthenisch oder atonisch sind, nur
zuweilen ein wenig astatisch. Experimentelle und klinische Unter-
suchungen geben jedoch der berechtigten Vermutung Raum, daß
sich Asthenie, Ataxie und Atonie nur bei aufrechter Stellung und beim
Gehen zeigen können. Da jene notwendigen Schwingungen des
Hauptes und des Rumpfes, mit denen wir die fortwährenden Ver-
schiebungen des Gleichgewichtszentrums kompensieren und beim
Gehen vollkommenes Gleichgewicht erhalten, jetzt unmöglich werden,
so muß der am Kleinhirn Erkrankte zu einer Menge abnormer Be-
wegungen und Kompensationsstellungen seine Zuflucht nehmen,
was dem Gange des zerebellaren Ataktikers einen ganz besonderen
Charakter verleiht. Das Bild wird dann noch durch Erscheinungen
vervollständigt, die direkt von den Störungen des Muskeltonus, von
Asthenie und Astasie abhängen, wie Dysmetrie der Bewegungen,
leichte Beugungen eines Gliedes, Zittern usw. Auf Grund der
Literatur und der eigenen Fälle sagt Verf., daß bei !/, der Fälle von
zerebellarem Tumor bei den Kindern ataktischer Gang konstatiert
wird; die höchste Frequenz wird bei Läsion des Mittellappens beob-
achtet. Meistens ist es kein frühzeitiges Symptom. Man kann zere-
bellare Ataxie bei chronischem, innerem Hydrozephalus oder bei
intrakraniellen extrazerebellaren Tumoren haben ; Verf. unterscheidet
und bespricht diese verschiedenen Möglichkeiten.
Kapitel 3. Nachbäarsymptome. 1. Konvulsionen. Neben
allgemeinen und partiellen Epilepsieanfällen können wir beim Zere-
bellartumor absolut tonische Konvulsionsanfälle haben, entweder
einseitig auf der Seite des Tumors oder auch auf der andern. Auf
Grund klinischer und experimenteller Tatsachen schreibt Verf. dem
Kleinhirn bei solchen Anfällen den Hauptanteil zu; es verleiht den-
selben einen besonderen, den Verdacht der Läsion erregenden Cha-
rakter. 2. Lähmung der Gliedmaßen und einiger Schädel-
nerven. Selten ist Paresis des motorischen und sensorischen Nervs
Nr. I Monatsschrift für Kinderheilkunde. 49
und des Hypoglossus; häufig jedoch die Beteiligung des Fazialis,
meist auf der Tumorseite. Was die Extremitäten im allgemeinen
anbetrifft, sind die der Tumorseite entgegengesetzten beteiligt.
3. Störungen der Augenmuskeln. Assoziierte Augen- und Kopf-
ablenkung bieten nichts Charakteristisches. Sehr häufig ist Nystagmus,
der einseitig sein kann. 4. Allgemeine und spezifische Sen-
sibilität. Sehr selten verändert, mit Ausnahme des Gesichtssinns,
der häufig durch optische Neuritis "angegriffen ist. Muskelsinn
intakt. 5. Reflexe. Patellarreflex in den meisten Fällen normal
oder sehr ausgesprochen, obwohl auch Muskelhypotonie vorhanden
sein kann, die in einigen Fällen fehlt. Verf. bespricht diese Ver-
schiedenhieit des Verhaltens der Sehnenreflexe und betont besonders
die Möglichkeit einer allgemeinen Intoxikation des Organismus,
insbesondere bei Tuberkeln sowie auch die einer gleichzeitigen Läsion
der zerebrospinalen Hemmungswege, die auch daraus hervorgeht,
daß meist bei zerebellaren Tumoren zwischen oberflächlichen und
tiefen Reflexen ein Antagonismus besteht. 6. Vasomotorische
Störungen. Ziemlich häufig. 7. Puls, Atmung, Temperatur.
Puls und Atmung weisen gewöhnlich keine augenscheinlichen Ver-
änderungen auf, ausgenommen in der Schlußperiode. Interessant
sind jedoch einige akzidentelle Veränderungen der Pulsfrequenz
durch Druck auf den Bulbus infolge plötzlicher Zunahme des Volumens
des Tumors. Verf. bringt hier eigene Beobachtungen sowie die anderer
Autoren, fügt experimentelle Daten hinzu und kommt zum Schlusse,
daß bei Kompression des Bulbus ein scheinbarer Unterschied zwischen
dem Verhalten des Pulses und dem der Atmung stattfinden könne,
der von den verschiedenen Graden der Erregbarkeit und Erschöpfung
der betreffenden Zentren abhänge. Was die Temperatur anbetrifft,
so ist ein Fall mit andauernder Hypothermie interessant.
Dotti (Florenz).
G. Fiore. (Kinderklinik, Florenz.) Un importante caso di ascesso
cerebrale traumatico. (Ein wichtiger Fall eines traumatischen
zerebellären Abszesses.) (Kinderklinik, Florenz.) (Clin. Med. Italiana,
1911, Nr. 2.) Ä
Bei einem 7jährigen Knaben erzeugte ein Steinwurf in der
rechten Okzipitalgegend eine kleine Verwundung der behaarten Haut,
welche vereiterte und dann infolge geeigneter Behandlung vernarbte.
Zirka einen Monat nach dem Trauma wurde jedoch das Kind von
Kopfschmerz befallen; Temperatur stieg rasch auf 399, um dann
subfebril zu werden, mit intermittierendem Charakter und aus-
gesprochener Tendenz zu Hypothermie. Nach Aufnahme in die
Klinik zeigten sich eine Reihe konstanter Symptome; leichte Paresis
des Fazialis besonders im unteren Ast und im rechtsseitigen Abduzens ;
mäßige beiderseitige Ptosis; beim Gehen eine leichte Störung des
linken Beines mit gesteigerten Haut- und Sehnenreflexen auf dieser
Seite; ausgesprochene linksseitige Hemiopie. Eine weitere Gruppe
von Erscheinungen (spärlicher, unregelmäßiger Puls, Kopfschmerz,
Erbrechen, Stauungspapille, geistige Benommenheit und Schläfrigkeit,
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 4
50 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Dissoziation der Bewegungen der Augäpfel, Strabismus divergens,
Mydriasis) wiesen auf eine bedeutende progressive Zunahme des äußeren
Schädeldrucks hin; Lumbalpunktion ergab tatsächlich 25 mm Hg
und bewirkte durch Austreten der leicht entzündliche Merkmale
aufweisenden Flüssigkeit wiederum Abnahme und gleichzeitiges Ver-
schwinden vieler oben erwähnter Erscheinungen. Zwei weitere
interessante Beobachtungen waren: eine durch methodische Thermo-
meteruntersuchungen nachgewiesene empfindliche Zunahme der
Jokalen Temperatur in der rechten Okzipitalgegend, ein sichtbarer
Einfluß der Kopflage auf den Puls, der deutlich schwächer wurde,
sobald man den auf dem Rücken liegenden Patienten das Haupt
nach links rotieren ließ, so daß der okzipitalfrontale Durchmesser
beinahe horizontal zu stehen kam.
Verf. erörtert die wichtigsten Symptome, die direkte und
Differentialdiagnose, und nimmt einen operierbaren thraumatischen
Abszeß von mittlerem Volumen und der Dicke des linken Okzipital-
lappens an. Operation bestätigt Diagnose völlig, Exitus infolge
eitriger Meningitis. Verf. hebt hervor, wie dieser Fall die Tatsache
bestätige, daß zerebellarer Abszeß auf solche anscheinend leichte
Kopftraumen folgen kann, die gar nicht oder in nur in geringem
Maße zu Knochenläsionen führten, jedoch zu eitrigen Verwundungen
der behaarten Haut Anlaß gaben; und wie dieser Fall beweise, daß
der Abszeß plötzlich klinisch unter Erscheinungen von Gehirndruck
und vorübergehender, jedoch ausgesprochener Hyperthermie auftreten
könne. Nach Verf. ist auch unter den zur Erklärung des Temperatur-
gangs im Abszeß herangezogenen Faktoren vor allem auf die Störung
des Gleichgewichts in den thermischen Funktionen des Gehirns ein
großes Gewicht zu legen. Verf. macht auf die lokale Thermometrie
des Schädels aufmerksam, die der Diagnose sehr nützliche Daten
liefern könne, und betont die, wenn auch vorübergehende, doch sehr
wohltätige Wirkung der Lumbalpunktion auf den zerebellaren Abszeß,
wenn dieser nicht von Komplikationen begleitet ist. Wichtig ist es
auch, daß in diesem Falle weder eine auf einen eitrigen parenchymalen
Herd hinweisende Veränderung (Leukozytose, Eiterzellen) noch
Albuminurie konstatiert wurde. Dotti (Florenz).
Roman. (Inst. Weichselbaum.) Zur Kenntnis der primären Tumoren
des Knochenmarks. (Beitr. z. pathol. An. u. z. allg. Pathol., 1912,
Bd. 52, S. 385.)
2 Kinder (2? und 3 Jahre) zeigten klinisch zunehmende Anämie
und Kachexie, universelle Lymphdrüsenschwellung, Tumoren, be-
sonders am Schädeldache, dabei in bezug auf die Leukozyten ein
normales Blutbild. Bei der Obduktion fanden sich multiple, primäre
maligne Tumoren des ganzen Knochensystems, sowohl myelogen
als periostal, Metastasen in die Lymphdrüsen, Leber und Neben-
nieren. Die histologische Untersuchung ergab ihren Ausgangspunkt
vom Markgewebe und im Gegensatze zu den echten Myelomen erwiesen
sie sich als Geschwülste mit mangelhafter Gewebsreife, also als Sar-
kome. Verf. schlägt den Namen myeloplastisches Sarkom' vor.
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 51
Interessant ist, daß von den 4 in der Literatur vorliegenden Fällen
3 Kinder betrafen. (Fall Marchand, Dittrich, M. B. Schmidt.)
Lehndorff (Wien).
Gümbel. Nierenaushülsung bei Urämie. (A. d. Krüppelheim in
Zwickau.) (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 594.)
Bericht über eine bei Urämie mit Erfolg ausgeführte Nieren-
dekapsulation bei einem 6jährigen Kind. Die urämischen Symptome
schwanden sofort nach der Operation, die nephritischen Erscheinungen
besserten sich. Eine Heilung der Nephritis trat natürlich nicht ein.
Immerhin kann die Nierendekapsulation bei Versagen der internen
Therapie empfohlen werden. Birk (Kiel).
Huber. Drainage tube in pleural cavity. Removed with aid of flu-
oroscopic screen. (Drainagerohr in der Pleurahöhle mit Hilfe der
Fluoroskopie entfernt.) (Arch. of Pediatrics, Dezember 1911.)
Bei diesem Falle war das nicht allzu seltene Entschlüpfen des
Drainagerohres vorgekommen; die Fluoroskopie hat hier außer-
ordentlichen Wert, um dasselbe mittels Zange zu entfernen.
Wachenheim.
Fürsorge.
Pfaundler (München). Hungernde Kinder? (Münchener med. Wochen-
schr., 1912, Nr. 5.)
Verf. polemisiert in breit angelegten Ausführungen gegen die
Oppenheim-Landauersche These, daß die Mehrzahl der Münchener
Vorstadtschulkinder Hunger leidet. Es wäre erfreulich, wenn
Pfaundler seine Publikation in unserer engeren Fachpresse zum
Abdruck bringen würde. Dort würde sie einen dankbareren Leser-
kreis finden, ganz abgesehen von der unvorteilhaften äußeren Form,
in der sie sich in der Münchener medizinischen Wochenschrift
präsentiert. Klotz.
M. Hohlfeld. Die Aussichten der Säuglingsfürsorge. (Deutsche med.
Wochenschr., 1911, S. 1641.)
Der Einfluß der Beratungsstunden für Mütter ist ein ganz
negativer. Denn sie werden vom Publikum nur in mangelhafter Weise
ausgenutzt. Ein genügender Besuch wird erst dann erzielt, wenn
auch ‚‚Stillprämien‘‘ verteilt werden. Indessen tun es die Prämien
allein auch nicht, denn dann hätte sich ein Einfluß auf die Still-
häufigkeit zeigen müssen. Birk (Kiel).
Brüning (Rostock). Über Ausstellungen a Säuglingsfürsorge.
(Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 164
Praktische Ratschläge des Autors auf a. seiner Erfahrungen
bei der Mecklenburgischen Landes- und Gewerbeausstellung in
Schwerin. Birk (Kiel).
AS
52 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. I
Kerley. The training of nursery maids in the United States. Die
Erziehung von Kindermädchen in Amerika.).(New York Med.
Journ., 9. Dezember 1911.)
Schon seit mehr als 20 Jahren ist hier die spezielle Erziehung
von Kindermädchen an gewissen Kinderhospitälern im Gange. Der
Unterricht umfaßt die allgemeine Hygiene des Zimmers, die Kinder-
pflege im allgemeinen, die künstliche Ernährung der Säuglinge, die
Grundzüge der Krankenpflege und eine Grundlage des Kindergarten-
wesens. Der Kursus dauert ein Jahr; nach Absolvierung desselben
bekommen diese - Mädchen leicht Stellen zu 100 bis 200 M. pro
Monat, während das Gehalt ungeübter Mädchen gewöhnlich 60 bis
100 M. (ein unverhältnismäßig hoher Lohn) beträgt. Es bildet
dieses Fach einen besonders günstigen Erwerbszweig für die Mädchen
der Arbeiterklasse; allerdings können bloß gut situierte Familien
den hohen Lohn bestreiten; doch nimmt ihre Zahl stetig zu.
Wachenheim.
Berichte.
Verein für innere Medizin und Kinderheilkunde in Berlin.
Bericht, erstattet von I. F. Meyer.
Sitzung vom Ill. Dezember 1911.
Vor der Tagesordnung:
Heubner macht von einem Berichte der Medizinalabteilung im
Ministerium über die Ausdehnung der Poliomyelitis Mitteilung. Seit
dem Oktober 1910 wurden in Groß-Berlin 18 Fälle von Poliomyelitis
angezeigt. Aus der Statistik geht hervor, daß man noch immer von
einem gehäuften Auftreten sprechen muß.
1. Silberstein: ,Ein Fall von symmetrischer Hautgangrän bei
Scharlach‘.
In den ersten Tagen der Scharlacherkrankung eines 9jährigen
Patienten stellte sich unter Temperatursteigerung Scharlachrheuma-
tismus im linken a. und in den Fingergelenken ein, dessen
Verlauf bis Ende der 3. Woche der übliche war. Dann traten Angst-
und Erregungszustände, erneutes Fieber hinzu und es zeigte sich an
der rechten Wade ein blauroter Fleck von Talergröße. Schon am
nächsten Tage sah man an beiden Unterschenkeln symmetrisch von
vorn um die Waden sich schlängelnde, etwa 6cm breite, dunkel bis
schwarzblau gefärbte Bänder, umgeben von Petechien; die Waden
waren hart, geschwollen, druckempfindlich. Bei jeder Bewegung der
Beine hatte das Kind sehr starke Schmerzen. Ferner setzte eine hämor-
rhagische Nephritis ein. Die blauen Hautstellen, die der Schätzung
nach zwei Drittel der Unterschenkel einnahmen: und sich gegen die
Nachbarschaft genau markierten, waren am 3. Krankheitstage überall
mit kleinen Blasen bedeckt. Allmählich bildeten sich größere blau-
verfärbte Blasen; Fußrücken und Oberschenkel, am 5. Krankheitstage
sogar auch die Symphysengegend wurden ödematös, fühlten sich hart
an und waren druckempfindlich. Später nahm die Schwellung etwas
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 53
ab, die blauroten Partien nahmen hellere Farbe an, der blutig-seröse
Inhalt einiger Blasen war in den Verbandstoffen. Das Allgemein-
befinden besserte sich. Am 11. Krankheitstage sah man nach abgelöster
Epidermis beiderseits an den Waden tiefschwarz verfärbte hand-
flächengroße Partien, die einer tieferen Nekrose entsprachen. Am
12. Krankheilstage entstand am rechten Oberschenkel eine Thrombose,
deren Symptome: bläuliche Verfärbung, Schwellung und Schmerzen,
sich schnell besserten. Am 14. Krankheitstage waren die etwa 20 cm
lanren und im Umfange etwa 18cm messende hrandigen Stellen
teilweise aufgebrochen. Unter starker Sekretion zerfielen die schwarzen
mumifizierten Partien und hingen als große Fetzen an den Waden
herab. Es trat immer mehr leicht blutendes Granulationsgewebe
hervor. Man Konnte jetzt mit Bestimmtheit erkennen, daß die Gangrän
nur die Kutis und an einigen Stellen oberflächlich die Muskulatur
ergriffen hatte. Anfangs der 4. Woche war die Nephritis geheilt,
anfangs der 5. Woche war der linke Unterschenkel von gangränösen
Stellen völlig frei. Mitte der 6. Woche setzte wiederum am rechten
Oberschenkel eine Thrombose ein, die gleichfalls sich schnell besserte.
Noch nach 1! Jahre waren an beiden Waden markstückgroße Gra-
eg
nulationsflächen, die 3 Wochen später völlig geheilt waren.
Diskussion: Cassel, der den Fall gesehen hat, hielt bei
der schweren Alteration des Allgemeinbefindens die Prognose für
infaust und ist von dem glücklichen Ausgang des schweren Falles
angenehm überrascht.
Heubner: Der Verlauf der vorgestellten Erkrankung ver-
dient großes Interesse, der vor einigen Jahren beobachtete Fall war
nicht symmetrisch aber multipel hämorrhagisch erkrankt. Gangränös
wurde nur eine Stelle, deren Bild das nämliche war, wie es von S.
geschildert wurde.
2. Bendix. a) ,„Barlowsche Krankheit‘.
Vorstellung eines Falles, der den gesamten Symptomenkomplex
der vollentwickelten Erkrankung bot, unter Mitbeteiligung des ge-
samten Kopfknochensystems, insbesondere — was selten — des
Schläfenbeins, des Processus zygomaticus, des Jochbeins, des Ober-
kiefers und Unterkiefers. Atiologisch ist als interessant hervorzuheben,
daß 4 Monate lang einseitige Ernährung mit Mehlabkochung stattfand.
Schnelle Besserung nach 7tägiger Ernährung mit roher Milch. Als
besonders bemerkenswert muß die Aufhaltung des Heilungsprozesses
und das Auftreten einer neuen Nierenblutung durch das Einschieben
einer 6tägigen Mehlperiode hervorgehoben werden.
Diskussion: Fränkel berichtet von einer Barlowerkran-
kung, die sich ebenfalls u. a. in einer Auftreibung am linken Os parietale
zeigte.
S Heubner weist auf die Bedeutung der Rezidivauslösung durch
die erneuete Mehlernährung hin. Auf Grund seiner Erfahrung glaubt
er allerdings, daß zum Zustandekommen einer Barlowerkrankung zu
der alimentären Noxe noch ein unbekanntes X in der Konstitution
des Kindes kommen müsse.
b) „Apparai zur Reklalinstillalion bei Säuglingen‘.
Der Apparat besteht aus einem Maßzylinder mit abführendem
Schlauche, der an seinem unteren Ende eine regulierbare Tropfvor-
richtung trägt, an die sich der in das Rektum einzuführende Nelaton-
katheter anschließt. Da der abfließende Tropfen, auf seinem langen
Wege vom Zylinder bis in den Darm stets abgekühlt wird, hat B.
gleich hinter der Tropfvorrichtung einen Thermophorzylinder einge-
schoben. Die Erwärmung des Tropfens wird deshalb für wichtig ge-
halten, weil sicherlich ein Teil der Schwierigkeiten, die sich bei der
Rektalinstillation durch den Reiz auf den unteren Darmabschnift
54 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr, 1
ergeben (Durchfälle, Intertrigo, Herauspressen des Schlauches, Ab-
fließen der instillierten Flüssigkeit geraume Zeit nach der Instillation),
auf die Kältewirkung zurückzuführen sind. Indikation der Rektal-
instillation sind starke Woasserverluste, insbesondere Diarrhöen, habi-
tuelles und unstillbares Erbrechen, Pylorospasmus. Die zur Instillation
verwendeten Flüssigkeiten waren Kochsalzlösungen und Milch, ins-
besondere Frauenmilch.
Diskussion: Noeggerath ist im allgemeinen mit der
alten Methode der Instillation zufrieden.
Bahrdt empfiehlt der besseren Resorption wegen die In-
stillation hypotonischer Lösungen. Er eu daß eine besondere
Erwärmung nicht nötig ist, weil die Flüssigkeit bei tropfenweiser
Instillation nach den Untersuchungen von MartinundBrünings
schon im Katheterrohr Körpertemperatur annimmt.
Finkelstein hat mit seiner einfachen Methode der Rektal-
instillation im ganzen gute Resultate gehabt, wenn auch zuweilen
der Katheter herausgepreßt wurde und häufigere Stühle eintraten.
Er pflegt nur kurze Zeit einzutropfen, zweimal täglich 1 bis Stunden,
Auf diese Weise können jeweils bis zu 150g einverleibt werden. Ganz
dünne Katheter werden besser ertragen als stärkere. Die Erwärmung
der einzutropfenden Flüssigkeit kann einfacherweise durch einen in
den Irrigator gestellten Bierwärmer und durch Leitung des Schlauches
über zwei Wärmekruken geschehen.
Oberwarth empfiehlt ebenfalls die Verwendung hypoto-
nischer Lösung (gleiche Teile Ringersche Lösung und Wasser). Kontra-
indikation für die Anwendung der Methode ist jede krankhafte Darm-
reizung. O. weist auf die Notwendigkeit genauer Beobachtung während
der Instillation hin, da er einen Fall erlebt hat, in dem der Schlauch
abglitt und der heiße Irrigatorinhalt das Kind verbrühte.
Bendix (Schlußwort) betont, daß er mit der bekannten
einfachen Methode früher keineswegs mit schlechtem Erfolge gear-
beitet hat; der von ihm empfohlene handliche Apparat scheint ihm
indes den Zweck besser zu erreichen.
Tagesordnung.
Sommerfeld: ‚Zur Infeklionsdauer von Diphlherie‘.
Untersuchungen über die Häufigkeit der Diphtheriebazillenträger
und über Bazillenpersistenz bei Kindern und deren Angehörigen an
Eu Material des Kaiser- und Kaiserin-Friedrich-Krankenhauses zu
erlin.
Die Gefährlichkeit der Bazillenträger ist bekannt.
Bei der Prüfung von 368 gesunden, nachweislich seit langem nicht
an Diphtherie oder ‚Halsentzündung‘‘ erkrankt gewesenen Kindern
fanden sich 8 Bazillenträger. Diese lagen schon längere Zeit auf den
Abteilungen für nicht infektiöse Kranke: eine Weiterverbreitung der
Bazillen oder eine Erkrankung an Diphtherie wurde nicht beobachtet,
wahrscheinlich handelte es sich um Dauerausscheider.
Der Befund spricht nicht etwa für die seinerzeit behauptete
Ubiquität der Diphtheriebazillen. Bazillenträger finden sich sonst nur
in der Umgebung von Diphtheriekranken. Als in einem Saale der
chirurgischen Abteilung vor einiger Zeit ein Kind an Diphtherie er-
krankte, fand man schon 24 Stunden nachher bei 5 von 23 Kindern
die Bazillen. Ein Teil der auf der Diphtherieabteilung behandelten
Kinder muß nach klinischer Heilung aus Mangel an Platz und vor
allem wegen der den Eltern erwachsenden hohen Kosten mit Bazillen
entlassen werden. Von Kindern, die sämtlich länger als 14 Tage auf
der Abteilung gelegen hatten, waren bei der Entlassung noch 22% Ba-
zillenträger. Aber auch 50%, der Angehörigen hatten am au nl
tage ihrer Kinder selbst Bazillen und 19mal wurde zwar das geheilte
Nr. I Monatsschrift für Kinderheilkunde. 55
Kind ohne Bazillen entlassen, aber eines der abholenden Familien-
mitglieder hatte Bazillen; letztere in einzelnen Fällen noch nach
3 Monaten. Es hat also wenig Zweck, die Patienten bis zur Bazillen-
freiheit zu isolieren, wenn man nicht verhindern kann, daß sie zu Hause
in ein Milieu von Bazillenträgern kommen.
Auf Grund praktischer Erfahrungen, die durch diese Unter-
suchungen eine feste experimentelle Stütze erfahren, ist folgende An-
EUR für die Entlassung der Patienten aus der Diphtherieabteilung
roffen.
= 1. Kinder, welche als klinisch geheilt anzusehen, gekräftigt und
erholt sind, werden zu ihren Angehörigen entlassen, gleichgültig, ob
sie Bazillenträger sind oder nicht. Bei der Entlassung wird den Eltern
gesagt, daß sie das Kind nach 8 Tagen noch einmal vorzustellen haben
und daß es für Kind und Angehörige geboten ist, häufig zu gurgeln
und überhaupt der Zahn- und Mundpflege möglichste Aufmerksamkeit
zuzuwenden. Durch ärztliches Attest wird dafür gesorgt, daß das
Kind noch mindestens 4 Wochen der Schule fernbleibt.
2. Kinder, welche aus Internaten, Waisenhäusern und ähnlichen
Anstalten aufgenommen wurden, bleiben im Krankenhause, bis sie
bazillenfrei sind.
3. Kinder, welche aus irgend welchem Grunde von der Diphtherie-
abteilung nach anderen Stationen (innere, äußere z. B.) verlegt werden
müssen, kommen zunächst auf die Quarantänestation und verbleiben
dort, bis sie keine Bazillen mehr haben.
Die Behauptung, daß die bei Gesunden gefundenen Bazillen nicht
oder wenig virulent sind, ist nicht zutreffend. Von den Schleimhäuten
nicht Erkrankter gezüchtete Bazillen sind im Tierversuch ebenso
virulent wie die von diphtherischen Belägen stammenden. Wirksame
Mittel, die Bazillen von den Schleimhäuten schnell und sicher zu ent-
fernen, gibt es bisher nicht.
Zur hun der Verbreitung der Diphtherie in geschlossenen
Anstalten ist die Auffindung und die Isolierung der Bazillenträger
von großem Werte und dringend nötig. Das Schließen der Schulklassen
und die Entfernung der Bazillenträger von dem Unterrichte hat nur
einen bedingten Wert, da man den Kontakt außerhalb der Schulzeit
nicht verhindern kann.
Diskussion. Gassel: Bei einer Diphtherieendemie in der
von ihm geleiteten Anstalt machte er die Erfahrung, daß eine Reihe
von Säuglingen, ohne zu erkranken, Bazillenträger waren.
Auch nach Entfernung dieser Bazillenträger und der bazillen-
tragenden Köchin aus der Anstalt hörten die Erkrankungen nicht auf.
Erst allmählich zu Beginn des Sommers erlosch die Endemie. Von
der Desinfektion der Anstalt sah C. keinen Erfolg.
Dietrich: Drei wichtige Tatsachen haben die Erfahrungen
der letzten Jahre gelehrt:
1. Die Dauer der Infektionsmöglichkeit der Diphtherie fällt mit
der Dauer der Bazillenausscheidung zusammen.
2. Bazillenausscheider stehen stets im Zusammenhange mit
Diphtherieerkrankungen. |
3. Bazillenträger kônnen die Diphtherie weitertragen, wenn sie
auch durch sie nicht weitergetragen werden muß.
Mehrere Beispiele aus der Erfahrung des bakteriologischen Unter-
suchungsamtes in Charlottenburg werden mitgeteilt:
So hörten in einer Mädchenschule die Diphtherieerkrankungen
nicht auf, bis der Gesanglehrer, der die Gewohnheit hatte, sich von den
Kindern direkt ansingen zu lassen oder selbst die Kinder ansang, als
Bazillenträger ermittelt und ausgeschaltet wurde.
Vor allem gilt es, die Bazillenträger der Schule fernzuhalten.
Deshalb muß in Charlottenburg jedes von der Diphtherie genesene
Kind durch zweimalige Untersuchung frei von Bazillen gefunden sein,
bis es wieder zur Schule zugelassen wird.
96 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß damit viel erreicht
wird, wenn auch von anderer Seite die Maßregel darum gering einge-
schätzt wird, weil die Kinder daheim und auf der Straße nicht isoliert
bleiben. Selbstverständlich hat die Fernhaltung von der Schule bei
hartnäckiger Dauerausscheidung ihre Grenzen. In vereinzelten Fällen
währen diese Ausscheidungen länger als 8 Wochen.
Baron fürchtet, daß die Fernhaltung von der Schule deshalb
illusorisch ist, weil die Kinder außerhalb der Schule doch zusammen-
kommen.
Jochmann vertritt den Standpunkt, daß Diphtherierekon-
valeszenten des Rudolf-Virchow-Krankenhauses nicht eher zu ent-
lassen sind, als bis sie bei dreimaliger Untersuchung frei von Diphtherie-
bazillen sind. Naeh seinen Beobachtungen an einem Materiale von
etwa 400 Diphtheriekranken im Jahre verlieren 85% der Fälle ihre
Bazillen bis zum 21. Krankheitstage, 15% der Hekonvaleszenten.
behalten die Bazillen länger. Manche verlieren sie in der 4. Woche
und vereinzelte Fälle behalten ihre Bazillen 5, 6, 7 Wochen und länger.
Solche Ausnahmen, die über viele Wochen Bazillenträger bleiben,
kann man in der Regel nicht bis zur Bazillenfreiheit im Krankenhause
behalten. Das Gros der Kranken kann man aber ohne Schwierigkeit
zurückbehalten bis sie frei von Bazillen, also nicht mehr anstecken.
Entläßt man die Diphtherierekonvaleszenten nach dem Vor-
schlage vonSommerfeldohne Rücksicht auf die Bazillenpersistenz,
so schickt man eine Unzahl von Bazillenträger hinaus, die die Seuche
weiterverbreiten. J. spricht die Mahnung aus, nach wie vor der Bazillen-
persistenz bei der Entlassung der Diphtheriekranken die größte Auf-
merksamkeit zu schenken.
B. Fränkel rät zum möglichst ausgedehnten Gebrauch prophy-
laktischer Seruminjektionen.
F. Meyer: Die Bazillenausscheidung kann nur durch die An-
wendung eines bakteriziden Serums beeinflußt werden.
Ein Erfolg wurde allerdings bisher damit nicht erzielt. Dagegen
hat ein anderes Verfahren ermutigende Resultate ergeben: Die aktive
Immunisierung mit abgetöteten Bazillen. Abgetötete Bazillen werden
längere Zeit in destillierttem Wasser ausgeschüttelt und so das Toxin
extrahiert. Es gelingt mit diesen Bazillen, welche frei von jeder toxischen
Komponente sind, so gut zu immunisieren, daß die Injektion niemals
von irgend welchen unangenehmen Folgen begleitet ist. Mit der Im-
munisierung steigt die agglutinative Kraft des Serums und in 10 Fällen
verschwanden die Bazillen bald nach der eingeleiteten Behandlung.
Ferner macht M. auf die Wichtigkeit einer sachgemäßen Zahnbe-
handlung bei Diphtherierekonvaleszenten aufmerksam. Er kannte einen
Fall, in dem die Bazillen erst verschwanden, als unter einer nicht gut
sitzenden Zahnplombe ein Defekt mit einer Reinkultur von Bazillen
erkannt und entsprechend behandelt worden war.
Endlich weist M. darauf hin, daß in letzter Zeit mehrere Fälle
bekannt geworden sind, in denen durch prophylaktische Seruminjek-
tionen ein Schutz gegen Diphtherieinfektion nicht erzielt wurde.
Dietrich: Zu den hygienischen Anordnungen muß die Er-
ziehung der Bevölkerung treten, damit die Anordnungen der Behörden
nicht dadurch ohne Erfolg bleiben, daß die Kinder in schulfreier Zeit
ohne Vorsichtsmaßregeln zusammenkommen. Er richtet die Anfrage
an die Versammlung, wieweit Erfahrungen bezüglich der Gefährlichkeit
einer zweiten Injektion vorliegen, da wiederholt empfohlen wurde,
prophylaklische Injektionen in großem Maßstabe vorzunehmen.
Heubner hat niemals irgendwelche anaphylaktische Er-
scheinungen beobachtet, obwohl er, seitdem das Diphtherieheilserum
existiert, dauernd immunisiert. Zuzugeben ist, daß vereinzelte derartige
Fälle vorkommen. Von der prophylaktischen Immunisierung auf der
Masernabteilung in der Charite, in der jeder Aufgenommene immuni-
siert wird, hat H. den Erfolg fast ausnahmslosen Freibleibens von
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 07
Diphtherie gesehen. Wichtig erscheint ihm die Tatsache, daß der
Diphtheriebazillus nicht, wie viele ausgezeichnete Hygieniker, darunter
auch Behring, meinten, ubiquitär ist, sondern stets im Zusammen-
hange mit Diphtherieerkrankungen vorkommt. Die Zurückhaltung vor
dem \Verkehre mit Bazillenträgern ist also durchaus gerechtfertigt.
Aber im praktischen Krankenhausdienst Diphtheriebazillenträger
zurückzuhalten, ist wegen der Geldfrage kaum möglich.
H. schneidet dabei noch eine andere wichtige Frage an. In jedem
Jahre werden Bazillenträger in die Bevölkerung hinausgeschickt; warum
trat nun gerade in diesem Jahr eine epidemische Steigerung der Diph-
therie auf? Es muß hier außer den Bazillen selbst noch ein zweites,
nach seiner Meinung die wechselnde Empfänglichkeit der Bevölkerung,
mitspielen. Daß in jedem Falle die Entlassung der Kranken erst nach
völliger Freiheit von Keimen erwünscht ist, kann nicht bestritten
werden. Vielleicht wird es von großer Bedeutung sein, wenn wir zur
Durchführung solcherMaßnahmen Rekonvaleszentenhäuser.
hätten. Leider ist die Regierung diesem Plane, den H. stets sehr be-
fürwortet hat, noch abgeneigt, vielleicht sind die kommunalen Ver-
waltungen eher für die Errichtung derartiger Rekonvaleszentenhäuser
zu haben.
Finkelstein stimmt Heubners Meinung bei, daß nicht
der Diphtheriebazillus allein es sei, der die. augenblickliche Epidemie
bedinge, sondern daß noch ein unbekanntes Agens dazukomme. Beweis
ist ihm die Tatsache, daß in früheren Jahren ein positiver Bazillen-
befund bei dem Schnupfen auf Säuglinsstationen keine Veranlassung
gab, diesen Befund als bedenklich anzusehen. Nur selten erkrankte
ein Kind mit echter Diphtherie, so daß die Gefahr der Diphtherie-
übertragung und des Bazillenbefundes bei gewöhnlichem Schnupfen
sehr gering eingeschätzt wurde.
Seit 2 Jahren hat sich die Sachlage verändert. Jeder positive
Bazillenbefund läßt die Befürchtung aufkommen, daß das Kind selbst
erkrankt oder eine Reihe von Infektionen von ihm ausgeht. Die Zahl
der diphtheriekranken Säuglinge ist in den letzten 2 Jahren außer-
ordentlich stark gewachsen. F. ist der Meinung, daß die Diphtherie-
bazillenträger in Krankenhäusern bis zur Bazillenfreiheit zurück-
gehalten werden müßten, insbesondere sind Möglichkeiten zu schaffen,
Bazillenträger im großen auf billige Art zu isolieren. Der Versuch, den
Diphtherieerkrankungen auf der Säuglingsabteilung durch prophy-
laktische Seruminjektionen Einhalt zu tun, ist im Waisenhause Berlin
ohne sichtlichen Erfolg geblieben.
Sommerfeld (Schlußwort): Daß die Entlassung der Ba-
zillenträger keine besondere Gefahr für die Gesunden bedeutet, geht
schon aus der Tatsache hervor, daß in dem Stadtteile, aus dem die
Patienten des Kinderkrankenhauses sich rekrutieren, nicht mehr
Diphtherieerkrankungen vorkommen als anderwärts. Die Versuche des
Herrn F. Meyer müßten an größerem Materiale geprüft werden.
Das beste Mittel zur Verhütung der Diphtherie ist ohne Zweifel die
von H eub ner empfohlene Gründung von Rekonvaleszentenhäusern,
in denen die Bazillenträger bis zu ihrer Bazillenfreiheit verbleiben
können.
Außerordentliche Sitzung am 13. Dezember I191l.
1. Biesalski: ‚Neuere Stülz- und Lagerungsapparale‘“.
B. stellt geheilte Krankheitsfälle vor, aus denen ersichtlich ist,
welch eine große Rolle die Behandlung mit orthopädischen Stütz-
apparaten und Lagerungsvorrichtungen in der Orthopädie spielt.
Durch die unbestreitbaren Verdienste Hessings ist in den Kreisen
der Laien und leider auch der Ärzte die irrige Ansicht verbreitet, daß
ein Stützapparat von einem Bandagisten angefertigt werden müßte.
Die ganzen Hilfsmittel der Orthopädie können aber nur erschöpft
58 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
werden von einem Arzt, der sowohl über die Technik der blutigen als
der unblutigen und der in Anwendung von Apparaten bestehenden
Therapie verfügt und diese je nach dem Falle einzeln für sich oder
nebeneinander oder in Kombination anzuwenden vermag.
Es wird ein Knabe mit Kinderlähmung beider Beine demon-
striert. An einem Beine sind Arthrodesen in Fuß, Knie und Hüfte
nel am andern Quadrizepsplastik und Sehnenauswechselung am
uße. Der Knabe geht in Stützapparaten, die er nur während der
Nachbehandlung trägt, an der Gehbank. Ähnliche Fälle werden vor-
estellt aus dem Gebiete der Littleschen Krankheit, ferner ein
ind mit Försterscher Operation, bei dem der Apparat während
der Nachbehandlung vorzügliche Erfolge gezeitigt hat. Es folgen
gleichartige Fälle aus dem Gebiete der Hemiplegie, darunter solche
mit Medianusplastik, dann geheilte Fälle von angeborener Hüftluxation
mit Nachbehandlung durch den Langeschen Beckenkorb, mit
Heußnerscher Spirale und Demonstration eines vom Vortragenden
angegebenen Redressionsapparates für Nachbehandlung der ange-
borenen Hüftluxation.
Aus dem Gebiete der Spondylitis werden verschiedene Korsetts
gezeigt, aus dem der Skoliose ein großes Gipsbett nach Fränkel,
ein physiologisches Gipsbett für Behandlung des geraden Rückens,
ein Lagerungsbrett und Zelluloidbett, eine Kombination von Gipsbett
mit Lagerungsbrett und die mit aktiven Redressionskräften ver-
sehenen Korsetts nach Schlee und Wierzejewski.
Künne: ‚Demonstration zweier Fälle von Arthritis deformans im
Kindesalter‘‘.
K. stellt einen 13jährigen Knaben und ein 16jähriges Mädchen
vor, bei denen die Krankheit im 9. respektive im 4. Lebensjahre ihren
Anfang genommen hat. Bei beiden kein Trauma in der Anamnese.
Es bestehen hochgradige Bewegungsbeschränkungen an Hüft-, Knie-,
Ellenbogen- und Fingergelenken, ferner bei dem Knaben an den Lenden-,
bei dem Mädchen an der Halswirbelsäule. An den typischen Röntgen-
bildern wird das Fortschreiten des arthritischen Prozesses demon-
striert. Die deformierende Arthritis kommt in jedem Lebensalter vor,
ist meist eine sekundäre Affektion, die sich auf Schädigungen aller
Art entwickeln kann.
Arthritis deformans, Spondylitis deformans sowie die ankylo-
sierende Spondylitis sind im wesentlichen als zu demselben Grund-
prozeß gehörige Krankheitsbilder aufzufassen.
Schasse: ,, Demonsiralion angeborener Skoliosen‘.
Numerische Variationen an Wirbeln und Rücken führen nur dann
zur Skoliose, wenn der Prozeß auf einer Seite weiter fortgeschritten ist
als auf der andern, nicht aber bei symmetrischer Anordnung.
Vorgestellt werden 4 Schwestern im Alter von "de 1117, 41:
und 1% Jahren (von der jüngsten Schwester nur das Röntgenbild),
welche mit Ausnahme der jüngsten Schwester runden Rücken ohne
seitliche Ausbiegung der Wirbelsäule zeigen. Im Röntgenbilde haben
alle außer der zweiten Schwester 11 Rippenpaare, der 19. Wirbel zeigt
den Charakter des letzten Brustwirbels. Bei der dritten Schwester ist
am 19. Wirbel beiderseits ein Ansatz zu einer rudimentären Brustrippe
vorhanden.
7:1, jähriges Mädchen mit rundem Rücken ohne Skoliose. Im
Röntgenbilde sind beiderseits 11 deutliche Brustrippen, am 12. Brust-
wirbel rechts eine ganz rudimentäre Rippe und am letzten Halswirbel
links eine wenig entwickelte Halsrippe sichtbar. 6 Halswirbel. Die
ersten Brustrippen entspringen sowohl vom 1. wie vom 2. Brust-
nr Die Halsrippe ist zu wenig ausgebildet, um zur Skoliose zu
führen.
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 99
Die morphologischen Mißbildungen an Wirbeln und Rippen führen
fast immer zur Skoliose.
Ferner werden vorgestellt: Knabe von 5% Jahren mit links-
konvexer Dorsalskoliose, die im Alter von etwa 1 Jahre bemerkt wurde.
Das Röntgenbild zeigt 5 normale Lendenwirbel; am 12. Brustwirbel
fehlt die linke Rippe. Der 10. Brustwirbel besteht aus zwei keilförmigen
Halbwirbeln mit je einer Rippe und Wirbelbogen. Zwischen 10. und
9. Brustwirbel ist links ein Keilwirbel mit Bogenfläche und eigener
Rippe eingeschaltet. Die Abweichung der Wirbelsäule entspricht genau
dem Keilwirbel.
13jähriger Knabe mit hochgradiger, linkskonvexer, im 7. Lebens-
monat entstandener Dorsalskoliose. Rudimentäres Rippenpaar am
12. Brustwirbel, 7. Halswirbel besteht aus 2 Keilwirbeln und trägt
beiderseits Halsrippen, die mit den ersten Brustrippen verwachsen
sind. Auch die vorhergehenden Halswirbel sind zum Teil aus 2 Keil-
wirbeln zusammengesetzt, ihre Querfortsätze und Dornfortsätze sind
vielfach verwachsen. Die Skoliose ist aus den morphologischen Miß-
bildungen und der asymmetrischen Variation erklärt.
Reiehe: ‚Verschiedene Formen der Athetose‘.
Besprechung und Vorstellung einiger Fälle von Athetose.
Bei dem ersten Fall ist ein Zusammenhang mit zerebraler Kinder-
lähmung oder mit der Littleschen Erkrankung mit Sicherheit nicht
nachweisbar. Die Reflexe sind pathologisch nicht verändert. Es ist
daher wohl anzunehmen, daß es sich um einen Fall genuiner
Athetose handelt. Bei dem zweiten Fall, den R. vorstellt, fanden
sich pathologisch veränderte Reflexe, während der sonstige Befund
dem des ersten Falles sehr ähnelte. Es handelt sich hier um eine Athetose,
die sich auf der Basis alter zerebraler Herde entwickelt hat.
Dann stellt R. einen typischen Fall von Athetose bei
rechtsseitiger Hemiplegie vor und einen vierten mit sehr
schwerer Athetose aller vier Extremitäten, der Gesichts- und Zungen-
muskulatur bei Littlescher Erkrankung. Dieser Patient kann weder
stehen, gehen noch sitzen, Festhalten von Gegenständen ist ihm un-
möglich. Die Sprache des geistig sonst normal entwickelten Knaben
ist überaus undeutlich, so daß man nur hin und wieder einige Worte
verstehen kann. Um diesen Patienten auf die Beine zu bringen, ist
vor kurzer Zeit die Förstersche Operation gemacht worden, vorläufig
mit dem Erfolge, daß die Rigidität und die Athetose der Beine nach-
elassen haben. Über den endgültigen Erfolg wird erst nach längerer
eit zu urteilen sein.
Egloll: ‚Lähmungen bei Spina bifida‘.
1. Demonstration eines Kindes mit Myelomeningocele
an der Grenze vom 5. Lendenwirbel und Kreuzbein. Beide Beine sind
völlig gelähmt; ebenso Blase und Mastdarm. Ferner herrschen Sen-
sibilitätsstörungen im Gebiete beider Unterschenkel.
Beide Füße stehen in extremster Klumpfußstellung.
2. Demonstration eines Kindes mit Myelomeningocele in der
Höhe des 4. Lendenwirbels, mit fast völliger Lähmung beider Beine;
erhalten beiderseits nur M. sartorius, mit dem Patient gelernt hat das
Bein zu beugen und zu strecken. In den Füßen Sensibilitätsstörungen,
Lähmung der Blase, jedoch nicht des Mastdarmes.
Beiderseits Arthrodese der Sprunggelenke, Stützapparat. Geht an
der Gehbank.
3. Spina bifida occulta an der unteren Grenze des Lendenmarks,
Spalt im Röntgenbilde sichtbar, Skoliose, spastische Lähmung beider
Beine, Klumpfüße, Subluxation der Kniee, pathologische Luxation
der linken Hüfte, Incontinentia urinae et alvi, Therapie: Redression
der Füße nach Ogsten, Schienenhülsenapparate mit Redressionsvor-
richtungen für Knie und Hüfte, Korsett. Kind geht an der Gehbank.
60 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Außerordentliche Sitzung am 22. Jänner 1912.
Vor der Tagesordnung:
l. Tugendreich: ‚‚Ein Fall von angeborenem, halbseiligem, parliellem
Riesenwuchs".
Vorstellung eines Knaben von 16 Monaten mit ungleicher Ent-
wicklung der Extremitäten. Links sind Arm, Hand, Bein und Fuß
stärker entwickelt als rechts. Muskulatur und Fettpolster sind auf der
linken Seite fester als rechts. Deutliche Verlängerung des Beines um
etwa 114, cm. Dementsprechend steht die linke Spina iliaca anterior
superior höher als rechts (kompensatorische Skoliose). Es handelt sich
um einen Fall angeborener halbseitiger partieller Hypertrophie, und
zwar einer fortschreitenden, da die Unterschiede zwischen links und
rechts in den 10 Monaten der Beobachtung größer geworden sind.
Tagesordnung:
l1. Heubner: ,,Zur Pathologie der rheumalischen Infektion‘.
Schon seit langem hat Heubner darauf hingewiesen, daß
die Rheumatosen — Rheumatismus, Endokarditis, Chorea — einen
bestimmten Typus des Fiebers aufweisen, auf den zuerst Fried-
länder die Aufmerksamkeit gelenkt hat. In Wellenbewegungen
steigt die Temperatur allmählich an, um sich dann langsam wieder
abzuflachen.
Die gleichartige Form des Fieberverlaufes hat Heubner mit
dazu bestimmt, die Zusammengehörigkeit der drei Formen der Rheu-
matosen anzunehmen. Demonstration typischer Fieberkurven. Nun
war es sehr interessant, zu untersuchen, inwieweit das Blutbild neben
dem Temperaturverlauf als Spiegelbild der Infektion brauchbar ist.
Durch Takeno ließ H. diesbezügliche Untersuchungen anstellen.
In der Tat standen die Zahlen der roten Blutkörperchen und der
Hämoglobingehalt in einer gewissen Analogie zu der Intensität der Er-
krankung. Mit der Verschlechterung im klinischen Bilde fielen die
Zahlen der roten Blutkörperchen und des Hämoglobins und mit der
Besserung stiegen beide an.
An einer großen Reihe von Erkrankungsfällen wird zunächst
für den Rheumatismus die Übereinstimmung zwischen Blutbefund und
klinischem Verlauf dargetan. Aber nicht nur bei dem Rheumatismus,
bei dem schon früher gelegentlich auf die dabei vorkommende Anämie
aufmerksam gemacht wurde, sondern auch bei Chorea und Endokarditis
fand sich die gleiche Abhängigkeit des Blutbefundes vom Erkrankungs-
ablauf. Damit ist ein neues Beweismittel für H.s Anschauung von
der Zusammengehörigkeit der Rheumatosen gegeben.
Diskussion: Bahrdt fragt an, ob nicht die bei den
Rheumatosen ätiologisch in Betracht kommenden Streptokokken bei
dem Zustandekommen der Anämie eine Rolle spielen, da ja die hämo-
lytische Fähigkeit der Streptokokken bekannt ist.
Baginsky erinnert daran, daß auf die auffallende schwere
Anämie bei Rheumatismus Erwachsener schon Traube hingewiesen
hat. Zweifellos hat die Anämie hier eine spezifische Bedeutung. Sie
gehört unmittelbar zum rheumatischen Prozeß. Ob allerdings die
Streptokokken dabei eine Rolle spielen, muß zweifelhaft bleiben, da
andere Streptokokkenerkrankungen eine solche Anämie nicht auf-
weisen.
2. Viereck: ‚Aus der Pathologie des vegelaliven Nervensyslems im
Kindesalter“. |
Vortragender berichtet kurz über die klinischen Untersuchungen
an der v. Noordenschen Klinik von Eppinger Heß,
Nr. I Monatsschrift für Kinderheilkunde. 6l
Falta, Rudinger und Mitarbeitern, die, basierend auf der Vor-
aussetzung der Gegensätzlichkeit von Sympathikus und ,erweitertem‘‘
Vagus sowie der Spezifizität deren pharmakologischer Reaktionen, ver-
schiedene Krankheitsbilder und -erscheinungen unter dem Gesichts-
punkte der Vagotonie zusammenfaßten und anderseits die Lehre von
der innern Sekretion klinisch weiter ausführten. i
Dabei haben sie, wenn auch nur theoretisch, vielerlei Beziehungen
des Vagus und Sympathikus im obigen Sinne (nach Loewi-Fröh-
lich) auch zu krankhaften Störungen des Kindesalters statuiert,
zu nennen sind: Der Lymphatismus, die postdiphtherischen Lähmungen,
die infektiösen Bradykardien, Asthma, Pylorospasmus, Urtikaria,
Serumkrankheit u. a.
Vortragender hat nun gefunden, daß bei Innehaltung bestimmter
Dosen und Versuchsanordnung die experimentelle Prüfung dieser
Zusammenhänge im Kindesalter möglich ist und verwertbare Resultate
gibt. Außer manchen Einzelheiten konnte, wenn auch bisher nur an
einzelnen Fällen, gezeigt werden, daß auf der Höhe der Spasmophilie
ein Ansteigen der vagotonischen Symptome nachweisbar war. Weiter
fanden sich sympathikotonische Erscheinungen bei exsudativer Dia-
these: bei verschiedenen mehr oder weniger ausgesprochenen funk-
tionell-nervösen Störungen wurden vagotonische Symptome festgestellt;
endlich wurde ein von Ascher zuerst geschildertes Vagussymptom
bei zwei postdiphtherisch gelähmten Kindern besonders gewürdigt.
Bei diesen Untersuchungen zeigte sich nicht stets die von
Eppinger und Heß zunächst behauptete Exklusivität von Vago-
und Sympathikotonie.
Diskussion: Heubner weist auf die Bedeutung dieser
Befunde hin, die sicherlich in nicht zu ferner Zeit für unser ganzes
therapeutisches Handeln besonders beim Kinde von Wichtigkeit
sein werden.
3. V. Salle: ‚Über einen Fall von angeborener Akromegalie mil
Sektionsbefund*. |
Die Mitteilung betrifft einen Säugling von 56 cm Körperlänge,
der schon bei der Geburt eine Reihe von Stigmata darbot, die mit dem
akromegalischen Symptomenkomplex übereinstimmen. So eine sehr
groBe Nase, prominentes Kinn, große Zunge, außerordentlich lange
Hände und Füße. Die Vergrößerung der letzteren ist ausschließ-
lich auf eine Verlängerung der Knochen zurückzuführen; Veränderungen
an den Weichteilen fehlen. Das Verhältnis der einzelnen Körperteile
zur Gesamtlänge entsprach ungefähr dem eines ?2jährigen Kindes.
Neben diesen Wachstumsstörungen bestand ein angeborener Herz-
fehler, auf welchen auch der im Alter von 21, Monaten erfolgte Tod
zurückzuführen ist.
Die Sektion ergab neben anderen Entwicklungsstörungen eine
Erweiterung der Sella turcica und eine die Hypophyse verdrängende
IHervorwölbung der knöchernen Schädelbasis. Mikroskopisch zeigte die
Hypophyse keine grobe Abweichung vom Normalen. Vielleicht ist aber
der relative Reichtum an eosinophilen Zellen im Sinne einer Hyper-
funktion zu deuten. Der Reiz zu einer solchen gesteigerten Tätigkeit
der Hypophyse, die nach neueren Untersuchungen auch unter physio-
logischen Bedingungen eine anregende Wirkung auf das Knochen-
wachstum besitzt, könnte in einem, von dem Knochentumor bewirkten
Druck auf die Drüse zu suchen sein. Jedenfalls war eine Läsion der
Hypophyse, aus der man auf eine verminderte Tätigkeit schließen
dürfte, nicht nachweisbar. Die Röntgenuntersuchung ergab das Fehlen
periostitischer oder anderer Verdickungen, doch konnte eine früh-
zeitige Verknöcherung der Diaphyse der Endphalange V festgestellt
werden, gleichwie die mikroskopische Untersuchung das frühzeitige
Auftreten von Knochenkernen in den Epiphysen der Phalangen ergab.
62 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Das Krankheitsbild hat Beziehungen zum Riesenwuchs und Akro-
megalie; Mischformen dieser Erkrankungen sind beim Erwachsenen
öfter beschrieben. Der Fall verdient besonders jetzt, wo wir durch
die Forschung auf dem Gebiete der Drüsen mit innerer Sekretion Ein-
blicke in die Beeinflussung des Wachstums durch Hormone gewinnen,
Beachtung. Die Beobachtung reiht sich ähnlichen, von französischen
Autoren (Hutinel, Babonneix und Paisseau) an. Esscheint
demnach ein der Akromegalie nahestehendes oder mit ihr identisches
Krankheitsbild im Kindesalter vorzukommen, ein Grund mehr, Ver-
allgemeinerungen, wie der Gigantismus sei die Akromegalie der Wachs-
tumsperiode, die Akromegalie der Riesenwuchs nach beendetem
Wachstum, zu vermeiden.
Diskussion: Bahrdit führt einen Fall aus dem Augusta-
Victoria-Haus an, der ganz ähnlich dem vorgestellten war. Besonders
war die Haltung, die Langfingrigkeit, die Ähnlichkeit der Nasenbildung
(hervorstehendes knöchernes Nasengerüst) übereinstimmend.
Benda hat in dem Hypophysispräparat kein Tumorgewebe ge-
funden und es fragtsich darum, ob der Fall zu der echten Akromegalie
erechnet werden darf. Zweifellos findet man bei charakteristischen
umoren andere Eigentümlichkeiten als bei den tumorfreien; ins-
besondere ist eine Progenie (Vortreten des Unterkiefers vor den Ober-
kiefer) und Makroglossie vorhanden. Hereditäre Formen sind von der
Akromegalie zu trennen.
Herbst erinnert sich, ebenfalls einen Fall mit besonders langen
Fingern und Zehen beobachtet zu haben.
Baginsky hat zurzeit einen Kranken in Behandlung, bei
dem ein ausgesprochener Symptomenkomplex des Athyreoidismus sich
mit dem der Akromegalie in Gestalt von großen mächtigen Händen
paart. Bei den heute vielfach diskutierten Beziehungen der Drüsen
mit innerer Sekretion hätte man ein Recht zur Annahme eines Defektes
der Thyreoidea und Hypophyse.
Eckert berichtet über einen Fall von Akromegalie des Penis
und anderen Zeichen des entwickelten männlichen Geschlechts-
charakters, bei dem kein Hypophysentumor, sondern ein Tumor der
Glandula pinealis zu finden war.
Heubner will den von Eckert erwähnten Fall grundsätzlich
von Akromegalie getrennt wissen. Auf einen gewissen Zusammen-
hang zwischen Erkrankungen der Thyreoidea und Hypophyse weist
ein Fall seiner Beobachtung hin, den er als Calibanismus
bezeichnet hat (cf. Shakespeares Sturm). Zuerst fanden sich nur
Zeichen von Myxödem, das mit Erfolg behandelt wurde. Allmählich
wurde der Typus der Akromegalie angenommen.
Fleischmann bemerkt, daß der Zusammenhang zwischen
Defekten der Hypophyse und der Thyreoidea durch das Tierexperiment
erwiesen ist. |
Salle (SchluBwort).
17. Versammlung der Vereinigung südwestdeutscher Kinder-
ärzte in Frankfurt a. M. in der Kinderklinik des städt.
Krankenhauses am 10. Dezember 1911.
Vorsitzender: J. de Bary (Frankfurt a. M.).
Schriftführer: Cahen-Brach (Frankfurt a. M.).
B. Fischer demonstriert u. a.:
1. Eine Serie von Mißbildungen des Herzens bei Neugeborenen
und Säuglingen und Mißbildungen der großen Gefäße. Entwicklungs-
geschichtliche Erklärung.
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 63
2. Perforalionsappendizilis bei 4 Wochen altem Säuglinge.
3. Schwere dysenlerische Geschwüre des Dickdarms bei 7 Monate
altem Kinde.
4. Mehrere Fälle von schwerster hämorrhagischer Dialhese bei
Diphtherie.
H. Rehn (Frankfurt a. M.) bespricht an der Hand eines von
ihm im November v. J. beobachteten Falles von Jcierus gravis fami-
liaris und gestützt auf die umfassende Bearbeitung der eigentümlichen
und seltenen Erkrankung durch den so früh verstorbenen Gynäkologen
Pfannenstiel (Münchener med. Wochenschr., 1908, Nr. 42/43)
die Krankheit und gibt einen Überblick über die klinischen Symptome,
den pathologisch-anatomischen Befund, Pathogenese, vermutliche
Ätiologie, Prognose und die an Therapie. (Der Vortrag
wird im Jahrbuch für Kinderheilkunde erscheinen.).
Diskussion: May (Worms) erwähnt eine Beobachtung,
welche 4 Kinder desselben Elternpaares betraf, welche sämtlich an
Icterus gravis erkrankten und nach kurzer Zeit starben. Die Kinder
waren sämtlich ausgetragen; Lues der Eltern ausgeschlossen. Die
Kinder kamen mit normaler Haut zur Welt, die gelbe Färbung trat
erst nach 1 bis 2 Tagen auf. Trotz Darreichung der Muttermilch, von
Diuretizis, Karlsbader Wasser, Einläufen usw. verfielen die Kinder
mehr und mehr und gingen nach kurzer Zeit zugrunde. (Veröffentlicht:
Arch. f. Kinderheilkunde, Bd. 56.)
Cahen-Brach (Frankfurt a. M.) hat den unter ähnlichen
Erscheinungen gestorbenen Bruder des von R. besprochenen Kindes
beobachtet. Dieser kam mit 6°/, Pfund kräftig entwickelt zur Welt. Er
erhielt Backhausmilch mit dem Löffel und bot zunächst keine Besonder-
heiten dar. Erst am 3. Tage, da sich zunehmender Ikterus eingestellt
hatte und das Kind verfiel, wurde ärztlicher Rat eingeholt. Wenige
Stunden darauf trat jedoch schon der Tod ein, nachdem man noch ver-
sucht hatte, mit dem Löffel etwas Frauenmilch einzuflößen. Mit
Rücksicht auf den farblosen mit Blutstreifchen untermischten Schleim,
der per anum abgegangen war, hatte die Vermutung eines Gallen-
abschlusses nahegelegen. Sie bestätigte sich jedoch nicht, sondern es
zeigten sich bei der Sektion multiple Geschwüre im Magen und Dick-
darm, katarrhalische Erscheinungen des gesamten Tractus intestinalis
vom Ösophagus ab mit hochgradiger Schwellung der Follikel, Hyper-
plasie der mesenterialen Lymphdrüsen und der Milzfollikel.
Eine luetische Atiologie anzunehmen, lag keine Veranlassung vor.
E. Kahn (Frankfurt a. M.) hat in einer Familie, in der 3 Kinder
an Icterus gravis starben, ? Kinder nach Verlauf der 1, Lebenswoche
in tiefer Somnolenz an dieser Krankheit zugrunde gehen sehen. Lues
war von seiten des Vaters zugestanden. Prof. Weigert, der diese
Ätiologie zur Erklärung der Krankheit heranzog, fand starke Rund-
zelleninfiltration der Leber. Ein Naturarzt hatte reichlich Darmeinläufe
verordnet.
B. Fischer weist auf die Beziehungen des Icterus gravis zu
luetischen und septischen Prozessen hin, vor allem aber auf die Ähnlich-
keit der berichteten Fälle mit dem familiären hämolytischen Ikterus der
Erwachsenen.
Hoffmann (Heidelberg) hebt ebenfalls hervor, daß das Blul-
bild bei dem hereditären hämolytischen Ikterus im späteren Alter eine
gewisse Konstanz zeigt, und daß sich vielleicht der Zusammenhang
der angeführten Fälle mit jenem hämolytischen Ikterus durch Unter-
suchung des Blutbildes feststellen lasse.
Moro (Heidelberg): ‚Über natürliche und künstliche Bedingungs-
refleze‘‘.
Referierender Vortrag an der Hand von klinischen Beispielen.
64 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Beck (Frankfurt a. M.) zeigt einen Fall von Stridor congenilus
bei einem’ 4 Monate alten Knaben, der auf der bekannten Anomalie
der Kehlkopfbildung beruht, und einen Fall von thyreogener Fett-
sucht bei einem 5jährigen Knaben (Gewicht jetzt 44 Pfund), der durch
Schilddrüsenbehandlung bei unveränderter Ernährung in 2 Monaten
um 5 Pfund abgenommen hat.
Diskussion: Moro, Beck.
Albert Stein (Wiesbaden): ‚Vorstellung eines Falles von Poly-
neurilis im frühesten Kindesalter‘.
Das jetzt 13jährige Kind soll mit ®/, Jahren laufen gelernt haben
und dann Jahr richtig gelaufen sein. Darauf fing es an auf den
Knien zu rutschen und allmählich stellten sich Lähmungen ein, die
jetzt noch vorhanden sind. Das Kind hat zurzeit eine fast vollkommene
Lähmung beider Hände und Unterschenkel. Die Füße standen bei
Eintritt in paralytischer Klumpfußstellung. Gehen war schwer und nur
mit Unterstützung möglich. Der Vortragende erörtert besonders die
bei diesem Falle nicht sehr einfache Stellung der Diagnose. Es kommen
differentialdiagnostisch sowohl zerebrale wie spinale Lähmungen in
Frage. Diese sind aber bei dem Fehlen von irgend welchen spastischen
Symptomen und bei der vollständigen Symmetrie der Erscheinungen
auf beiden Seiten doch wieder ausgeschlossen. Der Fall ist, da in so
frühem Kindesalter fast gar keine Fälle von so ausgedehnter Poly-
neuritis beobachtet sind, sehr selten. Atiologisch können Blei, Alkohol,
eventuell auch andere Schädlichkeiten, welche die Mutter während
der Stillperiode betroffen haben, in Frage kommen. Sicheres war nicht
festzustellen. ar
Die vom Vortragenden angewandte Therapie bestand in der Re-
dression der beiden Klumpfüße durch Gipsverbände und darauf-
folgender Arthrodese der beiden Fußgelenke durch Bolzung der
Gelenke mit Elfenbeinstiften, welche von der Sohlenfläche des Kal-
kaneus durch den Talus hindurch in die Tibia eingeschlagen wurden.
Das Kind erhielt hierauf zwei Schienenhülsenapparate für die ganzen
Beine und kann jetzt frei und ohne Hilfe gehen. Durch Übung wurde
die Handfertigkeit der beiden gelähmten Hände im Wiesbadener
Kinderheim des ‚Vereines für Krüppelfürsorge‘‘ so weit gefördert, daß
das Kind jetzt schreiben und stricken kann; außerdem ist es imstande,
mit der Nähmaschine zu nähen.
Diskussion: Moro ist mit der Diagnose Polyneuritis
chronica nicht einverstanden und hält den Fall für eine typische
neuritische Muskeldystrophie nach Hoffmann.
Hoffmann (Heidelberg) hält den demonstrierten Fall für
einen Fall von neuritischer Muskelatrophie [von Prof. Hoffmann
(Heidelberg) beschrieben), fragt an, ob sich ähnliche Erkrankungen
in der Familie des Patienten finden, da diese Krankheit häufig familiär
aufzutreten pflegt.
Stein (Frankfurt a. M.) Schlußwort: Auf die Bemerkungen
Becks, daß es sich in dem vorgestellten Falle um spinale Kinder-
lähmung handle, erwiderte Stein, daß dies deshalb ausgeschlossen
sei, weil ja beim Beginne der Krankheit eine akute schwere Erkrankung,
die von den Eltern unter keinen Umständen übersehen worden wäre,
völlig gefehlt hat. Der Meinung Prof. Moros (Heidelberg), daß es
sich um neuritische progressive Muskelatrophie Typus Hoffmann
handelt, kann der Vortragende nicht beipflichten, weil ja innerhalb
der letzten 11 Jahre jedes Fortschreiten der Krankheitsprozesse fehlt.
Gernsheim (Worms): ‚Demonsiralion des vor 1 Jahre gezeigten
Falles juveniler Muskelatrophie“., |
Die Atrophien am ganzen Körper — mit Ausnahme der mimi-
schen Muskeln — sind stärker ausgesprochen, besonders fällt. die er-
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 65
heblich verstärkte Lordose -und das erschwerte Erheben aus liegender
Stellung auf. i | E Sc
E. Großmann (Frankfurt a. M.) erläutert zunächst in einigen
einleitenden Bemerkungen die Art und Technik der Förster schen
Operation und berichtet über seine eigenen Erfahrungen, nach denen
es sich doch um einen großen Eingriff handelt, der nur in schwereren
Fällen in Erwägung gezogen werden soll. Er stellt dann vor:
l. Einen 8jährigen Jungen, der vor 5 Monaten zweiseitig operiert
wurde, und zwar wurden jederseits die 2., 3., 5. Lumbalwurzel und
2. und 3. Sakralwurzel durchtrennt. Während der Junge früher voll-
ständig hilflos war, da es sich um eine schwerste spastische Starre
aller vier Extremitäten sowie der Rumpfmuskulatur handelte, geht
er jetzt selbständig an Krücken umher, kann wieder allein stehen und
isolierte Beinbewegungen ausführen.
2. Ein 7jähriges Mädchen, das an schwerster spastischer Parese
der unteren Extremitäten litt und vor 2% Monaten einseitig, mit
besonders konstruierter Säge für die Laminektomie, operiert wurde.
Es wurden links die 2., 3., 5. Lumbal- und 1. und 2. Sakralwurzel,
rechts die 2., 3., 4. Lumbal- und 1. und 2. Sakralwurzel reseziert.
Die Spasmen sind so gut wie beseitigt, das Kind ist beim Gehen nicht
mehr durch dieselben behindert. Auch diese Patientin hat durch die
Operation wieder eine eigene Lokomotionsfähigkeit gewonnen, während
sie sich vorher nur mit Unterstützung mühevoll einige Schritte fort-
bewegen konnte.
Für die Operation sind drei Punkte wichtig: 1. Rasche und
schonende Durchtrennung der Wirbelbogen, was mit der von G.
konstruierten Säge gut gelingt; 2. Beschränkung der Blutung aus
den Weichteilen durch Injektion von 05% Novokain-Suprarenin-Lösung
in die Muskeln längs der Lendenwirbelsäule; 3. Durchtrennung der Mus-
kulatur in großen Zügen ohne subtile Skelettierung der einzelnen
Wirbelbogen, um jede unnötige Zerrung zu vermeiden.
Dann gelingt auch die einzeitige Operation ohne Gefahr, wie
der letzte Fall beweist.
H. E. Knopf (Frankfurt a. M.): „Über Asihma bei Kindern“.
Die großen Fortschritte der pathologischen Anatomie, die uns das
vorige Jahrhundert brachte und denen die medizinische Wissenschaft
kaum einen Fortschritt von gleicher Bedeutung an die Seite zu setzen
hat, haben auf dem Gebiete der Neurologie einzelne Rückschritte
herbeigeführt.
Und hierher gehört die Lehre vom Asthma.
Die damals lebende Arztegeneration war durch die überraschenden
Aufschlüsse, welche die fortschreitende pathologische Anatomie brachte,
gewöhnt worden, Krankheitsbilder, die bis dahin wenig Gemeinsames
darzubieten schienen, als zusammengehörig betrachten zu müssen.
Und so glaubte man auch hinter dem Symptomenkomplex des Asthmas
eine pathologisch-anatomische Entität vermuten zu müssen. Bei
Tausenden von Asthmatikern wartete man auf den Tod, um bei der
Sektion die pathologisch-anatomische Grundlage des Asthmas fest-
stellen zu können.
Im ganzen kamen aber nur 4 Fälle zur Sektion. Diese geringe
Zahl allein beweist, daß das Asthma keine Krankheit ist, an der ein
Mensch stirbt, und die sehr genauen Sektionsprotokolle der 4 Fälle
ergaben deutlich, daß ein pathologisch-anatomischer Krankheitsbefund
nicht vorliegt, der das Asthma als Krankheit sui generis betrachten
lassen könnte. Nachdem die Hoffnung der Pathologen gescheitert war,
eine pathologisch-anatomische Zusammengehörigkeit aller Fälle von
Asthma festzustellen, suchten die Kliniker nach einem Zusammenhange
zwischen sämtlichen Fällen von Asthma. Es gelang ihnen auch, eine
Reihe von höchst interessanten Entdeckungen zu machen. Man fand
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. D
66 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
im Sputum der Asthmatiker die Charcot-Leydenschen Kristalle,
die Curschmannschen Spiralen und eosinophilen Zellen. Die
Entdeckung dieser Einzelheiten erregte das größte Aufsehen, und
auf den vor 20 und 30 Jahren abgehaltenen Kongressen für innere
en standen die Debatten über diese Dinge im Mittelpunkte des
nteresses.
Aber auch die Hoffnung, durch diese Symptome ein einheitliches
Krankheitsbild des Asthmas zu erlangen, erwies sich als trügerisch.
Die sämtlichen beobachteten Erscheinungen fanden sich auch bei
anderen Lungenaffektionen, wenn auch nicht so konstant und so häufig
miteinander vereinigt.
Nach all diesen Enttäuschungen ist man ganz langsam und be-
scheiden zu den alten Ansichten Laäönecs und Trousseaus —
welche übrigens beide selbst an Asthma litten — zurückgekehrt und
betrachtet heute das Asthma nicht als eine Krankheit sui generis,
sondern als einen Symptomenkomplex. i
Dieser Symptomenkomplex, den man unter die Neurosen ein-
reihen kann, hat folgende charakteristische Eigenschaften: 1. Er
beruht stets auf einer angeborenen Schwäche und Reizbarkeit des
Nervensystems. 2. Bei seiner Atiologie spielen Angstvorstellungen, die
sich als Erstickungsangst manifestieren, eine Hauptrolle. 3. Sympto-
matologisch äußert sich das Asthma als eine fehlerhafte Koordination
im Gebiete der gesamten Atmungsmuskulatur, die so weit geht, daß
einzelne Teile, die synergetisch wirken sollten, geradezu als Antagonisten
wirken, wodurch der Effekt der tatsächlich starken Muskelanstrengung
direkt annulliert wird.
Diese Einsicht in das Wesen des Asthmas, die, wie erwähnt, den
alten Ärzten schon bekannt war, stellt nun keineswegs den Gipfel
der Weisheit dar, vielmehr bleibt noch vieles im Wesen des Asthmas
zu erforschen und es ist wohl anzunehmen, daß die zunehmende
Einsicht dahin führen wird, daß wir einzelne Krankheitsbilder, die
z. B. auf abnormer Funktion der Haut und der Schleimhäute beruhen,
aus dem Gesamtbilde des Asthmas abtrennen lernen werden.
Vorläufig aber hat die bessere Einsicht den einen Nutzen ge-
bracht, daß wir nicht mehr wie früher in trostlosem Nihilismus der
Therapie des Asthmas gegenüberstehen, sondern daß an verschiedenen
Stellen Heilungsversuche gemacht worden sind, die recht vielver-
sprechende Resultate gezeitigt haben.
Die Therapie hat sich so zugestalten, daß zunächst die neuro-
tische Anlage des Patienten im ganzen bekämpft wird, weshalb seine
Aufnahme in ein Sanatorium womöglich für mehrere Monate zu
empfehlen ist. Weiterhin ist der Einübung einer richtigen Atmung
die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Wenn dann der Patient so
weit ist, daß er einen Asthmaanfall durch richtige Atemführung über-
windet, so verschwindet auch bald das Angstgefühl und die Heilung
ist in ihren Weg geleitet.
Bei Kindern, namentlich bei kleineren, kommt außer der Stärkung
des Willens durch die Atmungsgymnastik auch noch die Massage in
Betracht, wofür die schwedischen Masseure eine Reihe von Hand-
PR erdacht haben, mit welchen sie sehr gute Erfolge erzielen
sollen.
Vortragender, dem es früher überhaupt nicht bekannt war, daß
es ein Kinderasthma gibt, beobachtete in den letzten 3 Jahren 24 Fälle
von Asthma bei Kindern.
Die 5 Fälle, die er in Behandlung nahm, wurden sämtlich geheilt
und scheinen auch nicht rückfällig zu werden, denn bei einzelnen
dauert die Heilung schon über 1 Jahr an.
Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß Rückfälle ebenso
a. mangelhafte Heilungen nicht auch beim Kinderasthma vorkommen
nnen.
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 67
Diskussion: Sonnenberger (Worms) geht kurz auf
die angebliche Ätiologie des Asthmas durch Drüsen- und Knochen-
affektionen (namentlich der Rachenmandelhypertrophie) ein und `
schildert einen vor Jahren genau beobachteten Fall in eigener Familie,
wo bei einem Kinde von 5 Jahren 12 Stunden nach Exstirpation der
Rachenmandel ein typischer Asthmaanfall auftrat, der sich dann noch
zweimal in Pausen von je 2 Monaten wiederholte, um dann spurlos
zu verschwinden. Das betreffende Mädchen ist jetzt zirka 10 Jahre
alt und erfreut sich einer vortrefflichen Gesundheit. Hierzu noch
einige Bemerkungen über den Nutzen der Orthodontie im Kindesalter.
Koeppe (Gießen) weist auf den Zusammenhang des Asthmas
mit der exsudativen Diathese hin unter Besprechung zweier Fälle,
v. Mettenheimer (Frankfurt a. M.) auf den nicht seltenen Zu-
sammenhang von Asthma und Dyspepsie.
Cahen-Brach hat ôfter Asthma bei exsudativer Diathese
mit Neigung zu Strophulus beobachtet und betont die günstige Wirkung
der Freiluftliegekur, besonders im Winter.
Gernsheim fand einen Zusammenhang des Asthmas mit
Obstipation, wie dies Ebstein nachgewiesen hat.
Knopf: Wie das Asthma in seinen Erscheinungen überhaupt
ganz unberechenbar ist, so verhält es sich auch mit seinem ersten
Auftreten. Es ist wohl möglich, daß eine Hals- oder Nasenoperation
den ersten Anlaß zum Entstehen des Asthmas gibt. Auch ich hatte
kürzlich einen Herrn in Behandlung, der seinen ersten Anfall un-
mittelbar im Anschlusse an eine Nasenoperation bekommen hatte.
Schon solche Vorkommnisse sollten Rhinologen warnen vor operativer
Polypragmasie.
Es wird mit und ohne Asthma viel zu viel an den Nasen operiert.
Beck hat das Rumpel-L’eedesche Scharlachphänomen bei
einer größeren Anzahl von Kindern nachgeprüft und dasselbe
entsprechend den Angaben anderer Autoren bei den verschiedensten
Erkrankungen und auch hei Gesunden positiv gefunden. Konstant
aber und überaus intensiv war das Stauungsphänomen stets beim
Scharlach. Zur Erkennung dieser Krankheit hat es dem Vortrag, in den
mitgeteilten Fällen wertvolle differential-diagnostische Dienste geleistet.
Becks Untersuchungen bestätigen, daß der negative Ausfall des
Stauungsversuches als fast sicheres Kriterium gegen Scharlach, der
positive Ausfall dagegen nur zusammen mit den übrigen Symptomen
zu verwerten ist.
Koeppe hält auch das Phänomen für ein gutes Diagnostikum
des Scharlachs, besonders bei leichten Scharlachfällen, da Schwierig-
keiten in der diff. Diagnose gegen vierte Krankheit und gegen das
Erythema infectiosum (Sticker) bestehen.
Beck hat im Laufe des Jahres 175 magendarmkranke Säug-
linge mit Eiweißmilch behandelt und sehr gute Erfolge bei allen Arten
der Ernährungsstörungen gehabt. An der Hand von ausgewählten
Kurven werden verschiedene Einzelheiten besprochen. (Die Arbeit
erscheint ausführlich im Jahrbuch für Kinderheilkunde.)
Großer (Frankfurt a. M.) weist auf die Gefahr des Hungers
bei der Eiweißmilchernährung hin. Nach Heilung des Durchfalles
müssen schnell Kohlehydrate zugegeben werden, damit gute Erfolge
erzielt werden.
Feuchtwanger (Frankfurt a.M.): Zu Anfang unserer
1 %jährigen Erfahrung mit Eiweißmilchdarreichung haben wir die
Dosen von Eiweißmilch zu langsam gesteigert und zu wenig Zucker
zugesetzt. Dadurch hatten wir in der Poliklinik starke Gewichtsstürze
und Mißerfolge. In der Privatpraxis war der Erfolg trotz dieser Fehler
bei einem schweren Fall von typischem Enterokatarrh und einem
Falle von Milchnährschaden gut. Nachdem wir durch die neueren
Dä
68 | Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Publikationen von Finkelstein gelernt haben, rascher mit der
.Eiweißmilch- und Zuckerdosis zu steigern, haben wir auch poliklinisch
sehr gute Erfolge erzielt. Bei älteren (2- bis 3jährigen) Kindern, die
auf verschiedene Nährgemische (Buttermilch, Malzsuppe usw. usw.)
ungünstig reagierten, hatten wir mit 2 bis 3 Flaschen Eiweißmilch,
Gemüse, Reisbrei, Eier und etwas Fleisch gleichfalls sehr günstige
Resultate.
Cuno hat 1910 und 1911 im Dr. Christschen Kinderhospitale
75 Säuglingen Eiweißmilch gegeben. 1910 war der Erfolg nicht gut,
von 27 Kindern starben 8 an ihrem Darmleiden. Die Ursache war
zu späte Zuckerdarreichung. 1911 wurden die Modifikationen, die
Großer in seinem Vortrage im Frankfurter ärztlichenVerein, Fe-
bruar 1911, angab, befolgt und waren die Resultate der Eiweißmilch-
behandlung bedeutend besser. Wenn wir von der Gesamtsumme der
48 Eiweißmilchkinder 8 abziehen, von denen A ? bis 4 Tage Eiweiß-
milch erhalten hatten, und 4 andere, die an Pneumonie, Lues, Ne-
phritis und Stridulus gestorben waren, so bleibt für die 40 restierenden
Kinder (16 Dekompositionen und 24 Dyspepsien) eine Mortalität von
> Kindern übrig.
2 Kinder mußten wir mit Eiweißmilch entlassen.
Auch die Großersche Modifikation, bei Abgewöhnung von
Eiweißmilch 2 Tage statt Nährzucker Milchzucker zu geben, wurde
mit Erfolg angewandt. Unsere Ammen brauchen wir jetzt nur noch
für die l- bis 2monatigen Säuglinge.
Cahen-Brach wünscht der Eiweißmilch nach den großen-
teils glänzenden Erfolgen eine weitere Verbreitung auch bei den prak-
tischen Ärzten. Ein Versagen der Eiweißmilch fand er in Fällen, die
auch vor den akuten Erkrankungen eine starke Empfindlichkeit gegen-
über der gewöhnlicher Milch gezeigt hatten, so daß Kinder von 4, Jahr
nicht mehr als % 1 vertrugen. Hier bewährte sich Pflanzeneiweiß
(Glidine) in Haferabkochung.
v. Mettenheimer: ‚Demonstrationen‘.
1. Rôntgenbilder von Erkrankungen des Skelettes: Rachitis
gravis, Lues, Barlow (2 Fälle), angeborener Hochstand der rechten
Schulter, ferner Splenomegalia rachitica. 2. 1Ojähriges Mädchen mit
Bantischer Krankheit. 14jähriges Mädchen mit juveniler Paralyse.
Diskussion: Benario (Frankfurt a. M.).
Feuchtwanger: ‚Versuche über Vorstellungsiypen‘‘.
Verf. hat im Frankfurter psychologischen Institut an 3 Ärzten
und 1 Psychologen (dem Assistenten des Instituts) Versuche über
Vorstellungstypen (V.-T.) angestellt. Es haben sich dabei typische
Unterschiede gefunden. Versuchsperson A. (Referent selbst), der von
dem Psychologen untersucht wurde, gehört dem wortvisuellen Typus
an, d. h. im Vergleiche zu anderen Versuchspersonen (Vp.) reagiert
er am meisten in wortvisuellen Bildern (Schriftbildern).. Die Vp. B.,
der Assistent des Instituts, dagegen reagierte vorwiegend mit aku-
stischen Vorstellungen und kinästhetischen Empfindungen. Man unter-
scheidet 1. sachvisuelle, 2. wortvisuelle, 3. sachakustische, 4. wort-
akustische Vorstellungen, 5. taktil-motorische kinästhetische Sach-
vorstellungen und Empfindungen und 6. kinästhetische Wortvor-
stellungen und Empfindungen. Die typischen Unterschiede verwischen
sich sehr oft und gehen ineinander über, trotzdem treten bei den ver-
schiedenen Vp. manchmal, wie bei unseren Versuchen, typische Unter-
schiede auf. Durch zahlreiche Methoden, die in der Zeitschrift für
Psychologie Bd. 58, S. 161, genau beschrieben sind,- wurde eine
Übereinstimmung der direkten und indirekten Methoden erzielt. Für
die Pädagogik und Pädiatrie sind diese Unterschiede im Vorstellungs-
leben der Kinder sehr wichtig. Es sind solche Untersuchungen ein
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 69
Mosaikstein im Bau einer künftigen Begabungsforschung. Es sollten
sich die Pädiater mit solchen psychologischpädagogischen Badlatmischen
Grenzfragen eingehend beschäftigen.
Otto Mareus (Frankfurt a. M.) spricht über a) Schilddrüsen-
vergrößerung im schulpflichtigen Alter; b) Lymphdrüsenschwellung in der
seillichen Brusigegend; c) ein neues Fallschulzleibchen.
Besprechungen.
A. P. Gundobin. Die Besonderheiten des Kindesalters. (Grundlegende
Tatsachen zur Erkenntnis der Kinderkrankheiten.) (Deutsche
Ausgabe von S. Rubinstein, Riga. Vorwort von Langstein, Berlin.)
(Berliner allg. med. Verlagsgesellschaft.)
Man wußte vom Hörensagen von der Existenz des Gundobin-
schen Werkes. Ein gelegentlich in deutscher Sprache publiziertes
Kapitel ließ erkennen, welch eine Fülle von Material darinnen sich
barg. aber mit Bedauern mußte man sich damit abfinden, daß dieses,
allem Anscheine nach vortreffliche Buch der westeuropäischen
Kultur vorenthalten blieb.
Nunmehr liegt jedoch, von Gundobin selbst veranlaßt und
efördert, eine deutsche Übersetzung vor. Sie beweist, daß es sich
in der Tat um ein vortreffliches Buch handelt, das seinen Platz ohne
Zweifel unter den ersten und besten Erzeugnissen der deutschen
pädiatrischen Literatur erhalten wird.
Freilich haften ihm gewisse Mängel an, an denen eine objektive
Kritik nicht vorübergehen darf. Sie liegen sowohl beim Autor wie
beim Übersetzer. Der Autor verspricht: Grundlegende Tatsachen
zur Erkenntnis der Kinderkrankheiten. Die finden wir auch, aber
wir finden wirklich nichts anderes als nackte Tatsachen, die durch
kein Band einer fließenden Darstellung zusammengefaßt sind —
Tatsache reiht sich an Tatsache, Zahl an Zahl, alles ist nach Schablone
und System fein säuberlich durchforscht, mit dem Neugeborenen
beginnend und durchgeführt bis zu den Besonderheiten der Nase
im Kindesalter. Was für ein reizvoller Vorwurf liegt nicht in dem
Thema der Besonderheiten des Kindesalters! Was hätte nicht ein
formgewandter Autor aus diesem Stoffe gestalten können! So
aber, wie das Buch jetzt geschrieben ist, wird jeder es bald bei-
seite legen, der nicht unbedingt gezwungen ist, sich daraus Rat
zu holen.
Auch die Übersetzung ist von gewissen Mängeln nicht frei.
Der geringste davon ist die Verstümmelung der Eigennamen (Schhlöß-
mann, Neuretter, Tolquist, Hoffmeier usw.). Schwerer fällt
die ungenügende Komplettierung des Inhaltes auf den Stand unserer
heutigen Kenntnisse ins Gewicht. Die deutsche Ausgabe sollte keine
70 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
bloße Übersetzung des russischen Originals sein, sondern sollte —
nach Gundobins Absicht — durch neuerschienene Arbeiten ergänzt
und vervollständigt werden. Bei diesem Vorhaben hat sich der
Herausgeber leider von einem allzu großen Bestreben nach Kürze
leiten lassen. Es wäre jedoch ungerecht, wollte man durch diese
Ausstellungen seine Verdienste schmälern.
Nun zu dem Buche selbst! Es ist die Frucht und der denkbar
schönste Preis der Tätigkeit Gundobins als akademischer Lehrer.
Als er sein Lehramt antrat, ging er in systematischer Arbeit daran,
die Besonderheiten des Kindesalters zu erforschen, indem er nach
und nach jedes Gebiet zum Gegenstande von Dissertationen machte.
An die 100 Schüler fügten in emsiger Kleinarbeit Stein zu Stein und
daraus schuf der Lehrer das imponierende Gebäude eines Handbuchs
der Anatomie und Physiologie des Kindesalters. Als zerstreute
Dissertationen wären die Arbeiten seiner Schüler wahrscheinlich
bald verschollen und verloren gegangen — so sind sie der Wissen-
schaft erhalten geblieben. Wenn auch nicht alle von gleichem Wert,
sind doch einzelne darunter, die eine hervorragende Bedeutung
haben. In der Hauptsache haben sie anatomische und phy-
siologisch-anatomische Fragen zum Gegenstande. Sie bilden
eine willkommene Ergänzung der Vierordtschen Tabellen und
wahrscheinlich wird es notwendig sein, viele unserer anatomischen
Daten über das Kindesalter einer Korrektur und Ergänzung nach
Gundobins Angaben zu unterziehen. Klinische Fragen treten
in den Hintergrund. Wo sie in den Bereich der Erörterung gezogen
werden, findet man nicht immer ganz moderne Anschauungen. Wir
weisen z. B. hin auf das Kapitel über die Tonsillen, ferner auf die
Erkrankungen der Milz und ihren Zusammenhang mit Ernährungs-
strömungen im Säuglingsalter (S. 176) u. a. m. Einen geringen
Umfang nehmen physiologisch-chemische Arbeiten ein. Bei ihnen
vermißt man außerdem häufig die Angabe, vermittels welcher
Methodik die Untersuchungsergebnisse gewonnen wurden.
Die Hauptbedeutung des Buches liegt nach der anatomischen
Seite hin. Da sind die gebotenen Untersuchungen schlechterdings
unantastbar und von dauerndem Werte für alle Zeiten. Sie bilden
für den Forscher eine Fundgrube reichhaltigsten wissenschaftlichen
Materials. In dieser Beziehung ist Gundobins Werk eine einzig
dastehende Schöpfung. Wenn wir es oben als eine für den Praktiker
wenig geeignete Lektüre erklärten, so müssen wir es anderseits als
ein für den wissenschaftlich arbeitenden Mediziner — für jeden,
nicht bloß für den Pädiater — unentbehrliches Werk bezeichnen.
Birk (Kiel).
Verhandlungen der 28. Versammlung der Gesellschaft für Kinder-
heilkunde in der Abteilung für Kinderheilkunde der 83. Ver-
sammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Arzte in
Karlsruhe 1911. (Herausgegeben von Prof. Dr. H. Brüning.
Verlag von J, F. Bergmann, Wiesbaden, 1912.)
Nr. 1 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 71
Unter bewährter Redaktion sind wiederum die Verhandlungen
erschienen, gut ausgestattet und mit zahlreichen Abbildungen (31 im
Texte und 15 Tafeln). Keller.
Inhalt.
Gallus. Sammelreferat über die ophthalmologische Lileralur 1911 1. —
Wäaehenheim. Amerikanische Literatur über Poliomyelitis 1911,
II. Semester 10. — Anatomie und Physiologie, allgemeine
Pathologie und Therapie, Hygiene. Fiore und Franchetti 13. —
Fiore. Basch und Rohn. Thymus 14. — Kern. Umbau der Neben-
niere 15. — Masay. Temperatur Frühgeborener 16. — Lovati. Über-
gang medikamenlöser Subslanzen in die Zerebrospinalflüssigkeil
16. — Sill. Jodiinktur 16. — Bertling. Urethan 16. — Lublinski.
Menthol 17. — Mavyrhofer. Kinderzahnarzt 17. — Czerny. Des-
odorierung 17. — Ernährung und Stoffwechsel. Köppe. Er-
nährung 17. — Franz. Siillen 17. — Mayerhofer und Pfibram.
Ernährung mil konservierlee Frauenmilch 18. Neff. Künstliche
Ernährung 18. — Heiman. Beek. Denter, Eiweißmilch 19. —
Finkelstein. Molkenarme Milch bei Ekzem 20. — Morse. Malz
und Kasein 20. — Schulz. Übergang von Kieselsäure in die Milch
20. — Hess. Kalorienbedarf frühgeborener Kinder 21. — Schloßmann.
Respiralorischer Stoffwechsel 21. — Du Bois. Howland und Cooke.
Apparat für Sioffwechselversuche 22. — Kastner und v. Plaundler.
Körpervolumen und spezifisches Gewichi 22. — Schloss. Wirkung der
Salze 24. — Schulz. Wachstum und osmolischer Druck 27. —
Freeman. /niestinaler Infantilismus 27. — Graham. Pylorussienose
27. — Klinik der Kinderkrankheiten. v. Müllern und
Grossmann. Primärerkrankungen der hämalopoelischen Organe 28. —
Tileston. M ikuliczsche Krankheit 28. — Cannata 28. Goussis.
Purpura haemorrhagica 29. — d’Oelsnitz. d’Oelsnitz und Paschetta.
Thymushyperirophie 29. — Dibbelt. Rachitis 29. — Schabad und
Sorochowitseh. Lebertranwirkung 30. — Roux. Kraniolabes 31. —
Alger. Ophthalmia neonatorum 31. — Rehn. Jcierus neonatorum
81. — Heller. Sirabismus 31. — Apert und Leblane. Sklerodermie
32. — Perlmann. Ekzembehandlung 32. — Pick. Impeligo 32. —
Forell. Enizündliche Herzerkrankungen 32. — Killian. Bronchoskopie
32. — Ssokolow. Pneumograph 33. — Kreuzfuchs. Radiologische
Unlersuchung der Lungenspitzen 33. — Ullom. Kalarrhalische Laryn-
gilis 33. — Bortz. Blühdorn. Angina 33. — Winslow. Darling.
Richardson. Goodale. Epidemie von sepiischer Angina 34. — Dreyfuß.
Serumiod und Anaphylazie 34. — Dietrich 34. Neufeld. Martens.
Hoesch. Diphtherie 35. —- Bernhardt. Höfer 35. Kolmer. Silberstein.
Preisieh. Scharlach 36. — Hektoen und Eggers. Masern 37. —
Klotz. Wittieh 37. Park und Krumwiede 38. Fiore. Engel 39.
72 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1
Wilms. Tuberkulose 40. — Alexander. Knöpfelmacher und Sehwalbe
40. Rach. Noeggerath 41. Bornstein. Biermann. Syphilis 42. —
Sehulz. Rygier. Arihrigon 43. — Müller 43. Müller. Mayer. Po-
liomyelilis 44. — Hahn. Chorea minor 44. — Peritz. Enuresis
nociurna 44. — Cattaneo. Neurosen des Verdauungskanals 45. —
Couneilman und Dunn. Ayalonia congenila 45. — Finkbeiner.
Neanderlalmerkmale bei Krelinen 46. — Fiore. Zerebellarer Tumor
46. — Fiore. Zerebellarer Abszeß 49. — Roman. Tumoren des
Knochenmarks 50. — Gümbel. Nierendekapsulation 51. — Huber.
Drainagerohr in der Pleurahöhle 51. — Fürsorge. Pflaundler.
Hungernde Kinder 51. — Hoblfeld. Brüning. Säuglingsfürsorge 51. —
Kerley. Ausbildung von Nursery Maids 52. — Berichte. Verein
für innere Medizin und Kinderheilkunde in Berlin 52. — Ver-
einigung südwestdeutscher Kinderärzte 62. — Besprechungen.
Gundobin. Besonderheilen des Kindesalters 69. — Verhandlungen
der Abteilung für Kinderheilkunde 70.
Inhalt des Aprilheftes der Originalien-Abteilung.
Seite
Dr. P. P. Eminet. Eine Anlwort auf die Arbeit von Dr. Giovanni
Zanelli: ,Coniribulo alla conoscenza del? allimenlalione nalurale
ed arlificiale del Joiionier: e, 1
Dr. J. A. Schabad und R. F. Sorochowitseh. Zur Frage vom Wesen
der günsligen Wirkung des Leberirans bei Rhachitis . . . .. 4
Prof. E. Moro. Zur Didäletik der Skrofulose . . . . . . . . . . .. 21
Dr. Max Klotz. Über den differenien peplischen Abbau von Weizen
und Haf e LES DES SR Ad re Ee E EE a 29
Dr. E. Weinrich. Beitrag zur Kenninis der L'rotropin-Sekrelion und
‚Resorption im Liquor cerebrospinalis und die Bedeulung der-
selben für die Hydrozephalus-Fraye . . >: 2 22 20. 38
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichlerstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen. |
Adresse der Redaktion: Berlin, W. 50, Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knôpfelmacher Moro Thiemich Tobler
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Baier von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. Referate. Nr. 2.
Die Arbeiten auf dem Gebiete der Milchwissenschaft
und Molkereipraxis im Jahre 1911, I. und lI. Semester ').
Sammelreferat von Dr. W. Grimmer, Dresden.
E. Abderhalden. Weiterer Beitrag zur Kenntnis der bei der
partiellen Hydrolyse von Proteinen entstehenden Spaltprodukte.
Zeitschr. f. physiol. Chem., LXXII, 1, 1911.
E. Abderhalden und Fr. W. Strauch. Weitere Studien über
die Wirkung der Fermente des Magensaftes II. Zeitschr. f. physiol.
Chem., LXXI, 315, 1911.
E. Ackermann. Über die Beziehungen des Lichtbrechungs-
vermögens und des spezifischen Gewichtes des Milchserums. Zeitschr.
f. Untersuchung d. Nahrungs- u. Genußmittel, XXII, 405, 1911.
H. Agulhon. Action des rayons ultraviolets sur les diastases.
Compt. rend., CLII, 398, 1911.
O. Allemann. Zur Frage des Einflusses von Düngung und
Fütterung auf die Milchbeschaffenheit. Schweizerische Milchztg.,
1911, Nr. 67, 71, 72, 74.
O. Allemann und W. Müller. Über den Chemismus der Lab-
wirkung mit besonderer Berücksichtigung der Emmentalerkäse-
fabrikation. Milchwirtschaftl. Zentralbl., VID 385, 1911.
ı) Zu meinem größten Bedauern ist Herr Professor R.W. Raud-
nitz, der seit dem Bestehen der Monatsschrift unser treuer Mitarbeiter
gewesen ist, gezwungen, die Redaktion des Sammelreferates abzugeben,
und unsere wiederholten Bitten haben nicht vermocht, ihn von seinem
Entschlusse abzubringen. Ich glaube des Einverständnisses aller Leser
der Monatsschrift gewiß zu sein, wenn ich in unser aller Namen Ilerrn
Professor Raudnitz für die langjährige Mitarbeit sowie für die muster-
hafte Führung des Sammelreferates, welches in seiner ganzen Art nach
Inhalt und Form für Sammelreferate geradezu vorbildlich geworden
i-t, verbindlichsten Dank sage. A. Keller.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. D
74 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. ?
P. Ancel et P. Bouin. Recherches sur les fonctions des corps
jaunes gestatifs. Journ. de Physiol. et Pathol. générales, 1911, 31.
Angelici. La clinica vet. 1911, S. 388. |
Aschner und Grigorin. Plazenta, Fötus und Keimdrüse in ihrer
i irkung aut die Milchsekretion. Arch. f. Gyrfäkol;,, LXXXXIV,
H. 3, 1911.
W. Autenrieth und A. Funk. Über eine kolorimetrische Be-
stimmung des Milchzuckers im Harn und in der Milch. Münchner med.
Wochenschr., LVIII, 1717, 1911.
A. Auzinger. Über die Alkoholprobe der Milch und die Ver-
wendung von Brennspiritus zur Ausführung derselben. Molkereiztg.,
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und unter bestimmten Bedingungen aufbewahrter Milch. Zeitschr.
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S. H: Ayers und W. T. Johnson jr. U. S. Dep. of Agric. Bur.
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Schardingerenzym (Prohydridase). Biochem. Zeitschr., XXXI, 443, 1911.
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der Nitrate durch das System Perhydridase, Aldehyd, Wasser. Biochem.
Zeitschr., XXXIII, 282, 1911..
A. Backe, Wiborg und Röer. The Analyst, XXXVI, 138, 1911..
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Eisengehalts der Frauenmilch und seiner Beziehungen zur Säuglings-
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Trockenmilch. Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahrungs- u. Genußmittel,
XXII, 648, 1911. z
I. Bang. Über den chemischen Vorgang bei der Milchgerinnung
durch Lab. Skandin. Arch. f. Physiol, XXV, 105, 1911.
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beruhende Verfahren der polarimetrischen Zuckerbestimmung. Zeitschr.
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hygienischen Methoden. Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahrungs- u. Ge-
nußmittel, XXI, 513, 1911.
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a ANR gegen Erhitzen in Molke. Molkereiztg., Berlin, 1911,
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des Menschen. Wiener klin. Wochenschr., 1911, Nr. 46.
H. Bauer. Untersuchungen über die Oberflächenspannungs-
verhältnisse in der Milch und über die Natur der Hüllen der Fett-
kügelchen. Biochem. Zeitschr., XXXII, 362, 1911.
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stühlen. Monatsschr. f. Kinderheilk., X, 239, 1911.
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Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 75
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G. Bertrand und R. Veillon. Action du ferment bulgare sur
les acides monobasiques dérivés des sucres réducteurs. Compt. rend.
CLII, 330, 1911.
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rend. soc. biol, LXX, 203, 1911.
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Milch stillender Frauen. Zeitschr. f. physiol. Chem., LXXIII, 131, 1911.
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Allgemeines.
Die Reitzsche Schrift gibt einen kurzen Überblick über Eigen-
schaften, Untersuchung und Verwertung der Kuhmilch und eignet sich
recht gut zu einer Orientierung in großen Zügen namentlich für Laien.
Nr. 2 ‚Monatsschrift für Kinderheilkunde. 85
Schloß teilt eine Anzahl von Frauenmilchanalysen mit, die vor
len bisherigen Untersuchungen den Vorzug haben, daß sie die Werte
der gesamten Tagesmilch wiedergeben. Nachstehend die Resultate:
Fett |Stick- Asche | CaO mgo Na,0 |K,0 |P,0, | ci
| | 5 |
Durch- |
schnitt | |
von 8 | |
‚Analysen! 40:50| 2-576| 2-454|0-5675[0-1160|0-2003|0-6495|0-5009|0*7272
Misch-
milch I .140-225| 1-904!1-9218|0-3856|0-0761|0-1623|0-5292|0-4469| —
1 !
|
35-87] 1:897, 1:838! 0:380 TER 03829/05333
Ir
Die Werte verstehen sich als Gramme pro Liter. Die Einzel-
untersuchungen ergaben einen weitgehenden Parallelismus zwischen
Stickstoff- und Aschegehalt, während die Milchzuckermenge in um-
gekehrt proportionalem Verhältnisse zur Menge der Asche steht.
‘Daher Konstanz des osmotischen Druckes bei verschiedener Zu-
sammensetzung der Milch.)
Hager untersuchte Ziegenmilch. Hinsichtlich des spezifischen
Gewichtes und des Fettgehalts unterscheidet sie sich kaum von Kuh-
ınilch, ihre Fettkügelchen sind erheblich kleiner als die der letzteren,
deshalb rahmt sie schwerer auf als diese. Die Kontraktion bei Tem-
peraturänderungen ist eine geringere, es genügt für jedenTemperatur-
grad eine Korrektur von 1 in der 4. Dezimale. Das spezifische Gewicht
des Serums zeigt gegenüber dem der Milch einen größeren Abfall
als bei Kuhmilch (durchschnittliche Differenz 45%, gegenüber 2%
bei Kuhmilch). Die Labfähigkeit der Ziegenmilch ist eine erheblich
größere als die der Kuhmilch. Verwässerungen der Ziegenmilch sind
an der Hand von Stallproben mit Hilfe der Fleischmannschen
Formel mit ziemlicher Genauigkeit zu bestimmen, ein Zusatz von
Ziegenmilch zur Kuhmilch kann mit Hilfe der Steineggerschen
Ammoniakmethode erkannt werden.
DroopRichmond(1)berechnet aus 19.282 untersuchten Milch-
proben des Jahres 1910 folgende Werte:
Misch-
milch Il.
e: Fettfreie
Spezifisches | Trocken-
; | Fett Trocken-
| Gewicht substanz Substanz
m | DE | Done 0 `
Morgenmilch | 10322 12-4394 303% | 890%
Abendmilch. .| 1‘0319 12-810; 3920 | 8890:
Gesamtdurch-
389°,
schnitt . . .! 1-0320 12-620, Län,
86 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Die niedrigsten Fettgehalte wurden im Mai und Juni, die höchsten
im Oktober und November gefunden. Die Milch von Dieppe enthielt
nach Untersuchungen von Cassel im Mittel 2:85% Fett, 12-19,
Trockensubstanz. Die mittlere Zusammensetzung der Milch der
Touraine ist nach Desbarrières folgende s — 1‘0321, Trocken-
substanz 13:51% , Fett 434%, Zucker 491%, Asche 073%, Ei-
weiß 35%.
Marcas und Huyge fanden in 18 von 38 untersuchten Milch-
proben wechselnde Mengen Ammoniak. Die frische Milch gesunder
Kühe ist frei von Ammoniak und bleibt es auch bis zur Gerinnung.
Nur bei ungeeigneter Gewinnung und Behandlung findet es sich in der
Milch vor, und zwar hauptsächlich als das Produkt von Fäkalbakterien,
als das es zirka 10 Stunden nach der Gerinnung nachweisbar ist.
Weiterhin kann das Ammoniak aus der Stalluft aufgenommen werden.
Eine in einem relativ sauberen Stalle aufgestellte Milch gab nach
30 Minuten eine deutliche Ammoniakreaktion. Trinkmilch sollte
stets ammoniakfrei sein.
Cornalba hatte gefunden, daß die Menge der löslichen Milch-
bestandteile ziemlich konstant bleibt. Höft (2) bestätigt diese
Erscheinung für norddeutsche Milch. Die fett- und kaseinfreie
Trockensubstanz der Milch beträgt nach seinen Untersuchungen
zirka 6%.
Kooper (1) destillierte Milch im Wasserdampfstrom unter
Phosphorsäurezusatz und fand, daß das Destillat sauer reagierte.
Hieraus zu schließen, daß in der Milch freie flüchtige Fettsäuren vor-
kommen, ist äußerst gewagt. Es scheint Kooper unbekannt zu
sein, daß durch das Erhitzen der Milch ihre Azidität infolge der
Bildung von Säuren aus den organischen Substanzen (Eiweiß, Zucker)
erhöht wird, außerdem ist nicht zu vergessen, daß die Anwesenheit
von Phosphorsäure verseifend auf das Fett wirken kann. Schließlich
kann in dem Destillate noch aus der Milch ausgetriebene CO, enthalten
sein. Die von Kooper erhaltenen flüchtigen Säuren sind von ihm
nicht einmal identifiziert worden.
Eiweißkörper.
Brailsford-Robertson (l) ließ durch eine gegen Phenol-
phtalein neutrale Lösung von Kaliumkaseinat einen Strom von zirka
0:1 Milliampere gehen und fand, daß sich die Anode mit einem
schwammartigen Niederschlag, der aus reinem Kasein bestand,
überzog. Das elektrochemische Äquivalent desselben bestimmte er
zu 0:0242 (+ 0:0019)g pro Coulomb. Das Kaseinanion wandert
während der Elektrolyse zur Anode, reagiert hier mit Wasser unter
Freiwerden von O, und Kasein. Die Summen der Valenzen eines
Kaseinanions ist 4 oder ein Multiplum hiervon. Lösungen des Kaseins
im Kalkwasser gehorchen dem Gesetze: 1.105 — a.b, — £ . b,? —
yc, wobei A die Verminderung der Leitfähigkeit der Ca(OH;3)-
Lösung durch das Kasein ist, b, die äquivalentmolekulare Konzen-
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 87
tration des Ca (OH).,c der Prozentgehalt an hinzugefügtem Kasein
und a, B und y Konstanten sind.
Brailsford-Robertson (2) untersuchte für Kasein in Mi-
schungen von Alkohol und Wasser den Wert —— — a, wobei
n der refraktometrische Index der untersuchten Kaseinlösung, n,
der des Lösungsmittels und c der prozentische Kaseingehalt der
n
40
Wert für a = 000148 — 000151, für 25%, ige Kaseinlösungen in
5 KOH a = 0:00153 — 0:00158, für 50%, ige alkoholische Lösungen
0-00147 — 0:00150, für 75% ige alkoholische Lösungen des Kaseins
endlich 000123 — 0°00124. Die Brechungsindizes der drei ersten
Lösungen müssen als identisch angesehen werden, da die Differenzen
innerhalb der Versuchsfehler liegen. Weitere Untersuchungen von
Robertson (3) ergaben, daß die Kalk- und Bariumsalze des Kaseins
bei einer Alkoholkonzentration von 50%, Strontiumkaseinat bei einer
solchen von 70%, ausgefällt werden, während Kaliumkaseinat noch
in 986%, igem Alkohol löslich war und nur zwischen 60 und 75%
Alkohol eine leichte Trübung auftritt. Die Kaliumkaseinatlösungen
gehorchen in Alkoholwassergemischen bis zu einer Konzentration
von 60°% Alkohol dem Ostwaldschen Verdünnungsgesetze. Zwischen
der Leitfähigkeit x, einer Kaliumkaseinatlösung mit y%igem Alkohol
und der Leitfähigkeit x, einer alkoholfreien Kaseinlösung bestehen
Beziehungen, die in folgender Gleichung zum Ausdruck kommen:
Lösung ist. Bei Lösungen von Kasein in Kalilauge betrug der
Xy = = wobei t für alle Alkoholkonzentrationen innerhalb 0
und 60°%, den konstanten Wert von 1:0265 hat. Das Gesetz hat
Gültigkeit sowohl für Kaliumkaseinlösungen mit 80'10-5 Äquivalenten
KOH, wie auch für solche mit 50'10-5 Äquivalenten KOH pro
Gramm. Für Strontiumkaseinatlösungen hat das Gesetz Gültigkeit
bis zu einer Konzentration von 20%, Alkohol, keine Geltung besitzt
es für die Kalk- und Bariumsalze. Der Dissoziationsgrad der Kaseinate
wird innerhalb der Konzentrationen von O und 60%, Alkohol nur in
sehr geringem Maße beeinflußt, die Beweglichkeit der Ionen wird
erheblich verringert. Die Ionenbeweglichkeit ist bei ‚basischen‘
Kaliumsalzen (80:10-5 Äquivalenten) umgekehrt proportional der
Viskosität. In rein wässerigen Lösungen entsprechen einem elektro-
chemischen Äquivalent 2336 + 183 g Kasein, in 50%, igen alkoholischen
2906 + 193 g, in 75%, igen alkoholischen Lösungen 4363 + 695 g
Kasein. Die Lösungen des Kaliumkaseinates in 75% igem Alkohol
können als Suspensionen betrachtet werden und der Elektrizitäts-
transport beruht nicht auf Leitung, sondern auf Endosmose.
Dieselben Gesetzmäßigkeiten, die Brailsford-Robertson (4)
früher für die Brechungsindizes von Kaseinlösungen gefunden hatte,
fand er jetzt für Lösungen des Pseudonukleins und einiger anderer
Abbauprodukte des Kaseins.
88 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Van Dam untersuchte die Verminderung der H-Ionenkon-
zentration von Milchsäurelösungen bei Zusatz von Kasein mit Hilfe
der Bredigschen Diazoessigestermethode. Er fand, daß, solange ein
Überschuß an H-Ionen vorhanden war, die Milchsäuremengen, die
bei Zusätzen von 0-25 bis 1°0°4 Kasein zu 50 Milchsäurelösungen ge-
bunden wurden, konstant sind und 4'25%, des Käsestoffs betragen.
Bei größeren Kaseinmengen nimmt die Säuremenge ab. Nach
van Dam kommt auf vier ersetzbare H-Atome des Kaseins eine
basische Gruppe.
Osborne und Guest digerierten 350 g reines Kasein 5 Tage
lang mit 700 cm? konzentrierter Salzsäure und untersuchten das
Reaktionsprodukt auf das Vorhandensein der entstandenen Reaktions-
produkte. Sie fanden 1:5% Alanin, 72% Valin, 72% Leucin, 47%
Prolin, 2:4% Phenylalanin, 15:6% Glutaminsäure, 1:4% Asparagin-
säure, 39% Tyrosin. Abderhalden isolierte aus den Verdauungs-
produkten des Kaseins durch Pankratin eine in perlmutterglänzenden
Blättchen kristallisierenden in Wasser löslichen Körper vom Schmelz-
punkte 290°, dem die Formel C,,H,,O,N,S, oder C,,H,,O4N3S2 zuzu-
kommen scheint. Die Schwefelbleiprobe fiel negativ aus. Die Substanz
war bei der Fällung des Verdauungsgemisches mit Quecksilbersulfat
mit in den Niederschlag übergegangen.
Micko untersuchte die Gerinnungspunkte des ausgesalzenen
und in größerer Konzentration wieder gelösten Milchalbumins in
magnesiumsulfatgesättigter und ammoniumsulfathalbgesättigter Lö-
sung. Es ergab sich, daß die Gerinnungspunkte durch Halbsättigung
mit Ammoniumsulfat gegenüber den wässerigen Lösungen ganz
erheblich herabgedrückt wurden. Eine 0:5% ige Albuminlösung trübte
sich hierbei bei 40°0 bis 40°5°G, ein feinflockiger Niederschlag schied
sich bei 46°5° aus. In 0'10°%,,igen Lösungen waren die entsprechenden
Temperaturen 48°5 bıs 49'0° beziehungsweise 56°0 bis 56°5° gegenüber
68:5 bis 69° und 76 bis 78° C bei rein wässerigen 0'1% igen Lösungen.
In 25%igen Lösungen war die Depression des Ausflockungspunktes
viel geringer. Das gleiche gilt von magnesiumsulfathaltigen Lösungen
bei 100%, iger und 50% iger Sättigung.
Phosphatide.
Dornic und Daire fanden in zwei Proben Buttermilch, die
von nicht pasteurisiertem Rahm herrührten, 0'905 beziehungsweise
0‘9441/,, Lezithin. Die der letzteren entsprechende Vollmilch
enthielt 0°595°/,, Lezithin. Von pasteurisiertem Rahm stammende
Buttermilch hatte 0°651°/,, und sogenannte pharmazeutische Butter-
milch 0'332°/., Lezithin. Der hohe Lezithingehalı der Butte: milch
macht diese nach den genannten zur Säuglingsnahrung besonders
geeignet. — Marre (1) fand ebenfalls, daß die Buttermilch nahezu das
ganze Lezithin der Milch enthält und in seinem Gehalte darin der
Frauenmilch mindestens gleichzustellen ist. Da durch das Pa-
steurisieren das Lezithin zerstört wird, empfiehlt es sich, die Milch
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 89
roh zu genießen. Die Bestimmung des Lezithins in Buttermilch er-
folgt am besten nach der Methode von Bordas und de Raczkowski,
mit der Abänderung, daß ein Ansäuern in diesem Falle nicht nötig ist.
Fett.
Hunziker und Spitzer zerlegten Butterfett durch Behandlung
mit kaltem und heißem Alkohol in verschiedene Portionen von ver-
schiedener Löslichkeit und bestimmten darin die Fettkonstanten.
Die leichter löslichen Bestandteile zeichneten sich durch eine höhere
Reichert-Meißlsche, Jod-, Verseifung- und Refraktionszahl,
durch einen niedrigeren Schmelzpunkt und einen geringeren
Gehalt an unlöslichen Fettsäuren aus als die schwerer löslichen
Anteile.
Engel und Bode verfolgten die Veränderungen des Kolostral-
fettes der Kuh im Verlaufe der Laktation und fanden eine allmähliche
Abnahme der Jodzahl, ein Ansteigen der Verseifungszahl, ein zunächst
sehr rasches, dann langsames Ansteigen der Reichert -Meißl-
schen Zahl über den normalen Wert des Milchfettes hinaus, dem dann
vom Ende der ersten Laktationswoche an ein langsames Sinken
bis zur Norm folgte. Die Polenskesche Zahl stieg langsam, aber
stetig bis zur normalen Höhe an. Die Untersuchung des Kolostral-
fettes einer Ziege ergab nicht derartig eindeutige Werte, vor allem
aber auch keine so prägnanten Unterschiede zwischen Kolostral-
und Milchfett wie bei der Kuh. Im ganzen zeigte sich aber, daß —
im Gegensatze zu den früheren Befunden beim Menschen — bei Kuh
und Ziege sich die Behauptung nicht in vollem Umfange aufrecht
erhalten läßt, das Kolostralfett stehe dem Körperfette besonders
nahe. Hier ist im Gegenteile der Charakter als Milchfett bei weitem
vorherrschend.
Zaitschek verglich die Zusammensetzung des Milchfettes
bei verschiedenen Fütterungsarten, insbesondere bei der Fütterung
mit sehr wasserhaltigen Futtermitteln: Futterrüben, Kartoffeln,
Luzerne. In dem aus der Milch hergestellten Butterfett wurden be-
stimmt: Verseifungszahl, Reichert- Meißlsche Zahl, Jodzahl,
Refraktion und Schmelzpunkt. Bei der Rübenfütterung war die
Verseifungs- und Reichert - Meißlsche Zahl viel höher, Jod- und
Refraktometerzahl aber niedriger als bei Verabreichung eines Trocken-
futters, das außer Heu im wesentlichen aus Mais, Gerste, Kleie und
Rapskuchen bestand. Bei der Trockenfütterung war der Schmelz-
punkt höher, obwohl die hohe Jodzahl das Gegenteil erwarten ließ,
Die Kartoffeln übten eine ähnliche Wirkung aus wie die Rüben,
nur lag hierbei der Schmelzpunkt höher als bei Rübenfütterung.
Luzerne erzeugte ein Milchfett von derselben Zusammensetzung
wie bei Trockenfütterung. Nach einem Futterwechsel erreichten
Verseifungs- und Jodzahl ihren endgültigen Wert eher als die
Reichert -Meißlsche Zahl. Im Verlaufe der Laktation stiegen
Jodzahl, Refraktion und Schmelzpunkt an, während die Reichert-
Meißlsche und die Verseifungszahl fielen.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 7
90 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Nierenstein untersuchte die angebliche Fettbildung aus
Eiweiß während des Reifens der Käse. Er fand in den ätherischen
Extrakten von 7 kg Cheddarkäse neben Fett noch Cholesterin und
Aminovaleriansäure, Tetra- und Pentamethylentetramin. Auf Grund
dieser Befunde muß es als unzulässig betrachtet werden, die durch
Äther aus Käse extrahierbaren Substanzen als Fett anzusprechen,
anderseits aber darf man aus der Zunahme in der Menge des Äther-
extraktes während des Reifens nicht auf eine Bildung von Fett
aus Eiweiß schließen.
Kreis empfiehlt, für die Bestimmung der Reichert - MeiBl-
schen Zahl die Verseifung in der Weise vorzunehmen, daß man 5g
Fett mit 2 cm? 50% iger Kalilauge und nur 4 cm? Glyzerin in der nach
Leffmann- Beam gebräuchlichen Weise verseift. Für Butter und
Kokosfett genügen sogar 2 cm® Glyzerin. Zu dieser Abänderung
wurde Kreis durch den Umstand veranlaßt, daß er nur sehr selten
Glyzerin erhielt, das völlig frei von flüchtigen Fettsäuren war.
Siegfeld befürwortet aufs lebhafteste die von Kreis vorgeschlagene
Modifikation. Die nach dieser ausgeführten Bestimmungen differierten
gegenüber der bisher üblichen innerhalb der üblichen Fehlergrenzen.
Kohlehydrate.
Wiegner (l) konnte feststellen, daß Milchzucker in wässeriger
Lösung in relativ beträchtlichem Maße durch Kohle adsorbiert wird
1
und daß diese Adsorption nach der Adsorptionsgleichung: — = ß.ch
verläuft. x = adsorbierte Menge in Millimol, m = Grammenge
der Kohle, c = Konzentration des Stoffes in Lösung in Millimol,
8 = eine Konstante, welche die Stärke der Adsorption bestimmt,
p = eine Konstante, welche die Veränderung der Adsorption mit
der Konzentration bestimmt. Die Stärke der Adsorption wurde für
Milchzucker annähernd eben so hoch gefunden wie für Rohrzucker,
bei höheren Konzentrationen wird er eher noch stärker als dieser
adsorbiert. In Milch ist die Adsorption geringer als in wässeriger
Lösung.
Mendel untersuchte die Vergärbarkeit verschiedener Zucker-
arten durch eine Reihe von Bakterien. (Bact. vulgare = Proteus
vulgaris, Bact. cloacae Jordan, Bact. lactis aerogenes Esch., Bact.
Ficianus und Bact. coli commune.) Milchzucker wurde von diesen
Bakterien mit Ausnahme von Prot. vulg. leidlich gut vergoren. Die
beste Zuckerkonzentration ist 5%. Aus den Schmidtschen Unter-
suchungen über die Vergärbarkeit von Kohlehydraten durch Bact.
coli und durch Darmbakterien ist zu entnehmen, daß Laktose von
Bouillonkulturen der genannten Bakterien am besten vergoren wird,
während Bact. coli in wässeriger und physiologischer Kochsalz-
lösung keine Vergärung hervorrufen.
Emery und Benedikt bestimmten die Verbrennung wänne
des Milchzuckerhydrats zu 3737 Kal.
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 91
Salze.
Nach Untersuchungen von Bordas und Touplain (1) findet
ich in der Milchasche die Gesamtmenge des in der Milch enthaltenen
Phosphors wieder. Wieviel davon organisch gebunden ist, läßt sich
entweder durch eine Phosphorbestimmung in dem durch Trichlor-
essigsäure hervorgerufenen Koagülum (organischer P) oder durch
eine Bestimmung im Serum (anorganischer P) ermitteln. Fleurent
und Levi erwidern hierauf, daß die geringe Menge des von Bordas
und Touplain beobachteten Verlustes beim Veraschen nicht ver-
nachlässigt werden dürfte (0°065 g P,O, in 11 Milch), da er zwar nur
3909 der gesamten Phosphormenge, aber 21'39%, des organischen
Phosphors betrage. Bordas und Touplain erwidern, daB dieser
angebliche Verlust beim Veraschen gar nicht bestehe, da sie ja in der
Gesamtasche mehr fanden als in den Einzeluntersuchungen von
Serum und Koagulum, nämlich 1'663 g P,O, gegen 1'297, (Serum)
+ 0:319, (Koagulum) = 1:598.
Den mittleren Kalkgehalt der Frauenmilch bestimmte Schabad
bei gesunden Säuglingen zu 0:044%. In der Anfangsmilch ist der
Kalkgehalt ein erheblich höherer als in der Endmilch, im Verlaufe der
Laktation nimmt er allmählich ab. Bei Müttern rhachitischer Säuglinge
wurde im Mittel nur 0'039% Kalk in der Milch gefunden, es gelang
nicht, ihn durch erhöhte Kalkzufuhr in der Nahrung zu erhöhen.
Ramacci fand in 68 Frauenmilchproben den Kalkgehalt erheblich
höher, zu durchschnittlich 0:1024% CaO. Die unteren und oberen
Grenzwerte waren 00291% beziehungsweise 0°2791°%,. Von 9 Fällen,
bei denen die Säuglinge rhachitisch waren, wurde in 6 Fällen unter
dem Durchschnitt liegender Kalkgehalt gefunden, in zwei Fällen
entsprach er dem Durchschnitte und in einem Falle war er um ein
geringes höher.
Der Eisengehalt der frischen Kuhmilch beträgt nach Langstein
0-3 bis 0°7 mg im Liter und ist erheblich geringer als der der Frauen-
milch, bei welcher zirka 1’4 mg gefunden wurden. Kuhmilch, die
längere Zeit in Kannen aufbewahrt worden war, hat einen höheren
Eisengehalt, der bis zu 3 mg Fe steigen kann. Bahrdt und Edel-
stein stellten den Eisengehalt der Frauenmilch bei 3 Ammen zu
1215 bis 293 mg Fe im Liter fest. Die Mittelwerte betrugen 1:64
beziehungsweise 1-93 beziehungsweise 1'76 mg. Beziehungen des
Eisengehaltes zum Stande der Laktation konnten nicht festgestellt
werden, insbesondere wurde keine Abnahme mit fortschreitender
Laktation beobachtet. Eine Beeinflussung durch die Nahrung bei
einer anämischen Frau, deren Kind nicht anämisch war, war nicht
zu erkennen, hingegen konnte der Milcheisengehalt bei einer Frau,
deren Kind anämisch war, durch Medikation erhöht werden. Zur
Bestimmung des Eisengehalts in der Milch stellten Lachs und
Friedenthalaus Eisenlösungen, die 10-% beziehungsweise 10-° g Fe
in 1 cm? enthalten, Lösungen von verschiedenen Eisengehalten her,
indem sie 1'0 beziehungsweise 0'9, 0'8 usw. cm3 derselben auf 1 cm?
auffüllen. Dann wird zu jeder Lösung 1 cm? 6fach normale Salzsäure
7*
92 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
und 1 cm? konzentrierte Rhodankaliumlösung hinzugefügt und das
Gemisch mit 1 cm? Äther ausgeschüttelt. Die ätherischen Schichten
stellen nach der zunehmenden Intensität der Rotfärbung eine Farben-
tonleiter dar, mit welcher die auf gleiche Weise erhaltenen Farbentöne
der zu untersuchenden Farbentöne verglichen werden. Zur Bestimmung
des Eisens in der Milch verfährt man folgendermaßen: 5 cm® Milch
werden im Platintiegel auf trockenem Wege verascht, die Asche
wird mit 1 cm? Wasser und 1 cm? 6fach normaler Salzsäure auf-
genommen, mit 1 cm? konzentrierter Rhodankaliumlösung versetzt
und mit 1 cm® Äther ausgeschüttelt. Zu dem erhaltenen Farbenton
wird der hierzu passende Ton der \Vergleichsreihe aufgesucht. Auf
diese Weise wurden in 1 1 Kuhmilch 1'3 mg Eisen gefunden. Bei der
Titration der aus 500 cm? Milch erhaltenen Asche mit KMnO, wurden
1+4 mg Fe in 1 l festgestellt. In Frauenmilch konnte der Eisengehalt
nach der vereinfachten Methode noch nicht bestimmt werden, da sich
hierbei Störungen insofern zeigten, als die rote Farbe des Fe (CNS),
fast augenblicklich in eine gelbrote Farbe überging. Die Natur des
störenden Körpers konnte noch nicht festgestellt werden.
Enzyme.
Kooper (2) bestimmte die von der Milchkatalase gebildete
Sauerstoffmenge in folgenden vier Katalasern: Dem von Koning
(Gärungssaccharometer), Funke, Henkel und Gerber und gibt
an, daß die in diesen Apparaten gebildete Sauerstoffmenge sich
verhalte wie K : F : H : G = 1-0 : 1:37 : 1:44 : 1:60. Diese Relation
kann natürlich niemals Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben,
da als Vergleichsapparat das Gärungssaccharometer zugrunde gelegt
wurde und bei diesem bekanntermaßen Sauerstoffverluste stattfinden,
die um so größer sind, je reichlicher die Sauerstoffentwicklung ist.
Eine Berechnung der Einzelwerte, deren arithmetisches Mittel
die obigen ,Faktoren“‘ darstellen, ergibt auch, wie ich in der Diskussion
über diesen Gegenstand gezeigt habe, so enorm große Schwankungen,
daß die oben genannten Verhältniszahlen nichts anderes als willkürlich
angenommene Zahlen sein können. Das einzige, was man aus diesem
Teile der Arbeit herauszulesen berechtigt ist, ist daß der Henkel-
sche und der Funkesche Apparat die gleichen Werte ergeben. Es
wird weiter gezeigt, daß in gewöhnlicher Milch der weitaus größte
Teil der Katalase auf Rechnung von Bakterien zu setzen ist und
originäres Ferment nur in sehr geringen Mengen in der Milch auftritt.
Auch Jäggiund Thomann nehmen die mit verschiedenen Katalasern
erhaltenen Sauerstoffmengen als äquivalent an, und zwar haben nach
ihren Beobachtungen als Grenzwerte für normale Milch zu gelten:
2'5 cm? O nach Koning aus 15 cm? Milch und 5 cm? Wasserstoffsuper-
oXxyd;
3:5 cm? O nach Koestler aus 10 cm? Milch und 5 cm? Wasserstoff-
superoxyd ;
40cm®O nach Lobeck aus 9 cm3 Milch und 3 cm? Wasserstoff-
superoxyd.
Nr. ? Monatsschrift für Kinderheilkunde. 93
Eine Erhöhung der Katalasenzahl kann durch einen vermehrten
Gehalt an Leukocyten bedingt sein, weiterhin steht sie in engem
Verhältnis zum Alter der Milch, nicht aber zum Gehalte der Milch
an Fett und Trockensubstanz oder zu ihrem Säuregrade.
Sartory (l) beschreibt ein Mineralwasser (Puy de Dôme),
welches einer großen Reihe von Oxydasereagentien gegenüber oxy-
dierende Eigenschaften zeigte. So reagierte das Wasser mit Pyrogallol,
Guajakol, Hydrochinon, Salizylaldehyd, Guajaktinktur und Benzidin.
Dadurch veranlaßt, untersuchte er (2) das Verhalten einer Reihe
von Salzen gegenüber Guajaktinktur. Bromkalium und Jodkalium
in 1°,ıger Lösung geben ohne Wasserstoffsuperoxyd eine kräftige
Blaufärbung. Chlorkalium in 5%, iger Lösung gibt eine schwache
Färbung, die durch Wasserstoffsuperoxyd verstärkt wird. Ganz
analog verhalten sich Chlornatrium, Magnesiumchlorid und Barium-
chlorid. Fluornatrium gibt in der Kälte eine schwache, in der Hitze
eine starke Reaktion, ebenso chlorsaures Kali, Chlorkalzium,
Ammoniumchlorid und Zinkchlorid. Durch Wasserstoffsuperoxyd
wird auch in diesen Fällen die Reaktion verstärkt. Magnesiumsulfat
allein gibt in der Kälte keine Reaktion, erst nach Zusatz von Wasser-
stoffsuperoxyd, während in erwärmten Lösungen eine solche auch
ohne H,O, eintritt. Natriumhyposulfit und -sulfat reagieren negativ,
Kaliumsulfat hingegen positiv, und zwar ohne Wasserstoffsuperoxyd
und in der Wärme schneller als in der Kälte. Natriumnitrat und
-nitrit reagieren positiv, Bleinitrit negativ. Die Karbonate und
Bikarbonate der Alkalien geben eine positive Reaktion, bei Bi- und
Trinatriumphosphat, -arseniat und -borat tritt eine Gelbfärbung ein.
Weitere Untersuchungen von Sartory (3) ergaben, daß reines de-
stilliertes Wasser in der Kälte keine Reaktion mit Guajaktinktur
gibt, wohl aber beim Erhitzen. Fügt man aber zu dem Wasser geringe
Quantitäten von Zitronensäure, Antipyrin, Resorzin, Natriumbenzoat,
Oxalsäure, Pyrogallussäure, Weinsäure, Seignettesalz, Mineralsäuren,
Glukose, Laktose oder Galaktose, so wird weder in der Kälte noch
in der Wärme, auch nicht bei Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd
eine Blaufärbung erzielt. Harnstoff bewirkt schon in der Kälte und
ohne Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd eine Blaufärbung. Derartige
Reaktionen treten aber nur bei Gegenwart von Luft beziehungs-
weise Sauerstoff ein, wurde Bromkali in einer Wasserstoffatmosphäre
mit Guajaktinktur gemischt, so blieb die Reaktion aus. Schließlich
wurden noch Versuche mit Benzidin in essigsaurer Lösung angestellt (4).
Hierbei ergab sich, daß Jodkali, Bromkali, Bromammonium, Chlor-
kalium, Chlornatrium, Chlorbarium und Natriumbikarbonat bei
Gegenwart von Wasserstoffsuperoxyd eine Reaktion auslösen, während
andere Salze, z. B. Kalziumnitrat, auch ohne Essigsäure reagieren.
Natriumnitrat, Ammoniumkarbonat, Kalialaun, Seignettesalz, Blei-
azetat und Natriumsulfat geben die Reaktion nur in saurer Lösung.
Diese Untersuchungen berühren zwar die Frage nach der Natur der
Milchperoxydase wohl kaum, sind aber deshalb interessant, weil sie
zeigen, daß eine große Zahl anorganischer und auch organischer
Substanzen imstande ist, eine Peroxydasereaktion auszulösen.
91 Monatsschrift für Kinderheilkunde. NE 2
Hesse und Kooper glauben es wahrscheinlich gemacht zu
haben, daß wir es bei der Peroxydase nicht mit einem Ferment zu
tun haben, sondern daß es lediglich die alkalisch reagierenden Stoffe
in der Milch sind, die mit dem Rothenfußerschen Reagens die
bekannte Farbenerscheinung hervorrufen. Sobald diese alkalische
Reaktion durch besondere Einflüsse, wie Kochen, Säurezusatz,
spontane Säuerung aufgehoben wird, tritt die Reaktion nicht mehr
ein, kann aber durch überschüssige freie Säure wieder hervorgerufen
werden. Meines Erachtens sind diese Versuche in keiner Weise ein-
wandfrei, denn auch gekochte Milch hatte nach den Hesse - Kooper-
schen Versuchen eine gegen das ‚oxydierte‘ Rotbenfußersche
Reagens alkalische Reaktion, wenn auch nicht in dem Maße, als die
rohe Milch. Im übrigen haben Hesse und Kooper in keiner Weise
den Beweis dafür erbracht, daß das Paraphenylendiamin-Wasser-
stoffsuperoxydgemisch als einwandfreier Indikator gelten kann.
Grimmer konnte die Befunde von Sartory bezüglich der
oxydativen Wirksamkeit gewisser Salze bestätigen und feststellen,
daß alkalisch reagierende Salze mit Guajaktinktur eine Gelb-
färbung zeigen. Mit Guajakol reagieren diese Salze nicht, sondern
nur mit Paraphenylendiamin beziehungsweise Rothenfußerschem
Reagens. Daraus ergibt sich die Unhaltbarkeit der Hesse - Kooper-
schen Ansicht, nach der die alkalische Reaktion der Milch die
Voraussetzung für das Eintreten der Peroxydasereaktion sein soll.
Die sogenannte Restitution des Fermentes in gekochter Milch durch
Formalin existiert nur scheinbar, da Formalin selbst für sich allein
eine Reaktion auslöst. Die weiteren Untersuchungen führen zu dem
Schlusse, daß die Peroxydase in irgend welchen bisher noch nicht
aufgeklärten Beziehungen zum Milchalbumin steht. Sie hat die gleichen
Fällungsverhältnisse wie dieses, jede Denaturierung des Albumins,
z. B. durch Alkohol, Äther, Azeton, Chloroform, Erhitzen, peptische
und tryptische Verdauung und länger einwirkende alkalische Reaktion,
bewirkt eine Vernichtung des Fermentes.
Nicolas korrigiert die Ansicht von Bordas und Touplain,
daß das Kasein die Peroxydasereaktion auslöst. Bei Verwendung
von käuflichem 10 bis 12%, igen H,O, wird das Paraphenylendiamin
auch in gekochter Milch je nach der Menge des zugesetzten Super-
oxyds mehr oder weniger schnell oxydiert. Die Frage, ob eine Milch
erhitzt war oder nicht, kann nur dann beantwortet werden, wenn
das Wasserstoffsuperoxyd auf das 10fache verdünnt und nur die
sofort auftretende Färbung berücksichtigt wird.
Die von verschiedenen Autoren gemachten Angaben über den
Tötungspunkt der Kuhmilchperoxydase weichen sehr erheblich
voneinander ab. Van Eck fand nun, daß ein ganz genau fixierter
Vernichtungspunkt überhaupt nicht existiert, sondern daß die Zer-
störung des Fermentes, abhängig von der Zeitdauer, sich über weite
Temperaturintervalle erstreckt. Er fand nun, daß die beim Erhitzen
stattfindende Abnahme des Peroxydasegehaltes als monomolekulare
a
Reaktion nach der Gleichung K = = log nat verläuft. In
a — X
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 95
dieser ist a die Fermentkonzentration zur Zeit 0, x die Konzentration
zur Zeit t. Die nach zwei verschiedenen Zeiten ausgeführten Be-
stimmungen müssen dann einen konstanten Wert liefern, der von
van Eck bei einer Temperatur von 70'8° zu 0:0276 gefunden wurde.
Ist dieser Wert bekannt, so läßt sich feststellen, wie lange die Milch
auf eine bestimmte Temperatur erhitzt wurde. Eine negative Per-
oxydasereaktion läßt natürlich keinen Schluß auf die stattgehabte
Erhitzungsweise zu, da man ja durch eine längere Erhitzung bei
niedrigen Temperaturen den gleichen Effekt erzielt wie bei höheren
Temperaturen.
Sarthon will von einer Trennung der oxydierenden Fermente
in Aeroxydasen und Peroxydasen nichts mehr wissen, da die Entfernung
oder Zusätze von sogenanntem Koenzymen in verschwindend geringen
Mengen oft hinreichend sind, um die Oxydasewirkung in eine Per-
oxydasereaktion zu verwandeln oder umgekehrt. Er faBt das oxy-
dierende Enzym als einen Katalysator auf, der aus der Vereinigungeines
Kolloids und eines Metalls (Fe oder Mn) entsteht, wobei das Metall
nur in Spuren vorhanden zu sein braucht. Er vertritt also eine ähn-
liche Anschauung wie Bach, nach welchem die sogenannte Oxydase
aus einem Enzym, der eigentlichen Oxydase, besteht, welches infolge
der Anwesenheit einer Oxygenase, welche die Rolle eines Peroxyds
übernimmt oder selbst ein solches ist. Fehlt die Oxygenase, so muß
ein Peroxyd (H,O,) hinzugefügt werden, um eine Reaktion aus-
zulösen. |
Nach Bach (1) stellen die drei Systeme:
Palladium-Methylenblau-Hypophosphit-Wasser,
Palladium-Methylenblau-Aldehyd-Wasser,
Milchferment-Methylenblau-Aldehyd-Wasser
Analogiefälle dar, in denen die gleiche Reaktion, die Spaltung des
Wassers durch eine oxydable Substanz unter Mitwirkung eines
Katalysators, der mit dem Wasserstoffe des Wassers eine labile,
stark reduzierende Verbindung bildet, vor sich geht. Auf dieser
Grundlage versuchte nun Bach, die Beziehungen des Schardinger-
enzyms zu der in den Geweben angeblich vorhandenen Reduktase
näher zu ermitteln und fand, daß das in Leberbrei als Ganzem enthaltene
Agens, welches Methylenblau entfärbt, aus zwei Komponenten
besteht, deren eine ein Ferment ganz analog dem Schardingerenzym
der Milch ist, das nur in Gegenwart von Aldehyd entfärbt, deren
andere eine Substanz ist, welche die Rolle des Aldehyds einnimmt.
Für das Schardingerenzym der Milch schlägt Bach den Namen
Perhydridase vor.
Bach (2) zeigte weiterhin, daß auch die Reduktionserscheinungen
gegenüber Nitraten, die Überführung derselben in Nitrite sich auf
ein derartiges Analogiesystem bringen lassen: Perhydridase-Nitrat-
Aldehyd (beziehungsweise oxydable Substanz) -Wasser. Es ergab
sich, daß rohe Kuhmilch imstande ist, bei Gegenwart von Aldehyd
Nitrate in Nitrite zu überführen. Gekochte Kuhmilch bewirkte diese
Veränderungen nicht und rohe Milch auch nicht, wenn kein Aldehyd
96 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
vorhanden war. Es empfiehlt sich bei dieser Reaktion besser
die Anwendung von Azetaldehyd als Formaldehyd, da dieser an-
scheinend als Fermentgift wirkt. Die Umwandlung der Nitrate in
Nitrite verläuft proportional den Fermentmengen, das Nitrit erfährt
bei höheren Temperaturen allmählich eine Zerstörung. Diese ist bei
50° indessen so gering, daß man die bei dieser Temperatur erhaltene
Nitritmenge direkt als Maßstab für die Fermentmenge verwenden kann.
Reinhardt und Seibold (UI untersuchten die Milch von
10 altmelkenen euterkranken Kühen auf ihr Verhalten zum Schar-
dingerschen Reagens. Die Entnahme der Milch erfolgte am 1. oder
2. Tage nach dem Auftreten offensichtlicher Krankheitserscheinungen.
In solchen Fällen, in denen die Milch keine Abweichung von den
normalen physikalischen Eigenschaften zeigte, konnte auch keine
Abweichung im Gehalte derselben an Aldehydkatalase beobachtet
werden. Zeigen sich schon feine Gerinnsel in der Milch, so kann die
Reaktion oft schneller vor sich gehen, vielfach aber hält sie sich in
normalen Grenzen. Bei auffallend stark veränderten Sekreten, die
bereits gelblich, serös wässerig waren, konnte bald eine erhebliche
Verzögerung, bald ein völliges Ausbleiben der Reaktion beobachtet
werden. Bei dieser Sachlage muß bestritten werden, daß der Schar-
dingerschen Probe in der praktischen Milchkontrolle zum Nachweise
von Euterentzündungen eine so hohe Bedeutung beikommt, als ihr
von einzelnen Autoren zugeschrieben wird, um so weniger, als in der
Praxis, in welcher stets die Sammelmilch einer größeren Zahl von
Kühen zur Untersuchung kommt, sich so deutliche Unterschiede,
wie sie beim unvermischten Sekret der erkrankten Euterteile auf-
treten, nicht ergeben können und daher das Vorhandensein einer
Euterentzündung beziehungsweise solcher Milch nicht erkannt werden
kann.
Rullmann (l) ersetzte bei der Schardingerreaktion der
Milch das Formalin durch Ameisensäure, in welches dasselbe vorüber-
gehend übergeführt wird, und fand, daß auch in diesem Falle eine
Reduktion eintrat, allerdings erheblich langsamer als bei Anwendung
von Formalin. Genügend lange sterilisierte Milch, die, wie Rullmann
früher gezeigt hatte, Formalinmethylenblau entfärbt, reduzierte
auch Ameisensäuremethylenblau. Für diesen Fall nımmt Rullmann
thermostabile Substanzen an, die die Reaktion auslösen. Wurden der
sterilisierten Milch geringe Mengen NaOH, NH,OH oder von Phos-
phaten zugesetzt, so fand eine erhebliche Beschleunigung der Reaktion
statt, die erhöht wurde, sobald außerdem noch Milchzucker hinzugefügt
wurde, während Milchzucker allein, ohne Alkalien und Phosphate,
eine nennenswerte Beeinflussung nicht hervorrief, wie auch reine
Milchzuckerlösungen keine Reaktion zeigten. Die Beobachtungen
von Römer und Sa mies, daß Stauungsmilch keine Schardingersche
Reaktion gab, konnte von Rullmann nicht bestätigt werden, ebenso
die weitere Beobachtung der genannten Autoren, daß die Anfangs-
milch nicht reduzierte.
Wohlgemuth und Strich fanden in der Milch ein peptolytisches
Ferment, welches Glyzyltryptophan in seine Komponenten zerlegte
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 97
und das durch die Säurekonzentration des Magensaftes nur unwesent-
lich angegriffen wird, gegen höhere Temperaturen aber außerordentlich
empfindlich ist. Besonders reich an diesem Ferment sind Frauen-
milch und Kaninchenmilch. Die bessere Verdaulichkeit der rohen
Milch gegenüber der gekochten führen die Verff. auf dieses Ferment
zurück. Die Diastase der Milch ist als ein originäres Enzym an-
zusehen, soweit Frauen-, Hunde-, Kaninchen- und Meerschweinchen-
milch ın Betracht kommen. In Kuh- und Ziegenmilch konnten
Wohlgemuth und Strich keine Diastase finden. Ein Parallelismus
zwischen dem Gehalte der Milch und des Blutes an Diastase konnte
nicht festgestellt werden, sie nehmen an, daß diese von der Milchdrüse
selbst gebildet wird.
Warfield beobachtete die Spaltung von Glyzyltryptophan
durch Frauenmilch. Es handelt sich hierbei offenbar um einen
ferımentativen Vorgang, da die Milch beim Erwärmen auf 75 bis 80°
diese Eigenschaft verlor. Auch durch Säuerung der Milch wurde sie
unwirksam. Formalin sowie l4stündiges Pasteurisieren bei 745°
vermochten das Ferment nicht abzutöten.
Haptine.
Bauer und Engel prüften die Beziehungen zwischen Kasein,
Albumin und Globulin bei Milch und Kolostrum mittels der Kom-
plementbindungsmethode, die der Präzipitation überlegen ist
(vgl. Kollmeyer, letztes Referat). Die Komplementbildung bezog
sich auf die Hämolyse. Kuhkaseinantiserum reagierte sehr stark
auf Kuhkasein, viel schwächer auf Kuhmilchglobulin, noch schwächer
auf Laktalbumin. Bei der Verwendung eines Kuhkolostrumalbumin-
serums ergab sich die biologisch höchst wichtige Tatsache, daß auch
Milchalbumin und -globulin sich in weitgehendstem Maße durch
Komplementbildung voneinander trennen lassen, anderseits konnte
auch durch Kuhmilchglobulinserum eine deutliche Differenzierung
zwischen Milchalbumin und -globulin und natürlich auch Kasein
erzielt werden. Es wurde weiterhin geprüft, wie die drei Milcheiweiß-
körper mit der Molke als Ganzes in Reaktion treten. Es zeigte sich
hierbei, daß Albumin und Globulin noch in stärkeren Verdünnungen
Komplementbindung ergaben, während eine solche bei Kasein nur
bei höheren Konzentrationen eintrat. Aus den Versuchen ergab sich,
daß das Milchglobulin anscheinend ein besserer Antikörperbildner
ist als das Milchalbumin. Da jeder der drei Milcheiweißkörper mit den
beiden anderen eine wenn auch noch so geringe Reaktion gab, so
muß es als ausgeschlossen betrachtet werden, die Vollständigkeit der
chemischen Trennungsmethoden durch die biologische Methode
zu kontrollieren. Eine Verschiedenheit der Milcheiweißkörper von
den entsprechenden Kolostrumeiweißkörpern konnte nicht fest-
gestellt werden, weiterhin wurde gefunden, daß nicht nur die Globuline
von Kolostrum und Milch, sondern auch das des Blutserums mit-
einander als biologisch identisch angesehen werden können, da das
Rinderblutglobulinantiserum von allen drei Globulinen in derselben
98 Monalsschrift für Kinderheilkunde. Nr, 2
~
Weise beeinflußt wurde. Auch die Albumine sind als biologisch
identische Substanzen aufzufassen.
Graetz versuchte mit Hilfe der Präzipitation, der Kom-
plementbindung und der Anaphylaxie Milch, Kolostral- und Blut-
eiweiß derselben Tierart (Rind) voneinander zu trennen. Eine absolute
Differenzierung konnte nicht erreicht werden, wohl aber ergaben
sich bedeutende quantitative Differenzen, die zwischen Blut und
Milch am größten waren, dergestalt, daß unter Umständen ein Kuh-
milchantiserum eine völlige Differenzierung gegenüber Blutserum
ermöglicht, während der gleiche Effekt mit Blutantiserum nicht
erzielt werden konnte. Das Kolostrum nimmt eine Mittelstellung
zwischen Serum und Milch ein, dergestalt, daß die mit Kolostrum
erhaltenen Immunsera eine annähernd gleiche Azidität gegen Milch
und Blutserum zeigen wie gegen Kolostrum selbst. Einige Kolostrum-
antisera ermöglichten auf dem Wege der Kolostrumbindungsmethode
eine Differenzierung zwischen Kolostrum und Blutserum. Das
Kolostrum hat, wahrscheinlich infolge seines höheren Gehaltes an
beiden Flüssigkeiten gemeinsamen Substanzen, eine größere biologische
Verwandtschaft zum Rinderserum als die Milch. Auch im Ana-
phylaxieversuche kommt der höhere Gehalt des Kolostrums an
mit dem Blutserum gemeinsamen Substanzen zur Geltung, indem
die Versuchstiere, die mit Rinderserum sensibilisiert waren, in gleicher
Weise auf Kolostrum anaphylaktisch reagierten wie die mit Kolostrum
sensibilisierten Tiere auf eine Injektion mit Rinderserum. Mit Kuh-
milch gelang es zwar, gegen Rinderserum zu sensibilisieren, nicht aber
mit Rinderserum gegen Kuhmilch, da im letzteren Falle die in der
Milch enthaltenen den Eiweißkörpern des Serums verwandten Eiweiß-
stoffe (Albumin und Globulin) wohl zur Sensibilisierung, nicht aber
zur Bildung einer gewissen Giftmenge ausreichen. Der Gehalt des
Kolostrums an hämolytischem Komplement, der ursprünglich sehr
hoch war, nahm allmählich ab, um beim Übergange in reife Milch
den dieser eigenen, niedrigen Wert zu erreichen.
Bauereisen kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu dem
Schlusse, daß die Komplementbindungsmethode ebensowenig wie die
Präzipitinmethode eine Differenzierung der Milcheiweißkörper und
der übrigen Eiweißkörper desselben Individuums im absoluten Sinne
gestattet. Beide Verfahren sind vielmehr nur imstande, eine graduelle
Spezifität des Kaseins gegenüber den anderen Milcheiweißkörpern
und dem Serumeiweiß erkennen zu lassen. Die Präzipitinmethode
gibt im übrigen eben so gute und sichere Resultate wie die Kom-
plementbildungsmethode, lediglich das Endresultat wird dadurch,
daß es zur Zeit unmöglich ist, die einzelnen Milcheiweißkörper voll-
ständig rein darzustellen, mehr oder weniger beeinträchtigt.
Wells vermochte Kuh- und Ziegenkasein mit Hilfe der ana-
phylaktischen Probe nicht zu differenzieren.
Bauer und Sassenhagen empfehlen zur Beantwortung der
Frage des Frischmilchendseins der Kühe den Komplementnachweis,
nachdem an einer großen Zahl von Versuchen gezeigt worden war,
daß die Milch in den ersten Wochen nach der Geburt hämolytisches
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 99
Komplement enthält, später jedoch nicht mehr. Natürlich kann das
erhaltene Resultat allein für die Beantwortung der Frage nicht
maßgebend sein, da auch Mastitismilch komplementreich ist. Hierüber
kann aber die klinische Untersuchung des Tiers, die mikroskopische
Untersuchung der Milch usw. Aufschluß geben. Anderseits kann der
positive Ausfall der hämolytischen Probe nicht als einziges Zeichen
für das Frischmilchendsein der Kühe betrachtet werden. Jedenfalls
aber ist sie ein sehr wichtiges Unterstützungsmittel des Sachver-
ständigen im Rahmen der übrigen Untersuchungsmittel, die ihm
hierfür zur Verfügung stehen. Nach Schern (Il) ist diese Methode
eine Institutsmethode, die für die Praxis vorläufig unbrauchbar
und auf Grund der von Sassenhagen erhaltenen Befunde nicht
einmal zuverlässig ist, da des öfteren schon nach 19 bis 24 Tagen keine
Hämolyse mehr eintrat. Schließlich kann umgekehrt auch reife Milch
unter besonderen Umständen, z. B. bei Futterwechsel oder kurz
vor dem Trockenstehen hämolytisches Komplement enthalten.
B. Schmid konstatierte, daß normales Rinderblutserum nicht
nur Meerschweinchenerythrocyten, sondern in fast gleichem Umfange
auch solche vom Kaninchen, in geringem Maße vom Pferde und vom
Huhn, nicht aber vom Rind, Schwein, Schaf und Hund zu hämolysieren
vermag. Weiterhin wurde festgestellt, daß an Stelle von Rinder-
serum sich auch Ziegenserum, besonders von solchen Tieren, die mit
Meerschweinchen- beziehungsweise Kaninchenblut vorbehandelt waren.
vorzüglich eignet. Unter Verwendung eines Immunziegenserum-
Kaninchenblut-Systems ließ sich auch in normaler Milch hämolytisches
Komplement nachweisen. Zur Diagnostizierung von Mastitis- oder
Kolostralmilch ist ein solches Immunserum unbrauchbar, dafür
eignet sich nach wie vor am besten Normalrinderserum. Im übrigen
wurde die Brauchbarkeit der von Bauer und Sassenhagen emp-
fohlenen hämolytischen Probe zum Nachweise von Kolostral- und
Mastitismilch bestätigt. Heuner zeigte, daß es auch mit Hilfe der
anaphylaktischen Methode möglich ist, Kolostral- und Mastitismilch
gegenüber der Kuhmilch festzustellen. Indessen erwies sich diese
Methode als außerordentlich umständlich und gab keine so weitgehende
Spezifizierungsmöglichkeit als die Komplementbindungsmethode.
Besredka zeigte, daß bei Meerschweinchen, die mit Milch
sensibilisiert worden waren, die Sensibilisierung wieder zum Ver-
schwinden gebracht werden konnte, sobald den Tieren von der gleichen
Milch per os oder rektal einverleibt wurde. Auch die durch Injektion
von Eiereiweiß und in gewissen Fällen von Pferdeserum hervorgerufene
Sensibilisierung konnte auf dieselbe Weise durch Zuführung der
gleichen Substanz auf rektalem Wege oder per os aufgehoben werden.
Cruveilhier sensibilisierte Meerschweinchen aktiv gegen Milch,
welche auf 56° eine ?!/, Stunde lang erwärmt worden war und stellte
nach 2 Wochen durch intravenöse und intrazerebrale Injektion die
tödliche Dosis fest. Wurde eine geringere als diese injiziert, so konnten
nach kurzer Zeit steigende Dosen bis zu der 30fachen der tödlichen
injiziert werden, ohne daß anaphylaktische Erscheinungen wahr-
genommen werden konnten. Ähnliche Erscheinungen wurden auch
100 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
bei passiv sensibilisierten Tieren beobachtet. Laroche, Richet
und St. Girons konnten bei der Ernährung mit roher Kuhmilch
beim Meerschweinchen einen anaphylaktischen Zustand hervor-
rufen, bei der Verfütterung von gekochter Milch konnte ein solcher
nicht mit Sicherheit konstatiert werden.
Aus der Arbeit von Felländer ist zu entnehmen, daß Meer-
schweinchen durch die Milch desselben Tieres nicht sensibilisiert
werden konnten.
Kleinschmidt untersuchte Kuh- und Frauenmilch auf das
Vorkommen von bakteriolytischem Ambozeptor gegen Koli- und
Typhusbazillen. Sowohl in Kolostrum wie auch in reifer Milch konnte
Ambozeptor nachgewiesen werden. Während Komplement sich in
letzterer nur in äußerst geringen Mengen findet, ist der Ambozeptor-
gehalt ein recht erheblicher.
Nach Buffet- Delmas ist die Immunität von Säuglingen,
die an der Brust ihrer scharlachkranken Mütter ernährt werden, auf
den Gehalt der Muttermilch an Antitoxinen zurückzuführen. Daß
das Kind Träger des Scharlachs sein kann, ohne selbst zu erkranken,
geht daraus hervor, daß es die Krankheit auf andere Personen, z. B.
seine Amme übertragen kann.
Cannata und Mitra führen die bakterizide Wirkung einiger
Milchbakterien (Baz. bulgaricus, Monococcus, Baz. butyricus, Baz.
subtilis) gegenüber pathogenen Keimen (Baz. typhi, paratyphi A
und B, Dysenteriae, Staphycocc. aureus) nicht auf die Bildung schäd-
licher Stoffe für diese zurück, sondern lediglich auf die einfache
Überwucherung der ersteren über die letzteren.
Physikalisches, Reaktion.
Kreidl und Lenk (1) stellten Versuche über die Kapillarität
der Milch an. Sie fanden, daß bei der Aufsaugung von ! Tropfen
Kuhmilch durch Löschpapier drei konzentrische Kreisflächen sich
bilden, die in ihrer Reihenfolge von innen nach außen als Fett,- Kasein-
und Wasserzone bezeichnet werden. Ganz besonders deutlich tritt
diese Erscheinung bei Löschpapieren mit hohem Aschegehalt auf.
Unter diesen Zonen ist die Kaseinzone die unzuverlässigste, bei be-
stimmten Verdünnungsgraden der Milch bleibt sie aus, ebenso wenn
geronnene Milch (durch Säure oder Lab) zur Verwendung kommt.
Auch in mit Alkali versetzter Milch und sehr fettreicher Milch ver-
schwindet die Kaseinzone. Wird eine mit Lab versetzte Milch zu
verschiedenen Zeiten nach dem Labzusatze auf Löschpapier auf-
getropft, so wird die Kaseinzone mit zunehmender Einwirkungsdauer
des Labs immer kleiner, bis sie endlich verschwindet. Die Labung
tritt im Löschpapiere früher ein, als sie im Dunkelfeld zu erkennen ist.
Diese Erscheinung ist bedingt durch Konzentrationserhöhung des
adsorbierten Kaseins an der Berührungsfläche des Tropfens mit
dem Löschpapiere. Frauen-, Hunde- und Katzenmilch zeigen keine
deutliche Kaseinzone. Bei der Frauenmilch liegt das an der geringen
Kaseinmenge und dessen physikalischer Beschaffenheit, bei den
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 101
beiden anderen Milcharten ist der hohe Fettgehalt der Ausbreitung
des Kaseins hinderlich. Aus der Relation der Radien der Wasser-
und Kaseinfläche können Anhaltspunkte für eine quantitative Be-
stimmung des Wassers beziehungsweise Kaseins in der Milch, aus der
Ausbreitungsgeschwindigkeit in Löschkartonstreifen solche für die
Bestimmung des Fettes gewonnen werden.
Basch stellte viskosimetrische Messungen an Frauenmilch an.
Unmittelbar nach der Geburt ist die Viskosität sehr hoch und erreicht
den 4 -bis 30fachen Wert des Wassers, geht dann aber allmählich
zurück und erreicht nach 6 bis 7 Tagen den normalen Wert der Frauen-
milch von zirka 1'7 bis 2:0. Diese Erscheinung entwickelt sich voll-
kommen unabhängig vom Stillakte. Die Viskosität der Milch ist
vollkommen unabhängig von der des Blutes. Das von der kindlichen
Brustdrüse abgesonderte Sekret zeigt ein ganz analoges Verhalten wie
die Muttermilch. Die Viskositätswerte der Milch der rechten und der
linken Brustdrüse weichen nur um ein geringes, zirka 0'1 bis 0'2
voneinander ab.
Polenaar und Filippo bestimmten die Viskosität, elektrische
Leitfähigkeit und den Gefrierpunkt der Frauenmilch in den ersten
14 Tagen nach der Geburt; unter normalen Verhältnissen und bei
Krankheiten. Bezüglich der Viskosität zeigten sich zwischen
normalen und anormalen Fällen keine Unterschiede, in fast allen
Fällen fand in den ersten Tagen nach der Geburt ein deutliches Sinken
der Viskosität statt. Die Leitfähigkeit der Milch nahm in der ersten
Woche nach der Geburt regelmäßig ab, bei Krankheitsfällen, z. B.
Albuminurie, sowie bei abnorm niedriger Milchsekretion war eine
erhöhte Leitfähigkeit zu beobachten.
In Verfolgung der von Burriund Nußbaumer (vgl. vorletztes
Referat) beobachteten Erscheinung, daß bei längerer Abkühlung der
Milch ihre Oberflächenspannung abnimmt, stellte H. Bauer fest,
daß diese Erscheinung eine reversible ist, d. h., daß durch länger an-
dauerndes Erwärmen der Milch auf 50° die Oberflächenspannung der
Milch wieder erhöht und der der ursprünglichen nicht gekühlten Milch
sehr nahe gebracht werden kann. Die Oberflächenspannung der Milch
ist nach Bauer zum Teil eine Funktion des Fettes, ohne daß eine
vollkommene Proportionalität zwischen beiden besteht. So konnte
gezeigt werden, daß Vollmilch durch Abkühlung eine Tropfenzunahme
von 3°4 erfuhr, eine Magermilch mit 0°15%, eine solche von 0'8 Tropfen,
eine Magermilch von 0°5%, aber eine Steigerung von 3°7 Tropfen,
also ebensoviel als Vollmilch. Es genügt also eine sehr geringe Zunahme
in dem Fettgehalte der Milch, um eine Konzentrierung an der Ober-
fläche zu bewirken und die Oberflächenspannung erheblich herab-
zusetzen, so daß eine weitere Konzentrationssteigerung relativ wenig
wirksam ist. In der Tat ergab sich, daß Rahm eine Oberflächen-
spannung besitzt, die nicht wesentlich von der der Vollmilch abweicht
und bei der Kühlung nur in demselben Maße herabgesetzt wird wie
bei Vollmilch. Er schließt aus seinen Versuchen, daß bei der Abkühlung
von Milch unter 10° der weitaus größte Teil des Milchfettes ın den
festen Zustand übergeht. Versuche, diese Annahme durch Färbung
102 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
der Fettkügelchen zu beweisen, mißglückten. Hingegen machte er
Beobachtungen, die seiner Ansicht darauf schließen lassen, daß die
Fettkügelchen von einer festen Hülle umgeben sind, die durch
Färbung bei gleichzeitiger Extraktion mit Alkohol oder Amylalkohol
sichtbar gemacht werden können. Bei der Färbung mit Bismarck-
braun in alkoholischer Lösung verschwand sehr bald die starke Licht-
brechung und es zeigten sich nur noch braun gefärbte Ringe. Eine
sehr gute Färbung der Hüllen konnte durch ein Gemisch von 1 Teil
Ziehlscher Lösung, 1 Teil Methylenblau und 5 bis 6 Teilen Wasser
erzielt werden. In schwach gesäuerter Milch sollen die Hüllen in Auf-
lösung begriffen sein, bei kranker Milch — räße Milch, Maul- und
Klauenseuche — sind die Hüllen bereits in der frischen Milch mehr
oder weniger zerstört. Bauer suchte die Hüllenbildung noch ex-
perimentell nachzuweisen, indem er geschmolzenes Tripalmitin be-
ziehungsweise Butterfett in Magermilch emulgierte. Nach einigen
Stunden zeigte sich eine Hüllenbildung, die beim Tripalmitin stärker
ausgebildet war als beim Butterfett. Bei der Emulgierung von
flüssigem Paraffin konnte keine Hüllenbildung wahrgenommen
werden.
Mai und Rothenfusser zeigen an der Hand eines größeren
Materials, daß auch bei der Milch einzelner Kühe die natürlichen
Schwankungen desLichtbrechungsvermögens unter den verschiedensten
Umständen — Alter, Laktation, Arbeit, Futterwechsel innerhalb
der für die Stallprobenahme in Betracht kommenden Zeit keine
größeren sind als die von Mischmilch und betonen, daß zur Beurteilung
der Milch nie absolute Brechungswerte zugrunde gelegt werden
dürfen, sondern immer nur vergleichende zwischen verdächtiger und
Stallprobe.
Ackermann stellte, durch die Beobachtungen von Fendler,
Borkel und Reidemeister veranlaßt, Untersuchungen an, welche
ergaben, daß das spezifische Gewicht des Chlorkalziumserums und seine
Refraktion in engen Beziehungen zueinander stehen. Danach scheint
das Chlorkalziumserum eine konstantere Zusammensetzung zu haben
als das Essigsäureserum.
Wiegner (3) zeigte, daß zwischen der Refraktionszahl, dem
Brechungsvermögen, dem spezifischen Gewichte und der Trocken-
masse des Chlorkalziumserums der Milchmenge Beziehungen be-
stehen und hat eine Tabelle berechnet, aus welcher diese Beziehungen
ohne weiteres hervorgehen. Es genügt danach, von den genannten
Werten einen einzigen zu wissen, um alle übrigen ermitteln zu können.
Höft (1) untersuchte, ob das spezifische Gewicht der Lab-
molken je nach der Behandlungsweise der Milch Schwankungen
unterworfen ist. Seine Untersuchungen ergaben, daß den größten
Einfluß die Zeitdauer ausübt, während welcher Molke und Bruch
miteinander in Berührung bleiben, insofern als mit verlängerter
Zeitdauer das spezifische Gewicht der Molken steigt. Von geringerem
Einflusse sind der Zerkleinerungsgrad des Bruchs, die Zeitdauer
des Zerkleinerns und der Einfluß der Wärme sowie die zur Dick-
legung angewandte Labmenge. Hier sind unter den verschiedenen
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 103
Verhältnissen die Schwankungen so geringe, daB man sie als in die
unvermeidlichen Beobachtungsfehler fallend betrachten kann.
Wie Bordas und Touplain (3) zeigen, hat die Milch gegen
Helianthin und Lakmoid eine ausgesprochen alkalische Reaktion.
Die gegen Phenolphtalein vorhandene Azidität ist nach Bordas
und Touplain nicht auf die Anwesenheit von freien Säuren oder
sauren Salzen zurückzuführen, sondern auf freies Kasein. Bei ein-
tretender Säuerung nimmt die Azidität als Folge der Abspaltung
von freiem Kasein aus dem Kalksalze und der Bildung von Mono-
kalziumphosphat aus dem Dikalziumphosphat zu, während die al-
kalische Reaktion gegenüber Helianthin zunächst bestehen bleibt.
Gegen diesen Indikator reagiert die Milch erst dann sauer, wenn die
erwähnten Salze restlos umgesetzt worden sind und freie Milchsäure
vorhanden ist.
Rammstedt (l) verglich die Thörnersche und die Soxhlet-
Henkelsche Methode der Säurebestimmung in der Milch und fand,
daß die auf Soxhletsche Grade umgerechneten Thörnerschen
Grade eine niedrigere Azidität anzeigten, als bei der direkten Be-
stimmung nach Soxhlet- Henkel erhalten wurden. Der Unter-
schied betrug im Durchschnitte fast 1 Soxhlet- Henkelschen
Grad. Wurde Milch, die nach Soxhlet- Henkel neutralisiert worden
war, mit Wasser verdünnt, dann mit Schwefelsäure neutralisiert
und wieder mit derselben Wassermenge verdünnt, so war jetzt zur
Neutralisation eine geringere Menge Schwefelsäure nötig als beim
ersten Male. Rammstedt schlägt vor, nur die Soxhlet- Henkel-
sche Methode zur Bestimmung des Säuregrades der Milch zu benutzen.
Wiegner (2) verfolgte die Milchgerinnung durch Säure sowie
vergleichsweise die Koagulation kolloidaler Goldlösungen ultra-
mikroskopisch. Zunächst stellte er fest, daß der Dispersitätsgrad
des Kaseins in verschiedenen Milchen verschieden ist, am größten
sind die Teilchen in der Kuhmilch, am kleinsten in der Frauenmilch.
Er fand weiter, daß die Elektrolytkoagulation in der Weise vor sich
geht, daß die kleinsten Teilchen, die Amikronen, sich stets an größere,
die Ultramikronen, anlagern, die zunächst als Koagulationskerne
zu betrachten sind und in ihrer Zahl bei den meisten Kolloidlösungen
sich nur unwesentlich verändern. Bei der Milchkoagulation hingegen
fand zu Beginn der Gerinnung eine geringe Vermehrung ihrer Zahl
statt, was dadurch erklärt wird, daß Teilchen, die nicht mehr sichtbar
waren, sich bereits als Koagultationskerne verhielten, deren Masse
allmählich so weit zunahm, daß sie die Sichtbarkeitsgrenze über-
schritten. Wenn alle Amikronen an die Ultramikronen sich angelagert
hatten, nahm die Zahl der letzteren infolge weiterer Vereinigung
rapide ab.
Lab und Labgerinnung.
Köstler (1) untersuchte mit dem gleichen Labpräparat zu ver-
schiedenen Jahreszeiten (Januar-August) Milch von den gleichen
Kuhherden und fand, daß offenbar während der Sommermonate
die Labfähigkeit der Milch eine größere ist als in den vorausgegangenen
104 Monatlsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Frühjahrs- und Wintermonaten, weiterhin, daß die zu gleicher Zeit
untersuchten Milchproben verschiedener Herkunft verschiedenstarke
Labfähigkeit besitzen.
Kreidl und Lenk (2) fanden ganz eigenartige Verhältnisse
bezüglich der Gerinnbarkeit von erhitzter Milch durch Lab. Bei
Anwendung von sterilem Lab und vollkommen sterilen Gefäßen
trat keine Gerinnung ein, wohl aber, sobald Lab oder Gefäße nicht
vollkommen steril waren, schon die Infektion durch den nicht sterilen
Finger oder ganz geringe Mengen roher Vollmilch waren hinreichend
um eine Verkäsung zu bewirken. Weiterhin wurde gefunden, daß
Milchsäurebakterien sich in der Milch am besten entwickeln, wenn
n
dieser pro 100 cm? 2 bis 6 cm? 10
Essig- oder Salzsäure hinzugefügt
werden.
Allemann und Müller stellten vergleichende Untersuchungen
über die Umwandlung des Kaseins durch Lab an. Sie fanden, daß
in der ersten Zeit der Einwirkung des Labs die Menge des Filtratstick-
stoffs sehr schnell ansteigt, gegen Ende derselben sich nur noch um
ein geringes vermehrt. Weiter wurde gefunden, daß ein Teil der in
Lösung gegangenen Bestandteile durch Essigsäure fällbar ist. Bei
längerem Stehen der gelabten Milch nimmt die Menge des unlöslichen
Stickstoffs zu und kann sogar die des ursprünglichen Kaseins über-
schreiten (aber nur nach dem Versetzen der gelabten Milch mit Essig-
säure, direkt vor dem Filtrieren). Anderseits wurde beobachtet,
daß, wenn die Milch mit großen Labmengen in kurzer Zeit zur Ge-
rinnung gebracht wurde, die Menge des Parakaseinstickstoffs eine
größere war, als wenn die Milch mit geringen Labmengen in ent-
sprechend längeren Zeiten dickgelegt wurde. Das gleiche Verhalten
wurde bei der Morgenrothschen Versuchsanordnung bestätigt. Je
längere Zeit man verstreichen ließ, bis das im Eisschranke befindliche
Milch-Labgemisch auf Gerinnungstemperatur erwärmt wurde, um
so niedriger wurde der Gehalt an unlöslichem Stickstoff gefunden.
Bang verfolgte den Verlauf der Labgerinnung der Milch durch
Kalbsmagenextrakt, indem er den Gerinnungsprozeß in bestimmten
Zeitabschnitten durch kurzes Aufkochen abbrach und untersuchte,
welche Veränderungen der Milch nach einer solchen unvollständigen
Labwirkung eingetreten waren. Zuvor war festgestellt worden, daß
das Lab durch kurzes Aufkochen vollständig zerstört wird, daß aber
die Milch hierbei keine wesentliche Veränderung erfährt. Zur Erklärung
für die stattfindenden Veränderungen setzt Bang voraus, daß die
in der Milch enthaltenen Kalksalze zwischen den organischen
und anorganischen Säuren, dem Albumin, Globulin und Kasein,
verteilt sind. Umgekehrt sei das Kasein an alle Basen, nicht nur
Kalk gebunden. Durch die Einwirkung des Labs werden nun Para-
kaseine gebildet, die eine mit der Wirkungsdauer zunehmende Affinität
zum Kalziumphosphat zeigen. Infolgedessen nehmen sie immer
mehr Ca-Phosphat auf, bis schließlich soviel davon mit dem Parakasein
verbunden ist, daß die Verbindung nicht mehr in Lösung erhalten
werden kann, sie fällt aus, die Milch gerinnt.
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 105
Hedin (11) fand, daß neutrale Infusionen des Kalbsmagens
(Labzymogen Hammarstens) stets eine deutliche Labwirkung zeigen.
Das im Zymogen vorhandene wirksame Lab gehorcht nicht dem
Enzymzeitgesetze, sondern gibt für geringe Zymogenkonzentrationen
eine verhältnismäßig kürzere Gerinnungszeit als für größere. Durch
Behandlung mit Salzsäure wird die Wirksamkeit des Zymogens
erheblich gesteigert, während es, wenn es mit 0'017 n NH, auf 37°
erwärmt und dann neutralisiert wird, seine Wirksamkeit vollständig
eingebüßt hat und die Wirkung von zugesetztem Lab sogar hemmt.
Diese Hemmung ist ganz analog der durch neutrales Blutserum.
Unter der Einwirkung von Salzsäure verschwindet das Hemmungs-
vermögen sehr schnell und die Lösung wird wieder aktiv. Bei nunmehr
nachfolgender Behandlung mit Ammoniak tritt eine Hemmung nicht
ınehr auf. Eine Mischung von Blutserum und Lab, die noch in geringem
Maße wirksam ist, weicht ebenso wie das Zymogen vom Zeitgesetze
ab. Aus der Mischung setzt Salzsäure Lab in Freiheit unter Zerlegung
des im Serum vorhandenen Hemmungskörpers. Wird das Lab-
Serumgemisch mit Ammoniak behandelt, so wird der Hemmungs-
körper unter Zerstörung des Labs aktiviert. Hedin meint, daß das
Zymogen eine Verbindung zwischen Lab und einem Hemmungs-
körper ist. Aus dieser Verbindung, die stets einen kleinen Überschuß
an Lab enthält, wird das Lab durch Salzsäure freigemacht, wobei
der Hemmungskörper zerlegt wird. Anderseits wird durch Ammoniak
der Hemmungskörper frei unter gleichzeitiger Zerlegung von Lab.
Aus in der Schleimhaut eingeschlossenem Serum kann der Hemmungs-
körper nicht stammen, da Kalbsserum in entsprechender Verdünnung
die Labwirkung nicht hemmt. Ebenso wie aus den Extrakten von
Kalbsmagen konnte Hedin (2) aus den Schleimhäuten der Magen
von Meerschweinchen und desHechtes durch Behandlung mit Ammoniak
und nachfolgendes Neutralisieren Hemmungskörper erhalten. Diese
sind miteinander offenbar nicht identisch, da sie fast spezifisch nur
«der vorzugsweise das Lab derselben Tierart hemmten.
Porter (1) beobachtete die Inaktivierung von Lab und anderen
Fermenten bei der Berührung mit Membranen aus Kollodium,
Gelatine, Albumin und Schilf. Die so inaktivierten Fermentlösungen
zeigen dann hemmende Eigenschaften. Nach ihrer Ansicht kann die
Inaktivierung nicht durch die Annahme einer einfachen Adsorption
der Fermente durch die Membran erklärt werden, sie vermuten vielmehr
eine Umwandlung der Fermente in Antifermente, auf welche z. T.
wenigstens die Hemmung zurückgeführt werden soll.
Jakoby zeigte, daß, wenn Lab mit Blutserum und Salzsäure
versetzt wird, eine Inaktivierung des Labs nicht stattfindet. Durch
Schütteln abgeschwächte Lablösungen verbrauchen zu ihrer In-
aktivierung eine geringere Serummenge als das nicht geschüttelte
Kontrollab.
Agulhon ließ ultraviolette Strahlen auf verschiedene Fermente,
u. a. auch Lab, einwirken und fand, daß die Fermente durch diese
Strahlen merklich geschwächt wurden, während der Teil des Spektrums
mit Wellenlängen von mehr als 3022 Angsträmeinheiten fast
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. H
106 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
ohne Wirkung ist. Nach Beobachtungen von Pfeiffer und Brunk
wird bei längerer Digestion von Lab und Tuberkulin (16 Tage) das
letztere unwirksam gemacht. |
Couvreur läßt seinen letzten Untersuchungen (vgl. letztes
Referat) neue folgen, die dartun sollen, daß bei der Labgerinnung
keine Spaltung des Eiweißes erfolgt. Er behandelte Milch, die durch
Sublimat konserviert war (2 : 1000) mit Lab. In der Molke konnte
nach dem Abscheiden des durch Erhitzen koagulablen Eiweißes
keine Albumose gefunden werden. Wurde anderseits Milch sterilisiert,
das Lab, das zur Anwendung kam, zunächst mit Alkohol gefällt und
der mit sterilem Wasser aufgenommene Niederschlag zur Dicklegung
benutzt, so konnte in der enteiweißten Molke ebenfalls keine Albumose
gefunden werden. Couvreur schließt daraus, daß die sogenannte
Molkenalbumose der Tätigkeit von Bakterien ihr Dasein verdankt.
Porter (2) gelangt auf Grund ihrer Versuche zu der Ansicht,
daß Pepsin und Chymosin nicht identisch sind. Sie zeigte, daß die
Antipepsinwirkung, die van Dam an verschiedenen Labpräparaten
beobachtet hatte, auf Substanzen zurückzuführen ist, die durch
Dialyse leicht zu entfernen sind. Dann hätten die Labpräparate,
entsprechend ihrer hohen Fähigkeit, Milch zu koagulieren, ein kräftiges
peptisches Vermögen aufweisen müssen. Dies war aber nicht der Fall.
Ein unter Toluol aufbewahrtes dialysiertes Labpräparat wandelte
sich spontan in eine Zymoidform um, die ohne jede Wirkung auf
Pepsin war.
Im Anschlusse an seine im vorigen Referat geschilderten Unter-
suchungen teilt Rakoczy einige neue Versuche mit, die für die
Dualität beider Fermentwirkungen sprechen. Er fand an zwei
Kälbern mit einem kleinen Pawlowschen Magen, daß im Verlaufe
der ersten 5 Monate des Lebens eine deutliche Verminderung im Ge-
halte des Kalbsmagensaftes an Chymosin stattfindet, während die
Pepsinmenge keine offensichtlichen Veränderungen zeigte. Die in
verschiedenem Alter produzierten Pepsine scheinen identisch zu sein,
da die Magensäfte der zwei verschieden alten Kälber ungeachtet
ihres Unterschiedes in der Koagvlationskraft bezüglich der Ver-
dauungswirkung vollkommenen Parallelismus bei verschiedener
Azidität bewahrten.
Im Gegensatze zu van Dam (vgl. letztes Referat), welcher
zu den Unitariern übergegangen ist, berichtet van Hasselt über
einige Beobachtungen, die für die Verschiedenheit von Pepsin und
Chymosin sprechen. Zunächst ist bei solchen Untersuchungen nötig,
die schädigende Wirkung von in der Milch enthaltenen Hydroxylionen
auszuschalten, wenn man zuverlässige Resultate erhalten will. Dies
läßt sich erreichen, wenn man mit durch HCl angesäuerter Milch
arbeitet. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß eine Trennung von
Pepsin und Lab möglich ist, wenn man sich der fraktionierten Fällung
durch Aussalzen mit Kochsalz bedient. Hierbei fällt Chymosin aus.
Durch nachfolgende Dialyse wurde das Präparat möglichst gereinigt
und zeigte dann eine 983mal so große Wirksamkeit wie Pepsin.
Labfreies Pepsin konnte nicht hergestellt werden. In den Magen-
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 107
extrakten älterer Tiere überwiegt im Vergleiche zu denen jüngerer
Tiere die proteolytische Wirksamkeit ganz bedeutend. Hier müßte,
wenn die Annahme der Unitarier richtig wäre, eine große Menge
von gerinnungshemmenden Stoffen enthalten sein und ein Zusatz
dieser Magenextrakte zu denen junger Tiere müßte eine erhebliche
Verzögerung in den Gerinnungszeiten zur Folge haben. Dies war aber,
trotzdem ein Zusatz der 20fachen Menge Schweinemagenextrakt zu
Kalbsmagenextrakt erfolgte, nicht der Fall. Im Magen junger Tiere
konnte anderseits kein pepsinhemmendes Agens gefunden werden,
so daß die großen Differenzen in den Fermentgehalten der Magen
Junger und älterer Tiere auf diese Weise nicht erklärt werden können.
Die scheinbar stärkere proteolytische Wirksamkeit, die man erhielt,
wenn man Labpräparate z. B. durch Essigsäure fällt und den Nieder-
schlag wieder löst, ist darauf zurückzuführen, daß das Lab nur unvoll-
ständig ın Lösung ging. Die Darstellung der Enzymlösungen erfolgt.
am besten aus getrockneten Magen, da hierbei keine so starke Verun-
reinigung durch Schleimsubstanzen stattfindet, wie dies bei frischen
Mägen der Fall ist.
Zur Darstellung von pepsinfreien oder zum mindesten sehr
pepsinarmen Chymosinlösungen versetzt Hammarsten die sauren
Kalbsmageninfusionen mit Kaseinlösungen so lange als das zuerst
ausfallende Kasein sich wieder auflöst. Die saure Lösung wird dann
| à n : ;
mit soviel —— NaOH versetzt, bis bei noch saurer Reaktion eine
10
reichliche Kaseinfällung stattfindet. Von dem sich abscheidenden
Kasein wird Pepsin in viel reichlicherer Menge mit niedergerissen
als das Chymosin, so daß das Filtrat ein ganz anderes Verhältnis
zwischen Pepsin und Chymosin zeigt, als die ursprüngliche Infusion.
Eine schädigende Wirkung der Reagentien auf die Enzyme findet beı
dieser Methode nicht statt, auch die Annahme von der Entstehung
von Substanzen, welche die Pepsinwirkung abschwächen, kann nicht
zur Erklärung dieser Erscheinung herangezogen werden, es muß
vielmehr angenommen werden, daß zwei verschiedene Enzyme vor-
liegen, von denen das eine — Pepsin — leichter von dem ausfallenden
Kasein niedergerissen wird als das andere — Chymosin.
Abderhalden und Strauch fanden, daß Elastin besonders
leicht befähigt ist, Pepsin und Labferment aus ihren Lösungen mit.
niederzureißen. Ihre Versuche über diesen Gegenstand scheinen
dafür zu sprechen, daß Lab und Pepsin verschiedene Fermente sind.
Wegen der ständigen Kongruenz von Pepsin und Lab, die Cohn-
heim beobachtete, ist er geneigt, auf die Identität beider Fermente
zu schließen. Labzymogen soll durch CaCl, in aktives Ferment über-
geführt werden. Fuld wendet sich gegen die Gohnheimsche An-
nahme, daß durch Chlorkalzium Labzymogen in aktives Ferment
übergeführt werden könne. Dies ist nur durch Säure der Fall. Durch
Zusatz von CaCl, kann nur die Wirkung von bereits vorhandenem
Ferment deutlicher hervorgehoben werden. Davidsohn schließt.
sich bezüglich der Identitätsfrage von Pepsin und Chymosin den
Unitariern an.
Ss‘
108 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. ?
In unreifen Erbsensamen konnte Zaleskı cın L.abferment
nachweisen.
Wirkung des Erhitzens.
Von Awerkijev 3 Jahre lang unter Zutritt von Luft und Licht
aufbewahrte sterilisierte Milch hatte 84 bis 86°, ihres ursprünglichen
Fettgehaltes verloren, während andere Milch, die 5 Jahre lang unter
Ausschluß von Licht und Luft aufbewahrt wurde, keine nennens-
werte Abnahme des Fettgehaltes zeigte. Die stark veränderte Milch
hatte giftige Eigenschaften, die von einem Alkaloid herrühren, welches
Awerkijev „Fetterin“ nennt. Dieses entsteht nur bei Licht- und Luft-
zutritt, sonst nicht. Die Darstellung des Alkaloids erfolgte durch
Wasserdampfdestillation der alkalisch gemachten Milch und Extraktion
des Destillates mit Äther. Aus 1:71 Milch konnten so 0:5169 g des
Ptomains erhalten werden, dem Awerkijev die Formel (,,H,NO,
gibt. Es besitzt einen intensiven scharfen Geruch, hat einen Schmelz-
punkt von 41°, ist löslich in wässerigem Alkohol, Äther, Petroläther,
Chloroform. schwer löslich in Benzin, unlöslich in Benzol. Mit ver-
dünnter Salz- und Schwefelsäure bildet es Salze. Niederschläge werden
erhalten mit Jodjodkalium, Sublimat, Pikrinsäure, Urannitrat und
Platinchlorid. Mit konzentriertem HCl tritt Rotfärbung ein. In-
jektionen von 0'005 bis 0:008 g bei einem Meerschweinchen wirkten
tödlich.
Laktase.
In der getrockneten Schweinemilch konnte Tanaka keine
Laktase finden.
Histologie und Physiologie.
Nach Berka herrscht während der Schwangerschaft und des
Puerperiums in der Brustdrüse bindegewebiges Stromainfiltrat vor.
Die Kolostrumkörperchen enthalten große Lymphocyten, die die
Aufgabe haben, bei mangelhafter Drüsenentleerung das nicht ver-
brauchte Milchfett in unsichtbare Form umzuwandeln. Der Iympho-
cytäre Charakter der Kolostrumkörperchen findet sich nur beim
Menschen, nicht bei den Tieren, hier haben sie Leukocytencharakter.
Ancel und Bouin führen die Entwicklung der Brustdrüsen
während der Schwangerschaft auf die Tätigkeit des Corpus luteum
zurück. Wurden die reifen Eifollikel durch die Schere geöffnet, so
fand eine gleichzeitige Entwicklung des Corpus luteum und der
Brustdrüsen statt. Wurde hingegen das Corpus luteum durch den
Thermokauter zerstört, so wurde eine Entwicklung der Brustdrüsen
verhindert oder ihre Weiterentwicklung gehemmt.
Biedl und Königstein injizierten intraperitoneal virgilen
Kaninchen Extrakte von Embryonen und Plazenten, die durch Kaiser-
schnitt von Kaninchen im letzten Schwangerschaftsstadium erhalten
wurden. In anderen Fällen wurden, um den natürlichen Verhältnissen
möglichst nahe zu kommen, Plazenten und Embryonen intraperitoneal
implantiert. Bei allen Embryonentieren machte sich eine starke
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 109
Entwicklung der Brustdrüsen bemerkbar, in einem Falle gelang auch
die Erzeugung einer Milchsekretion. Die Veränderungen waren um
so deutlicher, je mehr Injektions- beziehungsweise Transplantations-
material verwendet wurde. Bei den Implantierungstieren ergaben sich
weniger intensive Veränderungen als bei den Injektionstieren. Als
Brunsterscheinungen konnten sie nicht gedeutet werden, da sie auch
bei kastrierten Tieren beobachtet wurden. Bei Plazentatieren konnte
eine stärkere Entwicklung der Milchdrüse nicht beobachtet werden. .
Biedl und Königstein sind daher geneigt anzunehmen, daß das
Wachstum der Milchdrüse unter normalen Verhältnissen durch ein
Hormon bedingt ist, das hauptsächlich im heranwachsenden Embryo
erzeugt und durch die Plazenta hindurch auf dem Wege des Blut-
stroms der Drüse zugeführt wird.
Schäfer und Mackenzie injiziertten milchenden Hunden
und Katzen intravenös Extrakte aus der Hypophyse, Plazenta,
Uterus, Brustdrüse, Duodenum, Leber, Milz, Niere, Schilddrüse,
Ovarium, Hoden, Thymus und Nebenniere, weiterhin Pilokarpin,
Eserin und Nikotin. Eine sekretionserregende beziehungsweise be-
fördernde Wirkung konnte bei der Injektion von Hypophysenextrakten
(Hinterlappen. der Vorderlappen enthält keine galaktogoge Substanz)
insbesondere aber von Extrakten aus dem Lobus posterior des Ochsen
und dern Corpus luteum des Schafes beobachtet worden. Alle anderen
Extrakte erwiesen sich als unwirksam. Aschner und Grigorin
stellten gleichfalls Untersuchungen über sekretionsbefördernde Mittel
an. Sie fanden, daß nichtmilchende Tiere (Meerschweinchen), die
früher einmal geboren hatten, durch Jedes Lymphagogicum zur Milch-
sekretion veranlaßt werden können. Bei virgilen Tieren rufen nur
Plazentabrei und Fötalbrei oder deren wässerige Extrakte eine wirk-
liche Milchsekretion und Hypertrophie der Milchdrüsen hervor.
Frisch bereitete Ovarialextrakte haben eine gleiche, aber viel
geringere Wirkung. Das die Milchsekretion hervorrufende Agens
wird durch Erhitzen und durch Alkohol zerstört. Die Kochextrakte
der genannten Organe wirken Iymphagog und bewirken eine mäßige
H vpertrophie und Kolostrumsekretion. Die Milchsekretion wird nicht
nur durch arteigene, sondern auch durch artfremde Hormone bewirkt.
Ott und Scott konnten bei Ziegen eine Steigerung der Milch-
menge durch Injektion von Infundibulin sowie von Extrakten des
Corpus luteum, der Thymus und der Glandula pinealis bewirken.
Ovarialextrakt ohne Corpus luteum hingegen war unwirksam, ebenso
der Kochextrakt der Thymus.
Paton und Cathcartriefen bei einer Ziege durch Verabreichung
von Phlorrhizin eine lebhafte Glukosurie hervor, während welcher
die Milchproduktion und der Gehalt der Milch an Zucker erheblich
zurückging. Der niedrigste Stand zeigte sich am Tage der intensivsten
Glukosurie beziehungsweise am darauf folgenden Tage. Dieser Um-
stand läßt die Schlußfolgerung zu, daß der Blutzucker als die Quelle
der Milchzuckerbildung anzusehen ist, und zwar beider Komponenten,
der Glukose sowohl wie der Galaktose. Im Harne der Ziege fand sieh
außer der Glukose aber auch noch Laktose, ein Zeichen dafür. daß
110 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Phlorrhizin die Permeabilität der Niere sowohl für Laktose wie für
Glukose erhöht. Der erhöhte Fettgehalt der Milch während der
Glukosurie der Ziege deutet darauf hin, daß eine verringerte Nutzbar-
machung des Fettes infolge des Mangels an Kohlehydraten statt-
gefunden hat.
Robert Müller konnte von zwei virgilen Rindern im Verlaufe
eines Monats aus den sehr kräftig entwickelten Eutern zirka !/, 1l
. eines schleimigen Sekretes erhalten, das folgende Zusammensetzung
hatte: Kasein 0'30°,, Albumin 0'06%,, Fett 020%, Asche 037%,
Säuregrad 4:20. Pfaundler beschreibt ein von einem virginellen
knapp 2jährigen Rinde herrührendes Eutersekret, das sich durch
Lab zur Gerinnung bringen ließ, 4:3% bis 6:59% Fett, 0°34 bis 0:4894,
Stickstoff und 3:5 bis 444°% Milchzucker enthielt. Die Eutersekretion
war offenbar dadurch zustande gekommen, daß, wie der Einsender
der Milch mitteilte, andere Tiere an dem fraglichen Kalbe gesaugt
hatten.
Helbig beobachtete in 10 Fällen, daß die Mutterbrust, ohne
den physiologischen Saugreiz des Kindes, lediglich durch künstliche
Entleerung monatelang in Gang erhalten werden kann, ohne daß die
Milchmenge geringer zu werden brauchte. In einigen Fällen konnte
sogar eine schlecht sezernierende Brust durch Entleerung mit derMilch-
pumpe in ihrer Leistungsfähigkeit gesteigert werden.
Hewlett, Villar und Revis untersuchten die Milch von drei
Eseln, drei Ziegen und mehreren Frauen auf das Vorkommen von
Zellelementen. Die vorliegenden Untersuchungen bestätigen die
früheren Befunde derselben Autoren bei der Kuh, wonach die Zell-
elemente zu einem großen Teil aus polvnukleären, zu einem etwas
geringeren Teile aus mononukleären Zellen bestehen. Während
bei einer Ziege ein temporäres Ansteigen ihrer Zahl auf äußere Ursachen
zurückgeführt werden konnte (Indisposition infolge Bahntransportes),
zeigte sich beim Weibe öfter, ohne ersichtliche Gründe, ein ver-
mehrtes Auftreten von Zellelementen. Untersuchungen von Breed,
Reed und Stedger über die Zahl der Körperzellen in der Kuhmilch
ergaben bei einer 6 Wochen lang fortgesetzten Untersuchung der Milch
von drei gesunden Kühen, daß ihre Zahl periodischen Schwankungen
unterworfen ist und, ohne daß in dem Verhalten der Milch sich etwas
Abnormes bemerkbar macht, Abweichungen von O bis %20,000.000
vorkommen können.
v. Ponicki stellte Untersuchungen mit 13 Kühen während
eines größeren Teiles ihrer Laktationsperiode an. Nach diesen Unter-
suchungen besitzt die Milch von Niederungsrassen ein niedrigeres
spezifisches Gewicht als die von Höhenvieh, bei beiden ist ein Ansteigen
desselben mit fortschreitender Laktation unverkennbar. Auch der
Fettgehalt ist bei Höhenrindern ein höherer als bei Niederungsrindern,
ein Ansteigen im Verlaufe der Laktation ist besonders zu Ende derselben
außerordentlich deutlich. Die beim Melken zuerst erhaltene Milch
war am fettärmsten, die zuletzt ermolkene am fettreichsten (2-60;
beziehungsweise 7°6°,), die Menge der übrigen Milchbestandteile
blieb hingegen unverändert. Bei verschiedenen Kühen jedoch wurde
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde, 111
ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Fett und den übrigen Bestand-
teilen gefunden, derart, daß eine fettreiche Milch auch einen höheren
Gehalt an fettfreier Trockensubstanz besitzt als eine fettarme. Dem-
entsprechend hat Niederungsvieh eine trockensubstanzärmere Milch
als Höhenvieh, für die Trockensubstanz beider Gruppen ergab sich
ein Verhältnis von 100 : 112, für die fettfreie Trockensubstanz ein
solches von 100 : 107. Die fettfreie Trockensubstanz scheint ein
ausschlaggebender Faktor für die Höhe des spezifischen Gewichtes
zu sein. Unter den stickstoffhaltigen Substanzen ist es in erster Linie
das Kasein, welches diese Verschiedenheiten bedingt. Der Kaseingehalt
in der Milch des Niederungsviehs und der des Höhenviehs zeigte das
Verhältnis 100: 121. Die Albuminmengen sind in beiden Fällen nahezu
gleich. Ganz allgemein wurde gefunden, daß die Trockensubstanz
der Milch des Höhenviehs prozentual reicher an Fett und an Kasein
ist als die des Niederungsviehs.
Bei akuten Infektionen von Scharlach und Grippe fand Marre
bei Frauen die Milchmenge verringert, ebenso den Gehalt an Milch-
zucker, während die Menge der Eiweißstoffe des Fettes und der Asche
erhöht war.
Weber konnte bei brünstigen Kühen im allgemeinen keine
Abnahme der Milchmenge beobachten. Wo eine solche vorhanden
war, konnte als Ursache das sogenannte ‚Aufziehen‘‘ festgestellt
werden, ein Widerstand, der für geschickte Melker jedoch nicht in
Betracht kommt. Der Fettgehalt der Milch erlitt während des Er-
regungszustandes keine bestimmten gleichbleibenden Veränderungen,
in der Regel ist auch ihr Säuregrad unverändert, ausnahmsweise
können hochgradig erregte Rinder eine Milch mit abnorm hoher
Azidität liefern. Auch die Alkoholprobe gibt nur bei ausnahmsweise
hoher Erregung ein positives Resultat. Bei der Verfütterung von
Brunstmilch an erwachsene Menschen, Saugkälber und Saugzickel
konnten schädliche Eigenschaften desselben nicht beobachtet werden.
Wellmann untersuchte die von einem ösophagotomierten
Kalbe gesaugte Milch. Im Verlaufe des Sauggeschäfts veränderte
sich die Milch in gleicher Weise wie beim gebrochenen Melken, die
zuerst gesaugte Milch war somit die fettärmste, die zuletzt gesaugte
die fettreichste. Zu Beginn des Saugens wurden zirka 8 bis 11%,
Speichel abgeschluckt, während in der zuletzt entnommenen Milch
kein Speichel mehr nachgewiesen werden konnte.
Kolostrum.
Reinhardt und Seibold (2) suchten die bisher stritlige Frage,
ob in der Milch von frischmilchenden Kühen das Schardingersche
Enzym fehlt oder ob das Ausbleiben der Reaktion gegen Formalin-
methylenblau, das verschiedentlich beobachtet wurde, auf andere
Ursachen zurückzuführen sei, dadurch zu lösen, daß sie die Milch
von einer größeren Zahl von Kühen, die zum Teil aseptisch ermolken
war, vom Momente des Kalbens an so lange untersuchten, bis sie sich
dauernd wie normale Milch verhielt. Weiterhin wurde noch die Milch
112 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
altmilchender Tiere geprüft und die erhaltenen Resultate mit denen
von Kolostralmilch verglichen. Alle Tiere waren gesund. Sie fanden,
daß direkt nach der Geburt und meistens noch 2 bis 3 Tage nach
derselben das Schardingersche Reagens innerhalb 12 Minuten
entfärbt wird, dann aber verschwindet die Reaktion und tritt erst
nach mehr oder weniger langer Zeit wieder ein, die in den meisten
Fällen zwischen 3 und 8 Wochen schwankte. Ausnahmsweise konnten
kürzere und längere Zeiten beobachtet werden. Bestimmte Ursachen
für derartige Abweichungen konnten nicht nachgewiesen werden,
insbesondere erwies sich die Behauptung von Schern (vgl. dieses
Referat 1908 II und 1909 I), der ein besonders frühzeitiges Wieder-
auftreten der Reaktion darauf zurückführte, daß das Kalb nicht
saugte, als unzutreffend. Das Enzym war in der Zeit, wo die Milch
nicht reagierte, nicht vollständig verschwunden, da der Rahm von
solcher Milch stets in relativ kurzer Zeit entfärbt wurde. Das Ferment
läßt sich also im Rahm anreichern, ebenso wie die zuletzt ermolkene
Milch die Reaktion in stärkerem Maße liefert als die zu Anfang er-
molkene. Der Fermentgehalt steht übrigens nicht in irgend welchen
festen Beziehungen zur Fettmenge, da fettreiche Milch oft langsamer
entfärbte als fettärmere. Stets aber entfärbte der Rahm schneller
als die dazu gehörige Milch, das Ferment scheint also dem Fette zu
adhärieren. Daß im Kolostrum kein Antiferment enthalten ist.
geht daraus hervor, daß mut Wasser verdünnte Milch mindestens
eben so schnell ihre Wirksamkeit verlor als mit Kolostrum versetzte
Milch. Die Intensität der Reaktion ist weiterhin abhängig von den
Melkpausen, je kürzer diese, um so stärker auch die Entfärbung,
also auch hier wieder Beziehungen zum Fettgehalte.
Das wirksame Agens ist ein Enzym; das nicht bakteriellen
Ursprungs ist, denn die zuerst ermolkene Milch, die stets keimreicher
ist als die zuletzt ermolkene, reduziert schwächer als letztere. Weiterhin
nimmt in keimhaltiger wie in völlig steriler Milch die Reduktions-
fähigkeit in den ersten Stunden nach dem Melken ab. Die Optimal-
temperatur des Ferments liegt bei frischmilchenden Tieren bei 45°,
bei altimilchenden bei 650. Die nach einiger Zeit stattfindende Be-
schleunigung ist auf Rechnung von Bakterien zu setzen, da dann auch
gewöhnliche Methylenblaulösung entfärbt wird, in völlig steriler
Milch tritt eine Zunahme der Reduktionskraft nicht ein. In gewöhn-
licher Milch sind somit zwei Agentien vorhanden, ein originäres,
das lediglich Formalinmethylenblau entfärbt und ein bakterielles,
das außer dem formalinhaltigen auch formalinfreies Methylenblau
zu entfärben imstande ist.
Birk (1) bestimmte die Menge der Kolostrumasche zu 0'2814°,..
davon entfielen auf Ga 0°036°.,, Ma 0°'0093°,, K 00770, Na 0°0544° ,,
P 01137°,. Der Stickstoffgehalt des Frauenkolostrums betrug am
2. Tage post partum 1°9 bis I°1°,, am 3. Tage 1L°0 bis 0°55°,, am
4. Tage 0°56 bis 035°, am 5. Tage 0°42 bis 031°, am 6. Tage 0443
bis 0 13%, am 7. Tage 0°48 bis 0°31°%, und am 8. Tage 0°41°,,. Stoff-
wechselversuche, die an «(rei gesunden, neugeborenen Kindern an-
geslellt wurden, ergaben. daß infolge des hohen Stiekstoffeehalts des
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 113
kKolostrums trotz quantitativer Unterernährung der Eiweißbedarf
des Kindes gedeckt wurde, während bei der Ernährung mit reifer
Frauenmilch eine negative Stickstoffbilanz statthatte. In diesem
Falle war auch ein Defizit an K, Mg und P vorhanden.
Einfluß der Nahrung, Übergang von Stoffen.
Die landläufige Ansicht ist die, daß durch die Verfütterung
großer Mengen wasserreicher Futtermittel eine gehaltärmere Milch
erzeugt wird als durch die Verabreichung von Trockenfutter. Die
Versuche von Tangl und Zaitschek, die mit einer größeren Zahl
von wasserhaltigen Futtermitteln in dieser Richtung an 10 Kühen
angestellt wurden, bestätigen diese Auffassung nicht. Verabreicht
wurden Maisschlempe, Kürbisfleisch, Rüben, Kartoffeln, Luzerne.
Die mit Schlempe und Kürbis gefütterten Tiere konsumierten so gut
wie kein Trinkwasser, während bei der Verfütterung der übrigen
Futtermittel zum Teil noch bedeutende Wassermengen aufgenommen
wurden. Die bei dieser Fütterung produzierte Milch zeigte keinen
nennenswerten Unterschied in ihrer Zusammensetzung gegenüber
der bei Trockenfütterung erhaltenen. Bei einigen Futtermitteln
konnten gewisse spezifische Wirkungen beobachtet werden. --
1. Maisschlempe. Erhöhung des Fettgehalts bei geringer Steigerung
les Milchertrags. Geschmacksfehler wurden nicht beobachtet. —
2.Kürbisfleiseh. Die Milchmenge nahm beträchtlich ab, der Trocken-
-ubstanzgehalt blieb derselbe, Fett-, Eiweiß- und Aschegehalt waren
erhöht, der Zuckergehalt vermindert, die Milch war während der
Kürbisperiode schwach gelblich gefärbt. — 3. Futterrüben. Die
Milchrnenge wurde beträchtlich erhöht, ebenso der EiweiBgehalt
derselben. Trotz reichlicher Rübenfütterung — 41 kg pro 500 kg
Lebendgewicht — kein Rübengeschmack der Milch. — 4. Kartoffeln.
Der Milchertrag war um ein geringes vermindert, die Zusammen-
setzung der Milch blieb unverändert. — 5. Luzerne. Die Milchmenge
wurde bedeutend gesteigert, der Eiweißgehalt stieg an, der prozentische
Fettgehalt wurde um ein geringes vermindert. — Im Verlaufe der
Laktation sank die Milchmenge, thr Gehalt an Fett und Eiweiß nahm
zu, Zucker- und Aschengehalt blieben unverändert. Die Menge der
ermolkenen Morgenmilch verhielt sich zu der der Abendmilch wie
65 : IN Die Abendmilch war stets erheblich fettreicher als die Morgen-
milch.
Aus dem von Hansen zusammengestellten zweiten Berichte
vom Dikopshofe interessieren in erster Linie die von 1hm angestellten
Fütterungsversuche. Aus diesen ist zu entnehmen, daß Wicken,
die im allgemeinen nicht als Milchfutter gerühmt zu werden pflegen,
sich in den vorliegenden Versuchen sehr gut bewährt haben. Auch
Sojabohnenkuchen bewährte sich im ganzen recht gut, allerdings
ist darauf zu achten, daß cine Gabe von 1 bis 1!/, kg hiervon auf 1000kg
Lebendgewicht nicht überschritten wird, da die Qualität des Butter-
fetts etwas darunter leidet. Gesundheitliche Störungen konnten nicht
beobachtet werden. Sehr schlechte Erfahrungen wurden mit Lein-
114 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
dotterkuchen gemacht. Durch diese wurde die Milch- und ganz
besonders die Fettmenge sehr erheblich herabgesetzt. Weiterhin
machten sich insofern unangenehme Wirkungen bemerkbar, als
zunächst beim Wiederkäuen dem Maul der Tiere ein höchst wider-
wärtiger Geruch entströmte, der den Aufenthalt im Stalle unerträglich
machte. Die Milch nahm einen intensiv bitteren, kratzenden Ge-
schmack an, so daß sie direkt unverkäuflich wurde. Auch die daraus
gewonnene Butter war in jeder Hinsicht minderwertig.
Die neuerlichen Untersuchungen von Morgen, Beger und
Westhauser (l) ergaben, daß weder Ammoniumazetat noch
Asparagin imstande sind, das Eiweiß des Futters zu ersetzen. Wesent-
liche Unterschiede zwischen diesen beiden Verbindungen bezüglich
der Wirkung existieren nicht. Durch einen Ersatz der gleichen
Eiweißmenge durch Kohlehydrate sank der Milchertrag aber noch
erheblich mehr, so daß daraus zu folgern ist, daß Ammoniumazetat
und Asparagin eine gewisse günstige Wirkung auf die Milchbildung
ausüben, die sich aber nur auf die Quantität der Milch bezieht,
nicht aber auf ihre Qualität. Die Ausnutzungsversuche ergaben von
neuem, daß eine Bildung von unverdaulichem sogenanntem Bakterien-
eiweiß aus Ammoniumazetat oder Asparagin nicht erfolgt. Der Stick-
stoff dieser Substanzen wurde im Durchschnitte zu 322°, verwertet
und zwar nicht nur für Lebenserhaltung, sondern auch für die Pro-
duktion von Milch, Wolle und Fleisch.
Untersuchungen über den Futterwert von frischem Grase
und dem daraus hergestellten Trockenfutter wurden von Morgen,
Beger und Westhauser (2) angestellt. Die Versuche ergaben, daß
das frische Gras einen höheren Verdauungskoeffizienten besitzt als
das getrocknete. Bei der Lufttrocknung wurden 49%, Rohprotein,
13:3% Reineiweiß, 37:2% Fett, 76%, der N-freien Stoffe und 62%
organische Substanz verloren. Bei Verabreichung des Trockenfutters
wurde eine geringere Milchmenge erhalten als bei Verabreichung
des frischen Grases, immerhin waren die Differenzen nur sehr geringe,
die zu keiner strikten Schlußfolgerung berechtigten. Die Refraktion
des Milchfettes blieb im ganzen unverändert. Die von Morgen,
Beger und Westhauser (3) an 4 Ziegen angestellten Versuche über
den Einfluß von Rüben- und Schnitzelextrakten, welche kein ganz
eindeutiges Bild ergaben, ließen keine Beeinflussung der Milchfett-
produktion erkennen. Rosengren berichtet, daß die Verfütterung
von Sojabohnenkuchen in Mengen, die 2:5 kg pro Tier und Tag nicht
überschreiten, keinen schädlichen Einfluß auf die Beschaffenheit
des Butterfetts ausübt. Cranfield fand, daß bei Kokoskuchen-
fütterung die Zusammensetzung des Milchfetts in der Weise sich ändert,
daß die Refraktion sinkt (von 46°5 auf 44°0 bei 35°) und die Polenske-
sche Zahl ansteigt (von 23 auf 37). Bei Leinkuchenfütterung stieg
die Refraktion von 46°5 auf 48 (bei 35%), während die Polenskesche
Zahl sank (von 23 bis 15). Seißli und Westermeier fanden, daß
die Verfütterung von Nigerkuchen weder hinsichtlich der Milchmenge
noch bezüglich des Fettgehalts der erzeugten Milch den gleichen
Einfluß gewährt wie die mit ihm verglichenen Kraftfuttermittd.
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 115
Durch besondere Steigerung der Futtergaben, auch mit den anderen
Kraftfuttermitteln, wurde, wie nicht anders zu erwarten, weder bei
der Menge der ermolkenen Milch noch bei deren Fettgehalt ein Ersatz
erzielt. Nach Kellner, Weiniger und Neumann ist Trockenhefe
ein hochverdauliches, wegen ihres Proteinreichtums besonders
wertvolles Futtermittel, dessen organische Substanz fast vollständig
(zu 9025) verdaut wird.
Clauss zeigte, daß durch Verminderung des Futters bei Kühen
eine Milchabnahme erfolgt, die nicht auf Rechnung des physiologischen
Laktationsabfalles zu setzen ist, sondern auf die Verminderung der
Kraftfuttergaben zurückgeführt werden muß. Die Zusammensetzung
der Milch wurde hierbei nicht verändert. Dieser Umstand ist sehr
wesentlich, da es unter Umständen rentabel erscheint, geringere
Kraftfuttermengen zu verabreichen und sich mit geringeren Milch-
mengen zu begnügen, wenn die erhöhte Kraftfuttermenge durch die
mehr ermolkene Milch nicht mehr bezahlt gemacht wird, wie dies
zum Teil in den vorliegenden Versuchen der Fall war. So wurde in
einem Falle durch die Verminderung des Futters 11-61 Pfg. täglich
gespart, während die Milchabnahme 0°65 kg betrug. Hier würde
also die Mehrproduktion von 1 kg Milch 1768 Pfg. betragen, was
entschieden als unrentabel bezeichnet werden muß.
Fingerling (l) untersuchte die Einwirkung von Futter, das
extrem arm an Kalk und an Phosphorsäure war, auf die Milchsekretion
von Ziegen. Es zeigte sich, daß die Tiere bei einem Mangel an Mineral-
stoffen in der Nahrung zunächst den Körperbestand angreifen, um
die Mineralstoffmenge der Milch decken zu können. Allmählich
geht dann die Milchmenge zurück, ebenso die Menge der einzelnen
Bestandteile. Werden dann dem Futter Kalk und Phosphorsäure
hinzugefügt, so steigt die Milchmenge wieder bis zur Norm an.
Fingerling (2) untersuchte den Einfluß der in der Melasse
enthaltenen Reizstoffe auf die Milchsekretion, indem er in einem
reizstoffarmen Futter von genügendem Stärkewert einen Teil desselben
durch eine äquivalente Melassemenge ersetzte. Es ergab sich, daß
die Melassefütterung einen außerordentlich günstigen Einfluß auf die
Milchsekretion ausübte. Ein Vergleich mit gewürzreichem Futter
zeigte, daß die fördernde Wirkung der Melasse die eines andern Futters,
das reich an Reizstoffen ist, nicht überschreitet, vor einem solchen
also keinen Vorzug besitzt. Immerhin ist wichtig, daß die Melasse
in der Reihe der Reizmittel ein weiteres Glied bildet, um fade Futter-
mischungen (beregnetes Heu, Stroh, Schnitzel usw) den Tieren schmack-
haft zu machen.
Coleschi will gefunden haben, daß beim Genusse von kalzium-
bikarbonathaltigen Wässern durch stillende Frauen ein großer Teil
des Kalkes durch die Milch ausgeschieden wurde. Diese Wirkung
ist besonders günstig bei solchen Wässern, die eine beträchtliche
Quantität natürlicher Kohlensäure enthalten. Goleschi empfiehlt
daher die Verabreichung solchen Wassers an stillende Frauen.
Allemann konnte selbst bei Verfütterung enorm großer Salzgaben
keinen Übergang anorganischer Bestandteile in die Milch beobachten,
116 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
nur bei Verfütterung sehr großer Mengen von Salpeter schien sich
solcher spurenweise in der Milch wiederzufinden. Eine Veränderung
in der Zusammensetzung der Milchasche konnte durch keine sonstwie
geartete Fütterung erreicht werden. Titze und Wedemann fütterten
61 Tage lang mit Bordeauxbrühe bespritztes trockenes Weinlaub
in einer Quantität von je 2 kg täglich mit einem Gehalte von
0:015% Cu, so daß die Tiere täglich 1-18 g CuSO, + 5H,0 auf-
nahmen. In der Versuchsperiode erhielten sie somit je 71 g Kupfer-
sulfat. Während dieser ganzen Zeit konnte kein Kupfer in der Milch
nachgewiesen werden, ebenso wie in einer weiteren Periode, während
welcher den Tieren je 05 bis 2g Kupfersulfat täglich bis zu ihrer
Schlachtung verabreicht wurden. Gesundheitsstörungen traten
während dieser ganzen Zeit nicht auf. Den reichsten Cu-Gehalt
enthielt die Leber, während Euter, Muskeln und Fettgewebe frei
von Cu waren.
Koldewyn fand, daß bei der Verabreichung von Kalomel
an Kühe und Ziegen oder bei der Einreibung mit Quecksilbersalbe
kein Quecksilber ın der Milch nachgewiesen werden konnte. Im
Harne traten Spuren desselben auf. Blei, in Form von %5 g Azetat
pro Tag 10 Tage lang an eine Kuh gefüttert, konnte ebenfalls nicht
in der Milch wiedergefunden werden. Bei der Ziege hingegen konnte
eine schwache Bleireaktion in der Milch beobachtet werhen. Antimon,
Zink und Wismut, in Form von Brechweinstein, Zinkoxyd und
basischem Wismutnitrat verabreicht, konnten in Kuhmilch ebenfalls
nicht vorgefunden werden. Lithium erwies sich als normaler Bestand-
teil der Milch (O'1 mg in 100 cm? Milch). Eine Verfütterung von 5 g
Lithiumkarbonat erhöhte ıhren Lithiumgehalt nicht.
Von organischen Substanzen wurde Alkohol ın Ziegenmilch
nur dann nachgewiesen, wenn größere Mengen davon verabreicht
wurden. Ein Übergang von Morphin in Kuhmilch fand nicht statt.
Das gleiche gilt für Aspirin bei Kuhmilch, für Zylisin bei Ziegen-
milch. Hingegen zeigten sich bei einer 10 Tage lang fortgesetzten
Verabreichung von täglich 20 g Chininsulfat 0°1 mg Chinin in 100 cm?
Kuhmilch. Auch bei der Verfütterung großer Mengen von Urotropin
gehen geringe Mengen davon in die Milch über. Phenolphtalein und
l’Juoreszein wurden in Ziegenmilch nicht mehr vorgefunden.
Möllmann verfütterte an mehrere Ziegen und eine an chro-
nischem Darmkatarrh leidende Kuh Opium in sehr erheblichen
Mengen, konnte aber nur bei einer Ziege und der Kuh den Übertritt
von Morphin in Spuren in die Milch nachweisen. Die Verfütterung
solcher Milch an junge Hunde hatte keinen schädlichen Einfluß.
DerEinfluß derOpiumfütterung auf dieMilchproduktion war folgender:
Ganz unwesentliche Verminderung der Milchmenge, kein Einfluß
auf Geruch, Geschmack, Reaktion und spezifisches Gewicht sowie
Zucker. Sinken des Fettgehalts.
Der Gehalt der Milch einer nephritischen Frau an Fett, Zucker,
Asche und Stickstoff zeigte nach Untersuchungen von Engel und
Murschausser (l) keine Abweichung von der Norm, auch die Milch-
sekretion war ungestört. Die Menge des Reststickstoffs war jedoch
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 117
im Vergleiche zu normaler Milch stark erhöht und betrug 27°9 bis
32-88°,, des Gesamtstickstoffs. In diesem Falle diente die Milchdrüse
gewissermaßen als Exkretionsorgan für harnfähige Stoffe. Ein schäd-
licher Einfluß auf das gestillte Kind war nicht festzustellen. Engel
und Murschausser verfütterten an zwei stillende Frauen Harnstoff
in Mengen von 15g täglich und fanden, daß hiernach der Rest-
stickstoff im Blutserum wie in der Milch erheblich ansteigt. Die Milch-
drüsenzellen verhalten sich demnach dem Harnstoffe gegenüber
nicht selektiv, wie dies anderen Substanzen gegenüber der Fall ist.
Die geringe Menge von Harnsäure und Purinbasen, die Filia
in der Ziegenmilch fand, konnte durch Zufütterung von Harnsäure
oder durch subkutane Injektion derselben nicht wesentlich erhöht
werden.
Jesionek konnte in zwei Fällen, in denen syphilitische Frauen
mit Salvarsan behandelt wurden, an deren Säuglingen wiederholt
das Auftreten syphilitischer Krankheitserscheinungen beobachten.
Als diesen die Milch einer mit Salvarsan behandelten Ziege verabreicht
wurde, konnten bei einem Kinde die syphilitischen Symptome in
kurzer Zeit zum Verschwinden gebracht werden. Jesionek vermutet,
daß außer dem Salvarsan mit der Muttermilch auch Toxine auf die
Kinder übergehen können. Die beiden Bernstein konnten in der
Milch einer Frau, die mit Salvarsan behandelt worden war, Arsen
in organischer Bindung an einer Aminobenzolgruppe nachweisen,
so daß die Vermutung besteht, daß Salvarsan selbst oder ein ihm
sehr nahe stehendes Umwandlungsprodukt in die Milch übergegangen
ist. Auch in der Milch einer mit Salvarsan behandelten Ziege war
Arsen enthalten, aber in erheblich geringeren Mengen als in der
Frauenmilch. Eine Heilwirkung auf einen hereditär syphilitischen
Säugling vermochtesie nicht auszuüben. Chambrelentund Chevrier
fanden überhaupt kein Arsen in der Milch einer mit Salvarsan
behandelten Ziege.
Bakterien,
Das landwirtschaftlich-bakteriologische Praktikum von Löhnis
enthält einen 33 Seiten umfassenden Abschnitt über Bakteriologie
der Milch und Molkereiprodukte mit Angaben der in Betracht
kommenden biologischen Untersuchungsmethoden. Bei aller Kürze
ist es klar und leicht verständlich geschrieben.
Gutzeit suchte die Frage zu lösen, worauf es zurückzuführen
sei, daß in filtrierter oder zentrifugierter Milch eine größere Zahl
von Bakterien enthalten ist als in unbehandelter Milch. Die allgemeine
Annahme ist die, daß durch die Behandlung der Milch Bakterien-
häufchen oder -ketten zerrissen werden, so daß die Vermehrung
nur eine scheinbare sei. Er schickte gleichzeitig zwei Proben derselben
Milch, die vor dem Versuche auf ihren Keimgehalt untersucht worden
war, durch ein mit Porzellanschrot gefülltes beziellungsweise ein leeres
Filter, so daß beide Milchproben einen gleichartigen Weg zurücklegen
mußten, wobei die eine Milch filtriert wurde, die andere aber nicht.
Es konnte dann in beiden Fällen eine starke Zunahme des Keinı-
118 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
gehalts festgestellt werden, die annähernd gleich groß war. Auch bei
kurz dauernden Zentrifugenversuchen ergab sich, daß die nicht-
zentrifugierte Milch eine eben so starke Bakterienzunahme erfuhr
als die zentrifugierte Milch. Schüttelversuche ergaben dieselben
Resultate. Gutzeit schließt daraus, daß die Vermehrung der
Bakterien keine scheinbare, d. h. durch Zerteilen von Bakterien-
knäueln zustande gekommene, sondern eine wirkliche, aber auch nicht
durch den fördernden Einfluß der Erschütterung auf den Teilungs-
prozeß zu erklären, vielmehr eine Funktion von Zeit, Temperatur
und der übrigen Wachstumsfaktoren ist. Durch niedrige Temperaturen
wird das Wachstum ungünstig beeinflußt, eine Vermehrung ist
demnach so leicht nicht möglich. Dies ergab sich bei einem Zentrifugen-
versuch mit kalter Milch (8° C), hier wurde eine Vermehrung des Keim-
gehaltes ebensowenig wahrgenommen als bei der nicht zentrifugierten
Milch.
Rogers wendet sich gegen die Klassifizierung der Milchsäure-
bakterien nach den Gärungserscheinungen in der Milch. Viel sicherer
erscheint ihm die Vergärung von reinen Substraten.
Söhngen fand, daß Milch ein günstiges Medium für fettspaltende
Mikroben ist. In spontan infizierter Milch, die in der in der Praxis
gebräuchlichen Weise aufbewahrt wird,gehen Wachstum und Absterben
der fettspaltenden Bakterien und der Milchsäurebakterien nahezu
parallel, sie hängen im wesentlichen von der Säurebildung ab. Der
schädliche Einfluß der fettspaltenden Mikroben auf die Qualität
der Molkereiprodukte beruht außer auf ihren lipolytischen Eigen-
schaften hauptsächlich auf der Bildung bitter schmeckender und
schlecht riechender Produkte aus den Milcheiweißkörpern.
Darbois fand, daß Micrococcus melitensis, der in sterilisierter
Milch monatelang haltbar ist, in Symbiose mit Milchsäurebakterien
bis zu 18 Tagen lebensfähig sein kann, sich also auch in Molkerei-
produkten, wie Butter, Käse usw., vorfinden kann. Er ist demnach
resistenter als Tuberkelbazillen. Gewisse Käsesorten, die eine sehr
lange Reifungszeit durchzumachen haben, können als frei vom
Micrococcus metitensis betrachtet werden.
Ayers und Johnson stellten umfangreiche Untersuchungen
über die bakteriologische Qualität der rohen und der pasteurisierten
Handelsmilch an. Nach ihren Befunden sind in der letzteren stets
Milchsäurebakterien enthalten, die teils daher rühren, daß der Er-
hitzungsgrad der Milch nicht ausreichend war, sie vollkommen ab-
zutöten, teils sind sie während des Füllens der Milch auf Flaschen
hineingelangt. Danach ist die Säureentwicklung in pasteurisierter
Milch annähernd dieselbe wie in reiner roher Milch. Ebenso ist das
Verhältnis der peptonisierenden Milchsäure oder Alkali bildenden
oder Fäulnis erregenden Bakterien in beiden Milcharten annähernd
das gleiche. In beiden Fällen sind die Fäulniserreger in größter Menge
vertreten, ihnen folgen die Milchsäurebakterien, während die pep-
tonisierenden Bakterien in geringster Zahl vorhanden sind. In un-
genügend pasteurisierter Milch sowie in schmutziger Rohmilch stehen
die Milchsäurebakterien an erster Stelle, dann kommen Fäulnis-
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 119
erreger, zuletzt die peptonisierenden Bakterien. Je größer der Pa-
steurisationseffekt, um so mehr treten die Milchsäurebakterien zurück.
Bei !/,stündiger Erhitzungsdauer der Milch auf 60° widerstehen
zirka 48°, der Säurebakterien der Erhitzung. Beim Erhitzen auf 65°6°
beträgt ihre Zahl noch 0°74%. Einzelne Milchsäurebakterien wurden
erst bei !/,stündiger Erhitzung auf 75-60 C oder 10 Minuten langer
Dauer auf 77-8° abgetôtet. Sie spielen die Hauptrolle für die Säure-
gerinnung in pasteurisierter Milch. In pasteurisierter Milch findet
unter sonst gleichen Bedingungen keine raschere Bakterienvermehrung
statt wie in Rohmilch.
Nach Untersuchungen von Effront (1) übersteigt die im
Verlaufe der Gärung bei Gegenwart von CaCO, sich bildende Säure-
ınenge in Milch durch den Bac. bulgaricus die Menge des vorhanden
gewesenen Zuckers, was auf die Mitwirkung einer Amidase oder eines
Enzyms, welches dem von den Buttersäurebakterien gebildeten
analog ist, schließen läßt. Die Bildung von Ammoniak war bei Gegen-
wart von Asparagin als N-Quelle am größten und betrug zirka 75°,
des Gesamt-N, bei Peptonen belief sie sich auf 40°%, in Milch geht die
Ammoniakbildung in erheblich geringerem Umfange vor sich. Freie
Säure und Glukose verlangsamen sie in ganz erheblichem Maße.
Die vergorene Milch war vollständig frei von Kasein und Albumin.
Die flüchtigen Säuren enthielten Ameisen- und Essigsäure. Die
therapeutische Wirkung bei Magen- und Darmkrankheiten soll auf
der Anwesenheit von Amidase und nicht auf der Bildung von Milch-
säure beruhen. Bertrand widerspricht den Effrontschen Befunden
und spricht die Vermutung aus, daß, wenn es sich bei dessen Versuchen
nicht um eine besondere biologische Abart der Mikroben handelt,
dann sicher ein anderer Mikroorganismus sich in die Effrontschen
Kulturen eingeschlichen hat, z. B. Baz. perfringens oder sporogenes.
Gegen diese Bemerkungen von Bertrand wendet sich Effront (2)
und bemerkt, daß er aus dem für medizinische Zwecke bestimmten
Laktobazillin eine Bakterie isoliert habe, die sich vollständig anders
verhält als die gewöhnliche bulgarische Bakterie. Während diese starke
Säureentwicklung bewirkt, wobei aber nur wenig flüchtige Säuren
gebildet werden, und die Eiweißkörper nur unvollständig angreift,
bildet die von Effront isolierte Bakterie große Mengen flüchtiger
Säuren und verändert das Kasein in weitgehendstem Maße, das voll-
ständig gelöst wird. Effront vermutet, daß die von ihm studierte
Mikrobekeine von der Bertrandschenprinzipiell verschiedenedarstellt,
sondern eher als eine biochemische Abart derselben, die durch ab-
weichende Kulturbedingungen entstanden ist, zu betrachten ist.
Die Effrontsche Abart fand sich in allen von ihm untersuchten
medizinischen Laktobazillinpräparaten, in denen die gewöhnliche
bulgarische Bakterie nicht gefunden werden konnte.
Bertrand und Veillon untersuchten die Einwirkung des
Yoghourtbazillus nicht nur auf dieHexosen, sondern auch auf die diesen
entsprechenden einbasischen Säuren. In diesen Fällen trat keine Milch-
säuregärung auf. Bei Mischungen von Zucker und der Kalksalze der
entsprechende Säuren wurde nur aus den Zuckern Milchsäure gebildet.
120 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Fettick (2) untersuchte eine Milch mit eınem scharfen
kratzenden, bitteren Geschmack, derart, daß sie nicht mehr genießbar
war. Sie reagierte alkalisch und nahm bei längerem Stehen Erdbeer-
geruch an. Als die Ursache dieser Erscheinung wurde eine Bakterie
isoliert, die nach ihren kulturellen und morphologischen Eigenschaften
als identisch mit dem Bakterium fragaroidea Huss. anzusprechen
ist. Sie stammte aus dem in dem betreffenden Stalle verwendeten
Heu und Maisstroh. Huß hatte sie in Butter gefunden, in Milch
war sie bisher noch nicht ermittelt worden.
Barthel (1) beobachtele zwei Fälle von schleimiger Milch,
deren einer durch eine Bakterienart verursacht wurde, die mit dem
Baz. lactis viscosus identische Eigenschaften zeigte, während der
andere Fall durch einen zur Gruppe des Bact. Lactis aerogenes ge-
hörenden Mikroorganismus hervorgerufen wurde.
Sadler untersuchte eine Milch, die einen bitteren und aus-
gesprochenen Kochgeschmack hatte. Als den Erreger dieser Er-
scheinung isolierte er einen Organismus vom Typus Bact. acidi lactici
Leichmann, der in der Milch und anderen Nährböden den aus-
gesprochenen intensiven Kochgeschmack hervorrief. In Milch trat
dieser zuerst auf, erst später erfolgte die Gerinnung. Die Bakterie
ist fakultativ anaerob, wächst auf Platten auf der Oberfläche in
porzellanweißer, in der Tiefe in dunkler Farbe, die Kolonien sind
sphärisch und haben 3 bis 5 mm Durchmesser. Das eiförmige Bak-
terium tritt meistens zu zweien auf, seine Länge beträgt 0°8 bis 1°6 u,
seine Breite 0°5 bis 0'8 u. Es bildet keine Sporen und ist unbeweglich.
Es läßt sich mit allen gebräuchlichen Farbstoffen, am besten mit
Gentianaviolett färben und ist grampositiv. Sein Temperaturoptimum
ist 30 bis 35°.
Schultze (l) machte in 6 Fällen die Beobachtung, daß das
Auftreten der blauen Milch seine Ursache in einer Infektion der
Euterzisterne mit Bact. syncyaneum hatte, wie die aseptische Milch-
entnahme ergab. In allen Fällen war die Milch in allen 4 Drüsen-
vierteln infiziert, im Gegensatze zu sonstigen galaktogenen Er-
krankungen. Eine Übertragungsmöglichkeit auf noch nicht infizierte
Euter erblickt Schultze darin, daß die ersten Milchstrahlen in die
Streu gemolken werden, dann aber auch in der mangelhaften Art der
Reinigung des Euters und der Hände vor dem Melken. Durch Infu-
sionen von desinfizierenden Flüssigkeiten ins Euter sowie Waschung
desselben konnte der Fehler beseitigt werden.
In 9 von 23 Milchproben fand Tartler Streptokokken, aber nur 2?
dieser 9 Proben besaßen hämolytische Eigenschaften. Solche Milch.
die viel Streptokokken enthält, hält er als für Kindermilch nicht
geeignet, während er solche Milch, die nur wenig Streptokokken ent-
hält, ohne daß das klinische Bild einer Euterentzündung vorliegt.
passieren läßt. Natürlich ist eine ständige Überwachung solcher
Kühe nötig.
Die Untersuchungen Petruschkys über Streptokokken in
ler käuflichen Milch ergaben, daß diese bis zu 90°, aller Keime
in der Milch ausmachen. Sie stammen nicht ausschließlich aus dem
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 121
Kote der Tiere, die Hauptmenge stammt aus dem Euter selbst.
Kühe mit akuter oder chronischer Mastitis sowie Kühe, die sich im
Inkubationsstadium solcher Entzündungen oder in der Rekonvaleszenz
befinden, aber auch solche, die nach dem Überstehen einer solchen
Krankheit Keimträger bleiben (Kokkenkühe) sind als die Haupt-
quellen der Streptokokken anzusehen. Bei erhöhter Temperatur,
von 20° aufwärts, können die Streptokokken alle übrigen überflügeln
und schließlich bis zu 99%, aller Milchbakterien ausmachen. Unter
den in der Milch vorkommenden Streptokokken- und Lanceolatus-
stämmen finden sich eine ganze Reihe morphologisch und biologisch
differenter Typen, die sich fast alle an einer mehr oder weniger in-
tensiven Säureproduktion beteiligen. Auch die aus Krankheits-
prozessen des Menschen stammenden Stämme sind in der über-
wiegenden Mehrzahl Säurebildner. Die biologische Abgrenzung eines
besonderen Stammes als Streptococcus acidi lactici ist nach Ansicht von
Petruschky nicht haltbar, auch nicht auf Grund der vergleichenden
Untersuchungen über Hämolyse, Agglutination, Tierversuch usw,
Etwaige infektiöse Eigenschaften der Streptokokken sind durch
das Kochen der Milch mit Leichtigkeit auszuschalten. Aber die
in den Bakterienleibern enthaltenen Endotoxine, die auch in reinen
Saprophyten enthalten sind, werden durch das Kochen nicht un-
schädlich gemacht, solange die Milch eine basische oder nur schwach
saure Reaktion zeigt. Starke Säuerung der Milch, die zur Gerinnung
derselben führt, macht die Endotoxine in der Regel unschädlich.
Mäßig bakterienhaltige Milch (zirka 100.000 Keime in 1 cm?) kann
nach erfolgter Abkochung vom gesunden Säugling ohne Schädigung
ertragen werden, während mit starker Steigerung des Bakterien-
gehaltes die Gefahr schwerer Endointoxikation in geometrischer
Progression mit dem Bakteriengehalte wächst. Der Sommerdurchfall
der Säuglinge ist daher nicht als ein Infektionsprozeß, als vielmehr
als ein Intoxikationsprozeß aufzufassen, an dem sich in erster Linie
die Streptokokkengifte beteiligen.
Rullmann stellte auf zwei Gütern Erhebungen über Strepto-
kokkenmastitis an. Auf einem Gute, dessen Ställe allen hygienischen
Anforderungen entsprachen, und die von einem sehr sauberen, auf
eigene Gesundheit kontrollierten Personal bedient wurden. Von
26 Milchproben zeigten nur 3 einen mastitisverdächtigen Leukocyten-
gehalt und nur aus einer Probe konnten vielgliedrige lange Ketten
gezüchtet werden. Eine nach 7 Monaten vorgenommene Nach-
prüfung ergab gleichfalls ein äußerst günstiges Resultat, bei keinem
einzigen Tiere gab der Leukocytengehalt der Milchproben zu irgend
welchen Bedenken Anlaß, bei den Tieren, die bei der ersten Kontrolle
etwas bedenkliche Resultate geliefert hatten, ergab sich eine ganz
wesentliche Besserung im Euterbefunde. Ganz anders lagen die Ver-
hältnisse auf einem zweiten Gute. Hier herrschten bei weitem nicht
die Sauberkeitsverhältnisse wie auf dem ersterwähnten. Kühe mit
ausgeprägter Mastitis ‘standen neben anderen noch nicht infizierten,
so daß für diese eine große Infektionsgefahr vorlag. Hier wurden bei
10 Kühen im direkten Zentrifugatausstriche lange Ketten in reich-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 9
122 Monatsschrift für Kinderheilkunde, Nr. 2
licher Menge, bei 7 anderen Tieren spärlich gefunden. Eine Nachprüfung
mußte unterbleiben, da der Besitzer alle bis aufeine Kuh wegen ständig
sich steigernder Agalaktie verkauft hatte. Die Untersuchung des neu
eingestellten Bestandes ergab bei 5 von 37 Tieren einen verdächtig
hohen Leukocytengehalt, bei dreien im Zentrifugatausstriche mehr-
gliedrige lange Streptokokkenketten. Die!/, Jahr später vorgenommene
Kontrolle ergab eine bedeutende Zunahme der Streptokokkenmastitis.
Briscoe und MacNeal geben ein umfangreiches Literatur-
material betreffend das Vorkommen von Tuberkelbazillen in Milch
und Molkereiprodukten wieder. Von den eigenen Arbeiten interessieren
in erster Linie diejenigen, die sich mit der Frage befassen, ob tuber-
kulöse Kühe mit gesundem Euter tuberkelfreie Milch liefern oder nicht.
In der mehrfach untersuchten Milch von 44 solchen Tieren wurden
keine Tuberkelbazillen gefunden, doch enthielten die Fäzes solche
des öfteren, so daß es nicht von der Hand zu weisen ist, daß die von
anderen Autoren in der Milch tuberkulöser Kühe mit gesundem Euter
beobachteten Tuberkeln aus den Exkrementen stammen.
Scordo zeigte, daß Ziegen sowohl durch orale wie intravenöse
Infektion für Typhus empfänglich sind. Es werden dabei oft monate-
lang virulente Typhusbazillen mit der Milch ausgeschieden, die auch
Typhusagglutinin enthält. Besonders empfänglich für Typhus sind
Tiere, die vom Maltafieber befallen waren.
Schüler suchte nach einem brauchbaren Konservierungs-
mittel für Milchproben zum Zwecke der Untersuchung auf Tuberkel-
bazillen. Brauchbar fand er Formalin in einer Konzentration von
1 : 2000, da hierbei eine ausreichende Konservierung bei Temperaturen
von über 20° erzielt wurde, ohne daß eine Schädigung der Tuberkel-
bazillen stattfand. Weiterhin könnte Borsäure in Verdünnungen
von 1:50 bis 1: 100 Verwendung finden, während Antiformin
(Natriumhypochlorit in alkalischer Lösung) gänzlich unbrauchbar ist.
Zum Nachweise von Tuberkelbazillen in der Milch versetzen
Zwick und Wedemann dieselbe mit einer wässerigen Lösung
von zitronensaurem und salizylsaurem Natrium und Isobutylalkohol
(Neusallösung? Ref.), die fertig von Hugershoff, Leipzig bezogen
werden kann. Zu 20 cm? Milch werden 10 cm? dieser Lösung gegeben,
10 Minuten lang auf zirka 50° erwärmt und !/, Stunde lang zen-
trifugiert. Die Virulenz der Tuberkelbazillen scheint durch diesen
Behandlungsmodus unter der Voraussetzung, daß die angegebenen
Behandlungszeiten nicht überschritten werden, nicht zu leiden.
Das Reagens selbst wird bei der subkutanen Injektion an Meer-
schweinchen gut vertragen. Die Schwierigkeiten, die sich bei der
Fixierung der aus der Rahmschicht entnommenen Proben ergeben
(weil die Milcheiweißkörper gelöst sind!) können durch Anwendung
von Hühnereiweiß oder Blutserum beseitigt werden.
Bakterienbekämpfung.
Hanne tritt für die sogenannte Kochpasteurisation ein, d. h.
das Erhitzen der Milch bis zum Siedepunkte im luftverdünnten Raume
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 123
bei niedrigen Temperaturen. Diese Art der Pasteurisierung gewähr-
leistet bis zu 60° herab eine sichere Abtötung der pathogenen Keime.
Tiefere Temperaturen als 60° sind indessen nicht zu empfehlen. Je
niedriger der Luftdruck und damit der Siedepunkt ist, eine um so
längere Erhitzung ist nötig. Vor dem gewöhnlichen Verfahren des
Pasteurisierens hat nach Hanne die Kochpasteurisierung den Vorteil,
daß zunächst kein Kochhäutchen sich bildet und daß weiterhin
die chemischen und biologischen Eigenschaften der Milch unverändert
bleiben. Demgegenüber behauptet Neißer, daß die Kochpasteuri-
sierung gegenüber der gewöhnlichen keine besonderen Vorteile
bietet, insbesondere bewirke die Kochpasteurisierung stärkere
Veränderungen der Milch als das Erwärmen auf die gleiche Tem-
peratur unter gewöhnlichem Drucke, während im letzteren Falle
zur Erreichung einer wirksamen Abtötung der pathogenen Keime
ein nur um wenige Minuten längeres Erhitzen nötig sei als bei der
Kochpasteurisierung, ein Umstand, der praktisch bedeutungslos sei.
Endlich macht Neißer noch auf verschiedene Mängel der Apparatur
und des Verfahrens als solchen aufmerksam. Trautmann verteidigt
«diesen Ausführungen gegenüber das „Hamburger‘‘ Verfahren.
Die Untersuchungen von Barthel und Stenström ergaben,
daß eine Erhitzung der Molke auf 80° bis 85° während ganz kurzer
Zeit durch Einleiten von Dampf oder im Wasserbade hinreichend
ist, um Tuberkelbazillen vollständig abzutöten. Bemerkt sei noch,
daß nur dann eindeutige Resultate erhalten wurden, wenn von Natur
aus tuberkelhaltige Milch verwendet wurde. Bei Zusatz von Rein-
kulturen zur Milch wurden oft widersprechende Resultate erhalten.
Freund leitete durch Milch ozonhaltige Luft in Konzentrationen
von 0:0018 bis 0'004 g Ozon in 11 Luft, um deren Wirkung fest-
zustellen. Als Ozonquelle diente ein Ozonisator von Siemens und
Halske. Bei diesen Versuchen ergab sich, daß durch die Einwirkung
von Ozonluft der SäuerungsprozeB der Milch in geringem Maße
verlangsamt wird, gleichzeitig aber erfuhr die Milch tiefer gehende
Veränderungen, die ihre Marktfähigkeit ausschlossen, Beim Einleiten
von Ozonluft mit einem Gehalte von 0°0027 g Ozon in 11 Luft trat
nach 2 Minuten 15 Sekunden eine bräunliche Färbung ein, bei55 Mi-
nuten langem Überleiten konnte eine schwache flockige Abscheidung
an der Milchoberfläche beobachtet werden, Veränderungen, die durch
nachfolgendes Lüften nicht beseitigt werden konnten, da sie höchst-
wahrscheinlich der Ausdruck tiefer gehender chemischer Veränderungen
insbesondere des Fettes darstellen. Weiterhin wurde der Geschmack
der Milch derart beeinflußt, daß sie ungenießbar wurde, der Ozon-
geruch konnte ebensowenig wie der seifige Geschmack durch Ent-
lüften und Kochen beseitigt werden. Das Ozonsterilisierungsverfahren
dürfte nach dieser Erfahrung keine weitere Anwendung erfahren.
Gegenüber den Freundschen Befunden macht Wiener darauf
aufmerksam, daß Freund mit viel zu hohen Ozonkonzentrationen
(0-0018°/,,) gearbeitet habe, während ein Ozongehalt von 0‘0003 bis
0°0004°/,, hinreichend sei, um pathogene Bakterien vollkommen
abzutöten. Eine rasche und gründliche Lüftung der Milch direkt nach
9*
124 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
der Berührung mit dem Ozon sei unerläßlich, worauf die Milch auch
nach dem Kochen eine Geschmacksveränderung nicht erkennen lasse.
v. Sobbe (l) warnt vor einem Milchkonservierungsmittel
„Soldona‘‘. Es besteht aus einem Gemische von Formalin und Wasser-
stoffsuperoxyd, das übrigens nicht einmal so stark konservierende
Wirkung hat, als ihm zugeschrieben wird.
Knape machte mit der Konservierung von Frauenmilch durch
Perhydrol keine guten Erfahrungen ; es konnte keine vollständige Steri-
lisierung, wie sie Much-Rö mer bei der gleichen Behandlung von Kuh-
milch erhalten hatten, erzielt werden, dementsprechend war auch die
Haltbarkeit der Milch eine sehr geringe. Die Schuld hieran liegt offenbar
an dem hohen Katalasegehalt der Frauenmilch, die selbst große Mengen
Wasserstoffsuperoxyd in kurzer Zeit zerlegt. Mayerhofer und Pti-
bram empfehlen zur Konservierung der Frauenmilch an Stelle von
Wasserstoffsuperoxyd Kalziumsuperoxyd. Durch Zusatz von 0°05 bis
0:1% CaO, kann oft eine sterile, mindestens aber eine sehr keimarme
Milch erzielt werden.
Milchwirtschaft.
Nach den Versuchen von Seibold läßt sich eine absolut keim-
freie Milch in der Praxis nur unter ganz besonders günstigen Um-
ständen gewinnen. Am besten schneidet hierbei ab das Reinigen
und Desinfizieren des Euters mit nachfolgender Benutzung steriler
Melkrôhrchen (0 bis 12 Keine), dann folgt die gleiche Behandlung
des Euters ohne Anwendung von Melkrôührchen (0 bis 85 Keine),
zuletzt das einfache Abwaschen des Euters mit Seifenwasser (0 bis
434 Keime). Die Trommsdorfsche Leukocytenprobe bezeichnet
Seibold als eine Vorprüfung zur Ermittlung von Streptokokken-
mastitis, der unter allen Umständen noch in der bakterioskopischen
Untersuchung, meist auch noch die Züchtung der Keime auf Platten
zu folgen hat. Harding, Wilson und Smith studierten an einer
großen Zahl von Eimern verschiedenster Konstruktion den Einfluß
der Form auf den Bakteriengehalt der Milch. Sie fanden, daß durch
Verwendung zweckmäßiger verdeckter Eimer die Keimzahl um zirka
50%, verringert werden kann. Für den besten Eimer halten sie einen
solchen, der nicht höher als 12 Zoll ist und eine elliptische Öffnung
von nicht mehr als 5 Zoll Breite und 7 Zoll Länge besitzt. Jeder
gewöhnliche Eimer kann durch Aufsetzen eines verzinnten Deckels
mit dieser Öffnung in einen zweckmäßigen Eimer verwandelt werden.
Bickel und Röder betrachten als die Hauptursache für die
'Sommersterblichkeit der künstlich ernährten Säuglinge den Umstand,
daß die Milch vielfach schlecht gekühlt aufbewahrt wird. Sie fordern,
daß die zuständigen Instanzen auf eine zweckmäßige Kühlung ihr
Augenmerk richten und zur Verbreitung einer nach dieser Hinsicht
geeigneten Methode beitragen.
Martiny kann in der Tätigkeit der Rindviehkontrollvereine
keine wesentlichen Fortschritte erblicken. Ihr einziger Nutzen ist.
der, daß manchem Landwirt durch sie erst die Erkenntnis von der
Bedeutung geworden ist, welche der Milchgewinnung beizumessen ist.
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 125
Schätzel berichtet über Kontrollprüfungen an 26 Herden von
Shorthornkühen, einer Rasse, die bisher in erster Linie der Fleisch-
produktion diente, die aber jetzt auf kombinierte Leistung (Fleisch
und Milch) gezüchtet werden sollen. Der Durchschnittsmilchertrag
in den einzelnen Herden schwankte zwischen 2152 und 3491 kg Milch
das Gesamtmittel betrug 2988 kg. Es wurde von 14 Herden über-
schritten. Der prozentische Fettgehalt schwankte zwischen 3:17
und 3:65% und betrug im Mittel 3:38%, Fett. Der höchste Milchertrag
einer Kuh betrug 4713 kg.
Die von Müller- Kögler mitgeteilten Leistungsprüfungen bei
Ziegen beweisen, was für ein dankbares Zuchtobjekt die Ziege ist. Der
durchschnittliche Milchertrag von 57 Tieren betrug 685:56kg jährlich.
Bei 24 Tieren lag der Ertrag über dem Durchschnitte, bei 33 Tieren
darunter. Die Grenzen nach oben und unten waren 1276 beziehungs-
weise 318 kg. 4 Tiere lieferten mehr als 1000 kg, nämlich 1276 kg,
1146 kg, 1134 kg und 1064 kg. Die höchste Milchleistung auf 10 kg
Lebendgewicht betrug 209 kg Milch, die niedrigste 88 kg, d. h. eine
Ziege liefert in 1 Jahre das 9 bis 2l1fache ihres Lebendgewichtes
an Milch.
Milchversorgung,
Die Forderungen, die Fettick (1) an die sanitäre Überwachung
von für den Konsum bestimmter Milch stellt, sind folgende: Die
Gewinnung der für den allgemeinen Konsum bestimmten Milch
müßte unter behördliche Aufsicht und zugleich unter eine entspre-
chende sanitäre Kontrolle gestellt werden, damit nicht nur eine
Verfālschung verhindert werde, sondern auch eine Beschaffenheit
der Milch, die für die Gesundheit irgendwie schädlich wäre. Deshalb
ist es notwendig, daß in jenen Betrieben, welche Milch für den all-
gemeinen Konsum produzieren, der Gesundheitszustand der Milch-
tiere sowie deren Wartung und Pflege, ferner das Melken und die
Behandlung der Milch unter regelmäßige tierärztliche Kontrolle
gestellt werde. Tiere, an welchen eine ansteckende Krankheit fest-
gestellt wurde oder die auch nur unter dem Verdachte einer solchen
Krankheit stehen oder die an sonst einer Krankheit leiden, in deren
Verlaufe die Milch für die Gesundheit des Menschen schädliche Eigen-
schaften annimmt, sind zur Milchproduktion nicht geeignet. Ferner
wäre zu wünschen, daß die Milch solcher Tiere, die mit giftigen oder
stark riechenden Medikamenten behandelt oder mit verdorbenem
- Futter gefüttert werden, ebenso die verunreinigte und solche Milch,
die in ihren äußeren Eigenschaften Veränderungen erfahren hat,
aus dem Verkehre ausgeschlossen werden. Die Produktion von Vorzugs-
milch sollte nur auf Grund einer behördlichen Konzession gestattet
werden. Solche Milch dürfte nur von Kühen herrühren, deren voll-
kommene Gesundheit auch durch das negative Ergebnis der all-
jährlich zu wiederholenden Tuberkulinimpfung erwiesen wäre. Es
wäre weiterhin notwendig, anzuordnen, daß wenigstens das Personal
und dessen Angehörige solcher Milchwirtschaften, welche Vorzugs-
milch erzeugen, unter obligatorische, regelmäßige ärztliche Aufsicht
1% Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
gestellt würden. Es ist zu wünschen, daß die sanitäre Überwachung
die Milchproduktion, wenigstens soweit es sich um gewöhnliche
Marktmilch handelt, nicht erheblich verteuern möge.
: “In Anbetracht der Gesundheitsschädlichkeit der Milch kranker
Kühe — insbesondere Milzbrand, Tollwut, Pocken, Maul- und Klauen-
seuche, Tuberkulose — fordert Huth die unschädliche Beseitigung
der Milch kranker Tiere. Eine Kontrolle der Milch allein ist völlig
ungenügend, dringend nötig eine tierärztliche Kontrolle der Betriebe
der Produzenten, die in einer strengen Stallkontrolle bestehen soll.
Besonders strenge Vorschriften sollen für Produzenten von Vorzugs-
milch Platz greifen — monatliche Revision der Stallungen, schleunigste
Entfernung kranker und verdächtiger Tiere.
Harding fordert für solche Milch, die dem Verzehr dienen soll,
einen Bezahlungsmodus, der sich eng an eine Beurteilung der Milch
nach ihrer Qualität anschließt. Wenn das Publikum gewillt wäre,
für wirklich gute Milch einen etwas höheren Preis anzulegen, so würde
seiner Ansicht nach die Qualität der Milch sehr bald erheblich steigen,
da der Farmer das berechtigte Streben hätte, möglichst viel aus
seinen Produkten herauszuschlagen. Wenn der Staat helfend ein-
griffe, indem er z. B. einen Teil der Kosten trüge, die durch die Prüfung
der Tiere auf Tuberkulosefreiheit entstünde, so könnte viel gewonnen
werden. Beachtenswert sind die Resultate, die bei den Bemühungen,
die Stadt Geneva mit einer möglichst einwandfreien Milch zu versorgen,
erzielt wurden und die zeigen, daß mit relativ geringen Mitteln
sehr viel erreicht werden kann. Die Versuche, die sich vom Jahre 1907
bis zu Beginn des Jahres 1911 erstreckten, haben nachstehende
Ergebnisse gezeitigt.
e 1907 1908 1909 1910 1911 (1.Viertel)
Zahl der Gehöfte . . . 40 34 39 30 39
Vorzüglich . — 29 8&6 128 12:8
ule oa 58:9 828 744 87:2
Klassifi-
zierung der
Milch in
Prozenten
als
2 Xi O!
= mittelmäßig . y
3.3872 8:6 128 =
schlecht. . . 37:5
— — — —
Das sind Erfolge, die sich sehen lassen können.
Seiffert beschreibt einen neuen Milchflaschenverschluß. Dieser
besteht aus einem Aluminiumplättchen, an dessen unterer Seite
eine in Wasser quellbare Substanz sich befindet, wodurch eine her-
metische Abdichtung erzielt wird. Der Verschluß wird in sterilem .
Zustande geliefert und maschinell auf die Flaschen aufgepreßt. Bezugs- -
quelle für Verschlüsse und Maschine C. L. Lasch u. Co., Leipzig-R.
Bickel empfiehlt als leistungsfähigen und billigen Apparat
zum Sterilisieren der Milch für den häuslichen Gebrauch den von
Bickel und Röder Domosterilisator.
Grosse untersuchte 150 Milchproben aus 56 Bezugsquellen
ın Köln. Eine aus einer Säuglingsmilchanstalt stammende Milchprobe
zeigte sich bezüglich der in ihr enthaltenen Streptokokken für 'kleine
Versuchstiere deutlich pathogen. Auch ihr Bodensatz, der aus der
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde, 127
erhitzten Milch gewonnen worden war, wirkte stark toxisch. Die
Milch rührte von Kühen her, die mit Mastitis behaftet waren.
Kupplmayer gibt eine Schilderung der Metzer Milchverhält-
nisse, welche diese in einem sehr traurigen Licht erscheinen läßt.
Die Forderung, die Milchkontrolle auszubauen, erscheint hier äußerst
angebracht. Himmel bespricht die Milchversorgung von Davos.
Danach hat man scheinbar keine Mühe gescheut, um dem Kurorte
eine in Jeder Beziehung einwandfreie Milch zuzuführen. Besondere
Beachtung verdient ein Paragraph der Milchversorgungsanstalt:
„Lieferanten schmutziger Milch werden erstmals verwarnt und im
Wiederholungsfalle mit Franken 1 bis 10 gebüßt.‘‘ Wirksam scheint
auch die Verteilung von Geldpreisen an solche Landwirte gewesen
zu sein, die sich durch besonders reinliche Gewinnung der Milch
auszeichnen.
Reiß beobachtete in einer Milch, die sonst keinerlei Anhalts-
punkte dafür bot, daß sie verfälscht sei, das Auftreten einer starken
Nitratreaktion. Angestellte Recherchen ergaben, daß der Milch
Salpeter zugesetzt worden war, um ihr den ihr anhaftenden Geruch
und Geschmack nach Rüben zu nehmen.
Analyse und Untersuchung.
Der Teichertsche, vornehmlich für den Apotheker bestimmte
Leitfaden zur Analyse der Milch und Milcherzeugnisse ist in 2. Auflage
erschienen. Dem Analytiker, der sich nur hin und wieder mit der
Untersuchung von Milch und Molkereiprodukten beschäftigt, ist das
Werk ein guter Ratgeber.
Die von Krasser bei 6 Kühen eines Kleinbetriebes angestellten
täglichen Probemelkungen ergaben, daß die täglichen Schwankungen
der Einzelmilch bezüglich der Zusammensetzung so groß sein
können, daß es in der Regel als ausgeschlossen gelten kann, eine
Fälschung einer Einzelmilch mit Hilfe einer Stallprobe nachzuweisen.
Die höchsten beobachteten täglichen Schwankungen im Gehalte der
Mischmilch der 6 Kühe betrugen für das spezifische Gewicht 000196,
für das Fett 1°028%, für die Trockensubstanz 0'146%,, für die fett-
freie Trockensubstanz 0°398%.
Frouin empfiehlt zur Homogenisierung von Milchproben.
die infolge längerer Aufbewahrung ihre Homogenität verloren haben,
folgendes Verfahren. 200 cm? der Milch werden mit Ammoniak bis zur
gegen Lackmus schwach alkalischen Reaktion und 0'010 g Saponin
versetzt, auf 40 bis 50° erwärmt und kräftig durchgeschüttelt. Nach
10 Minuten langem Schütteln ist eine vollständig homogene Emulsion
entstanden. Sollte die Milch dann doch noch aufrahmen, so genügt
ein weiteres kurzes Schütteln ohne Erwärmen, um vollständige
Emulsionierung zu erzielen.
Garnier beobachtete in mit Kaliumdichromat konservierter
Milch (1 g auf 11) eine mit der Dauer der Aufbewahrung steigende
Erhöhung der Azidität, des Gefrierpunkts und der Refraktion, währen(l
das Drehungsvermögen des Serums abnimmt. Die polarimetrisch
128 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr: 2
bestimmte Laktose nimmt dabei scheinbar schneller ab, als der Zu-
nahme der Azidität entspricht, die Veränderungen verlaufen nicht
proportional der Aufbewahrungsdauer.
Um das spezifische Gewicht sehr geringer Milchmengen zu be-
stimmen, stellen Kreidl und Lenk (3) Gemische von Benzol-Chloro-
form, Benzol-Tetrachlorkohlenstoff, Kumol-Bromoform usw. her,
die ein der Milch ähnliches spezifisches Gewicht haben und bringen
einen Milchtropfen hinein. Stimmt dessen spezifisches Gewicht
genau mit dem der Lösung überein, so schwebt er darin, ein Milch-
tropfen von anderem spezifischen Gewichte steigt oder fällt, je
nachdem er ein kleineres oder größeres spezifisches Gewicht hat als
das Gemisch.
Nach Funaro und Musante läßt sich eine Verfälschung von
Kuhmilch durch Schafmilch durch die Bestimmung des spezifischen
Gewichtes erkennen, da eine mit Wasser und Schafmilch verfälschte
Kuhmilch infolge des sehr hohen Fettgehalts der Schafmilch einen
normalen Fettgehalt bei stark vermindertem spezifischen Gewichte
besitzt. Sehr primitive und ganz unsichere Methode. Tugendreich
empfiehlt zur Unterscheidung von Frauen- und Kuhmilch folgendes
Verfahren. 3 cm® Milch werden mit der gleichen Menge 1- bis 2% iger
Silbernitratlösung versetzt, geschüttelt, bis zum Sieden erhitzt und
dreimal aufgekocht. Bei Anwesenheit von Frauenmilch tritt eine
milchkaffeebraune bis braunviolette Färbung ein, während in reiner
Kuhmilch diese Erscheinung nicht oder nur andeutungsweise eintritt.
| Um organische Substanzen zu veraschen, empfiehlt Stolle
folgende Ausführungsform. Eine Platinschale von zirka 5 mm Durch-
messer, die die zu veraschende Substanz enthält, wird in eine etwas
größere Porzellanschale auf einige Tonscherben gesetzt, damit eine
direkte Berührung der Platinschale mit der Porzellanschale vermieden
wird. Es wird zunächst bei kleiner Flamme soweit erhitzt, bis aus der
verkohlten Masse keine Dämpfe mehr aufsteigen, dann wird die
Erhitzung immer weiter gesteigert und zum Schlusse, nachdem man
die Porzellanschale mit einem Deckel verschlossen hat, bis zur Weiß-
glut erhitzt. Dauer der Veraschung zirka 2 Stunden. Verluste durch
Verflüchtigung, besonders von Chloriden, sollen dabei nicht zustande
kommen.
Auzinger warnt vor der Verwendung von denaturiertem
Spiritus bei der Ausführung der Alkoholprobe, da dessen Gerinnungs-
fähigkeit infolge der Anwesenkeit von Pyridinbasen herabgesetzt
wird. Bei der Verdünnung mit Wasser ist darauf zu achten, daß
destilliertes Wasser verwendet wird. Gewöhnliches Wasser kann
infolge seines Kalkgehalts die Gerinnung beschleunigen. Fendler
und Borkel stellten die Alkoholprobe der Milch in der Weise an,
daß sie sie mit dem doppelten Volumen 50% igen oder 70% igen
Alkohols versetzten. Gesetzmäßigkeiten zwischen dem Gerinnungs-
punkte und der Azidität (nach Soxhlet- Henkel) konnten nicht
festgestellt werden, da auch Milch mit niedrigen Säuregraden mitunter
bei der doppelten Menge von 70%,igem Alkohol Gerinnung zeigte.
Diese Probe kann also nicht empfohlen werden. Wohl aber zeigte sich
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 129
die Probe mit der doppelten Menge 50% igen Alkohols zur Vorprüfung
geeignet, eine ausschlaggedende Bedeutung darf ihr aber nicht zuerkannt
werden.
1, Trockensubstanz,
Splittgerber empfiehlt, zur Bestimmung der Trockensubstanz
der Milch 3 bis 4 g derselben unter Zusatz von Alkohol oder Azeton
zu verwenden und 20 bis 30 Minuten im Soxhletschen Trocken-
schrank zu trocknen. Die Übereinstimmung mit den nach Fleisch-
mann berechneten Werten ist eine gute. Alte Milch gibt um etwas
zu niedrige Resultate gegenüber der Berechnung, bei mit Zuckerkalk
oder Natriumkarbonat versetzter Milch ergeben sich größere
Differenzen.
2. Eiweiß.
Droop Richmond (2) hat die Steineggersche Methode
der Eiweißbestimmung in Milch durch Aldehydtitration weiter ver-
ändert und gibt jetzt folgendes Rezept. 10 oder 11 cm? Milch werden
mit wenigstens 1 cm? 0°5% iger Phenolphtaleinlösung versetzt und
mit -r Strontianlösung neutralisiert. Die schwach rosarote Flüssig-
keit wird mit 2 oder mehr Kubikzentimetern 40%igen Formalins
versetzt und dann mit Strontianlösung bis zum Wiederauftreten
der Rosafärbung titriert. Aus der zur Neutralisierung erforderlichen
Anzahl Kubikzentimeter Strontianlösung (nach Abzug der zur
Neutralisierung des Formalins benötigten) berechnet man die Aldehyd-
zahl (= Anzahl Kubikzentimeter — Alkali pro Liter Milch). Durch
Multiplikation mit 0'170 erhält man den Eiweißgehalt, der mit dem
bei der Kjehldalanalyse ermittelten gut übereinstimmt. (Anmerkung
des Referenten. An Stelle der o
zweckmäßig eine gesättigte Strontianlösung, deren Titer man fest-
stellt.)
Strontianlösung verwendet man
3. Fett.
Richter stellte Untersuchungen über die Vorgänge, speziell
über das Verhalten des Amylalkohols bei der Azidbutyrometrie an
und fand, daß bei Innehaltung der normalen Versuchsbedingungen
bis zu 6%, Fett die Menge des in die Fettschicht übergehenden Amyl-
alkohols der Fettmenge proportional ist und zirka 2 bis 3 Volum-
prozente derselben beträgt, bei höheren Fettgehalten kann sie bis zu
10%, steigen. Im übrigen empfiehlt Richter, an Stelle von 11cm
Milch 1125 g zu verwenden, die mittels einer Pipette abgemessen
werden können, welche von einer Milch mit einem spezifischen Ge-
wichte 1'031 bei 15°C 1125 g ausfließen läßt. Die Butyrometerskala
wird für 8% und 11:25 g Milch auf 1 cm? Inhalt bei 15° auf Einfluß
festgelegt, die Ablesung des Fettgehalts erfolgt bei 54° C.
Golding erblickt im Neusalverfahren einen bedeutenden
Fortschritt gegenüber den bisherigen alkalischen Verfahren, die
130 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
Gerbersche Azidmethode vermag es aber nicht zu ersetzen, die für
exakte Bestimmungen unentbehrlich bleibt.
Oerum zeigt das Aussichtslose des Vorschlags von Primavera
(vgl. Referat 1907 I) und beschreibt ein anderes Verfahren, das, auf
gleicher Basis beruhend, die Lichtdurchlässigkeit der Milch berück-
sichtigt. Er sieht selbst ein, daß andere Methoden einfacher sind.
Den gleichen Gegenstand behandelt ausführlicher Buchwald.
4. Zucker.
Vitoux stellte vergleichende Untersuchungen über die Be-
stimmung des Milchzuckers der offiziellen (französischen) Methode
und nach der von Dénigès empfohlenen Methode an. Die gefundenen
Differenzen sind minimale, die Ausführung nach der offiziellen Methode
ist einfacher. Richmond (3) fällt die Milch für die Zuckerbestimmung
nicht nur mit Quecksilbernitrat, da hierbei geringe Mengen stickstoff-
haltiger linksdrehender Substanzen gelöst bleiben, sondern weiterhin
noch mit Phosphorwolframsäure, die diese Bestandteile fällt. Zu der
wie üblich mit Quecksilbernitrat dargestellten Lösung werden 5% ige
Phosphorwolframsäurelösung und 5% ige Schwefelsäure (1:1) hin-
zugefügt. Multiplikation des Resultats mit 1:1. |
Für die Milchzuckerbestimmung in Milch geben Autenrieth
und Funk folgendes kolorimetrische Verfahren an. 25 cm? Milch
werden im !/,1 Kolben mit zirka 400 cm? Wasser und etwas Essig-
säure gekocht, nach dem Abkühlen auf 500 cm? aufgefüllt und durch
ein trockenes Filter filtriert. 10 cm? des Filtrats werden mit 50 cm3
Bangscher Lösung (500 g Kaliumkarbonat, 400 g Rhodankalium
und 100 g Kaliumbikarbonat werden in zirka 1500 em? H,O unter
Erwärmen bis 60° gelöst und auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Hierzu werden 25 g reines Kupfersulfat [CuSO, + 5 H,0] in 150 cm?
Wasser gelöst, gegossen. Vorsicht, da sonst CO.-Entwicklung! Dann
bis zur Marke auffüllen und nach 24 Stunden filtrieren.) Drei Minuten
lang gekocht und in die von der Firma Hellige, Freiburg i. Br., zu
beziehenden Glaskeile gebracht und dort der Farbenton mit einer
von der gleichen Firma zu beziehenden Farbenskala — blauer, licht-
beständiger Farbstoff — verglichen. Das Verfahren gibt überein-
stimmende Resultate mit Allihn.
Bardach und Silberstein prüften ein von Jolles angegebenes
Verfahren zur Bestimmung von anderen Zuckern neben Saccharose
(z. B. von Laktose und Saccharose), das darauf beruht, daß alle
anderen Zuckerarten mit Ausnahme der Saccharose bei Behandlung
mit Alkali in -Lösung in der Wärme, z. B. durch 3/,stündiges
Erhitzen im kochenden Wasserbade oder durch ?4stündiges Erwärmen
bei 37° im Thermostaten optisch inaktiv werden, mit gutem Erfolge
nach. Sie änderten das Verfahren insoweit ab, als sie während der
Erwärmungsdauer im Thermostaten die die Zuckerlösungen enthal-
haltenden Kölbchen nicht verschlossen, da Luftzutritt die Reaktion
beschleunigt.
Nr, 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 131
Baker und Hulton verwerten die Eigenschaft der Bierhefe,
Milchzucker nicht zu vergären, um Laktose neben anderen Zucker-
arten (z. B. in kondensierter Milch) zu bestimmen. Man läßt zirka 05 g
gewaschene Bierhefe mit der zu untersuchenden zirka 2- bis 3% igen
Zuckerlösung 60 bis 70 Stunden bei 27°C eventuell unter Zusatz
von Asparagin als Stickstoffquelle stehen. Dann wird filtriert, der
entstandene Alkohol durch Kochen verjagt und die Laktoselösung
mit Fehlingscher Lösung titriert. Bei Gemischen von Mehlzucker-
gemischen ist der Zucker mit kaltem Wasser zu extrahieren. Bei An-
wesenheit von Dextrinen versagt das Verfahren. 5 cm? Fehlingscher
Lösung entsprechen 0°037 g Milchzucker.
>. Verwässerung und Zusätze,
Stöcklin hält den Gefrierpunkt der Milch, vorausgesetzt,
daB es sich nicht um verfälschte oder die Milch kranker oder über-
angestrengter Tiere handelt, für eine konstante Größe mit dem
Werte — 05509 Während der Aufbewahrung der Milch verändert
sich ihr Gefrierpunkt infolge von Milchsäurebildung mehr oder weniger
rasch, je nach der Aufbewahrungstemperatur, je lg Milchsäure im
Liter erniedrigt den Gefrierpunkt um 0°050°. Die Azidität der frischen
Milch beträgt, auf Milchsäure berechnet, 1'20 g pro Liter. Der wirk-
liche Gehalt an Milchsäure (L) beträgt dann, wenn A der durch Ti-
tration mit Phenolphtalein ermittelte Gesamtsäuregehalt (als Gramm
Milchsäure im Liter Milch berechnet) ist, L = A — 1:20. In mit
Wasser verfälschter Milch läßt sich der Milchsäuregehalt nach fol-
A X 0'550) — (C’x 120)
C — (A x 0:050)
der beobachtete Gefrierpunkt ist. Erhält man für L einen positiven
Wert, so gibt dieser direkt den wahren Gehalt an Milchsäure an, ist
er negativ, so ist keine Milchsäure vorhanden. In mit Kalium-
bichromat versetzter Milch wird der Milchsäuregehalt nach der Formel
L = A — (120 + A x 0:61) berechnet, wobei A dieMenge K,Cr,O,
im Liter Milch angibt. Sobald der Gefrierpunkt der Milch höher als
— 0°330° ist, so ist nach Stöcklin die Milch unter allen Umständen
als verfälscht zu betrachten. Der prozentische Wasserzusatz zur Milch
0550 x 100. Bordas
empfiehlt bei der Gefrierpunktsbestimmung der Milch an Stelle des
Eis-Salzgemisches als Kühlmaterial die Anwendung von mittels
fester Kohlensäure oder im Kältegemische gekühltem Azeton, dessen
Temperatur durch Nachgießen gekühlten Azetons konstant gehalten
werden kann.
Sanfelici betrachtet eine Milch als verwässert, wenn ihr Gehalt
an fettfreier Trockensubstanz niedriger als 850%, das spezifische
Gewicht des Essigsäureserums niedriger als 10259 und der Asche-
gehalt desselben niedriger als 0°50°%% ist. Die beiden letzten Werte
sind auffallend niedrig und entsprechen in keiner Weise den für Deutsch-
land allgemein geltenden. Bei einem Aschegehalt von 050°, müßte
sender Formel berechnen L = , wobei C’
berechnet sich nach der Formel x = 100 —
132 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
man bei uns schon auf einen Wasserzusatz von mindestens 40 Teilen
zu 100 Teilen Milch schließen. Sanfelici untersuchte die Milch aus
der Umgegend von Lodi. |
Bull bestimmte im Essigsäureserum der Milch verschiedener
Kühe die Refraktion bei 20° und das spezifische Gewicht bei 159,
weiterhin verfolgte er die Veränderungen dieser Werte durch ver-
schieden große Zusätze von Wasser zur Milch. Die Refraktion des
Serums der unverwässerten Milch entsprach im ZeißschenEintauch-
refraktometer 39-2 bis 47:3 Skalenteilen, das spezifische Gewischt
schwankte von 1'027 bis 1'032. Ein Wasserzusatz von 10%, zur
Milch erniedrigte die Refraktion um durchschnittlich 27 Skalenteile,
das spezifische Gewicht um 0°0031. Unter der Annahme, daß 39
beziehungsweise 1'027 als niedrigste Grenzwerte für unverfälschte
Milch zu gelten haben, konnte eine Verfälschung der Milch mit Wasser
durch die spezifische Gewichtsbestimmung mit größerer Sicherheit
nachgewiesen werden als durch die Refraktionsbestimmung. Immerhin
ist die Bestimmung beider Werte zu empfehlen.
Tillmans und Splittgerber haben ihr im letzten Referate
beschriebenes Verfahren zum Nachweise von Salpetersäure in der
Milch bedeutend vereinfacht Der Gang der Untersuchung ist jetzt
folgender. 25 cm? Milch werden in einem verschließbaren Schüttel-
zylinder von 50 cm? Inhalt mit 25 cm? einer Mischung von gleichen
Teilen einer 5°%,igen Quecksilberlösung und einer 2% igen Salzsäure
(8 Teile Salzsäure vom spezifischen Gewichte 1'125 und 92 Teile
Wasser) versetzt und kurz umgeschüttelt. Dann wird durch ein Falten-
filter (Schleicher und Schüll Nr. 577) filtriert und das wasserklar
ablaufende Filtrat sofort der Reaktion mit Diphenylaminschwefel-
säure unterworfen, indem man 1 cm? des Filtrats mit 4 cm? des von
Tillmans vorgeschriebenen Reagens versetzt, umschüttelt und nach
einer Stunde die entstandene Färbung beobachtet. Das Diphenyl-
aminreagens wird folgendermaßen hergestellt. 0:085 g Diphenylamin
werden im 500 cm3-Kolben mit 190 cm? verdünnter Schwefelsäure (143)
versetzt, dann wird konzentrierte Schwefelsäure (1 = 1'84) hinzu-
gefügt und bis zur Lösung des Diphenylamins geschüttelt. Man füllt
mit konzentrierter Schwefelsäure nach und nach dem Erkalten bis
zur Marke auf. Das Reagens ist in verschlossenen Flaschen un-
begrenzt lange haltbar. Zur Herstellung von Vergleichslösungen dient
eine Lösung, die 1'0871 g KNO, = 100 mg N,0, im Liter enthält. Von
dieser versetzt man je 0:45, 0:85, 1:2, L-5 und 2'0 cm? mit ? cm? kalk-
gesättigter Kochsalzlösung und 10 cm? Eisessig und füllt mit Wasser
auf 100 cm? auf. Diese Vergleichslösungen geben dieselben Farbentöne
wie Milchserum mit 1-0, 2:0, 3:0, 4'0 beziehungsweise 5:0 mg N,O, im
Liter. In der Milch sind Substanzen enthalten, die die Reaktion un-
günstig beeinflussen, daher der geringere Inhalt der Vergleichslösungen
an N,0,.
6. Gesundheit, Frische, Sauberkeit.
Die Arbeit Lenzens erstreckt sich auf die Bestimmung des
Säuregrads in der Milch, der Reduktase und Aldehydkatalase, Per-
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 133
oxydase, Katalase und Diastase sowie die Untersuchungen auf das
erhöhte Vorkommen von Leukocyten und das hämolytische Ver-
mögen der Milch zum Zwecke der Feststellung kranker Milch mittels
dieser Methoden. Er kommt zu folgenden Resultaten: Erhöhter
Katalasegehalt in einer frischermolkenen rohen Milch ist ein Zeichen
von Eutererkrankung, wenn die Kolostralperiode vorüber ist. Bei
Marktmilch ist die Katalaseprobe zum Nachweise der Beimischung
pathogener Milch nicht anwendbar, da hier ein erhöhter Katalase-
gehalt auch auf Rechnung von Bakterien zu setzen ist. Die Be-
stimmung der Aldehydkatalase ist zur Diagnostizierung von Mastitis
für sich allein auch nicht ausreichend, da diese Reaktion nicht selten
versagt, außerdem aber auch ältere Handelsmilch ebenso, wie oft
auch Mastitismilch, sowohl eine erhöhte Aldehydkatalase- wie Re-
duktasewirkung zeigt. Die Koningsche Diastasereaktion hat sich zur
Feststellung von Mastitis als nicht zuverlässig erwiesen, da ihre
Ergebnisse oft mit den übrigen enzymatischen Bestimmungen nicht
in Einklang zu bringen sind. Die Peroxydasereaktion nach Storch
äußert sich, solange die Milch sich im Inkubationsstadium befindet,
durch Blaufärbung, während bei fortgeschrittenem Säuregehalt eine
mehr rosarote Färbung auftritt.
Die quantitative Bestimmung der Leukocyten nach Tromms-
dorff ist mit Rücksicht darauf, daß bei vielen Kühen, auch ohne
daß eine Mastitis besteht, eine erhöhte Leukocytenabscheidung
besteht, für sich allein nicht beweisend für das Vorhandensein einer
Mastitis. Noch weniger ist dem Aufstellen von Grenzwerten für die
Leukocytenmengen in zentrifugierter Milch beizustimmen, da jede
örtliche Reizung eine vermehrte Leukocytenabscheidung zur Folge
haben kann. Nur durch den mikroskopischen oder kulturellen Nach-
weis pathogener Streptokokken ist eine sichere Diagnose zu stellen,
aber auch das nur in der Regel für die Milchproben einzelner Kühe.
Die von Sassenhagen beobachtete vermehrte hämolytische Wirkung
der Mastitismilch wurde von Lenzen bestätigt, doch hat nach seiner
Ansicht dieses Verfahren nur wissenschaftlichen Wert und dürfte der
zeitraubenden Methodik halber kaum praktische Anwendung finden.
Die Katalase- und Reduktasereaktion kommen für die Tuber-
kulose des Viehs diagnostisch nicht in Betracht. Kolostralmilch
in den ersten Tagen post partum besitzt einen hohen Säuregrad und
einen hohen Gehalt an Katalase und Diastase, während die F. M.-
Reaktion und die Peroxydasereaktion sehr verlangsamt und schwächer
eintreten. Die auf den Schlachthöfen gewonnene Milch muß als un-
geeignet zur menschlichen Nahrung und als gesundheitsschädlich
bezeichnet werden, da sie fast stets Stauungs- und Mastitischarakter
besitzt, in chemischer und biologischer Beziehung auffallende Ab-
weichungen von der Norm zeigt und fast ausschließlich von altmelken,
euterkranken oder tuberkulösen Kühen stammt.
Philippe unterzog ebenfalls eine Anzahl biologischer Methoden
einer kritischen Prüfung hinsichtlich ihres Wertes. Nach seinen Be-
funden ist die Trommsdorffsche Leukocytenprobe ein wertvolles
Hilfsmittel zur Erkennung von Euterkrankheiten, wenn gleich-
134 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
zeitig noch eine mikroskopische und eventuell auch eine bakteriologische
Untersuchung des Sediments den Trommsdorffschen Befund
stützt. Die Katalasezahl ist zurzeit als das sicherste Mittel zur Er-
kennung von Milchfehlern anzusehen und wird in Doppelbestimmungen
vor und nach dem Filtrieren der Milch empfohlen. Die Reduktase-
probe mit formalinfreier Farblösung ist ein gutes Mittel zur Er-
kennung des Frischezustands der Milch. Milch, die innerhalb drei
Stunden nicht entfärbt, kann als gut gelten. Die Reduktaseprobe
mit Formalin kann zurzeit noch nicht als sicheres Untersuchungs-
mittel betrachtet werden. Stets sollte eine Schmutzgehaltsbestimmung
ausgeführt werden, als besonders zweckmäßig wird die Filtration durch
Wattescheiben empfohlen.
Schröter bestimmte in 122Milchproben, und zwar in 89 Proben
Marktmilch, 28 Proben Vorzugsmilch, 3 aseptisch ermolkenen Milch-
proben, 1 Magermilchprobe und 1 mit Mastitismilch versetzten
Vorzugsmilch den Gesamtkeimgehalt, die Zahl der Milchsäure-
bakterien, die Zahl der Kolibakterien, Menge und Beschaffenheit
des Sediments der Leukocytenprobe, den Ausfall der Katalaseprobe,
der Reduktionsprobe, der Milchgärprobe, der Alkoholprobe, der Koch-
probe und der Aziditätsbestimmung. Die Gesamtkeimzahl wurde
gefunden bei Marktmilch zu 27.500 bis 142,000.000 im Mittel zu
7,153.000 pro Kubikzentimeter. Die niedrigsten Werte im Winter,
die höchsten im Sommer und im Oktober (Rübenblattfütterung).
Vorzugsmilch enthielt 1955 bis 86.500, im Mittel 20.300. Der Gehalt
an Milchsäurebakterien schwankte zwischen 20 und 100% der Gesamt-
keimzahl. Was den Wert der einzelnen biologischen Methoden
betrifft, so ist der Katalaseprobe kein, der Reduktaseprobe nur ein
bedingter Wert beizumessen, während die Gärprobe sich als eines der
vorzüglichsten Hilfsmittel für die Bewertung der Milch erwies. Der
Vereinigung dieser mit der Reduktaseprobe nach dem Vorschlage
von O. Jensen stehen Bedenken gegenüber. Hingegen wäre noch die
Sedimentierprobe nach Trommsdorff zu empfehlen, unter der
Voraussetzung, daß das Sediment auch mikroskopisch und bak-
teriologisch eingehend geprüft wird.
Schern (2) empfiehlt zur Ermittlung verdächtiger Milch die
Labhemmprobe. Danach ist jede Milch verdächtig, nicht normal
zu sein, die gegenüber der Kontrollmilch erheblich mehr Labmengen
zur Gerinnung bei wiederholten Untersuchungen benötigt. Nach
Schern ist die Labhemmprobe deshalb von großem Werte und
anderen Verfahren vorzuziehen, weil sie im Gegensatze zu diesen im
Entstehen begriffene Euterkrankheiten erkennen läßt.
Höyberg fand, daß sich aus entzündeten Eutern oder Drüsen-
teilen herstammende Milch, selbst wenn klinische Anzeichen einer
Euterentzündung noch nicht vorhanden sind, leicht mit Hilfe von
Rosolsäure erkennen läßt, da sie gegen diesen Indikator eine mehr
oder weniger stark ausgeprägte alkalische Reaktion besitzt. Er
versetzt 5 cm? Milch mit 5:5 cm? einer Rosolsäurelösung, die er durch
Verdünnung von 0°45 cm? 1%, iger alkoholischer Rosolsäure mit 5 cm?
96% igem Alkohol erhält. Wenn die Mischung eine lachsrote bis
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 135
karminrote Farbe annimmt, so enthält sie abnorme Mengen von
Leukocyten, Bakterien und Fibrinfasern. Höyberg konnte auf diese
Weise in 73% aller untersuchten Fälle nachweisen, daß abnorme Milch
vorliegt, bevor durch die klinische Untersuchung möglich war, sicht-
bare Veränderungen in den betreffenden Drüsenteilen nachzuweisen.
Die Höybergsche Methode hat nach Schern (1) nur be-
dingten Wert, da die Rosolsäurereaktion zu wenig scharf ist, um
Fehlschlüsse nicht zuzulassen. Die Milch aus entzündeten Eutern
enthält aber sehr große Mengen von Säurebildnern, so daß man
auf Grund von Säuregradsbestimmungen nach Soxhlet - Henkel
eventuell eine Entzündung erkennen kann, wenn auch zu bemerken
ıst, daß die Aziditätsbestimmung (auch nach Höyberg!) generelle
Schlüsse nicht gestattet.
Kürsteiner empfiehlt zur Erkennung von Milchfehlern folgende
4 Methoden: 1. Geruchsprobe, 2. Geschmacksprobe, 3. die Gärprobe,
4. die Sedimentierprobe.
Kuntze kritisiert die Handhabung der Milchprüfung der
deutschen Landwirtschaftsgesellschaft auf den sogenannten Wander-
ausstellungen. Nach dem von ihr geübten Modus sei es kein Kunst-
stück, eine hochwertige sogenannte ‚‚frisierte‘‘ Milch herzustellen
und einzusenden. Kuntze empfiehlt die zeitweise Probenahme
ohne Wissen des Produzenten. Für die Herkunft der Katalase in der
Handelsmilch stellt er folgendes Schema auf:
1. Primäre Katalase. Der unter normalen Verhältnissen vor-
handene Anteil ist ein sehr geringer. Bedeutend erhöht ist er unter
anormalen und pathologischen Bedingungen. Diese sind gegeben
a) durch die Kolostralperiode, so daß die Milch frisch- und alt-
milchender Tiere reicher an Katalase ist als normale Milch; b) durch
Euterkrankheiten, z. B. Mastitis, vielleicht auch Eutertuberkulose ;
cl durch mechanische Einflüsse, hierher gehören die Milchstauung,
d. h. das Nichtmelken, Hyperämie, Verletzungen des Euters, z. B.
durch Zerreißen von Gefäßen während des Melkgeschäfts oder durch
Stoß; d) Innervationsstörungen. 2. Sekundäre Katalase, die nicht
als originäre aufgefaßt werden kann, durch außerhalb des Euters
stattfindende Infektion der Milch mit Bakterien, Kot usw. Daß die
Katalasemenge direkt vom Fettgehalte der Milch abhängig sei,
konnte nicht gefunden werden.
Köstler (2) empfiehlt die Katalaseprobe als eine Haltbarkeits-
probe, die der Alkoholprobe bedeutend überlegen ist, da sie schon
lange vor der eigentlichen Säurebildung die Vorbereitung einer bald
eintretenden Gärung anzeigt. Zu diesem Zwecke wird in der Milch,
die bei Zimmertemperatur gehalten wird, zu verschiedenen Zeiten,
z. B. nach 6 und 12 Stunden, der Katalasegehalt bestimmt. Ein
direkter Parallelismus zwischen Katalasezahl und Labfähigkeit der
Milch konnte nicht gefunden werden, ebensowenig zwischen Säuregrad
und Labfähigkeit. |
Laxa konstruierte einen Katalaseapparat, eine graduierte
Pipette, die oben durch einen Glashahn zu verschließen ist und
136 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. ?
20 cm? faßt. 15 cm? Milch werden mit 5 cm? Wasserstoffsuperoxyd-
gemisch in den Katalaseapparat eingesogen und nach dem Ver-
schließen des Hahns senkrecht aufgestellt. Der sich entwickelnde
Sauerstoff sammelt sich über dem Gemische an, während gleich-
zeitig eine entsprechende Flüssigkeitsmenge abtropft. Vergleichende
Untersuchungen mit diesem Apparate, dem Funkeschen und deın
Burri-Staubschen Apparat, sowie der Koningschen Titrations-
methode ergaben eine gute Übereinstimmung der neuen Methode
mit der letztgenannten, während die Funkesche und die Burrische
Methode sowohl unter sich wie auch gegen die Titrationsmethode
erhebliche Unterschiede zeigten. Hesse unterzog den Gerberschen
und den Funkeschen Katalaseprüfer vergleichenden Untersuchungen,
die zugunsten des ersteren ausfielen.
Barthel (2) verglich die Reduktaseprobe mit anderen Unter-
suchungsmethoden, insbesondere der Säuregradsbestimmung, der
Alkoholprobe und der Katalaseprobe. Zunächst stellte er fest, daß
in Mischmilch die Alkoholprobe lediglich in engem Zusammenhange
mit einer beginnenden Säuerung steht, über sonstige Beschaffenheit
der Milch aber keine Auskunft gibt. Die gebildete Sauerstoffmenge
steht nicht in direktem festen Zusammenhange mit der Bakterien-
zahl, auch ist die als Norm angegebene Zahl von 2°5 cm? O, anscheinend!
zu niedrig gegriffen, da in verhältnismäßig keimarmer Milch von
im übrigen guter Beschaffenheit Werte bis 4:5 cm? Sauerstoff erhalten
wurden. Über diese Grenze hinaus entspricht die Katalasezahl einer
Keimzahl von mehr als 10 Millionen. Der gleiche Wert kann an-
genommen werden, wenn Methylenblau bei 45 bis 50° innerhalb
3 Stunden entfärbt wird. Bei 38 bis 40° nach Jensen geht die Re-
duktion viel schneller vor sich.
Angelici benutzt als gutes Kriterium für den Keimgehalt der
Milch die Entfärbungsprobe mit Methylenblau nach der Modifikation
von ©. Jensen (10 cm? Milch, 0°5 cm? einer Farblösung, die in 200 cm?
2:5 cm? gesättigte alkoholische Methylenblaulösung enthält. Tem-
peratur 38 bis 40°). Milch, die in 15 bis 20 Minuten entfärbt, enthält
nach Angelici 5 bis 25 Millionen Keime in 1 cm?, Milch, die in 1 bis
2 Stunden entfärbt, ist mit 3 bis 7 Millionen Keimen ebenfalls von
schlechter Beschaffenheit. Die Entfärbungszeit steht übrigens ın
keinem direkten festen Verhältnisse zur Keimzahl. Obwohl teil-
weise entrahmte Milch langsamer entfärbt als nicht entrahmte,
ist auch hier die Methode brauchbar.
Morres empfiehlt von neuem die kombinierte Alızarin-Alkohol-
probe als rasch und zuverlässig. Er fand ferner, daß bei etwa 20° C
die Entfärbung von Methylenblau in etwa der 1#/,fachen Zeit vor
sich geht als bei 40°. Beziehungen zwischen der Alizarin-Alkoholprobe
und der Reduktaseprobe bestehen insoweit, als die erstere mit der
letzteren sowohl hinsichtlich der Flockenstärke als auch der Farben-
änderung gleichen Sçhritt hält, wenn reine Milchsäuregärung vorliegt.
Der geringste Zersetzungsgrad, den die Alizarin-Alkoholprobe noch
deutlich anzeigt (3 Henkelsche Säuregrade), entspricht einer Ent-
färbungszeit von 16 Minuten bei 40° C.
Nr. D Monatsschrift für Kinderheilkunde. 137
Rammstedt (2) hält die übliche Art und Weise der Schmutz-
bestimmung für verfehlt, da die gelösten Bestandteile, die #/, des
gesamten Schmutzes ausmachen, der Bestimmung entgehen. Viel
wichtiger sei es, die Milchgewinnung selbst zu kontrollieren und gegen
das Dungaufwachsverfahren Front zu machen, da die Milch nicht.
zum Abfallprodukte der Mistgewinnung gemacht werden dürfe.
Milch aus solchen Ställen dürfe nicht als menschliches Nahrungsmittel
verwendet werden. Als genauestes und elegantestes Verfahren zur
quantitativen Bestimmung des Milchschmutzes empfiehlt Serger
das Fendler- Kuhnsche (vgl. Referat 1908 I1/1909 I).
7. Nachweis der Erhitzung.
O.v.Sobbe (2) empfiehlt zum Nachweise, ob eine Milch erhitzt.
war oder nicht, die Rubnersche Albuminprobe. Die Milch wird mit
verdünnter Essigsäure koaguliert und filtriert. Das Filtrat, welches
ganz klar sein muß, wird zum Sieden erhitzt. Tritt hierbei eine
Trübung oder gar eine deutliche Flockenbildung ein, so war die Milch
nicht oder ungenügend erhitzt, war sie auf 85° erhitzt worden, so bleibt
das Serum nach dem Kochen vollständig klar.
Schern und Schellhase verwenden zum Nachweise einer
stattgehabten Erhitzung folgendes Reagens. Resin. Guajaci 10:0,
Guajacoli 10°0, Perhydrol 3%,ig 1 Tropfen, absoluter Alkohol 80.
Tewes entwickelt ganz laienhafte Ansichten über das Wesen
der Peroxydasen und ihre Verwendung zum Nachweise einer statt-
gehabten Erhitzung von Milch. Da seine Ausführungen in einem von
Molkereifachleuten sehr gelesenen Blatt enthalten sind, so muß:
entschieden Stellung dazu genommen werden. Die Oxydasen sind
keine Ausscheidungsprodukte von Bakterien, wie Tewes behauptet,
sondern originäre Produkte der Milchdrüse. Erhitzte Milch, die mit
Guajaktinktur keine Reaktion gibt, gibt sie auch nicht nach dem
Ansäuern, um so weniger, als Säurezusatz zu roher Milch (z. B. durch
spontane Säuerung) die Intensität der Reaktion ganz erheblich
schwächt. Auch Wasserzusätze zu erhitzter Milch vermögen keine
erneute Reaktion hervorzurufen. Gibt „erhitzte‘‘ Wilch eine positive
Reaktion, so liegt dies einzig und allein daran, daß sie ungenügend
erhitzt wurde.
Milch als Nahrung.
Gaucher studierte die Verdauung der Milch an einem Menschen
mit Jejunalfistel. Nach seinen Beobachtungen erfolgt die Koagulation
der Milch im Magen nicht momentan, ein Teil passiert den Pylorus.
in ungeronnenem Zustande, vermengt mit Kaseinklumpen, die durch
die Magenperistaltik mehr oder weniger zerrieben sind. Eine Pep-
tonisierung des Kaseins erfolgt erst im Dünndarme.
Greco stellte physikalisch-chemische Studien des Säuglings-
magensaftes bei Kuh- und Frauenmilchnahrung an. Er fand, daß die
Oberflächenspannung des Magensaftes mit zunehmendem Aufenthalte
der Milch im Säuglingsmagen zunimmt, in demselben Maße nimmt
seine Azidität zu, diese ist, je nachdem ob es sich um ältere oder
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band, Referate. 10
138 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
jüngere, an der Brust oder mit Kuhmilch genährte handelt, verschieden
hoch, im allgemeinen ist sie geringer als beim Erwachsenen und bei
dem mit Muttermilch ernährten Säugling niedriger als bei dem mit
Kuhmilch ernährten. In dem zirka 3/, Stunden nach Beendigung
der Mahlzeit entnommenen Mageninhalt konnte weder freie Salzsäure
noch aktives Pepsin nachgewiesen werden.
Finizio fand in der Magenschleimhaut von Säuglingen ein
lipolytisches Ferment, welches die Fette der Kuh- und Frauenmilch
sowie des Eidotters zu spalten vermag. Bei der Verabreichung von
Milch an gesunde Säuglinge sind nach 1 Stunde zirka 5 bis 6%, 2 und
3 Stunden nach der Mahlzeit zirka 10%, des zugeführten Fettes ge-
spalten, gleichgültig, ob Frauen- oder Kuhmilch, rohe oder sterilisierte,
gefüttert wurde. Bei Krankheiten der Verdauungsorgane ist die
Menge des Fermentes beträchtlich erhöht.
Birk (2) stellte fest, daß bei künstlicher Ernährung von neu-
geborenen Kindern rund die Hälfte des eingeführten Stickstoffs
im Urin wieder verausgabt wird. In einem Falle wurde eine Aus-
nutzung des Milcheiweißes von 7%, in einem andern von 31% erzielt,
während natürlich ernährte Kinder nach Michel zirka 72 bis 75°,
des Nahrungseiweißes retinieren. Der Mineralstoffwechsel verlief
bei einem Kinde durchaus positiv, bei einem andern wurde eine
negative Bilanz für Kalzium, Magnesium und Phosphor beobachtet.
Boekstegers stellte Stoffwechseluntersuchungen an Säug-
lingen bei der Ernährung mit Büffel-, Kuh- und Frauenmilch an.
Die gefundenen Differenzen mm Harnstoffgehalte des Urins führt.
Boekstegers einzig und allein auf den verschiedenen Eiweißreichtum
dieser verschiedenen Milcharten zurück.
Die mehrfach gemachte Beobachtung, daß wachsende Tiere
ınit zunehmendem Alter eine stetig sinkende Eiweißretention aufweisen,
ist wie Fingerling (4) an einer Reihe von Versuchen zeigte, darauf
zurückzuführen, daß das Nährstoffverhältnis in der Milch unverändert
bleibt. Erweiterte er dasselbe durch Zulagen von Fett und Zucker,
so konnte eine wesentliche Eiweißersparnis erzielt werden, indem
Jetzt ein viel höherer Prozentsatz an Eiweiß als Körpersubstanz
angesetzt wurde. Während bei reiner Vollmilchfütterung in dem
Wachstum des Tieres entsprechenden Mengen in relativ kurzer Zeit
der N-Gehalt des Harns das Doppelte seiner Anfangsmenge erreichte,
wurde nach einer Fettzuckerzulage eine Konstanz des Harnstickstoffs
erzielt. Bei reiner Milchfütterung dient eben das Eiweiß nicht nur als
Baumaterial, sondern auch als Energiequelle. Aus den Versuchen ist zu
ersehen, daß es weniger zweckmäßig ist, die zu verfütternde Milch, d.h.
Eiweißmenge zu steigern, als vielmehr zu einem konstanten Milch-
quantum steigende Mengen leicht verwertbarer N-freier Substanzen zu
verabreichen, d. h. das Nährstoffverhältnis allmählich zu erweitern.
Jacob stellte an 8 Personen, die eine reine Milchentfettungskur
durchmachten, Stoffwechselversuche an. Das Stickstoffdefizit war
sehr erheblich. Ä |
Sciortino stellte fest, daB verschiedene Mono- und Disaccharide,
so auch Laktose, ın verdünnter Lösung die Wirkung des Pepsins
Nr. ] Monatsschrift für Kinderheilkunde. 139
begünstigen, in konzentrierten Lösungen hingegen abschwächen.
Die Steigerung der begünstigenden Wirkung ist beiden Monosacchariden
größer als bei den Disacchariden. Die Wirkung des Trypsins wird
durch alle Zuckerarten ausnahmslos gehemmt.
Die Untersuchungen von Lippschütz bezüglich der Ver-
wertbarkeit des Phosphors im wachsenden Organismus lassen es
als wahrscheinlich gelten, daß anorganischer Phosphor und organischer
Phosphor, z. B. Kaseinphosphor, als gleichwertige Bausteine für den
Organismus zu gelten haben.
Ibrahim beobachtete bei Verabreichung von Rohmilch aus
therapeutischen Gründen an vielen Säuglingen, daß mit ihren Stühlen
seltsame Gebilde ausgeschieden wurden, wie sie sonst nicht gefunden
wurden. Sie bestanden, wie mittels der Präzipitinreaktion nach-
gewiesen werden konnte, aus Kasein- oder Parakaseingerinnseln.
Diese traten stets bei der Ernährung mit roher Kuh- oder Ziegen-
milch auf, gleichgültig,ob sie unverdünnt oder inSchleimverdünnungen
gereicht wurde. Dieses Verhalten gegenüber gekochter Milch führt
Ibrahim darauf zurück, daß die erhitzte Milch in feinen Flocken,
die rohe Milch hingegen in derben Klumpen gelabt wird. Im
Anschlusse an die Ibrahimsche Arbeit teilt Monrad mit, daß auch
er in zahlreichen Fällen Kaseinklumpen in den Fäzes von Säuglingen
gefunden habe, die mit roher Milch ernährt wurden. Bauer konnte
echte Kaseinbröckel nur äußerst selten in Säuglingsfäzes finden,
die durch die Komplementbildung nachgewiesen werden konnten.
Sie fanden sich nicht nur bei Ernährungsstörungen, sondern auch bei
anderen Krankheiten, können also nach Bauer nicht auf Ernährungs-
störungen zurückgeführt werden. Fast stets waren die Bröckel in
den Fäzes älterer Säuglinge enthalten. Die Erklärung dieser eigen-
artigen Erscheinung ergab sich durch die Ibrahimsche Publikation,
es konnte, wie bei diesem, tatsächlich festgestellt werden, daß die Er-
seheinung bei solchen Kindern auftrat, die mit unverdünnter Roh-
milch ernährt worden waren. Uffenheimer und Takeno versuchten
mittels biologischer Methoden, besonders mit Hilfe der anaphy-
laktischen Probe, Kasein in den Fäzes nachzuweisen. Bei 9 von
22 Kindern, die mit Kuhmilch in irgend welcher Form ernährt worden
waren, konnte auf diese Weise 26 mal Kasein nachgewiesen werden.
Bei drei mit Frauenmilch ernährten Kindern ergab die gleiche Methode
immer ein negatives Resultat. Auch mit Hilfe der Präzipitinprobe
gelang bei Kuhmilchernährung der Nachweis von Kasein in den
Fäzes. Ob das Kasein als solches oder in Form von Parakasein darin
vorhanden ist und ob es auch im Stuhle gesunder Säuglinge auftritt,
konnte nicht untersucht werden. Auch Talbot konnte mit Hilfe
der biologischen Methode nachweisen, daß die bei Kuhmilchernährung
mitunter in den Säuglingsstühlen auftretenden jähen Gerinnsel
aus Kasein bestehen.
Saito fand den Fettgehalt der Fäzestrockensubstanz von
natürlich wie auch künstlich ernährten Säuglingen nahezu konstant.
zu 20%. Bei Neugeborenen, besonders künstlich ernährten, kann
er bis über 40% steigen. Bei Dyspepsie und Atrophie ist der Fett-
10*
140 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
gehalt besonders hoch, sinkt aber bei der Rekonvaleszenz. An Chole-
sterin und anderen unverseifbaren Substanzen wurden meist nicht
mehr als 0°3%, der Trockensubstanz gefunden.
In den Fäzes gesunder Brustkinder konnte Hartje stets geringe
Mengen von Zucker nachweisen, niemals dagegen in den Fäzes solcher
Kinder, die mit reiner Kuhmilch ernährt wurden. Erst wenn dieser
Zucker zugesetzt wurde, konnte solcher in den Fäzes gefunden werden,
bei Verwendung von Milchzucker oder Malzzucker war die auf-
gefundene Zuckermenge größer als bei Verwendung von Trauben-
zucker und Saccharose. Bei Rhachitis ist die Zuckerresorption
schlechter und der Zuckergehalt des Kotes dementsprechend höher
als unter normalen Verhältnissen. Bei der Verabreichung von Milch-
oder Malzzucker finden sich in der Darmflora hauptsächlich azidophile
Bakterien, die stark auf den Zucker einwirken, dagegen fast gar nicht
auf Eiweiß — verminderte Eiweißfäulnis —, während bei Trauben-
zucker und Saccharose die Bifidusflora mehr zurücktritt. Das Op-
timum der Bifidusflora wird erreicht, wenn in der Nahrung die Zucker-
menge 7 bis 8mal so groß ist als die Eiweißmenge.
Die Frage, ob das kaseolytische Vermögen der Fäzes und von
Dünndarmextrakten auf die Wirkung von Pepsin zurückzuführen
ist, beantworten Brugsch und Masuda dahin, daß es sich hierbei
aller Wahrscheinlichkeit nach um die Wirkung von Trypsin handelt,
das in geringen Mengen den Darmwänden anhaftet, da bei der Pan-
kreasexstirpation oder bei der Unterbindung derselben eine Wirkung
der Fäzesextrakte auf das Kasein nicht mehr beobachtet werden
konnte. |
Nach Untersuchungen von Kramstyck ist der Bakteriengehalt
der Fäzes am niedrigsten bei natürlich ernährten Säuglingen, höher beı
Kuhmilchverdünnungen, am höchsten bei Zufütterung von gemischter
Kost. Kohlehydratgehalt der Nahrung erhöht die Bakterienmenge.
Engel und Turneau fanden eine eigenartige, nur bei Brust-
kindern auftretende Reaktion des Harns. Wurden 5 cm? Harn mit
15 bis 20 Tropfen einer 2%, igen Silberlösung versetzt, so trat nach
10 Minuten langem Stehen eine schnelle Schwarzfärbung des sich
bildenden Niederschlags ein. Durch Erwärmen konnte die Reaktion
beschleunigt werden.
Koeppe fand die Phosphorausscheidung im Harne von Flaschen-
kindern abhängig von der Art und Menge der Nahrung, derart, daß
sie bei gleicher Menge, aber verschiedener Art verschieden ist, ebenso
bei verschiedener Menge der gleichen Art. Geringe Kochsalzzugaben
steigerten die Phosphorausscheidung, womit bei der Kuhmilch-
ernährung vielfach Temperatursteigerung verbunden war, bei Butter-
milchernährung konnte eine solche nur einmal beobachtet werden.
Nach Pechstein scheiden Kinder vom Tage ihrer Geburt an
Lab und Pepsin in einander proportionalen Mengen mit dem Harne
aus, die während des ersten Lebensjahrs zirka Lia der von den Er-
wachsenen ausgeschiedenen Fermentmenge beträgt: Bei Brust-
kindern ist die Fermentausscheidung eine geringere als bei künstlich
ernährten Säuglingen.
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 141
Unter den Untersuchungen Meyers über die Beeinflussung
der Harnzusammensetzung durch verschiedene Fütterung fällt der
Umstand besonders auf, daß bei Kuhmilchfütterung an einem Schaf-
bocke eine ganz erhebliche Zunahme des Harns an Phenolen statthatte,
während nach Entziehung der Kuhmilch nur noch der 5. bis 6. Teil
an Phenol im Harne gefunden wurde. Diese Erscheinung läßt sich
nur durch eine gesteigerte Darmfäulnis während der Kuhmilch-
periode erklären, die vielleicht durch den eigenartigen Bau des Wieder-
käuermagens bedingt ist.
Skramlik untersuchte Menge und Zusammensetzung des Harns
bei Milchdiät, vegetarischer Kost und Kalbfleischdiät. Bei Milch-
kost war in den beiden ersten Tagen die Harnmenge eine abnorm
große, die Azıdität war bei Milchkost und vegetarischer Kost annähernd
gleich und ganz erheblich viel niedriger als bei Fleischkost. Bei reiner
Milchkost zeichnete sich der Harn durch einen niedrigen Gehalt an
Chlor, einen relativ hohen an Schwefelsäure, Kalk und Magnesia aus.
Die Harnsäuremenge ist sehr stark reduziert, die Menge der gepaarten
Schwefelsäuren sehr stark reduziert gegenüber der reinen Kalbfleisch-
kost, bei welcher außerdem der Ammoniakgehalt ein sehr hoher war
und gleichzeitig Azeton auftrat.
Halberstadt berichtet über einige Fälle von Idiosynkrasie
von Säuglingen gegen Kuhmilch. Da nach L. F. Meyer die Kuh-
milchmolke hierfür verantwortlich zu machen ist, so wurde ein Gemisch
von Frauenmilchmolke + Kuhkasein und Fett verabreicht, ohne
daß indessen die Störungen beseitigt wurden. Der gleiche negative
Erfolg wurde bei Verabreichung von Kuhmilchmolke + Frauen-
kasein und Fett erzielt. Sobald aber seit der letzten Nahrungs-
aufnahme längere Zeit — 8 bis 12 Stunden — verflossen waren, trat
keine Reaktion mehr ein, das Kind hatte seine Idiosynkrasie ver-
loren. Halberstadt nimmt an, daß die Idiosynkrasie nicht als
Morbus sui generis aufzufassen ist, sondern lediglich ein Symptom
einer angeborenen konstitutionellen Anomalie ist, die nicht durch
einen bestimmten Teil der Nahrung, wie L. F. Meyer annimmt, sondern
bald durch den einen, bald durch den andern ausgelöst werden kann.
Nach Großer (2) ist die günstige Wirkung der Frauenmilch
gegenüber der Kuhmilch nicht auf ihren Albumingehalt zurück-
zuführen, da Frauenmilchmolke, die durch Eisenhydroxyd ent-
eiweißt worden war, eine ebenso günstige Wirkung hatte als die
Frauenmilch selbst. Die günstige Komponente in der Nahrung
bilden sonach die in der Frauenmilch enthaltenen, nicht ausflockbaren
Molkenbestandteile, im Gegensatze zu denen der Kuhmilch.
Die Verwendung von Eselmilch findet nach Bruckner zweck-
mäßig bei Ernährungsstörungen von Flaschenkindern, bei Dyspepsie
und Mehlnährschäden mit dünnen Stühlen statt. Bei Dekomposition
versagt sie.
Edmunds erhielt bei der Behandlung von „Graves disease‘
mit der Milch thyreoidectomierter Ziegen gute Resultate.
Wegelins konnte bei der passiven Immunisierung trächtiger
Tiere einen plazentaren Übergang der Immunstoffe auf das Junge
142 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
beobachten, nicht aber durch die Milch. Eine Assimilation durch den
Magendarmkanal des Jungen fand also nicht statt.
Sauermilch.
Nach Analysen von Kooper (3) bestehen zwischen Mager-
und (süßer) Buttermilch derselben Vollmilch mit Ausnahme des
Kasein- und Albumingehalts nur sehr geringe Unterschiede. Die
Viskosität der Magermilch ist größer als die der Buttermilch. Auch
biologisch verhalten sich die beiden Milcharten verschieden, da
sowohl der Reduktase- wie der Katalasegehalt der Magermilch er-
heblich niedriger ist als der der Buttermilch. Während die Zusammen-
setzung der fettfreien Trockensubstanz verschiedener Mager- und
Buttermilchproben annähernd dieselbe ist, zeigte die Untersuchung,
der Asche wesentliche Unterschiede. Kooper schließt daraus, daß
während des Butterns nicht nur physikalische, sondern auch chemische
Veränderungen stattfinden.
~- Hohenadel gibt folgende Zusammensetzung von Kuhmilch,
Frauenmilch, Kumys, Kefir und Yoghourt an:
Kuhmilch Frauenmilch Kumys Kefir Yoghourt
in Prozenten
Kasein . . . . . ‘2°88 0-80 080 2:98 2770
Albumin . . . . Oral 1-21 0:30 020 0:98
Albumosen und
Peptone ; — — 104 005 379
Fett . . . . . . 368 374 112 310 720
Zucker . . . . . 494 4-94 0-39 2-78 9-40
Asche . .....07 072 033 079 1:38
Alkohol . . .. — — 319 020 0:02
Milchsäure . . . — — 0:96 081 0:80
Die bei Frauenmilch für Zucker und Asche angegebenen Werte
sehen sehr unwahrscheinlich aus.
Rubinsky gibt eine genaue Beschreibung der Herstellung von
Kumys. Die in demselben vorhandenen Mikroorganismen sind
folgende: Kumyshefe, Kumysbakterium, Streptococcus lactis (ge-
wöhnliche Milchsäurebakterien) und Bac. acidi lactici Hueppe, viel-
fach, nicht immer, findet man noch Bact. caucasicum Nikolajewa.
Für die normale Kumysgärung sind nur die beiden erstgenannten
nötig, die anderen sind als Verunreinigungen zu betrachten. Die
Kumyshefe zeichnet sich in morphologischer Einsicht durch starke
Differenzierung des Plasmas aus. Sie wächst besonders gut in Milch,
in welcher Laktose stürmisch vergoren wird. Eiweißstoffe werden
von ihr bis zu Albumosen und Peptonen abgebaut, weiterhin werden
aromatisch esterartige Substanzen und flüchtige Säuren gebildet.
Das Kumysbakterium ist nicht identisch mit dem Hueppeschen
Bazillus und gehört zur Gruppe der rankenbildenden Laktobazillen.
Es ist beweglich und bildet keine Sporen. Milch wird erst nach 3 bis
5 Tagen zur Gerinnung gebracht, die maximale Azidität entsprach
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 143
1-1°,. Milchsäure. Während es in Reinkultur unter 23 bis 24° nicht
wächst, findet in Symbiose mit Hefe noch bei Zimmertemperatur
Entwicklung statt. Nach Rubinsky findet bei der Kumysgärung
zunächst eine intensive Milchsäuregärung durch das Bakterium statt,
das hierbei in geringem Maße durch die Hefe unterstützt wird.
Hierdurch wird allmählich die Tätigkeit des Bakteriums gehemmt,
die der Hefe gefördert, die aber bald Zucker vergärt und sehr energisch
die Eiweißstoffe in Angriff nimmt. Als beste Gärtemperatur ist die
von 26 bis 32° zu bezeichnen.
Oehler untersuchte 12 Yoghourtproben aus drei verschiedenen
Quellen. Der Säuregehalt derselben schwankte zwischen 0°76 und
1-16°,, Milchsäure, der Trockensubstanzgehalt zwischen 10'68 und
1576°,. Der aus zwei Anstalten stammende Yoghourt war aus
einfach erhitzter Milch dargestellt, während eine dritte die Milch
eindickte. Auf den Säuregrad hatte diese Manipulation keinen Einfluß.
In allen diesen Präparaten konnte der Bac. bulgaricus in reichlichen
Mengen nachgewiesen werden, nicht dagegen in einer großen Zahl
von Trockenpräparaten (Pulver, Tabletten, Pastillen). Nach Yog-
hourtfütterung konnten die Yoghourtbazillen im Kote von Affen
und Mäusen nachgewiesen werden. Eine Ansiedlung derselben fand
aber nicht statt, am 2. spätestens am 3. Tage nach Beendigung der
Yoghourtfütterung waren sie aus dem Kote verschwunden. Die
Untersuchung von 8 verschiedenen Trockenyoghourtpräparaten durch
Henneberg ergab deren gänzliche Wertlosigkeit, da in allen der
typische Yoghourtpilz fehlte. Er empfiehlt daher die Verwendung
von möglichst frischen flüssigen Kulturen.
Sonstige Milchpräparate.
Burr berichtet über die Untersuchung von Trockenmilch-
präparaten. Er bestätigt die schon oft gemachte Beobachtung, daß
die Haltbarkeit der Pulver eine sehr beschränkte ist. Marre (3)
fand folgende Zusammensetzung von Trockenmilch: Wasser 6°30 bis
830°, Fett 15°8 bis 217%, Milchzucker 3510 bis 48°-85°%, Eiweiß
28-70 bis 33-11%,, Asche 6°50 bis 7'34%. Ballner und v. Stockert
untersuchten ein Trockenmilchpräparat ,,Gallak‘. Es enthielt 23°,
Fett, 30:20% Stickstoffsubstanzen, 577% Asche, 33:33% Zucker
und 7:81% Wasser. Das aufgelöste Pulver zeigte nach einiger Zeit
einen talgigen Geschmack. Mit Hilfe der Komplementbindungs-
methode wurde festgestellt, daß die Eiweißkörper der Milch keine
tiefer gehenden Zersetzungen erlitten hatten.
Backe weist darauf hin, daß gesüßte, kondensierte Milch sich
bei längerer Aufbewahrung entmischt, dadurch, daß eine Aufrahmung
und eine Abscheidung von Milchzucker und Saccharose stattfindet.
So enthielt. eine kondensierte Milch 7 Monate nach ihrer Herstellung
am Boden 16:43% Laktose und 41:86°% Saccharose, am Deckel
6:04% Laktose und 44:23% Saccharose.
Pelka gibt folgende Zusammensetzung der Eiweißmilch an:
Eiweiß 2:8 bis 32%, Fett 20 bis 25°, Zucker 1°2 bis 1:6°,, Asche
144 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
0.45 bis 0°5%. Die Asche hatte bei einer Gesamtmenge von 0:4899 g
folgende Zusammensetzung: 0'1284 g P:0;, 0:0927 g CaO, 0:0407 g CI,
0:0872 g K,O, 0:0619 g Na,O.
Finkelstein und Meyer berichten über ihre Erfahrungen
bei der Ernährung mit Eiweißmilch. Etwaige Mißerfolge damit sind
fast stets auf eine Unterernährung zurückzuführen, die entweder
in einer ungenügenden Dosierung (man sollte stets 180 bis 200 g
auf 1 kg Lebendgewicht rechnen) oder in einer verspäteten oder zu
geringen Beigabe von Kohlehydraten oder in übertriebener Ein-
schränkung der Nahrung beim Wiederauftreten von Ernährungs-
störungen ihren Grund haben. Welde erzielte in zahlreichen Fällen
von Dekomposition, Intoxikation usw. mit der Ernährung durch
Eiweißmilch sehr günstige Resultate. Rollet ist mit den Erfolgen,
die mit Eiweißmilch erzielt wurden, außerordentlich zufrieden.
Großer (1) ist der Ansicht, daß die Eiweißmilch keine Dauernahrung
sei, da nach 14 Tagen bis 3 Wochen ein Stillstand in der Gewichts-
zunahme stattfinde. Im allgemeinen wurden aber gute Erfahrungen
mit Eiweißmilch gemacht.
Bernstein stellte Stoffwechseluntersuchungen mit Säuglingen
an, die zunächst nur Kuhmilch, in einer weiteren Periode aber eine
Zulage von Albulaktin erhielten. Das Ergebnis derselben war, daß
nach der Zulage des Kuhmilchalbumins eine erhöhte Retention von
Kalk, Phosphorsäure und Stickstoff statthatte, eine Erscheinung,
die aller Wahrscheinlichkeit nach auf das veränderte Verhältnis
von Kasein zu Albumin zurückzuführen ist.
E. Müller empfiehlt für konstitutionell geschwächte Säuglinge
eine Kuhmilch, deren Molkegehalt, abgesehen vom Milchzucker,
reduziert ist. In einer derartigen salzarmen Kuhmilchmischung
kann der Fettgehalt, besonders bei älteren Säuglingen, etwas gegenüber
dem der Vollmilch erhöht sein. Bei der Erhöhung des Milchzucker-
gehalts ist indessen Vorsicht geboten. Eine Demineralisation des
Organismus und rapide Gewichtsstürze, wie sie bei Buttermilch oft
eintreten, sind hier nicht zu befürchten.
Zur Herstellung von Kindermilch aus Kuhmilch entrahmt,
Bernstein Vollmilch und teilt die Magermilch in zwei Teile. Ein
Teil wird schwach alkalisiert und zirka 25 Minuten lang bei 40° der
Einwirkung von Trypsin unterworfen. Dann wird der Rest der Mager-
milch hinzugefügt, bis zur schwachsauren Reaktion angesäuert und
zu dem Ganzen Lab hinzugefügt. Es entsteht hierbei eine gelatinöse
Gerinnung der Milch, aus welcher dürch vorsichtiges Erwärmen
eine klare Molke abgeschieden wird. Zu dieser wird der Rahm hin-
zugefügt und das Gemisch in Flaschen sterilisiert.
Milch als Krankheitsträger und Krankheitsursache.
Nach Concetti weisen die meisten Kinder direkt nach der
Geburt und in den ersten Lebensmonaten einen Zustand von Hypo-
thyroidismus auf. Die aktive Substanz des Schilddrüsensekrets
wird durch die Milch von der Mutter auf den Säugling übertragen,
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 145
so daß Kinder, die von Müttern beziehungsweise Ammen mit Hypo-
thyroidismus oder Hyperthyreoidismus genährt werden, unter diesen
Zustande zu leiden haben. Bei künstlicher Ernährung erscheinen die
Zustände von Hypothyreoidismus viel schwerer als bei natürlicher
Ernährung.
Gilruth stellte fest, daß Baz. lactis aerogenes beim Rinde
nach Injektion in das milchende Euter krankmachende Wirkung
entfaltet. Durch den Melkakt ist die Möglichkeit einer Weiter-
verbreitung gegeben.
Von 17 Kindern, die eine auf Grund von bakteriologischen
Untersuchungen als tuberkelbazillenhaltig befundene Milch zur
Nahrung hatten, und die Heß Gelegenheit hatte mehr als 3 Jahre
zu beobachten,erkrankte nur ein einziges an tuberkulöser Halsdrüsen-
entzündung (Typus bovinus). Weiterhin wies Heß nach, daß es
gelingt, Meerschweinchen mit einer subinfektiösen in Milch sus-
pendierten Dosis von Tuberkelbazillen zu infizieren, wenn die be-
treffende Menge von Bazillen nicht auf einmal, sondern in mehreren
Dosen verfüttert wird. Bei der 1maligen Verabreichung von je
2 mg eines Tuberkelstammes an 10 Meerschweinchen erfolgte keine
Infektion, ebenso bei 10 maliger Verfütterung von je 0‘1 mg an 2? Meer-
schweinchen (insgesamt also 1 mg pro Tier), während bei Dosen von
0-05 mg bei 25maliger Verabreichung (insgesamt pro Tier 1'25 mg)
ein positiver und ein negativer Fall erhalten wurde und bei der Ver-
abreichung von insgesamt 1'50 mg in Dosen von 0'05 mg zwei positive
und ein negativer Fall. Schultze (2) sah zwei in der Gefangenschaft
mit Kuhmilch aufgezogene etwa 1 Jahr alte Rehe an Tuberkulose
eingehen. Aus dem Stalle, der die Milch geliefert hatte, waren einige
Zeit zuvor mehrere Kühe wegen hochgradiger offener Tuberkulose
ausgemerzt worden.
Bei einer durch Streptokokken verursachten Euterentzündung
der Kühe fand Meyer folgende Veränderungen der Milch. Bei akuter
Mastitis sinkt das spezifische Gewicht sehr tief, während es sich bei
chronischer Mastitis in normalen Grenzen hält. Der Fettgehalt ist
stets erniedrigt, und zwar um so mehr, je stärker die Milch auch sonst
verändert ist. Die Azidität der Milch der kranken Viertel ist stets
erheblich niedriger als die der Milch aus den gesunden Vierteln. Der
Katalasegehalt der Mastitismilch ist stark erhöht, Reduktase fehlt.
Seel untersuchte die Milch von Kühen, die an Euterentzündung
litten und fand, daß die aus den erkrankten Vierteln stammende
Milch besonders in den ersten Tagen der Krankheit ein von Eiter
herrührendes, gelbliches Aussehen hatte, vielfach flockig und bald
dickflüssig, bald dünnflüssig war. Die Reaktion der Milch war fast
stets alkalisch, der Gehalt an Milchzucker, Fett und Chloriden (in
Prozenten der Asche) stark erniedrigt, die Aschemenge selbst und ihr
Gehalt an P,O, bald erhöht, bald erniedrigt. Die Menge der Eiweiß-
stoffe, insbesondere des Albumins war stark erhöht. Die Refraktion
des Fettes zeigte starke Abweichungen sowohl nach oben wie nach
unten. Auch die Milch aus den von der Krankheit noch nicht er-
eriffenen Eutervierteln weicht in bezug auf ihre Zusammensetzung
146 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 2
erheblich von derjenigen der normalen Kuhmilch ab — alkalische
Reaktion, erhöhter Gehalt an Fett, Albumin und Phophaten, ver-
ringerter an Chloriden, so daß auch aus der Gesamtmilch einer Kuh
durch Feststellung der genannten Konstanten auf Mastitis geschlossen
werden kann. Je nach der Schwere der Erkrankung nimmt die Milch
der erkrankt gewesenen Kühe nach 2 bis 4 Wochen wieder ihre normale
Zusammensetzung an. Aus der Arbeit von Zwick und Weichel
ist zu entnehmen, daß die Verfütterung von Milch, die von Kühen
stammt, welche an akuten Euterentzündungn leiden, zum Teil ganz
ähnliche Krankheitserscheinungen bewirkt, wie sie bei Fleisch-
vergiftungen auftreten. In diesen Fällen war die Euterentzündung
durch Bakterien aus der Gruppe der Fleischvergiftungserreger hervor-
gerufen worden.
Vamvakas untersuchte eine Milch, die Vergiftungserscheinungen
hervorgerufen hatte. Durch die Analyse konnte nichts Verdächtiges
nachgewiesen werden, auch konnten die Vergiftungserscheinungen
nicht auf Pflanzen zurückgeführt werden, welche von den Kühen
gefressen worden wären. Vamvakas vermutet eine Bakterien-
vergiftung, hervorgerufen durch eine Mikrobe, die an brandig ge-
wordenen Milchwarzen gefunden wurde.
Besprechungen.
M. Pfaundler. Die K. Universitäts-Kinderklinik im Dr. v. Hauner-
schen Kinderhospital zu München. (Verlag von Rudolph Müller und
Steinicke, München, 1911, M. 3-80.) |
In der Einleitung erzählt Verf. die ältere Geschichte der Anstalt
und die Vorgeschichte der Neu- und Umbauten, die nunmehr vollendet
sind, er schaut heut mit Humor auf die mannigfachen Schwierig-
keiten, die sich der Ausführung entgegengestellt haben, zurück und
denkt dankbar derjenigen, die das Werk fördern halfen.
Den wesentlichen Inhalt des Buches bildet die detaillierte
Schilderung von Bau, Einrichtung und Betrieb der Anstalt, die durch
vorzügliche Abbildungen illustriert wird. An allen Stellen ist zu er-
kennen, wie sorgfältig alle Einzelheiten in Bau und Betrieb durch-
dacht sind, und darum werden sehr viele Interessenten dem Verf.
Dank wissen, daß er sich die Mühe nicht hat verdrießen lassen, seine
Pläne und ihre Ausführung zu schildern. Keller.
S. Engel. Grundriß der Säuglingskunde. (Mit 58 Textabbildungen.)
Nebst einem Grundriß der Säuglingsfürsorge von Marie Baum,
mit 4 Textabbildungen. (Verlag von J. F. Bergmann, Wiesbaden,
1912, M. 4:60.)
Derartige Leitfäden und Grundrisse existieren heute in deutscher
Sprache in großer Zahl, zum Teil recht gute; die in den letzteren
vorgetragenen Anschauungen weichen nachgerade nicht wesentlich
Nr. 2 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 147
voneinander ab, wohl aber sind die Anschauungen über das, was dem
Leserpublikum zu bieten ist, noch recht verschieden — so verschieden,
wie das Begriffsvermögen der intelligenten und der rückständigen
Schülerinnen eines und desselben Lehrkurses in der Regel ist.
Die Geschmäcker sind verschieden ; mir will scheinen, als ob
Engels Ausführungen vielfach zu theoretisch wären. Ganz aus-
gezeichnet — aber auch für die Intelligenteren bestimmt — ist der
Grundriß der Säuglingsfürsorge von Marie Baum.
Die Ausstattung des Leitfadens ist gut. Keller.
Josef und Siegmund Taussig. Ernährung und Pflege des Kindes.
(5. bis 8. Tausend ; Wilhelm Braumüller, Wien und Leipzig, M. 2 —.)
Wieder ein populäres Buch, etwas weniger gut; auch in der
Auswahl des Stoffes nicht besonders zweckmäßig, z. B. in den die
Kinderkrankheiten betreffenden Kapiteln. Keller.
J. Ranke. Der Mensch. (II. B., 3., gänzlich neu bearbeitete Aufl.
mit 372 Abb. im Text, 31 Tafeln u. 7 Karten.) (Leipzig u. Wien,
Bibliographisches Institut, M. 15.—.)
Der 2. Band umfaßt ‚Die heutigen u. die vorgeschichtlichen
Menschenrassen‘‘ und bringt in Wort und Bild eine Fülle von
Material, so daß dem Werk eine große Verbreitung im gebildeten
Lesepublikum zu wünschen ist. Keller.
Werner Kümmel. Die Krankheiten des Mundes. (3. Auflage. Mit 79
zum Teil farbigen Abbildungen im Text. Verlag von Gustav
Fischer, Jena, 1912, M. 9 —.)
Ein ausgezeichnetes Lehrbuch, das jedem Praktiker zu empfehlen
ist; auch dem erfahrenen Kollegen wird eine gedrängte Zusammen-
stellung eines umschriebenen Gebietes, das praktisch von großer
Wichtigkeit ist, willkommen sein. Die Mitarbeit Ad. Czernys,
dessen Ratschläge dem Verf. zur Verfügung standen, birgt dafür,
daß die Ergebnisse pädiatrischer Forschungen zur Geltung kommen.
Keller.
W. Prausnitz. Grundzüge der Hygiene. (9. Auflage, bearbeitet von
Prof. P. Th. Müller und Prof. W. Prausnitz; mit 278 Ab-
bildungen ; München, 1912, M. 9° —.)
Das Lehrbuch ist an Universitäten und Hochschulen seit langem
eingeführt und wird auch in der neuen Auflage seinen Freundeskreis
behalten und erweitern. Keller.
T.Cohn. Leitfaden der Flechtendiagnostik und Flechtentherupie. (4. voll-
ständig umgearbeitete und vermehrte Auflage; Berlin 1917,
S. Karger.)
Gegen die früheren Auflagen unterscheidet sich die jetzige
durch eine größere Anzahl von Abbildungen und durch mehrfache
Erweiterungen des Textes. Die Vorzüge des Buches sind bekannt:
kel
ul
48 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.
es ist eines der wenigen Bücher, die mit vielem didaktischen
Geschick und mit genauer Kenntnis der Bedürfnisse der allgemeinen
Praxis — aber auch mit weiser Beschränkung auf diese — ge-
schrieben sind. Birk (Kiel).
Inhalt.
Grimmer. Die Arbeiten auf dem Gebieïe der Milchwissenschafl und
Molkereipraxis im Jahre 1911, I. und II. Semesier 73. — Bee
sprechungen. v. Pfaundler. Die Universitätskinderklinik in Mün-
chen 146. — Engel und Baum. Grundriß der Säuglingskunde und
Säuglingsfürsorge 146. — Taussig. Ernährung und Pflege des Kindes
147. — Ranke. Der Mensch 147. — Kümmel. Krankheilen des Mundes
147. — Prausnitz. Grundzüge der Hygiene 147. — Cohn. Flechlen-
diagnostik und Flechtentherapie 147.
Inhalt des Maiheftes der Originalien-Abteilung.
Seite
Dr. Karl Stolte. Behebung von Durchfällen der Säuglinge durch
Korreklur ihrer Nahrung mil Bullermich . .... 2.2 2 2.. 49
Dr. Theodor Goett. Zur Bewerlung des Assozialionsversuches im
Kındesaller 2 u ea 2. 5 2 Ka Ka 2 we se 99
Dr. J. A. Schabad. Bemerkungen zu den Arbeiten von Dr. Arnold
Orgler: Uber den Kalkstoffwechsel bei Rachitis‘‘, Monatsschr.
/. Kinderheilk. 1911, Bd. X, Originalien Nr. 7, und ,,Der Kalk-
stoffwechsel des gesunden und des rachilischen Kindes“, Ergeb-
nisse der inneren Medizin und Kinderheilkunde 1912, Bd.VIII 6
Dr. Kurt Blühdorn. Eine Demonsiralion des Einflusses der Reaktion
auf den Umsatz: von Kalk und Phosphorsäure im Dickdarm des
ba
SAUGLINGS: : vn eg, e a a ee ee re are er 68
Dr. med. Karol Rieder. Über die quantitative Ausscheidung von Uro-
tropin in der Frauenmilch. . -. . 2: 2 2 2 2 er een. 80
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin W. 50., Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONAT SSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knöpfelmacher Moro Thiemich Tobler
Straßburg Göttingen Wien Heidelberg Magdeburg Breslau
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal,
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. Referate. Nr. 3.
Es ist kaum auszudenken, welchen Umfang unsere Literatur
erreichen würde, falls jede Arbeit ein Referat, jedes Referat eine
Replik, diese eine Duplik usw., und die letzte schließlich eine
redaktionelle Notiz hervorrufen würde. Wenn die folgende Ent-
gegnung an dieser Stelle Aufnahme findet, so geschieht es nur aus
dem Grunde, um zu zeigen, welchen Insulten ein kritischer Referent
ausgesetzt ist.
Ehrliche Kritikertätigkeit, auf welchem Gebiete sie Buch aus-
ecübt werden möge, ist stets recht mühselig, bringt weder Lorbeeren
noch — außer kärglichem Honorar — sonstige Annehmlichkeiten.
Nur ist es auf anderen Gebieten, als in unserer Wissenschaft, wohl
weniger üblich, die Autorität der hohen Herren Chefs in die Polemik
hereinzuziehen.
Im übrigen sei den Lesern der Monatsschrift das Urteil überlassen,
ob die Vogtsche Kritik berechtigt ist oder nicht. Keller.
Entgegnung
auf die
im Aprilheft dieser Monatsschrift von Herrn Professor Vogt
(Straßburg) veröffentlichte Kritik meiner Abhandlung: „Ver-
such einer poliklinischen Tuberkulinbehandlung der kindlichen
Skrofulose und Tuberkulose“,
In der vornehmen Tonart, die diesen Referenten ziert, unterzicht
Herr Professor Vogt meine oben genannte Arbeit einer sehr herben
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 11
150 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Kritik. Der Zweck meiner Mitteilung war hauptsächlich — manchem
Praktiker vielleicht nicht ganz unwillkommen — der, darauf hin-
zuweisen, daß eine Tuberkulinbehandlung poliklinisch möglich ist,
ohne die ihr unterworfenen Kranken zu schädigen. Im Gegenteil
zeigte sich, daß eine Reihe krankhafter Erscheinungen günstig be-
einflußt wurden. Meine Beobachtungen sind schlicht und ruhig
mitgeteilt und am Schluß der Arbeit nochmal kurz zusammengestellt
worden. Herr Vogt akzeptiert meine Deutung der berichteten
Tatsachen nicht und glaubt jene deshalb verhöhnen zu dürfen,
Es fragt sich, mit welchem Rechte. Zunächst übersieht der Herr
Referent, absichtlich oder unabsichtlich, die bekannte Erfahrung,
daß hartnäckige Appetitlosigkeit eines der häufigsten Frühsymptome
beginnender Tuberkulose ist, die sich nicht einfach wegsuggerieren
läßt. Dafür bereichert er unsere Kenntnisse durch die Offenbarung,
daß jedes gesunde Kind Nachtschweiße hat. Was ferner die Durch-
fälle anlangt, über die mein Herr Kritikus sich lustig macht, so
handelte es sich in den vier in Betracht kommenden Fällen (von denen
drei unter Nr. 15, 29und 30 meiner Arbeit mitgeteilt sind) um monate-
lang anhaltende, «durch Besichtigung der Entleerungen festgestellte,
durch innere Medikation und diätetische Behandlung nicht zu
stillende Diarrhöen, die mir vom Oberarzt der Poliklinik wegen
Verdachts der Darmtuberkulose zugewiesen worden waren. Nun,
und diese Diarrhöen schwanden eben während der Tuberkulin-
behandlung, mag das Herrn Vogt in Erstaunen versetzen oder nicht.
Vielleicht findet sich der oder jener — natürlich meine ich nicht
Herrn Vogt — veranlaßt, meine Angaben nachzuprüfen; dann
wird sich ja zeigen, was es mit dem aprioristischen Verdikt des Herrn
Referenten auf sich hat. Ich sehe ein, daß ich mit dem Auszug aus
meinen Krankengeschichten (übrigens nur 34 von 70 vorhandenen),
wenigstens für die Auffassung des Herrn Vogt, zu kurz verfahren
bin — ein Umstand, durch den ich mir allerdings den Beifall des
Kritikers hätte gewinnen müssen, der ja mit dem Vollgewicht seiner
großen Autorität die pädiatrischen Schriftsteller wegen Weitschweifig-
keit verwarnt.
Wenn Herr Vogt ferner meine Diagnosen unter souveräner
Beiseitelassung ihrer kurzen Begründung bemängelt, so hätte er sich
vielleicht überlegen dürfen, von welcher Stelle die Verantwortung
für diese Diagnosen übernommen war.
Schließlich wer selbst Artikel schreibt, wie Herr Vogt über
seine sechs Eidottersäuglinge, dürfte immerhin Ursache haben, mit
dem Anathema ‚‚trauriger Tiefstand der therapeutischen pädiatrischen
Literatur‘ nicht allzu verschwenderisch umzugehen.
Dr. med. Hermann Wittich.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 151
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie
und Therapie, Hygiene.
Kraus, Ishiwara und Winternitz. Über das Verhalten embryonaler
Zellen gegenüber Nabelblut und nv lazentarserum. (A. d. Sero-
therapeutischen Institut in Wien.) (Deutsche med. Wochenschr.,
1912, S. 303.)
Embryonale Zellen weisen ein ähnliches biologisches Verhalten
auf wie Karzinomzellen. Das Nabelblutserum löst Karzinomzellen
und embryonale Zellen viel weniger als normales oder Retropla-
zentarserum. Birk (Kiel).
P. Eminet (Charkow). Spezifische Blutplätichen und die Theorie der
direkten reaktiven Aufeinanderwirkung. (Arch. f. Kinderheilk.
1911, LVII, 4—6.)
Bei Infektion des Organismus entstehen für das betreffende
Antigen spezifische Blutplättchen, ,.Soterozyten‘, welche wahr-
scheinlich vermittels ihrer Kerne das Virus vernichten. Je stärker
die Vergiftung, um so weniger Soterozyten mit normalen Kernen
sind vorhanden. Der Blutplättchenkern ist sehr reich an Lezithin.
Die Vermehrung der spezifischen Soterozyten im Gefolge von In-
fekten hat aber eine Grenze. Bei übergroßer Toxinmenge vermindert
sich die Plättchenzahl. Der Autor bittet am Schlusse um Nachprüfung
seiner Anschauungen und hat aus diesem Grunde — um eben Nach-
untersuchungen anzuregen — seine Theorien so bestimmt ausge-
sprochen. Er hält beispielsweise auch die heute so modernen großen
Antitoxingaben für nicht gerechtfertigt und schädlich.
Klotz (Straßburg).
L. M. Spolverini. (Kinderklinik, Rom). Contributo alla conoscenza
dei rapporti funzionali fra la tiroide e le altre ghiandole a secre-
zione interna. (Beitrag zur Kenntniß der funktionellen Beziehungen
zwischen der Schilddrüse und den übrigen inneren Sekretions-
drūsen.) (Rivista di Clinica Pediatrica, 1912, Nr. 12.)
Verf. wollte die Bedeutung der Schilddrüsenfunktion im
Schwangerschaftszustand erforschen und führte an 2 gesunden
Ziegen während dem 3. Schwangerschaftsmonate die Thyroidektomie
mit Entfernung der Nebenschilddrüse aus. Beim Vergleiche der
von diesen Ziegen geborenen Zicklein mit den von einer Kontroll-
ziege geborenen beobachtete Verf. eine bedeutend geringere Ent-
wicklung und geringeres Gewicht der ersteren, die dann an Inanition
starben. Die spärliche Milch nimmt nach Darreichung von Thy-
roidin zu.
Eine der Ziegen konnte eine zweite Schwangerschaft nicht zu
Ende bringen und verendete vor der Entbindung: Atrophie des
Eierstocks und Hypertrophie der Thymus und der Hypophyse.
Bei der zweiten Ziege genügte ein zurückgebliebenes Stückchen von
Schilddrüsengewebe, um ihr eine 2. Schwangerschaft mit günstigem
Ausgange zu ermöglichen.
11*
152 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
fe
Von besonderer Bedeutung sind jedoch die an der während der
2. Schwangerschaft verendeten, d. h. völlig thyroidektomisierten
Ziege an den verschiedenen Organen angestellten Untersuchungen:
Hypophyse hypertrophisch, mit Vorwiegen eosinophiler Zellen in
der Rindensubstanz. In den Eierstöcken hämorrhagische Herde,
Narbengewebe und häufig Eierstockfollikel in atrophischem Zustand.
Fettige Entartung der Leberzellen. In Mamma, Milz, Pankreas und
Nebennieren nichts nachzuweisen, Thymus leicht hypertrophisch.
Dotti (Florenz.)
Landis and Kaufman. The occurence of venous hum in children.
(Vorkommen des venösen Schnurrens bei Kindern.) (Arch. of Pe-
diatrics, Februar 1912.)
Dies Geräusch scheint bis zur Pubertät fast konstant vor-
zukommen und hat keinen Zusammenhang mit etwa bestehender
Anämie; die meisten der beobachteten Kinder waren bestimmt nicht
anämisch. Nach dem 15. Jahre wird das Schnurren selten. Es wird
aber bemerkt, daß bei Anämie das Schnurren deutlicher war und in
liegender Stellung nicht so leicht verschwand. Wachen heim.
C. Happich (Hohe Mark, Taunus). Schädliche Wirkungen des Kamp-
fers. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 12.)
Während Ziemssen betont hatte, daß Kampfer beim Menschen
keine Maximaldosis habe, glaubt Happich, daß man die Ungefährlich-
keit des Kampfers doch etwas überschätze. Aus Versuchen am
Kaninchen geht hervor, daß für die Entgiftung des Kampfers durch
Paarung mit Glukuronsäure der Glykogenbestand (Hunger) und
normaleSauerstoffmengen im Blut wichtig sind. Entzog man Kaninchen
den Sauerstoff und injizierte Kampfer, so trat Exitus ein, der aus-
blieb, wenn Kampfer plus Glukuronsäure eingespritzt wurde. Es ist
auch ein eminenter Unterschied, ob Kampfer intravenös oder intra-
arteriell injiziert wird. Intravenös versursachten 0'2 Kampfer-
emulsion Krämpfe, doch erholte das Versuchstier sich bald wieder;
intraartiell war nach !/ Stunde (bei 0‘1 nach 6 Stunden) der Tod
eingetreten. Im Lungenkreislauf wird also ein großer Teil des
Kampfers entgiftet.
Was den Menschen anbelangt, so wird der gesunde Organismus
10 bis 20 Spritzen à 0'1 g pro Tag vertragen. Aber dort, wo einer oder
beide der für die Glukuronsäurepaarung wichtigen Faktoren (Trauben-
zucker beziehungsweise Sauerstoff) fehlen beziehungsweise beschränkt
vorhanden sind (Ausgehungerte, Karzinomatöse, gewisse Diabetiker
und Geisteskranke, schwere dekompensierle Herzfehler, gewisse
schwere Pneumonien, Leuchtgasvergiftungen), muß die Dosierung
vorsichtig -gehandhabt werden. | Klotz.
E. Zadro. Zur Folge der Heliother apie. (Wiener med. Wochenschr.,
1912, Nr. 14.)
Verf. berichtet über Reula der E E in
5. Pelagio-Rovigeno. Die Erfolge sind gute, unterscheiden sich aber
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderhcilkunde. 153
kaum von denen, die gleichen Orts ohne Sonnenbestrahlung erreicht
werden. Die Heilung von tiefen Knochenherden und Gelenksaffektionen
wurde nicht in auffallender Weise befördert oder beschleunigt. Dagegen
scheint die Heilung von offenen Wunden und Ulzerationen schr be-
fördert zu werden. Verf. ist der Ansicht, daß die glänzenden Re-
sultate der Berghospize nicht allein der Heliotherapie, sondern vor-
wiegend allen anderen mit einem Berg- oder Seehospiz in innigem
Zusammenhange stehenden sanitären und hygienischen Verhältnissen
zu danken sind. Reuß (Wien).
Ernährung und Stoffwechsel.
Variot (Paris). Etude clinique des. Diarrhées chez les nourrissons
au sein. (La clinique infantile, X, Nr. 3, 1912.)
Variot klassifiziert Durchfälle bei Brustkindern in folgender
Weise: |
1. Exogen bedingte Diarrhôen.
1. Sommerdiarrhöen. Selten tritt Erbrechen hinzu.. Benigne
Prognose. Therapeutisch wertvoll: Verlängerung der Stillintervalle,
Kürzung der Trinkdauer, Interpolierung einer Reiswasserabkochung.
Jedes Medikament ist überflüssig, auch Opium hat sich nicht be-
währt.
2. ULerfütterungsdiarrhöen: Therapie: Quantität der
getrunkenen Milch zu beschränken.
3. Unterernährungsdiarrhöe. Bei Milchmangel oder zu.
ängstlicher Beschränkung der Milchmenge kommt es zu diarrhöischen,
seltenen, pseudo-enteritischen Stühlen. Daneben Erbrechen und
Ausbildung des hypotrophischen Status: „Dissociation de la croissance
ponderale et staturale‘‘. Therapie: Nahrungssteigerung.
4. Diarrhöen durch Kasein, Fett der Frauenmilch
bedingt. Bei zu fettreicher Milch Allaitement mixte mit Eselinnen-
milch oder abgerahmter Milch. Ein Einfluß des Fettes hinsichtlich
Ekzemauftretens besteht nicht. Eine Schädigung durch Kasein
lehnt \Variot ab.
5. Diarrhöen durch toxische Frauenmilch. Reine toxische
Diarrhöen ohne auffindbare Ursache sind nicht selten. Die Kinder
können dabei atrophisch werden. Sofortige Besserung durch Ab-
stillen. Sicher ist ferner ein Einfluß von psychischen Traumen der
Mütter auf die Qualität der Milch. Therapie: Teilweiser Ersatz der
Brustmilch durch sterilisierte oder homogenisierte Kuhmilch mit
Zusatz von Natriumfiltrat. Gelegentlich ist auch vollständiges Ab-
stillen zweckmäßig.
6. Toxische Frauenmi!ch bei Infektionen der Mutter
als Ursache von Diarrhöen beim Kind. Neben allgemeinen
154 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Infektionen erweisen sich auch rein lokale [besonders häufig Mastitis,
Metritis] als Ursachen von Diarrhöe beim Säugling. Auch Wieder-
eintritt der Periode bedingt Diarrhöe des Säuglings. Therapie:
Allaitement mixte oder Abstillen.
7. Diarrhôen infolge alimentärer Vergiftungen bei
den Stillenden. Konservenintoxikationen (Fleisch und Gemüse),
ferner Alkohol. Bei letzterer Ätiologie von Diarrhöen beim Brust-
kind kommt es häufig noch zu eklamptischen Anfällen.
Aus allem geht also — nach Variot — hervor, wie überwäl-
tigend oft die Noxe, die zur Diarrhöe führt, außerhalb des
Säuglings zu suchen ist.
II. Endogene Quellen der Diarrhöe des Brustkindes.
Dentitionsdurchfälle — häufige Koinzidenz mit flüchtigen Der-
matosen. Reflektorisch bedingt.
Parenterale Injektionen.
Fälle von „heredite dyspeptique‘ scheinen Variot
noch nicht genügend bewiesen zu sein.
Die für die Praxis so außerordentlich bedeutungsvolle Kenntnis der
Durchfälle bei neuropathischen Säuglingen wird mit keinem
Wort erwähnt. Die Geringschätzung der Konstitution des Säuglings
hinsichtlich der Pathologie der Ernährungsstörungen kann ja kaum
deutlicher ausgesprochen werden wie im vorliegenden Artikel, den
ich deshalb ausführlicher glaubte referieren zu müssen, weil Variot
als einer der vitalsten Intelligenzen unter den Pädiatern Frank-
reichs gilt. Klotz (Straßburg).
Nageotte-Wilbouchevitch. Intoxication par le lait liquide et tolérance
pour le lait sec. (Bull. de la soc. de péd., Paris 1912, S. 23.)
Die Vortragende berichtet über Erfahrungen mit Intoleranz
gegen gekochte oder sterilisierte Kuhmilch bei Säuglingen, älteren
Kindern und Erwachsenen, die sich im Auftreten von Durchfällen
nach Genuß der Milch zeigte. Verf. konnte alle diese Krankheits-
fälle heilen, wenn sie an Stelle der einfachen (gekochten oder sterili-
Sierten) Kuhmilch pulverisierte Trockenmilch zur Herstellung der
betreffenden Nahrungsgemische verwendete.
R. Weigert (Breslau).
J. Stargardter (Düsseldorf). Beiträge zum Nahrungsbedarf und Ei-
weißbedarf des Kindes jenseits des Säuglingsalters. (Arch. f. Kinder-
heilk. LVII, 4—6, März 1912.)
Verf. berechnete den Nahrungsbedarf aus den Größen Körper-
gewicht, Oberfläche und Sauerstoffverbrauch; den ermittelten Ka-
lorien wurde ein entsprechendes Plus für unausgenutzte Nahrung und
ein Zuschuß für Anwuchs zuaddiert. Die so auf theoretischem Wege
ermittelte Kalorienzahl wurde im Stoffwechselversuche auf ihre
Richtigkeit nachgeprüft und gefunden, daß der Energiebedarf sich
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 155
ın der Tat im großen und ganzen mit der rechnerisch erhaltenen
Zahl deckte. Zur Körperbewegung setzte der Autor 15%, des Grund-
umsatzes, für Muskelarbeit 30% in Rechnung, doch genügt bei sehr
agılen Kindern die Quote von 30%, nicht, sondern es müssen min-
destens 40%, zugeschlagen werden.
Der für die Versuchskinder gerade ausreichende Nahrungsbedarf
I. 5 Jahre 10 Mon. 15 kg. Kalorien pro Kilo und Tag: 78
IL. 6 19 8 ?9 18 23 7? LA 9? 9) 33 ° 68
II. Vo 10 ,, 20, » on a a n $678
Der zweite Teil der mühevollen Versuche diente Untersuchungen
über den Eiweißbedarf. Die beiden Versuchskinder erhielten sehr
geringe Eiweißmengen zugewiesen. Dann wurde die Kohlehydrat-
komponente der Versuchsnahrung (Milch-Sahnemischung) gesteigert,
ferner auch ein Versuch mit Nutrosezulage angestellt.
Im Versuch 1 genügten 1'5 Eiweiß pro Tag und Kilo nicht, um
bei 852 Kalorieneinfuhr (davon 4'1 pro Kilo Zucker) Eiweiß an-
zusetzen. Auch 6'6 Zucker pro Kilo genügten noch nicht. Erst bei
10:3 Zucker trat bei der gleichen Eiweißmenge von 1'5 pro Kilo und
Tag Eiweißansatz ein (1201 Kalorienzufuhr). Steigerung der Eiweiß-
quote auf !'75 bei Verminderung des Zuckers führte wieder zur
Minusbilanz, erst 22 Eiweiß waren imstande, die N-Retention wieder
positiv zu gestalten. Die ungemein schnelle Abgabe des soeben noch
retinierten Stickstoffs ist ein Zeichen, daß es sich um labiles, nicht
organisiertes Eiweiß gehandelt haben muß. Im Versuch 2 kam es
bei 1100 Kalorien (davon 5°4 pro Kilo Zucker) und 1'3 Eiweiß nicht
zum N-Ansatz, auch bei 1182 Kalorien (wovon 6°7 pro Tag und Kilo
Zucker) und 1-3 Eiweiß ebenfalls noch nicht. Erst bei 1264 Kalorien
(wovon 7°8 Zucker), gelang es bei der gleichen Eiweißquote von 1'3
Eiweiß zum Ansatz zu bringen. Die steigende Zuckerzulage führte
in bekannter Weise zur Besserung der Retention, zum Absinken
der Resorption des Kotstickstoffs. Stargardter kommt also zu
dem Schluß, daß der Eiweißbedarf des Kindes jenseits des Säuglings-
alters mit 1°5 bis 2:5 Eiweiß pro Tag und Körperkilo vollauf gedeckt
ist. Auch ist keineswegs zu befürchten, daß der geringe Eiweißgehalt
der Kost irgendwie von Schaden für den wachsenden kindlichen
Organismus sein könnte. Es genügt, wenn sich das Eiweiß an den
Gesamtkalorien mit 10 bis 12% beteiligt, allerdings müssen die
Kohlehydrate dann ?/, der N-freien Nährstoffe betragen. Endlich
berichtet Stargardter noch über die differente N-Retention bei
verschiedenen Zuckerarten. Die Reihenfolge der Zucker stellte sich
wie folgt dar: Obenan Malzzucker, dann Rohrzucker, dann Trauben-
zucker, am Schluß: Milchzucker. Klotz.
Kathe. Sommerklima und Wohnung in ihren Beziehungen zur
Säuglingssterblichkeit. (Klin. Jahrbuch, Bd. XXV.)
Liefmann und Lindemann. Der Einfluß der Hitze auf die Sterb-
lichkeit der Säuglinge in Berlin und einigen anderen Grojstädten.
156 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
(Deutsche Vierteljahrschrift für öffentliche Gesundheitspflege,
Bd. XLIII.) |
Kathes Untersuchungen erstrecken sich über die Jahre 1904
bis 1908. Für den Monat berechnet, läßt die Säuglingssterblichkeit
auch in Halle den üblichen Sommergipfel erkennen und die Sonderung
in Todesfälle an Magendarmaffektionen und Krämpfen auf der einen,
den übrigen Erkrankungen auf der andern Seite führt zu dem Ergebnis,
daß. im wesentlichen jene es sind, welche diesen Anstieg bedingen.
Mit besonderer Schärfe tritt die Abhängigkeit der Mortalität von der
Lufttemperatur hervor, wenn beide täglich miteinander verglichen
werden. Ihre Kurven verlaufen ‚nahezu gleichsinnig‘‘, ‚einem starken
Anstiege der Temperatur folgt sofort eine Zunahme der Sterblichkeit,
und zwar vorwiegend an Magendarmaffektionen‘. Die Windstärke
und der Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre lassen einen gleich
gesetzmäßigen Einfluß nicht erkennen, dagegen zeigt die Kurve
der Bodentemperaturen besonders in 60 cm Tiefe dasselbe Verhalten.
Be der absoluten Sterblichkeit tritt eine Bevorzugung be-
stimmter Bezirke nicht in Erscheinung, in der heißen Jahreszeit
sind es aber in erster Linie lange, an der Peripherie gelegene Straßen,
die von ihr und speziell den Todesfällen an Magendarmaffektionen
betroffen werden. (Es paßt nicht recht zusammen, wenn Verf. von
einer regellosen Verteilung der absoluten Sterblichkeit spricht und
ihre Verteilung in der heißen Jahreszeit als sehr charakteristisch
bezeichnet, obwohl sich das Bild ungefähr gleichen soll. Ref.) Daraus
darf man jedoch nicht, wie Liefmann in einer früheren Arbeit, den
Schluß ziehen, daß Bedingungen, welche eine Lufterneuerung und
Wärmeabgabe erschweren, auf die Sterblichkeit keinen Einfluß haben,
Vergleicht man nämlich straßenweise die Sterblichkeit mit der Zahl
der Lebendgeborenen, so ändert sich das Bild. Die relative Sterb-
lichkeit im allgemeinen sowohl wie die an Magendarmaffektionen
ist am größten in den schmalen, winkligen Straßen des Zentrums mit
ihren alten verbauten Häusern und engen Höfen, deren ungünstige
Bebauungs- und Wohnungsverhältnisse ein Bauplan und Angaben
über einzelne besonders belastete Häuser illustrieren. Sie ist gering
in Straßen, die durch größere Breite, geraden Verlauf und freiere
Lage ausgezeichnet sind. Nach der Veranlagung zur Einkommensteuer
beurteilt, ist die sozialeLage derBewohner in diesen Häusern allerdings
fast durchwegs besser als in jenen. Doch finden sich auch Straßen
mit dem gleichen ‚sozialen Titer“ und selbst unter den Straßen
mit verhältnismäßig hoher allgemeiner Sterblichkeit treten die Todes-
fälle an Magendarmerkrankungen zurück, wenn die baulichen Ver-
hältnisse für eine Durchlüftung und ungehinderte Entwärmung
günstig liegen.
Das Wohnungsklima ist also die Ursache des sommerlichen
Massensterbens. Die hohe Temperatur, die mangelhafte Ventilation
und der große Feuchtigkeitsgehalt der Luft in den Behausungen
der Armen erschweren die Wärmeabgabe, unzweckmäßige Kleidung
und schlechte Haltung tun das Ihre, um die Gefahr für den Säugling.
dieser Kreise zu steigern, besonders aber für den künstlich ernährten,
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 157
der an und für sich schon weniger resistent ist und zu Störungen
der Wärmeregulation neigt. ‚Die letal ausgehenden sogenannten
Magendarmaffektionen der Säuglinge in der Sommerzeit sind in
der Regel nichts anderes als schwere, durch Wärmestauung ver-
anlaßte Hitzeschädigungen des Organismus‘ mit akutem und chro-
nischem Verlaufe.
Wer bei der Beobachtung des erkrankten Säuglings zu einer
andern Meinung gekommen ist, wird auf den schon von Meinert
zitierten Militärarzt verwiesen, nach dem Magendarmerscheinungen
auch beim Hitzschlag überaus häufig sind und gleichfalls ohne ent-
zündliche Veränderungen der Schleimhaut verlaufen, auf den von
manchen behaupteten günstigen Einfluß abkühlender Maßnahmen
und die Beobachtungen Finkelsteins und Rietschels, die für
den Verfasser den Charakter eines einwandfreien experimentellen
Beweises haben. |
Liefmann und Lindemann gehen in der Wertschätzung
dieser Beobachtungen nicht so weit, sie glauben auch nicht, daß
die Sterblichkeit in. den engen, winkligen Gassen so hoch ist, weil
diese schlechter ventiliert werden, sondern weil sich in diesen Woh-
nungen das ärmste Proletariat zusammendrängt. Während aber
Lief mann sich an dem gleichen Material wie Kathe nicht von dem
dominierenden Einfluß der Hitze auf die Säuglingssterblichkeit
überzeugen konnte, hat das Berliner Material, das er mit Lindemann
studierte, seine Meinung geändert.
Bei einem täglichen Vergleiche in den Jahren 1899 bis 1910 fand
sich derselbe Parallelismus zwischen Temperatur und Sterblichkeits-
maximum und er trat noch besser hervor, wenn die Temperatur
um 2 Uhr mittags zum Vergleiche herangezogen wurde. Nur der
Spätsommer heißer Jahre bildet. eine Ausnahme. Hier bleibt auch beim
Absinken der Temperatur die Sterblichkeit unverhältnismäßig hoch.
Ein Einfluß des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft ließ sich ebensowenig
erkennen wie ein solcher der Windverhältnisse.
Das häufige Zusammentreffen von Temperatur- und Sterblich-
keitsmaximum spricht ebensosehr gegen die Annahme epidemischer
Infektionskrankheiten wie gegen die Bedeutung der Milchzersetzung.
Aber auch, wenn ein oder zwei Tage vergehen, bis dem Anstieg der
Temperatur ein Anstieg der Sterblichkeit folgt, hat die Hitzschlag-
hypothese Meinerts das meiste für sich. Nach den Angaben, die
über die Krankheitsdauer auf den Sterbezetteln zu finden waren,
entspricht unter diesen Umständen dem Anstieg der Temperatur
ein Anstieg der akuten Erkrankungen. |
In demselben Sinne wird es verwertet, daß an heien Vor-
sommertagen die Säuglinge weniger unter Magendarmerscheinungen
als unter nervösen Symptomen erkranken und meist akut zu-
grunde gehen. Nicht minder lehrreich soll die Sterblichkeit in den
verschiedenen Stockwerken sein. Dem Referenten scheint das aber
mehr für die Art zuzutreffen, indes; statistische Betrachtungen
nicht angestellt werden sollen. Man urteile selbst.
158 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Es starben pro Tag
im kühlen Vorsommer 1905 im heißen Vorsommer 1905
(12. bis 20. Mai) (30. Juni bis 3. Juli
im Keller 0°9 Kinder 225 Kinder
af Parterre 32 = 70 ,,
o I. Stock 43 ,, 1150 ,,
s$ II. T 38 wé 13-00 „
SN II. e 4'4 së 13:00 „
et" N: A 4°0 n 12:25 e
V. 2 à 19 0-25 19
Daraus wird geschlossen: „Hier zeigt sich vor allem eine starke Steige-
rung der Sterblichkeit in den höher gelegenen Stockwerken von der
ersten Etage ab. Eine auffallende Sonderstellung aber nehmen die
im Keller untergebrachten Säuglinge ein. Wir sehen, daß in den vier
heißen Sommertagen nur etwa sechs Kellerkinder mehr sterben als
in der vorangehenden kühlen Zeit, aber 36 Kinder aus der zweiten
Etage, 34 aus der dritten Etage und 33 aus der vierten Etage. Das
gleiche Verhalten haben auch schon Meinert und Willim gefunden ;
letzterer Autor hat es aber zugunsten der Zersetzungshypothese
verwertet. Gewiß spricht es nicht gegen diese, wenn wir aber zeigen,
daß in den höhergelegenen Stockwerken die Erkrankungen so rasch
eintreten, daß man an Milchzersetzung nicht denken kann (ein der-
artiger Unterschied zwischen Keller und höheren Stockwerken ist
in der Arbeit nirgends nachgewiesen. Ref.), dann bleibt nur die
Meinertsche Ansicht noch übrig, daß die Kinder im Keller deshalb
in geringerer Zahl sterben, weil sie dort vor Überhitzungen geschützt
sind.“
Dieser Schutz geht so weit, daß die Kellerkinder noch besser dran
sind als die Brustkinder. Während von ihnen in den vier heißen
Vorsommertagen nur 6 mehr starben, waren es bei den Brustkindern,
die auf den Sterbezetteln als solche bezeichnet wurden, 12. ‚Hier
kann es sich überhaupt nicht um Nahrungsmittelverderbnis handeln
und, da auch Infektionen auszuschließen sind, bleibt für diese Fälle
ganz allein die Meinertsche Theorie als Erklärungsmöglichkeit offen.“
So kommen die Verff. zu dem Schlusse, daß die Frühsommer-
sterblichkeit der Säuglinge im wesentlichen durch Hitzschläge ent-
steht, welche die Kinder in kürzester Zeit dahinraffen. Im klinischen
Bilde dieser Hitzschläge spielen die Darmsymptome eine ganz unter-
geordnete Rolle. (Bemerkenswerterweise wird hier ein anderer Militär-
arzt zitiert, nach welchem von 504 Hitzschlagerkrankungen im
deutschen Heere nur 32 Erscheinungen von seiten des Magens und
Darmes zeigten.) Gehen Säuglinge an heißen Vorsommertagen akut
unter Symptomen einer Verdauungsstörung zugrunde, so ist die
Hitzeschädigung zu einer schon bestehenden Darmaffektion getreten.
Bei der Spätsommersterblichkeit heißer Jahre‘ müssen noch
andere Momente binzukonımen. Sterben hier, wenn die Außenwärme
schon wieder gefallen ist, Kinder akut unter Krämpfen, so ıst dafür
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 159
die Wohnungstemperatur verantwortlich zu machen, die noch lange
hoch bleiben kann. Nicht so für die chronischen Verdauungskrank-
heiten, an denen die Mehrzahl der im Spätsommer sterbenden Kinder
zugrunde geht. Wären diese auf eine Hitzeschädigung in den voran-
gegangenen Monaten zurückzuführen, so müßte die Sterblichkeits-
kurve der Einmonatskinder früher zur Norm zurückkehren als die
der älteren Säuglinge. Das ist aber nicht der Fall. Es muß sich der
Hitze noch eine andere, langsam wirkende Schädlichkeit anschließen,
und. diese erblicken die Verff. in der unzweckmäßigen Ernährung
vieler Säuglinge. In heißen Tagen leidet die Absonderung der Ver-
dauungssäfte, das stärkere Durstgefühl wird aber beim Klaschenkinde
meist durch eine Vermehrung der Nahrungsmenge befriedigt und
so können bei diesem Störungen von seiten der Verdauungsorgane
besonders leicht entstehen. Bestehen solche schon vorher, so werden
sie durch die Hitze verschlimmert. Sekundäre Infektionen tragen
dazu bei, den ungünstigen Ausgang herbeizuführen.
Stützen für diese Anschauung suchen die Verff. in eigenen
Beobachtungen. Sie maßen die Temperatur zwischen Haut und
Windel und fanden, daß diese sich beim gesunden Säugling zwischen
35:50 und 36°5° bewegt, während Rubner beim winterlich bekleideten
Erwachsenen zwischen Haut und Wollhemd eine Temperatur von
32-09 bis 32-70 gefunden hatte. Zum Teil liegt das an der Kleidung;
denn Weglassen der Gummihülle erniedrigt die Windeltemperatur
{Differenz bis 1°), der Hauptgrund ist aber darin zu suchen, daß der
kindliche Organismus mehr Wärme erzeugt und daher mehr Wärme
abgibt.
Sie fanden weiter, daß beim ernährungsgestörten Kinde die
Kurve der Windeltemperatur stärkere Ausschläge zeigt als die Kurve
der Aftertemperatur, und sie konnten beobachten, wie im Sommer
1910 auf dem Kinderkrankensaal ihrer Abteilung Steigerungen der
Temperatur (bis 25°, 265°, 25°5 um 9 Uhr abends) gleichzeitig von
5 Kindern, die sich in der Reparation nach Ernährungsstörungen
befanden, mit Erscheinungen einer abnormen Wärmeregulation,
Bilanzstörung, Dyspepsie oder gar einer Dekomposition beantwortet
wurden, Erscheinungen, die am stärksten bei der dritten Temperatur-
steigerung ausgesprochen waren. (Wie viel Säuglinge auf dem Saale
lagen, ist nicht angegeben. Über die Ernährung erfährt man nur,
daß zwei von diesen Kindern während der ganzen Dauer der Beobach-
tung lediglich Ammenmilch erhielten.)
Zur selben Zeit wurden 4 Säuglinge mit Hitzschlag cingelietert:
Eine andere Erklärung war für die Temperatur, die sich zwischen
40°49 und 42-22 bewegte, nicht zu finden. 2 gingen am dritten, 2 am
vierten Krankheitstage zugrunde. Bei einem der letzteren übten
kühle Umschläge und Rektumspülungen einen günstigen Einfluß
aus. Alle vier waren künstlich ernährt worden, drei erkrankten schein-
bar aus voller Gesundheit, einer hatte schon 2 Monate schleimigen
gelbgrünen Stuhl. Die Enteritis follicularis, welche die Sektion bei
ihm feststellte, fand sich auch bei 2 der anderen, in einem Falle wurde
die Sektion nicht gestattet. Klinisch traten Magendarmerscheinungen
160 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
wenig hervor. Die Verff. nehmen an, daß alle vier zunächst eine Er-
nährungsstörung hatten, aus dieser resultierte eine Störung der Wärme-
regulation, die beim Einsetzen hoher Temperaturen zur Wärme-
stauung, zum Hitzschlag führte. |
Endlich untersuchten die Verff. bei 20 an den verschiedensten
Formen der Ernährungsstörung gestorbenen Säuglingen das Herz-
blut und fanden 10 mal eine bakterielle Infektion, aber 7 verschiedene
Bakterienarten.
Die prophylaktischen Maßnahmen, welche die Verff. aus ihrer
Anschauung entwickeln, sind von dem Gedanken beherrscht, daß
die Hitze als Krankheitsursache mit berücksichtigt werden muß,
Sie glauben, ‚daß ein erheblicher Nutzen zutage treten könnte,
wenn Pädiater und Hygieniker ihre nächste Aufgabe in dieser Frage
darin gehen würden, die Sommersterblichkeit der Säuglinge gewisser-
maßen mit dem Thermometer zu bekämpfen‘.
Hohlfeld (Leipzig).
Ad. Czerny. Über die Bedeutung der Inanition bei Ernährungs-
störungen :der Säuglinge. (Bei Karl Marhold. Halle a. S., 1911.)
Der Inhalt der Arbeit wird in folgenden Sätzen zusammen-
gefaßt:
„l. Säuglinge können sowohl vollständige als partielle Inanıtion
längere Zeit hindurch ohne sichtbaren Schaden ertragen.
2. Die Gefahr des Inanitionstodes tritt bei langsamer Abnahme
bei einem Verlust von etwa einem Drittel des Körpergewichtes, bei
schneller Abnahme früher, und zwar desto eher ein, je rapider das
Körpergewicht abnimmt.
3. Therapeutisch eingeleitete Inanition ist nur dann von Ge-
fahren begleitet, wenn sie bei einem Kinde versucht wird, welches
bereits schwere Körpergewichtsverluste erlitten hat oder durch einen
wochenlang anhaltenden Mangel wichtiger Bestandteile in der
Nahrung geschädigt worden ist.
4. Viele Säuglinge erliegen während des Bestandes von Infekten
nicht unmittelbar diesen, sondern der sie begleitenden Inanition aus
inneren Ursachen (d. h. Störungen der Verdauungsvorgänge und
der Stoffwechsels, welche eine ungenügende Ausnutzung einer an sich
ausreichenden Nahrung zur Folge haben). Hohlfeld (Leipzig).
Hand. Intestinal antiseptics in childhood. (Darmantiseptika im
Kindesalter.) (Arch. of Pediatrics, Februar 1912.)
Verf. warnt speziell vor der Verwendung des Kalomels, da er
es als Reizmittel betrachtet; obenan würde er das Bismut. salicyl.
stellen. Wachenheim.
Mac. Crudden. Chemical studies on intestina. linfantilism. (Chemische
Untersuchungen über intestinalen Infantilismus.) (Journ. Experim..
Med., Februar 1912. |
In 3 Fällen fand Verf. unregelmäßige Kreatininausscheidung
und einen niedrigen Kreatininkoeffizient. Kreatinin erscheint im Harne
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 161
auch bei kreatininfreier Diät, war aber niedriger bei fettreicher als bei
kohlenhydratreicher Diät. Auch die endogene Harnsäureausscheidung
war bedeutenden Schwankungen unterworfen. Wachenheim.
CG Aviragnet, L. Bloch-Michel et H. Dorlencourt. Le lait sec
dans l'alimentation des nourrissons. (Bull. de la soc. de péd.,
Paris 1912, S. 78.)
Die Verff. bedienten sich bei ihren Versuchen zweier Präparate
getrockneter Milch. Die Herstellung erfolgte fabrikmäßig entweder
im Vakuum bei 95°C oder durch Trocknung bei 100 bis 110°C.
In jedem Falle war bei dem von den Verff. verwandten Präparat der
Fettgehalt um die Hälfte vermindert. Sie hatten ausgezeichnete
Erfolge bei leichten und schweren Ernährungsstörungen :an der
Brust, indem sie die getrocknete Milch im Allaitement mixte mit
Frauenmilch verwandten. Diese Beobachtungen umfassen die meisten
der mitgeteilten Fälle. Aber auch bei künstlich ernährten Säuglingen
hatten sie gute Resultate bei Fällen schweren Erbrechens, bei atro-
phischen Säuglingen mit Exsikkation, bei akuten Magen- und
Darmkatarrhen und dysenterieformen Enterocoliten. Schädigungen
wurden nie beobachtet. Das Erbrechen stand meist sofort, die Stühle
wurden normal, das Fieber und die Intoxikationserscheinungen
schwanden schnell und nach ganz wenigen Tagen stellten sich sehr
gute Gewichtszunahmen ein. Die Rückkehr zur normalen Milch
gelang meist leicht. In einigen Fällen mußte das Regime mit ge-
trockneter Milch jedoch durch Monate — in einem 8 Monate lang —
fortgesetzt werden. Der Gefahr der Barlowschen Krankheit wurde
durch Verabreichung frischer Fruchtsäfte begegnet. Die Verff. glauben,
daß durch den TrocknungsprozeB — abgesehen vom Wasser — nur
im Eiweiß der getrockneten Milch Veränderungen entstehen, und
zwar solche, die für den Ablauf der Verdauung und für die Beein-
flussung des Krankheitsprozesses günstig seien. Die vorliegenden
Beobachtungen deutscher Autoren, die sich bekanntlich über die
getrocknete Milch. E so günstig aussprechen, werden nicht er-
wähnt. | R. Weigert (Breslau).
Schorer. Bacterial count and: acidity determination of the different
grudes of milk, etc. (Bakterienzählung und Aziditätsbestimmung
verschiedener lan (Arch. of Pediatrics, März 1912.) `
“Die beste Marktmilch ist die sogenannte bescheinigte und enthält
600 bis 50.000 Bakterien pro Kubikzentimeter. Die sogenannte
inspizierte Milch hat etwa den doppelten Gehalt, und die gewöhnliche
pasteurisierte kann über eine Million Bakterien enthalten. In bezug
auf den Säuregehalt sind dagegen die Unterschiede gering. Die Beob-
achtungen des Verf. beziehen sich auf Boston. Wachenheim.
M. Klotz (Straßburg). ` Untersuchungen über den Kohleh ydratstof-
wechsel. (Arch. f. exper. Pathol. u. Pharm., LXVII, $. 451—4809.)
I. Der differente Abbau von W e zen und Hafermehl
beim Phlorizinhund. Eingehende Kritik der Versuche von Bau m-
162 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
garten und Grund, welche die Differenz von Hafer und Weizen
nicht gelten lassen wollen. Neue Beweise für die Tatsächlichkeit
einer derartigen Differenz werden erbracht und auf Fehlerquellen
der experimentellen Methodik beim Phlorizinhund hingewiesen.
Die ausschlaggebende Bedeutung der Darmflora für den Ausfall
der Versuche wird erläutert und die hierdurch beschränkte Kompetenz
der Rosenfeldschen Versuchsanordnung für das Studium des Mehl-
abbaus zugegeben.
Il, Biochemie der Getreidemehle.
Die Lehre von der biochemischen Differenz der beiden Amylazeen
Hafer und Weizen ist bereits so weit ausgebaut, daß man sich gar nicht
mehr auf den Ausfall der Versuche am Phlorizinhund zu stützen
braucht. Zum Beweis hierfür stellt der Verf. die gesamten Angaben
der Literatur über die chemische Differenz, über den Abbau innerhalb
und außerhalb des Organismus, über das differente Verhalten gegen-
über Enzymen und Bakterien zusammen.
Es ist demnach eine irrige Auffassung, Hafer und Weizen als
identisch bezeichnen zu wollen.
III. Über die Wirkungsweise von Kohlehydratkuren.
Ob der Diabetiker ein ihm in Form von Kohlehydratkuren
angebotenes Kohlehydrat verwerten kann, hängt im letzten Grunde
vom Zustande seiner Darmflora ab. Verfügt er über gärungskräftige
Darmmikroben, dann vergären dieselben das Kohlehydrat, so daß
es nicht als Hexose, sondern als aufgespaltene Hexose (vermutlich
Kohlehydratsäure) resorbiert wird. Wichtig ist die Abwesenheit von
Fleisch, denn Fleisch behindert die Gärung. Ferner ist eine gewisse
präliminäre Aufschließung des verabfolgten Kohlehydrates wünschens-
wert, damit Enzymen und Bakterien der Angriff auf das Stärke-
molekül erleichtert wird. Auch die Beigabe von katalytisch wirkenden
Salzen, insonderheit von Kalium- oder Kalziumphosphat oder Kalzium-
laktat, befördert die Vergärung,
Am Beispiel der Kartoffelstärke zeigt Verf., daß der enterale
Abbau eines Kohlehydrates keine starre Größe ist, sondern abhängt
von dem Milieu, welches er im Darme antrifft.
Im allgemeinen dürfte der bei gemischter Kost lebende Mensch
die Mehle hepatisch verwerten, d. h. als Hexosen. Sobald sich aber
eine Reihe von Momenten vereint (ausgeprägte saccharolytische
Darmflora, Abwesenheit von Fleischeiweiß in der Kost, vorherige
Aufschließung des verabreichten Kohlehydrates, Anwesenheit von
Katalysatoren), dann wird der Mehlabbau auf den anhepatischen
Weg geleitet, d. h. die Aufspaltung des Kohlehydrates im Darme
geht über die Zuckerstufe hinaus. Diese Labilität des Mehlabbaus
ist für den Diabetiker von höchster Bedeutung und erklärt die Heil-
erfolge aller Kohlehydratkuren. Klotz (Straßburg).
Klotz (Straßburg). Über den differenten peptischen Abbau von Weizen
und Hafer. (Monatsschr, f. kinderhelk 1912, IL, S. 29—37.)
Während bisher alle einschlägigen Untersuchungen darin überein-
stimmten, daß Hafermehl — allgemein gesprochen — leichter und
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 163
schneller abgebaut wird als Weizenmehl, ergab sich aus Versuchen
über peptischen und tryptischen Abbau Entgegengesetztes. Dieses
auffallende, allen bisherigen Erfahrungen widersprechende Resultat
fand seine Erklärung, als statt der genuinen Mehle die entsprechenden
Stärken verwendet wurden. Nunmehr folgte auch der proteolytische
und tryptische Abbau dem Gesetz der leichteren Aufspaltungsfähigkeit
von Hafer gegenüber Weizen.
Verf. sieht in diesem Verhalten einen Beweis dafür, daß die
Spezifizität der Getreidemehle an ihr Stärkekohlehydrat geknüpft ist.
Klotz (Straßburg).
Courtney, The hard or casein curds in infants stools. (Die harten
Kaseingerinnsel im Säuglingsstuhle.) (Amer, Journ. Dis. Children,
Januar 1912.)
Die Kaseingerinnsel können auch bei der Verwendung ge-
kochter Milch vorkommen. Sie haben keine pathologische Bedeutung
und der entsprechende Nahrungsverlust ist belanglos: sie sind darum
bei der Anpassung der Diät nicht speziell zu beachten, obgleich sie
vielleicht mit fehlerhafter Ausnutzung in Zusammenhang stehen.
Verf. scheint bei den Fütterungsversuchen nicht die Mischungen
mit Zerealiendekokten verbunden zu haben; es ist aber bewiesen,
daß ohne dieselben die Kaseingerinnung großklumpig erfolgt. Auf
dieses ätiologische Moment wird in der vorliegenden Arbeit keine Rück-
sicht genommen. Wachenheim.
Hoobler. Mineral salts and their relation to the dietary of infants
and young children. (Verhältnis der Mineralsalze zur Kinderdiät.)
(Arch. of Pediatrics, März 1912.)
Verf. gibt ausführliche Tabellen über den Gehalt an den ver-
schiedenen Mineralsalzen der gewöhnlichen Nahrungsmittel. Demnach
können Substanzen, wie Eisen, Phosphor, Kalzium, Schwefel usw.
in beliebiger Dosierung dargereicht werden. Mit der Assimilierung
dieser Körper steht die Sache freilich weniger einfach. Verf. geht
aber darauf nicht näher ein. Wachenheim. _
Schlutz. A study of the pyrogenic action of lactose. (Untersuchung
über die pyrogene Wirkung des Milchzuckers.) (Amer. Journ. Dis.
Children, Februar 1912.)
Der Milchzucker hat normal weder bei intravenöser, noch bei
subkutaner oder innerer Darreichung irgend welchen Einfluß auf die
Körpertemperatur. Ist aber der Darmkanal erkrankt, so kann man
mittelst der letzten zwei Einführungsmethoden eine Temperatursteige-
rung erzielen, wenn man den Milchzucker mit einer Natriumsalzlösung
verbindet, doch ist die Wirkung auch unter diesen Bedingungen
geringfügig, kaum 0°5°C. Die beobachtete Pyrexie bei Milchzucker-
intoxikation findet durch die erwähnten Experimente keine Erklärung,
und die eventuelle Ursache des Intoxikationsfiebers bei Ernährungs-
störungen bedarf weiterer Forschung nach anderen Richtungen.
Wachenheim.
164 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Gewin. Über Malztropon. (Nederl. Tydschr. v. Geneeskunde 1912.,
Bd. I, S. 282.)
Zur Beurteilung des Wertes des Malztropons als Laktagogon
wurde das Mittel bei 42 stillenden Frauen versucht, von welchen
wegen verschiedener Gründe nur 19 Fälle verwertet werden konnten.
Es wechselten, bei derselben stillenden Frau, mehrere Perioden,
in welchen das Mittel verabreicht wurde, mit anderen, in welchen
es ausgesetzt wurde. In der Malztroponperiode, während welcher
täglich 2 Dessertlöffel gegeben wurden, konnte ziemlich konstant
eine Körpergewichtszunahme des betreffenden Säuglings konstatiert
werden, welche auch noch, nach Aussetzen des Mittels, einige Tage
anhielt. In 17 der 19 Fälle war der Erfolg ein günstiger, Ref. ist, trotz
dieses Resultates, von dem Werte des Malztropons als Laktagonon
nicht überzeugt worden. Graanboom.
Nicholson. Treatment of melena neonatorum by human blood-serum.
(Behandlung von Melaena neonatorum mit menschlichen Blutserum.)
(Therap. Gazette, Februar 1912.)
Beide Mitteilungen betreffen einen Fall, bei dem als almom
refugium diese Behandlungsmethode versucht wurde. Mehrere Ein-
spritzungen von 6 bis 20 cm? wurden gemacht, auch zweimal täglich,
wobei des Vaters Blut verwendet wurde. Schon nach 5 Tagen war
der Stuhl blutfrei, und ein am vierten Tage erschienenes Kephal-
hämatom war bald darauf im Schwinden begriffen.
Wachenheim.
Bunts. Infantile hypertrophic stenosis of the pylorus ete. (Hyper-
trophische Pylorusstenose.) (Amer. Journ. Med. Sciences, Januar
1912.)
Bericht über 7 Fälle, ınit guten Abbildungen. Gastroenterostomie
war bei 4 erfolgreich, bei den 3 übrigen ohne Erfolg.
Wachenheim.
Schwarz and Bass. The calcium metabolism in infantile tetany.
(Der Kalkumsatz bei Tetanie.) (Amer. Journ. Dis. Children,
Januar 1912.) o
Nach sorgfältiger Untersuchung und längerer Beobachtung
eines Falles von Tetanie erkennen Verff. die Schwierigkeit des Problems,
erstens weil die normalen Verhältnisse noch unbekannt sind, zweitens
weil eine wirkliche Kalkherabsetzung bei diesem Falle nicht konsta-
tiert werden konnte. Mit der Besserung der Tetanie schien die Kalk-
retention sich zu bessern, wie beim Falle von Cybulski.
g Wachenheim.
H Pfeiffer und O. Albrecht. Zur Kenntris der Harntorizität des
. Menschen bei verschiedenen Krankheitszuständen. (Wiener klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 15.) ` | |
Untersuchungen mittels der H. Pfeifferschen Temperatur-
reaktion an Meerschweinchen bei verschiedenen Erkrankungen.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 165
Von pädiatrischem Interesse sind insbesondere die Befunde bei
(fieberhaften) Infektionskrankheiten ; bei Pneumonie, akutem Gelenk-
rheumatismus, Mumps, Erythema multiforme, Lungentuberkulose
erwies sich die Harngiftigkeit weit über die Norm gesteigert. Die
Verff. sehen in diesen Ergebnissen eine Stütze der Anschauungen
Friedbergers, daß beim Zustandekommen des infektiösen Fiebers
anaphylaktische Prozesse mitbeteiligt sind. In einem Falle von Chorea
war die Harntoxität enorm gesteigert, in Fällen chronischer Nephritis
unter die Norm vermindert. Reuß (Wien).
M. Weiß und B. Smieciuszewski. Das Urorosein und seine klini-
sche Bedeutung. (Wiener klin. Wochenschr., 1911, Nr. 52.)
Die Untersuchungen, welche in erster Linie für die Karzinom-
diagnose nach einer von den Verff. ausgearbeiteten einfachen quanti-
tativen Methode ausgeführt wurden, ergaben, daß das im normalen
Harn als CGhromogen in Spuren vorhandene, bei Karzinomen des
Digestionstraktes vermehrte Urorosein sich auch bei anderen Er-
krankungen in vermehrter Menge nachweisen läßt, in der Reken-
valeszenz nach Pneumonie, in der 4. Woche des Typhus abdominalis,
insbesondere bei Stenosen des Darmes, welche infolge Stagnation
des Darminhaltes zu gesteigerter Fäulnis Veranlassung geben, bei
Volvulus, Tuberculosis peritonei, Appendizitis. Reuß (Wien).
Klinik der Kinderkrankheiten.
Oseki. Über makroskopisch latente Meningitis und Enzephalitis bei
- akuten Infektionskrankheiten. (Inst. Chiari, Straßburg.) (Beitr.
z. pathol. An. u. allg. Pathol., 1912, Bd. LII, S. 540.)
Verf. hat bei einer Anzahl von Patienten (darunter viele Kinder),
die an verschiedenen akuten Infektionskrankheiten gestorben waren
und bei denen klinisch der Verdacht auf Meningitis oder Meningismus
bestanden hatte, das Zentralnervensystem histologisch untersucht ;
makroskopisch waren entweder das Hirn und seine Häute normal,
oder es fand sich geringes Ödem und Hyperämie, mikroskopisch
aber fanden sich konstant entzündliche Veränderungen an den
Meningen. Auch wenn bei akuten Infektionskrankheiten meningitische
Symptome nicht zu konstatieren waren, so gelingt es doch häufig,
anatomisch entzündliche Veränderungen nachzuweisen.
Lehndorf (Wien).
Haynes. The prevention of the commoner contagious diseases of in-
fa and childhood. (Die Verhütung der Infektionskrankheiten
des Kindesalters.) (Arch. of Pediatrics, April 1912.)
Auch Haynes betont die groBe Rolle der Kontaktinfektion,
so in der Schule, und die Gefährlichkeit der Bazillenträger.
Wachenheim.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 12
166 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Hodges. Contact infection in contagious diseases. (Berührungsinfektion
bei ansteckenden Krankheiten.) (Arch. of Pediatrics, April 1912.)
Verf. meint, daß die Beweise klar vorliegen, daß alle anderen
Übertragungsmethoden gegenüber dem aktuellen Kontakt mit Kranken
oder Bazillenträgern weit zurückstehen. Durch strenge Einschärfung
des Gebotes der Händedesinfizierung ist das Zusammenbringen
von Infektionskranken und anderen Patienten in einem Krankensaale
so gut wie gefahrlos; es wird auch gegenwärtig dies Verfahren unter
gewissen Kautelen unter der erwähnten Bedingung der Hände-
reinigung in mehreren Krankenhäusern ausgeführt. Sogar bei Masern
undScharlachfieber scheint Übertragung in der Luft eine unbedeutende
Rolle zu spielen. Wachenheim.
M.Mitra. (Kinderklinik, Palermo). Azione emolitica di alcuni strepto-
cocchi isolati in casi di scarlattina. (Hämolytische Wirkung einiger
in Scharlachfällen ısolierter Streptokokken.) (La Pediatria, Nr. 8,
1912.)
Die Resultate verschiedener Reihen experimenteller Unter-
suchungen zusammenfassend, behauptet’ Verf., daB aus Scharlach-
produkten Streptokokken mit untereinander verschiedenen biologischen
Eigenschaften isoliert werden können, was zur Annahme führen muß,
daß der Streptokock hier nur einen je nach seinen biologischen
Eigenschaften von Fall zu Fall verschiedenen, zufälligen Keim dar-
stellt.
Dies spricht natürlich für die weitere Annahme, daß die Strepto-
kokken keine spezifische Scharlachkeime sind, sondern erst in dem
durch den Scharlachprozeß vorbereiteten Boden ein gewisses hämo-
lysierendes Vermögen gewinnen.
In dieser Hinsicht ist zu betonen, daß uns wohl der in dieser
Krankheit eine große Anzahl Komplikationen hervorrufende Keim.
bekannt ist, daß uns aber bis heutzutage das spezifische Agens völlig
im Dunklen bleibt. Dotti (Florenz.)
Michael. Rumpell-Leede phenomenon of scarlet fever. (Das Rum-
pell-Leede’sche Phänomen bei Scharlachfieber.) (Arch. of Pedi-
atrics, April 1912.)
Diese Arbeit bezicht sich auf die zuerst von Rumpell ge-
machte Beobachtung, daß beim Scharlachfieber ein Bierscher Ver-
band am Arme Blutungen in der Ellbogenhaut verursacht. Die
darauf erfolgte Nachprobe von Leede spricht gegen die Verwertbarkeit
dieses Phänomens. Michael macht den Versuch mit scharlach-
kranken und scharlachfreien Kindern und fand, daß ein 10 Minuten
langer Druck von 60 mm mittels des Riva - Rocciapparates bei beiden
Gruppen Blutungen verursachte, wenngleich bei der letzteren in viel
geringerem Grade. Bei höherein Druck kann bei allen Kindern dieses
Phänomen nachgewiesen werden. Der diagnostische Wert dieser
Probe ist allenfalls höchstens relativ und sie ist individuell so starken
Variationen unterworfen, daß sie kaum als brauchbar zu betrachten ist.
Wachenheim.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 167
Woody and Kolmer. The diazo reaction in scarlet fever and serum
sickness. (Die Diazoreaktion bei Scharlachfieber und Serumkrank-
heit.) (Arch. of Pediatrics, Januar 1912.)
In der ersten Woche des Scharlachfiebers fällt die Reaktion
in etwa 17% der Fälle positiv aus, bei der Serumkrankheit ist das
Ergebnis etwa 11%, die Reaktion fehlt aber bei den morbilliformen
Ausschlägen, soweit die recht kleine Statistik reicht. Anderseits fällt
die Reaktion bei Masern in drei Vierteln der Fälle positiv aus, so daß
sie bei der Differentialdiagnose zwischen Masern und ähnlichen
Ausschlägen eventuell wertvoll sein möchte. Wachenheim.
E. Koerber (Hamburg). Über die Eukalyptusbehandlung des Schar-
lachs. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 11.)
Milne (London) pinselt die Scharlachkranken vom Kopf
bis zu den Füßen mit Eukalyptusöl ein, und zwar anfangs 2 mal täglich,
später nur I mal. Gleichzeitig werden in den ersten 2 Tagen die Ton-
sillen mit 10%, igem Karbolöl bestrichen, Milne läßt auf Grund
seiner Erfahrungen die Scharlachkinder zwischen anderen nicht
skarlatinösen liegen und behauptet durch seine Methode den Scharlach-
verlauf abzukürzen, günstiger zu gestalten und die Infektiosität
völlig aufzuheben.
Der letzte Punkt besteht nun nach Koerber keineswegs zu
Recht. Klinisch scheint sich ein Teil der Komplikationen des Scharlachs
bei Eukalyptusbehandlung seltener einzustellen (Endokarditis, Otitis,
Nephritis, Lymphadenitis). Dagegen waren die Gelenkerkrankungen
häufiger. Also wohl nur Zufallsresultate.
Auch an der Straßburger Kinderklinik erwiesen sich die Milne-
schen Angaben als zu weitgehend und der Wert der Eukalyptus-
behandlung als überschätzt. Klotz (Straßburg).
F. Terrien. Paralysie des deux droits externes d’origine diphtérique.
(Traitement par la sérothérapie. Guérison.) (Bull. de la soc. de
péd., Paris 1912, S. 49.)
Sechs Wochen nach einer Diphterie trat kurz nach einer Gau-
mensegellähmung eine beiderseitige Lähmung der Musc. recti externi
auf. Letzteres ist im Vergleich zur Akkommodationslähmung ein relativ
seltenes Vorkommnis. Die Lähmung verschwand nach längerem
Bestehen plötzlich zwei Tage nach der auf einmal erfolgten Injektion
von 40 cm? Diphtherieserum. R. Weigert (Breslau).
Kolmer. Diphtheroid bacilli of the penis. (Diphteroide Bazillen des
Penis.) (Arch. of Pediatrics, Februar 1912.)
Diese pseudodiphtherischen Bazillen sind bei der Differential-
diagnose von Bedeutung, indem genuine Penisdiphtherie nicht allzu
selten ist; Verf. berichtet über zwei Fälle nach der Beschneidung
(nicht Ritualzirkumzision). Die Entscheidung kann eventuell nur durch
Kulturen gemacht werden. Wachenheim.
12*
168 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
C. Goedhart. Chronische Vulvo-vaginitis bei di en Mädchen. (Nederl.
Tijdschr. v. Geneeskunde, 1917 Ba. II, S. 1117.)
Die Hartnäckigkeit, mit welcher die a. gonorrhoische
Vulvo-vaginitis der Kinder der Behandlung widersteht, erregt die
Vermutung, daß bei dieser Erkrankung der Infektionsherd der
gebräuchlichen lokalen Therapie nicht zugänglich ist.
Von Selim Birger wurde damals behauptet, daß das Rektum
die okkulte Stelle sei, von wo aus jedesmal die Geschlechtsteile in-
fiziert werden. Goedhart hat nun die an Vulvo-vaginitis leidenden
Kinder auf eventuell vorhandene Rektalgonorrhoe untersucht,
aber er fand sie in keinem seiner Fälle.
Auf Grund nun der Erfahrung, daß im Anschluß an Vulvo-vaginitis
gonorrhoica bei jungen Mädchen Parametritis, Pyosalpinx und
Peritonitis auftreten können, hielt Goedhart es für wahrscheinlich,
daß die gonorrhoische Vulvo-vaginitis durch eine Cervicitis gonor-
rhoica unterhalten wird, und stellte darauf bezügliche Unter-
suchungen an.
Zu diesem Zwecke wurde, nach gründlicher Reinigung von
Vulva und Vagina, ein kleines Spekulum eingeführt, die Portio ein-
gestellt, diese mit 1%, Sublimat haltenden Wattebäuschen getrocknet
und dann die aus dem Zervikalkanal hervortretenden Eitertropfen
auf Gonokokken untersucht.
In 7 von den 18 untersuchten Fällen war der Befund positiv.
Goedhart empfiehlt nun für eine gründliche Heilung der Vulvo-
vaginitis gonorrhoica, die Zervizitis zu behandeln, sobald Gonokokken
im Zervikalschleim konstatiert sind.
Diese Behandlung besteht darin, daß 2mal wöchentlich, unter
den notwendigen Kautelen, mittels einer Injektionskanüle von
Kollmann, einzelne Tropfen einer 10%igen Protargollôsung in
die Zervix getropft werden und daß zugleich täglich die Vagina mit
einer 1 %igen Protargollösung irrigiert wird.
Bei 5 von 7 auf diese Weise behandelten Kindern war der
Erfolg ein günstiger, während 2 Kinder noch unter Behandlung
standen.
Ref. möchte diese, nach seiner Meinung für junge Mädchen
nicht ungefährliche lokale gynäkologische Behandlung nicht emp-
fehlen. Graanboom.
S. Zarchi. Beiträge zur Kasuistik des Abdominaltyphus im Kindes-
alter. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 18/19.)
Beobachtungen anläßlich einer Typhusepidemie in Freiburg.
Das größte Kontigent stellte das Kindesalter (1 bis 15 Jahre) Mor-
talıtät 10%, (gegen 25°, bei Erwachsenen). Darmblutungen in 38%
Initiale Bronchitis bei allen Kindern. Roseolen fehlten nur in einem
Fall. Milz stets palpabel. Fieber in der Mehrzahl der.Fälle 40° über-
steigend. Widal in allen Fällen positiv. Schwere nervöse Symptome
In 30°%,, Komplikationen rel. leicht und selten. Reuß (Wien).
Nr. 3 _ Monatsschrift für Kinderheilkunde. 169
Graham. The treatment of pertussis with vaccine. (Die Vakzine-
behandlung des Keuchhustens.) (Amer. Journ. Dis. Children,
Januar 1912.)
Verf. verwendete eine vom Bordetschen Bazillus bereitete
Vakzine und behandelte 24 Fälle. In bezug auf Dosierung gab man
zuerst 20,000.000 Bazillen, später 40,000.000 und Verf. meint, daß
man, wenigstens bei schweren Fällen, mit 100,000.000 beginnen
dürfte. Daß die Resultate der Behandlung nicht besonders auffallend
waren, schreibt Verf. der geringen Dosierung zu; etwa ein Drittel
war ziemlich unbeeinflußt, bei zwei Dritteln schien die Krankheit
gelinder und schneller zu verlaufen. Wachenheim.
King. The prophylaris of cerebrospinal meningitis. (Die Prophylaxe
der Zerebrospinalmeningitis). (Journ. Amer. Med. Assoc., 10. Fe-
bruar 1912.)
Verf. widmet den Bazillenträgern spezielle Aufmerksamkeit und
meint, daß diese die Hauptherde der Infektion bilden. Während einer
Epidemie würde demnach eine wichtige prophylaktische Maßregel
in der Desinfektion der oberen Luftwege auch scheinbar gesunder
Individuen, namentlich der Kinder, bestehen. Wachenheim.
H. Zade-Immigrath. Ein Beitrag zur Polymorphie der Parotitis
epidemica mit besonderer Berücksichtigung sekundärer Menigitiden.
(Arch. f. Kinderheilk., LVII, 4—6, 1912.)
Gelegentlich einer Epidemie beobachtete der Autor einen
ungewöhnlichen Fall bei einem zwölfjährigen neuropathisch be-
lasteten Knaben.
Derselbe erkrankte unter dem Bilde eines akuten appendi-
zitischen Anfalls mit Angina. Dann trat bei hoher "Temperatur und
verlangsamtem Puls — eine rechtseitige Parotitis auf. Immer inten-
siver werdende Kopfschmerzen gesellten sich hinzu, ferner allgemeine
Hyperästhesie, Nackensteifigkeit, Kernig, Somnolenz, Pupillen-
trägheit. Innerhalb von 10 Tagen waren die meningitischen Er-
scheinungen abgeklungen und der Knabe bis auf ein ‚kindisches‘
und ‚‚albernes‘‘ Benehmen, welches ihm vor der Erkrankung nicht
eigen war, genesen.
Verf. lehnt es ab, das ganze Syndrom als Sepsis aufzufassen
und die appendizitischen, parotitischen und meningealen Er-
scheinungen als sekundäre septische Manifestationen anzusprechen.
Er deutet vielmehr unter Berücksichtigung der einschlägigen Ka-
suistik die Erkrankung als postparotitische Meningitis.
Nach Comby soll bei Parotitis epidemica nur dann eine konı-
plizierende Meningitis zu erwarten sein, wenn zugleich eine Hoden-
entzündung auftritt. Das trifft nach Zade für viele Fälle zu, aber
nicht für alle. (Im vorliegenden Falle klagte der Kranke über Ziehen
und Stechen im Hoden.) Nach Schoßmüller handelt es sich bei der
komplizierenden Meningitis stets um die seröse Form, jedoch fast
immer mit enzephalitischen Reizsymptomen: enzephalitische Herde
durch injektiöse Embolie kleinster Gefäße.
170 _ Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Mag auch die sekundäre Meningitis nach Mumps selten sein,
so sollte man doch gesunde Kinder nicht unnötig der Möglichkeit
einer Infektion aussetzen. Ä Klotz (Straßburg).
A. Lorey (Hamburg-Eppendorf). Über die Endocarditis lenta und
die akute, durch den Streptococcus vir. hervorgerufene Endocarditis.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 18.)
Die Endocarditis lenta findet sich fast immer bet Patienten.
die mehrfache Attacken von Gelenkrheumatismus erlitten und
ein Vitium cordis davon zurückbehalten haben, das zeitweilig keine
Beschwerden zu machen braucht. Charakteristisch ist das gedunsene,
anämische, subikterische Aussehen. Dieser äußere Adspektus, dazu
die Anamnese, ferner dauerndes Fieber zwischen 38 und 39°,
Tachykardie, Dyspnoe, Cyanose, Milztumor legen die Diagnose
Endocarditis lenta nahe. Der Nachweis des Viridans im Blut sichert
die Diagnose. Die Injektion mit dem Schoßmülierschen Strepto-
kokkus kann auf dem Wege aller Schleimhäute, auch von denen des
weiblichen Genitaltraktus aus, geschehen. Wichtige Komplikationen
beziehungsweise Folgeerscheinungen sind später multiple Infarkte
in Milz, Nieren, Lungen und Gehirn, die niemals vereitern.
Ferner kommt es durch Ansiedelung der Keime in Jen GefäBwänden
und Zerstörung des Endothels zu falschen Aneurysmen, die bersten
können.
Lorey beobachtete nun aber auch Fälle von akuter Endokar-
ditis, die unter septischem Bilde verliefen und ebenfalls dem Viri-
dans zuzuschreiben waren. Erst am Tage vor dem Tode gelang jedoch
der Streptokokkennachweis im Blut. Das darf aber nicht stutzig
machen, denn einerseits wissen wir bereits von der Endocarditis
lenta her, daß öfter die Blutproben sich steril erweisen, anderseits
schließt ein anfänglich fehlendes Geräusch am Herzen nicht aus,
daß schon massenhafte Auflagerungen an den Klappen vorhanden
sein können, wie z. B. bei Pneumokokkenendokarditis.
Lorey empfiehlt ferner Versuche mit Salvarsan bei septischer
Endokarditis auf Grund eines auffallend günstig beeinflußten Falles-
Die sonst absolut infauste Prognose rechtfertigt diesen Therapie-
versuch. Klotz (Straßburg).
P. Roethlisberger (Genf). Neues über Untersuchung und Behand-
lung gewisser mit Polyarthritis kausal verknüpfter Tonsilliten.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 8.)
Verf. ist von Beziehungen des akuten und chronischen Gelenk-
rheumatismus zu den Tonsillen überzeugt und glaubt durch die
Behandlung der chronisch desquamierenden Tonsillitis auch die
Polyarthritis beeinflussen zu können. Die Inspektion allein genügt
nicht, auch nicht Sondierung, sondern manuel! muß jede Mandel
abgelastet und, wenn sie sich als vergrößert darstellt, ‚massiert‘
werden. Dadurch werden die Pfröpfe allmählich entfernt und die
Volumvergrößerung der Mandeln geht erheblich --- oft bis auf Linsen-
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 171
größe — zurück. Erst wenn die digitale Behandlung erfolglos ist,
oder bei Aufderkung von Abszessen soll der Chirurg eingreifen.
Klotz (Straßburg).
Arbeiter. Untersuchungen nach der Häufigkeit der primären Darm-
tuberkulose. (Nederl. Tydschr. v. Geneeskunde 1912, S. 428.)
Das Kapitel der primären Darm- und Mesenterialtuberkulose
hat in den letzten Jahren bei den Tuberkuloseforschern lehbhaftes Inter-
esse erregt. Hat doch Koch, gestützt auf die damals (1901) allgemein
angenommene Seltenheit (2 bis 4% der Tuberkulosefälle) bei den
Menschen. die Meinung ausgesprochen, daß die Rindertuberkulose
für den Menschen sehr wenig infektiös sei, und daß der bovine
Tuberkelbazill streng zu trennen sei von der humanen Form.
Die Statistiken aber von Heller, Nebelthau, Wagener,
Lubarsch und anderen (alles erschienen nach 1901) kamen aber zu
entgegengesetzten Schlüssen, aus welchen gerade die relative Häufig-
keit der Darmtuberkulose (bei denen also der Darm Eintrittspforte
ler Tuberkelbazillen ist) hervorgehen sollte.
Arbeiter hat nun, angeregt durch die bestehende Kontro-
verse, die Häufigkeit ihres Vorkommens an den Sektionsprotokollen
des Rotterdamer Krankenhauses studiert. Obgleich das Material (794
Fälle) nicht sehr groß erscheint, hat es doch in Casu besonderen Wert,
weil alle Sektionen von demselben Obduzenten (Josselin de Jong)
ausgeführt wurden. Bei diesem Materiale wurden 211 Fälle von Tu-
berkulose festgestellt und von diesen konnten 32 Fälle primärer Darm-
tuberkulose konstatiert werden. Die Zahl der Darmtuberkulose þe-
trug also 4% der gesamten Obduktionen und 15% der Tuber-
kuloseleichen.
Zur primären Darmtuberkulose wurden nur die Fälle gerechnet,
wo die Tuberkulose beschränkt war auf Darm- und Mesenterial-
drüsen, und also nirgendwo sonst tuberkulöse Herde sich fanden.
In 50 Fällen war Darmtuberkulose von Lungentuberkulose begleitet,
0 daß ım ganzen bei den 211 Tuberkulosen der Darm 82 mal in Mit-
leidenschaft gezogen war.
Arbeiter weist nun daraufhin, daß von diesen 50 Fällen bei
mehreren der Darm die Eintrittspforte des Virus gewesen sein kann
und daß also die Zahl der Fälle von Darmtuberkulose größer als an-
genommen sein wird. Arbeiter fand weiter daß die Häufigkeit sehr
wechselt nach dem Lebensalter, und daß sie am größten war bei
dem Kinde (1 bis 15 Jahre), 7% der Sektionsfälle und 23% der
Tuberkulosefälle.
Im Alter von O bis I Jahr fand Arbeiter ebenso wie andere
Autoren keinen einzigen Fall. Er erklärt diese merkwürdige Tat-
sache aus der großen Neigung zur Allgemeininfektion der Tuberkel-
bazillen im Säuglingsalter, so daß dieser, auch da, wo der Darm die
Eintrittspforte ist, schnell zur Allgemeininfektion führt, bevor es zuın
lokalen Herde im Darm kommt. .
Diese große Virulenz und Neigung zur Allgemeininfektion im
frühen Kindesalter ergibt sich auch daraus, daß bei 26 Tuberkulose-
172 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
fällen im Alter von 1 bis 5 Jahren 25 mal die Tuberkulose auch Todes-
ursache war (mit 22 Fällen von Miliartuberkulose). Arbeiter teilt
dann auch die Meinung Geipels, daß im Säuglingsalter latente
Tuberkulose nicht vorkommt.
Arbeiter konkludiert u. a.:
l. Die primäre Tuberkulose von Darın- und Mesenterialdrüsen
im kindlichen Alter ist nicht so selten, wie von vielen behauptet wird.
2. Die große Seltenheit im Säuglingsalter muß erklärt werden
aus der großen Virulenz und Neigung zur Allgemeininfektion der
Tuberkelbazillen in diesem Lebensalter. Die Möglichkeit aber ist
dadurch nicht ausgeschlossen, daß im Säuglingsalter der Darm öfter
die Eintrittspforte für den Tuberkelbazill ist. Graanboom.
Manwaring. Effects of subdural injections of leucocytes on develop-
ment and course of experimental tuberculous meningitis. (EinfluB
von subduralen Leukocyteneinspritzungen auf Entwicklung der
tuberkulosen Meningitis.) (Journ. Exper. Med., Januar 1912.)
Subdurale Einspritzung von für Kaninchen und Meerschweinchen
virulenten Tuberkelbazillen erzeugt beim Hunde eine letal ver-
laufende tuberkulöse Meningitis. Wenn aber eine Suspension von
Hundeleukocyten inokuliert wird, wird der Eintritt von Lähmungen
sowie der Ausgang verzögert. Sind die Tuberkelbazillen bloß schwach
virulent, so kann der Tod des Tieres monatelang (bisher schon
7 Monate) aufgeschoben werden, während bei Kontrolltieren Lähmung
stets binnen 4 Wochen auftritt. Wachenheim.
H. Much. Neue immunbiologische und klinische Tuberkulosestudien
mit Berücksichtigung der Lepra. (Münchener med. Wochenschr.,
1912, Nr. 13.)
Ich sehe von einer Wiedergabe der Ansichten Muchs über die
Lepra ab und möchte nur auf die, wenn auch stark hypothetischen,
so doch auf ganz neuen Gesichtspunkten fußenden Tuberkulose-
immunitätsstudien hinweisen.
Die spezifischen Stoffe des Tuberkelbazillus zerfallen in
4 Gruppen: Eiweiß, Fettsäurelipoide, Neutralfett und „Gift“. Die
ersten 3 Stoffe kommen, wenn auch in anderer quantitativer Mischung,
anderen verwandten Mikroorganismen zu; das Gift jedoch scheint.
spezifisch zu sein. Diese Gruppen stellen Partialantigene dar und
erzeugen eigene Partialantikörper. Hinsichtlich der Immunitäts-
erzielung sind die Partialantigene nicht gleichwertig. Gut immunisierte
Tiere reagieren im Komplementbindungsversuch am stärksten gegen
das Neutralfett, schwächer gegen die Lipoide und noch weniger
stark gegen das Eiweiß. Die Antikörper sind nicht immer vereint
im Blut nachweisbar, sondern häufig fehlt dieser oder jener Partial-
antikörper. Bei ungünstiger Prognose sind keinerlei Antikörper
vorhanden, bei besseren Fällen dageren besonders Neutralfettanti-
körper zu finden. Für die erfolgreiche Überwindung einer Tuberkulose-
Injektion muß also die Summe der Partialantikörper im Körper
vorhanden sein. Will man immunisieren, so muß man feststellen,
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 173
welche Antikörper dem Kranken fehlen, und den Organismus ver-
anlassen, dieselben hervorzubringen, indem man ihn mit den Partial-
antigenen vakziniert. Die Partialantigene chemisch rein darzustellen,
ist zu kostspielig. Man kann aber Tuberkelbazillen in organischen
Säuren auflösen, wobei die spezifischen Substanzen ihre Reaktivität
behalten, die ihnen beispielsweise durch Auflösung in Neurin ver-
loren geht. Es wäre aber falsch gedacht, von der Einspritzung der
Säure der Partialantigene in jedem Falle Erfolg zu erwarten, in der
Annahme, der Organismus werde sich aus der Mischung das richtige
Partialantigen heraussuchen und mit Antikörperbildung beantworten.
Die Zuführung neuen Antigens kann die Antikörpermenge herab-
drücken und Überemnlindlichkeitserscheinungen auslösen. Klinische
Erfahrungen haben gezeigt, daß u. a. die Einspritzung von bak-
teriellem Neutralfett bei Tuberkulose ‚äußerst schädliche Folgen‘ hat.
Eine sehr interessante Tatsache haben aber die Einspritzungen
mit jenen Säureaufschließungen von Tuberkelbazillen gezeitigt,
nämlich, gesunde Tiere durch Vorbehandlung mit ihnen über-
empfindlich gegen Tuberkulin zu machen. ‚Normale Tiere durch
Impfung tuberkulinüberempfindlich zu machen, ohne sie tuberkulös
zu machen, galt bisher immer als ein wegen seiner fast unmöglich
erscheinenden Erreichung erstrebenswertes Ziel, zumal da Tuberkulin-
überempfindlichkeit und Tuberkuloseimmunität in einem nahen
Zusarmmmenhange stehen“. Klotz (Straßburg).
Klara Kennerknecht. Über die Behandlung der Spina ventosa mit
Pyrogallolsalbe. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 10.)
Die erkrankten Glieder werden täglich !/, Stunde lang i in Seifen-
wasser gebadet und mit 10°, Pyrogallolsalbe, dann, bei leichter
Hautreizung mit 5% und endlich mit 2°, verbunden. Sequester sollen
nicht entfernt werden; entweder stoßen sich dieselben spontan ab
oder werden völlig resorbiert.
Die Heilung braucht lange Zeit. Mindestens 3 bis 4 Monate,
bei Fisteln 1 Jahr und länger. Aber die ausgezeichneten kosmetischen
und funktionellen Erfolge lohnen die aufgewendete Geduld und Zeit
reichlich. Klotz (Straßburg).
F. Hamburger (Wien.) Über S ätformen der Tuberkulose. (Mün-
chener med. Wachensehr., 1913, Nr. 12.)
In Analogie mit der Lues scheint = Verf. eine Einteilung der
Tuberkulose in 3 Stadien erlaubt und für das Verständnis der Pa-
thologie der Tuberkulose prinzipiell wichtig zu sein. Eine strenge
Scheidegrenze zwischen 2. und 3. Stadium ist allerdings häufig nicht
vorhanden, man unterscheidet daher wohl zweckmäßiger Früh-
stadium und Spätstadium.
Nach Behring soll die menschliche Lungenphthise auf Re-
infektion beruhen. Er schloß dies aus Tierversuchen. Meerschweinchen
werden nur durch mindestens zweimalige Injektion kavernös
tuberkulös. Sergo dagegen erhielt bereits durch einmaligr In-
jektion kavernôse Phthise. Hamburger deutet also die mensch:
174 ‚Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
liche Lungentuberkulose als Spätform einer Infektion im Kindes-
alter. Denn Untersuchungen von Großstadtkindern zeigen, daß
dieselben in der überwältigenden Mehrheit bis zum 12. Lebensjahre
als tuberkulös infiziert gelten können. Die Lungentuberkulose des
Erwachsenen beruht auf ‚Wiederaufflammen‘‘ schon ,,verheilt
gewesener Herde, wozu gar keine Infektion aus letzter Zeit unbedingt
nötig ist. Aber der Dispositionsbegriff kommt dadurch nach Ham-
burger wieder mehr zu Ehren. Spätformen sind solche Tuberkulose-
manifestationen, welche bei Erwachsenen und älteren Kindern,
fast nie dagegen bei jungen Kindern beobachtet werden. Sie sind
Spätformen, weil eben ein bestimmtes Alter der Infektion dazu nötig
ist. Zu den Spätformen rechnet Hamburger alle Formen chronischer
Lungentuberkulose, Larynxphthise, Tumor albus, ‚viele Fälle von
Knochen-, Gelenk- und Sehnenscheidentuberkulose, die zu aus-
gedehnten Gewebszerstörungen führen‘, Nierentuberkulose, Lupus,
schrumpfende adhäsive Pleuritis und Perikarditis, rezidivierende
tuberkulöse Iritiden. Der Autor gibt selbst zu, daß das Gebiet der
„chirurgischen‘‘ Tuberkulose sich der Einteilung in Früh- und Spät-
formen gegenüber spröde erweist, denn Spina ventosa, Spondylitis
entwickeln sich oft im allerfrühesten Kindes- und Säuglingsalter.
Bei Kindern nach dem 5. und 6. Lebensjahr sind sie dagegen, ‚Spät-
formen, d. h. Exazerbationen an Stellen endogener Sekundär-
infektionen‘‘, die schon lange zurückliegen können. ‚Freilich kann
es sich auch um frische, d. h. kurze Zeit zurückliegende endogene
Infektionen handeln‘. Hier liegt der Mangel des Früh- und Spät-
formensystems klaffend zutage. Wir erfahren auch über die Peritonitis
tuberculosa, die Meningitis basilaris nichts näheres. Nach Ham-
burger können ‚alle Menschen tertiär‘‘ tuberkulôs, id est ,,phthisisch
werden, die in der Kindheit infiziert worden waren, gleichgültig,
ob sie manifest erkrankt waren oder nicht. Es handelt sich dann,
theoretisch gesprochen, nur darum, ob sie zu Phthise disponiert
sind oder nicht‘. Damit wird also der Dispositionsbegriff wieder
stark in den Vordergrund geschoben. Hamburger gelangt auf
anderem Wege im großen und ganzen zu demselben Schluß, wie
auch Behring, ‚daß die Lungenschwindsucht nicht die Folge einer
kurz vorher erworbenen Infektion sei, sondern daß sie Individuen
betreffe, die in ihrer Jugend mit Tuberkulose infiziert seien‘ (zitiert
nach v. Pirquet, Allergie). Behring irrte sich nur in dem In-
fektionsweg.
Im übrigen scheint mir (Ref.) die Einteilung in primäres, sekun-
däres und tertiäres Stadium der Tuberkulose kaum mehr zu sein als eine
geistvolle Spielerei, bei der für die Erkenntnis der Pathologie wenig,
für die Therapie gar nichts herauskommt. Hinkt nicht der Vergleich
mit der Lues auch schon darin, daß die unbehandelte Lues, die zum
Primäreffekt führt, unweigerlich sekundäre oder tertiäre Er-
scheinungen zeitigt, daß dagegen der tuberkulöse Primäraffekt beim
Menschen erwiesenermaßen in 30 von 100 Fällen spontan ausheilt?
Klotz (Straßburg).
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 175
M. Weil. Über die biochemische Grundlage der besonderen Disposi-
tion des Lungengewebes zur tuberkulösen Infektion. (Wiener klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 19.)
Der Tuberkelbazillus findet in einem Gewebe mit herabge-
setzter oxydativer Kraft einen günstigen Nährboden. Die Disposition
des Lungengewebes zur tuberkulösen Erkrankung ist in dessen Armut
an Oxydase begründet. Neben dieser geringen oxydativen Kraft
des Lungengewebes spielt auch dessen schlechtere Ernährung durch
die Zufuhr ungenügend mit Sauerstoff versorgten Blutes eine Rolle.
Reuß (Wien).
E. Sluka. Die Hilustuberkulose des Kindes im Röntgenbilde. (Wiener
klin. Wochenschr.. 1912, Nr. 7.)
Sluka lenkt die Aufmerksamkeit auf jene Fälle, welche nach
der Anamnese (Blässe, Appetitlosigkeit, gedrücktes Wesen, leichte
Ermüdbarkeit, abendliche Temperatursteigerungen, Nachtschweiße,
trockener quälender Husten, Abmagerung) den Verdacht auf das
Bestehen einer Lungentuberkulose erwecken, ohne daß die physi-
kalische Untersuchung hierfür sichere Anhaltspunkte gibt. Bei solchen
Kindern, — sie bewegen sich in einem Alter von 5 bis 10 Jahren —
kann oft die Röntgenuntersuchung Aufklärung bringen. Es findet
sich, — und zwar häufiger auf der rechten Seite —, ein Schatten,
welcher bald halbkreisförmig den Hilus umschließt, bald die Gestalt
eines Dreiecks zeigt, das mit der Basis dem Herzschatten aufsitzt
und mit der Spitze mehr weniger weit in die Peripherie reicht. Die
Schatten liegen immer zentral im Lungenfeld und sind rings umgeben
von lufthaltiger Lunge. Sie rühren von tuberkulösen Erkrankungen
der Bronchialdrüsen und des Lungengewebes um den Hilus her.
Letztere entsprechen dem Übergangsstadium von der kindlichen
Drüsentuberkulose zur Lungenphthise. Sluka erklärt das Zustande-
kommen dieser nur durch die Röntgenuntersuchung mit Sicherheit
erkennbaren Hilusphthise des mittleren und späteren Kindesalters
in der Weise, daß bei einer vielleicht in der Schwere der Erstinfektion
begründeten Disposition zur Phthise, besonders wenn sie durch
interkurrente Infektionskrankheiten gesteigert wird, der Krankheits-
prozeß die ihm gesetzten Schranken durchbricht, von den Bronchial-
drüsen aus die Bronchialwand infiltriert, den Bronchus infiziert
und sodann auf das benachbarte Lungengewebe übergreift. In diesem
Stadium ist die Röntgendiagnostik ein überaus wertvoller Behelf
zur Frühdiagnose der Lungentuberkulose. Reuß (Wien).
Karl Baisch. (München.) Erfolge und Aussichten der Behandlung der
hereditären Lues. (Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gynäkol., 1911,
Bd. XXXIV, S. 273.)
Verf. entwickelt folgende Anschauungen: Jedes Kind luetischer
oder luesverdächtiger Eltern muß serologisch untersucht werden.
Positive Reaktion findet sich wiederholt auch bei klinisch völlig
gesunden Kindern. Die indirekte Behandlung syphilitischer Säug-
linge durch Injektion der Mutter mit Salvarsan lieferte keine Erfolge.
176 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
‚Die Injektion des Kindes mit Salvarsan ist wichtiger und wirkungs-
voller. Eine einmalige Salvarsaninjektion liefert verblüffende
Besserung der klinischen Symptome, doch sind Rezidive nicht selten.
‘Die Salvarsanbehandlung wird selbst in Verbindung mit Quecksilber
von den Säuglingen gut vertragen. Die intravenöse Injektion ist
am meisten zu empfehlen. Für eine prophylaktische Behandlung ist
die Zeit der Schwangerschaft und des Wochenbettes syphilitischer
Frauen geeignet und auszunutzen. R. Weigert (Breslau).
H. Barbier et Gassier. Quelques faits d’hérédosyphilis du système
nerveux. (Bull. de la soc. de péd., Paris 1912, S. 9.)
Die Verff. besprechen die verschiedenen Formen, unter denen
die Lues hereditaria an den nervösen Zentralorganen auftreten kann,
und belegen die einzelnen Typen (epileptische, meningitische, meningo-
myelitische Form und Erkrankung unter dem Bilde der multiplen
Sklerose) mit charakteristischen Krankengeschichten.
R. Weigert (Breslau).
R. Frühwald. Zur Frage der Infektiosität des Blutes Syphilitischer.
(Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 16.)
Injektionen von Blut syphiliskranker Menschen unter die
Ohrhaut gesunder oder syphilitischer Kaninchen hatte Entzündung
und Nekrose zur Folge. Diese Veränderungen wurden auch durch
Blut nichtsyphilitischer erhalten; sie können deshalb nicht als
spezifisch betrachtet werden. Spirochäten konnten nie nachgewiesen
werden. Reuß (Wien).
G. Nobl und K. Fluß. Zur Intrakutanreaktion bei Syphilis. (Wiener
klin. Wochenschr., 1912, Nr. 13.)
Bericht über die Luetinreaktion (Noguchi) bei 100 Fällen,
hauptsächlich Frühsyphilis; 3 Fälle von Lues heredit. Die größte
Bedeutung scheint der Probe für die Diagnose der Spätsyphilis zu-
zukommen. Reuß (Wien).
H. Triboulet et de Jong. Pseudo-occlusion intestinale et septicémie
à pneumocoque. (Bull. de la soc. de péd., Paris 1912, S. 19.)
Zwei Fälle von Pneumokokkenseptikämie, bei denen eine
Peritonitis das Bestehen eines Darmverschlusses vortäuschte.
R. Weigert (Breslau).
M. Hirsch. Zur Kritik der Schulzeschen Schwingungen und Mittel
zur Wiederbelebung asphyktischer Neugeborenen. (Deutsche med.
Wochenschr., 1912, S. 464.)
Warnung vor Schulzeschen Schwingungen. Birk (Kiel).
Plauchu (Lyon). Resuscitation of asphyriated infants by the insuf-
flation method of Meltzer and Auer. (Wiederbelebung asphyk-
tischer Neugeborener mittelst der Insufflationsmethode von
Meltzer und Auer.) (Amer. Journ. Dis. Children, Januar 1912.)
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 177
Verf. meint nach 7 eigenen Beobachtungen, daß dieses Ver-
fahren den älteren Methoden entschieden überlegen sei.
Wachenheim.
Gertrud Bien. Zur Anatomie und Ätiologie der Trichterbrust. (Anat.
Institut Tandler, Wien.) (Beitr. z. pathol. An. u. allg. Pathol.,
1912, Bd. LII, S. 567.)
Zwei ausgeprägte Fälle von Trichterbrust bei Neugeborenen
werden beschrieben und auf Grund embryologischer Studien die
Vermutung ausgesprochen, daß die pathologische Trichterbrust
nicht anderes ist als die pathologisch verzerrte Persistenz einer
physiologischen embryonalen Trichterbrust. Lehndorf (Wien).
Felix Petermöller. Neue Beiträge zur Behandlung des Nabelschnur-
restes der Neugeborenen. (Monatsschr. t. Geburtsh. u. Gynäkol.,
1911, Bd. XXXIV, S. 207.)
Verf. studierte eine Reihe von Verfahren der Behandlung des
Nabelschnurrestes. Von diesen bewährte sich am besten folgende
Methode, bei der der Abfall der Nabelschnur in der kürzesten Zeit
(nach durchschnittlich 4!/, Tagen) erfolgte und die Nabelinfektion
und das Erscheinen von Nabelgranulomen vermieden wurde: 1. Erste
Unterbindung eine Handbreit vom Kinde ab. 2. Gründliches Baden
des Kindes. 3. Zweite Unterbindung 1 cm über dem Nabelkegel.
4. Belegen eines Gazebausches mit einer dicken Lage Kieselgur.
Umwicklung des Nabelschnurrestes mit demselben. 5. Überdecken
mit einem Gazestreifen. 6. Anlegen der Nabelbinde. 7. Überdecken
mit Billrothschem Stoff, der ganz um den Leib des Kindes gelegt
und an seinem unteren Rande um die liegende Nabelbinde um-
gekrempelt wird. 8. Nochmals eine Nabelbinde. 9. Dieser Verband
bleibt bis zum Abfall des Nabelschnurrestes liegen. 10. An Stelle
des Bades treten tägliche Abwaschungen. R. Weigert (Breslãu).
Le Fever. The management of squint in children. (Behandlung. des
Schielens bei Kindern.) (Amer. Journ. Dis. Children, Februar 1912.)
Verf. empfiehlt frühe Korrektion von Refraktionsstörungen,
namentlich Hyperopie, erzwungenen Gebrauch des minderwertigen
Auges durch Zudecken des normalen, Erziehung mittels des Stereo-
skops. Operation ist bloß für die refraktärsten Fälle empfohlen.
Wachenheim.
-Simmons. Endocranial cerebral hemorrhage in the newborn. (Endo-
kranielle Gehirnblutung bei Neugeborenen.) (Boston Med. and
Surg. Journ., 11. Januar 1912.)
Verf. berichtet über 2 Fälle, bei welchen das Blut durch Ein-
schnitt in die Nähte entleert wurde, indem dadurch die Knochen
gesprengt werden konnten. Dies Verfahren wird der gewöhnlichen
osteoplastischen Operation vorgezogen. Wachenheim.
178 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
A. Bauereisen (Kiel). Über die Bedeutung der Tentoriumrisse für
das neugeborene Kind. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 19.)
Bericht über 11 Fälle unter 667 Geburten. Alle 11 Neugeborenen
wurden asphyktisch geboren und starben. Immer handelte es sich
um operativ beendigte Geburten. Besonders unheilvoll erwies sich
der Veit-Smelliesche Handgriff. Das Kieler Material hat keine
Duraverletzungen bei Spontangeburten aufzuweisen, doch sind
solche Fälle sichergestellt. Uingeeigneter Damrmschutz mit Druck
von Schläfe zu Schläfe oder besondere Schwäche der Durafasern
bei schwachen Kindern können zu intrakraniellen Blutungen führen.
Bauereisen hält eine zweckentsprechende Technik der Wieder-
belebung asphyktisch Geborener für entscheidend in bezug auf die
Rettung des Lebens. Bei Duraverletzungen sind Schulzesche Schwin-
gungen als Kunstfehler anzusehen. Hier kommt nur die schonende
Ahlfeldsche Methode: môglichste Ruhigstellung des kindlichen
Kopfes und Körpers, Freimachung der Luftwege, warmes Bad mit
eventuellen Hautreizen in Betracht.
Symptome infratentorieller Blutungen sind: Relative Ruhe
des Neugeborenen, Respirationsstörungen, vorherrschende spinale
Symptome (Nackenstarre, doppelseitige klinische Krämpfe), endlich
später Okulomotoriussymptome. Die Prognose ist infaust. Prognostisch
besser sind die supratentoriellen Blutungen: Unruhe, Schreien,
Spannung der Fontanelle, Hautblässe, Hypoglossus- und Accessorius-
parese, Rindenkrämpfe, später Lähmungen. Chirurgischer rettender
Eingriff ist möglich.
Bauereisen macht endlich darauf aufmerksam, daß Dura-
verletzungen leichtesten Grades, besonders an der schwachen Stelle
des Tentoriums, als ätiologisch wichtig für spätere enzephalopathische
Zustände in Betracht zu ziehen sein könnten. Klotz (Straßburg).
Myerg The subcutaneous injection of smal quantities of human blood
in spontaneous hemorrhage of the newborn. (Subkutane Einspritzung
geringer Quantitäten von Menschenblut bei Hämophilie der Neu-
geborenen.) (Arch. of Pediatrics, März 1912.)
Theoretisch ist Menschenblut entschieden dem Pferdeserum
vorzuziehen. Verf. berichtet über einen erfolgreichen Fall.
Wachenheinn.
Rene Porak. Un cas de tache bleue mongolique avec examen histo-
logique. (Bull. de la soc. de péd., Paris 1912, S. 26.)
Porak konnte einen ‚„Mongolenfleck‘‘ eines 10 Monate alten
Kindes, das an einer epidemischen Meningitis gestorben war, histo-
logisch untersuchen. Aus dem Ergebnis dieser Untersuchung ist
besonders hervorzuheben die perivaskuläre Anordnung der Pigment-
zellen, die den Mongolenfleck bilden. Verf. baut auf diesem Befund
die Hypothese auf, daß das Pigment unmittelbar aus-den Gefäßen
in die sie umgebenden Zellen eingewandert sei.
R. Weigert (Breslau).
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 179
Mac. Clanahan. Acute nephritis in children. (Akute Nephritis bei
Kindern.) (Pediatrics, Januar 1912.)
Bei der Behandlung empfiehlt Verf. äußere Wärme. Darm-
evakuation, Milchdiät, Morphium bei Konvulsionen, Digitalis und
Fisbeutel bei Herzschwäche. Wachenheim.
H. Pollitzer. Über die Natur und die Rolle des durch Essigsäure
‚fällbaren „Eiweißkörpers“ bei orthotischen Albuminurien. (A. d.
III. Med. Klinik. in Wien.) (Deutsche med. Ke 1912,
Ss. 503.)
Die Versuche des Autors basieren auf der Mörnerschen An-
schauung, daß es sich bei der Ausfällung der fraglichen Eiweißkörper
gar nicht um einen besonderen Eiweißkörper handle, sondern daß dieser
Serumalbumin sei, dessen Fällbarkeit jedoch durch die Anwesenheit
einer zweiten Substanz, nämlich Chondroitinschwefelsäure oder
Taurocholsäure, so gefördert sei, daß die Fällung schon durch Essig-
säure allein und in der Kälte eintrete.
Demnach ist der Unterschied zwischen orthotischer und ne-
phritischer Albuminurie nicht in der Verschiedenheit der Eiweiß-
körper zu suchen, sondern in dem mehr oder weniger starken Vor-
handensein der „Mörnerschen Säuren‘. Entweder sind dieselben bei
der orthotischen Albuminie normal vorhanden und bei Nephritis
vermindert, oder sie sind bei Nephritis normal und bei orthotischer
Albuminurie vermehrt, oder schließlich sie sind bei Nephritikern ver-
mindert., bei normalen Menschen normal und bei Orthotikern vermehrt.
Nach den bisherigen Ergebnissen des Verf. scheint es sich
um eine abnorme Vermehrung bei orthotischer Albuminurie zu handeln,
doch stellt er noch genauere Untersuchungen in Aussicht.
Birk (Kiel).
F. Hamburger. Zur Kenntnis der lordotischen Albuminurie. (Wiener
klin. Wochenschr. 1912, Nr. 7.)
Hamburger sieht in Übereinstimmung mit Jehle in der
durch die Lordose verursachten Stauung die Hauptursache der
orthotischen Albuminurie. Doch bedarf der Umstand der Erklärung,
daB derselbe Stauungsgrad bei demselben Individuum einmal zur
Albuminurie führt, das andere Mal nicht. Hamburger führt diese
durch exakte Beobachtungen sichergestellte Tatsache darauf zurück,
daß die meisten Individuen mit lordotischer Albuminurie ,,Vaso-
motoriker“ sind. Außer dem mechanischen Moment spielt hier der
momentane Vasomotorenzustand eine entscheidende Rolle.
Reuß (Wien).
H. Straub und Schlager (Tübingen). Die Urämie eine Säurever-
giftung? (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 11.)
Die Verff. machen mit Hilfe der Haldaneschen Methode
der Bestimmung des Kohlensäurepartiardruckes die Alveolarluft-
untersuchungen an Urämischen. Der Partiardruck der CO, in der
Alveolarluft des Gesunden ist stets konstant. Derm Atemzentium wird
180 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
auf arteriellem Wege der Reiz übermittelt; zwischen arteriellem Blut
und Alveolarluft besteht Spannungsgleichgewicht. Saure abnorme
Substanzen im Blut reizen nun auch ihrerseits das Atemzentrum,
so daß ein Teil des von der CO, ausgehenden Reizes ersetzt wird
und die CO,-Spannung absinkt. Diese Senkung ist für jede einzelne
Säure ein Maßstab der Konzentration ; je mehr Säure im Blut kreist,
um so niedriger die CO,-Spannung. Hieraus ergibt sich die Brauch-
barkeit der Bestimmung des Absinkens der CO,-Spannung unter die
Norm als Gradmesser azidotischer Zustände, was bereits für das
Coma diabeticum erwiesen wurde.
Nach: ihren Bestimmungen der Kohlensäurespannung bei
Urämikern glauben die Verff. eine direkte Beziehung der aufgefundenen
abnormen Säuerung des Blutes zur Urämie annehmen zu dürfen.
Klotz (Straßburg).
Smith. A study of children with reference to enteroptosis. (Enter-
optose bei Kindern.) (Journ. Amer. Med. Assoc., 10. Februar 1912.)
Verf. findet Neigung zur Enteroptose schon im 3. Lebens-
jahre und starke Ausbildung derselben in relativ seltenen Fällen
schon vor der Pubertät: die höchsten Grade werden allerdings erst
später erreicht. Durch Erkennung des erwähnten Zustandes im
Kindesalter wird man sicherlich den schwereren Graden der Enter-
optose in reiferen Jahren vorbeugen können, wobei Sorge für gute
Ernährung und Gymnastik die Hauptrolle spielen. Die Arbeit ist
durch zahlreiche Röntgenbilder, Photographien und Diagramme
gut illustriert. Wachenheim.
Hewlett. Infantilism in hypophysis disease. (Infantilismus bei Hy-
pophysenerkrankung.) (Arch. f. intern. Med., Januar 1912.)
In 3 Fällen weist Verf. das Vorkommen des Brissaudschen
und Lorainschen Typus nach. Charakteristisch ist ein milder
Diabetes insipidus. Wachenheim.
Veeder and Austin. Multiple congenital hemangio-endotheliomas of
the liver. (Multiple angeborene Hämangio-endotheliome der Leber.)
(Amer. Journ. Med. Sciences, Januar 1912.)
Interessanter Bericht über diesen äußerst seltenen Befund,
von welchem nicht ein Dutzend Fälle in der Literatur zu finden sind.
Wachenheim.
Hans Neugebauer. Zur Pathogenese des Icterus catarrhalis. (Wiener
klin. Wochenschr., 1912, Nr. 14.)
Es gibt keinen bloß durch Paracholie verursachten Ikterus;
auch bei insuffizienter Leberzelle lösen erst mechanische Momente
den Ikterus aus. Doch kann bei geschädigter Leber der Druck im
Gallensystem sich gegenüber Hindernissen als nicht ausreichend
erweisen, welche bei normalem Verhalten der Leber überwunden
werden. Als Ätiologie für das Zustandekommen der Leberzellen-
schädigung kommen u.a. auch akute und chronische Infektions-
krankheiten im Kindesalter in Betracht. Reuß (Wien).
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 181
Stöltzner. Fibrolysin bei Lungenschrumpfung. (A. d. Kinderpoliklinik
in Halle.) (Deutsche med. Wochenschr., se Bl) >
Bei einem 7jährigen Kinde mit langdauernder Pneumonie
des einen Unterlappens, durch die es zur Schrumpfung der ent-
sprechenden Thoraxhälfte und zur Verbiegung der Wirbelsäule kam,
wurde durch Injektion von Fibrolysin (10 Ampullen im Verlauf von
3 Wochen, zwischen die Schulterblätter injiziert) eine Heilung erzielt.
Birk (Kiel).
Marfan et Feullié. Rachitisme tzend (Bull. de la soc. de
ped., Paris 1912, S. 18.) |
Die Vortragenden demonstrieren 3 junge Hunde desselben
Wurfes, bei denen sie Knochenveränderungen (an den Epiphysen-
grenzen) auftreten sahen, die klinisch als rachitische imponierten.
Die Krankheitserscheinungen waren bei einem von den Tieren nach
Tuberkulininjektionen, bei den beiden anderen nach Einspritzungen
von Ovalbumin aufgetreten. Die Mitteilung ist nur eine vorläufige ;
über den Zweck und weiteren Verlauf der Versuche wird noch be-
richtet werden. R. Weigert (Breslau).
Schabad und Sorochowitsch (St. Petersburg). /st der weiße Lebertran
bei der Behandlung der Rachitis dem gelben gleichwertig? (Arch.
f. Kinderheilk., 1912, LVII, 4—6.)
Der weiße Lebertran wird nach den’ Autoren von vielen Kindern
lieber genommen als der gelbe ; möglicherweise besteht, wie hinsichtlich
der Fettsäuren, so auch in bezug auf den Gehalt an Morrhuol ein
Unterschied. Die Verff. versuchten durch Stoffwechseluntersuchungen
an 2 Rachitikern Aufschluß darüber zu erhalten, ob beide Lebertran-
sorten auf Kalk-, Phosphor-, Stickstoff -und Fettstoffwechsel different
einwirken. Sie fanden, daß hinsichtlich des Kalkstoffwechsels der
weiße Lebertran dem gelben nicht nachsteht, in einem Versuche
wurde sogar etwas mehr Kalk retiniert. Auch die Tetanie des einen
Versuchskindes reagierte in gleicher Weise auf weißen Lebertran
{Schwinden der gesteigerten mechanischen Erregbarkeit und An-
steigen der Werte für die Kathodenöffnungszuckung), wie es vom
gelben Lebertran her bekannt ist.
Phosphorumsatz und Stickstoffumsatz zeigten ebenfalls keine
Differenz gegenüber beiden Lebertransorten.
Trotz günstiger Beinflussung der Rachitis (und Tetanie) fand
sich bei einem Versuchskind Seifenstuhl.
Seifenprozente
Ohne Behandlung . . . . . . . . . D0-17
Weißer Lebertran . . . . . . . . .. 69-98
Gelber Lebertran . . . . . E 76:02
Die Fettspaltung war eine befriedigende.
Eine Abhängigkeit der Seifenmenge vom Kalk in den Fäzes
besteht nicht. Die Seifenmenge nimmt also entgegen der Ansicht
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 13
182 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
anderer Autoren nicht gesetzmäßig unter Lebertran ab. Damit wird
die Erklärung der Heilwirkung des Lebertrans via Herabsetzung der
Kalkseifenquote und dadurch bedingter besserer Kalkretention
hinfällig.
Interessant ist das Ergebnis eines anderen Versuches bei einem
3 Jahre alten Rachitiker. Die erste Periode fand bei kalkarmer
Nahrung statt und zeitigte bei einer Kalkzufuhr, die 8fach kleiner
_ war als die Norm, nämlich 0-2 CaO pro Tag, eine Retention von
0:08 CaO, also 44%. Es erhellt hieraus, wie hartnäckig der Organismus
auch bei ungenügender Zufuhr am Kalk festhält und wie ausgezeichnet
der Organismus wirtschaftet. In der zweiten Periode bei gewöhnlicher
Nahrung wurden 0°35 CaO pro Tag retiniert und in Periode 3 bei weißem
Lebertran 1’0 CaO. Das Kind starb bald darauf an Diphtherie. Die
chemische und histologische Analyse der Knochen ergab eine trotz
der mittlerweile eingeleiteten Lebertranbehandlung (24 Tage hindurch)
noch floride Rachitis. Klotz.
Reuben. Splenomegaly. (Amer. Journ. Dis. Children, Januar 1912.)
Verf. liefert einen interessanten Bericht über 3 Fälle der Spleno-
megalie (Typus Gaucher) in einer Familie; ein viertes Kind war
normal. In bezug auf Symptomatologie wird auf die erst später und
geringergradig auftretende Hepatomegalie, das gewöhnliche Fehlen
von Blutungen, den langsamen Verlauf (bis 36 Jahre), das familiäre
Auftreten und die Hautpigmentierung hingewiesen.
Wachenheim.
W. Falta, Kriser und L. Zehner. Über die Behandlung der Leuk-
ämie mit Thorium X. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 12.)
Zahlreiche Tierversuche haben ergeben, daß nach Injektion
von Thorium X eine vorübergehende Steigerung der Leukozyten-
zahl und sodann eine länger andauernde Leukopenie eintritt. Auch
bei 4 Leukämikern hatte die Thoriumbehandlung ein Sinken der
Leukozytenzahl und Besserung des subjektiven Befindens zur Folge.
In zwei Fällen, in denen die Röntgenbehandlung nicht mehr wirkte,
konnten mit der Thoriumbehandlung, bei welcher eine sehr genaue
Dosierung möglich ıst und die Röntgenschädigung der Haut ver-
mieden wird, Erfolge erzielt werden. Reuß (Wien).
Bennecke (Jena). Über unsere Mißerfolge mit der Bluttransfusion
bei perniziüser Anümie. (Münchener med. Wochenschr., 1912,
Nr. 11.)
Die Transfusion führte in keinem der 5 Fälle zur Besserung (es
Blutbefundes. Sie ist, auch wenn Hämolyse ausbleibt, keineswegs
als.harmloser Eingriff zu bezeichnen. Gewisse subjektive Besserungen
lassen andere Deutungen zu, und in einem Falle konnte sich Verf.
nicht dem Eindruck verschließen, daß die Bluttransfusion den Tod
beschleunigt hatte, Klotz (Straßburg).
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde, 183
A.Jonaß. Klinische Beobachtungen über die Ehrlich’sche Aldehydreak-
un Ge Kreislaufstörungen. (Wiener klin. Wochenschr., 1912,
r. 10.
Mitteilung von 16 Fällen. Die Aldehydreaktion war so gut
wie regelmäßig positiv, wenn das rechte Herz infolge von Überlastung
der ihm zugewiesenen Arbeit nicht nachkommen konnte. Bei Ver-
sagen des rechten Herzens kommt es zu FHyperämie in den Leber-
gefäßen und dadurch zu einem vermehrten Hämoglobinangebot an die
Leber, welches Urobilinogenurie zur Folge hat. Reuß (Wien).
Richardière et Huber. I/nocclusion de la cloison interventriculaire
avec absence d’artère pulmonaire. (Bull. de la soc. de péd., Paris
1912, S. 29.)
Bei einem Kinde, das neben allgemeiner, angeborener Zyanose
und Paroxysmen von Atemnot keine Zeichen eines Herzfehlers bot,
insbesondere absolut reine Herztöne hatte, fand sich bei der Autopsie
eine fingerstarke Öffnung im Septum ventriculorum. Die Pulmonal-
arterie fehlte, dagegen entsprang die Aorta gleichzeitig aus beiden
Ventrikeln. Das Kind wurde 16 Monate alt.
R. Weigert (Breslau).
Pisek and Coffen. The polygraph as an aid in diagnosis of cardiac
conditions in infancy. (Das Polygraph als diagnostisches Hilfs-
mittel bei Herzerkrankungen im Säuglingsalter.) (Amer. Journ.
Dis. Children, Februar 1912.)
Eine Ausdehnung dieser Untersuchungsmethode auf die ersten
Lebensjahre. Wachenheim,
J. Hallé et Dorlencourt. Bromides papulo-tuberculeuses géantes.
(Bull. de la soc. de péd., Paris 1912, S. 33.)
Ein Mädchen von 7 Jahren erhielt durch mehrere Tage 0:05 g
Brom und bekam danach ein großes papulotuberkulöses Brom-
exanthem. Nach Aussetzen des Broms bildete sich der Ausschlag
allmāhlich zurück. R. Weigert (Breslau).
A. Mazzuoli. Sindrome meningitiforme da elmintiasi. Valore dia-
gnostico della formula ematologica. (Meningitisförmige Syndrome
aus Helminthiasis. Diagnostischer Wert des hämatologischen Bildes.)
(Gazz. degli Ospedali e delle Cliniche, 1911, 4, VII.)
Verf. berichtet über einen von ihm selbst beobachteten Fall,
in dem er eine wirkliche Toxämie aus Askariden mit imponierendem,
meningitisförmigem Verlauf vorfand. Der 9jährige Knabe hatte
bis dahin keine irgendwie bemerkenswerte Krankheit gehabt; 1 Monat
vorher wurde er reizbar und nervös und der allgemeine Ernährungs-
zustand verfiel etwas. Dann plötzlich allgemęines Zittern, kalter
Schweiß, Verlust des Bewußtseins. Von Zeit zu Zeit klonische Kon-
traktionen bald an den rechten oberen und unteren, bald an den
13*
184 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
linken Extremitäten. Die Beobachtung ergab soporösen Zustand,
auf Licht wenig reagierende Pupillen, Rotation der Augäpfel nach
oben, Opisthotonus, leichten Trismus, Dermographie, eingewölbtes
Abdomen, Kernigs Symptom, Puls langsam, Temperatur 32:6,
kein Erbrechen. Lumbalpunktion konnte nicht angewendet werden ;
da der Fall aber in einer Malariagegend passierte, so schritt man zur
Blutuntersuchung, die für die Krankheit negativ ausfiel. Hätnato-
logisches Bild ergab bedeutende Eosinophilie, sicheres Anzeichen
von Toxämie. Untersuchung der Fäzes ergab Vorhandensein einer ab-
normen Anzahl von Askarideneiern. Eine energische antihelminthische
Behandlung bewirkte eine ergiebige Ausstoßung von Helminthen,
nach welcher die schweren Symptome nachließen und nach wenigen
Tagen Heilung erfolgte. Die Zahl der Eosinophilen kehrte nach
zirka 20 Tagen zum Normalen zurück. Dotti (Florenz).
Ruhräh. Treatment of nocturnal enuresis in children. (Behandlung
. von nächtlicher Enurese bei Kindern.) (Amer. Journ. Med. Scien-
ces, Februar 1912.) |
Verf. will Schilddrüsenextrakt für gewisse Fälle empfehlen:
sonst weist dieser Beitrag die noch immer herrschende Verwirrung
in diesem interessanten Gebiete nach. Wachenheim.
A. Jovane. (Kinderklinik, Neapel). Emorragia delle paratiroidi e
tetania infantile. (Hämorrhagie der Nebenschilddrüsen und kind-
liche Teranie.) (La Pediatria, 1911, Nr. 8.)
Verf. konnte die histologischen Stücke von 6 von ihm beob-
achteten Tetaniefällen studieren und erhielt künstlich in 2 Fällen
Hämorrhagie der Nebenschilddrüsen, mit Symptomen vermehrter
elektrischer Reizbarkeit der Nerven auf die kurze Periode von 2 bis 3
Tagen. -
Obwohl Verf. der Insuffizienz der Nebenschilddrüsen eine
große Bedeutung für die Entwicklung der kindlichen Tetanie ein-
räumt, wie seine vorausgegangenen, mit Dr. Vaglio angestellten
Untersuchungen zeigen, kann er doch der Behauptung jener Be-
obachter nicht zustimmen, die eine mehr oder weniger konstante
Beziehung zwischen Hämorrhagie der Nebenschilddrüsen und Tetanie
annehmen, besonders wenn die histologische Untersuchung der
Nebenschilddrüsen bei kindlicher Tetanie keinerlei schwere, bleibende
oder progressive, die Funktionen der Drüsen irgendwie störende
Veränderungen ergeben hat und wenn die Versuche dagegen sprechen.
Verf. zufolge können vorausbestehende Hämorrhagien der
Nebenschilddrüsen, besonders wenn, sie frisch sind, den auf un-
bekannte Ursache zurückzuführenden Zustand funktioneller In-
suffizienz höchstens nur noch erschweren. Dotti (Florenz).
Grulee. The dietetic treatment of infantile tetany. (Diätetische Be-
handlung der Säuglingstetanie.) (Arch. of Pediatrics, Januar
1912.)
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 185
Auch Grulees Untersuchungen weisen auf die zweifelhafte
Rolle des Kalziums, dagegen auf die hohe Bedeutung der Molken-
proteine als Erzeuger der Tetanie. Gute Erfolge wurden mit Kasein-
mischungen erzielt. Wachenheim.
G. Raillet (Reims). Laryngopasme consécutif à une instillation intra-
nasale d'huile résorcinée chez un garçon de 4 mois. (Bull. de la
soc. de péd., Paris 1912, S. 41.)
Nachdem schon von anderen Seiten mehrfach über das Weg-
bleiben von Säuglingen nach Einträuflungen von Mentholöl in die
Nase berichtet worden ist, hatte Raillet in seiner Praxis einen
gleichen Fall nach Einträuflung von Resorzinöl. Raillet weist —
wohl mit Recht — darauf hin, daß weder das Menthol noch das
Resorzin noch gar das Öl an diesen Unfällen schuld sei, da diese
Medikamente täglich unzählige Male ohne unangenehme Zwischen-
fälle in derselben Weise angewandt werden. Vielmehr sei der Eingriff
selbst, eventuell seine ungeschickte Ausführung und vor allem die
neuropathische Konstitution des betroffenen Kindes zu beschuldigen.
R. Weigert (Breslau).
Guinon et F. Moutier. Syndrome complexe observé chez un nourris-
son, paraissant en raport avec l’hypertrophie du thymus. (Bull. de
la soc. de péd., Paris 1912, S. 18}
Bei einem Kinde mit den Symptomen einer Thymushyper-
trophie entstand ein kompliziertes Krankheitsbild durch das Auf-
treten einer alimentären Toxikose. R. Weigert (Breslau).
Basch and Rohn (Prag). The physical evidence of the thymus. (Phy-
sikalischer Nachweis der Thymusdrüse.) (Amer. Journ. Dis. Chil-
dren, Februar 1912.)
Mittels eines speziellen Perkussionsapparates gelingt es unschwer,
die Grenzen der Thymusdrüse festzustellen. Das normale Gewicht
der Drüse ist bei der Geburt etwa 14 g, steigt bis auf 35 g im Pubertäts-
alter, um danach abzunehmen. Wachenheim.
J. Brudziński. Experimentelle Untersuchungen über den kontralate-
ralen Reflex und über das Nackenphänomen an den unteren Ex-
tremitäten. (Wiener klin. Wochenschr., 1911, Nr. 52.)
Verf. hat vor einigen Jahren 2 neue, vorwiegend bei Meningitis
der Kinder zu beobachtende Phänomene beschrieben: 1. den kontra-
lateralen identischen respektive kontralateralen umgekehrten Reflex
(Beugung respektive Streckung einer Extremität bei passiver Beugung
der anderseitigen); 2. das Nackenphänomen (Flexion beider Beine
bei Beugung des Nackens). Tierexperimente veranlassen nun den
Verf., den Einfluß der Reizung der hinteren Lumbalwurzeln, der
Zirkulationsstörungen im Gehirne selbst und intrakraniellen Druck-
schwankungen vor allen anderen Momenten beim Zustandekommen
der genannten Reflexe in Betracht zu ziehen. Reuß (Wien).
186 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
G. Variot et E. Bonniot. Association d'hémispasme labié congénital
et de maladie de Little. (Bull. de la soc. de péd., Paris 1912,
S. 6.) |
Die Verff. beobachteten im Laufe eines Jahres ein Dutzend
Kinder mit halbseitigem Krampf der Unterlippe. Er entsteht durch
die angeborene halbseitige Lähmung des Musculus orbicularis oris.
Bei der Autopsie eines Falles fand sich eine Verschmälerung der
Muskelfasern und eine Verwaschenheit der Querstreifung des er-
krankten Muskels. Klinisch zeigte dieser Muskel Entartungsreaktion.
Das gleichzeitige Auftreten der Littleschen Krankheit in einem
Falle hält der Verf. für ein rein zufälliges Zusammentreffen.
R. Weigert (Breslau).
Lucas and Southard. Convulsive tendencies during and after en-
cephalitis in children. (Krampfneigungen während und nach En-
kephalitis im Kindesalter.) (Boston Med. and Surg. Journ.,
29. Februar 1912.)
Verff. geben detaillierten Bericht über 12 Fälle. Bei den meisten
fand man Reflexstörungen, Geistesstörungen, Nackensteifigkeit:
dagegen Krämpfe bei nicht zwei Dritteln und Erbrechen bei nicht
der Hälfte. Absolute Heilung scheint nie zu erfolgen, aber bloß drei
endeten zur Zeit oder als Nacherscheinung letal. Der Ausgang mit
Residuen, speziell Epilepsie und Geistesschwäche, bildet die Regel.
Wachenheim.
Unger. Beiträge zur Pathologie und Klinik der Neugeborenen.
I. Myxôdem und Mongolismus eines Neugeborenen. Wien. med.
Wochenschr., 1912, Nr. 14, S. %1.)
Die Besonderheit dieser Beobachtung liegt erstens darin, daB
das Kind schon mit manifesten Myxödemsymptomen zur Welt kam
(typische Haut- und Schleimhautveränderungen, Untertemperatur,
Apathie, Pulsverlangsamung usw.); und zweitens, daß evidente
Zeichen des Mongolismus (Schrägstellung der Lidspalten, Brachy-
zephalie usw.) vorhanden waren. Die radiologische Untersuchung
zeigte neben verzögerter und atypischer Knochenentwicklung eine
abnorm große Sella turcica. Verf. bespricht die Zusammenhänge
beider Affektionen mit den Drüsen mit innerer Sekretion und möchte
die Vermutung äußern, daß neben der Keimdrüse vielleicht auch der
Hypophyse ein Anteil an der pathogenetischen Grundlage des Mon-
golismus zufallen dürfte. Lehndorf (Wien).
Schlesinger (Straßburg). Die Trinkerkinder unter den schwachbe-
gabten Schulkindern. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 12.)
Bei zirka 200 schwachbegabten Schulkindern wurde in 30°,
Trunksucht der Eltern zugestanden. Fast ausschließlich war der
Vater derjenige, welcher. Wenn auch die Trunksucht unter Männern
verbreiteter ist als unter Frauen, so ist das Prävalieren des männ-
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde, 187
lichen Geschlechtes ferner noch dadurch begründet, daß die Nach-
kommenschaft von Trinkerinnen außergewöhnlich lebensschwach
ist. So fielen auf Trinkerfamilien 12:5%, Fehlgeburten und 39%, früh-
zeitige Todesfälle ; bei nüchternen Familien lauteten die entsprechenden
Zahlen 5% und 30%. Die körperliche Entwicklung der Trinkerkinder
war nur in 33% gut. Fast die Hälfte hatte im ersten Lebensjahr
an Krämpfen gelitten. Intelligenzdefekte waren bei den Trinker-
kindern des Autors nicht stärker vorhanden als bei Schwachbegabten
aus nüchterner Familie. Der agile, erethische Typ überwog weitaus
den apathischen, stumpfsinnigen.
Von 42 geistig minderwertigen Potatorenkindern waren 16
stark psychopathisch, 5 Verbrecher, 21 ohne Charakterfehler. Bei
32 schwachbegabten Abkömmlingen nüchterner Familien betrug
die Anzahl charakterschwacher Kinder 12, davon 4 Verbrecher.
Unter den Charakterfehlern finden sich auffallend oft Schulschwänzen
und Vagabundieren, auch Hang zur Trunksucht und geringe Toleranz
für selbst niedrige Alkoholmengen. Klotz ((Straßburg).
Doberer. Zur Technik und Kasuistik der Epilepsieoperationen.
(Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 10.)
Verf. berichtet über eine neue einfache Operationsmethode
bei Epilepsie, welche im wesentlichen darin besteht, daß nach Tre-
panation des Schädels die Dura kreuzweise eingeschnitten wird
und die hierdurch entstehenden dreieckigen Durazipfel an ihrer
Basıs umgehogen und mit der Innenseite nach außen, unter gleich-
zeitiger Ablösung der Dura vom Knochen, unter denselben geschoben
werden ; hierauf wird der Knochendeckel an seineStelle zurückgebracht,
wo er sofort festhält und leicht wieder einheilt. Die Operation be-
zweckt, einem plötzlichen Anwachsen der Spannung infolge Ver-
mehrung der Flüssigkeit im Subduralraum dadurch vorzubeugen,
daß letztere in die Venae diploicae abgeleitet wird. Es wurden bisher
7 Fälle operiert, darunter 4 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren ;
mit Ausnahme eines Falles, der nur geringe Besserung zeigte, trat
in allen Fällen eine ganz wesentliche Besserung, ja selbst völliges
Sistieren der Anfälle ein. Die Kürze der Beobachtungszeit erlaubt
es nicht, von Dauererfolgen zu sprechen. Reuß (Wien).
Variot et Morancé. Un cas es de maladie de Raynaud chez
un enfant de trois ans. (Bull. de la soc. de péd., Paris 1912,
S. 2.)
Der Fall ist bemerkenswert durch das jugendliche Alter des
Patienten (3!1/, Jahre) und durch die enorme Ausbreitung der
Affektion (Ohren, Nase, Arme und Beine); die Ursache der Er-
krankung blieb trotz Autopsie ungeklärt. R. Weigert (Breslau).
Winslow. Case of congenital gangrene of right forearm. (Angeborene
Gangrän des rechten Unterarmes.) (Southern Med. Journ., Februar
1912.)
188 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
“ Die Geburt war normal, Umschnürung durch den Nabelstrang
oder Bänder lag nicht vor; der Unterarm war schon bei der Geburt
gangränös bis zum Ellenbogen mit scharfer Abgrenzung. Amputation
erfolgreich, mit glatter Heilung. Wachenheim.
A. Velebil. Beitrag zur Erkenntnis der Kleinhirngeschwülste im
Kindesalter. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 6/8.)
Mitteilung eines klinisch und anatomisch beobachteten Falles
von multiplen Gehirntuberkeln (darunter ein Solitärtuberkel im
Kleinhirn) bei einem 9jährigen Mädchen. Eingehende Besprechung der
Symptomatologie. Reuß (Wien).
B. Breitner. Über Wesen und Ursache des Kropfes. (Wiener. klin.
Wochenschr., 1912.)
Verf, berichtet über eine zehnköpfige Familie, deren sämtliche
Mitglieder nach Genuß eines bestimmten Brunnenwassers Schild-
drüsenschwellungen zeigten, als Beweis, daß es sicher Kropfbrunnen
gibt. Mitteilung interessanter experimenteller Untersuchungen und
theoretischer Überlegungen über das Wesen der mit Sekretions-
änderungen in der Schilddrüse einhergehenden Erkrankungen.
Reuß (Wien).
S. Tenzer. Über eine neue Methode der Radikaloperation der Ton-
sille. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 3.)
Verf. berichtet über seine bei zirka 1000 Tonsillektomien ge-
wonnenen Erfahrungen über das von G. Sluder angegebene Ver-
fahren (s. Monatschr. f. Ohrenheilkunde, Laryngo-Rhinol. 1911,
H.8) und empfiehlt dasselbe speziell für das Kindesalter wärmstens.
Reuß (Wien).
Guisez. Cing cas de corps étrangers trachéuux et bronchiques, dont
deux chez le même enfant; traités par la bronchoscopie. (Bull. de
la soc. de péd., Paris 1912, S. 56.)
Guisez benutzte zur Entfernung- von Fremdkörpern aus
Trachea und Bronchien stets die Bronchoskopie, und zwar bei älteren
Kindern durch den Mund, bei weniger als 2jährigen durch eine Trache
otomiewunde. | R. Weigert (Breslau).
H. Abrand. Da geen de corps étranger dans l’oesophage.
(Bull. de la soc. de péd., Paris 1912, S. 16.)
In beiden Fällen handelte es sich um Fremdkörper (Knochen),
die in den ersten Tagen ihres Verweilens im Ösophagus gar keine oder
nur geringe Symptome machten, bis katastrophal auftretendes
Blutbrechen in dem einen Falle und schwere Prostation, Fieber usw.
im 2. Falle die spontane (Erbrechen) respektive instrumentelle (Öso-
phagoskop) Entfernung des Knochens veranlaßten.
R. Weigert (Breslau).
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 189
Sinclair and Pancoast. A typical case of acute epiphysitis in an
infant. (Typischer Fall von Epiphysitis bei einem Säuglinge.) (Arch.
of Pediatrics, Februar 1912.)
Das Kind war 2 Monate de Ätiologie nicht näher bestimmbar.
Vorzügliche Röntgenabbildungen. Wachenheim.
E. Miloslavich. Zur Pathogenese der Appendizitis. (Wiener klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 12.)
Der Appendix bei Individuen mit Status Iymphaticus zeigt meist
eine bedeutendere Länge als bei anderen Individuen; sehr oft findet
sich die trichterförmige Einmündung des Wurmfortsatzes ins Coecum ;
die histologische Untersuchung ergibt eine mächtige Hyperplasie des
Iymphatischen Apparates. Die Hyperplasie der Lymphfollikel führt
bei Ausbreitung gegen das Lumen zur Bildung von Schleimhaut-
buchten (prädisponierendes Moment für die Lokalisation der Ent-
zündung), bei Ausbreitung gegen den Muskelring zur Verdünnung
der Muskelschichten (Beeinträchtigung der Peristaltik, Sekret-
stauung).
Bei Obduktionsbefunden von an Appendizitis verstorbenen
jugendlichen Personen ist ausgesprochener Status lymphaticus ein
häufiger Begleitbefund (,lymphatische Appendizitis* Weich-
selbaums).
Als „Iymphatische Pseudoappendizitis bezeichnet Verf.
solche Fälle, welche klinisch Anlaß zur Operation geben und bei denen
die Wurmfortsätze frei von entzündlichen Veränderungen gefunden
werden. Sie zeigen vielfach den Aufbau der Appendizes von lym-
phatischen Individuen. Die erhöhte Reizbarkeit und Empfind-
lichkeit solcher Wurmfortsätze und die Intensität der klinischen
Erscheinungen kommt vielleicht durch die manchmal bestehende
Hyperplasie des Plexus myentericus a die Dehnung der Muskel-
wand zustande.
Verf. schließt, daß in einer beschränkten Anzahl von Fällen
die Wurmfortsatzentzündung mit Konstitutionsanomalien zusammen-
trifft. b Reuß (Wien).
V. Lieblein. Zur Kenntnis der lymphatischen Pseudoappendizitis.
(Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 15.)
Lieblein teilt, ae durch die Publikation Miloslavich’,
eine Reihe von Fällen mit, welche klinisch unter dem Bild der akuten,
respektive chronisch rezidivierenden Appendizitis verliefen und bei
welchen sowohl der Befund bei der Operation als auch der histo-
logische Befund an der Appendix weder Zeichen einer frischen
Entzündung noch sichere Residuen eines abgelaufenen entzündlichen
Prozesses ergab. Doch zeigten die Appendizes eine ausgesprochene
lvmphatische Hyperplasie. Es handelte sich um Kinder respek-
tive im jugendlichen Alter stehende Individuen von ausgesprochen
Ivmphatischer Konstitution. Es dürfte wohl ein ursächlicher
190 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Zusammenhang zwischen klinischen Erscheinungen und anatomischem
Befund bestehen, wenn auch eine plausible Erklärungsmöglichkeit vor-
läufig nicht vorliegt. | Reuß (Wien).
Canaguier et Hamel. Observation du péritonite aiguë probablement
appendiculaire chez un enfant de cinq jours. (Bull. de la soc. de
péd., Paris 1912, S. 45.)
Bei einem Kind entwickelten sich in den ersten Lebenstagen
die Zeichen eines Darmverschlusses. Die am 5. Lebenstage ausgeführte
Operation ergab eine eitrige Peritonitis, mit besonderer Lokalisation
in der Blinddarmgegend. Der Appendix zeigte die Veränderungen
einer akuten Erkrankung; er wurde entfernt. Unmittelbar nach der
Operation ging es dem Kinde besser; es ging schließlich infolge
Eventeration durch Auseinanderweichen der Wundränder zugrunde.
Die Ursache dieser frühen Erkrankung des Wurmfortsatzes blieb
dunkel. Der Säugling hatte nur Frauenmilch erhalten.
R. Weigert (Breslau).
Nageotte-Wilbouchevitch. Traitement de la scoliose; présentation
d'une scoliotique traitée E l’âge de six ans. (Bull. de la soc-
de péd., Paris 1912, S. 35.)
Die Vortragende entwickelt den Behandlungsplan einer Skolicse,
deren frühzeitige, langdauernde und ununterbrochene Therapie sie
fordert, und zeigt am Falle der demonstrierten Patientin ihr System.
R. Weigert (Breslau).
K. Hasebroek (Hamburg). Über die Bedeutung des Schultergürtels
für die Haltungsanomalien und Rückgratsverkrümmungen. (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, Nr. 18.)
Verf. hat schon früher darauf hingewiesen, daß eine ledig-
lich funktionelle Haltungsanomalie, die Vorwärtslagerung
des Schultergürtels, einen Rundrücken vortäuschen kann.
Er unterscheidet neuerdings folgende Haltungstypen des Schulter-
gürtels.
| I. Doppelseitiges Abstehen der unteren Schulter-
blattwinkel. Häufigste Anomalie, welche die Kinder zum Arzt
führt. Dieser führt beide Ellenbogen hinter dem Rücken zusammen,
wodurch die anomale Haltung sich sofort ausgleicht: einfaches
habituelles Vorwärtsfallen des gesamten Schultergürtels auf dem
Thoraxkegel. Bequemlichkeitshaltung.
Nicht selten gelingt es aber nicht oder nur unter großem Kraft-
aufwand, die Ellenbogenspitzen aneinander zu bringen. Die Schulter-
blattverlagerung ist fest fixiert; entweder durch allzu feste Band-
verbindungen oder Schultergürtelversteifung oder aber durch
dauernden Spasmus der Pektoralmuskeln und Korako
brachiales.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 191
II. Die Anomalie kann auch einseitig auftreten unter folgenden
Typen:
1. Einseitige schlechte Entwicklung der Rhomboidei und des
Schulterblattgrätenteils des Trapezius. In diesen Fällen steht
nicht die ‚normale Schulter zu hoch, sondern vielmehr die anormale
Schulter zu tief“.
2. Einseitige Vorlagerung durch Hypertonie der Pektoral-
muskeln und des Korakobrachialis. Diagnose wird wie oben gestellt;
die betreffenden Muskeln sind druckempfindlich. Ätiologisch läßt
sich häufig einseitige forcierte Armbetätigung (rechts = Spiel, Sport
usw. links = Geigenspiel) feststellen.
Es fehlt also bei I und II eine Beteiligung der Wirbelsäule.
Bestehen nun aber echte Skoliossen oder Kyphosen, dann
werden sei durch die oben geschilderten Anomalien noch
akzentuierter, da die Rücklagerung der Schulterblätter naturgemäß
erschwert ist.
Nur in einem Falle werden die Erscheinungen einer Skoliose
gemildert, wenn nämlich die Schultergürtelanomalie einseitig und
auf der der Skoliose entgegengesetzten Seite vorhanden ist.
Die sogenannte Bequenlichkeitshaltung bildet sich spontan
mit zunehmendem Alter, durch planmäßige, maßvolle gymnastische
Übungen und pädagogische Maßnahmen zurück. Bei hartnäckigen
Sündern leistet ein von Hasebroek konstruierter Gradhalter oder
ähnliche portative Apparate und Bandagen gute Dienste. Bei schlaffen,
haltseitigen Formen: Elektrizität, Massage, aktive Übungen der
betreffenden Muskeln. Klotz (Straßburg).
Fürsorge. Ä
E. Mayerhofer. Poliklinische Beobachtungen aus der Stillpropaganda.
(Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 7.)
Verf. bringt eine Statistik über 826 Frauen, die er nach dem
Rat gefragt hat, den sie während des Wochenbettes bezüglich der
Ernährung ihrer Kinder von der Hebamme erhalten hatten. Das
Ergebnis ist ein sehr erfreuliches: die Hebammen des X. Wiener Ge-
meindebezirkes und der angrenzenden Stadtteile sind so weit in
der Frage der natürlichen Ernährung unterrichtet, daß sie bloß zu
kaum 5% der Fälle schlechte Ratschläge erteilen; die Kinder der
Hebammengeburten sind zu 52'4%, bei der Brust. Diese günstigen
Resultate dürfen ganz besonders dem lokalen guten Einfluß der
S. Weißschen Still- und Milchkasse zuzuschreiben sein, insbesondere
der von jener Einrichtung eingeführten Prämiierung jener Hebammen,
die die Selbststillung der ihrer Pflege anvertrauten Mütter durch-
führen konnten. | ReuB (Wien).
192 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Ganghofner und Schleißner. Über Stillstuben und Stillkrippen.
(Prager med. Wochenschr., 1912, Nr. 3.) |
Die Verff. treten für die Errichtung von Stillstuben bei den
Fabrikbetrieben in den Industriebezirken Deutschböhmens ein.
In Anlehnung an die durchaus zweckentsprechenden Einrichtungen
der k. k. Tabakregie empfiehlt es sich, als Ausmaß des als Stillstube
verwendeten Zimmers, welches licht, gut lüftbar und heizbar sein
soll, für jedes Kind 3 m? bei 3m Höhe als Minimum, 4 bis 5 m? ala
wünschenswert zu bezeichnen. Kalt- und Warmwasserleitung, Bade-
und Waschvorrichtungen sind wünschenswert, aber nur be! Ver-
fügbarkeit reicher Mittel zu verlangen. Sehr wünschenswert wäre
die Beistellung der tagsüber zum Umwickeln nötigen Wäsche seitens
des Fabrikbesitzers, um das Trocknen beschmutzter Windeln in der
Stube hintanzuhalten. Als Liegestätten für die Kinder genügen
auch geflochtene Körbe, welche auf Holzbänken stehen. Notwendig
sind Pölster und Unterlagen, ein Wickeltisch und Sitzgelegenheiten
für die stillenden Mütter. Die Einrichtung einer kleinen Krippe mit
6 bis 8 Betten (ohne Wäsche) kann mit 150 bis 200 Kronen
bestritten werden; als Personal genügt eine verläßliche Wärterin,
die nicht besonders geschult sein muß. Ärztliche Überwachung
durch den Fabrikarzt (200 bis 400 Kronen) ist notwendig.
Die Einhebung eines Betrages seitens der Arbeiterin ist nicht
zu empfehlen; die Kosten sind von dem Fabrikbesitzer zu tragen.
Die Beteiligung von Damen wäre von günstigem Einfluß.
Reuß (Wien).
C. Keller. Geburtshilfe und Säuglingssterblichkeit. (Monatsschr. f.
Geburtsh. u. Gynäkol., 1911, Bd. XXXIV, S. 189.)
Die Zeit, in der der Geburtshelfer den Säugling zumeist ärztlich
zu versorgen hat, ist diejenige der ersten Lebenstage des Kindes,
die bekanntlich die Zeit der größten Säuglingssterblichkeit ist. Es ist
klar, daß die Bemühungen, die Säuglingssterblichkeit herabzusetzen,
diese Zeit der größten Mortalität entsprechend berücksichtigen
müssen und die Mithilfe der Geburtshelfer nicht entbehren können.
Der Verf. hat die Statistik der Todesursachen von Kindern der ersten
Lebenswochen in Berlin aus einer Reihe von Jahren durchgesehen,
um zu eruieren, auf welche Gesichtspunkte die Aufmerksamkeit
der Geburtshelfer gerichtet werden könnte. Dabei scheint die Lebens-
schwäche und die Nabelinfektion als Todesursache am meisten Aus-
sicht zu haben, in ihrer Häufigkeit vermindert zu werden. Da der
Gesundheits- und Kräftezustand der Säuglinge kurz nach der Geburt
von dem Verlaufe der Schwangerschaft und der Geburt abhängig
ist und da diese in der geburtshilflichen Klinik die sicherste Aussicht
auf einen glatten Verlauf hat, ist in der rechtzeitigen Aufnahme
sozial und gesundheitlich gefährdeter Schwangerer in eine Klinik
ein wirksames Mittel im Kampfe gegen die Säuglingssterblichkeit
gegeben. Damit wird gleichzeitig auch am meisten gewährleistet,
daß die Mutter ihr (gefährdetes) Kind stillt.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 193
Ein weiterer Schaden, der einer Bekämpfung wohl zugänglich
ist, ist die Nabelinfektion: auch diese ist in der Anstaltspflege am
wenigsten zu befürchten. Im übrigen empfiehlt Keller, das Neu-
geborene täglich zu baden und den Nabelrest mit Salbe (10% ige
Lenicetvaseline) zu behandeln. Die früher vom Verf. geübte Alkohol-
behandlung und das Weglassen des Bades bis zum Abfallen des
Ne hat der LE ‘wieder aufgegeben.
R. Weigert (Breslau).
Levy. The relation of social and economic conditions to infant mor-
bidity and mortality. (Verhältnis sozialer und ökonomischer Um-
stände zur Säuglingsmorbidität und -mortalität.) (Arch. of Pe-
diatrics, Januar 1912.)
Verf. weist den engen Zusammenhang zwischen dem weiblichen
Industriewesen und niedriger Volksbildung (z. B. unter der farbigen
Bevölkerung) und hoher Säuglingssterblichkeit nach. Daneben spielt
große Armut eine bedeutende Rolle. Relativ niedrige Zahlen
kommen aus den Städten des Nordwestens; vielleicht ist dort
das kühlere und trockene Sommerklima von Einfluß, obgleich
Verf. dies nicht in Betracht zieht. Die höchsten Ziffern kommen,
wie zu erwarten, aus dem Süden, und zwar sowohl aus den
Kleinstädten wie den größeren Ortschaften, und es ist, wie
erwähnt, die Negerbevölkerung besonders ungünstig gestellt.
Wachenheim.
Koplik. Hospitals for the care of infants and children and the me-
thods of prevention of infection.) (Kinderhospitäler und die Vor-
‘ richtungen zur Verhütung von Infektion.) (Arch. of Pediatrics,
Januar 1912.)
Verf. schildert seine Beobachtungen in den neueren deutschen
Kinderanstalten und betont folgende Punkte. Infektion wird in
erster Linie durch genaue Ausführung der Pflegeregulierung verhütet.
So soll jedes Kind sein eigenes Besteck haben ; Säuglinge sollen von
älteren Kindern getrennt behandelt werden; die Säle sollen ver-
hältnismaßig klein sein, aber die Isolierung in kleinen Zimmern ist
bei nichtinfektiösen Fällen unnötig. Glasverschläge sind wegen der
Beleuchtung und Übersichtlichkeit bei Isolierzimmern sehr zu emp-
fehlen, die Ventilation dieser Kammern läßt indes manchmal
viel zu wünschen übrig, und diese Einrichtung muß bisher als
provisorisch betrachtet werden. Verf. zieht die deutschen Ein-
richtungen den französischen vor. Wachenheiin.
194 Monatsschrift für Kinderheilkunde, Nr. 3
Berichte.
Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien
(Pädiatrische Sektion).
Sitzung vom 11. Jänner 1912,
Fritz Magyar: „Erythema loxicum nach Oleum lauri“.
5 Geschwister einer Familie zeigten nach Anwendung von Oleum
lauri (Einreibung der Kopfhaut zur Förderung des Haarwuchses)
analoge Veränderungen: intensive Rötung des Gesichtes, hochgradige
Schwellung der Haut mit mächtigem Ödem der Lider und der Ohren.
Am nächsten Tag entstand ein Erythem der Ober- und Vorderarme.
Die Symptome gingen innerhalb 2 Wochen völlig zurück.
K, Leiner: ‚‚2 jähriges Kind mit spilzen Kondylomen‘“.
Sie entwickelten sich ohne gonorrhöische Grundlage an der Anal-
falte, am Perineum und den großen Labien. Sie bestehen aus kleinen,
durchscheinend warzenähnlichen Effloreszenzen, daneben finden sich
auch größere blumenkohlartige Geschwülstchen oder flachgedrückte,
hahnenkammartige Bildungen. Für die Entstehung der Kondylome
in diesem Falle dürfte ein in der Kreuzbeingegend lokalisiertes chro-
nisches nässendes Exzem in Betracht kommen.
H. Koch: ‚‚Periodische Okulomotoriuslähmung bei einem 10 Jahre
allen Knaben‘.
Das Kind kam wegen einer kruppösen Pneumonie zur Aufnahme.
Dabei waren die Augenmuskelbewegungen beiderseits frei. Die rechte
Lidspalte weiter, die rechte Pupille weit, lichtstarr. 3 Tage nach der
Krise trat unter heftigen, auf der rechten Kopfhälfte lokalisierten
Schmerzen und starkem Tränenfluß des rechten Auges eine komplette
rechtsseitige Okulomotoriuslähmung auf. Die Schmerzen verschwanden
nach 24 Stunden. Die Lähmungserscheinungen hielten durch 4 bis
5 Wochen an. Nur die Ptosis besserte sich nach 48 Stunden ein wenig.
Anamnestisch ließ sich eruieren, daß Patient im Alter von 16 bis
13 Monaten an Stimmritzenkrämpfen gelitten hat. Zur Zeit des Schul-
besuches begannen Kopfschmerzen mit bis 3wöchentlichen Intervallen,
hie und da begleitet von Erbrechen. Manchmal, besonders in der letzten
Zeit, bemerkten die Eltern, daß nach einem derartigen Anfalle Lähmungs-
erscheinungen besprochener Art auftraten.
Heeht und Sperk: ‚Echle Bradykardie nach Diphlherie durch
partiellen Herzblock‘‘ (elektrokardiographisch nachgewiesen).
3 Jahre altes Kind mit mäßiger Larynxstenose, das schon vom
3. Krankheitstage ab einen Puls von 70 zeigte. Die Pulsfrequenz sank
bald auf 50 und hielt sich meist zwischen 50 und 60 Schlägen. Die
Herzdämpfung war verbreitert. Hecht konnte elektrokardiographisch
nachweisen, daß nur jede zweite Vorhofsystole auf den Ventrikel
überging (Halbrhythmus). Auch in der Venenkurve kann man stets
2 Vorhofswellen auf eine Ventrikelwelle sehen. Nach Injektion von
3/ mg Atropin sieht Hecht die Zahl der Ventrikelsystolen auf 160
hinaufsteigen, die Ventrikelsystolen nehmen entsprechend dem par-
tiellen Herzblock auf 80 zu. Die Diphtherietoxinschädigung, muß also
im Leitungsbündel gelegen sein. In solchen Fällen ist Digitalis kontra-
indiziert, dagegen Atropin am Platze.
Jehle bemerkt, daß er vor kurzem einen Fall von post-
diphtherischer Myokarditis beobachtet hat, bei dem am 7. Tage der
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 195
Erkrankung die Pulszahl 28, später 22 und endlich nur 18 betrug.
ns zeigte hochgradige Blässe und Mattigkeit. Exitus nach
24 Stunden.
Hecht erwidert, daß es sich im Falle Jehles mit allergrößter
Wahrscheinlichkeit um Dissoziation, also Kammerautomatie, gehandelt
hat. In diesem Falle sei eine vollständige Unterbrechung des His-
schen Bündels anzunehmen.
Emil Fröschels: „Fälle von nervösen Sprachstörungen‘.
a) Hysterischer Mutismus bei einem 7 Jahre alten Mädchen,
Vor 3 Jahren stürzte sich ein Knabe im Spiel mit einem erhobenen
Messer auf das Kind. Während der nächsten Wochen fiel es wiederholt
zu Boden und schrie: ‚‚Vater, nicht stechen!‘ Bei einem derartigen Anfall
begann Patientin zu stottern. Das Stottern nahm in der Folge zu.
Das Kind wurde immer wortkarger und hörte vor 3 Jahren zu sprechen
auf. Sprachverständnis war aber einige Zeit noch vorhanden. Das
Kind führte alle Aufträge aus. Auch dieses Sprachverständnis nahm
ab und seit einem Jahre reagiert das Kind auf Aufforderungen und auf
Aufträge nicht mehr, es sei denn, daß man ihm durch Deuten zu ver-
stehen gibt, was man will. Das Benehmen des Kindes ist ganz ver-
nünftig. Taubheit als Ursache der Stummheit konnte ausgeschlossen
werden. Die zweite Möglichkeit; Mutismus wegen Stotterns ist auch
unwahrscheinlich. Die Diagnose Hysterie wurde dadurch gestützt,
daß das Mädchen nach einer Ohrfeige sofort vorgesprochene Silben
nachsprach. | |
b) Funktionelle Sprachstörung bei einem 6jährigen Knaben
nach alternierender Hemiplegie.
Im Alter von 1 Jahr zerehraler Prozeß, als dessen Rest man heute
eine leichte spastische Parese der rechten Extremitäten und eine kaum
merkliche Fazialisparese links erkennen kann, Die Läsion mußte also den
Hirnstamm befallen haben. Vor einem Jahre bekam Fröschels das
Kind zur Behandlung, weil es seit 14 Tagen immer weniger und zum
Schluß gar nichts mehr sprach. Es lag anfänglich der Gedanke nahe,
den alten Hirnprozeß mit der Sprachstörung in Zusammenhang zu
bringen. Das war aber nicht möglich, weil die Sprachmuskeln und das
Sprachverständnis vollständig intakt waren. Fröschels nahm daher
eine funktionelle Störung an. Der Erfolg einer l4tägigen Therapie,
die lediglich im Aufmuntern zum Sprechen bestand, bestätigte die
Diagnose. Der Knabe sprach alles normal. Im Dezember vorigen Jahres
begann das Kind singend zu sprechen und vor zirka 3 Wochen zu
stottern. Auch für das Stottern nimmt Fröschels eine funktionelle
Störung an.
c\ Motorische Aphasie nach Scharlach beieinem 7 Jahrealten
| Mädchen.
Während der Scharlacherkrankung hohes Fieher, Nephritis und
eines Tages plötzlich apoplektischer Anfall mit Lähmung der rechten
Extremitäten und motorische Aphasie. Die Lähmung der Ex-
tremitäten ging rasch zurück, auch die Sprachlähmung besserte sich
so weit, daß Patientin stammeln konnte. Die Therapie bestand im
Einüben fehlender Laute, wobei man für die mit dem Auge nicht
wahrnehmbare Stellung der Mundorgane das Tastgefühl des Pa-
tienten zu Hilfe nahm, eventuell Laute vor dem Spiegel einübte.
Auf diese Weise hat sich die Sprachstörung der Patienlen wesentlich
ebessert,
1% Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Sitzung am 25. Jänner 1912.
A. v. Reul: ,,Kongenitale Hautdefekie am Schädel eines Säuglings‘“.
Auf der Scheitelhöhe des 7 Wochen alten Kindes sieht man eine
haarlose Stelle, in deren Zentrum zwei konfluierende, rundliche, frische
Narben sichtbar sind. Am 5. Lebenstage fanden sich an dieser Stelle
zwei fast kreisrunde Substanzverluste, deren Grund von schwärzlich-
braunen Borken gebildet war. Als Ursache dieser Weichteildefekte
werden jetzt allgemein amnio-fötale Verwachsungen angenommen.
Swoboda bemerkt, daß solche Narben oft auch als Rest intra-
uterin vorhanden gewesener Angiome aufzufassen sind.
Ernst Mayerhofer: ‚Ein Fall von geheillee Ruminalion bei einem
7 Monate alien Säugling“.
Der nervös und nervös belastete Säugling zeigt im Anschlusse
an eine nn nach Abstillen que uminieren. Der
Zustand führte zur Inanition, so daß das Kind im 7. Monat 3690 g
wog. Kein Pylorusspasmus. Breiige Nahrung wurde ohne Rumination
vertragen und diese Nahrung daher zur Therapie benutzt. In 6 Wochen
nahm Patient fast 3 kg zu.
Sluka berichtet über eine ähnliche Beobachtung von Rumination.
Beginn im 8. Monate nach einem Magendarmkatarrh, der trotz viel-
facher Therapie sich scheinbar nicht besserte, das Ruminieren wurde
als Erbrechen aufgefaßt und das Kind mit diätetischen Maßnahmen
geplagt, so daß das Kind im Alter von 14 Monaten pro die 500 g ?/, Milch
und 2 Stück Zwieback bekam. Das Kind war dementsprechend stark
abgemagert und wog mit 14 Monaten nur 6130 g. Auch hier sistierte
das Ruminieren auf reichliche Ernährung. In 14 Tagen nahm Patient
um 21/, kg zu.
Herbert Koch: ,,Fall eines makulôsen Exanthems bei Diabeles
mellilus‘‘.
Schwerer Diabetes mit eigentümlichem Exanthem aus erbsen-
bis bohnengroßen Kreisrunden oder ovalen makulösen Effloreszenzen
zusammengesetzt, die einen bläulich-Jividen Farbenton besitzen (ähnlich
wie Maculae caeruleae). In der Mitte der Mehrzahl der Effloreszenzen
war ein hellrotes winziges Pünktchen zu sehen. Die Ausbreitung des
Exanthems erstreckte sich über den Stamm, die oberen und unteren Ex-
tremitäten. In wenigen Tagen Abblassen des Exanthems. Anfangs
dachte man an Flohstiche. Künstlich erzeugte Flohstiche zeigten aber
nicht derartigen Verlauf. Koch hat einen viel intensiveren Fall vor einem
Jahre bei einem schweren Diabetiker beobachtet. Sollten diese
Effloreszenzen doch durch irgend welche äußere Einflüsse (Insekten-
stiche) entstanden sein, so ist doch die Reaktion ganz eigentümlich.
Eine andere Erklärung wäre die, daß es sich um ein toxisches Exanthem
handelt, dessen Atiologie man in dem Diabetes selbst zu suchen hätte.
In der nächsten Sitzung (vom 22. Februar 1912) zeigt Koch
neuerlich den Fall mit frischen Flecken.
Zatelli hat unterdes einen ähnlichen Fall gesehen und berichtet
unter Vorzeigen einer Abbildung über denselben. Auch Novaéek
aus Zölyom meldet brieflich über die Beobachtung eines analogen Falles
bei einem Diabetiker im Alter von 16 Jahren.
Edmund Nobel: ‚Ein Fall von Arthrilis chronica progressiva:.
Das 8jährige Mädchen erkrankte um Weihnachten 1910 mit
Fieber und starken Schmerzen im rechten Handgelenk und Nacken.
Unter anhaltendem Fieber schwoll auch das linke Handgelenk an, worauf
die Schmerzen nachließen. Unter vorangehenden neuerlichen Schmerz-
anfällen und nachfofgender Schwellung mit gleichzeitigem Fieber und
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 197
starken Nachtschweißen ergriff die Erkrankung weiterhin zuerst das
rechte, dann das linke Fußgelenk, beide Kniegelenke, zum Schlusse das
rechte Hüftgelenk. Die Schwellungen in den Gelenken nahmen nach
wiederholten Schmerzattacken noch weiter zu. Dabei war die Beweg-
lichkeit der befallenen Gelenke vielfach relativ gut. Seit März 1911
ist Patientin ans Bett gefesselt. Seit Jänner 1911 wurden die Knochen
dünner. In diesem Monate Pirquet +. Wassermann negativ.
Der klinische Befund ergibt das typische Bild der Arthritis
chronica progressiva. Auffallend ist eine starke Schwellung fast sämt-
licher Lymphdrüsen. Die Röntgenbilder zeigen neben hochgradiger
Séi Wis eigentümliche periostale Auflagerungen an den Phalangeal-
ochen.
Nobel erörtert die Differentialdiagnose des Falles, bespricht
auch die Möglichkeit der Annahme eines tuberkulösen Gelenkrheuma-
tismus. Das Kind wurde neuerdings in die Klinik aufgenommen, um
Radiumbehandlung einzuleiten.
Spieler hält den Fall für tuberkulösen Gelenkrheumatismus
im Sinne von Poncet. Bauer bemerkt, daß bei einem analogen Fall
eine 4 Wochen dauernde Behandlung mit Radium-Trink- und -Badekur
ohne Erfolg war.
Hans Januscehke: ‚Allgemeines Tuberkulid nach Masern bei einem
2jährigen Kind.“ |
Vor 2 Monaten Masern, danach rapide Zunahme der tuberkulösen
Veränderungen in den Lungen. Dabei traten auf der äußeren Haut
allenthalben papulosquamöse Tuberkulide von 2 bis 6 mm Größe auf,
besonders reichlich in der Lendengegend, am Gesäß und an den unteren
Extremitäten.
Zappert: „Einige Befunde an Spinalganglien von Kindern.“
Es wird das normale Bild der Spinalganglien umgrenzt, wobei
einzelne Befunde, die bisher in der Pathologie der Spinalganglien als
en hingestellt worden waren, in den Bereich des Nicht-
nkhaften eingereiht wurden. Die v. Petersschen Befunde bei
Tetanie werden abgelehnt, die Zellenkolonien von Sibelius in
ihrer Bedeutung als Zeichen einer Entwicklungsstörung gewürdigt,
hingegen als Begleitmerkmal der hereditären Lues nicht in vollem
Sinne von Sibelius akzeptiert. Dagegen scheinen in pathologischen
Fällen Schwellungen der Ganglienzellen mit sekundärer Kolonien-
bildung vorzukommen. Auch das Vorhandensein einer Rundzellen-
infiltration bei Meningitis- und Masernfällen scheint dem Vor-
tragenden sehr wahrscheinlich. Ein zwei Jahre nach der Infektion
verstorbener Poliomyelitisfall zeigte Reste einer Entzündung in den
Spinalganglien. Schließlich gibt Vortragender einige Ausblicke auf
die Möglichkeit einer klinischen Pathologie der Spinalganglien im
Kindesalter.
Bauer: ‚Über Inirakulanreaklion.“
Das Studium der von Fukuhara beim Kaninchen, von Esch
beim Menschen beschriebenen Intrakutanreaktion mit Serum nach
vorheriger Serumbehandlung ergab für die Theorie der Kutanreaktion
folgende Resultate: Die Reaktion beginnt und verläuft parallel der
Antikörperbildung und ist im allgemeinen am stärksten bei vollent-
wickelter Serumkrankheit. Nur iin einem solchen unter 6 Fällen war sie
negativ. Bei einer anderen früh einsetzenden allgemein urtikariellen
Serumerkrankung bewies das Fehlen von Intrakutanreaktion und Anti-
körperbildung den nicht a Charakter (Pirquet und
Schick) dieser Erscheinung. Verschiedene Sera geben, wenn sie ver-
schiedene Giftigkeit für den Menschen haben, beim Empfindlichen auch
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 14
198 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
verschieden intensive intrakutane Lokalreaktion, was vielleicht der
Serumgiftigkeit (antigenen Kraft) zugeschrieben werden kann. Die Beob-
achtungen beweisen, daß dieintrakutane Reaktion bei Serumkrankheit
auf echter Anaphylaxie beruht.
Pollak bemerkt, daß Hamburger und er vor 1!/, Jahren
analoge Versuche veröffentlicht haben. Pirquet weist bezüglich der
Priorität daraufhin, daß ganz ähnliche Versuche, wie von Hamburger
und Pollak sowie Bauer, von Pirquet und Schick gemacht wurden
und in der Serumkrankheit ausführlich beschrieben wurden, nur sei
damals nicht intrakutan, sondern subkutan injiziert worden.
Die Anaphylaxie hält Pirquet nach den Untersuchungen von
Bessau an seiner Breslauer Klinik für einen nicht spezifischen Ver-
giftungszustand, der durch Anaphylatoxin oder Apotoxin und durch
verschiedene Gifte hervorgerufen wird.
Hecht: ,,Postdiphtherische Herzstörung elektrokardiographisch ver-
folgt‘‘.
Ein 7 Jahre altes Mädchen zeigte im Verlaufe einer schweren
Rachendiphtherie zur kritischen Zeit typische Symptome einer Herz-
schädigung: Dilatation des Herzens, exquisiten Galopprhythmus,
Lebervergrößerung, Blässe des Gesichts, Mattigkeit. Daneben bestand
auch Gaumensegellähmung. Auf der Höhe der Herzschädigung ergab
die elektrokardiographische Untersuchung eine hochgradige Störung im
Leitungssystem: inkomplette Dissoziation, gleichzeitige Kontraktion
von Vorhof und Ventrikel. Die Reize zur Auslösung gleichzeitiger
Kontraktion beider Herzabschnitte dürften von einem in der Gegend
des Tawaraknotens gelegenen myokarditischen Herd ausgehen.
Trotzdem diese schwere Störung einen schlechten Ausgang befürchten
ließ, bildeten sich die Herzsymptome, wenn auch nur außerordentlich
langsam zurück, die Schlagfolge des Herzens wurde wieder normal,
ebenso das Elektrokardiogramm. In der Übergangszeit zeigten sich
Arhythmien durch Extrasystolen bedingt, die von verschiedenen Stellen
des Herzens, einmal vom Vorhof, das andere Mal vom Ventrikel aus-
gelöst wurden. (Das Kind, das sich jetzt, Mai, noch in der Klinik
befindet, ist vollständig hergestellt. Ref.)
Sitzung am 22. Februar 1912.
Richard Lederer: ‚familiäre spastische Paraplegie bei 3 Ge-
schwisiern‘‘.
Identische Krankheitsbilder bei einem 11 Jahre alten Mädchen
und bei zwei 6 respektive 7jährigen Knaben. Die SE SE begann
im 2. bis 4. Lebensjahre schleichend mit Steiferwerden der Beine bis
zur vollständigen Gehunfähigkeit, Auftreten von Sprachstörung,
Nystagmus, Zurückbleiben der geistigen Entwicklung. Bei der Auf-
nahme fand sich Paraplegie der unteren Extremitäten mit hochgradigen
Spasmen und starker Steigerung der Reflexerregbarkeit.
Das Mädchen starb an einem interkurrent schweren Erysipel.
Das Gehirn erschien mikrospopisch normal, das Rückenmark atrophisch ;
mikroskopisch zeigte sich sowohl im Gehirn: als auch im Rückenmark
ein Defekt an Zellen und Fasern, ferner zahlreiche unentwickelte Formen
von Ganglienzellen, so daß man von einer weitgehenden Entwicklungs-
hemmung des Zentralnervensystems sprechen kann. Keine Zeichen
von Degeneration.
R. Pollak: ‚„Erworbenes Myzödem im Kindesalter“,
8jähriges Mädchen, 92 cm lang, Haut trocken, leicht schuppend.
Im Bereiche der Brusthaut und den Supraklavikulargruben polsterartige
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 199
Vorwölbungen. Haare spröd, die Nase an der Wurzel eingesunken.
Die Zunge plumper als normal. Am Röntgenogramm der Hand drei
Knochenkerne (entsprechend dem Alter von 3 Jahren). Das Kind hat
ferner subnormale Temperatur, eine Pulsfrequenz von 70 bis 80, es
besteht Obstipation. Die Assimiliationsgrenze für Zucker nicht verändert
Auffallend, daß beim Kind die große Fontanelle vollständig geschlossen
ist, ferner, daß das Milchgebiß vollständig komplett ist, endlich ist die
Intelligenz nicht wesentlich gestört.
Anamnestisch ergibt sich, daß das Kind mit 1!/, Jahren, wie die
Photographie zeigt, keine Spur von Myxödem zeigte, daB es mit 2 J ahren
alles sprach. Es handelt sich also im vorgestellten Fall sicher um ein
erworbenes Myxödem.
K. Friedjung: ,,Bronchialdrüsentuberkulose mit Tumor cerebri
(Tuberkel) bei einem ő Monate allen Kinde“.
Mutter des Kindes gesund. Der Vater hustet seit vielen Jahren,
seit 3 Jahren ist er heiser und leidet an Schlingschmerzen. Das Kind
begann vor 5 Wochen zu husten, ist seitdem blaß geworden und schlecht
gediehen. Vor 3 Wochen zum ersten Male untersucht, zeigte es die
typischen Symptome einer Bronchialdrüsentuberkulose (typischer
usten, exspiratorisches Keuchen, leichter Exophthalmus.) Vor einer
Woche wurden vereinzelte Tuberkulide und Strabismus convergens
des linken Auges beobachtet. Der Ophthalmologe konstatierte eine
Parese des Rectus super. und Obliqu. infer. und leichte Parese des
Abduzens links. Keine ausgesprochene Stauungspapille. Die Lähmungs-
erscheinungen nahmen noch zu, es trat endlich auch leichte Parese
des linken Fazialis auf. Pirquetreaktion konnte bisher noch nicht
gemacht werden.
Friedjung macht darauf aufmerksam, daß hier ohne Zweifel
auf dem Blutwege tuberkulöse Metastasen entstanden sind. Ein so
langsamer Verlauf der Tuberkulose im Säuglingsalter ist selten, im
späteren Alter häufiger.
Marburg hat einen ähnlichen Fall beobachtet. Durch Spinal-
punktion ließ sich mit Sicherheit Meningitis ausschließen. Kutan-
reaktion positiv.
on Rach: ‚Ein Fall von eigeninmlichem Ausschlag (Akro-
dermatitis atrophicans).
Ein E EE Mädchen zeigte diesen Ausschlag an Hand. und
Fußrücken, Waden, an den Streckseiten der Oberarme und am Gesäß.
Ganz wenige Effloreszenzen sieht man im Gesicht und an den Ohr-
muscheln. Der Ausschlag besteht aus dichtstehenden bis bohnen-
großen Flecken oder mehr oder weniger erhabenen Knötchen. Die
Effloreszenzen beginnen in Form von juckenden Quaddeln mit hä-
morrhagischer Peripherie; sie werden später zitronengelb oder auch
dunkelbraun, sogar violett, schließlich schuppen sie oder werden in ihrem
Zentrum durch Atrophie glänzend feinrunzelig. Diese Erkrankung
besteht seit Juli 1910. Im Sommer 1911 war der Ausschlag vollständig
verschwunden. Abends schwellen die Hände und Füße mitunter sehr
stark an, so daß einige Male notwendig wurde, zur Entkleidung die
Armel aufzuschneiden.
Die Erkrankung wurde von Dermatologen als Akrodermatitis
atrophicans bezeichnet. Dieser Deutung schließt sich Nobl in der
Diskussion an. |
Pirquet bemerkt als auffällig, daß die Tuberkulinreaktion stark
positiv ausfiel und daß dieTuberkulinreaktion das Aussehen der Haut-
erkrankung annimmt, so daß man daran deneken könnte, daß die Er-
krankung mit Tuberkulose etwas zu tun hat. Nobl erwidert, daß die
Beziehungen der Erkrankung zur Tuberkulose wiederholt schon erörtert
wurden, aber nicht sichergestellt sind.
14*
200 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
Egon Raeh: ‚Ein Fall von Myzxödem‘‘.
Klassischer Fall bei einem nunmehr 5 Jahre alten Mädchen.
Es ist 9 kg schwer, 71 cm lang, ist in 4 Jahren nur um 11 cm ge-
wachsen. Neben den typischen Symptomen ist auffallend eine Hyper-
tonie der gesamten Muskulatur. Knochenkerne der Handwurzelknochen
fehlen völlig.
Felix Bauer: ‚‚Affeklepileplische Anfälle bei einem 16 Monale
allen Säugling‘.
Das Kind zeigte im 8. Monate folgende Anfälle: Wenn sein Ärger
eine gewisse Höhe erreicht hat, wirft sich das Kind nach einigem Weinen
und Schreien nieder, es erfolgt Atemstillstand und unter Zyanose
und mäßiger Starre des ganzen Körpers tritt vollkommene Bewußt-
losigkeit ein, die !/, bis !/, Minute dauert. Das Kind inspiriert dann
tief und kommt zu sich, ist aber kürzere oder längere Zeit apathisch.
Durch größere Bromgaben (3mal 0°5) wurde die Erregbarkeit deutlich
eringer, die Anfälle schwanden fast. Elektrische Erregbarkeit normal.
as Krankheitsbild entspricht im allgemeinen dem von Bratz in
jüngster Zeit ausführlich beschriebenen affektepileptischen Attacken,
die von echter Epilepsie zu trennen sind. Im vorliegenden Falle wird
die Epilepsie durch den weiteren Verlauf der Erkrankung ausgeschlossen
werden können. Das Kind zeigte ein zweifellos psychopathisches
Symitom; es verzehrt fortwährend das Bettzeug, das ihm erreichbar
ist, vom Hemd bis zum Wachstuch.
Gegenüber Kassowitz, der wegen vorhandener Rachitis Phosphor-
behandlung empfiehlt und das Krankheitsbild als exspiratorische
Apnöe bei Rachitis bezeichnet, bemerkt Bauer, daß Phosphorlebertran,
durch mehrere Wochen verabreicht, ohne Einfluß auf die Anfälle war.
Sitzung vom 21. März 1912.
Silberknopf: ‚‚Initraulerin abgelaufene Pneumonie bei einem 8 Mo-
nale alien Kinde.
Das Kind war schon seit der Geburt infolge seiner frequenten
Atmung (80 bis 100) auffällig. Bei der Untersuchung ergibt sich, daß
im Bereiche des linken Oberlappens rückwärts Dämpfung vorhanden
ist. Das Herz erscheint nach links verzogen, was durch die Röntgen-
aufnahme bestätigt wurde. Die Verziehung des Herzens dürfte auf.
Sean Buß der Lunge beruhen. Kein Fieber. Das Kind fühlt
sich wohl.
E. Rossiwall: ,,Lichen scrofulosorum bei einem 8 jährigen Knaben‘.
Die ungemein intensive Erkrankung entstand wenige Tage nach
Beginn einer Pleuritis.
Knôpfelmacher : ,,Vakzineinfeklion an den Augenlidern bei einem
6jährigen Mädchen“.
Das Kind wurde vor 11 Tagen geimpft, am rechten Unterlide
fand sich eine intensive Schwellung und Rötung, in deren Zentrum eine
Vakzinepustel zu sehen war. Anschließend an diesen Fall bespricht
Knöpfelmacher die Vorzüge der subkutanen Impfung bei gewissen
Fällen, (Ekzem, Prurigo) und weist darauf hin, daß bei Injektion von
bei 58° avirulent gemachter Lymphe noch Abszesse zur Beobachtung
gelangen können. Man muß daher die Lymphe höher erwärmen. Die
Diagnose einer fraglichen Vakzine wird durch Kornealimpfung eines
Kaninchens erbracht.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 201
Raeh: ‚Rönigenbilder aufgenommen mit dem ‚Unipulsapparat‘‘.
Ausgezeichnete Aufnahmen, gewonnen mit einem Apparat, der
neben Zeitaufnahmen auch Momentaufnahmen gestattet. Bei der
starken Intensität des beim Einzelschlag zur Entwicklung gelangenden
D Nat ra können Aufnahmen bei einer Expositionsdauer von
(un Sekunde gemacht werden, wobei ein Verstärkungsschirm zur
Anwendung gelangt. Für Aufnahme von Kindern und besonders Säug-
lingen eignet sich dieser Apparat ganz vorzüglich, da die une
eines Kindes große Schwierigkeiten bereitet. Schick (Wien).
Gemeinsame Tagung der Vereinigungen niederrheinisch-
westfälischer und südwestdeutscher Kinderärzte. Wiesbaden,
14. April 1912.
Vorsitzende: Schloßmann, Salge.
Berichterstatter: O. Aronade (Kattowitz).
1. Biumenfeld (Wiesbaden): ‚Indikationen zur Adenolomie bei
Kindern‘“.
Die Entfernung der Rachenmandel bei Kindern ist nicht allein
abhängig von der Größe derselben. Ganz große Mandeln, welche
die Atmung der Nase total verlegen, dürften in allen Fällen zu ent-
fernen sein. Auch gilt die gleiche Indikationsstellung nicht für alle
Lebensalter. Bei Kindern unter einem Jahre, bei denen stark ver-
größerte Rachenmandeln überhaupt selten sind, sollte nur dann
operiert werden, wenn entweder eine direkte Gefahr für das Ohr besteht
oder wenn die Ernährung dadurch beeinträchtigt wird, daß die Kinder
infolge absoluten Verschlusses der Nase und der dadurch sich ergebenden
Erschwerung des Saugens in ihrer Ernährung bedroht sind. Bei älteren
Kindern kommen hauptsächlich zwei Gesichtspunkte in Betracht:
l. Die Einwirkung der vergrößerten Rachenmandel auf die Nachbar-
organe. Bei Kindern, die schwerhörig sind, und bei denen sich das
Trommelfell dauernd eingezogen zeigt, wird man mit der Operation
nicht zögern können. Ebenso bei solchen, die an Otitis media leiden
oder auch nur an wiederholten Katarrhen der Paukenhöhle, ferner bei
erheblicher Schleimbildung in Rachen und Nase. 2. Ebenso wichtig
für die Indikationsstellung ist die Rolle, welche die vergrößerte Rachen-
mandel für die allgemeine Infektion spielt Es kommt dabei in erster
Linie die Tuberkulose in Betracht. Vortr. hat bei 50 Fällen von zum
größten Teil röntgenologisch nachgewiesenen, daneben physikalisch
deutlich nachweisbaren Vergrößerungen der Endothorakaldrüsen nur in
einem einzigen Falle eine Vergrößerung der Rachenmandel vermißt.
Gleichzeitig waren in allen Fällen die zervikalen Halslymphdrüsen
mehr oder weniger stark geschwollen. Das Krankheitsbild, welches sich
darbietet, ist das einer Systemerkrankung der Lymphdrüsen des Thorax,
des Halses und des Iymphatischen Rachenringes. Letzterer stellt die
Eingangspforte dar. Darüber, daß die Infektion der Halslymphdrüsen
vom Rachenring aus erfolgt, besteht keinerlei Diskussion, hingegen
wird die Möglichkeit, daß die tuberkulöse Infektion der endothorakalen
Drüsen, welche im kindlichen Alter vor der Infektion der Lunge beob-
achtet wird, und die ohne eine tuberkulöse Erkrankung der Lunge be-
stehen kann, im wesentlichen mit zwei Gründen bestritten: 1. Soll
zwischen dem Lymphgefäßsystem des Halses und den mediastinalen
und peribronchialen Lymphdrüsen keine direkte anatomische Ver-
202 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
bindung bestehen. Die endothorakalen Drüsen sollen lediglich als die
regionären Drüsen der Lunge betrachtet werden. Es besteht aber die
Möglichkeit, daß die Tuberkelbazillen von den Halslymphdrüsen aus
in das Blut übergehen, so in die Lunge gelangen und, ohne dort Er-
scheinungen zu machen, in die Bronchialdrüsen gelangen. 2. Die Tier-
versuche Beitzkes u. a. können zu direkten Schlüssen auf die mensch-
liche Pathogenese nicht verwandt werden, da sich der weitere Verlauf
der Infektion beim Tier überhaupt ganz anders gestaltet als im mensch-
lichen Organismus. Auch ee Wileminsky, vom Rachen aus
Infektionen der endothorakalen Drüsen zu erzeugen. Das Krankheits-
bild ist daher als deszendierende Lymphdrüsentuberkulose aufzufassen,
es stellt sich klinisch als eine chronisch verlaufende, mit vermehrter
Sekretion der Bronchialschleimhaut und Bey Fieber einher-
gehende Erkrankung dar. Die genannten Fieberanfälle sind aufzufassen
als Überempfindlichkeitserscheinungen, die hervorgerufen werden durch
neue sekundäre Infektionen der Rachenmandeln. Um über diese Punkte
Klarheit zu bekommen, hat Vortragender eine Reihe von 10 Kindern
mit endothorakalen Drüsen zunächst nur allgemein behandelt, ohne die
Rachenmandel zu entfernen. Die Folge war ausnahmslos, daß diese
Kinder weiter in unregelmäßigen Abständen fieberten und Erscheinungen
von Bronchitis zeigten. Zugleich oder meistens sogar schon vorher
waren akute katarrhalische Anginen vorhanden. Diese Zustände
hörten erst nach Adenotomie auf. Die gedachte Lymphdrüsen-
erkrankung ist daher als absolute Indikation zur Adenotomie zu be-
trachten, auch wenn die Rachenmandel nur mäßig vergrößert ist,
3. Von geringerer Bedeutung für die Indikationsstellung sind die
sogenannten Fernwirkungen, Enuresis nocturna, Pavor, Asthma usw.
2. Czerny (Straßburg): „Pathologie der Muskulatur des Kindes‘‘.
Neugeborene bringen eine quantitativ und qualitativ verschiedene
Muskulatur zur Welt. Es können Unterschiede in verschiedenen Muskel-
gruppen vorhanden sein. Die Untersuchung wird durch den normalen
ettgehalt sowie durch den Mangel an Muskelaktionen erschwert.
Bei der Prüfung des Greifreflexes, der bei jedem Neugeborenen vor-
handen ist, findet man erhebliche Unterschiede. Unter Hunderten
heben nur wenige den eigenen Körper an dem umklammerten Finger
in die Höhe. Eine andere Art der Untersuchung besteht darin, daß
man das Kind am Rücken unterstützt und aufhebt; manche Kinder
behalten hierbei ihre kyphotische Haltung.
Bisher ist von Muskelanomalien beim Säugling nur die von
Oppenheim treffend beschriebene Myatonia congenita bekannt,
ee Gebiet der Pathologie sollte von Kinderärzten weiter ausgebaut
werden.
Die Unfähigkeit zu sitzen wird oft fälschlich mit der Rachitis
in Zusammenhang gebracht. Die Entwicklung der statischen Funktionen
wurde zwar immer beachtet, weniger jedoch z. B. die Bauchdecken-
spannung. Für die Beurteilung der Muskelanomalien kommen drei
Momente in Betracht: 1. Vererbung, 2. Übung, 3. Ernährung. Vererbt
wird nur die bei der Geburt vorhandene Muskulatur, nicht die er-
worbene. Ein Kind muskelarmer Eltern kann nie ein Athlet werden.
Der Muskel wächst, wenn er gebraucht wird. Das normale Kind benutzt
seine Muskeln, um etwas zu erreichen. Fehlt der Trieb zur Innervation,
so bleibt die Muskelentwicklung zurück. So sind die als rachitisch
bezeichneten Kinder oft — idiotisch. Vorübergehend können auch
Krankheiten, z. B. Ernährungsstörungen, die Entwicklung der Mus-
kulatur aufhalten. Mit Unrecht wird die frühzeitige Bewegung der
Säuglinge gehindert. Es gibt Kinder, die von Hause aus schlechte
Muskulatur haben und bei denen auch der Bewegungsdrang nicht dazu
ausreicht, die Muskulatur zu entwickeln. Bei diesen Kindern finden
sich häufig angeborene Anomalien, z. B. Plattfuß. Hier muß der Tonus
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 203
schon antenatal herabgesetzt gewesen sein. Die Behandlung muß auch
hier in frühzeitigen Muskelübungen bestehen.
Schwache Bauchmuskulatur unterstützt das Zustandekommen
von Meteorismus, der seinerseits auf die obere Brustapertur wirkt
und die Atmung behindert. Die Störung in der Funktion des Zwerch-
fells tritt besonders bei nachgiebigen Rippen zutage.
Die Senkung des Brustkorbes nimmt im späteren Leben zu, den
Ausschlag gibt jedoch die Zeit der ersten Aufrechthaltung des Körpers.
Der Senkung des Thorax, besonders der oberen Brustapertur, wurde
besondere Beachtung Wo der angeblichen Beziehung zur Spitzen-
tuberkulose geschenkt. (W. A. Freund.) Messungen an der Straßburger
Klinik ergaben jedoch, daß diese Senkung in der Zeit beginnt, in welcher
das Kind stehen oder gehen lernt.
Schlechte Haltung wird durch schwache Rückenmuskulatur be-
dingt. Der runde Rücken entsteht im zweiten Lebensjahre. Inter-
nisten betonen immer mehr, daß Störungen, die man früher auf Herz
oder Lungen bezogen hat, durch schlechte Haltung, d. h. durch schwache
Muskulatur, hervorgerufen werden. Auf die Bedeutung der Lordose
hat bisher nur Jehle hingewiesen. Auch die Enteroptose muß im
frühesten Kindesalter entstanden sein. Einen Vorschlag zur Übungs-
therapie hat bisher nur Epstein mit seinem Schaukelstuhl gemacht;
in demselben Sinne ist das Spielzeug ‚‚der fliegende Holländer‘ zu
verwenden.
Schwierig ist die Entscheidung der Frage, ob man durch eine
bestimmte Art der Ernährung die Muskulatur kräftigen kann. Die
einzigen diese Frage betreffenden Versuche, die von Gregor, scheinen
auf eine Überlegenheit der Kohlehydrate hinzudeuten. Das gilt auch
für das spätere Alter. Die Vegetarier behaupten wenigstens, die muskel-
kräftigsten Individuen aufzuweisen. Nach der Ansicht des Vortragenden
sind diejenigen Kinder die muskelärmsten, bei deren Ernährung die
Kohlehydrate ausgeschaltet wurden.
Diskussion: Göppert (Göttingen) betont, daß in Göttingen und
wohl auch anderwärts vom vierten bis fünften Monat ab systematische
Übungen der Rückenmuskulatur ausgeführt werden. Auch er ist der
Ansicht, daß alle Skoliosen im frühesten Kindesalter entstehen. Ferner
weist er auf eine andere Haltungsanomalie hin, die durch schwache
Rückenmuskulatur bedingt ist, den flachen Rücken. Die Bedeutung
leichter Skoliose für Irrtümer bei der Spitzenperkussion wird erwähnt.
Von enteroptotischen Zuständen ist dem Kinderarzt die Ptose der Milz
und der Leben bekannt.
Rosenhaupt (Frankfurt a. M.) weist empfehlend auf das Büchlein
„Kindersport‘‘ von Detlef Neumann (Neurode) hin. Er fragt, wodurch
die Muskelkraft der Engländer bedingt sei, die doch weniger Kohle-
hydrate konsumierten. |
Schloßmann (Düsseldorf) betont den Wert und die Notwendig-
keit der Czernyschen Darlegungen für die Praxis. Das leider allgemein
verbreitete Wickeln der Kinder tritt dem natürlichen Bewegungs-
drang entgegen. Der Vorteil der Engländer in der Ernährung beruhe
vor allem in der Mäßigkeit bei kohlehydratreicher Nahrung. Er stellt
zwei Fragen an den Vortragenden: 1. Wie steht es mit dem Glykogen-
ehalt der Muskulatur? elche Muskeln halten Glykogen parat?
. Wie können wir Indikationen finden, um den Glykogengehalt nicht
zu übertreiben?
Guradze (Wiesbaden) erwähnt, daß die Orthopäden für früh-
zeitige Kriechbewegungen kleiner Kinder eintreten.
Riehn (Hannover) betont die Lagerung der Säuglinge auf harter
Unterlage. Durch das Einsinken des Körpers in Federbetten wird
besonders bei Muskelschwäche und Meteorismus das Entstehen von
Wirbelsäuledeformationen begünstigt. Zum Studium der Enteroptose
204 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
sind besonders solche Kinder zu empfehlen, bei denen sich schon im
ersten Lebensjahre die Costa decima fluctuans (Stiller) findet.
Neter (Mannheim) hat Obstipation häufiger bei Mädchen als bei
Knaben beobachtet und bringt dieses Verhalten mit Unterschieden
der Muskulatur in Zusammenhang. Er weist auf den Wert der
Massage hin.
Großer (Frankfurt a. M.) hat von palpablen Organen beim
Säugling fast immer das Coecum mobile gefunden. Auch der Magen
macht größere Exkursionen als beim älteren Kinde.
Czerny (Schlußwort). Die von Göppert erwähnten Anomalien
beruhen darauf, daß die Muskulatur partiell verschieden entwickelt
sein kann. Die Fragestellung Schloßmanns ist berechtigt, über
Einzelheiten kann erst weitere Arbeit auf dem bisher fast unbebauten
Gebiete Aufschluß geben.
3. Gernsheim (Worms): „Ein Fall von generalisierler Angio-
malose‘‘.
Mitteilung eines Falles von systematisierter Angiomatose bei
einem Neugeborenen mit einem Geburtsgewichte von 5000 g. Das
Kind nahm in den ersten zwei Wochen 800 g ab und konnte bei Mutter-
milch, Ammenmilch, Buttermilch nicht in die Höhe gebracht werden.
Von der dritten Woche an schossen zahlreiche (etwa 100) hellrote
Angiome an allen Stellen der Oberfläche auf. Unter zunehmender
Lebervergrößerung ging das Kind, das in der letzten Zeit asthma-
ähnliche Anfälle gehabt hatte, in der 11. Lebenswoche zugrunde. Die
Sektion ergab eine gewaltige Vergrößerung der Leber, die mit einer
Unmenge bis kirschkerngroßer Geschwülste durchsetzt war. An der
Milz wurde derselbe Befund erhoben. Das Herz war stark hyper-
trophisch. Die histologische Untersuchung ließ die Tumoren als echte
Angiome (A. simplex, hypertrophicum, an den Rändern zum Teil
cavernosum) erkennen.
4. Lust (Heidelberg): ‚Zur Palhogenese der Barlowschen Krank-
heit‘.
An einem 18 Monate alten Kinde mit schwerster Barlowscher
Krankheit, die seit vier Monaten bestand, hat Vortragender gemeinsam
mit Klocmann zum ersten Male bei dieser Krankheit eingehendere
Untersuchungen über den Ablauf des Stoffwechsels, speziell des Mineral-
stoffwechsels angestellt, es wurden die Kalk-, Phosphor-, Chlor- und
Gesamtaschebilanzen aufgestellt. Zur Prüfung dieser Verhältnisse
forderten die Fortschritte im Studium des Kalk- und Phosphorstoff-
wechsels bei der Rachitis auf, zu der die Barlowsche Krankheit einige,
wenn auch lockere Beziehungen hat. Ferner ist es in neuerer Zeit
gelungen, durch Fütterung phosphorarmer Nahrung an Hunde bei diesen
ein Krankheitsbild zu erzeugen, dem bezüglich seiner histologischen
Knochenveränderungen weitgehende Ähnlichkeit mit dem menschlichen
Barlow zuerkannt werden muß. Bevor eine Identifizierung jedoch
erlaubt ist, war es erforderlich, sich über den Phosphorumsatz bei dem
Barlow des Kindes zu informieren. Die Untersuchungen wurden in
drei Perioden von je vier Tagen vorgenommen. Der ersten Periode,
im floriden Stadium, schloß sich eine zweite, drei Wochen später, im
Stadium der Reparation, an. Die dritte fiel wiederum vier Wochen später
in das Stadium der klinischen Heilung, die aber röntgenologisch nicht
mit einer anatomischen Heilung identisch war. Die Nahrung war in
allen drei Perioden die gleiche. Das Ergebnis war kurz folgendes:
Im floriden Stadium zeigten sich nicht nur keine mangelhaften Aschen-
bilanzen, sondern sämtliche Retentionswerte waren vielmehr, ver-
glichen mit normalen Ansatzzahlen, merklich erhöht. Am stärksten
kam dies bei der Kalkbilanz zum Ausdruck, Im Gegensatz hierzu
wurden im Reparationsstadium alle Aschenbilanzen stark negativ,
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 205
als wollte sich der Organismus jetzt eines Depots überschüssigen Materials
entledigen, zu dessen Eliminierung er im Blütestadium der Erkrankung
nicht fähig gewesen war.
Diese mangelhaften Retentionswerte zogen sich auch noch ins
Stadium der klinischen Heilung hinein, wenn auch hier die Tendenz
zu normalen Ansatzwerten deutlich zutage trat.
Für die Annahme eines primären oder sekundären Salzmangels
in der Pathogenese der Barlowschen Krankheit besteht also nach
bisherigen Untersuchungen kein Anhalt. Eher könnte man an eine
Störung der Salzelimination denken, wenn sich auch aus einem Stoff-
wechselversuche nicht entscheiden läßt, ob eine solche primär oder
nur als Begleiterscheinung einer uns unbekannten Störung aufzufassen
ist. Schließlich wurde die weitgehende Übereinstimmung der Stoff-
wechselversuche mit den Befunden der pathologischen Anatomie
und der Röntgenologie festgestellt.
Diskussion: Kleinschmidt (Marburg) erwähnt, daß er einen
Barlow bei Ernährung mit Perhydrolmilch beobachtet hat.
Köppe (Gießen): In der Perhydrolmilch sind die Fermente
vernichtet.
Salge (Freiburg i. B.) fragt, wie der Stoffwechselversuch von
dem Kinde vertragen wurde.
Lust (Schlußwort). Das Kind wurde in der Schwebe wesentlich
ruhiger und hat sich während des ganzen Versuches sehr wohl be-
funden.
>. Großer (Frankfurt a. M.): „Organische Phosphorverbindungen
als Diaelelika‘‘.
Untersuchungen, die Vortragender gemeinsam mit Husler
ausreführt hat, ergaben, daß die im Lezithin enthaltene Glyzerin-
phosphorsäure durch ein Ferment gespalten wird, das sich in Niere und
Darmschleimhaut nachweisen ließ. Das Ferment ist auch in den Fäzes
in reichlicher Menge vorhanden. Es wirkt nicht nur auf das synthetische
para sondern auch auf die im Lezithin enthaltene, optisch aktive
Säure, was dadurch nachgewiesen wurde, daß Vortragender es gleich-
zeitig mit Steapsin zu Lezithinemulsion zuselzte. Schon nach kurzer
Zeit war freie Phosphorsäure nachweisbar. In den übrigen Organen
ist das Ferment zum Teil gar nicht, zum Teil nur in geringen Mengen
vorhanden. Vortragender glaubt hiermit den Beweis erbracht zu haben,
daß das Lezithin vor seiner Resorption vollständig gespalten wird,
und daß die in ihm enthaltene Phosphorsäure nicht. gepaart, sondern als
freies Ion zur Aufnahme gelangt. Dies Verhalten entspricht auch
dem des Phytins, für das auch der Nachweis der Spaltung in Inosit.
und Phosphorsäure erbracht worden ist.
Vortragender hat ferner Versuche mit der subkutanen Zufuhr
von Kalksalzen gemacht. Er hat rachitischen Kindern glyzerinphosphor-
sauren Kalk und andere Kalkpräparate subkutan zugeführt. Dabei
zeigte sich, daß ersterer retiniert, letzterer aber vom Körper wieder
abgegeben wurde. Die Versuche sind für weiter gehende Schlüsse noch
zu wenig zahlreich; aus ihnen geht nur hervor, daß die Fähigkeit,
Kalk zu retinieren, "abhängig ist von der Art des zugeführten Salzes,
wobei zu bemerken ist, daß sich bei oraler Einv erleibung keine Unter-
schiede ergeben. Wir können also heute nicht nur für das Ei isen, sondern
auch für die Phosphorsäure behaupten, daß sie resorbiert und reliniertl
werden, und daß aus ihnen hochorganisierte Verbindungen gebildet
werden, unabhängig von der chemischen Konstitution, in der sie in den
Verdauungstraktus gelangen. Es haben also die Lezithinpräparate
für den Phosphoransatz keine andere Bedeutung als phosphorsaure
Salze. Hervorzuheben ist nur noch, daß ihre Resorption abhängig
ist von der gesamten Ernährung. Ein Zuviel an Fett z. B. ver-
206 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 3
mindert den Ansatz und auch für das Eiweiß ist ein solcher Einfluß
festgestellt, worauf bei der diätetischen Behandlung Rücksicht zu
nehmen ist.
Diskussion: Göppert bemerkt, daß die erwähnten Versuche
im Gegensatze zu den Heubnerschen Resultaten stehen. Heubners
Hunde gingen bei der Ernährung mit anorganischen Phosphorpräparaten
zugrunde.
6. Guradze (Wiesbaden): ,,Demonsirationen aus dem Gebiele
der orlhopädischen Chirurgie“.
Vortragender bespricht die operativen Erfolge bei Genu varum,
Klumpfuß und zerebraler Kinderlähmung (Forstersche und Stoffel-
sche Operation) und demonstriert Photographien und röntgenologische
Aufnahmen.
7. Kleinschmidt (Marburg): ,Zur Frage der Wirksamkeit des
Diphtherieserums bei Beleiligung des Nervensystems an der Erkrankung‘‘.
Das Nervensystem stellt eine Prädilektionsstelle für den Angriff
des Diphtherietoxins dar. Bei der postdiphtherischen Polyneuritis,
der Diphtheria gravissima, der diphtherischen Herzschwäche und
dem diphtherischen Marasmus ist klinisch eine Beteiligung des Nerven-
systems an der Erkrankung anzunehmen. Allen diesen Krankheits-
formen ist die mangelhafte Beeinflußbarkeit durch die übliche Serum-
behandlung gemeinsam. Erfolge werden nur bei Anwendung sehr hoher
Dosen intravenöser oder intralumbaler Injektion berichtet. Durch die
bisherigen experimentellen Untersuchungen ist nicht klargestellt,
ob das Serum lediglich vor dem Nachschub neuen Giftes aus den Pro-
duktionsstätten schützt oder bereits an die Nervenzellen gebundenes
Toxin wieder loszureißen vermag. Es wurde daher diese Frage im
Reagensversuche angegangen, d. h. Toxin mit Gehirnemulsion (Meer-
Schwein) zusammengebracht und nach der Bindung zugefügt. Zum
Nachweis des Toxins diente P. H. Römers Intrakutanmethode. Es
stellte sich heraus, daß sogleich nach der Bindung im Überschusse
zugesetztes Antitoxin imstande ist, an die Gehirnzellen verankertes
Gift wieder loszulösen. Kurze Schlußfolgerungen für die Praxis.
Diskussion: Hillebrecht (Mainz) weist auf einige technische
Schwierigkeiten bei intravenösen Injektionen hin, die durch den Kollaps
der Venen und die sofort eintretende blutige Imbibition des subkutanen
Gewebes erschwert sind. Intralumbale Injektionen hält er, wenigstens
bei späterer Herzschwäche, für gefährlich.
Cahen-Brach (Frankfurt a. M.) wirft die Frage auf, ob bei
systematisch von vornherein durchgeführter Anwendung hoher Dosen
von Heilserum weniger Fälle von Herztod zur Beobachtung kämen.
v. Mettenheimer und auf seine Anfrage Czerny weisen kurz
auf die Bedeutung der Konstitution für den Verlauf der schweren
Diphtheriefälle hin.
8. Köppe (Gießen): ‚Über die Stillsche Krankheit‘.
Die Erkrankung begann im Alter von zwei Jahren nach Masern
und verlief unter dem Bilde eines polyartikulären Gelenkrheumatismus.
Die Beurteilung wurde durch eine dauernde Dämpfung über der linken
Lunge erschwert, so daß an Tuberkulose gedacht wurde. Beobachtungs-
dauer: ein Jahr. Die Sektion ergab keine Tuberkulose, aber auch keinen
Anhaltspunkt für die Atiologie der Erkrankung. Es ist in Deutschland
der zweite unter diesem Namen beschriebene Fall mit Sektionsbericht,
aus England sind mehrere Fälle bekannt geworden.
Diskussion: Göppert erwähnt zwei Fälle, die zeigen, daß von
einem einheitlichen Krankheitsbilde nicht gesprochen werden kann.
Nr. 3 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 207
In dem einen Falle wurde zuerst die Diagnose irrtümlich auf Spondylitis
cervicalis, später auf Kniegelenktuberkulose gestellt, erst hierauf er-
krankten die anderen Gelenke und das Perikard. In dem andern Falle
kam es nach ®/,jährigem Fieber und typischen Erscheinungen zu
Gelenkauftreibungen und Luxation einer Hüfte. Nach etwa zwei Jahren
heilte die Erkrankung und der Kopf des Femurs näherte sich der Pfanne
wieder soweit, daß der Orthopäde die Reposition ablehnte.
Großer erkundigt sich nach dem Fieberverlauf, Neuhaus
(Frankfurt a. M.) danach, ob bakteriologische Untersuchung ante oder
post mortem ausgeführt wurde.
Czerny hält es nicht für angebracht, das wechselnde Krankheits-
bild als Stillsche Krankheit abzugrenzen.
Köppe (Schlußwort): Das Fieber war durchaus unregelmäßig,
bakteriologische Untersuchungen sind nicht gemacht worden.
9. Selter (Solingen): ‚Historisches‘.
Vortragender teilt auf Grund seiner diesbezüglichen Nach-
forschungen mit, daß unter den Gebärhütten der alten Indier nicht etwa
Mütterheime oder ähnliche Einrichtungen in unserem Sinne zu verstehen
sind, sondern daß aus religiösen Gründen die Isolierung der unreinen
Gebärenden beziehungsweise Wöchnerinnen erfolgte. Der Aufsatz er-
scheint in extenso an anderer Stelle. Aronade (Kattowitz).
Inhalt.
Redaktionelle Notiz Entgegnung 149. — Anatomie und Physio-
logie, allgemeine Pathologie und Therapie, Hygiene. Kraus.
Ishiwara und Winternitz. Embryonale Zellen 151. — Eminet. Spezi-
fische Blutplälichen 151. — Spolverini. Schilddrüse 151. — Landis und
Kaufmann. Venöses Schnurren 152. — Happieh. Kampferwirkung
152. — Zadro. Heliotherapie 152. — Ernährung und Stoff-
wechsel. Variot. Durchfälle bei Brusikindern 153. — Nageotte-
Wilbouehewitech. Inioleranz gegen Kuhmilch 154. —- Stargardter.
Nahrungsbedar/ 154. — Kathe. Liefmann und Lindemann. Sommer-
sierblichkeit 155. — Czerny. Inanition 160. — Hand. Darmanti-
seplika 160. — Crudden. /niestinaler Infantilismus 160. — Aviragnet.
Bloeh-Michel und Dorlencourt. Trockenmilch 161. — Schorer.
Bakteriengehalt der Milch 161. — Klotz 161. Kohlehydralisioffwechsel
162. — Courtney. Kaseingerinnsel 163. — Hoobler. Mineralsalze
163. — Sehlutz. Milchzucker 163. — Gewin. Malziropon 164. —
Nieholson. Melaena neonalorum 164. — Bunts. Hyperirophische
Pylorussienose 164. — Schwaz und Baß. Kalkumsaiz bei Telanie
164. — Pfeiffer und Albrecht. Harniozizität 164. Weiß und
Smieeiuszewski. Urorosein 165. — Klinik der Kinderkrank-
heiten. Oseki. Haynes 165. Hodges. Akute Infektionskrankheiien 166.
— Mitra. Michael 166. Woody und Kolmer. Koerber. Scharlach 167. —
Terrien. Kolmer. Diphtherie 167. — Goedhart. Vulvovaginitis 168. —
Zarchi. Typhus 168. — Graham. Perlussis 169. — King. Zerebro-
spinalmeningitis 169. — Zade-Immigrath. Parotilis epidemica
169. — Lorey. Endokarditis 170. — Roethlisberger. Polyarthritis
170. — Arbeiter 171. Manwaring. Much 172. Kennerknecht. Ham-
208
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr 3
burger. 173. Weiß. Sluka. Tuberkulose 175. — Baisch 175. Barbier
und Gassier. Frühwald. Nobl und Fluß. Syphilis 176. — Triboulet
und Jong. Pneumokokkensepsis 176. — Hirsch. Plauehu. Asphyzie
176. — Bien. Trichierbrusi 177. — Petermöller. Nabelbehandlung
177. — Le Fever. Schielen 177. — Simmons. Endokranielle Gehirn-
blulung 177. — Bauereisen. Tenioriumsrisse 178. — Myers. Hä-
mophilie 178. — Porak. Mongolenflek 178. — Clanahan. Akule
Nephritis 179. — Pollitzer. Hamburger. Albuminurie. 179. — Straub.
und Sehlager. Urämie 179. — Smith. Enieroplose 180. — Hewlett.
Infantilismus 180. — Veeder und Austin. Endotheliome der Leber
180. — Neugebauer. /kierus 180. — Stöltzner. Fibrolysin 181. —
Marfan und Feuille. Schabad und Sorochowitsch. Rachilis 181. —
Reuben. Splenomegalie 182. — Falta, Kriser und Zehner. Leukämie
182. Bennecke. Perniziöse Anämie 182. — Jonass. Aldehyd-
reaktion 183. — Richardière und Huber. Herzfehler 183. — Pisek
und Coffen. Herzerkrankungen 183. — Hallé und Dorlencourt.
Bromexanthem 183. — Mazzuoli. Helminlhiasis 183. — BRuhräh.
Enuresis 184. — Jovane. Grulee. Telanie 184. — Raillet. Laryngo-
spasmus 185. — Guinon und Moutier. Thymushypertrophie 185. —
Basch und Rohn. Thymus 185. — Brudziński. Kontralaieraler
Reflex 185. — Variot und Bonniot. Hemispasmus 186. -— Lueas
und Southard. Enzephalitis 186. — Unger. Myzödem 186. — Schle-
singer. Trinkerkinder 186. — Doberer. Epilepsie 187. — Variot
und Morancé. R a y n a u d sche Krankheit 187. — Winslow. Gangrän
des Unlerarmes 187. — Velebil. Kleinhirngeschwülste 188. —
Breitner. Kropf 188. — Tenzer. Tonsilleklomie 188. — Guisez.
Bronchoskopie 188. — Abrand. Fremdkörper des Ösophagus 188. —
Sinclair und Pancoast. Epiphysitis 189. — Miloslavich. Lieblein.
Appendizitis 189. — Canaguler und Hamel. Peritonitis 190. —
Nageotte-Wilbouchewitch. Skoliose 190. — Hasebroek. Haliungs-
anomalie 190. — Fürsorge. Muyerhofer. Silillpropaganda 191. —
Ganghofner und Schleißner. Stillsiuben 192.— Keller 192. Levy. Säug-
lingssterblichkeil 193. —: Koplik. Verhütung von Infektionen 193. —
Berichte. (Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde
in Wien 194. — Vereinigung niederrheinisch-westfälischer und süd-
wesideulscher Kinderärzle 201.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
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Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
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KINDERHEILKUNDE
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Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
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Bd. XI. | | Referate. | Nr. 4.
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie
und Therapie, Hygiene.
Reifferscheid. Über intrauterine im Rhythmus der Atmung erfolgende
Muskelbewegungen des Fötus. (Pflügers Arch., CXL, 1911, S. 1.)
In Bestätigung der Beobachtung von Ahlfeld konnte Verf.
bei Hochschwangeren in der Nähe des Nabels Bewegungen auftreten
sehen, die von Muskelbewegungen des Fötus herrührten; für ihr
Zustandekommen ist es notwendig, daß der Rücken oder seitliche
Rumpfpartien des Fötus der Vorderwand des Uterus anliegen. Die
Bewegungen wurden mittels Kymographs aufgezeichnet ; ihr Rhythmus
ist demjenigen der Atmung der Neugeborenen auffallend ähnlich.
Orgler.
D. P. Tschernyschew. Vergleichende Resultate der Längenmessung
an Säuglingen mit Hilfe eines Bandmaßes und Meßapparates.
(Russkij Wratsch, 1911, Nr, 48.)
Beschreibung des vom Verf. angewandten Apparates (nebst
Abbildung), der sich im Prinzip nicht von den bereits üblichen unter-
scheidet. Schlieps (Charkow).
N. M. Kakuschkin. Zur Topographie des Nabels bei Frauen und
Neugeborenen. (Russkil Wratsch, 1911, Nr. 51.)
Aus den 10 Schlußsätzen nur ein paar:
Je größer das Körpergewicht des Neugeborenen, um so höher
steht der Nabel im Verhältnis zur Körperlänge.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 15
210 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Bei Mädchen steht der Nabel. relativ höher als bei Knaben.
Bei ausgetragenen Kindern, die in Beckenendlage geboren sind,
ist der Nabel höher gelegen als bei in Schädellage geborenen.
` Sage mir, wo dein Nabel sitzt, und ich sage dir, wer du bist!
Schlieps (Charkow).
E. Thomas. Über die Involution der zentralen Rindenschicht der
Nebenniere. (Zeitschr. f. Kinderheilk., IV, S. 95.)
Polemik gegen die (in dieser Monatsschrift, Bd. X, S. 440
referierte) Arbeit von Samelso'n.
Die vom Autor gefundenen Veränderungen der Nebenniere
sind unabhängig von Todesursache und Krankheitsdauer und nur
abhängig von dem Lebensalter des Verstorbenen. Birk.
P. Nobécourt et G. Paisseau. Étude de l'action diurétique de la
digitaline et de la théobromine chez l’enfant. (Arch. de Med. des
enf., XV, 2.)
Die Verf. erzielten mit viel kleineren, als den üblichen Dosen
bereits eine beträchtliche Diurese. Diese Dosen haben den Vorteil, die
üblen Nebenwirkungen der großen Dosen zu vermeiden. 1 bis 2? Deci-
milligramm Digitalin, auf 5bis 10 Tage verteilt, bewirkte bei Herz-
affektionen im Zustande leichter oder höhergradiger Dekompensation
eine am 3. bis 4. Tage eintretende, zum Teil beträchtliche Diurese.
Dieselbe hielt mehrere Tage an, das Körpergewicht nahm dabei
entsprechend ab und die Kochsalzausscheidung stieg an. Größere
Dosen, kürzere Zeit hindurch gegeben, hatten keinen besseren Effekt.
Über die Wirkung dieser Medikation bei Nierenerkrankungen sind die
Erfahrungen der Verff. zu gering, als daß sie ein abschließendes
Urteil abgeben könnten. Das Digitalin schien hier von geringerer
Wirkung zu sein.
Theobromin wirkte dagegen gerade bei ödematösen Nephritikern
stärker diuretisch, und zwar hatten Dosen von 0°4 bis 0-6 g täglich
denselben Effekt wie doppelt so große Dosen. Bei einigen herz-
kranken Kindern war ein, wenn auch geringerer Effekt gleichfalls
nachzuweisen. Auf Grund dieser Erfahrungen empfehlen die Verff.
eine längere Anwendung der beiden Medikamente in kleinen Dosen
und berufen sich dabei auch auf die gleichsinnigen Erfahrungen
‚Huchards bei Erwachsenen. (Auch Hedinger veröffentlichte
kürzlich aus Rombergs Klinik ähnliche, diese Erfahrungen be-
stätigende Untersuchungen.) Thorspecken (Badenweiler).
Ernährung und Stoffwechsel.
P. Heim und K. M. John. Über die Verwendbarkeit kaseinange-
reicherter Kuhmilch. Theoretische Überlegungen: (A. d. Kinder-
poliklinik d. Budapester Barmherzigen Spitals.) (Zeitsch. f. Kinder-
heilk., IV, S. 1.)
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 211
Da sie die Eiweißmilch nach dem Originalrezept nicht herstellen
konnten, verwendeten die Autoren eine Modifikation derselben,
nämlich kaseinangereicherte Kuhmilch. |
Herstellung derselben: Das aus ?/, l roher Kuhmilch durch Lab-
koagulation gewonnene Kaseinfett wird nach Abscheidung des Käses
und Trennung von der Molke mit ?/, lheißem Wasser verrührt, nachher
unter fortwährendem Rühren aufgekocht, dann mehrmals durch ein
Haarsieb getrieben. Man bekommt auf diese Weise eine fast homogene
Milch, die mit 1}, 1 gekochter Kuhmilch vermischt und nun nochmals
aufgekocht wird. .
Die Erfolge mit dieser Nahrung stellen sich denen mit Eiweiß-
milch ebenbürtig an die Seite.
Ausgehend nun von diesen Erfahrungen, unterziehen die Autoren
die Finkelsteinsche Lehre von der alimentären Intoxikation einer
eingehenden Kritik, die wir hier nur in ihren Hauptzügen wieder-
geben können:
Sie wenden sich zunächst gegen die von Finkelstein gegebene
Erklärung der Wirkung der Eiweißmilch, sie bezweifeln, daß
der günstige Effekt derselben durch die Ausschaltung beziehungsweise
Verringerung der Kuhmilchmolke herbeigeführt wird, stellen
sich vielmehr auf den Standpunkt Stoltes, welch letzterer nicht die
Verringerung der Molke, sondern die Zugabe von Fettund Kasein
als das ausschlaggebende Moment ansah. Das klinische Charak-
teristikum der Eiweißmilchwirkung ist die Seifenbildung im Darm.
Diejenigen Stoffe aber, die bei der Seifenbildung späterhin zusammen-
treffen, werden bei der Bereitung der Milch erst hinzugefügt, nämlich
Fett + Kasein + Parakasein. Und darauf beruht offenbar die
spezifische Wirkung, nicht auf der Verringerung der Molke. Dieser
Auffassung schließen sich die Verff. an und sehen eine Stütze derselben
in ihren eigenen erfolgreichen Versuchen mit angereicherter Milch
ohne gleichzeitige Verringerung der Molke.
Daß Finkelstein der Kuhmilchmolke die Rolle des schä-
digenden Prinzips zuerteilte, geschah nicht zum mindesten auf Grund
der Erfolge mit der Eiweißmilch. Nachdem die Deutung dieser
Erfolge sich so als eine unzutreffende herausgestellt hat, wird zugleich
auch die Annahme der Schädlichkeit der Molke hinfällig.
Daran ändern auch die Molkenaustauschversuche Meyers
nichts, denn auch deren Beweiskraft wird von den Verff. abgelehnt.
Die Versuchsbedingungen, unter denen Meyer arbeitete, waren,
ihrer Ansicht nach, nicht gleich. Die eine seiner Versuchsnahrungen
war Frauenmilchmolke, welcher Parakaseinkalziumphosphat hinzu-
gesetzt war — die andere war Kuhmilchnolke mit — aus Frauemmilch
gewonnener — Kaseinsäure. Der Zusatz war also nicht der gleiche,
was um so mehr ins Gewicht fällt, als gerade dem Parakaseinkalzium-
phosphat ausgesprochen gärungswidrige Eigenschaften innewohnen.
Aber auch sonst bestehen bei der Versuchsanordnung Meyers gewisse
Unterschiede, die wieder zugunsten der Frauenmilchmolkennahrung
fallen und der Frauenmilchmolke unverdiente Eigenschaften zumuten:
bei ungefähr gleichem Prozentsatz an Fett in beiden Gemischen und
15*
212 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
einem gezwungenen Zusatz von 25g Milchzucker haben wir es in dem
einen Fall mit einer eiweiß-, fett- und kalkreichen Nahrung, in deman-
dern mit einer eiweißärmeren, fettreichen, jedoch relativ kalkarmen
Nahrung zu tun. „Es ist nach dem Angeführten nicht überraschend,
daß es bei dem Kuhmilchmolkengemisch in den angegebenen 3 Fällen
(nämlich von L. F. Meyer) zu pathologischen Gärungen gekommen
ist. Nach unserer Auffassung geht aus den Molkenaustauschversuchen
bloß das Protektorat des Kaseinfettkalziums hervor. Eine schädigende
RoNle der Kuhmilchmölke mit der Annahme einer ungünstigen Relation
der anorganischen Bestandteile zueinander ist jedoch noch keineswegs
ersichtlich.“
Weiter wenden sie sich gegen den von Finkelstein zur Grund-
lage seines Systems der Ernährungsstörungen gemachten Begriff
der Toleranz" der Kinder gegen die Nahrung, namentlich gegen
einzelne Nährstoffe, wie das Fett und den Zucker. Sie bestreiten
zwar nicht, daß die beiden letzteren schädigend wirken können,
leugnen aber, daß die Toleranz an sich ein klinisch brauchbares
Maß der Ernährungsfunktionen abgebe, namentlich nicht bei künst-
lich genährten Säuglingen, denn wir kennen deren normale Toleranz-
breite noch nicht einmal. Auch da, wo klinisch Fett oder Zucker
als isolierte Schädlichkeiten auf den Organismus zu wirken scheinen,
handelt es sich in Wirklichkeit doch immer nur um eine Schädlichkeit
des komplexen Nährgemisches ‚Kuhmilch‘, um einen wirklichen
Kuhmilchnährschaden, d. h. also um eine universelle Intoleranz.
Der Begriff von Toleranz schließt nach Ansicht der Autoren in sich,
daß er sich auf alle Nahrungskomponenten erstreckt, wie es zum
Beispiel bei allen jüngeren Säuglingen oder bei denen mit Konsti-
tutionsanomalien der Fall ist, die eine gewisse herabgesetzte Toleranz
gegen Kuhmilch haben.
Dieses Prinzip der universellen Toleranz hat Finkelstein
verlassen. Die Toleranz in seinem Sinne ist eine isolierte Un-
verträglichkeit gegen Fett oder Zucker der Nahrung, die zu Durch-
fällen Veranlassung geben können und sich bessern, sobald man
Fett + Kasein der Nahrung zufügt. Diese Unverträglichkeit, die
sich eventuell binnen wenigen Stunden bessern kann, kann man
aber nicht als Intoleranz bezeichnen, speziell nicht als klinisches Maß
der Ernährungsfunktion annehmen.
Sie erheben noch eine ganze Reihe weiterer Einwände, auf die
wir hier nicht eingehen können, und schließen dann, daß Finkelsteins
Versuch einer Gruppierung der Ernährungsstörungen, „die außer
der berechtigten Stütze klinisch feststellbarer Merkmale von normalen
und paradoxen Reaktionen ausgeht und sich des Maßstabes der
„Joleranzgröße‘‘ bedient, noch nicht das gewünschte theoretische
Fundament für den Neubau der Ernährungsstörungen‘“ sei. ‚Die
Differenzierung der einzelnen Typen der Ernährungsstörungen nach
der funktionell-diagnostischen Methode respektive Toleranzbreite
unter Berücksichtigung der klinischen Symptome fußt sicher nicht
auf festerem Boden als die ätiologische Einteilung Czernys und
Kellers, in der die klinischen Symptome doch auch nicht außer
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 213
acht gelassen worden sind. Letztere ist einfacher, verständlicher und
es würde für die Pädiatrie einen großen Schaden bedeuten, wenn
dieselbe verlassen würde.‘ Birk.
E. E. Gartje. Vom Einfluß der ed auf das Nervensystem
der Kinder. (Russkij Wratsch, 1911, Nr. 51.)
Der Verf. fütterte 9 Kinder (4 mit Chorea minor, 1 mit Chorea
hyster., 1 mit Hysterie, 1 mit Rachitis, 1 mit Epilepsie, 1 Anämie)
mit verschiedenem Fleisch, sowohl weiBem als rotem, je eine Woche
lang abwechselnd und prüfte dann die galvanische Erregbarkeit
an 2 aufeinanderfolgenden Tagen. Auf Grund seiner Untersuchungen
kommt er zum Schluß, daß Fleischnahrung unbedingt die elektrische
Erregbarkeit des Nervensystems erhöht, und zwar rotes Fleisch
mehr als weißes. Das machte sich besonders bei Kindern mit Chorea
geltend, weniger bei denen mit anderen Erkrankungen des Nerven-
systems.
Daß übermäßige Fleischnahrung eine schädliche Wirkung
auf das Nervensystem, besonders neuropathischer Kinder, ausübt,
ist bekannt. Wer jedoch die Schwankungen der galvanischen Über-
erregbarkeit bei Kindern und ganz besonders bei solchen mit nicht
intaktem Nervensystem kennt und außerdem in Betracht zieht,
auf wie schwachen Füßen unsere ganze Methodik der Prüfung der
galvanischen Erregkarkeit steht, wird den Untersuchungen des Verf.,
so interessant sie sonst sind, keinen allzu großen Wert beimessen.
Der schädlichere Einfluß des roten Fleisches gegenüber dem weißen
erscheint daher experimentell noch nicht erwiesen.
Schlieps (Charkow).
L W. Troitzky. Besonderheiten des Magendarmsystems im Kindes-
alter. (Wratschebnaja Gaseta, 1911, Nr. 41/42.)
Verf. hat sich der dankenswerten Mühe unterzogen, an der Hand
ausführlicher Literaturangaben und eigener Untersuchungen die
anatomischen und physiologischen Besonderheiten des kindlichen
Magendarmtraktus und darauf zurückzuführende klinische Er-
scheinungen dem Verständnis des praktischen Arztes näher zu
bringen.
Die Arbeit ist ein gutes Beispiel dafür, wie solches in einfacher
und fesselnder Weise bewerkstelligt werden kann.
Schlieps (Charkow).
A. N. Schkarin. Aus der Praxis der Ernährungstherapie bei Er-
nährungsstörungen der Säuglinge. (Wratschebnaja Gaseta, 1911,
Nr. 49.) (Vortrag, gehalten in der Gesellschaft der Kinderärzte
in St. Petersburg.)
Mitteilung von 4 Fällen schwerer Ernährungsstörungen mit
erfolgreicher Ernährungstherapie, die für den Pädiater nichts Neues
bringen. Schlieps (Charkow).
214 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
B. Salge. Die Reaktion des Blutserums bei alimentärer Intoxikation
des Säuglings. ‚(Vorläufige Mitteilung.) (Zeitschr. f. Kinderbeilk.,
IV, S. 92.) |
Bei einem Kind mit letaler, alimentärer Intoxikation fand
sich eine, gegenüber der Norm sehr erhebliche Steigerung der
H-Ionen-Konzentration. „Man kann demnach von einem Anstieg der
‚Säure‘ im Blut sprechen und darf für derartige Fälle wohl mit Sicherheit
eine Säurevergiftung als direkt nachgewiesen ansehen.“ Birk.
A. v. Reuß. Über transitorisches Fieber bei Neugeborenen. (A. d.
Frauen- und Kinderklinik in Wien.) (Zeitschr. f. Kinderheilk.,
IV, S. 32.)
F. Heller. Fieberhafte pre bei neugeborenen Kindern in
den ersten Lebenstagen. (A. d. Kaiserin-Augusta-Victoria-Haus in
Charlottenburg.) (Ebendort, S. 55.)
v. Reuß beschreibt bei neugeborenen Kindern ein transitori-
sches Fieber, welches gewöhnlich am 3. oder 4. Tag auftritt,
manchmal aber auch schon am Ende des 2. Tages, seltener am 5. Tage
sich einstellt. Es dauert bald nur einige Stunden, bald 2 oder 3 Tage
lang. Das Temperaturmaximum liegt zwischen 38° und 39°C. Es
bewegt sich mit Re- oder Intermissionen und fällt am Ende kritisch ab.
Das subjektive Befinden ist nur wenig alteriert. Bemerkenswert ist,
daß das Auftreten des Fiebers zusammenfällt mit dem größten Tief-
stand der Kôrpergewichtskurve. Es sind keineswegs debile,
schwächliche, untergewichtige Kinder davon betroffen, sondern auch
sehr kräftige, gut entwickelte. Hinsichtlich der Entstehung des Fiebers
meint der Verf., daß das typische Auftreten desselben um die Mitte
der ersten Lebenswoche herum den Schluß zulasse, daß es mit den
mannigfachen Vorgängen, die um dieselbe Zeit sich im Organismus
des Neugeborenen abspielen, im kausalen Zusammenhang stehe.
Als solche kämen eventuell in Betracht: der Übergang der Me-
konium-Bakterienflora in die der Frauenmilchfäzes, Wasserverarmung
des Organismus (analog dem Durstfieber E. Müllers), Inanitionsfieber
(Holt), Autointoxikation durch Zerfall von Eiweißsubstanzen usw.
Auch Heller beschreibt ein gleiches Phänomen. Er äußert sich
bezüglich seiner Herkunft, daß es sich um eine Erscheinung .handle,
die nicht auf die Einwirkung eines infektiösen Agens oder der Über-
hitzung zurückzuführen sei, sondern deren letzte Ursache in abnormen
Stoffwechselvorgängen liege, wobei der Mangel in den wärmeregu-
lierenden Funktionen ein mitwirkender Faktor sein dürfte. Birk.
M. I. Breitmann. Eine neue Zubereitungsmethode von Emulsionen
zwecks Behandlung der Magendarmerkrankungen bei Kindern. (Pä-
diatrija, 1911, Nr. 3.) Schlieps (Charkow).
P. S. Medowikoff. Kuhwarme Milch als Heilmittel bei Magener-
krankungen. (Russkij Wratsch, 1911, Nr. 51.)
Ä Schlieps (Charkow).
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 215
B. Salge. Salzsäure im Säuglingsmagen. (Zeitschr. f. Kinderheilk.,
IV, S. 171.
Nass einer (in dieser Monatsschrift, Bd. X, S. 203 refe-
rierten) Arbeit Davidsohns.
Im Magen von mit Milch ernährten Säuglingen besteht eine
so geringe Konzentration von H-Ionen, daß eine peptische Ver-
dauung nicht möglich ist. |
Bei Säuglingen, die bereits gemischte Kost hinzuerhalten,
findet sich eine genügende Konzentration von H-Ionen, um die
Annahme einer peptischen Verdauung zu rechtfertigen.
Birk (Berlin.)
P. Schulz. Ein Beitrag zur Frage der Verdauungslipämie. (A. d.
Kinderklinik in Freiburg i. B.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., IV, S. 63.)
Untersuchungen mit Hilfe der Neisser - Bräuningschen
Methode der Untersuchung des Blutes auf Fett. Die Ergebnisse faßt
der Verf. folgendermaßen zusammen:
Das atrophische Kind zeigt große Schwankungen in bezug
auf die Dauer der Lipämie. Auffallend ist, daß bei einer Anzahl von
Versuchen beim Atrophiker im Stadium des Gewichtsstillstandes
die Lipämie relativ kurz verläuft, dagegen im Stadium der Gewichts-
zunahme bedeutend länger anhält. Der Lebentran ruft bei den älteren
gesunden Kindern eine geringe oder gar keine, beim atrophischen
Kind eine deutliche Trübung hervor. Die Mischung von Lebertran
und Molke läßt beim älteren Kind stets eine Trübung, und zwar fast
immer eine länger dauernde als bei Lebertran allein erkennen. Der
Zeitpunkt der stärksten Trübung liegt nicht vor der zweiten und.
nicht nach der dritten Stunde.
Der praktische Wert solcher Untersuchungen ist jedoch ein
gänzlich negativer. Der Verf. betont selbst, daß es nicht möglich ist,
aus den im Blut zirkulierenden Fettmengen einen Schluß auf die bessere
oder schlechtere Resorption des Fettes zu ziehen. „Dazu wird es
notwendig sein, das Schicksal des Fettes im Säuglingsblut mit anderen
Methoden zu verfolgen.“ Birk.
A. Niemann. Das Verhalten des Stoffwechsels bei angeborenem Ver-
schluß der Gallenwege. (A. d. Kinderklinik in Berlin.) (Zeitschr. f.
Kinderheilk., IV, S. 152.)
Das Versuchskind litt an kongenitaler Aplasie der Gallenwege.
Trotzdem lebte es damit 9 Monate, ohne Zeichen einer stärkeren
Störung darzubieten. Es wurde in drei verschiedenen Perioden
untersucht, in 2 davon wurde auch der Gaswechsel bestimmt. Beim
ersten Versuch war das Kind 20 Monate alt, befand sich in leid-
lichem Ermnährungszustand und wies in den 3 Versuchstagen eine
Zunahme von 55g auf. Als Nahrung erhielt es eine ziemlich fettreiche
Buttermilch. Die Fettausnutzung war stark herabgesetzt, der Fett-
verlust betrug 61°%,. Der Ausfall der Galle führt also beim
Kind zu derselben schweren Schädigung des Stoffwechsels. wie beim
Erwachsenen. Die N-Ausnutzung war leidlich. Im zweiten Versuch
216 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
erhielt das Kind dieselbe Nahrung. Es hatte unterdes eine Pneumonie
durchgemacht, an Gewicht verloren, zur Zeit des Versuches erfolgte
jedoch eine geringe Zunahme. Es war jetzt 25 Wochen alt. Die Fett-
ausnutzung hatte sich noch weiter verschlechtert. Der Fettverlust
betrug 72%,. Vielleicht — so nimmt der Verf. an — hatten beim ersten
Versuch irgend welche Faktoren in vikariierender Weise einen Teil
der Rolle der Galle übernommen, jetzt aber bei fortschreitender
Verschlechterung des Allgemeinzustandes in ihrer Wirksamkeit
nachgelassen. Ein wesentlicher Verlust von N fand sich auch in diesem
Versuch nicht. Der dritte Versuch fand in der 33. Woche statt.
Das Kind hatte Ödeme, fieberte und ging 3 Wochen später zugrunde.
Die Nahrung war ausgesprochen fettarm, trotzdem schied das Kind
pro Tag 5g Fett mehr aus, als es einnahm. Dieses eigentümliche
Verhalten erklärt der Verf. so, daß ein Fetttransport im Körper statt-
fand, bei dem große Fettmengen im Darm erschienen; da die Re-
sorption vom Darm aus erschwert war, ging all dies Fett verloren.
Die Ausnutzung des Stickstoffs war in der 3. Periode ebenfalls abnorm
schlecht.
Die Kohlensäureausscheidung war unter dem Gesichtspunkt
zu betrachten, daß das Kind im letzten Versuch Fieber hatte und
Ödeme aufwies, die die Berechnung auf Körperoberfläche oder Ge-
wichtseinheit beeinträchtigten. Im Mittel ergab sich, daß pro Stunde
und Quadratmeter Oberfläche zirka 17g CO, produziert wurden —
ein Wert, der auch dem normalen, künstlich ernährten Kinde
eigentümlich ist, Birk.
K. Hartelust. Über den Einfluß verschiedener Nährmittel- und Kohle-
hydratentziehung auf die Glykosurie und die Azidose beim Diabetes
mellitus. (Therap. d. Gegenw., 1912, S. 107.) .
Setzt man Diabetiker nach gemischter Kost fast ausschließlich
auf Gemüse, so sinkt in einer Reihe von Fällen neben erheblicher
Verminderung der Zuckerausscheidung auch die Azetonausscheidung ;
gibt man an diesen Gemüsetagen Fett in Form von Speck und Butter
hinzu, so tritt keine Vermehrung des Azetons oder der Azetessigsäure
auf, ja, in manchen Fällen verschwindet Azeton völlig aus dem Urin.
Dabei zeigt es sich, daß manchmal Speck (höhere Fettsäuren) günstiger
wirkt als Butter (niedere Fettsäure). Bei anderen Fällen tritt dagegen
an den Gemüsetagen Azeton auf und die Azidose wird durch Fett-
zulage erhöht. Doch kann man keine allgemeine Regeln für den
Einfluß der Nahrungsmittel auf den Diabetiker aufstellen, sondern
muß stets die individuellen Verhältnisse berücksichtigen. Bei Prüfung
dieser Verhältnisse ist es notwendig, von „Gemüsetagen‘“ auszugehen
und durch Zulage der zu untersuchenden Nahrungsmittel den Einfluß
auf Zucker- und Azetonausscheidung zu studieren. Orgler.
Umber. EE der Phosphaturie. (Therap. d. Gegenw.,
1912, S. 97.)
Verf. empfiehlt eine längere Atropinkur, mit !/, mg pro Tag
beginnend, und dann im Laufe weniger Tage mit dem Atropin zu
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 217
steigen, womöglich auf dreimal Img nach der Mahlzeit; die erreichte
höchste Dosis wird 14 Tage gegeben, dann allmählich kleinere Mengen
verabreicht. Dauer der Kur 3 bis 4 Wochen. Dabei steigt die Harn-
azidıtät. Neben dem Atropin muß natürlich auch die diätische Therapie
(Fleisch, Käse, Brot, Hülsenfrüchte) eingehalten, Milch, Eier ganz
vermieden, und grüne Gemüse, Kartoffeln, Fruchtbeeren nur in
geringer Menge verabfolgt werden. Orgler.
Alexander Lipschütz. Zur Physiologie des Phosphorhungers im
Wachstum (Pflügers Arch., CXLIIT 1911, S. 91) und Die biolo-
gische Bedeutung des Kaseinphosphers für den wachsenden Orga-
nismus. (Ebenda, S. 99.)
Verf. sucht die Frage zu entscheiden, ob ein wachsendes Tier
seinen Phosphorbedarf ausschließlich durch organischen Phosphor
decken kann; in orientierenden Versuchen wurde ein Hund mit
Kasein + Reis + phosphorfreiem Salzgemisch, ein Kontrolltier
mit Reis + Eisenalbumin + phosphorhaltigem Salzgemisch er-
nährt; beide Tiere retinierten Phosphor; der Kaseinhund zeigte eine
völlig normale Knochensubstanz. Orgler.
St. Mc Lean. Der Eisengehalt der Ziegenmilch. (A. d. Kaiserin-
Augusta-Victoria-Haus in Charlottenburg.) (Zeitschr. f. Kinder-
heilk., IV, S. 168.)
Der Durchschnittseisengehalt der Ziegenmilch betrug zwischen
2-51 mg bis 1'498 mg Fe pro Liter Milch, also erheblich weniger,
als andere Autoren gefunden haben. Die in der Literatur sich findenden
höheren Werte verdanken wahrscheinlich Verunreinigungen ihren
Ursprung.
Der Eisengehalt der reinen Ziegenmilch ist höher als der der
Kuhmilch und entspricht etwa dem der Frauenmilch,
Birk (Berlin.)
F. Edelstein und F. v. Czonka. Über den Eisengchalt der Kuh-
milch. (Biochem. Zeitschr., XXXIX, 1912, S. 14.)
Wird Kuhmilch in Glasgefäße gemolken, so beträgt der Eisen-
gehalt 0:4 bis 0'7 mg, im Durchschnitt 0°7 mg Fe im Liter; wird
dagegen in eisenhaltige Gefäße gemolken, so ist der Eisengehalt
bedeutend höher, 0°7 bis 1'5 mg Fe im Liter. Der Eisengehalt der
Milch ist also von der Art der Milchgewinnung abhängig. Orgler.
M. L. Abelmann. Der gegenwärtige Stand der Lehre von der Rolle
der Mineralsalze in der Physiologie und Pathologie des Säuglings-
alters. (Pädiatrija, 1911, Nr. 1/2.)
Literaturübersicht. Schlieps (Charkow).
218 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Klinik der Kinderkrankheiten.
V. Imervol. De la pericardite purulente chez les enfants et quelques
considérations sur la péricardite traumatique. (Arch. de Med. des
enf., XV, 2.)
Der erste Fall, den Imervol beobachtete, betraf einen
10jährigen Knaben. Er erkrankte 2 Tage nach einem Sturz auf eine
Bank, wobei er heftig auf die linke Vorderseite der Brust schlug, mit
Fieber und Atmungsbeschwerden. 12 Tage danach wurde bei seiner
Aufnahme in die Klinik eine linksseitige Bronchopneumonie und
eitrige Perikarditis konstatiert. 8 Tage später wurden 250 cm? Eiter
durch Perikardiotomie entleert. Im Eiter fanden sich Streptokokken.
Der Patient wurde schließlich nach wochenlanger Eiterung und
Drainage geheilt. Die Entstehung der Perikarditis erklärt Imervol
sich in der Weise, daß das Trauma den Streptokokken eine Eintritts-
pforte in die Bronchialschleimhaut verschafft habe und dann auf
hämatogenem Wege das Perikard infiziert habe. Das Perikard habe
infolge der Gewalteinwirkung auf die Herzgegend einen locus minoris
resistentiae dargeboten, so daß sich die Infektion gerade dort etablieren
konnte.
Bei dem zweiten Fall handelt es sich um eine eitrige Perikarditis
eines Yjährigen Kindes, die sich an eine eitrige Pleuritis anschloß.
Nach Entleerung des Eiters durch Pleurotomie gelangte das Kind
gleichfalls zur Heilung — ein selten günstiger Ausgang dieser schweren
Affektion in beiden Fällen. Thorspecken (Badenweiler).
J. Comby. Pneumonie du sommet droit prolongée (vingt jours), état
typhoide, mutisme, guérison. (Arch. de Med. des enf., XV, 2.
Ungewöhnlich "schwerer Fall von Pneumonie. Unter den Kom-
plikationen ist namentlich eine psychisch bedingte Taubstummheit
bemerkenswert, die 14 Tage lang bestand.
Thorspeckcen (Badenweiler).
J. Comby. Pleurésie hémorragique chez une fillette de 2!! ans. (Arei
de Méd. des enf., XV, 209
Als erstes Zeichen eines Mediastinaltumors trat bei dem 2!/,jährigen
Kinde eine hämorrhagische Pleuritis auf, eine für dieses Alter un-
gewöhnliche Form von Pleuritis. Das Kind ging nach 3 Wochen
unter schwerer Dyspnoe zugrunde. Erst die Autopsie zeigte als
Ursache der Pleuritis ein globozelluläres Sarkom im vorderen Me-
diastinum, das wahrscheinlich seinen Ursprung von der Thymus nahm.
Thorspecken (Badenweiler).
M. E. Michalowitsch. Zur Frage der orthostatischen Albuminurie
bei älteren Kindern mit anormalem Stoffwechsel. (Pädiatrija, 1911,
Nr. 3.)
Die Erscheinung der lordotischen Albuminurie ist letzten
Endes nicht in der Erkrankung des einen oder andern Organs,
sondern in der allgemeinen Schlaffheit der Gewebe und Gleichgewichts-
Nr 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 219
stôrung der Skelettmuskulatur infolge einer schlechten Kontraktilität
derselben zu suchen. Diese mangelhafte Kontraktilität der Muskulatur
ist auf arthritische Veränderungen zurückzuführen. Der arthritische
Muskel hat seinen Tonus eingebüßt und ist daher nicht mehr seiner
Aufgabe, das Skelettsystem im nötigen Gleichgewicht zu erhalten,
gewachsen. Der vom Verf. mitgeteilte Fall betrifft einen Knaben,
dessen Mutter und ein Bruder an Gicht leiden, eine Schwester an
exsudativer Diathese; sämtliche Geschwister zeichnen sich durch
einen geringen Tonus der Muskulatur aus. Der Patient selbst ‚macht
den Eindruck eines Uratikers‘. Die auf verstärkten Stoffwechsel
gerichtete Therapie bestand in leichter Kleidung, mäßiger Bewegung,
knapper Diät (hauptsächlich Vegetabilien, äußerste Einschränkung
von Milch und Eiern), in Bädern, Bestrahlung der Lumbalgegend
mit violettem Licht und Heilgymnastik. Vollständiger Heilungs-
erfolg. | Schlieps (Charkow).
S. E. Ostrowsky. Morphologie des Blutes bei Rachitis. (Russkij
Wratsch, 1911, Nr. 45.)
Der Verf. untersuchte 30 Fälle reiner Rachitis mit stärkerer
oder geringerer Vergrößerung der Milz und kommt zu folgenden
Schlüssen:
l. In den meisten Fällen echter Rachitis erweist sich das Blut
als normal, was in der Oligochromämie, in geringerem Grade der
Oligocytämie, Aniso- und Poikilocytose zum Ausdruck gelangt.
2. Das histologische Bild des Blutes respektive der Erythro-
cyten ist entsprechend dem Grade der Milzvergrößerung schärfer
ausgeprägt.
3. Die Zahl der weißen Blutkörperchen ist meist normal;
zuweilen wird eine geringe Leukocytose beobachtet; meist über-
wiegt die Zahl der Polynukleären.
4. Ein verstärkter Übergang von roten und weißen unreifen
Blutkörperchen aus dem Knochenmark ins Blut ist nicht zu be-
merken. Die Anschauung, daß eine vergrößerte Milz zu den Sym-
ptomen der Rachitis gehört, scheint noch weit verbreitet zu sein.
Beiläufig bemerkt, haben in Ländern, wo sowohl bei Laien als auch
noch bei einem Teil der Ärzte Mästung mit Milch, Sahne und Eiern
als Therapie bei Rachitis eine Hauptrolle spielt, fast alle rachitischen
Kinder eine große Milz. Schlieps (Charkow).
G. W. Schor. Chondrodystrophia adolescentium (Ch. tarda). (Pädia-
trija, 1911, Nr. 1/2.)
Ausführliche Mitteilung des Falles mit Sektionsbefund.
Schlieps (Charkow).
D. A. Sokolow. Über Drüsenerkrankungen bei Kindern. (Pädiatrija,
1911, Nr. 1/2.)
Es ist nur von nichttuberkulosen Lymphdrüsenaffektionen
die Rede. Zum kurzen Referat nicht geeignet.
Schlieps (Charkow).
220 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Gei,
Unger. Beiträge zur Pathologie und Klinik der Neugeborenen. 2. Status
lm SE eines Neugeborenen. (Wiener med. Wocherschr.,
1912, S. 1181. |
Das Neugeborene zeigte Tonsillen, Zungenfollikel, Lymph-
drüsen geschwellt und eine perkutorisch, palpatorisch und radiologisch
nachweisbare Thymusschwellung; außerdem bestand leichte Atem-
störung und Zyanose. Der Fall erscheint bemerkenswert, weil in letzter
Zeit namhafte Anatomen das Bestehen eines primären Stat. lym-
phat. geleugnet haben und z. B. Lubarsch behauptet, noch niemals
bei einem jungen Kinde einen solchen gesehen zu haben.
Lehndorff (Wien).
M. de Biehler. Sur l’infantilisme. (Arch. de Méd. des enf. XV. 1.)
Nach einem Übersichtsreferat über die historische Entwicklung
des Begriffes Infantilismus, die verschiedenen Theorien und klinischen
Formen des Infantilismus bringt der Verf. einen eigenen Beitrag.
Der Fall zeichnet sich durch die große Häufung ätiologischer Momente
für den bestehenden Infantilismus aus, deren verschiedenwertige
Bedeutung im einzelnen analysiert wird. Das 12jährige Kind stand
in körperlicher wie geistiger Beziehung auf der Stufe eines 6jährigen
Kindes; u. a. besaß es auch noch die Milchzähne. Es litt ferner an
einer noch nicht abgelaufenen Rachitis, an Lungentuberkulose und
an einem Herzklappenfehler. Nach einer eingehenden Analyse der
Symptome des Infantilismus kommt die Verf. zu dem Resultat,
daß diese organischen Erkrankungen, die sonst nicht selten die
Disposition zur Entstehung von Infantilismus abgeben, in diesem Falle
keine ätiologische Bedeutung haben. Derselbe ist vielmehr die Folge
einer Insuffizienz fast aller Drüsen mit innerer Sekretion, und zwar
der Nebennieren, der Thyreoidea, Hypophyse und der Testikel.
Als Folge der Nebenniereninsuffizienz werden die Anämie, allgemeine
Asthenie, öfter auftretende Leibschmerzen mit enteritischen Er-
scheinungen sowie Schwächeanfälle mit schwerer Herz- und Gefäß-
insuffizienz gedeutet. Einen Beweis für die Richtigkeit dieser Deutung
sieht die Verf. darin, daß Adrenalin in Dosen von 1 bis 1!/, mg
(1 : 1000), 3mal täglich per os genommen, diese Anfälle völlig be-
seitigte und eine wesentliche Besserung der Asthenie herbeiführte.
Auch die mangelhafte Funktion der Schilddrüse wird hauptsächlich
aus dem Erfolg der spezifischen Therapie mit Thyreoidin erschlossen.
Da das Röntgenbild eine Vergrößerung der sella turcica zeigte, wurde
außer den beiden genannten organotherapeutischen Präparaten auch
Hypophysenextrakt verabreicht und auch dieser hatte therapeutischen
Erfolg. Es wurde dabei in 3 Monaten eine Größenzunahme von ? cm
und Gewichtszunahme von 1!/, Pfund erzielt. — Die Ursache für
die Schädigung der Drüsen vermutet M. de Biehler in der Syphilis
und in dem schweren Alkoholismus des Vaters.
Thorspecken (Badenweiler).
J. Comby. La langue scrotale chez les enfants. (Arch. de Méd. des
enf., XV, 3.)
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 221
Comby teilt 15 Beobachtungen von Lingua scrotalis mit. Die
Affektion, die fast immer symptomlos besteht, hat kongenitalen
und häufig familiären Charakter, Mit der Lignua geographica hat
sie nichts zu tun, ebensowenig ist sie syphilitischen Ursprungs. Ein
äußerlich vollkommen gleiches Bild bietet oft die Zunge der mongolo-
iden Idioten, die indessen eine mechanische Ursache hat und erst
intra vitam akquiriert wird. Für die Entstehung der gewöhnlichen
Lingua scrotalis vermag Comby keine Erklärung zu geben.
Thorspecken (Badenweiler).
Jourdanet. La livedo annularis chez Venfant. (Arch. de Méd. des
enf., XV, 2.)
Unter ‚livedo‘ werden die bekannten Hautmarmorierungen
verstanden, die als ein Netz bläulichrot gefärbter Partien, die mit
helleren mehr oder weniger normal gefärbten Partien abwechseln,
auftreten. Sie sind die Folge einer Erweiterung der Hautkapillaren,
und die verschieden gefärbten Bezirke entsprechen Zonen von Zir-
kulationsmaxima und -minima. Man kann nach Bonnet eine transi-
torische physiologische und eine transitorische pathologische Form
unterscheiden. Die letztere bevorzugt Kinder mit tuberkulösen Drüsen-
affektionen und steht der Raynaudschen Krankheit nahe. Außerdem
gibt es Dauerformen der Livedo, die mit Vorliebe die Gegend der
Knie betreffen. Der Fall des Verf. ist dadurch bemerkenswert, daß
die Fleckung des Körpers derart und so intensiv war, daß eine Ver-
wechslung mit Masern oder anderen Hautaffektionen im Bereiche der
Möglichkeit lag. Die Rötung war durch Druck nicht ganz zum Ver-
schwinden zu bringen, eine Folge von Blutextravasation und nach-
folgender Pigmentation der Haut. Thorspecken (Badenweiler).
Schneisser. Über akute syphilitische Meningoenzephalitis bei Neu-
geborenen. (Zieglers Beitr., LVII, 1912, S. 151.)
Es fanden sich im Stirnlappen eines syphilitischen Neugeborenen
2 Herde von gelbem, fast eiterähnlichem Inhalt. Die histologische
Untersuchung bestätigte die Annahme, daß das syphilitische Virus
beim Neugeborenen neben den mit produktiven Entzündungen kom-
binierten Entwicklungshemmungen mit Vorliebe akut entzündliche
Prozesse exsudativer Art auszulösen pflegt. Lehndorff (Wien).
E. Fränkel (Hamburg). Die kongenitale Suite im Röntgen-
bilde. (Fortschritte a. d. Gebiete der Röntgenstrahlen. Ergänzungs-
band 26.)
Die kongenitale Knochensyphilis tritt in 2 Formen auf, als
Osteochondritis syph. oder als Periostitis syph. In beiden Fällen
liefert die Röntgenuntersuchung deutliche Befunde.
Im ersten Stadium der Osteochondritis läßt sie einen ganz
charakteristischen, kräftigen, gänzlich strukturlosen Streifen an der
Knochenknorpelgrenze der langen Röhrenknochen erkennen, von
dem aus zackige Fortsätze in die Epiphyse hineingehen, während
zur Diaphyse hin die Grenze geradlinig oder leicht wellig verläuft.
222 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Anatomisch findet sich an der Stelle dieses Schattens eine Schicht
knochenfreier, lediglich aus kalkhaltigem Material bestehender
Substanz. pi
Im zweiten Stadium des Prozesses tritt an die Stelle dieser
Kalkschicht Granulationsgewebe, zunächst nur stellenweise, kalk-
haltige Partien wechseln mit kalkfreien ab. Dementsprechend
schwindet im Röntgenbild der homogene Schatten, und es tritt an
seine Stelle ein solcher von wechselnder Intensität.
Im dritten Stadium ist der Schwund kalkhaltiger Substanz
komplett, zugleich ist der Knochen in seinem Gefüge so gelockert
und zermürbt, daß Kontinuitätstrennungen des Gewebes eintreten.
Dann haben wir den Zustand, der uns klinisch wie auch röntgeno-
skopisch als Epiphysenlösung imponiert. Die Kontinuitätstrennung
erfolgt übrigens fast niemals genau im Bereich der Epiphysenlinie,
sondern — was die Röntgenaufnahmen unwiderleglich beweisen —
nur in deren Nachbarschaft, also im Schaft des Knochens oder in der
Knochenknorpelgrenze oder auch im Knorpel selbst.
Die zweite Art der kongenitalen Knochensyphilis ist die Peri-
ostitis ossificans syph. congenita. Es handelt sich dabei um eine
‘an den Diaphysen auftretende Erkrankung, die man schon an
mazerierten Früchten antreffen kann, die bei überlebenden Kindern aber
im Laufe der ersten Wochen und Monate post partum zunimmt
und zu sehr beträchtlichen Verdickungen der großen Röhrenknochen
und der Rippen führen kann, indem sich flächenhafte, den Knochen-
schaft schalen- oder mantelartig umgebende Lagen von elfenbein-
harter Knochensubstanz bilden.
Beide Knochenerkrankungen kombinieren sich sehr selten,
sie treten fast immer selbständig auf. Dabei sind die mit Periostitis
behafteten Kinder anscheinend widerstandsfähiger als die mit Ostoe-
-chondritis, sie erreichen, selbst unbehandelt, ein etwas höheres Lebens-
alter. |
In beiden Fällen sind die Knochenveränderungen so charak-
teristisch, daß sie nach Ansicht des Verf. die sichere Diagnose der
kongenitalen Syphilis lediglich auf Grund des Röntgenbildes gestatten,
z. B. hinsichtlich der Abgrenzung gegen Rachitis oder Barlowsche
Krankheit. Bezüglich der Tuberkulose muß die Differentialdiagnose
berücksichtigen, daß es sich bei schweren 'Tuberkulosen zwar um
eine Multiplizität der Herde handeln kann, nie aber — wie bei der
"Syphilis — um eine Systemerkrankung des ganzen Skeletts, daß
ferner bei der kongenitalen Syphilis korrespondierende Knochen
immer in nahezu gleicher Intensität erkrankt sind, sowohl bei der
Osteochondritis wie bei der Periostitis — ein Vorkommnis, das von
der Tubgrkulose weder des Erwachsenen noch des Kindes her be-
kannt ist.
Was den angeblichen Zusammenhang von Lues und Rachitis
betrifft, so stellt der Verf. fest, daß der anatomische Nachweis
einer Koinzidenz dieser beiden Erkrankungen bisher nicht erbracht
worden sei und daß auch röntgenologisch keinerlei einwandsfreie,
eine solche Auffassung rechtfertigende Tatsachen vorliegen.
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. | 293
Diejenigen Knochenteile, die von der Knochensyphilis am
häufigsten befallen werden, sind die proximalen und distalen Schaft-
enden des Femur, in zweiter Linie kommen die entsprechenden Teile
der Unterschenkelknochen, dann die distalen Enden der Vorder-
armknochen und des Humerus. Birk.
E. J. Ginder. Salvarsan bei Kindern. (Wratschebnaja Gaseta, 1911,
Nr. 46.
Ver! hat 13 Kinder im Alter von 1!/,; Monaten bis 13 Jahren
mit Salvarsan behandelt und kommt auf Grund seiner Beobachtungen
zu folgenden Schlüssen: Das Salvarsan ist unschädlich und bringt
viele Symptome der Syphilis zum Verschwinden. Ob es imstande ist,
letztere radikal zu heilen, wagt der Verf. nicht zu entscheiden. Es
wirkt prompter als Quecksilber. Rezidive treten seltener auf. Von
unliebsamen Nebenwirkungen hebt Verf. die bedeutende Schmerz-
haftıgkeit in der Gegend der Injektionsstelle hervor und die langsame
Resorption des daselbst entstandenen Infiltrates. Nekrosen hat
Verfasser nicht beobachtet. Schlieps (Charkow.)
A. K. Janowsky. Tuberkulöse Spondylitis und der gegenwärtige Stand
ihrer Heilung.
Habilitationsvorlesung. Schlieps (Charkow).
B. A. Georgiewsky. Zur Frage der Hausinfektionen in Kinder-
krankenhäusern. (Russkij Wratsch, 1911, Nr. 44.)
SES Zum kurzen Referat nicht geeignet.
Schlieps (Charkow).
W. J. Moltschanow. Beobachtungen über die Tuberkulinreaktion nach
v. se ee bei akuten Infektionskrankheiten der Kinder. (Russkij
Wratsch, 1911, Nr. 43.)
Bei Masern im Stadium des Exanthems fiel die Kutanreaktion
nach v. Pirquet stets negativ aus. Von Scharlachkindern war die
Reaktion bei 15% schwach positiv, bei 85% negativ. Bei Diphtherie
negativer Ausfall in 12:5%, schwach positiver in der. Hälfte der Fälle.
In Anbetracht dessen, daß der Ausfall der Kutanreaktion derartigen,
von rein lokalen reaktiven Eigenschaften der Haut, wie man sie bei
Infektionskrankheiten beobachten kann, abhängigen Schwankungen
unterworfen ist, hält der Verf. dieselbe als diagnostisches Hilfsmittel
für nicht allzu wertvoll. Eine Prognose für den Verlauf eines tuber-
kulösen Prozesses auf Grund der Reaktionsfähigkeit der Haut auf
Tuberkulin zu stellen, erscheint ihm in jedem Falle gewagt.
Schlieps (Charkow).
K. A. Arssenjewa. Zur Frage über die Urobilin- und Urobilino-
genurie bei Scharlach und Masern. (Russkij Wratsch, 1911, Nr. 51.)
Bei Scharlach ist die Reaktion im allgemeinen früher positiv,
hält länger an und ist stärker als bei Masern. Das frühzeitige Auftreten
von Urobilin und Urobilinogen im Harn könnte nach Ansicht der
224 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Verfasserin vielleicht als differentialdiagnostisches Moment in Betracht
kommen. Schlieps (Charkow).
I. A. Barannikow. Die Bordet-Gen gousche Reaktion bei Scharlach.
‚(Vorläufige Mitteilung.) (Russkij Wratsch, 1911, Nr. 19.)
Der Verf. stellte Ee aus verschiedenen Organen an
Scharlach verstorbener Kinder sowie aus den Exkreten und Sekreten
Scharlachkranker her. Einige der Extrakte verhinderten die Hämolyse.
Das Blut war in verschiedenen Stadien der Erkrankung entnommen
worden, vom 2. bis 40. Tage. Von 62 Kindern fiel bei 51 derselben
die Reaktion positiv aus. Eine ausführliche Arbeit auf Grund lang-
jähriger Blutuntersuchungen an Scharlachkranken wird in Aus-
sicht gestellt. . Schlieps (Charkow).
M. A. Dychno. Das Rumpel-Leedesche Phänomen bei Scharlach.
(Wratschebnaja Gaseta, 1911, Nr. 51.)
Das Phänomen ist für Scharlaeh nicht pathognomonisch, da
es auch bei einer andern akuten (Pocken) und einer chronischen
(Syphilis) Infektionskrankheit hervorgerufen werden kann. Das
Fehlen des Phänomens spricht gegen Scharlach, das Vorhandensein
hat nur im Verein mit anderen Symptomen einen diagnostischen
Wert. Schlieps (Charkow).
T. D. Rumjanzeff. Über den Wert der Heilwirkung des Moser-
schen Scharlachserums. (Pädiatrija, 1911, Nr. 4.)
Habilitationsvorlesung. Verf. hält mit Escherich das Er-
scheinen des Moserschen .Serums für einen Wendepunkt in der
Scharlachtherapie. Der Scharlach vor und nach der Serumtherapie
sind gewissermaßen zwei verschiedene Krankheiten.
Schlieps (Charkow).
I. A. Barannikow. Der diagnostische Wert der Leukozytenformel bei
Masern im Kindesalter. (Vorläufige Mitteilung.) (Russkij Wratsch,
1911, Nr. 20.)
Nach den Untersuchungen des Verf. gewährleistet die für
Masern sprechende Leukozytenformel allein, ohne andere Symptome,
nicht eine unfehlbare Diagnose. Schlieps (Charkow).
A. A. Russow. Unterleibstyphus bei Kindern. (Pädiatrija, 1911, Nr. 3.)
Unter 1034 Typhusfällen bei Kindern im Alter von 17 Monaten
bis 15 Jahren waren 42%, schwere Fälle, 33%, mittelschwere, 20%
leichte und 3:6% abortive. Die meisten Fälle betreffen das Alter
zwischen dem 3. und 11. Jahre: 73:8% ; die 11- bis 15 jährigen Kinder
waren mit 25:4% und die 0—3jährigen nur mit 0:8% beteiligt. Das
Verhältnis von Mädchen zu Knaben war gleich 57 : 36. Die schweren
Fälle waren bei Mädchen häufiger als bei Knaben (43:33). In bezug
auf Ätiologie sei eine besondere Aufmerksamkeit ‘auf die leichten
und abortiven Fälle zu lenken, die nicht immer im Krankenhause
behändelt, leicht übersehen werden und zur Weiterverbreitung des
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 225
Typhus beitragen können. Der Verlauf des Fiebers unterscheidet
sich in schweren Fällen nicht wesentlich von dem bei Erwachsenen.
Der Fieberabfall war in den beobachteten Fällen lytisch. Die mittlere
Dauer der Erkrankung glich 12 Tagen bei den Abortivfällen, 20 bei
den leichten, 25 bei den mittelschweren und 36 Tagen bei den schweren
Fällen.
Der in 85% der Fälle konstatierte Milztumor hat große pro-
gnostische Bedeutung. Roseolen waren bei 53%, vorhanden. Bron-
chitis (bei 46%) komplizierte das Stadium des Fieberanstieges. Durch-
fall gelangte bei 31% zur Beachtung.
Die Diazoreaktion wurde am 4. Tage der Erkrankung ausge-
führt und war vom 8. bis 10. Tage an bei 66% positiv. Die Widalsche
Agglutinationsprobe wurde am 12. Tage ausgeführt und fiel in 48%
positiv aus.
Komplikationen von seiten des Ohres in 78% der Fälle. Re-
zidive kamen 25 mal vor (24%); sie traten nach 10 bis 12 Tagen
auf. Die Mortalität betrug 25% ; es starben 20 Kinder im Alter von
4 bis 10 Jahren und 7 im Alter von 11 bis 13 Jahren. Die Therapie
war eine diätetische und symptomatische. Schlieps (Charkow).
W. O. Motschan. Über Vakzinetherapie der Gonokokkenvulvovaginitis
im Kindesalter. (Pädiatrija, 1911, Nr. 4.)
Von 7 behandelten Mädchen im Alter von 23 Monaten bis 11
Jahren wurden 2 völlig geheilt. Verf. rät, in allen Fällen einer pro-
trahierten Gonokokkenvulvovaginitis die Vakzinetherapie nach
Wright zu versuchen. Schlieps (Gharkow).
W. P. Piwowaroff. Ein Fall von Pneumokokkeninfektion. (Pädia-
trija, 1911, Nr. 3.) Schlieps (Charkow).
A. Poletajeff. Zur Frage über den Verlauf der Parotitis epidemica.
(Wratschebnaja Gaseta, 1911, Nr. 47.)
Die Angaben älterer, meist fr anzösischer Autoren über eine relativ
häufige Kombination der Parotitis epidemica mit Orchitis, die der
Verf. auf Grund seines Beobachtungsmaterials nicht teilen kann,
führt er zum Teil darauf zurück, daß ihr Beobachtungsmaterial
meist aus jungen Leuten bestand, bei denen auch sonst vielfach
Erkrankungen der Geschlechtsorgane vorkommen. Die in den Lehr-
büchern enthaltenen Angaben über die Häufigkeit der mit Hoden-
schwellung komplizierten Parotitis epidemica seien einer Revision
zu unterziehen, da sie sich auf Literaturangaben stützen, die über
ein Jahrhundert alt sind. Es sei nicht ausgeschlossen, daß während
dieser Zeit der spezifische Erreger des Mumps Evolutionen durch-
gemacht habe. Schlieps (Charkow).
W. K. Sarembskaja. Ein Fall von geheilter Meningitis bei einem
einjährigen Kinde. (Pädiatrija, 1911, Nr. 4.
Nach einer ausführlichen Mitteilung der Krankengeschichte
wirft die Verf. die Frage auf: „Das Kind ist jetzt vollständig genesen,
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 16
9296 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
aber von welcher Krankheit? Die Diagnose steht bis jetzt noch nicht
lest." Die Antwort auf diese Frage ist nicht schwer. Es dürfte sich um
einen Fall der Heine-Medinschen Krankheit, und zwar um die von
Wickman aufgestellte meningitische Form derselben gehandelt
haben: akuter Beginn, negativer Befund der Zerebrospinalflüssigkeit
(quoad Tbc. usw.), kurze Dauer, Ausgang in völlige Genesung usw. Der
gut beobachtete Fall ist geradezu typisch. Schlieps (Charkow).
E. Thomas. Zur Einteilung der Myxödemformen. (Deutsche mel.
Wochenschr., 1912, S. 461.) .
Neben einer angeborenen totalen Aplasie der Schilddrüse gibt
es auch eine Hypoplasie derselben. In diesen Fällen findet sich nicht
ein in allen Durchmessern gleichmäßig verkleinertes Organ an ty-
pischer Stelle, sondern das vorhandene Schilddrüsengewebe ist
dystopisch, meist eingeschlossen in Tumoren des Zungengrundes. Die
Fälle totaler Aplasie der Schilddrüse überleben nie das Pupertätsalter.
Wo es sich um Fälle von angeborenem Myxödem handelt, die älter
werden, ist immer anzunehmen, daß es sich um angeborene Hypo-
plasie (mit Dystopie) handelt. Birk (Kiel).
L. M. Pussep. Die operative Therapie des Hydrocephalus internus
bei Kindern. (Pädiatrija, 1911, Nr. 1/2.)
Mitteilung der yom Verf. angewandten Operationsmethode.
Verf. rät, in jedem Falle sich nicht allein an der Operation genügen
zu lassen, sondern auch eine energische medikamentöse Therapie
einzuleiten. Schlieps (Charkow).
A. M. Popoff. Chorea rythmica hysterica infantum. (Wratschebnaja
Gaseta, 19% 1, Nr. 48/49.)
Ausführliche Beschreibung eines Falles.
Schlieps (Charkow).
Stöltzner (Halle). Über Kinderkrämpfe ee ee? Behandlung.
Zeitschr. f. ärztliche Fortbildung, 1 1912 Nr.
Vortrag, gehalten im Auftrage der lokalen i Ge für das
ärztliche Fortbildungswesen zu Halle.
Bei der Behandlung der Kinderkrämpfe bevorzugt der Verf.,
wenn Frauenmilch nicht zur EE steht, dicke Mehlsuppen
mit Zucker ohne Milch, gleichzeitig 2 mal täglich 1 Teelöffel Phosphor-
lebertran. Er läßt die Mehlsuppe mit Butter zurecht machen und
daneben Fleischbrühe, fein gewiegtes gebratenes oder gekochtes
Fleisch oder gekochtes Eiereiweiß und durchgeschlagene Gemüse
veben, also eine zwar milchfreie, aber im übrigen vielseitige gemischte
Kost. Birk.
E. Moro. Bedingte Reflere bei Kindern und ihre klinische Bedeutung.
(Therap. d. Gegenw., 1912, S. 101.)
Zusammenfassendes, sehr klares Referat mit Mitteilung eigener
Beobachtung über die Bedeutung der bedingten Reflexe für Phy-
siologie und Pathologie des Kindesalters. Orgler.
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 227
B. Schick. Zwei Fälle von familiärer omale Muskeldystrophie.
(Wiener med. Wochenschr., 1912, S. 1186.)
Vom Ende des ersten Lebensjahres verschlechterte sich bei
2 Geschwistern das Gehvermögen, hochgradige Atrophie der Muskeln
(besonders Becken und untere Extremität) und Knochen. Stillstand
im 3. Lebensjahre und allmähliche Erholung der Muskulatur; elek-
trısche Erregbarkeit ist erloschen. Es handelt sich um infantile,
hereditäre, familiäre spinale Muskelatrophie im Sinne Hoffmann-
Werdnig, eventuell um eine chronische Poliomyelitis.
Lehndorff (Wien).
P Haushalter. Contribution à l'étude de lu , Démence précoce“ dans
l'enfance. (Arch. de Med. des enf., XV, 3.)
Die Dementia praecox tritt selten vor der Pubertät auf. Die
beiden Fälle, die Haushalter mitteilt, beweisen indessen, daß sie
auch im richtigen Kindesalter schon einsetzen kann. Der eine Fall
betraf ein Mädchen von 11 Jahren, das nach einer normalen Entwick-
lung ım Alter von 7 Jahren erkrankte: in progressiver Weise verfiel
der Intellekt bis zur vollständigen, schweren Demenz. Eine Reihe
körperlicher Symptome, die bei dem Kinde bestanden, wie schlep-
pender, spastischer Gang, Tremor, Sprachstörungen, Pupillen-
störungen, Reflexsteigerung, ließen an allgemeine Paralyse denken.
Die anatomische Untersuchung des Nervensystems zeigte indessen
keinerlei Veränderungen im Sinne einer Paralyse, sondern es fand
sich nur die für Dementia praecox charakteristische Chromato-
lyse der Pyramidenzellen mit oder ohne Homogenisierung des
Kerns.
Der andere Fall, der einen 13jährigen Knaben betraf, zeigte
den ganzen charakteristischen Symptomenkomplex, wie er im späteren
Alter als typisch gilt. Die Krankheit setzte mit 12 Jahren ein und
äußerte sich anfangs in Erregungszuständen. Bald danach zeigte
sich die intellektuelle Schwäche und unter Perioden abwechselnder
Erregtheit und Ruhe mit katatonischen Erscheinungen vollzog sich
der völlige geistige Verfall, und mit 15 Jahren ging das Kind infolge
von Nahrungsverweigerung kachektisch zugrunde. Bemerkenswert
ist, daß das Wachstum des Kindes seit mehreren Jahren stehen
geblieben war und auch beim Tode noch keine Pubertätszeichen
vorhanden waren. Die Autopsie wurde in diesem Falle nicht aus-
geführt. Anamnestisch ist hervorzuheben, daß beide Eltern syphi-
litisch und schwer neuropathisch waren. Haushalter möchte aber
der Syphilis eine sichere Rolle für die Entstehung der Dementia
praecox nicht zuerkennen. Thorspecken (Badenweiler).
N. N. Filippoff. Ausgewählte klinische Fälle aus der Chirurgie des
Kindesalters. (Pädiatrija, 1911, Nr. 4.)
Kasuistische Mitteilungen nebst Angabe der vom Verf. an-
gewandten Operationsmethoden. Schlieps (Charkow).
16*
228 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
J. Comby. Invagination intestinale chronique prise pour une dysen-
terie. (Arch. de Med. des enf., XV, 1.)
Ein 4jähriges Kind erkrankte mit Durchfall und Leibschmerzen.
Nach etwa 8 Tagen bekamen die Stühle blutigschleimige Beschaffen-
heit und wurden späterhin melänaartig. Da die Darmpassage nie
unterbrochen war und ein wurstförmiger Tumor nicht zu fühlen war,
wurde die Krankheit trotz fehlenden Amöbenbefundes als Dysenterie
aufgefaßt. Das Kind ging nach einigen Wochen an Peritonitis ein.
Comby hält es für unmöglich, in einem Falle, wie dem beschriebenen,
einen diagnostischen Irrtum sicher zu vermeiden.
Thorspecken (Badenweiler).
Roman. Ein Beitrag zu den metastatischen Tumoren des Knochen-
systems. (Zieglers Beitr. zur pathol. Anal, LHI, 1912.
S. 69.)
2jähriger Knabe mit angeborenem Gliom der Netzhaut und
zahlreichen Metastasen in die Schädelknochen. Besprechung der
Histologie und Pathogenese. Lehndorff (Wien).
R. Francais. Ostéomyélite aigue du maxillaire supérieur chez la
nourrisson. (Arch. de Méd. des enf., XV, 1.)
Im Anschluß an drei eigene Fälle von Osteomyelitis des Ober-
kiefers, die sämtlich Säuglinge in den ersten Wochen oder Monaten
betrafen, bespricht Francais die Pathologie und Symptomatologie
dieser ziemlich seltenen Form der Osteomyelitis. Die Infektion
pflegt von den Zahnkeimen auszugehen und greift infolge der lockeren
Beschaffenheit der Knochenspongiosa des Oberkiefers schnell um sich,
so daß es gewöhnlich rasch zur Abszedierung kommt. Unter plötz-
lichem Temperaturanstieg, häufiger aber unter allmählicherem
Beginn des Fiebers entwickeln sich die lokalen Erscheinungen. Ent-
weder ist dann eine halbseitige Schwellung des Alveolarrandes nach-
zuweisen, oder es besteht eine leicht erkennbare Schwellung der einen
Gesichtshälfte, die eventuell auch das untere Augenlid mitbetreffen
kann. Verwechslungen mit Gesichtserysipel, Ophthalmie u. a. sind
möglich; diagnostisch wichtig ist deshalb die Feststellung eitrigen
Nasenausflusses aus der betreffenden Seite oder der mittels Sonde
häufig zu führende Nachweis einer Knochenfistel. Die Prognose der
Affektion, die mitunter auch doppelseitig auftritt, ist wegen der
Möglichkeit anderweitiger Komplikationen ziemlich ungünstig. Die
Mortalität beträgt 30%. Die Therapie muß eine frühzeitige chirur-
gische sein. Thorspecken (Badenweiler).
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 299
Fürsorge.
A. Balestre et M. d'Oelsnitz. Création d’une goutte de lait par la
société protectrice de l’enfance de Nice. (Avantages tirés de l’asso-
ciation de ces deux oeuvres.) Arch. de Méd. des enf., XV, 2.)
Vergleiche den Bericht über den 3. Kongreß des Internationalen
Bundes für Säuglingsschutz in Berlin, September 1911.
Thorspecken (Badenweiler).
Besprechungen.
P. Hansen. Die Säuglingssterblichkeit der Provinz Schleswig- Holstein
und die Mittel zu ihrer Abhilfe. (Mit 45 Tafeln und Karten.)
(Druck und Verlag L. Handorff, Kiel.)
Auf Grund der amtlichen Quellen hat der Verf. versucht, eine
Darstellung der Säuglingssterblichkeit in Schleswig-Holstein zu
geben. Er hat ein ebenso umfangreiches wie wertvolles Material
zusammengetragen, welches ohne Zweifel auch über die Grenzen
der Provinz hinaus einem großen Interesse begegnen wird. Der erste,
allgemeine Teil beleuchtet die Säuglingssterblichkeit in ihrer Ab-
hängigkeit von Grund und Boden, Klima, Art der Bevölkerung,
in ihren Beziehungen zur Gesamtsterblichkeit, zur Geburtenzahl,
zur Unehelichkeit, stellt auch die Mortalität an Magendarmkrankheiten
derjenigen an Infektionskrankheiten gegenüber.
Der II. Teil enthält die Statistik der Säuglingssterblichkeit:
die Mortalitätsverhältnisse der einzelnen Städte und Kreise der
Provinz, teils in Form von Kurven, teils in Tabellen, erläutert durch
einen kurzen, öfter vielfach allzu kurzen Text.
Der Ill. Teil bringt die Mittel zur Abstellung der Säuglings-
sterblichkeit: Propaganda fürs Stillen, Hygiene der Milchgewinnung,
Milchküchen, Beratungsstellen, Stillprämien, Merkblätter, Ziehkinder-
wesen, Bekämpfung des Pauperismus usw.
Die kurze Skizzierung des Inhalts zeigt schon, daß es sich um
eine sehr gründliche Bearbeitung des Themas handelt. Von größtem
Werte sind vor allem die statistischen Daten, die von überallher
zusammengetragen zu haben sich der Verf. zum Verdienst anrechnen
kann. Birk.
Schmidt und Schröder. Orthopädisches Schulturnen. (Mit 48 Übungs-
bildern etc.) (Druck und Verlag von Teubner, Wien, 1911.)
Die Häufigkeit von Anamolien der Körperhaltung unter der
Schuljugend hat die mannigfachsten Maßregeln und Vorschläge
hervorgerufen. So hat man — neben dem regelrechten Schulturnen —
230 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
noch alltägliche kurze Haltungsübungen eingeführt, das sogenannte
Zehnminutenturnen. An einzelnen Orten ist man noch weiter gegangen
und hat für Kinder mit Skoliosen oder mit schlechter Körperhaltung
das „orthopädische Schulturnen“ eingeführt. Als Leitfaden für die
Übungen in diesen Stunden soll das vorliegende Heft dienen. Der
erste der Autoren hat als Arzt die physiologische Einleitung ge-
schrieben, der zweite — der Turnlehrer — hat die eigentlichen Übungen
verfaßt. — Allem Anschein nach ist das Buch vortrefflich geeignet,
seiner Aufgabe gerecht zu werden. Birk.
Edward Seguin. Die Idiotie und ihre Behandlung nach physiologi-
scher Methode. (Herausgegeben von Dr. Krenberger- Wien.)
(Verlag von Karl Graeser & Comp., Wien, 1912.)
Das Buch Seguins ist bereits vor einem halben Jahrhundert
erschienen. Gleichwohl hat es der Herausgeber für nutzbringend
erachtet, es den deutschen Lesern zugänglich zu machen, weil nach
seiner Meinung die Lehren Seguins heute noch bestehen, von
niemandem überholt und auch von keinem erreicht worden sind.
Er wendet sich hauptsächlich an heilpädagogische Kreise, ‘die hiermit
auf das Buch aufmerksam gemacht seien. - Birk.
L. Hirschstein (Hamburg). Über Süureretention als Krankheits-
ursache, zugleich ein Beitrag zum Chemismus des Schlafes.
(Verlag von L. Voss, Hamburg und Leipzig, 1911, M. 3.—.)
Der Verf. versucht in seiner Schrift den Nachweis zu führen,
daß unter Umständen die normal im Körper gebildeten Säuren zurück-
behalten werden und eine Übersäuerung des Körpers herbeiführen.
Dadurch kommt es zu gewissen pathologischen Erscheinungen,
namentlich zu ‚‚nervösen‘‘ Symptomen. Er gründet diese Ansicht
zum Teil auf klinische Beobachtungen, zum Teil auf umfangreiche
Stoffwechseluntersuchungen, die ausführlich mitgeteilt werden
Birk.
Kellner. Die Hamburger Idioten- und Epileptikeranstalt in Alster-
dorf. (Verlag der Agentur des Rauhen Hauses in Hamburg.)
Idiotenanstalten sind eine Welt für sich. Nicht vielen ist es
vergönnt, einmal einen Blick hinter ihre Kulissen zu tun. Darum
ist es doppelt interessant, zu lesen, in welcher Weise sich das Material
dieser Anstalten zusammensetzt und wie sich das Leben in ihnen
abspielt. Hin und wieder hat der Autor, der offenbar über ein gutes
Menschenurteil verfügt, treffliche Beobachtungen und Bemerkungen
über die moderne Erziehung, Ernährung usw. von abnormen und
„normalen“ eingeflochten. Birk.
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde, 231
L Ergänzende Literaturübersicht.
Anatomie und Physiologie, allgemeine umge und EE
Hygiene.
Azema. Indications de la cure marine chez les enfants. (Toulouse med.,
Bd. XIII, S. 181.)
H. Barbier. Dangers de linges non stérilisés dans les services de nour-
rissons. (Rev. mens. gynécol. et péd., Bd. VI, S. 73.)
v. Bergmann-Rosoff. Les réactions cutanées diathésiques chez le
nourrisson. (Thèse de Paris, 1911, Nr. 357.).
Boissard. Le nouveau règlement sur la vaccination chez le nouveau-né.
(Soc. d’obstetr. de Paris, 1911, séance du 15. Juin.)
Brelet. La médication arsenicale chez l'enfant. (Gaz. des hôp., Bd.
LXXXIV, S. 1796.)
Buecheler. Über die Lebensaussichten jüngster Früchte. (Vortrag in
der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie an der 83. Ver-
sammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, Karlsruhe 1911.)
Coit H. L. Functions of a State pediatric society. (Arch. of Pediatrics,
Bd. XXVIII, S. 884.)
André Collin. Procédés de recherches de la résistance à la fatigue chez
Penfant. Rapports de ce phénomène avec l'évolution de l'être;
essai de valeur pronostique. (Gaz. des hôp., 1911, Nr. 69, 20. Juni,
S. 1061, 1066.)
P. M. Constantin. Technique de l’examen auditif dans la premiere
enfance et dans la premiere partie de la deuxième enfance. (Presse
méd., Bd. XIX, S. 715.)
Cordier. A propos du rapport du prof. Marfan sur l’enseignement
de l'hygiène et des maladies des nourrissons dans les facultés de
médecine. (Ann. Policlin. centr. de Bruxelles, Bd. XI, S. 249.)
J. D. Davis. On plasma cells in the tonsils. (Plasmazellen in den Ton-
sillen.) (Journ. of Infect. dis., 1912, Bd. X, S. 142—147.)
J. Bebègne. Des dents à la naissance (Thèse de Paris, 1911, Nr. 371.)
J. Denys. L’hygiène des petits enfants en Russie. (Le Conseiller de la
famille, Bd. VI, Nr. 10, nov., S. 222.
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Dueros. Du choix d’une station thermale pour les enfants. (Concours
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dans les Facultés de médecine. (Presse méd., Bd. XIX, S. 737.)
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à l’histoire de l’évelage des nourrissons. (Journ. de méd. int., Bd. XV,
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P. Merklen. L'indice respiratoire dans l'insuffisance nasale de la seconde
enfance. (Pédiatrie prat., Bd. IX, S. 374.)
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ou rétractio, inspiratoire de l'abdomen. (Journ. de physioth.,
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A. Muggia (Turin). Su alcune modificazioni del polso e della pressione
arteriosa nei bambini. (La Pediatria, Nr. 1, 1911.
Dotti (Florenz).
P. Nobéeourt. Digitaline et théobromine chez l’enfant. (Journ. de med.
de Paris, Bd. XXXI, Nr. 50, S. 971.)
E. Olivier. Anatomie topographique et chirurgie du thymus. (Thèse
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Petrueci. Ricerche sperimentali sul passagio da madre a feto del piombo,
a al del!” arsenico e del mercurio. ( Ann. di ostetr., Bd. XXXIII,
. 323.) |
Friedel Pick (Prag). Über Vererbung von Krankheiten. (Deutsche med.
Wochenschr., 1911, S. 1465.)
Allgemeine Übersicht mit besonderer Bepückaichtigüng des
„Mendelismus‘. irk.
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M. Ségard. Traitement des angines diphtériques malignes. (Méd. prat.,
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M. Segré. Sopra una rara affezione della tuberosità anteriore della tibia
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H. B. Sheffield. Pediatric memoranda. Megacolon congenitum. Atresia
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5 jährigen Knaben.) (Amer. Journ. Obstetr., Februar 1912.)
Wachenheim (New York).
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exercises and position. (Clin. Journ., Bd. XXXIX, S. 145.)
C. Stiefler. a e zur Foersterschen Operation. (Wiener klin. Wochen-
schrift, XIV, S. 1131.)
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Bg. XV,
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de Paris, Bd. LXXXII, S. 299.)
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R. Teuffel. Zum sh, foetus universalis. (Zentralbl. f. Gynäkol.,
Bd. XXXV, S. 118
Tillaye. Deux cas d’ ECH: aiguë ao. la branche ischio-pubienne.
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Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 273
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(Rev. d’orthop., 3e sèr., Bd. II, S. 431.)
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W, Truslow. Recent developments in the care of adolescent weak back.
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A. H. Tubby. On the treatment of scoliosis in childhood. (Med. Press
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G. arts L’ectasie abdominale. (Journ. des prat., Bd. XXV,
: .)
G. Variot, Pironneau und P. Petit. Pseudo-hydrocéphalie asymétrique,
causée par une malformation congénitale des hémisphères céré-
braux, prédominante à gauche. Hypotrophie. (Clinique infant.,
Bd. IX, S. 417.)
V. Veau. Les incurvations rachitiques de la jambe et leur traite-
en, chirurgical. (Arch. ‘de med. des enfants, Bd. XIV,
. 739.)
Verhaeghe. Corps étrangers multiples. (Écho méd. du Nord, Bd. XV,
3
P. Vigier. Contribution à étude du spina bifida occulta‘ (Thèse de Tou-
louse, Nr. 915.)
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enfants. (Clin. prat. med.-chir., Bd. VII, S. 202. L’ophtalmol.
provinciale, Bd. VIII, S. 89.)
d. Vitrae Luxation congénitale double de la hanche à symptômes
GE (Gaz. hebdom. scienc. med. de Bordeaux, Bd. X XXII,
S. ;
J. E. P. Vuilaume. La luxation congénitale de la hanche chez l'enfant
Ek n’a pas encore marché. (Thèse de Nancy, Nr. 27.)
E Weill et Dauvergne Sur un cas de traumatisme cérébral chez un
enfant, suivi d'hypersécrétion du liquide céphalo-rachidien traité
par des ponctions rachidiennes successives. (Pédiatrie prat., Bd. IX,
S. 539.)
Weill et Gardere. Ulcere du duodenum chez un enfant de un mois.
en r: hémorragie intestinale (Lyon méd., Bd. CXVII,
. 1177.)
Weleh. Erysipelas in new-born infant. (Erysipel bei einem Neugeborenen.
(Journ. Med. Soc. New Jersey, Februar 1912.)
Wachenheim (New York).
S. Whillis and F. C. Pybus. On the enucleation of tonsils with the
uillotine. (British Med. Journ., 1911, Nr. 2656, 25 nov.,
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W. H. White. On enlarged glands in the neck. (Clinical Journ.,
Bd. XXXIX, S. 193.)
R. Whitmann. The operative treatment of the deformity of Potts
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Wileos. Congenital intestinal occlusion. (Angeborener Darmverschluß.)
(Journ. Med. Assoc. Georgia, November 1911.)
Worms et Hamant. Fracture du col fémoral chez une fillette atteinte
de luxation congénitale de la hanche. (Bull. Soc. anat. de Paris,
De sér., Bd. XIII, S. 268.)
P. Zander. Über die Spätresultate der Talusoperationen, speziel der
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Sarcomatose cutanée infantile. (Rev. gen., Arch. de med. des enfanls,
Paris 1911, Bd. XIV, Nr. 12, Dezember, S. 933.)
Kystes hydatiques du foie. (Rev. gén., Arch. de méd. des enfants,
Bd. XIV, Nr. 10, Oktober. S. 774.)
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 19
274 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Fürsorge.
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bezirken und Kreisen des preußischen Staates 1910 und 1904.
(Berliner klin. Wochenschr., 1911, Nr. 37.)
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rotische Unterlage des jugendlichen Verbrechertums.) (Journ.
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1 EE ärztl. Landesver., Bd. LXXXI,
. 617. d, Re
Casse. Rapport sur le mémoire de M. Lambinon intitulé: La mortalité
infantile en Belgique. Mesures à prendre. Une loi nécessaire pour
protéger la Ier enfance. (Bull. Acad roy de méd. de Belgique,
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Cassel. Die Verhütung und Bekämpfung der Infektionskrankheiten
in geschlossenen Säuglingsanstalten. (Deutsche med. Wochenschr.,
1911, S. 2237.)
Vortrag, auf dem III. internationalen Kongreß für Säuglings-
schutz, vgl. den Bericht darüber Birk (Kiel).
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(Arch. of Pediatrics, April 1912.)
Wachenheim (New York).
Chambrelent. Le congres de Berlin pour la protection de l’enfance
du premier äge (Journ. de med. de Bordeaux, Bd. XLI,
S. 725, 741.)
— Morti-natalité à Bordeaux pendant les 30 dernières années. (Gaz.
hebdom. scienc. méd. de Bordeaux, Bd. XXXII, S. 391.)
— La mortinatalit& dans les grandes villes de France. (Soc. obstetr.
de France, Paris, 1911, 5.—7. Oktober L’obstetr., Paris, 1911,
n. ser., Bd. IV, Nr. 11, Nobemver. S. 1067.
Clétiez. Les restaurants gratuits pour mères nourrices et des cantines
maternelles. (Thèse de Paris, Nr. 108.)
L. Cruveilhier. La mortalité infantile à la campagne. (Rev. philanthrop.,
Bd. XXX, S. 7.)
— Nécessité de l’uniformisation des statistiques concernant la mor-
talité de la première enfance. { Rev. d'hyg. et pol. sanit., Bd. XXXIII,
S. 938.)
Davis. Preventable causes of death in early infancy. (Verhütbare Todes-
ursachen im frühen Säuglingsalter.) (Journ. Oklahoma State
Med. Assoc., Januar 1912.) Wachenheim (New York).
— Prevention of infant mortality by breast feeding. (Verhütung
der Säuglingssterblichkeit durch das Stillen.) (Boston Med.
and Surg. Journ., 15. Februar 1912.)
Wachenheim New York).
A. Dehan. Ocuvre des enfants à la montagne, de la Caisse des écoles
de la Ville de Lyon. (Thèse de Montpellier, Nr. 30.)
Deschamps. Dépopulation de France. Mortalité infantile. Ignorance
et misère. {Thése de Paris, 1911, Nr. 344.)
Dubé. Les Gouttes de lait paroissiales. Un beau geste: un mal à com-
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Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 275
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Wachenheim (New York).
G. Fiseher. L’'hygiene du lait ou la traite aseptique. (Presse méd.,
Bd. XIX, S. 892.)
Florentin. Les oeuvres de protection de l’enfanc en Loraine. (Rev.
méd. de l’Est., Bd. XLIIII, S. 395, 577.)
T. Hoffa. Säuglingsfürsorge in Barmen. (Zentralbl. f. allg. Gesund-
heitspflege, Bd. XXX, S. 395.)
L. Huré. Une consultation de nourrissons dans un collège de jeunes
filles. (Rev. phil, Bd. XXIX, S. 271.)
Jarrieot. Sur le röle éducatif des Consultations de nourrissons et
| EE de la puériculture. (Pédiatrie prat., Bd. IX,
A. Kaminzer. Essai sur la puériculture dans l'antiquité gréco-romaine.
(Thèse de Paris, 1911, Nr. 358.)
Koplik. The education of the physician and postgraduate study
in the hygiene and diseases of the nursing infant. (Unter-
richt in der Hygiene und Heilkunde des Säuglings.) (Journ.
Amer. Med. Assoc., 13. Januar 1912.)
Wachenheim (New York).
Lavialle. SE laitiere en Suede. (Clinique infant., Bd. IX, S. 707,
Bd. X, S. 7.)
— Les ,Gouttes de lait“ de Stockholm. (Clinique infant., Bd. IX,
S. 580.
P. Leblane. Contribution à l'étude de la puériculture intra-utérine.
(These de Lille ‚Nr. 29.)
Lederle. Sanitary control of New York’s milk supply. (Kontrolle der
Milchversorgung in New York.) (Penn. Med. Journ., Dezember
1911.)
Verf. ist der gegenwärtige Vorstand des New Yorker Gesund-
heitsamtes. Wachenheim (New York).
P. Lereboullet. Les Enfants-trouvés et l’hospice des Enfants-Assistés.
(Paris méd., Nr. 1, Bd. V—XVIl.)
A. Lévy. De la mortalité des enfants illégitimes. (Rev. philanth., Bd.
Bd. XXIX, S. 304.)
P. Londe. Les deux grandes causes de mortalité chez les nouveau-nés.
(Journ. des prat., Bd. XXV, S. 566.)
Maequeron. Une œuvre privée: La Maison de l'Enfance à Rouen. (Rev.
méd.-soc., Bd. II, S. 7, 211.)
R. Marois Les consultations de nourrissons dans l’Yonne en 1910.
(Rev. philanth., Bd. XXIX, S. 294.)
H. Martel. Le velage et la production du lait en hiver. (Hyg. de la
viande et du lait, Bd. V, S. 561.
Ed. Martin, Eug. Revilliod, H. Audeoud et Ch. Martin du Pan. Maison
pour les enfants malades. (Brochure, Geneve, 1911.)
L. F. Meyer. Die Morbidität und Mortalität der Säuglinge im Sommer
1911. (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 2090.)
Vortrag in der Gesellschaft für Kinderheilkunde auf der
Naturforscherversammlung in Karlsruhe. Vgl. den Bericht derselben.
Birk (Kiel).
Moequot. La consultation de nourrissons d’Appoigny. (Rev. de puéri-
culture, Bd. VII, S. 182.)
Morrow. Venereal diseases and their relation to infant mortality. (Das
Verhältnis der venerischen Krankheiten zur Säuglingssterblichkeit.)
(New York Med. Journ., 30. Dezember 1911.)
Wachenheim (New York).
Me. Murtrie. Providing for crippled child. (Fürsorge für verkrüppelte
Kinder.) (Lancet-Clinic, 9. Dezember 1911.)
Wachenheim (New York).
197
276 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
Me. Murtrie. Social and moral considerations related to the medical
and surgical care of crippled children. (Die ärztliche und
chirurgische Fürsorge für verkrüppelte Kinder.) {New York
Med. Journ., 30. Dezember 1911.)
Wachenheim (New York).
Neustädter. Etiologic factors in exceptional children and their pre-
vention. (Ätiologie und Prophylaxe der Minderwertigkeit bei
Kindern.) (Amer. Journ. Obstetr., Januar 1912.)
Wachenheim (New York).
Neelen. Progressive methods of dealing with juvenile delinquency.
(Moderne Behandlung jugendlicher Verbrecher.) (Amer. Journ.
Obstetr., Januar 1912.) Wachenheim (New York).
D’ Oelsnitz. La protection de l’enfance en Allemagne. Impressions
du Congrès des ,,Gouttes de Lait‘ à Berlin (sept. 1911). (Bull.
Soc. de méd. et climat. de Nice, Bd. XXXIV, S. 282.)
v. Pirquet. Die neue Kinderklinik als Heil-, Lehr- und Forschungs-
institut. en med Wochenschr., 1911, S. 2997.\
Antrittsvorlesung, in der das Arbeitsprogramm der neuen
Klinik dargelegt wird. Lehndorff£ (Wien).
Pisek. The influence of milkstation work on the reduction of infant
mortality. (Amer. Journ. of Obstetr., Bd. LXIV, S. 886, 1065.)
J. Rebaudet. La réglementation du lait à New York. (Thèse de Lyon,
Nr. 94.
Rietschel. Die Sommersterblichkeit der Säuglinge, ein Wohnungs-
problem. (Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 1840.)
Vortrag im Verein für innere Medizin und Kinderheilkunde
in Berlin (Juli 1911). Vgl. Vereinsberichte Birk (Kiel).
C. Roberson. The reduction of infants mortality. (Pediatrics, Bd. XXIII,
S. 532.)
Gaston Simacourbe. La I re du E propre dans les grandes villes.
(These de Paris, 1911, Nr. 270.
Smart. The duty of the E to its backward and defective
children. (Die Pflicht der Gemeinde gegenüber defekten Kindern.)
(Arch. of Pediatrics, April 1912.)
Wachenheïm (New York).
C. Souquet. Mortalité infantile de la première année à Toulouse de 1900
a 1910. (These de Toulouse, 1911, Februar, Nr. 939.)
T. S. Southworth. The institutional care of young infants. (Journ.
Amer. Med. Assoc., Bd. LVII, S. 1443.)
H. A. J. Vendiesse. Les colonies de vacances dans la région du nord
de la France. (These de Lille, Nr. li.)
E; Vinck. Les droits de l'enfant au point de vue légal. (Revue psychol.,
Bd. IV, fasc. 2, S. 169.)
P Wagner. Les colonies scoliares de vacances en Lorraine. (These
de Nancy, Nr. 22.)
D. Walsh. The training of the indian child in health matters as part
of general education. (Med. Press et Circ., n. sér., Bd. XCII,
S. 90.
E. RL ONE Infantile mortality and the employment
of women. (Med. Press, n. sér., Bd. XCII, S. 519.)
Whitaker. Milk supply of Chicago. (Milchversorgung von Chicago.)
(Chicago Med. Recorder, 15. Oktober 1911.)
Wachenheim (New York).
Nr. 4 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 977
Internationaler Kinderheilkundekongreß in Paris.
Die am 28. Juli 1910 in Paris begründete „Internationale
Gesellschaft für Kinderheilkunde‘ lädt ein zum I. inter-
nationalen Kongreß in Paris vom 7. bis 10. Oktober 1912.
Ale Hauptthemata sind festgesetzt: „Die Anämien im Kindes-
alter‘ und ‚Die akuten Poliomyelitiden im Kindesalter“.
Zu offiziellen Referenten sind Czerny (Straßburg) und
Eduard Müller (Marburg) für Deutschland, Tixier für Frank-
reich, Jemma für Italien ernannt, neben zahlreichen Vortragenden
aus Amerika, Belgien, England, Holland, Österreich-Ungarn, Ruß-
land, Spanien usw.
Lebhafteste Beteiligung der deutschen Kinderärzte wird sehr
gewünscht. |
Anmeldungen von Vorträgen, die bis zum 1. Oktober im
Manuskript einzureichen sind, werden bis 31. August erbeten an:
Dr. Barbier, Paris, rue de Monceau 5, der jede Auskunft
erteilt. | |
Die französischen Bahnen werden den Kongreßteilnehmern
voraussichtlich 50%, Preisermäßigung gewähren.
Nähere Mitteilung erfolgt demnächst an dieser Stelle.
Inhalt.
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie und Thera-
pie, Hygiene. Reifferscheid. Fölale Muskelbewegungen 209. —
Tsehernyseheffl. Längenmessung 209. — Kakuschkin. Topographie
des Nabe!s 209. — Thomas. Veränderungen der Nebennieren 210. —
Nohécourt und Paisseau. Digitalin und Theobromin 210. -- Ere
nährung und Stoffwechsel. Heim und John. Kaseinange-
reicherle Kuhmilch 210. — Gartje. Fleischnahrung 213. -- Troitzky.
Magendarmerkrankungen 213. — Sehkarin. ÆErnährungstherapie
213. — Salge. Alimenläre Inlozikalion 214. — v. Reuß. Heller.
Fieber beim Neugeborenen 214. — Breitmaun. Emulsion 214. —
Medowikoff. Kuhwarme Milch 214. — Salge. Salzsäure im Magen
216. —- Sehulz. Verdauungslipümie 215. -— Niemann. Stoffwechsel
bei Verschluß der Gallenwege 215. — Hartelust. Diabeles mellilus
215. -—- Umber. Phosphalurie 216. --- Lipsehütz. Phosphor 217.
„Ie. Lean. Eisengehalt der Ziegenmilch 217. — Edelstein und v. Czo:-
218
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 4
ka. Eisengehall der Kuhmilch 217. — Abelmann. Rolle der Mineral-
salze 217. — Klinik der Kinderkrankheiten. Imervol. Peri-
karditis 218. — Comby. Pneumonie 218. — Comby. Pleuritis 218. —-
Miebalowitsch, Orfholische Albuminurie 218. — Ostrowsky. Ra-
chilis 219. — Sehor. Chondrodysirophie 219. — Sokolow. Drüsen-
erkrankungen 219. — Unger. Sialus Ihymico-Iymphalticus 220. —
de Biehler. /n/antilismus 220. — Combyv. Lingua scrolalis 220. —
Jourdanet. Livedo annularis 221. — Schneisser. Fränkel 221. Ginder
Syphilis 223. -—) Janowsky. Tuberkulose 223. —: Georgiewsky.
Hausinfeklionen 223. — Moltschanow. Pirquetsche Reaktion
bei Infektionskrankheilen 223. — Arssenjewa. Urobilinurie bei
Scharlach und Masern 223. — Barannikow. Dyehno. Rumjanzeff.
Scharlach 224. — Barannikow. Masern 224. — Russow. Typhus 224.
—- Motsehan. Gonokokkenvulvovaginitis. 225. — Piwowarofi. Pneumo-
kokkeninfeklion 225. —- Poletajeff. Parotilis epidemica 225. -—
Sarembskaja. \leningilis 225. -—- Thomas. Myzxzödem 226. — Pussep.
Hydrocephalus 226. — Popoff. Chorea 226. — Stôltzner. Krämpfe
226. — Moro. Bedingte Reflexe 226. — Schick. Familiäre spinale
Muskeldystrophie 227. — Haushalter. Dementia praecox 227. —-
Filippoff. Chirurgie 227. — Comby. Darminvaginalion 228 —-
Roman. Tumoren des Knochensysiems 228. —- Francais. Osleo-
myelilis 228. — Fürsorge. Balestre und d’Oelsnitz. Goulle de lait
in Nizza 229. -- Besprechungen. Hausen. Säuglingssterblich-
keit in Schleswig-Holstein 229. -— Sehmidt und Schröder. Ortho-
pädisches Schullurnen 229. — Seguin. /diolie 230. — Hirschstein.
Säurerelenlion als RKrankheilsursache 230. — Kellner. Die Ham-
burger Idioten- und Epileplikeranstali in Alslerdorf 230. — Er-
gänzende Literaturübersicht I. 237. — Internationaler Kinderheil-
kundekongreß. 277.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
$ ‘à
Adresse der Redaktion: Berlin W. 50. Rankestrafe Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten.
Bd. XI. Referate. Nr. 5.
Sammelreferat über Arbeiten aus der rhinologischen
Literatur.
I. Rhino-laryngologische Literatur.
l. Lautmann. Zur Anästhesie bei der Adenotomie. Zeitschr.
f. Laryngol., usw. 1911, S. 357.
2. A. Mori. lInfezione difterica nei lattanti. Il Morgagni 1910.
Ref., Zeitschr. f. Laryngol. usw., 1911, S. 395.
3. Burak. De la restauration des affaisements du nez chez les.
enfants par la paraffine plastic. Ref., Ibidem, S. 397.
sin 4. Lake. Chlorkalzium bei Rhinorrhöe. Brit. med. Journ., 9. Juli
10.
5. Blochmann. Zur Diagnose der larvierten Diphtherie im
jüngeren Kindesalter. Berliner klin. Wochenschr., 1911, Nr. 38.
6. Bialik. Sortikollis als Komplikation nach Adenotomie.
Zeitschr. f. Laryngol., 1911, S. 537.
7. Morosoff. Diphtherie bei Neugeborenen und Säuglingen.
Ibidem, S. 537.
8. Rudolf Hoffmann. Anaphylaxie und interne Sekretion.
Berliner klin. Wochenschr., 1910.
9. Nadoleczny. Zu vorstehendem Vortrag. Monatsschr. f.
Ohrenheilk., 1911, S. 104.
10. E. Baumgarten. Sehstörungen, durch Affektionen der Nase
bedingt. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 633.
ll. Burack. Zur Kasuistik der Komplikationen nach Adeno-
und Tonsillotomien. Zeitschr. f. Laryngol. usw., 1911 S. 477.
12. Rolleston. Bösartige Diphtherie mit multiplen Erkran-
kungen bei einem Kinde. Lancet, 24. September 1910, siehe Zeitschr.
f. Laryngol. usw., 1911, S. 327.
13. Menzel. Akute Stirnhöhleneiterung. Monatsschr. f. Ohren-
heilk., S. 649. |
14. Marique. Die Pathogenie des kongenitalen Kehlkopfstridors.
Ref., Zeitschr. f. Laryngol., 1911, S. 543.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 20
280 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
15. K. Preleitner. Demonstration einer Ösophagusstriktur nach
Scharlach. Wiener klin. Wochenschr. usw., 1910.
17. Citelli, Intubation und Tracheotomie bei akuten Larynx-
stenosen der Kinder. Zeitschr. f. Laryngol., 1911, S. 237.
18. Gottlieb Kiär, Klein. Gramstrup. My ind Schmiegelow.
Narkose bei Adenotomie. Sitzung der dänischen Otola yagol. Gesellsch.
Zen: f. Ohrenheilk., LXII, S. 413, Monatsschr. f. Ohrenheilk.,
= 19. Nörregaard. Beiträge zur Statistik der Ohren-, Nasen- und
Halskrankheiten bei Schulkindern. Ibidem, S. 410.
20. Grossard und Kauffmann. Die Komplikationen der
Adenektomie. Zeitschr. f. Odrenheilk., LXIII, S. 399.
2l. Costiniu. Le résultat du Procédé employé en Roumanie
por combattere les végétations adénoides etc. Ibidem, LXIII, S. 362.
22. The nose and nasopharynx in infants and young children.
Myasoll (Laryngoscope, XIX, Nr. 12, p. 844—903.) Monatsschr.
f. Ohrenheilk., 1911, S. 112.
23. M. Menier. Über akute retropharyngeale Abszesse bei Kindern.
Zeitschr. f. Laryngol. u. Rhinol., 1911, S. 34.
24. H. Abouka. Fausses affections pulmonaires d’origine bucc-
naso-pharyngiène. Ann. d. mal. del’oreille, 1911, Nr. 2. Ref. von Laut-
mann. Zeitschr. f. Laryngol., 1911, S. 57.
25. Deshayes. Notes cliniques sur la pyohémie à streptocoques.
Ref., ebenda, S. 62.
26. Citelli. Ipofisi laringea nei bambini usw. Ibidem, S. 68, S. 531.
27. Griffiths and D. F. Ridell. Two cases of rupturs of the
vessels of the Neck into the pharynx in scarlet fever. Glasgow méd. Journ.,
A Nr. 1, S. 23—-27 und Monatsschr. f. Kinderheilk., 1911,
S. 11
28. Sokoloff. Ein Fall von letaler Blutung bei retropharyngealem
Abszeß. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 333.
29. Reiche. Pharyngitis exsudativa ulcerosa meningococeica.
Berliner klin. Wochenschr., 1909, Nr. 29
30. Marleod Yearsley. Eine Untersuchung über die Häufigkeit
von Adenoiden in drei London-Country Elementarschulen. Brit. Journ.
of er Diseasis Feb. March, 1910. Ref., Zeitschr. f. Laryngol.,
e 1911, S. 14
31. Karl Kofler. Unsere Erfahrungen mit der Tonsilloektomie.
(Radikaloperation der Tonsille.) Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 321.
32. Tanturri, Il tessuto i pofisario del farings o le vegetazioni
adenoide uns valori nel asura riflessa. Ref., Zeitschr. f. Laryngol.,
1911, S. 70.
33. — E OYE eaey Abszeß nach Otitis externa bei einem
Kinde. Ibidem, S.
34. Basany. Deionstrekien eines Patienten mit vom Ohr aus
operierten Retropharyngealabszeß. Wiener klin. Wochenschr., 1910,
Nr. 10.
35. M. Küll. Ein Fall von Kiemengangseiterung. Med. Klin.,
1910, Nr. 15. Zeitschr. f. Laryngol., 1911, S. 73.
36. H. Schols. Diphtheritis in ihrem Verlauf ein Corpus alienum
im Hauptbronchus vortäuschend. Ibidem, S. 77.
37. M. Großmann. Experimentelle Beiträge zur Lehre vom
nasalen Asthma. Wiener med. Wochenschr., 1910, Nr. 3—5.
38. Halle. Demonstration. Zeitschr. f. Laryngol. usw., 1911, S. 93.
39. Eustace Smith. Eine wenig bekannte Folge von adenoiden
Wucherungen. Ref., Ibidem, S. 148.
40. Arthur Meyer. Über nasale Fortsätze hypertrophischer
Rachenmandeln. Ibidem, S. 251.
41. Dunbar Roy. Klinische Beobachtungen bei Nasendiphtherie.
Ibidem, S. 323.
42. Beck Joseph. Indikation der Tonsillektomie. Ibidem, S. 327.
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 281
43. Päßler, Wiesbadener Kongreß, 1911, 327.
44. Mc. Coy John. Zwei Fälle von Stirnlappenabszeß nach
Seen und Stirnhöhleneiterung. Zeitschr. f. Laryngol., 1911,
45. W. Uffenrode. Komplizierte Fälle von Nasennebenhöhlen-
erkrankung. Zeitschr. f. Laryngol., 1911, S. 597.
46. — Wissenschatftl. rhinolaryngol. Jahresbericht 1909—1911.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 1345, 1302, 1315, 1318.
47. R. Imhofer. Rezidive nach Adenotomie. Ibidem, S. 713.
48. v. Stein. Ein Fall von sehr verlangsamter Atmung infolge
eines Nasenleidens. Ibidem, S. 725.
49. Korybal- Daszkiewicz. Fall von Nasendiphtherie bei
einem Kinde mit ungewöhnlichem Verlaufe. Monatsschr. f. Ohren-
heilk., 1911, S. 1258.
50. Ruprecht. Haben sich in der Laryngologie die Ersatzmittel
des Kokains bewāhrt? Ibidem, S. 144.
51. — S. 1328.
52. Greenfield-Sluder. Tonsillektomie mittels einer Guillotine.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 903.
53. E. Pick, Über Sklerom. Ibidem, S. 924.
54. Clavué. Die gebrannte Magnesia in der Behandlung der
diffusen Papillome des kindlichen Kehlkopfes. Ibidem, S. 935.
95. Spira. Otorhinologische Kasuistik. Ibidem, S. 795.
56. Guisez. Lateropharyngealer Abszeß otogenen Ursprungs.
Ibidem, S. 852.
57. Sieur und Rouvillois. Die chirurgische Behandlung der
Stirnhöhleneiterungen. Ibidem, S. 853. Vgl. Zeitschr. f. Ohrenheilk.,
LXIII, S. 401.
58. Sack. Über die konservative Behandlung der subakuten und
chronischen Nebenhöhleneiterungen. Ibidem, S. 387.
59. J. Adam. Glasgow med. Journ. July 1909, S. 19. Monatsschr.
f. Ohrenheilk., 1911, S. 112.
60. A. Onodi. Über die intrakraniellen und zerebralen Kom-
plikationen der Nasennebenhöhlenerkrankungen. Zeitschr. f. Laryngol.
u. Rhinol., 1911, S. 23.
61. A. de Kleyn. Het verband tusschen gezichtszemer en neu-
slyden. Nederl. Tydschr. voor Geneeskunde, 1910, S. 928. Ref., Zeitschr.
f. Laryngol. usw., 1911, S. 84.
62. Lublinski. Die lokale Mentholanwendung und ihre Gefahr
im frühen Kindesalter. Berliner klin. Wochenschr., 1911, S. 261, samt
Mayer: Le journal méd. francaise 1911. Triboulet: Journal de med.
et de chir. prat., 1911.
63. Safranek. Der gegenwärtige Stand der Inhalationstherapie.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 1081
64. H. Harke. Die Röntgenuntersuchung der Nasennebenhöhlen
der Kinder. Aug. Hirschwald, Berlin 1910.
65. H. Abouka. Über kongenitale Atresie der Choanen. Monats-
schrift f. Ohrenheilk., 1911, S. 404.
66. Schneider. Prophylaxie de la méningale cérébrospinale epidé-
miques. Journ. de Médicine de Paris, 19. März 1910.
67. Brown Kelly. Angeborene Insuffizienz des Gaumens.
Nach Ref., Zeitschr. f. Laryngol. usw., 1911, S. 417.
68. O. Frese. Über eine eigenartige Erkrankung der Mund- und
Rachenschleimhaut. Zeitschr. f. Laryngol. usw., 1911, S. 454.
69. Alfred Zimmermann. Bei Laryngitis subchordalis acuta.
Zeitschr. f. Ohrenheilk., Bd. LXIII, S. 99.
70. Killian. Zur Lehre von den nasalen Reflexneurosen. Deutsche
med. Wochenschr., 1910, S. 188.
71. Blos. Erfolge der operativen Heufieberbehandlung durch
Resektion des Nerv. ethmoid. ant. Deutsche med. Wochenschr., 1910,
S. 2297.
20*
282 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
72. Kretzschmer. Beitrag zur Bekämpfung der.Bazillenpersistenz
bei Diphtherierekonvaleszenten. Med. Klinik, 1910, Nr. 3.
73. Otto Piffl. Über nasale Reflexneurosen. Med. Klinik, 1910,
Nr. 35.
74. Rethir. Zur Frage der Tonsillektomie. Wiener klin. Wochen-
schr., 1910, Nr. 28.
75. Turzer. Über die Radikaloperation der Tonsille. Wiener klin.
Wochenschr., 1910, Nr. 27.
76. Blegvad. Tonsillektomie. Arch. f. Laryngol., XXIV, H. 1.
77. Oppikofer. Geschwüre in Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre
bei Scharlach. Verh. d. Vereins deutscher Laryngol. Zeitschr. f. Ohren-
heilk., S. 287.
78. Manasse. Kieferhöhleneiterung bei Sjährigen Kindern.
Ibidem, S. 298.
79. Van den Wildenberg. Les sinusites frontales et leur com-
plication chez les enfants. Ibidem, S. 366.
80. Ephraim. Ungiftige Schleimhautanästhesie. Ibidem, S. 1033.
Nase und Nasenrachenraum.
Von anatomischen Arbeiten würde uns am meisten diejenige
von Myersoll (22) interessieren, der sich mit dem Bau der Nase und
des Nasopharynx bei Neugeborenen und kleinen Kindern beschäftigt.
Leider ist die Arbeit mir nur im Referat zugänglich. Wichtig sind
die Angaben über den Stand des harten Gaumens bei der Geburt
(Höhe der Synchondrosis sphenooccipetalis) und des weichen Gaumens
in der Höhe des Atlasses. Der daraus schon hervorgehende horizontale
Verlauf des Gaumensegels führt nämlich nach meinen Untersuchungen
dazu, daß beim jungen Säugling die dritte Mandel über dem Ansatze
des weichen Gaumens liegt und der Nasopharynx in einem sehr
stumpfen Winkel sich gegen dıe Nase absetzt. Instrumente, die daher
in den Nasopharynx eindringen wollen, müssen in diesem Alter stark
nach hinten konvex gekrümmt sein. Die Gestalt der Choanen wird
im Laufe der Zeit erst durch stärkeres Wachstum im Höhendurch-
messer zu der bekannten birnförmigen. Referent möchte hervor-
heben, daß sie zu Anfang geradezu einen Kanal darstellt, der außerdem
noch bei schwerem Schnupfen durch die sehr blutreiche Schleimhaut
zwischen Rachenmandel und Choane außerordentlich leicht zu-
schwellen kann; so daß nach meiner Ansicht an dieser Stelle die
bekannte chronische Nasenverstopfung des Säuglings zustande
kommt. Nach Ansicht Myersolls kann hypertrophisches adenoides
Gewebe angeboren sein, wogegen Gzerny in dieser Monatsschrift.
bekanntlich Protest erhoben hat.
Die schönen Untersuchungen von Haike (64) über die Ent-
wicklung der Nasennebenhöhlen im Kindesalter sind inzwischen
in Buchform erschienen. Wie schon früher erwähnt, bilden dieselben
sich viel frühzeitiger aus, als man im allgemeinen annimmt, und so
ist die Möglichkeit der Entwicklung von Stirn- und Siebbein-
erkrankungen im 5. bis 6. Lebensjahr etwa in 50°, der Fälle ana-
tomisch gegeben. Besondere Aufmerksamkeit wurde von Tan-
turri (32) und Citelli (26) dem Vorkommen eines im Rachen ge-
legenen Teils der Hypophysis gewidmet. Es handelt sich um ein
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 283
außerordentlich kleines Gebilde, das mit einem Fortsatze im Gebiet
der Nasenrachenmandel liegt und daher auch bei der Entfernung
derselben teilweise mit entfernt wird. Die Gefäßanastomosen, die
zwischen diesem Teil des Rachendaches und der Basis des Gehirns
bestehen, sowie die Tatsache des Vorkommens eines hypophysis-
ähnlich gebauten Partikelchens ergeben begreiflicherweise neue
Spekulationen für die Entstehung der Aprosexia nasalis. Als Störung
der Hypophysisfunktion wird Schlafsucht angenommen.
Die Lehre von den Reflexen, die von der Nase ausgehen, ist durch
die schönen Arbeiten Großmanns (37) experimentell begründet
worden. Bei Reizung des hinteren, vom zweiten Trigeminusaste
innervierten Teiles der Nase findet er beim kurarisierten Tiere einen
Reflex auf die Atmung, den er durch Kokainisieren verhindern kann.
Es tritt eine Größenzunahme und Starre der Lunge ein durch beträcht-
liche Stauung im Blutkreislauf und dadurch zugleich Vergrößerung
der Lungenkapazität. Es wird also nicht etwa durch Krampf der
Bronchialmuskulatur, wie wir uns das gewöhnlich beim Asthma
vorstellen, die Exspiration erschwert und dadurch die Aufblähung
der Lunge erreicht. Beim Menschen versucht Killian (70) die Lehre
von der Hyperästhesie und den Reflexneurosen auf eine festere
Basis zu stellen. Zunächst schafft er sich ein Untersuchungsinstrument,
ein Baumwollfaden (Marke Brork, Nr. 100), der, in eine feine Sonde
eingeklemmt, dieselbe um 7 mm überragt. Hiermit führt er Striche
von 3 mm Länge aus. Beim Gesunden erzeugt dieser Strich nur ein
Kitzelgefühl, kein Niesen, keine Hyperämie. Bei Überempfindlichkeit
sind diese Erscheinungen sofort nachweisbar und er gelangt hierdurch
zur Feststellung von besonders empfindlichen Punkten, von denen
er künstlich die Erscheinungen der Hyperästhesie, ja, in vereinzelten
Fällen auch einmal Asthma auslösen kann. Hierdurch gewinnt er
Anhaltspunkte zu therapeutischen Eingriffen, die weniger ausgedehnt
ausfallen dürften als die schematisch vorgenommenen, ausgedehnten
orthopädischen Operationen der Nase, wie sie beim Asthma üblich
geworden sind. Interessant ist auch seine Einteilung der von der
Nase ausgehenden Reflexe in solche, die von dem Ethmoidalis (vordere
Teil der Nase) Sphenoialis (hinterer Teil der Nase) und Olfaktorius
ausgehen. Am präzisesten sind die Angaben über die Reizerscheinun-
gen des ersteren Nerven (Rötung der äußeren Nasenhaut, Jucken
im innern Augenwinkel, Rötung der Bindehaut und Schmerzen
ım Gebiet des Nervus frontalis, als Pernwirkung Niesen und Asthma).
Bei Reizerscheinungen des Sphenoidalgebietes werden außer Rötung
der Wangenhaut Kitzelgefühl im Pharynx, Nasenhusten und ebenfalls
Asthma gefunden. Die verschiedenen Erscheinungen werden an der
Hand der Nervenanatomie näher erörtert. Das Gebiet der Olfaktorius-
neurosen bleibt noch wenig umschrieben. Aus der Arbeit von Piffl
(73) sei nur die merkwürdige Erscheinung halbseitigen Schwitzens
an der Stirn bei halbseitiger erworbener oder angeborener Nasen-
atresie als Ergänzung hierzu erwähnt. Die operative Entfernung
des Hindernisses beseitigt dieses Schwitzen nicht. Die Überempfind-
lichkeit der Nase wird durch fortgesetzte Schädlichkeiten erworben
284 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
und bleibt wahrscheinlich während des ganzen Lebens bestehen,
sie ist nach Killian nicht der Ausdruck einer allgemeinen Nervosität.
Nur auf der Basis dieser Hyperästhesie entwickelt sich die Reflex-
neurose. Als bekannt kann an dieser Stelle kurz erwähnt werden,
daß die Lehre vom Zusammenhang zwischen Nase und Genitale nach
der RießBschen Theorie sich weiterhin vieler Freunde erfreut. Wenn
die Bedeutung unbewußter sexueller Vorgänge im Kindesalter im
Freudschen Sinne weiter überschätzt wird, werden wir wohl auch
binnen kurzem von der Anwendung der Rießschen Lehre auf das
Kindesalter lesen.
In sehr unangenehmer Weise lernen wir die Reflexfähigkeit
der Nase bei Anwendung von Menthol und Mentholpräparaten (Coryfin)
kennen. Lublinski, Mayer und Trıboulet (62) und andere haben
plötzliche Todesfälle oder schwere Erstickungsanfälle bei Einträufelung
von Mentholöl oder Mentholparaffin und Coryfin in den üblichen
Dosen bei Kindern unter 2 Jahren erlebt. Das Ereignis ist auch
bei Kindern beobachtet worden, bei denen von Spasmophilie keine
Rede sein konnte. In Frankreich scheint die Gefährlichkeit dieser
Präparate längst bekannt zu sein, während wir in Deutschland keine
Ahnung davon haben, so daß diese Warnung sehr zur rechten Zeit
kommt.
Die Lehre von der Ethmoidalneurose hat ja bekanntlich schon
zur Resektion des Nervus ethmoidalis bei Heufieber geführt und die
Fälle Blos (71) sind auch weiterhin nach der Operation gesund ge-
blieben. Die vielfach geübten intranasalen Operationen hält Hoff-
mann (8) ebenso wie Nadoleczny (9) für überflüssig, ja, die Laryn-
gologie diskreditierend. Beide empfehlen weiter Hydrastin und
Ergatin und Staubinde, Hoffmann noch Röntgenbestrahlung der
Schilddrüse bei Heufieber. Chosrojew wies an den Fällen von
Hoffmann mäßige Leukocythose (10 bis 15.000), 6 bis 20% Eosino-
philie nach. Die Vermehrung der Lymphocyten (2200 bis 4800)
möchte er nicht auf eine übermäßige Tätigkeit der Schilddrüse, sondern
auf das jugendliche Alter der Patienten zurückführen (13 bis 25 Jahre).
Der jüngste Heufieberpatient Nadolecznys war 5 Jahre alt.
Aus der allgemeinen Therapie der Erkrankungen der oberen
Luftwege ist zunächst die Arbeit von Safranek (63) über den gegen-
wärtigen Stand der Inhalationstherapie hervorzuheben. Interessant
sind die Versuche, die Verf. an Tier und Mensch anstellte, um nach-
zuweisen, wieweit inhalierte Stoffe therapeutisch in die Luftäste
hineinzubringen sind. Bei nach hinten gelegtem Kopfe und geöff-
netem Munde dringen fein verstäubte flüssige Medikamente sicher,
wenn auch spärlich, bis zu den Bronchien zweiter Ordnung und wohl
auch weiter ein. Die normale Schleimhaut wird nur sehr unbedeutend
benetzt, mehr jedoch jede Schleimauflagerung. Die Frage der Tiefen-
wirkung inhalierter Medikamente ist daher, leider jedoch nur unter
den angegebenen Bedingungen, positiv entschieden.
Ruprecht (50, 51) kämpft weiter für den Ersatz des Kokains
durch 10- bis 20°, ige Alypinlösung, die auch permucös wirkt, da sie
nicht anämisiert wie Kokain, so wird ungefähr 8 Tropfen Adrenalin-
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 285
lösung pro Kublikzentimeter zugesetzt. Zur Erleichterung der Rhi-
noskopie wird weiterhin 1- bis 2% ige Kokainlösung mit oder ohne
Adrenalin verwendet. Besonders praktisch hierfür ist der von Uffe-
norde (45) angegebene Spray. Ob man immer diese Lösung mit
gutem Gewissen beim jungen Kinde wird verwenden können, scheint
Referenten fraglich. Sehr interessant und für die Therapie des Kindes-
alters vielleicht fruchtbar zu verwerten ist der Nachweis Ephraims
(80), daß 1- bis 2% ige Lösungen von Chininum bimuriaticum carba-
midatum und 5- bis 6%, ige Lösungen von Antipyrin, in die Trachea
eingestäubt, völlige Anästhesie bewirken. In 50% iger Lösung wirken
beide Mittel lokal anästhesierend in Nase und Rachen, doch reizt
das Chinin zu sehr, als daß man es in dieser Konzentration im Kehl-
kopf anwenden könnte. Unter die Schleimhaut eingespritzt, machen
2°%,,ige Antipyrinlösungen und 1%ige Chininlösungen operativ ge-
nügende Anästhesie. Alle genannten Anwendungsformen werden
in ihrer Wirkung durch Zusatz von Adrenalin verstärkt. Bei Rhi-
norrhöe empfiehlt Lake (4) Chlorkalzium. Die angeblich ausgezeich-
neten Wirkungen desselben sind ja jetzt überall zu lesen. Von All-
gemeinerkrankungen der oberen Luftwege sei daran erinnert, daß
das Rhinosklerom immer weiter aus slawischen Gebieten in deutsche
sich hinein verbreitet (53). Der frischeste Bazillus, der sich in den
Krankheitsprodukten findet, reagiert nur in vitro, nicht aber im
Menschen auf Salvarsan. |
Sehr viel Aufmerksamkeit wurde dieses Jahr der Nasendiphtherie
der Säuglinge geschenkt. Die Prognose scheint in den verschiedenen
Gegenden verschieden gewesen zu sein. Mori (2) verlor ungefähr 38%.
Wir haben in der Göttinger Kinderklinik von zirka 14 Säuglingen
2 verloren, die jedoch nach Abheilung der leichten Nasendiphtherie
an einer schweren Grippe starben. Bösartiger scheint auch die Diph-
therie in der Anstalt von Morosoff (7) verlaufen zu sein, der unter
600 Säuglingen eine Mortalität von fast 80%, hatte. Allerdings waren
von diesen nur zirka die Hälfte Nasendiphtherien. Den allgemeinen
Verlauf der Nasendiphtherie beschreibt Blochmann (5) aus der
Göttinger Kinderklinik. Die Kinder erscheinen durch die diph-
therische Infektion nicht geschädigt, verhalten sich munter, soweit
sie nicht als Brustkinder durch den Schnupfen im Trinken gehindert
werden, ja, in letzter Zeit haben wir in derselben Klinik die schönsten
Monotermien bei Brustkindern beobachtet. Die Nasendiphtherien
treten gehäuft auf zu Zeiten von Grippepidemien. Wahrscheinlich
wird durch die anderweitige Infektion der längst in der Nase schma-
rotzende Diphtheriebazillus mobilisiert. Man kann daher auf Sta-
tionen sehen, wie bei gleich schwerer Grippeeinfektion das eine Kind
eine Nasendiphtherie bekommt, das andere nicht. Über das Leben
entscheidet meist die Grippeinfektion, nicht die Diphtherie. Die Art
des Schnupfens ist in frischen Fällen ohne intranasale Untersuchung
nicht zu erkennen. Höchstens Blutung macht darauf aufmerksam (41).
Diese Untersuchung ist aber leicht und gelingt auch beim Neu-
geborenen. Korybal Daszkiewicz (49) beobachtete einen Fall
von Nasendiphtheriebazillen ohne Beläge und glaubt darin einen be-
286 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
sonders bemerkenswerten Verlauf zu sehen. Nach dem, was über die
Entstehung von Nasendiphtherien gesagt ist, versteht es sich von
selber, daß, wenn eine Schnupfenepidemie eine Abteilung von Ba-
zillenträgern befällt, man neben Nasendiphtherien Fälle von Schnupfen
mit Diphtheriebazillen findet. Das Vorkommen eines diphtherischen
Schnupfens ohne Belag ist in allen diesen zahlreichen Fällen wohl,
zu bestreiten. Im allgemeinen bleibt die Nasendiphtherie beim Säug-
ling auf die Nase beschränkt. Blochmann erwähnt nur wenige Fälle
von Übergang auf das Mittelohr. Rollestren (49) beschreibt einen
Fall eines 6wöchigen Kindes, bei dem binnen wenigen Tagen
die Diphtherie sich von der Nase auf Mund und Halsschleimhaut,
die Schamlippen und den After verbreitete. Therapeutisch scheint
das Heilserum hier besonders gut zu wirken, selbst beim 3 wöchigen
41/,pfündigen Frühgeborenen ist bei der Nasendiphtherie eine In-
jektion von 1300 Immunitätseinheiten gestattet. (Der Referent.)
Bei der Bekämpfung der Bazillenträger glaubt Kretzschmer (72)
durch Behandlung der Tonsillen Erfolge zu erzielen. Korn (siehe 41)
glaubt sogar für die Diphtherie in der Pyozyanase ein brauchbares
Mittel zu besitzen. Uns hat dieses Mittel bei der Bekämpfung der
Diphtheriebazillenträger stets im Stich gelassen, ebenso wie alle
anderen Mittel.
Bekannt ist, daß die Pyozyanase auch bei Meningokokken
durchaus nicht mehr als sicheres Mittel angesehen wird. Ob das
komplizierte Verfahren von Schneider (81) bei Meningokokken
zum Ziele führt, muß die Erfahrung lehren. Pinselung des Nasen-
rachenraumes mit Jodglyzerin (3%), Gurgelung mit Wasserstoff-
superoxyd und Einatmen einer lauwarmen Mischung von Jod, Gujakol,
Thymol und Alkohol. Nachträglich sei noch ein Fall von pseudo-
membranöser Diphtherie ähnlicher Pharyngitis als Anfangserscheinung
einer epidemischen Genickstarre angeführt. Diphtherische Ent-
zündungsformen durch Meningokokken waren bisher nur im Larynx
bekannt.
Die Orthopädie der äußeren Nase ist ja in letzter Zeit besonders
gepflegt worden. Uns interessiert hier nur, daß Nasenentstellungen
auch beim Jungen 4jährigen Kinde schon durch Paraffineinlagerungen
bekämpft werden (3), da, wie Referent weiß, dies auch in Deutschland
passiert, so möchte er dringend davor warnen, da der Nasenrücken
im 4. bis 6. Jahre noch so erhebliche Änderungen erfährt, daß nach-
trägliche groteske Verzerrungen zustande kommen können.
Über die herrschende Neigung, die Korrektur der Nasenscheide-
wand möglichst zu erstreben, war schon voriges Mal berichtet worden.
Halle (38) glaubte sich durch angeblich lebensgefährliche Deviation
zur Operation derselben beim 4jährigen Kinde berechtigt. In der
Berliner laryngologischen Gesellschaft scheint man diese Ansicht nicht
zu teilen, so daß hoffentlich dieses Alter von dieser Operation ver-
schont bleiben wird. Die Zahl der Kinder mit Deviation und nicht völlig
freier Nasenatmung nach Entfernung der Adenoiden’ist ja groß genug.
In der Pathologie der Nebenhöhlen spielen die Wirkungen auf
den Optikus die allergrößte Rolle. Einige der dahin gehörigen zahl-
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 287
reichen Arbeiten seien daher zitiert (10, 45, 46, 61). Auf die Anfänge
dieser Forschung ist in früheren Referaten bereits hingewiesen worden.
Interessant ist besonders, daB Kleyn (61) nachweist, daß ganz
unbedeutende Störungen des Sehnerven bei Keilbein und hinteren
Siebbeinzellenentzündungen recht häufig sind, daß das Bild der
retrobulbären Neuritis auch doppelseitig hierdurch erzeugt werden
kann. Wie man aus den Arbeiten von Uffenrode (43, 46) ersieht,
sind zudem die Nebenhöhlenerkrankungen keineswegs in die Augen
springend, so daß ohne Kenntnis der Möglichkeit eines solchen Zu-
sarmmenhanges zweifellos falsche Diagnosen gestellt werden. Im
Kindesalter sind vor dem 13. Lebensjahre keine solchen Fälle auf-
zufinden, dagegen wird über Nebenhöhlenerkrankungen im kindlichen
Alter vielfach berichtet. Zunächst beschreibt Uffenrode einen
Fall von Osteomyelitis des Oberkiefers bei einem ?21/,jährigen, Ma-
nasse (78) einen Fall von Kiefersystemeiterung bei einem Sjährigen
Kinde; dann aber berichtet Uffenrode über eine akute Siebbein-
eiterung mit Osteoperiostitis bei einem 3jährigen Kinde. Trotzdem
bereits starke Verschwellung des Auges vorhanden war, heilte die
Affektion nach der von U£ffenrode prinzipiell geübten Infraktion
der mittleren Muschel. Bösartiger waren die Fälle von John (44).
Bei einem 18 Monate alten Kind entstand nach Pneumonie eine beider-
seitige Orbitatphlegmone. Inzision. Wochenlange Eiterung. Beider-
seitig wurde radikal operiert, angeblich auch die Stirnhöhle. Unter
dem Stirnbein bereits ein Epiduralabszeß. Tod an Frontallappen-
abszeß. Der zweite Fall betraf einen 1Ojährigen Knaben. Killian-
sche Operation wegen akuter Stirnhöhlenerkrankung wurde nach
etwa 5 Wochen von einem Epiduralabszeß gefolgt. Wieder einige
Wochen später Gehirnabszeß, der mehrere Operationen erforderte.
Heilung. Van Wildenberg (79) berichtet über 4 kindliche Fälle,
bei denen er eine Sinusitis frontalis, zum Teil kompliziert mit Me-
ningitis, geheilt hat, soweit man wenigstens aus dem Kongreßberichte
entnehmen kann. Über die Behandlung der akuten Nebenhöhlen-
eiterung besteht noch keine völlige Einigkeit. Im allgemeinen aber
tendieren die meisten Autoren zu einer konservativen Therapie.
Daß diese selbst bei beginnender Orbitalphlegmone noch von Erfolg
ist, zeigen die Fälle von Menzel (13) und auch von Uffenrode,
ebenso wie früher berichtete Beobachtungen bei Scharlach. (Siehe
hierüber auch die Kritik des Referates von Sieur und Ronvilois.)
Die Gefahrchancen sind nicht gering (Onodi[60]) und es ist durchaus
nicht klar, wieweit in den einzelnen Fällen der unglückliche Ausgang
trotz oder wegen der Operation erfolgt ist. Bei der subakuten und
chronischen Sinusitis ist nach Jack (58) gleichfalls die konservative
Behandlung im allgemeinen vorzuziehen. Die längere Dauer der
Behandlung wird ebenso mitunter bei radikal Operierten beobachtet.
Die Erfahrung muß zeigen, wieweit eine fortschreitende Technik
die Operationsgefahren zu vermeiden versteht. Im übrigen ist durch
die Ausbildung der Stirnhöhlenoperation die Zahl der glücklich
operieren rhinogenen Hirnabszesse bedeutend gestiegen. Er-
krankungen der Nebenhöhlen harmloserer Art sind recht häufig,
288 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
worauf Uffenrode besonders hinweist. Nach Adam sind chronische
Nebenhöhlenerkrankungen hauptsächlich der Grund der Entstehung
chronischer Rhinitiden, die später zur Atrophie führen. Man wird
sich wohl gewöhnen müssen, das Vorkommen von Eiter und eiterigen
Sekreten in den Nebenhöhlen als ein ebenso häufiges Ereignis von
gleicher Bedeutung wie das gleiche im Antrum zu betrachten und
nicht jeder Nachweis dieses Vorkommnisses ist für den Menschen
von Bedeutung.
Über die Häufigkeit der Adenoiden liegen aus Londoner Schulen
statistische Angaben vor. In London (30) zeigten zirka 37% der
Kinder Adenoide. Von diesen Adenoiden zeigten nur 45%, also
immerhin 1!/,% aller Kinder, Aprosexie und 10‘8% Ohrenkompli-
kationen. Spira (55) fand in Krakau unter 500 Kindern 111%
Adenoide, was ungefähr den üblichen Angaben entspricht. Von Folge-
zuständen der Hypertrophie der dritten Mandel läßt Imhofer (47)
prinzipiell die Enuresis nocturna fallen und warnt in dankenswerter
Weise vor unvorsichtiger Diagnose der Aprosexia nasalis. Notwendig
ist die Warnung. So scheinen z. B. Spira die Äußerungen schwerster
Neuropathie bei einem Knaben ganz einfach erklärt durch den Befund:
„Adenoide‘‘. Auch gibt es immer noch Leute, die leichtere oder
schwerere Formen von Schwachsinn, namentlich auch erregte
Schwachsinnige durch Adenoidenoperationen bessern wollen. Gerade
diese Art Kinder werden aber durch die Operation oft absolut un-
traktabal (Referent). Auch bei Sprachstörungen ist die Warnung
Nadolecznys noch nicht genug beherzigt, daß allein die Rhinolalia
clausa durch die genannte Operation gebessert wird. Bei der Diagnose
hüte man sich vor der Verwechslung mit Rhinolalia aperta, die nach
Brown Kelly (66) auch angeborener Insuffizienz des Gaumens ihren
Ursprung verdanken kann. Smith (39) sieht als häufige Folge der
Vergrößerung der dritten Mandel eine starke Sekretion von scharfem
Schleim, der verschluckt Appetitlosigkeit erzeugt. Eine eigentümliche
hysterische Folge verlegter Nasenatmung beschreibt v. Stein (48).
Bei dem Kinde stellten sich Perioden von seltener Inspiration während
des Wachens ein. Nach den beigegebenen Bildern stand der Thorax
eigentlich vollständig in extremster Inspirationsstellung und das
Allgemeinbefinden der Kinder war aufs schwerste gestört. An die
Ausführung der Adenotomie knüpfen nur noch wenige derartige
Hoffnungen wie Costinin (21), der Rumänien durch Ausrottung der
Adenoiden im großen Maßstabe beglücken will. Beinahe 1000 Kinder
hat er in knapp 5 Monaten operiert. Es ist sehr schade, daß er die
Mitwirkung der Lehrer nicht auch weiterhin in Anspruch nimmt,
um festzustellen, wie oft die vielgerühmte Besserung der psychischen
Funktionen bemerkt wird. Imhofer (47) stellt die Indikation zur
Entfernung der Adenoiden außerordentlich streng, ungefähr in der
Weise, wie wir es hier immer vertreten haben. Er ist der Ansicht,
daß Rezidive viel häufiger vorkommen, als allgemein angenommen
wird. Bekanntlich wird vielfach noch gerne dem Nichtspezialisten
versichert, daß wirklich gründliche Entfernung ein Rezidiv ausschließe.
Abgesehen davon, daß leicht die Entfernung nicht vollständig ist
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 289
(namentlich kann am Hinterrande der Choanen ein Stückchen stehen
bleiben [Meyer 40], so kommt es auch bei sorgfältigster Entfernung
zu einem Rezidiv, das konstitutionell bedingt ist. Ich glaube, daß
Imhofer, der die Lehre von der exsudativen Diathese nicht zu
kennen scheint, im wesentlichen an diesen Zustand denkt, doch be-
gegnen wir selbst in seiner so kritischen Arbeit einer überall in der
rhinolaryngologischen Literatur wiederkehrenden Überschätzung der
Blumenfeldschen Arbeit, der aus Fortbestehen der Bronchial-
katarrhe sehr schnell zur Diagnose von Bronchialdrüsentuberkulose
kommt unter Überschätzung des Röntgenverfahrens (siehe diese
Zeitschr., Bd. VIII, Nr. 11). Nach Imhofer geben nur solche Störungen
eine volle Indikation zu der Exstirpation, bei denen selbst die zeit-
weilige Befreiung von erheblichem Nutzen ist, so daß ein Rückfall
ın Kauf genommen werden darf. Auch weist er auf die nicht seltenen
Fälle hin, bei denen trotz kritischer Indikationsstellung die Operation
keine freie Nasenatmung schafft, weil eben die Katarrhe fort dauern.
Von Gefahren der Operation ist diesmal außerordentlich viel
die Rede. Auch in den Debatten zu Vorträgen (20) tönt immer die
Warnung hervor, die Adenotomie nicht zu sehr als banale Operation
zu betrachten. Am deutlichsten spricht dieses Burak (11) aus,
der hervorhebt, daß die Unglücksfälle zwar selten seien, aber doch
um so erschütternder wirkten, weil es sich besonders um junge In-
dividuen handle, deren Leben vorher in keiner Weise gefährdet
gewesen sei. Über die Gefahren haben wir schon früher berichtet.
Es sind kurz wiederholt: heftige Blutungen, auch bei nicht Hämophilen
(nach Burak 5 mal unter 1000 Operationen), Blutungen aus stehen-
gebliebenen Resten, als Folge einer hierdurch bedingten Tamponade,
tödliche Sepsie (siehe z. B. 25), ferner Mittelohreiterungen (unter
500 Fällen höchstens 1%) und Ausbruch von Infektionskrankheiten
(Scharlach, Diphtherie). Burak sah ferner in ähnlicher Weise, wie
aus der Briegerschen Klinik berichtet wurde, bei seinen klinisch
behandelten Fällen etwa in 10% der Fälle Fieber, das in 2% der
Fälle etwas länger dauerte. Von vorübergehenden Folgen wird
Schwäche des Gaumensegels und Torticollis (6) häufiger erwähnt
als früher. Ein Fall von fast völliger Verödung des Nasenrachenraumes
nach Adenotomie, den ich bei einer Diskussion erwähnt fand, dürfte
wohl einer konsekutiven Erkrankung den Ursprung verdanken.
Im allgemeinen sind die Unglücksfälle nicht etwa häufiger geworden
als früher. Es waltet nur das Streben vor, aufs gewissenhafteste
Nutzen und Gefahren der Operation gegeneinander abzuwägen.
Über die Frage der Anwendung der Narkose sind die Ansichten
außerordentlich geteilt. In seinem Referat über das Lehrbuch von
Feer hat Klotz dringend die Anwendung derselben gefordert. Sehr
interessant ist daher die Diskussion über diese Frage in der Sitzung
der dänischen Gesellschaft für Laryngologie (18), wo im allgemeinen
von sehr kompetenter Seite eine intensive Abneigung gegen die Vor-
nahme der Narkose, speziell gegen den Ätherrausch zutage tritt.
Von französischer Seite (1 und 20) wird um so wärmer die Anwendung
von Äthylchlorid gepriesen, speziell Lautmann (1) empfiehlt einen
290 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
von Ca mus angegebenen Apparat, bei dem 1 g Chloräthyl bei tiefer
Narkose für die Abtragung der drei Mandeln bei ungefähr 5jährigem
Kinde genügt. Auch im späteren Alter bedarf es hierzu nicht mehr
als 2? g. Neuerdings scheint mehr Somnoform (Mischung von Äthyl-
chlorid, Methylchlorid und Bromäthyl) angewendet zu werden,
jedoch nur in Halbnarkose. Im allgemeinen operiert man in Frankreich
mit Narkose nur bei Kindern nach dem 5. Lebensjahr. Ob wirklich
die Narkose bei neuropathischen Kindern immer ein geringeres Trauma
darstellt als die schnell ausgeführte Operation und ob für diese Art
Kinder die Gefahrchancen der Narkose dieselben sind, wie nach der
allgemeinen Statistik berechnet wird, bleibt dahingestellt. Jedenfalls
bringt die Anwendung der Narkose eine neue Gefahr zu der Operation
hinzu.
Von Munderkrankungen ist über eine von Frese (68) beschriebene
rezidivierende Stomatitis aphtusa geschrieben worden. Die Krankheit
besteht im rezidivierenden Auftreten von disseminierten kleinen oder
größeren Geschwüren auf der Schleimhaut der Mund- und Rachen-
höhle. Die Schleimhaut der Zähne bleibt unbeteiligt. Er sah dies
Leiden nur jenseits der Pubertät. Es dauerte Jahre, ja Jahrzehnte,
doch ist es in einem Falle wahrscheinlich im 7. Lebensjahre auf-
getreten, und Referent sah es bei einem zirka ?®/,jährigen Kinde,
bei dem es seit dem 4. Lebensmonat auftrat. In diesem Falle schien
innerliche Kalkzufuhr nützlich zu wirken.
Die schwarze Haarzunge sieht Uffenrode (46) als eine vorüber-
gehende Reizerscheinung an in Beteiligung von anderen Erkrankungen
der Nase und des Rachens. Schwere Veränderungen nach Scharlach
sah Uffenrode bei einem 7jährigen Kinde, wo nach Abklingen der
Anfangserscheinungen von einem kleinen Schorfe vom Arcus palato-
pharyngeus es zur Nekrose und Perforation großer Bezirke des weichen
Gaumens kam. Die Uvula hing schließlich nur noch an einer kleinen
Brücke. Verf. hatte den Eindruck, daß durch ?2stündliche Pyo-
gyanasesprayungen das Fortschreiten des Prozesses gehindert wurde.
Es trat eine funktionell befriedigende Heilung ein. Schwere geschwürige
Veränderungen im akuten Stadium des Scharlachs demonstrierte
Oppikofer (77) in Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre. Eine von
Preleitner (35) demonstrierte Ösophagunsstriktur nach Scharlach
ergänzt diese Beobachtung. 2? mal wurden spontane tödliche Blutungen
aus rupturierten Pharynxgefäßen bei Scharlach beobachtet (27).
Das größte Interesse scheint sich der Frage der Totalexstirpation
der Gaumentonsille zugewendet zu haben. Die Ausführung ambulant
ist nicht gestattet. Blutungen dürften vielleicht leichter zu behandeln
sein als bei der üblichen Tonsillotomie. Ob die von Greenfield-
Sluder (52) angegebene Ausführung der Operation mittels einer
Guillotine sich einbürgern wird, mag dahingestellt bleiben, aber
jedenfalls muß auch dann diese Operation in chirurgisch geschulten
‚Händen bleiben. Störungen in der Beweglichkeit des Gaumensegels
können begreiflicherweise die Folge sein. Der Enthusiasmus für die
Operation scheint vielfach sehr groß zu sein, nach E. Beck (42)
z. B. gibt es eigentlich kein inneres Leiden, das nicht hierdurch geheilt
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 291
würde. Demgegenüber wird von Kofler (31) als lokale Indikation
häufig sich wiederholender Anginen Entstehung von peritonsillaren
Abszessen und Sichtung übelriechender Mandelpfröpfe, als Allgemein-
indikation akuter und chronischer rezidivierender Gelenkrheumatismus
und Endokarditis, kryptogenetische Sepsis, Nephritis angeführt.
Hierzu fügt er Appendizitis, ja, er möchte sogar Poliomyelitis hinzu-
rechnen. Nur die zuerst angeführten allgemeinen Ursachen in-
teressieren und hier glaubte Verf. nur gute Resultate gesehen zu
haben. Es ist sehr bedauerlich, daß er nicht, wie Gürich es getan
hat, ausführlich seine Resultate mitteilt. Auch die Ausführungen
von Päßler (43) auf dem Kongreß für innere Medizin leiden unter
der Kürze. Er unterscheidet als Wirkung der permanenten Mandel-
infektion erstens die lokalen Störungen beziehungsweise die Schwellung
der Lymphdrüsen, zweitens Infektions- beziehungsweise Intoxikations-
erscheinungen, d. h. Störungen des Allgemeinbefindens der ver-
schiedensten Art, die den Kranken als Neurastheniker eventuell
erscheinen lassen könnten, drittens Allgemeinerkrankungen, z. B.
Gelenk- und Muskelrheumatismus, Peliosis rheumatica, Erythema
nodosum, Chorea minor, Endokarditis und Myokarditis, alle mög-
lichen scheinbaren Herzneurosen, Nierenentzündungen, Nieren-
schmerzen, eventuell auch noch rezidivierendes Magengeschwür.
Eine ausführliche Publikation muß diese Thesen erst weiter
begründen. Vor allem wäre es wünschenswert, daß von pädiatrischer
Seite diealte Gürichsche Indikation betreffs des Gelenksrheumatismus
nachgeprüft würde. Doch darf nicht etwa bloß eine Tonsillotomie
vorgenommen werden, sondern es muß entweder die Tonsillektomie
oder die Zerstückelung nach Gürich vorgenommen werden.
Der Retropharyngealabszeß kann, wie schon in anderen Re-
feraten erwähnt, dieses Jahr aber besonders häufig beobachtet wird,
von einer Warzenfortsatzeiterung ausgehen (33, 34, 56,59), und da das
Rachenleiden am meisten immponiert, so wird das Ohrenleiden leicht
übersehen. Menier (23) diskutiert die Frage, wieweit man Retro-
pharyngealabszesse beim Kinde vom Munde oder von außen her an-
greifen soll. Er entscheidet sich, wie Referent glaubt, mit Recht,
auch beim tuberkulösen Prozeß, für. die Inzision vom Rachen aus.
Referent möchte nur bei sehr riesenhaften Abszessen die Inzision
hinter dem Sternocleido empfehlen, wobei in diesen Fällen anatomische
Schwierigkeiten überhaupt nicht in Frage kommen. Auch in Fällen,
bei denen aus allzu großen Säcken die Blutung nach innerer Turision
sich immer wieder erneuert, läßt sich dann auf dem Finger die
äußere Gegeninzision leicht vornehmen. Ein Retropharyngealabszeß
kann aber auch, wie die Beobachtung von Sokolow zeige (28),
die Carothis interna arrodieren, auch ohne daß Scharlach vorher-
gegangen ist, und so der Inzision unmittelbar der Tod folgen.
Die Ursache des kongenitalen Kehlkopfstridors sieht Marique
(14) nicht wie gewöhnlich in einer Schlaffheit des Kehlkopfeingangs,
sondern in einer Störung der Innervation der Stimmbänder. Er sah
im Spiegel während der Inspiration ein sich Annähern der Stimmlippen.
Ausführlich bespricht Zi m mer mann (69) die Erscheinungen bei den
299 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
akuten Kehlkopfschwellungen nicht diphtherischer Natur. Das
Kehlkopfbild zeigt in diesen Fällen subglottische Schwellung. In
seinen Fällen führen akute Attacken zu wiederholten Tracheotomien.
Energische Untersuchungen des Larynx sind nicht ohne Schuld
hieran. Eine Exstirpation des geschwollenen Gewebes konnte ein
Rezidiv nicht hindern. Citelli (17) stellt eine meiner Ansicht nach
längst nicht genug beachtete Indikation für die Anwendung der
Intubation auf, nämlich daß durch sie der Arzt erst einmal die Hilfe
vor Erstickung bringt und diese schnell und ohne Assistenz bringen
kann. Es ist sehr bedauerlich, daß die so einfach auszuführende
Manipulation nicht Allgemeingut der Ärzte ist. Mir hat sie früher
meine Tätigkeit sehr erheblich erleichtert.
Von äußeren Halserkrankungen (16 und 35) ist eine doppel-
seitige Kiemgangseiterung beim lmomtigen und ein Teratom
am Halse eines 4monatigen Kindes, das die Trachea komprimierte,
zu erwähnen.
I. Die Erkrankungen des Ohres.
1. Wanner (München). Funktionsprüfungen bei kongenitaler
Lues vor und nach Injektion mit Salvarsan. XX. Vers. d. Deutsch.
otol. Gesellsch. Zeitschr. f. Ohrenheilk., LXIII, S. 268.
2. Oskar Beck. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen bei
florider Syphilis der Sekundärperiode. Ibidem und Monatsschr. f.
Ohrenheilk., 1911, S. 233.
3. Nager (Zürich). Hereditär-luetisch erkrankte Gehörorgane.
4. Grunberg. Dasselbe. Ibidem, S. 223.
5. Mucha. Wiener klin. Wochenschr., 1911.
6. Oskar Beck. Hochgradige Schwerhörigkeit bei Erbsyphilis
durch Salvarsan wesentlich gebessert. Beiderseitige Ausschaltung
des Vestibularapparates, rechts Taubheit, und zwar nach Salvarsan.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 233.
7. — Ibidem, S. 298,
8. — Ibidem, S. 514.
9. — Ibidem, S. 1403, s. auch Med. Klinik, 1911, Nr. 1.
10. Haike. Wirkungen der Nebenwirkungen des Salvarsans
auf das Ohr. Monatsschr. F Ohrenheilk., 1911, S. 463.
11. Arthur Knik. Doppels. Neuritis cochlearis bei rezenter
Lues nach Salvarsan. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 413.
12. Konrad Stein. Beitrag zur klinischen "Pathologie des Ve-
stibularapparates. Med. Klinik, 1911, S. 11.
13. Neumann. Salvarsan, Schädigung des Vestibularapparates.
Ibidem, 1407.
14. Ruttin. Diskussion hierzu. Ibidem, S. 1408.
15. Umbert. Salvarsan und Hörnerv nach Ref., Ibidem S. 1430.
16. Knik und Zaloziecki. Über Akustikuserkrankungen im
Frühstadium der Lues. Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 639.
17. Zytowitsch. Indikationen zur Trepanation des Perkussus
mastoid. usw. Arch. f. Ohrenheilk., 86, S. 1.
18. Isidor Braun. Beitrag zur Kenntnis der akuten Nekrose
ee E bei akuter Otitis. Monatsschr. f. Ohrenheilk.,
19. Struyckenter Knile. Tuberkulöse Entzündung des Ohres
und der Hirnhäute. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 45.
20. Heschl. Fall von rezidivierender Mastoidilis. Ibidem, S. 449.
21. V. Urbantschitsch. Über vom Ohr ausgelöste Reflexe
und Irradiationserscheinungen. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 746.
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 293
22. F. Ruttin. Labyrinthitis a bei beginnender akuter
Otitis. Monatsschr. f. Ohrenheilk., S. 954
Urbantschitsch. Bedeutung der Behandlung der Eustachi-
schen Röhre bei chronischer und rezidivierender Otorrhoe. Zeitschr.
f. Ohrenheilk., Bd. 63, S. 140.
24. C. Hirsch. Jodoformintoxikationen nach Operationen am
Ohr. Ibidem, S.
25. Marum A. Jahresbericht der Universitäts-Poliklinik f. Ohren
usw. Gießen. Arch. f. Ohrenheilk., Bd. 85, S. 50.
26. Papanikolaon. Der Wildesche Schnitt und dessen Heil-
potenz. Ibidem, S. 123
27. Dintenfaß. Nachweis von intern verabreichtem Urotropin
im Ohreiter. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 458.
28. W. M. Barton. The Elimination of Hexamethylenamin
bey the Mucous Membram of the Middl. Ear. Journ. A. M. 1910, Marz.
29. van Caneghem. Bericht über die 21. Versammlung der
Deutschen Otologischen Gesellschaft Hannover.
David. Das Adrenalin in der Behandlung der Total-
SE der Mittelohrräume. Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911,
31. Blegwad. Beiträge zur Klinik der Mittelohrtuberkulose.
Ibidem, S. 1189.
32. Uffenrode. Die komplizierten Fälle von Mittelohreiterung.
Ibidem, S. 1239.
33. Obermüller. Die konservative Behandlung der akuten
Mittelohrentzündung. Ther. Monatsh., 1911, Nr. 9.
34. Willaume Jantzen. Über rezidivierende Mastoiditis. Arch.
f. Ohrenheilk., 86, S. 177.
35. Shin-Iza-Ziba. Über den Einfluß kalter Bäder aufs Ohr.
Arch. f. Ohrenheilk., Ibidem, S. 313.
36. Hübener. Notizen über die Anwendung des Anästhesins.
Ther. Monatsh., 1912, S. 120.
37. Albert. Beitrag zur Bakteriologie der Otitis med. pur. acut.
Arch. f. Ohrenheilk., 85, S. 253.
38. K. Stein. Über die Zirkulationsverhältnisse im Schädelinnern
bei venöser Stauung. Arch. f. Ohrenheilk., Bd. 86, S.
39. R. Kayser. Ein einfacher Ersatz für den Lärmapparat.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1910 S. 1215.
40. Uffenrode. Passows Beiträge. 1911, H. 4.
41. Ruttin. Über Meningitis acuta interna. Bericht über die
21. Versammlung der Deutschen Otologischen Gesellsch. Hannover, 1912.
42. Brieger. Die Heilbarkeit der otogenen Meningitis.
Ebenda.
43. Uffenrode. Die therapeutischen Erfahrungen über die
otogene Meningitis. Ebenda.
44. Scheibe. Über induzierte Labyrinthitis. Ebenda.
45. Mauthner. Zur Kenntnis der Schwerhörigkeit und Er-
taubung nach Meningitis cerebrosp. epidemica. Monatsschr. f. Ohren-
heilkunde, 1911, S. 1385.
47. — Über Mumpstaubheit. Wiener med. Wochenschr., 1911.
48. — Erkrankung des Nervus VIII. bei Parotitis epidemica.
Arch. f. Ohrenheilk., Bd. 87, S. 224.
49. Gustav Alexander. Zur Kenntnis der akuten Labyrinthitis.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 482.
50. Fröschels. Über die Gründe der Hör- und Sprachstörungen
beim Kretinismus nebst Bemerkungen über die Grenzen der Schild-
drüsenbehalndlung. Ibidem, 1911, S. 538.
5l. — Zur Differentialdiagnose zwischen Taubstummheit und
Hörstummheit. Med. Klinik, 1910, S. 2051.
52. H. Neumann. Über Infektiöse Labyrintherkrankungen.
Monatsschr. f. Ohrenheilk., 1911, S. 582.
294 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
53. Willy Schoetz. Histologische und experimentelle Beiträge
zur Pathologie der otogenen Labyrinthitis. Arch. f. Ohrenheilk., 83,
S. 214. |
Zur Behandlung der Schmerzen bei Mittelohrentzündungen
beziehungsweise Furunkel des äußern Gehörgangs empfiehlt Hü-
bener (36) eine Lösung von Anästhesin 1-0, Alcohol. abs. 10-0, Liqu.
aluminii acet. 2°0, Glyc. 30°0 in vitro nigro. Es führt einen Gaze-
streifen in den Gehörgang ein und läßt denselben mittels erwärmter
Lösung mehrmals am Tage anfeuchten. Obermüller (33) empfiehlt
zu gleichem Zwecke Instillationen von Otalgan, einer Lösung von
Opiumextrakt, Pyrazolonumphenyldimethylicum in wasserfreiem
Glyzerin. Er läßt mit dieser Lösung den Gehörgang füllen und den
Patienten dann 10 Minuten auf der gesunden Seite liegen. Nach
einer Stunde wird die Maßnahme wiederholt. Die Wirkung ist nach
Obermüller abhängig hauptsächlich von der Wasserfreiheit des
@lyzerins und da er hierin mit den Apotheken schlechte Erfahrungen
gemacht hat, läßt er das Präparat von der Schwanenapotheke in
Mainz herstellen. Ob die schmerzstillende Wirkung die des Karbol-
glyzerins übertrifft, scheint Referenten fraglich. Die glänzende
Wirkung auf den Rückgang der Erscheinungen scheint gleichfalls
nicht so sicher, wie Verf. annimmt. Die weitaus größte Zahl der
akuten Mittelohrkatarrhe heilen eben ohne Parazenthese in 3 bis
4 Tagen, wenn auch zweifellos alle die genannten Mittel dem Pa-
tienten seine Krankheit ganz außerordentlich erleichtern. Übrigens,
wie schon Nadoleczny hervorgehoben hat, genügt vielfach auch
reines Glyzerin.
Das Urotropin wird wahrscheinlich wie überall auch von der
Schleimhaut des erkrankten Mittelohrs ausgeschieden. Aus der
Mitteilung von Dintenfaß (27) ist nicht zu entnehmen, durch welche
Methode er es nachgewiesen hat. Barton (28) weist es mit der
Groveschen Methode nach, die gerade hierbei außerordentlich un-
angenehm ist. Die unglaublich schönen und schnellen Resultate
der Autoren, namentlich auch in bezug auf den Geruch des sezernierten
Eiters, bedürfen einer gründlichen Nachprüfung, wenn man bedenkt,
mit wie großen Dosen es Stern erst gelang, eine keimhemmende
Wirkung des Urotropins in Urin und Galle nachzuweisen. Auch
die Erprobung des Hıppols, dessen Wirkung in alkalischer Flüssigkeit
die des Urotropins zu übertreffen scheint, wäre wünschenswert.
In der Behandlung der Wundhöhlen verwendet David (30)
Adrenalintampons und glaubt nicht nur auf die Granulationen,
sondern auch auf nässende Ekzeme der Ohrmuscheln und des Gehör-
gangs günstig einwirken zu können. Auch dies wäre bei Säuglings-
ekzemen, wenn auch sehr vorsichtig, zu erproben.
Bei der chirurgischen Behandlung der akuten Abszesse über
dem Warzenfortsatz empfiehlt Papanikolan (26) auf Grund von
über 70 günstig verlaufenden Fällen, wie auch der Warzenfortsatz
beschaffen sein mag, die einfache Inzision den sogenannten Wilde-
schen Schnitt. Eine Behandlungsweise, die Spira (s. dieses Referat,
l. Abschnitt, Nr. 55) bei verweigerter Operation zugleich mit der
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 295
Saugtherapie öfter mit Erfolg anwandte. Eine Bestätigung dieser
Resultate würde allerdings beweisen, daß wir die Heiltendenz der
Natur auch bei recht erheblichen Destruktionen des Warzenfort-
satzes oft höher anschlagen müssen als bisher. Es muß allerdings
betont werden, daß man im allgemeinen von dieser Therapie sonst
abgekommen ist wegen der Unsicherheit der Resultate und weil
man bei schlechtem Erfolge die beste Zeit für die Operation verlor.
Eine neue Ära des Wildeschen Schnittes ist daher wohl nicht zu
befürchten. Dem Nichtspezialisten ist aber die Anwendung sehr zu
widerraten.
Uffenrode (32) erlebte zwei Bulbusblutungen des in das
Mittelohr hinein entwickelten Bulbus. Einmal entstand, wie in den
früher referierten Fällen von Trautmann, die Blutung durch die
Parazenthese. Sie stand auf Tamponade. Im zweiten Falle handelte
es sich um ein schwer kachektisches, 11 monatiges Kind, das seit
14 Tagen Ohreneiterung hatte und bei dem in der Kinderklinik
diphtherische Beläge auf der Nasenmuschel nachgewiesen waren.
6 Tage darauf tödliche Blutung aus dem einen Ohre. Die tuberkulöse
Entzündung des Mittelohrs zeichnete sich nach Blegwad (31) bei
zwei jugendlichen Fällen durch die schmerzlose Entwicklung und:
durch die immer wieder rezidivierende Granulombildung aus dem
Trommelfelldefekt aus. Die histologische Untersuchung der Gra-
nulome ergab Tuberkel. Totalaufmeißlung brachte Heilung. Im
allgemeinen "zeigte sich bei der Diskussion, daß die Stimmung mehr
für die weniger eingreifende Warzenfortsatzaufmeißlung war. Die
angeführten Fälle bestätigen, was Henrici schon früher publiziert
hat, daß die Heilung nach sachgemäßer Operation keine so über-
mäßig schlechtere ist als bei Erkrankungen anderen ÜUrsprunges.
Sehr von diesen Formen der Knochentuberkulose zu unterscheiden
sind derartig progressive Fälle, wie Struycken (19) sie bei einem
8 monatigen Säugling beschreibt. Die Tuberkulose hatte hier die
Knochenwand zwischen Mittelohr und Karotis durchbrochen und
war längs des Gefäßes zu den Hirnhäuten gelangt. Diese schnell
progredienten Tuberkulosen, die meist bei kachektischen Säuglingen
auftreten, dürften einem operativen Eingriffe überhaupt nicht zu-
gänglich sein. Referent fand in 2 Fällen hierbei als klinisches Zeichen
Verkäsung sämtlicher Lymphdrüsen vor und unter dem Gehörgange
mit Durchbruch der vorderen Lymphdrüsen oder käsiger Prozesse der
Gehörgangwand an der Vorderfläche des Gehörganges, dazu Schwund
des Trommelfells und Karies der Paukenhöhlwand. Der ganze Prozeß
hatte sich in 3 Wochen ausgebildet.
Die Frage, ob einmal ostitische Erkrankungen der Warzen-
fortsatzräume je völlig ausheilen, möchte Zytowitsch (17) verneinen.
Auf Grund von 50 Fällen, die zum größten Teil aus der Literatur
zusammengestellt sind, glaubt er dies nachweisen zu können, und
zwar sind gerade an diesen Prozessen schuld die kapseltragenden
Kokken. Während der Streptococcus pyogenes, wenn der Körper
nicht mit ihm fertig wird, schnell zu schweren Komplikationen führt,
neigt der Streptococcus mucosus zu schleichendem Verlaufe. Jedenfalls
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 2]
296 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
ist das von ihm gezeichnete Krankheitsbild wichtig. Nach einer
schwereren oder leichteren Mittelohrentzündung treten nach Monaten
bei vielfach ziemlich normalem Trommelfellbefunde Fieber und un-
bestimmte Beschwerden auf. Nur auf tiefen Druck: in die Incisura
mastoidea reagiert Patient mit Schmerz. Die Operation deckt oft
Sklerosierung der Decken. des Warzenfortsatzes und Fortschreiten
eines Prozesses in die Tiefe auf. An dieses Krankheitsbild wird man
zweifellos denken müssen, wenn sich Patienten nach Mittelohr-
erkrankungen nicht erholen wollen (17).
Albert (37) hat die Bakterienbefunde durch direkte Entnahme
aus den Warzenfortsatzzellen bei der eiterigen Mittelohrentzündung
geprüft. Von 110 Fällen zeigen 16% den Streptococcus mucosus
allerdings meistmit einem Verlaufe, der dem oben skizzierten entspricht.
Aus den sonstigen Befunden sei nur hervorgehoben, daß in einzelnen
Fällen nur Saprophyten gefunden wurden.
Kurz erwähnt sei das Vorkommen von rezidivierender Ma-
stoiditis nach Aufmeißlung des Warzenfortsatzes (26 und 34). Weil
nach meinen Erfahrungen vielfach unbegründeterweise dieses Vor-
kommnis dem Operierenden zur Last gelegt wird, möchte ich betonen,
daß in der Mygindschen Klinik dieses Ereignis in 10% der Fälle
eintrat. Bei der operativen Behandlung hat sich die Jodoformgaze
als Verbandstoff allen anderen Verbandmitteln ‚überlegen gezeigt.
Sehr fatal sind daher Beobachtungen von Jodoformintoxikationen,
die Gehirnkomplikationen vortäuschen können, so fieberlose furibunde
Delirien bei einem 10jährigen Knaben, so Nystagmus und Schwindel
bei einem Fall mit freiliegendem Bogengange. In der Therapie chro-
nischer Ohreneiterungen ist eine Behandlung der Tube vielfach
notwendig (21). Hierdurch lassen sich langdauernde Eiterungen
mitunter beseitigen.
Von Folgen der Mittelohrentzündungen sei akute Nekrose des
Warzenfortsatzes bei einer gewôhnlichen Otitis media als Seltenheit
erwähnt (18), ferner eine dauernde Herabsetzung des Hörvermögens
gleich im Beginne einer gewöhnlichen Mittelohrentzündung durch
eine wohl seröse Labyrinthitis. Dieses Ereignis mag sich vielleicht
öfter, wenn auch in geringerem Maße, abspielen, als man bisher
annimmt. Reflexerscheinungen von seiten des entzündeten Mittel-
ohrs, 'wie Paresen der Extremitäten, Sprach-Schriftstörungen, ferner
Schmerz- und Prickelempfindungen in den Extremitäten hat Urbant-
schitsch (21) schon früher beschrieben. Diesmal beschreibt er
bei 2 Geschwistern im Beginne einer gewöhnlichen Mittelohrent-
zündung starke Schmerzen in beiden Beinen, die auch beim Liegen
die Bewegung der Beine unmöglich machten, beziehungsweise heftige
Nackenschmerzen bei Drehung des Kopfes mit leichter Nackensteife.
Ausgedehnte Untersuchungen bei Kindern in japanischen
Schwimmschulen (35) zeigten, daß ein Monat nach. dem Beginne des
Schwimmens unter 2000 Schülern 300 Fälle von Ohrfurunkeln auf-
traten. Die chronisch eiterigen Mittelohrentzündungen wurden eher
sauberer, jedenfalls nicht ungünstig beeinflußt. Von den 40 Fällen
mit Perforationen des Trommelfells zeigten aber 11 Rezidive der
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 297
Eiterung, so daß die schädliche Wirkung von Schwimmbädern damit
bewiesen ist. Verf. nimmt an, daß das Wasser nicht nur durch den
äußeren Gehörgang, sondern auch durch die Tube eindringen und
hier reizend wirken kann.
Aus der Arbeit von Marum (25) sei nur das Vorkommen eines
Sarkoms des Warzenfortsatzes bei einem 6jährigen Knaben erwähnt.
Die Wichtigkeit, die die Frage der Labyrintherkrankung für
eventuelle operative Eingriffe hat, hat zu einer möglichsten Ver-
feinerung, namentlich der Prüfung des Vestibularapparates geführt,
auf dem seinerzeit von Baranyi inaugurierten Wege. Ein Referat
über die Bemühungen geht über den Rahmen dieser Zeitschrift
heraus. Wichtig war auch die einwandfreie Feststellung der völligen
Ertaubung eines Ohres dadurch, daß man das zweite Ohr durch
einen Lärmapparat ausschloß. Nach Kayser (39) läßt sich dieser
Apparat einfach dadurch ersetzen, daß man den Gehörgang des nicht
zu prüfenden Ohres mit einem eingeführten Finger schwingende
Bewegungen machen läßt. Diese Methode kann auch in der all-
gemeinen Praxis wohl mitunter nützlich sein. Bei der Frage über
die Entstehung der eiterigen Labyrinthitis zeigt sich (40, 44, 53),
daß wohl meist die Fenster den Eingangspunkt bilden, ja daß selbst
durch das ziemlich intakte Fenster, wie es Uffenrode zuerst nach-
gewiesen hat, die Labyrinthitis induziert sein kann, und zwar in Form:
einer eiterig-infektiösen oder auch einer wenig oder gar nicht infektiösen
zur Ausheilung tendierenden Form. Durch die knöcherne Kapsel
kann der Durchbruch aus hinter dem Labyrinth gelegenen Knochen-
zellen erfolgen, von der Pyramide aus scheint jedoch bei nekroti-
sierenden Mittelohrprozessen trotz der Nekrose des Knochens es
häufig zu einer Abkapselung zu kommen. Jedenfalls sind gleichzeitige
Labyrinthitiden nach Scheibe (44) bei Scharlach und Tuberkulose
oft günstig. Diese Erkenntnis scheint mir für den Praktiker, namentlich
mit Rücksicht auf die akuten, nekrotisierenden Scharlach-Mittelohr-
entzündungen mit akuter Ertaubung in der ersten Krankheitswoche,
von Wichtigkeit zu sein. Die enorme Gefahr der eiterigen Laby-
rinthitis zeigt sich in ihrer Bedeutung für die Entstehung der otogenen
Meningitis. In 60% letzterer Erkrankung war das Labyrinth nach
Uffenrode der Ausgangspunkt, ja er fand sogar, daß eine relativ
geringe Labyrinthitis bei intakten Fenstern die Infektion vom Mittel-
ohre nach den Hirnhäuten fortzuleiten imstande war, wenn auch der
Beweis hierfür nicht vollständig geschlossen ist (Referent). Nach
Alexander (49) muß immerhin der umgekehrte Weg, d. h. otogene
oder metastatische Meningitis und von da aus Labyrinthitis erwogen
werden. Es ist begreiflich, daß unter dem Eindrucke der enormen
Gefahr, die eine eiterige Labyrinthitis für den Träger bedeutet, nach
sorgfältiger Abwägung der diagnostischen Momente einzelne Autoren
in dubio lieber einmal im Labyrinth zuviel aufmeißeln (52), während
andere unter dem Eindrucke der schweren, verstüämmelnden und
gefährlichen Operation sich lieber abwartender verhalten. Für den
Nichtotiater ist es ganz unmöglich, sich in diesem Streite ein Urteil
zu bilden, da zudem noch Erfolg und Mißerfolg von vielen Im-
21?
298 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. >
ponderabilien abhängen. Bei der Behandlung der Folgeerkrankung
der Meningitis steht Brieger auf dem Standpunkte, daß es gar
nicht so sehr darauf ankäme, daß man im ersten Momente operiere,
erfolge doch die Verbreitung des Prozesses, wenn einmal die Me-
ningitis begonnen hat, mit enormer Schnelligkeit. Für die Prognose
viel wichtiger wäre die Virulenz der Bakterien. Die Möglichkeit,
der Ausheilung würde bedeutend erhöht durch Entfernung des er-
krankten Knochens und doch sei es, wie 2 Fälle von Heilung beweisen,
nicht immer nötig, das eiterig erkrankte Labyrinth zu öffnen. Das
früher so beliebte Mittel der Inzision der Dura hat als Drainage-
mittel versagt. Es ist interessant, daB bei der otogenen Meningitis
wiederholte Spinalpunktionen als gutes Mittel gepriesen werden.
Eine erfolgreiche und dauernde Drainage ist freilich zu erzielen durch
Entfernung des Labyrinthes, eine Freilegung des inneren Gehörganges,
durch die Uffenrode auch bei verlorenen Fällen lang dauernde
Remissionen der Krankheitsschwere erzielte. Als prophylaktisches
Mittel wird ja heutzutage Urotropin gepriesen, während es bei ent-
wickelter otogener Meningitis bestimmt nichts wirkt. Van CGaneg-
hem (29) hat die Versuche von Growes nachgeprüft und fand, daß
bei Einführung von 0°l Urotropin auf 1 kg Körpergewicht Hunde
und Meerschweinchen zum größten Teil am Leben blieben, wenn er
ihnen subdural virulente Streptokokken einspritzte. Auch 1 bis
3 Tage nach der Infektion erzielte er noch einige Resultate. Da
Urotropin z. B. auf Staphylokokken in einer Verdünnung von
1: 5000 in Kulturen nicht mehr hemmend wirkt (Blühdorn) und,
wie Weinrich in der Göttinger Kinderklinik nachgewiesen hat,
die Konzentration des Urotropins bei dem fast l!/,fachen der
Caneghemschen Dose im Liquor nur in einer Konzentration von
1 : 16000 auftritt, so ist dieses Resultat verwunderlich und es wäre
daher die Frage, ob die Konzentration im Liquor bei Meerschweinchen
und Hunden eine höhere wäre.
Ein neues Symptom des akuten Durchbruchs eines Schläfen-
lappenabszesses in die Hirnhöhlen ist nach Ruttin (41) das plötz-
liche Auftreten eines aufwärts gerichteten Nystagmus.
Von nicht eiterigen Erkrankungen interessiert die Beobachtung
von Mauthner (45), daß bei den Schädigungen des Labyrinthes
durch Meningitis cerebrospinalis noch nach Jahren eine Ver-
schlechterung des Hörvermögens einsetzen kann. Die Verschlechterung
in den ersten Wochen und Monaten war bekannt (Referent). Ein
neues Bild über die Erkrankungen des inneren Ohres nach Mumps
ergeben die Arbeiten desselben Verfassers (47 bis 48). Die Hör-
störungen treten relativ schnell, aber nie apoplektiform auf. Sie können
zur vollständigen Ertaubung führen, ebenso wie nach schwerer
Störung Besserungen eintreten können. Handelt es sich hierbei um
seltene Fälle, so lassen sich bei genauer Untersuchung Defekte für
einzelne Tonbezirke sehr häufig nachweisen. Die Störungen im
Gleichgewichtsapparate können in jedem Grade sich hinzugesellen
oder die Hörstörungen überwiegen. Es ist für die Praxis namentlich
wichtig, daß als grob sinnfälliges Symptom oft ein spontaner Ny-
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 299
stagmus eine Zeitlang zurückbleibt. Als anatomisches Substrat
nimmt er eine Entzündung des Nerven, nicht des Labrinthes, an.
Anatomische Untersuchungen über das hereditär luetisch
erkrankte Gehörorgan liegen von Nager (3) vor, der wesentlich
Labyrinthveränderungen gefunden hat. Nach dem kurzen vorliegenden
Bericht ist nicht zu entscheiden, ob wirklich Nager im Gegensatze
zu anderen Autoren nicht dabei auch ausgedehnte Veränderungen an
den Meningen und dem Perineurium gefunden hat. Grünberg (4)
fand die Spirochaeten im Felsenbein eines syphilitischen Fötus überall
verbreitet, nur nicht im inneren Ohr. Den ersten günstigen Berichten,
die uns Salvarsan als dem Quecksilber bei den hereditär luetischen
Labyrinthaffektionen weit überlegenes Mittel zeigten, folgten un-
günstigere Erfahrungen, so von Wanner (l) und bei Gelegenheit
der Diskussion hierzu Hertzog und Scheibe, während Sieben-
mann und Beck (6) Günstiges berichten. Es kommt wohl sehr auf
den Zeitpunkt der Anwendung an. Negative Resultate und Ver-
schlechterungen scheinen mehr bei zu spät behandelten Fällen auf-
zutreten.
Bekanntlich steht die Frage, ob Salvarsan direkt toxisch auf
den Nervus octavus zu wirken imstande ist, in scharfer Diskussion.
Zuerst war zu erledigen, ob die nach Salvarsan auftretenden Ver-
änderungen dieses Nerven identisch sind mit den rein luetischen.
Es hat sich dabei herausgestellt, daß es in der Tat so ist. Zuerst
erregte die Beobachtung von isolierten Erkrankungen des Vesti-
bularis einiges Befremden. Inzwischen ist nachgewiesen worden,
daß diese Form der Erkrankung spontan bei Lues, aber auch bei
Quecksilberkur auftreten kann, namentlich O. Beck (6—9) hat sich um
diese Frage verdient gemacht. Die Vestibulariserkrankung kann in
unmittelbarem Anschlusse an die Salvarsaninfektion auftreten (so
6 Stunden nach der Injektion bei einem 10jährigen Mädchen), ander-
‘seits auch, und dann macht sie starke Schwindelerscheinungen,
ebensogut aber auch fast symptomlos in der 4. bis 10. Woche nach
der Injektion. Könnten wir im ersten Falle von einer Herxheimer-
schen Reaktion sprechen, so haben wir im zweiten ein Neurorezidiv.
Bei den letzteren Formen sehen wir viel häufiger noch die Erkrankung
des Kochlearis. Bedenklich ist ein Fall von Bock, bei dem die
Wassermannsche Reaktion dauernd fehlte und Quecksilberbehand-
lung nicht wesentlich besserte. Im ganzen ist wohl kein Zweifel,
daß gerade die Erkrankungen des Akustikus relativ häufig unter
der neuen Therapie geworden sind, daß sie nur bei relativ frischen
Fällen auftreten und daß sie meistens durch eine Wiederholung
der Salvarsaninjektion oder Quecksilberkur gebessert werden. Daß
die Besserung nicht immer eine Restitutio in integrum bedeutet,
ist bei der ernsten Natur des Leidens wohl begreiflich. Gerade dieses
Vorkommen dürfte die kombinierte Therapie rechtfertigen.
In ein neues Licht aber wird die Entstehung dieser Akustikus-
erkrankungen im Frühstadium der Lues durch die Beobachtungen
von Knik und Zaloziecki (16) gerückt, die bei ihren Fällen, ob
sie ohne oder mit Salvarsaninjektion entstanden waren, stets luetische
See
300 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
Meningitis durch Punktion nachweisen konnten. Hier läge also
dieselbe Ursache zugrunde, wie sie von Mayer (s. diese Monats-
schrift, Sammelrefer., Bd. VIII, S. 699) als Ursache der Ertaubung
im Spätstadium der hereditären Lues nachgewiesen ist.
Zur Differentialdiagnose zwischen Hôrstummheit und Taub-
stummheit hofft Frôschel (50, 51) seinen Kitzelreflex benutzen
zu können. Er führt einen Bougis !/, cm in den Gehörgang ein und
macht leichte, drehende Bewegungen. Er findet hier bei allen sonst
im übrgen noch kitzligen Personen ein Kitzelgefühl, das sich im
Blinzeln des Auges, Lachen usw. äußert, vorausgesetzt, daß dieselben
hören. Früher hat er schon nachgewiesen, daß bei bestimmten Formen
von Ertaubungen dieser Kitzelreflex langsam verschwindet. Auch
bei Mongoloiden,. Myxödemen usw. gelang ihm der Nachweis eines
Hörvermögens, eine Diagnose, die sich später bestätigte. Die Bedeut-
samkeit der Adenoiden und der hierdurch bewirkten Hörstörung
für die Entstehung der Hörstummheit bei Imbezillen und Myx-
ödematösen darf wohl nur in wenigen Fällen in Betracht gezogen
werden. Zum Schlusse sei der interessanten Arbeit von Konrad
Stein (38) gedacht. In sorgfältigen Experimenten zeigte er unter
Ausschluß der Fehlerquellen, daß der vermehrte Druck des Liquor
cerebrospinalis bei Halsstauung mittleren Grades nicht bedingt
ist durch Vermehrung des arteriellen Druckes, daß jedoch der
Venendruck beziehungsweise die. Stromgeschwindigkeit in den
Venen : zunahm. Stärkere Stauung vermindert die arteriellen
Druckschwankungen im Liquor.
Pharmakologie.
Helwig. Über seeklimatische Kuren im Kindesalter. (Fortschritte d.
Med., XXIX, Nr. 27.)
In ansprechender Weise werden aus den Eigenschaften und
Wirkungen des Seeklimas Ratschläge für die Wahl des Kurortes,
Jahreszeit, Indikationen und Durchführung der Kur hergeleitet.
Hohlfeld (Leipzig).
Jules Renault. Présentation d'un écran transparent fronto-facial
pour l’examen de la gorge des enfants. (Bull. de la soc. de péd.
de Paris, 1912, p. 139.)
Renault konstruierte aus Glimmer einen Schutzschirm für
den Arzt bei der Racheninspektion von Kindern mit infektiösen
Krankheiten, um deren Verschleppung zu verhüten. Der Schirm
selbst ist leicht desinfizierbar, gut transportabel und wird, wie ein
Stirnreflektor, an einem Bande getragen, um die Hände für alle
nötigen Manipulationen freizulassen. W. Weigert.
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 301
G. H. Whipple. Schwangerschaft und Chloroformanästhesie. Eine
Untersuchung der mütterlichen, plazentaren und fötalen (Gewebe.
(Journ. of exper. med., XV, S. 246—258.)
Bei trächtigen Hunden kommt es unter dem Einfluß von
Chloroformnarkose ebenso wie überhaupt bei Hunden zu Nekrose im
Zentrum der Leberläppchen. Daneben ruft die Anästhesierung mit
Chloroform mehr oder weniger ausgedehnte hyaline Nekrose im
Randgebiete zwischen dem mütterlichen und fötalen Anteil der
Plazenta hervor und kann so Veranlassung werden zur Entstehung
von Blutungen, von Ablösung der Plazenta und von Abort. Weder
die Leber noch die übrigen Organe des Fötus zeigen Schädigungen
durch Chloroform, obwohl dieses in den Geweben nachgewiesen werden
kann. H. Vogt.
G. H. Whipple. Die Unempfindlichkeit junger Hündchen gegen Chloro-
formvergiftung während der ersten 3 Lebenswochen. (Journ. of
exper. med., XV, S. 259—269.)
Während der ersten Woche des extrauterinen Lebens sind junge
Hündchen resistent gegen die spät eintretende Ghloroformvergiftung,
die sich sonst als zentrale Nekrose der Leberläppchen äußert. Ihre
Resistenz nimmt allmählich ab und verschwindet meist in der 4. Le-
benswoche. Es zeigt sich ein Parallelismus zwischen diesem Ver-
schwinden, der Widerstandsfähigkeit der Leber gegen Chloroform
und ihrem Gehalt an sogenannten Blutbildungsinseln, denn’ auch
diese sind in der ersten Lebenswoche reichlich vertreten und ver-
schwinden im Verlauf von etwa 3 Wochen. Daraus möchte Verf.
entgiftende Wirksamkeit von weißen Blutkörperchen herleiten.
Für eine entgiftende Tätigkeit weißer Blutkörperchen spricht auch
die Beobachtung, daß eine 2. Chloroformnarkose sich weniger wirksam
zeigt, wenn sie in den Zeitpunkt fällt, wo die Nekrosen, die sich nach
der ersten Narkose ausgebildet hatten, mit Leukozyten infiltriert sind.
H. Vogt.
Ad. Czerny. Beitrag zur Lebertrantherapie. (Therap. d. Gegenw.,
1912, S. 49.)
Auf der Tuberkulosestation der Straßburger Kinderklinik
sind sämtliche Kinder frei von Erscheinungen der exsudativen Dia-
these. Die Kinder erhalten sämtlich Lebertran. Auf Empfehlung
eines Arztes wurden die Lebertrandosen gesteigert, dabei zeigte es
sich, daß die Kinder sehr große Mengen (bis 80 g pro die) ohne
Störungen vertrugen. Auf das Körpergewicht hatte der Lebertran
keinen Einfluß; dagegen traten nach kurzer Zeit Gesichts- und
Kopfekzeme bei den Kindern auf. Nach Aussetzen des Leber-
trans verschwanden die Erscheinungen der exsudativen Diathese
wieder. Lebertran ist daher nur in Dosen bis zu zwei Eßlöffeln
pro die bei im übrigen fettarmer Nahrung: zu verwenden.
Orgler.
302 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
Bain. Pharmakologie und Therapie des Lezithin und Phytin. (Lan-
cet, I, Nr. 14, 1912.) |
Bain untersuchte bei Kaninchen den EinfluB von Lezithin
und Phytin auf Zahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie
auf den Hämoglobingehalt des Blutes. Bei subkutaner Injektion von
Lezithin sowohl wie bei Verfütterung von 0,5 g p. d. per os konnte
eine deutliche Vermehrung des Hämoglobingehaltes sowie eine Zu-
nahme der korpuskulären Elemente nachgewiesen werden, die bei
‚den Leukozyten besonders eine Vermehrung der großen monokulären
-Lymphozyten betraf. Ein deutlicher Einfluß auf das Gewicht der
Tiere war nicht vorhanden. Bei Phytinzuführung waren de Ver `
änderungen des Bilutbildes unbedeutend. Nach Untersuchungen
von Aders, Plimmer fehlt die phytinspaltende Enzymphytase
im tierischen Organismus und wird demselben eventuell durch
Pflanzennahrung zugeführt. Bain befürwortet auch auf Grund
klinischer Erfahrungen die Darreichung von Lezithin bei Anämie
und Schwächezuständen. Philippson (Frankfurt a. M.).
Ernährung und Stoffwechsel.
Hans Rietschel. Zur Technik der Ernährung der Brustkinder in
den ersten Lebenswochen. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV, S. 403
bis 434 und 601—617.) |
Verf. hat beobachtet, daB Brustkinder von Erstgebärenden
öfter bei Smaligem Anlegen an die Brust in der ersten Lebenszeit
zu wenig Nahrung aufnahmen und erst bei häufigerem Anlegen zu
Körpergewichtszunahme gelangten. Doch betont Verf. ganz mit Recht,
daß darum doch die größeren Trinkpausen als Regel für den Durch-
schnitt gelten sollen, weil sie die sicherste Gewähr für ungestörte
Entwicklung des Kindes bieten. H. Vogt.
Brady. Malt soup in nutritional disturbances of infants. (Malzsuppe
bei Ernährungsstörungen der Säuglinge.) (Journ. Americ. Med.
Assoc., 16. März 1912.) |
Verf. hat bei Nährschaden durch den Gebrauch der Malzsuppe
vorzügliche Resultate erzielt, wenn die Kohlenhydrattoleranz. hoch
stand. Die besten Erfolge wurden nach dem 3. Lebensmonat ver-
zeichnet, bei Zuckerintoleranz waren die Ergebnisse nicht günstig,
dagegen bei einfacher Fettindigestion sehr gut. Wachenheim.
Hess. The use of a simple duodenal catheter in the diagnosis and
treatment of certain cases of vomiting in infants. (Die Verwendung
eines einfachen Duodenalkatheters zur Diagnose und Behandlung
gewisser Fälle von Erbrechen bei Säuglingen.) (Americ. Journ.
Dis. Children. März 1912.)
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 303
Verf. findet, daß das von ihm angewendete Duodenalrohr zweck-
mäßig durch einen Nelatonschen Katheter ersetzt werden könne,
denn auch dieses Instrument gelangt trotz seiner Weichheit durch
einfache Manipulation in kurzer Zeit in das Duodenum. Neben dem
Beweise der Röntgenstrahlen ist dieser Erfolg durch das Erlangen
von Duodenalflüssigkeit außer Zweifel gestellt; man hat dabei das
Gefühl von Einklemmung im Pylorus, die aber bei Schlaffheit des
Pylorus nicht absolut ist. Es ist ersichtlich, daß durch diese Methode
die Diagnose des Pylörospasmus sehr gefördert wird ; Verf. notiert
eine fast konstante Verbindung desselben mit Kardiospasmus. Fehl-
schlagen des Verfahrens führt zur Vermutungsdiagnose von Pylorus-
stenose, dabei ist aber Bewältigung der Technik der Pylorussondierung
vorausgesetzt ; hier ist von Bedeutung, daß die Entfernung des Pylorus
von der Mundöffnung bei Neugeborenen 20 cm, ein Jahr später
25 cm beträgt, die Einklemmung muß demnach den erwähnten Zahlen
entsprechen.
Die Pylorussondierung scheint die ideale Behandlungsmethode
des Pylorospasmus darzubieten, erstens durch die Dilatation, zweitens
durch die Ermöglichung der Duodenalfütterung ; gleichzeitig erfolgt
die Besserung des vorhandenen Kardiospasmus. Wir haben durch diese
geistreiche Untersuchung gewiß eine diagnostische und therapeutische
Bereicherung erhalten. Wachenheim.
Max Klotz. Die Bedeutung der normalen Darmflora. ( (Nach einem
am 23. Februar 1912 im med.-naturwissenschaftlichen Verein zu
Straßburg gehaltenen Vortrage.) (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 19.)
Eine kritische Zusammenstellung der gegenwärtig in der in-
ternen Medizin geltenden Anschauungen mit besonderem Hinweise
auf die von der Pädiatrie zu der Frage gelieferte Arbeit.
Keller.
Stickel. Untersgchungen an menschlichen Neugeborenen über das Ver-
halten des a XCILS ls bei verschiedenen funktionellen Zuständen.
(Arch. f. Gyn., X
Im Darmepithel Geeks Embryonen und in den Chylus-
bahnen der Darmwand läßt sich in der zweiten Hälfte der Schwanger-
schaft durch Flemmingsche Lösung Fett in Form allerfeinster
Tröpfchen nachweisen. Verf. glaubt, daß dieses Fett aus dem Darni-
lumen aufgenommen wird und aus dem mit dem Fruchtwasser ver-
schluckten Hauttalg des Fötus stammt. Es würde also schon um diese
Zeit eine Resorption stattfinden. In den Zottenepithelien der lebend
geborenen und genährten Säuglinge sind die Fetttröpfchen größer,
aber auch nur selten zu finden. Resorptionsbilder, wie sie Altmann
und Krehl beschrieben haben, fanden sich nicht. Ebenso war es
beim Hunde. Für die korpuskuläre Aufnahme des Fettes ergaben sich
also keine Anhaltspunkte. Ebensowenig ließen sich Beziehungen
zwischen den Fetttröpfchen und den Granula im Sinne Altmanns
304 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr: 5
feststellen. Die Anordnung derselben ließ beim menschlichen Neu-
geborenen 2 Typen unterscheiden. In der ruhenden Zelle sind sie klein,
liegen dicht beieinander und sind gleichmäßig über die ganze Zelle
verteilt. Während der Resorption sind sie von verschiedener Größe,
liegen weniger dicht und lassen eine Zone unmittelbar unter dem
Stäbchen kaum frei. Es findet ein nach der Zellbasis fort-
schreitender Granulaschwund statt, der sich noch besser beim Hunde
studieren ließ. Zusammenhänge zwischen dem Verhalten der Granula
im Darmepithel und in der Leber konnten nicht nachgewiesen werden.
Hohlfeld (Leipzig).
Rosemann. Über den GE des menschlichen Fötus.
(Pflügers Arch., CXLII, 1911, S. 459.)
Ein menschlicher Fötus (Nr. IV) von Ill g Gewicht und 18 cm
Länge enthielt 0:2796 g CI — 0:252% CI. Orgler.
Albert Niemann. Die Kalkbilanz eines künstlich E Säug-
lings. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV, S. 533—53 |
Verf. beobachtete .gelegentlich eines zu anderen Zwecken aus-
geführten Stoffwechselversuches an einem rachitisfreien Säugling,
daß der Übergang von der Ernährung mit Magermilch zu gleichen
Mengen Vollmilch die Kalkbilanz nicht ungünstig beeinflußte. Das
ist natürlich kein Beweis gegen die Möglichkeit einer Schädigung
des Kalkstoffwechsels durch Fettzufuhr. Wo schon die in der Voll-
milch enthaltenen Fettmengen zu Kalkverlusten vom Organismus
führen sollen, muß eine pathologische Disposition des Kindes vor-
handen sein — nicht alle Kinder werden ja rachitisch bei Ernährung
mit Vollmilch ! H. Vogt.
Heinrich Schlacht. Über experimentelle Eosinophilie nach paren-
a Zufuhr artfremden Eiweißes und über die Beziehungen der
zur Anaphylaxie. (Arch. f. exper. Pathol. u. Pharm.,
| LXVI 1912, S. 137.)
Beim Menschen, namentlich bei Kindern, tritt nach parenteraler
Injektion artfremden Serums (Diphtherieserum) eine Eosinophilie
auf. Injiziert man Meerschweinchen wiederholt artfremdes Serum,
so tritt eine Eosinophilie auf; bei arteigenem Serum dagegen nicht.
Der Hypereosinophilie geht eventuell eine Hypoeosinophilie voraus;
auch verstreicht bis zum Auftreten der Hypereosinophilie eine ge-
wisse Zeit (Inkubationszeit der Hypereosinophilie). Die Hyper-
eosinophilie wird durch das genuine Eiweiß des Serums hervorgerufen,
das auch in seinem Abbauprodukte bis zu den Peptonen Hypereosino-
philie bewirkt; Aminosäuren, eiweißarmer Aszites, Ringersche
Lösung dagegen sind unwirksam. Verf. sieht in dem Auftreten der
Eosinophilie eine Schutzreaktion des Körpers auf artfremdes Eiweiß
oder auf die bei abnormem Zerfall arteigenen Eiweißes sich bildenden
toxischen Abbauprodukte. Orgler.
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 305
H Neumann. Die Dicke des Fettpolsters bei Kindern: (Jahrb.'f.
Kinderheilk., LXXV, S. 481—488.) LE à
Verf. empfiehlt, zur Beurteilung des Ernährungszustandes
die Dicke einer in bestimmter Weise aufgehobenen Hautfalte am
Bauch zu messen. Als normale Schwankungsbreite betraehtet er
bei Knaben von 4 bis 13 Jahren und Mädchen von 4 bis 7 Jahren
Werte von 4 bis 7/mm und bei Mädchen von 8 bis 10 Jahren 6 bis 12mm,
bei solchen von 11 bis 13 Jahren 7 bis 15 mm. Zu berücksichtigen wäre,
daß vielleicht schon unter normalen Verhältnissen, sicher aber beim
kranken Kinde, die Verteilung des Fettes auf die einzelnen Körper-
regionen ganz verschieden sein kann. H. Vogt.
Czerny (Straßburg). Atr hy of | (Säuglingsatrophie.) (Americ.
Journ. Dis. Ghildren, März 19
Verf. unterscheidet 3 Typen ge Atrophie: erstens solche infolge
der exsudativen Diathese, zweitens die bei Kindern neuro- respektive
psychopathischer Eltern, bei denen die erfolgreiche Behandlung
bedeutend schwieriger fällt. Bei der dritten Gruppe spielt die Salz-
retention eine Hauptrolle, die Kinder entwickeln leicht Hydrops.
Alle 3 Gruppen sind durch Wachstumsstillstand gekennzeichnet,
denn dieser bildet das essentielle Merkmal der Atrophie, leider ist
das Wesen des Nährschadens noch recht unklar. Bei der Therapie
müssen wir daher noch immer mehr weniger empirisch herumtasten,
dabei. aber vor Auge halten, daß ein großer Bruchteil dieser Fälle
der Heilung zugänglich ist. Wachenheim.
Francis H. Mc Crudden. Chemische Studien über intestinalen In-
fantilismus. I. Endogener Stoffwechsel: Kreatinin, Kreatin, Harn-
säure. (Journ. of. exper. med., XV, S. 107—112.)
Verf. hatte Gelegenheit, Stoffwechseluntersuchungen auszuü-
führen an 3 Patienten mit intestinalem Infantilismus, die im Alter
von 51/, respektive 10 und 17 Jahren standen. Bei einer fleisch-
freien, im wesentlichen aus Milch, Eiern, Brot und Reis bestehenden
Kost zeigte die Kreatininausscheidung ziemlich große Schwankungen
an den einzelnen Tagen. Für die Höhe der Kreatininausscheidung
im Verhältnis zum Körpergewicht gibt es keine Vergleichsdaten von
gleichaltrigen normalen Individuen, doch scheint sie nach den bei
einem l3jährigen gesunden Knaben beobachteten Daten stark herab-
gesetzt zu sein. In allen drei Fällen wurde Kreatin im Harn aus-
geschieden trotz fleischfreier Nahrung. Während die Kreatinaus-
scheidung, wie sie bei Störungen im Kohlehydratstoffwechsel auf-
tritt, durch Kohlehydratzufuhr unterdrückt wird und durch Fett-
zufuhr unbeeinflußt- bleibt, konnte bei den Fällen von intestinalem
Infantilismus durch Steigerung des Fettgehaltes der Nahrung die
Kreatinausscheidung stark herabgesetzt werden, während dies durch
vermehrte Zufuhr von Kohlehydrat nicht sicher gelang. Die Toleranz-
grenze für Zucker war bei den Patienten herabgesetzt. Die endogene
Harnsäureausscheidung bildete keine konstante Größe, sondern
schwankte zuweilen sogar von Tag zu Tag. H: Vogt.
306 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
F. H. Mc Crudden und H. L. Fales. Chemische Studien über in-
testinalen Infantilismus. II. Verhältnis des endogenen zum ero-
genen Stoffwechsel: Verteilung von Stickstoff und Schwefel und
kalorimetrische Untersuchungen. (Journ. of exper. med., XV.,
S. 113—118.)
Die Untersuchungen wurden an 3 Patienten mit intestinalem
Infantilismus ausgeführt und zur Kontrolle dienten Beobachtungen
an einem gesunden 1ljährigen Knaben. Die Stickstoffausscheidung
durch den Harn der Patienten war niedrig, während die Stickstoff-
verteilung im Harn keine Abweichung von der Norm zeigte. Obwohl
gelegentlich bei einem der Patienten Azeton in der Atemluft gefunden
worden war, lieferte der Ammoniakkoeffizient keinen Anhaltspunkt
für die Annahme einer Azidose. Der Gehalt des Harnes an Äther-
schwefelsäuren war leicht erhöht, was vielleicht auf eine leichte
Steigerung der Darmfäulnis infolge geschädigter Resorption bezogen
werden kann. Die gesamte Wärmeabgabe bewegte sich innerhalb
normaler Grenzen. Nach 18stündiger Nahrungsenthaltung wurde
ein respiratorischer Quotient von 0-79 gefunden, ein Beweis, daß
der Glvkogenvorrat des Organismus noch nicht aufgebraucht war.
H. Vogt.
Variot et Morancé. Variations, sous l’influence de la ration ali-
mentaire, du perimètre (sus-ombilical) chez les nourissons atteints
d’ectasie abdominale. (Bull. de la soc. de péd. de Paris, 1912, p. 120.)
Aus klinischen Beobachtungen stellen die Verff.das Folgende fest:
Der Bauchumfang künstlich ernährter gesunder Säuglinge
ist größer als der von Brustkindern. Die Hauptursache ist das Luft-
schlucken bei der Ernährung mit der Flasche. Dies stellt sich speziell
bei unterernährten Säuglingen ein. Die Unterernährung spielt bei
der Entstehung des zu großen Bauchumfanges auch eine größere
Rolle als die Ernährungsstörungen und die Magen- und Darmer-
krankungen der verschiedensten Herkunft. Gibt man solchen Kindern
ausreichende, große Nahrungsmengen und -portionen, die nicht
nach dem Gewicht, sondern nach dem Alter der Kinder zu bemessen
seien, so vermindert sich der Bauchumfang rasch. In der an diesen
Vortrag anschließenden Diskussion betont im Gegensatz hierzu
Marfan die Bedeutung der Rachitis für das Zustandekommen
gewisser Formen des aufgetriebenen Leibes. R. Weigert.
Klinik der Kinderkrankheiten.
M. Kassowitz. Über Rachitis. II. Osteochondritis rachitica. (Jahrb.
f. Kinderheilk., LXXV, SS. 194—213, 334—349, 489—505,
581—609.)
Kassowitz hat vor längerer Zeit eine Theorie der Rachitis
aufgestellt und begründet, wonach die Ursache des rachitischen
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 307
Erkrankungsprozesses in letzter Linie in abnorm gesteigerter Ge-
fäßentwicklung und Hyperämie besteht an denjenigen Stellen des.
Skeletts, wo das intensivste Wachstum erfolgt. Seine Theorie ist von
der Mehrzahl der Rachitisforscher abgelehnt worden, die sich alle
der abweichenden Anschauung Pommers angeschlossen haben.
Gegen die Pommerschen Ansichten polemisiert Kassowitz in
äußerst ausführlicher Weise mit dialektischem Geschick, doch nicht
ohne Animosität, wobei er sich, abgesehen von seinen früheren Unter-
suchungen, auf ein „in mancher Beziehung ergänztes und wesentlich
erweitertes Material“ stützen kann. Es ist nicht möglich, seine Aus- `
fūhrungen im einzelnen hier wiederzugeben, zumal es sich weniger
um die Darstellung von Befunden als um deren Deutung handelt.
H. Vogt.
Masakiyo Ogata. Über das Wesen der Rachitis und Osteomalazie.
(Beiträge zur Geburtsh. u. Gyn., XVII, 1.) |
Rachitis und Osteomalazie galten früher in Japan als selten.
Verf. sah sie fast endemisch auftreten. Er hält beide Krankheiten
für identisch. Über ihr Wesen erfahren wir nichts Neues.
Hohlfeld (Leipzig).
Motoi Oyamada. Über Riesenkinder. (Beiträge zur Geburtsh. u.
Gyn., XVII, 1.)
In den Jahren 1885 bis 1910 wurden in der Münchener Frauen-
klinik 34.859 Kinder geboren, darunter 932 Riesenkinder, d.h. Kinder,
deren Gewicht 4000 g und darüber betrug. Das höchste Gewicht.
hatte ein Kind mit 5500 g. Die Geburt verlief in 92, 38%, der Fälle
spontan, ein Prozentsatz, welcher dem der Kinder unter 4000 g
nicht nachsteht. Den Grund dafür sieht Verf. darin, daß sich bei.
den Müttern dieser Kinder selten ein enges, häufig ein sehr weites.
Becken fand. Das mag auch die Entwicklung der Kinder beeinflußt.
haben. Die Eltern waren meist groß und kräftig, die Mütter Mehr-
gebärende im Alter von 20 bis 30 Jahren. Die Schwangerschaft dauerte
durchschnittlich 282 bis 299 Tage. Hohlfeld (Leipzig).
Evarts A. Graham. Die Pathogenese der hämorrhagischen Erkran-
kungen der Neugeborenen. (Journ. of exper. med., XV, S. 307—329.)
Verf. möchte alle die Erkrankungen bei Neugeborenen, welche
durch die Neigung zu Blutungen, zu Ikterus und zu fettiger Dege-
neration der Organe gekennzeichnet sind, unter einen gemeinsamen
Gesichtspunkt stellen, den des Sauerstoffmangels. Als Stütze für diese
Auffassung dienen ihm Versuche, die an trächtigen Tieren (Meer-
schweinchen, Kaninchen, Hunden, Katzen) ausgeführt wurden.
Durch wiederholte Chloroformierung der Muttertiere kam es meist
zu Abort oder zum Tod der Tiere und die Untersuchung ergab Ver-
änderungen, die zuweilen ausschließlich in fettiger Degeneration
bestanden, in anderen Fällen daneben in Ikterus oder in fettiger
Degeneration mit Blutungen, und in wieder anderen Fällen fand sich
308 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
sowohl fettige Degeneration wie Blutungen und auch Ikterus, manch-
mal noch verbunden mit Magengeschwüren. Im selben Sinne wie
Chloroform würden nach Ansicht des Verfassers andere toxische
Substanzen wirken können. H Vogt,
Slingenberg. Über Hämolyse in Beziehung zum Icterus neonatorum.
(Arch. f. Gyn., XCIII.)
Die Resistenz der roten Blutkörperchen .hypotonischen Koch-
salzlösungen gegenüber nimmt bei ikterischen Neugeborenen in
den ersten Tagen nach der Geburt stärker zu als bei nicht ikterischen.
Das spricht gegen den hämatogenen Charakter des Icterus neonatorum.
d Hohlfeld (Leipzig).
Poignard. Epidemisches Auftreten von katarrhalischem Ikterus. (Brit.
` med. Journ., Nr. 2663.)
In einem kleinen Dorf traten 10 Fälle von Ikterus bei Kindern
von 6 bis 12 Jahren auf. Dem Einsetzen des Ikterus ging in jedem
Fall eine leichte Pharyngitis voraus.
Philippson (Frankfurt a. M.).
V. Salle. Ein Fall von angeborener abnormer Größe der Extremi-
täten mit einem an Akromegalie erinnernden Symptomenkomplex.
(Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV, S. 540—550.)
Bei einem Säugling, der im Alter von 211. Monaten unter den
Symptomen eines angeborenen Herzfehlers starb, waren schon im
Leben die auffallende Größe der Nase, der Finger und Zehen und der
Zunge aufgefallen. Das Verhältnis der einzelnen Körperteile zur
Körperlänge entsprach etwa dem, wie es bei einem ?2jährigen Kinde
zu erwarten gewesen wäre. Die Obduktion deckte eine Erweiterung
des Türkensattels und eine die Hypophyse verdrängende Exostose
der knöchernen Schädelbasis auf. An der Hypophyse selbst bestanden
keine charakteristischen Veränderungen gegen die Norm, nur schien
sie im ganzen etwas vergrößert zu sein. Verf. vermutet, daß die
Störungen im Wachstum in einer Hypersekretion der Hypophyse
ihren Grund gehabt hätten. H. Vogt.
Hertz. Kongenitale Dyschezie. (Brit. Journ. of child. Diseases, IX,
Nr. 100.)
DerEintritt von Fäzes in das Rektum veranlaßt bei Neugeborenen
reflektorische Defäkation und bei älteren Kindern und Erwachsenen
ein Gefühl der Fülle, das den ‚‚Stuhldrang‘‘ darstellt. Da das Rektum
unempfindlich gegen taktische und chemische Reize ist, so ist der
Stuhldrang eine Form von Muskelsinn, der von der Dehnung des
Rektums abhängt, die bei der Passage der Fäzes durch die pulvi-
rektale Fluxur eintritt. Wenn dem Stuhldrang nicht Folge geleistet
wird, so verschwindet er infolge einer Abschwächung des Muskel-
tonus, die durch Dehnung der Rektalwände nach kurzer Zeit eintritt.
Alle Fälle von Verstopfung können in zwei Kategorien eingeteilt
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 309
werden: Bei intestinaler Obstipation ist die Beförderung der
Fäzes durch den Darm verlangsamt, dagegen ist die Defäkation
normal. In der zweiten Kategorie, für die Hertz den Namen Dyschezie
braucht, findet keine Verzögerung der Ankunft der Fäzes in das
Beckenkolon statt; dagegen ist die Endentleerung gestört. Eine
Art der Dyschezie hängt von einer kongenitalen Schwäche des
Muskelsinns des Beckens ab. In einer milden Form ist dieselbe häufig
bei Säuglingen, bei denen schon die Einführung eines Fingers oder
eines Seifenstückes in das Rektum einen adäquaten Reiz darstellt.
In der Mehrzahl der Fälle entwickelt sich der Mukelsinn,. wenn das’
Kind älter wird. Doch bildet kongenitale Schwäche oder. Mangel
des rektalen Muskelsinns gelegentlich den Ursprung einer lebens-
länglichen Dyschezie. Das Rektum ist dauernd mit Fäzes angefüllt. `
Bei schwereren Fällen von Obstipation bei Säuglingen und Kindern, bei
denen Diät, Abführmittel und Massage nichts helfen, ist immer
an Dyschezie zu denken. In zweifelhaften Fällen hilft die Röntgen-
untersuchung. Je nach dem Alter des Kindes werden 1 bis 2 Unzen
Wismut (1 —2 X 28:35 g) mit dem Frühstück gegeben, nachdem
der Darm durch Klystier entleert ist. Das Beckenkolon wird zur
normalen Zeit erreicht und nach zirka 24 Stunden sieht man fast
das gesamte Wismut in dem gedehnten Rektum. Die Dyschezie
führt bald zu sekundärer Retention der Fäzes im Beckenkolon und
in schweren Fällen in noch höheren Darmabschnitten, da, wenn
keine Klystiere gegeben werden, das Rektum nie leer wird und keinen
Raum für die retinierten Stuhlmengen hat, Durch Reizung kann es
zu katarrhalischer Kolitis kommen. Therapeutisch ist folgendermaßen
vorzugehen: Sind die Stuhlmengen sehr hart, so wird Paraffinum
liqu. gegeben. Das Kind wird jeden Morgen zur Entleerung angehalten,
ob Stuhldrang vorhanden ist oder nicht. Bleibt der Erfolg aus, so
wird ein Glyzerinklystier gegeben: am ersten Tage eine Unze Glyzerin ;
am nächsten Tage wird eine halbe Drachme Glyzerin durch Wasser
ersetzt, und so allmählich immer mehr verdünnt, bis schließlich
nur Wasser eingeführt wird. Auch dieses wird schließlich entbehrlich.
In manchen Fällen wirken Wasserklystiere von Beginn an besser;
ihre Menge wird dann allmählich verringert.
Philippson (Frankfurt a. M.).
G. Variot. Hémiatrophie congénitale de la face et de la langue gauche.
Absence du muscle sterno-cléido-mastoïdien et hernie cervicale du
poumon du même côté. (Bull. de la soc. de péd. de Paris, 1912,
p. 114.) R. Weigert.
French. Mediastinale Ursachen für chronischen Husten bei Kindern.
(Lancet, II, Nr. 11, 1911.)
| Tuberkulôse Schwellung von Mediastinaldrüsen findet sich
häufiger unter dem rechten als unter dem linken Hauptbronchus.
Sie bewirkt oft eine Verlagerung des rechten N. phrenicus, die wahr-
scheinlich zu einer Reizung desselben und infolgedessen zu Husten-
anfällen führt.
310 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
Beschreibung eines Falles von hartnäckigem Husten bei einem
sonst gesunden und kräftig aussehenden 7jährigen Kinde ohne krank-
haften, physikalischen T,ungenbefund, bei dem durch das Röntgenbild
eine rechtsseitige vergrößerte Hilusdrüse nachgewiesen wurde.
Auf Verlagerung und Dehnung des Phrenikus durch das hyper-
trophierte Herz sind wohl auch die quälenden Hustenattacken bei
gewissen Herzerkrankungen zurückzuführen.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Fabrikant. Über die a wë Pleuritis. (Deutsche Zeitschr.
f. klin. Chir., Bd. CVIII, S.
Die Erfahrungen an einem gom und 117 Fällen der Literatur
zeigen: 1. Das beidseitige Empyem kommt im Kindesalter am
häufigsten vor (über ®/, aller Fälle). 2. Ätiologisch kommt meist
Pneumonie in Frage, doch kommen auch primäre Empyeme vor.
3. Die Sterblichkeit ist bei rechtzeitiger Operation nicht groß. 4. Man
kann gleichzeitig beiderseits operieren, wenn der Zustand es verlangt,
besser ist ein Intervall von einigen Tagen. 5. Der beidseitige Pneumo-
thorax ist nicht gefährlich. 6. Die in dem selbstbeobachteten Falle
bestehende Stimmbänderparalyse kann mangels einer Verschiebung
des Herzens nicht durch Zerrung der N. recurrentes erklärt werden,
eher wohl durch Kompression der Nerven und Venen durch die
ödematös verdickte Pleura. Schiller (Karlsruhe).
Forbes und Newsholme. Membranöse Rhinitis; ihre Beziehung zu
SCH KE 12) ihre Behandlung durch autogene Vakzine. (Lancet,
r 191
Durch Ee einer gemischten Schulinfektion wird
gezeigt, daß membranöse Rhinitis, bei der positiver Diphtherie-
bazillenbefund besteht, nicht nur wieder Rhinitis, sondern auch Rachen-
diphtherie bei Individuen, die der Infektion ausgesetzt sind, hervor-
rufen kann. Die autogene Vakzinebehandlung ‚‚scheint‘‘ den Autoren
einen deutlichen Einfluß auf die Abstoßung der Membranen zu haben.
Eine Ausheilung der membranösen Rhinitis durch die Vakzine-
behandlung trat in keinem der 3 Fälle ein.
Philippson (Frankfurt a. M.).
W. J. Moltschanoff. Beobachtungen über v. Pirquets Tuberkulin-
reaktion bei akuten Infektionskrankheiten bei Kindern. (Jahrb. f.
Kinderheilk., LXXV, S. 435—451.)
Bei sämtlichen darauf geprüften masernkranken Kindern
war die Pirquetsche Tuberkulinprobe während der Dauer des
Ausschlages negativ, während nach Abblassen des Exanthems die
Empfindlichkeit der Haut gegen Tuberkulin wiederkehrte. Bei
Scharlachkranken zeigte sich meist das gleiche Verhalten, doch war
bei einzelnen die Tuberkulinimpfung schon im Stadium des Exanthems.
erfolgreich. Bei Diphtherie wurde nur in seltenen Fällen die Reaktion
unterdrückt, aber in etwa der Hälfte der Fälle war sie abgeschwächt.
Auch die Serumkrankheit scheint das Auftreten der Reaktion ver-
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 311
hindern zu kônnen, wenn sie mit Hautveränderungen einhergeht.
Das Ausbleiben der Reaktion läßt sich nicht, wie einzelne Autoren
angenommen haben, auf eine gleichzeitig bestehende Leukopenie
zurückführen, denn die Impfung kann nach Verschwinden des
Exanthems trotz andauernder Leukopenie erfolgreich sein. Das
Eintreten der Reaktion und ihre Intensität ist sicher stark abhängig
von der Beschaffenheit der äußeren Haut. H. Vogt.
Cowan, Fleming und Kennedy. Herzblock bei Infektionskrankheiten.
(Lancet, Nr. 4614.)
Aus der Arbeit sei nur folgende Beobachtung hervorgehoben:
Bei einem 1l0jährigen, an Diphtherie erkrankten Mädchen konnte
an den 3 dem Tode vorausgehenden Tagen durch Kurvenzeichnung
totaler Herzblock nachgewiesen werden: Die Vorhofkontraktionen
betrugen 100 bis 110, die Kammerkontraktionen 46 bis 54 per Mi-
nute. Klinisch bestanden Herzverbreiterung, präkordiale und sehr
frequente supraklavikuläre Pulsationen, Unreinheit des ersten
und zeitweise Verdoppelung des zweiten Herztones. Der Puls war
verlangsamt und variierte vielfach in der Zahl.
Die Autopsie der Herzens ergab folgenden Befund: Deutliche
Dilatation ; blasses Myokard. Leichte Dilatation der aurikulo-ventri-
kulären Klappen ; die mikroskopische Untersuchung des Aurikuloven-
trikulärknotens und -bündels zeigte, daß der Knoten und der obere
Teil des Bündels von einem akuten Entzündungsprozeß ergriffen
waren. Die Kapillaren waren stark gefüllt; viele Zellanhäufungen
waren vorhanden. Die Zellen waren meist mononukleär und haupt-
sächlich Lymphocyten. Das Bündel war an manchen Stellen diffus
infiltriert, die einzelnen Fibren deutlich voneinander getrennt. An
einer Stelle in der Mitte des Bündels fand sich ein größerer Knoten.
Der untere Teil des Bündels und seine Ausläufer erschienen normal.
Der Herzmuskel zeigte sowohl herdförmige wie diffuse interstitielle
Entzündung.
Die Vagi wurden nach der zweiten Donnaggioschen Methode
auf beginnende Degenerationsveränderungen untersucht, aber normal
befunden. Philippson (Frankfurt a. M.).
Roberts. Ein Fall von Tetanus; Heilung. (Brit. med. Journ., Nr. 2666.)
Die Behandlung bestand in subkutanen Injektionen von Anti-
tetanusserum und einer 10% igen Lösung von magnes. sulph. Ein
klinisch ähnlich einsetzender Fall, der kurz vorher nur mit Serum
behandelt worden war, war ungünstig verlaufen.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Martin Kretschmer. Die diagnostische Bewertung von Leukocyten-
einschlüssen bei Scharlach. (Berliner klin. Wochenschr., 1912,
Nr. 11.)
An dem Materiale der Straßburger Kinderklinik prüfte K.
den Befund Döhles (Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. LXI) nach, der
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 22
312 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr P
bei zirka 30 Fällen von Scharlach das Vorhandensein von sehr ver-
schieden geformten, kleinen, etwas schwächer als der Kern gefärbten
Einschlüssen im Protoplasma der polynukleären Leukocyten fest-
stellte. Verf. konnte gleichfalls bei einigen 30 Scharlachfällen aus-
nahmslos das Vorhandensein von 1 bis 5 oder 6 Einschlüssen im
Leukocytenprotoplasma nachweisen. Die Einschlüsse kommen im
Beginne der Erkrankung, bis zum 4. Tage etwa, in der großen Mehrzahl
der Leukocyten vor. Im Verlaufe des Scharlachs nimmt ihre Zahl
ab und allmählich verschwinden sie ganz.
Den Wert der Döhleschen Befunde sieht Verf. in ihrer prak-
tischen Brauchbarkeit für die Diagnose zweifelhafter Fälle, da bei
fast allen anderen Krankheiten als Scharlach die Einschlüsse fehlten.
[In 70 Kontrollfällen nur 4mal Einschlüsse vorhanden.]
Zur Darstellung der Einschlüsse brauchte K. fast ausschließlich
die Mansonsche Färbung. Keller.
Kornél Preisich. Bemerkung zu der vorstehend referierten Arbeit.
(Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 16.)
P. hält die Gebilde wahrscheinlich für einen Bestandteil der
Zelle, glaubt aber bestimmt behaupten zu können, daß ihnen für
Scharlach weder eine diagnostische noch spezifische Bedeutung
zukommt. Keller.
Iskender Ahmed. Zur diagnostischen Bedeutung der Leukocyten-
einschlüsse bei Scharlach. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 26.)
Die Kretschmersche Angabe, daß dem Vorkommen solcher
Leukocyteneinschlüsse eine diagnostische Bedeutung zukomme, trifft
nach des Verf. Untersuchungen nicht zu. Ihr Vorhandensein ist
kein Beweis für Scharlach. | Keller.
R. Fischl. Scharlachfragen. (Fortschritte d. Med., XXIX, Nr. 38.)
Kritische Stellungnahme zu den Arbeiten von Szontagh,
Schick, Pospischill und Weiß. Hohlfeld (Leipzig).
Banks Raffle. Schulschluß bei Masern. (Lancet, I, Nr.5, 1912.)
Bei einer Masernepidemie, die in 15 Infant Schools ausbrach,
wurden vor und nach Schulschluß folgende Erkrankungsziffern
festgestellt:
_ Zahl der Erkran- Zahl der Erkran-
. Zahl der masern kungeninnerhalb
Zahl der Kinder fähigen Kinder no 14 Tagen nach
Schulschluß
4470 1180 618 140
Zahl der Erkrankungen nach Ablauf
der 14 Tage
75
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 313
Verf. sieht in diesen Zahlen den Beweis für die Wirksamkeit
des Schulschlusses bei Masernepidemien.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Aviragnet, Blechmann et Huber. Un cas de gangrène embolique
d’un membre consécutive à une angine ee: maligne. (Bull.
de la soc. de péd. de Paris, 1912, p. 142.) Neige
Cumberledge. Darreichung von Serum per os. (Brit. med. Journ.,
Nr. 2637.)
Cumberledge gibt Antidiphtherieserum nur per os. Als
Vorteile dieser Methode gibt er folgende an: Die Serumwirkung
folgt prompt einige Stunden nach Verabreichung und hat sich
in der Praxis des Autors vorzüglich bewährt.
Die Dosierung ist eine allmähliche. Cu mberledge gibt zunächst
2000 bis 4000 Einheiten und gibt je nach Erfordernis 2 bis 4stündlich
weitere Mengen. Meist stellt sich kurz nach der Serumeingabe fia-
phorese, Abfall von Temperatur und Puls und tiefer Schlaf ein. Die
Zuführung per os ist bei Kindern, deren Herz schon gefährdet ist,
ein schonenderes Verfahren als die subkutane Injektion. Vermeidung
von Serumkrankheit, die in keinem der per os behandelten Fälle
auftrat, dagegen fast in jedem der wenigen Fälle, in denen Cumber-
ledge das Serum subkutan applizierte.
In einem schweren Fall von Diphtherie und Toxämie wurden
im Laufe von 6 Tagen 30.000 Einheiten in kleinen Morgen- und
Abenddosen gegeben. Heilung. Philippson (Frankfurt a. M.).
Kerley. The dietetic and general management 0 typ phoid fever in
children. (Diätetische und allgemeine a es Typhus bei
Kindern.) (Americ. Journ. Med. Sciences, März 1912.)
Verf. notiert die häufigen Nachteile der u auch bei
Kindern und rät gemischte Nahrung, besonders Zerealien, an; stick-
stoffreiche Nahrungsmittel werden nicht gut vertragen. Fett nur in
geringer Quantität. Im ganzen soll die zugeführte Menge 60 bis 70
Kalorien pro Kilo Körpergewicht betragen, was auch öfter ausführbar
ist. Hydrotherapie wird nur bei Unruhe empfohlen, da manche Kinder
sich bei Temperaturen bis 40°C recht wohl befinden,
Wachenheim.
Thayer. Dallas epi ic cf meningitis. (Meningitisepidemie zu Dallas.)
(Texas State Journ. of Med., März 1912.)
Beschreibt die eben verlaufene schwere Epidemie im nördlichen
Texas. Wachenheim.
Sophian. A new method for controlling the administration of serum
in epidemic meningitis. (Neue Methode zur Kontrolle der Anwen-
dung des Heilserums bei epidemischer Meningitis.) (Journ. Americ.
Med. Assoc., 23. März 1912.)
22»
314 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
Verf. kontrolliert die Serumeinspritzung durch Messung des
Blutdruckes ; steigt dieser, so ist auszusetzen, denn weitere Einspritzung
ist nicht gefahrlos. Die angewendeten Mengen sind selbstverständlich
kleiner, wie sonst üblich ist, bei Säuglingen oft nur 2 bis 4g, dabei
waren die Erfolge so gut wie bei der massiven Dosierung und man
vermißte die früher beobachteten unliebsamen Nebenerscheinungen.
Wachenheimer.
Henderson. Malaria in an infant 5 months old, simulating
v. Jaksch anaemia. (Malaria bei einem 5 monatigem Kinde
unter dem Bilde einer v. Jakschschen Anämie.) (Med. Record,
16. März 1912.)
Charakteristische Ausbildung der pseudoleukämischen Säuglings-
anämie bei Malaria. Plasmodien waren leicht nachweisbar; rapide
Heilung mit Chinin. Wachenheim.
Bryan. Behandlung mit spezifischem Antistreptokokkenserum bei einem
Fall von Pyämie. (Lancet, Nr. 4617.
Bei einem Kinde von ?24/, Jahren entwickelte sich im Anschluß
an die Lorenzsche Operation, die ohne Verletzung der Hautdecken
verlief, eine schwere Pyämie, die, außer mit vielfachen chirurgischen
Eingriffen mit verschiedenen Vakzinen zunächst ohne Erfolg behandelt
wurde. Der behandelnde Chirurg infizierte sich bei einer Operation
am Kinde; 24 Stunden nach der Infektion wurde er mit einer spe-
zifischen Vakzine, die für das Kind vorbereitet worden war, behandelt,
mit dem Effekt, daß die Lymphangitis sofort zurückging. Nun
wurden dem pyämischen Kinde, das anscheinend in extremis war,
10 cm? Serum vom Blute des Arztes subkutan injiziert. Nach 3 Tagen
sank die Temperatur allmählich zur Norm, das Allgemeinbefinden
besserte sich, die Wunden, die fast einen Monat lang reaktionslos ge-
blieben waren, fingen an zu granulieren und nach 3 weiteren Monaten
kam das Kind geheilt zur Entlassung, allerdings mit Verlust des
linken Femurkopfes und -halses, die sequestrierten.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Hirokawa. Über einen Fall von Prolaps der Harnblase bei Pertussis.
(Deutsche Zeitschr. f. klin. Chir., Bd. GVIII, S. 575.)
Blasenvorfall durch Pertussisanfälle bei 9monatigem mit
Epispadie und Spaltbecken behafteten Mädchen. Reposition miß-
glückt. Schiller (Karlsruhe).
Saunders, Johnson, White = Zahorsky. Pertussis vaccine as a
curative and hylactic ag (Pertussisvakzine als Heilmittel
und Prophylaktiku m.) (Pediatrics, März 1912.)
Verff. verwendeten eine vom Bordetschen Bazillus bereitete
Vakzine. Aktive Immunität scheint bis zu 2 Jahren zu dauern. Die
Behandlung der eingetretenen Infektion soll prompt stattfinden,
aber scheint die übliche Therapie nicht ersetzen zu können ; das Haupt-
gewicht wird demnach auf die Prophylaxe gelegt. Wachenheim.
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 315
A. Dietrich. Über kongenitale Tuberkulose. (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 19.)
Besprechung folgenden Falles: Eine Frau mit allgemeiner Aus-
saat von Tuberkulose, ausgehend von Lungenvenentuberkeln, bringt
3 Tage vor ihrem Tod ein frühgeborenes Kind zur Welt. In der
Placenta ist zwar mikroskopisch Tuberkulose nicht festgestellt, doch
die Anwesenheit von Tuberkelbazillen durch Antiforminverfahren
nachgewiesen. Das Kind entwickelt sich, niemals mit der Mutter in
Berührung gebracht, unter künstlicher Ernährung ganz gut, erliegt
aber nach nahezu 3 Monaten einer schweren allgemeinen Tuber-
kulose.
Der Fall reiht sich den von Rietschel und Sitzenfrey
beschriebenen an. Keller.
Johan Cronquist. Erfahrungen über die Behandlung der Kinder-
tuberkulose mit dem Kochschen Alttuberkulin. (Jahrb. f. Kinder-
heilk., LXXV, S. 556—580.)
Verf. berichtet über Resultate der Behandlung mit Alttuberkulin,
die außerordentlich günstig lauten. Seine Beobachtungen erstrecken
sich auf 102 Kinder, wovon 77 Lungenerscheinungen aufwiesen.
Zwar ließ sich bei einem kleineren Teil der Fälle die begonnene Tuber-
kulinbehandlung nicht durchführen, weil sich der Zustand unter der
Behandlung verschlimmerte oder weil schon kleine Dosen Tuberkulin
unerwünschte Reaktionen auslösten. Diesen gegenüber steht aber
eine große Zahl Fälle, die Verf. als geheilt durch die Tuberkulin-
behandlung ansieht. Bei 48 Kindern konnte die Heilung durch min-
destens einjährige, bei einigen durch 3jährige Beobachtung erhärtet
werden. Wenn diese Resultate zuverlässig wären, so würden sie na-
türlich stark zugunsten der Tuberkulinbehandlung ins Gewicht
fallen. Bei einer Prüfung dieser Frage interessieren uns in erster Linie
die Fälle von Lungentuberkulose, da ja die Knochen- und Gelenks-
tuberkulosen auch ohne spezifische Behandlung eine verhältnis-
mäßig günstige Prognose geben. Da muß auffallen, daß Verf. die
Diagnose Lungentuberkulose, abgesehen von der physikalischen
Untersuchung, nur auf Grund des Ausfalls der Tuberkulinprobe
gestellt hat. Nur in 1/,, sämtlicher Fälle konnte er dabei eine Herd-
reaktion beobachten, indem Rasseln an Stellen auftrat, wo es vorher
nicht zu hören gewesen war. Den Nachweis von Tuberkelbazillen
scheint Verf. gar nicht versucht zu haben, wenigstens ist in der ganzen
Arbeit nicht die Rede davon. Unter diesen Umständen halte ich es
für durchaus möglich, daß ein erheblicher Teil der geheilten Fälle
des Verf. niemals an Lungentuberkulose gelitten hat. Bei der
Unsicherheit der Diagnose der Lungentuberkulose dürfen Schluß-
folgerungen irgend welcher Art vorläufig nur auf solche Fälle auf-
gebaut werden, die durch den Bazillusnachweis in ihrer Natur sicher-
gestellt sind. Übrigens ist auch der negative Ausfall der Pirquetschen
Reaktion nach einer Tuberkulinbehandlung keineswegs ein Beweis
für eingetretene Heilung; kann man doch beobachten, daß ein mit
316 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
Alttuberkulin immunisiertes Kind auf dieses zwar nicht mehr reagiert,
wohl aber auf ein anderes Tuberkulinpräparat, wie z. B. das Bira-
necksche ! a H. Vogt.
P. F. Armand-Delille. L’héliothérapie par la méthode de Rollier
dans les tuberculoses chirurgicales. (Bull. de la soc. de péd. de
Paris, 1912, p. 145.)
Der Vortr. ist ein begeisterter Anhänger der Freiluft- und
Sonnentherapie der chirurgischen Tuberkulose und regt die Gründung
einer Gesellschaft zur Erforschung und Propagierung dieser Methode an.
R. Weigert.
Corner. Tuberkulose der Mesenterialdrüsen bei Kindern. (Lancet, I,
Nr. 6, 1912.)
Corner, der über große chirurgische Erfahrung im Thomas-
Hospital und im Great-Ormond-Street-Childrens-Hospital in London
verfügt, behauptet, daB er bei fast jedem Kind, bei dem ein chirur-
gischer Eingriff im Abdomen nötig war, Tuberkulose der Mesen-
terialdrüsen gefunden hat. Die Häufigkeit dieses Befundes glaubt
er durch folgende Deduktionen zu erklären: Die gleichmäßig in der
Wandung des Dünndarmes angeordnete Längsmuskulatur dient zur
Weiterbeförderung von flüssigem Darminhalt, die in 3 Bündeln
angeordnete Längsmuskulatur des Dickdarms der weniger gleich-
mäßigen Fortbewegung von festen Massen. Da der Übergang der
einen Muskulatur in die andere kein allmählicher, sondern ein un-
vermittelter, an der lIleozökalklappe ist, muß auch der Funktions-
wechsel sich örtlich streng begrenzt vollziehen, d. h. die Eindickung
des Darminhaltes findet statt, während derselbe eine Zeitlang im
Zökum stagniert. Während dieser Pause in der Weiterbeförderung
des Darminhaltes vom Zökum aus vollzieht sich in dem alkalischen
Milieu des Zökum eine starke Vermehrung des Bakteriengehaltes, der
durch bakteriologische Untersuchungen festgestellt ist. Um den Träger
nun gegen die Gefahren einer Infektion von dieser Stelle aus zu
schützen, befindet sich in der Îleozôkalgegend eine Anhäufung
von Iymphoidem Gewebe, so auch im Appendix. Bleiben nun in diesem
‚„Ieozökalkampf‘‘ die Mikroorganismen Sieger über das lymphoide
Gewebe, so resultieren Appendizitis, Kolitis oder infizierte Mesenterial-
drüsen. Corner ist davon überzeugt, daß die Lymphgefäße der
lleozökalgegend die große Eingangspforte der Tuberkulose vom
Darm aus in den übrigen Körper hinein darstellen und daß die
Mesenterialdrüsentuberkulose hier ihren Ursprung hat. Klinisch
finden sich bei diesen Kindern außer schlechtem Allgemeinbefinden
Abdominalschmerzen, die in die Nabelgegend verlegt werden. Die
Schmerzen treten nachts auf, manchmal auch nach der Nahrungs-
aufnahme. Appetitlosigkeit ist dabei häufig von träger Verdauung
begleitet, seltener von Durchfällen. Bei derartigen Kindern, die also
an chronischem schlechten Allgemeinbefinden, vagen Abdominal-
symptomen und Unbehagen litten, hat Corner häufig eine ex-
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 317
plorative Laparotomie vorgenommen und jedesmal tuberkulöse
Mesenterialdrüsen und einen etwas dilatierten, aber sonst nicht
krankhaft veränderten Appendix mit Fäkalinhalt, gefunden.
Therapie: Entfernung des Appendix; nach 2 bis 3 Wochen wird der
Patient in ein Landerholungsheim geschickt und in 90% der Fälle
tritt rapide und deutliche Besserung ein. Also: In jedem Fall der bei
Kindern sehr häufig bestehenden Mesenterialdrüsentuberkulose
soll die Entfernung des Appendix die Einleitung zu jeder anderen
Behandlung sein. Philippson (Frankfurt a. M.).
Tubby. Indikationen für chirurgische Eingriffe in der Behandlung
EE Gelenkerkrankungen bei Kindern. (Lancet, I, Nr. 1,
1912.)
Tubby ist strikter Anhänger konservativer Behandlungs-
methoden bei kindlicher Gelenktuberkulose. Den Wechsel der dies-
bezüglichen Anschauungen innerhalb der letzten 10 Jahre definiert
er folgendermaßen: ‚Während früher die Affektion als einfache
Gelenkerkrankung angesehen und als solche behandelt wurde, be-
trachten wir sie jetzt als Ausdruck einer verminderten Widerstands-
kraft des Patienten gegen eine tuberkulöse Invasion, die sich als
Entzündung und Degeneration von einem oder mehreren Gelenken
manifestiert.“ Bei Kindern ist die allgemeine Widerstandskraft
größer als die lokale Abwehr (Ausbleiben der Bildung dichter fibröser
Abkapselung in den schnell wachsenden kindlichen Geweben). Als
Heilfaktoren kommen vor allem klimatische Behandlung und ge-
eignete Stützapparate für die erkrankten Gelenke in Betracht. Tubby
befürwortet die systematische Kontrolle der Diagnose und Behandlung
durch Röntgenaufnahmen. Auf diese Weise konnte er unter anderem
das häufige Auftreten primärer oder mit Erkrankung des Femur-
kopfes kombinierter Azetabulartuberkulose feststellen.
Für Radikaloperationen bei Kindern kommen eigentlich nur
zwei Gelenke in Betracht: einmal Tuberkulose des Schultergelenkes,
da sie häufig zu Erkrankung der Lungenspitze führen soll. Zweitens
tuberkulöse Daktylitis, die öfter durch Spinalerkrankung kompliziert
ist als die Erkrankung größerer Gelenke und außerdem unver-
hältniemäßig oft zu allgemeiner Tuberkulose führt. Aber auch bei
Erkrankung dieser Gelenke soll zunächst konservative, klimatische
Behandlung versucht werden. Philippson (Frankfurt a. M,).
J. Vas. Die weiteren Entwicklungs- und Gesundheitsverhältnisse der
mit Lues congenita behafteten Kinder. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
LXXV, S. 453—480.)
Die im ersten Lebensjahr an Lues behandelten, an der Brust
ernährten Säuglinge erreichten meist nicht das Körpergewicht von
luesfreien Brustkindern. Bei der in Darreichung von Kalomel, bei
Rezidiven in Einreibung mit Quecksilbersalbe bestehenden Behandlung
wurde in ?/, der Fälle das Auftreten von Rezidiven beobachtet.
Rachitis stärkeren Grades entwickelte sich bei 1/ der Kinder.
318 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
Stärkere Störungen der geistigen Entwicklung wurden nicht be-
obachtet, dagegen fanden sich bei !/, der Kinder mit hereditärer
Lues Zeichen eines minderwertigen Nervensystems, wie Pavor nocturus,
habitueller Kopfschmerz, Enuresis nocturna usw. Ob .eine trichter-
förmige Einstülpung der Haut oberhalb der Anusöffnung bei hereditär-
luetischen Kindern öfter vorkommt als bei anderen, bleibt unent-
schieden. Die von Hutchinson beschriebenen Veränderungen an
den Zähnen wurden nicht beobachtet. H. Vogt.
| Berlin). Über mechanische Deformitäten. (X. Kongreß d.D.
G. f. or Chir., 1911.)
Klinische und experimentelle Beobachtungen ergeben 1., daß
unter längerer permanenter Einwirkung abnormer Druckverhältnisse
der gesunde wachsende Knochen die ihm von außen aufgezwungene
Form annimmt, daß aber 2. die nur temporäre Einwirkung abnormer
Druckverhältnisse in der Regel keine Formveränderung des gesunden
wachsenden Knochens erzeugt. Demnach, folgert Böhm, ist die
Bezeichnung ‚‚Belastungsdeformitäten‘ aufzugeben.
Auch die intrauterinen Belastungsdeformitäten, die allein
wirklich anzuerkennen sind, würden besser intrauterine mechanische
Deformitäten genannt. B. Lange (Straßburg i. E.).
Wollenberg (Berlin). Die Behandlung der mobilen Skoliose. (X. Kon-
greß d. D. G. f. orthop. Chir., 1911, S. 135.)
Wollenberg wendet als zuverlässiges Mittel zur Kontrolle
der therapeutischen Bestrebungen bei Skoliose die Röntgendurch-
leuchtung an. Der Patient muß in stehender Haltung mit stets gleichem
Fokusabstand und stets gleicher Einstellung aufgenommen werden.
Hierzu hat Wollenberg den Langeschen Zeichenrahmen ent-
sprechend mit Kassette versehen. Zur Behandlung wählt er die mobilen
Skoliosen, da sie ja am ehesten Aussicht auf Erfolg geben. Es soll
möglichst dauernd im Sinne einer Überkorrektur auf die Wirbelsäule
gewirkt werden. Dabei soll die Funktion, d. h. die Belastung und Be-
wegung derselben nicht ausgeschaltet sein. Er erreicht dies mit seinen
sogenannten Segmentkorsetts, welche nach Umkrümmung eines
jeden skoliotischen Segmentes aus Zelluloid oder Leber hergestellt
werden. Bei S-förmiger Skoliose werden also zwei völlig voneinander
getrennte Apparate angelegt, von denen der eine das Dorsal- der andere
das Lumbalsegment umkrümmt. Außerdem werden nach Bedarf
Detorsions- und Pelottenzüge angewandt. Durch Rôntgenbilder
wird die gute Wirkung dieser Behandlungsmethode belegt.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Hohmann (München). Hüftschaukelsitz zur Behandlung der Lumbal-
skoliose und Lumballordose. (Zentralbl. f. chir. u. mech. Orthop.,
Bd. V, S. 345.)
Das Prinzip dieses einfachen Redressionsapparates ist: Eine
Senkung der einen Beckenhälfte durch aktive Arbeit des Patienten
Nr, 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 319
ausführen zu lassen. Dementsprechend ist der um eine mittlere
horizontale Achse drehbare Sitz mit einer unter ihm an einer Seite
angebrachten und auswechselbaren Feder versehen. Um nun eine
Senkung der einen Beckenseite zu erzielen, müssen die Muskeln
kräftig angespannt werden, daß sie die Wirkung der Feder über-
winden. Es wird auf diese Weise eine sehr kräftige Abbiegung der
Wirbelsäule erzielt, und zwar handelt es sich um eine aktive Korrektur-
übung. Mittels eines einfachen auswechselbaren Keilpolsters kann
das Becken auch etwas um die Längsachse gedreht und somit de-
torquirend auf die Wirbelsäule gewirkt werden.
Bei Lumballordose sitzt der Übende so, daß er das: Becken
nach hinten senken muß und auf diese Weise eine Lumbalkyphose
entsteht. S B. Lange (Straßburg i. E.).
Lindemann (München). Die Frühbehandlung der rachitischen Bein-
deformitäten, insonderheit des O-Beines durch Osteoklasie. (Zeit-
schr. f. orthop. Chir., XXVIII, S. 196.)
Lindemann wendet zwischen 2. bis 4. Lebensjahr, wenn
1/ Jahr nach der ersten Untersuchung eine Neigung zur Spontan-
heilung nicht eingetreten ist, die Osteoklase zur Korrektur an. Es
soll nur eine Infraktion erzeugt werden ohne Dislokation. Die Heilung
erfolgt in 6wöchentlichem Gipsverband. Dann werden noch für !/, bis
1/, Jahr Tag- und Nachtschienen getragen. Die Resultate sind, wie
die zahlreichen Abbildungen zeigen, recht zufriedenstellende.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Bibergeil (Berlin). Über doppelseitigen angeborenen Schulterblatt-
hochstand. (Zeitschr. f. orthod. Chir., XXVIII, S. 104.)
Bibergeil konnte einen seltenen Fall von doppelseitigem
angeborenem Schulterblatthochstand in der Joachimtalschen Poli-
klinik beobachten. Für den ausbleibenden Deszensus der Skapula
können nach den bisherigen Beobachtungen als Ursache angesehen
werden l. abnorme Verbindungen zwischen medialem Schulterblattrand
und den Wirbelkörpern, 2. primäre Muskeldefekte, 3. Entwicklungs-
hemmungen im Bereich der Hals- und oberen Brustwirbelsäule.
Im vorliegenden Falle konnte mittels Röntgendurchleuchtung
der Beweis erbracht werden, daß es sich um eine Defektbildung im
Bereich der oberen Halswirbel handelte, so daß der 5. Halswirbel
sich sofort am Hinterhaupt anschließt. Demnach ist der ausgebliebene
Deszensus der Schulterblätter als Folgeerscheinung der Entwicklungs-
hemmung anzusehen. B. Lange (Straßburg i. E.).
Pürkhauer (München). Zur Lehre vom Pektoralisdefekt und Schulter-
blatthochstand. (Münchener med. Wochenschr., Nr. 8, 1911.)
Pürkhauer beobachtete in der Langeschen Praxis einen Fall,
bei dem neben angeborenem Defekt des Pect. minor und des kostalen
Teiles des Pect. major Hochstand des rechten Schulterblattes vor-
handen war. Dasselbe war bedeutend kleiner als das andere und der
untere Winkel der Wirbelsäule stark genähert. Auf dieses Zusammen-
320 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
treffen hat. Schlesinger zuerst hingewiesen. Pürkhauer erkennt
in seinem Fall eine Bestätigung für die Froriepsche Auffassung,
daß durch die Druckwirkung des gegen die Brust gepreßten stark
flektierten Armes und der Faust im Uterus die Defektbildung ver-
anlaßt worden sei. B. Lange (Straßburg i. E.).
Ad Jalaguier et L. Lamy. Torticolis congénital. Ténotomie sous-
cutanée. Résultats 2, 3, 4, 6, 10 ans après l’intervention. Présen-
lation de malades. (Buil. de la soc. de péd. de Paris, 1912, p. 140.)
Die Vortr. loben die Methode der subkutanen Resektion des
M. sterno-cleido-mastoideus bei angeborenem Schiefhals und de-
monstrieren ihre Erfolge an vor Jahren operierten Patienten.
R. Weigert.
Roth. Die Behandlung von Torticollis. (Lancet, II, Nr. 9, 1911.)
Im Gegensatz zu anderen Autoren läßt Roth nach der Operation
keinen die Stellung in Korrektion haltenden Apparat tragen, sondern
beginnt nach 2 bis 3 Tagen mit passiven, nach 5 bis 6 Tagen mit aktiven
Bewegungen, die 2mal täglich während 5 Minuten ausgeführt werden.
Beschreibung der Bewegungen und nähere Angaben über 4 Fälle,
in denen die vorgeschriebenen Bewegungen von 1 Woche bis zu
1 Jahre ausgeführt wurden und die alle zu einwandfreier Heilung
kamen. Philippson (Frankfurt a. M.).
Joachimsthal. Über Störungen in der periostalen und endochondralen
Knochenbildung. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 17.)
Demonstration und Besprechung je eines Falles von Osteo-
genesis imperfecta und von Chondrodystrophia foetalis sowie einiger
jugendlicher Patienten mit hochgradiger Neigung des Skeletts zu
Verbiegungen und Infraktionen. Keller.
Brandes (Kiel). Zur Madelungschen Deformität des Handgelenkes.
(Zeitschr. f. orthop. Chir., XXVIII, S. 392.)
Brandes beobachtete in einer Familie 3 Fälle von Madelung-
scher Deformität. Die Röntgenbilder zeigten bei allen dreien die
Wachstumsstörungen in der Epiphysenlinie, welche Ewald als
Grund für die Deformität ansieht. Die Heredität, das doppelseitige
Vorkommen, das Überwiegen der Erkrankung beim weiblichen
Geschlecht veranlassen ihn, mit Ewald einen kongenitalen Ursprung
der Deformität anzunehmen. Er stellt die Erkrankung wie Pels-
Leusden mit der Exostosis cartilaginea multiplex in Parallele, nur
daß hier an Stelle einer Hemmungsbildung Wachstumsexzesse mit
ihren Folgen auftreten. Rein traumatische und arthritische Zustände
mit ihren Subluxationsstellungen sollten besser von dem Begriff der
Madelungschen Deformität ausgeschlossen bleiben. Auf alle Fälle
müssen noch verschiedene Ätiologien zugrunde liegen können, da
ein professionelles Entstehen der Deformität selbst bei Erwachsenen
noch möglich ist.. B. Lange (Straßburg ı. E.).
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 321
Springer (Prag). Zur Kenninis der Madelungschen Deformität
des Handgelenkes. (Zeitschr. f. orthop. Chir., XXIX, S. 216.)
Springer betont, daß die Form des Handgelenkes, wie sie
der Madelungschen Deformität entspricht, ihr nicht spezifisch ist,
sondern daß sie auf mehrere Arten entstehen kann. Er schlägt daher
vor, die Bezeichnung ‚Gabelhand‘“ einzuführen. Die Madelungsche
Deformität umfaßt gegenwärtig als klinisches Krankheitsbild eine
Gruppe der Fälle von Gabelhand, die spontan oder im Anschluß
von Überanstrengungen sich entwickeln. Es liegt eine Verbiegung
des Radius in seiner ganzen Länge zugrunde. Sie setzt sich zusammen
aus einer Torsion um die Längsachse und einer Krümmung in zwei
Ebenen mit ulnarer und volarer Konkavität. Torsion und Ver-
krümmung sind Veränderungen im Sinne der Pronation ; pronierende
Bewegungen ihre Ursache. Zu ihrem Zustandekommen ist ein Miß-
verhältnis zwischen Festigkeit des Radiusknochens und seiner Be-
lastung bei Pronation anzunehmen. Spätrachitis, vorübergehende
Herabsetzung des Kalkgehaltes am wachsenden Knochen, besonders
während der Pubertät, und ferner Grazilität bei Tuberkulose kommen
in Betracht. B. Lange (Straßkung i. E.).
G. Drehmann (Breslau). Die Coxa vara. (Ergebn. d. Chir. u. Orthop.,
II, S. 452.)
Zum Begriff der Coxa vara ist außer der Verminderung des
Schenkelhalswinkels eine dauernde Adduktionsstellung des Ober-
schenkels mit Aufhebung der Abduktionsmöglichkeit zu fordern.
Die Varusverbiegung kann durch Abbiegung des gesamten oberen
Femurabschnittes von der Trochantergegend bedingt sein. Wir haben
dann eine Coxa vara trochanterica. Oder die Abbiegung geschieht
im Halsteil nach der Epiphysengegend zu als Coxa vara cervicalis.
Er gibt folgende Einteilung:
A. Angeborene Coxa vara.
B. Erworbene Coxa vara.
l. Symptomatische Coxa vara (Rachitis, Osteomalazie, Tuber-
kulose, nach Einrenkung angeborener Hüftenverrenkung, Trauma.
2. Essentielle Coxa vara. Die sogenannte Coxa vara adolesc.
statica.
Auf Grund interessanter Beobachtungen über eine Form des
Oberschenkeldefektes mit CGoxavarabildung in seiner Entstehung
erklärt Drehmann die Coxa vara congenita als den ersten Grad
des angeborenen Femurdefektes.
Bei der erworbenen Coxa vara handelt es sich stets um eine
Coxa vara trochanterica, bei welcher der gesamte Hals mit dem Kopf
in einer gleichmäßigen Biegung nach abwärts zum Schenkelschaft
steht. Es sind dies die Fälle, bei welchen die Coxa vara als anatomischer
Begriff aufzufassen ist, die Fälle der symptomatischen Goxa vara.
Mit Recht lehnt Drehmann die Auffassung der nach Einrenkung
der angeborenen Hüftverrenkung beobachteten Coxa vara, bei der
399 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
klinisch meist nicht die geringsten Krankheitserscheinungen bestehen,
als echte Coxa vara ab. Es handelt sich hier um arthritische defor-
mierende Prozesse, die entweder auf der durch lange Fixation ver-
ursachten Knochenatrophie beruhen oder durch funktionelle An-
passung asymmetrisch geformter oder unzweckmäßig zueinander-
stehender Gelenkflächen erklärt werden können.
Über die Auffassung der Coxa vara adolesc. bestehen noch
starke Gegensätze. Die einen wollen dieselbe mit Coxa vara traumatica
zu einer untrennbaren Einheit verbunden wissen. Der Abriß der Kopf-
kappe ist nach Lorenz nur eine spezielle Form der Fractura colli fem.
für das Jünglingsalter.
Andere, wie Hofmeister, sehen die Coxa vara static. adolec.
als die einzige Form der echten Coxa vara an.
Drehmann nimmt einen mittleren Standpunkt ein. Er fand
in seinen Fällen einseitiger Coxa vara adolesc. auf der gesunden
Seite eine vermehrte Antetorsion des oberen Femurendes, wie sie
sonst nur kindlichen Knochen eigen ist. Außerdem beobachtete er
steilere und langausgezogene Schenkelhälse. Die abnorme Belastung
(dieser noch kindlichen Skeletteile bei der Arbeit oder leichtere Ver-
letzungen bewirken nun ein mehr oder weniger akutes oder chronisches
Abrutschen der Kopfepiphyse. Geringfügigkeit der Verletzungen
und die Doppelseitigkeit sprechen gegen eine bloße traumatische
Entstehung ohne prädisponierendes Moment. Weitere Beobachtungen
frischer Fälle müssen die Frage definitiv klären. In bezug auf die
Therapie empfiehlt Drehmann bei der Coxa vara adolesc. das
unblutige Redressement, wie es auch Lorenz tat. Die trochantere
Form ist am schnellsten und sichersten durch subtrochantere .
Osteotomie zu bessern oder zu heilen.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Peltesohn (Berlin.) Zur Ätiologie und Prognose der Coxa vara in-
Jantum. (Zeitschr. f. orthop. Ghir., XXVIII, S. 483.)
Der Verlauf der Epiphysenlinie im Röntgenbild ist kein Kri-
terium für die Differentialdiagnose zwischen angeborener und er-
worbener Form der Coxa vara. Fast alle Kinder des ersten Lebens-
dezenniums mit erworbener Coxa vara bieten Zeichen der Rachitis
dar; neben dieser wirkt das Trauma als Entstehungsursache, doch
selten allein. Peltesohn konnte bei 12 Fällen von Coxa vara der
früheren Untersuchung ein> spätere nachfolgen lassen.
Es ergab sich hierbei, daß eine Selbstheilung, wie bei sonstigen
rachitischen Verkrümmungen, nur in ganz frühem Alter vorkommt,
wenn keine Belastung stattfand. Je älter die Kinder bei Beginn des
Leidens sind, um so ungünstiger ist die Voraussage; Restitution
tritt niemals ein, stets Progredienz und Invalidität. Die spezielle
Behandlung besteht bei frischen Schenkelhalsknickungen in Re-
dressement und Gipsverband, im späteren Stadium ist dieselbe zu
versuchen, doch dürfte eine Heilung der fertigen Deformität nur durch
blutige Maßnahmen erzielt werden. B. Lange (Straßburg i. E.).
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 323
Preiser (Hamburg). Coxavarabildung nach Hüftluxation und all-
er Apop asie von Knochenkernen. (Zeitschr. f. orthop. Chir.,
XIX, S. 115.)
Nach wohlgelungener Reposition doppelseitiger Hüftluxationen
trat später wieder watschelnder Gang auf. Das Röntgenbild zeigte
Koxavarabildung und deutliche Rückbildung der zuerst normal
angelegten Knochenkerne des Caput fem.
Ob hier nun Atrophie, Rachitis oder ein anderer Erweichungs-
prozeß des Knochens vorliegt, ist erst durch weitere Beobachtung
solcher Fälle zu entscheiden. B. Lange (Straßburg i. E.).
Cassel (Berlin). Die kongenitale Femurmißbildung. (Zeitschr. f. or-
thop. Chir., XXIX, S. 129.)
Auf Grund von 34 teils aus der Literatur zusammengestellten,
teils in der orthopäd. Universitätspoliklinik bei Joachimstal beob-
achteten Fällen kommt Verf. durch Studium der Röntgenbefunde
zu dem Schluß, daß die Theorien von Reiner und Drehmann
zu Recht bestehen. Bei dieser offenbar typischen Form der Verbildung
handelt es sich nicht um einen reinen Oberschenkeldefekt, sondern
neben der Hypoplasie des Femur um eine Vorstufe einer hochgradigen
Coxa vara. B. Lange (Straßburg i. E.).
Grune (Köln). Ein Beitrag zur Behandlung der Unterschenkelschaft-
brüche, insbesondere der Bardenheuerschen Gewichtsexstension in
Verbindung mit modifizierten Rückerschen Zügen. (Zeitschr. f.
orthop. Chir., XXIX, S. 1.)
Die Unterschenkelbrüche, insbesondere die Spiralbrüche ließen
immer in bezug auf die Resultate zu wünschen übrig. Nach einer
Kritik der verschiedenen Behandlungsmethoden nach Steinmann,
Kirschner, Zuppinger, kommt Grune zu der ausführlichen
Schilderung der Bardenheuerschen Gewichtsextension, welche
in Kombination mit nach Grune modifizierten Rückerschen Zügen
auf unblutigem Wege möglichst ideale Resultate ergibt. Bei Kindern
im Alter bis zu 6 Jahren wird diese Extension deckenwärts an einem
am Bett befestigten Galgen ausgeführt.
An der Hand von 35 ausführlich mitgeteilten Fällen ist an den
Röntgenbildern das ideale Resultat zu ersehen.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Henneberg und Kirsch (Magdeburg). Der Plattfuß in der Volks-
schule. (Zeitschr. f. orthop. Chir., XXVIII, S. 371.)
Bei der Untersuchung von 741 Kindern einer Volksschule
fanden die beiden Autoren in den unteren Klassen 10 bis 13%, in
den oberen Klassen 26 bis 27%, plattfüßige. Der Prozentsatz nahm
also von den niederen zu den höheren Klassen aufsteigend zu.
Nach ihrer Ansicht ist die Rachitis die überwiegende Ursache des
kindlichen Plattfußes. Schmerzhaftigkeit und Kontraktur kommen
auch im Kindesalter nicht selten vor. Knickfuß fanden sie bei 461%,
Ewald fand bei seinen Untersuchungen höhere Zahlen, d. h. Plattfuß
324 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
bei einem Drittel, Knickfuß bei drei Fünfteln allerSchüler. Beide Autoren
schließen sich Ewalds Schlußfolgerungen an, daß der Plattfuß im
Kindesalter entsteht als Pes valgus rachiticus, später wird er schmerz-
haft und funktionsuntüchtig und stellt dann den Pes valgus staticus
dar, der erst in der Pubertätszeit zum Arzt in Behandlung kommt.
Es sollte frühzeitig durch geeignete Sohleneinlagen der späteren
Ausbildung des Plattfußes entgegengearbeitet werden, und hierfür
sollten die prophylaktischen Krüppelhilfsvereine neben den Kommunen
eintreten. B. Lange (Straßburg i. E.).
Meng (Heidelberg). Die Rolle der langen Unterschenkelmuskeln in
der Pathogenese, Prophylaxe und Therapie des Platitfußes unter
besonderer Berücksich gung des M. Flexor hallucis longus. (Zeit-
schr. f. orthop. Chir., IX, S. 484.)
Meng kommt bei seinen Untersuchungen zu dem Resultat,
daß in der Pathogenese des Plattfußes die langen Unterschenkel-
muskeln in einzelnen Fällen eine Rolle, und zwar eine sekundäre spielen.
Die Anschauung von der allgemeinen Muskelschwäche der Supinatoren
beim Plattfuß widersprechen den klinischen, anatomischen und
experimentellen Untersuchungsresultaten. Die Beschränkung der
medialen Bewegungsbreite beim Plattfuß sei auf Atrophie des M.
flexor hallucis longus zurückzuführen, was bisher viel zu wenig be-
rücksichtigt sei. Bei der Prophylaxe des Plattfußes sei besonderes
Gewicht auf die normale Abwicklung des Fußes zu legen und ganz
besonders im Kindesalter. Neben rationellem Schuhwerk sind gym-
nastische Übungen in diesem Sinne stets zu versuchen. In deroperativen
Plattfußtherapie ist die Verstärkung des geschwächten M. flexor
hallucis longus eine Methode, die weitere Beachtung verdient.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Vulpius (Heidelberg). Zur operativen Behandlung des angeborenen
Klumpfußes. (X. Kongreß À D. G. f. orthop. Chir., 1911.)
Für eine Reihe ganz schwieriger Fälle von angeborenem Klump-
fuß, wo Vulpius ein unblutiges modellierendes Redressement nicht
für zum Ziele führend ansieht, hat er teils die Ogstonsche Ex-
kochleation und teils die Talusexstirpation ausgeführt. Da nach der
Ogstonschen Operation meist ein gut beweglicher Fuß erzielt wurde,
was nach Exstirpatio tali um 30%, weniger gelang, wird das erstere
Verfahren im Alter von 1 bis 12 Jahren empfohlen.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Peltesohn (Berlin). Erfahrungen mit der subkutanen Arthrodese.
(Berliner klin. Wochenschr., 1911, Nr. 5.)
Die Erfahrungen mit der Badeschen Knochenbolzung para-
lytischer Gelenke in der Joahimtalschen Klinik sind durchaus
- ungünstige. Die Elfenbeinstifte brachen oder mußten wegen drohender
Hautperforation entfernt werden. Die erstrebte Ankylose wurde in
keinem Fall erzielt. 5 Monate nach der Operation war in keinem
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 325
Fall eine reaktive Entzündung eingetreten, wodurch die Versteifung
hätte erfolgen können. B. Lange (Straßburg i. E.).
Gaugele (Zwickau). Zur subkutanen Arthrodese nach Bade. (Zeit-
schr. f. orthop. Chir., XXVIII, S. 5.)
Bei 15 Gelenken hat Gaugele die von Bade angegebene
Methode zur Versteifung paralytischer Gelenke angewandt. Die
Resultate waren im ganzen wenig zufriedenstellend. Meist brachen die
Stifte später ab oder wurden nachträglich ausgestoßen. Eine feste
Versteifung der Gelenke trat meist nicht ein. Er rät, die Gelenke
auf die alte Art blutig zu ankylosieren oder durch Sehnenverpflanzung
oder mittels Bandagen zu fixieren. B. Lange (Straßburg i. E.).
Langemak. Über Brucheinklemmung von Adnexen im Säuglings-
alter. (Deutsche Zeitschr. f. klin. Chir., Bd. CIX, S. 195.)
Inkarzerierte rechtsseitige Tuboovarialhernie in inguinalem
Bruchsacke bei Amonatigem Mädchen. Resektion. Heilung. 13 weitere
Fälle der Literatur. Schiller (Karlsruhe).
Stephan. Über Epiphysenlösung am Schenkelhalse und echte Schenkel-
halsfrakturen im en Alter. (Deutsche Zeitschr. f. klin.
Chir., Bd. CIX, S. 176.)
Macht auf die relativ viel öfter als früher vermutet vorkommende
Affektion, ihre pathologische Bedeutung, die Ausgänge und die
Behandlung des Leidens aufmerksam ohne wesentlich Neues.
Schiller (Karlsruhe).
Beyer. Beitrag zur isolierten subkutanen Ruptur der Trachea. (Deutsche
Zeitschr. f. klin. Chir., Bd. CX, S. 349.)
Yjähriger Knabe. Querer RiB zwischen Ringknorpel und
einem Trachealring durch Fußtritt beim Fußballspiel gegen den Hals.
Universelles Hautemphysem. Operation nach 1!/, Stunden. Frei-
legung des Trachealrisses, Einführung einer Kanüle durch denselben.
Tamponade der Umgebung. Decanulement am 4. Tage. Reaktionslose
Heilung. Schiller (Karlsruhe).
J. Peiser. Über Phimose und Hydrozele im Säuglingsalter. (Berliner
klin. Wochenschr., 1912, Nr. 53.)
Erneuter Hinweis darauf, in wie vielen Fällen angeblicher
Phimose und Hydrozele unnötig chirurgisch eingegriffen wird.
| Keller.
Rheindorf. Beitrag zur Frage der Bedeutung der Oxyuren bei der
Wurmfortsatzentzündung der Kinder. (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 10.
Bei der Gees von 13 Wurmfortsätzen, die sämtlich
von Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren stammten und die an
akuter Appendizitis erkrankt waren, konnte Verf. in 6 Fällen Oxyuren
in der Appendix nachweisen. Dieser Befund veranlaßt R., auf die
326 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
strittige Frage der Beziehung der Oxyuren zur Appendizitis ein-
zugehen. Er stellt die Literatur zusammen und berichtet über seine
eigenen Fälle; beides führt ihn zu der Anschauung, daß die Hel-
minthen bei der Appendizitis ‚möglicherweise eine nicht zu unter-
schätzende Rolle spielen können“. Keller.
L. Russel Cecil und Kenneth Bulkley. Über die durch Oxyuris
vermicularis und Trichocephalus trichiura verursachten Läsionen
am Wwurmfortsatz. (Journ. of exper, med., XV, S. 225—245.)
Es existiert bereits eine ausgedehnte kasuistische Literatur
über das Vorkommen von Parasiten in gesunden und kranken Wurm-
fortsätzen, aber noch keine systematische Untersuchung über die
Bedeutung eines solchen Befundes. Hier setzen die Untersuchungen
der Verff. ein, die sich auf 148 Wurmfortsätze erstrecken. Unter
129 operrierten Fällen von Appendizitis im Kindesalter waren 19,
bei denen Parasiten gefunden wurden, und zwar 17mal Oxyuris
und nur 2mal Trichozephalus. In 15 Fällen bestand dabei eine nicht-
eitrige katarrhalische Form der Appendizitis; in 4 Fällen war der
Wurmfortsatz gangränös. Die mikroskopischen Veränderungen bei
den katarrhalischen Fällen bestanden in Ausfüllung der Krypten
mit Schleim, Hyperplasie der Lymphfollikel und zuweilen in Ge-
genwart einzelner Leukocyten in der Muskularis und der Serosa.
In 13 Fällen von den 19 bestanden daneben Veränderungen, die mit
Bestimmtheit auf die Parasiten zurückgeführt werden konnten.
Von 6 Fällen ohne solche Veränderungen können 3 ausgeschieden
werden, weil gangränöse Zerstörung ein Urteil unmöglich machte.
Die Oxyuren durchbrechen das Schleimhautepithel und graben sich
in die Lymphfollikel ein. Dabei kommt es gewöhnlich zu Blutaustritt
in die Umgebung. Zuweilen verursachen die Oxyuren hämorrhagische
Geschwüre der Schleimhaut, deren Ränder unterminiert sind und deren
Grund durch die Submukose gebildet wird. Falls es nicht zu sekundärer
Bakterieninvasion kommt, fehlt jede entzündliche Läsion in der Um-
gebung. Zuweilen findet sich ein Oxyuris in fibröses Gewebe einge-
kapselt und ist selbst hyalin degeneriert. Der Trichozephalus zeigt
im ganzen dasselbe Verhalten wie Ozyuris, nur bleibt er dicht unter
dem Epithel und wandert nicht in die Lymphfollikel ein. Danach
scheinen Oxyuren und Trichozephalen da, wo sie in erkrankten
Wurmfortsätzen gefunden werden, in den meisten Fällen auch die
Ursache der gefundenen Veränderungen zu sein. H. Vogt.
Matti. Über Darminvaginationen. (Deutsche Zeitschr. f. klin. Chir.,
Bd. CX, S. 383.)
Verf. hat auf Grund seiner Erfahrungen an 5 Fällen und seinen
Literaturstudien die Lehre von der Invaginatio ileocoecalis einer
Kritik unterworfen und hebt verschiedene Punkte hervor, so z. B.,
daß die Diagnose Darminvagination nicht von dem Nachweise des
Invaginationstumors abhängig gemacht werden darf, daß die Pro-
gnose der Resektion eine schlechte ist, weil dieser Operation nur
die weiter vorgeschrittenen, nicht mehr desinvaginierbaren Fälle
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 327
unterzogen werden, daß auch die Desinvagination durch Ein-
schwemmung von Toxinen und Bakterien aus der veränderten Darm-
wand hohe Fiebertemperaturen erzeugen und zum Exitus führen
kann. Unter die Fälle von Invaginatio ileocoecalis sind außer den
mit Recht so genannten Formen auch solche von Invaginatio coecalis
mit Vorantritt des Coecums und von Invaginatio ileocoecalis respek-
tive ileoiliaca subsumiert. Für die Genese des Leidens spielen die
physiologischen Verhältnisse eine wesentlich bedeutendere Rolle als
die anatomischen. Schiller (Karlsruhe).
Triboulet et Savariaud. Nouveau cas d’invagination chronique chez
un enfant de 5 ans. (Opération précoce. Guérison.) (Bull. de la
soc. de péd. de Paris, 1912, p. 136.) R. Weigert.
Waugh. Enterectomy unter Spinalanästhesie wegen akuten Darmver-
Gei bei einem 24 Stunden alten Kinde. (Lancet, I, Nr. 7,
12.
Der Fall, über den hier berichtet wird, ist in mancher Beziehung
bemerkenswert. Das Kind wurde 18 Stunden nach der Geburt in das
Londoner Kinderhospital Great Ormond Street gebracht. Seit der
Geburt hatte es gebrochen ; weder Stuhl- noch Gasabgang p. rectum.
In der Nabelgegend war eine kindskopfgroße Geschwulst, an deren
Spitze die Nabelschnur unterbunden worden war. Der opaleszente
Sack, durch dessen Wandungen Darmschlingen sichtbar waren,
saß auf einer kleinen Bruchöffnung. Da der Bauchinhalt nicht reponiert
werden konnte, wurde unter Spinalanästhesie mit Stovain = Dextrin
operiert. Waugh versichert, daß er sich in mehreren hundert Fällen
von Spinalanästhesie bei Kindern (nach Methode von Tyrrel Gray)
von der Vorzüglichkeit des Verfahrens überzeugt hat. Die im Bruch-
sack befindlichen Darmschlingen waren durch ein Meckelsches
Divertikel mit dem Innenrand des Sackes verwachsen. Nach Ex-
zision eines Teiles des Bruchinhaltes wurde eine Lateralanastomose
des Darmes angelegt und nach einer weiteren subduralen Injektion
wurden nach Erweiterung der Bruchpforte die ektopischen Darm-
schlingen reponiert. Sofort erfolgte Abgang von Meconium p. rectum.
Die Wunde war am 10. Tage verheilt; das Erbrechen hatte 36
Stunden nach der Operation gänzlich aufgehört, die Stuhlentleerung
ging regelmäßig vor sich. Leider wurde das Kind 14 Tage nach der
Operation entlassen und starb, trotz Ernährung mit Muttermilch,
nach weiteren 14 Tagen an ,,Marasmus“.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Arzt. Beiträge zu den gutartigen Tumoren der Kopfregion. (Deutsche
Zeitschr. f. klin. Chir., Bd. CX, S. 532.)
1. Haemangioma simplex der Parotis bei 4 Monate altem
Mädchen. Exstirpation ohne Störung des Facialis.
2. Zirkumskriptes Lymphangiom der Zunge bei 7jährigem
Knaben. Heilung durch Exzision.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 23
3928 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
3. Geschwulst am linken Parietale vom Typus der Misch-
geschwülste der Parotis bei 57jähriger Frau.
Schiller (Karlsruhe).
Spitzy (Graz). Ziele der Nervenplastik. (X. Kongreß d. D. G. f.
orthop. Chir., 1911.)
Spitzy gibt zunächst eine Übersicht über die experimentellen
Grundlagen und bisherigen Erfolge der Nervenplastik. Als besonders
wichtig für die Indikation zur Nervenplastik sieht er die galvanische
Muskelerregbarkeit an, und zwar in den ersten 4 bis 6 Monaten. Wenn
dieselbe rasch und konstant bis unter die Hälfte der Normalen ab-
nimmt, so ist es nötig, die Nervenplastik bald auszuführen, da sonst
Nervenendapparate degenerieren und der Erfolg der Operation
ausbleibt. Weitere Ursachen für ein Mißlingen der Nervenpfropfung
sind das Ausbleiben der anatomischen und das der physiologischen
Heilung. Hier spielt die Orientierung im Muskelquerschnitt eine
große Rolle, und es kommt sehr darauf an, daß synergetische Nerven
genommen werden. Die bisherigen Resultate Spitzys sind 30% gute
Resultate, 40% teilweise Erfolge und 30% Mißerfolge.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Fr. Lange (München). Die Sehnenverpflanzung. (Ergebn. d. Chir. u.
Orthop., II, S. 1.)
Im Gegensatz zur alten Nicoladonischen Methode der Über-
pflanzung von Sehne auf Sehne hat Lange die periostale Sehnenver-
pflanzung als Methode ausgebildet, um mehr vor Mißerfolgen gesichert
zu sein. Einmal wird durch Annähen der kraftübertragenden Sehne
am Periost und Knochen eine absolut feste Verwachsung erzielt,
die keine nachträgliche Dehnung zuläßt, und zum zweiten ist Lange
frei in der Wahl des Angriffspunktes für die beabsichtigte Zug-
richtung der überpflanzten Sehne. Wenn die Länge der natürlichen
Sehne nicht ausreicht, so wird mittels geeigneter Durchflechtung
mit Seidenfäden die Verlängerung und Vernähung erzielt.
Die sichere Einheilung dieser sogenannten künstlichen Sehnen
ist abhängig von der Beherrschung einer absolut sicheren Asepsis
und der Anwendung von Sublimatparaffinseide, die nach Erfahrung
des Autors stets reaktionslos im Körper verbleibt und unter Wirkung
der Funktion mit echtem Sehnengewebe umwachsen wird. Über die
Aufsuchung und Versorgung des kraftspendenden Muskels sowie
über die Bohrung des Kanals für die verpflanzte Sehne, durch dessen
Anlage Verwachsungen mit der Umgebung vermieden werden müssen,
werden nähere Angaben gemacht. Wichtig ist die Nachbehandlung,
bei der darauf zu achten ist, daß durch Einlagen in die Stiefel oder
durch entsprechende Zelluloidstahldrahtschienen eine Überlastung
der Sehne in nachteiliger Richtung für Wochen verhindert wird,
bis die neugebildete Sehne genügend erstarkt ist. Es werden die
Indikationen der Sehnenverpflanzung gegenüber der Nervenplastik
Nr. 5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 329
nach Spitzy und der Arthrodese besprochen und schließlich folgt
die Aufstellung typischer Operationspläne für die verschiedenen
Gelenke der Extremitäten. Bei vernünftiger, gewissenhafter Aus-
wahl der Fälle und guter Nachbehandlung lassen sich ausgezeichnete
funktionelle Resultate dauernd erhalten.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Natzler (Heidelberg). Experimentelles zur Sehnenüberpflanzungsnaht.
(Zeitschr. f. orthop. Chir., XXVIII, S. 455.)
Angeregt durch Vulpius, führte Natzler Versuche aus, in
denen die Nähte an gesunden und paralytischen Sehnen auf ihre
Haltbarkeit geprüft wurden. Gegenüber Langes Ansicht von der
größeren Zuverlässigkeit der periostalen Naht bei Sehnenüber-
pflanzung sollte erwiesen werden, daß auch die Naht von Sehne auf
Sehne das gleiche leistet. Bei Belastungsproben dieses letzteren
Verfahrens ergaben sich z. T. sogar höhere Gewichtszahlen als bei
der periostalen Naht, und es ließ sich auch nicht erweisen, daß para-
lytische Sehnen abnorm dehnbar sind.
B. Lange (Straßburg i. E.).
O. Förster (Breslau). Die Behandlung spastischer Lähmungen durch
Resektion hinterer Rückenmarkwurzeln. (Ergebn. d. Chir. u. Orthop.,
II, S. 174.)
Verf. geht zunächst auf das Wesen der spastischen Lähmungen,
die paretische und spastische Komponente, ein und entwickelt die
theoretische Grundlage, auf der seine Behandlungsmethode auf-
gebaut ist. Es ergibt sich daraus, welche und wieviele Wurzeln für
eine vorteilhafte Beeinflussung der Arme einerseits, der Beine ander-
seits durchschnitten werden müssen. Dann bespricht er die Indikations-
stellung der Operation eingehend, wobei er Kritik an den von anderer
Seite operierten Fällen übt, bei denen infolge falscher Auswahl der
Wurzeln ungenügende Resultate erreicht wurden. Das Gros der Fälle
stellt natürlich die Littlesche Krankheit. Über die Technik der
Operation werden auf Grund der von Küttner, Tietze und Gott-
stein operierten Fälle maßgebende Punkte hervorgehoben. Von
den 45 in der Literatur mitgeteilten Fällen sind 8 gestorben, die
übrigen ergaben meist ein zufriedenstellendes Resultat. Als unmittel-
bare Folge der Operation ist eine auffallende Minderung oder völlige
Beseitigung der spastischen Kontrakturen allgemein beobachtet
worden. Die Reflexerregbarkeit ist wesentlich herabgesetzt und
die unwillkürlichen Bewegungen haben meist ganz aufgehört. Vor
allem zeigt es sich, daß willkürliche Beweglichkeit der Glieder in
größerem Umfang einkehrt und daß wieder isolierte Bewegungen
z. B. eines Beines und eines Beinabschnittes ausgeführt werden
können.
Förster macht nun ausdrücklich darauf aufmerksam, daß
mit der Durchschneidung der hinteren Wurzel allein nicht auszu-
kommen ist, da die Wurzelresektion sich ausschließlich an die Folgen
23°
330 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
der Schädigung der inhibitorischen Pyramidenbahnfasern, den
spastischen Symptomenkomplex, wendet. Die Folgen der Zerstörung
aller anderen Bahnen müssen der Nachbehandlung überlassen bleiben,
welche ganz bestimmte Forderungen zu berücksichtigen hat. 1. Die
Glieder müssen nach der Operation in abnehmbaren Gipshülsen
in einer der früheren Stellung entgegengesetzten erhalten werden.
2. Ist durch konsequente Übungstherapie die Entwicklung der ak-
tiven Beweglichkeit zu fördern und die Lokomotion zu erlernen.
3. Sind eventuell vorhandene Schrumpfungskontrakturen einzelner
Muskeln nachträglich durch plastische Operationen zu beheben.
Die Wurzeldurchschneidung bedarf also zur Erzielung möglichst
vollständiger Resultate noch der Mithilfe mehrfacher Maßnahmen,
was aber bei so komplizierten Verhältnissen sehr verständlich ist.
Jedenfalls ist sie bei schweren spastischen Lähmungen die absolut
erforderliche Basis, auf der überhaupt erst eine erfolgreiche Behandlung
dieser unglücklichen Kinder möglich ist. Wir müssen daher die 'Be-
handlung schwerer spastischer Lähmungen durch Resektion hinterer
Rückenmarkswurzeln als eine eminent hervorragende Tat bezeichnen.
B. Lange (Straßburg i. E.).
Geschichte der Pädiatrie, Fürsorge.
E. Apert. Un livre sur les maladies des nouveau-nés, écrit 1472.
(Arch. de Med. des enf., XV, 1.)
Freunden historisch medizinischer Forschung wird das neu
entdeckte Büchlein, von dem Apert einige Proben gibt, willkommen
sein. Es betitelt sich: Opusculum recens natum de morbis puerorum
und ist die Übersetzung eines von Bagaldus a fluvio verfaßten
Buches, die im Jahre 1538 von Tolet in Lyon, mit Anmerkungen
versehen, herausgegeben wurde. Als erster Versuch einer getrennten
Betrachtung der Kinderkrankheiten und als Spiegel der Zeit
ist das Büchlein nicht ohne Interesse.
Thorspecken (Badenweiler).
D. A. Sokolow. Zur Geschichte der russischen Pädiatrie. (Pädiatrija,
1911, Nr. 1/2.) Ä
Einleitender Redaktionsartikel zu der seit dem Oktober 1911
erscheinenden russischen pädiatrischen Zeitschrift ,,Pädiatrija“,
als deren Redakteur Professor D. A. Sokolow in St. Petersburg
zeichnet. Unter den Mitarbeitern finden sich zahlreiche Namen,
die auch in der wissenschaftlichen Welt Westeuropas wohlbekannt
sind. Jedes monatlich erscheinende Heft enthält Originalien russischer
Autoren, an die sich Sitzungs- und Kongreßberichte, Referate (auch
nichtrussischer Arbeiten) sowie Bücherbesprechungen :chließen. Die
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 331
Anordnung des Stoffes ist also dieselbe wie etwa im ‚Jahrbuch für
Kinderheilkunde‘. Die Ausstattung ist eine für russische medizinische
Zeitschriften ungewohnt vornehme: tadelloses Papier, schöner Druck,
gute Reproduktionen von Photographien, Kurven usw. Der Preis
ist trotzdem ein äußerst bescheidener und beträgt für den Jahrgang
nicht volle 13 Mark. Schlieps (Charkow).
Society of medical Officers of Health. Freiluftschulen. (Lancet,
I, Nr. 8, 1912.)
In 7 englischen Städten sind Freiluftschulen nach Charlotten-
burger Typus eingerichtet worden.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Besprechungen.
Pfaundler-Schloßmann. Handbuch der Kinderheilkunde. VI. Band.
Dieser Schlußband reiht sich würdig den vorhergehenden
Bänden an. G. Alexander hat in ihm in ganz vorzüglicher Weise
die Ohrenkrankheiten dargestellt. Der Anatomie und den Unter-
suchungsmethoden ist ein großer Abschnitt gewidmet; am aus-
führlichsten ist die Otitis media entsprechend ihrer Bedeutung be-
handelt. Auch die otogenen endokraniellen Krankheiten werden
eingehend besprochen. Ein großer Vorzug des Buches ist es, daß die
Ohrerkrankungen bei den verschiedenen Infektions- und Allgemein-
erkrankungen eine gesonderte, mehr oder minder ausführliche Dar-
stellung erfahren haben. Dadurch ist es für den Praktiker leicht,
sich rasch über die möglichen Komplikationen von seiten des Ohres
zu orientieren. Auch dem Taubstummenunterricht und der Frage des
Schulohrenarztes ist ein Kapitel gewidmet.
Die Sprach- und Stimmstörungen des Kindesalters haben durch
Nadoleczny eine glänzende Darstellung erfahren. Der Pathologie
ist ein hochinteressantes Kapitel über die Psychologie der Sprach-
entwicklung vorausgeschickt. Die Therapie der Sprachstörungen
ist ausführlich beschrieben.
Zum Schluß hat Eversbusch in mustergültiger Weise die
Augenerkrankungen des Kindesalters dargestellt. Ein ausführliches
Kapitel ist den angeborenen Anomalien und Mißbildungen des Auges
gewidmet. Ihm folgt ein Kapitel über die anatomische und physio-
logische Entwicklung des kindlichen Auges und ein sehr instruktiver
Abschnitt über die Untersuchungsmethoden ; dann folgen die meister-
haft bearbeiteten Kapitel über die Erkrankungen der Augenlider,
der Tränenorgane, Bindehaut usw.
Die Ausstattung dieses Buches ist wieder ganz hervorragend.
Eine sehr große Anzahl farbiger Abbildungen, namentlich in dem
332 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.5
Abschnitt über die Erkrankungen des Auges, sind dem Werke
beigegeben, so daß dieser Abschluß des groß angelegten Werkes selbst
die höchsten Ansprüche befriedigt. Orgler.
O. Heubner. Reden und Abhandlungen aus dem Gebiete der Kinder-
heilkunde. (Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1912.
M. 4:—.)
Eine Auswahl von Abhandlungen, die fast ohne Ausnahme —
dem Zweck ihrer ersten Veröffentlichung entsprechend — nicht
streng wissenschaftlich, sondern populär gehalten und die bisher
im Buchhandel nicht erschienen sind. Sie stammen aus sehr ver-
schiedener Zeit, der zweite Vortrag z. B. aus dem Jahre 1897, andere
wieder, wie der erste und der letzte, aus jüngster Zeit. Der vierte
Beitrag, auf den in der wissenschaftlichen Literatur häufig Bezug
genommen worden ist, ist in der Festschrift für Jacobi so gut wie
„vergraben“ gewesen und wird nun der Allgemeinheit zugänglich
gemacht.
Es entspricht dem Zwecke dieses Referates wohl am besten,
wenn ich die einzelnen Beiträge anführe; es handelt sich um:
l. Pathologisches in Veranlagung und Entwicklung des Kindes.
(Rede zu Kaisers Geburtstag in der Aula der Königlichen Friedrich-
Wilhelm-Universität zu Berlin am 27. Jänner 1911.)
2. Über Kinderpflege. (Rede zur Eröffnung einer Aus-
stellung zum Besten des Berliner Wöchnerinnenheims am 1. De-
zember 1897.)
3. Die natürliche Ernährung des Säuglings. (Vortrag im Berliner
Verein für Volkshygiene, 1908.)
4. Eine Betrachtung über die Ernährung des Kindes jenseits
des Säuglingsalters. (Aus einer Festschrift für Prof. Jacobi, New York,
1900.)
5. Die Ernährung kranker Säuglinge und Kinder. (Vortrag vom
Dezember 1908 aus einem Zyklus von Vorträgen für ärztliche Fort-
bildung.)
6. Über Skrofulose. (Veröffentlichung gelegentlich der Hufe-
landfeier 1910, in der Berliner klin. Wochenschr., Nr. 5.)
7. Über Badekuren im Kindesalter. (Vortrag vom 10. März
1905 vom Balneologenkongreß in Berlin.)
8. Physiologie und Pathologie des Säuglingsalters im Uni-
versitätsunterrichte. (Rede auf dem III. internationalen Kongreß für
Säuglingsschutz, Berlin im September 1911.) Keller.
A. Baginsky. Die Wohlfahrtseinrichtungen für Kinder in großen
Städten. (August Hirschwald, Berlin, 1911.)
In großen Zügen bespricht B. die en Einrichtungen
und weist die Notwendigkeit besserer Organisation-und Zentralisation
nach: ‚Der wichtigste Grundsatz der gesamten Hilfeleistung — gleich-
Nr.5 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 333
viel, ob kommunal oder privatim begonnen — muß sein, daß ein
einmal der Wohlfahrtsleistung zugeführtes Kind nicht wieder aus den
Augen gegeben wird, sondern bis zur Pubertät der Wohlfahrtsüber-
wachung untersteht, so lange, als seine Hilfsbedürftigkeit überhaupt
je in Frage kommen kann. Dies kann natürlich nur geschehen, wenn
eine Wohlfahrtszentrale vorhanden ist.“ Keller.
Otto v. Fürth. Probleme der physiologischen und pathologischen
Chemie. I. Gewebschemie. (F. d W. Vogel, Leipzig, 1912, M. 81.)
Die Elemente der biochemischen Wissenschaft als bekannt
voraussetzend, spricht Verf. über die neueren. Ergebnisse und ent-
wickelt Richtungslinien für weitere Forschung: im ganzen ein vor-
zügliches Lehrbuch für Studierende, Ärzte, Biologen und Chemiker,
anregend für den Forscher. Keller.
Richard Horn. Die Rechtsstellung der Putativkinder. (Eine rechts-
historisch-dogmatische Studie.) (J. Bensheimer, Mannheim und
Leipzig, 1912, M. 3-—.)
Die Putativehe ist eine an sich nichtige Ehe, aber eine als Ehe
geführte und gewollte Verbindung zur Lebensgemeinschaft zwischen
Mann und Frau, welcher die Rechtsordnung die Anerkennung als
Ehe versagt. Keller.
Inhalt.
F. Goeppert. Sammelreferat über Arbeiten aus der rhinologischen Literatur
279. — Pharmakologie. Helwig. Seeklimatische Kuren 300. —
Renault. Schulzschirm 300. — Whipple. Chloroform 301. —
Czerny. Leberiran 301. — Bain. Lezithin und Phytin 302. —
Ernährung und Stoffwechsel. Rietschel. Brusikinder 302. —
Brady. Malzsuppe 302. — Heß. Erbrechen 302. — Klotz. Darm-
flora 303. — Stiekel. Darmepithel 303. — Rosemann. Chlorgehali
des Fölus 304. — Niemann. Kalkbilanz 304. — Sehlacht. Eosinophilie
304. — Neumann. Fettpolsier 305. — Czerny. Alrophie 305. —
Crudden 305. Crudden und Fales. Iniestinaler Infanlilismus
306. — Varlot und Moranee. Abdominale Eklasie 306. — Klinik
der Kinderkrankheiten. Kassowitz 306. Ogata. Rachilis
307. — Oyamada. Riesenkinder 307”. — Graham. Hämor-
rhagische Erkrankungen der Neugeborenen 307. — Slingenberg.
Hämolyse 308. — Poignard. Jkïerus 308. — Salle. Akromegalie
308. — Hertz. Kongenilale Dyschezie 308. — Variot. Hemiatrophia
facialis 309. — French. Chronischer Husten 309. — Fabrikant.
Pleuritis 310. — Forbes und Newsholme. Rhinilis 310. — Moltscha-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 5
noff. Akule Infektionen 310. — Cowan, Fleming und Kennedy.
Herzblock 311. —- Roberts. Tetanus 311. — Kretschmer 311.
Preisieh. Ahmed. Fischl. Scharlach 312. — Raffle. Masern
812. Aviragnet, Rlechmann und Huber. Cumberledge. Di-
phtherie 313. — Kerley. Typhus 313. — Thayer. Sophian. Epide-
mische Meningilis 313. — Henderson. Malaria 314. — Bryan.
Pyämie 314. — Hirokawa. Saunders, Johnson, White und
Zahorsky. Keuchhusien 314. — Dietrich. Cronquist 315. Armand-
Delille. Corner 316. Tubby. Tuberkulose 317. — Vas. Syphilis
317. — Böhm. Mechanische Deformitäten 318. — Wollenberg.
Hohmann. Skoliose 318. — Lindemann. Rachitische Deformitäten
319. — Bibergeil. Pürkhauer. Schulterblatthochsiand 319. —
Jalaguier. Roth. Torticollis 320. — Joachimsthal. Siôrungen
der Knochenbildung 320. — Brandes 320. Springer. Madelungsche
Deformität 321. — Drehmann 321. Peltesohn 322. Preiser. Coxa vara
323. — Cassel. Femurmißbildung 323. — Grune. Unierschenkel-
brüche 323. — Henneberg und Kirsch 323. Meng. Plaitfuß 324. —
Vulpius. Klumpfuß 324. — Peltesohn 324. Gaugele. Arthrodese 325. —
Langemak. Brucheinklemmung 325. — Stephan. Epiphysenlösung
am Schenkelhalse 325. — Beyer. Ruplur der Trachea 325. — Peiser.
Phimose und Hydrozele 325. — Rheindorf 325. Ceeil und Bulkley.
Appendicilis 326. — Matti 326. Triboulet und Savarlaud. Darm-
invagination 327. — Wangh. Enlierekiomie 327. — Arzt. Kopf-
tumoren 327. — Spitzy. Nervenplastik 328. — Lange 328. Natzler
Sehnenverpflanzung 329. — Förster. Resektion der hinteren Rücken-
markswurzeln 329. — Geschichte der Pädiatrie, Fürsorge.
Apert. Ein Buch von 1472 330. — Sokolow. Russische Pädialrie
330. — Freiluftschulen 331. — Besprechungen. Plaundler-Schloß-
mann. Handbuch der Kinderheilkunde VI 331. — Heubner. Reden
und Abhandlungen 332. — A. Baginsky. Wohlfahriseinrichlungen
332. — 0. v. Fürth. Probleme der physiologischen und pathologischen
Chemie 333. — Horn. Rechisstellung der Putativkinder 333.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin, W. 50, Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
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Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
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Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. Referate. Nr. 6.
Sammelreferat über die Bakteriologie des Jahres 1911
mit spezieller Berücksichtigung des Kindesalters.
Von Dr. Th. Messerschmidt, Assistent des Instituts für Hygiene und
Bakteriologie der Universität Straßburg.
Zur Einführung sei folgendes vorausgeschickt: Dies Referat
soll sämtliche bedeutenderen Originalarbeiten des Jahres 1911 über die
Bakteriologie des Kindesalters enthalten. Es erschien indessen
zweckentsprechend, auch Arbeiten zu berücksichtigen, die zwar
nicht diese spezielle Forderung erfüllen, aber trotzdem für die
bakteriologische Forschung des Kindesalters Bedeutung erlangen
könnten. So mußten einige rein tierexperimentelle Untersuchungen
und auch einige Feststellungen an Erwachsenen berücksichtigt werden.
I. Pathogene Mikroorganismen.
Typhus abdominalis und Paratyphus.
In der Epidemiologie des Typhus abdominalis spielt der Kinder-
und Säuglingstyphus eine bedeutsame Rolle. Klinisch ist die Diagnose
oft kaum mit Sicherheit zu stellen, die bakteriologische Untersuchung
ist in Typhusgegenden in jedem fieberhaften Krankheitsfalle, der
diagnostisch nicht völlig klar liegt, unbedingt zu verlangen.
Der Klinik des Abdominaltyphus im Kindesalter ist eine Arbeit
von Vogt (9) gewidmet: Verf. beobachtete in Straßburg eine Typhus-
epidemie in einem Knabenwaisenhause. Die klinischen Erscheinungen
waren bei jüngeren Kindern oft so gering, daß nur mit Hilfe der
Agglutination des Patientenserums die Diagnose zu stellen war. Für
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 24
336 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
die Epidemiologie hält Verf. diese Fälle von größter Bedeutung, da
sie leicht übersehen werden können. Diese leichteren Formen wurden
hauptsächlich bei Kindern unter 11 Jahren beobachtet. Interessant
ist, daß exsudative Konstitution der Kinder keinen Einfluß auf den
gesamten Verlauf der Krankheit hat. Indessen wurden Delirien
und abnorme Gemütsstimmung bei neuropathischen Kindern häufiger
beobachtet. Bradykardie mit Irregularität traten gegen Ende des
Fiebers auf ; Dikrotie war selten. Die Diät war folgendermaßen geregelt:
Während der Krankheit flüssige Kost: Milch, Eier, Bouillon bis die
Kinder zirka 2 Wochen entfiebert sind, erst dann wird zu Brei und
fester Kost übergegangen. Größere Gewichtsabnahmen sind streng
zu vermeiden.
Der Klinik ist weiter eine Arbeit von Baginsky (1) gewidmet.
Mit der Diät stimmt Verf. mit Vogt überein ; besonders zu betonen
ist indessen noch, daß eine Organschädigung durch dieselbe streng zu
vermeiden ist, vielmehr ist der gesamte Organismus zu kräftigen,
damit er die toxischen Wirkungen der Bazillen leichter überwindet.
Auf Grund einiger Fälle, in denen Verf. bei Kindern schwere typhöse
lokale Erkrankungen des Darmes mit ulzerösem Zerfall, Darm-
blutungen und Peritonitis sah, hält Verf. den Kindertyphus keineswegs
für eine so leichte Affektion, wie sie gewöhnlich beschrieben wird.
Schlieps (8) stellte in kardiopygmographischen Untersuchungen
fest, daß Kinder unter 14 Jahren eine Dikrotie des Pulses im Sinne
der Erwachsenen nicht haben. Bei beginnender Rekonvaleszenz
findet sich fast regelmäßig Bradykardie. Arythmien werden häufig
beobachtet, es sind Sinusirregularitäten, die keine Therapie erfordern,
stets gute Prognose geben. Andere Arythmien wurden nicht beob-
achtet.
Kaspar (4) beobachtete einen 3 Monate alten Säugling mit einem
periartikulären Abszeß am Knie. Im Eiter fanden sich Typhusbazillen
in Reinkultur. Das Serum des Kindes gab dann positive Agglutination ;
im Urin wurden Typhusbazillen nachgewiesen. Einige Wochen vor
der Inzision des Abszesses litt das Kind an einem Darmkatarrh, der
nachträglich durch diese Befunde als typhöser Natur angesprochen
wird.
Im Anschlusse an eine Typhusinfektion sah Baines (2) bei
2 Kindern sich Psychosen entwickeln. Epidemiologisch interessant
ist ein Bericht Brückners (3). In der Kindererziehungsanstalt Sch.
erkrankten 76 Kinder nacheinander an Typhus. Die Infektion erfolgte
durch eine Bazillenträgerin. Durch Kontakt mit dieser erkrankten
zunächst 7 Kinder, durch weiteren Kontakt mit diesen die übrigen
Insassen. Zur sicheren Feststellung von Neuerkrankungen erweisen
sich Temperaturmessungen der Umgebung des Kranken als sehr
geeignet. In mehreren Fällen war nur durch erhöhte Temperaturen
(über 37:2) sowie durch den Ausfall der Gruber - Widalschen
Reaktion und durch den Nachweis von Bazillen in den Entleerungen
die Diagnose auf Typhus möglich. Verf. unterscheidet 3 Formen
des Kindertvphus: 1. Vorübergehende parasitische Typhusinfektion.
2. Abortivtyphus. 3. Echter Typhus abdominalis.
Nr. 6 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. 337
Zum Auffinden der Typhusbazillenträger, die oft tagelang
keine Bazillenausscheiden, gibt es noch immer keine absolut zuverlässige
Methode. Nutzen schaffen zweifellos die von Forster empfohlenen
Gallepräparate und sonstige Abführmittel, die bei Verfütterung
die Bazillen mobilisieren. Leydheecker (5) stellte fest, daß 50%
der Bazillenträger Leukopenie aufweisen. Eine Bestätigung dieser
Befunde würde das Ausfindigmachen der Bazillenträger zweifellos
erleichtern.
Rolly (6) weist daraufhin, daß nach seinen klinischen Er-
scheinungen, den anatomischen Veränderungen und dem epide-
miologischen Verhältnis Typhus und Paratyphus so weit verschieden
sind, daß eine gesonderte Besprechung beider Krankheitsbilder
wohl berechtigt ist. Trotzdem bestehen sehr oft nahe Beziehungen
zwischen beiden Bildern. Schmidt (8) untersuchte 700 Schweine
und 30 kranke Menschen auf Paratyphusbazillen; er stellte fest,
daß von einer UÜbiquität der echten Paratyphus-B-Bazillen nicht
die Rede sein kann. Ähnliche Befunde wurden auch früher von
Uhlenhuth im Kais. Gesundheitsamt erhoben. Die Paratyphus-
bazillen können wohl überall vorkommen, sie im Sinne des Bakt.
Coli ubiquitär zu bezeichen, wäre aber falsch.
1. kn Das Typhoid (Abdominaltyphus der Kinder
und seine Behandlung). Ther. d. Gegenw., 1911, S. 49.
2. Baines. Posttyphöses Delirium. Arch. of Ped., 1911, Mai.
3. Brückner. Typhusepidemie in einer Kindererziehungsanstalt.
Münchener med. Wochenschr., 1911, S. 1008.
4. Kaspar. Ein Fall von Säuglingstyphus mit einer eigenartigen
Komplikation. Monatsschr. f. Kinderheilk., Bd. IX, 3.
5. Leydheecker. Über das Verhalten der weißen Blutkörperchen
bei Bazillenträgern. Wiener klin. Rundschau, 1911, Nr. 25—27.
6. Rolly. Über Paratyphusinfektion. Münchener med. Wochen-
schr., 1911, S. 559.
7. Schlieps. Ergebnisse kardio - pygmographischer Unter-
suchungen bei Typhus abdominalis im Kindesalter. Jahrb. f. Kinder-
heilkunde, Bd. LXXIV, S. 386.
8. Schmidt. Zur Frage der Ubiquität der Paratyphus-B-Bazillen.
Münchener med. Wochenschr., 1911, 563.
9. Vogt. Zur Klinik des Abdominaltyphus im Kindesalter.
Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXIII, S. 475.
Dysenterie.
Bei ihren Untersuchungen von Diarrhöen fanden Lucas und
Amos?) Bazillen vom Typus Flexner. Sie versuchten zu thera-
peutischen Zwecken die kombinierte aktiv-passive Immunisierung
während der akuten Krankheit. Die Erfolge waren nicht bedeutend.
Von den 95 behandelten starben 2; von 97 unbehandelten 3.
Zur Diagnosestellung erwies sich die Agglutination wenig
brauchbar, da sich kein gesetzmäßiges Verhalten feststellen ließ.
Epidemiologisch von Wichtigkeit ist, daß die Autoren in Fliegen
Dysenteriebazillen fanden.
Dick (1) beobachtete in Australien eine Shiga-Kruse Epidemie.
Prophylaktische Immunisierung mit abgetöteten Bazillen scheint
24%
338 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
vor der Infektion zu schützen; der Heilwert durch Vakzination ist
unsicher. Fliegen spielen bei der Übertragung keine Rolle.
a 1. Dick. Über Dysenterie in Australien. Journ. of Inf., Bd. VIII.
. 386.
2. Lucas und Amos. Prophylaktische Vakzination gegen Dysen-
terie der Säuglinge. Journ. of exper. Med., Bd. XIII, S. 486.
Cholera asiatica.
Daß die Inkubationszeit der Cholera sich auch auf einige Wochen
erstrecken kann, beobachtete Doty (1) in einem Falle, hei dem erst
16 Tage nach stattgehabter Inkubation der Ausbruch der Krankheit
stattfand. Zur Ermittlung eines verdächtigen Bazillenträgers wurde
diesem ein leichtes Abführmittel verabreicht. Danach entwickelte
sich ein akuter Ausbruch einer Gholera, die in 48 Stuuden zum Exitus
letalis führte. Die Diagnose Cholera wurde pathologisch, anatomisch
und bakteriologisch bestätigt. Dieser letzte Fall ist insofern interessant,
als hier wohl einwandsfrei eine Infektion des Bazillenträgers durch
eigene Bazillen vorliegt. Während früher die Choleravibrionen
selten länger als 45 bis 50 Tage bei Rekonvaleszenten gefunden wurden,
mehren sich in den letzten Jahren die Befunde der Dauerausscheider.
Zirolia (2) beobachtete einige Fälle, die nach Rekonvaleszenz
einige Wochen keine Vibrionen mehr ausschieden, Nach Genuß
von Abführmitteln, auch nach Darmstörungen durch Diätfehler
traten in den diarrhöischen Entleerungen wieder Vibrionen auf.
Verf. fordert danach, daß der Rekonvaleszent erst nach mehrfachen
bakteriologischen Untersuchungen eventuell nach Darreichung von
Abführmitteln für vibrionenfrei erklärt wird. Tanda (3) bespricht
eingehend eine Epidemie in Molfetta und kommt zu ähnlichen
Schlüssen. Auch er fordert die bakteriologische Untersuchung nach
Darreichung von Abführmitteln.
Nach dem Tode fanden sich Vibrionen in verschiedenen
Organen. Zur Untersuchung empfiehlt Verf. die Dieudonné-Platte.
Nach den Untersuchungen von Huntemüller (4) besteht
in der Giftbildung der eigentlichen Choleravibrionen und der El
Tor-Stämme nur ein quantitativer Unterschied (entgegen den An-
schauungen von Kraus). Toxin und Hämolysin sind identisch ;
es wird durch Hitze zerstört, während das Endotoxin wesentlich
resistenter gegen Hitze ist.
Bei Kaninchen, Ziegen und Pferden ließ sich ein Antitoxin dar-
stellen, das das Toxin paralysierte. In einer weiteren Arbeit (5) weist
derselbe Verf. auf die epidemiologische Bedeutung der Vibrionen-
träger hin. Mit Peptonwasseranreicherung ließen sich auf der
Dieudonne& Platte oft monatelang in den Entleerungen Vibrionen
nachweisen. In 24 Stunden war mit dieser Untersuchungstechnik
meist die Diagnose sicherzustellen.
Friedrich (6) bevorzugt den Nährboden nach Esch (alkalischer
Peptonwasseragar + Hämoglobin) vor dem nach Dieudonné, da der-
selbe sofort nach Herstellung benutzt werden kann.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 339
l. Alva Doty. Cholera nach modernen Gesichtspunkten. Amer.
Journ. Med. Soc., 1911, Nr. 1
2. Zirolia. Beobachtungen über die Dauer des Vorkommens
von Choleravibrionen in den Entleerungen von Cholerarekonvaleszenten
er EE infolge von Abführmitteln. Hyg. Rundschau,
, Nr.
3. Tanda. Bakteriologische Beobachtung bei der Cholera-
epidemie in Molfetta 1910. Hyg. Rundschau, 1911, Nr. 15.
4. Huntemüller. Toxine und Antitoxine der Choleravibrionen.
Zeitschr. f. Hyg., Bd. LXVIII, S. 221.
9. — Moderne bakteriologische Choleradiagnose. Fol. serol.,
Bd. VII, H. 1.
6. Friedrich. Die Hämoglobinnährböden für Cholera nach
Esch. Deutsche Med. Wochenschr., 1911, S. 147.
Diphtherie.
Für die Epidemiologie der Diphtherie wird ziemlich einstimmig
die große Bedeutung der Bazillenträger anerkannt. Sommerfeld (1)
fand im Rachen gesunder Kinder oft sehr virulente Diphtheriebazillen.
Nach überstandener Krankheit waren diese noch monatelang nach-
weisbar. Ein geeignetes Mittel, sie sicher zu entfernen, gibt es nicht.
Da sich die Bazillen auch lange auf unbelebten Gegenständen halten
können, ist die Wohnungsdesinfektion wichtig. Die Bazillenträger
sind besonders in größeren geschlossenen Anstalten gefährlich. In
einer frühzeitigen speziellen Behandlung der Kranken sieht Verf.
den besten (prophylaktischen) Schutz gegen die Bazillenträger.
Auch Seligmann (2) weist auf die große Bedeutung der klinisch
gesunden Bazillenträger hin. Er fordert, daß nach Überstehen der
Diphtherie jeder Patient mindestens 3mal bakteriologisch untersucht
wird. Macdonald (3) schlägt vor, daß alle Bazillenträger angezeigt
und solange isoliert werden, bis sie frei von Bazillen sind. Dieser
Vorschlag entspricht zum Teil den Erfahrungen Lippmanns (4).
In einem großen Krankenhaus fanden sich bei 90 Schwestern,
93 Pflegerinnen und Wärterinnen, 50 Wärtern, 48 Stubenmädchen
während einer Epidemie vorübergehend Diphtheriebazillen im
Rachen. Sie hatten keine Krankheitserscheinungen. An Diphtherie
erkrankten von diesen 5. Nach Isolierung der Bazillenträger nahmen
die Erkrankungen der Patienten ab. Da aber die Isolierung zeitweise
über 4 Wochen dauerte, war sowohl für die Pflege als auch für die
Isolierten dies System undurchführbar. Es wurde daher aufgegeben.
Bald darauf nahm die Zahl der Bazillenträger wieder zu. Auffallend
ist, daß nun trotzdem weniger Patienten erkrankten. Verf. zieht
daraus den Schluß, daß die Bazillen im Laufe der Zeit ihre Virulenz
verloren hatten. Durch Tierexperiment wurde diese Vermutung
bestätigt.
Versuche, die Diphtheriebazillen mit: Toluol, Pyozyanase, Jod-
tinktur, Lig. ferri sesquichlorati, Wasserstoffsuperoxyd, chlorsaurem
Kali, 1%,igem Sublimat aus dem Rachen der Träger zu entfernen,
schlugen fehl. Über die Behandlung der Bazillenträger sind die
Ansichten geteilt. Die früheren günstigen Erfolge der Pyozyanase-
behandlung werden wenig bestätigt. Lörensen (5) zieht ihr die
340 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
lokale Behandlung mit Menthol-Toluoleisenlösung nach Löffler
und die Jodtinktur vor. Einen eigenartigen Vorschlag macht Page (6),
der die Bazillenträger in 2 bis 3 Tagen von ihren Bazillen befreite,
wenn er eine Reinkultur von Staphylococc. pyog. aur. in dem Rachen
verstäubte. Blumenau (7) erhofft günstigen Erfolg von der Be-
handlung derselben nach Dzersgowsky, die er zur aktiven Immuni-
sierung anwandte. Diese Methode — die zweifellos einer Nachprüfung
an großem Material wert ist — beruht darauf, daß mit verdünntem
Toxin getränkte Wattetampons in die Nasenöffnungen abwechselnd
eingeführt werden. Die aktive Immunisierung gelang so ohne Schwierig-
keiten. Reizerscheinungen wurden nicht beobachtet. Im Tier-
experimente wurde eine mehrjährige Immunität festgestellt. Zur
Diphtherieprophylaxe eignet sich diese Behandlung gut. Weston
und Kolmer (8) wollen nur die Bazillenträger isoliert wissen, die
virulente Bazillen im Rachen haben. Ibre Virulenzprüfung beruht
auf folgendem Prinzip: Einem Meerschweinchen wird eine Kultur
der Bazillen intraperitoneal injiziert. Eın zweites gleich schweres
bekommt eine gleiche Kultur und 250 J. E. Antitoxin. Stirbt auch
dies zweite Tier, so war die Kultur sehr toxisch, da der Tod trotz der
250 abgesättigten Toxineinheiten erfolgte. Auf diese Weise fanden
die Autoren z. B. bei Ohreiterungen regelmäßig stark toxische, sonst
aber gewöhnlich wenig toxische Stämme.
Epidemiologisch ist auch die Nasendiphtherie von Bedeutung.
Blochmann (9) bespricht die Schwierigkeiten, die richtige Diagnose
auf Diphtherie der Nase zu stellen. Dadurch wird aber auch einer
Weiterverbreitung leicht Vorschub geleistet. Die Belege findet Verf.
am häufigsten an Septum und unterer Nasenmuschel. Er fordert
sorgfältige Untersuchung von einem Spezialisten. Trotzdem wird die
Nasendiphtherie leicht übersehen, zumal auch die Entnahme von
Material zur bakteriologischen Untersuchung oft schwierig ist.
Allen diesen Anschauungen widerspricht Hüls (10), der die
Infektion von Mensch zu Mensch leugnet. Er hält die Diphtherie-
bazillen für überall verbreitet. Örtliche und zeitliche Disposition
machen sie virulent und geben ihnen die Fähigkeit, Menschen zu
infizieren. Von diesen Gesichtspunkten aus hält Verf. jede Isolierung
und Desinfektion logischerweise für unnötig. — Zweifellos ist ja die
Epidemiologie noch keineswegs völlig aufgeklärt. Weitere Klärung
kann aber nur experimentelle Forschung bringen. Theoretische
Erwägungen, mögen sie noch so geistreich sein, bringen nie Klarheit,
deshalb sollte man sich derselben enthalten.
Im Blute von Diphtheriekranken fand Aaser (11) regelmäßig
nach der Römerschen Methode Diphtherietoxin. Diese Methode
beruht darauf, daß Diphtherietoxin bei subkutaner Injektion bei Meer-
schweinchen Quaddelbildung bis Nekrose verursacht. Bei einem
Patienten wies Verf. noch 24 Stunden nach erfolgter Injektion von
4000 J. E. und trotz bedeutender klinischer Besserung Toxin ım Blute
auf diese Weise nach.
Im Blute fand Leede (12) einmal 9 Tage vor dem Tode Diph-
theriebazillen. Postmortale Blutuntersuchungen hatten oft positiven
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 341
Bazillenbefund. Gewöhnlich waren dieselben 36 Stunden post mortem
nicht mehr nachweisbar. Parallel der Schwere der Erkrankung fand
Kolleston (13) abnorm niedrigen Blutdruck, der auch bei früh-
zeitigen Lähmungen auftrat. Albuminurie zeigte keinen Einfluß,
ebenso Spätlähmungen. Der abnorme Druck wurde nach zirka
7 Wochen wieder normal. In der Therapie sahen alle Autoren günstige
Erfolge bei Anwendung hoher Antitoxindosen. Wickmann (14)
beobachtete unter zirka 2000 Fällen 18 schwere Fälle von Diphtherie.
Diese bekamen bei täglichen Einzeldosen von 5000 bis 7500 J.E.,
im ganzen zwischen 12.000 und 35.000 J. E.; durchschnittlich
15.000 bis 16.000 Einheiten. 4 Fälle kamen zum Exitus letalis, die
Infektion war schon mehrere Tage vor der Behandlung erfolgt, auch
bestand bei ihnen Blutdrucksenkung. Die 14 überlebenden Fälle
verfielen nicht in die Diphtheriekachexie und erholten sich rasch.
Bei einer nicht diphtherischen, phlegmonösen Angina — die
als solche vorher nicht erkannt war — wurden in 2 Tagen 26.000 J. E.
(500 J. E. im Kubikzentimeter) gegeben. Eine eventuelle nach-
teilige Wirkung der hohen Serumdosen wurde nicht beobachtet.
Fritz Meyer (15) sah bei schweren Formen von der intravenösen
Seruminjektion großen Vorteil. Er bespricht weiter die Indikationen
für die prophylaktische Serumapplikation. Diese ist einzuschränken.
Nur bei schweren Epidemien sollen schwächliche oder mit. schweren
anderen Krankheiten behaftete Kinder geschutzimpft werden.
Verf. bespricht in der nichtspezifischen Therapie die Anwendung
von Pyozyanase, Adrenalin usw.
Fedinsky (16) verwendet je nach Schwere und Eigenart
des Falles verschieden hohe Dosen von 2000 bis 20.000 J. E. Maß-
gebend hierfür ist: Rachenödem, Miterkrankung des Nasenrachen-
raumes, Group usw.
Blu menau (17) beobachtete 488 Fälle im Laufe von 13 Jahren
miteiner Mortalität von 547%. Ein übles Zeichen ist für ihn Erbrechen
in den ersten Tagen der Krankheit. Die schweren Fälle hält Verf.
durch virulente Bazillen bedingt, zu denen eventuell noch. Strepto-
kokken traten. Zur Behandlung gibt Verf. 5000 J. E. intravenös,
eventuell wiederholt er die Injektion. Lokal wirkt Pyozyanase günstig.
Bei Herzschwäche gibt Verf. Adrenalin.
Markuson und Agopoff (18) halten nach Beobachtungen
an einem großen Krankenmaterial auf der Masernabteilung eines
Moskauer Spitals die prophylaktische (passive) Immunisierung als
wertlos. Smith und Brown (19) mischten in vitro Toxin und Anti-
toxin und injizierten dies Gemisch zur Immunisierung. Die Resultate
waren dabei bessere als bei getrennter Injektion. Mc. Keen (20)
sah einen plötzlichen Tod nach Injektion einer prophylaktischen
Dosis von Antitoxin. Bei der Sektion ergab sich ein Status lym-
phaticus. (Die Thymus des 17jährigen Mädchens wog 25 g.) Hill (21)
berichtet über die hohe Sterblichkeit bei Diphtherie in den Ver-
einigten Staaten. Er stellt fest, daß sehr oft die Diagnose spät gestellt
wird, daß infolge der Treibereien von manchen Seiten dem Heilserum
wenig Vertrauen geschenkt wird. Es wird daher zu wenig angewandt.
342 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Die Prophylaxe ist aus ähnlichen Gründen mangelhaft, demgemäß
ist die Infektionsmöglichkeit größer als anderwärts. — Dort ist also
eingetreten, was in Deutschland eine nicht wenige Leser zählende
Presse in zwar plumper, aber systematischer Form zu erreichen
sucht. Wer einmal längere Zeit auch die medizinische Gegnerpresse
liest (Impfgegner, Tier- und Menschenfreund, Naturheilarzt usw.),
wird den Wert der Worte Hills erst richtig beurteilen können. Caveant
consules — —.
Ihre reichen Erfahrungen stellen Colley und Egis (22) folgender-
maßen in ihren Schlußsätzen zusammen: ,Zur Kategorie der schweren
Diphtherie gehören alle Fälle mit Halsödem, Fälle mit allgemeinen
Intoxikationen und unaufhaltbar fortschreitenden Prozessen. Die
schwere Diphtherie gab in den Jahren 1908 bis 1909 52% Sterblichkeit.
Die Schwere der Form ist in der Mehrzahl der Fälle von der Virulenz
der Infektion abhängig, zuweilen vielleicht von der Mischinfektion
mit anderen Mikroorganismen (Streptokokken, Proteus).
Nach der Schwere und der Prognose können die malignen Diph-
theriefälle in 3 Gruppen eingeteilt werden. Für die Streptokokken-
diphtherie konnten wir kein besonderes klinisches Bild aufstellen.
Kranke, welche in den ersten Krankheitstagen eingehen, sterben infolge
allgemeiner Toxinämie, die in den späteren Tagen sterben am häufigsten
infolge toxischer Myokarditis. Die Anwendung großer Serumdosen
in den frühen Stadien der Krankheit (hier muß die Dauer nicht nach
Tagen, sondern nach Stunden berechnet werden) übt einen günstigen
Einfluß auf den lokalen Prozeß aus; jedoch bringen die zu großen
Einzeldosen (über 16.000 J. E.) wohl kaum einen Nutzen. Die Be-
handlung mit wiederholten Dosen nach Méry macht auf uns einen
günstigen Eindruck. Von den pharmazeutischen Mitteln gibt bei
Myokarditis außer den gewöhnlichen Exzitantien und Tonicis (Strych-
nin, Koffein, Kampfer) das Adrenalin die besten Resultate.“
Neufeld und Haendel (23) stellten im Gegensatze zu Kraus
fest, daß der Antitoxingehalt eines Heilserums quantitativ dem
Heilwerte desselben entspricht. Über die Bindung von Diphtherie-
toxin und Antitoxin und den Mechanismus stellte Mentz von
Krogh (24) umfassende Untersuchungen an. Anfangs handelt es
sich bei dieser Bindung um eine Adsorptionswirkung, die wieder
trennbarist. Erst nach !/,stündiger Einwirkung bei Zimmertemperatur
kommt es zu einer chemischen Verbindung. Damit wird das Diph-
therietoxin entgiftet; eine Trennung ist nicht mehr möglich.
Einige seltenere Lokalisationen der Diphtherie wurden beob-
achtet. Reinhardt (25) berichlet über einen Sektionsfall; es fanden
sich auf der Brust, an den Extremitäten und in den Achselhöhlen
diphtherische Ulzera — die klinisch für Lues angesprochen waren —
mikroskopisch und kulturell fanden sich Diphtheriebazillen. Der
Meerschweinchen - Impfversuch bestätigte die Diagnose. Auf den
Tonsillen sowie in den histologischen Präparaten wurden ebenfalls
Bazillen gefunden. Ihren Ursprung nahm die Infektion voraus-
sichtlich von einer Rhinitis diphtherica, die ohne Membran ver-
laufen war. Everall (26) beobachtete anschließend an eine Nasen-
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 343
Rachendiphtherie schwere peritonische Allgemeinerscheinungen,
Tympanie, Erbrechen usw., Störungen von seiten des Herzens und
der Atmungsorgane. Auf Diphtherieheilserum trat schnelle Besserung
ein; mit den Fäzes wurde eine Membran von 8cm Länge entleert.
Rausome und Corner (27) behandelten einen 6jährigen Knaben
rechtzeitig mit großen Serumdosen. Am 17. Tage trat Gangrän des
rechten Beines ein, die Amputation unterhalb des Kniegelenks er-
forderte.9derartigeFällesind inderLiteratur bekannt. GClothier(28)be-
obachtete frühzeitig in derzweiten Krankheitswoche Akkommodations-
lähmungen; an diese schlossen sich Lähmungen der Extremitäten an.
Anaphylaktische Erscheinungen (Serumkrankheit)
‚nach Anwendung von Heilserum.
Zum Gebiete der Anaphylaxie werden sicher zur Zeit auch
solche Erscheinungen gerechnet, die nichts damit zu tun haben.
Die eigentliche Anaphylaxie ist eine Immunkörperreaktion, die erst
dann auftreten kann, wenn einem Organismus parenteral zum
zweiten Male artfremdes Eiweiß einverleibt wird. Die Aufnahme der
immunisierenden, zur späteren Reaktion vorbereitenden Substanzen
durch die Lungen konnte vom Referenten durch das Experiment
nicht erzielt werden. Es ist daher zum mindesten zweifelhaft, ob
Menschen durch häufigen Umgang mit Pferden gegen Pferdeserum
überempfindlich werden können. Berechtigt ist aber entschieden
die Forderung Goodalls (29), der in Anbetracht der eventuellen
Serumkrankheit von der prophylaktischen Anwendung des Heil-
serums absehen will. Zur Vorsicht mahnt er ferner besonders bei
Asthmatikern. Gavary (30) widmet sich dem Studium der Antiana-
phylaxie. Diese wird durch wesentlich größere Mengen des heterologen
als des homologen Serums erzeugt. Verf. konnte an Hunden, die mit
Pferdeserum behandelt waren, zeigen, daß sie gegen die Anaphylaxie
bei Reinjektion von Pferdeserum durch größere Mengen nicht spe-
zifischen (d. h. nicht von Pferden stammenden) Serums zu schützen
sind. Diese Resultate dürften für die Prophylaxe der Serumkrankheit
von nicht geringer Bedeutung sein. Hodgon (36) verhütete die
Serumkrankheit dadurch, daß er am Tage der Serurninjektion und in
den nächsten 4bis6 Tagen Schilddrüsentabletten gab. Seine Erfolge
ermutigen Verf., dies Verfahren zu empfehlen. Schreiber (32) sah
nach Injektion von Heilserum bei einem Patienten Ödem beider
Augenlider eintreten. Er deutet dies als anaphylaktische Reaktion.
Davon ausgehend, will Verf. sämtliche lokalen Ödeme als ana-
phylaktischer Natur ansprechen.
Dem Wesen der Serumkrankheit scheint v. Bokay (33) durch
seine Beobachtungen näher zu kommen. Zwei noch nicht mit Serum
behandelte Kinder aus verschiedenen Familien erkrankten direkt
im Anschlusse an die Seruminjektion unter den allgemeinen Er-
scheinungen der Serumkrankheit. Das fragliche Serum stammte von
demselben Pferde und von derselben Serumgewinnung. Eine Anzahl
von anderen Kindern, diemitdemselben Serum behandeltwar, erkrankte
344 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
unter den gleichen Erscheinungen, allerdings nach der gewöhnlichen
Inkubationszeit. — Bei diesen letzteren ist ,,Anaphylaxie nicht
auszuschließen, wohl bei den beiden ersten. Verf. glaubt dem Serum
selbst, eventuell der Eigentümlichkeit des Serum spendenden Tieres die
krankheitsauslösenden Erscheinungen zuschieben zu müssen. Ähnliche
Beobachtungen werden von Rankin und Pryce (34) mitgeteilt.
1. Sommerfeld. Beitrag zur Epidemiologie der Diphtherie.
Arch. f. Kinderheilk., 1911, Bd. 57.
2. Seligmann. Die Diphtheriebekämpfung in den Schulen
und geschlossenen Anstalten. Zeitschr. f. Hyg., 1911, Bd. LXX.
3. Macdonald. Bericht über 90 Diphtheriebazillenträger. Lanc.,
1911, S. 795.
4. Lippmann. Beobachtungen an Diphtheriebazillenträgern.
Zeitschrift f. Hyg., Bd. 67.
5. Löresen. Zur Wertschätzung der Pyozyanose bei Persistenz
der Diphtheriebazillen. Münchener med. Wochenschr., 1911, S. 625.
6. Page. 46 Diphtheriebazillenträger. Arch. inf. Med., 1911,
Januar.
7. Blumenau. Über die aktive antidiphtherische Immunisierung
des Kindes nach dem Prinzipe von Dzersgowsky. Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXXIV, S. 141.
8. Weston und Kolmer. Die Meerschweinchenprobe zur Be-
oug der Virulenz von Diphtheriebazillen. Journ. of Inf., Bd. VIII,
. 295.
9. Blochmann. Die Diagnose der larv. Diphtherie im jüngsten
Kindesalter. Berliner klin. Wochenschr., 1911, S. 1825.
r SE Hüls: Schule und Diphtherie. Zeitschr. f. Schulges., 1911,
. 233.
ll. Aaser. Über den Nachweis des Diphtheriegiftes im Blute
Diphtheriekranker. Berliner klin. Wochenschr., 1911, Nr. 48.
12. Leede. Bakteriologischer Blutbefund bei Diphtherie. Zeitschr.
f. Hyg. u. Infektionskrankh., 1911, Bd. LXIX.
13. Kolleston. Der Blutdruck bei Diphtherie. The british
Journ. of Child. Dis., Bd. VIII, S. 433.
14. Wickmann. Über größere Serumdosen bei Diphtherie.
Monatsschr. f. Kinderheilk., 1910, S. 421.
Fritz Meyer. Fortschritt in der Behandlung der Diphtherie.
Berliner klin. Wochenschr., 1911, S. 2027.
16. Fedinsky. Ein Beitrag zur Frage der Antitoxindosen bei
Diphtherie. Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXIV, S. 274.
17. Blumenau. Zur Frage der phlegmonösen Diphtherie und
deren Behandlung. Arch. f. Kinderheilk., Bd. LV, 8.
18. Markuson und Agopofft. Über den Wert der prophylak-
tischen Injektion von Serum bei Diphtherie. Arch. de méd. des enfants,
Bd. XIV, S. 5.
19. Smith und Brown. Weitere Untersuchungen über die
immunisierende Wirkung von Mischungen von Diphtherietoxin und
Diphtherieantitoxin. The Journ. of Med. Res., Bd. XXIII, S. 433.
20. Mr. Keen. Plötzlicher Tod nach Injektion einer prophy-
laktischen Dosis von Diphtherieantitoxin. Boston Med. and Surg.
Journ., 1911, S. 503.
21. Hill. Hohe Sterblichkeit bei Diphtherie in den Vereinigten
Staaten. Med. Record, 1911, Aprilheft.
22. Colley und Egis. Die Diphtherieepidemie nach dem Material
des Morosoffschen städtischen Krankenhauses. Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXXII, FEreänzunesh., S. 27. `
23. Neufeld und Händel. Über den Zusammenhang von
Heilwert und Antitoxingzehalt des Diphtherieserums. Arbeiten aus
dem kais. Ges. A.. Bd. XXXVIII, S. 219.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 345
24. Mentz von Krogh. Ist die Bindung von Ditoxin und
Antitoxin eine Adsorptionswirkung? Zeitschr. f. Hyg., Bd. 68, S. 251.
25. Reinhardt. Zur Kenntnis der Hautdiphtherie. Virchows
Arch., Bd. CCV, S. 452.
26. Everall. Abdominaldiphtherie. Journ. of. Amer. Assoc.,
1911, Januarh.
27. Rausome und Corner. Gangrän einer Extremität während
der Rekonvaleszenz nach Diphtherie. Lanc., 1911, Bd. I, S. 94.
28. Cothier. Postdiphtherische Akkomodationslähmung. New
York Med. Journ., 1911, Februar.
Serumkrankheit.
29. Goodall. Einige Punkte, die von Bedeutung für die Serum-
behandlung der Diphtherie sind. British Med. Journ., 1911, S. 1442.
30. Calvary. Zur Spezifität der Antianaphylaxie. Münchener
med. Wochenschr., 1911, S. 1442.
31. Hodgon. Die Verwendung von Schilddrüsensusbstanz gegen
Serumexanthem. Lanc., 180, I, S. 373.
32. Schreiber. Arch. de méd. des enf., 1911, Aprilh.
33. v. Bokay. Beiträge zur Kenntnis der Serumkrankheit.
Deutsche med. Wochenschr., 1911, S.
34. Rankin und Pryce. Ein Fall ven sofortiger Serumreaktion.
Lanc., 179, II, S. 1760.
Pertussis.
Finisio (1) bestätigt in seinen Untersuchungen, daß der Bordet-
Gengonsche Bazillus der Erreger des Keuchhustens ist. Er konnte
ihn in allen Fällen nachweisen und mittels der biologischen Unter-
suchungsmethoden seine Beziehungen zu der Infektion bestätigen.
Von den biologischen Methoden scheint die Komplementbindung
als diagnostisches Hilfsmittel wertvoll zu sein; Delcourt (2) fand,
daß diese in allen Fällen auch in den uncharakteristischen und im
Anfangsstadium positiv ausfiel. Ähnliche Beobachtungen machten
Lesage und Collin (3). Den Husten, der nach überstandener Infektion
zurückbleibt, wollen diese Autoren rein psychisch ohne Medikamente
behandeln. Eine eigenartige Beobachtung stammt von Welde (4).
Gelegentlich einer Grippeepidemie in einem Säuglingsheim erkrankten
die Zwillinge einer Amme. Die Erkrankung des einen verlief als Grippe
mit ausgesprochener Bronchitis; die des andern als typischer klinischer
Keuchhusten. Eine Einschleppung von außen ist auszuschließen ;
bei den anderen Kindern erfolgte keine Infektion mit Keuchhusten.
Verf. ist danach der Ansicht, daß verschiedene Erkrankungen der
oberen Luftwege sich klinisch wie Keuchhusten äußern können.
In der Diagnostik des Keuchhustens wird dem Blutbild von ver-
schiedenen Seiten Bedeutung zugesprochen. Aschby (5) fand bei
100 keuchhustenkranken Kindern stets eine Leukozytose mit 15.000
bis 30.000 Leukozyten. Davon waren zirka 60% Lymphozyten.
Differentialdiagnostisch hält Kolmer (6) solch eine Leukozytose
und Lymphozytose von großem Werte. Regnault (7) hält den
Keuchhusten nach seinen Beobachtungen so lange für infektiös,
als Leukocytose besteht. Sobald die Leukozytenzahl normal ist, ist
die eigentliche Infektion geheilt. Danach auftretende ‚Anfälle‘
sind neuropathischer Natur; diese bessern sich durch Luftwechsel.
316 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Der Urin ist in der Zeit der akuten Infektion reich an Harnsäure,
danach wird er klar und sinkt in seinem Harnsäuregehalt auf die
Norm zurück. |
Im Anschlusse an einen Keuchhusten sah Wiegmann (8)
bei einem Kinde Neuritis optica entstehen.
Über die Therapie sind die Ansichten in der Literatur geteilt.
Fischl (9) empfiehlt Antitussin und Zypressenöl, Muralt (10) tritt
für Droserin ein, Rosenfeld (11) sah vom Antipyrin guten Erfolg.
Gegen das Erbrechen empfiehlt Naam é (12) Ichtyol. Zur Raum-
desinfektion wendet Levy (13) Sanofia an ; es wird dabei das Zimmer
mit Menthol, Eukalyptol, Terpentinöl usw. geräuchert.
l. Finisio. Der Bordet-Gengousche Bazillus in der Ätiologie
des Keuchhustens. Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. III, S. 121.
2. Delcourt. Die Diagnose d. abort. Keuchhustens durch die
Bordet-Gengousche Reaktion. Arch. de méd. des enf., 1911, S. 70.
3. Lesage und Collin. Über das Bestehenbleiben des Hustens
und des Keuchhustens. Gaz. des hôp., 1911, Januarh.
4. Welde. Beitrag zur Atiologie des Keuchhustens. Monatsschr.
f. Kinderheilk., 1911, S. 35.
5. Ashby. nn... Wert der Leukozytose bei Keuch-
husten. British Med. Journ., Nr. 2575.
6. Kolmer. Der diagnostische Wert des Blutbildes beim Per-
stussis. Amer. Journ. Dis. Child., 1911, Juni.
7. Regnault. Der Keuchhusten, Untersuchung über die An-
steckungsdauer etc. Paris, 1911.
8. Wiegmann. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., 1911, April.
9. Fischl. Die Behandlung des Keuchhustens. Fortschr. f. d. Med.,
S. 28.
10. Muralt. Korresp. f. schwed. Ärzte, 1911, Nr. 20.
11. Rosenfeld. Berliner klin. Wochenschr., 1911, S. 1686.
12. Naamé. Behandlung des Keuchhustens mit Ichthyol.
Gaz. des hôp,. 1911, März.
13. Levy. Ther. d. Gegenw., 1911, S. 307.
Tuberkulose.
Infektionen des menschlichen Organismus mit Tuberkulose
erfolgen so gut wie ausschließlich mit menschlichen Tuberkel-
bazillen. Der kranke Mensch ist auch hier die eigentliche Quelle
zur Verbreitung der Krankheit. Die Rindertuberkulose spielt für
Neuinfektionen eine relativ minimale Rolle. Speziell für die Tuber-
kulose des Kindesalters wurde diese Lehre Kochs von Rothe (1)
bestätigt. Verf. verimpfte gesondert Mesenterial- und Bronchial-
drüsen von 100 Kindern subkutan auf Meerschweinchen. Nach erfolgter
Infektion wurden Kulturen auf 2%,igem Glyzerinrinderserum angelegt.
Kaninchen injiziert erzeugten Kulturen vom Typus bovinus allgemeine
Tuberkulose, solche vom Typus humanus dagegen nur lokale und
regionäre Infektion. Von den 100 untersuchten Kindern erwiesen
sich 21 tuberkulös. Von insgesamt 34 Kulturen gehörten 32 dem
Typus humanus, nur 2 dem Typus bovinus an. (Durch Impfung
beim Rinde bestätigt!) Diese beiden entstammten demselben Kinde.
ie Bronchialdrüsen waren in 70°, die Mesenterialdrüsen in 49%,
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 347
tuberkulös. Die Infektion war danach häufiger von den Luftwegen
als vom Verdauungstraktus aus erfolgt.
Möllers (2) bestätigte ebenfalls die Kochschen Anschauungen.
Er fand im Auswurfe der Phthisiker ausschließlich Tuberkelbazillen
vom Typus humanus. Auch Preisich (3)betont an Hand eines größeren
statistischen Materials die seltene Infektion von Kindern mit dem
Typus bovinus. Eine intrauterine Infektion beobachtete Dietrich (4).
Drei Tage vor ihrem Tode an miliarer Tuberkulose wurde von einer
Frau ein Kind geboren. Nach der Geburt kam dasselbe mit der
Mutter nicht mehr in Berührung; es entwickelte sich bei künstlicher
Ernährung gut. Nach drei Monaten starb es an allgemeiner Tuber-
kulose Da in der mütterlichen Plazenta mittels des Antiformin-
verfahrens Tuberkelbazillen nachgewiesen wurden, eine sonstige
Infektionsmöglichkeit für das Kind nicht bestand, glaubt, Verf. die
Tuberkulose des Kindes auf intrauterine Infektion zurückführen zu
können. In der mütterlichen Plazenta fanden ebenfalls mit dem
Antiforminverfahren Nowack und Ranzel (5) in 7 von 10 unter-
suchten Fällen Tuberkelbazillen. Die Autoren halten danach eine
intrauterine Infektion für wohl möglich.
Horst und Lessing (6) bestätigen aufs neue den Wert des
Antiforminverfahrens zum Nachweise der Tuberkelbazillen. In
Gewebsstücken, die auf dem Gefriermikrotom mit oder ohne voran-
gegangene !/,stündige Formalinhärtung vereist und geschnitten
werden, bleiben die Tuberkelbazillen für Meerschweinchen pathogen.
Die Hämatoxilinfärbung tötet dieselben ebenfalls nicht. Danach
kann man Gewebe zunächst histologisch auf Tuberkulose untersuchen,
dasselbe Material kann dann in Antiformin gelöstund Meerschweinchen
injiziert werden.
Lateiner (7) verimpfte 1 bis 2 Knötchen vom sogenannten
papulösen Tuberkulid der Säuglinge auf Meerschweinchen und erzeugte
dadurch jedesmal Impftuberkulose. Verf. spricht danach das papulöse
Tuberkulid als Form disseminierter hämatogener Tuberkulose der
Haut an. Ehrhardt (8) sah bei einem 9 jährigen Mädchen im An-
schlusse an die Extraktion eines kariösen Zahnes eine Tuberkulose
der Alveole und der angrenzenden Gingiva auftreten. Daran schloß
sich Drüsenschwellung an Kiefer und Hals an. Verf. glaubt, daß die
Infektion durch die Zahnzange erfolgte, fordert infolgedessen eine
gründliche Desinfektion der Instrumente vor dem jeweiligen
Gebrauch.
In der Therapie der Lungentuberkulose fordert Inman (9)
die Berücksichtigung der Mischinfektion. Diese ist häufig vorhanden.
Aus der Fieberkurve ist dieselbe allerdings nicht immer sicherzustellen.
Von einer spezifischen Therapie der Mischinfektion verspricht Verf.
sich günstigen Erfolg. Ebenfalls mehr Vorschläge als Tatsachen
enthält die Arbeit Pawlowskys (10). Er hofft von einer Kom-
bination der verschiedenen Tuberkuline einVakzin herstellen zu können,
das beim Menschen Immunität gegen Tuberkulose erzeugt. Verf.
stellt selbst ein Präparat von völlig getrockneten und fein verriebenen
Bazillenkörpern dar.
348 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Fuchs und Neubauer (11) konnten die Befunde Schloß-
manns, nach denen schnell steigende Tuberkulindosen guten Erfolg
in der Behandlung tuberkulöser Kinder hatten, nicht bestätigen.
Oft beobachteten sie dabei Progredienz oder sogar Propagation
der tuberkulösen Affektion. Bessere Resultate sahen die Autoren von
der Escherichschen anaphylaktisierenden Therapie. Die Kinder
entwickelten sich gut, der objektive Krankheitsbefund besserte sich.
Allerdings geben die Autoren zu, daß sich zur erfolgreichen Therapie
nur leichter Erkrankte eignen.
Die chemische Beeinflussung der Tuberkelbazillen gelingt nur
mit relativ wenig Desinfektionsmitteln. Leschke (12) stellt fest,
daß einige organische Säuren Tuberkelbazillen lösten. In diesen Lö-
sungen sind die reaktionsfähigen Eiweiß- und Fettkörper der Bazillen
enthalten. Von diesen aufgeschlossenen Emulsionen weisen Much
und Leschke (13) nach, daß sie die antigenen Eigenschaften zur
Komplementbindung enthalten. Auch die Tuberkulinüberempfindlich-
keit ließ sich damit erzeugen. In reinener Form soll das Tuberkel-
bazillengift in der Glykuronsäure-Tuberkelbazillenaufschließung vor-
handen sein. Mit dieser läßt sich dort, wo Tuberkulin eine ana-
phylaktische Reaktion gibt, ebenfalls eine solche erzeugen.
Dieselben Autoren (14) fanden bei sämtlichen säurefesten
Stäbchen und ebenfalls in der Bouillon, auf der sie gezüchtet waren,
spezifische, gemeinsame Stoffe. Zur Immunisierung eines Körpers
sind die Fettantikörper, die besonders von Tuberkelbazillenauflösungen
erzeugt werden, von Bedeutung, und zwar gehören auch sämtliche
anderen Stoffe der Bazillen dazu. Bei Lepra scheint der Fettantikörper
zu fehlen. Versuche mit der Komplementbildung fallen sowohl bei
„ausgeheilter‘‘ als auch bestehender Tuberkulose, überhaupt überall
dort, wo ein Konnex mit Tuberkelbazillen bestand, positiv aus,
Serum von Leprakranken reagiert auch gegen Tuberkelbazillen.
l. Rothe. Untersuchungen über tuberkulöse Infektionen im
Kindesalter. Deutsche med. Wochenschr., 1911, 4
. Möllers. Über den Typus der Tuberkelbazillen im Auswurf
der Phthisiker. Deutsche med. Wochenschr., 1911, S. 341.
3. Preisich. Tuberkulose im Säuglings- und Kindesalter.
Wiener med. Wochenschr., 1911, S. 190.
4. Dietrich. Kongenitale” Tuberkulose. Berliner klin. Wochen-
schrift, 1912, Nr. 19.
5. Nowack und Ranzel. Beitrag zur Kenntnis der Placenta
tuberculosa. Zeitschr. f. Gehurtsh. u. Gynäkol., Bd. 67, S. 719.
6. Horst und Lessing. Untersuchungen über den Wert der
Antiforminmethode für den Tuberkulosenachweis im Gewebe. Wiener
klin. Wochenschr., 1911, S. 303.
7. Lateiner. Über den histologischen Bau und die Bazill-
ätiologie des sogenannten Ben Tuberkulids des Säuglings. Zeitschr.
f. Kinderheilk., 1911,
8. Erhardt. mar Tuberkulose der Mundschleimhaut und
des ee nach Zahnextraktion. Deutsche med. Wochenschr.,
1911, S. 124.
SE Juman. Mischinfektion bei Lungentuberkulose. Lancet, 13.,
1
10. Pawlowsky. Über die Immunisierung gegen die Tuberkulose
und ihre Serumbehandlung. Zeitschr. f. Tuberkulose, Bd. XVII, S. 1.
3
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 349
41. Fuchs und Neubauer. Behandlung tuberkulöser Kinder
mit niedrigen Tuberkulindosen. Wiener klin. Wochenschr., 1911, Nr. 50.
12. Leschke. Die Auflösung der Tuberkelbazillen nach Deyke
und Much. Bauers Beiträge, Bd. XX, S. 43.
13. Much und Leschke. Ebenda.
14. — Ebenda.
Milzbrand.
Die Askolische Präzipitinreaktion wird von verschiedenen
Seiten als gut und zuverlässig bestätigt. Diese beruht darauf, daß
ein klar filtrierter Extrakt selbst aus faulen Milzbrandorganen ein
Präzipitat gegen Milzbrandimmunserum gibt.
Nach den Untersuchungen von Ottolenghi ist die im Tier-
körper von den Bazillen gebildete Kapsel nicht als Schutzmittel
des lebenden Bazillus aufzufassen.
1. Roncaglio. Zur Kenntnis der Thermopräzipitinreaktion
Askolis bei Milzbrand. Zeitschr. f. Im., Bd. XII, S. 44.
2. Lebre. Die Diagnose des Milzbrandes mittels der Askolischen
Reaktion. Zeitschr. f. Im., Bd. XII, S. 44.
3. Ottolenghi. Über die Kapsel der Milzbrandbazillen. Zeitschr.
f. Im., Bd. XII, H. 4.
Influenza.
Simon (l1) berichtet über zwei Fälle von Influenzameningitis,
die letal endeten. Die Sektion ergab im Liquor cerebrospinalis, im
Eiter und in einigen Organen typische Influenzabazillen. Verf. referiert
dann die in der Literatur vorhandenen Fälle. Es sind das insgesamt 41.
Von diesen betrafen 27 das erste Lebensalter mit einer Sterblichkeit
von 963%, 6 das zweite Lebensjahr mit einer Sterblichkeit von 94%.
37 waren im ersten Lebensjahrzehnt überhaupt; es starben zirka
90% der Erkrankten. Vogt (7) fand bei 37 grippekranken Kindern
23mal Influenzabazillen. Unter diesen fand sich ein Fall von Empyem,
in dessen Eiter eine Reinkultur von Influenzabazillen wuchs. Verf.
widmet sich dann der Klinik der Falle Clemens und Gould (2)
geben einen Bericht über einen zu Lebenszeiten diagnostizierten
Fall von eitriger Zerebrospinalmeningitis, der durch Influenzabazillen
verursacht war. Fraser (3) beobachtete einen Fall von eitriger
Arthritis des Kniegelenks. Im Eiter fanden sich ebenfalls Influenza-
bazillen. Heilung trat nach Arthrotomie ein. Während im allgemeinen
die Influenzabazillen nicht tierpathogen sind, züchteten Praëek
und Jatelli (4) aus dem Eiter eines 11/,jährigen Kindes, das an
eitriger Meningitis gestorben war, ein Stäbchen, das sich kulturell
und morphologisch wie die Influenzabazillen verhielt, aber tier-
pathogen war. Flexner (5) heilte mit Immunserum, das von Ziegen
gewonnen .war, infizierte Affen. Wollstein (6) konnte durch intra-
lumbale Verimpfung von Influenzabazillen bei Affen typische
Meningitis erzeugen, die mit Bakteriämie in 1 bis 4 Tagen zum Tode
führte. 24 Stunden nach erfolgter Infektion ließen sich diese Tiere
durch intralumbale Injektion von Immunserum, das von Ziegen
stammte, heilen. Da die Influenzamenigitis sehr bösartig ist (in der
390 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Literatur sind zirka 10% Spontanheilung bekannt), dürften diese
Versuche von nicht geringer praktischer Bedeutung sein.
1. Simon. Monatsschr. f. Kinderheilk., 1911, S. 549. |
2. Clemens und Gould. Bericht über einen zu Lebenszeiten
T9 8, 210. Fail von citriger Zerebrospinalmenigitis. Arch. of Ped.,
1911, S. 21
3. Fraser. Lancet, 1911, Bd. CLXXX, S. 1573.
4. Prasek und Jatelli. Ein Beitrag zur Kenntnis der tier-
1911,.8. 992. Bazillen der Influenzagruppe. Wiener klin. Wochenschr.,
1911
. Flexner. Influenzameningitis und direkte Serumbehandlung.
Si ‘of Amer. Assoc., 1911, Julih.
6. Wollstein. Serumbehandlung der Influenzameningitis. Journ.
of Exper. Med., Bd. XIV, S. 73.
7. Vogt. Die Bakterien der Respir.-Erkrankungen im Kindes-
alter. Jahrb. f. Kinderheilk., 1911, Bd. LXXIII, S. 142.
Meningitis cerebrospinalis epidemica.
Die Bedeutung der Parasitenträger wird auch hier für die
Epidemiologie anerkannt: Hachtel und Hayward (1) sahen in
einem Waisenhause im Laufe einiger Monate 4 Fälle von Meningitis
cerebrospinalis epidemica auftreten. Die Zeiträume zwischen den
einzelnen Erkrankungen waren verschieden groß. Bei bakteriologischer
Untersuchung fanden sich unter 99 Insassen 15 Bazillenträger. Nach
Isolierung derselben trat keine Infektion mehr auf. Die Behandlung
bestand in Zerstäubung von Antimeningokokkenserum; die Resultate
waren günstig. Einen Beitrag zur Frage der Meningokokkenträger
liefert Sachs- Müke (2). Verf. vertritt den Standpunkt, daß ein
Teil der angeblichen Meningokokkenträger keine echten pathogenen
Kokken beherbergt; vielmehr finden sich oft apathogene Pseudo-
meningokokken. Sie erschweren die Diagnose ganz erheblich, da sie
sich kulturell von den echten nicht unterscheiden, wohl aber durch
einen geringeren Agglutinationstiter. Danach müßte, falls diese
Untersuchungen bestätigt werden, jeder rein gezüchtete Meningo-
kokkenstamm austitriert werden, ehe der Träger als ‚‚Meningokokken-
träger‘ bezeichnet und behandelt wird. Ein einfaches Verfahren
zum Nachweise der Meningokokken gibt Bruynoghe (3) an. Der
durch Lumbalpunktion gewonnene Liquor des Kranken wird direkt
in Bouillon aufgefangen. Nach einer Bebrütungsdauer von einigen
Stunden lassen sich an der Oberfläche reichlich Meningokokken
nachweisen, zu einer Zeit, wo auf Agar noch nichts zu sehen ist. Bei
Mischinfektionen ist das Verfahren unbrauchbar.
Rusca (4) beschreibt das Blutbild bei der Meningitis cerebro-
spinalis epidemica. Die Erkrankung beginnt mit Leukozytose, die
durch Vermehrung der polynukleären Leukozyten bedingt ist. Die
Neutrophilen nehmen an Zahl zu bei Verschilmmerung, an Zahl ab
beim Abklingen der Erscheinungen. Vor dem Exitus werden Eosino-
phile und Mastzellen nicht beobachtet. Jochmann (d) wandte über
» Jahre lang mit gutem Erfolge Heilserum an (von Merk und vom
Berliner Institut für Infektionskrankheiten). Er injizierte intra-
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 351
lumbal Erwachsenen und älteren Kindern 20 bis 30 cm?, jüngeren
Kindern 20 cm3, Säuglingen 10 cm®. Die allgemeinen Erscheinungen,
Kopfschmerz, Nackenstarre, Benommenheit, besserten sich. Der
Liquor wurde klar. Auch Schepelmann (6) sah recht günstige
Erfolge von Heilserum bei frühzeitiger intralumbaler Injektion von
großen Dosen. Die Erfolge waren so gut, daß sie denen des Diph-
therieheilserums an die Seite zu stellen sind. Merle (7) spritzte
intralumbal in den ersten 3 Krankheitstagen täglich 20 cm? Heilserum.
Die 9 beobachteten Fälle verliefen so günstig, daß Verf. die Anwendung
warm empfiehlt. Die subkutane Injektion hatte auch merkliche Erfolge.
l. Hachtel und Hayward. Eine Hausepidemie von Meningitis
cerebrospinalis, die durch Ausschluß von Parasitenträgern... Journ.
of Inf., Bd. VIII, S. 444.
2. Sachs- Müke. Beitrag zur Frage der Meningitisträger.
Hyg. Rundschau, 1911, Nr. 12.
3. Bruynoghi. Einfaches Verfahren zur Züchtung von Meningo-
kokken. Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. LVI, S. 92.
4. Rusca. Das Blutbild der Meningitis cerebrospinalis epidemica
und deren diagnostische und prognostische Bedeutung. Arch. f. klin.
Med., 1911, Bd. CIII, S. 235
5. Jochmann. Über die Serumbehandlung der epidemischen
Genickstarre. Deutsche med. Wochenschr, 1911, S. 1753.
6. Schepelmann. Genickstarre und Heilserum. Wiener klin.
Wochenschr., 1911, S. 118.
7. Merle. Bull. ds la Soc. de péd., Paris 1910, S. 327.
8. Dann. Meningitis cerebrospinalis, deren Atiologie, Diagnose,
Prognose und Behandlung. Amer. Journ. of Child. Dis., 1911, S. 95.
9. Holt. Beobachtung an 300 Fällen okulter Meningitis bei
Säuglingen und jungen Kindern. Ebenda, Januarh.
Pneumokokken.
Lamar und Meltzer (l) erzeugten bei Hunden typische,
fibrinöse Pneumonie durch Injektion von Pneumokokkenkulturen
tief in die Bronchien der Tiere hinein. Von 42 gingen 7 zugrunde,
es zeigte sich Hepatisation ganzer Lappen. Die anderen Tiere über-
standen in der 2. Woche die Infektion.
Dmitrenko (2) wandte das Merksche Pneumokokkenvakzin
(„abgetötete Pneumokokkenkultur“‘) bei Lungenentzündung an.
In 8 akuten Fällen zeigte sich keine Beeinflussung des normalen
Krankheitsverlaufs, während in 2 Fällen von chronischer Pneumonie
ein guter Erfolg verzeichnet wurde. Die Patienten wurden bald gesund.
Das Vakzin selbst soll unschädlich sein.
l. Lamar und Meltzer. Experiment. Pneumonie. Zentralbl.
f. pathol. Anat., Bd. XXIII, H. 7.
2. Dmitrenko. Versuch, Pneumokokkenvakzin bei der Lungen-
entzündung anzuwenden. Russky Wratsch., 1911, Nr. 8.
Erysipel.
Verf. empfiehlt Diphtherieheilserum gegen Erysipel. Er beob-
achtete rasche Heilung und Entfieberung. | f
Polak. Diphtherieserum bei Erysipel. Wiener med. Wochenschr.,
1911, S. 1913.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 25
359 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Scharlach und Streptokokken.
Schleißner (1) fand unter 108 Scharlachkindern bei 60 im
Blute Streptokokken. Bezüglich der zu erwartenden Komplikationen
oder der Prognose ist dieser Streptokokkenbefund nicht zu verwerten.
Komplikationen fanden sich bei Streptokokkenbefund in 31% der
Fälle, ohne solchen in 35%. Mittels der Komplementbindungsmethode
stellte Verf. fest, daß im Serum von Scharlachpatienten Immun-
körper gegen Streptokokken, im Serum von septisch Erkrankten
dagegen solche sich nicht fanden. Verf. will streng unterschieden
wissen zwischen Scharlach- und septischen Streptokokken. Derselbe
Autormit Spät(?) gemeinsam fand, daß Scharlachstreptokokken
im Gegensatze zu anderen pathogenen Streptokokken des Menschen
im bakteriziden Plattenversuch fast stets abgetötet wurden. Ein
brauchbares Streptokokkenserum kann daher von Scharlach-
streptokokken nur dann gewonnen werden, wenn diese aus dem
Blute gezüchtet wurden. Diese erwiesen sich im allgemeinen wesentlich
weniger tierpathogen als gewöhnliche Streptokokken.
Im Gegensatze zu diesen Arbeiten spricht Wladimiroff (3)
dem Streptokokkus bezüglich seiner Rolle als Erreger des Scharlachs
eine größere Bedeutung zu. Mit der Streptokokkenvakzination
nach Grabitschewsky soll ein Schutz gegen die Infektion mit
Scharlach zu erzielen sein. Bei solch einer Schutzimpfung werden
skarlatiniforme Exantheme und allgemeine Erscheinungen erzeugt.
Bezüglich des Schutzes gegen spätere Infektionen sah auch Wyle-
zynki (4) und ebenso Koszkowski und CGzarkowski (5) von dem
Vakzin gutes.
Den Scharlacherreger vermutet Vipond (6) in einem Bazillus,
den er aus den Lymphdrüsen von Scharlachpatienten reingezüchtet
hat. Er wächst auf sämtlichen Nährböden ohne besondere Mühe.
DieReinkultur erzeugte, auf Kaninchen und Affen verimpft, skarlatini-
forme Affektionen. — Eine Bestätigung bleibt abzuwarten. Dem
Studium der Einschlußkörperchen beim Scharlach sind mehrere
Untersuchungen gewidmet; welche Rolle diese Körperchen spielen —
ähnliche Gebilde wurden bekanntlich auch bei der Schweinepest
gefunden — ist bisher noch nicht sichergestellt. Döhle (7) fand
diese Einschlüsse in Anzahlen von 1 bis 6 im Protoplasma der poly-
nukleären Leukozyten. Es sind kleine ovale bis runde Körner; über
ihre Bedeutung sagt Verf. nichts Bestimmtes. Bernhardt (8) konnte
durch Verimpfung des Zungenbelags von Scharlachkranken auf
Affen scharlachähnliche Affektionen erzeugen. Durch Weiterimpfung
des Drüsensaftes derselben wurde stets das gleiche Krankheitsbild
erzeugt. Hierbei fanden sich gleichfalls Einschlußkörperchen. Höfer
(9) beobachtete gleichfalls in den Organen von Scharlachkranken
Einschlußkörperchen, die aber denen von Bernhardt nicht
glichen. Es ist möglich, daß diese ein anderes Entwicklungs-
stadium sind.
In Zusammenhang mit diesen Befunden ist folgender Arbeit,
die diagnostisch auch nicht ohne Interesse ist, zu gedenken:
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 353
Die Bordet- Gengousche Reaktion wandte Barannikow (10)
beim Scharlach mit Erfolg an. Als Antigen benutzte Verf. Extrakte
aus Organen, aus Se- und Exkreten der Kranken. Mit dem Serum
von Scharlachblut gab dies Antigen fast regelmäßig (von 62 Fällen
53mal) Hemmung. Bei anderen Erkrankungen, Masern, Röteln,
Diphtherie usw. trat keine Hemmung ein. Allerdings wurde
gelegentlich auch bei Syphilitikern schwache Hemmung be-
obachtet.
Lederer und Stolte widmen der Klinik des Scharlach-
herzens eine sehr interessante Arbeit. Sie stellen fest, daß
bei Abnahme des Körpergewichts der Patienten die Herz-
symptome zunehmen und umgekehrt. Die Ursache dieser Er-
scheinung ist durch physikalische Störungen bedingt; wurden
sie beseitigt durch Erhöhung des Blutdruckes in den Gefäßen,
so schwanden die Erscheinungen (Geräusche, Arythmien, Labilität
des Pulses usw.).
1. Schleißner. Beitrag zur Kenntnis der Streptokokken. bei
Scharlach. Zeitschr. f. Kinderheilk., 1911, S. 28.
2. Schleißner und Spät. Über die Untersuchung zwecks
septischer Schalrachstreptokokken auf Grund bakteriologischer..
Jahrb. f. Kinderheilk., 1911, 17.
3. Wladimiroff. Zur Frage über die Scharlachvakzination
und Anginen. Arch. f. Kinderheilk., 1911, S. 411.
4. Wyleczynski. Zur prophylaktischen Scharlachvakzination.
Gaz. l., 1911, S. 581.
5. Koszkowski und Czarkowski. Ein Beitrag zur prophy-
laktischen Anwendung der Scharlachvakzination bei Kindern. Przegl.
pedj., 1911, S. 14.
6. Vipond. Scharlachfieber. Vorläufiger Bericht über seinen
Erreger. Arch. of Ped., 1911, 64.
7. Döhle. Leukozyteneinschluß beim Scharlach. Zentralbl. f.
Bakteriol., 1911, S. 93.
8. Bernhardt. Experimentelle Untersuchung über die Scharlach-
Ätiologie. Med. Wochenschr., 1911, S, 791 und 1062.
9. Hofer. Über intrazellulären Einschluß bei Skarlatina. Berliner
med. Wochenschr., 1911, S. 1063.
10. Barannikow. Die Bordet- Gengonsche Reaktion bei Schar-
lach. Russky Wratsch, 1911, Nr. 19.
1l. Lederer und Stolte. Scharlachherz. Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXXIV, S. 395.
Poliomyelitis.
Kandutsch (1) stellt fest, daß die „essentielle Kinderlähmung“
von früher identisch mit der Polyomyelitis ist. Infolge geringer
Disposition des Menschen verläuft die Erkrankung gewöhnlich abortiv,
d. h. ohne typische Lähmungen zu hinterlassen. Die Erkrankung
ist zwar kontagiös, wegen ihres im allgemeinen harmlosen Verlaufes
brauchen verschärfte Maßregeln gegen ihre Weiterverbreitung nicht
ergriffen zu werden. Disposition und anderseits Immunität sind
anscheinend erblich.
Kandutsch. Einige Erfahrungen über Heine-Medinsche Er-
krankungen im Bezirke Otsch- Landsberg. Amtsarzt, 2, S. 489.
25*
394 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Variola, Vakzination.
Siegel (1) züchtete unter mühsamen Kautelen aus Milz und
Blut. eines „geimpften‘‘ Kalbes Kokken, die bei der Reinzüchtung
durch Aushungern so klein wurden, daß sie Filter passierten. Ihre
Lebensfähigkeit hatten sie dadurch indessen nicht eingebüßt. Mit
der 37.Kultur gelang es bei derKornea-Impfung, die charakteristischen
Guarnierischen Körperchen zu erzeugen. Ein viermal vakzinierter
Mann reagierte auf Impfung mit dieser Kultur mit einem fieberhaftem
Ausschlage, der sich über mehrere Wochen erstreckte. Das Krank-
heitsbild erweckte den dringenden Verdacht auf Variola. Paschen (2)
fand bei echter Variola stets die schon früher (1907) von ihm ent-
deckten kleinsten Körperchen der Variola im Pustelanstrich. Die
Färbung geschieht mit Löfflerbeize oder Karbolfuchsin. In den
Vakzinepusteln nach Impfung, im Schafpockenausschlag fanden
sich ähnliche Gebilde, bei Varizellen dagegen nicht. Diagnostisch
hält Verf. den Körperchenbefund als beweisend für Variola. Vor der
Kaninchenkorneaimpfung hat er den Vorzug, schneller das Resultat
zu liefern.
Schilling 4) gewann von Schafen einen sehr brauchbaren
Impfstoff, für Gewinnung desselben in den Tropen glaubt er damit
das geeignete Tier gefunden zu haben.
Meder (5) beobachtete im Anschlusse an die Vakzination
bei einem Erstimpfling eine Art gencralisierter Vakzine, die sich
auch in einem Intertrigo der Kniekehle ansiedelte. Heilung.
Levy (6) bestätigt aufs neue in einem interessanten Bericht
über eine kleine Pokkenepidemie in einer Familie, daß die Vakzination
die Ansteckungsgefahr verringert,daßdieechten Variola beivakzinierten
Menschen wesentlich milder auftreten. Die Beschreibung der Epidemie
ist im Originale nachzusehen. Verf. kommt zu folgendem Schlusse:
Die Vakzination, wie sie bisher in 5-bis 10jährigen Intervallen erfolgt,
ist kein unbedingter Schutz gegen jede Infektion. Soll sie einen solchen
bewirken, so müssen die Vakzinationen häufiger wiederholt werden.
Immerhin wird ein positiver Nutzen der Impfung am vorliegenden
Beispiel erwiesen. Kirchner (7) beweist an einem großen statistischen
Material den eminenten Nutzen der Impfung. Wie wertvoll solche
Schriften sind, wird erst der richtig ermessen können, der einmal
die impfgegnerische Presse verfolgt hat. Um die fanatischen Über-
griffe derselben zu paralysieren, ist die vorliegende Schrift der weitesten
Verbreitung in Fach- und Laienkreisen wert.
1. Siegel. Gelungene Reinkulturen des Cystorrhyctes vaccinae.
Zentralbl. f. Bakteriol., I. Orig., 59. ,S. 46
2. Paschen. Zur Pockendiagnose. Münchener med. Wochenschr.,
1911, S. 1301. :
3. Casagrandi. Zur Atiologie der menschlichen Pocken. Zentralbl.
f. Bakteriol., I, 57, S. 402.
4. Schilling. Übertragungsversuche von Väkzine auf das
Schaf. Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg., 1911, S. 283.
5. Meder. Über einen eigentümlichen Verlauf von Impfpusteln.
Münchener med. Wochenschr., 1911, S. 2019.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 355
6. Ernst Levy. 'Ein Beitrag zur Frage des Impfschutzes. Deutsche
med. Wochenschr., 1911, S. 493.
7. Kirchner. Schutzpockenimpfung und Impfgesetz. Berlin,
1911, Rich. Scholtz.
Mumps
Hutinel (1) hält den Micrococc. tetragenes für den Erreger
der Parotitis. In seinem Vortrage stellt Verf. weiter fest, daB die
Erkrankung beim Kinde im allgemeinen wesentlich leichter als beim
Erwachsenen verläuft. Hier treten oft üble Komplikationen auf.
Verf. sucht diese als Metastasen von der Parotitis aus zu erklären.
Als solche beobachtete Verf.: Orchitis, Oophoritis, Mastitis. Ent-
zündungen von Thymus, Thyeroidea, Pankreas, Nieren, ferner
Polyneuritis und speziell Befallenwerden des Akusticus und Ausgang
in Taubheit. Verf. bespricht dann einen Fall, in dem es sich wahr-
scheinlich um eine intrauterine Schädigung des Kindes infolge Mumps
der Mutter handelt.
Mauthner 2) teilt einen Fall von Mumpstaubheit mit, des-
gleichen Lindley Lewell (3). Die Prognose ist ungünstig. Thera-
peutisch wandte der Autor Pilokarpin frühzeitig an.
Freund (4) beobachtete bei einem Falle von Mumps Kom-
plikationen von seiten des Pankreas. Er ist der Ansicht, daß das
Virus auf dem Wege des Verdauungstraktus verschleppt wurde.
Einen ähnlichen Fall beschreibt Neurath (5).
l. len Mumps und seine Komplikationen L. Path. inf.,
1911, S
2. Mauthner. Über Mumpstaubheit. Wiener klin. Wochenschr.,
1911, S. 2089.
3. Lindley Lewell. Taubheit infolge von Parotitis epid.
Lancet, 1911, Nr. 7.
4. Freund. Beobachtung über Parotitis epid. mit Komplikationen
von seiten des Pankreas. Wiener klin. Wochenschr., 1911, S. 3134.
Masern.
Freibelmann (Arch. f. Kinderheilk., 1911, Bd. LVII, S. 50)
beobachtete ein doppeltes Masernrezidiv an einem 6jährigen Knaben.
Und zwar trat dieses einmal nach 10, dann nach 21 Tagen auf. Kom-
plikationen wurden nicht weiter beobachtet. Zu ihren früheren
Beobachtungen, nach denen Blut von Masernkranken vor dem Aus-
bruche des Exanthems für Affen infektiös ist, zeigten Goldberger
und Anderson, daß auch mit Schleimhautsekreten die gleichen
Erscheinungen sich erzielen lassen. Das Masernvirus geht durch
Berkefeldkerzen, wird durch Austrocknung nicht beeinflußt, wohl
aber durch Erwärmen auf 55° binnen einer Viertelstunde zerstört. Bei
Zimmertemperatur hielt es sich ungefähr einen Tag.
Die übrigen Arbeiten sind rein klinischer Natur.
l. Goldberger und Anderson. Experimenteller Nachweis
des Maserngiftes in Nasen- und Mundsekret. Journ. of. Amer. Ass.,
1911, August.
‘2. — Die Natur des Maserngiftes. Ibidem, September.
356 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Tollwut.
Kozewaloff (1) (Untersuchungen über die Infektion des
Straßenvirus f. weiße Mäuse, Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. LVII,
S. 396) fand, daß von 135 subkutan mit Virus geimpften weißen
Mäusen 72 an Tollwut erkrankten, die übrigen blieben gesund. Die
Inkubationszeit dauerte wie bei Kaninchen 41 Tage.
Trachom.
Junius (1) fand im Inhalt der Follikel ein relativ hoch organi-
siertes Lebewesen, dem er mit Vorbehalt eine ätiologische Bedeutung
zuspricht. Seinen früheren Beobachtungen fügt er neue zu. Es handelt
sich um Gebilde in verschiedenen Entwicklungsnormen, die allerdings
zum Teil Kernteilungsbildern ähneln.
Heinemann (2) fand in frischen Fällen von Trachom — selten
in älteren — in der Konjunktiva die Prowazeck - Halberstädt-
schen intraepithelialen Körperchen. Diese fehlten im Sekret von
Mund und Nase und Genitalien sowie in der normalen Konjunktiva.
In der Konjunktivitis der Neugeborenen und den Genitalsekreten
der Eltern fand sie Verf. häufig, und zwar mit und ohne An-
wesenheit von Gonokokken. Da ferner eine Übertragung des Trachoms
auf Affen auch dann gelingt, wenn das infizierende Material frei von
Einschlußkörperchen ist, erkennt Verf. diese nicht als die Erreger
an. Ihr Vorkommen ist nicht spezifisch für Trachom.
l. Junius. Zur Ätiologie des Trachoms. Zeitschr. f. Augen-
heilkunde, 1911, Februar.
2. Heinemann. Mikroskopische und experimentelle Studien
über die Fundorte der v. Prowazeck-Halberstädterschen Körper-
chen. Klin. Monatsbl., 1911, S. 417.
Trypanosomen, Spirochäten.
Kleine und Fischer (1) stellen fest, daß zwar der Mensch der
hauptsächlichste Träger der Trypanosoma gambiense ist, daß aber
auch andere Säugetiere, Ziege und Affe, infiziert werden können.
Es fanden sich Trypanosomen in den verschiedensten Wildarten,
Antilopen usw. Bei diesen hatte Glossina morsitans die Trypanosomen
übertragen. Die weiblichen Glossinen leben dreimal so lange wie die
männlichen. Taute (2) gelang im Laboratorium die Übertragung
der Trypanosoma gambiense nicht nur durch die Glossina palpalis,
die früher als alleinige Überträgerin der Schlafkrankheit galt, sondern
auch von der weit verbreiteten Glossina morsitans. Für die Ver-
breitung der Schlafkrankheit und besonders für ihre Bekämpfung
dürfte diese Feststellung von größter Bedeutung sein. Todd und
Wolbach (3) geben einen umfassenden Bericht der Kommission
der Liverpooler Tropen-Medizin-Schule zur Erforschung der Schlaf-
krankheit. Daraus sei nur folgendes erwähnt: Die Diagnose auf Schlaf-
krankheit ıst am besten durch Drüsenpunktion zu stellen. In Gambina
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 357
waren 1%, der Bevölkerung mit Trypanosomen infiziert. Eigentliche
Schlafkrankheit ist selten. Verff. erklären diesen Befund durch eine
erworbene Immunität der Eingeborenen. Sangiorgi (4) ließ Bett-
wanzen an Mäusen, die mit Trypanosomen infiziert waren, Blut
saugen. In der Leibeshöhle der Wanzen büßten die Trypanosomen
in 24 Stunden ihre Beweglichkeit ein, infektionstüchtig waren sie
noch nach 3 bis 4 Tagen.
Gonzony (5) wies bei Ratten nach, daß Spirochäten durch
die unverletzte Schleimhaut hindurchzudringen vermögen. Toma-
sczewski (6) gelang es, aus einem syphilitischen Primäraffekt
am Penis im Schereschewskyschen Nährbaden eine Spirochäten-
kultur zu züchten. Diese wuchs in 12. Passage, ist für Kaninchen
pathogen. Warthin (7) berichtet über 12 Fälle von kongenitaler
Herzsyphilis, die sich als eine durch die Spirochaete pallida her-
vorgerufene Myocarditis interstitialis präsentiert. In dem intersti-
tiellen Bindegewebe fanden sich massenhaft Spirochäten.
l. Kleine und Fischer. Die Rolle der Säugetiere bei der Ver-
breitung der Schlafkrankheit. Zeitschr. f. Hyg., 1911, Bd. CXX, H. 1.
2. Taute. Experimentelle Studien über die Beziehung der Gloss.
mors. zur Schlafkrankheit. Zeitschr. f. Hyg., Bd. LXIX, S. 553.
3. Todd und Wolbach. Nachweis der menschlichen Trypanos.
und m Verbreitung in Gambina. Ar. of trop. med. and parasit, 1911,
Bd. V.
4. Sangiorgi. Experimentelle Untersuchungen über die Über-
tragung von Protoz. Blutparasiten der Cranea lectul. Zentralbl.
f. Bakteriol., Bd. LVII, S. 8l.
5. Gonzony. Die Infektionswege und natürliche Im. bei
Spirochäten. Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. LVII, S. 535.
6. Towasczewski. Züchtung des Spirochaete pall., Berliner
klin. Wochenschr., 17.
7. Warthin. Kongenitale Herzsyphilis. Amer. Journ. Med.
Scienc., 1911, S. 398.
Malaria.
Bei Tertiana hatte Salvarsan eine glänzende Wirkung auf den
Verlauf der Krankheit. Von 24 behandelten Fällen bekam nur einer
ein Rezidiv. Bei Quartana und Tropica war die Wirkung zwar weniger
günstig, jedoch unverkennbar.
Iversen und Tuschinski. Über die Wirkung von Salvarsan
bei Malaria. Deutsche Med. Wochenschr., 1911, S. 107.
II. Normale Darmflora.
Passini (1) fand, daß von den Anärobiern des Mekoniums
hauptsächlich der Bac.perfringens (Gasphlegmonebazillus) im Sporen-
zustande vorkommt. Durch Züchtung auf Milch und Zuckeragar
wächst er ohne Sporen; erst nach Entziehung des Zuckers aus der
Nahrung und nach Darreichung von Eiweiß beginnt wieder die
Sporulation. Dasselbe läßt sich durch Symbiose mit Bac. Coli
erzeugen.
358 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Im Stuhl der Brustkinder wuchs stets ärob fast in Reinkultur
der Bac. bifidus. Diesem kommt kein genetischer Zusammenhang
mit dem ersten zu. Außer diesen beiden finden sich noch mehrere
Anärobier. Der Gasphlegmonebazillus bildet stark toxische Produkte
je nach seinem Nährboden. Anwesenheit von Zucker verursacht
stets strenge Giftbildung. Da Verf. bei Enterokatarrhen den Gas-
phlegmonebazillus in großen Mengen findet und anderseits bei Fort-
lassen von Zucker aus der Säuglingsnahrung die Intoxikations-
erscheinungen schwinden sieht, hält er den Bazill. perfringens als
häufigen Erreger der Katarrhe.
Über den Einfluß des Zuckers auf die normale Darmflora
arbeitete Hartje (2). Er fand, daß durch Darreichung von Zucker
die Säurebildner üppiger wachsen. Für diese treten die günstigsten
‘Bedingungen dann auf, wenn in der Nahrung 6 bis 7 mal soviel Zucker
als Eiweiß ist. Diejenigen Zuckerarten, die in größerer Menge in den
Fäzes ausgeschieden werden (Milchzucker, Malzextrakt) geben die
günstigsten Lebensbedingungen. Bei größerer Eiweißzufuhr nehmen
‚die azidophilen Bakterien ab.
l. Passini. Über anaerob wachsende Darmbakterien. Mit
spezieller Berücksicht. der str. anaerob wachs. Butters. bac. Jahrb. f.
Kinderheilkunde, 1911, S. 284.
2. Hartze. Über den Einfluß des Zuckers auf die normale
Darmflora des Kindes. Jahrb. f. Kinderheilk., 1911, S. 557.
Ernährung und Stoffwechsel.
Troitzky. Allaitement artificiel. Alimentation des enfants du premier
age. (Rev. d’hyg. et de méd. inf., Tom. X, Nr.5 et 6, p. 422—499.)
Der Charkower Pädiater bringt in der sehr umfangreichen
Arbeit eine eingehende Darstellung des Themas; die Literatur,
besonders auch die deutsche, ist ausführlich berücksichtigt, doch
sind die Autornamen zum Teil fehlerhaft wiedergegeben, z. B. Rand-
witz statt Raudnitz u. dgl. und ohne genauere Literaturangaben
aufgeführt.
Für den deutschen Leser enthält die Arbeit nichts Neues.
Thiemich (Magdeburg).
Charles Maury (Paris). Des Céréales dans la diététique de Vadulte
malade. (Thèse de Paris, Lyon 1911.)
Die Arbeit ist im Gegensatze zu ähnlichen Publikationen
französischer Kliniken gründlich und kritisch. Im einleitenden Kapitel
schildert Maury die botanischen Differenzen der wichtigsten Getreide-
sorten und geht dann auf die Bedeutung der Mehle usw. im Kultur-
leben der alten Völker ein. Schon Plato schätzte die Getreidemehle
so hoch ein, daß die Bürger seiner idealen Republik sich von Gerste
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 359
‚und Weizen nähren sollten. Es folgen dann Kapitel über die Chemie
und Ausnutzung der Mehle, die zum größten Teil nur die französische
Literatur berücksichtigen und daher nur im groben orientieren
können. Die therapeutische Verwendung bei Magen- und Darm-
erkrankungen entspricht im allgemeinen den auch bei uns herrschenden
Anschauungen. Interessant ist, daß auch für die Ernährung von
Nephritikern ausgiebig Zerealien verlangt werden, da die alte strenge
Milchdiät nicht mehr als modern gilt.
Man sieht also, daß es bei der Nephritis mit der alten klangvollen
Phrase: Le lait ou la mort “vorbei ist.
Den SchluB des Buches bilden Kochrezepte. Klotz.
Schorer. Recent development in pasteurization of milk for a general
market. (Die Pasteurisierung der käuflichen Milch.) (Amer. Journ.
Dis. Children, April 1912.)
Verf. findet, daß Pasteurisirung bei 60°C durch 20 Minuten
zwar im Laboratorium wirksam, indes in der allgemeinen Ausführung
nicht ganz zuverlässig ist; hier ist Verlängerung des Prozesses auf
30 Minuten bei 3°CG höherer Temperatur unter amtlicher Aufsicht
geboten. Wachenheim.
Heinrich Fuß. Über Lactobacilline und seine Anwendung bei
Kinderkrankheiten. (Inauguraldissertation, Erlangen 1911.)
Im großen und ganzen ähnliche Resultate, wie ich sie vor 5 Jahren
publiziert habe. Bei akuter Enteritis hatte Fuß den Eindruck nicht
absoluter Nutzlosigkeit in einigen Fällen, bei chronischen Ernährungs-
störungen versagte das Präparat völlig. Fuß berichtet ferner über
einen durch Laktobazillin günstig beeinflußten Fall von kon-
stitutionellem Ekzem. Die Beobachtung ist nicht eindeutig, da
Masern und Keuchhusten interkurrierten und Gewichtsabsturz
zur Folge hatten. Klotz.
Heinrich Davidsohn. Die Pepsinverdauung im Säuglingsmagen
unter Berücksichtigung der Azidität. (A. d. Krankenhaus am Urban
in Berlin.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, S. 208.)
Der Autor referiert die zum Thema in Beziehung stehende
Literatur und resümiert, „daß in der Mehrzahl der Fälle beim natürlich
und künstlich ernährten gesunden Säugling infolge einer zu geringen
Azidität eine Pepsinverdauung im Magen in praktisch nennenswerter
Weise nicht stattfinden kann“. Birk (Kiel).
Joseph Génévrier. La maladie Here du nourrisson. (Rev. d’hyg.
et de méd. inf., Tom. X, Nr. 3.)
Etwa in der Art eines Fortbildungsvortrages gehaltene, über-
sichtliche Darstellung der Klinik des Pylorospasmus, ohne neue
Befunde oder bemerkenswerte Stellungnahme zu einer der offenen
Fragen auf diesem Gebiete. Thiemich (Magedeburg).
360 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Holst und Frölich (Christiania), Über experimentellen Skorbut.
Ein Beitrag zur Lehre von dem Einfluß einer gege D Nahrun A
(Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankheiten, LXXII
S. 1—120.)
In früheren Versuchen (1907, referiert Monatsschr. f. Kinder-
heilkunde, 1908) hatten die Autoren gefunden, daß von allen mög-
lichen Zerealien allein Gerstengraupen und Weißbrot Tauben
polyneuritisch machten ; nach Ausdehnung entsprechender Versuche
auf Meerschweinchen ergab sich jedoch, daß diese bei Fütterung
mit allen Zerealien skorbutisch wurden. Es traten im Gegensatze
zu Tauben Blutungen um die Kniegelenke und die Rippenknorpel-
knochengrenze auf, ferner perforierende Dünndarmgeschwüre, Hä-
maturie. Dagegen keine Hautblutungen. Bei allen Versuchstieren
lockerten sich die Backenzähne und das Zahnfleisch war oft blaurot
verfärbt. Es fanden sich ferner Epipyhsenlösungen, Arrosionen
und Brüchigkeit des Unterkiefers. Die Blutuntersuchung auf Mikroben
war stets negativ. Die Inanition kann nicht als Ursache für das
Auftreten von Skorbut angesehen werden, da die pathologisch-
anatomischen Erscheinungen hierbei völlig andere sind und skorbut-
typische Veränderungen schon zu einer Zeit nachweisbar sind, da
das Körpergewicht noch nicht abnimmt.
Aus der Pathologie des Menschen her bekannte Antiskorbutika:
frischer roher Kohl, Löwenzahn, Sauerampfer, Karotten vermögen
auch den Meerschweinchenskorbut zu verhüten. Doch erfordert
merkwürdigerweise die Verhütung desselben viel größere Quanten
von antiskorbutischen Nahrungsmitteln, als man es vom Menschen
her annehmen müßte. Das heißt mit anderen Worten: Das Meer-
schweinchen ist ein für Skorbut besonders empfängliches Tier.
Äpfel und Bananen erwiesen sich übrigens als sehr schwache
Antiskorbutika.
Kochen von !/, bis 1 Stunde bei 100° setzte die antiskorbutische
Eigenschaft von rohem Weißkohl nur ganz schwach herab, während
diese Schädigung bei Karotten sehr stark war, desgleichen bei Blumen-
kohl.
Eine Reihe von antiskorbutischen Vegetablilien (Löwenzahn,
Weißkohl, Karotten, Kartoffeln usw.) verliert den größten Teil
ihrer prophylaktischen Wirkung durch längeres Trocknen. Doch
behält Weißkohl, in offenen Gefäßen bei 370 getrocknet, seine Wirkung
länger, als wenn er bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird. Löwen-
zahn verliert sein antiskorbutisches Vermögen sofort durch Trocknung.
Preßsaft von Weißkohl hat starke, aber nicht absolute, anti-
skorbutische Wirkung. Erhitzen zerstört dieselbe, auch länger
dauerndes Stehen im Eisschrank oder bei Zimmertemperatur ebenfalls.
Löwenzahnsaft steht in seiner Wirkung dem Weißkohlsaft nach.
Erhitzung und Gefrierenlassen heben dieselbe ebenfalls auf. Im
Gegensatze hierzu kann Zitronensaft oder Lime-juice 10 Minuten
bis 1 Stunde gesiedet oder mehrere Monate aufbewahrt werden, ohne
seine antiskorbutischen Eigenschaften einzubüßen. Das wirksame
antiskorbutische Prinzip muß also in diesen Säften ein verschiedenes
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 361
sein. Auch der Sauerampferpreßsaft verhält sich anders, er verliert,
durch Kochen seine kräftige antiskorbutische Wirkung in keiner
Weise. Überhaupt ergaben, sich verschiedene merkwürdige Befunde.
So erhöhte ein Zusatz von !1/,%, Zitronensäure die Hitzebeständigkeit
des Weißkohlsaftes, aber nicht diejenige des Löwenzahnsaftes, der
wiederum durch 2°, Salzsäure günstig beeinflußt wurde. Der
zitronensaure wässerige Auszug getrockneten Weißkohls übte kräftige
antiskorbutische Wirkungen aus. Wie Fürst fand, übt Himbeersaft
eine starke spezifische Wirkung aus, die ebenfalls durch Kochen,
wie beim Sauerampfersaft, nicht verloren geht. Iın Gegensatze zum
Zitronensaft lassen sich Weißkohl- und Löwenzahnsaft nicht auf die
Dauer haltbar und wirksam machen. Ähnlich wie der wässerige,
in der Wärme bereitete zitronensaure Weißkohlauszug, wirkt auch
der kalte 1/,%ige alkoholische zitronensaure Auszug. Ohne die
Säure ist dagegen der Alkoholauszug wirkungslos. In Petroläther
sind die „unbekannten“ antiskorbutischen Stoffe nur minimal löslich,
durch Dialyse konnten sie nicht erhalten werden. Intraperitoneale
Einspritzung von frischem Weißkohlpreßsaft war ohne prophy-
laktischen Wert. Bei 2 Hunden, die mit Hafermehl und Rinder-
gekröse gefüttert worden waren, fanden sich skorbutische Knochen-
veränderungen. Auch bei Schweinen läßt sich experimenteller
Skorbut durch Roggenbrot + Rindfleisch oder Reis + getrocknetem,
gekochtem Fisch erzeugen ; nebenbei kommt es dann auch zu poly-
neuritischen Erscheinungen. Klotz.
Fürst (Christiania). Weitere Beiträge zur SE des experimentellen
Skorbuts des Meerschweinchens. Zaa. f. Hygiene u. Infektions-
krankheiten, Bd. LXXI, S. 121—154.)
Verf. dehnte die Versuche Holsts und Frölichs — Erzeugung
von Skorbut durch Zerealien — auf andere Samensorten aus. Ein-
seitige Fütterung mit trockenen gelben oder grünen Erbsen und
Linsen führte zu Skorbut, aber dieser trat später in Erscheinung als
bei Getreidekornfütterung und äußerte sich in milderen Symptomen.
Eiweiß, Fett, Kohlehydrate, Zellulose und Mineralbestandteile sind
ferner — was den verschiedenen Gehalt der einzelnen Hülsenfrüchte
an diesen Komponenten anbelangt — für sich ohne Bedeutung hin-
sichtlich des Auftretens und Ausbleibens von experimentellem Skorbut.
Infektion oder Fäulnis der Nahrung ist gleichfalls ätiologisch aus-
zuschließen, desgleichen die von Wright behauptete Azidose. Wäh-
rend also bei Fütterung mit zahlreichen getrockneten Sorten
von Zerealien und Leguminosen skorbutartige Erscheinungen regel-
mäßig die Folge waren, fanden sich bei Zulage von getrocknetem
Grünkohl zu einer sonst skorbuterregenden Kost keine Krankheits-
symptome. Ebensowenig trat Skorbut auf, wenn man getrocknete
Getreidesorten wieder keimen ließ und nun verfütterte. Gekeimtes,
nachher aber wieder getrocknetes Getreide führte dagegen wieder
zu Skorbut. Fürst glaubte für dieses auffallende Verhalten vielleicht
die in keimendem Samen enthaltenen Enzyme verantwortlich machen
zu können. Diese Vermutung erwies sich als irrig, denn Kochen ver-
362 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
nichtete die antiskorbutigene Wirkung keimender Samen nicht.
Derjenige Bestandteil, der als Träger der antiskorbutischen Wirkung
anzusprechen ist, läßt sich nach dem Stande unserer heutigen Kennt-
nisse noch nicht ermitteln.
Unterernährung allein macht keinen Skorbut. Die Ursache
des experimentellen Meerschweinchenskorbuts sowohl wie des mensch-
lichen ist noch dunkel. Wahrscheinlich liegt sie ‚in dem Mangel eines
oder mehrerer unbekannter (im Original gesperrt) Stoffe‘ in der
Nahrung. Klotz.
Frölich (Christiania). Experimentelle Untersuchungen über den
infantilen Skorbut. (Zeitschr. f. Hygiene u. Infektionskrankheiten,
1912, Bd. LXXII, S. 155—182.)
Der bekannte Mitarbeiter Holsts auf dem Gebiete des
experimentellen Skorbuts berichtet in dieser Arbeit über pathologisch-
anatomische Veränderungen bei Meerschweinchen nach einseitiger
Ernährung mit roher, gekochter und überhitzter Kuhmilch. Ein-
seitige Rohmilchkost hat eine außerordentliche Knochenbrüchigkeit
zur Folge, ein auch bei infantilem Skorbut zu findendes Symptom,
dagegen fehlen Zahnaffektionen, typische Blutungen und Knochen-
marksveränderungen. Auch gekochte und überhitzte (60 Minuten
bei 112%) Milch bewirkte Ähnliches. Es besteht also nur eine sehr
entfernte Ähnlichkeit dieser krankhaften Erscheinungen mit dem
infantilen Skorbut.
Dagegen ruft einseitige Haferfütterung typischen Skorbut
beim Meerschweinchen hervor. Frölich untersuchte nun, ob rohe
oder gekochte Milch, als Zulage verabfolgt, den Haferskorbut zu ver-
hindern vermochte. Hier fand sich die interessante Tatsache, daß
bei Hafer + Rohmilch der Skorbut ausblieb, bei Hafer + gekochter
Milch dagegen auftrat, daß also 10 Minuten gekochte Milch (100°)
keine antiskorbutischen Eigenschaften mehr besitzt. Pasteurisierte
Milch (30 Minuten bei 90°) kann dem Meerschweinchenskorbut vor-
beugen.
Eine Erklärung dieser merkwürdigen Befunde ist zurzeit nicht
möglich. | Klotz.
Ernst Schloss. Über scheinbar spezifische Salzwirkungen. (Berliner
klin Wochenschr., 1912, Nr. 24.)
Theoretische Erörterungen im Anschlusse an bereits publizierte
eigene Untersuchungen und an die Ludwig F. Meyers. Verf. weist
darauf hin, wie schwierig die Beurteilung der Salzwirkung ist, sobald
essich nicht mehr, wie bei den grundlegenden Versuchen der Physio-
logen, um niedere Organismen oder einzelne isolierte Organe handelt,
sondern um höhere Organismen, wo nicht mehr die Sicherheit der
lokalen und zeitlichen Applikation besteht und wo starke ant-
agonistische Tendenzen sich der beabsichtigten Wirkung entgegen-
stellen. Trotzdem sieht man eine rein klinische Beurteilung der
Salzwirkung immer mehr Platz greifen, die alle Salzwirkungen einzelnen
Ionengruppen oder gar bestimmten Ionen zuschreiben will. Diese
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 363
Art klinischer Forschung ist es, gegen die sich Verf. mit Recht wendet,
indem er auf dem beschränkten Gebiete des Salzstoffwechsels beim
Säugling zeigt, welchen vielfachen Täuschungen man bei alleiniger
Berücksichtigung der klinischen Tatsachen ausgesetzt ist. Insbesondere
greift Verf. als Beispiele für seine Beweisführung den Einfluß der
Salze auf die Körpertemperatur und den auf das Körpergewicht
beziehungsweise den Wasserstoffwechsel heraus und zeigt, daß unsere
heutigen Kenntnisse trotz aller auf dem Gebiete geleisteten Arbeit
uns eine Erklärung der Einzelheiten dieser Salzwirkungen noch nicht
gestatten und daß wir noch nicht zur Annahme bestimmter spezifischer
Ionenwirkung in den angeführten Fällen berechtigt sind. Keller.
S. Samelson. Über das sogenannte Kochsalzfieber. (Monatschr. f.
Kinderheilk. Juniheft 1912.)
Die sorgfältige Kritik der bisherigen Arbeiten über das Koch-
salzfieber nach subkutanen Infusionen bei Säuglingen zeigt, daß die
sich widersprechenden Angaben der einzelnen Untersucher nur dadurch
zu erklären sind, daß auf die Beschaffenheit des zu den Infusionen
benutzten Wassers nicht genügend Rücksicht genommen wurde. Bei
Verwendung von einwandsfreiem, d. h. von Bakterien und Bak-
terientoxinen freiem Wasser ließ sich das Kochsalzfieber mit Sicher-
heit vermeiden, während durch Kochen sterilisiertes Wasser, das also
noch die abgetöteten Bakterienleiber enthält, Fieberreaktionen be-
wirkte. Dies wird durch eine größere Anzahl von Kurven illustriert.
Als praktische Folgerung ergibt sich die Forderung, zu therapeutischen
Kochsalzinfusionen nur frisch destilliertes und steril aufgefangenes
Wasser zu verwenden. | Autoreferat.
Francis Marre. Contribution à l'étude de l’utilisation des sels mi-
neraux du lait par le nourrisson. (Rev. d'hyg. et de méd. inf.,
Tom. X, N. 1, p. 37.)
Verf. bestätigt an einigen eigenen Analysen, daß die Frauen-
milch mit zunehmender Laktationsdauer relativ mineralstoffärmer
wird. Zum Vergleiche wird der 20. Tag und der 10. Laktations-
monat herangezogen ; die Unterschiede sind gering.
Weiterhin erörtert der Verf., ohne neue Tatsachen zu bringen,
die Möglichkeit einer Unterernährung mit Mineralstoffen beim Brust-
kinde und eventuelle Beziehung zur Rachitis.
Thiemich (Magedeburg).
Folin and Denis. Creatin in urine of children. (Kreatin im Kinder-
harn.) (Journ. of biol. Chem., April 1912.)
Die Kreatinsezernierung beruht nicht auf einem eigentümlichen
Kohlehydratumsatz, sondern auf exzessivem Proteinverbrauch (ex-
zessiv im Verhältnisse zur Muskelmasse). Ob das Kreatin mit der
Nahrung eingeführt oder von den Geweben, wie im Fieber, stammt,
ist von relativ wenig Bedeutung, da Verff. nachweisen, daß Kreatin
und Kreatinin sowie Harnstoff und die Aminosäuren einem raschen
364 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Transport vom Verdauungskanale ins Blut und vom Blute in die
Gewebe unterliegen. | Wachenheim.
Posner. Die diagnostische und prognostische Bedeutung der Harn-
sedimente nach neueren Anschauungen. (Albus Abhandlungen a. d.
Gebiete d. Verdauungs- u. Stoffwechselkrankheiten, Bd. III, 7.)
(Karl Marhold, Halle 1912.)
Die große Erfahrung des Autors verleiht der Abhandlung, die
die Resultate der neueren Forschungen in kritischer Weise berück-
sichtigt, ein besonderes Interesse. Thorspecken.
Klinik der Kinderkrankheiten.
J. Comby. Rachitisme avec déformations excessives (scoliose, fractures
multiples etc.) (Arch. de Médecine des enf., XV, 4.)
Der mitgeteilte Fall schwerster Rachitis zeichnet sich dadurch
aus, daß außer rein alimentärer Ursache (lange fortgesetzter exzessiver
Mißbrauch von Milch) keines der von den Franzosen so stark be-
tonten ätiologischen Momente (Syphilis, Tuberkulose, Alkohol) in
Frage kommt. — Einen auffallenden Gegensatz zu den schweren
Veränderungen an Rumpf und Extremitäten bildet die geringe
Difformität des Schädels und anscheinend intakte Intelligenz. —
Das Kind überstand 3 schwere Attacken von Bronchopneumonie.
Comby hält bei solchen Fällen die Thalassotherapie für am
meisten aussichtsreich. Thorspecken.
M. Pfaundler. Kindliche Krankheitsanlagen (Diathesen) und Wahr-
scheinlichkeitsrechnung. (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, 3. Heft,
S. 175.)
Der Aufsatz knüpft an desselben Autors bekannten Vortrag
in Wiesbaden (Über Wesen und Behandlung der Diathesen) an.
Pfaundler hatte damals den Versuch gemacht, den großen Komplex
der kindlichen ,,Diathesen‘‘ in einzelne Sondergruppen zu zerlegen.
Er unterschied den lymphatischen, exsudativen, vasomotorisch-
vagotonischen, neuropathischen und den dystrophischen ,,Zeichen-
kreis“. Er zeigte sogleich an einer Anzahl von Stammbäumen, wie
bei den verschiedenen Familienmitgliedern die einzelnen Zeichen-
kreise in Erscheinung treten und namentlich wie bei einem einzigen
Individuum mehrere derselben kombiniert auftreten können.
Dieses gleichzeitige Vorkommen mehrerer ,,Teilbereitschaften“
bei ein und derselben Person ist der Grund gewesen, weshalb man
annahm, daß eine solche Kombination etwas Gesetzmäßiges,
durch wechselseitige Abhängigkeit. Bedingtes sei, was darauf beruhe,
daß allen Einzelerscheinungen eine gemeinsame Ursache zugrunde
liege. Ein Beispiel für diese Auffassung ist die Gzernysche exsudative
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 365
Diathese, die in Wirklichkeit eine Kombination von — teilweise
recht heterogenen — Teilbereitschaften darstellt, ferner die Stöltzner-
sche Oxypathie, deren Grenzen noch weiter gezogen sind und die um
den Kern der exsudativen alle möglichen anderen Erscheinungen
zu einer Universaldiathese gruppiert. Dieses Vorgehen — alle dia-
thetischen Zustände auf eine einzige, bestimmte Grundursache
zurückzuführen — hält Pfaundler zur Erforschung der Diathesen-
problems für wenig ersprießlich. Man kommt nach seiner Meinung
weiter, wenn man den großen Komplex in kleinere Einheiten zerschlägt.
Die Tatsache, daß die einzelnen Teilbereitschaften in hohem
Maße dazu neigen, kombiniert aufzutreten, ist zwar nicht zu be-
zweifeln, ist aber kein Grund, anzunehmen, daß ein Kausalnexus
zwischen den einzelnen Symptomengruppen besteht. Vielmehr
besitzt jede derselben einen hohen Grad der Selbständig-
keit und gegenseitigen Unabhängigkeit. Mit dieser Definition
trıtt der Verf. in einen strikten Gegensatz zu der heute allgemeinhin
geltenden Auffassung vom Wesen der Diathesen.
Wenn seine Meinung richtig ist, dann muß das Vorkommen
der einzelnen Symptomengruppen ein zufälliges sein, d. h. den Ge-
setzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung folgen. Und in der
Tat zeigt die Berechnung eine weitgehende Übereinstimmung zwischen
den tatsächlich beobachteten Kombinationen von Teilbereitschaften
und den berechneten. Birk (Kiel).
Stopford. Ein Fall, bei dem der Beginn von Coma diabeticum Ap-
pendizitis vortäuschte. (Lancet, I, Nr. 10, 1912.)
Ein 12jähriger Knabe, der bis zu seiner Aufnahme in das
Krankenhaus nie krank gewesen war und nur seit den letzten 18
Tagen an Enuresis nocturna und Entleerung großer Urinmengen
gelitten hatte, erkrankte plötzlich an schweren diffusen Schmerzen
im unteren Teil des Abdomens, die allmählich zu kurzen Schmerz-
attacken in der rechten Iliakalgegend wurden. Kurz nach der Ein-
lieferung setzte Benommenheit und komatöses Atmen ein. Im Urin
fanden sich Zucker und Azetessigsäure. Tod nach 24 Stunden. Bei der
Sektion fand sich ein vollkommen normaler Appendix. Leber und
Nieren waren makroskopisch leicht verfettet. Mikroskopische Unter-
suchung des Pankreas usw. wurde nicht gemacht.
Philippson (Frankfurt a. M.).
M. Faulhaber. Die Röntgendiagnostik der Magenkrankheiten. (Albus
Abhandlungen a. d. Gebiete d. Verdauungs- u. Stoffwechsel-
krankheiten, Bd. IV, 1.) (Karl Marhold, Halle 1912.)
Übersichtliche Darstellung des betreffenden Gebietes ınit einer
Anzahl von Illustrationen. Thorspecken.
Cockayne. Intestinale Myiasis.. (Lancet, I, Nr. 3, 1812.)
Bei einem 14 Monate alten Knaben fanden sıch im Bett mehr-
fach zahlreiche‘ ‚Würmer‘, die sich bei genauer Untersuchung als
Larven von Musca domestica und von Fannia canicularis heraus-
366 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
stellten. Die Larven verließen den Darm nicht beim Stuhlgang, sondern
anscheinend freiwillig. Cockayne konnte in der Literatur nur 10
analoge Fälle dieser Kuriosität finden.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Déléarde et Repellin. Un cas d’anasarque sans albuminurie in
cardiopathie. (Arch. de Médicine des enf., XV, 4.
Bei einem 8jährigen Kinde, das bereits nach der Geburt Üdeme
der Hände und Füße hatte, traten mehrfach essentielle Üdeme auf,
die einerseits bei antiluetischer Behandlung, anderseits bei kochsalz-
freier Diät verschwanden. In Konkurrenz mit der Lues wirkten noch
andere Schädigungen (Alkohol, Infektionen) auf das Kind ein, doch
spielte erstere die Hauptrolle.
Auf Grund von Versuchen an dem Kinde läßt sich die Annahme
nicht umgehen, daß die Nieren Beziehungen zu dem Auftreten der
Ödeme besaßen. Nach längerer Zeit stellte sich auch (im Verlauf
einer LIg-Kur) eine geringe Albuminurie ein. Die Verff. glauben
deshalb, daß eine atypische chronische Nephritis vorlag, die sich
lediglich in Chlorretention designierte.
An die Besprechung des Falles schließen die Verff. eine Über-
sicht über das essentielle Ödem an. Ätiologisch kommen Kälte-
einwirkungen, Infektionen der verschiedensten Art, subakute Magen-
darmaffektionen in Betracht. Letztere besonders bei Kindern im
Alter von 1 bis 3 Jahren, die mit Milch überernährt waren. Die
Theorien der Pathogenese stehen noch auf schwachen Füßen. In
einem Teile der Fälle handle es sich um primäre Retention des Chlors
von den Geweben und dieser Vorgang sei (nach Roger) als eine Schutz-
maßregel des Organismus anzusehen, da das Chlornatrium entgiftende
Wirkung auf Toxine habe. Ein Teil der Fälle dagegen müsse als
leichte Niereninsuffizienz aufgefaßt werden. Thorspecken.
I. Jundell und K. A. E. Fries. Die Anstrengungsalbuminurie. (Sonder-
abdruck aus Nordiskt Medicinskt Arkiv 1911, Abt. II, Nr. 2,
4 u. 7.) Stockholm t911.
Die Ergebnisse ihrer ausführlich mitgeteilten, umfangreichen
Untersuchungen fassen die Verff. selbst in folgender Weise zusammen:
Starke beziehungsweise maximale Anstrengungen rufen in den
Nieren funktionelle Veränderungen hervor, welche zu wesentlichen
Veränderungen in der Beschaffenheit des Harnes führen.
Die Art und Intensität dieser Harnveränderungen ist weniger
von der Art des Sportes (ob l.aufen, Radfahren, Schwimmen,
Ringen usw.), um so mehr aber von der in der Zeiteinheit geleisteten
Muskelarbeit abhängig.
Rücksichtlich der in der Zeiteinheit geleisteten Muskelarbeit
und init Hinsicht auf die von ihnen veranlaßten Veränderungen
in den Nieren kann man die maximalen Anstrengungen in zwei große
Gruppen teilen: 1. Heftige Anstrengungen, wo in relativ kurzer
Zeit, 1/4 bis 1 bis 5 bis 15 oder zirka 30 Minuten, die größtmögliche
Muskelarbeit geleistet wird, und 2. Daueranstrengungen, wo
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 367
die Anstrengung während einer bis mehreren Stunden beziehungsweise
eines halben bis ganzen Tag andauert und dabei ein größtmöglicher
Effekt angestrebt wird.
Die Harnveränderungen sind verschieden bei diesen zwei ver-
schiedenen Hauptformen von Anstrengungen.
Die heftigen maximalen Anstrengungen bewirken:
Eine plötzlich einsetzende Erniederung des spezifischen Ge-
wichtes des Harnes, eine plötzliche Erniederung im Gehalte des Harnes
an Kochsalz, Harnstoff und Harnsäure und infolge davon eine Ver-
minderung der Gefrierpunkterniedrigung. Bei den kürzesten, heftigsten
Anstrengungen sinkt auch der Phosphorsäuregehalt des Harnes,
in anderen Fällen wird aber derselbe erhöht.
Die Diurese, also die in der Zeiteinheit ausgeschiedene Harn-
menge, ist gesteigert. Die Farbe des Harnes wird blasser.
Ebenso plötzlich und gleichzeitig mit dem Eintreten dieser
Veränderungen fängt die Niere an Eiweiß und Formelemente aus-
zuscheiden, zuweilen mehr, zuweilen weniger, in der Regel aber in
relativ großen Mengen. 1 bis 2°/, Eiweiß kommen sehr oft vor,
zuweilen noch mehr, 3 bis 4°%/,9. Die höchste von den Verff. be-
obachtete Eiweißmenge war 5°/,,-
Die Formelemente, die ausgeschieden werden, sind hauptsächlich
hyaline und körnige Zylinder, oft Zylinder, die mit einzelnen Zellen
besetzt sind, zuweilen ganze Epithelialzylinder, oft auch freie Nieren-
epithelzellen. Ab und zu enthält der Harn eine geringe Menge roter
Blutkörperchen.
Diese Formelemente lassen sich bei der mikroskopischen Unter-
suchung in keiner Weise von denjenigen, die bei Nephritis auftreten,
unterscheiden.
Die Menge der nach heftigen Anstrengungen auftretenden
Forrmnelemente ist oft sehr groß, so groß, daß dadurch eine mehr oder
weniger starke Trübung des Harnes verursacht wird.
Hinsichtlich der Eiweiß- und Zylinderausscheidung sind demnach
die Harnerscheinungen nach einer heftigen Anstrengung denjenigen
der schweren akuten und chronisch parenchymatösen Nephritis
zum Verwechseln ähnlich.
Alle die genannten Harnveränderungen setzen sehr plötzlich
ein, wahrscheinlich beinahe gleichzeitig mit dem Anfange der An-
strengung. In den gelassenen Harnproben sind dieselben schon
5 bis 10 Minuten nach dem Anfange der Anstrengung nachzuweisen.
Die Erscheinungen erreichen auch sehr schnell, 10 bis 20 Minuten,
nachdem sie angefangen haben, ihr Maximum.
Die Ursache der genannten Harnerscheinungen liegt in der durch
die heftige Anstrengung gewaltig gesteigerten Herztätigkeit. Diese
bedingt, nebst einer starken Steigerung des allgemeinen arteriellen
Blutdruckes, eine starke Steigerung des Blutdruckes in den Glomerulis
der Nieren, was zu einer Steigerung der Diurese, zur Herabsetzung der
Harnkonzentration usw. führt. Die heftige Beschleunigung der
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 26
368 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Herztätigkeit führt außerdem zu einer Verkürzung der Diastole und
dadurch zu einer verminderten diastolischen Füllung des Herzens,
wodurch die Vena cava inferior nicht so vollständig wie gewöhnlich
entleert wird: hierdurch Behinderung des venösen Abflusses aus
den Nieren, was die direkte Ursache der Albuminurie und
Zylindrurie ist.
Das bei heftigen Anstrengungen eintretende akute Lungen-
emphysem und die gewaltige Inanspruchnahme der Bauchpresse,
die bei solchen Anstrengungen in der Regel vorkommt, werden oft,
vielleicht immer, zu der erschwerten Füllung des rechten Herzens und
zur Druckerhöhung in der Vena cava inf. und damit zur venösen
Nierenstauung beitragen.
Die Daueranstrengungen bewirken:
Eine allmählich fortschreitende Erhöhung der Konzentration
des Harnes mit Erhöhung des spezifischen Gewichtes und des
Gehaltes an Harnstoff und Harnsäure. Der Phosphorsäuregehalt
des Harnes wird stark erhôht. Nur die Kochsalzausscheidung
ist erniedrigt. Obgleich die Kochsalzausscheidung hier wie nach
heftigen Anstrengungen vermindert ist, ist die molekulare Kon-
zentration des Harnes erhöht und die Gefrierpunkterniedrigung
deshalb gestiegen.
Die in der Zeiteinheit ausgeschiedenen Harnmengen sind kleiner
als vor der Anstrengung. Die Farbe des Harnes ist dunkler; durch
verschiedene Salze, hauptsächlich Urate und Oxalate, ist er mehr
weniger getrübt.
Eiweiß und Zylinder fehlen entweder ganz oder die Mengen
derselben sind relativ gering. Wenn Eiweiß überhaupt vorkommt,
handelt es sich gewöhnlich nur um Spuren, nicht oft beträgt ihre
Menge 0°5 bis 1°/,, und äußerst selten mehr.
Die Harnveränderungen nach Daueranstrengungen ähneln sehr
denjenigen, die bei allgemeiner Herzschwäche (inkompensierter
Herztätigkeit) vorkommen. In denjenigen Fällen, wo der Harn nach
Daueranstrengungen Eiweiß und Zylinder enthält, ist auch die ein-
fachste und wahrscheinlichste Erklärung für die Harnveränderungen
in der allmählich eintretenden Herzschwäche zu suchen. Wo Eiweiß
und Zylinder fehlen, lassen sich die Harnveränderungen durch den
durch Schwitzen bedingten Wasser- und Kochsalzverlust des Körpers
erklären. Bei den meisten Daueranstrengungen kombinieren sich die
Wirkungen der Herzschwäche und des Schwitzens.
Wie es Anstrengungen gibt, die weder ausgesprochene
Heftiganstrengungen noch ausgesprochene Daueranstrengungen
sind, so muß es Harnveränderungen nach maximalen An-
strengungen geben, die nicht ausgesprochen zu dem einen oder
dem anderen der zwei Typen hinzuzurechnen sind, sondern eine
Mittelstellung einnehmen. |
Anstrengungen, die nicht maximal, aber doch sehr stark
sind, werden wohl oft dieselben Harnveränderungen veranlassen,
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 369
wie die wirklich maximalen Anstrengungen, nur daß die Intensität
der Veränderungen bei jenen natürlich geringer sein wird als bei
diesen.
Ob es sich nun um heftige Anstrengungen oder um Dauer-
anstrengungen handelt, so hat das dabei auftretende Eiweiß dieselben
Eigenschaften, wie das bei Nephritiden auftretende Eiweiß, was ja
nicht im Widerspruche damit steht, daß man im Anstrengungsharn
zuweilen ‚„muzin‘‘- oder ‚nukleoalbuminähnliche‘‘ Substanzen in
minimalen Mengen nachweisen kann.
Die Anstrengungsalbuminurien und Anstrengungszylindrurien
gehen gewöhnlich miteinander quantitativ parallel. Doch kommt
es nicht selten vor, daß der Harn große Mengen Zylinder, aber nur
geringe Mengen oder gar kein Eiweiß enthält. Hinsichtlich des zeit-
lichen Auftretens sieht man nicht selten, daß die Zylinder vor dem
Eiweiße auftreten oder daß sie eine Weile fortbestehen, nachdem das
Eiweiß schon geschwunden ist. Das entgegengesetzte Verhalten
ist seltener.
Jede durch eine Anstrengung erzeugte Albuminurie und
Zylindrurie schwindet sehr schnell in der Ruhe oder bei gewöhnlichen
Bewegungen. Schon %/, bis 1 bis spätestens einige Stunden
nach der Anstrengung ist oft von Eiweiß oder Zylindern nichts
mehr zu sehen.
Das Erscheinen der Harnveränderungen ist vom Alter der In-
dividuen unabhängig.
Wo die Anstrengungen maximal sind, so rufen sie auch immer
die charakteristischen Harnveränderungen hervor. Übung und
Training, wenn noch so fleißig betrieben, ändern hieran nichts. Ein
durch Jahre und Jahrzehnte berühmter Sportsmann verhält sich in
dieser Hinsicht genau so wie der Anfänger.
Nie rufen die durch Anstrengungen verursachten Nieren-
veränderungen eine Erkrankung der Nieren hervor. Mag die Albu-
minurie und Zylindrurie noch so stark sein, mag dieselbe während
Jahre und Jahrzehnte noch so oft wiederholt werden, die Nieren
verbleiben doch gesund. Wir haben auch keinen Umstand gefunden,
der dafür spräche, daß die Nieren der Sportsleute öfter als andere
Nieren durch anderweitige Ursachen erkranken. Die Sportsleute
(und andere sich körperlich sehr stark anstrengende Menschen) zeigen
mit anderen Worten auch keine, durch die Anstrengungen erworbene,
erhöhte Disposition für Nierenerkrankungen.
Zuletzt sei folgendes bemerkt. Durch den hier geführten Nach-
weis von dem Unterschiede in der Nierentätigkeit bei Heftig-
anstrengungen und Daueranstrengungen lassen sich eine Reihe
in der Literatur vorkommender, wie es schien, ganz strittiger Angaben
über die Einwirkung der Anstrengungen auf die Nieren leicht erklären,
und zwar dadurch, daß die respektiven Untersucher Anstrengungen
von ungleicher Heftigkeit beziehungsweise Dauer studiert haben.
Dieser Nachweis ist auch geeignet, vielen künftigen Widersprüchen
in dieser Frage vorzubeugen. Keller.
26*
370 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Hugo Stettiner. Zur Behandlung der Oxyuriasis. (Berliner. klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 19.)
Auf Grund einer gelegentlichen Beobachtung an einem Dia-
betiker empfiehlt Verf. zur Unterstützung der medikamentösen
Behandlung der Oxyuriasis kohlehydratarme Kost. Keller.
Zybell. Zur Klinik und Therapie des Pleuraempyems. (Monatschr.
f. Kinderheilk., Orig. III, XI, Nr. 3.)
An der Hand von 22 auf der Säuglingsabteilung der Kranken-
anstalt Altstadt zu Magdeburg im Laufe von anderthalb Jahren
beobachteten Empyemfällen werden die physikalischen Symptome
und die Besonderheiten des klinischen Verlaufes der Pleuritis ex-
sudativa purulenta im Säuglingsalter besprochen. Ihre Sonderstellung
gegenüber der gleichnamigen Erkrankung der Erwachsenen und des
älteren Kindes gründet sich u. a. auf die gesteigerte Disposition der
kindlichen Pleura zu eitriger Entzündung, auf das Verhalten der
Temperaturkurve, die einen völlig apyretischen Verlauf zeigen kann,
auf die größere Variabilität der Erscheinungsformen und die Häu-
figkeit der Komplikationen infolge der raschen Ausbreitung des
pyogenen Prozesses. Therapeutisch zeigte sich die systematische
Punktion und Aspiration des Eiters, die in 11 Fällen 6mal Heilung
brachte, den anderen Behandlungsmethoden überlegen.
Autoreferat.
Buffet-Delmas. Anorexie mentale chez les nourrissons. (Arch. de
Médecine des enf., XV, 3.)
Bei einem erst 2jährigen Kinde trat eine lebensbedrohliche
Anorexie auf, ohne daß eine ernstliche Erkrankung vorausging.
Auch psychopathische Belastung lag nicht vor. Das Kind wollte nur
Brot und Wasser nehmen. Man war gezwungen, die Sondenernährung
monatelang durchzuführen, so daß das Kind mit 2050 Sondern-
fütterungen wohl einen Rekord aufstellte. Für derartige Fälle sei
die Sondenfütterung, namentlich wenn die Entfernung aus dem
gewohnten Milieu erfolglos geblieben sei, das einzige Rettungsmittel.
Eine so schwere Anorexie ohne ersichtliche Ursache sei bei so jungen
Kindern sehr selten. Thorspecken.
Leopold Levi et H. de Rothschild. Migraine thyroidienne de l’en-
Jant. (Rev. d’hyg. et de med. inf., Tom. X, Nr. 2, p. 113.)
In Fortführung zahlreicher früherer Publikationen über den
gleichen Gegenstand teilen die Verff. sehr ausführlich die Kranken-
geschichten von 10 an echter Migräne und von 3 an migräneartigen
Kopfschmerzen leidenden Kindern mit, bei denen durch Verab-
reichung von pulverisierter Thyreoideasubstanz teils Heilung, teils
erhebliche Besserung erzielt wurde. Je nachdem eine Hyper- oder
Hypofunktion der Schilddrüse nach der Gesamtheit des Krankheits-
bildes vorzuliegen schien, wurden minimale (z. B. 5mg täglich)
oder größere (z. B. 10cg) Dosen verordnet und die Behandlung
lange Zeit, bis zu 2 Jahren, fortgesetzt. Thiemich (Magdeburg).
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. | 371
M. Balteau. Un cas de mongolisme infantile. (Arch. de Médecine
des enf., XV, 5.
Der Fall betrifft einen 4jährigen Knaben, der außer dem Fehlen
einiger Symptome (kein typischer Schädel, keine Mongolenzunge)
das Bild des mongoloiden Idioten zeigt.. Der Fall wurde haupt-
sächlich mitgeteilt, um als Stütze für Combys Hypothese zu dienen,
daß für die Entstehung der Krankheit die ungünstige wirtschaftliche
und psychische Lage der Mutter während der Gravidität von hervor-
ragender Bedeutung sei. Während die Mutter mit dem mongoloiden
Knaben schwanger ging, hatte sie unter schweren Sorgen mit. Ent-
behrungen zu leiden. 3 Jahre später gebar sie unter günstigeren Be-
dingungen ein normales Kind. Thorspecken.
Bircher (Aarau). Neandertalmerkmal bei Kretinen?
Antwort auf die gleichnamige Arbeit von Finkbeiner.
Theodor Goett. Psychogene Akinesie auf Grund einer schweren
Neurose im Kindesalter. (A. d. Kinderklinik in München.)
(Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, S. 231.)
Mitteilung eines interessanten und praktisch wichtigen Falles.
Birk (Kiel).
Aviragnet, Blechmann et Huber. Un cas de gangrène embolique
d’un membre consécutive à une angine diphtérique maligne. (Arch.
de Médecine des enf., XV, 5.
Bei dem 13jährigen Patienten trat am 14. Tage einer malignen
Diphtherie eine Embolie der Aorta abdominalis ein, die schnell
vorüberging und sich dann auf den Verschluß der rechtsseitigen Art.
iliaca beschränkte. 2 Tage darauf trat der Tod ein. Die Sektion wurde
nicht ausgeführt. Als Ursache wird eine diphtherische Endokarditis’
angesehen. Thorspecken.
L. Tixier et J. Troisier. La surrénalite et la pancréatite scarla-
tineuses. (Arch. de Médecine des enf., XV, 5.)
Es lagen bereits von anderer Seite wie auch von den Verff.
Beobachtungen über Nebennierenentzündung bei Scharlach vor.
Jetzt teilen die Verff. eine größere Zahl (10) hierher gehöriger Fälle
mit, die sie in den letzten 2 Jahren klinisch und anatomisch bearbeitet
hatten.
3 Symptomenkomplexe sind für eine Entzündung der Neben-
nieren charakteristisch: 1. Schmerzen im Abdomen, die durch ihren
hohen im Epigastrium gelegenen Sitz ausgezeichnet sind und als
deren Ursache eine Läsion der Nebennierenkapsel angesehen wird.
2. Ein kardiovaskulärer Symptomenkomplex: Tachykardie, die öfter
ınit Arhythmie verbunden ist, und eine starke Blutdrucksenkung.
3. Hochgradige Asthenie und Apathie. — Als weniger konstante
Symptome werden Melanodermie, starkes Erbrechen, choleraähnliche
Diarrhöen, besondere Erytheme, eine Hypercholesterinämie angeführt.
Zweifelhaft ist, ob man auch einen Meningismus hierher rechnen darf.
372 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Die Prognose ist sehr ungünstig, wenn auch therapeutisch nicht
ganz aussichtslos. Von den 10 Fällen kamen 3 zur Heilung.
Die anatomischen Veränderungen an der Nebenniere betreffen
fast ausschließlich die Kortikalis. Es handelt sich in der Hauptsache
um degenerative Veränderungen und Hämorrhagien. Besonders
charakteristisch ist das Verschwinden der Lipoide. Eine Hypertrophie
der Drüsensubstanz war nur in geringem Grade nachzuweisen.
In 3 Fällen war die Entzündung der Nebennieren mit Pankreatitis
vergesellschaftet. Letztere äußerte sich gleichfalls in Schmerzen
im Epigastrium, rapider Abmagerung, Durchfällen, fôtiden Fett-
stühlen. Glykosurie wurde nicht gefunden. Die Erkennung dieser
Affektion ist um so schwieriger, als sie schnell verläuft und eine ein-
gehende Untersuchung der Stühle. des Urins und des Blutes not-
wendig ist.
Das Pankreas erscheint makroskopisch fast normal, höchstens
etwas geschwollen. Bei histologischer Untersuchung aber findet man
sowohl interstitielle Veränderungen (Infiltrationen von vorwiegend
polynukleären azidophilen Leukozyten) als auch parenchymatöse
Alterationen (Hyperplasie mit Kernvermehrung und zwischen den
hyperplastischen Zonen Degeneration der Acini). Die Langerhans-
schen Inseln scheinen weniger befallen zu werden.
Für die Behandlung der schweren Komplikation empfiehlt
sich die Anwendung von Adrenalin in Dosen von 2 Tropfen für jedes
weitere Jahr einer Altersstufe. In schweren Fällen enventuell mehr,
auch subkutane Applikation. Oder 0'3 bis 0:5 g Nebennierenextrakt.
Die Therapie muß noch mehrere Tage nach Eintritt der Besserung
fortgesetzt werden. Thorspecken.
Fédou. Une épidémie de rougeole en 1905. (Partienculités cliniques.)
(Arch. de Médecine des enf., XV, 4.)
Es handelte sich um eine leichte Epidemie. 60 Fälle, die der Verf.
sah, verliefen günstig. F edou meint, daß Säuglinge nicht so selten
erkranken, wie gewöhnlich angenommen wird. Er selbst beobachtete
2 Erkrankungen von Säuglingen. Der eine war erst 8 Tage alt und
reichlicher Infektionsgelegenheit ausgesetzt. Er bot das klassische
Bild der Masern mit folgender Hautschuppung. Die Erkrankung
des andern Säuglings stand wahrscheinlich in Zusammenhang mit
der des ersten, und zwar soll die Infektion durch die Hebamme ver-
mittelt, sein, die beide — entfernt voneinander wohnende -- Säug-
linge besuchte! Das Kind erkrankte 8 Tage nach dem ersten und
weniger intensiv.
Ein ziemlich häufiges Symptom (14 Fälle) war Nasenbluten,
das bei einigen Patienten zu wiederholten Malen auftrat.
Im Gegensatze zu anderen Autoren konnte Fedou eine
Schwellung der verschiedenen Drüsengruppen während der Invasions-
periode nicht beobachten.
Dagegen decken sich seine Erfahrungen über die Beziehungen
der Masern zur Vakzination mit denen anderer Pädiater insofern,
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 373
als auch er fand, daß beide Krankheiten sich gegenseitig nicht be-
einflussen.
Auffallend häufig sah er Varizellen im Anschlusse an Masern
auftreten.
Die Krankengeschichten von 2 Geschwistern, bei denen Masern-
nachschübe auftraten, sind ferner mitgeteilt. 3 repektive 8 Tage
nach Ablauf der ersten Erkrankung traten aufs neue die typischen
katarrhalischen und exanthematischen Erscheinungen unter hohem
Fieberanstieg auf. F &dou hält die Fälle nicht für Rezidive, sondern
für Nachschübe und nimmt an, daß die Virulenz des bereits ab-
geschwächten Virus — aus unbekannten Gründen — wieder zu-
genommen habe. Nachschübe seien bei Masern weit seltener als
Rezidive und ereignen sich besonders bei schweren Erkrankungen
und gerne bei mehreren Mitgliedern einer Familie. Thorspecken.
J. Inaba. Über den Bordet-Gengonschen Keuchhustenbazillus, bes.
Übertragungsversuche des Keuchhusiens auf Tiere. (A. d. Kinder-
klinik zu Kyoto.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, S. 252.)
Mikroskopisch wurde unter 81 untersuchten Keuchhusten-
fällen 78mal der Bordet- Gengonsche Bazillus gefunden. Nur
3 Untersuchungen, die im späten Stadium der Erkrankung vor-
genommen wurden, fielen negativ aus. Die Kultur gelang unter
77 Fällen 68 mal (88%), bei den an den ersten 14 Krankheitstagen
untersuchten Fällen sogar in 91%. Bei kulturellen Untersuchungen
von 18 Fällen andersartiger Respirationskrankheiten fand sich der
Bazillus niemals. Die Übertragung des Keuchhustens auf Hunde
schlug fehl, gelang aber bei einem jungen Affen, dem der Rachen
mit einer Bazillenemulsion betupft wurde. Die Inkubationsdauer
betrug 13 Tage, das katarrhalische Stadium währte 2 Tage, das
konvulsivische Stadium ungefähr 23 bis 25 Tage.
Die Unterscheidung des Bordet- Gengonschen Bazillus vom
Influenzabazillus ist im Ausstrich nicht immer, in der Kultur aber
stets und deutlich auszuführen. Die Färbung geschieht am besten
nach der Gramschen Methode entweder mit Phenoltoluidinblau
nach Kühne oder mit stark verdünnter Ziehlscher Lösung. Für
die Kultur gibt der Verf. folgende Vorschrift an:
Man läßt 3°), sterilisierten, gewöhnlichen, schwach alkalischen
Agarnährboden in Reagenzgläsern im Autoklaven schmelzen, in jedes
Reagenzglas zum noch warmen, aber nicht zu heißen Agar wird frisches,
steril entnommenes, defibriniertes Ziegenblut hinzugesetzt im Verhält-
nisse von 10 : 2, mischt alle Teile möglichst gleichmäßig durch behut-
sames Schütteln der Reagenzgläser untereinander und läßt dann
alles in schräger Richtung erkalten.
Birk (Kiel).
Barbier et Gougelet. Des Dan oo tuberculeux curables.
(Arch. de Medecine des en
Die tuberkulösen Meningitiden mi eine viel häufigere Kom-
plikation bei anderweitiger Tuberkulose, als bisher angenommen
374 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
wurde. Allerdings ist nur eine kleine Anzahl (24) geheilter Fälle von
tuberkulöser Meningitis, deren Diagnose durch den Bazillenbefund
sichergestellt wurde, in der Literatur mitgeteilt worden (auch die Verff.
liefern hierzu einen eigenen Beitrag). Aber nicht um diese Fälle mit
ausgebildetem Symptomenkomplex handelt es sich hier, sondern
um Erkrankungen, bei denen nur einzelne meningitische Symptome,
die meist leichterer und vorübergehender Natur sind und die man
bisher nicht als Meningitiden im anatomischen Sinne auffaßte.
„Meningitische Episoden‘‘ nennen die Verff. dieselben. Sie teilen
3 derartige Fälle mit.
Als charakteristische Symptome führen sie das Auftreten eines
Herpes zoster und Schmerzen im Bereiche der Rückenmarksnerven
an (Meningitis der hinteren Wurzeln). Begleitet sind die Erscheinungen
oft von Fieber, Abmagerung, Anämie, Anorexie, also Zeichen einer
aktiven Tuberkulose. Als Folgezustände dieser umschriebenen leichten
Meningitiden treten Lähmungen der Augenmuskeln, der Gesichts-
muskulatur und an den Gliedmaßen, ferner Störungen der Reflexe,
des Ganges, Aphasie, Sprachstörungen, Pupillendifferenzen auf.
Weitere Folgen sollen sein: sogenannte Wachstumskopfschmerzen,
Entwicklungsstörungen des Intellektes und anderer geistiger Eigen-
schaften. Auch Beziehungen zur jugendlichen Paralyse und Dementia
praecox werden angenominen.
Bei einigen Kindern, die an einem Rezidiv der Erkrankung oder
sonstiger Tuberkulose zugrunde gingen, konnte der anatomische
Beweis für das Vorkommen derartiger heilbarer Meningitiden geliefert
werden. Es handelt sich entweder um eine allgemeine Erkrankung
der Meningen mit einem nur geringen serofibrinösen Erguß, der keine
stärkeren Hirndruckerscheinungen versursachte, oder um eine
lokalisierte Entzündung mit Bildung von Granulationsgewebe. Die
häufigste Ursache aber sind diffuse kongestive Meningitiden ohne
Produktion von Gewebe, bei denen sich nur ein mehr oder weniger
großer Erguß bildet. Ihr Ausgangspunkt ist eine obliterierende Arte-
rlitis und Erweichung.
Man findet in diesen Fällen bei der Autopsie Verdickungen der
Meningen von perlmutterartigem Glanz, die besonders die basalen
Partien und Schläfenteile des Gehirns längs der Fossa Sylvii bevor-
zugen und die sich deutlich von etwaigen frischen Entzündungs-
vorgängen an den Meningen unterscheiden lassen. Nicht immer
entsprechen den pathologisch-anatomischen Veränderungen auch
klinische Folgeerscheinungen.
Diese leichten Formen von Meningitis treten besonders bei
7- bis 14jährigen Kindern mit Tuberkulose der serösen Häute und
Gelenke, bei Iymphatischen Kindern mit latenter oder Drüsen-
tuberkulose, am häufigsten aber bei kleinen Kindern auf, wenn ein
L.ungenprozeß eine akute Verschlimmerung erfährt und Tuberkel-
bazillen ins Blut übertreten. Das kommt besonders gern im Verlaufe
von Masern, Keuchhusten, Grippe vor.
Über die Prognose läßt sich heute nur so viel sagen, daß sich eine
Anzahl der Kinder auch mehrere Jahre nach der meningealen Affektion
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 375
noch wohl befand, daß aber die Gefahr von Rezidiven, auch
tödlichen, nicht gering ist. Günstige hygienische Bedingungen
können das Auftreten solcher Rezidive günstig beeinflussen.
Thorspecken.
F. Maillet. Les accidents de l’adénopathie trachéobronchique. (Arch.
de Médecine des enf., XV, 3.)
Unter den Symptomen von Affektionen der tracheo-bronchialen
Drüsen nehmen Anfälle von seiten der Respirations- und Zirkulations-
organe einen besonders charakteristischen und diagnostisch wichtigen
Platz ein. Sie werden hauptsächlich verursacht durch den Druck der
vergrößerten Drüsen auf Nachbarorgane. Dazu gehören: 1. Anfälle
von Glottiskrampf (inspiratorische Dyspnoe mit Stridor, bei jungen
Kindern auch exspiratorischer Stridor ; im Beginne des Anfalls rauher
Husten; nächtliches Auftreten mit Vorliebe). 2. Asthmaanfälle
(Asthme ganglionnaire). 3. Von seiten der Zirkulationsorgane Anfälle
von Zyanose, die mitunter auch ohne Dyspnoe und Husten infolge
psychischer Erregungen oder bei plötzlichen Bewegungen oder Ver-
dauungsstörungen auftreten können. 4. Nasenbluten, meningeale
Blutungen, Hämoptysen. 5. Lungenödem. — Von seiten der Ver-
dauungsorgane sind charakteristisch Anfälle von Erbrechen, die
gewöhnlich an die Hustenattacken geknüpft sind.
Diese verschiedenen Anfälle sind lediglich Folgen des Druckes
vergrößerter Drüsen auf benachbarte Nerven oder Gefäße und keines-
wegs beweisend für eine tuberkulöse Drüsenerkrankung. Vielmehr
kommen sie nicht selten durch Drüsenschwellungen bei Bronchitiden,
Pneumonien, nach Röteln, Grippe und Keuchhusten vor. Während
aber bei diesen anderweitige komplizierende Symptome meistens
fehlen, pflegen tuberkulöse Erkrankungen noch von solchen Sym-
ptomen begleitet zu sein, die auf einen fortschreitenden infektiösen
Prozeß hindeuten. Außerdem kommen schwere Kompressions-
erscheinungen nur durch große Tumoren, die stets tuberkulöser
Natur sind, zustande (Zyanoseanfälle, Nasenbluten, meningeale
Blutungen, Lungenödem, Hydrothorax) und ebenso spricht die
Hartnäckigkeit der verschiedenen Anfälle mehr für den tuberkulösen
Charakter der Drüsenerkrankung. Thorspecken.
Aubertin. Ralentissement de la respiration dans l’adénopathic trachéo-
bronchique. (Rev. d’hyg. et de med. inf., Tom. X, Nr. 5/6.)
Mitteilung eines Falles (13jähriges Mädchen) von starker Ver-
Jangsamung der Respiration auf 6 bis 8 Atemzüge pro Minute. Dies
Phänomen (übrigens ohne Puls- und Pupillenanomalien und ohne
Unregelmäßigkeit der Atmung) wie die gleichzeitig bestehende Neu-
ralgie des Nerv. phrenicus sin. wird auf eine durch Rôntgen-
strahlen festgestellte tuberkulöse Erkrankung der linksseitigen
tracheobronchialen Lymphdrüsen bezogen, welche den Nerv.
phrenic., vielleicht auch den Nerv. vagus, komprimieren.
Thiemich (Magdeburg.)
376 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Barrington-Ward. Beda iIe Coxa vara und andere Deformitäten
bei Bruder und Schwester. (Lancet, I, Nr. 3, 1912.)
Bei einem 9 Jahre alten Mädchen, bei dem seit 1!/, Jahren
Rückenschmerzen und Veränderungen des Ganges bestanden, fanden
sich doppelseitige Coxa vara, abnorm kurze Arme, Krachen und
Verbreiterung vieler Gelenke und Auswärtsdrehung der Füße. Bei
Durchleuchtung zeigte sich mangelhafte, ungleiche und manchmal
geteilte Entwicklung der Epiphysen. Bei dem 6!/, Jahre alten Bruder
bestand etwas leichtere, doppelseitige Coxa vara und eine Vorwärts-
luxation der oberen Enden beider Radii. Die Ossifikation war in den
meisten Knochen über das Alter der Kinder hinaus vorgeschritten.
Bei beiden Kindern waren Bewegungen der Gelenke schmerzlos ;
doch gaben die Eltern an, daß von Geburt an keine Beugung in den
Metakarpophalangealgelenken, also kein Faustschluß, möglich ge-
wesen sei. Die Verbreiterung der Gelenke war im ganzen leicht und
hatte nicht die spindelförmige Gestalt der rheumatischen Arthritis.
Es bestand weder allgemeine Drüsenschwellung noch Vergrößerung
der Milz. Die Ätiologie bleibt unklar.
Philippson (Frankfurt a. M.).
F. Goeppert. Ventilverschluß durch Abknickung im untersten Teile
des Dickdarms im späteren Kindesalter. (Ein Beitrag zur Ent-
stehung des Megakolons.) (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 13.)
Ein Assistent Goepperts, Blochmann, hatte in der gleichen
Wochenschrift (1911, Nr. 13) [referiert Monatsschrift, Bd. X, S. 218]
einige Fälle veröffentlicht, die beweisen, daß der Hirschsprungschen
Krankheit völlig gleichende Krankheitsbilder bei Neugeborenen durch
Abknickung im äußersten Teile des Dickdarms entstehen können.
Die damaligen Mitteilungen ergänzt Verf. und fügt eine neue
Beobachtung an einem Knaben hinzu, bei dem im Alter von
2°2/, Jahren eine spontan heilende mäßige und mit 3!/, Jahren eine
rapid zunehmende Auftreibung des Leibes auftrat, welch letztere in
8 Wochen ihren höchsten Grad erreichte und das Kind in Lebens-
gefahr brachte. Unter der gleichen Therapie, die bei den anderen
Kindern angewendet worden war, Heilung.
Es kann also diese Form der Hirschsprungschen Krankheit,
die Abknickung des unteren Teiles des Dickdarmes, genau so gut wie
beim Neugeborenen auch im späteren Lebensalter auftreten.
Keller.
Alex. Fritz. Un cas de maladie de Hirschsprung. (Rev. d’hyg.
et de méd. inf., Tom. X, Nr. 5/6.)
Kasuistische Mitteilung. Knabe von 8 Jahren, nach Versagen
medikamentöser und diätetischer Behandlung Operation und Exstir-
pation des ganzen dilatierten, nicht verlängerten wandverdickten
Kolons und Tod 3 Tage später. Sektionsbericht.
Thiemich (Magdeburg).
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 377
Berichte.
Verhandlungen der Gesellschaft für Kinderheilkunde
in Münster in Westf. (15. bis 18. September 1912).
Referent: Keller (Berlin).
Erste SitzungamMontag,den16. September, nach-
mittags 3 Uhr.
Vorsitzender: Roberg (Münster in Westf.).
Schriftführer: Brüning (Rostock).
l. Otto Heubner (Berlin): „Über chronische Nephrose im Kindes-
aller‘‘.
Zu dem Zwecke, sich über die Frequenz des Vorkommens und der
vorkommenden Formen chronischer Nierenerkrankung beim Kinde
zu informieren, studierte der Vortragende die während eines Verlaufes
von 17 Jahren in seiner Berliner Klinik aufgenommenen Kranken
dieser Art. Auf ungefähr 17.000 Gesamtaufnahmen kamen 73 solche
mit chronischer ‚Nephrose‘‘. Dieser Ausdruck an Stelle des noch
ebräuchlichen ‚‚Nephritis‘‘ wurde gewählt, weil in den wichtigsten
ormen immer eine Mischung von degenerativen und entzündlichen
Vorgängen vorlag.
Es zeigte sich, daß der Hauptanteil der Erkrankungen von zwei
Formen der chronischen Nephrose bestritten wurde, die durch ihren
ernsten Charakter, durch ihr Vorkommen in allen Altersstufen des
Kindes und ihre auf beide Geschlechter gleichmäßige Verteilung sich
kennzeichnen.
An erster Stelle, mit 30 Fällen, steht ein Syndrom, wie es beim
Erwachsenen nicht oder wenigstens sehr selten beobachtet zu werden
scheint: de chronischehämorrhagische Nephrose. (Nicht
identisch mit der von G. Wagner beschriebenen anhydropischen
chronischen hämorrhagischen Nephritis. )
Diese Erkrankung ist einerseits durch die Monate und Jahre lang
fast ununterbrochen bestehende hämorrhagische Beschaffenheit des
Urins und anderseits durch das regelmäßige Auftreten von verschieden
starker, meist sehr hochgradiger Wassersucht gekennzeichnet. Diese
wechselt allerdings und ist der Behandlung zugängig, kehrt aber immer
wieder.
Die Tagesmenge des Urins bleibt meist unter der Norm, der Eiweiß-
gehalt ist bedeutend, auch bei erzielter reichlicher Wasserausscheidung
3 bis 49/5. Im Sediment sind immer reichlich Erythrozyten, viel
Leukozyten, Zylinder aller Art und Fettkörnchenzellen vorhanden.
Subjektive Beschwerden fehlen oft ganz oder sind vieldeutig, doch
besteht immer die Gefahr der Urämie, welche sich bald in geringfügiger
Weise, bald in äußerst schwerer Form, auch mit tödlichem Ausgange
einstellte.e Nur in solch schweren Fällen fand sich Herzhypertrophie
und stark erhöhter Blutdruck. Der pathologisch-anatomische Befund
stellte in den von Heubner untersuchten Fällen eine eigentümliche
Mischung chronisch-entzündlicher und hämorrhagischer Vorgänge mit
Verödung vieler Glomeruli, Narbenzügen von oft erheblicher Aus-
dehnung und schwerer degenerativer Veränderungen im tubulären
Anteile, besonders der Labyrinthkanäle, fest.
Der Verlauf erstreckt sich auf Monate, kann aber auch sehr
rotrahiert sein über eine ganze Reihe von Jahren. Die Prognose ist
Immer, ungünstig.
Atiologisch scheint die konstitutionelle Veranlagung unter Hinzu-
tritt infektiöser Momente meist nicht spezifischer Natur von Bedeutung
zu sein. Wenigstens ist auffallend, daß eine größere Zahl der Kranken
378 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Iymphatischer Konstitution war; die Hälfte aller Fälle, bei denen
überhaupt Lymphatismus konstatiert wurde, gehört hierher.
Eine zweite Form (16 der Fälle) steht der eben geschilderten nahe,
unterscheidet sich aber von ihr dadurch, daß der hämorrhagische
Einschlag hier gänzlich fehlt. Chronische, immer wiederkehrende
Wassersucht ist auch hier die Regel. Die Urinsekretion ist spärlich,
der Eiweißgehalt sehr hoch, das Sediment reichlich, von allerhand
Zylindern, von sehr zahlreichen Leukozyten, von Fettkörnchenzellen
und meist nicht verfetteten Epithelien gebildet. Erythrozyten sind,
nenn überhaupt, nur sehr spärlich und nur in einzelnen Proben zu
inden.
Der Verlauf ist kaum so gedehnt wie bei der vorigen Form;
immerhin beobachtet Vortragender jetzt einen Fall von etwa 1!,, jähriger
Dauer. Die Nierenfunktion ist immer schwer geschädigt.
Pathologisch-anatomisch nähert sich der Befund demjenigen,
der bei der großen weißen Niere erhoben wird.
Die Behandlung beider Formen kann nur symptomatisch und
schonend sein, leistet aber in der Beseitigung des Hydrops durch
Diuretika und Digitalis zuweilen doch Erkleckliches. Die salzlose Diät,
ist nur in einem Teile der Fälle erfolgreich.
Diesen 46 Fällen schwerer Natur stehen in dem Materiale des
Vortragenden 17 Fälle leichter Natur gegenüber. Die eine Gruppe
(13 Fälle) zeigt den Charakter, den Vortragender früher unter der
Bezeichnung ,‚‚Pädonephritis“ beschrieben hat. Wassersucht und
Uränie fehlen vollständig, auch das subjektive Befinden ist nur un-
erheblich gestört, die Wasserausscheidung ist normal und eigentlich
der einzige krankhafte Befund ist die Eiweißausscheidung sowie der
Befund von bald spärlichen, bald reichlichen Zylindern und zeitweise
von Erythrozyten im Sediment. Das Besorgniserregende dieses Zu-
standes besteht eben nur in der hartnäckigen Fortdauer der Abnormität
über Monate und Jahre. Vortragender hat aber niemals den Übergang
dieser Erkrankungsformen in eine der schweren zu beobachten Gelegen-
heit gehabt.
Sehr nahe steht dieser Gruppe eine zweite seltenere (4 Fälle) von
intermittierender Albiminurie, jedesmalmit nephritischen Erscheinungen.
Die Behandlung ist diätetisch. Vortragender warnt davor, bei der
Entdeckung dieser Formen von Nephrose allemal gleich den ganzen
großen Apparat wie bei Behandlung schwerer Formen in Szene zu
setzen, was nichts nütze und den Kindern eher Nachteil bringe,
während die Eltern in unnötiger Aufregung und Sorge erhalten werden.
Die restierenden Fälle seiner Beobachtung setzen sich aus ein
paar Erkrankungen an Schrumpfniere und aus chronischen Nieren-
affektionen, die sich im Anschlusse an Pyelitis entwickelten — diese
ausschließlich Mädchen betreffend — zusammen.
(Der Vortrag erscheint in extenso im Jahrbuch für Kinderheil-
kunde.)
Diskussion: Friedrich v. Müller (München) weist darauf
hin, daß Nierenerkrankungen mit dauernder Blutausscheidung im
Harne größtenteils auf vorangehende einmalige oder wiederholte
Mandelinfektionen zurückzuführen sind. Diese von Anginen ausgehenden
chronischen Nierenerkrankungen gehen beim Erwachsenen durchaus
nicht so häufig mit Ödemen einher als beim Kinde und zeigen keine
schlechte Prognose. Die Stickstoffausscheidung pflegt dabei größtenteils
etwas gestört zu sein; weniger oder auch gar nicht die Kochsalz-
ausscheidung. Der Blutdruck ist zumeist in den leichteren Fällen nicht
gesteigert, kann aber im L.aufe der Jahre eine Tendenz zur Erhöhung
zeigen. Der schlechteste Maßstab für die Prüfung der Nierenfunktion
ist die Eiweißausscheidung; dagegen empfiehlt v. Müller in jedem
Falle die Beobachtung der Stickstoffausscheidung nach Harnstoffzulage.
‚Göppert (Göttingen) betont die Bedeutung der Pyelitis in
der Ätiologie der chronischen Nierenerkrankungen des Kindesalters.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. | ._ 379
Nach seiner Erfahrung findet sich auBerordentlich häufig monatelange
Eiweißausscheidung selbst nach Abheilung der Pyelitis. Allerdings
sind es zumeist leichtere Fälle, während schwere chronische Nieren-
erkrankungen in diesem Falle von ihm nicht beobachtet wurden.
Abelmann (St. Petersburg) weist darauf hin, daß in Rußland
anscheinend häufiger die chronischen Formen der Nierenerkrankungen
bei Kindern zur Beobachtung kommen. So waren in der therapeutischen
Abteilung des Elisabeth-Kinderhospitals in St. Petersburg im Jahre 1906
unter 1068 Kindern 38 Fälle von chronischer Nephritis. Die Mehrzahl
gehörte der von Heubner geschilderten ersten Gruppe chronischer
hämorrhagischer Nephrose an. Alle Kinder waren schwer hydropisch ;
im Urin Blut in größerer Menge.
Heubner (Schlußwort) erklärt sich in allen Beziehungen
mit den Ausführungen v. Müllers einverstanden, durch welche
seine eigenen Beobachtungen am Kinde in vorzüglicher Weise ergänzt
würden. Er stimmt mit ihm auch darin überein, was das Aufstehen-
lassen der Kinder, sobald sie nicht mehr hydropisch sind, anbetrifft,
und steht auf demselben Standpunkt bezüglich der Zwecklosigkeit
der vielen Eiweißuntersuchungen durch die Mutter und der Wichtigkeit
der Stickstoffbestimmungen im Harn.
Die Schilderung, die Herr v. Müller von der hämorrhagischen
Nephrose der Erwachsenen gegeben hat, beweise die Berechtigung,
die gleichbenannte Affektion des Kindes von der des Erwachsenen
zu unterscheiden.
2. Sehiek (Wien) berichtet über Untersuchungen von Schick
und Magyar: ‚Über Diphtherieloxzin-Intrakulanreaktion beim Men-
schen‘‘.
Durch intrakutane Injektion von Diphtherietoxin in der Menge
von 0:‘1 einer Verdünnung von 1 : 1000 wird eine Hautreaktion erzeugt,
deren spezifischer Charakter dadurch erwiesen werden kann, daß ihr
Entstehen durch gleichzeitige Injektion von Heilserum unterdrückt
wird. Nicht alle Individuen reagieren bei dieser Injektionsmenge
positiv. Bei einer Gesamtzahl von 434 untersuchten Kindern reagierten
im 1. Lebensjahre 50%, im 2. bis 5. Lebensjahre 62%, zwischen dem
5. und 15. Lebensjahre wieder nur 50% positiv. Das Ergebnis bei
Injektion Erwachsener steht noch aus. Da das Diphtherietoxin eine
primär toxisch wirkende Substanz ist, war daran zu denken, daß der
Ausfall der Reaktion davon abhängig sei, ob ein Individuum Schutz-
körper gegen Diphtherietoxin besitzt oder nicht. Schick konnte
gemeinsam mit Löwenstein und Michiels in 50 Fällen (25 po-
sitiv, 25 negativ reagierenden Fällen) nachweisen, daß positiv reagierende
Fälle keinen Schutzkörper im Serum besitzen, während bei negativem
Ausfalle der Reaktion Schutzkörper im Serum nachweisbar sind.
Damit ist der kausale Zusammenhang zwischen
Immunitätszustand des Organismus und Aus-
fallder Diphtherietoxinreaktion bewiesen. Von
anderer Seite wurde angegeben, daß Tuberkulöse nicht nur auf Tuber-
kulin, sondern auch auf Diphtherietoxin positiv reagieren, woraus
geschlossen wurde, daß Tuberkulöse eine UÜberempfindlichkeit gegen
verschiedene Toxine, nicht nur gegen Tuberkulin haben. Soweit diese
Angaben das Diphtherietoxin betreffen, konnten die Vortragenden
sie bei gleichzeitiger Prüfung mit Tuberkulin und Diphtherietoxin
bei 315 Fällen nicht bestätigen. Es zeigten 162 Fälle gleichsinnigen,
153 Fälle divergenten Ausfall. Relativ häufig findet man, daß bei
positivem Ausfalle beider Reaktionen die Intensität derselben ähnlich
ist. Dies wird aber mit dem Momente der Konstitution des Individuums
erklärt, die den Ablauf des Entzündungsvorganges bestimmt. Die
Erregbarkeit des Entzündungsmechanismus stellt zu gleicher Zeit eine
bestimmte Größe dar.
380 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Versuche aktiver Immunisierung waren bisher von keinem Erfolge.
Überempfindlichkeitsphänomene bei wiederholter Injektion wurden
nicht beobachtet. |
Diskussion:Noegerath (Berlin) fragt an, ob den Unter-
suchungen auch ein diagnostischer Wert beizulegen sei, z. B. bei der
Eruierung der diphtherischen Atiologie von Lähmungen.
Bahrdt (Berlin) fragt an, ob sich Beziehungen der diph-
therischen Reaktion zu den Bazillenträgern ergeben haben.
Bauer (Düsseldorf) stimmt dem Vortragenden in der Be-
kämpfung der Annahme von der unspezifischen allgemeinen Allergie,
z. B. bei der Tuberkulose, zu. Die Tuberkulosereaktion erwies sich auch
insofern als spezifisch allergisch, als bei intrakutaner Impfung mit
verschiedenen Toxinen und Vakzinen sich Differenzen zeigen, indem
nicht die Tuberkulinreagierenden auch auf andere Stoffe reagierten
und umgekehrt. Der Irrtum kann dadurch veranlaßt werden, daß
Kinder mit Lymphatismus oder exsudativer Diathese sehr stark und
meist auf die verschiedensten Stoffe zugleich reagieren.
Schick (Schlußwort): Bezüglich des diagnostischen Wertes der
intrakutanen Reaktion bei postdiphtherischen Lähmungen ist vorläufig
nur das eine zu sagen, daß postdiphtherische Lähmungen dann einen
negativen Ausfall der Reaktion ergeben werden, wenn Antitoxin im
Blutserum vorhanden ist, und das ist meistens der Fall.
Untersuchungen über das Verhalten der Bazillenträger sind noch
nicht durchgeführt. Sicher ist so viel, daß man auf Diphtheriestationen
lange verweilen kann, ohne zu erkranken, trotz positiver Diphtherie-
reaktion, das heißt also: trotz Fehlens von Schutzkörpern.
Bezüglich des Verhaltens der Lymphatiker fehlen dem Vortragenen
Erfahrungen.
3. Fräulein Johanna Schwenke (Breslau): ‚Über die diagnostische
Bedeulung der Döhleschen Leukozyteneinschlüsse bei Scharlach‘‘.
Döhle gab im November vorigen Jahres einen interessanten
Befund bekannt über Leukozyteneinschlüsse im Blute Scharlach-
kranker, diefürScharlach charakteristisch sein sollten. Kretschmer,
der zuerst das konstante Vorkommen der von Döhle beschriebenen
Einschlüsse bei frischen Scharlachfällen bestätigte, glaubte die Blut-
untersuchung auf Einschlüsse als ein Hilfsmittel zur Entscheidung in
zweifelhaften Scharlachfällen empfehlen zu dürfen. Von verschiedenen
Autoren sind Nachuntersuchungen gemacht worden. Schon mehr als
300 Scharlachfälle wurden untersucht, die mit wenig Ausnahmen ein
positives Resultat ergaben. Vortr. hat im ganzen 81 Fälle untersucht,
darunter 11 Scharlachfälle. Diese ergaben, in der ersten Krankheits-
woche untersucht, alle einen positiven Befund. Von 100 gezählten
Leukozyten wurde in jedem Falle die Zahl der einschlußhaltigen Leuko-
zyten bestimmt und gleichzeitig in vielen Fällen eine Leukozytenzählung
vorgenommen. Die Zahl der Einschlüsse variierte, und zwar so, daß die
leichteren Fälle wenig einschlußhaltige Leukozyten zeigten und die Ein-
schlüsse kleiner waren. An fünf klinisch beobachteten und öfter unter-
suchten Fällen konnte gezeigt werden, daß die Einschlüsse von Tag
zu Tag abnahmen und jenseits des 7. Krankheitstages nur noch ver-
einzelt zu finden sind.
Die übereinstimmenden Resultate aller Autoren konnten dazu
ermutigen, der Blutuntersuchung auf Einschlüsse einen großen dia-
gnostischen Wert beizulegen. Doch haben weitere Untersuchungen
gezeigt, daß diese Leukozyteneinschlüsse für Scharlach nicht patho-
gnostisch sind. Die wichtigsten Beobachtungen aus der Literatur werden
kurz referiert und besonders die positiven Befunde verschiedener
Autoren bei Masern, Typhus, Sepsis und Erysipel hervorgehoben;
im Anschlusse daran wird über die eigenen Fälle berichtet. Der reich-
liche Befund von Leukozyteneinschlüssen bei zwei hochfiebernden
Nr. 6 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. 381
Kranken, die ohne Organbefund eingeliefert wurden und bei denen
kurz danach erst der physikalische Befund einer kruppösen Pneumonie
nachweisbar wurde, gab der Untersuchung eine besondere Richtung.
14 Fälle von sicherer kruppöser Pneumonie wurden untersucht. Es
handelte sich um Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren, die Untersuchung
fand innerhalb des 2. bis 9. Krankheitstages vor der Krisis statt. Sämt-
liche Fälle erwiesen sich positiv, in 12 Fällen fanden sich mehr als 50%,
in zwei Fällen zirka 35%, einschlußhaltige Leukozyten. Die Einschlüsse
waren von den bei Scharlach gefundenen nicht zu unterscheiden. Drei
Fälle, die klinisch untersucht werden konnten, wurden wiederholt auf
Einschlüsse untersucht ; bis kurz nach der Krisis wurden in der Mehrzahl
der Leukozyten Einschlüsse gefunden. Dann nahmen sie allmählich
ab und waren nach 14 Tagen nur noch vereinzelt zu finden. In fünf
anderen Fällen, bei denen gleichfalls Verdacht auf Pneumonie bestand,
bei denen aber Fieberabfall eintrat, ohne daß ein Lungenbefund nach-
weisbar wurde, fanden sich 2 mal zirka 35%, 3 mal nur vereinzelte
Leukozyteneinschlüsse. 3 Fälle von Bronchopneumonie bei Keuchhusten
en zirka 35% einschlußhaltige Leukozyten. Die meisten Ein-
schlüsse wurden gefunden in einem Falle, der im Rekonvaleszenz-
stadium eines Keuchhustens hohes, intermittierendes Fieber ohne nach-
weisbare Ursache bekam. Einschlüsse in mäßig reichlicher Zahl wurden
nachgewiesen bei 2 Fällen von Empyem, 2 Fällen von tuberkulösen
Abszessen, einem Fall von eitriger Arthritisim Anschlusse an Pneumonie,
einem Fall von abszedierender Pneumokokkenperitonitis und 2 Fällen
von Angina. Nur vereinzelte wenig charakteristische Einschlüsse zeigten
2 Fälle von tuberkulösem pleuritischen Exsudat, drei Fälle von Lungen-
tuberkulose, 3 Fälle von Anämie. Ganz negativ erwiesen sich 8 Fälle
von Anämie, 3 Fälle von Rubeolen, 4 weitere Fälle von Angina, ein-
zelne Fälle von toxischem und Serumanthem, konstitutionellem Säug-
lingsekzem, je ein Fall von tuberkulöser, seröser und eitriger Meningitis.
Die Frage, was diese Leukozyteneinschlüsse sind, ist noch nicht
gelöst. Döhle hält sie nach neueren Mitteilungen für Teilstücke
einer Spirochäte, die von den Leukozyten aufgenommen und ver-
arbeitet worden sind. Das Vorkommen der Einschlüsse bei anderen
Krankheiten sucht er dadurch zu erklären, daß auch hier eine Spirochäte
Eingang in die Blutbahn gefunden hat. Auf Grund der eigenen Befunde,
besonders bei Pneumonie, erscheint eine Spirochäteninfektion un-
wahrscheinlich. Es wird die Auffassung ausgesprochen, daß die von
Döhle beschriebenen Leukozyteneinschlüsse der Ausdruck einer
Reaktion des hämatopoetischen Systems auf bakterielle Gifte sind,
ähnlich wie die Leukozytose.. Ein direkter Zusammenhang beider
Erscheinungen konnte aber nicht nachgewiesen werden.
Die Untersuchungsresultate und die sich daraus ergebenden
Schlüsse für die diagnostische Verwertbarkeit der Leukozyteneinschlüsse
können folgendermaßen zusammengefaßt werden: Die Leukozyten-
einschlüsse wurden bei frischen Scharlachfällen konstant in der Mehrzahl
der Leukozyten gefunden, bei leichten mit geringer Fiebersteigerung
einhergehenden Fällen in geringerer Zahl, Nach dem 7. Krankheits-
tage sind sie überhaupt nur noch vereinzelt vorhanden. Nur in frischen
Fällen kann demnach die Blutuntersuchung auf Döhlesche Ein-
schlüsse als diagnostisches Hilfsmittel in Betracht kommen. Die Leuko-
zyteneinschlüsse sind aber für Scharlach nicht pathognostisch, sondern
wurden ebenso konstant und ebenso reichlich bei kruppöser Pneumonie
bei Kindern, von anderen Autoren bei Sepsis, Erysipel, bei Typhus
und Masern gefunden. Bei einigen subakut und chronisch verlaufenen
Krankheiten wurden Einschlüsse in mäßig reichlicher Zahl nach-
gewiesen.
Ein positiver Befund von Döhleschen Einschlüssen, bei akut
fieberhaften Krankheiten erhoben, berechtigt nicht dazu, die Diagnose
auf Scharlach zu stellen, sondern es kommen die eben erwähnten Krank-
heiten in gleicher Weise in Betracht.
382 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Ein negatives Resultat spricht bei hochfiebernden Kranken ent-
schieden gegen Scharlach, während man bei leichten oder gar nicht
fiebernden Kranken eine Scharlacherkrankung nicht ausschließen darf.
Die diagnostische Bedeutung der Leukozyteneinschlüsse bei
Scharlach muß demnach eine ziemlich weitgehende Einschränkung
erfahren. Infolge der einfachen Technik dürfte sie immerhin als unter-
stützendes Hilfsmittel in zweifelhaften Fällen mit Erfolg heran-
zuziehen sein.
Diskussion: H. Vogt (Straßburg) berichtet über Unter-
suchungen, welche von Kretschmer an der Straßburger Klinik
ausgeführt wurden. Die Zahl der untersuchten Fälle beläuft sich bisher
auf zirka 100 Scharlachfälle und zirka 170 Kontrollfälle. In sämtlichen
Scharlachfällen fiel das Ergebnis der Untersuchungen positiv aus, soweit
dieselben innerhalb der ersten acht Krankheitstage ausgeführt wurden.
Die Häufigkeit der Einschlüsse bei den einzelnen Fällen war meistens
proportional der Intensität der Krankheitserscheinungen.
Die Kontrollfälle betreffen folgende Krankheitsformen:
14 Angina: 2 mal ganz vereinzelt kleine Einschlüsse.
2 Angina Vincenti: negativ.
27 Diphtherie: 6 mal wenige, 6 mal ganz vereinzelte Einschlüsse,
die beim Vergleiche mit Scharlachpräparat kleiner waren und nicht so
polymorph.
24 Masern: In einem Falle kleine Körnchen in einzelnen Leukozyten.
27 Tuberkulose: 2 mal wenige Leukozyteneinschlüsse.
3 Meningitisfälle (2 davon Tuberkulose): 0.
7 Empyeme 4 mal mit Streptokokken: 2 + 2 —; 2 mit Pneumo-
kokken 2 +; 1 mit Staphylokokken 0.
4 Sepsis puerperalis (3 mal Streptokokken, 1 mal Staphylo-
kokken) ? mal mit Streptokokken +.
l Pneumokokkenperitonitis + +
Masernpneumonien + (eine davon + +).
2 Erysipel +.
Serumexanthem, Erythema nodosum usw. 0.
Die differential-diagnostische Bedeutung wurde durch diesen
Befund nur wenig eingeschränkt, da es sich meist nicht um Krankheiten
handelt, welche mit Scharlach verwechselt werden können.
Nur gegenüber der Diphtherie ist auf Grund des Befund von
Döhle schen Körperchen keine sichere Differentialdiagnose möglich.
Experimentell Se nur durch Injektion von tödlichen Dosen
von Diphtherietoxin, bei Hunden wenige kleine Leukozyteneinschlüsse
hervorzurufen.
Die Leukozyteneinschlüsse sind nicht spezifisch, kommen aber
regelmäßig und am zahlreichsten bei Scharlach vor. Die Einschlüsse
sind sicher keine Krankheitserreger, sondern wahrscheinlich Reaktions-
produkte der Zellen auf toxische Bakterienprodukte.
4. Roberg (Münster in Westfalen): „Uber einen Fall von eigen-
fümlichem Serumezanthem nach Einsprilzung von Diphtherieserum".
Roberg T ritzte am 19. April 1912 einem 1 Jahr alten Knaben
wegen schwerer Diphtherie 2000 J. E. Höchster Antidiphtherie-
serum Nr. IV. D. ein.
Am 30. April, also 12 Tage nach der Einspritzung, wurde das Kind
sehr unruhig und bekam am ganzen Körper einen stark juckenden
Quaddelausschlag. Am I. Mai trat unter hohem Fieber von 39 bis 40°
zu den Quaddeln ein Hautausschlag von teils hellroten, teils blauen
Stellen, der dem ganzen Körper ein marmoriertes Aussehen gab.
Dieses Serumexanthem ist dadurch eigentümlich, daß im Gefäß-
system der Haut zu gleicher Zeit drei ganz verschiedene Zustānde
auftreten: 1. Anämie in den blassen Quaddeln, 2. arterielle Hyperämie
in den hellroten und 3. venöse Hyperämie in den blauen Stellen.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 383
Diskussion: v. Pirquet (Wien): Die vom Vortragenden
beschriebene Abart des Serumexanthems kommt bei den jetzt üblichen
Dosen von Diphtherieserum nur selten vor; in früherer Zeit aber und
bei den großen Serumdosen, wie sie beim Scharlachserum verwendet
werden, sah man diese Form nicht so selten. In dem Buche ,,Serum-
krankheit“ haben Pirquet und Schick mehrere Fälle dieser Art
als Erythema-multiforme-artige Ausschläge beschrieben. Marfan
nannte es Erythème marginé aberrant.
5. A. Roberg (Münster in Westfalen): „Ein Fall von Enteritis
membranacea mil sehr heftigen Darmblutungen bei einem Säugling“.
( Heilung.)
Roberg nahm am 10. August 1911 einen 5 Monate alten
Knaben, der seit Ende Juni an Verdauungsstörungen litt, in Behandlung.
In der Familie Neigung zu Blutungen. — Kind zurzeit gut genährt,
aber sehr unruhig und von mattem Aussehen. Stühle 3 bis 4, dünn,
grünlich-schleimig, stinkend. Bereits am 11. August ist Kind sehr
elend und verfallen. Erster blutiger Stuhl. Vom 12. bis 17. August
verfällt Kind immer mehr, wird ganz anämisch und aufs äußerste
entkräftet, von totenähnlichem Aussehen infolge des großen Blut-
verlustes durch die täglichen heftigen Darmblutungen. In der Nacht
vom 17. zum 18. August stößt sich unter heftiger Darmblutung ein
36 cm langer grauer Strang ab. Dieser Strang — Darmabguß —
besteht aus Fibrin. Jetzt erholt sich Kind allmählich und Heilung
tritt ein. Stillung der Darmblutung durch Einspritzung von Adrenalin
und Gelatine.
Diskussion: Göppert (Göttingen) weist auf die
Henochsche Purpura hin, bei der schwere Darmblutungen und
dann auch Schleimhautzertrümmerungen vorkommen, so daß es zu
fibrinösen Auflagerungen kommt.
Es wird zu wenig beachtet, wie unheilvoll eine lange fortgesetzte
Mehldiät auf ruhrartige Magendarmerkrankungen einwirkt. Die Er-
haltung des Lebens in dem vorgetragenen Falle dankt das Kind wohl
mehr der Verabreichung von Milch als der medikamentösen Therapie.
‘Czerny (Straßburg) macht auf die merkwürdige Tatsache
aufmerksam, daß in keinem der pädiatrischen Lehrbücher der Enteritis
membranacea eine Besprechung gewidmet ist.
Pauli (Lübeck) fragt an, ob es sich nicht in dem Falle R o-
berg um eine Invagination gehandelt habe.
Abelmann (St. Petersburg) nimmt an, daß es sich um eine
akute Kolitis gehandelt habe.
6. Dünzelmann (Leipzig): ‚„Salvarsan und Neosalvarsan bei Lues
congenita‘‘.
Es wurden Erfahrungen gesammelt an einem Materiale von 40 Fällen
von Lues congenita mit den verschiedensten Erscheinungsformen.
Mit der subkutanen Methode von Lentzmann in 1,6iger
Lösung wurde eine derartige Nekrose erhalten, daß es bei dem einen
Versuch blieb. Die intramuskuläre Methode wurde ebenfalls wegen
Infiltrat und Nekrosenbildung verlassen und es wurde lediglich intra-
venös injiziert, und zwar 10 Fälle in stark verdünnter Lösung (0'1 Sal-
varsan in 30 bis 50 cm? 06%, etwa zur Hälfte mit Aqua destillata
verdünnter, eben alkalischer Kochsalzlösung), alle übrigen Fälle auf
Rat von Welde in 5%iger Lösung {0-1 Salvarsan respektive eine
Menge Nesoalvarsan, die 0'l Salvarsan entspricht, gelöst in 2 cm?
Flüssigkeit). Injiziert wurde in letzter Zeit nur in die Kopfvenen und
die schwierige Methode der Infusion ganz verlassen. Mit der Dosierung
ging man anfangs sehr vorsichtig um, 0°06 bis 0:14 Salvarsan in 1 bis
2 Injektionen, später mit größerer Erfahrung wurden größere Mengen
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 27
384 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
einverleibt und zuletzt 0:01 bis 0'2 Neosalvarsan pro Injektion und
bis 1°6 Neosalvarsan in 9 Injektionen bei einem Kinde.
Nach längeren Versuchen, nur mit Salvarsan auszukommen,
ging man später zur kombinierten Behandlung mit Ouecksilber, Proto-
jodurat und Sublimatinjektionen über.
Die Wirkung des Mittels auf die luetischen Symptome war immer
sehr auffallend. Das Exanthem und die Papeln verschwanden prompt,
nicht so schnell die 'Rhinitis, Milz- und Lebertumor und Osteochon-
dritis. Weiter wurde festgestellt eine bald nach Injektion sich einstellende
auffallende Mattigkeit und Schläfrigkeit, bisweilen eine starke Schreck-
haftigkeit und Überempfindlichkeit auf Licht- und Gehörreize. Fieber
trat wechselnd auf und stand anscheinend in keinem Verhältnisse zur
Dosis, auch der Wasserfehler spielte wohl keine besondere Rolle.
Besonders stark (40, ja, 41'3°) reagierten vorher schon Infizierte (Bron-
chitis, Bronchopneumonie) und ist bei ihnen Vorsicht zu raten. Am
konstantesten traten schleimige, glasige und häufige Stühle auf. Er-
brechen wurde häufig beobachtet.
In einzelnen Fällen wurde nach der Injektion ein Anschwellen
der Milz bemerkt, doch ging die Vergrößerung bald ganz oder auf das
alte Niveau wieder zurück. Herxheimersche Reaktion trat, fünfmal
auf. Urtikaria (Arzneiexanthem) selten.
Alle Erscheinungen waren äußerst wechselnd bei den ver-
schiedenen Kindern, ja, bei demselben Kinde, und nie von längerer
Dauer. Infiltrate entstanden, wenn auch nur minimale Mengen Sal-
varsan neben die Vene gespritzt wurden, regelmäßig und blieben lange
Zeit, oft 3 Monate, bestehen. Beim Neosalvarsan machen kleinste und
kleine Mengen keine dauernden Infiltrate.
Zweimal wurden bei der Injektion multiple Hautnekrosen beob-
achtet, deren Entstehen nicht erklärt werden kann, vielleicht war die
zu schnelle Injektion daran schuld.
Von 37 intravenös mit Salvarsan oder Neosalvarsan injizierten
Kindern starben 12:
3 an Pneumonie;
3 an Empyem, 8 Tage bis 4 Wochen nach der letzten Injektion;
4 waren ganz schwere, aus dem Fötalleben hereinreichende
Luesformen;
2 gingen plötzlich unter Krämpfen zugrunde (l davon am nächsten
Tag, 1 nach 8 Tagen).
Ob das Salvarsan bei den letzten 6 Kindern eine Rolle gespielt
hat, kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, jedenfalls trug
aber auch die schwere Lues an sich ihren Teil dazu bei.
Rezidive wurden fünfmal beobachtet.
Bei 2 Kindern war die Dosis zu klein: 0°06 und 0'04. Bei einem
Kinde ging der Prozeß weiter trotz zwei Injektionen von 0'1] und 0'08
(schwere viszerale Lues), ebenso bei einem zweiten traten wieder neue
Papeln auf.
Ein Kind, das bereits wegen Rezidiv behandelt wurde, bekam
ein serpiginöses Exanthem, das sich durch außerordentliche lart-
näckigkeit auszeichnete.
Von den 15 überlebenden, intravenös injizierten Salvarsankindern
wurden 12 mehrere Male in größeren Abständen auf Wassermann-
sche Reaktion untersucht.
Bei 6 war der Wassermann bei der Entlastung stark positiv
und blieb es bei
3 trotz klinischer Behandlung mit Quecksilber;
3 entzogen sich weiterer Untersuchung;
» wurden nerativ, einer schwach positiv.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 385.
Bei den entlassenen 4 Neosalvarsankindern war die Serumreaktion
negativ, doch ist ein abschließendes Urteil bei der Kürze der Zeit nicht
angebracht.
Weitere klinische Erfahrungen über Methode, Dosierung und
Wirkung sind nötig, ehe man die neuen Mittel für die Allgemein-
praxis empfehlen kann. i
Das Neosalvarsan, in der Wirkung dem Salvarsan gleich, hat
den Vorzug schnellerer Löslichkeit und einfacherer Zubereitung, vielleicht
auch geringerer Giftigkeit, auch besteht die Gefahr der Nekrosen
nicht in dem erheblichen Maße.
- Die mit Quecksilber kombinierte Behandlung scheint der alleinigen
Salvarsantherapie überlegen zu sein. Die bisherigen Versuche sind
ermunternd und fordern zu weiterem Studium auf.
7. Welde (Berlin): ,,Poliklinische Behandlung der kongenilalen
Lues mil Neosalvarsan (beziehungsweise Salvarsan)‘‘.
Ambulant behandelt wurden im Verlaufe von 1!/, Jahren 30 Fälle
frischer Lues congenita. Davon waren 28 Säuglinge der verschiedensten
Altersstufen, 1 FallvonIdiotie (2 Jahre) und 1 luetischer H yd r o-
zephalus (114, Jahre). Die insgesamt 122 Injektionen wurden
vorgenommen 70mal (nur intravenös) mit Altsalvarsan, 52mal mit
N e o salvarsan (davon ?24mal intravenös, 28mal intramuskulär).
Ausschließlich Altsalvarsan erhielten 7, ausschließlich Neosalvarsan
6 Kinder, die übrigen 17 zuerst Alt-, dann Neosalvarsan. Die D o-
sierung war regelmäßig 0'1 Altsalvarsan oder die 0:1 Altsalvarsan
entsprechende Menge Neosalvarsan. Von zuerst weniger konzentrierten
Lösungen, von O'l auf 30 wurde wegen Schwierigkeiten der Technik zu
0-1 auf 10 cm? und schließlich zu Lösungen von O'l auf 2? cm? über-
gegangen. Mit dieser letzteren Methode wurden 90 Injektionen vor-
senommen. Für sämtliche intravenösen Einspritzungen wurden die
Schädelvenen verwendet. Dabei kam es nur 3mal bei Verwendung
von Altsalvarsan zu Infiltrat und Nekrosenbildung, die aber ohne
weiteren Schaden heilten. Bei den 28 intramuskulären Neo-
salvarsaninjektionen erfolgte meist prompte Resorption, aber 5mal
kam es zu vorübergehender stärkerer Infiltration. Die Erfolge
mit Altsalvarsan waren recht befriedigend, die
Wirkung des Neosalvarsans schien — soweit sich
bei den wenigen Fällen schon jetzt beurteilen läßt — der des Ait-
salvarsans ebenbürtig zu sein Niemals wurden
toxische Nebenwirkungen beobachtet. Vorübergehende
dyspeptische Symptome, seltenes Erbrechen und mäßige Temperatur-
steigerungen stellten die einzigen Reaktionen der inneren Organe dar;
Sinnesorgane oder Zentralnervensystem blieben unbeschädigt.
Allerdings wurden die schwersten (viszeralen) Fälle der Klinik
überwiesen. 2 ambulant behandelte viszerale Fälle (Atrophiker von
3500 und 4000 g) starben trotz der 1- bis 2maligen Injektion nach
10 Tagen. Ferner erlagen noch 2 Kinder nach “mehreren Monaten
Morbillen. Vorläufig klinisch geheilt wurden 15 Fälle.
Freilich haben nur 4 von diesen zurzeitnegrativen Wasser-
mann, so daß also auch hierbei eine spätere Weiterbehandlung not-
wendig erscheint. Kein Erfolg wurde erreicht bei der Idiotie
und beim Hydrozephalus. 4 Kinder schieden ungeheilt aus der
Behandlung aus sozialen Gründen (Wegzug der Eltern usw.). Die
übrigen Kinder stehen zurzeit noch in Behandlung und sind auf dem
Wege der Besserung. Zur Heilung waren durchschnittlich 4 bis 6 In-
jektionen notwendig (l his zu 9mal), die in Abständen von ? bis
4 Wochen, gelegentlich auch mehreren Monaten, erfolgten.
Zusammenfassend dürfen wir also wohl sagen, daß die
Salvarsanbehandlung bei nicht. allzu schweren Fällen (viszeralen'!)
aueh ambulant mit Erfolg durchgeführt werden kann.
SCH
386 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
DiskussionzubeidenVorträgen(Dünzelmann
und Welde). Noegerath (Berlin) berichtet über erfolgreiche
Neosalvarsanbehandlung in 2 Fällen intestinaler Säuglingslues:
1. Nephritis haemorrhagica, die vielwöchentlicher Kalomelkur wider-
stand, sicher keine Quecksilbernephritis war und kurze Zeit nach
Neosalvarsaninjektion klinisch ausheilte. 2. Starke Mitbeteiligung des
Pankreas. In 3 Fällen von Neosalvarsananwendung trat nach der
Injektion vorübergehende Glykosurie ein; dies konnte eine Pankreas-
reaktion sein.
Als Salvarsanschädigung wurde von Eckert eine Fernekrose
und eine Injektionsnekrose beobachtet, als deren Ursache nach
Heubner Kapillarschädigung wahrscheinlich ist. Manche Fälle
reagieren nicht genügend auf Salvarsan, dann ist mit Quecksilber
kombinierte Behandlung notwendig.
Reyher (Berlin) fragt an, ob auf unter dem Einflusse der
Salvarsantherapie eintretende Knochenveränderungen geachtet worden
sei. Die Überlegenheit der Salvarsantherapie gegenüber der Queck-
silbertherapie müßte sich in der Schnelligkeit, mit der die Knochen-
veränderungen sich zurückbilden, zum Ausdrucke kommen. Reyher
selbst fand bei den wenigen Fällen, die er bisher in dieser Hinsicht
beobachten konnte, keine wesentlichen Unterschiede zwischen den
beiden konkurrierenden Behandlungsmethoden.
Dünzelmann erwidert in seinem Schlußworte, daß Röntgen-
untersuchungen zur Kontrolle der Behandlungserfolge nicht aus-
geführt wurden.
8. A. Köppen (Norden): ‚Der Katarrh der Gallengänge im Kindes-
aller‘‘.
Wenngleich der Katarrh der Gallengänge im Kindesalter von
dem der späteren Lebensjahre prinzipiell nicht verschieden ist, so
zeigt er doch derart typische Merkmale, daß er nicht nur verdient,
besonders besprochen zu werden, sondern daß auch durch eine kri-
tische Würdigung der Symptome das Wesen der hierher gehörenden
Krankheiten erhellt werden kann.
Besondere Beachtung beanspruchen der Urin, die Fäzes und die
Haut, nach deren Verhalten die Krankheit in drei Stadien eingeteilt.
werden kann: Im I. Stadium färbt sich der Urin dunkel durch
vermehrten Gehalt an Urobilin; im II. entfärben sich dazu die Stühle
und im III. tritt noch Ikterus hinzu. Die Krankheit braucht nicht
alle Stadien zu durchlaufen, sorfdern kann im Il. oder gar im I. mit
Genesung enden. Im letzten Fall ist die Urobilinurie das haupt-
sächlichste Merkmal und allein imstande, die Diagnose zu sichern.
Schreitet die Krankheit bis zum Erscheinen des Ikterus fort, so han-
delt es sich um einen Ikterus per parapedesin und nicht um einen
Ikterus per stasin.
Das Urobilin ist nicht identisch mit dem durch Reduktion des
Bilirubins im Darmkanal entstehenden Hydrobilirubin oder Sterko-
bilin, wie schon die einzige, aus der Beobachtung des II. Stadiums des
kindlichen Gallengangskatarrhs sich ergebende Überlegung sagt, daß,
wenn sich im Darme kein Gallenfarbstoff befindet und doch Uro-
bilinurie auftritt, das Urobilin auch nicht im Darm entstanden und
aus ihm resorbiert sein kann. Das Urobilin ist vielmehr identisch
mit dem äußersten Oxydationsprodukt des Bilirubins, welches die-
selben Reaktionen, dasselbe Spektrum gibt wie das Hydrobilirubin —
dem Choletelin. Da der Katarrh der Gallengänge im Kindesalter eine
leichte Erkrankung darstellt, so ist die Menge von Bilirubin, welche
in den Kreislauf eintritt, nicht größer, als der kindliche Organismus,
dem man eine besonders starke Oxydationskraft zutrauen darf, zu
Choletelin umwandeln kann. -Dieses wird dann mit dem Urin aus-
geschieden — Urobilinurie.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 387
Zweite Sitzung, am Dienstag, den 17. September,
vormittags 9 Uhr.
Vorsitzender: Falkenheim (Königsberg).
Schriftführer: Brüning (Rostock).
9. Ellenbeck (Düsseldorf): „Zur Hämolyse der Frauenmilch‘“.
In der Frauenmilch entsteht beim Aufbewahren ein inkomplexes,
stabiles Hämolysin. Die Bildung desselben wird verzögert durch starkes
Erwärmen oder Abkühlen, findet aber im Eisschrank gut statt. Hier-
durch kann das Bestehen eines hämolytischen Komplements vorge-
täuscht werden. Der Ursprung dieses Hämolysins liegt in der Sahne
der Frauenmilch. In der Kuhmiilch findet es sich nicht.
Diskussion: Söldner (Stuttgart) spricht die Vermutung
aus, ob nicht die Einwirkung des Sauerstoffes der Luft beim Schütteln
und Stehen der Frauenmilch zur Bildung der hämolytischen Wirkungen
führe, und fragt an, ob Schüttelversuche mit indifferenten Gasen
gemacht worden seien.
Engel (Düsseldorf): Die Veränderungen Frauenmilch beim
Schütteln ist sehr intensiv und bezieht sich namentlich auf das Fett.
Durch Schütteln treten Gerinnungserscheinungen und tritt Aziditäts-
erhöhung auf, welche ausbleiben, wenn man vorher durch Zentrifugieren
das Fett entfernt.
Bauer (Düsseldorf): Das von Ellenbeck beschriebene
inkomplexe Hämolysin der Frauenmilch hat nichts mit der Kom-
plementhämolyse zu tun. Der Befund dieses Hämolysins spricht
nicht gegen das Vorhandensein von geringer Menge eines Kom-
plements in der Milch nach Pfaundler-Moro.
Die Kuhmilch besitzt das inkomplexe Hämolysin nicht, im
Gegenteil, sie hemmt die Wirkung des Frauenmilchhämolysins.
Der Wert der Untersuchungen des Vortragenden liegt auch darin,
daß hier zum ersten Male gezeigt wird, daß beim Stehen der Frauenmilch
selbst in der Kälte, nach kurzer Zeit eine Veränderung vor sich geht,
daß es also nicht gleichwertig ist, ob man das Kind an der Brust selbst.
trinken läßt oder ob man ihm abgespritzte Frauenmilch gibt.
Köppe (Gießen): Die Untersuchungsanordnung mit Betonung
des Zeitmomentes des Alters der untersuchten Milch und die dabei
ermittelten Resultate erscheinen als ein wesentlicher Fortschritt in dieser
Frage. Von der Entfernung aus der Drüse an ändert sich die Milch
ununterbrochen und nicht nur in bezug auf die Säuerung. Im Ver-
laufe dieser Veränderungen können hämolytische Faktoren entstehen,
die sich nunmehr gegenseitig beeinflussen können und so wiederum
Hämolyse fördernd oder hemmend wirken können. Aber nicht nur rein
physiologische und chemische hämolytische Faktoren können in der
Milch entstehen, sondern auch fermentartige Stoffe. So fällt oft die
Peroxydasereaktion in gestandener Frauenmilch positiv aus, während
sie in frischer niemals nachweisbar ist. Anderseits nimmt der Gehalt
an Katalase mit der Zeit, besonders beim Schütteln, ab.
Noegerath (Berlin) stimmt Bauers Erklärung zu, betont
aber, daß man aus den Komplementbefunden weitere Schlüsse nur mit
Vorsicht ziehen dürfe.
Ellenbeck sagt in seinem Schlußwort, daß ihm eine Wieder-
aufnahme der Polemik in der Komplementfrage fern gelegen habe.
Der Einfluß von Gasen auf die Bildung der Hämolyse wurde nicht
untersucht.
10. Moro (Heidelberg): ‚Molke und Zelle‘.
Kritik der sogenannten Molkenaustauschversuche von L. F.
Meyer unter Vorführung neuer Ernährungsversuche an 7 Säuglingen.
385 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Bericht über Versuche zur Beantwortung der Frage nach dem Einflusse
der Molke auf die Darmepithelzelle. Methodik: Vitale Zellfärbung und
Zellatmung. |
Diskussion: Friedenthal (Nicolassee): Für die Vital-
färbung wäre Methylenblau sehr geeignet. Im übrigen sei das Verhalten
der Zelle in fremdartigem Serum nicht exakt mit dem Verhalten der
Darmzelle vergleichbar, deren Stäbchensaum mit fremdartigen Mi-
schungen in Berührung kommt.
Bahrdt (Berlin) gibt der Meinung Ausdruck, daß man solche
Versuche eigentlich nur mit Magenepithelien vornehmen darf, da in
den Darm ja nur bereits veränderte Molke gelangt.
"4 Finkelstein (Berlin) benutzt die Gelegenheit, um auf die
Bedeutung der von L. F. Meyer ausgeführten sogenannten Molken-
ausscheidungsversuche und auf die gegen die Versuche erhobenen
Einwände einzugehen. Diese Versuche waren zunächst nur angestellt
worden, um die Unschädlichkeit des Kuhmilchkaseins zu erweisen,
während die Anschließung jener Versuche, welche die Nachteile der
Kuhmilchmolke erweisen sollten, gewissermaßen nur eine Ergänzung
bringen sollte. Im übrigen verweist Finkelstein ausdrücklich
auf die Ausführungen in seinem Lehrbuche, welche sich auf die Molken-
austauschversuche beziehen und welche bisher zu wenig beachtet
worden waren.
Köppe (Gießen) erklärt, daß seine Kritik der Meyer-
schen Austauschversuche nicht diese gesamten Versuche in Bausch
und Bogen angegriffen hätte, sondern nur bestinimte Schlüsse, welche
von falschen Voraussetzungen ausgegangen seien.
Langstein(Berlin) macht auf die Arbeit eines italienischen
Autors aufmerksam, welcher mit Hilfe von Durchblutungsversuchen
dieselbe Frage wie Moro angegangen sei.
ll. E. Benjamin (München): ‚Zur Frage der Schwerverdaulichkeil
des Kuhmilchkaseins‘.
Daß die Frauenmilchmolke als Salzlösung im Sinne der Vor-
stellungen Loehs ‚reaktionsbeschleunigend‘‘ wirkt, ist nicht wahr-
scheinlich, weil Zusätze von Salzen zur Frauenmilch in grober An-
näherung an den Ionengehalt der Kuhmilch das Gedeihen kranker
Säuglinge nicht beeinflussen. Aus den AustauschversuchenL. F. Meyers
läßt sich aber überhaupt nicht ableiten, daß die Verschiedenheit der
Molke vor allem anderen die Ursache für die verschiedene Bekömm-
lichkeit der Kuh- und Frauenmilch ist. Bei 12 Experimenten (schweren
Ernährungsstörungen) ergab sich keine Gesetzmäßigkeit, ja es kam
2 mal bei Frauenmilchmolk i i i
scheinungen. Bei dieser Nahrung werden fast stets zāhe Klumpen
mit dem Stuhle entleert, deren Zusammenhang mit dem Kasein sich durch
Variation des zugesetzten Käses (aus roher und gekochter Vollmilch,
beziehungsweise aus Magermilch) erweisen ließ. Bei Eiweißmilch
kommt es niemals zur Ausscheidung derartiger Gebilde, wenn wir den
ihr zugefügten Käse aus roher Milch gewinnen. Wird dagegen ihr Butter-
milchanteil durch rohe Magermilch ersetzt, so treten bei vielen Säug-
lingen Bröckel auf, deren Zahl, Größe und Konsistenz durch nun-
mehriren Milchsäurezusatz verringert werden kann. Jene Säuglinge,
die bei probeweiser Fütterung mit diesem Gemische große Mengen
Casein ausscheiden, gedeihen scheinbar auch bei Ernährung mit. gewöhn-
licher Eiweißmilch langsam. Schließlich wird an der Hand eines
70 tägigen Stoffwechselversuches nachgewiesen, daß eine direkte
Abhängigkeit des Kotstickstoffes vom Nahrungsstickstoff besteht.
Die auf 100 x Trockenkot berechneten Werte steigen, entsprechend
der erhöhten Stickstoffzufuhr durch Magermilch, von zirka 3 bis 7 g an.
Diskussion: Finkelstein (Berlin) fragt an, ob von dem
Molkengemisch, welches bei den Versuchen verwendet wurde, öfter
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 389
Analysen gemacht worden seien, und spricht die Vermutung auf, daß
die Ursachen der langsamen Reparation eine mangelnde Kalorien-
zufuhr gewesen sei. Übrigens würden die Fälle Benjamins erst
nach Kenntnis der genauen Krankengeschichten und Kurven einer
Diskussion zugänglich sein.
Benjamin (München) beantwortet in seinem Schlußworte
die erste Frage Finkelsteins dahin, daß in dem Molkengemisch
Fett und Eiweiß des öfteren untersucht worden seien, Salze aber nicht.
Bei den Beobachtungen sei auf die Gewichtskurven weniger Wert
gelegt worden als auf die klinischen Erscheinungen.
12. Kleinsehmidt (Marburg): ‚Experimentelle Untersuchungen über
Sensibilisierung durch Milchfüllerung‘‘.
Darmgesunde, ausgewachsene Meerschweinchen, die zirka 3Wochen
mit Kuhmilch gefüttert wurden, bekamen regelmäßig nach intra-
kardialer Injektion von Kuhmilch Überempfindlichkeitserscheinungen,
gewöhnlich schwersten anaphylaktischen Shock mit tödlichem Aus-
gange. Mit kurz aufgekochter Milch sind die gleichen Resultate zu
erhalten. Bei Verwendung von IL Stunde gekochter Milch treten
höchstens leichte oder zweifelhafte Erscheinungen ein. An der ent-
standenen Überempfindlichkeit sind sowohl Kasein wie Albumin
beteiliet, wie durch Injektion dieser Eiweißkörper nach Milch, be-
ziehungsweise Molkenfütterung bewiesen wurde. Antianaphylaxie
durch Milchfütterung nach subkutaner Sensibilisierung zu erzeugen,
gelang nicht.
Diskussion: Bahrdt (Berlin). Die Sensibilisierung durch
den Darm, so interessant sie ist, darf nicht zu Schlüssen in der Patho-
genese der Kuhmilchidiosynkrasie führen. Erst müßte gelingen, Der os
gegen eine Zufuhr per os zu sensibilisieren.
Lust (Heidelberg) sieht das Auffallendste an den Untersuchungs-
ergebnissen des Vortragenden darin, daß der anaphylaktische Zustand
bei sich gut entwickelnden Tieren, also bei intakter Darmwand, sich
erzielen lasse. Ihm selbst sei es beim Kaninchen, das ja viel empfind-
licher auf das Eindringen von artfremdem Eiweiß reagiere, nicht ge-
lungen, den Übergang von artfremdem Fiweiß ins Blut nachzuweisen,
solange nicht eine starke Darmschädigung vorangegangen war. Ebenso
sei die Sensibilisierung eines Hundes von Krasnogorsky nur bei
Darmschädigungen erreicht worden.
Bauer (Düsseldorf) ist es nicht gelungen, Meerschweinchen
durch Verfüttern von Kuhmilch gegen diese zu anaphylaktisieren.
Allerdings waren diese Tiere gesund geblieben.
Des weiteren weist Bauer auf die Arbeiten von Heuner
(Arch. f. Kinderheilk.), Besre d k a und seine eigenen Untersuchungen
(Zentralbl. f. Bakteriol., 1912) hin. |
Langstein (Berlin) hebt hervor, daß die Versuchstiere,
an denen Kassowitz arbeitete, nicht nur dyspeptisch waren,
sondern an einer hochgradigen Enteritis litten, die durch Podophyllin
hervorgerufen war.
Noegerath (Berlin) spricht die Vermutung aus, daß die
Differenz zwischen Kleinschmidts und Lusts Ergebnissen
vielleicht lediglich auf die Verschiedenheit der verwendeten Versuchstiere
zurückzuführen sei.
Kleinschmidt (Marburg) antwortet in seinem Schlußworte
Bahrdt, daB er, wie bereits in seinem\Vortrage erwähnt, die Absicht
habe, zu untersuchen, wie weit durch Verabreichung von Milch per os
die Auslösung von Überempfindlichkeitserscheinungen möglich ist,
Bauer gegenüber verweist er auf seine Arbeit in der Monatsschrift
für Kinderheilkunde, in welcher er mitgeteilt habe, daß Albumin-
injektion Antianaphylaxie für Kasein bewirke.
390 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Und was schlieBlich die Verschiedenheit der Versuchstiere an-
belangt, so hat Uffenheimer für den Darm gerade des neu-
eeborenen Meerschweinchens keine Durchlässigkeit für Kasein gefunden.
Er bediente sich aber der Präzipitinreaktion und eines nicht hoch-
wertigen Serums.
(Der Vortrag wird später in der Monatsschrift für Kinderheilkunde
erscheinen.)
13. C. T. Noegerath (Berlin): ‚Einfluß der Zubereilung auf die
Verlabbarkeil von Säuglingsmilchen‘“.
Noegerath verglich die Verlabungszeiten roher, pasteurisierter
und gekochter Vollmilchen sowie ihrer erdünnungen mit Wasser,
Schleimen und Zuckerarten untereinander. Die Zerealienschleime
(Reis, Weizen, Hafer) sowie Soxhlets Nährzucker, Rademanns und
Kufeckes Mehl wirkten stark, Theinhardts Infantina weniger und
Nestles Mehl kaum beschleunigend auf die Verlabung. Letzteres hemmte
gelegentlich ebenso wie manchmal Malzzucker und wie regelmäßig
Rohr- und Milchzucker. Erhöhte Konzentration der Schleime und
Zucker beschleunigt die Verlabung. Hierzu kommt die verlangsamende
Wirkung steigender Erhitzung sowie des Zusatzes von Wasser. In den
verschiedenen trinkfertigen Schleimzucker-Milchmischungen addieren
sich die Einflüsse gleichsinnig wirkender Zusätze, während bei deutlich
entgegengesetzt wirkenden Bestandteilen das stärkere die Verlabungs-
geschwindigkeit beeinflußt. Erhitzen und Verdünnen und im erhöhten
Maße Schleimzusatz lassen den Käse lockerer werden, während die
Zucker mit Ausnahme des verhärtenden Soxhletschen Nährzuckers
hierfür bedeutlungslos sind. Jedenfalls verwandeln sich, zum mindesten
beim jungen Säugling, die in praxi verwendeten Milchmischungen nicht
zu abschmelzenden Klumpen, sondern in durchgemischte Breie.
Diskussion: Tobler (Breslau): Wenn der Labungsprozeß
für die Milchverdauung im Magen die Bedeutung hat, die man ihm
beimessen muß, so ist das Ergebnis, daß die verschiedenen Zubereitungs-
weisen der Säuglingsnahrung den LabungsprozeB nur um ein geringes
modifizieren und zeitlich verschieben, geeignet, den Wirkungshereich
meiner hauptsächlich mit roher Vollmilch angestellten Versuche zu
erweitern.
Um so mehr muß ich gegen den Schlußsatz des Vortragenden
Stellung nehmen. Die Annahme, als wär ein derbes oder festes Käse-
gerinnsel die Voraussetzung der von mir beobachteten Vorgänge der
Magenverdauung, ist irrtümlich; sind doch die motorischen Kräfte,
die im Magenfundus- und -körper angreifen, wo die Hauptmasse der
eingeführten Milch ruht, so gering, daß sie selbst das fast flüssige weiche
Frauenmilchgerinnsel bis zu einem hohen Grade schonen. Um so mehr
gehen die seichten peristaltischen Wellen dieser Region an den halb-
festen gallertartigen Massen entlang, welche Milchverdünnunren und
-mischungen liefern, ohne im Innern räumliche Verschiebungen zu
veranlassen. Es muß ausdrücklich hingewiesen werden, daß die Unter-
scheidung der sauren Randschicht von einem wenig anvesäuerten
Zentrum auch da gesehen werden kann, wo die Kohärenz der Masse
nur eine mäßig feste ist und daß durchaus nicht die harten Gerinnsel,
wie sie Magermilch oder rohe Vollmilch ergeben, für diesen Mechanismus
erforderlich sind.
sa lge (Freiburg) hält es nicht für gerechtfertigt, so bestimmt,
wieesTobler tut, zu behaupten, daß auch bei F rauenmilchfütlerung
im Magen des Säuglings keine Durchmischung staltfinde. Nach eigenen
Untersuchungen an 3- und an 7 monatigen Säuglingen glaubt Salge
annehmen zu dürfen, daß eine solche Durchmischung tatsächlich
stattfindet. |
Engel (Düsseldorf) berichtel über Versuche betreffend Masen-
verdauung der Milch bei Duodenalfistelhunden, welche er mit Not h-
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 391
mann ausgeführt hat. Es hat sich gezeigt, daß gegen Schluß der
Verdauung Kaseingerinnsel in das Duodenum übertreten. Durch
schlechte Verarbeitung dieser Gerinnsel ist wohl wahrscheinlich das
Auftreten der Kaseingerinnsel im Stuhle zu erklären.
Bahrdt (Berlin) konnte diesen von Engel beobachteten
Austritt breiiger Kaseinmassen am Schlusse der Verdauung bei Ein-
haltung der Toblerschen Methodik (Unterhaltung des Pylorus-
schlusses durch Injektion von Chymus in die Fistel) nicht beobachten.
Engel (Düsseldorf) erklärt demgegenüber, daß er nicht an
Hunden gearbeitet habe, deren Fistel offen stand; die Fistel war ge-
schlossen und nur von Zeit zu Zeit wurden Proben des Duodenalinhaltes
entnommen. Diese Methodik erscheint ihm physiologischer als die
Toblersche.
Noegerath (Berlin) (Schlußwort)\: Toblers Versuche sind
wesentlich mit Vollmilch gewonnen, sind also für den Mageninhalt
bei Fütterung mit Milchmischung nicht ohne weiteres heranzuziehen.
Die Reagenzglasversuche sollen natürlich nur mit größter Vorsicht
auf die Verhältnisse beim Säugling bezogen werden. Trotzdem reicht
der Reagenzglasversuch sicher aus, um die Beeinflussung der Ver-
labungszeit durch Milchszusätze usw. zu demonstrieren.
Tobler beobachtete gefrorene Mägen. Eine Lösung und
Aufschwemmung so vieler Substanzen, wie sie eine Milchmischung im
Magen darstellt, muß sich beim Einfrieren so ändern, daß man kaum
ein Recht hat, auf den Zustand im lebenden Magen bei zirka 40° einen
Schluß zu ziehen. Das fällt bei den Reagenzglasversuchen fort. Die Frage
der Durchmischung des Mageninhaltes hat ja neben ihrer Bedeutung
für die Physiologie noch eine solche für die Diagnostik. Handelt es
sich um eine Durchmischung, dann gibt uns eine ausgeheberte Probe
wirklich Aufschluß über Gehalt an Fermenten, Salzen, Säuren usw.
Ist Toblers Auffassung richtig, dann lieferten unsere ganzen bis-
herigen Methoden falsche Werte. Salges Mitteilung spricht ganz
offenbar für meine Auffassung.
14. Hans Aron (Breslau): ‚Weitere Unlersuchungen über die Be-
einflussung des Wachslums durch die Ernährung‘.
In Fortsetzung älterer Untersuchungen an Hunden wurden die
Wirkungen einer zeitweisen Unterernährung (Beschränkung der
Nahrungszufuhr) bei wachsenden Ratten studiert. Trotz Gewichts-
stillstandes schreitet auch hier das Knochenwachstum und damit das
Längenwachstum im Anfange deutlich fort, wie sich auf Photographien
und Röntgenbildern zeigen läßt. Die chemische Analyse ergibt selbst
bei Gewichtsabnahme eine Vermehrung des absoluten Mineralstoff-
bestandes und bei Gewichtsstillstand kann der Aschegehalt bis auf
das Zweieinhalbfache zunehmen.
Selbst nach sehr intensiver Beschränkung der Nahrungszufuhr,
durch die die Tiere an Gewicht und Größe weit hinter ihren normalen
Brudertieren zurückbleiben, verfügen die Tiere, wenn sich die Hemmung
des Wachstums nicht über die ganze Jugendzeit erstreckt, noch
über eine lebhafte Wachstumsfähigkeit und sind imstande, die Folgen
der erlittenen Wachstumsbeschränkung anscheinend restlos aus-
zugleichen. Nur wenn die Nahrungsbeschränkung und die dadurch
hervorgerufene Wachstumshemmung über die ganze Jugendzeit an-
dauert, dürfte, nach einem früheren Hundeversuch zu urteilen, die
Wachstumsfähigkeit erlöschen.
Diskussion: Schloßmann (Düsseldorf) weist auf die
völlige Analogie der Tierexperimente mit den klinischen Beobachtungen
an atrophischen Kindern hin, bei denen die spätere Entwicklung in
vielen Fällen sich ganz normal abspielt, wenn die richtige Nahrung
in ausreichender Menge gegeben wird.
399 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Tobler (Breslau) erklärt zur Begründung der Tierversuche,
daß die Ergebnisse der Klinik sich nie auf so unkomplizierte Verhältnisse
stützen können, wie das Tierexperiment. Von besonderem Interesse
ist praktisch die von Aron berührte Frage der Möglichkeit eines
Nachwachstums. Tobler erzählt eine ganz extreme eigene Beob-
achtung: Ein bei der Geburt 41; kg schweres Kind erkrankt beim
Abstillen im 7. Lebensmonat an akuter Dyspepsie und dann anschließend
an schwerer chronischer Ernährungsstörung, welche bis ins 2. Lebens-
jahr hinein wiederholt rezidivierte. Diese Wachstumsstörung hat sich
bei dem Kinde als irreparabel erwiesen; denn selbst nach vollsländigem
Verschwinden der Magendarmerscheinungen zeigt das Kind jetzt im
Alter von 8 Jahren eine Körperlänge von 89 cm und ein Körpergewicht
von 10°5 kg.
Freund (Breslau) fragt an, ob Aron als Vergleichstiere nur
solche herangezogen habe, die RE waren, oder auch solche,
welche während der Zeit des Gewichtsstillstandes der Versuchstiere
im Gegenteil normal weiter gefüttert wurden und normal weiter ge-
wachsen sind.
Köppe (Gießen): Die klinischen Beobachtungen decken sich
vielfach mit den berichteten Tierversuchen.
Risel (Leipzig) gibt der Vermutung Raum, daß es sich im
Toblerschen Falle um einen sogenannten intestinalen Infantilismus
gehandelt habe. Im allgemeinen sei die Reparationsfähigkeit kranker
Säuglinge offenbar sehr "groß.
Lust (Heidelberg): Auch schwerste Atrophiker bleiben in ihrem
Längenwachstum kaum hinter normalgewichtigen Kindern zurück.
Anders verhalten sich diejenigen Kinder, welche nach dem 1. Lebens-
jahre eine schwere Verdauungsstörung akquirieren. Diese ruft meist
eine schwere Beeinträchtigung des Längenwachstums hervor.
Langstein (Berlin) vermißt in der bisherigen Diskussion
eine strikte Trennung der Frage, ob eine Wachstumshemmung durch
Unterernährung oder eine solche durch Krankheit vorliege. In beiden
Fällen ist die Reparationsfähigkeit höchst wahrscheinlich eine ganz
verschiedene.
Aron (Breslau) hebt in seinem Schlußworte noch einmal hervor,
daß wir bei klinischen Beobachtungen im Gegensatze zuTierexperimenten
selten in der L.age sind, mit Sicherheit festzustellen, ob ein gewisser
Zustand allein durch die Ernährungsbedingungen oder auch durch die
Konstitution hervorgerufen ist.
15. Erich Aschenheim (Heidelberg): ‚Beitrag zum Felt-, Kalk-
und Slickstoffwechsel des Säuglings‘‘.
l. Bei Verabreichung einer fettfreien und kalkarmen Nahrung
kommt es nicht zur festen Stuhlbildune.
2. Bei Darreichung fettfreier Kost findet sich stets etwas Fett
im Kot, das demnach in den Darm ausgeschieden sein muß. Die absoluten
Mengen sind so gering, daß sie bei Berechnung der Fettausnutzung bei
fettreicher Kost wohl vernachlässigt werden können.
3. Dagegen ergibt eine prozentuale Berechnung, daß ein nicht
unerheblicher Teil des Trockenkotes bei fettfreier Kost vom Darmfett
gebildet werden kann.
4. Der Kalkstoffwechsel steht stets im engsten Zusammenhang
mit dem Fettstoffwechsel.
Dies zeigt sich þei allen Kindern in der Beeinflussung der Kalk-
ausscheiduneswere: bei fetthaltiger Kost geht die Harnkalkmenge
zugunsten der Kotkalkmenge zurück. während bei fettfreier Kost
das umeekehrte Verhalten Platz greift. Beim gesunden Kinde wird
durch diese Korrelation der Ausscheidunzswegre eine Verschlechterung
der Kalkbilanz meist verhindert, während beim kranken oder re-
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 393
konvaleszenten Kinde die Vermehrung der Kotkalkmenge bei ver-
mehrler Fettzufuhr so groß sein kann, daß es zu einer deutlich ver-
schlechterten respektive negativen Kalkbilanz kommen kann.
5. Der Stickstoffnutzungswert wurde in zwei untersuchten
Fällen durch eine Fettzulage sehr gebessert.
Diskussion: Tobler (Breslau) weist auf seine früheren
Untersuchungen über Phosphaturie und Kalkariurie hin, bei denen
ähnliche Verschiebungen in den Ausscheidungswegen des Kalkes vor-
kommen, und erinnert ferner an die Arbeit von Moll, welcher den
Einfluß des Fettes therapeutisch benutzt hat, um die vermehrte Harn-
kalkmenge nach dem Darme abzulenken.
Freund (Breslau) fragt nach der Dauer der Versuche.
Bahrdt (Berlin) hat gleichfalls bereits früher die Vermutung
ausgesprochen, daß man in der durch Fettzufuhr hervorgerufenen
erhöhten Kalkausscheidung in den Darm einen Schutzmechanismus
zu sehen hat. Interessant sei ferner, daß nach Untersuchungen von
Chiari dem Kalkgehalte der Darmwand möglicherweise eine
erregungsherabsetzende, also schützende Rolle auch bei der Peristaltik
zukommt.
Aschenheim (Heidelberg) sagt in seinem Schlußworte, daß
die Kalkariurie eine Stoffwechselstörung darstellt und infolgedessen
mit seinen physiologischen Versuchen nicht vergleichbar sei. Diese
selbst seien übrigens 3tägige Stoffwechselversuche gewesen, denen
eine mehrtägige vorbereitende Zeit bei gleicher Ernährung voranging.
Die von Bahrdt berührte Frage, warum der Kalk in den Darm aus-
geschieden werde, sei bisher von niemandem beantwortet.
Dritte Sitzung am Dienstag, den 17. September,
nachmittags 3 Uhr.
Vorsitzender: Czerny (Straßburg).
Schriftführer: Brüning (Rostock).
16. Kassowitz und Langstein (Berlin): ,,Gemüsekost im Säuglings-
aller‘.
Langstein berichtet über Erfahrungen, die im Kaiserin
Auguste-Victoria-Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im
Deutschen Reiche bei Verabreichung von nach dem Verfahren F ried en-
t h a ls dargestellten Gemüsepulvern, insbesondere Spinat und Karotten,
gemacht wurden. Schon die Untersuchung der Stühle jener Kinder,
welche mit diesem Gemüsepulver ernährt wurden, ließ den Schluß
zu, daß die Ausnutzung eine ungleich bessere ist als die der nach der
üblichen Art zubereiteten Gemüse. Vom klinischen Standpunkt aus
ist zu bemerken, daß es möglich ist, Kindern schon im 5. bis 6. Monat
Gemiisepulver in Milch und Milchmischungen zu verabreichen; auch
große Mengen werden ohne Schaden vertragen. Bei der oft bestehenden
Notwendigkeit, Säuglingen vom 6. Monat an Salz in genügender Menge
für den Gewebeausbau zuzuführen, ist diese Tatsache von nicht geringer
Bedeutung. Den stringenten Beweis einer guten Ausnutzung gaben
A Stoffwechselversuche, die von Kasso witz unternommen wurden,
in denen sich zeigte, daß sowohl Stickstoff als auch Asche dieser Gemüse-
pulver vom Säuglinge verwertet werden kann. Es scheint, daß diese
Methode nicht nur bei der Ernährung des gesunden Säuglings, sondern
auch bei der des kranken Vorteil hat. Jedenfalls verdient die Methode
eine Erprobung im großen Stil.
Diskussion: Schloßmann (Düsseldorf) weist darauf
hin, daß die Ernährung mit grünem Gemüse von keinem andern als
von Lahmannn zuerst eingeführt worden ist. Die natürlichen
Gemüse haben den Vorteil, daß auch große Mengen von ihnen nur
394 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
wenig Nährstoff enthalten: die Mutter glaubt ihr Kind stark zu füttern
und doch erhält dasselbe nur wenig Nahrung.
Friedenthal (Nicolassee): Gemüsepulver stellen eine sehr
konzentrierte Nahrung dar, doch ist ihre Reizlosigkeit bei Kindern,
auch bei kranken, hervorzuheben. Die Darreichung grüner Pflanzen-
teile steht im gewissen Gegensatz zu der Darreichung mehlhaltiger
Pflanzenteile, die ersteren nur enthalten größere Mengen von Proto-
plasma, die letzteren nicht. Zellulose erregt keine Peristaltik, wenn
die Teilchen genügend fein sind. Deshalb dürften die bei Erwachsenen
erzielten und bereits veröffentlichten Resultate sich auch beim Kinde
hestätigen.
17. E. Benjamin und H. Drey (München): ‚Stiicksioffansalz und
Wachstum bei einem Säugling‘‘. Vorgetrauen von Herrn Benjamin.
Ausgangspunkt der Untersuchung ist der Versuch, eine ‚„Wachs-
tumskurve‘ des Säuglings zu gewinnen. In einem 70tägigen Stoff-
wechselexperiment (unter Anwendung einer neuen Vorrichtung zum
Auffangen des Stuhles) wird die Kurve des Stickstoffansatzes der
Gewichtskurve an die Seite gestellt. Das schwer ernährungsgestörte
Kind wird zuerst mit Frauenmilch, dann im allaitement mixte mit
Magermilch (und Nährzucker) ernährt und akquiriert zum Schlusse
bei ausschließlich künstlicher Nahrung (Magermilch mit Nährzucker)
eine Dyspepsie. Die Stickstoffkurve verläuft, völlig unabhängig von
Perioden der Körpergewichtszunahme und langdauernden Gewichts-
stillständen, 70 Tage hindurch ununterbrochen ansteigend.
Je größere Stickstoffmengen mit der Nahrung gereicht werden,
um so steiler ist ihr Anstieg. Im ganzen werden während der Versuchs-
dauer 70g Stickstoff angesetzt. Wenn die VerlusteanSchweiß schätzungs-
weise mit 16 g veranschlagt werden, so ergibt das einen berechneten
Fleischansatz von 1652? g. Die Gewichtszunahme beträgt aber nur
820 g. Unberücksichtigt bleibt dabei der Fettansatz, der die Differenz
zwischen beobachteter und berechneter Gewichtszunahme noch viel
beträchtlicher machen würde.
Es ist anzunehmen, daß, besonders während der Magermilch-
ernährung, der Organismus eine durch Wasserabgabe bedingte Kon-
zentrationsänderung durchmachte (während der ausschließlichen Brust-
ernährung stimmt berechnete und beobachtete Gewichtszunahme
gut überein), außerdem kommit eine Ablagerung von Stickstoff in Form
von Reserveeiweiß- oder Fleischextrativstickstoff in Frage.
Diskussion: Niemann (Berlin) weist darauf hin, daß
es sich bei dem Versuchskinde nicht um ein normales, sondern um ein
Kind im Reparationsstadium handelt. Wie die Differenz zwischen
der Stickstoffretention und dem daraus berechneten Eiweißansatz
einerseits und der tatsächlich erfolgten Gewichtszunahme anderseits
zu erklären ist, darüber werden erst Fespirationsstoffwechselversuche
Aufklärung bringen, insbesondere auch über die Frage, bis zu welchem
Grade der Wasserhaushalt an diesem Ergebnisse beteiligt ist.
Auch Aron (Breslau) erkennt die Wichtigkeit des Versuches an,
hält aber weitere Versuche an gesunden Kindern für notwendig.
Derartige Versuche kündigt Benjamin in seinem Schluß-
worte an.
18. Heß (New York): ‚Der Gebrauch eines einfachen Duodenal-
kalhelers in der Klinik und im Experiment‘.
Der Vortragende demonstriert seinen Apparat, den er innerhalb
der letzten zwei Jahre erprobt und ständig vervollkommnet hat. An
der Hand won Pöntgenogrammen, Zeichnungen und Photographien
demonstriert er die Anwendungsweise des Katheters, welche in jedem
einzelnen Falle ohne Schwierigkeit möglich ist. Für die Therapie ver-
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 395
schiedener Magendarmerkrankungen (insbesondere Pylorusstenose) sowie
für die Ausführung wissenschaftlicher Untersuchungen über die Magen-
darmfunktionen eröffnet die neue Methodik mannigfache Perspektiven.
Diskussion: Langstein (Berlin) und Finkelstein
(Berlin) bestätigen den praktischen und wissenschaftlichen Wert der
neuen Methode.
Selter (Solingen) erinnert an die Versuche vonScheltema
(Groningen),. welcher vor einigen Jahren gleichfalls in erfolgreicher
Weise den Dünndarmkatheterismus ausgeführt hat. Doch ließ dieser das
Katheterende im Magen liegen, das nunmehr von der Peristaltik in
das Duodenum vorgeschoben wurde. In einzelnen Fällen wurde das
Katheter per anum entleert.
Czerny (Straßburg) berichtet über seine eigenen Erfahrungen
mit der Scheltemaschen Methode, die sich ihm als leicht durch-
führbar erwiesen hat.
H eBß betont im Schlußworte, daß es sich bei seiner Methode im
Gegensatze zu der von Scheltema um eine aktive Einführung
der Sonde in das Duodenum handie.
19. F. Lust (Heidelberg): „Funklionsprüjungen des Magendarm-
kanals ernährungsgeslörler Säuglinge‘.
Während man sich bisher bei Vornahme einer Funktionsprüfung
des Magendarmkanals in erster Linie damit beschäftigt hat, seine
chemische Leistungsfähigkeit, die Tätigkeit seiner Verdauungsdrüsen,
einer Prüfung zu unterziehen, hat Verf. auch der Funktion der mehr
im physikalischen Sinne wirksamen Kräfte seine Aufmerksamkeit
gewidmet. In Gestalt des Hühnereiweißes vornehmlich ist uns ein
äußerst feines Reagens in die Hand gegeben zur Beurteilung der
Funktionstüchtigkeit der Darmwandung als Barriere gegenüber art-
fremdem Eiweiß, ein Reagens, das wegen seiner Eigenschaft, nach
dem Eindringen in die Blutbahn sofort durch den Urin ausgeschieden
zu werden, sich zur Vornahme von Permeabilitätsstudien als besonders
geeignet erwiesen hat. Es hat sich aus den Untersuchungen des Verf.
an nahezu 100 Säuglingen nun ergeben, daß der gesunde Darm gegenüber
einer relativ großen Menge von Hühnereiweiß vollkommen resistent
ist. Mit dem Eintritte einer Ernährungsstörung macht sich aber eine
Änderung im Zustande der Permeabilität des Darmes geltend, in dem
Sinne, daß nunmehr genuines Hühnereiweiß die Darmwandung passiert
und mit Hilfe biologischer Methoden (Präzipitations- und Anaphylaxie-
prüfung) im Urin nachweisbar wird. Besonders unter dem Einflusse
schwerer akuter E’nährungsstörungen (alimentärer Intoxikation usw.)
wird die Permeabilität des Darmes derart stark erhöht, daß nunmehr
schon wesentlich kleinere Mengen von Hühnereiweiß imstande sind, die
Darmbarriere zu durchbrechen und im Urin zu erscheinen.
Die Verhältnisse bei chronischen Ernährungsstörungen
zeigen nur graduelle, keine prinzipiellen Unterschiede. Auch hier erweist
sich die Darmmembran für Hühnereiweiß stärker durchlässig als in
normalem Zustande. Anderseits aber bedarf es größerer Mengen von
Hühnereiweiß als bei den akuten Störungen, damit eine Resorption
im genuinen Zustande eintritt.
Andere artfremde Eiweißkörper eignen sich zur Vornahme einer
derartigen Toleranzprobe wesentlich weniger, da sie einerseits eine gerin-
ere Belastung des Darmes sind, anderseits dem Nachweise größere
chwierigkeiten bieten. Immerhin gelang es in vereinzelten Fällen
bei ernährungsgestörten Säuglingen sowohl als bei künstlich dyspeptisch
gemachten Kaninchen-, Rinder- und PferdeeiweiB unter gewissen
Bedingungen nachzuweisen.
Diskussion: Kleinschmidt (Marburg): Nur in dem
Falle ist die Prüfung mit Rinderserum angebracht, wenn Rinderserum
396 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
verfüttert wurde. Ist Kuhmilch gegeben worden, dann kann die
Prüfung mit Rinderserum negativ ausfallen, obwohl ein Übergang
stattfand. Denn das Kasein nimmt gegenüber den anderen Eiweiß-
körpern der gleichen Art eine Sonderstellung ein. Man muß also mit
Milch selbst prüfen.
Kleinschmidt berichtet über einige eigene Untersuchungen
betreffend den Artcharakter des Harneiweißes bei Pyelitis und Ne-
phritis von Kindern: Unter 8 Fällen war einmal Rindereiweiß nach-
weisbar, und zwar handelte es sich da um einen 8 Monate alten Säugling
mit schwerster Nephritis, bei dem Störungen der Darmfunktionen
nicht unwahrscheinlich waren.
Köppe (Gießen) erinnert an die aus den Achtzigerjahren
stammenden Versuche von Levin mit Hühnereiweißverfütterung an
Erwachsene; es trat dabei Eiweiß im Urin der gesunden. Versuchs-
personen auf, wenn mit dem Eiweiß gleichzeitig” Kochsalz gegeben
wurde, dagegen nicht, wenn dies weggelassen wurde.
Lust (Schlußwort): Die Prüfung auf Kuhmilch mit Lakto-
serum statt mit Rinderserum vorzunehmen, ist zweifellos richtig. Die
Schwierigkeit besteht aber darin, daß das Laktoserum kaum über
einen Titer von 1 : 1000 zu bringen ist, während Lusts Rinder-
antisera einen Titre von über 1 : 100.000 besaßen. Lust ist deshalb
dazu übergegangen, statt Kuhmilch reines Rindereiweiß zu verfüttern.
Die bei ernährungsgestörten Säuglingen meist vorhandene Albu-
minurie wurde in einer Reihe von Fällen erst zu der Zeit stärker, zu
der Hühnereiweiß nach der biologischen Methode schon nicht mehr
nachweisbar war, so daß man annehmen muß, daß die Passage des
Hühnereiweißes erst zu einer Schädigung der Niere und dadurch erst
zu vermehrter Ausscheidung von menschlichem Eiweiß geführt hat.
20. A. v. Reuß (Wien): „Zur Frage der Albuminurie der Neu-
geborenen‘‘.
Gemeinsam mit M. Zarfl ausgeführte Untersuchungen an
500 Harnportionen von Brustkindern der ersten 5 Lebenswochen
führten zu folgendem Ergebnisse:
1. Fast alle Kinder scheiden während der ersten Lehenstage
geringe Mengen von Eiweiß aus. Das Maximum der Ausscheidung
bezüglich Häufigkeit und Intensität fällt auf den 1. bis 3. Tag. Eiweiß-
spuren findet man bis in die 2. Woche recht häufig und auch später,
in der 2, Hälfte des 1. Monats, kann man im Harn von Brustkindern
solche nicht selten nachweisen.
2. Bei Anstellung der Essigsäureferrozyankaliumprobe kommt
fast stets die gesamte im Harn vorhandene Eiweißmenge durch die
Essigsäure zur Fällung, was auf die Anwesenheit von relativ reichlichen
Mengen von eiweißfällenden Substanzen (Mörner) zurückzuführen
sein dürfte. Letztere sind in der Regel in überschüssiger Menge
vorhanden.
3. Die Art der EiweiBausscheidung, die mit der orthotischen
Albuminurie gewisse Ähnlichkeiten aufweist (H. Pollitzer), sowie
die zeitlichen Verhältnisse der Ausscheidung lassen die Annahme
berechtigt erscheinen, daß die Ursache der Albuminurie der Neu-
geborenen in Zirkulationsstörungen gelegen ist, und zwar insbesondere
in den beim Geburtsvorgang eintretenden Stauungserscheinungen.
Andere Faktoren, wie Infektion, Toxinwirkung, Harnsäureinfarkt und
besonders der in den ersten Lebenstagen eintretende Wasserverlust
und die daraus resultierende mangelhafte Durchblutung und Durch-
spülung der Nieren können die Dauer und Intensität der Eiweiß-
ausscheidung beeinflussen, sind aber nicht als ihre primären Ursachen
aufzufassen.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 297
Diskussion: Abelmann (St. Petersburg) fragt an,
welche Formelemente im Urin gefunden wurden: er selbst habe im
Sediment weiße und rote Blutkörperchen, zuweilen hyaline Zylinder
gefunden.
Siegert (Cöln): Der Nachweis der Chondroitinschwefelsäure
und der Taurocholsäure nach Pollitzer durch Serumzusatz zum
Harn erlaubt es, auch bei bettlägerigen Kindern eine orthotische
Albuminurie wahrscheinlich zu machen, die sonst erst beim Verlassen
des Bettes in Erscheinung treten würde.
v. Reuß (Schlußwort): Die Hauptmenge des Sediments wird
aus zellulären Elementen, Leukozyten, Epithelien, roten Blut-
körperchen gebildet. Zylinder sind stets spärlich, lassen sich aber
zuweilen nachweisen.
Bezüglich des Vorkommens der Chondroitinschwefelsäure bei
orthotischer Albuminurie konnte schon Pollitzer darauf hin-
weisen, daß auch die eiweißfreien Portionen die Chondroitinreaktion
geben.
21. Rohmer (Köln): ‚Über Magenerweiterung bei Pylorussienose“.
Während Magenerweiterung zu Beginn der Pvlorusstenose des
Säuglings, solange alle Nahrung erbrochen wird, nicht vorzukommen
scheint, dürfte sie in den späteren Stadien nicht so selten sein, als
nach den spärlichen Mitteilungen hierüber anzunehmen wäre. Zwei
eigene derartige Beobachtungen, von denen der eine Fall zur Sektion
kam, gestatten die Annahme, daß die mit dem Nachlassen des Er-
brechens einhergehende Stagnation und Zersetzung der eingeführten
Nahrung für die Ausbildung der Dilatation ursächlich in Betracht
kommt. Therapeutisch sind hier Magenspülungen von vorzüglicher
Wirkung. In dem Falle, welcher zur Heilung kam, bildete sich der
Magen wieder zu normalem Umfange zurück ; seine motorische Funktion
erwies sich schon vorher wieder als normal.
Diskussion: Göppert (Göttingen) fragt an, wie weit die
Magenspülungen ätiologisch für die Chymuszersetzung in Betracht
kommen könnten. Bei starken Ektasien muß auch an die Stenose
mit Aplasie des Pylorusmuskels gedacht werden.
Rohmer (Schlußwort) bemerkt, daß in dem ersten Falle die
Magenspülung erst nach festgestellter Ektasie vorgenommen wurde,
so daß eine Beziehung derselben zur Erweiterung hier sicher nicht
in Frage kommt. Die Maße des Pyloruskanals entsprechen der von
Pfaundler für Hypertrophie des Pylorus geforderten Größe.
22. H. Risel (Leipzig): ‚Verbreitung der Sommer-Säuglings-
sterblichkeit in Deutschland.
Aus den Sterblichkeitsaufstellungen der Veröffentlichungen des
kaiserlichen Gesundheitsamtes wurde für 343 deutsche Orte mit mehr
als 15.000 Einwohnern und 57 Städten des Auslandes die Zahl der
pro Monat verstorbenen Säuglinge ausgezogen und die Sommer-
sterblichkeit so berechnet, daß sie für Deutschland der Quotient ist
zwischen den Sterblichkeitszahlen des Monats Mai und des August.
Danach haben unter diesen deutschen Orten während der heißen
Jahre 1904 und 1911 nur 164% keine oder nur eine geringe Spät-
sommersterblichkeit, in 56:1% beträgt sie das 2- bis 4fache und in
274%, geht sie über das 4fache des Mai hinaus. Im hohen Gegensatz
hierzu sind die entsprechenden Zahlen des Auslandes 66°5, 31°6 und
18%. In Deutschland tritt die Sommersterblichkeit am stärksten
auf in Mitteldeutschland westlich der Elbe bis zur Westgrenze, be-
sonders im Rheinlande und Westfalen, im Auslande im Nordfrankreich,
Belgien, Holland und England. Im ganzen übrigen Europa ist sie
nur wenig zu beobachten, während bei uns nur Bayern und Schlesien
von ihr in größeren Teilen verschont bleiben. Zwischen der allgemeinen
398 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Jahres-Säuglingssterblichkeit und der des Sommers besteht daher bei
uns ein gegensätzliches Verhalten. Rheinland und Westfalen haben
geringe Jahres-, aber große Sommermortalität, Schlesien und Bayern
zeigen das umgekehrte Verhalten (Crefeld 8:9 : 12:1, Augsburg
21: 205). Von der Größe der Stadt ist die erhöhte Sterblichkeit des
August nicht absolut abhängig. Das zeigen unsere und die ausländischen
Großstädte. München, Leipzig, Breslau folgen sich etwa nach der
Zahl ihrer Einwohner, die Höhe ihrer Sommermortalität ist aber 1°6,
46 und 22. Auch bei dem Versuche, die verschiedene Höhe der
Sterblichkeit mit dem Klima in Beziehungen zu bringen, ergeben sich
Schwierigkeiten. Schon Bayern und Schlesien zeigen hierin nichts
Gemeines. England mit seinem gleichmäßigen maritimen Klima zeigt
deutliche Sommergipfel, in Budapest, Bukarest, Moskau bleiben sie
bei einem rein kontinentalen Klima aus. Enger scheinen die Be-
ziehungen zur Bevölkerungsdichte und zum Kulturstande zu sein, der
die breiten Massen am meisten von einer naturgemäßefi Lebensweise
entfernt. Ein absolutes Abhängigkeitsverhältnis besteht aber auch in
dieser Beziehung nicht.
(Der Vortrag erscheint in der Monatsschrift für Kinderheilkunde.)
23. Erich Aschenheim: ,,Eosinophilie und exsudalive Diathese‘.
I. Die Eosinophilie findet sich beim floriden Ekzem häufiger als
bei anderen Manifestationen der exsudativen Diathese.
II. Die Eosinophilie verschwindet mit dem Abklingen der Haut-
erscheinungen.
III. Da aber von einem gleichwertigen Symptom der exsudativen
Diathese die Annahme berechtigt erscheint, daß es 1. bei den ver-
schiedenen Manifestationen dieser Konstitutionsanomalie ungefähr
gleich häufig anzutreffen ist, 2. daß es bei Verschwinden eines Sym-
ptoms dieser Konstitutionsanomalie nicht auch verschwindet, so ist
die Eosinophilie nicht als gleichwertiges Sym-
ptom der exsudativen Diathese zu betrachten.
IV. Dagegen spricht auch, daß es nicht gelungen ist, ein fami-
liäres Auftreten der Eosinophilie in solchen Fällen nachzuweisen, in
denen mehrere Fälle von exsudativer Diathese vorgekommen sind.
V. Es gibt gesunde Menschen mit Eosmophilie, bei denen niemals
Manifestationen der exsudativen Diathese beobachtet worden sind.
(Der Vortrag erscheint in der Monatsschrift für Kinderheilkunde.)
Diskussion: Die Ausführungen des Vortragenden werden
von Benjamin (München), Schelble (Bremen), Bahrdt
(Berlin) und zuletzt von C. zerny (Straßburg) bestätigt.
Vierte Sitzung am Mittwoch, den 18 September,
vormittags 9 Uhr.
Vorsitzender: Finkelstein (Berlin).
Schriftführer: Brüning (Rostock).
SS WEE C. v. Pirquet (Wien): ‚Die Bozxstalion der neuen Wiener Kinder-
ınık‘‘.
Die Isolierstation der neuen Wiener Kinderklinik (Boxstation)
besteht im wesentlichen aus zwei Reihen von je sechs einbettigen
Glaskammern, die außen durch Korridore verbunden sind, auf welchen
der Verkehr der Ärzte und Pflegerinnen mit den Kranken erfolgt.
Zwischen beiden Reihen befindet sich ein neutraler Mittelgang, der
von den infektiösen Räumen durch komplette Glaswand vollkommen
abgeschlossen ist und daher von den Verwandten und Studenten
betreten werden kann.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 399
Diese Isolierstation hat sich sehr gut für folgende Gruppen von
Kranken bewährt:
1. Zur Aufnahme und Beobachtung unklarer Initialstadien sowie
anderer infektionsverdächtiger Kinder;
2. zur Transferierung von infektionsverdächtigen Kindern des
Spitals selbst;
3. zur Aufnahme von Doppelinfektionen ;
4. zur Aufnahme oder Transferierung von solchen einfachen
Infektionskrankheiten, für die eine größere Abteilung nicht zur Ver-
fügung steht (sporadische Fälle).
ie Isolierung auf der Boxstation schließt Hausinfektionen nicht
vollständig aus; es sind in einem Zeitraume von 10 Monaten 11 Haus-
infektionen vorgekommen, und zwar je viermal Varizellen und Masern,
dreimal Scharlach. Die Infektionen erfolgten vermutlich durch
Übertragung durch Wartepersonal von Kranken der benachbarten
Räume aus.
Trotz mannigfaltiger sukzessiver Belegung der einzelnen Räume
mit verschiedenen Erkrankungen sind Infektionen durch den Raum
selbst nicht vorgekommen. Die diesbezüglichen Desinfektionsvor-
schriften sind also genügend.
Derartige Isolierstationen sind für endemische Krankheiten sehr
gut verwendbar, für gemeingefährliche Krankheiten (Cholera, Blattern)
nicht zu empfehlen.
Diskussion: Scehloßmann (Düsseldorf) ist auf Grund
sorgfältiger Beobachtung zu dem Resultate gekommen, daß in einem
Krankensaale ohne Gefahr die verschiedensten Infektionen neben-
einander liegen können, wenn nur zuverlässiges Personal, ein guter
Arzt und die nötige Reinlichkeit vorhanden sind. Er verweist auf die
ausführliche Publikation seiner Erfahrungen in Brauers Beiträgen
der Infektionskrankheiten.
Abelmann (St. Petersburg) kann sich nicht davon über-
zeugen, daß es ungefährlich sei, Scharlach, Masern und Windpocken in
einen Saal zu legen.
Moro (Heidelberg) ist der Meinung, daß Schloßmanns
Anschauungen in ihrer extremen Fassung kaum zu Recht bestehen
dürften, ersucht ihn aber im Interesse der Spitalsverwaltungen um
ausführliche Mitteilung seiner Beobachtungen.
Freund (Breslau) erinnert daran, daß das Boxensystem von
Lesage, das sogenannte Isolement individuel, von dem doch all
diese Bestrebungen ausgingen, sich in wesentlichen Punkten von den
vorgetragenen Einrichtungen unterscheidet. Bei Lesage handelt
es sich um ringsum gänzlich geschlossene, von halbhohen Wänden
umgebene Boxen, in denen der Pflegedienst in keiner Weise besonders
geregelt ist. Auch ein Mantelwechsel findet nach der Besorgung des
einzelnen Infektionsfalles nicht statt. Gerade dieses Lesagesche
System hat Freund nachgeprüft, und zwar unter Verhältnissen,
die so genau als möglich den Angaben von Lesage entsprechen.
Unter den 98 Kindern, welche im Laufe von ?, Jahren auf die aus
4 Boxen zu je 2 Betten bestehende Abteilung aufgenommen wurden,
wiesen 54 spezifische Infekte (Varizellen, Masern, Röteln, Mumps,
Keuchhusten — kein Scharlach) auf, die übrigen hatten eine
sehr infektiöse Grippe oder sonstige Affektionen der Luftwege. Hie
und da legte Freund, auch wenn Betten frei waren, gesunde jüngere
Kinder dazwischen. Irgend eine Übertragung kam nicht zur Be-
obachtung.
Falkenheim (Königsberg) hält es zum mindesten für ver-
früht, solche Anschauungen über die leichte Vermeidbarkeit der
Infektionsübertragungen in die Öffentlichkeit zu bringen; sie könnten
in der Praxis schlimme Folgen zeitigen.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 28
400 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Schloßmann (Düsseldorf) bemerkt, daß gerade aus öko-
nomischen Rücksichten die in Rede stehenden neuen Versuche aus-
geführt wurden; und was die Resultate betreffe, so möchten doch die
Gegner der neuen Anschauungen einmal darüber berichten, wieviel
Infektionsübertragungen bei dem bisher als bewährt geltenden System
vorgekommen wären oder vorkämen.
25. Sehloßmann (Düsseldorf): ‚Was lehri das Jahr 1911?“
Auf Grund der Statistik der Säuglingssterblichkeit und Sommer-
sterblichkeit in den Großstädten einerseits und der speziellen Zahlen
für Düsseldorf anderseits erwägt der Vortragende, was wir aus dem
ahnormen Hitzejahr 1911 für Schlüsse ziehen können. Zunächst das
eine, daB wir noch weit davon entfernt sind, mit all unseren Fürsorge-
einrichtungen, so gut sie auch sein mögen und so erfolgreich sie im
einzelnen arbeiten, die Säuglingssterblichkeit zu beherrschen. Die Höhe
der Sommersterblichkeit. 1911 hat sich im großen und ganzen un-
abhängig von der Intensität der Fürsorgebestrebungen erwiesen.
Interessant ist die Feststellung, daß an der Sommersterblichkeit ins-
besondere die Kinder ces zweiten und dritten Lebensquartals beteili,t
sind. Im übrigen bestätigt der Vortragende die von Risel (Leipzig)
mitgeteilten Beobachtungen und führt an dem Beispiele Düsseldorfs
aus, welch ausschlaggebenden Einfluß auf die Sommersterblichkeit
die Wohnungsverhältnisse der Familien haben.
26. Dr. Rollier (Leysin): ‚Die Sonnenbehandlung der Tuberkulose‘.
Auf Grund meiner im Verlaufe von 9 Jahren gesammelten Er-
fahrungen, die sich auf mehr als 700 durch uns behandelte Fälle von
chirurgischer Tuberkulose erstrecken, behaupte ich heute, daß diese
Krankheit in jeder Form, in jedem Stadium sowie in jedem Alter durch
die Sonnenbehandlung in der Höhenluft zur Ausheilung gebracht.
werden kann. Diegeschlossene Tuberkulose heilt immer, sobald
man es versteht sie geschlossen zu halten. Eine geschlossene Tuber-
kulose in eine offene zu verwandeln, ist daher ein Verbrechen; denn
eine Verminderung der Vitalität der Gewebe ist die unausbleibliche
Folge dieses Mißgriffes. Wird auch der Bazillus nicht direkt eingepflanzt,
so verursacht doch dieses Vorgehen in einer Großzahl von Fällen einen
langsamen, aber sicheren Tod infolge der durch die Mischinfektion
hinzugetretenen Toxikämie.
Die chirurgische Tuberkulose ist keine lokale Krankheit, die
einzig und allein durch eine Lokalbehandlung geheilt werden kann.
Sie ist eher eine allgemeine Erkrankung, bei welcher eine richtige
Allgemeinbehandlung ebenso wichtig ist wie eine richtige Lokal-
behandlung. Diese Bedingungen scheinen uns am besten erfüllt in
der von uns seit dem Jahre 1903 empfohlenen methodischen Anwendung
der Sonnenkur. Die Wirkung der Heliotherapie ist demnach eine
doppelte. Einesteils wird durch die Bestrahlung der Gesamtoberfläche
der Haut eine energisch tonisierende und wiederbelebende Wirkung
auf den ganzen Körper hervorgerufen. Dadurch erfahren die viel-
fältigen Hautfunktionen eine Anregung und Steigerung ihrer Tätigkeit,
die in einer vermehrten Oxydation zum Ausdrucke kommt. Unsere
Erfahrungen beweisen die Anregung und Förderung des Stoffwechsels
in allen tiefen Geweben unter dem Einflusse der Sonnenstrahlen. Auf
der andern Seite ist die Heliotherapie eine Lokalbehandlung, wie sie
besser kaum gedacht werden kann. Es ist heute nachgewiesen, daß
das Sonnenlicht nicht nur eine schmerzstillende und reduzierende
Wirkung ausübt, sondern daß wir in ihm auch ein unerreicht mächtiges
bakterizides und sklerosierendes Agens erblicken können.
Wir sind hierin glücklich zu schätzen, daß bei uns im Gebirge
die Sonnenkur und der unaufhörliche Aufenthalt in frischer und kräf-
tigender Höhenluft im Sommer sowohl als auch im Winter zur An-
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 401
wendung kommen können. Die beste Lokalbehandlung können wir
somit mit der besten Allgemeinbehandlung stets vereinbaren.
Spezifisch für unsere Behandlung ist das Sonnenvollbad.
Die Angewöhnung an dasselbe findet nur sehr langsam und progressiv
statt, beginnend mit wenigen sehr kurzen Bestrahlungen der unteren
Extremitäten. Diese Sonnenbäder werden dann an jedem folgenden
Tag um einige Minuten verlängert und in äußerst vorsichtiger und
langsam fortschreitender Weise das Besonnungsfeld des Körpers aus-
gedehnt, denn es gibt keine Heilmethode, welche einer so strikten
Individualisierung bedarf wie die Heliotherapie. Durch dieses vor-
sichtig progressive Vorgehen vermeiden wir mit Sicherheit das Auf-
treten eines Erythema solare mit seinen Nachteilen (Dermatitis bullosa)
und verhindern ferner auf diese Art eine zu intensive Reaktion bei
der Lokalbehandlung. Lansgam erreichen wir so die uns erwünschte
Pigmentierung, die der Haut eine besondere Widerstandskraft verleiht
(sogar gegen bakterielle Hauterkrankungen) und die Wundheilung
begünstigt. Nach mehr oder weniger langer Zeit ist die Pigmentierung
eine vollständige geworden. Die Schnelligkeit und die Intensität dieser
Pigmentierung erlaubt meist einen Schluß auf die Heilungsdauer. Je
rascher und hochgradiger die erstere, um so kürzer die letztere. Die
Widerstandskraft eines Patienten steht in geradem Verhältnisse zu
seiner Pigmentierung. Blonde pigmentarme Kranke sind im allgemeinen
weniger widerstandsfähig und genesen weniger rasch als die Brünetten.
Die Differenz ist noch merklicher bei den Rotblonden, die sich fast
gar nicht pigmentieren und bei denen die Prognose bekanntermaßen
allgemein eine ungünstige ist. Die Pigmentierung verleiht der Haut
eine ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen bakterielle Erkran-
kungen. So wird eine bronzierte Haut niemals der Sitz von Akne
oder Furunkulose.
Das Höhensonnenbad hat eine typisch dekongestionierende
Wirkung, vorausgesetzt, daß richtig dosiert, d. h. die Kur dem Kräfte-
zustand respektive der Widerstandsfähigkeit individuell genau angepaßt
wird. Es ist also unbedingt erforderlich, daß die Gesamtoberfläche
der Haut unserer Patienten und ganz besonders die kranken Körper-
stellen soviel wie möglich mit der Sonne und der Luft in Berührung
kommen. Infolgedessen ist die Behandlung tuberkulöser Gelenke mit
nicht abnehmbaren Gips- oder Silikatverbänden, mögen dieselben noch
so kunstfertig hergestellt sein, mit der Hleliotherapie vollkommen
unvereinbar. Diese Art Verbände führen zu einem Stillstande der
Hauttätigkeit, zu Anämie, sogar zur Mazeration der Haut und zu
schlechter Ernährung der tiefer liegenden Gewebe infolge von Licht-
und Luftabschluß, was im weiteren zu der gefürchteten Muskel-
atrophie führt.
Unsere Behandlung besteht bei:
Spondylitis: Immobilisation durch abnehmbare Stoff-
leibchen und Gurte. Die Besonnung geschieht in Rücken- und Bauchlage.
In letzterer wird durch ein untergeschobenes Kissen die physiologische
Lordose gesteigert und eine Korrektur des Gibbus erreicht. Die lokale
Wirkung ist dabei eine sehr günstige (oft Spontanresorption
kalter Abszesse); allgemein ist die Wiederherstellung des
Muskelkorsetts die erfreuliche Folge.
Koxitis: Verbindung der Heliotherapie mit kontinuierlicher
Extension; letztere, durch eine Art Manchette oder Schuh durchgeführt,
erlaubt mit gleichzeitiger Hebung des Beckens genügende Bestrahlung
bei ausreichender Fixation. Erhaltung der Gelenkfunk-
tion wird fast stets erreicht und tritt meist
spontanein. Diese ist auf de Wiederkehrdergesamten
Muskulatur zurückzuführen, welche ein Charakteristikum der
Heliotherapie bildet. i
28t
402 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
" Gonitis: Technik ähnlich wie bei Koxitis. Die Extension
erleichtert auch hier die Rückkehr der Gelenk-
funktion.
Die Wirkung der Heliotherapie ist in erster Linie
eine schmerzstillende, die oft schon nach den ersten Be-
strahlungen zu konstatieren ist (besonders bei Zystitis und Adnex-
affektionen, aber auch bei allen anderen Tuberkuloseherden). In
zweiter Linie ist für unsere Behandlung die erwähnte Wiederkehr
der Gelenkfunktion charakteristisch. Tuberkulöse
Adenitiden verschwinden unter dem Einflusse der Sonne spontan
oder kommen zur Erweichung und werden nach einigen Funktionen
rasch zur Ausheilung gebracht ohne Zurücklassung entstellender
Narben. Oft wird auch ein sequesterartiges Ausstoßen ganzer Drüsen-
pakete beobachtet. Für die Heliotherapiet ypischistdie spon-
tane Sequesterausstoßung und darauf solide und voll-
ständige Vernarbung der Krankheitsherde (Fuß, Hand, Handwurzel,
Ellbogen, Wirbelsäule).
Tuberkulöse Peritonitis wird in ihren käsigen
Formen besonders günstig beeinflußt. Umfangreiche bis faustgroße
Pakete schmelzen unter der Sonnenbehandlung gleichsam zusammen.
Exsudate resorbieren sich von selbst.
Weitere Anwendungsgebiete der Heliotherapie sind:
l. Iliozökale Tuberkulose, wobei sogar nach opera-
tiven Eingriffen (iliozökale und andere Fisteln) vollständige Aus-
heilung erzielt wird.
2. Tuberkulöse Darmgeschwüre, die, wenn sie
gleich zu Beginn in Behandlung kommen, eine große Aussicht auf
Heilung haben.
3. Erkrankungen des Urogenitalapparates.
Kombination der Sonnen- mit der Luftkur entlastet die Niere durch
die erhöhte Hauttätigkeit und führt oft Analgesie herbei. Ausheilung
wurde verschiedentlich erreicht.
Das gleiche gilt bei reiner Blasenaffektion.
4. BeiHodentuberkulose sind die erreichten Resultate
befriedigend und umgehen die verstümmelnde Kastration. Ihre Aus-
heilung nimmt die längste Zeit in Anspruch.
5. Haut- und Schleimhautaffektionen werden in
der Regel sehr günstig beeinflußt, ebenso die seltenen Fälle primärer
Tuberkulose der Konjunktivitis.
6. Tracheobronchiale und. vergrößerte auf
Tuberkulose verdächtige Drüsen des Kindesalters
bilden sich unter der Höhen- und Sonnenkur zurück.
7. Bei Lungentuberkulose wird bei Kindern und
Erwachsenen im ersten und oft auch noch im zweiten Stadium Heilung
erzielt. Beim dritten Stadium, vorausgesetzt, daß der Patient afebril
und nicht zu sehr abgemagert ist, wird durch die Heliotherapie der
ganze Organismus des Patienten derartig gestärkt, daß esihm ermöglicht
wird, bei weiterem Aufenthalte in der Höhenluft seiner Tätigkeit
ungehindert nachzugehen, wie wir sehr oft zu bemerken Gelegenheit
hatten.
Die erreichten Resultate wurden stets einer genauen Röntgen-
kontrolle unterworfen, wie auch während der Krankheit von Zeit zu
Zeit eine solche Untersuchung vorgenommen wird. So wurden in unserem
Röntgenkabinette schon mehr als 2000 Aufnahmen gemacht.
Der ideale Ort, der Ort der Wahl für die Anwendung der Helio-
therapie ist das Gebiet der Voralpen. Günstige Resultate werden aber
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 403
auch in tieferen Gegenden erreicht (Mittelländisches Meer, Adria,
Cöln-Bardenheurs Versuche).
Die Heliotherapie hat eine ihrer dankbarsten Aufgaben auf dem
Gebiete der Prophylaxe und sollte auch immer mehr mit der Hygiene:
Hand in Hand gehen. In Haus und Schule, Spital und allen öffent-
lichen Betrieben sollten der heilenden Sonne die Türen und Fenster
weit geöffnet werden.
(Der Vortrag erscheint in etwas gekürzter Form, aber mit Ab-
bildungen in der Monatsschrift für Kinderheilkunde.)
Diskussion: Felten (Südstrand, Föhr) berichtet über die
günstigen Erfolge, welche in seiner Anstalt mit der Sonnenbehandlung
gemacht wurden.
v. Pirquet (Wien): Die Sonne wirkt nicht bloß im Höhenklima
und an der See, sondern überall wo sie scheint. Wir können sie auch in
den Großstädten haben, wenn wir einen Dachgarten in zweckmäßiger
Weise benutzen.
Wolff REN). zweifelt, ob es sich um eine Lichttherapie
und nicht vielmehr um eine Lufttherapie handelt, und bezweifelt ferner
den Zusammenhang zwischen Pigmentierung der Haut und der
Besserung der Kranken.
27. Keiner (Straßburg): ‚Zur Rönigendiagnosiik der kindlichen
Bronchialdrüsentuberkulose.
Die röntgenologischen Studien über pathologisch veränderte
Bronchialdrüsen — ausgeführt in der Universitäts-Kinderklinik zu
Straßburg — wurden an Kindern vorgenommen, die an äußerer Tuber-
kulose, also an Tuberkulose der Knochen und der Haut, litten. Maß-
gebend dabei war die Vorstellung, daß der Primäraffekt der Tuberku-
lose in der Lunge sitzt und daß demzufolge auch eine tuberkulöse
Veränderung der tracheobronchialen Lymphdrüsen, deren Quellgebiet
das betreffende Lungenterritorium ist, vorliegen muß. Man ist erstaunt,
welch überraschende Befunde bei derartigen Individuen besonders in
den Hilusgegenden sich manchmal darbieten. Auch mitten im Lungen-
gewebe, weilab vom Mittelschatten, wurden häufig scharf umrissene
Herde von brillanter Schattentiefe angetroffen, so daß ınan vor dem
Schirme zuerst den Eindruck hatte, als ob ein Projektil im Lungen-
gewebe säße. Sicherlich handelt es sich in solchen Fällen um ver-
kalkte Pulmonaldrüsen.
Vor allem wurden aber noch auffallende Befunde im oberen
Lungenfeld erhoben, und zwar vornehmlich im Bereiche des ersten
und zweiten Interkostalraumes. Die Schattengebilde besaßen ‚meistens
eine beträchtliche Schattentiefe und saßen dem Halse des Mittelschattens
an, in der Art, daß sie breit dem oberen Herzschattenrande auflagen
und handartig nach oben bis an die Klavikula reichten. Oder sie machten
dadurch eine sichtbare Verbreiterung des Mittelschattenhalses, daß
sie aus ihm in Form eines oder mehrerer rundlicher, tumorartiger Ge-
bilde gewissermaßen in die oberen Interkostalräume seitlich hinaus-
wuchsen. Sie saßen entweder links oder rechts am Halse des Mittel-
schattens, bisweilen auch beiderseits; meistens aber rechts. Eine
Pulsation war niemals an diesen Schatten vor dem Schirme wahrnehm-
bar. Manchmal konnte man in den zentralen Partien aufgehellte Stellen
wahrnehmen, daneben kleinere Herde von ganz intensiver Schatten-
tiefe. Sechs der beobachteten Fälle kamen zur Autopsie. Ein Kind,
31, Jahre alt, starb an Scharlach, zwei, 7 Jahre beziehungsweise 9 Mo-
nate alt, starben an Basilarmeningitis, zwei, 12 beziehungsweise 7 Monate
alt, an I.ungentuberkulose, eins, 11, Jahre alt, an doppelseitiger Pneu-
monie. Bei der Sektion zeigte sich, daß Konvolulte von verkästen zum
Teil verkalkten paratrachealen ‘beziehungsweise bronchotrachealen
Lymphdrüösen vorlagen.
404 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Bei Durchsicht der Literatur finde ich nur eine Diskussions-
bemerkung Weinbergers zu dem von Alban Köhler auf dem
ersten Röntgenkongreß gehaltenen Vorlrage über kindliche Bronchial-
drüsentuberkulose; er erwähnt einen ähnlichen Befund, zu dessen
Deutung er durch die Obduktion des an allgemeiner Drüsentuberkulose
gestorbenen Mädchens kam. Sluka erwähnt in seiner Arbeit über
Röntgenbefunde bei Kindern mit exspiratorischen Keuchen (Wiener
klin. Wochenschr., 1910) auch drei ähnliche Fälle, bei zwei derselben
handelte es sich um Senkungsabszesse, ausgehend von der Wirbelsäule
in Höhe der Bifurkation, beim dritten Fall ergab die Sektion hoch-
gradige tuberkulös veränderte tracheale Lymphdrüsen.
28. St. Engel (Düsseldorf): ,,Die Topographie des Bronchial-
drüsenbaumes.‘‘
Um brauchbare Unterlagen für die Röntgendiagnostik der Bron-
chialdrüsentuberkulose zu gewinnen, wurden mit verschiedenen Me-
thoden eingehende Studien über die Topographie des Bronchialbaumes
und der dazugehörigen Lymphknoten angestellt. Vor allem wurde die
Lage der fraglichen Gebilde im Röntgenbilde fixiert. Es wurde nach-
ewiesen, an welcher Stelle Bifurkation, die Hauptbronchien und die
ungenpforten zu suchen sind. Dabei ergab sich, daß mit Ausnahme
der am rechten Hilus gelegenen Lymphknoten keine anderen Aussicht
haben, im Röntgenbilde sichtbar zu werden, falls sie nicht ungewöhnlich
stark vergrößert sind. Es liegt nämlich nur der rechte Hilus so nahe
an dem Rande des Mittelschattens, daß die dort befindlichen Lymph-
drüsen, falls sie sich vergrößern, ihn leicht überragen können. Der
linke Hilus, die Gegend der Bifurkationsdrüsen und der trachea-
bronchialen Drüsen liegt so tief im Mittelschatten, daß hier von einem
Sichtbarwerden vergrößerter Drüsen nur in extremen Ausnahmefällen
die Rede sein kann. Anderseits konnte gezeigt werden, daß bei genauer
Kenntnis der Topographie des Bronchialbaumes und der Lungen-
pforten auch solche Schatten der Diagnostik zugängig gemacht werden
können, deren Schatten durch Form und Größe keine sichere Identi-
fizierung erlauben.
29. Lehmann (Düsseldorf): „Zur Diagnose der Tuberkulose.“
Vortragender hat die Frage der Bazillämie bei Tuberkulose
geprüft. Es wurden einer Reihe von Meerschweinchen 1 bis 2 cm? Blut
intraperitoneal verimpft von Kindern, die auf Tuberkulin reagierten
und ganz wahllos ausgesucht waren. Von 29 Versuchen waren nur ?
positiv. Die Untersuchungen an einem weit größeren Material stehen
noch aus.
Diskussion: Vogt (Straßburg) hat zusammen mit
Kretschmerin der Straßburger Klinik gleiche Resultate wie der
Vortragende erhalten.
Schelble (Bremen) fragt an, ob vor der Blutinjektion das
Freisein der Tiere von Tuberkulose festgestellt wurde und woran die
Kinder, in deren Blut Tuberkelbazillen gefunden worden sind, litten.
Bauer (Düsseldorf): In unseren Tierexperimenten haben wir
immer mit Bazillen von einer gewissen Virulenz und in bestimmter
Menge gearbeitet; der Bazillus, aus und mit dem menschlichen Blut
injiziert, verhält sich vielleicht nur sehr wenig virulent.
Nach den Untersuchungen des Vortragenden ist wahrscheinlich
die bisherige Meinung, daß ein Meerschweinchen so tuberkuloseempfind-
lich ist, daß es sozusaren schon durch einen Tuberkelbazillus zu
infizieren ist, zu modifizieren.
Lehmann (Schlußwort) antworlet Schelble, daß er eine
Nachprüfung auf Tuberkulosefreiheit der Meerschweinchen nicht.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 405
vorgenommen habe und sie auch nicht für notwendig halte. Was die
beiden Blutspender anbetrifft, deren Blut eine Tuberkulose der Meer-
schweinchen bedingte, so handelt es sich um einen 8jährigen Knaben
mit multiplen Muskelabszessen und um ein 10Ojähriges Mädchen mit
Skrofeln und Tuberkulose. Bei allen Versuchen wurde auf den Meer-
schweinchenversuch und auf absolute Sterilität der Reagentien der
größte Wert gelegt.
30. H. Sehelble (Bremen): ,,Zur Pathologie der Kinderluberkulose‘.
1. In fast allen Fällen von aktiver Kindertuberkulose läßt sich
nachweisen, daß in der näheren Umgebung des Kindes sich ein Phthisiker
aufgehalten hat.
2. Die Kinder akquirieren die Infektion, an der sie klinisch nach-
weisbar erkranken, fast stets vor ihrem 5. Lebensjahre.
3. Auf welchem Wege die Tuberkelbazillen an die Stelle im Or-
anismus gelangen, an der sie den Primäraffekt setzen, ferner auf welchem
ege von dort aus die Weiterverbreitung erfolgt, läßt sich noch nicht
bestimmt sagen.
4. Säurefeste Stäbchen sind zwar schon im Blutstrome von über
100 teils tuberkulösen, teils tuberkuloseverdächtigen Kindern, sogar
bei Kindern, die auf Tuberkulose nicht reagierten, nachgewiesen worden.
5. Die Meinung jedoch, daß diese Bakterien in jedem Falle virulente
Tuberkelbazillen gewesen sind, muß bis heute noch stark angezweifelt
werden. Schelble’s darauf gerichteten Tierversuche mit 29 Meerschwein-
chen sind sämtlich negativ ausgefallen. Es mag wahrscheinlich sein, ist
aber noch nicht bewiesen, daß die Kindertuberkulose ihrem Wesen nach
eine Bazillämie ist.
Diskussion:Cuno (Frankfurt a. M.) weist auf die Versuche
hin, welche Bloch und Oppenheimer im Frankfurter hy-
gienischen Institut zum Nachweise von Tuberkelbazillen im Harn
durch Tierversuch angestellt haben. Sie quetschten den Tieren vor der
Einspritzung des Urins die Kruraldrüsen und erzielten fast regelmäßig
in kurzer Zeit positive Resultate.
Engel (Düsseldorf) hält die vorherige Prüfung der Meer-
schweinchen auf Tuberkulose für unnötig, ja, eventuell für schädlich,
da ja durch Tuberkulininjektion zunächst unübersehbare Bedingungen
geschaffen werden.
Noegerath (Berlin): Die widersprechenden Befunde ver-
schiedener Autoren weisen auf Fehlerquellen in der Methodik hin.
Einen solchen Fehler wies Beitz ke mit dem Befunde von reichlichen
sãurefesten Bazillen im Laboratoriumswasser nach. (Wasserfehler.) Der
Stallfehler ist in der Regel unerheblich, aber immerhin möglich. Daher
sollten die Tiere genügend lange Zeit vorher mit Tuberkulin vorgeprüft
werden, was übrigens für ihre Reaktionsfähigkeit gegen Bazillen nicht
von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Lehmann (Düsseldorf) berichtet, daß Blut von sicher tuber-
kulösen Kindern nach Monaten noch keine Tuberkulose der Meer-
schweinchen hervorrufen konnte Die in den Fällen angewendete
Methode war folgende: Aus der gestauten Vene wurden 1 bis 2 cm? Blut
entnommen, in ein steriles Glas mit 9 cm? frisch sterilisiertem de-
stilliertem Wasser ausgespritzt und dazu .0°'85 cm? einer frisch steri-
lisierten 10% igen Kochsalzlösung gebracht. Das Ganze wird Meer-
schweinchen intraperitonal injiziert.
Schelble (Schlußwort) will in seinen weiteren Versuchen
die injizierten Tiere länger als 3 Monate beobachten.
Durch die Tuberkulinprobe der Tiere vor Anstellung des definitiven
Tierversuches wird kaum ein Einfluß auf den Verlauf des Versuches
selbst ausgeübt.
406 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
31. G. Bessau (Breslau): „Exzperimeniell-klinische Tuberkulin-
siudien‘“.
Verf. hat mit der Intrakutanmethodik Tuberkulin- und Serum-
überempfindlichkeit miteinander verglichen. Ein wesentlicher Unter-
schied zwischen diesen beiden lokalen Überempfindlichkeitsreaktionen
scheint ihm darin zu bestehen, daß bei der Tuberkulinreaktion das
Maximum der Entzündungserscheinungen stets im Zentrum gelegen
ist, während man bei den Serumreaktionen zuweilen die stärksten
Entzündungserscheinungen an der Peripherie beobachtet. Man kann
bei bereits bestehender, aber noch in Steigerung befindlicher Serum-
überempfindlichkeit um ältere bereits abheilende Reaktionen Ent-
zündungserscheinungen in Form eines Kranzes auftreten sehen. Etwas
Ähnliches wurde bei den Tuberkulinreaktionen, auch zu Zeiten, wo die
Tuberkulinüberempfindlichkeit sich in Steigerung befindet, "niemals
beobachtet. Verf. scheinen diese Beobachtungen für eine differente
Genese der Tuberkulin- und Serumüberempfindlichkeit zu sprechen,
er hält die Antikörperhypothese der Tuberkulinüberempfindlichkeit
für nicht bewiesen und glaubt auf Grund der neueren experimentellen
Untersuchungen (Bail), daß die Tuberkulinüberempfindlichkeit an
die tuberkulöse Entzündung geknüpft ist.
Was bedeutet nun die durch Tuberkulinkur hervorgerufene
Herabsetzung der Tuberkulinempfindlichkeit? Die Kur wurde bei
klinisch gesunden Kindern in drei verschiedenen Formen durchgeführt:
Mit kleinsten nicht steigenden Dosen, mit langsam vorsichtig steigenden
Dosen, mit plötzlich ansteigenden Dosen. Bei täglicher intrakutaner
Einführung kleiner Tuberkulindosen ändert sich nach anfänglichem
Schwankungen die Tuberkulinüberempfindlichkeit nicht mehr wesent-
lich, selbst bei monatelanger Fortsetzung des Versuchs (im Gegensatze
zu analog durchgeführten Serumversuchen, bei denen die Serum-
überempfindlichkeit bei täglicher intrakutaner Zufuhr des Antigens
nur beschränkte Zeit anhält und dann wieder herabsinkt). Bei Ein-
verleibung plötzlich ansteigender Tuberkulindosen tritt nach In-
jektionen, die Allgemeinerscheinungen auslösen, wie ja bekannt, eine
plötzliche Herabsetzung der Tuberkulinempfindlichkeit ein. Diese
Unempfindlichkeit ist unspezifisch ; denn wenn sie an einem Individuum,
das serumempfindlich gemacht worden ist, ausgelöst wird, tritt mit
der Herabsetzung der Tuberkulinempfindlichkeit ganz gleichsinnig
eine Herabsetzung der Serumüberempfindlichkeit ein (nachgewiesen
an den Intrakutanreaktionen). Dieser Unempfindlichkeitszustand wird
deshalb als Antianaphylaxie gedeutet. Bei Einverleibung langsam
steigender Tuberkulindosen dürften die Verhältnisse im Prinzip ähnlich
liegen, doch sind die Untersuchungen in diesem Punkte noch nicht
abgeschlossen.
Wenn die durch Tuberkulinbehandlung erzeugte Herabsetzung
der Tuberkulinempfindlichkeit kein Immunitätszustand, sondern Anti-
anaphylaxie ist, so erhebt sich die Frage, welche Bedeutung die Anti-
anaphylaxie für die tuberkulöse Infektion besitzt. Diese Frage muß
tierexperimentell in Angriff genommen werden.
Diskussion: v. Pirquet (Wien) betont die Wichtigkeit
der Bessauschen Untersuchungen, dessen Auffassung von der
Antianaphylaxie als einer allgemeinen Vergiftung in vorzüglicher Weise
eine Reihe bisher unverständlicher Erscheinungen der Tuberkulin-
diagnostik und -therapie erklärt wird.
Bauer (Düsseldorf): Wir haben Tuberkulinunempfindlichkeit
hei tuberkulinisierten Patienten gesehen, die eine Dauer von einem
Jahre hatte. Diese Dauer spricht. dagegen, daß es sich um die un-
spezifische Antianaphvlaxie hierbei handelt. Möglicherweise gibt es
hier zwei Formen: sofort nach der Tuberkulininjektion eine un-
spezifische, später eine spezifische.
à
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 407
Fünfte Sitzung am Mittwoch, den 18 September,
nachmittags 21% Uhr.
In einem einleitenden Vortrag berichtet Sehulte (Münster) über:
„Die vereinigten Anstallen des Fürsorgevereins in Münster‘, erzählt
deren Geschichte, demonstriert Pläne und Photographien und erläutert
die Eigenart der Einrichtungen und des Betriebs.
Daran schließt sich eine Besichtigung des Säauglingsheims
und des damit verbundenen Antoniusheimes.
In den anderen Sektionen der Naturforscherversammlung wurden
ferner noch folgende Vorträge gehalten, zu denen die pädiatrische
Sektion eingeladen war.
32. St. Engel (Düsseldorf): ‚Die Lokalisalion der Sdäuglings-
pneumonie.
An Situationsschnitten durch die ganzen in situ fixierten Lungen
wird gezeigt, daß die sogenannte paravertebrale Pneumonie der Säug-
linge ganz bestimmten Lokalisationsgesetzen folgt. Die rechte Seite
wird häufiger ergriffen wie die linke. In der Mehrzahl der Fälle ist
der rechte Oberlappen ergriffen und an ihn anschließend der oberste
Teil des Unterlappens. Auf der linken Seite erkrankt eher der Unter-
lappen. Die Ursache für die eigentümliche Lokalisation liegt in der
schlechten Durchlüftbarkeit der angeführten Partien. Die Prädisposition
der rechten Lungenspitze wird hierdurch allerdings ohneweiters nicht
erklärt. Hier spielen offenbar Momente eine Rolle, welche auch die
Disposition der rechten Lungenspitze zur Tuberkuloseerkrankung
bedingen.
33. Arneth (Münster in Westfalen): ‚Über dasVerhalten der eosino-
philen Leukozyten bei der kruppösen Lungenentzündung‘.
Die Eosinophilien verschwinden durchaus nicht immer bei der
kruppösen Pneumonie bis auf die letzte Zelle, vor allem nicht bei
ltägigen Pneumonien. In über 50% der Fälle wurden Eiosinophile,
wenn auch meist vereinzelt, im Verlaufe gefunden. Nach der Natur
dieser Fälle sind es besonders die leichteren und die von kürzerer Dauer,
umgekehrt aber auch die mit chronischem Verlauf, die dabei in Betracht
kommen. Je schwerer der Fall, desto mehr ist mit einem vollständigen
Verschwinden der Zellen im Verlaufe zu rechnen, oder es finden sich
nur ganz kurz nach dem Schüttelfrost noch einige Exemplare. Bei
dem Wiedererscheinen der Eosinophilen im Blute sowie auch da,
wo Zellen im Verlaufe gefunden wurden, waren es teils solche, die
einem qualitativ nach rechts entwickelten Blutbilde oder auch einem
normal entwickelten angehörten. Wenn man aus den sämtlichen
hierher gehörigen Untersuchungen ein Gesamtdurchschnittsbild be-
rechnet, so weist dies eine Entwicklung nach rechts auf.
Wir können daher annehmen, daß der Bedarf an Eosinophilen
während der Pneumonie im Körperhaushalte außerordentlich reduziert
ist, und müssen uns vorstellen, daß die Produktionsstätten im Marke
infolgedessen ihre Tätigkeit sehr einschränken.
Postpneumonische Eosinophilie trat auf in 9 Fällen, nicht in
6% Fällen. Sämtliche beobachtete Eosinophilien waren nur relativ
geringgradige; es ist meist bei ihnen die obere Grenze der normalen
Eosinophilenzahl nicht bedeutend überschritten. Das Blutbild fand
sich meist nach rechts verschoben oder war normal.
Ein Hauptbeweis dafür, daß es sich bei den Eosinophilen nicht
wie bei den Neutrophilen um ein Zugrundegehen von Zellen bei ihrem
Verschwinden aus der Blutbahn handelt, liegt neben Obigem auch darin,
daß sie bei ihrem ersten Wiederauftreten im Blute mit einem nach rechts
verschobenenBlutbilde, also überreif erscheinen.
408 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Bei der Pneumonie ist die Auffassung der Eosinophilie als bio-
logische Reaktion daher eine andere wie die der neutrophilen Leuko-
zytose. Oft setzt die Eosinophilie so spät im Verlaufe ein oder auch gar
nicht, daß es auch deswegen sehr fraglich ist, ob die Eosinophilie über-
haupt etwas mit dem Infektionsprozeß bei der Pneumonie zu tun hat.
Es ist nicht als eine (auf das Verschwinden der Eosinophilen hin)
reaklive aufzufassen, da das Verschwinden aus dem Blute nicht auf
Schädigung, Zerstörung von FEosinophilen zurückzuführen ist. Nur
der Verbrauch an Zellen entscheidet für ihre spätere mehr oder minder
starke Neubildung, genau wie bei den Neutrophilen.
Das Verhalten der Neutrophilen und Eosinophilen im Verlaufe
der Pneumonie bis zur Krise ist ein absolut gegensätzliches. Im Höhen-
stadium der Pneumonie schwerstes Betroffensein der Neutrophilen
und dagegen absolut normales, ja, überentwickeltes Blutbild bei den
Eosinophilen und ihr nahezu komplettes Verschwinden aus dem Blute!
Auch nach Ablauf des akuten Stadiums der Pneumonie, also nach
der Krisis, bleibt der gegensätzliche Charakter des Verhaltens der beiden
Zellarten in der Hauptsache gewahrt, indem nach der Krisis die Neutro-
philen an Zahl zurückgehen und das Blutbild sich früher oder später
bessert, während die Eosinophilen sich vielfach erst dann vermehren
(Eosinophilie), das Blutbild ist jedoch nicht oder nur wenig verändert.
Nach unserer bei den Neutrophilen eingeführten Bezeichnungs-
weise sind im Verlaufe der Pneumonie mit Bezug auf die Eosinophilen
die sämtlichen Formen gefunden worden.
Demnach verlaufen die Umsetzungen bei den Eosinophilen in
demselben allgemeinen Rahmen wie bei den Neutrophilen, nur folgen
sie ganz anderen biologischen Gesetzen im Haushalte des Körpers.
Die vorliegenden Untersuchungen sind zugleich auch die beste
Stütze für den Wert und die Richtigkeit unserer Untersuchungen bei
den Neutrophilen.
34. Ludwig Hirsehstein (Hamburg): ‚Über die Beziehungen des
Schwefels zum Stickstoff in Nahrungsmiltleln mil besonderer Berück-
sichligung der Frauen- und Kuhmilch‘“.
Die bereits mehrfach festgestellte, vom Vortragenden wiederholt
bestätigt gefundene Tatsache, daß Schwefel- und Stickstoffausscheidung
beim Menschen durchaus nicht immer parallel laufen, daß vielmehr
in fast allen Fällen der im Eiweiß der Nahrung enthaltene Schwefel
erheblich besser ausgenutzt wurde als der Stickstoff, gab die Veran-
lassung, in einer größeren Anzahl von Nahrungsmitteln das Verhalten
dieser beiden Elemente zueinander genau festzustellen.
Die Untersuchungen zeigten, daß das Verhältnis von Schwefel
zu Stickstoff in außerordentlich großem Umfange schwankt, daß bei
einzelnen Eiweißsubstanzen bereits auf 10 Stickstoffatome ein Schwefel-
atom kommt, bei anderen erst auf 40. Für jedes einzelne Nahrungs-
mittel bewegt sich aber der Wert N/S mit ganz verschwindenden
Ausnahmen in so engen Grenzen, daß wir in diesem
Faktor eine für jede Eiweißsubstanz charak-
teristische Konstante haben.
Versuchen wir, nach dem durch die Zahl N/S ausdrückbaren
relativen Schwefelgehalt eine Einteilung der gebräuchlichen mensch-
lichen eiweißhaltiren Nahrungsmittel durchzuführen, so erhalten wir,
vom schwefelreichsten angefangen, folgende in mancher Beziehung
recht. bedeutsame Reihe:
Kartoffel, Weißei Weizenbrot, Gelbei, Roggenbrot, Reis,
: Seefisch — Schweinefleisch, Hammelfleisch, Kalbfleisch, Huhn, Lind-
fleisch, Kuhmilch.
Wir sehen, daß die Nahrungsmittel, die vielfäch ausschließlich
für die Ernährung großer Bevölkerungsschichten in Frage kommen,
die Kartoffel, das Brot und der Reis, durchweg zu den schwefel-
reichen und stickstoffarmen Stoffen gehören. Im Hlinblicke auf die
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 409
durch die Stoffwechseluntersuchungen bewiesene hohe Schwefel-
ausnutzung beim Menschen liegt der Gedanke sehr nahe, daß trotz
des niederen absoluten Gehaltes dieser Substanzen an Eiweiß gerade
die durch dnhohenSchwefelgehaltcharakterisierte
eigenartige Zusammensetzung ihres Eiweiß-
moleküls sie für die Ernährung des Menschen so
wertvollmacht.
Zudenschwefelreicheren Nahrungsmitteln gehört außer
Weißei und Gelbei noch der Käse im Gegensatze zu der stick-
stoffreichen, dem Rindfleische sehr nahestehenden Kuhmilch. Wahr-
scheinlich wird bei dieser durch in der Molke vorhandene nicht eiweiß-
artige N-Substanzen der Faktor N/S erhöht.
Neben der Kuhmilch wird die Gruppe derstickstoffreichen
undschwefelarmen Eiweißsubstanzen, zu der dieSeefische
überleiten, ausschließlich durch das „Fleisch“, die Muskelsubstanz
der Säugetiere und Vögel, repräsentiert. Wenn wir vorher in dem
Schwefelreichtum der eigentlichen Volksnahrungsmittel Kartoffel,
Brot und Reis einen Vorzug erblickten, müssen wir konsequenterweise
in der Schwefelarmut und dem Stickstoffüberschuß der Fiweißkörper
des Fleisches einen Nachteil sehen. Es ist wahrscheinlich in dieser
Eigentümlichkeit ihres elementaren Aufbaues der Grund dafür zu
suchen, daß erfahrungsgemäß diese Stoffe für sich allein, ohne Zugabe
von schwefelreicheren Substanzen, keine für die Ernährung weiter
Volkskreise geeignete Kost darstellen.
Während das Verhältnis von Stickstoff zu Schwefel sich bei allen
untersuchten Nahrungsmitteln einschließlich der Kuhmiilch als durchaus
konstant erwiesen hat, schwankt dieser Faktor bei der Frauen-
milch, wie die Untersuchungen an 10 Frauen in 14 Milchproben
ergeben hat, in dem ungeheuren Umfange von 8:7 bis 130:2. Hier wirken
wahrscheinlich neben den Sekretionsprozessen Exkretions-
vorgänge durch die Brustdrüse mit, deren Natur erst durch weitere
eingehende Beobachtungen aufgeklärt werden kann.
Als Resultat der ganzen Untersuchungsreihe ergibt sich, daß
der Stickstoffgehalt allein heute zur Klassi-
fizierung der eiweißhaltigen Nährstoffe nicht
mehr ausreicht, daß vielmehr füralle Tragen des
Eiweißhaushaltes der Menschen die Ermittlung
beider, die Eigenart des Eiweißmoleküls bestim-
mender Elemente, des Schwefels und des Stick-
stoffs, unbedingte Voraussetzungist.
Diskussion: Rindfleisch (Dortmund) bemerkt, daß
man bei Zystinurie eher die stickstoffreichen Eiweißstoffe bevorzugen
müsse und nicht die schwefelreichen.
Ragnar Berg (Loschwitz) bestätigt die Befunde des Vor-
tragenden in der Beziehung, daß auch er bei entsprechender Einstellung
starke Abgaben von Retentionsstickstoff, und zwar in Form von Amino-
säuren gefunden habe, die sicher keine Eiweißverluste seien. Zu gleicher
Zeit stieg der Neutralschwefel bis auf 50% des Gesamtschwefels.
35. C. Rammuıstedt (Münster in Westfalen): „Zur Operation der
angeborenen Pylorussienose‘‘.
In jedem Falle von angeborener Pylorusstenose ist zunächst eine
interne Behandlung, wie se Heubner, Pfaundler, Ibrahim
und andere empfohlen haben, zu versuchen; erst wenn der Erfolg auf
sich warten läßt, ist operatives Eingreifen notwendig. Schwieriger
bleibt indessen die Frage, zu beantworten, wann man zur Operation
raten soll. Diese Entscheidung wird wohl wesentlich mit dadurch
beeinflußt, daß der operative Eingriff an sich sowohl von den Kinder-
ärzten wie auch von den Chirurgen immer noch als besonders gefahrvoll
410 Monatsschrift für Kinderheilkunde, Nr. 6
für den Säugling angesehen wird. Diese Furcht erscheint jedoch nur
dann begründet, wenn die betreffenden Kinder schon sehr an Kräften
verloren haben. Dem Chirurgen kann daher eine möglichst frühzeitige
Zuführung der kleinen Patienten nur willkommen sein, anderseits
ist es seine Pflicht, den operativen Eingriff einfach, schnell verlaufend,
möglichst ungefährlich und doch erfolgversprechend zu gestalten. Die
bis jetzt angewandten Operationsmethoden entsprechen nach Ansicht
des Vortragenden dieser Forderung nicht oder wenigstens nicht in
ausreichendem Maße.
Die Jejunostomie und die Pylorusreseklion sind
zu verwerfen, sie haben nur historisches Interesse. Die Dehnung
des Pförtners nach Loreta mit oder ohne Eröffnung des
Magens ist roh, unchirurgisch, tödliche Schleimhautblutungen und
Rezidive sind beobachtet. Die Gastroenterostomie hat noch
die besten Resultate gezeitigt (von 135 Fällen 49%, Mortalität), stellt
aber wegen der winzigen Verhältnisse nicht geringe Anforderungen an
das technische Geschick des einzelnen Operateurs und dauert auch im
günstigen Falle länger wie die Dehnung nach Loreta und die P y-
loroplastik, welche in neuerer Zeit mehr Anhänger gefunden zu
haben scheint, nachdem Weber in Dresden diese Operation wieder
und zwar ohne Eröffnung der Schleimhaut empfohlen hat (partielle
Pyloroplastik).
Rammstedt hat 1911 einen Fall mit der partiellen
Pyloroplastik Webers erfolgreich operiert. Bei der Operation
schien nach Durchschneidung des hypertrophischen Muskelringes die
Stenose schon bestitigt zu sein, derartig klaffte der Schnitt. Doch stieß
die quere Vernähung der dicken, starren Muskelränder auf Schwierig-
keiten, die Nähte schnitten zum Teil durch, so daß zum Schutze der Naht
ein Netzzipfel über ihr befestigt wurde. Bei regelrechtem Wundverlauf
und sorgfältigster Nachbehandlung (Dr. Schulte, dirigierender
Arzt des Kinderheims Münster i. W.) trat doch in den ersten 8 Tagen
noch ab und zu Erbrechen auf. Man hatte den Eindruck, daß die Stenose
noch nicht vollkommen beseitigt war, und die Vermutung lag nahe, daß
durch die quere Vernähung der Muskelränder die Schleimhaut in Falten
gelegt wäre und innerhalb des Pylorus ein Hindernis abgäbe. Ram m-
stedt nahm sich deshalb vor, in einem weiteren Falle die quere Naht
nicht wieder auszuführen, sondern den Schnitt klaffend zu lassen.
Dieses einfache Vorgehen dürfte auch am ersten die Ursache der Ver-
engerung beseitigen. \Venn es nämlich richtig ist, daß diese nicht allein
durch die Hypertrophie des Pylorusmuskels, sondern auch zugleich
durch einen Spasmus desselben bedingt ist, wie wohl heute allgemein
angenommen wird, dann muß die einfache Spaltung des spastisch-
hvpertrophischen Muskels den Krampf und zugleich die Verengerung
des Pförtners mit einem Schlage beseitigen.
Am 18. Juni dieses Jahres hatte Rammstedt Gelegenheit,
einen zweiten Fall in der geplanten Weise zu operieren. Der verdickte
Muskel wurde bis auf die Schleimhaut eingekerbt, der Schnitt klaffte
sofort stark und wurde nicht genäht. Bei reaktionsloser Heilung
war der Erfolg ein vollkommener. Erbrechen trat überhaupt nicht
wieder auf und 3 Monate später hatte sich der Kleine gut entwickelt.
Diese Operation — Einkerbung deshypertrophischen
Pylorusmuskels — wie Rammstedt sie nennen möchte,
ist überaus einfach und schnell auszuführen und kann wohl auch schon
geschwächten Säuglingen unbedenklich zugemutet werden. Die Blutung
aus den Schnitträndern ist gering und läßt sich, wenn überhaupt nötig,
durch feinste Umstechungsnäbte leicht stillen. Zum Schutze der frel-
liegenden Schleimhaut kann man ein Netzzipfelchen über ihr befestigen,
duch scheint dies nicht unbedingt nötig zu sein.
Ob diese Methode berufen ist, die Prognose des angeborenen
Pvloruspasmus zu bessern, läßt sich natürlich nach diesem einen Falle
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. ' 411
noch nicht mit Bestimmtheit sagen, weitere so operierte Fälle, die ja
dem Chirurgen nicht allzuhäufig zugeführt werden, können dies erst
erweisen. Jedenfalls ermuntert der Erfolg des so operierten Falles
zur Nachahmung. Über die Krankengeschichten soll an anderer Stelle
berichtet werden.
36. Louis Ascher (Hamm i. Westfalen): „Zur Statistik der Kinder-
tuberkulose‘.
Vor einigen Jahren hatte Referent auf das merkwürdige Verhalten
der Tuberkulosesterblichkeit im Gegensatze zur Infektion im schul-
pflichtigen Alter aufmerksam gemacht. Die Sterblichkeit erreicht hier,
wie bei allen Todesursachen, ihren Tiefpunkt, während die Infektion,
gemessen an den tuberkulösen Befunden unter allen in einer Reihe
pathologischer Institute sezierten Leichen — Wien, Zürich, Berlin,
München, Kiel, Dresden —, nahezu ihren Höhepunkt erreicht. Ent-
sprechend dergeringen Sterblichkeit waren auch die Fällevon tuberkulöser
rkrankung im schulpflichtigen Alter so gering, daß man Fälle von
offener Tuberkulose im schulpflichtigen Alter als Seltenheit bezeichnen
kann. Diese zuerst sehr enggegriffenen Feststellungen haben inzwischen
ihre volle Bestätigung erhalten; die hohe Infektionsziffer durch die
kutanen Tuberkuloseuntersuchungen, die niedere Sterblichkeit durch
Bernhard Fränkel und die geringe Zahl offener Tuberkulosen
durch die verschiedensten schulärztlichen Untersuchungen (Düsseldorf,
Halle a. S., Berlin usw.)
Die Gründe hierfür sieht Referent in der großen Widerstandskraft
des schulpflichtigen Alters -— im Gegensatze zu der weitverbreiteten
gegensätzlichen, aber unbegründeten Ansicht. Diese Widerstandskraft,
die ganz gesetzmäßig für die verschiedenen Altersklassen in einer
V-förmigen Kurve mit dem Höhepunkte im schulpflichtigen Alter,
ihren beiden Tiefpunkten im Säuglings- respektive im Greisenalter
an verschiedenen Tabellen gezeigt wird, zeigt sich nicht nur in der
Sterblichkeit, d. h. dem Verhältnisse der Gestorbenen zu den Lebenden,
sondern, was noch überzeugender ist, in dem zu den Erkrankten an
einer bestimmten Krankheit; diese Erkenntnis sowie die Erfahrungen
der Lebensversicherungen, wonach bei der Prognose über die Tuber-
kulose die Konstitution das ausschlaggebende Moment ist, führten
zu Bestrebungen zur Hebung der Konstitution im schulpflichtigen Alter
und zur Aufsuchung der schlechter konstituierten Elemente mittels
Maß und Gewicht, wovon das nächste Referat handelt.
37. L. Ascher (Hamm i. Westfalen): ‚„ÄKörpermessungen und ihre
Verwertung'.
Um die schlechter entwickelten Elemente unter den Schülern
herauszufinden, berechnete A. den Durchschnitt an MaB und Gewicht
für jedes Alter und jedes der beiden Geschlechter und nannte ,,zu
gering" alle jene, die 10% unter dem ihremAlter, ihrem
Geschlechte und ihrer Größe zukommenden Gewicht
geblieben waren. Dies letztere wurde dadurch bestimmt, daß das zu
erwartende Gewicht x sich zu dem Durchschnittsgewichte des be-
treffenden Alters verhalten sollte wie die Länge des Kindes zur Durch-
schnittslänge des betreffenden Alters. Eine Tabelle, die ausgearbeitet
und allen Schulen übersandt wurde, ermöglichte jedem Lehrer die
Heraussuchung dieser Kinder (die Messung und Wägung wurde in
allen Schulen seines Bezirkes im Mai und Juni vorgenommen). Diese
Kinder wurden dem Schularzte vorgestellt und eventuell in Fürsorge
genommen.
Die Untersuchung wurde allmählich auf die Entwicklung der
ganzen Jugend von O bis 19 Jahren erweitert. Zu diesem Zwecke
wurde in der Stadt Hamm wie auch im Landkreise bei Impfungen
und bei zahlreichen Besuchen in Wohnungen das Gewicht der Säuglinge
ermittelt und dieses mit den Zahlen von Camerer verglichen.
412 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Hierdurch — nämlich durch den Vergleich mit Normalzahlen — läßt
sich auch der Erfolg der Fürsorge in Mutterberatungsstellen usw.
besser bestimmen als durch absolute Zahlen. Auch lassen sich solche
Zahlen, selbst in kleineren Mengen, zum Vergleiche verschiedener
Bevölkerungsgruppen verwenden, z. B. Stadt und Land usw. Für
das vorschulpflichtige Alter wurden Messungen und Wägungen in
Kleinkinderschulen vorgenommen und die Zahlen mit solchen einer
Tabelle verglichen, welche nach dem Muster der für die Volksschulen
aufgestellten angefertigt wurde.
Für das nachschulpflichtige Alter wurden sorgfältigere Musteru
vorgenommen, die sowohl den für den Heeresersatz wie für die Reic
versicherung geltenden Gesichtspunkten Rechnung tragen sollten:
außer Größe und Gewicht — letzteres auch im unbekleideten Zu-
stand — Umfang von Hals, Brust — Aus- und Einatmung —, Bauch,
Ober- und Unterarm, Ober- und Unterschenkel, rechts wie links. Da-
neben wurden auch die einzelnen Körperorgane untersucht.
Es ergab sich ein körperliches Zurückbleiben der Stadtbevölkerung
une der des Landes, was um so bemerkenswerter ist, als im
ezirke Hamm Stadt und Land noch nicht so scharfe Gegensätze in
bezug auf Wohnart und Beruf zeigen wie anderwärts.
In den Schulen, in denen die Musterung schon 2 Jahre hindurch
vorgenommen wurde, zeigten sich in beiden Jahren fast bis auf die
Dezimalien genau dieselben Unterschiede zwischen Stadt und Land.
38. Meurer (Leipzig): „Das Lobecksche Verfahren zur Herstellung
einwandfreier Trinkmilch, insbesondere solcher für Säuglinge und die
mil diesem erzielten Erfolge hinsichtlich Sterilisierungsfähigkeit‘‘.
Der Vortragende demonstriert ein neues Sterilisierungsverfahren,
das eine einwandfreie Säuglingsnahrung liefert, welche der Vorzugs-
milch gleicht, aber absolut frei von pathogenen Keimen sein soll.
Die für das Verfahren notwendigen Apparate sind ein Sprüh-
apparat, in dem die Sterilisation vor sich geht, eine Druckpumpe und
ein Druckgefäß, in das die Milch gepreßt wird. Der Sprühapparat
besteht aus einem mit Dampf geheizten Raume, in welchem die Milch
mit einem Drucke von 3 bis 4 Atmosphären in ‘allerfeinster Verteilung
momentan erhitzt und unmittelbar darauf tiefgekühlt wird, worauf
sie nach Passierung eines Kühlers den Apparat verläßt.
Die mit dem Verfahren erzielten Resultate sind in bakteriologischer
und biologischer Hinsicht äußerst günstig. Vor allenDingen gelang es
auch nachzuweisen, daß das Verfahren sämtliche nicht Sporen bildende
Bakterien abtötet, und ebenso, daß es alle Tuberkelbazillen abtötet.
Der Vortragende behauptet, daß die Milchfermente erhalten bleiben,
das Eiweiß nicht denaturiert wird und daß die Milch in chemischer
und biologischer Hinsicht von der Rohmilch nicht zu unterscheiden ist.
Medizinische Gesellschaft zu Kiel.
Bericht erstattet von Dr. W. Birk.
Döhle: ‚Über Bluibe/unde bei Scharlach.“
Der Vortragende knüpft an seine im Zentralblatt für Bakteriologie,
1911, Orig. 61, erschienene erste Mitteilung über das Vorkommen von
Leukozyteneinschlüssen bei Scharlach an. Er hat seitdem eine große
Anzahl von weiteren Untersuchungen darüber angestellt, die die ersten
Befunde bestätigten und es außer Frage erscheinen lassen, daß dieselben
zum Scharlach in Beziehung stehen.
Der Nachweis der Einschlußkörperchen hat eine große praktische
Bedeutung dadurch, daß er die frühzeitige Diagnose des Scharlachs
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 413
gestaltet. Es muß zwar vorläufig dahingestellt bleiben, ob nicht bei
anderen Erkrankungen sich ähnliche Einschlußkörperchen finden,
aber so viel ist durch die bisherigen Untersuchungen bereits festgestellt
worden, daß sie bei all denjenigen Affektionen fehlen, die bei der
Differentialdiagnose des Scharlachs in Frage kommen. Wo im Blute
von Scharlachverdächtigen innere Einschlüsse nachweisbar sind, da
Scharlach. Wo sie fehlen, da ist auch kein Scharlach vor-
anden
Auch über die Natur der Zelleinschlüsse haben die späteren
Unterschuchungen Aufschluß gegeben. Sie erscheinen zwar meist als
Körnchen oder plumpe Stäbchen, oft genug aber sind sie langgestreckt,
am Ende gegabelt, gewunden, und in "einzelnen Fällen ließen sie direkt
die Spirochätenform erkennen. Der Vortragende demonstriert eine
Reihe von Präparaten, die die verschiedenen Formen erkennen lassen.
Darunter auch die 5- oder mehrfach gewundenen Spirochäten. Gleiche
Formen wie in den Leukozyten hat Döhle auch im Blute gefunden.
Er nimmt deshalb an, daß ‚die Einschlußkörperchen Zerfallsprodukte
der Spirochäten sind.
Es lag nahe, die Spirochäten in Beziehung zur Ätiologie der
Skarlatina zu setzen, eine Annahme, die dadurch gestützt wird, daß
die Scharlacherkrankung ja auch sonst manches Gemeinsames mit den
übrigen Spirochätenkrankheiten hat: positive Wassermannsche
Reaktion, Beeinflussung durch Salvarsan.
In der Diskussion wird allerseits die Wichtigkeit der Döhle-
schen Befunde betont, zugleich darauf hingewiesen, daß die Scharlach-
spirochäten wesentlich verschieden sein müssen von den Syphilis-
spirochäten, da sie sich hauptsächlich in den l.eukozyten erkennen
lassen, während die letzteren besondere Affinität zu den roten Blut-
körperchen zeigen.
Besprechungen.
A. Lesage. Lehrbuch der Krankheiten des Säuglings. (Übersetzt und
. mit Anmerkungen versehen von Prof. Dr. Rudolf Fischl. Verlag
von Georg Thieme. Leipzig, 1912, M. 17° —.)
In der Monatsschrift, Bd. IX, S. 519, habe ich das französische
Original besprochen. Das Werk ist sicherlich einer Übersetzung wert,
und es ist erfreulich, daß es auf diese Weise einem größeren Kreise
unserer deutschen Fachgenossen zugänglich gemacht wird. Ich muß
allerdings sagen, daß es mir viel zweckmäßiger erschienen wäre,
wenn Fischl sich auf seine gute Übersetzung beschränkt hätte,
anstatt eine große Anzahl von Anmerkungen in den Text herein-
zubringen. Besonders wenn man das Werk im Zusammenhange liest,
kann man diese vielen Einschaltungen nur als störend empfinden.
Es ist meiner Ansicht nach unnötig, daß der Übersetzer bei so vielen
Gelegenheiten zum Ausdrucke bringt, ob er mit der Ansicht des Autors
einverstanden ist oder nicht und was er dagegen einzuwenden hat,
Auch der Versuch, Differenzen zwischen der französischen und
deutschen Pädiatrie aufzuklären, ist Fischl selten gelungen. Mir
will scheinen, als ob z. B. in der Frage Sklerem und Sklerödem
(S. 253) durch seine Auseinandersetzungen eine noch größere Unklar-
heit hervorgerufen wäre. Keller.
414 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
J. Comby. 160 Consultations médicales r les maladies des en-
fants. 3. Édition. (Masson et Comp. Paris 1912.)
Die erste eg von Combys ‚Consultations“ ist 1909
erschienen. Jetzt liegt bereits die dritte vor, verbessert und vermehrt,
indem aus 100 Consultations der früheren Auflagen 160 geworden sind.
Nach Form und Anlage — und, wie es scheint, auch nach seinem
buchhändlerischen Erfolg — gleicht das kleine Buch dem bei uns
so viel gebrauchten ‚Viermännerbuch‘‘. Unter Verzicht auf alle
sogenannte Wissenschaftlichkeit soll es nach der Absicht des Verf.
ausschließlich praktischen Bedürfnissen dienen und am Krankenbett
ein Ratgeber sein. Kein Wunder daher, wenn in erster Linie die
Therapie berücksichtigt ist und recht eigentlich den Hauptinhalt
des Buches ausmacht. Mit der Gewissenhaftigkeit des alten erfahrenen
Praktikers zeigt der Verf., wie man Therapie treiben muß, wie man
insbesondere alles das bei der Behandlung berücksichtigen muß,
was der Laie behandelt zu haben wünscht. So findet jede Krankheit —
sogar das Wachstum und seine angeblichen Beschwerden — eine
individuelle und eingehende Behandlung: erst kommen allgemeine
hygienische Vorschriften, dann die Diät, etwaige Umschläge und
sonstige Verordnungen physikalischer Therapeutik, eine Reihe
Rezepte und schließlich Verhaltungsmaßregeln für die nächsten Tage.
Für den Praktiker ist das Buch ohne Zweifel ein ausgezeichneter
Notbehelf, wie überhaupt jeder, der seine Patienten zu behandeln
bestrebt ist, viel Anregung und Nutzen daraus ziehen wird. Wer
dagegen seine Hauptaufgabe in der Stellung einer schönen Diagnose
erblickt, der wird bei dem Buche kaum auf seine Kosten kommen.
Birk (Kiel).
Ernst Schloss. Über Säugli sernährung. (A. d. Großen-Friedrichs-
Waisenhaus der Stadt b eln in Rummelsburg.) (Mit 59 Kurven
im Text und auf 3 Tafeln. Verlag von S. Karger, Berlin 1912,
M. 6—.)
In der Einleitung sagt Verf., er hätte ursprünglich nur über die
im Großen Friedrichs-Waisenhause der Stadt Berlin in Rummels-
burg seit einigen Jahren ausgeführten Ernährungsversuche, die nun-
mehr in der molkenadaptierten Milch ihren vorläufigen Abschluß
gefunden hätten, in extenso berichten wollen; statt dessen sei ihm
unter der Hand aus der Notwendigkeit, auf die theoretischen Grund-
lagen dieser Versuche einzugehen, ein Buch über Säuglingsernährung
entstanden. Dieses Buch mit einem Umfang von 231 Seiten und 59
Gewichtskurven liegt jetzt vor.
So verschieden auch voraussichtlich der Wert des ganzen Buches
von der Fachwelt beurteilt werden dürfte, das eine wird niemand
bestreiten, daß der Verf. augenscheinlich bemüht ist, nach Möglichkeit
sein reiches Material auszunutzen und die Fehlerquellen bei der
Beurteilung auszuschalten. Das letztere gelingt ihm nicht vollkommen ;
unsere ganze Ernährungslehre wäre bereits weiter gediehen, wenn
eine objektive Darstellung der Erfolge nicht so schwierig wäre.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 415
Damit der Leser in der Lage sei, sich selbst ein Bild von dem
Erfolg zu machen, legt der Verf. einen großen Teil seiner Materials
vor. Dem Leser wird diese Aufgabe — zum mindesten bei schneller
Orientierung — dadurch wesentlich erschwert, daß in den Gewichts-
kurven nicht nur das Verhältnis von Abszisse zu Ordinate wechselt,
sondern daß die Kurven in den verschiedensten Maßstäben ver-
kleinert sind.
Das wichtigste an den Buche sind die praktischen Ergebnisse
der Ernährungsversuche, denn selbst wenn die molkenadaptierte
Milch das Schicksal so mancher Säuglingsnahrung teilen würde,
daß ihre theoretische Begründung sich nur allzubald als falsch heraus-
stellt, so würden wir trotzdem zufrieden sein, wenn in der Praxis
die Nahrung das halten würde, was der Verf. verspricht.
Seine Ernährungsversuche gingen darauf aus, für das von vorn-
herein nicht ernährungskranke Kind eine Dauernahrung zu schaffen,
und zwar mit dem ausgesprochenen Prinzipe der Annäherung an die
Zusammensetzung der Frauenmilch, besonders hinsichtlich Fett-
reichtum und Molkenarmut. Die Forderung der Molkenadaption
sieht der Verf. als eine der berechtigtsten, wenn nicht als die zurzeit
am meisten berechtigte Forderung einer rationellen und empirischen
Säuglingsdiätetik an.
Das Ziel der Annäherung an die Frauenmilch glaubt der Verf.
mit folgenden zwei Ernährungsmethoden erreicht zu haben, mit
denen er seine Ernährungsversuche ausführt:
Molkenadaptierte Milch Nr.I Molkenadaptierte Milch Nr. II
mit Mondamin (MAM) MA
für jüngere Kinder meist für ältere Säuglinge
Zusammensetzung pro 1000 cm? Zusammensetzung pro 1000 cm?
17, 1 Vollmilch 1/31 Vollmilch
1/1 20% ige Sahne 1/,1 20°% ige Sahne
(23) 35 g Nährzucker (ohne Salz) 50--70 g Nährzucker
(25) 15 g Mondamin Dg Nutrose oder Plasmon
» g Nutrose oder Plasmon (0:2 K Cl)
(0:2 K Cl) 5/, 1 Wasser
5/, 1 Wasser.
Der hier angegebene Kohlehydratgehalt wurde von Anfang
an festgehalten ; nur jenseits des dritten Lebensmonates wurde viel-
fach noch eine Steigerung vorgenommen, die aber selten über 7 pCt.
hinausgetrieben wurde.
Die praktische Herstellung im Anstaltsbetriebe geschieht fol-
vendermaßen: Es werden zweckmäßig gleich 71 der Nahrung oder
ein Multipluin davon zusammen vorbereitet. Dazu werden 5 l Wasser
mit den betreffenden Kohlehydraten und dem Eiweiß (eventuell
noch mit 1-4 g Chlorkali) versetzt und dazu je 1 1 Sahne und Vollmilch
gegeben.
Verf. macht sich einer merkwürdigen Inkonsequenz schuldig,
wenn er bei diesem Nahrungsgemisch, für das er an späterer Stelle
noch eine vereinfachte Herstellung für die Fainilienpraxis angibt,
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 20
416 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
die Adaption an die Frauenmilch als Hauptprinzip in den Vorder-
grund stellt. Er sagt zwar an der einen Stelle, der Austausch der
Kohlehydrate, der Ersatz des Milchzuckers durch ein Maltosepräparat
bedeute an sich keine Durchbrechung seines Prinzipes der Molken-
adaption, aber gewiß bedeutet er eine Durchbrechung des Prinzipes
der Frauenmilchadaption ; und wie viel Wert er auf dieses Abweichen
von der Frauenmilch legt, geht aus einem späteren Satz hervor: „Die
Frage nach der genaueren Molkenzusammensetzung tritt an Wichtigkeit
aber bei weitem gegenüber der Kohlehydratfrage in den Hintergrund.“
Verf. gibt sich die größte Mühe, dem Leser ein Bild von dem
Beobachtungsmaterial, von der Art der Beobachtung und von den
Ernährungsresultaten zu geben. Die Erfolge sind zu einem Teile
recht gut; aber wir haben auch mit anderen Ernährungsmethoden in
Anstalten ähnliche Erfolge erreicht, und erst eine Nachprüfung an
anderem Material wird ein Urteil darüber gestatten, wieviel von
den Störungen in dem Erfolg auf die Nahrung, wieviel wirklich auf
das Milieu zu schieben ist.
Es ist selbstverständlich, daß gerade bei Versuchen mit einer
Dauernahrung das Milieu und die Frage des Hospitalismus in den
Vordergrund treten muß. Ich persönlich kann aus den Schilderungen
nur den Eindruck gewinnen, als ob der wesentlichste Teil der Milieu-
schäden auf Rechnung mangelnder Pflege zu setzen sei. Es ist kein
Zufall, daß unter den Anhängern des Hospitalismus in großer Anzahl
Ärzte an Anstalten mit geringem Pflegepersonal vertreten sind.
Durch die Arbeit von Schloß wird man an eine frühere Arbeit von
Szana (Archiv für Kinderheilkunde, 44. B., S. 329) erinnert: Auch
dort die Schädigung durch Säuglingsanhäufung, auch dort die thera-
peutischen Erfolge einer mehlreichen Säuglingsnahrung, als ob dies
die gegebene Therapie für den Hospitalismus wäre.
Auch in einzelnen Fragen wird man dem Verf. nicht zustimmen
können, so z. B. in der Frage von Brechendemien (S. 112), Säuglings-
anhäufung (S. 150) usw. Aber es ist unmöglich, in einem Referat
auf alle diese Fragen einzugehen. Auf der andern Seite wiederum
wird eine große Zahl der klinischen Beobachtungen von allen An-
staltsärzten bestätigt werden.
Es ist dem Verf. als Verdienst anzurechnen, daß er dem Ge-
spenst des Hospitalismus nicht aus dem Wege geht und den Versuch
macht, diesem Gespenst eine greifbare Form zu geben. Aber ich glaube
nicht, daß wir durch das vorliegende Buch in dieser Hinsicht erheblich
vorwärts gekommen sind. Keller.
Birkenthals Beiträge zur Kenntnis der Beziehungen der Zahn-
krankheiten des Kindesalters zu Syphilis hereditaria, Rachitis und
Tuberkulose. (II. Aufl. bearbeitet von Günther Fritzsche.
Berlinische Verlagsanstalt, 1912.)
Die Beziehungen der Zahnheilkunde zur Pädiatrie sind — wofür
das vorliegende Buch ein Beweis ist — gar nicht gering. Es ist demnach
wohl zu verstehen, wenn bei den Zahnärzten das Bedürfnis besteht,
etwas mehr über die Kinder zu hören, an deren Zähnen sich oft so
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 421
In der bereits in 2. Auflage erscheinenden ausgezeichneten
kleinen Abhandlung sind auch die neuen Fortschritte in der Behandlung
der Gicht gebührend berücksichtigt. Die knappe, klare Darstellung
des wichtigen Gebietes, an dem auch der Pädiater nicht ohne In-
teresse vorübergehen kann, bedarf kaum noch besonders hervorge-
hoben zu werden. Thorspecken.
Wilhelm Türk. Vorlesungen über klinische Hämatologie. II. Teil,
1. Hälfte. (Wilhelm Braumüller, Wien und Leipzig, 1912.)
Vor ungefähr 8 Jahren ist der erste Teil der klinischen Häma-
tologie erschienen ; äußere Gründe und Gründe, die im Stoffe selbst
lagen, hatten den Verf. veranlaßt, die Fortsetzung seiner Vorlesungen
so lange hinauszuschieben. Der erste Teil hatte im wesentlichen
die Technik der Blutuntersuchung und die Histologie des Blutes
gebracht. Da im Ablaufe dieser 8 Jahre eine Reihe wichtiger Arbeiten
auf diesem Gebiete erschienen sind, bringt Verf. zuerst die Be-
schreibung der seit jener Zeit publizierten Methoden der Hämometrie,
der Blutkörperchenzählung und die neueren Färbemethoden des
Blutes selbst sowie die Methoden zur Darstellung der Zellgranula
in Organschnitten ; auch die Viskosimetrie und die neueren Methoden
der Blutgerinnungsbestimmung werden erörtert. Jede Methode
wird kritisch beleuchtet, ihre Vorzüge und die etwaigen Nachteile
werden besprochen, so daß der Leser sofort orientiert ist, welche
von den neuen Methoden für jeden Zweck am geeignetsten ist. In
den folgenden Kapiteln werden die neuen Tatsachen über die Phy-
siologie und Pathologie der Blutbildung und Blutregeneration mit-
geteilt; auch die neueren Hypothesen finden eine ausführliche Dar-
stellung; namentlich eingehend wird die Kontroverse Maximow-
Domtschakoff und von Naegeli-Schridde erörtert und die
eigene Anschauung des Verf. dargelegt. In den folgenden Kapiteln
werden die Biologie und die Funktion der roten und weißen Blut-
körperchen in ausführlicher kritischer Weise besprochen. Die folgenden
Vorlesungen befassen sich in sehr interessanter, klarer Darstellung
mit den verschiedenen Formen der Leukocytose; im Anschluß daran
findet sich eine kurze Besprechung der Hypothesen über das Zustande-
kommen der Entzündung. Die letzten Kapitel behandeln die Blut-
zusammensetzung unter physiologischen Verhältnissen, den Einfluß
des Alters, der Ernährung, des Höhenklimas und der Geschlechts-
unterschiede auf das Blutbild; namentlich ausführlich werden die
Tagesschwankungen der Blutzusammensetzung behandelt. Diese
Aufzählung gibt ein ungefähres Bild von der Reichhaltigkeit des
Inhaltes ; überall tritt die große eigene Erfahrung des Verf. hervor;
besonders hervorzuheben ist, daß das Tatsachenmaterial streng
von den Hypothesen gesondert ist. Die gewählte Form der
„Vorlesungen“ verleiht den Darlegungen einen anregenden per-
sönlichen Ton, so daß die Lektüre dieses Buches jedem, der sich
mit Blutuntersuchungen beschäftigen will, sehr zu empfehlen ist.
Orgler.
422 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
H. J. Hamburger. Osmotischer Druck und Ionenlehre in ihrer Be-
deutung für die Physiologie und Pathologie des Blutes. (Allg.
med. Verlagsanstalt, Berlin, 1912, M. 2-—.)
In diesem kleinen Buche setzt der bekannte Verf. in knapper
klarer Form auseinander, in welcher Weise die Zusammensetzung
des Blutes und die Eigenschaft der roten und weißen Blutkörperchen
vom osmotischen Druck abhängig sind. Hamburger geht ganz
elementar von der Bedeutung der Isotonie aus, bespricht die Methoden
der Bestimmung des osmotischen Druckes, geht ausführlich auf die
„physiologische Salzlösung‘ ein, stellt dann in knapper Form den
Einfluß des respiratorischen Gaswechsels, d. h. die Wirkung des CO,
auf die Verteilung der einzelnen Blutbestandteile auf Serum und
Blutkörperchen dar, kommt kurz auf die Bedeutung dieser Verhältnisse
für die Diagnose und Therapie der Herzkrankheiten zu sprechen und
stellt zum Schluß dar, wie durch Änderungen des osmotischen Druckes
die weißen Blutkörperchen, gemessen an der Fähigkeit der Phagocytose,
beeinflußt werden. Stets werden die Ausführungen durch Experimente
belegt; was hypothetisch ist, ıst als solches gekennzeichnet. Dem
kleinen Werke, dessen Lektüre angelegentlich empfohlen werden
kann, ist zum Schluß ein ausführliches Literaturverzeichnis bei-
gegeben. Orgler.
G. Schmorl. en athologisch-histologischen Untersuchungsmethoden.
(6. Aufl., GW Vogel, Leipzig, 1912.)
Die ua sind ziemlich regelmäßig nach zweijährigem
Zwischenraum erschienen, ein Beweis dafür, daß das Buch dem Be-
dürfnis entspricht. An der neuen Auflage ist diesmal verhältnis-
mäßig wenig geändert ; die Abschnitte über den Nachweis der fettigen
‘Substanzen und über die fettige Degeneration sowie über die Dar-
stellung der Glia wurden urngearbeitet. Keller.
Freiherr von Eiselsberg. Aus der Werkstatt des Chirurgen. (Leipzig
und Wien, 1912.)
Das Buch enthält einen im Wiener Volksbildungsverein ge-
haltenen Vortrag Eiselshergs über das gleiche Thema. Er ist eine
für Laien und auch für Ärzte interessante Lektüre. Birk (Kiel).
Formulae magistrales germanicae. (F. M. G.) (Im Auftrage des
Deutsch. Apothekervereins bearbeitet von Lewin. Selbstverlag d.
Deutsch. Apothekervereins, 1912.)
Dem Unfug der zahllosen Fabrikpräparate, die den Arzneimittel-
markt überschwemmen, steuern zu wollen, ist ein dankenswertes
Unternehmen. Der Weg, der hier eingeschlagen wird, ist aber sicher
nicht der richtige und bedeutet keinen Fortschritt. Wenn auch
manches Rezept der Sammlung geschickt komponiert ist und den
Anspruch erheben kann. altbewährt zu sein, so wird doch durch ein
derartiges «oktrinäres Unternehmen das Bestreben des modernen
Arztes nach pharmakologisch begründeler Arzneimitteltherapie in
keiner Weise gefördert. Thorspecken.
Nr. 6 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 423
Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.
Bitte des Archivs der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte
um Einsendung von Briefen, biographischen Aufzeichnungen und
Nekrologen von Naturforschern und Ärzten.
I.
Nachdem das Archiv den Auftrag übernommen hatte, alles
Aktenmaterial der früheren Verhandlungen deutscher Naturforscher
und Ärzte zu sammeln und zu ordnen, lag es als selbstverständliche
Nebenaufgabe mit im Plane, auch biographisches Material über
die Träger aller dieser Ereignisse, die deutschen Naturforscher
und Ärzte, zu sammeln. Andere Betätigungsarten deutschen Geistes-
lebens, namentlich nach der künstlerischen Seite hin, haben schon längst
ihre Stelle, wo gewissenhaft alles zusammengetragen wird, was sich
auf das Leben und Schaffen der betreffenden Kreise und ihrer einzelnen
Vertreter bezieht. Für die Naturforscher und Ärzte fehlte
bishereinesolche Sammelstätte. Das Archiv unserer Gesell-
schaft soll siein Zukunft bilden.
Wir richten daher an alle Naturforscher und Ärzte Deutschlands
das Ersuchen, in ihrem Besitze befindliche Briefe von Verstorbenen
und Verwandten und Freunden, desgleichen biographische Auf-
zeichnungen und Nekrologe dem Archiv schenkweise oder leih-
weise in Verwahrung zu geben. Täglich werden ja alte Briefschaften
vernichtet, die irgendwo als unnützer Ballast im Wege liegen; nament-
lich die Herren Ärzte als Familienberater, auch über ihren Beruf hinaus,
können in dieser Hinsicht viel Gutes stiften und den Untergang un-
schätzbaren Aktenmaterials verhindern.
II.
Ebenso wichtig ist die Sammlung derin der Tagesliteratur
erschienenen Lebensberichte bei festlichen Gelegenheiten
und beim Todesfall (Nekrologe). .
Die Archivleitung richtet an alle Naturforscher und Ärzte
die Bitte, in ihrer Bibliothek nachzusehen, was von solchen Gelegenheits-
schriften noch vorhanden ist und entbehrt werden kann. Das gleiche
Ersuchen ergeht an die Redaktionen unserernaturwissenschaft-
lichen und medizinischen Zeitschriften für die Vergangenheit
und für die Zukunft. Was etwa an alten Sonderabzügen von Nekrologen
noch vorhanden ist, bitten wir ergebenst uns herüberreichen zu wollen.
Besonders zu Dank verpflichten würden unsdie verehrlichen Redaktionen,
wenn sie für die Zukunft von allen Jubel- und Gedächtnis-
schriften über deutsche Naturforscher und Ärzte einen
Sonderabzug für das Archiv zurücklegen und gelegentlich an
dasselbe senden möchten: Leipzig, Talstraße 33, II
Im Namen der Archivleitung `
der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte:
Prof. Sudhoff.
Inhalt.
Th. Messersehmidt. Sammelreferat über Bakteriologie 335, — TREE
und Stoffwechsel. Troitzky. Aünstliche Ernährung 358. —
Maury. Zerealien in der Diätetik 358. —- Sehorer. Pasteurisierung
369. —- Fu. Lakiobazillin 359. — Davidsohn. Pepsinverdauung
359. — Genevrier. Pylorussienose 359. — Holst und Frölich 360.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 6
Fürst 361. Frölieh. Skorbut 362. — Sehloß. Salzwirkung 362. —
Samelson. Kochsalzfieber 363. — Marre. Mineralsioffwechsel 363. —
Folin und Denis. Krealinausscheidung 363. — Posner. Harnsediment
364. — Klinik der Kinderkrankheiten. Comby. Rachilis
364. — Pfaundler. Krankheitsanlagen 364. — Stophord. Coma
diabelicum 365. — Faulhaber. Rônigendiagnostik der Magenkrank-
heiten 365. — Coeckayne. Iniestinale Myiasis 365. — Déléarde und
Repellin. Anasarka 366. — .Jundell und Fries. Ansirengungs-
albuminurie 366. — Stettiner. Oxyuren 370. — Zyhell. Pleura-
empyem 370. — Buffet-Delmas. Anorexie 370. — Lévi und Roth-
schild. Thyrenideale Migräne 370. — Balteau. Mongolismus 371. —
Bircher und Finkbeiner. Krelinen/rage 371. — Goett. Psychogene
Akinesie 371. — Aviragnet, Blechmann und Huber. Diphiherie
371. — Tixier und Troisier. Scharlach 371. — Fedon. Masern
372. — Inaba. Keuchhusien 373. -— Barbier und Gougelet. Tuber-
kulose 373. — Maillet. Aubertin. Tracheobronchialdrüsen 375. —
Barrington-Ward. Coxa vara 376. — Göppert. Abknickung des
Dickdarms 376. -— Fritz. Hirschspringsche Krankheit 376. —
Berichte. Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde 377. — Me-
dizinische Gesellschaft zu Kiel 412. — Besprechungen. Lesage-
Fischl. Lehrbuch der Krankheiten des Säuglings 413. — Comby.
Consultations médicales 414. —- Sehloß. Säuglingsernährung 414. —
Birkenthal. Zahnkrankheilen des Kindesalters und Lues heredita-
ria 416. — Basch. Ammenwahl und Ammenwechsel 417. — Eckert.
Grundriß der Kinderheilkunde 418. — Engel. Grundfragen des
Kinderschuizes 418. — Cassel. Erziehung des Kindes in den Spiel-
jahren 418. — Esehle. Ernährung und Pflege des Kindes 418. —
Echternach. Handbuch des orthopädischen Schulturnens 418. —
Roeder und Wieneeke. Jugendwanderung und Jugendkraft 419. —
Jenners. Untersuchung über die Ursachen und Wirkungen der
Kuhpocken 420. — Ortner. Spezielle Therapie innerer Krankheilen
420. — Mayr. Siudien der Darmirägheit 420. — Meumann. Ez-
perimentelle Pädagogik 420. — Schittenheim und Sehmid. Gicht
421. — Türk. Vorlesungen über klinische Hämatologie 421. Ham-
burger. Osmoilischer Druck und Ionenlehre 422. — Schmorl. Die
pathologisch-hisiologischen Untersuchungsmeihoden 422. — v. Eisels-
berg, Aus der Werkstait des Chirurgen 422. — Formulae magistrales
germanicae 422. — Bille des Archivs deutscher Naturforscher und
Ärzte 423.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin W. 50., Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
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Berend Comba Johannessen Koplik Marfan Thomson Wieland
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. | Referate. Nr. 7.
Fünftes Sammelreferat über Arbeiten aus der Lehre
von der Tuberkulose (1910 und 1911).
Von Privatdozent Dr. H, Sehelble,
dirig. Arzt des Kinderkrankenhauses in Bremen.
Monographien, Kongresse und Allgemeines.
Bandeliers und Roepkes (1) Lehrbuch erlebte im Jahre 1910
die 5. und im Jahre 1911 die 6. Auflage.
Auch die Tuberkulose im Kindesalter wird darin gestreift,
in den Kapiteln Tuberkulindiagnostik und Tuberkulinbehandlung im
Kindesalter. Aus diesen Kapiteln spricht weniger eigene Erfahrung
als Literaturkenntnis. Sehr wichtig erscheint mir die Bemerkung:
„Eine Erklärung dieser verschiedenen Ansichten und Erfahrungen
(über Tuberkulintherapie im Kindesalter) mag darin liegen, daß
die Tuberkulose des Kindes noch zu wenig gekannt ist und im
Einzelfalle sehr verschiedenartig beurteilt wird.‘
Bandelier und Roepke, Klinik der Tuberkulose (2). Um-
fangreiches Werk mit 473 Seiten. 2 Kapitel berühren die Kinder-
heilkunde, das 14. die Skrofulose und 15. die Tuberkulose im Kindes-
alter. Die Verf. definieren die Skrofulose anders als die Mehrzahl der
Pädiater. Sie sehen das Wesen der Skrofulose ın dem, was uns als
exsudative Diathese geläufig ist, und betrachten das Moment der In-
fektion mit Tuberkelbazillen nicht als obligat dazugehörig. So sind ihre
Sätze erklärlich: ‚‚Ferner ist durch den negativen Ausfall der Tuber-
kulinprobe beiskrofulösen Kindern widerlegt, daß die Skrofulose nichts
anderes als die tuberkulöse Erkrankung des Kindesalters sein kann":
MNonatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 30
426 Mönatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
und: „Die exsudative Diathese Gzernys ist also eine nichttuberkulöse
Form des Skrofulose.‘‘ Da in diesem Werke jedoch ‚für die Behand-
lung der Einzelheiten in der Hauptsache die Bedürfnisse des Praktikers
entscheidend waren‘‘, so soll auf diesen Punkt nicht weiter eingegangen
werden. Es muß vielmehr als sehr erfreulich bezeichnet werden, daß
bei dem, was für den Praktiker wichtig ist, bei der Behandlung
der Skrofulose die Allgemeinbehandlung in erster Linie empfohlen
wird. In diesem Punkte stimmt die Mehrzahl der Pädiater mit den
Verff. überein. Ebenso damit, daß bei der Therapie der Tuberkulose
im Kindesalter der große Wert der Allgemeinbehandlung durch
klimatische Kuren und Bäder gebührend betont wird und daß bei der
Knochen- und Gelenkstuberkulose der konservativen Behandlung
der Vorzug gegeben wird, gegenüber verstümmelnden Operationen.
Dagegen erscheint die unbedingte Empfehlung der Tuberkulin-
therapie bei der kindlichen Tuberkulose verfrüht. Sie ist noch nicht
„durch zahlreiche Arbeiten so gefördert, daß an ihrer Zweckmäßigkeit
bei richtiger Indikationsstellung kein Zweifel mehr besteht‘.
‚ Was die Tuberkulindiagnostik anlangt, so scheint mir not-
wendig zu sein, eine zu diagnostischen Zwecken ausgeführte subkutane
Tuberkulinprobe nicht nur bei Lungentuberkulose, sondern auch bei
Bronchialdrüsentuberkulose älterer Kinder, bei der die Autoren
Provokation einer Herdreaktion — vermehrter Husten, Stiche zwischen
den Schulterblättern, vermehrtes Spannungsgefühl auf der Brust,
intensiver Schmerz bei Perkussion der Interskapulargegend, eventuell
Magenkrisen — empfehlen, in jedem Falle zu verwerfen, weil gefährlich.
In einigen Punkten aus dem Kapitel Entstehung, Verlauf und
Pathologie der Kindertuberkulose haben sich die Autoren bestimmter
ausgesprochen, als es nach unseren derzeitigen Kenntnissen erlaubt
ist. Z. B. „Sicher kommt auch die aerogene Infektion im Kindesalter
vor, aber sie tritt namentlich im Säuglings- und ersten Kindesalter
zurück gegenüber der intestinalen beziehungsweise alimentären
Infektion.“ Ferner: „Während der Jahre der Schulzeit steigt die
Widerstandsfähigkeit der Gewebe, wenn auch nur wenig und zögernd,
weiter. Als Ausdruck dafür finden wir die Tuberkelbazillen ın den-
jenigen Organen festgehalten, die durch Anlage oder Wachstums-
vorgänge besonders für Tuberkulose disponiert sind, in der Lunge,
in den Knochen und Gelenken. So erklären sich die charakteristischen '
sekundären Tuberkuloseformen des mittleren Kindesalters.‘“ Wer
sich über die Lehre von der Kindertuberkulose gründlich unterrichten
will, darf sich mit der Lektüre der genannten Abschnitte dieser Lehr-
bücher nicht begnügen. |
Auf der IX. internationalen Tuberkulosekonferenz
in Brüssel (17) wurde vom Präsidenten der internationalen Ver-
einigung gegen die Tuberkulose betont, daß man im Kampfe gegen
die Tuberkulose zuerst an das Kind denken müsse. Es wurde u. a. über
Vererbung der Tuberkulose, über Schutz des Kindes gegen Tuber-
kulose und über Tuberkulose und Schule gesprochen.
Es ist auffallend, daß sich kein namhafter deutscher Pädiater
an dieser für die Pädiatrie so wichtigen Diskussion beteiligt hat.
Nr. 7 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. 427
Bauer (4) gibt. eine Übersicht über 53 neuere Arbeiten aus den
Jahren 1907 bis 1909 über die Tuberkulose im Kindesalter.
Hamburger (6) ergänzt dieses Referat hauptsächlich durch
Hınweis auf Arbeiten, die er selbst in diesen Jahren veröffentlicht hat.
Ranke (16) macht klinische Trennung in phthisische und
nichtphthisische Lungentuberkulose auf Grund genetischer Unter-
schiede. Phthise könne nur auftreten nach Ablauf einer generalisierten
Tuberkulose. Der kürzeste Zeitraum zwischen Auftreten größerer
tastbarer Drüsentumoren und einer echten Phthise betrug nach
Hankes Beobachtungen beim Erwachsenen 6 Jahre.
Kuhn (10) gibt Zusammenfassung aus Literatur und Praxis
über Behandlung von Lungenkrankheiten, Blutarmut, Keuchhusten,
Asthma, Kreislaufstörungen und. Schlaflosigkeit durch die Lungen-
saugmaske.
van Galcar (5) berichtet in einer umfangreichen Monographie
über ein von ihm hergestelltes Tuberkulotoxin.
1. Bandelier und Roepke. Lehrbuch der spezifischen Dia-
gnostik und Therapie der Tuberkulose. 5. und 6. Auflage. 1911, Würzburg
hei Kabitzsch.
2. Dieselben. Die Klinik der Tuberkulose. Handbuch der gesamten
Tuberkulose für Ärzte und Studierende. Würzburg 1911 bei Kabitzsch.
3. Barbe - Oberlin. Contribution à l’étude clinique des adéno-
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Jouve et Ci 1911.
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Bei S. C. van Doesburgh.
6. F. Hamburger. Ergänzung zu Bauers Übersichtsreferat.
Zentralbl. f. d. ges. Tuberkuloseforschung 1910, S. 347. -
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Berlin 1211 bei Springer.
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die Tuberkulose bei J. Müller, Charlottenburg.
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R. Oktober 1910.
30*
498 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
A. Statistik und Verbreitung.
Koch (25) weist auf die starke Abnahme der Tuberkulose-
mortalität in Preußen hin. Sie betrug vom Jahre 1886 bis 1908 fast
30%. Dieser Rückgang ist nicht auf Verminderung der Gesamt-
sterblichkeit zurückzuführen, auch’ nicht auf Heilstättenbehandlung
oder soziale Gesetzgebung, sondern auf verschiedene Faktoren,
besonders auf bessere Krankenfürsorge, Isolierung der Phthisiker
und Verbesserung der Wohnungsverhältnisse.
Nach Fränkel /22) und Rosenfeld (29) läßt auch die Sterb-
lichkeit der Kinder an Tuberkulose nach.
Peiper fand die Tuberkulose bei der Inderbevölkerung imKüsten-
bezirke Kilwe stärker verbreitet als bei den Negern.
Baginski (18) bekam bei 1919 Kindern in 226 der Fälle
positive Kutanreaktion, und zwar im 1. bis 6. Monat in 5'4°%%, vom
10. bis 14. Jahre in 63%. Diese Zahlen sprechen nicht für Infektion
etwa durch Milch. Primäre Darmtuberkulose fand er nur in 8%,
der Fälle.
Besbokowa (19) entdeckte in einer Schule im Kiewschen
Gouvernement, bei 30°, aller Schulkinder Skrofulose. Auch litten
viele an tuberkulösen Knochenerkrankungen. Sie glaubt, Trauma
durch weite Schulweg und Tragen von Lasten spiele eine
Rolle dabei.
Zwei sehr interessante Tuberkulosestudien an der Land-
bevölkerung verdienen besonders hervorgehoben zu werden.
Doerner (21) fand in einer ortsanalytischen Untersuchung
auf dem Lande, daß bei Kindern die Tuberkulose am häufigsten
ist, wenn beide Eltern tuberkulös sind, sonst ist sie häufiger bei Tuber-
kulose der Mutter als bei Tuberkulose des Vaters. Kinder tuberkulöser
Väter erreichten zu 50%, das 25. Lebensjahr, Kinder tuberkulöser
Mütter nur zu 33%. Am ungünstigsten war der Einfluß der tuber-
kulösen Mutter auf Kinder in den beiden ersten Lebensjahren. Ferner
fand er, daß die Tuberkulose in kleinen Wohnungen doppelt so häufig
ist als in geräumigen. Der Einfluß der Landwirtschaft kann nicht
als günstig bezeichnet werden. Je größer der Betrieb und je geringer
dabei die Zahl der Arbeitskräfte, um so größer war die Tuberkulose-
sterblichkeit.
Hillenberg (24) untersuchte Kinder aus Ortschaften, in denen
mit Sicherheit in einer längeren Reihe von Jahren offene Phthisen
nicht vorgekommen sind, auf Kutanreaktion. Es erwies sich das
schulpflichtige Alter nur zum kleinen Teil tuberkulös infiziert.
In Ortschaften, in welchen seit mindestens 10 Jahren Tuberkulose
sicher nicht vorgekommen ist, reagierte ein Viertel der untersuchlen
Kinder positiv nach Pirquet. Die Quelle für diese Infektionen ließ
sich auch bei dieser Studie nicht feststellen. Er glaubt, daß die Tuber-
kulose Erwachsener in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nicht
auf Infektion im Kindesalter, sondern primär entstehe. Er fand.
daß sich Kochseches A. T. und P. T. zu differential-diagnostischen
Zwecken nieht verwenden lasse, «da Gruppenreaktion im Spiel sei.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 429
18. Baginski. Sur la propagation de la tuberculose chez les
enfants. La Revue internat. de la Tub., XVIII, Nr. 1.
19. M. Besbokowa. Skrofulose und Tuberkulose unter den
Bauernkindern. Russky Wratsch, 1911.
20. C. Claeys. Statistique des enfants traités dans le service
du Dr. Broca, pour tuberculose chirurgicale. Ord. de Méd. des Enf.,
1910, S. 361.
21. Doerner K. Ein ere zur Pathogenese der Tuberkulose.
Beitr. z. Klin. der Tuberkulose, 1911.
22. B. Fränkel. Tuberkulosemortalität in Preußen im Jahre 1910.
Tuberculosis 1911.
23. B. Fränkel. Tuberkulose und Lebensalter. Zeitschr. f. Tuber-
kulose, 1911. |
24. Hillenberg. Weiterer Beitrag zur Entstehung und Ver-
breitung der Tuberkulose. Tuberculosis 1911.
25. R. Koch. Epidemiologie der Tuberkulose. Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 67.
26. Medizinalstatistische Nachrichten. II. Jahrgang 1910.
27. E. Metchnikoff, E. Burnet et L. Torassevitch. Re-
cherches sur l'épidémologie de la tuberculose dans les steppes des
Kalmonts. Ann. d. l’inst. Pasteur, 1911, S. 785.
28. Peiper. Die v. Pirquetsche kutane Tuberkulinreaktion
bei den Farbigen Deutsch-Ostafrikas. Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg.,
1911, Beiheft 2.
29. Rosenfeld. Die Abnahme der Lungentuberkulose in Wien.
Zeitschr. f. Tuberkulose, 1911.
B. Heredität und Disposition.
In 469 von Pissavy (35) untersuchten Familien ohne Tuber-
kulose der Eltern mit zusammen 1428 Kindern erwiesen sich 123
— 8%, als tuberkulös. In 100 Familien, in denen eines der Eltern
tuberkulös war, fanden sich unter 292 Kindern 93 tuberkulös =
31%. Unter den Kindern von 46 tuberkulösen Müttern wogen
nach Voron (41) 14 bei der Geburt weniger als 1500 g; 32 unter
2950. Von 39 Kindern, die er weiter beobachten konnte, waren
14 noch am Leben und 26 waren gestorben.
Eine sehr interessante und klinisch wichtige Studie verdanken
wir Pollak (36 und 37). Von zirka 200 Kindern in sicher tuberkulöser
Umgebung reagierten nur 9 auf Tuberkulin nicht. Erkrankt waren
in manchen tuberkulösen Familien bald alle Kinder, in manchen nur
ein Teil, in manchen gar keines. Wenn er nach sorgfältiger Anamnese
den Beginn der Erkrankung des Infektionsvermittlers feststellte,
so fand er, daß die Kinder, die zur Zeit älter als 4 Jahre waren, meist
nicht an manifester Tuberkulose erkrankten, während die jüngeren
daran erkrankten. War ein Teil der Eltern bei der Geburt des ersten
Kindes schon erkrankt, dann wurden alle Kinder tuberkulosekrank,
trat aber die Erkrankung erst nach mehrjähriger Ehe auf, dann
blieben die älteren Kinder (über 4 Jahre) im allgemeinen von klinisch
wahrnehmbarer Krankheit verschont. Man kann sich diese Er-
scheinung nach Pollak nur durch zunehmende natürliche Tuber-
kulosefestigkeit (Engel) erklären, weniger gut durch Annahme einer
gewissen Immunität infolge früher durchgemachter Infektion (Ha m-
burger). Denn nur zirka 50% der 5- bis 6jährigen Kinder reagieren
430 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
überhaupt auf Tuberkulin. Die Tuberkuloseerkrankungen älterer
Kinder lassen meist auf Infektion in den ersten Lebensjahren schließen,
denn esgelang entweder Feststellung einer Infektionsquelle zu damaliger
Zeit oder Nachweis von tuberkulösen Affektionen, die in den ersten
Jahren schon bestanden hatten. Pollak glaubt, der sogenannte
tuberkulöse Habitus (Magerkeit, Schlaffheit der Muskulatur, lange
Wimpern, Behaarung zwischen den Schulterblättern und an den
Schläfen) entwickle sich erst Monate nach der stattgehabten Infektion,
sei aber nicht absolut spezifisch. Friedjung (Diskussion) hat ihn
in zahlreichen Fällen bei Kindern gesehen, die noch gar nicht auf
Tuberkulin reagieren, eine Beobachtung, die man an großem Kranken-
material bei vielen debilen Kindern stets machen kann und die es
verbietet, bei solchen Kindern von tuberkulösem Habitus zu sprechen.
Preisich (15) hält germinale Tuberkulose nicht für erwiesen,
angeborene für selten, ferner hält er eine spezifische vun tuberkulösen
Eltern ererbte Prädisposition für Tuberkulose nicht für wahrscheinlich.
Für wahrscheinlicher hält er eine kongenitale, aber nicht spezifische
und nicht nur an tuberkulöse Eltern sich haltende mindere Wider-
standskraft; eine solche ließe sich auch im Leben erwerben.
Die Tuberkulose des Säuglingsalters sei in überwiegender Zalıl,
die des Kindesalters immer eine erworbene Krankheit.
Sobotta (38) hält Kalkverarmung des Organismus für das
Wesen der tuberkulösen Disposition.
Walsch (43) bestreitet hereditäre Disposition zur Tuberkulose.
Zappert (14) fand unter 125 Fällen von tuberkulöser Meningitis
88 Brustkinder und glaubt, daß Art der Ernährung bei dieser Krankheit
ohne Bedeutung sei.
Nach Lenenberger (33) kann Übergang von Tuberkelbazillen
von Mutter auf Fötus erfolgen, auch ohne daß die Plazenta tuberkulöse
Veränderungen anfweist.
Strauß (40) beschreibt einen Fall von angeborener Tuberkulose
bei einem Kalb. Das Muttertier hatte Tuberkulose der Lungen und
Bauchorgane. Uterus und Ovarien waren frei von makroskopischer
Tuberkulose.
30. P. Delmas. Tuberculose pulmonaire congénitale. L’Obsté-
trique, 1910, S. 534.
31. A. Gergeli. Zwei Fälle von kongenitaler Tuberkulose.
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blatt f. Gynäkol., 1910.
33. G. Lenenberger. Beiträge zur plazentaren und kongenitalen
Tuberkulose. Beiträge z. Geb. u. Gynäkol., 1910.
34. J. Novak und F. Rangel. Über den Tuberkelbazillen-
nachweis in der Plazenta tuberkulöser Mütter. Wiener klin. Wochen-
schrift, 1910.
35. A. Pissavy. Fréquence comparée de la tuberculose chez
les descendants de non tuberculeux. La clinique infantile 1910, S. 14.
36. R. Pollak. Das Kind im tuberkulösen Milieu. Mitteilung
der Gesellschaft f. innere Med. u. Kinderheilk. in Wien 1910.
37. Derselbe. Das Kind im tuberkulösen Milieu. Beitrag zur
Klin. der Tuberkulose, 1911.
Nr: 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 431
38. E. Sobotta. Über die tuberkulöse Disposition und ihre
E Zeitschr. f. Tuberkulose, 1911.
N. Strandgärd. Erblichkeit der Disposition zur Lungen-
schwindsucht. Hospitalstidende 1911.
40. Strauß. Angeborene Tuberkulose. Zeitschr. f. Fleisch- u.
Milchhygiene, 1910, S. 129,
41. M. Voron. De la survie des enfants d’accouchées atteintes
de tuberculose pulmonaire. Bull. de la Soc. d’Obstétr. de Paris et des
réunions Obst. de Lyon, de Montpellier et de Lille, 1911, 14, 61.
42. E. Wahlen. La tuberculose congénitale. Revue d’hyeg.
et de méd. infantiles, 1910, S. 352.
43. J. Walsch. A plea against the teaching of a hereditaery pre-
disposition Lo tuberculosis. Tuberculosis 1911.
44. Zappert. J. .Brusternährung und tuberkulöse Meningitis.
Wiener med. Wochenschr., 1910. _
C. Kasuistik und pathologische Anatomie.
Trewes und Schreiber (105) beschreiben bei einem 14jährigen
Knaben allmählich sich entwickelnde tuberkulöse Affektionen der
Haut des rechten Beines, am Fuße in Form von papillomatösen
Effloreszenzen, am Ober- und Unterschenkel gummiartige Knoten.
Lues war ausgeschlossen. Der HautprozeB ist nach Ansicht der
Autoren von einem tuberkulösen Knochenherd am Fuße aus-
gegangen. :
Gaujoux et Maillet (68) sahen einen 7jährigen tuberkulôsen
Knaben an Haemoptoe ad exitum kommen. Die Haemoptoe stammte
nicht aus einer Kaverne, sondern aus dem EES der peribronchialen
Lymphdrüsen.
Koch (81) beobachtete Durchbruch einer verkästen tuberkulösen
Drüse in Trachea und Verstopfung der Hauptbronchien mit den
ausgetretenen käsigen Massen ; Exitus.
Hock (77) berichtet über auffallend rasche Entwicklung der
Symptome einer Bronchialdrüsentuberkulose.
An der Hand eines ziemlich großen Materials zeigt Pollak (91
und 92), daß Säuglingstuberkulose nicht absolut schlechte Prognose
gibt, ferner daß ne keinen ausschlaggebenden Einfluß
hat. Die Prognose hängt in der Hauptsache von der Schwere der Infek-
tion ab. Er glaubt, daß tuberkulöse Affektionen älterer Kinder meist
als Rezidive von Infektionen in frühester Kindheit aufzufassen sind.
Die pathologische Anatomie spricht nach Preisich (15) gegen
die Annahme, als wäre die Tuberkulose der Erwachsenen immer auf
eine Infektion im Kindesalter zurückzuführen. Auch die Lungen-
tuberkulose im schulpflichtigen Alter sei auf eine zu dieser Zeit statt-
findende Infektion zurückzuführen. Hamburger (Diskussion zu
Preisich) stimmt dem nicht bei; er nennt diese Form die tertiäre
und führt sie auf Infektion, die vor mehreren Jahren geschehen
sei, zurück. Er hält diese seine schon öfter vorgetragene An-
schauung für „logisch gut begründet‘. Er hält Kinder mit ausgeheilter
Tuberkulose für immun gegen neue Tuberkuloseinfektionen und glaubt,
daß man die positive Tuberkulinreaktion als Indikator eines gewissen
432 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Grades von Immunität gegen tuberkulöse Infektionen ansehen
könne. Klinische Beweise hierfür bringt er allerdings nicht.
An anderer Stelle (73) glaubt er, man könne die Phthise
vielleicht als ExazerbationsprozeB auffassen, der sich -an Re-
infektionsstellen etabliert, an denen nach früheren Infektiönen die
Bazillen nicht abgetötet, sondern nur abgeschwächt worden waren.
Da die Ausheilung von Reinfektionen wahrscheinlich vom Grade
der Durchblutung und Durchlüftung abhängt, so sei erklärlich,
weshalb die Ausheilungsbedingungen in den Lungenspitzen am schlech-
testen seien.
Bacmeister (52) konnte in sehr schönen. Tierversuchen ex-
perimentell beweisen, daß durch eine Stenose der oberen Brust-
apertur eine mechanische Disposition der Lungenspitzen für die
Ansiedlung des Tuberkelbazillus gegeben ist. Für die Praxis folgt die
wichtige Lehre, daß alles, was zur Verringerung der oberen Thorax-
apertur beiträgt, zu bekämpfen ist.
Kurashige (82) konnte in 155 Fällen von leichterer und
schwererer Lungentuberkulose ebenso bei 50%, unter 34 scheinbar
Gesunden säurefeste Stäbchen im strömenden Blut nachweisen. Auch
bei 8 vor 9 Monaten durch intravenöse Injektion tuberkulös gemachten
Kaninchen konnte er positive Resultate erhalten. Er benutzte ein
modifiziertes Verfahren nach Stäubli-Schnitter. Die Befunde
haben nach K’s Ansicht diagnostischen, aber keinen progno-
stischen Wert.
Jessen und Rabinowitsch (79) und Acs- Nagy (45) gelang
ebenfalls der Nachweis von säurefesten Stäbchen im Blute; sie
schreiben ihm ebenfalls nur ‚diagnostische, aber keine prognostische
Bedeutung zu.
Mommen (87) fand mit der kombinierten Antiformin- -Ligroin-
methode säurefeste Stäbchen im Blute auch bei leichten Fällen
von Tuberkulose.
Betke (55) stellte im Inhalte des Ductus thoracicus von 30 tuber-
kulösen Leichen 21mal Tuberkelbazillen im Tierversuch fest.
Darunter waren 17 Fälle von chronischer Lungen- und Darm-
tuberkulose; unter den 9 Fällen ohne Bazillen waren 4 Lungen-
und Darmtuberkulosen. Bei mehreren Fällen, in denen Tuberkel-
bazillen in der Duktuslymphe waren, fand sich Neuerkrankung der
Lungen in der kleinknotigen disseminierten Form.
Strandgärd (101) fand bei 2432 Phthisikern in 16%, beide
Lungen ergriffen, in 63% die rechte und in 37% die linke am
stärksten. Nur im Ill. Stadium überwog die Erkrankung der linken
Lunge.
Hutinel (78) hebt die Häufigkeit der Bronchektasien im
Jugendlichen Alter hervor und weist darauf hin, daß sie oft mit Tuber-
kulose verwechselt wird.
Schaps (99) beschreibt einen durch Obduktion bett
Tall von tuberkulöser Meningitis im Säuglingsalter, bei dem alle
prägnanten klinischen Symptome gefehlt hatten und der sich über
2 Monate hingezogen hatte. Es wurden nicht einmal Fieber, Puls-
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 433
irregularität, motorische Reizerscheinungen und Nackensteifigkeit
festgestellt. Auch Hyperästhesie fehlte.
Archangelsky (48) stellt die bisher beschriebehen Fälle von
Heilung bei sichergestellter tuberkulöser Meningitis zusammen und
fügt einen hinzu. 8jähriges Mädchen, dessen Bruder 3 Tage vor ihrer
Erkrankung an Meningitis tuberculosa gestorben, zeigt meningitische
Symptome und Tuberkelbazillen im 1. Punktat; in den nachfolgenden
nicht mehr, aber Vermehrung der Lymphozyten. Nach 77 Tagen
nur noch geringe Parese des Fazialis, nach 10 Monaten keine Zeichen
überstandener Meningitis mehr. Er glaubt, die Lumbalpunktion
sei an der Heilung beteiligt.
Dunn (64) sah bei einem 6jährigen Mädchen das Bild der
tuberkulösen Meningitis mit Ausgang in Heilung nach 4 Wochen.
Im Liquor konnte er Lymphozytose und säurefeste Bazillen nach-
weisen. Feststellung der Identität mit Tuberkelbazillen durch Tier-
versuch wäre in einem solch wichtigen Fall nötig gewesen.
Beck (54) teilt einen Fall von tuberkulöser Meningitis mit,
der innerhalb von 4!/, Monaten nach anfänglich ziemlich schweren
Symptomen (Tuberkelbazillen positiv) deutlich Besserung zeigte, dann
aber rasch ad exitum kam. Diagnose wurde durch Obduktion bestätigt.
Wiel et Péhu (112) besprechen 2 Fälle von Peritonealtuber-
kulose im Säuglingsalter. Aszites sei weniger häufig als die trockene
Form.
=- Cassel(61) berichtet über spontane Ausheilung von tuberkulöser
Peritonitis. Operation gebe nicht immer günstige‘ Resultate.
Tappeiner (102) beschreibt Pylorusstenose bei einem 1?jährigen
Kinde infolge hühnereigroßen tuberkulösen Tumors am Pylorus.
Heilung durch Gastroenterostomie.
Amenomiya (47) fand bei 7 unter 25 Darmgeschwüren
histologisch regenerative Vorgänge. Die zerstörte Muskularis wurde
nicht wieder ersetzt, aber sonst regenerierte sich das Gewebe ähnlich
wie bei typhösen Darmgeschwüren.
Birch-Hirschfeld (56) beschreibt bei einem Kinde Tuber-
kulose der Orbita, die unter dem klinischen Bilde eines malignen
Orbitaltumors sich entwickelte.
Schütz und Videky (100) unterscheiden 2 Formen von
Phlyktänen. Die exsudative Form des Phlyktänen reagiert nicht auf
Tuberkulin. Die auf tuberkulöser Grundlage beruhende reagiert positiv.
Igersheimer (80) fand bei 30% unter 15 phlyktänekranken
Kindern Pirquet negativ ; anderseits bei aktiver Tuberkulose Phlyk-
tänen nur dann, wenn es sich um jugendliche Individuen handelte.
Die Phlyktänen bei Nichttuberkulösen werden auf exsudative
Diathese zurückgeführt. Die Entstehung der Plılyktäne wird —
wie es auch Rosenhauch getan — auf ektogen wirkende Bakterien-
gifte zurückgeführt.
Colombo (63) hält die skrofulöse Keratokonjunktivitis für das
Resultat einer Autointoxikation.
Marfan (84) EE die Tuberkulose sei in 25°% der Fälle schuld
an Rachitis.
434 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Zieler (114) konnte mit Lösungen aus Tuberkelbazillen (ohne
korpuskuläre Elemente) das histologische Bild der Hauttuberkulose
erzeugen.
Pick (90) beschreibt einen Fall von sehr ausgedehnter und in
kurzer Zeit erfolgter Eruption von Eiffloreszenzen, die er als papulo-
nekrotisches Tuberkulid anspricht, bei gleichzeitigem Bestehen von
Lichen scrofulosorum am Rücken, Hals und Gesicht. In der Diskussion
erklären sich Hochsinger und Spieler mit der Tuberkulosenatur
des Exanthems nicht einverstanden.
Hochsinger (Diskussion zu Preisich) berichtet über Aus-
heilung zweier Fälle von Tuberkulose im frühesten Kindesalter bei
außerordentlich günstigen hygienischen und sozialen Verhältnissen.
Bei dem einen Kind, einem Säugling, war der Herd nicht zu finden,
das andere, ein 3jähriges Kind, hatte ein pleuritisches Exsudat.
Bahrdt (53) stellte im 4. Monat Bronchialdrüsentuberkulose
fest. Der Knabe lebte mit 1!/, Jahren noch; wieder ein Fall, der
zeigt, daß die Säuglingstuberkulose keine absolut schlechte Prognose
gibt, wenn das Kind rechtzeitig aus seiner tuberkulösen Umgebung
entfernt wird.
Ferner berichtet er über tödlich verlaufene Säuglingstuberkulose
mit starkem Stauungsödem des Gesichts und besonders der Lippen
infolge Druckes der Bronchialdrüsen auf die Venen.
Nutt (258) berichtet über einen interessanten Fall von alter
Hüftgelenkstuberkulose. Eine Erwachsene litt seit ihrem 4. Lebens-
jahre an Coxitis tuberculosa und trug einen Stützapparat. Dieser
wurde auf ihre Bitte entfernt und außerdem wurde Massage eingeleitet.
Darauf bekam sie akute Exazerbation mit ausgedehnter Zerstörung
des Gelenkes.
45. St. Acz- Nagy. ‘Der Nachweis von Tuberkelbazillen im
strömenden Blut. Gyögyäszat 1910.
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et rupiacée de tout un membre inférieur, consécutive à une lésion
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nodulaires symétriques des os plats du crane chez les nourrissons tuber-
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113. A. Wilke. Zur Pathogenese der tuberkulösen Meningitis.
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114, Zieler. Experimentelle und klinische Untersuchungen zur
. nee der toxischen Tuberkulosen der Haut. Arch. f. Dermatol. u. Syph..
D. Infektionswege.
British Roy. Comm. (115) fand, daB ein groBer Teil von
tuberkulôsen Erkrankungen im Kindesalter — bei Abdomidal-
tuberkulose fast 50% — auf Typus bovinus zurückgeführt
werden konnte. Von 107 Milchproben enthielten 16%, virulente
Tuberkelbazillen. Bei 18 Kindern von Milchhändlern, die rohe
Milch getrunken hatten, stellte Heß (119) innerhalb von 3 Jahren
eine Erkrankung an Tuberkulose der Zervikaldrüsen fest. Im Eiter
dieser Drüsen wurde Typus bovinus gezüchtet. Nur 4 Kinder reagierten
auf Tuberkulin. Die anderen waren gesund geblieben. Verf. fürchtet
Infektion besonders durch öftere Zuführung kleiner Mengen von
Bazillen. Er hält Infektion des Kindes durch Butter nicht für aus-
geschlossen.
Park (125) fand bei 84 tuberkulösen Kindern unter 5 Jahren
22 mal Bazillen des Typus bovinus; bei 54 Kindern im Alter von
» bis 16 Jahren 9 mal ; bei 296 Erwachsenen 1 mal. Als Unterscheidungs-
merkmal für beide Typen diente nur das verschiedene Wachstum
auf dem Nährboden (Glyzerin — Eier). Nach seiner Studie beruhen
in New York bei kleinen Kindern 10%, aller Tuberkulosefälle auf
boviner Infektion.
Hertha (118) beschreibt Fälle von Tuberkulose bei Ziegen und
weist darauf hin, daß Ziegentuberkulose verbreiteter ist, als allgemein
angenommen wird, und.daß auch Milch von tuberkulösen Ziegen als
suspekt zu betrachten seı.
Rothe (155) stellte an Leichen von Kindern bis zu 5 Jahren
sehr eingehende bakteriologische Untersuchungen an, um zu studieren,
wie häufig die Infektion auf intestinalem Wege zustande kam, ins-
besonders wie oft Perlsuchtbazillen nachzuweisen waren. Es wurden
von 100 Fällen 514 Meerschweinchen, und zwar etwa die Hälfte mit
Mesenterialdrüsen und die Hälfte mit Bronchialdrüsen geimpft und
dann weiterhin differenziert in Typus humanus und bovinus. Gefunden
wurde 20 mal Typus humanus und l mal Typus bovinus. Dieses
Resultat mit dem Berichte Gaffkys zusammen ergibt folgendes:
Durch Untersuchungen von 400 Kinderleichen wurde in 195%
der Fälle eine tuberkulöse Infektion festgestellt. Von den 78 positiven
Fällen erwiesen sich 42mal beide Drüsengruppen, Limal nur die
Mesenterialdrüsen und ?22mal nur die Bronchialdrüsen tuberkulös
438 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
infiziert, und zwar in 98°6%, mit Typus humanus und 1:3% mit Typus
bovinus.
Strauß (131) fand im Tierversuch 6 bis 7 Stunden nach
Verfütterung von Tuberkelbazillen dieselben im Pfortaderblut,
ebenso fast regelmäßig. bei bestehender Darmtuberkulose. Niemals
fanden sich Tuberkelbazillen im Blut, wenn der Darm nicht er-
krankt war. | |
Fischers (117) Untersuchungen zeigten, daß vom erkrankten
Darm aus große Mengen von Tuberkelbazillen in den Ductus tho-
racicus und von da in die Lungen geführt werden, ferner, daß sie
in die Pfortader gelangen. Er glaubt, daß die Überschwemmung des
Blutes und der Lungen .mit Tuberkelbazillen eine große Bedeutung
für den Verlauf der Lungentuberkulose habe.
Comby (116) betont, daß die Kinder nicht durch Milch, sondern
durch Verkehr mit an offener Tuberkulose leidenden Menschen
infiziert werden.
Weber und Tietze (132) konnten Rinder auf dem Wege der
Inhalation mit der tausendfach geringeren Menge von Tuberkelbazillen
infizieren als durch Fütterung. Die Tuberkelbazillen kommen bei
der Inhalation bis ins Lungengewebe hinein.
Königsfeld (122) konnte in Versuchen am Meerschweinchen
feststellen, daß die -unverletzte Haut von Tuberkelbazillen durch-
drungen wurde. Die Bazillen waren nach 7 Stunden im Unterhaut-
zellgewebe und nach A Tagen in den regionären Drüsen.
Silvan (130) fand in den Tonsillen von 4 Kindern, von denen
bei der Autopsie drei sonst keine tuberkulösen Veränderungen zeigten,
wahrscheinlich tuberkulöse Veränderungen; in einem Falle waren
die benachbarten Lymphdrüsen verkäst.
Nach Lasagnas (123) pathologisch-anatomischen und ex-
perimentellen Untersuchungen stellen die obersten Luftwege eine
Eintrittspforte für Tuberkelbazillen dar, aber die Lungentuberkulose
rühre von dem Eintritt der Bazillen in die Zirkulation her; nur in
seltenen Fällen findet Eindringen von den Hals- oder Bronchial-
drüsen aus statt.
Michaelis (124) glaubt, die Infektion mit Tuberkulose komme
meist auf dem Wege der Zeugung zustande. Also setzte die Bekämpfung
der Tuberkulose Bedingungen voraus, die zurzeit nicht erfüllt werden
könnten. (!)
Klein (121) führt die große Häufigkeit intrauteriner Tuberkulose
der Rinderföten auf große Verbreitung der abdominellen Tuberkulose
beim Rinde zurück. Germinale väterliche Infektion ist noch nie
beobachtet.
Pehu (126) glaubt, die intestinale Tubeıkulose sei beim Säuglinge
meist hämatogenen Ursprungs. Die Eingangspforte sei meist der
Respirationstrakt, von diesem werde der Darm auf hämatogenem
Wege infiziert. Er schließt es daraus, daß die tuberkulösen Ver-
änderungen um die Blutgefäße herum lokalisiert seien.
Der oft nur linsengroße Lungenherd macht nach Födisch
(Diskussion zu Preisich) klinisch keine Erscheinungen, er bildet.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 439
die Quelle der regionären Bronchialdrüsentuberkulose. Diese wir«
der Ort, von welchem aus eine Weiterverbreitung der Tuberkelbazillen
im Organismus statthat.
Szontagh (Diskussion zu Preisich) glaubt, die Tuberkulose
werde im Körper auch auf hämatogenem Wege fortgeschleppt,
besonders die Knochen- und Gelenktuberkulose.
Römer (128) glaubt, beim Menschen bestehen ähnliche Ver-
hältnisse wie bei Versuchstieren, bei denen die tuberkulösen einen
gewissen Schutz besitzen gegen Neuinfektionen. Dafür sprechen
seiner Ansicht nach klinische Erfahrungen und epidemiologische
Beobachtungen. Diese Immunität versagt schweren Reinfektionen
gegenüber. Diese entstehen wahrscheinlich durch Verbreitung des
im Körper schon befindlichen Virus, nicht von außen.
115. British Royal Commission on Tuberculosis (Human and
Bovine). Final Report. Tuberculosis, 1911, S. 317. |
116. J. Gomby. Contagion humaine et tuberculose infantile.
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117. Bernh. Fischer. Die Bedeutung der Darminfektion für
die Lungentuberkulose und ihren Verlauf. Frankf. Zeitschr. f. Pathol.,
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118. C. Hertha. Beitrag zur Kenntnis der Ziegentuberkulose.
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die Entstehung der Tuberkulose im Kindesalter. Münchener med.
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dem Darm. Frankfurter Zeitschr. f. Pathol., Bd. 5.
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versuche mit. Perlsuchtbazillen an Rindern. Tub. Arb. a. d. K. G.
1910.
440 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
E. Bakteriologisches und Serologisches.
Meyer (148) bestätigt die Angabe Calmettes und Guérins,
daß der Zusatz von Rindergalle zu Kartoffelnährböden die Differen-
zierung von Tuberkelbazillen humaner und boviner Herkunft
erlaubt. Die Perlsuchtbazillen wachsen in derartigen Nährböden
leichter als Humanus.
Bazillen des Typus humanus können nach Ebers’ (135 und 136)
Untersuchungen bei Rindern Veränderungen hervorrufen, aus denen
Bazillen gezüchtet werden können, die für Rinder die Virulenz des
Typus bovinus erlangen. `
Forster (137) sah, daß 15 Minuten dauernde Erhitzung einer
tuberkelbazillenhaltigen Flüssigkeit auf 65° bis 66° genügt, um die
Tuberkelbazillen abzutöten. Die entgegengesetzten Resultate hält
er für Versuchsfehler.
Levy (144) hält die. Gasische Färbemethode der Tuberkel-
bazillen nicht für streng spezifisch.
Lichtenhahn (145) hält Muchs Granula für nichts anderes
als das, was Karl Spengler schon vorher als Splitter bezeichnete.
Da diese Form der Tuberkelbazillen virulent ist, muß verdächtiges
Material stets auch nach Körnchen durchsucht werden. Es wird
dazu Jodfärbung empfohlen.
Jessen und Rabinowitsch (143) und Lindemann (146)
prüften die Angaben von Deycke und Much, nach denen eine fast
völlige Auflösung der Tuberkelbazillen durch Neurin in kurzer Zeit
erfolgen soll, nach. Jessen und Rabinowitsch sahen die Lösung
erst nach 8 bis 14 Tagen auftreten und lassen unentschieden, ob es
sich um wirkliche Lösung handelt, Lindemann sah nie eine voll-
ständige Lösung sämtlicher Bazillen.
Jessen und Rabinowitsch (143b) finden bis zu 100 m
unterhalb von der Kloakenmündung in Davos virulente Tuberkel-
bazillen ; weiter unten nicht.
Sata (156) erzielte im gesunden Organismus Tuberkulin-
empfindlichkeit durch Vorbehandlung mit toten Bazillen, besonders
nach intravenöser Applikation.
Der Verlauf der Infektion hängt nach Grüner und Hamburger
(139) von der Menge des Infektionsmaterials ab. So treten nur nach
Injektion großer Bazillenmengen makroskopisch erkennbare Reaktions-
herde auf. Passive Übertragung der Allergie ist nur schwer möglich ;
(lie einzig sichere Methode ist Infektion mit lebenden Tuberkelbazillen.
Hamburger und Monti (141 a und b) trennen 2 verschiedene
Arten von Tuberkulinunempfindlichkeit ; eine beruht auf Reaktions-
unfähigkeit, hervorgerufen durch das Fehlen der Überempfindlichkeits-
antikörper, und eine andere, die man auf dasVorhandensein von echten
Antitoxinen zurückführen kann.
Hamburger und Toyofuku (140) zeigen, daß subkutan
mit Tuberkulose infizierte Tiere nicht nur gegen kutane und subkutane,
sondern auch gegen pulmonale Reinfektion eine relative Immunität
zeigen.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 441
Wakushima fand bei Infektion junger Meerschweinchen,
daß dieselben eher weniger empfindlich sind gegen tuberkulöse In-
fektion als erwachsene.
Rosenhauch (154) schließt aus seinen klinischen, bakteriolo-
gischen und experimentellen Untersuchungen, daß die phyktänuläre
Augenentzündung durch Zusammenwirken innerer von den Tuberkel-
bazillen stammender und äußerer, von anderen Bakterien (haupt-
sächlich von Staphylococcus aureus) stammender Toxine ver-
ursacht werde.
Preusse (151) glaubt, es bestehe bei der Entwicklung der
Impfpapel Abhängigkeit von der Tageszeit, da nach der Nachtruhe
mehr Antikörper im Blute auftreten.
Herxheimer und Altmann (142) sahen nach intravenöser
Injektion von Salvarsan ähnliche Reaktionen an lupösen Herden
wie bei Injektion von Tuberkulin.
Rosenbach (153) stellt Tuberkulin aus Tuberkelbazillen her,
die mit Myzel von Trichophyton holosericum album zusammen-
gewachsen sind. Dieser Pilz soll die toxischen Eigenschaften des
Tuberkelbazillus abschwächen. Er empfiehlt dieses Tuberkulin zu
therapeutischen Zwecken.
133. J. Bartel, W. Neumann und G. Leimsner. Zur Frage
der Einwirkung von Organen auf den Tuberkelbazillus. Zentralbl.
f. Bakteriol, Bg. 56.
134. S. Bergel. Beziehungen der Lymphozyten zur Fettspaltung
und Bakteriolyse. Münchener med. Wochenschr., 1910.
135. A. Eber. Experimentelle Übertragung der Tuberkulose
vom Menschen auf das Rind. Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg.
136. Derselbe. Die Umwandlung vom Menschen stammender
Tuberkelbazillen des Typus humanus in solche des Typus bovinus.
Münchener med. Wochenschr., 1910.
137. Forster. Beitrag zur Frage der Abtötung von Tuberkel-
bazillen durch Erhitzung. Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. 55.
138. Geszti. Was geschieht mit dem im Körper produzierten
Tuberkulin? Berliner klin. Wochenschr., 1911.
139. O. Grüner und Fr. Hamburger. Experimentelle Unter-
suchungen über die Tuberkuloseinfektion. Brauers Beiträge, Bd. 17.
140. F. Hamburger und F. Toyofuku. Über Immunität tuber-
kulöser Tiere gegen tuberkulöse Inhalationsinfektion. Beitr. z. Klin.
d. Tuberkulose, 1911.
141 a) Hamburger Fr. und R. Monti. Über Tuberkulin-
immunität. Brauers Beiträge, Bd. 16.
141b). Dieselben. Über Tuberkuloseimmunität. Münchener med.
Wochenschrift, 1910.
142. Herxheimer und Altmann. Über eine Reaktion tuber-
kulöser Prozesse nach Salvarsaninjektion. Deutsche med. Wochenschr.,
1911.
143 a). F. Jessen und L. Rabinowitsch. Zur Frage der Lös-
lichkeit von Tuberkelbazillen. Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. 51.
143 b). Dieselben. Zur Frage der Vernichtung von Tuberkel-
bazillen durch Flußläufe. Berliner klin. Wochenschr., 1910.
144. M. Levy. Über die Färbbarkeit der Tuberkelbazillen nach
Gasis. Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. 55.
145. Lichtenhahn. Die neuere Forschung über die körnige
Form des Tuberkuloseerregers. Übersichtsreferat, Korresp. f. Schweizer
Ärzte, 1910, S. 1109.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 31
442 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
146. Lindemann. Beitrag zur Kenntnis der Auflösung von
Tuberkelbazillen in Neurin. Zeitschr. f. Immunitätsforsch., Bd.
S. 191.
147. Löffler. Ein neues Anreicherungsverfahren zum färberischen
Nachweise spärlicher Tuberkelbazillen. Deutsche med. Wochenschr.,
1910.
148. Meyer. Über die Differenzierung der Tuberkelbazillen
verschiedener Herkunft auf gallehaltigen Nährböden. Vet. med. Diss.,
Gießen 1910.
149. Netter et Gendron. Etude microscopique du liquide
céphalorachidien dans la méningite tuberculeuse. Bull. de la Soc. de
Péd., 1911, S. 226.
'150. W. Park. Bovine tuberculosis. Arch. of. Ped., 1910, S. 448.
151. H. Preusse. Studien über das Auftreten der Area bei der
kutanen Tuberkulinimpfung. Zeitschr. f. Immunitätsforsch., etc.
Bd. 9.
152. H. Römer. Über tuberkulôse Reinfektion. Zentralbl.
f. Bakteriol., Bd. 97.
153. Rosenbach. Ein neues Tuberkulin. Deutsche med. Wochen-
schrift, 1910.
154. Rosenhauch. Über das Verhältnis phlyktänulärer Augen-
entzündngen zur Tuberkulose. Von Graefes Arch. f. Ophthalmol., 1910,
S. 370.
155. Rothe. Untersuchungen über tuberkulôse Infektion im
Kindesalter. Veröffent!. der Rob. Koch-Stiftung, H. 2.
156. A. Sata. Immunisierung, Überempfindlichkeit und Anti-
körperbildung gegen Tuberkulose. Zeitschr. f. Tuberkulose u. Heilst.,
1911, S. 1.
157. Strauch. Über bakteriologische Leichenblutuntersuchungen.
Zeitschr. f. Hyg., Bd. 65.
F. Diagnose.
Tuberkulindiagnostik.
Rozenblat (183) fand keine Beziehungen zwischen dem Grade
der Tuberkulose und der Empfindlichkeit gegen Tuberkulin.
Die Morosche Perkutanreaktion hat nach Szaboky (188)
Nachteile vor der Kutanmethode Pirquets. Vorteile wie Schmerz-
lösigkeit können kaum ernstlich in Betracht kommen. Die Detresche
Differentialkutanreaktion könne keinen Aufschluß geben, ob humane
oder bovine Infektion besteht.
Feer (164 und 165) fand unter 2000 Tuberkulinproben bei
tuberkulosefreien Kindern im ersten Lebenshalbjahr stets negative
Resultate, von da an steigend von 3°4°% bis 38°, vom 10. bis 15. Jahre.
Radziejerski (179) zieht aus 39 Sektionen von Kindern, die
auf der Breslauer Kinderklinik der kutanen Tuberkulinreaktion
unterzogen waren, im Zusammenhalte mit 327 Sektionen solcher
Kinder aus Wiener Kinderspitälern folgende Schlüsse: „Die von
Pirquet angegebene Kutanreaktion ist für Tuberkulose spezifisch.
Im Säuglingsalter gibt es keine inaktiven Formen der Tuberkulose
und die aktiven führen größtenteils zum Tode. Im Säuglingsalter
gibt deshalb die positive Reaktion eine ziemlich ungünstige Prognose.
Die Häufigkeit der Tuberkulose nach dem Ergebnisse der
Sektion und dem Ausfalle der Reaktion steigt mit dem zunehmendem
Alter unter dem städtischen Proletariat bis auf nahe an 100°%, am
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 443
Ende des Kindesalters.” Die übrigen Schlußsätze decken sich mit
der bekannten Pirquetschen Lehre.
Schick (185) beobachtete bei Ausbruch von Masern frische
Rötung und neuerlich Infiltration von Tuberkulinimpfstellen, die
zur Zeit der Masernprodrome in Rückbildung begriffen waren. Er
glaubt, daß der durch die Impfung gesetzte entzündliche Reiz zur
Folge gehabt hat, daß das Masernexanthem an den gereizten Stellen
früher als normal auftrat, ähnlich wie bei Säuglingen mit inter-
triginösem Ekzem die Eruption der Masern zuerst an diesen Stellen
erfolgt. Ferner glaubt er, daß die von John und Heim bei Scharlach
gemachte Beobachtung nichts anderes gewesen ist als Scharlach-
eruption an den durch Tuberkulin gereizten Stellen.
Krannholz (170) fand die Reaktionsfähigkeit der Haut auf
Tuberkulin bei Typhus, Recurrens, Pneumonie und akuter Poly-
arthritis während des Fiebers herabgesetzt.
Um tiefliegende tuberkulöse Herde aufzudecken, verwandte
Engel (162) Tuberkulindiagnostik in Form systematischer Ein-
spritzungen. Dabei ist folgendes zu beachten:
l. Wenig ausgebreitete, gut lokalisierte Tuberkulose (vor allem
der Drüsen und Knochen) geben schnelles Absinken der Reaktion
bei sehr hoher Anfangsdosis, so daß nach ?2, höchstens 3 Injektionen
Reaktionslosigkeit erzielt ist.
2. Umfangreichere noch ziemlich lokalisierte Prozesse, speziell
an Drüsen, Knochen, Gelenken, sowie weniger ausgebreitete und
weniger progressive Lungentuberkulosen geben langsam kleiner
werdende Reaktionen, erst nach 4 bis 6 Injektionen, bei Anfangsdosis
von Din bis 1 mg.
3. Größere und umfangreichere, vor allem auch die progressiven
Formen, fast immer Lungentuberkulosen, sind am meisten empfind-
lich. Bei Anfangsdosen von !/,, vis 1/10 und noch niedriger gibt es
so und so oft immer wiederkehrende regellose Reaktionen.
Tezner (189 und 190) prüfte, von der Erfahrung ausgehend,
daß zwischen dem Ausfall der Pirquetschen Reaktion und der
Reaktionsfähigkeit des Organismus auf andere Reize ein Zusammen-
hang besteht, ob Impfungen mit Tuberkulin und Kolitoxin an einem
Individuum immer gleichsinnig verlaufen oder nicht. Er impfte
161 Kinder und fand, daß die Kolitoxinreaktion bei Kindern im all-
gemeinen so ausfällt wie die auf Tuberkulin, daß also die Allergie
für beide Toxine nur zusammen vorkommt. Er glaubt daher, daß
die Anaphylaxie nicht streng spezifiseh sei oder daß die Reaktion
keine anaphylaktische, sondern vielleicht der Ausdruck einer erhöhten
Reaktionsfähigkeit des Organismus sei. Es ist ein ähnlicher Befund,
wie ihn Moro durch Impfung mit Atoxyl erheben konnte.
Bei Impfung mit Wittepepton und Choleravakzine waren die
positiven Reaktionen sehr selten und diese wenigen positiven kamen
nur vor bei Kindern mit positivem Pirquet. Die positiven Reaktionen
auf Choleravakzine sind sehr interessant, da der Organismus der
Kinder mit dieser Substanz früher sicher nicht in Berührung gekommen
ist. Ebenso interessant sind die negativen Reaktionen auf Kolitoxin ;
31*
444 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
denn mit diesem Stoffe ist doch jedes Kind in Berührung gekommen.
In der Diskussion zu Preisichs Vortrag hält er die Allergie, die in
der Kutanreaktion mit Tuberkulin in Erscheinung tritt, für charak-
teristisch für Infektion mit Tuberkulose, aber nicht nur gegen Tuber-
kulosetoxin gerichtet.
Die Tuberkulinreaktion gelingt nach Kraus (171), beim Meer-
schweinchen auch durch Injektion von lebenden und abgetöteten
Tuberkelbazillen. Tiere, welche mit Geflügeltuberkulose vorbehandelt
sind, reagieren auf Tuberkelbazillen gleichen Ursprungs mit Früh-
reaktion, dagegen auf Tuberkelbazillen anderen Ursprungs nicht oder
nur minimal. Aber auf Alttuberkulin reagieren alle Tiere in gleicher
Weise.
Physikalische Diagnostik.
Stoll (187) würdigt eine Reihe von Symptomen, die zur Diagnose
Bronchialdrüsentuberkulose verhelfen sollen. Der Wert dieser
Symptome (Dilatation der Thoraxvenen, Sternaldämpfung, Broncho-
phonie über den oberen Brustwirbeln) ist jedoch nach den Unter-
suchungsergebnissen des Verf. selbst nicht allzugroß, da nur ein Teil,
manchesmal nur die Hälfte solcher Kinder auf Tuberkulin reagieren.
Auf Grund von ?22 Fällen, in denen der klinische Befund entweder
durch Röntgenuntersuchung oder durch Obduktion kontrolliert
wurde, schließt Michalowiıtz (174), daß die Wirbelsäulenperkussion
im Sinne de la Camps die frühzeitige Diagnose der Bronchialdrüsen-
tuberkulose auch in Fällen ermöglicht, wo die Röntgenuntersuchung
keine positiven Resultate gibt. Mäßige Skoliosen und Kyphosen ohne
Veränderungen an den Brustwirbelkörpern selbst sind ohne Einfluß
auf das Verfahren.
Noeggerath und Salle (177) untersuchten 46 poliklinische
Patienten im schulpflichtigen Alter, von denen 24 ‚klinisch, sichere
beziehungsweise im höchsten Grade verdächtige Fälle von beginnender
Lungentuberkulose‘‘ waren. 16 von diesen 24 hatten Headsche
Zonen. Sie glauben durch ihre Unternehmungen wahrscheinlich
gemacht zu haben, daß die beobachteten Headschen Zonen (mit
typischer Ausbreitung am Schultergürtel, zuweilen tiefer) innerhalb
gewisser Grenzen für beginnende Lungentuberkulose (Bronchial-
drüsentuberkulose?) im Kindesalter in demselben Maße charak-
teristisch sind wie die übrigen Organprojektionen. Nach Lek-
türe der mitgeteilten Krankengeschichten möchte ich das `. be-
zichungsweise in höchstem Grade verdächtige Fälle von beginnen-
der Lungentuberkulose‘‘ mehr unterstreichen als das „klinisch
sichere‘.
Manke (179 und 180) weist auf die Unterschiede hin zwischen
der Phthise des Erwachsenen und der Lungentuberkulose des Kindes
und auf die aus dem lteiehtum an Krankheitsformen sich ergebenden
diagnostischen Schwierigkeiten der Lungentuberkulose des Kindes.
Meyer (176) weist daraufhin, daß Tuberkulide in einem Falle
von Asthma dessen tuberkulöse Natur (exspiratorisches Keuchen)
geklärt haben.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 445
Chemische Diagnostik.
Roger und Sevy-Valensi, ebenso Schmey (186) halten die
positive Eiweißreaktion im Sputum für ein diagnostisch und pro-
gnostisch wichtiges Mittel bei Lungentuberkulose.
158. Ch. Behrend. Über den Wert der Pirquetschen Kutan-
reaktion bei Kindern. Inaug.-Diss., Berlin 1910.
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Kindesalter. VI. Tuberkuloseärzteversammlung Karlsruhe 1910.
165. Derselbe. Über den Wert der kutanen und konjunktivalen
Tuberkulinprobe beim Kinde und über das Wesen der Skrofulose.
Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose, 1911.
166. J. Friedjung. Bemerkungen über den Habitus tuber-
culosus im frühen Kindesalter. \Viener klin. Wochenschr., 1910.
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empfindlichkeit beim Kinde. Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose, Bd. 17.
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und Sedimentierungsmethoden behufs des Nachweises von, Tuberkel-
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169. H. Kiendl. Zirkuläre Karies der Milchzähne und Tuber-
kulinreaktion. Inaug.-Diss., München 1910.
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kulinreaktion durch akut fieberhafte Prozesse. Münchener med. Wochen-
schrift, 1910.
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Zeitschr. f. Kinderheilk., 1911, S. 521.
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des Kindes. Münchener Ges. f. Kinderheilk., 4. März 1910.
446 Monatsschrift für: Kinderheilkunde. Nr 7.
181. Derselbe. Diagnose und Epidemiologie der Lungentuber-
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183. H. Rozenblat. Contribution à l'étude des réaktions locales
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184. Th. Sachs. The diagnostic value of lokal tuberculin reactions.
Journ. of Amer. Med. Assoc., 1911, S. 18
185. B. Schick. Scheinbares Aufflammen abgelaufener Tuber-
kulinreaktionen während der Eruption von Masern. Frühzeitige Eruption
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188. J. v. Szab óky. Über den 'prognostischen Wert der Kutan-
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192. M. Vivaldi. La cutireazione alla tubercolina umana e bovina
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194. L. Wolfer. Ungleiche Pupillenweite als Frühsymptome
der Lungentuberkulose. Wiener med. Wochenschr., 1911.
G. Prophylaxe.
Auf der IX. internationalen Tuberkulosekonferenz (17)
wurde ausführlich über Verhütung der Tuberkulose gesprochen und
dabei die Wichtigkeit der Prophylaxe im frühen Kindesalter scharf
betont. Man muß denen recht geben, die der unbedingten Entfernung
des Kindes aus der Umgebung eines Schwindsüchtigen das Wort
reden, und zwar nicht erst für Entfernung des Kindes im 2. Lebens-
jahre, sondern schon im ersten. Über den Modus dieser Trennung
waren die Vorschläge noch nicht einheitlich. Wichtig scheint Jacobs
Hinweis auf die üblen Verhältnisse, in denen sich viele Schulkinder
auf dem Lande befinden. Besonders der Mangel an Reinlichkeits-
begriffen wird hervorgehoben. Wohnungsreform wird für das Land
ebenso dringend verlangt wie für die Stadt.
Sehr interessant sind auch die Berichte über die in der Schluß-
sitzung vorgetragenen Fortschritte der Tuberkulosebekämpfung in
den einzelnen Ländern.
Lefèvre (207) hält für die wirksamste Prophylaxe, wenn Über-
tragung der von Kranken stammenden Tuberkelbazillen auf Gesunde
verhindert wird. Er hat untersucht, welche Maßnahmen in Belgien
zu diesem Zwecke getroffen sind, beschreibt die Verhältnisse ın
einzelnen Provinzen und stellt folgende Schlußsätze auf:
1. Die Isolierung der Tuberkulösen ist ein wirksames Mittel zur
Verhütung und Behandlung der Tuberkulose.
\
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 447
2. Tuberkulöse sollen in Spezialhospitälern aufgenommen
werden
3. respektive in speziellen Abteilungen im allgemeinen Kranken-
häusern.
4. Das Pflegepersonal der Tuberkulosestationen soll besonders
ausgesucht und ausgebildet sein; zur Vermeidung von Ansteckung
sollte es alle 2 Jahre ersetzt werden.
5. Publikum und Kranke sind über Nützlichkeit und Notwendig-
keit der Krankenhausbehandlung aufzuklären.
6. Wenn es unmöglich ist, Phthisiker dem Krankenhause zuzu-
führen, so sollen die Dispensaires eintreten. Dieselben sollen den Kran-
ken in der Familie in einem besonderen Zimmer isolieren und seine
Umgebung gegen die Ansteckung durch geeignete prophylaktische
Maßnahmen schützen.
Roerdam (17) (internationale Tuberkulosekonferenz Brüssel).
In Dänemark besteht die Bestimmung, daß gesunde Kinder nicht
mit offenen Tuberkulösen zusammenleben dürfen. Sind Kinder
in der Familie der Ansteckungsgefahr ausgesetzt, so sind sie von
Gesetzes wegen aus der Familie zu entfernen.
Bielefeld (196) tritt für Fernhaltung erwachsener Tuberkulöser
von Kindern ein. Da zwangsweise Überführung dieser Erwachsenen
bei uns nicht leicht durchzuführen sein wird, empfiehlt er den tuber-
kulösen Rentenempfängern statt der Rente Aufnahme in ein Invaliden-
haus anzubieten und im Falle der Nichtannahme mit Rentenentziehung
zu drohen.
Hart (201) hält die Lehre Römers, daß die Phthise im wesent-
lichen auf Reinfektion von einem in der Kindheit erworbenen Herd
aus stattfinde, nicht für bewiesen. Er glaubt, die Phthise des Er-
wachsenen sei durch selbständige Infektion verursacht. Daher will
er den Schwerpunkt der Prophylaxe gegen die Tuberkulose ins Puber-
tätsalter gelegt wissen.
In einer anregend geschriebenen Monographie (9) weist er
daraufhin, daß die körperliche Fürsorge für die schulentlassene Jugend
zurzeit von einer verhängnisvollen Mangelhaftigkeit ist und in Hinsicht
auf den Kampf gegen die Tuberkulose eine böse Lücke zeigt. ‚Das
Hauptziel der Tuberkuloseprophylaxe muß sein, den Ausbruch der
Lungenschwindsucht, als der wesentlichen Quelle aller tuberkulösen
Ansteckung, zu verhindern. Die Förderung besonders der Entwicklung
des Brustkorbes sei im nötigen Maße nur zu erreichen durch die
gesetzliche Einführung eines pflichtmäßigen körperlichen Fortbildungs-
unterrichtes.
Delperier (199) macht Vorschläge über Fürsorge von Staals
wegen für schwächliche oder schon ausgesprochen tuberkulöse Kinder.
Besonders die Freiluftschule wird empfohlen. Der Grundriß einer
solchen Schule ist beigegeben.
Hawes (203) hebt die Wichtigkeit der Erziehung der Kinder
in Hygiene als Mittel im Kaınpfe gegen die Tuberkulose hervor.
448 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Bolle (197) hält Untersuchung der Kuhmilch auf Tuberkel-
bazillen für wichtiger als Anstellen der Tuberkulinreaktion am Vieh.
Möller (209) dagegen verlangt Tuberkulinreaktion, da beı
positivem Ausfall das betreffende Tier zur Milchgewinnung un-
geeignet sei.
Weber (215) nimmt an, daß nur sehr große Mengen von Perl-
suchtbazillen, wie sie sich gewöhnlich in Handelsmilch nicht finden,
imstande sind, Kinder zu infizieren.
Mütter mit geschlossener Tuberkulose sollen nach Abramowskı
(195) ihre Kinder stillen, da Antitoxine mit der Milch übergehen.
Offene Tuberkulose bildet Konterindiration.
Deutsch (200) dagegen betont, daß tuberkulösen Müttern das
Stillen verboten werden solle. Es bringe weder den Müttern Nutzen
noch erhöhe es die Immunität beim Kinde; die Infektionsgefahr
dagegen sei groß.
Noeggearth (210) kommt in einer größeren, auch Geschicht-
liches enthaltenden Studie zum Schlusse, daß das Stillverbot für
tuberkulöse und ernstlich tuberkulös verdächtige Mütter aufrecht
zu erhalten sei, und zwar aus folgenden Gründen:
„Í. Die Anschauung v. Behrings, daß viel häufiger, als früher
angenommen, aus den Brüsten tuberkulöser Frauen Tuberkelbazillen
in genügender Menge ausgeschieden werden, um eine Infektionsgefahr
für den Säugling darzustellen, besteht nicht zu Recht.
Es konnten zwar in einer geringen Anzahl der untersuchten
Fälle Tuberkelbazillen in der Milch solcher Frauen durch den Tier-
versuch nachgewiesen werden. Nach Zahl und Virulenz handelt es
sich aber um so niedere Werte, daß eine Infektion des Säuglings auf
diesem Wege ausgeschlossen erscheint, oder doch völlig gegen die
andersartigen aus seinem Milieu herzuleitenden Infektionsgefahren
namentlich auf dem Wege einer aerogenen Infektion zurücktritt.
Im übrigen ist es nicht mit Sicherheit auszuschließen, daß diese
Tuberkelbazillen nicht aus der Brustdrüse sezerniert, sondern von
außen an Warze und Warzenhof und in die Ausführungsgänge gelangt
seien.
I. Wenn also auch die Milch nicht zu schwer tuberkulös er-
krankter Frauen an sich ein brauchbares Nährmittel darstellt, so
ist diesen Frauen das Stillen doch zu verbieten, und zwar aus folgenden
Gründen: |
1. Durch ihre Milch wird der genährte Säugling weder gegen
Tuberkulose geschützt, noeh wird cine bei ihm auftretende Tuber-
kulose wesentlich günstig beeinflußt. Dies beweisen mit Sicher-
heit die mitgeteilten Einzelfälle und statistischen Zusammen-
stellungen.
2. Das Stillgeschäft stellt an viele, wohl die meisten — wenn
auch nieht an alle — tuberkulösen Frauen so große Ansprüche, daß
ihr Körper geschwächt und so für den Kampf gegen die bisherige
Tuberkulose ungeschickter wird. Dies kann die Propagation schon
erkannter oder gar das unerwarlete und plötzliche Manifestwerden
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 449
bisher verborgener Tuberkulose verursachen. Hierdurch kann eine
schwere — gelegentlich zum Tode führende — Schädigung der
Mutter oder Amme und — in seltenen Fällen — eine nunmehr ein-
tretende Infektion des gestillten eigenen Kindes oder Pfleglings
entstehen.
IV. Es muß darauf hingewirkt werden, daß zur Unterbringung
derartiger gefährdeter, gesunder Säuglinge Prophylaktikerheime
einfachster Art in Stadt, etwa in Anschluß an die Walderholungsheime
errichtet werden. Sie müssen — von den Tuberkuloseheilstätten
vollkommen getrennt — unter die Aufsicht pädiatrisch durchgebildeter
Ärzte gestellt werden.“
195. Abramowski. Stillen und Tuberkulose. Tuberculosis 1910.
196. Bielefeld. Schutz der Kinder gegen Tuberkulose. Tuber-
culosis, 1910, S. 407.
197. C. Bolle. Zur Frage der Tuberkulinprüfung der Kinder-
milchkühe. Berliner klin. Wochenschr., 1910.
198. Büchting. Die Bekämpfung der Tuberkulose auf dem
platten Lande. Tuberculosis 1911.
À 199. L. Delperier. Ecoles de plein air. Revue int. de la Tub.,
1910.
200. Deutsch. Tuberkulose und Stillen. Ärztl. Verein, Frank-
furt a. M., 7. Februar 1910.
201. Hart. Kindheitsinfektion und Schwindsuchtsproblem vom
Standpunkte der pathologisch-anatomischen Forschung und die Pro-
phylaxe der tuberkulösen Lungenschwindsucht. Tuberculosis, 1910,
S. 378
202. J. Hawes. The tuberculosis problem as applied to children.
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203. — Educational methods in the antituberculosis campagn
in Massachusetts. Boston Med. an Surg. Journ., 1910.
204. Hillenberg. Erfahrungen über die Verwertbarkeit der
v. Pirquetschen Hautprobe bei der Bekämpfung der Tuberkulose in
den Schulen. Deutsche Zentralkommission z. Bek. d. Tuberkulose,
1910.
205. P. Jacob. Die Tuberkulose und die hygienischen Mißstände
auf dem Lande. Tuberculosis, 1911. |
206. H. Keller. Prophylaxe und Physiotherapie der Tuber-
kulose im Kindesalter. Korr. f. Schweizer Arzte, 1910.
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culosis, 1911, S. 420.
208. W. Mager. Zur Organisation der Tuberkulosebekämffung
in Österreich. Tuberkulosetag Wien, Mai
209. B. Miller. Die Tuberkulinprüfung der zur Kindermilch-
gewinnung dienenden Kühe. Berliner klin. Wochenschr., 1910.
210. Noeggerath. Das Stillverbot bei Tuberkulose und Tuber-
kuloseverdacht. Prakt. Erg. d. Geb. u. Gynäkol., 1911.
211. Nürnberger Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose,
5. Bericht.
212. Pannwitz. Das Deutsche Rote Kreuz und die Tuberkulose
im Kindesalter. Tuberculosis, 1910, S. 183.
213. Derselbe. Freiluftschulen Hohenlychen. Prospekt.
214. v. Pirquet. Die Aufgaben der Gemeinden zur Kinder-
fürsorge bei der Tuberkulosebekämpfung. Ausschußsitzung der deutsch.
Zentralkommission z. Bek. d. Tuberkulose, Juni 1911.
215. A. Weber. Welche Gefahr droht den Menschen durch den
Genuß von Milch und Milchprodukten eutertuberkulöser Kühe? Tub.
Arb. a. d. K. G. A. 1910.
450 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.
`~
H. Therapie.
Tuberkulintherapie in vorsichtiger Dosierung empfehlen
Escherich (233 und 234), Grosz (Diskussion zu Preisich), Schel-
tema (270), v. Torday (Diskussion zu Preisich), Pottanger (259)
und Wittich (280). v. Torday ist sich dabei bewußt, daß nur gegen
das Tuberkulin, nicht aber gegen die Tuberkelbazillen Antikörper
gebildet werden. Fuchs (Diskussion zu Preisich) berichtet über
einzelne Erfolge bei sehr vorsichtiger Dosierung. Heubner (Rund-
frage der „Medizinischen Klinik‘ 1910) sah Erfolge bei Bronchial-
drüsentuberkulose. v. Pirquet (Schles. Ges.) hält Tuberkulinkur
bei primärer und frisch generalisierter Tuberkulose für wirkungslos,
bei der chronischen Form könne sie versucht werden. Ruck K. und S.
(267) fanden, daß bei Patienten, die mit Tuberkulin behandelt werden,
das Agglutinationsvermögen ansteigt. Mantoux (252) hatte bei
Urogenitaltuberkulose nur in !/, der Fälle keinen Erfolg mit Tuberkulin-
behandlung. Löwenstein (250) bringt eine interessante Zusammen-
stellung, nach der von 682 mit Alt- und Neutuberkulin in Beelitz
behandelten offenen Tuberkulosen 52°%% ihre Bazillen verloren, während
vorher zur Zeit der rein hygienisch-diätetischen Behandlung nur 2? bis
26%, der Fälle die Bazillen verloren.
Rolly (264) überschreitet bei Tuberkulinkuren !/,, mg nicht.
Außer Gewichtsanstieg hat er keinen Effekt zu verzeichnen. Fieber
sah er auch ohne spezifische Behandlung schwinden. Der Wright-
sche Index ist nach ihm und nach E. Schmidt (271) ohne Bedeutung.
Arthur (218) empfiehlt Tuberkulinbehandlung nach Wrightschen
Prinzipien.
Tuberkulinbehandlung mit Perlsuchttuberkulin empfehlen Raer
(261), John Diskussion zu Preisich) und Leod. J. und N. (246).
Raw will dabei den zwischen beiden Stämmen wohl bestehen-
dem Antagonismus benutzen, John dagegen wendet das Perl-
suchttuberkulin nicht in dieser Absicht an, sondern nur um schonen-
‘ der vorzugehen. Er benutzt zur Feststellung des vorliegenden Typus
Detres differenzierende Kutanreaktion. Diese ist übrigens bereits
als nicht stichhaltig erkannt worden.
Leod J. und N. verzichten auf Feststellung des Typus, da
diese sehr umständlich sei.
Allein durch Behandlung mit Kutanimpfungen sah Waller-
stein (277) gute Erfolge.
Mit Marmorekserum erzielte Weitling (279) zuweilen
Besserung der lokalen Prozesse bei chirurgischer Tuberkulose, zuweilen
Verschlechterung. '
Lichtenstein (248) berichtet über Besserung bei verschiedenen
Formen von Tuberkulose nach Injektion von ? bis 5 cm$ Serum
von gesunden Menschen.
Schäfer (269) hat 34 offene Tuberkulosen mit Tuberkulin
Rosenbach ohne Erfolg behandelt. |
Fainitzki (935) kann bei Tuberkulose des äußeren Auges
keinen Erfolg mit Tubeikulinbehandlung verzeichnen. Soltmann
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 451
(Rundfrage der ‚Medizinischen Klinik‘) verhält sich ablehnend
gegen Tuberkulintherapie in der Praxis, empfiehlt aber Versuch
damit in Anstalten. Nach Minkowski (Diskussion in Schles. Ges.)
begeht der Arzt keinen Kunstfehler, wenn er von Tuberkulintherapie
absieht.
Rohmer (262) prüfte die von der Schlossmannschen Klinik
inaugurierte Methode der Tuberkulinbehandlung im ersten Kindes-
alter nach und kommt zu folgenden Schlüssen.
Bei der von Engel und Bauer empfohlenen Methode der
Tuberkulinbehandlung mit hohen Dosen stellte sich in den meisten
Fällen bei fortgesetzter Veıwendung hober Dosen wieder Über-
empfindlichkeit gegen Tuberkulin ein. Der ungünstige Verlauf eines
Falles von Säuglingstuberkulose konnte nicht beeinflußt werden.
Bei Kindern von ?—4 Jahren ergab sich klinisch eine eklatante Heil-
wirkung auf ‚skrofulöse‘‘ Symptome, anatomisch eine abnorm starke
reparatorische Bindegewebswucherung, speziell in der Umgebung
von Lungenherden. Dagegen war langdauernde Behandlung nicht
imstande, die weitere Ausbreitung des tuberkulösen Prozesses zu ver-
hindern, welche sich in einem Falle durch Manifestwerden einer
Knochentuberkulose, in einem andern durch einen malignen Verlauf
im Anschluß an eine Maserninfektion kundgab. Er glaubt endlich,
daß die großen Tuberkulindosen gegenüber den mäßigen einen nach-
teiligen Einfluß auf das Allgemeinbefinden der Kinder ausgeübt
haben. In einem Falle fand sich bei der Sektion das Bild einer auf-
fallend chronischen Ausbreitung des tuberkulösen Prozesses, welche
im Alter von 4!/, Jahren jedenfalls selten ist. Er glaubte, daß dieses
wahrscheinlich als Tuberkulinwirkung zu deuten sei, betont aber,
daß der auf diese Weise dem Organismus gewährte Schutz recht gering
sei und in der Regel das weitere Umsichgreifen der Infektion nicht
aufzuhalten vermochte.
Auch Fuchs berichtet wieder über seine bekannten MiB-
erfolge mit der SchloBmannschen Methode.
Auch in der Literatur des Jahres 1910 und 1911 vermißt man
wieder unbestreitbare Erfolge mit Tuberkulinbehandlung bei Fällen,
bei denen bis jetzt Heilung auch durch andere Faktoren noch nicht
beschrieben worden ist: bei der offenen Lungentuberkulose des jungen
Kindes. Bei Beurteilung der Tuberkulinerfolge bei anderen Formen
von kindlicher Tuberkulose darf nie vergessen werden, daß Spontan-
heilungen nichts Ungewöhnliches sind.
Medikamentöse Therapie.
Romanowsky 265) sah Besserung von Phthisen durch Ein-
spritzung von phosphoriger und unterphosphoriger Säure nach Zusatz
von Glyzerin und 1%igem Guajakol.
Berliner (224) durch intramuskulöse Injektion von Menthol-
Eukalyptol.
Hamant (241) ist mit Kampferbehandlung der Phthisiker
zufrieden.
452 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Sohler (274) verzeichnet ungünstige Resultate bei Behandlung
mit Trypsin nach Jochmann und Bätzner,
Jochmann (243) dagegen gute.
Wright (282) beschreibt eklatanten Erfolg mit intramuskulären
Einspritzungen löslicher Quecksilberpräparate bei einer offenen
Lungentuberkulose. |
Loeper und Esmonet (249) beobachteten bei Ratten erhöhte
Widerstandskraft gegen Infektion mit Tuberkulose, wenn dieselben
mit Pankreatin gefüttert worden waren.
Muthu (255) hat Besserung der Lungentuberkulose durch
Inhalation antiseptischer Lösungen gesehen.
Lichttherapie
in Gestalt von Sonnenstrahlen wird von Jerusalem (244) und
Sluys (273) für chirurgische Tuberkulose empfohlen als wirksames
Unterstützungsmittel der konservativen Behandlung.
Von Röntgenbestrahlung sahen günstige Erfolge:
Barjon und Rafalowski (222) bei Drüsen und Knochentuber-
kulose ; sie sahen weniger oft Rezidive als nach operativem Verfahren ;
Baisch (221) besonders bei der fungösen Form der Knochen-
Gelenkstuberkulose.
Boehme (226) bei verrukösem Lupus der Hände eines l5jährigen
Jungen.
Nach Stümpke (275) gibt die Kromayer-Lampe ein ebenso
wirksames Licht in der Behandlung des Lupus wie die Finsenlampe
und ist einfacher zu handhaben.
Chirurgische Therapie.
Bernard (225) empfiehlt bei einseitiger Nierentuberkulose
sofortige Nephreptomie.
Bradshaw (227) beschreibt Heilung einer trockenen tuberkulösen
Peritonitis durch zweimalige Laparotomie.
Warren(278)empfiehlt bei Ellenbogengelenkstuberkulose Ruhig-
stellung des Gelenkes in rechtwinkliger Fixation, Resektion nur bei
Zerstörung des Gelenkes. Konservative Behandlung wird auch von Elly
(232) und A la py (216)besonders bei Kniegelenkstuberkulose empfohlen.
Zur Werth (283) injiziert Karbenzym statt Jodoform-Glyzerin
in tuberkulose Gelenke, Delrez (231) Seife, Calot (229) Phenolum
camphoratum und Beck Wismutpasta.
Roussiel 266) hat bei einem l5jährigen Kind Heilung einer
tuberkulösen Peritonitis erzielt durch Punktion und Injektion von
Sauerstoff. Er glaubt, daß die Erfolge der Laparotomie durch Ent-
fernung des Aszites mit Bazillen und Toxinen zustande kommen,
Allgemeinbehandlung.
A\viragnet und Tixier (219) ziehen die hygienisch-diätetisch-
physikalische Behandlung der Tuberkulose der medikamentösen vor.
Nr 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 453
Wolff (281) (Reiboldsgrün) hält das Mittelgebirge als das zur
Heilung der Tuberkulose geeignetste Gebiet.
Nach Goodall (238) geben Kinder unter 16 Jahren in Lungen-
heilstätten ebenso gute Erfolge wie Erwachsene. Hahn (240) beobach-
tete bei offener Tuberkulose im Kindesalter fast stets Exitus nach
wenigen Jahren. Er kommt deshalb zum Schlusse, daß diese Fälle
auf Isolierstationen in Krankenhäuser gehören.
216. H. Alapy. Endresultate der konservativen Behandlung
tuberkulöser Koxitiden und Gonitiden. Orvosi Hetilap, 1910.
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Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie
und Therapie, Hygiene.
Hertz. Über die Sensibilität des Magendarmkanals bei Gesundheit
und Krankheit. (Lancet, Vol. I, Nr. 16, 1911.)
Um die Ursachen des Schmerzes und anderer abnormer Sen-
sationen bei Erkrankungen des Magendarmkanals zu ergründen, hat
Hertz zunächst experimentelle Untersuchungen: über die Sensibilität
des Ösophagus, Magens und Darms gegenüber taktilen, thermischen
und chemischen Reizen angestellt. Dieselben haben zu folgenden
Resultaten geführt:
I. Taktile Sensibilität: Wenn chemisch indifferente Sub-
stanzen, die auf Körpertemperatur erwärmt sind, verschluckt werden,
so lösen sie keine Empfindung aus, nachdem sie den Pharynx ver-
456 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
lassen haben, und ihr Durchgang durch den Darm wird erst beim
Übergange der Fäces in das Rektum unmittelbar vor der Stuhl-
entleerung gefühlt. Die Empfindlichkeit des Osophagus wurde in
der Weise geprüft, daß ein Gummirohr in den Ösophagus ver-
schieden tief eingeführt wurde; durch dasselbe wurden dickflüssige
Lösungen, auf Körpertemperatur erwärmt, eingegossen. Ferner
wurden Versuche mit einem seitlich gefensterten Ösophagoskop
gemacht. Durch das Fenster wurden mit einer an einem langen
Stiel sitzenden Metallkugel, die auf Körpertemperatur erwärmt war,
verschiedene Partien der Ösophagusschleimhaut bestrichen. Der
ganze Ösophagus war empfindungslos. Der Pharynx war empfindlich ;
die Wahrnehmung des Berührungsreizes hörte plötzlich am obern
Rand des Ringknorpels auf, der ja auch allgemein als die anatomische
Trennung zwischen Pharynx und Ösophagus gilt, wenn auch an
dieser Stelle keine scharfe Abgrenzung des Baues und der Nerven-
versorgung der Schleimhaut besteht.
Die Unempfindlichkeit der Magen- und Darmschleimhaut
gegenüber Berührungsreizen wurde durch das Fehlen jeder Empfindung
bewiesen, wenn körperwarme Flüssigkeiten durch einen Schlauch
eingeführt wurden, ferner durch analoge Versuche beı Patienten mit
Gastrotomie und Kolotomie.
Die Empfindlichkeit der Rektalschleëmhaut wurde geprüft.
indem die Schleimhaut durch ein Spekulum mit einem flachen Metall-
instrument bestrichen wurde. Erst der sehr empfindliche Analkanal
ergab ein positives Resultat.
II. Thermale Sensibilität. Im Gegensatze zu Quincke,
Neumann und Roux fand Hertz, daß die Einführung von eis-
kaltem Wasser sowie von Wasser zwischen 40 bis 50°C in einen
normalen Magen keinerlei Empfindung verursachte. Bei diesen Ver-
suchen wurden die EingießBungen durch zwei ineinander geschaltete
Rohre vorgenommen, da sonst die äußere Rohrwand sich schnell
abkühlt oder erhitzt und so als thermaler Reiz auf den Ösophagus
einwirkt. Der Ösophagus ist in seinem ganzen Verlauf sensibel gegen
Kälte- und Wärmereize. Dieselben werden auch gut lokalisiert. Die
thermische Unempfindlichkeit des Magens konnte auch durch
direkte Eingießungen bei vier gastrotomierten Patienten fest-
gestellt werden. James Mackenzie hat die Empfindung von Wärme
und Kälte, die wir nach Einnahme von entsprechenden Flüssigkeiten
im Epigastrium haben, durch rellektorische Gefäßveränderungen der
[fautdecke in dieser Region erklärt. Hertz und seine Mitarbeiter
erbringen den Beweis, daß dies nicht der Fall ist. Sie legten Eis auf
das Epigastrium und führten dann eiskaltes Wasser durch ein Rohr
in den Ösophagus ein. Sofort wurde eine tiefer als die Hautkälte
lokalisierte Kälteempfindung angegeben.
Da bei einer Patienlin mit schwerer Bulbusparalyse, bei der
an Rumpf und Extremitäten keine Sensibilitätsstörungen bestanden,
die thermale Sensibilität des Ösophagus erloschen war, nimmt Hertz
an, daß dieselbe wahrscheinlich durch die Vagi und nicht dureh den
Sympatlikus dem Zentralnervensysteme vermittelt werden.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 457
Bei analogen Versuchen erwies sich der Dickdarm in den meisten
Fällen als unempfindlich gegen thermale Reize, während der Anal-
kanal sehr empfindlich ist.
Es scheinen übrigens individuelle Verschiedenheiten für die
thermalen Wahrnehmungen zu bestehen. So entstand bei Becher
(Zeitschrift f. Physiol., 1908) keinerlei thermale Empfindung, nachdem
kalte und warme Flüssigkeiten den Pharynx passiert hatten.
Interessant ist eine Beobachtung, die Hertz an einem Manne
machen konnte, der seit Jahrzehnten an einem Hitzegefühl im Ab-
domen litt, das er hauptsächlich im Magen lokalisierte und das durch
heiße Speisen verstärkt wurde. Der Patient hatte deshalb seit Jahren
nur kalte Nahrung und eisgekühltes Wasser konsumiert. Das Ein-
bringen von heißem oder kaltem Wasser durch einen doppelwandigen
Schlauch in den Magen rief bei ihm keinerlei thermale Wahrnehmung
hervor.
HI. Empfindungen, die durch chemische Reize her-
vorgerufen werden. 0'4 bis 0:5°/ ige Salzsäure wurde sowohl durch
ein Rohr in den Ösophagus und in den leeren Magen einer normalen
Versuchsperson wie direkt durch die Gastrotomiewunde bei Patienten
mit Ösophagusstriktur in den Magen eingeführt und bewirkte keinerlei
Empfindung.
J. E. Schmidt hat dieselben Versuche mit Salzsäure von
20/ angestellt mit dem gleichen Resultat. Da niemals 0°5°/, freie
Salzsäure im Magen vorhanden ist, kann also der Schmerz bei Hyper-
azidität nicht durch die Anwesenheit der Säure allein verursacht
werden.
Die Salzsäureversuche wurden dann auch bei Patienten mit
Magengeschwür (durch Operation gesicherte Diagnose) angestellt.
Weder bei Einführung der Säure allein noch in Verbindung mit
Pepsin trat Schmerzempfindung auf. Daß die Säure aber dennoch
an dem Zustandekommen der Schmerzempfindung beteiligt ist,
scheint aus dem Sistieren des Schmerzes bei Alkaligaben hervor-
zugehen.
1°/, Milchsäure und 1°/, Essigsäure verursachten ebenfalls
keinen Schmerz im Ösophagus und Magen. 48°/, Alkohol verursachte
Wärmeempfindung im Magen und ein starkes Gefühl von Brennen
in dem untern Teil des Ösophagus.
Bei der vorhin erwähnten Patientin mit Bulbärparalyse, bei
der die Einbringung von heißem Wasser keinen Empfindungsreiz dar-
stellte, verursachte Alkohol das Gefühl von Brennen. Die Leitung
scheint hier also nicht durch den Vagus zu dem erkrankten Vagus-
kern, sondern durch den Sympathikus zu gehen.
Da Salzsäure und organische Säuren im Experiment wirkungslos
waren, glaubt Hertz die Empfindung des Sodbrennens auf Bildung
von Alkoholen im Magen zurückführen zu können. — Glyzerin
wird nur von der Analschleimhaut, nicht aber im Rektum als Reiz
empfunden, was für die Wirkungsweise von Glyzerinklystieren
bemerkenswert ist. Auch hier bestehen übrigens individuelle Ver-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 32
458 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
_ schiedenheiten: bei der einen Versuchsperson verursachte Glyzerin
auf der Analschleimhaut keinerlei Empfindung.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Th. Goett. Zur Bewertung des Assoziationsversuches im Kindesalter.
(Monatschr. f. Kinderheilk., Orig., XI, 59, 1912.)
Zwei klinische Fälle, die die Leistungsfähigkeit des Assoziations-
experiments auch beim Kind erweisen sollen. Beim ersten Kind —
einem Mädchen mit Fremdkörperzystitis — ergibt der Assoziations-
versuch die Anwesenheit einer Haarnadel in der Blase ; beim zweiten —
einem Knaben mit langwieriger psychogener Nahrungsverweigerung -—
läßt sich am Ausfalle des mehrfach wiederholten Versuches zeigen,
wie ein affektbetonter Vorstellungskomplex sich Wochen hindurch in
gleichsinniger Reaktionsstörung bei gleichen Reizwerten äußert.
Autoreferat.
Frisch. Über Formamintwirkung. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV,
S. 686—689.)
Verf. schreibt den Formaminttabletten folgende Wirkungen zu:
Sie wirken desinfizierend bei allen Erkrankungen von Mund, Rachen
und Kehlkopf sowie bei allen infektiösen Allgemeinerkrankungen ;
sie machen die Stoffwechselprodukte der Bakterien unschädlich ; sie
drücken das Fieber herab durch ‚antibakterizide‘‘ Eigenschaften.
Für so weitgehende Schlußfolgerungen sind die mitgeteilten Beob-
achtungen nicht zureichend. H. Vogt.
Ernährung und Stoffwechsel.
W. Liepmann. Die Steigerung der Milchsekretion durch gesteigerte
Eiweißernährung. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 30.)
Nachdem Verf. in der Klinik und in der Privatpraxis gute Erfolge
von der Darreichung von Malztropon bei stillenden Müttern gesehen
hatte, versuchte er diese Anschauungen durch Tierexperimente
zu fundieren. Er fütterte 4 Ziegen ; zwei von ihnen waren zu Kontroll-
tieren bestimmt, die beiden anderen erhielten zu ihrem Futter Dosen
von 100, 150 g und schließlich 300 bis 700 g Malztropon pro Tag.
Verf. fand eine Steigerung der Milchproduktion in den Malztropon-
perioden und führt diese auf die gesteigerte Eiweißernährung zurück.
Bemerkenswert ist, daß essich um Zulagen zur Nahrung, wie sie den
Kontrolltieren im Vorversuch gereicht wurde, handelte.
Die Troponwerke werden gewiß stolz sein und wir wollen eine
Nachprüfung abwarten. Keller.
B. Salge. Ein Beitrag zur Puthologie des Mehlnährschadens der
Säuglinge. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVII, S. 125—142.)
Die klinischen Erscheinungen des Mehlnährschadens und die
damil verbundenen Störungen im Wasser- und Salzstoffwechsel des
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 459
Organismus bilden sich je nach dem Alter und der Konstitution des
Kindes verschieden rasch aus. Die durch die Bestimmung der Gefrier-
punktserniedrigung und der elektrischen Leitfähigkeit nachweisbaren
Änderungen in der Zusammensetzung des Blutserums kommen nur
bei hochgradigem Mehlnährschaden vor und sind daher prognostisch
verwertbar als ungünstiges Symptom. H. Vogt.
H. Liefmann und Alfred Lindemann. Die Säuglingssterblichkeit
in Berlin im Sommer 1911. (Berliner klin. Wochenschr., 1912,
Nr. 29, S. 1364.)
Ähnlich wie in ihrer ausführlichen Arbeit (Deutsche Viertel-
jahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege, B. 43; referiert in
dieser Monatsschrift in B. XI, S. 155) stellen die Verff. die Verhältnisse
der Temperatur und der Säuglingssterblichkeit im Sommer 1911 in
Kurvenform dar. Es wird festgestellt, daß die Ärzte in steigendem
Maße akute Todesfälle bei Säuglingen an heißen Sommertagen als
Hitzschläge aufzufassen geneigt sind. Das ist meiner Ansicht nach
nicht verwunderlich ; denn wenn ein Mann von der Autorität Finkel-
steins in einem Vortrage vor einem zahlreichen Ärztepublikum
seine Ansicht von den direkten Hitzeschädigungen des Säuglings
entwickelt und von Hitzschlag des Säuglings spricht, dann wird
selbstverständlich in der Folgezeit so und so oft die Diagnose Hitz-
schlag gestellt werden. Das beweist aber nicht das geringste für die
Richtigkeit der wissenschaftlichen Auffassungen.
Trotz des Sommers 1911 sind wir in der Erklärung der Sommer-
sterblichkeit bis jetzt noch nicht weiter gekommen. Wichtig ist,
daß auch die Verff. erneut feststellen, daß keiner der Autoren, die
bisher Hitzschläge beobachtet haben, ein Bild gesehen habe, das
der Cholera infantum (Intoxikation) geähnelt hätte. ‚Störungen
von seiten der Verdauungsorgane spielen, wie auch in der Finkel-
steinschen Klinik festgestellt wurde — soweit sie überhaupt vor-
handen waren — eine ganz untergeordnete Rolle. Es fehlt bisher jeder
Anhalt dafür, daß es eine hyperthermisch-diarrhoisch-konvulsivische
Form des Hitzschlages gibt, wie sie Rietschel angenommen hat.‘
Diese Konstatierung ist notwendig; denn wenn wir fortwährend
die Grundlagen verändern, von denen wir bei weiteren Frage-
stellungen ausgehen wollen, werden wir in den Forschungen selbst
nicht weiterkommen. Und eine der sichersten Grundlagen in der
Frage der Sommersterblichkeit ist die Tatsache, daß direkte Hitze-
einwirkung für sich allein beim Säugling nicht Diarrhöen hervor-
ruft. Damit soll aber keineswegs gesagt sein, daß Überhitzung
den Säugling überhaupt nicht schädigt.
Man soll sich ebensoweit entfernt davon halten, die neuen
Anschauungen als einseitige Phantasien sogenannter Hitzetheoretiker
abzutun, wie anderseits davon eine, einmal festgestellte Tatsache
zu verallgemeinern, wie es die Verff. am Schlusse ihrer 8 Seiten langen
Arbeit tun: „Im vorstehenden haben wir den Einfluß der Hitze,
der Ernährung und der Infektion in der Ätiologie der kindlichen
Verdauungsstörungen gesondert besprochen. In der größten Mehrzahl
32*
460 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
der Fälle werden aber diese Faktoren nur in Kombination miteinander
dem Organismus des Säuglings zu schaden vermögen. Wir glauben
jedoch, daß die primäre Hitzeschädigung eine besonders wichtige
Rolle dabei spielt, indem sie einmal im extremen Falle zum Hitzschlag,
bei weniger intensiver Wirkung entweder zur Toleranzherabsetzung
mit, nachfolgender Ernährungsstörung oder, durch Resistenzver-
minderung gegen Infektion, zur Bakteriämie und eitrigen Haut-
entzündung führt.“ Keller.
Enrique Suner. Zur Ätiologie und Pro poyne der sommerlichen
EE in Spanien. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV,
18—723.)
Der auf dem dritten internationalen Kongreß für Säuglings-
hygiene in Berlin gehaltene Vortrag bringt den Lesern des Jahr-
buches nichts Neues. H. Vogt.
Royal Society of Medicine. pa ische Abteilung. Diarrhöe
im Jahre 1911. (Brit. Journ. of Children’s Diseases, Vol. IX,
Nr. 103.)
Im Jahre 1911 wurden 6172 Todesfälle an Diarrhöe registriert,
d. h. 50:89% mehr als die Durchschnittszahl der Jahre 1901 bis 1910.
Folgende Statistik aus einem abgegrenzten Bezirk (Paddington)
sei wiedergegeben.
Im Jahre 1811 wurden während 24 Wochen 387 an Diarrhöe er-
krankte Kinder unter 2 Jahren registriert. Sterblichkeit der 59 Brust-
kinder = 0, der 122 künstlich ernährten Kinder 846%, der Kinder
mit Allaitement mixte — 96%.
Es wurde eine weitgehende Korrellation zwischen Erdtemperatur
und Sterblichkeit an Diarrhöe festgestellt. Ferner wurden regelmäßige
Fliegenzählungen 3mal wöchentlich in 8 verschiedenen Wohnungen
vorgenommen. Aus den Resultaten zieht der Referent Dudfield
den Schluß, daß die Fliege das Verbindungsglied zwischen Erd-
temperatur und Vorherrschen von Diarrhöe ist.
Philippson (Frankfurt a. M.).
O. Herbst. Beiträge zur Physiologie des Stofwechsels im Knaben-
alter mit besonderer Berücksichtigung einiger Mineralstoffe. (Jahrb.
f. Kinderheilk., LXXVI, S. 40—130.)
Verf. hat einen 6tägigen Stoffwechselversuch mit 4 gesunden
und 2 neuropathischen in der körperlichen Entwicklung zurück-
gebliebenen Knaben im Alter von 6 bis 14 Jahren ausgeführt. Dabei
entfernte sich sowohl die Kost als die Lebensweise der Kinder möglichst
wenig von der Norm. Die Nahrungsmengen waren nicht vorgeschrieben,
sondern wurden nach den Wünschen der Kinder bemessen. So ergab
stch eine ziemlich reichliche Kalorienzufuhr; der Energiequotient
betrug bei den 4 jüngsten Knaben im Durchschnitte 807 und bei
einem 13!/, jährigen 65. Den höchsten Energiequotienten mit 92
hatte ein besonders lebhafter muskelkräftiger Knabe von 7!/, Jahren.
Bei einer Eiweißzuhr von %1 bis 3'3 g auf das Kilo Körpergewicht
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 461
wurde ziemlich reichlich Stickstoff retiniert, auch wenn man die
Stickstoffausscheidung durch den Schweiß verhältnismäßig hoch
veranschlagt. Die Kost war ziemlich fettreich, es kamen 2:5 bis 3:6 g
Fett auf ein Kilo Körpergewicht, während die aus Durchschnitts-
zahlen berechnete Kohlehydratzufuhr zwischen 77 und 107g
schwankte. Die für die Wasserabgabe durch Haut und Lungen
berechneten Werte sind ziemlich hoch, wie zu erwarten war, bei den
lebhaften Knaben, die während heißer Tage sich viel im Freien be-
wegten; sie betragen 28°5 bis 36°8. Die Menge des frischen Kotes
und der Trockensubstanz (im Mittel 249 g täglich) war gering, was
der schlackenarmen Kost entspricht. Vom Kotfett waren im Mittel
55:8% ungespalten, während. beim Erwachsenen durchschnittlich
nur 34% der Spaltung entgehen. Dieser Unterschied beruht wohl
darauf, daß die Fettresorption ungewöhnlich gut war, da nur 21%
der Zuführ im Kote an Fett auftrat. Anscheinend waren die geringen
im Kot enthaltenen Mengen Fett zum größten Teil vom Darm selbst
geliefert, da sie in ihrer Zusammensetzung dem Hungerkot entsprechen,
der nach Fr. Müller 47 bis 55% Neutralfett enthält.
Die Nahrung enthielt auf den Tag 3 bis 3°9 g Phorphorsäure ;
den Bedarf möchte Verf. für ein 6jähriges Kind auf 14 bis ?g ver-
anschlagen. Im Harn wurde etwa die Hälfte, durch den Kot etwa
ein Fünftel der aufgenommenen Phosphorsäure ausgeschieden. Es
wurde zwischen 0:5 bis 1 g täglich angesetzt. Während Kaufmann
und Mohr bei Eiweißmast an Erwachsenen sehr starke Stickstoff-
retention bei geringerem Ansatze an Kalk und Phosphosräure ge-
funden haben, retinierten die Versuchskinder des Verf. verhältnis-
mäßig viel mehr Phosphorsäure (N : P0; etwa wie 12:1). Die
Kalkzufuhr betrug 1 bis 1’4 g täglich und führte zu guter Retention,
32-1 bis 493% der Einnahme entsprechend. Ungefähr ?/, des ge-
samten Nahrungskalkes waren in der Milch enthalten ; vom Rest entfiel
ein beträchtlicher Anteil auf das Trink- und Kochwasser. Die schwächer
entwickelten neuropathischen Kinder schieden mehr Kalk im Harn
aus als die gesunden. Bei den gesunden Kindern betrug das Ver-
hältnis der Kalkausscheidung im Harn zu der im Kot 11 : 89, bei den
anderen dagegen 27 : 73. Die Retention betrug im Mittel von allen
Kindern 35% der Zufuhr. Von Magnesia wurden von den jüngeren
Kindern 0'3 bis 0:37 g täglich aufgenommen, von den älteren 0-41 bis
0:48 g; die Ausscheidung mit dem Kot war ziemlich gleichmäßig
bei den verschiedenen Kindern und erreichte im Durchschnitt 46°%
der Einnahme. Retiniert wurden im Mittel 36:3% der Zufuhr. Der
Kochsalzumsatz kann nicht genau angegeben werden, weil die Aus-
scheidung mit dem Schweiß nicht bekannt ist. Mit dem Kote wurden
nur in einem Falle mehr als 0'1 g Kochsalz ausgeschieden. Der
Gehalt der Nahrung an Kaliumoxyd betrug bei dem 13!/,jährigen
Knaben etwa 3 g, bei den jüngeren Kindern im Mittel 2:3 g täglich.
Bei 2 Knaben bestand etwa Gleichgewicht zwischen Einfuhr und
Ausfuhr an Kali, bei 3 eine negative und nur bei einem eine geringe
positive Bilanz. Die retinierten Nahrungsbestandteile sind wahr-
scheinlich zur Gewebsumbildung verbraucht worden; dabei ist an-
462 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
scheinend Phosphorsäure in einer den Wachstumsbedarf über-
steigenden Menge retiniert worden. Die schwach entwickelten Knaben
unterschieden sich in bezug auf den Ansatz nicht von den übrigen.
| H. Vogt.
Georg Wolff. Über den Kalk- und Phosphorsäurestoffwechsel des
Säuglings bei knapper und reichlicher Ernährung mit Kuhmilch.
(Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVII, S. 180—204.)
Verf. hat einen gesunden Säugling von 8 Monaten zunächst
mit knappen Milchmengen ernährt, wobei der Nahrungsbedarf des
Kindes nicht gedeckt war und Abnahme des Körpergewichts erfolgte,
und dann mit größeren Mengen Vollmilch, wobei wieder Zunahme
stattfand. Während der ersten Periode hat das Kind sich annähernd
im Stickstoffgleichgewicht gehalten, aber Verluste an Kalk und an
Phorphorsäure gehabt; in der zweiten Periode hat es sowohl Stick-
stoff wie Kalk und Phosphorsäure retiniert. Verf. betont, daß die
schädliche Einwirkung des Fettes auf die Kalkbilanz, wie sie von
Kochmann und anderen beobachtet wurde, in seinem Versuche
nicht zutage tritt. Um diese Einwirkung zu demonstrieren, war aber
seine Versuchsanordnung nicht glücklich gewählt. Denn die erhöhte
Fettzufuhr fällt in seinem Versuche in das Stadium der Reparation
nach der vorhergehenden Unterernährung, wodurch natürlich be-
sondere Verhältnisse geschaffen sind. Außerdem ist aber die Fett-
zufuhr auch in der zweiten Periode durchaus keine überaus reichliche,
da eine ziemlich fettarme Milch verwendet wurde. H. Vogt.
F. Lust und L. Klocman. Stoffwechselversuche bei Barlowscher Krank-
heit. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV, S. 663—685.)
Die Versuche wurden an einem 18 Monate alten Kinde zunächst
auf der Höhe der Erkrankung angestellt, dann im Beginne der
Besserung und schließlich bei weit fortgeschrittener Heilung. Der
Stickstoffumsatz zeigte keine Abweichung von der Norm. Dagegen
war die Retention von Gesamtasche, von Chlor, Phosphor und Kalk
im ersten Versuch auffallend groß, während beim zweiten Versuch
alle Bilanzen der Mineralien negativ waren und beim dritten Versuch
sich der Norm näherten, ohne sie ganz zu erreichen. Die Verff. glauben,
daß ihre Stoffwechselversuche auf chemischem Wege die von
pathologischen Anatomen angenommene Anreicherung der Knochen
an Kalk bestätigen. Die Bedeutung, welche die Resorption der
Blutextravasate für den Stoffwechsel gehabt haben könnte, wird
nicht näher erörtert. H. Vogt.
Klinik der Kinderkrankheiten.
Rollestone. Zerstörung der Uvula bei Vincentscher Angina. (Brit.
Journ. of Children’s Diseases, Vol. IX, Nr. 103.)
Bericht über einen Fall von Angina vincentii, der unter Verlust
der Uvula, der vorderen Gaumenbögen und eines Teiles der Tonsillen
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 463
und des weichen Gaumens in Heilung ausging. Da das Kind unter der
Diagnose Diphtherie eingeliefert worden war und auch einige Diphtherie-
bazillen nachgewiesen wurden, die Verf. aber in diesem Falle nicht
für pathognomonisch hält, wurden 8000 Antitoxineinheiten gegeben,
die auf den Destruktionsprozeß ohne jeden Einfluß blieben. Obwohl
keinerlei Anzeichen für Syphilis weder bei dem Kinde noch in der
Familiengeschichte sprachen, wurde im Verlauf der Krankheit einmal
Wassermann positiv festgestellt. Nach weiteren 14 Tagen fiel
die Reaktion negativ aus. Philippson (Frankfurt a. M.).
Aug. B. Wadsworth. Untersuchungen über Pneumokokkeninfektion
der Tiere. (Journ. of exper. Med., XVI, p. 54—77.)
Derselbe. II. Mitteilung: Die Wirkung der Immunsera bei Pneumo-
kokkeninfektion. (Ebenda, S. 78—101.)
Verf. untersuchte die Einwirkungen von Pneumokokken auf
den tierischen Organismus und die durch sie ausgelösten Immunitäts-
reaktionen. Der Mensch und die verschiedenen Versuchstiere ver-
halten sich zwar verschieden gegen Infektion mit Pneumokokken,
doch handelt es sich dabei mehr um quantitative Unterschiede ; so
ist z. B. auch die Pneumonie keine lokale Erkrankung im eigentlichen
Sinne, sondern nur eine Phase einer Allgemeinreaktion mit Pneumo-
kokken. Sterile Kulturfiltrate von Pneumokokkenkulturen erwiesen
sich wenig giftig, wirkten aber immunisierend gegen Pneumokokken-
infektion. Die abgetöteten Bakterienleiber waren stärker toxisch,
doch lösten auch sie fast keine Temperatursteigerung aus. Wieder-
holte Injektion von Bakterienleibern führte zu fortschreitender
Abmagerung, schließlich zum Tode der Versuchstiere, ohne daß
charakteristische anatomische Veränderungen eintraten. Intratracheale
Injektion der Kulturfiltrate wurde von Kaninchen gut vertragen;
die Injektion abgetöteter Pneumokokken machte Fremdkörper-
pneumonie. Nach den Beobachtungen des Verf. wirkt das Serum
Pneumoniekranker agglutinierend auf Pneumokokken, ohne daß
zwischen der agglutinierenden Wirksamkeit des Serums und dem
Verlaufe der Erkrankung erkennbare Beziehungen bestehen. Bak-
teriologische Wirksamkeit des Serums infizierter und besonders
immunisierter Tiere läßt sich nachweisen, wenn man durch Erhitzen
auf 40:5 bis 41°2C ein Wachstum der Pneumokokken ausschaltet.
Durch Immunisierung läßt sich die Bakteriolyse nicht so hoch treiben
wie bei Cholera oder Typhus. Bei Kaninchen war eine Phagozytose
der Pneumokokken weder in der Lunge noch im zirkulierenden Blut
nachzuweisen, wohl aber bei Hunden. In 25 pneumonischen Leichen
vom Menschen fand Verf. im Exsudate nur sehr wenig Pneumokokken
und nur selten Phagozytose. Virulente Pneumokokkenstämme sind
resistent gegen Bakteriolyse und phagozytosefördernde Wirksamkeit
von Immunseren, avirulente Stämme erliegen der Phagozytose. —
II. Mit Kulturfiltraten vorbehandelte Versuchstiere überstehen die
Infektion, obwohl in ihrem Blute längere Zeit lebende Pneumokokken
kreisen. Durch Immunisierung mit abgetöteten Bakterien wird
starke Bakterizidie angeregt bei geringerer Giftfestigkeit. Die stärkste
464 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
immunisierende Wirkung hatte die Vorbehandlung mit Kulturfiltraten
und weiterhin mit lebenden virulenten Bakterien. Auf diese Weise
kam nicht nur ein Schutz zustande, sondern auch eine Heilwirkung
bei vorausgegangener Infektion. Im Organismus aktiv oder passiv
immunisierter Hunde erfolgte kräftige Phagozytose im Gegensatze
zum Verhalten nicht behandelter Tiere. Unter allen Umständen
erfolgt bei Hunden starke Bakteriolyse. Bei Kaninchen spielt Phago-
zytose keine Rolle, wohl aber läßt sich starke Lyse der Pneumo-
kokken im Körper und außerhalb beobachten. Daß auch Toxine
bei der Pneumokokkeninfektion eine Rolle spielen müssen, läßt sich
erschließen aus der immunisierenden Wirkung von Kulturfiltraten.
H. Vogt.
Stheeman. Eulatine bei Keuchhusten. (Ned. Tijdschr. v. Geneesk.,
1912, I, S. 668.)
Das Eulatine (Anido Bon- Banane Anion wurde
durch Verf. versucht bei 35 ambulanten Keuchhustenpatienten. Die
Dosis war unter 1 Jahr 4 mal täglich 0‘250g, für ältere Kinder
4- bis 6mal täglich 0:250 bis 0:500 g.
Auf Grund seiner Erfahrung ist Verf. der Meinung, daß das Mittel
auf die Dauer und die Heftigkeit der einzelnen Anfälle eine günstige
Wirkung ausübt. In vielen Fällen besserte sich die Nachtruhe. In
sehr vielen Fällen konnte konstatiert werden, daß nach einer schein-
baren Besserung eine nachfolgende Verschlimmerung auftrat.
.Graanboom.
Erich Goetze. Über Maserneranthem und Masernübertragung. (Jahrb.
f. Kinderheilk., LXXVII, S. 205—213.)
Verf. hat aus der Literatur eine Anzahl Erkrankungen zusammen-
gestellt, in deren: Verlauf ein masernartiges Exanthem vorkommt.
Dahin gehören z. B. die Weilsche Krankbeit, das sogenannte
Schlammfieber und andere. Das dient ihm als Stütze für seine Auf-
fassung, daß das Masernexanthem nur ein Krankheitssymptom
darstellt, das, abgesehen von den Masern, auch zahlreichen anderen
Krankheiten zukommt. Er hat einem masernkranken Patienten
auf der Höhe des Exanthems Blut entnommen und damit intravenös
ein Ferkel infiziert. Das Tier zeigte nach 9 Tagen leichte Temperatur-
steigerung und am 10. Tage ein Exanthem an den Ohren. Mit dem
Anstiege der Temperatur nahm auch die Frequenz von Puls und
Atmung hohe Werte an. H. Vogt.
Tait. Studie über eine pans (Brit. med. Journ., 2687.)
Aus der Arbeit, die über 437 Fälle von Masern referiert, seien
folgende Tatsachen hervorgehoben: 2:29%, der erkrankten Kinder
waren 2 Monate alt. Tait schreibt die angebliche Immunität der
6 ersten Lebensmonate der Bettisolierung der jungen Säuglinge zu.
Diese jungen Säuglinge waren zum Teil recht schwer erkrankt. In
einem Fall trat mit dem Exanthem Nasenbluten auf. Überhaupt ist
Epistaxis in 10° aller Fälle verzeichnet, sowohl þei leichten wie bei
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 469
schwer verlaufenden. Es trat meist entweder unmittelbar vor dem
Erscheinen des Exanthems oder innerhalb 12 Stunden nach dem
Ausbruch desselben auf, selten 24 Stunden später.
104 Fälle litten an Pneumokokkeninfektion, die bei 10 Kindern
mit einer Krisis endete. Die protrahierten Fälle, bei denen nach Abfall
der Temperatur Puls und Atmung noch eine Zeitlang frequent blieben,
gingen fast alle, trotz z. T. elenden Allgemeinbefindens, in Heilung
aus; trotz eifrigen Suchens wurden in keinem dieser Fälle Tuberkel-
bazillen gefunden.
Eine sehr schlechte Prognose geben Kinder, die anscheinend
leicht erkrankt waren, bei denen aber am 2. oder 3. Tage nach dem
Erscheinen des Exanthems akute Dyspnöe, Ansteigen der Temperatur
und der Pulsfrequenz und Unruhe auftritt. Diese Fälle führten oft
innerhalb von 48 Stunden zum Exitus. Konnten Kinder, die an diesem
Typus erkrankt waren, einige Zeit erhalten werden, so kamen sie zur
Ausheilung; so dauerte bei einem 3jähfigen Knaben die Dyspnöe
14 Tage, ohne daß perkutorisch oder auskultatorisch ein broncho-
pneumonischer Herd nachweisbar war. Ä
Philippson (Frankfurt a. M.).
Milne. Behandlung und Prophylaxe. (Lancet, Vol. I, Nr. 16,
1911.
Milne ist seit vielen Jahren Arzt an Dr. Barnardos Homes
and Hospitals, in denen Tausende von: Kindern Aufnahme finden.
Er befürwortet mit großem Enthusiasmus eine Behandlungsmethode,
die er seit 30 Jahren bei Scharlach, neuerdings auch bei Masern
durchgeführt hat und die es ihm ermöglicht, bei diesen beiden Krank- `
heiten ohne jede Isolierung und ohne jede weitere prophylaktische Mat.
nahme auszukommen. Die Methode besteht darin, daß die Patienten
während der ersten vier Erkrankungstage 2 mal täglich vom Kopfe
bis zu den Fußsohlen auf der ganzen Körperoberfläche mit
Eukalyptusöl eingerieben werden. Vom 5. bis zum 10. Tag eine
tägliche Einreibung. Während der ersten 24 Stunden werden Ton-
sillen und Pharynx 2stündlich mit 10°%/,igem Karbolöl gründlich
gepinselt.
Milne behauptet nun, 1. daß bei Scharlachpatienten, die früh-
zeitig so behandelt werden, keine Sekundärinfektionen, also keine
Komplikationen entstehen; 2. daß Scharlachpatienten ohne In-
fektionsgefahr mit anderen Kindern im gleichen Zimmer, ja, im
gleichen Bett schlafen können; 3. daß keinerlei Desinfektion der
Krankenstube, des Geschirrs usw. nötig sei.
Bei Masern hat er zwar nicht das Schlafen in demselben Bett,
wohl aber den gemeinsamen Aufenthalt im Zimmer mit anderen
gesunden Kindern durchgeführt. Dabei standen die Betten so dicht,
daß die Kinder sich Spielzeug hinreichen konnten.
Die Massenexperimente, die er angestellt hat, sind derart, daß
man nicht weiß, was man mehr bewundern soll: seinen Mut, sein
Glück oder die Vortrefflichkeit seiner Methode. So erzählt er u. a.
von einem Scharlachfall, der vom 1. Tage seiner Erkrankung auf
466 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
einer chirurgischen Abteilung mit 15 anderen Patienten lag, und
zwar zwischen zwei Patienten, die 2 Tage nach seiner Einlieferung
an Inguinalhernien operiert worden waren. Am 10. Tage stand er
auf und spielte auf der Station frei herum. Ein anderer Scharlachfall
war in einem Home mit 50 kleinen Kindern und schlief, aß, spielte
vom 10. Tage an gemeinsam mit den gesunden Insassen. Ein anderer
Fall, der in einem ‚Receiving Home‘ auf einem Dorfe auftrat, schlief
mit 19 Kindern von 1 bis 15 Jahren zusammen, stand am 10. Tage
auf und wurde dann mit 60 Kindern vom Säuglingsalter bis zu
'15 Jahren zusammengebracht.
Auch für Masern erbringt Milne Massenexperimente, die die
Wirksamkeit seiner Methode glänzend erweisen. Für die Mutigen,
die sie nachmachen, sei noch bemerkt, daß die gesunden Kinder, die
der Infektion ausgesetzt werden, mit Eukalyptusöl getränkte Tücher
auf der Brust tragen sollen; abends wird etwas Eukalyptusöl auf die
Betten gesprengt. | Philippson (Frankfurt a. M.).
Felix v. Szontagh. Weitere Fragen im Scharlachproblem. (Jahrb.
f. Kinderheilk., LXXVI, Ergänzungsheft, S. 139
Verf. hat auf Grund seiner Beobachtungen und Erfahrungen
den Glauben an die Kontagiosität des Scharlachs aufgegeben. Nach
seiner Überzeugung ist für die Entstehung des Scharlachs die Dis-
position oder veränderte Reaktionsfähigkeit des Kôrpers von ent-
scheidender Wichtigkeit. Scharlach und Tonsillitis sind Folgen der-
selben Krankheitsursache, sie verlaufen aber verschieden, weil ab-
weichende Reaktionsfähigkeit oder Schutzlosigkeit (Allergie oder
. Anaphylaxie) in einem Teil der Fälle das Bild des Scharlachs im
Gegensatze zur gewöhnlichen Mandelentzündung entstehen läßt.
Scharlach zeigt, wie eine Zusammenstellung des Budapester Materials
aus den Jahren 1882 bis 1910 ergibt, eine andere Jahreskurve wie
die Masern, die eine ausgesprochene kontagiöse Erkrankung darstellen.
Der Wundscharlach und die Fälle von traumatischem Scharlach
sprechen dafür, daß für den Ausbruch der Erkrankung die Beschaffen-
heit des Körpers von Bedeutung ist. Verf. ist sich übrigens selbst
klar darüber, daß seine Beweisführung nicht so sicher ist, daß sie
jedermann überzeugen wird, und warnt davor, aus seinen Anschauungen
voreilig die Berechtigung abzuleiten, die Ansteckungsgefahr bei
Scharlach zu vernachlässigen. H. Vogt.
G. Jochmann. Über Immunotherapie bei Scharlach. (Veröffentl. a.
d. Geb. d. Med.-Verwalt., Bd.I, H. 2, Berlin, 1912.)
Verf. stellt die Literatur über die Serumbehandlung des Schar-
lachs zusammen, wobei sich die auffallendsten Widersprüche ergeben.
Er berichtet sodann über eigene mit G. Michaelis ausgeführte
Versuche, die in Behandlung mit Streptokokkenvakzin teils alleın,
teils verbunden ınit Serumtherapie und auch in Behandlung mit
Antistreptokokkenserum allein bestanden. Der bei Scharlach meist
herabgesetzte opsonische Index für Streptokokken kann durch Ein-
spritzung eines Vakzins gesteigert werden, aber die erwarteten Erfolge
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 467
der Behandlung blieben aus. Die Behandlung mit einem Antistrepto-
kokkenserum, das nach Angaben von Meyer und Ruppel von den
Höchster Farbwerken hergestellt war, lieferte gute Resultate. Es
wurden 50 cm? des Serums subkutan und in schweren Fällen intra-
venös. gegeben und dieselbe Menge eventuell noch 1- bis 2mal verab-
folgt. Für Fälle, die sich trotz Serumbehandlung länger hinziehen,
empfiehlt Verf. die gleichzeitige Verwendung von Serum und Vakzin,
mit der in einer größeren Beobachtungsreihe gute Erfolge erhalten
wurden. Sind schon Streptokokken in größerer Menge in das Blut
übergegangen, so sind die Erfolge der spezifischen Therapie gering.
H. Vogt.
H. Kleinschmidt. Zur Frage der Wirksamkeit des Diphtherieserums
bei Beteiligung des Nervensystems an der Erkrankung. (Experimen-
telle Untersuchungen.) (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVI, Ergänzungs-
heft, S. 179—199.)
Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit empfohlene Behandlung der
Diphtherielähmungen mit großen Dosen Heilserum hat Verf. den
Versuch gemacht, ob es in vitro gelingt, an Nervensubstanz gebundenes
Diphtherietoxin durch überschüssiges Antitoxin zu neutralisieren.
Zu dem Zwecke wurde Hirnsubstanz von Meerschweinchen, mit Toxin
versetzt 2 Stunden, im Brutschrank gehalten. mit Kochsalzlösung
gewaschen und dann zum Teil intrakutan injiziert, zum Teil mit Anti-
toxin nochmals 2 Stunden bei Körpertemperatur gehalten und dann
in derselben Weise auf toxische Wirksamkeit geprüft. Es zeigte sich,
daß ein nicht unbeträchtlicher Überschuß an Antitoxin imstande
ist, das an die Hirnsubstanz gebundene Toxin zu neutralisieren.
Die zeitlichen Verhältnisse dieses Vorganges lassen sich nur in engen
Grenzen untersuchen, weil bei längerer Aufbewahrung toxinhaltiger
Hirnsubstanz im Brutschrank eine spontane Lösung des gebundenen
Toxins eintritt. H. Vogt.
W. Moltschanoff. Zur Frage über die Rolle der Nebennieren in der
Pathologie und Thera 220 der Diphtherie und anderen Infektions-
krankheiten. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVI, Ergänzungsheft,
S. 200—221.)
Die Untersuchungen des Verf. erstrecken sich auf die Neben-
nieren von Kindern, die an Diphtherie, Scharlach oder anderen
Infektionskrankheiten verstorben waren. Daneben wurden Meer-
schweinchen mit Diphtherietoxin vergiftet und die Veränderungen
an den Nebennieren zu verschiedenen Zeiten nach dem Eingriff
untersucht. Er kommt zum Schluß, daß die Veränderungen an den
Nebennieren bei Diphtherie nicht einfach degenerativer Natur sind,
daß sich vielmehr in ihnen ein aktiver Anteil der Drüse am diph-
therischen Prozeß zu erkennen gibt. Regelmäßig findet sich Hyper-
ämie, nicht selten auch kleine Blutextravasate mm der Marksubstanz.
Die Zellveränderungen waren abhängig von der Dauer der Erkrankung.
Im Beginne kommt es zu Verstärkung der Zelltätigkeit in der Rinden-
substanz, zu gesteigerter Bildung von Lipoidsubstanzen ; im weiteren
468 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Verlauf machen sich regressive Veränderungen in Gestalt von De-
generation und Atrophie bemerklich. In der Marksubstanz beob-
achtete er in der Mehrzahl der Fälle Abschwächung bei völligem
Schwund der Chromreaktion. Verf. hat Adrenalin Takamine mit
Kochsalzlösung subkutan zur Bekämpfung der Herzschwäche bei
Diphtherie verwandt und gute Erfolge gesehen. H. Vogt.
0. Nordmann. Klinische Erfahrun ngen während der letztjährigen
schweren a (Berliner klin. Wochenschr., 1912,
Nr. 31.)
Es handelt sich um das Material der chirurgischen Abteilung
des Auguste- Victoria-Krankenhauses Berlin- Schönberg. Nichts Neues.
Keller.
Stokvis. Die Rolle der Schule bei der Verbreitung der Diphtherie
und die bakterielle Diagnose dieser Krankheit. (Ned. Tijdschr. v.
Geneesk.,. 1912, I, S. 494.)
S. erinnert an die Tatsache, daß die Übertragung der Diphtherie
mehr durch den menschlichen Körper als durch leblose Objekte
geschieht. Infolgedessen werden in den letzten Jahren die Bazillen-
träger als besonders. gefährlich und die Rolle der Schule für die
Übertragung der Krankheit als sehr bedeutend betrachtet.
| Bei einem Studium der Morbidität an Diphtherie in Amsterdam
während der Jahre 1907 bis 1910 fand Verf. indessen, .daß diese
Morbidität auf 100.000 Lebende einer bestimmten Altersklasse 100 für
das Alter von Obis I Jahr, 721 von 1bis6 und 102 von 6 bis 13 Jahren
war. Es zeigte sich also, ganz in Ü!bereinstimmung mit dem Be-
funde von Weichselbaum und Flügge, daß auch hier im schul-
pflichtigem Alter die Frequenz bedeutend herunterging.
Es wurde nun weiter an zwei Schulen, in denen fortwährend Fälle
von Diphtheritis vorkamen, bei den gesunden Schülern nach Bazillen
untersucht. In keinem einzigen Falle konnten virulente Diphtherie-
bazillen konstatiert werden. Zwar wurden bei 19 Schülern diphtherie-
bazillenähnliche Stäbchen gefunden, aber in all diesen Fällen konnte
festgestellt werden, daß die betreffenden Schüler außerhalb der Schule
mit Diphtheriekranken in Berührung gewesen waren.
In einer dritten Schule wurden nur die Schüler untersucht, die
selbst an Diphtherie gelitten hatten oder welche zu einer Familie
gehörten, wo Diphtheritis zuvor konstatiert war. Bei vielen dieser
Schulen wurden im Nasenschleime avirulente diphtheriebazillen-
ähnliche Stäbchen gefunden, die nach Verf. keine Gefahr für die
Ansteckung bieten.
Was nun die Differentialdiagnose zwischen Diphtherie- und
Pseudodiphtheriebazillen anbetrifft, so kommt Verf. nach Analyse der
gebräuchlichen Methoden (kulturelle, morphologische und biologische)
und aus eigenen Untersuchungen (in 3 Fällen gelang es, Meerschwein-
chen durch Injektion von steigenden Dosen einer Pseudodiphtherie-
bazillenkultur gegen Injektion mit Diphtheriebazillen immun zu
machen) zu dem Schlusse, daß beide Bazillen nur durch Virulenz-
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 469
bestimmung zu differenzieren sejen. Jedenfalls ist Verf. der Meinung,
der Pseudobazillus sei ein avirulenter Diphtheriebazillus, ungefährlich
für den Träger und seine Umgebung. Verf. kommt zu folgenden
SchluBfolgerungen :
1. Die Rolle der Schule für die Verbreitung der Diphtherie ist
nicht bedeutend.
2 Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Diphtherie sollen
bestehen in:
a) Der Patient, der diphtherieleidend gewesen ist, darf nur
dann als ungefährlich betrachtet werden, wenn nach dreifach wieder-
holter Untersuchung Rachen und Nase frei von virulenten Diphtherie-
bazillen sind. |
b) Rachen und Nase der betreffenden Familien sollen auf
virulente Diphtheriebazillen untersucht werden. Bei eventueller An-
wesenheit sollen die betreffenden Personen isoliert werden, bis sie
frei sind. | |
3. Für die Erkennung der Bazillen ist die Virulenzbestimmung
unentbehrlich.
4. Der Pseudodiphtheriebazillus ist ein virulenter und harm-
loser Diphtheriebazillus. | Graanboom.
Josef Langer. Schule und epidemische Kinderlähmung. Beobachtungen
aus der steirischen Poliomyelitisepidemie des Jahres 1909. (Jahrb.
f. Kinderheilk., LXXVII, S. 143—159.)
Verf. hat kurze Zeit nach dem Abklingen der steirischen Polio-
myelitisepidemie aus dem Jahre 1909 mit Hilfe von Fragebogen
festzustellen versucht, welche Bedeutung der Schule für die Verbreitung
der Epidemie zukam. An dieser Epidemie waren übrigens, wie das
auch sonst beobachtet wurde, überwiegend Kinder beteiligt, die noch
nicht im schulpflichtigen Alter standen (#/,, aller Fälle). Für die
Bedeutung der Schule als Infektionsquelle sprach, daß 60 Erkran-
kungen auf die Schulzeit, 37 auf die Ferien entfielen. Neben mehr-
fachen Erkrankungen, die sich auf verschiedene Klassen verteilten,
kam es 12mal zu Doppelfällen, 2mal zu 3 und Imal zu 5 Fällen
in einer Klasse. In 6 Schulen waren die Erkrankten direkte Sitz-
nachbarn und 10 mal waren bei mehrfachen Erkrankungen in einer
Klasse ausschließlich gleichgeschlechtliche Kinder betroffen. Die
erkrankten Kinder hatten öfter auf dem Schulwege usw. in näherer
Berührung gestanden. Ein Teil der Erkrankungen der Schulkinder
trat in solchen Klassen auf, die von Geschwistern poliomyelitischer
nicht schulpflichtiger Kinder besucht wurden. Anderseits blieben die
in Schulen auftretenden Fälle öfter die einzigen, obwohl keine Vor-
sichtsmaßregeln ergriffen wurden. Auch bestanden zuweilen so lange
Zwischenräume zwischen den auf eine Klasse entfallenden Erkran-
kungen, daß man eine Inkubationszeit von mehr als 6 Wochen an-
nehmen müßte. Die gleichzeitige Erkrankung von mehreren Kindern
einer Klasse könnte auf einen Bazillenträger unter den Mitschülern,
aber ebensogut auf eine außerhalb der Schule gelegene Infektions-
quelle zurückgeführt werden. Auf jeden Fall bilden auch die Er-
470 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
fahrungen dieser Epidemie eine Mahnung, in jedem Falle von Polio-
myelitis Maßnahmen gegen die Weiterverbreitung der Erkrankung
zu treffen. H. Vogt.
S. Miura. Beitrag zur pathologischen Anatomie der zerebralen Diplegie
im Kindesalter. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVI, S. 1—29.)
Verf. berichtet über den makroskopischen und mikroskopischen
Obduktionsbefund bei zwei idiotischen Kindern mit zerebraler
spastischer Diplegie, die im Alter von 21/, respektive 4!/, Jahren
gestorben waren. Im ersten Fall bestand eime allgemeine Mikrogyrie
neben Einsenkungen an den vorderen Zentraiwindungen und der
oberen Schläfenwindungen beiderseits. Da sich bei der mikroskopi-
schen Untersuchung keine Zeichen von Entzündung, auch keine
Erweichung oder Sklerose an den Windungen auffinden ließen, so
ist ihre mangelhafte Ausbildung mit Wahrscheinlichkeit auf eine
Entwicklungshemmung zu beziehen. Der gleichzeitig bestehende
mäßig starke Hydrocephalus internus kann nicht als Ursache der
Mikrogyrie angesehen werden, da weder eine Erweiterung des Schädels
noch Veränderungen an den Basalganglien vorhanden waren. Wahr-
scheinlich ist der Hydrozephalus infolge der Atrophie der Hirn-
windungen entstanden und diese selbst auf eine Wachstumshemmung
zurückzuführen. Die einseitige Läsion der Pyramidenvorderstrangbahn
ist auch als eine primäre Entwicklungshemmung zu deuten, da die
Läsionen der motorischen Rindenregion beiderseits stark ausgeprägt
waren. Im zweiten Falle waren die makroskopischen Veränderungen
des Gehirns weniger ausgeprägt und beschränkten sich auf seichte
Grubenbildung an beiden Zentral und Okzipitalwindungen. Auch
dabei handelte es sich offenbar um Entwicklungshemmung, : da die
mikroskopische Untersuchung eine Abnahme der Zahl der Ganglien-
zellen und Nervenfasern ergab, während entzündliche Veränderungen
fehlten.
Die Pyramidenbahnen waren in diesem Falle normal. Daß
gerade die Zellen der motorischen Zentren der Hirnrinde, die eine
besondere Differenzierung durchmachen müssen, von einer Entwick-
lungshemmung besonders stark betroffen werden, hat nichts Auf-
fallendes. Beide Kinder hatten eine einseitige Hüftgelenksluxation,
die auf die Spasmen zurückgeführt werden muß. H. Vogt.
H. Kowarski. Sechs Fälle von Idiotia amaurotica progressiva fami-
liaris infantilis. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVI, S, 58—70.)
Verf. hat 6 Fälle der Erkrankung selbst beobachten können
und über ebenso viele anamnestische Angaben erhalten. Nach seiner
Überzeugung ist die Erkrankung unter russischen und polnischen
Juden nicht so selten, wie man nach der Zahl der veröffentlichten
Fälle annehmen könnte, wird aber von den Ärzten sehr leicht verkannt.
Er beschreibt als ein Symptom, das auf die Diagnose hinführen
kann, das sogenannte Leichenphänomen: Auf den leichten Stoß
fällt das sitzende Kind um, ohne den Versuch zu machen,. sieh im
Gleichgewichte zu halten. H. Vogt.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 471
M. Neustaedter. Ätiologische Faktoren bei anormalen Kindern und
ihre Verhütung. (Americ. Journ. of obstetr. and diseases of women
and children, LXV, 1912, p. 132—137.)
Maxim. P. E. Groszmann. Rückständige oder schwachsinnige Kinder.
Ebenda, S. 138— 145.)
Neele B. Neelen. Moderne Methoden der Behandlung von straffälligen
Jugendlichen. (Ebenda, 146— 154.)
Eberhard W. Dittrich. Die Rolle der Syphilis als Ursache abnormer
Entwicklung von Kindern. (Ebenda, S. 154—161.)
Otto Glogau. Die Bedingung des Zustandes von Nase, Rachen und
Ohr für die abnorme Entwicklung. (Ebenda, S. 164—168.)
Bosworth E. Mce Cready. Klinische Studien an abnormen Kindern.
(Ebenda, S. 169—175.)
John M. Fletcher. Sprachfehler bei Kindern. (Ebenda, S. 176—186.)
George Meylan. Einige Beobachtungen über den Wert von körper-
lichen Übungen in der Behandlung abnormer Knaben. (Ebenda,
186—189.)
Ludwig F. Meyer. Spasmophilie. (Berliner klin. Wochenschr., 1912,
Nr. 27.)
Sammelreferat.
Rudolf Schindler. Ein Fall von Meningocele spuria traumatica,
kombiniert mit Puchymeningitis haemorrhagica interna. (Jahrb. f.
Kinderheilk., LXXVII, S. 160—179.)
Bei einem Säugling entwickelte sich im Anschlusse an ein
Trauma eine Geschwulst auf der Höhe des linken Scheitelbeins, die
eine eiweißreiche und bluthaltige Flüssigkeit enthielt. Die Geschwulst
stand offenbar in Zusammenhang mit dem Schädelinnern, deren
Druck auf den Tumor beschleunigte den Ausfluß der Zerobrospinal-
flüssigkeit bei Lumbalpunktion. Bei der Obduktion des Kindes,
das im Alter von 2 Jahren einer Tuberkulose erlag, fand sich eine
Pachymeningitis haemorrhagica interna, ein Defekt des Schädel-
dachs an der Stelle der Geschwulst, ein entsprechender Defekt der
Meningen sowie eine Porencephalie an der unterhalb der Meningocele
gelegenen Hirnpartie. Die Pachymeningitis haem. int. ist für die Ent-
wicklung einer Meningocele spuria traumatica von Bedeutung, weil
sie zu einer chronischen Drucksteigerung im Schädelinnern führt und
dadurch die Resorption des liquor cerebrospinalis beeinträchtigt.
Die Drucksteigerung bei der Pachymeningitis ist, soweit sie nicht durch `
die plötzlich eintretende Blutung entsteht, auf eine gleichzeitige
Schädigung der Kapillaren in den weichen Hirnhäuten durch fort-
geleitete Entzündung zu beziehen. Die nachträgliche Erweiterung des
infolge des Traumas entstandenen Knochenspaltes im Schädel erklärt
Verf. durch Druckatrophie des Knochens unter der dauernden Ein-
wirkung des aus dem Schädelinnern ausgetretenen Liquor cere-
brospinalis. Wie die Beobachtung des Falles zeigte, kann die Lumbal-
punktion nicht nur clie Diagnose einer Meningocele spuria traumatica
472 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
erleichtern, sondern bei häufig wiederholter Ausführung auch die
Heilung begünstigen. H. Vogt.
Ludwig Scholz. Über Osteopsathyrosis. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
LXXVI, S. 30—39.)
Bei einem Knaben, der leichte Symptome von Rachitis aufwies,
traten im 2. Lebensjahre ohne äußere Gewalteinwirkung zahlreiche
Frakturen besonders der Oberschenkel auf. Das Röntgenbild der
Knochen zeigte eine mangelhaft entwickelte Kortikalis der Knochen
sowie eine osteomalazische Impression des Beckens. Eine Behandlung
mit Strontium lacticum wirkte anscheinend ungünstig. Ob die Zufuhr
von Milch einer kastrierten Ziege die Heilung befördert hat, läßt Verf.
unentschieden. Von Suspensionsbehandlung der gebrochenen Ex-
tremitäten sah Verf. keinen Nachteil, wohl aber den Vorteil einer
schmerzstillenden Wirkung. H. Vogt.
Rich. Preiswerk. Ein Beitrag zur Kenntnis der Osteogenesis imper-
fecta. (Vrolik). (Jahrb. f. Kinderheïlk., LXXVI, S. 40—57.)
Verf. beschreibt einen Fall von Osteogenesis imperfecta bei
einem Kinde, das er im Alter von 2 Jahren längere Zeit klinisch
beobachten konnte. Bald nach der Geburt wurden abnorme Knochen-
brüchigkeit und eine mangelhafte Knochenbildung am Schädel
beobachtet. Späterhin verknöcherte der Schädel und die Frakturen
wurden seltener. Eine eingehende Röntgenuntersuchung der Skelette
ergab ebenfalls Befunde, die mit der Diagnose der Osteogenesis
imperfecta wohl vereinbar erschienen, wie mangelnden Kalkgehalt
der Knochen, normale Länge bei auffallend schlanker Gestalt, zahl-
reiche Frakturen, die mit Bildung abundanter Kallusmassen einher-
gehen, die später restlos resorbiert werden. Am Becken fand sich
ein verminderter Abstand der Femurköpfe und Sitzbeinkörper von-
einander bei normaler Distanz der Darmbeinkämme. H. Vogt.
Hans Preusse. Über eine Mißgeburt mit schräger Gesichtsspalte.
(Jahrb. f. Kinderheilk., LXXVI, S. 71—75.)
Trotz hochgradiger Mißbildungen im Bereiche des Kopfes
(schräge Gesichtsspalten, Hirnbruch, hochgradiger Hydrozephalus)
blieb das Kind 8 Wochen am Leben. Die Mißbildungen waren auf
Abschnürung durch Amminonfäden zurückzuführen. Am Gesichts-
schädel waren die Verhältnisse der 4. bis 5. Fötalwoche anscheinend
ziemlich rein erhalten. H. Vogt.
Albrecht Peiper. Mulignes embryonales Leberadenom im ersten
Lebensjahre. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXXV, S. 690—717.)
In einem Lebertumor, der von einem 8 Monate alten Kinde
stammte, fanden sich bei mikroskopischer Untersuchung verschiedene
Zellarten, die der Verf. als undifferenzierte embryonale Leberzellen
respektive karzinomatös entartete Leberzellen und Gallengangs-
epithelien auffaßt. Ganz entsprechend wäre ein von Weber mit-
geteilter Fall bei einem elf Monate alten Mädchen zu deuten, während
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 473
es sich bei den übrigen in der Literatur mitgeteilten Fällen von gleich-
zeitiger karzinomatöser Degeneration von Leberzellen und Gallen-
gangsepithelien um ältere Individuen handelte, bei denen eine karzi-
nomatöse Degeneration der Leberanlage nicht in Frage kommt.
H. Vogt.
Peigné. Les petits Thorax. (Thèse de Paris, 1911.)
Verf. schildert eingehend die verschiedenen Methoden der
Thorakometrie und kommt zu dem Ergebnisse, daß alle unzuverlässig
sind. Nur die Orthodiagraphie vermeidet die Fehler der anderen
Meßverfahren und gibt konstante Zahlen. Der horizontale, interne
Durchmesser (in Höhe der Mamillen) mißt 23 bis 25 cm, der Diameter
verticalis internus ist dagegen außerordentlich variabel (15 bis 25 cm).
Die gleiche Veränderlichkeit zeigte der Diameter thoraco-abdominalis
(Zwerchfellkuppe bis Symphyse), (29 bis 41 cm; MittelmaB 37).
Er ist um so größer, je kleiner der vertikale Durchmesser ist. Die
Insuffizienz der verschiedenen Durchmesser wird nicht kompensiert
durch eine Zunahme des Diameter anterior-posterior internus. Der
letztere Durchmesser ist orthodiagraphisch schwer darstellbar, da
die Strahlen beim Durchgang durch den Brustkorb in frontaler
Richtung zu stark absorbiert werden. Beim normalen Erwachsenen
muß der Diameter verticalis gleich oder größer sein als der dritte
Teil des Diameter thoraco-abdominalis. Ist er kleiner als !/,, dann
haben wir einen petit Thorax vor uns. Dasselbe ist der Fall,
wenn das Verhältnis des Längendurchmessers zum Körperumfang!)
unter 1:85 heruntergeht. (Vergleiche hierzu die Tabellen. des
Autors.)
Was die ,,petits Thorax‘‘ anbelangt, so sind seine Besitzer
meist gut aussehende, fette Individuen, oft mit apoplektischem
Habitus, mit großem Abdomen. Die Interkostalräume sind eng,
die Schatten der Rippen verlaufen fast horizontal. Im Gegensatze
hierzu haben die ‚Thorax longs‘‘ breite Interkostalräume und schiefer
stehende Rippenbögen.
Die Kleinheit des Thorax und die Obesitas stehen in gewisser
Beziehung. Nach Variot findet sich schon bei Säuglingen eine Kom-
bination von kleinem Thorax und großem Bauch häufig als Folge
von „Autointoxikation‘“ auf Grund von Überernährung, häufiger
aber noch von Unterernährung. |
Es verlohnt sich deshalb nach Verf., das Syndrom: kleiner
Thorax — groBer Bauch schon bei Säuglingen zu beachten und auf
Konsekutive Obesitas zu achten. Klotz.
1) Was Peig né unter ,,taille‘* versteht, geht aus seinen knappen
Ausführungen nicht klar hervor. Es wäre möglich, daß er wie Bo u-
chard ,‚‚tour de taille‘‘ meint, ein Maß, das nicht etwa Taillenumfang
bedeutet, sondern eine Messung des Umfanges darstellt, die nach
v. Bergmann sehr geschickt die Massenverhältnisse der unteren
Körperhälfte zum Ausdrucke bringt. (Cf. Bouchard, Traite de
Pathologie Générale, III.)
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 33
474 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Miller und Parsons. Renaler Infantilismus. (Brit. Journ. of Chil-
dren’s Diseases, Vol. IX, Nr. 103.) |
In Analogie zu den Fällen von Infantilismus, die auf mangelhafter
Entwicklung der Sexualorgane beruhen, stellen die Verff. auf Grund
mehrerer von ihnen beobachteter Fälle einen Typus von renalem
Infantilismus auf, der von fehlerhaften renalen Funktionen be-
gleitet ist und wahrscheinlich denselben seine Entstehung verdankt.
Die Symptomatologie ist in den Hauptzügen folgende: Der
Grad des Infantilismus ist verschieden. In den meisten Fällen, in
denen organische Nierenerkrankung vorliegt, ist die Größe weit unter
der Norm. So war ein 9%/, Jahre alter Patient nur wenig größer als
sein 31/,jähriger Bruder, ein 9jähriger Patient kleiner als sein 5jähriger
Bruder. Die geistige Entwicklung entspricht meist mehr der Größe
als dem Alter. Fehlt organische Nierenerkrankung, so ist der In-
fantilismus meist weniger schwer. In mehreren Fällen wurde Genu
valgum beobachtet, vielleicht ein Anzeichen mangelhafter Ossifikation.
Die hervorstechendsten Symptome sind Polydipsie und Polyurie.
Das Durstgefühl ist sehr stark, die Polyurie manchmal extrem. So
entleerte ein Patient in 24 Stunden eine Urinmenge, die ein Viertel
seines Körpergewichtes betrug. Bettnässen ist häufig vorhanden.
Die Haut ist sehr trocken, das Gesicht runzelig, die Gesichtsfarbe
oft blaßgelblich. In manchen Fällen besteht ausgesprochene Anämie.
Das Alter, in welchen den Eltern die Symptome zuerst auf-
fallen, ist von Wichtigkeit. In vielen Fällen sind die Polydipsie und
die Polyurie von Geburt an bemerkt worden. Bei diesen Kindern
blieb das Wachstum vom Säuglingsalter an zurück. In anderen Fällen
sollen die Kinder in den ersten Lebensjahren normal gewesen
und Durst, Polyurie und retardiertes Wachstum erst später auf-
getreten sein.
Kardiovaskuläre Veränderungen sind bei einigen Kindern nach-
weisbar und bestehen in Hypertrophie des linken Ventrikels, erhöhtem
Blutdruck und Verdickung der Arterienwandungen, die zunächst
an der Arteria brachialis nachweisbar sein kann. Die Fälle von renalem
Infantilismus können in zwei Gruppen eingeteilt werden:
l. Renaler Infantilismus mit organischer Nierenerkrankung.
(Chronische interstitielle Nephritis.) |
| 2. Renaler Infantilismus ohne organische Nierenerkrankung.
(Diabetes insipidus.)
Die erste Gruppe, für die im ganzen 8 Beobachtungen mit
4 Autopsiebefunden beigebracht werden, scheiden die Verff. in 4 Unter-
abteilungen: a) Kongenitale Symptome. Keine nachweisbaren kar-
diovaskulären Veränderungen. 5b) Kongenitale Symptome. Gering-
fügige kardiovaskuläre Veränderungen. c) Kongenitale Symptome.
Ausgeprägte kardiovaskuläre Veränderungen. d) Später auftretende
Symptome.
Von den 8 Kindern dieser Gruppe starben 5, eines im urämischen
Anfall, 2 an Pneumonie. (Von zweien, die von Naish beobachtet
wurden, wird die Todesursache nicht angegeben.)
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 475
Bei der Autopsie fand sich stets interstitielle Nephritis mit
sehr zahlreicher Wucherung des Stützgewebes. Ätiologisch konnte
hereditäre Syphilis in keinem Falle nachgewiesen werden. Schild-
drüsentherapie blieb ohne Erfolg.
Die zweite Gruppe: Renaler Infantilismus ohne organische
Nierenerkrankung (Diabetes insipidus) ist durch 3 Fälle vertreten.
Der eine betrifft ein 16jähriges Mädchen, das seit 10 Jahren wiederholt
in Krankenhausbeobachtung steht. Die Mutter soll auch an Diabetes
insipidus gelitten haben ; ebenso zwei Brüder, von denen der eine,
27jährige, nur 1:50 m groß ist.
Bei den 3 Fällen von Diabetes insipidus ist das Wachstum
nicht so stark gehemmt und die Trockenheit und Runzelung der
Haut nicht so ausgeprägt wie bei von chronischer Nephritis begleiteten
Fällen von Infantilismus. Philippson (Frankfurt a. M.).
Eduard Melchior. Zur Kenntnis der kongenitalen Vorderarm-
synostosen. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 35.)
In der Breslauer chirurgischen Klinik beobachtete Verf. einen
Fall dieser Mißbildung, von der in letzter Zeit des öfteren Kasuistik
mitgeteilt worden ist. Im Anschluß an die klinische Besprechung
des Falles erörtert Verf. die Pathogenese der Erkrankung und wendet
sich gegen die Liebleinsche Auffassung, daß es sich um eine
Hemmungsbildung handle, daß die in der frühesten Fötalzeit be-
stehende partielle Verschmelzung von Ulna und Radius bestehen
bleibe, daß die Differenzierung des Capitulum radii unterbleibe und
daß dieses obere Radiusende infolge seiner rudimentären Ausbildung
den normalen Anschluß an den Humerus nicht erreiche. Auf Grund
der Beobachtung in seinem eigenen Falle sowie bei einem andern
Falle von kongenitaler Radiusluxation und auf Grund der rönt-
genologischen Untersuchungen neigt der Verf. zu der Annahme,
daß vielmehr bei den kongenitalen Vorderarmsynostosen der primäre
Vorgang in der Radiusluxation zu suchen ist, wobei dann die Synostose
als das Produkt einer durch den konstanten Druck der aufeinander-
liegenden beziehungsweise reibenden Knochen hervorgerufenen ossi-
fizierenden Periostitis anzusehen wäre. Keller.
Marc. Paunz. Über die Verwendung der direkten Laryngoskopie und
Tracheo-Bronchoskopie bei Kindern. (Jahrb. f. Kinderheilk., LXX VI,
Ergänzungsheft, S. 131—178.)
Verf. berichtet über eine größere Anzahl von Fällen, in denen
die direkte Laryngoskopie und Tracheobronchoskopie bei Kindern
wichtige diagnostische und therapeutische Dienste geleistet hat.
Dahin gehören die Papillome des Kehlkopfes, dann Fälle von aspi-
rierten Fremdkörpern und Tuberkulose der tracheobronchialen
Lymphdrüsen sowie peritracheale und peribronchiale Abszesse. Von
29 wegen Fremdkörpern behandelten Fallen starben 5, während 24
geheilt wurden. Unter den 5 Todesfällen entfallen 3 auf Kinder, die
nicht älter als 1 Jahr waren. Auch hochgradige Atemnot, berechnet
33*
476 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr: 7
auf Verlegung eines Bronchus durch eingedicktes Sekret, konnte mit
Erfolg behandelt werden.
In einigen Fällen wurden käsige Massen, die aus verstärkten
in die Luftwege perforierten Drüsen stammten und Erstickungs-
symptome ausgelöst hatten, mit Hilfe der Bronchoskopie entfernt
und Heilung erreicht. H. Vogt.
Berichte.
I. Kongreß der „Association internationale de pédiatrie“
in Paris vom 7. bis 10. Oktober 1912.
Referent: Arthur Keller.
Erste Sitzung am Montag, den 7. Oktober,
| vormittags 9 Uhr.
Vorsitzende: Hutinel (Paris),
Schloßmann (Düsseldorf),
Scheltema (Groningen).
In einer einleitenden Ansprache schildert der Vorsitzende des
Kongresses, Professor H u tinel, die Geschichte der Internationalen
Gesellschaft für Pädiatrie. Er weist auf die Bedeutung der Kinder-
heilkunde als Spezialfach und auf die Notwendigkeit, die Fachgenossen
zu einer internationalen Vereinigung zusammenzuschließen, hin. Die
Pädiatrie sei erst spät dem Beispiele anderer Disziplinen, z. B. der
Chirurgie, der Neurologie, der Dermatologie, der Ophthalmologie, der
Gynäkologie usw., in der Veranstaltung internationaler Kongresse
gefolgt. Des weiteren bespricht Hutinel die Organisation der
Internationalen Gesellschaft, des gegenwärtigen und der künftigen
Kongresse und teilt mit, daß das internationale Komitee dem Kon-
gresse als Sitz für den nächsten Kongreß im Jahre 1915 Brüssel vor-
schlägt, und zwar in der Erwägung, daß zu derselben Zeit der inter-
nationale Kongreß für Säuglingsschutz (Gouttes de lait) im Haag
stattfindet, und gleichzeitig In dem Bestreben, künftig eventuell eine
Vereinigung dieser beiden internationalen Kongresse zu erzielen.
Da Professor Troitzky (Charkow) durch Krankheit ver-
hindert ist, dem Kongresse beizuwohnen, verliest der Generalsekretär
Barbier (Paris) einen Auszug aus dem von Troitzky angekündigten
Vortrage: „Historische Studie über die Arbeiten der [französischen Pädiatrie
während der letzten vier Jahrhunderie‘‘.
l. Hauptreferat: Die Anämien im Kindesalter.
l. Léon Tixier (Paris): ,, Referat über die Anämien im Säuglings-
alter.
Nach einer kurzen historischen Übersicht erörtert der Vortragende
in einem ersten Kapitel den Stand unserer Kenntnisse über die nor-
male und pathologische Blutbildung im Säug-
lingsalter.
Das Blut der anämischen Säuglinge bietet eine Reihe von Be-
sonderheiten dar. Die Myeloidreaktion des Blutes gewinnt an Aus:
breitung, welches auch die Ursache und der Grad der Verarmung an
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 477
Blutkörperchen sein mag; mag es sich um eine schwere oder um eine
leichte Anämie handeln, so kommen doch die kernhaltigen Blut-
körperchen, die Myelozyten, die Re angsformen gleichzeitig neben-
einander vor. Dies erklärt sich aus der usammensetzung des Knochen-
marks, welches, sehr reich an Zellelementen, außerordentlich rasch auf
toxisch-infektiöse Reize und auf Blutverluste reagiert.
Eine sehr deutliche Verringerung des Hämoglobingehaltes des
Blutes mit einer Verminderung der Blutkörperchenzahl unter die
Norm ist gleichfalls eine besondere Eigentümlichkeit der Anämie des
Säuglingsalters. Die rasche Erschöpfung der Eisenreserven spielt eine
große Rolle, und das ist einer der Gründe, warum die Anämien ale-
mentären Ursprungs so häufig sind.
Schließlich scheint eine Abart der Anämie den ersten Lebens-
jahren eigentümlich zu sein: die Anämie mit Splenomegalie und
Myelämie, wie sie vonv. Jacksch und L uz et treffend beschrieben
worden ist.
Die hämatopoetischen Organe der anämischen oder
sonst kranken Kinder sind vom Vortragenden mit moderner Technik
untersucht worden. Das Knochenmark schien ihm in erster Linie
Interesse zu bieten wegen seiner elektiven Erythrozyten und Leuko-
zyten bildenden Funktion. Die Drüsenreaktionen sind sekundär. Was
die Läsionen der Milz betrifft, so ist deren Deutung schwierig, da
die lymphoide, myeloide und makrophageische Reaktion dies er-
schweren. Oft beobachtet man auch Spuren verschiedenartiger Ent-
zündungsprozesse, welche die mit der pathologischen Blutbildung in
Zusammenhang stehenden Veränderungen verdecken und verändern.
Die Reaktionen des Knochenmarkes werden nacheinander be-
sprochen: Für die Anämien des ersten Säuglingsalters bei Rachitis,
für die Rachitiker mit normalem oder pathologischem Blutbilde, die
Kinder mit Splenomegalie, Anämie und Myelämie, die hereditäre
Syphilis und die Anämie im Verlaufe von schweren Infektionen.
Es lassen sich folgende Formen unterscheiden: 1. Zeichen
vonabnorm gesteigerter Funktion des Knochen-
markes, welche sich in einer intensiveren Gefäßbildung und in
einer vermehrten Teilung der überernährten Zellen kundgeben. Nor-
malerweise ist Fett von den ersten Monaten an vorhanden. Das
myeloide Gewebe dringt dann allmählich zwischen die Bläschen ein,
welche in demselben Maße verschwinden, wie das Knochenmark
sich vermehrt. Die Bläschen, welche ihr Fett resorbiert haben, bilden
sich in anastomosierende Bindegewebszellen um. Diese bilden, nachdem
sie zum indifferenzierten Zustand zurückgekehrt sind, ein zartes
Retikulum, welches noch weniger sichtbar ist als in normalem Zustande,
da es durch die Anhäufung der myeloiden Zellen noch mehr ver-
deckt wird.
Die medulläre Reaktion ist allgemein oder partiell,
je nachdem sie sich auf das ganze Knochenmark oder auf einen Teil
desselben erstreckt. Sie ist vollständig oder unvoll-
ständig, je nachdem alle Zellformen des myeloiden Gewebes ver-
treten sind oder nicht; sie ist vollkommen oder unvoll-
kommen, je nachdem sie zur Bildung reifer Zellelemente führt
oder nicht. Es gibt bei einer gewissen Zahl von Fällen (Rachitis,
hereditäre Syphilis) Strukturunterschiede zwischen dem Marke der
Diaphysen und dem der Haversschen Kanäle oder der Hohlräume
der Spongiosa. Auch soll man immer, wenn man von der Qualität
einer medullären Reaktion spricht, die Gegend genau bezeichnen,
von der die untersuchte Markprobe stammt. Im allgemeinen führt die
Funktionssteigerung zum Überwiegen der Myelozy ten, manchmal der
kernhaltigen Blutkörperchen. Wenn die Blutkörperchenbildung zu
hastig erfolgt, als daß sie sämtlich zur Reife kommen können, wie bei
der Pseudoleukämie, so wird der Kern ausgestoßen, bevor noch das
Hämoglobin vollständig entwickelt ist. Das Blutkörperchen wird dann
478 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
basophil oder polychromatophil. Außerdem entstehen an den kern-
haltigen roten Blutkörperchen kernlose Hämatien von gleicher Größe:
daher die Anisozytose. Schließlich kommt es zu normo-, mikro- oder
megaloblastischer Reaktion, wenn die Mutterzellen in die peripheren
Gefäße eintreten. Unter diesen Umständen werden gewöhnlich auch
die Irritationsformen des Kernes beobachtet (zweilappiger, dreilappiger
Kern usw.).
2. ZeichenderfunktionellenErschöpfungdes
Knochenmarkes. Die makroskopischen Zeichen sind häufig
trügerisch. Ein rotes Mark kann auch ganz einfach ein hämorrhagisches
Mark sein. Die histologische Untersuchung ist in allen zweifelhaften
Fällen erforderlich. Man kann den eben beschriebenen vollendeten
Reaktionen die unvollendeten Reaktionen gegenüberstellen, bei denen
die Zellelemente nicht zur Reife kommen. Die ausschließliche oder
überwiegende Neubildung von orthobasophilen Myelozyten, welche
außerstande sind, in ihrem Protoplasma differenzierte Granula zu
bilden, liegt den larvären Reaktionen (hereditäre Syphilis)
zugrunde.
Der indifferenzierte Charakter ist noch ausgesprochener bei den
embryonären Reaktionen, bei denen embryonale Zellen
allein neugebildet werden (Rubens-Duval) Oft spricht man
auch in solchen Fällen, besonders wenn die Zellen klein sind, von einer
Iymphoiden Umwandlung des Knochenmarkes.
Diese Inselchen von lymphoidem Gewebe sind besonders bei
anämischen Rachitikern häufig. Sie nehmen verschiedenes Aussehen
an: entweder Anhäufung kleiner Zellen mit hellem Kern oder dichte
oder spärliche Nebeneinanderlagerung kleiner Zellen mit kontrahiertem
Kerne oder die charakteristische Anordnung lymphatischer Follikel
mit hellem Zentrum. Wahrscheinlich existieren ähnliche Veränderungen
auch bei anderen chronischen Affektionen. Der Vortragende glaubt
jedoch nicht, daß man sie jemals häufiger und sicherer als bei Rachitis
beobachten kann.
Die medulläre Aplasie ist das letzte Stadium der Er-
schöpfung. Die aplastische Anämie ist beim Säuglinge überaus selten,
en kann sie durch denselben Mechanismus ausgelöst werden wie
eim Erwachsenen. Wie Rubens-Duval gezeigt hat, ist sie dann
primär oder aber sekundär nach hyperplastischer Reaktion. Die Rück-
bildung ist dann identisch mit der normalen Rückbildung des myeloiden
Gewebes; nachdem dies durch Fettbläschen ersetzt ist, wird Fett im
Innern der fixen Bindegewebszellen des retikulären Gewebes gebildet.
Was vom myeloiden Gewebe übrig bleibt, hat die Neigung abnorm
zu reagieren: larväre und embryonale Reaktionen.
Bei hereditärer Syphilis hat Tixier jedoch aplastisches Knochen-
mark gefunden, welches einen Typus fibröser, pathologischer Reaktion
zeigt, wie sie von Rubens-Duvalund Fa ge für das Ganglion,
von Tixier und Fräulein Feldzer für die Thymus beschrieben
ist. In diesen Fällen ist es nicht mehr Fett, sondern Bindegewebe,
welches an Stelle des myeloiden Gewebes tritt.
Der Vortragende bespricht weiterhin die Beziehungen,
welche zwischen dem Zustande des Blutes und
demjenigen derblutbildenden Organe bestehen.
In vielen Fällen sind die myeloide Reaktion des Blutes, die Polynukleose
und die Eosinophilie der Äusdruck der Hypoplasie der entsprechenden
Zellart im Marke. Bei gewissen Formen schwerer Anämie ist dieser
Parallelismus jedoch wenig ausgesprochen und es wird dann schwer,
über die Qualität der medullären Reaktionen etwas Sicheres fest-
zustellen, wenn man sich nur auf die Blutuntersuchung stützt.
So kommt es, daß die Reaktionen des Knochenmarkes bei vier
hereditär-syphilitischen Kindern wesentlich verschieden sein können,
und trotzdem ist die Myelämie im einen Fall nicht viel deutlicher
als im andern. Ebenso verhält es sich in bezug auf die Leukozyten:
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. ` 479
9000 weiße Blutkörperchen können einem sehr zellreichen Mark ent-
sprechen, während 8600 bei einem Kinde gezählt werden, welches ein
fast vollständig aplastisches Knochenmark im Femur aufweist.
Die Unterschiede zwischen der pathologi-
schen Blutbildung beim Säuglinge und beim Er-
wachsenen sind hauptsächlich solche in Einzelheiten. Beim
Säuglinge kommen leichter larväre und embryonale, medulläre Re-
aktionen vor; sein blutbildendes Gewebe reagiert schneller und inten-
siver auf die verschiedensten Reize; auch werden Normoblasten und
sogar Megaloblasten in die Blutbahn geworfen vor der vollständigen
Entwicklung der Zelle und vor dem Verschwinden des Kernes. Diese
Feststellung hat nicht im entferntesten dieselbe semiologische und
rognostische Bedeutung wie beim Erwachsenen. Ebenso haben die
arvären Reaktionen den Übergang von Zellen ins Blut zur Folge,
deren Ursprung häufig schwer zu erkennen ist, die aber das Blutbild
auf Kosten der polynukleären Zellen verändern.
Außerdem sind die Zeichen extramedullärer Blutbildung in der
Milz und in den Ganglien, seltener in den anderen Organen, beim
Säuglinge viel stärker und leichter zu konstatieren.
brigens ist diese Reaktion nur in Ausnahmsfällen vollkommen
ausgebildet, die Myelozyten oder die kernhaltigen roten Blutkörperchen
beherrschen das Bild; und häufig genug ist die Myelozytose schwer
zu erkennen, weil es sich dabei um larväre oder embryonale Reaktionen
handelt.
x% *
*
In den letzten Jahren sind zytologische, chemische, biologische
und physikalische Untersuchungen in großer Zahl angestellt worden,
deren Ergebnisse der Vortragende zusammenfaßt, soweit sie unsere
Kenntnis von den Anämien des Kindesalters bereichert haben. Gewisse
Ergebnisse scheinen definitiv festgelegt, andere bedürfen der Ergänzung.
Zytologische Untersuchungen. Mit Hilfe neuer
technischer Methoden sind die roten Blutkörperchen eingehender
studiert worden (vitale Färbung, Färbung nach May-Grünwald,
Giemsa usw.). Einige Autoren betrachten gewisse intra- und extra-
globuläre Gebilde als Zeichen der Degeneration der Blutkörperchen.
Man kann dem die Anzeigen der Regeneration gegenüberstellen,
welche durch die Polychromasie, die nukleären Reste von Jolly,
die basophile Färbung, die Anisotzytose usw. dargestellt werden.
Die basophilen Granula sind im Blute anämischer Kinder häufig
(Starck). Ravenna hat nachgewiesen, daß der erste Erfolg der
Eisen- oder Arsenbehandlung der ist, daß die Anzahl der granulierten
Blutkörperchen mit Granula zunimmt. Erst später bemerkt man die
Zunahme der Zahl der roten Blutkörperchen und des Hämoglobin-
gehaltes.
Jolly hat jedoch die großen Schwierigkeiten der Deutung
der basophilen Granulationen nachgewiesen. Er hat bewiesen, daß
dieser Befund der Folgezustand einer geringen Hämoglobinmenge
sowie eines abnormen Zustandes des Stroma und der Membran ist.
Das kann entweder der Ausdruck der Jugend des Blutkörperchens oder
im Gegenteile das Anzeichen einer wirklichen Alteration des Hämo-
globins im Verlaufe schwerer Anämien sein. Es wäre wünschenswert,
daß diese Studien mit technischen Hilfsmitteln wieder aufgenommen
würden, welche Fehlerquellen auszumerzen gestatten.
Das Studium der weißen Blutkörperchen ergibt
interessante Resultate. Bezüglich der Morphologie der Zellen
weiß man, daß nach Arneth der funktionelle Wert um so aus-
esprochener ist, je deutlicher die Kernteilung ist. Die Kernteilung
ist bei den schweren Anämien sehr weitgehend. Der Gehalt dieser
Zellen an neugebildeten Produkten gleicht dem mehrerer Leukozyten
mit einfachem Kerne. Systematische Untersuchungen darüber sind
480 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
beim Säuglinge noch nicht gemacht worden, wären aber von Interesse
in einem Augenblicke, wo man die Bedeutung leukozytärer Fermente
für die Hämolyse erkennen lernt.
Die Veränderungen der Leukozytenformen
müssen manchmal sehr sorgfältig interpretiert werden. Bei alimentären
Anämien sind die polynukleären Zellen oft in beschränkter Zahl vor-
handen. Ebenso muß man im Verlaufe von Infektionen, welche
Anämien veranlassen, pseudoleukämische Veränderungen des Blutes
in Betracht ziehen, welche meist von kurzer Dauer sind (Tixier,
Flesch und Schomberger).
Man kann nicht immer die Ursache dieser oder jener Anämie
KE feststellen, wenn man sich nur auf die Veränderungen der
eukozytenformen stützt. Jedoch sind Mononukleose und Myelozytose,
wie es Sevestre gezeigt hat, wenn auch nicht von absolutem Werte, so
doch Anzeichen, welche eine Syphilis vermuten lassen. Da der Pa-
rallelismus fehlt, welcher bei schweren Anämien zwischen dem Zustande
des Blutes und den zytologischen Beaktionen des Krochenmarkes
besteht, so hat man verschiedene andere Methoden angewendet, die
genauere Auskunft geben können. Die Biopsie, welche Gh&din6
empfiehlt, ist nur ausnahmsweise und auf den Säugling überhaupt
nicht anzuwenden. Man muß nach anderen Techniken greifen. Man
weiß, daß eine Infektion, welche während einer plastischen Anämie
auftritt, von Leukozytose begleitet wird, während bei aplastischen
Formen das Blutbild in keiner Weise beeinflußt wird.
Man hat darum auch in neuester Zeit die sogenannte Gelatine-
probe empfohlen. v. Decastello und Krjukoff injizieren
einige Kubikzentimeter einer sterilisierten 10%igen Gelatinelösung
subkutan. Die Blutuntersuchung ergibt nur bei aktivem Knochenmark
14 bis 15 Stunden nach der Injektion eine vorwiegend polynukleäre
Leukozytose. Wenn man die Provenienz der Gelatine und deren
Sterilisation kennt, kann man ohne Bedenken auch beim Säuglinge
das Verfahren anwenden.
Untersuchungen über das Hämoglobin. Den
französischen Pädiatern kommt die Ehre zu, einen besonderen TY us
der Säuglingsanämie beschrieben zu haben (Hallé und Jo P
Rist und Guillemot, Leenhardt), welche durch eine normale
Zahl der Blutkörperchen und durch eine beträchtliche Verminderung
des Hämoglobingehaltes und infolgedessen des Index charakterisiert.
ist. Die Oligochromie ist intensiv (Pseudochlorose, Oligosiderämie).
Nach diesen Autoren ist der Leukozytengehalt nicht verändert, es
fehlt die myeloide Reaktion. Die Anisozytose, die Poikilozytose und
die Polychromatophilie sind stets mehr oder weniger deutlich aus-
gesprochen.
Tatsächlich ist das Hauptmerkmal dieser Varietät der Anämie
die beträchtliche Verminderung des Hämoglobingehaltes, welche im
Widerspruche zu der normalen oder geringfügig verminderten
Zahl der roten Blutkörperchen steht. Alle übrigen Erscheinungen,
wie abweichendes Verhalten der Leukozyten, der roten Blutkörperchen,
myelämischer Zustand des Blutes sind inkonstant (Comby,
Marfan, Tixier).
Dieser Zustand zeigt sich gewöhnlich im zweiten Lebensjahre.
Es ist fast immer eineerworbene Anämie. Die fast ausschließliche
- Milchernährung ist zu lange fortgesetzt worden, und da dieses Nahrungs-
mittel nur einen beschränkten Eisengehalt hat, werden die Eisenreserven
schneller erschöpft als gewöhnlich. H. Barbier betont, daß akzi-
dentelle oder chronische Intoxikationen wie die verschiedenen Infek-
tionskrankheiten des Kindesalters die Ausgaben an Eisen vermehren
und die Periode der Toleranz für Milchernährung herabsetzen können.
Die Oligosiderämie ist zuweilen kongenital; Hutchin-
son hebt hervor, daß bei Zwillingsgeburt in “einer Anzahl von Fällen
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 481
der Eisengehalt für beide Kinder unzulänglich wäre, und oft genug
ist nur eines der Kinder von der Organinsuffizienz betroffen.
Ebenso bringt man damit die Frühgeburt in Zusammenhang;
es erscheint begreiflich, daß die Leber eines vorzeitig geborenen Kindes
een soviel Eisen aufspeichern konnte wie die eines ausgetragenen
indes.
Mit der Oligosiderämie steht eine wichtige diagnostische
Frage im Zusammenhang. Häufig genug sieht man Säuglinge, deren
Hautfärbung an das Bestehen einer schweren Anämie denken läßt,
während die Blutuntersuchung keine wesentliche Verminderung der
Blutkörperzahl und des Hämoglobingehaltes zeigt. Tixier hat
den Nachweis erbracht, daß man diese Kinder nicht zu der wirklichen
Anämie zählen darf, da sie eine genügende Hämoglobinmenge be-
wahren. Diese Ansicht wird durch die neueren Arbeiten von Müller
bestätigt, welcher mit präziser Methodik bei normalen und bei blassen
Kindern das spezifische Gewicht des Blutes, die Gesamtblutmenge,
die Hämoglobinmenge, die Sauerstoffaffinität des Blutes und des
Hämoglobins verglich. Er kam zu dem Schluß, daß viele blasse Kinder
trotz ihres blassen Aussehens nicht anämisch sind, und er fügt hinzu,
daß es ebenso unmöglich ist zu sagen, worauf diese Blässe beruht,
wie allein durch klinische Untersuchung diese pseudoanämischen
von den wirklich amänischen zu unterscheiden. Es ist also in diesen
Fällen neben der klinischen Untersuchung eine Zählung der Blut-
körperchen und eine Bestimmung der Hämoglobinmenge nötig.
Biologische Untersuchungen. Die biologischen
Untersuchungen, welche die Ärzte seit zehn Jahren am meisten inter-
essiert haben, beziehen sich auf die hämolytischen Prozesse. Der Vor-
tragende erörtert folgende beiden Gruppen von Tatsachen, welche
allein die Pathologie des Säuglings betreffen: den Icterus neonatorum
und die Anämie der Säuglinge.
1. Hämolytischer Ikterus bei Neugeborenen.
Leuret (Bordeaux) kommt das Verdienst zu, daß er seit 1902 die
Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der hämolytischen Phänomene
für die Atiologie gewisser Formen von Ikterus gelenkt hat. Leuret
teilt die Entwicklung des idiopathischen Icterus neonatorum in drei
Perioden. In der ersten Periode (période rouge), welche 1 bis
8 Tage nach der Geburt beginnt, scheint das primum movens
eine Abkühlung des Körpers zu sein, welche sich in einer Verminderung
der zentralen Temperatur zu erkennen gibt. Die Hautdecken zeigen
eine deutliche Rotfärbung. Die Verminderung der globulären Resistenz
ist sehr ausgesprochen. In einzelnen Fällen ist das Blut lackfarben,
und die Intensität dieses Zustandes geht der Imtensität des Ikterus
parallel. Indirekte Beweise für das Eintreten eines hämolytischen
Prozesses sind das Erscheinen zahlreicher granulierter und einiger
kernhaltiger Blutkörperchen im zirkulierenden Blute. Außerdem ist
der Urin stark gefärbt und enthält Farbstoffe, die vom Abbau des
Blutfarbstoffes herrühren.
In der zweiten, der sogenannten ikterischen
Periode wird das Blutserum zuerst orangefarben, es gibt das Hämo-
opus dann wird es deutlich gelb, aber ohne G m e li n sche
eaktion zu geben. Die ikterische Verfärbung tritt an Haut und Schleim-
häuten auf. Die Blutveränderungen werden geringer, ebenso die Ver-
änderungen im Aussehen des Harnes. Der Harn gibt keinen rötlichen
Reflex mehr. Er enthält noch Abbauprodukte des Hämoglobins, die
jedoch einer höheren Oxydationsstufe entsprechen.
Die Periode der Besserung kommt 10 bis 15 Tage
nach dem Auftreten der ersten Erscheinungen.
Dieser Icterus neonatorum ist also ein ausgesprochener Typus
von hämolytischem Ikterus mit dem Stadium der Hämoglobinämie,
welche so selten beim Erwachsenen nachweisbar wird.
482 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
2. Die Anämie beim Säugling. Besondere technische
Schwierigkeiten weist das Studium der biologischen Phänomene der
Hämolyse beim Säugling auf. Jedoch spricht alles für die überwiegende
Bedeutung dieses Mechanismus in der Pathogenese der Blutläsionen.
Man findet übrigens alle Zwischenstufen zwischen einer ziemlich
raschen Zerstörung von Blutkörperchen, welche mit Ikterus einhergeht,
und der minimalen, aber prolongierten Zerstörung von Blutkörperchen,
welche sich intra vitam beim Säugling in einer Anämie verschiedenen
Grades mit oder ohne Splenomegalie äußert und die bei der Autopsie
eine beträchtliche Siderose der meisten inneren Organe erkennen läßt.
Primäre Blutreaktionen und sekundäre Leber- und Urinreaktionen
können gleichzeitig vorkommen und die verschiedensten Erscheinungen
hervorrufen. Anderseits ist bei der Deutung dieser verschiedenen
Krankheitsbilder der Zustand von Milz, Leber und Nieren in Betracht
zu ziehen. Wenn im Verlaufe syphilitischer Anämie Ikterus so häufig
ist, so beruht dies offenbar auf einer tiefgehenden Störung der Funktionen
der Leberzelle.
Tixier bespricht die verschiedenen Formen von Säuglings-
anämie und erörtert die Rolle, welche man den hämolytischen
Phänomenen in der Pathogenese der Blutveränderungen zuschreiben
kann. Er bespricht nacheinander die bakteriellen Affektionen, die
parasitären Erkrankungen und die Intoxikationen.
Das Studium des komplexen Mechanismus, welcher zur Hämolyse
führt, wird absichtlich vom Vortragenden übergangen. Diese Frage,
welche durchaus noch nicht geklärt ist, interessiert mehr die Allgemein-
biologie als die Anämie des Säuglings. Übrigens ist es eine sekundäre
Frage, ob die Zerstörung der Blutkörperchen im zirkulierenden Blut
oder in dem oder jenem Parenchym sich vollzieht. Die Folge wird immer
die gleiche sein: Hämoglobinurie, Ikterus und vor allem Anämie mit
oder ohne Splenomegalie. Außerdem kommt sehr wahrscheinlich für
die Hämolyse nicht in allen Fällen der gleiche Mechanismus in Betracht.
Physikalische Untersuchungen. Die physikali-
schen Untersuchungsmethoden sind weniger gepflegt worden als die
färberischen, die chemischen und die biologischen. Das liegt an der
komplizierten Technik. Es wäre jedoch sehr erwünscht, die Gesamt-
blutmenge der Anämischen bestimmen zu können. Versuche in dieser
Richtung haben Morawitz und Siebeck gemacht, welche die
Gesamtblutmenge des Körpers nach der in einem Arm enthaltenen
Blutmenge berechnen. Die letztere wird mittels Plethysmographen
festgestellt.
Es gibt außerdem Phänomene der Eindickung und Verdünnung
des Blutes, welche uns mangels präziser Methodik entgehen. Es sei
hier nur die refraktorische Methodik erwähnt, deren Genauigkeit in
der Bestimmung des Konzentrationsgrades des Blutes größer erscheint
als die einfache Zählung (Widal, Benard und Vaucher).
Die Viskosimetrie ist zum Studium der Pathologie der Säuglings-
anämie noch kaum angewendet worden. Dasselbe gilt von der Ober-
flächenspannung des Blutes. Und doch sollten diese Methoden in der
Klinik der Kinderkrankheiten Verwendung finden. Vielleicht liefern
sie uns die Aufklärung zahlreicher Fragen aus der pathologischen
Physiologie, die trotz aller Bemühungen bis heute noch dunkel sind.
* *
*
Die schweren Anämien von perniziösem Typus sind
beim Säugling häufiger, als man denkt. Es kommen zwei Typen vor:
die Anämie mit Splenomegalie und Mvelämie (Pseudoleukämische
Anämie) und die perniziöse Anämie, die fast identisch ist mit der ent-
sprechenden Erkrankungsform beim älteren Kind oder .beim Er-
wachsenen.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 483
Die letztere Anämie ist kaum beschrieben und der Vortragende
erwähnt ihre klinischen Besonderheiten und die Art ihrer Entwicklung.
Die Syphilis hereditaria ist eine der Krankheiten des Säuglings-
alters, welche am schnellsten zu weitgehender Zerstörung der roten
Blutkörperchen führt. In anderen Fällen ist eine Otitis media gefolgt
von Septikämie die Ursache (Ribadeau-Dumas und Poisot)
oder eine eitrige Pyelonephritis (Carpenter) oder ein Abdominal-
tumor (Ribadeau-Dumas und Camus) oder eine Helmin-
thiasis oder Verdauungsstörungen, Keuchhusten usw. (Tixier).
Manchmal ist es jedoch ebenso wie beim Erwachsenen unmöglich,
eine bestimmte toxische oder infektiöse Ursache festzustellen (Cristina).
Die perniziöse Anämie charakterisiert sich durch die Schnelligkeit
ihrer Entwicklung, daher kommt es, daß sie sehr häufig nicht erkannt
wird. Um die Diagnose zu stellen, muß man die Intensität der klinischen
Symptome und die Schnelligkeit der Blutkörperchenzerstörung be-
rücksichtigen. Man kann sich in der Tat nicht, wie beim Erwachsenen,
auf die Steigerung des Hämoglobinindex noch auf die Gegenwart
von Megaloblasten oder ihr Fehlen stützen. Referent führt die ana-
tomischen Gründe für dies abweichende Verhalten an.
Die Prognose ist sehr ungünstig, Heilung jedoch möglich.
Remissionen sind häufig, besonders unter dem Einfluß bestimmter
therapeutischer Eingriffe.
Die plastische Anämie ist häufiger als die aplastische. Formen
mit medullärer, larvärer oder embryonaler Reaktion sind häufiger
als beim Erwachsenen. Ein Beispiel dafür ist der Fall von Rib a d ea u-
Dumas und Poisot: Proliferation des Knochenmarkes von
lymphoidem Typus und diesem Zustand des Knochenmarkes ent-
sprechende Blutreaktion. Auch hier erwähnt der Vortragende noch
einmal die Schwierigkeit, den anatomischen Zustand des Knochen-
markes beim Säugling zu beurteilen, wenn man sich allein auf die
Blutuntersuchung stützt.
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k
Therapie. Wenn man die Wirkungsweise der gegen die
Anämie angegebenen Behandlungsmethoden betrachtet, so fällt einem
auf, daß es eine große Zahl von Substanzen gibt, welche die Blut-
bildung stimulieren, während fast keine einzige existiert, welche
sich direkt gegen die häufigste Ursache der schweren Säuglingsanämien
richtet, nämlich die Hämolyse.
Wenn die verschiedenen Therapeutika in vielen Fällen Wunder
tun, so erklärt sich dies so, daß es sich fast immer um Anämie mittleren
Grades handelt, um Oligosiderämie, sei sie nun rein ausgebildet oder
verbunden mit einem vorübergehenden Versagen der blutbildenden
Organe. Wenn es sich dagegen um eine Anaemia gravis, um eine Anämie
mit Splenomegalie und Myelämie (Pseudoleukämie) handelt, sind die
Resultate ganz andere und man kann sagen, daß die Therapie der
schweren Anämien vom perniziösen Typus unsicher ist und lediglich
auf Empirie beruht. “
Die pathologische Anämie lehrt uns außerdem, daß die funk-
tionelle Insuffizienz des Knochenmarkes eine Ausnahme bildet, während
die hämolytische Zerstörung der Blutkörperchen die Regel ist. Das
gilt noch mehr für den Säugling als für den Erwachsenen.
l. Unter den therapeutischen Mitteln, welche darauf ausgehen,
die blutbildenden Organe im Verlauf schwerer Säuglings-
anämien zustimulieren, hat man mit wechselndem Erfolg Eisen,
Arsen, Opotherapie, Röntgenstrahlen, Carnotsches hämato-
poetisches Serum angewendet. Jede dieser Behandlungsarten kann
zu ihren Gunsten eine gewisse Zahl von Erfolgen aufzählen, aber es
erscheint schwierig, präzise Indikationen aufzustellen. Jedoch darf
man beim Fehlschlagen eines der Mittel nicht den Mut verlieren,
sondern muß sie nacheinander anwenden, indem man durch wiederholte
484 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Zählungen die erlangten Resultate kontrolliert. In manchen Fällen
gibt die Kombination mehrerer Behandlungsmethoden gute Resultate.
2. Antihämolytische Behandlungsmethoden.
Einer der ersten Versuche in dieser Hinsicht war der von Reicher
und Klemperer, die antihämolytische Eigenschaften des Chole-
sterins auszunutzen. Doch ist die neutralisierende Wirkung dieser
Substanz, so unleugbar sie in vitro ist, in vivo problematisch. Bei
Erwachsenen mit perniziöser Anämie hat Reicher nur vorüber-
gehende Besserungen beobachtet.
Außerdem ist es möglich, daß einzelne Medikamente, von denen
man annimmt, daß sie die Blutbildung stimulieren, in Wirklichkeit
dadurch wirken, daß sie die Resistenz gegen Hämolyse erhöhen oder
den hämolytischen Prozeß modifizieren. Gunn und Feltham
haben neuerdings die antihämolytische Wirkung des Arsens erwähnt.
Es liegt auf der Hand, welche technische Schwierigkeiten sich klinischen
und experimentellen Untersuchungen über antihämolytisch wirkende
Substanzen entgegenstellen. Immerhin kommen ihnen die neueren
biologischen Forschungsresultate zu Hilfe und man kann sich von deren
Übertragung auf die Therapie der schweren Anämien viel Gutes ver-
sprechen. Damit würde eine auf richtiger pathogenetischer Grundlage
viel aufbauende Therapie gewonnen, von der eher als von den em-
pirischen Behandlungsmethoden zu erwarten wäre, daß sie der Zer-
störung der roten Bultkörperchen Einhalt gebieten könnte.
2. R. Jemma (Palermo): ‚Über Leishmansche Anämie‘. (Das Referat
erscheint in extenso in der Monatschrift für Kinderheilkunde, Abteilung
Originalien.)
DieLeishmansche Anämie ist eine vorwiegend an den Küsten
des Mittelländischen Meeres vorkommende chronische, meistens zum
Tode führende Infektionskrankheit, die hauptsächlich Kinder in den
ersten Lebensjahren befällt. Dieselbe charakterisiert sich durch Fieber,
Anämie, Dre Milzschwellung und Abmagerung; sie wird durch
einen Parasiten hervorgerufen, der mit dem von Leishman und
Donowan bei an Kala-azar-Kranken in Indien nachgewiesenen
identisch ist.
Die Krankheit wurde im Jahre 1830 von Gardarelli und
später vonSomma und Fede beschrieben; im Jahre 1905 entdeckte
Piorese in Neapel den Parasiten.
Im Jahre 1906 beschreibt Nicolle die Krankheit in Tunis,
und es gelingt ihm nicht nur die Kultivierung des Erregers, sondern
auch die Übertragung der Infektion vom Menschen auf den Hund
sowie die spontane Infektion des Hundes zu beweisen, die er für
identisch mit der menschlichen hält.
In demselben Jahre beobachtet Gabbi die Krankheit in Messina
und erwähnt die Möglichkeit endemischer Herde; später wird die
Krankheit in rascher Reihenfolge in Catania, Palermo, Calabrien,
auf den Aolischen Inseln, in Lissabon, Rom, Tripolis, Algier, Griechen-
land und vor kurzem auch in Triest und Rußland nachgewiesen.
In fast allen Zentren, in denen die Krankheit vorkam, wurde
auch die spontane Hundeleishmania konstatiert. Im Jahre 1910 beweist
Basile, daß die Übertragung der Leishmanschen Krankheit in
den Gegenden des Mittelländischen Meeres durch Flöhe erfolgt.
Der größte Teil der Autoren hält den indischen Kala-azar und die
Leishmansche Anämie für identisch; es gibt aber Forscher (Pianese,
Nicolle und Leishman), welche die Identität bezweifeln.
Atiologie. Die Krankheit wird durch ein spezifisches Agens, den
Leishmanschen Parasiten, hervorgerufen, der in Italien von Pianese
im Jahre 1905 entdeckt wurde; er ist. durch seine morphologischen und
kulturellen Eigenschaften dem von Leishman und Donowan beim
indischen Kala-azar beschriebenen Körperchen ähnlich.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 485
Der beste Nährboden für die Entwicklung des Leishman-
schen Parasiten ist der von Nicolle modifizierte Novy-Mac-Nealsche;
auf diesem Nährmedium wächst er sehr üppig im Kondenswasser,
kann sich aber auch auf der Agaroberfläche entwickeln. Das Tem-
peraturoptimum ist 22 bis 27°. Auf Nährmedien nehmen die Parasiten
die Geißelform an.
Die Infektion kann auf einige Laboratoriumstiere und haupt-
sächlich auf den Hund und Affen durch intravenöse, intraperitoneale
oder intrahepatische Einverleibung von Milzsaft eines kranken Kindes
übertragen werden.
Die histologischen Veränderungen, die bei der experimentellen
Leishmaniose vorkommen, sind den bei der menschlichen Krankheit
beschriebenen ähnlich.
Vor kurzem gelang es einigen Untersuchern, durch Einverleibung
von Kulturen Laboratoriumstiere zu infizieren (Hunde, Meerschwein-
chen, weiße Mäuse, Kaninchen).
Am Mittelländischen Meere kommt die Leishmansche
Anämie sporadisch oder endemisch vor. Bei endemischem Auftreten
findet man die Krankheit hauptsächlich in Bauernfamilien, die unter
sehr schlechten hygienischen Verhältnissen und im engen Verkehr
mit Hunden leben. In einigen solchen Zentren ist die Krankheit seit
längerer Zeit bekannt.
Die Beobachtung, daß die größte Anzahl leishmaniakranker
Kinder in Familien vorkommt, die im engen Verkehr mit Hunden
leben, veranlaßte Nicolle zur Annahme, daß zuerst der Hund
spontan erkranke und die Krankheit dann durch einen Zwischenwirt
auf den Menschen übertragen werde.
Es gelang ihm in der Tat, infizierte Hunde zu finden. — In
Italien beobachtete Basile die spontane Leishmania in Bordonaro
und Rom; andere Forscher konstatierten später das Vorkommen der
Erkrankung in allen Gegenden, in denen die menschliche Leishmania
beobachtet wird.
Bei den Hunden zeigt die Leishmania zwei klinische Formen:
eine akute und eine chronische (Basile), die auch bei der experi-
mentellen Leishmania vorkommen. Aus den parasitenreichen Organen
infizierter Kinder kann man den Parasiten auf dem Novy-Mac-
Neal-Nicolleschen Nährboden mit Charakteren züchten, die
denen des Erregers der menschlichen Krankheit gleich sind.
Auch der pathologisch-anatomische Befund infizierter Hunde ist
identisch dem beim Menschen beobachteten. Wir besitzen mehrere
Anhaltspunkte für die Annahme, daß die Infektion des Menschen und
des Hundes identisch ist. Die Übertragung der Infektion vom Hunde
auf den Menschen vollzieht sich durch einen Zwischenwirt, als welchen
Basile den Pulex serraticeps und irritans ansieht. Dieser Befund
wurde durch weitere Untersuchungen bestätigt. Es ist die Möglichkeit.
anderer Zwischenwirte jedoch nicht ausgeschlossen (eines Makro-
zephalus, Mosca domestica).
Die Leishmansche Anämie befällt hauptsächlich Kinder
der ersten und zweiten Kindheit, selten Erwachsene. Das Geschlecht
spielt dabei keine Rolle; der Einfluß der Jahreszeiten ist zweifelhaft
und am häufigsten werden die Kinder armer Leute befallen.
Pathologische Anatomie. Das anatomische Studium
der Leishmanschen Anämie zeigt Veränderungen, die denen
schwerer anämischer Zustände ähnlich sind, mit spezifischem para-
sitärem Befunde in verschiedenen Organen und hauptsächlich im
lymphatischen blutbildenden Apparat und in der Leber.
Die Anämie zeigt sich in der Haut, in der gleichzeitig auch ein
leichtes Ödem vorhanden ist, in den oberflächlichen und tiefen Schleim-
häuten, im Myokard, im Zentralnervensystem und in der Muskulatur.
486 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Manchmal tritt gleichzeitig mit der Anämie trübe Schwellung
des Myokards, der Leber und der Nieren oder fettige Degeneration
dieser zwei letzten Organe auf.
Die Organe, die bei der mikroskopischen Untersuchung die
stärksten Veränderungen zeigen, sind die Milz, die Lymphdrüsen und
die Leber, oft der Darm und hauptsächlich die unterste Partie des
Ileums und das Kolon und in einigen Fällen die Meningen, sowohl
die Dura als die Pia mater.
In den Nieren kommen nicht selten die charakteristischen Ver-
änderungen der Nephritis tubularis vor. Die mikroskopische Unter-
suchung der Organe zeigt Strukturveränderungen, die zum Teil von
der Anämie und zum Teil von der nk der Parasiten abhängen.
Dieselben finden sich im Endothel der Blutkapillaren der meisten
Organe, in den zellulären Elementen des retikulären Stromas der
Iymphatischen blutbildenden Organe, in den Zellen der Milzpulpa und
manchmal im Epithel der Nieren, hauptsächlich der Henleschen
Schleifen.
Die Zahl der Parasiten ist in den einzelnen Organen verschieden,
doch ist sie gewöhnlich sehr groß in den Iymphatischen blutbildenden
Organen, in denen die durch die Blutbahn eingedrungenen oder von
Makrophagen transportierten Parasiten sich vermehren und später
immer auf dem Blutwege sich über den ganzen Organismus verbreiten.
Zum Teil werden die Parasiten vom Endothel der Kapillaren aufge-
fressen, zum andern Teil werden sie durch die Nieren und wahrscheinlich
auch auf andere Weise eliminiert.
Verlauf und klinische Formen. Die Krankheits-
dauer ist verschieden. M ya unterscheidet dabei drei Formen: die
akute, die subakute und die chronische.
Die Inkubationsdauer ist unbekannt. Bei ausgebrochener Krank-
heit unterscheiden wir in der Reihenfolge der Krankheitserscheinungen
drei Stadien: das erste oder Initialstadium, das oft der
Beobachtung des Arztes entgeht, in dem man Fieber, gastro-intestinale
Störungen und manchmal Epistaxis findet; das zweite oder
anämische Stadium, charakterisirt durch das Auftreten
sämtlicher Symptome: Fieber, Anämie, Milztumor, flüchtige Ödeme,
starke Abmagerung, selten ist der Ernährungszustand erhalten. Bei
vielen Kindern kommt es schon im zweiten Stadium zum letalen Aus-
gang durch schwere anämische Zustände oder interkurrente Erkran-
kungen. Im kachektischen oder Terminalstadium
treten die früheren Erscheinungen noch deutlicher auf, oft beobachtet
man eine unstillbare Diarrhöe, auffallende Atrophie der Weichteile
und das Kind stirbt unter Erscheinungen allmählich zunehmendem
Marasmus. Auch im Terminalstadium kann der Tod infolge inter-
kurrenter Krankheiten (Lungenentzündung, akute Blutungen, Noma,
Nierenentzündung) eintreten. Der Fieberanstieg erfolgt selten unter
Frösteln, der Fieberabfall unter Schweißausbruch. Das Fieber ist
sehr unregelmäßig und seine Intensität wechselt stark von Fall zu
Fall, kann sich dem intermittierenden oder remittierenden Typus mit
Morgen- und Abendexazerbationen nähern.
Die Dauer des Fieberanfalles ist nicht sehr lang; während
24 Stunden kann man mehrere Fieberanfälle beobachten.
Eine andere wichtige Besonderheit ist das Auftreten des Fiebers
in zyklischen Perioden, die durch Typus, Intensität und Dauer ver-
schieden sind.
Es gibt Fälle, bei denen der Kranke nur leichte Temperatur-
steigerungen hat.
Die Blutuntersuchung zeigt, wie aus den an Jemmas Klinik
beobachteten 56 Fällen hervorgeht, konstante Oligochromämie, oft
hochgradige Oligozytämie, selten Anisozytämie und Poikilozytose, sehr
spärliche Erythroblasten, häufige Polychromatophilie, Färbeindex
fast immer unter 1.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 487
Was die weißen Blutkörperchen anbelangt, so finden wir vor-
wiegend Leukopenie, nicht selten aber erreichen sie eine normale oder
nur fast normale Zahl, selten findet man Leukozyten. Unter den Leuko-
zyten prävalieren die Lymphozyten, ausnahmsweise die Polynukleären.
Im Verlaufe der Krankheit kann die Zahl der Leukozyten infolge
interkurrenter Krankheiten zunehmen. Man findet nie hochgradige
Leukozytose und ebensowenig grobe Veränderungen der roten Blut-
körperchen, wie bei anderen Formen der Anaemia splenica infantilis.
Die Milz, die im Anfange der Krankheit leicht vergrößert ist, nimmt
allmählich in allen ihren Durchmessern eine kolossale Größe an; sie
hat eine harte Konsistenz, glatte Oberfläche und zeigt manchmal an
den Rändern einen oder mehrere Einschnitte, dabei bleibt die Form im
allgemeinen erhalten.
Sie ist bei der Palpation nicht schmerzhalt, bewegt sich bei der
Atmung und läßt sich leicht verschieben. Es gibt kein konstantes
Verhältnis zwischen Krankheitsdauer und Vergrößerung der Milz;
im Terminalstadium läßt sich hie und da ein Zurückgehen der
Schwellung nachweisen.
Bei geheilten Fällen kann die Milz ihre normale Größe erreichen
oder um vieles zurückgehen. Das Hautkolorit nimmt mit dem Fort-
schreiten der Krankheit eine blasse Farbe mit einem Stich ins Gelb-
liche an, so daß es altem Wachs ähnlich erscheint; manchmal be-
obachtet man eine erdfahle oder ikterische Farbe. Die Hautfarbe
bleibt in einzelnen Fällen fast normal. Die sichtbaren Schleimhäute
sind blaB. Man kann ferner subkutane sen und Ödeme finden.
Von seiten des Verdauungstraktus kann man beob-
achten: katarrhalische und ulzeröse Stomatitis, leicht blutendes Zahn-
fleisch, Noma, hochgradige Appetitlosigkeit, Bluterbrechen, häufiges
Abführen und tödliche Darmblutung. Die Leber kann entweder etwas
vergrößert oder normal sein.
Von seiten des Respirationsapparates wurde mehr
oder weniger starkes und manchmal tödliches Nasenbluten, Zunahme
der Atemfrequenz, häufig Bronchialkatarrh und manchmal Broncho-
pneumonie oder Rippenfellentzündung beobachtet.
Der Puls ist klein, frequent, aber regelmäßig; man kann bei
der Auskultation des Herzens anämische Geräusche konstatieren.
Die Nierenfunktion ist in den meisten Fällen intakt;
man kann aber Albuminurie, Hämaturie, Lipurie, positive Diazoreaktion
und hämorrhagische Nephritis finden.
Das Nervensystem ist im allgemeinen normal; es können
aber Läsionen der Hirnhäute vorkommen: Lepto- und Pachymeningitis.
Das Lymphdrüsensystem zeigt keine Veränderungen,
außer der in mehreren Fällen beobachteten Mikropolyadenitis.
Die Diagnose der Leishmanschen Anämie ist auf
Grund klinischer Symptome allein nicht zu stellen.
Ein leichter, gefahrloser und sicherer Weg zur Diagnose ist der
Nachweis der spezifischen Parasiten im Milzsafte.
Diese Methode ist der Punktion des Knochenmarkes oder der
Leber vorzuziehen.
Die biologischen Untersuchungen (Agglutination, Komplement-
ablenkung) haben bisher keine positiven Resultate ergeben.
Die Prognose ist infaust; bisher wurden nur sehr selten
Fälle an Heilung beobachtet.
prophylaktische Maßregel empfiehlt sich auf Grund unserer
heutigen Erfahrungen die Vernichtung infizierter Hunde in den Zentren,
in denen die Krankheit endemisch ist, und zu verhindern, daß Kinder
in Berührung mit Hunden kommen.
Von den zahlreichen gebrauchten therapeutischen Mitteln hat
bisher keines Erfolg gehabt, es scheinen aber die Arsenpräparate
gewisse Vorteile zu bringen.
488 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
3. Vorträge zu den Referaten: Valagusa (Rom):
„Über Anämie bei Malaria‘.
Die Differentialdiagnose zwischen Anämie und Malaria beruht
auf epidemiologischen und klinischen Beobachtungen und dem Nach-
weise des Parasiten im zirkulierenden Blut. Die morphologische
Untersuchung des Blutes allein reicht nicht aus, um die Malariaanämie
von den anderen Formen der Anämie zu unterscheiden.
Die Kinder werden bei der Infektion mit Malaria rasch anämisch,
besonders wenn sie nicht bereits vorher infolge anderer Krankheiten
anämisch waren. Die allgemeine Formel ist folgende: Leukopenie mit
Überwiegen der großen mononukleären Zellen, normale Zahlen von
Übergangsformen und Lymphozyten, Verminderung der neutrophilen,
polynukleären Zellen. Bei perniziösen, komatösen und eklamptischen
Formen besteht .Leukozytose mit Mononukleose: stets wenn bei
Malaria eine Polynuklyose gefunden wird, ist eine gleichzeitige Infektion
mit pyogenen Organismen anzunehmen.
Die Anämie steht im geraden Verhältnis zu der Anzahl der zir-
kulierenden Parasiten. Das Vorhandensein von Halbmonden ist
ohne erkennbaren Einfluß. Bei Fällen von Infektion mit maligner
Tertiana beteiligt sich die Leber weniger als die Milz und so wird es
verständlich, daß die Eisenreserven erschöpft werden. Beim Kinde
ist es mit allen Hilfsmitteln der Therapie schwer, den Krankheitsprozeß
aufzuhalten. Sobald der erste Erfolg erreicht ist, macht die weitere
Heilung rasche Fortschritte.
Bei der Heilung nimmt der Hämoglobingehalt langsamer zu als
die Zahl der roten Blutkörperchen.
4. Crespin (Algier): ‚„Leishmansche Anämie und chronische Malaria
beim Kinde",
In gewissen Fällen ist die klinische Differentialdiagnose zwischen
Leishmanscher Anämie und chronischer Malaria beim Kinde
möglich. Die Verschiedenartigkeit der Symptome beider Erkrankungen
läßt sich aus folgender Tabelle erkennen: |
Chronische Malaria
beim Kinde.
Frühes, fast gleichzeitiges Auf-
Leishmansche Anämie.
Spätes, aufeinanderfolgendes
treten der Hauptsymptome: Fie-
ber, gastrointestinale Störungen,
Schwellung von Leber und Milz,
Ödeme, Anämie mit erdfahler Ver-
färbung.
Schwellung von Leber und
Milz, Schmerzhaftigkeit der Or-
gane, spontan und auf Druck, mit
Ausstrahlung der Schmerzen in
den Bereich des Nervus phrenicus.
Gastrointestinale Störungen,
häufiger Opstipation als Diarrhöe.
Die Ödeme ohne bestimmte
Lokalisation, sowohl im Gesichte
wie an den unteren Extremitäten.
Fast stets heilbar beim Kinde,
wenn nicht bereits vorher Schä-
digungen bestanden.
Einfluß der spezifischen Me-
dikalion der alimentären und kli-
matischen Hygiene.
Auftreten dieser Symptome: zu-
nächst Fieber, dann gastrointesti-
nale Störungen, endlich die übri-
gen Symptome.
Schwellung von Leber und
Milz, während die Organe schmerz-
los bleiben. Keine Ausstrahlung in
den Nervus phrenicus.
Gastrointestinale Störungen.
Häufiger Diarrhôe als Opstipation.
Ödeme selten im Gesichte,
häufiger an den unteren Extrenii-
täten. Unheilbar.
Mißerfole jeder Medikation.
Mißerfolg der liygiene.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 489
=
Zweite Sitzung am Montag, den 7. Oktober,
nachmittags 21; Uhr.
Vorsitzende: Marfan (Paris),
Johannessen (Christiania).
Coneetti (Rom).
o. Ad. Czerny (Straßburg): ,, Anämie aus alimentären Ursachen:.
Wir müssen streng unterscheiden zwischen Blässe vasomotorischen
Ursprungs und einer tatsächlichen Anämie, welche durch eine Blut-
untersuchung objektiv festgestellt wird. Die erstere ist eine Begleit-
erscheinung fast aller gastrointestinalen Störungen des Kindesalters.
Während wir der Blässe der Kinder in allen Altersstufen begegnen,
finden wir die Anämie alimentären Ursprungs fast nur bei Kindern
der ersten Lebensjahre. Schon nach dem zweiten Lebensjahre wird
sie selten beobachtet. Unterernährung bedingt auch bei langer Dauer
keine Anämie. Letztere entwickelt sich vielmehr bei Überernährung.
wenn dieselbe fast ausschließlich mit Milch durchgeführt wird. Lang-
dauernde einseitige Ernährung mit Milch hat bei bestimmten dispo-
nierten Kindern eine Anämie zur Folge.
Die experimentellen Untersuchungen von Bunge und
Schmidt lehren, daß Milch sehr eisenarm ist und daß bei Milch-
ernährung eine Anämie entstehen kann, wenn die kongenitalen Eisen-
depots aufge»raucht sind.
Bei normalen Kindern genügt eine rechtzeitige Verabfolgung
von Beikost zur Milchnahrung, um die Entstehung einer Anämie zu
verhüten. Bei konstitutionell abnorm veranlagten Kindern kann eine
Anämie schon nach relativ kurz dauernder Milchernährung in Er-
scheinung treten und ist auch später durch das Hinzufügen einer Beikost
nicht zu verhüten. Die zur Anämie disponierten Kinder gehören teils
zu den Schwachgeborenen, teils zu den Abkömmlingen kranker Eltern.
Ob in manchen Fällen ein besonders niedriger Eisengehalt der Frauen-
milch als ätiologisches Moment Bedeutung hat, ist noch nicht sicher
erwiesen.
Bei Kindern mit Anämie alimentären Ursprungs findet sich
häufig gleichzeitig ein Milztumor. Letzterer ist kein obligates Symptom.
Auch das gleichzeitige Vorkommen von exsudativer Diathese oder
Rachitis gestattet noch nicht, die Anämie mit diesen Krankheitszuständen
in unmittelbare Verbindung zu bringen.
Die Anämie alimentären Ursprungs ist gekennzeichnet durch eine
Abnahme des Hämoglobingehaltes und der Zahl der roten Blut-
körperchen. Bemerkenswert ist stets an den Patienten eine erhebliche
Adipositas und Muskelschwäche. Bei Kombination mit exsudativer
Diathese findet sich überdies eine Hyperplasie der Milz und der
Tonsillen.
Da die Anämie durch einseitige Ernährung mit Milch zustande
kommt, so ergibt sich als Therapie in den leichten Fällen die Notwendig-
keit einer Beikost, in schweren Fällen eine Ausscheidung der Milch-
nahrung. Eisenpräparate und eisenreiche Beikost sind in den letzteren
Fällen unwirksam. Aus diesem Grunde bezweifelt Czerny die
Richtigkeit der Eisenhypothese. Die Milch wirkt nicht nur schädigend
durch ihren geringen Eisengehalt, sondern hat bei den dazu disponierten
Kindern eine aktiv schädigende Wirkung auf die Blutbildung. Diese
sucht Czerny in dem ungünstigen Einfluß des Milchfettes “auf den
Alkalibestand des Körpers. Doch das sind Ernährungsversuche, die noch
nicht als abgeschlossen betrachtet werden können. So viel steht
aber fest, daß sich eine Anämie aus alimentären Ursachen ausschließlich
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate . 34
490 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
durch Ernährungstherapie in gesetzmăßiger Weise verhindern und zur
Heilung bringen läßt. ]
Diskussion: Barbier (Paris) berichtet über die Studien,
welche er seit etwa 10 Jahren betreffs Überernährung mit Milch aus-
geführt hat. Er stimmt Czerny bezüglich der schädlichen Wirkung
welche aus übermäßig langer Fortsetzung reiner M ilchernährung hervor-
geht, zu. Dieser Mißbrauch der Milchernährung führt zu einem Still-
stande der Entwicklung des Kindes mit Anämie, weil die Verdauungs-
störungen Diarrhöe hervorrufen, welch letztere dem Organismus das
Eisen entzieht. Auch Barbier glaubt an den Einfluß der Heredität.
Das Alter, in welchem die Symptome auftreten, ist außerordentlich
verschieden. Es ist Sache des Arztes, in jedem einzelnen Falle zu
bestimmen, wie lange dem betreffenden Kinde ausschließlich Milch-
ernährung ohne Schaden gegeben werden kann. Mit Einführung einer
zweckmäßigen Ernährung tritt rasch die Besserung ein: man sieht bei
Säuglingsanämie ebenso prompt den therapeutischen Erfolg wie bei
der Barlow schen Krankheit unter dem Einflusse zweckmäßiger
Ernährung.
H alle (Paris) bemerkt, daß die Veränderungen des Blutbildes
bei den schweren Anämien von größtem Interesse wären, welche durch
die Ernährung, von der Czerny gesprochen hat, allein gebessert.
werden. Doch begegnet man zuweilen einem abweichenden häma-
tologischen Befund: es sind dies Anämien von chlorotischem Typus
{Hallé undJolly, Petrone, Rist und Guillemot, Leen-
hardt), welche man wohl am besten als Oligosiderämie bezeichnen
kann. Diese Fälle stellen eine komplizierte Krankheitsform dar und
die Ernährung spielt nicht allein dabei eine Rolle, denn die früh-
zeborenen Kinder sind häufig davon ergriffen. Anderseits führt auch
die Ernährungsänderung allein nicht immer zu einer Heilung; die
Fisentherapie gibt zuweilen überraschende Erfolge. |
Zum Schlusse weist Hallé auf die große Bedeutung der
hämatologischen Untersuchungen in Fällen von schwerer Anämie
hin, mit Rücksicht darauf, daß die Pseudochlorosen absolut Eisen
brauchen.
Rist (Paris): Die Anämien vom Typus der Oligosiderämie
stellen eine Ausnahme unter den Anämien der Krankheit dar. Kinder,
welche diesen Typus rein zeigen, haben im allgemeinen keine Er-
nährungsstörungen und es ist nicht die zu lange fortgesetzie aus-
schließliche Milchernährung, welche die Ursache dieser Änämien dar-
stellt. Auch Ristist der Meinung, daß in diesen Fällen die Veränderung
der Ernährung nicht zur Heilung ausreicht, sondern daß Eisen in großen
Mengen gegeben werden muß.
Feer (Zürich) hat den chlorotischen Typus im Verlaufe der
Milchüberernährung beobachtet. Jedoch sind die einfachen Anämien
und die Ühergangsformen bedeutend häufiger. So wirksam auch die
Éisentherapie erscheint, so beobachtet man doch zuweilen vollkommenen
MiBerfolg, anderseits gibt es Anämien, bei denen die Ernährungs-
therapie ohne Einfluß ist.
J. Brudinski (Warschau): Wir sind gut unterrichlel über
die Anämien mit schweren klinischen Erscheinungen und ausge-
sprochenen Blutbildveränderungen. Aber gerade die von Gzerny
hervorgehobenen anämischen Zustände, denen man besonders in der
Privatpr axis häufig begegnet, werden sehr häufig falsch gedeutel
und demgemäß auch falsch behandelt. Es ist ein Verdienst von
Czerny, in dieser klaren Weise auf die Bedeutung der Ernährung
in der Ätiologie und in der Therapie dieser \nämien hingewiesen zu
haben.
D'EspinefGenf) weist auf die Vielheit der Typen von Anämien
im Kindesalter hin. Gewisse Formen lassen sich in kein Schema ein-
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 491
ordnen. D’Espine hat einen kleinen Patienten beobachtet, bei dem
man eine Anämie alimentären Ursprungs infolge zu lange fortgesetzter
Milchernährung annehmen konnte; nachdem verschiedene andere
Methoden nicht zum Erfolge geführt hatten, führte Ernährung mit
Eselinnenmilch zur Heilung. D’Es pine betont weiter den offen-
baren Zusammenhang zwischen Anämie und Rachitis. Vielleicht beruht
dies auf einer Läsion des Knochenmarkes, wie sie Marfan für die
Rachitis annimmt.
Tixier (Schlußwort). Aus der Diskussion ergibt sich, daß alle
Typen von Anämie vorkommen. Einfache Anämie, pseudochlorotische
und pseudoleukämische Anämie. Er hat bei ein und demselben Falle
diese verschiedenen Typen beobachten können. Mit Hallé sieht er
die Blutuntersuchung als unbedingt notwendig an, um die verschiedenen
Formen zu unterscheiden.
Czerny betont im Schlußworte noch einmal präzis seinen
eigenen Standpunkt. Fs gibt Anämien, die lediglich durch eine Über-
ernährung mit Milch verursacht werden und die ohne jede andere
Therapie als eine zweckmäßige Änderung der Ernährung zu heilen
sind. Was die Blutuntersuchungen anbetrifft, auf welche von anderer
Seite soviel Wert gelegt wird, so bedeuten diese häufig nichts anderes
als eine Spielerei, und das ist der Grund, warum C zerny in seinem
Referate jede Unterscheidung verschiedener Formen von Anämie
unterlassen hat.
6. Nob&court (Paris): ‚Hämatologie und Knochenveränderungen
bei Barlowscher Krankheit‘.
Nobécourt, Léon Tixier und Maillet (Paris) haben in
Fâllen Barlowscher Krankbheït, bei denen gleichzeitig mehr oder
weniger intensive Anämie vorlag, Blutuntersuchungen angestellt.
Diese haben ergeben, daß die Krankheit verschiedene Typen von
Anämie mit sich bringt: leichte oder schwere Formen, Anämie von
chlorotischem Typus. Die Intensität der Zerstörung der Blutkörperchen
ist im allgemeinen der Schwere der Erkrankung proportional. Die
myeloide Reaktion des Blutes, d. h. der Übergang von Myelozyten
und kernhaltigen Blutkörperchen in die peripherischen Gefäße ist häufig.
In der Mehrzahl der Fälle verschwindet diese Anämie schnell und zu
gleicher Zeit mit den anderen klinischen Symptomen unter dem Ein-
flusse der Behandlung, jedoch kann eine Empfindlichkeit der blut-
bildenden Organe bes ehen bleiben.
Bei einem Kinde, welches 2 Jahre vorher ein skorbutiformes
Syndrom gezeigt hatte, tritt bei Gelegenheit einer Adenoiditis eine
schwere Anämie mit Splenomegalie auf.
Die schweren Veränderungen des Blutes erklären sich leicht aus
den beträchtlichen Veränderungen an den Knochen (Resorption der
Knochenbalken ;; Störungen der Ossifikation) und am Knochenmarke
[Sklerose und makrophagische Reaktion).
7. P. F. Armand-Delille (Paris): I. ‚„-Anaemia splenomegalica
durch ‚Fragilitäl der Blutkörperchen beim Kinde‘‘.
1909 hat der Vortragende zusammen mit Feuillie eine erste
Beobachtung dieser Erkrankung mitgeteilt, die man seither in mehreren
Fällen beobachtet hat. Die Krankheit charakterisiert sich in folgender
Weise: beträchtliche Anämie, anscheinend häufig kongenitalen Ur-
sprungs, je nach dem Grade der Fragilität mehr oder weniger intensive
Splenomegalie, die Fragilität charakterisiert sich durch Verminderung
des Hämaglobingehaltes und der Zahl der roten Blutkörperchen,
welche bis auf 2 Millionen fallen kann, durch eine beträchtliche Ver-
minderung der Resistenz der Blutkörperchen mit Poikilozytose, Aniso-
zytose und Auftreten von granulierten Zellen (bis zu 20%). Es handelt
341%
492 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
sich um das Syndrom des hämolytischen Ikterus nach Chauffard. Die
Ätiologie der Erkrankung ist bisher noch unbekannt. Die Behandlung
mit Eisenpräparaten ergibt immer Besserung, muß jedoch in mehr
oder weniger großen Intervallen erneuert werden.
2. „Eisenbehandlung der Anaemia posthaemorrhagica neonalorum‘‘.
Im Verlaufe gastrointestinaler Hämorrhagie beim Neugeborenen
beobacktet man häufig, wenn dieselben nicht zum Tode führt, außer
der Anämie einen Wachstumsstillstand, trotz günstiger Ernährungs-
verhältnisse. Wenn man eine Eisentherapie (in Dosen von O'lcg
Protoxalat) anwendet, steigt die Gewichtiskurve schnell. Man braucht
sich vor dieser Behandlung auch beim Neugeborenen nicht zu scheuen.
3. „Städtische Faktoren in der Ätiologie der chlorotischen Anämie
beim Säuglinge und ihre Prophylaxe“.
Außer der Chlorose ist die chronische Kohlensäureintoxikation
durch die Heizapparate und durch das Ausstrômen von Leuchtgas,
welche die Ursache der Anämie bei der Mutter ist, häufig auch die
Ursache des frühzeitigen Auftretens einer Chlorose beim Kinde. Man
kann es verhindern, wenn man bei der Mutter während der Schwanger-
schaft eine Eisentherapie durchführt.
8. Ribadeau-Dumas (Paris): ‚‚/n/ekliöse, ahıle Anämien beim
Kinde‘‘.
Vortragender spricht insbesondere über die perniziösen Anämien,
welche seiner Meinung nach oft nichts anderes sind als das Wieder-
erwachen einer alten Anämie unter dem Einfluß einer Infektion.
Am Dienslae den H Oktober vormiltaegs 10 Uhr
fand eine Besichtigung des Höpital Herold statt, an der sich eine größere
Anzahl der Kongrefileilnehmer beteiligte. Jeder der beiden Chefärzte,
Lesage und Barbie r, führte durch seine Abteilungen und de-
monstrierte das besonders Interessante. Barbier zeigte insbesondere
seine Tuberkulosestatistiken und Kurven von Kindern, die bei aus-
schließlicher Milchernährung nicht gediehen, während sie bei ge-
mischter Kost. mehr oder weniger schnell große Zunahmen aufwiesen.
Von besonderem Interesse für alle, besonders für die Deutschen.
war die Besichtigung der Abteilung Les sage, dessen Isolierungs-
system erst neuerdings wieder in Münster Gelegenheit zu Diskussionen
gegeben hatte. Mar man auch mit den theoretischen Erklärungen,
die Lesage gibt, durchaus nicht einverstanden sein, mag man auch
Zweifel hegen, ob die gegebenen Anordnungen vom Hospitalpersonal
wirklich strikt. ausgeführt werden, so ist doch nicht zu bestreiten, daß
die von Lesage mil. seiner Isolierung erzielten Erfolge außerordentlicher
Beachtung w ert sind; denn er hat bei seinem System trotz allem bei
Masern, Scharlach und Keuchhusten im Laufe von Jahren nicht mehr
als 1—3% Übertragungen gesehen — und zwar die Prozentzahlen auf
die Zahlen der Masern- respektive Scharlachfälle berechnet. Berück-
sichtigenswert allerdings ist das eine, daß eine Überbelegune auch in
schweren Epidemiezeiten vollkommen ausgeschlossen ist, da niemals
mehr Kinder aufgenommen werden, als Boxen vorhanden sind. An die
Demonstration schloß sich ein Vortrag von
A. Lesage (Paris): Über die Wichtigkeit der Venlilation für die
individuelle Isolierung“.
Historisch lassen sich fünf Perioden unlerscheiden:
Erste Periode: Isolierung der kontagiösen Erkrankungen
in besonderen Pavillons (Masern).
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 493
Zweite Periode: Trotz Isolierung in speziellen Pavillons
und infolge dieser Isolierung, welche in ein und demselben Saale Kranke
vereinigt, die zwar dieselbe Krankheit haben, aber mehr oder weniger
kompliziert, kommen im Saale selbst Übertragungen vor. Daher
Trennung der einfachen Fälle von den komplizierten.
Dritte Periode: Trotzdem bleibt die Mortalität hoch
und man versucht, die Kinder mit komplizierten Erkrankungen von-
einander abzutrennen: Boxen (Studien von Grancher und H u-
tinel. Studien über Hospitalmilieu).
Vierte Periode: Abtrennung der zweifelhaften Fälle.
Fünfte Periode: Gründung des Hospitals Pasteur und
des Diphtheriepavillons im Höpital des enfants malades — individuelle
Zimmerisolierung.
Man sieht also, daß die Frage der individuellen Isolierung in den
französischen Kinderhospitälern seit mehr als 20 Jahren studiert wird.
Die beiden fortgeschrittensten Systeme: Isolierung in vollständig
geschlossenen Zimmern oder in Boxen mit geschlossenen Türen geben
fast identische Resultate. Für sein eigenes System schreibt Lesage
der Ventilation eine äußerst große Bedeutung zu, und zwar bezüglich
der Fern übertragung der kontagiösen Erkrankungen. Je nach der
Art der Erkrankung hat die Ventilation mehr oder weniger Bedeutung.
So genügt bei Varizellen eine leichte Ventilation, um das Virus
in die Ferne zu übertragen, während andere Krankheiten, derselben
Ventilation ausgesetzt, sich nicht übertragen. Lesage stellt sich
vor, daß das organische Teilchen, an welchem das Varizellenvirus
haftet, leicht ist und in der Boxe in Suspension bleibt, so daß der
leichteste Luftzug genügt, um es aus der Boxe herauszutragen, und
zieht daraus den Schluß, daß in ein Boxensystem Varizellen nicht auf-
genommen werden dürfen. Dasselbe gilt für Variola.
Die anderen Erkrankungen (Masern, Scharlach usw.) übertragen
sich bei Boxenisolierung nur durch starke Luftzüge in die Ferne.
Lesage nimmt an, daB das organische Teilchen schwerer ist, weniger
leicht in Suspension bleibt und weniger leicht vom Luftzuge weg-
vetragen wird. Alle diese Krankheiten können also nach Lesage
neben andere nicht kontagiöse Erkrankungen gelegt werden, sobald
jeder Kranke in einer Boxe isoliert wird. Die Fenster müssen immer
geschlossen gehalten werden. Die Ventilation ist für jeden Pavillon
aufs genaueste zu studieren und so einzurichten, daß sie nicht zu stark
und nicht zu schwach ist. Lesage sagt, daß dieses Studium der
Ventilation hăufig Monate in Anspruch nimmt. Die Ventilation erfolgt.
in seinem neuen Pavillon durch perforierte Fenster, und zwar sind in
manchen Sälen ein, in anderen zwei respektive drei derartige perforierte
Fenster vorhanden. Diese geben zusammen mit der Haupteingangstür,
die außer bei starkem Winde stets offen ist, eine leichte Ventilation,
wie sie für die Kranken notwendig ist. Die perforierten Fenster sind
ausschließlich auf der Seite des Pavillons angebracht, die der herr-
schenden Windrichtung entgegengesetzt ist.
Dieses gleiche Boxensystem hat Lesage seit einiger Zeit auch
in die Poliklinik übertragen und beabsichtigt, es in noch viel ausgedehn-
terem Maße als bisher für diesen Zweck zu verwenden, eventuell für
seine große Poliklinik allmählich 100 Boxen anzulegen. Sofort von
der Eingangstür der Poliklinik aus geht die Mutter mit dem kranken
Kinde in eine der Boxen, deren Türen immer geschlossen gehalten
werden sollen. Der Arzt geht von Boxe zu Boxe, untersucht. jedes
einzelne Kind und von seiner Boxe aus wird das Kind in die stationäre
Abteilung gebracht oder verläßt die Poliklinik. 2 Minuten, nachdem
ein Masernfall die Boxe verlassen hat, kann ein "anderes Kind in die
Boxe hereingebracht werden, ohne daß nach der Behauptung von
Lesage eine Gefahr der Übertragung besteht.
494 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
SitzuneamDienstag,den8.Oktober,nachmittaes.
Vorsitzende: Comby (Paris),
Czerny (Straßburg),
Jacques (Brüssel),
v. Bokay (Budapest),
Raezynski (Lemberg),
Stooss (Bern),
Bezy (Toulouse).
2. Hauptreferat: Poliomyelitis.
10. Eduard Müller (Marburg): ‚Die Epidemiologie der sogenannten
spinalen Kinderlähmung‘.
l. Die sogenannte spinale Kinderlähmung bedroht nach einer
warnenden Epoche kleinerer, sich häufender Epidemien seit Anfang
dieses Jahrhunderts als gefürchtete Seuche ausgedehnte Länderstrecken
Europas ‘und Nordamerikas. Die Wesensgleichheit dieser ,,epi-
demischen‘‘ Poliomyelitis mit der altbekannten ,,sporadischen“* Form
läßt sich klinisch, epidemiologisch, pathologisch- -anatomisch und
serologisch beweisen.
2. Die epidemiologische Geschichte beweist, daß die Kinder-
lähmung schon vom Zeitpunkte ab, wo wir sie als besondere Erkrankung
überhaupt kennen, nicht nur sporadischen, sondern ausnahmsweise
auch epidemischen Charakter getragen hat.
3. Die üblichen Eingangspforten des Virus sind wohl obere
Luftwege und Darmtraktus; sie sind gleichzeitig auch Ausscheidungs-
stellen des Erregers. Da das Virus im Sputum (Speichel inbegriffen)
und im Stuhle der infizierten Menschen enthalten ist, müssen diese
Ausscheidungen die wesentlichsten Infektionsquellen sein. Die Schleich-
wege, auf denen das Virus durch diese Ausscheidungen von infektions-
fähigen Kranken zu den Eingangspforten eines disponierten Kindes
gelangt, sind noch keineswegs endgültig festgelegt.
4. In negativer Hinsicht läßt sich sagen, daß der indirekten
Übertragung durch Trinkwasser und Nahrungsmittel, vor allem aber
durch Milch, eine allgemeinere Bedeutung kaum zukommt.
5. Die Möglichkeit einer indirekten Übertragung durch Staub,
erdigen Schmutz und damit auch durch tote Gegenstände, wie
Kleidungsstücke und Schuhe, ist nach epidemiologischen und experi:
mentellen Erfahrungen durchaus gegeben. Sie mahnt uns zu sor
fältiger Wohnungsdesinfektion nach Poliomyelitiserkrankungen ; Forma
dehyddämpfe sind imstande, das Virus abzutöten.
6. Zwischen epidemischer Poliomyelitis und Lyssa gibt es zahl-
reiche Analogien. Es kommt deshalb auch bei der Kinderlähmung
eine Virusübertragung durch die Tiere in Frage. Ein gehäuftes Sterben
von Haustieren unter spinalen Lähmungserscheinungen wird während
Poliomyelitisepidemien nicht selten beobachtet. Ein solches gleich-
zeitiges Tiersterben kommt aber keineswegs regelmäßig vor; es gibt
zudem poliomyelitisähnliche Tierseuchen, wie die Bo rnasche
Pferdekrankheit. Bei der Kinderlähmung muß man höchstens mit
einer gelegentlichen Virusverschleppung durch größere Tiere rechnen,
nicht aber mit direkter Virusübertragung nach Art der Lyssa.
Unter den kleineren Organismen kommen als Überträger die
Flöhe, Wanzen und Läuse kaum in Betracht. Nurdie, ‚Fliegentheorie“
läßt sich epidemiologisch einigermaßen begründen (Krankheitsüber-
tragung durch Stomoxys calcitrans, eine gemeine Stechfliege). Gegen
die ,,Fliegentheorie‘* sprechen jedoch: die gelegentlichen Spätherbst-
und Winlerepidemien, sowie die sicheren Fällen von Krankheitsüber-
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 495
{ragung durch meilenweit zugereiste Zwischenträger. Es kann sich
hier überhaupt nur um einen gelegentlichen, rein mechanischen Virus-
transport von infizierten Ausscheidungen handeln, keineswegs aber
um eine Primärinfektion der Fliegen beim Stechen kranker Kinder oder
um eine biologische Umänderung des Virus im Insektenleibe.
7. Sorgfältiges Detailstudium einzelner Epidemien zwingt zu der
von Wickman vertretenen Hypothese, daß die Kinderlähmung eine
konlagiöse Erkrankung darstellt, die von Person zu Person übertragbar
ist. — Fast jede Poliomyelitisepidemie setzt sich aus größeren und
kleineren Herden zusammen, die sich unabhängig von der Dichte der
Bevölkerung bilden. Diese Neigung zur Herdbildung verwischt sich
deicht bei großer Morbidität und in verkehrsreichen Städten. Zum
epidemiologischen Studium sind Sammelforschungen und Massen-
statistiken durch schriftliche Nachfragen und flüchtige Besuche wenig
geeignet; mühsame persönliche Nachforschungen an Ort und Stelle
durch einen auf dem Gebiete der Poliomyelitis klinisch und epidemio-
logisch geschulten Beobachter sind unerläßlich.
8. Die sehr häufigen Gruppeninfektionen beweisen an sich
keineswegs eine gegenseitige Ansteckung der Kinder; es kann auch
eine gleichzeitige und gemeinsame Infektionsquelle vorliegen. Eine
gegenseitige Infektion läßt sich nur durch Fälle beweisen, in denen
die Kinder nacheinander, und zwar außerhalb des Spielraumes der
öhlichen Inkubationsdauer erkranken.
. 9. An dem Vorkommen, ja, an der Häufigkeit einer Einschleppung
und Weiterverbreitung des Leidens durch scheinbar gesunde und
erwachsene Zwischenpersonen sind Zweifel kaum mehr möglich. Die
Existenz solcher Virusträger wurde durch Pettersson und seine
Mitarbeiter experimentell bewiesen. Abortive Fälle und Virusträger
sind aber schon deshalb, weil sie unerkannt bleiben und sich freier in
der Umgebung bewegen, in epidemiologischer Hinsicht gefährlicher als
die Poliomyelitiskranken selbst. Durch eine Reihe lehrreicher Beispiele
wird diese Übertragbarkeit des Leidens durch Virusträger, durch
abortive Fälle sowie durch die frisch gelähmten Kranken illustriert.
10. Die Beweiskraft solcher direkten und indirekten Kontakte
zwischen den Einzelfällen verliert sich leicht bei starker Häufung der
Erkrankungen sowie in Orten mit lebhaftem Personenverkehre. Die
günstigsten Beobachtungsbedingungen sind bei kleineren Epidemien in
dünnbevölkerten, wenig verkehrsreichen Landbezirken gegeben.
ll. Die geographische Anordnung der Poliomyelitisfälle gehört
gleichfalls zu den Beweisen für die direkte oder indirekte Übertragung
des Leidens von Person zu Person (kontinuierliche Weiterverbreitungen
der Kinderlähmung von Ort zu Ort, meist in radiärer Richtung; Auf-
treten von Gruppeninfektionen, besonders in Häusern, die an großen
Landstraßen oder in der Nähe von Eisenbahnstationen liegen). Für
die Tatsache einer Viruseinschleppung in poliomyelitisfreie Orte gibt
auch die Berufsstatistik der primär oder allein befallenen Familien
wertvolle Winke.
12. Die positiven Nachweise einer Virusübertragung von Person
zu Person werden durch negative Befunde, vor allem am Großstadt-
material kaum erschüttert; andere plausible Übertragungsweisen
wurden zudem nicht gefunden. Auch das sporadische Vorkommen
des Leidens in seuchenfreien Zeiten sowie das Ausbleiben von Kranken-
hausepidemien und von Gruppeninfektionen in kinderreichen Familien
sind keine stichhaltigen Gründe gegen die Wiek mansche Lehre.
Gleiches beobachten wir bei der in epidemiologischer Hinsicht nahe
verwandten Zerebrospinalmeningitis. Auch ‚Poliomyelitisinfektion‘
ist keineswegs identisch mit ‚„Poliomyelitiserkrankung‘‘. Abortive
Fälle ohne klinische Rückenmarckbeteiligung sind häufiger als Läh-
mungsfälle. Die Zahl der einfachen Virusträger entzieht sich noch
ganz unserer Schätzung. Das Fehlen von Krankenhausepidemien
496 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
spricht gegen die Kontagiosität des Leidens höchstens unter der Vor-
aussetzung, daß nicht nur weitere Lähmungen, sondern auch Polio-
myelitisinfektionen in Gestalt abortiver Fälle und von Virusträgern
ausbleiben. Das Vorkommen von Virusträgern in der Umgebung von
Poliomyelitiskranken ist jedoch neuerdings festgestellt (siehe oben).
13. Ein schwerwiegendes Bedenken gegen die vorherr-
schende Bedeutung “der Kontagiosität liegt in der auffälligen
Bevorzugung dünnbevölkerter, wenig verkehrsreicher und ländlicher
Bezirke durch Poliomyelilisepidemien. Bei einer Erkrankung, die von
Person zu Person übertragbar ist, müßte man die höchste Morbidität
eher dort erwarten, wo der regste Verkehr herrscht. Ein uns noch
ganz unbekanntes ð rtliches ,,.Etwas' ist, abgesehen von der
Übertragbarkeit des Erregers, zur Erklärung der Epidemien erforderlich.
Neben einer örtlichen kommt auch einer persönlichen Prädis-
position große Bedeutung zu. Besondere Prädispositionen von all-
vemeiner Bedeutung schaffen Jahreszeit und Lebensalter. (Bevorzugung
von Sommer und Frühherbst sowie der ersten drei Lebensjahre.) —
Im Kindesalter müssen wir mit einer gesteigerten Transportmöglichkeit.
des Virus von den Eingangspforten aus zum Jiückenmark rechnen.
l4. Die spinale Kinderlähmung gehört zu jenen akuten Infek-
tionskrankheiten, die Immunität hinterlassen. Die Prädisposilion eines
Landes un sich also durch Massenerkrankungen — wenigstens jahre-
Auch in der zweiten großen schwedischen Epi-
dene im jahre 1911 zeigte es sich, daß die 6 Jahre zuvor so schwer
heimgzesuchten Provinzen fast freiblieben, während umgekehrt die
Morbidität in jenen Gegenden am größten war, wo im Jahre 1905
nur vereinzelte Fälle auftraten. Für die relative Immunität älterer
Kinder und Erwachsener kann die Immunisierung durch frühere abortive
Infektionen mitverantwortlich sein.
15. Die einzelnen Epidemien unterscheiden sich nicht allein
durch Morbidilät und Mortalität; auch die klinischen Erscheinungs-
weisen zeigen einen bemerkenswerten Wechsel. Es liegen jedoch
kaum qualitative Änderungen des Krankheilsbildes in den einzelnen
Provinzen und Epidemien vor; es ändert sich wohl nur das quan-
titative Mischungsverhältnis aller jener vielgestalligen Verlaufsformen,
die man bei jeder größeren Epidemie betrachtet. Innerhalb einer
befallenen Provinz sieht man mitunter den gleichen Wechsel wie bei
den großen Epidemien ganzer Länder {unter anderem lokale Gut-
artigkeit oder Bösartigkeit der Infektion, besonderer Typus der Initial-
erscheinungen und der Spielarten des Leidens in einzelnen kleineren
lerden).
Zur wirksamen Seuchenbekämpfung sind bessere epidemiologische
Unterlagen dringend erforderlich. Die Voraussetzung hierfür bilden:
eine ständige und allgemeine gesetzliche Anzeigepflicht der Kinder-
lähmung in allen auch durch sporadische Fälle bedrohten Staalen
sowie eine bessere Schulung der Ärzte in der Erkennung der viel-
vestaltigen klinischen Bilder des Leidens.
11. Eduard Müller Marburg): „Die Symplomalologie des Früh-
siadiums der epidemischen Kinderlähmung. (Erscheint in extenso in
der Monatschrift für Kinderheilkunde, Abteilung Originalien.)
Die sogenannte spinale Kinderlähmung ist das praktisch wich-
liste Endprodukt einer a ku ten spezifischenInfektions-
krankheit. Wir müssen deshalb von vornherein eine bestimmte
Inkubationsdauer und eine akut-fieberhalte Krankheitsentwicklung
erwarten.
Die Inkubalionsdauer beträgt durehschnittlich etwa 1 Woche.
Ihr Minimum scheint 1 bis 2 Tage zu sein, ihr Maximum nur aus-
nahmsweise über 11, Wochen hinauszuzehen. Wesentliche klinische
Störungen bestehen während dieser Zeil nicht.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 497
Das akut einsetzende Frühstadium läßt sich in zwei Phasen
teilen: in die präparalytischen fieberhaften Vorläufererscheinungen und
in die Periode der lL.ähmungsentwicklung. Wir können weiterhin prä-
paralytische fieberhafte Allgemeinerscheinungen mit und ohne hervor-
stehende Lokalerkrankungen unterscheiden. Sind solche Lokal-
erscheinungen vorhanden, so bestehen sie entweder in Störungen der
Atmungsorgane oder in Störungen des Magen-Darmkanals oder endlich
in dem Symptomenkomplex der Meningitis.
' Das Fieber ist eine fast regelmäßige Begleiterscheinung der
ersten Krankheitstage; Fieberhöhe und Fiebertypus wechseln jedoch.
Meist besteht eine ein- bis mehrtägige Temperatursteigerung von
38:3 bis 395 C. Selbst bei raschem, hohem Anstier auf 40°C und
darüber fehlen meist Schüttelfröste und allgemeine Konvulsionen. —
Die begleitende Pulsbeschleunigung ist oft viel stärker als der Fieber-
höhe entspricht; auch eine hohe Atmungsfrequenz ist nicht immer
eine einfache Folge der Temperatursteigerung. (U. a. Paresen der
Almungsmuskulatur und die Initialerkrankungen des Respirations-
apparates !)
Die präparalytische Beteiligung der Respirationsorgane äußert
sich bald in einem hartnäckigen Schnupfen, bald in einer anfänglichen
Angina, in wieder anderen Fällen in einer frühzeitig einsetzenden
Bronchitis und manchmal sogar infolge von Mischinfektionen in ini-
tialen Pneumonien. — Konjunktivitis mit Lichtscheu kommt gleich-
falls vor.
Die präparalytischen Erkrankungen des Digestionsapparatex
können derart das Frühstadium beherrschen, daß man die epidemische
Kinderlähmung geradezu als eine ruhrartige Infektionskrankheil
bezeichnet hat. Eine schwere Enteritis follicularis kann die anatomische
Grundlage sein. — Die Darmbeteiligung äußert sich vielfach auch in
hartnäckiger initialer Verstopfung. — Erbrechen tritt meist nur am
ersten Tage auf. Es ist, nicht immer die Folge anatomisch nach-
weisbarer Gastritis; es kann einfach ein meningeales Reiz- und fieber-
haftes Allgemeinsymptom sein. — Von Interesse ist die schon von
Heine beschriebene Stomatitis mit Speichelfluß. Endlich sind er-
wähnenswert: die häufige Appetitlosigkeit im Stadium febrile, das
durch Fieber und Schwitzen bedingte Durstgefühl sowie der Zungenbelag.
Wenn sich die beginnende Poliomyelitis unter dem Symptomen-
bilde der Meningitis verbirgt, kommt es u. a. zu Wirbelsäulen- und
Nackensteifheit, zu auffälliger Schläfrigkeit am Tage und großer
Unruhe in der Nacht (mit häufigem Schreien, Phantasieren und ver-
schiedenartigen Spontanzuckungen der Extremitäten), ferner zu Kopf-
weh, Zähneknirschen und Augenverdrehen. Hierzu können vertebrale
Druckempfindlichkeit, Hyperästhesie (namentlich bei Wirbelsäulen-
bewegungen) und Gliederschmerzen treten.
Dieser Meningismus der beginnenden Poliomyelitis unterscheidet
sich von echter tuberkulöser, epidemischer oder banal eitriger Genick-
starre durch den Ausfall der L.umbalpunktion, durch das Fehlen von
Augenhintergrundsveränderungen, durch die Seltenheit tieferer Be-
wußtseinstrübungen und quälender hartnäckiger Kopfschmerzen. Eine
hochgradige Wirbelsäulen- und Nackensteifigkeit ist bei beginnender
Poliomyelitis zudem ungewöhnlich. Vielfach handelt es sich sogar um
auffällige Schlaffheit der Wirbelsäule infolge von Paresen der Rumpf-
und Nackenmuskulatur. Oft liegt ein Pseudoopisthotonus vor (schlaffes
Nachhintensinken des Köpfchens infolge hypotonischer Paresen der
Nackenmuskulatur !).
Der übrige Organbefund ist im präparalytischen Stadium meisl
negativ (von gelegentlichen mäßigen Milztumoren, flüchtigen Albu-
minurien und reringfügiren Lymphdrüsenschwellungen abgesehen).
Recht häufig sind Hautausschlāge verschiedener Art (Schweiß-
exantheme, typischer Herpes zoster, Sogar scharlach- und masern-
498 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
ähnliche Spätexantheme, auch spätere lamellöse Hautabschuppungen).
Es gibt anscheinend eine Form des Herpes zoster, die ätiologisch der
epidemischen Poliomyelitis nahesteht. Bei diesem idiopathischen
Herpes finden sich anscheinend die gleichen Antikörper im Blutserum
wie bei typischer Kinderlähmung. (Möglichkeit einer Immunisierung
gegen Poliomyelitis durch Herpes zoster?)
Im Rahmen der wechselnden Erscheinungsweisen des Früh-
stadiums kehren gewisse Kardinalerscheinungen wieder, die schon im
präparalytischen Stadium eine richtige Wahrscheinlichkeitsdiagnose
gestatten können. Diese Kardinalerscheinungen sind: eine ungemein
häufige und geradezu pathognomische Hyperästhesie, eine auffällige,
wohl spinal bedingte Neigung zum Schwitzen trotz Fieber und Durch-
fälle und schließlich das Ergebnis der Lumbalpunktion und das Ver-
halten des Blutbildes.
Mit der oft flüchtigen Hyperästhesie der Haut geht gern eine
große Schmerzhaftigkeit bei passiven Bewegungen, namentlich in der
Wirbelsäule einher. Besonders typisch ist die umschriebene Hyper-
ästhesie; sie lokalisiert sich gerne in den später gelähmten Körper-
teilen. Umschriebene Hyperästhesie kann schwerwiegende Fehl-
diagnose verursachen, z. B. Gelenkrheumatismus, Koxitis, Frakturen,
akute Appendizitis usw. — Die sensiblen Reizerscheinungen können
sich auch in Form heftiger Spontanschmerzen, vor allem in den Beinen
geltend machen und mit Druckempfindlichkeit von Muskeln und
Nerven vergesellschaften (ein sogenannter polyneuritischer Typus vom
symptomatologischen Standpunkt aus).
Die Lumbalkpuntion ergibt in der Regel Drucksteigerung und
Mengenzunahme, gleichzeitig aber Klarheit und mikroskopisch-
bakteriologische Sterilität der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit. Zyto-
logisch zeigt sich gerne eine mäßige Lymphozytose und chemisch eine
Zunahme des Eiweißgehaltes. Alle Liquorveränderungen sind am
deutlichsten im präparalytischen Stadium.
Während der fieberhaften Prodromalien besteht. häufig eine
deutliche Leukopenie; mitunter kommen jedoch — vielleicht unter
dem Einflusse von Mischinfektionen — auch Leukozytosen vor. Das
Fehlen einer stärkeren Leukozytose oder gar der positive Nachweis
einer Leukopenie (eventuell mit relativer Lymphozytose undEosino-
philie) fällt bei verdächtigen, akut fieberhaften Erkrankungen des
Kindesalters, die nicht als Typhus abdominalis, Masern und Tuber-
kulose zu deuten sind, für die Annahme einer beginnenden epidemischen
Kinderlähmung in die Wagschale.
Zu diesen Kardinalerscheinungen treten noch allgemein dia-
gnostische Gesichtspunkte, vor allem die een des
Prädilektionsalters. Bei jeder ätiologisch unklaren, akut fieberhaften
Erkrankung des Kindesalters ist auch an die Möglichkeit beginnender
Poliomyelitis zu denken und deshalb von vornherein eine neurologische
Untersuchung vorzunehmen. Wichtige Frühsymptome sind, abgesehen
von den geschilderlen Kardinalerscheinungen: die eigenartige Schläfrig-
keit der Kinder am Tage bei Unruhe des Nachts, umschriebene Hyper-
ästhesien ohne erklärenden Lokalbefund, das Verschwinden von Reflexen
und lokalisierte Muskelhypotonien sowie motorische Insuffizienzen.
Die Serodiagnose, die auf dem Antikörpernachweis beruht, ist
in ihrer heutigen Form für die Frühdiagnose kaum brauchbar. Für
die wissenschaftliche Klärung anderer klinischer und epidemiologischer
Fragen ist sie aber sehr geeignet. (Ätiologische Deutung zerebraler
Lähmungen, aborliver Formen und Landry scher Paralysen, Be-
ziehungen der sporadischen zur epideinischen Kinderlähmung usw.)
Die Antikörper bilden sich in nachweisbaren Mengen erst im
Lähmungsstadium, dadurch verliert die Methode ihre Brauchbarkeil
für die l’rühdiagnose. Das Verfahren hat außerdem schwerwiegende
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 499
Nachteile (Kostspieligkeit, lange Versuchsdauer, technische Schwierig-
keit, Notwendigkeit, von vollvirulentem Virus usw.).
Die schlaffen Vorderhornlähmungen setzen meist in unmittel-
barem Anschlusse an diese fieberhaften Prodromalien oder noch während
derselben ein. Da die Eigentümlichkeiten dieser frischen Lähmungen
zur Genüge bekannt sind, werden nur einige weniger geläufige Einzel-
heiten besprochen (Art der Lähmungsentwicklung, Prädilektionstypus,
häufige Beteiligung der Rumpf- und Bauchmuskulatur sowie der
Intercostales usw.).
Zwei wenig beachtete, aber häufige Begleiterscheinungen des
paralytischen Frühstadiums sind Störungen der Sensibilität und der
Blasenmastdarmfunktion. Grobe Anästhesien sind sehr selten, aus-
gebreitete und flüchtige Hyperästhesien, namentlich im Bereiche der
Temperatur und Schmerzempfindung sowie der sogenannten farado-
kutanen Sensilibität jedoch ganz gewöhnlich. Grobe, aber flüchtige
Harnverhaltungeen begleiten gerne die schweren doppelseitigen Bein-
paralysen.
Die epidemische Poliomyelitis kann solche Paralysen verursachen ;
sie muß es aber nicht. Es kommen ebenso wie bei anderen Infektions-
krankheiten abortive Formen vor. Die Infektion erschöpft sich hier
gewissermaßen in den fieberhaften Prodromalien. Während jeder
größeren Epidemie finden sich Gruppeninfektionen, die unter den
gleichen fieberhaften Initialerscheinungen der epidemischen Polio-
myelitis mit und ohne nachfolgende Lähmungen verlaufen.
Für das Vorkommen abortiver Formen besitzen wir nicht nur
klinische und epidemiologische, sondern auch experimentelle und
serologische Beweise. Mit Vorliebe verläuft die abortive Poliomyelitis
unter dem Bilde von Anginen, akuter Gastroenteritiden oder zunächst
alarmierender, aber dann restlos abheilender meningitischer Er-
scheinungen; in anderen Fällen denkt man wegen Hyperästhesie und
Gliederschmerzen an Rheumatismus und Influenza.
Die spinale Kinderlähmung ist nur die häufigste paralytische
Form der Poliomyelitisinfektion. Gar nicht selten trägt die Lähmung
einen bulbären und ausnahmsweise sogar einen enzephalitischen
Charakter. Das Vorkommen einer Bulbärform läßt sich gleichfalls
experimentell beim Affen sowie epidemiologisch, klinisch und autop-
tisch beim Menschen beweisen. Die bulbäre Kinderlähmung (die
poses Fälle sind einzurechnen) beginnt gerne mit einseitigen Fazialis-
ähmungen vom nukleo-peripherischen Typus (gewöhnlich auf Grund
einer Encephalitis pontisì. Zu diesen Fazialisparalysen treten gerne
noch andere bulbäre und schließlich auch spinale Symptome hinzu. - —
Die bulbäre Kinderlähmung geht nicht mit schärferer anatomischer
Beschränkung des Krankheitsprozesses auf Medulla oblongata und
Pons einher.
Es gibt eine sehr seltene Verlaufsform der epidemischen Kinder-
lähmung, die auf vorherrschender Großhirnerkrankung zu beruhen
scheint und damit als zerebral bezeichnet werden darf. Die anatomische
Grundlage dieses zerebralen Typus bildet jedoch nicht ‘eine vor-
herrschende Polioenzephalitis, d. h. Erkrankung der motorischen
Rindengebiete. Streng genommen liegt dieser zerebralen Kinderlähmung
eine spezifische Form weit ausgebreiteter disseminierter Enzephalo-
myelitis zugrunde. Die Entzündungsherde befallen stets beide Groß-
hirnhälften, wenn auch die eine stärker als die andere. Die Kom-
bination schlaffer mit spastischen Lähmungen oder rein spastische
Paralysen beweisen an sich keineswegs, daß die für den Spasmus
bedeutsamen Herde gerade im Großhirne liegen. Spastische Läh-
mungen sind auch bei der epidemischen Poliomyelitis das Lokalsymptom
einer Pyramidenbahnbeschädigung in jedem Abschnitte ihres langen
Verlaufes, von der Großhirnrinde angefangen bis zu den Fndausbrei-
500 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
tungen der gekreuzten Seitenstrangfasern im Rückenmark. Selbst
eine Leukomyelitis im Bereiche der gekreuzten Pyramidenbahn kann
demgemäß spastische Symptome im Gefolge haben. Die häufigste
anatomische Grundlage dieses Typus scheinen die bulbären beziehungs-
weise pontinen Herde zu bilden.
Alle paralylischen Frühformen sind gelegentlich lebensgefährliche
Erkrankungen. Die durchschnittliche Mortalität betrifft etwa 10 bis
15%, sie kann jedoch nach Epidemie und Einzelherden — nach oben
und unten — erheblich schwanken. Wird das Frühstadium glücklich
‘überstanden, können selbst verzweifelte Fälle mit völligen doppel-
seitigen Extremitätenparalysen und Bulbärbeteiligung wider Erwarten
geradezu restlos abheilen. Einen solchen günstigen Verlauf zeigen
allerdings fast nur Fälle aus dem frühen Kindesalter und mit rascher
Rückbildung. Im Gros der Fälle bleiben leider mehr oder minder
ausgebreitete dauernde Lähmungen zurück. Darin liegt eine eindring-
liche Mahnung, daß wir alles daran setzen müssen, den gewaltigen
Vorsprung, den die moderne wissenschaftliche Erforschung der epi-
demischen Poliomyelitis vor der prophylaktischen und therapeutischen
Bekämpfung gewonnen hat, wenigstens teilweise einzuholen.
Die Aufgabe des Referenten, über das Symptomenbild der Kinder-
lähmung zu berichten, mußte sich mit Rücksicht auf die zur Verfügung
stehende Zeil in einer Schilderung des Frühstadiums erschöpfen. Die
wesentlichsten Fortschritte auf diesem Gebiete verdanken wir den
erundlegenden Arbeiten von Medin und Wickman. Ein be-
friedigender Abschluß unserer Kenntnisse des Reparationsstadiunıs,
z. B. des interessanten Verhaltens der elektrischen Erregbarkeit, ist.
noch nicht. erreicht.
12. Julius Zappert (Wien): ,,Pathologische Anatomie und vx-
perimentelle Palhologie der Poliomyelilis‘‘.
(Ein Resume des Referates wird von Vogt verlesen.)
Die Poliomyelitis ist eine, durch ein geformtes Virus bedingte
Infektionskrankheit.
Die Existenz dieses Virus ist wohl nicht durch mikroskopische
Darstellung, hingegen aber durch positive Tierversuche unzweifelhaft
sichergestellt. Es handelt sich, ebenso wie bei der Hundswut, um ein
sogenanntes invisibles, filtrierbares Virus.
Als Eintrittspforten dürften vorwiegend die Atmungeswege in
Betracht kommen. Die: Verbreilung im Körper geschieht auf dem
Wege der Lymphbahnen. Das Virus ist ausgesprochen neurolrop,
indem es auf raschestem Wege das Zentralnervensystem, insbesondere
das Rückenmark aufsucht.
Die Ausscheidung des Virus geschieht durch die Nasen-Rachen-
Schleimhaut, wenn auch in nur beschränktem Maße. Außerdem findet
sich dasselbe in den Lymphdrüsen, den Tonsillen, den Speicheldrüsen.
Außerhalb des Körpers ist das Virus nur in einer einzigen Ver-
suchsreihe vorgefunden worden (im Staube des Krankenzimmers).
Kontaktinfektionen sind bei Experimentaltieren noch nie beobachtet
‚worden.
Die Infizierung von Versuchstieren, als welche derzeit nur Affen
in Betracht kommen, geschiehl durch intrazerebrale oder intraneurale,
weniger verläßlich durch intraperitoneale, subkutane, intralumbale
Injektion. Es gelingen vielfache Tierpassagen. wobei das Virus an
Infektiosität nicht abnimmt, vielleicht sogar sich verstärkt.
Beim Fxperimentallier treten dieselben Formen der Krankheit.
auf wie beim Menschen (auch abortive Formen): Enzephalitis ist hin-
gegen nieht beobachtet worden. Der Verlauf der Affenpoliomyelilis
ist ein sehr schwerer.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 501
Das Überstehen einer natürlichen oder experimentellen Polio-
myelitis bewirkt eine länger dauernde Immunisierung gegen neuerliche
Infektion.
Das Vorhandensein eines Antitoxins im Blute von infizierl
vewesenen Individuen läßt sich serodiagnostisch zur Erkennung zweifel-
hafter Fälle verwerten.
Prophylaktische Immunisierungsversuche sind bisher nicht in
dem Ausmaße geglückt, daß eine serotherapeutische Behandlung des
l.eidens in Aussicht genommen werden könnte.
Die anatomische Grundlage des Leidens ist eine akute Ent-
zündung des Zentralnervensystems, insbesondere des Rückenmarks,
dder Medulla oblongata, der Brücke, weniger des Gehirns.
Die Entzündung hat in ausgesprochenen Fällen infiltrativen
Charakter und ist namentlich um die Gefäße angeordnet.
Die Beteiligung der Meningen ist bei der Entzündung eine
minderwertige.
In der Rundcelleninfiltration spielen einkernige Lymphozyten
(Polyblasten Maximows) eine hervorragende Rolle.
In allen Fällen findet sich eine ausgesprochene Degeneration
und Zerstörung der nervösen Elemente.
Auf Grund ganz frischer, gerade im Beginne und den ersten
Stadien der Lähmung getöteter Tierbefunde muß angenommen werden,
daß der erste Angriffspunkt des Giftes — wenigstens in besonders
schweren Fällen — die Nervenzellen sind, welche sich noch vor Auf-
treten der Infiltrationen um die Gefäße als verändert und der Neuro-
nophagie unterworfen zeigen.
Die anatomische Beteiligung des Gehirns am Krankheitsprozeß
ist in der Regel eine geringe.
Die Spinalganglien sind in frischen Fällen fasl immer betroffen.
Das periphere Nervensystem ist frei.
Die anderen Organe zeigen bei Verstorbenen lediglich nur die
Zeichen einer allgemeinen Infektionskrankheit beziehungsweise des
Erstickungstodes, manchmal des Status Iymphaticus.
Die neuesten Fortschritte auf dem Gebiete der Pathologie der
Poliomyelitis sind mit den Namen WickmanundLandsteiner
unzertrennlich verknüpft.
13. Vorträge zu den Referaten: v. Bokay (Buda-
pest): „Die Epidemie von Heine-Medinscher Krankheil in Ungarn im
Jahre 1911“.
Die Zahl der Fälle von Poliomyelitis ist. seit 1909 in Ungarn in
Zunahme begriffen; im Jahre 1911 trat sie epidemisch auf und im
eanzen Lande wurden 1911 397 Fälle gemeldet.
Auch in Ungarn bestätigte sich die Beobachtung. daß die Krank-
heit sich längs der großen Verkehrsstraßen ausbreitet. Die Mehrzahl
dder Fälle kamen während des Monates August vor. 469 der Fälle
betrafen Kinder von 1 bis 3 Jahren, 18%, Kinder von 0 bis 1 Jahren,
kaun 1% wurde bei Erwachsenen über 14 Jahren beobachtet. In
der Folge kam es zumeist zu Lähmungen der unteren Extremitälen,
relativ selten zu solchen der oberen. Die meisten Beobachtungen
betrafen die poliomyelitische Form der Erkrankung. Auch ist die
meningitische Form mehrmals konstatiert worden; anderseits ist die
polyneuritische Form und die Landrysche Paralyse selten. Der
Charakter der ungarischen Epidemie war benigne (Mortalität 33%).
Ein Fall von Epidemie im Stephanie-Kinderspital in Budapest
liefert den klassischen Beweis für die Möglichkeit der Übertragung.
Ein Kind wurde während der akuten Periode der Heine-Medinschen
4” Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Krankheit an demselben Tage aufgenommen, an dem die Paralyse
auftrat; das Kind, welches das Nebenbett innehatte und an Thorax-
empyem litt, zeigte im Verlaufe der Woche gleichfalls alle typischen
Symptome der Poliomyelitis.
14. Axel Johannessen ;Christianiaj: ..Akule Poliomyelitis in
Norwrgen.
Zahlreiche Epidemien der Erkrankung haben den Norwegern
Gelegenheit zu eingehenden Studien gegeben. Schon im Jahre 1868
wurde von Bull die erste Epidemie ;14 Fälle) unter dem Namen
Meningitis spinalis acuta beschrieben, bei der es sich unzweifelhaft um
Poliomyelitis handelte.
Erst im Jahre 18826 wurde eine zweite Epidemie von 9 Fällen
beobachtet. In der Folgezeit werden einige kleinere Epidemien erwähnt,
bis im Jahre 1899 eine eroße Epidemie in Telemarken sich ausbreitet.
Eine noch größere Ausdehnung ‘100 Fälle) erreichte die Epidemie im
Jahre 1903, 04, dann weiter im Jahre 1905 95? Fālle. darunter 84 Todes-
fälle). In den Jahren 1906 bis 1910 kamen 837 Fälle mit 112 Todes-
fällen zur Beobachtune. Die bei weitem vrößte Ausdehnung erreichte
aber die Epidemie im Jahre 1911, in welchem nicht weniger als
1047 Fälle mit 184 Todesfällen gemeldet wurden. Im Jahre 191?
1. Semester) sind 137 Fälle bekannt geworden. Schon frühzeitig wurde
der kontagiöse Charakter der Erkrankung bekannt und wurde fest-
gestellt, daß die Epidemie sich längs der Verkehrswege ausbreite.
Jede der Epidemien., besonders die großen Epidemien der letzten
Jahre, gaben Gelegenheit zu eingehenden klinischen, bakteriologischen
und pathologischen Untersuchungen, über deren Ergebnisse der Vor-
tragende eingehend berichtet. Die Beobachtungen des Jahres 1911
legen die Vermutung nahe, daß die Übertragung durch Fliegen, Insekten.
insbesondere Flöhe statlfindet.
Während der Epidemien belrug die Mortalität für das ganze
Land 13 bis 239 der Erkrankungsfälle und 75°, der Fälle betrafen
Kinder unter 15 Jahren. Von den Kindern, welche überleben, blieben
nach den Beobachtungen in Norwegen elwa 30°, invalide.
Zum Schlusse führt Johannessen die zur Bekämpfung
der Übertragung von der Regierung angeordneten Maßnahmen an,
unter denen besonders folgende zu erwähnen sind:
1. Isolierung der Kranken in der akuten Periode während einer
Dauer bis zu 3 Wochen.
2. Besondere Vorsicht bezüglich der Nasenschleimhäute und des
Sputums sowie der anderen Sekrete und Entleerungen.
3. Desinfektion alles dessen, was mit den Entleerunzen und
Sekreten der Kranken in Kontakt gewesen ist.
4. Besondere Beachtung der Übertragung durch gesunde Personen
und eventuell der Abortivfälle.
5». Jeder neue Fall muß gemeldel werden und der Meldung
werden Angaben über Atiologie, Beginn und Entwicklung der Krankheit
zugefügt.
6. Die Schulen werden in den befallenen Distrikten geschlossen.
Diese Maßregeln werden in einzelnen Bezirken noch ganz be-
sonders verschärft. Vom Gesundheitsamte ist dem Parlament eine
Vorlage eingereicht, welche unentgeltliche Behandlung aller Kranken.,
besonders der Krüppel, auf Kosten des Staales befürwortet. Das
Parlament hat bereils besondere Mitte] für das Studiun der Erkrankung
bewilligt.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 503
Gorter (Leyden in Holland): ‚Beobachtungen über die Epide-
miologie der Heine-Medinschen Krankheit‘.
Der Vortragende hat im Jahre 1909 in Leyden 30 typische Fälle
mit schlaffer Lähmung beobachtet. Die Hypothese, daß die Polio-
myelitis durch gesunde oder kranke Bazillenträger verbreitet wird,
ist bisher nicht bewiesen. Sie wäre nur verständlich, wenn die Zahl
der Bazillenträger im Verhältnisse zu der Zahl der typisch Erkrankten
außerordentlich groß wäre.
16. Mathilde de Biehler (Warschau): ‚Beobachlunyen bei der
Poliomyelitisepidemie in Polen im Jahre 1911“.
Von polnischen Ärzten wurden 152 Fälle beobachtet. 138 waren
weniger als 5 Jahre alt. Die Mortalität betrug 309%. Heilung trat
in 453%, der Fälle ein. Die häufigste Form war die "einfache “polio-
myelitische mit Lähmung der unteren Extremitäten; bemerkenswert
ist bei der polnischen Epidemie die Häufigkeit der Fazialislähmung,
die von anderen Autoren seltener beobachtet wird. In den Fällen, in
denen eine Leukozytenzählung vorgenommen wurde, wurde in der
präparalytischen Periode eine Zahl unter dem Normalen und bei der
paralytischen eine Zahl wenig über dem Normalen gefunden. Die
Vortragende macht besonders auf die guten therapeutischen Erfolge
mit Elektragol aufmerksam.
Pathologisch- -anatomische und pathologische Untersuchungen
fehlen ebenso. Wie die anderen Autoren betont die Vortragende die
Notwendigkeit polizeilicher Anmeldung, obligatorischer Desinfektion
und Schulüberwachung.
17. Wernstedt (Stockholm): ‚Die zweite große schwedische Polio-
myelilisepi emie‘‘.
Seit Anfang 1911 bis 15. September 1912 sind mehr als 6000 Fälle
gemeldet worden. Die Epidemie ist an verschiedenen, weit auseinander-
liegenden Orten entstanden und hat sich von diesen aus weiter ent-
wickelt. Mehr als bei der ersten Epidemie (1905) sind bei der zweiten
Epidemie (1911/12) die Städte betroffen. Doch ist in den ländlichen
Bezirken die Mortalität höher als in den Städten.
Der Vortragende schildert die Entwicklung eines der größten
Epidemieherde im Jahre 1911., Die ersten Fälle in diesem Herde.
welcher einen Durchmesser von etwa 160 km hat und allein mehr
Fälle als die gesamte Epidemie vom Jahre 1905 umfaßt, kamen im
Monate Juni in einem kleinen Garnisonsorte im südlichen Schweden
vor. Von diesem Orte aus hat sich die Krankheit in der Folgezeil
nach verschiedenen Richtungen weiter verbreitet, und zwar in der
Weise, daß der Zuwachs jedes Monats sich als eine konzentrische
Zone um den frühereo Epidemiebezirk herumlagert. Im September ist
die Eepidemie im Zentrum bereits erloschen, doch schreitet sie in der
Peripherie in den nächsten Monaten weiter vor. Dieses Verhalten der
Epidemie weist darauf hin, daß die prophylaklischen Maßnahmen zur
Bekämpfung der Erkrankung nicht nur in der eigentlichen Epidemie.
sondern auch in deren weiterer Umgebung zu treffen sind.
Was die Lokalisation der einzelnen Herde anbetrifft. so bai
sich gezeigt, daß im Jahre 1911 die Mehrzahl der neuen Herde in
unmittelbarer Nähe der früheren Herde des Jahres 1905 liegen. Manche
bilden sogar topographisch eine direkte Fortsetzung der alten Herde.
Trotzdem sind die im Jahre 1905 von der Epidemie ereriffenen Gegenden
bei der letzten Epidemie im Jahre 1911 beinahe vollständig verschont
geblieben.
Bei der letzten Epidemie hal. sich gezeigt, daß in verschiedenen
Gegenden die Zahl der Abortivfälle die der Lähmunegsfälle bei weitem
übertroffen hat. Das am meisten Charakteristische der Initialsymptome
901 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
sind nach den Erfahrungen des Vortragenden die mit Erbrechen und
starken Kopfschmerzen einsetzenden Schmerzen und die Steifigkeit des
Rückens und insbesondere des Nackens. Dazu gesellt sich gewöhnlich
eine gewisse Schwierigkeit des Gehens, das unsicher und sogar nicht.
selten mehr oder weniger ataktisch wird. Schweiß kam seltener zur
Beobachtung und Leukopenie konnte Wernstedt in 40 genau
und mehrmals untersuchten Fällen kein einziges Mal finden. Die
gesamten Symptome halten einen oder zwei Tage an und sind von einen
ausgesprochenen Müdigkeitsgefühl gefolgt. Der Patient erholt sich
rasch, manchmal erkrankt er aber nach einigen Tagen oder Wochen
noch einmal in derselben Weise und dann treten nicht selten Läh-
mungen dazu.
Schließlich werden die experimentellen Forschungen besprochen,
welche von Kling, Pettersson und dem Vortragenden aus-
geführt wurden. Man konnte dabei den Erreger im Sekrete der Nase,
des Mundes und des Rachens, der Trachea und des Darmtraktes nach-
weisen, und zwar nicht nur bei typisch Erkrankten, sondern auch bei
den Abortivfällen und bei ganz Gesunden in der Umgebung des Kranken.
Die Erreger lassen sich sehr lange Zeit nach dem Einsetzen der Er-
krankung in den genannten Sekreten nachweisen (bis zu 7 Monaten),
doch scheint ihre Virulenz schon einige Wochen nach dem akuten
Stadium abgeschwächt zu werden. Weiter zeigte sich, daß bei Affen,
welche die klinischen Symptome der Poliomyelitis aufgewiesen hatten,
nicht immer infiltrative Prozesse im Rückenmarke zu finden waren.
sondern degenerative Veränderungen der Nervenzellen und Erkrankung
der Zellen der Neuroglia.
18. Pettersonn (Stockholm): ‚Zur Epidemiologie der Poliomyelilis‘‘.
Pettersonn bekämpft die Theorie von der Verbreitung
der Erkrankung durch Fliegen oder andere Insekten. Die Krankheits-
keime finden sich im Blute nur in sehr geringer Zahl und ihre Gegenwart.
in der Zirkulation ist von kurzer Dauer; sie verschwinden nach der
akuten Periode. Es ist anderseits wenig wahrscheinlich, daß Insekten
imstande sind, das Virus auf große Entfernungen zu übertragen, wie
dies nach der Ausbreitungsart großer Epidemien der Fall sein müßte
und endlich ist eine große Zahl von schwedischen Epidemien in einer
Jahreszeit vorgekommen, in der das Leben der Insekten noch latent ist.
19. Netter (Paris): „Die Poliomyelilis in Frankreich‘.
Der Vortragende bedauert, daß unter den Ländern, über die die
verschiedenen Vortragenden berichtet, die Vereinigten Staaten, Kanada
und England fehlen. Er erinnert daran, daßCordier (Lyon) bereits
1887 den kontagiösen Charakter der Erkrankung erkannt hatte.
Von 1893 bis 1898 wird die abnorme Zahl von Fällen in Paris, im.
Departement du Nord und im Becken der Garonne erwähnt. Einige
der Beobachter melden die Multiplizität der Fälle in derselben Familie.
Vor allem zeigt seit dem Sommer 1909 die Krankheit eine unvergleichlich
höhere Frequenz und Schwere in allen Teilen von Frankreich. Erst
1911 und 1912 wurden die Fälle seltener.
Bezüglich der Epidemiologie meint Netter, daß der Kontakt
der Kranken und der Rekonvaleszenten nicht genügt, die Übertragung
der Erkrankung zu erklären, daß vielmehr auch gesunde Personen
als Mittler dienen können. Die Tatsache, daß die Mehrzahl der Polio-
myelitisfälle isoliert bleibt, ist nach Netters Ansicht auf Änderungen
der Frequenz und der Ausbreitungsfähigkeit des Kontagiums zurück-
zuführen. Für diese Anschauung sprechen die experimentellen Ergeb-
nisse: Bei Inokkulation auf Affen hat Levaditi das englische
Virus virulenter gefunden als das französische.
Die Bedingungen, welche die Ausbreitung der Poliomyelitis
begünstigen, zeigen eine gewisse Analogie mit. denen, welche bei Zere-
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 505
brospinalmeningitis bestehen. Beide Infektionen sind übrigens mehrfach
aufeinander gefolgt.
Aus den bisherigen Ausführungen ergab sich die Indikation für
die Prophylaxe: Anmeldungspflicht, Isolierung während eines Monats
(ausgedehnt auf Brüder und Schwestern der Kranken). Die abortiven
Formen der Erkrankung sind besonders wichtig und wurden zuerst
von Levaditi und Netter durch Blutuntersuchungen sicher-
gestellt. Die meningitischen Formen sind in Frankreich besonders
häufig gewesen und haben im Anfange zu Verwirrungen Veranlassung
gegeben.
Mit Eduard Müller reizt Netter zu der Meinung, daß
bei der akzendierenden Tuberkulose der Tod eher auf eine Beteiligung
der Atmungsmuskulatur als auf eine Zerstörung der bulbären Kerne
zurückzuführen ist.
Therapeutisch wurde mit größtem Erfolge Urotropin verwendet,
dessen Verwendung während der akuten Periode besonders gerecht-
fertigt erscheint, seitdem Crowe und Cushing Formaldehyd in
der Zerebrospinalflüssigkeit einige Minuten nach der Einführung des
Urotropins nachgewiesen haben. Beim Kinde werden in 6 bis 8 Dosen
2 g, beim Erwachsenen 4 g Urotropin gegeben. Serotherapie kommt
für die Fälle in Betracht, bei denen die Poliomyelitis noch in voller
Entwicklung ist, wenn auch die bisher erzielten Erfolge wenig er-
mutigend sind.
20. Georges Schreiber (Paris): ‚Die Reflexe bei Poliomyelitis‘.
In der Regel findet man die Angabe, daß bei der intestinalen
Paralyse die Sehnenreflexe vollkommen fehlen und die Hautreflexe
herabgesetzt sind oder fehlen. Diese Lehre, die für gewöhnlich richtig
ist, wenn man die Spinalform der Heine-Medinschen Krankheit in
Betracht zieht, bedarf der Einschränkung, da eine ziemliche Anzahl
von Ausnahmen vorkommen. Schreiber berichtet über die ver-
schiedenen Formen von Reflexsteigerungen, wie sie bei Heine-Medin-
scher Krankheit beobachtet worden sind. Man kann konstatieren:
1. Steigerung beider Patellarreflexe.
2. Verschwinden des Patellarreflexes, gleichzeitig mit Steigerung
des Achillessehnenreflexes derselben Seite.
3. Fehlen des Patellarreflexes einer Seite mit deutlicher Stei-
gerung desselben Reflexes auf der andern.
4. Verlöschen der Reflexe der oberen F.xtremitäten mit Steigerung
der Reflexe der unteren Extremitäten.
5. Vorübergehende Steigerung der Reflexe unmittelbar vor
deren Verschwinden.
6. Steigerung der Reflexe im Stadium der Rückbildung.
Das Babinskische Phänomen wird oft beobachtet. Der
diagnostische Wert des Phänomens ist aber in dem Prädilektionsalter
der Positiven (2 bis 3 Jahre) nicht derselbe wie beim Erwachsenen.
SitzungamMittwoch,den9. Oktober, vormittags.
In der Geschäftssitzung wird als Sitz des nächsten Kongresses
Brüssel bestimmt, zum Vorsitzenden Jaeques (Brüssel), zum General-
sekretär Albert Delcourt (Brüssel, Rue Ducale 23) gewählt.
Der Kongreß soll im Jahre 1915 in der letzten Woche des Sep-
tember stattfinden. Als Hauptthema werden für den nächsten Kongreß
folgende drei Fragen ausgewählt: Die Rolle der Nebennieren in der
Kinderheilkunde — Diagnose und Behandlung der tuberkulösen
Drüsenerkrankungen — Prophylaxe der kontagiösen Erkrankungen in
ihrer Beziehung zum Baue neuer Hospitäler.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 39
506 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Vorsitzende: Feer (Zürich),
D’Espine (Genf),
Vallagussa (Rom),
Combe (Lausanne).
Fortsetzung der Vorträge über Poliomyelilis:
21. Fernandes Figueira (Rio de J aneiro): „Berichl über die Heine-
Medinsche Krankheit in Rio de Janeiro‘.
Die Inkubationszeit ist länger als 12 Tage, also länger als die
Reise von Europa respektive den Vereinigten Staaten nach Rio betr .
Neger und Mestizen werden ebenso ergriffen wie die Weißen. Un
seinen 52 Fällen waren 26 Kinder im ersten Lebensjahre, 26 Kinder
von 1 Jahre bis zu 45 Monaten. Die medulläre Form überwiegt.
22. Violi (Konstantinopel): ‚Erfahrungen über Poliomyelitis‘,
glaubt unter 20 Meningitisfällen, deren Natur nicht sicherzustellen
war, 5 als zur Poliomyelitis gehörig betrachten zu können.Drei dieser
Kranken, bei denen Lähmungserscheinungen auftraten, wurden im
Verlaufe von 10 bis 14 Tagen geheilt oder gebessert.
23. Referat von Ombrédanne (Paris): ,, Traitement chirurgical des
suiles des poliomyelitis.
Die chirurgische Behandlung der Folgen der Poliomyelitis kann
sich auf alle Komponenten des lokomotorischen Apparates, wie Nerven,
Muskeln, Faszien, Knochen, Gelenke erstrecken. Nie sollte sie vor
Ablauf eines Jahres nach Eintritt der Lähmung beginnen, weil so
lange noch Spontanbesserungen beobachtet sind.
Zunächst werden die Genese der Difformitäten, ihre ursächlichen
Beziehungen zueinander besprochen, für jede einzelne Difformität
unter kritischer Besprechung der einzelnen Methoden die geeignetste
ausfindig gemacht, in einem zweiten Hauptabschnitt strengere Indi-
kation für die spezielle Behandlung einiger häufigerer Lähmungstypen
aufgestellt und im dritten die Behandlung der rein trophischen Wachs-
tumsstörungen der Knochen besprochen.
I. Die Mehrzahl der Difformitäten entsteht durch die Muskel-
lähmung als solche, nämlich durch das Überwiegen der gelähmten
Antagonisten, die sekundäre Schrumpfung der Sehnen, Bänder, Binde-
gewebe der nicht gelähmten Partien, die auf die Knochenstruktur
wirkenden geänderten Zug- und Druckverhältnisse.
Für die Untersuchung kommen die elektrische Prüfung, besonders
die faradische Reizung des Muskels und weiterhin die aktive Muskel-
kontraktion durch den normalen Willensimpuls auf Kommando in
Betracht.
Die Operationsmethoden lassen sich sondern in solche,
l. die eine Verminderung des Antagonistenzuges anstreben,
nämlich Durchschneidungen der Sehnen, Aponeurosen, Muskeln,
Nerven, Verlängerungsplastik der Sehnen und Muskeln der nicht
gelähmten Partien.
2. Verkürzung der gelähmten und gedehnten Muskelpartien durch
Kontinuitätsresektion oder Verlagerung der Sehnen der gelähmten
Partien sowie Sehnen- oder Nervenanastomosierung und Über-
pflanzung von gesunden Teilen an Stelle von gelähmten.
3. Arthrodesen der durch das gestörte Muskelgleichgewicht
deformierten Gelenke.
Ad 1. Tenotomien, am häufigsten offene oder subkutane der
Achillessehne. Man unterscheidet die tiefe, 1 bis 2 cm über’dem Ansatze
am Kalkaneus, und die hohe, etwa 3 Querfingerbreiten darüber. Die
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 507
letztere ist angezeigt, wenn noch keine Schrumpfung des nicht ge-
löhmten Streckapparates Platz gegriffen hat, weil es in diesen Fällen
bei tiefer Achillotenotomie zu bleibender Dehiszenz kommen könnte,
wenn die Strecker sich noch verkürzen, während bei der hohen die
erhaltenen Muskelfasern dies verhüten. Die Tenotomie des Tibialis
posticus wird besser durch die Sehnentransplantation ersetzt.
Die Tenotomie der Kniebeuger, Semitendinosus, Semimembra-
nosus, Bizeps gibt für sich allein wegen sekundärer Wachstumsver-
änderungen der Femurkondylen gewöhnlich kein befriedigendes
Resultat. Ebenso ist die Tenotomie des Tensor fasciae latae zur Be-
hebung der Flexions-Abduktions-Außenrotationsstellung allein un-
SE und erfordert meist noch Durchschneidung des Sartorius,
ectus ant., Psoas, gelegentlich sogar der geschrumpften vorderen
Gelenkkapsel. |
Aponeurosendurchschneidung kommt fast nur für die Plantar-
faszie bei Hohlfußbildung in Betracht, reicht allein fast nie aus, er-
fordert noeh Durchschneidung anderer Weichteile oder Redres-
sement forcé usw. |
Myotomien kommen besonders an der Hüfte in Betracht; Muskel-
pfropfung und Heteroplastik hat sich klinisch als unbrauchbar erwiesen.
Ganz zu verwerfen sind die Neurotomien, die wohl den gesteigerten
Tonus der Antagonisten, aber nicht die Weichteilretraktion aushalten
können.
Sehnenverlängerung durch Sehnenplastik mittels schiefer oder
treppenförmiger Tenotomie und nachfolgender Naht, Verlängerung
durch alternierende seitliche Einschnitte sind zu verwerfen, da sie
nicht die Kontinuität der Sehnenfasern wahren und wenigstens an-
fänglich nicht zugfest genug sind. In der Mehrzahl der Fälle wird
man statt der immerhin komplizierten Sehnenverlängerung mit hoher
oder tiefer Tenotomie auskommen.
Ad 2. Sehnenverkürzung zum Zwecke der Tenodese,
d. h. Feststellung eines Gelenkes durch den Zug der verkürzten Sehne,
wird erreicht durch schiefe Tenotomie mit Naht, durch Faltung und
Raffung der Sehne. Die Naht ist dann erst nach 6 bis 8 Wochen
genügend fest. Allein ist sie selten angezeigt, ihre Resultate mäßig,
besser nach vorgängiger Tenotomie der Antagonisten, am besten wirkt
sie in Verbindung mit Athrodese oder kleiner Tarsektomie.
Sehnenanastomose oder Pfropfung der Sehne eines
ungelähmten Muskels auf die eines gelähmten. Der Wert bezüglich
des Dauererfolges ist sehr bestritten und die beobachteten ungünstigen
Resultate beruhen nach Lo ren z auf dem gleichzeitigen Redressement, .
das auch ohne Sehnenanastomosierung den gleichen Effekt haben kann.
Die Sehnenüberpflanzung von Lange gewinnt der
Anastomose gegenüber an Boden. Fine periostale Sehnenüberpflanzung
hält einen Zug von 15 kg aus, eine Anastomose nur 3 kg. Die gelähmte
Sehne läßt sich passiv dehnen, auch wenn sie mit einer gesunden
anastomosiert ist. Wenn also die zu überpflanzende Sehne nicht lang
genug ist, verlängert man sie besser durch ein Seidenfadengeflecht als
durch eine gelähmte Sehne. Man darf nur die ganze Sehne trans-
plantieren, weil sonst die bestehenbleibende Synergie beider Hälften
das Resultat aufhebt. Ganz analog darf man nicht eine Muskelsehne
aus einer synergisch wirkenden Muskelgruppe überpflanzen, weil sich
sonst die Wirkungen zum größten Teil gegenseitig aufheben. Als
Energiespender dürfen nur ganz intakte Muskeln verwendet werden.
Demnach sind die Sehnentransplantationen nur bei Lähmungen, die
sich auf eine sehr kleine Muskelgruppe beschränken, vorteilhaft. Der zu
überpflanzende Muskel muß mit dem zu ersetzenden möglichst
synergisch sein, außer wenn seine funktionelle Dignität sehr gering ist,
so daß auch bei ausbleibendem Erfolge der Schaden nur gering ist.
35*
508 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Z. B. kann man die Extensores digitorum ruhig verwenden, um die
Pro- und Supination des Fußes wieder herzustellen, den Flexor digi-
torum longus für die Extension des Fußes, niemals aber die Peronei
oder den Tibialis anter. Die Indikationen für reine Sehnentransplanta-
tionen allein sind also zurzeit sehr eingeschränkt, dagegen sind sie
ein wertvolles Hilfsmittel bei Arthrodesen und Tenotomien.
Nerventransplantationen sind zu verwerfen, weil
sie nur neue Störungen und Difformitäten schaffen.
Nervenpfropfungen durch seitliche Anastomosierung
zwischen gelähmten und gesunden Nerven nach Zerstörung des Neuro-
lemms (von Lengfellner mit Erfolg ausgeführt) oder End-zu-
Seite, d.h. durch Einpflanzung eines distalen gelähmten Nervenstumpfes
in einen Längsschlitz eines gesunden Nerven, oder End-zu-End, d.h.
durch Vereinigung eines peripheren gelähmten Nervenstumpfes mit
einem proxinalen, einen Teil der Fasern eines gesunden Nerven um-
fassenden Nervenstumpf. Die Nervenanastomose End-zu-End ist mit
der Neuronentheorie unvereinbar, aber diese ist in letzter Zeit vielfach
bestritten und ersetzt durch die Theorie von den segmentär ange-
ordneten Neuroblasten. Nach dieser verfallen die peripher von einer
Nervenläsion liegenden Neurosegmente nicht der Wallerschen
Degeneration, sondern kehren in einen Zustand embryonaler Undif-
ferenziertheit zurück, aus dem sie durch die Vereinigung mit einer
andern Neuroblastenkette in situ in den differenzierten Zustand zurück-
kehren können. Die Anastomose End-zu-Seite würde einen enormen
Vorteil bedeuten, weil der Spendernerv nicht geschwächt wird.
Spitz y behauptet, unter 23 Fällen von Nervenanastomose nie eine
Störung seitens des anastomosierten gesunden Nerven erlebt zu haben,
während VulpiusundStoffeldies bestreiten. Nach der Literatur
muß man sagen, daß die Nervenpfropfung in mehr als der Hälfte der
Fälle fehlschlägt. Methode der Wahl sind die End-zu-Seit-Operationen.
Für sich allein können sie nur bei nicht fixierten Füßen in Frage kommen,
bei fixierten nur in Verbindung mit Tenotomien, Aponeurosen-
durchschneidung, Knochenoperationen usw.
Ad 3. Arthrodesen. Sie sind z. B. noch die beste Methode der
Behandlung poliomyelitischer Lähmungen, dürfen aber nie vor Ablauf
von 1, besser 2 Jahren seit der Lähmung und am besten erst bei
Kindern zwischen 10 und 12 Jahren gemacht werden. Die allgemeinen
Indikationen sind noch schwankend, je nach den Gelenken und je
nach dem sozialen Milieu des Erkrankten.
An der Schulter sehr zweckmäßig, am Ellenbogen ganz zu ver-
werfen, am Handgelenke sehr selten, an der Hüfte brauchbar bei
Lähmung der Glutäen, am Knie vorzüglich bei Schlotterknie, aber
gerade hier besser durch Schienenhülsenapparate zu ersetzen, die
Beugung des Knies beim Sitzen gestatten. Der Fuß wird zum lebenden
Stelzfuß, für Arme, körperlich schwer Arbeitende besser als für
Wohlhabende.
Am Fuße sind drei Arthrodesen zu unterscheiden. Die des Talo-
kruralgelenkes für Beugung und Streckung, des Talokalkaneal- und
des Talonavikulargelenkes für die Pro- und Supination. Die Arthrodese
des oberen Sprunggelenkes allein hat eine Schattenseite: wenn nämlich
der Triceps surae gelähmt ist, kann der Kranke den Fuß nicht ab-
wickeln, nur einen halben Schritt machen und muß dann stets mit
dem kranken Fuß vorangehen, oder es entwickelt sich eine Erschlaffung
der fibrösen Talokruralverbindung. Eine weitere Schwierigkeit besteht
übrigens auch, wenn noch eine Arthrodese des unteren Sprunggelenkes
gemacht war, bei Lähmung des Quadriceps femoris dadurch, daß
die Gastrocnemieci, die dann die Streckung im Kniegelenke besorgen,
nur bei beweglichen Talokruralgelenk wirken können. .Ist dies aber
durch Arthrodese versteift, so ist der Kranke schlechter daran wie
vorher. Eine Abart der Arthrodese des Talokruralgelenkes ist die in
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 509
Extensionsstellung des Gelenkes zur Korrektur einer gleichzeitig
bestehenden Wachstumsverkürzung des Beines. Zur Verhütung einer
sekundären Valgus- und Varusstellung des Fußes ist noch eine Arthro-
dese des unteren Sprunggelenkes, der Gelenkverbindungen zwischen
Talus und Kalkaneus und Talus und Navikulare erforderlich. Diese
dreifache oder totale Arthrodese ist aber auf die Fälle von totalem
Schlotterfuße zu: beschränken, für die Mehrzahl der paralytischen
Klumpfüße eignet sich nur die 'Arthrodese des unteren Sprunggelenkes
allein. Dies hat den enormen Vorteil einer Erhaltung der so wichtigen
Extension und Flexion im Talokruralgelenke, Funktionen, die durch
die nun ermöglichte Verwendung der Sehnen der Peronei, Tibialis,
Flexoren und Extensoren der Zehen wesentlich verbessert werden
können. Sie ist die Methode der Wahl bei Pes equinus, equinus ex-
cavatus und equinovarus.
II. Bezüglich der Behandlung der durch die veränderten sta-
tischen Verhältnisse nach Lähmungen entstehenden Knochen-
deformiläten ist festzustellen, daß am Knie bei Quadrizeps-
lähmungen oft eine kleine Resektion des vorderen Teiles der Femur-
kondylen gemacht werden muß, um nach der Tenotomie der Knie-
beuger. eine völlige Streckung zu ermöglichen.
Am Fuße kommen Eingriffe am Knochen nur nach Durch-
schneidung von Sehnen und Aponeurosen, bei fehlerhaft fixierten
Füßen in Betracht und lassen sich oft durch ausgiebige Weichteil-
durchschneidungen, selbst durch Arthrotomien umgehen. So führt
die Arthrotomie des Talonavikulargelenkes nach Phelps-Kir-
misson zu einem Klaffen dieses Gelenkes und zu einer Pressung
im Kalkaneokuboidgelenk und damit in der Folge zu einer Verlän-
gerung des inneren und Verkürzung des äußeren Fußrandes durch
das Knochenwachstum.
Das Evidement der Tarsalknochen, besonders des Talus, Kuboid,
des Corpus calcanei usw., ebenso die partielle Talektomie haben alle
den Zweck, unter Erhaltung der Fußwurzelgelenkflächen die Tarsalia
gegeneinander beweglich zu erhalten, und kommen daher nur in Frage,
wenn das Spiel der Fußgelenke durch Sehnen- und Nerventransplan-
tationen garantiert werden kann. In allen anderen Fällen ist die
Arthrodese angezeigt, die man je nach Lage des Falles zu einer keil-
förmigen Tarsektomie erweitert, z. B. beim Pes equinus excavatus
mit Basis des Keils auf dem Fußrücken, bei equino vanus mit dorsal-
lateraler Basis usw.
III. In einem weiteren Teil seines Vortrages bespricht Ombre-
danne die speziellen Behandlungsmethoden öfter
wiederkehrender Lähmungstypen. Er empfiehlt die Arthrodese für die
Deltoideslähmung, aber in Abduktionsstellung des Armes, weil sonst
bei vertikaler Erhebung das Schulterblatt stark absteht, am Ell-
bogen plädiert er am besten für einen orthopädischen Apparat,
macht darauf aufmerksam, daß eine Besserung der Kontraktilität der
Strecker und Beuger des Vorderarmes oft durch Arthrodese der ge-
lähmten Schulter “erzielt wird, am Handgelenke kommen bei der
weitaus überwiegenden Lähmung der Strecker besondere Sehnen-
anastomosen in Frage Die speziellen Behandlungsmethoden der
Lähmungen an der unteren Extremität sind schon im allgemeinen
Teil mehrfach diskutiert worden.
IV. Im SchluBabschnitte bespricht Ombrédanne die Wachs-
tumsverkürzung der Gliedmaßen, die auch ohne gleichzeitige Muskel-
lähmungen, wohl durch physikalische und funktionelle Störungen an
den Gelenkknorpeln hervorgerufen wird. Sie nimmt mit den Jahren
zu. Man hat sie auszugleichen versucht:
a) durch Kontinuitätsresektion des gesunden Gliedes. Dies ist
unslatthaft, mindestens vor beendetem Wachstum;
510 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
b) durch Reizung der Gelenkknorpel, Kauterisation, Skari-
fikation des Periostes, Nadeleinstiche am Knorpel usw. ohne Erfolg;
c) durch Stiefel mit Sohlenerhöhung, eventuell Arthrodese am
Fuße in Extensionsstellung;
d) schiefe Osteotomie der Tilia mit langer Extension;
e) durch schiefe Osteotomie des Femur und Anlegen eines
Qu&nu-Lambretschen Extensionsapparates, aber erst nach Tenotomie
der Adduktoren zur Verhütung einer Dislocatio ad axim. Man operiert
entweder in zwei Sitzungen im 10. und 20. Lebensjahre oder nur ein-
zeitig, aber dann erst nach Abschluß des Wachstums. (Für den aus-
führlichen Auszug aus dem gedruckt vorliegenden Referat Ombré-
danne auch an dieser Stelle Herrn Kollegen Schiller-Karlsruhe ver-
bindlichsten Dank.)
= 24. Albert Deleourt (Brüssel): ‚Koniagiosilät der Rachilis beim
iere‘‘.
Demonstration anatomischer Präparate, welche von einem
rachitischen Schwein herrühren. Die Knochenveränderungen, die beim
Tiere beobachtet werden, sind identisch mit denen beim Kinde. Del-
court glaubt, daß man Rachitis von Osteomalazie nicht trennen
darf; es ist ein und dieselbe Erkrankung, die sich nur verschieden
Außert, je nachdem ob es sich um Erwachsene oder um Kinder handelt.
Zum Beweise dieser Anschauung beruft sich Delcourt auf die
Arbeiten von Morpurgo, Moussu und Charrin, welche
durch Inokulation von Knochenmark, das von einem rachitischen
jungen Schwein herrührt, bei einem ausgewachsenen Kaninchen eine
allgemeine Erweichung des Skeletts hervorgerufen haben wollen.
Besonderes Interesse gebührt den Ergebnissen der tierärztlichen Unter-
suchungen: in allen Ländern, in denen Osteomalazie einheimisch ist,
zeigen die ausgewachsenen Tiere Osteomalazie, die jungen Rachitis.
Das hat man fürs Pferd in Madagaskar und in ' Indochina festgestellt.
Nach'Liénaux herrscht in dem Milieu, in dem Osteomalazie đer
ausgewachsenen Pferde und Ziegen vorkommt, gleichzeitig Rachitis
der Füllen und der jungen Ziegen.
Bei den Schweinen ist Rachitis kontagiôs. L i é n a u x will eine
Übertragung nach 22 respektive 37 Tagen erzielt haben dadurch,
daB er die jungen rachitischen Schweine mit anderen gesunden in
Kontakt brachte.
Diskussion: Valagussa (Rom) erinnert daran, daß
Santoni im Knochenmark von Rachitikern Diplokokken gefunden
und daß er eine Vakzinebehandlung vorgeschlagen hat.
Giliberti (Neapel) spricht die Vermutung aus, daß Thymus
und Schilddrüse in der Ätiologie der Rachitis eine Rolle spielen. Bei
Hunden, welche Injektionen von thymo-thyrotoxischem Serum
erhalten haben, haben sich bei der Autopsie rachitische Knochen-
veränderungen "ergeben.
D’Oelsnitz (Nizza). Soviel auch der Einfluß der Thymus
auf die Ossifikation und auf das Wachstum diskutiert worden ist,
so steht doch fest, daß Thvmektiomien, sebst totale, ohne besonderen
Finfluß auf die Entwicklung des Kindes sind.
25. Jan Raeczynski (Lemberg): ‚Über den Einfluß der Sonnen-
strahlen auf die Knocheneniwicklung bei Rachilis‘‘.
So zahlreich die Arbeiten sind, die sich mit der Ätiologie der
Rachitis beschäftigen, so gibt es doch keine einzige, welche experi-
mentell den Einfluß der Sonne auf diese Krankheit geprüft hätte, Die
Lägliche Praxis lehrt, daß die meisten Fälle von Rachitis in den
Monaten vorkommen, welche dem Winter foleen, d. h. im März, April
und Mai. Die Statistik der rachitischen Brustkinder im Alter von
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 511
3 bis 12 Monaten, welche die Lemberger Kinderpoliklinik besuchen.
zeigt eine Kurve, welche im Monate Jänner anzusteigen beginnt und
in SCH folgenden Monaten schroff ansteigt, um im Juni ebensoschnell
zu fallen.
Man hat diese allgemein bekannte Tatsache mit Mangel an
Hygiene (schlechte L.uft, feuchte, nicht ventilierte Wohnungen usw.),
welche die Kinder armer Eltern während des Winters erleiden müssen,
zu erklären versucht. Doch findet man häufig in denselben Monaten
rachitische Kinder in Familien, in denen von Mangel an Hygiene keine
Rede sein kann.
Man darf annehmen, daß die Sonne die Hauptrolle in der Ätiologie
der Rachitis spielt. Um dies zu beweisen, führte Raczynski fol-
genden Versuch aus. Zwei neugeborene Hunde, die im Mai von dem
gleichen Muttertier geboren waren, wurden 6 Wochen hindurch, der
eine von morgens bis abends im Sonnenscheine, der andere in ab-
soluter Finsternis in einem großen und gut ventilierten Stall gehalten.
Beide wurden in der gleichen Weise ernährt, d. h. ausschließlich von
dem Muttertiere gesäugt. Nach 6 Wochen wurden beide Hunde
getötet und eine chemische Untersuchung des Gesamtkörpers ausgeführt.
Dabei fand sich:
beidem im Lichte beidemim Finstern
gehaltenen Hunde gehaltenen Hunde
CaO 1:578 , 0:978
P,O, 1:192 0:862
MgO 0:054 0:041
Cl 0:162 | 0:347
Fe,0, 0'017 0:019.
Da der im Finstern gehaltene Hund weniger Kalk und Phosphor
und mehr Chlor als der in der Sonne gehaltene aufwies, da ferner die
Verminderung des Kalkes im Organismus ein charakteristisches Zeichen
von Rachitis ist, so nimmt der Vortragende an, daß der Mangel der
Sonnenwirkung die Kalkassimilation und die Knochenverkalkung im
jugendlichen Organismus hindert und dadurch eine der Ursachen
der Rachitis ist.
Sitzung am Mittwoch, den 10 Oktober,
nachmittags.
Vorsitzende: D’Astros (Marseille),
Keller (Berlin),
Eminet (Charkow).
26. Thiemich (Magdeburg): „Technik der Ernährung‘‘, spricht zur
Frage der Stilltechnik und wendet sich dabei hauptsächlich gegen die
schematische Durchführung der Ernährung des Kindes stets nur an
einer Brust, weil dadurch unnatürliche Verhältnisse geschaffen
werden, welche die Beziehungen zwischen der Nahrungsmenge des
Kindes und der Laktationsgröße verwischen. Des weiteren wendet er
sich gegen die Forderung, die Kinder zum Zwecke der Nahrungsauf-
nahme aus dem Schlafe aufzunehmen.
Zur Entscheidung der Frage nach der Notwendigkeit häufigerer,
sieben- bis achtmaliger Mahlzeiten in 24 Stunden sind Anstalts-
erfahrungen nach der Meinung des Vortragenden nur in sehr bedingtem
Maße verwendbar; die Verhältnisse in einer gebildeten Familie ent-
sprechen mehr den natürlichen Bedingungen.
2
bech
©
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
Diskussion: D’Espine (Genf) weist darauf hin, daß
viele Säuglinge eine Magendilatation aufweisen und daß es für diese
vorteilhaft ist, ihnen häufigere und kleinere Mahlzeiten zu verabreichen.
27. Jan Raczvnski (Lemberg): ‚Das Schicksal der nicht pathogenen
Mikroben im Magendarmkanal des Säuglings“‘.
Zum Zwecke der Untersuchung hat Raczynski per os
Kulturen vom Bacillus prodigiosus Säuglingen gegeben, welche sich
in gutem Allgemeinstadium befanden und normale Verdauungsfunk-
tionen aufwiesen; dann hat er die Stühle bakteriologisch untersucht.
Der Bacillus prodigiosus ist ein absolut indifferenter Mikro-
organismus, welcher keine Verdauungsstörungen hervorruft und dessen
rote Färbung ihn für bakteriologische Untersuchungen besonders
geeignet erscheinen läßt.
Das Ergebnis der Untersuchungen war folgendes:
l. Bei 3 Brustkindern, deren jedes mehrfach Prodigioseskultur
erhalten hatte, wurde nicht ein einziges Mal dieser Bazillus im Stuhle
gefunden. — In dem nach ?t/,, 2!/, und 2°/, Stunden nach der Mahlzeit
ausgeheberten Mageninhalt fand sich auch dann, wenn der Magen
bereits leer war, ein positives Resultat.
2. Bei 6 Kindern, die künstlich mit Kuhmiilch (gezuckert), Butter-
Milch, Kellerscher Malzsuppe, Kufekes Mehlsuppe ernährt wurden und
deren jedes gleichfalls mehrmals Prodigiosuskultur erhalten hatte,
wurde im Stuhle, allerdings nicht jedesmal, der Bazillus gefunden.
Auch bei opstipierten Kindern wurde der Bazillus 3 bis 4 Stunden nach
der Einführung der Kultur nachgewiesen und verschwand einige
Stunden später.
28. Ernö Deutsch (Budapest): „Kinderheilkunde, Hygiene und
Kinderschutz.
Der Vortragende erörtert, ohne irgend etwas Neues zu bringen,
die Frage, welche wichtige Rolle der Kinderheilkunde in der Ver-
breitung hygienischer Anschauungen zufällt, und schildert die not-
wendigen Maßnahmen zum Schutze der verschiedenen Altersstufen,
von der Säuglingsfürsorge an bis zur Schulentlassung und zur Berufs-
wahl. Mit Rücksicht auf die sozialen Aufgaben, vor die heute der
Arzt in der Praxis gestellt wird, erklärt der Verfasser die sozial-
hygienische Ausbildung der zukünftigen ÄArztegeneration für unerläßlich.
29. Hans Vogt (Straßburg): ,,Künstlicher Pneumothorax‘, be-
richtet über seine gemeinsam mit F. Pielsticker gewonnenen
Erfahrungen bei dem Versuche, die Pneumothoraxtherapie auch im
Kindesalter zu verwerten. Die Technik des Verfahrens stößt beim
Kinde auf größere Schwierigkeiten als beim Erwachsenen, doch konnte
die Behandlung auch bei Kindern am Ende des ersten Lebensjahres
erfolgreich durchgeführt werden. Bei Lungentuberkulose wurden sehr
gute Resultate erzielt. Wegen der an sich ungünstigen Prognose der
Lungentuberkulose im Kindesalter und der Neigung zur Ausbreitung
im Organismus sollte die Pneumothoraxbehandlung nicht für das
Endstadium der Erkrankung vorbehalten bleiben, sondern schon in
früheren Stadien verwendet werden.
30. Grosser (Frankfurt a. M.): „Ezslirpation der Milz bei Banti-
scher Krankheit‘.
10jährigem Mädchen mit deutlichem Bantischen Symp-
tomenkomplex ohne nachweisbare Lues — Anamnese und Wassermann
negativ —- wird die Milz exstirpiert. Der Hämoglobingehalt, der vor
der Operation 20°, betrug. steiet. schnell auf 45%, nach 16 Wochen
auf 75°,. die Erythrozyten von 21; Millionen auf 4 beziehungsweise
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 513
> Millionen. Nach 1, Jahre ist das Körpergewicht um 4 kg gestiegen.
Vor und nach der Milzexstirpation wurden bei gleicher Ernährung
Stoffwechselversuche angestellt. Der Ansatz von N, CaO und P,O,
hat sich durch die Operation wesentlich gehoben. Ein toxischer Eiweiß-
zerfall bestand nicht, im Gegensatze zu Umbers Beobachtungen.
Dieser Gegensatz wird dadurch erklärt, daß Umpbers Fälle Leber-
erkrankung aufwiesen, der vorliegende jedoch frei von Erscheinungen
seitens der Leber war. Der toxische Eiweißzerfall ist also ein Zeichen
der Leberbeteiligung und gehört deshalb zu den sekundären Symptomen.
31. Léon d’Astros und Teissonnière (Marseille): ‚Die Wasser-
mannsche Reaktion beim Neugeborenen und Säugling‘.
Untersuchungen liegen bereits vor von Bar und Daunav,
Ch. Leroux und R. abbé, von Francioni und Mena-
buoni usw. Die gegenwärtigen Untersuchungen erstrecken sich auf
500 enfants assistes, von denen 321 nicht älter als 2 Wochen und weitere
109 nicht älter als 1 Monat waren. Die Wassermannsche Reaktion
wurde niemals vor dem 4. Tage ausgeführt. Entgegen den Einwänden,
die gegen die Untersuchung beim Neugeborenen gemacht werden,
wurde nur in 8 Fällen ein Serum mit leicht antihämolytischen Eigen-
schaften gefunden. Positiv war die Reaktion in 4%, der Fälle und
Tiel mehrfach deutlicher aus, wenn die Reaktion wiederholt wurde,
nachdem das Kind einige Tage älter geworden war. Besonders unter
solchen Umständen, unter denen die Vortragenden gearbeitet haben,
wenn es sich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle um verlassene
Kinder handelt, deren Herkunft unbekannt ist, hat die Wassermannsche
Reaktion eine große praktische Bedeutung. In Fällen, in denen die
Reaktion undeutlich ist, wird man gewarnt, in Fällen positiver Re-
aktion wird auch beim Fehlen klinischer Erscheinungen die Diagnose
„Syphilis“ sehr wahrscheinlich gemacht.
32. Solon Veras (Smyrna): ‚Die Malznährmiliel in der Behandlung
der Enterilis bei kleinen Kindern‘‘.
Enteritis ist im Sommer in Symrna außerordentlich häufig. Das
beste Mittel, um die Fäulnisprozesse im Darme aufzuhalten, ist Wasser-
diät, doch ist diese nicht länger als 24, höchstens in Ausnahmefällen
48 Stunden fortzusetzen. Dann wird sie durch Zerebralienabkochungen
(Comby) oder Gemüsebouillon nach M ér y ersetzt. Zur weiteren
Fortsetzung der Ernährung haben sich die mit Malz hergestellten
Nahrungsmittel bewährt. Von den verschiedenen Arten der Malzsuppe
hat Veras zuerst die Kellersche, dann die von Demarque
und schließlich die von Terrien angewendet; daneben sind noch
andere Verfahren geprüft worden. Im wesentlichen aber zieht Veras
das Verfahren von Terrien vor, das er für die Praxis vereinfacht
hat und nunmehr in dieser vereinfachten Form seit 7 Jahren mit gutem
Erfolge anwendet. Sein Vorgehen besteht bei Enteritis in der auf-
einanderfolgenden Verordnung von Wasserdiät, Gemüsebouillon, Malz-
suppe ohne Milch, Malzsuppe mit Milch. Zum Schlusse werden
30 Krankengeschichten mitgeteilt, aus denen hervorgeht, daß die
Anwendung der Malzpräparate zum eroßen Teil unter ganz anderen
Indikationen erfolgt als bei uns in Deutschland.
33. Albert Delcourt (Brüssel): „Die Behandlung der Pneumonien
durch Sauerstoffinhalationen‘‘.
Zu allen Zeiten hat man Sauerstoff angewendet, um bei Lungen-
affektionen die Asphyxie zu bekämpfen, aber er wurde in extremis
angewendet und nur in kleiner Menge. Delcourt berichtet über
reichliche und wiederholte Sauerstoffinhalationen nach dem Verfahren
von Weill (Lyon). Der letztere hat im Jahre 1909 günstige Er-
fahrungen über die Behandlung bei Keuchhusten mitgeteilt. Weill
514 Monatsschrift für Kinderheilkunde: Nr. 7
und Mouriquand schrieben dem Sauerstoff eine antiseptische
Wirkung auf die Lungen und eine stimulierende Wirkung zu. Praktisch
besonders wichtig aber waren ihre Erfahrungen, daß bei schwerem
Keuchhusten auf diese Weise fast in allen Fällen bronchopneumonische
Komplikationen zu verhüten sind. Gleich günstige Erfolge teilte
Weillim Jahre 1910 bei der Behandlung von Bronchopneumonie mit.
Delcourt wendet seit nunmehr 4 Jahren die Sauerstoff-
inhalation bei Pneumonien und Bronchopeunmonien an und hält auf
Grund seiner Erfahrungen diese Behandlungsmethode jeder andern
überlegen. Seine Erfahrungen stammen aus der Privatpraxis, die
allerdings in dieser Hinsicht mit der Spitalpraxis kaum vergleichbar
ist. Im Mittel beträgt die Mortalität an Pneumonien bei Kindern
unter 12 Monaten 11%, bei älteren Kindern 5%; die Broncho-
pneumonie dagegen ist sehr viel maligner, .und um so mehr, je
Jünger die Kinder sind. Unter I ‚Jahre starben fast alle Kinder. Die
Bronchopneumonie nach Masern ergab 33% Todesfälle, die nach
Keuchhusten 50%.
Bei den 24 Pneumonien trat unter dem Einflusse der Behandlung
die Entfieberung am 3. Tage bei 8 Fällen, am 4. Tage bei 9 und am
9. Tage bei 5 Fällen ein, in je einem am 6. respektive 8. Tage. Die
Sauerstoffinhalationen haben eine günstige Einwirkung auf die Dauer
der Erkrankungen. Die 42 Kinder mit Bronchopneumonie verteilen
sich auf die verschiedenen Altersstufen in folgender Weise:
Bronchopneumonie: Die Heilung tritt ein:
von 0 bis 1 Jahr . . . . 9 am 5. Tage. l
von } bis 2 Jahren . . . 15 am 6. Tage. l
von 2 bis 3 Jahren . . . 11 am 7. Tage. 2
von 3 bis 4 Jahren l am 8. Tage. 6
von 4 bis 5 Jahren 3 am 9. Tage. 3.
von 5 bis 6 Jahren WK am 10. Tage. 8
von 6 bis 7 Jahren l am 11. Tage. 3
| 42 am 12. Tage. 8
i am 13. Tage. 5o
am 14. Tage. 3
am 15. Tage 1 |
41 Heilungen.
Der einzige Todesfall unter diesen 42 Bronchopneumonien betraf
ein Kind, welches erst am 12. Krankheitstage in Behandlung kam.
Um dese günstigen Resultate zu erhalten,. darf man mit dem
Sauerstoffe nicht sparen, sondern man muß große Dosen wiederholt
anwenden, so daß der kleine Patient gewissermaßen in einer Sauer-
stoffatmosphäre lebt. Alle Viertelstunden, ja, alle 10 Minuten läßt
man 5 Minuten lang Sauerstoff atmen. Die Maske wird möglichst
nahe an den Mund herangebracht. Die Behandlung erfordert 4000 bis
5000 Liter Sauerstoff, manchmal noch mehr.
Diskussion: Weill (Lyon) hat in der Privatpraxis, wenn
er auch nicht so glänzende Statistiken vorlegen kann wie der Vor-
tragende, immerhin sehr günstige Erfahrungen nıit der Sauerstoff-
inhalation gemacht: weniger im Hospital.
Barbier (Paris) schließt sich Weill bezüglich der Hospital-
erfahrungen an. Er selbst zieht ein altes weitläufiges Hospital für
Kinder einem modernen Hospital mit engen Räumen vor.
A
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 515
Hutinel (Paris) hat gleichfalls gute Resultate mit Sauer-
stoffinhalationen gesehen, möchte aber einen solchen Unterschied
zwischen Privatpraxis und Spitalspraxis, wie die beiden Vorredner,
nicht aufstellen. Man muß bei der Beurteilung der Erfolge unterscheiden:
Bronchopneumonien und Streptokokken-Bronchopneumonien. Die
ersteren machen mehr Lärm, aber sind doch gutartig; die letzteren
sind tückischer und töten.
34. Suarez de Mendoza (Paris): ‚Kinderschulz in Spanien‘.
Die Pädiatrie hat sich in Spanien in letzter Zeit rasch entwickelt,
zum Teil dank dem Interesse der Regierung, welche an allen Landes-
universitäten einen speziellen Lehrstuhl für dieses Fach geschaffen
hat. Ebenso erfreut sich der Kinderschutz der offiziellen Unterstützung
und so sind eine Reihe von Anstalten entstanden, die den verschiedenen
Altersstufen zugute kommen. Insbe:ondere bespricht der Vortragende
die Entwicklung der Gouttes de lait in Spanien, die Tätigkeit des
Hôpital d’Enfant Jésus und der Ligue internationale des. mères de
famille contre les grands fléaux.
35. L. Coneetti (Rom): „Über Myalonia congenita (Oppenheim)‘‘..
Demonstration von Mikrophotographien, welche die Läsionen des
Nervensystems bei einem Kinde zeigen, das von Geburt an das klassische
Bild der kongenitalen Muskelatonie zeigte und das an Bronchopneumonie
starb. Zum Vergleiche werden Mikrophotographien von einem Kinde
vorgelegt, welches in demselben Alter starb, ohne daß irgend welche
Abnormitäten von seiten des Nervensystems vorhanden waren. Aus
dem Vergleiche geht klar hervor, daß bei der Oppenheimschen Krankheit
eine Entwicklungshemmung, insbesondere der großen motorischen
Zellen der Vorderhörner des Rückenmarkes, besteht, deren Zahl sehr
gering ist und die, soweit sie überhaupt vorhanden sind, klein und
unvollkommen ausgebildet sind. Außerdem zeigt das Rückenmark
keine Veränderungen ; nur sind die vorderen Wurzeln ein wenig schmäler
als normal. Keine Anzeichen eines progressiv entzündlichen "Prozesses.
Die Muskeln zeigen im Vergleiche mit normalen schlanke, blasse Fasern;
auch in der Hirnrinde sind die Zellelemente kleiner und weniger ent-
wickelt. Im Kleinhirn sind die Purkinjezellen weniger zahlreich,
weniger gut ausgebildet und weniger gut färbbar.
Concetti hat in der Literatur 86 Fälle von Oppenheimscher
Krankheit gesammelt, von denen bei 17 anatomische und histologische
Untersuchungen des Nervensystems vorliegen: nur in 3 Fällen
(Spiller, Brunard, Baudoin und Lereboullet) wurde
das Nervensystem normal befunden. In einem Falle Anzeichen einer
fötalen progressiven Poliomyelitis (Marburg). Die übrigen 13
zeigen sämtlich Entwicklungshemmung, Agenesie, besonders der
Vorderhörner. In einigen Fällen erstreckt sich die Entwicklungs-.
hemmung über die Vorderhörner hinaus auch auf einige bulbäre Kerne,
auf die Zellen der Hinterhörner, auf Gehirn und Kleinhirn. Nur von
wenigen wird die Ansicht aufrecht erhalten, daß es sich um eine primäre
Muskelerkrankung handelt; einige wollten. ätiologisch die Veränderung
der Drüsen mit innerer Sekretion verantwortlich machen. Tatsächlich
zeigen viele dieser Kinder Zeichen von Hypo nyreoidi mu In den
Fällen von Concetti waren Thyreoidea, Thymus, Hypophyse und
Nebennieren normal. ,
36. Gaujoux (Montpelier): ‚Zur Behandlung der _Meningo-
kokken-Zerebrospinalmeningilis.‘“
Bericht über zwei Fälle der Erkrankung bei Säuglingen, bei denen
eine intensive Serumbehandlung mit veritabler Waschung der Arach-
noidea versucht wurde. Es wurde folgende Technik angewendet: Durch
516 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.
NI
Lumbalpunktion wurden x cm? Zerebrospinalflüssigkeit abgelassen
und an deren Stelle x cm? Antimeningokökkenserum injiziert, bis
sich die Fontanelle wieder spannt. Dann wird während 10 bis 20 Minuten
die Nadelöffnung verschlossen, danach wiederholt sich derselbe Vorgang.
Entlehnung und Injektion dieser Verdünnung der Meningealflüssigkeit
durch Waschungen mit spezifischem Serum schreibt der Vortragende
die Heilung zu, welche ebenso rasch wie vollständig war.
37. Clémente Ferreia (Sao Paulo): „Die diagnostische Bedeutung
des Sistoschen Phänomens bei heredilärer Syphilis‘‘.
Das kontinuierliche Schreien ist häufig ein Syndrom hereditärer
Syphilis, zuweilen das einzige. Das Schreien wird durch Knochen-
schmerzen veranlaßt, die ihren Sitz in der Epiphysengegend und an
der Knochenknorpelgrenze haben. Die Schmerzen verschwinden unter
dem Einfluß spezifischer Behandlung.
38. Lesage (Paris): ‚Über den Schädel bei Airophie“.
Untersuchungen gemeinsam mit Cléret. Der Schädel bei
Atrophie ist hart, ohne irgend welche Spuren von Rachitis und ohne
Craniotabes. Bei näherer Untersuchung zeigt sich die Knochen-
substanz verändert, aber nicht rachitisch. Die Härte der Knochen ist
auf eine beträchtliche Hyperplasie des Knochengewebes zurückzu-
führen, die sich auf alle Punkte des Schädelkapsels erstreckt ; gleichzeitig
besteht eine Vermehrung der Osteoblasten.
Besprechungen.
Karl Leiner. Über eigenartige Erythemtypen und Dermatitiden des
frühen Säuglingsalters. (Franz Deuticke, Leipzig und Wien, Preis
brosch. M. 3.60.) f
Verf. beschreibt eingehend in klarer Darstellung die ver-
schiedenen Formen von Hautveränderungen der Neugeborenen,
soweit es sich um nicht angeborene, sondern erworbene Störungen
handelt. Von solchen unterscheidet er zunächst das Erythema
toxicum, das meist bei Brustkindern in der ersten Lebenszeit auftritt
und von leichten Ernährungsstörungen abhängig zu sein scheint.
Das Erythema glutaeale wurde zuerst eingehend von Parrot be-
schrieben und irrtümlich mit der Syphilis in Beziehung gebracht,
wenigstens in seiner papulösen Form. Neben dem einfachen, dem
vesikulösen und dem papulösen Erythema glutaeale ist als besondere
Form das vakziniforme Erythem abgetrennt worden, das auf schlechte
Hautpflege und Schädigung der Haut durch mechanische und che-
mische Reize zurückzuführen ist. Sekundär kann es zu Infektion
mit Eitererregern oder auch mit Soor kommen. Auf einer Pilz-
infektion beruht auch das von Beck beschriebene Erythema my-
colicum. Eine Vereinigung von Erytlıema glutaeale mit Seborrhöe
des Kopfes wurde von Moussousund Lebard als Eryth&me seborrhoi-
que vom Erythema glutaeale abgetrennt. Besonders eingehend
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 517
bespricht Verf. das von ihm zuerst aufgestellte Krankheitsbild der
Erythrodermia desquamativa, von der meist Brustkinder befallen
werden. Von 14 Kindern, die daran litten, starben 3; die von der
Erkrankung genesenen zeigten noch längere Zeit Neigung zu schweren
Injektionen. Die Erkrankung wird günstig beeinflußt durch Über-
gang von der reinen Brustnahrung zu einem Allaitement mixte.
Schließlich beschreibt Verf. einen bisher noch einzigartigen Fall von
Säuglingsdermatose, nämlich eine Pyozyaneusinfektion der Haut,
die sich im Anschlusse an einen paraartikulären Abszeß entwickelt
hatte und durch Auflockerung der Epidermis, starke Transsudation,
einen schmierigen, an Vernix caseosa erinnernden Überreiz der Haut
und einen auffallenden aromatischen Geruch ausgezeichnet war.
Unter antiseptischen Maßnahmen erfolgte schnelle Heilung.
H. Vogt.
W. Ament. Die Seele des Kindes. (Dritte Auflage.) (Francksche
Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, M. 1’—.)
Die kleine Schrift von Ament ist bekannt und gut eingeführt.
In einer wichtigen Frage wird ein großer Teil moderner Erzieher
nicht mit Ament übereinstimmen, wenn er S. 77 schreibt: ‚Der
Zustand der Bisexualität ist ein Nachhall der Entwicklung beider
Geschlechter aus einer ursprünglich gleichartigen Anlage. Die Ent-
wicklung aus dieser gleichartigen Anlage geht nach einem einfachen
Prinzip dadurch vor sich, daß im Verhältnisse zu dem sich ent-
wickelnden Geschlecht gewisse Erscheinungen verstärkt oder ge-
schwächt, fort- oder zurückgebildet werden. Leiblich wie seelisch.
Der Knabe liebt daher übermäßige Kraftäußerungen, ist wild, mutig,
mutwillig, rücksichtslos, rauflustig, ungehorsam, trotzig, das Mädchen
zart, ruhig, fügsam.‘‘ Verf. scheint zu vergessen, wieviel von dieser
Entwicklung Natur, wieviel Kunstprodukt der Erziehung ist. Seine
Stellung in dieser Frage geht aus seinem Standpunkte gegen-
über der gemeinsamen Erziehung hervor, die er nur bedingt aner-
kennen will: „Sie würde gleichmachen, wo sie individualisieren soll.“
Keller.
F. Zinsser. Syphilis und syphilisähnliche Erkrankungen des Mundes.
(Mit 51 mehrfarbigen und 18schwarzen Abbildungen auf 44 Tafeln.)
(Urban und Schwarzenberg, Berlin und Wien, M. 15° —.)
Die Syphilis des Mundes tritt unter vielgestaltigen Krankheits-
bildern auf, die zum Teil große Ähnlichkeit mit Erkrankungen anderer
Art aufweisen können. Dabei ist die Mundsyphilis nicht so häufig,
daß sie einem jeden Arzt oder Zahnarzt ein geläufiges Vorkommnis
bildet. Deshalb ist es verdienstlich, wenn Verf. die Diagnose dieser
praktisch so wichtigen Affektion durch sein Buch erleichtern will.
Die Abbildungen sind durchweg sehr gut und dürften beim Studieren
oder zur Demonstration beim Unterricht wertvolle Dienste leisten.
Der klar geschriebene Text erläutert kurz die Differentialdiagnose
der einschlägigen Krankheitsbilder. H. Vogt.
518 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 7
M. Lewandowsky. Praktische Neurologie für Ärzte. (J. Springer,
Berlin, M. 6.80, geb. M. 7.60.)
Von der Erfahrung ausgehend, daß die Neurologie vielen Ärzten
als ein Spezialfach erscheint, das ihnen unzugänglich ist, hat Verf.
sich bemüht, eine Darstellung zu geben, die keine Vorkenntnisse
voraussetzt und doch dem Arzte so viel Wissen und Können vermittelt,
als es für praktische Zwecke bedarf. Dieser Versuch ist dankenswert,
weil die große Mehrzahl der Nervenkranken, wie Verf. hervorhebt,
in der Behandlung des allgemeinen Arztes steht. Dem Zwecke des
Buches entsprechend, sind seltenere Nervenkrankheiten und solche,
die aus anderen Gründen geringes praktisches Interesse haben, nur
kurz berührt, während die häufiger vorkommenden und der Behand-
lung zugänglichen um so ausführlicher geschildert werden. So
haben z. B. die Psychoneurosen und die Psychotherapie mit
Recht eine eingehendere Darstellung gefunden, als man sie in
manchen umfangreicheren Lehrbüchern der Nervenheilkunde finden
kann. Mir scheint, daß Verf. seine Aufgabe nicht nur glücklich
gewählt, sondern auch in ausgezeichneter Weise gelöst hat.
H. Vogt.
Martin H. Fischer. Die Nephritis. Eine experimentelle und kritische
Studie ihrer Natur und Ursachen sowie der Prinzipien ihrer Be-
handlung. (In deutscher Sprache herausgegeben von Hans Han-
dovsky und Wolfgang Ostwald.) (Th. Steinkopff, Dresden,
M. 5.—.) E
Verf. hat das schwierige Problem der Nephritis vom Stand-
punkte der Kolloidchemie aus zu erforschen gesucht und berichtet
in diesem Bändchen über seine Versuche und Überlegungen. Er kommt
dabei zu einer einheitlichen Auffassung der Nierenerkrankungen.
Einheitlich ist vor allem die Ursache. Die parenchymatöse Nephritis
wie die chronisch-interstitielle sind ihrem Wesen nach gleichartig
und auf dieselbe Ursache zurückzuführen, und die gleiche gemein-
same Ursache erklärt auch die Funktionsstörungen und sonstigen
Symptome, die uns die Erkrankung der Nieren anzeigen. Die
gemeinsame Ursache ist abnormer Säuregehalt der Nieren. Die
Säuerung des Nierengewebes macht die anatomischen Veränderungen,
insbesondere die trübe Schwellung; durch Säure lassen sich
experimentell aus gesunden Nieren Zylinder verschiedener Art
herstellen; abnorme Säuerung erklärt die Diapedese von roten
Blutkörperchen aus den Nierengefäßen in den Harn und vieles
andere mehr. Dementsprechend läßt sich auch durch thera-
peutische Verwendung von Alkali eine Besserung der Nephritis
herbeiführen. Vieles erscheint einleuchtend in der Darstellung
des Verfahrens, vieles fordert zur Kritik heraus; auf jeden Fall
aber muß anerkannt werden, daß Verf. dem Probleme der Nephritis
viele neue interessante Seiten abzugewinnen vermag und daß er
auf diese Weise an der Aufklärung des dunklen Gebietes mitwirkt.
H. Vogt.
Nr. 7 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 519
Reichs-Medizinalkalender 1913. Begründet von Paul Börner,
herausgegeben von Julius Schwalbe. (Verlag von Georg Thieme
in Leipzig, M. 5:—.)
‘Der erste Teil (Taschenbuch nebst Beiheften) ist soeben er-
schienen. Die fortschreitende Verbreitung, welche der Reichs-
Medizinalkalender in Ärztekreisen und bei Behörden findet, ist der
beste Beweis dafür, daß die Auswahl des für den Praktiker Wichtigen
durchaus glücklich ist und daß die im Kalender enthaltenen Angaben
zuverlässig und lückenlos sind.
Für den Kinderarzt von besonderem Interesse sind im Taschen-
buche die Tabellen betreffend Dosierung von Medikamenten für Kinder,
im ersten Beiheft der Artikel von Feer über Grundzüge einer Therapie
der Kinderkrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Er-
nährungsstörungen des Säuglings, ein Artikel von L. Voigt über die
Technik der Impfung und im zweiten Beiheft eine tabellarische
Zusammenstellung von A. Keller betreffend Einrichtungen von
Anstalten zur Fürsorge fürs Kind. Keller.
M. Friedemann. Atlas typischer Handgrife für Krankenpflegerinnen.
(Ferdinand Enke, Stuttgart, M. 3:—.)
Es sind im ganzen 40 Abbildungen, und es ist gewiß ein guter
Gedanke, den Krankenpflegerinnen typische Handgriffe in instruk-
tiven Abbildungen vorzuführen und mit einigen Worten zu erklären.
An der Ausführung habe ich auszusetzen, daß — wenigstens in dem
mir vorliegenden Rezensionsexemplar. — die Reproduktion der
Abbildungen nicht so gut ist, wie wir sie sonst von dem: Verlage
gewohnt. sind.
Eine Kritik der Handgriffe in einzelnen Zeichnungen der Ab-
bildungen XXXI und XXXII, „künstliche Atmung‘, würde mich zu
weit führen. Meiner Meinung nach könnte manche Abbildung von
Handgriffen wegbleiben, die doch in jedem Falle der assistierenden
Schwester vom Arzte angegeben werden. Keller.
Einladung.
Am 15. Dezember dieses Jahres um 12 Uhr findet in der Kinder-
klinik des Städtischen Krankenhauses zu Frankfurt a. M. eine Ver-
sammlung der Vereinigung südwestdeutscher Kinderärzte statt.
Anmeldungen von Vorträgen, Demonstrationen sind zu richten an
Dr. Cahen-Brach, Frankfurt a. M., Eppsteinerstraße 45.
520 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.
=]
Inhalt.
Sehelble. Fünftes Sammelreferat über Arbeilen aus der Lehre von der
Tuberkulose 425. — Anatomie und Physiologie, allgemeine
Pathologie und Therapie. Hertz. Sensibililät des Magen-
darmkanals 455. — dGoett. Assozialionsversuch 458. — Frisch.
Formaminlwirkung 458. Ernährung und Stoffwechsel.
Liepmann. Sieigerung der Milchsekretion 458. —- Salge. Mehl-
nährschaden 458. — Liefmann und Lindemann. 459. Suñer.
Royal Society of Medicine. Sommerdiarrhöe 460. — Herbst.
Physiologie des Stoffwechsels 460. — Wolff. Kalk- und Phosphor-
säuresloffwechsel 462. — Lust und Klocman. Sioffwechsel bei
Barlow 462. — Klinik der Kinderkrankheiten. Rollestone.
Angina Vincenti 462. — Wadsworth. Pneumokokkeninfeklion 463. —
Stheeman. Keuchhustłen 464. — Goetze. Tait 464. Milne. Masern
465. —- v. Szontagh. Jochmann. Scharlach 466. — Kleinsehmidt.
Moltschanoff 467. Nordmann. Stokvis. Diphlherie 468. — Langer.
Heine- Medinsche Krankheit 469. — Miura. Zerebrale Diplegie
470. —- Kowarski. Amaurolische Idiolie 470. — Neustädter.
Großmann. Neelen. Dittrich. Glogau. Me. Cready. Fletscher. Meylan.
Abnorme Kinder 471. — L. F. Meyer. Spasmophilie 471. — Sehindler.
Meningocele spuria iraumalica 471. — Scholz. Osłeopsałhyrosis
472. — Preiswerk. Osieogenesis imperfecla 472. — Preusse. Schräge
Gesichisspalie 472. — Peiper. Leberadenom 472. — Peigne. Petits
thorax 473. — Miller und Parsons. Renaler Infantilismus 474. —
Melchior. Vorderarmsynosiose 475. — Paunz. Laryngoskopie 475. —
Berichte, /. Iniernalionaler pädiatrischer Kongreß in Paris 476. —
Besprechungen. Leiner. Eigenarlige Erylheniypen und Der-
maliden des frühen Säuglingsaliers 516. — Ament. Die Seele des
Kindes 517. — Zinsser. Syphilis und syphilisähnliche Erkrankungen
des Mundes 517. — Lewandowsky. Praktische Neurologie 518. —
Fischer. Nephrilis 518. -— Reichs-Medizinalkalender 519. — Friede-
mann. Allas iypischer Handgriffe 519. — Einladung 519.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I.,, Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin, W. 50, Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knôpfelmacher Moro Thiemieh Tobler
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch ulle Buchhandlungn und Postanstalten.
Bd. XI. Referate. Nr. 8.
ee EE
Amerikanische Literatur über Poliomyelitis. 1912.
II. Semester. Sammelreferat.
l. Aiken. Poliomyelitis. (Jowa Med. Journ., Mai 1912.)
2. Amesse. Infantile paralysis, prophylaxis and ireaiment. ( Pro-
phylaxe und Behandlung der Kinderlähmung.) (Colorado Med., Ja-
nuar 1912.) ' Ä
‘3. Bierring. Acule poliomyelitis in Iowa. (Insterstate Med. Journ.,
Januar 1912.)
4. Bullard. Mild anterior poliomyelitis. (Milde Formen der Polio-
myelitis.) (Boston Med. and Surg. Journ., 11. Januar 1912.)
D. Clark. À clinical coniribulion to our knowledge of poliomyelitis
with corlical involvement. (Klinischer Beitrag zur Kenntnis der Polio-
myelitis mit Rindenaffizierung.) (Amer. Journ. Med. Scienc., April 1912.)
© 6. Draper. Acule Poliomyelitis. (New York. State Journ. of Med.,
Juni 1912.)
7. Draper and Peabody. A siudy of the cerebrospinal fluid in acute
potiomyelitis. (Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit bei Polio-
myelitis.) (Amer. Journ. Dis. Children, März 1912.)
, 8. Edgerton. /s acule anierior poliomyelitis or infantile paralysis
infections or stricily a sporadic disease? (ist die Kinderlähmung in-
fektiðs oder sporadisch?) (New Orleans Med. and Surg. Journ., Mai 1912.)
9. Flexner, Peabody and Draper. Epidemic poliomyelitis, 12th
nole.: (12. Beitrag ūber Poliomyelitis.) (Journ. Amer. Med. Assoc.,
13. Januar 1912.)
- 10. Greenwald. Acuie poliomyelilis with unusual manifestations.
(Ungewöhnliche Phänomene bei Poliomyelitis.) (New York Med. Journ.,
17. Februar 1912.) a
11. Gundrum. Acule poliomyelitis in California. (Journ. Med.
Amer. Assoc., 27. Januar 1912.) |
12. Heß. Acule poliomyelilis: clinical aspecis, with special reference
io rarer lesions. (Seltenere Läsionen bei Poliomyelitis.) (Illinois Med.
Jourf., Mai 1912.).
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 36
522 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
13. Hillkowitz. Infantile paralysis, eliology and pathology. (Âtio-
logie und Pathologie der Kinderlähmung.) (Colorado Med., Januar 1912.)
14. Hoag. The treaimeni of infantile paralysis. (Die Behandlung
der Kinderlähmung.) (New York State Journ. of Med., Juni 1912.)
15. Hodskins. Anierior poliomyelitis. (Vermont Med. Monthly,
Februar 1912.)
16. Jacobs. Clinical aspects and treatment of acute anterior polio-
myelitis. (Klinik und Behandlung der Poliomyelitis.) (Illinois Med.
Journ., Mai 1912.)
17. Jobling. Pathology of poliomyelitis. (Illinois Med. Journ.,
Mai 1912.)
18. Kennedy. The diagnosis of epidemic poliomyelitis in the pre-
paralytic stage. (Diagnose der Poliomyelitis im präparalytischen Stadium.)
(New York State Journ. of Med., Juni 1912.)
19. Lewis. Surgical aspects of poliomyelitis. (Chirurgische Be-
handlung der Kinderlähmung.) (Illinois Med. Journ., Mai 1912.)
20. Manning. Sympiomalology of Infaniile paralysis. (Sym-
ptomatologie der Kinderlähmung.) (Amer. Journ. Obstetr., April 1912.)
21. Manning. Prognosis of acułe epidemic poliomyelilis as lo lije
and disabilily. (Prognose der Poliomyelitis in bezug auf Leben und
Unfähigkeit.) (Arch. of Diagnosis, April 1912.)
22. Manning. The rapidly falal instilulional form of acule polio-
myelitis. (Die rapid tödliche Form der Poliomyelitis in Anstalten.)
(New York Med. Journ., 22. Juni 1912.) e
23. Neustaedter. Neuropathic constitution an etiologic factor in
poliomyelitis. (Neuropathische Konstitution als ätiologisches Moment
bei Poliomyelitis.) (Arch. of Diagnosis, April 1912.)
24. Peabody. The pathology of acute poliomyelitis. (New York
State Journ. of Med., Juni 1912.)
25. Richardson. Recent contributions ło infantile paralysis.
(Neuere Mitteilungen über die Kinderlähmung.) (Amer. Journ. Public
llealth, März 1912.)
| 26. Sheffield. Ałypical incipient poliomyelitis and its diagnostic
difficulties. (Schwierigkeiten bei der Diagnose der atypischen Polio-
myelitis im Frühstadium.) (Med. Reford, 23. Mārz 1912.)
27. Stein. Epidemic poliomyelitis a clinical study of the acule
slage. (Klinische Untersuchung des akuten Stadiums der Poliomyelitis.)
(Amer. Journ. Med. Scienc., April 1912.)
28. Sophian. An analytic study of 20 cases of infantile paralysis.
(Analytische Studie von 20 Fällen von Kinderlähmung.) (Arch. Ped.,
März 1912.)
29. Taylor. The surgical treatment of deformilies and disabililies
following poliomyelitis. (Chirurgische Behandlung der Difformitäten
und Ss gungen nach Poliomyelitis.) (New York State Journ. of Med.,
Juni 1912.)
30. Thompson. Infantile paralysis. (Kinderlähmung.) (Louisville
Monthly Journ. of Med. and Surg., April 1912.)
31. Townsend. The preveniion and correclion of deformities by
mechanical lreatment. (Mechanische Verhütung und Behandlung der
Difformitäten.) (New York State Journ. of Med., Juni 1912.) |
32. Wiliams. Poliomyelitis mistaken for neuritis. (Poliomyelitis
für Neuritis verkannt.) (Boston Med. and Surg. Journ., 11. Januar 1912.)
33. Williams. Inlerprelalion of unusual types of poliomyelilis.
(Erklärung ungewöhnlicher Typen von Poliomyelitis.) (Amer. Journ.
Obstet., Mārz 1912.)
34. Wilson. Poliomyelitis. (West Virginia Med. Journ.. Mai 1912.)
Mit dem Abflauen der seit einigen Jahren bestehenden Epidernie
von Poliomyelitis hat auch die Anzahl der Arbeiten etwas abgenommen.
l:pidemiologisch sind einige neue Momente zu verzeichnen, so das
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 593
Vorkommen in relativ warmen Gegenden. Gundrum (11) bemerkt,
daß in Kalifornien im Jahre 1910 die Krankheit sich nicht auf den
Sommer und Herbst beschränkte; dies ist eigentlich nicht so merk-
würdig, denn um San Francisko, wo die meisten Fälle vorkamen,
gibt es weder Sommer noch Winter, die Mitteltemperatur des Jänner
beträgt 10°, des September 16°, man hat also einen ewigen Frühling
und bloß eine nasse und trockene Jahreszeit, letztere unserem Sommer
entsprechend. Auch hier folgte die Ausbreitung der Krankheit den
Eisenbahnen, und zwar sprungweise, also scheinbar von Reisenden
getragen.
Ätiologie.
Ätiologisch ist wenig Neues zu verzeichnen, denn die neuro-
pathische Theorie, wenigstens als beitragendes Moment, von Neu-
staedter (23), können wir bisher als bloße Vermutung betrachten.
In bezug auf den Übertragungsmodus wissen wir eigentlich noch
nichts, insofern als er den Menschen betrifft; das Auftreten in kleinen
Herden bleibt unerklärlich; von der Insektentheorie wird relativ
wenig gehört, da wissenschaftliche Beweise noch immer fehlen.
Pathologie.
Interessant ist die Mitteilung über die Körperflüssigkeiten von
Draper und Peabody (7). Die Zerebrospinalflüssigkeit zeigt anfangs
Polymorphozytose bis 90°/, und niedrigen Globulingehalt; innerhalb
14 Tagen wird die Zellenzahl normal und der Globulingehalt gesteigert
und diese Steigerung kann bis 2 Monate andauern; die Flüssigkeit
reduziert die Fehlingsche Lösung. Spezifisch sind diese Befunde
nicht, sie können aber im präparalytischen Stadium und in Abortiv-
fällen die Diagnose erleichtern. In bezug auf das Blut finden Verff.
konstante polynukleäre Leukozytose bis 30.000. Sophian (28)
meint, daß die Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit bei der
Differentialdiagnose von tuberkulöser Meningitis sehr wertvoll sei,
aber daß der Blutbefund wenig charakteristisch ist. Flexner,
Peabody und Draper (9) weisen auf viszerale Änderungen hin,
speziell lokale Nekrosen der Leber und Lymphadenitis, letztere
in Zusammenhang mit der Polymorphozytose des Blutes. Abweichende
Krankheitstypen werden vielfach gewürdigt, so der bulbäre Typus
von Greenwald (10), die fulminante Form von Manning (22), die
selteneren Erscheinungen im allgemeinen von Heß (12) und
Williams (33).
Diagnose.
In bezug auf die Frühdiagnose ist wenig Fortschritt zu ver-
zeichnen ; neben den erwähnten Flüssigkeitsuntersuchungen sprechen
die Autoren nur von der großen Schwierigkeit der Krankheitsfest-
stellung. In dieser Richtung liefert Stein (27) besonders interessantes
und gut ausgearbeitetes Material; auch die Mitteilungen von Ken-
nedy (18) und Sheffield (26) sind lesenswert, wenngleich sie zumeist
36*
524 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
die Vieldeutigkeit der Antrittssymptome betonen. Ein charakteristi-
sches Frühphänomen ist unser gegenwärtiges Hauptbedürfnis.
Speziell zu bemerken ist die Möglichkeit einer Verwechslung
mit Neuritis, die von Williams (32) betont wird; doch dürfte
dies bloß bei fieberfreien oder spät zur Beobachtung kommenden
Fällen zu berücksichtigen sein. |
Prognose.
Manning (21) bespricht die Prognose im allgemeinen und spe-
ziell die eventuelle Prognose in bezug auf permanente Schädigung.
Clark (5) weist auf die eventuelle Ausbildung von Epilepsie bei
kortikalen Fällen hin und meint, daß dieser Ausgang in Betracht
gezogen werden soll.
Therapie.
In bezug auf Prophylaxe ist bloß zu verzeichnen, daß die ver-
schiedenen Städte- und Staatsbehörden die Poliomyelitis auf gleiche
Stufe mit einer Reihe von anderen Infektionskrankheiten, wie
Typhus und Tuberkulose, gestellt haben, ohne die strengen Maß-
regeln, wie bei Scharlach und Diphtherie, einzuschärfen. Bei der
bestehenden Ungewißheit über den eigentlichen Infektionsmodus
wäre dieser Standpunkt wohl genügend; bisher hat die Ausbreitung
respektive das Abfallen der verschiedenen Epidemieherde keinerlei
Beziehung zu irgend welchen hygienischen Maßregeln nachweisen
lassen. In bezug auf medikamentöse Behandlung liegt die Sache
noch so schlimm wie vorher, das Anpreisen der verschiedensten
Medikamente hat fast ganz nachgelassen. Um so eingehender ist
die chirurgische Behandlung der Lähmungen studiert worden, nament-
lich von Taylor (29) und Lewis (19). Speziell auf die Mechano-
therapie geht Townsend (31) ein, namentlich mit Rücksicht auf
Frühbehandlung zur Vermeidung von Difformitäten.
Wachenheim (New York).
Klinik der Kinderkrankheiten.
Franz M. Groedel. Die physikalische Behandlung der Erkrankungen
des Zirkulationsapparates. (Ergebn. «. inneren Med. u. Kinderheilk.,
Bd. IX, S. 174.)
Eine Übersicht über die thermo-, hydro-, balneo-, elektro-,
mechano- und pneumotherapeutischen Faktoren mit Kritik und
Analyse ihrer Wirkungsweise auf Grund der feinen Empirie des
Nauheimer Arztes, zwar nur die Verhältnisse beim Erwachsenen
berücksichtigend, aber auch für den Pädiater anregend, der ja hier
einem insbesondere für das frühe Kindesalter nahezu unerschlossenen
Gebiete gegenübersteht. Freund (Breslau).
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 525
Bokay (Budapest). Über die infantile Lithiasis in Ungarn. (Zeit-
schr. f. Kinderheilk., Bd. 1V, S. 365.)
Der Aufsatz behandelt ein Thema, das den meisten Kinder-
klinikern recht fernliegt, wenn nicht gar ganz unbekannt ist, nämlich
die Steinkrankheit bei Kindern. Zu den wenigen Ländern, in denen
sie beobachtet wird, gehört Ungarn. Der Verf. hat nicht weniger
als 1836 Fälle sammeln können, 667 davon entstammen allein dem
Stephaniespitale in Budapest.
Nach ihrer. geographischen Verbreitung kömmt die kindliche
Lithiasis hauptsächlich im Tieflande der Donau- und Theißgegend
vor, während sie im gebirgigen Oberland und in Siebenbürgen seltener
beobachtet wird. Befallen werden hauptsächlich Kinder im Alter von
2 bis 7 Jahren, speziell das 3. und 4. Lebensjahr wird bevorzugt.
Der früheste Fall wurde im 3. Lebensmonate beobachtet. Der Sitz
der Steinbildung war vornehmlich die Blase (1319), seltener die
Harnröhre (508) und nur 9mal das Nierenbecken. Bezüglich der
Ätiologie geht die Auffassung im allgemeinen dahin, daß die Stein-
bildung mit dem Infarkt der Neugeborenen in Zusammenhang stehe.
Daß das aber nicht in allen Fällen zutrifft, beweisen nach Ansicht
des Verf. die Fälle, die erst im späten Alter zur Beobachtung kommen,
z. B. nach dem 9. Lebensjahre. Befallen werden hauptsächlich Knaben.
Unter der Gesamtzahl der Fälle befanden sich nur 72 Mädchen, d.h.
nur 4°/,. Ein gewisser Einfluß ist vielleicht der Erschwerung der
Harnentleerung durch Phimose und Verlötung des Präputiums mit
der Glans zuzuschreiben, wenigstens werden Harnsteine bei jüdi-
schen Knaben sehr selten beobachtet. Im allgemeinen ist die Ätiologie
jedoch noch vollkommen dunkel. Birk (Kiel).
E. Paulsen. Cholelithiasis beim Säugling. (Inaug.-Dissert., Kiel, 1912.)
!/,jähriger Säugling ging an Ernährungsstörung zugrunde.
Bei der Sektion fanden sich in der Gallenblase zwei dunkelgrüne
körnige Konkremente von zirka Amm Durchmesser. Ein dritter
gleicher war im Ductus cysticus eingeklemmt.
Einer der Gallensteine wurde chemisch untersucht ((Prof.
Hoppe-Seyler): Er wog 6 mg, davon entfielen 2 mg auf Cholesterin,
der Rest bestand aus Kalk oder Gallenfarbstoff, Bilirubin und dessen
Derivaten. Birk (Kiel).
J. Rosenfeld und M. Schrutka von Rechtenstamm. Chronische
Albuminurien nach überstandener Scharlachnephritis. (A. d. Kinder-
klinik in Wien.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, H.4, S. 265.)
Die Verff. untersuchten 93 Kinder, die in früheren Jahren auf
der Wiener Klinderklinik wegen Scharlachnephritis gelegen hatten.
Bei 52 davon hatte die Albuminurie noch bei der Entlassung be-
standen.
Bei der Nachprüfung wies keines der Kinder irgend welche
schwerere chronische Nephritis auf. 10 der Kinder — 8 Mädchen,
526 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
2 Knaben — zeigten eine spontane Albuminurie. 28, d. h. 2001.
hatten Albumin im Urin, nachdem sie in lordotischer Stellung
10 Minuten lang gekniet hatten. Von diesen 28 Fällen hatten 17 das
Spital mit Albumen im Urin verlassen. Auch die oben genannten
10 Fälle mit spontaner Albuminurie reagierten auf die Jehlesche
Probe positiv, 8 von ihnen hatten nach dem Knien einen besonders
gesteigerten Eiweißgehalt des Urins. Nach dem großen Prozentsatz,
bei dem sich eine lordotische Albuminurie feststellen ließ, scheint
den Autoren die Annahme nahezuliegen, daß die Scharlachnephritis
in der Ätiologie der lordotischen Albuminurie eine Rolle spielt.
Ein Zusammenhang zwischen der Zahl der Jahre, die seit der
Skarlatina verflossen waren, und dem Eiweißbefund im Urin war
nicht nachweisbar ; ebensowenig zeigte die Komplikation mit urämi-
schen Erscheinungen im akuten Stadium der Scharlachnephritis
einen Einfluß auf die Fortdauer der Albuminurie. Birk (Kiel).
G. Nobl. Zur Pathologie vakzinogener Ausschläge. (A. d. Abt. f.
Hautkrankh. u. Syph. d. Wiener allg. Poliklinik.) e f
Kinderheilk., Bd. X, S. 427.)
Aus dem. Inhalte vorliegender Arbeit entnehmen wir, daß die
Impfpusteln von Kindern mit florider Syphilis keine Syphilisspiro-
chäten führen, daß demnach auch die Impfsyphilis nicht durch Keim-
übertragung aus den Vakzineinsertionen resultieren kann.
Wenn es zur Generalisation der Vakzine kommt, so erfolgt
sie in zwei Formen: Einmal handelt es sich um exanthematisch
ausgestreute mikropapulöse Erytheme in reichlich halonierten
Simultanschüben, die vorzüglich die Extremitäten, den Stamm und
das Gesicht befallen. Die zweite Form der generalisierten Vakzine
ist ein Exanthem, das klinisch wie anatomisch alle Kennzeichen
der Kuhpocke aufweist. k Birk (Kiel).
Triboulet, Ribadeau-Dumas et Debré. Sclerème adipeux en pla-
ques. (Bull. de la soc. de ped., Paris, 1912, S. 199.)
Bei einem 5 Wochen alten Kinde lien wenige Tage nach der
Geburt symmetrisch gelegene derbe Plaques auf, die zum Teil im
Zentrum die Tendenz zur Erweichung und spontanen Entleerung
zeigten. Die histologische Untersuchung der skleremartigen Plaques
ergab eine Anhäufung eosinophiler Zellen, die sich auch im Blute
fand. Eine Ursache der Erkrankung konnte nicht ermittelt werden.
Das Kind schien sich (bei der. Demonstration) auf dem Wege der
Besserung zu befinden. R. Weigert (Breslau).
E. Geiser (Bern). Beitrag zum Skleroedema neonatorum. (Monatschr.
f. Geburtsh. u. Gyn., 1912, Bd. XXXV, S. 78.)
Sieben eigene Beobachtungen von Skleroedema, die im Laufe
weniger Wochen zur Beobachtung kamen. In allen Fällen handelte
es sich um schwachgeborene Kinder, zum Teil mit angeborenen
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 5927
Anomalien. Eines der Kinder hatte eine Albuminurie, 3 Mütter hatten
eine Schwangerschaftsnephritis, eine Mutter ein Myxödem. Eines
der Neugeborenen bekam eine manifeste Tetanie, die unter Ver-
abreichung von Calcium chloratum (3 mal täglich 0-1) zur Abheilung
kam. Alle diese Erkrankungen der Mütter und der Kinder können
vielleicht für die Entstehung des Skleroedems verantwortlich gemacht
werden. Therapeutisch steht an der Spitze die Erhaltung der normalen
Körpertemperatur und sorgsamste Pflege. Außerdem empfiehlt Verf.
die häufige Verfütterung kleinster Frauenmilchmengen und die Ver-
abreichung von Exzitantien (Koffein) und Alkohol (Kognak!).
R. Weigert (Breslau).
Epstein (Prag). Das Ohrringstechen und seine Gefahren. insbesondere
die tuberkulöse Ansteckung der Stichöffnungen. (Zeitschr. f. Kinder-
heilk., Bd. IV, S. 372.)
Unter den mannigfachen Komplikationen des Ohrringstechens
findet sich auch die Tuberkulose. Allerdings sind die meisten
Fälle nicht. ganz einwandsfrei, da sie erst Jahre nach dem Ohrring-
stechen in Beobachtung kamen. Hier teilt nun der Verf. 2 Fälle
mit, in denen die Erkrankung im frühesten Säuglingsalter einsetzte,
und zwar unmittelbar im Anschlusse an das Durchstechen der Ohr-
läppchen. Die Stichkanäle bildeten den primären Herd der Tuber-
kulose. Birk (Kiel).
C. Hochsinger. Was ist Skrofulose® (Zeitschr. f. Kinderheilk.,
Bd. IV, S. 293.)
Die Antwort lautet: Es ist ein Krankheitsbild, welches
sich aus chronisch verlaufenden, torpid entzündlichen
Haut-, Schleimhaut- und Drüsenaffektionen zusammen-
setzt, wobei die befallenen Individuen den sogenannten
Habitus tuberculosus zeigen und auf probatorische Tu-
berkulininjektionen in der Regel positiv reagieren. Fast
niemals fehlen Pedikulosis und Bindehautphlyktänen.“
Und späterhin definiert der Autor das Krankheitsbild noch
genauer als einen Zustand, welcher ‚ungefähr identisch ist mit dem
früher als Facies scrophulosa bezeichneten Krankheitsbild, in vielen
Fällen ein Vorstadium der Oberflächentuberkulose darstellt und sich
aus einer Reihe von chronisch entzündlichen Haut-, Schleimhaut-
und Drüsenveränderungen bei Kindern mit tuberkulöser Allergie
zusammensetzt. Die entzündlichen Veränderungen sind der Ausdruck
einer abnorm heftigen Reaktion ihrer durch frühzeitige tuberkulöse
Infektion und hygienische Verwahrlosung widerstandslos gemachten
Gewebe auf verschiedenartige pathologische Reize. Die unter dem
Einflusse schwerer hygienischer Mißstände immerhin zunehmende
Widerstandslosigkeit der Gewebe kann weiter zu einem anergischen
Stadium führen, in welchem eine Weiterverbreitung der Tuberkel-
bazillen im Organismus erfolgt. Diese werden dann mit besonderer
Vorliebe dort Krankheitsprodukte erzeugen, wo mechanische,
528 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
chemische und thermische Reize hauptsächlich einwirken, und solche
machen sich besonders häufig auf externen, oberflächlich gelegenen
Geweben des kindlichen Organismus geltend. Daraus resultieren die
Beziehungen zwischen dem einfach skrofulösen Krankheitsbilde und
der wirklichen Oberflächentuberkulose des kindlichen Alters, welche
dezennienlang zu einem Begriffe verschmolzen waren, heute aber
klinisch voneinander getrennt werden müssen. Skrofulose ist eine
Art Paratuberkulosis praecox früh infizierter Kinder.
Der Name ‚Skrofulose‘‘ soll für dieses Dame) infantile Krankheits-
bild reserviert bleiben.“ —
Bisher erblickten wir den größten Fortschritt hinsichtlich der
Lehre des früher ‚Skrofulose‘‘ genannten Symptomenkomplexes in
der reinlichen Scheidung der tuberkulösen Erscheinungen von den
konstitutionellen, — ein Fortschritt, der bekanntlich erst dadurch
ermöglicht wurde, daß man sich entschloß, nicht nur den Begriff,
sondern auch den Namen „Skrofulose‘‘ über Bord zu werfen.
Wenn der Verf. nun von neuem: versucht, aus der gelegentlichen
Kombination von Tuberkulose und exsudativer Diathese ein einziges
Krankheitsbild zu konstruieren und es wieder ‚„Skrofulose‘‘ zu nennen,
so kann man darin keinen weiteren Fortschritt erblicken, sondern nur
einen höchst bedenklichen Rückschritt, der geeignet ist, von neuem
Unklarheit und Verwirrung zu stiften. | Birk (Kiel).
Schuberg und Kuhn. (Kais. Ges.-Amt, Berlin.) Über die Über-
tragung von Krankheiten durch einheimische stechende I nsekten.
(Arb. a. d. kais. Ges.-Amt, Bd. XL, S. 209, 1912.) |
Auf Meerschweinchen gelang es in einer Reihe von Versuchen
Milzbrand durch Fliegen (Stomoxys calcitrans), die am infizierten
Tier oder an infizierten Organen gesogen hatten, zu übertragen.
Da Fliegen oft weit bis zu 1!/, km von ihrem früheren Aufenthaltsort
in kurzer Zeit, besonders durch Wind, Fuhrwerke usw. verschleppt
werden, glauben die Autoren durch ihre Versuche sporadisch auf-
tretende Krankheitsfälle erklären zu können.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Schellack. (Kais. Ges.-Amt) Über die perkutane Infektion mit
Spiroch. des russischen Rückfallfiebers, der Hühnerspiroch. und der
Kaninchen-Syphilis. (Arb. a. d.kais. Ges.-Amt, 1912, Bd. XL, S. 78.)
Aus der umfangreichen Arbeit des Verf. gehen folgende praktisch
wichtige Tatsachen hervor: Rekurrenzspirochäten dringen innerhalb
von 3 Minuten nach Aufträufeln von infiziertem Blute auf die unver-
letzte Haut in dieselbe ein und bewirken Infektion des Organismus.
Die Infektion kommt zustande durch die nur mikroskopisch nach-
weisbaren Epitheldefekte, die normalerweise stets vorhanden sind.
Eine perkutane Infektion mit Syphilisspirochäten war an ver-
schiedenen Körperstellen nicht zu erzielen, sie gelang aber durch
Einträufeln des Spirochätenmaterials in die Konjunktiva des Auges.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 529
A. Goldreich. Zur klinischen Diagnostik der latenten Lues heredi-
taria D mit besonderer Berücksichtigung der Kubitaldrüsen). (Zeit-
schr. f. Kinderheilk., Bd. IV, S. 406.)
= den Stigmata der hereditären Lues im Latenzstadium
gehören Kopfschmerzen, die nachts an Intensität gewinnen, ferner
Anomalien der Schädelform (Hydrozephalus, Caput natiforme,
sogenannte olympische Stirne), Sattelnase, Flachheit der Oberkiefer,
Narben sowie Vergrößerungen der Kubitaldrüsen. An der Spezifität
der letzteren hält der Verf. fest, obgleich von anderer Seite ihre
Bedeutung in Abrede gestellt worden ist. Er fand sie bei Säuglingen
mit rezenter Lues in 90°/, der Fälle, bei latenter Lues in 83°/,, bei
älteren Kindern mit latenter Lues in 799/,.
Die Hutchinsonsche Trias war selbst unter diesem großen
Materiale, das dem Verf. zur Verfügung stand, bei keinem der Kinder
in vollkommener Weise ausgebildet.
Die Wassermannsche Reaktion war nur in 67°, der Fälle
positiv, was etwa dem bei akquirierter Lues der Erwachsenen ge-
fundenen Prozentsatz entspricht. Über ihren Wert urteilt der Verf.
gleichwohl, daß sie für die Diagnose der latenten kongenitalen Lues
von unschätzbarem Werte sei. Birk (Kiel).
Steffano Rebaudi (München). Die Aortitis bei kongenital-syphiliti-
. schen Kindern. (Monatschr. f. Gehurtsh. u. Gyn., 1912, Bd. XXXV,
S. 681.)
Histologische Untersuchung des Arteriensystems von 17 kon-
genital-syphilitischen Säuglingen. Verf. fand bei diesen Kindern
pathologisch-anatomische Veränderungen, die auf die luetische
Infektion zu beziehen sınd. Die Verletzungen bestehen in der Mehrzahl
der. Fälle in einer mehr oder weniger vorgeschrittenen Vasculitis der
Vasa vasorum mit frischer Zellinfiltration der Nachbargewebe der
Adventitia und Media und in selteneren Fällen in einer Infiltration
mit frischer vaskulär-bindegewebiger Neubildung besonders der
Intima, in der sie einen ausgesprochen wuchernden Charakter an-
nimmt. Die Aortensyphilis der Föten und Neugeborenen kann folglich
in den meisten Fällen als Mesaortitis in ihrem Infiltrationsstadium
auftreten, die sehr jener von Heller bei konstitutioneller Syphilis
der Erwachsenen gleicht, viel seltener als Panaortitis mit Endaortitis
vegetans in ihrem frischen Stadium vaskulär-bindegewebiger Neu-
bildung. Bei Mesaortitis sind Spirochäten meist vorhanden, in den
übrigen Fällen, in denen Spirochäten nicht nachweisbar waren (oder
wenigstens nicht aufgefunden werden konnten), müssen doch Lues-
gifte als Erreger der Aortenerkrankung angesehen werden. Man
muß also eine syphilitische und eine toxische syphilitische Mesaortitis
unterscheiden. Die Panaortitis mit vorzugsweise wuchernden End-
aortitiserkrankungen ist stets durch das Vorhandensein zahlreicher
und stark virulenter Spirochäten bedingt, die dann auch in den
übrigen Geweben des fötalen Organismus in großer Menge zu finden
sind. R. Weigert (Breslau).
530 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
E. Walter (Greifswald). Die Verwendung der Fürbemethoden, im
besondern der Kürnchenfärbung, zum kulturellen Nachweis der
Diphtheriebazillen. (Zentralbl. f. Bakt., I, Orig., Bd. LXIV, S. 136.)
(Festschr. f. F. Loeffler.)
Auf Grund seiner zahlreichen Untersuchungen kommt Verf.
zu folgenden Schlüssen :
l. Mittels der Doppelfärbungsmethoden kann auch von geübten
Beobachtern kein Unterschied gefunden werden zwischen Diphtherie-
bazillen und nicht zur Diphtherie gehörenden Stäbchen, die in voll-
kommen gleicher Weise die typischen Polkörperchen zeigen. Die
zwischen beiden Formen vorhandenen geringen morphologischen
Unterschiede werden erst deutlich bei Anwendung des Löfflerschen
Methylenblaus.
2. Die bakteriologische Diagnose der Diphtherie kann daher
lediglich auf Grund des färberischen Verhaltens der betreffenden
Keime nur dann mit Sicherheit gestellt werden, wenn zur Beurteilung
mindestens zwei Präparate herangezogen und miteinander ver-
glichen werden. Das eine dieser Präparate soll mit Löfflers
alkalischem Methylenblau, das andere nach einem der üblichen Ver-
fahren zur Doppelfärbung des Bazillenleibes und der Polkörperchen
hergestellt sein.
3. Sofern auch nach Anwendung dieser beiden Färbemethoden
eine sichere Entscheidung nicht möglich ist, ist eine Untersuchung
der verdächtigen Kolonien im hängenden Tropfen vorzunehmen, da
ein Teil dieser diphtherieähnlichen Stäbchen Eigenbewegung besitzt.
Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Schurupoff (Kronstadt). Über die Vitalitätsduuer des Pestbazillus
in Leichen an der Pest Verstorbener. (Zentralbl. f. Bakt., I, Orig.,
Bd. LXV, S. 262.) |
Verf. fand in Pestleichen bis zu einem Jahre nach dem Tode
virulente Pestbazillen. Da diese aus begrabenen Leichen wieder an
die Oberfläche kommen können, verlangt Verf., daß unter allen
Umständen jede Pestleiche verbrannt wird. Bezüglich der weiteren
Resultate sei auf das Original verwiesen.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
G. Jochmann. Über an, beim Scharlach. (Veröffentl.
a. d. Gebiete d. Med.-Verwalt., Bd. I, H. 2, Verlag von Richard
Schoetz, Berlin, 1912.)
Einleitend gibt der Autor einen Rückblick auf die mannig-
fachen Versuche, den Scharlach immunotherapeutisch zu beeinflussen.
Er berichtet sodann über eigene Versuche, die sich in drei verschiedenen
Richtungen bewegten und
l. in einer Behandlung mit Streptokokkenvakzin in Anlehnung
an die von Wright eingeführte Vakzintherapie ;
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 531
2. ın einer Behandlung mit Antistreptokokkenserum ;
3. in der kombinierten Serum- und Vakzintherapie bestanden.
Bei der ersten Form der Behandlung wurde ein Vakzin injiziert,
das aus verschiedenen, aus dem Blute Scharlachkranker gezüchteten
Streptokokkenstämmen hergestellt war. Behandelt wurden auf diese
Art und Weise 130 Kranke. Der Erfolg war negativ.
Bei der Serumbehandlung wurde ein solches benutzt, welches
von Pferden beziehungsweise Maultieren stammte, die mit Scharlach-
streptokokken immunisiert worden waren. Die Dosen betrugen in
der Regel 50cm? subkutan, mehrfach wiederholt. Einzelne Falle
wurden intravenös gespritzt.
In den meisten Fällen wurde die Serumbehandlung mit der
Vakzinetherapie kombiniert — von der Erwägung ausgehend, daß
das Serum wohl antitoxisch wirken könne, daß es aber auf den in-
fektiösen Prozeß als solchen, auf die Streptokokkentätigkeit, nicht
einzuwirken vermöge.
Über den Wert der beiden letzten Behandlungsmethoden
spricht sich der Verf. nicht klar aus, der Leser gewinnt den Eindruck,
daß sie ebenso erfolglos gewesen sind wie die ersten.
i Birk (Kiel).
E. Popper. Prophylaxe der Poliomyelitis acuta und die Behandlung
ihrer Folgezustände. (Zentralbl. f. d. Grenzgebiete d. Med. u. Chir.,
Bd. XV, H. 3.)
Kritisches Sammelreferat, das insbesondere auch die Ergebnisse
der Experimentalforschung und die auf ihr begründeten Aussichten
einer spezifischen Prophylaxe und Therapie behandelt.
Freund (Breslau).
W. P. Shukowsky und Ssinjoff. Über polyzystische Degeneration der
Nieren namentlich im Kindesalter. (Arch. f. Kinderheilk., Bd. LVIII,
H. 1—3.)
Ausführliche Beschreibung eines Falles von Zystenniere bei
einem Neugeborenen nebst eingehenden Erörterungen über die
Ätiologie und Pathogenese des Leidens, bei der allem Anscheine
nach die kongenitale Syphilis eine hervorragende Rolle spielt.
| Freund (Breslau).
Paul Heinrichsdorff. Über die Beziehungen zwischen Phimose und
Nierenerkrankungen. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1919,
Bd. XXIV, S. 383.)
Bericht über vier außerordentlich schwere Erkrankungen
beider Nieren, Ureteren und der Blase bei älteren Knaben. Es handelt
sich um hochgradige Hydronephrosen, die zum Exitus der Kinder
führten. Die anatomische Untersuchung ergab, daß die Erkrankung
auf bestehende oder früher bestanden habende Phimosen zu beziehen
532 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
war. Es handelte sich jedoch in diesen Fällen nicht um die soge-
nannte „‚physiologische‘‘ angeborene Phimose, sondern um eine
pathologische, traumatisch entzündliche (balano-posthitische) Phi-
mose. Dieser ist also bei dem Forschen nach der Ätiologie schwerer
Nierenprozesse die Aufmerksamkeit zuzuwenden. Dabei ist jedoch zu
bemerken, daß bisher nach der Operation der Phimose bei diesen
Krankheitsprozessen stets eine Verschlechterung (auch der baldige
Exitus) eintrat. Verf. führte dies auf die Verwendung von Narkoticis
bei der Operation zurück, weil die fortgeschrittenen Veränderungen
der Nieren, insbesondere des sekretorischen Parenchyms die Narkose
nicht mehr zulassen ; die Operation wird also ohne allgemeine Narkose
auszuführen sein. R. Weigert (Breslau).
F. Brandenburg. Die Hernia epigastrica im Kindesalter. (Arch. f.
Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Diese gar nicht seltene Hernie verursacht häufig krisenartige
Schmerzanfälle im Unterleibe im direkten Anschlusse an die Mahl-
zeiten, besonders nach dem Frühstücke. Nicht nur ein echter Bruch,
sondern auch präperitoneale Fettklümpchen können das Symptom
durch Zug am anhaftenden Peritoneum hervorrufen. Zur Behandlung
der Hernie empfiehlt B. das Anlegen einer Gummipelotte, die mit
Heftpflaster gehalten wird. Wenn das erfolglos sei und speziell bei
paraumbilikalen Hernien kommt die Radikaloperation oder eine
Paraffininjektion in Frage. Die Dauererfolge der letzteren lauten
nach den vorliegenden, etwas divergierenden Statistiken aber nicht
gerade befriedigend. Thorspecken (Badenweiler).
Savariaud. Traitement de la hernie chez le nourrisson. (Bull. de la
soc. de péd., Paris, 1912, p. 195.)
S. hält die Operation der Leistenhernie schon im Säuglingsalter,
zumindest vom 6. Lebensmonate ab, für die Methode der Wahl. Er
empfiehlt folgendes Vorgehen: Hautschnitt von ? cm (bei sehr großen
Hernien von hôchstens 3 bis 4cm), Auseinanderdrängen des sub-
kutanen Gewebes, Herausluxieren des Hodens, Isolieren des Bruch-
sackes und Resektion des letzteren so hoch wie möglich. Im Gegen-
satze zu anderen französischen Autoren (Lorthioir) schickt er der
Resektion eine Ligatur voraus. Die Wunde wird mit Klammern
geschlossen, die nach 24 Stunden abgenommen werden dürfen. Ein
Verband wird nicht angelegt. Rezidive sind sehr selten. (Hierbei
wird allerdings vom Verf. nicht berücksichtigt, daß auch mit Bandagen
behandelte Leistenhernien im Säuglingsalter nicht selten dauernd
heilen und überdies Inkarzerationen der Leistenhernie beim Säugling
trotz großer Verbreitung des Leidens Raritäten sind. Ref.)
R. Weigert (Breslau).
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 333
Berichte.
Verein für innere Medizin und Kinderheilkunde in Berlin.
Bericht, erstattet von L. F. Meyer. |
Sitzung vom 29. Februar 1912.
A. Baginsky : ‚Zur Infektionsdauer des Scharlachs“.
Die Ausführungen knüpfen an einen interessanten englischen
Prozeß, in dem ein Arzt von dem Vater eines scharlachkranken Kindes
zivilrechtlich belangt wurde, weil das Kind nach seiner Rückkehr ins
Elternhaus nach 6 wöchigem Krankenhausaufenthalt den Vater mit
Scharlach infiziert hatte.
Wie schwierig die Frage nach der Beendigung der Übertragungs-
fähigkeit des Scharlachs zu entscheiden ist, ging auch aus den Ver-
handlungen jenes Prozesses hervor, in dem die Sachverständigenurteile
so widersprechend waren, daß nach dem Grundsatze in dubio pro reo
der Freispruch des Arztes erfolgte.
In dem von dem Vortragenden geleiteten Berliner Kinderkranken-
hause wurden in den letzten Jahren 45 Fälle von sogenannten return
cases beobachtet, obwohl im allgemeinen kein Kind vor 42 Tagen
Krankenhausaufenthalt entlassen wurde. Dabei waren bei der Ent-
lassung dieser Kinder im Gros der Fälle weder Schuppung der Haut.
noch Nephritis noch irgend welche anderen Anomalien nachzuweisen.
Man weiß wohl, wann der Scharlach anfängt, aber nicht, wann er aufhört;
jedenfalls genügt die Klausur von 6 Wochen nicht, um eine Über-
tragungsfähigkeit unmöglich zu machen. Es ist auch kaum zu sagen,
wie lange man die Kinder im Krankenhause zurückhalten soll, weil
man nicht weiß, wo sich das Kontagium findet.
Die Inkubationszeit, die der Vortragende ebenfalls studiert hat,
liegt im allgemeinen nicht höher als zumeist 3, 5, höchstens 7 Tage.
Ausnahmen, bei denen eine längere Inkubationszeit beobachtet wird,
kommen indessen vor.
Als interessante Beobachtung sei die Tatsache hervorgehoben,
daß besonders Hautverbrennungen eine merkwürdige Beziehung zum
Scharlachkontagium haben, denn von 12 Fällen von Scharlach-
erkrankungen im Krankenhause betrafen allein 6 Kinder, die an Ver-
brühungen litten. Bezüglich des Scharlachkontagiums faßt der Vor-
tragende seine Meinung dahin zusammen, daß der häufige Befund von
Streptokokken bei Scharlach dafür spräche, daß der Scharlacherreger
in Symbiose mit den Streplokokken lebe.
Diskussion: Philipp führt eine Beobachtungsreihe an,
die für eine lange Tenazität des Scharlacherregers und für einen Zu-
sammenhang zwischen Scharlach und Streptokokkeninfektion spricht.
Nacheinander erkrankten in einer Familie 2 Kinder an Scharlach.
8Wochen nach derletzten Erkrankung Wohnungsdesinfektion ; 6 Wochen
später Erkrankung der Portiersfrau an Gesichtserysipel und diphtherie-
ähnlicher Angina. Wenige Tage nach der Entlassung der Frau aus dem .
Krankenhause Scharlacherkrankung des Kindes. und des Mannes,.
dieses an Nephritis haemorrhagica, jenes an Scharlach.
Eckert hat beobachtet, daß durch interkurrente Infektionen.
die Inkubationszeit des Scharlachs hinausgeschoben wird, und fragt
an, ob dadurch vielleicht die lange Inkubationszeit, wie sie Ba ginsky
erwähnte, erklärt werden könnte. Er stellt ferner die Frage, ob durch
desinfizierende Bäder die Gefahr einer Übertragung durch sonst gesunde
Scharlachrekonvaleszenten verringert werde.
Herbst bestätigt nach seiner Erfahrung das Vorkommen
von Scharlachübertragungen selbst nach 6 wöchiger Klausur. Er hat
ferner beobachtet, daß Scharlacherkrankungen auf bestimmten Sta-
tionen immer wieder vorkommen. Haftet, so fragt er den Vortragenden,
534 . Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
das Kontagium hier an den gesunden oder irgendwie kranken Kindern,
oder haftet es an der Station selbst?
Heubner bestätigt die Beobachtung der sogenannten return
cases. Es scheint so, als ob bisweilen die Zeit von 42 Tagen als Maximal-
infektionsdauer noch überschritten wird. Zweifellos ruft die überwiegende
Mehrzahl der Fälle, die nach der üblichen Zeit aus dem Krankenhause
entlassen werden, keine Heimkehrfälle hervor. Es fragt sich aber für
den einzelnen Fall: Wann soll man in der Praxis die Infektiosität als be-
endet ansehen? Die sichere Beurteilung dieser Frage ist deshalb un-
möglich, weil das Virus im Gegensatze zur Diphtherie nicht bekannt ist
und man den Genesenden auf seine Virusträgerschaft hin nicht unter-
suchen kann. Erwünscht und interessant wäre eine Sammelforschung
unterallen Arzten über die Heimkehrfälle zu veranstalten. .
Baginsky (Schlußwort): Ergänzende Erwähnung zweier wei-
terer Fälle von Scharlachübertragung lange Zeit nach der Erkrankung
bei günstigsten hygienischen Verhältnissen.
b man durch Bäder die Infektionsgefahr beseitigen kann, ist
nicht zu sagen. Selbstverständlich wurden alle Entlassenen gebadet
und die Kleider sorgfältigst desinfiziert.
Entsprechend den Beobachtungen von Herbst war es besonders
ein Krankenzimmer — die Diphtheriestation — die von Scharlach-
infektionen heimgesucht wurde und wird. Isolieren, Desinfizieren,
alles ist vergeblich gewesen. Jedenfalls gibt es Beziehungen zwischen
Scharlach und Diphtherie, die wir heute noch nicht kennen und die
nn ähnlich sind, wie die zwischen den Verbrühungsfällen und
Scharlach.
ZurKenntnis der hereditärenSyphilis.
a) Oskar Rosenberg : ‚‚Iklerische Lebererkrankungen‘‘.
Der Ikterus bei der hereditären Syphilis ist als ein seltenes Vor-
kommnis zu betrachten; er fehlt in der Regel bei der gewöhnlichen
Form der Lebersyphilis des Säuglings, bei der die Veränderung der Leber
in einer inter- und intraazinären Zirrhose besteht. Ebenso wie beim
Erwachsenen kommen jedoch auch beim Säuglinge gummöse Erkran-
kungen vor, aber sie sind ungleich seltener wie bei der akquirierten
Lues. Die bekannteste gummöse Lebererkrankung des Fötus ist die von
Schüppel zuerst beschriebene Peripylephlebitis gummosa. Es
wird ein anatomisches Präparat einer großen tumorartigen Gummi-
bildung an der Leberpforte demonstriert. Es rührte von einem Kinde
her, das wenige Tage nach der Geburt an einem schweren Ikterus und
anderen syphilitischen Erscheinungen zugrunde ging. Im histologischen
Bild fand sich außer den typischen gummösen Veränderungen hochgradige
endarteritische und periarteritische Entzündung.
Schwerer Ikterus wurde ferner in drei Fällen beobachtet, bei
denen in Analogie zum Frühstadium der erworbenen Lues der Ikterus
in die Periode der ersten Haut- und Schleimhauteruption fiel. Einmal
wurde wegen eines gleichzeitig bestehenden gummösen Infiltrats der
Bauchmuskulatur eine Cholangitis gummosa vermutet, eine anti-
syphilitische Kur brachte prompt alle Erscheinungen zum Verschwinden.
In einem andern Falle starb das Kind an seiner Syphilis; bei der
Sektion fand sich eine schwere parenchymatöse Degeneration der Leber-
zellen mit trüber Schwellung und Kernzerfall. In einem dritten Falle
bestand eine interstitielle Hepatitis.
Außer diesen spezifisch syphilitischen ikterischen Erkrankungen
wird über zwei Fälle berichtet, in denen sich ebenfalls während der
Periode der ersten Haut- und Schleimhauteruption gleichzeitig mit einer
Bronchopneumonie und einer Pneumokokkenmeningitis ein schwerer
ikterus einstellte. In beiden Fällen bestanden sonst keine Zeichen einer
allgemeinen Sepsis. Der Ikterus wird hier durch eine Mischinfektion
‘Infektion + Intoxikation) erklärt.
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 335
b) Herr Hahn: ‚Nierensyphilis‘‘.
In der Niere des heriditär-syphilitischen Kindes finden sich nur
in 6% der Fälle Gummen. Meist handelt es sich vielmehr um ent-
zündliche Nierenerkrankungen, und zwar vorwiegend im Sinne der
interstitiellen Nephritis. Seltener findet sich eine spezifische paren-
chymatöse Nephritis, die aber nur diagnostiziert werden darf, wenn
die Nephritis gleichzeitig mit anderen luetischen Symptomen auftritt
. und jede andere Atiologie (Infektion) oder merkurielle Intoxikation
ausgeschaltet werden kann. Beweisend ist der Erfolg oder Mißerfolg
einer antisyphilitischen Kur.
In sehr seltenen Fällen kann es zu akuter hämorrhagischer Ne-
phritis kommen; von dieser Form waren bisher nur zwei, höchstens
drei ganz einwandfreie Fälle bekannt. Hahn berichtet über drei
solcher Fälle aus der Finkelsteinschen Anstalt. Bei zwei Fällen
war jede andere Ätiologie mit Sicherheit auszuschließen. Es handelte
sich um Kinder im Alter von 7 beziehungsweise 10 Tagen, die gleich-
zeitig mit Schnupfen, Exanthem, Leber- und Milzschwellung an hämor-
rhagischer Nephritis mit Ödemen erkrankten. Die Sektion ergab bei
beiden in den Nieren neben Vergrößerung desOrgans schwere Parenchym-
erkrankung, Blutungen in den Glomerulis und Harnkanälchen, klein-
zellige Infiltration der Gefäßwände und des interstitiellen Gewebes.
Der dritte Fall betrifft ein zwei Monate altes Kind. Die hömorrha-
gische Nephritis ist nicht ganz einwandfrei, da eine Sublimatinjektion
vorherging ; das gleichzeitige Auftreten der Nephritis mit einer großen
Zahl anderer luetischer Symptome spricht jedoch in Verbindung mit
dem Umstande, daß die Dosis die übliche Norm nicht überschritt, auch
in diesem Falle dafür, daß es sich um eine spezifische Erkrankung ge-
handelt hat.
Die spezifische hämorrhagische Nephritis scheint stets mehr
junge Kinder zu betreffen. Das Alter der bisher beobachteten Fälle
schwankt lediglich zwischen 7 Tagen und 3 Monaten; die Hälfte der Fälle
entfällt auf die zweite Lebenswoche. Es entspricht dies der Tatsache,
daß die schwersten erbsyphilitischen Veränderungen gegen Ende des
Fötallebens oder im frühesten Säuglingsalter angetroffen werden.
Diskussion: Cassel. Unter 31 Fällen von Lues hereditaria
hatte er 6 mal Albuminurie gefunden, darunter keinen Fall von
hämorrhagischer Nephritis, wie sie Finkelstein beschrieben hat.
Allerdings waren die Kinder, die zur an standen, alle über
2 Wochen alt. In klinischer Beziehung ist das Interesse an dieser
luetischen Nephritis nicht groß, nur wenn man darauf achtet, findet
man sie. Weder Ödeme noch urämische Erscheinungen sind ihre Folgen;
es wäre aber ein großer Irrtum, anzunehmen, daß die Nieren von Erb-
syphilitischen gesund seien. Alle Nieren, die von Cassel bei Erb-
syphilitischen untersucht wurden, sind krank gewesen.
Bei Föten findet man ebenfalls durch Lues hervorgerufene
charakteristische Veränderungen, und zwar entweder kleinzellige
Proliferationen, die von der Adventitia der Arteriae interlobulares
ausgehen, oder Dystrophien, diedieganze Entwicklung der Niere hemmen ;
namentlich letztere sind interessant, weil hier nur durch die Untersuchung
der Niere die Diagnose auf Syphilis einwandfrei gestellt werden kann.
Eine Anfrage Baginskys, ob die Casselschen Präparate
auf Spirochäten untersucht worden sind, beantwortet Cassel mit
nein; Spirochäten waren damals noch nicht entdeckt. |
Heubner bezweifelt, daß die Kombination von hämorrhagi-
scher und interstitieller Nephritis, wie sie hier vorliegt, charakteristisch
für eine syphilitische Atiologie sei. Nach seiner Meinung würde nur der
Nachweis endarteritischer Prozesse oder der Befund von Spirochäten
für die Spezifität zu verwerten sein.
Hahn bedauert, daß es ihm nicht gelungen ist, Spirochäten
in der Niere und im Urin zu finden.
t
536 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
Casse] betont, daß es sehr leicht zu einer hämorrhagischen
Nephritis bei Lues kommen kann, wie die anatomischen Befunde der
von ihm beobachteten Fälle lehren. Fast stets wurden im Mark der Niere,
besonders in der subkortikalenZone, die Kapillaren strotzend von roten
Blutkörperchen gefunden. Von dieser starken Hyperämie bis zur
Rhexis und Diapediesis sowie zur blutigen Ausscheidung von Harn scheint
ihm nur ein kleiner Schritt.
Heubner hält daran fest, daß eine spezifische syphilitische
Nephritis durch das beschriebene anatomische Bild nicht bewiesen ist.
Sitzung am 29. März 191%.
A. Baginsky : a) „Der Neubau des innern Pavillons des Kinder-
krankenhauses‘‘.
An den ausgestellten Plänen werden die neuen Einrichtungen der
innern Abteilung und der Säuglingsabteilung des Kinderkrankenhauses
erörtert. Führung durch die Abteilung.
b) „Zur Behandlung der rheumatischen Komplikalionen‘“.
1. Vorstellung eines 10!/, jährigen Knaben, der — jetzt geheilt —-
gegen Ende des Monats Januar unter den schwersten Erscheinungen einer
mit Jaktationen verbundener Chorea eingeliefert worden war, der sich
alsbald paralytische Symptome zugesellten: Verlust der spontanen
Beweglichkeit der Extremitäten, Unfähigkeit des Aufrechtsitzens
und der Kopfhaltung, Verlust desSprachvermögens, mühevolle Nahrungs-
aufnahme, kurz, das Bild der sogenannten Chorea paralylica. Am
Herzen große Erregbarkeit, nur ein leises systolisches Geräusch, kein
Fieber.
Behandlung: Anfangs Veronal, später Arsen und abwechselnd
damit auch Aspirin, daneben suggestive Beeinflussung durch Zureden
und Aufmunterung zur Beherrschung der Muskulatur. Vollkommener
Heilerfolg. Dieser Verlauf, der auch in zwei anderen Fällen bereits
im Baginskyschen Lehrbuch ähnlich beschrieben wurde, spricht
für eine Kombination von Chorea und Hysterie. Die suggestive Be-
handlung ist dabei von sehr großem Wert. | Ä
2. Schwere Komplikationen des akuten Gelenkrheumatismus
bilden die als Polyserositis zusammengefaßten entzündlichen Affektionen
des Perikards und der Pleura, zumeist auch noch in Kombination mit
Endokarditis und linksseitiger Pneumonie. Die Komplikationen führen
zu den denkbar schwersten Krankheitsbildern mit Dyspnoe, drohender
Suffokation durch Lungenödem, hohem erschöpfendem Fieber. Die
Behandlung mit Eis, Salizylsäure, daneben mit sedativen Mitteln,
erweist sich oft wochenlang als machtlos, auch die von englischer Seite
empfohlenen lokalen Blutentziehungen sind, nutzlos ebenso wie die
Vesikantien, welche gern von französischen Ärzten empfohlen werden.
Baginsky hat seit Jahren Gebrauch gemacht von der innerlichen
Anwendung von Kalium jodatum und kann dieselbe aufs wärmste
empfehlen. Der Jodkaligebrauch erweist sich zumeist nicht sofort,
aber nach etwa 2 bis 3 Tagen als außerordentlich günstig, indem, mit,
langsamem, allmählichem Absinken der Temperatur auch Dyspnoe
und Schmerzhaftigkeit nachlassen und die Kranken in einen relativen
Zustand von Euphorie kommen. Später nehmen dann auch die phy-
sikalischen Zeichen der entzündlichen Erkrankungen ab, und es erfolgt
selbst nach sehr schweren Affektionen Heilung. Erläuterung dieser
Behandlung an vorgelegten Krankengeschichten. Auch die Pneumonie
der Kinder ist bei besonders schwerer Erkrankung in vorteilhaftester
Weise mit Jodkali beeinflußt worden. |
wë
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 587
c) „Demonsiralion eines Falles von Myzxödem‘“.
8 Jahre altes Kind, Mutter an Wassersucht verstorben, keine Lues.
Aufgenommen mit den schwersten Erscheinungen des sporadischen
Kretinismus. Körperlänge 72, Kopfumfang 48, Brustumfang 49, Leib-
umfang 53 cm. Rauhe, meist abschilfernde Haut. ; sparsames, trockenes,
weiches Haar; ausdruckslose Augen, eingesunkener Nasenrücken.
Makroglossie mit herausragender Zunge. Völlig kariöse Zähne, dicker,
aufgetriebener Leib, auffallend große Hände; erbärmliche Muskulatur,
Fehlen der Thyreoidea, kaum Andeutung geistiger Entwicklung, weder
Verständnis noch Teilnahme für. die Umgebung.
Unter der Behandlung von anfänglich 2, später 3 Thyreoidin-
tabletten überraschendes Wachstum des geistigen Vermögens, das
sich in Teilnahme an der Umgebung, Verständnis für Spielzeug, Willens-
äußerungen kundgibt.
Die Ossifikation (Röntgenbild) wird durch die Behandlung nicht
gebessert. Im übrigen ist aber die Besserung des Gesamtbefindens
markant.
Ob die Affektion ausschließlich auf einen Defekt der Thyreoidea
zurückzuführen ist, bleibt fraglich, es hat vielmehr den Anschein, als
ob bei der Erzeugung des kretinischen Symptomkomplexes die drei
Gebilde Hypophysis, Thyreoidea und Testikel beteiligt sind, daher auch
der Einschlag von Akromegalie, wie er sich an dem Patienten an den
auffallend großen Händen zeigt.
Diskussion: Eckert berichtet über einen Fall von Chorea
mit Hysterie, der ein halbes Jahr lang bestand. Die Corneliussche
Nervendruckmassage, die als sehr schmerzhaft empfunden wurde,
beseitigte die hysterischen Bewegungen in kurzer Zeit. Bei akuten
Choreafällen war eine Wirkung nicht zu konstatieren.
Sitzung am ll. März 1912.
Adolf Loewy und Paul Sommerfeld : „Untersuchungen an einem
Falle von kindlichem Myzödem‘‘.
Vollständige Stoffwechseluntersuchungen bei Myxödem jüngerer
Kinder sind bisher nicht bekannt. Bei dem von Langstein und
flougardy publizierten Falle ist nur der Stickstoffumsatz und der
Mineralstoffwechsel berücksichtigt, nicht aber der respiratorische
Gaswechsel. Die Untersuchungen wurden angestellt an dem von
Baginsky gezeigten 7jährigen Kinde, das nach Gewicht und Länge
einem etwa ljährigen entspricht. Nach den Untersuchungen von
Magnus-Levy ist es charakteristisch für das Myxödem, daß der
Energieumsatz von der Norm erheblich abweicht. Bei den Fällen dieses
Autors, die allerdings am Ausgange des Kindesalters stehen, war der
Gaswechsel auf 48 bis 60% der Norm herabgesetzt.
Die Bestimmung des Gesamtumsatzes wurde nach der Zunt z-
Geppertschen Methode ausgeführt, und zwar in zwei Perioden:
‚in einer, die nicht durch Thyreoideazufuhr beeinflußt war, und in einer
zweiten nach 5 Wochen währender Behandlung mit Schilddrüsen-
Substanz,
Die Versuche ergaben folgende Werte:
pro Minute: O,-Verbrauch . . . . . . . . 7717
CO,-Bildung . . . . . . . . 62*19
Respiratorischer Quotient . . . . . . . . 0'806
Daraus berechnen sich:
O,-Verbrauch pro 24 Stunden . . . . . . . . . . . . . . ll:
O,-Verbrauch pro 24 Stunden und Quadratmeter Oberfläche 211:
Kalorienverbrauch pro 24 Stunden und Quadratmeter Ober-
TISCHE: de a re a: a a a m due ed ee 100!"
Kalorienverbrauch pro 24 Stunden und Kilo Körpergewicht l
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 37
538 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
Vergleicht man diese Werte mit denen eines gesunden gleich
schweren Kindes, so ergibt sich eine Abweichung von nur 5%, eine
Differenz, die in ‘den Grenzen der individuellen Schwankung liegt. Die
Werte der 2. Periode waren im Mittel folgende:
Sauerstoffverbrauch pro 24 Stunden . . . ... 0.151941
Sauerstoffverbrauch pro 24 Stunden und Quadratmeter . « . 2899 1
Kalorienverbrauch pro 24 Stunden und Quadratmeter . . . 1396-41
Kalorienverbrauch pro 24 Stunden und Kilo Körpergewicht 79:69 1
Die Zahlen bedeuten also eine Zunahme von zirka 20 % gegenüber
den früheren Werten und zeigen die typische Reaktion auf die Zufuhr
von Schilddrüsensubstanz.
Was den Stickstoffumsatz betrifft, so ist bekannt, daß Myx-
ödematöse einen sehr niedrigen Stickstoffumsatz haben, daß sie mit
geringen Mengen von Stickstoff in Stickstoffgleichgewicht zu bringen
sind und bei steigender Zufuhr leicht Stickstoff ansetzen. Beim Kinde,
d. h. beim wachsenden Organismus liegen die Verhältnisse etwas
kompliziert, da schon beim gesunden Individuum der Wachstumstrieb
zu einem individuell wechselnden Stickstoffansatz führt.
In der 1. und 3. Periode wurde eine fast genau gleiche, den Bedarf
deckende eiweißreiche Nahrung, in der mittleren eine praktisch eiweiß-
freie gegeben. Letztere bestand aus Mondamin, Butter, Zucker, Apfel-
sinensaft und Wasser. In der 1. und 3. Periode betrug die Stickstoff-
zufuhr 8g pro die, der Energiegehalt der Gesamtnahrung 109 Kalorien
pro Kôürperkilo. In der eiweiBarmen Periode wurden nur 0'24 g Stick-
stoff pro die zugeführt. In der Vorperiode wurden 5'6 g = 69% Stick-
stoff der Zufuhr retiniert. In der eiweißfreien Periode wurde Stickstoff
abgegeben, aber auffallend wenig, nämlich nur l:l g pro die beziehungs-
weise 4'4 g in der ganzen Periode. Um so erheblicher war die Eiweiß-
retention in der 3. Periode; sie betrug nämlich 81°, der Zufuhr.
Ein gesundes Kind vom gleichen Körpergewicht retinierte bei
ungefähr gleicher Ernährung nur 30% der Nahrungszufuhr. Weitere
Untersuchungen müssen zeigen, inwieweit es sich hier um ein für das
Myxödem charakteristisches Verhalten handelt, beziehungsweise wie
weit die Individualität des Versuchskindes mitspricht.
Daß Zufuhr von Schilddrüsensubstanz häufig Glykosurie zur
Folge hat, ist, bekannt. Das Kind zeigte eine sehr labile Kohlehydral-
toleranz; es kam bei ihm zur Zuckerausscheidung, aber auch außerhalb
der Perioden der Schilddrüsenbehandlung. Die Glykosurie konnte
eigentlich nicht als eine alimentäre bezeichnet werden, denn sie ging
nicht parallel mit, der Größe der Kohlehydratzufuhr. Die höchst.
beobachtete Ausscheidung betrug < Zb g pro die.
Das Blut zeigte bis auf eine geringe Vermehrung der Leukozyten
ein normales Verhalten (5,860.000 rote, 14.300 weiße Blutkörperchen).
Autoreferat.
2. Mühlielder : ‚Vergiflungen mil Siramonium und Morphium‘“.
1. 13/, Jahre altes an der Brust einer seit 11 Jahren Morphium-
mißbrauch ‘treibenden Mutter liegendes Kind lebt nach Aufnahme von
0:3 g Morphium noch 50 Stunden, unter vorübergehender Besserung
des komatösen Zustandes. Relative Giftfestickeit wahrscheinlich
hervorgerufen durch Gewöhnung an das Gift infolge der Aufnahme
mit der Muttermilch.
2. 7 Jahre alter Knabe erkrankt plötzlich: zeigt Ataxie der
Iyxtremitäten und Sprache, maximal weite reaktionslose Pupillen, hat
lebhafte Sinnestäuschungzen auf dem Gebiete des Gesichts und Gehörs:;
zunächst! änestliche Stimmune. dann gewalttälige Erregung und Angst;
wird nach zirka 30 Stunden klar, zeigt auch somatisch "keinerlei Krank-
heilszeichen mehr. Ursache: Aufnahme von Datura Stramoniumsamen
beim Spielen.
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 539
Diskussion: Auf eine Anfrage Finkelsteins über das
Gedeihen des Kindes, solange es an der Brust der morphiumsüchtigen
Mutter getrunken hatte, antwortet Mühlfelder, daß das Gedeihen
gut war.
Finkelstein erörtert die Bedeutung der guten Entwicklung
an der Brust einer morphiumsüchtigen Mutter. Dies ist interessant und
wichtig, weil nach der Angabe vieler Autoren die Notwendigkeit einer
Morphiumverabreichung bei der Mutter die Indikation zum Ab-
stillen gibt.
Tugendreich berichtet demgegenüber über einen Fall,
bei dereine Morphiumspritze, die der Mutter gegeben wurde, genügte,
um bei dem Kinde typische, und zwar äußerst schwere Erscheinungen
der Morphiumvergiftung auszulösen.
Baginsky macht darauf aufmerksam, daß der Alkohol zu den
Giften gehört, die mit Sicherheit auf das gestillte Kind einwirken.
So wurden von ihm des öfteren Konvulsionen bei Kindern beobachtet,
die an der Brust von Alkoholikerinnen tranken.
4. Philippsborn : ,,Ovarialsarkom.
Bei einem 4 jährigen Mädchen bestand seit einiger Zeit Ausfluß;
allmählich stellte sich eine Auftreibung des Leibes ein. Dazu traten
zwei Tage vorder Aufnahme Fieber, Erbrechen und starke Leibschmerzen.
Bei der Aufnahme fand sich sehr starke Auftreibung und Spannung des
Abdomens, um die Nabelgegend etwa kindskopfgroßer Tumor fühlbar.
Bei der Operation zerplatzte der Tumor. Bald nachher Exitus. Der
Tumor ging vom rechten Ovarium aus und erwies sich mikroskopisch
als Spindelzellensarkom.
In der Diskussion weist Baginsky darauf hin, daß der plülz-
liche Beginn für den Eintritt einer komplizierenden Blutung spricht.
Sitzung am 13. Mai 1912.
Joachimsthal : ,,Der derzeitige Sland der Frage. der Behandlung
angeborener Hüf/fiverrenkungen‘.
Nachdem die Behandlung der angeborenen Hüftverrenkung
innerhalb der beiden letzten Jahrzehnte zu einem erfreulichen ^b-
schlusse gelangt ist, gibt Vortragender an der Hand zahlreicher (ie:
monstrationen einen | Überblick über diejenigen Maßnahmen, die zurzeit
als die herrschenden und wohl auch für die Zukunft maßrebenden zu
betrachten sind.
Die Erkenntnis, daß die Therapie der angeborenen Hüftverrenkung
um so wirksamer durchgeführt werden kann, je früher die Patienten
in Behandlung kommen, hat dazu Veranlassung gegeben, die dia-
enostischen Merkmale weiter auszugestalten. In dieser Beziehung legi,
Joachimsthalganz besonderen Wert auf ein von ihm angegebenes
Symptom, mit dem es selbst innerhalb des ersten L ebensjahres regel-
mäßig gelingt, die Anomalie zu erkennen. Bringt man bei einseitiger
Luxation beide Oberschenkel in rechtwinklige Flexion und daneben in
möglichst gleichmäßige Abduktionsstellung, so gewahrt man einen
charakteristischen Unterschied in der Achsenrichtung beider Ober-
schenkel. Während auf der normalen Seite, entsprechend der zentralen
Einstellung des Kopfes, der Oberschenkel die Kichtung zum Azela-
bulum einschlägt, somit die innere Umrandung des Oberschenkels eine
gleichmäßig geschwungene Linie darstellt, sehen wir auf der erkrankten
Seite, und zwar nicht nur bei der ausgeprägten Luxatio iliaca, sondern
auch bereits bei der Vorstufe derselben, der Luxatio supra- -cotyloidea,
die Verlagerung des zentralen Oberschenkelendes nach hinten und oben
sich durch eine entsprechende Richtungsänderung des ganzen Ober-
schenkels ausprägen und in einer deutlichen Einsattelung des obersten
Teils der inneren Oberschenkelfläche kennzeichnen --- ein Unterschied,
37%
540 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
der durch das kulissenartige Vorspringen der auf der kranken Seite
abgehobenen Adduktoren noch deutlicher wird und den man bei darauf
gerichteter Aufmerksamkeit auch bei doppelseitigen Verrenkungen
feststellen kann.
Die Behandlung wird, falls die Patienten sich noch in einem
entsprechenden Alter befinden, im wesentlichen mit Hilfe der un-
blutigen Reposition durchgeführt. Für die wenigen Fälle, in denen
heutzutage noch das blutige Verfahren am Platze ist, hat eine von
Ludloff angegebene Schnittführung in der Richtung der Adduktoren
Vorzüge (Demonstration eines so behandelten Kindes). Als untere
Grenze für den Beginn der gewöhnlich in Frage kommenden unblutigen
Behandlung wird meist das Ende des zweiten Lebensjahres angenommen.
Joachimsthal ist es gelungen, bei einer Anzahl von Kindern,
die er vorführt, bereits innerhalb der ersten 6 Monate eine lLuxation
festzustellen und die erfolgreiche Behandlung in verhältnismäßig
kurzer Zeit zum Abschlusse zu bringen. Eine solche frühzeitige Kur
erfordert allerdings eine besondere Verbandtechnik. Als obere Grenze
soll man bei einseitigen Luxationen in der Regel das 10., bei doppel-
seitigen das 6. bis 7. Lebensjahr nicht überschreiten. So vermeidet
man nichtallein üble Zufälle, wie Frakturen, Lähmungen und dergleichen
mehr, sondern auch die nach Finrenkung älterer Fälle häufig zurück-
bleibenden hartnäckigen Steifigkeiten in Flexions- und Abduktions-
stellungen der Hüfte, die häufig späterhin anderweitige Eingriffe, wie
die Osteotomia subtrochanterica, erforderlich machen.
Die Retention nach der Einrenkung des luxierten Kopfes erreicht
Joachimsthalin der Regel durch einen in rechtwinkliger Fle-
xions- und Abduktionsstellung angelegten Becken- und Oberschenkel
umschließenden Gipsverband, in dem die Kinder mit einer ent-
sprechenden Sohlenerhöhung umhergehen, welcher in der Regel 3 Monate
liegen bleibt und auf den nur bei Kranken mit starker Torsion im
Bereiche des Oberschenkels ein zweiter in Einwärtsrollung angelegter
Gipsverband folgt. Leider sind die verschiedenen zur Bekämpfung
der die Luxation gelegentlich begleitenden Torsion des Oberschenkels
angegebenen Verfahren gegen diese Komplikation bisher noch nicht
als absolut sicher zu bezeichnen. Da die Torsion im Bereiche des Ober-
schenkels bei Patienten mit angeborener Hüftverrenkung mit den
Jahren zuzunehmen pflegt, ist in einem möglichst frühzeitigen Beginn
der Behandlung auch für sie das beste Mittel zu suchen. Vielfach muß
man sich bei Sagittalstellung des oberen Femurendes mit Trans-
positionen des Kopfes begnügen und auf eine zentrale Einstellung
desselben verzichten.
Handelt es sich um anatomische Repositionen, so ist nach Ab-
nahme des Gipsverbandes jede weitere mechanische Behandlung über-
flüssig, ja vielfach schädlich. Durch eigene Muskeltätigkeit schaffen
sich in einfachster Weise die Kinder selbst wieder ihre normale Beweg-
lichkeit, während bei passiven Versuchen der Mobilisierung die Gefahr
der lIieluxation besteht. Nur bei Kindern, welche sich der oberen
Altersgrenze nähern, sowie für ganz früh behandelte Kinder bleibt
die Steifigkeit der affizierten Hüfte verhältnismäßig lange bestehen.
Für ältere Patienten ist der Grund in der nicht konformen Gestaltung
der Gelenkflächen zu suchen. Für die innerhalb der ersten Lebens-
monate behandelten Kinder glaubt Joachimsthalin der noch
geringen Kraft der Muskeln den Grund für die Schwierigkeit. der Wieder-
herstellung der normalen Gelenkfunktion zu suchen. Offenbar gehört
eine durch den Gehakt genügend gekräftigte Muskulatur dazu, um aktiv
die selbst in einer ganz kurzen Fixationsperiode eingelreiene Ver-
kürzung der Bänder so weit zu dehnen, wie es zu einer Mobilisierung
notwendig ist, und diese kräftige Muskulatur fehlt offenbar noch in
einer so frühen Lebensperiode. | |
Die methodische Nachuntersuchung der von Joachimsthal
behandelten Patienten, speziell mit Hilfe des Röntgenverfahrens, hat.
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 541
den unzweideutigen Beweis dafür erbracht, daß sich allmählich unter
dem Einflusse der Funktion auch an den knöchernen Gelenkskonsti-
tuentien Ummwandlungen vollziehen, die eine vollkommene Wieder-
herstellung nicht allein der deformen Gelenkpfanne, sondern auch des
oberen Oberschenkelendes erweisen. Im Gegensatze dazu ist neuerdings
für eine Anzahl von Fällen — auch unter Joachimst hals Material
— der Nachweis erbracht worden, daß Jahre nach der gelungenen
Reposition die ursprünglich normal gestalteten Gelenkenden sich
deformieren können. Glücklicherweise enthüllen sich diese Störungen
fast nur beider Betrachtung der Röntgenbilder, währerfd diefunktionellen
Resultate auch in diesen Fällen meist als tadellose zu betrachten sind.
Gerade durch die Demonstration einer größeren Zahl von Patienten,
unter denen sich nicht wenige befinden, bei denen die Behandlung
zum Teil länger als 12 Jahre zurückliegt, zeigt Joachimsthal,
ein wie dankbares Gebiet der Medizin die Behandlung der angeborenen
Hüftverrenkung darstellt} Autoreferat.
Joachimsthal : ‚‚Heilungsvorgänge bei Osteogenesis imperfecta.
Joachimsthal demonstriert ein 6 Monate altes Kind, das
mit den Erscheinungen der periostalen Dysplasie kurze Zeit nach der
Geburt zur Beobachtung kam und bei normalen Epiphysenbildungen
im Bereiche der Diaphysen fast sämtlicher Röhrenknochen Frakturen
sowie starke Verbiegungen aufwies. Die Schädelknochen waren papier-
dünn, derart, daß auf Röntgenbildern des Kopfes die einzelnen Hirn-
windungen deutlich erkennbar wurden. Während die vorliegende
Anomalie sonst meist nur bei lebensunfähigen Individuen zur Beob-
achtung gekommen ist, gelang es unter Anwendung einer Phosphor-
behandlung, das Kind am Leben zu erhalten und eine Ausheilung der
en sowie eine teilweise Rückbildung der Verbiegungen zu
erzielen.
Peltesohn : ‚Zur orthopädisch-chirurgischen Behandlung der
Lähmungen‘.
a) Vortragender gibt zunächst einen Überblick über den Stand-
punkt, der in der Berliner Universitätspoliklinik für orthopädische
Chirurgie bei der Behandlung der Lähmungen nach Poliomyelitis acuta
eingenommen wird. Im akuten Stadium und bei gehunfähigen Kindern
des kteparationsstadiums bewährten sich gut Gipsbett und Gipslade,
letztere besonders zur Verhütung der paralytischen Hüftluxationen.
Im Reparationsstadium kann man häufig die Regeneration von ge-
lähmten Muskeln durch Aufhebung ihrer Überdehnung unterstützen,
wobei Tenotomien der Antagonisten sich bei Anlegung
redressierender Gipsverbände erübrigen. — Im Stadium der irreparablen
Lähmung sind in erster Linie eventuelle Deformitäten und Kontrakturen
durch Redressement, Teno- und Fasziotomien zu beseitigen. Erst
dann wird die Frage akut, ob die Funktion durch Apparatotherapie
oder durch Operation gebessert werden muß. In manchen Fällen ist
die Funktion trotz ausgedehnter Lähmung so gut, daß keine dieser
Maßnahmen nötigist;; die Mehrzahl der Gelähmten bedarf aber weiterer
Behandlung. Die orthopädischen Apparate sind niemals dauernd
schädlich; ihre Anwendung ist daher stets erlaubt. Von Operationen
kommen die Sehnentransplantationen, de Arthrodesen, die
Nerventransplantationen in Betracht. Mit letzteren hat Vortragender
bisher bei schlaffen chronischen Lähmungen keine Erfolge erzielt.
Die Sehnentransplantationen sind meist nur bei Ausfall einer Muskel-
gruppe indiziert; hier wirken sie funktionsherstellend (Quadrizeps-
lähmung) und verhüten Deformitätsrezidive (Klump- und Plattfuß).
Selbst bei Vorhandensein nur eines Muskels kann man durch Sehnen-
anastomose Deformitätsrezidive verhüten. Mit der Arthrodese soll
man zurückhaltend sein: erlaubt ist sie meist nur, wenn nur ein Gelenk
schlottrig ist. Sind alle Gelenke einer Extremität schlottrig, dann soll
542 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
man aus funktionellen Gründen niemals zwei große Gelenke, bei Kindern
niemals zwei benachbarte Gelenke versteifen. Gegen die bei Kindern
ausgeführte Arthrodesierung sämtlicher Gelenke bei totaler Bein-
lähmung erhebt Peltesohn schwere Bedenken. Die Arthrodese
des Schultergelenks und des Kniegelenks gibt gute funktionelle Re-
sultate. — Zur Illustration des Gesagten demonstriert Peltesohn
Apparate und zahlreiche Patienten, die er meist selbst operiert hat.
Autoreferat.
b) Peltesohn. demonstriert 3 Kinder mit spaslischen Hemi- und
Diplegien, bei welchen er die Schwächung der motorischen Nerven nach
Stoffelausgeführt hat. In 2 Fällen hat er die Schwächung des N. ti-
bialis, einmal die Durchschneidung des N. obturatorius, in einem Falle
die Schwächung des N. ischiadicus wegen Knieflexionskontraktur aus-
no hrt. Besteht bereits nutritive Verkürzung der spastisch kontrahierten
uskelgruppe, dann ist die Stoffelsche Operation als zwecklos
kontraindiziert.
c) Demonstration eines Patienten mit spasilischer Lähmung des
linken Beines nach Stichverletzung des Rückenmarks im 5. Lebensjahr.
Myotomie der Adduktoren, Tenotomie der Knieflexoren und der Achilles-
sehne führte unter gleichzeitiger Anwendung eines Schienenhülsen-
apparates zu einem guten funktionellen Resultat.
Bei orthopädisch kranken Kindern können die nötigen Extremi-
tätenoperationen fast stets ambulant durchgeführt werden. Nur große
ee erheischen stationäre Behandlung; aus materiellen Gründen
ist der Klinikaufenthalt möglichst abzukürzen, fast stets genügen
I bis 2 Wochen. Die Nachbehandlung geschieht ambulant.
Blank und Bibergeil: „Nervensiörungen und Halsrippe*.
Vorstellung eines 17jährigen jungen Mädchens mit doppelseitiger
Halsrippe, das wegen Schwäche der rechten Hand die kgl. Universitäts-
poliklinik für orthopädische Chirurgie aufsucht. Die Untersuchung
ergibt eine Ulnarisparese, hervorgerufen durch Kompression des aus
dem 8. Zervikal- und 1. Dorsalsegment hervorgehenden Astes des Plexus
brachialis. Die operative Freilegung der Costa spuria bestätigt die
Annahme. Der komprimierte Nervenast wird von seinem Drucke
befreit. Nach der Operation stellt sich eine Plexuslähmung ein, die jetzt,
3 Monate nach der Operation, bis auf geringe Reste verschwunden ist.
Bibergeil: „Zur Ätiologie des Hohlfußes“.
Vorstellung eines 121, Jahre alten Knaben, der seit 11, Jahren
eine Gangstörung des linken Beines aufweist. Die Untersuchung ergibt
einen Klauenhohlfuß linkerseits, hervorgerufen durch eine Spina bifida
occulta. Vortragender geht auf die Beziehungen von Defektbildungen
des Rückenmarks (Myelodysplasie) und der Wirbelsäule (Spina bifida)
zu angeborenen und in der Kindheit entstandenen Hohlfußbildungen
ein. Er erwähnt die Befunde von Jones, Maaß und Katzen-
stein und führt aus, daß man in Fällen von idiopathischem Hohlfuß
die Causa morbi in einer Leitungsunterbrechung im Bereiche des Pilum
terminale zu suchen habe, deren Beseitigung durch operative Frei-
legung der Spina bifida in Frage kommen könnte. Autoreferat.
Sitzung am 3 Juni 19I.
Alexander : ‚Zur Ozaena-Sammelforschung‘‘.
Nach einer kurzen Schilderung der Ziele, welche die Ozaena-
Sammelforschung verfolgt, fordert Alexander die Kinderärzte
zur Mitarbeit an der Frage des Zeitpunktes und der Art
des Ozaenabeginnesauf.
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 543
Es sollen untersucht werden:
I. Alle Säuglinge mit Nasenfluß, und zwar:
a) auf Lues (Wassermannsche Reaktion);
b) auf Nasengonorrhöe (bakteriologische Untersuchung des Nasen-
sekretes und eventuelle Sicherung der Diagnose durch Untersuchung des
mütterlichen Scheidensekretes) ;
c) besonders eingehende klinische und bakteriologische Unter-
suchung derjenigen mit Nasenausfluß behafteten Kinder, die nach
Ausschluß der Nasenlues und Nasengonorrhöe sich eventuell noch
vorfinden sollten.
Il. Alle Säuglinge, welche aus den durch die Sammelforschung
ermittelten Ozaenafamilien stammen.
Ill. Alle noch nicht völlig entwickelten Kinder dieser Familien,
gleichgültig, ob sie ozaenaverdächtig sind oder nicht.
Ad II und III ist der genaue Nasenbefund zu notieren und durch
Vermittlung der Säuglingsärzte, Kinderärzte und Schulärzte Jahre
hindurch zu verfolgen.
Des weiteren sollen in allen Anstalten, welche kranke Kinder
beherbergen, die ihrem sicheren Ende entgegengehenden Kinder ante
mortem auf Ozaena untersucht werden zwecks Erlangung eines einwand-
freien Sektionsmaterials. (Besonderes Sektionsschema !)
Die Nasenuntersuchungen sollen ausnahmslos von Rhinologen
ausgeführt werden. Alle anderen Untersuchungen können — auf
Wunsch — an der Hand des der Sammelforschung zugrunde gelegten
Fragebogens von den Kinderärzten selbst vorgenommen werden.
Alle serologischen und bakteriologischen Untersuchungen werden von
den staatlichen und städtischen Untersuchungsämtern kostenlos
angestellt.
Wer sich nicht selbst an den Arbeiten beteiligen will, kann sein
Material der Ozaena-Sprechstunde zuführen, welche das
Berliner Komitee wöchentlich einmal abhalten wird. Ein im Herbst .d.J.
zum Versand gelangendes Merkblatt wird alle die Sammelforschung
bezüglichen Daten, Adressen, Anweisungen usw. übersichtlich zusammen-
gestellt enthalten. Anfang der praktischen Arbeiten zu Beginn des
Wintersemesters.
Diskussion: Baginsky fragt an, ob der Verein als
solcher Stellung zu der vom Vortragenden in dankenswerter Weise
angeregten Frage nehmen soll.
Cassel erwartet noch weitere Instruktionen des Vortragenden
über die Wege, die im einzelnen einzuschlagen sind. So hält er es z. B.
für notwendig, daß sich den großen Instituten einzelne Laryngologen
zur Verfügung stellen, um dem Pädiater die Arbeit zu erleichtern.
Daß der Verein als solcher sich an der Ozaenabearbeïtung be-
teiligt, hält er nicht für zweckdienlich.
Der Verein beschließt, daß jedem einzelnen Mitgliede die Be-
teiligung an der Statistik überlassen bleiben solle.
J. Peiser : ‚Über die Verwendung konservierler Ammenmilch zur
Ernährung von Säuglingen‘.
Vortragender hat nach den Angaben von Mayerhofer und
Pribram Ammenmilch mit Wasserstoffsuperoxyd und Kalzium-
superoxyd konserviert und kranke Säuglinge damit ernährt. Eine
Schädigung der Kinder durch diese Ernährung hat er nicht beobachtet;
ihr Nutzen hielt sich in denselben Grenzen wie der frischer Brustmilch
bei kranken Säuglingen. Alte, wiederholt konservierte Brustmilch
entfaltete gelegentlich Ga WE Wirkung, was wohl mit dem
Kalkzusatz in Verbindung zu bringen ist (Kurve). Amphoter gewordene
544 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
Brustmilch zeigte normalen Milchzuckergehalt, dagegen bereits Fett-
spaltung (Nilblausulfatreaktion nach Friedenthal).
Die Methode der Konservierung von Ammenmilch mit Wasser-
stoffsuperoxyd und Kalziumsuperoxyd ist einfach und deshalb für
Säuglingsheilanstalten zu empfehlen. Ein weiteres Anwendungsgebiet
schränkt sich von selbst ein. Autoreferat.
I. Rosenstern : ,, Hunger im Säuglingsalter und Ernährungsiechnik".
Gegenüber den Gefahren der Überernährung im Säuglingsalter
sind die des Hungers in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt, dabei
spielt quantitative und qualitative Unterernährung gerade in dieser
Lebensepoche eine große und bisweilen gefährliche Rolle. Rosen-
stern berichtet zunächst über das nicht seltene Vorkommnis der
Unterernährung beim gesunden Brustkind. Fs hat sich an
dem Material des Kinderasyls gezeigt, daß ein großer Prozentsatz
vollkommen gesunder Kinder gesunder Mütter bei der jetzt geübten
Technik von 5 Mahlzeiten in 24 Stunden in den ersten Wochen und
Monaten nicht genügend gedieh, ohne daß irgendwelche Stillschwierig-
keiten von seiten der Mutter oder des Kindes nachgewiesen werden
konnten. In der Praxis würde man die Ursache dieses mangelhaften
Gedeihens in einer Hypogalaktie suchen. Die klinische Beobachtung
widerlegt diese Auffassung. Die Ursache liegt nicht bei der Mutter,
sondern beim Kinde und sie besteht in einer in den ersten Wochen sehr
häufig vorhandenen Trinkfaulheit oder mangelhaften Trinkfertigkeit.
Durch häufigeres Anlegenlassen kann in den meisten Fällen sofort
genügende Nahrungsaufnahme erzielt werden. Das Regime der häufigeren
Mahlzeiten ist aber nur für kurze Zeit erforderlich (? bis 3 Wochen),
dann ist unbedingt zu 5 Mahlzeiten zurückzukehren. Sehr wichtig
ist in den Fällen von Trinkfaulheit eine weitere Maßnahme: Die
Mutter soll nach jedesmaligem Anlegen die Brust durch Abspritzen
der Milch entleeren, da sonst eine mangelhafte Funktionsausbildung
der Drüse beziehungsweise ein vorzeitiger Rückgang der Milchproduktion
zustandekommt. Auch beim künstlich genährten Säugling läßt das
Gedeihen in den ersten Lebenswochen bei Verabreichung der üblichen
Milchmischungen in 5 Mahlzeiten nicht selten zu wünschen übrig,
da es nicht gelingt, das zur Deckung des Bedarfs erforderliche Quantum
beizubringen. Vorübergehende Verkürzung der Trinkpausen
schafft auch hier Abhilfe.
Die Praxis der Mutter und Pflegemutter verzeichnet als viel-
geübten Brauch zur Erzielung besserer Nahrungsaufnahme (sowie
gegen das Speien) das Aufsitzen und Aufstoßenlassen während und
nach dem Trinken. In der Schulmedizin ist dieser Brauch verpönt.
Mit Unrecht. Denn es läßt sich kurvenmäßig nachweisen, daß mit
Einführung dieser ‚„Trinkunsitte‘‘ das Gedeihen erfolgte, wo vorher
infolge mangelhafter Nahrungsaufnahme und Speien Gewichtsstillstand
zu verzeichnen gewesen War.
Wichtiger als beim gesunden ist der Hunger beim kranken Säugling,
bei dem insbesondere durch Wassermangel große Gefahren drohen.
Zur Bekämpfung des Hungers kommen hier häufigere Mahlzeiten,
Zwangsfütterung, Rektalinstillationen und subkutane Infusionen in
Betracht. Zu wenig gewürdigt ist in diesen Fällen die Methode der
Zufuhr einer konzentrierten Nahrung, die natürlich aber nur beidarm-
gesunden Kindern zur Anwendung kommen darf. Neben den
bekannten kondensierten Gemischen erwies sich hier die konzentrierte
Eiweißmilch (1000 g Buttermilch, Käse aus 21 Milch mit 5 bis 10%
Zucker) besonders nützlich, und zwar deswegen, weil sie auch in dieser
konzentrierten Form bei hohem Kaloriengehalt gärungswidrige Eigen-
schaften entfaltet. Das fehlende Wasser muß durch rektale Zufuhr
ergänzt werden.
Ähnlich der hier geschilderten Therapie der allgemeinen Nahrungs-
verweigerung ist. die Behandlung einer partiellen Form mangelhafter
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 545
Nahrungsaufnahme: Der einseitigen Verweigerung flüssiger Kost,
wie man sie nicht selten bei nervösen Säuglingen in der zweiten Hälfte
des 1. Lebensjahres im Anschlusse an Infektionen findet.
Einseitige Verweigerung konsistenter Nahrung findet man häufig
bei Frühgeburten mit Hydrozephalus. Es scheint, als ob hier nicht
immer der Hydrozephalus, sondern häufiger die komplizierende Spasmo-
philie die Ursache dieser Erscheinung ist. Denn durch Behandlung
mit P-Lebertran ließen sich günstige Resultate erzielen.
Autoreferat.
Diskussion: L. F. Meyer weist auf die Wichtigkeit der
Deckung des Wasserbedarfes bei Ernährung mit konzentrierten Nahrungs-
gemischen hin. Sinkt das Wasserangebot unter den Bedarf, so bleibt
der Ernährungserfolg bei konzentrierter Kost aus. Interessanterweise
gibt es individuelle Unterschiede im Wasserbedarf. Bei Ernährung
mit konzentrierter Eiweißmilch ohne Wasserzulage heben sich
3 Gruppen von Kindern voneinander ab; die erste zeigt Zunahme,
die zweite Gewichtsstillstand, die dritte Abnahme. Bei den beiden
letzten Gruppen kann man das zur Erzielung regelmäßiger Zunahmen
notwendige Wasserangebot austitrieren. Es betrug zirka 150 g pro
Kilo Körpergewicht. In Fällen, in denen der Wasserkonsum diesen
Wert nicht erreicht, muß Wasser auf dem Wege der rektalen Instillation
zugeführt werden. =
Kuhn berichtet über einen Fall von schwerer Ernährbarkeit,
in dem alle die üblichen Hilfsmittel versagt haben und bei dem nach
langer Zeit des Probierens die ihm von Finkelstein vorgeschlagene
Ernährung mit konzentrierter Eiweißmilch als Beikost zur Brust guten
Erfolg gehabt hat.
Cassel vermißt unter den Methoden zur Bekämpfung der
Anorexie die Sondenernährung, die ihm besonders bei Keuchhusten
gute Resultate ergeben hat. .
Tugendreich möchte die Angaben des Vortragenden nicht
verallgemeinert wissen. Wenn in der Anstalt 64% aller Neugeborenen
an der Brust nicht gut gediehen, so läßt sich das nicht auf die Praxis
übertragen. In der Anstalt trinken meist mehrere Kinder an einer
Brust ; außerdem wirken vielleicht noch jene Schäden hier ein, die man
als Hospitalismus bezeichnet hat. Als einfaches Mittel zur Erhöhung
der Milchmengen empfiehlt er das Anlegen an beiden Brüsten. Wenn
auch eine gewisse Reihe von Kindern, auf die er vor einiger Zeit auf-
merksam gemacht hat, an der Brust schlecht gedeihen, so darf man
nach seiner Meinung doch auch die Zunahme des Körpergewichts in
den ersten Lebenswochen nicht als erstes Kriterium einer gedeihlichen
Entwicklung betrachten. Oft wird das im Anfang Versäumte rasch
nachgeholt.
Noeggerath: Auch nach seiner Beobachtung gibt es Kinder,
die im Anfang schlecht trinken und wenig zunehmen und später doch
ut gedeihen. Betreffs des Aufstoßenlassens besitzt auch er günstige
Erfahrung. Bei Anorexie empfiehlt er die Verordnung von Armara,
eventuell Ernährung mit der kalorienreichen, alten Liebigschen Suppe
(800 Kalorien im Liter) oder Sondenfütterung.
Auch das häufigere Anlegen kann, worauf übrigens bereits
Thiemichaufmerksamgemachthat, von gutem Erfolge begleitet sein.
Bahrdt: Nicht immer ist Schwäche die Ursache der Trink-
faulheit. Bisweilen verlernen die Kinder den Saugreflex. Bericht
von einem Zwillingspaar, von dem das eine plötzlich das Trinken ver-
lernte, obwohl es kräftig und gesund war, weil es offenbar in dem
komplizierten Mechanismus des Saugens etwas falsch gemacht hatte.
Allmählich lernte das Kind wieder in der, richtigen Weise zu saugen.
Das Aufstoßenlassen nach dem Trinken bezeichnet auch er als
vorteilhaft.
546 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 8
Kuhn hat in dem von ihm vorher erwähnten Falle von der
Sondenfütterung abgesehen, weil sie ihm zu viel Schwierigkeiten machte.
Demgegenüber betont Gassel, bei der Sondenfütterung nie
Schwierigkeiten erlebt zu haben.
Baginsky erinnert daran, daß die Idee der Verabreichung
einer konzentrierten Nahrung schon vor Jahren einmal aufgetaucht
ist. Auerbach empfahl damals die von gewissen irischen Schafen
stammende konzentrierte Milch zur Ernährung, die besonders reich
an Energiespendern sein sollte. Er erinnert sich, seinerzeit diese Milch
angewendet zu haben; des Erfolges kann er sich nicht mehr entsinnen.
Rosenstern (Schlußwort): Dauernde Schwierigkeiten bei
der Nahrungszufuhr, wie sie von Herrn Kuhn beschrieben wurden,
müssen den Verdacht einer Idiotie des Kindes erregen. Auf die Sonden-
fütterung wurde nicht näher eingegangen, weil sie als zu bekannt.
vorausgesetzt wurde. Gerade aber beim Keuchhusten scheint die Sonde
ihm nicht selten Anfälle zu provozieren. Hier wird wohl die kon-
zentrierte Nahrung eher angezeigt sein.
Selbstverständlich darf eine Übertragung der Anstaltserfahrungen
auf die Praxis nur mit allem Vorbehalte stattfinden, darauf wurde
ausdrücklich hingewiesen.
Wenn auch die Idee der konzentrierten Nahrung nicht neu ist,
so ist doch ihre Anwendung in größerem Maßstabe bisher nicht erfolgt.
Sitzung vom 15. Juli (Innere Sektion).
l. Heubner : „Nachruf für Hugo Neumann‘.
Eckert : „Über den heutigen Siand der Diphtherietherapie‘.
Die Serumtherapie steht im Mittelpunkte der Behandlung der
Diphtherie. Für die Bewertung des Serums ist heute noch in Geltung
die Ehrlichsche Wertbestimmung: der Heilwert entspricht dem
Antitoxingehalt. Die Art der Einwirkung des Antitoxins auf das
Toxin ist auf dreifache Weise denkbar: durch chemische Bindung,
reversible Adsorption oder fermentativen Abbau des Toxins unter
Mitwirkung des Komplements.
Für die Art der Anwendung des Serums sind Morgenroths
Versuche maßgebend. Zu Beginn der Therapie ist eine möglichste
Konzentration der Antitoxineinheiten im Blute anzustreben. Das
eschieht am besten durch intravenöse, nächstdem durch intramuskuläre
njektion; dagegen sollte die subkutane Injektion völlig verschwinden.
Die modernen Erfahrungen bestätigen vollkommen die von
Heubner 1894 aufgestellten Sätze.
Die Seruminjektion erzielt:
1. Eine Herabsetzung der Mortalität (von 15 bis 3 bis 1%).
2. Eine prompte Beeinflussung der lokalen Beläge.
3. Seltenheit der Rezidive.
Die Serumwirkung ist am besten bei frühzeitiger Injektion.
Wenn auch die modernen Versuche der Bekämpfung toxischer
Symptome (inklusive Lähmungen) noch nicht abgeschlossen sind,
so scheint doch die Behandlung mit großen Dosen und intravenöser
Injektion auch hier von Erfolg begleitet zu sein.
Für die lokale und symptomatische Therapie hat sich vor allem
das Adrenalin bewährt, besonders bei subkutaner Anwendung gegenüber
der postdiphtherischen Blutdrucksenkung.
Nach wie vor bleibt die frühzeitige Anwendung des Serums die
Hauptsache bei der Behandlung.
Diskussion: Braun hat keinerlei Nutzen von der Wirkun
größerer Serumdosen gesehen, wohl aber einen entschiedenen Einflu
prophylaktischer Immunisierungen an einem größeren Material nach-
Nr. 8 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 547
weisen können. Er empfiehlt frühzeitige unentgeltliche pro-
phylaktische Behandlung der Proletarierbevölkerung.
Heubner bezeichnet die Verwendung der bakteriziden Eigen-
schaft des Serums zu lokaler Behandlung deshalb als problematisch,
weil man experimentell das Serum mit einer abgemessenen Menge
Bazillen zusammenbrachte, hier aber einer ausgedehnten progressiven
Entwicklung gegenübersteht.
Fritz Meyer erinnert an seine schon vor Jahren vorgenommenen
Untersuchungen, die bewiesen, daß der FPinfluß des Serums auf die
toxischen Erscheinungen der Diphtherie ein erheblicher war. Hin-
sichtlich der Überempfindlichkeit eines Individuums gegen Pferde-
serum empfiehlt er, zunächst vorsichtshalber eine kutane Impfung
zu machen.
Jochmann hat bei postdiphtherischen Lähmungen gute
Resultate mit. hohen Dosen von Diphtherieserum erzielt. Fortschreitende
Lähmungen kamen zum Stillstand, und zwar in unmittelbarem An-
schlusse an die Injektion. Die Gefahr, bei Reinjektion anaphylaktische
Erscheinungen hervorzurufen, ist gering. Bei der Behandlung diph-
therischer Augenerkrankungen hat Jochmannbeilokaler Anwendung
pulverisierten Serums im Verein mit intramuskulären Injektionen
gute Erfolge gesehen. Bei ausgesprochenen Fällen postdiphtherischer
Herzschwäche versagen nach Jochmann sowohl Adrenalin wie
Serum.
E c k er t berichtet im Schlußwort über die Höhe der angewendeten
Dosen von Diphtherieserum. Es wurden bei schwerer toxischer Diph-
therie 9000 I. E. gegeben, in besonders schweren Fällen diese Dosis
2 mal am Tage. Blieben die Symptome dennoch schwer, Fortsetzung
der hohen Dosen bis zum 6. Tage.
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Rebaudi. Syphilis 529. — Walter. Diphiherie 530. — Schurupoff.
Pest 539. — dochmann. Scharlach 530. — Popper. Polio-
myelilis 531. — Shukowsky und Ssinjoff. Polyzystische Degeneration
der Nieren 531. — Heinrichsdorff. Phimose und Nierenerkran-
kungen 531. — Brandenhurg. Hernia epigasitrica 532. — Savarlaud.
Hernienbehandlung 532. — Berichte. Verein für innere Medizin
und Kinderheilkunde in Berlin 533. — II. Ergänzende Literatur-
übersicht 547.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin W. 50., Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knöpfelmacher Moro Thiemich Tobler
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
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Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24—. _
Preis der Abteilung ,Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal,
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. Referate. Nr. 9.
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie
und Therapie, Hygiene.
R. Lederer und H. Vogt. Spirometrische Untersuchungen zur Patho-
logie und Pharmakologie der Atmung. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXXV, H. 1.)
Die ersten 19 spirometrischen an 7 Kindern durchgeführten
Versuche galten der Wirkung wechselnder Alkoholgaben ım Hin-
blicke auf die umstrittene therapeutische Bedeutung des Alkohols
bei den akuten Erkrankungen der Atmungsorgane, insbesondere um
Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, ob durch Erzielung einer vertieften
Atmung eine indirekte Hebung des Kreislaufes durch die Alkohol-
verabreichung denkbar wäre. In der Tat zeigte sich die absolute
und relative Atmungsgröße unter 19 Versuchen 11mal mehr oder
weniger gesteigert, desgleichen in mehr als der Hälfte der Fälle die
Atemtiefe.
In drei weiteren Fällen wurde der EinfluB des Atropins auf die
Atmung von 3 Kindern mit asthmatischer Bronchitis studiert, ohne
daß eine ausgesprochene Wirkung festgestellt werden konnte.
Weitere Untersuchungen bestätigten ferner die bereits von
Gregor beigebrachten Befunde einer geringeren durchschnittlichen
Atemtiefe bei Kindern mit chronisch rezidivierenden Erkrankungen
der tieferen Atemwege. Derartige Kinder zeigen ferner, wenn sie
auf Aufforderung die Atmung vertiefen, im Gegensatze zum gesunden
Kinde, keine Verlangsamung der Frequenz; auch zeigt ihre absolute
Atemgröße (durchschnittliche Atemgröße pro Minute) weit größere
temporäre Schwankungen, als beim gesunden Kinde beobachtet
werden. Freund (Breslau).
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. ål
602 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Kerr. Abdominal distress in children. (Bauchschmerzen bei Kindern.)
{New York, Med. Journ., 1. Juni 1912.) ,
. Verf. summiert die recht zahlreichen Momente, darunter
mehrere außerhalb der Bauchhöhle, denn neben Appendizitis, inkar-
zerierte Hernie, Darminvagination, Nierenkolik, Rheumatismus der
Bauchmuskeln, Magenerweiterung, Mesenterialtuberkulose, Wander-
niere, Darmkatarrh usw. hat der Diagnostiker auch auf entfernte
Läsionen wie Pneumonie und Wirbelkaries zu fahnden.
Wachenheim.
G. Variot et A. Morance. Bruit de glou-glou chez un enfant de
8 ans. (Bull. de la soc. de péd., Avril 1912, Nr. 4.)
Seit der Beschreibung dieses eigenartigen glucksenden Ge-
räusches durch Variot im Jahre 1881 ist der vorliegende Fall der
erste — und zwar überhaupt der erste im Kindesalter —, der zur
Beobachtung kommt. Die Entstehungsursache des Phänomens
ließ sich hier mittels der Radioskopie dahin aufklären, daß es sich
um einen mehrkammerig-abgesackten pleuritischen Erguß handelt.
in dem Gasblasen von einer Abteilung in die andere rollen.
Freund (Breslau).
Stowell and Hillard. 4 comparison of the streptococci from milk
and from the human throat. (Vergleich der Streptokokken der
Milch und des menschlichen Rachens.) (Americ. Journ. Dis. Chil-
dren, Mai 1912.)
Verff. finden als einzigen verwertbaren Unterschied, daß die
Milchorganismen Zuckergärung schon bei 200°C hervorrufen, und
zwar in fast demselben Maße wie bei 37°C. Bei aus dem Rachen
isolierten Kokken ist das bei weitem nicht der Fall. Sonst wären diese
Keimformen höchstens durch Virulenzprüfung zu unterscheiden.
Wachenheim.
Hess (Göttingen). Experimentelle Untersuchungen über das Bakte-
rium Coli als Eitererreger. (Deutsche med. Wochenschr., 1912,
S. 1405.)
Entgegen den Anschauungen v. Baumgartens, nach denen
das Bakt. Coli kein Eitererreger ist und bei Befunden von Bakt.
Coli in eitrigen Prozessen als sekundärer Schmarotzer zu betrachten
ist, bringt Verf. in experimentellen Untersuchungen beim Kaninchen
den Beweis, daß durch den fraglichen Mikroorganismus i in Reinkultur
Eiterungen zu erzeugen sind.
Verf. erzeugte: eitrige Nephritis, Abszesse, eitrige Perikarditis
und Pleuritis. Dabei wurden gelegentlich Staphylokokken als sekun-
däre Schmarotzer gefunden.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Römer. Weiterer Beitrag zur Frage der Haltbarkeit heterologen Anti-
toxins im Organismus. (Zeitschr. f. Immunitätsforsch., XHI, 3.)
Vom Pferde stammendes Antitoxin — Diphtherie und auch
Tetanus-Antitoxin — ist nach subkutaner Injektion im Schafserum
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 603
noch nach 6 Monaten nachweisbar. Junge Tiere verhalten sich ebenso
wie alte. Eine vorausgegangene Behandlung mit Pferdeserum be-
schleunigt die Ausscheidung.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Schwarz (Rostock). Die Einwirkung eines kieselsäurehaltigen Mineral-
wassers, der Glashäger ee uelle, auf die Zahl der Leuko-
zyten im menschlichen Blute. (Inaug.-Dissert., Rostock, 1911.)
Die im Aprilhefte der Referatenabteilung besprochene Publi-
kation von Schulz (Greifswald) über den Übergang von Kieselsäure
in die Milch beim Sterilisieren wird natürlich bereits von der Glas-
industrie gebührend ausgenutzt. Demgegenüber hat die obige Arbeit
aus der Rostocker internen Klinik insoferne Interesse, als sie den
Nachweis erbringt, daß kieselsäurehaltiges Wasser (0‘04 pro Liter;
nach Schulz im Liter Milch, die in billigen Flaschen sterilisiert
worden war, 0:0028 bis 00364 pro Liter) eine Leukozytose hervor-
ruft, mithin dort heilsame Wirkungen auslöst, wo wir Leukozyten
gegen Infektionen mobil machen wollen. Der Autor kommt daher
zu dem Schlusse, daß therapeutische Versuche mit kieselsäurehaltigen
Mineralwässern “durchaus berechtigt sind und weiteren Ausbau
erfordern. Beziehungen der Kieselsäure zum Bindegewebe, insonder-
heit ihre Bedeutung bei der Therapie der Lungentuberkulose, wurden
ja auch bereits von Kobert und Ziekgraf nachgewiesen. Klotz.
Schule.
E. Schlesinger (Straßburg). Schüleruntersuchungen an höheren
Schulen. (Internat. Arch. f. Schulhyg., Separat-Abdr.)
Die Abhandlung berichtet über schulärztliche Untersuchungen
an rund %0 Schülern — teils Gymnasiasten, teils Volksschülern —,
die im 1., im 4. und im 7. Schuljahre untersucht wurden. Über das
Ergebnis äußert sich der Verf. wie folgt:
„1. Hinsichtlich der Gesamtkonstitution, insbesondere des
durchschnittlichen Körpergewichtes und der Länge, übertreffen
die Zöglinge der höheren Schulen die Volksschüler in allen Alters-
klassen um ein beträchtliches, am wenigsten noch in der Nona, am
meisten in der Sexta; im Laufe der Schulzeit bessert sich durch-
schnittlich die Konstitution.
2. Blutarmut und Nervosität, neuropathische Konstitution,
finden sich in den höheren Schulen viel häufiger als in den Volks-
schulen, letztere in allen Klassen gleich häufig, erstere namentlich
in den unteren Klassen, keinesfalls läßt sich eine Zunahme dieser
krankhaften Befunde im Laufe der Schulzeit feststellen, wie dies bei
den sogenannten Schulkrankheiten der Fall ist.
3. Die Skrofulotuberkulose in allen ihren Formen und die
Residuen der Rachitis und der exudativen Diathese, kleine
41*
601 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Halslymphdrüsen, vergrößerte Mandeln u. a., bei den Lernanfängern
in beiden Schulkategorien fast gleich häufig, nehmen in höheren
Schulen rascher ab als in den Volksschulen.
4. Bezüglich der Zähne liegen die Versäumnisse in den höheren
Schulen insofern günstiger, als im einzelnen Gebiß die Zahl der
kariösen Zähne nur ausnahmsweise 4 betrug und als über ein Drittel
der Kinder die kranken Zähne plombiert hatte; doch hatten, ab-
gesehen hiervon, auch nur 38°), ein annähernd gesundes Gebiß,
nach dem Zahnwechsel mehr als vor demselben.
ð. Auch die leichten Grade von Schwerhörigkeit sind in
den höheren Schulen seltener und nehmen im Laufe der Schulzeit
an Häufigkeit ab, im Gegensatze zu den an sich seltenen Fällen
hochgradiger Schwerhörigkeit.
6. Der Kropf erfährt während der Schulzeit in den höheren
Schulen eine geringere Zunahme als in den Volksschulen.
7. Während die Verbiegungen der Wirbelsäule, ins-
besondere die bloßen Haltungsanomalien, in der Volksschule nur in
den ersten Jahren häufiger, später wieder seltener werden, findet in
den höheren Schulen eine Vermehrung dieser Fälle erst später, gegen
die Tertia zu, statt, und zwar in größerem Umfange als dort; zweifellos
ist die Schule und die Schularbeit hierfür eine Dispositionsquelle,
wenn auch nicht direkt von einer Schulkrankheit gesprochen werden
kann, um so weniger, als bereits ein nicht kleiner Prozentsatz der
Lernanfänger in beiden Schulkategorien eine Skoliose aufweist.
8. Ähnlich liegen die Verhältnisse hinsichtlich der Kurz-
sichtigkeit, diein den Gymnasien bereits in der Tertia einen großen
Umfang und hohe Grade erreicht; doch ist die Prognose der Schul-
myopie hinsichtlich Erhaltung der absoluten Sehschärfe und des
Grades der Kurzsichtigkeit wesentlich günstiger als diejenige der
auf ererbter Disposition entstehenden Vorschulmyopie. Die Zahl der
Schüler mit durchaus normaler Sehfähigkeit erfährt im Laufe der
Schulzeit keine Abnahme und in den unteren Klassen liegt die
Ursache der Herabsetzung der Sehfähigkeit häufiger in Fernsichtigkeit
und vor allem in Astigmatismus als in Kurzsichtigkeit.‘
Birk (Kiel).
Otis, Cabot, Badger, Smith, Goldthwait, Fairbanks. Conference
on diseases among school children and their remedy. (Konferenz
über Krankheiten unter Schulkindern und ihre Behandlung.)
(Boston Med. and Surg. Journ., 25. April 1912.)
Sechs Beiträge über die Schulhygiene. Von Interesse ist
namentlich die Empfehlung von Fairbanks in bezug auf Abschaffung
der Konkurrenzprüfungen und Beschränkung des Unterrichts auf den
Vormittag während der ersten Schuljahre. Goldthwait führt ver-
schiedene orthopädische Läsionen auf einfache Ermüdung zurück, die
häufig in Verbindung mit bestehender Rachitis zusammenwirkt.
Cabot notiert die eventuelle Kostspieligkeit dieser Bestrebungen,
meint aber dabei, daß dies den Staat nicht an der Ausführung der-
selben hindern soll. Smith bemerkt die Schwierigkeiten in bezug
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 605
auf die Einschärfung von Reinlichkeit und die Verhütung von an-
sterkenden Hautkrankheiten (Trichophytie usw.) und Pedikulose.
Wachenheim.
Péchin et Ducroquet. Ecriture droite — écriture penchée. (Rev.
d’hyg. et de méd. inf., Tom. X, Nr. 4.)
In Bestätigung und Erweiterung ihrer früheren Untersuchungen
über den gleichen Gegenstand kommen die Autoren — der erste
ist Ophthalmologe, der zweite Orthopäde — zur Ablehnung der
Steilschrift und empfehlen die Schrägschrift als die für das Auge wie
für die Wirbelsäule gesündeste Schriftlage. Die ausführliche, dem
Referenten durchaus einleichtend scheinende Begründung ihrer Ansicht
muß im Original nachgelesen werden. Thiemich (Magedeburg).
Ernährung und Stoffwechsel.
B. Plantenga. Rohe Milch als Säuglingsnahrung. (Arch. f. Kinder-
heilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Periodisch abwechselnde Ernährung von ernährungsgestörten
Kindern mit roher und gekochter Milch ergab als einzigen Unterschied
ein verschiedenes Verhalten des Stuhles. Derselbe war in der Roh-
milchperiode dünnflüssiger als in der Gekochtemilchperiode.
Systematische Beobachtungen an einem größeren Material
bestätigten ferner die Anschauung, daß rohe Milch für die Verhütung
der Barlowschen Krankheit keine Sonderstellung einnimmt. Es
zeigte sich, daß der springende Punkt für die Verhütung und Heilung
des Säuglingsskorbuts nicht darin liegt, daß keine — selbst wieder-
holt — erhitzte Milch verwendet wird, sondern daß die Milch möglichst
frisch gegeben wird. So konnte Verf. beobachten, daß dieselbe Milch
oder Milchmischung skorbutische Erscheinungen hervorrief oder
verstärkte, wenn sie erst nach mehr als 24 Stunden zur Verwendung
gelangte, während sie die Krankheitserscheinungen beseitigte und
verhütete, wenn sie möglichst bald nach der Entnahme und Zubereitung
getrunken wurde. Thorspecken (Badenweiler).
Hanbridge. Infant feeding with undiluted cow’s milk. (Säuglings-
ernährung mit unverdünnter Kuhmilch.) (New York State Journ.
of Med., April 1912.)
Verf. zieht nach eigener Erfahrung die Vollmilch der modi-
fizierten vor, bei verdauungskranken sowie gesunden Kindern. Als
HauptvorsichtsmaBregel wird die anfängliche Gabe geringer Mengen
empfohlen, und die Quantität von 120 bis 150g pro Kilo und pro
Tag soll die äußerste Grenze bilden. Viele der Verdauungsstörungen
der Kinder beruhen auf einfacher Überfüllung des Magens, diese wird
durch die übliche Verdünnung mit Wasser stark gefördert.
Wachenheim.
606 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Ladd. Studies in the nutrition and digestion of infants. (Ernährung
und Verdauung der Säuglinge.) (Arch. of Pediatrics, Mai 1912.)
Verf. erreichte durch allmähliche Angewöhnung eine ziemlich
reichliche Fettaufnahme bei atrophischen Säuglingen, durch Ersatz
des Milchzuckers durch Maltose wurde die Gewichtszunahme be-
deutend gesteigert. Der Nährwert der Milch wurde durch Pasteuri-
sierung und selbst Kochen durchaus nicht beeinträchtigt, die Gefahr
des Skorbuts durch mäßige Gaben von Orangesaft vermieden. Ge- `
legentlich schien es, als ob rohe Milch weniger gut vertragen würde.
Der Energiequotient durfte nicht unter 140 fallen und mußte meist
bedeutend höher stehen, um befriedigende Gewichtszunahme zu
erzielen. Wachenheim.
Levy. Simple methods of infant feeding. (Einfache Methoden zur
Säuglingsernährung.) (Americ. Journ. Med. Assoc., 22. Juni 1912.)
Verf. empfieblt einfache Verdünnungen statt der Prozentual-
mischung, lange Intervalle und Beschränkung der Totalmenge auf
einen Liter pro Tag. Wachenheim.
Tonney and Pillinger. The utility of the vacuum bottle in infant
feeding. (Verwendung der Vakuumflasche bei der Säuglings-
ernährung.) (Journ. Americ. Med. Assoc., 18. Mai 1912.)
Die Vakuumflasche ist bloß bei richtiger Anwendung gefahrlos.
Die Hauptsache besteht darin, daß die Temperatur der Milch über
46°C bleiben muß, um Keimentwicklung zu verhindern ; am besten
wird sie recht heiß, bei etwa 65° eingegossen, dabei soll die Flasche
im voraus erhitzt werden, dann darf man innerhalb 4 bis 6 Stunden
eine Abkühlung von höchstens 8° erwarten. Thermometrische Probe
beim Eingießen und Gebrauch ist unerläßlich. Die Milch ist bei
Temperaturen unter 46° am besten nicht zu verwenden.
Rud. Th. Jaschke (Düsseldorf). Neue Erfahrungen in der Technik
der Ernährung sowie zur Physiologie und Pflege der Neugeborenen.
(Monatschr. f. Geburtsh. u. Gyn., 1912, Bd. XXXV, S. 60.)
Der Aufsatz gilt in der Hauptsache dem Versuche des Verf.,
die Geburtshelfer mehr als bisher für die Sorge um die Pflege und
Ernährung der Neugeborenen zu interessieren. Die mitgeteilten
Erfahrungen des Verf. bieten dem Pädiater kaum etwas Neues, sie
weichen auch nicht von den modernen, fast allgemein akzeptierten
Grundsätzen der Technik der Ernährung und Pflege des gesunden,
natürlich ernährten Säuglings ab. Interesse bieten Zahlentabellen
über Nahrungsmengen bei normalen Neugeborenen, bei einem Früh-
geborenen von 1380 g Geburtsgewicht und bei einem Zwillingspaare.
Angesichts der Publikation Rietsc hels über Ernährung der Brust-
kinder in den ersten Lebenswochen muß folgende Ansicht des Verf.
Erwähnung finden: „Der Meinung, daß bei ?2stündigem Anlegen.
d. h. bei häufiger Inanspruchnahme der Brust eine Hypogalaktie
leichter besiegt wird (Bumm), muß ich durchaus widersprechen.“
Verf. gibt nach Erfahrungen an über 2000 Fällen dem 4stündigen
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 607
Anlegen von Anfang an den Vorzug; nur in gewissen Fällen — bei
denen aus sozialen Gründen ein frühzeitiger Übergang zur künst-
lichen Ernährung stattfindet — wäre vielleicht ein 3stündiges Anlegen
mit einer 6- bis 8stündigen Nachtpause gerechtfertigt.
Bitter enttäuscht freilich in dieser Publikation eines für
pädiatrische Fragen sehr interessierten Forschers folgender Satz:
„Ein Kind (Brustkind), bei dem im Verlaufe der zweiten Woche
etwas Soxhlet (!Ref.) zugegeben wurde, . . ..
R. Weigert (Breslau).
E. Mayerhofer. Zur Therapie der Rumination im Säuglingsalter.
(Therap. Monatsh., April 1912, S. 262.)
Ein nervös belasteter 7 Monate alter Säugling, der langdauernde
Ernährungsstörungen durchgemacht hatte und schwer atrophisch
(3690 g) war, erbrach jede Nahrung unter den Symptomen der Rumi-
nation. Auf Verabreichung breiiger Nahrung (Grießbrei) änderte sich
das schwere Krankheitsbild wie mit einem Schlage, indem das Kind
die breiigen Mahlzeiten fast ganz behielt, während die dünnflüssigen
noch unter Rumination erbrochen wurden. Das Kind nahm in
6 Wochen fast 3kg zu und ertrug dann auch Flüssigkeiten, ohne zu
ruminieren. | Zuppinger (Wien).
Sedgwick. Studies of recurrent or periodical vomiting. (Studien über
das rezidivierende resp. periodische Erbrechen.) (Amer. Journ. Dis.
Children, April 1912.) : |
In bezug auf die Kreatinin- und Kreatinausscheidung bemerkt
Verf., daß namentlich letztere während der Anfälle recht stark ist,
manchmal fehlt sie zwischen den Attacken, anderseits kann sie auch
Jahre nach vermeintlich überstandener Heilung vorkommen. Verf.
fand bei diesen Patienten relativ oft adenoide Vegetationen ; in einer
Reihe von Fällen war die Entfernung dieser Gebilde von bedeutendem
oder totalem Nachlassen des Erbrechens gefolgt. Wachenheim.
Talbot. Acute duodenal indigestion in children. (Akute duodenale
Indigestion bei Kindern.) (Americ. Journ. Dis. Children. Juni
1912.) |
Verf. geht speziell auf die Behandlung ein. Hauptsache ist
Ausschluß von Fett und Zucker von der Nahrung; unter Medi-
kamenten steben die einfachen Alkalien obenan. In bezug auf die
Pathologie ist noch manches unklar. Wachenheim.
Schloss. A case of allergy to common foods. (Fall von Allergie zu
an Nahrungsmitteln.) (Americ. Journ. Dis. Children, Juni
1912.)
Bei einem Knaben entwickelte sich Urtikarıa nach Aufnahme
von Eiern, Mandeln oder Hafergrütze, die Empfindlichkeit gegenüber
diesen Substanzen war erworben, nicht angeboren. Artifiziell konnte
Urtikaria durch Einimpfung der enthaltenen Proteine erzeugt werden,
wobei diese in ihrer Virulenz erheblich differierten. Es gelang, Meer-
603 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
schweinchen durch Einspritzung des Serums des Patienten gegen
Ovomukoid empfindlich zu machen; auch wurde Patient selbst
durch winzige Gaben von demselben Eiweißstoff gegen Eivergiftung
allmählich immun gemacht; gleichzeitig schwand auch größtenteils
die Empfindlichkeit gegenüber Mandeln und Hafer. Zur Aufklärung
dor nicht seltenen Eierallergie ist die Arbeit epochemachend.
Wachenheim.
M. M. Katzenellenbogen. Zur Theorie des Kochsalzfiebers. (Pädia-
trija, 1911, Nr. 5.)
Die Arbeit unterscheidet sich von der in deutscher Sprache
erschienenen (Monatsschr. f. Kinderheilk., Originalien, 1911, Nr. 9)
insofern, als ein 3. Kapitel hinzugekommen ist: Einführung von
Kochsalz per os in einzelnen Dosen. — 2 bis 4 Stunden nach der
Nahrungsaufnahme wurde Kochsalzlösung (2 : 40 oder 3 : 40) ver-
abreicht. 2 bis 7 Tage nach Eintreten der Reaktion außer derselben
Menge Kochsalz (5 bis 30 Minuten darauf) 200g Wasser. Ein Teil
der Säuglinge hörte allmählich auf, auf ein und dieselbe Menge Koch-
salz (bei gleichbleibender Konzentration) zu reagieren oder reagierte
bedeutend schwächer als das erstemal. Bei einem andern Teil
bewahrte die Reaktion ihre ursprüngliche Intensität, unabhängig
davon, ob Wasser nach der Kochsalzlösung verabreicht wurde
oder nicht. Schlieps (Charkow).
A. J. Pospjelowa-Djemkina (St. Petersburg). Zur Frage des un-
mittelbaren Einflusses verschiedener SE Stoffe auf die Harn-
produktion. (Pädiatrija, 1912, Nr. 7.)
Die interessanten Beobachtungen wurden an einem 6jährigen
Mädchen mit Ectopia vesicae gemacht. Das Kind wurde so gelagert.
daB der Harn direkt in ein untergestelltes Glas tropfte. Die Tropfen
wurden pro Minute gezählt und ihre Zahl auf einer Kurve eingetragen.
Jeder Versuch dauerte 3 Stunden. Nachdem die normale Harn-
produktion (6 bis 8 Tropfen in der Minute) festgestellt worden war,
wurden Versuche mit Verabreichung von Wasser, Tee, Kaffee, Wasser
mit Wein, Milch, Bouillon, Vichy und Kochsalzlösungen verschiedener
Konzentration angestellt, deren Resultate auch von praktischer
Bedeutung sein dürften. — 1), Stunde nach Verabreichung von
200 cm? Wasser steigt die Harnabsonderung sprungweise bis zu
SO Tropfen in der Minute, um erst nach 1 Stunde wieder in Sprüngen
zur Norm zu fallen. Wurden zur selben Menge Wasser 2 Stück Würfel-
zucker hinzugefügt, so begann die Harnmhenge nach 1 Minuten all-
mählich zu steigen; der höchste Punkt der Kurve war jedoch 2 mal
so niedrig als nach Verabreichung reinen Wassers. Ähnlich wie Zucker-
wasser wirkt Wasser mit Wein (Madeira). 200g Tee mit 2 Stück
Würfelzucker ergibt eine Kurve, die sich fast durch nichts von der
unterscheidet, die nach Darreichen von reinem Wasser erhalten wurde.
Gänzlich wider Erwarten fiel das Resultat nach Verabfolgung von
200 & Mileh aus. Nach 17 Minuten stieg die Harnmenge, die Kurve
blieb jedoch niedrig und die größte Menge betrug 10 bis 25 Tropfen
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 609
in der Minute. 35 bis 38 Minuten nach Beginn des Versuches war
die Zahl der Tropfen pro Minute wieder der Norm entsprechend. Die
Gesamtharnmenge war 3mal geringer als die nach Verabreichung
derselben Menge Wassers. (Dieser Versuch verdiente besondere
Beherzigung von seiten der Milchenthusiasten bei der Nephritis-
therapie ; die vielgerühmte diuretische Wirkung der Milch wird durch
einen derartigen Versuch zum mindesten sehr in Frage gestellt.
Referat.) Nach Kaffee glich die Kurve etwa der nach Zuckerwasser
erhaltenen. Dagegen fiel die Diurese unter die Norm, wenn der Kaffee
nicht mit Wasser, sondern mit Milch gekocht wurde. Dasselbe war
der Fall bei Kakao mit Wasser respektive Milch. Nach Bouillon fiel
die Diurese ebenfalls unter die Norm. Die Verabreichung von 0'1 NaCl
in 200 g Wasser hatte keinen wesentlichen Unterschied mit der von
reinem Wasser zur Folge. Dagegen fiel die Diurese nach 0-2, 0'3 usw.
NaCl unter die Norm und die Kurve wurde proportional der Koch-
salzmenge niedriger.
Nach 200g Vichy steigt die Kurve 5 Minuten nach Ver-
abreichung auf 40 bis 70 Tropfen in der Minute, hält sich auf dieser
Höhe 15 bis 20 Minuten lang, um nach ?/, Stunden wieder zur Norm
abzufallen.
Zahlreiche interessante Einzelheiten sowie der Einfluß der
Lagerung und Bewegung des Kindes, verschiedener Reize usw. auf
die Harnabsondernug sind im Originale nachzulesen, das hoffentlich
auch in deutscher Übersetzung erscheinen wird.
Schlieps (Charkow).
King. Intensity of acidity of urine in children. (Säuregrad des
Kinderharns.) (Boston Med. and Surg. Jour., 9. Mai 1912.
Verf. findet bei Enuresis konstant exzessive Azidität des Urins
und hat bedeutende Erfolge mit entsprechender Behandlung mit
Kalium citricum zu verzeichnen. Wachenheim.
Nobecourt, Sevestre et Bidot. L'’urée dans le liquide céphalo-
rachidien des nourrissons, en particulier dans quelques cas d'affec-
tions gastro-intestinales accompagnées de sclérème. (Bull. de la soc.
de péd., Paris, 1912, p. 216.)
Der Harnstoffgehalt der Zerebrospinalflüssigkeit ist nach den
Untersuchungen der Verf. bei verschiedenen Erkrankungen im
Säuglingsalter verschieden groß. Der normale Wert scheint 0'15 bis
0‘1g pro Liter zu sein, er kann bei gewissen Erkrankungen bis 4'0
ansteigen. Normal blieb der Harnstoffgehalt bei epidemischer und
tuberkulöser Meningitis sowie bei meningealen Reizungen im Verlaufe
akuter Infekte; bei einigen Kindern mit Albuminurie verschiedenen
Grades war er leicht vermehrt, dagegen sehr stark bei 4 Kindern
mit akuten Ernährungsstörungen und schwerem Verfalle sowie
Sklerem (letzteres nur bei 3 dieser Patienten). Auch der Urin dieser
Patienten enthielt Eiweiß, doch stand die Schwere der Albuminurie
nicht im selben Verhältnis, wie der Grad der Harnstoffvermehrung
in der Zerebrospinalflüssigkeit. Letzteres Symptom sei daher nicht
610 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
auf eine Insuffizienz der Nierenfunktion zu beziehen, vielleicht auf
eine solche der Leber. R. Weigert (Breslau).
Clark. /ntestinal implantation of the bacillus lactis bulgaricus in cer-
tain intestinal conditions of infants. (Darmimplantation des Bazillus
lactis bulgaricus bei gewissen Darmzuständen der Säuglinge.)
(Americ. Jouen. Med. Assoc., 29. Juni 1912.)
Die Behandlung besteht in der Darreichung von Tabletten von
ciner Reinkultur nach jeder Nahrungsaufnahme, gelegentlich auch
vor derselben; die Diät wird nicht geändert; die Verwendung des
echten Bac. bulgaricus ist unumgänglich. Verf. berichtet über seine
Erfahrungen mit 22 Fällen von Gastroenteritis und Enterokolitis,
davon 6 mit Intoxikationserscheinungen ; das Resultat war einförmig
günstig. Die Behandlung wurde 3mal täglich 8 Tage nach schein-
barer Heilung fortgesetzt; als Zeichen der Heilung gilt der normale
Stuhlgang. Wachenheim.
Distaso. Über die Darmfäulnis. II. Bericht. (Zeitschr. f. Immunitäts-
forsch., XIII, 5.)
Stoffe, die dem Dickdarm normalerweise fremd sind, Nutrose,
Pepton usw., erhöhen die Lebenstätigkeit der Darmflora bedeutend.
Ihre Vermehrung, Gasbildung und die Zersetzung des Darminhaltes
ist um ein vielfaches gesteigert. Verf. teilt die Darmflora in zwei
Gruppen:
Durch die erste, die azetogenen Bakterien, wird die Fäulnis
verhindert. Aus verschiedenen Zuckerarten bilden sie Säuren, be-
sonders Essig- und Milchsäure, und schaffen dadurch für die Fäulnis-
erreger ein ungünstiges Milieu. Sie finden sich hauptsächlich ım
Darm des Kindes.
Die zweite Gruppe bilden die Fäulniserreger, Bact. coli, Proteus,
Streptokokken usw. Sie bevorzugen alkalische Reaktion und werden
mit zunehmenden Säurekonzentrationen gehemmt. Der Darın des
Erwachsenen ist ihr hauptsächlicher Fundort.
Purgantien und sogenannte Darmdesinfizientien beförderten
die Darmfäulnis durch Erhöhung der Alkaleszenz.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Samelson. Über Fetispaltung im Säuglingsblut. (A. d. Kinderklinik
in Freiburg i. B.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, S. 205.)
Der Verf. benutzte bei seinen Untersuchungen eine von Mi-
chaelis und Rona ausgearbeitete Methode (Biochem. Zeitschr..
Bd. XXXT, S. 345), die auf der Änderung der Oberflächenspannung
beruht, welche in der bei den Versuchen benutzten Fettlösung durch
«die Spaltung bewirkt wird. Es wurden 14 Fälle untersucht und in allen
die Existenz eines fettspaltenden Fermentes im Säuglingsblut nach-
gewiesen. Die geringste fettspaltende Kraft besaß das Blut zweier
„Komplikationsloser Atrophiker“. Birk (Kiel).
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 611
Hoobler. An adjustable metabolism bed for infants and young chil-
dren. (Bett für Stoffwechselversuche an kleinen Kindern.) (Amer.
Journ. Dis. Children, April 1912.)
Die Konstruktion des sinnreichen Apparates muß im Originale
studiert werden, wo genaue Abbildungen vorliegen.
Wachenheim.
Klinik der Kinderkrankheiten.
Cornelia de Lange. Beiträge zur pädiatrischen Klinik. (Ned. Tijd-
schr. v. Geneesk., 1912, € S. 810.)
1. Nephritis hämorrhagica. Diese, von Wagner zuerst
beschriebene Form der chronischen Nephritis, kommt bei Kindern
sehr selten vor. Sie ist charakterisiert durch periodisch auftretende
Hämaturie. Der Harn ist auch im blutfreien Stadium reich an
Eiweiß und Zylindern, während Ödeme fehlen.
Der durch Verf. beobachtete Fall betrifft ein Kind von 2!/,Jahren.
Die Krankheit bot hier das Eigentümliche dar, daß, ebenso wie in
einzelnen von Heubner beobachteten Fällen, Ödeme sich fanden.
Zugleich war ein Transsudat im Peritoneum vorhanden.
2. Infantile letale Anämie. Ein letal endigender Fall von
schwerer Anämie, bei dem sowohl das klinische Bild wie der hämato-
logische Befund teils mit der progressivon perniziösen Anämie, teils
mit den von Senator und Rubinstein mitgeteilten Fällen von
Iymphadenoider und aplastischer Veränderung des Knochenmarks
Ähnlichkeit bot.
3. Auto(alimentäre?)intoxikation unter dem Bilde von
Miliartuberkulose.
Ein Kind von 2!/, Jahren erkrankte mit Fieber, Erbrechen,
großer Atmung, Kernig, Trousseau, Albuminurie und Zylindrurie.
Das Kind machte einen so schwer kranken Eindruck, daß die
Diagnose auf Miliartuberkulose und die Prognose letal gestellt wurde.
Nach einigen Tagen trat aber, wider Erwarten, Besserung und
allmähliche vollständige Heilung auf.
L. findet am wahrscheinlichsten, daß es sich um einen Fall von
alimentärer Intoxikation gehandelt hat. Graanboom.
W.S. Moltschanoff. Über die Entwicklung einiger pädiatrischer
Fragen im Laufe des letzten Dezenniums nach dem Tode N. F. Fi-
latows (1902—1912). (Pädiatrija, 1912, Nr. 7.)
1. Frühdiagnose der Masern. 2. Vierte Krankheit. 3. Scharlach-
herz. Schlieps (Charkow).
Paget-Lapage. Einige Formen von Fieber mit ungewisser Ätiologie
im Säuglings- und Kindesalter. (Brit. med. Journ., 2687.)
Verf. nennt als Ursachen solcher oft rätselhafter, für Eltern
und Arzt beunruhigender Fieberzustände Rheumatismus, Leukämie
61? Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
und Hodgkinsche Krankheit, Bazillurie, intestinales Fieber und
Meningitis. Für jede dieser Formen werden einige Krankengeschichten
gebracht.
Paget- Lepage, der Arzt an einem Kinderspital in Manchester
ist, hat nur ein oder zwei Fälle von Finkelsteinscher Intoxikation
mit Fieber gesehen ; dagegen berichtet er von Fieber bei Über- und
Unterernährung an der Brust.
Bei Bazillurie respektive Kolizystitis hat Paget-Lapage
gute Erfolge mit der Darreichung von Kal. citric. 5 bis 10 grain
(1 grain — 0'06 g) 3stündlich gehabt, während er Urotropin für
ziemlich wertlos hält. Mit Vakzinetherapie hatte er zwei erfolgreiche
Fälle und würde sie stets bei chronischen Erkrankungen, bei denen
man mit Kal. citr. nicht zum Ziele kommt, in Anwendung bringen.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Takehiko Tanaka. Uber Knochenmarkgewebsentwicklung im Nieren-
hilusgewebe bei Anaemia splenica (Anaemia pseudoleucaemica infan-
tum). (Beiträge zur Kenntnis dieser Krankheit.) (Beitr. z. path.
Anat. u. allg. Path., 1912, Bd. LIII, S. 338.)
Bei zwei Fällen von Anaemia pseudoleuc. inf. fand sich neben
anderen Organen auch im Bindegewebe des Nierenbeckens eine aus-
gebreitete myeloide Umwandlung, die als kompensatorisch regene-
rativer Vorgang anzusehen ist, um den degenerativen Ausfall der
Knochenmarksfunktion, die durch die schwere rachitische Stoff-
wechselstörung hervorgerufen ist, zu decken. Diese myeloide Um-
wandlung ist zum Teil durch Einschwemmung von Markelementen,
teils durch autochthone Bildung entstanden. Lehndorff (Wien).
Hess. A study of icterus neonatorum by means of the duodenal
catheter. (Untersuchung über den Icterus neonatorum mittels des
Duodenalkatheters.) (Americ. Journ. Dis. Children, Mai 1812.)
Die Galle wird sehr selten in den ersten 12 Lebensstunden
sezerniert, öfter am zweiten Tag, namentlich wenn starker Ikterus
besteht, bei fehlendem Ikterus ist die Gallensekretion verzögert
und spärlich, sie bedarf zur vollen Entwicklung 8 bis 10 Tage. Der
Ikterus geht dem Übergang von Galle in den Darm voraus.
| Wachenheim.
Schloss and Commiskey. The etiology and treatment of the so-
called hemorrhagic disease of the new-born. (Atiologie und Be-
handlung der Hämophilie der Neugeborenen.) (Amer. Journ. Dis.
Children, April 1912.)
Man kann diese Fälle in wenigstens zwei Gruppen teilen ; erstens
die mit verzögerter Blutgerinnung, zweitens solche, bei denen wahr-
scheinlich eine Läsion der Gefäßwände vorliegt, obgleich dies nicht
bewiesen ıst. Die beste Behandlung besteht in der subkutanen Blut-
einsprilzung, die in der ersten Gruppe direkt indiziert, in der zweiten
wenigstens harmlos ıst. Die einzuführende Menge soll 10 bis 30 cm?
betragen und darf alle 4 bis 8 Stunden wiederholt werden. In den
Nr, 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 613
schwer verlaufenden Fällen ist die unmittelbare Transfusion an-
gezeigt. Wachenheim.
Vincent. Blood transfusion for hemorrhagic disease of the newborn.
(Transfusion bei llämophilie der Neugeborenen.) (Boston Med.
and Surg. Journ., 25. April 1912.)
Von Interesse ist die Verwendung der Vena jugularis externa.
Wachenheim.
Graham. Pathogenesis of hemorrhagic diseases of new-born. (Patho-
genese der hämorrhagischen hagie diseases der Neugeborenen.)
(Journ. exper. Med., April 1912.)
Diese Krankheiten können durch die verschiedensten Gifte
verursacht werden; nach der Meinung des Verf. sind am häufigsten
Chloroform und asphyktische Autointoxikation Schuld, also zwei
Geburtsmomente. Die verschiedenen Krankheitstypen beruhen auf
dem Hauptsitz der Zellentartung in den verschiedenen Organen,
die ungleichmäßig stattfindet. Die bezüglichen Untersuchungen sind
vom Verf. an Tieren ausgeführt worden. Wachenheim.
Herrmann Matti. Untersuchungen über die Wirkung experimenteller
Ausschaltung der ee (Mitt. a. d. Grenze. d. Med. u.
Chir., 1912, Bd. XXIV, S. 664.) |
Außerordentlich bedeutungsvolle Ergebnisse förderten Unter-
suchungen an Hunden, die M. zur Erforschung der Physiologie und
Pathologie der Thymus unternahm. Die Resultate der mit zahlreichen
ausgezeichneten Abbildungen illustrierten Publikation dürften spe-
ziell den Pädiater interessieren und daher ist wohl eine ausführliche
Wiedergabe der Ergebnisse der Arbeit gerechtfertigt: ‚Die vollständige
Thymusexstirpation hat bei Hunden typische Ausfallserscheinungen
zur Folge; in einer untergeordneten Zahl von Fällen war das Resultat
der Thymektomie ein negatives bezüglich Beeinflussung des All-
gemeinzustandes und Veränderungen am Skelett . . .
Nach einem verschieden langen Latenzstadium, während
welchem nur ein Zurückbleiben der Gewichtskurve gegenüber der-
Jenigen der Kontrolltiere zu konstatieren ist, werden die operierten
Tiere zunehmend träger, leichter ermüdbar, deutlich muskelschwach,
Veränderungen am Skelette treten auf, welche den bei Rachitis zu
beobachtenden schon makroskopisch sehr ähnlich sahen, und schließlich
sind die Tiere in einem Höhestadium der Skeletterweichung und
Muskelschwäche in ihrer Lokomotion hochgradigst gestört; werden
die Hunde weiter beobachtet, so tritt ein deutliches Stadium der
Kachexie in Erscheinung, an dem der Unterernährung infolge ge-
hinderter Lokomotion wohl ein wesentlicher ursächlicher Anteil
zukommt und welcher zum Tode führt. Eine eigentliche Idiotie ist
bei den thymektomierten Hunden unserer Erfahrung nach nicht zu
beobachten. Das Bild des thymopriven Zustandes ist ein wohl
charakterisiertes und typisches:
614 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Die Veränderungen am Knochensystem zeigen eine weitgehende
und in allen wesentlichen Punkten vollständige Übereinstimmung
mit Rachitis; die gegenüber der Rachitis beim Menschen etwa vor-
handenen Unterschiede erklären sich aus dem Umstande, daß die
Hunde schneller wachsen und entsprechend im Wachstum weiter
fortgeschritten sind, wenn der Thymusausfall sich geltend zu machen
beginnt, als das beim Einsetzen der Rachitis des Menschen der Fall
zu sein pflegt.
Aus dieser morphologischen Übereinstimmung kann natürlich
noch nicht auf eine Wesensgleichheit geschlossen werden. Die
Veränderungen am Skelette sind als thymektogene aufzufassen
und beruhen, allgemein ausgedrückt auf einer mangelhaften Kalk-
aufnahmefähigkeit des im Übeımaße produzierten neaen Knochen-
gewebes, also auf einer Störung des intermediären Stoffwechsels.
Die auffällige Muskelschwäche der ekthymierten Tiere ist den
Skelettveränderungen koordiniert und stellt eine Teilerscheinung der
nach Thymusausschaltung auftretenden Allgemeinerkrankung dar;
morphologisch charakterisiert sie sich als Atrophie mit degenerativen
Erscheinungen.
Für einen Zusammenhang zwischen Thymus und Blutbildung
im extrauterinen Leben ergeben sich in den Blutuntersuchungen an
thymektomierten Tieren keine Anhaltspunkte ; doch tritt bei operierten
Hunden die physiologische Abnahme der Lymphozyten und die
Zunahme der neutrophilen Leukozyten später ein als bei Kontroll-
tieren, entsprechend der Entwicklungshemmung ekthymierter Tiere.
Aus dem makroskopischen und mikroskopischen Verhalten des
Nebennierenmarks erhält man den bestimmten Eindruck, es trete
nach Thymektomie eine Hypertrophie der intrasuprarenalen Teile
des chromaffinen Systems ein; es liegen Anhaltspunkte für die An-
nahme vor, daß diese Hypertrophie des Nebennierenmarks korre-
lativer Art sein könnte.
Die Schilddrüse der thymektomierten Hunde zeigte eine geringe
Gewichtsvermehrung, welche, zusammengehalten mit den mikro-
skopisch beobachteten Veränderungen, für eine Hypertrophie spricht;
wahrscheinlich liegt eine vermehrte, ziemlich sicher eine veränderte
(qualitativ oder nur quantitativ) Schilddrüsenfunktion vor. Durch
verschiedene Befunde werden Beziehungen zwischen Thymus und
Milch wahrscheinlich gemacht; kombinierte Thymusmilzexstirpation
wirkt nicht direkt tödlich. Die Frage soll weiter untersucht werden.
Für die Beurteilung der Korrelationen zwischen Thymus und
Geschlechtsdrüsen ist unser Material nicht geeignet; eine auffällige
Hemmung der Spermatogenese und der Ovulation nach Thymektomie
konnten wir jedenfalls nicht feststellen.
Nach vorgenommenen Wägungen ist das Pankreas bei ekthy-
mierten Tieren deutlich hypertrophisch; aus der Feststellung einer
gewissen Vermehrung der Langerhansschen Inseln in der: Gauda
pancreatis der operierten Tiere einzelner Würfe wagen wir keine
Schlüsse zu ziehen; Zufälligkeit ist nicht ausgeschlossen.
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 615
Die Hypophyse scheint bei thymektomierten Hunden relativ
größer zu sein, ist aber im Stadium der Kachexie klein. — Das relative
Gewicht der Leber war bei operierten Hunden höher. `
Im Rückenmarke und Gehirn finden sich bei einem unter-
suchten kachektischen Tier in Übereinstimmung mit den von Klose
und Vogt erhobenen Befunden vermehrte Abbauerscheinungen.
Aus diesen Untersuchungen geht jedenfalls hervor, daß die
Entfernung der Thymus bei wachsenden Hunden durchaus nicht
belanglos ist, vielmehr in der großen Mehrzahl der Fälle zu ganz
charakteristischen Erscheinungen führt, welche ursächlich mit dem
Ausfalle der Funktion des entfernten Organs in Verbindung gebracht
werden müssen. Daraus folgt, daß die Thymusdrüse bei diesen Tieren
kein entbehrliches Organ darstellt; ihr Wegfall vermag dann nicht
kompensiert zu werden. Tiere, bei denen die Exstirpation der Thymus
keine Störungen des Allgemeinzustandes und namentlich auch keine
Wachstumshemmung zur Folge hat, verfügen offenbar über ‚Ersatz-
funktionen‘ verwandter Organe, wo nicht zurückgelassene akzesso-
rische Thymusläppchen das Auftreten der Ausfallssymptome zu
verhindern vermögen.“
Diese Zusammenfassung erschöpft durchaus nicht die effektiven
Ergebnisse der arbeitsreichen und gründlichen Studie, sie zeigt jedoch
an, daß die Arbeit ein allgemeines Interesse reichlich verdient.
R. Weigert (Breslau).
Fritz Seiler. Untersuchungen über den Einfluß der Thymusdrüse
auf die Blutbildung, respektive das Blutbild. (Mitt. a. d. Grenzgeb.
d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXIV, S. 862.)
Die Ergebnisse dieser Arbeit finden sich in dem Referate über
die Arbeit von Matti zum gleichen Thema.
R. Weigert (Breslau).
Friedrich Hüttenbach. Zin Fall von Trichobezoar des Magens bei
Infantilismus. (Mift. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1917,
Bd. XXIV, S. 84.)
Bei einem Mädchen mit Infantilismus, der wahrscheinlich auf
dystrophischer Basis entstanden war, fand sich ein vollkommener
Ausguß des Magens mit einer Haargeschwulst (Trichobezoar), die
durch Verschlucken der eigenen und auch fremder Haare, sowie
aus Haaren, die aus Kleidern ausgezupft waren, entstanden war.
R. Weigert (Breslau).
E. Wieland. Über hypothyreotische Konstitution und über frühzeitig
erworbene Athyreose. (A. d. Kinderklinik in Basel.) (Zeitschr. f.
Kinderheilk., Bd. IV, H. 4, S. 310.)
Nach eingehender kritischer Betrachtung der in der Literatur
niedergelegten Fälle von infantiler erworbener Athyreose teilt
der Verf. einen selbst beobachteten einschlägigen Fall mit. Hinsichtlich
der Einzelheiten muß auf das Original verwiesen werden.
| Birk (Kiel).
616 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Triboulet et M'e de Jong. Une famille d’achondroplases. (Bull. de
la soc. de péd., Paris, 1912, S. 213.) |
In einer Familie sind 3 Kinder und wahrscheinlich der Vater
von Achondroplasie befallen, während 2 andere Kinder (das 2. und 3.)
gesund sind. Von 2 Kindern (14!/, und 23 Jahre alt) werden nähere
Daten mitgeteilt, dabei ist bemerkenswert, daß die Patienten neben
den Symptomen der Achondroplasie auch solche einer überstandenen
Rachitis (Coxa vara, genu valgum) aufwiesen. Beide Erkrankungen
können also nebeneinander dasselbe Individuum befallen.
E | : R. Weigert (Breslau).
G. W. Schorr. Chondrodystrophia adolescentium s. tarda. (Mitt. a.
d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. 24, S. 54.)
Eine 16jährige Mulattin, die das klinische Bild der Rachitis
tarda bot, ging an Tuberkulose zugrunde. Die histologische Unter-
suchung von Knorpeln und Knochen ergab jedoch ein von der Rachitis
abweichendes und mehr dem von Kaufmann bei der Chondro-
dystrophia foetalis beschriebenen entsprechendes Bild. Verf. glaubt
daher, daß es sich hier nicht um Rachitis gehandelt habe, daß man
vielmehr eine Chondrodystrophia tarda anzunehmen habe. Bemerkens-
wert ıst, daß bei 3 Schwestern der Patientin dieselbe Krankheit
konstatiert worden ist. R. Weigert (Breslau).
R. Fischl (Prag). Was lehrt mein Rachitismaterial? (Zeitschr. f.
Kinderheilk., Bd. IV, S. 389.) `
Kassowitz zu Ehren geschrieben !
Keine neuen Ergebnisse. Birk (Kiel).
Morris. Prurigo, Pruriginöses Ekzem und Lichenisation. (Brit. med.
Journ., 2687.) Ä
Morris gibt einen Überblick über die verschiedenen Theorien,
die über Prurigo hauptsächlich von den Franzosen und von der
Wiener Schule emittiert sind. Wie mannigfaltig die Ansichten über
die Erkrankung sind, geht u. a. aus einem Referat von White
(Boston) hervor, das derselbe auf dem dritten internationalen Der-
matologenkongreß über Prurigo hielt und in dem er: folgende
Theorien zitierte: 1. Pruritus, 2. Sensibilitätsneurose, 3. Motilitäts-
neurose, 4. pruriginöse Diathese, 5. Neurodermatose, 6. Mischung
von Lymphatismus, Arthritismus und Nervosität, 7. vasomotorische
Transsudation, 8. Trophoneurose, 9. Dyskrasie.
In der Behandlung tritt Morris dafür ein, den Ernährungs-
zustand durch kräftige Kost (generous diet) und Lebertran zu heben.
Philippson (Frankfurt a. M.).
Mc. Clanahan. The management of asthma in children. (Die Be-
handlung des Asthma der Kinder.) (Americ. Med. Journ.
Sciences, Juni 1912.)
Die eventuelle Prognose ist günstig; gelegentlich bildet sich
Emphysem aus. Bei der Behandlung muß oft viel herumgetastet
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 617
werden, da, wie bei Erwachsenen, die Patienten sehr verschieden
auf die Medikamente reagieren ; oft ist Klimawechsel auf einen oder
mehrere Winter gefordert. Auch die Anfälle erfordern recht ver-
schiedene und individuell angepaßte Behandlung, oft hilft nur
Morphium. Wachenheim.
Schippers. Die atypische Kinderpneumonie. (Ned. Tijdschr. v. Ce-
neesk., 1912, 1, S. 1049.)
Bei zwei de S. beobachteten Fällen von kruppierter Pneu-
monie bei Kindern von 2 respektive ?!/, Jahren ergab sich der große
Wert der Röntgenuntersuchung für die Diagnose.
In beiden Fällen konnte, schon 6 Tage bevor die für Pneu-
monie charakteristischen physikalischen Erscheinungen vorhanden
waren, durch Röntgenaufnahme eine Hiluspneumonie festgestellt
werden.
In einem dritten Falle war die Pneumonie kompliziert mit einer
Pneumokokkenmeningitis, welche nach wiederholter Lumbalpunktion
zur Heilung kam.
Schließlich wird noch ein Fall erwähnt von kruppöser Pneu-
monie bei einem kaum 4 Monate alten Säugling. !Außer dem
exzeptionell jugendlichen Alter ist hier noch bemerkenswert, daß
etwa 3 Wochen nach dem Beginne der Erkrankung und einige Tage
nach dem Schwinden der physikalischen Herderscheinungen sich
subkutan im Epigastrium ein mandaringroßer AbszeB entwickelte,
aus dessen Eiter Pneumokokken kultiviert werden konnten. Voll-
ständige Heilung. Graanboom.
Comby. Pneumonie du sommet droit prolongée (vingt jours) état
typhoide, mutisme, guérison. (Arch. de méd. des enfants, Tom. XV,
Février 1912.)
Ein überaus schwerer Pneumoniefall mit meningitischen und
psychotischen Symptomen. Freund (Breslau).
Howland and Hoobler. The effect of cold fresh air on the blood-
E in pneumonia of children. (Der Einfluß frischer kalter
uft auf den Blutdruck bei Pneumonie der Kinder.) KEE
Journ. Dis. Children, Mai 1912.)
Bei der gegenwärtig sehr beliebten Freiluftbehandlung der
Pneumonie ist diese Untersuchung von großem Interesse. Verff.
notieren eine Zunahme des Blutdrucks von 10 bis 15 nım innerhalb
1 bis 2 Stunden, die nach Rückkehr ins Krankenzimmer rasch abfällt.
Dies kommt aber bloß im Winter vor, nicht bei warmer Witterung,
es ist also speziell der Einatmung kalter Luft, nicht der Frische der
Luft zuzuschreiben. Auf den eventuellen Wert des Verfahrens gehen
Verff. nicht ein; die Harmlosigkeit desselben steht nach reichlicher
klinischer Erfahrung fest. Wachenheim. :
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 42
618 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
H Hirschfeld (Berlin). Polycythämie und Plethora. (Sammlung
zwangl. Abhandl. a. d. Gebiete d. Verdauungs- und Stoffwechsel-
krankh., Karl Marhold, Halle a. S., 1912, M. 1:50.)
Das Krankheitsbild der Polycythämie hat in den letzten Jahren
eine bedeutsame kasuistische Bereicherung erfahren. Hierauf fußend,
gibt der Verf. eine recht gute klinische Darstellung der genannten
Erkrankung. Birk (Kiel).
F. Goeppert. Zur Behandlung der akuten spastischen Bronchitis des
frühesten Kindesaliers im Anfall. (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 17.)
Empfehlung des Urethans, und zwar per os im 1. Vierteljahre
0:5 g, später bis zu l'5g im 1., 2g im 2. Jahre. Per Klysma ist
die doppelte, bei den größeren Dosen etwa um !/,mal stärkere Dose
zu wählen. Die gleiche Dose darf stets nach ?/, Stunden wiederholt
werden. Keller.
P. Schneider. Bronchitis plastica. (Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXV,
H. 1.)
Es handelte sich in dem ausführlich mitgeteilten Krankheits-
falle um eine während 1!/, Jahren bestehende Bronchitis mit starkem
Emphysem und asthmatischen Anfällen, bei der in ziemlich regel-
mäßigen Intervallen umfangreiche Ausgüsse von Teilen des Bronchial-
baumes ausgehustet wurden. Außerdem bestand eine Polyserositis
(Herzbeutel, Pleura, Pseudoleberzirrhose), hochgradige Erweiterung
des rechten Herzens mit schweren Erscheinungen von Dekompensation,
der das Kind im Verlaufe eines noch dazu akquirierten Keuchhustens
erlag. Die ausgehusteten plastischen Massen gaben Veranlassung zu
eingehender chemischer Untersuchung. Sie erwiesen sich als eine
phosphorfreie Substanz, deren N-Gehalt zwischen dem des Muzin
und Fibrin liegt, die keine reduzierende Substanz abspaltet, in ver-
dünntem Alkalı und schwachen Säuren löslich, in stärkeren Neutral-
salzlôsungen im Gegensatze zu Muzin und Fibrin unlöslich ist und
ım Pepsin-Salzsäure-Gemisch nur langsam und unvollkommen verdaut
wird. Freund (Breslau).
A. A. Kisselj. Ein Fall von Bronchektasie bei einem 7'j, jährigen
Mädchen. (Ssibirskaja Wratsch. Gas., 1911, Nr. 38.)
A. A. Kisselj. Ein durch die Autopsie bestätigter Fall von Bronch-
ektusie bei einem 12 jährigen Knaben. (Ssibirskaja Wratsch. Gas.,
1911, Nr. 39.)
Mitteilung von Fällen, wie sie Hans Vogt im Jahrbuch für
Kinderheilkunde (Bd. 74, 1911, S. 627) unter der Bezeichnung
„Chronische Bronchiolektasie‘‘ beschrieben hat. Es wäre zu wünschen,
daß die Mitteilung derartiger, keineswegs seltener Fälle sich häufte,
damit die Aufmerksamkeit der Ärzte darauf gelenkt würde, daß es
außer der Tuberkulose auch andere, ziemlich häufig vorkommende,
chronische Lungenerkrankungen im Kindesalter gibt. Es würden
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 619
dann viele Kinder vor einer Unterbringung in Sanatorien für Tuber-
kulöse und vor Tuberkulinkuren bewahrt werden.
Schlieps (Charkow).
Comby. Pleurésie hémorrhagique chez une filette de deux ans et demi.
(Arch. de méd. des enfants, Tome XV, Février 1912.)
Hämorrhagische Pleuritis, hervorgerufen, wie die Obduktion
ergab, durch ein Rundzellensarkom des Mediastinums.
Freund (Breslau).
Dean. Ein Fall von Pneumokokken-Endocarditis ulcerosa bei einem
dreijährigen Kinde. (Brit. Journ of Children’s Diseases, Vol. IX,
Nr. 103.)
Die Erkrankung begann mit Erbrechen ; am vierten Tag Exitus,
nachdem am Tage vorher typische Meningitissymptome aufgetreten
waren. Bei der Sektion fand sich außer den Veränderungen an den
Meningen eine Endocarditis ulcerosa, die sich hauptsächlich im
rechten Herzen ausgebildet hatte; die Leber war vergrößert und
fettig degeneriert. Bei der Autopsie wurden sowohl im Herzblut
wie im meningealen Eiter Pneumokokken ın Reinkultur nachgewiesen.
Die Lungen waren frei. Dean ist der Ansicht, daß die Endokarditis
schon längere Zeit bestanden hatte und jedenfalls die Infektion .der
Meningen sekundär erfolgte. Philippson (Frankfurt a. M.).
Barling. Pneumococcal peritonitis in children. (Pneumokokkenperi-
tonitis bei Kindern.) (Pediat., Mai 1912.)
Verf. berichtet über 28 Fälle. Die Eintrittspforte der Infektion
ist unklar. Die Sterblichkeitsziffer ist hoch, 79°/,, bloß operierte Fälle
haben Aussicht auf Genesung. Wachenheim.
V. Imerwol. De la pericardite purulente chez les enfants et quelques
considérations sur la péricardite traumatique. (Arch. de méd. des
enfants, Tom. XV, Février 1912.)
Zusammenstellung der Literatur über eitrige Perikarditis im
Kindesalter, speziell auch der seltenen Fälle mit traumatischer Ent-
stehung. Bericht über zwei eigene Fälle, der eine nach einem Trauma
entstanden, beide durch Inzision und Drainage des Perikards geheilt.
Freund (Breslau).
A. L. Dynkin. Zur Ätiologie und Kasuistik der erworbenen Herz-
fehler bei Kindern. (Pädiatrija, 1912, Nr. 6.)
Verf. bearbeitete ein Material von 2003 Krankengeschichten.
Aus den Schlußsätzen seien folgende hervorgehoben: Die Häufigkeit
der erworbenen Herzfehler bei Kindern beträgt gegenüber der
Statistik Weils (5°%/,), ungefähr !/,°/, bis 1°/,, Keinesfalls mehr als 1°/,.
Der häufigste Herzfehler ist bei Kindern wie auch bei Erwachsenen
die Mitralinsuffizienz ; Aorteninsuffizienz kommt seltener vor. Mitral-
oder Aortenstenose in reiner Form gehören zu den größten Selten-
heiten. Als ätiologisches Moment kommen in erster Linie rheu-
42%
620 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
matische Erkrankungen und Streptokokkeninfektionen in Betracht.
Das Endokard wird in der Regel schon bei der ersten Erkrankung
an Rheumatismus mitergriffen. Schlieps (Charkow).
Hecht. Über atrioventrikuläre Automatie bei postdiphtherischer Herz-
schwäche. (Wiener med. Wochenschr., 1912, S. 2015.)
Mittels Elektrokardiographie wurde in einem Falle post-
diphtherischer Herzlähmung zuerst neben Dilatation, Galopprhythmus
usw. eine atrioventrikuläre Automatie festgestellt, der später eine
extrasystolische Arythmie folgte, mit Ausgang der vorzeitigen Kon-
traktionen vom Vorhofe. Es muß sich um eine ausgebreitete Myokard-
affektion gehandelt haben, nicht nur im Tawaraschen Knoten,
sondern auch in der Muskulatur des Ventrikels und Vorhofes. Digitalis
wirkte prompt durch Erhöhung des Vagustonus.
Lehndorff (Wien).
Ragnar Friberger. Über Arythmie bei gesunden Kindern. (Arch. T.
Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Zum ersten Male liegen hier systematische Untersuchungen an
cinem großen Material vor. Die interessanten Ergebnisse dürften als
Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen auf diesem Gebiete von
grundlegender Bedeutung sein.
Es wurden 321 Kinder untersucht. Während einer Minute
wurden mit dem Jaquetschen Polysphygmographen Radialis- und
Venenpuls geschrieben. Die Kinder wurden ferner innerlich unter-
sucht und einer Art Funktionsprüfung des Herzens unterzogen.
Keines der 321 Kinder hatte einen ganz regelmäßigen Puls.
Nach dem Grade der Arythmie teilt F. die Fälle in 3 Gruppen: einiger-
maßen regelmäßigen Puls hatten 374°/,, stark unregelmäßigen 122%.
mäßig unregelmäßigen 50°4%/,. — Ein Unterschied gegenüber den
Befunden an gesunden Erwachsenen besteht weniger in der Häufigkeit
der Arythmie, als darin, daß große Differenzen der Pulslänge nur
bei Kindern vorkommen.
Die Analysen der Pulskurven beweisen, daß die Genese der
Arythmie eine einheitliche ist. Der nächste Ursprung der Unregel-
mäßigkeit muß an einem oberhalb des Vorhofes gelegenen Punkte
des Reizerzeugungs- und Reizleitungssystems gesucht werden. Bei
einem kleinen Teil vielleicht im Vorhofe selbst. Atrioventrikuläre
oder ventrikuläre Extrasystolen kamen nicht vor, ebensowenig ein
Block zwischen Vorhof und Kammer oder perpetuelle Arythmie.
Übereinstimmend mit Mackenzie fand F., daB bei der Kinder-
arythmie lediglich die Dauer der Diastolen wechselt, der Ablauf der
Systolen dagegen der Hauptsache nach normal ist.
3 Haupttypen der Arythmie lassen sich unterscheiden: Die
größte Gruppe umfaßt Fälle, bei denen lange Pulse mit kürzeren in
der Weise abwechseln, daß die Dauer der Pulse sich allmählich während
einiger Schläge verlängert, um dann wieder nach und nach kürzer zu
werden. Bei der 2. Gruppe wird die Pulsfrequenz in regelmäßigen
Intervallen mit einem Sprunge plötzlich stark reduziert, um von da
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 621
aus langsam wieder zuzunehmen. Diese beiden Formen lassen sich
aus einem Wechsel der Schnelligkeit der Reizerzeugung erklären.
Bei der 3. Gruppe treten kleinere Differenzen in unregelmäßiger
Weise auf, die ihre Erklärung wohl in einer gewissen Labilität der
Reizerzeugung finden. — Auf einige andere ungewöhnliche Formen
der Arythmie kann hier nicht eingegangen werden. F. hält es nicht
für ausgeschlossen, daß aurikuläre Extrasystolen und sino-aurikuläre
Überleitungsstörungen bei gesunden Kindern vorkommen.
In allen Fällen fand F. einen Zusammenhang der Arythmie
mit der Respiration, was allerdings nicht an jedem Teil einer Kurve
erkennbar ist. Namentlich Mackenzie gegenüber hält F. daran fest,
daB bei genügend langer Registrierung dieser Zusammenhang stets
konstatierbar sei.
Außer der Pulsfrequenz wechselt auch die Größe der Pulsschläge,
ein Folge davon, daß bei verschiedener Dauer der Diastole verschieden
große Blutmengen in das Herz einströmen. Ausnahmen hiervon
sind selten.
F. bespricht weiter die diagnostische Bedeutung der Arythmie.
Da atrioventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen bei gesunden
Kindern nicht beobachtet sind, handelt es sich hauptsächlich darum,
diese auszuschließen respektive zu erkennen. Auch andere Unter-
scheidungen können Schwierigkeiten machen und nur durch prak-
tische Registrierung entschieden werden, doch stehen dem Arzte im
allgemeinen andere wichtigere Kriterien zur Beurteilung des Herzens
zur Verfügung.
Das Alter hat gewissen Einfluß auf die Arythmie. Die Häufigkeit
der Arythmien nimmt vom 5. bis 12. Jahre ab, im 13. und 14. Jahre
nimmt sie wieder zu. Die Körperkonstitution zeigte sich ohne Einfluß
auf die Häufigkeit der Arythmie, und Kinder mit geschwächtem
Herzen zeigten nicht häufiger Arythmien als andere. Ebensowenig
kann der neuropathischen Konstitution eine wesentliche Bedeutung
für die Entstehung von Arythmien beigemessen werden. Eher scheint.
Anämie eine Bedeutung zu haben. Die Behauptung, daß gewisse
‘ Erkrankungen die Entstehung von Arythmien begünstigen sollen,
führt F. darauf zurück, daß die Arythmien oft erst während einer
Erkrankung festgestellt werden. Thorspecken (Badenweiler).
Déléarde et Repellin. Un cas d’anasarque sans albuminurie in
cardiopathie chez une fillette de huit ans hérédosyphilitique. (Arch.
de méd. des enfants, Tom: XV, Avril 1912)
Der Fall wird von den Autoren als eine atypische Form der
chronischen Nephritis auf syphilitischer Grundlage gedeutet; die
Funktionsprüfung der Nieren ergab lediglich eine Insuffizienz der
Chorausscheidung. Die bisweilen rezidivierenden Ödeme werden
stets durch salzarme Kost rasch zum Verschwinden gebracht.
Freund (Breslau).
Maillet. Les uccidants de l’adénopathie trachéo-bronchique. (Arch.
de med. des enfants, Tom. XV, Mars 1912.)
622 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Eine Besprechung der im Verlaufe der Bronchialdrüsenerkran-
kungen auftretenden Störungen ohne Beibringung von Material.
Freund (Breslau).
D. Ssokolow. Über Drüsenerkrankunyen bei Kindern. (Arch. f.
Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Vorwiegend referierende Arbeit. Außerdem Mitteilung einiger
chronischer fieberhafter Erkrankungen der Peritoneal- respektive
Tracheobronchialdrüsen nichttuberkulösen Ursprungs.
Thorspecken (Badenweilen).
Cornelia de Lange. Die Bauchperkussion bei Kindern und Pseudo-
aszites. (Ned. Tjidschr. v. Geneesk., 1912, I, S. 1239.)
Bei 70 sowohl klinisch als poliklinisch beobachteten Kindern
wurden Form, Lage und Ausbreitung der Dämpfung, die sich bei
der Perkussion des Bauches ergibt, studiert. Der Eiter und die Aus-
breitung der Dämpfung zeigten sich sehr wechselnd. In einigen
Fällen erhielt diese sich bei Lagewechsel des Patienten als eine freie
Flüssigkeit in der Bauchhöhle. Bei demselben Kinde waren Sitz
und Begrenzung in verschiedenen Tagen sehr wechselnd. Undulation
wurde selten, Schwappen sehr oft festgestellt.
Die Dämpfungen wurden sowohl bei Kindern mit chronischem
Darmkatarrh als bei gesunden Kindern und bei sehr jungen Säuglingen
gefunden.
Mit Tobler ist Verf. der Meinung, daß in vielen Fällen die
Dämpfung durch flüssigen Darminhalt verursacht wird; in anderen
Fällen war sie von kontrahierten Darmschlingen abhängig.
Unter den genannten 70 Kindern waren 6, die die Erscheinungen
von Pseudoaszites darboten.
Durch Verf. wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß bei
dem Pseudoaszites der Eindruck von freier Flüssigkeit so sehr
beträchtlich sein kann, daß schon öfter fälschlich Laparatomie
ausgeführt wurde.
In den erwähnten 6 Fällen von Pseudoaszites fehlte in der
Regel die Undulation. Dieses Symptom kann aber eventuell auch
bei Pseudoaszites sich finden.
Verf. behauptet nun, daß, wenn bei einem Kinde bei der Bauch-
perkussion sich eine für Aszites charakteristische Dämpfungslinie
und eine mehr oder weniger deutliche Undulation sich vorfinden,
ınan nicht nur an Aszites, sondern auch an Pseudoaszites denken soll.
Bei dem letzteren aber ist der Befund, sowohl was die Undulation als
die Dämpfungslinie betrifft, an verschiedenen Untersuchungstagen
sehr wechselnd, während sie bei dem gemeinen Aszites sehr konstant
sind. Graanboom.
M. Paunz. Über die Verwendung der direkten Laryngoskopie
und Tracheobronchoskopie bei Kindern. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXXVI, Erg.-Heft.)
Die Arbeit enthält im wesentlichen ein Material von 50 Kranken-
geschichten, das die bedeutenden diagnostischen und therapeutischen
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 623
Erfolge, die mittels der verwendeten Methoden zugänglich sind, auf-
zeigt. Zum Referat im einzelnen nicht geeignet.
Freund (Breslau).
Abrand. Sténose de larynx chez un jeune garcon. Intervention sous
laryngoscopie directe. Guérison. (Bull. de la. soc. de péd., Avril
1912, Nr. 4.)
Einige Zeit nach der Ausheilung einer schweren stenotischen
Larynxdiphtherie (mehrfache Intubation) entwickelt sich von neuem
eine Larynxstenose, die sich bei der Autoskopie als durch Schleimhaut-
wucherungen im Kehlkopfinnern hervorgebracht erwies. Heilung
durch endolaryngealen Eingriff. Freund (Breslau).
M. Guisez. Cing cas de corps étrangers trachéaux et bronchiques
dont deux chez le même enfant diagnostiqués et guéris x la
bronchoscopie. (Bull. de la soc. de ped., Fevrier 1912, Nr.
Freund
Jourdanet. La „livedo annularis“ chez les enfants. (Arch. de med.
des enf., Tom. XV, Février 1912.)
Einer der auch im Kindesalter vorkommenden seltenen Fälle
von „marmorierter Haut“, deren Bild zustandekommt durch ein
Neben- und Durcheinander von bläulichrot injizierten und normalen
Hautpartien. Unter den gegebenen Umständen kam die Differential-
diagnose gegenüber verschiedenen anderen Affektionen in Betracht
(Purpura, Rubeolen), die ausführlich besprochen wird.
Freund (Breslau).
J. Comby. Bromides cutanées chez le nourrisons. (Bull. de la soc.
de péd., Avril 1912, Nr. 4.)
Bromausschlag bei einem Säuglinge an der Brust infolge starken
Bromgebrauches der Mutter. Freund (Breslau).
Hallé et Dorlencourt. Bromides „pa ulo-tuberculeuses geantes. (Bull.
de la soc. de péd., Février 1912, Nr. 2.)
Beschreibung eines schweren Bromau-cchläees der auffallender-
weise bei einem Kinde auftrat, das bereits vorher Brom in erheblichen
Gaben erhalten und gut vertragen hatte. Freund (Breslau).
G. Riehl. Über Mikrosporie in Wien. (Wiener med. Wochenschr.,
1912, S. 1477.)
Das Auftreten gehäufter Fälle von Mikrosporie in einigen
Schulen und Waisenhäusern Wiens veranlaßte den Chef der der-
matologischen Klinik ausführlich Symptomatologie und Differential-
diagnose zu besprechen. Durch sofortige Untersuchung aller Schul-
kinder und Isolierung der Erkrankten gelang es, die Infektion ganzer
Klassen zu verhüten. Die Behandlung besteht in Expilation durch
Röntgenstrahlen, hierauf Jodtinktur, Wilkinson usw. Es sollen
eigene Ambulatorien in verschiedenen Bezirken eingerichtet werden,
624 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
wo die Amtsärzte die Behandlung nach dem Muster von Paris und
Basel durchführen. Lehndorff (Wien).
E. A. Heimann. Schielen und Schielbehandlung im Kindesalter. (Arch.
f. Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
H. empfiehlt, die Behandlung schielender Kinder möglichst
frühzeitig zu beginnen. Wo Übersichtigkeit die Ursache des Einwärts-
schielens ist, muß diese durch ein dauernd zu tragendes Konvexglas
korrigiert werden. Gegebenenfalls kommt außerdem die Atropinisation
des nicht schielenden “Auges i in Frage. Bei Kindern von zirka 4 Jahren
an sind mehrwöchentliche Übungen am Amblyoskop vorzunehmen.
Wo diese Methoden im Stiche lassen oder der Schielwinkel mehr als
150 beträgt oder bei hochgradiger einseitiger Schwachsichtigkeit ist
bei Kindern über 4 bis 5 Jahren die Vorlagerung des Musc. rect.
externus vorzunehmen. — Beim Auswärtsschielen bietet die konser-
vative Therapie wenig Aussicht auf Erfolg.
Thorspecken (Badenweiler).
Rendall und Burton. Bettisolierung bei Infektionskrankheiten. (Lan-
cet, I, Nr. 11, 1912.)
Interessanter Bericht über den Versuch, Kranke, die wegen
Infektionskrankheiten und sonstigen Erkrankungen eingeliefert
wurden, in einem gemeinsamen Pavillon des City Hospitals in Liver-
pool unterzubringen und die Übertragung nur durch peinlichste
Sauberkeit und Schulung des Ärzte- und Wartepersonals zu verhindern.
Der Versuch kann als durchaus gelungen angesehen werden,
denn obwohl Patienten mit Scharlach, Diphtherie, Masern, Keuch-
husten, Varizellen, Erysipel usw. gleichzeitig mit anderen Patienten
aufgenommen wurden, kamen innerhalb der zwei Jahre, über die sich
der Versuch erstreckt, nur 2 Neuerkrankungen an Infektionskrank-
heiten in der Abteilung zur Beobachtung. Im ganzen wurden während
dieser Zeit 668 Fälle behandelt, darunter 473 Infektionskrankheiten.
Einzelheiten sind nachzulesen. Philippson (Frankfurt a. M.).
Braun und Husler (Frankfurt). Eine neue Methode zur Untersuchung
der Lumbalpunktate. (Deutsche med. Wochenschr., 1912, S. 1179.)
Meningitische Lumbalpunktate, insbesondere Tuberkulose, geben
bei Zusatz einer stark verdünnten Salzsäure (ie nol im Verhalt -
nisse 1:5 (lem? Liquor + Dem? Säure) deutliche Trübung und
unterscheiden sich dadurch von normalen Punktaten.
Th. Messerschmidt. (Straßburg i. E.).
K. Churchill. The Wassermann reaction in infants and children. (Die
Wassermannsche Reaktion bei Kindern.) (Americ. Journ. Dis.
Children, Juni 1912.) i
Verf. findet einen hohen Prozentsatz positiver Reaktion, und
zwar auch unter symptomenfreien Kindern. Wachenheim.
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 625
Ernst Welde. Erfahrungen mit Salvarsan bei Lues congenita. (Jahrb.
f. Kinderheilk., Bd. LXXV, H. 1.)
Bericht über 28 am Dresdener Säuglingsheim behandelte Fälle
unter Beibringung der Krankengeschichten, übrigens durchwegs
künstlich genährte Kinder. Die Erfolge werden als befriedigend,
aber der sonst geübten Hg- und Jodbehandlung nicht überlegen,
bezeichnet. Es wird — trotz erheblicher, aber der Überwindung
zugänglicher Schwierigkeiten — die intravenöse Einverleibung als
die schonendste empfohlen. Bei subkutaner oder intramuskulärer
Injektion gab es stets Infiltrate und Nekrosen. Die Wassermannsche
Reaktion wurde niemals (in einem einzigen Falle nur vorübergehend)
negativ. Freund ‚Bis Jen)
C. T. Noeggerath. Klinische Beobachtungen bei der Salvarsan-
behandlun St bei een Säuglingen. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXX
Auf a ne Krankengeschichten von 28 in der Charite-
Kinderklinik behandelten Fällen kommt der Autor zu folgenden
Schlüssen:
1. Das Mittel ist nicht so gefährlich, als man anfänglich be-
sorgte. Immerhin wird ınan ganz junge Säuglinge beziehungsweise
solche in schlechtem Allgemeinzustande lieber zunächst mit Hg
behandeln.
2. Septisch Erkrankte sind wenigstens vorläufig von der
Salvarsanbehandlung auszuschließen.
3. Allein die intravenöse Injektion kommt in Frage.
4. Die Dosis efficax minima ist 2mg pro Kilogramm Körper-
vewicht; man soll aber möglichst häufig spritzen, möglichst rasch
steigen und so bald bis zu O'l g pro Injektion gelangen.
9. Unangenehme Nebenerscheinungen werden immer seltener.
Die schnelle Wirksamkeit steht außer Frage. Die Frage der Heilung
ist — freilich bisher für wenige Fälle — zu bejahen. Es scheint die
Kombination mit Hg am aussichtsreichsten.
Ungewiß ist einstweilen das endgültige Schicksal der Behandelten,
ferner die Fragen, ob die gegenwärtig geübte Methodik so erfolg-
reich und ungefährlich ist, wie es bisher scheint, und ob das Sal-
varsan bei gewissen Formen der Säuglingslues kontraindiziert wäre.
Trotzdem erblickt Verf. schon heute in dem Präparat eine
wertvolle Vermehrung der antisyphilitischen Heilmittel auch für das
Säuglingsalter. Freund (Breslau).
E. Rach. Zur Kenntnis der luetischen Leptomeningitis beim: Säug-
ling. (Jahrb. f. Kinderheilk., Bd. LXXV, H. 2.)
Es handelt sich um einen Fall, in dem intra vitam im Lumbal-
punktat Spirochäten gefunden worden sind, ein seltener Befund, wie
er nur bei schweren floriden echt syphilitischen Erkrankungen des
Zentralnervensystems vorkommt und — unter der Voraussetzung des
Fehlens von Spirochäten im strömenden Blute — diagnostisch für
solche verwertbar ist.
626 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Die Literatur über das Vorkommen entzündlicher Veränderungen
an Gehirn und Meningen bei der hereditären Lues und über die
bisher vorliegenden Spirochätenbefunde hierbei wird vom Verf.
zusammengestellt. Freund (Breslau).
J. Vas. Die weiteren Entwicklungs- und Gesundheitsverhältnisse der
mit Lues orgena behafteten Kinder. (Jahrb. f. Kinderheilk.,
Bd. LXXV, 4
Die Arbeit stützt sich auf ein großes Material aus dem Ambu-
latorium des Stephaniespitals in Budapest. Die Schlußfolgerungen
daraus lassen sich etwa folgendermaßen zusammenfassen:
Die luetischen Säuglinge — durchgehends Brustkinder —
nahmen schließlich ganz gut zu, aber nicht so gut wie luesfreie Brust-
kinder.
Zwei Drittel zeigten Rezidive (insbesondere war dies der Fall
bei mütterlicher Belastung, Pemphigus und Osteochondritis). Unter
20 weiter verfolgten Syphilitikern wiesen 7 im Alter von 2!/, bis
7 Jahren stehende bei der letzten Untersuchung syphilitische
Symptome auf. Ein Drittel bekam Rachitis in stärkerem Grade.
Fast alle begannen mit 1 bis 1!/, Jahren zu gehen. Unter den sonst
in nicht unerheblicher Zahl auftretenden interkurrenten Erkran-
kungen war außer einer basilaren Meningitis keine einzige aus-
gesprochene Tuberkulose. 10°/, Eklampsie wurden eruiert. Die geistige
sowie speziell die Sprachentwicklung der Kinder war im allgemeinen
befriedigend, auffallendere geistige Defekte fehlten. Zahlreich waren
die nervösen, unartigen, furchtsamen Kinder (Pavor nocturnus); ein
Drittel litt an habituellem Kopfschmerz. Dementsprechend fand sich
auch objektiv etwa bei der Hälfte der Kinder eine ‚Minderwertigkeit‘“
des Nervensystems vor (Reflexanomalien, Chvostek, Tremor an den
Händen, Enuresis u. a.) Körperwägungen und -messungen sowie
Messungen des Kopf- und Brustumfanges, die bei 20 Kindern bis
zu 9 Jahren vorgenommen wurden, zeigten keine einheitlichen Ab-
weichungen von der Norm. Fast durchweg fanden sich kariöse, aber
niemals Hutchinsonsche Zähne. Freund (Breslau).
Barbier et Gassier. Quelques faits de hérédosyphilis du système
nerveux. (Bull. de la soc. de péd., 1912, Nr. 1.)
Ein Vorschlag zur Einteilung der nervösen Erscheinungen der
Erbsyphilitis. Verf. will die epileptische Form der Fournierschen
Klassifikation bestehen lassen, die übrigen Krankheitsbilder aber mit
Rücksicht auf ihre Lokalisation folgendermaßen gruppieren:
l. Eine meningitische Form unter dem Bilde einer akuten,
rapide verlaufenden Meningitis.
2. Eine chronische Meningomyelitis mit oder ohne Knochen-
erkrankung der Wirbelsäule.
3. Eine unter dem Bilde eines Hirntumors verlaufende Form
mit E à heinungen am Augenhintergrunde.
Gewisse, mit der Erbsyplulitis in Beziehung stehende Formen
der GE IIerdsklerose im Kindesalter.
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 627
Alle Gruppen werden mit einschlägigen Krankengeschichten
belegt. Freund (Breslau).
Koplik. Tuberculosis in infancy and childhood. (Tuberkulose im
Kindesalter.) (Buli. Johns Hopkins Hospital, April 1912.)
Im Säuglingsalter verläuft die Tuberkulose in drei Vierteln der
Fälle akut und ist vor dem 15. Lebensmonate als unheilbar zu
betrachten. Nach dem 7. Lebensjahre bessert sich die Aussicht
bedeutend, namentlich bei Affizierung der Gelenke und Lymph-
drüsen. Verf. erblickt im menschlichen Auswurf die Hauptansteckungs-
gefahr und stellt die bovine Infektion weit in den Hintergrund.
Wachenheim.
Körber (Heistätte Loslau). Beitrag zur klinischen Bedeutung der
Muchschen Granula. (Deutsche med. Wochenschr., 1912, S. 1494.)
Auf Grund seiner umfangreichen Untersuchungen verlangt Verf.
in jedem Falle von Tuberkuloseverdacht, in dem keine Tuberkel-
bazillen mittels der Ziehlschen Färbung nachzuweisen sind, auf
Muchsche Granula zu fahnden. Dies geschieht am besten mit der
Much-Weißschen Doppelfärbung nach Vorbehandlung des Spu-
tums mit Antiformin. Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Kossel. Die Beziehungen zwischen menschlicher und tierischer Tuber-
kulose. (Deutsche med. Wochenschr., 1912, Nr. 16.)
Mit verschwindenden Ausnahmen wird die Lungentuberkulose
durch vom Menschen stammende Tuberkelbazillen (Typus humanus)
hervorgerufen. Die Rindertuberkelbazillen (Typus bovinus) spielen
in der menschlichen Pathologie eine minimale Rolle. Danach muß
sich der Kampf gegen die Tuberkulose als Volkskrankheit haupt-
sächlich gegen die Möglichkeit einer Infektion von Mensch zu Mensch
richten. Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Kurashige, Maycyama und Yamada. Über das Vorkommen des
Tuberkelbazillus im strömenden Blute der Tuberkulüsen. (Aus-
scheidung der Tuberkelbazillen aus der Milch tuberkulöser Frauen.)
(Zeitschr. f. Tub., Bd. XVIII, H. 5, 1912.)
In der Milch 20 tuberkulöser Frauen fanden die Autoren in
85°/, Tuberkelbazillen ; diese stammten, da die Mammae keine lokali-
lisierte Tuberkulose aufwiesen, aus dem Blute.
Die von den Frauen genährten Säuglinge entwickelten sich trotz
der vorhandenen Bazillen gut; die Gefahr einer Infektion wird daher
als gering angesehen. Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Duschinoff (Sinaide, St. Petersburg). Über den Nachweis von Tuberkel-
bazillen im Blute und lokale Entzündungsherde bei chirurgischer
Tuberkulose. (Bruns Beitr. z. klin. Ghir., LXXIX, S. 1, 1912.)
In 9 leichten Fällen chirurgischer Tuberkulose fanden sich
stets, in 20 mittelschweren Fällen in 65%/,, in 21 schweren Fällen in
71% Tuberkelbazillen. im Blute.
628 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
In eitrigen Exsudaten seröser Höhlen und Gelenke fanden sich
trotz mehrfacher Jodoformölinjektionen stets Tuberkelbazillen.
Die mikroskopischen Befunde wurden durch das Tierexperiment
erhärtet. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Blum. Some facts suggested by the examination of children of tuber-
culous patients. (Ergebnisse der Untersuchung der Kinder tuber-
kulöser Patienten.) (New York Med. lourn., 22. Juni 1912.)
Von diesen Kindern wiesen 80°/, keine Tuberkulose auf, aber
diese bedurften dennoch zumeist ärztlicher, respektive chirurgischer
Pflege wegen anderer Läsionen. Die Fürsorge für die Tuberkulösen
soll sich zweifellos auf die ganze Familie erstrecken. Wachenheim.
R. Hollmann. Über den Verlauf von Tuberkulinreaktionen bei Tag
und bei Nacht. (Inaug.-Dissert., Leipzig, 1911.)
Tuberkulinreaktionen treten nach Injektion am Morgen schneller
ein als nach abendlicher Injektion. Es kommen ferner in der Nacht
weniger Reaktionen zur Auslösung als am Tage.
Den Grund hierfür sieht Verf. in der Einwirkung des Tages-
lichtes auf den Gesamtstoffwechsel. Wie schon normalerweise die
periodische Schwankung der Tagestemperatur des Menschen als
Lichteinwirkung anzusehen ist, so fallen wirksame Stoffe, die tags-
über in den Bereich des ‚schnelleren und vermehrten Stoffwechsels‘
eintreten, naturgemäß auch in den Abschnitt dieser erhöhten Oxy-
dationsprozesse. Und sie werden so scheinbar ihre Wirkung schneller
auslösen, als wenn sie nachts einverleibt werden, wo der Stoffwechsel
ein geringerer ist. Hollmann lehnt die Muskelbewegungen als
Ursache der beschleunigten beziehungsweise verlangsamten Re-
aktion ab. Klotz.
Ter-Markosoff. Ruhe und Bewegung beim initialen Stadium der
Lungentuberkulose. (Inaug.-Dissert. d. Heidelberger Med. Klinik,
1911.)
Verf. sah bei leichten initialen Lungenphthisen keine Ver-
schlimmerung, wenn er den Patienten statt der Liegekur Bewegung
erlaubte. Auch Pulsfrequenz, Blutdruck, Fieber erfahren keine Ver-
schlechterung. Leichte Temperaturgipfel, die schon während der
Ruhe vorhanden waren, wurden durch Bewegung nicht ‚wesentlich‘
erhöht.
Während der Bewegungsperioden war die Nahrungsaufnahme
sesteigert und die Körpergewichtszunahme eine lebhaftere. Bei
sensiblen Patienten, die durch eine Liegekur herabgestimmt waren,
trat, sobald Bewegung erlaubt wurde, eine Hebung der Psyche ein.
Bei aller nötigen Individualisierung und Aussiebung des tuber-
kulösen Materials (Ausschluß initialer progredienter Phthisen, stärker
Fiebernder usw.) sprieht sich Autor doch sehr günstig über die
Bewegung als Heilfaktor aus. |
Ich für meinen Teil habe mit der Bewegung in einschlägigen
Fällen so wenige günstige Erfahrungen gemacht, daB ich den Opti-
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 629
mismus der Krehlschen Klinik nicht teile. Gerade initialen Phthisen
wird mit Liegekur in freier, bewegter, staubfreier, sonniger Luft fast
immer mehr genutzt als mit Bewegung. Klotz.
Stocker (Luzern). Über die Erzeugung von Sea e gegen
Tuberkulin Beraneck. (Inaug.-Dissert., Bern
Bei Mäusen gelang es nicht, durch wiederholte Einverleibung
selbst sehr hoher Dosen von Beraneckschem Tuberkulin Über-
empfindlichkeit zu erzeugen, wohl aber bei Meerschweinchen. Diese
Tiere wurden sogar durch einmalige Injektion einer mittleren Dosis
gegen eine andere mittlere Dosis, die sonst reaktionslos ertragen
wurde, sensibilisiert und gingen an dieser Dosis zugrunde. Durch
Kontrollversuche wurde Ausgeschlossen, daß Summationswirkung die
Ursache des Todes war. Klotz.
Rollier (Leysin). La cure solaire de la Tuberkulose chirurgicale.
(Paris méd., 1911.)
Rollier weist daraufhin, daß schon Poucet torpide Wunden
und tuberkulöse Arthritiden heliotherapeutisch behandelte (1899).
Die Kombination von Sonne und Hochgebirge wendete dann zuerst
Bernhard in Samaden an, dessen Erfolge bei externer Tuberkulose
und anderen chirurgischen Affektionen Rollier veranlaßten, die
Sache nachzumachen und das Verfahren zu der virtuosen Technik
auszuarbeiten, «die heute unzertrennbar an die Namen Leysin una
Rollier geknüpft ist. Schade, daß die besten Resultate eben nur
dort erhalten werden können, wo Höhenklima und stärkste Iso-
lationsmöglichkeit sich vereinen. In der Ebene sind die Erfolge
schon lange nicht mehr so prompt und in den norddeutschen Tief-
ebenen ist kaum etwas zu erreichen. Zudem ist selbst in Leysin oft
genug viel Geduld erforderlich. Denn z. B. wenn schon eine Spina
ventosa des kleinen Fingers mit 3 Fisteln 1 Jahr heliotherapeutisch
behandelt werden muß bis zur völligen Ausheilung, dann gibt das
doch zu denken. Viel Geduld und viel Geld sind also zwei Schlag-
worte der Heliotherapie. Daß die Resultate quoad functionem über-
wiegend vorzügliche sind, mitunter geradezu staunenerregende, daß
die Kur selbst mit einem Minimum von Schmerzen verknüpft ist,
ist bereits so weit auch ins Laienpublikum gedrungen, daß Leysin
für Tuberkulose den Nimbus eines Lourdes gewonnen hat. Wen
diese ganze Frage interessiert, dem sei übrigens die monographische
Studie von Bernhard (Heliotherapie im Hochgebirge, Stuttgart,
Ferdinand Enke, 1912, Mark 4) warm empfohlen. Klotz.
N. I. Lunin. Bronchialdrüsentuberkulose. (Wjestn. uschn., gol. i nosow,
bolesn., 1911, Nr. 10.)
Die Infektion erfolgt auf dem Wege der Lymphgefäße des
Respirationstraktus. Nur Drüsen von gewisser Größe und mit regres-
siver Metamorphose gestatten eine sichere Diagnose: Druck auf die
Nachbarorgane, Gefäße, Nerven, Ösophagus. Die Therapie besteht
im wesentlichen in Hebung des Allgemeinzustandes.
Schlieps (Charkow).
630 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
St. v. Czarnowski. Beitrag zur Symptomatologie und Pathologie der
tuberkulösen Meningitis. (Inaug.-Dissert., Kiel, 1912.)
Birk (Kiel).
G. Hotz. Die Jodbehandlung der Tuberkulose. (Mitt. a. d. Grenzgeb.
d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXIV, S. 100.)
Verf. empfiehlt das Jod als ein vorzügliches Mittel zur Be-
handlung lokalisierter, insbesondere chirurgischer Tuberkulose. Er
glaubt auf Grund der in der vorliegenden Arbeit mitgeteilten Unter-
suchungen annehmen zu können, daß die Wirkung des Jods in
seinen verschiedenen Anwendungsformen auf einer Anregung der
Lymphozytose, auf einer Anregung der den Lymphozyten eigenen,
gegen Fettstoffe, auch gegen Bakterienfette wirksamen Fermente
beruhe. R. Weigert (Breslau).
B. Schick. Über die Behandlung des Scharlachs mit Moser-Serum.
(Therap. Monatsh., April 1912, S. 258.)
Verf. hat sich in einer kurzen Arbeit der leider noch etwas
undankbaren Aufgabe unterzogen, für die Behandlung der schwersten
Scharlachfälle mit Moser-Serum einzutreten auf Grund seiner lang-
jährigen Erfahrung und weist auf die überaus günstigen Resultate
verschiedener russischer Autoren hin, die ihre Erfahrungen an großem
Materiale gewonnen haben, verschweigt aber auch nicht die diesem
Serum anhaftenden Mängel. Die eklatanteste Wirkung zeigt sich bei
den schweren toxischen Scharlachfällen mit benommenem Sensorium,
Zyanose, Diarrhöen usw., indem diese Symptome meist unter kri-
tischem Temperaturabfalle von 2 bis 3° in den nächsten 24 bis
48 Stunden verschwinden, wenn die entsprechende Dosis Serum
(200 cm?) innerhalb der ersten 3 Krankheitstage injiziert wurden.
Weniger verläßlich und ersichtlich ist die Wirkung bei Fällen mit
schweren Rachen-, Nasen- und Drüsenaffektionen, obwohl auch hier
mitunter überraschende Besserung eintritt. Verf. hält das Moser-
Serum natürlich nicht für das ideale Mittel in der Scharlach-
bekämpfung, aber für das derzeit beste, ja einzige Mittel, mit dem
man bei diesen schwersten, vorwiegend toxischen Scharlachfällen
Erfolge erzielen kann, und Referent, der seit Beginn dieser Therapie
bis heute dieser ‚sogenannten therapeutischen Verirrung“ Pospi-
schill treu geblieben ist und seine jahrelangen Erfahrungen an
einem großem Materiale sich erworben hat, schließt sich vollständig
den Ausführungen des Verf. an. Zuppinger (Wien).
O. Kirsch. Funktionsstörungen des Blut- und Lympfgefäßsystems
der Haut als Folge des Scharlachexranthems. en derselben
zur Scharlach-Nephritis und — Hautwassersucht. (A. d. Karolinen-
kinderspital in Wien.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV, S. 97.)
Die Ergebnisse der Arbeit sind folgende:
Dem Höhepunkt des Scharlachexanthems ehe ein hoher
Grad entzündlicher Dilatation der arteriellen (vermutlich auch der
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 631
venösen und Lymph-) Kapillaren des Hautorgans, durch welche
die Kapillarkontraktilität zunächst schwer geschädigt erscheint.
Die im Verlaufe der Rekonvaleszenz eintretende Abblassung
des Scharlachausschlages ist der Ausdruck der Wiederkehr der
Kontraktionsfähigkeit der arteriellen usw. Kapillaren. Mit Abschluß
der Abblassungsperiode resultiert jedoch eine übermäßige Verengerung
genannter Gefäße.
Die übermäßige Kontraktion der arteriellen Kapillaren ver-
rät sich durch die im Verlaufe der Rekonvaleszenz auftretende Blässe
der Körperhaut, die nicht allein auf einem leichten Grad wahrer
Anämie beruht, sondern pseudoanämischer Natur und in einer Kon-
traktion der arteriellen Hautgefäßnetze begründet ist. Die während
des Exanthemhöhestadiums durch entzündliche Erweiterung der
Gefäßnetze zunächst eingeengten, später verschwundenen Gefäß-
netzlücken kommen in der Abblassungsperiode wieder zum Vorschein
und vergrößern sich zusehends unter fortschreitender Verengerung
der Gefäße so lange, bis eine je nach dem Kontraktionsgrade derselben
verschieden großfleckige Livedo annularis (pseudo-) anaemica als
Endresultat des Abblassungsprozesses erscheint.
Die Verengerung des Hauptvenensystems verrät sich durch
die ungemein deutliche Ausprägung sämtlicher venöser Hautgefäße
und führt in einzelnen Fällen zum Auftreten von venösem Spasmus
mit peripherer Zyanose. Die Kontraktion der Hautvenen ist an
einzelnen Prädilektionsstellen bis in das Gebiet der venösen Prä-
kapillaren und Kapillaren nachweisbar (Gefäßstreifen).
Die der Exanthemabblassung zugrunde liegende Kontraktion
der arteriellen Hautkapillaren führt häufig, vermutlich unter Mit-
wirkung eines gleichzeitig im Bereich der venösen Kapillaren auf-
tretenden Stauungsmomentes, zum Erscheinen der postexanthema-
tischen Abblassungsblutungen, deren Entstehungsmodus mit jenem
der Purpura nervosa übereinstimmen dürfte.
Die scharlachrekonvaleszente Haut zeigt vasomotorische Ataxie
(Neigung zu flüchtigen Erythemen).
Den höchsten Grad der Funktionsschädigung der Hautblut-
gefäße bedeutet die Scharlachnephritis, jenen des Hautlymphgefäß-
systems die Hautwassersucht, welcher eine spastische Verengerung
der Lymphkapillaren zugrunde liegen dürfte.
Die Kontraktilitätsschädigung arterieller, venöser und Lymph-
kapillaren ist wahrscheinlich auf eine von der von Wiesel bei Scharlach
festgestellten, anatomischen Schädigung der Gefäßmuskulatur analoge
Affektion muskulärer Kapillarelemente zu beziehen.
Die im Anschluß an andere, schwere Infektionen begleitende
Exantheme, z. B. den Rash der Variola, sowie die oft mit von univer-
sellem Erythemausbruch gefolgten Metallsalzintoxikationen häufig auf-
tretende Nephritis und Hautwassersucht dürften gleichfalls mit ana-
logen Funktionsschädigungen der Hautblut- und -Iymphgefäße im
Zusammenhang stehen, wie sie nach Scharlach resultieren.
Da dem sekundärangioneurotischen Zustand der scharlach-
rekonvaleszenten Haut eine Schädigung der Hautkapillaren selbst
632 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
zugrunde liegt, so gewinnt Jdie Annahme Wahrscheinlichkeit, daß
viele Krankheitsbilder von anscheinend ‚‚neurogener‘‘ Genese, wie
die Angioneurosen, manche Komplexe vasomotorischer Symptome
bei Neurosen, Arteriosklerose usw. in Wahrheit ‚‚angiogen‘‘ be-
dingt sind. Birk (Kiel).
Berg. Some clinical features of scarlatina. (Klinische Merkmale des
Scharlachfiebers.) (Med. Record., 11. Mai 1912.) |
Genaue ‘Temperaturmessungen haben nicht nur Bedeutung
in bezug auf die Schwere der Erkrankung, sondern auch auf die Be-
stimmung des Stadiums und der Anwesenheit von Komplikationen,
weil die normale Temperatur beim Scharlachfieber sehr typisch
verläuft. Von spezieller Bedeutung ist Abweichung von der gewöhn-
lichen Lysis vom 5. bis 8. Krankheitstage. Wachenheim.
Nicoll and Williams. I/nclusion bodies in the blood of scarlet fever,
as a means of differential diagnosis. (Einschlußkörper im Blute
bei der Differentialdiagnose des Scharlachfiebers.) (Arch. of Pe-
diatrics, Mai 1912.)
Verff. bestätigen die Ergebnisse von Döhle und Kretschmar,
doch meinen sie, daß die Akten noch nicht ganz geschlossen und
weitere Untersuchungen erforderlich sind. Wachenheim.
Nicoll. /nclusion bodies in scarlet fever blood as a means of dif-
ferential diagnosis. (Leukozyteneinschlüsse im Blute bei der
Differentialdiagnose des Scharlachs.) (Arch. of Pediat., Juni 1912.)
Obgleich durchaus nicht pathognomonisch, scheinen diese
Körper nicht bei den scharlachähnlichen Krankheiten vorzukommen ;
sie sind mit Leukozytose vergesellschaftet und werden bei Krank-
beiten, die durch Leukozytose gekennzeichnet sind, gefunden.
Wachenheim.
À. Gonget. Erperimenteller Scharlach. (Ssibirskaja Wratsch. Gas.,
1911, N. 46/47.) Schlieps (Charkow).
E. Weill et Dufour. Angine scalatineuse à type nécrotique per. orant.
Etude bactériologique. (Bull. de la soc. de péd., Paris, 1912, p. 237.)
Die bakteriologische Untersuchung einer nekrotisierenden
Scharlachangina ergab von pathogenen (a@roben und anaeroben)
Bakterien in der Hauptsache Streptokokken und Diphtheriebazillen.
R. Weigert (Breslau).
Sowade (Halle). Beitrag zur Kenntnis der Hautdiphtherie. (Arch. f.
Dermat. u. Syph., 1912, S. 113.)
18 Tage nach der Impfung trat bei einem 9 Monate alten Kinde
Entzündung des Oberarmes auf. Es bildete sich unter schwerer Nekro-
tisierung ein Geschwür, das bis auf das Periost des Oberarmes fort-
schritt. An verschiedenen Stellen des Körpers bildeten sich ähnliche
Geschwüre. Nach dem Exitus an Broncehopneumonie wurden Diph-
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 633
theriebazillen als Erreger nachgewiesen. Es fanden sich ferner die
fusiformen Bazillen von Plaut und Vincent.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Hahn (Marburg). Über Diphtherie-Durchseuchung und Diphterie-
Immunität. Deutsche. med. Wochenschr., 1912, S. 1366.)
Mit der Römerschen Methode des Antitoxinnachweises gelang
es Verf. im Serum verschiedener Personen, die mit Diphtheriekranken
häufig in Berührung kamen (Ärzte, Pflegerinnen), hohe Antitoxindosen
nachzuweisen. Diese erreichten einmal 2:5 A. E., d. h. eine Höhe,
die durch Injektion von zirka 6000 A.E. bei einem erwachsenen
Menschen erzielt wird. Damit ist der Beweis erbracht, daB der Mensch
zur aktiven Immunisierung sehr wohl geeignet ist. Da diese ferner in
ihrer Dauer der passiven Immunität (durch Heilserum erzeugt !), be-
sonders durch längeres Anhalten, weit überlegen ist, müßte eine
unschädliche, sicher wirkende aktive Immunisierungsmethode als
bedeutender Fortschritt in der Diphtherieprophylaxe bezeichnet
werden. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Blühdorn (Berlin). Unsere Diphtherieerfahrungen 1910/11. (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, S. 1266.)
Verf. berichtet über 293 im Rudolf-Virchow-Krankenhause
beobachtete Diphtheriefälle. Insgesamt waren 11°/, Mortalität fest-
gestellt.
Gute Erfolge hatte die Behandlung mit hohen Antitoxindosen
(9000 J. E.).
Größere Dosen (20.000 bis 30.000 J. E.) hatten bei Lähmungen
und Herzschwäche wenig Wirkung. Für die Prognose günstig ist
frühzeitige Anwendung der spezifischen Therapie.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
A. I. Dworetzky. Übęr die Dosierung von Diphtherieserum. (Prac-
titschesky Wratsch., 1911, Nr. 40—43.)
In nicht zu spät zur Beobachtung gelangenden Fällen sind
mindestens 4000 I.-E. zu injizieren, in verschleppten Fällen 6000 bis
8000. Handelt es sich um Komplikationen, so empfiehlt Verf. In-
jizierung von 10.000 bis 20.000 I.-E., in Fällen von Sepsis oder
Gangrän 25.000 bis 40.000. Ist keine Besserung zu konstatieren oder
gar eine Verschlimmerung, so sind die Injektionen alle 12 Stunden
zu wiederholen. Schlieps (Charkow).
Ljaschenko. Instillation von Sublimatlösung in die Nase bei Diph-
therie der Kinder. (Pädiatrija, 1912, Nr. 6.)
Derselbe Verf. empfiehlt in früheren Arbeiten bei Diphtherie
Injektionen von Sperminum Poehl, interne Verabreichung von Bier
und Kochsalzklysmen. Das Sublimat empfiehlt er als Lösung von
1 bis 2 : 5000 in der Menge von 5 Tropfen in jedes Nasenloch, 6 mal
täglich. — Seine therapeutischen Methoden dürften wenig Anhänger
finden. Schlieps (Charkow).
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 43
634 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
R. Jaffé. P e und Normalagglutination der Typhus-
Koli-Gruppe. L rch. f. Hyg., LXXVI, Sa 1.)
Es handelt sich um eine Nachprüfung der Angaben von
Michaelis (Deutsche med. Wochensrch. 1911, S. 969); in diesen
stellte Michaelis fest, daB von Essigsäure mit genau bestimmtem
H-Ionen-Gehalt die Vertreter der Typhus-Paratyphusbazillen agglu-
tiniert werden, während Bact. coli in seinen verschiedenen Variäteten
unbeeinflußt bleibt. Aus den Untersuchungen von Jaffe geht hervor,
daß im großen und ganzen dem so ist. Indessen fand Verf. sowohl
Typhus- wie Kolistämme, bei denen die Probe falsche Resultate
gab. Die Säureagglutination hat den Vorteil, rasche Resultate auch
aus Mischkulturen mit einiger Sicherheit zu geben, die Agglutination
mit. Immunserum vermag sie nicht zu verdrängen. Zu ähnlichen
Resultaten führten die Untersuchungen von Poppe. Zeitschr. f.
Immunforsch. Bd. 13, Nr.2 Th. Messerschmidt (Straßburg ı.E.).
Marmann. Untersuchungen über den diagnostischen Wert des bak-
Reagenzglasversuches bei Typhus. (Arch. f. Hyg., LXXVI,
S. 77.)
Der bakterizide Reagenzglasversuch kann gelegentlich positiv
ausfallen, wenn die Widalsche Reaktion negativ ist, er ist daher
bei begründetem Verdacht auf Typhus anzustellen. Da aber auch
mit Normalseris gelegentlich Bakterizidie auftritt, anderseits mit
Typhuspatientenserum keine Bakterizidie nachweisbar ist, ist sein
Ergebnis ebenso wie das der Widalschen Reaktion bis zu einen
gewissen Grade mit Vorsicht zu verwerten.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Brückner (Saarbrücken). Über Typhusverbreitung. (Deutsche med.
Wochenschr. 1912, S. 1490.)
Nach seinen Erfahrungen, die Verf. während seines Kommandos
beim Reichskommissar für die Typhusbekämpfung im Südwesten des
Reiches sammelte, kommt er zu folgenden Schlüssen:
Der Bazillen ausscheidende Mensch ist die Hauptquelle für neue
Infektionen (Koch). Unsauberkeit und Schmutz in deren Umgebung
befördert solche, zumal in Nahrungsmittelbetrieben. Von solchen
gehen leicht Epidemien aus. Direkté Kontaktinfektionen von Person
zu Person spielen keine entscheidende Rolle.
Die Bekämpfung des Typhus muß in erster Linie die Erreger
in den Ausscheidungen der Kranken und Träger zu vernichten, dann
den Sinn für Reinlichkeit der Bevölkerung zu heben suchen. Die
Nahrungsmittelbetriebe sind einer strengen Kontrolle zu unterziehen.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Gossage. Rheumatism in children. (Rheumatismus bei Kindern.)
(Pediatrics, April 1912.) .
Verf. weist speziell auf die Häufigkeit der rheumatischen Knoten
hin; sie sind besonders mit Herzerkrankung vergesellschaftet und
diagnostisch von vroßem Wert. Man findet sie gewöhnlich auf den
Nr 9 Monatsschrift für. Kinderheilkunde. 635
Knochenprominenzen, Sehnenscheiden, bis zu ErbsengrôBe und
gelegentlich zu Hunderten. Verf. betont auch das versteckte, fast
symptomenlose Auftreten der Endokarditis und Myokarditis; beim
Erscheinen der Geräusche.ist die Herzerkrankung schon ausgebildet
und Herzschwäche entwickelt. Wachenheim.
Inaba ‘Kyoto, Japan). Über den Bordet-Gengouschen Keuchhusten-
bazillus, besonders Übertragung des Keuchhustens auf Tiere. (Zeit-
schr. f. Kinderh., Bd. IV, 1912, S. 252.)
Nach einer Literaturübersicht teilt Verf. mit, daß er unter
81 untersuchten Fällen von Keuchhusten 78 mal den Bodet - Gengou-
schen Bazillus fand. Negativ war die Untersuchung bei 3 alten Fällen.
Kulturell wurde derselbe innerhalb der ersten 14 Krankheitstage in
91°/, mit älteren Fällen zusammen in 88°, von Keuchhusten nach-
gewiesen. Bei anderen Affektionen der Respirationsorgane wurde
derselbe nicht gefunden.
Der Keuchhusten- und Influenzabazillus ist im Ausstriche
schwer, in der Kultur leicht zu differenzieren. Zur Kultur empfiehlt
Verf. einen neuen Nährboden, der aus 10 Teilen von gewöhnlicheın
alkalischem Agar + 2 Teilen defibriniertem Ziegenblute besteht.
Auf japanische Affen ließ sich der Keuchhusten durch Betupfen
der Rachenwand mit Reinkulturen, die von einem 3 Monate alten
Säuglinge gewonnen waren, übertragen. In einem beschriebenen
Versuch betrug die Inkubationszeit 13 Tage, dem folgte ein katarrhali-
sches Stadium von 2 und ein konvulsivisches Stadium von 23 bis 25,
ein Stadium decrementi von 18 bis 20 Tagen.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Sierra. Sueroterapia de la tos ferina. (Serumtherapie des Keuch-
hustens.) (Rev. d. med. y cir. pract., XXXVI, 1912, p. 431.)
15 cm® Serum eines Kindes, das Keuchhusten überstanden
hatte, wurde einem 11/,jährigem Kinde mit schwerem Keuchhusten
injiziert. 2 Tage darauf wurden die Anfälle leichter und sistierten
nach 11 Tagen völlig.
Verf. verspricht sich von einem fabrikmäßig gewonnenen
Serum für die Praxis guten Erfolg.
Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Hidero Toyoda. Bakteriologische Untersuchunyen bei der Lungen-
pestepidemie in der Mandschurei 1910/11. (Zentralbl. f. Bakt., I,
Orig., Bd. LXIII, S. 134.)
Die Lungenpestbazillen sind morphologisch, kulturell und
biologisch den Drüsenpestbazillen gleich. Sie sind pathogen für
mg für Mäuse in Dosen
1
200.000
ıng, ferner für Tarbagan, Hunde, Meerschweinchen.
Ratten, Mäuse, Ziesel in Dosen von
1
von —
500 000.000 |
Tauben waren immun. Die Ubertragung bei der Epidemie mußte
von Mensch zu Mensch erfolgt sein, da Tierepizootien nicht beob-
43*
636 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
achtet wurden und die Ausbreitung für eventuelle Wanderungen von
Tieren zu schnell erfolgte. Infektionen durch infizierte Gegenstände
wurden nicht beobachtet. Für die große Ausbreitung werden Massen-
wanderungen und das enge Zusammenwohnen beschuldigt. In
direkter Sonnenbelichtung gingen die Pestbazillen im Sputum in
4 Stunden zugrunde; Temperaturen von — 4 bis — 22° Kälte im
diffusen Tageslicht töteten die Bazillen im Sputum nicht.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Hidero Toyoda und Tokuro Yasuda. Über die Verbreitung der
pestbazillenhaltigen Tröpfchen beim Husten der Pestpneumoniker
und einige Untersuchungen über die Widerstandsfähigkeit der
Pestbazillen im Sputum. (Zentralbl. f. Bakt. I, Bd. LXIII, S. 149.)
Durch Plattenkulturen, die vor dem Munde des Pestpneu-
monikers in verschiedenen Entfernungen aufgestellt waren, fanden
die Autoren, daß ‚je näher die Platten dem Munde des Kranken
standen, desto mehr Pestkolonien auf ihnen anzutreffen waren.
Jedoch entwickelten sich höchstens 5 bis 7 Pestkolonien in einer der
zunächst stehenden Platten, während in den Platten, die sich in
größerer Entfernung befanden, nur 1 bis 2? Pestkolonien in je einer
Platte vorkamen‘.
Im direkten Sonnenlicht gehen die Pestbazillen in wenigen
Stunden zugrunde, gegen diffuses Tageslicht sind sie wesentlich
resistenter. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Hertz (Warschau). Über Komplementablenkung in Echinokokkusfällen.
(Deutsche med. Wochenschr., 1912, S. 1418.)
In Übereinstimmung mit den meisten Untersuchungen der
Literatur bestätigt Verf., daß die Reaktion für die Diagnose sehr
brauchbar ist.
Als Antigen dient Ecchinokokkenflüssigkeit vom Schafe. Diese
wird in sterilen Gläsern aufbewahrt bei 0°, oder es werden 100 cm3
derselben im Vakuum getrocknet zu Lg Substanz Von dieser
werden zum jeweiligen Versuch die erforderlichen Mengen in Ag. dest.
gelöst. Die verwandten Mengen sind: 1’5 cm? NaCl; 0'2 cm3 Pat.-
Serum; 0‘1 Antigen; Komplement (1:3 verdünnt) 0'1; Hammel-
blutkôrperchen 5°/, Aufschw. 1'0; Ambozeptor 10.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
M. L. Massloïff. Zur Kasuistik der Hundstollivut (rabies) bei Kindern.
(Pädiatrija, 1912, Nr. 6.)
Der Fall betraf ein 6jähriges Mädchen und ist insofern von
Interesse, als er klinisch unter dem Bild einer akuten Meningitis
verlief. Diese wurde jedoch durch die Autopsie nicht bestätigt. Erst
eine spezielle mikroskopische Untersuchung des Gehirns ergab die
richtige Diagnose. Schlieps (Charkow).
C. Schwenk. Symmetrische Osteomyelitis nach Variola. (Arch. f.
Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 637
Bei einem 14jährigen Kind entwickelte sich einige Wochen
nach einer Variolaerkrankung eine symmetrische Osteomyelitis des
Akromions. Bakteriologisch fanden sich Diplokokken. Heilung.
Thorspecken (Badenweiler).
Untersuchungen über die Infektiosität der Maul- und Klauenseuche
für den Menschen. (Neederl. Tiydschr. v. Geneesk., 1912, S. 1872.)
Die Frage wurde vom Niederländischen Verein für Medizin,
dem fast alle niederländischen Ärzte angehören, bearbeitet. Beweise
für die Infektiosität waren von keinem der Untersucher sicher zu
erbringen, desgleichen wurden von dem Genusse von Milch, die von
kranken Kühen stammte, nie mit Sicherheit üble Folgen beobachtet.
Einzelne Ärzte führen Stomatitiden beim Menschen auf Milchgenuß
zurück. Einen sicheren Beweis für ihre Beobachtungen konnten sie
nicht erbringen. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
E. E. Hartje (St. Petersburg). Zur Kasuistik der Meningitis basi-
laris (basalis) posterior. (Wratsch. Gas., 1912, Nr. 6/7.)
Kasuistische Mitteilung. Schlieps (Charkow).
C. Stamm. Über Krämpfe bei Neugeborenen. (Arch. f. Kinderheilk.,
Bd. LVHI, 1—3.)
Bei 2 Neugeborenen sah Verf. Krämpfe auftreten, die er als
funktionelle Krämpfe ansieht, da sie sich nicht wiederholten. Es
bestanden febrile Temperaturen während der Krämpfe.
Die funktionellen Krämpfe (Kinder eklamptischer Mütter,
genuine Epilepsie, Toxämie bei Sepsis) spielen aber bei den relativ
seltenen Krämpfen Neugeborener nur eine geringe Rolle gegenüber
den organisch bedingten. Unter diesen nehmen meningeale Blutungen
den ersten Platz ein. Einen interessanten einschlägigen Fall teilt der
Verf. mit: Einen Tag nach der Geburt traten klonische Krämpfe
in Anfällen auf, dabei bestand Spasmus der unteren Extremitäten,
Opisthotonus, Strabismus converg., Nystagmus, Fontanellenspannung.
Kein Fieber. Durch Lumbalpunktion wurden 30 cm? braunroten
Liquors entleert, die Krämpfe und übrigen meningitischen Erschei-
nungen nahmen ab. Nach einer 2. Punktion trat völlige Restitution
ein und das Kind entwickelte sich normal. Der Seitaschen Nomen-
klatur nach handelte es sich um eine infratentoriale Blutung.
Andere Ursachen sind Blutungen in die Gehirnsubstanz, Gehirn-
defekte u. dgl. Zur letzteren Gruppe gehörte ein Kind, das nach
der Geburt opisthotonische Krämpfe und Fieber bekam und bei
dem ®/, Jahr lang eine Starre der ganzen Körpermuskulatur und
Apathie bestand. Beide Hemisphären erwiesen sich als große mit
Flüssigkeit erfüllte Hohlräume. Auch im Stirnhirn fanden sich größere
Defekte. Es handelte sich zweifellos um kongenitale Hemmungs-
bildungen.
Endlich kommen die Syphilis und septische Erkrankungen des
Gehirns und der Meningen in Betracht.
Thorspecken (Badenweiler).
638 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
W. Raube. Über die eiert? einer milchlosen Kost bei Spas-
mophilie. (Krampfbereitschaft.) (Therap. Monatsh., Mai 1912, S. 338.)
. Empfehlung der milchlosen Kost bei spasmophilen Kindern vom
9. Lebensmonate an, deren körperlicher Zustand hierdurch auf die
Dauer günstig beeinflußt wird. Die Erfolge derselben werden in 8 mit-
geteilten Krankengeschichten demonstriert, aus denen auch die
Modifikationsfähigkeit dieser Kostform ersichtlich ist. Vor allem
ist zu vermeiden, daß die Kohlehydrate mehr als 65%, der Kalorien
ausmachen. Das Fett ist durch Mettwurst, Eigelb und Lebertran
vertreten. Die Bereicherung des Eiweiß (Fleisch) kann durch Nutrose,
Plasmon, weißen Käse (Quark) geschehen. Eine Überernährung darf
nicht stattfinden. Bei jüngeren Kindern kann man das Fleisch durch
frisch ausgepreßten Fleischsaft ersetzen, den man roh in die heiße
Bouillon hineinrührt. Die Schleimsuppenmahlzeit kann man mit
Nutrose anreichern oder mit Nährzucker süßen. Je jünger das Kind
ist, desto eher muß man eine gewisse Menge Milch zulassen.
Zuppinger (Wien).
G. Variot et E. Bonniot. Paralysie faciale chez une filette, à la
suite d’une chute sur le séant. (Bull. de la soc. de péd., Paris, 1912,
S. 208.) |
Bei einem 11jährigen Mädchen trat unmittelbar im Anschlusse
an einen Fall auf das Gesäß eine Lähmung der vom oberen Aste
des Fazialis versorgten linksseitigen Gesichtspartien auf. Es trat
Entartungsreaktion im befallenen Nervengebiete ein, während aller-
dings die Reaktion auf den faradischen Strom erhalten blieb, wenn
sie auch beeinträchtigt schien. Sensibilitätsstörungen fehlten. Die
Lähmung heilte nach einigen Wochen unter Applikation des kon-
stanten Stromes. Der Entstehungsmechanismus der Erkrankung
blieb ungeklärt. R. Weigert (Breslau).
Buffet-Delmas. Anorexie mentale chez les nourissons. (Arch. de méd.
des entants, Tom. XV, Mars 1912.)
Ein schwerer Fall von nervöser Appetitlosigkeit bei einem
Kinde von 11 Monaten, der schließlich heilte, nachdem er im Verlauf
einiger Jahre mit 2050 (zweitausend und fünfzig) Sondenfütterungen
behandelt war. (Ob es wirklich so viele sein mußten? Ref.)
Freund (Breslau).
Josef K. Friedjung. Beobachtungen über kindliche Onanie. (Zeitschr.
f. Kinderheilk., Bd. IV, H. 4, S. 341.) Birk (Kiel).
Schröck. Über kongenitale Wortblindheit. (Inaug.-Dissert., Rostock,
1912.) |
Die Kenntnis der „Wortblindheit‘ ist unter den Ärzten eine
noch so wenig verbreitete, daß jeder neue publizierte Fall mehr als
rein kasuistisch interessant ist.
Schröck bespricht zuerst die vorhandene spärliche Kasuistik
und geht dann näher auf seine vier Beobachtungen ein, von denen
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 639
drei typische Fälle von Wortblindheit sind, während der vierte
schwieriger zu diagnostizieren war. Die kurze Formel: Wort-
blindheit bedeutet ‚Unfähigkeit lesen zu lernen‘ (Peters) ist nur
cum grano salis zu verstehen. Charakteristisch für Wortblindheit ist.
daß fehlerlos abgeschrieben wird, daß dagegen im Diktat Fehler
gemacht werden und Diktiertes u. a. schon nach 2 Minuten nicht
mehr fließend gelesen wird. Zahlen werden, auch in größeren Reihen,
richtig gelesen.
Es ist nun interessant, diese Kardinalsymptome bei den vier
Fällen der Dissertation zu verfolgen. 1. Entspricht den obigen Dar-
legungen, jedoch geht das Abschreiben hier schon „nicht besonders
gut‘. Der Diktatausfall ist charakteristisch für Wortblindheit.
Schreibt: „Der Wild ist gün‘‘ statt ‚der Wald ist grün‘ ; liest das
Diktat unmittelbar richtig, nach einiger Zeit jedoch nicht mehr.
2. Liest leidlich, aber einige Worte falsch. Schreibt langsam und
mitunter falsch ab (,‚Ähe‘‘ statt „Ähre“, „gig“ statt ging"), Diktat:
schreiben außerordentlich mangelhaft. (,‚Gelagherten‘‘ statt ‚gelagert
hatten‘, ‚„stehten‘‘ statt ‚setzten‘‘.) Liest diese Errata unmittelbar
darauf jedoch richtig vor, nach geraumer Zeit vermag sie keinen
Sinn mehr in sie hineinzulegen. 3. Schreibt schnell und richtig ab,
macht im Diktate viele Fehler, „afft“ statt „oft“, „zwie“ statt zwei",
4. Schreibt langsam aber richtig ab, liest ziemlich gut aber ohne
Verständnis. Diktat: Statt: „Im Winter ist es kalt,‘‘ schreibt er
„Eine Vieder ist Ef Kalt“, liest richtig darauf: ‚Im Winter ist es
kalt“; nach einiger Zeit vermag er es nicht mehr. Er schreibt seinen
Namen Willy richtig, liest aber nach einiger Zeit „viel“ statt ‚Willy‘.
Es liegt auf der Hand, daß die Fälle von Wortblindheit weit
zahlreicher diagnostiziert werden könnten, wenn die Schulmänner
genauer darauf acht geben würden. Charakteristisch ist ferner, daß
die Kinder zumeist den Ophthalmologen zugeführt werden, weil man
glaubt, daß Augenanomalien vorliegen. Klotz.
Brand. Mitteilung über Behandlung durch Reflexreizung des Vugus-
zentrums. (Lancet. 1912, I, Nr. 26.)
In je einem Fall von unstillbarem Erbrechen bei Morbus Basedowi,
von spastischem Asthma und von Pertussis bei einem 10jährigen
Mädchen, der durch Erbrechen der Nahrung zu Abmagerung und
Erschöpfung geführt hatte, wandte Brandt angeblich mit bestem
Erfolg die ‚Ableitung‘ auf das Vaguszentrum an. Die Haut hinter
und unter dem Unterkieferwinkel wurde in einem Bezirk von der
Größe eines Schillings mit Jodsalbe bestrichen, bis sich Blasen bildeten.
Bei dem Fall von Pertussis wurden sofort die Hustenparoxysmen
viel milder und seltener, das Erbrechen nahm ebenfalls an Häufigkeit
ab, und es erfolgte eine rapide Heilung.
Philippson (Frankfurt a.M.).
Finkbeiner. Nochmuls die Kretinenfrage. (Zeitschr. f. Kinderheilk.,
Bd. IV, 3. Heft, S. 187 u. 199.) |
Polemik. Birk (Kiel).
640 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Bruch. Notes sur la tache bleue sacrée dite mongolique. (Arch. de
med. des enfants, Tom. XV, Juin 1912.) Ä
Zusammenstellung über die ethnographische Verbreitung des
Mongolenflecks. Freund (Breslau).
A. W. Smirnoff (St. Petersburg). Zur Frage der Pathogenese und
Therapie der Cephalo-hydrocele traumatica s. Meningocele spuria
traumatica. (Wratsch. Gas., 1912, Nr. 7.)
Mitteilung von Tierexperimenten. Verf. empfiehlt frühzeitige
Operation zwecks Schließung des Defektes vermittels der Naht oder
Transplantation. Schlieps (Charkow).
Shukowsky und Baron. Kongenitale Atresie der Speiseröhre mit
Trachealfistel. (Arch. f. Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Mitteilung eines Falles: Der untere Teil der Speiseröhre endigte
in der Trachea; die obere Hälfte des Ösophagus endigte blind.
Thorspecken (Badenweiler).
U. Sella. Über kongenitale Atresie des Darmes und der weiblichen
Genitalien und ihr Verhältnis zur fötalen Peritonitis. (Beitr. z.
path. Anat. u. allg. Path., 1912, Bd. LIIL, S. 243.)
Genaue Beschreibung und histologische Untersuchung einer
Anzahl von Fällen der genannten Mißbildungen. In den Fällen des
Verf. ließ sich stets eine fötale Invagination und eine in ihrer Um-
gebung bestehende, infolge Darmperforation entstandene Fremd-
körperperitonitis nachweisen. Lehndorff (Wien).
Firth. Erbliches Fehlen der Patellen und Deformität der Nägel.
Brit. Journ. of Children’s Diseases, Vol. IX, Nr. 103.)
Firth berichtet über zwei Familien, in denen bei der Mutter
und vier, respektive fünf Kindern die oben genannten Mißbildungen:
Fehlen oder rudimentäre Bildung der Kniescheiben und Deformität
der Nägel vorhanden sind. Die Nägel sind flach, klein, spröde, zeigen
längliche Furchen und werden von dem freien Fingerende weit über-
ragt. Die von der Abnormität betroffenen Individuen — häufiger
Mädchen als Knaben — weisen beide Mißbildungen zugleich auf.
Bei einigen Kindern treten noch andere Abnormitäten hinzu: Ptosis
des oberen Lides und Paralyse des inneren Rectus, Pes equinus,
Dislozierung der Radien, Gaumenspalte.
Das Fehlen der Patellae bedingt keine oder nur ganz gering-
fügige Gangstörungen. Philippson (Frankfurt a. M.).
Richardière et Huber. /nocclusion de la cloison interventriculaire
avec absance d’artere pulmonaire. (Bull. de la soc. de ped., 1912.
Nr. 1.) |
Beschreibung eines Falles dieses seltenen angeborenen Herz-
fehlers. Freund (Breslau).
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 641
E. H. B. von Lier. Zur Frage der Sticheiterung nach Lumbalpunk-
tion. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXIV, S. 132.)
Mitteilung zweier interessanter Beobachtungen: Im ersten
Falle passierte die Lumbalpunktionsnadel einen bis dahin unentdeckt
gebliebenen Abszeß vor der Wirbelsäule und schleppte aus diesem
nachgewiesenermaßen Staphylokokken in die Lumbalflüssigkeit.
Trotzdem kam es in dem Zerebrospinalkanal zu keiner Eiterung. —
Im zweiten Falle erfolgte bei einer infolge Chondrodystrophie er-
schwerten Lumbalpunktion eine Infektion der Meningen und diese
führte zu einer Pyämie. R. Weigert (Breslau).
G. Ave Lallement. Zur Kenntnis tödlicher Spätblutungen nach dem
Luftröhrenschnitt bei Diphtherie. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u.
Chir., 1912, Bd. XXIV, S. 66.)
Verf. konnte als Ursache der Verblutung durch mikroskopische
Untersuchung einen Entzündungsprozeß nachweisen, der, von der
Tracheotomiewunde ausgehend, in der Tiefe der Gewebe verborgen
war. Trotz seiner geringen Ausdehnung — er war für eine makro-
skopische Untersuchung nicht zugänglich — schien er doch geeignet,
eine eitrige Einschmelzung eines kräftigen Arterienrohres und eine
tödliche Blutung herbeizuführen. R. Weigert (Breslau).
H. Abrand. Note sur la symptomatologie des corps étrangers des voies
aériennes (à propos d'un cas de corps étranger d'une bronche de
troisième dimension avec extraction par bronchoscopie supérieure.)
(Bull. de la soc. de péd., Paris, 1912, p. 242.)
Verf. macht darauf aufmerksam, daB manche in die Bronchien
gelangende Fremdkörper keinerlei Symptome machen — vielleicht
außer einer geringen Temperatursteigerung. Später stellte sich dann
— scheinbar aus ungeklärter Ursache — eine fötide Bronchitis ein.
In solchen lange Zeit symptomlos verlaufenen Fällen sei der Fremd-
körper stets in einen Bronchus 3. Grades gelangt; Dyspnoe finde sich
fast ausnahmslos bei Fremdkörpern im Larynx und in der Trachea
und in Bronchien 1. und 2. Grades, wenn letztere durch den Fremd-
körper obturiert werden. Auch Fremdkörper im Ösophagus machen
bisweilen bekanntlich lange Zeit keine Symptome.
R. Weigert (Breslau).
Curtis Webb. Der Wert der lonisation bei entzündlichen Erkran-
kungen des Dickdarms. (Lancet, Vol. I, Nr. 16, 1911.)
Curtis Webb teilt mehrere Fälle von jahrelang bestehender
Colitis mucosa mit, die unter Ionisation mit Zinkionen zur voll-
kommenen Ausheilung kamen. Auf Abdomen und Rücken wird eine
Lösung von Natrium bicarbon. appliziert und mit dem negativen
Pol verbunden. Als positive Elektrode wird ungefähr 11 einer
20/,igen Zinksulfatlösung in entsprechender Armatur, deren Einzel-
heiten nachzulesen sind, in das Rektum eingeführt. Jede Applikation
dauerte 10 bis 15 Minuten bei 10 bis 15 Milliamperes. (Die Patienten
642 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
waren alle Erwachsene.) Die Darmspülung wurde in den näher
berichteten Fällen in 5 bis 15 Sitzungen erzielt.
Philippson (Frankfurt a. M.).
M.I. Gamrat-Kurek. Ein Fall von Paraphimose. (Russk. Journ.
koschn. i veneritsch. bolesn., Dez. 1911.)
Beschreibung eines Falles bei einem 4jährigen Knaben als
Folge der Onanie. Schlieps (Charkow).
Lediard. Entfernung eines sakralen Teratoms bei einem 2 Tage alten
Kinde. (Brit. Journ. of Children’s Diseases, Vol. IX, Nr. 103.)
Philippson (Frankfurt a. M.).
S. Dulitzky (Odessa). Surkom des Dünndarms im Kindesalter.
(Pädiatrija, 1912, Nr. 7.)
. Kasuistik. Schlieps (Charkow).
Fr. Kindt. Ein Fall von retroperitoneulem Sarkom bei einem 1'/;-
jährigen Kinde. (Inaug.-Dissert., Kiel, 1911.) Birk (Kiel).
Stadler. Ein Fall von multiplen, epidermisbekleideten Geschwülsten
der Hurnblasenschleimhaut. (Beitr. z. path. Anat. u. allg. Path.,
1912, Bd. LIII, S. 362.)
Bei einem 2jährigen Knaben traten allmählich zunehmende
Beschwerden bei der Harnentleerung auf, die schließlich zu Retentio
urinae führten und wo der Katheterismus ohne Erfolg blieb. Bei
der Sectio alta werden massenhaft runde, durchscheinende glasige.
wie Weinbeeren aussehende Tumoren entleert. Später Rezidiv und
Tod unter Urämie. |
Die histologische Untersuchung ergab: Cholesteatom der Harn-
blasenschleimhaut mit Myxo-Fibrombildung. Lehndorff (Wien).
Shukowsky und Ssinjoff. Über polyzystische Degeneration der Nieren,
namentlich im Kindesalter. (Arch. f. Kinderheilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Pathologisch-anatomische Studie im Anschlusse an eine sehr
seltene Form dieser MiBbildung. Thorspecken (Badenweiler).
H. Alexander. Über Beckensarkome im Kindesalter. (Arch. f. Kinder-
heilk., Bd. LVIII, 1—3.)
Mitteilung von 2 Fällen und zusammenfassende Betrachtung
der bisherigen Literatur. (Thorspecken Badenweiler).
J. Zappert. Über die akute schmerzhafte Brustdrüsenschwellung
größerer Kinder („Mastitis adolescentium“). (A. d. Kaiser-Franz-
Joseph-Ambulatorium in Wien.) (Zeitschr. f. Kinderheilk., Bd. IV,
H. 4, S. 353.)
Der Verf. äußert hier — auf Grund einer Reihe eigener
Beobachtungen — die Ansicht, daß die als Mastitis adolescentium
bezecihnete vorübergehende Schwellung der Brustdrüsen beider
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 643
Geschlechter kein physiologischer Vorgang sei, wie bisher ange-
nommen wurde, sondern als eine pathologische, auf einer veränderten
Wirkungsweise des von den Genitaldrüsen ausgehenden Brustdrüsen-
hormons beruhende pathologische Erscheinung aufzufassen sei.
Birk (Kiel).
W. Jaenicke. Die Augenveränderungen beim Turmschädel. (Inaug.-
Dissert., Rostock, 1912.)
Die Sehnervenstörungen setzen stets vor dem 7. Lebensjahr
ein, desgleichen der Exophthalmus. Die Sehnervenatrophie ist nicht
genuinen Ursprungs, sondern deszendierend beziehungsweise neu-
ritisch infolge einer Schädigung der Schädelbasis und speziell des
Chiasma opticum durch den Druck des in seinem Wachstum durch
frühzeitige Nahtverknöcherung gehemmten Hirns. Möglicherweise
spielt auch die durch Verlagerung der Karotiden denkbare Zir-
kulationsstörung eine begünstigende Rolle.
Jedenfalls mahnen Amblyopien ohne deutlichen Befund und
Sehnervenatrophien unbekannter Ursache daran, an eine Schädel-
deformität zu denken. Auch ein Exophthalmus hilft mit auf die
richtige Spur. Wenn irgend möglich, mache man Röntgenaufnahmen,
welche ein charakteristisches Bild des Turmschädels geben. Lumbal-
punktion, Trepanation vermögen dem Fortschreiten des Sehnerven-
leidens kaum dauernd Halt zu gebieten. Dagegen hat der Balkenstich
in diesen Fällen vielleicht eine Zukunft. Klotz.
Fraenkel. Dysbasia lordotica progressiva, dystoniu musculorum de-
formitans, tortipelvis. (Journ. Nervous & Ment. Dis., Juni 1912.)
Das Krankheitsbild besteht aus 1. einer Beckendifformität,
2. tonischen und klonischen Krämpfen der Beckenmuskulatur,
eventuell mit Zucken anderer Muskeln. Die Krämpfe sind beim
Stehen besonders gut ausgebildet, daneben besteht starke Lordose
der unteren dorsalen und lumbalen Wirbelsäule. Wachenheim.
Schmidt (Bonn). Haltungsübungen und Haltungsfehler in ihren una-
tomischen und hygienischen Grundlagen. Die statische Skoliose und
ihre Feststellung. (Mit 10 Abbildungen, Leipzig 1912.)
Ein Vortrag, der die Aufmerksamkeit auf die Skoliose der
Schulkinder lenken soll, ‘gleichzeitig die Wichtigkeit orthopädischer
Turnstunden an den Schulen zur rechtzeitigen Behebung des Übels
betont. Birk (Kiel).
Fürsorge, Krankenhäuser, Heilstätten.
Pfaundler. Ein letztes Mal die „hungernden Kinder“. (Münchener
Med. Wochenschr., 1912, Nr. 19.) |
Oppenheimer und Landauer hatten sich in ihrer ersten
Mitteilung (in der Münchener med. Wochenschr., 1911. 3. 2220)
614 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
folgendermaßen exponiert: ,,Wir werden nicht fehlgehen, wenn
wir annehmen, daß in den sämtlichen peripher gelegenen Münchener
Volksschulen die Kinder außerordentlich schlecht ernährt sind.
Als Konsequenz aus diesen tieftraurigen Feststellungen geht die
Forderung einer genügenden Schulspeisung hervor.‘ Aus dieser
Formulierung ihrer Auffassung geht unweigerlich hervor, daß die
Autoren in erster Linie alimentäre Gesichtspunkte im Auge hatten.
Das erhärtet auch der zu gleicher Zeit publizierte Aufsatz ‚„Hungernde
Kinder‘ in den Süddeutschen Monatsheften. Wie erinnerlich,
polemisierte daraufhin Pfaundler (Münchener med. Wochenschr.,
1912, Nr. 5) gegen die Ausführungen der beiden Autoren und rechnete
die ‚‚tieftraurigen Feststellungen“ auf ein bedeutend weniger
melancholisches Endexempel um. Nun ergreifen Oppenheimer
und Landauer wieder das Wort (Münchener med. Wochenschr.,
1912, Nr.13) und bezeichnen die Art und Weise, wie man ihre Publi-
kation ausgelegt hat, als „absurd‘‘. Sie geben zu, daß sie für „als
Konsequenz‘ besser ‚als eine Konsequenz‘ hätten schreiben sollen.
Das heißt also zum Rückzuge geblasen. Es kann nun hier nicht die
ganze Streitfrage kritisch besprochen werden, die bereits zu 10
Publikationen angewachsen ist. Ich hatte schon früher darauf
hingewiesen, daß ich die Pfaundlerschen kritischen Ausführungen
für wertvoll genug halte, sie als Originalaufsatz in unserer engeren
Fachliteratur publiziert zu wünschen. Meiner Auffassung nach ist
auch die von Oppenheimer und Landauer versuchte Abwehr
der Pfaundlerschen Angriffe: Anzweiflung der Richtigkeit der
Normalwerte, auf die Oppenheimer und Landauer sich stützen,
Nachweis der Unbrauchbarkeit des Zentimetergewichtes u. a. m.,
als durchaus mißlungen zu bezeichnen. Die Einwände Oppen-
heimers, der gar noch einen zünftigen Physiker und Mathematiker
gegen Pfaundler mobil macht, geben diesem nur Gelegenheit,
als gewiegter Mathematiker zu brillieren. Wenn Oppenheimer
es als unangemessenen Scherz bezeichnet, daß Pfaundler eine
verkleinerte Venus von Milo auf Grund des Zentimetergewichts als
unterernährt bezeichnen muß, so muß Referent gestehen, daß Pfaund-
ler jedenfalls die Lacher auf seiner Seite hat.
Die Zahl der Kinder, die aus sozialern Elend hungernd zur Schule
gehen müssen, ist jedenfalls in München nicht größer als in Berlin,
London und sonstigen Kulturzentren. Auf keinen Fall bestehen die
ungeheuerlichen ersten Zahlen Oppenheimers zu recht. Und die
Zweifel Pfaundlers an der Opportunität der Schulspeisung sind
keinesfalls von der Hand zu weisen.
Durch Schulspeisungen werden Ernährungszustand und Schul-
leistungen verbessert, “wie statistisch nachgewiesen ist. (NB. wasläßt
sich statistisch nicht beweisen?) Röse in Dresden hebt Ernährungs-
zustand und Leistung durch Sanierung des Gebisses. Ein Paar kariöse
Zähne wird ja wohl jeder Volksschüler haben! Ich hoffe nicht miß-
verstanden zu werden und wollte nur darauf hinweisen, wie komplex
die von Oppenheimer aufgerollte Streilfrage ist. Klotz.
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 645
Hess (Nauheim). Über Winterkuren in Kinderheilstätten. (Sonder-
Abdr., Verlag Benno Konegen, Leipzig.)
Nachdem die Seehospize mit Winterkuren vorangegangen sind
und gute Erfolge erzielt haben, beginnen jetzt auch die Land-
erholungsstätten damit. Wenngleich man auch den Winter an der
See, insbesondere an der Nordsee, in keiner Weise gleichsetzen kann
dem Winter im Binnenlande, so ist doch nicht zu bezweifeln, daß
man bei geeignetem Material, namentlich bei den Kindern des Groß-
stadtproletariats, gute Erfolge mit Winterkuren erzielen wird. Die
Kurdauer der Winterperioden ist auf 7 Wochen berechnet gegenüber
den 4wöchigen Sommerkuren. Birk (Kiel).
Häberlin (Föhr). Meeresheilkunde, Seehospize und Volksgesundheit.
(Veröffentl. a. d. Gebiete d. Med.-Verwalt., Bd. I, H. 6.)
In dankenswerter Weise schildert der Verf. hier die Entstehungs-
geschichte der Seehospize, ıhre Indikationen und ihre Erfolge be-
ziehungsweise ihre Rückwirkungen auf den kindlichen Organismus,
letztere hauptsächlich auf Grund eigener experimenteller Unter-
suchungen.
Die Propaganda für die Seehospize kann unseres
Erachtens nicht intensiv genug geführt werden. Gehören
dieselben doch zu den wertvollsten Errungenschaften der pädiatrischen
Therapeutik. Gerade deshalb aber erscheint es uns angebracht,
darauf hinzuweisen, daß der Maßstab, mit dem die Thalassotherapeuten
ihre Erfolge messen, ein ganz falscher ıst. Körpergewichtszunahmen,
Vermehrung der roten Blutkörperchen, Steigerung des Hämoglobin-
gehaltes u. a. m. sind keine spezifischen Heilerfolge der See, sondern
recht nebensächliche Begleiterscheinungen, die sich auch in Ferien-
kolonien, Sommerfrischen, ja sogar auf den Dachgärten der Großstadt
erzielen lassen, sofern man die Kinder nur 4 Wochen lang sich dort
gründlich herumtummeln läßt. Auch etwaige Stoffwechselversuche
an der See geben keinen Maßstab ab, sind im Gegenteil mit größter
Vorsicht zu genießen, in ihren Ergebnissen nicht zu verallgemeinern
und — soweit an Erwachsenen gewonnen — nicht auf Kinder zu
übertragen. |
Maßgebend für die Beurteilung des Wertes der See-
hospize ist vielmehr ausschließlich die klinische Be-
obachtung der Kinder. Die Ärzte im Binnenland interessiert,
nicht, um wieviel die See und das Seeklima die Blutkörperchenzahl
eines Kindes vermehrt hat, wohl aber: wie hoch die Chancen sind,
daß es z. B. sein Asthma verliert, oder wie sich die chronischen
Katarrhe der oberen Luftwege verhalten, gemessen an der Zahl der
Rezidiva und der Intensität ıhres Auftretens, ferner, wie die Tuber-
kulose eines Kindes beeinflußt wird, d.h. ob neue Herde von tuber-
kulösen Knochenerkrankungen trotz längeren Aufenthaltes im See-
hospiz sich einstellen, wie lange tuberkulöse Knochenfisteln brauchen,
bis sie heilen im Vergleiche zum Binnenlande, ob Drüsen neuerkranken
und wie lange es dauert, bis sie zurückgebildet sind, ob sie überhaupt
sich zurückbilden oder aufbrechen und Fisteln bilden u. dgl. m.
646 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Solche Angaben sind notwendig, wenn die Propaganda für die
Seehospize auch von denen geführt werden soll, die sie am wirk-
samsten vertreten können, nämlich von den Ärzten. Birk (Kiel).
Hirtz (Köln). Waldschulen und Erholungsstätten für Stadtkinder.
(Soziale Tagesfragen, H. 40, Verlag des Volks-Vereins, M.-Glad-
bach, 1912.)
Waldschulen sind Lehranstalten, die — im Walde erbaut —
zum Aufenthalte und Unterricht schulpflichtiger Kinder dienen. Die
erste dieser Waldschulen wurde in Charlottenburg errichtet, es
folgten Gütersloh i. W., Gladbach, Oberhausen und Mühlhausen.
Der Propaganda zur Errichtung weiterer Waldschulen dient das
vorliegende Heft. Es bringt eine Menge Material über den Bau, Ein-
richtung und Betrieb, über die Bedeutung und die Erfolge wie auch
über die Finanzierung der Waldschulen. Birk (Kiel).
Häberlin. Ziele und Schwierigkeiten der sozialen Kinderfürsorge.
(Sonder-Abdr., Verlag Benno Konegen, Leipzig.)
Die Zahl der heilstättenbedürftigen Kinder ist in allen Städten
eine überaus große, die Möglichkeit jedoch, alle diese Kinder ın Heil-
stätten oder Hospize zu senden, ist sehr beschränkt. Während in
einer Stadt wie Worms 8 bis 10°/, aller Kinder den Segen einer Er-
holungskur erfahren konnten, war Berlin nur imstande, 1°/, seiner
Volksschüler auf städtische oder private Kosten aufs Land zu schicken.
Das Zuel der Kinderfürsorge muß also dahingehen, immer mehr
Kindern den Besuch der Erholungsstätten zu ermöglichen.
Die Hauptschwierigkeiten liegen in der Geldbeschaffung. Mit
Rücksicht auf diese ist von der Neugründung weiterer Erholungs-
stätten vorläufig abzusehen, dagegen sind die vorhandenen möglichst `
für den Winterbetrieb einzurichten. Dadurch würde die Zahl der zur
Verfügung stehenden Betten um mehr als das Doppelte vermehrt
werden. Birk (Kiel).
Jacobi. The best means of combating infant mortality. (Die zweck-
mäßigsten Maßregeln zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit.)
(Americ. Journ. Med. Assoc., 8. Juni 1912.)
Neben den bekannteren Maßregeln betont Verf. die Reform
des Hehammenwesens, das hier sehr im argen liegt, und das Ein-
schärfen des Stillens, für das die hiesigen Umstände relativ günstig sind.
Wachenheim.
Schmidt. Die gesetzliche Berufsvormundschaft über uneheliche Kinder
und die Ziehkinderbestimmungen. (Zentralbl. f. Vormundschafts-
wesen, Jugendgerichte u. Fürsorgeerz., Bd. IV, Nr. 2.)
Verf. weist darauf hin, daß bei den Bemühungen, das Los der
unehelichen Kinder zu bessern, die Mittel viel zu wenig berücksichtigt
werden, welche uns durch Artikel 136 des Einführungsgesetzes des
b. G.-B. ın die Hand gegeben sind, der die gesetzliche Vormundschaft
über alle unehelichen Kinder ermöglicht, selbst über die in der
Nr. 9 | Monatsschrift für Kinderheilkunde. 647
mütterlichen Familie befindlichen. Nur einige wenige Bundesstaaten
haben diese, durch das b. G.-B. geschaffene Gelegenheit für den
Schutz der Uinehelichen und der Haltekinder voll ausgenutzt, die
anderen sind mehr oder weniger weit zurückgeblieben. Es ist
wiederholt von den verschiedensten Seiten darauf aufmerksam
gemacht worden, daß die Berufsvormundschaft der gewiesene Weg
ist, einen wirksamen Schutz aller gefährdeten Kinder zu erreichen.
Keller.
Fremantle. Die Abnahme der Geburtenzahl. (Lancet. Vol. I., Nr. 16.,
1911.)
Aus der interessanten Zusammenstellung von statistischen
Daten und Kurven sei hier nur hervorgehoben, daß die Geburten-
zahl in England und Wales während der letzten 35 Jahre um 10 pro
Mille abgenommen hat. Rechnet man die Durchschnittszahl der
Bevölkerung auf 30 Millionen, so gibt sich aus dieser Verminderung
ein Totalverlust von zirka 5t/, Millionen Individuen.
Philippson (Frankfurt a. M.).
St. Engel. Säuglingspflege. (Therap. Monatsh., Mai 1912, S. 318.)
Verf. geht von der Tatsache aus, daß bei der unnatürlichen
Ernährung der Säuglinge in den an die Resultate
unbefriedigende sind, und anerkennt die Überlegenheit der Außen-
pflege gegenüber der Spitalspflege. Der psychischen Komponente legt
er nur insofern Gewicht bei, als gerade die nervös veranlagten Kinder
zum Gedeihen ein erhöhtes Pflegebedürfnis haben. Von großem Ein-
flusse auf das Gedeihen des Säuglings ist die Ruhigstellung desselben,
da durch Unruhe und Schreien ein vermehrter unnützer Stoff-
verbrauch stattfindet und umgekehrt alles, was dem Behagen und
der Ruhe des Säuglings dient, seinen Ansatz fördert. Diesbezüglich
sind die Verhältnisse im Krankenhause bei der Massenpflege ungünstig,
sowohl bei der Fütterung als auch besonders bei der Reinhaltung
der Kinder. Die konstitutionell stärkeren sind gegen pflegerische
Insulte fester, ebenso die zweckmäßig genährten oder diejenigen, bei
welchen beides zutrifft; ‘deshalb das gute Gedeihen von Brustkindern
selbst in ungünstigen hygienischen Verhältnissen. Es bestehen eben
Gegenseitigkeitsbeziehungen zwischen Konstitution, Ernährung und
Pflege. Je minderwertiger die ersteren beiden sind, desto sorgfältiger
muß die letztere gehandhabt werden; je sorgsamer die Pflege ist,
um so mehr werden alimentäre Insulte ausgehalten. Deshalb wird
man auf Säuglingsstationen immer Ammen brauchen, um , geeignete
hygienische Zustände‘ im Säuglingskrankenhause herbeizuführen und
um solche Kinder mit Frauenmilch zu ernähren, die sonst schlecht
oder gar nicht gedeihen. Bei geeignetem Betriebe und passender
Ernährung ist ein Spitalismus nicht zu befürchten. Dieser Betrieb
erfordert aber viel Überlegung, Mühe und Kosten, während bei der
Pflege des Kindes von seiten der Mutter alles mit größter Leichtigkeit
von selbst geschieht. Zuppinger (Wien).
648 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
Besprechungen.
Feer. Lehrbuch der Kinderheilkunde. (Zweite Auflage, G. Fischer,
Jena, 1912, M. 12:50.)
Binnen kurzer Frist die zweite Auflage! Den Ausstellungen
der Kritik an der ersten Auflage ist ‚nach Möglichkeit‘‘ Rechnung
getragen worden, d. h. sehr wenig. Immerhin hat das hervorragende
Werk an Homogenität gewonnen; einzelne Abschnitte sind vor-
teilhaft umgearbeitet worden. Die Zahl der Abbildungen wurde
erhöht. Schlechterdings unübertrefflich ist beispielsweise die farbige
Reproduktion der Zahnfleischsuffusionen bei Säuglingsskorbut (Mün-
chener Kinderklinik). Assistenten der Breslauer Kinderklinik werden
eine Reihe ihnen wohlbekannter Photographien aus der Sammlung
der ehemaligen Gzernyschen (nicht Toblerschen, wie im Lehrbuch
zu lesen ist) Klinik wiedererkennen.
Im Abschnitte über Enuresis nocturna finde ich den Passus,
daß idiotische Kinder nie ihre Bedürfnisse rechtzeitig melden lernen.
Das ‚‚nie‘‘ trifft keinesfalls zu. Sie sind schwerer und später zur
Sauberkeit zu erziehen, aber sie sind bis auf 25 bis 30%, bildungs-
fähig in dieser Hinsicht. Der Prozentsatz von Enuretikern unter den
Idioten fällt sukzessive mit dem vorschreitenden Alter. Mit 5 Jahren
fand ich 100°/,, mit 10 Jahren zirka 50 bis 60°%,, mit 15 Jahren
40 bis 30°, und darüber hinaus zirka 25°), Bettnässer bei einem
sehr großen Material schwachsinniger Kinder. Klotz.
L. Burgerstein. Schulhygiene. (Dritte Auflage.)
v.Rohr. Das Auge und die Brille. (Aus Natur und Geisterwelt.
Sammlung wissenschaft.-gemeinverst. Darstellungen.) (Verlag von
B. G. Teubner, Leipzig.)
Das Burgersteinsche Buch gibt einen guten Überblick über
das große Gebiet der Schulhygiene. Wer als Arzt, speziell als Schularzt,
sich über das in Frage stehende Thema orientieren will, tut gut es
sich anzuschaffen. Es ist auch Laien zu empfehlen. Denn die einzelnen
Probleme der Schulhygiene werden in so klarer und einfacher Form
behandelt, daß es wohl für jeden Gebildeten verständlich ist.
Es enthält einmal die Hygiene des Schulhauses selbst: Ge-
staltung der Schulzimmer, Heizung, Lüftung, Beleuchtung usw.,
ferner die Hygiene des Unterrichts: Überbürdungsfragen, Ko-
edukation, Hilfsschulen u. dgl. Besondere Kapitel sind dem Unter-
richte in Hygiene, den Schulkrankheiten, dem Schularztwesen und der
Hygiene des Lehrerberufes gewidmet. Gute, instruktive Abbildungen
sind dem Text eingefügt.
An einen viel engeren Interessentenkreis wendet sich das2. Buch,
las die Kenntnis des Brillenproblems dem allgemeinen Verständnis
näher bringen will. Zu loben ist auch bei ihm die gute Ausstattung
des Textes mit erläuternden Abbildungen. Birk (Kiel).
A. Wreschner. Die Sprache der Kinder. (Zürich, Verlag: Artist.
Institut Orell-Füssli.)
Nr. 9 Monatssehrift für Kinderheilkunde. 649
Die Sprachentwicklung des Kindes ist ein Gebiet, an dem
verschiedene Disziplinen — Medizin, Pädagogik, Linguistik, Psycho-
logie — interessiert sind, nicht zum mindesten übrigens auch die
Laienwelt. Es fehlt zwar nicht an Werken, die die Ergebnisse der
Sprachforschung zusammenfassen und übermitteln. Aber die meisten
von diesen sind zu umfangreich und behandeln das Thema in so
eingehender Weise, daß dem Nicht-Spezialforscher die Lektüre
bald verleidet wird. Sie setzen außerdem meist einen gewissen Grad
von psychologischer Vorbildung voraus.
Diese Nachteile sind in dem kleinen Buche des Verf. glücklich
vermieden. Es ist verständlich geschrieben, bringt eine Menge von
Beispielen, ohne dabei weitschweifig zu sein, und interessiert vor
allem von der ersten bis zur letzten Seite. Birk (Kiel).
Schittenhelm und Weichardt. Der endemische Kropf mit beson-
derer SE des Vorkommens im Königreiche Bayern.
(Julius Springer, Berlin, 1912, 128 S. M.9.—.)
Die Arbeit ist eine im wesentlichen statistisch-kritische. In
kleineren Kapiteln wird Kropfhäufigkeit und geologische Formation,
Kropf bei Tieren, Experimentelle Untersuchungen über Kropf,
Ätiologie und Bekämpfung abgehandelt.
Die Verff. glauben, daß die genaue Erforschung der Kropf-
wässer schließlich doch zur Auffindung des Kropferregers führen wird.
Zurzeit ist das wichtigste Mittel zur Kropfbekämpfung die Sanierung
der Kropfgegenden in bezug auf einwandfreies Trinkwasser. Klotz.
Prof. Dr. Molenaar. Impfschutz und Impfgefahren. (Sammlung
Kupferschmidt, München. 1-40 M.)
Der Verf. ist Nichtmediziner, daher in jeder Weise befähigt,
über medizinische Dinge autoritativ zu urteilen.
Schade, daß der Verlag seine schöne Sammlung ‚„Kultur-
lokumente‘‘ mit diesem Buche verschandelt hat. Birk (Kiel).
J. Citron. Die Methode der eege EC und Immunotherapie
und ihre praktische Verwertung. (ll. Aufl.. Leipzig 1912, 290 Sei-
ten, 8.00 M.)
Die zweite Auflage dieses Buches, auf das wir schon beim
Erscheinen der ersten emnpfehlend hinwiesen, ist nicht unbedeutend
erweitert. Der Anaphylaxie ist ein besonderes Kapitel gewidmet
und auch die Chemotherapie der Syphilis und der malignen Geschwülste
hat weitgehende Berücksichtigung erfahren. Es ist ein ausgezeichnetes
und sehr brauchbares Hilfsmittel für die praktische Verwendung
der Immunitätsmethode. Birk (Kiel).
M. Piorkowski. Serodiagnostik. (Kurze Zusammenstellung der biolo-
gischen Reaktionen nebst einem Anhang über die wichtigsten
Protozoen.) (Verlag Richard Schoetz, Berlin, 1912.)
Das Buch war ursprünglich zum Leitfaden für die Kurse des
Verfassers bestimmt. Es soll Ärzten, Tierärzten und Studierenden
in Kürze die serodiagnostischen Methoden und Fachausdrücke über-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 44
650 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
mitteln — eine Bestimmung, der es gewiß mit Erfolg gerecht
werden wird. | Birk (Kiel).
Haecker (Halle a. S.) Allgemeine Vererbungslehre. (Zweite, ver-
mehrte Auflage.) (Vieweg &Sohn, Braunschweig, 1912,M. 10bezw. 11.)
Das Werk beginnt ‚ab ovo‘‘ und räumt auch im Verlaufe der
weiteren Ausführungen immer der Keimzellenforschung den Haupt-
raum ein. Über Galtonismus, ‚Mendeln‘“ und andere hochaktuelle
biologische Fragen findet der Leser alles wesentlich Wissenswerte.
Klotz.
H. Raydt. Fröhlich Wandern. (B. E. Teubner, Berlin und Leipzig,
1912.) |
Der Wandervogelbewegung ist dieses Buch gewidmet — jener
erfrischenden Reaktion auf die Zeit des öden Sportsmentums, der
Nick-Carter-Romane, der Schülerselbstmorde und was sonst die
letzten Jahre unserer Jugend an schlimmen Früchten beschert haben.
Geschrieben mit jugendlicher Begeisterung und geziert mit
vielen hübschen Bildern, ist das Büchlein wohl geeignet, Interesse zu
erwecken und den Wandervögeln neue Freunde zuzuführen. Für
diesen guten Zweck sei ihm die weiteste Verbreitung gewünscht.
Birk (Kiel).
varı Eisselsteijn (Groningen.) Die Methoden der künstlichen Atmung
und ihre Anwendung in historisch-kritischer Beleuchtung mit be-
sonderer Berücksichtigung der Wiederbelebungsmethoden von Er-
trunkenen und Erstickten. (Verlag von Springer, Berlin, 1912.)
Wie der Titel besagt, gibt der Verf. eine kritische Darstellung
der Methoden der künstlichen Atmung von den ältesten Zeiten ab
bis zur Jetztzeit. Zu einem ausführlichen Referat ist hier nicht der
Platz. Wir erwähnen nur, daß er als „physiologische‘‘ Methode der
Wiederbelebung die Silvestersche ansieht.
Der eigentliche Wert des Buches beruht jedoch unseres Er-
achtens darauf, daß der Verf. — unter Beiseitelassung aller statistischen
Angaben — die künstliche Wiederbelebung betrachtet unter dem
Gesichtspunkte der Physiologie der Atmung und ihrer Be-
ziehungen zum Zirkulationssystem. Birk (Kiel).
F. Dumstrey. Die Körperpflege des Kindes. (Leipzig, Helios-Verlag,
Franz A. Wolfson.)
Vor dem Buche kann man nur warnen.
Neu ist mir die Verordnung von „einfacher Biersuppe‘‘, falls
ein Säugling Kuhmilch oder Mehle nicht verträgt. Keller.
Nitzelnadel. T'herapeutisches Jahrbuch. (XXII. Jahrg., Leipzig und
Wien, Franz Deuticke, 1912, M. 5.—.)
Man kann sehr viel lesen und findet zu seinem Erstaunen
schließlich, daß einem doch dies und jenes, und zwar oft recht
Brauchbares — entgangen ist. Dieses Gefühl habe ich, wenn ich
das Büchlein Nitzelnadels, das nichts beansprucht und doch
Nr. 9 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 651
vieles bringt, durchblättere. Ich verstehe, warum das therapeutische
Jahrbuch mit seiner Fülle praktischer Winke dem Praktiker ein
unentbehrlicher Freund geworden ist. | Klotz.
Schell und Heissler. Nahrungsmitteltabelle zur Aufstellung und
Berechnungen von Diätverordnungen. (Dritte Auflage, Curt Kabitsch,
Würzburg, 1912, M. 2.70.)
Eine Sammlung nützlicher Daten, in sehr praktischer Form
angeordnet, so daß der Leser schnell das Gewünschte findet. Einige
Zahlenangaben aus der Pädiatrie wären — weil überholt — zu
revidieren.
Auf jeden Fall sei auch Kinderärzten das Heftchen zum Ankaufe
empfohlen. S Klotz.
Inhalt.
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie und Thera-
pie, Hygiene. Lederer und Vogt. Almung 601. — Kerr. Abdominal-
beschwerden 602. — Variot und Moraneé. Brutt de glou-glou 602. —
Stowell und Hillard. Słrepiokokken der Milch und des Rachens
602. — Hess. Bacierium coli 602. — Römer. Heterologes Anti-
toxin 602. — Schwarz. Kieselsäurehalliges Mineralwasser 603. —
Schule. Schlesinger. Schüleruniersuchungen in höheren Schulen
603. — Otis, Cabot, Badger, Smith, Goldthwait, Fairbanks. Krank-
heiten unter Schulkindern 604. — Péchin und Dueroquet. Steil-
schrift 605. — Ernährung und Stoffwechsel. Plantenga. Rohe
Milch 605. — Hanbridge. Unverdünnte Kuhmilch 605. — Ladd.
Ernährung 606. — Levy. Ernährung 606. — Tonney und Pillinger.
Vakuumflasche 606. — dJaschke. Technik der Ernährung 606. —
Mayerhofer. Rumination 607. — Sedgwick. Periodisches Erbrechen
607. — Talbot. Duodenale Indigestion 607. — Schloß. Allergie 607. —
Katzenellenbogen. Kochsalzfieber 608. — Pospjelowa-Djemkina.
Harnproduktion 608. — King. Säuregrad des Harnes 609. -—-
Nobécourt. Sevestre und Bidot. Harnsioffgehalt der Zerebrospinal-
flüssigkeit 609. — Clark. Bacillus lactis bulgaricus 610. —
Distaso. Darmfäulnis 610. — Samelson. Feïttspaltung 610. —
Hoobler. Beit für Stoffwechselversuche 611. Klinik der Kinder-
krankheiten. De Lange. Pädialrische Klinik 611. — Moltschanoff.
Pädiatrische Fragen 611. Paget-Lapage. Fieber 611. — Tanaka.
Anaemia splenica 612. — Hess. Icterus neonatorum 612. — Schloß
und Commiskey 612. — Vincent. Graham. Haemophilie des Neu-
geborenen 613. — Matti. 613. — Seiler. Ausschaltung der Thymus
615. — Hüttenbach. Infantilismus 615. — Wieland. Aihyreose
615. — Triboulet und de Jong. Achondroplasie 616. — Sehorr.
Chondrodysirophia adolesceniium 616. — Fischl. Rachitis 616. —
Morris. Prurigo 616. — Clanakan. Asthma 616. — Sehippers. Combv.
Pneumonie 617. — Howland und Hoobler. Pneumonie 617. —
Hirschfeld. Polyzyihaemie und Pleihora 618. — Goeppert. Akute
spastische Bronchitis 618. — Sehneider. Bronchitis plastica 618. —
ssely. Broncheklasie 618. — Comby. Hämorrhagische Pleuritis
619. — Dean. Pneumokokken-Endokarditis 619. — Barling. Pneu-
mokokken-Peritonitis 619. — Imerwol. Periharditis 610. — Dynkin.
Herzfehler 619. — Hecht. Posidiphtherische Schwäche 620. —
Friberger. Aryihmie 620. — Déléarde und Repellin. Anasarka
621. — Maillet. 621. — Ssokolow. Drüsenerkrankungen 622. —
de Lange. Pseudoaszites 622. — Paunz. 622. — Abrand. Laryngo-
A4*
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 9
skopie 623. — Guisez. Bronchoskopie 623. — Jourdanet. Livedo
annularis 623. — Comby. Hallé und Dorlencourt. Bromausschlag
623. — Riehl. Mikrosporie 623. —- Heilmann. Schielen 624 —
Rendall und Burton. Beltisoliercung 624. — Braun und Husler.
Lumbalpunklate 624. — Churchill 624. — Welde. Neoggerath.
Rach 625. — Vas. Barbier und Gassier 626. — Koplik. Körber. Kossel.
Kurashige. Mayeyama un. Yamaka. Duschinoff 627. — Blum. Holl-
mann. Ter-Markosoff 628. -— Stocker. Rollier. Lunin 629. —
v. Czarnowski. Hotz.. Tuberkulose 630. —- Schick. Kirch 630. —
Berg. Nicoll und Wiliams. Nicoll. Gonget. Weill und Dufour.
Scharlach 632. — Sowade 632. —: Hahn. Blühdorn. Dworetzky.
Ljaschenko. Diphtherie 638. — Jalle. Marmann. Brückner. Typhus
634. — Gossaye. Rheumalismus 634. — Inaha. Sierra. Keuchhusten
635. — Tovoda 635. — Toyoda und Yasuda. Lungenpest 636. —
Hertz. Echinokokkus 636. — Massloff. Hundstollwut 636. —
Schwenk. Variola 636. — Maul- und Klauenseuche 687. — Hartje.
Meningitis basalis 637. -- Stamm 637. — Raube. Krämpfe
638. — Variot und Bonniot. Fazialisparalyse 638. — Buffet-
Delmas. Vervôse Anorexie 638. — Friedjung. Onanie 638. —-
Schröck. Kongenitale Woriblindheit 638. — Brand. Reflezreizung
des Vaguszentrums 639. — Finkbeiner. Krelinenfrage 639. — Bruch.
Mongolenfleck 640. —- Smirnoff. Zephalohydrozele 640. — Shukowsky
und Baron. Airesie des Ösophagus 640. — Sella. Kongenitale Atresie
des Darmes 640. -- Firth. Fehlen der Patella 640. — Richardière
und Huber. Herzfehler 640. — von Lier. Lumbalpunktion 641. —-
Lallement. Tracheotomie 641. — Abrand. Fremdkörper in den
Luflwegen 641. — Webb. Dickdarmerkrankungen 641. -— Gamrat-
Kurek. Paraphimose 642. — Lediard. Teraitom 642. —- Dulitzky.
Dünndarmsarkom 642. -— Kindt. Retroperiloneales Sarkom 642.
Stadler. Geschwülsle der Harnblasenschleimhaut 642. — Shukowsky
und Ssinjoff. Polyzyslische Degeneration der Nieren 642. —-
Alexander. Beckensarkom 642. — Zappert. Mastilis adolescentium
642. — Jaenicke. Turmschädel 643. — Fraenkel. Dysbasia lordotica
643. — Sehmidt. Skoliose 643. — Fürsorge, Krankenhäuser,
Heilstätten. Pfaundler. Hungernde Kinder 643. — Hess.
Winterkuren in Kinderheilställen 645. -- Haeberlin. Meeres-
heilkunde 645. -— Hirtz. Waldschulen 646. -— Haeberliv. Soziale Für-
sorge 646. — Jacobi. Säuglingsfürsorge 646. -—— Schmidt. Berufs-
vormundschaft 646. —- Fremantle. (Geburtenhäufigkeit 647. --
Engel. Säuglingspflege 647. —- Besprechungen. Lehrbuch der
Kinderheilkunde. 648. — Burgerstein. Schulhygıene v. Rohr. Auge
und Brille 648. — Wrescehner. Sprache der Kinder 648. - — Sehitten-
helm und Weichardt. Der endemische Kropf 649. -— Molenaar.
Impfschutz und Impfgefahren 649. Citron. /mmunodiagnostik
und Immunolherapie 649. — Piorkowski. Serodiagnostik 649. —
Haecker. Allgemeine Vererbungslehre 660. -— Ravdt. Fröhlich
Wandern 650. - - van Eisselsteijn. \elhoden der künstlichen Almuny
650. -- Dumstrey. Körperpflege 650. — Nitzelnadel. Therapeutisches
Jahrbuch 650. ---- Sehell und Heissler. Nahrungsmittellabelle 651.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, L, Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin, W. 50, Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONAT DUELLIL
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knöpfelmacher Moro Thiemich Tobler
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Alk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. Referate. Nr. 10.
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie
und Therapie, Hygiene.
Hoobler. Standardization of blood-pressure readings by means of an
automatic device for reading systolic and diastolic pressures in
children. (Automatische Vorrichtung zur Ablesung des systolischen
und diastolischen Blutdruckes.) (Americ. Journ. Dis. Children;
Juli 1912.) Wachenheim (New York).
P. Tachau (Zürich). Über die praktische Bedeutung einer gleich-
mäßig tiefen rektalen Temperaturmessung beim Kinde. (Münchener
med. Wochenschr., 1912, Nr. 39.)
Je nachdem das Tbermometer tief oder oberflächlich in das
Rectum eingeführt wurde, differierten die Messungen zwischen
0-1 bis 17%, im Mittel um 0:5. Dabei geht in der Regel die Kurve
der oberflächlichex Temperatur keineswegs derjenigen tiefer Messung
parallel. Die Marlin, daß bei Säuglingen die Differenz zwischen
oberflächlicher und tiefer Messung vielleicht größer sein könne als bei
erwachsenen Kindern, weil Säuglinge wegen der relativ größeren
Körperoberfläche in bezug auf Körperwärme auch mehr von äußeren
Faktoren abhängen, bewahrheitete sich nicht. Während fieberhafter
Erkrankungen verkleinert sich im allgemeinen die Differenz und
steigt nach dem Fieberabfall wieder.
Vergleichende Messungen zeigten, daß die Temperatur der
Achselhöhle im großen und ganzen der oberflächlichen Rektunı-
temperatur entspricht.
Das Ergebnis der Tachauschen Arbeit ist also, die Anal-
temperatur als relative Größe zu betrachten und die Täuschung, der
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. A3
654 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
man durch oberflächliche Messung zum Opfer fallen kann, dadurch
zu vermeiden, daß bei der rektalen Messung das Thermometer möglichst
tief und stets gleichmäßig tief eingeführt wird. Klotz.
Felix Deutsch. Funktionelle Nierenprüfung mittels Phenolsulfon-
pthalein. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 32, S. 1217.)
Untersuchungen mittels der von Rowntree und Abel an-
gegebenen Methode, welche im wesentlichen in folgender Weise
ausgeführt wird: Injektion einer Phenolsulfonpthaleinlösung; Ent-
leerung des Harnes in 1/,-bis 1stündigen Intervallen spontan oder
mittels Katheter (zwecks Untersuchung jeder einzelnen Niere
Uretherenkatheterismus); Prüfung der Harne auf ihren Phthalein-
gehalt durch Alkalizusatz und Kolorimeter. In normalen Fällen
ergibt der ausgeschiedene Farbstoff innerhalb der ersten halben
Stunde meßbare Werte; der Höhepunkt der Ausscheidung wird
mit dem Ende der ersten Stunde erreicht; die Ausscheidung erreicht.
in meßbaren Zahlen ihr Ende nach 2 Stunden; nach dieser Zeit sind
mindestens 50°, sezerniert. Ist auch nur eine dieser Forderungen
nicht erfüllt, so liegen pathologische Verhältnisse vor. Die Methode
gestattet, Nierenschädigungen verschiedenster Art zu erkennen.
Reuß (Wien).
Wegelius. Untersuchungen über die GE übertragungen von
Mutter auf Kind. (Arch. f. Gyn., Bd. XCIV
Wegelius de sich die Frage, ob bei Steeg Immunisierung
des Muttertieres während der Gravidität nur eine Übertragung der
im Organismus der Mutter gebildeten Antikörper oder auch eine
Produktion von Antikörpern im fötalen Organismus erfolge. Seine
Versuche an Ziegen und Kaninchen lehrten ihn, daß die Immunität
der Jungen immer einen passiven Charakter hat. Das Resultat war
dasselbe, oh er die Muttertiere vor der Gravidität aktiv oder während
der Gravidität aktiv und passiv immunisierte. In jedem Falle trat
bei den Jungen cine fortgesetzte Verminderung des ursprünglichen
Antikörpervorrates ein. Die auffallende Erscheinung, daß die Zicklein
bei (ler Geburt meist einen höheren Antikörpertiter besaßen als das
Muttertier, sucht Wegelius mit einer elektiven Kraft der Plazenta
zu erklären. Eine Übertragung von Antikörpern durch die Milch
ließ sich nicht nachweisen. Hohlfeld (Leipzig).
Zade. Über die Antikörper der Hornhaut. (v. Gräfes Arch. f. Oph-
thalm., Bd. LXXXII, H. 2.)
a und Pneumokokkenopsonine sind in der nor-
malen Hornhaut. in geringer Menge, durch Immunisieren werden sie
unwesentlich, wohl aber durch mechanische Reize vermehrt. Kom-
plement ist in geringer Menge vorhanden. Präzipitine, Agglutinine,
Nämolysine, Antitoxine, vielleicht auch Bakteriolysine treten in der
Hornhaut desgleichen auf. Reiz vermehrt sie ebenfalls. `
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. | 655
Th. Gött und J. Rosenthal (München). Über ein Verfahren zur
Darstellung der Herzbewegung mittels Rönfgenstrahlen ( Röntgen-
kymographie). (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 38.)
Mitte s eines sinnreichen und doch relativ einfachen Verfahrens
werden auf Platten oder Films die Herzbewegungen (Ventrikel,
Vorhöfe, große Gefäße, je nach Einstellung des Schlitzes) in Kurven-
form aufgezeichnet, also die pulsatorischen Exkursionen des
Organsselbst, nicht wie bei unseren anderen Methoden die Effekte
dieser Bewegungen. Klotz.
Philipp Fischer (Nürnberg). Über Verordnung von Wasserstoff-
superoxydlösungen. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 20.)
Da der Praktiker nicht selten in die Lage kommt, Wasser-
stoffsuperoxydlösungen verordnen zu müssen, so haben die folgenden
Winke vielleicht für ihn Wert.
Das Hydrogen. peroxyd. der Pharmakopöe enthält 3 Gewichts-
teile H,O, auf 100 Wasser und ist nicht säurefrei. Das Mercksche
Perhydrol ist säurefrei und enthält 30 Gewichtsteile H,O, auf
100 Wasser.
Eine 1%ige Wasserstoffsuperoxydlösung ist also so zu
verordnen: Sol. Hydrogen. peroxyd. (1 Gewichtsprozent H,0,).
(Bereitet wird diese Lösung demgemäß aus 33g des Hydrogen.
peroxydat. medic. oder 3'3 g Perhydrol auf 100 Wasser.)
Eine 3%ige Wasserstoffsuperoxydlôsung würde der
fertigen des Arzneibuches entsprechen. Alle Lösungen über 3% hinaus
müssen mit Perhydrol gemacht werden. Also eine 10% ige Lösung:
Sol. Hydrogen. peroxyd. (10 Gewichtsprozent H,O,) oder direkt:
Perhydrol 330, Aqua dest. ad 100:0. Klotz.
Chambers und Russ. Bakterizide Wirkung der Radium-Emanation.
(Proc. Roy. Soc., 1912, Vol. V.)
Radiumemanation 05 bis 0°6 Milli-Curie, &- und -Strahlen
wenig, y-Strahlen gar nicht, töten Pyozyaneus in 1, Milzbrand in 3,
Staphylococcus, Coli in 4 bis 5 Stunden. Milzbrandsporen werden
nicht beeinflußt. Opsonine, Leukozyten usw. werden in 4 beziehungs-
weise 8 Stunden zu zirka 00°, getötet.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Schivorsti und Reim. Die praktische Verwendung der Säureagglut.
der Bakterien nach Leonor Michaelis. (Deutsche med. Wochen-
schr., 1912, Nr. 24.)
Anwendung der Methode aus Stühlen. Verff. hatten positive
Agglutination bei Patienten ohne kulturellen Nachweis von Typhus-
bazillen. In klinisch differentialdiagnostischen Fällen von Miliar-
tuberkulose und Urämie trat keine Agglutination ein. Verff. em-
pfehlen die Methode als Ergänzung der bisher gebräuchlichen.
Th. Messerschmidt (StraBburg).
656 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Schule.
L. Haëkovec. Hygienische Schulaufsicht. (Neuropathologen als
Schulärzte.) (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 36, S. 1355.)
Da die Zahl der Nerven- und Geisteskrankheiten unter der
Schuljugend im Zunehmen begriffen ist, darf der Schularzt seine
Tätigkeit nicht bloß auf Hygiene, Prophylaxe und Diagnose körper-
licher Krankheiten beschränken, sondern soll auch Neurologe, Psy-
ehiater und Psychologe sein. Haškovec fordert die Anstellung
von Neuropathologen als Schulärzte. Er teilt ein Schema für einen
Gesundheitsausweis mit, wie er in den Anstalten der böhmischen
Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge im König-
reich Böhmen in Verwendung i:t; derselbe enthält folgende Ab-
schnitte: I. Generalien und vorläufige Angaben ; Il. physischer Zustand:
III. Zustand des Nervensystems; IV. psychischer Zustand.
ReuB (Wien).
Netter. Rapport sur les mesures à prendre pour renseigner sans
retard les directeurs et les médecins-inpecteurs des écoles sur les
maladies contagieuses relevées chez leurs élèves ou chez les frères
et les soeurs de leurs élèves. (Bull. de la soc. de péd. de Paris,
1912, p. 295.) R. Weigert.
Nageotte-Wilbouchewitch (Paris). A propos du nouveau réglement
d'hygiène publique concernant les maladies contagieuses. La lutte
contre les maladies bénignes. (Bull. de la soc. de péd. de Paris,
1912, p. 173.)
Diskussion über die Zweckmäßigkeit der Meldepflicht und der
Isolierung der gesunden schulpflichtigen Kinder, speziell bei Masern.
R. Weigert.
Ernährung und Stoffwechsel.
Aschner und Grigoriu. Plazenta, Fötus und Keimdrüse in ihrer
Wirkung auf die Milchsekretion. (Arch. f. Gyn., Bd. XCIV.)
Den Verff. gelang es durch subkutane Injektion von mensch-
lıchen Plazentarbrei — wässerige Extrakte führen langsamer zum
Ziele — bei Meerschweinchen, die noch keine Laktation durch-
eemacht hatten, reichliche Milchsekretion und Zunahme der Milch-
drüsensubstanz hervorzurufen. Denselben Effekt hatte Fötalbrei
und sein wässeriger Extrakt. Während aber bei Tieren, die schon
eine Laktation durchgemacht hatten, jedes I,ymphagogum (ver:
wendet. werden u. a. Nukleinsäure und Pepton) genügte, um wieder
Milch auftreten zu lassen, war das hier nicht der Fall, es kam ebenso
wie bei der Verwendung alkoholischer oder durch Auskochen ge-
wonnener Plazentarextrakle nur zur Absonderung eines wässerigen
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 657
Sekretes und Hyperämie der Milchdrüsen. Plazenta und Fötus
haben also einen spezifischen Einfluß auf die Milchsekretion und
das wirksame Agens wird durch Alkohol und Hitze zerstört. In
geringerem Grade kommt dieser Einfluß auch frisch bereiteten
Ovarialextrakten zu, doch scheint die Anwesenheit des Ovariums
für die Erzeugung der Milchsekretion nicht unbedingt nötig zu sein,
da es gelang, bei neugeborenen bis 3 Wochen alten Männchen durch
Plazentarbrei ausgesprochene Milchsekretion zu erzeugen.
Hohlfeld (Leipzig).
Schrôppe. Die stillende Mutter. (St. Petersburger med. Zeitschr.,
1912, N. 11, S. 165.)
Der Aufsatz enthält nichts wesentlich Neues, aber viele be-
herzigenswerte Regeln, deren Lektüre dem praktischen Arzt empfohlen
werden kann. ReuB (Wien).
Sauermann. Zur Physiologie der Milchsekretion und der Ernährung
der Neugeborenen in den ersten Lebenstagen. (Med. Klin., 1912,
Nr. 7.)
Mitteilung eines ungenau beobachteten Falles, in dem die Milch-
sekretion der Mutter sehr langsam, aber sicher stieg. Steinitz.
Eicher. Zur Prophylaxe und Therapie der akuten puerperalen Mastitis.
(Beitr. z. Geburtsh. u. Gyn., Bd. XVII, H. 2.)
Reinlichkeit ist in erster Linie nötig. Die Brust braucht aber
nicht mit Alkohol und Tanninlösung behandelt zu werden, es genügt.
die tägliche Waschung mit Wasser und Seife. Zu verhüten suchen
muß man das Wundwerden der Warzen. Am besten wäre die prin-
zipielle Anwendung des Warzenhütchens. Verf. bezweifelt aber, daß
die Mütter es nach der Entlassung gebrauchen würden (leider tun
sie es manchmal doch, Ref.), stieß es doch schon auf Widerstand,
wenn das Hütchen bei Schrunden angeordnet wurde. Gutes wirkt
in der Baseler Frauenklinik ein 4%iger BorprieBnitz, der Tag und
Nacht liegen bleibt und nach jedem Anlegen erneuert wird. Die
Mastilismorbidität war dabei wesentlich geringer als bei der Be-
handlung mit 5°, Karbol- oder Jodglyzerin. Bei Schrunden wird das
Hütchen angewendet und 5°, Karbolglyzerin, das bakterizid und
schmerzlindernd wirkt. Bei der geringsten Blutung wird das Stillen
bis zur Ausheilung der Wunde ausgesetzt. Dies geschieht bei der
Mastitis sofort und genügt neben Suspensorium und Eisblase, um
den Prozeß in der großen Mehrzahl der Fälle zu kupieren. Nach
Ablauf der Entzündung konnte jedesmal mit dem Stillgeschäfte
wieder begonnen werden, ohne daß die Drüse eine nennenswerte
Einbuße ihrer Leistungsfähigkeit erlitten hätte. Ist es zur Eiterung
gekommen, so wird frühzeitig eine Stichinzision gemacht und trocken
mit Xeroformgaze tamponiert. Die Stauungstherapie kann nicht
empfohlen werden. Hohlfeld (Leipzig).
653 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
M. Calvary (Hamburg). Der Nährwert des Milchzuckers. (A. d.
Kinderklinik [Prof. Pirquet] u. d. städt. Säuglingsheim in Breslau.)
(Zeitschr. f. Kinderheik., Bd. IV, H. 5, S. 442.)
„Der Milchzucker ist bezüglich des Gewichtsansatzes
als Zusatz zur Säuglingsnahrung den anderen gebräuch-
lichen Zuckern völlig gleichwertig bei Kindern, die ge-
bundeng, alkalische Fäulnisstühle entleeren.“
Der Verfasser gibt die Gewichtskurven und Krankengeschichten
von neun, mit verschiedenen Nahrungsgemischen (Eiweißmilch,
Milch ınit Haferschleim, Buttermilch) ernährten Kindern wieder,
aus denen ersichtlich ist, daß das Weglassen und Hinzufügen von
Milchzucker zur Nahrungsportion in der Tat nicht gleichgültig für
den Anstieg der Gewichtskurve ist.
Bemerkenswert ist jedoch die Einschränkung, die er sich selber
macht, indem er hinzufügt: bei Kindern, die gebundene,
alkalische Fäulnisstühle entleeren. -— Er schreibt ferner:
„Treten Gärungsstühle auf, so führt ein Milchzuckerzusatz eher
zu einer Abflachung, eventuell zu einem Stehenbleiben der Gewichts-
kurve. Vorbedingung für den Zusatz von Milchzucker zur Säuglings-
nahrung ist also die Abwesenheit einer stärkeıen Darmgärung. Der
Milchzucker kann mit Erfolg nur zu einem Nährgemisch hinzugefügt
werden, das nicht ohnehin zu starker Gärung im Darm führt. Es
darf ferner nur solchen Kindern gegeben werden, die Fäulnisstühle
vom Charakter der Seifenstühle entleeren.‘
In dieser Einschränkung des Indikationsgebietes des Milch-
zuckers ist unseres Erachtens das eigentliche un«d wichtigste Ergebnis
der Arbeit zu erblicken: daß nämlich der Milchzucker doch nicht
in allen Fällen den übrigen Zuckern ebenbürtig ist. Man sieht daraus,
daß der Verf. sich gar nicht so weit von der Auffassung Weigerts
entfernt, der bekanntlich dein Milchzucker ebenfalls nur einen be-
dingten Wert zuerkannte. (Im übrigen lassen sich die Versuche
Weigerts wohl nicht gnt mit denen des Verf. in Parallele stellen,
da Weigert den Milchzucker als einziges Kohlehydrat hinzugab.
während Calvary ihn stets als zweites, neben Haferschleim oder
dgl. verabfolgte.)
Ob die obige Behauptung des Verf. — daß Milchzucker da
indiziert sei, wo Kinder gebundene alkalische Fäulnisstühle entleeren —
in dieser Form Zustimmung finden wird, dürfte zweifelhaft sein.
Denn seine Beobachtungen beziehen sich auf Kinder, die trotz der
Seifenstühle gediehen. Wie aber ist es bei Kindern, die auch Seifen-
stiihle entleeren, aber dabei nicht gedeihen, z. B. bei Kindern mit.
Milchnährschaden? Birk.
Brady. T’se of polycarbohydrutes in the diet of the young infant.
(Verwendung der Polykohlehydrate in der Diät junger Säuglinge.)
(Americ. Journ. Dis. Children, August 1912.)
Verf. liefert weitere Beweise der Überlegenheit der Maltose
und des Dextrins, sogar des Rohrzuckers, über den noch allgemein
verwendeten Milehzueker; auch der Wert des Gerstenschleims wirt
Nr, 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 659
betont. Die Gefahr der eventuellen Ausbildung von Rachitis ber
längerer Anwendung der erwähnten Diät ist gering.
Wachenheim (New York).
Haas. The udministration of bichlorid of mercury to the nother, for
its effect upon the digestive function of the nursling. (Die Beein-
flussung der Verdauung des Säuglings durch Darreichung von
Sublimat zur Mutter.) (Arch. of Ped., Juli 1912.)
Durch Verabreichung von ? mg Sublimat dreimal täglich an
die Mutter erzielte Verf. bei Verdauungsstörungen der Säuglinge ziem-
lich allgemeine Besserung, auf die Mütter selbst war der Einfluß des
Medikamentes tonisierend und namentlich die Milchsekretion be-
fördernd. (?? Die Redaktion.) Für die Behandlung der kongeni-
talen Lues ist die Methode sehr unzulänglich und nicht zu empfehlen.
Wachenheim (New York).
Dennett. Some common errors in diet after the first year. (Diät-
fehler nach dem ersten Lebensjahr.) (Arch. of Ped., Juli 1912.)
Unter diesen Fehlern erwähnt Verf. erstens zu häufige Mahl-
zeiten ; die meisten Autoren raten 5, während 3 im allgemeinen besser
vertragen werden. Zweitens werden Gemüse nicht früh genug gegeben ;
drittens wird der Appetit mit exzessiven Mengen von Milch ver-
dorben, 11 soll das äußerste Maß bilden. Dann werden die Kinder
zu sehr mit Zerealien gestopft, wogegen gewöhnliches Brot nicht
genügend gewürdigt wird; Eier sollen früh gegeben werden und nach
18 Monaten Fleisch einmal täglich. Die kleinen Mägen werden mit
Suppen zu stark gefüllt, auch werden im allgemeinen zu viele
Süßigkeiten dargereicht; der Zucker soll eingeschränkt werden.
Verf. weicht von den meisten Autoren ab, indem er rohes Obst denr
gekochten vorzieht. Wachenheim (New-York).
Abt. History of the classification of gastro-intestinal diseases in un-
cient and modern times. (Geschichte der Klassifizierung der Magen-
darmerkrankungen in alter und neuer Zeit.) (Americ. Journ. Dis.
Children, August 1912.) Wachenheim (New York).
Veeder, Kilduffe and Denny. Studies in the bacteriology of the
acute intestinal diseases of infuncy. (Die Bakteriologie der akuten
Darmerkrankungen der Säuglinge.) (Americ. Journ. Dis. Children,
August 1912.)
Dysenteriebazillen sind bloB von Bedeutung, wenn sie vor-
herrschen, dies kommt nur bei schweren Ileokolitisfällen vor, dann
findet man post mortem typische dysenterische Veränderungen.
Bei vier Fünfteln der Dysenteriefälle findet man vorwiegend andere
Keime, meist Streptokokken, diese Fälle unterscheiden sıch klinisch
in keiner Weise von denen mit Dysenteriebazillen.
Wachenheim (New York).
660 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Schreiber et Dorlencourt. Recherches ee sur l'influence
de la chaleur chez les jeunes chiens. (Bull. de la soc. de péd. de
Paris, 1912, p. 299.) |
Junge Hunde, die hohen Temperaturen ausgesetzt werden,
erkranken um so eher, je höher die Temperaturen sind; dabei macht
cs keinen Unterschied, ob die Tiere künstlich oder natürlich ernährt
sind. Die Feuchtigkeit der Luft vermindert die Widerstandskraft
der Tiere. Bei Temperaturen von 50°C kam es zu plötzlichem,
tödlichem Hitzschlag; bei Temperaturen von 30 bis 37° C stellte sich
Fieber, Dyspnoe, Unruhe, Abmagerung ein. Verdaungsstörungen,
Erbrechen, dünne Stühle traten nur vereinzelt und kurz vor dem
Tode der Tiere ein. Gegen den Hitzschlag erwiesen sich kühle Bäder
als wirksames Therapeutikum. R. Weigert.
Léon Tixier et Roederer. Déformation ostéomalacique du sque-
lette chez un garçon de 9'ans. (Bull. de la soc. de péd. de
Paris, 1912, p. 269.)
Die Verf. nehmen an, daß vielleicht eine Störung der Funktion
der Niebennieren die Ursache der Erkrankung sei; sie vermuten das
aus der ungewöhnlichen Pigmentation einiger Hautpartien und dem
niedrigen Blutdruck, der sich bei dem Kinde fand. Sie wollen daher
eine Adrenalintherapie einleiten, nachdem bisher alle therapeutischen
Maßnahmen, insbesondere die Verabreichung von Phosphor, ver-
geblich waren. R. Weigert.
F. v. Soxhlet (München). Über den Eisengehalt der Frauen- und
Kuhmilch. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 28.)
Soxhletist der Ansicht, daß das im Neugeborenenorganismus —
speziell Leber und Milz — aufgestapelte Eisen nicht zur Hämoglobin-
bildung tauglich ist, es stellt vielmehr abgebautes Hämoglobineisen
des Fötalstoffwechsels dar und ist zur Ausscheidung durch den Darm
bestimmt. Er glaubt, daß ‚‚richtig ausgeführte‘‘ Eisenstoffwechsel-
versuche viel häufiger, als man jetzt annimmt, eine negative Bilanz
ergeben werden. Wenn bisher das Gegenteil gefunden wurde, so liegt
das an unzureichender Methodik der Eisenbestimmungen. Das
Anämischwerden älterer Brustkinder beruhe nicht so sehr auf Er-
schöpfung des Eisendepots als vielmehr auf dem mit Vorschreiten
der Saugperiode sukzessive abfallenden Eisengehalt der Frauen-
milch. Die Kuhmilch enthält im Durchschnitte nur ein Drittel des
Eisengehaltes der Frauenmilch, häufig nur ein Fünftel. Hier ist
lie Frage eines Eisenhungers nicht von der Hand zu weisen. Eine
Eisenanreicherung der Kuh- beziehungsweise Ziegenmilch durch
Fütterung der Tiere mit eisenreicher Nahrung, Hämoglobin usw.
ist nicht realisierbar. Man muß daher der Milch vor der Verabreichung
an den Säugling eine geeignete Eisenverbindung zusetzen. Da ver-
mutlich die Hauptinenge des Milcheisens als Eisenseife konstituiert
ist, so setzt man vielleicht am zweckmäßigsten eine Lösung von
ölsaureım Eisenoxyd, in Öl gelöst, der Milch zu. Soxhlet polemisiert
ferner gegen die üblichen Laboratoriumsmethoden der Eisen-
Nr.. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 661
bestimmung. Es ist nur merkwürdig, daß die Soxhletschen Eisen-
werte für Frauenmilch und Kuhmilch die gleichen sind wie die von
Bahrdt, Langstein u. a. mit ‚unzureichender‘ Methodik früher
bereits publizierten Zahlen. Klotz.
L. Langstein und F. Edelstein (Berlin). Über den Eisengehalt der
Frauen- und Kuhmilch. (Münchener med. Wochenschr., 1912,
Nr. 31.)
Angriffe (beziehungsweise Kritiken) Soxhlets werden zurück-
gewiesen. Klotz.
B. Bendix. Zur Symptomatologie und Ätiologie der Barlowschen
Krankheit. (Med. Klin., Nr. 20.)
Mitteilung eines Falles von Barlow, der durch hochgradige
Blässe der Hautdecken, subperiostale Blutungen und Schwellungen
an den Röhren- und Gesichtsknochen, Blutungen in Zahnfleisch
und Auge und durch Nasen-, Nieren- und Darmblutungen ausge-
zeichnet war. Bemerkenswert in ätiologischer Beziehung ist eine
vor Ausbruch der Krankheit monatelang fortgesetzte Ernährung
des Kindes mit Kufekemehl ohne Milch. Als eine Ernährung mit
roher Milch und Obstsäften eingeleitet wurde, schwanden die Sym-
ptome der Barlowschen Krankheit rasch, um bei 6tägiger Wieder-
holung der Mehlernährung vorübergehend wieder aufzutreten.
Steinitz.
K. Rent, Zur Technik der Diazoreaktion. (Wiener klin. Wochenschr.,
1912, Nr. 24, S. 919.)
Verf. empfiehlt folgende einfache und nach seinen Erfahrungen
zuverlässige Modifikation der Diazoreaktion: Der Harn wird mit
Natron- oder Kalilauge bis zur leichten Trübung versetzt und sodann
eine frischbereitete Lösung von Azophorrot P.N. in Wasser zugesetzt.
Bei positiver Reaktion nimmt der Harn eine leuchtend rote bis kirsch-
rote Farbe an; roter Schüttelschaum. Reuß (Wien).
Klinik der Kinderkrankheiten.
Nicold Pende. Klinischer Begriff und Pathogenese der Infantilismen.
(A. d. Institute f. spez. Pathol. Univ. zu Palermo). (Deutsches
Arch, f. klin. Med., CV, 1012, S. 179).
Lasègue bezeichnete mit Infantilismus alle jene Fälle, in
denen wir irgend ein somatisches oder psychisches Attribut der
Kindheit in einem Alter, welches nicht mehr das der Kindheit ist,
fortbestehen sehen. Diese Einfachheit des klinischen Begriffes hat
sich jedoch mit der Zeit stark kompliziert. Vielfach werden unter dem
Namen Infantilismus alle Formen von Entwicklungshemmung oder
662 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Entwicklungsverspätung zusammengefaßt, in denen der Patient
somatische und psychische Charaktere aufweist, die einer jüngeren
Altersstufe als seinem wirklichen Alter entsprechen. Im Gegensatze
dazu betrachten die französischen Autoren als echten Infantilismus
nur den, bei dem die Morphologie des Kindes erhalten ist, und be-
zeichnen als falsche Infantile Erwachsene von kleinem Körperbau,
aber wohl differenzierten Formen. Insoweit gibt Pende Brissaud
und seinen Anhängern recht, dagegen bestreitet er deren weiter
gehende Lehre, daß beide Typen vom pathogenetischen Standpunkte
aus streng zu trennen sind, insofern die echten Infantilen stets eine
Insuffizienz der Thyreoidea oder Dysthyreoidismus aufweisen, die
falschen jedoch nicht. Auch besteht nach Pendes Ansicht kaum
ein einziger Fall von vollständig reinem Infantilismus im Sinne
Brissauds, bei dem nur der Schilddrüse allein eine pathogenetische
Rolle zugeschrieben werden könne. Pende sucht zu beweisen, daß
vom pathogenetischen Standpunkt aus zwischen demHyperevolutismus,
der augenscheinlich nur die bloßen Körpermaße betrifft (sogenannter
reiner Nanismus), jenem, der sich vorzüglich auf die Formen bezieht
(Typus Brissaud) und jenem, in welchem der Hyperevolutismus
vorzugsweise die Masse und weniger die Formen betrifft (Typus
Lorain), keine unüberwindliche Schranke besteht.
Auch wendet sich Pende gegen die mißbräuchliche Anwendung
des Begriffs der sogenannten monosymptomatischen Infantilismen.
Im Gegensatze zu den Autoren, die von einem Infantilismus des
Thorax, der Aorta, des Herzens, der Genitalien sprechen, steht Pende
auf dem Standpunkte, daß der Infantilismus stets der Ausdruck
einer Allgemeinerkrankung ist, die wahrscheinlich auf ungenügende
Funktion eines die organische Entwicklung regulierenden Systems
(endokrinen Drüsensystems) zurückzuführen ist, während hingegen
Jene monosymptomatischen Infantilismen nichts anderes sind, als eine
isolierte Dystrophie oder Hyperplasie eines Organs.
Unrichtig ist nach Pende die Anschauung, daß Infantilismus-
nur auf Veränderungen der Schilddrüsenfunktion zurückzuführen seı.
Unbedingt kommen daneben Veränderungen der Geschlechtsdrüsen
und der Hypophyse in Betracht. Dagegen fehlt der anatomische
Nachweis der Beteiligung anderer Drüsen mit innerer Sekretion.
Aber manches spricht auch für den Zusammenhang zwischen In-
fantilismus und Lymphdrüsen und ferner für die pathogenetische
Rolle der Zirbeldrüse. Damit stimmen auch die Ergebnisse der
experimentellen Forschung überein, die sich dahin zusammenfassen
lassen, daß man die schwersten und am meisten beweisenden Formeit
von experimentellen Infantilismus mittels Zerstörung der Schild-
drüse, der Geschlechtsdrüsen und der Hypophyse in einem sehr
jugendlichen Alter erzielt, während die Veränderungen der anderen
Drüsen sowohl anatomopathologisch wie experimentell in zweite
linie treten.
Unter den Ursachen des Infantilismus wird den Intoxikationen
und Toxinfektionen, die entweder in der Empfängnisperiode oder
während des intrauterinen Lebens oder unmittelbar nach der Geburt
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 663
einwirken, die größte Bedeutung zugeschrieben. Am meisten an-
geschuldigt werden die luetische und die Tuberkuloseinfektion, wie
ja auch die ersten Fälle von Infantilismus bei Nachkommen tuber-
kulöser Individuen beschrieben wurden. Pende hat die Gesamtheit
der Drüsen mit innerer Sekretion bei 4 Neugehorenen systematisch
untersucht; zwei derselben waren Heredotuberkulöse, zwei Heredo-
syphilitiker. Bei letzteren, welche makroskopische allgemeine Hypo-
plasie, Pemphigus plantaris und palmaris, Leber- und Milztumor
aufwiesen und tot geboren waren, fand er in sämtlichen Drjisen mit
innerer Sekretion Veränderungen, die in reichlicher, kleinzelliger
Infiltration sowie in Atrophie des Drüsenparenchyms bestanden.
Abweichend dagegen waren die Befunde bei den beiden heredo-
tuberkulösen Föten aus dem 6. respektive 7. Schwangerschaftsmonat,
deren Mütter rapid an Lungentuberkulose zugrunde gegangen waren.
Bei diesen beiden heredotuberkulösen Föten fanden sich nicht nur
keine Anzeichen einer Funktionsverminderung der Drüsen mit innerer
Sekretion, sondern im Gegenteil z. B. in der Schilddrüse und in der
Hypophyse Anzeichen einer Funktionssteigerung respektive Funk-
tionsverfrühung der Drüsen.
Aus der verschiedenartigen Wirkung der elterlichen Krank-
heiten auf die verschiedenen Drüsen mit innerer Sekretion der Nach-
kommen erklärt sich Pende die verschiedenen Formen, in welchen
der Infantilismus auftreten kann.
Zum Schlusse teilt Pende die genauen Krankengeschichten
zweier Fälle von Infantilismus mit (17 Jahre und 19!/, Jahre), beı
denen nach dem Vorgehen von Viola genaue anthropemetrische
Messungen ausgeführt wurden. In dem einen Fall handelte es sich
um einen sogenannten Tvpus Brissaud (Nanismus mit allgemeiner
äußerer Morphologie des Kindes) ; im zweiten um einen Typus Lorain
(Physiognomie eines kleinen Erwachsenen oder besser Greises mit
Skelettproportionen eines Erwachsenen). In beiden Fällen gelang
jedoch gerade durch die anthropometrische Messung der Nachweis
von besonderen Eigentümlichkeiten. Keller (Berlin).
Bruno Wolff. Zur Kenntnis der Entwicklungsanomulien bei Infun-
tilismus und bei vorzeitiger Geschlechtsreife. (Arch. f. Gyn.,
Bd. XCIV.)
Wolff beobachtete vier weibliche Individuen 1m Alter von
19 bis zu 45 Jahren, bei denen die Pubertätsentwicklung ganz oder
fast ganz ausgeblieben und die sonst normalen Genitalien infantil
geblieben waren. Er zählt sie dem Typus der Eunuchoiden zu, wie
ihn Tandler und Groß beschrieben haben, im speziellen der eunu-
choiden Disproportion, da die Extremitäten im Vergleiche zum
Rumpfe auffallend lang waren. Doch sieht er in dieser Disproportion
keinen wesentlichen Unterschied gegenüber dem Infantilismus, da
auch dieser in der Regel nur ein partieller ist. Die Eunuchoiden
stellen nur einen besonderen Typus des Infantilismus dar, einen
Infantilismus oder eine infantile Hemmungsbildung des Genital-
apparates. Die Frage nach der formalen Genese dieser Hemmungs-
661 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
bildung läßt sich nicht nach den Erfahrungen an kastrierten Menschen
und Tieren beantworten ; denn die Eunuchoiden zeigen den Eunuchen
gegenüber wesentliche Unterschiede. Es fehlt ihnen trotz Offen-
bleibens der Epiphysenlinien das gesteigerte Längenwachstum — die
Fälle Wolffs waren klein und schwächlich, zwei sogar zwerghaft
klein — und auch die bei den Eunuchen beobachtete Vergrößerung
der Hypophyse läßt sich nicht bei ihnen nachweisen. Die mangelhafte
Funktion der Keimdrüsen ist hier lediglich eine Teilerscheinung
einer allgemeinen Erkrankung oder Mißbildung, wie auch der Herma-
phroditismus keine lokalisierte Mißbildung der Genitalien ist. Doch
ist das Fehlen der sekundären Geschlechtscharaktere — in Wolffs
Fällen fehlten nur solche, die sich erst in der Pubertät ausbilden —
wahrscheinlich eine direkte Folge der Keimdrüsenhypoplasie. Dieses
Fehlen der sekundären Geschlechtscharaktere unterscheidet die
Eunuchoiden auch von den Fällen mit rudimentärer Anlage der
Müllerschen Fäden, bei denen diese Charaktere trotz der hoch-
gradigeren Mißbildung der Genitale meist ganz normal ausgeprägt
sind. Über die kausale Genese lassen sich nur Vermutungen an-
stellen. Den geraden Gegensatz zu den 4 Eunuchoiden bildete die
5. Beobachtung Wolffs, ein 4jähriges Mädchen, das schon vom
Anfange seines 3. Lebensjahres an regelmäßig ınenstruiert war. Es
war nicht nur in seiner geschlechtlichen Entwicklung seinem Alter
weit vorausgeeilt, sondern besaß auch die Durchschnittsgröße 8- bis
Yjähriger Mädchen (121 cm), ein noch etwas höheres Gewicht (26 kg)
und das Röntgenbild der Hand zeigte Verhältnisse, wie sie dem
Alter von 10 Jahren entsprachen. Hohlfeld (Leipzig):
M. Guibé et Ramadier (Paris). Un cas de mort post-opératoire rapide
coïncidant avec un thymus hypertrophic. (Bull. de la soc. de péd.
de Paris, 1912, p. 187.)
Angesichts der Empfehlung französischer Autoren (cf. Berliner
klin. Wochenschr., 1912, S. 1677), Leistenhernien schon im frühen
Säuglingsalter zu operieren, interessiert dieser Fall: ein absolut
gesundes Kind von 17 Monaten starb plötzlich 20 Stunden nach der
durchaus glatt verlaufenen, unter Chloroformnarkose ausgeführten
Operation einer doppelseitigen Leistenhernie. Die Sektion ergab als
pathologischen Befund lediglich eine stark vergrößerte Thymus-
drüse (Gewicht 20 g!? Ref.). Eine mikroskopische Untersuchung
unterblieb. R. Weigert.
Léon Tixier. Les lésions du cartiluge de conjugaison chez un achon-
droplase 3 ans. (Bull. de la soc. de ped. de Paris, 1912, p. 251.)
Histologische Untersuchung eines Falles von Achondroplasıe
nil lifferential-diagnostischen Erörterungengegenüber den rachitischen
Veränderungen des Knorpels: der achondroplastische Knorpel ist
hypoplastisch, der rachitische hyperplastisch : trotz der gegensätzlichen
Natur beider Veränderungen können beide Erkrankungen neben-
einander vorkommen. R. Weigert.
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 665
Bantlin (Gießen). Pellidol und Azodolen (Kalle & Co., A.-G. Biebrich)
zur Behandlung der Ekzeme bei exsudativer Diathese. (Münchener
med. Wochenschr., 1912, Nr. 39.)
Die beiden pharmazeutischen Präparate sind Derivate des
Amidoazotoluols, des wirksamen Bestandteiles des Scharlachrots.
Ekzeme auf exsudativer Grundlage, die meist monatelang
diätetisch und dermatologisch vergebens behandelt worden waren,
reagierten hervorragend auf 20° ige Salben der erwähnten Drogen.
Besonders schnell schwand der Juckreiz. Klotz.
H. E. Knopf. Über Asthma bei Kindern und dessen Behandlung.
(Nach einem Vortrag in der Vereinigung südwest-deutscher
Kinderärzte.) (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 33.)
Das Kinderasthma ist nicht ganz selten; die Behandlung
keineswegs aussichtslos. Die von Knopf in 5 Fällen, die sämtlich,
manche sogar überraschend leicht, geheilt wurden, durchgeführte
Behandlung besteht neben allen anderen physikalisch-diätetischen
und medikamentösen Behandlungsformen hauptsächlich aus:
a) psychischer Beeinflussung, Erziehung, Abhärtung, womöglich
Veränderung der Umgebung usw.
b) Erlernung normaler Atmung durch regelmäßige atmungs-
eymnastische Übungen. A. Keller (Berlin).
H. Quincke (Frankfurt a. M.). Lymphurie’ (Münchener med.
Wochenschr., 1912, Nr. 25.)
Quincke regt an, der Lymphbeimengung zum Urin für die
Klärung gewisser Albuminurien Aufmerksamkeit zu schenken. Nur
dort, wo die Chylusgefäße rückläufig ihren Inhalt durch Anastomosen
in die Lymphbahnen der Harnwege ergießen, wird die Chylurie sofort
deutlich. Wo die Lymphgefäße der Nieren direkt in die Harn-
kanälchen oder in andere Teile der abführenden Harnwege münden,
wird die Lymphbeimengung sich im Urin nicht so leicht manifestieren.
Das Lymphgefäßsystem der Harnwege ist ein überraschend reich-
haltıges und beispielsweise von den Harnkanälchen so wenig isoliert,
daß Kommunikationen durchaus möglich sind. Wenn Lymphozyten
gewöhnlich in solchen Fällen von Albuminurie nicht gefunden werden,
so ließe sich einwenden, daß die Kommunikationsöffnungen in der
Niere sehr eng sind und daß es sich um reine Gewebslymphe handeln
kann, die noch nicht durch Lymphdrüsen passiert ist. Bei der lor-
dotischen Albuminurie dürften die lumbalen Lymphgefäße gedehnt
und geknickt werden, es genügt sehr geringer Druck, um Lymph-
bahnen zu verengen oder zu schließen und damit Stauung herbei-
zuführen. Naturgemäß heansprucht Quincke nicht, alle nicht-
nephritischen Albuminurien in der erwähnten Weise als Iymphogen
zu erklären, sondern bestimmte Gruppen. Nicht hierher gehörig
sind beispielsweise die Albuminurien durch Überanstreneung, kalte
Bäder. Klotz.
666 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
W. v. Starck (Kiel). Diabetes mellitus im Anschluß un Pertussis.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 24.)
Im allgemeinen ist das Auftreten von Diabetes im Anschlusse
an Infektionskrankheiten nicht häufig. Es wäre möglich, daß es
im Gefolge von Pneumonie, Typhus, Parotitis, Erysipel, akuten
Magendarmkatarrhen zu Pankreatitiden käme, die eine temporäre
oder dauernde Störung im Zuckerhaushalte herbeiführen. v. Starck
glaubt, daß durch eine bessere Urinkontrolle akut infektiös erkrankter
Kinder weit mehr Glykosurien entdeckt werden könnten.
Im vorliegenden Falle handelt es sich um ein 7 jähriges, elendes
Mädchen mit Keuchhusten, bei dem etwa ? Monate nach Ausbruch
des Pertussis die Komplikation mit Diabetes festgestellt wurde.
Durch diätetische Behandlung wurde Aglykosurie erzielt, doch blieb
die Kohlehydrattoleranz herabgesetzt, die Prognose mithin zweifelhaft.
Klotz.
Rudolf Klotz (Tübingen). Zur Ätiologie der Rachitis, auf Grund
ihrer therapeutischen ee durch Hypophysenmedikation.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 21.)
Es war wirklich höchste Zeit, daß ein Gynäkologe mal bei der
Pädiatrie nach dem Rechten sah. Ist diese junge Disziplin doch auf
dem besten Wege, sich zu ernster, kritischer Wissenschaftlichkeit
durchzuarbeiten.
Nach der Auffassung des Autors — die schon seit langem „in
der Luft lag‘‘ — ist nicht der Kalk-, sondern der Phosphorstoffwechsel
bei der Rachitis gestört. Wir nehmen diese Auffassung ad notam,
desgleichen die Lehre, daß die Hypophyse den Phosphorstoffwechsel
beherrscht. Vor einiger Zeit reklamierte zwar Klose die Thymus
für eine dominierende Rolle im Phosphorstoffwechsel, aber zwischen
beiden Forschern wird sich wohl ein Modus vivendi herstellen lassen.
Rudolf Klotz hat durch eine poliklinische 5- bis 6wöchige Kur
mit Hypophysochromtabletten + Kalziumkarbonat 5 Rachitiker zum
Laufen gebracht, den Ernährungszustand gebessert und das gedrückte,
mürrische Wesen völlig umgewandelt. ‚Nun sag mir eins, man soll
kein Wunder glauben !“ Max Klotz (Schwerin).
Jödeike. Oryuris vermicularis. (Med. Klin., 1912, Nr. 2.)
Um die Oxyuren zu beseitigen, empfiehlt Jödeike, 1 bis 2
Wochen lang Abführmittel neben sauren Speisen zu geben. Den Haupt-
wert legt er aber auf ein Reinigungsbad nach jedem Stuhlgange und
auf Bestreichen der Analeegend mit grauer oder Höllensteinsalbe.
Steinitz.
J. Comby (Paris). Bromides cutanées chez les nourrissons. (Bull. de
la soc. de péd. de Paris, 1912, p. 153.)
Comby berichtet über den außerordentlich interessanten
Fall eines mehrere Monate anhaltenden Exanthems bei einem von
seiner «dauernd Brom gebrauchenden Mutter gestillten Säuglinge.
Der Brommmißbrauch der Frau war der Umgebung nicht bekannt,
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 667
er wurde erst im 10. Lebensmonate des Kindes festgestellt und auf-
gegeben ; 20 Tage später war der Bromausschlag verschwunden, der
am Ende des 2. Lebensmonats aufgetreten war. Zeitweilig bestanden
neben dem vielgestaltigen (papulokrustösen) Ausschlag auch Er-
scheinungen von seiten des Verdauungsapparates, die gleichfalls
auf den Bromkonsum der Mutter bezogen wurden. Die Mutter ver-
brauchte täglich 1 bis ?2g Bromkalium und hatte davon keinerlei
ungünstige Folgeerscheinungen, während der Säugling, dem mit der
Muttermilch nur minimale Spuren von Brom — allerdings fast un-
unterbrochen — zuflossen, die Zeichen einer chronischen Brom-
vergiftung aufwies. R. Weigert.
Cramer. Zur Behandlung einiger Hautkrankheiten im Kindesalter.
(Med. Klin., Nr. 22.)
Empfehlung der Viljacr&me, die als Panazee bei intertriginösen
und anderen Säuglingsekzemen angepriesen wird. Steinitz.
F. Jampolsky. Über metastatische Ophthalmie nach Zahnertraktion.
(Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 35, S. 1328.)
Ein 11jähriges Mädchen erkrankt einige Tage nach Extraktion
eines kariösen Backenzahns an einseitiger metastatischer Ophthalmie,
welche zur Schrumpfung des Bulbus führt. In der Literatur findet
sich nur ein analoger Fall von Dimmer (l13jähriger Knabe).
Reuß (Wien).
W. Rittenhouse. Über Arterienrigidität bei Kindern. (Wiener klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 24, S. 920.)
Verf. untersuchte auf der Hamburgerschen Abteilung
250 Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren. Er unterscheidet 4 Grade
der Arterienrigidität. Im 2. Lebensjahr wurde kein einziger Fall
von palpabler Arterienwand gefunden, Leichte Grade sind jenseits
«les 7. Lebensjahres ungeheuer häufig, hohe Grade wurden vor diesem
Jahr nie gefunden. Wie aus der der Mitteilung beigefügten Tabelle
zu entnehmen ist, fand sich vom 3. bis 14. Jahr allmählich ansteigen(l
Rigiditätsgrad I in 30 bis 80%, II in 5 bis 45%, II in 2 bis 18°;
JV in 4 bis 5%. Der Rigiditätsgrad wechselt übrigens bei ein unıl
«jemselben Kind sehr häufig, er scheint von dem jeweiligen psychischen
IErregungsgrad abhängig zu sein. Reuß (Wien).
Lewis Thatcher. On Tylosis palmaris et plantaris. (Über Tylosis
Palmaris und Plantaris.) (Edinb. med. Journ., April 1912, S. 342.)
Es sind 3 Fälle erwähnt: ein Knabe von 11!/, Jahren, ein
Mädchen von 7!/, Jahren und ein Knabe von 6 Jahren. Sie sind 1.,
4. und 5. Kind einer Familie von 8 Kindern; die anderen 5 Kinder
sind normal. Die Kinder stammen aus einem armen und schmutzigen
Hause auf der Insel Fetlar in Shetland. Die Eltern sind im zweiten
Grade verwandt. Aber keiner ihrer beiderseitigen Verwandten litt
an Hyperkeratosis; auch auf der Insel, welche eine Bevölkerung
von 347 Seelen aufweist, besteht kein Fall dieser Krankheit. Die
668 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Verdickung der Epidermis auf den Handflächen und auf den Sohlen
wurde bei jedem der Fälle zunächst im Alter von 3 Jahren beobachtet.
Seit dem Beginne hat sich von Zeit zu Zeit das Aussehen verändert.
In verschieden langen Zeitabschnitten schälte sich die verdickte
Epidermis ab; die darunter liegende Haut war dann für Berührung
empfindlich, so daß die Kinder einige Tage nicht gehen konnten.
Die Kinder waren schlecht entwickelt und die beiden jüngsten waren
geistig minderwertig. Haare und Nägel waren von normaler Be-
schaffenheit, ebenso die Haut mit Ausnahme der Handflächen und
Sohlen. Bei sorgfältiger Behandlung niit Salizylpflaster und Einreibung
mit Salizylsäure und Ichthyol trat im Zustande der Epidermis fort-
schreitende Besserung ein, und nach einigen Wochen wurden die
Kinder mit scheinbar norrnalen Füßen und Wänden entlassen. Als
sie jedoch das Hospital verlassen hatten, hörte die Behandlung auf,
und die Krankheit stellte sich bald wieder ein ; dder Zustand ist seitdem
derselbe wie früher. John Thoinson (Edinburg).
Hill. Vitiligo, with the report of case appearing 2 weeks after an
attack of scarlet fever. (Vitiligo zwei Wochen nach einem Anfall von
Scharlachfieber.) (Arch. of Ped., Juli 1912.)
Verf. schildert diesen interessanten Fall, ohne über die Frage
von Zufall oder kausalem Verhältnis zu einer Meinung zu kommen.
Wachenheim (New York).
L. Unger. Beiträge zur Pathologie und Klinik der Neugeborenen.
III. Melaena vera. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 39.)
Unger berichtet über neun Fälle von Melaena vera, welche er
im Laufe von 1!/, Jahren (unter 6000 Geburten) an der II. Frauen-
klinik in Wien beobachtete. Mit Ausnahme eines Falles blieben alle
Kinder am Leben. Die Geburtsdauer war in allen Fällen eine pro-
trahierte. Therapeutisch kamen die gebräuchlichen Mittel (Gelatine,
Ergotin, Serum, Kalzium) zur Anwendung. Von Interesse ist die
günstige Wirkung von Mutterserum, welches in drei Fällen in einer
Menge von 2 cm? injiziert wurde. ReuB (Wien).
Ott. The clinical significance of abnormal respiration and deglutition
click or fremitus ; she pneumonic respiration pause cycle. (Klinische
Bedeutung der abnormalen Atmung und des Schluckgeräusches;
der pneumonische Atmungspausenzyklus.) (Americ. Journ. Dis.
Children, Juli 1912.)
Speziell erwähnenswert ist die Bemerkung, daß beim Auftreten
von Zerebralsymptomen in Anschluß an Pneumonie das Persistieren
des Atmungspausenzyklus gegen eine intrakranielle Läsion spricht:
diese Diagnose wird natürlich durch das Fehlen von hartnäckigem
Erbrechen unterstützt. In bezug auf das Schluckgeräusch will Verf.
es bei Pneumonie verstärkt finden, also im selben Sinne wie die
Stimmveränderung, die bei kleinen Kindern nicht immer konstatiert
werden kann, wenn diese nicht gerade schreien. Die Zählprobe ist.
natürlich bloß bei größeren Kindern ausführbar.
Wachenheim (New York).
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 669
V. Gielczyñski. Über einen Fall von Emphysema pleurale, mediasti-
nale und subcutaneum im Verlaufe einer Bronchopneumonie beim
Säugling. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 29, S. 959.)
6 Monate altes Kind mit ausgebildeter Pneumonie. Vikariierendes
Lungenemphysem. Durch Bersten der geblähten Alveolen kommt
es zur Entwicklung eines Emphysema mediastinale und subcutaneum
sowie eines Pneumothorax. Am folgenden Tage Exitus letalis.
Reuß (Wien).
Ad. Schmidt (Halle). Über langsamen Durchbruch kleiner Pleura-
KEN in der Lunge. (Münchener med. Wochenschr., 1912,
Nr. 26.
Neben der akut einsetzenden und verlaufenden Perforation
großer Empyeme in den Bronchialbaum kommt nach Schmidt
häufiger, als man bisher annimmt, auch der protrahierte Durchbruch
kleiner Empyeme vor. Er erstreckt sich auf Tage und Wochen und
geht mit ganz uncharakteristischem Auswurf einher. Die Probe-
punktionen, wenn man nicht sogleich Eiter vorfindet, ermöglichen
dem Empyemeiter durch die gesetzte Verletzung der Lunge in das
Parenchym und von dort in die Bronchiolen einzubrechen. Aus
dieser Erkenntnis ergibt sich, daß man bei metapneumonischen
kleineren Empyemen nicht gleich operativ vorgehen soll, sondern
abwarten mag, wie sich der Verlauf gestaltet, nachdem wiederholt
punktiert respektive aspiriert worden ist. Man wird alsdann finden,
daß das Empyem verschwindet, ‚spontan resorbiert“ wird, wie man
früher sagte — in Wirklichkeit aber nach Schmidt langsam in die
Lunge durchgebrochen ist. Klotz.
F. Pielsticker und H. Vogt Über künstlichen Pneumothorax bei
Kindern. (Monatschr. f. Kinderh. XI., Orig., S. 143—157, 1912.)
Die Verff. haben in systematischer Weise versucht, geeignete
chronische Lungenerkrankungen im Kindesalter mit künstlichem
Pneumothorax zu behandeln. Es zeigte sich, daß der Pneumothorax
auch von den jüngsten Kindern anstandslos ertragen wurde. Die
Anlegung des Pneumothorax ist bei Kindern etwas schwieriger als bei
Erwachsenen. Zur Behandlung herangezogen wurden Fälle von
chronischer Bronchiolektasie und solche von Tuberkulose. Während
der Erfolg bei den Bronchiolektasien bisher nicht den Erwartungen
entsprach, sahen die Verff. bei Fällen von Lungentuberkulose weit-
gehende Besserungen, und zwar auch bei sehr jungen Kindern. Bei
der an sich ungünstigen Prognose der Lungentuberkulose im Kindes-
alter bildet die Behandlung mit künstlichem Pneumothorax eine
wertvolle Bereicherung unseres sonst nicht gerade reichhaltigen
therapeutischen Rüstzeuges. Autoreferat.
F. Volhard (Mannheim). Über den künstlichen Pneumothorax bei
Lungentuberkulose und Bronchiektasien. (Münchener med. Wochen-
schr., 1912, Nr. 32.)
Die Indikationen Volhards zur Kollapstherapie sind die
bereits weiteren Kreisen bekannten. Am besten geeignet sind ein-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate, AG
670 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
seitige kavernöse Phthisen. Ungeeignet: Lungenabszeß und dissemi-
nierte floride Phthise. Außerordentlich gut geeignet sind schwere
Bronchiektasien ohne Pleuraverwachsungen. Klotz.
G. Variot et À. Morancé (Paris). Bruit de glou-glou pleural chez
un enfant de 8 ans. (Bull. de la soc. de ped. de Paris, 1912,
. 156.
S Im er einer Pleuritis entstand ein Pneumothorax, der das
klinische Symptom des Plätschergeräusches hervorbrachte. Mit dem
Pneumothorax, der im Röntgenbild deutlich erkennbar war, ver-
schwand auch das Geräusch wieder. R. Weigert.
Nicoll and Fiedler. A case of mastoiditis followed by general sepsis,
with symtoms of tetanus. (Fall von Mastoiditis mit folgender all-
gemeiner Sepsis mit tetanischen Symptomen.) (Arch. of Ped.,
August 1912.) |
Kulturen ergaben bloß Streptokokken, tetanische sowie menin-
geale Symptome können bei diesem Infektionstypus auftreten und zu
Verwechslungen führen. Wachenheim (New York).
Poyntau und Paine (London). Weiterer Beitrag zur nun der
Appendizitis als Folge einer Blutinfektion. (Lancet, 1912, 17. Aug.)
Aus einer entzündeten Tonsille und dem appendizitischen
Eiter eines Patienten züchteten sie Streptodiplokokkus. Die Kulturen
verursachten bei Kaninchen Arthritis und einmal Appendizitis.
Tb. Messerschmidt (Straßburg).
Fowler. Appendicitis in childhood. (Appendizitis im Kindesalter.)
(Americ. Journ. Dis. Children, August 1912.)
Eingehender Bericht über 183 Fälle, davon bloß 23 unter 7
Jahren. Die Diagnose wird auch bei älteren Kindern. häufig dadurch
erschwert, daß Diätfehler in diesem Alter die Regel sind. Bei kleinen
Kindern kommen die verschiedensten abdominalen und extra-
abdominalen Zustände in Betracht. Wachenheim (New York).
W. Birk (Kiel). Chronische rezidivierende Pyelitis im Kindesalter.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 26.)
Die akute Pyelitis heilt nicht bei allen Kindern aus ; ein gewisser
Prozentsatz bleibt ungeheilt und ist häufigen Rezidiven, die auf
Perioden monatelangen, selbst jahrelangen Wohlbefindens folgen,
unterworfen. Es sind fast ausschließlich Mädchen. Der Grund für
diese hartnäckige Infektion ist unbekannt. (Konstitution?)
Es ıst nach Verf. eine nicht unwichtige Frage, was später aus
diesen Kindern mit rezidivierender Pyelitis wird, wie Gravidität,
Wochenbett usw. bei ihnen verlaufen. Klotz.
Haase. Aknebazillis. (Journ. of Americ. Assoc., 1912, 17. August.)
Spezifischer Erreger der Acne vulgaris. Therapeutisch hatte
die Vakzination mit demselben guten Erfolg. l
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 671
Geronne. Behandlung der Pneumonie mit dem Neufeld- Händel-
schen Pneumokokkenserum. (Berliner klin. Wochenschr., 1912,
Nr. 36.)
Frühzeitige intravenöse Injektion großer Dosen kürzt den
Fieberprozeß ab; der pathologisch-anatomische Prozeß wird wenig
beeinflußt. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Reh. Angine pseudomembraneuse à pneumocoques. (Rev. suisse de
méd., Nr. ai 1912.)
Reh berichtet bt eine bei einem Ö5l/,jährigen Mädchen
beobachtete pseudomembranöse Angina, die durch Pneumokokken
hervorgerufen wurde. Frost, Brechen, grauweißer Belag auf beiden
Tonsillen, Schluckbeschwerden, hohes Fieber. In pulmonibus nichts
Abnormes. Diphtherieserum, das vor der bakteriologischen Unter-
suchung injiziert wurde, war ohne Erfolg. In der 5. Nacht kritischer
Temperaturabfall mit Schweißausbruch. Kulturell wurden neben
verceinzelten Streptokokken reichlich Pneumokokken gezüchtet, keine
Löfflerbazillen. Reber (Basel).
Doering (Halle). Über das Vorkommen von Meningokokken im Ohr-
eiter. (Münchener med. Wochenschr., 1912, S. 1955.)
Drei sporadisch aufgetretene Fälle, von denen einer letal
endete. Mitteilung der Krankengeschichten, der bakteriologischen
Befunde und des Sektionsprotokolls.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Davis (Chicago.) Bacteriol. study of streptococci in milk in relation
to epidemic sore throat. (Journ. of the Americ. med. Assoc., 1912,
Bd. LVIII, p. 1852.)
Als Erreger einer epidemischen Halsentzündung wurde ein
durch Milch verbreiteter Streptokokkus ermittelt. Dieser wuchs
üppiger als der gewöhnliche Streptoc. haemolyt. und bildete Kapseln.
Die Milch stammte von an Mastitis epidem. erkrankten Kühen.
Klinisch waren die Halsentzündungen reich an Komplikationen
(Arthritis, Meningitis, Peritonitis). In diesen Affektionen fand sich
gleichfalls der beschriebene Streptokokkus.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Negri et Raynaud (Algier). Melitensis et paramelitensis. (Gompt.
. rend. Soc. biol., 1912, Nr. 18.)
Ein Kokkus unterschied sich nur durch die Agglutination,
nicht morphologisch und kulturell vom echten Microc. melitens.
Verff. bezeichnen ihn als Microc. paramelitens. und weisen auf die
praktisch-diagnostische Bedeutung solcher Befunde hin.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
AGS
672 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
H. Schottmüller (Hamburg-Eppendorf). Der Liquor cerebrospinalis
bei Infektionskrankheiten, insbesondere im Zusammenhang mit der
Wassermannschen Reaktion bei Poliomyelitis acuta epidemica.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 37.)
Schottmüller fand, daß bei verschiedenen Infektionen, wie
Typhus, Endocarditis lenta, Staphylokokkensepsis, wahrscheinlich
durch Bakteriämie bedingte und durch Ansiedlung von Keimen im
Gehirn beziehungsweise in den weichen Hirnhäuten hervorgerufene
Veränderungen des Liquor cerebrospinalis bestanden. Vermehrte
Menge, Druckerhöhung, Pleolymphozytose.
Bei Typhus führte die Entnahme von Spinalflüssigkeit zum
Aufhören von Kopfschmerzen, Nachlassen von Delirien, so daß
Wiederholungen der Punktion aus therapeutischen Gründen erfolgten.
Schottmüller schlägt vor, derartige pseudomeningitische Krank-
heitszustände als Meningitis infectiosa circumscripta zu
bezeichnen, gegenüber der malignen Meningitis infectiosa uni-
versalis, bei der die Bakterien in den allgemeinen Lymphstrom
gelangt sind und eine diffuse Meningitis erregt haben.
Bei Tetanus Erwachsener fand sich normaler Liquor, bis auf die
Anwesenheit von Tetanustoxin. Bei einem Fall von schwerstem,
letal endigendem Tetanus neonatorum war dagegen kein Toxin
nachzuweisen. Das ist sehr bezeichnend und ein Beweis für
die Auffassung von Czerny, daß der Tetanus neonatorum
zumeist gar kein echter Tetanus ist, sondern Sepsis. Schott-
müller nimmt dagegen an, daß infolge der schweren letal endigenden
Infektion mehr Toxin an die Gehirnzellen gebunden sei und wenig
mehr frei im Liquor kreise. Ferner könnte die letale Tetanustoxin-
dosis für den Säugling erheblich niedriger liegen als beim Erwachsenen.
Bei der Häufigkeit, mit der Tetanus neonatorum diagnostiziert wird,
wäre es ja, wie Referent annimmt, leicht, künftighin durch Injektion
von Lumbalpunktat bei Meerschweinchen die Anwesenheit von
Toxin festzustellen.
Sehr interessant sind endlich die Ausführungen über Wasser-
mannsche Reaktion bei Poliomyelitis acuta. Es scheint danach,
daß ähnlich wie bei Scharlach auch bei epidemischer Kinderlähmung
im akuten Stadium die Seroreaktion stark positiv sein kann. Sie
wird später dann wieder negativ. Eine positive Seroreaktion (im Blut)
ist also nicht geeignet, Zweifel zwischen luetischeroder poliomyelitiseher
Natur einer fraglichen Erkrankung zu lösen. Doch deutet Schott-
müller auch hier einen möglicherweise erfolgreichen Weg an: Bei
Lues fällt die Wassermannsche Reaktion im Liquor, bei Ver-
wendung bis l cm?, positiv aus, desgleichen die Globulinreaktion
und die Pleolymphozvtose. Bei epidemiseher Poliomyelitis ist dagegen
die Seroreaktion in I em? Liquor negativ, Globulinreaktion ebenfalls
negativ, nur Pleolymphozytose positiv.
Das Verschwinden der Wassermannschen Reaktion mit
Ablauf des akuten Stadiums der Poliomyelitis spricht für die An-
wesenheit floriden Giftes. Klotz.
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 673
Noguchi (New York). Zur Züchtung der Spirochaete pullida. (Ber-
liner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 33.)
Gegenüber den von Mühlens und W. H. Hoffmann rein
gezüchteten Spirochaeten hält Verf. seine Reinkultur für die der
echten Spirochaete pallida. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Tomasczewski (Berlin). Ein Beitrag zur Reinzüchtung der Spiro-
chaete pallida. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, Nr. 33.)
Reinzüchtung der Spirochaete pallida gelang in Serumagar,
nicht in erstarrtem Serum. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Lühmann. Eine neue Art von Gefäßerkrankung der Leber bei kon-
genitaler Lues. (Beitr. z. Geburtsh. u. Gyn., Ba. XVII, H. 2.
Verf. sah bei drei Fällen in der Leber klein- und großflockige
weiße Herdeum Lebervenen und Pfortaderäste. Die Adventitia dieser
Gefäße — in geringerem Grade auch die Intima und Media — zeigt
durchwegs eine ziernlich starke kleinzellige Infiltration und ist durch
neugebildetes Bindegewebe verdickt, das von ihr in kurzen Zügen
in das Leberparenchym ausstrahlt und zahlreiche Spirochäten ent-
hält. Außerhalb der Herde ist das Lebergewebe normal. Die Gallen-
gänge sind so gut wie gar nicht an dem Prozesse beteiligt.
Hohlfeld (Leipzig).
E. Rumpf (Baden-Baden). ("ber das Vorkommen von Tuberkel-
bazillen im Blutstrom. (Münchener med. Wochenschr., 1912,
Nr. 36.)
Es werden immer mehr Stimmen laut, die darauf hinweisen,
daß die Tuberkelbazillämie viel häufiger ist, als wir bisher annehmen.
Wollen japanische Autoren doch bei tuberkulösen Frauen des II. und
III. Stadiums sogar in 100% Tuberkelbazillen auch in der Milch
gefunden haben. Rumpf, ein sehr gewissenhafter Tuberkulose-
forscher, konnte bei 25 leicht kranken und fieberfreien Patienten
seines Sanatoriums in 100%, Stäbchen im Blute mikroskopisch sicher-
stellen. Auch 6 frühere Patienten (1 Fall 20 Jahre zurückliegend)
hatten allesamt Stäbchen im Blute. Und schließlich das gleiche
positive Resultat bei 7 völlig Gesunden. Um nun zu entscheiden,
ob diese Stäbchen denn auch wirklich Tuberkelbazillen sind, in-
jizierte Rumpf (in Verbindung mit dem Behringschen Institut)
Meerschweinchen und fand von 35 Tieren sicher tuberkulös 3, frag-
lich 1, alle anderen nicht tuberkulös.
Daß die fraglichen Stäbchen Tuberkelbazillen waren, muß nach
den 3 positiven Meerschweinchensektionen doch wohl angenommen
werden. Möglicherweise aber handelt es sich bei den Blutstäbchen
um meist nicht mehr lebensfähige Mikroben. Oder aber sie sind
lebensfähig, werden jedoch dem Meerschweinchen nicht mehr gefährlich,
da sie zusammen mit frischem, unverdünntem Menschenblut injiziert
werden. Vielleicht spielt die relativ geringe Menge der Blutstäbehen
‚auch eine Rolle bei den Fehlversuchen.
674 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Jedenfalls muß man nach Rumpf sich damit vertraut machen,
daß Tuberkelbazillen unendlich viel häufiger im Blute kreisen, als man
bislang annimmt. Daß schließlich nicht jeder Mensch aktiv tuberkulös
wird, wäre so zu erklären, daß zum Krankwerden eine anderc Gelegen-
heitsursache gehört. Welches ist aber das Depot, von dem aus die
Stäbchen kontinuierlich in das Blut abgegeben werden? Klotz.
Gräfin v. Linden (Bonn). Die Ergebnisse des Finklerschen Heil-
verfahrens bei der on des Meerschweinchens. (Beitr.
z. Klinik d. Tuberk., 1912, Bd. XXIII.)
Kupferchlorid sowie die Chloride und Jodide vom Methvlenblau,
ferner Kupferlezithinverbindungen zeigen in vivo einen spezifischen
Einfluß auf Tuberkelbazillen und Tuberkelgewebe. Von mut !/ mg
Tuberkelbazillen infizierten Meerschweinchen zeigten 50°, einen
bedeutenden Heilerfolg, eins eine völlige Heilung. Die Kontrollen
erlagen sämtlich der Infektion in 15 bis 18 Wochen.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Meissen (Hohenhonnef). Meine Erfahrungen bei Lungentuberkulose
mit Jodmethylenblau und Kupferpräparaten. (Beitr. z. Klinik d.
Tuberk., 1912, Bd. XXIII.)
Der durchschnittliche Erfolg war in hohem Maße bei mensch-
lichen Patienten befriedigend. In schweren Fällen kein Erfolg.
Die günstigsten Resultate hatte Jodmethylenblau (Tetra-
DEE in 2- bis 3° /ooiger Lösung 2- bis 3mal wöchent-
lich 2 bis 5 cm3. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Strauss (Barmen). Meine Erfahrungen mit Jodmethylenblau und
Kupferpräparaten bei äußerer Tuberkulose, speziell bei Lupus.
(Beitr. z. Klinik d. Tuberk., 1912, Bd. XXI.
Guter Erfolg in zirka 60 Fällen vom ersteren Präparat.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Thöni und Thaysen. Bakteriologische Untersuchungen über einige
Proben von „Poststaub“ mit besonderer Berücksichtigung des Vor-
kommens von Mycobacter. tuberculosis. (Mitteil. a. d. Geb. d. Lebens-
mittelunters. u. Hyg., Schweiz. Ges.-Anst., 1912, Bd. III, S. 128.)
Der untersuchte Staub stammte aus verschiedenen Postämtern
(ler Schweiz, sowohl aus Bureaus als den Lagerräumen. Es fanden sich
neben Heubazillen Kokken, Schimmel und einige Anaerobier. keine
Tuberkelbazillen. Th. Messerschmidt. (Straßburg).
Weber. Zur Tuberkulose der Menschen und der Tiere. (Zentralbl. f.
Bakt., I. Orig., Bd. LXIV, 1912.) (Löffler-Festschr.)
Der Unterschied von Typ. human. und Typ. bovinus muß weiter
aufrecht erhalten bleiben. Umwandlungen der Typen sind nie mit
Sicherheit beobachtet. Sogenannte atypische Kulturen erweisen sich
gewöhnlich als Mischkulturen. Angabe «der exakten Differenzen
beider Typen.
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 675
In 117 Fällen von Tuberkulose bei Kindern und 21 bei Er-
wachsenen wurde Typ. bovinus bei Abdominal- und Drüsentuberkulose
gefunden.
Bei Lungenschwindsucht wurde von der englischen Kommission
nur zweimal, in einem weiteren Falle einmal Typ. bovinus nach-
gewiesen.
Die Bekämpfung richtet sich daher hauptsächlich gegen die
Infektion von Mensch zu Mensch.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Weber und Steffenhagen (Kais. Ges. A... Was wird aus den
mit menschlichen Perlsuchtbazillen infizierten Kindern und welche
Veränderungen erleiden Perlsuchtbazillen bei jahrelangem Aufenthalte
im menschlichen Körper. (Arbeit a. d. Kais. Ges. A., 1912, S. 1.)
Bei an Drüsen- und Knochentuberkulose leidenden Kindern wurden
regelmäßige Untersuchungen ausgeführt. Die Prozesse zeigten keine
Neigung zum Generalisieren. Die. gefundenen Bazillen waren stets
vom Typ. bovinus, änderten ihr kulturelles und tierpathogenes
Verhalten nicht, selbst in einem Fall, in dem sie 10!/, Jahre im
ınenschlichen Körper verweilten.
Th. Messersch midt (Straßburg).
Weber und Dieterlen. Untersuchungen über den Typus der im
Auswurf Lungenkranker. vorkommenden Tuberkelbazillen. (Virulenz-
prüfung der mittels der Antiforminmethode gezüchteten Tuberkel- `
bazillen.) (Tub. Arb. a. d. Kais. Ges. Amt., H. 12, S. 1.)
9 untersuchte Lungenkranke waren vom Typus humanus
infiziert. Antiformin beeinflußt die Virulenz der Tuberkelbaz. nicht.
Das Uhlenhuthsche Züchtungsverfahren nach Lösung der Ge-
webe usw. im Antiformin erwies sich als sehr gut brauchbar.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Rothe und Bierotte (Berlin). Untersuchungen über den Typus des
Tuberkelbazillus bei Lupus vulgaris. (Deutsche med. Wochenschr.,
1912, Nr. 35.)
Unter 28 Fällen fand sich 23mal der Typus humanus, 4 mal
der Typus bovinus, l mal beide gemischt.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Rauströnn (Upsala). Tuberkelbazillen im strömenden Blute. (Deutsche
med. Wochenschr., 1912, Nr. 33.)
Unter 29 Tuberkulösen fanden sich in den 9 Fällen des dritten
Stadiums Tuberkelbaz. im ‚Blute, besonders zur Zeit der Temperatur-
steigerungen (als Ursache derselben?).
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Schröder. Über die Bedeutung der -Milz als Schutzorgan gegen
tuberkulöse Infektion. (Vortrag, 2. Juni 1912, cf. Zeitschr. f. Im-
munitätsforsch., Ref., 1912, S5. 337.)
676 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Experimentelle Meerschweinchentuberkulose wird durch Milzbrei
von Tieren, die gegen Tuberkulose vakziniert waren, günstig beeinflußt.
Tuberkulöse Antikörper kommen nicht in Frage, wohl aber die Zellen
der Milz. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Macalister. Sputumuntersuchung mit Antiformin. (Brit. med. Journ.,
24. August 1912.)
Bericht über 2273 Sputumunteruschungen, bei denen sich das
Antiforminverfahren nach Ansicht des Verf. gut bewährte.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Wilson. Pikrinfärbung der Tuberkelbazillen. (Brit. med. Journ.,
24. August 1912.)
Diese ist der gewöhnlichen Ziehl- Neelsonschen sowie allen
anderen Färbemethoden überlegen, zumal Degenerationsformen besser
zum Ausdruck gebracht werden. Beschreibung der Technik.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Charles Mc Neil. Tuberculous infection in Infancy and Childhood
as revealed by the cutaneous tuberculin test: An Analysis of 541
Cases. (Edinb. med. Journ., April 1912, p. 324.)
Die Fälle wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe
umfaßt 371 Fälle von Kindern aus dem Royal Edinburgh Hospital
for Sick Children mit einem Prozentsatz von 37:7% positiver Reaktion ;
' die zweite Gruppe umfaßt 170 Knaben aus einer Industrial School
in der Nähe von Edinburg, welche scheinbar alle in gutem Gesund-
heitszustande waren, mit einem Prozentsatze von 594%, positiver
Reaktion.
Bei der Verteilung der ersten Gruppe in Altersabschnitte und
Vergleichung mit den durch v. Pirquet für Wien im Jahre 1907
veröffentlichten Resultaten ist folgendes festgestellt worden:
Altersabschnitte Edinburg Wien
Unter 1 Jahr . ..:.: 222... 141% —-
1 bis 2 Jahre . . . . . . . . . 299% 240,
3 bis 4 Jahre . . . . . . . . . 46‘6°; 372v
» bis 6 Jahre . . . . . . . . . 788% DSa
7 bis 10 Jahre . .....222..919% DEN,
11 bis 14 Jahre . . . . . . . vi EH A 68°,
Alle Fälle . . . . . . . . . SE en Cl 988
Beide Rubriken obiger Tabelle zeigen eine weite Verbreitung
der Tuberkulose im frühen Kindesalter, welche in den folgenden
Altersabschnitten zunimmt. Aber die Zahlen zeigen für Edinburg
in den ersten drei Altersabschnitten ein stärkeres Vorhandensein,
für die nachfolgenden Altersabschnitte ein schwächeres Vorhandensein
der Tuberkulose als in Wien. \Venn die geringere Sterblichkeit an
Tuberkulose und das häuligere Vorkommen der Abdominaltuberkulose
in Edinburg im Vergleiche mit Wien mit der in obiger Tabelle auf-
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 677
geführten Kutanreaktion zusammenfällt, ist es sehr wahrscheinlich,
daB viele der Tuberkuloseinfektionen im frühen Kindesalter in
Edinburg bovinen Ursprunges sind — das heißt, durch tuberkulöse
Milch veranlaßt.
In 330 Fällen wurde die Probe mit menschlichem und bovinem
Tuberkulin zugleich gemacht. In der größeren Mehrzahl der Fälle (258)
war der Ausfall der Reaktion (positiv oder negativ) bei beiden Proben
der gleiche. In 52 Fällen war die Reaktion stärker mit menschlichem
als mit bovinem Tuberkulin: in 9 Fällen gab das bovine Tuberkulin
die stärkere Reaktion. In 11 Fällen war der Ausfall der Tuberkulin-
prohe mit menschlichem Tuberkulin positiv, mit bovinem negativ.
In keinem einzigen Falle fand das Umgekehrte statt. Das Resultat
dieses Vergleiches war, daß, welches auch die Quelle der Infektion
gewesen war, die Reaktion in den meisten Fällen bei menschlichem
und bovinem Tuberkulin die gleiche war und daß im Reste der Fälle
die Reaktion stärker mit menschlichem als mit bovinem Tuberkulin
war. So war es also nicht möglich, auf diese Weise einen Unterschied
zwischen einer Infektion menschlichen oder bovinen Ursprunges
zu machen.
Die klinische Wichtigkeit der Tuberkulinprüfung ist durch die
Tatsache bestätigt, daß mehr als die Hälfte der positiven Resultate
Fälle betreffen, die klinisch nicht tuberkulös erscheinen. Der Wert
der Prüfung bei klinischer Diagnose ist nur klein, da dort eine negative
Reaktion immer bedeutsamer ist als eine positive. Bei 14 Fällen
tuberkulöser Meningitis reagierten 10, so daß in früh auftretenden
Fällen dieser Krankheit, wenn das klinische Bild noch schwankend
ist, die Kutanprobe bei der Diagnose helfen kann.
In 314 Fällen wurde die Beschaffenheit der Lymphdrüsen des
Nackens während der Kutanreaktion beobachtet. Dies geschah,
weil R. W. Philip der Meinung war, daß die Anwesenheit multipler,
leicht vergrößerter Drüsen oberhalb der Klavikula ein klinisches
Zeichen von Tuberkulose der Lungenspitzen sei und den Invasionsweg
in die Lungen kennzeichne. In über 90%, von diesen Fällen wurde
die Drüsenschwellung gefunden. Diese Tatsache genügt, um zu zeiger,
daß viele dieser Drüsen nicht tuberkulös sind und daß ihre Anwesenheit.
kein absolutes Zeichen für Tuberkulose der Lungen oder andere Tuber-
kulose sei. Autorcferat.
Wachenheim. The diagnostic value of the cutaneous tuberculin test
of t. Pirquet. (Der diagnostische Wert der v. Pirquetschen
Probe.) (Americ. Journ. Dis. Children, Juli 1912.)
Klinisch tuberkulöse Kinder reagieren stets positiv, von
schwächlichen, aber nicht evident tuberkulösen reagierten dagegen
bloß etwa 5%, positiv, auch vom 5. Jahre aufwärts bloß 7%. Es
handelt sich hier nach der Meinung des Verf. um ungewöhnlich
tuberkelfestes Material: anderseits ist der Beweis gegeben, daß
ältere Kinder nicht ohneweiters als wahrscheinlich positiv reagierend
betrachtet werden sollen, sondern daß die positive Reaktion stets
mit. gewissem Ernst in bezug auf Prädisposition und Prognose be-
678 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
trachtet werden muß. Man kann noch nicht behaupten, daß nicht
ein großer Teil der anscheinend gesunden, aber positiv reagierenden
Kinder später der Tuberkulose verfallen werden, dazu ist unsere
Erfahrung zu kurz. Am besten wäre es, die Probe positiv sowie negativ
als fast gleichwertig zu betrachten und (die eventuelle Prognose bei
allen positiven Fällen als dubia zu stellen. Autoreferat.
Pottenger. The relationship between infection of the child und clini-
cal tuberculosis in the adult. (Das Verhältnis zwischen Infektion
im Kindesalter und klinischer Tuberkulose beim Euıwachsenen.)
(Americ. Journ. Dis. Children, Juli 1912.)
Auch Pottenger meint, daß wir es mit der positiven Tuberkulin-
reaktion bei Kindern nicht zu ernst nehmen können: wenn auch
bei nur einem Fünftel derselben nach der Pubertät evidente Tuberku-
lose sich entwickelt, so gibt dies unter einer stark verseuchten Jugend
eine erschreckend hohe Gesamtzahl. Es wäre vielleicht am besten,
alle diese Kinder einer strengen antituberkulösen Hygiene und even-
tuell Vakzinebehandlung zu unterwerfen.
Wachenheim (New York).
Hymanson. Tuberculosis in young children. (Tuberkulose bei kleinen
Kindern.) (Arch. of Ped., August 1912.)
Vert. betont die Häufigkeit der Übertragung von den Eltern,
den gelegentlich rapiden Verlauf, den Wert der v. Pırquetschen
Probe und den Mangel an Fürsorgeanstalten für gefährdete Kinder.
Wachenheim (New York).
Talbot. Tuberculosis of the mesenteric glands in infants and youn
children: its effects on absorption. (Tuberkulose der Mesenterial-
drüsen bei kleinen Kindern; ihr Einfluß auf die Resorption.)
(Americ. Journ. Dis. Children, Juli 1912.)
Die Resorption der Proteine und Kohlenhydrate leidet wenig,
die der Fette bedeutend, Lis zu 60°, ; es ist daher bei vermuteter
Mesenterialtuberkulose ratsam, bei der Diät die Fettmenge bedeutend
herabzusetzen. Wachenheim (New York).
Moriz Weiß und Alfred Weiß. Über die Verwertung des Urochro-
mogennachweises bei der Indikationsstellung der Tuberkulinbehand-
lung. (Wiener klin. Wochenschr., 1912, Nr. 3, S. 1183.)
Fälle mit positiver Diazoreaktion sind nach der Ansicht
mehrerer Autoren von der Tuberkulinbehandlung auszuschließen.
M. Weiß hat nun eine Harnreaktion angegeben, die er als Urchro-
mogen- oder Permanganatprobe bezeichnet (Medizinische Klinik 1910,
Nr. 42), welche nicht bloß das Prinzip der Diazoreaktion nachweist,
sondern auch einen Körper, welchen er als Vorstufe dieses Prinzips
erkannt hat. Die Verff. glauben, daß auch «die Urochromogenaus-
scheidung im Harn eine Kontraindikation für die Vornahme von
Tuberknlininjektionen darstellt und daß auch im Verlauf einer
Tuberkulinkur wiederholte Prüfungen des Harns in dieser Richtung
angezeigt sind. Reuß (Wien).
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 679
Rudolf Pollak. Erythema nodosum und Tuberkulose. (Wiener klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 32, S. 1223.)
48 Kinder mit Erythema nodosum, von denen das jüngste
im 23. Lebensmonat stand, reagierten sämtlich auf Tuberkulin positiv,
und zwar war die Tuberkulinempfindlichkeit eine außerordentlich
hohe, ähnlich wie bei Skrophulose. Es ist demnach der Schluß ge-
stattet, daß das Erythema no«dosumim Kindesalter nur bei tuberkulose-
infizierten Individuen vorkommt. Pollak glaubt, daß es auch tat-
sächlich als tuberkulöse Hautaffektion aufzufassen ist, wenn auch
hierfür der strikte Beweis noch nicht erbracht ist. 5 Impfversuche
mit Blut und exzidierten Knoten führten zu negativem Ergebnis.
E Reuß (Wien).
Kober. Über die ominöse Form des Erythema nodosum. (Med. Klin.)
Unter Mitteilung eines einschlägigen Falles bespricht Verf.
eine Form des Erythema nodosum, die als diagnostisches Symptom
einer schweren inneren Krankheit, zumeist von Tuberkulose, gelten
und von ominöser Vorbedeutung sein soll. Steinitz.
J. Sorgo. Die chirurgische Behandlung der Lungentuberkulose.
(Wiener klin. Wochenschr. 1912, Nr. 34, S. 1279.)
Referat vom 2. österreich. Tuberkulosekongreß in Wien (Juni
1912). Sorgo faßt seine Ansichten über die Behandlung der Lungen-
tuberkulose durch künstlichen Pneumothorax in folgenden Sätzen
zusammen: „Der künstliche Pneumothorax schafft durch den Kollaps
und die Kompression der kranken Lunge die günstigsten Heilungs-
bedingungen für dieselbe. Das ist eine erwiesene Tatsache. Unter
diesem Gesichtspunkte ist die Anwendung dieser Therapie gerecht-
fertigt bei allen schweren einseitigen Phthisen. Es ist aber nicht
erwiesen, daß der künstliche Pneumothorax auch in der andern
Lunge günstige Heilungsbedingungen setze. Das Gegenteil ist wahr-
scheinlicher. Der künstliche Pneumothorax bewirkt auch in den
meisten Fällen eine Abnahme des Körpergewichtes, deren Ursache
noch unbekannt ist und welche geeignet sein kann, in der andern
Lunge die Tendenz zur Propagation des tuberkulösen Prozesses zu
steigern. Daher soll man nur solche Fälle der Behandlung unter-
ziehen, in denen die Erkrankung der andern Lunge auf die Spitze
beschränkt, leichten Grades und von gutartiger Tendenz ist. Um
diese sicher zu erkennen und um sie zu fördern, ist eine vorausgehende
längere Heilstättenbeobachtung und -behandlung wünschenswert.
Das Resultat der Behandlung ist in letzter Linie abhängig von dem
Verhalten der andern Lunge. Eine sichere Prognose ist in dieser Hin-
sicht vor Abschluß der Behandlung nicht, möglich, da nach vielen
Monaten noch auch Erkrankungen leichtester Art progredient werden
können.“ Reuß (Wien).
Armand -Delille (Paris). Rapport sur l’heliotherapie. (Bull. de la
soc. de péd. de Paris, 1912, p. 258.)
Die Bchandlung mit Sonnenlicht eignet sich in der Hauptsache
für die chirurgische Tuberkulose, nieht so für die der Pleuren und der
680 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Lungen. Es ist nicht angängig, sie sn einem beliebigen Orte zu
inaugurieren, besonders eignen sich Höhenlagen von 1200 bis 1800 m
und in der warmen, trockenen Jahreszeit Orte an der Küste.
ER. Weigert.
Delay. Contribution à l’étude du traitement de la tuberculose osseuse
infantile. (Rev. suisse de méd., Nr. 33/34, 1912.)
Beobachtungen unter der Bevôlkerung von 3 Gemeinden aus
dem Kanton Waadt. Delay ist Anhänger einer konservativen
Therapie. Die Dauer bis zur Ausheilung beträgt meistens länger als
2 Jahre. Immerhin tendiert die kindliche Tuberkulose unter guten
hygienischen Bedingungen und Ruhe zur Heilung. Der Chirurg
würde weniger eingreifen, wenn er nicht glaubte, die Behandlung
dadurch abkürzen zu können. Bei der Heliotherapie inı Gebirge
wirken Ruhe und Zeit auch mit, Heilfaktoren, die auch in der Ebene
ohne direkte Sonnenbestrahlung wirksam sind. Delay teilt die
Tuberkulosen ein in abortive, chronische und generalisierte Formen.
Er ist der Ansicht, die Knochentuberkulose auch bei Kindern müsse
als eine Spätform aufgefaßt werden, ausgehend von einer Lokalisation
im Lymphsystem.. Nicht der Mangel einer großen bazillären Virulenz,
sondern die erhöhte Widerstandskraft des kindlichen Organismus
gegenüber tuberkulösen Infektionen macht die Knochentuberkulose
zu einer relativ gutartigen Krankheit. Reber (Basel).
F. Junker (Lungenheilstätte Cottbus). Unliebsame Vorkommnisse
bei der Tuberkulinbehandlung. (Münchener med. Wochenschr.,
1912, Nr. 23.)
Es ist erfreulich, wenn in diesen kurzen Zeilen ein Heilstätten-
leiter Front macht gegen die von den Tuberkulinfanatikern Bandelier
und Röpke propagierte ambulante Tuberkulinbehandlung. Leider
sind Leute, welche dies so ehrlich aussprechen wie Junker, durchaus
in der Minderzahl gegenüber der Gefolgschaft jener beiden Autoren,
deren Lehrbuch der Diagnose und Therapie der Tuberkulose nun
bereits in 6. Auflage erschienen ist. (Eine Parallele zu A. Martins
in 50. Auflage erschienenen famosen Pflege und Ernährung des Neu-
geborenen!)
Junker berichtet, daß bei Tuberkulin A. F. (albumosefrei),
das sich ihm bisher als ‚brauchbar‘ erwiesen hatte, mit einem Male
heftige Reaktionen bei schon längere Zeit hindurch Vorbehandelten
auftraten, die von einer Propagation des Lungenprozesses gefolgt
waren. Auf Nachfrage ergab sich, daß jenes Präparat von der Fabrik
auf Veranlassung der staatlichen Prüfungsinstanz doppelt so stark
in den Handel gebracht wurde, ohne daß entsprechende Warnung
an die Bezieher ergangen war. Die Rückkehr zur alten Konzentration
zeigte dann aber, daß auch hier jetzt keine Gleichwertigkeit mehr
bestand.
Damit verlieren naturgemäß alle Angaben über Dosierung des
Tuberkulins an absolutem Wert und es muß mühselig erst für jedes
Präparat die geeignete Injektionsdosis herausgefunden werden.
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 681
Auch mit Alttuberkulin hat Junker gelegentlich ähnliche unliebsame
Erfahrungen gemacht. Klotz.
W. v. Leube (Würzburg). Über die Bekämpfung der Tuberkulose
im Kindesalter. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 31.)
Die Prophylaxe ist die wichtigste Aufgabe der Tuberkulose-
bekämpfung. Wenn auch die Sterblichkeit an Tuberkulose von Jahr
zu Jahr abgesunken ist, so zeigt doch das Kindesalter kein ent-
sprechendes Partizipieren an diesem Mortalitätsrückgang. Zwischen
11. bis 15. Lebensjahr sterben mehr Kinder an Tuberkulose als an
allen anderen sogenannten Kinderkrankheiten. Es ist daran fest-
zuhalten, daß die Erstinfektion mit Tuberkulose zwar einen Immun-
schutz zur Folge hat, daß dieser aber nur relativ ist, d. h. versagt,
sobald eine massive exogene Reinfektion erfolgt oder eine Reinfektion
von einem alten, früher erworbenen Tuberkuloseherd aus stattfindet
(Autoreinfektion).
Das Stillen ist tuberkulösen Müttern durchaus nicht zu ge-
statten. Die Infektionsgelegenheit jüngerer Kinder durch tuber-
kulöse Mitglieder ihrer Familie ist dadurch herabzusetzen, daß die
Kinder tagsüber in Walderholungsstätten untergebracht werden.
Leube empfiehlt ferner eine maßvolle Tuberkulinbehandlung unter
Vermeidung von allgemeinen und merkbaren Herdreaktionen. Da
man mit Tuberkulin ebenso wie mit lebenden Bazillen Antikörper
schaffen kann, so ist die Injektionsbehandlung theoretisch begründet.
Leube geht so weit, gewissermaßen eine prophylaktische Tuber-
kulinkur zu verlangen. Sind die Eltern tuberkulös und tritt die von
Zeit zu Zeit wiederholte Kutanreaktion zum ersten Male positiv auf,
dann ist Tuberkulin zu injizieren, und zwar mehrere Monate hindurch.
Bei frühzeitig entdeckten offenen Kindertuberkulosen ist die Ver-
bringung in eine Heilstätte indiziert. Spezielle Kinderheilstätten
gibt es zurzeit aber noch wenige. Diese Heilstätten müßten Unter-
richtsgelegenheit: ‚„Waldschulen‘ bieten. Klotz.
H. Lüdke und Josef Sturm (Würzburg). Zur Spezialität der
Tuberkulinreaktion. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 37.)
Aus den interessanten Darlegungen sei hervorgehoben, daß
die Autoren die Tuberkulinreaktion als eine gattungsspezifische
bezeichnen. Sie fanden, daß gesunde Versuchstiere auf verschieden-
artige Bakteriengiftdosen noch nicht reagierten, die bei tuber-
kulösen Versuchstieren bereits Fieber auslösten. Immerhin aber war
bei diesen tuberkulösen Tieren eine entsprechend viel höhere Bakterien-
giftgabe zur pyrogenen Reaktion nötig als vom Tuberkuloseantigen.
Wenn sie tuberkulöse Menschen mit differenten Bakterien-
extrakten injizierten, erzielten sie in etwa 20%, geringfügige Tem-
peratursteigerungen,aberniemalsHerdreaktionen oderStichreaktionen.
Die gleichen Gaben führten auch bei Lungengesunden öfter zu
fieberhaften Reaktionen. Aber der unspezifische Charakter dieser
Erscheinungen wird dadurch besonders deutlich erhellt, daß die
Dosierung der Bakteriengifte gegenüber dem Tuberkulin eine ganz
682 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
unverhältnismäßig massivere war. Es waren zu diesen Reaktionen
nämlich meist 10 cm? nötig.
Schließlich machten die Verff. auch noch Versuche mit kutaner
Applikation differenter Bakteriengifte bei Tuberkulösen. Hier hatten
sie unter 40 Fällen nur eine einzige positive Reaktion. Klotz.
Hans Vogt (Straßburg). Zur Diagnose der Lungentuberkulose im
Kindesalter. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 36.)
Verf. weist darauf hin, wie wenig exakt die Diagnose der Lungen-
tuberkulose heute noch von den Praktikern gestellt wird. Trotz aller
Fortschritte der Diagnostik herrscht bezüglich der Tuberkulose noch
eine weitverbreitete diagnostische Unsicherheit. Dieselbe macht sich
anscheinend in der Richtung geltend, daß mit der Diagnose
Tuberkulose zu freigebig umgegangen wird. Vogt macht darauf
aufmerksam, daß „skrofulöse‘‘ Erscheinungen, wie Phlyktänen,
Blepharitiden usw., für sich allein nicht genügend sind, um eine Tuber-
kulose mutmaßen zu lassen. Auch gelegentliche Temperatursteigerungen
brauchen nicht immer gleich das schwarze Gespenst der Tuberkulose
aufsteigen zu lassen. Und schließlich wäre eine genauere Kenntnis
der chronischen Lungenerkrankungen nicht tuberkulöser Natur
im Kindesalter für den Praktiker sehr segensreich; denn gerade die
chronischen rezidivierenden Pneumonien, die Bronchiektasen u. a. m.
werden zumeist fälschlich als Tuberkulose diagnostiziert. Wie
häufig wurden uns in Breslau chronische Pneumonien von den Schul-
ärzten als Tuberkulosen zugesandt! Es entspräche einem Bedürfnis,
die Lungenkrankheiten des Kindesalters monographisch zu bearbeiten.
Die Lehrbücher der Kinderheilkunde sind in dieser Hinsicht teils
rückständig, teils behandeln sie die erwähnten Unterkapitel zu knapp.
Klotz.
Beintker. Über die Säureagglutination des Thyphusbazillus. (Klin.
Jahrb., 1912, Bd. XXVI, a 383.)
Typhusbazillen werden bei einer H-Ionen-Konzentration von
4.105, Paratyphus-B-Bazillen bei 16—32.10-5; Paratyph. A.-Bazillen
in der Zwischenlage ausgeflockt. Die Reaktion ist unsicher bei frischen
Stämmen. ~ Th. Messerschmidt (Straßburg).
Orundjiew (Würzburg). Die diagnostische Bedeutung der Leuko-
penie beim Abdominaltyphus. (A. d. Würzburger med. Univ.-Klinik.)
(Wratsch. Gaz., 1912, S. 577.)
Leukopenie kann durch die normalen und pathologischen
Darmbakterien (Koli-, Typhus-, Proteus-, Dysenterie-, Cholera-
Bakterien) hervorgerufen werden.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Graham, Campbell. Klinische Bemerkungen über einen Fall von
baziller Dysenterie vom Typus Y bei einem 6 Monate alten Kinde.
(Journ. of Trop. Med. a Hyg., 1912, S. 178.)
Schwerer Fall von Dysenterie; im Laboratorium fanden sich
Dysenteriebazillen vom Typus Y. Da nur Shiga-Antiserum vorhanden
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 683
war, wurde dies dem Kinde injiziert. Es trat plötzliche rapide
Besserung ein. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Rehberg. Die Bedeutung der Agglutination für die Differential-
ne der typhösen Erkrankung. (Klin. Jahrb., 1912, Bd. XXVI,
. 417.
Fehlerquellen der positiven Agglutinationsprobe sind: Mit-
agglutination und Hemmung der Agglutination. Die Mitagglutination
ist durch richtige Auswahl des Serums zu vermeiden.
Austitrieren des Serums schließt differentialdiagnostische
Fehler nicht aus. Typhussera agglutinieren konstant den Bac. enterid.
Gärtner mit (eine fehlende Mitagglutination desselben spricht
gegen Typhus).
Bei, Tierversuchen gelang der Absättigungsversuch stets.
Da, wo Agglutinoide die Agglutination hemmen, wird durch
mehrere Bakterienstämme, Austitrieren und eine reichliche Konzen-
tration der Bakterienaufschwemmung diese Fehlerquelle verringert.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Boroughton-Alcock. Vakzination mit lebenden sensibilisierten Typhus-
bazillen. (Lancet, 1912, 24. August.)
Bei Vakzination mit 500 bis 750 Millionen lebenden sen-
sibilisierten Typhusbazillen als Einzeldosis treten keine allgemeine,
sondern nur geringe lokale Erscheinungen auf. Verf. impfte 750 Per-
sonen. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Freund (Heidelberg). Über den klinischen Verlauf der Infektion mit
Bac. Paratyphi B. (Deutsches Arch. f. klin. Med., 1912, Bd. CVII,
H. 4.)
70 Fälle von Gastroenteritis acuta „Typhus‘“ wurden bakterio-
logisch und scrologisch als Paratyphus-B-Infektionen erwiesen.
Th. Messerschmidt (StraBburg).
R. Pfeiffer und Bessau (Breslau). Über die Grundlagen einer
Serumtherapie des Typhus abdominalis. (Münchener med. Wochen-
schr., 1912, S. 1895.)
Die Autoren halten eine Serumtherapie des Typhus abdominalis
für wenig aussichtsreich. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Maverick. Typhus-Vakzination und Widalsche Reaktion. (Journ.
of the Americ. med. Assoc., 19I2, Bd. LVIII, S. 1672.)
Trotz mehrfacher Vakzination blieb bei einem Patienten die
Widalsche Reaktion negativ, während sie mit demselben Vakzin
bei anderen stark positiv wurde.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Griffith. Typhoid fever in infancy. (Abdominaltyphus im frühen
Kindesalter.) (Arch. of Ped., August 1912.)
Verf. sammelt 75 Fälle in den ersten 3 Lebensjahren, von
diesen aber bloß 9 im ersten Jahre, also im Säuglingsalter. Die volle
684 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Entwicklung der Krankheit geschieht etwas schneller als bei älteren
Kindern. Darmsymptome treten mehr in den Vordergrund, dagegen
ist der typhöse Habitus weniger ausgebildet, der Verlauf ist kürzer,
2 bis 3 Wochen, das Fieber recht unregelmäßig und selten typisch.
Roseola, Splenomegalie und Widalsche Reaktion sind wie bei älteren
Personen zu erwarten. Eitrige Komplikationen sind nicht selten,
Rezidive kamen bloß bei 3 Fällen vor. Die Prognose ist nicht besser
als bei Erwachsenen, denn 1? Kinder erlagen, davon aber 6 an kom-
plizierender Diphtherie. Bei der Behandlung werden kalte Bäder
widerraten und die Diät besteht meistens aus Milch, die nach der
Erfahrung des Verf. gut vertragen wird.
Wachenheim (New York).
P. P. Ssakara. Ein Fall von Unterleibstyphus bei einem 10%/.-jähri-
gen Mädchen. (Ssibirskaja Wratsch. Gas., 1911, Nr. 52.)
Schlieps (Charkow).
Lukas und Priser. Experimentelle Studien über Masern bei Affen.
(Journ. of Med. Res., 1912, S. 181.)
Angeblich gelungene Übertragung von Masern auf Affen.
(Macacus rhensus). Inkubationszeit, Fieber, Konjunktivitis, Rhinitis,
Ilauteruptionen, Kopliksche Flecke.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Aronson und Sommerfeld (Berlin). Die Giftigkeit des Harns bei
Masern und anderen Infektionskrankheiten. (Deutsche med. Wochen-
schr., 1912, S. 1733.)
Die Autoren fassen ihre Untersuchungen folgendermaßen
zusammen :
1. Im Harn Masernkranker findet sich konstant ein hitzebeständi-
ges, dialysables Gift, das bei intravenöser Injektion Meerschweinchen
und Kaninchen akut tötet oder mindestens sehr schwer krank macht.
2. Harn von anderen Infektionskrankheiten (Typhus, Tuber-
kulose, Diphtherie, Pertussis, Scharlach) enthält kein Gift. Dagegen
verhält sich der Urin bei Serumexanthemen und bei manchen klinisch
nicht genau zu klassifizierenden Exanthemen (Fourth disease?) ebenso
wie bei Masern. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Anderson and Goldberger. Recent advances in our knowledge of
measles. (Neuere Fortschritte in unserer Kenntnis der Masern.)
(Americ. Journ. Dis. Children, Juli 1912.)
Das Blut Masernkranker beginnt wenigstens 24 Stunden vor
dem Ausbruch des Exanthems infektiös zu sein und bleibt es 2 bis
3 Tage. Das Gift passiert den Berkefeld Filter, wird durch Erhitzung
auf b)? zerstört, bleibt bei 15° noch nach 24 Stunden etwas virulent
und widersteht dem Frieren ebensolang. Das Nasen- respektive Rachen-
sekret des masernkranken Menschen ist für Affen in den ersten 2 Tagen
des Ausschlages imfektiös, die Schuppen gar nieht; doch wäre es wohl
gewagt, davon auf die Infektion des Menschen definitive Schlüsse
zu ziehen. Wachenheim (New York).
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 685
Kolmer. Leucocytic inclusion bodies with special reference to scarlet
fever. (Einschlußkörper in Leukozyten mit speziellem Nachweis
zum Scharlachfieber.) (Americ. Journ. Dis. Children, Juli 1912.)
Die Einschlußkörper bestehen aus Plastin, wahrscheinlich
Spongioplastin, und stehen mit der Gegenwart von Streptokokken
in Zusammenhang; man findet sie in den Polymorphozyten in fast
allen Fällen von Scharlachfieber in den ersten 3 Krankheitstagen,
wonach sie schnell abnehmen, um am 9. Tage ziemlich konstant zu
verschwinden. Man findet sie gleichfalls fast in der Hälfte von Diph-
therie, ebenfalls in den ersten 3 Tagen, und dasselbe trifft bei allen
Streptokokkeninfektionen zu. Sie haben also einen limitierten dia-
gnostischen Wert, dabei helfen sie indes bei der Unterscheidung von
Serumkrankheit, Masern, Röteln und toxischen Ausschlägen, wo
sie fehlen, weil Streptokokken nicht im Spiele sind.
Wachenheim (New York).
O. Szekeres. Über die Behandlung der Skarlatina mit polyvalentem
Antistreptokokkenserum nach Moser. (Wiener. klin. Wochenschr,
1912, Nr. 24, S. 914.)
Bericht über das Resultat der Scharlachbehandlung mit Moser-
Serum bei 16 Fällen der Budapester Universitätskinderklinik.
Von den injizierten Fällen waren 2 mittelschwer, 9 schwer,
3 schwer-letal, 2 außerordentlich schwer; ein Kind wurde am ersten,
2 am zweiten, 7 am dritten und 6 am A Krankheitstage behandelt.
Die Seruminjektion (200 cm?) bewirkte in den meisten Fällen eine
auffallende, in allen Fällen eine nachweisbare Besserung. Die Wirkung
war hauptsächlich antitoxischer Natur und bestand im Verschwinden
der zerebralen, nervösen Erscheinungen, im plötzlichen Sinken der
Temperatur und dem Kräftigerwerden der Herztätigkeit. Langsamer
war die Besserung bei den Kindern mit ausgedehntem, schwerem
Lokalbefund in Rachen und Nase. Krankheitsdauer und Kompli-
kationen wurden nicht beeinflußt (4mal Nephritis, 3 mal vereiternde
Lymphadenitis, Imal leichte Polyarthritis). Von Interesse sind auch
die Erfolge der prophylaktischen Injektionen bei Kindern, welche
in besonderem Maße der Scharlachinfektion ausgesetzt waren.
v. Bókay sah im Jahre 1908 von 18 prophylaktisch injizierten
Kindern zwei erkranken. Szekeres injizierte 22 Kindern (je 15 bis
20 cm?) ; sämtliche blieben scharlachfrei. Serumerscheinungen traten
bei den therapeutisch behandelten Fällen in 63%, bei den prophy-
laktisch behandelten in 32%, auf. Verf. glaubt, daß das Erscheinen
der Serumkrankheit nicht nur vom Individuum abhängig ist, sondern
daß auch die Individualität des Pferdes, dem das Serum entnommen
ist, eine Rolle spielt. Reuß (Wien).
Lenzmann. Über die Beeinflussung des Scharlachs durch intravenöse
Salvarsaninjektionen. (Med. Klin., Nr. 17.)
Da Scharlach zu den Infektionen gehört, bei denen es manchmal
zu einer der Wassermannschen ähnlichen Reaktion kommt, glaubte
Verf. Veranlassung zu haben, Salvarsan bei Scharlach therapeutisch
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 47
686 Monatsschrift. für Kinderheilkunde. N r. 10
zu ‚versuchen. Er injiziert intravenös und wiederholt diese Prozedur
mehrere Male. Der Heileffekt ist seiner Meinung nach evident.
Temperatur und Puls werden in stets gleicher Weise günstig be-
einflußt, das Exanthem gelangt nicht zur Entfaltung, die Rachen-
affektion verläuft rascher, und jegliche Nachkrankheiten und Kom-
plikationen bleiben aus. Steinitz.
F. Umber. Scharlachartige Serumexantheme und ihre Unterscheidung
vom echten Scharlach durch die Ehrlichsche Amidobenzaldehyd-
reaktion im Harn. (Med. Klin., 1912, Nr. 8.)
Bei der letzten Hamburger Diphtherieepidemie beobachtete
Umber in auffallend großer Zahl der gespritzten Fälle (452%)
Serumkrankheit, die oft von echtem Scharlach nicht zu unterscheiden
war. (Exanthem, Himbeerzunge, Fieber, Allgemeinerscheinungen,
Nephritis.) Zur praktischen Unterscheidung dieser beiden Krankheits-
formen erwies sich die Ehrlichsche Amidobenzaldehydreaktion
im frischen Harn als sehr brauchbar. Sie fiel unter 96 Scharlach-
fällen 93 mal positiv, unter 60 Fällen von scharlachartigem Serum-
ausschlag 59 mal sicher negativ aus. | . . Steinitz.
P. Gautier. Note sur 150 cas de scarlatine observés à la clinique
infantile de Genève. (Rev. méd. de la Suisse romande, Nr. 8, 1912.)
1. Im Blute von mehr als 30 Untersuchten fanden sich nur
einmal Streptokokken.
2. In 61% der Fälle verlief die Skarlatina ohne Komplikationen.
3. Bei 3 Kindern wurden Rezidive, 9, 19 und 30 Tage nach dem
Auftreten des ersten Exanthems beobachtet.
4. Lymphadenitiden kamen bei 6 Kindern vor.
5. 13 Kinder erkrankten an Otitis, besonders am rechten Ohre,
von denen alle bis auf eine ohne Komplikationen ausheilten.
> 3mal mußte wegen Mastoiditis trepaniert werden.
Bei 8 Kindern traten Gelenkaffektionen auf mit Fieber.
nir Salizyl heilten alle aus, ohne das Herz in EE zu
ziehen.
8. Nephritis kam nur bei 1 Knaben am 25. Gent
vor; Heilung.
9.5 Kinder erkrankten am 3. bis 9. Tage an Pneumonie mit
langsamer Lösung und langsamem Temperaturabfall ; 2 Todesfälle.
10. Diphtherie wude 5 mal beobachtet.
11. Varizellen tratenim Verlaufe der Skarlatina bei 6 Kindern auf.
12. Bei 10 Scharlachkindern brachen am 19. bis 30. Krank-
heitstage Masern aus; 2 starben an Bronchopneumonie.
13. Die Mortalität beträgt 4% (6 Kinder)... Reber (Basel).
Martin Kretschmer (Straßburg). Über die
von Scharlach und Masern. (Münchener med. Wochenschr., 1912,
Nr. 33.)
Das Milnesche Verfahren erfüllt die in bezug auf Prophylaxe
und Therapie darauf gesetzten Erwartungen von Scharlach und
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 687
Masern in keiner Weise und kann daher nicht empfohlen werden.
(Erfahrungen der Straßburger Universitätskinderklinik.) Klotz.
v. Drigalski (Halle). Zur Epidemiologie und Bekämpfung der
Diphtherie. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 1791.)
Eingehende, höchst interessante Darstellung der Diphtherie-
bekämpfung und ihrer guten Erfolge in Halle; das Studium der
Originalarbeit. sei dringend empfohlen.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
O. Benesi. Ein Beitrag zur PIRE des Mittelohrs. (Wiener klin.
Wochenschr., 1912, Kr. 37, S. 1385.)
Mitteilung eines Falles von chronischer Mittelohreiterung
(19jähr.Q), bei welchem im Eiter mikroskopisch und kulturell
Diphtheriebazillen nachgewiesen werden konnten. Die Patientin
hatte früher nie an Diphtherie gelitten. Reuß (Wien).
W. Leede (Hamburg). Die Tracheotomia inferior mit kleinem queren
Hautschnitt bei Diphtherie und ihre Nachbehandlung. (Münchener
med. Wochenschr., 1912, Nr. 23.)
Leede macht möglichst kleine Hautschnitte, um Hautnähte zu
vermeiden. Wie es nach Lage der Dinge nicht zu einer prima intentio
kommen kann, vereitern die Nähte gewöhnlich und klaffen. Kleinste
Hautschnitte erzielen ideale Narben. Leede legt ferner die Gründe
dar, die ihn bewogen haben, stets die Tracheotomia inferior zu machen.
Er hat die gefürchtete Gefäßarrosion nur einmal unter 350 Fällen
erlebt. (Vergleiche das folgende Referat.) Die Trachea quer zu er-
öffnen, wird von Leede widerraten. Das quergestellte Messer
kann in die Gefäße fahren, die Pars membranacea kann ein- oder
gar quer durchrissen werden bei Kanülenwechsel. Die alte ver-
tikale Schnittführung bleibt die empfehlenswerteste; dekanüliert
man früh, dann vermeidet man Stenosen. Die ausführlichen tech-
nischen Darlegungen des Verf. sind im Original nachzulesen. In-
teressant sind seine statistischen Daten. Von 7 Tracheotomierten
des 1. Jahres starben 6, von 95 des 1. bis 5. Jahres 52, von Al
des 5. bis 15. Jahres 13, von 5 des 15. bis 25. Jahres 3. Die Mehr-
zahl der Verstorbenen hatte den Streptococcus pyogenes im Blute.
| Klotz.
K. Blühdorn (R. Virchow-Krankenhaus, Berlin). Unsere Diphtherie-
. erfahrungen 1910/11. (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 23.)
Aus der Arbeit geht hervor, daß die Serumbehandlung unzweifel-
haft günstig auf schwere Diphtherien wirkte. Von 1951 am 1. oder
2. Tage aufgenommenen zumeist Schwerkranken starben 4. Bei
starker Membranbildung wurde von vornherein hochwertig — und.
eventuell am nächsten Tage erneut — injiziert (9000 Einheiten).
Bei schweren Lähmungen, auch bei Herzschwäche hatten
höchste Gaben (20 bis 30 Mille) keinen Erfolg. In 12%, der Gesamt-
fälle von Diphtherie kam es zu Komplikationen. Von 35 Tracheo-
47%
688 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
tomierten kamen 15 zum Exitus, darunter eine tödliche Blutung aus
der Vena anonyma bei Tracheotomia inferior. (Vergleiche die Arbeit
von Leede!) Die Gesamtletalität betrug zirka 11%. Der größte
Teil der Todesfälle betraf spät eingelieferte, maligne Diphtherien.
Des Karbolzusatzes halber injiziere man pro Tag nicht mehr als 9000
Einheiten, man kann die Dosis aber, wenn nötig, in den folgenden
Tagen wiederholen. Es fand ferner bei schweren Fällen ein kon-
tinuierlicher Wasserstoffsuperoxydspray Verwendung. Bei Herz-
schwäche Epirenan subkutan 1 bis 5 cm? pro Tag. Klotz.
Rene Porak. A propos d’un cas de paralysie de grave
guérie par la sérothérapie. (Bull. de la soc. de péd. de Paris, 1912,
p. 314.
Ein schwerer Fall von diphtherischer Lähmung, der mit Somnolenz
einherging, erweckte den Verdacht einer Meningitis tuberculosa,
weil die diphtherische Angina der Umgebung verborgen geblieben
war. Die Gaumensegellähmung legte jedoch die Möglichkeit einer
Diphtherie nahe. Die zweimalige Injektion von 10 cm? Diphtherie-
serum in den Wirbelkanal führte eine schnelle Heilung der Lähmungen
herbei. Die bei der 1. Injektion gewonnene Lumbalflüssigkeit war
sehr zellarm ; die bei der 2. Injektion abgelassene Flüssigkeit enthielt
250 weiße Blutzellen im Kubikmillimeter. Eine solche Reaktion
auf die Einführung eines artfremden Serums ist bei tuberkulöser
Meningitis nicht zu beobachten. R. Weigert.
Victor Veau. Un nouvel intubateur de Moreaux. (Bull. de la soc. de
ped. de Paris, 1912, p. 293.)
Der neue Intubationsapparat soll die Steigerung der Atemnot
verhindern, die bei den bisherigen Systemen gerade im Momente
des Einführens des Tubus ın den Larynx entsteht. Die Verbesserung
beruht auf der Verwendung eines durchbohrten Mandrins, auf der
neuartigen Verbindung von Tubus und Mandrin, deren Lösung
automatisch erfolgt, auf dem Anbringen einer Signalpfeife im Tubus,
durch die die ‚rechte Lage‘ in der Rima glottidis nach dem Einführen
angezeigt und das für den Patienten quälende Palpieren mit dem
Finger des Operateurs erspart wird. R. Weigert.
Camus. Über den Wert der passiven Immunisation gegen Pocken.
(Compt. rend. de l’acad. de scienc., 1912, Nr. 3.)
Er ist gering. Den besten Schutz bewirkt die Vakzination. Zur
passiven Immunisierung von Kaninchen waren 37 cm8 Serum nötig,
das würde einer Menge von 251 für den Menschen entsprechen.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Engelbrecht. Ursprung der Lepra. (Dermatol. Wochenschr., 1912,
S. 700 u. 723.)
Ziegen vermögen Lepra auf Menschen zu übertragen. In Lepra-
gegenden müssen sie daher auf Lepra untersucht und eventuell ge-
tötet werden. Th. Messerschmidt (Straßburg).
=
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 689
Newberger. Tetanus as a complication of burns. (Tetanus als Kom-
plikation bei Verbrennungen.) (Americ. Journ. Dis. Children, Juli
1912.)
Verf. gibt umfangreiche Statistik über 49 Fälle, davon etwa
ein Drittel bei Kindern: diese Zahl ist eigentlich recht klein in Betracht
der enormen Häufigkeit schwerer Verbrennungen. Körperverbrennun-
gen, besonders im Sommer, sind zu dieser Komplikation speziell
disponiert. Wachenheim (New York).
Fromme (Berlin). Über die spezielle Behandlung der weiblichen
Gonorrhoe. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 977.)
Das Gonokokkenvakzin Arthigon nach Bruck und Reiter
hat diagnostisch und therapeutisch in frischen Fällen keine Bedeutung.
Günstige Beeinflussung war in abgekapselten Herden zu verzeichnen.
Bei kindlicher Vulvovaginitis gonorrhoica sah Lehmann (Berl.
klin. Wochenschr., 1912, S. 1051) keinen Einfluß.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Sakaguchi und Watabiki. Kutane Reaktion bei Gonorrhöekranken.
(Dermatol. Wochenschr., 1912, S. 717.)
Bestehende oder geheilte Gonorrhöe ist durch Impfung mit
einem Gonotoxin nicht zu diagnostizieren (siehe Bruck).
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Ladd. Vaccines in the treatment of pertussis. (Vakzinebehandlung
des Keuchhustens.) (Arch. of Ped., August 1912.)
Proben von Reinkultureinimpfung des Bordetschen Bazillus
an 9 Fällen ergaben zweideutiges Resultat, das noch viel umfangreicher
Nachprüfung bedarf. Wachenheim (New York).
A. Galisch. Zur Frage der Versorgung stickhustenkranker Kinder.
(Med. Klin., Nr. 12.)
Verf. spricht sich dagegen aus, daß Kurorte oder Anstalten
gegründet werden, in denen keuchhustenkranke Kinder Aufnahme
finden. Er hat nämlich gefunden, daß der Keuchhusten bei emzigen
Kindern leichter verläuft als dort, wo Ansammlungen von Kindern
sind, da durch Sehen und Hören von Anfällen oft Paroxysmen aus-
gelöst werden. Außerdem meint er aber, daß der von mehreren Keuch-
hustenkranken in vermehrter Menge ausgehustete und sich anhäufende
Krankheitsstoff den Krankheitsverlauf des einzelnen verzögert.
Er kommt deswegen zu der merkwürdigen Forderung, einem Keuch-
hustenkranken 2 Zimmer einzuräumen. Nach jedem Anfall soll das
eine Zimmer gewechselt und das verlassene gründlich gelüftet werden !
Steinitz.
Noguchi (New York). Reinzüchtung der Spiroch. des europäischen,
des amerikanischen und des afrikanischen Rückfallfiebers. (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, S. 1937.)
Diese Blutspirochäten können eine gewisse Sauerstoffzufuhr .
in der Kultur nicht entbehren; sie sind ‚‚aerotrope Anaßroben‘. Die
690 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
‚Züchtung gelang im angegebenen Aszites-Nährboden (cf. Original).
Ein Stamm lebt in der 29. Generation (zirka 6 Monate).
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Thomsen und Magnussen. Über spezifische Antikörper bei Echino-
kokken. (Berliner. klin. Wochenschr., 1912, Nr. 25.)
Positive Komplementbindungsreaktion bei 10 von 12 Echino-
kokkenkranken. Th. Messersch midt (Straßburg).
P. Klemm. Über die Gelenkosteomyelitis, speziell die osteomyelitische
Coxitis. (Arch. f. klin. Chir., Bd. XCVII, 1912, S. 414.)
Bericht über 56 Fälle epiphysärer Osteomyelitis des Kindes-
alters, darunter 43 Fälle am Hüftgelenk, bei Klemms Material
etwa !/, aller Osteomyelitisfälle. Die Erreger waren 24 mal Staphylo-
kokken, 18mal Streptokokken, 12mal Pneumokokken, je 1mal
Colı und Typhus. Der anatomischen Form nach unterscheidet Verf.
die diffuse und die herdförmige Form. Das Exsudat im Gelenke
zeigt alle Formen von serösem bis eitrigjauchigem Charakter, bei
gut abgekapselten Herden in der Tiefe der Epiphyse tritt es manchmal
nur in Form des Hydrops intermittens auf. Verf. glaubt, daß manche
Fälle von Coxa vara auf spontan geheilte (ausgeheilter Knochenherd,
resorbiertes Gelenkexsudat) epiphysäre Osteomyelitiden zurück-
zuführen sind, bei denen nur eine größere Weichheit des Knochen-
gewebes des Caput et coll. fem. zurückblieb. In diagnostischer Hinsicht
ist wichtig, daß Luxation in akuten wie chronischen Fällen besonders
in Form fester extraartikulärer Ankylosen sicher für Osteomyelitis
spricht. Verkürzung des kranken Beines bei Tuberkulose pflegt
auf Pfannenwanderung zu beruhen.
Von 31 akuten Fällen starben trotz Operation 15, von 12
chronischen Fällen 2. Die Operation bestand stets in Resektion.
Schiller (Karlsruhe).
Matti. Über einen Fall von Fistula colli mediana, hervorgegangen aus
einem in ganzer Länge offen Ge E Ductus thyreoglossus.
(Arch. f. klin. Chir., Bd. XCV, S. 112.)
öjähriger Knabe. Exstirpation des Ductus thyreoglossus,
der hinter dem Zungenbeinkörper vorbeizog. Schiller (Karlsruhe).
Morse. Some unusual cases of narrowing of the esophagus in child-
hood. (Ungewöhnliche Fälle von Ösophagusstenose im Kindesalter.)
(Arch. of Ped., Juli 1912.)
Verf. beschreibt 4 Fälle von angeborener Ösophagusstenose,
die gelegentlich mit der angeborenen Okklusion der Speiseröhre in
Verwandschaft steht, manchmal dagegen als Kardiospasmus auf-
gefaßt werden muß. Bei der Differentialdiagnose, die für die Prognose
von spezieller Bedeutung ist, hat das Röntgenbild, nach Wismut-
aufnahme, besonderen Wert; durch die klinische Beobachtung allein
sind die beiden Typen von Schlingbeschwerden schwer zu trennen.
Nr. 10 Monatsschrift_ für Kinderheilkunde. 691
Zweckmäßige Behandlung in bezug auf Diät gibt natürlich bei der
spastischen Form eine bedeutend bessere Prognose.
Wachenheim (New York).
D’Oelsnitz (Nizza). La recherche de la transsonance sterno-vertebrale
chez les enfants. La valeur pour le diagnostic de l’adénopathie
trachéo-bronchique. (Bull. de la soc. de péd. de Paris, 1912, p. 317.)
Das Verfahren besteht in der direkten Auskultation der Hals-
und Brustwirbelsäule, während das Sternum direkt mit dem rechten
Mittelfinger mit wiederholten, kleinen, kurzen Schlägen perkutiert
wird. Dabei gibt bei gesunden Kindern das. Sternum oberhalb des
3. Interkostalraumes einen weichen, gedämpft entfernt klingenden,
unterhalb einen scharf abgegrenzten, helleren Ton. Bei Kindern mit
Mediastinaldrüsenschwellungen erscheint der Ton dem Ohre viel
näher, ist weit heller und lauter und klingt wie eine angeschlagene,
gespannte Pergamentmembran. Dieser Ton kann so laut und dem.
Ohre so nahe klingen, daß er eine unangenehme Gehörsempfindung
auslöst. Er ist nicht immer durch Beklopfen des ganzen Sternums,
sondern bisweilen nur in einem bestimmten Segment hervorzurufen.
Auch die Transsonanz der Lungenspitzen ist in gleicher Weise einer
Prüfung zugänglich und kann im Erkrankungsfalle wertvolle Ergeb-
nisse liefern. Die Auskultation erfolgt hier in der oberen Grätengrube,
während die Klavikel direkt perkutiert wird. Das Verfahren muß
durch die übrigen klinischen Untersuchungsmethoden und die
Radioskopie kontrolliert werden. R. Weigert.
Guinon. Lym mokong on congénital hémilatéral da la langue. (Bull.
de la soc. de ped. de Paris, 1912, p. 162.) R. Weigert.
Bierhoff. Notes on conditions resulting from ritual circumcision.
(Folgen der rituellen Beschneidung.) (Med. Journ., New York,
18. Mai 1912.)
Verf. weist speziell auf störende Narbenbildungen hin: er führt
diese auf unrichtige Ausführung der Operation zurück und bespricht
ihre Behandlung. Wachenneim:
Sarfels. Die Störungen des Bewegungsapparates im Kindesalter.
(Vortrag am 22. livl. Ärztetage in Pernau, 1912.) (St. Petersburger
med. Zeitschr., 1912, Nr. 8, S. 121.)
Es werden besprochen: EE Hüftverrenkung, Klump-
fuß, kongenitale Defekte, Spaltbildungen und überzählige Bildungen,
Geburtsverletzungen, rachitische Deformitäten, Folgen der Kinder-
lähmung, tuberkulöse Knochen- und Gelenkserkrankungen, Osteo-
myelitis, juvenile Belastungsdeformitäten, Frakturen und Luxationen.
Reuß (Wien).
O. Ebert. Nierensteine im Kindesalter. (Med. Klin., Nr. 10.)
Bei einem 6jährigen Knaben traten typische Nierensteinkoliken
auf. Die Röntgenaufnahme ergab den typischen Schatten eines
692 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Steines, der auch durch die Pyelolithotomie entfernt werden konnte.
Im Anschluß an den mitgeteilten Fall bespricht Verf. die Klinik der
kindlichen Nierensteine. Steinitz.
N. Guleke (Straßburg). Die Förstersche Operation. (Kritisches
Übersichtsreferat.) (Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 31/32.)
Die mit großer Sorgfalt ausgeführte Arbeit sei aufs wärmste
zur Lektüre empfohlen. Zum Referat eignet sie sich erklärlicherweise
nicht. Klotz.
B. Baisch (Heidelberg). Fortschritte in der chirurgisch-orthopädischen
Behandlung der spinalen und zerebralen Kinderlähmung. (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, Nr. 39.)
Gutes Fortbildungsreferat. Klotz.
Fritz Lange (München). Die Entbindungslähmung des Armes.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 26.)
Neben den bekannten typischen Plexuslähmungen gibt es
noch eine zweite Gruppe sogenannter Entbindungslähmungen, bei
denen keine eigentliche Lähmung besteht, trotzdem der Oberarm
nicht aktiv und passiv nach außen rotiert werden kann und in der
Hebung nach hinten beschränkt ist. Diese Kontraktur ist bedingt
durch eine Distorsion des Schultergelenkes, eine Kapselschädigung
sub partu mit folgender Schrumpfung. Anfangs gebrauchen die Säug-
linge den Arm infolge des Schmerzes nicht, später wird der Nicht-
gebrauch zur Gewohnheit. Der Arm bleibt im Wachstum zurück,
wird schwächer und ungeschickter. Die Hand hängt öfter schlaff
herab, wodurch eine Radialislähmung vorgetäuscht wird. In Wirk-
lichkeit sind aber der Nichtgebrauch und die natürliche Schwere
der Grund hierfür. Die Diagnose ist zumeist leicht zu stellen (für den
Kliniker!) durch elektrische Untersuchung, Röntgenbild. Vor allem
durch die Tatsache, daß Außenrotation und Hebung nach hinten
vornehmlich schmerzhaft sind, während Hebung nach vorne und
Abduktion schmerzlos geschehen können.
Die Behandlung des akuten Stadiums ist zunächst eine ab-
wartende, symptomatische (Bleiwasseraufschläge, Fixation). Dann
aber muB bald der drohenden Kapselschrumpfung begegnet werden.
Zunächst ist der Arm in bestimmter Position (cf. Abbildung) zu fi-
xieren, am besten durch Gipsbett, später muB massiert usw. werden.
Damit der kranke Arm dann môglichst ausgiebig gebraucht wird,
empfiehlt Lange, den gesunden am Thorax anzubandagieren.
Kommt das Kind erst in Behandlung, nachdem bereits die
Kapselschrumpfung voll entwickelt ist, so ist im ersten, vielleicht
auch noch zweiten Jahre das unblutige Redressement zu versuchen.
Bei noch älteren Fällen wird blutig behandelt: Osteotomie des Humerus
und Auswärtsdrehung des distalen Fragmentes, um die starre Innen-
rotation zu beheben.
Bei echten Entbindungslähmungen mit noch erhaltener elek-
trischer Erregbarkeit des Muskels ist die operative Freilegung des
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 693
Plexus angezeigt, um einschnürendes Narbengewebe zu beseitigen und
zerrissene Nervenfasern zu vereinigen. Ist die Muskulatur bereits
degeneriert und das Nervenbündel völlig zugrunde gegangen, dann
kann durch eine Sehnentransplantation immer noch eine weitgehende
funktionelle Besserung erreicht werden. Klotz.
J. Roux (Cannes). Chorée et Infektion. (Bull. de la soc. de péd. de
Paris, 1912, p. 165.)
Eine Chorea schloß sich an eine fieberhafte Angina, die von einer
Kolitis begleitet war, an. Das Herz blieb intakt. Als die Erkrankung
bereits im Ausklingen war, trat ein wenige Tage dauernder Anfall
von Asthma bronchiale auf. Diesen bezieht Verf. auf Schwellungen
der Bronchialdrüsen, deren klinischen Nachweis er allerdings schuldig
bleibt. Der Vortragende wirft die Frage auf, ob nicht alle 4 Affektionen,
die das Kind hintereinander durchzumachen hatte, einen gemeinsamen
Erreger haben, und zwar einen wenig virulenten Tuberkelbazillus.
R. Weigert.
J. Zappert. Zur Prognose der Epilepsie. (Med. Klin., 1912, Nr. 6.)
Auf Grund einer kleinen Kasuistik, die er kurz mitteilt, kommt
Verf. zu dem Schlusse, daß im Kindesalter wohl die Diagnose epilepti-
former Anfälle, aber nicht die einer Epilepsie gestellt werden dürfe,
da Fälle keineswegs selten sind, in denen ausgesprochene epileptische
Anfälle unter Behandlung oder spontan auf Jahre, vielleicht für
immer verschwinden. Die Prognosenstellung der Epilepsie muß
demnach etwas milder gehandhabt werden. Steinitz.
Hans Maier (Zürich). Versuche mit einer neuen Art der Brom-
darreichung bei salzarmer Kost (Sedo-Roche). (Münchener med.
Wochenschr., 1912, Nr. 36.)
Maier verwendete in der Züricher psychiatrischen Klinik
ebenso wie Ulrich die Sedotabletten mit sehr gutem Erfolg. Es
traten auch bei 4 Tabletten pro Tag nie psychisch-toxische Erschei-
nungen auf. Maier macht besonders auf die für die Patienten an-
genehme Tatsache aufmerksam, daß die Sedobehandlung es ermöglicht,
die Bromdarreichung zu kaschieren. Der Kranke wird ferner nicht
unaufhörlich durch die Medizinflasche an seine Epilepsie erinnert,
ein bei Neuropathen gewiß beachtenswerter Vorteil. Klotz.
A. Ulrich (Zürich). Mitteilungen über fünfjährige Erfahrungen der
ern Me d salzarmer Kost. (Münchener med. Wochen-
1912, Nr. 36/37
Ulrich steht auf = Standpunkte, daß Chlorentzug die Wirkung
von Brom steigert, daß für den Epileptiker die salzarme Kost von
Wert ist, aber jahrelang durchgeführt werden muß, um von erfolgreichen
Bromkuren sprechen lassen zu können. Er führt außerordentlich
beweisende Krankengeschichten für die Wirksamkeit der salzlosen
Kost an.
694 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Die Nachteile der chlornatriumarmen Kost sind ihre Fadheit
und mitunter technisch schwierige Durchführbarkeit; ferner das
Zurückgehen des allgemeinen Ernährungszustandes. |
Die konsequente Durchführung der salzarmen Kost führt ferner
bei einigen Kranken zu einer Salzempfindlichkeit, die sich in Steigerung
der Anfälle bei einem Plus an Kochsalz äußert, oder im Bromismus
bei einem kleinen Plus von Brom. Endlich droht stark ‚‚entchlorten‘‘
Epileptikern die Bromkachexie. |
Ulrich wendet daher nur mehr die moderierte salzarme Kost
an, die 5 bis 12 g Kochsalz pro Tag enthält. Um den faden Geschmack
der salzarmen Kost, besonders der Suppen, zu beheben, hat er Ta-
bletten herstellen lassen, die 2g schwer sind und 1'1 Natr. bromat.,
0:1 Natr. chlorat. und im Reste pflanzliche Extraktivstoffe enthalten.
Eine solche ‚Sedobrol‘‘-Tablette in 100 bis 200 g heißem Wasser
aufgelöst, gibt eine kochsalzarme wohlschmeckende Suppe. Massen-
versuche ergaben ein auffallend gutes Resultat. Ceteris paribus
treten bei 100 Epileptikern in 3 Monaten bei salzhaltiger Kost
2184 Anfälle auf, bei salzloser Kost 1533 und bei Sedobrolbehandlung
1002! Klotz.
À. Soucek. Ein Fall von vasomotorischer Hemiplegie. (Wiener. klin.
Wochenschr., 1912, Nr. 27, S. 1044.)
Ein 10Ojähriger Knabe erleidet im Anschluß an das Turnen
einen apoplektischen Anfall mit folgender Lähmung der rechten
Körperhälfte. Die Hemiplegie, welche mit heftigem Schmerz in der
linken Schläfengegend einhergeht, heilt nach dreitägigem Bestand
restlos ab. Da es sich um einen sogenannten Vasomotoriker mit
labilem Gefäßnervensystem handelt, wird die Hemiplegie auf eine
durch einen Gefäßkrampf hervorgerufene Hirnischämie zurück-
geführt und mit ähnlichen Zuständen, wie sie bei Erwachsenen im
Migräneanfall beschrieben wurden, in Beziehung gebracht.
Reuß (Wien).
Reuben. Mental deficiency. (Geistige Minderwertigkeit.) (Arch. of
Ped., August 1912.)
Die Untersuchungen des Verf. umfassen 300 Fälle. Man fand
bei bloß 81 einfache Minderwertigkeit, bei 73 Mongolismus, bei
44 Mikrozephalie, 42 Hydrozephalus, 18 Kretinismus.
Wachenheim (New York).
Fürsorge.
A. Weber (Alsfeld). Zur Milchversorgung auf dem Lande. (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, Nr. 23.) -
Die Säuglingssterblichkeit in Stadt und Kreis Alsfeld ist
gering. Verf. sieht einen wichtigen Grund hierfür in dem gewaltigen
Aufschwung, den die Ziegenzucht genommen hat, so daß die Gefahren,
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 695
die von unzureichender Kuhmilchversorgung drohen, ausgeschaltet
werden. Er macht darauf aufmerksam, daß die Spezies der Ziege
jedoch nicht gleichgültig (statt langhaariger, dunkler Ziegen,
weiße, kurzhaarige Rassen) und ferner Weidegang nötig ist. Bei der
Wahl der Weide ist darauf zu achten, daß dieselbe von Giftpflanzen,
deren Toxine usw. in die Milch übergehen, frei ist.
Es ist durchaus richtig, die Verbreitung der Ziegenzüchterei
zu wünschen und zu fördern. Die Gefahren einer zersetzten, ver-
schmutzten, Infektionskeime aller Art enthaltenden Markt- oder
Molkereikuhmilch wären auf ein Minimum reduziert, wenn jeder
künstlich genährte Säugling seine Milch frisch vom Euter der eigenen
Milchziege bekäme. Ganz unsinnig wäre natürlich die Idee, Ziegen-
milchmolkereien zu gründen, ganz abgesehen von dem hohen Preis
. einer solchen Milch. Es ist mir unverständlich, wie man auf der
Konferenz über die Verwendbarkeit der Ziegenmilch als Säuglings-
nahrung an Stelle von Kuhmilch (vergleiche Beiheft der Zeitschrift
für Säuglingsschutz, April 1912) im Kaiserin-Auguste-Victoria-Haus
auf pädiatrischer Seite so großes Gewicht auf die Erforschung des
Säuglingsstoffwechsels unter Ziegenmilchernährung legte und gewisser-
maßen diesen Punkt erst geklärt wissen wollte, bevor man die Ziegen-
milch auf die ‚positive‘ Liste setzte. Was erwartet man denn eigent-
lich noch für das Problem der künstlichen Ernährung von der Ziegen-
milch für gewichtige Stoffwechselgeheimnisse? Seit Jahrhunderten
wurden Säuglinge mit Kuhmilch wie mit Ziegenmilch ernährt und
gediehen und gediehen nicht. Aber irgend ein in die Augen fallender
Unterschied im Ernährungserfolg zwischen beiden Milchen hat sich
bis heute nicht geoffenbart. Auch heutigentags werden Tausende von
Säuglingen mit Ziegenmilch ernährt, unbekümmert darum, daß das
Kaiserin-Auguste-Victoria-Haus noch mit Ziegenmilchstoffwechsel-
versuchen im Rückstande ist. Was wollen denn auch für weitgehende
Differenzen in bezug auf Resorption und Retention von zwei Tier-
milcharten zu erwarten sein, die nur quantitativ innerhalb recht
bescheidener Grenzen in ihrer Zusammensetzung voneinander ab-
weichen! Ein Diskussionsredner denkt gar an das Lezithin, welches:
möglicherweise der Ziegenmilch zu besseren Ernährungsresultaten
verhilft! Die Praxis hat längst ergeben, daß Ziegenmilchernährung
bei gesunden Säuglingen dieselben Resultate zeitigt wie Kuhmilch.
Und bei kranken? Schon im Jahre 1902 hat Czerny sich dahin
geäußert, daß ‚wir keine wesentlichen Unterschiede an den kranken
Säuglingen beobachten konnten, wenn wir sie mit gekochter Kuhmilch
oder gekochter Ziegenmilch ernährten‘‘. Und bei roher Ziegenmilch
waren die Erfolge (bei kranken Säuglingen) ‚so wenig befriedigend,
daß wir nicht beabsichtigen, noch einmal die Versuche aufzunehmen“.
Vielleicht werden sie doch noch einmal aufgenommen, denn damals
stand, nach Langstein, ‚‚die Ernährungslehre des Säuglings nicht
auf der Höhe wie heute‘. Da im Sommer die Säuglinge der Breslauer
Klinik Czernys (zirka seit 1900) mit Ziegenmilch ernährt wurden,
so sind die meisten Stoffwechselversuche der Breslauer Schule,
wenigstens soweit sie im Sommer angestellt wurden, mit Ziegenmilch
696 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
ausgeführt. Und glaubt man wirklich, daß erneute, ein- oder zwei-
wöchige Stoffwechselversuche an Stelle der traditionellen dreitägigen
‚die Hebel und Schrauben sind, mit denen man der Physiologie und
Pathologie des Säuglingsstoffwechsels noch große Geheimnisse ab-
zwingen könnte!
Das Prinzipielle der Ziegenmilchfrage ist durchaus gelöst und
es wäre zu begrüßen, wenn es bald dahin käme, daß die Ziege im
Stalle es dem Minderbemittelten erlauben würde, im Sommer immer
eine tadellose billige Vorzugsmilch für den Säugling zur Verfügung
zu haben. Klotz.
Berichte.
Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien
(Pädiatrische Sektion).
(Referent Dr. B. Schick, Wien).
Sitzung vom ?2. Mai 1912.
Max Zarfl. „Zwei Säuglinge mit Mongolenflecken.‘‘ (Aus dem
Niederösterr. Landeszentralkinderheim.)
Das eine Kind, 14 Tage alt, zeigte einen schiefergrauen Pigment-
fleck, der sich in Form eines schmalen Bandes über das Kreuzbein
auf den untersten Abschnitt der Lendenwirbelsäule fortsetzt.
Das zweite Kind, 10 Monate alt, zeigte vier blaugraue Pigment-
flecke in der Lenden- und Kreuzbeingegend. Kinder und Mutter sind
von dunkler Haar- und Hautfarbe, haben stark pigmentierte Iris.
Zarfl hat im Laufe eines Jahres 6 Fälle beobachtet. Es fällt auf,
daß entweder Vater und Mutter oder wenigstens einer von beiden
aus Ungarn, aus den Marchniederungen Niederösterreichs, aus Mähren
oder Schlesien stammen. In allen diesen Gebietsteilen haben im 13.
Jahrhundert zur Zeit des Mongolenvorstoßes Rassenmischungen statt-
gefunden. Vielleicht hängt das Vorkommen der Mongolenflecken in
diesen Gegenden damit zusammen.
Max Zarfl. ,, Angeborene Darmslenose bei einem 21, Monale allen
Säugling.‘ (Durch eine Abknickung im untersten Dickdarm abnorm
lange Flexura sigmoidea.)
Schon gleich nach der Geburt fiel an dem Kind der große me-
teorisch aufgetriebene Bauch auf. Das Kind nahm anfangs keine
Nahrung zu sich, setzte kein typisches Mekonium ab, sondern nur
kleine Mengen eines braunen schmierigen Stuhles. Nach Einführung
eines Darmrohres am 5. Lebenstage ging viel Gas und Stuhl ab, der
Ballenbauch schwand. Am nächsten Tage war aber wieder das alte
Bild vorhanden mit Zeichen von Darmstenose (Steifung der Darm-
schlingen, sichtbare Peristaltik.) Von da ab mußte wiederholt das
Darmrohr eingelert werden, denn bei Weglassen desselben stellten
sich wieder alle Beschwerden ein. Ende März ließ Zarfl das Darm-
rohr dauernd liegen. Das Kind erholte sich auffallend, so daß man sich
entschloß, Ende April neuerlich zu versuchen, das Darmrohr Wegzu-
lassen, was von schlechten Folgen begleitet war. Es trat wieder Stuhl-
verslopfung, wiederholtes Erbrechen, großer Bauch, Nahrungsver-
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 697
weigerung auf, weshalb das Darmrohr wieder eingeführt und seitdem
belassen wurde. Das Kind erholte sich wieder.
Zarfl erinnert an einen von Göppert beschriebenen ähn-
lichen Fall.
Silberknopf Oskar. „Ein Fall von Hirschsprung scher
Krankheit bei einem 11, jährigen Knaben.‘
Seit Geburt Obstipation, Stuhl meist nur auf Klysma zu erzielen.
Bei Beklopfen des mächtig aufgetriebenen Bauches sieht man lebhafte
peristaltische Bewegung, wobei sich das stark vergrößerte und er-
weiterte Colon descendens und transversum differenzieren lassen.
Dé RE bestätigt die Vergrößerung und Verbreiterung
es Kolons
B. Mautner. ,‚‚/4 jähriges Mädchen mit einer ziemlich gleich-
mäßigen bronzefarbenen Haut.“
Seit einem Jahre rasche zunehmende Braunfärbung der Haut
und zunehmende leichte Ermüdbarkeit, so daß Patientin 3 Wochen
im Bett lag. Es finden sich heute große aschgraue Plaques der Mund-
schleimhaut, graue Flecken an den Gingiven, grau-braune Flecken
an der Zunge, bei dunkler diffuser Pigmentierung der Haut. Tuberkulin-
reaktion stark positiv.
Es bestehen sonst keinerlei Zeichen von Morbus Addisonii.
Patientin hat überdies im Laufe eines Jahres um 10 kg zugenommen,
was auf eine Tuberkulinkur zurückgeführt wird. Mautner meint,
daß es sich wahrscheinlich um eine abnorm lange Remission bei
Tuberkulose der Nebennieren handelt.
Wilhelm Knöpfelmacher. ‚Ein 6jähriges Kind mil Bronchi-
eklasie im Anschlusse an eine Aspiralion eines Fremdkörpers in den
rechten Bronchus.‘“‘
Dem Kinde wurde vor 2 Jahren von Chiari eine geknickte
Drahtstange mittels Bronchoskop entfernt. Da der Ausgang solcher
Fälle von Bronchiektasie infaust zu sein pflegt, wurden Stickstoff-
einblasungen von 180 bis 320 cm versucht. Diese ohne Erfolg. Es bleibt
jetzt nur die Resektion der Rippen, mit Eröffnung der Im rechten
Unterlappen gelegenen Höhle.
Alfred Deutsch. „Ein Fall von Defektbildungen infolge amnioli-
scher Verwachsungen.‘“
An der Haut des Rumpfes, der Extremitäten, der Nase und am
Hinterhaupt fanden sich Gebilde, die wie Narben aussahen. Bei genauerer
Betrachtung erkennt man, daß es sich nicht um Narben, sondern um
Hautdefekte handelt. Es findet sich außerdem trichterförmige Ein-
ziehung der Haut oberhalb der Symphyse und eine fistelähnliche
Öffnung oberhalb der Analöffnung. Es bestehen endlich Spaltbildungen
im Bereich der Oberlippe, der linken Ohrmuschel und der linken Hand,
der linke Bulbus fehlt. Ursache der Mißbildung sind Amnionverwach-
sungen.
S Oppenheim bemerkt in dieser Diskussion, daß eigentlich
2 Arten von Hautveränderungen vorhanden sind, eine Aplasia
cutis congenita und Anetodermia maculosa, beide
durch Amnionverwachsungen bedingt, Die letztere Form besteht
in der Bildung von säckchenartigen ` Vorstülpungen von verdünnter
Haut. Diese sieht durch die Verdünnung rötlich aus und macht den
Eindruck von schlaffen Blasen.
A. v. Reuß. ,,Hämalom der Nebennieren bei einem Neugeborenen
(anatomisches Präparat).‘
698 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Am Ende des 2. Lebenstages Fieber und auffallende Blässe sowie
Zyanose, Nahrungsverweigerung, Exitus am 6. Tage unter fort-
schreitendem Verfall, hochgradiger Blässe und wiederholtem Erbrechen.
Bei der Obduktion ergab sich ein hühnereigroßes Hämatom der rechten
Nebenniere mit Durchbruch in das retroperitoneale Zellgewebe und
infiltration des ganzen Gekröses. Kleines Hämatom der linken Neben-
niere. Die Nebennierenhämatome dürften nicht so selten sein, als es
den Anschein hat. Als Ursache wird Geburtstrauma angegeben, doch
meint Reuß, daß dies nur prädisponierend in Betracht kommt. Er
rechnet die Erkrankung in das Gebiet der hämorrhagischen Diathesen
der Neugeborenen,
A. v. Reuß. ‚Ein Fall von spontan geheilter hämorrhagischer
Erkrankung beim Neugeborenen.“
Starke Kopfgeschwulst über dem linken Scheitelbein, die all-
mählich zunahm. Am 3. Tag entwickelte sich eine zunehmende intensiv
blaue Verfärbung der Haut bis über der Ohrmuschel und Augenlider.
Es trat Nasenbluten auf. Zwei schwarze Stühle. Intensiver Ikterus.
Allgemeinbefinden gut. Die Blutungen sistierten am Ende der ersten
Woche. Re u ßBreiht auch diesen Fallin die Gruppe der hämorrhagischen
Erkrankungen der Neugeborenen ein.
A. v. Reuß. „Erhaltung und Steigerung der Milchsekrelion, aus-
schließlich durch manuelle Entleerung der Brusidrüsen.“‘
Das Kind wurde durch 9 Wochen mit abgespritzter Frauenmilch
ernährt. Dabei nahm die Milchmenge der Mutter zu. Dieser Fall be-
stätigt die Erfahrungen von Helbich, dem es gelang, durch Absaugen
SC Ko Milchpumpe die Sekretion durch Wochen und Monate zu
erhalten.
Egon Rach. ‚Neunjähriger Knabe mit musikalischem, auf Distanz
hörbarem Herzgeräusch.“
Patient hat vor 2 Jahren eine schwere Diphtherie überstanden.
Jetzt findet sich Erweiterung der linken Pupille, eine Steigerung der
Patellarsehnenreflexe, Fußklonus, Babinski, spastischer Gang (auf
luetischer Basix), Herz nach links vergrößert. Über allen Ostien ist ein
systolisches Geräusch zu hören (am lautesten an der Spitze), daneben
ein diastolisches Geräusch, dieses am lautesten über der Aorta. Das
Geräusch ist singend oder gießend und auf zirka 20 cm Distanz noch
hörbar. Es trat unter der klinischen Beobachtung plötzlich auf. An
den Vortagen war nurein typisches gießendes Aortengeräusch zu hören.
Die Ursache dürfte vielleicht in der Anspannung eines sehnigen Fadens
zu Suchen sein.
H. Januschke. ‚Wie können wir lherapeulisches Versagen mancher
Arzneimittel erklären und verhüten?‘“
Einleitend demonstriert Januschke das in der Pharma-
logie bekannte Experiment, in dem durch Morphium ein Krampf des
Pylorus erzeugt wird, wodurch in den Magen gebrachte Gifte, z. B.
Strychnin, nicht zur Wirksamkeit gelangen können, da sie vom Magen
aus nicht resorbiert werden. Wird dieselbe Menge intravenös injiziert,
so tritt bei demselben Tiere die Strychninvereiftung ein. Bei einem
Nephritiker ınit urämischen Anfällen und bei einem mit urämischem
Singultus wurde zuerst Morphium intern verabreicht. Im ersteren Falle
tral erst nach 1 bis 2 Stunden Besserung der Symptome auf, während
im zweiten Fall das Medikament. wirkungslos war. Subkutane beziehungs-
weise rektale Anwendung des Morphiums in beiden Fällen führte zum
gewünschten Ziele. Bei einem 13jährigen Knaben mit hochgradigem
inkompensiertem Vitium (große Stauungsleber, durch Ödeme prall
gespannte Extremitäten, Orthopnöe, Zyanose) hatte Digitalis per os
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 699
gar keinen Einfluß. Intravenöse Injektion von !/, mgr, 24 Stunden
danach 1/, mgr, dann in Pausen von 4 bis 6 Tagen $, mgr Strophantin
hatten prompten Rückgang der subjektiven Beschwerden zur Folge.
Die Schlaflosigkeit schwand, Patient bekam Appetit. Die Leber wurde
dagegen wenig kleiner, die Ödeme nahmen nicht wesentlich ab. Diese
sind wahrscheinlich durch eine begleitende Nephritis bedingt. Die
Wirkungslosigkeit der Digitalispräparate per os dürfte damit zu
erklären sein, daß die Resorption durch Stauung im Darm wesentlich
verschlechtert war. Weiter dürfte auch durch die allgemeine Stauung
und Ödembildung das Gift so verdünnt werden, daß dessen Wirkung
ausbleibt.
Diskussion: Eisenschitz hat beobachtet, daß manche
Patienten nach Subkutaninjektion keine Morphiumwirkung zeigen,
ja sogar erregt werden, dagegen nach innerer Darreichung schlafen.
Weiß sah bei einer alten Frau mit Karzinom gute Wirkung bei
interner und rektaler Anwendung des Morphiums, dagegen fehlte auf-
fallenderweise jegliche schlafmachende Wirkung bei subkutaner
Injektion trotz hoher Dosierung. Januschke erwidert, daß die
Beobachtung in individuellen Verschiedenheiten seine Erklärung
finden kann. So wirkt das Morphium bei verschiedenen Tiergattungen
verschieden (statt beruhigend erregend). Die Beobachtung von Weiß
ist nach dem heutigen Stand unseres Wissens nicht zu erklären.
Sitzung vom 23. Mai 1912.
A. Goldreich. ‚Narben bei lateniter Lues hereditaria.‘
Der 26jährige Mann zeigte feine radiäre Narben von der Ge-
sichtshaut zu den Lippen hinziehend, die Grenze zwischen Haut und
Lippenrot ist verwischt. Der Mann zeigt außerdem Symptome von
Tabes. Ähnliche Narben demonstriert Goldreich bei einem
7 Monate alten und einem 4 Jahre alten Knaben. Die Wichtigkeit aller
klinischer Symptome von latenter Lues (olympische Stirne) wird
namentlich mit Rücksicht darauf betont, da die Wassermann sche
Reaktion in !/, der Fälle versagt.
Guido Engelmann. ‚Ein Fall von angeborenem Hochsiand des
Schulterblaties (Sprengel)‘‘. |
Bei einem 7jährigen Knaben zeigt sich die linke Schulter um
zirka 2 cm höher als die rechte. Die linke Skapula ist etwas kleiner
und nach auswärts gedreht. Es besteht eine deutliche Einschränkung
der Abduktionsmöglichkeit des linken Armes. In leichteren Fällen
genügen als Behandlung gymnastische Übungen.
Egon Rach und A. v. Reuß. ‚Ein Fall von Zystilis und Ikterus
bei einem männlichen Säugling.“ |
Ein normal entwickeltes Brustkind erkrankte in der 6. Woche `
plötzlich mit Fieber und Krämpfen. Einige Tage später Ikterus, dabei
ist der Stuhl gelbbraun, farbstoffhaltig. Das Fieber schwindet nach
etwa einer Woche, Ikterus nimmt ab. Die Harnuntersuchung ergibt
das Bestehen einer Zystitis als dessen Ursache ein koliähnlicher Stamm
nachgewiesen wurde (Paracoli). |
Die Autoren haben über 2 analoge Fälle schon berichtet und
so daß Ikterus + Zystitis respektive Pyelitis beim männlichen
äugling nicht nur klinisch, sondern auch ätiologisch einem einheitlichen
seltenen Krankheitsbild entspricht. Die Infektion der Blase dürfte
vom Darm ausgehen.
Rudolf Pollak und Adolf F. Hecht. ‚Ein Fall.von Störung der
Reizleitung am Herzen bei einem fünfjährigen Mädchen.“
Die Herzstörung trat nach einer Masernbronchitis auf, so daß
bezüglich der Ätiologie Masern, möglicherweise aber auch Influ-
700 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
enzabazillen (dieim Sputum nachgewiesen wurden) in Betracht
kommen könnten. Bei der Aufnahme bestand am Herzen ein systoli-
sches Geräusch, das an der Basis lauter war. Das auffallendste Symptom
war eine hochgradige Bradykardie (40 bis 52 Pulsschläge), keine
Arrhythmie. Die Annahme einer Reizleitungsstörung lag nahe und in
der Tat ergab die elektrokardiographische Untersuchung eine kom-
plette Dissoziation. Interessanterweise wurde die Ventrikelfrequenz
durch Atropin etwas beschleunigt (bis 86), die Vorhofsfrequenz stieg
bis auf 160.
Januschke meint, daß die Beschleunigung der Ventrikel-
aktion durch Atropininjektion nichts mit Vaguslähmung zu tun hat,
sondern in ähnlicher Weise wie andere Reizmittel (Koffein, Kampfer)
unabhängig vom Vagus herzbeschleunigend wirkt. Kaufmann
hat einen 45jährigen Mann mit Mitralfehler beobachtet, der eine klinisch
und autoptisch nachgewiesene Unterbrechung der Reizleitung aufwies.
Trotzdem hatte Atropin beschleunigende Wirkung auf die Herzaktion.
Kaufmann meint, daß in solchen Fällen Atropin Vagusendigungen
im Ventrikel ausschalte, die den automatisch arbeitenden Ventrikel
dirigieren.
Edmund Nobel. ‚Ein Fall von Ekihyma im Verlaufe von Vari-
zellen bei gleichzeitigen Masern und Scharlach.“
Die Varizellenbläschen werden hämorrhagisch ; von diesen Blasen
gingen mächtige tiefgreifende Infiltrate aus. An Stelle der hämorrhagi-
schen Blasen entwickelten sich sehr tiefgreifende ekthymaartige Sub-
stanzverluste. Durch 6 Tage hohes Fieber, danach relativ rasche Er-
holung. Auf der Höhe der Erkrankung bestanden Symptome von
Tetanie (Dauerspasmen an Händen und Füßen, Fazialisphänomen).
Sitzung vom 13. Juni 1912.
J. Zappert. ,,Nervôse Absenzen bei einem 8Sjährigen Mädchen.“
Die Erkrankung begann vor 2 Jahren im Anschluß an einen
Schreck. Die Symptome der Erkrankung bestehen in petit-mal-ähnlichen
Anfällen. Patientin sieht plötzlich starr vor sich, blinzelt und blickt
nach oben. Zappert ist geneigt, diesen Fallnach Friedmann
als nervöse Absenzen aufzufassen und dann einer Erkrankung zu-
zurechnen, die von der Epilepsie ihrer günstigen Prognose wegen zu
trennen jet. Enn pfelmacher betont in der Diskussion die
Schwierigkeit der Differenzialdiagnose zwischen petit mal und dem
geschilderten Krankheitsbild.
M. Zarîl. ,,Tuberkulôser Primäraffekt der Lunge bei einem 24 Tage
allen Säugling.‘
Das frühgeborene Kind stammte von einer tuberkulösen Mutter,
welche bald nach der Entbindung starb. Auch das Kind ging an lobu-
lären Pneumonien im Anschluß an einen Schnupfen zugrunde. Bei der
Obduktion ergab sich nun neben den pneumonischen Veränderungen
im linken Oberlappen ein ganz kleiner käsiger Herd, der histologisch
das Bild einer käsigen Pneumonie bot. Im Präparate sind massenhaft
Tuberkelbazillen nachweisbar. Die regionären Drüsen waren makro-
skopisch unverändert. Pirq uet betont die Wichtigkeit dieses Falles,
der wohl als der frischeste einer tuberkulösen Infektion im Kindes-
alter zu bezeichnen ist. Die Erkrankung ist durch Inhalation entstanden,
dafür spricht der Befund der käsigen Pneumonie.
M. Zarfl. ‚„Eilrige Hüftgelenksentzündung bei Säuglingen‘.
Zarflhatin kürzester Zeit nacheinander 3 Fälle der Erkrankung
bei ganz jungen Säuglingen (im ersten Lebensmonate) beobachtet.
Es bildete sich unter Fieber eine schmerzhafte Schwellung der Hüft-
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 701
relenksgegend, die betreffenden Extremitäten wurden ruhig gehalten,
es entwickelte sich eitriges Exsudal, in dem Zarfi Streptokokken
nachweisen konnte. In einem Fall griff die eitrige Entzündung auf das
Peritoneum über. Die Prognose der Erkrankung ist ernst. 2 der Fälle
sind gestorben. Gonorrhöe und Osteomyelitis konnten bei den Kindern
ausgeschlossen werden. Die Infektion dürfte von der Nabelwunde aus-
gehen. In der Diskussion erwähnt Swoboda einen Fall von gonor-
rhoischer Erkrankung des ITüftgelenkes bei einem ganz jungen Säugling.
Sperk bemerkt, daß monoartikuläre Entzündungen bei älteren
Säuglingen nicht selten sind. Ihre Prognose sei nicht schlecht.
M. Zaril. ‚Alypisch verlaufende Dermatitis ezfolialiva‘‘.
Die Entwicklung ist dadurch bemerkenswert, daß zuerst kein
Erythem, sondern ein bläschenartiger Ausschlag vorhanden war, der
sich dann rasch ausbreilete. Das Allgemeinbefinden des Kindes war
dabei ein gutes, so daß die E rkrankung ausheilen dürfte. Die Infek-
tiosität der Erkrankung dokumentierte “sich dadurch, daB die Mutter
des Kindes an der Brust Bläschen bekam.
Leiner bemerkt in der Diskussion, daß es sich vielleicht bloß
um Pemphigus neonalorum handelt, wogegen Zarfl betont, daß es
auch leicht verlaufende Fälle von Dermatilis exfoliativa gebe.
Knöpfelmacher erinnert an seine Arbeiten über diese Frage
und weist darauf hin, daß zwischen Pemphigus und Epidermolysis
nur ein gradueller Unterschied besteht, hauptsächlich bedingt durch
die Intensität und Raschheit der Exsudatbildung. Sperk sah 12 Fälle
der Erkrankung, von denen 11 starben.
O. Kirsch. ,,4Abdominelle und zerebrale Gefäßkrisen im Kindes-
alter‘‘.
An Symptomen bestehen bei den demonstrierten größeren Kindern
anfallsweise auftretendes Erblassen des Gesichtes bei gleichzeitigen
intensiven Magen- und Kopfschmerzen und subjektivem Herzklopfen.
In anderen Fällen vorübergehende Sprachstörung, letztere wahrscheinlich
zerebral bedingt. Die Untersuchung der peripheren Arterien solcher
Kinder ergibt Rigidität derselben und Schlängelung. Kirsch erinnert
an die von Hamburger beschriebenen Fälle von Arterienrigidität
und erörtert die Möglichkeit der Annahme von Gefäßkrämpfen oder
„Gefäßkrisen‘ im Sinne von Pal. Januschke meint, daß nach
den jüngsten Untersuchungen von II. II. Meyer anzunehmen ist,
daß der Darm schmerzempfindende Apparate besitzt, die unabhängig
von den Gefäßnerven sind. Es sind demnach nicht alle abdominalen
Schmerzen auf Veränderungen der Blutgefäße zu beziehen. Die Ent-
scheidung wäre experimentell durch therapeutische Versuche der
Prüfung zugänglich. Januschke frägt, welche Therapie eingeleitet
wurde.
Souček bemerkt, daß sich in Fällen von abdoniinellen
Schmerzen Atropin bewährt habe, worauf Januschke betont,
daß dieser Befund dafür spricht, daß es sich in solchen Fällen um
Darmspasmus und nicht um Gefäßspasmen gehandelt hat, denn Atropin
hat auf die sympathische Innervalion keinen Einfluß.
Pollak bemerkt, daß in einem Falle Amylnitrat gute Dienste
geleistet hat. Dies würde für die Ansicht von Kirsch sprechen.
Monti. ‚„Perivaskuläres Sarkom der linken Nierengegend‘“.
Der 11, kr schwere Tumor wurde durch Operation eines 3 jährigen
Knabens gewonnen. Die Geschwulst dürfte auf Grundlage eines Tera-
toms entstanden sein. Der geheilte Patient wird gleichzeitig vorgestellt.
Monti. ‚„Appendizilis im Bruchsack bei einem 9 Monale alten
Säugling.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 48
702 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Pat. wurde wegen einer linksseitigen eingeklemimten Ilernie ope-
rieri und dabei der vorgelagerte Appendix entfernt. In demselben be-
fanden sich 2? Kotsteine. Monti meint, daß im vorliegenden Iall die
Appendizitis nach der Einklemmung entstanden sei.
In der Diskussion wird von H. Schlesinger und Sperk
auf die Seltenheit der Appendizitis im Säuglingsalter hingewiesen.
Spieler weist auf die Schwierigkeit der Diagnose hin.
Fritz Magyar. 1. „Malignes Hämangiom des Gesichies bei einem
Säugling‘.
Schon bei der Geburt bestanden Tumoren an beiden Wangen.
Sie haben sich seither in unheimlicher Weise weiter verbreitet, wobei
das Kind zusehends verfällt.
2. ,,Melanosarkom in Form eines Schwimmhosennävus bei einem
I Jahr alten Kinde“.
Neben der schwimmhosenartigen Ausbreitung der Tumoren-
bildung finden sich zerstreut am ganzen Körper kleine Flecken.
Kemmetmüller. ‚Telanie-Dauerspasmen bei einem 2%, Jahre
allen Kinde‘‘.
Typische Haltung der Hände und Füße seit einem Monat. Is
besteht seit einigen Tagen auch tonischer Krampfzustand in der
Gesamtmuskulatur, wodurch ein tetanusartiges Bild entstand. Für
Tetanus fehlt aber sonst jeder Anhaltspunkt. Fazialisphänomen fehlt.
Therapie bisher ohne Erfolge. Kemmetmüller konnte das Kind
in unverändertem Zustand auch in der Sitzung vom 27. Juni zeigen.
Fritz Tüchler. ‚Ein Fall von Pseudolelanus bei einem 6 Jahre
allen Kinde“.
Patient hat am ganzen Körper und Gesicht tonische Kontraktion
der gesamten Muskulatur und Trismus. Keine Hautverletzung. In den
letzten Tagen Nachlassen der Kräfte. In der Sitzung vom 27. Juni 1912
konnte Tüchler das Kind als fast geheilt vorstellen. Der Rückgang
der Erscheinung erfolete ohne Therapie. Für Hysterie kein Anhalts-
punkt.
Pollak. ,, Üsophagusairesie des Ösophayus und Kommunikalion
zwischen Magen und Trachea“.
Das Präparat stammt von einem 7 Tage alten Kind. Das Kind
erbrach jedesmal nach der Nahrungsaufnahme, hatte niemals einen
Milchstuhl. Sondierung ergab Verschluß des Ösophagus. Bei Fin-
führung von Nahrung in den Magen kam ein Teil der Nahrung beim
Munde zum Vorschein. Da durch Sondierung Verschluß des Ösophagus
konstatiert war, mußte also die Nahrung durch eine Kommunikation
zwischen Magen und Trachea in den Mund gelangt sein.
E. Nebel. ‚Ein Fall von multipler Sklerose bei einem 25 Jahre
allen Knaben‘.
Das Präparat stammt von dem in der Sitzung vom 7. Dezember
demonstrierten Kinde. An Symptomen bestanden außer epilepliformen
Anfällen fortschreitende Demenz und Andeutung spastischer und
ataklischer Erscheinungen. Differentialdiagnose schwankte zwischen
diffuser Sklerose, diffusem Gliom und mullipler Sklerose. Auf letztere
Möglichkeit wies insbesondere ein posiliver Augenspiegelbefund hin.
ls bestanden eine temporale Abblassung der rechlen Papille und eine
partielle Optikusalrophie links. |
Die Obduktion ergab makroskopisch normal aussehendes Gehirn
und Rückenmark. Erst die histologische Untersuchung zeigte das
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 703
Bestehen einer Affektion, die am ehesten als akute multiple Sklerose
zu bezeichnen ist.
Otto Marburg. ‚Zur Sklerosefrage‘‘.
Einleitend nimmt der Vortragende Stellung gegen die Annahme,
(daß die primären Sklerosen endogener Art seien. Alles, was als Sklerose
zu bezeichnen ist, folgt einer Parenchymschädigung, ist also sekundär.
Primäre Gliawucherungen finden sich nur bei Tumoren.
Wenn man von diesem Gesichtspunkte aus die Sklerosen einteilt,
so hat man zunächst die vaskulären ins Auge zu fassen. Sie ent-
stehen fötal oder frühinfantil nach Gefäßschädigungen, zeichnen sich
dadurch aus, daß nach kurzer Zeit ein stationärer Zustand erreicht.
wird, der irreversibel ist. Je nach dem Sitz des Gefäßes, das geschädigt.
ist, ist die Symptomatologie verschieden. Charakteristisch erscheint
der Mangel an Progredienz des Leidens. Als nächste Gruppe kommen
die entzündlichen Sklerosen in Frage, deren Haupt-
repräsentanten die multiple und diffuse Sklerose sind. Erstere debütiert
meistens in der Kindheit, findet sich absolut sicher auch voll ausgebildet
im kindlichen Leben, tritt da zumeist in engerem Anschluß an kind-
liche Infektionen auf (Masern, Scharlach, Diphtherie, Pertussis) und
charakterisiert sich durch schleichenden Beginn, intermittierend —
remittierenden sowie afebrilen Verlauf; die Symptomatologie ist je
nach dem Sitze verschieden, bald mit, bald ohne Charcotsche
Trias. Wesentlich ist das frühzeitige Fehlen des Bauchhautreflexes.
Immer muß die Multiplizität des Prozesses zu erweisen gesucht werden.
Das Substrat ist ein diskontinuierlicher Markzerfall mit nachheriger
Sklerose, identisch etwa den parenchymalösen toxischen Neuriliden
der Peripherie.
Die diffuse Sklerose charakterisiert die primäre Imbezillität
respeklive Idiotie mit der folgenden spastischen Paraplegie, obwohl
auch hier der Prozeß atypisch verlaufen kann, je nach dem Ausgangs-
punkte des Leidens. Auch hier läßt sich die entzündliche Genese er-
weisen.
Hierher scheint auch die Pelizäus-Merzbachersche
Krankheit zu gehören, Fälle betreffend, die im wesentlichen dem
Bilde der multiplen Sklerose nahestehen, auch einiges von der diffusen
Sklerose haben, nur daß sie hereditär-familiär auftreten. Ihr ana-
tomisches Substrat ist ein diskontinuierlicher Markzerfall mit relativ
intaktem Achsenzylinder und sekundärer Sklerose. Also auch hier
Identität mit der multiplen Sklerose. Lediglich die Heredität und das
familiäre Auftreten führte Merzbacher dazu, die Krankheit
als Aplasia axialis extracorticalis congenita,
als Heredodegeneration zu bezeichnen. Auch die Einbeziehung der
Pseudosklerose in diese Gruppe erscheint nicht statthaft. Auch hier
verbindet sich ein psychischer Ausnahmszustand mit somatischen
Erscheinungen, ähnlich wie bei der diffusen Sklerose, doch ist die
Psychose mehr von affektivem Charakter als bei der diffusen Sklerose,
auch wird der Tremor nie vermißt, schließlich fehlt ein histologisches
Substrat und es gewinnt den Anschein, als ob man es hier mit einem
chemisch umgewandelten Gehirn, etwa einem an Wasser verarmten
zu tun hätte (vielleicht ein Gegenstück zur Hirnschwellung).
Absolut nicht den Namen Sklerose verdient die sogenannte
tuberöse Sklerose, Tumoren aus eigenartigen großen Zellen, vielleicht.
Ganglienzellen, mit starker Gliawucherung, die bald in der Rinde,
bald im Mark oder am Ependym sitzen. Hier fehlen nie die Epilepsie,
die zumeist von Imbezillität gefolgt ist, und Erscheinungen nervöser
Störungen, die von der Lokalisation der Tumoren abhängen. Charakte-
ristisch ist ferner der Befund eigenartiger Hauttumoren und solche der
Niere und des Herzens. Hier könnte man schon eher von Organisations-
defekten im Zentralnervensystem sprechen, ähnlich wie bei der amau-
rotischen I[diotie. Die Familiarität, der charakteristische Augenbefund,
48%
704 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
die schwere progrediente Verblödung mit dem allgemeinen Marasmus
und den Paraparesen werden diese Affektionen, die nahezu ausschließlich
die jüdische Rasse befällt, leicht differenzieren lassen. Jedenfalls ist
der anatomische Befund, die allgemeine Degeneration der Ganglien-
zellen, ein So eindeutiger, daß die Sklerose, “die daneben sich findel,
eigentlich wenig bedeutet.
Ob wir hier das Recht haben, eine Aplasia gangliocellularis an-
zunehmen, wie dies Merzbacher will, oder ob der Prozeß nicht
auch ein sekundärer, durch Blutdrüsenschädigung bedingter ist, läßt.
sich im Augenblicke noch nicht entscheiden.
Jedenfalls sieht man aus diesen ganz aphoristischen Angaben
bereits, wie differenle Krankheitsgruppen unter den Begriff Sklerose
gefaßt werden und daß hier nicht die durch eventuelle Lokalisation
des krankhaften Prozesses charakterisierle Semiologie ausschlaggebend
ist, sondern lediglich das Ergebnis der histopathologischen Forschung,
solange die ätiologischen Kenntnisse uns noch verborgen bleiben.
(Nach Autoreferat.)
Sitzune vom ?7. Juni 1912.
M. Zaril. „Kongeniltale Tuberkulose bei einem 6 Wochen allen
Kinde‘“.
Der Entwicklung der Erkrankung wurde deshalb besondere
Aufmerksamkeit vom “Anfang an geschenkt, da das Kind von einer
tuberkulôsen Mutter stammte, die infolge einer linksseitigen Lungen-
tuberkulose charakteristisch aussah, wenn auch ihr Zustand nicht
sehr schwer war. Die Pirquet sche Reaktion war zum erstenmal
am 17. Lebenstage deutlich. Es bestand Milzvergrößerung. Alsbald
stellte sich Fieber ein, das in den nächsten Wochen immer höher wurde.
Das Kind magerte ab, Leber und Milz wurden größer. Die Lymph-
drüsen in inguine sind größer. Lungen sind frei. Da schon am 17. Lebens-
tage die T uberkulinreaktion positiv ausfiel, kann man mit Sicherheit
annehmen, daß es sich um einen Fall von kongenitaler Lues handelt,
da ja zur Entwicklung einer positiven Tuberkulinreaktion etwa 4 Wochen
notwendig sind. Die Infektion muß also schon vor der Geburt stall-
gefunden haben.
Pirquet bemerkt, daß der vorgestellte Fall das jüngste Kind
sein dürfte, bei dem positive Tuberkulinreaktion beobachtet worden
ist, und schließt sich bezüglich der Auffassung des Falles dem Vor-
tragenden an. Moll berichtet über ähnliche “Erfahrungen bei kon-
genitaler Tuberkulose in der Prager indelanstalt.
Egon Rach. ‚,Rönlgenologisch nachgewiesene subakule Miliar-
tuberkulose bei einem 12 Jahre alten Mädchen
Das Kind war unter unklaren Symptomen, Mattirkeit, Appelit-
losigkeit erkrankt. Alsbald traten Kopfschmerzen auf, zeitweise erbrach
’atientin. Durch einige Zeit wurde das Erbrechen auf den Magen
bezogen. Erst die Auwenspiereluntersuchung, die den Befund einer
Stauungspapille ergab, ließ an die Diagnose eines Tumors denken.
Die Tuberkulinreaklion war schwach positiv, wie eine kachektische
Reaklion aussehend. Patientin wurde nun aufgenommen. ls bestanden
leichte Temperatursteirerungen. Die Röntzenuntersuchung der Lungen
ergab das typische Bild einer miliaren Tuberkulose, in beiden L ungen-
feldern finden sich disseminierte hanfkorngroße Schatten. In den
nächsten Wochen magerte Patientin zusehends ab, wurde immer
blässer; in den letzten Tagen ist Patientin auffallend matt, somnolent,
erbricht häufiz und hat Kopfschmerzen, so daß an die Entwicklung
einer Meningitis gedacht wurde. (Patientin mußte über Wunsch der
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 705
Eltern entlassen werden und starb kurze Zeit nach der Entlassung
aus der Klinik. Ref.)
A. F. Hecht. ‚„Exirasysiolen bei einem 7 jährigen Mädchen mil
Spondylilis tuberculosa‘‘.
Das Kind, das eine vorgeschrittene Phthise der Lunge und tuber-
kulöse Hautgeschwüre aufweist, zeigte während der ganzen Dauer
der Beobachtung einen auffallend frequenten Puls mit zeitweise aus.
setzenden Schlägen. Gleichzeilige Auskultation des Herzens ergab,
daß es sich um ein Ausbleiben der Pulswelle an der Peripherie handelt.
Auch elektrokardiographisch konnte H ec h t nachweisen, daß Patientin
Extrasystolen hatte. Die Zahl derselben betrug 7 bis 11%. Interessant
war, daß Atropin auf diese Extrasystolen keinen Einfluß ausübte,
nach Adrenalininjektion nehmen sie sogar an Häufigkeit zu. Dagegen
verschwinden die Extrasystolen nach Injektion von Physostigmin
(?/, mg bis I mg) auf einige Stunden.
Hans Rosenzweig. ,‚‚l5 jähriges Mädchen mil hochgradigen
Trommelschlägelfingern bei Empyem der linken Pleura‘‘.
Das Kind erkrankte vor 3 Jahren plötzlich unter den Erscheinungen
einer Pneumonie. Fieber und Husten ließen aber nicht nach, man kann
annehmen, daß sich im Anschluß an die Pneumonie ein Empyem
entwickelte. Das Kind scheint kaum ärztliche Behandlung gehabt
zu haben, denn sonst hätten sich nicht die Symptome entwickeln
können, wie sie das Kind heute zeigt. Patientin atmet mit der linken
Seite gar nicht, der Thorax erscheint dabei auffallend flach, über dem
linken Thorax ist absolute Dämpfung nachweislich. In den unteren
rückwärtigen Partien fehlt die Atmung in der Nähe des ganzen
Bronchus, vorn neben dem Sternum hört man bronchiales, amphorisch
klingendes Atmen und klingendes Rasseln. Patientin wirft viel eitriges,
etwas übelriechendes Sputum aus. Es soll wiederholt mundvolle
Expektoration vorgekommen sein. Das Herz ist nach rechts ver-
lagert, ebenso die Trachea. Punktion ergab nach Durchdringen einer
dicken Schwarte grünlichen Eiter, in dem noch Streptokokken nach-
zuweisen waren. Es bestehen hochgradige Trommelschlägerfinger
und -zehen. Die Nägel sind kugelig gekrümmt, die peripheren Anteile
der Phalangen sind verdickt, ebenso das untere Ende der Tibia.
A. Goldreich. ‚‚Über die Beziehung der Kubitaldrüsen zur heredi-
lären Lues‘.
Der Vortrag erschien ausführlich in der Zeitschrifl für Kinder-
heilkunde IV. Band.
H. Kemmetmüller. ‚Ein Fall von Spasmophilie‘‘.
Kemmetmüller stellt nochmals den in der vorhergehenden
Sitzung demonstrierten Fall von Dauerspasmen vor und berichtet,
daß Versuche mit Parathyreoidin- Vassale bisher keinen Erfolg hatten.
Pollak bemerkt, daß er ein zirka ljähriges Kind mit schwer-
ster letaler Tetanie beobachtet hat, bei welchem mit dem Auftreten
der Dauerspasmen zunächst das Fazialisphänomen und bald darauf
auch die übrigen Muskelphänomene verschwunden sind, und meint,
daß das Verschwinden der Muskelübererregbarkeit bei manifester
Tetanie wahrscheinlich als ein prognostisch ungünstiges Zeichen auf-
zufassen ist. L. Eisenschitz bemerkt, daß er bei wiederholten
Untersuchungen an Tetaniekindern einen erheblich erhöhten Blut-
druck gefunden habe, und bittet, dieser Beobachtung vorkommenden-
falls durch Untersuchung des Blutdruckes nachzugehen.
706 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. iO
Besprechungen.
P. Reyher. Das Röntgenverfahren in der Kinderheilkunde. (IV. Bd.
d. Bibliothek d. physik.-med. Techniken, herausgegeben von Heinz
Bauer, mit 148 Fig. auf Tafeln und 59 Fig. im Text.) (Verlag
von Herınann Meusser, Berlin, 1912.)
Eine zusammenfassende Darstellung des Röntgenverfahrens in
der Kinderheilkunde entspricht einem tatsächlichen Bedürfnis.
Sowohl diejenigen Ärzte, die praktisch die Kunst des Röntgens
üben, wie jene, die — ohne damit vertraut zu sein — doch ım
gegebenen Fall sich orientieren möchten, was die Röntgenographie
zu leisten imstande ist, und wo ıhr die Grenzen gesteckt sind, werden
das Buch mut Freude begrüßen.
Die Anordnung des Stoffes ist so, daß der Verf. zunächst einige
allgemein belehrende Kapitel vorausschickt: Über die besonderen
biologischen Wirkungen der Röntgenstrahlen auf wachsende Orga-
nismen, über die Technik der Röntgenuntersuchung bei Kindern
sowie über die bei der Röntgenbestrahlung sich darbietenden nor-
malen anatomischen und physiologischen Verhältnisse. Hierauf
folgen die speziellen Ausführungen über die pathologischen Ver-
änderungen und ihre Erkennung im Rôntgenbilde. Naturgemäß
nehmen die Anomalien des Knochensystems den breitesten Raum
ein. Sie sind ja am besten studiert und geben auch die markantesten
Bilder. Unter deın Titel: Kongenitale allgemeine Entwicklungs-
störungen des Knochensystems finden die Chondrodystrophia foetalıs,
die Osteogenesis imperfecta, Myxödem und Mongolismus ihre Bec-
sprechung. Es folgen die eigentlichen Knochenerkrankungen:
kongenitale Syphilis, Barlowsche Krankheit, Rachitis, Tuberkulose
usw. Auch die Affektionen, die den Kinderkliniker weniger in-
teressieren, aus Gründen der Differentialdiagnose aber bekannt seın
müssen wie die „Köhlersche Knochenerkrankung‘‘, die Knochen-
geschwülste, die Gelenkserkrankungen u.dgl., sind erwähnt. Anhangs-
weise finden die Erkrankungen der den Knochen umgebenden Weich-
teile ihre Erledigung.
Gegenüber der Fülle röntgenologischer Befunde an den
Knochen tritt die Röntgendiagnostik bei Erkrankungen innerer
Organe — quantitativ wenigstens — erheblich zurück. Sie beschränkt
sich eigentlich auf die Affektionen der Lunge, der Bronchialdrüsen
und des Herzens. Auf diesen Gebieten sind die Ergebnisse dafür
aber auch so glänzende, daB man dem Verf. beistimmen muß, wenn
er erklärt, daß für einen gewissenhaften Kliniker die Röntgenunter-
suchung etwas geradezu Unentbehrliches darstelle.
Es folgen kurze Ausführungen über die Röntgentherapie und
ein auszedehntes Literalurverzeiehnis.
Wenn man sich darüber äußern soll, ob dem Verf. seine Aufgabe
gelungen ist oder nieht, so darf man diese Frage bedingungslos bejahen.
Nur vielleicht dem letzterwähnten Kapitel über die Therapie hällen
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 707
ein paar Worte mehr über die Technik sowie über die Erfolge der
Röntgenbehandlung im Vergleich zu der sonst geübten Therapie
hinzugefügt werden können. Im übrigen weist der Text wohl kaum
eine Lücke auf. Man merkt auf jeder Seite die Sachkenntnis des
Autors. Nirgendswo werden falsche Vorstellungen über die Leistungs-
fähigkeit des Verfahrens erweckt. Das Gefährliche ist ja bei der
Rôntgendiagnostik die Überschätzung der Befunde. Diese Klippe hat
der Verf. glücklich vermieden, man könnte eher sagen, daß er allzusehr
zu Bedenken in der Deutung der Befunde neigt.
Es ist nicht überflüssig, hervorzuheben, daß die Darstellung
keine bloße Aufzählung von Befunden ist, sondern daß jedes Kapitel
mit der gleichen Sorgfalt durchgearbeitet ist und .daß neben den
röntgenologischen Befunden auch die klinischen und histologischen
Verhältnisse Berücksichtigung gefunden haben.
Eine ganze Reihe schöner Mikrophotographien illustriert den
Text. Volles Lob verdient vor allem aber die bildliche Wiedergabe
der Rôntgenbefunde. Auf 12 Tafeln finden sich 148 Röntgenphoto-
eramme, wie-sie vollendeter wohl nicht wiedergegeben werden können.
Überhaupt ist die Ausstattung des Buches seitens der Verlags-
buchhandlung eine wirklich mustergültige. Der einzige Fehler des
Werkes ist sein hoher Preis, der es vielleicht nicht die Verbreitung
finden lassen wird, die es verdiente. Birk (Kiel).
H. Haïke. Die Rüntgenuntersuchung der Nusennebenhühlen der Kinder.
(August Hirschwald, Berlin, 1911.)
Die schon früher hier referierben Forderungen Haikes finden
sich in diesem kleinen Werke zusammengestellt. Die Untersuchungs-
methode ermöglicht eine schmerzlose und relativ sichere Orientierung
über Entwicklung und über Gesundheit und Krankheit der Neben-
höhlen im Kindesalter. So gelingt es dem Verf., schmerzhafte Unter-
suchungen, wie Probepunktionen, zu ersparen, indem er wiederholt
klinisch begründeten Verdacht auf Erkrankung einer Nebenhöhle
ausschließt. Interessant sind auch die Untersuchungen bei Ozaena, die
beweisen, daß die Nebenhöhlenerkrankung nicht das Primäre des
Leidens sind, vielmehr die Ozaena die Ausbildung der Nebenhöhlen
hemmt. F. Göppert (Göttingen).
Rudolf Panse. Pathologische Anatomie des Ohres. (232 S., F.C. W.
Vogel, Leipzig, 1912.)
Das kleine Werk erlaubt eine gute Übersicht über die pathologische
Anatomie des Ohres. Da der Inhalt zu einem überwiegenden Teile
durch eigene Erfahrung und Untersuchung gegeben ist, so verdient
das Buch ein besonderes Interesse. F. Göppert (Göttingen).
Klose (Frankfurt a. M.). Chirurgie der Thymusdrüse. (IIl. Bd. der
neuen deutschen Chirurgie, herausgegeben von P. v. Bruns, mit
99 Textabbildungen, 2 Kurven und 3 farbigen Tafeln.) (Verlag
von Ferdinand Enke, Stuttgart, 1912, Einzelpreis M. 12.80.)
708 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Der Titel ist elwas irreführend, insofern als die „Chirurgie“
den kleinsten Teil des Buches in Anspruch nimmt. Der weitaus
größere bringt eine großzügige Darstellung der Physiologie und
Pathologie der Thymusdrüse, von der man es nur bedauern könnte,
wenn ihre Kenntnis den Chirurgen allein vorbehalten bliebe. Es
sind nicht zum mindesten eigene Untersuchungen, über die der
Verf. berichtet und durch die neuerlich der Beweis geliefert wird,
daß die Thymus alles andere nur nicht ein indifferentes Organ ist.
Näher auf den Inhalt einzugehen, kann hier füglich unterbleiben.
Nur der Übertragung der experimentellen Ergebnisse auf die
Praxis, also dem eigenartigen ‚chirurgischen‘ Teil des Buches müssen
wir einige kritische Worte widmen:
Es ist schade, daß dem Verf., der im übrigen ausgezeichnete
Ratgeber gehabt hat, nicht auch ein pädiatrischer Konsiliarius zur
Seite gestanden hat. Mangels dessen sind ihm bei der Verwertung
der-in der Literatur niedergelegten Fälle von plötzlichem Tode beı
Säuglingen für die Frage des Tyhmustodes mancherlei Irrtümer
untergelaufen. Es geht heute nicht mehr an, Kinder, die an Laryngo-
spasmus leiden und akut daran zugrunde gehen, als Fälle von
Thymustod zu registrieren. Eine ganze Anzahl ähnlicher Irrtümer
finden sich in dem Kapitel: Differentialdiagnose (S 140).
Ferner bringt der Verf. eine Zusammenstellung der Kasuistik
der hisher operierten Fälle von Thymushyperplasie. Seiner eigenen
Ansicht nach liefert diese Kasuistik den Beweis, daß beim Thymus-
erstickungstod mit Status Iymphaticus mechanische Einflüsse die
Hauptrolle spielen. Es handelt sich im ganzen um 29 operierte Fälle,
von denen 24 vollkommen und dauernd geheilt wurden, 1 gebessert
wurde, während 2 an Mediastinitis starben, einer, weil die Operation
zu spät ausgeführt wurde, und einer an Herzlähmung. — Diese
„Heilerfolge‘“ stehen unseres Erachtens im Widerspruche mit den
experimentellen Ergebnissen: Der Verf. gibt selbst an, daß es technisch
unmöglich ist, die Thymusdrüse total zu entfernen, und schreibt
weiter an anderer Stelle (S. 43), „daß dem Organ eine außerordentliche
Vitalität innewohnt, die es befähigt, sich von kleinsten Resten aus
in kurzer Zeit vollkommen anatomisch und funktionell zu regenteren“
Wie es unter diesen Uinständen zu einer dauernden Heilung der
operierten Fälle kommen soll, bleibt dem Leser unverständlich.
Was die Kasuistik selbst anbetrifft, so findet sich — vom
pädiatrischem Standpunkte aus beurteilt — kaum ein einziger Fall
darunter, aus dem man die Überzeugung gewönne, daß nun wirklich
nichts anderes vorgelegen habe als cine Tracheostenose infolge ver-
erößerter Thymus. Dasselbe gilt von den 2 Fällen thymogener
Ösophaguskompression. Wo es sich um Streitfragen wie die vor-
legende handelt, muß man verlangen, daß ausführliche Kranken-
gesehiehten mitgeteilt werden, d. h. Krankengesehichlen mit voll-
ständiger Anamnese und mit einem Status des ganzen Kindes.
Diejenigen, die der Verf. mitteilt, ermöglichen es nicht, sich selbst
ein Urteil über den Fall zu bilden.
Nr. 10 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 709
Daß in klinischer Hinsicht die Arbeit einen Fortschritt oder
gar eine Lösung der Frage des Thymustodes bedeute, vermögen wir
also nicht anzuerkennen. Aber das ist unbestreitbar, daß die phy-
sıiologischen und experimentellen Grundlagen durch sie außer-
ordentliche Förderung erfahren haben. Deswegen und weil es sich
ferner um Fragen handelt, die die Kinderheilkunde mit am nächsten
tangieren, seien pädiatrische Kreise auf das Buch als auf ein — Im
ganzen genommen — vortreffliches aufmerksam gemacht.
Birk (Kiel).
A. Baumgarten (leitender Arzt des Kinderasylsezu Wörishofen).
Kinderkrankheiten und ihre Behandlung. (Hartmannsche Buch-
handlung in Wörishofen, 1912, Preis M. 2.50.)
Bei einem Buche aus ‚„Wörishofen‘‘ macht man sich zunächst
auf alles gefaßt. Die Befürchtung ist aber unnötig. Beim näheren
Zusehen erfährt ınan, daß es sich uın eine ganz vernünftige, populär
geschriebene Darstellung der Infektionskrankheiten des Kindesalters
handelt, die nichts gemein hat mit den Produkten eines Bilz, Platen
und anderer Wasserapostel. Der einzige Unterschied ist, daß an
Stelle der von den meisten Ärzten geübten exspektativen Therapie
der Infektionskrankheiten eine milde Wasserbehandlung empfohlen
wird. In hauptsächlichen Fragen der Therapie steht der Verf.
ganz offen auf Seiten der Schulmedizin: er übt die Serumbehandlung
bei Diphtherie, billigt die Impfung, erkennt die Rolle der Bakterien
und die Notwendigkeit entsprechender Desinfektionsmaßregeln an
u. del. Birk (Kiel).
Zur Frage der Berufsvormundschaft. (Teil VII/l. Vorberichte zum
ersten österr. Berufsvormündertag in Wien am 18., 19. und
20. Juni 1912, zugleich 7. Tagung der deutschen Berufsvor-
münder, herausg. vom vorbereitenden Komitee und ständigen
Ausschuß. Dresden, 1912.) (Verlag von O. V. Böhmert.)
Das Heft enthält die Leitsätze der Vorträge:
Taube (Leipzig): Die erste deutsche Generalvormundschaft
über uneheliche Kinder in Leipzig.
Klumker (Frankfurt a. M.): Ziele und Aufgaben der Berufs-
vormundschaft.
L. Müller (Wien): Entwicklung und Stand der Berufsvormund-
schaft in Österreich.
Mezl (Brünn): Die Berufsvormundschaft auf dem Lande.
Nawratil (Mähr.-Ostrau): Das städtische Kinderschutzamt
und die Berufsvormundschaft in Mähr.-Ostrau. |
Schmidt (Mainz): Stadtverwaltung und Berufsvormundschaft
im Deutschen Reiche.
Melly (Budapest): Stadtverwaltung und Berufsvormundschaft
in Ungarn.
710 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Petersen (Hamburg): Die erzieherischen Aufgaben der Berufs-
vorınundschaft. |
Ziegler (Wien): Die Einzelfürsorge des niederôsterreichischen
Landes-Zentralkinderheims in Wien für die Pflege und Erziehung
seiner Mündel.
Mileinski (Laibach): Mündelfürsorge in mittelgroßen Städten.
Engel (Budapest): Internationales PaternitätsprozeBrecht.
Tomforde: Das Archiv Deutscher Berufsvormünder und seine
internationale Auskunftstätigkeit. A, Keller (Berlin).
Zur Frage der Berufsvormundschaft. (Teil VI/2. Berichte der
sechsten Tagung Deutscher Berufsvorınünder in Dresden am 17.
und 19. September 1911, herausg. vom ständigen Ausschuß.
Dresden, 1912.) (Verlag von O. V. Böhmert.)
Der Bericht enthält, wie üblich, in der Einleitung eine Mitglieder-
liste, eine Darlegung der Aufgaben des Archivs, Verzeichnis der
bisherigen Veröffentlichungen desselben und den Rechnungsabschluf.
Auf der letzten Tagung wurden folgende Vorträge und Referate
gehalten, deren Text und Diskussionen abgedruckt sind:
Bela-Melly: Tätigkeit des Waisenstuhls Budapest.
Kolomann v. Schopf: Stand der Berufsvormundschaft bei
den Komitatswaisenstühlen in Ungarn.
Tilemann: Die Rechtslage des unehelichen Kindes im Urteil
der Praxis.
Landsberg: Ziele der Rechtsänderung zugunsten außer-
ehelieh geborener Kinder.
Grasemann: Arbeitnehmer und Lohnbeschlagnahme.
Krug: Ersuchen der Berufsvormundschaft an die Gerichte.
Rößler: Kann der Vormund zur Tragung der Kosten verurteilt
werden, wenn Erhebung der Klage für unwirksam erklärt wird?
Grasemann und Weygandt: Berufsvormundschaft und die
volljährigen geistig Minderwertigen.
Klumker: Die Bedeutung der Berufsvormundschaft: für die
Vereinsarbeit. A. Keller (Berlin).
F. W. Beck (appr. Arzt). Die Weltübel des Todes und der Geburt.
(Ein Ausblick auf eine kommende biologische Revolution.) (Neuer
Frankfurter Verlag, G. m. b. H., Frankfurta. M., 1912, 109 5.,
Preis: M. 2.-—
Philosophische Betrachtungen cines Arztes über Geburt und
Sterben der Organismen. Birk.
Nr. 10 Monalsschrift für Kinderheilkunde. 711
Inhalt.
Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie und
Therapie. Hoobler. Bluidruck 653. — Tachau. Temperalur-
messung 653. — Deutsch. Funklionsprüfung der Niere 654. —-
Wegelius. Antikôrperübertragung von Multer auf Kind 654. --
Zade. Antikörper der Hornhaut 654. — Gött und Rosenthal. Herz-
bewegung 655. — Fischer. Wassersio/fsuperoxydlösung 655. —
Chambers und Ruß. Radiumemanaltion 655. — Sehivorsti und
Heim. Säureagglulinalion der Bakterien 655. — Schule. Haÿ-
kovee. Schulaufsicht 656. — Netter. Nageotte-Wilbouchevitch.
Schule und Infektionskrankheilen 656. — Ernährung und Stoff-
wechsel. Aschner und Grigoriu 656. Schröppe, Sauermann. Stillen
657. — Eicher. Mastitis 657. — Calvary. Milchzucker 658. —
Brady. Kohlehydrate 658. — Haas, Dennett, Abt, Veeder, Kilduffe
und Denny. Ernährungssiörungen 659. — Schreiber und Dorlen-
eourt. Einfluß der Hilze 660. — Tixier und Roederer. Kondensierle
Milch 660. —v. Soxhlet. 660. Langstein und Edelstein. Eisenyehalt
der Milch 661. — Bendix. Barlowsche Krankheit 661. — Ferl.
Diazoreaktion 661. — Klinik der Kinderkrankheiten. Pende
661. Wolff. Infantilismus 663. — Guibé und Ramadier. Thymus-
hyperlrophie 664. — Tixier. Achondroplasie 664. — Bantlin. Ek-
zem 665. — Knopf. Asihma 665. — Quineke. Lymphurie 665. —
v. Stark. Diabetes mellitus 666. — Klotz. Rachilis 666. — Jödeike.
Ozyuren 666. — Comby. Bromexanthem 666. — Cramer. Haul-
krankheiten 667. — dJampolsky. Melastalische Ophlhalmie 667. —
Rittenhouse. Arlerienrigidität 667. — Thatcher. Tylosis 667. —
Hill. Vitiligo 668. — Unger. Melaena 668. — Ott. Pneumonie
668. — v. Gielezynski. Lungenemphysem 669. — Schmidt. Pleura-
empyem 669. — Pielstieker und Vogt. Volhard 669. Variot und
Moranee. Pnreumothoraz 670. — Nicoll und Fiedler. Mastoidilis
670. — Poyntau und Paine. Fowler. Appendizitis 670. — Birk.
Pyelitis 670. — Haase. Akne 670. — Geronne. Pneumokokkenserum
671. -— Reh. Pneumokokkenangina 671. — Doering. Meningokokken
671. — Davis. Sireplokokken in Milch 671. — Negri und Raynaud.
Micrococcus melitens 671. — Sechottmüller. Liquor cerebrospinalis
bei Infeklionskrankheiten 672. — Noguchi, Tomaszewski, Lühmann.
Syphilis 673. — Rumpf 673. v. Linden, Meissen, Strauß, Thöni
und Thaysen, Weber 674. Weber und Steffenhagen. Weber und
Dieterlen, Rothe und Bierothe, Rauströnn, Schröder 675. Maca-
lister, Wilson, Me Neil. 676. Wachenheim 677. Pottenger Hy-
manson, Talbot M. und A. Weiß 678. Pollak, Kober, Sorgo,
Armand-Delille 679. Delay, Junker 680. v. Leube, Lüdke und Sturm
681, Vogt. Tuberkulose 682, — Beintker, Orundjiew, Graham und
to
Monatlsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 10
Campbell 689. Rehberg, Boroughton- Alcock, Freund, Pfeiffer und
Bessau, Maverick, Griffith 683. Ssakara. Typhus 684. — Lukas
und Priser, Aronson und Sommerfeld, Anderson und Goldberger.
Masern 684. — Kolmer, Szekeres. Lenzmann 685. Umber, Gautier,
Kretshmer. Scharlach 686. — v. Drigalski, Benesi, Leede, Blühdorn
687. Porak, Veau. Diphiherie 688. — Camus. Variola 688. —
Engelbrecht. Lepra 688. — Newberger. Telanus 689. — Fromme,
Sagakuchi und Watabiki. Gonorrhöe 689. — Ladd, Galisch. Perlussis
689. — Noguchi. Rückfallfieber 689. — Thomsen und Magnussen.
Echinokokken 690. —— Klemm. Osteomyelilis 690. — Matti. Hals-
fistel 690. — Morse. Ösophagussienose 690. — d’Oelsnitz. Tracheo-
bronchialdrüsenerkrankung 691. — Guinon. Lymphangiom der Zunge
691. — Bierhoff. Beschneidung 691. — Sarfels. Slörungen des Be-
wegungsapparales 601. — Ebert. Nierensleine 691. — Guleke. Förster-
sche Operation 691. — Baisch. Kinderlähmung 692. Lange. Enl-
bindungslähmung 692. — Roux. Chorea 693. —- Zappert, Maier,
Ulrieh. Epilepsie 693. —- Soutek. Vasomolorische Hemiplegie 694. —
Reuben. Geislige Minderwertigkeit 694. — Fürsorge. Weber.
Milchversorgung auf dem Lande 694. -- Berichte. Gesellschaft
für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien (Pädialrische
Sehtion) 6°6. — Besprechungen. Rexvher. Jönlyenverfahren in
der Kinderheilkunde 706. — Haike. Rönigenuntersuchung der Nasen-
nebenhôhlen 707. —-Panse. Pathologische Analomie des Ohres 707. - -
Klose. Chirurgie der Thymusdrüse 707. — Baumgarten. Kinder-
krankheilen 709. Zur Frage der Berufsvormundschaft 709 u. 710. —-
Beck. Wellübel des Todes und der (Geburt 710.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebelen,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße \r. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin W. 50., Rankestraße Nr. 6.
mn nn EE EE E AE EE
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Gôppert Knôpfelmacher Moro Thiemich Tobler
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Berend Comba Johannessen Koplik Marfan Thomson Wieland
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Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalien.
Bd. XI. Referate. Nr. 11.
Sammelreferat über die dermatologische Literatur
des Jahres 1912.
Von Privatdozenten Dr. Carl Leiner.
Hereditäre Lues.
Die Arbeiten von Welde (58) und Noeggerath (41) beschäf-
tigen sich mit den Erfolgen der Salvarsantherapie bei hereditärer
Lues. Welde ist mit der Salvarsanbehandlung recht zufrieden,
hebt aber hervor, daß die Erfolge nicht besser sind als bei der
früheren Quecksilber- und Jodbehandlung. Die Methodik bestand
zunächst in subkutaner Einverleibung in Altscher Lösung, einige
Male in Ölsuspensionen. Fast regelmäßig kam es zu Infiltrat- und
Nekrosebildung an der Injektionsstelle. In mehreren Fällen wurde
versucht, intravenös zu injizieren. Die Dosierung des Mittels richtete
sich nach dem Körpergewichte und betrug 0-008 bis 0‘01 pro Kilo-
gramm. Nach der Injektion stieg fast immer die Temperatur auf
38°C und höher, sank aber innerhalb der nächsten 12 bis 24 Stunden
wieder zur Norm ab. Die Haut- und Schleimhauterscheinungen
heilten rasch ab; Leber-, Milz- und Drüsenschwellungen wurden nicht
günstig beeinflußt. Noeggerath (41) spritzte, dem Vorgange
Fehdes folgend, konzentrierte Lösungen in die Schädelvenen. Ganz
junge Säuglinge bei schlechtem Allgemeinzustande sind nicht mit
Salvarsan zu behandeln. Die intravenöse Injektion ist schon aus
dem Grunde anderen Applikationen vorzuziehen, weil sie späterhin
weniger Gefahren bietet als die sonstigen Methoden; die Haupt-
schäden bestehen in Ernährungsstörungen toxischen Ursprungs, die
sich am 8. bis 19. Tage p. i. zeigen.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 49
714 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
Kerl (33) berichtet in seiner Arbeit, die sich mit den Erfah-
rungen über Neosalvarsan bei Erwachsenen beschäftigt, über einen er-
wähnenswerten, ein hereditär luetisches Kind betreffenden Fall. Der
20 Wochen alte Säugling zeigt ein charakteristisches luetisches
Exanthem an verschiedenen Körperstellen. Die Mutter hatte keine
sichtbaren luetischen Erscheinungen, gab aber eine positive Wasser-
mannsche Reaktion. Sie erhielt 0'6 Neosalvarsan intravenös in-
jiziert. Das Kind wurde an der Brust gelassen, "nicht behandelt.
12 Stunden nach der Injektion der Mutter hatte der Säugling eine
Temperatur von 37:5; 24 Stunden später wieder normale Temperatur.
Das Exanthem ging in den nächsten Tagen rasch zurück. Die Unter-
suchung der Milch auf Arsengehalt ergab ein positives Resultat.
Da die Mutter keine luetischen Erscheinungen bot, so war eine Über-
schwemmung mit freiwerdenden Endotoxinen nicht anzunehmen.
Andronescu (2) bekennt sich auf Grund seiner Erfahrungen als
begeisterter Anhänger der Salvarsantherapie bei hereditärer Lues,
und zwar sowohl der indirekten wie der direkten Behandlungsmethode.
Rosenbergs (48) Arbeit beschäftigt sich mit der Besprechung der
verschiedenen Ikterusarten bei hereditärer Syphilis. Er will folgende
Formen unterscheiden:
l. Einen angeborenen schweren Ikterus, entstanden durch
Verschluß der großen Gallengänge, durch ein Gumma der Leber-
pforte (echter Stauungs- oder mechanischer Ikterus).
2. Durch Cholangitis gummosa entstanden.
3. Einen schweren Ikterus, entstanden während der ersten
Eruptionsperiode, mit parenchymatöser Degeneration der Leberzellen,
ohne nennenswerte interstitielle Entzündung.
4. Einen Ikterus, entstanden um die Zeit der Hauteruptionen
bei bereits bestehender hochgradiger interstitieller Hepatitis und
endlich einen Ikterus, kompliziert durch gleichzeitig bestehende
Infektionskrankheiten (2 Fälle).
Ein anatomisches Substrat läßt sich nicht für alle diese Ikterus-
formen erbringen.
Thomsen und Boas (54) haben die Frage der Wassermann-
schen Reaktion bei angeborener Syphilis eingehend studiert. Sie
kommen zu folgenden Schlußsätzen:
1. Kinder syphilitischer Mütter verbleiben viel häufiger gesund,
wenn das Blut der Mutter keine positive Wassermannsche Reaktion
ergibt. Das Fehlen der Reaktion hat jedoch nur dann prognostische
Bedeutung, wenn es nicht in einer kurz vorher stattgehabten anti-
syphilitischen Behandlung begründet ist.
2. Kinder, die längere oder kürzere Zeit nach der Geburt An-
zeichen einer angeborenen Syphilis zeigen, werden nicht immer mit
positivem Wassermann geboren, zeigen aber konstant positive Re-
aktion, wenn die Krankheit manifest wird. |
3. In vereinzelten Fällen können die Kinder bei der Geburt
positiv reagieren, ohne später Anzeichen von Syphilis zu haben.
Nr. il Monatsschrift für Kinderheilkunde. 715
Die Reaktion schwindet dann kurz nach der Geburt. Vermutlich
handelt es sich um ein Übertreten reagierender Substanzen von der
Mutter auf den Fôtus.
4. Syphilitische Veränderungen des Nabelstrangs und der
Plazenta können in einzelnen Fällen vorkommen bei Kindern, die
sich später als syphilitisch erweisen, obwohl ihr Blut bei der Geburt
keine Reaktion ergab.
5. Kinder und ältere Individuen mit den verschiedenen Mani-
festationen kongenitaler Syphilis ergeben stets positive Reaktion.
6. Die Mütter syphilitischer Kinder sind selbst syphilitisch.
Die Arbeit von Vas (56) befaßt sich mit den weiteren Ent-
wicklungs- und Gesundheitsverhältnissen der mit Lues congenita
behafteten Kinder. Das Körpergewicht der fast ausschließlich natürlich
ernährten luetischen Kinder war im Endresultate geringer als jenes
von gesunden luesfreien an der Brust ernährten Säuglingen.
Bei ungefähr zwei Dritteln der luetischen Säuglinge kam es zu
Rezidiven, besonders bei Kindern aus Familien, wo mütterliche
Belastung, Pemphigus und Osteochondritis vorhanden war. Die
geistige Entwicklung der Kinder war im allgemeinen befriedigend,
auffallende geistige Defekte wurden nicht beobachtet.
Knöpfelmacher und Schwalbe (34) befassen sich in ihrer
Arbeit mit der Frage der Beziehungen des Hydrozephalus zur Lues.
Sie kommen zu dem Schlusse, daß die Lues hereditaria oft zur Hydro-
zephalie führt, daß diese zumeist mäßigen Umfanges ist, daß aber
der Hydrocephalus chronicus congenitus, welcher zu Ballonschädel
führt, nur ausnahmsweise mit Lues in Zusammenhang gebracht
werden kann.
Skarlatina.
Das Rumpell- Leede - Symptom, das in dem Auftreten von
Hautblutungen nach leichter Stauung besteht, wird von May (38)
nicht als pathognomonisch für Scharlach anerkannt. Wladimiroff (60)
gibt für das Entstehen der Himbeerzunge, die nach seiner Erfahrung
nicht nur bei Scharlach, sondern auch bei Masern vorkommen kann,
folgende Erklärung: Das Exanthem befällt auch die Mundschleimhaut.
Das vielschichtige Epithel der Zunge reagiert auf den akuten Ent-
zündungsprozeß mit Trübung des Epithels, infolgedessen der Belag
auftritt. Das darauffolgende Absterben der oberen Epithelschichten
und ihre mechanische Entfernung führt dann zur Reinigung der
Zunge und gleichzeitig damit treten auch die Schwellungen der
Follikel auf. Zur Unterscheidung der scharlachähnlichen Serum-
exantheme vom echten Scharlach empfiehlt Umber (55) die Ehrlich-
sche Paradimenthylamidobenzoldehydreaktion, die bei echtem Schar-
lach in 96% positiv ausfällt. Im Verlaufe zeigt das scharlachähnliche
Serumexanthem keine besonderen Differenzen gegenüber dem echten
Scharlach. Von Komplikationen nach Scharlach berichten die Ar-
beiten von Mc Criric (12) und von Silberstein (51). Der erstere
beobachtete einen Fall von Purpura fulminans nach Scharlach mit
49*
716 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
letalem Ausgange und hebt hervor, daB von 64 Fällen von Purpura
fulminans, die in der Literatur mitgeteilt sind, 17 im Gefolge von
Scharlach aufgetreten sind.
In Silbersterns (51) Fall kam es zu ausgedehnter symme-
trischer Hautgangrän der Unterschenkel bei gleichzeitig bestehender
hämorrhagischer Nephritis. Bezüglich der Pathogenese der Gangrän
glaubt der Verf. in Übereinstimmung mit Potpeschnigg, daB die
durch Toxine bedingten Schädigungen des kapillaren beziehungsweise
präkapillaren Gefäßsystems eine Rolle spielen. Lenzmann (35)
will durch intravenöse Salvarsaninjektion den Verfauf des Scharlachs
günstig beeinflussen.
Masern.
Fedou (17) erwähnt in seiner Arbeit einige Besonderheiten
einer Masernepidemie. So hat der Autor die Masernerkrankung bei
zwei Neugeborenen beobachtet und in ?2 Fällen Rückfälle kurze Zeit
nach dem Abheilen des Exanthems gesehen. Auf eine leichte Tem-
peratursteigerung in der präeruptiven Periode macht Rohmer (47)
in Übereinstimmung mit anderen Autoren aufmerksam. Nach seinen
Erfahrungen ist das exanthematische Studium bis in seine letzten
Ausläufer hinein noch ansteckend, während im Abschuppungs-
stadium die Infektiosität erlischt. Goetze (25) will in dem Masern-
exanthem nichts für die Erkrankung Pathognomonisches sehen; es
ist auch bei anderen Infektionskrankheiten anzutreffen: so bei der
Weilschen Krankheit, beim Schlammfieber in Japan, als postvakzinales
Exanthem usw.
Aus einem Tierversuche — Übertragung von 1 cm? defibri-
niertem Blute auf ein 10 Wochen altes Ferkel — will der Autor die
Übertragbarkeit der Masernerkrankung auf das Schwein erwiesen
haben. (Der Fall, von dem der Autor ausgeht, läßt sich nach der
. Beschreibung nicht als einwandfreie Masernerkrankung erkennen.
Ref.) Anderson und Goldberg (l) berichten über ihre experi-
mentellen Untersuchungen über das Masernvirus. Die Infektiosität
des Blutes beginnt 24 Stunden vor Ausbruch des Exanthems und
hält zirka 48 Stunden an. Das Virus ist filtrierbar. Auch Mund-
und Masernsekret enthält lebendes Virus. Die Schuppen sind nicht
infektiös. Als Experimentaltier verwendeten die Autoren den Affen.
Varızellen.
Feilchenfeld (19) hebt die bereits von anderer Seite gemachte
Beobachtung hervor, daß das Exanthem zuerst an einer hautgereizten
Stelle auftritt und sich dann erst am übrigen Körper ausbreitet. Die
Beziehungen zwischen Varizellen und Herpes zoster, auf die seinerzeit
Bokay hinwies, werden von Heim (28) neuerdings bestätigt.
Auf Grund einiger Beobachtungen stimint Heim (28) mit
Bokay überem, daß der bisher unbekannte Infektionsstoff der
Varızellen unter gewissen, bisher unbekannten Umständen statt einer
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 717
allgemeinen Eruption in Form eines Herpes zoster sich äußern kann,
welcher weiterhin zu einer typischen Varizellenerkrankung führen
kann.
Maul- und Klauenseuche.
Fischer (21) führt in seiner Arbeit eine Reihe von Schleim-
haut- und Hautveränderungen an, die er auf den Genuß von ein-
gekochter Milch kranker Kühe zurückführt. Es kann zu Stomakake,
schweren Anginen, zu pustulösen Ausschlägen im Gesichte und den
Extremitäten kommen.
Tuberkulose und Skrofulose.
Baumel (5) beschreibt einen Fall von Lupus der Wange bei
einem 11 Monate alten Kinde; als Infektionsquelle dürfte die Mutter
anzusehen sein, die an Lungentuberkulose litt.
Wittich (59) berichtet über seine Versuche einer poliklinischen
Tuberkulinbehandlung der kindlichen Skrofulose und Tuberkulose.
Es wurden nur kleine Dosen verwendet und die Kur in vorsichtiger
Weise etwa 2 Monate fortgesetzt. Begonnen wird mit !/,,,, mm Alt-
tuberkulin und ganz langsam angestiegen, um Fieber und stürmische
Reaktionen möglichst zu vermeiden. Die Erfolge an dem ambulanten
Material sind zufriedenstellend. Sie bestanden
1. im Schwinden der äußeren skrofulösen Stigmata,
2. im Verschwinden der tuberkulösen Phlyktäne,
3. im Verschwinden der Hauttuberkulide und im Besserwerden
des Allgemeinzustandes.
Moltschanoff (39) teilt seine Beobachtungen über v. Pirquets
Tuberkulinreaktion bei akuten Infektionskrankheiten mit.
Bei allen Masernkranken (100%) ist während der ganzen
Exanthemperiode ein völliger Verlust der Empfindsamkeit dem
Tuberkulin gegenüber bei kutaner Verwendung zu beobachten. Bei
Scharlachkranken wird während des Ausschlags in 85% aller Fälle
der vollständige Verlust der Empfindsamkeit und in 15%, ihre Ab-
schwächung beobachtet. Bei Diphtherie ist ein völliger Schwund
nur in 125% und eine Abschwächung in 50% beobachtet.
Die Serumkrankheit wirkt scheinbar ebenfalls in depressivem
Sinne auf die Reaktion, dagegen übt Varicella und Angina diplococcica
keinen derartigen Einfluß aus. Moros (40) Arbeit behandelt die
Diätetik der Skrofulose. Die Beobachtungen Moros (40) über
Mästung bei Skrofulose mit und ohne exsudative Erscheinungen
führen zu dem bemerkenswerten Resultat, daß sowohl die Skrofulose
als auch die Diathese durch die Mästung günstig beeinflußt werden.
Daraus geht hervor, daß die exsudativen Erscheinungen bei der.
Skrofulose in erster Linie gewiß nicht alimentärer, sondern spezifischer
Natur sind. Moro (40) empfiehlt die Fettmast ausschließlich bei
echter Skrofulose, also nur dort, wo im Organismus Tuberkulose
718 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
und exsudative Diathese in innigste Beziehung zueinander treten,
dagegen nicht, wo es sich um zufälliges Zusammentreffen von
Tuberkulose und Diathese handelt (Strofulus, Ekzem und Tuber-
kulose).
Das Erythema nodosum, das von den meisten Autoren zu den
Rheumatoiden gerechnet wird, wird neuerdings in Beziehung zur
Tuberkulose gebracht.
Die Arbeiten von Pollak (26), Dunlose (14) und Sezary (50)
beschäftigen sich mit dieser Frage. Nach Pollaks Untersuchungen
fällt die Tuberkulinreaktion bei Fällen mit Erythema nodosum
immer positiv aus. Der Beweis, daß das Erythema nodosum selbst
eine tuberkulöse Hautaffektion ist, konnte nach Pollak nicht er-
bracht werden, da die Tierversuche, angestellt mit exzidierten Knoten
und dem Blute der betreffenden Patienten, negativ ausgefallen sind.
Dunlose (14) und Sezary (50) teılen je einen Fall von tuberkulöser
Meningitis mit, der ein Erythema nodosum vorausgegangen war.
Durante (15) wendet sich in seiner Arbeit gegen die Annahme
einer Beziehung von Erythema nodosum zur Tuberkulose, zumal in
3 Fällen die Pirquetsche Reaktion negativ ausgefallen war.
Impetigo contagiosa.
K. Dohi und Sh. Dohi (13) befassen sich in ihrer Arbeit mit
der Klinik und Ätiologie der Impetigo contagiosa. Sie unterscheiden
zwei Formen dieser Erkrankung — die Impetigo contagiosa albo-
staphylogens und die Impetigo contagiosa streptogenes. Die erste
tritt besonders in der warmen Jahreszeit epidemisch, fast ausschließlich
bei Kindern auf. Die unbedeckten Körperstellen werden bevorzugt.
Klinisch ist diese Form charakterisiert durch Blasen mit klarem
Inhalte und dünne Krustenbildung im Stadium der Abheilung. Die
Impetigo streptogenes ist die gewöhnliche Form der Impetigo conta-
giosa, die auch in Europa stets sporadisch vorzukomınen pflegt.
Walter Pick (45) bringt einen für die Frage der Ätiologie der Im-
petigo contagiosa neuen Befund. Bei einer großen Zahl von Iınpetigo-
fällen fand der Verf. im Bläscheninhalte, im Krustensekrete Zell-
formen, die große Ähnlichkeit mit Entwicklungsstadien gewisser
Kokzidien aufwiesen. Die Gebilde finden sich teils frei, teils in Epithel-
zellen oder Leukozyten eingeschlossen.
Dieselben Formen fanden sich auch im Sekrete der Conjunc-
tivitis Iymphatica. Auffallend ist, daß diese Befunde bei Impetigo
contagiosa nur zu bestimmten Zeiten erhoben werden konnten und
während der ganzen Winterszeit fehlten. Vielleicht weist dies darauf-
hin, daß die Impetigo keine einheitliche ätiologische Gruppe darstellt.
Auf die Beziehungen der Dermatitis exfoliativa Ritter zum Pem-
phigus contagiosus wird von Sorgente (53) hingewiesen. Die
Dermatitis Ritter stellt oft nur eine schwere Varietät des Pemphigus
vor. Doch muß die Dermatitis Ritter nicht immer wie der Pemphigus
neonatorum parasitären Ursprungs sein, sondern kann auch eine
toxische oder irritativ mechanische Ursache haben.
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 719
Die Prädisposition zu dieser Erkrankung liegt vielleicht im
einer angeborenen Schwäche der Haut.
(Die Fälle, die Sorgente (53) anführt, weichen von dem
gewöhnlichen Bilde der Dermatitis ab und gleichen mehr der Erythro-
dermia desquamativa. Ref.)
Hazen (27) weist in seiner Arbeit auf Beziehungen des Pem-
phigus foliaceus zum Pemphigus neonatorum hin. Während im all-
gemeinen der Pemphigus foliaceus nur als eine besondere Form des
Pemphigus vulgaris aufgcfaBt wird, dessen Ätiologie noch nicht
geklärt ist, sieht der Verf. in dem Pemphigus foliaceus eine Pyo-
zyaneuserkrankung.
Hautdiphtherie.
Bei einem Falle von Rhinitis und Vulvitis diphtheritica fand
Verbizier (57) auch in Furunkeln an verschiedenen Stellen des
Körpers Diphtheriebazillen.
Säuglingsfurunkulose.
Szily (52) und Beck berichten in ihren Arbeiten über gute
Resultate der Behandlung der Furunkulose mit Autovakzine. |
Beck hat auch von der Histopinbehandlung der Furunkulose
(wässeriger Extrakt aus Staphylokokkenkulturen nach Wasser-
mann) gute Erfolge gesehen.
Mykosen.
Geber (23) macht interessante Mitteilungen über eine kleine
Favusepidemie in einer Säuglingsanstalt. Die Epidemie nahm ihren
Anfang von einem Kinde einer seit 30 Jahren an Kopffavus leidenden
Frau. Der Säugling erkrankte an einem disseminierten Favus. Nicht
nur Säuglinge desselben und des anstoßenden Zimmers wurden
infiziert, sondern auch Kinder in ganz entfernt gelegenen Zimmern
mit anderem Pflegepersonale. Ältere Kinder und Mütter wurden
nicht infiziert. Daraus schließt der Autor mit Recht, daß bei Neu-
geborenen eine besondere Empfindlichkeit der Haut bestehen muß.
Die Inkubation beträgt 6 bis 10 Tage.
Bloch (7) gibt uns in seiner Arbeit einen guten Überblick
über die Trichophytien und verwandte Pilzerkrankungen der Haut,
während Riehls (49) Arbeit sich hauptsächlich mit der Klinik des
Mikrosporie und ihrer Differenzierung gegenüber Ekzem, Psoriasis,
Seborrhöe, Alopecia areata u. a. beschäftigt.
Dermatosen unbekannter Ätiologie, Ekzeme, exsu-
dative Diathese.
Feer (18) gibt eine erschöpfende Übersicht über die Klinik
und Pathogenese des Ekzems im Kindesalter. Die Pädiater halten
seit jeher fest an der Bedeutung der Konstitution und Ernährung
720 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
des betreffenden Individuums für die Entstehung des Ekzems. In
neuerer Zeit war es namentlich Czerny, der mit Nachdruck auf die
Wichtigkeit dieser Anschauung hinwies und uns mit dem Sym-
ptomenbilde seiner exsudativen Diathese, einer angeborenen, meist
familiären Konstitutionsanomalie bekannt machte. Fast alle Kinder-
ärzte haben sich der Auffassung Czernys angeschlossen und fassen
das Ekzem als Symptom einer bestehenden Konstitutionsanomalie auf.
Nach Feer (18) muß man konstitutionelle oder disponierende
Ursachen einerseits und auslösende provozierende Ursachen anderseits
unterscheiden. Disponierende Ursachen geben die exsudative oder
lymphatische Diathese ab, wobei als disponierende Einzelmomente :
Erblichkeit, familiäres Auftreten, Alter, Geschlecht, Hautpigmen-
tation, Neuropathie und Stoffwechselstörungen zu betrachten wären.
Unter den auslösenden Ursachen unterscheidet Feer (18)
1. äußere Ursachen, wie mechanische, chemische und thermische
Schädlichkeiten und
2. immer auslösende Ursachen, als welche Magen-, Darm-
störungen, intestinale Intoxikationen, Infektionskrankheiten gelten
können.
Feer bespricht das nässende krustöse Kopfekzem, das disse-
minierte trockene Ekzem, das skrofulöse Ekzem, den Intertrigo, die
Erythrodermia desquamativa und den Strophulus. Mit den Haut-
erscheinungen kombinieren sich häufig Schleimhautveränderungen,
wie Landkartenzunge, Katarrhe des Respirationstraktes, Darm-
erscheinungen. Die bei Ekzem mitunter vorkommenden plötzlichen
Todesfälle sind auf einen bestehenden Status thymicus oder auf eine
latente Sepsis zurückzuführen.
Die Behandlung des Ekzems beschränkt sich nicht auf äußere
Maßnahmen, sondern soll auch diätetischer Art sein. Im allgemeinen
übt eine Reduktion der Nahrung einen günstigen Einfluß auf die
Heilung der Ekzeme aus. Daß diese Reduktion nicht bei jedem
Ekzemfall durchgeführt werden darf, hebt neuerdings wieder Finkel-
stein (20) besonders hervor. Bei knapp ernährten, nur mäßig zu-
nehmenden Ekzemkindern ist jede einschneidende Kostbeschränkung
zu vermeiden; ja, bei solchen Fällen kann das Ekzem durch reichliche
Ernährung gebessert oder gar geheilt werden.
Gute therapeutische Erfolge bei Ekzem sah Per!imann (44)
durch Heißluftbehandlung, Bantin {4) lobt Pellidol und Azodolen,
dem Scharlachrot verwandte Präparate zur Behandlung der Ekzem-
formen.
Halberstadt (26) teilt einen Fall von akuter Nephritis nach
ıınpetiginösem Ekzem mit.
Aschenheim (3) studierte die Frage der Eosinophilie bei
exsudativer Diathese.
Seine Befunde sprechen gegen die Auffassung Rosensterns,
daß die Eosinophilie ein dem Ekzem koordiniertes Symptom der
exsudativen Diathese sei.
Nr. Il Monatsschrift für Kinderheilkunde. 721
Erytheme.
Geber (24) faßt die idiopathischen Erythemfälle als leichte
Sepsisfälle auf und zeigt an de: Hand seiner Untersuchungen, daß
es mitunter gelingt, ihre Ätiologie und Pathogenese genau festzustellen.
Fearnsides (16) erwähnt einige Fälle von schwerer Darmerkrankung,
die von verschiedenen Hautveränderungen, wie Erythem, Urtikaria,
Purpura, Teleangiektasien begleitet warén. Comby (10) bespricht in
seiner Arbeit Details der Cutis marmorata, die besonders häufig
bei Luetikern, bei Tuberkulose, Myxödem, Mongoloiden, und zwar
nicht nur vorübergehend, sondern ständig anzutreffen ist.
Nobl (42) bringt einen Beitrag zur Pathologie der vakzinogenen
Ausschläge ; er unterscheidet zwei Typen der generalisierten Vakzine.
Bei der einen Form handelt es sich um exanthematisch ausgestreute
mikropapulöse Effloreszenzen, deren vakzinale Natur aus der zeit-
lichen Beziehung zu den Impfaffekten zu erkennen ist. Die zweite
Form stellt ein Exanthem dar, dessen Einzeleffloreszenzen alle kenn-
zeichnenden Eigenschaften der Kuhpocke darbieten. Bei der Vaccine
generalisata dürfte es sich um eine verzôgerte Antikôrperbildung
handeln, welche die Propagation und Vermehrung des zirkulatorischen
Virus nicht im Säftestrome zu vernichten vermag und dasselbe erst
bei seiner Degenerierung und regionären Vermehrung in der Haut
erreicht.
Comby (9) gibt eine kurze Übersicht über Bromexantheme
und erwähnt einen Fall, der sich an die schon bekannte kleine Zahl
von Beobachtungen anschließt, daß ein Brustkind, dessen Mutter
aus ırgend einer Ursache längere Zeit Brom nimmt, ein Bromexanthem
akquirieren kann. Es handelt sich in solchen Fällen um Übergang
des Broms durch die Milch in den kindlichen Organismus.
Vitiligo.
Im Anschlusse an heftiges Erschrecken kam es in dem von
Mallinckrodt (37) mitgeteilten Fall zur Bildung von Vitiligoflecken
am Stamme und allmählich zum völligen Ergrauen der Haare.
Späterhin trat noch eine leichte Chorea auf. Im Anschlusse an zwei
andere in der Literatur mitgeteilte Fälle will der Verf. eine gemein-
same Grundlage für Vitiligo und Chorea annehmen, nämlich eine
besondere Anfälligkeit des Nervensystems gegenüber gewissen Schäd-
lichkeiten, die teils in den bei Infektionskrankheiten sich bildenden
Giften, teils in einem möglicherweise sich bildenden Autotoxin zu
suchen sind. Hierher gehören auch die Fälle von Vitiligo nach Skar-
latina ; ein derartiger Fall wird von Hill (29) beschrieben.
Tumoren.
Odstrčil (43) beschreibt einen seltenen Fall von multiplem
Riesenzellensarkom der Haut mit Metastasen in inneren Organen
bei einem 6 Monate alten Kind. Magyar (36) demonstriert in der
Siztung vom 13. Juni 1912 in der Gesellschaft für innere Medizin
722 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
und Kinderheilkunde ein 61/. Monate altes Kind mit Hämangionen
im Gesichte, die in letzter Zeit exzessiv gewachsen sind und walır-
scheinlich sarkomatös entartet sind. Ein zweites Kind mit Schwimm-
hosennaevus, in dessen Bereich erodierte Knoten — Sarkome —
aufgetreten sind.
Haarerkrankungen.
Hübner und Walter (31) hatten Gelegenheit, eine kleine
Epidemie von Trichorrhexis nodosa bei Schulkindern in einem kleinen
‚Orte Thüringens, und zwar ausschließlich bei Mädchen, zu beobachten.
I. Angeborene Dermatosen.
Galewsky (22) berichtet über 3 Fälle von Erythrodermia
congenitalis ichthyosiformis, die mit dem von Brocq 1902 be-
schriebenen Krankheitsbilde übereinstimmen. Es handelt sich um
eine kongenitale Affektion, welche das ganze Leben hindurch ohne
besondere Veränderung, vor allem ohne Störung des allgemeinen
Gesundheitszustandes fortbesteht. Sie äußert sich ir einer allgemeinen
geblichroten Verfärbung der Haut — besonders stark im Gesichte —
einem ichthyosisartigen Zustande der Haut, einer Hyperkeratose
der Hände und Füße und in einzelnen Fällen speziell am Halse,
Nacken und an den Gelenksbeugen in einer beträchtlichen Steigerung
der Papillenwucherung. Die Affektion findet sich mehr bei weiblichen
als bei männlichen Individuen und nicht selten bei mehreren Mit-
gliedern einer Familie.
Brocg hat seinerzeit dieses Kıankheitsbild als Erythrodermie
congénitale ichthyosiforme avec hyperepidermotrophie genau be-
schrieben und auf die Übergangsformen zum Keratoma palmare et
plantare, zum Keratoma malignum, zur Epidermolysis bullosa here-
d'Lana usw. hingewiesen. Diese Fälle von ichthyosiformer Erythro-
dermie stellen nach Bruhns (8) sogenannte Übergangsformen von
der Ichthyosis congenita zu der Ichthyosis vulgarıs dar. Gerade
diese Formen scheinen dafür zu sprechen, daß wir nicht berechtigt
sind, beide Ichthyosisarten als etwas prinzipiell ganz Verschiedenes
anzusehen. Manche dieser Fälle sind mit körperlichem und ESCH
Zurückgebliebensein kombiniert.
Kantor (32) bespricht an der Hand eines Falles die Theorien
über die Entstehung des Naevus lincaris systematicus. Die älteste
Theorie stammt von Bärensprung, der einen Zusammenhang
zwischen Nervenverlauf und Nävi annahm. Erkrankangen des
Spinalganglions sollten zur Entstehung dieser Nävi führen. |
Diese Theorie wird heute nicht mehr anerkannt, vor allem
weil pathologisch anatomisch keine Veränderungen der Intervertebral-
ganglen zu konstatieren sind. Kantor (32) schließt sich der Auf-
fassung Blaschkos an, daß an dem Auftreten der in Rede stehenden
Hautaffektion Entwicklungsstörungen im embryonalen Leben maß-
gebend sind.
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 723
Hinselmann (30) sah bei einem Neugeborenen das Gesicht
bedeckt mit zahlreichen weißlichen Bläschen, die sich hart anfühlten
und frei von entzündlichen Erscheinungen waren. Auch auf der
behaarten Kopfhaut, auf Brust und Rücken waren die gleichen
Gebilde vorhanden. An den Fußsohlen standen dichgtestellte
Bläschen mit wasserklarem Inhalte. Unter Abschuppung heilte der
Prozeß am 7. Tage ab, die Haut wurde glatt und normal, Der Autor
faßt die Veränderungen an den Fußsohlen als Schweißdrüsenzysten,
die am übrigen Körper als Stauung des Talgdsüsensekrets in den
Haarbälgen auf. (Miliaria sebacea Jacquet et Hydrocystomatosis
congenitalis.)
Comby (11) stellt die Lingua scrotalis der Lingua geographica
gegenüber. Die Lingua scrotalis, Faltenzunge, ist eine kongenitale
familiäre Anomalie, während die Landkartenzunge erst nach den
ersten Lebensmonaten sich ausbildet. Comby (11) faßt die Falten-
zungc als eine trophische Störung auf, als eine Mißhildung, deren
eigentliche Ursache unbekannt ist und die man am besten mit der
Ichthyosis der Haut vergleichen kann.
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Jahrbuch f. Kinderheilk., Bd. LXXV,
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Kinderheilk., Bd. LXXV.
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Ergebnisse der bakteriologisch-serologischen Forschung
im Jahre 1912.
Von Dr. Th. Messerschmidt,
Assistent der bakteriologischen Anstalt im Institut für Hygiene und
Bakteriologie der Universität Straßburg.
Vorliegende ‚Ergebnisse‘ sollen eine Ergänzung zu den im
Laufe des Jahres erstatteten Einzelreferaten bilden. Es war die
Absicht des Referenten, die wichtigsten Arbeiten des Jahres, die einen
Fortschritt in der Forschung bedeuten, noch einmal in übersicht-
licher Form als Tatsachen zusammenzust-llen. Auf Einzelheiten und
Literaturangaben wurde daher möglichst verzichtet.
126 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
Tuberkulose.
Im Vordergrunde der Interessen stehen die Typenfrage und das
Vorkommen der Bazillen im Blute.
Die exakten, einwandfreien Untersuchungen aus dem kaiserl.
Gesundheitsanıt bestätigen in großzügig angelegten Arbeiten die
Lehre Kochs, nach der streng zu scheiden ist ein Typus humanus
und ein Typus bovinus (neben anderen, die für die menschlichc Pa-
thologie nicht in Betracht kommen). Beide sind gleichmäßig pathogen
für Meerschweinchen. Der Typus humanus entfaltet seine pathogenen
Eigenschaften hauptsächlich gegen den Menschen, nicht gegen
Rinder und Kaninchen. Bei diesen Tieren vermag er nur lokale, keine
Allgemeininfektionen zu setzen. Der bovine Typ erzeugt allgemeine
Tuberkulose beim Rinde und beim Kaninchen (Perlsucht!), beim
Menschen ruft er lokale Erkrankungen hervor.
Umwandlungen des einen in den andern Typus sind nicht
mit Sicherheit beobachtet. Eine eingehende Darstellung der Unter-
schiede findet sich bei Weber (Löfler - Festschrift des Zentralbl. f.
Bakteriologie). Das praktische Resultat dieser Untersuchungen ist
folgendes: Die tuberkulöse Infektion eines Menschen erfolgt vom
kranken Menschen. (Nichtvom Rinde!) Der Karnpf gegen die Tuber-
kulose muß sich daher gegen den kranken Menschen richten, muß
zu verhindern suchen, daß dieser andere Menschen infiziert.
Der Nachweis von Tuberkelbazillen im strömenden Blute von
Kranken aller Stadien gelang sämtlichen Untersuchern. Es ist
also, streng genommen, die Tube:kulose als Bakteriärnie aufzufassen
(ebenso, wie die Syphilis, vgl. dort).
Tür die Diagnose der Tuberkulose ist der Nachweis der Much-
s:hen Granula ebenso wertvoll, wie der Befund von Tuberkel-
bazillen.
Die Berichte über die Chemotherapie der Tuberkulose sind wohl
noch nicht spruchreif.
Diphtherie.
Der Nachweis der Diphtheriebazillen dürfte durch die Angaben
von Conradi und Trosch — falls diese allgemeine Bestätigung
finden sollten — mittels der Tellurplatte eine wesentliche Erleichte-
rung gefunden haben, da auf derselben die Diphtheriebazillen als
schwarze Kolonien wachsen. Auf dem von Rankin angegebenen Fuch-
sinnährboden sollen die Diphtheriebazillen als rote Kolonien wachsen.
Von Interesse ist auch die Angabe Walters, daß Pseudo-
diphtheriebazillen gelegentlich Eigenbewegung besitzen; neben
der üblichen Doppelfärbung soll eine einfache ‘Methylenblau- —
richtiger wohl Gramfärbung — zur Anwendung kommen. v. Prze-
woski weist darauf hin, daß die Polkörperchen sehr zahlreich bei
echten, spärlich bei Pseudodiphtheriebazillen vorkommen.
Bei der diagnostischen Kutanimpfung nach Art der v. Pirquet-
schen Tuberkulinreaktion sah v. Szontagh mit Diphtherietoxin
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 727
33%, aller Kinder positiv reagieren, Diphtheriekranke reagierten 443%,
positiv.
Kolmer hält die stark granulierten Bazillen stets für virulent :
sonstige Klassifizierungsversuche gelingen nur schwer, da biologische
Beziehungen zwischen allen echten und unechten Di.. Baz. bestehen
sollen. Diese hängen zum Teil auch wohl von der Art der Nährböden
ab, besonders was die Giftbildung angeht, wie Berry und Blackburn
nachwiesen. Ein Teil dieser Gifte ist an die Lipoide gebunden, eine
aktive Immunisierung gegen diese ist nach M&na: d nicht möglich.
Neben der subkutanen beziehungsweise intravenösen Injektion
von Heilserum empfiehlt Lorcy, die diphtherischen Beläge mit
in physiologischer Kochsalzlösung 1 : 30 verdünntem Heilserum
zu betupfen. Die Heilung soll auf diese Weise wesentlich beschleunigt
werden. Im übrigen wird von allen Seiten empfohlen, große Mengen
des Heilserums möglichst intravenös, eventuell an mehreren Tagen
nacheinander zu geben.
Die Entkeimung der Bazillenträger gelingt nach fast ein-
stimmiger Angabe sämtlicher Forscher weder durch Gurgelwässer,
durch Pyozyanase noch durch aktive Immunisicrung. — Petruschky,
ziemlich als einzigster, sah Heilung derselben durch aktive Immu-
nisierung mit abgetöteten Bazillen.
Besondere Aufmerksamkeit dürfte in Zukunft auch der Haut-
diphtherie zu schenken sein. Diese tritt in schweren, nekrotischen,
tiefen Geschwüren in die Erscheinung, die sich eventuell über den
Körper verbreiten. Mehrfach liegen Berichte vor, wo dieselben mit
Lues verwechselt wurden ; erst durch die Autopsie wurde die Diagnose
gestellt. Einzelne, während des Lebens — durch die bakteriologische
Untersuchung — diagnostizierte Fälle heilten nach Anwendung
des Heilserums in kurzer Zeit.
Typhus.
Von Inte:esse sind Nachprüfungen der von Michaelis 1911
angegebenen Säureagglutination. Es sollen Typhusbazillen durch
andere Konzentrationen von Säure agglutiniert werden als Para-
typhus-, Koli- usw. -bazillen. Eine rückhaltlose Bestätigung der
Untersuchungen erfolgte bisher nicht.
Metschnikoff und Besredka, Broughton u. a. impften
gegen 1500 Menschen mit lebenden sensibilisierten Typhusbazillen ;
gegenüber den abgetöteten Vakzins scheint dies abgeschwächte,
lebende wesentliche Vorzüge zu haben. Die Lokal- und Allgemein-
reaktion, die mit den alten Vakzins so energisch war, daß oftmals
eine Wiederholung der Impfung unbedingt verweigert wurde, ist
nach der neuen Methode ganz geringfügig. Schädigungen der Impf-
linge, Bazillenträgertum wurden nicht beobachtet.
Hingewiesen sei noch auf die Denkschrift über die seit dem
Jahre 1903 unter Mitwirkung des Reiches erfolgte systematische
Typhusbekämpfung im Südwesten Deutschlands (Arbuiten a. d. kais.
Gesundheitsamt, XLTI). Ein stattlicher Band von nahezu 600 Seiten
728 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
enthält die Erfahrungen über die nach Kochschen Ideen durch-
geführte Typhusbekämpfung, beleuchtet vom ärztlich-hygienischen
und juristischen Standpunkt. Den rein praktischen Erfolg der Be-
kämpfung zeigt eine statistische Angabe, nach der die Zahl der jähr-
lichen Typhuserkrankungen im Bekämpfungsgebiete um 59% ab-
genommen hat. Bedauerlicherweise ist dem Kindertyphus kein
spezielles Kapitel gewidmet. Für die Epidemiologie des Typhus hat
derselbe mindestens eine ebenso große Bedeutung wie die Bazillen-
träger. Referent hatte des öfteren Gelegenheit, Typhen bei Erwachsenen
zu sehen, die sich bei nicht diagnostizierten Fällen von Typhus bei
Kindern infiziert hatten. Erst nachträglich wurde hier durch die
serologischen und bakteriologischen Untersuchungen die Diagnose
gestellt. Es kann daher nicht streng genug gefordert werden, daB
in Typhusgegenden jedes Kind mit eine: nicht eindeutigen fieber-
haften Erkrankung bakteriologisch untersucht wird.
Die Bestrebungen, Typhusbazillenträger von ihren Bazillen
zu befreien, schlugen fehl. Uhlenhuth und Messerschmidt
stellten teils im Tier, teils im Menschenversuche fest, daß trotz
hochgetriebener aktiver Immunisierung die Bazillen nicht aus der
Galle verschwinden. Eine Reihe chemischer Präparate war ebenfalls
wirkungslos.
Milzbrand.
Bei Milzbrand mit starken meningealen Erscheinungen finden
sich (nach Leo Pollak) im Lumkalpunktat Milzbrandbazillen. Aus
diesem gelingt der Nachweis leichter und schneller als aus dem Blute.
In vitro und in vivo hat das Salvarsan stark bakterizide Eigen-
schaften gegen Milzbrandbazillen. Im Reagenzglase töten minimale
Mengen des Präparats die Bazillen ab; auf an Milzbrand erkrankte
Tiere und Menschen hatte Salvarsan recht gute Heilwirkungen.
Tetanus.
Nicht ohne Interesse dürften Angaben von Th. Kocher sein,
der in Verfolgung von Versuchen von Meltzer und Auer bei Tetanus
Magnesiumsulfat in 15°, iger Lösung intradural in Dosen von 10g
injiziert. In dieser Form hat das Magnesiumsulfat eine ausgesprochen
anästhesierende Wırkung. Die Patienten verfallen in einen langen,
tiefen Schlaf, in dem die Herztätigkeit nicht gestört wird; darin
besteht ein wesentlicher Vorzug vor der Chloroformnarkose. Schä-
digungen wurden nicht beobachtet. Auf die Heilwirkung des Te-
tanusantitoxins verzichtet Kocher nicht.
Pertussis (Influenzabazillen).
In der bei weitem größten Mehrzahl der Fälle ıst die Kom-
plementbindung positiv, wenn Patientenserum mit Aufschwem-
mungen oder Extrakten der Bordet- Gengouschen Keuchhusten
beziehungsweise Influenzabazillen und Komplement gemischt wird.
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 729
Für Verdachtsfälle stellt die Komplementbindung also eventuell
ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel dar.
Übertragungen des Keuchhustens auf Tiere, von denen Inaba
berichtet, bedürfen wohl weiterer Bestätigung.
Von besonderem Interesse sind die Untersuchungen von
Brückner, Gaehtgens und Vogl, die bei einer größeren Zahl
von chronischen Lungenaffektionen bei Kindern Influenzabazillen
im Auswurfe fanden. |
Streptokokken-Staphylokokken.
Staphylomykotische Hauterkrankungen durch Opsonine —
richtiger wohl Vakzine — zu heilen, wurde im Berichtsjahre mehrfach
empfohlen. Die technisch nicht ganz einfache Bestimmung des op-
sonischen Index nach Wright ist nach übereinstimmendem Urteile
sämtlicher Untersucher für die Therapie nicht mehr nötig. Wright
selbst hat sie verlassen. Polyvalente Vakzins: Opsonogen, sind
käuflich zu haben. Autovakzins werden in der Weise hergestellt,
daß der Eiter des Patienten auf Agar ausgestrichen wird. Die er-
haltenen Kulturen werden zu Reinkulturen verarbeitet; diese werden
durch einstündiges Erwärmen auf 60° abgetötet. Nachdem man sich
von der Sterilität des Vakzins überzeugt hat, werden davon dem
Patienten im Zwischenraume von je einigen Tagen steigende Mengen
subkutan injiziert. Auch bei den multiplen. Hautabszessen der
Säuglinge hat sich diese Therapie nach den neuesten Ergebnissen
glänzend bewährt (v. Szily).
Die früher vielfach vertretene Ansicht, die hämolytischen
Fähigkeiten Jder Strepto- und Staphylokokken in Zusammenhang zu
bringen mit ihrer Virulenz, wird in den vorliegenden Arbeiten mehr
und mehr aufgegeben (Jaffe).
Syphilis und Spirochäten.
1. Wassermannsche Reaktion.
Sie ist keine spezifische Antikörperreaktion und hat daher
eine bedingte Zuverlässigkeit. Allerdings ist diese — geübte und
zuverlässige Untersucher vorausgesetzt — ziemlich bedeutend.
Bestrebungen, die Reaktion zu „verfeinern“, führten zu keinen
wesentlichen Fortschritten. Kann man schon allein auf die positive
Reaktion hin nicht die Diagnose Lues stellen, so soll man sich
hüten, aus der so subtilen Reaktion mehr herauszulesen, als
sie bedeutet: nämlich ein wertvolles Symptom der Syphilis.
Vergegenwäërtigt man sich diese Tatsache, so erfüllt man
Wassermanns eigene Forderung: Es ist besser, eine Syphilis zu
wenig als eine zuviel zu erkennen. Die Reaktion mit dem Leichen-
blute ist nach Schmidt zuverlässig. Die Erklärungsversuche der
Reaktion. waren früher rein chemischer Natur. Traube gab nach
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 50
730 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. ll
sehr scharfsinnigen Untersuchungen neuerdings eine physikalische
Erklärung. |
Die Spirochätenzüchtung gelang inehreren Forschern. Ob in-
dessen die echte Spiroch. pallida reingezüchtet wurde oder eine andere,
darüber sind die Akten noch nicht geschlossen. Schereschewsky,
Noguchi, Tomaczewski, Mühlens, Sowade u. a. berichten,
daß ihnen die Reinkultur gelang. Nur Mißerfolge bei zahllosen Ver-
suchen erlebte u. a. Mulzer. Während die Spiroch. pallida zu den
obligaten Anärobiern gehört, sind die eigentlichen Blutspirochäten
(des Rekurrens) nach Noguchi als ‚aerotrope Anärobier‘‘ zu be-
trachten.
Von besonderem Interesse sind die Untersuchungen von Uhlen-
huth und Mulzer, die von Aumann bestätigt wurden, daß dureh
Verimpfung von Blut, Sperma, Milch usw. in die Hoden von Ka-
ninchen bei den Impftieren Hoden- und Allgemeinsyphilis entsteht.
Die Spiroch. pallida bleibt also nicht am Orte der Invasion haften,
um dort lokale Prozesse hervorzurufen, sondeın dringt, wie fast ale
Mikroorganismen, in die Blutbahn ein. (Für die Tuberkulose und die
Diphtherie wurde für ihre Erreger ein ähnliches Verhalten beob-
:chtet.) |
Englische Forscher, Roß, Jennings; Moolgavkar; Henry
berichten über die Entwicklung der Spiroch. pallida aus cinein intra-
zellulären Parasiten. Die Darstellung der Parasiten, die als Leuko-
zyteneinschlüsse sichtbar sind, gelingt in 5 Minuten mit Agar-
Methylenblau-Lösung, der Natrium citric., NaCl, Atropin zugesetzt
ist (Britisch Med. Journ. vom 14. Dezember 1912). Die Parasiten
sind kupferfaıbig mit dunkler gefärbten Granulationen. Der Leu-
kozytenkern ist blaßhlau, die Granula sind scharlachrot. Ähnliche
Parasiten finden sich beim Meerschweinchen und Regenwurm. Aus
ihnen entstehen Spirochäten. Nach Analogie schl’eßen die Autoren,
daß diese Einschlußparasiten die eigentlichen Syphiliserreger sin(d.
Auf die umfangreiche Salvarsantherapie schon jetzt näher ein-
zugehen, scheint dem Referenten verfrüht. Der ‚„Wasseıfehler“ wird
von der einen Seite für üble Nebenwirkungen verantwortlich gemacht,
während auf der andern Seite diese als reguläre Arsenvergiftungen
angesprochen werden. Auch die Frage der Neurorezidive bedarf
weiterer Klärung. Daß man über diese Versager die glänzenden
Heilerfolge nieht vergessen darf, bedarf wohl kaum der Erwähnune.
Akute epidemische Kinderlähmung.
Durch die großen Epidemien, die in den Kulturstaaten
herrschten, ist die Epidemiologie in einigen wichtigen Punkten
wesentlich geklärt worden.
Die Infektiosität steht jetzt wohl außer Frage, zumal es gelang,
‚Affen und Kaninchen zu infizieren. Neustätter und Stroh konnten
durch Verimpfen von Staub aus Wohnungen, in denen kranke
Kinder lagen, bei Alfen typische Lähmungen erzeugen. Das Virus
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 731
passiert Berkefeldkerzen und ist demnach dem filtrierbaren
Virus zuzurechnen. Ob es sich um eigentliche Organismen handelt,
ist fraglich — sichtbar sind sie bis jetzt wenigstens nicht. In Amerika
will man durch Besprengen der staubreichen Straßen die Weiter:
verbreitung der Poliomyelitis verhindert haben. Ob die Insekten bei
der Weiterverbreitung eine Rolle spielen, ist ebenfalls zweifelhaft.
Aussagen der Eltern, daß die Kinder einige Tage vor der Erkrankung
gestochen seien, beweisen wenig; auch die Tatsache, daB im Innern
der großen Städte weniger häufig Erkrankungen konstatiert werden
als an der Peripherie, ist nicht ohneweiters dafür verwerthar.
Flexner und Lewis konnten allerdings in Fliegen, die auf infizierten
Kindern saßen, das Virus nachweisen.
Die Infcktiosität des Nasen-Rachen-Sekrets wird in SEN
hetont und infolgedessen die Desinfektion desselben empfohlen, um
die Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
`- Therapeutische Versuche waren bisher erfolglos.
Masern.
Mehrfach wurde über erfolgreiche Versuche, Masern auf Tiere
(Goetze auf Schweine, Lukas und Poiser auf Affen) zu übertragen,
berichtet. Eingehende Untersuchungen fehlen indessen noch hier-
über ebenso wie über die Natur des Erregers, der gelegentlich als
ultravisibeles Virus bezeichnet wird.
Sehr interessant sind die Angaben (Aronson und Sommer-
feld), in denen eine exquisite Giftigkeit des Harnes von Masern-
kranken für Meerschweinchen und Kaninchen berichtet wird; auf-
fällig ist allerdings, daß der Urin bei Serumexanthemen und einigen
anderen Exanthemen sich ähnlich verhält.
Scharlach.
Eine Einigung über den Nutzen der verschiedenen Strepto-
kokkensera ist bisher nicht erfolgt, obgleich von verschiedenen Seiten
ein im allgemeinen milderer Verlauf nach Anwendung des Serams
berichtet wird. Die Vakzination mit abgetöteten Streptokokken
‘bezeichnet Jochmann als wertlos. Direkte Beziehungen zwischen
den Streptokokken und dem reinen Scharlach scheinen auch nach
«den Untersuchungen von Jungmann u. a. nicht zu bestehen; nur
ın schweren Fällen gelang ihm der Nachweis derselben im Blute.
Die schon früher von Weisbecker, Huber und Blumen-
thal u. a. empfohlene Anwendung von Rekonvaleszentenserum beim
Scharlach wurde unter technisch veränderten Verhältnissen von
Reiß und Jungmann neu versucht. Die Autoren injizierten den
schwer Kranken (Scarlatina gravissima) 40 bis 100 cm? ıntravenös
und sahen danach in 10 Fällen überraschend günstige Beeinflussung
der Patienten. Die Erfolge der Autoren dürften einer Bestätigung
an sehr großem Materiale wert sein (Technik, vgl. Deutseh. Arch.
f. klin. Med., 106, S. 70).
ur
732 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
Die Bedeutung deı Döhleschen Einschlußkörperchen, die von
Kretschmer eingehend studiert wurden, ist noch unklar, zumal
ob ihnen die Rolle eines Erregers des Scharlache zukommt.
Ernährung und Stoffwechsel.
E. Ausset. L’emploi de laits condensés chez le nourrisson. (Bull. de
la soc. de péd. de Paris, 1912, p. 264.)
Ausset spricht sich gegen die Verwendung der kondensierten
Milch aus; sie blendet durch Scheinerfolge, die in starken Zunahmen
bestehen. Betrachtet man jedoch den gesamten Ernährungszustand
und das klinische Befinden, so ist der Mißerfolg offenkundig.
R. Weigert.
Moro (Heidelberg). Uber die Neutralrotreaktion der Milch. (Mün-
chener med. Wochenschr., 1912, Nr. 47.)
Zwei Tropfen einer einprozentigen Neutrallösung (in physio-
logischer Kochsalzlösung), zu zirka 5 cm® Kuhmilch gegeben, färben
diese 'rotviolett, Frauenmilch dagegen gelb. Sauber abgezogene
Frauenmilch behält bei Zimmertemperatur die charakteristische
Reaktion etwa 30 Stunden hindurch, erst nach Ablauf dieser Zeit
erfolgt Rotfärbung. Wird die Frauenmilch jedoch in der Kälte
aufbewahrt, dann reagiert sie sehr bald rot, doch schlägt diese Rot-
färbung in Gelb um, sobald eine Erwärmung der Milch stattfindet.
Die Neutralrotreaktion ist sehr geeignet, um festzustellen,
ob eine konservierte Frauenmilch noch zu Ernährungszwecken
tauglich ist oder bereits als verdorben bezeichnet werden muß. Man
füllt einen Kaffeelöffel mit der betreffenden Frauenmilch und be-
netzt die Oberfläche mit einem kleinen Tropfen der erwähnten Neutral-
rotlösung. Wenn sofortige Rotlösung auftritt, dann ist die Milch
nicht mehr zu verwenden.
Die Neutralreaktion ist etwas empfindlicher als die Alkohol-
probe. Ein Zusatz von Kuhmich zur frischen Ammenmischmilch
(1: 10) läßt sich dureh die Neutralrotprobe sehon deutlich nachweisen.
Klotz.
Droogleever Fortuyn. und Klauenseuche. (Nederl. Tijdschr.
v. Geneesk. 1912, II, 973.)
Im ‚Juni 191% ein Rapport von einer Kommission des
Niederländischen Vereins für Medizin zur Untersuchung der Schäd-
lichkeit. der Mileh von an Mund- und Klauenseuche ER Rindern
für den Menschen.
Bei der Sammmelforschung der verschiedenen lokalärztlichen
Vereine hatten sieh keine Anhaltspunkte ergeben, aus welchen
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 733
die Gesundheitsschädlichkeit der betreffenden Milch für den Men-
schen hervorging.
Droogleever behauptet nun weiter, daß die spezifische
Maulseuche-Stomatitis bei dem Menschen nicht diagnostizierbar sei.
Die meiste Ähnlichkeit zeigte sich noch mit der Stomatitis aphthosa.
Es ist aber bis jetzt noch nicht gelungen, aus den klinischen Erschei-
nungen oder aus dem bakteriologischen Befund der betreffenden
Schleimhautaffektion diese Mundseuche-Stomatitis von anderen,
ätiologisch ganz verschiedenen Formen der Stomatitis zu unter-
scheiden. |
Es wird weiter erwähnt, daß während der ausgebreiteten Rinder-
epidemie im Jahre 1911 (mit 70.518 Krankheitsfällen bei den Rindern)
die Zahl der bei den Menschen konstatierten Fälle von Stomatitis
nieht erheblich größer war als in den Jahren 1906 und 1910, in welchen
beim Vieh nur 9 respektive 4 Fälle von Maul- und Klauenseuche
notiert worden waren. Aus diesen Zahlen sollte nach Droogleever die
Harmlosigkeit des Gebrauches der Milch dieser kranken Kühe für
den Menschen genügend hervorgehen, um so mehr als auf dem Lande
noch sehr vielfach ungekochte Milch von Kindern und Säuglingen
getrunken wird.
Droogleever schließt also, daß es nicht möglich sei, die
Maulseuche-Stomatitis von anderen Formen der Stomatitis zu unter-
scheiden und daß bis jetzt kein genügender Grund vorliegt, die Milch
von den an Maul- und Klauenseuche leidenden Kühen für die genannte
Stomatitis verantwortlich zu machen. Graanboom.
Smits. Ist der Gebrauch der Milch von an Maul- und Klauenseuche
leidenden Tieren schädlich für den Menschen? (Nederl. Tijdschr.
v. Geneesk., 1912, II, 980.)
Während der ausgebreiteten Epidemie von Maul- und Klauen-
seuche bei Rindern im Jahre 1911 wurde durch die Sanitätspolizei
in den Helder die Frage erörtert, ob der Gebrauch der Milch der
kranken Tiere zur Entstehung von Erkrankungen der Verdauungs-
organe beim Menschen Veranlassung gegeben hat.
Smits hatte konstatiert, daß die Milch ceinen sehr hohen Katalase-
gehalt zeigte. Es hatte sich weiter ergeben, daß derartige Milch von
hohem Katalasegehalte nur bei den an Maul- und Klauenseuche
leidenden Kühen sich fand, bei welchen das Leiden mit Euter-
eiterung kompliziert war.
Smits konkludiert: 1. durch Kochen wird das Virus der Maul-
und Klauenseuche getötet; diese gekochte Milch ist unschädlich.
2. Die Milch von an Maul- und Klauenseuche leidenden Tieren ist,
wenn diese mit Eutereiterung kompliziert ist, auch in ge-
kochtem Zustande nicht zu benutzen, weil sie zur Entstehung von
Verdauungsstörungen beim Menschen Anlaß geben kann. 3. Ein
abnorm hoher Katalasegehalt der Milch weist auf Eutereiterung
hin, öfters, bevor die klinischen Erscheinungen dieser Eiterung vor-
handen sind. Graanboom.
734 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
Sugai und Monobe (Osaka). Die Leprabazillen in der Milch von
Leprakranken. (Zentralbl. f. Bakt., 1. Orig., Bd. LXVII, S. 233.)
Bei 10 untersuchten Frauen fanden die Autoren 6mal Lepra-
bazillen im Blute, 2 von diesen schieden dieselben mit der Milch aus.
Histologisch ließen sich die Leprabazillen nur in den Muskel-
zellen, nicht im Drüsengewebe nachweisen.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
E. Wieland (Basel). Die Ernährungsstörungen im Süuglingsalter
und deren Behandlung. KEE (Korrespondenzbl.
f. Schweizer Ärzte, Nr. 3, 4 u. 5, 1912.)
Zusammenfassende Darstellung der neueren und neuesten
Lehren über die Ernährungsstörungen und motivierte Empfehlung
des Finkelsteinschen Einteilungsprinzips sowie der Buttermilch
und der Eiweißmilch als künstlicher Heilnahrung. Wieland.
R. Fievez. Quelques types de nourrissons à alimentation vicieuse.
(Scalpel 12. Novembre 1911.)
Variot hat die Phobie vor ungenügender Banking und hat
die Hypotrophie durch Unterernährung beschrieben. Gewicht und
Körperlänge dieser Kinder sind unter dem Normalen. Die Kinder
stecken den Finger in den Mund aus Mangel an Nahrung und
speien kontinuierlich, weil ihr Magen mit einer Flüssigkeit von
ungenügendem Nährstoffgehalt überlastet ist usw.
Barbier hat die Phobie vor dem Salzgehalte der Nahrungs-
mittel, die für Säuglinge bestimmt sind. Er beschreibt Hyper-
trophien und Hypotrophien durch Hypermineralisation. Der Verf.
will in seiner Säuglingskonsultation Fälle der Art beobachtet haben.
Philips (Antwerpen).
R. Fievez. Faut-il soumettre un enfant, atteint de gastro-entérite, à
la diète hydrique? (Scalpel Decembre 1911.)
Theoretische Betrachtungen. Philips (Antwerpen).
Schoute. Die Anwendung von Salzlösung. (Nederl. Tijdschr. v. Ge-
neesk., 1912, I, 5. 1811.)
Unzufrieden mit der subkutanen Applikation der Salzwasser-
lösung wegen der langen Dauer (etwa 1 Stunde für I Liter) und ihrer
Schmerzhaftigkeit, entschloß sich Schoute, eine andere Methode zu
versuchen. Zu diesem Zwecke empfiehlt Schoute die Einspritzung
in das Cavum Retzii (die prävesikale Applikation). Diese bietet
den Vorteil 1., daß der Einstich in den Mons veneris ganz schmerzlos
ist und 2. das schnelle Hinabfließen (bei einer Fallhöhe von 60 cm
braucht 1 Liter Salzlösung nur 9 bis 10 Minuten, wenn das Lumen
der Nadel nur so groß ıst, daß außerhalb des Körpers 1 Liter
Flüssigkeit, frei abfließend, in 8!/, Minuten entleert wird). Das In-
strumentarium ist schr einfach: ein mittelgroßer‘ Trichter, ein
Schlauch von etwa 85 em und eine Nadel von mindestens 5 cm Länge
und nicht zu engem Lumen.
Nr. ll Monatsschrift für Kinderheilkunde. 739
Die Nadel wird über der Mitte der Symphysis Pubis eingestochen,
4 bis 5 cm weit eingeführt entlang der Hinterseite der Symphyse,
in die freie Höhle. Nach Beendigung der Infektion tritt niemals
Flüssigkeit aus der Injektionsstelle ; öfter tritt Harnbedürfnis auf, oder
es fühlt der Patient Druck in der Blasengegend. Nach einigen Stunden
ist die ganze Flüssigkeitsmenge resorbiert. Auch bei einem Kinde
von etwa 8 Jahren ward die Methode mit Erfolg angewendet.
Graanboom.
R. Fievez. A propos de la vu TE des courbes de poids pour
nourrissons. (Scalpel 28. Avril 1912
Die Kritik dieser Popularisierung von Gewichtskurven kommt
im richtigen Moment, da gewisse Ärzte Mißbrauch damit treiben.
Philips (Antwerpen).
R. Fievez. Les dangers de la vulgarisation mal comprise de certaines
données relatives à l'hygiène infantile. (Scalpel 11. Février 1912.)
Es ist nicht Sache der Mütter, eine Gewichtskurve zu inter-
pretieren. Man darf ihnen eine solche Kurve nicht in die Hand geben.
Das Gewichtswachstum hat keine größere Bedeutung als das Längen-
wachstum und das Wachstum anderer Organe. Obgleich er dieser
Meinung ist, klassifiziert doch Verf. die Säuglinge nach ihrer Ge-
wichtskurve. Philips (Antwerpen).
J. Comby. Rumination chez les enfants. (Arch. de Méd. des enf.,
Bd. XV, H. 10.) |
4 neue Beobachtungen an Kindern verschiedener Altersstufen.
Keine neuen Gesichtspunkte. Thorspecken (Bremen).
Bittorf (Breslau). Der Wasser- und Kochsalzstoffwechsel und seine Be-
deutung für Pathologie und Therapie. (Sammlung zwangloser Ab-
handlungen aus dem Gebiete der Verdauungs- und Stoffwechsel-
krankheiten von Albu, Berlin.) (Bd. 111, H. 6, C. Marhold, Halle,
M. 1.50.)
Da auf obigem Gebiet sehr viel gearbeitet worden und in den
groBen Handbüchern alles Wissenswerte längst katalogisiert ist,
so war die Bearbeitung des gestellten Themas keine schwierige.
Verf. hat sich mit großem Fleiß und Geschick seiner Aufgabe ge-
widmet und es wäre unbillig zu tadeln, wenn dieser und jener Punkt
gar zu knapp behandelt erscheint.
Auf den vom Verlag zugebilligten 56 Seiten kann keine in allen
Teilen vollwertige Monographie des Wasser- und Kochsalzstoff-
wechsels geboten werden. Immerhin muß aber betont werden, daß
die große pädiatrische Literatur, die seit der Czerny-Steinitz-
schen Stoffwechselpathologie des Kindes erschienen ist, nur spärlich
benutzt ist. Zur tatsächlichen Berichtigung sei ferner bemerkt, daß
über den Wasserstoffwechsel bei Ichthyosis nicht nur der „einzig
bisher exakt untersuchte Fall von Schwenkenbecher vorhanden
736 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1!
ist‘“. (Cf. Bloch, Ergebnisse der innern Medizin und Kinderheil-
kunde, Bd. 2.) Klotz.
Bahr (Kopenhagen). Untersuchungen über die Ätiologie der Cholera
infantum. Bakteriologische Untersuchung von 75 Fällen von
Cholera infantum (1908— 1909—1910). (Zentralbl. f. Bakt., I, Orig.,
Bd. LXVI, S. 335—386.)
In einer umfangreichen Arbeit teilt Verf. seine Untersuchungen
über das schwierige und undankbare Gebiet der ,,Cholerine‘ mit..
Die Arbeit umfaßt reine bakteriologische Untersuchungen, losgelöst
von der Klinik. Der Einfluß der Ernährung des Kindes auf die Bak-
teriologie des Darmes wurde nicht genau berücksichtigt. Bei
den Angaben über die Ernährung der untersuchten Kinder fehlt
jede Einzelheit.
Ich verkenne nicht den Fleiß des Untersuchers und die Schwierig-
keiten des Gebietes, muß aber gestehen, daß Verf. weniger unser
Wissen über die Cholera infantum und deren Ätiologie als vielmehr
die Bakteriologie des Kinderdarmes gefördert hat.
Verf. fand in Fällen von Cholera infantum in den Fäzes, in Blut,
Harn, Galle und Organen in der Regel Bakterien der Typhus-Coh-
Gruppe. (Die isolierten Stämme werden genau im Originale beschrieben.)
Diese spielen bei der Cholera infantum eine große Rolle. Baz. Typhi..
und Baz. pyocyaneus wurde je einmal, Ruhrbazillen wurden nicht
gefunden. Streptokokken, Proteusarten fanden sich selten.
Die Bakterien der Typhus-Coli-Gruppe sind wahrscheinlich
identisch mit denen, die bei bösartigen Darminfektionen bei jungen
Kälbern nachgewiesen wurden. _
Bei normalen Kindern, die in cholerinefreier Zeit untersucht
wurden, fanden sich neben Bazillus bifidus communis „ein großer
Teil" der bei Cholerine isolierten Stämme wieder. Verf.
vermutet, daß bei eingehenderen Untersuchungen die allermeisten
Typen bei normalen Kindern sich finden (S. 356). Verf. sucht die
Infektion durch Schaffung ungünstiger Lebensbedingungen (wo-
durch verursacht? Ref.) für die eine oder die andere Bakterienart
zu erklären.
Aus den isolierten Typhus-Coli-Stämmen stellt Verf. ein
polyvalentes Serum bei Pferden her, das er therapeutisch anwendet.
Erfahrungen über den Nutzen fehlen bisher.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
J. Gyoteyko. L'enfance végétarienne. (Misch et Thron éditeurs
Bruxelles.)
Empfehlung der vegetarischen Diät für Kinder.
Philips (Antwerpen).
Georg Rosenfeld (Breslau). Kohlehydratkuren bei Diabetes. (Samm-
lung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der: Verdauungs-
und Stoffwechselkrankheiten von Albu.) (Bd. IV, H. 2, C. Mar-
hold, Halle, 1912, M. 1.80.)
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 737
Rosenfeld lehnt die Blumsche Auffassung, daß Hafer- und
Weizenmehl als einziges Kohlehydrat kurmäßig verabfolgt in ihrer
Wirkung ohne Unterschied sind, ab. Die ‚nahezu völlige Gleichheit‘
gilt nur bei der Verwendung in nicht gegorener Form. Gibt man
Weißbrot und Fleisch einerseits, Fleisch und Hafergrütze anderseits,
dann erlebt man bei ersterer Kombination fast stets Mißerfolge,
bei der letzteren dagegen fast immer eine Toleranzverbesserung.
„In ungezählten Fällen hat sich die Überlegenheit des Hafermehles
über das Weizenbrot ergeben.‘ Die besondere Eignung des Hafer-
mehls liegt vielleicht darin, daß bei seinem Abbau Glutarsäure ent-
steht. Die Annahme von Klotz, daß der Abbau hauptsächlich die
für den Diabetiker leicht oxydablen Kohlehydratsäuren liefert,
sei unwahrscheinlich, weil diese Körper zu stark abführend wirken,
was klinisch bei der Haferkur nicht in Erscheinung trete. Rosen-
feld selbst bietet uns folgende Hypothese an: .,,Mit der Beeinflussung
der Darmverarbeitung des Hafermehls durch die sacharolytische
Flora von Klotz bin ich ganz einverstanden. Es gelingt ihr, das
Hafermehl schnell zu einem Monosacharid zu diastasieren!).‘‘ ‚So
wird der Organismus mit schnell hergestelltem und schnell resor-
biertem Zucker überschwemmt. Und ebenso, wie die intravenöse
Überschwemmung den Körper in die Zwangslage bringt zu oxydieren
oder auszuscheiden, so wird eben hier der diabetische Organismus
gezwungen, alle Oxydationsmöglichkeiten spielen zu lassen, wie bei
der intravenösen Zufuhr. Und so geht das Haferverarbeiten auf dem
anhepatischen Wege, wie die Zuckeroxydation nach intravenöser
Injektion vor sich und damit kann man auch verstehen, wie Klotz
so oft Leberverfettung bei Phlorizin und Hafermehl gesehen hat.
Auch bei anderen Mehlen (und sonstigen Stoffen) ist eine
gelegentliche!) Zwangsoxydation durch Überschwemmung der
Gewebe mit Zucker der Grund, weshalb sie so gute Resultate
zeitigen.‘
Was das Wesen der Kohlehydratkuren anbelangt, so nähert
sich Rosenfelds Auffassung sehr der vom Referenten des öfteren
geäußerten. ‚‚Sie bestehen darin, daß die verwendeten Kohlehydrate,
auf den anhepatischen Weg gedrängt, oxydabel für den Diabetiker
werden. Fördernd wirkt alles, was den Organismus mit Kohle-
hydraten überschwemmt: eine schnelle Resorbierbarkeit der Substanz
(Traubenzucker), eine Begünstigung der Resorption. Hierbei ist viel-
leicht auch das Fleisch hinderlich durch Verlangsamung der Resorption,
die wohl besser ohne die Anwesenheit von Fleisch gelingt. Auch die
Darmflora (Klotz, beim Hafermehl) kann begünstigen.‘
Die differente Wirkung von Fleisch und Pflanzeneiweiß beruht
darauf, daß gewisse Unterschiede in der Konstitution des Eiweiß-
moleküls bestehen: Vegetabiles Eiweiß vermag, wie Phlorizin-
versuche Rosenfelds ergeben haben, die Kohlehydrate weniger
aus dem anhepatischen Wege herauszudrängen wie animalisches
Eiweiß. Klotz.
1) Im Original nicht gesperrt gedruckt.
738 Monatsschrift für Kinderheilkunde, Nr. 11
Friedlander and Greenebaum. Note on the influence of food on
the intestinal flora of infants. (Bemerkung über den EinfluB der
Nahrung auf die Darmflora des Säuglings.) (Arch. of Ped.,
September, 1912.)
Verff. betonen speziell den Wert der Finkelsteinschen Eiweiß-
milch zur Umgestaltung der Darmflora, indem bei ihrer Verwendung
die azidophilen Bakterien allmählich die Fäulniskeime ersetzen.
|Wachenheim (New York).
Hermann Neumann. Der Nährwert und die Verwendung der Soja-
bohne beim Menschen. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 1710.)
| Bei 10 Wôchnerinnen und Frauen — dabei dreimal bei ein
und derselben Mutter — hatte der Verf., welcher energisch für die
umfangreichere Verbreitung der Sojabohne in Deutschland eintritt,
Gelegenheit, die Wirkung der Sojabohne auf die Milchabsonderung
zu beobachten; das Resultat war ‚ermunternd‘.
A. Keller (Berlin).
Kinderschutz, Soziale Hygiene.
P Nobecourt, Creches et pouponnieres. (Arch. de Med. des enf.,
Bd. XV, H. 9.)
In Frankreich und den Kolonien bestehen bereits 445 Krippen.
Dieselben entsprechen aber nur zum Teil den gesetzlichen Bestim-
mungen völlig. Viel zu gering ist das gesetzlich festgesetzte Pflege-
personal: je eine Pflegerin für 6 kleine und 12 größere Kinder. Nob &-
court hältes ferner für wünschenswert, daß leicht erkrankte Kinder,
auf einer besonderen Abteilung in der Krippe verbleiben können
und ebenso, daß die Kinder bei einer Erkrankung der Mutter nachts
dabehalten werden können. Ferner empfiehlt er die Einrichtung
von Kantinen, in denen die Mütter essen können, und eventuell auch
noch direkte Unterstützung armer Mütter. Zweckmäfßig sei es ferner,
den Müttern die für die Nacht nötigen Milchbereitungen für die
Kinder mitzugeben. Die Kosten belaufen sich in Paris auf 0°90 bis
1'30 Franken täglich pro Kind, in den industriellen Krippen nur auf
etwa !/,. Im allgemeinen gibt Nobe&court den Krippen den Vorzug
gegenüber den Säuglingsheimen, da in den ersteren der Zusammen-
hang des Kindes mit der Mutter und Familie bewahrt bleibt,
Thorspecken (Bremen).
J. Nuel. Le projet de loi sanitaire et les maladies oculaires conta-
gieuses. (Scalpel 18. Février 1912.)
Der Autor macht zum Vorwurf, daß in dem Gesetzentwurfe
prophylaktische Maßnahmen gegen die Augenblennorrhöe der Neu-
geborenen und gegen die äryptlische Augenkrankheit fehlen.
Philips (Antwerpen).
Nr. 11 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 739
H van de Velde. L’approvisionnement de lait à New York. (Ann.
soc. med. Anvers Janvier 1912.)
Da von seiten der Regierung der Vereinigten Staaten die Kon-
trolle fehlt, hat die Stadt New York selbst eine Kontrolle (Sauberkeit
bei der Produktion und bei der Milchbehandlung, Abkühlung sofort
nach dem Melken, schnelle Lieferung an den Konsumenten) ein-
gerichtet, indem sie die Erlaubnis zum Milchverkaufe in der Stadt
ausschließlich denen erteilt, welche sich den Forderungen der Ge-
sundheitsbehörde unterwerfen. Diese Forderungen werden vom Verf.
ausführlich besprochen. Die praktische Ausführung des Reglements
wird durch eine rigorose Überwachung auf dem Lande und in der
Stadt sichergestellt. Im Laufe der letzten 10 Jahre hat sich die
Produktion und der Verkauf der Milch wesentlich gebessert; die
Mortalität ist auf von 40% 144% gefallen. Philips (Antwerpen).
Ill. Ergänzende Literaturübersicht.
‚Anatomie und Physiologie, allgemeine Pathologie und Therapie,
Hygiene.
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francais de médecine, Paris, 13. bis 16. Oktober 1912.
Achard und Touraine. Anaphylaxie dans l'autosérothérapie ascitique.
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NI
86 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 11
Otto Veil. Die Säuglingssterblichkeit während der letzten Jahre mit
besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in Tübingen. Ge-
sundheit, 1911, Bd. XXXVi, S. 505.
Julius Wolf. Der Geburtenrückgang und seine Bekämpfung. Berliner
klin. Wochenschr., 1912, Nr. 49 und 50.
(Nach einem in der vereinigten medizinischen und staats-
wissenschaftlichen Sektion der Schlesischen Gesellschaft für vater-
ländische Kultur gehaltenen Vortrag.)
Die Ausführungen stützen sich vielfach auf des Verfassers
bekanntes Werk (siehe Referat in dieser Monatsschrift) und
schließen mit einer dringenden Mahnung zum Eingreifen.
K. Wolf. Die Säuglingssterblichkeit während der letzten Jahre. Klin.-
therapeut. Wochenschr., 1912, Bd. XIX, S. 647.
Die Aufgaben der Gemeinde zur Kinderfürsorge bei der Tuber-
kulosebekämpfung. Gemeinwohl. Zeitschr. d. Berg. Vereines f.
Gemeinwohl, 1911/12, S. 81.
Inhalt.
Leiner. Sammelreferal über die dermaltologische Lileralur des Jahres
1912 713. — Messersehmiedt. Ergebnisse der bakleriologisch-sero-
logischen Forschung im Jahre 1912 725. — Ernährung und
Stoffwechsel. Ausset. Kondensierte Milch 732. — Moro. Neutral-
rotlreaktion der Milch 732. — Dreoglever Fortuyn. 732. 733. —
Smits. Maul- und Klauenseuche 733. -— Sugai und Monobe.
Leprabazillen in Milch 734. — Wieland. Ernährungssiörungen
734. -- Fievez. Ernährungsslörungen 734. — Fievez. Wasserdiäl
734. — Sehoute. Anwendung von Salzlösungen 734. — Fievez.
Gewichtskurven 7385. — Comby. Rumination 735. — Bittori.
Wasser- und Kochzsalzsłoffwechsel 735. — Bahr. Cholera infantum
736. — Gyoteyko. Vegetarische Diät 736. — Rosenfeld. Kohle-
hydralkuren bei Diabetes 736. — Friedlander und Greenebaum.
Darmflora 738. — Neumann. Sojabohne 733. -- Kinderschutz.
Soziale Hygiene. \ohecourt. Krippen und Heime 738. — Nuel.
Belgisches Gesundheitsgeselz 738. — van der Velde. Milchver-
sorgung von New York 739. — III. Ergänzende Literalurübersichl 739.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin, W. 50, Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
MONATSSCHRIFT
KINDERHEILKUNDE
Herausgegeben von
Czerny Göppert Knöpfelmaeher Moro Thiemich Tobler
Straßburg Göttingen Wien Heidelberg Magdeburg Breslau
Berend Comba Johannessen Koplik Marfan Thomson Wieland
Budapest Florenz Kristiania New-York Paris Edinburg Basel
Redigiert von Arthur Keller-Berlin.
Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien.
Preis der Abteilung „Referate“ (ca. 50 Bogen) Mk. 24.—.
Preis der Abteilung „Originalien“ (ca. 35—40 Bogen) Mk. 20.—.
Jede Abteilung erscheint monatlich einmal.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten.
Bd. XI. Referate. Nr. 12.
Sammelreferat über die im Jahre 1911
erschienenen Arbeiten aus dem Gebiete des jugendlichen
Schwachsinnes und der psychischen Sonderzustände
im Jugendalter.
Von Dr. Max Klotz (Schwerin i. M.).
Ich möchte dem Sammelreferate vorausschicken, daß ich nur
solche Arbeiten besprochen habe, welche bis zum 1. Dezember 1912
nicht in dieser Monatsschrift referiert worden waren, daß ich ferner
alle in unserer engeren Fachpresse abgedruckten einschlägigen Publi-
kationen unberücksichtigt gelassen habe, da ich sie als bekannt
voraussetzen darf. Schließlich habe ich noch eine ganze Reihe von
Mitteilungen neurologischen, psychologischen, pädagogischen usw.
Inhalts, welche ebenfalls bisher kein Referat in dieser Monatsschrift
erhalten hatten, deren Kenntnis für den Kinderarzt mir aber von
Wert schien, in die vorliegende Arbeit einbezogen.
Die Gruppierung des Stoffes wird manchem Leser willkürlich
erscheinen. Doch möge der Kritiker sich vor Augen halten, daß das
große Gebiet des jugendlichen Schwachsinnes und der psychischen
juvenilen Grenzzustände ein noch wenig erforschtes und systematisch
erschlossenes ist. Das Kapitel VI liefert den besten Beweis hierfür
und zeigt die unüberwindbaren Schwierigkeiten einer exakten Grup-
pierung. Dinge, die organisch zusammengehören, müssen im Interesse
der Übersichtlichkeit getrennt besprochen werden. Kapitel, wie
„Kinder vor Gericht“ oder ‚Fürsorgeerziehung‘‘ verdanken also
praktischen Gesichtspunkten ihre Selbständigkeit.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 54
788 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Endlich muß ich noch darauf hinweisen, daß es mir nicht mehr
möglich war, im Hinblick auf die mir in diesem Jahre zur Verfügung
stehende Zeitspanne alle in deutscher Sprache erschienenen Mit-
teilungen selbst durchzuarbeiten. Ich habe diese Publikationen in
Referaten gelesen; sie sind mit einem Sternchen bezeichnet.
Inhaltsangabe.
I. Innere Sekretion.
II. Zerebrale Lähmungen und Verwandtes.
III. Amaurotische Idiotie und andere familiäre Erkrankungen.
IV. Spasmophilie, Epilepsie und Verwandtes.
V. Neuropathologie.
VI. Psychologie. Spezielle Psychopathologie.
VII. Fürsorgecrziehung.
VIII. Kinder vor Gericht.
IX. Verschiedenes.
I.
Innere Sekretion.
Kretinismus, Myxödem, Mongolismus und Verwandtes;
1. Abels. Über Manifestwerden von Athyreosis (Myxödem) beim
Neugeborenen. Wiener klin. Wochenschr., 1911.
2. Bircher.* Ein Beitrag zum Humerus varus cretinosus. Fort-
schritte a. d. Gebiet d. Röntrenstrahlen, 1911.
3. Bullard.* Mongolian idiocy. Boston med. and surg. journ., 1911.
4. Flinker. Zur Frage der Kontaktinfektion des Kretinismus.
Wiener klin. Wochenschr., 1911.
5. Derselbe. Über Körperproportionen der Kretinen. Ebenda, 1911.
6. Gigon. Der Stoffwechsel bei Myxödem. Med. Klinik, 1911.
7. Cornelia de Lange und Duker.* Der Einfluß des Thymus auf die
Entwickelung des Kindes. Ned. Tijdschr. f. Gencesk., 1911.
8. Levi.* Beitrag zur Kenntnis der essentiellen familiären Mikro-
somie. Differentialdiaznose gegenüber Nanismus, Infantilismus und
Mischformen. Nouvelle Iconographie d. l. salpetriere, &3.
9. Neurath. Über Fetikinder (hypophysäre und eunuchoide
Adipositas im Kindesalter). Wiener klin. Wochenschr., 1911.
10. Rehm.* Mongoloide Idiotie. Fortschritte d. Med., 1911.
11. Sänger. Forme fruste des Myxödems. Med. Klinik, 1911.
12. Shuttleworth. Mongolian imbecillily. Zeitschr. f. dg Behandl.
Schwachsinniger, 1911.
13. Weygandt. Über Hirnveränderung bei Mongolismus, Kretinis-
mus und Myxödem. Zeitschr. f. d. Erforsch. u. Behandl. d. jugendl.
Schwachsinnes, 1911, 5.
14. Vogt. Idiotia thymica. Zeitschr. f. d. Erforsch. u. Behandl. d.
jugendi. Schwachsinnes, 1911, 5.
Kretini- mus.
Die Kontakthypothese Kutscheras wird von Flinker (4, 5)
abgelehnt. Er sah beispielsweise, daß von einem Zwillingspaare, welches
von einem Trunkenbold abstammte, der Knabe komplett kreti-
nistisch, das Mädchen dagegen geistig normal war. Ferner spricht
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 789
dagegen, daß Kretine mit Familienangehörigen in einem Bette
schliefen, ohne den Kretinismus auf dieselben zu übertragen.
Die Unterschiede der Körperproportionen zwischen Normalen uud
Kretinen demonstrierte Flinker in Anlehnung an Quetelet in
der Weise, daß er beide in gleicher Bildgröße aus verschiedener
Entfernung photographierte. Der Kretin hat die Charaktere des
kindlichen Habitus, großen Kopf und sehr kurze Beine. Er ist
gleichsam auf einer früheren Entwicklungsstufe stehen geblieben.
Bircher (2) berichtet über den sehr häufig bei Sektionen von
Kretinen anzutreffenden Humerus varus. Grund hierfür ist ver-
mutlich abnorıne Weichheit der Knochen.
Idiotia thymica.
H. Vogt (14) hat vorgeschlagen, aus dem Gebiet des jugend-
lichen Schwachsinns die Idiotia thymica abzugrenzen. Maßgebend
für dıe Konzeption dieses neuen Typs von angeborenem Schwachsinn
war wohl die Überlegung, daß es gewisse Formen von Infantilismus
ınit Idiotie gibt, die sich hisher nirgends rubrizieren ließen. Bei
der Autopsie fand sich dann fast immer eine persistierende Thymus.
Tertium comparationis: die Versuche von Vogt und Klose an
Hunden über Thymusausschaltung.
Bei der Obduktion eines idiotischen, kachektischen Kindes,
welches an Bronchitis gestorben war, fand sich eine verkümmerte
Thymus (l’5g). Milz (nicht palpabel während des Lebens) war
etwas vergrößert. Keine Rachitis. Ergo: Idiotia thymica (Cornelia
de Lange und Duker) (7).
Athyreosis und Verwandtes.
Das erstgeborene Kind einer Mutter mit Struma zeigte eine
etwas vergrößerte Zunge, offenstehenden Mund, Runzelung der
sukkulenten Stirnhaut, wulstige Oberlider, flachen Nasenrücken,
stärker als normal geschweifte Tibien. Es bestand ferner Hypothermie
und Bradykardie. Die sonst bei Myxödem so häufig vorhandene
Anämie wurde durch die blaurote Haut — ohne Zyanose der
Schleimhäute — verdeckt. Die auf Myxödem gestellte Diagnose wurde
5 Wochen später autoptisch bestätigt. Die Schilddrüse fehlte völlig.
Die Thymus war abnorm klein (Abels [1]). Schwester und Vater
der Mutter hatten übrigens gleichfalls Kropf.
Obwohl Sängers (11) Patienten nicht dem Kindesalter an-
gehörten, seien seine Anschauungen hier erwähnt: Es gıbt Fälle von
Myxödem ohne die charakteristische Hautbeschaffenheit (typischer
Obduktionsbefund an der Schilddrüse). Auch die Psyche kann in
anderer Weise, als man sonst gewohnt ist, beteiligt oder nicht
beteiligt sein.
Sänger sah beispielsweise öfter rein neurasthenische Sym-
ptome. Die Symptome der Forme fruste des Myxödems können lange
stabil bleiben, ehe sich weitere charakteristische hinzugesellen. Die
54*
790 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
eigentümlich blaß-gedunsene Haut und die abnorme Psyche finden
sich auch bei Mongolismus, hier erweist sich aber die Schilddrüsen-
therapie immer als erfolglos.
Merkwürdig war, daß in einem Falle trotz totaler fibröser Ent-
artung der Schilddrüse auf syphilitischer Basis die charakteristische
Hautbeschaffenheit fehlte.
Gigon (6) resumiert die Ergebnisse der Untersuchung des
Stoffwechsels bei Myxödem dahin: Die direkte Wirkung des Schild-
drüsenmangels äußert sich in einer Herabsetzung des Energie-
umsatzes, des Eiweißumsatzes und wahrscheinlich auch des Wasser-
und Salzstoffwechsels. Eine Erniedrigung des Fettstoffwechsels ist
noch nicht bewiesen. Als indirekte Wirkung (Fortfall der Förde-
rung durch das chromaffine System und Ausfall der Hemmung
durch die Schilddrüse) tritt die Störung im Kohlehydratstoffwechsel
ein: erhöhte Toleranz für Kohlehydrate.
Mongolismus.
Shuttleworth berichtet in einer klinischen Studie über den
Mongolismus, der bekanntlich in England sehr häufig zu finden ist
(5 bis 10% aller Schwachsinnigen).
Mongoloide ‚sind Erschöpfungsprodukte, d. h. sie hängen von
Bedingungen ab, die die mütterlich zeugende Kraft schädlich be-
einflussen (vorgeschrittenes, dem Klimakterium nahes Alter, häufige
Geburten, neuropathische Belastung, Alkohol, Lues, Tuberkulose
use. IT Il Shuttleworth schlägt vor, ähnlich wie bei Frühgeburten
usw. die Kürze der Schwangerschaft, so bei mongoloiden Neu-
geborenen die Unvollkommenheit der intrauterinen Periode
durch Verbringen in eine CGouveuse (!) zu kompensieren.
Aus Rehms (10) Arbeit interessiert nur die Tatsache, daß
mongoloide Idioten auch ein recht hohes Alter erreichen können,
wie fremde und Eigenbeobachtungen lehrten. Rehm sah in allen
Fällen ein irreguläres Gebiß; die langen Röhrenknochen schienen oft
kleiner als normalerweise zu sein.
Mongoloide Gehirne sind durch eine Hemmung der Rinden-
entwicklung gekennzeichnet; das Kretinengehirn zeigt mehr dege-
nerative, nichtentzündliche Rindenveränderungen (Weygandt) (13).
Hypophysäre Fettsucht.
Neurath (9) gibt eine sehr lesenswerte kritische Beleuchtung
der einschlägigen Literatur in Hinblick auf drei eigene Fälle von
Adipositas nimia. Verf. nimmt bei seiner ersten Beobachtung an,
daß ein Hydrozephalus des dritten Ventrikels zur Druckläsion der
Hypophyse führen und trotz anfänglich u Genitales das Bild
hypophysärer Fettsucht entstehen kann.
t) Line ähnliche Hypothese hat bekanntlich Comby geäußert.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 791
Bei den anderen beiden Kindern war der eunuchoide Fett-
wuchs kombiniert mit epileptischen Erscheinungen auf vermutlich
organischer Basis.
Die Arbeit Levis (8) beschäftigt sich mit den verschiedenen
infantilistischen Zuständen.
Mikrosomie: Der Körper ist auffallend klein, aber durchaus
harmonisch reduziert. Es besteht ferner funktionell somatisch und
psychisch keine Abweichung vom erwachsenen Menschen.
Nanismus: (Chondroaplasie, Malum Pottii, Rachitis, Osteo-
malazie, Kretinismus usw.) Körpergröße disproportioniert reduziert.
Infantisismus: Die Reduktion erreicht nie einen so hohen
Grad wie bei Mikrosomie und Nanismus. Persistenz von Charakteren,
die einer viel früheren Entwicklungsepoche entsprechen.
IT.
Zerebrale Lähmungen und Verwandtes, Kleinhirnmangel.
1. Anton. Kleinhirnreflexe bei Agenesie des Kleinhirns (nebst
Vorschlägen gegen Seekrankheit). Versamml. mitteldeutscher Neuro-
logen u. Psychiater, 1911.
2. Higier. Zwei Fälle von angeborener und familiärer zerebraler
Diplegie mit spastisch-ataktischen Symptomen. Ref. Zeitschr. f. d.
ges. Neurol. u. Psych., Bd. 3, S. 933.
3. Hoestermann. Zerebrale Lähmung bei intakter Pyramidenbahn.
Arch. f. Psych., 49. |
5. Oppenheim und Vogt.* Wesen und Lokalisation der kongenitalen
und infantilen Pseudobulbärparalyse. Journ. f. Psychol. u. Neurol. 18.
Ergänzungsheft, 1911.
5. Schaffer. Erfolglose Förster-Operation bei einem Falle von
Hemispasmus, (Ungarisch.} Ref. Zeitschr. f. d. ges. Neurol.u. Psychiatrie,
1911, Bd. 3, S. 431.
Es gibt Hemiplegiefoımen im Kindesalter, die lediglich auf die
Rindenzellenschichten (insonderheit die vordere Zentralwindung)
beschränkte degenerative Prozesse mit typisch klinischem Bilde,
aber intakten Pyramidenbahnen aufweisen. Es besteht in
der Rinde ein Ausfall ganzer Schichten oder eine atypische An-
ordnung beziehungsweise ein Zurückbleiben einzelner Zellen im
Wachstum. Obwohl daher die motorischen Zellen anatomisch mit
ihrem System verbunden sind, sind sie doch funktionell isoliert.
Die Impulse können nicht zu ihnen gelangen.
Die verschiedenen Möglichkeiten in anatwmischer Hinsicht
werden an sechs Kombinationen erläutert (Hoestermann) (3).
Schaffer (5) glaubt auf Grund eigener und fremder Kasuistik
die Resektion hinterer Wurzeln bei hemiplegischen Spasmen als
zwecklos bezeichnen zu müssen. Wahrscheinlich überwiegt trotz aus-
reichender Radikotomie der zentrale Reiz so sehr, daß die Erschlaf-
fung der Muskeln nicht eintritt.
Bornstein berichtet über zwei interessante Beobachtungen
von Higier (2) in Warschau.
792 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Zwei Geschwister (31/, und 1!/, Jahr) haben seit den ersten
Monaten epileptische Krämpfe, können weder stehen noch sitzen
noch den Kopf halten. Sprechen nicht, verstehen aber leidlich.
Leichter Schwachsinn. Nystagmus; Pupillen normal, Extremitäten-
muskeltonus gesteigert, Patellarreflexe erhöht. Fußclonus. Kein
sicherer Babinski.
Higier klassifiziert die Fälle als familiäre Diplegie von zere-
bellarem Typ (nahe verwandt der juvenilen Form der zerebellaren
Ataxie von P. Marie).
Auf Grund klinischer und pathologisch anatomischer (Vogt)
Erwägungen resümiert Oppenheim (4): „Es gibt zwei Formen der
infantilen Pseudobulbärparalyse, eine kortikale und eine von den
basalen Ganglien ausgehende.“ Der Symptomenkomplex der in-
fantilen beziehungsweise kongenitalen Glossopharyngolabialparalyse
kann bei völliger Unversehrtheit der Hirnrinde und Hernisphären
bestehen und durch einen Prozeß im Gebiete des Schwanzkerns und
Linsenkerns bedingt sein. Beim hcreditären Typ bildet die Ent-
wicklungsanomalie dieser Ganglien die ätiologische Grundlage. Es
handelt sich bei diesem Typus weniger um Lähmungserscheinungen
als um spastische Kontrakturen und choreatisch-athetotische Zu-
stände in der Bulbärmuskulatur und anderen Körpermuskeln.
„Wahrscheinlich spielt der Ausfall beziehungsweise kongenitale
Mangel von Hemmungsapparaten in der Genese dieser Zustände
eine wesentliche Rolle.‘
Die eingehenden Untersuchungen von GC. Vogt an einem
„hereditären‘‘ Falle förderten eine weitgehende Atrophie des Nucleus
caudatus und Nucleus lentiformis zutage. Auf die besonderen Cha-
raktere dieser Atrophie kann hier nicht eingegangen werden. Die
ferner konstatierte Verbreiterung der inneren Kapsel ‚wird durch
Schrumpfung des Streifenhügels vorgetäuscht‘.
Anton (1): 6jähriges, auffallend schreckhaftes Mädchen, welches
erst mit 3 Jahren sprechen lernte und auch jetzt noch mangelhaft
artikuliert. Proportioniertes, aber zurückgeblicbenes Körperwachstum.
Beim Sitzen und Stehen wackelt der Kopf. Augen, Ohren ohne wesent-
lichen Befund. Etwas Unsicherheit beim Zugreifen. Auf die Füße
gebracht und sich selbst überlassen, stürzt das Kind zusammen.
Die Reaktion auf Drehnystagmus (Barany) ist viel lebhafter als
bei anderen Kindern. Das Röntgenbild ergibt sehr stark verdickte
Knochenmassen an den basalen Teilen des Hinterhauptschädels
(kompensatorisches Knochenwachstum). Es besteht ferner eine
Volumzunahme des Großhirns (Kornpensation) und eine Verdünnung
der entsprechenden Teile des Hirnschädels.
HI.
Amaurotische Idiotie und andere familiäre Erkrankungen.
‚..]. Dsershinsky und Koshewnikow.* Eine besondere Form von
familiärer Myoklonie (Myoclonia familiaris nocturno-atactica). Journ.
f. Neuropath. u. Psych., 1911, Bd. 2.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 793
. 2. Dutoit. Die familiäre amaurotische Idiotie. Med. Klinik, 1911.
3. Flatau und Sterling. Progressiver uns bei Kindern.
Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych., Orig., 7,
4. Oppenheim. Über eine eigenartige Krampfkrankheit des kind-
lichen und jugendlichen Alters (Dysbasia lordotica progressiva, Dystonia
musculorum deformans). WË. Zentralbl., 1911, 30. Ref. Zeitschr. f.
d. ges. Neurol. u. Psych., 4, 1912.
5. Silberstern. Über die Gesundheitsverhältnisse der Jugendblinden
und über eine eigenartige Krankheitsform (Nierenaffektion familiär
Amaurotischer). Wiener klin. Wochenschr., 1911.
6. Willige. Über Paralysis agitans im jugendlichen Alter. Zeitschr.
f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie, 4, 1911.
7. Ziehen. Torsionsneurose. Demonstration im Berliner Psy-
chiatrischen Verein. Allgem. Zeitschr. f. Psychiatrie, 68, 1911.
Silberstern (5) sieht die Nierenaffektion bei Tay - Sachsscher
Idiotie als den Ausdruck kombinierter Heredodegeneration an, da
äußere Ursachen nicht festzustellen warten.
Bei vier Mitgliedern einer Familie fanden sich leichte Ataxie
der Beine, gesteigerte Knie- und Achillessehnenreflexe und vornehm-
lich nächtliche Zuckungen von myoklonischem Charakter (Dser-
shinsky und Koshewnikow (1).
Dutoits (2) Arbeit ist ein kurzes Sammelreferat über meist
ältere Literatur.
Willige (6) glaubt sich berechtigt, die Fälle echter Paralysis
agitans im Kindesalter, bei denen eine Heredität vorliegt, als ein-
heitliche Gruppe der juvenilen familiären Paralysis agitans
zusammenfassen zu dürfen. Die Heredofamiliarität hat nämlich bei
der Hälfte aller sicheren Fälle von Schüttellähmung eine ätiologische
Bedeutung — im Gegensatze zur senilen Paralysis agitans. Die andere
Hälfte der von Willige kritisch gesichteten Literatur zeigt vor allem
die pathogenetische Rolle der Infektionskrankheiten für die Ent-
stehung der Paralysis agitans; Trauma, Überanstrengung treten
zurück.
Die Verlaufsweise usw. der juvenilen Paralysis agitans ist die
gleiche wie bei der senilen. Multiple Sklerose bildet eine häufige
Komplikation.
xæ x
*
In den folgenden drei Mitteilungen wird von verschiedenen
Autoren eine neue familiäre und anscheinend wie die amaurotische
Idiotie auf die jüdische Rasse beschränkte Erkrankung des Kindes-
alters beschrieben, welche bis jetzt in der engeren Fachpresse noch
wenig gewürdigt wurde.
Die Namen Oppenheim und Ziehen sind eine Bürgschaft
dafür, daß wir die neue ,Torsionsneurose‘“‘ als Erkrankung sui generis
aufzufassen haben und eine Veranlassung für den Referenten, den
Mitteilungen einen breiteren Platz einzuräumen.
1. Ziehen (7) hat bis jetzt fünf typische und einige atypische
Fälle einer eigenartigen Krampfneurose beobachtet, die nur bei
794 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
russischen jüdischen Kindern (von 8 bis 15 Jahren), darunter-drei
Geschwistern, auftraten. Es handelt sich um fast ununterbrochene
tonische Krämpfe von wechselnder Intensität, welche zu den schwersten
Verkrümmungen von Kopf, Rumpf und Extremitäten führen. In
zwei Fällen fiel besonders die starke Lordose auf. Klonische Kom-
ponenten nur selten. Im Schlaf Sistieren. Schmerzen fehlten anschei-
nend. Suggestion, Ablenkung usw. erwiesen sich als unwirksam.
Durch Affekt leichte Verschlimmerung. Sensible und sensorische
Störungen, zerebellare Symptome, Abnormitäten der Reflexe waren
nicht festzustellen. Nur in einem Falle hysterische, superponierte
Symptome und in einem andern vorübergehende psychotische
Störungen.
Ziehen nimmt nahe Beziehungen zur Hemiathetose an, hält
aber an der Selbständigkeit des Krankheitsbildes fest. Die extremen
tonischen Krämpfe seien ganz eigenartig und der ‚‚torquierte‘‘ Gang
geradezu pathognomonisch. Die Therapie erwies sich bis jetzt als
ohne jeden Erfolg. Als provisorische Benennung schlägt Ziehen den
Namen tonische Torsionsneurose vor.
2. Oppenheim (4) gibt folgende Schilderung eines noch nicht
beschriebenen, bei jüdischen Kindern von 8 bis 14 Jahren beob-
achteten Syınptomenkomplexes, dessen auslösende Ursachen un-
bekannt sind (Dysbasia lordotica progressiva).
„Die Entwicklung ist eine schleichende. Zuweilen sind es die
unteren, häufiger, beziehungsweise in der Regel, die oberen Ex-
tremitäten, in denen die ersten Beschwerden empfunden werden.
Aber mag das Leiden auch in einem der Arme beginnen, in der
Folge werden die Beine vorwiegend ergriffen beziehungsweise es ist
vorwiegend und in immer prononzierterer Weise die bei der Fort-
bewegung in Aktion tretende Muskulatur der Oberschenkel, des
Beckens und der Wirbelsäule, an welcher das Leiden sich
offenbart.
Während nämlich die in der Rückenlage nachweisbaren Er-
scheinungen verhältnismäßig unbedeutende sind und nur ausnahms-
weise einen höheren Grad erreichen, zeigt der Patient beim Stehen
und mehr noch beim Gehen in die Augen fallende Symptome, und
so beziehen sich auch seine Klagen fast ausschließlich darauf, daß
er in der Fortbewegung aufs äußerte behindert sei.
Beim Stehen und mehr noch beim Gehen bietet sich uns nun
ein ganz ungewöhnlicher Anblick dar. Die Haupterscheinung ist eine
beträchtliche Lordose oder Lordoskoliose der unteren Brust- und
Lendenwirbelsäule mit starker Neigung des Beckens und starkem
Vorspringen der Nates. Auch die Beine haben gewöhnlich schon
beim Stehen eine Tendenz zu abnormer Haltung, indeın das stärker
betroffene gewöhnlich im Hüft- und Kniegelenke gebeugt gehalten
wird oder Patient bestrebt ist, die Hauptlast des Körpers auf ein
Bein zu legen; auch kann eine Ein- und Auswärtsdrehung damit
verbunden sein. Der Kranke hat Mühe zu stehen und ist gezwungen,
seine Position zu wechseln.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 795
Weit sinnfälliger und ausgiebiger werden diese Stellungs-
anomalien beim Gehen. Die Gangart dieser Patienten gehört zu den
eigenartigsten und wunderlichsten, die dem Verf. bislang begegnet
ist, die Verkrümmungen gehen weit über das hinaus, was wir bei
den Poliomyelitiskranken und den Dystrophikern zu sehen gewohnt
sind. Und gerade der Gang ist es, der jedem, der dieses Leiden zum
ersten Male beobachtet, den Verdacht der Erkünstelung, des Psycho-
genen, Hysterischen erwecken muß, wie Verf. denn bei seinen ersten
Fällen die Diagnose Hysterie stark in Erwägung gezogen habe und
bei den späteren von seinen Assistenten die Diagnose Hysterie
anfangs gestellt worden ist.
Die schon beim Stehen geschilderten Haltungsanomalien er-
fahren beim Gehen eine erhebliche Steigerung, die Lordoskoliose
markiert sich stärker, der Rumpf wird dabei entweder nach hinten
geworfen oder in der Regel stark nach vorn und einer Seite
geneigt.‘
In der Ruhe ist ein Gemisch von Hypertonie und Hypotonie
vorhanden. Die Sehnenreflexe sind abgeschwächt, dabei aber tritt
eine Neigung zu aktiver Kontraktur, besonders bei dem Versuche
zu gehen, hervor. Oppenheim setzt feine Veränderungen im
Nervensystem als Grundlage des Leidens voraus.
3. Bei den Fällen von Flatau und Sterling handelt es sich
um zweijüdische Knaben von 8beziehungsweise 11 Jahren, die physisch
und psychisch völlig norrnal entwickelt waren und bei denen sich
schleichend ein eigenartiges Leiden offenbarte, das hauptsächlich als
ein generalisierter Muskelspasınus von ziehendem und drehendem
Charakter bezeichnet werden konnte. Die Knaben boten, sobald die
Spasmen begannen, ein eigenartiges Bild, indem der Körper durch
die torquierenden Spasmen ein bizarres chlownartiges Aussehen
erhielt. Trotz energischen Ankämpfens gelang es den Kindern nicht,
den Spasmus zu unterdrücken. Im Gegensatze zu den mehr ,,har-
monischen‘‘ Bewegungen bei Athetose traten beim Torsionsspasmus
von Zeit zu Zeit ruckweise Stöße auf, wie wenn eine ‚verborgene
Sprungfeder den merkwürdigen Mechanismus in Gang setzte‘. Auch
federte und zitterte mitunter eine Extremität klonisch. Die spas-
modischen Erscheinungen traten nie bilateral synergisch auf, sondern
meist dissozıiert.
Essen, Trinken, Aus- und Ankleiden waren naturgemäß schwer
oder gar nicht ohne frernde Hilfe möglich. Je geringfügiger die be-
absichtigte motorische Leistung war, um so ungeheuerlicher arbeiteten
die Muskeln. Bei dem zweiten, weniger intensiv erkrankten Knaben
ähnelte der Gang nach vorne dem Danse du ventre, während nach
rückwärts und seitwärts ganz normal gegangen wurde. Die Reflexe
waren allseits normal, desgleichen die Sensibilität. Hysterie war
durchaus auszuschließen.
Besonders wichtig erscheint den Autoren die Abgrenzung ihrer
Fälle von der Athetose double, die Differentialdiagnose wird daher
eingehend erörtert.
796 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
„Der Beginn der Erkrankung ist bei der neuen Krampfform ein
ganz eigentümlicher, indemder Krampf sich zunächst in einer Extremität,
und zwar zumeist in einem Fuß einzustellen pflegt. Es entsteht dadurch
eine ziemlich charakteristische Gangstörung, indem in diesem Fuß
Hypertonie entsteht und dieser beim Gehen im Sprunggelenk umknickt,
nach hinten wegrutscht, nach außen dreht und sich am andern Fuß
reibt. Der Kranke tritt dabei mit der Fußspitze auf.“
„Der Typus der Bewegungen ist bei der neuen Krampfform von
vornherein und auch bei weiterer Entwicklung des Leidens ein hyper-
tonisch-spasmodischer von ziehendem und drehendem Charakter.‘
„Während die athetotischen Bewegungen bei der Athetose double nicht
Fig. 1.
nur einen langsamen, sondern auch fließenden, schlangenartigen, har-
monisch biegsamen Charakter zeigen, bemerkt man den Bewegungen
bei der neuen Krampfform einen stoß- und ruckweisen Beizug an. Es
treten ferner mitunter bei diesem letzteren Leiden auch Bewegungen
von anderen Typen hinzu, indem einerseits motorische Akte von großen
Amplitüden etwa wie bei Hemiballismus auszeführt werden, anderseits
aber zitternde Bewegungen in der Art der Paralysis agitans oder der
multiplen Sklerose gelegentlich das Bild komplizieren.‘
„Die Hilfsbewegungen, die zwar auch bei der Ath6tose double
vorkommen können, tragen bei der neuen Krampfform.einen bizarren
Charakter und stehen in keinem logisch postulierbaren Verhältnis zu
der Kraft des Spasmus (z. B. ein leises Anlegen einer maniriert gestellten
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 797
Fig. 3.
798 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Hand an das Kinn des spasmodisch gesenkten Kopfes hebt den Krampf
auf !).“
Die Lokalisation des Krampfes bevorzugt bei der Athetose double
die distalen Teile, dagegen werden bei der neuen Krampfform die
proximalen Gliederabschnitte besonders stark betroffen. Das Gesicht
bleibt völlige intakt, während dasselbe bei der Athétose double fast
immer und häufig sogar im Beginn betroffen wird.
„Die Intelligenz, die bei der Athetose double nur in seltenen
Fällen intakt bleibt, blieb in sämtlichen bis jetzt publizierten Fällen
der neuen Krampfform ganz verschont.‘ ‚Hvsterische Phänomene
Fig. 4.
kommen gar nicht vor oder werden superponiert.‘ Was die Ätiologie
des Torsionsspasmus anbelangt, so war in beiden Fällen ein Unter-
schenkeltrauma voraufgerangen.
Bezüglich der Benennung wenden sich die Autoren gegen die
Namen: Tonische Torsionsneurose (Ziehen), da eine Neurose nicht
anzunehmen ist. Sie glauben vielmehr, daß es sich um ein anatomisch
bedingtes Leiden handelt, ‚vielleicht in denselben Kleinhirn-Bindearm-
bahnen, die neuerdings zum Sitze der choreatisch-athetotischen
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 799
Bewegungen erwählt worden sind“. „Mit der von Oppenheim vor-
geschlagenen Bezeichnung (Dysbasia lordotica progressiva, Dystonia
musculorum deformans) können wir uns aus dem Grunde nicht
einverstanden fühlen, weil bei manchen, wie z. B. unseren beiden
Patienten, das Leiden sich ebenso stark in den oberen wie in den
unteren Extremitäten äußert und die Dysbasie nicht das haupt-
sächlichste Symptom bildet. Auch ließ sich bei unseren Patienten
keine Hypotonie nachweisen und wir glauben ferne:, daß dem Worte
Fig. 5.
deformans etwas Stabiles innewohnt, was hier bei dem wesentlich
mobilen Krampf eben nicht zutrifft.“ 1)
1) Da man sich auch trotz noch so eingehender Beschreibung
keine rechte Vorstellung von der Torsionsneurose bilden kann, habe
ich durch Vermittlung von Prof. Lewandowsky, Berlin, die
Herren Flatau und Sterling um Überlassung der von ihnen
publizierten Photographien gebeten, was in liebenswürdiger Weise
geschehen ist.
800 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
IV.
Spasmophilie, Epilepsie und Verwandtes.
l. Becker. Eine ungewöhnlich starke Reaktion auf Anwendung
der Methode nach Toulouse-Richet bei einem Epilepsiefall. Allgem.
Zeitschr. f. Psych., 1911.
2. A. Bornstein. Untersuchungen über die Atmung der Geistes-
und Nervenkranken. IV. Die Erregbarkeit des Atemzentrums, besonders
bei Epileptikern. Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol., 1911.
3. Briand.* Du danger pour les épileptiques, de s'endormir dans
le décubitus abdominal. Bull. d. 1. soc. clin. d. méd. ment., 1911.
4. Buchbinder.* Einige nach epileptischen Krampfanfällen be-
obachtete körperliche Veränderungen vorübergehender Art. Viertel-
jahrschrift f. ger. Med. u. Öffentl. Sanitätswesen, 41, 1911.
5. Chartier.* Epilepsie avec bradycardie paroxystique, d’origine
cerebrale. L’encephale, 6, 177. 1911.
6. Davenport and Weeks.* A first study of inheritance of epilepsy.
Journ. of Nervous a Mental Dis., 38, 1911.
7. Friedmann.* Zur Kenntnis der nichtepileptischen Absenzen.
Vortrag, gehalten auf der Versammlung deutscher Naturforscher und
Ärzte in Karlsruhe. 1911.
S. Haberleld. Die Epithelkörperchen bei Tetanie und bei einigen
anderen Erkrankungen. Virchows Arch., 203, 1911.
9. Heller. Über einen Fall von epileptischer Sprachstörung. Zeit-
schrift £f. d. Erforsch. u. Behandl. d. jugendi. Schwachsinns, 5, 11.
10. Ibrahim. Über Tetanie der Sphinkteren, der glatten Muskeln
und des Herzens bei Säuglingen. Deutsche Zeitschr. f. Nervenheilk.,
1911.
ll. Derselbe. Über respiratorische Affektkrämpfe im frühen
Kindesalter Ge sogenannte ‚„Wegbleiben‘‘ der Kinder). Zeitschr. f.
d. ges. Neurol. Psychiatrie, 5, 1911.
12. Jamin. Über Spasmophilie. Vortrag, gehalten auf der Wander-
versammlung südwestdeutscher Neurologen und Psychiater in Baden-
Baden 1911. Monatsschr. f. Psych. Neurol., 1911.
13. Joedieke. Die Bewertung koch -aleanmer und kochsalzreicher
Nahrung für die Therapie der Epilepsie. Zeitschr. f. d. ges. Neurol.
Psych., 5, l
14. Mann.* Erregbarkeitssteigerung bei narkoleptischen Anfällen.
Zeitschr. f. med. Elektrologie, 1911.
15. M. Mevyer.* Zur Frage der Toxizität des Epileptikerblutes.
Vortrag, Wanderversammlung "südwestdeutscher Neurologen und Psy-
chiater in Baden-Baden, 1911.
16. Olivier et Boidard.* Deux cas d’hypothermie chez des épilep-
tiques. Rev. d. Psychiatrie, 14, S. 362.
17. Redlich. Tetanie und Epilepsie. Monatsschr. f. Psych. u.
Neurol., 30, 1911.
18. Ziehen. Zur Lehre von den psychopathischen Konstitulionen.
Charitéannalen, 1911.
Ibrahi m (10) erläutert an der Hand einiger sehr interessanter
Beobachtungen und anderer Fälle der Literatur die Beteiligung der
Sphinkteren (insonderheit des Sphincter vesicae) und der glatten
Muskulatur (z. B. einseitiger Krampf des Dilatator pupillae) an der
Tetanie. Fälle von plötzlichem Herztod — auch ohne Laryngo-
spasmus — lassen die Annahme zu, daß auch der Herzmuskel sich
primär an den tetanoiden Kraınpfzuständen beteiligen kann, daB
„in einem Teile der Fälle das plötzliche Versagen des Herzens als
primäres Tetaniesymptom zu deuten ist, als eine den Karpopedal-
spasmen, dem Glottiskrampfe, der Eklampsie koordinierte Er-
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunc | 803
scheinung.‘ Ibrahim möchte vorschlagen, es :
bezeichnen.
Was Jamin (12) noch alles unter Spasm
erläutert am besten das ungekürzte Autoreferai
Unter den eklamptischen Krampfanfällen d
sind drei Formen zu unterscheiden. Die eine ko;
der Erwachsenen nahe: sie befällt Kinder im Alt
bis 2 Jahren und ist gekennzeichnet durch den ._...... vou vus UUR
die Karpopedalspasmen, die mechanische Übererregbarkeit der
peripherischen Nerven (Fazialisphänomen, Trousseau usw.) und die
Steigerung der galvanischen Erregbarkeit derselben (KÔZ unter
5 MA, AÛZ grôBer als ASZ und gleichfalls unter 5MA). Die Ätiologie
ist noch unklar: für alle in Betracht kommenden Faktoren: Here-
däre Veranlagung, Epithelkörperchenschädigung beziehungsweise
deren relative Insuffizienz, Nahrungsschädigung fehlen noch die
zwingenden Beweismomente. Kuhmilchmolke kann gelegentlich in
minimalen Mengen krampfsteigernd wirken, doch ist weder der
Kalk, noch das Natrium, noch nach des Vortragenden eigenen Unter-
suchungen das Kalium direkt anzuschuldigen. Die klinische Beob-
achtung, an Kurven demonstriert, läßt auf eine Vergiftung in
doppelter Hinsicht schließen: qualitativ die Überempfindlichkeit
gegen Kuhmilch überhaupt, quantitativ die Überempfindlichkeit
gegen geringe Mengen, die erst nach längerer Beobachtung größerer
Toleranz weicht. Als eine zweite Form kann die Krampfneigung
pesonders bei Mehlnährschäden, von Hochsinger Myotonie genannt,
gelten. Endlich kommen eklamptische Zustände schon ın den ersten
Lebenstagen und im Säuglingsalter als Ausdruck der infantilen
Empfindlichkeit des Gehirns bei allen lokalen Reizzuständen, außer
der Enzephalitis, Meningitis und Meningitis serosa nach Art des
Meningismus der Erwachsenen und größeren Kinder bei Traumen
und Infektionen vor: außer Syphilis, Miliartuberkulose sind besonders
«lie häufigen Fälle von okkulter Nabelsepsis zu beachten. Auch hier
sieht man Karpopedalspasmen, Laryngospasmen. Mechanische Über-
erregbarkeit im Fazialisgebiete kann durch die mehr tonischen Lippen-
reflexphänomene vorgetäuscht werden. Die elektrische Erregbarkeit
ist vorübergehend etwas erhöht, doch kommt es nicht zur KÖZ
unter 5 MA. Nahrungsänderung ıst ohne Einfluß auf die Wiederkehr
(ler oft einseitig lokalisierten Krampfanfälle.
In der Praxis ist zunächst jeder unklare Fall von infantiler
Eklampsie als Vergiftung mit Hungerdiät, Darmspülung, Narkotizis
zu behandeln, weil dadurch am hesten der Lebensgefahr bei den
tetanischen Zuständen vorgebeugt wird. Tetanie wird zweckmäßig
molkefrei mit Mehl- und Milchmischungen ernährt. Auch Frauen-
milch beseitigt nicht immer die Übererregbarkeit und die Krämpfe.
Phosphorlebertran ist geeignet, die Toleranz gegen Kuhmilch in
mehreren Wochen bis zum normalen Verhalten zu heben.
Redlich (17) streift am Schlusse seiner beachtenswerten und
rein sachlich gehaltenen Ausführungen über Tetanie und Epilepsie
bei Erwachsenen auch die Spasmophilie. Er steht der Anschauung
802
T
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
800
emichs, daß die spasmophilen Krämpfe nicht mit Epilepsie
u identifizieren sind, zweifelnd gegenüber und gibt nach seinen
Erfahrungen zu bedenken, ob nicht die Spasmophilie eine Disposition
für Epilepsie setzt.
Hellers (9) Beobachtung betrifft einen achtjährigen, etwas
debilen Knaben. Dem epileptischen Anfall geht ein elementarer
Redeschwall voraus, der zuletzt nur noch aus unartikulierten Silben
besteht. Nach Ablauf der klonisch-tonischen Krämpfe wird von neuem
sinnloses Zeug geredet, bis endlich wieder vernünftige Gedanken
im Redestrom auftauchen und nach einem Endstadium von Echolalie
müdes, dumpfbrütendes Verstummen — oder sehr selten Schlaf —
eintritt.
Die — im Lichte der Mendelschen Forschungen — gesammelten
Beobachtungen Davenports (6) und seines Mitarbeiters an Stamm-
bäumen eines Epileptikerdorfes ergeben folgendes:
Sind beide Eltern epileptisch oder geistesschwach, so sind es
auch alle Kinder. Sind Normale mit Defekten verheiratet, so ist
etwa die Hälfte der Nachkommen normal, die anderen sind defekt.
Sind beide Eltern belastet, aber normal, so sind 30% der Kinder
defekt.
Bornstein (2) kommt zu folgenden Ergebnissen: Die Erreg-
barkeit des Atemzentrums war bei allen Epileptikern herabgesetzt,
ohne daß dabei die Anfälle irgendwie beteiligt schienen. Der Autor
glaubt, daß die funktionellen Veränderungen des Atemzentrums
sicher eine Stütze sind für Binswangers Theorie (Miterregung
infrakortikaler motorischer Zentralganglien beim Beginne der Kon-
vulsionen), denn sie beweisen, daß eine ‚„epileptische Veränderung“
in der Medulla oblongata vorhanden ist.“
Haberfelds (8) Arbeit ist ganz auf dem Boden Erdheims
gewachsen. Ohne insuffiziente Beischilddrüsen keine Tetanie. Eine
anatomische Läsion braucht nicht vorhanden zu sein: die Epithel-
körperchen können auch durch große Ansprüche, die an ihre
Funktion gestellt werden, geschädigt werden. Durch Blutungen kann
ferner das Wachstum der Beischilddrüsen leiden ; es kommt zu einer
erworbenen Hypoplasie.
Jödickes (13) Versuche mit kochsalzreicher und -armer Kost
hatten folgendes Ergebnis: Bei starker Kochsalzentziehung (4 Wochen
hindurch) traten bei einer großen Reihe von Kranken erhöhte Reiz-
barkeit, Alkoholdelirien-ähnliche oder stuporöse Zustände auf. Männ-
liche Kranke reagierten viel stärker als weibliche. Im Gegensatze
dazu führte ein ebensolange durchgeführtes chlorreiches Regime
(bis 35 g Kochsalz pro Tag) keine Schädigungen der Versuchspersonen
herbei. Was die epileptischen Anfälle betrifft, so hatte die koch-
salzarme Periode keine Abnahme, die kochsalzreiche keine Zunahme
derselben im Gefolge. Es kommt nach Joedicke ohne Brom
der kochsalzarmen Kost kein Heilwert zu..
Becker (1) sah bei einem Falle akute Verschlimmerung unter
kochsalzarmer Diät.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 803
Briand (3) berichtet über Tod im epileptischen Anfall durch
Ersticken infolge Schlafens auf dem Bauche.
Olivier und Boidard (16) beobachteten bei den nen
Anfällen eines 15jährigen Idioten rektale Temperaturen von 34'8
bis 32°6°, die unmittelbar vor dem Tode bis auf 27° fielen.
Meyer (15) berichtet über folgende Versuchsergebnisse : . Mit
defibriniertem Blute von Epileptikern (im Anfalle) injizierte Meer-
schweinchen bekamen 1 bis 5 Stunden darauf typische serienweise
Krämpfe. Handelte es sich um Blut aus anfallsfreien Perioden, so
zeigten sich Unterschiede in den Folgen, je nachdem der letzte
Anfall längere oder kürzere Zeit zurücklag und wie schwer er ge-
wesen war.
Meyer glaubt aus diesen und anderen Versuchen, auf die
hier nicht näher eingegangen werden kann, jedenfalls den einen
Schluß ziehen zu dürfen, daß man eine Toxämie bei Epilepsie nicht
glatt ablehnen soll, wie es vielfach geschieht.
Während epileptischer Anfälle sah Chartier (5) die Puls-
frequenz von 70 bis 75 auf 45 bis 52 herabgehen. Ähnliches beob-
achtete Buchbinder (4), welcher die eigenartige Bradykardie sogar
bei leicht febrilen postparoxysmalen Verwirrungszuständen vorfand.
Er fand auch, daß die Pupillenreaktion nicht immer erloschen zu
sein braucht, sondern von der Intensität der Beleuchtung abhängig
sem kann.
Im Zusammenhange hiermit sei die Arbeit Ibrahims über
respiratorische Affektkrämpfe im frühen Kindesalter (11)
besprochen. Ibrahım wählt die Bezeichnung respiratorische
Affektkrämpfe, weil die vulgäre Benennung Wutkrampf nicht
richtig sei, denn es gibt zahlreiche Wutanfälle ohne Atemstillstand
und anderseits ıst nicht die Wut allein der einzige auslösende
Affekt. „Wegbleiben“ paßt auch nicht, da es in leichteren Fällen
nicht zum Bewußtseinsverlust komınt. Ibrahım lehnt sich daher
mit dem gewählten Ausdruck respiratorische Affektkrämpfe, der
nichts präjudiziert, eng an Bratz’ Affektepilepsie an, dessen
Nomenklatur „epileptisch“ er mit Recht beanstandet, denn die
Affektepileptiker Bratz’ sind eben keine Epileptiker.
Durch langdauernde Beobachtung eines lehrreichen Falles
erbringt Ibrahim den Beweis, daß das ‚Wegbleiben‘ nichts mit
der Tetanie zu tun hat. Auch mit Epilepsie hat die Affektion wahr-
scheinlich nichts gemein, dagegen ist neuropathische Belastung
deutlich.
Charakteristisch für die respiratorischen Affektkrämpfe ist die
ausschließliche Abhängigkeit von Gemültserregungen und der At-
mungsstillstand. Der Bewußtseinsverlust kommt erst in zweiter
Linie.
Ibrahim nimmt an, daß sowohl ınspiratorische wie exspira-
torische Apnöe den Atmungsstillstand bedingen können. Die Prognose
ist gut. (Nach dem fünften Lebensjahre treten die Anfälle kaum
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate, DO
Z nn
804 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
mehr auf.) Daß bei schwer neuropathisch belasteten Kindern natür-
lich auch manchmal eine Katastrophe eintreten kann, leuchtet ein.
Pathogenetisch spielt nach Ibrahims Auffassung ein abnormer
Reflex, ein ‚„pathologischer Bedingungsreflex‘‘, eine Rolle. Der
Schreiakt im Affekte — nicht jedes Schreien und nicht jeder Affekt;
nur das krampfhafte Schreien im stärksten Affekt — ıst der Be-
dingungsreiz, der bei neuropathischen Kindern zu einem Krampfe
der Atmungsmuskeln und zu inspiratorischem Atmungsstillstand
oder spastischem Glottisverschlusse führt.
Friedmann (7) hat vor 4 Jahren zum ersten Male über seine
Fälle von nichtepileptischen Absenzen berichtet, deren Abgren-
zung von der Epilepsie von Heilbronner und Mann, welche Ana-
loges berichteten, anerkannt wurde. Im vorliegenden Vortrag äußert
sich Friedmann erneut zu dieser Frage.
In den vier ersten Fällen handelt es sich jeweils um sehr leb-
hafte, sonst normale Kinder zwischen 4 bis 6 Jahren, bei denen
plötzlich nach einer Aufregung (z. B. schmerzhaften Operation) ganz
kurze Starrzustände auftraten ; sie dauerten 10 bis 20 Sekunden, die
Willkürbewegung war aufgehoben, das Bewußtsein wohl erhalten;
die Haltung schlaff, die Augen stets nach oben gedreht. Die Anfälle
kamen jeden Tag und sehr oft, ja, 10- bis 40 mal und mehr. Das Leiden
hielt 2 bis 8 Jahre lang an und heilte dann gewöhnlich. Einzelne
Anfälle erfolgten meist auch in der Nacht.
Zweimal erfuhr Friedmann auch von Erwachsenen, daß sie
das gleiche Leiden in der Kindheit durchgemacht hatten und später
gesund geblieben wären. Relativ oft, etwa 30- bis 40 mal, hat Fried-
mann die ganz analogen partiellen Absenzen bei Erwachsenen be-
obachtet, hier teils im Zusammenhange mit der Chlorose, am häu-
figsten mit der typischen Neurasthenie verbunden. Auch die drei
neueren Fälle bekundeten den gleichen Typus: beim ersten, einem
fast 6jährigen Mädchen, stellten sie sich anscheinend infolge der
Erregung vor dem Schulanfange ein, 20- bis 30mal des Tags und
verschwanden hier schon nach 2 Jahren. Im zweiten Falle, bei
einem kräftigen und gut begabten 7jährigen Mädchen, verlief das
Leiden in drei Perioden von je 7 bis 9 Monaten mit jeweils beinahe
ljährigen Intervallen. Im dritten, bei einem 8jährigen etwas
aufgeregten Knaben, bestand die Eigentümlichkeit, daß die
Anfälle jedesmal ausgelöst wurden, wenn das Kind aufwärts in
das helle Tageslicht blickte. Die Beobachtung dauerte hier nur
D Monate.
Im ganzen hat Friedmann sechs sichere Fälle kennen gelernt,
die alle in ihrer Art sich gleich verhielten: 1. Die Anfälle sind kurz,
das Bewußtsein bleibt erhalten ; sie treten 2. stets in starker Häufung
und täglich auf, teilweise auch nachts, ferner bleibt 3. die ganze
Entwicklung der an sich sonst normalen Kinder ungestört. Von
einer Degeneration ist ebensowenig die Rede wie von Krampf-
anfällen. 4. Das Leiden reagiert nicht auf Bromsalze, dagegen evident
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 805
auf psychische Einwirkungen. Die Anfälle entstehen fast stets
infolge einer starken Aufregung; durch Erwartung, Autosuggestion,
einmal auch durch starken Lichtreiz sind die einzelnen Absenzen
häufig auszulösen gewesen.
Umgekehrt war es interessant, daß während einer längeren
zufälligen Bettruhe sowie bei Landaufenthalten alsbald ein wochen-
langes völliges Zessieren der Absenzen bei der Mehrzahl der Kinder
eingetreten ist.
Alle diese Eigenschaften sind der eigentlichen Epilepsie fremd.
Allerdings kommen auch da Fälle bei Kindern vor, die Absenzen
mit erhaltener Erinnerung darbieten. Indessen sah Friedmann
(gleich Binswanger) solche Anfälle nie allein für sich, sondern
zugleich auch die kompletten Absenzen, und ferner waren auch die
ersteren nicht ganz rein (Enuresis, Lauftrieb u. dgl. waren dabei
vorhanden).
Das Leiden ist in seiner Art ähnlich der Narkolepsie Ge-
lineaus; im übrigen bietet es zwar hysterische Züge, kann aber
doch nicht dieser Neurose angegliedert werden, teils aus allgemeinen
Gründen, teils wegen der regulären nächtlichen Anfälle. Die Neur-
asthenie, die bei Erwachsenen sicher meist die Grundlage der An-
fälle darstellt, ist bei Kindern nicht vorhanden gewesen. Der Ursprung
des Leidens bei diesen ist somit noch dunkel. Als fehlendes Beweis-
glied erkennt Friedmann durchaus an, daß seine Beobachtungen
noch nicht über die Pubertätsjahre hinausgehen. Die symptomatische
Therapie mit Brom ist ohne Erfolg. In der Mehrzahl der Fälle erfolgt
nach 2 bis 8 Jahren Heilung,
Mann (14) schildert zwei narkoleptische Anfälle bei Kindern.
Beide Kranke erwiesen sich als stark elektrisch übererregbar, ähnlich
wie bei tetanoiden Zuständen — ein Verhalten, das vielleicht differen-
tialdiagnostisch gegenüber Epilepsie Bedeutung erlangen dürfte.
Die bedeutsame Bratzsche Arbeit über Affektepilepsie
(Monatsschr. f. Psych. u. Neurol., Bd. XXIX, 1911) ist im X. Band
der Monatsschrift f. Kinderh. S. 516 und 517 von Thiemich
referiert.
Die Berechtigung zur Aufstellung des Symptomenkomplexes
der Affektepilepsie wird fast durchweg anerkannt. Den Pädiatern
aber liegt damit ein interessantes Forschungsgebiet sozusagen vor
der Türschwelle. Denn erstes und zweites Lebensjahrzehnt bilden das
Prädilektionsalter der Krämpfe bei den ‚Frühkriminellen‘, den
„unsteten degenerierten Psychopathen‘, die mit „wenigen Ausnahmen
intellektuell normal“ sind, die aber selbst der ungeschulte Blick
leicht an ihren neuropathischen Stigmata erkennt.
Auch Ziehen (18) beschäftigt sich mit den pseudoepileptischen
Anfällen beı der degenerativen psychopathischen Konstitution. Diese
Anfälle werden durch Gelegenheitsursachen (Alkohol, Hitze und
Ähnliches) ausgelöst und gleichen ganz den epileptischen. Ziehen
schlägt vor, sie epilamptische Anfälle zu benennen.
HR
806 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
V.
Spezielle Neuropathologie.
1. Ebstein. IIypertrichosis und Spina bifida occulta. Deutsche
Zeitschr. f. Nervenheilk., 43, 1911.
2. Peritz. Enuresis nocturna und spina bifida occulta (Myelo-
dysplasie). Deutsche med. Wochenschr., 1911. |
3. Trömner. Über motorische Schlafstörungen (speziell Schlaftick,
Somnambulismus, Enuresis nocturna). Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u.
Psych., 4, 1911.
Das Schlafsprechen ist nach T rö mne r(3) für gewöhnlich nichts
Abnormes, nur bei ungewöhnlicher Intensität deutet es auf neuro-
pathische Veranlagung. Beim Schlafwandeln lassen sich im wesent-
lichen 3 Gruppen (naturgemäß mit Übergangsformen) herausschälen.
Erstens planloscs Aufstehen und Umhergehen. Viel seltener ist der
planvolle Schlafwandel (nach Trömmer ist Lady Macbeth in
überaus treffender Weise als klassischer Typ dieser Form von Shakes-
peare gezeichnet). Ein Zusammenhang mit Epilepsie (Aschaffen-
burg) ist sehr selten (Trömner, Thiemich). Ein Konnex mit
Träumen besteht nicht, Amnesie des Schlafwandlers ist die Regel.
Drittens: Schlafaffekthandlungen., die bei Kindern fließend zunı
Pavor nocturnus hinüberleiten und aller Wahrscheinlichkeit nach
ohne Träume verlaufen (Amnesie). Derechte Pavor nocturnusistdagegen
eine Schlafaffekthandlung ım Gefolge von angstvollen Träumen mit
weniger ausgeprägler motorischer Entladung.
Eine weitere Schlafstörung auf neuropathischer Genese ist der
Schlaftick (Oppenheim) oderdie Jactatio nocturna Zapperts,
wegen der größeren Irritabilität des Gehirns besonders ausgeprägt
bei Kindern (Schütteln. Rotieren, Wiegen usw. von Kopf, Rumpf;
myoklonische Zuckungen aller möglichen Art). Namentlich letztere
treten mit Vorlicbe bei Neuropathen der Präpubertätsjahre auf und
geben gute Prognose. Leichtere Formen hiervon leiten hinüber zum
unruhigen Schlafe sensibler Kinder.
Gegen die motorischen Schlafstörungen empfiehlt Trömner als
souveränes Mittel die Hypnose. Nicht spezifisch, aber doch besser als
alle anderen Mittel wirkt sie bei unruhizem Schlafe mit Wählen,
Zähneknirschen usw.
Motorische Schlafstörungen im weiteren Sinne sind Enuresis
und gehäufte Pollutionen.
Pfister sieht die angeborene Enuresis als Degencrationszeichen,
die erworbene zum überwiegenden Teile als Stigma epilepticum an.
Trömmer lehnt diese Anschauung ab. Vier Fünftel von Trömners
Material boten keine Zeichen geistiger orler körperlicher Schwäche.
Epilepsie bestand nur in 1°, Enuresis bei Epilepsie ist also rein
mechanisch zu bewerten. Der Zusammenhang von Enuresis und
Myelodysplasie (Mattauschek und Fuchs) scheint für Trömner
kein ätiologisch beachtenswerter zu sein. Trömner sieht vielmehr
de Enuresis als einen aus der Wiege mit ins Leben genommenen
Schwächezustand, cinen Reflexinfantilismus an. Eine abnorme Schlaf-
tiefe bestand in der Hälfte aller seiner Fälle.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 807
Mittels Hypnose hat Trömner 48% seiner Bettnässer geheilt,
glaubt aber, daß dieser Prozentsatz aus äußeren Gründen zu klein ist.
Bei Zeit und Muße müßten dıe meisten Enuretiker durch Hypnose
geheilt werden. Die Entfernung von Adenoiden erwies sich zumeist
als ohne jeden Wert.
Die Lektüre des Originals, dessen zahlreichen geistvollen
Einzelheiten das Referat nicht gerecht werden kann, sei aufs wärmste
empfohlen.
Peritz (2) bringt. Enuresis und Spina hifida occulta in Kausal-
nexus, statt sie einfach als zufällige parallele Degenerations-
erscheinungen (Lewandowsky) anzusehen. Bei der Spina bifida
sollen durch ein die Wirbellücken ausfüllendes Narbengewebe haupt-
sächlich die sensiblen Bahnen der Cauda gedrückt werden.
Dem Einwande, daß die Erfolge pädagogischer Therapie der
Enuresis gegen eine solche anatomische Störung sprächen, begegnet
er damit, daß durch die erhöhte Aufmerksamkeit die schlechte Reiz-
leitung kompensiert werden könne. Auch die Injektionen nach Cathelin
erweiterten den Epiduralraum und wirkten dem Drucke des Narben-
gewebes entgegen, eine gewagte Hypothese, hinter welche bereits
Lewandowsky ein Fragezeichen gesetzt hat.
Vgl. im übrigen das Referat ın Bd. XI, Nr.1 dieser Monatsschrift.
Ebstein (1) rät bei zirkumskripter dorsaler Hypertrichosis eine
Durchleuchtung vorzunehmen, da die Palpation eventuell im Stiche
lassen kann. In einem Falle sah Ebstein ein Haarbüschel in der
Höhe des 2. Brustwirbels. Das Röntgenbild ergab eine Synostose der
Brustwirbel 3 bis 8, die keine Dornfortsätze, dagegen offenen Arcus
hatten. Am Kreuzbein offener Kanal vom 3. bis 5. Wirbel. Keine
Enuresis!
VI.
Psychologie
(Experimentelles und Methodisches).
Anhang: Intelligenz und Kopfumfang.
Psychopathologie
‘Intellektuelle Psychosen: Psychopath. Konstitution,
Paranoia, Amoralität.
Defektpsychosen: Dementia praecox. Überwertige
Leistungen bei angeborenem Schwachsinn).
1. Altschul. Die geistige Ermüdung der Schuljugend. Ermüdungs-
messungen und ihre historische Entwicklung. Zeitschr. f. Hyg., 69, 1911.
2. Berkhan. Über talentierte Schwachsinnige. Zeitschr. f. d.
Erforsch. u. Behandl. d. jugdl. Schwachsinns, 5, 1911.
3. Bobertag. Über Intelligenzprüfungen nach der Methode von
Binet und Simon. Zeitschr. f. angew. Psychol., 5, 1911.
4. Dosai-Revesz. Experimentelle Beiträge zur Psychologie der
moralisch verkommenen Kinder. Zeitschr. f. angew. Psychol., 5, 1911.
808 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
5. Goddard and Hill.*) Delinquent girls tested by the Binet Scale
The training school. Juni 1911.
6. Hahn. Eigenartige Begabung eines Dreijährigen. Zeitschr. f.
pädagog. Psychol. u. exper. Pädagogik, 1911.
7. Hollaender.*) Démence précoce infantile. (Dementia praeco-
cissima.) Thèse de Genève, 1911.
8. Kahn. Beobachtungen über Farbenunterscheidung bei Kindern.
Inaug.-Dissert., München, 1911.
9. Kerner.*) Zur Mortalität der Dementia praecox. Psych. neurol.
01.
Wochenschr., 12,
10. Krusius. Schielen und Gesamtveranlagung. Med. Klinik,
Nr. 26, 1911.
11. Mayer. Ein Fall von Kinderpsychose. Wiener klin. Wochen-
schrift, Nr. 20, 1911.
12. Reuter.*) Paranoide Symptome bei einem Kinde. Budapesti
Orvosi Ujsag, 1911.
13. Schröder. Das Fortlaufen der Kinder. Monatschr. f. Kriminal-
psychologie und Strafrechtsref., 8, S. 257,
14. Schubart. Krankhafte Charakterfehler bei Kindern. Zeitschr.
f. d. Behandl. Schwachsinniger, 1911.
15. Wysman en Schreuder.*) Die psychologische Methode Binet
und Simons zur Bestimmung des Grades des Intellektes, angewandt
bei Schulkindern in Haag. Zuid en Nord, 1911.
16. Ziegler. Zum Kapitel der überwertigen psychischen Lei-
stungen bei Schwachsinnigen. Zeitschr. f. pädagog. Psychol. u. exper.
Pädagogik, 1911.
Kahn (8) hat bei normalen und geistig abnormen Kindern das
Farbenunterscheidungsvermögen geprüft mittels zweier Verfahren.
Entweder mit der ‚stummen‘ oder Wiedererkennungsmethode
(gleichfarbige Gegenstände zu einem bezeichneten heraussuchen)
oder der ,,Benennungsmethode‘‘. Bei der letzteren Prüfungsart zeigten
sich viele Versager, bei der ersten nur ein einziger. Für die Intelligenz-
prüfung hat die Feststellung des Farbenunterscheidungsvermögens
nur einen bedingten Wert.
Altschul (1) bespricht auf breitester Grundlage die Frage der
Ermüdbarkeit in einer objektiv gehaltenen, sehr lesenswerten Studie
und berichtet über eigene Nachprüfungsergebnisse. Er glaubt nicht,
daß wir überhaupt jemals ein absolutes Meßmittel der Ermüdbarkeit
ausfindig machen werden können. „Denn wenn wir die Ermüdung
zu ‚messen‘ vermeinen, messen wir eine ganze Menge anderer psy-
chischer, aber gewiß auch somatischer Zustände mit, wie z. B. das
vorhandene oder mangelnde Interesse, den Grad der durch momentane
Stimmung und Körperbefinden beeinflußten Aufmerksamkeit, die
größere oder geringere Ablenkung von der Arbeit durch allerlei Zu-
fälligkeiten usw. Die Ermüdung ist eine natürliche Reaktion und
nichts Abnormes, die leichte Ermüdbarkeit ist etwas Pathologisches.
„Die Ermüdung ist bei der Arbeit des Berufslebens und auch bei der
Arbeit in der Schule etwas mehr oder weniger Nebensächliches; aus-
schlaggebend ist die größere oder geringere Ermüdbarkeit.‘
Die Arbeit von Wysman und Schreuder (15) enthält an und
für sich nichts Neues. Ich erwähne sie aber hier, weil mir eine Be-
merkung, die der Referent dieser Publikation (van der Torren,
Hilversum) ihr nachschickt, außerordentlich richtig erscheint. Er
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 809
weist nämlich darauf hin, wie schwer es ist, nach Antworten auf
gewisse komplizierte Standardfragen die Intelligenz zu bewerten.
So muß z. B. die Antwort eines normalen Mädchens auf die Testfrage:
Wenn jemand dir fortwährend in allem, was du sagst, widerspricht,
was machst du dann? ‚Dann werde ich seine Freundin‘, schematisch
betrachtet, als Unsinn bezeichnet werden. In Wirklichkeit ist diese
verblüffende Antwort aber ganz ausgezeichnet und verrät, wie van
-der Torren mit Recht bemerkt, ‚eine sehr praktisch veranlagte
Kinderseele‘‘.
Bobertags (3) Ausführungen sind sehr eingehend, enthalten
eine Fülle von Ratschlägen und ergänzen, beziehungsweise stellen
richtig, was an Binet und Simons!) Testserien unrichtig oder lücken-
haft erscheint. Weitere Arbeiten werden in Aussicht gestellt.
An weiblichen Fürsorgezöglingen vorgenommene Intelligenz-
prüfungen von Goddard und Hill (5) ergaben folgendes:
Von 56 Mädchen zwischen 14 und 20 Jahren hatten
1 das Intelligenzalter von 8 Jahren
12 za 19 1? 9 d
12 LE 3) „ 9 19
14 DE 19 LE 10 ”
14 73 79 7) 11 13 /
11 1, LE „ 12 iR) j
4 7 „ 1) 13 19
Die Untersuchungen von Dosai-Revesz (4) wurden an 40
Knaben im Alter von 9 bis 16 Jahren, die mit dem Gesetz in Konflikt
gekommen waren, angestellt. Von ihnen waren 58% schwach, nur
15% gut befähigt, ein Beweis, daß die Intelligenz im allgemeinen hinter
derjenigen geistig gesunder Kinder zurückblieb. Die amoralischen
Kinder wiesen ebenfalls im Verhältnisse zu geistig gesunden, aber
beschränkten Kindern geringere Anlagen im Rechnen, in der Zuver-
lässigkeit und Suggestibilität und überwiegend auch im Gedächt-
nisse auf.
„Für die Gruppe der intellektuell schwachen Verkommenen ist
es leichter möglich, durch eine, ihren minderwertigen geistigen Fähig-
keiten angepaßte Tätigkeit in einem Teile der Fälle eine soziale An-
passung zu erreichen. Jenen anderen Verkommenen gegenüber, deren
geistige Fähigkeiten nicht dermaßen gesunken sind, daß wir ihre
Anforderungen leicht befriedigen könnten, sind wir vorläufig
machtlos.‘
Schubart (14) schildert 4 Gruppen von Kindern mit patho-
logischem Charakter: Gemütsstumpfe, abnorm Erregbare, abnorm
Willensschwache (beziehungsweise Kinder mit gestörtem Triebleben)
und viertens Kinder mit Verstimmungszuständen.
1) Als Resultat der Prüfung mit Hilfe von empirisch für jede
Altersstufe gewonnenen Normaltests wird das jeweilige Intelligenz-
alter des Prüflings festgestellt.
810 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr.
Schröder (13) unterscheidet fünf Gruppen von Wandervögeln.
1. Echte Poriomanie. Völlig grundloser Wandertrieb (oder im
Gefolge von Verstimmungszuständen). Im ersten Falle besteht Amnesie,
im zweiten ist das Erinnerungsvermögen ganz oder teilweise erhalten.
2. Fortlaufen ethisch und moralisch Defekter. Absolut
ungünstige Prognose.
3. Phantasievolle Durchbrenner, jugendliche Aben-,
teurer, mit im allgemeinen guter Prognose.
4. Leichtverführte (von Gruppe 3).
5. Geisteskranke und geistesschwache Kinder.
Die epileptische Poriomanie ist nach Schröder -durch
plan- und zielloses Wandern gekennzeichnet, dem eine Verstimmungs-
periode vorangeht. Die, Prognose ist insofern günstig, als eine sorg-
fältige Beobachtung die Verstimmungszustände beachten, behandeln
und dem Fortlaufen vorbeugen kann.
Krusius (10) weist auf die hereditären Verhältnisse beim
Schielen hin und scheidet die schielenden Kinder in zwei Klassen:
in debile Psychopathen und in intelligente Psychopathen. Es ist
mithin das Schielen richt bloß ein kosmetischer Defekt,
sondern ein Zeichen der neuro- beziehungsweise psycho-
pathischen Konstitution. Krusius legt daher in sehr lesens-
werten Ausführungen das Hauptgewicht der Behandlung des Schielens
auf psychisch-pädagogische Maßnahmen, auf eine „psychische Hy-
giene und auf entsprechende Prophylaxe. Von Operation usw.
keine Rede.
Reuter (1?) beschreibt eine Psychose bei einem stark belasteten
10jährigen Knaben, der künstlich gefüttert werden mußte, da er sich
verfolgt und vergiftet fühlte.
Mayer (11): 5jähriges Mädchen mit Katatonie (wahrscheinlich
Frühform von Dementia praecox).
Hollaender (7): 6 Fälle von Dementia praecocissima bei
Kindern bis zu 14 Jahren. Die Krankheit verläuft ähnlich wie beim
Erwachsenen. Prognose sehr ungünstig.
Ziegler (16) berichtet über einen schwachsinnigen Jungen,
der nach dem Gehör von 71 Platten eines Musikautomaten 67, bei
einer zweiten Prüfung sogar alle 71 richtig bezeichnete ohne die
Titel usw. lesen zu können. Nur nach dem Gesichtseindruck
wurden 59, später 62 Platten benannt.
Etwas Ähnliches berichtet Hahn (6) von einem geistesnormalen
23/, Jahr (!) alten Jungen, der alle 20 Platten einer Spieldose korrekt
bezeichnete, ohne eine Sekunde zu zaudern. Hahn erklärt sich das
Phänomen so, daß der Knabe über ein außergewöhnlich scharfes
Auge verfügt, so daB er dort noch charakteristische Unterschiede
erblickte, wo ein gewöhnlicher Sterblicher nichts bemerkte. Das
„wunderkind“ ırrte sich in der Angabe des Texles der Platten
nämlich auch dann nicht, wenn man dieselben bis auf ein markstück-
großes Stück des Bandes abıleckte. Den Beweis für diese Auffassung
erblickt Hahn darin, daß, nachdem die verständigen Eltern, um
Nr. 1? Monatsschrift für Kinderheilkunde. 811
dem Wunderkindrummel ein Ende zu machen, Platten und Spiel-
dose entfernt hatten, der Knabe nach einem halben Jahre keine einzige
Platte mehr richtig benennen konnte.
Berkhan (2) stellt zahlreiche Fälle talentierter Schwachsinniger
zusammen. Besonders häufig findet sich zeichnerische Begabung,
«dann musikalische, ferner enorme, rein mechanische Gedächtnis-
leistungen und bemerkenswertes Rechentalent.
Berkhan berichtet dann über eine eigene Beobachtung bei
einem Schwachsinnigen, der jetzt öffentlich als Rechenkünstler
auftritt.
\Wie wenig Cortex zur Ausübung von Musik gehört, sah Referent.
kürzlich bei einem halbwüchsigen Imbezillen, der, in der Anstalt groß
geworden, ohne einen Schimmer theoretischer oder praktischer musi-
kalischer Vorkenntnisse, die Geige eines neueintretenden Wärters in
die Hand bekommt und nach wenigen Fiedelversuchen alle Lieder, die
er kennt, fehlerlos vorträgt. Ich erinnere michferneran einen akademi-
schen Musikdirektor und Professor, der sich in engeren Kreisen produ-
zierte, indem er beliebige, von einem Dritten auf dem Klavier ange-
schlagene Töne benannte, es aber nie auf 12 Treffer hintereinander
brachte. In unserer Anstalt macht ein schwachsinniges Mädchen das-
selbe Kunststück, verhaut sich aber niemals, auch wenn man noch
so lange prüft.
Kopfumfang und Intelligenz.
l. Bayerthal.* Über den gegenwärtigen Stand meiner Unter-
suchungen über die Beziehungen zwischen Kopfgröße und Intelligenz
in schulpflichtigen Alter. Intern. Arch. f. Schulhyg., 1911.
2. van Biervliet.* La cephalométrie à l'école. Les annales pédagog.,
Janvier 1911.
3. Büttner. Untersuchungen bei normalen und geislig geschwächten
Kindern über Kopfumfang und Intelligenz. Zeitschr. If. d. Erforsch.
u. Behandl. d. jug. Schwachsinns, 7, 1911.
4. Henderschee.* Über einige körperliche Eigenschaften normaler
und abnormaler Schulkinder. Ned. Tijdschr. v. Geneesk., 191].
van Biervliet (2)warnt davor, aus Kopfmessungen weitgehende
Rückschlüsse auf die Intelligenz herzuleiten.
Henderschee (4) kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, daß
Kopfumfang und Intelligenz nichts miteinander zu tun haben.
(Untersuchungen an fast 900 Kindern.)
Bayerthal{l) bringt keine neuen Gesichtspunkte. Er hält
daran fest, daß sehr gute geistige Leistungen niemals bei Kindern
mit stark subnormalem Kopfumfange gefunden werden.!) Träger großer
Köpfe können dagegen sehr intelligent sein. Unter kleinsten Köpfen
versteht er normal gebaute Köpfe unter 48cm Umfang bei Knaben
und 47 bei Mädchen im Alter von 7 Jahren, unter 56°5 beziehungsweise
49:5 bei 14jährigen Schulkindern. Ein Umfang von 46 schließt jeden
höheren Grad geistiger Entwicklung aus. Der durchschnittliche Kopf-
umfang der Knaben übertrifft den der Mädchen um mindestens 1 cm.
ln dieser vorsichtigen Formulierung läßt sich wenig gegen die
Kopfinessung sagen. In Wirklichkeit geren Baverthals Schlüsse und
Forderungen aber viel weiter.
812 | Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Büttner (3), ebenfalls wie Bayerthal in Worms wirkend,
steht völlig auf demselben wissenschaftlichen Boden. Seine Publikation
ist im wesentlichen ein wortgetreuer Abdruck der bekannten und
an sich sehr verdienstvollen, aber doch noch strittigen Lehren
Bayerthals. Büttner bestätigt die in Rede stehenden Unter-
suchungen durch einige an Hilfsschülern erhobene Zahlen.
VII.
Fürsorgeerziehung.
1. Cron. Heilpädagogische Technik und Wertarbeit. Zeitschr. f. d.
Erforsch. u. Behandl. d. jug. Schwachsinns, 4, S. 516.
2. Fürstenhein. Zur Frage der gesetzlichen Fürsorge für geistig
schwächliche- und kränkliche Kinder. Zeitschr. f.d. Erforsch. u. Beh.
d. jug. Schwachsinns, 4, 1911.
3. Major. Fürsorgeerziehung und Heilpädagogik. Zeitschr. f.
Psychother. u. med. Psychol., 3, 1911.
4. Mönkemöller. Bericht an das Landesdirektorium der Provinz
Hannover usw.. Zeitschr. f. d. Erforsch. u. Behandl. d. jug. Schwach-
sinns, 4, 1911 und Arch. f. Kriminalanthrop. u. Kriminalistik, 40:
Zur Kriminalität des Kindesalters.
5. Derselbe. Die geistigen Abnormitäten bei schulpflichtigen
Fürsorgezöglingen und ihre Behandlung. Zeitschr. f. d. Erforsch. u.
Behandl. d. jug. Schwachsinns, 4, 1911.
6. Schnitzer. Bericht über das Ergebnis der psychiatrisch-neuro-
logischen Untersuchung der Fürsorgezöglinge in den Erziehungs-
anstalten Züllichow, Warsow und Magdalenenstift bei Stettin. Zeit-
schrift f. d. Erforsch. u. Behandl. d. jug. Schwachsinns, 5, 1911.
7. Derselbe. Die Mitwirkung des Psychiaters bei der Fürsorge-
erziehung. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych., 5, 1911.
8. Schröder. Die geistig Minderwertigen und die Jugendfürsorge-
an Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych., 5, 1911.
9. Thoma. Untersuchungen an Zwangszöglingen in Baden. Allg.
Zeitschr. f. Psych., 68, 1911.
10. Wilker. Aus der Praxis der Zwangserziehung. Zeitschr. [.
Kinderforsch., 1911.
Die Heilpädagogik scheitert an den geborenen Verbrechern, so
ungern die orthodoxen Vertreter der Fürsorgeerziehung dies auch
eingestehen sollen.
Mönkemöller (4) weist auf Grund großer Erfahrung darauf
hin, daß der Arzt diese defekten Elemente aus dem Heer der jugend-
lichen Kriminellen isolieren sollte, da die Fürsorge kaum etwas an
diesem Menschentyp erreichen kann und aus diesem Galgenholz
nichts Brauchbares geschnitzt werden kann.
Schröder (8) fand unter 80 minderjährigen zur Fürsorge-
erziehung Bestimmten etwa die Hälfte geistig abnorm, ein weiterer
Beweis, wie nötig die Mitwirkung des Arztes in dieser Frage ist.
Auch heute noch schließt sich die Tür der Fürsorge-, Rettungshäuser
usw. unterschiedslos in vielen Orten Deutschlands hinter jedem
Fürsorgezögling, mag er normal oder abnorm sein. Es ist aber klar,
daß die abnormen Elemente eine andere, ihre Mängel berücksichti-
gende, heilpädagogische — oder nach Fürstenheim besser mediko-
pädagogische — Behandlung nötig haben.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 813
Zu gleicher Überzeugung ist Schnitzer (6, 7) gekommen. Er
verlangt nach ärztlicherseits festgestellter Diagnose strenge Trennung
der Normalen und psychisch Abnormen in der Fürsorgeerziehung.
Die letzteren gehören in ärztlich geleitete oder mindestens kon-
trollierte Anstalten.
An seinem pommerschen Material fand Schnitzer 62%, ab-
norme Fürsorgezöglinge, Major (3), ein Heilpädagoge stellte bei
Kriminellen und Unerziehbaren in 73%, geistige Minderwertigkeit
fest. Thoma [Baden] (9) verzeichnet 52%, Mönkemöller (4) 37%
in der Provinz Hannover.
Die Ausführungen Majors (3) über Fürsorgeerziehung und
Heilpädagogik bringen nichts Neues. Er erwähnt unter anderem, daß
er in einer Anstalt einen Poriomanen gefunden habe, dessen Anzug
die verständnisvolle Anstaltsleitung mit 13 bunten Flecken hatte
besetzen lassen.
Mönkemöllers (5) sehr eingehende Abhandlung (54 Seiten)
will nichtärztlichen Heilpädagogen die modernen ärztlichen Auf-
fassungen über geistige Abnormitäten beim Kinde vermitteln. Zur
Orientierung auch für ärztliche Leser anßerordentlich geeignet.
Thoma (9) zieht aus seinen Feststellungen folgende Schlüsse:
Die große Anzahl geistig abnormer Kinder unter den Fürsorge-
zöglingen erschwert die gemeinsame Erziehung und erfordert die
Mitarbeit eines Psychiaters, etwa in der Richtung des Schularzt-
systems. Ungeeignet zur gemeinsamen Erziehung mit den Geistes-
gesunden und leicht Abnormen sind zirka 10% Schwerabnorme.
Für künftige gesetzgeberische Entwürfe schlägt Fürsten-
heim (2) vor, statt der Ausdrücke „Debil““ und ‚„Psychopath‘ die
deutschen prägnanteren und auch dem Nichtarzt einleuchtenden
Worte „Geistig schwächlich‘‘ und ‚Geistig kränklich‘“ zu gebrauchen.
Diese beiden Kategorien von Kranken stehen in der Mitte zwischen
geistig Gesunden und Geistesschwachen beziehungsweise -kranken.
Unter die Fürsorgeerziehung — die nach medikopädagogischen
Gesichtspunkten erfolgen sollte — fallen bereits auch die geistig
schwächlichen und geistig kränklichen Kinder, da Erziehung und
Pflege zu Hause die drohende Verwahrlosung anscheinend nicht
verhüten können, die Disposition aber ohne Psychiater meist zu
spät erkannt wird.
Cron (1) leitet sein Jugendheim nach Grundsätzen der ,,Wert-
arbeit“, d. h. vielgestaltiger, Begriffe und Gefühle entwickelnder,
durchaus bodenständiger Arbeit. Die Spielarbeit nach Art unserer
Kindergärten usw., die tausend niedlichen Nichtigkeiten, die dort
gepflegt werden, um die Zeit totzuschlagen, werden von Cron mit
scharfen Worten gegeißelt. Hübsche Beispiele belehren über den
innern Betrieb der Gronschen Anstalt und die dort herrschende
vorbildliche heilpädagogische Auffassung.
Die Forderung, nur geschulten Kräften — unter ärztlicher
Mitarbeit — die Ausübung der Fürsorgeerziehung zu übertragen,
kann gar nicht besser motiviert werden als durch den Tagesplan
814 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Zi
eines Münchener Klosters, das der Staat mit der Zwangserziehung
von Mädchen ‚betraut‘ hatte.
5 Uhr: Aufstehen, dabei Beten des englischen Grußes; 6 bis
7 Uhr: Kirche; 4,8 Uhr: Morgengebet, gute Meinung; 8 Uhr:
Stundengebet; 9 Uhr: Tageszeitengebet; 10 Uhr: Gebet mit Gesang;
3/,11 Uhr: Gewissenserforschung; 11 Uhr: Mittagessen, vor und
nach dem Essen Gebet; 12 Uhr: Gebet Engel des Herrn; 1 Uhr:
Stundengebet; 1/2 Uhr: Heiliger Geist mit Gesang; 2 Uhr: Gebet
und geistige Lesung; 3 Uhr: Gebet für die Vorgesetzten ; !/,4 Uhr:
Gegrüßt seist du, Maria; 4 Uhr: Stundengebet; 5 Uhr: Maiandacht:
6 Uhr: Stundengebet; !/,7 Uhr: Abendessen mit Gebet; 8 Uhr:
Gemeinsames Nachtgebet.
Mit Recht bemerkt Wilker (10) hierzu:
„Davon können normale Menschen zur Verzweiflung oder zum
Wahnsinn gebracht werden. Um wieviel mehr mußte das also der
Fall sein bei den Mädchen, die der Zwangserziehung überwiesen
wurden und die zum größten Teil psychopathische Individuen sind !“‘
VIII.
Kinder vor Gericht.
1. Fürstenheim. Die Beurteilung des Geisteszustandes jugendlicher
Angeklagter. Zeitschr. f. Psychother. u. med. Psychol., 3, 1911.
2. Göring. Welchen besonderen Schutz gewähren das Strafgesetz-
buch und der Vorentwurf zu einem deutschen Strafgesetzbuch den
Jugendlichen? Zeitschr. f. d. Erforsch. u. Behandl. d. jug. Schwach-
sinns, 5, 1911.
'3. Derselbe. Die Kritik der Psychiater an dem Vorentwurf zu
einem deutschen Strafgesetzbuch. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. und
Psychiatrie, Bd. III, Heft 2 (Ergebnisse).
4. van Raalte. Über den Wert der Kinderaussage. (Holländische
Monographie, 1911.) Ref. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych., 4, 1911
5. Rupprecht.* Jugendliche Sexualverbrecher. Friedreichs BI. f.
ger. Med., Bd. 42, 1911.
6. Derselbe. Straffällige Jugend und psychopathische Minder-
wertigkeit. Münchener med. Wochenschr., Nr. 14, 11.
7. Derselbe. Kindlicher Schwachsinn und Straffälligkeit Jugend-
licher. Arch. f. Psych. u. Nervenkr., 48, 1911.
8. Seidel. Kinder als Zeugen im Strafprozeß. Monatschr. f. Kri-
minalpsych. u. Strafrechtsref., 7, 1911.
9.'van der Torren.* Die Zeugenaussage der Kinder. Tijdschr. v.
Strafr., 22, 1911.
10. Varendonck. Zeitschr. f.d. ges. Neurol. u. Psych. Referate, 1912.
11. Viernstein. Ärztliche Untersuchungen an Kaisheimer Ge-
fangenen. Münchener med. Wochenschr., Nr. 44/45, 1911.
12. de Vries-Feljens. Die Zeugenaussage der Kinder. (Vortrag,
holländisch.) Pef. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych., 1911, S. 482/3.
13. Ziemke. Die Beurteilung jugendlicher Schwachsinniger vor
Gericht. Zeitschr. f. Kinderforsch.. 1911.
Schüler von 7 bis 13 Jahren, die suggestiv nach der Bartfarbe
ihres Lehrers befragt wurden, gaben zu 76°;, eine bestimmte Farbe an,
obwohl der betreffende Lehrer bartlos war! In einem andern Falle
sprach der Lehrer mit bedecktem Haupte zu Schülern, an welche
später die Frage gerichtet wurde. in welcher Hand der Lehrer den
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 815
Hut gehalten habe. Nur 3 von 24 antworteten richtig. Auch in bezug
auf Temperatur, Geruchsempfindungen, Personenvorstellungen usw.
versagten die Kinder total.
Veranlassung zu diesen Ausführungen und Versuchen Va-
rendoncks ergab seine Ladung als Sachverständiger zu einem Mord-
prozesse, bei dem die Anklage sich hauptsächlich auf Kinderaussagen
stützte.
Die Minderwertigkeit der Kinderaussagen wird ebenfalls von
v. Raalte (4) beleuchtet. Man soll reifere Kinder erst schriftlich
aussagen lassen und dann prüfen was Tatbestand und was Phantasie
ist. Schätzungen (Alter, Zeit, Länge) sind ohne jeden Wert.
Ein Drittelbis ein Halb aller von Kindern EES Aus-
sagen sind ohne Bedeutung.
Kinder sind oft unbefangener als Erwachsene, lügen weniger
gewandt, sind aber suggestibler. Das Verhör vor Richter und
Polizei ist pädagogisch nicht von Nutzen für die Psyche des Kindes
(de Vries-Feijens) (12).
Seidel (8) gibt einen guten Überblick über „Kinder als Zeugen“‘
und regt verschiedene in erster Linie für den Richter bestimmte Ver-
besserungen des Verfahrens an und stellt für die Zukunft Leit-
sätze auf, die er in 6 Thesen formuliert.
„Man sollKinder nur dann alsZeugen vernehmen, wenn es absolut,
nicht zu umgehen ist. Der Richter soll die große Suggestibilität be-
denken, den Einfluß des ungewohnten Milieus“ (vanderTorren) (9).
Nach Rupprecht (5,6) läßt es sich nicht feststellen, ob die
Psychopathen instinktiv zur Verletzung bestimmter Rechtsgüter
neigen (Eigentum, Körper, Geschlechtsehre) bzw. ob diese den
psychopathischen Jugendlichen zum Angriffe reizen oder ob wie beim
Normalen Gelegenheit und jeweilige Stimmung maßgebend ist. In-
teressant ist die Feststellung Rupprechts, daß bei Verfehlungen
gegen § 175 niemals psychopathische Veranlagung bestand, sondern
daß Gewinnsucht oder Verführung Veranlassung gewesen waren.
Es fällt ferner die große Ähnlichkeit der Sexualdelikte bei Jugend-
lichen und alten Männern auf. In sehr einsichtiger Weise verlangt
Rupprecht dıe Mitwirkung des Arztes bei den Jugendgerichten. Im-
bezillität, Hysterie und psychopathische Minderwertigkeit sind die
drei geistigen Anomalitäten, die den jugendlichen Sträfling
kennzeichnen. Eltern und Lehrer, Polizei und Gericht vermögen
(ten geistigen Defekt zumeist nicht festzustellen.
Aus der Göringschen (2) Arbeit seien die Ausführungen, welche
für uns Kinderärzte Interesse haben, kurz erwähnt.
„Nach $ 176 (Reichsstrafgesetzbuch) wird mit Zuchthaus bis zu
IV Jahren bestraft, wer mit Personen unter 14 Jahren unzüchtige
Handlungen vornimmt oder zur Verübung oder Duldung verleitet‘.
Mit 14 Jahren hört die Schulpflicht auf, und es wird erfahrungs-
gemäß mit Recht eine gewisse Kenntnis der vita sexualis voraus-
gesetzt.
816 Monatsschrift für Kinderheilkunde, Nr. 12
Bei Mädchen geht der Kinderschutz aber noch weiter:
„Werein unbescholtenes Mädchen biszum vollendeten 16. Lebens-
jahr zum Beischlaf verführt, wird nach $ 182 mit Gefängnis bis zu
1 Jahr bestraft“.
Das vollendete 16. Lebensjahr macht bekanntlich ehemündig.
Es wird hier also nur der Beischlaf, nicht die unzüchtigen Handlungen
(§ 176) bestraft.
$ 235. „Wer eine minderjährige Person Eltern usw. entzieht, wird
mit Gefängnis oder, falls er dieselbe zum Betteln, zu unsittlichen Zwecken
zu gebrauchen beabsichtigt, mit Zuchthaus bestraft“.
$ 184 und 184a betreffen den bekannten Erlaß gegen Verkauf
usw. unsittlicher Lektüre, das Schamgefühl verletzender Schriften,
Bilder usw. an jugendliche Personen unter 16 Jahren.
Im neuen Entwurf sind diese Bestimmungen detaillierter, es
wird ferner die öffentliche Vornahme der betreffenden Handlungen
verlangt.
Göring regt ferner an, das Verabreichen von alkoholischen
Getränken an Jugendliche unter 14 Jahren unter Strafe zu stellen.
Er weist endlich mit Recht daraufhin, daß der Schutz auf sexuellem
Gebiete ein recht weitgehender ist, daß dagegen eine besondere straf-
rechtliche Ahndung und Spezialisierung der Mißhandlungen usw. von
Kindern nicht vorgesehen ist und hier nur die allgemeinen Bestim-
mungen über Körperverletzungen im wesentlichen gelten.
Viernstein (11) fand unter 215 bayerischen Zuchthäuslern
118 Frühkriminelle, also bereits zwischen 12. und 18. Lebensjahr
Gestrauchelte und von diesen 118 waren fast die Hälfte schon vor dem
15. Lebensjahre straffällig geworden.
Eine kurze knappe Übersicht über die Kritik der Psychiater
an den Fragen des Jugendrechtes im ‚„Vorentwurfe‘‘ findet sich bei
Göring (3) (Teil IIT. jugendliche Verbrecher).
Ziemke (13) gliedert seinen vor Hilfsschullehrern gehaltenen,
eingehenden Vortrag in drei Teile. Im ersten erläutert er die Ursache,
die Symptomatologie, die Erkennung usw. des jugendlichen
Schwachsinnes. Hier muß bemerkt werden, daß die Ausführungen
über Krämpfe auf veralteten Anschauungen beruhen.
Im zweiten Teile beschäftigt er sich kurz mit der Psychologie
der Kinderaussagenundeingehender mit dem Einflusse desSchwach-
sinnes beziehungsweise der Amoralität auf den Aussagemechanismus
des Kindes. Im Schlußteile wird die Frage beantwortet, welche juris-
tischen Gesichtspunkte bei der Beurteilung Schwachsinniger maß-
gebend sein sollten. Hierbei wird besonders 8 56 des Strafgesetzbuches
— Straflosigkeit, wenn trotz straffähigen Alters und geistiger Gesund-
heit die zur Erkenntnis der Strafbarkeit erforderliche Ein-
sicht gefehlt hat — eingehender besprochen und mit Beispielen
belegt. Das Hineinspielen der Unzurechnungsfähigkeit ($ 51)
— trotz vom Richter angenommencr erforderlicher Einsicht zur
Erkenntnis einer strafbaren Handlung erfolgt Freispruch — wird
Nr. 12 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. 817
ebenfalls an Erfahrungen aus der Gutachtertätigkeit Ziemkes de-
monstriert.
* *
*
Der Jugendliche unter 12 Jahren wird bekanntlich nicht be-
straft, er ist bedingt strafmündig vom 12. bis 183. Jahre. Vielfach wird
verlangt, die Strafmündigkeit erst mit dem 15. Jahre anzusetzen.
Fürstenheim (1) hält die Altersperiode vom 14. bis 16. Jahr für be-
sonders schutzbedürftig, ‚da sie durch die Pubertätsaktivität und
den Fortfall der Schulzucht ganz besonders zum Abgleiten disponiert‘‘.
Fürstenheim gibt folgende kriminell-pädagogischen Orien-
tierungen für eine künftige Gesetzgebung:
1. Ein Jugendlicher ist freizusprechen, wenn er unter dem Einfluß
besonders ungünstiger äußerer Einflüsse: Not, Zwang, grobe Ver-
nachlässigung gehandelt hat, oder wenn
2. durch abnorme Veranlagung oder krankhafte Störung oder
endlich
3. durch außergewöhnliche seelische Unreife bei Begehung der
Tat ein Verständnis für die Rechtsnorm fehlte.
Alle 3 Punkte können zur Kriminalität führen, ohne daß billiger-
weise von ‚„Schuld‘‘ gesprochen werden kann.
4. „Bei erstmaligen Übertretungen und Vergehungen Jugend-
licher, die keinen erheblichen Schaden angestiftet haben, aus Leicht-
sinn, Unerfahrenheit, Tatendrang hervorgehen, kann es, wenn der
Jugendliche seine Tat bereut und Besserung gelobt, bei der Straf-
androhung sein Bewenden haben.‘ Nach 6monatiger Bewährung
Straferlaß. Bei Rückfall verlängert der Richter gegebenenfalls noch-
mals die Strafaussetzung.
Fürstenheim opponiert ferner gegen zwei moderne kriminell-
pädagogische Auffassungen. 1. Ersatz der Strafe durch Er-
ziehungsmaßregeln bei Jugendlichen, denn Strafe und Erziehung
seien nichts Aquivalentes. Darin liege eine Unterschätzung der Strafe
und eine Herabsetzung der Erziehung.
Ferner besteht die Tendenz, Strafverfolg bei Jugendlichen nur
dann eintreten zu lassen, wenn ein öffentliches Interesse vorliegt.
Hier liegt die Gefahr nahe, kriminelle Handlungen von Kindern
besserer Stände zu unterdrücken. (Ob sich das wohl je wird vermeiden
lassen?)
Fürstenheim regt an, zwischen mittelbarem und unmittelbarem
öffentlichem Interesse zu unterscheiden. Sehr richtig ist, daß er die
oft auffallende Milde der Jugendgerichtentscheidungen bemängelt.
Die Strafe verliert dadurch ihre Schrecken. Und gerade beim Kind
und Halbwüchsigen erweist sich eine verdiente Bestrafung zumeist
heilsamer als beim Erwachsenen.
Aus der in 12 Thesen gegliederten Schlußzusammenfassung sei
erwähnt, daß nach Fürstenheim kriminelle Handlungen der Vor-
reifezeit, also etwa zwischen 9. und 11. Jahre, beim normal oder etwas
übernormal (exuberant) entwickelten Kind von günstiger Prognose sind.
Die sogenannte antisoziale Konstitution der ,,geborene: Ver-
brecher‘‘ ist sehr selten (1%, der Jugendgerichtsfälle). Fürstenheim
rechnet sie nicht zur Psychopathie. Sie ist ihm ein Sammelbegriff
gesunder, aber abnorm veranlagter, sonderlingsartiger Naturen, unter
deren einzelne Varietäten sich der ,,degenerativen psychopathischen
Konstitution Ziehens nähern. Eigenartig ist, daß sie mitunter völlig
isoliert inmitten einer Familie mit prononziertem sozialem Empfinden,
in hervorragend kultiviertem Milieu (Lehrer, Beamtenfamilien) entsteht.
818 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
IX.
Verschiedenes.
Ätiologie, Symptomatologisches, Statistik, Biologisches.
l. Brückner und Clemenz. Über Idiotie und Syphilis. Zeitschr.
f. d. Erforsch. u. Behandl. d. jug. Schwachsinns, 5, 1911.
2. Camon und Rosanoff.* Vorläufige Mitteilung über Studien.
die Vererbung von Geisteskrankheiten im Lichte der Mendelschen
Theorien betreffend. Journ. of nerv. and mental Dis., 1911.
3. Chotzen bei Oebbecke. X. Jahresbericht. Breslau, 1911.
4. Frankhauser. Geschwisterpsychosen. Zeitschr. f. d. ges. Neurol.
u. Psych., 5, 1911.
A. Graves. Scapula scaphoidea, cine häufig vorkommende Ano-
malie des Schulterblatles. Ihr Zusammenhang mit Syphilis in der
Aszendenz. Med. Klinik, Nr. 8, 1911.
6. Hannes. Zur Frage der Beziehungen zwischen asphyktischrer
und schwerer Geburt und nachhaltigen psychischen und nervösen
Störungen. Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gynäkol., 68, 1911.
7. Hauptmaun.* Serologische Untersuchungen von Familien
syphilogener Nervenkranker. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych..
7, 1911:
8. Koller. Die Zählung der geistig zebrechlichen Kinder des
schulpflichtigen Alters im Kanton Appenzell. Zeitschr. f. d. Erforsceh.
u. Behandi. d. jug. Schwachsinns, 4, S. 289 bis 355 und 385 bis 430.
9. Kopystinski.* Schädeltrauma und Psychosen. Obosrenje p-v-
chiatrii, 1911.
10. Kröber. Beitrag zur Frage des ursächlichen Zusammenhanees
der Syphilis mit der Idiotie. Med. Klinik, 1911.
11. Magnus-Alsleben. Über das Verhalten anorranischer und
organischer Brompräparale im Tierkörper. (Vortrag.) Ref. Zeitschr.
f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr., 1911, S. 658.
12. Plaskuda. Über Stereotypien und sonstige katatonisehe
Erscheinungen bei Idioten. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatr..
Originalien, 1911.
13. Plaut und Göring. Untersuchungen an Kindern und Ehegatten
von Paralytikern. Münchener med. Wochenschr., 1911.
li. BReve. Untersuchungen über die klinische Bedeutung «der
Scapula scaphoidea (Graves). Zeilschr. f. d. Erforsch. u. Behandl. ı.
jug. Schwachsinns, 5.
15. Sehäfer. Die T,inkshänder in den Berliner Gemeindeschulen.
Berliner klin. Wochenschr., 1911.
16. Todde.* Untersuchungen über Funktion und Bau der mäi-
lichen Geschlechtsdrüsen bei Geisteskrankheiten. Pathol. riv. quindi-
einale, 1911.
17. Walter. Gehirngewicht und Intelligenz. Rostock, 1911.
H. Warkentien.
Hannes (6), ein Gynäkologe, weist darauf hin, daß die schwere
Geburt in «der Ätiologie der geistigen Abnormitäten weit überschätzt
werde und ist geneigt, Geburtstraumen, Asphyxic usw. in dieser
Hinsicht sehr gering zu bewerten.
Es ist in letzter Zeit vielfach darauf aufmerksam gemacht
worden (und bereits in «ie neuesten Lehrbücher übergegangen !,,
daß man das L,itllesche Moment nicht allzu freigebig ätiologisch
verwerten darf. Insofern sagt uns also Hannes nichts Neues.
Das Geburtstrauma jedoch mit Hannes ganz als quantité négligeable
betrachten zu wollen, heißt aber wieder das Kind mit dem
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 819
Bade ausschütten, was einem Gebhurtshelfer nicht zu empfehlen
sein dürfte.
Häufigkeit des Traumas nach Kopystinski: Bei Epilepsie
10%, Imbezillität 9%, Dementia praec. 5%.
Die ausgedehnten Untersuchungen Kollers (8) sind ein beredter
Beitrag zu jenem Kulturkuriosum unserer Zeit, das darin besteht,
die Zeugung des Menschen, der Krone der Schöpfung, dem blöden
Zufall zu überlassen, die Züchtung von edlen Tierrassen aber mit
allen Kautelen zu umgeben. Es ist für Appenzell zwar nicht sta-
tistisch bewiesen, aber sehr wahrscheinlich, daß mehr Schwach-
sinnige heiraten als anderswo. Die fortschreitende Degeneration
der arbeitenden Bevölkerung ist jedenfalls unleugbar. Es besteht
in Appenzell die Möglichkeit, leicht zur Gründung eines Haus-
standes gelangen zu können, da an die Intelligenz der in Weberei-
fabriken beschäftigten männlichen Arbeiter minimale Anforderungen
gestellt werden. Die Trunksucht ist groß. Ein weiterer, vielleicht
der wichtigste Punkt ist die Heimarbeit. Jeder Hygiene spottende,
feuchte, dunkle Heimarbeitsstätten, keine Kontrolle der Arbeitszeit
usw.. Vernachlässigung der Kinder vom Säuglingsalter an. Die
Ernährung ist so einseitig wie möglich, da die Frauen unmittelbar
nach der Schulabsolvierung in die Fabrik gehen und keine Ahnung
vom Hausfrauenberuf haben. ‚Sie kennen die Gemüsearten kaum.“
Gestillt wird fast gar nicht, dazu ist keine Zeit. Das ist der Segen
der vielgepriesenen Hausindustrie, welche einen ‚scheinbaren Wohl-
stand‘ zur Folge hat.
Der Prozentsatz der geistig gebrechlichen Kinder unter den
Schulpflichtigen beträgt 43%. Annehmbare Gelegenheitsursachen
für den Schwachsinn waren nur spärlich mit Sicherheit festzustellen.
(Nachdem die Tatsache des geistigen Gebrechens ihres Kindes den
Eltern nicht ınehr entgehen kann, findet sich immer ein Grund —
und sei er auch noch so winzig, albern oder an den Haaren herbei-
gezogen.) In den allermeisten Fällen ist das geistige Gebrechen
angeboren, die Folge einer sinnlosen Devastierung der
eigenen Rasse.
Camon und Rosanoff(?2) kommen zu folgenden Schlüssen
bei ihren nach Mendelschen Regeln orientierten Untersuchungen:
Sind beide Eltern neuropathisch, so sind es alle Kinder. Ist ein
Elter neuropathisch, der andere normal aber von einem Großelter
belastet, so entwickelt sich die eine Hälfte der Kinder pathologisch,
die andere normal aber tüchtig, die Neuropathie zu übertragen.
Ist ein Elter normal und nicht belastet, der andere neuropathisch,
so könner alle Kinder normal sein, vermögen aber ihre Nachkommen
zu belasten. Sind beide Eltern normal aber belastet, so pflegt ein
Viertel der Kinder normal und auch nicht vererbungstüchtig zu sein,
eine Hälfte bleibt normal, überträgt aber die Neuropathie auf die
Nachkommen, ein Viertel wird neuropathisch. Sind endlich beide
Eltern normal, der eine aber belastet, so pflegen alle Kinder normal
zu sein, die eine Hälfte fähig, die Nachkommen zu. belasten, die
andere Hälfte dagegen unfähig.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 56
820 Monatsschrift für Kinderheilkunde. | Nr. 12
Das weibliche Geschlecht ist nach (Frankhauser) (4) emp-
fänglicher für die erbliche Übertragung von Krankheitsanlagen. Bei
Belastung vom Vater her sind die Töchter, bei materner Belastung
die Söhne mehr gefährdet. Wenn ein Bruder psychisch erkrankt,
hat die Schwester größere Wahrscheinlichkeit krank zu werden als
ein zweiter Bruder. Dasselbe ist der Fall, wenn eine Schwester primär
erkrankt.
Je älter übrigens die Eltern sind, um so schwerer ist de: Moment
der Belastung.
Graves (5) erläutert an der Hand von Abbildungen die Unter-
schiede zwischen normaler und skaphoider Skapula. Charakteristisch
für diese ist die konkave Form des Vertebralrandes unterhalb der
Spina. Nach Verf. ist die ätiologische Rolle der ‚Syphilis hier nicht
von der Hand zu weisen.
„Die Scapula scaphoidea ist eine Anomalie der Entwicklung,
welche in der Nachkommenschaft entsteht, veranlaßt durch einen
abnorm wirkenden Umstand, der die Eltern betroffen hat; sie pflanzt
sich von Eltern auf Kinder fort durch mehrere Generationen; und
wenn nicht der abnorme Umstand von neuem bei den Abkömm-
lingen wirksam wird, verschwindet die Scapula scaphoidea allmählich
und der Rassetypus berrscht wieder vor.‘
Re ye (14) bestätigt, daß in der Hälfte der Fälle Lues ätiologisch
zu konstatieren ist, in den Rest teilen sich Tuberkulose, Alkoholismus,
schwere nervöse Erkrankungen der Aszendenz als ätiologische
Momente. Es gibt aber ferner noch Fälle, bei denen die Aszendenz
tadellos ist, dagegen postnatale Schädigungen (schwere Enzephalitis
mit sekundärer Epilepsie, halbseitigem Zurückbleiben des Körpers
im Wachstum, Imbezillität) zur Deformation der Skapula in Be-
ziehung stehen.
Gerade diese postnatale Schädigung wird von Graves aber
abgelehnt. Nach Reye ist die Scapula scaphoidea in erster Linie
ein Degenerationszeichen; in den ersten Lebensjahren akquirierte
Schädigungen können in seltenen Fällen zum Auftreten der Schulter-
blattdeformität führen. INDIEN Krankennotizen, gute Ab-
bildungen.)
Kroeber (10) fand bei 262 EE Idioten in 21 % Kon-
plementablenkung. Er spricht sich aber dagegen aus, nun in diesen
Fällen positiver Wassermannscher Reaktion überall Lues ätio-
logisch mit dem Schwachsinne zu verknüpfen. Es müßte dann doch
rein klinisch diese große Gruppe durch irgend welche gemeinsame
Zeichen charakterisiert sein.
Thomsen-Boas in Dänemark hatten dagegen bei 2061 Schwach-
sinnigen nur in 1'5%, bei 259 Epileptikern nur in 04%, bei 344
Taubstummen nur 1% positiven Wassermann.
Brückner und Clemenz (l) (Alsterdorfer Anstalten) ent-
deckten unter 138 Schwachsinnigen bis zum 10. Lebensjahre
43% mit positivem Wassermann, verlangen aber wiederholte sero-
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 821
logische Untersuchung, weil die Reaktion häufig vorübergehend
verschwindet.
Bei 32 von 100 Paralytikerkindern (Plaut und Göring) [13]
fiel die Wassermannsche Reaktion positiv aus (von den Elter-
paaren reagierten nur 33% positiv!).
Geistig und körperlich geschädigt waren 45%, der Kinder.
Intellektuell minderwertig waren 17%, 5% hatten Hydrozephalus,
6% Enuresis, 5% epileptiforme Anfälle.
Hauptmann (7) verlangt sogar, daß die Erzeuger aller Idioten
zu untersuchen seien, auch wenn die Wassermannsche Reaktion
negativ bei den letzteren ausgefallen ist.
Chotzen (3) berichtet über 252 Neuaufnahmen für die Bres-
lauer Hilfsschulen. Ein Viertel der Knaben hatte gestörten Descensus
testiculosum.
Todde (16) fand, daß die Hoden bei Geisteskranken, besonders
bei Epilepsie, Dementia praecox, Idiotie, Alkoholismus, in bezug
auf Gewicht, Volumen, und Menge der Spermatozoen hinter der
Norm zurückgeblieben waren.
Weder die absolute noch relative Gehirngröße läßt im Einzel-
falle Rückschlüsse auf die Intelligenz zu (Walter) [17]. Im allge-
meinen scheint aber die vergleichende Statistik bei berühmten
Männern für einen Zusammenhang von Gehirngewicht und Intelligenz
zu sprechen. Durch geistige Betätigung läßt sich eine Beeinflussung
der Gehirnentwicklung wahrscheinlich erzielen (Schädelmessungen).
Ob die Kultur zu einer Zunahme an Gehirngewicht. führt, ist
noch unentschieden.
Bei Jugendlichen unterhalb von 16 Jahren fand Plaskuda (1?)
Stereotypien, Befehlsautomatismen, kataleptische Erscheinungen am
häufigsten. In erster Linie fielen Pagodenbewegungen auf. Je tiefer-
stehender die Idioten, um so häufiger die erwähnten Symptome.
Echolalie und Echopraxie waren selten.
Die Stereotypien bei Katatonie (Dementia praecox) unter-
scheiden sich dadurch von den idiotischen, daß sie im Gegensatze
zu diesen letzteren schwer äußeren Einflüssen zugänglich sind.
Schaefer (15) fand unter 18.000 Kindern 692 Linkser; danach
dürften in den gesamten Schulen Berlins über 9000 Linkshänder
zu finden sein. Unter den Schullehrern befinden sich etwa 120 Links-
händer. Schaefer wünscht ‚„Linkserschulen‘.
Bei Fütterung von Kaninchen mit Bromnatrium, Bromokoll,
Bromipin bis zur Grenze der Intoxikation fanden sich größere
Bromdepots in Haut, Blut, Muskulatur, die, trotz sehr differenter
Gaben der verabreichten Bromverbindungen, ziemlich konstanten
Bromgehalt aufwiesen (Magnus - Alsleben) [11].
822 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Anatomie und Physiologie, Pharmakologie.
Hans Langer (Freiburg). Über Schutzwirkung wiederholter Koch-
salzgaben per os gegenüber dem anaphylaktischen Schock. (Münche-
ner med. Wochenschr., 1912, Nr. 47.)
Bei Meerschweinchen, die mit Hammelserum vorbehandelt
worden waren, gelang es, den anaphylaktischen Schock der Re-
injektion dadurch herabzusetzen, daß die Tiere größere Mengen
hypertonischer Kochsalzlösung per os erhielten. Verf. regt an,
beim Menschen zu versuchen, Überempfindlichkeitser-
scheinungen durch häufige Kochsalzgaben zu paraly-
sieren. Klotz.
Friedberger und Langer (Berlin). Über Anaphylaxie. XXXII.
Mitteilung: Der Einfluß der stomachalen Kochsalzzufuhr auf den
Ablauf der Anaphylaxie. (Zeitschr. f. Immunitätsforsch., Orig..
XV, S. 535.)
Die anaphylaktischen Syınptome ließen sich bei der paren-
teralen Reinjektion von Eiweiß verhüten, wenn die Meerschweinchen
vorher mit großen Mengen von Kochsalz (5 cm? konzentrierter Lösung)
gefüttert wurden.
Der Tod der Tiere erfolgte einige Stunden später durch Salz-
wirkung. Messerschmidt (Straßburg).
Ströbel (Erlangen). Über die anaphylaktische Reaktion der Lunge.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, S. 1538.)
Es gelang nicht, Meerschweinchen durch Inhalation von fein
verstäubtem Eiweiß gegen dasselbe zu immunisieren. Durch sub-
kutane Injektion von Eiweiß immunisierte Meerschweinchen zeigten
bei Inhalation von homologem Eiweiß keine anaphylaktische Re-
aktion.
(Aus diesen Versuchen dürfte zu folgern sein, daß die bisherige
Auffassung der Seruinkrankheit als „Anaphylaxie‘‘ nicht zu Recht
besteht. Einwandsfreie Beweise für diese Ansicht waren auch nicht
erbracht mit Ausnahme von den wenigen Fällen von Serumkrankheit,
(lie im Anschlusse an eine zweite Injektion von Heilserum auftraten.
lief.) Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
E. St. Faust. Uber kombinierte Wirkungen einiyer Opiumalkaloide.
(Münchener med. Wochenschr., 1912, Nr. 46.)
Nachdem das Dogma, Säuglingen und jüngeren Kindern kein
oder so wenig wie möglich Opium zu verabfolgen, als nicht zutreffend
erwiesen ist, dürfen die Untersuchungsergebnisse Fausts auch den
Pädiater Interessieren.
Zur Erzielung der Opiumwirkung sind nicht alle Teilalkaloide
vereint nötig. Unentbehrlich ist cinzig das Morphium. Opiumwirkung
ist also in der Hauptsache Morphiumwirkung. Der lähmende Ein-
Nuß des Morphiums auf das Atemzentrum kann durch die gleichzeitige
erregende Wirkung bestimmter Teilalkaloide, besonders des Thebains,
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 823
herabgesetzt beziehungsweise unter günstigen Umständen ganz aus-
geschaltet werden. Umgekehrt erfährt die Erregung des Brechzentrums
durch das Morphin eine Herabstimmung durch die anderen Opium-
alkaloide. Zwei Kombinationen, die sich klinisch bereits bewährt
haben, werden als Laudanon I und II von Faust angelegentlich
empfohlen.
Morphin Narkotin Kodein Papaverin Thebain Narzein
Laudanon I 0:01 0.006 0001 0:002 0:0005 0:0005
Laudanon II (OI 0:002 0001 00001 00005 0:0001
Klotz.
Schule.
Arno Fuchs. Hilfsschulfragen. (Arbeiten aus dem II. Berliner Fort-
bildungskursus für Hilfsschullehrer nebst Bericht.) (C. Marhold.
Hallea S., 1912.)
Zahlreiche Besprechungen und Vorschläge über die verschieden-
artigsten, die Hilfsschule berührenden Fragen, namentlich päda-
gogischer Natur. Thorspecken (Bremen).
Klinik der Kinderkrankheiten.
Ledermann. Die Serumrcaktion bei Syphilis in der Süäuglingspraxis
(Zeitschr. f. ärztl. Fortb., 1912, S. 147.)
72 Kinder ohne klinischen Verdacht auf Lues gaben negative
Wa.-Reaktion, desgleichen 16 Ammen. Eine Amme mit syphiliti-
schen Erscheinungen, ferner 11 Säuglinge zeigten positive Reaktion.
Die Reaktion blieb trotz klinischer Heilung und ausreichender
Behandlung positiv ; sie ist also als Gradmesser der Therapie nicht
zu verwerten. Th. Messerschmidt (Straßburg).
La Fetra. The employment of salrarsan in infants and young
children. (Die Verwendung des Salvarsans bei Kindern.) (Arch.
of Ped., September, 1912.)
Die direkte Anwendung des Salvarsans ist bei Säuglingen der
indirekten durch die Mutter vorzuziehen ; die Dosis soll nicht unter
001g pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Wiederholte Ein-
spritzungen und Nachbehandlung mit Quecksilber sind öfter er-
forderlich. Die Wassermannsche Probe soll wenigstens 1 Jahr nach
vermeintlicher Heilung weitergeführt werden.
Wachenheim (New York.)
824 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Popoff (Sofia). Über hämolysehemmende Erscheinungen bei luetischen
Sera und über die ee ihrer Ausnutzung für eine Sero-
diagnostik bei Syphilis. (Deutschemed. Wochenschr., 1912, S. 1833.)
Aktives Menschenserum wurde in drei Verdünnungen mit
gewaschenen Meerschweinchenblutkörperchen in Verdünnung 1:5
gemischt und in den Thermostaten bei 37° gebracht. In einer Reihe
von Fällen zeigte sich Härmolyse, in den anderen Heinmung. Bei
600 gleichzeitig ausgeführten Untersuchungen nach Wassermann
ergab sich in 75% Übereinstimmung der Resultate.
Theoretische Erörterungen.
| Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Gräfin Linden (Bonn). Weitere Erfahrungen mit einer Chemo-
therapie der Tuberkulose. (Münchener med. Wochenschr. 1912, Nr.47.)
Bei mit Methylenblauchlorid gespritzten tuberkulösen
Meerschweinchen zeigte sich folgendes:
Unbehandelte Tiere lebten durchschnittlich 15 Wochen, be-
handelte 28 Wochen. Unbehandelte wurden im Maximum 18 Wochen
alt, behandelte 42. Der Einstichstellenabszeß heilte bei ihnen komplett
aus, bei den unbehandelten blieben Fisteln bestehen. Die Nieren
der Kontrollen waren käsig, infektiös, die der Methylenblautiere
sklerotisch (infektiös? Referent). Das Körpergewicht der behandelten
Tiere stieg noch an, als das der Kontrollen bereits absank. Völlig
geheilt schien aber nur eins der sechs Versuchstiere zu sein. „Bei
allen anderen ergab die Überimpfung einzelner Organe, wenn auch
langsam verlaufende Tuberkulosen, trotzdem, daß weder in Aus-
stich noch in Schnittpräparaten mikroskopisch Riesenzellen oder
Tuberkelbazillen nachzuweisen waren‘ (auch nicht bei Antiformin-
verwendung? R.). Ganz analog wie das salzsaure wirkt das jod-
wasserstoffsaure Methylenblau, welches aber die Gewebe
„weniger reizte‘‘. Weitere Versuche führten zum Kupferchlorid.
Es zeigte sich nämlich, daß Methylenblau bei der interkurrenten
Erkrankung der Meerschweinchen an Stallseuche völlig versagte,
Kupferchlorid dagegen nicht. Das Kupferchlorid beeinflußt nun
die experimentelle Meerschweinchentuberkulose ähnlich, scheint die
bindegewebigen Heilungsvorgänge aber noch kräftiger zu fördern
als Methylenblau. Ein wesentlicher Nachteil liegt in der schr starken
lokalen Reizung, die seine Anwendung beim Menschen ohneweiters
verhütet. Organische Kupfersalze waren ebenfalls nicht frei von
dieser fatalen Nebenwirkung. Verf. versuchte daher den Weg der
perkutanen Einbringung, in Salbenform, und stellte fest, daß eine
sehr weitgehende Resorption des Kupfers stattfindet, wenn es bei-
spielsweise als Kupferlezithinsalbe mit Kampferspiritus eingerieben
wird. Es zeigte sich hierbei ferner die interessante Tatsache, daB
tuberkulöse Organe mehr Kupfer aufspeicherten als gesunde. Was
den kurativen Wert dieser perkutanen Methode. anbelangt, so ıst
derselbe der gleiche wie bei den Methylenblau- und Kupferchlorid-
versuchen.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 825
Die Wirkungsweise des Methylenblaus und Kupfers erklärt
Verf. als bakterizide. Es wird ferner, wenn die Tuberkelbazillen
abgetötet werden, Tuberkulin gebildet. Den Beweis für diese letztere
Annahme sieht Verf. in der Tatsache, daß nach Injektion von Kupfer-
chlorid und Inunktion von Kupferlezithin stets Temperatur-
steigerungen auftreten, die bald abklingen und die als Tuberkulin-
reaktion zu deuten naheliegt, zumal diese Temperaturerhöhung
bei Inunktion gesunder oder geheilter Tiere ausbleibt. Klotz.
Piery. Ansteckungsyefahr durch den Schweiß Tuberkulöser. (Rev. de
therap., Bd. LXXIX, 1912, S. 259.)
Nachdem die Haut der tuberkulösen Patienten einer gründlichen
Desinfektion unterzogen war, wurden dieselben zum Schwitzen ge-
bracht. Der Schweiß wurde aufgefangen und Meerschweinchen
injiziert. Diese wurden nach 1!/, Monaten getötet und seziert.
Es ergab sich Tuberkulose der Impftiere in 5 von 9 Fällen
offener, in 1 von 2 Fällen geschlossener Lungentuberkulose, in 4
von 13 Fällen geschlossener chirurgischer Tuberkulose. Diese letzteren
Fälle dürften den Übergang der Tuberkelbazillen aus dem Blute,
in dem sie nach anderen Untersuchungen ja oft kreisen, in den
Schweiß beweisen.
Die Desinfektion darf sich nicht nur auf das Sputum beschränken,
sondern muß Bett- und Leibwäsche jedes Tuberkulösen umfassen.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Calmette (Lille). Zur Epidemiologie der Tuberkulose in den franzö-
sischen Kolonien. (Ann. de l’Institut Pasteur, Bd. XXVI, 1912,
5. 497.)
Naturvölker, die noch nicht mit Europäern in Berührung
kamen, sind sehr empfänglich für Tuberkulose, die bei ihnen deletär
verläuft. Je länger der Einfluß der europäischen Zivilisation ist,
um so chronischer verläuft die Tuberkulose ; die Tuberkulinreaktion
wird gleichzeitig häufiger positiv.
Behrings Ansicht, die Tuberkulose beginne im Kindesalter
mit einer „Milchinfektion“, besteht nicht mehr zu Recht.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
de Keersmaecker. La TJ'uberculine. (Ann. soc. mèd. Anvers Jan-
vier 1912.)
Tuberkulin soll in kleinsten Dosen angewandt werden, die für
jedes Tuberkulin besonders zu bestimmen sind. Die Dosen müssen
um so kleiner sein, je weiter die Krankheit vorgeschritten ist. Die
Dauer der Behandlung soll das Doppelte der Zeit betragen, die not-
wendig ist, um das letzte Symptom, das mit dem Tuberkelbazillus
in Zusammenhang steht. verschwinden zu lassen.
Philips (Antwerpen).
826 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
H. Wettendorf. Traitement des Tuberculoses chirurgicales par les
radiations solaires. (La polyclinique, 1912, Nr. 4 et 8.)
Beschreibung der Rollierschen Behandlungsmethode.
Philipps (Antwerpen).
G. Liebermeister. Über sekundäre Tuberkulose. (Vortrag in der
Abteilung für innere Medizin, Balneologie und Hydrotherapie auf
der Naturforscherversammlung in Münster, 1912.)
Liebermeister versteht unter sekundärer Tuberkulose ein
zunächst hypothetisches Stadium der Tuberkulose, das viele Ana-
logien mit der sekundären Syphilis zeigt. Das, was heute klinisch und
pathologisch-annatomisch als Tuberkulose angesehen wird, wäre
dann als tertiäre Tuberkulose zu bezeichnen. Vortragender hat beı
seinen vor 6 Jahren begonnenen Untersuchungen meist die Frage
beantwortet: „Führt die tuberkulöse Infektion immer zum
pathologisch-biologischen Bild der Tuberkulose?‘ Diese
Frage mußte auf Grund von positiven Tierversuchen mit in Serien-
schnitten kontrolliertem Materiale von Menschen — und von
Kaninchen, die intraarteriell infiziert worden waren — verneint
werden. Vortragender hat weiter die Frage beantwortet, ob beı
Lungentuberkulose Tuberkelbazillen im Blute kreisen.
Der Tierversuch ergab unter den 100 ersten Fällen, von denen Blut
verimpft wurde, 40 positive Resultate. Meist war die erzielte Meer-
schweinchentuberkulose eine protrahiert verlaufende, ähnlich der-
jenigen, welche von pathologischen Anatomen mit Verimpflung von
alten verkalkten und verkreideten Herden erzielt worden ist. Mit
der Antiforminmethode fand Liebermeister hei 20 offenen Tuber-
kulösen jedesmal Antiformin- und säurefeste Stäbchen im Blute.
Auch für die Frage, ob nach klinischer Abheilung tuber-
kulöser Erkrankungen die Tuberkelbazillen aus der Blut-
bahn verschwinden, gab das Tierexperiment in der Richtung
Auskunft, daß in zwei Fällen von vor 30 respektive 10 Jahren ab-
geheilter Skrofulose mit Blut Meerschweinchen-Impftuberkulose
erzeugt wurde. Mit der morphologischen Methode gelingt es viel
häufiger, im Blute säurefeste Stäbchen beisolchen Fällen nachzuweisen.
Die wichtigste Frage ist die, ob schön, ehe es zu „tertiär‘-tuber-
kulösen Lokalerkrankungen kommt, Tuberkelbazillen im
Blute nachweisbar sind. Liebermeister hat auch bei solchen
Fällen, bei denen klinisch keinerlei tuberkulöse Lokalerkrankungeu
nachweisbar waren, mit Blut der Patienten Impftuberkulose erzielt.
Sehr viel häufiger gelingt der morphologische Nachweis der säure-
festen Stäbchen im Blute, auf 1 positives Tierexperiment etwa
10 positive morphologische Befunde bei solchen Fällen. Zur ,,se-
kundären‘‘ Tuberkulose rechnet Liebermeister die Skrofulosen
ohne käsige Erweichung, eine große Anzahl ‚„rheumatischer“
Erkrankungen, nicht nur die Entzündungen seröser Häute, die
heute ja allgemein in der großen Mehrzahl der Fälle zur Tuberkulose
gerechnet, werden, sondern auch einen Teil der akuten fieberhaften
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 827
und chronischen Gelenkschwellungen, Endocarditis verrucosa, Myo-
carditis „rheumatica‘, Neuritis, Peliosis, Erythema nodosum, die
„rheumatische‘“ Iritis und andere Augenerkrankungen, die. Tuber-
kulide ; endlich die so häufigen, heute noch schwer zu klassifizierenden
Anämien, Pseudochlorosen und ähnliche Erkrankungen, die Lieber-
meister schon immer tuberkuloseverdächtig erschienen und häufig
später zu „tertiärer‘‘ Tuberkulose führen. Allen Erscheinungsformen
der „sekundären‘‘ Tuberkulose ist gemeinsam: 1. die relative Gut-
artigkeit des einzelnen Krankheitsfalles; 2. die außerordentlich
starke Neigung zu Rezidiven, wobei die einzelnen Symptomenbilder
sich abwechseln können; 3. die meist sehr starke Tuberkulin-
Allgemeinreaktion ; 4. das Vorhandensein von säurefesten Stäbchen,
in einem Teile der Fälle von tiervirulenten Tuberkelbazillen im
Blute. Der Begriff der ‚‚inaktiven‘‘ Tuberkulose ist zu beseitigen,
weil die meisten derartigen Fälle Krankheitssymptome aufweisen,
die sie nötigen, den Arzt aufzusuchen. Auch der Begriff der ‚latenten‘“
Tuberkulose ınuß fallen; denn die wissenschaftliche Forschung hat
die Pflicht, das Gebiet der ‚‚latenten‘‘ Tuberkulose so zu erhellen,
daß diese Äußerungen der tuberkulösen Erkrankung nicht mehr
„latent“ bleiben. Keller (Berlin).
Wortman. Die Heilung der Nierentuberkulose. ( Nederl. Tijdschr. v.
Geneesk., 1912, II, S. 1189.)
An der Hand von persönlichen Erfahrungen wird die Frage,
ob die Tuberkulose der Niere eine chirurgische Behandlung
(Nephrektomie) oder eine mehr konservative erfordert, einer ein-
gehenden Kritik unterworfen. |
Der Meinung, welche Legueu und Chevassu auf dem letz-
ten Tuberkulosenkongreß (Rom 1912), ausgesprochen haben, daß
nach den bisherigen klinischen Erfahrungen nur die chirurgische
Behandlung am Platze sei, wird von Wortman wohl für den Er-
wachsenen zugestimmt, nicht aber für die Kinder, solange bei diesen
der Prozeß nicht zu weit gefördert ist.
Wortman konnte sogar aus seinem eigenen Material bei
26 Patienten 2 vollkommene Heilungen bei Erwachsenen bei kon-
servativer Behandlung feststellen.
Wortman behauptet weiter, daß in den Fällen, wo diese
spontane Heilung auftrat, diese bei Erwachsenen stets mit Verlust
der Organfunktion einhergeht, während diese bei Kindern vollkommen
intakt bleiben kann.
Man ist deshalb berechtigt, diese Behandlung, bei jugendlichen
Personen erst dann vorzuschlagen, wenn zuvor alle anderen Behand-
lungsweisen erfolglos geblieben sind. Dieses Abwarten sollte aber
geschehen mit dem Bistouri in der Hand, nur in den früheren
Stadien der Krankheit und unter stetiger Kontrolle.
Wortman konkludiert deshalb folgendes:
}. In allen Fällen, wo aus der einen Niere Harn fließt, welcher
Eiterkörperchen und (oder) rote Blutkörperchen mit Tuberkelbazillen
828 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
enthält und in welchen die Funktion der andern Niere einen chi-
rurgischen Eingriff gestattet, ist die Nephrektomie indiziert.
2. Nur bei jugendlichen Personen (unter 20 Jahren) ist eine
konservative Behandlung in der Frühperiode gestattet.
Graanboonm.
R. Duperie. Gommes tuberculeuses hypodermiques multiples chez un
nourrisson. Méningite aiguë terminale à méningocoques et à bacilles
de Koch. (Arch. de Méd. des enf., Bd. XV, H. 8.)
Eigentümlicher, aber nicht genügend aufgeklärter Fall. Ein
anderer primärer tuberkulöser Herd als die subkutanen: Knoten ließ
sich nicht nachweisen. Auch die Infektionsgelegenheit und der In-
fektionsweg blieb unbekannt, da .das Kind an: der Brust genährt
war und die Mutter keine Anzeichen einer tuberkulösen Affektion
aufwies. Die Meningitis, die sich durch den ‚Befund zweier Erreger
auszeichnete, trug einerseits die Charaktere der basalen Meningitis,
anderseits ließ der plötzliche Ausbruch der Erkrankung sowie ein
heftiger Katarrh der Nase und Konjunktiven an die Möglichkeit
einer eitrigen Meningitis denken. Thorspecken (Bremen).
Rumpf (Ebersteinburg). Über das Vorkommen von Tuberkelbazillen
im Blutstrom. (Münchener med. Wochenschr., 1912, S. 1951.)
Literaturübersicht. Eigene Untersuchungen, 2. Teil mit ZeiBler.
Die Autoren fanden gleichfalls in einer Reihe von Fällen Tuberkel-
bazillen im Blute. Ih. Messerschmidt (Straßburg).
Bontemps (Hamburg-Altona). Über Auflösungsversuche von Tuberkel-
bazillen in Neurin und verschiedenen Alkalien und Säuren. (Zeit-
schr. f. Immunitätsforsch., Orig., XV, S. 436.)
Die von Weycke und Much publizierten Versuche, nach denen
Tuberkelbazillen in Neurin, Cholin usw. in kurzer Zeit aufgelöst
werden, konnten vom Verf. nicht bestätigt werden. Das entspricht
den Angaben der meisten Nachprüfungen. Obigen Präparaten kommt
ebenso wie einigen organischen Säuren (Weinsäure, Milchsäure,
50% ige wässerige Lösung) eine gewisse klärende Eigenschaft von
Tuberkelbazillenemulsionen zu.
Aus diesen Gemischen angelegte Kulturen zeigten Wachstum
von Tuberkelbazillen ; tierexperimentelle Prüfungen erfolgten nicht.
| Th. Messerschmidt (Straßburg).
Alfred Hüssy (Kinderarzt in Zürich.) Die Sonnen- und Freiluft-
behandlung der chirurgischen Tuberkulose im Hochgebirge. (Kor-
respondenzbl. f. Schweizer Ärzte, Nr. 19, 1912.)
Verf. berichtet in diesem Vortrage in anziehender Weise über
die Erfahrungen, die er im Jahre 1911 als Hausarzt der Rollier-
schen Klinik in Leysin (Kanton Waadt) machen konnte, bezüglich
der Sonnentherapie der chirurgischen Tuberkulose. In den drei
Rollierschen Kliniken — (1250, 1350 und 1500 m hoch gelegen) —
sorgen breite löinzelgalerien für ausgiebigen Zutritt der Sonne. Nur
NE Monatsschrift für Kinderheilkunde. 829
in den Kinderabteilungen liegen mehrere Patienten auf derselben
Galerie. Alle Kranken werden nur vorsichtig und sukzessive der
strahlenden Hochgebirgssonne ausgesetzt, indem die erkrankte
Körperpartie und gleichzeitig gesunde Partien des Körpers erst nur
wenige Minuten, allmählich immer längere Zeit isoliert werden.
Nach und nach gewöhnen sich die Kranken, nicht nur den ganzen
Tag Luft-, sondern auch stundenlange Sonnenkuren zu machen.
Nur der Kopf wird zur Vermeidung von Kongestionen durch Schirm
geschützt. Daneben werden, abgesehen von Lebertran, sozusagen
keine Medikamente verabreicht. Neben der bekannten, hervor-
ragenden Besserung des Allgemeinbefindens — (Appetit-, Ge-
wichtszunahme, verschieden starke IHautpigmentierung, deren Grad
im allgemeinen direkt proportional ist der Resistenzvermehrung des
Kranken!) — zeigt sich zunächst eine auffällige schinerzstillende,
sodann eine verschieden rasch fortschreitende heilende Wirkung
des Sonnenlichtes auf das Lokalleiden. Alle Tuberkuloseformen,
ganz speziell aber die infantilen, geschlossenen Knochen-
tuberkulosen, werden sehr günstig beeinflußt. Prognostisch am
günstigsten sind alle oberflächlich gelegenen Tuberkulosen, spe-
ziell diejenigen «der Hand- und Fußwurzelkuochen und die geschlossenen
der Wirbelsäule. Auch viele, hauptsächlich erweichte Lympk-
drüsenpakete gehen recht schön zurück sowie eine gelegentliche,
dic Knochenaffektion komplizierende Lungentuberkulose. Das
von anderer Seite dabei gemeldete Auftreten von Hämoptöe möchte
Hüssy einer unvorsichtigen Dosierung der Heliotherapie zu-
schreiben. Die ganze, über viele Monate sich erstreckende Behand-
lungsweise ist eine streng konservative. Operative Eingriffe
werden nur noch ausgeführt, wenn es gilt dem Eiter einer sekundär.
infizierten Tuberkulose Abfluß zu verschaffen. Rezidive sollen
sehr selten sein und fast nur bei Patienten mit komplizierender Lungen-
tuberkulose vorkommen, die sowieso eine schlechtere Prognose
geben.
Unter Hinweis auf die von Bardenheuer in Köln, einem
bisher radikalen Chirurgen, erzielten Erfolge mit der Heliotherapie
in dessen Kölner Spital, also in der Ebene, plädiert Verf. zum
Schluß energisch für die Einrichtung von Solarien in allen chirur-
gischen Tuberkulosenabteilungen, ‚da wir bei konsequenter An-
wendung der Sonnentherapie auch bei uns in der Ebene, wenn auch
nicht so Vorzügliches wie im Hochgebirge, so doch viel bessere Re-
sultate ohne Verstümmlung der Patienten werden erzielen können,
als man sie bisher erreicht hat‘; Wieland (Basel).
B. Martin. Untersuchungen über das Vorkommen latenter Tuberkulose
bei Kindern und den Einfluß derselben auf den Verlauf von In-
fektionskrankheiten. (Char.-Ann., 1912, Bd. XXXVI, S. 383.)
Bei Kindern, die an Infektionskrankheiten gestorben waren,
fand sich eine bemerkenswert große Anzahl mit latenter Tuber-
kulose ; unter diesen Fällen ist die starke Beteiligung der Mädchen
auffällig. Dabei macht es jedoch keinen Unterschied, ob die Kinder
330 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
an Diphtherie, Scharlach oder Masern ad exitum gekommen waren.
Interessant ist ferner, daß bei keinem mit kongenitaler Lues zu-
grunde gegangenen Kinde latente Tuberkulose nachweisbar war.
R. Weigert (Breslau).
Coseo, Rosa und Benedictis (Rom). Über einen Full kutaner Rinder-
tuberkulose beim Menschen. (Zentralbl. f. Bakt., Orig. I, 1912,
Bd. LXVI, S. 161.)
Die Infektion erfolgte durch ein tuberkulöses Rind. Der Prozeß
blieb lokalisiert. Die Bazillen änderten trotz ihres Aufenthaltes im
menschlichen Körper den Typus bovinus nicht.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Zweig (Berlin). Beitrag zur Serodiagnostik der Tuberkulose. (Berliner
klin. Wochenschr., 1912, S. 1845.)
Mit Hilfe einer neuen Versuchsanordnung der Komplement-
ablenkung ließ sich in den meisten Fällen von Tuberkulose eine
Reaktion erreichen, die in hohem Grade spezifisch ist.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
G. Levaditi. Les travaux récents sur l’dtiologie de la scarlatine. (La
Presse Méed., 1912. Nr, 69.)
Zusammenstellung der Ergebnisse der aus dem Jahre 1911
und 1912 stammenden Arbeiten von Cantacuzène, G. Bernhardt,
Landsteiner, Levaditi und Prasek über diesen Gegenstand.
Als erstes Ergebnis der bisherigen Untersuchungen sieht Verfasser
folgendes an: Die Verimpfung des Scharlachvirus auf Affen und
insbesondere auf Anthropoide kann ein Krankheitsbild hervorrufen,
dessen Ähnlichkeit mit dem menschlichen Scharlach zuweilen frappant
ist. Die niederen Affen bieten gegenüber dem Scharlacherreger nicht
konstante Sensibilität, dagegen zeigen sich die Anthropoiden emp-
fänglicher. Das Scharlachvirus scheint in den Tonsillen, im Blut.
in den Lymphdrüsen und vielleicht auch in der Perikardialflüs-
sigkeit vorhanden zu sein. Die Natur dieses Virus ist uns voll-
ständig unbekannt und dasselbe gilt von den natürlichen Eintritts-
pforten und Ausscheidungswegen. A. Keller (Berlin).
M. de Biehler. Le régime dans la scarlatine. (Arch. de Méd. des
enf., Bd. XV, H. 10.)
In Anbetracht des Umstandes, daß bei Fragen wie der Scharlach-
diät nur sehr große Zahlenreihen Beweiskraft besitzen können, ver-
mag das kleine Material der Verf. die Resultate Pospischills und
Weiß wie anderer Autoren nicht zu erschüttern.
Thorspeeken (Bremen‘.
Björksten (Helsingfors). Serumbehandlung des Scharlachs. (Finska
läkaresällskapets handl. 54, 1912, Kongreßzentralbl.. III, S. 122.)
Von 82 Scharlachfällen würden 3 mit russischen, ne anderen
mit Moserschem Scharlachserum behandelt.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 831
Im allgemeinen wurde Besserung beobachtet, trotzdem starben
14 Patienten. Verf. empfiehlt, 100 bis 200 cm}, fürgewöhnlichsubkutan,
in verzweifelten Fällen intravenös, möglichst in den ersten 4 Krank-
heitstagen zu injizieren. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Jochmann. Über Immunotherapie beim Scharlach. (Veröffentl. a. d.
Geb. d. Med.-Verw., Bd. I, H. 2, 1912.)
Nach einer kritischen Literaturübersicht berichtet Verf. über
eigene Versuche mit Streptokokkenvakzination und Serumtherapie.
Bei 130 vakzinierten Patienten war eine günstige Beeinflussung
nicht zu ersehen. 90 Patienten, die mit wenigstens 50cm? Anti-
streptokokkenserum von Meyer und Ruppel subkutan oder intra-
venös behandelt wurden, zeigten einen leichteren Krankheitsverlauf.
Schwer toxische und septische Fälle waren nicht zu beeinflussen.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Edgar Reye (Hamburg-Eppendort). Über das Vorkommen von Diph-
theriebazillen in den Lungen. (Münchener med. Wochenschr., 1912,
Nr. 44.) |
Verf. untersuchte die Lungen von 43 frischen und 24 abge-
laufenen Diphtherien (abgelaufen — klinisch sichere, bakteriologisch
erhärtete Diphtherie, die bei der Sektion aber keine Membranen
mehr aufwiesen) bakteriologisch auf Lôfflersche Bazillen und fand sie
bei 55 (d. h. bei 85 Prozent) 6 mal in Reinkultur, 27 mal mit Erysipel-
streptokokken, 23 mal mit anderen Bakterien. Es fiel bei den Sektionen
auf, daß die betreffenden Lungen oft bronchopneumonische Herde
aufwiesen: in 67 Fällen 29 mal = 43%, etwas weniger also als die
von Baginsky gefundenen 50 Prozent.
Unter den »6 Fällen mit positivem Bazillenbefund ın den
Lungen fanden sich nun 27mal (= 48%) bronchopneumonische
Herde, woraus Reye eine Bedeutung des Löfflerschen Bazillus für
die Lunge herleitet, wenngleich dieselbe nicht allzuhoch bewertet
werden darf, da über die Hälfte der Fälle entzündliche Veränderungen
(auch bei mikroskopischer Untersuchung) vermissen ließ. Mehr
Interesse bieten dagegen die Ergebnisse bei den 18 abgelaufenen
Fällen mit positivem Bazillenbefund: Hier waren 6mal Broncho-
pneumonien nachweisbar, 12mal waren die Lungen gesund. Diese
12 Fälle sind, wie Reye mit Recht bemerkt, sehr lehrreich: sie be-
weisen, daß der Diphtherieprozeß abgelaufen sein kann, die Lungen
ganz intakt erscheinen können und doch noch kultivierbare
Diphtheriebazillen beherbergen. In einem Falle noch am
20. Tage nach der stattgehabten Injektion. Reye weist daraufhin,
daß die Hygiene diesen Beobachtungen Rechnung tragen und
in Betracht ziehen müsse, daß trotz keimfreien Nasopharynx
usw. doch noch eine Verbreitung von Keimen durch die Exspirations-
luft stattfinden kann. Demgegenüber müssen doch aber wohl auclı
ın den oberen Luftwegen, die ja ständig von der Exspirationsluft
durehstrichen werden, Keime nachweisbar sein”
832 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Bei 38 frischen Diphtherien fanden sich vereint mit positivem
Bazillenbefund in den Lungen auch entzündliche Veränderungen:
eine Tatsache, die nicht weiter überrascht. Klotz.
Barikine. Études sur la réaction entre la toxine et l'antitoxine diph-
tériques. (Zeitschr. f. Immunitätsforsch., Orig., XV,S. 329.)
Seine an Meerschweinchen als Versuchstieren gemachten E:'-
fahrungen faßt Verf. folgendermaßen zusammen:
l. Der Heilwert des Diphtherieserums ist unabhängig von
seinem Antitoxingehalte, bestimmt nach Ehrlich.
2. Um sich eine exakte Vorstellung von der Wirksamkeit des
Diphtherieserums zu machen, muß man nicht nur die Menge der
Antitoxine bestimmen, sondern auch die Avidität, eine prinzipielle
Eigenschaft, dank welcher das Serum mit größerer oder geringerer
Energie Toxin aus seiner Verbindung mit der vergifteten Zelle
herauszieht.
3. Die Avidität des Diphtherieserums und sein Antitoxingehalt
muß in vitro und in einem kolloidalen Milieu, wie z. B. im Pool-
Serum des Versuchstieres, bestimint werden,.
4. Die möglichst schnelle Bindung (Optimum der Reaktion)
von Diphtherietoxin und Antitoxin liegt in den Grenzen einer be-
stimmten Konzentration der beiden Komponenten. Ein Überschuß
an Antitoxin kann zuweilen die Reaktion hemmen.
D. Die Bindung von Toxin-Antitoxin ist eine reversible Re-
aktion. Diese Eigenschaft kann die Ursache einiger postdiphtherischer
Lähmungen sein. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Abramow (Moskau). Pathologisch-anatomische Studien über experi-
mentelle Diphtherieintoxikation und Diphtherieimmunität. (Beitrag
zur Kenntnis der Pathogenese der Diphtherie.) (Zeitschr. f. Im-
munitätsforsch., Orig., XV, 1912, S. 12.)
Nach einem Literaturüberblicke über die Pathogenese der
Diphtherieintoxikation berichtet Verf. über seine Versuche an Ka-
ninchen und besonders an Meerschweinchen. Diese wurden getötet,
Serie 1 durch sehr große Dosen, Serie 2? durch mittlere Dosen, Serie 3
nach subletalen Dosen von Diphtherietoxin. Die weiteren Unter-
suchungen erstrecken sich auf Pferde, die gegen Diphtherietoxin
immunisiert waren.
Danach schließt Verf.: „Das Diphtherietoxin ist ein ausge-
sprochenes Gift für die Nebennieren.
2. Subletale Dosen Toxin erhöhen die Adrenalinsekretion,
mittlere setzen sie herab, große bringen sie zum Versiegen.
3. Der Tod ist Folge des Adrenalinmangels, der Blutstase
bedingt. |
4. Bei subletalen Dosen kommt es zu entzündlichen Ver-
änderungen des Myokards durch direkten Einfluß des Diphtherie-
toxins. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 833
v. Drigalski. Zur Epidemiologie und Bekämpfung der Diphtherie.
- (Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 1791.)
Seit fast 5 Jahren hat Verf. in Halle einen Versuch im Gange,
systematisch auf breiter Grundlage in einer stark verseuchten In-
dustriestadt von über 185.000 Einwohnern gegen die Diphtherie
vorzugehen. Die Einzelheiten dieses Vorgehens werden erörtert und
die sich dabei ergebenden Probleme besprochen. Als eine wichtige
und fast unerläßliche Vorbedingung für die systematische Diphtherie-
bekämpfung sieht Verf. die schulärztliche Versorgung an und für die
Verhütung der Übertragungen ist die Aussperrung der Bazillenträger
und Dauerausscheider von allergrößter Wichtigkeit, wenn die Be-
kämpfung nach bakteriologischen Gesichtspunkten durchgeführt
werden soll. In Halle hat die Erfahrung gelehrt, daß 4 Wochen und
länger nach der Genesung von 1812 nachuntersuchten Kindern nur
6 Kinder vom Schulbesuche ferngehalten werden mußten; nur ein
einziges Mal währte die Ausscheidung und demgemäß die Aussperrung
3 Monate. Ebenso darf nıan mit Bestimmtheit aussagen, daß im
allgemeinen die Löfflerschen Keime bei gesunden Bazillenträgern
nur kurze Zeit haften. In den Jahren 1906 bis 1911 ist ein ganz
erheblicher Rückgang der Diphtherieerkrankungen in Halle zu
konstatieren: von etwa 1300 bis auf weniger als 600. Weiter ist zu
konstatieren, daß die Schulen nur in einem einzigen Falle eine mög-
licherweise auf sie zu beziehende Verbreitung der Krankheit erkennen
ließen, daß sonst aber bei über 25.000 Schulkindern 4 Jahre hindurch
keinmal eine Infektion durch die Schule ermittelt wurde, trotz stän-
diger genauer Nachuntersuchungen. Inwieweit diese Tatsachen den
getroffenen Maßnahmen als Erfolg anzurechnen sind, überläßt der
Verf. der Beurteilung des Lesers. A. Keller (Berlin).
Benesi (Wien). Ein Beitrag zur Diphtherie des Mittelohres. (Wiener
- klin. Wochenschr., 1912, S. 1385.)
Ein Fall primärer Diphtherie des Ohres; Verf. schließt daran
eine Literaturbesprechung an, schlägt ein Schema zur Einteilung vor.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Lorcy (Hamburg.) Neue Gesichtspunkte zur Behandlung der Diph-
therie, des Scharlachs und von eitrigen Prozessen. (Med. Klinik,
1912, S. 1069.)
Neben der Injektion von Heilserum (1000 bis 3000 I. E.) wurde
400faches Heilserum 1 : 30 mit physiologischer Kochsalzlösung oder
50%iger Karbollösung verdünnt lokal angewandt. Bei Rachen-
diphtherie geschah das durch Gurgeln, durch Spray, bei Nasen-
diphtherie mit Tampons, bei Konjunktivaldiphtherie durch Ein-
träufeln. Die Erfolge waren ‚überraschend‘ gute. Die Membranen
wurden schnell abgestoßen.
Bei Scharlachangina hatte normales Pferdeserum, lokal ange-
wandt, guten Erfolg, desgleichen bei übrigen Prozessen, wenn das-
selbe zum Tränken der Tampons diente.
Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
834 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Berry und Blackburn (New York). Vergleichende Untersuchungen
über Toxinbildung von verschiedenen Diphtheriestämmen. (Journ.
of infect. dis., 1912, S. 404.)
Quantitative Unterschiede in der Giftbildung der Stämme
hängt ab von den Nährböden, nicht von Vitalitätsänderungen der
Bazillen. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Ménard. Lipoide des Diphtheriebazillus. (Compt. rend. hebdom. de
seanc. de la soc. de biol., 1912, S. 980 u. 1081.)
Die im Soxhletschen Apparat mit Äther und Alkohol extra-
hierten Lipoide der Diphtheriekulturen erzeugten Infiltrate, Nekrosen,
Pseudomembranen, Peritonitis, Paraplegien usw. Sie spielen daher
in der Pathologie der Diphtherie eine große Rolle. Aktive Immuni-
sierung gegen Lipoide gelang nicht. Anaphylaxie war nicht zu er-
zeugen. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Conradi und Troch (Halle). Ein Verfahren zum Nachweis der
Diphtheriebazillen. (Münchener med. Wochenschr., 1912, S. 1652.)
Der übliche Tupfer wird auf einer gewöhnlichen Löfflerplatte
ausgestrichen. Nach 3 Stunden bei 37° wird diese mit einem neuen
Tupfer und physiologischer Kochsalzlösung abgestriehen und auf
eine „Tellurplatte‘‘ gebracht. Auf dieser wachsen die Diphtherie-
bazillen als schwache Kolonien. Die Auffindung ist dadurch er-
leichtert, die positiven Befunde vermehrten sich um mehr als 50%.
Die ‚Tellurplatte‘“ besteht aus dem Löfflerschen Trauben-
zucker-Blutserum, dem 0°6°, apfelsaures Kalzium und 2'0 cm? einer
1°Lıgen Lösung von Kalium tellurosum zugesetzt sind.
Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Rosa Berkowitz. Rheumatismus nodosus im Kindesalter. (Arch. f.
Kinderheilk., Bd. LIX, H. 1/2.)
Ausführliche Krankengeschichten von 3 Fällen und kürzere
Mitteilungen über 2 weitere Fälle. Nur 1 Fall endete tödlich; die
Beobachtungszeit der anderen Fälle ist allerdings zum Teil noch keine
lange. In sämtlichen Fällen waren Erkrankungen des Herzens hinzu-
getreten, in 2 Fällen auch eine Chorea.
In der zusammenfassenden Erörterung und Literaturübersicht
bespricht Berkowitz ausführlicher die öfter beim Rheumatismus
nodosus zu beobachtenden Fingerkontrakturen, die den echten
Dupuytrenschen Kontrakturen äußerlich sehr ähnlich sind. Bei der
Dupuytrenschen Kontraktur ist die Haut aber — im Gegensatz
zum Rheumatismus nodosus — mit der Unterlage verbacken. Die
Unterscheidung beider Prozesse ist wegen der durchaus verschiedenen
Prognose, die bei der Nodosuskontraktur gut sei und wegen der
verschiedenartigen Behandlungsweise von Bedeutung. Fibrolysin-
injeklionen, ferner Fangobäder sollen bei der letzteren helfen. Bei
der Dupuvtrensschen Kontraktur wirke jede Behandlung eher
schädlich. Thorspecken (Bremen).
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 835
R. Duthoït. Soirante- douze cas de GEN traités par le sérum
Bordet-Gengou. (Bull de la Soc. Roy. des sciences méd. et nat.
de Bruxelles, Nr. 7, 1912.)
Duthoit selbst vermag aus seinen Versuchen keinen bestimmten
SchluB zu ziehen und beschränkt sich darauf, die Unschädlichkeit
des Serums zu konstatieren. Er empfiehlt für die Anwendung desselben
bei weiteren Versuchen, möglichst im Beginne größere Dosen zu
injizieren, auch Säuglingen 30 cm? (obgleich er selbst nur 10 bis
20 cm? pro dosi injiziert hat) und die Dosen in Abständen von 4 bis
5 Tagen zu wiederholen. Bei längeren Intervallen wurden anaphy-
laktische Erscheinungen (Exantheıne, zum Teil mit Fieber u. a.)
beobachtet. Die Wirkung der Injektion scheine sich schnell zu er-
schöpfen und älteres Serum an Wirksamkeit einzubüßen. — Du-
thoits Versuche lassen jedenfalls von dieser Therapie wenig erhoffen.
Thorspecken (Bremen).
E. Döbeli (Bern). Zur Ätiologie und Pathologie des Keuchhustens.
(Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte, Nr. 4, 1912.)
Döbeli sieht im Keuchhusten ähnlich wie Czerny eine gerne
übertragbare, aber keineswegs ätiologisch einheitliche Krankheit.
Keuchhusten ist nur ein klinischer Symptomenkomplex, ähnlich wie
z. B. die Pneumonie, der jederzeit dann entstehen könne, wenn ver-
schiedenartige katarrhalische Infektionen die Respirationsorgane
eines in bestimmter Hinsicht belasteten, närnlich eines neuro-
pathischen Individuums betreffen. „Um typische Keuchhusten-
anfälle zu bekommen, muß das betreffende Kind solche gehört und
vielleicht auch gesehen haben.“ Die Anfälle würden also bloß durch
psychische Infektion, d. h. durch Imitation zustande kommen.
Wieland (Basel).
E. Feer (Zürich). Zur Ätiologie und Pathologie des Keuchhustens.
Bemerkungen zu der gleichnamigen Abhandlung von Döbeli.
(Korrespondenzbl. f. Schweizer Ärzte, Nr. 6, 1912.)
Unter Hinweis auf die bekannte Tatsache, daß Pertussis
im Stadium katarrhale am ansteckendsten ist, sowie auf die häufigen
Pertu:sisinfektionen von Säuglingen, die einer psychischen Infektion
oder Suggestion nicht zugänglich sind, verweist Feer die rein psy-
chische Infektion bei Pertussis ins Gebiet der Fabel.
Weder die Auffassung von Czerny noch die viel weiter gehende
von Döbeli vermöge die allgemeine Überzeugung zu erschüttern,
daß der Keuchhusten eine spezifische Infektionskrankheit sei.
Wahr sei nur, daß die Neuropathen im allgemeinen stärkere
Anfälle bekommen als nicht nervös veranlagte Kinder, was auf die
hohe Bedeutung des Nervensystems und der Psyche für den
Verlauf und auch für die Behandlung des Keuchhustens hinweise.
Die praktisch gefährlichen Anschauungen von Döbeli sowie
von Czerny seien in ihren weitgehenden Schlußfolgerungen abzu-
lehnen. Wieland (Basel).
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 57
836 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
E. Döbeli. Zur Atiologie und Pathologie des Keuchhustens. (Er-
widerung auf die Bemerkungen von Prof. E. Feer.) (Ibidem,
Nr. 23, 1912.) |
Verf. verweist auf seine deinnächst erscheinende Abhandlung
über die Therapie des Keuchhustens und weist den ihm von Feer
gemachten Vorwurf der Gemeingefährlichkeit zurück, da auch er
strengste Isolierung Keuchhustenkranker fordere und zuweilen
durchführe. Wieland (Basel).
Delcourt. Die Diagnose des atypischen Keuchhusten durch die
. Bordet-Gengousche Reaktion. (LaPathol. inf., 1912, Bd. IX, S.1.)
Während einer Epidemie wurde mit der Komplementbindungs-
methode festgestellt, daß wesentlich mehr Kinder und auch Er-
wachsene positive Reaktion gaben, als nach den klinischen Sym-
ptomen zu erwarten war. Verf. hält diese für die Formes frustes und
betrachtet danach die Serumreaktion für diagnostisch einerseits, für
die Bekämpfung anderseits sehr wertvoll.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
À. Delcourt. Le diagnostic de la coqueluche fruste par la réaction
de Bordet. (Pathol. inf.. 1912, Nr. 1.)
Abortivfälle von Keuchhusten sind zahlreicher, als man denkt;
beim Erwachsenen wie beim Kinde verdient die Symptomatologie
dieser Fälle besondere Beachtung. Philips (Antwerpen).
Studte (Gelsenkirchen). Vergleichende Untersuchungen über den Wert
-~ einiger neuer Typhusnährböden. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infekt., 1912,
Bd. LXXII, S. 467.) |
Der Endosche Nährboden bewährte sich bei den Unter-
suchungen am besten. Th. Messerschmidt (Straßburg. E.).
Geza Kirälyfi (Budapest). Die bakteriologische und chemische Unter-
suchung der Galle in vivo; diagnostisches Verfahren in der Früh-
diagnose des Typhus abdominalis. (Berliner klin. Wochenschr.,
1912, S. 1985.)
l. „Die obere Partie des Duodenums erscheint unter normalen
Verhältnissen steril (von 69 Fällen 39 mal [56°5%)).
2. Die bakteriologische Untersuchung der durch das Ölprobe-
frühstück erhaltenen Galle führt beim größten Teil der Fälle von
Cholezystitis zu positivem Resultate. Das ätiologische Bakterium
scheint mit angegebener Methode nachweisbar zu werden.
D. Die . . . bakteriologische Untersuchung des (bei dem Probe-
frühstück entleerten Mageninhalts) verspricht ein sehr wichtiges
diagnostisches Verfahren in der Frühdiagnose des Typhus abdom. zu
werden. Es kann schon zu einer Reinkultur des Typhusbazillus
führen um eine Zeit, wo die Widalsche Reaktion negativ ist, ebenso,
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 837
wenn auch die bakteriologische Untersuchung des Blutes und der
Fäzes erfolglos bleiben.“ Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
J. Malaise. Une épidémie de fièvre typhoide. (Scalpel 26. Mai 1912.)
Alle Fälle wurden nach Chauffard mit Erfolg mit Urotropin
(1:5 bis 4g pro Tag während 25 bis 45 Tagen) behandelt.
Philips (Antwerpen).
Rimpau (München). Die Unzuverlässigkeit der Agglutinationsreaktion
bei der: Diagnose der Para-Typhus-B-Bazillen. (Arch. f. Hyg.,
1912. Bd. LXXVI. S. 313.)
Verf. prüft 44 Paratyphus-B-Stämme gegen 6 verschiedene
Paratyphus-B-Sera in ihrem agglutinatorischen Verhalten. Es zeigt
sich, daß die verschiedenen Stämme ganz verschieden. beeinflußt
werden. Ein Stamm (29) wurde von einem agglutinierten Serum
(Titer 1 : 6000) 1 : 100, von einem andern Serum bis zur Titergrenze
1 : 20.000 agglutiniert. Näheres siehe Tabelle I. Danach wäre bei
sogenannten „nicht agglutinabelen Stämmen‘ die Agglutinations-
reaktion mit verschiedenen Seren zu prüfen. Bei der Bedeutung
der Paratyphusinfektionen bei der Wurst- und Fischvergiftung
dürfte die Arbeit besonders wertvoll sein.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
B. Zabel. Meningitis purulenta aseptica. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d.
Med. u. Chir., 1912, Bd. XXV, S. 211.)
Es handelt sich um eine apoplektiform einsetzende, schnell
in Genesung übergehende Erkrankung des Zentralnervensystems bei
einem 12jährigen Knaben. Es bestanden alle klinischen Kennzeichen
meningealer Reizung. Der Liquor cerebrospinalis enthielt Blut und
reichliche Leukozyten, war aber steril. Die Erkrankung ging nach
4 Wochen in Genesung aus, die Ätiologie blieb unklar. Besondere
Beachtung verdient das Verhalten der Leukozyten des Punktats.
Diese zeigten am ersten Tage weder chemisch noch mikroskopisch
Anzeichen von Zerfall; dieser war jedoch vom zweiten Tage an
bemerkbar. Es kam zu einer-restlosen Verwandlung der Leukozyten
in einen amorphen Detritus. Möglicherweise ist diese für eine Menin-
gitis ungewohnte Erscheinung auf die nach der ersten Lumbal-
punktion einsetzende Verabreichung hoher Urotropindosen zu be-
ziehen. R. Weigert (Breslau).
Kurt Blühdorn. Meningitis serosa und verwandte Zustände im Kindes-
alter. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 1796.
Im ganzen werden 10 Fälle besprochen: 3 davon Meningitis
serosa infolge von Pneumonie; 2 im Anschlusse ån Keuchhusten ;
die übrigen Fälle, in denen die Meningitis allein das Krankheitsbild
‘beherrschte. Besonders beachtenswert ist die relative Häufigkeit des
07%
838 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Ausgangs der Erkrankung in Imbezillität beziehungsweise Idiotie,
wobei es unentschieden ist, ob neben dem meningitischen Prozeß
vielleicht noch eine Enzephalitis als Ursache in Frage kommt.
A. Keller (Berlin).
Günther (Wien). Schweinerotlauf beim Menschen. Gleichzeitig ein
u ec Erysipeloidfrage. (Wiener klin. Wochenschr., 1912,
S. 13
es eingehender Literaturübersicht teilt Verf. 7 weitere Fälle
mit, in denen sich eine große Übereinstimmung zwischen der Stäbchen-
rotlaufdermatitis der Schweine und dem Erysipeloid des Menschen
dartut. Rotlaufserum hatte guten Erfolg.
Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Schastnij. Agglutination und Komplementbildung bei Bubonenpest.
(Vortag, Moskau, April 1912.) (Zeitschr. f. Immunitätsforsch.,
26. Sept. 1912, S. 436.)
Bei 30 Pestkranken war die Agglutinationsreaktion in 26, die
Komplementbildung in 24 Fällen im Patientenserum positiv. Die
günstigste Zeit für positive Reaktion fand Verf. zwischen dem 11. und
40. Krankheitstage. Th. Messerschmidt (Straßburg).
Amako und Kojima. Komplementbindung bei Cholera und der Wert
der Komplementbindungsmethode mit den Fäzes für die rasche sero-
logische Choleradiagnose. (Zeitschr. f. Chemotherap., 1912, Orig.,
S. 94.)
30%, der Choleraträger hatten im Serum positive Komplement-
bindungsreaktion. Die Agglutination war in 35%, positiv.
Verff. verwandten die in Peptonwasser angereicherten Fäzes
als Antigen, hochwertiges Choleraimmunserum als Antikörper und
konnten häufig positiven Ausfall der Komplementbindung nachweisen.
In wenigen Stunden wäre danach eine sichere Diagnose zu stellen.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Romm und Balaschow (Kiew). Die Ruhrepidemie der Jahre 1910
bis 1911 in Kiew und ihre Erreger. (Zentralbl. f. Bakt., Orig. I,
1912, Bd. LXVI, S. 246.)
Als solche werden fast ausschließlich (90-24) Shiga-Kruse-
Bazillen ermittelt. Agglutination, Gärungsvermögen erwiesen sich zur
Differenzierung geeignet.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Messerschmidt (Straßburg). Über das Vorkommen von Bakterien der
ab ( Typus Y) in der Außenwelt. (Deutsche med. Wochen-
schr 827.)
Befund von se die von den Erregern der Ruhr (Y) nicht
zu unterscheiden waren, in normalen Kaninchenfäzes. (Autoreferat).
Nr. 12 Monsatsschrift für Kinderheilkunde. 839
Mayer (Nürnberg). Eigenartige bakteriologische Befunde bei Gesunden
aus der Umgebung Ruhrkranker. (Zentralbl. f. Bakt., I, Orig.,
Bd. LXVI, S. 328.)
In der Umgebung von Ruhrkranken fand Verf. in den Fäzes
dysenterieverdächtige Kolonien, die sich zunächst von echten Ruhr-
bazillen kulturell unterschieden. Nach i. p. Injektion einer solchen
Kultur starb das Versuchstier (Maus). Aus dem Herzblute wurden
typische Ruhrbazillen gezüchtet. Nach längerer Fortzüchtung auf
künstlichen Nährböden gelang diese Umwandlung nicht mehr.
Verf. betrachtet Träger der atypischen Bazillen als ,,Ruhr-
bazillenträger‘. Th. Messerschmidt (StraBburg 1. E.).
Christie. Vaccines in suppurative otitis media. (Vakzinebehandlung
bei eitriger Mittelohrentzündung.) (Med. Record, 28. September
1912.)
Bedeutende Erfolge sind bloB in subakuten Fällen zu erwarten ;
bei den akuten steht die lokale Behandlung entschieden obenan,
auch bei den chronischen ist bloß bei sehr günstigen Umständen
Erfolg zu erwarten. Wachenheim (New York).
Erich Plate und Felix Lewandowsky. Über einen Fall von sym-
metrischer Schwellung der Speichel- und Tränendrüsen, nebst Be-
teiligung des lymphatischen Apparates und der Haut. (Mitt. a.
d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXV, S. 539.)
Die Erkrankung trat bei einem aus gesunder Familie stam-
menden, bis dahin selbst gesunden 12jährigen Knaben auf. Sie war
mit einem dem Erythema nodosum ähnlichen Exanthem, einer
Beschleunigung der Herzaktion bei subfebrilen Temperaturen,
Störung des Allgemeinbefindens, Schwellung der Milz und der Lymph-
drüsen verknüpft. Die letzteren Symptome unterscheiden den Fall
von der Mikuliczschen Krankheit. Art und Ursache der Erkrankung
blieb ungeklärt; sie heilte nach 6monatiger Dauer völlig ab, wobei
ein günstiger Effekt von Verabreichung von Natr. salicyl. ersichtlich
schien. | R. Weigert (Breslau).
Götzky. Zur Differentialdiagnose des Tetanus neonatorum. (Char.-
Ann., 1912, Bd. XXXVI, S. 117.)
Ein Fall von Idiotie mit bald nach der Geburt einsetzenden
Krämpfen, deren Charakter längere Zeit den Verdacht eines chro-
nischen Tetanus aufkommen ließ. R. Weigert (Breslau).
Herrman. The commoner contagious diseases of childhood. (Die ge-
wöhnlichen ansteckenden Krankheiten der Kinder.) (New York
Med. Journ., 17. August 1912.)
Verf. betont die Rolle des direkten Kontaktes und der Bazillen-
träger in der Ausbreitung der Infektionskrankheiten und den geringen
840 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Wert der gegenwärtig ausgeführten Desinfektion und Isolierung.
Eine wesentliche Abnahme kann bloß durch Immunisierung erzielt
werden. Wachenheim (New York).
D. Gerhardt (Freiburg i. Br.) Über günstige Beeinflussung chro-
nischer Erkrankungen durch interkurrente Infektionskrankheiten.
(Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXV, S. 578.)
B. Weigert (Breslau.
Petruschky. Erfolgreiche Versuche zur Entkeimung von Bazillen-
trägern, durch aktive Immunisierung und die hygienischen Konse-
quenzen. (Deutsche med. Wochenschr., 1912, S. 1319.)
Versuche, Bazillenträger durch aktive Immunisierung von den
Diphtheriebazillen zu befreien. Die abgetöteten Bazillen wurden
subkutan, perkutan, rektal appliziert. Es gelang stets — gelegentlich
erst nach zahlreichen vergeblichen Versuchen —, die Bazillenträger
von den Bazillen zu befreien.
Keimträger sollen unter allen Umständen vom Schulbesuche
ferngehalten werden. Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Raubitschek. Ausscheidung darmfremder Bakterien. (Virchows
Arch., Bd. CCIX, H. 2.
Normalerweise werden der normalen Darmflora nicht an-
gehörige Bakterien, die per os eingeführt werden, schnell ausgeschieden.
Nach Immunisierung des Organismus gegen diese durch subkutane
Injektion halten sich dieselben bei Verfütterung im Darme. —
Bazillenträger. — Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Lettnow. Über ein Vorkommen von sehr widerstandsfähigen Bazillen-
sporen. ( Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. LXVI, S. 131.)
Bericht über Spuren von Erdbakterien, die in einer halbstündigen
Erhitzung auf 300%C nicht zugrunde gingen und 20 bis 25 Stunden
im strömenden Dampf lebensfähig blieben.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Henke und Reiter (Königsberg). Zur Bedeutung der hämolytischen
und anhämolytischen Streptokokken für die Pathologie der Ton-
sillen. (Berliner klin. Wochenschr., 1912, S. 1927.)
Beide Arten kommen in den Tonsillen normaler Menschen vor,
ein Unterschied bezüglich ihrer Pathogenität besteht nicht. Durch
Infektion mit beiden kann Tonsillitis und auch tödliche Sepsis entstehen.
Th. Messerschmidt (Straßburg).
Salzer. Über Diplokokkenperitonitis. (Arch. f. klin. Chir., 1912,
Bd. XCVIII, S. 993.) |
Da die Differentialdiagnose zwischen Appendizitis und Diploc.
periton. für die Therapie von großer Bedeutung ist, versucht Verf.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 841
die Krankheitsbilder gegeneinander abzugrenzen (vgl. Original). Er
empfiehlt für die erstere Frühoperation, für die andere Abwarten
und späteres eventuell chirurgisches Eingreifen.
Th. Messerschmidt (Stsaßburg i. E.).
Daniöls. Pneumokokkensepsis. (Nederl. Tijdschr. v. Geneesk., II,
1912, S. 750.)
Vor Auftreten der eigentlichen Pneumonie finden sich im
Blute Pneumokokken. Bei Sektionen fand Verf. Pneumokokken im
Blute und in den Gehirnhäuten, die Lunge zeigte eben beginnende
Infiltrationen.
Verf. faßt danach die Pneumonie als Folge einer Pneumo-
kokkensepsis auf, bei der die Lunge der Locus minoris resistentiae
ist. Das Fieber deutet Verf. als anaphylaktische Erscheinung.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Iversen und Tuschinsky (St. Petersburg). Neosalvarsan bei Malaria
tertiana. (Münchener med. Wochenschr., 1912, S. 1606.)
Bericht über fünf sehr günstig beeinflußte Fälle.
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Bron. Ein Fall von Revariolisation. (KongreBzentralbl., Ref. III,
S. 125.)
Pockenrezidiv 3 bis 4 Monate nach der ersten Infektion, dem
Patient erlag. Th. Messerschmidt (Straßburg ı. E.).
Acker. Statistik der Lyssaschutzimpfungen am Institut Pasteur in
Samara von 1886—1910. (Ann. de linst. Past., 1912, S. 574.)
Von 18.183 von wutbefallenen beziehungsweise wutverdāchtigen
Tieren gebissene Personen starben 228 an der Wut. (1:25%.)
Th. Messerschmidt (Straßburg i. E.).
Schippers. Ein Fall von akuter aleukämischer Lymphadenose. (Ne-
derl. Tijdschr. v. Geneesk., 1912, II, S. 1129.)
Knabe von 7 Jahren erkrankt unter Erscheinungen von akutem
Rheumatismus mit Schwellung der Kniegelenke und der Leisten-
drüsen. Allmählich: schwere Anämie, Hautpetechien, Schwellung
von Leber und Milz, diffuse multiple Drüsenschwellung (hasel-
nußgroße). Die Blutuntersuchung ergab: Hämoglobin (Sahli) 10,
rote Blutkörperchen 1,700.000, weiße Blutkörperchen 3.200, starke
Anisocytose und Poikilocytose; Blut ganz basophil; polynukl.
Leukoc. 62%, Lymphozyten 89.2. Übergangsform 17, Reizungs-
formen (Türck) 27% ; Normoblasten 22% (des kernhaltenden Ele-
mente).
Tod nach etwa halbjährigem Leiden. Sektion. Graanboom.
842 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
An Sur la Pathogenie de la chlorose. (Pathol. inf., 1911,
r. 12.) |
Das, was die Chlorose charakterisiert, ist ihr brüskes Auftreten
und ihre Resistenz gegenüber der Behandlung, weil die Blutbildung
alteriert ist. Die blutbildenden Organe sind in Tätigkeit; die Ovarien,
das Verdauungs-, das Zirkulations- und das nervöse System, der
Stoffwechsel kommen nicht in Betracht. Die Krankheit sitzt im
Blute selbst und ein bakterielles Toxin ist die Ursache.
Philips (Antwerpen).
B. Stiller. Die Pathogenese der orthotischen Albuminurie. (Berliner
klin, Wochenscbr., 1912, S. 1873.)
Der Verf. konstatiert, daß er bereits in seinem Buche über die
Asthenie (1907) gesagt hat, die asthenische Konstitution trage nicht
nur die Anlage zur eigentlichen asthenischen Krankheit in sich,
sondern stelle auch Jen günstigsten Nährboden für eine Reihe anderer
dar: für Phthise, Magengesehwüre, Bleichsucht und orthotische
Albuminurie. Er hält auch heute noch die asthenische Provenienz,
also die konstitutionelle Pathogenese der orthotischen Albu-
minurie für ganz unzweifelhaft. Im entschiedensten Gegensatz zu
dieser ätiologischen Auffassung steht Jehle mit seiner Anschauung,
daß die Albuminurie mechanisch durch anatomische Formverände-
rungen hervorgerufen wird. Ohne Jehles Befunde: im geringsten
bestreiten zu wollen, sieht Stiller in ihnen eine Bestätigung seiner
eigenen Anschauung, denn für ihn ist die Lordose nur eine Teil-
erscheinung der spezifischen asthenischen Konstitution.
A. Keller (Berlin).
L. Plumier. L’action physiologique des groupes de la cafeine justifie
un emploi dans le traitement des néphrites. (Scalpel 11. Févier
1912.)
L. Beco und L. Plumier haben die Wirkung dieser Medi-
kamente auf das Herz oder auf die Nieren mit der Durchblutung=-
methode geprüft. Kaffein und seine Analogen steigern die Herz-
tätigkeit und dilatieren die Nierengefäße, indem sie das Kaliber der
anderen Gefäße des Organismus sehr wenig oder gar nicht verändern.
Sie müssen den Blutstrom in den Nieren steigern und wirken nicht,
wie man gedacht hat, direkt auf die sekretorischen Elemente der
Nieren. Die Xanthionderivate und insbesondere das Natriumazetat
des Theozins wirken also in Fällen von Ödemcn durch Herzsuffizienz
und bei Nephritis souverän. Philips (Antwerpen).
Weitz. Über die Behandlung der Pneumonie mit intravenösen In-
jektionen des Neufeld-Händelschen Pneumokokkenserums. (Med.
Klinik, 1912, S. 1072.)
Verf. wandte das Serum in den verschiedensten Krankheits-
stadien an; es wirkt spezifisch und beeinflußt den Prozeß günstig.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 843
Empfohlen wird die 2- bis 3malige, eventuell noch öftere intravenöse
Injektion von je 10 bis 40 cm?. Je früher diese Behandlung beginnt,
um so günstigere Resultate sind zu erzielen.
Th. Messerschmidt (Straßburg 1. E.).
Brückner, Gaethgens und Hans Vogt. Zur Bakteriologie der Re-
spirationserkrankungen im Kindesalter. II. Mitteilung. (Jahrb. f.
Kinderheilk., Bd. LXXVII, H. 4.)
Die klinische Bedeutung der Influenzabazillen für zahlreiche
akute und chronische Erkrankungen der Respirationsorgane im Kindes-
alter wurde bereits in einer früheren Mitteilung von Vogt in ein neues
Licht gerückt. Auch von anderer Seite (Holt, Odaira) liegen neuere
diesbezügliche bestätigende Untersuchungsreihen vor.
In Gemeinschaft mit bakteriologischen Mitarbeitern hat Vogt
inzwischen nochmals eine größere Anzahl Kinder (80) mit Er-
krankungen der Respirationsorgane einer sorgfältigen bakterio-
logischen Untersuchung unterzogen. In 41 Fällen wurden Influenza-
bazillen in Reinkultur gezüchtet. Etwa ?/ dieser Fälle betraf akute,
der Rest subakute und chronische Lungenerkrankungen. Bei den
akuten Bronchopneumonien ist eine besonders große Beteiligung
von Kindern der ersten Lebensjahre bemerkenswert. Unter 14 Fällen
von chronischer Brochiolektasie enthielten 12, also ein überaus großer
Prozentsatz, Influenzabazillen in großen Mengen im Sputum. Mehrere
Fälle von Influenzabronchopneumonien zeichneten sich durch Neigung
zu Rezidiven mit sehr kurzen Intervallen aus.
Ausführlich erörtert Vogt sodann die Frage, welche ätiologische
Bedeutung den Influenzabazillen bei den genannten Erkrankungen
zukommt und wieweit differentialdiagnostisch eine Unterscheidung
der Lungenerkankungen bezüglich des respektive der Erreger vor-
genommen werden kann. Auf Grund seiner Untersuchungen, ver-
glichen mit dem großen Material E. Holts und namentlich auch auf
gravierenden epidemiologischen Beobachtungen basierend, kommt
Vogt zu folgender Präzision seiner Ansichten:
„Die Influenzainfektionen der Atemorgane sind im Kindesalter
häufig und von großer praktischer Bedeutung. Influenzabazillen
scheinen seltener als andere pathogene Mikroorganismen die Rolle
von harmlosen Saprophyten in den Luftwegen zu spielen. Die durch
sie ausgelösten Respirationserkrankungen können unter verschiedenen
Krankheitsbildern auftreten, doch sind bestimmte Eigentümlichkeiten
im klinischen Verlauf bis zu einem gewissen Grade für sie charakte-
ristisch. Dahin gehört einmal eine besondere Bösartigkeit der Er-
krankung, hauptsächlich aber die Neigung zu Rezidiven und zum
Ausgang in chronische Prozesse. Ob in den Fällen, wo der Sputum-
befund auf eine Mischinfektion hinweist, tatsächlich die verschiedenen
im Sputum auftretenden Bakterien auch sämtlich pathogenetisch
wirksam sind, ist vorläufig nicht zu entscheiden.“
Thorspecken (Bremen).
844 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Kulbs (Kiel). Über Lungenabzesse und Bronchiektasen. (Mitt. a. d.
Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXV, S. 549.)
R. Weigert (Breslan).
B. Hozada Echenique. Un cas typique de pouls lent permanent chez
une fille de onze ans. (Arch. de Méd. des enf., Bd. XV, H. 9.)
Über die Pathogenese der Affektion ist leider nichts zu erfahren.
Das 11 jährige Mädchen hat dauernd einen Puls von zirka 33 Schlägen
und leidet seit dem 10. Jahre an kurzdauernden Anfällen, die an-
fänglich mehr den Charakter epileptischer Anfälle hatten, später den
Synkopen beim Adam -Stokesschen Syndrom glichen. Nach einer
Remission traten die Anfälle wieder stärker und häufiger auf, 3- bis
6mal täglich. Thorspecken (Bremen).
Guillaume. La fibrillation des oreillettes. (Scalpel 3. Mars 1912.)
Beschreibung des Phänomens vom physiologischen und kli-
nischen Standpunkt. Philips (Antwerpen).
Max Brandes (Kiel). Ein Todesfall durch Embolie nach Injektion
von Wismutsalbe (Beck) in eine Empyemfistel. (Münchener med.
Wochenschr., 1912, Nr. 44.)
Die Injektion von 40 g Wismutpaste erfolgte mit Hilfe eines
Nelatonkatheters, wobei ein venöses größeres Gefäß der Granulations-
wand eröffnet sein muß, so daß die flüssige Salbe in die Vene gepreßt
wurde. Zahlreiche Arterien des Gehirns, der Milz, Niere erwiesen
sich bei der Sektion als mit Wismutpaste gefüllt. Verf. widerrät daher
das Einführen von eventuell Verletzungen machenden Instrumenten
in Fistelhöhlen und empfiehlt die Vermeidung stärkeren Druckes
bei Injektion.
Jedenfalls zwingt die Lektüre der Arbeit zur Auffassung, daß
die Einführung des Nelatonkatheters wohl nicht allzu suaviter
erfolgt ist. Es ist ja bekannt, daß man in Fisteln Injektionen unter
sehr starkem Druck hineinpressen kann, ohne derartige Embolien
zu erleben. Kausch empfiehlt beispielsweise die Injektion von
Jodoformöl unter starkem Druck als eine der besten Methoden zur
Behandlung tuberkulöser Fisteln aller Art. Klotz.
Planchu. Une nouvelle méthode d'insufflation dans la mort apparente
des nouveau-nés. (Journ. d’accouch., 1911, Nr. 48.)
Moditizierte Methode von Meltzer, um die dauernde und
sichere Ventilation der Lunge zu erreichen. Philips (Antwerpen).
Erich Ebstein (Leipzig). Über Eunuchoidismus bei Diabetes insipi-
dus. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXV,
S. 441.) |
Bei zwei Kranken, einem Erwachsenen und einem Knaben,
fand sich der Diabetes insipidus verknüpft mit einer Hypoplasie
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 845
des Genitals, charakteristischer Fettanhäufung, Oligotrichosis und
pathologischen Veränderungen an Drüsen mit innerer Sekretion, in
einem Falle der Hypophyse, im andern der Thyreoidea, und vielleicht
gleichfalls der Hypophyse. R. Weigert (Breslau).
Van der Heide. Akute Anilinintoxikation. (Nederl. Tijdschr. v. Ge-
neesk., 1912, II, S. 313.)
Siebenjähriger Knabe akut erkrankt mit Schwindel, Mattigkeit,
Zyanose der Lippen und des Nagelbettes, trägem und weichem Pulse
und Erbrechen. Die Anilinvergiftung trat auf durch Einschmieren
der Stiefel mit ,Panther-Schwärze‘“‘. Heilung nach 24 Stunden.
Graanboom.
de Leeuw. Akute Anilinintoxikation. (Nederl. Tydschr. v. Geneesk.,
1912, II, S. 393.)
Vollkommen gleich dem vorigen analogen Falle bei einem
Mädchen von 10 Jahren, ebenso entstanden nach Einschmieren
der Stiefel mit „Panther-Schwärze“. Graanboom.
Carstens. Morphiumvergiftung bei einem Säugling von 19 Tagen.
(Nederl. Tijdschr. v. Geneesk., 1912, II, S. 921.)
Durch die Wickelfrau wurde bei einem künstlich ernährten
dyspeptischen Säugling irrtümlicherweise ein Pulver, enthaltend
7/sa mg Morphium verabreicht, welches für einen erwachsenen
Kranken in der Familie verordnet war. Drei Stunden nach der Ver-
abreichung traten die Intoxikationserscheinungen auf: Koma, bleich-
zyanotische Gesichtsfarbe, enge, nicht auf Licht reagierende Pupille,
unfühlbarer Puls, kein Reflex, kalte Haut. Es wurde nun 1.cm?
Kampferöl (1 : 10) subkutan injiziert und mit der Sonde 125 cm?
Tee in den Magen gebracht. Nur vereinzelte schwache Herztöne.
Subkutane Injektion von Y,, mg Atropinsulf. ununterbrochene
Anfälle von Asphyxie, gegen welche ununterbrochen Anwendung
künstlicher Atmung, mehrfache kalte Übergießungen im heißen Bade
{399 C) und Klysmata appliziert wurden. Etwa 12 Stunden nach der
Verabreichung des Pulvers ging der komatöse Zustand vorüber,
fing das Kind an spontan zu trinken und trat allmählich
Heilung ein. Konvulsionen waren nicht aufgetreten.
Graanboom.
Szametz (Vilbel). Salvarsan bei Chorea minor. (Münchener med.
Wochenschr., 1912, Nr. 43.)
Ein 10jähriger Junge mit schwerer Chorea wurde 6 Monate
hindurch vergebens mit den üblichen Heilmethoden behandelt. Eine
intravenöse Injektion von 0‘? Salvarsan besserte ihn rapid, so daß
er 3 Wochen später wieder zur Schule gehen konnte. Klotz.
846 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
E. Weill. Le traitement de la chorée de Sydenham. (Pathol. inf.,
1912, Nr. 1.) |
Behandlung mit Arsenik in großen Dosen. Das Medikament
wird in Butter eingeführt. Philips (Antwerpen).
P. van Pee. Le Salvarsan dans le traitement de la chorée. (Scalpel
16. Juin 1912.)
Auf Grund eines einzigen selbst beobachteten Falles von
Chorea, der mit Salvarsan behandelt wurde, kommt Verf. zum
Schlusse, daß dieses Heilmittel das wirksamste gegen diese Krank-
. heit ist. Philips (Antwerpen).
F. Stirnimann. Die Anorexie der Kinder. (Korrespondenzbl. f.
. Schweizer Ärzte, Nr. 10, 1912.)
Warme Empfehlung der Radix Gentianae, in Gestalt des
beliebten „Dialyse Gentianae luteae Golaz‘. Zur Behandlung
der Anorexie gastrointestinalen Ursprungs bei Kindern vom 2. bis
6. Lebensjahre. Wieland (Basel).
E. Hertoghe. Le coma myxrocdemuateux. (Soc. méd. chir. Anvers
Avril 1911.)
Es gibt cin Koma, das mit ungenügender Funktion der Schild-
drüse im Zusammenhang steht. Man muß an die Erkrankung denken,
wenn man die übrigen Ursachen eines Komas (Diabetes, Brightsche
Krankheit, Trauma) ausschließen kann. Für die Behandlung kommen
Thyroidin und eventuell Lumbalpunktion in Betracht.
Philips (Antwerpen).
Raoul Dupuy. Les enfants „arriérés“. (La Presse Méd., 1912,
Nr. 69.)
Übersichtsreferat. Eine klinische Einteilung der geistig zurück-
gebliebenen Kinder ist bisher nicht möglich; jedes Kind stellt einen
klinischen Typus für sich dar. Dupuy bespricht kurz die Ergebnisse
der klinischen Untersuchungen und die Behandlungsmethoden,
insbesondere die Organotherapie, für welche speziell die Drüsen
mit innerer Sekretion in Betracht kommen. Er empfiehlt auf Grund
eigener Erfahrung die sogenannte Polyopotherapie endocrinienne
associée, bei welcher zur subkutanen Injektion eine Mischung von
Schilddrüsen-, Hypophysen-, Nebennieren- und Genitaldrüsen-
extrakt verwendet wird. A. Keller (Berlin).
Ernst Welde. Ein Fall von angeborener Kernaplasie, kombiniert
mit Idiotie. (Char.-Ann., 1912, Bd. XXXVI, S. 124.)
Seit der Geburt unverändert fortbestehender Zustand von
beiderseitiger Lähmung im Bereiche der motorischen Hirnnerven,
und zwar des Nervus abducens, facialis und hypoglossus, koin-
biniert mit Idiotie. R. Weigert (Breslau).
Nr, 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 847
A. Broca. Trépanation palliative pour tumeurs cérébrales. (Arch. de
Méd. des enf., Bd. XV, H. 8.)
In dem einen der beiden Fälle zeigte sich eine Überlegenheit
der Trepanation gegenüber der Lumbalpunktion. Nachdem letztere
schon wiederholt erfolglos gemacht war, verschwanden die schweren
Hirndruckerscheinungen sofort nach der Trepanation, die allerdings
nach 2 Monaten — wieder mit gutem Erfolg — wiederholt werden
mußte. Das Kind starb bald danach durch plötzlichen Tod. Im zweiten
Falle, in dem es sich wie im ersten um einen nicht lokalisierbaren
Tumor handelte, wurde das bereits sehr bedrohte Leben des Kindes
durch die Operation erhalten. Eine wesentliche Besserung der bereits
atrophischen Optici konnte natürlich nicht mehr erzielt werden.
Trotz ihrer Gefahren ist also die Trepanation in hoffnungslosen
Fällen mehr als andere palliative Maßnahmen zu empfehlen. Man
erreicht eine wirksame Linderung der Leiden des Patienten und in
allerdings seltenen Fällen auch einmal eine Heilung.
Thorspecken (Bremen).
M. de Vaugirand. Un cas de tubercule du cervelet. Craniectomie de-
compressive. Granulie meningee. (Arch. de med. des enf., Bd. XV,
H. 8.)
Die Trepanation hatte in diesem Falle keinen nennenswerten
Erfolg. Thorspecken (Bremen).
Shukowsky und Baron. Hirngeschwülste im Kindesalter. Tumor
cerebri bei einem 5jäh u Mädchen mit Amaurose wegen Seh-
nervenatrophie. (Arch. f. Kinderheilk., Bd. LVIII, 4—6.)
Gliom an der vorderen Gehirnbasis vom Stirn- und Schläfen-
lappen ausgehend. Die schwere Schädigung der Optici hatte sich
klinisch als einfache Sehnervenatrophie geäußert und der bereits
mit 11/, Jahren beginnende Nachlaß des Sehvermögens war lange
Zeit das einzige Symptom. Periodisch trat hochgradige Schlaflosigkeit
auf, starke Salivation und selten Nystagmus sowie ein vasomotorisches
Erythem. Thorspecken (Bremen).
E. Hartje. Zur Kasuistik der Meningitis basilaris (basalis) posterior.
(Arch. f. Kinderheilk., Bd. LVIII, 4—6.)
Mitteilung eines Falles mit Sektionsbefund. 4monatiges Kind.
Auf die hintere Schädelgrube begrenzte hämorrhagische Lepto-
meningitis. Die gleichzeitig gefundene hämorrhagische Pachy-
meningitis wird als zufälliger und nebensächlicher Befund gedeutet.
Das Krankheitsbild ist klinisch gut abzugrenzen (zervikaler Opistho-
tonus, Steifigkeit der Extremitäten, Erscheinungen von Hydro-
cephalus internus durch Verwachsung des Foramen Magendie), doch
möchte Verf. den Namen nur für die Fälle reserviert wissen, die
nicht durch den Meningokokkus oder durch Syphilis verursacht sind.
Thorspecken (Bremen).
848 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr..12
Tange nnd Groenendyk. Ein Fall von Osteogenesis imperfecta.
(Nederl. Tijdschr. v. Geneesk., 1912, II, S. 310.)
Ein Beitrag zur Kasuistik der Osteogenesis imperfecta. Das
zweite Kind, von gesunden Eltern geboren, welches an genannter
Erkrankung leidet. Während die bis dahin beschriebenen Kranken
nur sehr selten das Alter von 6 Monaten erreichen, war das betreffende
Kind am Ende des ersten Lebensjahres noch relativ gesund. Röntgen-
photos bestätigen die Diagnose. Graanboom.
Metman. Ein Fall von Ileus durch Entzündung eines Meckelschen
Diverlikels. (Nederl. Tijdschr. v. Geneesk., 1912, II, S. 1056.)
Kind von 10 Jahren; akut erkrankt mit Leibschmerz, Auf-
treibung in linker Bauchgegend und freier Flüssigkeit in der Bauch-
höhle ; später fäkales Erbrechen und allmählich zunehmende Tym-
panitis.
Bei der Laparotomie wurde ein gangränöses Meckelsches Diver-
tikel gefunden und dieses abgebunden. Tod. Bei der Sektion fand
man einen normalen Apendix; das Divertikel war 20 und 30 cm
vom Zökum entfernt. Graamboom.
Johannes Oehler (Freiburg i. Br.). Beitrag zur Kenntnis der loka-
len Eosinophilie bei chirurgischen Darmaffektionen. (Mitt. a. d.
Grenzgeb. d. Med. u. Chir., 1912, Bd. XXV, S. 568.)
R. Weigert (Breslau).
Hutinel. Médiastinites chroniques. Mediastinites RUE (Pathol.
inf., 1911, Nr. 4.)
Verf. führt zwei Fälle von akuter Mediastinitis an; dann
beschreibt er die chronische Mediastinitis superior und besonders die
syphilitische. Klinisch bestehen bei chronischer Mediastinitis Mattig-
keit, Zirkulationsstörungen und Dyspnoe ohne nervöse Symptome.
Die Krankheit ist beim Kinde häufig tuberkulösen Ursprungs (Adeno-
pathie); manchmal rührt sie von einer T'hymushypertrophie her.
Die syphilitische Mediastinitis ist beim Kinde gleichfalls nicht selten.
Philips (Antwerpen).
J. Comby. Truitement des abscès amygduliens et rétropharyngiens.
(Arch. de Med. des enfants, XV, 6.)
Comby empfiehlt eindringlich, die Mandelabszesse, namentlich
aber die Itetropharyngealabszesse, nicht mit dem Messer, sondern
mit einer Hohlsonde zu eröffnen. Souverän sei diese Methode da,
wo der Sitz des Abszesses der Eröffnung mittels Messers unüber-
windliche Schwierigkeiten biete. Aber auch für alle anderen Fälle
hält er sein Vorgehen für einfacher, zweckmäßiger und gefahrloser.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 849
Mit einem größeren stumpfen Instrument, wie z. B. einer Arterien-
klemme, kann man die Offnung noch erweitern.
Thorspecken (Bremen).
J. Comby. Hydrocéphalie ventriculaire par tumeur cerebrale. (Arch.
de Méd. des enfants, XV. 7.)
Die Sektion des 21 Monate alten Kindes zeigte im hinteren
Winkel des linken Ventrikels einen ausschälbaren Tumor von der
Größe einer Mandarine. Es handelte sich um ein Epitheliom von
der Beschaffenheit der embryonalen Plexus chorioidei.
Thorspecken (Bremen).
Adolf Zeller (Weilheim, Württemberg). Behandlung und Heilung
von Krebskranken durch innerlich und äußerlich angewendete
medikamentöse Mittel. (Münchener med. Wochenschr., 1912, 34/35.)
Das Thema liegt gewiß abseits der Pädiatrie. Aber mancher
Spezialkollege hat vielleicht nicht Gelegenheit, den Originalartikel
Zellers zu lesen und ist anderseits durch die reklamehafte Behandlung
der Sache in der Tagespresse aufmerksam gemacht worden. Brachten
doch beispielsweise ınecklenburgische Sonntagsblätter bereits Wochen
vor Erscheinen des Zellerschen Artikels in der Münchener Medi-
zinischen das Bild des ‚„Krebsheilers‘. Wäre dem nur so! Könnte
Zeller nur seine poınpöse Schlußbehauptung: „Demnach ist die
Aufgabe der Krebsheilung der Hauptsache nach gelöst‘‘ auch ent-
sprechend beweisen! Was er an gcheilten Fällen publiziert, sind
externe Kankroide. .Czerny (Heidelberg) hat dem Zellerschen
Artikel ein ,,Vorwort‘* mitgegeben, nach dessen Lektüre man sich
eigentlich über die ganze Sache klar ist. Das unermeßlich viel bedeu-
tendere Problem der Schleimhautkarzinombehandlung scheidet
völlig aus.
Zeller fand einfach in irgend einem alten Schmöker die Angabe,
daß Kieselsäure, per os genommen, Krebs heilen solle. Er ‚„probierte‘
dies und fand es bestätigt. Da ihn die Resultate nicht voll
befriedigten, behandelte er auf Anregung eines Kollegen auch
noch lokal mit einer alten Arsenikquecksilberpaste und ist nun so
zufrieden, daß er, wie schon erwähnt, die Krebsheilung als gelöst
betrachtet.
Czerny schiebt in seinem Vorworte der Arsenikpaste den
Löwenanteil zu. Er hat von der Siliziumtherapie ‚nichts Auffallendes‘
gesehen. Wie Czerny ganz richtig bemerkt, hat Zeller aber das
Verdienst, eine alte, zu Unrecht vergessene Behandlungsmethode
wieder entdeckt zu haben und dadurch dem praktischen Arzt ope-
rationsscheuen Patienten gegenüber ein anscheinend öfter erfolgreiches
Heilverfahren bei Epitheliomen usw. an die Hand gegeben zu haben.
Das ist das Mäuslein, dessentwegen die Berge gekreißt haben.
Klotz.
850 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
V. Brun. Le traitement radical de la hernie ombilicale des enfants
par la méthode du Dr. Nota: ligature élastique sous-cutanée. (Arch.
de Méd. des enf., Bd. XV, H. 9.)
Die Methode wird als einfach, sicher und völlig gefahrlos emp-
fohlen und wurde vom Autor in 244 Fällen seit dem Jahre 1890
angewandt. Nur in einem Falle wurde ein Rezidiv gesehen. Eine im
Durchmesser zirka 2 mm dicke elastische Schnur wird subkutan
nahe um die Basis des Bruchsackes herumgeführt, auf der entgegen-
gesetzten Seite gewöhnlich durch die Haut hindurchgestochen und
die Schnur kräftig zugezogen. Die Enden der Schnur werden mit
starker Seide möglichst nahe an der Haut festgebunden. Die Schnur
muß sich etwa 2? cm vom Annulus umbilicalis entfernt halten. Indem
die Schnur in den nächsten Tagen die Gewebe und schließlich den
Herniensack langsam durchschneidet, obliterieren die vorher ver-
klebenden Peritonealblätter. In 12 bis 15 Tagen läßt sich die nun-
mehr frei gewordene Schnur leicht entfernen.
Thorspecken (Bremen).
Robert Meyer. Hypospadie der Glans penis. (Char.-Ann., 1912,
Bd. XXXVI, S. 453.
Untersuchungen über die Pathogenese dieser Mißbildung, die
jedoch nicht zu einem befriedigenden Abschlusse führten.
R. Weigert (Breslan).
Referate aus der polnischen pädiatrischen Literatur
aus dem Jahre 1911.
Zusammengestellt von
Prof. Dr. Lewkowiez, Dr. Bujak und Dr. Dadej (Krakau).
Rosenhauch (Krakau). Vakzine des Gesichtsapparates. Przegląd
lekarski, Nr. 4 u. 5.)
9 eigene Fälle.
Puławski (Radziejow). Serumbehandlung der Diphtherie. (Daselbst,
Nr. 11.)
40 weitere Fälle einschließlich vom Jahre 1910. Mortalität 25%,
(1:40)
Turzafski (Iwonicz). Über die Behandlung der Skrofulose im Bad
Jwonicz. (Daselbst, Nr. 16.)
Die Resultate waren äußerst günstig: 746%, Heilungen.
Rozenblat (Lodz). Die anaphylaktischen Reaktionen bei Kinder-
tuberkulose. (Daselbst, Nr. 22.)
In 679 Fällen machte die Verf. vergleichsweise gleichzeitig die
Pirquetsche Probe und die Mantouxsche Intradermoinjektion mit
Tuberkulin.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 851
Beide Proben waren positiv in 257 Fällen, außerdem die Man-
touxsche allein in 13 Fällen und die Pirquetsche in 5 Fällen. Die
Pirquetsche Probe fiel demnach nur in 477% (13 : 275) der Fälle
negativ aus, in denen überhaupt eine positive Reaktion zu erreichen
war; sie war aber manchmal auch in diesen Fällen bei Wiederholung
positiv. Die Mantouxsche Probe fiel in 185% (5 : 275) dieser Fälle
negativ aus, auch diese also läßt uns manchmal im Stiche. Man kann
dann noch bei ihr die Dosis vergrößern. Man wendet zuerst (UI me
(0:1 cm? einer Lösung 1 : 10.000), in 2 x 24 Stunden 0:1 mg (0'1 cm?
einer Lösung 1 : 1000) und dann eventuell noch l mg intradermal.
Es ist jedenfalls angezeigt, als orientierende die Pirquetsche Probe
anzuwenden, denn bei der intradermalen Applikation der Dose 1/100 Mg
beobachtet man manchmal mehr oder weiniger lehbafte allgemeine
Reaktionen (siehe unter 39%: 10 Fälle, über 39 bis 40°: 3 Fälle).
Die Pirquetsche Reaktion ist nach alledem genügend sicher und
empfindlich; bei ihrer Einfachheit und Ungefährlichkeit gebührt ihr
in den Händen des praktischen Arztes der Vorzug.
Was die Frage der Möglichkeit der Sensibilisierung bei wieder-
holter Anwandlung der intradermalen Injektion anbelangt, so wurde
in den Fällen, wo dieselbe Gabe einige (2 bis 12) Male angewendet
wurde, folgendes konstatiert:
Die Fälle, welche bei der ersten Probe nicht reagieren, werden
durch sie nicht sensibilisiert, so daß die Befürchtung einer über-
großen Reaktion bei nachfolgender Probe nicht begründet erscheint.
War die Reaktion schwach, so bleibt sie auch eine solche bei weiteren
Proben. Nur die Kinder, welche bei der ersten Probe stark reagieren,
werden ausgiebig sensibilisiert.
W. Pulawski (Radziejow). Über Reinjektion des antidiphtheritischen
Serums auf Grund der Beobachtungen im Laufe von 16 Jahren
eigener Praxis. Daselbst, Nr. 31/32.)
Die Reinjektionen wurden in Abständen von mehreren Monaten
bis mehreren Jahren vorgenommen. 67 Fälle, einige mit mehreren
Reinjektionen. Die Reaktion verlief immer typisch 6 bis 10 Tage nach
der Injektion; beschleunigte oder sofortige Reaktionen, irgend welche
ernstere Störungen wurden niemals beobachtet.
S. Dzierzgowski (S. Petersburg). Aktive und pussive Immunität
gegen Diphtheric. (Daselbst, Nr. 35/36.)
Der Verf. hat die natürliche Immunität mancher Tiere studiert.
Die Katze, welche gegen das Diphtherietoxin 2? mal so empfindlich ist
als das Meerschweinchen, weist eine große antibakterielle Immunität
auf, und ist imstande, große Mengen ausgewaschener Diphtherie-
bazillen, welche ihr injiziert werden, schnell zu vernichten. Bei anderen
Tierspezies, z. B. beim Pferde, beruht wiederum die Immunität auf
der leichten Produktion des Antitoyxins.
Wichtig erscheinen die Resultate der Untersuchungen des Verf.,
welche sich auf die topographische Verbreitung des Antitoxins be-
ziehen. Die Hauptmenge desselben ist im Blutplasma enthalten, auf
alle anderen Flüssigkeiten, Organe und Gewebe entfallen nur unbe-
deutende Quantitäten. Mit diesem Umstande versucht der Verf. manche
Versager der Immunisierung zu erklären, tödliche Zufälle bei Injektion
mäßiger Giftdosen bei hochimmunisierten Pferden, Versagen des
Serums bei manchen klinischen Fällen, auch bei zeitiger Anwendung
hoher Gaben. Nach dem Verf. muß die ganze Giftdose an Ort und
Stelle ihres Eindringens unschädlich gemacht werden, wozu auf diese
Weise das kreisende Antitoxin nur bei kleinen Giftdosen ausreicht ;
weitere Antitoxinmengen werden vom Blute durch das entzündliche
Ödem zugeführt, reichen auch diese nicht aus, so muß eine Produktion
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 58
852 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
des Antitoxins von seiten der Zellen entfaltet werden. Ist diese Pro-
duktion unzureichend, sind z. B. die Stellen durch vorherige lang-
dauernde Leistung erschöpft, so ist ihr Untergang und mit ihnen auch
der Untergang des Organismus unabwendbar.
(Diese Erklärung des Verf. finde ich nicht stichhaltig. Auf diese
Weise könnte nur die örtliche Nekrose gedeutet werden, nicht aber
der Tod des ganzen Organismus, wozu die Einwirkung des Giftes auf
entfernte, parenchymatose Organe angenommen werden muß. Man
könnte aber durch folgende Modifikation die Erklärung akzeptabel
machen: Das Gift muß an dem Orte seines Eindringens neutralisiert.
werden, wenn es gänzlich unschädlich bleiben soll. Wird das nicht
erreicht und findet eine Resorption statt, so wird das Gift auch bei
Anwesenheit. großer Mengen Antitoxins im Blutplasma nur unvoll-
kommen oder nicht sofort neutralisiert, so daß es, wenigstens teilweise,
zu den inneren Organen gelangen und hier seine deletäre Wirkung
entfalten kann. Ref.
Bei subkutaner Applikation des Giftes und passiver Immuni-
sierung muß man bei Anwendung einer einfachen tödlichen Giftgabe
nicht die entsprechende Antitoxinmenge, sondern ein Vielfaches davon
nehmen. Erhöht man die Giftgabe, so muß die Antitoxinmenge un-
proportionell gesteigert werden, wenn das Leben des Versuchstieres
erhalten werden soll. Man kommt aber schließlich zu den Giftgaben,
die durch keine Antitoxinmengen mehr ausgeglichen werden können.
Der Verf. erklärt das damit, daß der Anreicherung des Antitoxins
im Unterhautzellgewebe gewisse Grenzen gezogen sind. (Dem Ref.
erscheint folgende Erklärung mehr plausibel: Bei hoher Giftgabe
muß die Resorption des Giftes eintreten und es wird dieser Anteil
des Giftes (z. B. 1/,,, oder 1/1009 Teil), welchem es gelingt, im Blutplasma
dem Antitoxin auszuweichen, immer noch groß genug sein, um die
inneren Organe tödlich zu vergiften.)
Es erhellt daraus die große Bedeutung der Fähigkeit der aktiven
Antitoxinproduktion und die Impotenz der passiven Immunisierung
im Kampfe gegen Diphtherie.
Der Verf. schließt seine Abhandlung mit dem Anrufe, Kinder
aktiv zu immunisieren. Eine solche Immunisation hat der Verf. vor
9 Jahren an sich selbst ohne Schaden vorgenommen. Seinem Beispiele
folgte sein Assistent Dr. Boldarew. Vor 1!/, Jahren hat der Verf.
eine Methode der aktiven Immunisierung durch Einwirkung des Giftes
auf die Schleimhäute des Respirationsapparates, des Mundes und der
Nase angegeben. Versuchsmaterial stellt er den Ärzten zur Verfügung.
Blumenau hat schon die Methode mit gutem Resultate angewandt
(Jahrb. f. Kinderheilkunde, Bd. 24, H. 2, 1911).
Roszkowski und Czarkowski (Warschau). Über Anwendung der
Scharlachstreptokokkenvakzine zum Zwecke der Prophylaxe. (Przegląd
pedyatryczny.)
Die Vakzine nach Gahritschewsky soll prophylaktisch
wirken oder zum mindesten auf den Verlauf einen günstigen Einfluß
ausüben.
Mogilnicki und Gundlach (Lodz). Über Anwendung des Elektrargols
beim Scharlach. (Daselbst.)
Ungünstige Resultate, selbst bei frühzeitiger Anwendung 314%,
Mortalität, allerdings bei schweren Fällen.
J. Kramsztyk (Warschau). Ein Full von Infantilismus bei einem
I5jährigen Knaben. (Daselbst.)
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 853
L. Bondy (Warschau). Ein Fall von Pylorospasmus bei einem drei-
wöchigen Säugling. (Daselbst.) | |
Das Anlegen an die Brust übte einen sehr ungünstigen Einfluß
aus; Ernährung nach Ibrahim mit kleinen Gaben eisgekühlter Brust-
nahrung; Magenspülungen, Einläufe mi! physiologischer Lösung,
warme Umschläge auf den Bauch. Nach 3 Wochen dieser Behandlung
konnte das Anlegen an die Brust wieder aufgenommen werden. Der
Mageninhalt betrug 100 bis 120 g, war hyperazid, enthielt freie Salz-
säure.
H. Goldszmit (Warschau). Der Sonntag des Arztes, (Daselbst.)
Feuilletonartig dargestellter Wechsel in den Anschauungen über
Ernährungsstörungen der Säuglinge mit dem Anrufe zur Gründung
der Säuglingsfürsorgestellen und zur Opferung des Sonntages für
diese Zwecke. |
M. Biehler und B. K. Daszkiewicz (Warschau). Über Nasendiph-
therie bei Kindern. (Daselbst.)
Bei Säuglingen kommt dieselbe gar nicht selten vor, und zwar
manchmal unter dem Bilde des gewöhnlichen Nasenkatarrhs, so daß
nur der Umstand, daß sich der Prozeß in die Länge zieht oder daß
ans allgemeine, auf die Vergiftung zu beziehende Symptome vor-
anden sind, den Arzt auf die richtige Spur führt. Es entscheidet:
die bakteriologische Untersuchung und der eklatante Erfolg des
Serums. Bei älteren Kindern sollte man bei Anwesenheit eines chro-
nischen Nasenkatarrhs, bevor man irgend welche Operationen an der
Nasenschleimhaut vornimmt, die bakteriologische Untersuchung nie-
mals unterlassen. Die Nasendiphtherie hat keine besondere Neigung,
sich auf den Rachen, Kehlkopf usw. auszubreiten.
L. Bondy (Warschau). Eine Varizellenepidemie. (Daselbst.)
27 Fälle in einer Säuglingsabteilung. In 5 Fällen ein skarlatine-
former, in 3 Fällen ein morbilliformer Rash. Eine bedeutende, auf
Komplikationen zu beziehende Mortalität. (Eiterung der Pusteln,
Hautgangrän, katarrhalische Lungenentzündung).
J. Kramsztyk (Warschau). Ein Fall von Hümophilie bei einem
6jährigen Knaben. (Daselbst.)
Keine Heredität nachweisbar.
A. Tomaszewski (Lodz). Über Frühdiagnose und Behandlung der
tuberkulösen Hüjftgelenksentzündung. (Daselbst.)
Empfehlung der diagnostischen Injektion des Tuberkulins zum
Zwecke der Auslösung einer Herdreaktion sowie der konservativen
Behandlung.
H. Rozenblat (Lodz). Ein Fall von Typhobazillose. (Daselbst.)
Es sollte sich, wie in den von Landouzy beschriebenen Fällen,
um eine ohne Miliartuberkulose mit typhösen Allgemeinsymptomen
verlaufende und erst später zu einer Lokalisation führende Tuberkel-
bazillenseptikämie handeln. *
H. Rozenblat (Lodz). Zur Symztcmathologie des Morbus maculosus
Werlhofii. (Daselbst.)
Der Fall begann mit einer Blutung aus dem Ohre (dem Trommel-
felle).
58*
854 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
H. Goldszmit. Beitrag zur Technik der Untersuchung der Säuglinge.
(Daselbst.)
Anziehend geschriebener Aufsatz.
S. Lyskawinski. Beitrag zur Kasuistik der akuten spinalen Kinder-
lähmungen. (Daselbst.)
Dreimonatiges Mädchen. Der Fall ist fnteressant durch das
niedrige Alter des Kindes, durch das lange Andauern des Fiebers, das
übrigens in einer Komplikation von seiten der Atmungswege teilweise
seine Erkfärung fand, und durch rechtseitige Bauchmuskellähmung,
welche sich 2!/, Wochen nach dem Anfange der Krankheit entwickelt
hat. Außerdem typische Lähmung der Extremitäten.
B. Czaplicki (Lodz). Eitrige Rippenfellentzündung bei Kindern. (Da-
selbst.)
Zusammenstellung von 150 Fällen, welche im Kinderspitale
behandelt waren.
M. Lateiner (Lemberg). Bakteriologische und histologische Unter-
suchungen über das sogenannte papulosquammôse Tuberkulid der
Säuglinge. (Tygodnik lekarski, Nr. 3—5.)
10 Fälle, davon in 6 Fällen Miliartuberkulose, 3 Fälle klinisch
beobachtet und zu Untersuchungen verwendet. Die Verf. kommt zu
folgenden Schlüssen: Das von Hamburger beschriebene Tuberkulid
ist eine dem papulonekrotischen Tubelkulid (Folliklis) verwandte
Erkrankung, ist aber kleiner, mehr oberflächlich, exulzeriert nicht
und ist als solches für die Tuberkulose der Säuglinge und der jüngsten
Kinder charakteristisch. Das histologische Bild entspricht den klein-
zelligen, chronischen, um die Gefäße entstehenden, an Mastzellen
reichen, in der Mitte zur Nekrose und Entstehung der Narbe führenden
Infiltraten. In verschiedenen Stadien lassen sich darin Tuberkel-
bazillen leicht nachweisen. Die Bazillen sind lebensfähig und rufen
beim Meerschweinchen eine allgemeine Tuberkulose hervor. Die Ef-
floreszenzen müssen: also als eine benigne Form der disseminierten,
metastatischen Hauttuberkulose betrachtet werden.
H. Rosmarin (Bohorodczany). Über die Serumbehandlung der Ruhr.
(Daselbst Nr. 2.)
Mit dem Wiener oder Krakauer Serum waren 97 Fälle behandelt,
davon 42 Kinder. 335 Fälle ohne Serumbehandlung. Das Serum
drückt die Mortalität von 23'3°/, auf 13°5°/, herunter, es wirkt genug
oft ausgezeichnet (12%), sehr oft deutlich vorteilhaft (41%), es versagt.
aber, auch bei zeitiger Anwendung, z. B. am zweiten Krankheitstage,
nicht selten gänzlich (47%), so daß die interne und lokale Therapie
nicht vernachlässigt werden darf. -
M. Lateiner (Lemberg.) Über das Verhalten des Reduktionsinder
(nach E. Mayerhofer) in der normalen und pathologischen Zerebro-
spinalflüssigkeit. (Daselbst, Nr. 23/24.)
. Die Verf. mißt der Erhöhung des genannten Index bei der
Diagnose der tuberkulösen Meningitis eine praktische Bedeutung zu,
obwohl unter ihren klinischen Fällen ein Fall von tuberkulöser Gehirn-
hautentzündung notiert ist, in dem keine Erhöhung vorlag, und 2 Fälle
a Luberkulöse Entzündung, in denen die Erhöhung konstatiert
wurde.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 855
d. Hotodyñski (Lemberg). Zwei Fälle von Vakzineophthalmie. (Da-
selbst, Nr. 42.)
Kasuistik.
M. Lateiner (Lemberg). Pleuraempyem durch Micrococcus catarrhalis
und Influenzabazillus hervorgerufen. (Daselbst, Nr. 43.)
Kasuistik.
A. Bednarski (Lemberg). Conjunctivitis phlyctaenulosa. (Daselbst,
Nr. 44/45.)
In 100 untersuchten Fällen war die Pirquetsche Probe immer,
auch bei Säuglingen, positiv. Die Phlyktänen haben also dieselbe
diagnostische Bedeutung wie der positive Ausfall der Tuberkulin-
probe. Was die Rolle der Pedikulosis anbelangt, so waren bedeutendere
Grade selten, unbedeutende Grade dagegen ließen sich sehr oft bei
den Kindern mit Phlyktänen, 65%, aber ebenso oft bei den Spitals-
kindern ohne Phlyktänen, 68%, nachweisen. Lewkowicz (Krakau).
J. WylezyAski (Sosnowka, Podolien). Zur Prüventivimpfung gegen
Scharlach. (Gazeta lekarska, Nr. 22.)
Während einer Scharlachepidemie, mit 26°3%, Mortalität, in der
Umgebung von einer Fabrikkolonie, wandte der Verf. bei 56 Kindern
Präventivimpfungen nach Gabryczewski an; von diesen verfiel der
Epidemie kein einziges Kind, während von 11 Nichtgeimpften 7 er-
krankten. Die Reaktion auf die Impfung verläuft milder bei jüngeren
Kindern, bei Erwachsenen wird sie manchmal lästig (Rötung, Ödem,
Schmerz) ; höchste Reaktionstemperatur betrug 387°.
S. Kramsztyk (Kolberg). Über den Bakteriengehalt der Sänglings-
füzes. (Daselbst, Nr. -tf.)
Deutsch in: Zeitschr. f. Kinderheilkunde, Bd. I, 1911.
L. Batawia. Protrahierte Fieberzustände, durch Mandelerkrankungen
hervorgerufen, nebst einigen Bemerkungen über das Wesen der Angina
und der Anginakomplikationen. (Daselbst, Nr. 44.)
In mehreren Fällen von langdauernden subfebrilen Zuständen
gelang es, als Ursache kleine Mandelabszesse oder eingedickte Pfröpfe
zu finden; nach Entfernung derselben trat prompte Heilung ein. Von
bloßem Eröffnen der Abszesse und Lakunen mit Pfröpfen kann man
radikale Heilung nicht erwarten; dies geschieht einzig durch kom-
plette Tonsillektomie.
M. Michałowicz (St. Petersburg). Über Albuminurie der älteren
Kinder mit verringertem Stoffwechsel. (Nowiny lekarskie, Nr. 7.)
Auf Grund eigener Beobachtungen kommt Michalowicz zum
Schlusse, daß man die in den letzten Jahrzehnten öfter vorkommenden
Fälle von Schulskoliose, Plattfuß und orthotischer Albuminurie dem
geschwächten Muskelsystem zuschreiben muß. In beschriebenen
Fällen gehörten die kranken Kinder den uratisch erblich belasteten
Familien an und wiesen in dem Urin Vermehrung von Harnsäure
und Indikan auf.
K. Rozenfeld (Czestochowa). Über die Serumkrankheit.(Daselbst, Nr.7 f.)
Literaturbericht über die Serumkrankheit mit eigenen Beob-
achtungen. Nach der Injektion von französischem Serum tritt die
S-Krankheit in leichterer Form auf. Bujak (Krakau).
856 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Szmurlo (Samara). Über Nasendiphtherie. (Medycyna i kronika
lekarka, Nr. 11/12.) |
Im Spitale zu Samara waren im Jahre 1900 151 Fälle von Diph-
therie in Behandlung, davon nur 2% Nasendiphtherie. 3 Jahre später
wächst das Prozent auf 25 und noch später auf 40. Alle Fälle waren
bakteriologisch untersucht. Daraus erhellt, daß die Nasendiphtherie
durchaus nicht so selten ist, wie die meisten meinen. Die Nasen-
diphtherie kommt meistens als eine chronische Erkrankung vor und
auch das früheste Alter ist vor ihr nicht geschützt. Man muß besonders
den einseitigen oder mit Blutungen verbundenen Schnupfen als für
diphtherieverdächtig halten. Die Wirkung des spezifischen Serums
in chronischen Fällen ist nicht so ausgeprägt wie bei akuten, unterliegt
aber keinem Zweifel. Die Auseinandersetzungen sind durch Kranken-
geschichten illustriert.
A. de Michelis (Chełm). Einige Worte über Intubation. (Daselbst,
Nr. 22.)
Das Material beträgt 280 Fälle. Der Verf. wendet sich gegen das
Liegenlassen des Fadens. Extubation nach 3 Tagen. Beim Fort-
bestehen der Stenose Anwendung des Zelluloidtubus. Wenn nach
wiederholter Extubation die Stenose weiter besteht, Tracheotomie.
J. Leyberg (Lodz). Über die Hauttuberkulide und ihre diagnostische
Bedeutung. (Daselbst, Nr. 22.)
Sammelreferat.
St. Kramsztyk (Kolberg). Ermührungsstörungen bei Säuglingen im
Lichte der neuesten Forschungen. (Daselbst, Nr. 46—52.)
Sammelreferat.
St. Ostrowski (St. Petersburg). Blutmorphologie bei Ruchitis. (Da-
selbst, Nr. 49—51.)
Ostrowski untersuchte 30 Fälle von Rachitis und kam zu
folgenden Resultaten: Bei unkomplizierter Rachitis konstatiert man
Oligochromämie, im geringen Grade Oligozytämie, Aniso und Poi-
kilozytose. Mehr auffallende Veränderungen gibt es bei Milzver-
größerung. Die Zahl der weißen Blutkörperchen ist meistens normal,
selten vergrößert, größtenteils überwiegen die Neutrophilen. Die
unreifen Formen der Myozyten gelangen bei Rachitis niemals
ins Blut. Das Hb ist öfter als die Zahl der roten Blutkörperchen
vermindert.
A. Mamrot. Über Stuhlverstopfung bei Kindern. (Daselbst, Nr. 31.)
Entsprechende Ernährung und Bauchmassage werden empfohlen.
M. Biehler. Über Kopliksflecke. (Dasclbst, Nr. 4—6.)
Bei 947 Masernkranken waren nur dreimal keine Koplikflecke
gefunden. Meistens (812mal) waren sie 4 Tage und einmal schon
10 Tage vor dem Ausbruche des Exanthems vorhanden. Die Flecke
kommen nur bei Masern vor.
Rozenblat. Über die Beziehungen der exsudativen Diathese beziehungs-
weise des Lymphatismus zur Skrophulose und Tuberkulose. (Daselbst,
Nr. 42—44.)
Ein durch eigene Beobachtungen illustriertes Sammelreferat.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 857
Besprechungen.
Karl Hochsinger. Gesundheüspflege des Kindes im Elternhause.
(Dritte, vermehrte und vielfach veränderte Auflage. Mit 21 Abb.
im Texte.) (Verlag von Franz Deuticke, Leipzig und Wien, 1912,
Preis: M. 4.—.)
Die neue Auflage ist vielfach erweitert und umgestaltet, so daß
das Buch seinem Zweck der Belehrung vollkommener gerecht wird.
Das Hochsingersche Buch steht nicht nur um der großen praktischen
Erfahrung seines Autors willen, sondern auch wegen der zweck-
mäßigen Auswahl des Stoffes und der Qualität und Quantität des
Gebotenen an erster Stelle unter den populären Schriften.
A. Keller (Berlin).
Festschrift M. Kassowitz zur Feier seines siebzigsten Geburtstages
gewidmet von Schülern, Freunden und Verehrern. Hercusgegeben
von B. Gomperz, C. Hochsinger, R. Neurath. Mit 1 Porträt.
61 Textfiguren und 9 Tafeln. (Verlag von Jul. Springer, Berlin,
1912.)
Der von Hochsinger gezeichneten Widmung folgt eine Auf-
zählung der wissenschaftlichen Arbeiten von Max Kassowitz aus
den Jahren 1874 bis 1912 und daran schließt sich eine Reihe von
Arbeiten, deren Autoren und Titel an dieser Stelle nur genannt
werden, da sie selbst in der Monatsschrift bereits einzeln referiert
sind. Die Arbeiten sind sämtlich in der Zeitschrift für Kinderheil-
kunde erschienen:
H. Abels. Zur Pathogenese der Mikromelie. — J. v. Bokay.
Über die infantile Lithiasis in Ungarn. — J. Drey. Hereditäre Brachy-
daktylie, kombiniert mit Ankylose einzelner Fingergelenke. —
A. Epstein. Das Ohrringstechen und seine Gefahren, insbesondere
die tuberkulöse Ansteckung der Stichöffnungen. — H. Finkelstein.
Zur diätetischen Behandlung des Säuglings- und Kinderekzems. —
R. Fischl. Was lehrt mein Rachitismaterial? — J. K. Friedjung.
Beobachtungen über kindliche Onanie. — A.Fuchs. Bakteriä mie
im Verlaufe der chronischen Tuberkulose. — A. Goldreich. Zur
klinischen Diagnostik der latenten Lues hereditaria (mit besonderer
Berücksichtigung der Kubitaldrüsen). — B. Gomperz. Über die
Ursachen des Offenbleibens und Vernarbens von Trommelfellücken
im Kindesalter. — M. Haudek. Beitrag zur Behandlung der rachi-
tischen Deformitäten des Kniegelenkes. — A. F. Hecht. Die Unter-
scheidung des funktionellen und des organischen Herzblocks. —
K. Hochsinger. Was ist Skrofulose? — K. Kassowitz. Versuch
einer Sensibilisierung gegen Kuhmilchkasein auf enteralem Wege. —
L. Langstein. Kasuistischer Beitrag zur Kenntnis der rachitischen
und spasmophilen Veranlagung. — H. Lehndorff. Bronchitis chloro-
matosa. — L.F. Meyer. Über den Wasserbedarf des Säuglings. —
J. Michiels und B. Schick. Die Intrakutanreaktion des Menschen
auf Diphtherietoxininjektion als Ausdruck des Schutzkörpergehaltes
seines Serums. — C. Müller und H. Neumann. Über die Resultate
858 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1?
unserer Adenotomien bei Kindern. — H. Neumann. Über psychische
Störungen im Prodromalstadium der Rubeolen. — R. Neurath.
Paralytische Äquivalente der Kinderepilepsie. — G. Nobl. Zur
Pathologie vakzinogener Ausschläge. — C. v. Pirquet. Die Boxstation
der neuen Wiener Kinderklinik. — A. v. Reuß. Über die Bedeutung
der Unterernährung in der ersten Lebenszeit. — A.Schloßmann.
Atrophie und respiratorischer Stoffwechsel. — R.Stern. Zur Frage
der Messung des Skelettmuskeltonus. — S. Weiß. Vorschläge zur
Angliederung einer offenen Säuglingslürsorge-Organisation an ein
Wiener Kinderhospital. — E. Wieland. Über hypothyreotische
Konstitution und über frühzeitig erworbene Athyreose. — J. Zappert.
Über die akute schmerzhafte Brustdrüsenschwellung größerer Kinder
(,,Mastitis adolescentium“). A. Keller (Berlin).
À. Lesage. La scarlatine. (Encycl. scient. des Aide-Mémoire, Paris,
Masson et Cie. Fr. 2.50.)
Von vielen Seiten ist der Scharlach in den letzten Jahren be-
arbeitet worden und die Erforschung der Klinik und Epidemiologie
der Krankheit hat auch vielfache Früchte gezeitigt. Wenn die letzten
Fragen trotzdem ihrer Lösung noch wenig näher gerückt sind, da es
bisher nicht gelang, den Scharlach dem Experimente zugänglich zu
machen, so ist es doch gerade jetzt, wo das Thema so vielseitig be-
leuchtet worden ist, von besonderem Interesse, eine zusammen-
fassende Darstellung, wie sie hier vorliegt, aus der Feder cines hervor-
ragenden französischen Pädiaters zu lesen. Auf einer großen eigenen
Erfahrung basierend, gibt Lesage eine interessante Schilderung der
Krankheit im Lichte der mannigfachen neuen Tatsachen, und die
individuelle Auffassung vieler Punkte macht das Buch für jeden
Leser anregend und anziehend. Der deutsche Leser wird auch
dadurch erfreut sein, daß Lesage die auswärtige Literatur neben
der französischen gebührend berücksichtigt. So kann das Büchlein
aufs wärmste empfohlen werden. Thorspecken (Bremen).
Albert Aschoff. Bemerkungen zur Säuglingsernährung. (Verlag von
Gustav Fischer, Jena, 1911, 21 S.)
Die Schrift ist eine Stimme aus dem großen Lager derer, denen
die heutige Pädiatrie allzu revolutionär erscheint. ‚In der Fach-
literatur und auch in den Tageszeitungen werden Behauptungen
mit großer Bestimmtheit aufgestellt, die wohl theoretisch begründet.
erscheinen, aber den praktischen Erfahrungen nicht immer ent-
sprechen. So gering ihre Bedeutung im allgemeinen sein ınag, sie
genügen, um uns Praktikern die Behandlung zu erschweren und
bisweilen auch den uns anvertrauten Säuglingen zum Nachteile zu
gereichen, sobald derartige Behauptungen von den jungen Müttern
gelesen und mit Hartnäckigkeit festgehalten werden.“ Aschoff
bespricht dann die Fragen, ob jede Frau nähren könne, ob die Men-
struation und Schwangerschaft Einfluß auf "die Milchsekretion
hat und ob es Veränderungen der Milch von qualitativer Natur
gibt, und verteidigt sie im Sinne der älteren Anschauungen.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 859
Zum Teil beziehen sich seine Einwände überhaupt auf Ansichten,
die nicht als anerkannte Lehren der Pädiatrie gelten können,
und doch muß letztere für alles büßen. Eine Summe von Vor-
würfen wird in dem kleinen Heftchen vorgebracht. Die Beweis-
führung läßt allerdings nicht selten zu wünschen übrig, z. B.
wenn Aschoff schreibt: ,,DaB ein Brustkind — vielleicht
wieder mit Ausnahme von Frühgeburten oder abnorm schwachen
Kindern — sich an der eigenen Mutterbrust überfüttert, wider-
spricht schon so sehr jedem instinktiven Nahrungsbedürfnis und
jedem natürlichen Trieb, daß es sehr unwahrscheinlich ist.“
Thorspecken (Bremen).
Julius Wolf. Der Geburtenrückgang. Die Rationalisierung des
Sexuallebens in unserer Zeit. (Verlag von Gustav Fischer, Jena,
1912, Preis: M. 7.50.)
J. Borntraeger. Der Geburtenrückgang in Deutschland. Seine Bewer-
tung und Bekämpfung. (Verlag von Curt Kabitzsch, Würzburg.
1913, Preis: M. 4.—.)
Beide Bücher behandeln dasselbe Thema — Ausmaß, Gliederung,
Ursachen und Folgen des Geburtenrückganges —, wenn auch Born-
träger sich mehr auf Deutschland beschränkt, während Wolf
die internationalen Verhältnisse berücksichtigt. Es müssen natur-
gemäß auch dieselben Tatsachen zur Besprechung kommen; aber
beide Werke sind geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie verschieden
von zwei Leuten dieselben Tatsachen angesehen werden können.
Borntraeger wird durch Vorurteile gehindert, das große Problem
in seinen Ursachen und Wirkungen zu erfassen und löst es in eine
große Zahl von kleinen Fragen auf, für die er dann Abhilfe in kleinen
Mitteln sucht. Wolf dagegen behält immer das ganze im Auge,
hält sich frei von jeder Übertreibung wie auch von jeder Beschönigung
und scheut sich nicht, die Gefahr, die aus dem Geburtenrückgang
den Kulturnationen erwächst, in vollem Umfange zu schildern, wenn
er auch nach Lage der Dinge kaurn hoffen kann, der Gefahr wirkungs-
voll zu begegnen.
Folgen wir dem Gedankengang Wolfs, so gibt er zunächst
statistische Zahlen über den Geburtenrückgang, bespricht die Er-
klärungsversuche, welche in dem Absinken der allgemeinen Sterblich-
keit, in dem Sinken der Zahl der Eheschließungen, in physiologischer
Minderwertigkeit der Rasse, in der gesteigerten Wohlhabenheit der
Masse die Ursachen des Geburtenrückganges suchen. Jedes dieser
Momente ist ursächlich beteiligt, aber gewiß nicht ausschlaggebend.
Am ernstesten zu nehmen ist die zuletzt angeführte Wohlstand-
theorie; doch sieht Wolf in den dafür beigebrachten Beweisen
nichts anderes als Belege dafür, daß in weitgehender Unabhängigkeit
vom Wohlstand fortschreitender Ordnungssinn, das Steigen des
Bildungsgrades der Masse, die Emanzipation von den überkommenen
Werten, das Überhandnehmen des Rationalismus auf einen Rück-
gang der Geburten hinwirken. Aus statistischen Zahlen läßt sich
nachweisen, daß der Religion für die Geburtenfrequenz eine überaus
860 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
große Bedeutung zukommt, und ebensowenig läßt sich bestreiten,
daß die praktische Richtung Bedeutung in der Frage hat.
i Höchst bemerkenswert ist die Tatsache, daß unter allen sta-
tistisch kontrollierten Gebieten der Welt gegenwärtig nur zwei auf
eine Erhöhung der Geburtenziffer gerichtete Tendenz zeigen, das
eine ist die kanadische Provinz Ontario, das andere ist Japan.
Unter den europäischen Kulturvölkern steht Deutschland mit seinen
rund 310 Geburten auf 10.000 Menschen fast genau auf halbem
Wege zwischen den 19% Frankreichs und den zirka 450 Rußlands
und hat selbst vor Italien, Österreich und Ungarn einen Vorsprung.
Je kritischer Wolff die Ursachen des Geburtenrückganges
betrachtet, je mehr wir seine L.ogik anerkennen müssen, um so stärker
wirkt auf uns der Pessimismus, mit dem er dem doch notwendigen
Kampf gegen den Geburtenrückgang entgegensieht. Er erwartet
von einer Bevölkerungspolitik nicht mehr als ein leichtes Nachlassen
des Geburtenrückganges, da alle Machtmittel des Staates, ja sogar
der Religion auf die Dauer gegenüber der Rationalisierung des Sexual-
lebens versagen, und kommt so zu der Überzeugung, daß bei unauf-
haltsam weiterfortschreitendem Rückgang der Geburtenziffer eine
Volksvermehrung in der bisherigen Weise nur auf dem andern,
dem negativen Wege, nämlich durch weitere Einschränkung der
Sterbezahl, zu erreichen ist. A. Keller (Berlin).
Ellis Havelock. Kassenhygiene und Volksgesundheit. (Deutsche Origi-
nalausgabe veranstaltet unter Mitwirkung von Dr. Hans Kurella.)
(Verlag von Gurt Kabitzsch, Würzburg, 1912, Preis: M. 6.50.)
Eine interessante Lektüre. Für den Kinderarzt fachlich von
Interesse sind die Abschnitte bezüglich Kindersterblichkeit, Qualität
der Rasse, Bedeutung der sinkenden Geburtenziffer, sexuelle Auf-
klärung, Religion und Erziehung der Kinder. Um im übrigen eine
Übersicht über den Inhalt zu geben, begnüge ich mich mit der Angabe
der Kapitelüberschriften:
Individualismus und Sozialismus. — Die Bedeutung der sin-
kenden Geburtenziffer. — Die Änderung in der Stellung der Frauen. —
Der gegenwärtige Stand der Frauenbewegung. — Die Emanzipation
der Frauen von der Romantik der Liebe. Rassenhvgiene und Liebe. —
Das Problem der Sexualhygiene in der Erziehung. — Die Religion
und die Erziehung des Kindes. — Die Hebung der Sittlichkeit durch
Sittengesetze. — Die Wohnung als Milieu- und als Selektionsfaktor. —
Das Problem einer internationalen Sprache. -- Der Kampf gegen den
Krieg. A. Keller (Berlin).
M. Mosse und G. Tugendreich. Krankheit und soziale Lage.
I. Lieferung, J. F. Lehmanns Verlag, München, 1912, Preis M.6.)
Das Werk soll in drei Lieferungen erscheinen und noch im
Jahre 1912 abgeschlossen sein. Es teilt sich in:
l. Allgemeiner Teil;
?, Soziale Ätiologie der Krankheiten ;
3. Soziale Therapie der Krankheiten.
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 861
Die Aufgabe, welche sich die Herausgeber und ihre Mitarbeiter
gestellt haben, besteht darin, die Einwirkungen der sozialen Lage
auf Verhütung, Entstehung und Verlauf der Krankheiten darzustellen
sowie die Mittel, durch welche diese Einwirkungen gemildert oder
beseitigt werden können. In diesem Sinne werden alle ‚sozialen‘
Ursachen der Krankheiten, alle krankheitserregenden und begün-
stigenden Umstände angeschen, welche das Gesellschaftsleben, die
Kultur erzeugt hat; im Gegensatze zu jenen, welche die Natur hervor-
ruft. In der Einleitung führen die beiden Herausgeber des weiteren
aus, in welcher Weise die soziale Lage im großen und ganzen und
insbesondere die Ernährung, Wohnung und der Beruf einen Einfluß
auf die IIygiene und die Heilkunde ausüben. Daran schließt sich ein
Aufsatz von Silbergleit über Grundzüge der Krankheits- und
Todesursachenstatistik. Die drei weiteren Kapitel, welche außer den
genannten den Inhalt der Lieferung I bilden, gehören zusammen,
und zwar wird von E. Wernicke (Posen) der Einfluß der Wohnung
auf die Krankheit und Sterblichkeit, von Felix Hirschfeld (Berlin)
der Einfluß der Ernährung auf Krankheit und Sterblichkeit und von
Franz Koelsch (München) der Einfluß der Arbeit beziehungsweise
des Berufes dargestellt. Wernicke beschäftigt sich insbesondere mit
dem Einflusse der Wohnung auf die Entstehung der Tuberkulose ;
er schließt sich übrigens Römers Anschauungen an, daß besonders
schwere, während des Kindesalters innerhalb der Wohnung, inner-
halb der Familie erfolgende Tuberkuloseinfektionen die Hauptursache,
um nicht zu sagen einzige Ursache der Schwindsucht darstellen.
Eine zweite Frage, die für uns von besonderer Wichtigkeit ist,
schneidet Wernicke an, nänlich die Sommersterblichkeit der Säug-
linge als Wohnungskrankheit. Ohne die vorangehende Literatur zu
vernachlässigen, folgt er in der Darstellung vollkomınen den An-
schauungen Rietschels. An dieser Stelle möchte ich nur kurz darauf
hinweisen, daß den Zahlen Kampfmeyers, welcher die Säuglings-
sterblichkeit in englischen Gartenstädten der Säuglingssterblichkeit
in englischen Großstädten gegenüberstellt, wohl viel zu viel Be-
deutung beigelegt wird. Selbst wenn die Zahlen zuverlässig wären,
darf nicht vergessen werden, daß der Wohlhabenheitsgrad der Be-
völkerung in den Gartenstädten weit über dem Durchschnitte des-
selben in den Großstädten steht, und der mächtige Einfluß der Wohl-
habenheit auf die Säuglingssterblichkeit ist wohlbekannt.
A. Keller (Berlin).
L. Teleky. Wiener Arbeiten aus dem Gebiete der sozialen Medizin.
(Alfred Hölder, Wien, 1912, H. 2.)
An dieser Stelle erwähnenswert ist aus der Reihe von Arbeiten
die von S. Rosenfeld „über den Einfluß des Wohlhabenheitsgrades
auf das Geschlechtsverhältnis der Geborenen in Wien“. Ein solcher,
von anderen Seiten behaupteter Einfluß im Sinne einer Begünstigung
von Mädchengeburten bei größerer Wohlhabenheit scheint ihm nicht
erwiesen, obgleich eine oberflächliche Betrachtung auch seiner eigenen
Zahlen scheinbar für ein solches Abhängigkeitsverhältnis spricht.
Thorspecken (Bremen).
862 Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 12
Hermann Tillmanns. Lehrbuch der allgemeinen Chirurgie. (11., ver-
besserte Auflage. Mit einer Tafel und 767 Abb.) — Lehrbuch der
speziellen Chirurgie. (2 Bände, 9. verbesserte und vermehrte Auf-
lage, 1. Teil mit 647, 2. Teil mit 783 Abb.) (Verlag von Veit und
Comp., Leipzig, 1913 resp. 1911, Preis des allgemeinen Teils
M. 22.50, des speziellen Teils M. 55.—.)
Das Lehrbuch von Tillmanns ist seit langen Jahren als aus-
gezeichnet anerkannt und bedarf heutzutage keiner Empfehlung
mehr. Wir, die wir es im wesentlichen als Nachschlagbuch ın Betracht
ziehen, wissen dem Verf. Dank, daß er sich nicht scheut, jede neue
Auflage gründlich umzuarbeiten und nach dem Stand der neuen
Literatur zu ergänzen. Einen besonderen Vorzug hat das Werk von
jeher in der Auswahl instruktiver Abbildungen besessen, an deren
Vervollkommnung Verf. und Verlag ständig arbeiten.
A. Keller (Berlin).
Georg Burckhard. Studien zur Geschichte des Hebammenwesens.
I. Bd., 1. H.: Die deutschen Hebammenordnungen von ihren ersten
Anfängen bis auf die Neuzeit. 1. Teil, mit 2 Abb. im Texte.
(Veriag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1912, Preis: M. 7°—.)
Anscheinend ein groß angelegtes Werk, welches sich die Aufgabe
stellt, das gesamte vorliegende geschichtliche Material zu sammeln
und zu besprechen. Das vorliegende Heft bringt zunächst die Kirchen-
ordnungen, dann die Hebammenordnungen des 15. und 16. Jahr-
hunderts, und zwar in der Weise, daß im Anhang (das Aktenmaterial
selbst vorgelegt wird. A. Keller (Berlin).
Ludwig Pincussohn. Medizinisch-chemisches Laboratoriums- Hılfs-
buch. (Mit 75 Fig. und einer Spektraltafel.) (Verlag von F. C.W.
Vogel, Leipzig, 1912, Preis: M. 13.50.)
Das Buch will den Nerling in die Laborateriumstechnik ecin-
führen und soll für den fortgeschrittenen Arbeiter ein Nachschlage-
buch sein. Der ersten Aufgabe wird der Verf. in glücklicher Weise
gerecht und wählt für die zur Ergänzung der praktischen Arbeit
notwendige Belehrung die richtige Darstellung; zweifelhaft ist es,
ob die zweite Aufgabe gleich gut zelöst wird, vor allem aber, ob hei
den vortrefflichen großen Nachschlagebüchern, welche wir für das
Laboratorium besitzen, ein Bedürfnis für ein solches Nachschlage-
buch vorhanden ist. Jedenfalls erkennen wir aber an der Darstellung
sowohl wie an der Auswahl des Stoffes, daß der Verf. über langjährige
Laboratoriuinserfahrung verfügt. A. Keller (Berlin).
B. Schlegtendal. Medizinalkalender für das Jahr 1913. (Verlag von
August Hirschwald, Berlin.)
In bekannter Form und Einteilung ist der beliebte Kalender
wiederum erschienen. A. Keller (Berlin).
W. Mitlacher. Die offizinellen Pflanzen und Drogen. (Eine systematische
Übersicht über die in sämtlichen Staaten Europas sowie in
Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika offizinellen
Nr. 12 Monatsschrift für Kinderheilkunde. 863
Pflanzen nnd Drogen mit kurzen erläuternden Bemerkungen.)
(Karl Fromme, Wien und Leipzig, 1912, 136 S., K. 6.80.)
Geeignetes Nachschlagebuch. Bei jeder Pflanze sind auch die
wesentlichen Bestandteile und Verwendungsarten der Drogen an-
gegeben. Thorspecken (Bremen).
O. Schmiedeberg. Arzneimittel und Genußmittel. (A. „Natur und
Geisteswelt“. B. G. Teubner, Leipzig, 1912.)
Der Name des Autors bürgt für die hohe wissenschaftliche
Qualität der Darstellung dieser populär gefaßten Pharmakologie.
Der Versuch, das Interesse und Verständnis auch weiterer Kreise
für die Wirkung des Arzneimittel zu gewinnen, kann als wohlgelungen
bezeichnet werden und es wäre vom ärztlichen Standpunkt zu be-
grüßen, wenn das Laienpublikum richtigere Vorstellungen von Arznei-
wirkungen bekäme. Thorspecken (Bremen).
Inhalt.
Klotz. Sammelreferal über die im Jahre 1911 erschienenen Arbeilen
aus dem Gebiete des jungendlichen Schwachsinnes und der psychischen
Sonderzuslände im Jugendalter 787. — Anatomie und Physio-
logie, Pharmakologie. Langer. Friedberger und Langer. Ströbel.
Anaphylazie 822. — Faust. Opiumaulkaloide 822. — Schule.
Fuehs. IHil/sschule 823. — Klinik der Kinderkrankheiten.
Ledermann. La Fetra 823. Popoff. Syphilis 824. — Gräfin Linden
824. Piery. Calmette. de Keersmaecker 825. Wettendorf. Lieber-
meister 826. Wortmann 827. Duperie. Rumpf. Bontemps. Hüssy
828. Martin 829. Coseo, Rosa und Benedietis. Zweig. Tuberkulose
830. — Levaditi. de Biehler. Björrksten 830. Jochmann. Schar-
lach 831. — Reve 831. Barikine. Abramow 832. v. Drigalski.
Benesi. Lorey 833. Berry und Blackburn. Ménard. Conrads und
Troch. Diphiherie 834. — Berkowitz. Rheumalismus nodosus 834.
— Duthoit. Döheli. Feer 835. Döbeli. Delcourt. Keuchhusien 836.
— Studte. Királyfi 536. Malaise. Typhus 837. -- Rimpau.
Paratyphus 837. — Zabel. Meningitis purulenta 837. — Blühdorn.
Meningilis serosa 837. — Günther. Schweinerollauf 838. —
Schastnij. Pesi. 838. — Armako und Köjima Cholera 838. —
Romm und Balaschow, Messersehmidt 838. Mayer. Dysensierie
839. — Christie. Olilis media 839. — Plate und Lewandowsky
Symmeirische Schwellung der Speichel- und Tränendrüsen 839. —
Götzky. Telanus neonatorum 839. — Herrmann. Infektionskrankheiten
839. -Gerhardt./nierkurrenieInfeklionskrankheilen 849. — Petruschkv.
Bazilleniräger 840. — Raubitschek. Ausscheidung von Baklerien 840. —
Lettnow. Widersiandsfähige Bazillensporen 840. — Henke und Reiter.
Hämolylische und anhämolylische Sireplokokken 840. — Salzer.
Diplokokkenperilonilis 840. — Daniels. Pneumokokkensepsis 841. —
S
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Nr. 1?
Iversen und Tuschinsky. Malaria 841. — Bron. Pockenrezidirv
841. — Acker. Lyssa 841. — Sehippers. Aleukämische Lymph-
adenose 841. — Bernheim. Chlorose 842. — Stiller. Orthotische
Albuminurie 842. — Plumier. Nephritis 842. — Weit». Pneumonie
842. — Brückner, Gaethgens und Vogt. Bakteriologie der Respi-
rationserkrankungen 843. — Kulbs. Lungenabszeß 544. — Eche-
nique. Pulsverlangsamung 844. — Guillaume. Fibrillation der Herz-
ohren 844. — Brandes. Embolie nach Injeklion von Wismutsalbe
844. — Planchy. Scheinlod der Neugeborenen 844. — Ebstein.
Eunuchoidismus bei Diabetes insipidus 844. — van der Heide,
de Leeuw. Anilininlozikalion 845.— Carstens. Morphiumvergiflung
845. — Szametz. 845. Weill. 846. van Pee. Chorea 846. — Stirnimann.
Anorexie 846. — Hertoghe. Myzödem 846. — Dupuy. Zurück-
gebliebene Kinder 846. — Welde. Kernaplasie 846. — Brocace. de
Vaurigand. Shukowsky und Baron. Hirniumoren 847. — Hartje.
Meningitis basilaris 847. — Tange und Groenendyk. Osieogenesis
imperfecla 848. — Metman. Jleus 848. — Oehler. Eosinophilie .
bei Darmaffektionen 848. — Hutinel. Chronische Mediastinitis
848. — Comby. Tonsillenabszesse 848. — Derselbe. Hydrozephalus
849. — Zeller. Krebs 849. — Brun. Radikalbehandlung der Nabel-
hernie 850. — Meyer. Hypospadie 850. — Referate aus der pol-
nischen pädialrischen Literalur 850. — Besprechungen. Hoch-
singer. Gesundheitspflege des Kindes im Eliernhause 857. — Fesi-
schrift für Kassowitz 857. — Lesage. La scarlaline 858. —
Aschoff. Bemerkungen zur Säuglingsernährung 858. — J. Wolff.
J. Bornträger. Der Geburtenrückgang 859. — Haveloek. Rassen-
hygiene und Volksgesundheit 860. — Mosse und Tugendreich.
Krankheit und soziale Lage 860. — Teleky. Wiener Arbeiten aus
dem Gebiele der sozialen Medizin 861. — H. Tillmanns. Lehrbuch
der allgemeinen und speziellen Chirurgie 862. — G. Burckhard.
Geschichte des Hebammenwesens 862. — Pincussohn. Laboraloriums-
hilfsbuch 862. — Sehlegtendal. Medizinalkalender 862. — Mit-
lacher. Pflanzen und Drogen 862. — Sehmiedeberg. Arzneimiltlel
und Genußmillel 863.
Die Verfasser von einschlägigen Arbeiten werden gebeten,
dieselben behufs lückenloser Berichterstattung der Redak-
tion durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung Franz
Deuticke in Wien, I., Helferstorferstraße Nr. 4, zugehen zu
lassen.
Adresse der Redaktion: Berlin W. 50., Rankestraße Nr. 6.
Für die Redaktion verantwortlich: Josef Kaspar.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.
Namenverzeichnis.
Die Titel der Originalmitteilungen sind in gesperrter und die
Seitenverweise in fetter Schrift gedruckt.
Simon van der Aa. Holländische
Kindergesetze 784.
Aaser. Nachweis des Diphtherie-
giftes im Blut 344.
A. Abate. Blutveränderungen bei
Leishmaniose nach Salvarsan-
injektion 243.
E. + Abbott. Skoliosebehandlung
261.
E. Abderhalden. Partielle Hydro-
lyse von Proteinen 73.
E. Abderhalden und Fr. W.
Strauch. Fermente des Magen-
saftes 73.
Rudolf Abel.
fung 560,
Abels. Manifestwerden von Athy-
reosis 788.
M. L. Abelmann. Rolle der Mi-
neralsalze 217.
H. Abouka. Falsche Lungenaffek-
tionen 280 — Kongenitale Atre-
sie der Choanen 281.
H. Aboulker. Meningitis 560.
P. Abrami. Infektiôser Ikterus
560
Diphtheriebekämp-
Abramow. Experimentelle Diph-
therieintoxikation und Diph-
therieimmunität 832.
E. Abramowiteh. Koxofemorale
Periarthritis 587.
Henriette Abramowiteh. Ikterus
und Bedeutung der Leber bei
rezidivierendem Erbrechen 560.
Abramowski. Stillen und Tuber-
kulose 449.
El. Abramowski. Schwachsinni-
genfürsorge in England 741.
H. Abramowski. Skrofulosefor-
schung 7243.
H. Abrand. Direkte Laryngoskopie
bei Larynxstenose 243, 623 —
Fremdkörper in den Luftwegen
641 — Fremdkörper im Öso-
phagus 188. — Larynxstenose
774
J. A. Aht. Behandlung der Magen-
darmkrankheiten 745 — Klassi-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI.
fizierung der Magendarmerkran-
kungen 659 — Milch als Säug-
lingsnährmittel 552 — Sommer-
diarrhöe 552.
Aceolas. Aplastische perniziöse
Anämie 560.
Achard. Typhus beim Säugling
243. 752.
Ch. Achard und Ch. Flandrin.
Typhus beim Säugling 243, 560,
e — Anaphylaktischer Choc
739
Achard und Touraine. Anaphy-
laxie bei aszitischer Autosero-
therapie 739.
Acker. Statistik der Lyssaschutz-
impfungen 841 — Tuberkulôse
Peritonitis 261.
E. Ackermann. Lichtberechnungs-
vermögen und spezifisches Ge-
wicht 73.
Mamerto Acuna. Leberabszeß 774
— Pericarditis tuberculosa 752.
M. Acuna und J. C. Navarro.
Bronchektasie 244.
Mamerto Acuna und F. Schweitzer.
Epidemie von Poliomyelitis acu-
ta in Buenos-Aires 560
St. Aez-Nagy. Nachweis von Tuber-
kelbazillen im Blut 434.
Adam. Glioma retinae 1.
J. Adam. Retropharyngealabszeß
281 — Tuberkelbazillenfärbe-
methoden 560. 5
G. Adamo. Pathogenese und Atio-
logie der Anaemia splenica 752.
Z. Agaciantz. Kongenitale Hals-
zyste 587.
Agatston. Unterricht der Mutter
in Säuglingspflege 784.
Ager. Achondroplasie 560.
L. €. Ager. Freiluftschulen und
Schulventilation 233.
Ager. Intrathorakale Tuberkulose
244.
Agopoff und Markuson. Prophy-
laktische Injektion von Serum
hei Dinhtherie 344.
Band. Referate. 59
866
H. Ayuihon. Wirkung ultraviolel-
ter Strahlen auf die Diastasen 73.
M. Ahlendorf. Pruritus, Erythe-
me und Urticaria 560.
Ahlfeld. Abnabelung und Nabel-
schnurversorgung 547.
Fr. Ahlgrimm. Schule als sozialer
Faktor 742.
Iskender Ahmed. Leukozytenein-
schlüsse bei Scharlach 312.
Aiken. Poliomyelitis 521.
Tranosuke Akatsuka. Osteogenesis
imperfecta congenita 752.
G. Alagna. Histopathologische Ver-
änderungen der Tonsille bei Ma-
sern 244.
H. Alapy. Konservative Behand-
lung tuberkulöser Koxitiden und
Gonitiden 453.
Albaret. Steine des Harnleiter:
587.
Albert. Bakteriologie der Otitis
med. pur. acuta 293 — Diph-
therieträger und ärztliche Schul-
aufsicht 244. `
M. Alberti. Echinikokkus 587.
Alberts. Mutterhäuser und Se-
minare für christliche Kinder-
pflege 784.
Albin. Meningitis 561.
P. Albrami, F. Widal und Et.
Brissaud. Autoanaphylaxie 741.
©. Albrecht und H. Pieiffer. Harn-
toxizität 164.
Alfred Pettersson, Carl Kling und
Wilhelm Wernstedt. Übertra-
gung der spinalen Kinderläh-
mung 293.
Alexander. Ozaena.
schung 542.
Gustav Alexander. Akute Laby-
rinthitis 293 — Schulärztliche
Ohruntersuchung zu Berndorf
742.
H. Alexander. Beckensarkom im
Kindesalter 642, 774.
E. M. Alger. Ophthalmia neona-
torum 31, 244.
J. Allan. Chronische Bronchilis
434 — Morbilliformes Exan-
them 752.
G. B. Allarla.. Lumbalpunktion
bei Scharlach-Urämie 361 —
Urämie bei Scharlach 244 —
Wassermannsche Reaktion bei
chronischem Hydrozephalus 561.
0. Allemann. Bedeutung der Was-
Sammelfor-
serstoffionen für die Milchge-
winnung 745 — Einfluß von
Düngung und Fütterung auf
die Milchbeschaffenheit 73.
Namenverzeichnis.
0O. Allemann und VW. Müller.
Chemismus der Labwirkung 73.
Allen. Histopathologie des prä-
` paralytischen Stadiums der Po-
liomyelitis 10.
Allin. Säuglingszelte von Chicago
274
Me Allister. Hygiene des ersten
Kindesalters 784 — Säuglings-
hygiene 596.
Allport. Augenschutz für Schul-
kinder 550.
Gaetano Politi Aloisio. Übergang
der Aminosäuren von der Mutter
auf den Fötus 739.
Karl Alpers. Zusammensetzung
und Untersuchung der Kuh-
und Ziegenmilch 745.
H. Alltkaufer. Verdauung der Zel-
lulose beim Kaninchen 552.
Altmann und Herxheimer. Tuber-
kulöser Prozeß nach Salvarsan-
injektion 441.
T. Altschul. Geistige Ermüdung
der Schuljugend 233, 807 —
Schulhygiene 233.
W. Alwens und J. Husler. Rönt-
genuntersuchungen des kind-
lichen Magens 7495.
Amako und Kojima. Komple-
mentbindung bei Chorea 838.
J. Amaudrut. Periostales Sarkom
des Humerus 587.
Conrad Amberger. Anormale Milch
bei Euterentzündungen 745.
R. Amenomiva. Regeneration des
Darmepithels an tuberkulösen
Darmgeschwüren 434.
W. Ament. Seele des Kindes 517
Amesse. Prophylaxe und Behand-
lung der Kinderlähmung 521.
Amos und Lucas. Prophylaktische
GE n gegen Dysenterie
38.
H. L. Amoß und M. J. Rosenau.
Expirationsluft 581.
H. L. Amoß, Ph. Sheppard und
M. J. Rosenau. Poliomyelitis
anterior acuta 581.
Amsler. Conjunctivitis cruposa 1.
Cäsar Amsler. Nekrosen der Leber
und der Nebennieren 774.
Anargyros. Augenkomplikationen
bei epidemischer Zerebrospinal-
meningitis 1.
P. Ancel und P. Bouin. Corpus
luteum 74.
W. Anderi. Behandlung des Kre-
tinismus 561.
John F. Auderseu und Joseph
Goldberg. Masern 723.
Namenverzeichnis.
Andersen. Diagnose und Behand-
lung der Diphtherie 244.
Anderson und Frost. Abortivfälle
von Poliomyelitis 752.
J. F. Anderson und J. Goldberger.
Ansteckungsfähigkeit der Ma-
sern 561 — Infektiosität des
Blutes bei Masern 244 — Ma-
sern 684 — Maserngiftim Nasen-
und Mundsekret 355 — Masern-
virus im Mund- und Nasen-
schleim 250.
P. Andion. Behandlung der chirur-
gischen Tuberkulose 453.
Andrieu. Pottsche Krankheit 261.
Eugen Andronesen. Salvarsan bei
hereditärer Lues 723
Andronesco und Saratzeano. Früh-
diagnose der Masern 752 —
Wassermannsche Reaktion 752.
Angeliei. Milch 74.
J. Anglada. Leukozytenuntersu-
chung bei Röteln 244.
N. Anitsehkoff. Nierengefäße der
m Nierendystopie587,
74.
Anton. Kleinhirnreflexe bei Age-
nesie des Kleinhirns 791.
E. Apert. Buch aus dem Jahre
1492 330, 547 — Frühdiagnose
bei Masern 244, 561.
Apert. Gesetze der Vererbung 739
— Kongenitaler Hochstand des
Schulterblattes 262.
Apert und Leblanc.
Sklerodermie 32.
E. Apert und Rouillard. Dysthy-
roidismus, Infantilismus und Ju-
venismus 752.
Arbeiter. Häufigkeit der primären
Darmtuberkulose 171.
W. G. Archangelsky. Heilung der
Meningitis tuberculosa 434.
Archer. Mundpflege bei Kindern
547.
Ödematöse
Ardenne. Adenoidektomie 262,
Ardin-Delteil und M. Coudray.
Spondylitis bei Typhus 262, 561,
587.
Ferdinand Arloing. Diphtherie der
Vögel und menschliche Diph-
therie 752.
d. M. Arluck und dJ. J. Wino-
couroff. Ansteckung an Tuber-
kulose während der Beschnei-
dung 752.
Armaillac. Angeborenes
beider Hornhäute 561.
P. F. Armand-Delille. Anaemia
splenomegalica 491 — Anaphy-
Leukom
laxie 739 — Heliotherapie nach
867
Rollier 316, 679 — Tuberkulose-
morbidität 752.
P. Armand- Delille und A. Zuber.
ze bei Drüsentuberkulose
77
D. Arnautovie. Kongenitale Sy-
philis 561.
Arneth. Eosinophile Leukozyten
bei der kruppösen Lungenent-
zündung 407.
Arnold. Tonsillenenukleation 587.
Philipp Arnold. Milchversorgung
der Städte 784.
W. Arnold. Frauenmilchfett 745.
H. D. Arnold und R. C. Larrabee.
Quantitative Regulierung der
Diät 236.
Hans Aron. Beeinflussung des
une durch Ernährung
91
Aronson und Sommerfeld. Giftig-
keit des Harns bei Masern
684.
K. A. Arssenjewa. Urobilin- und
Urobilinogenurie bei Scharlach
und Masern 223.
L. Arthur. Vakzinetherapie 453.
Arzt. Gutartiger Tumor der Kopf-
region 327.
R. Asch. Frühreifer Scheinzwitter
244.
Gustav Aschaffenburg. Nervosität
im Kindesalter 752.
Erich Aschenheim. Eosinophilie
und exsudative Diathese
269, 398, 723 — Fett-, Kalk-
und Stickstoffwechsel 392 —
Beziehungen der Rachitis zu
den hämopoetischen Organen
561 — Blut bei Rachitis 244.
Louis Ascher. Körpermessungen
411 — Statistik der Kinder-
tuberkulose 411.
Asehmann. Frühdiagnose der Mit-
telohrerkrankungen 561.
Asehner und Grigorin. Wirkung
von Plazenta, Fötus und Keim-
drüse auf die Milchsekretion 74,
656.
Albert Aschoff.
rung 858.
H. T. Ashby.
Säuglingsernäh-
Mit Rachitis und
Verdauungsstörungen kombi-
nierte Anämie 244, 561 —
Leukozytose bei Keuchhusten
46.
Ashley. Bakteriologie der Diph-
therie 752.
Ask. Entwicklungsanomalie im
Gebiete des unteren Tränen-
röhrchens 1.
59*
868
M. Askanazy. Gefäßveränderungen
bei der akuten tuberkulösen
Meningitis 434.
L. d’Astros. Vaccine generalisata
752 — Infantiler Skorbut 745.
M. Attal. Kongenitaler Verschluß
der Choanen 262.
Ch. Attenhofer. Tuberkulin Bé-
raneck bei chirurgischer Tuber-
kulosc 561.
Attias. Fettige Entartung der
Ilornhaut bei Säuglingskeratitis
l
Georg Atzrott. Angina Ludivici
752.
A. Aubert. Physiologie und Pa-
thologie der Thymus 547.
Aubertin. Bronchialdrüsenerkran-
kung 375.
C. Aubertin. Bradypnoe und Phre-
nikuskompression bei Bronchial-
drüsenerkrankung 7244.
Audebert. Multiple Naevi 262.
Audebert und Dieulafé. Kompli-
ziertc Hasenscharte 262.
H. A. Auden, J. Priestley und
S. Barwise. Arztliche Behand-
lung von Schulkindern 233.
H. Audeoud, Ch. Martin du Pan,
Ed. Martin und Eug. Revilliod.
Maison pour les enfants malades
275.
J. Audrain. Erkrankung des lym-
phoiden Gewebes und Diathesen
752.
Adolphe Auge. Armenunterstützte
Kinder 784.
D. Augier. Behandlung der Blasen-
ektopie 262.
W. R. Me Ausland und Fr. A.
Thompson. Diphtherie 584.
E. Ausset. Kondensierte Milch
beim Säugling 732.
Austin und Veeder. Multiple an-
geborene Hämangio-Endotheli-
ome der Leber 180.
W. Autemrieth und A. Funk. Kolo-
rimetrische Bestimmung des
Milchzuckers 74.
A. Auzinger. Alkoholprobe 74.
C. E. Aviragnet. Bronchialdrüsen-
erkrankung und Tonsillenhyper-
trophie 244.
Aviragnet, Blechmann und Huber.
Angina diptherna maligna 313
— Embolisches Gangrän nach
maligner diphtherischer Angina
371, 753.
C. Aviragnet, L. Bloch-Michel und
H. Dorlencourt. Trockenmilch
in der Säuglingsernährung 161.
Namenverzeichnis.
E. C. Aviragnet und Dorlencourt.
Neutralfetisäuren und Seifen im
. Säuglingsstuhl 236 — Säuglings-
fäzes 749.
Aviragnet und Tixier. Akute Tu-
berkulose 434, 453.
M. Aweng. Säuglingssterblichkeit
in den Arbeiterbezirken des De-
partements du Nord 274, 596.
N. D. Awerkijew. Tierisches AL
kaloid in Milch 74, 236.
Th. Axenfeld. Tuberkulose in der
Atiologic der intraokularen Hä-
morrhagien 434.
Axhausen. Kongenitaler behaarter
Rachenpolyp 262, 774.
Ayers. Arztliche Schulaufsicht 233.
S. H. Ayers und W. T. Johnson jun.
Milch 74.
Azéma. Indikationen der Seekur
231. — Zerebrospinalmeningitis
244, 793.
L. Babonneix. Akromegalie 262 —
a der Littleschen Krank-
heit 561 — Epilepsie 753.
L. Babonneix und V. Hutinel
Littlesche Krankheit 252, 571.
A. Bach. Reduktionsfermente 74
— Schardingerenzyem 74.
L. Bacharach. Mittelohraffektionen
bei Masern 561.
Stephan Bäeher. Atiologische Be-
deutung des Bordet-Gengou-
schen Keuchhustenbazillus 753.
Bachmann. Bekämpfung der Diph-
therie 244.
A. Backe,
Milch 74.
Bacmeister. Entstehung und Ver-
hütung: der Lungenspitzentu-
berkulose 434.
G. Badaloni. Schule und Tuberku-
lose 742.
Badger. Krankheiten unter Schul-
kindern 604.
G. S. C. Badger und J. B. Hawes.
Freiluftzimmer und Hospital-
schulen 233.
P. V. Badin. Orthopädische Schul-
aufsicht 550.
A. Baginsky. Behandlung der
rheumatischen Komplikationen
Wiborg und Rôer.
536 — Infektionsdauer des
Scharlachs 533 — Myxôdem
537 — Neubau des inneren
Pavillons 536 — Seeklima 453 —
Typhoid 337 — Übertragung
der Tuberkulose 429 — Wohl-
fahrtseinrichtungen in Städten
390:
Namenverzeichnis.
Bahr. Ätiologie der Cholera infan-
tum 736.
E. Bahr. Entzündliche Hüftge-
lenksverrenkungen 587.
d. acht: Streptokokken in Milch
H. Bahrdt. Säuglingstuberkulose
434.
H. Bahrdt und F. Edelstein. Eisen-
gehalt der Frauenmilch 74.
A. Baillet. Eisengehalt der Leber
547.
L. C. Bailleul. Deformität der un-
teren Extremität nach Östeitis
der Tibia 774 — Mißbildung der
Nierenextremität 587 — Tu-
berkulose der Hand- und Fuß-
wurzelknochen 244, 774 — Tu-
berkulôse Osteilis 587.
Bain. Lezithin und Phytin 302.
Baines. Posttyphôses Delirium 337.
B. Baisch. Behandlung der chirur-
gischen Tuberkulose 453 —
Chirurgisch-orthopädische Be-
handlung derspinalen und zere-
bralen Kinderlähmung 692.
Karl Baisch. Behandlung der he-
reditären Lues 175, 244.
Baker. Städtische Aufsicht der
Kinderhygiene 596.
d. L. Baker und H. F. E. Hulton.
Milch 74.
Ch. Balata. Puericulture bei den
Arbeiterkindern 596.
Balard. Scheintod 753.
P. Balard. Veränderungen von
Puls und Blutdruck bei Neu-
geborenen 739.
Balasehow und Romm. Ruhr-
epidemie in Kiew 838.
P. Bale. Vakzinebehandlung der
rheumatischen Erkrankungen
244
A. Balestre und M. d’ Oelsnitz.
Gouttes de Lait in Nizza 229.
L. Balland. Trichozephalus und
Oxyuren im Zôkum 561.
F. Ballnet und K. v. Stockert.
Trockenmilch 74, 745.
Balsamoit. Radiumbehandlung bei
tuberkulöser Peritonitis 753.
M. Balteau. Mongolismus 371.
Balthazar und Nicloux. Kohlen-
oxydvergiftung 765.
F. Balzer, Bareat und Condat. Mi-
liäre symmetrische telangiekta-
sische Naevi des Gesichtes 561.
E. Bamberger. Sklerödem und
Sklerodermie 552.
Bandelier und Roepke. Lehrbuch
der spezifischen Diagnostik und
369
Therapie der Tuberkulose 427 —
Klinik der Tuberkulose 247.
I. Bang. Milchgerinnung durch
Lab 74, 236.
George S. Banks. Familiäre Emp-
Re und Empfindlich-
keit gegen Scharlach 753.
Bantin. Pellidol und Azodolen
zur Behandlung der Ekzeme 723.
Bantlin. Behandlung der Ekzeme
mit Pellidol und Azodolen 665.
P. Bar. Athrepsie der Neugebore-
nen und Frühgeborenen 745 —
Salvarsanbehandlung 244 —
Bug beim Neugeborenen
44.
I. A. Barannikow. Bordet-Gengou-
sche Reaktion bei Scharlach
224, 244, 353 — Leukozyten-
formel bei Masern 224.
C. Barbano. Involution der Thymus
547
P. Barbarin. Behandlung der Ra-
chitis 245 — Kongenitale Hüft-
gelenksluxation 262.
G. Barbaux. Selbstmord beim
Kind 561.
E. S. Barbe-Oberlin. Tuberkulose
der Tracheo-Bronchialdrüsen
427, 561, 588.
H. Barbier. Mineralbedarf 236 --
- Sterilisierte Windeln 231.
Barbier und Baron. Tuberkulin-
Intradermo-Reaktion in der
Diagnose der Tuberkulose 245.
H. Barbier und Gassier. Heredi-
täre Syphilis des Zentralnerven-
systems 176 — Nervöse Er-
scheinungen der Erbsyphilis 626.
Barbier und Gougelet. Meningeale
tuberkulöse Episode 373.
Barbour. Dyspepsie nach dem
Säuglingsalter 236.
Barcat, F. Balzer und Condat.
Miliäre symmetrische telan-
F Naevi des Gesichtes
961.
B. Bardach und S. Silberstein.
Polarimetrische Zuckerbestim-
mung 74.
Barikine. Diphtherietoxin und An-
titoxin 832.
F. Barjon. Radiotherapie chirur-
gischer Tuberkulose 453.
F. Barjon und R. Rendu. Dextro-
karditis mit Situs inversus 262.
H. Barkan und W. P. Lukas.
Akute eitrige Perikarditis im
Säuglingsalter 753.
S. Barling. Abdominale Erkran-
kungen ‘245.
870
Seymour Barling. Pneumokokken-
Pen ns im Kindesalter 619,
75
Amerigo Barlocco. Einfluß der
unse auf Diphtherietoxin
75
Baron und Barbier. Tuberkulin-
Intradermo-Reaktion in der
Diagnose der Tuberkulose 245.
Baron und Shukowsky. Hirnge-
schwülste 847 — Kongenitale
Atresie der Speiseröhre 640.
Barral, Coulomb und Couton. Se-
rumbehandlung bei Paramenin-
gokokkensepsis 561.
Albert Barraud. Nasensteine 588.
L. Barre. Scharlachherz 562.
Barret. Abdominaltyphus 245.
d, B. Barrett. Chirurgische Sym-
ptome 262.
G. Barret, Ch. Leroux und R.I abbé.
Situs viscerum inversus 779.
Barrfé und Routier. Paroxystische
Tachykardie 753.
Barrington-Ward. Coxa vara bei
Geschwistern 376.
Bartels. Anomalien der Augenbe-
wegung und Augenstellung 1 —
Augeneiterung der Neugebore-
nen 1 — Augenmuskellähmun-
gen an Neugeborenen |.
d, Bartel, W. Neumann und
G. Leimsner. Einwirkung von
Organen auf den Tuberkel-
bazillus 441.
Chr. Barthel. Reduklaseprobe 74
— Schleimige Milch 74.
Chr. Barthel und O. Stenström
Widerstandskraft von Tuberkel-
bazillen gegen Erhitzen in Molke
Thoraxform und
Herz-
ER
P. Barthélemy.
Atmungsgeräusche bei
hypertrophie 561.
E. H. Bartley. Salze in der Säug-
lingsernährung 236.
W. M. Barton. Elimination von
Hexamethylenamin 293.
Hugo Bartseh. Schularztsysten:
742.
Baruck. Selbstmord
Alter 753.
S. Baruise, J. Priestley und H. A.
Auden. Ärztliche “Behandlung
von Schulkindern ?33.
Basany. Retropharyngealabszeß
280.
P. Bascoul. Hyperästhesie bei
. Lungentuberkulose 562.
œ A. Basker. Meningitis
Masern 245, 562.
im jugend-
nach
Namenverzeichnis.
M. Bastia, K. Landsteiner und
C. Levaditi. Heine-Medinsche
* Krankheit 253.
Kari Basch. Ammenwahl und
Ammenwechsel 417 — Viskosi-
metrische Beobachtungen an
Milch 74, 236.
K. Basch und A. Rohn. Physi-
kalischer Nachweis der Thymus
14,
Bass und Sehwarz. Kalkumsatz
bei Tetanie 164.
Bassoe. Poliomyelitis anterior
acuta 10.
L. Batawia. Protrahierte Fieber-
zustände 855.
Bates. Ce rie 550.
Batte. aktische Thymus der
Poliomyelitis anterior acuta 10.
Frederick E. Batten. Dermato-
myositis 753 — Experimentelle
Poliomyelitis 753.
Pierre Baudet. Eingeklemmte Her-
nie 774.
M. EE .Abnutzung der Zähne
45
Marcell Baudouin. Abnutzung der
Zähne bei den Kindern der
Steinzeit 739.
1. Baudrand. Wachstum 552.
Bauer. Intrakutanreaktion 197 —
Reaktion zur Unterschei-
dung von Kuh- und Frauen-
milch 474 — Tuberkulose im
Kindesalter 427.
Felix Bauer. Affektepileptische An-
fälle 200.
H. Bauer. Oberflächenspannungs-
verhältnisse in der Milch 74.
J. Bauer. Kuhmilchkasein in Säug-
lingsstühlen 74 — Milchanti-
anaphylaxie 739.
J. Bauer und St. Engel. Differen-
zierung der Milcheiweißkörper
74.
d. Bauer und M. Sassenhagen.
Frischmilchendsein der Kühe
74.
A. Bauereiseu. Biologische Diffe-
renzierung der Milcheiweißkör-
per 236 — Differenzierung der
Milcheiweißkörper 74 — Tenlori-
umrisse 178.
F. Baum. Primäre Ohrspeichel-
drüseneiterung 588.
L. Baumel. Gesichtslupus beim
Säugling 245, 562 — Grüne
Diarrhöe 236 — Lungentuber-
kulose mit Hämophyse in der
Pubertät 245 — Lupus des
Gesichtes 723, 753, 774.
Namenverzeichnis.
E. Baumgarten. Infiltrationen nach
akuten Infektionen 562 — Kin-
derkrankheiten und ihre Be-
handlung 709 — Sehstörungen
bei Affektionen der Nase 279.
G. V. J. Baus. Korsettbehandlung
588.
Bayerthal. Kopfgröße und Intelli-
genz 811.
Beash. Physikalische Untersu-
chung der Schulkinder 550.
Henry Beates und B. A. Thomas.
Tetanus 753.
Beatty. Rektale Anwendung der
Salızylate bei Influenza 753.
Beaudoin. Unterernährung 236,
745
Beaunay. P. Delbet und Herren-
schmidt. Chloroformnarkose und
Nebennierenkapseln 589.
J. Bebegne. Zähne bei der Geburt
231
Carl Beck. Beteiligung der
Schleimhaut des Urogeni-
talapparates am Sympto-
menkomplex der exsudati-
ven Diathese 468 — Er-
nährung magendarmkranker
Säuglinge mit Eiweißmilch 19.
E. Beck. Konservative Behandlung
kalter Abszesse 453.
E. C. Beck. Raynaudsche Krank-
heit 753.
F. W. Beck. Weltübel des Todes
und der Geburt 710.
Joseph Beek. Tonsillektomie 280.
Oskar Beck. Hochgradige Schwer-
hörigkeit bei Erbsyphilis 292 —
Schwindel und Gleichgewichts-
störungen bei florider Syphilis
292.
S. C. Beek. Lokale Immunisierung
der Haut nach v. Wassermann
723.
Beek. Chronische tuberkulöse Me-
ningitis 434 — Ernährung mit
Eiweißmilch 67 — Rumpel-
Leedesches Scharlachphänomen
67 — Stridor congenitus 64 —
Becker. Behandlung der syphili-
tischen Augenerkrankungen mit
Salvarsan l.
H. Becker. Geschichte der akuten
chronischen epidemischen Kin-
derlähmung 562.
O. H. Becker. Kongenitale Duv-
denumatresie 588.
Becker. Methode nach Toulouse-
Richet bei Epilepsie 800.
Bedford. Heilserum und Intubation
bei Diphtherie 562.
871
A. Bednarski. Conjunctivitis phlyc-
taenulosa 855 — Ursachen der
Blindheit 245.
C. Beger, A. Morgen und F. West-
hauser. Futterwert des frischen
Grases 80 — Verwertung des
Ammoniumazetats und des As-
paragins 80.
R. Behla. Säuglingssterblichkeit
in Preußen 274.
A. Behre.. Ergebnisse von Stall-
proben 745.
Ch. Behrend. Pirquetsche Kutan-
reaktion 445.
Behrend. Wert der Pirquetschen
Kutanreaktion 562.
F. Beinaschewitsch. Wirkung nar-
kotischer Medikamente 562.
Beintker. Säureagglutination des
Typhus 682.
H. Beitzke. Erweichungsherde im
Großhirn eines kongenital sy-
philitischen Säuglings 562.
Alexander Bela. Syphilis der föta-
len Wirbelsäule 40.
Beling. Poliomyelitis
acuta 10.
d, F. Bell. Pädiatrischer Dienst in
allgemeinen Spilälern 596.
Bell und Le Wald. Chronische
Kolitis 745.
E. Bénazet. Syphilis hereditaria
tarda der langen Röhrenknochen
245.
R. Benard. Scharlachleber 562.
Bendix. Apparate zur Rektal-
instillation 53 — Barlowsche
Krankheit 53, 661.
B. Bendix. Symptomatologie und
Atiologie der Barlowschen
Krankheit 552.
B. Bendix und J. Bergman. Koch-
salzfieber 387.
Fr. G. Benedict und A. G. Emery.
Verbrennungswärme des Milch-
zuckerhydrats 76.
Benediet und Talbot. Säuglings-
stoffwechsel 746.
Benedictis, Coseo und Rosa. Ku-
tane Rindertuberkulose 830.
Benesi. Diphtheriedes Mittelohres
687, 833.
Arnold Benfey. Eosinophilie
und exsudative Diathese
421 — Ernährung Neugeborener
mit Eiweißmilch 19.
A. Benfey und L. Langstein. Ein-
wirkung des Hungers 556.
E. Benjamin. Schwerverdaulich-
keit des Kuhmilchkaseins
388.
anterior
872
E. Benjamin und H. Drey. Stick-
stoffansatz und Wachstum 394.
Benecke. Bluttransfusion bei perni-
ziöser Anämie 182.
H. Bennecke. Leukozytose bei
Tetanus 562.
C. Benoit. Luxationen und Sub-
luxationen des Hüftgelenkes 262
— Massage und Gymnastik bci
Skoliose 262.
R. A. Benson. Säuglingsernährung
236.
Walter Benthin. Intrakranielle
Blutungen infolge Tentorium-
zerreiSung 774.
H. Berberich. Kutane Tuberkulin-
impfung 753.
F. M. Berberich, A. Burr und
A. Berg. Kolostralmilch 746.
N. Berdichewsky. Anaphylaxie u.
Tuberkulin 562.
N. Berend. Ursachen der Säuglings-
sterblichkeit in Ungarn 596.
Berg. Klinik des Scharlachs 632.
Georg Berg. Zystinstein 774.
A. Berg, F. M. Berberich und
A. Burr. Kolostralmilch 746.
D. Bergel. Lymphozyten und Fett-
spaltung 441.
J. Bergmann und B. Bendix.
Kochsalzfieher 387.
Bergmann- Rosoff. Diathesische
Hautreaktion beim Säugling
562 — Hautreaktion bei Dia-
these 231.
Olga v. Bergmann-Rosoff. Kutane
diathetische Reaktion 753.
Rudoli Bergmeister. Beiderseitiger
kongenitaler Katarakt 774.
F. Berka. Menschliches Kolostrum
74, 552.
Oswald Berkhan. Talentierte
Schwachsinnige 742, 807.
Rosa Berkowitz. Rheumatismus
nodosus 834.
M. Berliner. Intramuskuläre Men-
thol-Eukalyptolinjektion 453.
Berlioz. Tuberkulose in der Schule
245.
L. Bernard. Bekämpfung der Nie-
rentuberkulose 453.
L. Bernard und Maury. Poliomye-
litisepidemie 562.
Bernhard. Diphtheriebekämpfung
in Schulen 742.
G. Bernhardt. Scharlachätiologie
35, 353.
Bertram M. Bernheim. Kanüle für
dringliche Fälle 753.
Bernheim. Pathogenese der Chlo-
rose 842.
Namenverzeichnis.
A. Bernstein. Herstellung
Kindermilch 75.
A. und A. Bernstein. Salvarsan in
der Milch 75.
Berny. Subluxation des Knies 262.
Roberto Berro. Megacolon con-
genitum 588 — Syphilis heredi-
taria tarda 562.
Jane L. Berry und Louisa P. Black-
von
burn. Toxinbildung bei ver-
schiedenen Diphtheriekulturen
562. 834.
Edmond Berthelemy und Du-
bousquet-Lahorderie. Prophylaxe
der Infektionskrankheiten durch
animale Vakzine 757.
Franz Bertling. Urethans in der
Kinderheilkunde 16.
G. Bertrand. Einfluß des bulgari-
schen Fermentes auf Eiweiß 75
— Einfluß des bulgarischen
Fermentes auf Säuren 75.
Bertrand, E. Jeanselme und A.
Vernes. Behandlung der Syphilis
durch Milch salvarsanisierter
Ziegen 761 — Milch von salvar-
sanisierten Ziegen bei Syphilis
239.
M. Beshokowa. Skrofulose und
Tuberkulose 429.
A. Besredka. Antianaphylaxie 75.
G. Bessau. Experimentell-klinische
Tuberkulinstudien 406.
Bessau und R. Pfeiffer. Serum-
therapie des Typhus abdomi-
nalis 683.
R. Betke. Tuberkelbazillen in der
pie des Ductus thoracicus
435.
A. Betta. Bedeutung der Wägung
552.
Beyer. Isolierte subkutane Ruptur
der Trachea 325.
Bialik. Tortikollis als Komplika-
tion nach Adenotomie 279.
Bibergeil. Atiologie des Hohlfußes
542 — Doppelseitiger angebore-
ner Schulterblatthochstand 319.
Bibergeil und Blank. Nervenstö-
rungen und Halsrippe 542.
A. Bickel. Milchsterilisierung und
Milchkühlung 75.
Biekel und Roeder. Milchkühlune
und Säuglingsschutz 75.
A. Biedl und R. Königstein. Brust-
drüsenhormon der Gravidität
7D.
Bidot, Sevestre und Nobécourt.
Harnstoffgehalt der Zerebro-
spinalflüssigkeit 609.
M. Biehler. Kopliksche Flecke 856
Namenverzeichnis.
M. de Biehler. Infantilismus 220 —
Nahrung bei Scharlach 830.
Mathilde de Biehler. Poliomyelitis-
epidemie in Polen 1911 503.
M. Biehler und B. K. Daszkiewicz.
Nasendiphtherie beiKindern 853.
M. de Biehler und B. Korybut-
E Nasale Diphtherie
562.
Bielefeld. Schutz der Kinder gegen
Tuberkulose 449.
Bielsdrowsky. Angeborene und er-
wurbene Blickfelderweiterung 1.
Gertrud Bien. Trichterbrust 177.
nr Rituelle Beschneidung
91.
Biermann. Syphilitische Erkran-
kungen des arteriellen Gefäß-
systems 42.
A. Biermanns. Operative Behand-
lung der Hirschsprungschen
Krankheit 588.
Bierotte und Rothe. Typus des
Tuberkelbazillus Lupus vulgaris
675.
Bierring. Akute Poliomyelitis in
lowa 521.
van Biervliet. Kopfmessung in der
Schule 811.
Biesalski. Neuere Stütz- und La-
erungsapparate 57.
Bilderback. Darmerkrankungender
Säuglinge 236.
Billeter. Blutergelenke 562.
Billington. Angeborener Klumpfuß
262.
Pietro Binda. Myatonia congenita
962.
H. Bing. Bronchialdrüsenschwel-
lung 445.
Bing. Kopliksche
Masern ‘245.
Adolf Bingel. Schleichende Diph-
therievergiftung 245, 754.
Binswanger. Pathogenese und The-
rapie der Epilepsie und Hysterie
562 — Psychopathische Kon-
stitution und Erziehung 562.
M. Biörksten. Serumbehandlung
des Scharlachs 754, 830.
Bireher. Humerus varus cretinosus
788 — Neandermerkmal bei
Kretinen 371.
Birch-Hirsehleld. Tuberkulose der
Orbita 435.
W. Birk. Bedeutung des Kolos-
trums 75 — Chronische rezidi-
vierende Pyelitis 670 — Stoff-
wechsel des Neugeborenen 7».
Birkenthals. Beziehungen der
Zahnkrankheiten zu Syphilis
Flecken und
873
hereditaria, Rachitis und Tuber-
kulosa 416.
E. Bitot und P. Moriac. Spasmo-
gene Diphtherie 754.
Bittori. Wasser- und Kochsalz-
stoffwechsel 735. |
E. Bizzozero. Urticaria pigmentosa
Louisa P. Blackburn und dane
L. Berry. Toxinbildung bei ver-
schiedenen Diphtheriekulturen
562, 834.
Blackfan. Wassermann-Probe 754.
R. Blacque. Meningitis cerebro-
spinalis durch Pfeiffersche Ba-
zillen 245.
F. Blane. Latenz der Pleuritis 245
— Pleuritis 562.
H. Blanchon. Bizarres
245.
Blank und Bibergeil. Nervenstö-
rungen und Halsrippen 542.
Biechmann. Aviragnet und Huber.
Embolisches Gangrän nach ma-
ligner diphtherischer Angina
371 — Embolisches Gangrän
einer Extremität im Anschluß
an maligne Rachendiphtherie
753 — Angina diphtherna ma-
ligna 313.
Blegvad. Tonsillektomie 282 —
Mittelohrtuberkulose 293.
R. W. Bliss. Nebenschilddrüsen
und Tetanie 562.
Bruno Bloch. Trichophytien und
verwandte Pilzerkrankungen der
Haut 723.
Blochmann. Diagnose der larveren
Diphtherie 344 — Larvierte
Diphtherie im jüngeren Kindes-
alter 279.
L. Bloch-Michel, C. Aviragnet und
` H. Dorlencourt. Trockenmilch
in der Säuglingsernährung 161.
Blockmann. Larvierte Diphtherie
245.
M. Blondel. Behandlung desKlump-
fußes 262.
Blos. Operative Heufieberbehand-
lune 281.
Wi. Blosen. Worttaubheit 562.
Kurt Bilühdorn. Diphtherie 633,
687 — Einfluß der Reaktion
auf Kalk und Phosphor-
säure im Dickdarm 68 —
Meningitis serosa 837 — Spezifi-
zität der Plaut-Vincentschen An-
ginaerreger 33.
L. Blum. Gefahr intravenöser Al-
kaliinjektion 236.
S. Blum. Influenza 562.
Fieber
874
Blum. Kinder tuberkulöser Eltern
628.
Blumenau. Antidiphtherische Im-
munisierung 344 — Phlegmo-
nöse Diphtherie 344.
Blumenfeld. Adenotomie 201.
H. Boas und O. Thomsen. Wasser-
mannsche Reaktion bei ange-
borener Syphilis 725.
Bobertag. Intelligenzprüfungen
nach Binet und Simon 807.
A. Bock. Angeborener Herzfehler
562
Ph. Bockenheimer. Zystischer Tu-
mor bei Hufeisenniere 262.
Bockhorn. Atmungsgymnastik
547. .
A. Bode. Beziehungen zwischen
Milchfett, Nahrungsfett und
Kôrperfett 552.
A. Bode und St. Engel. Kolostral-
fett 76.
W. H. Bodenstab. Akute lympha-
tische Leukämie 563, 754.
Th. Bodenstein. Struma congenita
563.
M. L. Bodkin. Anus und Rectum
. 262.
Bogert. Harnuntersuchung bei
Säuglingen 236.
Franck van der Bogert. Kongeni-
talc Stenose des Ileums syphiliti-
schen Ursprungs 588.
Van der Bogert. Racheninfektion
mit Drüsenschwellung 563.
T. R. Boggs. Perkutorisches Ver-
halten der Thymus 245.
Boguszewska-Janieka. Histologie
der Nasenschleimhaut bei Em-
bryonen 547.
Böhm. Mechanische Deformitäten
318.
W. Boehme. Verruköser Lupus der
Hände 453.
Boidard und Olivier. Hypolhermie
bei Epilepsie 800.
Andreas Boje. Kinderfürsurge in
Dänemark 784.
A. du Bois. Behandlung der kon-
genitalen Inguinalhernie 588 —
Sammeln der Säuglingsexkrete
22:
Boise. Fieber bei
547, 746.
Boissard. Vaccination beim
geborenen 231, 547, 739.
v. Bokay. Epidemie von leine-
Medinscher Krankheit in Un-
garn 1911 501 — Infantile Li-
thiasis in Ungarn 525 — Serum-
krankheit 345.
Neugeborenen
Neu-
Namenverzeichnis.
G. Boekstegers. Stickstoffvertei-
lung im Urin bei Milchernährung
75, 552.
Boldt. Amyotrophische Lateral-
sklerose 245, 563.
A. Bolle. Lezithingehalt des Kno-
chenmarkes 548.
C. Bolle. Tuberkulinprüfung der
Kindermilchkühe 449.
F. Bonazzola. Transitorische spi-
nale Paralyse 245.
an Boncour. Pavor nocturnus
754.
L. Bondy. Pylorospasmus 853 —
Varizellenepidemie 853.
Bongioannini und V. Brun. Leber
o chirurgischer Tuberkulose
435.
A. Bonnaïoux. Choreatische Syn-
drome 563.
E. Bonnaire. Consultations de
Nourrissons 784.
Bonnaire. Genu recurvatum beim
Neugeborenen 588 — Hämophilie
beim Neugeborenen 245, 754.
H. E. M. Bonnaire. Infektions-
krankheiten 563.
Bonnalre. Lebensfähigkeit der Neu-
geborenen 746.
Bonnaire und Durante. Ent-
wicklungshemmung des Schä-
dels 754 — Mikromelie 774.
Bonnaire und de Kervily. MiB-
bildung der eingeklemmten
Hernie 262.
Bonnamour und Imbeut. Diureti-
sche Wirkung des Chlorkalziums
552.
R. Bonneau. Appendicitis
graenosa 262.
Bonnet-Laborderie. Fötale
uterine Melaena 746.
A. Bonnet-Laborderie.
rhagie des Mundes 754.
E. Bonniot und G. Variot. Fazialis-
lähmung 585, 638 — Hemispas-
mus der Unterlippe und Little-
sche Krankheit 186.
F. Bönning. Symptomatologie und
Therapie der kongenitalen Py-
lorusstenose 552.
Bontemps. Auflösungsversuche von
Tuberkelbazillen in Neurin 8°22.
W. Bookewitsch. Scharlach und
Erysipel 563.
A. Bookman. Stoffwechsel bei
idiopathischer Osteopsathyrosie
552.
Boon und Delegarde. Gefahren der
Opiumderivate 565.
Boot. Tonsillektomie 774.
gan-
intra-
Hämor-
Namenverzeichnis.
L. Borchard. Blutbild bei Erkran-
kungen der Drüsen mit innerer
Sekretion 754 — Zerebrale Kin-
derlähmung und Intelligenz 563.
754.
F. Bordas. Milch 75.
Bordas und Touplain. Acidität der
Milch 75 — Milch 75.
J. Bordet. Pertussiserreger 754.
Borini. Oxyuris vermicularis 245.
C. Borkel und G. Fendler. Alkohol-
ES und Säuregrad der Milch
76.
W. Bormann. Frühreife der Haus-
tiere 563.
A. Bornstein. Atmung der Geistes-
und Nervenkranken 800.
K. Bornstein. Stoffwechselversuche
mit Albulaktin 75.
Adele Bornstein und Arthur Born-
stein. Salvarsan in der Milch 42.
Arthur Bornstein und Adele Born-
stein. Salvarsan in der Milch 42.
d. Borntraeger. Geburtenrückgang
in Deutschland 859.
Boroughton-Aleock. Vakzination
mit Typhusbazillen 683.
Bortz. Angina mit Leberschwel-
lung 33.
Bernhard Boesensell. Erschwertes
Decanulement und Diphtherie-
rezidiv 754.
F. Boschau. Erregbarkeit des sym-
pathischen Systems 548.
R. Botey. Chronische Antromastoi-
ditis 262 — Münzen als Fremd-
körper im Ösophagus 262.
C. Bottelli. Pemphigus vegetans
245.
Bouché. Meningokokken-Meningi-
tis 563.
P. Bouin und P. Ancel. Corpus
luteum 74.
Pierre Boulan. Geschichte der
Säuglingsernährung 552.
H. Bouquet. Diagnose der Barlow-
schen Krankheit 236.
Yves Bourchi. Eingeklemmte In-
guinalhernie 774.
F. Bourdier. Primäre Meningitis
754.
H. Bourgeois. Falscher Krupp 245.
Pierre Bourlon. Zerebraler Pheu-
matismus 754.
Bourret und Fabre. Salvarsanbe-
handlung der hereditären Sy-
philis 757.
H. Bowditeh. Infektiöse Diarrhöe
552
J. D. Bowen. Kontagiöse Haut-
krankheiten 233.
875
En Owen: Bowen. Pyonephrose
F. Boymann. Einbruch miliarer
ae in die Lymphgefäße
435.
F. Bra. Melaena neonatorum 552.
Brabbée und Reichenbach. Hei-
zung und Lüftung von Schulen
744.
F. Brachi und W. Carr. Barlow-
sche Krankheit 236 — Infan-
tiler Skorbut 746.
d. Bradshaw. Tuberkulöse Peri-
tonitis 453.
Brady. Eiweißmilch 237, 552 —
Polykohlehydrate in der Säug-
u alle 658 — Säuglings-
ernährung 746.
Jules M. Brady. Malzsuppe bei Er-
nährungsstörungen 302, 746.
We on: Fieber bei Tuberkulose
5
Edwin Bramwell und D. W. Carrie.
Lokale Epidemie von akuter
Poliomyelitis 565, 756.
A. Branca und Michel de Kervily.
Hodenektopie 778.
Brand. Reflexreizung des Vagus-
zentrums 639.
F. Brandenburg. Hernia epigastrica
532
Fritz Brandenberg. Postoperatives
Längenwachstum osteotomierter
rachitischer Knochen 774.
Brandenstein. Dysbasia arterio-
sclerotica und Plattfuß 754.
Max Brandes. Embolie nach In-
jektion von Wismutsalbe 844.
Brandes. Madelungsche Deformität
des Handgelenkes 320.
R. Bräuler. “Gerinnung der Milch
592.
Isidor Braun. Akute Nekrose des
Warzenfortsatzes bei akuter Oti-.
tis 292.
Braun und Husler. Untersuchung
der Lumbalpunktate 624.
Brau-Tapie. Kongenitale Varicen
774.
Bratz. Erziehung gegen ererbte
Anlagen 550.
R. S. Bread, J. Reed und Stedger.
Körperzellen in Kuhmilch 75.
Robert S. Breed. Wirkung der Zen-
trifuge und des Separators 746.
L. E. Bregmann. Sehnenreflexe bei
Chorea minor 563.
M. I. Breitmann. Emulsionen bei
Magendarmerkrankungen ?14.
B. Breitner. Kropf 188.
Brelet. Arsenbehandlung 231.
876
M. Brelet. Typhus beim Säugling
245, 563
P. Breuer. Anatomie und chirurgi-
sche Behandlung der Nabel-
schnurbrürhe 588.
Otto Brian. Atiologie des Erythe-
ma nodosum 245, 754.
Briand. Epilepsie 800.
Me. Bride. Städtische Kinderfür-
sorge 784.
Brieger. Heilbarkeit der otogenen
Meningitis 293.
A. Brindeau. Nabelinfektion 262.
Briquet. Akromegalie 754.
Chas. F. Briscoe und W. d. Mce
Neal. Tuberkulose bei Tieren 75.
Et. Brissaud, F. Widal und P. Al-
bramie. Auloanaphylaxie 741.
E. Brize. Chorea 563.
d. F. H. Broadbent. Masern 246.
W. Broadbent. Tuberkulose beim
Kind 453.
R. Broc. Darminvagination 263.
A. Broca. Barlowsche Krankheit
237. — Chronische Appendieitis
263 — Echonokokkus der Leber
263 — Hysterische Koxilis 263
— Infantiler Skorbut 746 —
Kongenitale Hüftgelenksluxa-
tion 263 — Orthopädische und
chirurgische Behandlung der
Littleschen Krankheit 588 —
Trepanation bei Hirntumor 263,
847. — Tuberkulöse Osteoar-
thritis 435.
Brockway. Arztliche Schulaufsich!
233, 590.
P. Brodin und P. Menetrier.
Paramenningokokkenmeningitis
764.
Brodin, Widal, Lavaditi und Leo-
neano. Tödliche Poliomyelitis
575, 773.
W. Brodmann. Behandlung der
Spina bifida 263, 563.
Bron. Revariolisation 841.
A. Bronne. Verletzungen des Fötus
388.
F. Bronstein. Taubstummenunter-
suchungen 563.
Brooks. Kontrolle der Masern 246.
J. Z. Brown. Hypertrophie der
Brustdrüsen beim Neugeborenen
246.
Brown. Kongenitale Syphilis 754
-- Neurotische Unterlage des
jugendlichen Verbrechertums
274.
Brown und Smith. Wirkung von
Mischungen von Diphtherietoxin
und Diphtherieantitoxin 344.
Namenverzeichnis.
Browne. Heilserum bei Diphtherie
754.
A. N. Bruce und J. Ritchie.
: Nebennieren bei Diphtherie 258.
A. Bruch. Die schönen Babies 739
— Hämoglobinurie bei Malaria
754. — Mongolenfleck 640, 774
— Myxödem 246, 563.
A. Bruch und A. Canor. Blaslo-
mykose 565.
W. Brückner. Anatomische Unter-
suchung bei Sirenenbildung 588.
Brückner. Eselinmilch in der Diä-
telik 75 — Hereditär-syphiliti-
sche Erkrankungen des Auges 1
— Typhusepidemie 337 — Ty-
phusverbreitung 634.
Brückner und Clemenz. ldiotie
und Syphilis 818.
Brückner, Gaethgens und Hans
Vogt. Bakteriologie der Respi-
rationserkrankungen 843.
d. Brudzinski. Kontralateraler Re-
flex und Nackenphänomen 18».
G. Brügger. Tecratom am Rücken
588.
Th. Brugsch und N. Masuda. Ver-
halten des Dünndarmsaftes ge-
genüber Kasein usw. 73.
C. Bruhns. Atypische Ichthyosis-
fälle 723.
J. de Bruin. Icterus haemolyticus
754 — Mikromelie und Rachitis
754 — Mikromelie, Rachitis
und Tumor abdominis 263.
V. Brun. Radikalbehandlung der
Nabelhernie 850.
Vittorio Brun. Spindelzellensar-
kom des Dünndarms 774.
V. Brun und Bongioannini. Leber
bei chirurgischer Tuberkulose
435.
Brüning. Ausstellungen für Säug-
lingsfürsorge 51.
H. Brüning. Cineol als Antiascari-
diacum 563.
Hermann Brüning. Säuglings-
sterblichkeit im Großher-
zogtum Mecklenburg-
Schwerin 604.
H. Brüning. Verhandlungen der
Gesellschaft für Kinderheilkun-
de 70.
Raoul Brunon. Chronische Appen-
dizitis oder Tuberkulose 588,774.
L. Bruyant. Hautreaktion bei In-
fektionskrankheiten 563.
Bruynoghi. Züchtung von Menin-
gokokken 351.
Bryan. Spezifisches
kokkenserum 314.
Antistreplo-
Namenverzeichnis.
Max Bub. Bakteritide Eigenschaf-
ten der Kolostralmilch 552.
Buchbinder. Epileptische Krampf-
anfälle 800.
Buecheler. Lebensaussichten jüng-
ster Früchte 231. — Riesenkin-
der 784.
E. Buchmann. Fötale Lungenatel-
nr und fötale Bronchiektase
6
G. Buchner.
lehre 739.
Büchting. Bekämpfung der Tuber-
kulose auf dem Lande 449.
F. Buchwald. Fettberechnung in
der Milch 75.
J. v. Buesanyi. Chronische Ver-
stopfung 237.
Buddy. Lungentuberkulose
Hôhlenbildung 563.
Bufiet-Delmas. Mentale Anorexie
754 — Nervôse Anorexie 638 —
Psychische Anorexie 370 —
Scharlach bei Mutter und Säug-
ling 75.
Bugs. Kasuistik der Hirschsprung-
schen Krankheit 588.
W. Bulach. Säuglingssterblichkeit
in der Tübinger Poliklinik 274.
Kenneth Bulkley und L. Russel
Cecil. Oxyuris vermicularis und
Trichocephalus bei Wurmfort-
satzläsionen 326.
S. Bull. Milch 75.
Bullard. Milde Formen der Polio-
myelitis 521 — Moneolenidiotie
788.
J. L. Bunch. Hauteruptionen 754
— Hereditäre Syphilis 754.
Bunts. Hypertrophische Pylorus-
stenose 164.
Burack. Komplikationen nach
Adeno- und Tonsillotomien 279.
Burak. Paraffinplastik 279.
Georg Burekhard. Geschichte des
Hebammenwesens 862.
d, Buriield und A. J. Cleveland.
Eitrige Gelenkentzündung 563.
M. Bürger. Herzfleischveränderun-
gen bei Diphtherie 563.
L. Burgestein. Schulhygiene 233,
48
Angewandte Ionen-
mit
H. M. de Burlet. Äußere Formver-
hältnisse der Leber beim Em-
bryo 548.
Burman. Sekundäre Parotitis 246.
Mme. Burmann-Oberg und P. Des-
fosses. Atmungsgymnastik 218.
E. Burnet, E. Metchnikoff und
L. Torassevitch. Epidemiologie
der Tuberkulose 4729.
877
Burnett und Farnell. Läsion des
rechten Gehirnschenkels 758.
Burnier. Tumor der Hypophyse
mit Ausbildungshemmung des
Skeletts 588.
Burnier und Sainton. Lichen pla-
nus 298.
Burr. Kongenitale Aphasie 563.
A. Burr. Trockenmilchpräparate
Ch. W. Burr. Kongenitale Aphasie
755.
A. Burr, F. M. Berberich und
A. Berg. Kolostralmilch 746.
Rob. Burri und J. Kürsteiner. Re-
duzierende Eigenschaften der
Kuhmilch 746
Cr. Burrows. Herzlähmung und
Hemiplegie bei Diphtherie 563.
Burrows. Nasendiphtherie 246.
H. Burrows. Sklerose 246.
Burton und Rendall. Bettisolierung
bei Infektionskrankheiten 624.
A. H. G. Burton und C. Rundle.
Bettisolierung bei infektiösen
Erkrankungen 769.
Burty. Appendix in einer Inguinal-
hernie 263.
Busch. Schularzt 742.
A. ri Alopecia congenita
N. Busse. Säuglingssterblichkeit in
Pommern 597.
Butler. Gehirnfälle 263.
G. Büttner. Kindererholungsheim
in Neckar-Steinach 233.
Büttner. Kopfumfang und Intelli-
genz 811.
Buxton. Chirurgische Erkrankun-
gen 263.
L. R. de Buys. SAINATSANDENANGS
lung 246.
M. van Buysse und H. Rulot.
Schulärzte 744.
E. Farquhar Buzzard. Akute Polio-
myelitis 755.
Z. Bychowski. Heredofamiliäre
Splenomegalie 563.
Leo Brezkwroski.
lenta 755.
Endocarditis
J. Cabanis. Diagnose und Behand-
lung der zervikalen Drüsen-
erkrankung 588.
Cabot. Krankheiten unter Schul-
kindern 604.
M. v. Cackovie.
588.
E. Cadenaule.
237.
M. Cadre. Wachstum 552.
Ulcus ventriculi
Ammenernährung
878
Caillaud. Augeninspektion in Pa-
riser Schulen 233
F. Cailliau und G. Variot. Vakuoli-
sation der Muskelfasern des
Herzens bei Atrophie und Hy-
pertrophie 772.
H. Cailloux. Buttergehalt der Kuh-
milch 237.
R.P. van Calear. Tuberkulose und
Immunität 427.
U. Caleaterra. Serotherapie und
postdiphlherische Lähmungen
3
Eva Me Call. Kongenitale Aphasie
246.
Callison. Vakzinebehandlung bei
Typhus 246.
Callison und Phalen. Vakzinebe-
handlung bei Typhus 257.
Calmette. Epidemiologie der Tu-
berkulose in den französischen
Kolonien 825.
Calmette, Grysez und Letulle. Ba-
zilliäre Infektion und Tuber-
kulose 564.
Calot. Orthopädie 263 -- Tuber-
kulose 453.
M. Calvary. Nährwert des Milch-
zuckers 658.
Calvary. Spezifität der Antiana-
phylaxie 345.
Jacques Calvé und L. Lamy. Sko-
liose 774.
Hector Charles Cameron. Pneumo-
kokkenperitonitis 755.
Camon und Rosanoff. Vererbung
von Geisteskrankheiten im Lich-
te der Mendelschen Theorien 818.
Campan und Ginestous. Kongeni-
taler Katarakl und Hydroze-
phalus 250.
Campbell. Graham. Bazilliäre Dy-
senterie 682 — Behandlung der
Appendizitis 588 — Behandlung
der Ellbogenfrakluren 588 —
Behandlung der Inguinalhernie
263 — Katarrhalischer Ikterus
in epidemischer Form 246 —-
Kinderernährung 552.
Camus. Passive Immunisation ge-
gen Pocken 688.
Canagulier. Akute Peritonitis 588.
Canaguier und Hamel. Akute Peri-
tonitis 190.
van Caneghem. Bericht der Deut-
schen Olologischen Gesellschaft
293
Corrado Canestro. Entzündung der
Highmorshôühle 263, 77.
S. Cannata. Purpura haemorrhagi-
ca 28.
Namenverzeichnis.
S. Cannata und N. Mitra. Einfluß
einiger Milchfermente auf Mikro-
organismen 75.
A. Canor und A. Bruch. Blasto-
mycose 565.
J. Cantacuzène. Tracheobronchial-
drüsen bei Scharlach 263 —
Zelleinschlüsse und Scharlach
246.
M. Caplan. Einfluß sterilisierter
Wäsche auf die Hautkomplika-
tionen bei Varizellen 246 —
Hautkomplikationen bei Vari-
zellen 564.
Capps. Meningitis cerebrospinalis
755.
d. A. Capps und J. L. Miller.
Epidemie von Angina durch
Milch verbreitet 765.
J. Caraco. Hereditäre Syphilis der
zweiten Generation 246.
R. F. Caradec. Polypen der Cho-
anen 988.
Caraway. Säuglingsernährung 746.
Cardamatis. Leishmaniose in Grie-
chenland 755.
A. Cardarelli. Tumor des Mediasti-
nums 263.
Carianopel. Atrophie und Hyper-
trophie 746.
d, Carl. Albuminimeter 553.
m Schilddrüseninsuffizient
564.
F. Carles. Tumoren der Haut und
des Unterhautzellgewebes 775.
E. W. Carpenter. Intubation bei
Diphtherie 246.
Th. M. Carpenter und J. R. Murlin.
Energiestoffwechsel von Mutter
und Kind 553.
J. W. Carr. Anorexia nervosa 246.
Carr. Freiluftleben für Städte-
kinder 274.
W. Carr und F. Brachi. Barlow-
sche Krankheit 236 — Infan-
tiler Skorbut 746.
Carrieu, Leenhardt und Maillet.
Komplikationen des Typhus 762.
Stuart Carruthers. Salzinfusion 237.
d. H. G. Carstens. Morphiuminto-
xikationen 755. 845.
R. Cartault. Bru:tdrüsenhvpertro-
phie 564.
H. R. Carter, W. O. Pitt und E. C.
Pritehard. Stillen 558.
Paul Carton. Ernährungsfehler 746.
G. Caryophyllis und Sotiriades.
Salvarsanbehandlung bei Kala-
Azar 246.
Casagrandi. Atiologie der mensch-
lichen Pocken 354.
Namenverzeichnis.
E. Cassaet. Situs inversus 775.
Casse. Säuglingssterblichkeit in
Belgien 274.
Cassel. nk in den Spiel-
jahren 418 — Infektionskrank-
heiten in geschlossenen Säug-
lingsanstalten 274 — Kongeni-
tale Femurmißbildung 323 —
Milch 75 — Peritonitis tuber-
culosa 435.
Hermann Cassel. Kongenitale Fe-
murmißbildung 775.
d. B. S. M. Cassel. Milchfrage in
Dieppe 274.
dJ. Cassel. Morbilli sine exanthe-
mate 564.
A. Casses. Maligne Formen der
Diphtherie 564.
€. Cassimatis. Doppelte konge-
nitale Dacryocystitis 263.
Cassin. Nourrices à demi lait 784.
E. Cassoute. Tödliche Spätläh-
mung bei Diphtherie 246, 564.
Castaigne. Nebennierentätigkei t
_ bei akuten Infektionen 564.
Castex. Taubstumme Kinder 246.
dJ. Catanei. Hysterie und Epi-
lepsie 564.
B. = Cates. Spina bifida 263,
588.
E. P. Catheart und N. D. Platon.
Milchzuckerproduktion in der
Milchdrüse 80.
E. Cathoire. Komplementablen-
kung bei gesunden Diphtherie-
bazillenträgern 246 — Prophy-
laxe der Diphtherie 759.
C. Cattaneo. Echinokokkus der
Leber 263 — Neurosen des Ver-
dauungskanals 45, 564.
S. R. Cattin und D. W. Day. Diph-
theriebazillenträger 564.
D. Caubet. Kongenitale Hüftge-
lenksluxation 263.
E. Cautley. Cerebrale athetotische
Diplegie 246.
Edmund Cautley. Gastritis mucosa
755.
E. Cavard. Pronation douloureuse
263.
P. N. Cave. Pseudodiphtherie-
bazillus 564.
A. Cayrel und A. Weill. Menin-
gealer Zustand im Beginn des
Scharlachs 246.
G. Cazal. Keuchhustenbehandlung
246.
Cazal. Phenocoll bei Keuchhusten
755.
J. Celichowska. Ectopie und Lu-
xationen der Linde 564.
879
Léon Cerf. Diphtherische Angina
564
E. Cerisier. Hygienischer Unter-
richt in Schule und Kaserne 550.
J. Chabert. Oxydierendes Ferment
und Cytologie 553.
L. Chalard. Epidemiologie der Me-
ningitis cerebrospinalis epide-
mica 564.
A. Chalier. Behandlung der essen-
tiellen Skoliose 263.
J. EE und E. Weill. Purpura
Chalochet. Thymektomie 779.
Chambers und Bun, Bakterizide
BER UNE der Radiumemanation
5
Chambhbrelent. Berliner Kongreß für
Säuglingsschutz 274, 597 —
Mortinatalität in Bordeaux 274,
784 — Mortinatalität in den
französischen Großstädten 274
— Salvarsan beim Neugeborenen
755.
Chambrelent und Chevrier. Arsen
in der Milch bei Salvarsaninjek-
tion 75 — Salvarsaninjektion
der Ziege 746.
AMEY: Intestinale Absorption
55
Chapman. Säuglingsernährung 553.
A. Chapuis. Knietuberkulose 564.
R. Charbonnel. Vulgovaginitis 564.
J. R. Charles. Myatonia congenita
64.
R. Charon und P. Courbon. Psy-
chische Anomalien und somati-
sche Erkrankungen 246.
Charrier. Fehlen der Vagina. 775.
Chartier. Epilepsie mit paroxysti-
scher Bradykardie 800.
E. Charvin. Steinbildung in der
Niere und im Ureter 588,
R. Chassin. Hämolyse durch Salze
553.
E. Chataing. Kongenitale Hüft-
gelenksluxation 263
RT: Barlowsche Krankheit.
746.
C. Chatelin. Hypertrophische Py-
lorusstenose 237.
Chatelin. Thymushypertrophie 246
— Thymushypertrophie, Stimm-
ritzenkrampf, Tetanie und Ra-
chitis 755.
Chatin. Individuelle Isolierung in
der Pflege des Säuglings 597.
Chatin und Rendu. Galactogener
Einfluß subkutaner Milchinjek-
tion 746 — Lokalisierte und
konfluierende Varizellen 246.
880
M. Chaton. Hirschsprungsche
Krankheit 263.
Chaton. Megacolon 775.
M. Chauffard. Cholelithiasis 775.
P. Chausse und L. Pissot. Ver-
käsung bei Tuberkulose 435.
E. Chazrewin. Gelenkrheumatis-
mus 564.
L. Cheinisse. Habituelles Erbre-
chen beim Säugling 237, 746.
G. Chemin. Addisonsche Krank-
heit 564.
Ch. Isobard de Chénerille. Einge-
klemmte Inguinalhernie 591.
W. F. Cheney. Leukämie 247, 564.
J. Chevalier. Trockenmilch 746.
J. C. Chevrier. Kongenitale Wirbel-
anomalien 775.
Chevrier und Chambrelent. Arsen
in der Milch bei Salvarsaninjek-
tion 75 — Salvarsaninjektion
der Ziege 746.
Chevron. Scarlatiniformer Aus-
schlag bei Varizellen 247.
E. Chiavellati. Spina bifida und
Hydroencephalocele 264.
V. Chlumsky. Ätiologie der Sko-
liose 588, 775.
P. Christel. Einseitiger angeborener
Buphthalmus haemorrhagicus
772.
Christie. Vakzinebehandlung bei
eitriger Mittelohrentzündung
839.
E. F. Christin. Arsenikbehandlung
und Höhenkur bei lvmphati-
schen Nervösen 247.
K. Churchill. Wassermannsche Re-
aktion 624.
Citelli. Intubation und Tracheoto-
mie bei akuten Larynxstenosen
280 — Laryngeale Hypophyse
280.
J. Citron. Immunodiagnostik und
Immunotherapie 649.
C. Claeys. AbszeB durch Kongesti-
on und Eumbalhernie 589 —
Chirurgische Tuberkulose 429,
453.
Me Clanahan. Akute Nephritis 179.
H. M. Me Clanahan. Behandlung
des Asthma 616, 755.
Me. Clanahan. Poliomyelitis ante-
rior acute 11.
Clark. Darmimplantation des Ba-
cillus lactis bulgaricus 610.
L. P. Clark. Poliomyelitis mit Be-
teiligung der Hirnrinde 521,
709.
Clark und Flexner. Epidemische
Poliomyelitis 11.
Namenverzeichnis.
P. F. Clark, Simon Flexner und
A. R. Dochez. Experimentelle
Affenpoliomyelitis 758.
T. W. Clarke. Magenuntersuchung
bei Ernährungsstörungen 237.
Clary. Masern 564.
E. (lassen. Extension in Beuge-
stellung bei der tuberkulösen
Koxitis 588.
U. Claus. Einfluß der Unterernäh-
rung auf die Milchsekretion 75.
— Einfluß verminderter Nähr-
stoffmengen auf die Milchsekre-
tion 553
Clavigny. Neuritis nach Scharlach
564.
Clavué. Gebrannte Magnesia bei
diffusen Papillomen 281.
Clemenz und Brückner. Idiotie
und Syphilis 818.
Clemens und Gould. Eitrige Zere-
brospinalmeningitis 350.
M. Clere. Variola und Impfung in
New York 247.
M. Cléret und A. Lesage. Cranio-
tabes 762.
Clétiez. Restaurants gratuits für
stillende Mütter und Mütter-
kantinen 274, 784.
A. d. Cleveland und d. Burfield.
Eitrige Gelenkentzündung 563.
H. S. Clogg. Akute abdominale Er-
krankungen 264.
Elie Clos. Psychische Störungen
nach Meningitis cerebrospinalis
564, 755.
Closier. Schwere Diphtherie 775.
Cockayne. Intestinale Myiasis 365.
E. A. Cockayne. Zwillinge 564.
Cockrell. Scharlach 564.
Codet- Roisse. Blasensteine 264 —
Pseudosarkom 775.
T. H. Coffen und G. R. Pisek. Poly-
graph 183, 549.
Cohn. Epidemisches Auftreten von
seborrhoischen Ekzemen 755.
L. Cohn. Pirquetsche Hautreaktion
445.
Max Cohn. Schulterblatthochstand
775
Moritz Cohn. Körperlänge der Kin-
der 742 — Schulbank 742 —
Tabellenmaterial in den Bres-
lauer Jahresberichten 742.
Paul Cohn und Siegmund Gins-
berg. Pseudotumor der Iris 776.
T. Cohn. Elektrodiagnostik und
Elektrotherapie 147.
T. Cohn und A. Eulenburg. In-
fantile progressive Muskeldystro-
phie 249.
Namenverzeichnis.
Otto Cohnheim, G. Kreglinger und
O. H. Weber. Physiologie des
Wassers und des Kochsalzes 746.
P. Cohnheim. Lab und Pepsin 76.
J. Coignat. Dentition 564 — Ga-
strointestinale Störungen durch
unvollständiges Kauen 237.
Colt. Bescheinigte Milch 784 —
Rohstoffe für die künstliche
Säuglingsernährung 553.
Henry L. Coit. Schule in der Be-
kämpfung der Säuglings- und
Kindersterblichkeit 742 —-Staat-
Be pädiatrische Gesellschaft
Coleord. Diphtherie und Schule
064.
L. G. Cole. Diagnose und Klassi-
fikation der Lungentuberkulose
445.
C. Colesehi. Milch 76.
H. Collen. Temperatur und Puls
hei Typhus 564.
Collet. Bakteriologische Untersu-
chungen hei Krupp 247.
Colley und Egis. Diphtherieepide-
mie 344.
A. Collin. Enuresis 247.
André Collin. Psycho-neuro-mus-
kuläres Syndrom 755 Re-
sistenz gegen Ermüdung beim
Kind 231 — Sogenannte essen-
tielle Enuresis 565.
A. Collin. Untersuchungen über
Ermüdbarkeit 550.
Collin und Lesage. Husten und
Keuchhusten 346, 575.
Harold Collinson. Akute Appen-
dizitis 264. 775.
R. C. Collisson. Bestimmung des
Lezithins 553.
J. Colomhet und C. Lesieur. Nach-
krankheiten von Diphtherie 254.
L. Colombo. Ekrematöse Kerato-
konjunktivitis 1, 435.
Colomb, Barral und Couton. Serum-
behandlung bei Parameningo-
kokkensepsis 561.
C. Comba. Sklerem 237.
Combe. Mantouxsche Reaktion
965, 752.
J. Comby. Behandlung der Ton-
sillen und der Retropharyngeal-
abszesse 848 — Bromausschlag
623, 666 — Chronische Inva-
gination 223 — Hämorrhagische
Pleuritis 218 — Hydrozephalus
durch Hirntumor 849 — Lehr-
buch der Kinderkrankheiten 414
— Lingua scrotalis 220 — Livedo
565, 723 — Meningeale Zustände
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate.
881
755 — Papulotuberkulöse Bro-
mide 723 — Pleuritis haemor-
rhagica 619 — Pneumonie 218.
617 — Rachitis mit Deforma-
tion 364 Retropharyngeal-
abszeß 264 — Rumination beim
Kind 735 Skrotale Zunge
723 — Übertragung der Tuber-
kulose beim Kind 439.
Commandeur. Tödliche Hämor-
rhagie bei Neugeborenen 755.
Commiskey und Schloß. Hämo-
philie der Neugeborenen 612.
a H. Comroe. Makroglossie
L. Coneetti. Hypothyroidismus 76
--- Myatonia congenita 515.
Condat. Barcat und F. Balzer.
Miliäre symmetrische telan-
en Naevi des Gesichtes
061.
Conradi und Troch. Nachweis der
Diphtheriebazillen 834.
E. Conseil und Ch. Nicolle. Exan-
thematischer Typhus 578
Experimentelle Masern 765.
P. M. Constantin. Technik der Ge-
hörsuntersuchung 231.
G. Constantini und L. Sivori. Im-
munisierung auf gastrischem
Wege bei Diphtherie 770.
P. SE Kahlersche Krankheit.
Ə.
Cooke und Howland. Stoffwechsel-
bett 22.
Me Cool. Behandlung des Strabis-
mus convergens 755.
R. Coombe. Kongenitale, hyper-
trophische Pylorusstenose 237.
T. H. Coppen und G. R. Pisek.
Polygraph in der Herzdiagnose
297:
Cords. Juvenile Netzhautgefäßer-
krankungen |].
Cordier. Calotsche Methode 264 —
DURE beim Frühgeborenen
237.
Ed. Cordier. Mentale Anorexie 755.
Cordier. Stillen 746 — Unterricht
in Säuglingshygiene und -krank-
heiten 231.
Cormisky und 0O. M. Schlot,
Hämorrhagische Erkrankung
der Neugeborenen 750.
Edred M. Corner. Mesenterialdrü-
sentuberkulose 755.
Corner. Tuberkulose der Mesen-
terialdrüsen 316.
Corner und Rausome. Gangrän
einer Extremität nach Diph-
therie 345.
60
882
A. Cortesi und E. Levy. Kala-azar
in Tunis 254.
A. Cortesi, C. Nicolle und E. Lévy.
Salvarsan bei Kala-azar 256.
Coseo, Rosa und Benedictis. Ku-
tane Rindertuberkulose 830,
A. J. da Costa. Uneheliche Kinder
in Amsterdam 784.
A. Costiniu. Adenoide Vegetation
in den rumänischen Schulen
247, 280.
Cothier. Postdiphtherische Akkom-
modationslähmung 345.
A. C. Cotton. Störungen der Lak-
tation 237.
P. L. Couehoud. Primäre Asthesie |
und Ardin-Delteil.
565.
M. Coudray
Spondylilis bei Typhus 262, 561,
587.
Max Coudray und Maurice Ra:-
naud. Spondylitis typhosa 765.
O. Couffou. Säuglingsfürsorge in
Frankreich 597.
Coughlin.
247.
Couneilman und Dunn. Myatonia |
congenita 45.
P. Courbon und R. Charon. Psychi- |
sche Anomalien und somatische
Erkrankungen 246.
Foveau de Courmelles. Elementar-
unterricht in Skandinavien 55l
— Licht in therapeulischer und.
hygienischer Beziehung 543.
d, Courmont und A. Rochaix.
Antiphysische Vakzination 247
— Immunisierung gegen Ty-
phusinfektion 569.
D. Courtade. Enuresis 247.
Courtney. Kaseingerinnsel im
Säuglingsstuhl 163.
Couton, Barral und Coulomb. Se-
rumbehandlung bei Paramenin-
gokokkensepsis 561.
E. Couvreur. Labwirkune 76.
Cowan, Fleming und Kennedy.
Herzblock bei Infektionskrank-
heiten 311.
W. P. Cowes.
233.
O. Cozzolino. Akute Darminvagi-
nation beim Säugling 589 —
Operation der adenoiden Wu-
cherungen 589.
Olimpio Cozzolino. Plötzlicher Tod
799.
Schulinspektion
J. S. Me Cracken. Pylorushyper-
trophie 553.
Crain. Ernährung im
alter 553.
Belladonnavergiftung /
Säuglings-
Namenverzeichnis.
Cramer. Behandlung einiger Haut-
krankheiten 667.
G. Cramer. Hemizellulosevergä-
SC durch menschlichen Kot
M. Cramer. Polydaktylie und Syn-
daklylie 589.
Cramer. Springende Mydriasis 2.
Cramouzand-Donnarieux. Schick-
sal der l‘rühgeborenen 746.
H. P. Cranfield. Milch 76.
Bosworth E. Me Cready. Abnorme
Kinder 471, 565.
Me Cready. Defekte Kinder 247.
A. Creazzo. Subakute und chroni-
sche Enterocolitis mucosa 756.
Robert Cremieu. Einfluß der Rönt-
genstrahlen auf die Thymus 739.
6. ur Raynaudsche Krankheit
79
Crespin. Leishmansche Anämie und
chronische Malarin 488,
Carl Gustaf Creutz. Menstruation
und Laktation 746.
T. Me Cririk. Purpura fulminans
im Gefolge von Scarlalina 565,
723, 756.
G. di Cristina. Anaemia perniciosa
progressiva 565.
Giovanni di Cristina. Anaemia
perniciosa progressiva 565
Antistreptokokkenserum bei
Erysipel beim Neugeborenen
264 — Enteritis dysenteriformis
237, 553.
R. Cristofoletti:und H. Thaler. Be-
ziehungen zwischen Tuberku-
lose und Schwangerschaft 756.
Cron. Heilpädagogische Technik
und Wertarbeil 812.
Johan Cronquist. Behandlung der
Kindertuberkulose mit Alttu-
berkulin 315.
F. G. Crookshank. Kardinale Stö-
rungen bei Diphtherie 565.
G. F. Croß. Poliomyelitis anterior
acuta in South-West-Norfolk
565.
R. Cruchet. Kinderkrämpfe und
Epilepsie 565 — Klinische Un-
tersuchungen 247 — Littlesche
Krankheit 247 — Tetanus und
Tetanie 756.
Franeis M. Me Crudden. Intestina-
ler Infantilismus 160, 305
Kreatinausscheidung bei Kreti-
nismus 993.
F. H. Me Crudden und H. L. Fales.
Intestinaler Infantilismus 306.
L. Cruveilhier. Anaphylaxie 76 —
Säuglingssterblichkeit auf dem
Namenverzeichnis.
Lande 274 — Statistik der
Säuglingssterblichkeit 274, 597.
M. Cudennee. Injektion von Meer-
wasser 553 — Meerwasser zur
Injektion 247.
A. Culan. HirschsprungscheKrank-
heit 589.
G. J. Cumberledge. Serum per os
247, 313.
Cumston. Differentialdiagnose von
angeborener Syphilis und Kno-
chen- respektive Gelenktuber-
kulose 247.
Cuneo, Heitz-Boyer und Marion
Hovelacque. Bilasenexstrophie
775.
R. C. M. Curet. Epidurale Injek-
tionen von künstlichem Serum
bei Enuresis nocturna 247.
R. Curet. Epidurale Seruminjek-
tion bei essentieller Enuresis 565.
D. W. Currie und E. Bramwell.
Epidemie von akuter Poliomye-
litis 565, 756.
J. Curtillet und Pierre Lombard.
Genu recurvatum 775 — Poly-
artikulärer tuberkulöser Rheu-
matismus 247 — Spondilitis bei
Typhus 264 -- Traumatische
Hüftgelenksluxation 264.
B. Czaplicki. Eitrige Rippenfell-
entzündung 854.
Czarkowski und Koßkowski. Pro-
phylaktische Scharlachvakzina-
tion 353 — Scharlachstrepto-
kokkenvakzine zum Zwecke der
Prophylaxe 852.
St. v. Czarnowski. Symptomato-
logie und Pathologie der tuber-
kulösen Meningitis 630.
Ad. Czerny. Anämie aus alimen-
tären Ursachen 489 — Atrophie
der Säuglinge 746 -- Bedeutung
der Inanition 160 — Desodorie-
rung von Exkrementen 17 —
Lebertrantherapie 301 — Pa-
thologie der Muskulatur 202 —
Säuglingsatrophie 305.
F. v. Czonka und F. Edelstein.
Eisengehalt der Kuhmilch 217.
A. Dabarea. Fremdkörper in den
Atmungswegen 589.
Dabenport und Weeks. Erblich-
keit der Epilepsie 800.
Daire und Dornie. Milch 76.
G. Dalencour. Lymphangio-Ade-
noiditis 264.
Max Dalmer. Mittelohrbeteiligung
bei gonorrhoischer Konjunkti-
vitis 756.
883
W. van Dam. Bindung von Milch-
säure durch Kasein 76.
Le Damany. Kongenitale Hüft-
gelenkluxation 775.
Dammasch. Differentialdiagnose
247.
L. d Dandurant.
gangraenosa 264.
Daniels. Pneumokokkensepsis 841.
Dann. Meningitis cerebrospinalis
391.
Dantin und Rocher. Krurale Hernie
781.
V. Danuleseo und L. Levaditi.
Durchwandern des poliomyeli-
tischen Virus durch die Nasen-
schleimhaut 763.
Danulesco, K. Landsteiner und
C. Levaditi._ Experimenteller
Scharlach 574.
Danuleseo, Levaditi und Land-
steiner. Infektionswege der Polio-
myelitis acuta 574.
V. Danuleseo und C. Levaditi.
Poliomyelitisgift im Kôrper von
gegen Kinderlähmung refrak-
tären Tieren 762 — Übertragung
der Poliomyelitis 762.
S. Danziger. Hämophilie 756.
P. Darbois. Mikrokokkus 76.
Mme Darcanne-Mouroux. Erythe-
ma scarlatiniforme oder leichter
Scharlach 247.
Darlencourt und Aviragnet. Säug-
lingsfäzes 745.
Darling. Epidemie von septischer
Angina zu Cambridge 34 —
Vollmilch und fettarme Milch
bei der Säuglingsernährung 237.
Darré. Diphtheriebehandlunge 247.
H. Darre und L. Martin. Diphthe-
. rierezidiv nach Masern 255.
Darr& und Nobe£eourt. Harnstoff
des Liquor bei Nephritis 766 —
Harnstoff der Zerebrospinal-
flüssigkeit bei Nephritis 578.
B. K. Daszkiewiez und M. Biehler.
Nasendiphtherie bei Kindern
853.
H. Dauchez. Säuglingsernährung
in Krippen 237, 746.
J. Daumas. Bromexanthem
965.
L. Daure. Spasmogene Diphtherie
565.
Dauvergne und E. Weill. Zerebra-
les Trauma 273 — Schädeltrau-
ma 596.
Davezac. Verhütung von Infek-
tionskrankheiten in der Schule
233.
Appendici tis
247,
60 *
884
David. Adrenalin hei Totalaus-
ung der Mittelohrräume
293.
H. Davidsohn. Chemismus des
Säuglingsmagens 76 -— Pepsin-
auung im Säuglingsmagen
59.
A. Davidson. Geistig defekte Kin-
der 247.
Trevor Berwin Davies. Craniospi-
nale Meningitis mit Hydro-
zephalus 565.
Davis. Chirurgische Behandlung
der Poliomyelitis 10.
d. D. Davis. Plasmazellen in den
Tonsillen 231.
W. H. Davis. Säuglingssterblich-
keit und Brusternährung 597.
Davis. Übertragung von Strepto-
kokken durch Milch 671 — Ver-
hütbare Todesursachen 274 —
Verhütung der Säuglingssterb-
lichkeit durch Stillen 274.
D. J. Davis und E. C. Rosenow.
Epidemie von Angina 756.
L. R. Dawe. Diphtherie 247.
Day. Poliomyelitis anterior acuta
10
D. W. Day und S. R. Cattin. Diph-
theriebazillenträger 564.
Dean. Pneumokokken-Endocar-
ditis ulcerosa 619.
H. R. Dean. Ulcerative Endocar-
ditis 756.
André Debègue. Zähne bei der
Geburt 565.
R. Debré. Infantile Paralyse 248 —
Prolongierte Zerebrospinal-Me-
ningitis 248.
Debré, Paraf und Triboulet. Menin-
gokokkenerkrankung mit Pur-
ura 771.
Debré, Ribadeau-Dumas und Tri-
boulet. Sklerem en plaques 526.
Decasonoff. Aphasie 565.
Decherd. Säuglingsernährung 747.
Degorce und Monzels. Hydro-
encephalocele 264.
A. Dehan. Fürsorge für Kinder in
Lyon 274 — Oeuvre des en-
fants à la montagne in Lyon
‘597.
P. Déhillotte. Bewegliche Niere und
orthostatische Albuminurie 264,
089.
Dejerine und Long. Chronische
Poliomyelitis 756.
F. Delabrousse. Lungentuberku-
lose 565.
G. , Delamare. Diphtherieepidemie
248.
Namenverzeichnis.
J. Delannoy. Rachitis 565.
Delay. Behandlung der Knochen-
. tuberkulose 680.
P. Delbet, Herrenschmidt und
Beaunay. Chloroformnarkose
und Nebennierenkapseln 589.
A. Delcourt. Atypischer Keuch-
husten 756 — Behandlung der
Pneumonien durch Sauerstoff-
inhalationen 513 — Bordet-
Gengousche Reaktion 346 —
Bordet-Gengousche Reaktion bei
atypischem Keuchhusten 565,
836 — Hygiene des Kindes-
alters 781 — Keuchhusten-
diagnose 836 — Kontagiosität
der Rachitis 510.
Delearde. Abstillen 237.
Deléarde und C. Fontan.
arthritis deformans 264.
Déléarde und Repellin. Anasarka
ohne Albuminurie 366, 621.
Délégarde und Boon. Gefahren
der Opiumderivate 565.
Delfosse. Myeloide Leukämie 248.
565, 756.
Delherm und Laquerrière. Infan-
tile Poliomyelitis 248.
Jean Delma. Lumbalpunktion 566.
P. Delmas. Kongenitale Lungen-
tuberkulose 430.
J. Delmas. Lumbalpunktion beim
Neugeborenen 548, 739.
Paul und Jean Delmas. Sauerstoff-
Behandlung bei Scheintod 756.
Delore und Martin. Maligner Brust-
drüsentumor 775.
L. Delperier. Freiluftschulen 449.
Ch. E. O. Delphanque. Säuglings-
fürsorge in Lille 597.
Delrez. Seifeninjektion bei chi-
rurgischer Tuberkulose 453.
Demelin und A. Mouchet. Kon-
genitale seröse Halszyste 264.
K. Demjanenko. Verhalten des
Darmepithels 553.
G. Dencks. Chondrodystrophia foe-
talis 756.
Th. Deneke. Künstlicher Pneumo-
thorax 589.
W. Denis und Otto Folin. Kreatin-
ausscheidung 363, 554.
L. Dennemark und Stephan Engel.
bertragung des Kolostrums in
die Milch 747.
Dennett. Behandlung der Durch-
fälle bei künstlicher Ernährung
237 — Diätfehler nach dem
ersten Lebensjahr 659,
nenne: Säuglingsernährung
7.
Poly-
Namenverzeichnis. 885
Denny, Veeder und Kilduffe. Bak-
teriologie der akuten Darm-
erkrankungen 659.
J. Denys. Säuglingshygiene in
Rußland 231.
Derscheid- Delcourt. Knochenbrü-
chigkeit und kongenitale Hüft-
gelenkluxation 775.
Derscheid. Mediastinaldrüsentu-
berkulose 756.
Dervieux. Lebensfähigkeit der Neu-
geborenen 747.
E. Desbarrieres. Milch der Tou-
raine 76, 237
An Deschamps. Astasie-abasie
756.
M. Deschamps. Depopulation in
Frankreich 274, 597.
A. Deseoeudres. Intelligenzprüfun-
gen bei abnormen und zurück-
gebliebenen Kindern 248 — Prü-
fungen nach Binet und Simon 248.
M. F. Deseubes. Dysenterische
Enterocolitis 248.
Martlal-Marie-Franels Descubes.
Enterocolitis dysenteriformis
747.
M. Desculus. Eltero-Colitis dysen-
teriformis 553.
Hubert Deselaers. Situs viscerum
inversus totalis 589, 775.
P. Desfosses. Frakturen 775 —
Torticollis 264.
P. Desfosses und Mme. Burmann-
Oberg. Atmungsgymnastik 248.
Deshayes. Puériculture 784 —
Streptokokken Pyohämie 280.
P. Despèries. Bronchiektasie 566.
. H. Dessau. Erbrechen 237.
Ad. Dessauer. Myelitis haemor-
rhagica bei Meningitis cerebro-
spinalis epidemica 248.
Dessessartz, Jean-Jaques Rousseau
> J. Merklen. Säuglingspflege
Detante. Epidemie von aphtösem
Fieber 756.
G. R. Detré. Schicksal der Früh-
geborenen 747.
Alfred Deutsch. Defekthildungen
infolge amniotischer Verwach-
sungen 697.
Ernö Deutsch. Kinderheilkunde,
Hygiene und Kinderschutz 512
— Säuglingsfürsorgestellen,
Milchküchen in Budapest 597.
un Tuberkulose und Stillen
49.
Felix Deutsch. Funktionelle Nie-
renprüfung mittels Phenolsul-
fonphthalein 654.
E. Devaux. Steilschrift und Schräg-
schrift 233, 566.
Deveze. Tödliche Jodvergiftung
248.
G. Devimeux. Atrophie und Hyper-
trophie durch überhitzte Milch
und homogenisierte Milch 237
— Behandlung von Atrophie und
Hypertrophie mit überhitzter
und homogenisierter Milch 747.
F. M. R. Devouges. Kongenitale
Skoliose 589.
W. Dibhelt. Pathogenese der Ra-
chitis 29.
Diek. Dysenterie in Australien
338.
Dickes. Strahismus 566.
Hans Diefenbach. Familiärer Her-
maphroditismus 775.
Diefendorf. Psychische Symptome
bei akuter Chorea 566.
J. G. Del Diestro und C. Juarros.
Hysterie 252.
Dieterlen und Weber. Im Auswurf
Lungenkranker vorkommende
Tuberkelbazillen 675.
A. Dietrich. Kongenitale Tuberku-
lose 315, 348 —- Leitsătze für
Diphtheriebekämpfung 34.
Eduard Dietrich und Moritz Pistor.
Abnahme der Geburtenziffer in
Preußen 785.
A. Dietz. Reflexe bei Nephritis
und Urämie 566.
Dieulaïé und Audebert. Kompli-
zierte Hasenscharte 262.
Wilhelm Dill. Ectopia cordis pecto-
ralis 775.
Dintenfaß. Nachweis von intern
verabreichtem LU'rotropin 293.
A. Dingwall. Gastro-intestinale
Hämorrhagie 553, 747.
Th. Dippold. Fortgangsnote und
Turnnote 234.
M. Dirks. Beeinflussung der dia-
betischen Azidose 566.
Distaso. Darmfäulnis 610.
Eberhard W. Dittrich. Syphilis
und abnorme Entwicklung 248,
471.
Kurt Walther Dix. Körperliche
und geistige Entwicklung eines
Kindes 742.
Dixon. Ärztliche Aufsicht der
Schulkinder 742 — - Pennsyl-
vanische Arbeiten über Polio-
myelitis 10.
Dixon und Karsner. Epidemio-
logische und ätiologische Ar-
beiten über akute Poliomyelitis
10.
886
Dmitrenko. Pneumokokkenvakzine
bei Lungenentzündung 351.
E. Dôbeli. Atiologie und Patholo-
ie des Keuchhustens 566, 835,
36 — Verwendung van
Oniatenim Kindesalter 439.
Doberer. Epilepsieoperationen 187.
A. R. Dochez, P. F. Clark und
Simon Flexner. Experimentelle
. Affen-Poliomyelitis 7958.
A. R. Dochez, Franzis W. Peabody
und George Draper. Akute Polio-
myelitis 766. |
Dock und Harris. Schutzpocken-
impfung in den Schulen zu
St. Louis 234. |
Dodge. Spontane Nabelblutung
. 237.
J. de Toledo Dodsworth. Myositis
ossificans 584.
K. Dohi und Sh. Dohi. Klinik und
Atiologie der Impetigo conta-
giosa 723. ,
Döhle. Blutbefunde bei Scharlach
412 — Leukozyteneinschlüsse
bei Scharlach 248, 353.
Dolch. Erziehung zur Arbeit 234.
M. Doell. Schularztfrage und die
bayerischen Mittelschulen 234.
W. Dombrowski. Hefen in Milch
553.
Dominiei. Veränderungen der Na-
belschnur bei Syphilis 756.
Mae Donald. Ärztliche Aufsicht
der Schulkinder 742. |
H. Donath. Phytinum liquidum
. 231.
Doppels und Arthur Knik. Neu-
ritis cochlearis bei rezenter Lues
. nach Salvarsan 292.
C. Dopter. Mißerfolg der anti-
meningokokkischen Serotherapie
248.
Doering. Meningokokken im Ohr-
eiter 671.
W. A. N. Dorland. Intrauterine
Ophthalmia neonatorum 248,
566.
Dorlencourt und E. C. Aviragnet.
Neutralfettsäuren und Seifen im
Säuglingsstuhl 236. |
H. Dorlencourt, L. Bloch-Michel
und C. Aviragnet. Trockenmilch
in der Säuglingsernährung 161.
Dorlenceourt und J. Halle. Papulo-
tuberkulöses Bromexanthem
183, 623.
Dorleneourt und Sehreiber.
fluß der Hitze 660.
K. Doerner. Pathogenese der Tu-
berkulose 129.
Ein-
Namenverzeichnis.
Dornie und Daire. Milch 7G.
Dorr. Schulhygiene und Schulauf-
sicht 550.
Dosai-Revesz. Psychologie der mo-
ralisch verkommenen Kinder
807.
M. Dossin. Tuberkulose beim Säug-
ling 756
' Alva Doty. Cholera 339.
P. Doudon. Symphysenlösung bei
. traumatischer Verletzung des
Beckens 589.
Douriez. Kongenitale Atresie des
Anus 775 — Spina bifida 264.
Downing. Geistige Hygiene ab-
normer Kinder 566.
Doyle. Subnormales Kind in der
Schule 550.
Ew. Draeger. Assimilation und
- Verwertung von Kalkphosphat-
. präparaten 553.
Draper. Akute Poliomyelitis 521.
Draper, Flexner und Peabody.
Poliomyelitis 521.
George Draper und Francis W.
Peabody. Zerebrospinalflüssig-
keit und Blut bei Poliomyelitis
acuta 521, 566, 756. |
George Draper, Francis W. Pea-
body und A. R. Dochez. Akute
Poliomyelitis 766.
G. Drehmann. Coxa vara 321.
Douglas Drew. Hernien 264, 776.
H. Drey und E. Benjamin. Stick-
stoffansatz und Wachstum 394.
Dreyfuf. Serumtod und Anaphy-
. laxie 34.
Von Drigalski. Epidemiologie und
Bekämpfung der Diphtherie 687
833 — UÜbertragbare. Krank-
heiten in den Schulen 742.
Droogleever Fortuyn. Maul- und
Klauenseuche 732.
d, Drost. Nachweis genügend er-
hitzter Milch 747.
G. Drouineau. Schule für abnorme
Kinder 234
Dsershinsky und Koshewnikow.
Familiäre Myoklonie 792.
Dube. Gouttes de Lait 274.
Maurice Dubose. Störungen der
Antimeningokokken - Serothera-
pie 756.
Dubourg und Sabrazès. Anaemia
splenica, Hämolyse und Tuber-
kulose 582.
Dubousquet-Laborderie. Menschli-
che und tierische Diphtherie
796.
Dubousquet-Laborderie und Ed-
mond Barthélemy. Prophylaxe
Namenverzeichnis.
der Infektionskrankheiten durch
animale Vakzine 757.
W. Dubreuilh. Sarcomatose der
Haut 264, 589, 776.
L. Dubreuilh-Chambardel. Mißbil-
dung des Thorax 264.
M. Ducamp. Diphtherieserum bei
nicht diphtherischer Angina 566.
Peter Düek. Encephalocele poste-
rior 797.
D; Duckworth. Kongenitale Herz-
krankheit 566 — Krankheits-
bereitschaft 566.
E und Péchin. Steilschrif t
05
Dueros. Thalassotherapie 231.
Duerotoy. Hämorrhagie des Zen-
-tralnervensystems beim Neu-
geborenen 566.
J. Ducuing und G. Rigaud. Fraktur
des Metacarpus 264.
L. Dufour. Conférence nationale
des Gouttes de lait 597 —
Meningeale Zustände 757 —
Vakuolisation der Muskellasern
des Herzens 757.
Dufour und E. Weill. Scharlach-
angina 632
Duhot. Kongenitale Luxalion der
Kniescheihe 264.
Duker und Cornelia de Lange.
Einfluß des Thymus auf die
Entwicklung des Kindes 788.
R. Dulac. Kongenitale Tumoren
des Halses 589.
S. Dulitzky. Sarkom des Dünn-
darmes 642.
R. J. J. Dumas. Heine-Medinsche
Krankheit 566.
F. Dumstrey. Körperpflege des
Kindes 650.
J. Dunlop. Melaena neonatorum
553, 74
James Dunlose. Erythema nodo-
sum und Tuberkulose 723.
C. Dunn. Cyto-Diagnose der tuber-
kulösen Meningitis 435.
Dunn und Councilman. Myatonia
congenita 45.
Dünzelmann. Salvarsan und Neo-
salvarsan bei Lues congenita 383.
R. Duperié. Akute Tuberkulose
248 — Infektiöse Endocarditis
248, 566, 757 -- Multiple hypo-
dermische tuberkulöse Gummata
828.
Raoul Dupuy. Endocrine Extrakte
bei zurückgebliebenen Kindern
757 — Infantile Rückständig-
keit 248 — Zurückgebliebene
Kinder 757, 846.
887
d. Duran. Craniectomie bei Micro-
cephalus 265.
Durand. Säugling in Tunis 784.
D, ne: Erythema nodosum.
o `
723.
Durante. Fötale Peritonitis 589 —
Kongenitale Mvositis des Sterno-
Cleido-Mastoideus 566 — Tödli-
che Hämorrhagie der Leber beim
Neugeborenen 566.
Durante und Bonnaire. Entwick-
lungshemmung des Schädels 754
— Mikromelie 774.
Durham. Diphtherie 566 — Pflege
der Frühgeborenen 553.
M. Durif. Adenoide Vegetationen
248, 566.
M. Durif, J. Gaté und A. Sargnon.
Adenoide Vegetationen beim
Säugling 258, 582.
Duschinofi. Nachweis von Tuber-
kelbazillen im Blut 627.
Raoul Duthoit. Behandlung des
Keuchhustens mit Bordet-Gen-
gouschem Serum 757 — Bordet-
Gengousches Serum bei Keuch-
husten 835 — Serotherapie bei
Keuchhusten 248.
Dutoit. Familiäre amaurotische
Idiotie 793 — Scotts Emul-
sion bei Augenkranken 2.
A. Dutoit. Neuritis optica infec-
tiosa bei Masern, Scharlach,
Typhus abdominalis und In-
fluenza 566, 757 — Thymus-
forschung 548.
A. Duval. Kultur
550.
M. G. Duval. Tuberkulin 566.
M. Duvoir. Variolo-Vaccine 566.
A. I. Dworetzky. Dosierung von
Diphtherieserum 633.
M. A. Dvehno. Rumpel-Leedesches
Phänomen bei Scharlach 224.
Dyer. Rheumatismus bei Kindern
D66.
V. Dylnitz. Progressive Asystolie
bei primärer subakuter Myocar-
ditis 566.
A. L. Dynkin.
fehler 619.
S. Dzierzhowski. Aktive und pas-
sive Immunität gegen Diph-
therie 851.
Physische
Erworbener Herz-
Eastman. Chorea 757 — Magen-
verdauung und Erbrechen “der
Säuglinge 553.
Alexander C. Eastmän: Physiolo-
gie und Chemie der Magenver-
dauung 747.
888
P. J. Eaton. Diabetes mellitus 248.
Eaton. Verhältnis der Milch zur
allyemeinen Gesundheit 275.
Percival J. Eaton und E. B. Woods.
Diabetes mellitus 237, 567.
G. Eben. Herabsetzung der Diph-
theriemortalität 757.
A. Eber. Experimentelle Übertra-
gung der Tuberkulose 441 —
Tuberkelbazillen 441.
Otto Ebert. Nierensteine 589, 691,
776
Erieh Ebstein. Eunuchoidismus bei
Diabetes insipidus 844 — Hyper-
trichosis und Spina bifida oc-
culta 265, 589, 776, 806.
Echternach. Handbuch des ortho-
pädischen Schulturnens 418.
d. J. van Eck. Kuhmilch-Peroxy-
dase beim Erhitzen 76, 747.
Eckert. Grundriß der Kinderheil-
kunde 418 —. Polyserositis 757
— Diphtherietherapie 546.
F. Edelstein und H. Bahrdt. Eisen-
gehalt der Frauenmilch 74.
F. Edelstein und F. v. Czonka.
Eisengehalt der Kuhmilch 217.
F. Edelstein und L. Langstein.
Fisengehali der Frauen- und
Kuhmilch 661.
A. Eder. Diagnose und Therapie
der kongenitalen Nierendystopie
989.
Edgerton. Kinderlähmung 521.
F. H. Edgeworth. Familiäres Ödem
567
George H. Edington. Syphilis 757.
W. Edmond. Meningoencephalocele
265.
W. Edmunds. Milch und Thyreoidea
76
Effler. Kommunale lürsorgezen-
tralen 597.
d, Effront. Wirkung des bulgari-
schen Fermentes 76.
Franz Efising. Akardius 776.
H. E. Eggers und I.. Hektoen. Ex-
perimentelle Masern beim Af-
fen 37, 570.
Egis und Colley.
demie 344.
W. Eglofi. Deformitälen des ober-
ren lemurendes 589 — Läh-
mungen bei Spina bifida 59.
G. Ehrenberg. Schulz geven Tuber-
kulose 248 — Tuberkulose im
Kindesalter 567.
Walter Ehrhardt. Große Serum-
dosen bei Diphtherie 757.
Ehrhardt Primäre Tuberkulose der
Mundschleimhaut 348, 4359.
Diphthericepi-
mg 8 =
— ——. en EL a a nn m.
Namenverzeichnis.
Eicher. Akute puerperale Mastitis
657
97.
Eichloff. Erhitzte und rohe Milch
747.
K. Eilers. Kutane Tuberkulin-
De bei exsudativer Diathese
567.
R. Einhorn. Tetanusfälle 567.
v. Eiselsberg. Aus der Werkstatt
des Chirurgen 422.
van Eisselsteiin. Methoden der
. künstlichen Atmung 650.
D. M. Eisendraht. Kongenitale
Hydronephrose 265.
F. Elina. Serumbehandlung 567.
Ellenbeck. Hämolyse der Frauen-
milch 387.
Elliott. Säuglingsernährung 553.
G. Elmiger. Varizellen 567.
H. Elsner. Intoxikationserschei-
en nach Atropinanwenduns
567.
L. W. Ely. Gelenktuberkulose 453.
Emberg. Spasmophilie 567. .
A. G. Emery und Fr. G. Benedict.
Verbrennungswärme des Milch-
zuckerhydrals 76.
P. P. Eminet. Natürliche und
künstliche Säuglingser-
nährung 1 — Spezifische Blut-
plättchen 151.
Engel. Intrakutanreaktion 39 —
Internationales Paternitälspro-
zeßrecht 710 — Wirkung der
mechanischen Erschütte-
rung auf die Frauenmilch
378.
R. Engel ind M. Sénécgal. Appen-
dicilis 272.
Sigmund Engel. Grundfragen des
Kinderschutzes 415 — Grundriß
der Säuglingskunde 146.
Stephan Engel. Diagnose und Thera-
pieder Kindertuberkulose 445 —
Lokalisation der Säuglingspneu-
monie 407 — Säuglingspflege
647 — Topographie des Bron-
chialdrüsenbaumes 404.
St. Engel und d. Bauer. Differen-
zierung der Milcheiweißkörper
di.
St. Engel und A. Bode. Kolostral-
fett 76.
Stephan Engel und L. Dennemark.
Übertragung des Kolostrums in
die Milch 747.
St. Engel und H. Murschhauser.
EinfluB des Harnstoffes auf
Blut und Milch stillender Frauen
76 — Zusammensetzung der
Frauenmilch bei Nephritis 76.
Namenverzeichnis.
St. Engel und L. Turneau. Urin
von Brustkindern 76.
EEN Ursprung der Lepra
Guido Engelmann. Angeborener
au des Schulterblattes
F. England. Poliomyelitis
Hampshire 248.
English. Kinderernährung 237 —
Kindersterblichkeil 597.
D. E. English. Säuglingssterblich-
keit 784.
Ephraim. Ungiftige Schleimhaut-
anästhesie 282.
A. Epstein. Chirurgische Behand-
lung des Kryptorchismus 589.
Alois Epstein. Ohrringstechen 527.
S. Epstein. Plattfuß 237 — Polio-
myelitis anterior acuta 249.
F. Erkes. Kongenitale Thorax-
deformitälen 776.
A. Erlandsen. Bestimmung des
Tuberkulintiters nach Eller,
mann-Erkandsen 445,
P. Ernst. Angiomatosis der Haut,
Leber und Milz 776.
Ernst. Zahnuntersuchungen
Kieler Volksschulen 234.
P. Esch. Überempfindlichkeit bei
der Mutter 548.
Th. Eseherieh. Tuherkulintherapie
im Kindesalter 453.
x: R. Esehle. Ernährung und
Pflege 418,
Ch. Esmonet und E. Loeper. Fran-
zösischer Kongreß für intern?
Medizin 454.
Espenel. AbszeS 265.
Ad. d’Espine. Lobäre Pneumonie
567 —- Tuberkulose und Schule
742.
A. d’Espine und H. Mallet. Throm-
bose bei Diphtherie 567.
A. Eulenburg und T. Cohn. Infan-
tile progressive Muskeldystro-
phie 249.
Allan Eustis. Toxische Pathogene-
se des Bronchialasthmas 757.
Evans. Eingeweidewürmer 265.
J. H. Evans. Kongenitale Fissuren,
Fisteln und Dermoidzysten der
Nase 589.
Everall. Abdominaldiphtherie 345.
Everhard und Felker. Ernährung
‚junger Kinder 747.
A. Evrard. Intoxikation der Säug-
linge durch Mohnköpfe 249,
567.
Paul Ewald. Spina bifida occulta
776.
in
an
aD mE REN E a emm
889
René Fabian. Nierentumoren 776.
Fabre und Bourret. Salvarsanbe-
handlung der hereditären Sy-
philis 757.
Fahre und Jarricot. Hämaturie
beim Neugeborenen 757 — Miß-
bildung beider Hände bei Mutter
und Kind 589, 776. :
Fabre und Rhenter. Duodenalulkus
bei Melaena neonatorum 238,
589.
Fabrikant. Doppelseitige eitrige
Pleuritis 310.
Fage. Dacryozystitis beim Neu-
geborenen 265.
P. Fainitzki. Tuberkulose der Bin-
dehaut 453.
Fairbanks. Krankheiten
Schulkindern 604.
David Fairchild. Heredität der
Epilepsie 757.
C. J. A. Fairise. Latente Tuber-
kulose 249, 757.
H. L. Fales und F. H. Me Crudden.
Intestinaler Infantilismus 306.
A. Falk. Wirkung der Stauung auf
Tuberkulinreaktion und lokale
tuberkulöse Prozesse 567.
A. Fallas und Higguet. Operation
der adenoiden Vegetationen 266.
Ch. Fallot. Tuberkulintherapie bei
Lungentuberkulose 567.
A. Falquel. Koprologie 554.
W. Falta, Kriser und L. Zehner.
Behandlung der Leukämie mit
Thorium X 182.
W. Falta und G. Schwarz. Wachs-
tumsförderung durch Radium-
emanation 548.
Fanquez und Guinon. Darminva-
gination 777.
G. de Faria. Darmparasiten 265.
Farnarier. Ophthalmia neonato-
rum 758.
Farnell und Burnett. Läsion des
rechten Gehirnschenkels 758.
Farr. Kalorienwert der Nahrungs-
mittel 238.
Cl. B. Farr. Kalorischer Vergleichs-
wert verschiedener Nahrungs-
mittel 554. 5
W. Fatianoff. Statistik und Atio-
logie der Herzklappenfehler 567.
Faulas. Blasenstein 776.
M. Faulhaber. Röntgendiagnostik
der Magenkrankheiten 365.
Fauquez und Guinon. Darminva-
gination 266.
E. St. Faust. Kombinierte Wir-
kungen einiger Opiumalkaloide
822.
unter
890
Th. Fauvet. Tumoren des vierten
Ventrikels 589.
Favre. Künstliche Ernährung bei
armen Kindern 747.
Ch. Favre. Schädelfraktur 776.
W. E. Fay. Darmstôrungen 238.
E. Greaves Fearnsides. Telangie-
ectasie 569, 723.
Else Federn. Zehn Jahre Settle-
mentarbeit in Wien 597.
H.. Federsehmidt. Hygiene in den
Volksschulen Ansbachs 234.
Fedinsky. Antitoxindosen bei Diph-
therie 344.
Fedou. Masernepidemie 372, 724.
E. Feer. Ätiologie und Pathologie
des Keuchhustens 835 — Bron-
chiolitis und Bronchopneumonie
798 — Chloromfälle 776 —
Ekzem 567, 724 — Kutane und
konjunktivale Tuberkulinprobe
und Skrofulose 445 — Lehrbuch
der Kinderheilkunde 648 —
- Myatonia congenita Oppenheim
- 758 — Pirquetsche Reaklion 445.
Leopold Feilchenfeld. Hautreiz und
Windpocken 724.
D. Feiertag. Nabelschnurum-
schlingung 589.
Ad. Feldmann. Entstehung
Hasenscharten 589.
N. N. Felippoff. Chirurgische Ka-
suistik 227.
Felker und Everhard. Ernährung
junger Kinder 747.
J. Felländern. Eklampsie 76.
G. Fendler und C. Borkel. Alkohol-
Ion und Säureerad der Milch
der
K. Feri. Technik der Diazoreaktion
Ferrand. Lungentuberkulose 435.
Clémente Ferreia. Sistosches Phä-
nomen bei hereditärer Syphilis
516.
H G. Ferrer. Lleine-Medinsche
Krankheit 249.
V. Ferretti. Schädeltrauma ?65.
Ferrier. Kongenitale Malaria 758.
La Fetra. Verwendung des Salvar-
sans 823.
O. Fettick. Kontrolle des Vieh-
bestandes 76 — Pseudomonas
frararoidea Huß 76.
Feuchtwanger. Vorstellungstvpen
68.
Feullié und Marfan.
telle Jiachitis 181.
K. Feulner. Präventive Behand-
lune der Augeneilerune der Neu-
geborenen 567.
Exnerimen-
Namenverzeichnis.
Martina Fiehaeh. Kongenitale Pa-
tellarluxationen 776.
Fiedler und Nicoll. Mastoiditis mit.
allgemeiner Sepsis 670. ->
D. L. Field. Säuglingspflege 238.
Field. Schulzimmer 234.
R. Fievez. Behandlung der Jus
lingshvgiene 597 — Ernährungs
störuneen beim Säugling 734 —
Fehlerhafte Ernährung D54 —
Popularisierung von Gewichts-
kurven 735, 747 — Wasserdiät
bei Gastroenteritis 238, 734.
Ta GEES Thymushypertrophie
49.
Fife und Veeder. Stoffwechsel bei
Atrophie 554.
S. Figowska. Einfluß der Ernäh-
rungsstörungen auf die Säur-
linyssterblichkeit der Schweiz
597.
Fernandes Fiqueira. Heine-Medin-
sche Krankheit in Rio de Janeiro
206.
A. Filia. Ausscheidung von Harn-
säure durch die Milch 76. —
Autolytische Wirkung der Ge-
webe des Neugeborenen 238,
554 — Troteolytisches Ferment
im Säuglingsstuhl 238 — Ver-
teilung des Eisens in der Leber
231, 594.
Filiatrean. Infantile Diarrhôe 747.
H. Filippo und J. Polenaur. Physi-
kalisch-chemische Eigenschaften
der Milch SI,
Findlev. Gonorrhea 567.
L. Findlay. Systolischer Druck 231.
G. Fingerling. Einfluß kalk- und
phosphorsäurearmer Nahrung
auf die Milchsekretion 76 — Ein-
fluB von Phosnhorverhindungen
auf die Milchsekretion 554 —
Einfluß von Reizstoffen auf die
Milchsekretion 76 — Verwer-
tung des Eiweißes durch Saug-
Kälber 77 — Verwertung von
Phosphorverbindungen 77.
G. Finizio. Magenverdauung der
Fette 77 — Bordet-Gengouscher
Bazillus bei Keurhhusten 346.
Finkbeiner. Kretinenfrage 639 —
Neandermerkmale bei Kretinen
46.
H. Finkelstein. Behandlung des
Säuelinesekzems mit molken-
armer Milch 20, 554 — Diäte-
tische Behandlung des Säuglings-
ekzems 724.
S. Finkelstein. Resorptionsarbeit
des Darmes 554.
Namenverzeichnis.
H. Finkelstein und L. F. Meyer.
Ernährung mit Eiweißmilch 77.
G. Fiore. Hirntuberkel 435
Klinisch und anatomisch ge-
heilter Hirntuberkel 439 — Phy-
siopathologie der Thymusdrüse
14 — Schädelperkussion 548 —
Symptomatologie des zerebralen
Tumors 46 Traumatischer
zerebellärer Abszeß 49.
G. Fiore und M. Franchetti. Thy-
musinvolution 13.
Firth. Erbliches Fehlen der Pa-
tellen und Deformität der Nägel
640 — Fehlen der Patella 265.
A. C D. Firth. Enuresis und
Schilddrüsenextrakt 567.
L. Fisahn. Xanthoma tuberosum
multiplex 589.
Fisch. Homogenisierte Milch
den Tropen 554.
R. Fisch. Säuglingsernährung in
den Tropen durch homogeni-
sierte Milch 747.
Fischer. Behandlung des Schar-
lachs 758.
Bernh. Fiseher. Darminfektion und
Lungentuberkulose 439.
B. Fischer. Mißbildungen des Her-
zens und der großen Gefäße 62.
G. Fischer. Hygiene der Milch 275.
Herwart Fischer. Mißbildungen
beim Fötus 776.
Martin H. Fischer. Nephritis 518 —
Maul- und Klauenseuche 567,
24
En
`
in
724.
Philipp Fischer. Wasserstoffsuper-
oxydlösungen 655.
W. Fischer. Angeborene allgemeine
Wassersucht 776.
Fischer und Kleine. Verbreitung
- der Schlafkrankheit 357.
Fischl. Keuchhusten 346.
R. Fischl. Erzeugung von Albu-
minurie und Nephritis 567 —
Masernexanthem 758 Ra-
chitis 616 — Scharlach 758 —
Scharlachfragen 249, 312.
Fiser. Inguinalhernie 265.
C. Fisher und V. D. Lespinasse.
Hämorrhagie eines Neugebore-
nen 239.
D. C. L. Fitzwilliams. Kongenita-
les Fehlen der Musculi practo-
rales 265 — Syphilitische Kno-
chenerkrankungen 758
€. = anne Dunean. Syphilis
J. Flaig. Alkohol und Schule 742.
M. Flamini. Stuhluntersuchung
238.
891
Flandin und Achard. Anaphylak-
tischer Choc 739.
Ch. Flandrin und Ch. Achard.
pou beim Saugung 243, 560,
75
E. Flatau und W. Sterling. Pro-
DESS Torsionsspasmus 249,
79
Fleischer. Salvarsan bei Iymphati-
scher Ophthalmie 2.
K. Flessa. Gehäuftes Auftreten
von akut entzündlichen Herz-
erkrankungen 567.
Fleming, Cowan und Kennedy.
Herzblock bei Infektionskrank-
heiten 311 — Wirkung von Sal-
varsan auf das Auge 2.
Karl Flessa. Gehäuftes Auftreten
von akut entzündlichen Herz-
erkrankungen 249.
Fleteher. Sprachdefekte 249.
John M. Fletcher. Sprachfehler bei
Kindern 471.
E. Fleurent und L. Lévi. Milch 77.
Maurice de Fleury. Säuglingsfür-
sorge 784.
Flexner. Influenzameningitis 350
— Poliomyelitis 11.
D. Flexner. Poliomyelitisepidemie
567
Simon Flexner. Epidemische Po-
liomyelitis 249, 758 — Experi-
mentelle Poliomyelitis 758
Influenza-Meningitis und Serum
967.
Flexner und Clark. Epidemische
Poliomyelitis 11.
Simon Flexner, P. F. Clark und
A. R. Dochez. Experimentelle
Affen-Poliomyelitis 758.
Flexner, Peabody und Draper. Po-
liomyelitis 521.
Flinker. Kontaktinfektion desKre-
tinismus 788 — Körperpropor-
tionen der Kretinen 788.
Florentin. Säuglingsfürsorge
Lothringen 275.
Ernst Flügge. Ursache der Som-
mersterblichkeit 785.
Ferdinand Flury. Chemie und To-
xikologie der Askariden 249,
P
in
58.
K. FluB und G. Nobl. Intrakutan-
reaktion bei Syphilis 176.
E. Foisy. Radiotherapie der tuber-
kulösen Drüsenerkrankungen
758.
Folin und Denis. Kreatin im Kin-
derharn 363.
Otto Folin und W. Denis. Kreatin-
ausscheidung 554.
892
L. Follasson. Knochenwachstum
548. |
C. Fontan und Deléarde.
arthritis deformans 264.
J. G. Forbes. Poliomyelitis an-
terior acuta 249.
D. Forbes und H. P. Newsholme.
Mempbranose Rhinitis 310, 567.
Forell. Gehäuftes Auftreten von
akut entzündlichen Herzerkran-
kungen 32.
O. Förster. Behandlung spatischer
Lähmungen 329.
Forster. Abtötung von Tuberkel-
bazillen durch Erhitzung 441.
David Forsyth. Diagnose von
Rückenmarkserkrankungen 758.
Fort. Schulkinder auf dem Lande
Poly-
550.
C. P. Fothergill. I’raktur beim
Neugeborenen 265.
Fotheringham. Primäre Pyelitis
265
M. Foucault. Kardio-vaskuläre
Störungen bei akuter Nephritis
267.
Foüchet. Hemophilie 568.
Foüquet. Angina Ludovici 590.
Fowler. Appendizitis 670,
R. Foy. Behandlung der Ozäna
590,
P. Fragenheim. Ostitis
590.
Fr. Fraley. Kalorischer Wert von
„Percentic‘‘-Mischungen 554. —
Berechnungsmethode zur Kalo-
rienbestimmung 238.
R. Français. Akute Osteomyelitis
des Oberkiefers 228, 590,
M. Franchetti und G. Fiore. Thy-
musinvolution 13.
C. Francioni und G. Menabuoni.
Wassermannsche Reaktion 758.
G. de Francisco. Cephalocele und
Spina bifida 265.
M. François. Atmungsgeräusche
bei den Lungenspitzen 568.
Françon und Lesué. Erysipel beim
Neugeborenen 762.
Paul Frangenheim. Angeborene Sy-
stemerkrankungen des Skelelts
590, 776 — Ostitis fibrosa 265,
776.
A. Frank. Diphlheriebekämpfung
in Schulen 758.
F. Frank. Mors thvmica 568.
Robert T. Frank. F.xperimentelle
Milchauslösung 7-47.
R. T. Frank und A. Unger.
Wachstum der Brustdrüse 554.
Georg Franke. Coxa valga 776.
fibrosa
Namenverzeichnis.
Kurt Franke. Schulhygiene in Ja-
pan 742.
Fraenkel. Dysbasia lordotica pro-
gressiva 643.
B. Fränkel. Tuberkulose und Le-
bensalter 429 Tuberkelose-
mortalität in Preußen 429.
E. Fränkel. Kongenitale Knochen-
syphilis 221.
R. Frankenberg. Hereditärer Ny-
stagmus 568.
K. Frankhauser. Geschwisterpsy-
chosen 568, 818.
Fraser. Influenza 350.
John Fraser. Verhältnis humaner
und boviner Tuberkelbazillen
bei Knochen- und Gelenktuber-
kulose 758.
K. Franz. Lichtprüfung in Schulen
551. — Stillen der Wöchnerin-
nen 17. |
R. G. Freeman. Gesundheitspflege
der Schulkinder 234.
Freeman. Intestinaler Infantilis-
mus 27.
Fredet, Hypertrophische Pylorus-
stenose 747.
Walter Frei. Praktische Milch-
untersuchung 747.
Merigot de Freigny und Meslay.
.Zerebraler Rheumatismus 758.
Fremantle. Abnahme der Gebur-
tenzahl 647.
French. Mediastinale Ursachen für
chronischen Husten 309.
Walter Frensdorf. Kasuistik und
Pathogenese der kongenitalen
Gallengangsatresien 590, 776.
0. Frese. Erkrankung der Mund-
und Rachenschleimhaut 281,
Freund. Infektion mit Bacillus
Paratyphi B. 683 — Pankreas-
komplikationen bei Parotitis
epidemica 355.
W. Freund. Einwirkung von Ozon
auf Milch und Molkereiprodukte
27:
H. Freund und E. Grafe. Experi-
mentelles Kochsalzfieber 554.
R. S. Frew. Acetonurie bei Kin-
dern 238, 554 — Karzinom der
Nebenniere 265.
H. Frev. Gehör der Schulkinder
551.
P. Frèze. Tuberkulinbehandlung
der Tuberkulose der Harnwege
568.
Ragnar Friberger. Arhythmie bei
gesunden Kindern 620.
W. Friek. Angeborene Pektoralis-
defekte 590.
Namenverzeichnis.
Friedberger und Langer. Stoma-
chale Kochsalzzufuhr bei Ana-
phylaxie 822.
M. Friedemann. Atlas für Kranken-
pflegerinnen 519.
an Friedenthal. Wachstum 554,
740.
H. Friedenthal und H. Lachs. Be-
nun des Eisens auf kolo-
rimetrischem Wege 79.
W. Friederici. Hochschule und
Hilfsschullehrer 742.
K. Friedjung. Bronchialdrüsen-
tuberkulose mit Tumor cerebri-
199.
d. aa Mung: Habitus tuberculosus
se K. Friedjung. Kindliche
Onanie 638.
Friedlander und Greenebaum. Ein-
fluß der Nahrung auf die Darm-
flora 738.
M. Friedmann. Nichtepileptische
Absenzen 758, 800.
Friedrich. Hämoglobinnährböden
für Cholera 339.
Johannes Fries. Isolierte Erregbar-
keitsstörung des Ventrikels bei
Diphtherie 758.
K. A. E. Fried und I. Jundell.
Anstrengungsalbuminurie 366.
Frisch. Formamintwirkung 458.
A. Fritschi. Behandlung der Kom-
plikationen des Scharlachs mit
Antistreptokokkenserum 568.
Alexander Fritz. Hirschsprungsche
Krankheit 376.
A. Fritz. Poliomyelitis acuta 758.
Froelich. Blasenektopie 265, 758 —
Coxa vara 776 — Infantiler
Skorbut 362 — Operation der
Spina bifida 265 — Osteitis
fibrosa 265.
Th. Frölich. Infantiler Skorbut 554.
Frölich und Holst. Experimenteller
Skorbut 360.
C. Fromaget. Quecksilberbehand-
lung bei hereditärer syphiliti-
scher Keratitis 249.
Fromme. Behandlung der weibli-
chen 'Gonorrhöe 689.
Frommholz. Prophylaktische Ein-
träufelung in die Augen Neu-
geborener 249.
H. Fromont. Symptome von Schar-
lach 758.
Emil Fröschels. Hör- und Sprach-
störungen beim Kretinismus 293,
568 — Taubstummheit und Hör-
stummheit 293 — Nervôse
Sprachstörungen 195.
893
Conway A. Frost. Milch eklampti-
scher Mütter 238, 554.
Frost und Anderson. Abortivfälle
von Poliomyelitis 752.
A. Frouin. Milch 77.
A. Fruhinsholz und K. Wallich.
Schicksal der Frühgeborenen
243, 560.
R. Frühwald. Infektiosität des Blu-
tes Syphilitischer 176.
A. Fuchs. Behandlung mit hohen
Tuberkulindosen 453.
Arno Fuchs. Hilfsschulfragen 823.
Ferdinand Fuchs. Osteogenesis im-
perfecta 568, 759.
Fuchs und Neubauer.
Tuberkulindosen 349.
E. Fuld. Magenfermentproben 77.
F. Fulpius. Blutuntersuchung bei
Tuberkulose 568.
A. Funaro und L. Musante. Milch
Niedrige
A. Funk und W. Autemrieth.
Kolorimetrische Bestimmung
des Milchzuckers 74.
Fürst. Experimenteller
361.
Fürstenheim. Beurteilung des Gei-
steszustandes jugendlicher An-
geklagter 814 — Gesetzliche
Fürsorge für geistig schwäch-
liche und kränkliche Kinder
812.
W. Fürstenheim. Wechselwirkung
zwischen kôrperlicher und gei-
stiger Schwäche 759.
Otto v. Fürth. Gewebechemie 333.
H. Fürth. Lehrerlasten und Leh-
rerlohn 234.
Vincenzo Fusco.
Kindheit 568.
Heinrich Fuß. Lactobacilline 359.
K. Fuyinami. Pylorospasmus 568.
E. Gaehon. Werlhofsche Krank-
heit 238, 554.
E. Gagnoni. Malaria 249, 568.
Ernesto Gaing. Tödliche Darm-
zn bei Anchylostomiasis
759.
E. Galewsky. Erythrodermia con-
genitalis ichthyosiformis 724.
A.Galisch. Versorgungstickhusten-
kranker Kinder 689.
P. EE Kongenitale Cyanose
265
Skorbut
Malaria in der
A. Galliot. Behandlung der Albu-
minurien 249, 568.
Gallus. Sammelreferat über die
deutsche ophthalmologischeLite-
ratur 1,
894
Jean Galup. Arthritismus eine
anaphylaktische Diathese 759.
M. I. Gamrat-Kurek. Paraphimose
642.
N. Ganeff. Angeborene Stenose
und Atresie der Aorta 590. , `
Ganghoiner und Sehleißner. Still-
stuben und Stillkrippen 192, 597.
Gardère, G. Mouriquand und E.
Weil. Nierentumor 596.
Gardère und Weill. Duodenalulcus
273, 596, 783 — Hypertrophi-
sche Pylorussteriose 243, 560 —
Kopliksche Flecken 586 — Me-
ningitis cerebrospinalis 261 —
Pleuraergüsse 773 — Viscosität
des Blutes 741.
L. Gargane. Nahrungsmenge beim
Säugling 554.
Ch. Garin. Enteritis durch Tricho-
zephalus 568.
R. Garipuy. Ernährung des Kindes
C. Garmier. Höhe und Pulsfrequenz
L. Garnier. Einfluß von Natrium-
Bichromat auf Milch 77.
M. Garnier. Zwerg- und Riesen-
wuchs 265. de
E. E. Gartje. EinfluB der Fleisch-
nahrung auf Nervensystem 213.
G. Garzia. Brom natrium und Spas-
mophilie 568.
Gasne. Madelungsche Krankheit
265 — Traumatische Trennung
der Schädelnähte 590.
A. Galceran Gaspar. Angeborene
Blindheit 568.
Gassier und H. Barbier. Heredi-
târe Syphilis des Zentralnerven-
systems 176 — Nervôüse Er-
scheinungen der Erbsyphilis 626.
Gassot. Vals Wasser bei Gastro-
enteritis 238.
M. Gastaldi. Ungleichheit des Vo-
lumens der Niere 590.
J. Gate. M. Durif und A. Sargnon.
Adenoide Vegetation 258, 582.
Gaethgens, Brückner und Hans
Vogt. Bakteriologie der Res-
pirationserkrankungen 843.
Gaucher. Diagnose der tertiären
hereditären Syphilis 265 — Dia-
gnose der hereditären Syphilis
759.
L. Gaucher. Milch 77— Tertiäre
hereditäre Syphilis 249 — Ter-
tiäre hereditäre Syphilis von
Gehirn und Tiückenmark 265.
Gaucher, Gougerot und Guggen-
heim. Ak«uirierte Syphilis 568.
Namenverzeichnis.
Gaugele. Subkutane Arthrodese-
325.
E. Gaujoux. Aphthöse Munder-
krankungen 568, 759 — Be-
handlung der Meningokokken-
Zerebrospinalmeningitis 515 —
Kinderlähmung 568.
Gaujoux und Maillet. Polyviscerale
Tuberkulose 435.
A. Gaullieur L’Hardy. Behandlung
von Scharlach und Masern nach
Milne 249.
A. Gaus. Verletzungen der Kinder
bei Extraktionen 590.
E. L. Gautier. Diphtherie im
-Hopital Trousseau 568.
Pierre Gautier. Scharlach 686.
759.
H. Gauvain. Konservative Be-
handlungdertuberkulösen Krüp-
pel 453.
Gavin. Angeborene hypertro-
phische Pylorusstenose 554.
R. Gayrand. Krebs in den ersten
zwanzig Lebensjahren 590 —
Krebs im Jugendalter 265.
A. Gazeau. Masern und Tuberku-
lose 568.
Hans Geber. Favus bei Neugebo-
renen 724 — Idiopathisches
Erythem 724.
E. Geiser. Skleroedema neona-
torum 526, 759.
M. Gelbart. Einfluß der Digitalis
auf frisch entstandene Klappen-
fehler 568.
en Diabetes mellitus 238,
249.
G. Gendron. Akute Lungentuber-
kulose 249 — Erkrankung der
Mediastinaldrüse 590 — Me-
diastinaldrüsenerkrankung 249,
776.
Gendron und Guinon. Infektiôser
Ikterus 570.
Gendron und Netter. Zerebrospinal-
flüssigkeit bei tuberkulöser Me-
ningitis 442.
G. Genersich. Gonokokkeninfek-
_ tion bei Säuglingen 249.
Genet und Palasse. Augengangrän
249.
Génévrier. Pyloruserkrankung 238
— Pylorospasmus 359,
A. Georgeseu. Leukozyten bei
Scharlach 249.
Georgi. Unentgeltliche Geburts-
hilfe in Zürich 597.
B. A. Georgiewsky. Hausinfektio-
nen in Kinderkrankenhäusern
223:
Namenverzeichnis,
V. Georgiewsky. Infektiôses Odem
beim Säugling 250, 568.
M. Gérard. Urethralsteine 265.
A. Gergeli. Kongenitale Tuberku-
lose 430.
D. Gerhardt. Beeinflussung chroni-
scher Erkrankungen durch inter-
nase Infektionskrankheiten
40.
Gernsheim. Juvenile Muskelatro-
phie 64 — Generalisierte Angio-
matose 204.
Geronné.
671.
H, J. Gerstenberger und H. D.
Haskins Kalkstoffwechsel und
Tetanie 555.
Gertz. Angeborene tolale Farben-
blindheit 2 — Zentrales Sehen
bei angeborener totaler Farben-
blindheit und Zentralskotome 2.
Geszti. Im Körper produziertes
Tuberkulin 441.
Gewin. Malztropon 164,
R. Gezes und U. L. Torrini. Lepto-
thrix buccalis 250.
E. Gheorghin. Scheintod 568.
R. Ghys. Scharlachnephritis 568.
A. Giannelli. Friedrichsches Syn-
drom 568.
Gibson. Asthmabehandlung 250.
C. L. Gibson. Nierenruptur 590,
776
76.
V. Gielezynski. Emphysema pleu-
rale, mediastinale und subcuta-
neum bei Bronchopneumonie
568, 669. |
Gierlich. Infantile hemiplegische
Lähmung 569.
Gigon. Stoffwechsel bei Myxödem
785.
Wilhelm Gilbert. Angeborener To-
talstar und Netzhautanomalien
759 — Cataracta congenita 2 —
Pathogenese der Cataracta con-
genita totalis 759.
-E. Giliberti. Physiologie und Phy-
siopathologie der Thymus 231.
E. Gillespie. Akuter Appendix 776.
Gilruth. Bazillus lactis aerogenes
77.
E. J. Gindes und M. S. Mendel-
son. Pirquetsche Reaktion 759.
E. Ginestous. Externe Ophthalmo-
plegie 250.
Ginestous und Campana. Kongeni-
taler Cataract und Hydrozepha-
lus 250.
Ginzberg. Kryptophthalmus 2.
Siegmund Ginsberg und Paul Cohn.
Pseudotumor der Iris 776.
Pneumokokkenserum `
895
E. Ginsburg. 100 Fälle kruppöser
Pneumonie 569.
J. Ginzburg. Pathogenese
Kryptophthalmus 777.
M. Gioseffi. Kinderlähmung 569.
A. Girard. Behandlung der Ma-
sern-Laryngitis 569.
Girard-Mangin. Asthma 759.
L. Girard und L. Rivet. Kongeni-
tale Mißbildung des Zirkulations-
apparates der Lunge 781.
Fr. St. Birons, M. Richet Fils und
G. Laroche. Anaphylaxie bei
Milchernährung 79.
J. C. Gittings. Pylorusstenose 554.
Wilh. Glaser. Kasuistik der Ichthy-
osis congenita 569.
H. Wilh. Glasewald. Verdoppelung
des Körpergewichtes 554.
Glazebrook. Säuglingsernährung
747. à :
A. Glegg und W. Tuxford. Ge-
wichts- und Längenwachstum
englischer Kinder 236.
Gustav Gleim. Kindliche Schild-
drüse 740.
E. J. Glinder. Salvarsan 223.
Glogau. Nase, Rachen und Ohr
bei zurückbleibenden Kindern
250 — Zustand von Nase,
Rachen und Ohr bei abnormer
Entwicklung 471.
Glüh. Hydrozephalie 777.
O. Gluth. Kontrolle des Viehbe-
standes 77.
E. Giynn und M. Philips. Spiro-
chaete pallida 257.
E. Goebels. Mißbildung des fötalen
Urogenitalsystems und des un-
teren Darmabschnittes 590.
H. Goeckel. Bewertung des unge-
borenen Kindes 548.
H. H. Goddard. Größe und Ge-
wicht schwachsinniger Kinder
551, 740 — Körperlänge und
Gewicht schwachsinniger Kin-
der 555.
Goddard und Hill. Intelligenzprü-
fung nach Binet 808.
C. Goedhart. Chronische Vulvo-
vaginitis 168.
P. Godin. Bedeutung der Pubertät
231 — Veränderungen der Kör-
perproportionen 231.
O. St. J. Gogarty. Schulärztliche
- Inspektion in Irland 234.
Goldberg. Torticollis 777.
Joseph Goldberg und John F.
Anderseu. Masern 723 — An-
steckungsfähigkeit der Masern
561 — Infektiosität des Blutes
des
896
bei Masern 244 — Masern 684 —
Maserngift in Nasen- und Mund-
sekret 355 — Masernvirus 569 —
Masernvirus im Mund- und Na-
senschleim 250.
J. Golding. Milch 77.
A. Goldreich. Beziehung der Ku-
bitaldrüsen zur hereditären Lues
705 — Diagnostik der latenten
Lues hereditaria 529 — Narben
bei latenter Lues hereditaria 699.
H. Goldszmit. Sonntag des Arztes
853 — Technik der Untersu-
chung der Säuglinge 854.
Goldthwait. Krankheiten
Schulkindern 604.
A. Goleseeano. Sehen bei Kindern
250.
A. Gombert. Hygiene und Erzie-
hung 551.
B. Gomperz, C. Hochsinger und
R. Neurath. Festschrift für M.
Kassowitz 857.
A. Gonget. Experimenteller Schar-
lach 632.
Gonnet. Meningitis
435.
Gonzony. Spirochäten 357.
Goodale. Anginaepidemie in Boston
34.
Alexander Goodall. Akute Myelo-
zythämie mit Osteosklerose 759.
H. Goodall. Behandlung der Lun-
gentuberkulose 454 — Serum-
behandlung der Diphtherie 345.
F. Goeppert. "Behandlung der aku-
ten spastischen Bronchitis 618
— Sammelreierat über Arbeiten
aus der rhinologischen Literatur
279 — Ventilverschluß des Dick-
darms 376.
L. Gordon. Blutdruck bei akuter
Nephritis 569.
H. Gordon-Salkind. Gonorrhöe 569.
Göring. Gesetzlicher Schutz der
Jugendlichen 814 — Vorent-
wurf zum deutschen Strafgesetz-
buch 814.
Göring und Plaut. Kinder und
Ehegatten von Paralytikern 818.
Goerlitz. Salvarsan und Neuro-
recidiv 2.
E. Gorovenko. Maltafieber beim
Kind 250, 569.
E. Gorter. Eiweißmilch 747 —
Epidemiologie der Heine-Medin-
schen Krankheit 503 — Exsuda-
unter
tuberculosa
live Diathese, Lymphatismus
und Skrofulose 435.
A. M. Gossage. Rheumalismus
069, 634, 759.
Namenverzeichnis.
A. Gottstein. Epidemiologie der
Diphtherie 569, 759.
Th. Goett. Assoziationsversuch 458
— Bewertung des Asso-
zialionsversuches 59 —
Kindliche Psychopathie 250 —
Psychogene Akinesie 371.
Th. Goett und J. Rosenthal. Rönt-
enkymographie 655.
Erich Goetze. Masernexanthem u.
Masernübertragung 464, 724.
Gôtzky. Telanus neonatorum 839.
J. Gougelet. Meningeale Tuberku-
loseepisoden 250.
Gougelet und Barbier. Meningeale
tuberkulöse Episode 373.
Gougerot, Gaucher und Guggen-
heim. Akquirierte Syphilis 568.
H._ Gougerot und G. Laroche.
Ätiologie und Pathogenese der
Hauttuberkulide 569.
D. Goulefi. Serumkrankheit 569.
Gould und Clemens. Eitrige Zere-
brospinalmeningitis 350.
H. Gouralska. Serumkrankheit und
Chlorkalzium 569.
F. Gourand. Tuberkulintherapie
beim Kind 454.
J. Gourdon. Kongenitale Skoliose
590 — Orthopädische Aufsicht.
über Schulkinder in Bordeaux
742 — Orthopädische Klinik
in Bordeaux 265.
Goussis.Purpura haemorrhagica 29.
. P. Me Gowan und W. M. Taylor.
Epidemische Conjunctivitis 569.
C. Grabow. Tetanie 569.
E. Grabs. Meningitis serosa 569.
H. Gradi. Perkussion der Lungen-
spitzen 569.
Gräf. Giftbildung in Diphtherie-
bazillenkulturen 759.
Raoul Graf. Kongenitaler Prolaps
265, 777.
W. Graf. Atresia auris congenita
mit Mikrotie 590.
Grafe. Paroxysmale HAMOBIORI
nurie 250.
E. Grafe und H. Freund. Spor:
mentelles Kochsalzfieber 554.
Ernst Gräfenberg. Anaphylakti-
sche Beziehungen zwischen Mut-
ter und Kind während der
Schwangerschaft 740.
Graham, Campbell. Bazilläre Dys-
enterie 682.
Evarts A. Graham. Hämorrhagi-
sche Erkrankungen der Neu-
geborenen 307.
E. E. Graham. Pertussis-Vakzine
250. |
Namenverzeichnis.
Graham. Pathogenese der hämor-
rhagischen Erkrankungen des
Neugeborenen 613 — Pylorus-
stenose bei älteren Kindern 27 —
Vakzinebehandlung des Keuch-
hustens 169.
E. Grahaud. Hypophysäres Syn-
drom 569.
Granjux. Abnorme Kinder 250 —
Tuberkulosebekämpfung in Bel-
gien 250.
L. Grand-Clement und Rollet. Sy-
philitischer Schanker des Augen-
lides 258.
Grasemann. Arbeitnehmer und
Lohnbeschlagnahme 710.
Grasemann und Weygandt. Be-
rufsvormundschaft und geistig
Minderwertige 710.
Grassi. Aufzuchtsmenge in den
bayrischen Bezirksämtern 597.
S. v. Gratkowski. Sophol-Prophy-
laxe und Ophthalmoblenorrhöe
der Neugeborenen 569.
Fr. Graetz. Beziehungen zwischen
Milch, Kolostrum und Blut-
serum des Rindes 77.
J. F. N. Graveline. Kinesitherapie
und Lähmung 569.
Graves. Scapula scaphoidea 818.
Gravier. Geburtsgewicht von5300g
555
99.
L. Gravier und R. Rendu. Entwick-
lungshemmung der Tibia 270.
Gravier und Voron. Klumpfuß 783
— Polyodactylie 783.
C. M. Greco. Magenverdauung
beim Säugling 77.
rel: Poliomyelitis anterior acuta
l
Green, Robert und J. B. Swift.
Hämorrhagische Erkrankungen
der Neugeborenen 241,
Greene. Entfernung der Adenoide
bei Masern 777.
Greenebaum und Friedländer. Ein-
fluB der Nahrung auf die Darm-
flora 738.
Greenfield-Sluder. Tonsillektomie
mittels Guillotine 281.
Greenwald. Poliomyelitis 521.
Leonhard und Alexander Gregor.
Epidemie akuter Poliomyelitis
in Cornwall 569.
A. Gregor und O. L. Hopper. Polio-
myelitisepidemie in Cornwall
251
David M. Greig. Angeborener
Schulterblatthochstand 265 —
Kongenitaler Defekt des chon-
drosternalen Abschnittes des
897
Pectoralis major 777 — Tumor
der fronto-nasalen Region 590.
Hans Grenacher Thymusstenose
777.
H. Grenet und L. Guinon. Menin-
itis durch Meningokokken und
uberkelbazillen 251, 435.
H. one und P. Loubet. Chorea
7
O. Grenness. Norwegische Volks-
schulen 234.
E. Gressot. Hämophilie 759.
Paul Greven. Blenorrhoea neona-
torum 759.
Griffin. Behandlung der Peroneus-
lähmung nach Poliomyelitis 11.
Griffith. Abdominaltyphus 683.
d. P. C. Griffith. Duodenalulcus
265 — Scharlachrezidive ‘250.
J. C. P. Griffith und W. G. Spiller.
Amyotonia congenita 250.
Griffiths und D. F. Ridell. Schar-
lach 280.
C. A. Griffiths, W. Sheen und
H. A. Schölberg. Sarkom der
Thymus 272.
Grigorin und Aschner. Wirkung
von Plazenta, Fötus und Keim-
au auf die Milchsekretion 74,
56.
W. Grimmer. Sammelreferat über
Milchwissenschaft und Molkerei-
praxis 73 — Katalase 77 —
Milchperoxydase 77, 747.
M. Griolet. Meningeale Hämorrha-
gie 777.
P. Grisel. Darminvagination 590.
L. Grisen. Tuberkulinbehandlung
und Tuberkulinreaktion 569.
H. de Groat und G. W. Wende.
Dermatitis vegetans 261.
Franz M. Groedel. Erkrankungen
des Zirkulationsapparates 524.
M. H. J. Groenendyk. und R. A.
Tange. Osteogenesis imperfecta
771, 848.
Helga Grönvall. Reduzierende Kör-
per im Harne der Wöchnerinnen
238.
A. de Groot. Diphtherie und Ba-
zillenträger 569.
Joseph Grosgeorge. Epidemische
Poliomyelitis in Anjou 569.
G. F. Groß. Poliomyelitis anterior
acuta in South-West-Norfolk
570.
Grossard und Kauffmann. Adenek-
tomie 266 — Komplikationen
der Adenektomie 280, 590.
H. Grossenbacher. Funktion der
Milz 548.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 61
898
P. Grosser. Bewertung des Albu-
mingehaltes der Frauenmilch 77
— Eiweißmilch 77 — Exstirpa-
tion der Milz bei Bantischer
Krankheit 512 — Organische
Phosphorverbindungen 205.
Großmann. Einteilung defekter
Kinder 250 — Zurückbleiben u.
Imbezillität 250.
B. Großmann und K. v. Müllern.
Primärerkrankungen der hä-
matopoetischen Organe 28.
E. Großmann. Förstersche Opera-
tion 65.
F. Großmann. Diätetik und Thera-
pie des Scharlachs 250.
M. Großmann. Nasales Asthma
280.
Maximilian P. E. Großmann. Rück-
ständige oder schwachsinnige
Kinder 471.
Grulee. Diätetische
der Säuglingstetanie 184,
— Eiweißmilch 238 — Ge-
brauch und Mißbrauch der
Kohlehydrate 555 — Obstipa-
tion der Säuglinge 748 — Ver-
hältnis der Nebenschilddrüsen
zur Säuglingstetanie 759.
Grulee und Ruhlig. Wirkung des
Natriumbenzoats auf künstlich
genährle Kinder 238.
O. Grumbach. Parotilis epidemica
und Erkrankungen des Auges
570.
Grunberg. Hereditär-luetisch er-
krankte Gehörorgane 292.
Wladimir Grunberg. Heredität und
Tuberkulose 759.
Grune. Behandlung der Unter-
schenkelschaftbrüche 323.
0O. Grüner und Fr. Hamburger.
Tuberkuloseinfektion 441.
B. Grünfelder. Magengeschwüre
durch Kali-chlorium-Vergiftung
570. |
Grysez, Calmette und Letulle. Ba-
zilläre Infektion und Tuberku-
lose 564.
G. Guedeney. Orthostatische Al-
buminurie und Cyanose 570.
Gueit und Maillet. Infektiôses
Ödem 254, 764 — Webersches
Syndrom bei tuberkulöser Me-
ningitis 254.
Behandlung
759
Guerin-Valmale und Vayssiere.
Meningeale Hämorrharie 250.
P. Guerrieri. Generalisiertes Ekzem
570.
G. Guerrini. Toxizität der Aska-
riden 251, 570.
Namenverzeichnis.
H. H. Guest und Th. B. Osborne.
Hydrolyse und Kasein 80.
Gugelot. Pneumokokken-Peritoni-
tis 266.
Guggenheim, Gaucher und Gou-
gerot. Akquirierte Syphilis
968
J. Guiart. Soormetastasen 238.
Paul Guibal. Peritoneale Tuber-
kulose 570.
Guibé. Darminvagination
Neugeborenen 266.
M. Guibé und Ramadier. Plötzli-
cher Tod und Thymushyper-
trophie 664.
L. Guibert. Frühgeburt bei engem
Becken 597.
V. Guifirida-Ruggeri. Gesetze der
Vererbung 740.
G. Guignard. MiGerfolg der Anti-
meningokokken-Serotherapie
251.
Guillaume. Fibrillalion der Herz-
ohren 844.
P. Guillaume-Louis. Akute Darm-
invagination 266, 777 — De-
formationen nach Spina bifida
266.
Charles Guille. Livedo 759.
Rene Guillermin. Zwillinge un-
gleicher Entwicklung 759.
Guinon. Halbseitiges Lymphan-
giom der Zunge 691 — Infek-
tionskrankheiten in Schulen 234
— Lungenabszesse durch Pneu-
mokokken 266.
Guinon und Fauquez. Darminvagi-
nation 266, 777.
Guinon und Gendron. Infektiöser
Ikterus 570.
Guinon und F. Moutier. Thymus-
hypertrophie 185.
L. Guinon Meningeale Blutung
435 — Meningeale Hämorrhagie
bei Drüsentuberkulose 251.
L. Guinon und H. Grenet. Menin-
gilis durch Meningokokken und
Tuberkelbazillen 251, 435.
L. Guinon und L. G. Simon. Pneu-
mokokken-Meningitis 570.
M. Guinon. Paratvphischer Ikterus
570.
W. C. Me Guire und Edwars A.
Park. Perkussionsmethoden der
vergrößerten Thymus 766.
M. Guischard. Augenverletzungen
970.
M. Guisez. Fremdkôrper in Trachea
und Bronchien 188, 623 —
J,ateropharyngealer Abszeß oto-
genen Ursprungs 281, 590.
beim
Namenverzeichnis.
Pietro Guizzetti. Kongenitaler hä-
molytischer Ikterus 748.
M. Gukow. Schutzimpfung gegen
Scharlach 570.
N. ES Förstersche Operation
2
Gulliver. Chirurgische Anästhesie
durch Hypnose 266.
Gümbel. Nierenaushülsung bei
Urämie 51.
Ludwig Gundlach. Kongenitale
Pektoralisdefekte 590.
Gundlach und Maogilnicki.
trargol bei Scharlach 852.
A. P. Gundolin. Besonderheiten
des Kindesalters 69.
E. F. Gundrum. Akute Polio-
myelitis in Kalifornien 521, 759.
Gunnussen. Volksschulenmyopie in
Christiania 234.
H. Günther. Leberzirrhose beim
Erwachsenen auf Grund kon-
genitaler Lues 570 — Rohe und
gekochte Milch 77, 748 --
Schweinerotlauf 838.
Guradze. Orthopädische Chirurgie
206.
Leonhard Guthrie. Chronischer Ik-
terus und Splenomegalie 760 —
Ikterus, Splenomegalic und Anä-
mie 25 Si
Thomas Guthrie. Nachwach-en
adenoider Vegetationen 740, 777.
S. Gutmann. Osophagusatresie und
Ösophagustrachealfistel 777.
Ernst Gutzeit. Baklerienrehall der
Milch 748 — Vermehrung der
. Bakterien in Milch 77.
G. Guyard. Säuglinesfürsorge 597.
J. Gyoterko. Verelarische Diät 736.
Elek-
Haas. Darreichung von Sublimat
an die Mutter 650.
E. Haas. Stündliche
ausschcidungen und
sorption 555.
S. V. Haas. Drüsenfieber 571.
Haase. Aknebazillus 670.
Jonathan Paul Haberern. Konge-
nitale Divertikel der Urethra
226, 777.
Haberfeld. Epithelkörperchen bei
Telanie 800.
C. Häberlin. Meere-heilkunde, See-
hospize und Volk<gesundheit
645 — Rolle der Kindersceho-
spize bei der Tuberkulosebe-
kämpfung 251 — Soziale Kin-
derfürsorge 6416.
M. Hache, Wachstums<stôrungen
der Tibia 266.
Sticks{oft-
Darmre-
899
Hachtel und Hayward. Hausepi-
demie von Meningitis cerebro-
spinalis 351.
Haecker. Allgemeine Vererbungs-
lehre 650.
B. Hadlich. Spontane Harnröhren-
blutung 777.
H. Hager. Ziegenmilch 77.
G. Haguet. Hämorrhagie unter
der Dura mater 571 — "Spontane
Hämorrhagien unter der Dura
mata 266.
Gaston Haguet. Subdurale Blu-
tungen 760, 777.
Hahn. Brustwarzenhütchen ‚,‚In-
fantibus‘‘ 238 — Diphtherie-
Durchseuchung und Diphtherie-
Immunität 633 — Eigenartige
Begabung 808 — Nierensyphilis
539.
Benno Hahn. Behandlung der
Chorea minor durch Salvarsanı
44.
B. Hahn. Prognose der offenen:
Tuberkulose 454, 571.
H. Hahn. Pachymeningitis
morrhagica interna 251.
H. Hahn und F. Lust. Ausschei-
dung von eiweiß-, stärke-
und fettspaltenden Fer-
menten beim Säugling 3ll.
Richard Hahn. Fötale und infan-
tile Nierensyphilis 571.
Haike. Nebenwirkungen des Sal-
varsans auf das Ohr 292.
H. Haike. Röntlgenuntersuchung
der Naxcnnebenhöhlen 707.
R. Halberstadt. Akute Nephritis
nach impetiginösem Ekzem 72-4
— Idiosynkrasie der Säurlinge
gegen Kuhmilch 77.
Hale. Kinderernährung 238.
A. Halipré. Athelose 571 —
Durchbruch einer Drüsenkaver-
ne in die Trachea 571 — Hämo-
philie 251 Hämophilie und
Metrorrhagie 572 — Säuglings-
sterblichkeit 789 — Ulerus-
blutungen bei Hämophilie 760.
A. Halisch. Versorgung stickhu-
stenkranker Kinder 572.
Hall. Status Iymphalieus vie —
Zerebrospinalmenineitis 572.
Hall und Hoag. Ansteckende
Krankheiten in der Schule 51.
Halle. Demonstration 280.
J. Hallé und Dorleneourt. Papulo-
tuberkulöses Bromexanthem
133, 623.
J. Halle und Schreiber.
aneurysma 266.
hae-
Aorten-
61*
900
M. Haller. Osteomyelitis beim
Säugling 590.
Hamat. Kampferöl bei Lungen-
tuberkulose 454.
Hamaut und Worms. Chirurgische
Behandlung der akuten Nephri-
tis 587 — Schenkelhalsfraktur
bei kongenitaler Hüftgelenks-
luxation 273.
F. Hamburger. Lordotische Albu-
minurie 179 — Spätformen der
Tuberkulose 173 — Tuberkulin-
empfindlichkeit beim Kinde 445
— Tuberkulose 427, 435 — Tu-
berkuloseerkrankung im Kindes-
alter 427 — Tuberkulöse Exa-
zerbation 435 — Tuberkulose
und Kindheit 427.
Fr. Hamburger und O. Grüner.
Tuberkuloseinfektion 441.
Fr. Hamburger und R. Monti.
Tuberkulinimmunität 441.
F. Hamburger und F. Toyofuku.
Immunität tuberkulöser Tiere
441.
H. J. Hamburger. Osmotischer
Druck und lonenlehre 422.
Louis P. Hamburger. Epidemie von
septischer Angina im Zusammen-
hang mit einer Milchquelle 760.
O. Hamburger. Geschichte der in-
fantilen Lähmung 251.
Hamel und Canaguier. Akute Peri-
tonitis 190.
Hamilton. Angchorener Analver-
schluß 266.
A. Hamm. Kongenitale Tuberku-
lose 430.
O. Hammarsten. Pepsinarme oder
pepsinfreie Chymosinlösungen
77
Sh. Hanashima. Morosche Tuber-
kulinreaktion 572.
Hanbridge. Ernährung mit unver-
dünnter Kuhmilch 605.
Hand. Darmantiseptika 160.
A. Hand. Darmantisepsis im Kin-
desalter 572 — Ernährungs-
therapie 239.
Ludwig Haendel und Fred. Neu-
feld. Heilwert und Antitoxin-
gehalt des Diphtherieserums
314, 765.
R. Hanne. Kochpasteurisierung 77.
Hannes. Asphyktische und schwere
Geburt in Beziehung zu psychi-
schen und nervösen Störungen
818.
Hanns. Familiäre Hämophilie 251.
J. Hansen. Bericht über Dikopshof
‚le
Namenverzeichnis.
P. Hansen. Säuglingssterblichkeit.
in der Provinz Schleswig-Hol-
‚stein 229.
O. Hanssen.
748.
C. Happich. Schädliche Wirkungen
des Kampfers 152.
Franeis Harbitz. Akromegalie und
Hemiatrophia facialis progres-
siva 760.
H. A. Harding. Städtische Milch-
versorgung 78.
H. A. Harding, J. K. Wilson und
G. A. Smith. Milch 78.
denny C. Law Hardy. Staatlicher
Kinderschutz in Australien und
Neuseeland 597.
H. Harke. Röntgenuntersuchung
der Nasennebenhöhlen 281.
0. J. B. Harlez. Poliomyelitis
acuta 572.
Harold, Waller und Genest Walker.
Behandlung der epidemischen
Sommerdiarrhöe und des Erbre-
chens; Salzinjektionen 243.
H. Haerodt. Tuberkulinhautimp-
fung 572.
Harper. Diphtherie 251.
Harrell. Schulaufsicht zu Norfolk
551.
E. H. R. Harries. Comedonen 572.
d. D. Harris. Röntgenbehandlung
des Sarkoms 590.
Harris und Dock. Schutzpocken-
impfung in den Schulen zu St.
Louis 234.
N. G. Harry. Ovarialzyste 266.
K. Hart. Experimentelle Erzeu-
gung der Müller-Barlowschen
Krankheit 555 — Fortbildung
der schulentlassenen Jugend 427
— Kindheitsinfektion und
Schwindsuchtsproblem 449 —
Möller-Barlowsche Krankheit
748 — Thymusstudien 548.
K. Hartelust. Nährmittel- und
Kohlehydratentziehung bei Dia-
betes mellitus 216.
E. Hartje. Einfluß des Zuckers auf
die Darmflora 78. — Meningitis
basilaris posterior 637, 847.
E. Hartmann. Urachuszysten 590.
G. Haerttel. Thymustod 572.
Hartze. Einfluß des Zuckers auf
die normale Darmflora 358.
Harvier und Ribadeau-Dumas.
Degeneration der Nebennieren
und der Drüsenparenchyme 768.
P. und L. Harvier und Ribadeau-
Dumas. Degeneration der Ne-
bennierenkapseln und der Drü-
Kochsalzarme Diät
Namenverzeichnis.
senparechyme bei akuten In-
fektionen 581.
K. Hasebroek. Bedeutung des
Schultergürtels 190.
H. D. Haskins und H. J. Gersten-
berger. Kalkstoffwechsel und
Tetanie 555.
L. Haskovee. Hygienische Schul-
aufsicht 656.
H. Hassaniè- Dschalaljanz. Gebur-
ten von über 4000 g schweren
Kindern 548.
J. F. B. van Hasselt.
chymosinfrage 78.
Hatch. Akute Pyelitis 777.
E. Hauck und L. Meyer. Rupturen
der Dura mater 592.
Hauptmann. Serologische Unter-
suchungen von Familien syphi-
logener Nervenkranker 818.
Hans Hauser. Atresia duodeni 266,
777.
P. Haushalter. Dementia praecox
227, 760 — Littlesche Krank-
Pepsin-
heit 572.
P. Haushalter und P. Hoche.
Kongenitale Neubildung des
Hirns 266.
Haussen. Gefahren der Hydro-
therapie beim Kind 231.
Ellis Havelock. Rassenhygiene
und Volksgesundheit 860.
J. B. Hawes. Freiluftschulen
234.
J. Hawes. Tuberkulose beim Kind
449 — Tuberkulosebekämpfung
in Massachusetts 449.
J. B. Hawes und G. S. C. Badger.
Freiluftschulen und Hospital-
schulen 233.
Hayashi. Pathologische Anatomie
und Pathogenese der Zyklopie
2 — Stauungslunge bei
Offenbleiben des Ductus
Botalli 224 — Berichtigung
zur Arbeit 420.
E. Hayashi und Matsuoka. Ange-
borener Hochstand der Schulter-
blätter 777 — Knochengerüste
der kongenital verrenkten Hüft-
gelenke JTT.
Haynes. Ätiologie der Hämorrha-
gie der Neugeborenen 748.
R. St. Haynes. Verhütung der an-
steckenden Krankheiten 165,
760.
Haythorn und Lahey. Ovarial-
karzinom 268.
Hayward und Hachtel. Hausepide-
mie von Meningitis cerebrospi-
nalis 351.
901
H. H. Hazen. Pemphigus foliaceus
und Dermatitis exfoliativa 724.
Hecht. Atrioventrikuläre Automa-
tie bei postdiphtherischer Herz-
schwäche 620 — Poliomyelitis
anterior acuta 11 — Postdiph-
therische Herzstörung 198.
A. F. Heeht. Extrasystolen 705.
Adolf F. Hecht und Rudolf Pollak.
Störung der Reizleitung am
Herzen 699.
Hecht und Sperk. Bradykardie
nach Diphtherie durch partiellen
Herzblock 194.
R. Hecker. Periodisches Erbrechen
mit Azetonämie 555. |
B. D. van Hedges. Kontaktinfek-
tion bei ansteckenden Krank-
heiten 760.
S. G. Hedin. Labzymogen des
Kalbsmagens 78 — Spezifische
Hemmung der Labwirkung 78.
F. Heeger. Steigerung des Knochen-
wachstums 548.
van der Heide. Akute Anilin-
intoxikation 845.
M. Heidermann. Gewichtsschwan-
kungen Neugeborener 555.
Gg. Heidsieck. Nachweis des Soor-
pilzes in diphtherieverdächtigen
Rachenabstrichen 570.
Heilbronn. Retrobulbäre Zyste der
Nasenschleimhaut 2.
Paul Heim. Herpes zoster und
Varizellen 724, 760 — Konsti-
tutionslehre 435 — Wirkung
des Rohr- und Milchzuk-
kers beim Kinde 134.
P. Heim und M. K. John. Kasein-
angereicherte Kuhmilch 210.
— Kaseinfettangereicherte
Kuhmilch als auer- und
Heilnahrung 621.
Heiman. Behandlung der Sommer-
diarrhöe 748 — Eiweißmilch
bei Durchfällen der Kinder 19.
E. A. Heimann. Schielen und
Schielbehandlung 624.
Fritz Heimann. Icterus neonatorum
570, 748.
H. Heimann. Eiweißmilch 555.
Heinemann. von Prowazeck-Hal-
berstädtersche Körperchen 356.
Paul Heinrichsdorff. Phimose und
Nierenerkrankungen 531.
Heissler und Sehell. Nahrungs-
mitteltabelle 651.
Heitz-Bover. Marion Hovelacque
und Cunéo. Blasenexstrophie
775.
! H. Heizer. Asthma bronchiale 57
902
L. Hektoen und H. E. Eggers.
Experimentelle Masern beim
Affen 37, 570.
L. Hektoen und G. H. Weaver.
bertragung von Scharlach auf
Affen 570.
H. Helbig. Physiologie der Milch-
sekretion 78.
Rudolf Held. Kurzsichtirkeit in
Münchener Fortbildungsschulen
742.
Karl Helle, Paul Th. Müller und
H. Poda. Schwankungen in der
Zusammenselzung der Milch 748.
Hellendall. Credeisierung 570.
Heller. Epileptische Sprachstörung
800 — Strabismus 31.
F. Heller. Fieberhafte Tempera-
turen bei neugeborenen Kindern
214.
I. M. Heller. Strabismus 251.
Hellmann. Behandlunge des Kcuch-
hustens mit Bromotussindämp-
fen 251.
E. Hellmer. Niederösterreichische
Landes-Findelanstalt in Eggen-
burg 597.
H. F. Helmholz. Duodenalulcus
266 — Kochsalzfieber 555.
Helwig. Seeklimatische Kuren 300.
Hugo Hempel. Rhino-Laryngolo-
gie des Kindes 570.
Hempstead. Pflege des Neugebore-
nen 740.
P. Hendel. Impfschädigungen des
Auges 570.
Hendersehee. Körperliche Eigen-
schaflen normaler und anor-
maler Schulkinder 811.
Henderson. Malaria 314.
Hendrix. Abreißen des
Femurendes 266.
G. Hendrix. Kongenitaler Klump-
unteren
fuß 266.
Henke und Reiter. Ilämolytische
und anhämolylische Strepto-
kokken in ihrer Bedeulung für
die Pathologie der Tonsillen 840.
H. Henneberg. Zahnfrage 234.
W. Henneberg. Yoghourtpräparate
78.
Henneberg und kirsch, Plalifuß
in der Volksschule 323.
H. Hennes. Krankhafte Ermüdung
im Kindesalter 551.
Hennicke. Augenerkrankung bei
Myxödem 2, 251.
A, Henning. Chronisches Troph-
ödem 570.
Henrotay. Supplementäre Mam-
milla 740.
ke EE
Namenverzeichnis.
Henschen. Überpflanzen normaler
mütterlicher Schilddrüse bei
myxidiotischen Kindern 760.
G. Hepner. Eilrige Erkrankungen
der Harnwege 570.
Joseph Herh. Tuberkulose in der
frühesten Kindheit 760.
Herber. Schulsanatorium in Frank
furt am Main 234.
O. Herbst. Stoffwechsel im Kna-
benalter 460.
W. Herdener. Angeborene Fehler
der linken Herzhälfte 570.
Fr. Hernaman-Johnsen. Behand-
lung der Kinderlähmung 570 —
Infantile Paralyse 266 — Polio-
myelilis anterior acuta 251.
Heron. Schulhygiene 234.
Heron und A. Orrillard. Darm-
invaginalion 266.
A. Herpin. Zähne bei der Geburt.
231
Herrenschmidt, P. Delbet und
Beaunar. Chloroformnarkose
und Nebennierenkapseln 589.
A. Herrgott. Frühgeborene 239.
Herrmann. Kontagiöse Erkran-
kungen 839.
C. Herrmann. Säuglingsbeobach-
Lungen 231.
Ch. Herrman. Stillprämien und
Milchküchen 597.
Edmund Herrmann. und Julius
Neumann. Lipoidgehalt des
Blutes von Frauen und neu-
geborenen Kindern 740.
C. Hertha. Zierentuberkulose 570.
C. Herthy. Ziegentuberkulose 439.
E. Hertoghe. Koma bei Myxödem
816
Hertz. Komplementablenkung in
Echinokokkusfällen 636 — Kon-
genitale Dyschezie 308 — Sen-
sibilität des Magendarmkanals
455.
Arthur F. Hertz.
Dyschezie 777.
R. Hertz und O. Thomson. Unter-
suchung der skrofulösen Kinder
des Küstenhospilals 435.
Morton Hervitt. Akute Poliomyeli-
tis 570.
Herzheimer und Altmann. Tuber-
kulöser Prozeß nach Salvarsan-
injektion 441.
Henriette Herzfelder. Recht des
unehelichen Kindes im neuen
schweizerischen Zivilgesetzbuch
098
Heschl. Rezidivierende Mastoiditis
292,
Kongenitale
Namenverzeichnis.
Heß. Baklerium Coli als Eiter-
erreger 602 — Duodenalkathe-
ter 394 — Duodenalkatheter
zur Diagnose und Behandlung
von Erbrechen 302 — Duode-
nalkatheter bei Icterus neona-
torum 612 — Dyspepsie bei
Säuglingen 748 — Kalorien-
bedarf frühgeborener Kinder 21
— Kühles Bett 598 — Kulturen
aus dem Säuglingsduodenum 748
— Poliomyelitis 521 — Tuber-
kelbazillengehalt der Milch 78 —
Winterkuren in Kinderheilstät-
ten 645.
Alfred F. Heß.
Säuglinge 748.
A. Heß. Tuberkelbazillenhaltige
Milch 439.
Gustav Hesse. Resorption
Milchzahnwurzeln 740.
Hesse. Gerbersche und Funkesche
Katalaseprüfer 78 — Operative
Therapie der hochgradigen Myo-
pie 2.
Hesse und W. D. Kooper. Peroxy-
dase 78.
Hesselberg. Menschliche Schild-
drūse in der fötalen Periode 548.
Walter Hetzer. Stomatitis bei
Scharlach und Scharlachrezidive
760.
Otto Heubner. Chronische Ne-
phrose 377 — Nachruf für Hugo
Neumann 546 — Organisation
Kühlbett für
der
der internationalen Kongresse
für Säuglingsschutz 598 — Pa-
thologie der rheumatischen In-
fektion 60 — Neden und Ab-
handlungen 332 — Veranlagung
und Entwicklung des Kindes570.
Heulz. Kongenitaler Pemphigus
777.
Hugo Heuner. Anaphylaktische
Methode 78, 748.
Maunu ai Heurlin. Vererbung der
Antikörper auf die Nachkom-
men 740.
Hewlett. Infantilismus bei Hypo-
physenerkrankung 180.
Hewlett, Villar und Rewis.
elemente in der Milch 78.
N. J. Heybroek. Rolle der Neu-
ne bei körperlichen Leiden
760.
J. F. Heymans. Tuberkulose und
Miich 555, 760.
Higgs. Tonsillenerkrankung, Rheu-
matismus und Herzfehler 251.
Higguet und A. Fallas. Operation
der adenoiden Vegetationen ?66.
Zell-
903
Higier. Angeborene und familiäre
zerebrale Diplegie 791.
Herm. Hildebrandt. Moderne phar-
makotherapeutische Bestrebun-
gen 740.
Hill. Diagnose der Pneumonie 571
— Spasmus nutans 251 — Sterb-
lichkeit bei Diphtherie in den
Vereinigten Staaten 344 — Viti-
ligo nach Scharlach 668.
H.K. Hill. Spasmus nutans 571 —
Vitiligo 724.
Hill und Goddard. Intelligenz-
prüfung nach Binet 808.
Hillard und Stowell. Streptokok-
ken der Milch und des mensch-
lichen Rachens 602.
Hillenberg. Entstehung und Ver-
breitung der Tuberkulose 429 ---
Tuberkulinprüfung in den Schu-
len 449.
S. Hillier. Epidemische Poliomye-
litis 251.
Hillion und F. Terrien. Kongeni-
tale spastische Retraktion des
oberen Augenlides 783.
Hilikowitz. Ätiologie und Patho-
logie der Kinderlähmung 522.
C. Himmel. Milchversorgung von
Davos 78.
O. Hinriehsen. Epileptisches Irre-
sein 571.
H. Hinselmann.
kretstauung in den
Schweißdrüsen 724.
A. Hintze. Nachweis von intra-
venôûs eingeführtem artfremdem
Eiweiß 571.
W. Hintze. Mongoloide Idiotie
571.
W. Hirokawa. Prolaps der Harn-
blase bei Pertussis 314, 571.
Hirseh. Jodoformintoxikation 293.
C. Hirsch. Behandlung des Nabel-
schnurrestes 571.
Max Hirsch. Keuchhusten 760.
M. Hirsch. Schulzesche Schwin-
gungen 176.
Hirschfeld. Behandlung der Menin-
gitis 571.
H. Hirsehfeld. Polyzythämie und
Plethora 618.
L. Hirschlaff und F. Kemsies.
Schulbank 235, 591.
L. Hirschstein. Säureretention als
Krankheitsursache 230.
Ludwig Hirschstein. Schwefel und
Stickstoff in Nahrungsmitteln
408.
Hirtz. Waldschulen und Erholungs-
stätten 646.
Angeborene Se-
Talg- und
904
Karl Hittcher. Prüfung und Beur-
teilung der Kindermilch 748.
Hoag. Behandlung der Kinder-
lähmung 522 — Prophylaxe im
Kindesalter 231, 548 — Schul-
hygiene 551.
Hoag und Hall. Ansteckende
Krankheiten in der Schule
551.
Hobbs. Cholera infantum 555.
P. Hoche und P. Haushalter. Kon-
SE Neubildung des Hirns
Carl Hochsinger. Gesundheits-
pflege des Kindes im Eltern-
hause 857 — Skrofulose 527.
C. Hochsinger, B. Gomperz und
R. Neurath. Festschrift für M.
Kassowitz 857.
A. Hoek. Tuberkulose 435.
Hodges. Berührungsinfektion bei
ansteckenden Krankheiten 166.
C. A. Hodgetts. Poliomyelitis ante-
rior acuta 251.
Hodgetts. Statistik der Kinder-
lähmung Il.
Hodgon. Schilddrüsensubstanz ge-
gen Serumexanthem 345.
Hodskins. Poliomyelitis 522.
P. A. Höfer. Intrazelluläre Ein-
a bei Scharlach 35,
53.
Th. Hofta. Kleinkinderpflege 598
— Säuglingsfürsorge in Barmen
279.
Hoffmann. Duodenal-Dünndarm-
atresie 777.
A. nam: Schädelimpression
266.
H. Hoffmann, Diagnose und The-
rapie der Hirschsprungschen
Krankheit 590.
K. Hoffmann. Röntgenologische
Größenbestimmung des Magens
555.
Ludwig Hoffmann. MifBbildungen
der oberen Extremität 777.
Paul Hoffmann. Maligne Uterus-
tumoren 777.
Rudolf Hoffmann. Anaphylaxie
und interne Sekretion 279.
A. Hofmann. Romauxan 5595.
H. Höft. Cornalbas Regel von
Konstanz löslicher Bestandteile
78 — Spezifisches Gewicht der
Labmolken 78.
M. Hohenadel. Yoghourt- Trocken-
präparate 748 — Kefir und
Yoghourt 78,
M. Hohlield. Aussichten der Säur-
lingsfürsoree 51.
Namenverzeichnis.
Hohlfeld. Rindertuberkulose und
Kindertuberkulose 439.
Hohmann. Hüftschaukelsitz zur
Behandlung der Lumbalskoliose
und Lumballordose 318.
W. B. HolderneS. Katarrhalischer
Ikterus in epidemischer Form
251.
Holland. Melaena neonatorum 239.
P. Holländer. Dementia praecox
251, 571, 808.
R. Hollmann. Verlauf von Tuber-
kulinreaktionen bei Tag und
Nacht 571. 628.
Holmes. Ärztliche Schulaufsicht
234 — Geistesstörungen bei
Kindern 251 — Schulhygiene 742.
G. Holmgren. Otitis media per-
forativa bei Scarlatina 571.
J. en Vakzinephthalmie
99
Holst und Frölich. Experimenteller
Skorbut 360.
Holt. Okulte Meningitis 351.
d, Honigmund. Milch maul- und
klauenseuchekranker Kühe 748.
Hoobler. Ablesung des systologi-
schen und diastolischen Blut-
druckes 653 — Bett für Stoff-
wechselversuche 611 — Mineral-
salze in der Kinderdiät 163.
R. Hoobler. Mineralstoffwechs=el
999.
Hoobler und Howland. Blutdruck
bei Pneumonie 617.
E. T. Hopkins. Sequester
Labyrinths 266.
0. L. Hopper und A. Gregor.
Poliomyelitisepidemie in Corn-
wall 251.
Richard Horn. Rechtsstellung der
Putativkinder 333.
Horn. Sprachdefekte 251.
J. Hornowski. Entstehung der an-
geborenen Zystenniere 590.
Horsley. Dünndarminvagination
778.
Horst und Lessing. Antiformin-
methode für den Tuberkulose-
nachweis 348.
C. E. Hort und W. J. Penfold.
Gefahren der Salzinjektionen
239.
J. Horwitz. Holocardius
cephalus cyclops 590.
F. Hoesch. Diphtheriebehandlung
35.
d. Hösl. Tryptische und peptische
. Spaltung des Kaseins 555.
Hans Hösli. Fürsorge für dürflige
Kinder in Paris 785.
des
para-
Namenverzeichnis.
R. v. Hösslin. Abhängigkeit der
Albuminurie vom Säuregrad des
Urins 555.
H. v. Hoesslin und T. Kashiwado.
Fettstühle 555.
L. J. R. Hosteing. Consultations
de nourrissons 598.
Hoestermann. Zerebrale Lähmung
bei intakter Pyramidenbahn 791.
Fr. Hoth. Kongenitaler partieller
Ulnadefekt 590.
G. Hotz. Jodbehandlung der Tu-
berkulose 630.
S. C. Hounsfield. Polioencephalo-
myelitis 252.
Marion Hovelacque. Heitz-Boyer
und Cunéo. Blasenexstrophie
775.
Arthur E. Howard. Bedeutung von
Milchstationen für die Säuglings-
sterblichkeit 598, 785.
Howard und Wolbach. Kongenitale
Obliteration der Gallengänge
266.
Howland. Chemismus und Energie-
umsatz bei schlafenden Kindern
239 — Säuglingsernährung 555.
Howland und Cooke. Stoffwechsel-
bett 22.
Howland und Hoobler. Blutdruck
bei Pneumonie 617.
H. M. Höyberg. Abnorme Menge
von Leukozyten 78.
Hoyt. Bronchopneumonie 571.
B. Hozada Echenique. Permanente
Pulsverlangsamung 844.
Hübener. Anästhesie 293.
Franeis Huber. Dränage der Pleu-
ralhöhle 571 — Empyem 971,
760.
J. B. Huber. Pränatale und in-
fantile tuberkulöse Anlage 252.
Huber. Drainagerohr in der Pleura-
höhle und Fluoroskopie 5l.
Huber, Aviragnet und Blechmann.
Angina diphtherna maligna 313
— Embolisches Gangrän nach
maligner diphtherischer An-
gina 371 — Embolisches Gan-
grăn einer Extremität im An-
schluß an maligne Rachendiph-
therie 753.
Huber und Richardière. Offenes
Foramen interventriculare 640
— Öffnung im Septum ventri-
culorum mit Fehlen der Pul-
monalarterie 183.
H. Hubert. Bedeutung der Wägung
555.
Hübner und Walter. Trichorrhexis
nodosa 724.
905
C. Huet. Bekämpfung der Phthiri-
tiasis in Hâvre 551.
W. K. Hughes. Talipes valgus 266.
L. Huismans. Varizellen und ihre
Komplikationen 571.
Hüls. Schule und Diphtherie 344.
Hulst. Pathologie der Chorea 760.
H. F. E. Hulton und J. L. Baker.
Milch 74.
Hummel. Ödem bei Kindern 555.
E. M. Humphery. Gastro-intesti-
nale Blutungen beim Neugebo-
renen ?39.
R. Hunt. Einfluß der Schilddrüse
auf die Ernährung 555.
3. M. Hunt. Tuberkulöse Laryn-
gitis 252.
Huntemüller. Bakteriologische
Choleradiagnose 339 — Toxine
und Antitoxine der Cholera-
vibrionen 339.
0. F. Hunziker und G. Spitzer.
Chemische Zusammensetzung
des Butterfettes 78.
Ferdinand Hueppe. Trockenmilch
748.
L. Huré. Consultations de nourris-
sons 279.
W. Hurvald. Forensische Bedeu-
tung der Familienähnlichkeit
548.
J. Husler. Lingua geographica 571.
J. Husler und W. Alwens. Rönt-
genuntersuchungen des kindli-
chen Magens 745.
Husler und Braun. Untersuchung
der Lumbalpunklate 624.
Alfred Hüssy. Sonnen- und Frei-
luftbehandlung der chirurgi-
schen Tuberkulose 760, 828.
R. Hutchinson. Erkrankung des
Harnapparates 252.
C. J. Hutin. Hospice I. B. Thierry
in Maxéville-Nancy 598.
V. Hutinel. Bazillämie und Typho-
Bazillose 252 — Bronchiektasie
bei Kindern 435 — Broncho-
pneumonie 252 — Chorea 760 —
Chronische Mediastinitis 252,
760, 818 — Erytheme malignen
Charakters bei Infektionskrank-
heiten 571 — Fettsucht 252 —
Herzstörungen nach schweren
Infektionskrankheiten 202 —
- Koinzidenz von Masern und
Scharlach 252 — Lungenkon-
gestionen 252 — Meningitis
beim Säugling 760 — Mongolis-
mus 252 — Mumps 355 — Ne-
phritisbehandlung 252 — Paro-
titis epidemica 252. 571 — Pleu-
996
ritis bei Gelenkrheumatismus
252 — Tuberkulöse Nephritis
252 — Zerebrospinal-Meningitis
292.
V. Hutinel und L. Babonneix.
Littlesche Krankheit 252, 571.
Hutinel und Nobecourt. Akute Ko-
litis 748.
Hutinel und Leon Tixier. Diagnose
der Tuberkulose 760 — Latente
Tuberkulose 571.
C. W. Hutt. Ernährung der Schul-
kinder in England 234.
Robert Hüttemann. Kongenitale
Ptose 778.
Hüttemann. Plosis congenita mit
Heredität 2.
Friedrich Hüttenbach. Trichobe-
zoar des Magens bei infantilis-
mus 615.
C. Huyge und L. Mareas. Ammo-
niak der Milch 79.
Hyde. Ärztliche Schulaufsicht 234.
Hymanson. Tuberkulose bei klei-
nen Kindern 678.
E. G. Hynes. Flexnersches Serum
bei der Zerebrospinal- Meningitis
571.
F. Jaeckel. Kutane Tuberkulin-
reaktion 573.
E. Jacob. Diphtherie und Schule
972.
L. Jacob. Entfellung durch Milch-
kuren 78.
P. Jacob. Tuberkulose auf dem
Lande 449. |
P. Jacob und M. Klopstock. Uber-
tragung der Tuberkulose durch
Fliegen 439.
Jacobi. Bekämpfung der Säuglings-
sterblichkeit 646. .
Jacobs. Klinik und Behandlung
der Poliomyelitis 522.
Eugen Jacobsohn. Mißbildungen
der Zehen 778.
Clara Jacobson. Bluttransfusion
bei parathyreopriver Telanie»72.
M. Jacoby. Fermente und Antifer-
mente 78.
A, dJacoubowitseh. Blutuntersu-
chung bei Pneumonie 572.
P. Jacgues. Prophylaxe der Taub-
heit bei Schülern 234.
J. Jadassohn. Morosche Tuber-
kulinprobe 572.
R. Jaffé. Säureagglulination und
Normalagglutinalion der Typhu-
phus-Coli-Gruppe 634.
Oskar Jaeger. Salvarsanbehand-
lungderschwangreren Mutter 760.
Namenverzeichnis.
0. Jäggi und J. Thomann. Katala-
sebestimmung der Milch 78.
G. Jagotè-Lacoussiere. Homogeni-
“ sierte und sterilisierte Milch in
Beziehung zum infantilen Skor-
but 556.
Ad. Jalaguier und L. Lamy. Be-
handlung angeborenen Schief-
halses 590 — Kongenitale Torti-
collis 320 — Torticollis 778.
L. H. M. Jamault. Behandlung des
Tumor albus 591.
Jamin. Spasmophilie 800.
F. Jampolskv. Metastatische Oph-
thalmie nach Zahnextraktion
667.
Walther Jaenicke. Augenverände-
rungen bei Turmschädel 643,761.
W. Janowski. Interkostale Neural-
vie Sex?
A. K. Janowsky.
Spondylitis 223.
Willaume Jantzen. Rezidivierende
Mastoiditis 293.
H. Januschke. Therapeulisches
Versagen mancher Arzneimittel
695 — Tuberkulid nach Masern
197.
Japha. Nachruf auf Huzo N®u-
mann 141.
Jarriecot. Consultations de nourris-
sons 275.
Jarricot und Fabre. Hämaturie
beim Neugeborenen 757 — Miß-
bildung beider Hände bei Mut-
ter und Kind 589, 776.
Rud. Th. Jaschke. Technik der
Ernährung der Neugeborenen
D66, 606.
Jatelli und Prasek. Tierpathogene
ER der Influenzagruppe
AU
Ibrahim. Bchandlung der hyper-
trophischen Pylorusstenose 748
— Kaseinklumpen in den Fäzes
78 — Respiratorische Affekt-
krämpfe 572, 800 — Tetanie
der Sphinkteren, der glatten
Muskeln und des Herzens 800 —
Tuberkulöse Infektion im frühen
Kindesalter 572.
G. Jeanneau. Postdiphtherische
Hemiplegie 572.
Cyrille Jeannin. Vakzination beim
Neugeborenen 232, 761.
Jeanselme. Salvarsan bei der stil-
Tuberkulôse
lenden Mutter 252, 572.
E. Jeanselme, A. Vernes und
Bertrand. Milch von salvarsani-
sierten Ziegen bei Syphilis 239.
761.
Namenverzeichnis.
Infektion des
Ba-
W. M. Jeffreys.
Harnes durch coliforme
zillen 252.
A. deifreys Wood. Kinderkrank-
heiten 773.
R. Jemma. Leishmansche
Anämie 321, 484.
Jendrassik. Knabengeburtenüber-
schuß 232.
Edward Jenners.
Wirkungen der
420.
M. Jerusalem. Sonnenlichtbchand-
lung der chirurgischen Tuber-
kulose 454.
Jesionek. Salvarsanmilch 78.
F. Jessen und L. Rabinowitseh.
Löslichkeit der Tuberkelbazillen
441 — Tuberkelbazillen im Blut
435 — Vernichtung von Tu-
berkelbazillen durch Flußläufe
441.
L. Jessner. Ilautveränderungen bei
Erkrankungen der Leber 761.
Igersheimer. Skrofulose, Lympha-
tismus und exsudative Diathese
435 — Wirkung des Salvarsans
auf das Auge 2.
W. Jilke, H. Schellbach und H.
Willecke. Wasserstoffsuperoxvd-
haltige Milchkonservierungs-
mittel 751.
Imbeut und Bonnamour. Diureti-
sche Wirkung des Chlorkal-
ziums 552.
V. Imerwol. Pericarditis purulenta
218, 619.
R. Imhofer. Rezidive nach Adeno-
tomie 281.
K. Imminger. Schenkelhalsfraktur
J. Inaba. Bordet-Gengouscher
Keuchhustenbazillus 373, 635.
L. Ingelrans. Familiäre amauroti-
sche Idiotie 252.
Joachimsthal. Behandlung ange-
borener Hüftverrenkungen 539
— Fürsorge der Stadt Paris
für Knochen- und Gelenkstuber-
kulose 454 — Osteogenesis im-
perfecta 541 — Störungen der
periostalen und endochondralen
Knochenbildung 320.
Jobling. Pathologie der Poliomye-
litis 522.
Jochmann. Behandlung der ört-
lichen chirurgischen Tuberku-
lose 454 — Immunotherapie
bei Scharlach 466, 530, 831 —
Serumbehandlung der epidemi-
schen Genickstarre 351.
Ursachen und
Kuhpocken
907
Joedieke. Kochsalzarme und koch-
ae Nahrung bei Epilepsie
00.
Jödeike. Oxyuris vermicularis 666.
Axel Johannessen. Akute Polio-
myelitis in Norwegen 502? —
Poliomyelitis acuta in Nor-
wegen 424.
Me SCH John. Stirnlappenabszeß
281.
M.K. John und P. Heim. Kasein-
angereicherte Kuhmilch 210
— Kaseinfettangereicherte
Kuhmilch als auer- und
Heilnahrung 621. |
Johnson. Ernährung und Pflege
armer Säuglinge 556.
W.T. Johnson jr. und S. H. Ayers.
Milch 74.
W. Johnson, E. W. Saunders,
T. W. White und J. Zahorsky.
Pertussisvakzine 314, 769.
E. Joltrain. Atiologie der Pneu-
monie und Bronchopneumonie
072.
A. Jonass. Ehrlichsche Aldehyd-
en bei Kreislaufstörungen
183.
Jones. Ärztliche Schulaufsicht 234.
R. Jones. Operative Behandlung
der Kinderlähmung ‘252, 266.
De Jong und Triboulet. Achondro-
plasie 616 — Pseudodarmver-
schluf und Pneumokokken-
septikämie 176.
W. Jordan. Infantiler Skorbut und
sterilisierte Milch 556 — Rheu-
matoide Arthritis 591.
J. M. Jorge. Agenisie der Incisivi
267 — Prolaps des Darmes 778.
Jörgensen. Nachweis von Tuberkel-
bazillen im Sputum 445.
Helmut Joseph. Nephrolithiasis
267, 778.
H. Josephy. Rüsselbildung bei
Zyklopie 591.
J. Ioteyko und Varia Kipani.
Muskelsinn und Sehfähigkeit bei
der Handschrift 743.
E. yon: Fraktur des Astragalus
591.
P. Jourdanet. Behandlung der
Frostbeulen 572.
ER Livedo annularis 221,
23.
A. Jovane. Hämorrhagie der Ne-
benschilddrüsen und Telaniel84.
Joyeux. Kongenitales l’ehlen des
Rektums 778.
Iribarne. Hysterische Larynxpara-
lyse 252.
908 Namenverzeichnis.
G. Isaakianz. Sporadischer Kreti-
nismus 572.
Iselin. Entwicklung des Hohlfußes
778.
Hans Iselin. Konservative Behand-
lund der Drüsentuberkulose 761.
R. Isenschmid. Schilddrüse im
Kindesalter 548.
Ishiware, Kraus und Winternitz.
Verhalten embryonaler Zellen
gegenüber Nabelblut 151.
P. Israel. Schwere Asphyxie bei
Reposition eines Nabelbruches
591.
H. Isserliss-Schwartz. Körperge-
wicht und Ödeme bei Nephritis
572.
C. Juarros und J. G. Del Diestro.
Hysterie 252.
Judet. Behandlung des kongeni-
talen Klumpfußes 267 — Un-
blutige Behandlung bei Hüft-
gelenksluxation 267.
Juman. Mischinfektion bei Lungen-
tuberkulose 348.
J. Jundell. Ätiologie und Patholo-
gie der Influenza 572.
I. Jundell und K. A. E. Fries.
Anstrengungsalbuminurie 366,
572.
P. Junghans. Pepsin und Trypsin
im Mageninhalt 556.
Paul Jungmann. Streptokokken
bei Scharlach 573, 761.
Paul Jungmann und Emil Relss.
Rekonvaleszentenserum bei
schweren Scharlachfällen 257,
768.
F. Junker. Tuberkulinbehandlung
680.
Junius. Ätiologie des Trachoms
396.
Iversen und Tuschinskv. Neosal-
varsan bei Malaria tertiana 841
— Salvarsan bei Malaria 357.
H. iwata. Mißbildung des äußeren
Ohres 778.
J. Kach. Thymustod 573.
G. Kagan. Technik der Viskositäts-
bestimmuns 556.
S. Kahn. Addisoniische Krankheit
und Hyperplasie der lymphati-
schen Apparate und der Thy-
musdrise 573.
E. Kahn. Farbenunterscheidunz
: 548, 808.
J. J. Kaiser. Chronische Dacryo-
eystitis 267.
M. S. Kakels.
267.
Darminvarinalion
N. M. Kakuschkin. Topographie
des Nabels bei Frauen und
Neugeborenen 209.
Aser Kaminzer. Puericulture bei
Griechen und Römern 275, 598.
Kämmerer. Koedukation an den
aaa Schulen Württemberg:
34.
C. Kampmann. Nervöses Kind 743.
Kandutsch. Heine-Medinsche Er-
SEN in Otsch-Landsberg
29.
Richard Kantor. Naevus linearis
systematicus 724.
S. Kaplan. Angeborener Defekt
der Vagina 591.
Itaru Karashima. Situs viscerum
totalis 778.
Karsner und Dixon. Epidemio-
logische und ätiologische Ar-
beiten über akute Poliomyelitis
10.
Seiji Kaschiwabara. Die durch
Diplokokken verursachte diph-
therieähnliche Pharyngitis und
Laryngitis auf Formosa 761.
T. Kashiwado und H. v. Hoesslin.
Fettstühle 555.
Kaspar. Säuglingstvphus 337.
M. Kassowitz. Osteochondritis ra-
chitica 306.
Kassowitz und Langstein. Gemüse-
kost im Säuglingsalter 393.
R. F. van de Kasteele. Einfluß
des künstlichen Pneumo-
thorax auf die Almungs-
mechanik 585.
Otto Kastner. Körpervolumen und
spezifisches Gewicht. von Säug-
lingen 22.
H. Kathe. Sommerklima und
Wohnung in Beziehung zur
Säuglingesterblichkeit 155, D98.
M. M. Katzenellenbogen. Koch-
salzfieber 608.
Katzmann. Angeborene hyper-
trophische Pylorusstenose 239.
S. Katznelsohn. Darminvagination
591.
H. Kaufmann. Kasuistik und Ge-
nese der Sirenmißbilduneen 591.
Kauffmann und Grossard. Adenek-
tomie 266 — Komplikatio-
nen der Adenektomie 280, 590.
J. Kaufmann und H. R. M. Landis.
Venengeräusche im Kindesalter
D74, 740 — Venöses Schnurren
152.
M. Kaufmann-Wolf. Embryologi-
sche und anatomische Beiträge
zur Hyperdaktylie 591.
Namenverzeichnis.
Alfred Kaul. Abnorm schwere
Neugeborene 740.
L. Kaumheimer. Zusammen-
hang von Gesichtslage und
spontaner, infantiler Ge-
burtslähmung 455.
Kaup. Säuglingssterblichkeit und
Auslese 698.
Walther Kaupe. Sommerhitze und
Säuglingssterblichkeit 785.
R. Kayser. Ersatz für den Lärm-
apparat 293 — Familiäres Auf-
treten postdiphtherischer Läh-
mungen 573.
W. E. Me Kechnie. Lungen- und
Leberabszeß 778.
A. Keek. Zwerchfellhernien 591.
Mr. Keen. Plötzlicher Tod nach
Injektion von Diphtherieanti-
toxin 344.
de Keersmaecker. Tuberkulin 825.
Richard Keil. Cyklopie 778.
Keiner. Röntgendiagnostik der
Bronchialdrüsentuberkulose 403.
John R. Keith. Behandlung der
Serumkrankheit bei Diphtherie
252.
M. Kelerworm.
Klumpfuß 591.
C. Keller. Geburtshilfe und Säug-
lingssterblichkeit 192.
H. Keller. Prophylaxe und Physio-
therapie der Tuberkulose 449.
Kellev. Dränage des akuten Em-
pyems 267.
Kellner. Hamburger Idioten- und
Epileptikeranstalt in Alster-
dorf 230.
O. Kellner. E. \Veiniger und R.
Neumann. Getrocknete Hefe als
Futtermittel 78.
Brown Kelly. Angeborene Insuffi-
zienz des Gaumens 281.
H. Kemmetmüller. Spasmophilie
705 — Tetanie. Dauerspasmen
702.
F. Kemsies. Hygiene im Lehrplan
der Schule 235.
F. Kemsies und L. Hirschlaff.
Schulbank 235, 551.
A. Kendall. Bazilläre Dysenterie
556.
A. d. Kendall und A. W. Walker.
Bazilläre Dysenterie 556.
A. d. Kendall und R. M. Smith.
Gasbazillus im Stuhl 556.
R. Kennedy. Chirurgische Behand-
lung der Muskellähmung 252 —
Diagnose der Poliomyelitis 522
— Poliomyelitis anterior acuta
11.
Angeborener
909
Kennedy, Cowan und Fleming.
Herzblock bei Infektionskrank-
heiten 311.
Klara Kennerknecht. Pyrogallol-
salbe bei Spina ventosa 173 —-
Tuberkelbazillen im strömenden
Blut 573, 761.
J. BE Kenyon. Empyembehandlung
267.
Ker. Appendizitis 591.
W. Kerl. Neosalvarsan 724.
Kerley. Erziehung von nursery
maids in Amerika 52 — Diäte-
tische und Allgemeinbehandlung
des Abdominaltyphus 313, 761
— Operation der Tonsillen und
Adenoiden 267 — Radikalent-
fernung der Tonsillen und Ade-
noide 591 — Typhusbehandlung
232.
W. Kern. Umbau der Nebenniere
im extrauterinen Leben 15.
Kerner. Mortalität der Dementia
praecox 808.
Le Grand Kerr. Bewußtseinsstö-
rungen 250 — Epistaxis 250 —
Hemiplegie bei Pertussis 250 —
Laryngeale Stenose 250 — Ver-
hütung der Sommerdurchfälle
238 — Bauchschmerzen 602 —
Diagnostische Bedeutung der
Nackenmuskelrigidität 252 —~
Präkonzeptionelle, intrauterine
und kongenitale Momente bei
der Erzeugung minderwertiger
Kinder 232 — Stomatitis
573.
M. Kerscher. Kongenitale Tuber-
kulose 573.
Michel de Kervily und A. Branca.
Hodenectopie 778.
de Kervily und Bonnaire. Mißbil-
dung der eingeklemmten Hernie
262.
L. Kettler.
556.
B. Khalatoff. Bantische Krankheit
573
Ernährung in Genf
B. Khalatoff und E. Meroz. Tu-
berkulinreaktion 764.
C. W. Khlopine. Schulkrankheiten
in russischen Mittelschulen
235.
Gottlieb Kiär und Klein. Narkose
bei Adenotomie 280.
d. F. Me. Kie und A. J. J. R. Rooks
Carlson. Erzeugung von Hy-
perthyreoidismus 258.
H. Kiendi. Zirkuläre Karies der
Milchzähne und Tuberkulin-
reaklion 445.
910
Kilduffe, Veeder und Denny. Bak-
terielogie der akuten Darm-
erkrankungen 659.
G. Killian. Bronchoskopie 32 — `
Nasale Reflexneurosen 281.
Kilmer. Narkose 778.
Fr. Kindt. Retroperitoneales Sar-
kom 642.
King. Adenoide Wucherungen 573
— Darminvagination 591 —
Prophylaxe der Zerebrospinal-
meningilis 169 — Säuregrad des
Kinderharns 609 — Zerebro-
spinalmeningitis 573.
George King. Urinazidität 556.
H. D. King. Prophylaxe der Zere-
brospinalflüssigkeit 761.
J. H. King und G. H. Wipple.
Pathogenese des Ikterus 586.
Varia Kipiani und J. loteyko.
Muskelsinn und Sehfähigkeit bei
der Handschrift 743.
Géza Kiralvii. Frühdiagnose des
Typhus abdominalis 836.
Heh.Kirchberg. Barlowsche Krank-
heit und spasmophile Diathese
556.
F. Kirchberg. Physikalische Be-
handlung der Rachitis 573.
Kirchner. Schutzpockenimpfung
und Imptgesetz 355 — Tuberku-
lose und Schule 743.
A. Kirmisson. Genu recurvatum
778 — Hasenscharte 778 —
Hodenectopie 778 — Subdurale
und inkomplette Frakturen 778
— Traumatische Epiphysen-
lösung 778 — Chirurgische Be-
handlung der Kinderlähmung
267 — Coxa vara 267 — Darm-
invagination 267, 591 — Der-
moide Zyste 267 — Hoden-
ectopie 591 — Multiple Osteilis
267, 591 — Ollier und sein Werk
267 — Operative Behandlung
der Appendizitis 267 — Persi-
stenz des Meckelschen Diver-
tikels 591 — Pleuritis purulenta
267 — Schädelfrakturen 267 —-
Schmerzen im Schulterblatt 267
— Sublingualdrüsen-Schwellung
267.
Kirmisson, Périer und Potherat.
Operative Behandlung der Spina
bifida 267.
M. Kirmsse. Konferenz für
Schwachsinnirenfürsoree 235.
®. Kirsch. Abdominelle und zere-
brale Gefäßkrisen 701 -- Funk-
lionsstörunzen des Blul- und
Lymphgefäßsystens der Ilaut
Namenverzeichnis.
als Folge des Scharlachexan-
thems 630.
R. Kirsch. Statistik des Ulcus
ventriculi rotundum 591.
Kirsch und Henneberg. Plattfuß
in der Volksschule 323.
A. A. Kisseli. Bronchektasie 618.
R. Klatt. Prophylaktische Be-
handlung der Ophthalmoblen-
norrhoea gonorrhoica bei Neu-
geborenen 573.
Klein. Intrauterine Tuberkulose-
infektion 439.
Klein und Gottlieb Kiär. Narkose
bei Adenotomie 280.
Kleine und Fischer. Verbreitung
der Schlafkrankheit 357
H. Kleinschmidt. Bakleriszidine
in Frauen- und Kuhmilch 78 --
Sensibilisierung durch Milch-
fütterung 389 — Über Milch-
anaphylaxie 644 — Wirksam-
keit des Diphtherieserums 206,
467, 761.
P. Kiemm.
690.
Felix Klemperer und Hans Wolta.
Salvarsanbehandlung bei Schar-
lach 573, 761.
A. de Klevn. Sehstôrungen bei
Keilbeinentzündungen 281.
De Kieijn. Spontanheilung
Glioma retinae 2.
W. N. Klimenko. Bakteriologische
Blutuntersuchungen bei Schar-
lach 761 — Keuchhustenanti-
serum 761.
Wilhelm Klink. Kühlhaltung der
Säuglingsmilch 239, 748.
C. Kling. W. Wernstedt und A.
Pettersson. Heine-Medinsche
Krankheit 573 — Überlragungs-
modus bei Heine-Medinscher
Krankheit 761 — Übertragung
der spinalen Kinderlähmung
253.
Kloberg und Poetter. Schulärztli-
cher Bericht für Leipzig 235.
W. Kloeman und F. Lust. Stoff-
wechselversuche bei Barlow-
scher Krankheit 462.
M. Klopstock und P. Jacob. Über-
tragung der Tuberkulose durch
Fliegen 439.
Klose. Chirurgie der Thymusdrüse
707 — Pathologie der Thymus-
drüse 740.
Max Klotz. Bedeutung der nor-
malen Darmflora 303 — Diffe-
renter peptlischer Abbau
von Weizen und Hafer 29 --
Gelenkosteomyelilis
des
Namenverzeichnis.
Diphtherie 761 — Kohlehydrat-
stoffwechsel 161 — Peptischer
Abbau von Weizen und Hafer
162 — Sammelreferat über
jugendlichen Schwachsinn und
psychisehe Sonderzustände 787
— Therapie der Peritonitis
tuberculosa 37 — Tuberkulin-
behandlung 259.
Rudolf Klotz. Atiologie der Ra-
chitis 666.
Klumker. Berufsvormundschaft u.
Vereinsarbeit 710 — Ziele und
Aufgaben der Berufsvormund-
schaft 709.
W. Knape. Konservierung von
Frauenmilch durch Perhydrol79.
Max Knebel. Bakteriologische
Diagnose und Statistik der Diph-
therie 761.
A. Knepler. Psychopathologische
Heredität 548.
Knieper. Doppelseitiges Glioma re-
tinae 2.
Arthur Knik und Doppels. Neuritis
cochlearis bei rezenter Lues nach
Salvarsan 292.
Knik und Zaloziecki. Akustikus-
erkrankungen im Frühstadium
der Lues 292.
H. E. Knopf. Asthma bei Kindern
65, 665 — Zahnhygiene für
Schulkinder 743.
Wilhelm Knöpfelmacher. Bronchi-
ektasie im Anschluß an Aspira-
tion eines Fremdkörpers 697 —
Vakzineinfeklion an den Augen-
lidern 200.
W. Knöpielmacher und W. Schwal-
be. Hydrocephalus und Lues
40, 724.
Knox. Kinderlähmung573 — Polio-
myelitis anterior acuta 11.
Knox und Sprunt. Verschluß der
Urethra 778.
Erwin Kohrak. Adalin bei Keuch-
husten 573, 761.
Kober. Erythema nodosum 679.
A. Kockerbeek. Gießener Milch-
küche 598.
Herhert Koch. Makulöses Exan-
them bei Diabetes mellitus 196
— Periodische Okulomotorius-
lähmungz 194 -- Verkäste tu-
berkulöse Lymphdrüse 436.
R. Koch. Epidemiologie der Tu-
berkulose 429.
Karl Koïler. Tonsillektomie 280.
F. Kogan. Idiotie, Epilepsie und
Hydrozephalus im Kinderspital
Zürich 573.
911
one Pubertät und Sexualilät.
51.
Kojima und Amako. Komple-
mentbindung bei Chorea 838.
L. Kolb und E. Moro. Schicksal
von Ekzemkindern 436.
H. B. Koldewyn. Übergang von
Arzneimitteln in die Milch 79.
I. S. Koll. Polypen 267.
Koller. Zählung der geislig ge-
brechlichen Kinder im Kanton
Appenzell 818.
F. Kollmeyer. Biologische Differen-
zierung von Milch und Milch-
eiweißkörpern 556.
Kolleston. Blutdruck bei
therie 344.
H. Th. Kollock. Inguinalhernie 267.
Kolmer. Bakteriologische Unter-
suchung der Lymphdrüsen bei
Scharlach 36.
John A. Koimer. Bakteriologie der
Diphtherie 761 — Blutbild bei
Pertussis 346 — Diphtherie-
bazillus 167, 761 — Komple-
mentablenkung bei Scharlach
573 — Leukozvteneinschlüsse
bei Scharlach 685 — Scharlach
253.
J. A. Kolmer und Fr. Schambery.
Behandlung von Impfstellen mil
Pikrinsäurelösung 982.
J. A. Kolmer, J. A. und P. C. Wes-
ton. Behandlung der septischen
Rhinitis bei Scharlach 573 —
Meerschweinchen probe bei Diph-
theriebazillen 344 — Vakzine-
behandlung der Scharlachotitis
D86.
J. A. Kolmer und S. S. Woody.
Diazoreaktion bei Scharlach und
Diph-
Serumkrankheit 167, 587 —
Nicht diphtherische Exsudate
587.
F. Königsherger. Dauer der zweiten
Geburtsperiode 573.
H. Königsfeld. Durchtritt von
Tuberkelbazillen durch die Haut
439.
R. Königstein und A. Biedl. Brust-
drüsenhormon der Gravidität
75.
M. Konopacki. Atresia oesophagi
778.
Koon. Poliomyelitis anterior acuta
W. D. Kooper. Alkalität und Pe-
roxydase 748 — Freie flüchtige
Fettsäuren in frischer Vollmilch
79 — Katalase 79 —- Mager-
und Buttermilch 79.
912
W. D. Kooper und Hesse. Peroxy-
dase 78.
H. Koeppe. Mineralstoffwechsel 79
— Säuglingsernährung 17, 239.
Köppe. Stillsche Krankheit 206.
A. zoppen Katarrh der Gallen-
gänge 386.
H. Koplik. Kinderspitäler und In-
fektionskrankheiten 598 — Te-
tanie und Spasmophilie 253 —
Tuberkulose im Kindesalter 627
— Unterricht in Säuglings-
hygiene 275 — Verhütung von
Infektionen 193 — Zerebrale
Formen der Poliomyelitis 11,591.
Kopystinski. Schädeltrauma und
Psychosen 818.
E. Koerber. Eukalyptusbehand-
lung des Scharlachs 167.
Körber. Klinische Bedeutung der
Muchschen Granula 627.
S. Körner. Supradurale Hämalome
591.
Korniloff. Eiweißverdauung 556.
Korybal-Daszkiewiez. Nasendiph-
therie 281.
B. Korvhut-Daskiewiez und M.
de Biehler. Nasale Diphtherie
62.
Koshewnikow und Dsershinsky.
Familäre Myoklonie 792.
Kossel. Beziehungen zwischen
menschlicher und tierischer Tu-
berkulose 627.
K. Koessler und J. Koessler. Schar-
lach 573.
L. Kössler und Jules Lemaire.
Blutdruck beim Kind 740.
G. Koestler. Katalaseprobe 79 —
Labstärkebestimmung 79.
Koszkowski und Czarkowski. Pro-
phylaktische Scharlachvakzina-
tion 353.
H. Kowarski. Idiotia amaurotica
progressiva familiaris infantilis
470.
Kozewalofi. Tollwut 356.
W. Kraeck. Biologische Bezichun-
gen zwischen Mutter und Kind
548.
H. Kramer. Gangrän des Ober-
schenkels nach Diphtherie 253,
573.
Paul Krampitz. Mißbildungen des
Gehôrorgans 778.
J. Kramsztvk. Hämophilie 853 —
Infantilisınus 85%.
Ss. Kramszt\k, Bakteriengehalt
der Säuglingesfäces 79, 555 —
Krnährungesslörungen bei Säug-
lingen SD0.
mme
d. M. Krasser.
Namenverzeichnis.
Krannholz. Lokale Tuberkulinre-
aktion 445.
Ergebnis täglich
zweimaligen Probemelkens 79.
R. Kraus. Differenzierende Reak-
tionen mit Tuberkelbazillen 445.
Kraus, Ishiwara und Winternitz.
Verhalten embryonaler Zellen
gegenüber Nabelblut 151.
Wilhelm Krauss. Anatomie der
glatten Muskeln der mensch-
lichen Augenhöhle 740.
Krautwurst. Fürsorge für Schwer-
hörige in den Schulen 235.
Gustav Kreglinger. Synostose bei-
der Vorderarmknochen 778.
G. Kreglinger, Otto Cohnheim und
O. H. Weber. Physiologie des
is und des Kochsalzes
74
A. Kreidl und E. Lenk. Kapillar-
und Adsorptionserscheinungen
der Milch 79, 239, 556 — Spe-
zitisches Gewicht kleinster Milch-
mengen 79 — Verhalten steriler
und gekochter Milch zu Lab
und Säure 79.
ER Reichert-Meißlsche Zahl
dd,
Kreißmann. Orthopädische Turn-
kurse 235.
Hugo Kretschmann. Intra-uteriner
bergang von Antikörpern 740.
Martin Kretschmer. Eukalyptus-
behandlung von Scharlach und
Masern 686 — Leukozytenein-
schlüsse bei Scharlach 311.
Kretzschmer. Bekämpfung der Ba-
zillenpersistenz bei Diphtherie-
rekonvaleszenten 282.
Kreuziuchs. Radiologische Unter-
suchung der Lungenspitzen 33.
Kriser, W. Falta und L. Zehner.
Behandlung der Leukämie mit
Thorium X 182.
Kröber. Syphilis und Idiotie 818.
Mentz v. Krogh. Bindung von
Ditoxin und Antitoxin 345.
Krohn. Meningealblutung bei Neu-
geborenen 748.
Fritz Krone. Kalkstoffwechsel bei
Obstipation und Durchfall 743.
Krug. Berufsvormundschaft 710.
R. Kruk-Rapoport. Otitis media
bei Scharlach 573.
uk Zerebrospinalmeningitis
33.
Charles Krumwiede jun. und W. H.
Park. Bedeutung der Tuberkel-
bazillen vom Typus bovinus
und Typus humanus 38.
Namenverzeichnis.
Krusius. Augenuntersuchung an
höheren Schulen — Ex-
perimentelle Tuberkulose des
Auges 2? — Schielen und Ge-
samtveranlagung 808.
D. Kryloff. Komplementbindungs-
reaktion bei Variolois und Va-
riola vera 253.
P. Kschischo. Alkohol und Volks-
schule 743 — Mißbildung der
Leber 778.
R. Kuh. Kongenitale Luxation des
Kniegelenks 267.
Hugo Kühl. Milchversorgung 785.
August Kühn. Hernia diaphrag-
matica congenita 778.
E. Kuhn. Lungensau maske 427.
Kuhn und Schuberg. Übertragung
von Krankheiten durch Insekten
528.
Kuhnt. Behandlung des angebore-
nen Schichtstars 2.
Kulbs. Lungenabszesse und Bron-
chiektasen 844.
M.Küll. Kiemengangseiterung 280.
Werner Kümmel. Die Krankheiten
des Mundes 147.
Künne. Arthritis deformans
Kindesalter 58.
W. Kuntze. Abschätzung des
Keimgehaltes der Milch 79.
R. Kuenzer. Diätetik des Wochen-
bettes 556.
H. Kuppelmayr. Milchverhältnisse
der Stadt Metz 79, 598.
T. Kurashiga. Tuberkelbazillen im
Blut 436.
Kurashige, Mayeyama und Yama-
da. Ausscheidung der Tuberkel-
bazillen aus der Milch tuberku-
löser Frauen 6727.
Kurashige, R. Mayeyama und
C. Yamada. Tuberkelbazillen im
strömenden Blut 761.
J. Kürsteiner. Neue Milchprüfungs-
verfahren 79.
J. Kürsteiner und Rob. Burri.
Reduzierende Eigenschaften der
Kuhmilch 746.
W. P. Kusskow. Symptome der
frühen Rachitis 761.
im
Otokar Kutvirt. Gehör Neuge-
borener 232, 548, 740.
Labarrière. Otogene Meningitis
574
Alphonse Labbé. Riga-Fedesche
Krankheit 574.
R. Labbe. Kongenitaler Kreuz-
beinfleck 267.
Labbé. Kuhmilchmodifikation 239.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI.
913
R. Labbé, Ch. Leroux und G. Bar-
ret. Situs viscerum inversus
779.
Bruneau de Laborie. Röntgenbe-
handlung der tukerkulösen Drü-
senerkrankungen 592.
d. EE Atmung bei Adenoiden
L. Laeaine. Ziegenmilch 239.
Lacasse und Pottet. Lähmung des
Plexus brachialis 779.
Me Lachlan. Tuberkulose der Mut-
ter und Stillen 239.
H. Lachs und H. Friedenthal. Be-
stimmung des Eisens auf kolori-
metrischem Wege 79.
Ladd. Ernährung und Verdauung
606. — Vakzinebehandlung des
Keuchhustens 689.
0O. Lade. Azidität des Urins 556.
L. Laederieh und L. Landouzy.
Tuberkulöse Heredität 253, 574.
le: Di phtherielähmung 253,
574 Kurzfristige, indirekte
Übertragung der Masern 574 —
Serumkrankheit und Anaphy-
laxie 740.
Lafond. Spina bifida und Skoliose
267
L. Lagane. Psychosen bei Masern
und einfachen Halsentzündun-
gen 762.
G. Del Lago und D. Zani. Infan-
tilismus und Hypophysentumor
784.
Lahey und Haythorn. Ovarial-
karzinom 268.
Lainel-Lavastine. Behandlung der
Respirationserkrankungen 762
Lake. Chlorkalzium bei Rhinorrhöe
279.
G. Avé Lallement. Spätblutungen
nach Tracheotomie bei Diph-
therie 641.
Lamar und Meltzer. Experimen-
telle Pneumonie 351.
Pierre Lambour. Chronische Medi-
- astinitis 268, 574, 762.
H. H. Laméris. Ectopia vesicae
779
P. Lamert. Fremdkörper in den
Luftwegen 591.
Dutheillet de Lamothe und Sava-
riaud. Kleinhirn und Hirnab-
szeß otitischen Ursprungs 594.
L. Lamy. Klumpfußbehandlung
26 8
L. Lamy und Jaeques Calvé. Sko-
liose 774.
L. Lamy und Ad. Jalaguier. Be-
handlung angeborenen Schief-
Band. Relerate. 62
914
halses 590 — Kongenitale Torti-
collis 320, 778.
G. de Quemper de Lanascol.
! Milchstauung 556 — Verände-
k rungen der Zusammensetzung
der Milch 241.
m... Spondylitis bei Typhus
Lance und Ombredanne. Skoliosen-'
behandlung 780.
Lande, Sabrazès und Muratel. Lei-
chenblut 549.
Landis und Kaufman.
w Schnurren 152.
H. R. M. Landis und Isadore
Kaufman. Venengeräusche im
Kindesalter 574, 740.
Hugo Landmann. Erziehung und
Venöses
Unterweisung des abnormen
Kindes 762.
L. Landouzy und L. Laederich.
Heredo-Tuberkulose 253 — Tu-
berkulöse Heredität 574.
Landrum. Serumbehandlung der
Zerebrospinalmeningitis 574.
Landsberg. Rechtsänderung zugun-
sten außerehelich geborener Kin-
der 710.
K. Landsteiner, C. Levaditi und
M. Bastia. Heine-Medinsche
Krankheit 253.
K. Landsteiner, C. Levaditi und
Danulesco. Experimenteller
Scharlach 574 — Infektionswege
der Poliomyelitis acuta 574.
K. Landsteiner, C. Levaditi und
M. Pastia. Heine-Medinsche
Krankheit 574 — Poliomyelitis
762.
K. Landsteiner, C. Levaditi und
E. Prasek. bertragung von
Scharlach auf Affen 253, 574.
Heinrich Landwehr. Luxatio coxae
congenita 779.
Johann Lang. Choanenatresie 779.
F. Langbard. Serum Marpmann bei
Scharlach 574.
Cornelia de Lange. Autointoxika-
tion 611 — Bauchperkussion
und Pseudoaszites 268, 622 —
Infantile letale Anämie 61l —
Nephritis haemorrhagica 611.
Cornelia de Lange und Duker.
Einfluß des Thymus auf die
Entwicklung des Kindes 788.
F. Lange. Behandlung der Spon-
dylitis 454.
Fritz Lange. Entbindungslähmung
des Armes 692.
Fr. Lange.
Sehnenverpflanzung
328.
: Langemak.
Namenverzeichnis.
Jer. Lange. Prophylaxe und The-
rapie des Scharlachs 253.
L. Lange. Psychosen bei Masern 762.
Brucheinklemmung
von Adnexen 325.
Hans Langer. Wiederholte Koch-
salzgaben per os bei anaphylak-
tischem Schock 822.
Langer Josei. Schule und epide-
mische Kinderlähmung 469.
Langer und Friedherger. Stoma-
chale Kochsalzzufuhr bei Ana-
phylaxie 822.
Langerhans. Leibesübungen an den
Schulen 743.
Langernak. Brucheinklemmung
von Adnexen 779.
Langevin. Ernährung nach Wasser-
diät 748.
Wilheim Langhoff. Mischgeschwül-
ste der Niere 779.
F. Langmead. Akuter Rheumatis-
mus 253, 574.
L. Langstein. Eisen bei der Säug-
lingsernährung 79.
L. Langstein und A. Beniey. Ein-
wirkung des Hungers 556.
L. Langstein und F. Edelstein.
Eisengehalt der Frauen- und
Kuhmilch 661.
Langstein und Kassowitz. Gemüse-
kost im Säuglingsalter 393.
J. Lankhout. Osteomalazie 574.
V. Lapeyre. Diphtherie und Masern
253.
Laquerriere und Delherm. Infan-
tile Poliomyelitis 248.
G. Laroche und H. Gougerot.
Atiologie und Pathogenese der
Hauttuberkulide 569.
G. Laroche, Ch. Richet tils und
F. Saint-Girons. Alimentäre Ana-
phylaxie 239 — Anaphylaxie
bei Milchernährung 79.
R. Laroziere. Fibfinöse Pneumo-
kokken-Pneumonie 574, 762.
R. C. Larrabee und H. D. Arnold.
Quantitative Regulierung der
Diät 236.
Léon Laruelle und Alphonse Leroy.
Sklerodermie mit Raynaudscher
Krankheit 574.
F.L asagna. Tuberkulose und Ton-
sillen 439.
M. Lateiner. Reduktionsindex in
der normalen und pathologi-
schen Zerebrospinalflüssigkeit
854 — Papulöses Tuberkulid
348 — Papulosquammöses Tu-
berkulid 854 — Pleuraempyem
899.
Numenverzeichnis.
J. Laurentius. Leistungsfähigkeit
der weiblichen Brustdrüse 556.
Lautmann. Anästhesie und Adeno-
tomie 279.
P. G. Lauze. Achondroplasie 574.
W. Lauzun-Brown. Neues Lakta-
gogum 748.
Ed. Laval. Chronische Erkrankung
des Rhino-Pharynx 574.
Lavialle. Gouttes de lait in Stock-
holm 275 . — Milchversorgung
in Schweden 785 — Milchwirte
in Schweden 275.
Lavialle und Variot. Homogeni-
sierte Milch 242 — Wärme-
strahlung beim Säugling 559,
751.
Lawrence. Ellenbogentraumen 268.
O. Laxa. Katalasebestimmung 79.
St. Me Lean. Eisengehalt der Zie-
genmilch 217.
P. Lebègue. Angeborene Anoma-
lien und Krankheiten der Trä-
nengänge 591.
Lebenhart. Tuberkulose der Orbita.
436.
Leher. Struktur des
elioms 2.
P. Leblanc.
kultur 275.
Leblane und Apert.
Sklerodermie 32.
Lehre. Diagnose des Milzbrandes
349.
Richard Lederer. Familiäre spasti-
sche Paraplegie 198.
Lederer und Stolte. Scharlachherz
353.
R. Lederer und H. Vogt. Spiro-
metrische Untersuchungen 601.
Lederle. Milchversorgung in New
York 275.
Reinhold Ledermann. Serumreak-
tion bei Syphilis 762, 823.
H. A. Lediard. Sakrales Teratom
642, 779.
Jos. Leduc. Erbrechen bei Pylorus-
stenose 749.
William Leede. Bakteriologie des
Liquor cerebrospinalis bei Diph-
therie 253, 762 — Bakterio-
logische Blutbefunde bei Diph-
therie 253, 344 — Tracheotomia
inferior 687.
Frithjof Leegard. Angeborene Hals-
fisteln 779.
T. F. Leen. Freiluftschulen 235.
Leenhardt, Mailliet und Carrieu.
Komplikationen des Typhus 762.
de Leeuw. Akute Anilinintoxika-
tion 845.
Netzhaut-
Intrauterine Pueri-
Ödematöse
915
G. Lefebvre. Mekonium 556.
Le Fever. Behandlung des Schie-
lens 177.
Lefèvre. Isolierung der Tuberku-
lösen in Belgien 449.
P. Lefranc. Akute Phasen der
Bronchektasie 253.
Pierre Leirane. Bronchiektasie 574,
762.
Legel. Krüppeltum und Krüppel-
fürsorge 785 — Pädagogische
Behandlung der Idiotie
Epilepsie 762.
F. Leger. Prognose des Keuch-
hustens 574.
P. Leger. Zerebrospinal-Meningitis
293.
Jean Legrand. Diaphysenfrakturen
des Femur 779.
Lehmann. Diagnose der Tuber-
kulose 404.
F. Lehmann. Spina bifida 591.
R. Lehmer. Schädliche Eigenschaf-
ten der gelben Rüben 556.
G. Leimsner, J. Bartel und W.
Neumann. Einwirkung von Or-
ganen auf den Tuberkelbazillus
441.
Karl Leiner. Erythemtypen und
Dermatitiden des Säuglingsal-
ters 516 — Sammelreferat über
dermatologische Literatur 713
— Spitze Kondylome 194.
Leiner und Spieler. Disseminierte
Hauttuberkulose 253.
Mello Leitao. Tetanie 762.
A. Leiter. Familiäre Splenomegalie
574.
A. Leites. Radikaloperationen von
Inguinalhernien 591.
A. Lelieve und E. Retterer. Ossi-
fikation 549 — Struktur und
Histogenese der adenoiden Ve-
getation 257, 549.
Lemaire. Ernährungsstörungen
beim Säugling 239, 749.
J. Lemaire. Säuglingsernährung
239.
Jules Lemaire und L. Kôbler.
Blutdruck beim Kind 740.
Lemoine. Familiäre Epidemie spi-
naler Kinderlähmung 253, 574.
P. A. Lenoble. Bäder und Duschen
in Schulen 551.
Lenzmann. Beeinflussung des
Scharlachs durch intravenöse
Salvarsaninjektionen 685 — In-
travenöse Salvarsaninjektionen
bei Scharlach 575.
G. Lenenberger. Plazentäre und
kongenitale Tuberkulose 430.
62*
und
916
E. Lenk und A. Kreidl. Kapillar-
und Adsorptionserscheinungen
der Milch 79, 239, 556 — Spe-
zifisches Gewicht kleinster
Milchmengen 79 — Verhalten
steriler und gekochter Milch zu
Lab und Säure 79.
Lenormand. Collargolprobe in der
Diagnose der tuberkulösen Bron-
chopneumonie 293, 574.
H. Lenzen. Untersuchungsmetho-
den der Milch 79.
Richard Lenzmann. Intravenöse
Salvarsaninjektion bei Schar-
lach 724, 76%.
J. und N. Leod. Vakzinebehand-
lung der chirurgischen Tuber-
kulose 454.
Ch. L. Leonard. Röntgentherapie
der Zervikaldrüsentuberkulose
454.
Leoneano, C. Levaditi und J. Pig-
not. Heine-Medinsche Krank-
heit 575.
Leoneano, Jean Pignot und Leva-
diti. Heine-Medinsche Krankheit
762.
Leoneano, Widal, Levaditi und
Brodin. Akute tödliche Polio-
myelitis 575, 773.
d. S. Leopold. Maltose-Dextrin-
präparate 556 — Vorzüge der
Maltose-Dextrin-Präparate bei
der Säuglingsernährung 239 —
Zucker bei der Säuglingsernäh-
rung 7239.
J. Leopold und T. Rosenstern.
Tuberkulide beim Kind 445.
L. Lepontois. Verrux planus
579.
P. Lequeux. Epidermolysis diffusa
neonatorum 254, 5795, 762.
P. Lerat und R. Sand. Adenosar-
kom der Niere und retroperi-
toneale Embryome 7831.
P. Lerehoullet. Findelwesen 275.
R. Leriche. Pathogenese des Hallus
valgus 268.
R. Leriche und A. Poncet. Tuber-
kulose 257.
Lerin. Spektrophotographische Un-
tersuchungen des Mekoniums
556.
M. Lermoyez.
254.
H. Leroux. Desinfektion der Trans-
portwagen 762 — Scharlach mit
Hemiplegie ‘ 254 — Statistik des
Höpital St. Joseph 762.
R. Leroux. Gefahren der Methol-
behandlung 575.
Ohrenbehandlung
Namenverzeichnis.
Ch. Leroux, R. Labbe und G. Bar-
ret. Situs viscerum inversus 779.
. Alphonse Leroy und Léon Laruelle.
Sklerodermie mit Raynaudscher
Krankheit 574.
A. Lesage. Hitzewirkung und
Säuglinge 239 — Lehrbuch der
Krankheiten des Säuglings 413
— Säuglingshygiene im Sommer
239 — Schädel bei Atrophie 516
— Scharlach 858 — Wichtigkeit
der Ventilation für die indivi-
duelle Isolierung 492.
A. Lesage und M. Cléret. Cranio-
tabes 762.
Lesage und Collin. Husten und
Keuchhusten 346, 575.
L. Lesea. Tonsillen 575.
Lesehke. Auflösung der Tuberkel-
bazillen 349.
et und Much. Tuberkulose
49.
Ch. Lesieur. Nephro-Typhus 762 —
Pneumokokken in der Zere-
brospinalflüssigkeit 575.
C. Lesieur und J. Colombet. Nach-
krankheiten von Diphtherie 254.
Lesné. Thalassotherapie 232.
V. D. Lespinasse und C. Fisher.
Hämorrhagie eines Neugebore-
nen ?39.
Lessing und Horst. Antiformin-
methode für den Tuberkulose-
nachweis 348.
Lesuć und Françon. Erysipel beim
Neugeborenen 762.
Lettnow. \Viderstandsfähige Ba-
zillensporen 840.
Raymond Letulle. .
infektion 575.
Letulle, Grysez und Calmette. Ba-
zilliäre Infektion und Tuber-
kulose 564.
W. v. Leube. Bekämpfung der
Tuberkulose 681.
Leube. Nabelschnurversorgung der
Neugeborenen 548.
Lotte Leubuscher. Schulärztliche
Einrichtungen einer englischen
Stadt 743.
E. Leuret. Erste Zahnung 232 —
Stillen und Syphilis 254 —
Störungen bei der ersten Zah-
nung 762 — Unstillbares Er-
brechen bei Unterernährung 239.
C. Levaditi. Poliomyelitis anterior
acuta 254. `
G. Levaditi. Ätiologie des Schar-
lachs 830.
M. Levaditi. Akute tödliche Polio-
myelitis 575.
Tuberkulose-
Namenverzeichnis.
L. Levaditi und V. Danulesco.
Durchwandern des poliomyeli-
tischen Virus durch die Nasen-
schleimhaut 763.
C. Levaditi und V. Danulesco.
Poliomyelitisgift im Körper von
gegen Kinderlähmung refrak-
tären Tieren 762 — Übertra-
gung der Poliomyelitis 762.
C. Levaditi, K. Landsteiner und
M. Pastia. Heine-Medinsche
Krankheit 253.
C. Levaditi, K. Landsteiner und
Danulesco. Experimenteller
Scharlach 574 — Infektions-
De der Poliomyelitis acuta
74
74.
C. Levaditi, K. Landsteiner und
M. Pastia. Heine - Medinsche
nen 574 — Poliomyelitis
762.
C. Levaditi, K. Landsteiner und
E. Prasek. Übertragung von
Scharlach auf Affen 253. 574.
C. Levaditi, J. Pignot und Leo-
neano. Heine-Medinsche Krank-
heit 575, 762.
Levaditi, Widal, Brodin und Leo-
neano. Akute tödliche Polio-
myelitis 575, 773.
J. Leveque. Toxinfektiöse Aphasie
254, 575.
Levi. Essentielle familiäre Mikro-
somie 788.
L. Levi und E. Fleurent. Milch 77.
Lévi-Franckel und L. Ribadeau-
Dumas. Perforierter Duodenal-
ulcus 271.
Leopold Levi und H. de Rothschild.
Schilddrüsenmigräne 370.
Samson Levin. Involution
Thymus 740.
Levinson. Diagnose und Behand-
lung der Diphtherie 254.
Levy. Keuchhusten 346 — Säug-
lingsmorbidität und -mortalität
193 — Säuglingsernährung 606.
A. Levy. Mortalität der Uneheli-
chen 275.
Ernst Levy. Impfschutz 355.
J. Levy. Coprologie 556.
Justine Levv. Verdauungsfunkti-
onen 556.
M. Levy. Färbbarkeit der Tuber-
kelbazillen 441.
E. Lévy und A. Cortesi. Kala-azar
in Tunis 254.
E. Levy, A. Cortesi und C. Nicolle.
Salvarsan bei Kala-azar 256.
A. Levy-Franckel. Chronische Aor-
titis und Atherom 763.
der
917
P. P. Levy und Jules Renault.
Diphtherielähmung des Pneu-
mogastricus 768 — Pyopneumo-
thorax 768.
Le Wald und Bell. Chronische Ko-
litis 745.
Lewandowski. Schulhygiene 743.
M. Lewandowsky. Praktische Neu-
rologie 518.
Felix Lewandowsky und Erich
Plate. Symmetrische Schwellung
BE Speichel- und Tränendrüsen
Lindley Lewell. Taubheit infolge
Parotitis 355.
Louis Lewin. Spektophotographi-
sche Untersuchungen des Me-
konium 763.
Lewis. Chirurgische Behandlung
der Kinderlähmung 522 — Ex-
perimentelle Pathologie der Po-
liomyelitis 11.
Charles F. Lewis.
mens 254,
Edward Lewis, William Paimer
und Lueas. Masern bei Affen 575.
W. B. Lewitt und L. Porter.Pv-
lorushypertrophie 749 — Py-
lorusstenose mit Muskelhyper-
trophie 239. .
d, Lewy. Osteopsathyrosis idiopa-
thica 763.
R. Ley. Psychose durch Staphvlo-
kokkeninjektion 763.
J. Leyberg. Hauttuberkulide 856.
Leydheecker. Weiße Bilutkörper-
chen bei Bazillenträgern 337.
J. Lhermitte. Akute familiäre He-
patitis 779.
K. Lhotak v. Lhota. Sinkende
Pulsfrequenz bei wachsenden
Hunden 548.
Ljaschenko. Instillation von Subli-
matlösung in die Nase bei Diph-
therie 633.
J. Libin. Leber bei Tuberkulose575.
Liehtenhahn. Körnige Form des
Tuberkuloseerregers 441.
H. Lichtenstein. Behandlung der
Tuberkulose mittels natürlichen
menschlichen Serums 454.
G. Liebermeister. Sekundäre Tu-
berkulose 826.
V. Lieblein. Lymphatische Pseudo-
appendizitis 189.
Harry Liefmann. Einfluß der Woh-
nungsverhältnisse auf den Som-
mertod 785.
Liefmann und Lindemann. Finfluß
der Hitze auf die Säuglingssterb-
lichkeit 155.
Delirium tre-
918
H. Liefmann und Alfred Linde-
mann. Lokalisation der Säug-
lingssterblichkeit in Berlin 785.
W. Liefmann und Alfred Linde-
mann. Säuglingssterblichkeit in
Berlin 1911 459.
A. E. F. J. Lien. Otologische Auf-
sicht in der Schule 235.
A. Lien. Otologische Untersuchun-
gen in Schulen 551.
W. Liepmann. Steigerung der
Milchsekretion durch gesteigerte
EiweiBernährung 458.
E. H. B. v. Lier. Stichéiterung
nach Lumbalpunklion 641.
D Liertz. l.age des Wurmforl-
satzes 548.
Lignos. Kala-azar in Griechenland
763
Ch. Ligsehitz-Trachtenberg. The-
rapie des Nabelschnurvorfalles
9/9.
Lindemann. Auflösung von Tuber-
kelbazillen in Neurin 442 —
Frühbehandlung der rachiti-
schen Beindeformitäten 319.
Alfred Lindemann und W. Lief-
mann. Säuglingssterblichkeit in
Berlin 1911 459 — Einfluß der
Hitze auf die Säuglingssterblich-
keit 155.
Alfred Lindemann und H. Lief-
mann. Lokalisation der Säug-
lingssterblichkeit in Berlin 785.
Gräfin Linden. Chemotherapie der
Tuberkulose 824.
v. Linden. Finklersches Heilver-
fahren bei Impftuberkulose 674.
O. Lindner und M. Siegfried.
Trypsinwirkung 83.
Linke. Pantopagus 591.
van Lint. Augenhygiene 235.
Lion. Boy Scouts in England
598.
Lippmann. Diphtheriebazillenträ-
ger 344.
A. Lippsehütz. Bedeutung des
Kaseinphosphors für den wach-
senden Organismus 79. — Phos-
phorhunger im Wachstum 239
— Physiologie des Phosphor-
hungers im Wachstum 217.
S. Litwin. Geburtsblutungen am
kindlichen Schädel 591.
L. Liwsechitz. Adrenalinbehand-
lung bei subjektiven Ohrgeräu-
schen 979.
B. Llaguet. Galle 557.
Loaee. Angeborene Ilypertrophie
der Zehe 779.
WW. Löbisech. Sommerdiarrhöe 557.
Namenverzeichnis.
E. A. Locke und T. J. Murphy.
Fürsorge far tuberkulôse
Kinder in Boston 596.
Löffler. Nachweis spärlicher Tıber-
kelbazillen 442.
H. Löhe. Kongenital-syphilitische
Knochen- und Gelenkentzün-
dungen 575.
F. Löhnis. Landwirtschaftlich-bak-
teriologisches Praktikum 79.
Adrien Loir. Säuglingssterblichkeit
und kondensierte Milch 785.
d. L. A. Lombard. Schenkelhals-
frakturen 592.
Pierre Lombard und J. Curtillet.
Genu recurvatum 775.
P. Lombard und J. Curtillet. Po-
lyarticulärer tuberkulôser Rheu-
matismus 247 — Spondilitis bei
Typhus 264 — Traumatische
Hüftgelenksluxation 264.
J. de Lombes. Syphilitische Spina
ventosa 268.
P. Londe. Sterblichkeit bei Neu-
geborenen 7275.
Long und Dejerine.
Poliomyelitis 756.
Long-Landry. Littlesche Krank-
heit 254.
A. Longo. Leishmaniose 254 —
Lipimie und Lipurie bei Leish-
maniose 575 — Tetanie beim
Kind 575.
Longyear. Kongenitaler Tumor des
Dünndarmes 268.
E. Loeper und Ch. Esmonet. Fran-
zösischer Kongreß für interne
Medizin 454.
Lorey. Behandlung der Diphtherie,
des Scharlachs und von eitrigen
Prozessen 833.
W. F. Lorenz udd Mazyek P. Ra-
venel. Behandlung von Diph-
therie-Bazillenträgern 763.
Friedrich Lorentz. Methodische
Atemübungen in der Schule 763
— Schülerermüdung 743 —
Schule und Tuberkulose 47
Löresen. Pyozyanase bei Pee i
der Diphtheriebazillen 344.
A . Lorey. Endocarditis lenta 170.
Chronische
Lorrey te. Salvarsanbehandlung
während der Schwangerschaft
573.
J. Lorthioir. Arthrodese des Fußes
779.
A. Lotz. Kongenitale Atresie der
Speiseröhre 592.
P. Loubet und H. Grenet.
759.
J. Loubier. Darmverschluß 592.
Chorea
Namenverzeichnis.
A. Louboviteh. Magenverdauung
der Milch 557.
Mur Akute Massnerweilerdne
763.
A. Lourié. Stoffwechselversuche
und Therapie bei der mongo-
loiden Idiotie 763.
V. Lovati. Übergang medikamen-
töser Substanzen in die Zerebro-
spinalflüssigkeit 16.
Andrew Love. Diphtherielähmung
254, 763.
Lovett. Skoliose und Schule 592 —
Vorkommen der Kinderlähmung
in den Vereinigten Staaten und
Kanada 11.
Lovett und Richardson. Poliomye-
litis anterior acuta 11.
R. W. Lovett und Ph. A. Sheppard.
Kinderlähmung in Massachu-
setts 575.
A. Löwem. Kongenitaler Fazialis-
defekt 568.
Lowenburg. Diagnose und Therapie
der angeborenen Pylorusstenose
240.
Löwenburg. Pneumonie 763.
H. Lowenburg. Bedeutung und
Behandlung des Erbrechens 240,
749 — Intrakranieller Druck
549.
Löwenstein. Tuberkulinerfolge bei
Lungentuberkulösen 454.
Adolf Loewy und Paul Sommer-
feld. Kindliches Myxödem 537.
L. Loydild. Schulärztliche Beauf-
sichtigung in Australien 235.
W. Lublinski. Lokale Mentholan-
wendung in der Nase 17, 281.
Hermann Lübs. Herzmißbildung
mit besonderer Lagerung der
Trikuspidalis 763.
Lucas und Amos. Prophylaktische
Vakzination gegen Dysenterie
338.
Lucas. Wiliam Palmer und Ed-
ward Lewis Prizer. Masern bei
Affen 575.
W. P. Lucas und E. E. Southhard.
Konvulsionen während und nach
der kindlichen Enzephalitis 763
— Krampfneigungen bei Enze-
phalitis 186.
H. Lüdke und Josef Sturm. Tu-
berkulinreaktion 681.
K. Ludloff. Diagnose der Hüft-
affektionen 445.
Ludlum. Blut im Kindesalter 549.
B. Lühmann. Gefäßerkrankung
der Leber bei kongenitaler Lues
673, 763.
919
H. Lührig. Trockensubstanz der
Milch 749.
W. P. Lukas und H. Barkan.
Akute eitrige Perikarditis im
Säuglingsalter 753.
Lukas und Priser.
Affen 684.
F. Luna. Leishmaniose 254.
De Luna und Pagliano. Hanotsche
Cirrhose mit sekundärem Infan-
tilismus 766.
N. Luneau. Kongenitale Zwerch-
fellhernie 592.
N. I. Lunin. Bronchialdrüsentuber-
kulose 629.
F. Lust. Ausscheidung von
zuckerspaltenden Fermen-
ten beim Säugling 302 —
Funktionsprüfungen des Magen-
darmkanals 395 — Milchzuk-
ker der Frauenmilch 236 —
Nachweis der Verdauungs-
fermente in den Organen
des Magendarmkanals von
Säuglingen 411 — Pathoge-
nese der Barlowschen Krank-
heit 204 — Säuglingsschutz in
Belgien 598.
F. Lust und H. Hahn. Ausschei-
dung von eiweiß-, stärke-
und ` fettspaltenden Fer-
menten beim Säugling 311.
F. Lust und L. Kloeman. Stoff-
wechselversuch bei Barlowscher
Krankheit 462.
Lutz. Angeborene abnorme Be-
wegung des Oberlids 2? — Die
Mendelschen Regeln in der Oph-
thalmologie "2 — Familie mit
hereditär-familiärer Chorioreti-
nitis 2 — Poliomyelitis anterior
acuta 11.
Hertha Lutz.
rung 785.
Fritz Lux. Diphtherieepidemie 763.
T. Luzzatti. Spasmophilie 254.
Lyle. Latente Tuberkulose der
Säuglinge 763.
S. Lyskawinski. Kasuistik der
akuten spinalen Kinderlähmung
854.
Masern bei
Milchküchenernäh-
H. Maaß. Behandlung der chirur-
gischen Tuberkulose 454.
S. Maaß. Krankhafter Wander-
trieb 575.
Macalister. Sputumuntersuchunz
mit Antiformin 676.
Alex. T. I. Macdonald. Antenatale
Pneumonie 254, 561 — Diph-
theriebazillenträger 344.
920
Machard. Behandlung rachitischer
Erkrankungen 779.
Machell. Colon-Irrigation 240.
Charles V. Maekay. Beobachtung
der Körpertemperaturen bei An-
wendung des Diphtherieheil-
serums 764 — Pleuritis 764.
Mackenzie. Ophthalmia neona-
torum 575 — Poliomyelitis an-
terior acuta 254.
K. Mackenzie und E. A. Schäfer.
. Einfluß animalischer Extrakte
auf die Milchsekretion 82.
Stewart Mackintosh. Epilepsie 764.
Macmillan. Kinderforschung 549.
N. S. Macnaughtan und d. D.
Rolleston. Recklinghausensche
Krankheit 768.
Macqueron. Maison de l'Enfance
in Rouen 275.
Macy. Biologie im Kinderunter-
richt 235.
J. Magdinier. Infantilismus 576.
W. Mager. Tuberkulosebekämp-
fung in Österreich 449. `
S. Maggiore. Angeborene Dystro-
phie 576.
A. Magnan. Bazillus der Varizel-
len 764.
L. Magnanon. 235,
oo 1.
Magnus-Alsleben. Anorganische u.
organische Brompräparate 818.
Fritz Magyar. Erythema toxicum
nach Oleum lauri 194 — He-
mangiom 724 — Malignes Hä-
mangiom des Gesichtes 702 —
Melanosarkom 702.
C. Mai und S. Rothenfußer. Re-
fraktometrie des Chlorkalzium-
serums der Milch 79.
Jose M. Maidagan. Peritonitis
durch Pneumokokken 779.
Hans Maier. Bromdarreichung bei
salzarmer Kost 693.
F. Maillet. Autoserotherapie der
serofibrinösen Pleuritis 576 —
Bronchialdrüsenerkrankung 375
— Erkrankung der Tracheo-
Bronchialdrüsen 621 — Ortho-
statische Albuminurie 254 —
Orthostatische Albuminurie und
Wanderniere 576 — Tracheo-
Bronchialdrüsen - Erkrankung
268 — Unterhautzellgewebe 549
— Unterhautzellgewebe als Ab-
wehrorgan 740.
Maillet und Gaujoux. Polyvisce-
rale Tuberkulose 435.
Maillet und Gueit. Infektiôses
Ödem 254, 764 — Webersches
Schularzt
Namenverzeichnis.
Syndrom bei tuberkulöser Me-
ningitis 254.
Maillet, Leenhardt und Carrieu.
a des Typhus
762
Gustav Major. Behandlung psycho-
pathischer Kinder im Ellern-
hause 743 — Fürsorgeerziehung
und Heilpädagogik 812 — Für-
sorge für psychopathisch ver-
anlagte Kinder 785 — Neu-
rasthenie der Jugendlichen 576
— Sexuell leicht erregbare Kin-
der 143.
Maire. Diagnose und Behandlung
der Coxilis 268.
Makuen. Verhütung der Taubheit
und Unterricht des tauben Kin-
des 5951.
J. Malaise. Typhus 837.
F. Malavialle. Thymus-Hyper-
trophie 576.
W. Malinowska. Tod der Neuge-
borenen 576.
H. Mallet und A. d’Espine. Thronı-
bose bei Diphtherie 567.
E. Mallinekrodt. Infantilismus und
Zwergwuchs 576.
K. Mallinckrodt. Vitiligo und Cho-
rea 724.
Malvoz. Scharlach 254.
A. Mamrot Stuhlverstopfung bei
Kindern 856.
Manasse. Kieferhöhleneiterung 282.
Paul Manasse. Plötzliche Ertau-
bung bei Scharlachotitis 764.
Mann. Erregbarkeitssteigerung bei
narkoleptischen Anfällen 800.
A. Manne. Syphilis 576.
Manning. Blut im frühen Kindes-
alter 549 — Poliomyelitis ante-
rior acuta 254 — Prognose der
Poliomyelitis 522 — Rapid töd-
liche Form der Poliomyelitis
522 — Symptomatologie der
Kinderlähmung 522.
C. Manshardt. Kochsalzausschei-
dung bei Nierenentzündung
576.
Mantoux. Tuberkulinbehandlung
CG Tuberkulose der Harnwege
54.
Manwaring. Subdurale Leukozy-
teneinspritzungen bei tuberku-
löser Meningitis 172 — Über-
tragung der epidemischen Polio-
myelitis 11.
J. Manya. Funktionelle Albumin-
urie 576.
Marbourg. Behandlung von Ma-
sern und Scharlach 576.
Namenverzeichnis.
O0. Marburg. Klinik und Patholo-
gie der Myatonia congenita 254,
76 — Sklerosefrage 703.
L. Mareas und C. Huyge. Ammo-
niak der Milch 79.
Me Marehall. Sudan-Kala-azar
L. Marchand und G. Petit. Epilep-
sie bei Mutter und Kind 254,
576, 764.
Otto Marcus. Fallschutzleibchen
69 — Lymphdrüsenschwellung
in der seitlichen Brustgegend
69 — Schildrüsenvergrößerung
im schulpflichtigen Alter 69.
Mareuse. Erblichkeit und Wesen
der Psoriasis 576.
W. Mardner. Mekoniumpfropf 557.
G. Marey. Exostose des baren
Gaumens 592.
A. B. Marfan. Behandlung der
Rachitis 254 — Diadococinesie
bei Chorea 764 — Höhenkur
bei Ekzem 255, 764 — Le gros
ventre beim Säugling 240 —
Punktion des Pericards 268 —
Pylorushypertrophie 749 — Ra-
chitis und Tuberkulose 436 —
Unterricht in Säuglingshygiene
und Krankheiten 232.
Marfan und Feullie. Experimentelle
Rachitis 181.
A. Margolis. Einfluß der ver-
mehrten Wasserzufuhr 557.
Marion. Behandlung der Blasen-
exstrophie 779 — Hypospadie
779.
Marique. Pathogenie des kongeni-
talen Kehlkopfstridors 279.
Marklev. Behandlung des Säug-
lingsekzems 576.
Marks. Infektion von Kaninchen
mit Poliomyelitisgift 11 — Polio-
myelitis acuta 576.
Markuson und Agopoft. Prophy-
laktische Injektion von Serum
bei Diphtherie 344.
J. Markwalder. Physiologie und
Pharmakologie der Diastole 549.
un Diagnose bei Typhus
4
L. Marois. Consultalions de nour-
rissons 785.
R. Marois. Consultations de nour-
rissons in Yonne 273.
Franeis Marre. Ausnutzung der
Mineralsalze 363 — Einfluß
akuter Krankheiten auf die
Milchsekretion 79 — Milch 79.
Antonio Marro. Einfluß des Alters
der Eltern 740.
921
Marsh und Meigs. Analyse der
Menschen- und Kuhmilch 240.
N. P. Marsh und K. W. Monsarrat.
Pylorusstenose 240.
H. Martel. Milchproduktion im
Winter 275.
Martens. Erschwertes Decanüle-
ment 35.
B. Martin. Latente Tuberkulose
bei Kindern 829.
L. Martin. Diphtherierezidiv in-
folge von Masern 576 — Prog-
nose der Diphtherie 576.
L. Martin und H. Darre. Diph-
therierezidiv nach Masern 255.
Martin und Delore. Maligner Brust-
drüsentumor 775.
Ed. Martin, Eug. Revilliod. H.
Audeoud und Ch. Martin du Pan.
Maison pour les enfants malades
279.
Ch. Martin du Pan. Akute Osteo-
myelitis 779 — Radikale Be-
handlung der Hernie 268, 592 —
Schädelfrakturen 268, 779.
Ch. Martin du Pan, Ed. Martin.
Eug. Revilliod und H. Audeoud.
Maison pour les enfants malades
279.
A. Martingay.
Chorea 255.
B. Martins. Kuhprüfvereine 80.
F. Marty. Prästernale Zysten
592
A. Marum. Jahresbericht 293.
Emery Marvel. Appendizitis 592,
779.
Marx. Phimosie 268.
Vietor Mas. Einfluß der Vakzina-
tion bei der schwangeren Mutter
auf die Vakzination beim Neu-
geborenen 741 — Vakzinalion
bei der Mutter während der
Schwangerschaft 549.
Fernand Masay. Temperatur der
Frühgeborenen 16.
F. Mason. Behandlung der Polt-
schen Krankheit 454. i
A. Massaglia. Infektion mit Leish-
mania infantum 764.
M. L. Masslofi. Kasuistik der
Hundstollwut 636.
E. Masson. Eiternarkose 592.
Masuda. Hirnmißbildungen
menschlichen Fölen 268.
N. Masuda und Th. Brugseh. Ver-
halten des Dünndarmsaftes ge-
genüber Kasein usw. 79.
E. Matet. Infantile Gastroenteritis
749.
Matheny.
Behandlung der
von
Darminvagination 592.
922
Paul Mathes. Infantilismus und
Asthenie 764.
V. P. L. Matringhem. Inguinale
Cystocele 268, 592.
Matson. Spezifische Diagnose der
Tuberkulose 255.
Matsuoka und E. Hayashi. An-
geborener Hochstand der Schul-
terblätter 777 — Knochengerüst
der kongenital verrenkten Hüft-
gelenke 777.
C. Mattei. on und Spi-
na bifida 268 — Meningitis
cerehrospinalis 255 — Ösopha-
goscopie 268 — Schädelver-
letzung 268.
A. Matthey. Pseudomediane Ha-
senscharte 592.
Matti. Darminvagination 326 —
Experimentelle Ausschaltung
der Thymusdrüse 576, 613 —
Fistula colli mediana 690.
Oskar Mauch. Sklerotomie bei
infantilem Glaukom 576, 764.
Mauclaire. Kongenitale Mißbil-
dung des Anus und des Dick-
darmes 268, 592 — Nabelhernie
268 — Tarsalgie 268.
Maupas. Stillen in Fécamp 557.
Maurin und N\ordmann. Aorten-
Atherom 269.
C. Mauro. Leishmaniose 255.
Charles Maury. Cerealien in der
Diätetik 358.
Maury und L. Bernard.
myelitisepidemie 562.
B. Mautner. Bronzefarbene Haut
Polio-
697.
Mauthner. Erkrankung des Nervus
VIII bei Parotitis epidemica
293 — Mumpstaubheit 293, 355
— Schwerhörigkeit und Ertau-
bung nach Meningitis cerebro-
spinalis epidemica 293.
Maverick. Typhus —- Vakzinalion.
und Widalsche Reaktion 683.
Michael May. Rumpell-Leedesches
Phänomen bei Scharlach 724.
Mayer. Bakteriolorische Befunde
bei Gesunden aus der Umgehung
Ruhrkranker 839 — Kinderpsy-
chose 808 — Behandlung der
frischen Kinderlähmung 44 —
BehandlungdesKlumpfußes779.
Moritz Mayer. Postdiphtherische:
Erysipel 761.
Ernst Mayerhofer. Geheilte Rumi-
nation 196 — Ruminaltion im
Säuglingsaller 749 -- Stillpro-
paganda 191 -- Therapie de:
fiumination 607.
Namenverzeichnis.
Mayverhofer und Pribram. Ernäh-
rung mit konservierter Frauen-
milch 13 — Kalkodat bei der
Konservierung von Frauenmilch
80.
Mayet. Behandlung kongenitaler
Luxationen 779 — Kongenitale
Hüftgelenksluxation 268.
Mayet und Péraire. Unblutige Be-
handlung der kongenitalen Hüft-
gelenksluxation 270.
Mayeyama, Yamada und Kura=
hige. Ausscheidung der Tuber-
kelbazillen aus der Milch tuber-
kulöser Frauen 677.
R. Mayeyama, Teje. Kurashige und
G. Yamada. Tuberkelbazillen
im strömenden Blut 761.
Franz Xaver Mayr. Darmträgheit
420.
Karl Max Mayr. Kongenitale Ra-
diusluxation 779.
Mayrholer. Kinderzahnarzt 17.
A. Mazzuoli. Blutuntersuchung bei
Helminthiasis 255 — Meningilis-
artige Syndrome bei Helminthia-
sis 183.
G. Norman Meachon. Bromexan-
them 764.
Meder. Vakzination 334.
P. S. Medowikoif. Kuhwarme Milch
bei Magenerkrankungen 214.
S. Medowoy. Pathologie und Klinik
der Darmokklusion 592.
H. D. Meeker. Tuberkulöse Peri-
tonitis 764.
C. van Meenen. Entwicklung und
adenoide Vegetalion 255.
Meignant. Consultations de nour-
rissons 785 — Darminvagina-
tion 263, 592, 779 — Friedreich-
sche Krankheit 576.
Meigs und Marsh. Analyse der
Menschen- und Kuhmilch 240.
Meissen. Behandlung der Lun-
gentuberkulose m.Jodmethylen-
blau und Kupferpräparaten 674.
Meißner. Kolobom der Aderhaul
und Netzhaut mit Aplasie des
Sehnerven 2.
Eduard Melchior. Kongenitale Vor-
derarmsynostosen 475 — Made-
lungsche Handgelenksdeformi-
tät mit Brachydaktylie 780.
E. Mellanhy. Cyclisches Erbrechen
957.
Melly. Stadtverwaltung und Be-
rufsvormundschaft in Ungarn
709. |
Bela-Mellv. Tätirkeit des Waisen-
stuhls Budapest 710.
Namenverzeichni:.
Meltzer und Lamar.
telle Pneumonie 351.
G. Menahuoni und C. Franeioni.
Wassermannsche Reaktion 758.
Menard. Knochen- und Gelenks-
tuberkulose 255 — Lipoide des
Diphtheriebazillus 834.
L. Mencière. Behandlung der para-
lytischen Hüfte 269.
J. Mendel. Umsetzung verschiede- .-
Zuckerarten durch Bak- |
ner
terien 80.
M. S. Mendelson und E. J. Gindes.
Pirquetsche Reaktion 759.
P. Menetrier und P. Brodin. Para-
meninzokokkenmeningitis 764.
Meng. Rolle der langen Unter-
schenkelmuskeln bei Plattfuß
324.
M. Menier. Akute retropharyn-
geale Abszesse 280.
Enrico Mensi. Chlorstoffwechsel
beim Neugeborenen 557, 749.
F. Menuet. "Verschluckte Nadel
269.
L. J. Menville. Bass-W atkinssche
HS - Agglutinationsprobe
57
Menzel. Akute Stirnhöhleneiterung
279.
S. Mer. Todesfälle an Ikterus in
der Schweiz 698.
Eduard Merkel. Frauenmilchfett
749.
P’. Merklen. Chronische Nephritis
255 — Fmotions-Ikterus 255 —
Nasale Insuffizienz 255 — Ner-
vöser Ikterus 576 — Respiration
bei näsaler Insuffizienz 232 —
Unterernährung beim Säugling
749 — Varizellen 255.
d, Merklen, Jean-Jaques Rous-
seau und Dessessartz. Säuglings-
pflege 232.
Merle. Meningitis cerebrospinalis
epidemica 351.
Mermod. Tonsillenbehandlung 269.
E. Méroz und B. Kjalatoff. Tu-
berkulinreaktion 764.
Méry. Freiluftschulen 235 — Tu-
berkulose und Schule 743 —
Tuberkuloseverhütung 764.
Merzbacher-Schiff. Drehlade 598.
R. Meslay. Aorteninsuffizienz 764.
Meslay und Mérigot de Freigny.
Zerebraler Rheumatismus 758.
Messerschmidt. Bakterien d. Ruhr-
gruppe 838 — Ergebnisse der
bakteriologisch-serologischen
Forschung 725 — Sammelrefe-
rat über die Bakteriologie des
Experimen-
923
Jahres 1911 mit spezieller Be-
EE des Kindesalters
J
Mestrezat. Analyse der Zerebro-
spinalflüssigkeit 549.
E. Metehnikoff, E. Burnet und
L. Tarassevitch. Epidemiologie
der Tuberkulose 429.
Metman. Ileus durch Entzündung
eines Meckelschen Divertikels
848.
v. Mettenheimer. Bantische Krank-
heit 68 — Rôntgenbilder von
Skeletterkrankungen 68.
Mettler. Diagnose der Poliomyelilis
anterior acuta 11.
Metzger. Herzmißbildung und Situs
inversus 269.
Meumann. Experimentelle Päda-
gogik 420.
Meurer. Lobecksches Verfahren zur
Herstellung einwandfreier Trink-
milch 412.
Meyer. Differenzierung der Tuber-
kelbazillen 442 — Herzkrank-
heiten des Schulkindes 743.
Arthur Meer, Nasale Fortsätze
hypertrophischer Rachenman-
deln 280 — Schafharn 80.
Felix Meyer. Einfluß gesteigerter
Marschleistungen auf die Kör-
perentwicklung 743.
Fritz Meyer. Bauchfelltuberkulose
576 — Behandlung der Diph-
therie 255, 344.
L. F. Meyer. Eiweißmilch 557 —
Morbidität und Mortalität der
Säuglinge 275 — Spasmophilie
471 — Tuberkulide 445.
L. F. Meyer und H. Finkelstein.
Ernährung mit Eiweißmilch 77.
L. Meyer und E. Hauck. Rupturen
der Dura-mater 592.
M. Meyer. Toxizität des Epilepti-
kerblutes 800.
Robert Meyer. Hypospadie
Glans penis 850.
W. Meyer. Durch Streptokokken
verursachte Euterentzündung
80.
H. Meyersohn. Schulzahnpflege an
den Mannheimer Volksschulen
743.
Meylan. Behandlung defekter Kna-
ben 255 — Körperliche Übungen
in der Behandlung abnormer
Knaben 471.
G. Mezger. Mißbildungen mit Stö-
rung des Körperverschlusses 592.
Mezl. Berufsvormundschaft auf
dem Lande 709.
der
924
M. Mgaloblisehwili. An Perityph-
litis anschließende intra- und
perihepalische Affektionen 592.
M. Michalowiez. Albuminurie mit
verringertem Stoffwechsel 855
— Fieber beigemästeten tuber-
kulösen Kindern 764 — Ortho-
statische Albuminurie 218 —
Tracheo - Bronchialdrüsentuber-
kulose 445.
M. Michael. Rumpell-Leedesches
Phänomen beiScharlach 166, 764.
R. Michaelis. Infektionsgefahr bei
Tuberkulose 439.
A. de Michelis. Intubation 856.
K. Micko. Gerinnungspunktc des
Albumins und Globulins in
ammoniumsulfathaltigen Lösun-
gen 80.
N. P. Migay. Blutuntersuchung bei
Keuchhusten 577.
Mileinski. Mündelfürsorge in mit-
telgroßen Städten 710.
Milian. Allgemeine infantile Para-
lyse 765 — Syphilitische, Natur
der Chorea 765.
J. D. M. Miller. Atvpischer Schar-
lach 765 — SC nasale
Diphtherie 577 Diagnose des
atypischen Scharlachs 295 —
Ödem ohne Albuminurie 240.
B. Miller. Tuberkulinprüfung der
Kühe 449.
J. L. Miller und J. A. Capps. Epi-
demie von Angina durch Milch
verbreitel 765.
Reginald Miller und Leonard Par-
sons. Renaler Infantilismus 474,
765.
VV. T ik Ohrentuberkulose
436.
Johannes Million. Kongenitale par-
tielle Hypertrophie 780.
A. Millskennedy. Thymushyper-
trophie 577.
Milne. Behandlung und Prophy-
laxe der Masern 465.
E. Miloslavich. Appendizitis 189.
W. Minauer. Kutane Tuberkulin-
reaktion 445.
M. Minoret. Schilddrüse und Darm
557.
L. Mireaux. Spastische Hemiplegie
255, 577.
VV. Missmahl. Spina bifida 592.
0. W. H. Mitchell, Primärer Tumor
der IL.ymphgefäße 592.
A. nel: Sprengels Deformität
9
W. Mitlacher. Offizinelle Pflanzen
und Drogen KG?,
Namenverzeichnis.
M. Mitra. Hämolytische Wirkung
von Scharlachstreptokokken
166 — Kardiotuberkulose Cirr-
hose 255.
N. Mitra und S. Cannata. Einfluß
einiger Milchfermente auf Mikro-
organismen 75.
Wilh. Mittweg. Fettsclerem der
Neugeborenen 749.
S. Miura. Anatomie der zerebralen
Diplegie 470.
Miwa und Salto. Lymphangioma
cysticum 592.
Miyauchi. Angeborener Hochstand
des Schulterblattes 780 — Hals-
rippenskoliose 780.
Tetsuo Mivata. Syndaktylie 780.
O. Mizoguchi. Lokalisation der
Tuberkulose 436.
Mobilio. Einmündung der Vena
frontalis in den Sinus longitudi-
nalis superior 269.
T. Mochizuki. Guajakotuberkulin
gegen Keuchhusten 577.
Mocquot. Consultation de nourris-
sons in Apjoigny 275.
Enrico Modigliani. Buttermilch
240, 557.
Mogilnieki und Gundlach. Elektrar-
gol bei Scharlach 852.
d. Hay Moir. Poliomyelitis ante-
rior acula in Derbyshire 255.
Molroud und Payan. Mechanischer
Darmverschluß bei appendicu-
lärem Abszeß 593.
Americo Mola. Fett bei natūrli-
cher Ernăhrung 749.
J. Molenaar. Behandlung subku-
taner Entzündung 577 —
e und Impfgefahren
49
A. Molina. Pathogenese, Klassifi-
kalion und Behandlung der
DB 997.
C. D. F. Molinié. Echinokokkus der
Lunge 269 — Lungenechino-
kokkus 592.
L. Moll. Krankenversicherung und
Mutter- und Säuglingsschutz
598.
F. Moeller. Ausnutzung der Zellu-
lose 557.
H. Möller.
Or
592.
M. Moeller fils. Klumpfußbehand-
lung 780.
Möllers. Tuberkelbazillen im Aus-
wuri 348.
H. Möllmann. Übergang von
Opiumbestandteilen in die Milch
80, 527.
Doppelter Enddarm
Namenverzeichnis.
W. J. Moltschanoff. Kulane Tu-
berkulinreaktion bei akuten In-
fektionskrankheiten 724 —. Tu-
berkulinreaktion bei akuten In-
fektionskrankheiten 223, 310 —
Rolle der Nebennieren bei Diph-
therie und anderen Infektions-
krankheiten 467.
VW. S. Moltschanoff. Frühdiagnose
der Masern 611 — Scharlach-
herz 611 — Vierte Krankheit
611.
B. Momibliano. Zahnpflege in der
Schule 235
H. Mommen. Tuberkelbazillen im
Blut 14:36
Johann G. Mönckeberg. Herzmiß-
bildungen 765.
Monges. Zerebrospinalmeningitis
oder Poliomyelitis anterior acu-
ta 295.
Mongour. Behandlung der Lungen-
tuberkulose 454.
Mönkenmöller. Bericht an das Lan-
desdirektorium der Provinz Han-
nover 812 — Geistige Abnormi-
täten bei schulpflichtigen Für-
sorgezöglingen 812.
Monnier. Behandlung der Hüft-
gelenksluxation 780 — Chorea
277.
L. Monnier. Doppelseitige ingui-
nale Ektopie 269.
Monrad. Kaseinklumpen im Kin-
derstuhl 80.
K. W. Monsarrat und N. P. Marsh.
Pylorusstenose 240.
S. H. Monson. Buphthalmus 750.
Montefiore. Tracheotomie wegen
Fremdkörper 269.
Charles-Julien Montet. GER
Hämorrhagie 255, 577,
Montgomery. Ärztliche Schulauf-
sicht 235 — Diagnose und Be:
handlung der Diphtherie 577.
m Appendizitis im Bruchsack
1 — Perivaskuläres Sarkom
det Nierengegend 701.
C. Monti-Guatnieri. Meningitis pu-
rulenta 269.
R. Monti und Fr. Hamburger.
Tuberkuloseimmunität 441.
Monzels und Degorce. Hydroce-
phalocele 264.
R. O. Moon. Neuropathie 255.
M. Morancé. Abdominale Ektasie
277.
Moranee® und Variot. Bauchumfang
bei verschiedener Ernährung
306 — Kongenitale paroxysti-
sche Cyanose 260 — Plätscher-
925
geräusch 602, 670 — Raynaud-
sche Krankheit 187 — Verände-
rungen des Bauchumfanges 751.
V.Morax. Nichtgonorrhoische Oph-
thalmia neonatorum 255.
G. Moreau. Infantile und juvenile
Kriminalität 598.
A. Morel, E. Welll und A. Policard.
Gallenpigment im Säuglings-
stuhl 243, 261, 560. 751.
W. G. Morgan. Cardiospasmus 256
— Meningealerkrankungen 577.
A. Morgen. C. Beger und F. West-
hausser. Futterwert des frischen
Grases 80 — Verwertung des
Ammoniumazetates und des As-
paragins 80.
J. Morgenroth. Wirkung der Pyo-
zyanose auf das Diphtherietoxin
77.
A. Mori. Diphtherie beim Säugling
279.
P. Moriae und E. Bitot. Spasmo-
gene Diphtherie 754.
P. Morigny. Behandlung der Knie-
gelenksankylose 592.
Paul Morize. Icterus neonatorum
240, 577.
Enta Morkownikowa. Angeborene
Skoliosen 780.
E. Moro. Bedingte Reflexe 226 —
Diätetik der Skrofulose 21,
724 — Molke und Zelle 387 —
Natürliche und künstliche Be-
dingungsreflexe 63 — Neutral-
rotreaktion der Milch 732 —
Rektale Hyperthermie im
Kindesalter 0.
E. Moro und L. Kolb. Schicksal
von Ekzemkindern 436.
Morosoti. Diphtherie bei Neuge-
borenen und Säuglingen 279.
L. Morquio. MiBbildung der Gal-
lengänge und Thymushyper-
trophie 765.
W. Morres. Haltbarkeitsprüfung
der Milch 80 — Reduktaseprobe,
Säuregrad und Alkoholprobe 80.
Morris. Pflaumenmuserbrechen 557
— Pruriginöses Ekzem und
Lichenisation 616.
Morrow. Verhältnis der veneri-
schen Krankheit zur Säuglings-
sterblichkeit 275.
Morse. Malzzucker und hohe Ka-
seinsätze bei der Säuglingser-
nährung 20 — Osophagusste-
nose 690 — Pylorospasmus 557
— Spinaler Typus der Kinder-
lähmung 11 — Kinderlähmung
577 — Meningitis 577.
9%
J. L. Morse und F. B. Talbot. Phy-
siologie und Pathologie der Koh-
lehydratverteilung 240.
Mary Elizabeth Morse. Blutplätt-
chen 741 — Organismen der
Diphtheriegruppen 765.
R. Morton Hewitt. Heine-Medin-
sche Krankheit 577.
Mosby. Zerebrospinal-Meningeitis
977.
Mosecheowitz. Uterine Adnexe in
Säuglingshernien 592.
Albert Mosenthal. Brachydaktylie
780.
G. B. Moss-Blundell. Epidemische
Poliomyelitis in Huntingdon-
shire 577.
M. Mosse und G. Tugendreich.
Krankheit und soziale Lage
860.
W. O. Motschan. Vakzinetherapie
der Gonokokkenvulvovaginitis
229:
Motschin. Tuberkulose im ersten
Lebensiahr 577.
PER Mouchet. Umbilicale Hernie
780.
A. Mouchet und Demelin. Kon-
genitale seröse Halszyste 264.
A. Mouchet und 0. Pizon. Spina
bifida 592.
A. Mouchet und Segard.
vara 780.
A. Mouchet und Smester. Nabel-
hernie 782.
René Mouchet.
Organen 232.
G. Mouriquand. Diagnose und Pro-
enose der Pneumonie 577 —
Intrarektale Injektion von Anti-
diphtherieserum 577.
Mouriquand und Weill. Eiweiß-
milch 560, 751 — Myocarditis
bei Scharlach 261, 586 — Plötz-
licher Tod bei Scharlach-Myo-
carditis 261.
G. Mouriquand, E. Weill und Gar-
dère. Nierentumor 596.
F. Moutier und Guinon. Thymus-
hypertrophie 185.
H. Moutot und J. Nicollas. Sclero-
dermie en plaques 765.
H. Mueh. Immunbiologische und
klinische Tuberkulosestudien
172:
Much und Leschke.
349.
Mucha. Ohrenerkrankungen 292.
Mügge. Lebersche familiäre Opti-
kusatrophie 2.
A. Muggia. Pulsveränderung
Coxa
Protozon in den
Tuberkulose
de.
Namenverzeichnis.
Mühlfelder. Vergiftungen mit Stra-
monium und Morphium 538.
Müller. Säuglingspflege zu Luthers
Zeit 598.
Eduard Müller. Bulbäre Form der
epidemischen Kinderlähmung
43, 765 — Epidemiologie der spi-
nalen Kinderlähmung 494 —
Ernährung debiler Kinder mit
molkenreduzierter Milch 80 —
Frühdiagnose der epidemi-
schen Kinderlähmung 281
— Serodiagnose der epidemi-
schen Kinderlähmung 44 —
Symptomatologie des Früh-
stadiums der epidemischen Kin-
derlähmung 496.
F. Müller. Äsihetisches und außer-
ästhetisches Urteilen des Kin-
des 549.
G. Müller. Angeborener Defekt.
des Musculus sterno-cleido-ma-
stoideus 269.
Hans Mueller. Situs inversus par-
tialis 592, 780.
J. Müller. Atiologie und Therapie
des Nabelschnurvorfalles 577.
Kurt Müller. Reflexe beim Neu-
geborenen 741.
L. Müller. Berufsvormundschaft
in Österreich 709.
O. Müller. Serumkrankheit 577.
Paul Th. Müller, Karl Helle und
H. Poda. Schwankungen in der
Zusammensetzung der Milch 748.
R. Müller. Milchdrüsensekretion
jungfräulicher Kalbinnen 80.
VV. Müller und ©. Allemann. Che-
mismus der Labwirkung 73.
Müller-Kögler. Milchleistungsprü-
fungen bei Ziegen 80.
K. v. ‘Müllern und G. Großmann.
Primärerkrankungen der häma-
poelischen Organe 28.
H. Münusterer. Leberzirrhose beim
Kind 577.
Muratel, Sabrazès und Lande.
Leichenblut 549.
W. v. Muralt. Droserin gegen
Keuchhusten 256 —
husten 346.
J. R. Murlin und Th. Carpenter.
Energiestoffwechsel von Mutter
und Kind 553.
T. J3. Murphy und E. A. Locke.
lürsorge für tuberkulöse Kinder
in Boston 598.
R. W. Murray. Behandlung der
Gaumenspalten 269, 593.
H. Murschhauser. Gasstoffwechsel
bei Außentemperaturen 557.
Keuch-
Namenverzeichnis.
H. Murschhauser und St. Engel.
Einfluß des Harnstoffes auf
Blut und Milch stillender
Frauen 76 — Zusammensetzung
der Frauenmilch bei Nephritis
76.
H. Mursehhauser und A. Schloß-
mann. Einfluß mäßiger Tem-
peraturschwankungen auf den
respiratorischen Stoffwechsel
559.
Me Murtrie. Fürsorge für ver-
krüppelte Kinder 275 — Krüp-
pelfürsorge 598.
L. Musante und A. Funaro. Milch
77.
M. G. Mutel. Behandlung des an-
geborenen Klumpfußes 269, 593
— Genu recurvatum 269.
C. Muthu. Antiseptische Inhalation
bei Lungentuberkulose 454.
Myers. Spontane Blutung der Neu-
geborenen 749 — Subkutane
Einspritzung von Menschenblut
bei Hämophilie der Neugebore-
nen 178.
mo Nase und Nasopharynx.
280.
Naame. Behandlung des Keuch-
hustens mit Ichthyol 346.
A. Nadeau. Stillen 240.
Nadoleezny. Anaphylaxie und in-
terne Sekretion 279.
A. Nagamachi. Doppelmißbildung
593.
Nager. Hereditär-luetisch erkrank-
te Gehörorgane 292.
Nageotte-Wilbouchewiteh. Infek-
tionskrankheiten und Schule 656
— Intoxikation durch flüssige
Milch und Toleranz für Trocken-
milch 154 — Skoliosebehand-
lung 190.
Nikolaus Nahm. Stillen tuberku-
löser Mütter 749.
M. Narkirier. Yoghurt 557.
A. Natanson. Solitäre Tuberkulose
des hinteren Augenabschnittes
436.
J. Nathanson. Halbseitiger chon-
drosystrophischer Zwergwuchs
765, 780.
M. Natier. Ozaena, Ernährung, At-
. mung 256.
Natzler. Sehnenüberpflanzungs-
naht 329.
J. C. Navarro. Chronischer Rheu-
matismus 577.
J. C. Navarro und M.
Bronchektasie 244.
Acuna.
927
Navialle und Variot. Kalorimetrie
791.
Nawratil. Kinderschulzamt und
Berufsvormundschatt in Mähr.-
Ostrau 709.
W. J. Me Neal und Chas. F. Briscoe.
Tuberkulose bei Tieren 75.
E. Nebel. Multiple Sklerose 702.
B. L. J. H. Nebout. Geburtenrück-
gang 577.
Neele B. Neelen. Behandlung
von straffälligen Jugendlichen
471.
Neelen. Moderne Behandlung ju-
gendlicher Verbrecher 276.
Neff. Abdominaltyphus 577 —-
Künstliche Ernährung in den
ersten 3 Lebensmonaten 18.
Negri und Raynaud. Melitensis et
Paramelitensis 671.
G. Negroni. Nabel-Adenom 269.
Charles Me Neil. Kutanreaktion
bei Tuberkulose 676.
Ch. M Neil. Kutane Tuberkulin-
probe 577.
M. Neisser. Kochpasteurisierung
von Kindermilch 80.
R. B. Ness. Akuter Rheumatismus
765.
Netter. Infektionskrankheiten und
Schule 656 — Poliomyelitis in
Frankreich 504 — Prophylaxe
der übertragbaren Krankheiten
in Schulen 743.
Netter und Gendron. Zerebrospi-
nalflüssigkeit bei tuberkulöser
Meningitis 442.
Berthold Netter. Philert und René
Porak. Vakzinale Allergie bei
Röteln 765.
Arnold Netter und René Porak.
Vakzinale Allergie bei Scharlach
763.
Neubauer und Fuchs.
Tuberkulindosen 349.
Ludwig Neufeld. Ozaena, chroni-
sche Diphtherie und Rachen-
diphtherietod 35, 578.
Fred. Neuield und Ludwig Haendel.
Heilwert und Antitoxingehalt
des Diphtherieserums 344, 765.
Hans Neugebauer. Icterus catar-
Niedrige
rhalis 180.
Paul Neukireh. Ikterische Zellen
im Blute 749 — Iktlerische
Zellen im Blute bei Icterus
gravis neonatorum 578.
Neumann. Salvarsan, Schädigung
des ve o a 292 —
Schularztdienst im Landkreise
Mettmann 551 — Tuberkulose-
928
behandlung mit großen Tuber-
kulindosen 454.
H. Neumann. Fettpolster 305 —
Infektiöse Labyrintherkrankung
293.
Hermann Neumann. Nährwert und
Verwendung der Sojabohne 738.
P. Neumann, 0. Kellner und
E. Weiniger. Getrocknete Hefe
als Futtermittel 78.
W. Neumann, G. Leimsner und
J. Bartel. Einwirkung von Or-
BEEN auf den Tuberkelbazillus
441.
Käthe Neumark. Verzügertes
Auftreten vonImpfpusteln
bei Masern 222,
Neurath. Fettkinder 788.
Rudolf Neurath. Nervöse Kompli-
kationen und Nachkrankheiten
des Scharlachs 578.
R. Neurath, B. Gomperz und
C. Hochsinger. Festschrift für
M. Kassowitz 857.
M. Neustaedter. Anormale Kinder
471 — Atiologie und Pro-
phylaxe der Minderwertigkeit
276 — Littlesche Krankheit 256
— Neuropathische Konstitution
bei Poliomyelitis 522.
Neustaedter und Thro. Experi-
mentelle Poliomyelitis 11.
Newberger. Tetanus bei Verbren-
nungen 689.
H. P. Newsholme und D. Forbes.
Mempbranöse Rhinitis 310, 567.
Nieod. Chirurgische Behandlung
der Kinderlähmung 765 — Chi-
rurgische und orthopädische
Behandlung der Littleschen
Krankheit 593.
Nieolas. Milch 80.
Nieoll. Leukozyteneinschlüsse bei
Scharlach 632.
A. Nicoll. Antistreptokokkenserum
bei Scharlach 578.
M. Nicoll. Ativlogie des Scharlachs
256, 578 — Salvarsan bei Noma
256 — Sepsis bei Scharlach 256.
Nicoll und Fiedler. Mastoiditis mit
allgemeiner Sepsis 670.
Matthias Nicoll und Anna W. Wil-
liams. Leukozyteneinschlüsse bei
Scharlach 632, 765.
J. Nicollas und H. Moutot. Sklero-
dermie en plaques 765.
C. Nicolle. Salvarsan bei
azar 256.
Ch. Nicolle und E. Conseil. Exan-
thematischer Tvphus 578 — Ex-
perimentlelle Masern 765.
Kala-
Namenverzeichnis,
C. Nicolle, A. Cortesi und E. Lévy.
Salvarsan bei Kala-azar 256.
G. Nicollon des Abbayes. Tuber-
kulose der Wirbelsãule 578, 593
— Untersuchung der tuberkulö-
sen Wirbelsäule 269.
William R. Nicholson. Behandlung
der Melaena neonatorum 557.
Non Melaena neonatorum
164.
Nieloux. Übergang des Kohlen-
oxyds von der Mutter auf das
Kind 741.
Nieloux und Balthazar. Kohlen-
oxydvergiftung 765.
A. Niemann. Ernährung an der
Brust 557.
Albert Niemann. Kalkbilanz eines
künstlich genährten Säuglings
304 — Stoffwechsel bei ange-
borenem Verschluß der Gallen-
gänge 215.
M. Nierenstein. Umwandlung der
Eiweißkörper 80.
M. Njewjadomski. Diphtherische
Pleurapneumonie 578.
Nitzelnadel. Therapeutisches Jahr-
buch 650.
U. Nizzi. Peritheliom des Hodens
978.
Antenore N\izzoll. Hysterische
Astasie 765.
P. Nobécourt. Consultations de
nourrissons 785 — Diagnose der
Tuberkulose 256, 578 — Digi-
talin und Theobromin 232 —
Ernährung tuberkulöser Kinder
454 — Hämatologie und Kno-
chenveränderungen bei Barlow-
scher Krankheit 491 — Keuch-
hustenbehandlung 256 — Krip-
pen und Heime 738 — Nah-
rungsmenge des Säuglings 240 —
Perikarditis 256 — Stillschwie-
rigkeiten 749.
Nobécourt und Darre. Harnstoff
des Liquors bei Nephritis 766 —
Harnstoff der Zerebrospinal-
flüssigkeit bei Nephritis 578.
Nobéeourt und Hutinel. Akute
Kolitis 748.
P. Nobeeourt und Paisseau. Ana-
sarka beim Säugling 269 —
Diurethische Wirkung des Di-
gitalins und desTheobromins?210.
P. Nobécourt und G. Schreiber.
Zucker in der Säuglingsernäh-
rung 240, 749.
P. Nobécourt und Sevestre. Me-
ningitis cerebrospinalis 256 —
Zerebrospinalmeningitis 766.
Namenverzeichnis.
Nobéeourt, Sevestre und Bidot.
Harnstoffgehalt der Zerebrospi-
nalflüssigkeit 609.
Nobéeourt und Léon Tixier. Kon-
genitale Hämophilie und Pur-
pura 766.
Edmund Nobel. Arthritis chronica
progressiva 196 — Ekthyma im
Verlaufe von Varizellen 700.
G. Nobl. Pathologie vakzinogener
Ausschläge 724 — Vakzinogene
Ausschläge 526.
G. Nobl und K. Fluß. Intrakutan-
reaktion bei Syphilis 176.
Heinrieh Nodop. Hereditärer Ny-
stagmus 766.
C. T. Noeggerath. Salvarsanbe-
handlung 724 Salvarsan-
behandlung syphilitischer Säug-
linge 41, 625 — Stillverbot bei
Tuberkulose 449, 766 Ver-
ee von Säuglingsmilchen
C. Noeggerath und V. Salle. Head-
sche Zonen bei beginnender Tu-
berkulose 445.
V. Noguchi. Kongenitaler partieller
Darmdefekt 780 Reinzüch-
tung der Spirochäte des Rück-
fallfiebers 689 — Züchtung der
Spirochaete pallida 673.
d, Noguiès. Lumbalpunktion bei
Krämpfen 578.
F. Nohl. Gelatinebehandlung der
Melaena neonatorum 597.
d. Noir. Ernährungstherapie 240.
0. Nordmann. Diphtherieepidemie
468
Nordmann und Maurin. Aorten-
Atherom 269.
van Normann. Reine Milch 240.
Nörregaard.. Statistik der Ohren-,
Nasen- und Halskrankheiten
280.
W. A. Northridge. Milch 240.
Northrup. Säuglingsskorbut 749.
W. P. Northrup. Verhütung von
Infektionskrankheiten im Kran-
kenhaus 598.
H. Nothmann. Nichtdiabetische
und experimentelle Glykämie
und Glykosurie 240.
E. Nottebohm und W. Weiß-
wange. Eisenbestimmung in der
Milch 749.
J. Novak und F. Rangel. Tuber-
kelbazillennachweis in der Pla-
zenta 430.
Nové-Jossérand. Inguinalhernie
780 — Operative Indikation bei
Koxitis 269.
F.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate.
v a A E a e E S A a S re nn nn.
929
M. Novogrodsky. Bewegungsmðg-
lichkeit in der Wirbelsäule 549.
Nowaek und Ranzel. Placenta
tuberculosa 348.
J. Nuel, Sanitätsgesetzentwurf in
Belgien 738.
Nun. Scheintod 766.
A. W. Nuthall. Kongenitale Dis-
lokation der Schulter 593.
J. Nutt. Gelenktuberkulose 454.
E. L. Oatman. Maculo-cerebrale
Degeneration 256.
Obermüller. Konservative Behand-
lung der akuten Mittelohrent-
zündung 293.
Friedrich Obländer.
atresie 780.
J. Odstreil. Primäres
Riesenzellensarkom der
724.
Masakiyo Ogata. Rachitis und
Osteomalazie 256, 307.
Johannes Oehler. Lokale Eosino-
philie bei chirurgischen Darm-
affektionen 848.
R. Oehler. Yoghourtkontrolle 80.
Ne SE Peritonealtuberkulose
78.
Oker-Blom. Messung der sagittalen
Bewegungen der Brustwand 549.
Okuse. Anatomie des Ectropium
uveae congenitum 2.
Aceste Oliari. Augenstörungen bei
Tetanie 578 — Myatonia con-
genita 256, 766.
E. Olivier. Anatomie und Chirurgie
der Thymus 232.
F. Olivier. Chirurgische Behand-
un der Thymushypertrophie
766.
Eugene Olivier. Topographische
Anatomie und Chirurgie der
Thymus 741.
Olivier und Boidard. Hypotherniie
bei Epilepsie 800.
The Oliver. Bleivergiftung 256.
Hans Oloff. Persistierende Ak-
kommodationslähmung nach
Diphtherie 578, 766.
D’ Oelsnitz. Latente Thymushyper-
trophie 29 Säuglingsschutz
in Deutschland 276 — Sterno-
vertebrale Transsonanz 691, 780
— Thymushypertrophie 766.
M. d’Oelsnitz und A. Balestre.
Gouttes de Lait in Nizza 229.
D’Oelsnitz und Paschetta. Thy-
mushypertrophie 29.
W. Ollendorff. Doppelseitiger kon-
genitaler Klavikuladefekt 593.
63
Ösophagus-
multiples
Haut
930
Ollerenshaw. Coxa vara 269,
L. Ombredanne. Adeno-Phlegmone
269 — Chirurgische ne une
der Folgen der Poliomyelitis 50
— Darminvagination 269, 780 —
Hypospadie 269 — Kongenitale
Hüftgelenksluxation 269 — Na-
belhernie 780 — Osteomyelitis
269, 780 — Retro- und Latero-
p haryngealabszesse des Halses
69 — Tarsektomie bei Pes val-
gus 780 — Traumatische Epi-
physentrennung 269.
Ombrédanne und Lance. Skoliosen-
behandlung 780.
A. Onodi. Intrakranielle und zere-
brale Komplikationen der Nasen-
nebenhöhlenerkrankungen 28l.
E. Opitz. Milchsekretion und Er-
nährung der Neugeborenen 557
— Physiologie der Milchsekre-
tion und der Ernährung des Neu-
geborenen 240.
Richard Oppenheim. Dermatitis
exfoliativa neonatorum 780.
Oppenheim. Dysbasia lordotica
progressiva 793.
Oppenheim und Vogt. Kongenitale
und infantile Pse udobulbärpara-
lyse 791.
Oppenheimer. Ohren-, Nasen- und
Rachenkomplikationen der In-
fluenza 578.
Oppikofer. Kehlkopf, Luft- und
Speiseröhre bei Scharlach 282 —
Nakrotisierende Entzündung.
bei Scharlach 578.
Ordway und Shaw. Muskuläre
Pylorushypertrophie 242.
O’Reilly. Kinderlähmung in Mis-
souri 11.
A. Orrillard und Heron. Darmin-
vagination 266
Norbert Ortner. Spezielle Therapie
innerer Krankheiten 420.
H. P. T. Oerum. Bestimmung des
Milchfettes 80.
Orundjiew. Leukopenie beim Ab-
dominaltyphus
Th. B. Osborne und H. H. Guest.
Hydrolyse und Kasein 80.
Oseki. Meningitis und Enzepha-
litis bei akuten Infektionskrank-
heiten 165.
M. Ostheimer. Diagnose des Schar-
lachs 256.
Stanislaus Ostrowski. Morphologie
des Blules bei Rachitis 219, 578,
766, 856.
Otis. Krankheiten
kindern 604.
unter Schul-
Namenverzeichnis.
Ott. Pneumonischer
zyklus 668.
C. Ott. Prophylaxe der Infektions-
krankheiten in französischen
Volksschulen 235.
J. Ott und John C. Scott. Milch-
sekretion 80.
A. Otto. Immunotherapie
Scharlachs 578.
Ottolenghi. Kapsel der Milzbrand-
bazillen 349.
J. Oumansky. Widerstandsfāhig-
keit der Femurdiaphyse 593.
Motoi Ovamada. Riesenkinder 269,
307, 780.
St. Ozegowski. Thymustod 578.
Atmungs-
des
S. Ozeki. Latente Meningitis und
Enzephalitis bei akuten Infek-
tionskrankheiten 578.
Dante Pacchioni.
rum 749.
Th. Paganetty. Scharlachepidemie
in Göttingen 578.
Page. Diphtheriebazillenträger256,
344, 578.
Hermann Ernst Pagenstecher. Ent-
stehung von angeborenen Staren
und Mißbildungen 766 — Ex-
perimentelle Erzeugung von an-
geborenen Staren 2
Paget-Lapage. Fieber mit unge-
wisser Ätiologie 611.
Pagliano und de Luna. Hanotsche
Cirrhose mit sekundärem Infan-
tilismus 578, 766.
Paine und Poyntau. Ätiologie der
Appendizitis 670.
A. Paine und E. J. Povnton. Stu-
dien über Rheumatismus 593.
Paisseau und P. Nobécourt. Ana-
sarka beim Säugling 269 —
Diuretische Wirkung des Diei-
a und des Theobromins
Paisseau und Tixier. Tuberkulin-
intrakutanreaktion 579.
G. Paisseau und Jean Troisier. Me-
ningilische Form der Poliomye-
litis anterior acuta 256.
L. Pakuscher. Schicksal der Was:
serköpfe 579.
N. Pakuschkin. Topographie des
Nabels 741.
Ph. Palanqui. Mißbildung 593.
rg und Genet. Augengangrän
24
B. Pallou. Aphthen- -Epizootie des
Rindviehs 598.
William Palmer, Lucas und Edward
Lewis. Masern bei Affen 575.
Icterus neonato-
Namenverzeichnis.
H. K. Pancoast und J. F. Sinclair.
Akute Epiphysitis 189. 583, 595.
L. Panisset. Tuberkulose und Milch
557, 766.
Pannwitz. Das Deutsche Rote
Kreuz und die Tuberkulose 449
— Freiluftschulen Hohenlychen
419.
Rudolf Panse. Pathologische Ana-
tomie des Ohres 707.
Papanokolaon. Wildescher Schnitt
293
Pappenheimer. Lebernekrosie 270.
Parai, Triboulet und Debré. Me-
ningokokkenerkrankung mit
Purpura 771.
M. Parhon. Einfluß der Schilddrüse
auf den Kalkstoffwechsel 743.
A. Paris. Nasaler Verschluß 593.
Park. Erreger der Masern und des
Scharlachs 579.
Edwards A. Park und W. C. Me
Guire. Perkussionsmethoden der
vergrößerten Thymus 766.
W. Park. Bovine Tuberkulose 439,
442.
W. H. Park und Charles Krum-
wiede jun. Bedeutung der Tuber-
kelbazillen vom Typus bovinus
und Typus humanus 38.
Parker. Diagnose und Behandlung
der Zerebrospinalmeningitis 579.
d. P. Parkinson. Kongenitale Dila-
tation des Colons 270.
R. M. L. Parouty. Blutgerinnung
549.
Reinhardt Parreidt. Durchbruch
der Milchzähne 741.
Leonard Parsons. Infantilismus mit
chronischer interstitieller Ne-
phritis 256, 579 — Pathologie
und Epidemiologie der Polo-
enzephalomyelitis 766.
Leonard Parsons und Reginald
Miller. Renaler Infantilismus
474, 765.
Paschen. Pockendiagnose 354.
Paschetta und d’ Oelsnitz. Thymus-
hypertrophie 29.
Pasquier. Isolierung von Kindern
mit Otitis 235.
Passini. Anaerob wachsende Darm-
bakterien 358.
Päßler. Mandelinfektionen 281.
Pastia, Landsteiner und Levaditi.
Poliomyelitis 762.
M. Pastia. C. Levaditi und K. Land-
steiner. Heine-Medinsche Krank-
heit 574.
Patel. Behandlung des Mega-colon
780.
931
Pauchet. Operative Behandlung
einer geniturinären Mißbildung
780.
Pauchu und Payet. Kongenitale
Schädelangiom 270.
W. E. Paul. Freuds Psychologie
766.
Paul- Boncour.
256.
Chr. Paulsen. Säuglingssterblich-
keit in Mecklenburg 598.
Ernst Paulsen. Cholelithiasis 525,
780.
Marc. Paunz. Laryngoskopie und
Tracheo-Bronchoskopie 475,622.
Payan und Moiroud. Mechanischer
Darmverschluß bei appendiku-
lärem AbszeB 593.
Payet und Plauehu. Kongenitales
Schädelangiom 270.
Pawlowsky. Immunisierung gegen
Tuberkulose 348.
Peabody. Pathologie der akuten
Poliomyelitis 522.
Franeis W. Peabody und George
Draper. Zerebrospinalflüssigkeit
und Blut bei Poliomyelitis acuta
566, 756 — Zerebrospinalflüs-
sigkeit bei Poliomyelitis 521.
Peabody, Flexner und Draper. Po-
liomyelitis 521.
Francis W. Peabody, George Dra-
per und A. R. Dochez. Akute
Poliomyelitis 766.
Raymond Pearl. Vererbung der
Fruchtbarkeit 741.
G, H. Pearson. Meningitis mit
Kolibazillenbefund in der Zere-
brospinalflüssigkeit 766.
M. C. Pease und G. R. Pisek. Ana-
phylaxie 232, 257, 549.
Péchin und Ducroquet. Steilschrift
Abnorme Kinder
605.
H. Pechstein. Ausscheidung der
Magenfermente im Säuglings-
harn 8l.
P. van Pee. Salvarsan bei Chorea
846.
M. Pehu. Darmtuberkulose 439
— Intradermoreaktion 256, 766
— Säuglingsfürsorge in Deutsch-
land 785.
Otto Peiper. Rachitis in Deutsch-
Ostafrika 579.
M. Péhu und E. Weill. Perilonitis
tuberculosa 437.
M. Peigne. Les petits Thorax 473,
549.
Peiper. Tuberkulinreaktion 429.
Albrecht Peiper. Malignes embryo-
nales Leberadenom 472.
63*
932
E. Peiper. Säuglingssterblichkeit
in Pommern 785.
Otto Peiper. Rachitis in Deutsch-
Ostafrika 579.
G. Peiser. Coxa-vara-Bildung nach
Hüftluxation 270.
J. Peiser. Behandlung akuter
Ernährungsstörungenbeim
Säugling 175 -- Konservierte
Ammenmilch 543 — Organi-
sierte Säuglingsfürsorge 598 —
Phimose und Hydrozele 325.
M. Peiser. Angeborener Herzfehler
579.
H. Pelka. Eiweißmilchanalysen 81.
G. Pelletier. Behandlung der Ell-
bogenfrakturen 593 — Fraktur
des Ellbogens 270.
F. Pellissier. Keuchhusten und
Morphin 579.
Peltesohn. Coxa vara 322.
Siegtfried Peltesohn. Kongenitale
MiBbildungen der Extremitäten
780 — Orthopädisch-chirurgi-
sche Behandlung der Lähmun-
gen 541 — Subkutane Arthro-
dese 324.
P. de Pena. Ektopie des Anus 270.
Nieolö Pende. Klinischer Begriff
und Pathogenese der Infanti-
lismen 579, 661 — Status thy-
micus 579.
W. J. Penfold und C. E. Hort. Ge-
fahren der Salzinjektionen 239.
M. Peraire. Eingeklemmte Hernic
270.
Peraire. Kongenitale Hüftgelenks-
luxation 781.
Péraire und Mayet. Unblutige Bc-
handlung der kongenitalen Hüft-
gelenksluxation 270.
Peretz. Blindheit bei ägyptischen
Kindern 766 — Ursachen und
Frequenz der Blindheit bei ägyp-
tischen Kindern 256.
L. Perewalowa. Veränderungen der
Milz nach Verbrennung 593.
E. Perier. Kopfschmerz 766 —
Pavor nocturnus 766 — Semio-
logie der kindlichen Kopfschmer-
zen 579.
P. Perier. Seebehandlung bei Skro-
fulose und Pachitis im See-
hospiz Capbreton 579.
Périer, Potherat und Kirmisson.
Operative Behandlung der Spina
bifida 267.
A. F. Perigal. Erythema nodosum
nach Masern 256.
G. Peritz. Enuresis nocturna und
Spina bifida occulta 44, 806.
Namenverzeichnis.
EES Perlis. Spina bifida
781.
Samuel Perlis. Foerstersche Ope-
E bei Littlescher Krankheit
39
d. Perlmann. Heißluftbehandlung
der Ekzeme im Säuglingsalter
32, 724.
G. G. Perrando. Zellelemente in
den Organen Neugeborener 741.
i Tuberkulöse Meningitis
H. Perrier. Elektrargol bei Bron-
chopneumonie 579.
Reh. Vulvo-Vaginitis 270,
767.
M. Perrin. Frühzeitiger
besuch 235.
Pierre-Antoine Perrin. Ouecksil-
berdämpfe und Milchsekretion
240, 557.
A. Perron. Stillen während der
Schwangerschaft 558.
nn Primäre Amyotrophie
57.
Francesco Peruzzi.
767.
Felix Petermöller. Behandlung des
Nabelschnurrestes 177, 579.
Peters. Erwerbsarbeit der Volks-
schulkinder in Halle 235 — Kon-
genitale Hornhauttrübungen 2.
Petersen. Erzieherische Aufgaben
der Berufsvormundschaft 710.
G. P. Peterssen. Angeborenes mul-
tiples Kavernom 579.
P. en Multiple Mißbildungen
G. Petit und L. Marchand. Epilepsie
bei Mutterund Kind 254,576,764.
P. Petit, Pironneau und G. Variot.
Asymmetrischer Pseudo-Hydro-
cephalus 273.
T. Petit und A. Zuber. Noma 784.
G. Petitiean. Pyelonephritis 270.
Karl Petren. Akromegalie 767.
Petrucci. Übergang von Blei, Phos-
phor, Arsen und Quecksilber von
der Mutter auf den Fötus 232.
Petrusehky. Diphtherieschutz der
Schulkinder 743 — Entkeimung
von Bazillenträgern 840.
J. Petruschky. Streptokokken in
der Milch 81.
C. A. Pettavel. Herdförmige Dege-
neration der Thyreoidea-Epit.he-
lien bei Purpura 257, 579, 767.
Pettersonn. Epidemiologie der Po-
liomyelitis 504.
Alfred Pettersson, Carl Kling und
Wilhelm Wernstedt. Übertra-
>79,
Schul-
Spasmophilie
Namenverzeichnis.
gungsmodus bei Heine-Medin-
scher Krankheit 761.
A. Pettersson, W. Wernstedt und
C. Kling. Heine - Medinsche
Krankheit 573.
W. Peyer. Schutzstoffe 549.
M. v. Pfaundler. Hungernde Kinder
91.643 — Kindliche Krankheits-
anlagen 364 — Körpervolum-
und Körperdichtbestimmung
beim Säugling 22 — Universitäts-
Kinder-Klinik zu München 146
— Virginelle Laktation 81.
Pfaundler-Schloßmann. Handbuch
der Kinderheilkunde 331.
P. Pfeiffer. Nierensyphilis 579.
H. Pfeiffer und ©. Albrecht. Harn-
toxizität 164.
R. Pfeiffer und Bessau. Serum-
SE? des Typhus abdominalis
Th. Pfeiffer und H. Trunk. Ein-
wirkung von Fermenten auf
Tuberkulin 81.
ren Tuberkulôse Meningitis
579.
E. Pfersdorff und K. Stolte. Aus-
nutzung von Mehl- und
Grießbreien beim Säuglin-
gr 476.
H. Pfiugradt. Nachweis von er-
hitzter Milch 749.
Pförringer. Infantilismus 767.
Phalen und Callison. Vakzine-
behandlung bei Typhus 257.
Ch. L. Phalippon. Cyclopie 593.
Philhert, Rene Porak und Berthold
Netter. Vakzinale Allergie bei
Rôteln 765.
Philippe. Trockenmilch 749.
E. Philippe. Verwendbarkeit der
en Milchprüfungsmethoden
Phliippsborn. Ovarialsarkom 539.
m P Akute gelbe Leberatrophie
E. Philips. Säuglingsfürsorge in
Belgien 785.
M. Philips und E. Glynn. Spiro-
chaete pallida 257.
E. Pick. Sklerom 281.
Friedel Pick. Vererbung von
Krankheiten 232.
Walter Pick. Ätiologie der Im-
petigo und der Conjunetivitis
eczematosa 32, 725.
W. Piek. Papulo-nekrotisches Tu-
berkulid 436.
Felix Pielstieker und Hans Vogt.
KünstlicherPneumothorax
143, 669.
933
W. Pieper. Gemüseverdauung 558.
R. W. C. Pierce. Ätiologie des
Scharlachs 257, 579.
Gino Piéri. Angeborene Hüftge-
lenksverrenkung 781.
E. Piéri. Ano-rektale Imperfora-
tionen 781.
M. Pierre. Abdominale Ptose 270.
Pierson. Prophylaxe des Schar-
lachs 579.
Piery. Ansteckungsgefahr durch
Schweiß Tuberkulöser 825.
C. Pietrkowski. Hysterie 579.
Johannes Pietzsch. Atresia ostii
aortae congenita 593, 781.
Hans v. Pieverling. Fötale Wasser-
sucht 781.
nu. Nasale Reflexneurosen
M. J. J. A. Pigasse. Vormund-
schaft der Armenkinder 599.
EE Polymorphes Erythem
7: |
Jean Pignot, Levaditi und Leo-
neano. Heine-Medinsche Krank-
heit 575, 762.
G. Piguero. Epileptische Konvul-
sionen und adenoide Vegeta-
tionen 767.
Pill. Kreisärztliche Beaufsichti-
gung der Haltekinderstellen 599.
Pillinger und Tonney. Verwendung
der Vakuumflasche 606.
Pillon. Wassermannsche Reaktion
beim Neugeborenen 257, 579.
Ludwig Pincussohn. Medizinisch-
chemisches Laboratoriums-Hilfs-
buch 862.
Fr. W. Pinneo. Anästhesie 593.
Pinneo. Narkose 270.
W. J. H. Pinninger. Catarrhali-
scher Ikterus in epidemischer
Form 579.
L. Pins. Gefrierpunktserniedrigung
. der Milch und Milchkontrolle
558.
M. Piorkowski. Serodiagnostik 649.
Piotrowska. Anatomie der Kinder-
lähmung 579.
Pironneau. Bronchopneumonie 767
— Säuglingsdiarrhöe 749.
Pironneau, G. Variot und P. Petit.
Asymmetrischer Pseudo-Hydro-
cephalus 273.
v. Pirquet. Allergie 427 — Auf-
gaben der Gemeinden in der
Tuberkulosebekämpfung 449.
C. v. Pirquet. Boxstation der Wie-
ner Kinderklinik 398 — Kutane
Tuberkulinprobe 445.
V. v. Pirquet. Masern 579.
934
Clemens v. Pirquet. Tuberkulose
des Kindesalters 427, 767 —
Wiener Universitäts-Kinderkli-
nik 276, 599.
Pirson. Peptoninjektion bei Werl-
hofscher Krankheit 579.
Pisek. Influenzameningitis 580 —
Milchversorgung und Säuglings-
sterblichkeit 276 — Poliomyeli-
tis anterior acuta 11.
G. R. Pisek und T. H. Coffen.
Polygraph 183, 549 — Poly-
graph in der Herzdiagnose 257.
G. R. Pisek und M. C. Pease.
Anaphylaxie 232, 257, 549.
A. Pissavy. Erblichkeit der Tuber-
kulose 430.
L. Pissot und P. Chaussé. Ver-
käsung bei Tuberkulose 435.
Moritz Pistor und Eduard Dietrich.
Abnalıme der Geburtenziffer in
Preußen 785.
W.P. Piwowaroff. Pneurinokokken-
infektion 225.
0. Pizon und A. Mouchet. Spina
bifida 592.
Place. Bakteriodiagnostik. Intu-
bation und Serotherapie bei
Diphtherie 767.
E. H. Place. Vincents Angina 580.
B. Plantengy. Rohe Milch 605.
Plaskuda. Sterotypien und son-
stige katatonische Erschei-
nungen bei Idioten 818.
Erich Plate und Felix Lewan-
dowsky. Synımetrische Schwel-
lung der Speichel- und Tränen-
drüsen 839.
N. D. Platon und E. P. Catheart.
Milchzuckerproduktion in der
Milchdrüse 80.
W. Platz. Recht des ungeborenen
Kindes auf Leben 599.
P. E. Plaziat. Coxa valga 270.
Plauchu. Insufflationsmethode von
Meltzer und Auer 176 — Mor-
talität der Frühgeborenen 240 —
Scheintod 257, 580, 814.
E. Plauchu und R. Rendu. Fett
der Frauenmilch 240, 749.
Plaut und Göring. Kinder und
Ehegatten von Paralytikern 818.
Plumier. Herzschwäche 767 —
Orthostalische Albuminurie 580,
767.
L. Plumier. Physiologische Wir-
kung des Cafeins 812 — Pro-
phvlaxe der Diphtherie 257.
H. Poda, Paul Th. Müller und Karl
Helle. Schwankungen in der
Zusammensetzung derMilch 748.
Namenverzeichnis.
Poignard. Epidemisches Auftreten
von katarrhalischem Ikterus
308.
Polak. Diphtherieserum bei Ery-
sipel 351.
Poelehau. Bekämpfung der Masern
durch Schulen 744.
G. Poelchau. Ernährung der
Schulkinder 551 — Unterernäh-
rung der Schuljugend 744.
d. Polenaar und H. Filippo. Physi-
kalisch-chemische Eigenschaften
der Milch 81.
A. Poletajeff. Parotitis epidemica
229:
A. Polieard, A. Morel und E. Weill.
Gallenpigmente im Stuhl 243,
261, 550, 751.
Rudolf Pollak. Erworbenes Myx-
ödem 198 — Erythema nodosum
und Tuberkulose 679, 725 —
Kind im tuberkulösen Milieu
430, 580. 767 — Ösophagus-
atresie 702 — Säuglingstuber-
kulose 435, 436, 580. 767.
Rudolf Pollak und Adolf F. Hecht.
Störung der Reizleitung am
Herzen 699.
Luigi Pollini. Befund und Ver-
teilung von Kohlenpulver in den
Lungen 767.
H. Pollitzer. Der durch Essigsäure
fällbare ‚Eiweißkörper“ bei or-
thotischen Albuminurien 179.
Pôllot. Atypische Chorioretinilis
pigmentosa hereditaria 3.
Lawrence A. Pomeroy. Vaginale
Hämorrhagie beim Neugebore-
nen 974.
A. Poncet. Polymorphe
kulöse Infektion 436.
A. Poncet und R. Leriche. Tuber-
kulose 257.
B. v. Ponicki. Chemische Zusam-
mensetzung der Kuhmilch 81.
Pont und Savarlaud. Osteomyelitis
der Rippen 272 — Überzähliger
Daumen 772.
A. M. Popoff. Chorea rythmica
hysterica infantum 226 — Hä-
molysehemmende Erscheinun-
gen bei luetischen Sera 824.
Dohr. Ger. Popowie. Schulhysiene
in Serbien 234.
E. Popper. Prophylaxe der Polio-
mvelitis acuta 531, 580.
Réné Porak. Diphtherische Läh-
mung 688 — Histologische Un-
tersuchung eines Mongolenflek-
kes 593 — Mongolengeburts-
fleck 178.
tuber-
Namenverzeichnis.
René Porak und Arnold Netter.
Vakzinale Allergie bei Scharlach
765.
René Porak, Philbert und Berthold
Netter. Vakzinale Allergie bei
Röteln 765.
Porcher. Eiweißmilch 750.
P. Portela. Spina bifida 270.
Porter. Hypertrophische Stenose
des Pylorus 558 — Säuglings-
ernährung 241.
A. E. Porter. Inaktivierung von
Fermenten 81 — Pepsin 81.
L. Porter und W. B. Lewitt.
Pylorushypertrophie 749 — Py-
lorusstenose mit Muskelhyper-
trophie 239.
Posner. Bedeutung der Harnsedi-
mente 364.
A. d. Pospjelowa-Djemkina. Ein-
fluß verschiedener flüssiger Stof-
fe auf die Harnproduktion 608.
A. Posthumus Meyes. Akute Ent-
zündung der Adenoiden 781 —
Akute Thyreoiditis 764.
Potherat, Kirmisson und Périer.
Operative Behandlung der Spina
bifida 267.
Potocki. Elektrische Couveuse 750.
F. Pottenger. Immunität bei Tuber-
kulose 454 — Tuberkulose im
Kindesalter und beim Erwach-
senen 678.
Ph. Potter. Eintrittspforten der
. Tuberkulose 439.
P. A. Potter. Ödeme im Säuglings-
alter 232, 558.
Poetter und Kloberg. Schulärzt-
licher Bericht für Leipzig 235.
Pottet und Lacasse. Lähınung des
Plexus brachialis 779.
W. A. Potts. Intelligenzproben 744.
J. Pouget. Urinuntersuchungen bei
papulovesikulösem Ekzem 580.
R. Pougaud. Albuminurie bei
Scharlach 580. 8
Poyntau und Paine. Atiologie der
Appendizitis 670.
E. J. Poynton. Komplikationen
des Rheumatismus 580 — Ner-
vöse Erscheinungen bei Rheu-
matismus 580 — Iiheumatismus
297, 767.
E. J. Poynton und A. Paine. Stu-
dien über Rheumatismus 593.
Prasek und Jatelli. Tierpathogene
Bazillen der Influenzagruppe
350.
E. Prasek, C. Levaditi und K. Land-
steiner. Übertragung von Schar-
lach auf Affen 253, 574.
935
W. Prausnitz. Grundzüge der Hy-
giene 147.
Preiser. Coxavarabildung
Hüftluxation 323.
Kornel Preisich. Leukozytenein-
schlüsse bei Scharlach 312. —
Scharlach 36.
K. Preisich. Tuberkulose im Säug-
lings- und Kindesalter 348, 427.
Rich. Preiswerk. Osleogenesis im-
perfecta 472.
K. Preleitner. Osophagusstriktur
nach Scharlach 280.
H. Preusse. Auftreten der Area bei
kutaner Tuberkulinimpfung 442.
Hans Preusse. Mißgehurt mit
schräger Gesichtsspalte 472.
I. Pribram. Schutzimpfung und
Therapie der Variola vera 767.
Pribram und Mayerhoïer. Ernäh-
rung mit konservierter Frauen-
milch 18 —- Kalkodat beider Kon-
servierung von Frauenmilch 80.
J. Priestley, S. Barwise und H. A.
Auden. Arztliche Behandlung
von Schulkindern 233.
R. Prigosehin. Spastische Spinal-
paralyse 580.
N. Prinaris. Frühgeborene Zwillinge
241, 558.
A und Lukas. Masern bei Affen
4.
nach
E. Pritehard. Konvulsionen 257.
E. C. Pritehard, H. R. Carter und
W. ©. Pitt. Stillen 558.
L. Privat. Skoliosebehandlung 270.
O. Profé. Milchversorgung grofer
Städte 81.
Gregor Prosehkin. Sporadische
akute Poliomyelitis 767.
U. Provinciali. Kalkgehalt
Organe 558.
Provinciali Umberto. Nierensarkom
593.
Pryce und Rankin. Serumreaktion
345
der
Pryor. Grundfehlerim Unterrichts-
system 551.
Pujol. Gefahren des Menthols 767.
W. Pulawski. Reinjektion des anti-
diphtherischen Serums 851 —
Serumbehandlung der Diph-
therie 850.
G. Pulvirenti. Hautleishmaniose in
Catania und Caltanisetta 767.
Richard Puppel. Streptokokken in
der Milch und in Fäces 750.
Pürkhauer. Pektoralisdefekt und
Schulterblatthochstand 319.
Purtscher. Dermoidzysten des
Oberlids 3.
936
R. Pusehnig. Poliomyelitisepide-
mie in Kärnten 580.
L. M. Pussep. Operative Therapie
des Hydrocephalus internus 226.
F. Putzu. Kongenitale zervikale
Fistel 270.
E. Puttkammer.
handlung 580.
F. C. Pybus und S. Whillis. Enu-
cleation der Tonsillen 273.
Blenorrhöebe-
Quenu. Kinderlähmung 270.
L. Quessel-Lukin. Vorkommen der
„Schaumorgane‘ 549.
H. Quincke. Lymphurie 665.
Capot de Quissae-Naudin. Stoma-
titis aphthosa 580.
W. Raabe. Milchlose Kost bei
Spasmophilie 750, 767.
van Raalte. Wert der Kinderaus-
sage 814.
Rabinowitseh. Tuberkulöse Menin-
gitis 767.
L. Rabinowitsch und F. Jessen.
Löslichkeit von Tuberkelba-
zillen 441 — Tuberkelbazillen
im Blut 435 — Vernichtung von
Tuberkelbazillen durch Iluß-
läufe 441.
Egon Rach. Akrodermatitis atro-
phicans 199 — Leptomeningitis
beim Säugling 41 — Luetische
Leptomeningitis beim Säugling
625 — Musikalisches, auf Dis-
tanz hörbares Herzgeräusch 698
Myxödem 200 — Subakute
Miliartuberkulose 704 — Uni-
pulsapparat 201.
Egon Rach und A. v. Reuß. Zy-
stitis und Ikterus 699.
S. Rachal. Statistik der Zwillings-
geburten in Bern 599.
Raeike. Kindlicher Schwachsinn
257.
Jan Raezynski. Einfluß der Son-
nenstrahlen auf die Knochen-
entwicklung bei Rachitis 510 —
Schicksalder Mikroben im Darm-
kanal 512.
A. Radziejewski. Kutane Tuber-
kulinreaktion 445, 580.
Raffaelli. Infantile Anaemia sple-
nica 767.
M. Rafalowski. Röntgenbehand-
lung der Halsdrüsen- und Kno-
chentuberkulose 454.
Banks Raffle. Schulschluß
Masern 312, 580.
A. Rakoczy. Chymosin und Pepsin
des Kalbsmagensaftes 81.
bei
|
Namenverzeichnis.
G. Railliet. Darmparasiten 270, 580
Laryngospasmus nach Ein-
tröpflung von Resorzinöl 185 —
Laryngospasmus nach intra-
nasaler Instillation von Resor-
cinöl 767.
R. Raimondi. Heredität bei Er-
nährungsstörungen 750.
R. Raitz. Wirkung des Alkohols
auf die Stillunfähigkeit 558.
A. Ramacei. Kalkgehalt
Frauenmilch 81.
Ramadier und M. Gube. Plötzli-
cher Tod und Thymushyper-
trophie 664.
Otto Rammstedt. Hygienisch ein-
wandfreie Kuhmilch 750
Kochprobe, Alkoholprobe und
Säuregrad der Milch 750 — Ope-
ralion der angeborenen Pylorus-
stenose 409 — Säuregehalt der
Milch 81 — Schmutzgehalt der
Milch 81.
Randolph. Nomenklatur der Polio-
myelitis 11.
F. Rangel und 3. Novak. Tuberkel-
E in der Plazenta
430
der
d, Ranke. Der Mensch 147.
K. Ranke. Diagnose und Epide-
miologie der Lungentuber-
kulose 446 Diagnose und
Therapie der Lungentuberkulose
445 — Tuberkulose des Kindes
427.
G. GEES Meningitis bei Kindern
436.
Rankin und Pryee. Serumreaktion
345.
Ranzel und Nowack. Placenta
tuberculosa 348.
Rapp. Keuchhusten 580.
Rappin. Diphtherie von Menschen
und Vögeln 767.
F. Raschkowski. Hörprüfungen
schwachbefähigter Kinder 531.
M. Ratalowski. Behandlung der
Halsdrüsen und Knochentuber-
kulose 593.
Venetian Ratner. Elektrokardio-
gramm bei angeborenen Herz-
fehlern 767.
W. Raube. Milchlose Kost
Spasmophilie 638.
Raubitschek. Ausscheidung darm-
fremder Bakterien 840.
Rausome und Corner. Gangrän
einer Extremität nach Diph-
therie 345.
Rauströnn. Tuberkelbazillen
strömenden Blut 675.
bei
im
Namenverzeichnis.
Mazyek P. Ravenel und W. F.
Lorenz. Behandlung von Diph-
theriebazillenträgern 763.
Arrigo Ravenna. Morphintoleranz
des Kindes 580, 768 — Reaktion
des Säuglingsharnes auf Silber-
nitrat 558.
N. Raw. Tuberkulinbehandlung
der Lungentuberkulose 454.
L. Rawes. Kongenitale Zwerchfell-
hernie 270.
J. H. Ray. Chirurgische Affektio-
nen des Hüftgelenkes 270.
M. B. Ray. Gastrointestinale Hä-
morrhagie 241 — Kongenitaler
laryngealer Stridor 580.
H. Raydt. Fröhlich Wandern 650.
T. Raynal. Kongenitale Mißbil-
dungen am Gaumen und Gau-
mensegel 270.
L. Raynaud. Vakzination und Re-
vakzination 232.
Maurice Raynaud und Max Cou-
dray. Spondylitis typhosa 768.
Raynaud und Negri. Melitensis et
paramelitensis 671.
d. Rebaudet. Milchkontrolle in
New York 599 — Milchversor-
gung von New York 276.
Steifano Rebaudi. Aortitis bei kon-
genital-syphilitischen Kindern
529, 580, 768.
Reblaud. Kongenitale Hüftgelenks-
luxation 781.
M. Schrutka v. Reehtenstamm und
J. Rosenfeld. Albuminurie nach
Scharlachnephritis 525.
F. Reck. Genese der Zylinder des
Coma diabeticum 580.
P. Redard. Behandlung des an-
geborenen Klumpfußes 270 —
Unblutige Behandlung ange-
borenerHüftgelenksluxation593.
Redder. Sterblichkeit unehelicher
Säuglinge 599.
Redlich. Tetanie und Epilepsie 800.
Reed. Hernien 593.
d. Reed, Stedger und R. S. Bread.
Körperzellen in Kuhmilch 75.
Rees. Angeborene Dickdarmer-
weiterung 593 — Behandlung
der Appendicitis 270.
Regnault. Ansteckungsdauer des
Keuchhustens 346 — Keuch-
husten 580.
H. Regner. Blasenförmige Vor-
wölbung des angeborenen ver-
schlossenen Harnleiterendes 593.
Reh. Pneumokokken-Angina 671.
Rehberg. Agglutination bei ty-
. phöser Erkrankung 683.
937
Rehm. Mongolenidiotie 788.
H. Rehn. Habitueller familiärer
Ikterus der Neugeborenen 31 —
Icterus gravis 63.
Joseph Reich. Angeborener Schul-
terblatthochstand bei Hemi-
aplasie 781.
Reiche. Athetose 59 — Pharyn-
gitis exsudativa ulcerosa menin-
gococcica 280.
H. Reichel. Kongenitale und ju-
venile Skoliose 593.
Reichenbach und Brabbee. Heizung
und Lüftung von Schulen 744.
K. Reiferscheid. Intrauterine Atem-
bewegungen des Fôtus 232 —
Muskelbewegungen des Fötus
209.
Reim und Sehivorsti. Säureagglu-
tination der Bakterien 655.
Ad. Beinhardt. Hauldiphtherie
257, 345.
R. Reinhardt und E. Seibold.
Schardinger-Enzym in Milch eu-
terkranker Kühe 81 — Schar-
dingersche Reaktion in Kolo-
stralmilch 81.
Reis. Angeborener Defekt der
Membrana Descemeti 3. — Per-
sistenz der Membrana capsu-
laris lentis 3
_L. Reischig. Kongenitale Lues 580.
F. Reiß. Salpeter als Geschmacks-
korrigens 81.
Emil Reiß und Paul Jungmann.
Rekonvaleszentenserum bei
E? Scharlachfällen 257,
768.
Reiter und Henke. Hämolytische
und anhämolytische Streptokok-
ken in ihrer Bedeutung für die
Pathologie der Tonsillen 840.
A. Reitz. Die Milch und ihre Pro-
dukte 81.
O. Remertz. Prophylaktische In-
jektionen von Tetanusantitoxin
580.
M. P. Remlinger. Eitrige und asep-
tische Zerebrospinalmeningilis
580.
L. Remy. Meningitis cerebrospi-
nalis epidemica 580.
Renaud-Badet. Vakzinebehand-
lung der Staphylokokken-Haut-
erkrankungen 580.
Jules Renault. Schutzschirm bei
Racheninspektion 300.
Jules Renault und P. P. Levy.
Diphtherielähmung des Pneu-
mogastricus 768 — Pyopneumo-
thorax 768.
938
J. BRenaut. Epidemische Polio-
mvelitis 593.
Rendall und Burton. Bettisolierung
bei Infektionskrankheiten 624.
Andre Rendu. Fehlen des Pero-
neus 594.
A. Rendu und L. Gravier. Ent-
wicklungshemmung der Tibia
270.
R. Rendu. Diphtherie durch Hitze
980 — Heißluftinhalation bei
Diphtherie 768 — Kongenitale
Dilataton des unteren Endes
des Ureters 270.
R. Rendu und F. Barjon. Dextro-
carditis mit Situs inversus 262.
Rendu und Chatin. Galactogener
Einfluß subkutaner Milchinjek-
tion 746 — Lokalisierte und
konfluierende Varizellen 246.
Rendu und Plauchu. Frauenmilch-
fett 240, 749.
Repellin und Déléarde. Anasarka
ohne Albuminurie 366 — Ana-
sarka ohne Albuminurie bei
Herzerkrankung 621.
F. Resnitzky. Torticollis 594.
Rethir. Tonsillektomie 282.
E. Retterer und A. Lelieve. Ossi-
fikation 549 — Struktur und
Histogenese der adenoiden Ve-
vetation 257, 949.
Reuben. Geistige Minderwertig-
keit 694 — Splenomegalie 182.
A. v. Reuß. Albuminurie der Neu-
geborenen 396 —- Hämatom der
Nebennieren 697 — Kongenitale
Hautdefekte am Schädel 196 —
Manuelle Entleerung der Brust-
drüsen 698 — Meningitis serosa
acuta 580 — Spontan geheilte
hämorrhagische Erkrankung
beim Neugeborenen 698 — Tran-
sitorisches Fieber bei Neuge-
borenen 214.
A. v. ReuB und Egon Rach. Zy-
stitis und Ikterus 699.
Reuter. Paranoide Symptome 808.
L.. Revillet. Endemisches Myxödem
768 — Endemisches Myxôdem
in der Dauphiné 257 — Tuber-
kulose auf dem Lande 768.
Eug. Revilliod, Ed. Martin. H. Au-
deoud und Ch. Martin du Pan.
Maison pour les enfants malades
275.
Rewis. Hewlett und Villar.
elemente in der Milch 78.
Edgar Reye. Diphtheriebarillen in
den Lungen 831 — Seapula
seaphoiden SIR.
Zell-
‚Julien Reynal.
Namenverzeichnis.
P. Reyher. Röntgenverfahren in
der Kinderheilkunde 706.
Unterernährung
beim Säugling 241, 558, 750.
H. Reynes. Paralytischer Darm-
verschluß 271, 594, 781.
C. E Reynolds. Nasenverstopfung
Rhein. Tuberkulöse Menineitis 768.
Rheindorf. Bedeutung der Oxy-
uren bei Wurmfortsatzentzūn-
dung 325.
Rhenter und Fabre. Duodenal-
ulcus bei Melaena neonatorum
238, 589.
Rihadeau- Dumas. Infektiöse, akute
Anämien 492 — Thymushyper-
trophie und Radiotherapie 768.
Ribadeau- Dumas, Triboulet und
Debré. Sklerem en plaques 526.
L. Ribadeau-Dumas und Lévi-
Franekel. Perforierter Duodenal-
ulcus 271.
Ribadeau-Dumas und Harvier. De-
generation der Nebennieren und
der Drüsen parenchyme 581, 768.
Rihadeau- Dumas und H. Triboulet.
Osteoperiostitis 436.
L. Rihadeau-Dumas und Albert
Weill. Radiotherapie bei Thy-
mushypertrophie 580 — Thy-
mushypertrophie 257.
Hugo Ribbert. Entwicklungsstö-
rung der Thymusdrüse bei kon-
genitaler Lues 768.
Rice. Säuglingsernährung 241.
er Tuberkulose bei Kindern
Riehardiere und Huber. Offenes
Foramen interventriculare 640
-- Öffnung im Septum ventri-
culorum mit Fehlen der Pul-
monalarterie 183.
Richards. Chirurgische Behandlung
der angeborenen " hypertrophi-
schen Pylorusstenose 241 — Om-
phalorrhagia neonalorum 257.
Richardson. Epidemie septischer
Amyedalitis durch infizierte
Milch 34 — Kinderlähmung 522
— Tonsillitisepidemie durch in-
fizierte Milch 257.
Richardson und Lovett. Poliomye-
litis anterior acuta 11.
Ch. Richet fils, G. Laroche und
F. Saint~- Girons. Alimentäre
Anaphylaxie 239 — Anaphy-
laxie bei Milchernährung 79.
H. Droop Richmond. Bestimmung
der Milcheiweißkörper 8l — Zu-
saınnmıensetzung der Milch 831.
Namenverzeichnis.
O. Richter. Azidbutyrometrie 81.
H. M. Richter. Pylorusstenose
2
4l.
E. Richter. Verschluß des Ductus
venosus Arantii 594.
E. Rieklin. Masernbehandlung 257.
D. F. Ridell und Griffiths. Schar-
lach 280.
E. Riehes. Idiopathische Haerz-
hypertrophie 581.
Riedel. Orthopädisches Schultur-
nen in Lübeck 744.
Karol Rieder. Ausscheidungvon
Urotropin in der Frau-
enmilch 80.
P. Rieger. Weidegang und Stall-
haltung 558.
Gustav Riehl. Mikrosporie in
Wien 623, 725. 768.
Anna Ries-Finley. Perniziôses Er-
brechen und Mastdarmblutung
558 — Perniziöses Säuglings-
erbrechen und rektale Hämorr-
hagie 750.
Rietschel. Soemmersterblichkeit der
Säuglinge 276 — Technik der
Ernährung der Brustkinder 302
— Vererbung der Syphilis
768.
Heinrich Rievel. Guajaktinktur-
probe zur Unterscheidung roher
und gekochter Milch 750.
G. Rigaud und J. Ducuing. Frak-
tur des Metacarpus 264.
P. Rimer. Kindheitsinfektion und
Schwindsuchtsproblem 439.
W. Rimpau. Agglutinations-
reaktion bei der Diagnose der
Para-Typhus-B-Bazillen 837 —
Bakteriologische Befunde bei
darmkranken Kindern 750.
H. Risel. Grippe im Kindesalter
581 — Nachruf auf Otto
Soltmann 233 —- Sommer-
Säuglingssterblichkeit in
Deutschland 248, 397.
E. Rist. Initiale Lokalisation der
Lungentuberkulose 768.
James Ritchie. Vakzinetherapie
581.
bennieren bei Diphtherie 258.
W. Rittenhouse. Arterienrigidität
667
P. Ritter. Konjunktivale und ku-
tane Tuberkulinreaktion 581.
S. Riva-Rocci. Saugkraft des Kin-
des 558.
L. Rivet und L. Girard. Kongeni-
tale Mißbildung des Zirkula-
tionsapparates der Lunge 781.
939
C. Rivière. Kongenitale Aorten-
stenose 271 — Phthise bei Kin-
dern 436.
Rivière und Seeousse. Vorzeitige
Ossifikation der Schädelkno-
chen 232.
Roberg. Eigentümliches Serum-
exanthem 382 — Enteritis mem-
branacea 383.
C. Roberson. Säuglingssterblich-
keit 276.
C. Robert. Erythema scarlatini-
forme bei Injektion mit Diph-
therieserum 258 — Fiachitis
mit Hypotrophie und Tuber-
kulose 436 — Scarlatiniforme
Erytheme bei Diphtherieserum-
Injektion 581, 768.
Robert, Green und J. B. Swift.
Hämorrhagische Erkrankungen
der Neugeborenen 231.
C. Hubert Roberts. Eklampsie 581.
Roberts. Tetanus 511.
Brailsford Robertson. Refraklo-
metrische Bestimmung von Ei-
weißlösungen 81.
Robineau. Blasenektopie 271.
d, D. Robleston. flereditäre Sy-
philis 768.
Rocaz. Behandlung der Korea mit
Injektion von Magnesiasulfat
768 -- Behandlung der Chorea
mit subarachnoidealen Injek-
tionen von Magnesiumsulfat 581
-- Säuglingsekzem und Schild-
drüsenopotherapie 258, 581, 768.
A. Rochaix und J. Courmont. Anti-
physische Vakzination 247 —
Immunksierung gegen Typhus-
infektion 565.
H. L. Rocher. Cavernöses Angiom
der Unterlippe 594 — Crural-
hernie 271 -- Doppeltes Knie
594 — Extra-genitaler Schanker
271 — Federndes Knie 271 —
Humerusfraktur 594 — Queck-
silbernekrose 768 — Sarkom
des Oberkiefers 271, 594 —
Schulterkaries 781 -— Traumali-
scher Cephahydrocele 271.
Rocher und Dantin. Crurale Her-
nie 781.
C. S. Rockhill.
Variola 768.
Roddy. Diphtherieheilserum und
Anaphvlaxie 258.
Roeder und Bickel. Milchkühlun:
und Säuglingsschutz 75.
H. Roeder und E. Wienecke. Ju-
gendwanderung und Jugend-
kraft 419.
Jodtinktur bei
940
Roederer. Kongenilale Hüftge-
lenksluxation 781.
Carle Roederer. Pleuritische Skle-
rose 768.
Roederer und Léon Tixier. Osteo-
malazie 660.
F. Roe und H. Shaw. Kongenitale
Atresie des Duodenums 271. 594.
Rôer. A. Backe und Wiborg.
Milch 74.
H. Roger und Sévi-Valensi. Lun-
gentuberkulose 446.
L. A. Rogers, Gärproben bei der
Untersuchung von Milchsäure-
bakterien 82 — Verwendung
hypertonischer Salzlösungen 241.
P. Rohmer. Epidemiologie und
Frühdiagnose der Masern 725 —
Magenerweiterung bei Pylorus-
stenose 397 — Tuberkulose und
Tuberkulintherapie 454.
A. Rohn und K. Basch. Physika-
lischer Nachweis der Thymus
14, 185.
v. Rohr. Auge und Brille 648.
Rolland und Triboulet. Bazilläre
Erkrankung der Bronchialdrü-
sen 260.
Fr. Roller. Zweckmäßige Lage des
Unterrichts 744.
J. D. Rolleston. Blutdruck bei
Diphtherie 581 —
Diphtherie 279 — Diphtherie
des Ösophagus 581 — Vincents
Angina 781 — Zerstörung der
Uvula bei Vincentscher Angina
462.
d. D. Rolleston und N. S. Mac-
naughtan. Recklinghausensche
Krankheit 768.
L. Rollet. Ernährung mit Eiweiß-
milch 82.
Rollet und L. Grand-Clement. Sy-
philitischer Schanker des Augen-
lides 258.
L. Rollett. Eiweißmilch 558.
Rollier. Sonnenbehandlungder
Tuberkulose 357,400,454,629,
769.
Rolly. Diagnostik und Therapie
der Lungentuberkulose 454 —
Paratyphusinfektion 337.
C. M. Rolston. Melaena neonato-
rum 241.
Roman. Knochenmarktumoren
781 — Metastatische Tumoren
des Knochensystems 228 —
marks 50.
N. Romanoïf. Chondrodvstrophia
foetalis 581.
.P. H. Römer.
Bôsartige |
S. Rosenblat.
Namenverzeichnis.
M. Romanowsky. Behandlung der
Luneentuberkulose 454.
Eine der Kinder-
lähmung ähnliche Erkrankung
des Meerschweinchens 581 —
Experimentelle Erforschung der
Poliomyelitis acuta 258 — Ex-
perimentelle Poliomyelitis 581
— Haltbarkeit heterologen Anti-
toxins im Organismus 602.
H. Römer. Tuberkulöse Reinfek-
tion 442.
Römheld. Röntgenbild des Peri-
kards 741.
Romm und Balaschow. Ruhrepi-
demie in Kiew 838.
Roncaglio. Thermopräzipitinreak-
tion Askolis bei Milzbrand 349.
M. Rondineseo. Hypotrophische
und chronische Lungentuber-
kulose 436.
A. J. J. R. Rooks Carlson und
J. F. Me Kie. Erzeugung von
Hyperthyreoidismus 258.
James Rooth. Die Brightonschen
Zwillinge 271, 581.
Roepke und Bandelier. Klinik der
Tuberkulose 427 — Lehrbuch
der spezifischen Diagnostik und
Therapie der Tuberkulose 427.
A Poliomyelitis anterior acula
Rosa, Coseo und Benedictis. Kutane
Rindertuberkulose 830.
W. Rosanoff. Krebs des Eierstocks
271
Rosanoff und Camon. Vererbung
von Geisteskrankheit im Lichte
der Mendelschen Theorien 818.
Rose. Kreatinausscheidung im
Kindesalter 241.
R. Rosemann. Gesamtchlorgehalt
des menschlichen Fôtus 304,
750.
M. J. Rosenau und H. L. Amoss.
Expirationsluft 581.
M. J. Rosenau, Ph. Sheppard und
H. L. Amoss. Poliomyelitis an-
terior acula 581.
Rosenbach. Neues Tuberkulin 442.
Oskar Rosenberg. Ikterische Leber-
erkrankungen 534 — Ikterus
bei der hereditären Syphilis
725.
Färbungsmelhoden
der Tuberkelbazillen 581.
H. Rosenbuseh. Einfluß des Fie-
Primäre Tumoren des Knochen- |
' Esther Rosenerantz. Bordet-Gen-
bers auf die Infektion 581.
gousche Reaktion bei Tuber-
kulose 769.
Namenverzeichnis. 941
Rosenfeld. Keuchhusten 346 —
Lungentuberkulose in Wien 429
— Therapie des Keuchhustens
8.
Georg Rosenfeld. Kohlehydral-
kuren bei Diabetes 736.
d, Rosenfeld und M. Schrutka v.
Rechtenstamm. Albuminurie
nach Scharlachnephritis 525.
L. Fr. Rosengren. Einfluß von Soja-
kuchen auf die Butter 82.
Rosenhaueh. Phlyktänuläre Au-
genentzündungen 442 — Vak-
zine des Gesichtsapparates 850.
G. Rosenow. Polyzystisches Nie-
renrudiment bei Fehlen des
Ureters 271.
E. C. Rosenow und D. J. Davis.
Epidemie von Angina 756.
F. Rosenthal. Alimentäres Fieber
558.
Georges Rosenthal. Yoghurt 558.
I. Rosenstern. Hunger im Säug-
lingsalter 544.
T. Rosenstern und L. Leopold.
Tuberkulide beim Kind 445.
A. Rosenstiel. Hirschsprungsche
Krankheit 594.
A. Rosenthal. Angeborener Herz-
fehler 581.
J. Rosenthal und Th. Gött. Rönt-
genkymographie 655.
Hans Rosenzweig. Trommelschlä-
E bei Empyem der linken
leura 705.
H. Rosmarin. Serumbehandlung
der Ruhr 854.
A. Rosowsky. Anaerobe Strepto-
kokken der Vagina 741.
Ross. Zellenzehalt der Milch 241.
Heinrich Rössing. Deformitäten
der Nase 781.
E. Rossiwall. Lichen scrofulosorum
200.
Rössler. Atypische Iriskolobome 3
— Vormundschaft 710.
Roszkowski und Czarkowski.
Scharlachstreptokokkenvakzine
zum Zwecke der Prophylaxe 852.
O. Roth. Angeborener Herzfehler
271:
P. B. Roth. Behandlung des Tor-
ticollis 320, 594 — Skoliose 781.
Rothe. Tuberkulöse Infektion im
Kindesalter 348, 442.
Rothe und Bierotte. Typus des
Tuberkelbazillus Lupus vulgaris
79.
S. RothenfuBer und C. Mai. Re-
fraktometrie des Chlorkalzium-
serums der Milch 79.
Rothfeld. Luft-Staubuntersuchun-
een in Volksschulen 744 — Or-
thopädischer Turnunterricht
235 — Schulturnen und Schul-
arzt 744.
P. Roethlisberger. Mit Polyarthri-
tis kausal verknüpfte Tonsil-
liten 170.
a al. Vagitus uterinus
7
H. de Rothschild und Leopold
Levi. Schilddrüsenmigräne 370.
F. Rotter und Fritz Stimmel.
Pathologie und Therapie des
Hydrophthalmus 782.
M. Rottier. Stuhluntersuchungen
241 — Sublimatreaktion des
Stuhles 558.
M. Rôttinger. Therapie der Coxa
vara rachitica 594.
Henri Roueche. Behandlung und
Prophylaxe des Scharlachs 581,
769 —- Scarlatiniforne Eruption
bei Scharlachrekonvaleszenten
258, 581.
E. W. Roughton. l.aparotomie
wegen akuter Darminvagination
271.
P. Rougon. Bedeutung der Tem-
peraturmessung beim Kind 549.
Rouillard und E. Apert. Dysthy-
reoidismus, Infantilismus und Ju-
venismus 752.
Rousseau Saint-Philippe. Keuch-
husten und Tuberkulose 258,
582, 769.
Jean-Jaques Rousseau, J. Merklen
und Dessessartz. Säuglingspflege
232.
Rousselot. Abortive Pneumonie
H. Rousselot und G. Variot. Pleu-
ritisches Plätschergeräusch 772.
E. Rousset. Varizellen und Schar-
lach 582.
M. Roussiel. Behandlung der tu-
berkulösen Peritonitis 454.
E. Roussin. Septische Gastritis
582.
A. Routier. Beckenabszeß 594.
Routier und Barrfé. Paroxystische
Tachycardie 753.
Rouvillois und Sieur. Chirurgische
Behandlung der Stirnhöhlen-
eiterung 281.
J. Roux. Chorea und Infektion
693 — Cranio-tabes und Syphilis
31.
H. Rouyer. Schulaufsicht 551.
Tula Rovira. Mongolenfleck 781.
Dunbar Rov. Nasendiphtherie 280.
942
Rozenblatt. Anaphylaktische Re-
aktionen bei Kindertuberkulose
850 — Beziehungen der exsuda-
tiven Diathese zur Skrofulose
und Tuberkulose 856 — Lokale
Tuberkulinreaktion 446 — Mor-
bus maculosus 853 — Typho-
bazillose 853.
K. Rozenfeld. Serumkrankheit 855.
Eugen Rübel. Cornea plana 781 —
Senkrecht ovale Hornhaut bei
Lues congenita 3, 258.
B. Rubinsky. Kumiß 82.
S. Rubinstein. Übersetzung von
Gundolin „Die Besonderheiten
des Kindesalters‘‘ 69.
K. und S. v. Ruck. Behandlung
der Lungentuberkulose 455.
Karl v. Ruck. Prophylaktische
Immunisierung gegen Tuberku-
lose 769.
F. Rudaux. Geburtsinfektion des
Neugeborenen 258 — Scheintod
des Neugeborenen 258, 769.
Rudolf. Niedrige Prozentsätze bei
Säuglingsernährung 558.
Ruhlig und Grulee. Wirkung des
Natriumbenzoats auf künstlich
genährte Kinder 238.
d. Ruhräh. Behandlung der Enu-
resis nocturna 582 — Enuresis
nocturna 184 — Makroskopische
Agglutinationsprobe 549 — Soy-
bohne 241.
W. Rulimann. Schardingerreak-
tion der Milch 82 — Strepto-
kokkenmastitis 82,
Rulison. Behandlung der Sommer-
diarrhöe 750.
H. Rulot und M. van
Schularzt 744.
T. D. Rumjanzeff. Mosersches
Scharlachserum 224 — Schar-
lachnephritis 769.
Hubert Rumpen. Nichtgerinnen
der gekochten Milch durch Lab
790.
E. Rumpi. Tuberkelbazillen im
Blutstrom 673, 828.
C. Rundle und A. H. G. Burton.
Bettisolierung bei infektiösen
Erkrankungen 769.
Ruth Runnieliff und Georges A.
Weaver. Antistreptokokken-
serum bei Streptokokkeninfek-
tion 586.
Ruotte. Peno-scrotale Hypospadie
271.
Ruppreeht. Straffällire Jugend und
psvchopalhische Minderwertie-
keit. 814 — Jugendliche Sexual-
Buysse.
Namenverzeichnis.
verbrecher 814 — Kindlicher
Schwachsinn und Straffällig-
keit Jugendlicher 258, 814 —
Ersatzmittel des Kokains 281.
Rusea. Blutbild der Meningitis
cerebrospinalis epidemica 351.
Ruß und Chambers. Bakterizide
Wirkung der Radium-Emanation
655.
L. Russel Cecil und Kenneth
Bulkley. Oxyuris vermicularis
und Trichocephalus bei Wurm-
fortsatzläsionen 326.
A. A. Russow. Unterleibstyphus
bei Kindern 224.
Ruth. Poliomyelitis anterior acuta
12.
F. Ruttin. Labyrinthitis serosa 293
— Meningitis acuta interna 293
— Salvarsan, Schädigung des
Vestibulapparates 292.
Ruxton. Dyspepsie 558.
G. Sterling Ryerson und L. Wick-
ham. Radiumbehandlung bei
Sarkom 595.
Stefanie Rvgier. Arthrigonbehand-
lung der gonorrhoischen Vulvo-
vaginitis 43.
P. Sabatier. Piôtzlicher Tod 582.
Sahrazes und Dubourg. Anaemia
splenica, Hämolyse und Tuber-
kulose 582.
Sabrazès, Lande und Muratel. Lei-
chenblut 549.
Sack. Operative Behandlung des
Mastdarmvorfalles 271, 594 —
Subakute und chronische Ne-
benhöhleneiterung 281.
A. Saccone. Lymphosarcom des
lleums 594.
Th. Sachs. Lokale Tuberkulin-
reaktion 446.
H. M. Sachs.
Scharlach 582.
Sachs-Müke. Meningitisträger 351.
W. Sadler. Milch mit Kuhge-
schmack 82.
Safranek. Inhalationstherapie 281.
Sahli. Iiydrozephalus 781.
G. B. Sajetto. Herzgeräusche 232.
J. Saiget. Kongenitale Hüftgelenks-
luxation 271.
F. Saint-Girons, Ch. Richet fils
und G. Laroche. Alimentäre
Anaphylaxie 239.
R Santon, Klumpfußbehandlung
d
Sainton und Burnier, Lichen pla-
nus 298.°
Saito. Fettgehalt der Fäces 82.
Meningismus bei
Namenverzeichnis.
Saito und Miwa. Lymphangioma
cysticum 592.
Sakaguchi und Watabiki. Kutane
Reaktion bei Gonorrhöekranken
689.
Yasnsa Curo Sakaki. Schüler
mit übernormaler Intelligenz
298.
B. Salge. Pathologie des Mehl-
nährschadens 458 — Reaktion
des Blutserums bei alimentärer
Intoxikation 214 — Salzsäure
im Säuglingsmagen 215.
E. Salkowski. Verhalten der Milch
zu Ammonsulfat 750.
V. Salle. Angeborene abnorme
Größe der Extremitäten 308 —
Angeborene Akromegalie 61.
V. Salle und C. Noeggerath. Head-
sche Zonen bei beginnender
Tuberkulose 445.
M. Salzberger. Gefährdung der
Kinder durch das Scopolamin-
Morphium 582.
Salzer. Diplokokkenperitonitis 840.
— Pseudoneuritis und andere
differentialdiagnostisch kongeni-
tale Anomalien des Sehnerven-
kopfes 3.
Salzmann. Radium bei tuberku-
lösen Erkrankungen 455.
S. Samelson. Ernährung früh-
geborener Kinder 558 —
Fettspaltung im Säuglingsblut
610 — Kochsalzfieber 125
alle Kochsalzfieber
36
R. Sand und P. Lerat. Adenosar-
kom der Niere und retroperito-
neale Embryome 781.
W. H. Sanders. Forensesche Be-
urteilung des Fölus 232 — Schar-
lach 769.
Sandt. Zyklisches Erbrechen bei
Kindern 750. |
Alfred Saenger. Forme fruste des
Myxödems769, 788 — Hemiatro-
phia faciei 769.
R. Sanfellei. Verwässerung der
Milch 82.
Sangiorgi. Schlafkrankheit 357.
Sarantis-Papadopoulos. Kongeni-
tale Hüftgelenksluxation 271 —
Vertebrale Insuffizienz 271.
Saratzeano und Andronesco. Früh-
diagnose der Masern 752 —
Wassermannsche Reaktion 752.
W. K. Saremskaja. Geheilte Me-
ningitis 225.
Sariels. Störungen des Bewegungs-
apparates 691.
943
A. Sargnon, J. Gate und Dutt,
Adenoide Vegetationen beim
Säugling 258, 582.
J. Sarthon. Rolle des Eisens bei der
Oxydation 82.
A. Sarthory. Guajaktinktur 82 --
Oxydase 82.
M. Sassenhagen. Kolostral- und
Mastitismilch 558.
Mi Sassenhagen und J. Bauer
Frischmilchendsein der Kühe 74.
A. Sata. Immunisierung. Über-
empfindlichkeit und Antikör-
perbildung gegen Tuberkulose
442.
Sauermann. Milchsekretion und
Ernährung der Neugeborenen
in den ersten Lebenstagen 657.
R. Saul. Säuglingssterblichkeit in
Mecklenburg-Schwerin 599.
E. W. Saunders, W. Johnson,
T. W. White und d, Zahorskx.
Pertussisvakzine 314, 769.
Savariaud. Angeborener Klumpfuß
272 — Coxa-vara 271 — Dia-
enose der kongenitalen Hüft-
gelenksluxation 781 — Frak-
turen und Epiphysenlüsungen
781 — Hernienbehandlung 53?
— Intra-uterine multiple Frak-
turen 272 — Klumpfuß 781 —
Kongenitale Hüftgelenksluxa-
tion 272 — Phimose 271 —
Schenkelhalsfraktur 272 — Ur-
sachen des Hinkens 271.
Savariaud und Dutheillet de La-
mothe. Kleinhirn und Hirn-
abszeß otitischen Ursprungs 594.
Savariaud und Pont. Osteomyelitis
der Rippen 272 — Überzähliger
Daumen 272.
Savarlaud und Triboulet. Chroni-
sche Invagination 783 — Darm-
invagination 327.
Oscar Saxenberger.
782.
d, A. Schabad. Kalkgehalt der
Frauenmilch 82 — Kalkstoff-
wechsel bei Rachitis 63.
Fibuladefekt
J. A. Schabad und R. F. Soro-
chowitsch. Wirkung des Le-
bertrans bei Rachitis 4 —
Weißer Lebertran 181 — Wir-
kung des Lebertrans bei Ra-
chitis 30.
M. Sehäler. Erziehung der Link«=-
händer 744 — Linkshänder 818
— Tuberkulin Rosenbach 455.
E. A. Sehäfer und K. Mackenzie.
Einfluß animalischer Extrakle
auf die Milchsekrelion 82.
944
Schaffer. Erfolglose Förstersche
Ce bei Hemispasmus
91.
7
E. Schalck. Ätiologie der Mastitis
558.
Fr. Sehamberg und J. A. Kolmer.
Behandlung von Impfstellen mit
Pikrinsäurelösungen 582.
Schaps. Behebung von Durch-
fällen 169.
Leo Schaps. Tuberkulöse Menin-
eitis im Säuglingsalter 258, 436,
769.
L. Seharenberger. Asphyktische
Erscheinungen und Thymus 582.
W, Seharf. Fremdkörper im Kehl-
kopf 594.
Alex. Seharff. Symmetrische Miß-
bildungen der Finger 782.
Schasse. Angeborene Skoliosen 58.
Schastnij. Agglutination und Kom-
plementbildung bei Bubonen-
pest 838.
Sehätzel. Milchleistung des Short-
horns 82.
E. Sehatzmann. Säuglingshygiene
599.
G. Schaub. Pathologie der epidemi-
schen Kinderlähmung 258, 582.
Peter Sehelfen. Extremitätenmiß-
bildungen 782 — Keuchhusten
in Badeorten 582.
Scheibe. Induzierte Labyrinthitis
3
293.
H. Schelhe. Pathologie der Kinder-
tuberkulose 405 — Sammelrefe-
rat über Tuberkulose 425.
Schell und Heissler. Nahrungs-
mitteltabelle 651.
Sehellack. Perkutane Infektion mit
Spirochäten 528.
H. Schellbach, H. Willecke und
W. Jilke. Wasserstoffsuperoxyd-
haltige Milchkonservierungs-
mittel 751.
W. Schellhase und K. Schern.
Guajak-Guajakolprobe 82.
Seheltema. Tuberkulinbehandlung
in Groningen 455.
D. Schenderowitseh. Operative Be-
handlung von Inguinal- und.
Umbilikalhernien 594.
Schepelmann. Genickstarre und
Heilserum 351.
K. Schern. Biologische Milchunter-
suchungen 82 — Labhemmprobe
82.
K. Schern und W. Schellhase.
Guajak-Guajakolprobe 82.
E. v. Scheven. Nachweis spärlicher
Tuberkelbazillen 582.
Namenverzeichnis.
Luigi Sehiboni. Akule, interstitielle
lymphozytäre Scharlachnephri-
tis 769.
H Sehiek. Behandlung des Schar-
lachs mit Moserserum 258, 769
— Diphtherietoxin-Intrakutan-
reaktion 379 — Familiäre spinale
Muskeldystrophie 227 — Serum-
behandlung des Scharlachs 630
— Tuberkulinreaktion bei Ma-
sern 446 — Tuberkulöser Anti-
körperindervorderen Kammer3.
Sehil. Brustdrüse 750.
Sehilling. Übertragungsversuche
von Vakzine auf Schafe 354.
Rudolf Sehindler. Meninzocele
spuria traumatica 471, 594.
Sehippers. Akute aleukämische
Lymphadenose 841 — Atypi-
sche Kinderpneumonie 258, 617.
F. Sehiriak. Hämophilie 582.
Sehlttenhelm und Schmid. Gicht
und ihre Therapie 420.
Schittenhelm und Weichardt.
demischer Kropf 649.
Sehivorsti und Reim. Säureaggluti-
nation der Bakterien 655.
A. N. Schkarin. Ernährungsthera-
En-
pie 213.
M. Schlaaff. Pathologische Luxa-
tion des Hüftgelenkes nach
Scharlach 594.
Heinrich Schlacht. Experimentelle
Eosinophilie 304.
B. oea arendal: Medizinalkalender
Schleissner. Streptokokken bei
Scharlach 353.
Sehleissner und Ganghofner. Still-
stuben und Stillkrippen 192,
597.
Schleissner und Spät. Septische
Scharlachstreptokokken 353.
E. Schlesinger. Schüleruntersu-
chungen an höheren Schulen
551, 603 — Trinkerkinder 186
— Trinkerkinder unter den
> Sen el Schulkindern
551.
Sehlieps. Kardio-pygmographische
Untersuchungen bei Typhus 337.
Schloss. Allergie zu gewöhnlichen
Nahrungsmitteln 607 — Chemi-
sche Zusammensetzung der
Frauenmilch 82 — Säuglings-
ernährung 414 — Scheinbar
spezifische Salzwirkungen 362 —
Wirkung der Salze auf den
Säuglingsorganismus 24.
Schloss und Commiskey. Häno-
philie der Neugeborenen 612 —
Namenverzeichnis.
Hämorrhagische Erkrankung der
Neugeborenen 750.
Arthur Sehlossmann. Anstalts-
behandlung der Säuglinge
545 — Respiratorischer Stoff-
. wechsel des Säuglings 21, 241 —
Sommersterblichkeitin Deutsch-
land 400.
Schlossmann und Pfaundler. Hand-
buch der Kinderheilkunde 331.
A. Schlossmann und H. Mursch-
hauser. Einfluß mäßiger Tem-
peraturschwankungen auf den
EEN Stoffwechsel
559. |
Sechlutz. Eiweißmilch 559 — Pyro-
gene Wirkung des Milchzuckers
163, 559.
Vera Schmarina. Nephritis durch
Pneumokokken 769 — Pneumo-
kokkennephritis 272, 582.
F. Schmey. Frühdiagnose der Lun-
gentubererkulose 446.
B. Sehmid. Milchhämolyse 82.
Schmid und Sehittenhelm Gicht
und ihre Therapie 420.
Sehmidt. Gesetzliche Berufsvor-
mundschaft und Ziehkinderbe-
stimmungen 646 — Haltungs-
übungen und Haltungsfehler
643 — Stadtverwaltung und
Berufsvormundschaft im Deut-
schen Reiche 709 — Ubiquität
der Paratyphus-B-Bazillen 337.
Ad. Schmidt. Durchbruch kleiner
Pleuraempyeme 669
Ch. E. Schmidt. Einwirkung von
Bakt. coli auf Kohlehydrate 82.
E. Sehmidt. Wrights Lehre von
den Opsoninen 455.
F. A. Schmidt. Hilfsschule und
Wilhelmsschule in Bonn 744.
Viktor Schmidt. Entwicklungsstö-
rung am Darme 782.
W. Schmidt. Sanatorien für Kinder
in Windau und Berc sur mer
455.
Schmidt und Schröder Orthopädi-
. sches Schulturnen 229.
©. Schmiedeberg. Arzneimittel u.
Genußmittel 863.
Schminke. Eintrittspforten der
Tuberkulose 439.
G. Schmorl. Pathologisch-histolo-
gische Untersuchungsmethoden
. 422.
H. Schmotin. Einfluß der Anämie
- und Hyperanämie auf Empfin-
dungen des Hautsinnes 582.
Schnaudiegel. Salvarsan in der
- Augenheilkunde 3.
945
P. Schneider, Bronchitis plastica
618 — Kongenitale Larynx-
zysten 782 — Zerebrospinal-
meningitis 281.
Schneisser. Akute syphilitische
Meningoenzephalitis 221.
Schnitzer. Mitwirkung des Psy-
chiaters bei der Fürsorgeerzie-
hung 812 — Psychiatrisch-neu-
rologische Untersuchung der
Fürsorgezöglinge 812.
H. A. Schôlherg, C. A. Griffiths
und W. Sheen. Sarkom der
Thymus 272.
H. Schols. Diphtherie 280.
W. Seholtz. Behandlung des Ek-
zems 769.
Ludwig Scholz. Osteopsathyrosis
472.
R. Schoenberner.
mente 559.
Kolomann v. Sehopf. Berufsvor-
mundschaft in Ungarn 710. .
G. W. Schor. Chondrodystrophia
adolescentium 219.
Mekoniumfer-
Schorer. Bakterienzählung und
Aziditätsbestimmung der Milch
161 — Pasteurisierung 359.
G. W. Schorr. Chondrodystrophia
adolescentium 616.
H. Sehottmüller. Liquor cerebro-
spinalis bei Infektionskrank-
heiten 672.
Willy Schoetz. Pathologie der oto-
genen Labyrinthitis 294.
Schoute. Anwendung von Salz-
lösung 734.
G. Schreiber. Epidemische Polio-
myelitis 258 — Heine-Medin-
sche Krankheit 583 — Ini-
tialperiode der epidemischen
Kinderlähmung 769 — .Malz-
suppe 559 — Reflexe bei Polio-
myelitis 505 — Säuglingsschutz
in Berlin 235 — Serumkrankheit
Schreiber und Dorlencourt. Ein-
fluß der Hitze 660. |
Sehreiber und J. Halle.
Aneurysma 266.
G. Schreiber und P. Nobécourt.
Zucker in der Säuglingsernäh-
rung 240, 749.
G. Schreiber und A. Trèves. Spina
ventosa 436 — Verrukôse Tu-
berkulose 436.
Schreuder und Wysman. Psycho-
pathische Methode Binet und
Simon 808.
Sehröck. Kongenitale Wortblind-
heit 638.
Aorten-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 64
946
Sehröder. Fortlaufen der Kinder
808 — Geistig Minderwertige
und Jugendfürsorgeerziehung
812 — Milchversorgung der
Stadt New York 785 — Milz als
Schutzorgan gegen tuberkulöse
Infektion 675.
Sehröder und Sehmidt. Orthopädi-
sches Schulturnen 229.
Sehröppe. Stillende Mutter 657.
M. Schrôter. Angeborene, do oppel-
seitige Hydronephrose 59
O. Schrôter. Bakteriologische und
biochemische Methoden zur Be-
urteilune der Milch 82.
Schubart. Krankhafte Charakter-
fehler 808.
Sehuberg und Kuhn. Übertragung
von Krankheiten durch Insekten
528.
M. Sehukowa-Florensowa. Visko-
sität des Blutes 549.
E. Schüler. Konservierung von
Versandmilchproben 82.
W. Schüler. Holocardius acephalus
unipos 594.
L. Sehultheis. Idiotie und Dementia
infantilis 582.
Sehultz. Klassenepidemien von
Diphtherie 744.
Sehultze. Blaue Milch 83 — Füt-
terungstuberkulose beim Reh
83
B. S. Schultze. Scheintod Neu-
geborener 258.
Schultze. Scharlachmortalität
2
582.
Schulz. Gonokokken-Vakzin ,,Ar-
thrigon‘‘ 43.
C. Schulz. Mindestfettgehalt der
Milch in Polizeiverordnungen
599.
Hugo Schulz. Übergang
Kieselsäure in die
beim Sterilisieren in
flaschen 20.
P. Schulz. Verdauungslipämie 215
— Wachstum und osmotischer
Druck 27
B. D. A. Friedrich Schulze. Er-
holungsheim, Ferienhaus 235.
Sehulze-Kump. Anschwellung von
subkutanen Lymphdrüsen des
Thorax bei Lungentuberkulose
582.
Schumacher. Turmschädel und
Hydrocephalus internus 782.
Sehurupoff. Vitalitätsdauer
Pestbazillus 530.
P. Schuser. Neurosen im Kindes-
alter D89,
F.
von
Milch
Glas-
des
Namenverzeichnis.
A. Schütz und Videky. Ätiologie
der phlyktänulären Augener-
krankungen 436.
Sehütze. SEH und Säuglings-
heime 599.
Julius Schwalbe. Reichs-Medizinal-
kalender 1913 519.
W. Schwalbe und W. Knöpfel-
macher. Hydrocephalus und
Lues 40, 724
Schwarz. Einwirkung der Glas-
häger Mineralquelle auf die Zahl
der Leukozyten 603 — Eiweiß-
stoffwechsel 241 Influenza
bei Kindern 582.
Herman Schwarz. Säuglingssterb-
lichkeit 599 — Sommersterblich-
keit 241.
Schwarz und Bass.
bei Tetanie 164.
G. Schwarz und W. Falta. Wachs-
tumsförderung durch Radium-
emanation 548.
De Schweinitz. Verhütung der
Blindheit und der Unterricht des
blinden Kindes 55l.
F. Schweitzer und Mamerti Aguna.
Epidemie von Poliomyelitis
acuta in Buenos Aires 560.
F. Sehweizer. Tetanus neonatorum
582.
C. Sehwenk. Symmetrische Osteo-
myelitis nach Variola 636.
Johanna Schwenke. Döhlesche Leu-
kozyteneinschlüsse bei Schar-
lach 380.
A. Seiortino. Einfluß des Zuckers
auf Fermente 83.
d. Seoarnee. Salzbäder in Kinder-
hospitälern 599.
Scordo. Infektion der Ziege mit
dem Ebertschen Bazillus 83.
F. Scordo. Stoffwechsel bei Kala-
azar 258.
G. D. Seott. Achondroplasie 582.
John C. Seott und J. Ott. Milch-
sekretion 80.
Seott. Recht des Kindes 785.
Alfred Scott, Warthin und E. J.
Snyder. Spirochaeta pallida im
Herzmuskel bei kongenitaler
Syphilis 772.
Secousse und Rivière. Vorzeitige
Ossifikation der Schädelknochen
232.
Sedgwick.
brechen 607.
J. Sédillot. Hematome des Sterno-
Cleideo-Mastoideus 782.
Seefelder. Ektopie der Pupille mit
Lindenluxation 3 — Entwick-
Kalkumsatz
Rezidivierendes Er-
Namenverzeichnis,
Jungsgeschichte und Mißbil-
dungslehre des Auges 3 — Mem-
brana pupillaris persistens cor-
neae adhärens 3, 769.
E. Seel. Euterentzündungen der
Kühe 83.
Hirsch Segal. Bauchblasengenital-
spalte und partieller Tibiadefekt
782.
M. Sögard. Maligne diphtherische
Angina 272, 582.
en und A. Mouchet. Coxa vara
78
W.
582.
M. Segré. Affektion der Tuberosi-
tas anterior der Tibia 272.
Edward Seguin. Idiotie und ihre
Behandlung 230.
Seibold. Keimgehalt unter asepti-
Segi. Infektionskrankheiten
schen Kautelen gewonnener
Milch 83.
E. Seibold und R. Reinhardt.
Schardinger-Enzym in Milch
euterkranker Kühe 81 — Schar-
dingersche Reaktion in Kolo-
stralmilch 81.
Seidel. Kinder als Zeugen 814 —
Salvarsanwirkung auf luetische
Augenleiden 3.
L. Seidenberger. Adrenalingehalt
des menschlichen Blutes 549.
Willy Seiffert. Anomalien der Pa-
tella 782 — Milchflaschenver-
schlüsse 83, 241 — Säuglings-
sterblichkeit in der Provinz
Sachsen 599.
Fritz Seiler. Einfluß der Thymus-
que auf die Blutbildung 550,
15.
Seippel. Venerische Krankheiten
bei Kindern 769.
J. Seissl und N. Westermeler. Füt-
terungsversuch mit Nigerkuchen
bei Melkvieh 83.
Ludwig Seitz. Intrakranielle Blu-
tungen 782.
E. Sellgmann. Bekämpfung der
P uene in Schulen 259, 272,
44
Ugo Sella. Kongenitale Atresie des
Darmes und der weiblichen
Genitalien 640, 782.
Selter. Ausbildung der Lehrer in
Gesundheitspflege 744.
A. Semenoff. Pegnin 559.
H. F. Semple. Gastro-intestinale
Hämorrhagie 241.
E. Sendelbaeh. Schulhygiene 235.
M. Sénéchal und R. Engel. Appen-
dicitis 279.
947
Senevet. Leishmaniose in Algier
769
N. Sengoku. Radikaloperation
freier Leistenhernien 594.
Aus Erythema infectiosum
J. H. Sequeira. Bullöse Eruption
bei appendiculärem Abszeß 594.
u TENON: Animale Lymphe
Sergent. Übertragung der Leish-
maniose 769.
H. Serger. Milchschmutzbestim-
mung 83.
G. Sergi. Veränderungen und Erb-
lichkeit 741.
Curt Serog. Entwicklungsdifferen-
zen von Zwillingen 750.
G. Severino. Hemimelie 259.
J. Sevestre. Blut und blutbildende
u bei hereditärer Syphilis
Sevestre, Nobécourt und Bidot.
Harnstoffgehalt der Zerebrospi-
nalflüssigkeit 609.
Sevestre und P. Nobécourt. Menin-
gitis cerebrospinalis 256, 766.
Sevi-Valensi und H. Roger. Lun-
gentuberkulose 446.
Sewall. Multiple Kehlkopfpapil-
lome 272.
Lindley Sewell. Operative Ent-
fernung der Tonsillen und Ade-
noiden 594.
A. Sezary. Erythema nodosum und
tuberkulöse Meningitis 725.
F. C. Shattuck. Hexamethylenamin
bei Pneumokokkenempyem 582.
Shaver. Säuglingsterblichkeit und
Hebammenfrage 599.
Shaw. Reine Milch 242 — Säug-
lingsernährung 242.
Shaw und Ordwav. Muskuläre
Pylorushypertrophie 242.
H. Shaw und F. Roe. Kongenitale
Atresie des Duodenums 271,594.
W. Sheen. C. A. Griffiths und
H. A. Schölberg. Sarkom der
Thymus 272.
Sheffield. Appendizitis, Typhilitis,
Perityphlitis 594 — Diagnose
der atypischen Poliomyelitis 522
— Megacolon congenitum 272 —
Nierentumor 272 — Pneumo-
hypodermscleröm 242 — Pri-
märe Splenohepatomegalie bei
Geschwistern 259 — Tetanis-
mus 583.
Ph. A. Sheppard und R. W. Lovett.
Kinderlähmung in Massachu-
setts 575.
64*
948
Ph. Sheppard, M. J. Rosenau und
. L. Amoss. Poliomyelitis an-
terior acuta 581.
S. Shichitaro. Beteiligung der Ure-
teren an den akuten Blasenent-
zündungen 583.
Shin-Iza-Ziba. Einfluß kalter Bä-
der aufs Ohr 293.
Shukowsky und Baron. Hirnge-
schwülste 847 — Kongenitale
Atresie der Speiseröhre 640.
Shukowskv und Ssinjoff. Degene-
ration der Niere 642 —
zystische Degeneration 531.
Shuttleworth. Mongolenimbecilli-
tät 788.
Sidier. Prädisposition für Lungen-
tuberkulose 259.
E. Sidoun. Macrostomie 594.
Siebenlist. Myopiefrage 3.
a Kongenitale Skoliose
À.
Siegel. Reinkulturen des Cystor-
Thyctes vaccinae 254.
Ferdinand Siegert. Chondrodys-
trophischer Zwergwuchs 782.
G. Siegesmund. Stärke verschiede-
ner Tuberkuline 583.
M. Siegfeld. Reichert-Meißlsche
Zahl 83.
M. Siegfried und 0. Lindner.
Trypsinwirkung 83.
Sierra. Serumtherapie des Keuch-
hustens 635.
Sieur und Rouvillois. Chirurgische
Behandlung der Stirnhöhlen-
eiterung 281.
E. W. Sikemeier. Hypophysis ce-
rebri und Pituitrin 583.
H. Silbergleit. Statistik der Säug-
linge 785.
Oskar Silberknopf. Hirschsprung-
sche Krankheit 697 — Intra-
uterin abgelaufene Pneumonie
200.
Alfred Silbernagel. Internationale
Jugendfürsorge 599.
Leo Silberstein. Symmetrisches
Hautgangrän bei Scharlach 36,
32, 725.
S. Silberstein und B. Bardach.
Polarimetrische Zuckerbestim-
mung 74.
Silberstern. Gesundheitsverhält-
nisse der Juzendblinden 793.
E. M. Sill. Behandlung mit Jod-
tinklur 16, 272 — Diagnose und
Prognose der Kinderlähmung 12
— Fürsorge für das wachsende
Kind 599 -—- Zusatz von Laktal-
bumin zur Kuhmilch 559.
Gaston Simacourbe.
Poly- |
Namenverzeichnis.
M. Piraja da Silva. Hautleishma-
niose in Bahia 767.
C. Silvan. Tonsille als Eintritts-
pforte der Tuberkulose 439.
P. Silve. Craniotabes 259.
T. Silvestri. Rachitis 259.
Milchversor-
gung der Großstädte 276, 559.
C. Simeray. Coxitis 595.
Simmons. Endokranielle Gehirn-
blutung bei Neugeborenen 177
— _ Intrakranielle Blutungen
beim Neugeborenen 782.
Simon. Influenza 350.
' R. Simon. Spätwirkung der Er-
nährung 559.
L. G. Simon und L. Guinon. Pneu-
mokokkenmeningitis 570.
R. Simonini. Drüsenkomplikatio-
nen der Gallenwege 583 — Scle-
rema neonatorum 559.
C. A. Simpson. Kinderekzem 770.
G. C. E. Simpson. Kongenitale
Hüftgelenksverrenkung 272.
Simpson. Säuglingsekzem 583 —
Serotherapie der Zerebrospinal-
meningitis 259.
J. F. Sinclair und H. K. Paneoast.
Akute Epiphysitis 189, 583, 595.
A. Sisemsky. Gabritschewskysche
Antistreptokokkenvakzine 583.
P. Sisto.. Anämie durch Anchylo-
stonum 583.
L. Sivori und G. Constantini. Im-
munisierung auf gastrischem
Wege bei Diphtherie 770.
A. L. Skoog. Akule Poliomyolitis
12, 770
E. v. Skramlik. Harnazidität 83.
A. Skutetzky. Arzneibehandlune
der akuten Infektionskrank-
heiten 770.
Slingenberg. Hämolyse in Be-
uns zum Icterus neonatorum
BEN Sluka. Hilustuberkulose 175,
58:
W. v. der Sluys. Behandlung der
chirurgischen Tuberkulose 455,
5
J. Th. Smart. Pflichten der All-
gemeinheit gegenüber rückstän-
digen und minderwertigen Kin-
dern 744 — Pflicht der Gemeinde
gegenüber defekten Kindern 276.
Smedley. Kongenitale Pylorus-
stenose 242.
Smester und A. Mouchet. Nabel-
hernie 782.
B. Smieeluszewski und M. Weiß.
Urorosein 165.
Namenverzeichnis.
A. W. Smirnoff. Pathogenese und
Therapie der Cephalo-hydrocele
traumatica 640.
Smith. Amaurotische familiäre
Idiotie 583 — Blasenstein 272 —
Choleraähnlicher Durchfall 559
— Krankheiten unter Schul-
kindern 604 — Pyelitis 272.
Eustace Smith. Adenoide Wuche-
rungen 280 — Choleriforme
Diarrhöe 750 — Postnasaler
Katarrh 583.
E, H Smith. Nervöses Erbrechen
242, 559 — Typhus 259.
R. R. Smith. Enteroptose 180, 782.
R. Smith. Silbernitrat-Irrigationen
bei infektiöser Diarrhöe 559.
S. A. Smith. Status epilepticus 770.
Smith und Brown. Wirkung von
Mischungen von Diphtherietoxin
und Diphtherieantitoxin 344.
G. A. Smith, H. A. Harding und
d, K. Wilson. Milch 78.
R. M. Smith und A. J. Kendall.
Gasbacillus im Stuhl 556.
Bellingham Smith und A. Wood-
iord. Syphilis und Geisteskrank-
heiten 245.
0O. Smithson. Subdurale Injektio-
nen von Magnesiumsulfat bei
Tetanus 583.
Smits. Milch von an Maul- und
EE leidenden Tieren
7
Irving M. Snow. Myatonia con-
genita 770.
I. Snowman. Künstliche Ernäh-
rung 242, 750.
E. d. Snyder, Alfred Scott und
Warthin. Spirochaeta pallida im
Herzmuskel bei kongenitaler
Syphilis 772.
E. Sobotta. Tuberkulöse Disposi-
tion 431.
0. v. Sobhe. Milchkonservierungs-
mittel Soldona 83 — Unterschei-
dung roher und gekochter Milch
83.
Sohler. Trypsinbehandlung bei chi-
rurgischer Tuberkulose 455.
N. L. Söhngen. Milch 83.
D. A. Sokolow. Drüsenerkrankun-
gen 219 — Geschichte der rus-
sischen Pädiatrie 330.
Sokoloff. Letale Blutung bei re-
tropharyngealem AbszeB 280.
Th. Solowjow. Wirkung von Eier-
stock- und Corpus-luteum-Ex-
traktion auf die Milchdrüse 559.
A. Bertram Soltau. Akute Polio-
myelitis 259, 583.
949
Somers. Epidemische Zerehrospi-
nalmeningitis 583.
Robert Sommer. Methoden der In-
telligenzprüfung 741.
Sommerfeld. Epidemiologie der
Diphtherie 344 — Infektions-
dauer von Diphtherie 54.
Sommerfeld und Aronson. Giftig-
keit des Harns hei Masern 684.
Paul Sommerfeld und Adolf Locwy.
Kindliches Myxödem 537.
Sophlan. Heilserum bei epidemi-
scher Meningitis 313 — Kinder-
lähmung 522, 770 — Polio-
myelitis 583.
Soren-Hansen. Längenwachstum
744.
P. Sorgente. Dermatitis exfolia-
tiva 583 — Morbus Ritter 7%5.
J. Sorgo. Chirurgische Behandlung
der Lungentuberkulose 679.
R. F. Sorochowitseh und dJ. A.
Sehabad. Wirk ung des Leber-
trans bei Rachitis 4, 30,
181.
Sotiriades und G. Caryophyllis.
Salvarsanbehandlung bei Kala-
azar 246.
Soucek. Masernrezidiv, Keuchhu-
stenrezidiv und Parotitis mit
Meningitissymptomen 770 — Va-
somotorische Hemiplegie 694.
Souligoux. Imperforation des Anus
782
Soulques. Infantilismus hypophy-
sären Ursprungs 583 — Fami-
liäre Achondroplasie 770 — In-
fantilismus hypophysären Ur-
sprungs 770.
C. Souquet. Säuglingsmortalität in
Toulouse 276.
B. Sour. Albumin im Harn 259.
E. E. Southhard und W. P. Lucas.
Konvulsionen während und nach
der kindlichen Encephalitis 763
— Krampfneigungen bei Ence-
phalitis 186.
Th. S. Southworth. Akute Drüsen-
abszesse 595 — Säuglingsfür-
sorge 276, 599.
H. Sowade. Hautdiphtherie 583,
632.
F. v. Soxhlet. Eisengehalt der
Frauen- und Kuhmilch 660.
Spät und Schleissner. Septische
Scharlachstreptokokken 353.
Speese. Harnröhrensteine 782.
O. Speeht. Mischinfektionen bei
Meningitis cerebrospinalis 583.
Spencer. Hämorrhagische Erkran-
kung der Neugeborenen 242.
950 Namenverzeichnis.
Sperk und Hecht. Bradykardie | J. Stargardter. Nahrungsbedarf u.
nach Diphtherie durch partiellen
Herzblock 194.
Siegfried Speyer. Kongenitale
Zwerchfellshernien 782.
Chaja Spielberg. Hydrophthalmus
congenitus 782 — Pathogenese
KS Hydrophthalmus congenitus
Spieler und Leiner. Disseminierte
Hauttuberkulose 253
Spiller. Diagnose und innere Be-
handlung der Poliomyelitis 12.
W. G. Spiller und J. P. C. Griffith.
Amyotonia congenita 250.
Spira. Otorhinologische Kasuistik
281
A. Spittgerber und J. Tillmanns.
Bestimmung der Salpetersäure
in der Milch 83.
G. Spitzer und O. F. Hunziker.
Chemische Zusammensetzung
des Butterfettes 78.
Spitzy. Nervenplastik 328.
Splendore. Leishmaniose 770.
A. Splittgerber. Trockensubstanz
der Milch 83.
L. M. Spolverini. Funktionelle Be-
ziehungen zwischen Schilddrüse
und inneren Sekretionsdrüsen
151.
F. H. Sprague. Hämatemese 259.
Maurice Springer. Einfluß der
Elektrizität auf das Wachstum
741.
Springer. Madelungsche Deformi-
tät des Handeelenkes 321.
= Springs. Säuglingsernährung
42.
O. Sprinz. Lebensaussichten kon-
genital-luetischer Kinder 770.
Sprunt und Knox. Verschluß der
Urethra 778.
Ssakara. Unterleibstyphus
4
Ssinjoff und Shukowskv. Degene-
ration der Nieren 642 — Poly-
zystische Degeneration 531.
Ssokolow. Differentieller Pneumo-
graph 33.
D. Ssokolow. Drüsenerkrankungen
622.
Stadler. Multiple epidermisbekleid-
dete Geschwülste der Harnbla-
senschleimhaut 642.
C. Stamm. Krämpfe bei Neuge-
borenen 637.
Douglas Stanley. Lungensyphili:
299:
W. v. Starck. Diabetes mellitus
nach Pertussis 666.
Eiweißbedarf des
Säuglingsal-
ters 154.
Joseph Stark. Intestinale Hämor-
rhagie bei Masern. 750.
Felix Starke. Poliomyelitis anterior
chronica 770.
Starr. Diagnose und innere Be-
handlung der Poliomyelitis 12.
Stedger, R. S. Bread und J. Reed.
Körperzellen in Kuhmilch 75.
Steele. Poliomyelitis anterior acuta
12
G. G. Steele-Perkins. Skoliose 272.
E. Stelanopoli. Zerebrospinal-
meningitis durch Pneumokok-
ken 583.
W. Steffen. Wirkungsweise des
v.. _ Behringschen Heilserums
bei Diphtherie 583.
Karl Steffenhagen.
berkulose 770.
Steffenhagen und Weber. Schicksal
der mit menschlichen Perlsucht-
bazillen infizierten Kinder 675.
Steiger. Hornhauttrübungen und
Myopie 3.
Stein. Abortive Poliomyelitis 12 —
Akutes Stadium der Poliomye-
litis 522.
v. Stein. Verlangsamte Atmung in-
folge Nasenleidens 281.
Albert Stein. Polvneuritis im frü-
hesten Kindesalter 64.
Konrad Stein. Pathologie des Ves-
tibulapparates 292 — Zirkula-
tionsverhältnisse im Schädel-
innern bei venöser Stauung 293.
R. Stein. Epidemische Poliomye-
litis 770.
Steindorff. Augenerscheinungen
bei Barlowscher Krankheit 3.
F. Steinhaus. Schulärztlicher Dienst
in Deutschland 235 — Schul-
hygiene 235.
O. Stenström und Chr. Barthel.
Widerstandskraft von Tuberkel-
bazillen gegen Erhitzen in
Molke 74.
Stephan. Epiphysenlösung
Schenkelhalse 325.
Stephani. Entkeimung von Diph-
theriebazillenträgern 259.
S. Stephenson. Nachthlindheit 583.
S. Sterling. Pathogenese des Ik-
terus 583.
W. Sterling und E. Flatau. Progres-
siver Torsionsspasmus 249, 793.
Stern. Äußere Stillhindernisse 599
— Atmung bei Taubstummen
4t .
Säuglingstu-
am
Namenverzeichnis.
P. Sterzing. Kernaplasie des Ner-
vus vago-accessorius 583.
Hugo Stettiner. Oxyuriasis 370.
H. Stevenin. Antitryptische Fähig-
keit des Blutserums 550 — Epi-
demische Meningitis 583.
M. D. Stevenson. Ophthalmia puru-
lenta 259.
D. Stewart. Lungenembolie bei
Diphtherie 770.
Stheeman. Fulatine bei Keuch-
husten 464.
Stickel. Verhalten des
epithels 303.
C. en Förstersche Operation
72.
E. Stieren. Augenbefunde bei here-
ditärer Syphilis 259.
Geo F. Still. Pyelitis 782.
B. Stiller. Pathogenese der orthoti-
schen Alhuminurie 842.
Darm-
Stillung. Mechanismus der Ak-
kommodation 3.
Fritz Stimmel und F. Rotter.
Pathologie und Therapie des
Hydrophthalmus 782.
Otto Stiner. Serumdiagnostik hei
kongenitaler Lues 770.
F. EEN Anorexie 584, 770,
46.
H. Stöher. Kongenitale Zyste des
Ösophagus 595.
Kurt Ritter v. Stockert und
Franz Ballner. Trockenmilch
74.
Stocker. Überempfindlichkeit ge-
gen Tuberkulin Beraneck 629.
L. Stoecklin. Milch 83.
Stodel. Bchandlung des aphthüsen
Fiebers mit Electrargol 770.
Stoffel. Spastische Lähmung 770.
C. S. Stokvis. Schule und Diph-
therie 468, 551.
©. O. Stoland. Giftigkeit von nor-
malen und hypertrophischen
Schilddrüsen 232.
H. Stoll. Diagonse der Bronchial-
drüsentuberkulose 446,
K. Stolte. Aschenanalyse 83. —
Behandlung von Säuglin-
gen beischweren Gewichts-
verlusten 158 — Behebung
von Durchfällen durch
Buttermilch 49 — Feste
Stühle beim Säugling 242.
Stolte und Lederer. Scharlachherz
353.
K. Stolte und E. Pfersdorff. A us-
nutzung von Mehl- und
GrießbreienbeimSäuglinee
416.
951
| Stöltzner. Fibrolysin bei Lungen-
schrumpfunz 181 — Kinder-
krämpfe 226.
Stopford. Coma diabeticum 365.
Stowell und Hillard. Streptokok-
ken der Milch und des mensch-
lichen Rachens 602.
N. Strandgard. Erblichkeit der
Disposition zur Lungenschwind-
sucht 431 — Lungentuberka-
lose 436.
E. Stratford. Röteln und Purpura
EE 584 — Röteln
99.
M. Straub. Skrofulose 770.
H. Straub und Schlager. Urämie
179
d de
Straubenmüller. Verhältnis des
Arztes zur Schule 551.
Strauch. Leichenblutuntersuchun-
en 442.
W. Strauch und E. Abderhalden.
Fermente des Magensaftes 73.
Strauß. Angzeborene Tuberkulose
431. — Behandlung der Tuber-
kulose mit Jodmethylenblau und
Kupferpräparaten 674.
J. Strauß. Resorption der Tuber-
kelbazillen 439, 584 — Seltene
Mifbildungen 595.
M. Strauß. Karbolsäurebehandlung
der Knochen- und Gelenkstuber-
kulose 455.
Benedikt Streit und Wegelin. Holo-
cardius 782.
M. Strich und J. Wohlgemuth.
Fermente der Milch 84.
E. Strieker. Größenmaße der Milz
550.
N. Stricker. Tuberkulindia-
genostikim Kindesalter 481.
Ströbel. Anaphylaktische Reaktion
der Lunge 822.
J. Stroink. Folgen der Scharlach-
nephritis 584.
A. Struck. Zystitis und Bakteri-
urie 595.
Struyckenter Knile. Tuberkulôse
Entzündung des Ohres und der
Hirnhäute 292.
R. Stuber. Diabetes
Kochsalzfieber 242.
H. Stucken. Wirkung subkonjunk-
tivaler Kochsalzinjektion 584.
insipidus,
Studte. Neue Typhusnährböden
836.
Stuelp. Salvarsan bei Augensy-
philis 3.
Stümpke. Ouarzlampe in der
Therapie des Lupus vulgaris
455.
952
O. Stupel. Irideremia totalis con-
genita 584.
Josef Sturm und H. Lüdke. Tuber-
kulinreaktion 681.
Sturtevant. Pflege von Scharlach-
patienten 771.
Ludwig Stütz. Angeborene seitliche
Nasenspalte 782.
Suarez de Mendoza. Kinderschutz.
in Spanien 515.
ee Teratom des Steißbeins
Th. Sudhoff. Kongenitale Atresie
des Conus arteriosus dexter 595.
T. Sugai. Leprabazillen im Blute
des leprösen Neugeborenen 584.
Sugai und Monobe. Leprabazillen
n der Milch von Leprakranken
4.
K. Sugi. Beitrag zur Frage
der Gallengangsstenose
beim Neugeborenen 294.
À. Sundholm. Megacolon congeni-
tum 782.
Enrique Suner.
in Spanien 460.
v. Sury. Spontane Darmruptur 782.
J. L. Swarts und R. L. Thompson.
Nebenschilddrüsen 584.
J. B. Swift, Green und Robert.
Hämorrhagische Erkrankungen
der Neugeborenen 241.
J. O. Symes. Schulhygiene 235.
Martin J. Synnolt. Sommerdiarrhôe
242, 559, 750.
J. v. Szaboky. Kutanreaktion 446.
Szametz. Salvarsan bei Chorea
minor 845.
A. Szana. Staatliche Fürsorge für
ln Säuglinge in Ungarn
L. v. Szaynoski. Hygienische Ver-
hältnisse der Säuglinge in Ro-
hatyn 599.
S. Szekely. Kindernährmittel im
Handel 750.
O0. Szekeres. Polyvalentes Anti-
streptokokkenserum bei Schar-
lach 685.
P. v. Szily. Immunotherapie der
multiplen Staphylokokkenhaut-
abszesse 725.
Aurel v. Szily jun. Kongenitale
Defektbildungen am Auge 3,
7
Sommerdiarrhöe
Felix v. Szintagh.Scharlachproblem
466.
Szmurlo. Nasendiphtherie 856.
B. Tabatschnik. Enuresis noctura
infantum 584.
Namenverzeichnis.
P. Tachau. Gleichmäßig tiefe rek-
tale Temperaturmessung 653.
‚A. E. Taft. Kongenitale Sprach-
störung 259.
en Tait. Masernepidemie 464,
4.
Takehiko. Knochenmarkgewebs-
entwicklung im Nierenhilusge-
webe bei Anaemia splenica 612.
Y. Takeno. Diagnose der Tuber-
kulose 584.
Y. Takenoj und A. Uffenheimer.
Nachweis des Kaseins in den
Kaseinbröckeln 84.
Talbot. Akute Duodenalerkran-
kung 242 — Akute duodenale
Indigestion 607 — Tuberkulose
der Mesenterialdrüsen 678.
Fr. B. Talbot. Frauenmilch im
Hospital 599. |
F. Talbot. Kaseingerinnsel im Kin-
derstuhl 83.
Talhot und Benediet. Säuglings-
stoffwechsel 746.
F. B. Talbot und J. L. Morse.
Physiologie und Pathologie der
Kohlehydratverteilung 240.
Takehiko Tanaka. Anaemia sple-
nica 771.
T. Tanaka. Milchenzyme 83.
Takehiko Tanaka. Veränderungen
der Herzmuskulatur bei Diph-
therie 771.
Tanda. Bakteriologische Beobach-
tung bei der Choleraepidemie in
- Molfetta 339.
Tändler. Orthopädisches Schul-
turnen 744.
R. A. Tange und M. H. J. Groenen-
dyk. Osteogenesis imperfecta
771, i
F. Tangi und A. Zaitsehek. Ein-
fluß wässeriger Futtermittel auf
die Milch 83.
Tanquary. Cholera infantum 242.
Tanturri. Adenoide Vegetation 280
— Retropharyngealabszeß nach
Otitis externa 280.
F. v. Tappeiner. Tuberkulöse Py-
lorusstenose 436.
M. Tartakovsky. Behandlung des
Lupus erythematosus 584.
Tartler. Streptokokken in der
Milch 83.
Taylor. Adenoide Vegetationen
259 — Chirurgische Behand-
lung der Poliomyelitis 522.
Henry Ling a Chirurgie der
Rachitis 595, 782.
R. T. Taylor. Poliomyelitis an-
terior acuta 259.
Namenverzeichnis.
W. M. Taylor und J. P. Me Gowan.
Epidemische Konjunktivitis 568.
Taube. Generalvormundsehaft in
Leipzig 709.
Josef und Siegmund Taussig. Er-
nährung und Pflege des Kindes
147.
Taute. Schlafkrankheit 357.
K. Teichert. Analyse der Milch 83.
Teje, Kurashige, R. Mayeyama
und G. Yamada. Tuberkulin-
SEH im strömenden Blut
761.
Teissonnière und Léon Tixier. Was-
sermannsche Reaktion beim Neu-
geborenen und Säugling 513.
L. Teleky. Wiener Arbeiten aus
dem Gebiete der sozialen Me-
dizin 861.
S. Tenzer. Radikaloperation der
Tonsille 1
G. Ter- Gabrieljanz. Primäre
Lymphdrüsentuberkulose 595.
N. Ter-Markosoff. Initiales Sta-
dium der Lungentuberkulose
584 — Ruhe und Bewegung
beim initialen Stadium der Lun-
gentuberkulose 628.
L. B. Terre. Ammen 242.
F. Terrien. Beiderseitige diphthe-
rische Lähmung der Musc. recti
externi 167.
Terrien. Conjunctivitis purulenta
259, 771. |
E. Terrien. Zyklisches Erbrechen
und Appendicitis 272 — Kinder-
heilkunde im Jahre 1910 233 —
Primäre gastrische Intoleranz
751 — Pyelo-Zystitis 272.
F. Terrien und Hillion. Kongeni-
tale spastische Retraktion des
oberen Augenlides 783.
Terson. Blenorrhöe der Neugebo-
renen 259 — Ophthalmia puru-
lenta 259 — Scheintod der Neu-
geborenen 259.
A. Terterianz. Metatarsus varus
congenitus 595.
W. Teske. Kongenitaler Hydro-
zephalus internus 584.
M. Testard. Angeborener Kreuz-
beinfleck 272.
Martial Testard. Mongolengeburts-
fleck 595.
R. Teuffel. Hydrops foetalis 272.
H. Tewes. Prüfung mit Guajak-
tinktur 83.
G. L. Texier. Augenhygiene in den
Schulen von Nancy 552.
E. Tezner. Spezifität der Pirquet-
schen Reaktion 446.
953
H. Thaler und R. Cristofoletti.
Beziehungen zwischen Tuber-
kulose und Schwangerschaft 756.
Lewis Thateher. Tylosis palmaris
et plantaris 584, 667.
Thayer. Meningitisepidemie zu
Dallas 313.
Thaysen und Thôni. Untersuchun-
gen von ,,Poststaub‘ 674.
F. Theroude. Serotherapie bei epi-
demischer Zerebrospinal-Menin-
gitis 584. |
L. Thevenot und P. Vignard. Ho-
dentuberkulose 260, 437, 585 —
Tuberkulose der Nieren 585, 772.
M. Thiemieh. Stilltechnik 405 —
Technik der Ernährung 511.
Thoinot. Lungeneiterung 584.
R. Thoma. Schädelwachstum und
seine Störungen 550, 744.
Thoma. Zwangszöglinge in Baden
812.
d, Thomann und O. Jäggi. Kata-
lasebestimmung der Milch 78.
Thomas. Fieber unklaren Ur-
sprungs 259, 771 — Hereditäre
und kongenitale Syphilis 584.
E. Thomas. Involution der zen-
tralen Rindenschicht der Neben-
niere 210 — Myxödemformen
226.
B. A. Thomas und Henry Beates.
Tetanus 753.
Th. Thomassian. Parotiditis 595.
Th. Thompson. Hämophilia 584.
Thompson. Kinderlähmung 522.
Fr. A. Thompson und W. R. Me
Ausland. Diphtherie 584.
R. L. Thompson und J. L. Swarts.
Nebenschilddrüsen 584.
Oluf Thomsen. Poliomyelitis 771.
O. Thomsen und H. Boas. Wasser-
mannsche Reaktion bei ange-
borener Syphilis 725.
O. Thomson und P. Hertz. Unter-
suchung der skrofulösen Kinder
des Küstenhospitals 435.
Thomson und Magnussen. Spezifi-
sche Antikörper bei Echinokok-
ken 690.
Thöni und Thaysen. Untersuchun-
gen von ,,Poststaub‘ 674.
Thorington. Pathologie und Be-
handlung des Keuchhustens 259.
Thro und Neustaedter. Experimen-
telle Poliomyelitis 11.
G. Thuriot. Plötzlicher Tod bei
Scharlach 260.
H. Thurstfield. Diagnose 233.
F. W. Tiehackx. Koagulum aus den
Gelatine-Gummisohlen 84.
954
Tieehe. Behandlung der Vulvo-
vaginitis gonorrhoica 584
Vulvovaginitis gonorrhoiea 771. .
Max Tièche. Vakzinale Allergie
als diagnostisches Hilfsmittel
741 — Verwendbarkeit der vak-
zinalen Allergie bei Variola 771.
C. Tietze und A. Weber. Inhala-
tions- und Fütterungstuberkulo-
se 439,
Tilemann. Rechtslage des unehe-
lichen Kindes 710.
un: Mikuliczsche Krankheit
Tillaye. Osteomyelitis 272.
J. Tillmans. Storchsche Reaktion
751
Hermann Tillmanns. Lehrbuch der
Chirurgie 862.
J. Tillmanns und A. Spittgerher.
Bestimmung von Salpetersäure
in der Milch 83.
Tinel - Giry. Heine-Medinsche
Krankheit 584.
H. Tischler. Unschädlichkeit des
Bromural 584.
L. Tissier. Lebensfähigkeit der Neu-
geborenen 751.
Henri Tissier. Verdauungstraktus
bei Scharlach 584, 771.
Tissier und Vaudet. Anomalie der
Schädelossifikation 550.
C. Titze und W. Wedemann. Aus-
scheidung von Kupfer mit der
Milch 84.
Léon Tixier. Achondroplasie 664 —
Anämien im Kindesalter 260 —
Anämien im Säuglingsalter 476
— Diagnose der Säuglingstuber-
kulose 771 — Tuberkulose und
Hypotrophie 436.
L. Tixier und E. Aviragnet. Akute
Tuberkulose beim Kind 434.
453.
Léon Tixier und V. Hutinel. Dia-
gnose der Tuberkulose 760 —
Latente Tuberkulose 571.
Léon Tixier und Nobécourt. Kon-
genitale Hămophilie und Pur-
pura 766.
Tixier und Paisseau. Tuberkulin-
intrakutanreaktion 579.
Léon Tixier und Roederer. Osteo-
malazie 660.
Léon Tixier und Teissonnière. Was-
sermannsche Reaktion beim
Neugeborenen und Säugling 513.
L. Tixier und J. Troisier. Neben-
nierenentzündung und Pankreas-
entzündung bei Scharlach 371.
d 4 .
Namenverzeichnis.
R. Tizon. Epidemie von Zerebro-
spinal-Meningitis 584.
Klara Tluchor. Reinlichkeitspflege
in der Schule 552.
Tobias. Salvarsan bei Augenkran-
ken 3 Vererbungsmöglich-
keit erworbener Augendefekte 3.
Frank C. Todd. Fremdkörper im
Bronchus 783.
Todd und Wolbach. Nachweis der
menschlichen Trypanomen 357.
Todde. Funktion und Bau der
männlichen Geschlechtsdrüsen
‘ bei Geisteskrankheiten 818.
G. Toisianz. Ausscheidung sub-
kutan eingeführter NaCI-Lôsun-
gen 559.
Toledano. Verhütung von Infek-
tionskrankheiten in der Schule
235.
A. Tomaszewski. Frühdiagnose
und Behandlung der tuber-
kulösen Hüftgelenksentzündung
Tomasezewski. Reinzüchtung der
Spirochaete pallida 673.
A. Tomey. Hordeniensulfat bei
Diarrhöe 242, 559. `
Tomforde. Archiv Deutscher Bce-
rufsvormünder 710.
Tomlinson. Adenoide 233.
L. S. Tomskys. Akute Polioenze-
phalomyelitis in South-Staf-
fordshire 584.
Frederie Tomson. Differentialdia-
gnose gewisser Infektionskrank-
heiten 771.
Tonney und Pillinger. Verwendung
der Vakuumflasche 606.
F. Toeplitz. Säuglingsernährung
und -pflege 550
F. Toporski. Angeborene Stenose
des Pylorus 559.
L. Torasseviteh, E. Metchnikoff
und E. Burnet. Fpidemiologie
der Tuberkulose 429.
van der Torren. Zeugenaussage der
Kinder 814.
U. L. Torrini und R. Gezes. Lep-
tothrix buccalis 250.
Touche. Infantile Hemiplegie ohne
Athetose 771.
Touplain und Bordas. Azidität der
Milch 75 — Milch 75.
Touraine und Achard. Anaphy-
laxie bei aszitischer Autosero-
therapie 739.
J. Touranjon. Larvierte Diphtherie
84. ,
Tournier. Behandlung der Spina
hifida 783.
Namenverzeichnis.
G. Toussaint. Spastische Rhinitis
584.
Towasezewski. Züchtung der Spiro-
chaete pallida 357.
Townsend. Verhütung und Be-
handlung der Difformitäten 522.
Hidero Toyoda. Lungenpestepide-
mie in der Mandschurei 635.
Hidero Tovoda und Tokuro Yasuda.
Verbreitung der pestbazillen-
een Tröpfchen beim Husten
F. Toyofuku und F. Hamburger.
Immunität tuberkulôser Tiere
441
L. Trachtmann. Wirkung des Spei-
chels auf die Mileh 559.
H. Trautmann. Kochpasteurisie-
rung von Kindermilch 84.
Travis. Zerebrospinal-Meningitis
84.
H. Treidtel. Körperkonstitutionen
und Thoraxform 550.
W. H. Trethowan. Poliomyelitis
anterior acuta 771.
oe Trevelyan. Geburtslähmung
André Trèves.
595.
A. Tréves. Spina ventosa 272.
A. Tröves und G. Schreiber. Spina
ventosa 436 — Verruköse Tu-
berkulose 436.
R. Salusbury Trevor. Aneurisma
dor Coronararterie 594.
H. Triboulet. Biuretreaktion im
Stuhl 242. — Peritoneale Er-
scheinungen und Diarrhöe bei
Pneumokokkensepsis 260 — Pet-
tenkofersche Reaktion 242 —
— Säuglingsdiarrhôen 212.
Triboulet, Debré und Paraf. Me-
ningokokkenerkrankung mit
Purpura 771.
Triboulet und de Jong. Achondro-
plasie 616 — Pseudodarm-
verschluß und Pneumokokken-
septikämie 176.
H. Triboulet und Ribadeau-Dumas.
Osteoperiostilis 436.
Triboulet. Ribadeau-Dumas und
Debré. Sklerem en plaques 526.
Triboulet und Rolland. Bazilläre
Erkrankung der Bronchialdrü-
sen 260.
Triboulet und Savariaud. Chroni-
sche Invaginalion 783 — Darm-
invagination 327.
P. H. Tridon. Bedeutung der Pu-
bertät 584.
Tridon. Kniereseklion 273.
Humerusfraktur
955
K. A. E. Trier und J. Jundell.
Anstrengungsalbuminurie 572.
U. Trinei. Ellbogenfrakturen 273.
R. Tripier. Tuberkulose und Diph-
therie 260.
Troch und Conradi. Nachweis der
Diphtheriebazillen 834.
L. Troianowsky. Intestinale Ver-
dauung der Milch 559.
Jean Troisier und G. Paisseau.
Meningitische Form der Polio-
myelitis anterior acuta 256.
J. Troisier und L. Tixier. Neben-
nierenentzündung und Pan-
kreasentzündung bei Scharlach
371, 771.
J. W. Troitzky. Besonderheiten des
Magendarmsystems 213.
teren Künstliche Ernährung
A
Trömer. Motorische Schlafstörun-
gen 806.
d. Tronyo. Augenkomplikationen
bei Mumps 260.
H. True. Augenhygiene
Schule 236.
H. Trunk und Th. Pfeiffer. Ein-
wirkung von Fermenten auf Tu-
berkulin 81.
W. Truslow.
273
K. Tsehatskin. Mortalität von Mut-
terund Kind nach Wendung 585.
D. P. Tsehernysehew. Längenmes-
sung an Säuglingen 209.
Tubhy. Chirurgische Behandlung
tuberkulöser Gelenkerkrankun-
gen 317.
A. H. Tubhy. Skoliosebehandlung
273.
Fritz Tüchler. Pseudotetanus 702.
Tuffier. Angiom des Scrotums 783.
T. Tuffier. Multiple Exostosen 273.
Tugendreich. Angeborener, halb-
seitiger, partieller Riesenwuchs.
60 — Erfolge von Fürsorge-
maßnahmen 599.
H. Tugendreich. Unterscheidung
von Frauen- und Kuhmilch 84.
G. Tugendreich und M. Mosse.
Krankheit und soziale Lage 860.
Wilhelm Turk. Klinische Hämato-
logie 421.
A. E. Turnbull. Zwillingsmißbil-
dung 595.
L. Turneau und St. Engel Urin
von Brustkindern 76.
J. Turner. Amaurotische Idiotie
585, 771.
Turzanski. Behandlung der Skro-
fulose in Iwonicz 850.
in der
Schwacher Rücken
956
Turzer. Radikaloperation der Ton-
sille 282.
Tusehinsky und Iversen. Neosal-
varsan bei Malaria tertiana 841
— Salvarsan bei Malaria 357.
R. Tuteur. Kochsalzstoffwechsel
und Kochsalzwirkung 559.
W. Tuxford. und A. Glegg. Ge-
wichts- und Längenwachstum
englischer Kinder 236.
Twichell. Verhütung des Schar-
lachs und der Diphtherie 585.
K. Uchiyama. Viskositätsbestim-
mungen der Milch 559.
A. Uffenheimer und Y. Takeno.
Nachweis des Kaseins in den
Kaseinbröckeln 84.
W. Uffenrode. Nasennebenhöhlen-
erkrankung 281.
Uffenrode. Mittelohreiterung 293
— Ohrerkrankungen 293 —
Otogene Meningitis 293.
Walther Uhlmann. Pneumokok-
kenerkrankungen der Knochen
und Gelenke 595, 771.
Ullom. Intubation bei katarrhali-
scher Laryngitis 33.
H. Ulmann. Enzymgehalt von
Milch euterkranker Kühe 751.
A. Ulrich. Epilepsiebehandlung
bei salzarmer Kost 693.
Michael Umansky. Hernia dia-
phragmatica congenita 783.
Umber. Atropinbehandlung der
Phosphaturie 216.
Friedrieh Umber. Scharlachartige
Serumexantheme 585, 686, 771
— Scharlachartige Serumexan-
theme und ihre Unterscheidung
vom echten Scharlach durch die
Ehrlichsche Amidobenzaldehyd-
reaktion 725.
Umbert. Salvarsan und Hörnerv
292
L. Unger. Melaena vera 668 —
Myxödem und Mongolismus
eines Neugeborenen 186, 585 —
Pathologie und Klinik der Neu-
geborenen 771.
Unger. Status thymicolymphaticus
220.
A. “Unger und R.T. Frank. Wachs-
tum der Brustdrüse 554.
E. Ungermann. Milch und Milch-
produktion eutertuberkulöser-
Kühe 751 — Tuberkulöse In-
fektion der Lymphdrüsen im
Kindesalter 771.
S. Unterberger. Lymphatische
Konstitution 772.
Namenverzeichnis.
Urhantschitseh. Behandlung der
Eustachischen Röhre 293.
V. Urbantschitsch. Vom Ohr aus-
gelöste Reflexe 292.
H. Uterhart. v. Pirquetsche Tuber-
kulokutanprobe 585.
A. Vacher. Plötzlicher Tod durch
Thymushypertrophie 585.
Alexander Vacher. Thymustod 772.
Valagussa. Anämie bei Malaria
488
Vallois. Schwere Hämorrhagie
beim Neugeborenen 772.
Valmorin. Behandlung des Säug-
lingsekzems mit Thyreoidea 585
— Schilddrüsenopotherapie bei
Ekzem 260.
Vamvakas. Milch 84.
G. Variot. Abdominale Ektasie
273 — Barlowsche Krankheit
242 — Behandlung des Säug-
lingsekzems 242 — Behandlung
des Säuglingsekzems durch
Milchwechsel 585 — Diarrhöe
beim Brustkind 153, 751 — Er-
nährungstherapie bei Ekzem 260
— Immunität der Säuglinge ge-
gen eruptive Fieber 260 — Insti-
tut defpuériculture 785 — Kon-
genitale Hemiatrophie des Ge-
sichtes und der Zunge 309 —
Latente hereditäre Syphilis und
Spätansteckung der Ammen ?60,
585 — Magendilatation 751 —
Rachitis 260 — Raynaudsche
Krankheit 585, 772 — Unter-
suchung des Säuglings 233, 711,
772
G. Variot und E. Bonniot. Fazialis-
lähmung 585, 638 — Hemispas-
mus der Unterlippe und Little-
sche Krankheit 186.
G. Variot und F. Cailliau. Vakuoli-
sation der Muskelfasern des
Herzens bei Atrophie und Hy-
pertrophie 772.
Varlot und Lavialle. Homogeni-
sierte Milch 242 — Wärme-
strahlung beim Säugling 559,
751.
Variot und Morancé. Bauchum-
fang bei verschiedener Ernäh-
rung 306 — Kongenitale paro-
xystische Cyanose 260 — Plät-
schergeräusch 602, 670 — Ray-
naudsche Krankheit 187 -—-
Veränderungen des Bauchum-
fanges 751.
Variot und Navialle. Calorimetrie
731.
Namenverzeichnis.
G. Variot, Pironneau und P. Petit.
Asymmetrischer Pseudo-Hydro-
cephalus 273.
G. Variot und H. Rousselot. Pleuri-
. tisches Plätschergeräusch 772.
J. Vas. Entwicklungs-
sundheitsverhältnisse der mit
Lues congenita behafteten Kin-
der 725 — Schicksal kongenital
luetischer Kinder 317, 626.
M. Vasseur. Hämorrhagische Ne-
phritis 585.
Vaudet und Tissier. Anomalie der
Schädelossifikation 550.
M. de Vaugirand. Kleinhirntuber-
kel 847.
H. A. Vauvray.
loureuse 595.
Vayssiere und Guérin-
Meningeale Hämorrhagie 250.
V. Veau. Chirurgische Behandlung
der Kinderlähmung 260. — In-
tubationsapparat nach Moreaux
688 — Rachitische Schenkel-
verbiegungen 273.
Veeder und Austin. Multiple an-
geborene Hämangio-Endothelio-
me der Leber 180.
Veeder und Fife. Stoffwechsel bei
Atrophie 554.
Veeder, Kilduffe und Denny. Bak-
teriologie der akuten Darm-
erkrankungen 659.
Otto Veil. Säuglingssterblichkeit in
Tübingen 786.
H. van de Velde. Milchversorgung
von New York 739.
Pronation dou-
A. Velebil. Kleinhirngeschwülste
8, 59.
H. A. J. Vendiesse. Ferienkolo-
nien in Frankreich 276, 599.
Venable. Ätiologie der Magen-
darmkrankheiten 772.
Solon Veras. Malznährmittel bei
Enteritis 513. -- Tuberkulöser
Rheumatismus 436.
A. v. Verbizier. Pyodermitis 725.
E. Verdoux. Maligne diphtherische
Angina 772.
P. Vergely. Gastro-Enteritis mit
Azetonurie 212.
FR Multiple Fremdkörper
273.
A. Vernes, E. Jeanselme und
Bertrand. Milch von salvarsani-
E Ziegen bei Syphilis 239,
/61
P. L. Vernier. Augenuntersuchung
in den Schulen von Nancy 552.
E. H. F. Versepuech. Klumpfuß-
behandlung 595.
und Ge- f
Videky a A. Sehütz. Ätiologie
Valmale. |
957
. E. Vidal. Erziehung der Ammen
242.
C. Vidal. Helminthiasis beim Brust-
kind 260
P. rer wen neonatorum 242,
559,
der phlyktänulären Augener-
krankungen 436.
| A. E. Vieille. Kongenitales Sarkom
595.
Viereck. Pathologie des vegetati-
ven Nervensystems 60.
' Viernstein. Ärztliche Untersuchun-
BS an Kaisheimer Gefangenen
14
P. Vigier. Spina bifida occulta 273.
P. Vignard und L. Thevenot.
Hodentuberkulose 260, 437, 585
— Tuberkulose der Nieren 585,
7782.
Karl Vignolo-Lutati. Raynaudsche
Krankheit und hereditäre Sy-
philis 772.
E. Vigor. Unterernährung beim
Säugling 242, 243, 559.
S. de Villa. Pankreas bei Säuglings-
atrophie 243 -- Serodiagnostik
bei Syphilis 260.
H. Villard. Irido-Choroiditis nach
Gastroenteritis 273.
Villar. Hewlett und Rewis. Zell-
elemente in der Milch 78.
Petit de la Villéon. Kongenitale
Halszyste 595 — Rachitische
Fraktur 270.
Emil Villinger. Sprachentwicklung
und Sprachstörungen 744.
Vincent. Hämophilie der Neuge-
borenen 613.
Beth. Vincent. Bluttransfusion bei
hämorrhagischer Diathese 751,
772.
R. Vincent. Acidität der Kuhmilch
243 — Darminvagination 595.
J. Vinchon. Delirium 260.
E. Vinek. Recht des Kindes 276.
Violi. Erfahrungen über Polio-
myelitis 506.
P. Viollet. Rezidivierende Angina
260, 585.
A. E. Vipond. Scharlacherreger
353, 985.
Otto Virus. Halsrippen 783.
Vitoux. Milch 84.
d, Vitrac. Kongenitale Hüllge-
lenksluxation 273.
H. Vittoz. Kinder von Müttern
mit Lungentuberkulose 585.
M. Vivaldi. Tuberkulinreaktion
446.
958
K. Vogel. Bantische Krankheit und
Leberzirrhose 585.
M. Vogel. Hämophilie und Blut-
gerinnung 585.
Vogt. Ahdominaltyphus 337 —
Bakterien der Respirations-Er-
krankungen 350 — Idiotia thy-
mica 788 — Organisation
für die Behandlung darm-
kranker Säuzlinre 230.
Hans Vogt. Diagnose der Lungen-
tuberkulose 682 — Künstlicher
Pneumothorax 512.
Hans Vogt, Brückner und Gaeth-
gens. Bakteriologie der Respi-
rationserkrankungen 843.
H. Vogt und R. Lederer. Spiro-
metrische Untersuchungen 601.
Vogt und Oppenheim. Kongenitalc
und infantile Pseudobulbärpara-
lyse 791.
Hans Vogt und Felix Pielsticker.
KünstlicherPneumothorax
143, 669.
R. Voisin. Chronische Lumbal-
punktion und Meningitisbehand-
lung 260 — Diagnose der Me-
ningitis 260 — Lumbalpunktion
und Meningitisbehandlung 773
— Rektale und axilläre Tem-
peratur bei tuberkulöser Menin-
gitis 446.
F. Volhard. Künstlicher Pneumo-
thorax bei Lungentuberkulose
und Bronchiektasie 669,
H. Volk. Tuberkulinreaktion 585.
G. Volpino. Experimentelle In-
fektion mit Leishmania infan-
tum 585.
dean Vonchon. Delirium 585.
M. Voron. Kinder tuberkulöser
Mütter 431, 772.
Voron und Gravier. Klumpfuß 783
— Polydaktylie 783.
Friedrich Vorpahl. Melaena neona-
torum 751.
H. Vortisch van Vloten. Säug-
lingsernährung in den Tropen
751.
J. Vosy. Tuberkulöse Erkrankun-
gen der Tracheo-Bronchialdrüse
D.
de Vries-Feljens.
der Kinder 814.
J. E. P. Vuillaume. Kongenitale
Hüftgelenksluxation 273.
Vulpius. Operative Behandlung
des angeborenen Klumpfußes
324.
Oscar Vulpius. Reponierte
genitale Hüftluxation 783.
Zeugenaussage
kon-
Namenverzeichnis,
A. Waeber. Bestimmung der Aze-
tonkörper 585.
P. Waeber. Hämophilie bei einem
Neugeborenen 585.
Waehenheim. Amerikanische Liti-
ratur über Poliomyelitis 10,
521 — Behandlung der Enuresis
260 — Kutanreaktion bei Tu-
berkulose 677.
Aug. B. Wadsworth. Pneumokok-
keninfektion 463.
P. Wagner. Ferienkolonien in
L.othringen 276, 599.
Wagner-Hohenlobbese. Schwedi-
sches Gymnastiksystem als
Schulturnen 745.
L. Wahl. Anaphylatoxine 550.
E. Wahlen. EES Tuberku-
lose 431.
M. Wakushima. Tuberkulose beim
Säugling 437, 586.
H. Waldenström. Tuberkulose des
Collum femoris 437.
Genest Walker, Harold und Waller.
Behandlung der epidemischen
Sommerdiarrhöe und des Er-
brechens; Salzinjektionen 243.
A. W. Walker und A. J. Kendall,
Bazilläre Dysenterie 556.
F. Wallenstein. Hygienische Auf-
klärung und Belehrung 745.
Waller, Harold und Genest Walker.
Behandlung der epidemischen
Sommerdiarrhöe und des Er-
brechens; Salzinjektionen 243.
Wallerstein. Pirquetsche Reaktion
455.
Eo Waelli.
matica 783.
K. Wallich und A. Fruhinsholz.
Schicksal der Frühgeborenen
243, 560.
J. Walsch. Hereditäre Disposition
für Tuberkulose 431.
D. ae Fürsorge und Erziehung
N Poliomyelitis anterior acuta
Walter. Gehirngewicht und In-
telligenz 818.
E. Walter. Färbemethoden zum
kulturellen Nachweis der Diph-
theriebazillen 530.
H. Walter. Kindersterblichkeit in
England 599.
Walter und Hübner. Trichorrhexis
nodosa 724.
Walther. Angeborener Klumpfuß
783 — Schicksal der aus der
Straßburger Säuglingsheilstätte
entlassenen Kinder 599.
Hernia diaphrag-
Namenverzeichnis.
H. Walther. Empyematische Sko-
liose 595.
Albert J. Walton. Angeborene
Verlagerung der Gallenblase 783.
Wanner. Funktionsprüfungen bei
kongenitaler Lues 292
E. Wardmann-Wilhourne.
lingssterblichkeit 276.
L. M. Warlield. Enzyme in Frauen-
milch 84.
Warren. Schulhygiene 552.
« J. Warren. Tuberkulose des
Ellbogens 455.
O. Warschauer. Craniopagus fron-
talis 595.
en: Kongenitale Herzsyphilis
07.
Warthin, Alfred Scott und E. d.
Snyder. Spirochaeta pallida im
Herzmuskel bei kongenitaler
Syphilis 772.
Watabiki und Sakaguchi. Kutane
Reaktion bei Gonorrhöekranken
689.
Rupert Waterhouse. Thymushyper-
trophie 260. |
George Watson. one der pa-
renchymatösen Nephritis 772.
W. H. Watters. Streptokokken-
.vakzine in der Scharlachpro-
phylaxe 261, 586, 772.
G. E. Waugh. Akuter Darmver-
schluß 783 — Enterectomie wegen
akuten Darmverschlusses 327.
P. Wauters. Einfluß der Ernährung
auf den Fettgehalt der Milch 243.
G. H. Weaver und L. Hektoen.
Übertragung von Scharlach auf
Affen 570.
George A. Weaver und Ruth
Tunnicliff. Antistreptokokken-
serum bei Streptokokkeninfek-
tion 586.
Curtis Webh. Entzündliche Er-
krankungen des Dickdarms 641.
Weber. Thyro-adenoidales Syn-
drom 261 — Tuberkulose der
Menschen und Tiere 674.
Weher und Dieterlen. Im Aus-
wurf Lungenkranker vorkom-
mende Tuberkelbazillen 675.
Weber und Steffenhagen. Schick-
sal der mit menschlichen Perl-
suchtbazillen infizierten Kin-
der 675.
A. Weber. Eutertuberkulöse Kühc
449 — Milchversorgung auf dem
‘Lande 694.
A. Weber und C. Tietze. Inhala-
tions- und Fütterungstuberku-
lose 439.
Säug-
959
E. Weber. Milchproduktion brün-
stiger Kühe 84.
F. P. Weber. Orthostatische Albu-
minurie 261.
G. Weber. Aprosexia durch Ade-
noide 261.
O. H. Weber, Otto Cohnheim und
G. Kreglinger. Physiologie des
Wassers und des Kochsalzes 746.
P. Weber. Diabetes insipidus 772.
F. P. Webster. Infantiler Skorbut
und Kinderlähmung 261,
H. Weekbecker. Kongenitaler
Brustmuskeldefekt 595.
W. Wedemann und C. Titze. Aus-
scheidung von Kupfer mit der
Milch 84.
Wedemann und Zwick. Nachweis
von Tuberkelbazillen in der
Milch 84.
Weekers. Atiologie der Ophthalmia
neonatorum 773.
Weeks. Heilserum als Diphtherie-
prophylaktikum 586.
Weeks und Dabenport. Erblichkeit.
der Epilepsie 800.
Wegelins. Antikörperübertragung
von Mutter auf Kind 84, 654.
Wegelin und Benedikt Streit. Holo-
cardius 782.
Weichardt und Sehittenhelm. Ende-
mischer Kropf 649.
Weichsel und Zwiek. Mastitis acuta
des Kindes 84,
H. Weigmann. Guajaktinktur zum
Nachweis von Pasteurisierung
der Milch 751. i
Friedrich August Weihe. Ange-
borener partieller Riesenwuchs
83
783.
Weill. Kopfschmerzen beim Kind
261.
Albert Weill. Familie mit Achon-
droplasie 586 — Radiographie
bei Achondroplasie 773.
E. Weill. Behandlung der Chorea
586, 846 — Laryngospasmus
bei Bronchopneumonie 261, 773.
M. Weill. Hirschsprungsche Krank-
heit 596 — Schmerzpunkte im
Abdomen 586.
A. Weill und A. Cayrel. Menin-
gealer Zustand im Beginn des
Scharlachs 246.
E. EH und d. Chalier. Purpura
261
E. Weill und Dauvergne. Cere-
brales Trauma 273 — Schädel-
trauma 596.
E. Weill und Dufour. Scharlach-
angina 632.
960
Weil und Gardere. Duodenalulcus
273, 596 — Hypertrophische
Pylorusstenose 243, 560 — Kop-
liksche Flecken 586 — Meningi-
- tis cerebrospinalis 261 — Pleura-
ergüsse 773 — Viscosităt des
Blutes 741.
Weill und Gardine. Duodenalulcus
783.
Weill-Hallé. Scléréme en plaques
773.
E. Weill, A. Morel und A. Policard.
Gallenpigmente im Stuhl 243,
261, 560, 751.
E. Weill und Mouriquand. Eiweiß-
milch 560, 751 — Myocarditis
bei Scharlach 261, 586 — Plötz-
licher Tod bei Scharlach-Myo-
carditis 261.
E. Weill, G. Mouriquand und
Gardère. Nierentumor 596.
E. Weill und M. Pèhu. Peritonitis
- tuberculosa 437.
Albert Weill und F. Ribadeau-
Dumas. Radiotherapie bei Thy-
mushypertrophie580 —Thymus-
hypertrophie 257.
J. Weinberg. Radiumtherapie des
Naevus vasculosus 596.
F. Weingeroff. Todesursachen der
Neugeborenen 586.
E. Weiniger, O. Kellner und
P. Neumann. Getrocknete Hefe
als Futtermittel 78.
Kurt Weinmann. Kutane Tuber-
kulinreaktion während Masern
773.
E. Weinrich. Urotropin-Se-
kretion und Resorption
im Liquor cerebrospinalis
38.
Anton Weiser. Kongenitale Dila-
tation der Blase, der Ureteren
und des Nierenbeckens 783.
Stephan Weiser. Ca-, Mg-, P- und
N-Umsat7z des wachsenden
Schweines 751.
Gustav Adolf Weiß. Diagnose und
Ätiologie anzeborener Pulmonal-
stenosen 773.
M. Weiß. Disposition des Lungen-
gewebes zur tuberkulösen In-
feklion 175.
M. WeiB und B. Smicciuszewski.
Urorosein 169.
Moritz Weiß und Alfred Weil.
Urochromogennachweis bei der
Tuberkulinbehandlung 678.
VW. WeiBwange und F. E. Notte-
bohm. Fisenbestimmung in der
Milch 749.
Namenverzeichnis.
H. Weitling. Marmoreksches Anti-
tuberkuloseserum 455.
Weitz. Behandlung der Pneumonie
mit Pneumokokkenserum 842.
J. W. Weleh. Blutseruminjektion
bei Melaena neonatorum 560 —
pa beim Neugeborenen
7
Ernst Welde. Angeborene Kern-
aplasie 846 — Ätiologie des
Keuchhustens 346 — Eiweiß-
milch 84 — Neosalvarsan bei
kongenitaler Lues 385 — Sal-
varsan bei Lues congenita 625,
725 — Tragbare Couveuse 243.
O. Wellmann. Zusammensetzung
der durch das Kalb gsaugten
Kuhmilch 84.
Wells. Flexnersches Antimeningi-
tisserum 586.
G. Wells. Anaphylaxie 84.
O. V. Wells. Hämorrhagische Er-
krankung der Neugeborenen 586.
S. M. Wells. Melaena neonatorum
243.
A. Welsch. Mißbildung 596.
Welsh. Scharlach 586.
G. W. Wende und H. de Groat.
Dermatitis vegetans 261.
R. Wenglowski. Entwicklung der
Nabelgegend 783 — Halsfıisteln
und -zysten 783.
Wernstedt. Zweite. schwedische
Poliomyelitisepidemie 503.
W. Wernstedt, C. Kling und A.
Pettersson. Heine-Medinsche
Krankheit 573 — Übertragungs-
modus bei Heine-Medinscher
Krankheit 761 — Übertragung
derspinalen Kinderlähmung 253.
Zur Werth. Karbenzym bei tuber-
kulôsen Affektionen 455.
Matthias W estenberger. Mischge-
schwülste der kindlichen Scheide
783.
N. Westermeier und J. Seissl. Füt-
terungsversuch mit Nigerkuchen
bei Melkvieh 83.
F. Westhausser, C. Beger und
A. Morgen. Verwertung des Am-
moniumazetates und des As-
paragins 80 — Tutterwert des
frischen Grases 80.
Weston. Infantiler Skorbut 560.
J. A. und P. C. Weston und J. A.
Kolmer. Behandlung der septi-
scen Rhinitis bei Scharlach 573.
Weston und Kolmer. Meerschwein-
chenprobe bei Diphtheriebazil-
len 344 — Vakzinebehandlun:
der Scharlachotitis 586.
Namenverzeichnis.
H. Wettendarf. Heliotherapie der
chirurgischen Tuberkulose 826.
G. Wetzel. Lageveränderung der
kindlichen Niere 783.
Weygandt. Hirnveränderung bei
Mongolismus 788.
Weygandt und Grasemann. Berufs-
vormundschaft und geistig Min-
derwertige 710.
E. G. Wherry. Malaria beim Kind
586.
While. Sexuelle Erziehung 236.
S. Whillis und F. C. Pybus. Enu-
cleation der Tonsillen 273.
T. R. Whipham. Rezidivierendes
Ödem 586.
G. H. Whipple. Unempfindlichkeit
Junger Hündchen gegen Chloro-
formvergiftung 301 — Unter-
richt des L,ehrpersonals in Schul-
hygiene 236 — Schwangerschaft
und Chloroformanästhesie 301.
Whitaker. Milchversorgung von
E 276.
W. H. White. Nackendrüsen-
schwellung 273 — Vakzine-
therapie bei Kindern 233.
T. W. White, W. Johnson, E. W.
Saunders und J. Zahorsky. Per-
tussisvakzine 314, 769.
H. Whitehead. Darmblutung bei
Typhus 586.
R. Whitmann. Pottsche Krankheit
273.
Wiborg, A. Baeke und Häer,
Milch 74.
L. Wickham und G. Sterling
Ryerson. Radiumbchandlung bei
Sarkom 595.
Wiekmann. Serumdosen bei Diph-
therie 344.
F. Widal, P. Albramie und Et.
Brissaud. Auto-Anaphylaxie 741.
Widal, Brodin, Levaditi und Leo-
neano. Tädliche Poliomyelitis
773 — Akute tödliche Polio-
myelitis 575.
G. Wiedemann. Pirquetsche Re-
aktion bei chirurgischer Tuber-
kulose 446.
Wilheim Wiegels. Verdoppelung
des Rückenmarks 783,
Wiegmann, Keuchhusten 346.
G. Wiegner. Adsorption d. Zuckers
in wässeriger Lösung 84 —
Kalloidchemische Studien an
Milch 84, 560, 751 — Ultramikro-
skopische Untersuchung 84.
E. Wieland. Ernährungsstörungen
im Säuglingsalter 734 — Hypo-
thyreotische Konstitution 615.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI.
961
E. Wieneeke und H. Roeder. Ju-
gendwanderung und Jugend-
kraft 419.
E, Wiener. Einwirkung von Ozon
auf Milch 84.
Joset Wiesel. Pathologie der Thy-
mus 741.
Wileos. Angeburener
schluß 273.
Van der Wildenberg. Stirnhôhlen-
eiterung 282.
Wile. Mittagsmahlzeit der Schul-
kinder 745 — Säuglingsmorbidi-
tät und -mortalität 600.
Ira S. Wile. Stillen 751.
Ch. Wilenkin-Bronstein. Diäteti-
sche Behandlung des Säuglings-
ekzems 586.
A. Wilke. Pathogenese der tuber-
kulösen Meningitis 586 — Tubecr-
kulöse Meningitis 437.
Wilker. Aus der Praxis der Zwangs-
erziehung 812.
K. Douglas Wilkinson. Akute Po-
liomyelitis 261, 586.
H. v. Willebrand. Behandlung von
Zirkulationsstörungen bei Diph-
therie mit Pituitrin 773.
H. Willecke. H. Schellbach und
W. Jilke. Wasserstoffsuperoxyd-
haltige Milchkonservierungsmit-
tel 751.
R. Willette. Stillen 243.
Wiliams. Diphtherie 261 — Ellen-
bogenfrakturen 783 — Markt-
milch und Säuglingssterblichkeit
in Rochester 600 — Poliomyeli-
tis 522.
E. C. Williams. Ataxie 261.
Louis L. Williams. Salvarsan und
Masern 773.
Mary H. Wiliams. Körpertem-
peratur 741.
Anna W. Wiliams und Matthias
Nicoll. Leukozyteneinschlüsse
bei Scharlach 632, 765.
\WWilliamson. Behandlung der Cho-
rea 261.
Willige. Paralysis agitans 793.
Carl Wilms. Langerhanssche Inseln
741 — Pirquetsche Reaktion
40 — Tuberkulintherapie 40.
S. J. Wilson. Henochsche Purpura
773 — Pikrinfärbung der Tuber-
kelbazillen 676 — Poliomyelitis
522 — Tonsillen im Kindesalter
586 — Tuberkulose 261.
d, K. Wilson, H. A. Harding und
. A. Smith. Milch 78.
Wimmenauer. Bestimmung des Er-
nährungszustandes bei Schul-
Darmver-
Band. Referate. 65
962
kindern 745 — Schulärzte und
Schulzahnhygiene 236 — Tuber-
kulinimpfungen 261.
W. H. Wimmer. Doppelbildungen
an Nieren 596.
J. G. Windelschmidt. Doppelmiß-
‘bildungen 596.
Wingerath. Myopiefrage 236.
H. Winkler. Angeborene Zwerch-
fellhernie 596.
J. J. Winocouroff und 3. M. Arluck.
Ansteckung an Tuberkulose
während der Beschneidung 752.
Winslow. Angeborenes Gangrän
des Unterarmes 187 — Gefähr-
lichkeit der rohen Milch 560 —
Septische Amygdalitis in Ost-
Massachusetts 34.
C. E. A. Winslow. Septische An-
ginaepidemie infolge infizierter
Milch 586.
Winternitz, Ishiwara und Kraus.
Verhalten embryonaler Zellen
gegenüber Nabelblut 151.
Winters. Stoffwechsel bei Rheuma-
tismus 261.
G. H. Wipphle. Hämorrhagische
Diathese, Melaena neonatorum,
Cirrhosis hepatis 243.
G. H. Wipple und J. H. King.
Pathogenese des Ikterus 586.
Wirths. Persistierende Pupillen-
membran 3
Substanzen im Blut von Ne-
phritikern 586.
Hermann Wittich. Poliklinische
Tuberkulinbehandlung 455, 725
— Poliklinische Tuberkulfnbe-
handlung der Skrofulose und
Tuberkulose 37.
Albert Wittmer. Angeborene Horn-
hauttrübung 773.
B. E. Wladimiroff. Himbeerzunge
725 — Scharlachvakzination und
Aneinen 353.
A. Wöhler. Pneumokokkenarthri-
tis 596.
d. Wohlgemuth und M. Strich.
Fermente der Milch 84.
H. Woita und F. Klemperer. Sal-
varsan bei Scharlach 573.
Wolbach und Howard. Kongeni-
tale Obliteration der Gallen-
eänge 266.
Wolbach und Todd. Nachweis der
menschlichen Trypanomen 357.
a Multiple Sklerose 986,
77
Julius Woi.
Geburtenrückgang
4 7:86, © 859.
. E. B.
Namenverzeichnis.
K.Wolf.Säuglingssterblichkeit 786.
P. Wolfensohn-Kriss. Blutdruck
im Kindesalter 550. '
L. Wolfer. Ungleiche Pupillen-
> bei Lungentuberkulose
44
Wolff. Ätiologie der chronischen
Augenkrankheiten 3.
B. Wolff. Entwicklungsanomalien
bei vorzeitiger Geschlechtsreife
und bei Infantilismus 587 — In-
fantilismus und vorzeitige Ge-
schlechtsreife 663.
F. Wolff. Einfluß des Klimas auf
Lungentuberkulose 455.
Georg Wolff. Kalk- und Phosphor-
-Säurestoffwechsel 462.
Max Wolff. Intra-uterin geheilte
Hasenscharte 783.
Woltfherg. Körperliche Ausbil-
dung der Jugend in Bayern 745
— Sehprobe 745.
Louis Wolffberg. Sehschärfe und
Formensinn 773. |
W. Wolffenstein. Epilepsie der
Pubertätszeit 587.
Wollenberg. Mobile Skoliose 318.
Wollstein. Serumbehandlung der
Influenzameningitis 350.
Hans Wolta und Felix Klemperer.
Salvarsanbehandlung bei Schar-
lach 761.
: _R. Wood. Subkutanes Emphysem
A. Wirz. Mydriatisch wirkende |
Kinder
A. Woodford und Bellingham
Smith. Syphilis und Geistes-
krankheiten 245.
Woods und P. J. Eaton.
Diabetes mellitus 237, 567.
S. S. Woody und d. A. Kolmer.
Diazoreaktion bei Scharlach und
Serumkrankheit 167, 587 —
RER Exsudate
587
Worms und Hamaut. Chirurgische
Behandlung der akuten Ne?
- phritis 587 — Schenkelhals-
fraktur bei kongenitaler Hüft-
gelenksluxalion 273.
Wortmann. Heilung der Nieren-
tuberkulose 827.
EE Sprache der Kinder
Taubstumme
B.:Wright. Quecksilberbehandlung
der Tuberkulose 455.
d, Wyleszynski. Präventivimpfung
gegen Scharlach 855 — Pro-
phylaktische Scharlachvakzina-
tion 353.
Namenverzeichnis.
Wysman und Sehreuder. Psycho-
pathische Methode Binet und
Simon 808.
Yamada, Mayeyama und Kura-
shige. Ausscheidung der Tuber-
kelbazillen aus der Milch tuber-
kulöser Frauen 627.
G. Yamada, R. Mayeyma, Teje
und Kurashige. Tuberkelbazillen
‘im strömenden Blut 761.
Tokuro Yasuda und Hidero Toy-
oda. Verbreitung der pestbazil-
lenhaltigen Tröpfchen beim Hu-
sten 636.
Marleod Yearsley. Häufigkeit von
Adenoiden in Londoner Elemen-
tarschulen 280. :
E. Yoshida. Erweiterungen des
Dickdarmes 596.
: James K. Young. Arthritis defor-
mans 596, 784.
d. H. Young.
596 — Infektiöse Diarrhöe 560.
Young. Epidemische Poliomyelitis
12. |
B. Zabel. Meningitis purulenta
aseptica 837.
Zade. Antikörper der Hornhaut
654.
H. Zade-Immigrath. Polymorphie
der Parotitis epidemica 169.
Ignaz Zadek. Hämorrhagische Ero-
sionen und Magengeschwüre 752.
E. Zadro. Heliotherapie 152.
T. Zahn. Zentrale Störungen der
Artikulation 261.
J. Zahorsky, W. Johnson, E. W.
Saunters und T. W. White. Fer-
tussisvakzine 314, 769.
A. Zaitschek. Einfluß der Futter-
mittel auf Milchfett 84.
A. Zaitsehek und F. Tangl. Ein-
fluß wässeriger Futtermittel auf
die Milch 83.
W. Zaleski. Stoffwechselprozeß in
reifendem Samen 84.
Zalozieecki und Knik. Akustikus-
erkrankungen im Frühstadium
der Lues 292.
P. Zander. Spätresultate der Talus-
operationen 273.
G. Zanetti. Säuglingsernährung
243.
D. Zani und G. Del Lago. Infan-
tilismus und Hypophysentumor
784
M. Zaeppffel. Lymphangitis, Ade-
nitis und Adeno - Phlegmon
261.
Darminvagination
963
Zappert. Befunde an Spinalgan-
glien 197 — Brusternährung
und tuberkulöse Meningitis
431.
Julius Zappert. Epilepsie im Kin-
desalter 587 — Mastitis adole-
scentium 642 — Nervöse Ab-
senzen 700 — Pathologische
Anatomie und experimentelle
- Pathologie der Poliomyelitis 500
— Prognose der Epilepsie 693 —
— Spinalganglien im Kindes-
alter 233, 550, 741.
S. Zarchi. Abdominaltyphus im
Kindesalter 168, 587.
Max Zarfl. Angeborene Darmste-
nose 696 — Dermatitis ex-
foliativa 701 — Eitrige Hütft-
gelenksentzündung 700 — Kon-
genitale Tuberkulose 704 —
Mongolenfleck 696 — Tuber-
ee Primäraffekt der Lunge
7
H. Zehnder. Serodiagnose der Sy-
philis 587.
L. Zehner, W. Falta und Kriser.
Behandlung der Leukämie mit
Thorium X 182.
Adolf Zeller. Behandlung und Hei-
lung von Krebskranken 849.
Malka Zetlin. Nierenschrumpfung
im Kindesalter 773.
Shin-izi Ziba. Degenerative Laby-
rinthatrophie 773.
Ziegler. Eintelfürsorge des nieder-
österreichischen Landes-Zentral-
Kinderheims in Wien 710 —
Kühlhaltung der Milch 243 —
Überwertige psychische Lei-
Seen bei Schwachsinnigen
08.
Ziehen. Psychopathische Konsti-
tution 800 — Torsionsneurose
793.
S. Zielenniewska-Stéfanoff. Patho-
logische Anatomie des Kretinis-
mus 587.
Zieler. Toxische Tuberkulose der
Haut 437.
Ziemke. Jugendlicher Schwach-
sinniger vor Gericht 814.
J. Zimmer. Kalkresorption bei pa-
steurisierter und sterilisierter
Milch 560.
C. Zimmermann. Intrauterine Be-
lastungsdeformitäten am Kopf
von Schädellagekindern 596.
Alfred Zimmermann. Laryngitis
subchorsalis acuta 281.
Heinrich Zinsser. Angeborene
Hüftluxation 784.
65%
964
F. Zinsser. Syphilis und syphilis-
ähnliche Erkrankungen des
Mundes 517 — Zahnverände-
PUDEUR bei kongenitaler Syphilis
7
Zirolia. Choleravibrionen in den
Entleerungen von Cholerarekon-
valeszenten 339.
P. Zmudzinski. Temperatur- und
Gewichtsverhältnisse der Neu-
geborenen 560.
H. Zoege. Appendizitis 596.
F. Zoltowska. Ernährung Neuge-
borener in Genf 560.
A. Zuber und P. Armand Delille.
Seekur bei Drüsentuberkulose
773.
A. Zuber und T. Petit. Noma
784.
Namenverzeichnis.
F. W. Zübert. Offener Meckelscher
Divertikel 596.
O. Zürcher. Offenbleiben des Duc-
tus arteriosus Botalli 596.
S. G. Zwart. Physiologie der Milch-
drüse des Rindes 560.
Zweig. Serodiagnostik der Tuber-
kulose 830.
Zwetkoff. Eisen und Arsenik gegen
Chlorose 587.
Zwick und Wedemann. Nachweis
von Tuberkelbazillen in der
Milch 84.
Zwiek und Weichel. Mastitis acuta
des Kindes 84.
Fritz Zybell. Pleuraempyem
bei Säuglingen 93, 370.
Zytowitsch. Trepanation des Pro-
cessus mastoideus 292.
Sachverzeichnis.
Bei den Originalmitteilungen sind die Autornamen fett gedruckt.
Abdomen, Schmerzen
245 — (Kerr) 602 —
punkte (Weil) 586.
Abdomen, Perkussion (de Lange)
268, 622.
Abdomen, Umfang bei verschie-
dener Ernährung (Variot und
Morance) 306 — großer, flacher
Bauch (Marfan) 240.
SCH 5 men, Diphtherie (Everall)
Barling)
chmerz-
Abdomen, chirurgische Behand-
lung akuter Erkrankungen
(Clogg) 264.
Abdomen, Tumor (de Bruin)
263 — Abdomen,
Ro cysticum (Miwa
aito) 592.
Abdominale Ektasie (Morancé
977. — (Variot) 273 — (Variot
und Morancé) 751.
Abdominale Ptose (Pierre) 270.
Abdominale und zerebrale Ge-
fäßkrisen (Kirsch) 701.
Abnabelung (Ahlfeld) 547.
Abnorme
trich) 471 — (Glogau) 471.
Abnorme Kinder (Mc Cready)
565 — (Davidson) 247 —
(Downing) 566 — (Doyle) 550 —
(Dupuy) 846 — (Granjux) 250 —
(Großmann) 250 — (Paul-Bon-
cour) 256. >
Abnorme Kinder, Atiologie und
Prophylaxe (Neustädter) 276,
471 — präkonzeptionelle, in-
trauterine und kongenitale Mo-
mente (Kerr) 232.
Abnorme Kinder, Intelligenz-
prüfung (Descoeudres) 248.
Abnorme Kinder, klinische Un-
tersuchung (Mc Cready) 247,
471 — Verhalten von Nase,
Rachen und Ohr (Glogau) 250.
Abnorme Kinder, Behandlung
Meylan) 255 — körperliche
bungen (Meylan) 471.
Abnorme Kinder, Schulunter-
richt (Drouineau) 234 — Erzie-
hung und Unterweisung (Land-
mann) 762.
Lymphan-
und
ntwicklung (Dit-
Abnorme Kinder, Fürsorge der
Gemeinde (Smart) 276, 744.
Absenzen, nervöse (Zappert) 700
— nicht epileptische (Fried-
mann) 758, 800.
Absorption, intestinale (Cham-
py) 553.
Abstillen (Delearde) 237
Abszeß (Espenel) 265.
AbszeB,extraduraler (Botey) 262.
— Stirnlappenabszeß (Mc Coy)
281 — von Hirn und Kleinhirn
Savariaud und Dutheillet de
amothe) 594 — des Klein-
hirns (Fiore) 49.
AbszeB, retropharyngealer
re 281 — (Basany) 280 —
Comby) 264 — akuter, retro-
pharyngealer (Menier) 280 —
retropharyngealer, letale Blu-
tung (Sokoloff) 280 — retro-
haryngealer nach Otitis ex-
erna en un) 280 — retro-
und lateropharyngealer (Ombré-
danne) 269.
Abszeß,latero-pharyngealer
(Guisez) 590 — latero-pharyn-
gealer, otogenen Ursprungs
(Guisez) 281.
AbszeB, tonsillarer und retro-
RAS VERRE (Comby) 264,
4
Absze8 der Lymphdrüsen (South-
worth) 595.
Abszeß, Pneumokokkenabszeß
der Lunge (Guinon) 266 — der.
Lunge und Bronchiektasie
Kulbs) 844 — von Lunge und
eber (Mc Kechnie) 778.
Abszeß der Leber (Acuna) 774.
Abszeß des Beckens appendiku-
lären Ursprungs (Routier) 594.
Abszeß, konservative Behand-
lung kalter Abszesse (Beck) 453.
Abszeß, Immunotherapie der
multiplen Staphylokokkenhaut-
abszesse (v. Szilly) 725.
Achondroplasie (Ager) 560 —
(Lauze) 574 — (Scott) 582 —
(Tixier) 664 — (Triboulet und
de Jong) 616 — (Weill) 586.
966
Achondroplasie, familiäre (Sou-
ues) 770.
Achondroplasie,
(Weill) 773.
Adalin (Kobrak) 573, 761.
Addisonsche Krankheit (Che-
min) 564 — (Kahn) 573.
Adenektomie, Komplikationen
(Grossard ` und Kauffmann)
280.
Adenoide Vegetationen (King)
573 — (Smith) 280 — (Tan-
turri) 280 — (Tomlinson) 233.
Adenoide Vegetationen beim
Säugling (Durif) 248, 566 —
“~ (Sargnon, Gaté und Durif) 258,
582.
Adenoide Vegetationen. Struk-
tur und. Histogenese (Retterer
. und Lelievre) 257, 549 — Ein-
` fluB auf das Allgemeinbefinden
(Taylor) 259 — Komplikationen
(Grossard und Kaufmann) 590
— akute Entzündung (Meyes)
781 — Nachwachsen (Guthrie)
740, 777.
Adenoide Vegetationen, Ope-
ration (Cozzolino) 589 — (Hig-
guet und Fallas) 266 — (Sewell)
594 — Radikaloperation (Ker-
ley) 267, 591 — Operation bei
Masern (Greene) 777.
Adenoide Vegetationen, Häu-
figkeit in Londoner Elementar-
schulen (Yearsley) 280 — in
rumänischen Schulen 280 — (Co-
stiniu) 247. |
Adenoide Vegetation und phy-
sische Erziehung (van Meenen)
255 — und Thyreoidea (Weber)
261 — und epileptische Kon-
vulsionen (Piguero) 767. .
Adenoidektomie (Ardenne) 262
EE und Kauffmann)
Adenom, malignes embryonales
der Leber (Peiper) 472 — des
Ileum (Kakels) 267 des
Nabels (Negroni) 269.
Adenopathie, mediastinale
(Gendron) 249.
Adenopathie, tracheobron-
chiale (Aubertin) 244 — (Avi-
. raenet) 244 — (Maillet) 268,
375 — tuberkulöse (Barbe-Ober-
lin) 427, 561 — Respirations-
verlangsamung (Aubertin) 375.
Adeno-Phlegmone des Halses
{Ombredanne) 269.
Adenosarkom der Niere (Dand
und Lerat) 781.
Radiographie
Sachverzeichnis.
Adenotomie, Indikationen (Blu-
menfeld) 201 — Komplikationen
(Burack) 279 — Torticollis (Bia-
lik) 279 — Rezidive (Imhofer)
281 — Anästhesie (Lautmann)
279 — Narkose (Kiär) 280.
Adipositas und Hypophyse
(Grahaud) 569 — hypophysäre
und eunuchoide (Neurath) 788.
Adnexe, uterine in Säuglings-
“ hernien (Moschcowitz) 592.
Adrenalin im menschlichen Blut
(Seidenberger) 549 — bei Ohr-
geräuschen (Liwschitz) 575 —
bei Totalaufmeißlung der Mittel-
ohrräume (David) 293.
Adsorptionerscheinungen in
der Milch (Kreidl und Lenk) 239.
Affektepileptische Anfälle
(Bauer) 200.
Affektkrämpte, respiratorische
(Ibrahim) 572.
Agenesia dentaria C orge) 267.
Agenesie des Kleinhirns und Re-
flexe (Anton) 791. .
Agglutination bei Typhus (Reh-
erg) 683
EES
Akardius (Effsing) 776.
Akinesie,psychogene (Goett) 371.
Akkommodation, Mechanismus
(Stilling) 3.
Akkommodationslähmung,
_postdiphtherische (Cothier) 345
— (Oloff 578, 766.
Akne vulgaris (Haase) 670.
Akrodermatitis atrophicans
(Rach) 199.
Akromegalie (Babonneix) 262 —
(Briquet) 754 — (Harbitz) 760 —
(Petren) 767 — (Salle) 61, 308.
Akustikus, Erkrankung bei Sy-
philis (Knik und Zaloziecki) 292.
Albulaktin, Stoffwechselversu-
che (Bornstein) 75.
Albumin, Gehalt der Frauen-
milch (Grosser) 77.
Albuminimeter (Carl) 553.
Alb uminurie,experimentelle Er-
zeugung (Fischl) 567 — Ab-
hängigkeit vom Säuregrad des
Urins (v. Hösslin) 555 — der
durch Essigsäure fällbare Ei-
weißkörper bei orthotischer Al-
buminurie (Pollitzer) 179 —
Behadlunng (Galliot) 249, 568.
AlbuminuriebeiScharlach (Pou-
gaud) 580 — chronische nach
Scharlachnephritis (Rosenfeld
und v. Rechtenstamm) 525.
Sachverzeichnis.
Albuminurie und orthostatische
Zyanose (Guédeney) 570.
Albuminurie der Neugeborenen
(Reuß) 396 — bei gesunden
Kindern (Sour) 259 — der äl-
teren Kinder (Michalowicz) 855.
Albuminurie, funktionelle (Ma-
nya) 576.
Albuminuriedurch Anstrengung
. (Jundell und Fries) 366, 572.
Albuminurie, lordotische
(Hamburger) 179.
un nun orthostatische
(Déhillotie) 264 — (Maillet) 576
(Michalowitsch) 218 — (Plu-
mier) 580, 767 — (Weber) 261 —
und bewegliche Niere (Maillet)
254 — kardiopulmonären Ur-
sprungs (Manya) 576.
Albuminurie, orthotische;
`- Pathogenese (Stiller) 842.
Aldehydreaktion, Ehrlichsche
es Kreislaufstörungen (Jonass)
Alimentäres Fieber (Rosenthal)
558
Alkali, intravenöse Injektion
Blum) 236.
Alkalität der Milch (Kooper)
748.
Alkaloid, tierisches aus sterili-
sierter Milch (Awerkijew) 74,
236.
Alkohol, Wirkung auf die Still-
unfähigkeit (Raitz) 558.
Alkoholund Schule (Flaig) 742 —
und Volksschule (Kschischo) 743.
Alkoholprobe der Milch (Au-
- zinger) 74 — (Morres) 80 —
-= (Rammstedt) 750 — und Säure-
rad der Milch (Fendler und
. Borket) 76.
Allergie (v. Pirquet) 427.
Allergie zu gewöhnlichen Nah-
rungsmitteln (Schloß) 607.
Allergie, vakzinale als diagno-
stisches Hilfsmittel (Tieche) 741
— bei Röteln (Netter, Philbert
. und Porak) 765 — bei Scharlach
Netter und Porak) 765 — bei
ariola (Tieche) 771.
Alopecie, klinische und experi-
mentelle Beobachtung (Buschke)
563, 246.
Alsterdorf, Hamburger Idioten-
und Epileptikeranstalt ( Kell-
. ner) 230.
Alveolar- Fortsatz, Atrophie
. (Jorge) 267.
Amaurose bei Hirntumor (Shu-
. kowsky und Baron) 817.
967
Amidobenzaldehydreaktion
im Harn bei scharlachartigem
Serumexanthem (Umber) 585,
686, 725, 771.
Aminosäure, Übergang von der
user auf den Fötus (Aloisio)
Amme (Terre) 242 — metho-
dische Untersuchung (Quemper
de Lanascol) 241.
Amme, Leistungsfähigkeit der
weiblichen Brustdrüse (Lauren-
tius) 556. — Einfluß akuter Er-
krankungen auf die Milchsekre-
tion (Marre) 79.
Amme, Erziehung (Vidal) 242.
Amme, Spätinfektion mit Sy-
philis (Variot) 260, 585.
Ammenernährung (Cadenaule)
237
Ammenmilch, konservierte (Pei-
ser) 543.
Ammenwahl und Ammenwech-
sel (Basch) 417.
Ammoniak, Entstehung bei der
EE UNE (Korniloff)
556.
Ammoniak in der Milch (Marcas
und Huyge ) 79.
Ammonazetat, Verwertung
(Morgen, Beger und Westhaus-
ser) 80.
Ammonsulfat, Verhalten der
Milch (Salkowski) 750.
Amniotische Verwachsungen
(Deutsch) 697.
Amygdalitis, septische Epide-
mie in Massachusetts (Winslow,
Darling, Richardson und Goo-
dale) 34.
Amyotonia congenita (Grif-
fith und Spiller) 250.
Amyotrophie, primäre (Peruzzi)
257.
Amyotrophische Lateralskle-
rose (Boldt) 245.
Anämie, Eisengehalt der Frauen-
milch (Bahrdt und Edelstein)
74 — Behandlung (Tixier) 260 —
Einfluß auf Hautsinn (Schmo-
tin) 582.
Anämien im Säuglingsalter (Ti-
xier) 476.
Anämie aus. alimentären Ur-
- sachen (Czerny) 489.
Anā mie, Ätiologie der chloro ti-
schen (Armand- Delille) 492.
AnämiedurchAnchylostomun
(Sisto) 583.
Anämie, infantile
letale (de
Lange) 611. |
968
Anämie, infektiöse akute (Riba-
deau-Dumas) 492
Anaemia pseudoleucaemica
infantum (Tanaka) 771.
Anämie, perniziöse aplastische
(Accolas) 560 — perniziöse pro-
gressive (di Cristina) 565 —
Bluttransfusion bei perniziöser
(Bennecke) 182.
Anaemia posthaemorrhagica neo-
natorum, Eisenbehandlung (Ar-
mand- Delille) 492.
Anämie mit Rachitis und Ver-
EE EECH (Ashby) 244,
561.
Anämie bei Malaria (Valagussa)
488.
Anämie mit Splenomegalie (Gu-
thrie) 251.
Anaemia splenomegalica durch
Fragilität der Blutkörperchen
(Armand-Delille) 491.
Anaemia splenica (Ashby) 244,
561 — (Mauro) 255 — (Sabrazes
und Dubourg) 582 — Patho-
een und Atiologie (Adamo)
752 — Knochenmarkgewebsent-
wicklung im Nierenhilusgewebe
(Tanaka) 612 — Behandlun
u Röntgenstrahlen (Raffaelli)
767
Ana phylaktische Diathese,
Arthritis (Galup) 759.
Anaphylatoxine (Wahl) 550.
Anaphylaxie (Armand-Delille)
730 — (Pisek und Pease) 257,
549 — (Wells) 84 — und Kinder-
heilkunde (Pisek und Pease) 232.
Anaphylaxie, alimentäre (La-
roche, Richet fils und Saint-
Girons) 239.
Anaphylaxie gegen Milch
(Bauer) 739 — (Cruveilhier) 76
— (Kleinschmidt) 644 — (La-
roche, Richet und Girons)
79 — Untersuchungen zur
Biologie der Milch (Heuner)
78 — Nachweis des Kaseins im
Säuglingsstuhl(Uffenheimer und
Takeno) 84.
Anaphylaxie, Schutzwirkung
wiederholter Kochsalzgaben
(Langer) 832 — (Friedberger
und Langer) 822.
Anaphylaxie und innere Sekre-
tion (Hoffmann) 279 — (Nado-
leczny) 279.
Anaphylaxie, Beziehungen zwi-
schen Mutter und Kind während
der Schwangerschaft (Gräfen-
berg) 740.
Sachverzeichnis.
Anaphylaxie bei Autoserothera-
pie des Aszites (Achard und Tou-
raine) 739.
| Anaphylaxie und Diphtherie-
heilserum (Roddy) 258 — und
Serumkrankheit (Lafforgue) 740
— Anaphylaxie und Serumtod
(Dreifuß) 34.
Anaphylaxie bei Tuberkulose
(Rozenblat) 850 — und Tuber-
kulin (Berdichewsky) 562.
Anaphylaxie und Eosinophilie
(Schlacht) 304.
Anaphylaxie, Reaktion der
Lunge (Ströbel) 822.
Anaphylaxie und Eklampsie
(Felländer) 76.
Anaphylaxie,Shock (Achard und
Flandin) 739.
Anasarka beim Saugling (Nobé-
court und Paisseau) 269 — bei
Gastroenteritis 752 — ohne Al-
buminurie bei hereditärer Sy-
philis (Déléarde und Repellin)
‚621.
Anästhesie (Hübener) 293 —
(Pinneo) 593. — bei Adenotomie
F autmann 279 — ungiftige der
chleimhaut (Ephraim) 282 —
durch hypnotische Suggestion
(Gulliver) 266.
Anchylostomiasis, tödliche
Darmblutung (Gaing) 759.
Anchylostomum, Anämie (Si-
sto) 583.
Anenzephalus (Matthey) 592.
Aneurysma der Aorta (Halle
und Schreiber) 266 — der Ko-
ronararterie (Salusbury Trevor)
594.
Angina, protahierte Fieberzu -
stände (Batwia) 855 — Psy-
chosen (Lagane) 762.
Aue mit eberschwellung
ortz) 33.
Angina, rezidivierende (Viollet)
260, 585.
Angina, septische Epidemie in
Massachusetts (Winslow, Dar-
ling, Richardson und Goodale)
34. — Epidemieinfolgeinfizierter
Milch (Winslow) 586 — Epide-
mie durch Milch (Miller und
Capps) 765.
Angina, diphtherische (Cerf)
564 — maligne, diphtherische
(Segard) 272, 582 — diphtheri-
sche maligne (Verdoux) 772 —
maligne diphtherische und Gan-
erän (Aviraenet, Blechmann und
Huber) 313, 371 — diphtheri-
Sachverzeichnis.
sche; Serumbehandlung (Du-
camp) 566.
Angina bei Scharlach (Gonget)
632 — und Scharlach, Vakzi-
nation (Wladimiroff) 353.
Angina, pseudomembranöse
durch Pneumokokken (Reh) 671.
Angina Ludovici (Atzrott) 752
— (Fouquet) 590.
Angina, Plaut-Vincentsche
Anginaerreger (Blühdorn) 33.
Angina Vincenti (Place) 580 —
(Rolleston) 781 — Zerstörung
der Uvula bei Vincentscher
(Rollestone) 462.
Angiom des Scrotums (Tuffier)
783 — angeborenes des Schädels
(Payet und Plauchu) 270 —
kavernöses der Unterlippe (Ro-
cher) 594.
Angiomatose,
(Gernsheim) 204.
Angiomatosis der Haut, Leber
und Milz (Ernst) 776.
Anilinintoxikation (van der
Heide) 845 — (de Leeuw) 845.
Ankylose des Kniegelenkes (Mo-
rigny) 592.
Anomalie, psychische (Charon
und Courbon) 246.
ee (Stirnimann) 584, 770,
46.
Anorexie, mentale (Buffet-
Delmas) 370, 754 — (Cordier)
755.
generalisierte
Anorexie, nervöse 587 — (Buf-
fet-Delmas) 638 — (Carr) 246.
Anstaltsbehandlung der Säug-
linge (Sehlossmann) 545.
Anstrengung, Albuminurie(Jun-
dell und Fries) 366.
Antianaphylaxie (Besredka) 75
— Spezifität (Calvary) 345.
Antiforminmethode, Tuberku-
losenachweis im Gewebe (Horst
und Lessing) 348.
one der Hornhaut (Zade)
54.
Antikörper bei Echinokokken
(Thomsen und Magnussen) 690.
Antikörper, Vererbung (af Heur-
lin) 740 — Übertragung von
Mutter auf Kind (Wegelins) 84,
654 — intrauteriner Übergang,
(Kretschmann) 740.
Antimeningitisserum,Flexner-
sches (Wells) 586.
Antipyrin bei Keuchhusten (Ro-
senfeld) 346.
Antistreptokokkenserum
(Theroude) 584.
969
Antistreptokokkenserum bei
Erysipel (di Cristina) 264.
Antistreptokokkenserum bei
Pyämie (Bryan) 314.
Antistreptokokkenserum bei
Scharlach (Fritschi) 568 —
bei Scharlachsepsis (Nicoll)
256, 578 — Mosersches bei
Scharlach (Szekeres) 685 —
Behandlung der Otitis media
nn Scharlach (Kruk-Rapoport)
573.
Antistreptokokkenserum bei
Streptokokkeninfektion (Wea-
ver und Tunnicliff) 586.
Antistreptokokkenvakzine,
SE (Sisemsky)
Antitoxin, Haltbarkeit des hete-
rologen (Römer) 602.
Antitussin bei Keuchhusten
(Fischl) 346.
Antromastoiditis,
(Botey) 262.
Anus, Atresie (Pieri)
(Sheffield) 272.
Anus, angeborener VerschluB mit
Dickdarmokklusion (Hamilton)
266.
Anus, Imperforation (Souligoux)
782
Anus, Ektopie (de Pena) 270 —
kongenitale Ektopie und Atresie
(Douriez) 775.
Anus, Mißbildung (Bodkin) 262
— kongenitale Mißbildungen
(Mauclaire) 268, 592.
Aorta, Insuffizienz (Meslay) 764
— Atresia ostii aortae congenita
(Pietzsch) 593, 781 — ange-
borene Stenose (Riviere) 271 —
angeborene Stenose und Atresie
(Ganeff) 590 — Aneurysma
(Halle und Schreiber) 266 —
Atherom (Nordmann und Mau-
rin) 269.
Aortitis, Pathogenese und pa-
thologische Anatomie (Levy-
Franckel) 763 — bei kongeni-
taler Syphilis (Biermann) 42 —
(Rebaudi) 529, 580, 768.
chronische
781 —
Aphasie (Decanosoff) 565 —
(Leveque) 254 — (Williams)
261.
Aphasie, kongenitale (Burr) 563,
755 — (Mc Call) 246 — (Tait)
259.
Aphasie, toxinfektiôse (Lévêque)
575.
Aphasie, motorische nach Schar-
lach (Fröschels) 195.
970
Aphthen (Gaujoux) 568 — (Pal-
lou) 598 — (de Quissac-Naudin)
580.
Apht hôse M underkrankungen
(Gaujoux) 759
Aphthôses Fieber (Detante) 756
— Behandlung mit Elektrargol
(Stodel) 770.
Aplasie des Sehnervens (Meißner)
Appendix, Lage beim Fötus und
bei Kindern (Liertz) 548 — als
Inhalt einer Inguinalhernie (Bur-
ty) 263 — Läsionen durch Oxy-
uren und Trichocephalus tri-
chiura (Cecil und Bulkley) 326.
Appendizitis (Fowler) 670 —
(Kerr) 591 — (Marvel) 592, 779
— (Sheffield) 594 — (Zoege) 596.
Appendizitis, Ätiologie (Poyn-
tau und Paine) 670 — Patho-
genese (Miloslavich) 189.
Appendizitis, Behandlung
(Campbell) 588 — (Rees) 270 —
Indikation zur Operation (Kir-
misson) 267.
Appendizitis, zyklisches Erbre-
chen (Terrien) 272 — bullöse
Eruption (Sequeira) 594 — Per-
foration (Fischer) 63 — Bruch-
sack (Monti) 701 — bei Oxyuren
(Rheindorf) 325.
Appendizitis, akute (Collinson)
264, 775 — (Gillespie) 776.
Appendizitis, chronische
(Broca) 263 — chronische oder
tuberkulöse (Brunon) 588, 774.
Appendizitis, gangränöse
(Bonneau) 262 — gangränöse
und extremes Ödem des Zökums,
(Dandurant) 264.
Appendicitis verminosa (Sé-
néchal und Engel) 272.
Appoigny, Consultation de nour-
rissons (Mocquot) 275.
Aprosexie in Beziehung zu ade-
noiden Vegetationen (Weber)
261
Arbeitnehmer und Lohnbe-
schlagnahme (Grasemann) 710.
Area bei der kutanen Tuberkulin-
impfung (Preusse) 442.
Arsenik, Verordnung beim Kind
(Brelet) 231 — bei lymphati-
schen und nervösen Kindern
(Christin) 247 — bei Chlorose
(Zwetkoff) 587.
Arsenik, Übergang von Mutter
auf Fötus (Petrucci) 232.
Arsenik, Nachweis in der Milch
bei intravenöser Salvarsaninjek-
Sachverzeichnis.
tion EE und Che-
vrier) 75, 746.
eh Rigidität (Rittenhouse)
7
Arteriitis obliterans peripherica
bei kongenitaler Syphilis (Bier-
mann) 42.
Artfremdes Eiweiß, Nachweis
von intravenös eingeführtem
(Hintze) 571.
Arthrigon, Gonokokken-Vakzin
(Schulz) 43 — Behandlung der
onorrhoischen Vulvovaginitis
ÝR Rygier) 43.
Arthritis eine anaphylaktische
Diathese (Galup) 7
Arthritis, eitrige ‘Burfield und
Cleveland) 563.
Arthritis deformans (Künne)
58 — (Young) 596, 784.
Arthritis durch Pneumokokken
(Wöhler) 596.
Arthritis rheumatoide (Jordan)
591.
Arthritis chronica progressiva
. (Nobel) 196.
Arthritische Konstitution
(Duckworth) 566.
Arthrodese, subkutane (Pelte-
sohn) 324 — (Gaugele) 325 —
des Fußes (Lorthioir) 779.
Artikulation, zentraleStörungen
(Zahn) 261.
Arythmie bei gesunden Kindern
(Friberger) 620.
Arzneimittel, Ubergang i in die
Milch (Koldewyn) 79 und
Genußmittel (Schmiedeberg)863.
Asche, Analyse (Stolte) 83.
Aseptische Milch, Keimgehalt
(Seibold) 83.
Askariden, Toxizität (Guerrini)
251, 570 — Chemie und Toxi-
kologie (Flury) 249, 758 — Be-
sun mit Cineol (Brüning)
56
Asphyxie, Mittel zur Wieder-
belebung (Plauchu) 176 — Mit-
tel zur Wiederbelebung (Hirsch)
176 — bei Reposition eines Na-
belbruches (Israel) 591.
Asphyxie und Thymus (Scharen-
berger) 582.
Asparagin, el Morgen,
Beger, Westhausser) 80.
Asphyktische und ever Ge-
burt in Beziehung zu psychi-
schen und nervösen Störungen
(Hannes) 818.
Assoziationsversuch
Sn (Goett)
D 4190.
Sachverzeichnis.
Astasie, hysterische (Nizzoli) 765.
Astasie- -Abasie(Deschamps)756.
Asthenie (Mathes) 764 — pri-
.. märe (Couchoud) 565.
Ästhetisches und außerästheti-
sches Urteilen des Kindes (Mül-
ler) 549.
Asthma (Girard-Mangin) 759 —
bei Kindern (Knopf) 65, 665.
Asthma, Behandlung (Mc Cla-
nahan) 616, 755 — Behandlung
(Gibson) 250.
Asthma, toxische Pathogenese
| (Eustis) 757.
Asthma bronchiale (Heizer) 570.
Asthma nasales (Großmann) 280.
Astragalus, Fraktur (Jouon) 591.
ae progressive (Dylnitz)
.966.
Aszites, Anaphylaxie bei Auto-
serotherapie (Achard und Tou-
raine) 739. l
Aszites, chylöser 587.
Äther, Narkose (Masson) 592.
Atherom, Pathogenese und pa-
thologische Anatomie (Levy-
Franckel) 763.
Atherom der Aorta (Nordmann
- und Maurin) 269.
Athetose (Halipre)
(Reiche) 59.
Athrepsie der Neugeborenen und
Frühgeborenen (Bar) 745.
Athyreose beim Neugeborenen
(Abels) 788 — frühzeitig er-
worbene (Wieland) 615.
Atlas typischer Handgriffe für
Krankenpflegerinnen (Friede-
mann) 619.
Atmung siehe auch Respiration.
Atmung, Gymnastik im See-
klima (Bockhorn) 547.
Atmungsübungen in der Schule
(Lorentz) 763.
Atresie des Anus (Pieri) 781 —
(Sheffield) 272.
Atresie der Choanen (Attal) 262
— (Lang) 779 — (Stütz) 782
kongenitale der Choanen
(Abouka) 281.
Atresia ostii aortae congenita
(Pietzsch) 593, 781 — kongeni-
tale des Conus arteriosus dexter
(Sudhoff) 595.
971 —
Atresie des Ösophagus (Gut-
mann) 777 — (Konopacki) 778 —
‘Obländer) 780 — (Pollak) 702
— kongenitale des Ösophagus
Lotz) 592 — kongenitale des
sophagus (Shukowsky und Ba-
ron) 640,
971
Atresie, ion Bo eu Darmes
(Sella) 640, 782 — kongenitale
des handen (Hoffmann) 777
— des Duodenums (Hauser) 266,
777 — (Becker) 588 — (Roe
und Shaw) 271, 594.
Atresia ani et intestini
(Sheffield) 272.
AtresiederGallengänge(Frens-
dorf) 590, 776.
Atresie, kongenitale der weib-
lichen Genitalien (Sella) 640.
— der Urethra (Savariaud) 271.
Atrioventrikularbündel, Ver-
änderungen bei Diphtherie (Ta-
naka) 771.
Atrophie beim Säugling (Czerny)
305, 746.
Atrophie, Schädel (Lesage) 516.
Atrophie, Vakuolisationsvorgang
der Muskelfasern des Herzens
(Variot und Cailliau) 772.
Atrophie, Stoffwechsel (Fife und
Veeder) 554 — Verhalten des
‚Pankreas (de Villa) 243.
Atrophie, Behandlung mit über-
hitzter und homogenisierter
Milch (Devimeux) 237, 747.
Atrophie, Einfluß auf Entwick-
lung von Infektionskrankheiten
(Carianopol) 746.
Atropin, Intoxikationserschei-
nungen (Elsner) 567 — Behand-
a. der Phosphaturie (Umber)
16.
Aufsicht, städtische und Kinder-
hygiene (Baker) 596.
Auge, Sammelreferat (Gallus) 1
Auge, Anatomie der glatten Mus-
keln der menschlichen Augen-
höhle (Krauß) 740.
Auge, Prophylaxe (van Lint) 235
— prophylaktische Einträuflung
sn ANEP P OTEREN (Frommholz)
recti
Au è e, Impfschädigungen (Hendel)
570.
Auge, Ätiologie der chronischen
rankheiten (Wolff) 3.
Auge, Erkrankungen nach Paro-
titis epidemica (Grumbach) 570 .
— Komplikationen bei Parotitis
epidemica (Tronyo) 260.
Auge, Erkrankung bei Myxödem
(Hennicke) 2, 251.
Auge, Störungen bei Tetanie (Oli-
ari) 578.
Auge, Gangrän (Genet und Pa-
lasse) 249.
Auge bei hereditärer Syphilis
(Stieren) 259 — syphilitische Er-
972
krankungen (Becker) (Brück-
ner) 1. 5
Auge, Tuberkulose in der Atio-
logie der intraokularen Hämor- `
rhagien (Axenfeld) 434 — soli-
täre Tuberkulose des hinteren
ae ale (Natanson)
436.
Auge, Beziehungen von Skro-
fulose, Lymphatismus und ex-
sudativer Diathese zu den
phlyktänulären Erkrankungen
(Igersheimer) 435 — phlyktä-
nuläre Erkrankungen (Schütz
und Videky) 436 — Verhältnis
phlyktänulärer Entzündungen
an Tuberkulose (Rosenhauch)
442.
Auge, Verletzungen (Guischard)
570.
Auge, Störungen bei Schulkin-
dern (Truc) 236 — Augenschyutz
für Schulkinder (Allport) 550 —
vergleichende Untersuchungen
an höheren Schulen der Pro-
vinz Brandenburg (Krusius) 743
— Hygiene in den Schulen von
Nancy (Texier) 552 — (Vernier)
952 — Untersuchung der Schul-
kinder in Paris (Caillaud) 233 —
Überanstrengung bei Schulkin-
dern (Bates) 550.
Auge, Verhütung kontagiöser
Erkrankungen im belgischen
Sanitätsgesetzentwurf (Nuel)
738.
Auge, Veränderungen bei Turm-
schädel (Jaenicke) 643, 761.
Auge, Entwicklungsgeschichte u.
Mißbildungslehre (Seefelder) 3
— Vererbungsmôglichkeit er-
worbener Defekte (Tobias) 3 —
ya Defektbildungen
zily) 3, 782.
AEN und Brille (v. Rohr) 648.
Augenbewegung und Augen-
stellung, Anomalien (Bartels) 1.
Aue spastische Retraktion
(Terrien und Hillion) 783.
Augenmuskellähmungen bei
Neugeborenen (Bartels) 1.
Auslese und Säuglingssterblich-
keit (Kaup) 598.
Aussage von Kindern
Raalte) 814.
Außerehelich geborene Kinder,
Rechtslage (Landsberg) 710.
Australien, staatlicher Kinder-
schutz (Hardy) 597.
Autoanaphylaxie (Widal, Al-
bramie und Brissaud) 741.
(van
Sachverzeichnis.
Autointoxikation unter dem
Bilde von Miliartuberkulose (de
Lange) 611.
Autolyse der Organe des Neu-
geborenen (Filia) 238
Autolytische Wirkung der Ge-
webe beim Neugeborenen und
Säugling (Filia) 554.
Azetonämie mit periodischem
Erbrechen (Hecker) 555.
Azetonkörper, Bestimmung
(Waeber) 585.
Azetonurie (Frew) 238, 554 —
bei Gastroenteritis(Vergely)242.
ee Berech-
nungsgrundlagen (Richter) 81.
SE
750 — (Vincent)
Azidität des Urins (Lade) 556 —
(King) 556, 609 — und Albu-
minurie (v. Hößlin) 555.
Azidose, Kreatinausscheidung
und zyklisches Erbrechen (Mel-
lanby) 557.
Azidose, Einfluß verschiedener
Nährmittel- und Kohlehydrat-
entziehung (Hartelust) 216.
Azidose, diabetische (Dirks) 566.
Azodolen zur Behandlung der
Ekzeme (Bantlin) 665, 723.
Bakterien, Gehalt der Säuglin
fäzes (Kramstyck) 79 — in de
Milch, Ve eh dng durch me-
chanische Einwirkung (Gutzeit)
77.
Bakterin, Behandlung septi-
scher Rhinitis bei Scharlach
(Kolmer und Weston) 573.
Bakteriologie, Sammelrefe-
rat (Messerschmidt) 335, 725.
Bakteriozidine in Frauen- und
Kuhmilch (Kleinschmidt) 78.
Bakteriumcoli, Einwirkung auf
Kohlehydrate (Schmidt) 82 —
als Eitererreger (Hess) 602.
Bakteriurie, Kasuistik (Struck)
595.
BantischeKrankheit(Kha-
latoff) 573 — Röntgenbilder
(von Mettenheimer) 68.
Bantische Krankheit und Le-
berzirrhose (Vogel) 585.
Bantische Krankheit, Exstir-
pation der Milz (Grosser) 512.
Barlowsche Krankheit, siehe
auch Skorbut.
Barlowsche Krankheit (D’Ast.
ros) 745 — (Bendix) 53 —
( (Bouquet) 236, (Brachi und Carr)
236, 746 — (Broca) 237, 746 —
Sachverzeichnis.
(Chatanay) 746 — (Northrup)
Ge — (Variot) 242 — (Weston)
5
Barlowsche Krankheit,
er ko und Ätiologie
endix) 552, 661 — Röntgen-
bilder Mettenheimer) 68.
Barlowsche Krankheit, Stoff-
Y (Lust und Klocman)
4
Barlowsche Krankheit, Patho-
genese (Lust) 204 — experimen-
telle Studien (Frölich) 554 —
experimentelle Erzeugung (Hart)
555, 748.
Barlowsche Krankheit, Dif-
ferentialdiagnose (Webster) 261.
Barlowsche Krankheit, Augen-
erscheinungen (Steindorff)
Barlowsche Krankheit, Hā-
matologie und Knochenver-
änderungen (Nobécourt) 491.
Barlowsche Krankheit und
SDaemophile Diathese (Kirch-
berg) 556.
Barlowsche Krankheit, Be-
ziehungen zur homogenisierten
und sterilisierten Milch (Jagote-
Lacoussiere) 556 — durch steri-
lisierte Milch (Jordan) 556.
Barmen, Fürsorge: (Hoffa) 275.
Bauchblasengenitalspalte,
Ätiologie le 782.
Bayern, Aufzuchtsmenge in den
bayerischen Bezirksämtern
(Grassl) 597.
Bazillämie und Thyphobazillose
(Hutinel) 252.
Bazillensporen, widerstands-
fähige (Lettnow) 840.
Bazillenträger, Entkeimung
durch aktive Immunisierung
(Petruschky) 840,
Bazillus lactis aerogenes, als
Erreger akuter kontagiöser
Mastitis bei der Kuh (Gilruth)
77.
Bazillus bulgaricus (Rosen-
thal) 558. — Darmimplantation
(Clark) 610.
Beaux bébés (Bruch) 739.
Becken, Veränderungen nach
Kinderlähmung (Gaujoux) 568.
Becken, Abszeß, appendikulären
Ursprungs (Routier) 594. —
Osteomyelitis (Tillay) 272 —
Trauma (Doudon) 589 — De-
formität (Fraenkel) 643 — Sar-
kome (Alexander) 642, 774.
EE ngsreflexe, natürliche
und künstliche (Moro) 63.
973
Begabung, eigenartige eines Drei-
jährigen (Hahn) 808.
Belgien, Tuberkulosebe-
kämpfung (Granjux) 250 —
Bekämpfung der Tuberkulose
(Lefèvre) 449.
Belgien, Fürsorge (Philips) 6,
785.
Belgien, Säuglingsschutz und
Kindersterklichkeit (Lust) 598 —
Säuglingssterblichkeit (Casse)
274 — Gesetz über Kinderschutz
(Casse) 274.
Belladonna, Vergiftung (Cough-
lin) 247.
Berc sur mer, Sanatorium für
Kinder (Schmidt) 455.
Bericht über den I. KongreB der
„Association internationale de
pediatrie‘‘ (Keller) 476.
Bericht, Deutsche Gesellschaft
für Kinderheilkunde (Keller) 377.
Bericht des Vereines für innere
Medizin und Kinderheilkunde
in Berlin (Meyer) 52, 533.
Berichtüberdie 17. Versammlung
der Vereinigung südwestdeut-
scher Kinderärzte in Frankfurt
am Main 62.
Bericht der Vereinigungen nieder-
rheinisch-westfälischer und süd-
westdeutscherKinderärzte, Wies-
baden (Aronade) 201.
Bericht der Gesellschaft für
innere Medizin und Kinderheil-
kundein Wien (Schick) 194, 696.
Bericht der XII. Jahresversamm-
lung des Deutschen Vereines
für Schulgesundheitspflege 745.
Berufsvormundschaft 709.
Berufsvormundschaft, Ziele
und Aufgaben (Klumker) 709 —
erzieherische Aufgaben (Peter-
sen) 710.
Berufsvormundschaft, Archiv
Deutscher Berufsvormünder
(Tomforde) 710.
Berufsvormundschaftaufdem
Lande (Mezl) 709 — in mittel-
großen Städten (Milcinski) 710.
Berufsvormundschaft, Be-
deutung für die Vereinsarbeit
(Klumker) 710.
Berufsvormundschaft, gesetz-
liche (Schmidt) 646.
Berufsvormundschaft für un-
eheliche Kinder (Taube) 709.
Berufsvormundschaft und
volljährige geistige Minderwer-
tige (Grasemann und Weygandt)
710.
974
Berufsvormundschaft‘ in
Österreich (Müller) 709 — in
Mähr.-Ostrau (Nawratil) 709.
Berufsvormundschaft in Un-
arn (Melly) 709, 710 — (von
chopf) 710. :
Berufsvormundschaft, Tra-
ung der Kosten (Rößler) 710 —
rsuchen an die Gerichte (Krug)
710. |
Bett, kühles für Säuglinge (Hess)
598
Bett für Stoffwechselversuche
(Hoobler) 611 — (Howland und
Cooke) 22. |
Bettisolierung bei Infektions-
krankheiten (Rundle und Bur-
ton) 769.
Bewegungsapparat, Störungen
. (Sarfels) 691.
Bewußtsein, Störungen (Le
Grand Kerr) 250.
Binetsche Probe (Descoeudres)
248. |
Biuretreaktion der Fäzes (Tri-
boulet) 242.
Blase, kongenitale Dilatation
(Weiser) 783.
Blase, Ektopie ee Heitz-
Boyer und Hovelacque) 775 —
(Froelich) 265, 758 — (Lameris)
779 — (Robineau) 271 — Be-
handlung der Ektopie (Augier)
262.
Blase, Exstrophie (Marion) 779.
Blase, Polyp (Koll) 267.
Blase, multiple Fumoren (Stadler)
642.
Blase,Steine (Codet-Boisse) 264 —
(Faujas) 776 — (Smith) 272.
Blase, Beteiligung der Ureteren
an akuten Blasenentzündungen
(Shichitaro) 583.
Blastomykose
Bruch) 565.
(Conor und
Blei, Übergang von Mutter auf |,
Fötus (Petrucci) 232.
Blei, Vergiftung (Oliver) 256.
Blennorrhöe der Neugeborenen
(Terson) 259. |
Blenorrhoea
(Greven) 759.
Blickfelderweiterung, ange-
borene und erworbene (Biels-
drowsky) 1.
Blindheit (Bednarski) 245.
Blindheit, angeborene (Caspar)
568.
Blindheit, Verhütung und Unter-
richt des blinden Kindes (de
Schweinitz) 501.
neonatorum
Sachverzeichnis.
Blindheit, Gesundheitsverhältnis
Se Jugendblinden (Silberstern)
793. |
Blindheit, bei EEN Kin-
dern (Peretz) 256, 766.
Blut, Vorlesungen über klinische
Hämatologie (Türk) 421.
Blut, Untersuchungen im frühen
Kindesalter (Manning) 549.
Blut, Leichenblut des Fötus und
Neugeborenen (Dabrazes, Lande
und Muratel) 549.
Blut, spezifische Bilutplättchen
(Eminet) 151.
Blut, Hämolyse durch Salze
(Chassin) 553.
Blut, osmotischer Druck und
Ionenlehre (Hamburger) 422.
Blut, Viskosität (Schukowa-
Florensowa) 549 — (Weill und
Gardère) 741.
Blut, Gerinnung (Parouty) 549
— und Hämophilie (Vogel)
585.
Blut, Lipoidgehalt bei Frauen und
neugeborenen Kindern (Herr-
mann und Neumann) 740.
Blut, Fettspaltung (Samelson)610.
Blut, antiseptische une des
Blutserums (Stévenin) 550.
Blut, Adrenalingehalt
berger) 549.
Blut, Einfluß der Thymus auf die
Blutbildung (Seiler) 550, 615.
Blut, Methode der Zuckerbestim-
mung (Nothmann) 240.
Blut, Einwirkung eines kiesel-
(Seiden-
säurehaltigen - Mineralwassers
Se 603.
Blut,systolischer Druck (Findlay)
EU
Blut, Primärerkrankungen der
hämatopoetischen Organe (v.
' Müllern und Großmann) 28.
Blut, Untersuchungen im Kindes-
alter (Ludlum) 549.
Blut, Reaktion des Blutserums
bei alimentären 'Intoxikatio-
. nen des Säuglings (Salge) 214 —
Blut,
spezifisches Gewicht bei infan-
tiler Diarrhöe (Rogers) 241.
Blut, Untersuchungen bei Bar-
lowscher Krankheit (Nobe-
court) 491. > BE |
bakteriologischer Befund
bei Diphtherie (Leede) 344 —
Nachweis des Diphtheriegiftes
(Aaser) 344.
Blut bei .Erkrankungen der Drü-
sen mit innerer Sekretion
(Borchard) 754.
Sachverzeichnis.
Blut, Toxizität des Epileptiker-
blutes (Meyer) 800.
Blut, subkutane D von
Menschenblut bei Hä mophilie
der Neugeborenen (Myers) 178—
Bluttransfusion bei Hamorrha.
gie des Neugeborenen (Lespi-
nasse und Fisher) 239.
Blut bei Helminthiasis (Maz-
zuoli) 183, 255.
Blut, ikterische Zellen beilcterus
gravis neonatorum (Neukirch)
578, 749.
Blut, Veränderung bei Leish ma-
niose (Abate) 243.
Blut, Leukozytenformel bei Ma-
sern (Barannikow) 224 — In-
fektiosität bei Masern (Anderson
und Goldberger) 244.
Blut bei Meningitis cerebrospi-
nalis epidemica (Rusca) 351.
Blut, mydriatisch wirkende Sub-
a bei Nephritis (Wirz)
586.
Blut bei Pertussis (Ashby) 346,
(Kolmer) 346 — (Migay) 577.
Blut, an) hile Leukozyten bei
kruppöser Pneumonie (Arneth)
407.
Blut bei Poliomyelitis (Draper
und Peabody) 566, 756.
Blut bei Rachitis (Aschenheim)
244 — (Ostrowsky) 219, 578,
766, 856 — Beziehung der Ra-
chitis zu den hämatopoetischen
Organen (Aschenheim) 561.
Blut, Leukozytenuntersuchungbei
Rubeola (Anglada) 244.
Blut, bakteriologische Untersu-
chungen bei Scharlach (Kli-
menko) 761 — Leukozytenein-
schlüsse bei Scharlach (Ahmed)
312 — (Cantacuzène) 246 —
(Doehle) 248, 353, 412 — (Geor-
gescu) 249 — (Höfer) 35, 353
— (Kolmer)685 — (Kretschmer)
3ll — (Nicoll) 632 — (Ni-
coll und Williams) 632, 765
— (Preisich) 312 — (Schwenke)
80.
Blut Infektiosität bei Syphilis
(Frühwald) 176 — und blut-
bildende Organe bei hereditärer
Syphilis (Sevestre) 770.
Blut, Leukozytenformel bei Tu-
berkulose (Fulpius) 568 —
Tuberkelbazillen (Kenner-
knecht) 761 — Tbc-bazillen im
strömenden Blut (Kurashige,
Teje, Mayeyama und Yamada)
761 — (Rumpf) 828.
975
Blut. Untersuchungen bei
hus (Bennecke) 562 — Sg e
lutkôrperchen bei Typhus-
a (Leydheecker)
Blutdruck beim Kind (Lemaire
und Kössler) 740 — im Kindes-
alter (Wolfensohn-Kriß) 550 —
und Puls beim Kinde (Muggia)
232 — beim Neugeborenen im
Wachen und im Schlaf (Balard)
739 — systolischer und diastoli-
scher (Hoobler) 653. `
Blutdruck bei Diphtherie (Rol-
leston) 344, 581 — bei Nephritis
(Gordon) 569 — bei Pneumonie
(Howland und Hoobler) 617.
Blutplättchen bei Wöchnerin-
nen und Neugeborenen (Morse)
741.
Blutserum, Beziehungen zwi-
schen Milch, Kolostrum und
Blutserum des Rindes (Graetz)
77.
Bluttransfusion bei hämor-
rhagischer Diathese der Neuge-
borenen (Vincent) 751, 772 —
bei Hämophilie (Vincent) 613,
Bluttransfusion bei perniziöser
Anämie (Bennecke) 182.
Bluttransfusion bei parathyroi-
priver Tetanie (Jacobson) 572.
Blutung siehe Hämorrhagie.
Blutung, meningeale (Montet
255 — subdurale (Haguet) 266 —
intrakranielle infolge Tentorium-
zerreißung (Benthin) 774.
Blutung, gastrointestinale (Ding-
wall) 553 — beim Neugeborenen
(Humphrery) 239.
Bordeaux, Totgeburten (Cham-
brelent) 274 — orthopädische
Klinik (Gourdon) 265.
Bordet- GengouscherBazillus
(Inaba) 373 — in der Ätiologie
des Keuchhustens Be ) 346.
Bordet - Gengousche Reak-
tion bei Pertussis (Delcourt)
346, 756, 836 — bei Scharlach
(Barannikow) 224, 244, 353 —
bei Tuberkulose (Rosencrantz)
769.
Bordet- Gengousches Serum
bei Pertussis (Duthoit) 835.
Boxstation der Wiener Kinder-
klinik (v. Pirquet) 398.
Boy Scouts in England (Lion)
598.
Brachydaktylie (Mosenthal)
780 — Get metakar-
pale (Melchior) 780
976
Bradykardie nach Diphtherie
(Hecht und Sperk) 194 — paro-
800
Brad proe bei Tracheo-Bron-
chia rüsenerkrankung (Auber-
tin) 244.
nn tonsche Zwillinge (Rooth)
7
Brille, Bestimmung beim Kind
Colescéano) 250 — und Auge
I Rohr) 648.
Brom, Darreichung bei salzarmer
Kost (Maier) 693.
Brom, Verhalten anorganischer
und organischer Präparate im
Be eher (Magnus - Alsleben)
Brom, Exanthem (Comby) 623,
666 — (Daumas) 247, 565 —
(Meachon) 764.
Brom, papulotuberkulöses Exan-
them (Halle und Dorlencourt)
183, 623.
Bromide, papulotuberkulöse 587
— (Comby) 723.
Bromnatrium und Spasmophilie
(Garzia) 568.
Bromotussin, Behandlung des
Keuchhustens (Hellmann) 251.
Bromural, Unschädlichkeit
(Tischler) 584.
Bronchialasthma, toxische Pa-
thogenese (Eustis) 757.
Bronchialdrüsen Topographie
(Engel) 404 — Diagnose (Bing)
445.
Bronchialdrüsen, Tuberku-
lose (Friedjung) 199 — (Lunin)
629 — Diagnose der Tuberku-
lose (Stoll) 446 — Röntgendia-
BUS tik der Tuberkulose (Keiner)
403.
Bronchialdrüsenerkrankung,
bazilläre (Triboulet und Rolland)
260.
Bronchiektasie (Acuna und
Navarro) 244 — (Despèries)
566 — (Hutinel) 435 —
(Kisselj) 618 — (Lefranc) 253,
574, 762.
Bronchiektasie und Lungen-
abszeßB (Kulbs) 844 — nach
Aspiration eines Fremdkörpers
(Knöpfelmacher) 697.
Bronchiektasie, künstlicher
Pneumothorax (Volhard) 669.
Bronchitis, Menthol - Eukalyp-
tolininjektionen (Berliner) 453.
Bronchitis, chronische (Allan)
434.
xystische bei Epilepsie (Chartier)
Sachverzeichnis.
RESUME plastica (Schneider)
18
Bronchitis, akute
(Goeppert) 618.
Bronchiolitis (Feer) 758.
Bronchopneumonie (Feer) 758
— (Hoyt) 571 — (Hutinel) 252
“ — (Pironneau) 767.
Bronchopneumonie, Emphy-
sema pleurale mediastinale und
subcutaneum (Gielczynski) 669
— und Laryngospasmus (Weill)
773 — Kollargolprobe bei der
Tuberkulose (Lenormand) 253 —
Elektrargol (Perrier) 579.
Bronchoskopie (Killian) 3? —
Fremdkörper in Trachea und
spastische
Bronchien (Guisez) 623,
Bronchus, fötale Atelektase
(Buchmann) 263.
Bronchus,
remdkörper a)
783 — Entfernung vom Fremd-
körpern (Guisez) 188 — Kom-
ee on (Triboulet und Rolland)
Bronzefärbung der Haut (Maut-
ner) 697.
Bruit de glou-glou (Variot und
Morancé) 602, 670.
Brustdrüse sieve Mamma.
Brustdrüsenhormon der Gra-
vidität (Biedl und Königstein)
75.
Bubonenpest, Agglutination und
GEESS (Schastnij)
838.
Bulgarisches Ferment, Wir-
kung auf die Eiweißkörper (Ber-
trand) 75. — und Kohlehydrate
76.
Buphthalm'us (Monson) 780 —
haemorrhagicus (Christel) 775.
Butterfett, chemische Zu-
sammensetzung (Hunziker und
Spitzer) 78. | |
Buttermilch (Kooper) 79 —
(Modigliani) 240, 557 — bei
7 i (Stolte) 49, (Schaps)
69.
C siehe auch K und Z.
Calotsche Methode (Cordier) 264.
Carcinom im Kindesalter (Gay-
raud) 265, 590 — Behandlung
und Heilung (Zeller) 849.
Carcinom des Ovariums (Rosa-
noff) 271 — (Lahey und Hay-
thorn) 268 — ausgehend von
der Nebenniere (Frew) 265.
Cephalohydrozele, traumati-
sche frontale (Rocher) 271 —
Sachverzeichnis.
Pathogenese und Therapie(Smir-
noff) 640.
Cephalo- Thoracopagus (Na-
gamachi) 593.
Cephalozele, chirurgische Be-
handlung (Francisco) 265.
Sa neun der Diätetik (Maury)
58
Cerebellum, Reflexe bei Agence-
sie des Kleinhirns (Anton) 791.
Cerebellum, Abszeß (Fiore) 49 —
Savariaud und Dutheillet de
amothe) 594.
Cerebellum, Tuberkel (de Vau-
girand) 847.
Cerebellum, Tumor (Fiore) 46 —
(Velebil) 188, 595.
Cerebrale Gefäßkrise
701
Cerebrospinalflüssigkeit, Re-
duktionsindex (Lateiner) 854 —
chemische Analyse (Mestrezat)
549 — Übergang medikamen-
töser Substanzen (Lovati) 16.
Cerebrospinalflüssigkeit,
Harnstoffgehalt (Nobecourt, Se-
vestre und Bidot) 609 — Harn-
stoffgehalt bei Nephritis ne
court und Darré) 578, 766
Cerebrospinalflüssigkeit bei
Infektionskrankheiten (Schott-
müller) 672 — bakteriologische
Untersuchungen bei Diphtherie
(Leede) 253 — Befund von
Pneumokokken (Lesieur) 575 —
bei Poliomyelitis (Draper und
Peabody) 521, 566, 756 — bei
Poliomyelitis (Forbes) 249.
Cerebrospinalflüssigkeit, Ko-
libazillen bei Meningitis (Pear-
sons) 766.
Cerebrospinalflüssigkeit, zy-
tologische Untersuchungen bei
Meningitis tuberculosa (Maillet
und Gueit) 254.
Cervikaldrüsen, Erkrankung
(White) 273 — Diagnose und
Behandlung der Erkrankungen
(Cabanis) 588.
Cervikaldrüsen, Röntgenbe-
handlung der Tuberkulose (Leo-
nard) 454.
Cervikale angeborene Fistel (Put-
zu) 270.
Charakterfehler, krankhafte
bei Kindern (Schubart) 808.
Chicago, Säuglingszelte (Allin)
274 — Milchversorgung (Whi-
taker) 276.
Chinin, Wirkung bei Malaria
(Gagnoni) 568.
(Kirsch)
977
Chirurgie KEE 262 — (Bux-
ton) 263 des Kindesalters
(Filippoff) 227.
Chlor, Gesamtgehalt des Fôtus
(Rosemann) 304, 750.
Chlor, Stoffwechsel (Bittorf) 735
— Stoffwechsel beim Neugebo-
renen (Mensi) 557, 749.
Chlorkalzium bei Rhinorrhöe
(Lake) 279 — bei Serumkrank-
heit (Gouralska) 569.
Chlorkalziumserum ‚Refrakto-
metrie (Alpers) 745. — der Milch,
Refraktometrie (Mai und Ro-
thenfusser) 791.
Chloroform, Unempfindlichkeit
junger Hündchen egen Chloro-
formvergiftung hipple) 301.
Chlor ee und
Schwangerschaft (Whipple) 301
— und Nebennieren (Delbet,
Herrenschmidt und Beaunay)
589.
Chloroform (Feer) 776.
Chlorose, Pathogenese (Bern-
heim) 842 — Eisen und Arsenik
(Zwetkoff) 587. E
ChlorotischeAnämie, Atiologie
(Armand-Delille) 492.
Choanen, Atresie (Abouka) 281
— (Attal) 262 — (Lang) 779 —
(Stütz) 782.
Choanen, Polypen (Caradec)
588.
Cholelithiasis (Chauffard) 775
— (Paulsen) 525, 780.
Cholera asiatica (Doty) 339 —
(Zirolia) 339 — Toxine und Anti-
toxine der Choleravibrionen
(Huntemüller) 339 — Hämo-
globinnährböden (Friedrich) 339
— bakteriologische Diagnose
(Huntemüller) 339 — Epidemie
in Molfetta 1910 (Tanda) 339.
Cholera, Komplementbindung
(Amako und Kojima) 838.
Choleravibrionen in den Ent-
leerungen von Cholerarekonva-
leszenten (Zirolia) 339.
Cholera infantum (Hobbs) 555
— (Löbisch) 557 — (Smith) 559,
750 — (Tanquary) 242 —
Atiologie (Bahr) 736.
Chondrodystrophia adole-
scentium (Schor) 219, 616.
Chondrodystrophia foetalis
(Dencks) 756 — (Romanoff) 581.
Chondrodystrophie, halbseiti-
ger Zwergwuchs (Nathanson)
765, 780 — Zwergwuchs (Sie-
gert) 782.
Monatsschrift für Kinderheilkurde. XI. Band. Referate. 66
978
Chorea (Brize) 563 — (Eastmann)
757 — (Grenet und Loubet) 759.
— (Hutinel) 760.
Chorea, Sehnenreflexe (Bregman)
psychische Symptome:
563 —
(Diefendorf) 566.
horea, meningokortikalen Ur-
sprungs (Bonnafoux) 563.
Chorea, chronische (Monnier) 577.
Chorea rhythmica hysterica in-
fantum (Popoff) 226.
Chorea, Pathologie (Hulst) 760 —
und Infektion (Roux) 693.
Chorea, Behandlung (Martin-
ay) 255 — (Weill) 586, 846 —
Williamson) 261.
Chorea,
846 — (Szametz) 845.
Chorea,intraspinale Injektionvon
Magnesiasulfat (Rocaz) 581, 768.
Chorea, Diadococinesie (Marfan)
764.
Chorea und Syphilis (Milian)
765
Chorea und Vitiligo (Mallinck-
rodt) 724.
Choreiforme Bewegung und tu-
berkulöse Meningitis (Gonnet)
435.
Chorioidea, Kolobom (Meißner)
2
Chorioretinitis, hereditär-fami-
liäre (Lutz) 2 — pigmentosa
hereditaria -(Pöllot) 3.
Chymosin und Pepsin (van Has-
selt) 78 — des Kalbsmagensaftes
(Rakoczy) 81.
Chymosinlösungen, pepsinar-
me oder pepsinfreie (Hammar-
sten) 77.
Cineolals Antiascaridiacum (Brü-
ning) 563.
Circumcision (Bierhoff) 691 —
Ansteckung mit Tuberkulose
(Arluck und Winocouroff) 752.
Cirrhose der Leber (Münsterer)
577 — (Wipphle) 243 — auf
Grund kongenitaler Lues (Gün-
ther) 570 — und Bantische
Krankheit (Vogel\ 585.
Cirrhose, kardiotuberkulöse
(Aguna) 752 — (Mitra) 255.
Cirrhose, Hanotsche mit sekun-
därem Infantilismus (Pagliano
und de Luna) 578, 766.
Clavicula, doppelseitirer kon-
zenilaler Defekt (Ollendoff) 593.
Coecum, extremes Ödem und
eaneränöse Appendizilis (Dan-
durant) 264.
Salvarsanbehand-
lung (Hahn) 44 — (van Pee)
Sachverzeichnis.
Coelosomus ee 593.
Collargol, Probe bei der Diagnose
der tuberkulösen Bronchopneu-
monie (Lenormand) 253, 574.
Coma diabeticum (Reck) 580 —
(Stopford) 365.
Conjunctiva, Tuberkulose (Fai-
nitzki) 453.
Conjunctivitis beim Neugebo-
renen (Genet und Palasse) 249.
Conjunctivitis,epidemische (Mc
Gowan und Taylor) 569. _
Conjunctivitiseczematosa,Atio-
logie (Pick) 32, 725.
Conjunctivitis, gonorrhoische
. mit Otitis media (Dalmer) 756.
Conjunctivitis, krupöse a
ler) 1.
Conjunctivitis phlyctaenulosa
(Bednarski) 855, siehe auch
Phlyktänen.
Conjunctivitis purulenta beim
Neugeborenen (Terrien) 259,771.
Consultations de nourrissons
(Bonnaire) 784 — (Hosteing)
598 — (Hure) 275 — (Jarricot)
275 — in Yonne (Marois) 275,
785 — (Meignant) 785 — von
Appoigny (Mocquot; 275 —
(Nobécourt) 785 — in Lille
(Delphanque) 597 — in Buda-
pest (Deutsch) 597.
Corpus luteum (Ancel und
Bouin) 74 — Wirkung von Ex-
trakten auf die Milchdrüse (So-
lowjow) 559.
we striatum, Degeneration
(L m“ 779.
Couveuse, tragbare (Welde) 243
— elektrische (Potocki) 750.
Coxa valga (Plaziat) 270 —
Entstehungsursachen und Er-
kennung (Franke) 776.
Coxa vara (Barrington-Ward)
376 — (Drehmann) 321 — (Froe-
lich) 776 — (Kirmisson) 267 —
doppelseitige (Savariaud) 271 —
nach Hüftluxation (Preiser) 270,
323 — oder Schenkelhalsfraktur .
(Savariaud) 272.
Coxa vara, Ätiologie und Pro-
gnose (Peltesohn) 322.
Coxa vara, Behandlung (Olleren-
shaw) 269.
Coxa vara, kongenitale (Mouchet
und Ségard) 780.
Coxa vara rachitica,
(Rôttinger) 594.
Coxitis (Simeray) 595.
Coxitis, eitrige (Zarfl) 700.
Coxitis, hysterische (Broca) 263.
Therapie
Sachverzeichnis,
Coxitis,osteomyelitische( Klemm)
690
Coxitis, tuberkulöse (Classen)
588 — Frühdiagnose und Be-
handlung (Tomaszewski) 853.
Coxitis, Diagnose und Behand-
lung (Maire) 268 — konservative
Behandlung der tuberkulösen
(Alapy) 453 — operative Indi-
kation (Nové-Josserand) 269.
Credeisierung (Hellendall) 570.
Cyanose, angeborene (Gallerand)
265 — kongenitale paroxystische
(Variot und Morancé) 260 —
und orthostatische Albuminurie
(Guédeney) 570.
Cyklopie (Keil) 778 — (Pha-
lippon) 593.
Cyklopie, Anatomie und Patho-
genese (Hayaschi) 2.
Cyklopie und Rüsselbildung (Jo-
sephy) 591.
Dakryozystitis, chronische
(Kaiser) 267 — beim Neugebore-
nen (Fage) 265 — angeborene
doppelseitige (Cassimatis) 263.
Dänemark, Fürsorge (Boje) 784.
Darm, Durchlässigkeit des Darm-
epithels (Pechstein) 181 — Ver-
halten des Epithels (Demja-
nenko) 553 — bei verschiedenen
a unktionellen Zuständen (Stickel
03,
Darm, Fäulnis (Distaso) 610.
Darm, Implatation des Bazillus
lactis bulgaricus (Clark) 610.
Darm, Antisepsis (Hand) 160, 572.
Darm, Bedeutung der normalen
Darmflora (Klotz) 303 — anaörob
wachsende Darmbakterien (Pas-
sini) 358 — Einfluß des Zuckers
auf die Bakterienflora (Hartje)
78, 358 — Einfluß der Nahrung
auf die Darmflora (Friedlander
und Greenebaum) 738 — Ein-
wirkung von Bacterium coli
und von Darmbakterien auf
Kohlehydrate (Schmidt) 82.
Darm, Methoden zur Gewinnung
von Kulturen aus dem Duo-
denum (Heß) 748.
Darm, Schicksal der nicht patho-
genen Mikroben (Raczynski)
D12 — Ausscheidung darm-
fremder Bakterien (Raubitschek)
840.
Darm, Neurosen d 45.
Darm, Sensibilität des Magen-
darmkanals (Hertz) 455.
Darm, Darmträgheit (Mayr) 420.
979
Darm, Tuberkulose (Péhu) 439
— primäre Tuberkulose (Arbei-
ter) 171 — tuberkulôse Ge-
schwüre (Amenomiya) 434 —
Regeneration des Epithels und
der Liebeskühnschen Krypten
an tuberkulösen Darmgeschwü-
ren (Amenomiya) 434,
Darm, Eosinophilie bei chirurgi-
scher Darmaffektion(Oehler)848.
Darm,Invagination(Broc) 263.
(Comby) 228 — (Gozzolino)
589 — (Grisel) 590 — (Guibé)
266, — (Guillaume-Louis) 266,
777 — (Guinon und SE
266, 777 — (Heron und Orril-
lard) 266 — (Horsley) 778 —
(aol) 267 — (Katznelsohn)
591 — (King) 591 — (Kirmisson)
267, + — (Matheny) 592 —
(Matti) 326 — (Triboulet und
avariaud) 327, 783 — (Meig-
nant) 268 — (Ombrédanne)
269 — (Roughton) 271 — (Vin-
cent) 595 — (Young) 596.
Darm,kongenitaleAtresie(Sella)
640, 782 — (Hoffmann) 777 —
Atresia ani et intestini recti
(Sheffield) 272 — Atresia duo-
deni (Becker) 558 —- (Hauser)
266, 777 — (Roe und Shaw)
271, 594 — angeborener Ver-
schluß (Wilcos) 273.
Darm, angeborene Stenose (Zarfl)
696 — kongenitale Stenose des
lleums (van der Bogert) 588,
Darm, mechanische Okklusion
(Payan und Moiroud) 593 —
paralytische Okklusion beim
Neugeborenen (Reynés) 271,
594, 781 — Verschluß (Loubier)
592 — akuter Verschluß (Gilles-
ie) 776 — (Waugh) 327, 783 —
athologie und Klinik der Ok-
klusion 592 — Ventilverschluß
durch Abknickung des Dick-
darms (Goeppert) 376 — totaler
Dickdarmverschluß und Anal-
verschluß (Hamilton) 266.
Darm, Perforation beim Fötus
(Durante) 589.
Darm, Prolaps (Jorge) 778.
Darm, spontane Ruptur (v. Sury)
82
Darm, Blutung beim Neuge-
borenen (Dingwall) 553, 747 —
(Humphery) 239 — (Ray) 241 —
gastrointestinale Hämorrhagie
(Semple) 241 — rektale Hämor-
rhagie {Rics- -Finley) 750 — bei
Morbillen (Stark) 750.
66*
980
Darm, Blutungen bei Typhus
(Leroux) 254 — (Whitehead)
586 — tödliche Blutung bei
Anchylostomiasis (Gaing) 759.
Darm, Ulcusduodeni (Griffith)
265 — (Helmholz) 266 — (Ri-
badeau-Dumas) 271 — (Weill
und Gardère) 273, 783.
Darm, Lymphosarkom des Ileum
(Saccone) 594 — Spindelzellen-
sarkom (Brun) 774 — kongeni-
taler zystischer Tumor des
Ileum (Longyear) 268.
Darm, Parasiten (Evans) 265 —
(de Faria) 265 — (Railliet) 270,
580 — Wanderungen (Railliet)
270 — und Appendizitis (Broca)
263 — (Sénéchal und Engel)
272 — Perforationen bei Para-
siten (Railliet) 270.
Darm, Entwicklungsstörung
(Schmidt) 782.
Darm, Mißbildung des unteren
Darmabschnittes (Goebels) 590
— kongenitale Mißbildung des
Dickdarms (Maucclaire) 592 —
— angeborene Dickdarmerweile-
Tung (Rees) 593 — Erweiterung
des Dickdarms (Yoshida) 596
— angeborene idiopathische Di-
latation des Dickdarms (Critch-
low) 264 — doppelter Enddarm
(Möller) 592 — Mißbildungen
des Anus und des Colon (Mau-
claire) 268.
Darm, kongenitaler partieller De-
fekt (Noguchi) 780.
Daumen, überzähliger (Savariaud
und Pont) 272.
Debile, Ernährung mit molken-
reduzierter Milch (Müller) SO.
Decanulement, erschwertes
(Boesensell) 754 — nach Diph-
therie (Martens) 35.
Deformitäten, mechanische
(Böhm) 318.
Delirium 773 — (Vinchon) 260,
585 — posttyphöses (Baines)
337 — tremens (Lewis) 254.
Dementia infantilis (Schul-
theis) 582.
Dementia praecox (Haushalter)
227, 760 — (Hollaender) 251,
571, 808 — Mortalität (Kerner)
808.
Dermatitis,
516.
Erythem (Leiner)
Dermatitis exfoliativa (Ha-
zen) 724 — (Oppenheim) 780 —
(Sorgente) 583, 725 — (Zarfl
701.
Sachverzeichnis.
Dermatitis vegetans (Wende
und de Groat) 261.
Dermatologische Literatur,
Sammelreferat (Leiner) 713.
Dermatomyositis 773 — (Bat-
ten) 753.
Dermoidzyste beiParotitis (Kir-
misson) 267.
Dermoidzysten des Oberlides
(Purtscher) 3.
Desodorierung von Exkremen-
ten im Krankenzimmer (Czerny)
17.
Deutschland Fürsorge
(D'Oelsnitz) 276 — (Péhu) 785
— Verbreitung der Sommer-
SEH (Risel)
A8 3
Dextrokardie, kongenitale ( Bar-
jon und Rendu) 262.
Diabetesinsipidus(Stuber) 242
— (Weber) 772 — und Eu-
nuchoidismus (Ebstein) 844.
Diabetes mellitus (Eaton) 248
— (Eaton und Woods) 237, 567
a 233, 249 — (Reck)
580.
Diabetes mellitus, Behandlung
(Waeber) 585 — Einfluß ver-
schiedener Nährmittel- und
Kohlehydratentziehung (Harte-
lust) 216.
Diabetes mellitus im Anschluß
an Pertussis (v. Starck) 666.
Diabetes mellitus, makulöses
Exanthem (Koch) 196
Diabetes, Azidose (Dirks) 566 —
Kohlehydratkuren (Rosenfeld)
736 — Koma (Stopford) 365.
Diadococinesie bei Chorea (Mar-
fan) 764.
Diagnose (Thursfield) 233.
Diaphragma, Hernie (Speyer)
782 — (Umansky) 783 —
(Waelli) 783 — (Keck) 591 —
angeborene Hcrnie (Rawes) 270
angeborene Hernie(Winkler)596.
Diarrhôe (Filiatrean) 747 —
(Triboulet) 242.
Diarrhöe, injektiöse (Bowditch)
552 — (Young) 560.
Diarrhöe, grüne persistierende
(Baumel) 236.
Diarrhöe beim Frühgeborenen
Cordier) 237 — beim Säugling
Pironneau) 749 — beim Brust-
kind (Variot) 153, 751.
Diarrhöe künstlich genährter
Kinder (Dennett) 237.
Diarrhôe, Ernährungstherapie
(Noir) 240.
Sachverzeichnis.
Diarrhöe, Korrektur der Nah-
rung mit Buttermilch (Stolte)
49 — E 169.
Diarrhöe, Behandlung mit Hor-
denin (Tomey) 559.
Diarrhöe, Irrigation mit Silber- |
nitrat (Smith) 559.
Diarrhöe, Kalkstoffwechsel
(Krone) 743.
Diarrhöe, spezifisches Gewicht
des Blutes (Rogers) 241.
Diastase, Wirkung der ultra-
e violetten Strahlen (Agulhon) 73.
Diastole, Physiologie und Phar-
makologie (Markwalder) 549.
Diathesen, kindliche (Pfaundler)
364.
Diathese, Hautreaktion (v.Berg-
. mann-Rosoff) 231, 562, 753.
Diathese, Erkrankung des lym-
phoiden Gewebes (Audrain) 752.
Diathese, anaphylaktische;
Arthritis (Galup) 759.
Diathese, arthritische und
rheumatische (Duckworth) 566.
Diathese, exsudative und
Eosinophilie (Aschenheim) 269,
398, 723 — (Benfey) 421.
Diathese, exsudative; Tuber-
kulinreaktion (Eilers) 567 —
exsudative und Tuberkulose
(Gorter) 435 — Beziehungen zur
Skrofulose und Tuberkulose
(Rozenblat) 856.
Diathese, exsudative; Betei-
ligung der Schleimhaut des Uro-
genitalapparates (Beck) 468.
Diathese, exsudative; Bezie-
hungen zu den phlyktänulären
Erkrankungen des Auges (Igers-
heimer) 435.
Diathese, hämorrhagische
(Wipphle) 243 — bei Diphtherie
(Fischer) 63 — der Neugebore-
nen; Bluttransfusion (Vincent)
751, 772.
Diathese, spasmophile und
Barlowsche Krankheit (Kirch-
berg) 556.
Diazoreaktion, Technik (Feri)
661 — bei Scharlach und Serum-
krankheit (Woody und Kolmer)
167, 587.
Dicephalus tricharchius sym-
brachius dipus diauchenos (Win-
delschmidt) 596.
Dickdarm,Ventilverschluß durch
Abnickung (Goeppert) 376, siehe
Kolon.
Dieppe, Milchversorgung (Cassel)
274.
Digitalin (Nobécourt)
981
232 —
diuretische Wirkung (Nobécourt
und Fee 210.
. Digitalis, Einfluß auf frisch ent-
standene Kla ppenfehler
(Gel-
bart) 568.
' Dikopshof (Hansen) 77.
- Diphtherie
(Arloing) 752 —
(Blühdorn) 633, 687 — (Gautier)
568 — (Closier) 775 — (Durham)
566 — (Harper) 251 — (Kotz)
761 — (Morse) 765 — (Schols)
280 — (Thompson und Mc Aus-
land) 584 — (Wiliams) 261.
Diphtherie, chronische (Neufeld)
35, 578
Diphtherie, larvierte (Touran-
jon) 584 — im jüngeren Kindes-
alter (Blochmann) 279, 344 —
Diagnose der larvierten (Block-
mann) 245.
Diphtherie, maligne (Rolleston)
279 — (Casses) 564.
Diphtherie, phlegmonöse (Blu-
menau) 344.
Diphtherie, spasmogene (Bi-
tot und Moriac) 754 — (Daure)
565 — (Dawe) 247.
Diphtherie, abdominale (Eve-
rall) 345.
Diphtherie der Haut (Rein-
hardt) 257, 345 — (Sowade)
583, 632.
Diphtherie des Mittelohres
(Benesi) 687, 833.
Diphtherie der Nase (de Bieh-
ler und Korybut-Daskiewicz)
562, 853 — (Burrows) 246 —
(Korybut- Daszkiewicz) 281 —
(Roy) 280 — (Szmurlo) 856 —
chronische nasale (Miller) 577 —
membranöse Rhinitis (Forbes
und Newsholme) 310, 567.
Diphtherie des Ösophagus
(Rolleston) 581.
Diphiheris, Komplikationen
esieur und Colombet) 254.
Dipha herie, Angina (Cerf) 564
— maligne Angina (Segard) 582
— (Verdoux) 772 — embolische
; Gangrän einer Extremität nach
maligner Rachendiphtherie
(Aviraznet, Blechmann und Hu-
ber) 313, 371, 753.
Di nee ‘postdiphtherisches
reine (Mayer) 764.
Diphtherie,GangrändesSchen-
kels (Kramer) 253, 573 — einer
Extremität während der Rekon-
valeszenz (Rausome und Corner)
349.
982
Diphtherie, hämorrhagische Dia-
these (Fischer) 63.
Diphtherie, Herz (Bürger) 563
— Herzstörungen (Crookshank)
565 — atrioventrikuläre Auto-
matie bei postdiphtherischer
Herzschwäche (Hecht) 620 —
Veränderungen der Herzmusku-
latur, insbesondere des Atrio-
ventrikularbündels (Tanaka)
771 — Bradykardie durch par-
tiellen Herzblock (Hecht und |
Sperk) 194 — Herzlähmung und
Hemiplegie (Burrows) 563 —
isolierte Erregbarkeitsstörung
des Ventrikels (Fries) 758 —
postdiphtherische Herzstörun-
gen (Hecht) 198.
Diphtherie, Lähmung (Laf-
forgue) 253, 574 — (Love) 254,
763 — (Porak) 688 — tödliche
eb. nung (Cassoute) 246,
564
Diphtherie, Hemiplegie (Jean-
neau) 572.
Diphtherie, persistierende Ak-
komodationslähmung (Orloff)
578, 766 — (Gothier) 345.
Diphtherie, Lähmung der Mu-
sculi recti externi (Terrien) 167.
Diphtherie, Paralyse des Pneu-
mogastrikus (Renault und Levy)
7
Diphtherie, Serotherapie und
ostdiphtherische Lähmungen
Calcaterra) 563 — familiäres
Auftreten postdiphtherischer
Lähmungen (Kayser) 573.
Diphtherie, Lungenembolie
an 770.
DIRI therie,Pleuropneumonie
jewjadomski) 578.
Diphiherie, Thrombose (D’Es-
pine und Mallet) 567.
Diphtherie im Verlauf von Mor-
billen (Lapeyre) 253 — (Martin
und Darre) 255 — Rezidiv
nach Morbillen (Martin) 576.
Diphtherie und Tuberkulose
(Tripier) 260.
Diphtherie beim Säugling (Mori)
279 — bei Neugeborenen und
Säuglingen (Morosoff) 279.
Diphtherie, menschliche und
animale (Dubousquet - Labor-
derie) 756 — bei Mensch und
Vöreln (Rappin) 767.
a. klinische Erfahrun-
gen (Nordmann) 468.
Diphtherie, Diagnose und Be-
handlung (Anderson) 244 —
Sachverzeichnis.
Diagnose und Behandlung (Le-
vinson) 254 — (Montgomery)
577 — Bakteriodiagnostik, In-
tubation und Serotherapie (Pla-
ce) 767 — Nachweis des Diph-
theriegiftes im Blut (Aaser) 344.
ee bakteriologischer
lutbefund (Leede) 253, 344.
Diphtherie, Blutdruck (Rol-
leston) 344, 581.
Diphtherie, Bakteriologie
(Ashley) 752 — (Kolmer) 761 —
bakteriologische Untersuchung-
gen des Liquor cerebrospinalis
Leede) 762 — Diagnose und
tatistik (Knebel) 761.
Diphtherie, Bazillen (Cave)
564 — (Conradi und Troch)
834 — (Kolmer) 761 — Vorkom-
men in den Lungen (Reye) 831 —
Meerschweinchenprobe zur Be-
stimmung der Virulenz von
Diphtheriebazillen (Weston und
Kolmer) 344 — kultureller
Nachweis der Diphtheriebazillen
(Walter) 530 — Lipoide der
Diphtheriebazillen (Menard)
834 — Giftbildung in Kulturen
(Gräf) 759.
Diphtherie, Toxin-Intrakutan-
reaktionen (Schick) 379.
Diphtherie, sofortige Serumre-
aktion (Rankin und Pryce) 345.
Diphtherie und Nebenniere
(Ritchie und Bruce) 258 — Ne-
bennieren in der Pathologie und
Therapie (Moltschanoff) 467.
Diphtherie, Rezidiv (Boesenell)
54.
Diphtherie, schleichende Ver-
giftung (Bingel) 754.
nen Prognose (Martin)
Diphtherie, aktive antidiphthe-
rische Immunisierung (Blu-
menau) 344 — Immunisierun
auf gastrischem Wege (Sivori
und Costantini) 770 — immuni-
sierende Wirkung von Diphthe-
rietoxin und -antitoxin (Smith
und Brown) 344.
Diphtherie, Toxinbildung
(Berry und Blackburn) 834 —
Toxine und Antitoxine (Bari-
kine) 832 — Bindung von Toxin
und Antitoxin (Mentz und
Krogh) 345.
Diphtherie, Einfluß der Auto-
lyse auf das Toxin 753.
Diphtherie, Heilserum und Ana-
phylaxie (Roddy) 258.
Sachverzeichnis.
Diphtherie, Spezifizität der Anti-
anaphylaxie (Calvary) 345.
Diphtherie, Heilwert und Anti-
toxingehalt des Diphtherie-
en (Neufeld und Händel)
4.
Diphtherie, Toxinbehandlung
bei verschiedenen Kulturen
(Berry und Blackburn) 562.
Diphtherie, aktive und passive
Immunität (Dzierzgowski)
851 — experimentelle Intoxika-
en und Immunität (Abramow)
Diphtherie, Behandlung
(Darre) 247 — (Eckert) 546 —
(Hoesch) 35 — (Lorcy) 833 —
(Meyer) 255, 344.
Diphtherie, Behandlung der ma-
lignen Anginen (Segard) 272.
Men Behandlung durch
nhalation von heißer Luft
(Rendu) 768 — mit Hitze (Ren-
du) 580.
Diarrhöe, Behandlung mit Hor-
deninsulfat (Tomey) 242.
Diphtherie, Instillation von
Sublimatlösung in die Nase
(Ljaschenko) 633.
Diphtherie, Serumtherapie
(Browne) 754 — (Ehrhardt) 757
— (Goodall) 345 — (Klein-
schmidt) 761 — (Pulawski) 850 —
(Steffen) 583.
Diphtherie, Dosierung von
Serum (Dworetzky) 633 —
große Antitoxindosen (Fedinsky)
344 — größere Serumdosen
(Wickmann) 344.
Diphtherie, Serum per os
: (Cumberledge) 313.
Diphtherie, intralumbale Se-
ruminjektion bei schleichender
Diphtherievergiftung (Bingel)
245.
Diphtherie, intrarektale Se-
ruminjektion (Mouriquand) 577.
mu n e Reinjektion des
iphtherieserums (Pulawski)
851
Diphtherie, Wirksamkeit des Se-
rums bei Beteiligung des Ner-
vensystems (Kleinschmidt) 206,
467
Diphtherie, Serumkrankheit
(Bokay) 345 — (Schreiber) 345
— (Keith) 252 — eigentümli-
ches Serumexanthem (Roberg)
382 — skarlatiniformes Etythem
nach Seruminjektion (Robert)
298.
i Diphtherie,
983
Beobachtung der
Körpertemperaturen bei An-
IND des Serums (Mackay)
764.
Diphtherie, prophylaktische In-
jektion von Serum (Markuson
und Agopoff) 344 — (Wecks)
586 -- plötzlicher Tod nach
einer prophylaktischen Dosis
KE Diphtherieantitoxin (Keen)
4.
Diphtherie, Intubation (Car-
penter) 246 — Heilserum und
Intubation (Bedford) 562.
Diphtherie, Wirkung der Pyo-
zyanase auf Diphtherietoxin
(Morgenroth) 577.
SE Behandlung von
irkulationsstörungen mit Pi-
tuitrin (v. Willebrand) 773.
Diphtherie, erschwertes Deka-
nulement und Larynxatresie
(Martens) 35.
Diphtherie, Bekämpfung
(Abel) 560 — (Bachmann) 244 —
(Dietrich) 34 — Erfolge und
Mängel der Bekämpfung (Abel)
752.
. Diphtherie, Prophylaxe (Plu-
mier) 257 — (Twichell) 585.
Diphtherie, Bazillenträger
(Albert) 244 — (Cathoire) 755 —
(de Groot) 569 — (Lippmann)
344 — (Macdonald) 344 — (Page)
344 — Infektionsdauer (Sommer-
feld) 54 — Komplementablen-
kung durch das Serum gesunder
Diphtheriebazillenträger (Ca-
thoire) 246.
Diphtherie, Behandlung der
Bazillenträger (Lorenz und
Ravenel) 763 — (Page) 256,
578 — Entkeimung der Ba-
zillen träger (Stephani) 259 —
Staphylokokken-Spray bei Ba-
zillen trägern (Cattin und Day)
564 — Pyozyanase bei Per
sistenz der Diphtheriebazillen
(Löresen) 344 — Bekämpfung
der Bazillenpersistenz (Kretsch-
mer) 282.
Diphtherie, Epidemie (Colley -
und Egis) 344 — (Delamare)
248 — in Rostock GE 763 —
Klassenepidemie (Schultz) 744
— Durchseuchung und Immuni-
tät (Hahn) 633.
Diphtherie, Epidemiologie
(Gottstein) 569, 759 — (Sommer-
feld) 344 — und Bekämpfung
(v. Drigalski) 687, 833.
984
Diphtherie und Schule (Col-
cord) 564 — (Hüls) 344 —
(Jacob) 572 — Verbreitung
durch die Schule (Stokvis) 468.
551 — Bekämpfung in den
Schulen (Bernhard) 742 —
(Frank) 758 -- (Seligmann)
259, 272, 344.
Diphtherieschutz der Schul-
kinder (Petruschky) 743.
Diphtherie, Statistik (Leroux)
' 762 — Herabsetzung der Mor-
talität (Eben) 757 — Sterblich-
keit:in den Vereinigten Staaten
" (Hill) 344,
Diphtherieserum bei Erysipel
(Polak) 351:
Diphteroide Bazillen des Penis
` (Kolmer) 167.
Diplegie, angeborene und fa-
' miliäre zerebrale (Higier) 791 —
pathologische Anatomie der
_ zerebralen (Miura) 470 — spa-
stische (Peltesohn) 542 — zere-
brale athetotische (Cautley) 246.
Diplokokken, Peritonitis (Sal-
zer) 840 — als Ursache von
Pharyngitis und Laryngitis
` (Kaschiwabara) 761.
Divertikel, Meckelsches (Zübert)
596 — Persistenz (Kirmisson)
591 — kongenitaler der Urethra
(Haberern) 266.
Doppelmißbildung (Nagama-
~- chi) 593 — (Windelschmidt) 596.
Drehlade (Merzbacher - Schiff)
598.
Droserin gegen Keuchhusten (v.
Muralt) 256, 346.
Drüsen, Erkrankungen bei Kin-
dern (Sokolow) 219, 622.
Drüsen innerer Sekretion, Be-
“ handlung be‘ infantiler Rück-
ständigkeit (Dupuy) 248.
Drüsenfieber (Haas) 571,
Drüsentuberkulose, konserva-
tive Behandlung (Iselin) 761
(Siehe Tuberkulose.)
Ductus (Botalli, Offenbleiben
Zürcher) 596 — und Stauungs-
Junge (Hayashi) 224.
Ductus thyreoglossus, Offen-
bleiben (Matti) 690.
Ductus venosus Arantii,
schluB (Richter) 594.
Dünndarmsaft, Verhalten ge-
wenüber Kasein, Lezithin und
SE (Brugsch und Masuda)
Ver-
E
— Anwendune bei
(Heg) 394
Erbrechen
Sachverzeichnis.
(Heß) 302 — bei Icterus neona-
torum (Heß) 612.
Duodenum, Methoden zur Ge-
winnung von Kulturen (Heß)
748.
Duodenum, Atresie (Hauser)
266, 777 — angeborene Atresie
(Becker) 588 — kongenitale
Atresie ( Roe und Shaw) 271,594.
Duodenum, akuteduodenale Ver-
dauungsstörung (Talbot) 242.
Duodenum, Ulcus (Griffith) 265
— (Helmholz) 266 — (Weill u.
Gardine) 273, 596. 783 — perto-
riertes Ulcus (Ribadeau-Dumas)
271 — Ulcus bei Melaena neona-
torum (Fabre und Rhenter) 238,
589.
Dura mater, Rupturen beim Neu-
geborenen (Meyer u. Hauck) 592.
Dysbasia lordotica progres-
siva (Fraenkel) 643 — (Oppen-
heim) 793.
Dysbasie,arteriosklerotische
! Brandenstein) 754.
Dyschezie, kongenitale (Hertz)
308, 777.
Dysenterie, bazilläre(Graham)
682 — (Kendall) 556 — (Ken-
dall und Walker) 556.
Dysenterie, Geschwüre des Dick-
darms (Fischer) 63.
Dysenterie, Serumbehandlung
(Rosmarin) 854 — prophylakti-
sche Vakzination (Lucas und
Amos) 338.
Dysenterie in Australien (Dick)
338.
Dysenterische
(Descubes) 248.
Dyspepsie (Heß) 748 —(Molina)
Enterokolitis
557 — (Ruxton) 558 — nach
dem Säuglingsalter (Barbour)
236.
Dysplasie, periostale (Bonnaire
und Durante) 774.
Dystonia musculorum deformans
(Oppenheim) 793.
Dystrophie, angeborene infolge
Schilddrüsenaffektion des Va-
ters (Maggiore) 576.
Dysthyreoidaler Ursprung des
Infantilismus und Juvenilismus
(Apert und Bouillard) 752.
Ebertscher Bazillus, experimen-
telle Infektion der Ziege (Scordo)
83.
F.chinokokkus (Alberti) 587.
EchinokokkusderLeber273 —
Broca) 263 — (Callaneo) 263.
Sachverzeichnis.
Echinokokkus der Lunge (Mo-
linie) 269, 592.
Echinokokkus, spezifische Anti-
körper (Thomsen und Magnus-
sen) 690 — Komplementablen-
kung (Hertz) 636.
Ehrlichsche Amidobenzaldehyd-
reaktion bei scharlachartigem
Serumexanthem und echtem
Scharlach (Umber) 725, 771.
Eisen, Gehalt derMilch, Eisen-
Gehalt der Frauenmilch (Bahrdt
und Edelstein) 74 — Gehalt der
Kuhmilch (Edelstein und von
Czonka) 217 -- in Frauen- und
Kuhmilch (Lanestein und Edel-
stein) 661 — in Frauen- und
Kuhmilch (v. Soxhlet) 660 —
Gehalt der Ziegenmilch (Mc
Lean) 217.
Eisen bei der natürlichen und .
künstlichen Ernährung des Säug-
lings (Langstein) 79.
Eisen, Bestimmung im Blut (Not-
tebohn und Weißwange) 749 —
auf kolorimetrischem Wege
'L.achs und Friedenthal) 79.
Eisen, Bedeutung für die Oxy-
dation (Sarthon) 82.
Eisen, Gehalt der Leber (Baillet)
547 — Verteilung in der Leber
(Filia) 231, 554.
Eisen bei Chlorose (Zwetkoff)
587 — Behandlung der Anaemia
posthaemorrhagica neonatorum
(Armand-Delille) 492.
Eiweiß, Stoffwechsel (Schwarz)
241.
Eiweiß, Verwertung durch Saug-
kälber (Fingerling) 77.
Eiweiß, biologische Differenzie-
rung von Milch und Milcheiweiß-
körpern (Kollmeyer) 556.
Eiweißbedarf des Kindes jen-
seits des SAuglingsalters (Star-
gardter) 154.
Eiweißernährung, gesteigerte
zur Steigerung der Milchsekre-
tion (Liepmann) 458.
Eiweißkörper, Bestimmung in
der Milch (Richmond) 81 —
biologische Differenzierung in
der Milch (Bauereisen) 74, 236 —
Eiweißkörper, chemische und
biolorische Differenzierung in
Kuh- und Frauenmilch (Bauer
und Engel) 74 — Differenzierung
in den Kôrperflüssigkeiten der
gleichen Tierart (Graetz) 77.
Eiweißkörper, Gerinnungspunk-
te des Eier-, Serum- und Milch-
985
albumins sowie des Serumglobu-
lins (Micko) 80.
Eiweißkörper, Wirkung des bul-
garischen Fermentes (Bertrand)
Eiweißkörper, bei der Hydro-
lyse entstehende Spaltprodukte
(Abderhalden) 73.
Eiweißmilch (Beck) 19, 67 —
(Brady) 237, 552. — (Gorter) 747
— (Grosser) 77 — (Grulee) 238
(Heimann) 19 — (Meyer) 557 —
— (Porcher) 750 — (Schlutz)
559 — (Weill und Mouriquand)
560, 751 — (Welde) 84
Eiweißmilch, poliklinische Er-
fahrungen (Rollett) 82, 558.
anne Analyse (Pelka)
Eiweißmilch, Technik und In-
dikation (Finkelstein und Meyer)
77.
Eiweißmilch bei Neugeborenen
(Benfey) 19.
Eiweißmilch bei Säuglingsdiar-
rhöe (Heiman) 555.
Fiweißspaltende Fermente
en Säugling (Hahn und Lust)
Ekchymosen infolge von Asphy-
xie (Mattei) 268.
Eklampsie (Roberts) 581 — Milch
eklamptischer Mütter (Frost)
554, 238 — eine anaphylaktische
Erscheinung (Felländer) 76.
Ektasie, abdominale (Morancé)
577 — (Variot) 273.
Ektopie des Anus (de Pena) 270.
Ektopie der Blase (Froelich) 265
nenn) 779 — (Robineau)
7
Ectopie cordis pectoralis (Dill)
775.
Ektopie des Hodens (de Kervily
und Branca) 778 — (Kirmisson)
591, 778.
Ektopie, inguinale doppelseitige
(Monnier) 269.
Ekthyma bei Varizellen (Nobel)
700.
Fktropium uveae congenitum
(Okuse) 2.
Ekzem (Feer) 567, 724 — (Simp-
son) 583, 770.
Ekzem, generalisiertes (Guerrieri)
570.
Ekzem, papulovesikulôses (Pou-
get) 580.
Ekzem, Behandlung {Markley)
376 — (Scholtz) 769 — (Variot)
DRD.
986
Ekzem, Ernährungstherapie
(Variot) 260 — diätetische Be-
handlung (Finkelstein) 724 —
. diätetische Behandlung (Wilen- `
kin-Bronstein) 586 — Behand-
lung mit Milchveränderung (Va-
riot) 242 — Behandlung mit
molkenarmer Milch (Finkelstein)
20, 554.
Ekzem, Behandlung mit Pellidol
antlin) 665,
und Azodolen (
723.
Ekzem, Schilddrüsenbehandlung
(Rocaz) 258, 581, 768 — Schild-
drüsenbehandlung (Valmorin)
260, 585.
Ekzem, Heißluftbehandlung
(Perlmann) 32, 724.
Ekzem, Einfluß der Höhenkur
(Marfan) 255, 764.
Ekzem, Komplikationen (Poyn-
ton) 580.
Ekzematöse Keratokonjunktivi-
tis (Colombo) 1, 435.
Ekzem, Schicksal von Ekzem-
kindern (Moro und Kolb) 436.
Ellbogen, kongenitale Luxation
(Curtillet und Lombard) 775 —
Fraktur (Pelletier) 593 — (Trin-
ci) 273 — (Williams) 783 —
(Kirmisson) 778 — Behandlung
der Frakturen (Campbell) 588 —
blutige Behandlung der sub-
kondylären Frakturen (Pelletier)
270 — Trauma (Lawrence) 268.
Elektrargol bei Bronchopneu-
monie (Perrier) 579 — bei
Scharlach (Mongilnicki und
Gundlach) 852 — bei aphthösem
Fieber (Stodel) 770.
Elektrizität, Wirkung auf das
Wachstum (Springer) 741.
Elektrodiagnostik und Elek-
trotherapie (Cohn) 147.
Elektrokardiogramm bei an-
geborenen Herzfehlern (Ratner)
Eltern, Einfluß des Alters der
Eltern auf das Kind (Marro)
740.
Embolie der Lunge nach Diph-
therie (Stewart) 770 — nach
Injektion von Wismutsalbe
(Brandes) 844.
Embolische Gangrăn einer Ex-
tremität nach maligner Rachen-
diphtherie (Aviragnet, Blech-
mann und Huber) 753.
Embryo, Histologie der Nasen-
schleimhaut (Boguszewska-Ja-
nicka) 547.
Sachverzeichnis.
Embryo, eingeklemmte Hernie
(Bonnaire und de Kervily) 262.
Embryo, äußere Formverhält-
nisse der Leber (de Burlet) 548.
Embryo, Verhalten embryonaler
Zellen gegenüber Nabelblut und
Retroplazentarserum (Kraus,
Ishiwara und Winternitz) 151.
Embryom, retroperitoneales
(Sand und Lerat) 781.
un m, subkutanes (Wood)
Emphysema pleurale mediasti-
nale und subcutaneum bei
Bronchopneumonie (Gielczyns-
ki) 568, 669
Empyem (Huber) 571, 760 —
Behandlung (Kenyon) 267 —
durch Pneumokokken, Behand-
lung mit Hexamethylenamin
(Shattuck) 582 — Drainage des
akuten /Kelley) 267.
Empyem der Pleura (Lateiner)
855 — (Zybell) 93, 370 —
Trommelschläge finger (Rosen-
zweig) 705.
Emulsion, Zubereitungsmethode
(Breitmann) 214.
Enzephalitis, Neigung zu Kon-
vulsionen (Lucas und South-
hard) 186, 763 — bei akuten
Infektionskrankheiten (Oseki)
165, 578.
Enzephalocele (Mattei) 268 —
posterior (Dück) 757.
Endocarditis, fötale (Ganeff)
590.
Endocarditis, infektiðse (Du-
périé) 248, 566, 757.
Endocarditis lenta (Byezkwros-
ki) 755 — (Lorey) 170.
Endocarditis ulcerosa durch
Pneumokokken (Dean) 619, 756.
Endokrine Drüsen, Behand-
lung bei infantiler Rückständig-
keit (Dupuy) 248.
Endokriner Extrakt zur Be-
on TS "ener
Kinder ( ) 757.
ar Kësse (Crud-
den) 305.
England, Boy Scouts (Lion) 598
— Säuglingssterblichkeit (Wal-
ter) 599 — Schwachsinnigen-
fürsorge (Abramowski) 741.
Entbindungslähmung des Ar-
mes (Lange) 692.
Enterektomie wegen akuten
Darmverschlusses (Waugh) 327.
Enteritis ‚dysenteriformis (di
Cristina) 237, 553.
Sachverzeichnis.
E ar ritis membranacea (Roberg)
83
Enteritis durch Trichozephalus |
(Garin) 568.
Enteritis, Malznährmittel (Ve-
ras) 513.
Enterocephalitis, dysenterifor-
mis (Descubes) 248, 553, 747 —
mucosa (Creazzo) 756.
Enteroptose (Smith) 180, 782.
Entfettung der Säuglingsmilch
(Klinik). 239 — durch reine
Milchkuren (Jacob) 78.
Entwicklung, körperliche und
geistige (Dix) 742.
Enuresis ere 247 — (Ta-
batschnik) 584.
Enuresis, Behandlung (Ruhräh)
582 — (Wachenheim) 260 —
mit Schilddrüsenextrakt (Firth)
567
Enuresis, essentielle oo.
247, 565 — Behandlung mi
epiduraler Injektion (Curet) 247,
565
Enuresis nocturna (Ruhräh)
184 — (Trömner) 806.
Enuresis nocturna und Spina
bifida occulta (Peritz) 44,
806.
Enzyme der Milch (Tanaka) 83.
Enzym, Peptidspaltendes in der
Frauenmilch (Warfield) 84.
Eosinophile Leukozyten bei
kruppöser Lungenentzündung
(Arneth) 407.
Eosinophilie und exsudative
Diathese (Asehenheim) 269, 398,
723 — (Benfey) 421.
Eosinophilie nach parenteraler
Zufuhr artfremden Eiweißes
(Schlacht) 304.
Eosinophilie bei chirurgischen
Darmaffektionen (Oehler) 848.
Eosinophilie nach Operation
von Leberechinokokkus (Broca)
263.
Epidermolysis diffusa neonato-
rum (Lequeux) 254, 575, 762.
Epidurale Injektion bei essen-
tieller Enuresis (Curet) 247.
Epilepsie (Babonneix) 753 —
(Briand) 800 — (Mackintosh)
764 — (Smith) 770.
Epilepsie, Prognose (Zappert)
087
Epilepsie, Erblichkeit (Fair-
child) 757 — Vererbung (Daben-
port und Weeks) 800 — bei
Mutter und Kind (Marchand
und Petit) 254, 576, 764.
987
u, pädagogische Be-
handlung (Legel) 762 — Be-
handlung bei salzarmer Kost
(Ulrich) 693 — kochsalzarme
und kochsalzreiche Nahrung
(Joedicke) 800 — operative Be-
handlung (Doberer) 187 — An-
wendung der Methode nach
Toulouse - Richet (Becker) 800.
Epilepsie der Pubertätszeit
(Wolffenstein) 587.
Epilepsie, Hypothermie (Olivier
und Boidard) 800.
Epilepsie,Erregbarkeitdes Atem-
zentrums (Bornstein) 800.
Epilepsie, Toxizität des Blutes
(Meyer) 800.
Epilepsie, körperliche Verände-
rungen nach Krampfanfällen
(Buchbinder) 800.
RTE
800 — mit psychischen Störun-
gen (Haushalter und Hoche)
266.
SR TE PSIE,; Irresein (Hinrichsen)
571.
Epilepsie, Paralyse (Zappert)693.
ar Konvulsionen (Pigue-
ro) 767.
Epilepsie mit paroxystischer
Bradykardie (Chartier) 800.
Epilepsie und Hysterie (Bins-
wanger) 562 — (Catanei) 564.
Episepsie undSpasmophilie (Cru-
chet) 565 —- und Tetanie (Red-
lich) 800.
Epilepsie, statistische Zusam-
menstellung im Kinderspital Zü-
rich (Kogan) 573.
Epiphyse, traumatische Lösung
(Kirmisson) 778 — (Ombré-
danne) 269.
Epiphysenlösung am Schenkel-
halse (Stephan) 325 — und
Frakturen (Savariaud) 781.
Epiphysitis, akute (Sinclair und
Pancoast) 189, 583, 595.
Epistaxis (Le Grand Kerr) 250.
Erblichkeit. Probleme (Jendras-
sik) 232 — Einfluß auf Ver-
dauungskrankheiten (Raimondi)
750 — der Epilepsie (Fairchild)
757.
Erbrechen,
242, 559.
Erbrechen, perniziöses (Ries-
Finley) 558, 750.
Erbrechen, ‘periodisches mit
Azetonämie (Hecker) 555 —
rezidivierendes (Abramowitch)
560 — rezidivierendes (Dedwick)
nervöses (Smith)
988
- 607 — unstillbares durch Unter-
ernährung (Leuret) 239 — zy-
klisches (Sandt) 750 — zykli-
sches ; Kreatinausscheidung und
Azidose (Mellanby) 557 — zy-
klisches und Appendizitis (Ter-
rien) 272 -- Pflaumenmuserbre-
chen beim zyklischen (Morris)
957.
Erbrechen bei
(Leduc) 749.
Erbrechen bei Kinderkrankhei-
ten (Dessau) 237.
Erbrechen, Bedeutung und Be-
handlung (Lowenburg) 240, 749.
Erbrechen, Behandlung /Wal-
ler und Walker) 243 — des
habituellen (Cheinisse) 237.
Erbrechen, Anwendung des Duo-
denalkatheters (Heß) 302.
Erbrechen, Bedeutung der Phy-
siologie und Chemie der Magen-
_ verdauung (Eastman) 553, 747.
Erbrechen beim Säugling, Be-
handlung (Cheinisse) 746.
ErdbeergerucherzeugendesBak-
terium (Fettick) 76.
Erholungsheim (Schulze) 235.
Erholungsstätten für Stadt-
Pylorusstenose
kinder (Hirtz) 646.
Ermüdung, Resistenz (Collin)
550, 231 — krankhafte im
Kindesalter (Hennes) 551.
Ermüdung der Schüler (Lo-
rentz) 743 — geistige der Schul-
jugend (Altschul) 807 — Mes-
sungen bei Schulkindern (Alt-
schul) 233.
Ernährung (Abt)552 — (Aschoff)
858 — (Benson) 236 — (Brady)
746 — (Caraway) 746 — (Chap-
man) 553 — (Crain) 553 —
Derhard) 747 — (Dennett) 237
— (Elliott) 553 — (English) 237
— (Eschle) 418 — (Everhard
und Felker) 747 — (Favre) 747 —
‘Field) 238 — (Garipuy) 238 —
(Glazebroock) 747 — (Hale) 238
— (Howland) 555 — (Kettler)
996 — (Kôppe) 17, 239 — (Le-
maire) 239 — (Levy) 606 —
(Porter) 241 — (Rice) 241 —
(Schloß) 414 — (Shaw) 242 —
(Snowman) 750 — (Spriggs) 242.
Ernährung, natürliche (Nie-
mann) 557 — (Pritchard, Carter
und Pitt) 558 — in den ersten
Lebenstagen (Cordier) 746 —
Technik der natürlichen (Riet-
schel) 302 — in Fecamp /Mau-
pas) 557.
Sachverzeichnis.
Ernährung, natürliche und
künstliche (Eminet) 1 — (Za-
netti) 243.
Ernährung, Künstliche (Coit)
953 — (Neff) 18 — (Semenoff) 559
T 242 — (Troitzky)
358.
Ernährung frühgeborener
Kinder (Samelson) 558 — debi-
ler Kinder mit molkenreduzier-
ter Milch (Müller) 80.
Ernährung des Neugeborenen
in den ersten Lebenstagen(Opitz)
240, 557 — (Jaschke) 556.
Ernährung nach dem Säuglings-
alter (Campbell) 552.
Ernährung, Wachstum (Aron)
391 — wachsender Tiere (Finger-
ling) 77.
Ernährung,Anämie (Czerny) 489.
Ernährung, Späterfolge (Simon)
559.
Ernährung, Geschichte (Boulan)
552
Ernährung mit roher Milch
(Ibrahim) 78 — (Monrad) 80 —
rohe und gekochte Milch (Eich-
loff) 747.
Ernährung mit konservierter
Frauenmilch (Mayerhofer und
Pribram) 18.
Ernährung,Vollmilch und ett-
arme Milch (Darling) 237 —
mit unverdünnter Kuhmilch
(Hanbridge\ 605.
Ernährung, kaseinfettangerei-
cherte Kuhmilch als Dauer- und
Heilnahrung (Heim und John)
Ernährung, Technik (Jaschke)
606 — (Thiemich) 405. 511.
Ernährung, uantitative Be-
stimmung der Diäl (Arnold und
Larrabee\ 236. `
Ernährung, .kalorischer Ver-
gleichswert verschiedener Nah-
rungsmittel (Farr) 554.
Ernährung, niedrige Prozent-
sätze (Rudolf) 558.
Ernährungin Krippen ( Dauchez)
Ernährung in den Tropen (van
Vloten) 751 — mit homogeni-
sierter Milch in den Tropen
(Fisch) 554.
Ernährung und Pflege des Kin-
des (Taussig) 147 — (Toeplitz)
550 — armer Säuglinge (John-
son) 556.
Ernährung
(Ladd) 606.
und Verdauung
Sachverzeichnis.
Ernährung bei Säuglingsekzem
(Finkelstein) 724.
Ernährung bei Skarlatina (de
Biehler) 830.
Ernährung bei Skrofulose (Moro\
724.
Ernährung bei Syphilis (Leuret)
254
Ernährun g tuberkulöser Kinder
(Nobécourt) 454.
Ernährungsstörungen(Carton)
746 — (Dennett) 659 — (Fay)
238 — (Fievez) 554 — (Gold-
szmit) 853.
Ernährungsstörung
239.
Ernährungsstörungen
(Kramsztyk) 856 — (Lemaire)
239 — (Matet) 749 — (Wieland)
734.
Ernährungsstörungen beim
Säugling (Lemaire) 749 — (Bil-
derback) 236.
Ernährungsstörungen, Ätio-
logie (Venable) 772.
Ernährungsstörungen, Bak-
teriologie der akuten (Veeder,
Kilduffe und Denny) 659 —
bakteriologische Befunde (a:
pau) 750.
en Klassi-
fizierung (Abt) 6
E Funkti-
onsprüfung des Magendarmka-
nals (Lust) 395.
Ernährungsstörungen, diagno-
stische Bedeutung der Magen-
untersuchung (Clarke) 237.
Ernährungsstörungen durch
unvollständiges Kauen (Coignat)
Ernährungsstörung,akuteduo-
denale (Talbot) 242, 607.
Ernährungsstörung, Gastro-
enteritis und Azetonurie /Ver-
gely) 242.
Ernährungsstörungen bei An-
Amie (Ashby) 244.
Ernährungsstörungen, Be-
handlung {Abt) 745 — bei
schweren Gewichtsverlusten
(Stolte) 158 — mit Kefir (Peiser)
175 — Malzsuppe (Brady) 302.
Ernährungsstörungen. neue
Organisation für die Behandlung
(Vogt) 230.
Ernährungstherapie der Säug-
linge (Schkarin) 213.
Erysipel beim Neugeborenen (di
Cristina) 264 — (Lesné und
Francon) 76? — (Welch) 273.
(Hand)
989
Erysipel und Skarlatina (Booke-
witsch) 563.
Erysipel, postdiphtherisches
(Mayer) 764 — Diphtherieserum
(Polak) 351. |
Erysipeloid (Günther) 838.
Erytheme (Ahlendorf) 560 —
maligne (Hutinel) 571.
Erythem, idiopathisches (Geber)
724.
Erythema infectiosum (Sepp)
582.
Erythema nodosum (Durante)
723 — (Kober) 679 — Ätiologie
(Brian) 245, 754 — nach Masern
(Perigal) 256 — und Tuberku-
lose (Dunlose) 723 — und Tuber-
kulose (Pollak) 679, 725 — und
tuberkulöse Meningitis (Sezary)
725.
Erythem, polymorphes (Pigeaud)
257
Ery t he m, skarlatiniformes (Dar-
canne- Mouroux) 247 — infolge
von Diphtherieseruminjektion
(Robert) 258, 581, 768.
Ervthema toxicum nach Oleum
lauri (Magyar) 194.
Erythrodermia congenita ich-
thyosiformis (Galewsky) 724.
Erziehung und ererbte Anlagen
(Bratz) 550 — und Hygiene
(Gombert) 551 — in Spieljahren
(Cassel) 418.
Escherich - Denkmal 172,
Eselinnenmilch in der Säug-
lingsernährung (Brückner) 75.
Eukalyptus, Behandlung von
Scharlach (Koerber) 167 — Be-
handlung von Scharlach und
Masern (Kretschmer) 686.
Eulatine bei Keuchhusten(Sthee-
man) 464.
Eunuchoide Adipositas (Neu-
rath) 788.
Eunuchoidismus bei Diabetes
insipidus (Ebstein) 844.
Eustachische Röhre bei Otor-
rhöe (Urbantschitsch) 293.
Euterentzündungen, verglei-
chende Untersuchung der Milch
(Seel) 8 — anormale Milch
(Amberger) 745 — durch Strep-
tokokken verursacht (Meyer) 80.
Eutererkrankung, Untersu-
chung von Milch (Ulmann) 751.
Eutertuberkulose, Genuß von
Milch und Milchprodukten (Un-
germann\ 751.
Exanthem, Differentialdiagnose
(Dammasch) 247.
9%
Exanthem, makulöses bei Dia-
betes mellitus (Koch) 196.
Exanthem, impetiginöses und
au. Nephritis (Halberstadt)
724.
Excavatus (Isselin) 778.
Exostose, multiple (Mares,
= — Schädelwölbung (Marey
592.
Experimentelle
(Meumann) 420.
Exspirationsluft (Rosenau und
Amoß) 581.
Exstrophie der Blase (Marion)
779.
Pädagogik
Exsudate,
(Woody und Kolmer) 587.
Exsudative Diathese und Eo-
sinophilie (Aschenheim) 269,
398, 723 — (Benfey) 421.
Exsudative Diathese, Tuber-
kulinreaktion (Eilers) 567 —
und Tuberkulose (Gorter) 435 —
Beziehungen zur Skrofulose und
Tuberkulose (Rozenblat) 856.
Exsudative Diathese, Beteili-
gung der Schleimhaut des Uro-
genitalapparates (Beck) 468.
Exsudative Diathese, Bezie-
hungen zu den phlyktänulären
ungen des Auges (Igers-
heimer) 435.
Extraktion, Verletzungen der
Kinder (Gaus) 590.
Extrasystole bei Spondylitis tu-
berculosa {Hecht) 705.
Extremitäten,
(Scheffen) 782.
Fäces der Säuglinge (Aviragnet
und Dorlencourt) 745.
Fäces, Untersuchung (Falquel)
554 — praktische Methoden der
Untersuchung (Flamini) 238.
Fäces, Bedeutung der Koprologie
(Levy) 556.
Fäces,Bakteriengehalt(Kram-
sztyk) 79,855 — (Moeller) 557 —
Gasbazillen (Kendall u. Smith)
— Streptokokken (Puppel)
750.
Fäces, bei febrilen infektiôsen
Zuständen (Triboulet) 242.
Fäces, Kuhmilchkasein in
Säuglingsstühlen (Bauer) 74 —
Kaseingerinnsel (Courtney) 163
— (Ibrahim) 78 -— (Monrad)
80 — Bedingungen für das Zu-
standekommen fester Stühle
{Stolte) 242 — Kaseingerinnsel
(Talbot) 83 — Nachweis des
nichtdiphtherische
Mißbildung `
Sachverzeichnis.
Kaseins in den Kaseinbröckeln
(Uffenheimer und Takeno) 84.
Fäces, Fett, Fettsäure und Seife
Aviragnet und Dorlencourt)
36 — Fettgehalt (Saito) 82 --
Fettstühle (v. Hoesslin und
Kashiwado) 555.
Fäces, Gehalt an Galle (Llaguet)\
957 — Gallenpigmente im Säug-
lingsstuhl (Well, Morel und
Policard) 243, 261, 560, 751 —
ee (Rottier) 241,
58. .
Fäces, Pettenkofersche Reaktion
(Triboulet) 242.
Fäces, proteolytisches Ferment
(Filia) 238.
Fäces, Hemizellulosevergärung
(Cramer) 553.
Facialis, Paralyse (Variot und
Bonniot) 585, 638 — Hemi-
atrophie (Variot) 309.
Facialis, kongenitaler Defekt
(Löwem) 268.
nee (Marcus)
9.
Faltenzunge (Comby) 723.
Familienähnlichkeit, forensi-
sche Bedeutung (Hurvald)
548.
Farben, Unterscheidung bei Kin-
dern (Kahn) 548, 808.
Farbenblindheit, angeborene
totale und zentrales Sehen
(Gertz) 2.
Favus beim Neugeborenen (Ge-
ber) 724.
Febris reccurens, Reinzüchtung
der Spirochäten (Noguchi) 689.
Femur, Diaphyse (Oumansky)
5
Femur, Fraktur (Kirmisson)
267
Femur, Schenkelhalsfraktur (Im-
minger) 591 — (Lombard) 592 —
Fraktur des Schenkelhalses bei
kongenitaler Hüftgelenksluxa-
tion (Worms und Hamant). 273
— Frakturen der Diaphyse (Le-
grand) 779.
Femur, Frakturen und Epi-
physenlösung (Froelich) 776 —:
Epiphysenlösung des unteren
Endes (Hendrix) 266.
Femur, kongenitale Mißbildung
(Cassel) 323, 775 — Deformitä-
ten des oberen Endes bei ange-
borener Hüftgelenksluxation
(Egloff) 589.
Femur, Tuberkulose des Schen-
kelhalses (Waldenström) 4137.
Sachverzeichnis.
Ferienkolonien in Lothringen
(Wagner) 276, 599 — Frankreich
(Vendiesse) 276, 599.
Ferienkurhaus (Schulze) 235.
Fermente und Antifermente (Ja-
coby) 78 — (Porter) 81.
Fermente, Nachweis in den Or-.
ganen des Magendarmkanals
ust) 411 — des Magensaftes
(Abderhalden und Strauch) 73
— Magenfermentproben (Cohn-
heim) 76 — (Fuld) 77.
Fermente Ausscheidung
zuckerspaltenden
(Lust) 302.
Fermente, Ausscheidun
weiß-, stärke- und fettspalten-
von
den Fermenten (Hahn und
Lust) 311. |
Ferment, proteolytisches im
Säuglingsstuhl (Filia) 238.
Fermente, Ausscheidung der Ma-
genfermente im Säuglingsharn
(Pechstein) 81.
Fermente, Einfluß des Zuckers
(Sciortino) 83.
Fermente der Milch (Wohlge-
muth und Strich) 84 — im Me-
konium (Schoenberner) 559 —
oxydierendes der Frauenmilch
(Chabert) 553.
Ferment, Wirkung des bulgari-
schen auf Säure (Bertrand und
Veillon) 75 — auf die Eiweiß-
körper (Bertrand) 75 — und
Kohlehydrate (Effront) 76.
Fermente, Einwirkung auf Tu-
berkulin (Pfeiffer und Trunk)
Festschrift für M. Kassowitz
(Gomperz, Hochsinger und Neu-
rath) 857.
Fett der Frauenmilch (Arnold)
745 — (Merkel) 749 — (Plauchu
und Rendu) 240, 749.
Fett, Fette der Milch und des
Kolostrums in Beziehung zu den
Fetten der Nahrung des mütter-
lichen und kindlichen Körpers
(Bode) 552 — Gehalt der Kuh-
milch (Cailloux) 237.
Fett, Einfluß der Futtermittel auf
Milchfett (Zaitschek) 84 — auf
den Fettgehalt der Milch (Wau-
ters) 243.
Fett, quantitative Bestimmung
in Milch (Oerum) 80 — Be-
rechnung der Fettmenge in der
Milch (Buchwald) 75.
Fett, Überernährung an der Brust
(Mola) 749.
Fermenten :
von ei-
991
Fett,
392.
Fett, Magenverdauung (Finizio)
77.
Stoffwechsel (Aschenheim)
-Fett, Dicke des Fettpolsters (Neu-
mann) 305. |
Fett in der Thymus (Hart) 548.
Fettkinder (Neurath) 788.
‚Fettsäure, freie flüchtige in fri-
scher Vollmilch (Kooper) 79.
Fettsklerem der Neugeborenen
(Mitweg) 749.
Fettspaltende Fermente beim
Säugling (Hahn und Lust) 311.
Fettspaltung, Beziehungen der
Lymphozyten (Bergel) 411 —
im Säuglingsblut (Samelson) 610.
Fettstühle (v. Hoesslin und
Kashiwado) 555 — Gehalt der
Fäces (Saito) 82 — Neutralfett,
Fettsäure und Seife im Säug-
lingsstuhl (Aviragnet und Dor-
lencourt) 236.
Fibrolysin bei Lungenschrump-
fung (Stöltzner) 181.
Fibula, bilateraler kongenitaler
Defekt (Saxenberger) 782.
Fieber, bizarres (Blanchon) 245.
Fieber, protrahiertes (Batawia)
855.
Fieber, kontinuierliches bei Tu-
berkulose (Libin) 575 — tu-
berkulöses prämeningitisches
(Braillon) 435.
Fieber unklaren Ursprungs
(Meyes) 781 — (Thomas) 259,
771 — mit ungewisser Ätiologie
(Paget-Lapage) 611.
Fieber, alimentäres
thal) 558 — Kochsalzfieber
(Samelson) 125 — (Bendix
und Bergmann) 387 — Stoff-
wechsel bei experimentellem
Kochsalzfieber (Freund und
Grafe) 554 — nach Salzinjek-
tionen (Helmholz) 555.
Fieber beim Neugeborenen
(Boise) 547, 746 — trans-
itorisches bei Neugeborenen (v.
Reuß) 214.
Fieberhafte Temperaturen
bei neugeborenen Kindern (Hel-
ler) 214.
Fieber bei gemästeten tuberku-
lösen Kindern (Michalowicz) 764.
Fieber, Einfluß auf die Infektion
(Rosenbusch) 581.
Findelwesen in Frankreich (Le-
reboullet) 275.
Finger, symmetrische Mißbildun-
gen (Scharff) 782.
(Rosen-
992
Fistel, mediane des Halses (Matti)
690 — angeborene zervikale
(Putzu) 270.
Fleischnahrung, Einfluß auf
das Nervensystem (Gartje) 213.
Fluoroskopie der Pleurahöhle
(Huber) 51.
Forensische Bewertung des un-
geborenen Kindes (Goeckel) 548.
Forensische Bedeutung der Fa-
milienähnlichkeit (Hurvald) 548.
Formamint, Wirkung (Frisch)
458.
Formulae magistrales germani-
cae 422.
Förstersche Operation (Groß-
mann) 65 — (Guleke) 691 —
(Guradze) 206 — (Perlis) 593 —
(Stiefler) 272 — bei Hemispas-
mus (Schaffer) 791.
Fortlaufen der Kinder (Schrö-
der) 808.
Fötus, Chlorgehalt (Rosemann)
304, :
Fötus, Leichenblut (Sabrazès,
Lande, Muratel) 549.
Fötus, Thyreoidea (Hesselberg)
548.
Fötus, Physiologie und forensi-
sche Bedeutung (Sanders) 232
Fötus, intrauterine Muskelbe-
wegungen (Reifferscheid) 209 —
Atembewegungen(Reifferscheid)
232.
Fötus, Übergang der Aminosäure
von der Mutter (Aloisio) 739 —
von Blei, Phosphor, Arsenik
und Quecksilber von Mutter
auf Fötus (Petrucci) 232 —
Überempfindlichkeit der Mutter
(Esch) 548.
Fötus, Wirkung auf die Milch-
sekretion (Aschner u. Grigoriu)
74, 656.
Fötus, intrauterine Meläna (Bon-
net-Laborderie) 746.
Fötus, lepröse Veränderungen der
fötalen Anhangsgebilde (Sugai)
584.
Fötus, Lungenatelektase und
Bronchiektasie ( Buchmann) 263.
Fötus, Peritonitis (Sella) 782.
Fötus, Syphilis der Wirbelsäule
(Alexander) 40.
Fötus, Hydrops universalis (Teuf-
fel) 272.
Fötus, Verletzung (Bronne) 588.
Fötus, Mißbildungen (Fischer)
776 — Hirnmißbildungen (Ma-
suda) 268 — polyzistisches Nie-
renrudiment (Rosenow) 271.
Sachverzeichnis.
Frakturen (Desfosses) 775.
Fraktur, multiple intrauterine
(Savariaud) 272
Fraktur, multiple rachitische
(Petit de la Villéon) 270.
Fraktur, subperiostale und un-
vollständige (Kirmisson) 778.
Fraktur des Schädels (Favre)
776 — (du Pan) 779.
Fraktur des Femur (Froelich)
776 — (Kirmisson) 267 — (Sa-
variaud) 272 — der Diaphyse
des Femur (Legrand) 779 —
des Schenkelhalses (Imminger)
591 — (Lombard) 592 — bei
kongenitaler Hüftgelenksluxa-
tion (Worms und Hamant) 273.
EE des Astragalus (Jouon)
5
Fraktur des Ellbogens (Kirmis-
son) 778 — (Trinci) 273 —
(Williams) 783 — subkondyläre
nn Ellbogens (Pelletier) 270,
593.
Fraktur des Humerus (Rocher)
594 — (Trèves) 595.
Fraktur des ersten Metakarpus
(Ducuing und Rigaud) 264.
Frakturen und Epiphysenlösung
(Savariaud) 781.
Frankreich, Dépopulation (Des-
champs) 274, 597 — Tot-
geburten in den Großstädten
(Chambrelent) 274.
Frankreich, Findelwesen (Lere-
boullet) 275 — Säuglingsfür-
sorge (Couffou) 597 — (Dufour)
597 — Fürsorge (Auge) 784.
Frankreich Säuglingssterblich-
keit 600.
Frankreich, Ferienkolonien (Ven-
diesse) 276, 599.
Frankreich, Epidemie von Polio-
myelitis (Netter) 504,
Frauenarbeit und Sterblichkeit
(Wardmann-Wilbourne) 276.
Frauenmilch, chemische Zusam-
mensetzung (Schloß) 82.
Frauenmilch, Albumingehalt
(Grosser) 77,
Frauenmilch, Eisengehalt
(Bahrdt und Edelstein) 74.
Frauenmilch, Fett (Arnold) 745.
Frauenmilch, Kalkgehalt (Ra-
macci) 81 — (Schabad) 82.
Frauenmilch, Milchzucker
(Lust) 236.
Frauenmilch, peptidspaltendes
Enzym (W ei 84 — oxy-
dierendes Ferment und Zyto-
logie (Chabert) 553.
Sachverzeichnis.
Frauenmilch, physikalisch-che-
mische Eigenschaften (Polenaar
und Filippo) 81.
Frauenmilch, Wirkung der
mechanischen Erschütterung
(Engel) 578.
Frauenmilch, viskosimetrische
Beobachtungen (Basch) 74.
Frauenmilch, Hämolyse (Ellen-
beck) 387.
Frauenmilch, Zusammensetzung
bei Nephritis (Engel und Mursch-
hauser) 76. |
Frauenmilch, quantitative Aus-
scheidung des Urotropins (Rie-
der 80).
Frauenmilch, konservierte;
-Ernährung (Mayerhofer und
Pribram) 18 — Konservierung
(Peiser) 543 — durch Perhydrol
(Knape) 79 — Kalkodat bei der
Konservierung (Mayerhofer und
Pribram) 80.
Freiluftleben für Stadtkinder
(Carr) 274.
Freiluftschulen (Ager) 233 —
(Badger und Hawes) 233 —
(Delperier) 449 — (Hawes) 234
— (Leen) 235 — (Méry) 235 —
(Society of medical Officers of
Health) 331 — Hohenlychen
(Pannwitz) 449.
Fremdkörper, (Ver-
haeghe) 273.
Fremdkörper der Luftwege
(Abrand) 641 — in den Atmungs-
wegen (Dabarca) 589 — in den
Luftwegen (Lamert) 591 — im
Bronchus (Knöpfelmacher) 697
— (Todd) 783 — Trachea und
Bronchien (Guisez) 188 — im
Larynx (Scharf) 594.
Fremdkörper im Ee
EN 188 — (Botey)
multiple
Fremdkörper im Darm (Me-
nuet) 269.
Freuds Psychologie in ihrer
Anwendung auf das Kindes-
alter (Paul) 766.
Friedreichsche Krankheit (Gian-
nelli) 568 — (Meignant) 576.
Frischmilchendsein, forensi-
scher Nachweis (Bauer und
. Sassenhagen) 74.
Frostbeule, Behandlung (Jour-
danet) 572.
Fruchtbarkeit,
(Pearl) 741.
Frühgeborene (Guibert) 597 —
'Terrgoit) 239.
Vererbung
993
Frühgeborene, Ernährung (Sa-
melson) 558.
ne borone, Kalorienbedarf
(HeB) 21.
Frühgeborene, Temperatur (Ma-
say) 16.
E EE Pflege (Durham)
Frühgeborene, Mortalität (Plau-
chu) 240.
Frühgeborene, Zukunft (Detre)
747 — späteres Schicksal
mouzand-Donnarieux) 746 —
Ya und Fruhinsholz) 243,
560.
Frühgeborene Zwillinge (Pri-
naris) 558, 241.
Fürsorge (Deutsch) 512 — (Fié-
vez) 597 — (de Fleury) 784 —
(Guyard) 597 — (Peiser) 598 —
en 599 — (Schreiber)
235 — (Southworth) 276, 599.
Fürsorge, soziale (Häberlin) 646.
Fürsorge, städtische (McBride)
784 — kommunale Zentralen
(Effler) 597.
Fürsorge, Schicksal der aus der
Straßburger Säuglingsheilstätte
en Kinder (Walther)
>
Fürsorge, Aussichten (Hohlfeld)
51.
Fürsorge für das wachsende
Kind (Sill) 599.
Fürsorge, nourrices á demi lait
(Cassin) 784
Fürsorge, Restaurants gratuits
für Stillende (Clétiez) 274.
Fürsorge und Milchkühlung
(Bickel und Roeder) 75.
Fürsorge, Mutterhäuser und Se-
minare für christliche Kinder-
pflege (Alberts) 784.
Fürsorge für Krüppel (Murtrie)
275.
Fürsorgefür geistigschwächliche
und kränkliche Kinder (Fürsten-
heim) 812 — psychopathisch ver-
anlagte Kinder (Major) 785.
Fürsorgeerziehung und Heil-
pädagogik (Major) 812 — Mit-
wirkung des Psychiaters
(Schnitzer) 812 — und geistig
Minderwertige (Schröder) 812 —
Untersuchungen an Zwangszög-
lingen in Baden (Thoma) 812.
Fürsorgezöglinge, geistige Ab-
normitäten (Mönkemöller) 812
— Ergebnis der psychiatrisch-
neurologischen Untersuchung
(Schnitzer) 812.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 67
994
Fürsorge, internationale (Silber-
nagel) 5
Fürsorge, Berliner Kongreß
(Chambrelent) 274, 597 — Or-
anisation der internationalen
ongresse für Säuglingsschutz
(Heubner) 598 — Ausstellungen
(Brüning) 51.
Fürsorge in Australien und
Neuseeland (Hardy) 597.
rn in Belgien (Lust) 598
Philips) 785.
Fana. in Dänemark (Boje)
784.
Fürsorge in Deutschland
(D'Oelsnitz)276 — (Péhu) 785 —
Barmen (Hoffa) 275.
Fürsorgein Frankreich (Augé)
784 — (Couffou) 597 — (Dufour)
597 — Paris (Hôsli) 785.
Fürsorge in Lothringen (Flo-
rentin) 275.
Fürsorge in Spanien (Suarez
de Mendoza) 515.
Fürsorgein Tunis (Durand) 784.
Fürsorge in Ungarn (Szana)
599 — Rohatyn (v. Szaynoski)
599.
Fuß, Arthrodese (Lorthioir) 779.
Fuß, Tuberkulose der langen
Knochen (Bailleul) 244, 774.
Galaktogener Einfluß subkuta-
ner Milchinjektion (Chatin und
Rendu) 746.
Galle, bakteriologische und che-
mische Untersuchung (Kiralyfi)
836 — Pigmente in den Säug-
lingsstühlen (Weill, Morel und
Policard) 243, 261, 560, 751 —
in Harn und Fäzes (Llaguet) 557.
Galle, Cholelithiasis(Paulsen)525.
Gallenblase, angeborene Verla-
gerung (Walton) 783.
Gallengänge, Infektion (Abra-
mi) 560 — Katarrh (Köppen);
386.
Gallengänge,kongenitale Oblite-
ration (Howard und Wolbach)
266 — Stenose heim Neugebore-
nen (Sugi) 294 — Kasuistik
und Pathogenese der kongeni-
talen Atresie (Frensdorf) 590,
776 — Stoffwechsel bei ange-
borenem Verschluß (Niemann)
TRE
Gallengänge,
extrahe pathicchen
'Simonini) 583.
Galleneänge, Mißbildune
Ikterus ‘Morquio) 765.
ae der
(Gallenränge
und
Sachverzeichnis.
Gangrän der Augen (Genet und
Palasse) 249.
Gangrän der Lunge, Menthol-
Eukalyptolin-Injektionen (Ber-
liner) 453.
Gangrän, angeborene des rech-
ten Unterarmes (Winslow) 187.
Gangrän einer Extremität nach
Diphtherie(Rausome und Cor-
ner) 345 — des Schenkels nach
Diphtherie (Kramer) 253, 573 —
embolische bei maligner diph-
therischer Angina (Aviragnet,
Blechmann und Huber) 313,
371, 753.
Gangrän, symmetrische Haut-
gangrän bei Scharlach (Silber-
stein) 36, 52, 725
Gangränöse Appendizitis
(Bonneau) 262 — und extremes
an des Zökums (Dandurant)
Gasbazillen im Stuhl (Kendall
und Smith) 556.
Gastritis mucosa (Cautley) 755.
Gastritis,septische(Roussin)582.
Gastroenteritis mit Azetonurie
(Vergely) 242.
Gastroenteritis, behandelt mit
Valsschem Wasser (Gassot) 238.
Gaumen, angeborene Insuffizienz
(Kelly) 281 — Tonsillen (Lesca)
575 — Behandlung der kon-
genitalen Kontinuitätstrennun-
gen (Raynal) 270.
Gaumensegel, Behandlung der
kongenitalen Kontinuitätstren-
nungen (Raynal) 270.
Geburt, Dauer der zweiten Ge-
burtsperiode (Königsberger) 573
Geburt, periphere Geburtsläh-
mung (Trevelyan) 260 — spon-
tane Geburtslähmung in Zu-
sammenhang mit Gesichtslage
(Kaumheimer) 455.
Geburtenrückgang (Borntrae-
ger) 859 — (Fremantle) 647 —
(Nebout) 577 — und seine Be-
kämpfung (Wolf) 786, 859.
Geburtenrückgang in Preußen
(Pistor und Dietrich) 785 — in
Frankreich (Deschamps) 274,
597.
Geburtenzahl, Knabengebur-
tenüberschuß (Jendrassik) 232.
Geburtsblutungen am kind-
lichen Schädel (Litwin) 591.
Geburtshilfe und Säuglings-
sterblichkeit (Keller) 192.
Geburtshilfe, unentgeltliche in
Zürich (Georgi) 597.
Sachverzeichnis.
Geburtsgewicht von 5300 g
(Gravier) 555 — über 4000 g
(Hassanie-Dschalaljanz) 548.
Gefrierpunktserniedrigung
der Milch (Pins) 558.
Gehör Neugeborener und Säug-
linge (Kutwirt) 232.
Geisteskranke, Funktion und
Bau dermännlichen Geschlechts-
drüsen (Todde) 818.
Geisteskrankheit und Prophy-
laxe (Hennes) 551.
Geisteskrankheiten, Verer-
bung im Lichte der Mendelschen
Theorien (Camon und Rosanoff)
818.
Geistesstörung bei Kindern
Va! 251 — im Zusammen-
hang mit Pubertät (Tridon) 584.
Geisteszustand jugendlicherAn-
geklagter (Fürstenheim) 814.
Geistig gebrechliche Kinder
des schulpflichtigen Alters im
‚Kanton Appenzell (Koller) 818.
Geistige Minderwertigkeit
(Reuben) 694.
Gelatine, Injektion bei Melaena
neonatorum (Bra) 552.
Gelatinebehandlung bei Me-
laena neonatorum (Nohl) 557.
Gelbe Rüben, schädliche Eigen-
schaften (Lehmer) 556.
Gelée Lumière bei
(Cordier) 237.
Gelenk, Meningokokkenerkran-
kung (Uhlmann) 771 — Pneu-
mokokkenerkrankungen (Uhl-
mann) 595 — Rheumatismus
(Chazrewin) 564.
Gelenk, Tuberkulose (Ely) 453
— tuberkulöse Erkrankungen
(Nutt) 454 — tuberkulöse Er-
krankungen (Tubby) 317 —
Karbolsäurebehandlung der
Knochen- und Gelenkstuber-
kulose (Strauß) 455 — resp.
Knochentuberkulose, Differen-
tialdiagnose von angeborener
Syphilis (Cumston) 247.
Gelenk, Radiographie und Dia-
gnose der Knochen- und Gelenk-
tuberkulose (Ménard) 255.
Gelenk, Fürsorge der Stadt Paris
für Kinder mit Knochen- und
Gelenkstuberkulose
thal) 454.
Gemüse, Verdauung (Pieper) 558.
Gemüsepulver (Kassowitz und
Langstein) 393.
Gemüsepulver (Kassowitz und
Langstein) 393.
Diarrhôe
(Joachims-
995
Genu recurvatum (Bonnaire)
588 — (Curtillet und Lombard)
775 — (Kirmisson) 778 — (Mu-
tel) 269.
Genu varum, operative Behand-
lung (Guradze) 206.
Geschichte der Säuglingspflege
(Merklen, Rousseau und Desses-.
sartz) 232.
Geschlechtsdrüsen, Funktion
und Bau der männlichen bei
Geisteskranken (Todde) 818.
Geschlechtsreife, vorzeitige
(Wolff) 587, 663.
Geschwister, Psychosen (Frank-
hauser) 568, 818.
Gesetz, holländische Kinderge-
setze (van der Aa) 784.
Gesichtsspalte, schräge
(Preusse) 472.
Gewebschemie (Fürth) 333.
Gicht, Behandlung (Schitten-
helm und Schmid) 420.
Glashäger Mineralquelle, kiesel-
säurehaltiges Mineralwasser
(Schwarz) 603.
Glaukom, infantiles, Sklerotomie
(Mauch) 576, 764.
Gleichgewichtsstörungenund
Schwindel bei sekundärer Sy-
philis (Beck) 292.
Gliom der Retina (Adam) 1 —
(Roman) 223 — doppelseitiges
(Knieper) 2 — Spontanheilung
(de Kleijn) 2.
Gliom, Struktur des
glioms (Leber) 2.
Glykämie, nichtdiabetische und
experimentelle (Nothmann) 240.
Glykosurie, Einfluß verschiede-
ner Nährmittel- und Kohle-
hydratentziehung (Hartelust)
216 — nichtdiabetische und ex-
perimentelle (Nothmann) 240.
Gonitis, konservative Behand-
lung der tuberkulösen (Alapy)
453.
Gonokokken,Infektion bei Säug-
lingen (Genersich) 249.
Retina-
Gonokokkenvakzin ,,Arthri-
gon“ (Schulz) 43.
Gonorrhöe (Findley) 567 —
(Gordon-Salkind) 569.
Gonorrhöe, Behandlung
(Fromme) 689 — Vakzinethera-
pie der Gonokokken (Motschan)
229:
Gonorrhöe, kutane Reaktion (Sa-
kaguchi und Watabiki) 689.
Gonorrhoische Konjunktivitis
mit Otitis media (Dalmer) 756,
67*
996
Gouttes de lait (Dube) 274 —
(Howard) 598, 785 — (Lutz
785 — in Gießen (Kockerbeck
598 — in Budapest (Deutsch)
- 597 — in Nizza (Balestre und
d’Oelsnitz) 229 — in Stockholm
(Lavialle) 275.
Granula (Kirmisson) 267 —
Muchsche (Körber) 6727.
Griechenland, Kala-azar (Li-
gnos) 763.
Grießbrei, Ausscheidung (Pfers-
dorff und Stolte) 476.
Grundriß der Säuglingskunde
(Engel) 146 — der Kinderheil-
kunde (Eckert) 418.
Guajak, Reaktion (Sarthora) 82
— Probe (Günther) 77 — Probe
der Milch (Tewes) 83.
Guajaktinktur zur Unterschei-
dung roher und gekochter Milch
(Rievel) 750 — zum Nachweis
der Pasteurisierung der Milch
(Weigmann) 751.
Guajakoltuberkulin bei Per-
tussis (Mochizuki) 577.
Haargeschwulst,' im Magen
bei Infantilismus (Hüttenbach)
615.
Hafer, peptischer Abbau (Klotz)
29. 162.
Hallux valgus (Leriche) 268.
Hals, Adenophlegmone (Ombre-
danne) 269.
Halsfisteln und -zysten (Weng-
lowski) 783.
Hals, angeborene Fistel (Leegard)
779
Hals, kongenitale Zyste (Aga-
ciantz) 587 — (Petit de
la Villeon) 595 — serôse
Zyste (Demelin und Mouchet)
264.
Hals, kongenitale Tumoren (Du-
lac) 589.
Halsdrüsen- und Knochentuber-
kulose, Röntgenbehandlung (Ra-
falowski) 454.
Halsrippen (Virus) 783 — Sko-
liose /Miyauchi) 780.
Halsrippe und Nervenstörungen
(Blank und Bibergeil) 542.
Haltekinder (Schmidt) 646 —
kreisärztliche Beaufsichtigung
(Pilf) 599.
Haltungsübungen und Hal-
tungsfehler (Schmidt) 643.
Ha mburger Idioten- und Epilep-
tikeranstalt in Alsterdorf (Kell-
.. ner) 230.
Sachverzeichnis.
Hämangio-Endotheliome, multi-
ple angeborene der Leber (Vee-
der und Austin) 180.
Hämangiom, malignes des Ge-
sichtes (Magyar) 702, 724.
Hämatemese (Sprague) 259.
Hämatologie, Vorlesungen über
klinische (Türk) 421.
Hämatom der Nebennieren (von
Reuß) 697 — supradurales (Kör-
ner) 591 — des Sterno-cleido-
mastoideus (Sédillot) 782.
Hämaturie beim Neugeborenen
(Fabre und Jarricot) 757 —
bei Typhus (Lesieur) 762.
Hämoglobinnährböden für
Cholera (Friedrich) 339.
Hämoglobinurie, paroxysmale
Bruch 250 — bei Malaria
Bruch) 754.
Hämolyse der Frauenmilch (EI-
lenbeck) 387 — bei Icterus
neonatorum (Slingenberg) 308 —
durch Salze (Chassin) 553 —
hemmende Erscheinungen bei
luetischen Sera (Popoff) 824.
Hämophilie (Billeter) 562 —
(Danziger) 756 — (Gressot) 759
— (Halipre) 251, 760 —
(Kramsztyk) 853 — (Schiriak)
582 — (Thompson) 584.
Hämophilie, tödliche (Fouchet)
568.
Hämophilie beim Neugeborenen
* (Bonnaire) 245, 754 — (Waeber)
85.
Hämophilie, Ätiologie und Be-
handlung (Schloß und Cor-
miskey) 612 — Bluttransfusion
(Vincent) 613 — subkutane Ein-
spritzung von Menschenblut
(Myers) 178 — kongenitale Be-
handlung mit Peptoninjektionen
(Nobecourt und Tixier) 766.
Hämophilie,familiäre und tuber-
kulöse Belastung (Hanns) 251.
Hämophilie und Blutgerinnung
(Vogel) 585.
Hämophilie und Metrorrhagie
(Halipre) 572.
Hämorrhagie, siehe Blutung.
Hämorrhagie beim Neugebo-
renen (Bonnet-Laborderie) 754
— der Neugeborenen (Haynes)
748 — beim Neugeborenen (Le-
spinasse und Fisher) 239 — beim
Neugeborenen (Vallois) 772 —
spontane beim Neugeborenen
(Myers) 749 — tödliche beim
Neugeborenen (Commandeur)
755 — des Neugeborenen, Ätio-
Sachverzeichnis.
logie und Behandlung (Schloß
und Cormisky) 750.
Hämorrhagie, gastro-inte-
stinale beim Neugeborenen
(Dingwall) 747 — (Ray) 241 —
(Semple) 241 — der inteslinalen
Schleimhaut beiMorbillen(Stark)
750 — rektale (Ries-Finley
750.
Hämorrhagie, intrakranielle
bei Neugeborenen (Seitz) 782 —
(Simmons) 782.
Hämorrhagie, tödliche der Lec-
ber (Durante) 566.
Hämorrhagie der Neben-
schilddrüsen und kindliche
Tetanie a 184.
Hämorrhagie meningealc
(Griolet) DIT ni (Montet) 577,
765 — beim Neugeborenen
(Guerin-Valmale und Vayssière)
250 — (Krohn) 748 — bei Tu-
berkulose (Guinon) 251, 435.
Hämorrhagie, subdurale (Ha-
guet) 571, 760, 777.
Hämorrhagie des Zentrainer-
vensystems nach Zangengeburt
(Ducrotoy) 566.
Hämorrhagie, spontane
Urethra (Hadlich) 777.
Hämorrhagie der Vagina beim
Neugeborenen (Pomeroy) 574.
H ä morrhagische Diathese der
Neugeborenen, Bluttransfusion
Vincent) 751, 772 — bei Diph-
herie (Fischer) 63 — und Septi-
kämie (Wipphle) 243.
Hämorrhagische Erkrankun-
ge n der Neugeborenen (Graham)
07, 613 — beim Neugeboreenn
(v. Reuß) 698 — der Neugebore-
nen (Robert, Green und Swift)
241 — der Neugeborenen (Spen-
cer) 242 — des Neugeborenen
(Wells) 586.
Hämorrhagische Erosionen
beim Säugling (Zadek) 752.
Hämorrhagische Nephritis
(Vasseur) 585.
Ha 25 verruköser Lupus (Boehme)
453.
Hand, Tuberkulose der Hand-
und Fußknochen (Bailleul) 774,
244.
Hand, Mißbildung bei Mutter und
Kind (Fabre und Jarricot) 589,
776.
Hand, Madelungsche Deformität
Brandes) 320 — (Springer)
321 — symmetrische Madelun: -
sche Deformität (Melchior) 780.
der
997
Handbuch der Kinderheilkunde
(Pfaundler-Schloßmann) 331 —
der gesamten Tuberkulose (Ban-
delier und Roepke) 427 — des
orthopädischen Schultumens
(Echternach) 418.
Hanotsche Zirrhose mit sekun-
därem Infantilismus (Pagliano
und de Luna) 578, 766.
Harn, Untersuchung bei Säug-
lingen (Bogert) 236.
Harn bei papulovesikulösem Ek-
zem (Pouget) 580.
Harn, Reaktion bei Brustkin-
dern (Engel und Turneau) 76 —
(King) 556, 609 — Azidität
(Lade) 556 — Azidität (v.Stram-
lik) 83 — Azidität und Albu-
minurie (v. Hösslin) 555.
Harn, Albuminurie bei gesun-
den Kindern (Sour) 259.
Harn, Reaktion auf Silbernitrat.
beim Säugling (Ravenna) 558.
Harn, Giftigkeit (Pfeiffer und
Albrecht) 164 — bei Masern und
anderen Infektionskrankheiten
(Aronson und Sommerfeld) 684.
Harn, Ehrlichsche Amidobenzal-
dehydreaktion (Umber)585, 686.
Harn,Kreatinausscheidung(Fol-
lin und Denis) 554.
Harn, reduzierende Körp-r im
Harn der Wöchnerinnen (Giön-
vall) 238.
Harn, Methode der Zuckerbe-
stimmung (Nothmann) 240.
Harn, Gehalt an Galle (Llaguet)
557.
Harn, Einfluß verschiedener flüs-
siger Stoffe auf die Produktion
(Pospjelowa-Djemkina) 608.
Harn, Bedeutung der Sedimente
(Posner) 364.
Harnblase, eitrige Erkrankung
Hepner) 570 — Prolaps bei Per-
ussis (Hirokawa) 314, 571, siehe
auch Blase.
Harnröhre, siehe Urethra.
Harnsäure, Ausscheidung durch
die Milch (Filia) 76 — bei in-
testinalem Infantilismus (Crud-
den) 305.
Harnstoff, Einfluß auf das Blut
und die Milch stillender Fauen
(Engel und Murschhauser) 76.
Harnstoffgehalt der Zerehro-
spinalflüssigkeit (Nobe&court, Se-
vestre und Bidot) 578, 609, 766.
Harnwege, Infektion durch koli-
ähnliche Bakterien (Jeffreys)
+276)
de:
998
Harnwege,Tuberkulose(Fr£ze)
568 — Tuberkulinbehandlung
der Tuberkulose (Mantoux)454.
Hasenscharte (Audebert und
Dieulafé) 262 — (Kirmisson)
778 — pseudomediane (Matthey)
592 — Entstehung (Feldmann)
589 — intra - uterin geheilte
(Wolff) 783.
Haut, Sammelreferat über die
dermatologische Literatur (Lei-
ner) 713.
a Bronzefärbung (Mautner)
7
Haut, Reaktion bei Diathese
(v. Bergmann-Rosoff) 231.
Haut, Diphtherie (Reinhardt)
257, 345 — (Sowade) 583, 632.
Haut, symmetrische Gangrän bei
Scharlach (Silberstein) 36, 52,
25
Haut, lokale Immunisierung nach
Wassermann (Beck) 723.
Be Tuberkulide (Leyberg)
5
Haut, disseminierte Tuberkulo-
e (Leiner und Spieler) 253 —
o Tuberkulose (Zieler)
437.
Haut, Komplikationen bei Vari-
zellen (Caplan) 246.
Haut, Veränderungen bei Er-
krankungen der Leber (Jeßner)
Haut, Pilzerkrankungen (Bloch)
723
Haut, Immunotherapie der mul-
tiplen Staphylokokkenhautab-
szesse (v. Szilly) 725.
Haut, Angiomatosis (Ernst) 776.
Haut, Sarkomatose 273 — (Du-
breuilh) 264, 776 — primäres
multiples Riesenzellensarkom
(Odstrčil) 724.
Haut, kongenitale Hautdefekte
am Schädel (v. Reuß) 196.
Haut, kontagiöse Krankheiten in
der Schule (Bowen) 233.
Hauteruptionen bei Kindern
(Bunch) 754.
Hautreiz bei Windpocken (Feil-
chenfeld) 724.
Hautsinn, Einfluß der Anämie
(Schmotin) 582.
Headsche Zonen bei beeinnender
Tuberkulose (Noesverath und
Salle) 445.
Hebammen und Säuglingssterb-
lichkeit. (Shaver) 599.
Hebammenwesen, Studien zur
Geschichte (Burckhard) 862.
Sachverzeichnis.
Hefen in der Milch und Milch-
produktion (Dombrowski) 553.
H efe, getrocknete als Futtermittel
(Kellner, Weiniger und Neu-
mann) 78.
Heilpädagogik und Fürsorge-
erziehung (Major) 812.
Heipädagogische Technik und
Wertarbeit (Cron) 812.
Heime (Schütze) 599 —
Krippen (Nobécourt) 738.
Heißluftbehandlung des Ek-
zems (Perlmann) 32, 724.
Heizung von Schulen (Reichen-
bach) und Brabbe&e) 744.
Heliotherapie (Zadro) 152 —
bei chirurgischer Tuberkulose
nach Rollier (Armand-Delille)
316 — der chirurgischen Tuber-
kulose (Hüssy) 760 — der Tuber-
kulose (Rollier) 357, 769.
Helminthiasis, meningitisförmi-
ge Syndrome (Mazzuoli) 183, 255
— beim Brustkind (Vidal) 260.
Hemiaplasie der oberen Körper-
hälfte (Reich) 781.
Hemiatrophia faciei (Sänger)
769 — facialis progressiva (Har-
bitz) 760 — des Gesichtes und
der Zunge (Variot) 309.
Hemimelie (Severino) 259.
Hemiplegie, spastische (Pelte-
sohn) 542 — spastische infan-
tile (Mireaux) 255, 577.
Hemiplegie, infantile ohne Athe-
tose (Touche) 771.
Hemiplegie, vedome torische
(Soucek) 694.
Hemiplegie bei Diphtherie
(Burrows) 563 — postdiphtheri-
sche (Jeanneau) 572.
Hemiplegie bei Pertussis (Le
Grand Kerr) 250.
HemiplegiebeiSkarlatina(Le-
roux) 294.
Hemiplegie bei
(Ferretti) 265.
Hemispasmus, kongenitaler der
Lippe und Littlesche Krankheit
(Variot und Benniot) 186 —
erfolglose Förstersche Operation
(Schaffer) 791.
Hemizellulose, Vergärung durch
Kot (Cramer) 553.
Hepatitis, akute familiäre (Lher-
mitte) 779.
Heredität, allgemeine
bungslehre ne 650 —
psychopathologische e Ta
548 — bei Tuberkulose an-
douzy und Laederich) 574.
und
Kopftrauma
Verer-
Sachverzeichnis.
Eege ne famili-
ärer (Diefenbach) 775
erste (Drew) bei 776 —
(Reed) 593 — angeborene
(Winkler) 596 — beim Säugling
(Savariaud) 532.
Hernie, diaphragmatische
(Keck) 591 — (Kühn) 778 —
(Luneau) 592 — (Speyer) 782 —
(Umansky) 783 — (Waelli) 783
— (Rawes) 270.
Hernia epigastrica (Branden-
burg) 532.
Hernie, inguinale (Fiser) 265 —
kongenitale inguinale (du Bois)
8 — inguinale ue Josse-
rand) 780 — inguinale ; ae
dix als Inhalt (Burty)
inguinale Singles | (Bour-
chi) 774 — inguinale einge-
klemmte (de Chénerille) 591 —
Behandlung der inguinalen
(Campbell) 263 — Operation der
inguinalen (Kollock) 267 —
(Schenderowitsch) 594 — Ra-
dikaloperation freier Leisten-
hernien (Sengoku) 594 — in-
uinale: Radikaloperation (Lei-
es) 591.
Hernie, krurale (Rocher) 271 —
(Rocher und Dantin) 781.
an lumbale (Claeys)
8
Hernie, umbilikale (Mauclaire)
268 — (Mouchet) 780 — (Om-
bredanne) 780 — (Smester und
Mouchet) 782 — Behandlung
(Brun) 850 — Asphyxie bei
Reposition (Israel) 591 — Ana-
tomie und chirurgische Behand-
lung der Nabelschnurbrüche
(Breuer) 588.
Hernie, eingeklemmte (Bau-
det) 774 — (Péraire) 270 — beim
Embryo (Bonnaire und de Ker-
vily) 262 — Einklemmung von
Adnexen (Langemak) 325, 779
— uterine Adnexe in Säuglings-
hernien (Moschcowitz) 592 —
Appendizitisim Bruchsack(Mon-
ti) 701.
Hernie, operative Behandlung
von Inguinal- und Umbilikal-
hernien (Schenderowitsch) 594.
Hernie, Radikalbehandlung
(du Pau) 268, 592.
Herpes zoster und Varizellen
(Heim) 724, 760.
Herz, Physiologie und Pharma-
kologie der Diastole (Markwal-
der) 549.
999
Herz, Geräusche beim Kind (Sa-
jetto) 232 — musikalisches Ge-
räusch (Rach) 698.
Herz, Einfluß der Muskelübung
(Beach) 550.
Herz, Schwäche (Plumier) 767.
Herz, Polygraph als diagnosti-
sches Hilfsmittel (Pisek und
Coffen) 183, 257, 549.
Herz, Röntgenkymographie (Gött
und Rosenthal) 655.
Herz, Hypertrophie (Barthélemy)
561 — idiopathische Hyper-
trophie (Riebes) 581.
Herz, erworbene Herzfehler (Dyn-
kin) 619.
Herz, Einfluß der Digitalis auf
frisch entstandene Klappenfeh-
ler (Gelbart) 568 — Statistik
und Ätiologie der Klappen-
fehler (Fatianoff) 567.
Herz, Störung der Reizleitung
(Pollak und Hecht) 699.
Herz, Anasarka (Déléarde und
Repellin 366.
Herz, kardio-vaskuläre Störungen
bei Nephritis (Foucault) 567.
Herz, Vaskuolisation der Muskel-
fasern (Dufour) 757 — Vakuo-
lisationsvorgang der Muskel-
fasern bei Atrophie und Hypo-
trophie (Variot und Cailliau 772.
Herz, radiographische Untersu-
chung bei kongenitaler par-
oxystischer Zyanose (Variot und
Morancé) 260.
Herz, Tetanie (Ibrahim) 800.
Herz, gehäuftes Auftreten von
akut entzündlichen Erkrankun-
gen(Flessa) 249, 567 — (Forell) 32.
Herz, Störungen nach schweren
Infektionen (Hutinel) 252.
Herz bei Diphtherie (Bürger)
563 — atrioventrikuläre Auto-
matie bei postdiphtherischer
Herzschwäche (Hecht) 620.
Herzstörungen bei Diphtherie
(Crookshank) 565.
Herz, postdiphtherische Störun-
gen (Hecht) 198.
Herzlähmung und Hemiplegie
bei Diphtherie (Burrows) 563.
Herz, Veränderungen der Musa:
laturbei Diphtherie(Tanaka)771.
Herz, Fehler, Tonsillenerkrankung
und Rheumatismus (Higgs)
251.
Herz bei Skarlatina (Barre
)
562 — (Lederer und Stolte) 353
— Scharlachherz (Moltschanoff)
611.
1000
Herz, kongenitaleSyphilis(War-
thin) 357 — Spirochaete pallida
im Herzmuskel bei kongenitale r
Syphilis (Warthin, Scott und
Snyder) 772.
Herz, kardio-sphygmographische
Untersuchungen bei Typhus
(Schlieps) 337.
Herz, Krankheiten der Schul-
kinder (Meyer) 743.
Herz, Mißbildungen (Fischer)
62 — (Gutmann) 777 — (Lübs)
763 — (Metzger) 269 — (Möncke-
berg) 765 — (Richardière und
Huber) 640 — Ectopie cordis
pectoralis (Dill) 775.
Herzfehler, angeborener
Bock) 562 — kongenitaler
Duckworth) 566.
Herz, angeborener Fehler (Her-
dener) 570 — (Peiser) 579 —
Rosenthal) 581 — (Roth) 271 —
ffnung im Septum ventri-
culorum (Richardière und Hu-
ber) 183 — Elektrokardiogramm
bei angeborenen Herzfehlern
(Ratner) 767.
Herzblock bei Infektionskrank-
heiten (Cowan, Fleming und
Kennedy) 311 — Bradykardie
nach Diphtherie (Hecht und
Sperk) 194.
Herzohren, Fibrillation (Guil-
laume) 844.
Heufieber, operative Behand-
lung (Blos) 281.
Hexamethylenamin, Ausschei-
dung im Mittelohr (Barton) 293
— bei Pneumokokkenempyem
(Shattuck) 582.
Highmorshöhle, Entzündung
bei Neugeborenen (Canestro) 263,
75.
7
Hilfsschule(Fuchs)823Bericht —
818 — in Bonn (Schmidt) 744.
Hilus, Tuberkulose (Sluka) 175,
983.
Himbeerzunge (Wladimiroff)
725.
Hinken (Savariaud) 271.
Hirn, Gewicht und Intelligenz
(Walter) 818.
Hirn, Erkrankung (Butler) 263.
Hirn, endokranielle Blutung bei
Neugeborenen (Simmons) 177.
Hirn, hereditäre tertiäre Sy-
philis (Gaucher) 265 — Er-
weichungsherde bei kongenitaler
Syphilis "(Beitzke) 362.
Hirn, Tuberkulose (Fiore) 39,
-
135 — iFriedjung) 199.
Sachverzeichnis.
Hirn, Abszeß (Savariaud und
Dutheillet de Lamothe) 594.
Hirn, Trauma (Weill und Dau-
vergne) 273, 596.
Hirn, Tumoren (Shukowsky und
Baron) 847 — kongenitaler Tu-
mor (Haushalter und Hoche)
266 — Tumor und Hydrozepha-
lus (Comby) 849 — Trepanation
bei Tumoren (Broca) 847 —
a (Velebil)
l
Hirn,Mißbildungen bei mensch-
lichen Föten (Masuda) 268 —
angeborene Mißbildung der He-
mispheren (Variot, Pironneau
und Petit) 273.
Hirnschenkel, ungewöhnliche
Läsion (Farnellund Burnett) 758.
Hirschsprungsche Krankheit,
siehe auch Megakolon — (Berro)
088 — (Bugs) 588 — (Chaton)
263 — (Critchlow) 264, 589 —
(Culan) 589 — (Fritz) 376 —
(Hoffmann) 590 — (Rosenstiel)
594 — (Sheffield) 272 — (Silber-
knopf) 697 — (Sundholm 782
(Weill) 596.
Hirschsprungsche Krankheit,
Behandlung (Patel) 780 —
operative Behandlung (Bier-
manns) 588.
Histologische Untersuchungs-
methoden (Schmorl) 422.
Historisches (Selter) 207.
Hitze, Einfluß auf die Säuglinge
(Lesage) 239 — auf die Sterb-
lichkeit (Liefmann und Linde-
mann) 155 — auf junge Hunde
(Schreiber und Dorlencourt) 660.
Hoden, Tuberkulose (Vignard
und Thévenot) 260, 437, 585.
Hoden, Peritheliom (Nizzi) 578.
Hoden, Ektopie (de Kervily
und Branca) 778 — (Kirmisson)
591, 778.
Hôhenkur bei Säuglingsekzem
(Marfan) 255 — bei Iymphati-
schen und nervösen Kindern
(Christin) 247.
Hohenlychen, Freiluftschulen
(Pannwitz) 449.
munD Ätiologie (Bibergeil)
4
Holland, Wirkung der Kinder-
gesetze (van der Aa) 784.
Holocardius (Streit und Wege-
lin) 782 — acephalus unipos
(Schüler) 594.
Holoacardius paracephalus cy-
clops (Horwitz) 590.
Sachverzeichnis.
Homogenisierte Milch (Variot
und Lavialle) 242 — bei Atro-
phie und Hypertrophie (Devi-
meux) 237 — in den Tropen
(Fisch) 554, 747 — und Barlow-
sche Krankheit (Jagotè-Lacous-
siere) 556.
Hordeninsulfat bei Säuglings-
diarrhöe (Tomey) 242, 559.
Hörnerv und Salvarsan (Umbert)
292
Hornhaut siehe Kornea.
Hörstörungen bei Kretinismus
(Fröschels) 293.
Hôrstummheit und Taub-
stummheit (Fröschels) 293.
Hospice I. B. Thierry in Maxé-
ville-Nancy (Hutin) 598.
Hospitäler. Vorrichtungen zur
N un RER)
Hospitalschulen (Badger und
Hawes) 233.
Hufeisenniere, zystischer Tu-
mor (Bockenheimer) 262.
Hüftgelenk, kongenitale Lu-
xation (Chataing) 263 — (Le
Damany) 775 — (Derscheid-
Delcourt) 775 — (Guillaume)
273 — (Hayashi und Matsuoka)
777 — (Monnier) 780 — (Om-
brédanne) 269 — (Péraire) 781
— (Reblaud) 781 — (Roederer)
781 — (Savariaud) 272, 781 —
(Vulpius) 783 — (Zinsser) 784 —
(Landwehr) 779.
Hüftgelenk, kongenitale doppel-
seitige Luxation (Vitrac) 273 —
Subluxation und Luxation (Be-
noit) 262.
Hüftgelenk, Diagnose der kon-
genitalen Luxation (Broca) 263
— der Erkrankung (Ludloff)
445 — kongenitale Luxation
und Deformitäten des oberen
Femurendes (Egloff) 589 —
Röntgenuntersuchungen beikon-
genitaler Luxation (Saiget) 271
— Radiographie der kongeni-
talen Luxation (Caubet) 263.
Hüftgelenk, Behandlung der
kongenitalen Luxation (Jo-
achimsthal) 539 — (Sarantis-
Papadopoulos) 271 — (Simpson)
272 — unblutige Behandlung
der Luxation (Barbarin) 262 —
(Judet) 267 — (Mayet) 268 —
(Péraire und Mayet) 270 —
(Redard) 593.
Hüftgelenk, chirurgische Er-
krankung (Ray) 270.
1001
Hüftgelenk, entzündliche Lu-
. xation (Bahr) 587.
Hüftgelenk, pathologische Lu-
zn nach Scharlach (Schlaaff)
594.
Hüftgelenk, traumatische Lu-
xation (Curtillet und Lombard)
64
Hüftgelenk, Behandlung des pa-
ralytischen (Mencière) 269.
Hüftgelenk, Coxa-vara-Bildung
nach Luxation) Preiser) 270, 323.
Hüftschaukelsitz bei Lumbal-
skoliose und Lumballordose
- (Hohmann) 318.
Humerus, periostales Sarkom
(Amaudrut) 587.
Humerus, Fraktur (Rocher) 594
— (Treves) 595.
Humerus varus cretinosus (Bir-
cher) 788.
Hundstollwut, Kasuistik (Maß-
loff) 636.
Hungerim Säuglingsalter (Rosen-
stern) 544 — Einfluß auf den
Säuglingsorganismus (Langstein
und Benfey) 556 — Bedeutung
bei Ernährungsstörungen (Czer-
ny) 160.
Hungernde Kinder (Pfaundler)
51, 643.
Husten und Keuchhusten (Le-
sage und Collin) 346.
Hydramnios (Bonnet - Labor-
derie) 746 — (Turnbull) 595.
Hyvdrocele und Phimose (Peiser)
325
Hydrocephalus (Davies) 565 —
- (Glüh) 777 — (Pakuscher) 579 —
(Sahli) 781 — kongenitaler
(Teske) 584.
Hydrocephalus internus (Pus-
sep) 226.
Hydrocepbalus und angebore-
ner Katarakt (Ginestous und
Campana) 250.
Hydrocephalus und Syphilis
(Knöpfelmacher und Schwalbe)
40, 724.
Hydrocephalus und Turmschä-
del (Schumacher) 782. .
Hydrocephalus durch Hirn-
tumor (Comby) 849.
Hydrocephalus, Wassermann-
sche Beaktion (Allaria) 561.
Hydrocephalus, Urotropinse-
kretion und Resorptionim Liquor
cerebrospinalis (Weinrich) 38.
Hydrocephalus, statistische Zu-
sammenstellung im Kinderspital
Zürich (Kogan) 573.
1002
Hydroencephalozele (Degorce
und Monzels) 264 — Radikal-
behandlung (Chiavellati) 264.
Hydrolyse von Kasein (Osborne
und Guest) 80.
Hydronephrose, kongenitale
(Eisendraht) 265 — doppel-
seitige (Schröter) 594 — durch
Stenose des Ureter (Rendu) 270.
Hydrophthalmus, kongenitaler
(Spielberg) 3, 782 — (Stimmel
und Rotter) 782.
Hydrops, angeborener allgemei-
ner (Fischer) 776 — fôtaler
(v. Pieverling) 781 — univer-
salis beim Fötus (Teuffel) 272.
Hydrotherapie beim Säugling
an 231 — beim Kind
Lesné) 232.
Hye ene Grundzüge (Praußnitz)
Hygiene des ersten Kindesalters
(Mc Allister) 784 — des Kindes-
alters (Delcourt) 784 — und Er-
ziehung (Gombert) 551.
Hygiene der Kinder in Rußland
(Denys) 231.
HyperästhesiebeiLungentuber-
kulose (Bacsoul) 562.
Hyperdaktylie, embryolo
und anatomischeBeiträge (
mann-Wolf) 591.
Hyperplasie der lymphatischen
Apparate (Kahn) 573.
Hyperthermie, rektale (Moro)
430
ische
auf-
Hyperthyroidismus, Erzeu-
gung bei Säugetieren und Vögeln
(Carlson und Mc Kie) 258.
S und Spina bi-
ida occulta (Ebstein) 265, 589,
776, 806.
Hypertrophie, kongenitale par-
tielle (Million) 780.
Hypertrophie, Behandlung mit
überhitzter und homogenisierter
Milch (Devimeux) 237, 747.
Hypnotische Suggestion, An-
ästhesie (Gulliver) 266.
Hypophyse cerebri (Sikemeier)
083.
Hypophyse, larvngeale (Citelli)
280.
Hypophyse, Tumor mit Wachs-
tumshemmung (Burnier) 588.
Hypophyse und Adipositas ( Gra-
haud) 569 — Adipositas (Neu-
rath) 788.
Hypophyse in Zusammenhang
mit Infantilismus {Soulques) 583
— (Hewlett) 150 — Tumor und
Sachverzeichnis.
Infantilismus (Zani und Del
Lago) 784.
Hypo pl hyse, therapeutische Ver-
ee ung bei Rachitis (Klotz)
"Rn von Knochenkernen
reiser) 270.
Hypoplasie der Skapula ( Weck-
ecker) 595.
TEIL (Marion) 779 —
(Meyer) 850 — des Penis (Om-
bredanne) 269 — peno-scrotale
(Routte) 271.
Hypothermie bei Epilepsie (Oli-
vier und Boidard) 800.
Hypothyreoidismus und Dys-
hyreoidismus (Concetti) 76.
Hyp pothyreotische Konstitu-
ion (Wieland) 615.
Hypotriehosis congenita
(Buschke) 246, 563.
Hypotrophie, "Einfluß auf die
Entwieklung von Infektions-
Krankheiten. (Carianopol) 746.
Hysterie (Juarros und Del
Diestro) 252 — (Pietrkowski)
579
Hysterie, Astasie (Nizzoli) 765.
Hysterie, Koxitis (Broca) 263.
Hysterie und Epilepsie (Bins-
wanger) 562 — (Catanei) 564.
ae Mutismus (Fröschels)
5
Hysterie, Paralyse des Larynx
(Iribarne) 252.
Hysterie, Chorea rythmica hy-
sterica infantum (Popoff) 226.
Japan, Schulhygiene (Franke 742.
Ichthyol bei Keuchhusten
(Naamé) 346.
Ichthyosis congenita (Glaser)
569 — atypische Fälle (Bruhns)
723.
Idioten- und Epileptikeranstalt
in Alsterdorf (Kellner) 230,
Idiotie, amaurotische (Turner)
585, are (Dutoit) 793 — (In-
gelrans) 252 — (Kowarski) 470
— (Smith) 583.
Idiotie, mongolische (Hutinel)
252 — (Hintze) 571.
Idiotia thymica (Vogt) 788.
Idiotie, Behandlung (Seguin)
230 — pädagogische Behandlung
(Legel) 762.
Idiotie, nosologische Abgrenzung
(Schultheis) 582.
Idiotie, Steroty pien und sonstige
katatonische Erscheinungen
(Plaskuda) 818. 3
Sachverzeichnis.
Idiotie mit angeborener Kerna-
plasie (Welde) 846
Idiotie und Syphilis (Brückner
und Clemenz) 818 — (Kröber)
818
Idiotie, statistische Zusammen-
stellung im Kinderspital Zürich
(Kogan) 573.
Idiosynkrasie der Säuglinge ge-
gen Kuhmilch (Halberstadt) 77.
Ikterus, Pathogehese (Sterling)
583 — (Wipphle und King) 586.
angeborener (Merklen)
D
Ikterus, hämolytischer kon-
genitaler (Chauffard) 775 —
(Guizzetti) 748 — hämolytischer
(de Bruin) 754.
Ikterus neonatorum (Morize)
240, 577 — (Heimann) 570,
748 — Pathogenese (Pacchioni)
749 — gravis neonatorum, ik-
terische Zellen im Blut (Neu-
kirch) 578, 749 — neonatorum,
Untersuchung mittels Duodenal-
katheters (Heß) 612.
Ikterus, habitueller familiärer,
der Neugeborenen (Rehn) 31.
lkterus gravis (Rehn) 63.
Ikterus catarrhalis (Cambell)
246 — (Holderness) 251 —
Pathogenese (Neugebauer) 180
— epidemisches Auftreten (Poi-
gnard) 308 — in epidemischer
Form (Pinniger) 579.
EE (Guthrie)
Ikterus, infektiöser (Abra-
mi) 560
Ikterus, nervôser (Merklen)
255.
Ikterus, rezidivierender
(Guthrie) 251.
Ikterus bei rezidivierendem Er-
brechen (Abramowitch) 560.
Ikterus bei hereditärer Syphilis
(Rosenberg) 534, 725.
Ikterus, infektiöser bei Typhus
(Guinon und Gendron) 570.
Ikterus bei Paratyphus (Guinon)
570.
Ikterus und Zystitis (Rach und
v. Reuß) 699.
Ikterus, infektiöse familiäre Epi-
demie (Merklen) 255.
Ikterus durch Mißbildung
Gallengänge (Morquio) 765.
Ikterus,Schweizer Statistik (Mer)
598.
Ileum, Adenom {Kakel:) 267 —
Sarkom (Dulitzky) 642 —
der
1003
Lymphosarkom (Saccone) 594 —
kongenitaler zystischer Tumor
(Longyear) 268.
Ileum, kongenitale Stenose (van
der Bogert) 588.
Illeus durch Entzündung eines
Meckelschen Divertikels (Met-
man) 848.
Imbezillität (Großmann) 250.
Immunisierung auf gastrischem
Wege (Sivori und Costantini)
770 — lokale der Haut nach
Wassermann (Beck) 723.
Immunisierung, aktive anti-
diphtherische (Blumenau) 344.
Immunisierung, passive gegen
Pocken (Camus) 688
Immunisierung gegen Tuber-
kulose, (Pawlowsky) 348.
Immunisierung gegen Typhus
(Courmont und Rochaix) 565.
Immunität und Tuberkulose
(van Calvar) 427 — bei Tuber-
kulose (Pottenger) 454.
Immunität der Säuglinge gegen
akute Exantheme und Infek-
tionskrankheiten (Variot) 260.
Immunodiagnostik und Im-
munotherapie (Citron) 649.
Immunotherapie bei Scharlach
(Jochmann) 466, 530 — (Otto)
578.
Immunotherapie der multiplen
Staphylokokkenhautabszesse (v.
Szilv) 725.
Immunsera, Wirkung bei Pneu-
mokokkeninfektion(Wadsworth)
463.
Impetigo,ätiologie(Pick) 32,725.
Impetigo contagiosa, Klinik und
Ätiologie (Dohi) 723.
Impetiginöses Exanthem und
akute Nephritis (Halberstadt)
724.
Inanition, Bedeutung bei Er-
nährungsstôrungen (Czerny)160.
Indien,Kinderschutz (Walsh) 276.
Infantilismus (Apert und Bouil-
lard) 752 — (de Biehler) 220 —
(Kramsztvk) 852 — (Magdinier)
576 — (Mathes) 764 — (Pförrin-
ger) 767 — (Souques) 770 —
(Weber) 772.
Infantilismus, Entwicklungs-
anomalie (Wolff) 587, 663.
Infantilismus, Pathogenese
(Pende) 579 — klinischer Begriff
und Pathogenese (Pende) 661
Infantilismus, intestinaler
(Freeman) 27 — (Mac Crudden)
160.
1004
Infantilismus, renaler (Miller
und Parsons) 474, 765.
Infantilismus hypophysären
Ursprungs (Soulques) 583 — bei
Hypophysenerkrankung (Hew-
lett) 180 — infolge Hypophysen-
tumor (Zani und Del Lago)
784
Infantilismus bei Hanotscher
Cirrhose (Pagliano und de Luna)
278, 766.
Infantilismus mit chronischer
interstitieller Nephritis (Par-
sons) 256, 579.
Infantilismus und Zwergwuchs
(Mallinckrodt) 576.
Infantilismus, Diffenrential-
diagnose gegenüber essentieller
familiärer Makrosomie (Levi)
788.
Infantilismus, Opotherapie mit
Drüsen innerer Sekretion (Du-
puy) 248.
Infantilismus, Trichobezoar des
Magens (Hüttenbach) 615.
Infektion, Hausinfektionen in
Kinderkrankenhäusern (Geor-
giewsky) 223 — Verhütung und
Bekämpfung in geschlossenen
Säuglingsanstalten (Cassel) 274
— in den Kinderhospitälern
(Koplik) 193, 598 — Bettiso-
SE (Bundle und Burton)
769.
Infektionskrankheiten (Herr-
man) 839 — (Segi) 582 — Diffe-
rentialdiagnose (Tomson) 771.
Infektionskrankheiten, Über-
tragung (Bonnaire) 563.
Infektion, Übertragung durch
Insekten (Schuberg und Kuhn)
528 — Berührungsinfektion
(Hodges) 166.
Infektionskrankheiten, Kon-
taktinfektion (van Hedges) 760.
Infektionskrankheiten In-
munität der Säuglinge (Vario:)
260.
Infektionskrankheiten Ver-
hütung (Haynes) 165. 760 --
Prophylaxe durch animale Vak-
zine (Dubousquet - Laborderie
und Barthélemy) 757.
Infektionskrankheiten und
Schule (Hoag und Hall) 551 —
(Toledano) 235 — (Davezac) 233
— Prophylaxe in den französi-
schen Schulen (Ott) 235.
Infektionskrankheiten, Des-
infektion der Transportwacen
(Leroux) 762.
Sachverzeichnis.
Infektionskrankheiten, Herz-
block (Cowan, Fleming und
Kennedy) 31l — Beeinflussung
chronischer Erkrankungen durch
interkurrente Infektionskrank-
heiten (Gerhardt) 840 — Ein-
fluB von Atrophie und Hypo-
trophie (Carianopol) 746 — De-
eneration der Nebennieren und
rüsen (Ribadeau-Dumas und
Harvier) 581 — Meningitis und
Enzephalitis (Ozeki) 578.
Infektionskrankheiten, Haut-
reaktion (Bruyant) 563 — Tu-
berkulinreaktion (Moltschanoff)
223, 310.
Infektionskrankheiten, Arz-
neibehandlung (Skutetzky) 770.
Infiltration nach akuten In-
fektionen (Baumgarten) 562.
Influenza (Blum) 562 — (Risel)
581 — bei Kindern (Schwarz) 582.
Influenza, eitrige Arthritis des
Kniegelenkes (Fraser) 350.
Influenza, Meningitis (Flexner)
350, 567 — (Wollstein) 350 —
(Pisek) 580 — (Simon) 350.
Influenza, Neuritis optica infec-
tiosa (Dutoit) 566, 757.
Influenza, Ohr-, Nase- und Ra-
chenkomplikationen (Oppen-
heimer) 578.
Influenza, Ätiologie und Patho-
logie (Jundell) 572 — tierpatho-
ene Bazillen (Prasek und Ja-
lli) 350.
Influenza, rektale Anwendung
der Salizylate (Beatty) 753.
Infusion von Salzlösungen (Car-
ruthers) 237.
Inguinale Cystozele
ghem) 268.
Inguinalhernie (Fiser) 265 —
(du Bois) 588 — (Nové-Josse-
rand) 780 — (Bourchi) 774 —
(de Chenerille) 591 — Behand-
lung (Campbell) 263 — Opera-
tion (Kollock) 267 — (Schende-
rowitsch) 594 — Radikalopera-
tion (Sengoku) 594.
Inguinalhernie, Appendix als
Inhalt (Burty) 263.
Inhalation bei Lungentuberku-
lose (Muthu) 454.
Inhalationstherapie(Safranek)
281
(Matrin-
Institut de puériculture (Variot)
Insufflationsmethode
Zur
Wiederbelebung . asphyktischer
Neugeborener (Plauchu) 176.
Sachverzeichnis.
Intelligenzprüfung (Potts) 744
(Sommer) 741 — Prüfungen
nach Binet und Simon (Bober-
tag) 807 — psychologische Me-
thode Binet und Simon (Wys-
man und Schreuder) 808 —
Prüfung bei abnormen und zu-
rückgebliebenen Kindern (Des-
coeudres) 248.
Intelligenz und Kopfumfang
(Altschul) 807 — (Bayerthal)
811 — (van Biervliet) 811 —
(Büttner) 811.
Intelligenz und Gehirngewicht
(Walter) 818.
Intelligenz und zerebrale Para-
lyse (Borchardt) 563, 754.
Intestinaler Infantilismus (Mac
Crudden) 160, 305 — endogener
und exogener Stoffwechsel
(Crudden und Fales) 306.
Intestinale Myiasis, (Cockayne)
365.
Intoxikationen,
Blutserums bei
(Salge) 214.
Intrakutane Reaktion (Bauer)
197
Reaktion des
alimentären
Intubation (de Michelis) 856 —
bei katarrhalischer Laryngitis
(Ullom) 33 — bei akuten La-
rynxstenosen (Citelli) 280 —
und Diphtherieheilserum (Bed-
ford) 562.
Intubationsapparatnach Moro
(Veau) 688.
Jod, Tinktur (Sill) 272. — Be-
-= handlung der Tuberkulose (Hotz)
630 — Tinktur bei Infektionen
und entzündlichen Prozessen
(Sill) 16 — bei Variola (Rockhill)
768 — tödliche Vergiftung nach
Desinfektion der Haut mit Jod-
tinktur (Devèze) 248.
Jodmethylenblau, Erfolge bei
Lungentuberkulose (Meissen))
674 — bei chirurgischer Tuber-
kulose (Strauß) 674.
Jodoformintoxikationen nach
een am Ohr (Hirsch)
Joghurt-Frockenpräparate (Ho-
henadel) 748.
Ionenlehre, angewandte (Bu-
chner) 739.
Jontophorese bei subkutaner
Entzündung (Molenaar) 577.
Irideremia totalis congenita
(Stupel) 584.
Irido-Chorioiditis nach Gastro-
Enteritis ‘ Villard) 273.
1005
Iris, atypische Kolobome (Rößler)
3 — Pseudotumor (Ginsberg u.
Cohn) 776.
Irresein, epileptisches (Hinrich-
sen) 571.
Isolierung, Wichtigkeit der Ven-
tilation (Lesage) 492 — indivi-
duelle für Säuglingspflege (Cha-
tin) 597 — bei Infektionskrank-
heiten (Rendall und Burton)
624.
Jugendwanderungund Jugend-
AT (Roeder und Wienecke)
419.
Juvenilismus (Apert und Bouil-
lard) 752.
Kahlersche Krankheit
565.
Kala-azar, Behandlung mit Sal-
varsan (Caryophyllis und Sotiri-
riades) 246 — (Nicolle) 256 —
'Nicolle, Cortesi und Lévy) 256
— Stoffwechsel (Scordo) 258 —
in Griechenland (Lignos) 763 —
im Sudan (Marshall) 764 —
in Tunis (Lévy und Cortesi)
254.
Kalbinnen, Milchdrüsensekre-
tion jungfräulicher (Müller) 80.
Kali- chlorikum - Vergiftung
(Grünfelder) 570.
Kalifornien, Poliomyelitis (Gun-
drum) 759.
Kalk, Gehalt der Organe (Pro-
vinciali) 558.
Kalk, Gehalt der Frauenmilch
(Ramacci) 81 — (Schabad) 82.
Kalk, Stoffwechsel (Aschen-
heim) 392 — des gesunden Kin-
des (Schabad) 63 — bei wachsen-
den Schweinen (Weiser) 751 —
Umsatz im Dickdarm (Blüh-
(Conti)
dorn) 68 — Stoffwechsel bei
Obstipation und Durchfall
(Krone) 743 — Einfluß der
Thyreoidea (Parhou) 743.
Kalk, Stoffwechsel bei Rachitis
(Schabad) 63 — bei Tetanie
(Schwarz und Bass) 164 —
(Haskins und Gerstenberger)
995.
Kalk, Stoffwechsel bei künst-
licher Ernährung (Niemann) 304
— bei knapper und reichlicher
Ernährung mit Kuhmilch (Wolff)
462 — Resorption bei pasteuri-
sierter und sterilisierter Milch
(Zimmer) 560.
Kalk, Kalziumchlorid
amour und Imbeut) 552.
(Bonn-
1006
Kalkodat bei der Konservierung
von Frauenmilch (Mayerhofer
und Pribram) 80.
Kalkphosphatpräparate, Assi-
milation und Verwertung (Drae-
ger) 553.
Kalorienbedarf frühgeborener
Kinder (Heß) 21.
Kalorienbestimmung, ein-
fache Berechnungsmethode
(Fraley) 238.
Kaloriengehalt von Percentic-
mischungen (Fraley) 554 —
verschiedener Nahrungsmittel
(Farr) 238, 554.
Kalorimetrie, direkte
und Lavialle) 751.
Kalorimetrische Untersuchun-
gen bei intestinalem Infantilis-
mus (Crudden u. Fales) 306.
Kampfer, schädliche Wirkungen
(Happich) 152.
Kampferöl bei der Behandlung
der Lungentuberkulose (Ha-
mant) 454.
Kapillarerscheinungen in der
Milch (Kreidl und Lenk) 239.
Kapillar- und Adsorptionser-
scheinungen der Milch (Kreidl
und Lenk) 79.
Karbenzym bei tuberkulösen
Affektionen (Zur Werth) 455.
Karbolsäurebehandlung der
Knochen- und Gelenkstuberku-
lose (Strauß) 455.
Kardiospasmus (Morgan) 256.
Kardiotuberkulöse Cirrhose
(Aguna) 752 — (Mitra) 255.
Karies, zirkuläre der Milchzähne
(Kiendl) 445.
Kasein (Robertson) 81 — (Tie-
backx) 84.
Kasein, Schwerverdaulichkeit des
Kuhmilchkaseins( Benjamin) 388
— Verhalten des Dünndarm-
saftes ‘Brugsch und Masuda)
75 — tryptische Verdauung (Sieg-
friedund Lindner)83— undpepti-
sche Spaltung {Hösl) 555.
Kasein, Hydrolyse (Osborne und
Guest) 80.
Kasein, Bindung der Milchsäurc
(van Dam) 76.
Kasein, hohe Prozentsätze in der
Säuglingsernährung (Morse) 20
— Kasein-angereicherte Kuh-
milch (Heim und John) 210.
Kaseingerinnsel im Säuglings-
stuhl Courtney) 163 — (Tal-
bot! &3 -- (Ibrahim) 78 —
(Monrad) &0.
(Variot
Sachverzeichnis.
Kasein, Nachweis in den Kasein-
bröckeln des Säuglingsstuhls
(Uffenheimer und Takeno) 84.
Kaseinphosphor,biologische Be-
deutung für den wachsenden Or-
ganismus (Lipschütz) 79 — Be-
deutung für den wachsenden
Organismus (Lipschütz) 217.
Käsereifung (Nierenstein) 80.
Katalase (Grimmer) 77 — (Koo-
per) 79 — Probe (Koestler) 79 —
mu 79 — Prüfer (Hesse)
8 — Bestimmung (Laxa) 79 —
Bestimmung inder Milch (Jäggi
und Thomann) 78.
Katarakt, kongenitaler (Gilbert)
2 — beiderseitiger kongenitaler
(Bergmeister) 774 — angebore-
ner Totalstar (Gilbert) 759 —
kongenitalerund Hydrozephalus
(Ginestous und Campana) 250.
Katarakt, Entstehung von an-
geborenen Staren (Pagenste-
cher) 766 — experimentelle Er-
zeugung (Pagenstecher) 2 — Be-
handlung des angeborenen
Schichtstars (Kuhnt) 2.
Kauen, unvollständiges als Ur-
sache von Ernährungsstörungen
(Coignat) 237.
ne beim Säugling (Buddy)
563.
Kavernom, angeborenes
tiples (Peterssen) 579.
Kefir, alkalisierter bei Ernäh-
rungsstörungen (Peiser) 175 —
und Yoghurt (Hohenadel) 78.
Keilbeinentzündung und Seh-
störungen (Kleyn) 281.
Keimdrüse, Wirkung auf die
Milchsekretion (Aschner und
Grigoriu) 74, 656.
Keratitis, Quecksilberbehand-
lung bei heredo-syphilitischer
(Fromaget) 249 — und fettige
Entartung derKornea (Attias) I.
Keratokonjunktivitis, ekze-
matöse (Colombe) 1, 435.
Keratoma diffusum universale
(Glaser) 569.
Kernaplasie (Sterzing) 583 —
angeborene mit Idiotie (Welde)
846.
Kiefer, Tuberkulose der Mund-
schleimhaut und des Unter-
kiefers nach Zahnextraktion
(Ehrhardt) 348, 435.
Kieferhöhle, Eiterung (Manasse)
Ya)
ne
mul-
Kiefernekrose, merkurielle (Ro-
cher) 768.
`
Sachverzeichnis.
a EEUE (Küll)
Kieselsäure, Übergang in die
Milch beim Sterilisieren in Glas-
flaschen (Schulz) 20.
Kinderabteilungen in allge-
meinen Spitälern (Bell) 596.
Kinderarzt und Kinderzahnarzt
(Mayrhofer) 17.
Kinderforschung
. 549.
Kinderheilkunde (Terrien) 233
— Hygiene und Kinderschutz
(Deutsch) 512.
Kinderklinik in München (v.
Pfaundler) 146.
Kinderkrankenhäuser (North-
rup) 598.
Kinderkrankheiten (Wood)
773 — und ihre Behandlung
(Baumgarten) 709.
Kindermilch (Bernstein) 75.
Kinderschutz (Engel) 418.
Kinesitherapie bei Kinder-
lähmung (Graveline) 569.
Kleinhirn siehe Cerebellum.
Rn der Fürsorge (Hoffa)
598.
Klima, Einfluß auf Lungentuber-
kulose (Wolff) 455.
Kloake (Pauchet) 780.
Klumpfuß (Voron u. Gravier)
.783 — (Walther) 783 — ange-
borener(Billington)262 — (Hen-
drix) 266 — (Kelerworm) 591 —
(Savariaud) 272.
Klumpfuß, Behandlung (Blon-
del) 262 — (Lamy) 268 — (Moel-
ler fils) 780 — (Mutel) 269 —
(Redard) 270 — (Sainton) 271 —
(Savariaud) 781 — (Judet)
(Macmillan)
67.
Klumpfuß, Verbandtechnik
(Mayer) 779.
Klumpfuß, operative Behand-
lung (Guradze) 206 — (Vulpius)
324 — Spätresultate der Talus-
operation (Zander) 273.
Knabengeburtenüberschuß
(Jendrassik) 232.
Knie, doppeltes (Rocher) 594 —
tanzendes bei Poliomyelitis
(Quénu) 270.
Knie, Ankylose (Morigny) 592 —
Subluxation beim Neugeborenen
(Berny) 262.
Kniegelenk, kongenitale Er-
krankung (Rocher) 271 — Luxa-
tion (Kuh) 267.
Kniegelenk, eitrige Arthritis bei
Influenza (Fraser) 350.
1007
sen Resektion (Tridon)
Kniegelenk, Tuberkulose (Cha-
puis) 564.
Knochen, Wachstum (Follas-
son) 548 — periostale Ossifika-
tion (Retterer und Leliève) 549
— Störungen in der periostalen
und endochondralen Knochen-
bildung (Joachimsthal) 320 —
künstliche Steigerung des Wachs-
tums (Heeger) 548.
Knochen, Einfluß der Sonnen-
strahlen auf die Knochenent-
wicklung bei Rachitis (Ra-
czynski) 510.
Knochen Veränderungen bei
Barlowscher Krankheit (Nobe&-
court) 491.
Knochen, Meningokokkener-
krankung (Uhlmann) 771.
Knochen, Pneumokokkener-
krankungen (Uhlmann) 59.
Knöchen, Syphilis (Fitzwil-
liams) 758 — kongenitale im
Röntgenbilde (Fränkel) 221 —
hereditaria tarda der langen
Knochen (Bénazet) 245.
Knochen- und Gelenktuberku-
lose, Differentialdiagnose von
angeborener Syphilis (Cumston)
247.
Knochen, Tuberkulose, Be-
handlung (Delay) 680 — und
Halsdrüsen, Röntgenbehandlung
(Rafalowski) 454, 593 — Radio-
graphie und Diagnose der Ge-
lenktuberkulose (Menard) 255 —
Karbolsäurebehandlung der
Knochen- und Gelenkstuber-
kulose (Strauß) 455.
Knochentuberkulose, Fürsorge
der Stadt Paris für Kinder mit
Knochen- und Gelenkstuberku-
lose (Joachimsthal) 454.
Knochenfragilität (Derscheid-
Delcourt) 775.
Knochenkerne, Hypoplasie
(Preiser) 270.
Knochenmark, Lezithingehalt
(Bolle) 548 — Gewebsentwick-
lung im Nierenhilusgewebe bei
Anaemia splenica (Tanaka)
613, 771 — primäre und se-
kundäre Tumoren (Roman) 50,
781
Knochenplastik der Unterlippe
bei kongenitalem Fazialisdefekt
(Löwem) 268.
Knochentrauma
778.
(Kirmisson)
1008
Kochsalz, Stoffwechsel (Bit-
torf) 735 — (Cohnheim, Kreg-
linger, Tobler und Weber) 746 —
(Tuteur) 559.
Kochsalz, Ausscheidung bei Ne-
phritis (Manshardt) 576.
Kochsalz,Schutzwirkung wieder-
holter Kochsalzgaben gegenüber
Anaphylaxie a: und
Langer) 822 — (Langer) 832.
Kochsalzarme Diät (Hanssen)
748 — und ee Nah-
rung bei Epilepsie (Joedicke)
800.
Kochsalzfieber (Bendix und
nn 387. — (Helmholz)
555 — ( atzenellenbogen) 608
— (Samelson) 125, 363 — (Stu-
ber) 242 — Stoffwechsel bei
experimentellem (Freund und
Grafe) 554.
Kochsalzinjektion, subkon-
junktivale (Stucken) 584 — bei
epidemischer Diarrhôe (Waller
und Walker) 243.
Kochsalzlösung (Schoute) 734
— Ausscheidung subkutan ein-
geführter (Toisianz) 559.
Kohlehydrate, Physiologie und
Pathologie der Verdauung (Mor-
se und Talbot) 240 — Gebrauch
und Mißbrauch (Grulee) 555 —
Polykohlehydrate in der Säug-
lingsernährung (Brady) 658 —
Stoffwechseluntersuchungen
Klotz) 161 — Einwirkung von
akterium coli und von Darm-
bakterien auf Kohlehydrate
(Schmidt) 82.
Kohlehydratkuren bei
betes (Rosenfeld) 736.
Kohlenoxyd, Vergiftung
loux und Balthazar) 765.
Dia-
(Nic-
Kohlenoxyd, Übergang von der
Mutter aufs Kind (Nicloux)
741.
Kohlenpulver in den Lungen
(Pollini) 767.
Kokain, Ersatzmittel (Ruprecht\
281.
Kolibazillen in der Zerebrospi-
natflüssigkeit bei Meningitis
(Pearsons) 766.
Kolitis, akute (Hutinelund Nobe&-
court) 748 — chronische (Bell u.
Le Wald) 745.
Kolloidchemische Studien an
der Milch (Wiegner) 84, 751.
Kolloidkoagulation, ultrami-
kroskopische Untersuchung
(Wieener) 84.
Sachverzeichnis.
Kolobom der Aderhaut und Netz-
haut mit Aplasie des Sehnerven
(Meissner)
Kolon, Irrigation (Machell) 240 —
entzündliche Erkrankungen
(Webb) 641 — Mißbildungen
(Mauclaire) 268 — Dilatation
(Parkinson) 270 — (Rees) 593 —
(Yoshida) 596.
Kolostrum (Berka) 552 — (Birk)
75 — (Buss, Berberich u. Berg)
746.
Kolostrum, biologische Eigen-
schaften (Sassenhagen) 558 —
bakteritide Eigenschaften (Bub)
552
Kolostrum, Fett (Engel u. Bode)
76.
Kolostrum, Schardingersche Re-
aktion (Reinhardt u. Seibold) 81.
Kolostru m,menschliches(Berka)
74 — (Engel und Dennemark)
747 — Beziehungen zwischen
Milch, Kolostrum und Blutserum
des Rindes (Graetz) 77.
Komedonen (Harries) 572.
Komplementablenkung durch
das Serum gesunder Diphtherie-
bazillenträger (Cathoire) 246 —
gegen Echinokokkus (Hertz) 636
— bei Scharlach (Kolmer) 573.
Komplementbindungsreak-
tion bei Variolois und Variola
vera (Kryloff) 253.
Komplikationen bei Diphthe-
rie (Carpenter) 246.
Kondensierte Milch
732.
Kondylom, spitzes (Leiner) 194.
Kongreß, Deutsche Gesellschaft
für Kinderheilkunde in Münster
377.
Kongreß, internationaler für Pe-
diatrie in Paris 476. — IX. inter-
nationale Tuberkulosekonferenz
in Brüssel 427.
Konstitution, lymphatische
(Unterberger) 772 — psycho-
pathische und Erziehung (Bins-
wanger) 562 — und Thoraxfor-
men (Treidtel) 550.
Konstitutionslehre (Hein) 435.
Konvulsionen (Pritchard) 257 —
Lumbalnpunktion (Noguies) 578
— bei Epilepsie (Piguero) 767.
Kopfschmerz (Weill) 261 —
Semiologie der kindlichen (Pe-
(Ausset)
rier) 579, 766.
Kopfumfang und Intelligenz
(Baverthal) 811 — (van Bier-
vliet) 811 — (Büttner) 811.
Sachverzeichnis.
Kopliksche Flecke (de Biehler)
856 — und Masern (Bing) 245 —
bei Parotitis epidemica (Weill
und Gardère) 586,
ER (Falquel) 554 —
(Levy) 556.
Kornea plana (Rübel) 781.
Kornea, senkrecht ovale bei here-
ditärer Syphilis (Rübel) 3, 258.
Kornea, Antikörper (Zade) 654.
Kornea, angeborenes Leukom
(Armaillac) 561.
Kornea, Trübung (Steiger) 3 —
kongenitale Trübung (Peters)
2 — angeborene Trübung (See-
felder) 3, 769 (Wittmer)
773.
Kornea, Membrana pupillaris per-
sistens (Seefelder) 2.
Kornea, fettige Entartung bei
Säuglingskeratitis (Attias) 1.
Koronararterie, Aneurysma
(Salusbury Trevor) 594.
Körpergewicht beim Säugling
(Betta) 552 — von über 4000 g
bei der Geburt (Hassaniè-
Dschalaljanz) 548 — Verdoppe-
lung bei neugeborenen Tieren
(Glasewald) 554 — Schwankun-
gen bei Neugeborenen (Heider-
mann) 555 — und Körperlänge
on Neugeborenen (Cadre)
Körpergewicht schwachsinniger
Kinder (Goddard) 740 — bei
englischen Schulkindern (Tux-
ford und Glegg) 236.
Kôrpergewicht bei Nephritis
(Isserliss-Schwartz) 572.
Körpergewichtskurven (Fié-
vez) 735, 747.
Kôrperlänge (Hubert) 555 —
Breslauer Schulkinder(Cohn) 742
— als Maßstab für die normale
Entwicklung der Schulkinder
(Cohn) 742.
Körpermessungen (Ascher)411.
Körperpflege des Kindes (Dum-
strey) 650.
Körpervolumenundspezifisches
Gewicht (Kastner) 22 — Be-
stimmung am lebenden Säug-
ling (v. Pfaundler) 22.
Korsett (Baus) 588.
Kraniektomie586 — bei Mikro-
zephalie (Duran) 265.
Kraniopagus frontalis
schauer) 595.
Kraniotabes (Lesage und Cléret)
762 — (Silve) 259 — und Syphilis
(Roux) 31.
(War-
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI, Band. Referate.
e vm
1009
Krankenversicherung und
Mutter- und Säuglingsschutz
(Moll) 598.
Krankheit und soziale Lage
(Mosse und Tugendreich) 860.
Krankheitsanlagen, kindliche
(Pfaundler) 364.
Krankheitsbereitschaften
(Duckworth) 566.
Krämpfe (Stöltzner) 226 — bei
Neugeborenen (Stamm) 637.
Krampfneigungen während u,
nach Enzephalitis (Lucas und
Southard) 186.
Kreatin, Ausnutzung beim Kind
(Folin und Denis) 363 — Aus-
scheidung im Kindesalter (Rose)
241 — im Harn von Kindern
(Follin und Denis) 554 — Ein-
fluß von fett- und kohlehydrat-
reicher Nahrung auf die Aus-
scheidung bei Kretinismus (Mac
Crudden) 553 — Ausscheidung
und zyklisches Erbrechen (Mel-
lanby) 557.
Kreatinin, Ausscheidung bei in-
testinalem Infantilismus (Crud-
den) 305.
Kretinismus (Bircher) 788 —
(Finkbeiner) 639,
Kretinismus, sporadischer (Isaa-
kianz) 572.
Kretinismus, Körperproportio-
nen (Flinker) 788,
Kretinismus, Kontaktinfektion
(Flinker) 788,
Kretinismus, Hör- und Sprach-
störungen (Fröschels) 293, 568.
Kretinismus, Einfluß von fett-
und kohlehydratreicher Nah-
rung auf die Ausscheidung von
Kreatin (Mac Crudden) 553.
Kretinismus, pathologische Ana-
tomie (Zieleniewska-Stefanoff)
587 — Hirnveränderung (Wey-
gandt) 788.
Kretinismus, Frühreife
Haustiere (Bormann) 563.
Kretinismus, Neandertalmerk-
Ce (Finkbeiner) 46 — (Bircher)
71.
der
:Kretinismus, Behandlung (An-
derl) 561.
Kriminalität des Kindesalters
(Mönkemöller) 812 — der Ju-
gendlichen (Moreau) 598.
. Krippen (Schütze) 599 — Säug-
lingsernährung (Dauchez) 746 —
und Heime (Nobecourt) 738.
Krupp, bakteriologische Unter-
suchung (Collet) 247.
68
1010
Krupp, falscher (Bourgeois) 245.
Krüppelfürsorge (Legel) 785 —
(Mac Murtrie) 275, 598.
Krurale Hernie (Rocher) 271.
an (Ginzberg)
77
Kryptorchismus, chirurgische
andlung (Epstein) 589.
Kubitaldrüsen bei hereditärer
Lues (Goldreich) 529, 703.
Kühlbett (Heß) 748.
Kühlhaltung der Säuglingsmilch
(Klinik) 239.
Kuhmilchkasein in Säuglings-
stühlen (Bauer) 74.
Kuhprüfvereine un) 80.
Kumiss (Rubinsky) 8
Kupfer, Ausscheidung in der
Milch (Titze und edemann)
84
Kupferpräparate, Erfolge bei
chirurgischer Tuberkulose
(Strauß) 674 — beiLungentuber-
kulose (Meissen) 674.
Lab, Wirkung (Bräuler) 552 —
(Couvreur) 76 — Chemismus der
ung (Allemann und Müller)
7
Lab, chemischer Vorgang bei der
Milchgerinnung (Bang) 74, 236.
Lab, Nichtgerinnen der gekochten
Milch (Rumpen) 750.
Lab, spezifische Hemmung der
Wirkun a 78.
Lab, Verhalten steriler und ge-
kochter Milch (Kreidl und Lenk)
79.
La b Stärkebestimmung (Koestler)
d d,
Lab, Einfluß der Zubereitung
st die Verlabbarkeit der Milch
oeggerath) 390.
Lab. echnik Hr Labhemmprobe
(Schern) 82.
Lab, Zymogen des Kalbsmagens
(Hedin) 78.
Lab und Pepsin (Cohnheim) 75 —
und Pepsin (Porter) 81.
Labmolke, spezifisches Gewicht
(Höft) 78.
Laboratoriums-Hilfsbuch
(Pincussohn) 862.
Labyrinth, degenerative Atro-
phie (Ziba) 773.
Labyrinth, Sequester (Hopkins)
266.
L aby rintherkrankungen, in-
fektiöse (Neumann) 293.
Labyrinthitis, akute {Alexan-
der) 293.
Sachverzeichnis.
Labyrinthitis,induzierte (Schei-
be) 293.
Labyrinthitis,otogene (Schoetz)
294.
Labyrinthitis serosa bei akuter
Otitis (Ruttin) 293.
EEN (Laurun-Brown)
748.
Lactobazilline (Fuß) 359.
Lähmung siehe Paralyse.
Laktalbumin, Zusatz zur Kuh-
milch (Sill) 559.
L a tion, virginelle (Pfaundler)
Laktati on, Störungen (Cotton)
237
Längenmessung an Säuglingen
(Tschernyschew) 209.
Längenwachstum (Godin) 231
— bei europäischen Völkern
(Soren-Hansen) 744.
Langerhanssche Inseln des
kindlichen Pankreas (Wilms)
741
Lärmapparat (Kayser) 293.
Laryngitis subchordalis acuta
(Zimmermann) 281.
ne tuberkulöse (Hunt)
252
Laryngitis durch Diplokokken
(Kaschiwabara) 761.
Laryngitis bei Morbillen (Gi-
rard) 569.
Laryngitis, katarrhalische — In-
tubation (Ullom) 33.
Laryngologie,Sammelreferat
(Hempel) 570.
Laryngoskopie, direkte (Ab-
rand) 243, 774 — (Paunz) 475,
622.
Laryngospasmus nach Ein-
träuflung von Resorzinöl (Rail-
let) 185, 767 — bei Broncho-
pneumonie (Weill) 261, 773.
Larynx (Päßler) 281.
Larynx,Sammelreferat(Goep-
pert) 279.
Larynx, Demonstrationen (Halle)
280.
Larynx, Fremdkörper (Scharf)
594.
Larynx, dt nines Zyste
(Schneider)
Larynx, multiple Papillome (Se-
wall) 272.
Larynx, kongenitaler Stridor (Ma-
rique) 279 — (Ray) 580.
Larynx, hysterische Paralyse (Iri-
barne) 252.
Larynx, Stenose (Le Grand Kerr)
250 — {Abrand) 623, 774.
Sachverzeichnis.
Larynx, Intubation und Tra-
cheotomie bei akuten Stenosen
(Citelli) 280.
Larynx, nekrotisierende Entzün-
sch bei Scharlach (Oppikofer)
5
Lar Be Magnesia bei
di Dese apillomen (Clacue) 281.
Larynx, Atresie nach iph-
therie (Martens) 35.
Lateralsklerose, amyotrophi-
sche (Boldt) 245, 563.
Lateropharyngealer Abszeß
Bene Ursprungs (Guisez)
Läusekrankheit in der Schule
(Huet) 551.
Leber, äußere Formverhältnisse
beim menschlichen Embryo (de
Burlet) 548.
Leber, Eisengehalt (Baillet) 547
— Verteilung des Eisens (Filia)
231, 554.
Leber, Autolyse (Filia) 238, 554.
Leber, Polyserositis (Eckert) 757.
Leber, ikterische Lebererkran-
kungen (Rosenberg) 534.
Leber, Zirrhose (Münsterer) 577
(Wipphle) 243 — und Banti-
sche Krankheit (Vogel) 585 —
auf Grund kongenitaler Lues
(Günther) 570.
Leber, Schwellung bei Angina
(Bartz) 33.
Leber, akute Gewebsatrophie
(Phillips) 257.
Leber, Gefäßerkrankung bei kon-
genitaler Lues (Lühmann) 673,
763
163.
Leber, Erkrankungen und Haut-
veränderungen (Jeßner) 761.
Leber, tödliche Hämorrhagie beim
Neugeborenen (Durante) 566.
Leber, primäre Splenohepatome-
galie bei Geschwistern (Sheffield)
259
Leber, Abszeß (Acuna) 774 —
(Mc Kechnie) 778.
Leber, Mißbildung
778.
Leber, Nekrose (Amsler) 774 —
(Pappenheimer) 270.
Leber, Echinokokkus 273 —
(Broca) 263 — (Cattaneo) 263.
Leber, malignes embryonales
Adenom (Peiper) 472.
Leber, multiple angeborene Hä-
mangioendotheliome (Veeder
und Austin) 180.
Leber, Angiomatosis (Ernst) 776.
LeberbeiSkarlatina (Benard) 562.
(Kschischo)
1011
Leber bei rezidivierendem Erbre-
chen (Abramowitch) 560.
Leber, Veränderungen bei chi-
rurgischer Tuberkulose (Brun
Bongioannini) 435.
Leber, Bedeutung bei Serum-
krankheit und Anaphylaxie (Laf-
forgue) 740.
Lebersche familiäre Optikusatro-
phie (Mügge) 2.
Lebertran (Czerny) 301 — weißer
und gelber se und Soro-
chowitsch) 181 — Wirkung bei
Rachitis and und Soroeho-
witseh) 4,
Lehrbuch ja Kinderkrankheilen
(Comby) 414 — für Kinderheil-
kunde (Feer) 648 — der Be-
sonderheiten des Kindesalters
(Gundobin) 69. .
Lehrbuch der Säuglingskrank-
keiten (Lesage) 413.
Lehrbuch über spezielle Therapie
innererKrankheiten(Ortner)420.
Lehrbuch der spezifischen Dia-
gnostik und Therapie der Tuber-
kulose (Bandelier und Roepke)
427.
Lehrbuch der klinischen Häma-
tologie (Türk) 421.
Lehrbuc der physiologischen
und pathologischen Chemie
(Fürth) 333.
Lehrbuch der Hygiene
nitz) 147.
Lehrbuch der m (Till-
manns) 862.
Lehrbuch der Orthopädie (Calot
263 — der Krankheiten des
Mundes (Kümmel) 147.
Leishmania infantum, experi-
mentelle Infektion in der Horn-
haut des Kaninchens (Volpino)
585.
Leishmaniose (Cardamatis) 755
(Longo) 254 — (Luna) 254 —
(Massaglia) 764 — (Mauro) 255
(Splendore) 770.
Leish maniose, Übertragung
(Sergent) 769.
Leishmaniose, Blutveränderung
bei Kindern (Abate) 243.
Leishmaniose, Lipämie und Li-
purie (Longo) 575.
Leishmaniose in Algier (Sene-
vet) 769 — in Bahia "(Piraja da
Silva) 767 — in Catania und
Caltanisetta (Pulvirenti) 767.
Leishmansche Anämie (Jem-
ma) 321, 485 — und chronische
Malaria (Crespin) 488.
(Prauß-
DH?
1012
Lepra (Much) 172 — Ursprung
(Engelbrecht) 688.
Leprabazillen in Milch (Sugai
und Monobe) 734 — im Blut
des leprösen Neugeborenen (Su-
gai) 584.
SE bei Syphilis
(Rach) 41, 625.
Leptothrix buccalis (Gezes und
Torrini) 250.
Leukämie (Cheney) 247, 564.
Leukämie, myeloide (Delfosse)
248, 565, 756.
Leukämie, akute lymphatische
(Bodenstab) 563, 754 — lym-
phatische mit Vergrößerung der
Speicheldrüsen (Tileston) 28.
Leukämie, Behandlung mit
Thorium X (Falta, Kriser und
Zehner) 182.
Leukom, angeborenes beider
Hornhäute (Armaillac) 561.
Leukopenie bei Abdominal-
typhus (Orundjiew) 682.
Leukozyten bei Scharlach (Ge-
orgescu) 249.
Leukozyten, eosinophile bei
kruppöser Lungenentzündung
(Arneth) 407.
Leukozytenformel bei Masern
(Barannikow) 224 — bei Pneu-
monie (Jacoubowitsch) 572 —
bei Tuberkulose (Fulpius) 568.
Leukozyteneinspritzungen,
subdurale bei, tuberkulðser Me-
ningitis (Manwaring) 172.
ee Einschlüsse bei
Skarlatina (Cantacuzène) 246 —
(Kretschmer) 311 — (Preisich)
312 — (Ahmed) 312 — (Döhle)
248, 353, 412 — (Hofer) 35,
353 — (Kolmer) 685 — (Nicoll)
632 — (Nicoll und Wiliams)
632, 765 — (Schwenke) 380.
Leukozytenuntersuchung bei
Rubeola (Anglada) 244.
Leukozytose bei Typhus (Ben-
necke) 562.
Leukozytose bei Pertussis ( Kol-
mer) 346 — diagnostischer Wert
bei Keuchhusten (Ashby) 346.
Lezithin (Bain) 302 — Bestim-
mung (Collisson) 553 — im
Knochenmark (Bolle) 548 —
Verhalten des Dünndarmsaftes
(Brugsch und Masuda) 75.
l.ichen (Morris) 616.
Lichen planus (Sainton und
Burnier) 258.
Lichen scrofulosorum
(Pick)
436 — ([Rossiwall) 200.
Sachverzeichnis.
j Licht, Prüfung in Schulen (Franz)
551
51.
Licht in therapeutischer und chi-
rurgischer Beziehung (Foveau
de Courmelles) 548.
Lidrand, Einsenkung im Gebiete
des unteren Tränenröhrchens
(Ask) 1.
nun geographica (Husler)
571.
Linkshänder, rationelle Erzie-
hung (Schäfer) 744.
Linkshänder in den Berliner
Gemeindeschulen (Schäfer) 818.
Linse, Ektopie und kongenitale
Luxation (Cellichowska) 564.
Linse, Luxation mit angeborener
Ektopie der Pupille (Seefelder) 3.
Linsenkerndegeneration, pro-
gressive nach Wilson (Lher-
mitte) 779.
Lipämie bei der Verdauun
Ge 215 — und Lipurie bei
eishmaniose (Longo) 575.
Lipoide des Diphtheriebazillus
(Ménard) 834.
Lipoidgehalt des Blutes bei
Frauen und neugeborenen Kin-
nn (Herrmann und Neumann)
74
Lippe, kongenitaler Hemispasmus
(Variot und Bonniot) 186.
Liquor cerebrospinalis, bakterio-
logische Untersuchungen bei
Diphtherie (Leede) 762.
Lithiasis, siehe auch Blase.
Lithiasis der Nieren (Ebert)
589, 691 — und des Ureters
(Charvin) 588 — (Albaret) 587.
a der Urethra (Speese)
78
Lithiasis, infantile in Ungarn
(v. Bokay) 525.
Littlesche Krankheit (Cruchet)
247 — -(Haushalter) 572 —
(Hutinel und Babonneix) 25%,
571 — (Long-Landry) 254 —
(Neustaedter) 256. be
Littlesche Krankheit, Ätiologie
(Babonneix) 561.
Littlesche Krankheit, Foerster-
sche Operation (Perlis) 593 —
chirurgische und orthopädische
Behandlung (Nicod) 593 — or-
thopädische und chirurgische
Behandlung (Broca) 588.
Littlesche Krankheit und He-
mispasmus der Lippe (Variot
und Bonniot) 186.
Livedo (Comby) 565, 723 —
'Guille) 759.
Sachverzeichnis.
Livedo annularis (Jourdanet)
221, 623.
Lobecksches Verfahren zur Her-
stellung einwandfreier Trink-
milch (Meurer) 412.
Lordotische Albuminurie (Ham-
burger) 179.
Lothringen, Fürsorge (Florentin)
275 — Ferienkolonien (Wagner)
276, 599.
Ludwigsche Angina (Fouquet)
590.
Luetinreaktion bei
(Nobl und Fluß) 176.
Lüftung von Schulen (Reichen-
bach und Brabbe6e) 744.
Syphilis
Luftwege, men Sa
Schleimhaut bei Masern (Alagna
244.
Lumballordose, Hüftschaukel-
sitz (Hohmann) 318.
Lumbalpunktion beim Neu-
geborenen (Delmas) 548, 566,
739 — Untersuchung der Punk-
tate (Braun und Husler) 624 —
Sticheiterung (v.Lier) 641 — bei
Konvulsionen (Noguiès) 578 —
und Behandlung der Meningitis
(Voisin) 260, 772 — bei skarla-
SES Urämie (Allaria) 244,
561.
Lumbalskoliose, Hüftschaukel-
sitz (Hohmann) 31
Lunge, Diagnose und Epidemio-
logie (Ranke) 446 — Diagnostik
und Therapie (Rolly) 454.
L unge Spitzenperkussion (Gradl)
9
Lunge, radiologische Untersu-
chung der Spitzen (Kreuzfuchs)
33.
Lunge, spezifische Behandlung
(v. Ruck) 455.
Lunge, Saugmaske (Kuhn) 427.
Lunge, Verteilung von Kohlen-
pulvern (Pollini) 767.
Lunge, anaphylaktische Reaktion
(Ströbel) 822.
Lunge, fötale Atelektase (Buch-
mann) 263.
Lunge, Affektionen, naso-pha-
ryngealen Ursprungs (Abouka)
280.
Lunge, Kongestionen (Hutinel)
D2.
Lunge, Abszeß (Mc Kechnie) 778
— und Bronchiektasie (Kulbs)
844 — Pneumokokkenabszeß
(Guinon) 266.
l.unge, Echinokokkus (Molinie)
209: 992.
1013
Lunge, Gangrän nach Menthol-
Eukalyptolin-Injektionen (Ber-
liner) 453.
Lunge, Fibrolysin bei Lungen-
schrumpfung (Stöltzner) 181.
Lunge, Verwesung (Thoinot)
584.
Lunge, Embolie nach Diphthe-
rie (Stewart) 770 — Vorkom-
men von Diphtheriebazillen
(Reye) 831.
Lunge, Syphilis (Stanley) 259.
Lunge, Pestepidemie in der
Mandschurei (Toyoda) 635.
Lunge, Bäderbehandlung der
Lungenaffektionen (Lainel-La-
vastine) 762.
Lunge, angeborene MiBbildung
(Rivet und Girard) 781.
Lunge, Tuberkulose (Dela-
brousse) 565 — Re errand) 435 —
Hart) 149 — (Roger und Sévi-
alensi) 446 — GEIER 436
— kongenitale Tuberkulose
(Delmas) 430 — chronische Tu-
berkulose beim Säugling ( Roudi-
nesco) 436.
Lunge, Tuberkulose, Diagnose
(Vogt) 682 — Frühdiagnose
Schmey) 446 — Diagnose und
herapie der Lungentuberkulose
(Ranke) 445,
Lunge, Tuberkulose: ungleiche
Pupillenweite (Wolfer) 446.
Fang: Tuberkulose; Röntgen-
ntersuchung (Cole) 445.
Lunge, Disposition zu Tuber-
kulose (Schminke) 439 — Dis-
position des Lungengewebes zur
tuberkulösen Infektion (Weiß)
175 — Prädisposition für Tuber-
kulose derrechten Lunge (Sidler)
259 — Erblichkeit der Dis-
position zur Lungenschwind -
sucht (Strandgard) 431.
Lunge, Tuberkulose; Mischin-
fektion (Juman) 348.
Lunge, Tuberkulose; Bedeutun
der Darminfektion (Fischer) 43
— tuberkulöser Primäraffekt
(Zarfl) 700.
Lunge, Tuberkulose, initiales
Stadium (Ter-Markosoff) 584,
628 — initiale Lokalisation der
Tuberkulose (Rist) 768.
Lunge, Entstehung und Verhü-
tung der Spitzentuberkulose
(Bacmeister) 434.
Lunge, Behandlung: Einfluß des
Klimas auf Lungentuberkulose
(Wolff) 455 — Sanatoriumbe-
1014
handlung der Tuberkulose (Goo-
dall) 454.
Lunge, antiseptische Inhalation
(Muthu) 454.
Lunge, Tuberkulose, Tuberkulin-
therapie (Fallot) 567 — Tuber-
kulinbehandlung bei Tuberku-
lose (Löwenstein) 454 — Tuber-
kulosebehanldung mit bovinem
Tuberkulin (Raw) 454.
Lunge, Behandlung der Lungen-
tuberkulose mit Marmoreck -
schem Serum ( E 454.
Lunge, Kampferöl bei der Be-
handlung der Lungentuberku-
lose (Hamant) 454.
Lunge, Tuberkulose, Erfolge mit
methylenblau und Kupfer-
präparaten (Meißen) 674.
Lunge, Behandlung mit unvoll-
ständig oxydiertem Phosphor
(Romanowsky) 454.
Lunge, Tuberkulose, künstlicher
Pneumothorax (Volhard) 669.
Lunge, Tuberkulose, chirurgische
andlung (Sorgo) 679.
Lunge, Tabe riula e und Hyper-
ästhesie (Bascoul) 563.
Lungen, Tuberkulose mit Höhlen-
bildung (Buddy) 563.
Lunge, Mediastinaldrüsenerkran-
kung und Lungentuberkulose
(Gendron) 249.
Lunge, Tuberkulose; Anschwel-
lung der subkutanen Lymph-
drüsen des Thorax (Schulze-
Kump) 582.
Lunge, Tuberkulose mit Hämo-
physe (Baumel) 245.
Lunge, Abnahme der Lungen-
tuberkulose in Wien (Rosenfeld)
429.
Lupus (Baumel) 562, 723,
753 — beim Säugling (Baumel)
245.
Lupus des Gesichtes (Baumel)
774.
Lupus, verruköser der Hände
(Boehme) 453.
Lupus, erythematosus (Tarta-
kovsky) 584 — erythematodes,
Morosche Tuberkulinreaktion
(Jadassohn) 572.
Lupus, Behandlung mit Quarz-
lampe (Stümpke) 455.
l,uxation, kongenitale(Mayet)
779.
Lymphadenoide Gewebe (Mil-
chell) 592.
Lymphadenose, akute aleukä-
mische (Schippers) 841.
Sachverzeichnis.
Lymphangio-Adenoiditis
(Dalencour) 264.
Lymphangioma cysticum des
Bauches (Miwa und Saito) 592.
Lymphangiom, kongenitales der
Zunge (Guinon) 691.
Lymphangitisder Regio-Mastoi-
dea (Zaepffel) 261.
Lymphatische Apparate,
perplasie (Kahn) 573.
Lymphatische Konstitution
(Unterberger) 772.
Lymphatische Pseudoappendi-
zitis (Lieblein) 189.
Lymphatismusund Tuberkulose
(Gorter) 435 — Beziehungen zur
Skrofulose und Tuberkulose (Ro-
zenblat) 856.
Lymphatismus, Beziehungen zu
den phlyktänulären Erkrankun-
gen des Auges (Igersheimer) 435.
Lymphatismus, Arsenikbehand-
lungund Höhenkur(Christin)247.
Lymphdrüsen, tuberkulöse In-
fektion (Ungermann) 771.
Lymphdrüse, kongenitale Tu-
berkulose (Ter-Gabrieljanz) 595.
Lymphdrüsen, hakteriologische
Untersuchung bei Skarlatina
(Kolmer) 36.
Lymphdrüsen, Schwellung in
der seitlichen Brustgegend (Mar-
cus) 69.
Lymphgefäße, primärer Tumor
(Mitchell) 592.
Lymphe, Aufbewahrungsmittel
der animalen (Serebrenikoff) 550
— Tuberkelbazillen in der
Lymphe des Ductus thoracicus
(Betke) 435.
Lymphoides Gewebe und Dia-
these (Audrain) 752.
Lymphosarkom des Ileum (Sac-
cone) 594.
Lymphozyten, Beziehungen zur
Fettspaltung und Bakteriolyse
(Bergel) 441.
Lymphurie (Quincke) 665.
Lyon, Oeuvre des enfants à la
Hy-
montagne (Dehan) 274, 597.
Lyssa, Schutzimpfung (Acker)
841.
Madelungsche Krankheit (Gas-
ne) 265 — Deformität des Hand-
gelenkes (Brandes) 320 —
(Springer) 321 — symmetrische
llandgelenksdeformität (Mel-
chior) 780.
Magen, Funktion beim Säugling
(Greco) 77.
Sachverzeichnis.
Magen, Physiologie und Che-
mie der Verdauung (Eastman)
e — Chemismus (Davidsohn)
Magen, Verdauung der
(Finizio) 77.
Magen, Pepsinverdauung (David-
sohn) 359
Magen, primäre Intoleranz (Ter-
rien) 751.
Magen, Fermente (Abderhalden
und Strauch) 73 — Ausschei-
dung der Magenfermente im
Säuglingsharn (Pechstein) 8l —
Chymosin und Pepsin des Kalbs-
magensaftes (Rakoczy) 81 —
a. und Pepsin (Junghans)
556.
Fette
Magen, Salzsäure (Salge) 215.
Magen, Röntgenuntersuchung
(Alwens und Husler) 745 — rönt-
genologische Größenbestimmung
(Hoffmann) 555.
Magen, akute Dilatation (Lou-
ria) 763 — Dilatation durch
‚ Unterernährung (Variot) 751 —
Dilatation bei Pylorusstenose
(Rohmer) 397 — (Weil und Gar-
dere) 243, 560.
Magen, Verdauung und Erbrechen
(Eastman) 553.
Magen, Ulcus (v. Cackovic) 588 —
(Kirsch) 591.
Magen, Trichobezoar bei Infan-
tilismus (Hüttenbach) 615.
Magendarmkanal, Funktions-
prüfungen (Lust) 395.
Magendarmsystem, Besonder-
heiten im Kindesalter (Troitzky)
213.
Magenfermentproben (Cohn-
' heim) 76 — (Fuld) 77.
Magenkrankheiten, Röntgen-
diagnostik (Faulhaber) 365.
Magermilch (Kooper) 79.
Magnesia, gebrannte bei diffusen
Papillomen des Kehlkopfes (Cla-
vué) 28l.
Magnesia - Sulfat, intraspinale
Injektion beiChorea (Rocaz)581,
768 — subdurale Injektionen bei
Tetanus (Smithson) 583.
Magnesiumstoffwechsel bei
wachsenden Schweinen (Weiser)
751.
Maison pour les enfants malades
(Martin, Revilliod, Audeoud und
du Pan) 275.
Makroglossie (Comroe) 565.
Makrostomie, unilaterale
doun) 594.
(Si-
1015
Makulozerebrale Degeneration
(Oatman) 256.
Makulöses Exanthem bei Dia-
betes (Koch) 196.
Malaria (Fusco) 568 — (Gagnoni)
249, 568 — (Wherry) 586 —
kongenitale (Ferrier) 758.
Malaria, chronische und Leish-
mansche Anämie (Crespin) 488.
Malaria, Anämie (Valagussa) 488.
Malaria und Hämoglobinurie
(Bruch) 754.
Malaria und Purpura haemor-
rhagica (Goussis) 29.
Malaria beim Säugling (Hender-
son) 314.
Malaria, Salvarsan (Iversen und
Tuschinski) 357 — und Neo-
salvarsan (Iversen und Tu-
schinsky) 841.
Maltafieber (Gorovenko) 250
569
Maltose-Dextrin-Präparate bei
der Säu va ue (Leo-
pold) 239, 556.
Malz bei Enteritis (Veras) 513.
Malzsuppe (Schreiber) 559 —
bei Ernährungsstorungen der
Säuglinge (Brady) 302, 746.
Malz-Tropon (Gewin) 164.
Malzzucker in der Säuglings-
ernährung (Morse) 20.
Mamma, Physiologie (Schil) 750
— experimentelle Studien(Frank
und Unger) 554 — Leistungs-
fähigkeit (Laurentius) 556.
Mamma, Hypertrophie (Cartault)
564 — beim Neugeborenen
(Brown) 246.
Mamma, Wirkung von Eierstock-
und Corpus-luteum-Extrakten
(Solowjow) 559.
Mamma, maligner Tumor (Delore
und Martin) 775.
Mamma, Physiologie der Milch-
drüse des Rindes (Zwart) 560.
Mammilla, supplementäre (Hen-
rotay) 740.
Mantouxsche Reaktion (Combe)
565, 755.
Marmorecksches Serum bei
Lungentuberkulose (Mongour)
454 — (Weitling) 455.
Marschleistungen, gesteigerte
in den Pubertätsjahren (Meyer)
743.
Mastitis acuta des Kindes (Zwick
und Weichel) 84.
Mastitis, Ätiologie (Schaleck) 558.
Mastitis, Prophylaxe und The-
rapie (Eicher) 657.
1016
Mastitis durch Streptokokken
(Rullmann) 82.
Mastitis, akute kontagiöse bei
der Kuh durch Bazillus lactis
aerogenes (Gilruth) 77.
Mastitis, Zusammensetzung der
H (Quemper de Lanascol)
4
Mastitis
pert) 642.
Mastitismilch, biologische
Eigenschaften(Sassenhagen) 558.
Mastoiditis, rezidivierende
(Heschl) 292 — (Jantzen) 293.
Mastoiditis, Tetanie (Nicoll und
Fiedler) 670.
Maul- und Klauenseuche (Fi-
scher) 567, 724 — Veränderun-
gen der Milch ((Honigmund)
748 — Infektiosität für den
er, 637.
Meckelsches Divertikel (Zübert)
adolescentium (Zap-
596 — Persistenz (Kirmisson)
591.
Mecklenburg, Säuglingssterb-
lichkeit (Brüning) 60% —- (Paul-
sen) 598.
Mecklenburg-Schwerin,Säug-
lingssterblichkeit (Saul) 599.
Mediastinaldrüsen, Erkran-
Kung (Gendron) 249, 590, 776 —
Tuberkulose (Derscheid) 756.
Mediastinale Ursachen für chro-
nischen Husten (French) 309.
Mediastinitis, chronische 773 —
an 252, 760, 848 —
Lambour) 268, 574, 762.
EH m, Tumor(Cardarelli)
Medizinalkalender (Schlegten-
dal) 862.
Meerwasser,
nec) 553.
Megakolon, siehe auch Hirsch-
sprungsche Krankheit.
Me en congenitum(Berro)
588 — (Bugs) 588 — (Chaton)
SH 773 — (Critchlow) 264, 589
— (Culan) 589 — (Fritz) 376
— (Hoffmann) 590 — (Rosen-
stiel) 594 — (Sheffield) 272 —
(Silberknopf) 697 —(Sundholm)
782 — (Weill) 596.
Megakolon, Abknickung des
Dickdarms (Goeppert) 376 —
Behandlung (Biermanns) 588 ---
(Patel) 780.
Mehl, Ausscheidung (Pfersdorff
und Stolte) 476.
Mehlnährschaden,
(Salge) 458.
Injektion (Cuden-
Pathologie
Sachverzeichnis.
Mekonium (Lefebvre) 556 —
Fermente (Schoenberner) 559 —
spektrophotographische Unter-
suchungen (Lerin) 556, 763.
EE (Mardner)
5
Melaena neonatorum (Bra) 552
A7? 553, 747 — (Hol-
lan 239 — (Rolston) 241 —
in 242, 559, 751 — (win.
pahl) 751 — (Wells 243 ip-
phle) 243 — (Zadek) 752.
Melaena, intra-uterine fötale
(Bonnet-Laborderie) 746.
Melaena neonatorum, Duode-
nal-Ulcus (Fabre und Rhenter)
238, 589.
Melaena neonatorum, Blut-
transfusion (Bernheim) 753 —
Behandlung mit menschlichem
Blutserum (Nicholson) 164, 557
— Injektion von Blutserum
(Welch) 560 — Gelatinebehand-
lung (Nohl) 557.
Melaena vera (Unger) 668.
Melanosarkom (Magyar) 702.
nn (Negri und Raynaud)
71.
Melken, täglich zweimaligeProbe-
melkungen (Krasser) 79.
Membrana capsularis lentis,
Persistenz (Reis) 3
Membrana Descemetii,
borener Defekt (Reis) 3.
Membrana orbitalis musculosa
(Krauß) 740.
Membrana pupillaris persi-
stens corneae adhaerens (See-
felder) 3, 769 — (Wirths) 3.
Mendelismus (Pick) 232.
Mendelsche Regel, Anwendung
auf die Ophthalmologie (Lutz) 2.
Meningeale Episoden bei Tu-
berkulose (Barbier und Gou-
gelet) 373 (Gougelet) 250.
MeningealeErscheinungenbei
Helminthiasis (Mazzuoli) 255.
Meningeale Hämorrhagie
(Montet) 255, 577, 765.
Meningeale Hämorrhagie
beim Neugeborenen (Gu6rin-
Valmale und Vavssière) 250 —
(Krohn) 748.
Meningeale Hämorrhagie bei
EES (Guinon)251,
435.
Meningeale Zustände beim
Kind (Comby) 755 — (Dufour)
757.
Meningen, Erkrankung (Morgan)
|
Dil.
ange-
Sachverzeichnis.
Meningitis (Aboulker) 560 —
on 561 — (Hutinel) 760 —
Morse) 577 — (Rankin) 436 —
geheilte (Sarembskaja) 225.
Meningitis, klinische Diagnose
(Voisin) 260.
Meningitis, Behandlun
(Hirschfeld) 571 — (Voisin) 26
— und Lumbalpunktion (Voi-
sin) 772. |
Meningitis, Flexnersches Anti-
meningitisseru m (Wells) 586
— Mißerfolg der Antimenin-
gokokken-Serotherapie (Dopter)
248 — antimeningokokkische
Serotherapie (Guignard) 251.
Meningitis, primäre (Bourdier)
754
Meningitis acuta interna (Rut-
tin) 293
Meningitis, kranio-spinale
(Davies) 565.
Meningitis, otogene (Labar-
rière) 574 — (Uffenrode) 293 —
Heilbarkeit der otogenen (Brie-
ger) 293.
Meningitis, Kolibazillenbe-
fund in der Zerebrospinalflüssig-
keit (Pearson) 766.
Meningitis durch Meningokok-
ken und Tuberkelbazillen (Gui-
non und Grenet) 435 — zere-
brale durch Meningokokken
(Bouché) 563.
Meningitis durch Paramenin-
gokokken (Menetrier und Bro-
din) 764.
Meningitis durch Pneumoba-
zillen (Guinon und Simon) 570.
Meningitis, latente bei akuten
Infektionskrankheiten
(Oseki) 165, 578.
Meningitis bei Infuenza (Flex-
ner) 350, 567 — (Wollstein) 350
— (Pisek) 580 — (Simon) 350.
Meningitis nach Masern (Bas-
ker) 245, 562.
Meningitis, sekundäre nach Pa-
rotitis epidemica (Zade-Immi-
grath) 169.
Meningitis bei
(Sachs) 582.
Meningitis purulenta (Monti-
Guarnieri) 269 — aseptica (Za-
bel) 837.
Meningitis serosa (Grabs) 569
— (Reuß) 580 — und ver-
wandte Zuslände (Blühdorn)
837.
Meningitis tuberculosa (Beck)
434 — (Duperié) 248 — (Pfender)
Scharlach
1017
979 — (Rabinowitsch) 767 —
(Rhein) 768 — (Schaps) 769 —
(Urbantschitsch) 292 — (Voisin)
446 — (Wilke) 437.
Meningitis tuberculosa im
SE EES (Schaps) 258,
Meningitis basilaris (Hartje)
637 — posterior (Hartje) 847.
Meningitis tuberculosa, Pa-
thogenese (Wilke) 586 — Unter-
suchung der Zerebrospinalflüs-
sigkeit (Netter und Gendron)
442 — Zytodiagnose (Dunn)
435.
Meningitis tuberculosa, Ge-
fäßveränderungen (Askanazy)
434.
Meningitis tuberculosa;
Symptomatologie und Patho-
logie (v. Czarnowski) 630.
Meningitis tuberculosa, Ein-
fluß von subduralen Leukozyten-
einspritzungen (Manwaring) 172
— Möglichkeit der Heilung (Ar-
changelsky) 434.
Meningitis tuberculosa, We-
berscher Symptomenkomplex
(Maillet und Gueit) 254.
Meningitis tuberculosa, ga-
strointestinale Symptome (Per-
rier) 257.
Meningitis tuberculosa und
Stillen (Zappert) 431.
Meningitis tuberculosa und
choreiforme Bewegungen (Gon-
net) 435.
Meningitis, tuberculosa und
Erythema nodosum (Sezary)
725.
Meningitis tuberculosa und
Meningokokkenmeningitis (Gui-
non und Grenet) 251.
Meningitis cerebrospinalis
(Azema) 244, 753 — (Blacque)
245 — (Capps) 755 — (Cle-
mens und Gould) 350 — (Hall)
572 — (Hutinel) 252 — (Krulish)
253 — (Leger) 253 — (Mattei)
255 — (Merle) 351 — (Mosby)
577 — (Weill und Gardère)
261 — (Nobécourt und Seves-
tre) 766 — (Remlinger) 580 —
(Remy) 580 — (Somers) 5383 —
(Stevens) 583 — (Travis) 584.
Meningitis cerebrospinalis
Atiologie, Diagnose, Pro-
genose und Behandlung (Dann)
391.
Meningitis cerebrospinalis
Blutuntersuchung (Rusca) 351.
1018
Meningitis cerebrospinalis,
intrakranielle Drucksteigerung
(Debré) 248 — (Nobécourt und
Sevestre) 256.
Meningitis cerebrospinalis
okulte bei Säuglingen und jun-
gen Kindern (Holt) 351.
Meningitis cerebrospinalis,
Mischinfektion (Specht) 583 —
durch Pneumokokken (Stefano-
poli) 583.
Meningitis cerebrospinalis
Augenkomplikationen (Anar-
gyros) 1 — psychische Störungen
(Clos) 564, 755 — Schwer-
hôrigkeit und Taubheit (Mauth-
ner) 293.
Meningitis
Myelitis haemorrhagica
sauer) 248.
Meningitis
cerebrospinalis
( Des-
cerebrospinalis,
Atiologie und Epidemiologie
(King) 573 — Epidemiologic
(Chalard) 564 —
(Tizon) 584 — Hausepidemic
(Hachtel und Hayward) 351 — -7
Bazillenträger (Sachs-Müke) 351 `
— zu Dallas (Thayer) 313.
Meningitis
(Schneider) 281.
Meningitis
ker) 579.
Meningitis cerebrospinalis
Serumbehandlung (Joch- `
mann, Schepelmann) 351 —
(Landrum) 574 — (Simpson)
259 — (Sophian) 313 — (The-
roude) 584 — Flexnersches
Serum (Hynes) 571.
Meningitis cerebrospinalis
oder Poliomyelitis (Monges) 255.
Meningocele spuria traumatica
(Schindler) 471, 594 — Patho-
genese und Therapie (Smirnoff)
640.
Meningoenzephalitis, akute
syphilitische bei Neugeborenen
(Schneisser) 221.
Meningoenzephalozele, Ope-
ration bei Ruptur (Edmond)
265.
Meningokokken, Züchtung
(Bruynoghi) 351 — im Ohreiter
(Doering) 671 — Behandlung
der Zerebrospinalmeningitis
i Gaujoux) 515.
Meningokokkenerkrankung
der Knochen und Gelenke (Uhl-
Epidemie `
cerebrospinalis, |
Prophylaxe (King) 169, 761 — :
cerebrospinalis, `
Behandlung (Gaujoux) 515 — `
Diagnose und Behandlung (Par-
Sachverzeichnis.
mann) 771 — mit Purpura
Triboulet, Debré und Paraf)
71.
Mensch (Ranke) 147.
Menstruation und Laktation
(Creutz) 746.
Menthol, Gefahren (Pujol) 767.
Mentholgefahren, lokale An-
wendung in der Nase (Lublinski)
17, 281.
Menthol, Gefahren der Anwen-
dung in der Rhinologie (Leroux)
575.
Menthol - SAA Ypo n - Injek-
tionen bei Bronchitis, Lungen-
gangrän und Tuberkulose (Ber-
liner) 453.
Mesenterialdrüsen, Tuberku-
lose (Corner) 316, 755 — (Tal-
bot) 678.
Metakarpus, Fraktur des ersten
(Ducuing und Rigaud) 264.
Metatarsus varus congenitus
(Terterianz) 595.
Metrorrhagie und Hemophilie
(Halipre) 572.
Migräne von seiten der Thyre-
oidea (Levi und Rothschild) 370.
Mikrozephalie, Kraniektomie
(Duran) 265.
Micrococcus melitensis (Dar-
bois) 76.
Mikromelie (Bonnaire und Du-
rante) 774 — (de Bruin) 263 —
(Siegert) 782 — und Rachitis
(de un) 754 —- Siehe auch
S,
Zwergwuc chondrodystro-
phischer.
Mikroso mie, essentielle familiäre
(Levi) 788.
Mikrosporie (Riehl) 725 — in
Wien (Riehl) 623, 768.
Mikrotie (Graf) 590.
Mikuliczsche Krankheit (Tile-
ston) 28.
Milch, Sammelreferat (Grim-
mer) 73.
Milch (Angelici) 74 — (Ayers und
Johnson) 74 — (Backe, Wiborg
und Röer) 74 — (Baker und
Hulton) 74 — (Bordas) 75 —
(Bordas und Touplain) 75 —
(Bulle) 75 — (Cassel) 75 —
(Coleschi) 76 — (Cranfield) 76 —
(Desbarrieres) 76 — (Dornic
und Daijre) 76 — (Effront) 76 —
(Fleurent und Lévi) 77 —
(Frouin) 77 — (Funaro und
Musante) 77 — (Gaucher) 77 —
(Golding) 77 —. (Emery und
Benedict) 76 — (Löhnis) 79 —
Sachverzeichnis.
(Marre) 79 — (Nicolas) 80 —
(Northridge) 240 — (Sadler)
82 — (Sanfelici) 82 — (Söhngen)
83 — (Stoecklin) 83 — (Vam-
vakas) 84 — (Vitoux) 84.
Milch, bescheinigte (Coit) 784.
m kuhwarme (Medowikoff)
Milch, reine (van Norman) 240 —
reine (Shaw) 242.
Milch, homogenisierte (Variot und
Lavialle) 242 — (Devimeux)
237, 747 — (Fisch) 554, 747 —
(Jagoté-Lacoussière) 556.
Milch, kondensierte (Ausset) 732.
Milch, blaue (Schultze) 83 —
schleimige (Barthel) 74.
Milch, Lobecksches Verfahren
(Meurer) 412.
Milch, Modifikation der Kuh-
milch (Labbe) 239.
Milch, Reaktion zur Unterschei-
dung der Kuh- und Frauen-
milch (Bauer) 474 — Unter-
scheidung von Frauen- und Kuh-
milch (Tugendreich) 84.
Milch, kaseinfettangereichert"
Kuhmilch als Dauer- und Heil-
nahrung (Heim und John) 621.
Milch, rohe (Winslow) 560 —
als Säuglingsnahrung (Plan-
tenga) 605.
Milch, Unterscheidung von roher
und gekochter {Günther) 77,
748 — (v. Sobbe) 83 — Guajak-
Guajakolprobe zur Unterschei-
dung roher und gekochter Milch
(Schern und Schellhase) 82 —
erhitzte und rohe bei der Er-
nährung (Eichloff) 747.
Milch, Nichtgerinnen der gc-
kochten durch Lab (Rumpen)
750 — Nachweis genügend er-
hitzter Milch (Drost) 747 —
Nachweis von erhitzter (Pflug-
radt) 479.
Milch, Analyse (Teichert) 83 —
Untersuchung (Frei) 747 —
bakteriologische und biochemi-
sche Methoden (Schröter) 82 —
gebräuchlichste Untersuchung:-
methoden (Lenzen) 79 — Me-
thodik der Untersuchung (Behre)
745 — Zusammensetzung und
Untersuchung (Alpers) 745 —
Zusammensetzung (Richmond)
8l — chemische Zusammen-
setzung (v. Ponicki) 81 —
Schwankungen in der Zusam-
mensetzung (Halle, Müller und
Poda) 748.
1019
Milch, Veränderungen bei Stau-
ung (de Quemper de Lanascol)
Milch, biologische Differenzierung
von Milcheiweißkörpern
(Kollmeyer) 556.
Milch, Eisengehalt der Frauen-
und Kuhmilch (Langstein und
Edelstein) 661 — (v. Soxhlet)
660 — der Kuhmilch (Edelstein
und v. Czonka) 217.
Milch, Mindestfettgehalt
(Schulz) 599.
Milch, Konstanz löslicher Be-
standteile (Höft) 78 — Bestim-
mung der Trockensubstanz(Lüh-
rig) 749.
Milch, Azidität der Kuhmilch
Vincent) 243 — Säuregehalt
Rammstedt) 8l — Kochprobe,
Alkoholprobe und Säuregrad
(Rammstedt) 750.
no Neutralrotreaktion (Moro)
732.
Milch, Beziehungen von Schwefel
zum Stickstoff (Hirschstein) 408.
Milch, Zusammensetzung der
durch das Kalb gesaugten Kuh-
milch (Wellmann) 84.
Milch, Beziehungen zwischen
Milch, Kolostrum und Blut-
serum des Rindes (Graetz) 77.
Milch,reduzierende Eigenschaften
(Burri und Kürsteiner) 746.
Milch, biologische Untersu-
chungen (Schern) 82 — Ana-
phylaxie (Kleinschmidt) 644 —
Untersuchung mittels der ana-
phylaktischen Methode (Heuner)
748 — Antianaphylaxie (Bauer)
739 — Hämolyse (Schmid) 82 —
Sensibilisierung durch Milch-
fütterung (Kleinschmidt) 389.
Milch, Wirkung des Speichels
(Trachtmann) 559.
Milch, Magenverdauung (Lou-
bovitch) 557.
Milch, Darmverdauung (Troi-
anowsky) 559.
Milch, Enzyme (Tanaka) 83.
Milch, Gerinnung durch Lab
(Bang) 74, 236 — (Bräuler) 55?
— Einfluß der Zubereitung auf
Sen Verlabbarkeit (Noeggeralh)
390.
Milch, Hefen (Dombrowski) 553.
Milch, kolloidchemische Stu-
dien (Wiegner) 560.
Milch, Bestimmung des spezifi-
schen Gewichtes kleinster
Mengen (Kreidl und Lenk) 79 —
1020
NAN nen und
spezifisches Gewicht (Acker-
mann
) 73.
Milch, Viskosität (Uchiyama)
559.
Milch, Gefrierpunktserniedri-
gung (Pins) 558.
Milch, Kapillar- und Adsorp-
tionserscheinungen (Kreidl und
Lenk) 556.
Milch, Zellengehalt (Roß) 241
— Zellelemente (Hewlett, Villar
und Revis) 78 — normale Zahl
von Körperzellen in Kuhmilch
(Bread, Reed und Stedger) 75 —
abnorme Mengen von Leuko-
zyten samt Fibrinfasern und
Bakterien (Höyberg) 78 — Wir-
kung der Zentrifuge und des
Separators auf die Verteilung
der Zellelemente (Breed) 746.
Milch, Bakterienzählung und
Aziditätsbestimmung (Schorer)
161 — Wirkung des Filtrierens
und Zentrifugierens auf den
Bakteriengehalt (Gutzeit) 748.
Milch, Leprabazillen (Sugai und
Monobe) 734.
Milch, Maul- und Klauenseuche
der Milchtiere (Fortuyn) 732 —
(Smits) 733.
Milch, Streptokokken (Puppel)
750 — (Stowell und Hillard) 602.
Milch, Physiologie der Milch-
sekretion (Helbig) 78 — ex-
perimentelle Auslösung (Frank)
747 — Erhaltung und Steigerung
der Sekretion (v. Reuß) 698.
Milch, Steigerung der Sekretion
durch gesteigerte Eiweißernäh-
rung (Liepmann) 458 — Ein-
fluß verminderter Nährstoff -
mengen (Claus) 75, 553 — Ein-
fluß organischer und anorgani-
scher Phosphorverbindungen auf
die Sekretion (Fingerling) 554 —
Einfluß kalk- und phosphor-
säurearmer Nahrung auf die
Milchsekretien (Fingerling) 76.
Milch, Einfluß von Düngung und
Fütterung (Allemann) 73 —
wässeriger Futtermittel (Tangl
und Zaitschek) 83 — Fütterung
der Milchtiere (Morgen, Beger,
Westhausser) 80.
Milch, Einfluß von Weidegang
und Stallhaltung auf Milchvieh
'Rieger) 558.
Milch. Bedeutung der Wasser-
stoffionen für die Milchgewin-
nung {Allemann) 745.
Sachverzeichnis.
Milch, Einfluß von tierischen Ex-
trakten auf die Sekretion (Ott
und Scott) 80 — von tierischem
Extrakt auf die Sekretion (Schä-
fer und Mackenzie) 82 — von
Plazenta, Fötus und Keimdrüse
nut und Grigorin) 74,
Milch, galaktogener Einfluß sub-
kutaner Milchinjektion (Chatin
und Rendu) 746.
Milch, Einfluß von Quecksilber-
dämpfen auf die Sekretion (Per-
rin) 557.
Milch, Leistun Eet bei Zie-
gen (Müller-Kögler)
Milch, toxische Beschaffenheit
bei eklamptischen Frauen
(Frost) 238, 554.
Milch, Übergang von Opium-
bestandteilen (Möllmann) 557.
Milch, Salvarsan (Bernstein) 75.
Milch und Tuberkulose (Hey-
mans) 555 — (Panisset) 557, 766
Tuberkelbazillen (Heß) 78.
Milch, Sekretion jungfräulicher
Kalbinnen (Müller) 80 — Pro-
duktion brünstiger Kühe (We-
ber) 84. í
Milch, Hygiene (Fischer) 275.
Milch, Beschaffung von Frauen-
milch für Hospitäler (Talbot)
599.
Milch, Sterilisiertung und Küh-
lung (Bickel) 75 — Kühlhal-
tung und Entfettung (Klink)
239, 748 — Kühlhaltung im
Hause (Ziegler) 243.
Milch, Konservierung von Ver-
sandmilchproben (Schüler) 82.
Milch, Flaschenverschlüsse (Seif-
fert) 83, 241.
Milch, Prüfungsverfahren
(Kürsteiner) 79 — Prüfungs-
methoden (Philippe) 81 — Halt-
barkeitsprüfung (Morres) 80 —
tierärztliche Kontrolle des Vieh-
bestandes (Fettick) 76 — (Guth)
77 — Prüfung und Beurteilung
(Hittcher) 748 — Gewinnung
und Beurteilung (Rammstedt)
750.
Milch, Leistung der Shorthorns
(Schätzel) 82 — der Touraine
(Desbarrieres) 237.
Milch, Produktion
(Martel) 275.
Milchversorgung (Eaton) 275.
Milch, Versorgung (Harding, Wil-
son und Smith) 78 — (Kühl)
785.
im Winter
Sachverzeichnis.
Milch, Versorgung der Städte
(Arnold) 784 — der Großstädte
(Harding) 78 — (Profé) 81 —
(Simacourbe) 276, 559.
Milch, Versorgung auf
Lande (Weber) 694.
MilchversorgunginSchweden
(Lavialle) 275, 785.
Milch, Versorgung von Chi-
cago (Whitaker) 276 — des
Kurortes Davos (Himmel) 78,
Milchversorgungin Dieppe(Cas-
sel) 274.
Milch, Versorgung der Stadt Metz
(Kuppelmayr) 79, 598 — in
ew York (Lederle) 275 —
(Rebaudet) 276. 599 —- (Schroe-
der) 785 — (Van de Velde) 739.
Milch und ihre Produkte (Reitz)
81.
Milchfermente, Einfluß auf pa-
thogene Mikroorganismen (Can-
nata und Mitra) 75.
Milchnährschaden unter dem
Bilde der Idiotie 752.
Milchsäure, Bindung durch Ka-
sein (van Dam) 76.
Milchsäurebakterien, Verwen-
Sun von Gärproben (Rogers)
2
dem
Milchzucker der Frauenmilch
(Lust) 236.
Milchzucker, Produktion in der
SE (Paton und Cathcart)
Milchzucker, Bestimmung
Se 750 — kolori-
metrische Bestimmung (Auten-
rieth und Funk) 74.
Milchzucker, Nährwert (Cal-
vary) 658.
Milchzucker, Wirkung (Heim)
134 — pyrogene Wirkung
(Schlutz) 163, 559.
Milnesche Methode (Gaullieur
L’Hardy) 249.
Milz, Funktion (Grossenbacher)
548 — Größenmaße (Stricker)
590.
Milz, Veränderungen nach Ver-
brennung (Perewalowa) 593.
Milz als Schutzorgan gegen tuber-
kulöse Infektion (Schröder) 675.
Milz, primäre Ee
galie bei Geschwistern (Shef-
field) 259.
Milz, Angiomatosis (Ernst) 776.
Milz, Exstirpation bei Bantischer
Krankheit (Grosser) 512,.
Milzbrand, Kapsel der Bazillen
(Ottolenghi) 349 — Thermoprä-
1021
zipitinreaktion -(Roncaglio, Le-
bre) 349.
Mineralsalze, Bedarf des Orga-
nismus (Barbier) 236 — Bedeu-
tung für die Säuglingsernährung
(Hoobler) 163 — Rolle in der
Physiologie und Pathologie des
Säuglingsalters (Abelmann) 217.
Mineralstoffwechsel (Koeppe)
a im Knabenalter (Herbst)
460.
Mißbildung (Palanqui) 593 —
(Welsch) 596 — asuistik
(Strauß) 595.
Mißbildung, multiple bei Atro-
phie (Petit) 593.
MißBbildung des Auges bei Wir-
beltieren (Pagenstecher) 2.
Mißbildungen des Auges (Röß-
ler) 3.
Mißbildung der oberen Extre-
mität (Hoffmann) 777 — kon-
genitale der Extremitäten (Pelte-
sohn) 780.
Mißbildung des Thorax (Du-
breuil-Chambardel) 264.
Mißbildung der Leber (Kschi-
scho) 778.
Mißbildungen des Herzens (Fi-
scher) 62 — der großen Gefäße
(Fischer) 62.
Mißbildung des S. romanum
(Bell und Le Wald) 745.
Mißbildung mit Störung des
Körperverschlusses (Mezger)
592.
Mitralstenose (Barrié und Rou-
tier) 753.
Mittelohr, Tuberkulose (Bileg-
vard) 293.
Mohnköpfe, Vergiftung beim
Säugling (Evrard) 249, 567.
Molke und Zelle (Moro) 387.
Molke, spezifisches Gewicht der
Labmolke (Höft) 78.
Molkenarme Milch bei Säug-
lingsekzem (Finkelstein) 20, 554.
Molkenreduzierte Milch in der
Ernährung debiler Kinder (Mül-
ler) 80.
Molkereipraxis, Sammelrefe-
rat (Grimmer) 73.
Mongolenfleck (Bruch) 640, 771
— (Labbé) 267 — (Rovira) 781
— (Testard) 272, 595 — (Zarfl)
Mongolenfleck, histologische
Untersuchung (Porak) 178, 593.
Mongolismus (Balteau) 371 —
(Bullard) 788 — (Hintze) 571 —
(Hutinel) 252 — (Rehm) 788 —
1022 Sachverzeichnis.
‘Shuttleworth) 788 — ‘Unger: | Morbillen und Diphtherie La:
5RD. peyre) 253 — Diphtherierezidiv
Mongolismus, Stoffwechselver- (Martin und Darré) 255.
suche und Therapie (Lourie) 763.
Mongolismus und Myxödem
(Unger) 186.
Mongolismus, Hirnveränderung
iWevgandt' 788.
Morbillen :Anderscu und Gold-
bere) 723 — (Basker) 562 —
{Broadbent\ 246 — (Brooks)
246 — sine exanthemate /Cas-
sel) 564 — (Clary) 561 —
(Fischl: 758 — {v. Pirquet) 579.
Morbillen, Frühdiagnose (An-
dronesco und Saratzeano) 752 —
‘Apert) 244. 561 — ! Moltscha-
noff: 611 — Kopliksche Flecken
(de Biehler) 856 — (Bing\ 243.
Morbillen, diagnostischer Wert
der Leukozytenformel (Baran-
nikow‘ 224.
Morbillen, Urobilin- und Uro-
bilinogenurie (Arssenjewa) 223.
Morbillen, Harngiftigkeit ( Aron-
son und Sommerfeld) 684.
Morbillen, verzögertes Auftreten
von Impfpusteln (\eumark) 222.
Morbillen. Verschwinden der ku-
tanen Tuberkulinreaktion( Wein-
mann) 773.
Morbillen, Ätiologie (Park) 579
— ex perimentelle (Hektoen und
Egg>rs) 37. 570 — experimen-
telle : Nicolle und Conseil) 765 —
bei Affen (Lucas, Palmer und
Prizer) 575, 684 — Infektiosität
des Blutes /Anderson und Gold-
berger) 244, 561, 684 — Virus
im Mund- und Nasenschleim
(Goldberger und Anderson) 250,
355. 569.
Morbillen, histopathologische
Veränderung der Tonsille und
der Schleimhaut der Luftwege
(Alagna) 244.
Morbillen, Exanthem und Über-
tragung (Goetze) 464, 724.
Morbillen, kurzfristige indirekte
Ìbertragung 'Lafforgue) 574.
Morbillen, Reridiv 'Soucek) 770
— Epidemie (Fédou) 372, 724
— Epidemie (Tait) 464, 584 —
Epidemiologie und Frūhdiagnose
‘Rohmer\ 723.
Morbillen und Schule
chau) 7.4.4 — (Raffle) 312,
Schulschluß (Raffle) 312.
Morbillen. Operation der ade-
noiden Vegetationen {Greene)
lild.
' Poel-
DRO —
Morbillen, Erythema nodosum
{Perigal) 256.
an Laryngitis { Girard)
569.
Morbillen, Neuritis optica in-
fectiosa (Dutoit) 566, 757.
Morbillen, Meningitis (Basker)
245.
Morbillen, Psychosen (Lagane)
762.
Morbillen, Otitis media (Bacha-
rach) 561.
Morbillen, Hämorrhagie der in-
testinalen Schleimhaut (Stark)
750.
Morbillen und Scharlach (Hu-
tinel) 252.
Morbillen und Tuberkulose ‘Ga-
zeau) 568 — allgemeines Tuber-
kulid (Januschke) 197.
Morbillen, Behandlung (Mar-
bourg) 576 — (Ricklin) 257 —
und Prophylaxe (Milne) 465 —
und Prophylaxe nach Milne
(Gaullieur L'Hardy) 249 —
(Kretschmer) 686 — Salvarsan
(Williams) 773.
Morbillen,Statistik (Leroux) 762.
Morbilliformes Exanthem (Al-
lan) 752.
Morbus maculosus Werlhofii
(Rozenblat) 853.
Morphin, Toleranz des Kindes
(Ravenna) 580, 768 — Intoxi-
kation ‘Carstens) 755, 845 —
(Mühlfelder) 538.
Morphium bei Pertussis (Pellis-
sier) 579.
Mortinatalität in Bordeaux
:Chambrelent) 784.
Muchsche Granula (Körber) 627
Mund. Lehrbuch der Krankheiten
des Mundes (Kümmel) 147.
Mund, Pflege (Archer) 547.
Mund, Bakterienflora (Schaleck)
298.
Mund, aphthöse Erkrankungen
(Gaujoux) 759.
Mund, Syphilis und syphilisähnli-
che Erkrankungen (Zinsser) 517.
Mund. Eigenartige Erkrankungen
der Schleimhaut (Frese) 281.
Mund, Tuberkulose der Mund-
schleimhaut und des Unter-
kiefers nach Zahnextraktion
‘Ehrhardt\ 348, 435.
Musculus pectoralis, angebo-
renes Fehlen (Fitzwilliams) 265.
Sachverzeichnis.
Musculus sterno-cleido-ma-
stoideus, angeborener Defekt
(Müller) 269.
Muskel, intrauterine Muskelbe-
des Fötus (Reifferscheid)
Muskelatrophie,juvenile(Gern-
heim) 64.
Muskeldystrophie, infantile
progressive (Eulenburg u. Cohn)
249 — familiäre spinale (Schick)
227.
Muskelsinn, Bedeutung für die
Schrift (Ioteyko u. Kipiani) 743.
Muskulatur, Pathologie (Czerny)
202.
Mutismus, hysterischer (Frö-
schels) 195.
Mutter, biologische Beziehungen
zwischen Mutter und Kind
(Kraeck) 548 — Überempfind-
lichkeit durch den Fötus (Esch)
548.
Myatonia congenita (Binda)
562 — (Charles) 564 — (Con-
cetti) 515 — (Councilman und
Dunn) 45 — (Feer) 758 — tMar-
burg) 576 — (Oliari) 256, 766 —
(Snow) 770 — Klinik und Patho-
logie (Marburg) 254.
M ydriasis, springende (Cramer)
2
M yelitis haemorrhagica bei Me-
ningitis cerebrospinalis epide-
mica (Dessauer) 248.
Myelodysplasie (Peritz) 44.
Myeloide Leukämie (Delfosse)
248.
Myelozythämie, akute
Osteosklerose (Goodall) 759.
Myiasis, intestinale (Cockayne)
365.
mit
Mykobakter tuberculosis, Vor-
kommen im Poststaub (Thöni u.
Thaysen) 674.
Myokarditis, primäre (Dylnitz)
566 — bei Scarlatina (Thuriot)
260 — (Weill u. Mouriquand)
261, 586.
Myoklonie, familiäre (Dsershin-
sky und Koshewnikow) 792.
nenn 3 — (Winge-
rath 236.
Myopie in der Schule (loteyko
und Kipiani) 743 — in den
Volksschulen in Christiania
(Gunnussen) 234 — der Münche-
ner Fortbildungsschulen (Held)
742.
Myopie und Hornhauttrübung
(Steiger) 3.
1023
Myopie, operative Therapie
(Hesse) 2.
M yositis ossificans progressiva
(de Toledo Dodsworth) 584.
Myositis des Sterno-Cleideo-Ma-
stoideus (Durante) 566.
Myxidiotie, Überpflanzen nor-
maler mütterlicher Schilddrüse
(Henschen) 760. |
Myxödem (Baginsky) 537 —
(Bruch) 246, 563 — (Hertoghe)
846 — (Rach) 200 — (Revillet)
rg — (Thomas) 226 — (Hager)
Myxödem, endemisches in den
SE der Dauphiné (Revillet)
07
Fe erworbenes (Pollak)
98.
MN 0 dé. Forme fruste (Saen-
ger) 769, 788.
Myxödem, Stoffwechsel (Gigon)
788 — Stoffwechseluntersuchun-
gen (Loewy u. Sommerfeld) 537.
Myxödem beim Neugeborenen
(Abels) 788. `
Myxödem, Augenerkrankung
(Hennicke) 2, 251.
Myxödem, Hirnveränderung
(Weygandt) 788.
Myxödem und Mongolismus (Un-
ger) 186.
Nabel, Topographie bei Frauen
und Neugeborenen (Kakusch-
- kin) 209, 741 — Entwicklung
der Nabelgegend und Disposition
zu Nabelbrüchen (Wenglowski)
783. |
Nabel, Infektion beim Neuge-
borenen (Brindeau) 262.
Nabel, Adenom (Negroni) 269.
' Nabel, spontane Blutung (Dod-
ge) 237 — Blutung beim Neu-
geborenen (Richards) 257 —
Blutung beim Neugeborenen,
Gelatinebehandlung (Nohl) 557.
Nabel, Deformität (Firth) 640.
Nabelhernie (Mauclaire) 268 —
Mouchet) 780 — (Ombrédanne)
80 — (Smester und Mouchet)
782 — radikale Behandlung
Brun) 850 — siehe Hernie um-
ilikale.
Nabelschnur,
(Hirsch) 571
177, 579 —
(Leube) 548.
Nabelschnur, Anatomie und chi-
rurgische Behandlung der Braz
che (Breuer) 588.
Behandlung
— (Petermüller)
(Ahlfeld) 547 —
1024
Nabelschnur, Umschlingung
(Feiertag) 589.
Nabelschnur, Veränderungen
bei Syphilis (Dominici) 756.
Nabelschnurvorfall, Therapie
(Ligschitz-Trachtenberg) 575 —
nee und Therapie (Müller)
577,
Nachruf auf Hugo Neumann
(Japha) 141.
Nachruf auf Otto Soltmann
(Risel) 233.
EES (Stephenson)
Nackenmuskelrigidität, dia-
gnostische Bedeutung (Kerr)
252
Nackenphänomen an den un-
teren Extremitäten (Brudzin-
ski) 185.
Nadel, verschluckte (Menuet) 269.
D im Handel (Székely)
750.
Nahrungsbedarf des Kindes
jenseits desSäuglingsalters/Star-
gardter) 154
Nahrungsmenge (Gargane) 554
— beim Säuglinge (Nobecourt)
240.
Nahrungsmitteltabelle (Schell
und Heißler) 651.
Nanismus, Differentialdiagnose
gegenüber essentieller familiärer
Mokrosomie (Levi) 788.
Narkoleptische Anfälle, Erreg-
barkeitssteigerung (Mann) 800.
Narkose (Pinneo) 270 — bei Kin-
dern (Kilmer) 778 — bei Adeno-
tomie (Kiär) 280.
Narkotische Medikamente (Bei-
naschewitsch) 562.
Nasales Asthma (Großmann)
280.
Nasale Reflexneurosen (Kil-
lian) 281 — (Piffl) 282.
Nasale Fortsätze hypertrophi-
scher Rachenmandeln (Meyer)
280.
Nase, Sammelreferat (Goep-
pert) 279.
Nase, Histologie der Nasen-
schleimhaut beim Embryo (Bo-
guszewska-Janicka) 547.
Nase, Respiration bei nasaler In-
suffizienz (Merklen) 232, 255 —
verlangsamte Almung infolge
Nasenleidens (Stein) 281.
Nase, Erkrankungen beim Kinde
'Mversoll) 280.
Nase, Nebenhöhlenerkrankung
(Uffenrode) 281 — Röntgen-
Sachverzeichnis,
untersuchungen der Nebenhöh-
len (Haike) 281, 707 — intra-
kranielle und zerebrale Kom-
plikationen der Nebenhöhlener-
krankungen (Onodi) 281.
Nase, Diphtherie (de Biehler
und Korybut-Daskiewicz) 562,
853 — (Burrows) 246 — (Ko-
rybut-Daszkiewicz) 281 — (Roy)
280 — (Szmurlo) 856 — chro-
nische Diphtherie (Miller) 577.
Nase, nasale Obstruktion bei den
Schulkindern (Reynolds) 235.
N È À € postnasaler Katarrh (Smith)
Nase, Komplikationen der In-
fluenza (Oppenheimer) 578.
Nase, Deformitäten bei Neu-
geborenen (Rössing) 781 — De-
viationen des Septums (Paris)
593 — kongenitale Fissuren,
Fisteln und Dermoidzysten
(Evans) 589 — angeborene seit-
liche Spalte (Stütz) 782.
ne araffinplastik (Burak)
79.
Natrium, toxische Wirkungen
(Blum) 236.
Natriumbenzoat, Wirkung auf
künstlich genährte Kinder (Gru-
lee und Ruhlig) 238.
Natrium-Bichromant, Einfluß
auf Milch (Garnier) 77.
Naevus linearis systematicus
(Kantor) 724.
Naevus vasculosus, Radiumthe-
Tapie (Weinberg) 596 — multiple
beim Neugeborenen (Audebert)
262 — Telangiektasie en
Barcat und Condat) 561.
Neandertalmerkmal bei Kre-
tinen (Bircher) 371.
Nebenhöhleneiterung, sub-
Ge und chronische (Sack)
8l.
_Nebenniere, Involution der zen-
tralen Rindenschicht (Thomas)
210 — Umbau im extrauterinen
Leben (Kern) 15.
Nebennieren, Degeneration bei
akuten Infektionen (Ribadeau-
Dumas und Harvier) 581, 768 —
Insuffizienz bei akuten Infek-
tionen (Castaigne) 564.
Nebennieren in der Pathologie
und Therapie der Diphtherie
en nal 467 — bei Diph-
herie (Ritchie und Bruce)
258.
Nebennieren beiScharlach(Ti-
xier und Troisier) 771.
Sachverzeichnis.
Nebenniere, Insuffizienz bei
ne (Lesné und Francon)
762.
Nebennieren, Entzündung (Ti-
xier und Troisier) 371.
Nebennieren, Nekrose (Amsler) :
774. Ä
Nebenniere, Carzinom (Frew)
265.
Nebennieren, Hämatom (von
Reuß) 697.
Nebennieren und Chloroform-
narkose (Delbet, Herrenschmidt :
und Beaunay) .589.
Nebenwirkungen des Salvar-
sans auf das Ohr (Haike) 292.
Neckar-Steinach, Wormser Kin-
dererholungsheim (Büttner) 233.
Nekrose der Leber (Amsler) 774
— (Pappenheimer) 270.
Neosalvarsan (Dünzelmann) 383
— (Kerl) 724 — poliklinische Be-
handlung (Welde) 385 — bei,
Malaria (Iversen und Tuschinsky !
841.
NEN SL akute (Mac Clanahan) |
179.
Nephritis, albuminôse (Merklen)
255.
Nephritis haemorrhagica (de
we 611 — (Vasseur) 585.
San, ‚ parenchymatöse ; Äti- `
ogie (Watson) 772.
Nephritis, tuberkulðse (Hutinel)
252.
Nephritis, Kochsalzausscheidung
(Manshardt) 576 — Körperge- `
(Isserliß- .
wicht und Ödeme
Schwartz) 572.
N Erami Wirkung des Kaffeins :
lumier) 842.
Nephritis Harnstoff der Zere-
brospinalflüssigkeit (Nobécourt
und Darré) 578, 766.
Nephritis,
569.
Nephritis, experimentelle Erzeu-
gung (Fischl) 567.
Nephritis, Reflexe (Dietz) 566. |
Nephritis, cardio-vaskuläre Stö- ;
rungen (Foucault) 567.
Nephritis, mydriatisch wirkende
Substanzen im Blut (Wirz) 586.
Nephritis, Zusammensetzung der
Frauenmilch (Engelund Mursch-
hauser) 76.
Nephritis, chronische intersti-
tielle und Infantilismus (Par-
sons) 579..
Nephritis durch Pneumokokken
(Schmarine) 272, 582, 769.
Nephritis,
Blutdruck (Gordon) .
1025
Nephritis, akute nach impetigi-
. nösem Ekzem (Halberstadt) 724.
er bei Skarlatina
hys) 568 — (Rumianzow) 769
— ne interstitielle lympho-
zytäre Scharlachnephritis (Schi-
boni) 769 — Folgen der Schar-
lach-Nephritis (Stroink) 584 —
chronische Albuminurie nach
Scharlachnephritis (Rosenfeld
und von Rechtenstamm) 525.
Ätiologie und : Be-
handlung (Fischer) 518 — Be-
handlung (Hutinel) 252 — chi-
rurgische Behandlung (Worms
und Hamaut) 587.
Sender 7 re 776 —
(Joseph) 267, 778.
N ephröse, chronische (Heubner)
Nerven, Plastik (Spitzy) 328 —
Anastomose bei Muskel ähmung
(Kennedy) 252.
Nervensystem, vegetabiles im
Kindesalter (Viereck). 60.
we Absenzen (Zappert)
Nervöse Erscheinungen
(Moon) 255.
Nervöse Kinder |
743 — Arsenikbehandlung uri
Höhenkur (Christin) 247.
Nervosität im Kindesalter
(Aschaffenburg) 752.
Nervus opticus, Aplasie (Meiß-
ner) 2 — Tuberkulose (Birch-
Hirschfeld 435 — Pseudoneu-
ritis und andere kongenitale
Anomalien (Salzer) 3 — Leber-
sche familiäre Optikusatrophie
(Mügge) 2.
Netzhaut siehe Retina.
Neugeborene, Buch aus dem
Jahre 1492 (Apert) 547.
Neugeborene, Physiologie und
Pflege (Jaschke) 606 — Pflege
(Hempstead) 740.
Neugeborene, Blutplättchen
(Morse) 741.
Neugeborene, eigentümliche in
den Organen : anzutreffende
Zellelemente (Perrando) 741.
Neugeborene, Reflexe (Müller)
741.
Neugeborene, Topographie des
Nabels (Pakuschkin) 741.
Neugeborene, Hypertrophie der
Mamma (Brown) 246. `
Neugeborene, Veränderung von
Körpergewicht und Körper-
länge (Cadre) 552 — Gewichts-
Monatsschrift für e X]. Band. Referate. 69
1026
schwankungen (Heidermann)
555 — abnorm schwere (Kaul)
740 — Geburtsgewicht von 5300
Gramm (Gravier) 555.
Neugeborene, Ernährung in
den ersten Lebenstagen (Opitz)
240, 557 — (Sauermann) 657
— Ernährung mit Eiweißmilch
'Benfey) 19 — Technik der Er-
nährung (Jaschke) 556 — Ernäh-
rung in Gent (Zoltowska) 560.
Neugeborene, Stoffwechsel
(Birk) 75 — Chlorstoffwechsel
“ (Mensi) 557, 749.
Neugeborene, Pathologie und
Klinik (Unger) 771.
Neugeborene, Lumbalpunktion
'Delmas) 548.
Neugeborene, Vakzination
(Boissard) 547 — (Jeannin) 761.
Neugeborene, Gehör (Kutvirt)
048, 740.
Neugeborene, Fieber (Boise)
547, 746 — transitorisches Fie-
ber. (v. Reuß) 214 — fieber-
hafte Temperaturen in den er-
sten l.ebenstagen (Heller) 214 —
Temperatur und Gewichtsver-
hältnisse in den ersten Lebens-
tagen (Zmudzinski) 560.
Neugeborene. Lebensfähig-
keit(Bonnaire)746 — (Dervieux)
747 — (Tissier) 751 — Lebensaus-
sichten jüngster Früchte (Bue-
cheler) 231.
Neugeborene, Ursachen des
Todes {Malinowska) 576 — To-
desursachen in den ersten Le-
benstagen (Weingeroff\ 586.
Neugeborene, Scheintod (Ba-
lard) 753 — (Bar) 244 — (Ru-
daux) 258, 769 — /Schultze) 258
— Wiederbelebung bei Asphyxie
(Hirsch) 176 ‘Plauchu) 176 —
Behandlung des Scheintodes mit
Sauerstoff (Delmas) 756.
Neugeborene. Geburtsinfektion
(Rudaux) 258.
Neugeborene, Erysipel (di
Cristina) 264 — (Lesné und
Françon)\ 762 — (Welch) 273.
Neugeborene, Tetanus neona-
torum /Schweizer) 582 — Diffe-
rentialdiagnose des Tetanus ne-
onatorum /Götzky) 839.
Neugeborene, Gallengangsste-
nose (Sugi 294) — Nekrosen der
Leber und der Nebennieren
Amsler) 774.
Neugeborene, Ikterus (Hei-
mann) 570, 748 — 'Morize) ?40,
Sachverzeichnis.
577 — Hämolyse bei Icterus ne-
onatorum (Slingenberg) 308 —
habitueller familiärer Ikterus
(Rehn) 31.
Neugeborene,Sclerema neona-
torum (Simonini) 559 — Fett-
sklerem (Mitweg) 749. .
Neugeborene,Sklerödem (Gei-
ser) 526 — (Sheffield) 242.
Neugeborene, Scleroderma
neonatorum (Geißer) 759.
Neugeborene, Epidermolysis
diffusa neonatorum (Lequeux)
254, 575, 762.
(Geber)
Neugeborene, Favus
724
dc ons herdfôrmige De-
Pr der Thyreoidea-Epi-
helien bei Purpura (Pettavel)
257, 767.
Neugeborene, Nabelblutung
(Richards) 257 — Nabelinfek-
tion (Brindeau) 262.
Neugeborene, Krämpfe (Stamm)
637.
Neugeborene, Myxödem und
Mongolismus (Unger) 585.
Neugeborene, Entzündung der
Highmorshöhle (Canestro) 263.
Neugeborene, paralytische
Darmokklusion (Revnes) 594.
Neugeborene, Status thymico-
Iymphaticus (Unger) 220.
Neugehorene, Hämophilie
a) 754 — Ätiologie und
ehandlung der Hämophilie
Schloß und Commiskey) 612 —
ämophilie (Bonnaire) 245 —
Bluttransfusion bei Hämophilie
see 613 — Hämophilie
Waeber) 585.
Neugeborene, Hämorrhagie
(Haynes) 748 — (Lespinasse und
Fisher) 239 — (Vallois) 772.
Neugeborene, spontane Hämor-
rhagie (Myers) 749 — tödliche
Hämorrhagie (Commandeur)
755.
Neugeborene, hämorrha-
gische Diathese (Vincent) 751
— und Septikämie (Wipphle)
243 — Bluttransfusion bei hä-
morrhagischer, Diathese (Vin-
cent) 772 — Ätiologie und Be-
handlung der hämorrhagischen
Erkrankungen 'Cormisky) 750.
Neugeborene, hämorrhagische
Erkrankungen Graham) 307.
613 — (v. Reuß) 698 — (Ro-
bert, Green und Swift) 241 —
(Spencer\ 242 — (Wells) 586.
Sachverzeichnis.
Neugeborene, Hämaturie (Fabre
und Jarricot) 757.
Neugeborene, vaginale Hämor-
rhagie (Pomeroy) 574.
Neugeborene, gastrointesti-
nale Hämorrhagie (Ding-
wall) 553, 747. — gastrointe-
stinale Blutung (Humphery) 239
— gastrointestinale Blutung
(Ray) 241 astrointestinale
DEE emple) 241.
Neugeborene, EE der
Nebennieren (v. Reuß) 697.
Neugeborene, menigeale Hä-
morrhagie (Guerin -Valmale
und Vayssière) 250 — (Krohn)
748.
Neugeborene, Melaena (Bar)
552 — (Dunlop) 553, 747 — (Rol-
ston) 241 — (Vidal) 242, 559,
751 — (Vorpahl) 751 — (Wells)
243 — (Zadek) 752.
Neugeborene, Duodenalulcus
bei Melaena neonatorum (Fabre
und Rhenter) 589.
Neugeborene, Gelatinebehand-
lung der Melaena neonatorum
non 557 — Melaena neona-
orum; Bluttransfusion (Bern-
heim) 753 — Behandlung der
Melaena mit menschlichem Blut-
serum (Nicholson) 557 — Injek-
tion von Blutserum bei Melaena
neonatorum (Welch) 560.
Neugeborene, endokranielle
Gehirnblutung (Simmons) 177.
Neugeborene, Behandlung der
Schädelimpression (Hoffmann)
266 — Schädelfraktur (Fother-
eill) 265.
Neugeborene, Anatomie der
glatten Muskeln der mensch-
lichen Augenhöhle (Krauß) 740,
Neugeborene, Ophthalmia
neonatorum (Alger) 31, 244 —
(Farnarier) 758 — (Mackenzie)
575 — Ophthalmia purulenta
(Weekers) 773 — (Terson) 259
— Blenorrhoea neonatorum
(Greven) 759 — Ophthalmo-
blennorrhöe (Klatt) 573 —
intrauterine Ophthalmia neona-
torum (Dorland) 566.
Neugeborene, Prophylaxe der
Augeneiterung (Feulner) 567 —
prophylaktische Einträuflung in
die Augen /Frommholz) 249 —
Ophthalmia ; Sopholprophylaxe
(von Gratkowski) 569.
Neugeborene, Conjunctivitis
(Genet und Palasse) 249 — Con-
1027
junctivitis purulenta (Terrien)
?
Neugeborene,
(Fage) 265. .
Neuralgie, intercostale (Janow-
ski) 572.
Neurasthenie der Jugendlichen
(Major) 576.
Neurin, Auflösungsversuche von
Tuberkelbazillen (Bontemps)
828 — Auflösung von Tuberkel-
bazillen (Lindemann) 442.
Neuritis optica infectiosa (Du-
toit) 566, 757 — bei Pertussis
(Wiegmann) 346 — bei Menin-
gitis cerebrospinalis ( Debré) 248
— (Nobécourt und Sevestre) 256.
Neuritiscochlearis bei rezenter
Lues nach Salvarsan (Knik und
(Doppels) 292.
Neuritis, periphere nach Skar-
latina (Clavigny) 564.
EE Wucherungen (Dück)
57
Dakryozystitis
Neuro ok Bramsche (Lewan-
dowsky) 5
SEN Rolle bei körper-
lichen Leiden (Heybrock) 760.
Neurorezidiv und Salvarsan
(Goerlitz) 2.
Neurosendes Kindesalters (Schu-
. ser) 582 — des Verdauungs-
kanals /Cattaneo) 45, 564.
Neuseeland, staatlicher Kinder-
schutz (Hardy 997.
Neutralrotreaktion der Milch
(Moro) 732.
New York, Milchversorgung ne
derle) 275 — (Rebaudet) 2
(van de Velde) 739.
New York, Variola und Vakzi-
nation (Clerc) 247.
Niederôsterreichische Landes-
findelanstalt in Eggenburg (Hell-
mer) 597 — Landeszentralkin-
derheim in Wien, Mündelversor-
gung (Ziegler) 710.
Niere, Ungleichheit des Volumens
(Castaldi) 590.
Niere, Lageveränderung (Wetzel)
783 — bewegliche (Déhilotte)
264, 589 — bewegliche und or-
thostatische Albuminurie (Mail-
let) 254.
Niere, funktionelle Prüfung
mittels Phenolsulfonphtalein
(Deutsch) 654.
Niere, Schrumpfung im Kindes-
alter (Zetlin) 773.
Niere, familiäre amaurotische Af-
_fektion (Silberstern) 793.
69*
1028
Niere, Knochenmarkgewebsent-
wicklung im Nierenhilusgewebe
' bei Anaemia splenica (Tanaka)
771.
Niere, renaler Infantilismus (Mil-
ler und Parsons) 474.
Niere, angeborene Dystopie
(Anitschow) 774 — Gefäße
bei angeborener Nierendystopie
(Anitschkoff) 587 — Diagnose
und Therapie der kongenitalen
Dystopie (Eder) 589.
Niere, Erkrankungen und Phi-
mose (Heinrichsdorff) 531.
Niere, Syphilis (Hahn) 535 —
(Pfeiffer)579 — fötale undinfan-
tile Syphilis (Hahn) 571.
Niere, Tuberkulose (Vignard
und Thévenot) 585, 772 —
(Wortman) 827 — Behandlung
der Tuberkulose (Bernard) 453.
Niere, Dekapsulation bei Urämie
(Gümbel) 51.
Niere, Lithiasis (Charvin) 588
— (Ebert) 589, 691, 776 — (Jo-
seph) 778.
Niere, Ruptur (Gibson) 590,
Niere, Tumor ((Fabien) 776 —
(Sheffield) 272 — (Weill, Mouri-
quand und Gardere) 596 — Sar-
kom (Provinciali) 593 — Adeno-
sarkom (Sand und Lerat) 781 —
Mischgeschwülste (Langhoff)
779 — zystischer Tumor bei
Hufeisenniere (Bockenheimer)
262.
Niere, polyzystisches Rudi-
ment (Rosenow) 271 — polyzy-
_stische Degeneration (Shukow-
sky und Ssinjoff) 531, 642 — an-
geborene Zystenniere (Hornow-
ski) 590.
Niere, Doppelbildungen (Wim-
mer) 596.
Nierenbecken, kongenitale Di-
latation (Weiser) 783.
Nigerkuchen, Fütterungsver-
such bei Melkvieh (Seißl und
Westermeier) 83.
Nitrat, Reduktion (Bach) 74.
Noma (Zuber und Petit) 784 —
Behandlung mit Salvarsan (Ni-
coll) 256.
Norwegen, Poliomyelitis (Jo
hannessen) 424, 502 — Volks-
schulen (Grenneß) 234.
Nursery maids in Amerika
(Kerley) 52.2
Nystagmus, hereditärer (Fran-
kenberg) 568 — (Nodop) 766.
Sachverzeichnis.
Oberflächenspannungsverhält-
nisse in der Milch (Bauer) 74.
Oberkiefer, Osteomyelitis (Fran-
Gais) 590 — Sarkom (Rocher)
271, 594.
Oberlid, angeborene abnorme Be-
wegung (Lutz) 2 — Dermoid-
zysten (Purtscher) 3.
Obesitas /Hutinel) 252.
Obstipation, (Mamrot) 856 —
chronische \v. Bucsanyi) 237.
Obstipation, Ursache und Be-
handlung (Grulee) 748 — Schild-
drüsenbehandlung (Minoret) 557.
Obstipation, Kalkstoffwechsel
Krone) 743.
em, infektiöses (Georgiewsky)
250, 568 — (Maillet und Gueit)
254, 764.
dem, nephrogenes (Manshardt)
576 — bei Nephritis (Isserliss-
Schwartz) 572 — ohne Albumin-
urie (Miller) 240.
9a £ m, rezidivierendes (Whipham)
Ödem, subkutanes familiäres (Ed-
eworth) 567.
em bei Säuglingen (Potter) 232,
> — bei Kindern (Hummel)
Öde'm, extremes des Zökums und
gangränöse Appendizitis (Dan-
durant) 264.
en melreferat(Goeppert)
Ohr, pathologische
(Panse) 707.
Ohr, Technik der Untersuchung
(Constantin) 231.
Ohr, Gehör Neugeborener und
SEH (Kutwirt) 232, 548,
40
Ohr, Gehör der Schulkinder
(Frey) 551 — Untersuchungen
in der Schule (Lien) 235, 551 —
an der Volksschule zu Berndorf
(Alexander) 742 — Hörprüfun-
gen schwachbefähigter Kinder
(Raschkowski) 551.
Ohr, Hörstörungen bei Kretinis-
mus (Fröschels) 568.
Ohr, Einfluß kalter Bäder (Shin-
Iza-Ziba) 293.
Ohr, vom Ohr ausgelöste Reflexe
(Urbantschitsch) 292.
Ohr, Erkrankung (Mucha) 292 —
(Uffenrode) 293.
Ohr, Meningokokken im Ohreiter
(Doering) 671.
Ohr, ‘ Speicheldrüseneiterung
(Baum) 588.
Anatomie
Sachverzeichnis.
Ohr, Tuberkulose (Knile) 292 —
(Milligan) 436.
Ohr, Erkrankungen bei Syphilis
(Nager) 292 — (Grunberg) 292 —
(Haike) 292.
Ohr,
enza (Oppenheimer) 578.
Ohr, Adrenalinbehandlungbeisub- .
(Liw- :
| Orthopädische Schulaufsicht in
Ohr, Atresia auris congenita (Graf) `
jektiven Ohrgeräuschen
schitz) 575.
590.
Ohr, Mißbildungen
778 — angeborene Mißbildung
= (Iwata) 778.
Ohrringstechen (Epstein) 527.
Okulomotoriuslähmung,
odische (Koch) 194.
Ollier und sein Werk (Kirmisson) |
267.
Omphalorrhagia neonatorum .
(Richards) 257 — idiopathica,
Gelatinebehandlung (Nohl) 557.
Onanie (Friedjung) 638.
Ophthalmia neonatorum (Al-
ger) 31, 244 — (Bartels) I —
(Farnarier) 758 — (Mackenzie)
575.
Ophthalmia neonatorum in-
trauterine (Dorland) 248, 566.
Ophthalmia neonatorum, nicht-
gonorrhoische (Morax) 255.
Ophthalmianeonatoru m, Pro-
phylaxe (Feulner) 567 — Sophol-
prophylaxe (v. Gratkowski)
569.
Ophthalmia neonatorum im.
belgischen Sanitätsgesetzent-
wurf (Nuel) 738.
Ophthalmia purulenta der
Neugeborenen (Terson) 259 —
(Weekers) 773 — Behandlung
(Stevenson) 259.
Ophthalmie, metastatische nach
Zahnextraktion(Jampolsky)667.
Ophthalmie, Salvarsan bei sym-
pathischer (Fleischer) 2.
Ophthalmoblennorrhoe bei
Neugeborenen (Klatt)
Behandlung (Puttkammer) 580.
Ophthalmologie, Sammelre-
ferat (Gallus) 1.
Ophthalmoplegie, externe (Gi-
nestous) 250.
Opiate, Verwendung im Kindes-
alter ( Döbeli) 439.
Opium, Übergang in die Milch
(Möllmann) 80, 557.
Opium, Gefahren bei
(Delegarde und Boon) 565
Komplikationen der Influ-
(Krampitz) |
peri- .
573 —.
Kindern
1029
Opiumalkaloide, kombinierte
irkungen (Faust) 322.
| Opsonine (Schmidt) 455.
į Orbita,
Nebenwirkungen des Salvarsans
Tuberkulose (Birch-
aE 435 — (Lebenhart)
436.
EE Lehrbuch (Calot)
Orthopädie in der Schule (Ba-
din) 550.
Bordeaux (Gourdon) 742 —
Turnkurse (Kreißmann) 235 —
Turnunterricht (Rothfeld) 235 —
Schulturnen (Schmidt u. Schrö-
der) 229 — Handbuch (Echter-
nach) 418 — in Charlottenburg
Tändler) 744 — in Lübeck
l Riedel) 744.
Orthostatische Albuminurie
(Déhillotte) 264 — (Maillet) 576
— und bewegliche Niere (Mailet)
254 — (Michalowitsch) 218 —
nen) 580, 767 — (Weber)
Rte bio ce Pa-
thogenese (Stiller) 842 — der
durch Essigsäure fällbare Ei-
weißkörper (Pollitzer) 179.
Oscillometrie beim Kind (Le-
maire und Kößler) 740 — im
nen und Schlaf (Balard)
7
Osmotischer Druck und Ionen-
lehre (Hamburger) 422 — und
Wachstum (Schulz) 27.
Ösophagoskopie, Asphyxie und
Ecchymosen (Mattei) 268.
Ösophagus, Atresie (Gutmann)
777 — (Konopacki) 778 — (Ob-
länder) 780 — (Pollak) 702 —
Lotz) 592 — (Shukowsky und
aron) 640.
Dsophagus ‚Fremdkörper(Ab-
rand) 188 — (Botey) 262.
Dora Sie (Morse) 690.
sophagus, kongenitale Zyste
(Stöber) 595.
Ösophagus, Diphtherie (Rolle-
ston) 581.
Ösophagus, Striktur nach Schar-
lach (Preleitner) 280 — nekroti-
sierende Entzündung bei Schar-
lach (Oppikofer) 578.
Ösophagus, Dilatation bei Pylo-
russtenose (Weil uund Gardere)
243, 560. |
Ossifikation, periostale (Rette-
rer u. Leliève) 549.
Ossifikation des Schädels (Tis-
sier und Vaudet) 550 — vorzei-
1030
tige der Schädelknochen (Ri-
viere und Secousse) 232.
Osteitis, multiple {Kirmisson)
267, 591.
Osteitis der Tibia (Bailleui) 774.
Osteitis, Tuberkulose der kurzen
Knochen von Hand und Fuß
(Bailleul) 587.
Ostitis fibrosa El
265, 590, 776 —
Osteo - Arthritis,
(Broca) 435.
Osteochondritis rachitica (Kas-
sowitz) 306.
Osteogenesis a
(Aka SE 752 — a 568,
759 — (Joachimsthal) 541 —-
Preiswerk) 472 — Tange und
Groenendyk) 771, 848.
Osteomalacie(Landhout) 574 —-
(Tixier u. Roederer) 660 — juve-
nile (Froelich) 265.
Osteomalacie und Rachitis
(Ogata) 256, 307 — Wachstums-
störungen der Tibia (Hache) 266.
Froelich) 265.
Tuberkulose
Osteomyelitis (Ombrédanne)
269, 780 — akute (du Pan) 779.
Osteomyelitis er Gelenke
(Klemm) 690.
Osteomyelitis des Beckens
(Tillaye) 272.
Osteomyelitis der DD (Sa-
variaud und Pont) 2
Osteomyelitis des Operkieler
(Francais) 590, 228.
Osteomyelitis, symmetrische
nach Variola (Schwenk) 636.
Osteomyelitis beim Säugling
(Haller) 590.
Osteoperiostitis, noduläre der
platten Schädelknochen beim
tuberkulösen Säugling (Triboulet
und Ribadeau-Dumas) 436
Osteopsathyrosis (Scholz) 472
— idiopathica (Lewy) 763 —
Stoffwechsel (Bookman) 552.
Osteosklerose bei akuter Myelo-
zythämie (Goodall) 759.
Osteotomie, postoperatives Län-
genwachstum (Brandenberg)
774.
Österreich, Bekämpfung der Tu-
berkulose (Mager) 449.
Ot AE s bei Schulk ndern (Pasquier)
Otitis bei Scarlatina (Manasse)
764.
Otitis media (Uffenrode) 293 —
Bakteriologie (Albert) 293.
Otitis media, Frühdiagnose
(Aschman) 561.
Sachverzeichnis.
Otitis media bei Masern (Bacha-
rach) 561.
Otitis media bei
Konjunktivitis (Dalmer) 756.
Otitis media bei Skarlatina
(Kruk-Rapoport) 573 — perfora-
tiva bei Skarlatina (Holmgren)
571:
onorrhoischer
Otitis media, Vakzinebehand-
lung (Christie) 839 — Vakzine-
E (Weston und Kolmer)
58
Otitis media, konservative Be-
handlung (Obermüller) 293.
Otitis externa, Retropharyn-
gealer Abszeß (Tanturri) 280.
Otorhinologische Kasuistik
(Spira) 281.
Otorrhoe, Behandlung der eusta-
en Röhre (Urbantschitsch)
2
Ovarium, Sarkom (Philippsborn)
539.
Ovarium, Karzinom (Lahey und
Haythorn) 268 — (Rosanoff)
271.
Ovarium, multilokuläre Zyste
(Harry) 266.
Ovarium, Wirkung von Eier-
stockextrakten auf die Milch-
drüse (Solowjow) 659.
Oxydase (Sarthory) 82 — artifi-
zielle (Schabad) 82.
Oxyuren (Balland) 561 — (Bo-
rini) 245 — (Jödeike) 666.
a ‚ Behandlung (Stettiner)
0
Oxyuren, Appendizitis (Rhein-
dorf) 325.
Oxyuren und Trichozephalus
trichiura (Cecil u. Bulkley) 326.
Ozaena (Natier) 256 (Neufeld)
578 — Sammelforschung (Ale-
xander) 542.
Ozaena, Behandlung (Foy) 590.
Ozaena, chronische Diphtherie
und Rachendiphtheroid (Neu-
feld) 35.
Ozon, EE auf Milch und
Molkereiproduk‘ e (Freund) 77.
— (Wiener) 8
Pachymeningitis hämorrhagica
interna (Hahn)?51 — (Schindler)
471.
Pankreas bei primärer infantiler
Atrophie (de Villa) 243.
Pädagogik, experimentelle (Meu-
mann) 420.
Pankreas, Langerhanssche In-
seln (Wilms) 741 — Komplika-
Sachverzeichnis.
- tionen bei Parotitis epidemica
(Freund) 355.
Pankreatitis und Nebennieren-
entzündung bei Scharlach (Tixier
und Troisier) 371, 771.
Pantopagus (Linke) 591.
SE me, multiple des Larynx
Se 272 — des Kehlkopfes,
ehandlung mit gebrannter
Magnesia (Clavué) 281.
Papulôses Tuberkulid (Latei-
ner) 348.
Papulosquammöses Tuberku-
lid, bakteriologische und hi-
stologische Untersuchungen (La-
teiner) 854.
Paraffin -Plastik der Nase (Bu-
rak) 279.
Parakasein, tryptische und pep-
tische Spaltung (Hösl) 555.
Parakaseinkalk, tryptische und
peptische Spaltung (Hösl) 555.
Paralyse (Milian) 765.
Paralyse agitans im jugendli-
chen Alter (Willige) 793. |
Paralyse, infantile (Debré)
248 — (Hamburger) 251 —
(Hernaman-Johnson) 251 —
(Hodgetts) 251.
Paralyse, infantile hemiplegi-
sche (Gierlich) 569.
Paralyse, hysterische des La-
rynx (Iribarne) 252.
Paralyse, juvenile; Röntgen-
bilder (v. Mettenheimer) 68.
Paralyse,spastische des linken
Beines (Peltesohn) 542 — spinale
(Prigoschin) 580.
Paralyse, spinale transitorische
(Bonazzola) 245.
Fine kongenitale und infan-
tile Pseudobulbärparalyse (Op-
penheim und Vogt) 791.
Paralyse,zerebrale(Borchardt)
754 — und Intelligenz (Bor-
chardt) 563 — bei intakter Py-
EES (Hoestermann)
791.
Paralyse, spontane Geburts-
lähmung in Zusammenhang
mit Gesichtslage (Kaumheimer)
455 — Entbindungslähmung des
Armes (Lange) 692 — periphere
EE (Trevelyan)
260.
Paralyse, Kinder und Ehegatten
von Paralytikern (Plaut und
Göring) 818.
Paralyse bei Diphtherie (Laf-
forgue) 253, 574 — (Love) 254,
763 — diphtherische (Porak)
1031
688 — späte tödliche bei Diph-
therie (Cassoute) 246, 564 —
diphtherische des Pneumogas-
trikus (Renault und Lévy)
768 — postdiphtherisches fa-
miliäres Auftreten (Kayser)
573 — und Serotherapie (Calca-
terra) 563.
Pa Si lyse bei Spina bifida (Egloff)
5
Paralyse, Akkommodations-
lähmung nach Diphtherie
(Oloff) 578.
Paralyse, Augenmuskelläh-
mung bei Neugeborenen (Bar-
tels) 1 — der Musculi recti ex-
terni nach Diphtherie (Terrien)
167.
Paralyse des Facialis (Variot
und Bonniot) 585, 638.
Paralyse, periodische des Okulo-
motorius (Koch) 194.
Paralyse des Peroneus nach
Poliomyelitis (Griffin) 11.
ParalysedesPlexusbrachialis
(Lacasse und Pottet) 779.
Paralyse orthopädisch-chirurgi-
sche Behandlung (Peltesohn)
541 — Behandlung spastischer
Lähmungen durch Resektion `
hinterer Rückenmarkswurzeln
(Förster) 329 — der spastischen
(Stoffel) 770 — chirurgisch-or-
thopädische Behandlung der spi-
nalen und zerebralen Kinder-
lähmung (Baisch) 692 — opera-
tive Behandlung der zerebralen
Kinderlähmung (Guradze) 206
— der Muskeln und Nerven-
Anastomose (Kennedy) 252.
Paramelitensis (Negriund Ray-
naud) 671.
Parameningokokken, Menin-
gitis (Menetrier und Brodin) 764.
Paranoide Symptome (Reuter)
808
Paranuklein (Robertson) 81.
Paraphimose (Gamrat-Kurek)
642.
Paraplegie, familiäre spastische
(Lederer) 198 — bei Spina bifida
(Mattei) 268.
Parasiten des Darmes (Railliet)
580.
Parathyreoidea und Tetanie
(Bliss) 562 — (Grulee) 759 —
(Haberfeld) 800 — Blutungen
bei Tetanie (Jovane) 184.
Paratyphus 773 — (Freund)
683 — (Rolly) 337 — Ikterus
(Guinon) 570.
1032
Paratyphus-B-Bazillen, Ag-
lutinationsreaktion (Rimpau)
37 — Ubiquität der Paraty-
phus-B-Bazillen (Schmidt) 337.
Paris, Fürsorge für Kinder mit
Knochen- und Gelenkstuberku-
lose (Joachimsthal) 454.
Parotitis epidemica (Hutinel)
252, 571 — (Poletajeff) 225 —
(Thomassian) 595 — sekundäre
(Burman) 246.
Parotitis epidemica, Kompli-
kationen (Hutinel) 355.
Parotitis epidemica, sekundäre
A WEEN (Zade-Immigrath)
69.
Parotitis epidemica mit Menin-
gitissymptomen (Soucek) 770.
Parotitis epidemica, Taubheit
KEEN 293, 355 — (Lewell)
5
Parotitisepidemica, Erkrankun
des Nervus VIII (Mauthner
293.
Parotitis epidemica, Augenkom-
plikationen (Tronyo) 260 —
Augenerkrankungen (Grumbach)
570
Parotitis epidemica, Komplika-
tionen von seiten des Pankreas
(Freund) 355.
Parotitis epidemica Dermoid-
zyste (Kirmisson) 267.
Parotitis epidemica, Kopliksche
Flecken (Meill und Gardère) 586.
Pasteurisierung (Neisser) 80 —
(Trautmann) 84 — der Milch
(Schorer) 359 — Kochpasteuri-
risierung im Hamburger Milch-
pasteur (Hanne) 77 — Nachweis
durch Guajaktinktur (Weig-
mann) 751.
Patella, Anomalie (Seiffert) 782.
Patella, Fehlen (Firth) 265, 640.
Patella, kongenitale Luxation
(Duhot) 264 — (Fiebach) 776.
Paternitätsprozeßrecht, in-
ternationales (Engel) 710.
Pathologisches in Veranlagung
und Entwicklung {Heubner)
570.
Pavor nocturnus (Boncour) 754
— Behandlung /Perier) 766.
Pektoralis, kongenitaler Defekt
(Frick) 590 — (Gundlach) 590
— (Weckbecker) 595 — major,
kongenitaler Defekt (Greig) 777
— Defekt und Schulterblatt-
hochstand (Pürkhauer) 319 —
kongenitales Fehlen des Muskels
(Fitzwilliams) 265.
Sachverzeichnis.
Pellidol zur Behandlung der Ek-
zeme (Bantlin) 665, 723.
Pemphigus, kongenitaler (Heulz)
777.
Pemphigus foliaceus (Hazen)724.
Pemphigus vegetans (Bottelli)
245.
Penis, Hypospadie (Ombrédanne)
269 — peno-scrotale Hypospadie
(Ruotte) 271.
Penis, appendikulärer Schwell-
körper (Rosenow) 271.
Penis, diphtheroide Bazillen (Kol-
mer) 167.
Pepsin, Verdauung im Säuglings-
magen (Davidsohn) 359 — im
Mageninhalt (Junghans) 556.
Pepsin und Lab (Cohnheim) 76
— (Porter) 81.
Pepsin und Chymosin (van
ee 8 — des Kalbsmagen-
saftes (Rakoczy) 81 — pepsin-
arme oder pepsinfreie Chymosin-
lösungen (Hammarsten) 77.
Pepsin, Spaltung des Kaseins,
Parakaseins und des Parakasein-
kalkes (Hösl) 555.
Peptischer Abbau von Weizen
und Hafer (Klotz) 162.
Peptone, Injektion bei Purpura
hämorrhagica (Pirson) 579.
Pepton, Injektionen bei Hämo-
philie und Purpura (Nobecourt
und Tixier) 766.
Perforationsappendizitis (Fi-
scher) 63.
Perhydrol, Konservierung von
Frauenmilch (Knape) 79
Pericard, Punktion (Marfan) 268
Röntgenbild (Römheld) 741.
Pericarditis (Nobécourt) 256.
Pericarditis, eitrige (Imervol)
218 — akute eitrige (Barkan u.
Lukas) 753 — purulenta mer
vol) 619.
Pericarditis, traumatische(Imer-
vol) 218.
Pericarditis, tuberkulöse (Agu-
na) 752.
Peritheliom des Hodens (Nizzi)
578.
Peritonitis, akute (Canaguier)
588 — (Canaguier und Hamel)
190.
Peritonitis, fötale (Sella) 640,
782 — (Durante) 589.
Peritonitis, tuberkulöse
(Acker) 261
Perilonitis tuberculosa
(Acker) 261 — {Bradshaw) 453
— (Cassel\ 435 — (Guibal) 570
Sachverzeichnis,
— (Klotz) 37 — (Meeker) 764 —
Meyer) 576 — (Okada) 578 —
Weill und P&hu) 437 — chroni-
sche (Roussiel)454— Radium-
behandlung (Balsamoftf) 753.
Peritonitis durch Pneumokok-
ken (Barlin) 619, 753 — (Came-
. ron) 755, 775 — (Gugelot) 266 —
- (Maidagan) 779.
Peritonitis durch Diplokokken
(Salzer) 840. |
Perityphlitis (Sheffield) 594 —
intra- und perihepatische Affek-
tion (Mgaloblischwili) 592.
Perkussion des Abdomens (de
Lange) 622 — der Lungenspitzen
(Gradl) 569.
Peroneus, kongenitales Fehlen
(Rendu) 594. :
Peroneus Lähmung nach Polio-
myelitis (Griffin) 11.
Peroxydase (Hesse und Kooper)
78 — der Milch (Grimmer) 77,
747 — (Kooper) 748 — (van
Eck) 76 — in der Kuhmilch,
Verhalten beim Erhitzen (van
Eck) 747.
Pertussis (Halisch) 572 —
(Hirsch) 760 — (Lesage und
Collin) 575 — (Rapp) 580 —
. (Regnault) 580 — (Rousseau-
aint-Philippe) 582 — atypische
(Delcourt) 756.
Pertussis, Atiologie (Welde) 346
— und Pathologie (Döbeli) 566,
835 — (Feer) 835 — Erreger
(Bordet) 754 — ätiologische
Bedeutung des Bordetschen
' Bazillus (Bächer) 753 — Bordet-
‘ Gengouscher Bazillus (Finizio)
346 — (Inaba) 635.
Pertussis, Diagnose durch Bor-
det - Genousche Reaktion (Del-
court) 346, 565, 836.
Pertussis,
des Blutbildes (Kolmer) 346 —
der Leukozytose (Ashbv) 346.
Pertussis, Ansteckungsdauer
(Regnault) 346 — Übertragungs- `
(Inaba) `
versuche auf Tiere
373.
Pertussis in Badeorten (Schef- :
fler) 582.
Pertussis, Rezidiv (Soucek) 770.
Pertussis, Prognose (Léger) 574. ;
Pertussis, Pathologie und Be-
handlung (Thorington) 29.
Pertussis, Behandlung (Fischl)
346 — (Galisch) 689 — (Muralt-
Rosenfeld, Levy) 346 — (Nobe-
court) 256 — (Rosenfeld) 258.
diagnostischer Wert |
1033
Pertussis, Serumtherapie (Sierra)
635 — Antiserum (Klimenko)
761 — Bordet-Gengousches Se-
rum (Duthoit) 248, 757, 835 —
Vakzinebehandlung .(Graham)
169, 250 — (Ladd) 689 — (Saun-
ders, Johnson, White und Za-
horsky) 314, 769. ës Z
Pertussis, Behandlung mit
Adalin (Kobrak) 573, 761 —
mit Bromotussindämpfen. (Hell-
mann) 251 — Droserin (v. Mu-
ralt) 256 — Eulatine (Stheeman)
464 — Guajakoltuberkulin (Mo-
chizuki) 577 — Behandlung mit
Ichthyol (Naamé) 346 — Mor-
phiumbehandlung (Pellissier)
579 — Phenokoll (Cazal) 246,
755.
Pertussis, Hemiplegie (Le Grand
Kerr) 250.
Pertussis, Neuritis optica (Wieg-
mann) 346.
Pertussis, Prolaps der Harnblase
(Hirokawa) 314, 571.
Pertussis und Diabetes mellitus
(v. Starck) 666.
Pertussis und Husten (Lesage u.
Collin) 346.
Pertussis und Tuberkulose
ea Saint-Philippe) 258,
Pertussis, Mortalität 773.
Pes equino-varus (Mutel) 593
— (Versepuech) 595.
Pesplanusundarteriosklerotische
Dysbasie (Brandenstein) 754.
Pes valgus (Ombredanne) 780.
Pest, Verbreitung (Toyoda und
Yasuda) 636 — Vitglitätsdauer
En Pestbazillus (Schurupoff)
Pettenkofersche Reaktion (Tri-
boulet) 242.
ee een und Drogen (Mitlacher)
2
Pflege (Eschle) 418 — körperliche
(Duval) 550 — des Kindes im
Elternhause (Hochsinger) 857.
Pfortader, Anatomie (Richter)
594
Pharyngitis (Davis u. Rosenow)
756.
Pharyngitis exsudativa ulcerosa
meningococeica (Reiche) 280.
Pharyngitis durch Diplokokken
Kaschiwabara) 761 — septische
bertragung durch Milch (Ham-
burger) 760. `
Pharynx, eigenartige Erkrankung
der Schleimhaut (Frese) 281 —
1034
Streptokokken (Stowell und
Hillard) 602 — Komplikationen
der Influenza (Oppenheimer)
578.
Pharynx, Diphtheroid (Neufeld)
- 578 — Schutzschirm bei der
Racheninspektion (Renault)
300. |
Pharynx, kongenitaler behaar-
ter Rachenpolyp (Axhausen)
262, 774.
Phenokoll bei Keuchhusten {Ca-
zal) 246, 755.
Phenolsulfonpthalein zur
funktionellen Nierenprüfung
(Deutsch) 654.
Phimose (Marx) 268 — (Sa-
variaud) 271 — und Hydrozele
(Peiser) 325 — und Nierener-
krankungen (Heinrichsdorff)
531
Phlegmonöse Diphtherie (Blu-
menau) 344.
Phlyctaene (Bednarski) 855.
Phlyktäne, Ätiologie (Schütz u.
Videky) 436 — Verhalten zur
Tuberkulose (Rosenhauch) 442
— Beziehungen zu Skrofulose,
Lymphatismus und exsudativer
Diathese (Igersheimer) 435.
Phosphaturie, Behandlung mit
Atropin (Umber) 216.
Phosphor, Übergang von Mutter
auf Fötus (Petrucci) 232.
Phosphor, Einfluß organischer
und anorganischer Verbindun-
gen auf die Milchsekretion (Fin-
gerling) 554.
Phosphor, unvollständig oxy-
dierter zur Behandlung der Lun-
gentuberkulose (Romanowsky)
454
Phosphorhunger im Wachstum
(Lipschütz) 217, 239.
Phosphorsäure, Umsatz im
Dickdarm (Blühdorn) 68.
Phosphorsäure, Stoffwechsel bei
knapper und reichlicher Er-
nun mit Kuhmilch (Wolff)
462.
Phosphorsäure, Einfluß kalk-
und phosphorsäurearmer Nah-
rung auf die Milchsekretion
(Fingerling) 76.
Phosphorstoffwechsel bei
wachsenden Schweinen (Weiser)
75l.
Phosphorverbindungen, or-
wanische als Diätetika (GroBer)
205 — Verwertung durch Wie-
derkäuer !Fingerling) 77.
Sachverzeichnis.
Phrenicus, Komplikationen: bei
Tracheo-Bronchialdrüsenerkran-
kung (Aubertin) 244.
Phthisiogenese (Ranke) 427.
ee bei Kindern (Riviere)
436.
Phytin (Bain) 30%.
Phytinumliquidum (Donath)231.
Pikrinfärbung der Tuberkel-
bazillen (Wilson) 676.
Pikrinsäure, Behandlung der
Vakzination (Schamberg und
Kolmer) 582.. Ä
Pituitrin (Sikemeier) 583 —
Behandlung von Zirkulations-
störungen bei Diphtherie (v.
Willebrand) 773..
Plasmazellen in den Tonsillen
(Davis) 231.
Plätschergeräusch (Variot u.
Morancé) 602, 670 — pleuriti-
sches (Variot u. Rousselot) 77%
Plattfuß (Epstein) 237 — in
Volksschulen (Henneberg und
Kirsch) 323 — Bolle der langen
Unterschenkelmuskeln (Meng)
324.
Plaut-Vincentscher Anginaer-
reger (Blühdorn) 33.
Plazenta und Milchsekretion
(Aschner und Grigoriu) 74, 656.
Plazenta, Tuberkelbazillennach-
weis in der Plazenta tuberku-
löser Mütter (Novak u. Rangel)
348, 430.
Plazentare und kongenitale Tu-
berkulose (Lenenberger) 430.
Pleura, Empyem (Lateiner) 855
— Klinik und Therapie (Zybell)
93,370 — Trommelschlägelfinger
(Rosenzweig) 705.
Pleura, Durchbruch kleiner
Empyeme in die Lunge (Schmidt
669.
Pleurahöhle, Dränage (Huber)
571
a) .
Pleuritis (Mackay) 764.
Pleuritis, hämorrhagische
(Comby) 218, 619.
Pleuritis, latente (Blanc) 245,
562.
Pleuritispurulenta(Kirmisson)
267 — eitrige (Czaplicki) 854 —
doppelseitige (Fabrikant) 310.
Pleuritis, serofibrinöse, Auto-
serotherapie (Maillet) 576.
Pleuritis bei Gelenksrheumatis-
mus (Hutinel) 252.
Pleuritis, Zunahme der infra-
klavikulären Expansion {/Weill
und Gardere) 773.
Sachverzeichnis.
Pleuritisches Plätschergeräusch
(Variot und Rousselot) 772.
Pleuropneumonie, diphtheri-
sche (Njewjadomski) 578.
Plexus brachialis, Paralysc
(Lacasse und Pottet) 779.
Pneumobazillen, Meningitis
(Guinon und Simon) 570.
Pneumogastricus, diphtheri-
ee Paralyse (Renault u. Levy)
Pneumograph (Ssokolow) 33.
e (Sheffield)
42.
Pneumokokken, Infektion
(Piwowaroff) 225 — (Wads-
worth) 463.
Pneumokokken, pseudomem-
branöse Angina (Reh) 671.
Pneumokokken, Arthritis
(Wöhler) 596.
Pneumokokken, Behandlung
des Empyems mit Hexamethy-
lenamin {Shattuck) 582.
Pneumokokken, ndocardi-
tis ulcerosa (Dean) 619, 756.
Pneumokokken, Lungenab-
szeß (Guinon) 266.
Pneumokokken, Meningitis
cerebrospinalis (Stefanopoli) 583.
Pneumokokken, Nephritis
(Schmarine) 272, 582, 769.
Pneumokokken, Peritonitis
(Barling) 619, 753 — (Cameron)
755, 775 — (Gugelot) 266 —
(Maidagan) 779.
Pneumokokken, Sepsis (Da-
niels) 841 — Septikämie (Tri-
boulet) 260 — (Triboulet und
de Jong) 176.
Pneumokokken, Erkrankung
der Knochen und Gelenke (Uhl-
mann) 595.
Pneumokokken in der Zerebro-
spinalflüssigkeit (Lesieur) 575-
Pneumokokkenserum, Neu.
feld-Händelsches (Geronne) 671.
Pneumokokkenvakzine bei
Pneumonie (Dmitrenko) 351.
Pneumonie (Comby) 218, 617 —
(Hutinel) 252 — (Joltrain) 572
— {Lôüwenburg) 763.
Pneumonie, abortive (Rousse-
lot) 769.
Pneumonie, antenatale (Mac-
donald) 254, 561 — intrauterin
abgelaufene (Silberknopf) 200.
Pneumonie, atypische (Schip-
pers) 258, 617.
Pneumonie, experimentelle (l.a-
mar und Meltzer) 351.
1035
Pneumonie, fibrinöse durch
Pneumokokken (Laroziere) 574,
762
Pneumonie, krupöse (Gins-
burg) 569.
Pneumonie, lobäre (D’Espine)
567.
Pneumonie, Diagnose (Hill)
571 — und Prognose (Mouri-
quand) 577. |
Pneumonie, Blutdruck (How-
land und Hoobler) 617 — Leuko-
zytenformel (Jacoubowitsch)
572 — Verhalten der eosino-
philen Leukozyten (Arneth) 407.
Pneumonie, Collargolprobe bei
tuberkulöser Bronchopneumonie
(Lenormand) 574.
Pneumonie, Atmungspausen-
zyklus (Ott) 668.
Pneumonie, Lokalisation (Engel)
407.
Pneumonie,
(Weill) 261. |
Pneumonie, Behandlung mit
Sauerstoffinhalationen (Del-
court) 513 — mit Neufeld-Hän-
delschem Pneumokokkenserum
(Geronne) 671 — (Weitz) 842 —
Laryngospasmus
Pneumokokkenvakzin (Dmi-
trenko) 351.
Pneumonie und Emphysem
(Gielezynski) 568.
Pneumothorax (Halipré) 571 —
künstlicher (Deneke) 589 (Piel-
sticker und Vogt) 143, 669 —
(Vogt) 512 — (Volhard) 669. —
Einfluß auf die Atemmechanik
(van de Kasteele) 585.
Polen, Epidemie von Poliomye-
litis (de Biehler) 503.
Polioencephalomyelitis |
(Hounsfield) 252 — Pathologie
und Epidemiologie (Parsons)
766 — in South-Staffordshire
'Tomkys) 584. |
Poliomyelitis epidemische (Ai-
ken) 521 —- (Bassoe) 10 — "Be
ling) 10 — (Buzzard) 755 — (Me
Clanoan) 11 — (Day) 10 — (De-
jerine und Long) 756 — (Del-
erm und Laquerrière) 248 —
(Dixon) 10-— {Dumas) 566 —
(Epstein) 249 — (Draper) 521 —
(Ferrer) 249 — (Flexner). 1l,
249, 758, 767 —- (Flexner und
Clark) 11 — ‘Flexner, Peabody
und Draper) 521 — (Gioseffi)
569 -- (Green) 11 — Hariez)
572 — (Hecht) 11 -- (Herna-
man-Johnson) 266 — (Hervitt)
1036
570 — (Hewitt) 577 — (Hillier)
251 — {Ħodskins) 522 — (Houns-
field) 252 —- (Jones) 252, 266 —
(Kennedy y) 11 — (Kling, Wern-
Let und Petersson) 253 —
(Knox) 11, 573 — Kon) 11 —
Landsteiner, Levaditi und
astia) 762 — (Levaditi, Pignot
und Leoneano) 762 — (Lovett
und Richardson) 11 — (Lutz)
11 — (Lyskawinski) 854 —
(Mackenzie) 254 — (Peabody.
Draper und Dochez) 766 —
(Pisek) 11 — (Renaut) 593 —
(Richardson) 522 — (Rork) 12 —
(Rosenau, Sheppard und Amoss)
581 — (Ruth) 12 — /Schaub)
258, 582 — (Schreiber) 258, 582
— (Skoog) 12 — (Soltau) 259 —
(Sophian) 522, 583, 770 —
(Starke) 770 — (Steele) 12 —
aan 259 — (Thompson)
522 — (Tinel-Giry) 584 — (Violi)
506 — (Walt) 12. -- (Webster)
261 — (Widal, Brodin, Levaditi
und Leoneano) 576, 773 — (Wil-
kinson) 261, 586 — (Williams)
SE — (Wilson) 522 — (Young)
Poliomyelitis, Sammelrefe-
rat über amerikanische Litera-
tur (Wachenheim) 10, 521.
Poliomyelitis, Geschichte und
Bibliographie (Becker) 562.
Poliomyelitis, Nomenklatur
(Randolph) 11.
Poliomyelitis, Anatomie (Pio-
trowska) 579 — Histopathologie
des präparalytischen Stadiums
(Allen) 10.
Poliomyelitis, Pathologie
(Peabody) 522 — (Jobling) 522
— EE Untersuchung
(Skoog)
Polon elite sporadische akute
infektiöse `
(Proschkin\ 767 —
oder sporadische (Edgerton) 521.
Poliomyelitis,
diti) 575.
Poliomyelitis, Reflexe (Schrei-
ber) 505.
Poliomyelitis,Zerebrospinal- `
flüssigkeit (Forbes) 249 — und :
Blut (Draper und Peabody) 521,
566, 756.
Poliomyelitis,Diagnose(Mett-
ler! 11 — und Prognose (Sill) `
12 — und innere Behandlung
(Spiller) 12 — in präparalvti-
schen Stadien ‘ Kennedy) 522 —
im Frühstadium (Sheffield) 522
tödliche (Leva- :
Sachverzeichnis.
-— Serodiagnose (Müller) 44 —
Wassermannsche Reaktion
(Schottmüller) 672 — Diagnose
und Differentialdiagnose (Man-
ning) 254 — Differentialdia-
gnose mit Barlowscher Krank-
heit (Webster) 261.
Poliomyelitis, Ätiologie und
Pathologie (Hillkowitz) 522.
Poliomyelitis, Erreger (Land-
steiner, Levaditi und Pastia)
254.
Poliomyelitis, pathologische
Anatomie undexperimentelle
Pathologie (Zappert) 500 —
experimentelle (Batten‘ 753 —
(Neustaedter und Thro) 11 —
en) 258, 581 — bei Affen
Flexner, Clark u. Dochez) 758
— Infektion von Kaninchen
Marks) 11 — experimentelle
tudien (Landsteiner, Levaditi,
und Pastia) 253,574 — Patholo-
gie (Lewis) Il — Untersuchung
(Thomsen) 771 — und epidemio-
logische Untersuchungen in
Schweden (Trethowan) 771 —-
Verhalten des Giftes bei refrak-
tären Tieren (Levadili u. Danu-
lesco) 762.
Poliomyelitis, Infektion/Marks)
576 — Durchwandern des Virus
durch die Nasenschleimhaut
(Levaditi und Danulesco) 763.
Poliomyelitis, bertragung
(Levaditi) 254 — (Levaditi und
Danulesco) 762 — (Landsteiner,
Levaditi und Danulesco) 574 —
(Manwaring) 11. — Verbreitung
(Kling, Wernstedt u. Pettersson)
573.761 — neuropathische Kon-
stitution als ätiologisches Mo-
ment (Neustaedter) 522.
Poliomyelitis, Prognose (Man-
nig) 522.
Poliomyelitis, Abortivfälle
(Anderson und Frost) 752 —
(Stein) 12.
Poliomyelitis, Initialperiode
nn 769 — Frühstadien
Müller) 281 — akutes Stadium
(Stein) 522, 770.
Poliomyelitis, Symptomato-
logie (Manning‘ 522 — des
Frühstadiums (Müller) 496.
Poliomyelitis, tanzendes Knie
( Quénu) 270.
Poliomyelitis, bulbäre (Mül-
ler\ 43, 769.
Poliomyelitis,: meningeale
Symptome (Rernard und Maury)
Sachverzeichnis.
562 — meningitische Form
(Baisseau und Troisier) 256.
Poliomyelitis, spinaler Typus
(Morse) 11, 577.
Poliom elitis, zerebrale For-
men (Koplik) 11, 591 — mit Be-
teiligung der Hirnrinde (Clark)
521, 759.
Poliomyelitis, ataktischer Ty-
pus (Batte) 10.
Poliomyelitis, milde Formen
(Bullard) 521.
Poliomyelitis, rapid tödliche
Formen (Manning) 522.
Poliomyelitis, seltenere Läsio-
nen (Heß) 521 —- ungewöhnliche
Phänomene \Greenwald) 521 —
Typen (Williams) 522.
Poliomyelitis, Kasuistik (Leva-
diti, Pignot und Leoneano)
575.
Poliomyelitis, lokale Epidemie
(Currie und Bramwell) 565, 756
— akute familiäre Epidemie
re 253, 574.
on, itis und Schule (Lan-
ger) 469
Poliomyelitis, Epidemiologie
(Fritz) 758 — Müller) 494 —
(Pettersson) 504 — und Ätiolo-
gie ‘Dixon und Karsner) 10.
Poliomyelitis in Anjou (Gros-
eorge) 569 — in Buenos-Aires
Aguna und Schweizer) 560 —
in Cornwall anne u. Leon-
hard) 569 — (Hopper u. Gregor)
251 — in Ge (Hay Moir)
255 — in Frankreich ‘Netter
504 — in Hampshire England)
248 — in Huntingdonshire ( Moss-
Blundell) 577 — in Iowa (Bier-
ring) 521 — in Kalifornien (Gun-
drum) 521, 759 —- in Kärnten
(Puschnig) 580 — in Leyden( Gor-
ter) 503 — Massachusetts (Lo-
vett und Sheppard) 575 — in
Missouri (O'Reilly) 11 — in
Norwegen (Johannessen) 424,
502 — Epidemie in Otsch- Lands-
berg (Kandutsch) 353 — in
Plymouth, Stonehouse und De-
vonport (Soltau) 583 — in
Polen (de Biehler) 503 — in Rio
de Janeiro (Figueira) 506 — in
Schweden (Wernstedt) 503 —-
in South-West-Norfolk (Cross)
565, 570 — steirische Epidemie
1909 (Langer) 469 — in den
Vereinigten Staaten und Kanada
(Lovett) 11 — Epidemie in
Ungarn (v. Bokay) 501.
1037
Poliomyelitis, Statistik (Hod-
getts) 11.
Poliomyelitis, Klinik und Be-
handlung (Jacobs) 522.
Poliomyelitis, Prophylaxe u.
Behandlung 587 — { Amesse) 521
— Popper) 531, 580 — Verhü-
tung 'von Epidemien (Starr) 12.
Poliomyelitis, Behandlung
(Hoag) 522.
Poliomyelitis, ua ehe
SE (Davis) _
Hernaman - Johnson) 570 —
Kirmisson) 267 — (Lewis) 522
— (Nicod) 765 — (Ombrédanne
506 — (Taylor) 522 — (Veau
260 — chirurgisch-orthopädi-
sche Behandlung (Baisch) 692.
Poliomyelitis, rleichterung
überbleibender Peroneusläh-
mung (Griffin) 11.
Poliomyelitis, mechanische Ver-
hütung und Behandlung der
Difformitäten (Townsend) 522.
Poliomyelitis, Behandlung
durch Ruhigstellung (Mayer) 44.
Polyarthritis deformans (De-
léarde und Fontan) 264.
Polvarthritis und Tonsillitis
(Roethlisberger) 170.
e E mie und Plethora
D 618.
k daktylie (Cramer
oron und Gravier)
SE bei Ne
gen (Pisek und Coffen) 183, 257,
7
Polykohlehydrate in der Säug-
lingsernährung (Brady) 658.
Polyneuritis (Stein) 64.
Polypen in den Choanen (Cara-
dec) 588.
Polyp, kongenitaler behaarter
Rachenpolyp (Axhausen) 774 —
der Harnblase (Koll) 267.
Polyserositis (Eckert) 757.
Polyurie (Weber) 772.
Pommern, Säuglingssterblichkeit
(Busse) 597.
Pottsche Krankheit, Behandlung
(Andrieu) 261 — (Mason) 454 —
operative Behandlung (Whit-
mann) 273.
Präventivimpfung
ski) 855.
Preußen, Geburtenrückgang
(Pistor und Dietrich) 785 —
Säuglingssterblichkeit (Behla)
274
SS —
(Wylezyn-
Processus mastoideus siehe War-
zenfortsatz.
1038
mo kongenitaler (Graf) 265,
7.
Prolaps des Dar mes (Jorge) 778
— des Rektums, operative Be-
handlung (Sack) 594— operative
Behandlung des Mastdarmvor-
- falles (Sack) 271.
Prolaps der Harnblase bei Per-
tussis (Hirokawa) 314, 571.
Pronation douloureuse (Cavard)-
263 — (Vauvray) 595.
Prophylaxe beim Kind (Hoag)
31, 548.
Proteolytisches Ferment im
Säuglingsstuhl (Filia) 238.
Protozoen in den Organen (Mou-
chet) 232.
Prowazeck- Halberstädtersche
Körperchen bei Trachom (Heine-
mann) 356.
Prurigo (Morris) 616.
Pruritus (Ahlendorf) 560.
Pseudoappendizitis, lymphati-
sche (Lieblein) 189.
D (de Lange) 268,
2.
Pseudobulbärparalyse, kon-
enitale und infantile (Oppen-
eim und Vogt) 791.
Pseudodiphtheriebazillen
(Cave) 564.
Pseudohydrozephalus (Variot,
Pironneau und Petit) 273.
Pseudomonas fragaroidea Huss
(Fettick) 76
Pseudoneuritis des Sehnerven-
kopfes (Salzer) 3.
Pseudo -Sarkom der Kniekehle
(Codet-Boisse) 7795.
Pseudotetanus (Tüchler) 702.
Psoriasis, Erblichkeit und Pa-
thogenese (Marcuse) 576.
Psychische Störungen im Zu-
sammenhang mit asphyktischen
und schwerer Geburt (Hannes)
818 — Sonderzustände imJu-
gendalter, Sammelreferat
(Klotz) 787.
PsychogeneAkinesie(Goett) 371.
Psychologie der moralisch ver-
kommenen Kinder (Dosai-Re-
vesz) 807 — Freudsche in ihrer
Anwendung auf das Kindesalter
(Paul) 766.
Psycho-neuro-muskuläres Syn-
rom (Collin) 755.
Psychopathie, diagnostische
Methoden (Gött) 250.
Psychopathische Konstitutio-
nen (Ziehen) 800 — und Erzie-
hung (Binswanger) 562.
Sachverzeichnis.
Psychopathische Kinder im
lternhause (Major) 743.
Psychose (Mayer) 808 — bei
schwistern (Frankhauser) 568,
818 — bei Masern und einfachen
Anginen (Lagane) 762 — nach
Staphylokokkeninfektion (Ley)
763 — und Schädeltrauma
(Kopystinski) 818.
Ptosis, abdominale (Pierre) 270 —
(Variot) 273.
Ptosis, kongenitale (Hüttemann)
778 — mit Heredität (Hütte-
mann) H.
Pubertät en 231 — und
Sexualität (Kohl) 551 — im
Zusammenhang mit Geistes-
störung (Tridon) 584.
Puerikultur (Balata) 596 —
(Deshayes) 784 — intrauterine
(Leblanc) 275 — im Altertum
(Kaminzer) 275, 598.
Pulmonalarterie, kongenitale
Atresie des Ostiums (Sudhoff)
595.
Pulmonalstenose, angeborene;
Diagnostik und Ätiologie (Weiß)
773.
Puls, Verlangsamung en dus)
844 — und Blutdruck beim
Kind (Muggia) 232 — Verände-
rungen beim Neugeborenen im
Wachen und im Schlaf (Balard)
739 — beim Kind (Garmier) 548
— sinkende Pulsfrequenz bei
wachsenden Hunden (v. Lhota)
548.
Puls bei Typhus (Collen) 564 —
kardiosphygmographische Un-
tersuchungen bei Typhus
(Schlieps) 337.
Pupille, angeborene Ektopie mit
Linsenluxation (Seefelder) 3.
Purpura fulminans nach Scar-
latina (Mc Cririk) 565, 723, 756.
Purpura haemorrhagica (Can-
nata) 28 — (Pirson) 579 —
(Strattford) 259 — bei Malaria
(Goussis) 29 — und Rubeola
(Stratford) 584.
Purpura, Henochsche; Behand-
lung mit menschlichem Blut-
serum (Wilson) 773.
Purpura bei Meningokokkie I
boulet, Debré und Paraf) 771.
Purpura durch venðse Druck-
steigerung (Weill und Chalier)
261
Purpura, Behandlung mit Pep-
toninjektionen (Nobécourt und
Tixier) 766.
Sachverzeichnis,
Purpura, herdförmige Degenera-
tion der Thyreoideaepithelien
(Pettavel) 257, 579, 767.
Putativkinder (Horn) 333.
Pyämie durch Streptokokken
(Deshayes) 280 — Behandlung
mit Antistreptokokkenserum
(Bryan) 314,
Pyelitis (Smith) 272 — (Still)
782 — akute (Hatch) 777 —
chronische rezidivierende (Birk)
670 — primäre beim Säugling
(Fotheringham) 265.
Pyelo-Cystitis (Terrien) 272.
Pyelonephritis (Petitjean) 270.
Pylorospasmus (Bondy) 853
= Ä Fuyinami) 568 — (Génévrier)
59. |
Pylorus, hypertrophischer mus-
kulärer (Shaw und Ordway) 242.
Pylorushypertrophie (Mac
Cracken) 553 — (Morquio) 765.
Pylorusstenose (Génévrier) 233
— (Lewitt und Porter) 749 —
(Marfan) 749 — (Morse) 557 —
el 558 — (Richter) 241 — ,
Smedley) 242 — (Toporski) 559 `
— (Weill und Gardère) 560.
Pylorusstenose, angeborene
hypertrophische (Gavin) 554 —
(Katzmann) 239 — (Richards)
241 — hypertrophische (Bunts)
164 — (Chatelin) 237 — (Co-
ombe) 237 — (Fredet) 747 —
(Ibrahim) 748 — (Lewitt und
Porter) 239 — (Shaw u. Ordway)
242.
Pylorusstenose beiälteren Kin-
dern (Graham). 27.
Pylorurstenose, Magenerweite-
rung (Rohmer) 397 — mit Ma-
endilatation (Weil u. Garde£re)
43.
Pylorusstenose und Erbrechen
(Leduc) 749
Pylorusstenose, Diagnose
(Gittings) 554 — und Therapie
(Lowenburg) 240.
Pylorusstenose, Symptomatolo-
Rs und Therapie der kongeni-
len (Bönning) 552 — Opera-
tion der angeborenen (Ramm-
stedt) 409.
Pylorusstenose, tuberkulöse (v.
Tappeiner) 436.
Pyodermitis (v. Verbizier) 725.
Pyonephrose (Bowen) 588.
Pyopneumothorax (Renault u.
Levy) 768.
Pyozyanase, Wirkung auf Diph-
therietoxin (Morgenroth 577 —
1039
bei Persistenz der Diphtherie-
bazillen (Löresen) 344.
Pyrogallolsalbe bei Spina ven-
tosa (Kennerknecht) 173.
Quantitative Analvse der Men-
schen- und Kuhmilch (Meigs und
Marsh) 240.
Quarzlampe bei. Lupus vulgaris
(Stümpke) 455.
Quecksilber, Übergang von
Mutter auf Fötus (Petrucci) 232.
Quecksilber, Einfluß der Queck-
silberdämpfe auf die Milchse-
kretion (Opitz) 240 — (Perrin)
957
Quecksilber, Behandlung bei
heredo-syphilitischer Keratitis
(Fromaget) 249.
Quecksilber, Behandlung der
Tuberkulose Kieterne 455.
Quecksilber, Kiefernekrose {Ro-
cher) 768.
Racheninfektion mit Drüsen-
un (Van der Bogert)
5
Rachenmandeln, nasale Fort-
sätze (Meyer) 280.
Rachischisis lumbosacralis
(Dück) 757.
Rachitis {de Bruin) 263 — (Cha-
telin) 246, 755 — (Fischl) 616 —
(Kassowitz) 306 — (Kußkow)
761.
Rachitis, Ätiologie (Klotz) 666
— und Behandlung (Variot) 260
— Pathogenese und pathologi-
sche Anatomie (Delannoy) 565.
Rachitis, Pathogenese (Silve-
stri) 259.
Rachitis, experimentelle
Marfan und Feullie) 181 — Un-
rsuchungen (Dibhelt) 29.
Rachitis, Kontagiosität beim
Tiere (Delcourt) 510.
Rachitis, Kalkstoffwechsel
Schahad) 63 — Kalkgehalt der
rgane (Provinciali) 558.
Rachitis, Beziehungen zu den
blutbildenden Organen (Aschen-
heim) 561 — Blutuntersuchung
(Aschenheim) 244 — Morpho-
logie des Blutes (Ostrowsky)
219, 578, 766, 856 — Anämie
(Ashby) 244.
Rachitis,schwere Knochenver-
änderungen (Comby) 364 — Ver-
biegungen des Oberschenkels
(Veau) 273 — multiple Fraktu-
ren (Petit de la Villéon) 270 —
1040
Einfluß der Sonnenstrahlen auf
die Knochenentwicklung
tzynski) 510.
Rachitis, Röntgenbilder
Mettenheimer) 68.
Rachitis und Mikromelie
Bruin) 754.
(von
Rachitis und Osteomalazie (Oga- |
ta) 256, 307.
Rachitis mit Hypotrophie und
Tuberkulose (Robert) 436 — :
und Tuberkulose (Marfan) 436.
Rachitis, Beziehungen zu Zahn-
krankheiten (Birkenthals) 416.
Rachitis,Behandlung(Andion)
453 — (Barbarin) 245 —. (Mar-
fan) 254.
Rachitis, Wirkung des Leber-
trans (Schabad und Sorocho-
witschh 4 — Wesen der gün-
stigen Wirkung des Lebertrans
(Schabad und Sorochowitsch) 30.
Rachitis, physikalische Be-
handlung (Kirchberg) 573 —
Thalassotherapie (Périer) 579.
Rachitis,
rachitischen Beindeformitäten
Lindemann) 319 — postopera- :
ives Längenwachstum der Kno-
chen (Brandenberg) 774.
Rachitis, Chirurgie
782, 595 — Redressement alter
Deformitäten (Machard) 779.
Rachitis
(Peiper) 579.
Radiographie bei
plasie (Weill) 773.
Radiotherapie der Drüsentuber-
kulose (Foisy) 758 — der tuber- :
kulösen Drüsenerkrankungen (de |
Laborie) 592.
pertrophie
768 — (Ribadeau-Dumas un
Weill) 580.
tumsförderung (Falta und
kung
655.
Radium bei tuberkulösen Er-
krankungen (Salzmann) 455 —
Behandlung bei tuberkulöser Pe-
ritonitis (Balsamoff) 753.
Radium, Behandlung des Sar-
koms (Sterling Ryerson und
Wickham) 595.
Radiumthera
vasculosus (Weinberg) 596.
Radius, Luxation (Kirmisson)
778 — Subluxation (Vauvray)
(Chambers und Ruß)
ie des Naevus
(Ra- ;
(de |
Frühbehandlung der
(Taylor) |
in Deutsch-Ostafrika !
Achondro- :
|
+
| Reflexe
Radiumemanationund Wachs- :
Sachverzeichnis.
595 — kongenitale Luxation
(Mayr) 779.
Rash, skarlatiniformer in Ver-
laufe von Varizellen (Chevron)
247.
EE und Volksge-
sundheit (Havelock) 860.
Dee Krankheit (Beck
> — (Cres a ) 756 — Variotl
nac ariot und Morenci)
D Krankheit und
Skarlatina (Laruelle und Leroy)
574.
Raynaudsche Krankheit und he-
reditäre Syphilis (Vignolo-Lu-
tati) 772.
Recht des Kindes (Scott) 785 —
Vinck) 276 — des ungeborenen
indes auf Leben (Platz) 599.
Recklinghausensche rank-
heit (Rolleston und Macnaugh-
tan) 768.
Rectalinstillation Rios Fin 53.
| Rectum, Blutung ies-Finley)
558.
Rectum, Mißbildung (Bodkin)
262 — angeborenes Fehlen (Joy-
eux) 778.
Rectum, operative Behandlung
des Prolapses (Sack) 271, 594.
Reden und Abhandlungen (Heub-
ner) 332.
Reduktaseprobe (Barthel) 74 —
der Milch (Morres) 80.
Reflex, kontralateraler (Brud-
zinski) 185.
Reflexe beim Neugeborenen
(Müller) .741.
Reflexe, bedingte (Moro) 226.
Reflexe, vom Ohr ausgelöst (Ur-
Radiotherapie der Thymushy- `
a un |
bantschitsch) 292.
Reflex, Reizung der Vaguszen-
trums (Brand) 639.
ei Poliomyelitis (Schrei-
ber) 505
| Reflexe bei Nephritis und Urämie
Schwarz) 548 — bakterizide Wir- |
(Dietz) 566.
Reflexneurosen nasale (Killian)
281 — (Piffle) 282.
Refraktometrie des Chlorkal-
ziumserums der Milch (Mai und
Rothenfusser) 79 — des Chlor-
kalziumserums (Alpers) 745.
Reichert-Meißlsche Zahl ( (Sieg-
feld) 83 — Bestimmung mitt
Glyzerinkalilauge ((Kreis) 79.
Reichs-Medizinalkalender 1913
519.
Reizstoffe, Einfluß auf die Milch-
sekretion (Fingerling) 76.
Sachverzeichnis.
Resorption im Darm (Finkel-
stein) 554.
Resorzinöl, SE
an Instillation (Raillet) 185,
767.
Respiration, Atmungsgymna-
stik (Desfosses und Burmann-
Oberg) 248.
Respiration, spirometrische Un-
AE LE (Ledererund Vogt)
01
Respiration, Abschwächung des
Vesikuläratmens an den Lungen-
spitzen (Francois) 568.
Respiration, abdominokostaler
Index (Merklen) 232.
Respiration, intrauterine Atem-
bewegungen des Fötus (Reifer-
scheid) 232.
Respiration, Methoden der
künstlichen Atmung (van Eissel-
steijn) 650,
Respiration bei adenoiden Vege-
tationen (Laboure) 253.
Respiration bei nasaler Insuffi-
zienz (Merklen) 232.
Respiration, verlangsamte in-
folge Nasenleidens (Stein) 281 —
Verlangsamung bei tracheobron-
chialer Adenopathie (Aubertin)
375.
Respiration der Taubstummen
(Stern) 770.
Respiration der Geistes- und
Nervenkranken (Bornstein) 800.
Respirationserkrankung,Bak-
teriologie (Brückner, Gaethgens
und Vogt) 843 — bakteriologi-
sche Untersuchung (Vogt) 350.
Respiratorischer Affektkrampf
(Ibrahim) 572, 800.
Respiratorischer Index bei na-
saler Insuffizienz (Merklen) 255.
Respiratorischer Stoffwech-
sel (SchloBmann) 21, 241 —
EinfluB mäßiger Temperatur-
schwankungen (Schloßmann und
Murschhauser) 559 — bei ex-
tremen Außentemperaturen
(Murschhauser) 557.
Restaurants gratuits für Stil-
lende (Clétiez) 784.
Retina, juvenile Netzhautgefäß-
erkrankungen (Cords) 1.
Retina, Anomalie (Gilbert) 759.
Retina, Kolobom {Meifiner; 2.
Retina, Gliom (Gallus) 1 —
Struktur des Netzhautglioms
(Leber) ? — doppelseitiges Gli-
om (Knieper) 2 — Spontanhei-
lung des Glioms (de Kleijn) 2.
1041
Retina, Tuberkulose in der Ätio-
logie der proliferierenden Verän-
derungen (Axenfeld) 434.
Retropharyngealer Abszeß
(Adam) 281 — (Basany) 230 —
(Comby) 264 — (Menier) 280 —-
Ombrédanne) 269 — letale Blu-
ung /Sokoloff) 280.
Retropharyngealer Abszeß
nach Otitis externa (Tanturri)
280.
Retropharyngealer Abszeß,
Behandlung (Comby) 848.
Rheumatische Konstitution
(Duckworth) 566.
Rheumatismus (Dyer) 566 —
ses ae) 569, 634, 759 — (Neß)
65 — (Poynton und Paine) 593.
Rheumatismus, Pathologie
(Heubner) 60.
Rheumatismus, Stoffwechsel
(Winters) 261.
Rheumatismus akuter (Lang-
mead) 253, 574.
Rheumatismus,
(Navarro) 577.
Rheumatismus nodosus (Berko-
witz) 834.
Rheumatismus, zerebraler
(Bourlon) 754 — {de Freigny und
Meslay) 758.
Rheumatismus, tuberkulöser
(Veras) 436 — polyartikulärer
(Curtillet und Lombard) 247.
Rheumatismus, nervöse Sym-
ptome (Poynton) 580, 767.
Rheumatismus und Herzfehler
(Higgs) 251.
Rheumatismus, Tonsillenkran-
kung und Herzfehler (Higgs 251.
Rheumatismus, Komplikati-
onen (Poynton) 257.
Rheumatismus, Pleuritis bei Ge-
lenkrheumatismus (Hutinel) 252.
Rheumatismus, Behandlun
der Komplikationen (Baginsky
536 — Vakzinebehandlung (Ba-
le) 244.
Rheumatoide Arthritis (Jordan)
591.
Revariolisation (Bron) 841.
Rhinitis, membranöse (Forbes
und Newsholme) 310, 567.
Rhinitis, spastische (Toussaint)
584.
Rhinitis, septische bei Scharlach ;
Bakterienbehandlung (Kolmer
und Weston) 573.
Rhinolith (Barraud) 588.
RhinologischeLiteratur,Sam-
melreferat (Goeppert) 279.
chronischer
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate. 70
1042
Rhinologie, Sammelreferat
(Hempel) 570.
Rhino-Pharynx, chronische Er-
krankungen (Laval) 574.
An rrhöe, Chlorkalzium (Lake)
Riesenkinder (Buecheler) 784 —
(Oyamada) 269, 307, 780.
aa Garnier) 265 —-
Zn partieller (Weihe)
— . angeborener halbseitiger
nartiener (Tugendreich) 60.
Rigasche Krankheit {Labbe)
574.
Rindertuberkulose, Bedeutung
für die Entstehung der Tuberku-
Gen im Kindesalter (Hohlfeld)
4
Rippe, Osteomyelitis (Savariaud)
. und Pont) 272.
Rippe, Mißbildung (Apert) 262.
Rittersche Krankheit siehe Der-
matitis exfoliativa neonatorum.
seen Wirkung (Heim)
1
Romauxan (Hofmann) 555.
Röntgendiagnostik der Magen-
krankheiten (Faulhaber) 365 —
Größenbestimmung des Magens
(Hoffmann) 555.
EE (Gött
und Rosenthal) 6
RE w Sarkom
'Harris) 590.
Röntgentherapie bei chirurgi-
scher Tuberkulose (Baisch)
453 — !Barjon) 453 — der Zervi-
kaldrüsentuberkulose (Leonard)
454,
Röntgenbehandlung der Hals-
drüsen und Knochentuberkulosc
(Rafalowski) 454, 593.
Röntgenuntersuchung des
* kindlichen Magens (Alwens und
Husler) 745 — der Nasenneben-
höhlen (Haike) 707 — bei Lun-
gentuberkulose (Cole) 445 — der
tuberkulösen Wirbelsäule /des
Abbayes) 593.
Röntgenverfahren in der Kin-
derheilkunde (Revher) 706.
Rouen, Maison de l'Enfance (Mac-
queron) 275.
Rüben, schädliche Eigenschaften
der zelben (lL.ehmer) 556.
Rubeola {Strattford) 259 — Leu-
kozvtenuntersuchungen {An-
glada) 244 —- vakzinale Allergic
‘Netter, Philbert und Porak) 765 :
-- und Purpura haemorrhagica
(Stratford) 58-4.
Sachverzeichnis.
Rücken, run des schwa-
chen (Truslow)
Rückenmark, Ge von Er-
krankungen (Forsyth) 758.
Rückenmark, Verdoppelung
-= (Wiegels) 783.
Rückenmark, hereditäre tertiäre
Syphilis (Gaucher) 265.
Rückfallfieber, Reinzüchtung
der Spirochaeten (Noguchi) 689.
Ruhr, bakteriologische Befunde
bei Gesunden ( (Maycr) 839 —
` Bakterien der Gruppe Typhus Y
(Messerschmidt) 838.
Ruhr, Epidemie in Kiew (Romm
und Balaschow) 838.
Rumänien, adenoide Vegetati-
onen bei Volksschülern (Costi-
niu) 247.
Rumination beim Kind (Comby
735 -- geheilte (Mayerhofer\ 19
Fi (Mayverhofer) 607,
"74
Rumpell-Leedesches Phänomen
(Michael) 764 — bei Scharlach
(Beck) 67 — (Dychno) 224 —-
(May) 724 — (Michael) 166.
Rüsselbildung bei Zyklopie (Jo-
sephy) 591.
Russische Pädiatrie (Sokolow)
330.
Sa a ate bei Influenza (Beatty)
75
Salpeter als Geschmackskorri-
m von Handelsmilch (Reiß)
Salpetersäure, Bestimmung in
der Milch (Tillmanns u. Splitt-
gerber) 83.
Salvarsan (Bar) 244 — (de
Buys) 246 — (Dünzelmann)
- 383 — (Ginder) 223.
‘Salvarsan in der Milch (Born-
stein) 42, 75 — Milch (Jesionek)
78 — Nachweis von Arsenik in
der Milch bei intravenöser Sal-
varsaninjektion (Chambrelent u.
Chevrier) 75, 746.
Salvarsan, Behandlung der
schwangeren Mutter (Jaeger)
760 — während der Schwanger-
schaft (Lorreyte) 575 — bei der
stillenden Mutter “ieanseime)
252, 572.
Salvarsan, Behandlung der Sv-
philis mit Milch salvarsanisierter
Ziegen (Jeanselme, Vernes und
Bertrand) 239, 761.
Salvarsan beim u an
(Chambrelent) 55 — bei Säur-
Sachverzeichnis.
lingen (Noeggerath) 41 — bei
Kindern (La Fetra) 823.
Salvarsan bei Chorea (van Pee)
846 — (Hahn) 44 — (Szametz)
845.
Salvarsan bei Kala-azar
(Caryophyllis u. Sotiriades) 246
— (Nicolle) 256 — (Nicolle, Cor-
tesi und Lévy) 256.
Salvarsan bei hereditärer Lues
(Andronesen) 723 — bei Lues
congenita (Noeggerath) 625, 724
— (Welde) 625, 725.
Salvarsan bei Malaria (Iversen
und Tuschinski) 357.
en bei Masern (Williams)
73. l |
Salvarsan bei Noma (Nicoll)
SalvarsanbeiScharlach(Klem-
perer und Woita) 573, 761 —
intravenöse Injektion bei Schar-
EN (Lenzmann) 575, 685, 724,
d .
Salvarsan in der Augenheil-
kunde (Seidel) 3 — (Schnau-
diegel) 3 — (Tobias) 3 — Wir-
kung auf das Auge (Flemming)
2 — Wirkung aufs Auge (Igers-
heimer) 2 — bei sympathischer
Ophthalmie (Fleischer) 2
Behandlung der syphilitischen
Augenerkrankungen (Becker) 1
— Augensyphilis (Stuelp) 3.
Salvarsan und Neurorezidiv
( Goerlitz) 2.
Salvarsan, Neuritis cochlearis
(Knik u. Doppels) 292 — und
Hörnerv (Umbert) 292 — Schä-
digung des Vestibularapparates
en 292 — (Ruttin)
Salzbäder in
(Scoarnec) 599.
Salze, Gehalt der Kindernähr-
mittel (Bartley) 236 — der
Säuglingsnahrung (Fievez) 734.
Salze im Säuglingsstoffwechsel
(Hoobler) 555 — Ausnutzung
der Mineralsalze d. Milch (Marre)
363.
Salze, Fiebererzeugende Wirkung
(Helmholz) 555.
Salze, Einfluß auf die Hämolyse
(Chassin) 553.
Salze, Wirkung auf den Säuglings-
organismus (Schloß) 24.
Salzlösung, Methoden
fusion (Garruthers) 237
fahren der Injektion
Penfold) 239.
Kinderspitälern
der In-
— Ge-
(Hort und ;
1043
Salzsäure
(Salge) 215.
Salzwirkung, scheinbar spezifi-
sche (Schloß) 362.
SammelreferatüberdieAugen-
heilkunde (Gallus) 1.
Sammelreferatüber Bakterio-
ie 1911 (Messerschmidt) 335,
725.
Sammelreferat über die der-
- matologische Literatur (Lei-
ner) 713.
Sammelreferat der Milchwis-
senschaft und Molkereipraxi;
(Grimmer) 73.
Sammelreferat über die ameri-
kanische Literatur über Polio-
myelitis(Wachenheim) 10, 521.
Sammelreferat der rhino- und
otologischen Literatur (906p:
pert) 279.
Sammelreferat über jugend-
lichenSchwachsinn und psy-
chische Sonderzustände im Ju-
gendalter (Klotz) 737.
Sammelreferat über Tuberku-
lose (Schelble) 425.
Samen, Stoffwechselprozeßin rei-
fendem Samen (Zaleski) 84.
Sarkom, kongenitales (Vieille)
595.
Sa r E m,retroperitoneales (Kindt)
4
im Säuglingsmagen
Sarkom des Beckens (Alexander)
642, 774.
Sarko m, Spindelzellensarkom des
Dünndarms (Brun) 774 — des
Ieums (Dulitzkv) 642.
Sarkom der Niere (Provineiali)
593 — perivaskuläres der Nie-
rengegend (Monti) 701.
Sarkom des Ovariums (Philipps-
born) 539.
Sarkom, primäres multiples Rie-
senzellensarkom der Haut
(Odstrčil) 724.
Sarko m, periostales des Humerus
(Amaudrut) 587.
Sarkom des Oberkiefers (Rocher)
271, 594.
Sarkom der Thymus {Sheen, Grif-
fith und Schôlberg) 272.
Sarkom, Röntgentherapie (Har-
ris) 590.
Sarkomatose der Ilaut 273 —
(Dubreuilh\ 264, 589, 776.
Sauerstoff, Inhalationen bei
Pneumonie (Delcourt) 513.
Sauerstoff. intraabdominale An-
wendung bei tuberkulöser Peri-
tonitis (Meeker) 764.
vU?
1044
Sauerstoff zur Behandlung des
Scheintodes beim Neugeborenen
(Delmas) 756.
Saugkraft (Riva-Rocci) 558.
SEH (Mc Allister)
5
Säuglingspflege (Engel) 647 —
. zu Luthers Zeit (Müller) 598.
Säuglingszelte von Chicago
(Allin) 274.
Säureagglutination der Bak-
terien, praktische Verwendung
(Schivorsti und Reim) 655 —
des Typhusbazillus
682 — und Normalagglutina-
tion der Typhus-Coli-Gruppe
(Jaffe) 634.
Säuregrad der Milch (Morrcs) 80.
Säureretention als Krankheits-
ursache (Hirschstein) 230.
Scarlatina (Berg) 632 — (Cock-
rell) 564 — (Fischl) 249, 312,
758 — (Fromont) 758 — ( Gau-
tier) 686, 759 — (Kolmer) 253 —
( Koessler) 573 (Lesage) 858 —
(Preisich) 36 — (Sanders) 769 —
E Szontagh) 466 — (Welsh)
Scarlatina, Ätiologie (Bern-
hardt) 35, 353 — (Levaditi) 830
— (Nicol) 256, 578 — (Park)
579 — (Pierce) 257, 579 — (Vi-
pond) 353, 585.
Scarl tina. Streptokokken
(Jungmann) 573, 761 — (Schleiß-
ner) 353 — (Schleißner und Spät)
353 — hämolytische Wirkung
Ee Streptokokken (Mitra)
Scarlatina, bakteriologische Un-
tersuchungen (Klimenko) 761 —
der Lymphdrüsen (Kolmer) 36.
Scarlatina, Komplementablen-
kung (Kolmer) 573.
Scarlatina experimentelle
(Gonget) 632 — (Landsteiner,
Levaditi u. Danulesco) 253, 574
— Studien (Malvoz) 254 — Über-
tragung auf Affen (Hektoen u.
Weaver) 570 — (Landsteiner,
Levaditi und Prasek) 574.
Scarlatina, Infektionsdauer (Ba-
ginsky) 533.
Scarlatina, familiäre Empfäng-
lichkeit und Empfindlichkeit
(Banks) 753 — Diagnose (Miller)
255, 765 — (Ostheimer) 256.
Scarlatinaa Rumpel- Leede-
sches Phänomen (Beck) 67 —
(Dyehno) 224 — (May) 724 —
(Michael) 166. 764.
(Beintker) .
Sachverzeichnis,
Scarlatina, Diazoreaktion (Woo-
dy und Kolmer) 167, 587.
Scarlatina, Ehrlichsche Amido-
benzaldehydreaktion (Umber)
771.
Scarlatina,
Reaktion
353
Bordet-Gengousche
(Barannikow) 224,
Scarlatina, Leukozyten (Geor-
gescu) 249.
Scarlatina, Leukozytenein-
schlüsse ‚(Cantacuzene) 246 —
(Döhle) 248, 353,
Scarlatina, EH
schlußkörper (Höfer) 35, 353 —
. (Kolmer) 685.
Scarlatina, nein:
schlüsse (Kretschmer) 311 —
Neo + 312 — (Ahmed) 312 —
(Nicoll) 632 — (Nicoll und Wil-
liams) 632, 765 — (Schwenke)
380.
Scarlatina beim Säugling (Buf-
fet-Delmas) 75.
Scarlatina, Herz (Barre) 562 —
Lederer und Stolte) 353 —
charlachherz (Moltschanoff)
611 — Myokarditis (Weill und
Mouriquand) 586.
Scarlatina, plôtzlicher Tod bei
M yokarditis (Weill u. Mouri-
quand) 261 — (Thuriot) 260.
Scarlatina, Verhalten des Ver-
dauungsapparates (Tissier) 584,
771
Scarlatina, Leber (Benard) 562.
Scarlatina, Nebennierenentzün-
dung und Pankreatitis (Tixier
und Troisicr) 371, 771.
Scarlatina, Angina (Gonget) 632.
Scarlatina, Stomatitis (Hetzer)
760
Scarlatina, Tracheo-Bronchial-
drüsen (Cantacuzene) 263.
Scarlatinaund Meningitis(Sachs)
582.
Scarlatina, meningeale Erschei-
nungen (Cayrel und Weill) 246.
Scarlatina, periphere Neuritis
(Clavigny) 564 — Neuritis optica
infectiosa (Dutoit) 566, 757.
Scarlatina, nervöse Komplika-
tionen und Nachkrankheiten
(Neurath) 578.
Scarlatina, motorische Aphasie
(Fröschels) 195.
Scarlatina, Hemiplegie (Leroux)
D4.
ine Nephritis (Ghys)
368 — (Kirsch) 630 — (Rumian-
ZOW) 769 — Folgen der Nephritis
Sachverzeichnis.
(Stroink) 584 — akute intersti-
tielle Iymphozytäre Scharlach-
nephritis (Schiboni) 769.
re tina, Urämie (Allaria) 244,
Scarlatina, Albuminurie (Pou-
gaud) 580 — chronische Albumi-
nurie nach Scharlachnephritis
(Rosenfeld u. v. Rechtens amm)
525.
Scarlatina, Urobilin- und Uro-
bilinogenurie (Arssenjewa) 223.
Scarlatina, Otitis media
(Kruk-Rapoport) 573 — per-
forativa (Holmgren) 571 —
plötzliche Ertaubung hei Otitis
(Manasse) 764.
Scarlatina, Funktionsstörungen
des Blut- und Lymphgefäß-
systems derHaut (Kirsch) 630.
Scarlatina, symmetrische Haut-
EES (Silberstein) 36, 5%,
Scarlatina, GefäBrupturen (Grif-
fiths und Ridell) 280.
Scarlatina, Geschwüre in Kehl-
kopf, Luft- und Speiseröhre
(Oppikofer) 282.
Scarlatina, Ösophagusstruktur
(Preleitner) 280.
Scarlatina, nekrotisierende Ent-
zündung (Oppikofer) 578.
Scarlatina, pathologische Luxa-
E des Hüftgelenkes (Schlaaff)
594
Scarlatina und Erysipel (Booke-
witsch) 563.
Scarlatina und Morbillen (Hu-
tinel) 252.
Scarlatina und Purpura fulmi-
nans (Mc Cirik) 565, 723, 756.
Scarlatina und Varizellen (Rous-
set) 582.
Scarlatina, Rezidiv (Griffith)
250 — Statistik (Leroux) 762.
EE a Mortalität (Schultze)
582.
Scarlatina, Pflege (Sturtevant)
Scarlatina, Diätetik und The-
rapie (Großmann) 250 — Er-
nährung (de Biehler) 830.
Scarlatina, Prophylaxe (Pier-
son) 579 — (Twichell) 585.
Scarlatina, Prophylaxe und The-
rapie (Lange) 253 — Behandlung
und Prophylaxe (Roueche) 581,
769.
Scarlatina, (Fi-
scher)
(Marbourg) 576.
Behandlung
758 — (Lorcy) 833 — |
1045
Scarlatina, Behandlung und Pro-
phylaxe nach Milne (Gaullieur
L'Hardy) 249 — Eukalyptus-
behandlung (Körber) 167 —
(Kretschmer) 686.
Scarlatina, Salvarsanbehandlung
(Klempererund Woita)573, 761—
intravenöse Salvarsaninjektion
(Lenzmann) 575, 685, 724, 762.
Scarlatina, Elektrargol (Mogil-
nicki und Gundlach) 852.
Scarlatina, vakzinale Allergie
(Netter und Porak) 765.
Scarlatina, prophylaktische
Vakzination (Koszkowski und
Czarkowski, Wyleczynski) 353.
Scarlatina, Vakzination und An-
gina (Wladimiroff) 353.
Scarlatina, Streptokokkenvak-
zine (Roszkowski u. Czarkowski
852 — (Watters) 261, 586, 77
— Gabritschewskysche Anti-
SE ER (Sisemski
Scarlatina, Vakzinetherapie der
Otitis media (Weston u. Kolmer)
586
Scarlatina, Schutzimpfung (Gu-
kow) 570.
Scarlatina, Serum Marpmann
(Langbard) 574.
Scarlatina, Serumbehandlung
(Björksten) 754, 830.
Scarlatina, Antistreptokok-
kenserum (Nicoll) 578 — Be-
handlung mit polyvalentem An-
tistreptokokkenserum Prec
568 — Sepsisbehandlung mi
Antistreptokokkenserum (Ni-
coll) 256.
Scarlatina, Mosersches Anti-
streptokokkenserum (Sze-
keres) 685 — Behandlung mit
Moserserum (Schick) 258, 630,
769 — Heilwirkung des Moser-
schen Scharlachserums (Rum-
janzeff) 224.
Scarlatina, Behandlung mit Re-
konvaleszentenserum (Reiß und
Jungmann) 257, 768.
Scarlatina, Immunotherapie
(Jochmann) 466, 530, 831 —
Otto) 578.
Scarlatina, Bakterienbehand-
lung septischer Rhinitis (Kolmer
und Weston) 573.
Scarlatina, Epidemie in Göttin-
gen (Paganetty) 578.
Scarlatina, Erythem bei Diph-
therieseruminjektion (Robert)
768.
:1046
Scarlatina oder scarlatiniformes
Exanthem (Darcanne-Mouroux)
247.
Scarlatina, scarlatiniforme
Eruptionen bei Rekonvaleszen-
ten (Rouèche) 258, 581.
Scarlatiniformes Erythem
(Robert) 581 — Serumexanthem
. (Umber) 585, 686, 725, 771.
Schädel, Perkussion (Fiore) 548.
Schädel, Zirkulationsverhältnisse
` im Schädelinnern (Stein) 293 —
intrakranieller Druck (Lowen-
burg) 549.
Schädel, Geburtsblutungen (Lit-
. win) 591.
Schädel, Wachstum (Thoma)
550, 744 — Wachstumshem-
mung (Bonnaire u. Durante)
754.
Schädel, angeborene Anomalie
und beiderseitiger kongenitaler
Katarakt (Bergmeister) 774.
Schädel, Anomalie der Ossifika-
tion (Tissier und Baudet) 550
— vorzeitige Verknöcherung
(Riviere und Secousse) 232.
Schädel, angeboreness Angiom
(Payet und Plauchu) 270.
Schädel, Exostose der Schädel-
wôlbung (Matey) 592.
Schädel, Trauma und Hemiplegie
(Ferretti) 265 — Trauma und
Psychosen (Kopystinski) 818.
Schädel, traumatische Trennung
- der Lambda- und Petrookzipital-
" naht (Gasne) 590.
Schädel, Fraktur (Favre) 776 —
(du Pau) 268, 779 — beim Neu-
geborenen (Fothergill) 265.
Schädel, SchuBverletzung (Mat-
tei) 268.
Se aT bei Atrophie (Lesage)
51
Schädel, Behandlung der Impres-
. sion (Hoffmann) 266.
Schädellage, intrauterine Be-
lastungsdeformitäten (Zimmer-
mann) 596.
Schaf, Menge, spezifisches Ge-
wicht und Phenolgehalt des
Schafharnes (Meyer) 80.
Schanker, extragenitaler (Ro-
cher) 271.
Schardingerenzym (Bach) 74.
— in der Milch von euterkranken
Kühen (Reinhardt u. Seibold) 81.
SchardingerreaktionderMilch
(Rullmann) 82.
Schaumorgane im Kindesalter
( Quessel-Lukin) 549. |
Sachverzeichnis.
Scheintod (Gheörghin) 568 —
— (Plauchu) 257, 580 — der
Neugeborenen (Balard) 793 —
(Bar) 244 — (Rudaux) 258, 769
zen 258 — (Terson)
5
Scheintod, Behandlung (Nun)
766 — mit Insufflation (Plan-
chu) 844 — Sauerstoff zur Bc-
handlung des Scheintodes beim
Neugeborenen (Delmas) 756.
Scheinzwitter, frühreifer (Asch)
244.
Schenkel, rachitische Verbiegun-
gen Veau) 273.
Schenkelhals, Fraktur (Sava-
riaud) 272 — (Stephan) 325.
Schichtstar, Behandlung des
angeborenen (Kuhnt) 2.
Schielen, Behandlung (Fever)
177 — (Heimann) 624.
Schielen und Gesamtveranlagung
(Krusius) 808.
Schlaf, motorische
(Trömner) 806.
Schlaf, Veränderungen von Puls
und Blutdruck (Balard) 739.
Schlaf, Chemismus (Hirschstein)
230 — und Energieumsatz (How-
land) 239.
Schlaf, nun auf die Enuresis
(Collin) 5
SEET . (Sangiorgi)
357 — Ätiologie (Taute) 357 —
Verbreitung (Kleine u. Fischer)
357 — Nachweis der menschli-
chen Trypanosomen (Todd und
Wolbach) 357.
Störungen
Schmutzbestimmung in der
Milch (Serger) 83.
Schmutzgehalt der Milch
(Rammstedt) 81.
Schrift, Bedeutung des Muskel.
“ sinns und der Sehkraft (loteyko
und Kipiani) 743.
Schularzi (Ayers) 233 —
(Bartsch\ 742 — (Brockway)
233, 550 — (Cowes) 233 — (Di-
xon) 742 — (Donald) 742 —
(Dorr) 550 — (Heron) 234 —
(Holmes) 234 — (Hyde) 234 —
(Jones) 234 — (Magnanon) 235.
551 — (Montgomery) 235 —
(Rulot und van Buysse) 744 —
(Wimmen-Auer) 236.
Schularzt, Tabellenmaterial in
den Breslauer Jahresberichten
(Cohn) 742. |
Schularzt in Deutschland (Stein-
EE 235 — Bericht für Leipzig
(Poetter und Kloberg) 235 —
Sachverzeichnis.
in den bayerischen Mittelschulen
(Doell) 234 — im Landkreise
Mettmann (Neumann) 551.
Schularzt in einer englischen
Stadt {Leubuscher) 743 — in
Norfolk (Harrell) 551.
SE in Irland (Gogarty)
‘ Schularzt in Australien (Loy-
dild) 235.
Schulbank (Cohn) 742 — Arbeits-
. und Ruhehaltungen uns
und Hirschlaff) 235, 551
Schulbau (Steinhaus) 235.
Schule (Busch) 742.
Schule und Infektionskrank-
heiten (Davezac) 233 — (v.
Drigalski) 742 — (Guinon) 234
— (Hoag und Hall) 551 — (Na-
geotte-Wilbouchewitsch) 656 —
(Netter) 743 — (Otte) 235 —
(Toledano) 235.
Schule, Belehrung über anstek-
kende Krankheiten (Netter) 656.
Schule, kontagiöse Hautkrank-
heiten (Bowen) 233.
Schule und Diphtherie (Col-
cord) 564 — (Hüls) 344 — (Ja-
cob) 573.
Schule, Bedeutung bei der Ver-
breitung der Diphtherie (Stok-
vis) 468, 551 — Diphtheriebe-
kämpfung (Bernhard) 742 —
Bekämpfung der Diphtherie
(Seligmann) 259, 344.
Schule, Diphtherie- -Bazillenträger
(Albert) 244.
Schule und Morbillen (Poel-
chau) 744 — und Masern (Raffle)
312, 580.
Schuleund Poliomyelitis(Lan-
ger) 468 |
Schule und Tuberkulose (Ba-
daloni) 742 — (D’Espine) 742 —
(Kirchner) 742 — (Lorentz) 427
— (Mery) 743 — Bekämpfung
der Tuberkulose (Hillenberg)
449.
Schule, Augenüberanstrengung
De 550 — Augenschutz
ür Schulkinder (Allport) 550.
Schule, nasale Obstruktion
(Reynolds) 235.
Schule, Gehör der Schulkinder
Frey) 551 — Prophylaxe der
aubheit (Jacques) 234 — Ohr-
untersuchungen (Lien) 551 —
an der Volksschule zu Berndorf
(Alexander) 742 — Statistik
der Ohren-, Nasen- und Hals-
krankheiten (Nörregaard) 280.
1047
Schule und Läusekrankheit
(Huet) 551,
Schule und Orthopädie (Badin)
550 — und Skoliose (Lovett)
592.
Schule, Krankheiten in den rus-
sischen Mittelschulen (Khlopine)
235.
Schule, Ratschläge über Ernäh-
rung (Poelchau) 551.
Schule, hygienische Aufsicht
(Haskovec) 656 — Verhältnis
des Arztes (Straubenmüller) 551
— ärztliche Behandlung der
Schulkinder (Barwise, Priestiey
und Auden) 233.
Schule, Bestimmung des Ernäh-
rungszustandes bei Schulkin-
dern (Wimmenauer) 745.
Schule, physikalische Untersu-
chung der Schulkinder (Beach)
550 —- Untersuchung auf dem
Lande (Fort) 550 — Schüler-
untersuchungen an höheren
Schulen (Schlesinger) 551, 603.
Schule, Binetsche und Simonsche
Probe (Descoeudres) 248 —
Schüler mit übernormaler In-
telligenz (Sakaki) 258:
Schule, körperliche Übungen
(Rouyer) 551: Organisation
der eibssübungen (Langerhans)
743. — körperliche Ausbildung
der Jugend in Bayern (Wolff-
berg) 745 — Fortbildung der
ntlassenen Jugend (Hart)
427
Schule, Bäder und Duschen (Le-
noble) 551.
Schule, Schulspeisung (Wile)
745 — Speisung der Schulkinder
in England (Hutt) 234.
Schule, Freiluftschulen (Del-
perier) 449 — Hohenlychen
(Pannwitz) 449.
Schule und Alokohl (Flaig) 742
— (Kschischo) 743.
Schule als sozialer Faktor (Ahl-
grimm) 742. :
Schule als Faktor in der Be-
kämpfung der Säuglings- und
Kindersterblichkeit (Coit) 742.
Schule, Erwerbsarbeit der Volks-
schulkinder in Halle (Peters)
23
Schule, Erziehung zur Arbeit
(Dolch) 234.
Schule, Lehrerlasten und Lehrer-
lohn (Fürth) 234.
Schule, Hochschule und Hilfs-
schullehrer (Friederici) 742.
e
1048
Schule, Entwicklung und Ausbau
der Hygiene ( Lewandowski) 743
— hygienische Aufklārung und
und Belehrung
745 — Ausbildung der Lehrer in
der Gesundheitspflege
744 — hygienischer Unterricht
Cerisier' 550 Gesundheits-
pfleee Freeman’ ?34 — Rein-
lichkeitspflege :Tlučhoř) 552.
Schule, Statistik 749.
Schule, Koedukation an den
höheren Schulen Württembergs
'Kämmerer) 234.
Schule. Steilschrift und Schräg-
schrift Devaux) 233.
Schule, zweckmäßige Lage de:
Unterrichts ‘Roller) 744.
Schule, frühzeitiger Beginn des
Unterrichts Perrin) 235.
Schule, Fortgangsnote und Turn-
note .Dippold) 234.
Schule, Lichtprüfung . Franz! 551.
Schule, Ventilation Ager) 233.
Schule. hygienische Verhāltnissc
der Volksschule in Ansbach
‘Federschmidt) 234.
Schule, Volksschulunterricht
Skandinavien ‘de Courmelle-'
551.
Schülerheim ‘Schulze) 233.
Schulhygiene -Altschul) 233 —
‘Burgerstein) 233, 6148 — {Hoag:
551 — ‘Holmes) 7142 — "Rem.
sies' 235 — ‘Otis, Cabot, Badger.
Smith, Goldthwait, Fairbank=«':
604.
in
Schulhygienisches ‘Sendel-
bach) 235.
Schulhygiene ‘Syvmes' 235 —
Warren 552.
Schulhygiene, Unterricht des
Lehrpersonals Whipple: 236.
Schulhygienein Japan Franke‘
742 — in Serbien . Popowic: 234.
Schulkinder. Eizenschaften nor-
maler und anormaler Hender-
schee: S11.
Schulsanatorium in Frankfurt
a. Main Herber: 234.
Schulturnen Rothfeld 744 —
arthopädisches: Handbuch
Echternach 419% — Schmidt
und Schröder 279.
Schulzimmer Field 234.
Schulter. koenrenitale Dislokation
Nuthal! 503.
Schulter. anrebuorener Hoch-
Stand: Pontrendtaider v. Metten-
homer 68, Sehenanch Skannla.
Schulter, Caries Bercher 7S1.
W allenstein) i
{Selter) :
Sachverzeichnis.
Schultergürtel, Bedeutung für
Haltungsanomalien und Rück-
gratsverkrümmungen ' Hase-
broek: 190.
: Schulzesche Schwingungen
"Hirsch 176.
. Schutzstoffe. biologische Stu-
dien (Beyer) 549.
Schweden, Milchversorgung 'l.a-
vialle) 275, 785 — Epidemie von
Poliomyelitis ; Wernstedt, 503.
Schwedische Gymnastik als
Schulturnen {Wagner-Hohen-
lohbese) 743.
Schwefel und Stickstoff in Nah-
rungsmitteln :Hirschstein) 108.
‚ Schweinerotlauf beim Men-
schen "Günther" 838.
Schweißdrüsen. angeborene a
kretstauung ’Hinselmann) 7
Schweiz, e terblichkcit
{Figowska) 397.
Schwerhörige, a in der
Schule ‚,Krautwurst‘
Schwerhôrigkeit bei Erbeyphilis
í Beck) 292.
Schwerhôrigkeit nach Menin-
gitis cerebrospinalis epidemica
:Mauthner: 293.
Schwindel und Gleichgewichts-
störuneen bei sekundärer Syphi-
lis Beck‘ 292.
SchwachbefähigteKinder, Hör-
prüfungen "Raschkowski) 551.
Schwachbegabte Trinkerkinder
'Schlesinger‘ 186. 551.
Schwäche. körperliche und gei-
stige Fürstenheim) 759
Schwachsinn, jugendlicher:
Sammelreferat Kilotz\ 787
Schwachsinn, Symptomatologie.
Diagnose und Therapie Racike!
2937.
Schwachsinn. Größe und Ge-
wicht schwachsinniger Kinder
Goddard‘ 551. 555. 740.
Schwachsinn, überwertige psv-
chische Leistungen :Ziegler' 808.
Schwachsinn. kindlicher und
Straffälliekeit Rupprecht‘ 258.
S14 — Beurteilung jugendlicher
Schwachsinniger vor Gericht
Ziemke S14.
Schwachsinn und Syphilis
Smith und Woodford 7245.
Schwachsinnige Kinder Groß-
mann 250. 471.
Schwachsinnige, Fürsorge in
der Schweiz Kirmsse‘ 235.
Schwachsinnige. talentierte
Berkhan 7127. 807.
Sachverzeichnis.
Schwachsinnigenfürsorge in
England (Abramowski) 741.
Schwangerschaft, Ernährung
der Schwangeren (Perron) 558 —
Chloroformanästhesie (Whipple)
301 — Brustdrüsenhormon der
Gravidität (Biedl u. Königstein)
75 — und Tuberkulose (Cristo-
foletti und Thaler) 756.
Scotts Emulsion zur Behandlung
des Allgemeinzustandes bei Au-
genkranken (Dutoit) 2.
anne Ekzem (Cohn)
7: .
Sedo, Behandlung (Maier) 693.
Seehospize (Häberlin) 645 —
und Tuberkulosebekämplung
(Häberlein) 251.
Seeklima und Kinderkrankheiten
(Baginsky) 453.
SE EE Kuren (Helwig)
Seekrankheit (Anton) 791.
Seekur (Azéma) 231. :
Seele des Kindes (Ament) 517.
a Injektion (Cudennec)
- 247.
Sehen, zentrales bei angeborener
totaler Farbenblindheit (Gertz))
2
Sehnen,
328 —
(Natzler) 329.
Sehnenreflexe bei Chorea minor
(Bregman) 563.
Sehprobe zur Untersuchung bei
Schulkindern (Wolffberg) 745.
Sehschärfe und Formensinn
(Wolffberg) 773.
Sehstörungen, durch Affektio-
nen der Nase bedingt (Baum-
garten) 279 — bei Keilbeinent-
zündungen (Kleyn) 281.
Seife im Säuglingsstuhl (Avirag-
net und Dorlencourt) 236.
Seife, Injektion bei chirurgischer
Tuberkulose {Delrez) 453.
Verpflanzung (Lange)
)berpflanzungsnaht
Selbstmord (Barbaux) 561. —
im Kindesalter (Baruck) 753.
Sensibilität des Magendarm-
kanals (Hertz) 455.
Sepsis durch Pneumokokken
(Daniels) 841.
Sepsis durch Parameningokok-
ken (Barral, Coulomb u. Couton)
561.
Sepsis beiScharlach, Behandlung
mit Antistreptokokkenserum
(Nicoll) 256.
Sequester des Lahyrinths (Hop-
kins) 266.
1049
A (Piorkowski)
49.
Serologie, Sam melreferat
(Messerschmidt) 725.
Serotherapie, antimeningokok-
kische (Guignard) 251 — der
nn (Wollstein)
35
Serum; präzipitierendes (Elina)
567
Serum per os (Cumberlege) 247.
Serum Marpmann bei Schar-
lach (Langbard). 574.
Serumexantheme,
artige (Umber) 725. |
Serumkrankheit (Dubose) 756
— ae 569 — (Gouralska)
569 — (Müller) 577 — (Robert)
581, 768 — (Rozenfeld) 855 —
(Umber) 585.
Serumkrankheit bei Diphtherie
(Bokay, Calvary, Goodall, Hod-
gon, Rankin und Pryce, Schrei-
ber) 345° (Keith) 252 —
(Roberg) 382.
Serumkrankheit, Diazoreaktion
(Woody.und Kolmer) 167, 587.
Serumkrankheit und Anaphy-
laxie (Lafforgue) 740.
Serumtod infolge von
laxie (Dreyfuß) 34. `
Settlement-Arbeit in Wien (Fe-
dern) 597.
nat und Pubertät (Kohl)
l
scharlach-
Anaphy-
Sexualverbrecher, jugendliche
_ (Rupprecht) 814.
Sexuell leicht erregbare Kinder
(Major) 743.
Sexuelle Erziehung (Wile) 236.
Silbernitrat, Irrigation bei in-
fektiöser Diarrhöe (Smith) 559.
Simonsche Probe (Descoeudres)
248.
Sirenenbildung, anatomische
Untersuchung (Brückner) 588.
Sirenenmißbildung, Kasuistik
und Genese (Kaufmann) 591.
Sistosches Phänomen bei Syphilis
(Ferreira) 516.
Situs visceruminversus (Bar-
jon und Rendu) 262 — {Cassaet)
775 — (Leroux, Labbé u. Barret)
779 — (Metzger) 269 -- (Muel-
ler) 780 — (Deselaers) 589,
775 — (Karashima) 778 —
(Müller) 592.
Skandinavien, Volksschulunter-
richt (de Courmelles) 551.
PAU EES (Graves) 818
(Reye) 818.
1050
Skapula, angeborener Hochstand
‚Apert, 262 ‘Cohn, 773 —
' Engelmann: 699 — ' Greig, 265
— Havashi und Matsuoka
777 — ‘Miyauchi; 780 — ‘Reich:
75l.
Skapula. doppelseitiger ange-
borener Hlochstand "Bibergeil,
319.
Skapula, anreborener Hochstand
und Pektoralisdefekt {Pürk-
hauer) 319.
Skapula, Hypoplasie "Weck:
becker, 595.
Skapula, Schmerzhaftigkeit ‘ Kir-
misson) 267.
Skelett, angeborene Systemer-
krankungen ’Fragenheim‘ 590,
776.
Skierem Comba' 237.
Sklerema neonalorum /Simonini)
599.
Sklerem en plaques "Well
Hallé) 773 — ‘Triboulet, Riba-
deau-Dumas und Debré) 526.
Skleroedema neonatorum (Gei-
ser; »26 — Sheffield) 242.
Sklerödem und Sklerodermie
{Bamberger) 552.
Skleroderma neonatorum (Geis-
ser) 759.
Sklerodermie en plaques (Ni-
collas und Moutot) 765 — öde-
mat’se generalisierte (Apert u.
Leblanc) 32 — mit Raynaud-
scher Krankheit (Laruelle und
Leroy) 574.
Sklerom (Pick) 281.
Sklerose (Burrows) 246 — Mar-
burg) 703.
Sklerose, multiple {Nebel) 702 —
(Wolf) 586. 773.
Sklerose, amyotrophische Late-
ral:klerose (Boldt) 245. `
Sklerotomiebeiinfantilem Glau-
. kom í‘ Mauch) 576, 764.
Skoliose (Abbott) 261 —
78l.
Skoliose, kongenitale ( Devouges)
589 — !Gourdon) 590 — {Mor-
kownikowa) 780 — 'Schasse) 58
— Siebert) 595 — und SES
'Reichel) 593.
Skoliose, empyematische (Wal-
ther) 595.
Skoliose, pleuritische (Roederer)
768.
Skoliose,
613,
Skoliose der Halkrippen
chi, 7&0.
(Both)
statische :Schmidt)
"Mivau-
Sachverzeichnis.
Skoliose, Ätiologie Chlumskv)
388. 775.
Skoliose und Schule Lovett;
292.
Skoliose, Behandlung Calvé u.
Lamy, 774 — :Nageotte-\il-
bouchevitch; 120 — Ombré-
danne und Lance. 7&0 — Privat’
270 — :Steele-Perkins; 272 —
(Tubby) 273 — der essentiellen
(Chalier) 263 — der mobilen
'\Wwollenbere. 318.
Skoliose, Massage und Gymna-
stik ‘Benoit: 262.
Skopolamin-Morphium, Gefähr-
TE der Kinder ;Salzberger.
Ə
Skorbut siehe auch Barlowsche
Krankheit.
Skorbut, infantiler {Frölich‘
362.
Skorbut, experimenteller.
Einfluß einer einseiligen Nah-
rung :Holst und Frölich) 360 —
des Meerschweinchens (Fürst)
361.
Skotome, zentrale (Gertz) 2.
Skrofulose (Abramowski) 243 —
Hochsinger) 527.
Skrofulose, Diätetik (Moro) 21,
724.
Skrofulose, ophthalmologischer
Beitrag (Straub) 770.
Skrofulose, Untersuchung mit-
tels der v. Pirquetschen und
Wassermannschen Reaktion
(Hertz und Thomsen) 435.
Skrofulose und Tuberkulose
( Gorter) 435.
Skrofulose, Keratokonjunktivi-
tis Colombo) 1.
Skrofulose, Beziehungen zu den
phlvktänulären Erkrankungen
des Auges (Igersheimer) 435.
Skrofulose, Behandlung (Tur-
zanski; 850 — Thalassotherapie
(Périer) 579 poliklinische
Tuberkulinbehandlung (Wittich)
455. 723.
Skrofulose unter Bauernkindern
(Besbokowa) 129.
Skrotale Zunge (Comby) 220,
723.
Skrotum, Angiom /Tuffier) 783.
Sojabohne, Nährwert und Ver-
wendung {Neumann) 738.
Sojakuchen, Einfluß auf Butter
(Rosengren) 82.
Soldona ivon Sobbe) 83.
Sommerdiarrhöe,. siehe
Cholera infanlum.
auch
Sachverzeichnis.
Sommerdiarrhöe {Abt) 552 —
(Heiman) 748 —: (Löbisch) 557
— (Rulison) 750 — (Synnot) 242,
359, 750.
Sommerdiarthôe, Prophylaxe
(Le Grand Kerr) 238.
Sommerdiarrhôe, Behandlung
der epidemischen (Waller, Wal-
ker) 243.
Sommerklima und Wohnung in
Beziehung zur Säuglingsstcrb-
lichkeit (Kathe) 598.
Sommersäuglingssterblich-
keitin Deutschland (Risel) 248.
Sommersterblichkeit (Flügge)
785 — (Kaupe) 785 — (Lesage)
239 — (Liefmann\ 785 — (Lief-
mann und Lindemann) 155, 459
— (Meyer) 275 — (Schwarz) 241.
Sommersterblichkeit 1911
(Royal Society of E 460
. — (Schloßmann) 4
Bo mersterblichkeitdersgie
linge (Rietschel) 276.
Sommersterblichkeit und
Wohnung (Kathe) 155.
Sommersterblichkeit in
Deutschland (Risel\ 397 — in
Spanien (Suner) 460.
Somnambulismus (Trömner)
Sonnenbehandlung
Delille) 679 — der Tuberkulose
(Rollier) 357, 400, 454, 629 —
nach Rollier bei chirurgischer
Tuberkulose {Armand - Delille)
316. — (Zadro) 152 — (Jerusa-
lem) 454.
Sonnenerythem, Verhütung
durch Zeozonpaste (Klotz) 37.
Sonnenstrahlen, Einfluß auf die
Knochenentwicklung bei Ra-
. Chitis (Raczynski) 510.
Soor, Nachweis (Heidsieck) 570 —
Metastasen (Guiart) 238.
Sophol bei Ophthalmia neona-
torum (Feulner) 567 — (v. Grat-
kowski) 569 — bei Ophthalmo-
blenorrhöe der Neugeborenen
(Klatt) 573.
Soybohne (Ruhräh) 241.
Soziale Medizin.
beiten (Teleky) 861.
Spanien, Kinderschutz (Suarez
de Mendoza) 515 — Säuglings-
sterhlichkeit (Suner) 460.
Spasmogene Diphtherie (Bitot
und Moriac) 754.
Spasmophile Diathese und Bar-
lowsche Krankheit (Kirchberg)
596. `
(Armand-
Wiener Ar-
1051
Spasmophilie (Emberg) 567 —
(Jamin) 800 — (Kemmetmüller!
705 — (Luzzatti) 254 — (Meyer)
471 — (Peruzzi) 767 — (Stöltz-
ner) 226. | |
Spasmophilie, :milchlose Kost
(Raabe) 638, 750, 767.
Spasmophilie und Epilepsie
(Cruchet) 565. `
Spasmophilie und Bromnatrium
(Garzia) 568. |
Spasmus glottitis (Chatelin)
Spasmusnutans (Hill) 251, 571.
Speichel, Wirkung auf die Milch
(Trachtmann) 559.
Speicheldrüsen, symmetrische
Schwellung (Plate und Lewan-
dowsky) 839. — Vergrößerung
bei lymphatischer Leukämie
(Tileston) 28.
Spezifisches Gewicht und Kör-
pervolumen (Kastner) 22 —
Bestimmung am lebenden Säug-
ling (v. Pfaundler) 22.
Sphinkter, Tetanie
800.
Spina bifida (Cates) 263, 588 —
(Lehmann) 591 — (Mauchet u. u.
Pizon) 592 — (Perlis) 781
(Pieri) 781 — (Portela) 270 —
(Tournier) 783.
Spina bifida, Lähmungen (Eg-
loff) 59.
Spina bifida und Enuresis (Pe-
ritz) 44.
Spina bifida und Hypertrichosis
(Ebstein) 776.
Spina bifida und kongenitale
Skoliose (Lafond) 267.
Spina bifida mit Paraplegie
(Mattei) 268. .
Spina. bifida, Behandlung
(Brodmann) 263, 563 — {Mon-
corvo Filho) 269 — und Resul-
tate (Missmahl) 592 — Radikal-
behandlung (Chiavellati} 264 —
radikale Behandlung (Douriez)
264 — chirurgische Behandlung
(Francisco) 265 — operative
Behandlung (Kirmisson, Perier
und Potherat) 267 — Erfolge
der Operation (Froelich) 265.
Spina bifida occulta (Ewald)
776 — (Vigier) 273 — und Enu-
resis nocturna (Peritz) 806 —
und Hypertrichosis (Ebstein)
265, 589, 806.
Spina ventosa der Tibia (Trèves )
272 — (Trèves und Schreiber)
436.
(Ibrahim)
1052
Spina ventosa, syphilitische (de
Lombès) 268.
Spina ventosa, Deformation als
Folgeerscheinung (Guillaume-
Louis) 266
Spina ventosa, Behandlung mit
SEET (Kennerknecht)
173.
Spinalganglien (Zappert) 197,
741 — im Kindesalter (Zappert)
233, 550.
Spirochaete pallida, Züchtung
(Noguchi) 673 — (Phillips und
Glynn) 257 — Züchtung (Tomas-
czewski) 357, 673 —- im Herz-
muskel bei kongenitaler Syphilis
(Warthin, Scott und Snyder) 772.
Spirochäte, perkutane Infektion
(Schellack) 528.
Spirochäten, Infektionswege und
und natürliche Immunisierung
(Gonzony) 357.
Spirometrische Untersuchun-
gen über Atmung (L.ederer und
Vogt) 601.
Splenohepatomegalie, primärc
bei Geschwistern (Sheffield) 259. `
Splenomegalie (Guthrie) 251,
760 — (Reuben) 182 — familiäre
(Leiter) 574 — heredofamiliäre
(Bychowski) 563 — Röntgen-
bilder (v. Mettenheimer) 68.
Spondylitis tuberculosa Fx-
trasystole (Hecht) 705 — tuber-
kulöse (Janowsky) 223.
Spondylitis beiTyphus(Ardin-
Delteil und Coudray)
587 — (Curtillet u. Lombard)
264 — (Lance) 591 — (Raynaud
und Coudray) 768.
Spondylitis, Behandlung
(Lange\ 454.
Sprache (Wreschner) 648.
Sprachdefekte (Fletcher) 249,
471 — (Horn) 251.
Sprachdefekt,
(Tait) 259.
Sprachentwicklung u. Sprach-
störungen (Villinger) 744.
Sprachfehler bei Kindern (Flet-
cher) 471.
Sprachstörungen, nervöse (Frö-
schels) 195, 568.
Sprachstörung,
(Teller) 800.
Sprachstörungen bei Kretinis-
mus (Fröschels) 293.
Sprengelsche Deformität / Engel-
mann) 699 — (Mitchell) 269.
Sputum, Untersuchung mit Anti-
formin (Macalister) 676.
kongenitaler
epileptische
262. 561.
Sachverzeichnis.
Staatliche pädiatrische Gesell-
schaft a 231.
Stadtverwaltung und Berufs-
vormundschaft im Deutschen
Reiche (Schmidt) 709.
Stallproben (Behre) 745.
Staphylokokken, Behandlung
von Hauterkrankungen mit
Wrightscher Vakzine (Renaud-
Badet) 580.
Stärke, Verhalten des Dünndarm-
saftes (Brugsch und Masuda) 75.
Stärkespaltende Fermente beim
Säugling (Hahn und Lust) 311.
Statistik der Sterblichkeit 600 —
der Säuglingssterblichkeit (Cru-
veilhier) 274, e
Statistik der Erfolge von Für-
sorgemaßnahmen (Tugendreich)
599.
Status epilepticus (Smith) 770.
Status lymphaticus (Hall) 572.
Status thymicus (Pende) 579.
Statusthymico-lymphaticus
(Borchard) 754 — bei Neuge-
borenen (Unger) 220.
Staubuntersuchungen
Volksschulen (Rothield) 744.
Stauungslunge bei Offenbleiben
des Ductus Botalli (Hayashi)
224.
Steilschrift (Pechin und Ducro-
quet) 605 — (Devaux) 566 —
und Schrägschrift (Devaux) 233.
Steißbein, Teratom (Sucker) 595.
Stenose (Marsh u. Monsarrat)
240.
Sterblichkeit (Halipré) 785 —
(Robertson) 276 — (Silbergleit)
. 785 — (Wile) 600 — (Wolf) 786.
Sterblichkeit der Neugeborenen
(Londe) 275 — in den ersten
Lebenstagen (Weingeroff) 586.
Sterblichkeit von Mutter und
Kind nach Wendung (Tschats-
kin) 585.
Sterblichkeit, Sommersäug-
lingssterblichkeit in Deutsch-
land (Risel) 348 — 1911 (Lief-
mann und Lindemann) 459 —
im Sommer 1911 (Meyer) 275 —
1911 (Royal Society of Medicine)
460.
Sterblichkeit, verhütbare To-
desursachen (Davis) 274.
Sterblichkeit, Bekämpfung (Ja-
cobi) 646.
Sterblichkeit und Stillen (Davis)
297 Einfluß der Milchver-
sorgung (Pisek) 276 — und kon-
densierte Milch (Loir) 785.
in
—
Sachverzeichnis.
Sterblichkeit auf dem Lande
(Cruveilhier) 274.
Sterblichkeit wegen schlechter
‘ Hauspflege (English) 597, 784.
Sterblichkeit, Verhältnis der
venerischen Krankheiten (Mor-
row) 275.
Sterblichkeit und Auslese
(Kaup) 598.
Sterblichkeit und Hebammen-
frage (Shaver) 599.
Sterblichkeit und Frauenarbeit
(Wardmann-Wilbourne) 276.
Sterblichkeit, Verhältnis sozia-
ler und ökonomischer Umständc
(Levy) 193.
Sterblichkeit in Belgien (Casse)
274 — in Berlin (Liefmann und
Lindemann) 785 — in England
(Walter) 599 — in Frankreich
600 — in französischen Arbeiter-
bezirken (Aweng) 596 — im De-
partement Meurthe-et-Moselle
(Aweng) 274 — in Mecklenburg
(Paulsen) 598 — in Mecklen-
burg-Schwerin (Brüning) 604
(Saul) 599 — in New York
(Schwarz) 599 — in Pommern
(Busse) 597 (Peiper) 785
— in Preußen (Behla) ?74 —
in Rochester (Williams) 600 —
in der Provinz Sachsen (Seiffert)
599 — in der Provinz Schleswig-
Holstein (Hansen) 229 — in
der Schweiz (Figowska) 597 —
in Spanien (Suner) 460 — in
Toulouse (Souquet) 276 — in
Tübingen (Veil) 786 — in der
Tübinger Poliklinik (Bulach)
274 — in Ungarn (Berend) 596.
Sterno-Cleideo- Mastoideus,
Hämatom (Sedillot) 782 — kon-
genitale Myositis (Durante) 566.
Sterotypien und Sonstige kata-
tonische Erscheinungen bei Idio-
tie (Plaskuda) 818.
Stickstoffansatz und Wachs-
tum (Benjamin und Drey) 394.
Stickstoff und Schwefel in Nah-
rungsmitteln (Hirschstein) 408.
Stickstoff, stündliche Ausschei-
dung und Resorption (Haas) 555.
Stickstoff, Stoffwechsel
(Aschenheim) 392.
Stickstoffwechsel, Einfluß von
Kochsalzinjektionen (Toisianz)
559 — bei intestinalem Infanti-
lismus (Crudden u. Fales) 306.
Stickstoffverteilung im Urin
bei Milchernährung (Boekstegers
75, 992.
1053
Stillen (Franz) 17 — (Nadeau)
240 — (Nobecourt) 749 —
pp) 657 — (Willette)
Stillen, Technik (Thiemich) 405
— äußere Hindernisse (Sterb)
599 — Rückkehr der Milch nach
Unterbrechung ns 751
Brustwarzenhütchen Infantibus
(Hahn) 238.
Stillen und
(Creutz) 746.
Stillen, Einfluß des Alkohols
(Raitz) 558.
Stillen und Tuberkulose
(Abramowski) 449 — (Deutsch)
449 — (Noeggerath) 449, 766 —
bei Tuberkulose der Mutter
(Mac Lachlan) 239 — und tu-
berkulöse Meningitis (Zappert)
Menstruation
431 — tuberkulöser Mütter
(Nahm) 749.
Stillen, poliklinische Beobach-
tungen aus der Stillpropaganda
(Mayerhofer) 191.
Stillkrippen (Ganghofner und
Schleißner) 192.
Stillprämien (Herrman) 597.
Stillpropaganda und Säuglings-
sterblichkeit (Davis) 274.
Stillstuben leane honar und
Schleißner) 192, 597.
Stillsche Krankheit (Köppe) 206.
Stimmritzenkrampf (Chalelin)
246.
Stirnhöhle, akute Eiterung
(Menzel) 279 — Eiterung (Sieur
und Rouvillois) 281 — Entzün-
dung (Wildenberg) 282.
EE (Mc Coy)
281.
Stockholm, Gouttes de lait (La-
vialle) 275.
Stoffwechsel, Grundsätze beim
Studium (Benedict u. Talbot)
745
Stoffwechsel während der er-
sten Lebenstage bei künstlicher
‘ Ernährung (Birk) 75.
Stoffwechsel von Mutter und
Kind nach der Geburt (Car-
penter und Murlin) 553.
Stoffwechsel im Knabenalter
(Herbst) 460.
Stoffwechsel, endogener (Crud-
den) 305.
Stoffwechsel, Eiweißstoffwech-
sel bei Kindern (Schwarz) 241.
Stoffwechsel, EinfluB von
Kochsalzinjektionen auf den
Stickstoffwechsel (Toisianz) 559.
1054
Stoffwechsel der Mineralsalze
(Hoobler) 555. `
Stoffwechsel, Einfluß vermehr-
ter Wasserzufuhr (Margolis)
57. |
Stoffwechsel, tenp citoi:
scher (Schloßmann) 21, 241 —
Einfluß mäßiger Temperatur-
schwankungen (Schloßmann u.
Murschhauser) 559 — bei ex-
tremen Außentemperaturen
(Murschhauser) 557.
Stoffwechselbeï Atrophie!Fife
und Veeder) 554.
Stoffwechsel bei Barlowscher
an (Lust und Klocman)
46
Stoffwechsel bei angeborenem
Verschluß der Gallengänge
(Niemann) 215.
Stoffwechsel bei experimentel-
lem Kochsalzfieber (Freund
: und Grafe) 554.
Stoffwechsel bei intestinalem
Infantilismus (Crudden) 305
— endogener und exogener bei
intestinalem Infantilismus (Crud-
den und Fales) 306.
Stoffwechsel bei Kala-azar
(Scordo) 258.
Stoffwechsel bei Myxödem
(Loewy :und Sommerfeld) 537.
StoffwechselbeiOsteopsathy-
rosis (Bookman) 552.
Stoffwechsel bei Rheumatis-
mus (Winters) 261.
Stoffwechsel, Ausscheidung von
Mehl- und Grießbrei (Pferds-
dorff und Stolte) 476.
Stoffwechsel, Versuche mit AL
bulaktin (Bornstein) 75.
Stoffwechsel, Apparat zur
Sammlung der Exkrete (DuBois)
22 — Bett für Säuglinge (How-
land und Cooke) 22.
Stomatitis (Kerr) 573.
Stomatitisaphtosa (de Quissac
Naudin) 580.
Stomatitis bei Scharlach (Hetzer
760.
Storchsche Reaktion
791.
Strabismus
' Heller) 31,
Strabismus,
(Me Cool 753.
Strabismus. Behandlung >87.
Strafprozeß, Kinder als Zeugen
‘Seidel 811.
Stramonium, Vereiftune 'Mühl-
felder) 5D3N.
(Tillmans)
{Dickev) 566
2314
konvergierender
—
Sachverzeichnis.
Streptokokken, Mastitis (Rull-
mann) 82 — Pyämie (Deshayes)
280
Streptokokken in der Milch
(Baehr) 552 — (Davis) 671 —
(Petruschky) 81 — (Tartler) 83
— und Fäzes (Puppel) 750 —
und des menschlichen Rachen:
(Stowell und Hillard) 602.
Streptokokken, anaerobe in der
Vagina (Rosowsky) 741.
Streptokokken bei Scarlatina
(Jungmann) 573, 761
(Schleißner und Spät) 353 —
hämolylische Wirkung einiger
in Scharlachfällen isolierter
Streptokokken (Mitra) 166.
Streptokokkenvakzine bei
Scharlach (Roszkowski und
Czarkowski) 852 — Vakzine bei
Scharlach (Watters) 261, 586 —
in der Scharlachprophylaxe
(Watters) 772.
Streptokokkeninfektion, An-
tistreptokokkenserum (Weaver
= und Tunnicliff) 586.
Stridor congenitus (Beck) 64.
Stridor, kongenitaler laryngealer
(Marique) 279 — (Ray) 580.
Struma, Wesen und Ursache
(Breitner) 188 — congenita
. (Bodenstein) 563 — endemische
- (Schittenhelm u. Weichardt)649.
Stütz- und Lagerungsapparate
(Biesalski) 57.
Sublimat, Instillation in die Nase
bei Diphtherie (Ljaschenko) 633.
Sublimat, Verabreichung an die
Mutter; Einfluß auf die Ver-
dauung des Säuglings (Haas)
659.
Sublimatreaktion der Säug-
. lingsfäzes (Rottier) 241, 558.
Sutura sagittalis, Veränderun-
gen beim Neugeborenen (Cadre)
D52
Sy mpathisches System, Er-
regbarkeit bei Säuglingen (Bo-
schau) 548.
Symphyse, Trennung bei Becken-
trauma (Doudon) 589.
Syndaktylie (Cramer) 589
(Miyata) 780.
Synostose, hereditäre kongeni-
tale beider Vorderarmknochen
(Kreglinger) 778 — kongenitale
des Vorderarme (Melchior) 475.
Svphilid, Morosche Tuberkulin-
reaktion (Jadassohn) 572.
Svphilis(Duncan) 757 — (Manne)
3,6. . e
Sachverzeichnis.
Syphilis, kongenitale (Brown)
75 (Reischig) 580.
Syphilis, hereditāre (Giannelli) `
568 — (Robleston) 768 — (Tho-
mas) 584.
Syphilis, hereditāre tertiäre
von Hirn und Rückenmark
(Gaucher) 265. |
Syphilis, hereditäre latente
(Variot) 585 — latente (Gold-
reich) 699.
hereditaria tarda (Ber-
ro) 562 — der langen Knochen
(Bénazet) 245.
a hereditäre der zweiten
neration (Caraco) 246.
Syphilis, Ron bei Frühge-
borenen (Detré) 747.
Syphilis, akquirierte (Gaucher,
Gougerot und Guggenheim) 568.
Syphilis, Diagnose der latenten
hereditären (Goldreich) 529 —
der -hereditären tertiären (Gau-
cher) 249, 265, 759.
Syphilis, Serodiagnostik (Sti-
ner) 770 — (de Villa) 260 —
Serodiagnose (Zehnder) 587.
Syphilis, Differentialdiagnose
von angeborener Syphilis und
Knochen- respektive Gelenk-
tuberkulose (Cumston) 247.
Syphilis, Diagnose und Behand-
lung (Arnautovic) 561.
Syphilis, Serumreaktion in der
Säuglingspraxis (Ledermann)
762, 823 — Wassermannsche Re-
aktion (Thomsen und Boas)
7123:
Syphilis, Röntgenbilder (v. Met-
tenheimer) 68.
Syphilis, Vererbung (Rietschel)
768.
Syphilis, späte Übertragung auf
Ammen (Variot) 260.
Syphilis, perkutane Infektion
mit Spirochäten (Schellack) 528.
Syphilis, Intrakutanreaktion
(Nobl und Fluß) 176.
Syphilis, Infektiosität des Blu-
tes (Frühwald) 176 — heredi-
täre; Blut und blutbildende
Organe (Sevestre) 770.
Syphilis, Sistosches Phänomen
(Ferreira) 516.
Syphilis, Ernährung syphiliti-
scher Säuglinge (Leuret) 254.
Syphilis, Schicksal der heredi-
tär syphilitischen Kinder (Vas)
317, 626, 725 — Lebensaussich-
ten der kongenital
Kinder (Sprinz) 770.
luetischen |
1055
Syphilis, Entwicklungsstörung
der Thymusdrüse (Ribbert)
768.
Syphilis, hämolysehemmende Er-
scheinungen der luetischen Sera
(Popoff) 824.
Syphilis, senkrecht ovale Horn-
haut (Rübel) 3, 258.
Syphilis, Schwindel und Gleich-
gewichtsstörungen bei sekun-
..därer (Beck) 292.
Syphilis, extragenitaler Schanker
(Rocher) 271 — -Schanker des
Augenlides (Rollet und Grand-
Clement) 258.
Syphilis und syphilisähnliche Er-
krankungen des Mund es (Zins-
ser) 517.
a der Lunge - (Stanley)
9
Syphilis, kongenitale Herzsy-
philis ( (Warthin) 357 — Aortitis
ei kongenitalsyphilitischen Kin-
dern (Rebaudi) 529, 580, 768 —
Spirochaete pallida im Herz-
muskel (Warthin, Scott und
- Snyder) 772.
Syphilis des arteriellen Gefäß-
systems (Biermann) 42.
Syphilis, Veränderungen der Na-
.belschnur (Dominici) 756.
Syphilis, Gefäßerkrankung der
Leber an 673, 763 —
kongenitale Lebercirrhose ( Gün-
ther) 570 — ikterische Leber-
erkrankungen (Rosenberg) 534,
725
Syphilis der Nieren (Hahn)
535, 571 — (Pfeiffer) 579.
Syphilis, Anasarka ohne Albu-
minurie (Delearde u. Repellin)
621.
Syphilis, Erkrankung der Ge-
hörorgane (Nager) 292
(Grunberg) 292 — Akustikus-
erkrankungen (Knik und. Zalo-
ziecki) 292 — Schwerhörigkeit
(Beck) 292.
Syphilis, hereditär syphilitische
Augenerkrankungen (Brück-
ner) 1 — Augenbefund (Stieren)
259 der Augen, Salvarsan-
(Stuelp) 3.
Syphilis des Zentralnerven-
systems (Barbier u. Gassier)
176, 626 kongenitale Er-
—
weichungsherde im GroBhirn
(Beitzke) 562 — Leptomenin-
eitis (Rach) 41. 625 — akute
Meningoenzephalitis bei Neuge-
borenen (Schneißer) 221.
1056
Syphilis und Hydrocephalus
(Knöpfelmacher und Schwalbe)
40, 724.
Syphilis und Idiotie (Kröber)
818 — (Brückner u. Clemenz)
818.
Syphilis und Schwachsinn (Smith
und Woodford) 245.
Syphilis als Ursache abnormer
Entwicklung (Dittrich) 248, 471.
Syphilis, hereditäre und Ray-
naudsche Krankheit (Vignolo-
Lutati) 772.
WA EE der Chorea
(Milian) 7
hilis, ee Untersu-
en von Familien syphilo-
gener Nervenkranker (Haupt-
mann) 818.
ne Kubitaldrüsen (Gold-
reich) 7
Syphilis, Knochenerkrankun-
gen (Fitzwilliams) 758 — Kno-
chen- und Gelenksentzündungen
(Löhe) 575 — der fötalen Wirbel-
säule (Alexander) 40 — und
Cranio-tabes (Roux) 31 — kon-
enitale Knochensyphilis im
öntgenbilde (Fränkel) 221.
Syphilis, Spina ventosa (ae Lom-
bès) 268.
Syphilis im Zusammenhang mit
Scapula scaphoidea (Graves)818.
Syphilis, ulzerierendes Gumma
(Edington) 757.
Syphilis, Zahnveränderungen
(Zinsser) 587 — Beziehungen
zu Zahnkrankheiten (Birken-
thals) 416.
Syphilis, Behandlung der here-
tären Lues (Baisch\) 175 —
Erfolge und Aussichten der Be-
handlung (Baisch) 244.
Syphilis, Quecksilberbehand-
lung bei Keratitis (Fromaget)
249.
Syphilis, Salvarsanbehandlung
(Androncsen) 723 — (Bunch)
754 — (Fabre und Bourret) 757
— (Noeggerath) 625, 724 —
(Welde) 625, 725.
Syphilis, Behandlung der Augen-
erkrankungen mit Salvarsan
(Becker) I.
Syphilis, Salvarsanbehandlung
während der Schwangerschaft
(Lorrevte) 575 — Salvarsan bei
der stillenden Mutter (Jean-
selme) 252, 572.
Syphilis, Behandlung
Milch salvarsanisierter
mit der
Ziegen
Taubstummheit
Sachverzeichnis.
KEE Vernes u. Bertrand)
‚Syphilis, Funktionsprüfung vor
und nach Salvarsan 292.
Syphilis, Neuritis cochlearis
nach Salvarsan (Knik und Dop-
pels) 292.
Syphilis, Salvarsan und Neo-
salvarsan (Dünzelmann) 383
— poliklinische Behandlung mit
Neosalvarsan (Welde) 385.
Syphilis, siehe auch Salvarsan.
ler Blutdruck (Find-
lay) 231.
Tachykardie bei Mitralstenose
(Barrie und Routier) 753.
Talgdrüsen, angeborene Sekrei-
stauung (Hinselmann) 724.
Talipes valgus (Hughes) 266.
Talus, Operation bei angebore-
nem Klumpfuß (Zander) 273.
Tarsalgie (Mauclaire) 268.
Taubheit, Prophylaxe in der
Schule (Jacques) 234 — Ver-
hütung und Unterricht des tau-
ben Kindes (Makuen) 551.
Taubheit bei Parotitis epidemica
(Lewell) 355 — (Mauthner) 355
— nach Parotitis epidemica
(Mauthner) 293.
Taubheit, nach Meningitis cere-
brospinalis epidemica (Mauth-
ner) 293.
Taubstumme (Woodard) 587 —
Atmung (Stern) 770.
Taubstumme, Untersuchungen
in der Anstalt München-Buchsee
(Bronstein) 563.
Taubstummoheit (Castex) 246.
und Hör-
stummheit (Fröschels) 293.
Telangiektasie (Greaves Fearn-
sides) 569, 723.
Temperatur, rektale Messung
(Tachau) 653.
Temperatur, Veränderungen und
semeiologische Bedeutung (Rou-
gon) 549.
Temperatur, rektale
thermie (Moro) 430.
Temperatur der Frühgeborenen
(Masay) 16.
Temperatur der Neugeborenen
(Zmudzinski) 560.
Temperatur beim Kind (Wil-
liams) 741.
Temperatur bei Epilepsie (Oli-
vier und Boidard) 800.
EES bei Typhus (Collen)
964. |
Hyper-
Sachverzeichnis.
Temperatur bei Anwendung des
Diphtherieserums (Mackay) 764.
Tentoriumrisse (Benthin) 774
Bedeutung für das neu-
geborene Kind (Bauereisen) 178.
Teratom im Rücken (Brügger)
588 — sakrales (Lediard) 642,779
— des SteiBbeins (Sucker) 595.
Tetanie (Chatelin) 246, 755 —
(Cruchet) 756 — (Grabow) 569
-- (Leitao) 762 — (Longo) 575.
Tetanie und Parathyreoidea
(Blig) 562 — (Grulee) 759
(Haberfeld) 800 — Hämor-
rhagie der Nebenschilddrüsen
(Jovane) 184 — Bluttransfusion
bei parathyroipriver (Jacobson)
572.
Tetanie, Kalkstoffwechsel
(Haskins und Gerstenberger)
555 — (Schwarz und Baß) 164 —
Kalkgehalt der Organe (Provin-
ciali) 558.
Tetanie, diätetische Behand-
lung {Grulee) 184, 759.
Tetanie, Dauerspasmen
metmüller) 702.
Tetanie der Sphinkteren der
glatten Muskeln und des Her-
zens (Ibrahim) 800.
(Kem-
Tetanie, Sehstörungen (Oliari)
978.
Tetanie und Spasmophilie
(Koplik) 253.
Tetanie und Epilepsie (Redlich)
800.
Tetanie bei Mastoiditis (Nicoll
und Fiedler) 670.
Tetanismus (Sheffield) 583.
Tetanus (Cruchet) 756 — (Ein-
horn) 567 — (Roberts) 311.
Tetanus neonatorum (Schwei-
zer) 582 — Differentialdiarnose
(Götzky) 839.
Tetanus, prophvlaktische Injek-
tion von Antitoxin (Remertz)
580.
Tetanus. subdurale Injektion von
Magnesium - Sulfat (Smithson)
583.
Tetanus bei Verbrennungen
(Newberger) 689.
Tetanus, Behandlung (Beates
und Thomas) 753.
Thalassotherapie, Seehospize
und Volksgesundheit (Häberlin)
645 — bei Skrofulose und Ra-
chitis (Périer) 579.
Therapie, moderne pharmako-
Iherapeutische Bestrebungen
‘ Hildebrandt) 740.
Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI. Band. Referate.
1057
Therapeutisches Jahrbuch
(Nitzelnadel) 650.
Therapeutisches Versagen man-
SE Arzneimittel (Januschke)
Theobromin (Nobécourt) 232 —
diuretische Wirkung (Nobécourt
und Paisseau) 210.
Thermale Station (Ducrus) 231.
Thermopräzipitinreaktion
bei Milzbrand (Roncaglio) 349
(Lebre) 349.
Thoracopagus tetrabrachius
(Windelschmidt) 596.
Thorax, les petits thorax (Peigne)
479, 549.
Thorax, Messung der sagittalen
Bewegungen der Brustwand
(Oker-Blom) 549.
Thorax, Körperkonstitutionen
und Thoraxform (Treidtel) 550.
Thorax, Mißbildung (Dubreuil-
Chambardel) 264 — seltene kon-
genitale Deformitäten (Erkes)
776.
Thoraxform bei Herzhypertro-
phie (Barthelemy) 561.
Thorium X zur Behandlung der
Leukämic (Falta, Kriser und
Zehner) 182.
Thymektomie (Chalochet) 775.
Thymol, Behandlung der Trycho-
zephalusenteritis (Garin) 568.
Thymus (Dutoit) 548.
Thymus, Physiopathologie(Fiore)
14 — Physiologie und Pathologie
Aubert) 547 — Physiologie und
hysiopathologie (Giliberti) 231
Pathologie (Klose) 740 —
Pathologie (Wiesel) 741.
Thymus, Einfluß auf die Blut-
bildung (Seiler) 550, 615.
Thymus,Involution (Fiore und
Franchetti) 13 — (Levin) 740 —
normale Involution (Barbano)
547 — pathologische Involution
(Hart) 548.
Thymus, Auftreten von Fett
(Hart) 548.
Thymus, Einfluß auf die Ent-
wicklung (de Lange und Duker)
788.
Thymus, physikalischer Nach-
weis (Basch und Rohn) 14, 185
— Perkussion (Boggs) 245 —
Perkussionsmethoden für die
Diagnose der Hypertrophie
(Park und Mc Guire) 766.
Thymus, topographische Anato-
mie und Chirurgie (Olivier) 232,
741.
71
1058
Thymus, Wirkung der Röntgen-
strahlen (Crémieu) 739.
Thymus, Entwicklungsstörung
a kongenitaler Lues (Ribbert)
768.
Thymus, experimentelle
schaltung (Matti) 576, 613.
ln, Hyperplasie (Kahn)
573.
Aus-
Thymus, Hypertrophie (Cha-
telin) 246, 755 — (Fievez) 249 —
(Guinon und Moutier) 185 —
(Malavialle) 576 — (Millsken-
nedy) 577 — (D'Oelsnitz) 766 —
D’Oelsnitz und Paschetta) 29 —
Waterhouse) 260 — latente
Hypertrophie (D’Oelsnitz) 29.
Thymus, Hypertrophie, Radio-
therapie (Ribadeau-Dumas) 768
— Behandlung mit Röntgen-
strahlen (Rihadeau-Dumas und
Weil) 257.
Thymus, Hypertrophie, chi-
rurgische Behandlung (Olivier)
766
Thymus, Hypertrophie und
Tracheo-Bronchialdrüsenerkran-
kung (Aviragnet) 244.
Thymus, Hypertrophie und
plötzlicher Tod (Guibé und Ra-
madier) 664 — (Vacher) 585.
Thymus, Sarkom (Sheen, Grif-
fiths und Schölberg) 272.
Thymus,. Chirurgie (Klose) 707.
Thymus, Radiotherapie bei Hy-
pertrophie (Ribadeau-Dumas
und Weil) 580.
Thymus und Asphyxie (Scharen-
berger) 582.
Thymus und Idiolie (Vogt) 788.
Thymusstenose (Grenacher)
Thymustod (Cozzolino) 755 —
(Frank) 568 — (Haerttel) 572 —
(Kach) 573 — (Ley) 763 —
(Ozegowski) 578 — (Vacher)
772
Thyreoidea (Gleim) 740.
Thyreoidea in der fötalen Pe-
riode (Hesselberg) 548.
Thyreoideaim Kindesalter (Isen-
schmid) 548.
Thyreoidea, Einfluß auf die Er-
nährung (Hunt) 555.
Thyreoidea, Einfluf auf den
Kalkstoffwechsel (Parhon) 743.
Thyreoidea, funktionelle Bezie-
hungen zwischen Schilddrüse
und den übrigen inneren Se-
kretionsdrüsen (Spolverini) 151
— Insuffizienz {Carles) 564.
Sachverzeichnis.
Thyreoidea, Giftigkeit von nor-
malen und hypertrophischen
(Stoland) 232.
Thyreoidea, Hypothyreoidismus
uns Dystyreoidismus (Concetti)
7
Thyreoidea,herdförmige Degene-
ration der Epithelien bei Purpura
(Pettavel) 257, 579, 767.
Thyreoidea, Milch von schild-
an Ziegen (Edmunds)
7
Thyreoidea,Schilddrüsengewebe
im Perikardium (Swarts und
Thompson) 584.
Thyreoidea, Hypertrophie im
schulpflichtigen Alter (Marcus)
69
Thyreoidea, Migräne (Levi und
Rothschild) 370.
Thyreoidea und adenoide Vege-
tationen (Weber) 261.
Thyreoidea, angeborene Dystro-
phie infolge Schilddrüsenaffek-
tion des Vaters (Maggiore) 576.
Thyreoidea, Schilddrüsenbe-
handlung des Ekzems (Valmo-
rin) 260 — (Rocaz) 258, 581,
768 — Schilddrüsentherapie des
Säuglingsekzems (Valmorin)585.
Thyreoidea, Schilddrüsenbe-
handlung bei Konstipation (Mi-
noret) 557.
Thyreoidea, Schilddrüsenex-
trakt bei Enuresis (Firth) 567.
Thyreoidea, Verwendung von
Schilddrüsensubstanz gegen Se-
rumexanthem (Hodgon) 345.
Thyreoidea, Grenzen der Schild-
drüsenbehandlung bei Kretinis-
mus (Fröschels) 568.
Thyreoidea, Überpflanzen der
mütterlichen Thyreoidea auf das
myxidiotische Kind (Henschen)
760.
Thyreoiditis, akute (Meyes) 764.
Tibia, Affektion der Tuberositas
anterior {Segré) 272.
Tibia, Osteitis (Bailleul) 587, 774.
Tibia, Wachstumsstörungen nach
Osteomalazie (Hache) 266.
Tibia, angeborene Wachstums-
hemmung (Rendu und Gravier)
270.
Tibia, Spina ventosa (Trèves)
272 — (Treves und Schreiber)
436.
Tibia, partieller Defekt (Segal)
782.
Thrombose bei Diphtherie
(D’Fspine und’ Mallet) 567.
Sachverzeichnis.
Tod, plötzlicher (Cozzolino)
755 — (Ley) 763 — (Sabatier)
582.
Tod, plötzlicher durch Thymus-
hypertrophie (Guibé und Rama-
dier) 664 — (Vacher) 585, 772.
Tod, plötzlicher infolge Durch-
bruch einer Drüsenkaverne in
die Trachea (Halipre) 571. "`
Tod, plötzlicher durch Myo-
karditis bei Scharlach (Weill
und Mouriquand) 261 — bei
Skarlatina (Thuriot) 260.
Tollwut (Kozewaloff) 356.
Tonsillen im Kindesalter (Wil-
son) 586. |
Tonsillen, Gaumentonsillen (Les-
= ca) 579.
Tonsille, Bedeutung der hämo-
lytischen und anhämolytischen
Streptokokken (Henke und Rei-
SE 840 — Plasmazellen (Davis)
ale Erkrankung (Higgs)
.Tonsille, histopathologische Ver-
SE bei Masern (Alagna)
Tonsille und Tuberkulose
(Lasagna) 439.
Tonsille als Eintrittspforte für
Tuberkulose (Silvan) 439.
Tonsille, Abszeß (Comby) 264
— Behandlung der Abszesse
(Comby) 848.
Tonsille, Operation (Kerley)
267 — (Sewell) 594 — (Mermod)
269 — (Whillis und Pybus) 273
— Radikaloperation (Kerley)
591 — (Tenzer) 188 — (Turzer)
282 — Enukleation (Arnold)
587.
Tonsillektomie (Beck) 280 —
(Blegvad) 282 — (Boot) 774 —
( Greenfield-Sluder) 281 — ( Kof-
ler) 280 — (Réthir) 282. |
Tonsillitis, epidemische durch
infizierte Milch (Richardson)
257 — und Polyarthritis (Roeth-
lisberger) 70.
Tonsillotomie, Komplikationen
(Burack) 279.
Torsionsneurose (Ziehen) 793.
Torsionsspasmus, progressiver
(Flatau und Sterling) 249, 793.
Torticollis (Goldberg) 777 —
(Resnitzky) 594 — (Roth) 594 —
kongenitaler (Jalaguier und
Lamy) 320, 590. 778.
Tortikollis nach Adenotomie
(Bialik) 279.
1059
Tortikollis. Behandlung (Roth)
320 — des angeborenen (Des-
fosses) 264.
Totgeburtenin den Großstädten
Frankreichs (Chambrelent) 274
-- in Bordeaux (Chambrelent)
Toulouse, Sterblichkeit (Sou-
quet) 276, |
Trachea, Fistel (Shukowsky und
Baron) 640.
Trachea, Fremdkôrper (Guisez)
623, 188.
Trachea,isolierte subkutane Rup-
tur (Beyer) 325.
Trachea, nekrotisierende Fnt-
zündung bei Scharlach (Oppi-
kofer) 578.
Trachea, Durchbruch einer ver-
kästen tuberkulösen Lymph-:
drüse (Koch) 436.
Tracheobronchialdrüsen,Dia-
gnose (D’Oelsnitz) 691.
Tracheobronchialdrüsener-
SE (Maillet) 268, 275,
21
Tracheobronchialdrüsener-
krankung und Thymushyper-
trophie (Aviragnet) 244.
Tracheobronchialdrüsener-
krankung, Bradypnôüe und
Komplikationen des Phrenicus
(Aubertin) 244, 375.
Tracheobronchialdrüsen bei
Skarlatina (Cantacuzène) 263.
Tracheobronchialdrüsen, la-
tente Tuberkulose (Fairise) 757.
Tracheobronchialdrüsentu -
berkulose (Barbe-Oberlin) 427,
561, 588 — (Fairise) 249
(Vosy) 585.
Tracheobronchialdrüsen,Wir-
belsäulenperkussion bei Tuber-
kulose (Michalowitz) 445.
Tracheobronchoskopie, direk-
te (Paunz) 475, 622.
en inferior (Leede)
87.
Tracheotomie bei akuten La-
rynxstenosen (Citelli) 280 —
tödliche Spätblutung (Lalle -
ment) 641 — wegen Fremd-
körper (Montefiore) 269.
Trachom, Ätiologie (Junius) 356
— Prowazeck-Halberstädtersche
Körperchen (Heinemann) 356.
Tränendrüsen, symmetrische
Schwellung (Plate und Lewan-
dowsky) 839.
Tränengänge, (Le-
begue) 591.
Anomalie
Oh
1060 Ä r
Transsonanz, sterno-vertebrale
(D’Oelsnitz) 691, 780.
Trepanation (Broca\ 263 — bei
Hirntumoren (Broca) 847.
Trichobezoar des Mayens bei
Infantilismus (Hüttenbach) 615.
Trichozephalus (Balland) 561
— Enteritis (Garin) 568.
Trichocephalus trichiura, Lä-
sionen am Wurmfortsatz (Cecil
und Bulkley) 326.
Trichophytie (Bloch) 723.
Trichorrhexis nodosa ‘Hübner
und Walter) 724.
Trichterbrust (Terterianz) 595
— Anatomie und Ätiologie (Bien)
177.
Tricuspidalis, besondere Lage-
rung (Lübs) 763
Trinkerkinder unter den
schwachbefähigtenSchulkindern
(Schlesinger) 186, 551.
Trockenmilch 752 — (Avirag-
net, Bloch, Michel und Dorlen-
court) 161 — (Ballner und von
Stocker) 74, 745 — (Burr) 75 —
(Chevalier) 746 — (Hueppe) 748
(Nageotte - Wilbouchevitch)
154 — (Philippe) 749.
Trockensubstanz, Bestimmung
in der Milch (Splittgerber) 83.
Trommelschlägelfinger bei
Empyem der linken Pleura (Ro-
senzweig) 705.
Trophödem, chronisches (Hen-
ning) 570
Truncus arteriosus communis,
Persistenz (Pietzsch) 781.
Trypsin im Mageninhalt (Jung-
hans) 556.
Trypsin, Verdauung des Kaseins
Ages und Lindner) 83 —
paltung des Kaseins, Para-
kaseins und dés Parakasein-
kalkes (Hösl) 555.
Trypsin bei örtlicher chirurgi-
scher Tuberkulose (Joch -
mann) 454 — bei chirurgischer
Tuberkulose (Sohler) 455.
Tuberkel des Kleinhirns {de
Vaugirand) 847 Einbruch
miliarer Tuberkel in die Lymph-
vefäße (Boymann) 435.
Tuberkelbazillen im kreisenden
Blut (‚Jessen und Rabinowitsch)
435.
Tuberkelbazillen im strömen-
den Blut (Kennerknecht) 573,
761 tKura<higa) 436
'Kurashiea, Teje, Mayeyama
und Yamada: 761 — (Mommen)
|
Sachverzeichnis.
a 675 —
436 (Rauström)
(Rumpf) 673, 828.
Tuberkelbazillen in der Lym-
phe des Ductus thoracicus (Bet-
ke) 435.
Tuberkelbazillen, Nachweis im
Blut (Duschinoff) 627 — (Acz-
Nagy) 434.
Tuberkelbazillen im Sputum
Lungenkranker (Weber und Die-
terlen) 675 — Nachweis im Spu-
tum (Jörgensen) 445.
Tuberkelbazillen, Nachweis
(v. Scheven) 582.
Tuberkelbazillen, Färbeme-
thode (Adam) 560 — Fär-
bungsmethoden (Rosenblat\ 581
— Anreicherungsverfahren zum
färberischen Nachweis (Löffler)
442 — Färbbarkeit (Levy) 441
— Pikrin zur Färbung (Wilson)
676.
Tuberkelbazillen, Löslich -
keit (Jessen und Rahinowitsch)
441 — Auflösung in Neurin
(Bontemps) 828 — (Linde-
mann) 442.
Tuberkelbazillen, Resorption
aus dem Darm (Strauß) 439,
584.
Tuberkelbazillus, Einwirkung
von Organen (Bartel, Neumann
und Leimsner) 441.
Tuberkelbazillen, Durchtritt
durch die unverletzte Haut
(Königsfeld) 439.
Tuberkelbazillen, Differenzie-
rung auf gallenhaltigen Nähr-
böden (Meyer) 442.
Tuberkelbazillen, Typus bo-
vinus und Typus humanus: (Park
und Krumwiede jun.) 38.
Tuberkelbazillen, humane und
bovine bei Knochen- und Ge-
lenktuberkulose (Fraser) 758.
Tuberkelbazillenin derMilch
(Heß) 78, 439 in Milch
(Zwick und Wedemann) 84 —
Abtötung durch Erhitzung (For-
ster) 441 Widerstandskraft
gegen erhitzte Molke (Barthel
und Stenström) 74.
Tuberkelbazillen in der Milch
tuberkulöser Frauen (Kurashige,
Maycyama und Yamada) 677.
Tuberkelbazillus bei Lupus
vulgaris (Rothe und Bierotte)
675.
Tuberkelbazillen, Vernichtung
durch Flußläufe (Jessen und
Rabinowitsch) 441.
Sachverzeichnis.
Tuberkulid (Leopold und Rosen-
stern) 445 — (Meyer) 445 —
Âtiologie und Pathologie (Gou-
gerot und Laroche) 569 — der
Haut (Leyberg) 856 — allge-
meines nach Masern (Janusch-
ke) 197.
Tuberkulid, papulöses (Lateiner)
348.
Tuberkulid, papulo-nekrotisches
(Pick) 436.
Tuberkulid, papulosquammöses ;
bakteriologische und histologi-
sche Untersuchungen (Lateiner)
854.
Tuberkulin (Duval) 566 — (de
Keersmaecker) 825 — (Rosen-
bach) 442
Tuberkulin, Empfindlichkeit.
beim Kind (Hamburger) 445.
Tuberkulin, im Körper produ-
ziert (Geszti) 441.
Tuberkulin, Immunität (Ham-
burger und Monti) 441.
Tuberkulin und Anaphylaxie
(Berdichewsky) 562.
Tuberkulin, experimentelle kli-
nische Studie (Bessau) 406.
Tuberkulin, Einwirkung von
Fermenten (Pfeiffer und Trunk)
81.
Tuberkulin, Stärke verschiede-
ner Tuberkuline (Siegesmund)
583.
Tuberkulin Béraneck (Atten-
hofer) 561 Erzeugung von
Uborempfinalichkeil (Stocker)
629.
Tuberkulin Rosenbach (Schä-
fer) 455.
Tuberkulindiagnostik im Kin-
desalter (Strieker) 481.
Tuberkulinreaktion (Holl-
mann) 571 — (Lüdke und Sturm
681 — (Rosenblat) 446 — (Sachs
446 — (Volk) 585 — unter Ein-
fluß der Stauung (Falk) 567 —
Verlauf bei Tag und bei Nacht
(Hollmann) 628 Differen-
zierung durch akut fieberhafte
Prozesse (Krannholz) 445 —
bei Schulkindern (Wimme-
nauer) 261.
Tuberkulinreaktion, Intra-
dermo- Reaktion (Barbier u.
Baron) 245 — (Péhu) 256, 766.
Tuberkulinreaktion, kutane
(Behrend) 445, 562 — (Berbe-
rich) 753 — (Cohn) 445 — (Feer)
445 — (Gindes u. Mendelson)
759 — (Haerodt) 572 — (Jaeckel
Eegenheeten
1061
572 (Meroz u. Khalatoff)
764 — (Minauer) 445 — (Mc
Neil) 676 (Paisseau und
Tixier) 579 — (Pirquet) 445 —
Radziejewski) 445, 580
v.Szaboky)446 — (Tezner) 446 —
(Uterhart) 585 — (Vivaldi) 446
— (Wachenheim) 677 — (Waller-
stein) 455 — (Wiedemann) 446
ilms) 40 — Area bei der
kutanen (Preusse) 442.
Tuberkulinreaktion, kutane
bei exsudativer Diathese (Ei-
lers) 567.
Tuberkulinreaktion, kutane
bei akuten Infektionskrankhei-
ten (Moltschanoff) 223, 310,
724.
Tuberkulinreaktion bei Ma-
sern (Schick) 446 — kutane bei
Masern (Weinmann) 773.
Tuberkulinreaktion, kutane
bei den Farbigen Deutsch-Ost-
Afrikas (Peiper) 429.
Tuberkulinreaktion, kutane
und konjunktivale (Feer) 445 —
(Ritter) 581.
Tuberkulinreaktion, Moro-
sche (Hanashima) 572 — (Jadas-
sohn) 572.
Tuberkulin, Prüfung der Kin-
dermilchkühe (Bolle) 449 —
(Miller) 449.
Tuberkulinbehandlung (Gou-
rand) 45 (Grisen) 569
(Junker) 680 — (Klotz) 259.
—
— —
Tuberkulinbehandlung bei
chirurgischer (Wilms) 40.
ne eher io kai bei
Lungentuberkulose (Fallot) 567.
Tuberk a mit vro-
BenTuberkulindosen (Neum ann)
454
Tuberkulin, poliklinische Be-
handlung (Wittich) 37, 725.
Tuberkulinbehadlung, Indika-
tion und Erfolge (Escherich) 453.
Tuberkulinbehandlung, Uro-
chromogennachweis (Weiß) 678.
Tuberkulinbehandlung im
Kinderkrankenhause in Gronin-
gen (Scheltema) 455.
Tuberkulose, Sammelreferat
(Schelble) 425.
Tuberkulose (Hamburger) 435
(Poncet und Leriche) 257 —
(Rousseau Saint-Philippe) 582
(Wilson) 261.
Tuberkulose kongenitale
(Dietrich) 315, 348 — (Gergeli)
430 — (Hamm) 430 — plazen-
1062
tare und kongenitale (Lenen-
berger) 430 — (Kerscher) 573 —
(Strauß) 431 — (Wahlen) 431 —
(Zarfl) 704.
Tuberkulose, latente (Fairise‘
249, 757 — (Lyle) 763 — bei
Kindern (Martin) 829.
Tuberkulose, miliare (Rach)
704
Tuberkulose,polyviszerale(Gau-
joux und Maillet) 425.
Tuberkulose, sekundäre (Lieber-
meister) 826.
Tuberkulose, verruköse (Treve-
und Schreiber) 436.
Tuberkulose und Lebensalte:
(Fränkel) 429 — Frequenz in
verschiedenen Lebensaltern (Cal-
ne Grysez und Letulle)
64
Tuberkulose des
(Bahrdt) 434 — (Dossin) 756
— (Pollak) 436, 580, 767 —
(Rohmer) 454 — (Steffenhagen)
770 — (Tixier) 771 — (Wakus-
hima) 437, 586 — latente der
Säuglinge (Hutinel und Tixier)
571
Tuberkulose im ersten Lebens-
jahre (Motschin) 577 — im
Säuglings- und Kindesalter
a) 348, 427 — in der
rühesten Kindheit (Herb) 760.
Tuberkulose im Kindesalter
(Bauer) 427 — (Broadbent)
453 — (Hamburger) 427 —
(Hawes) 449 — (Koplik) 627 —
(v. Pirquet) 427, 767 — (Ranke)
427 — (Rich) 436 — (Bethel
348 — non) 678.
Tuberkulose,Heredität(Grun-
berg) 759 — (Landouzy und
a 253, 574 — (Pissavy)
4
Tuberkulose, hereditäre Disposi-
tion (Walsch) 431.
Tuberkulose, pränatale und in-
fantile Anlage (Huber) 252.
Tuberkulose, Erblichkeit der
Disposition zur Lungenschwind-
sucht (Strandgard) 431. |
Tuberkulose und Schwanger-
schaft (Cristofoletti u. Thaler)
756
56.
Tuberkulose. Tuberkelbazillen-
nachweis in der Plazenta tuber-
kulöser Mütter ‘(Novak und
Rangel\ 430.
Tuberkulose,
Kindern tuberkulöser
(Armand-Delille) 752.
Morbidität bei
Eltern
Säuglings
Sachverzeichnis.
Tuberkulose, Kinder tuberku-
löser Mütter (Blum) 628 —
(Vittoz) 585 — Kinder von Müt-
tern mit Lungentuberkulose
(Voron) 431, 772 — frühgeborene
Kinder tuberkulöser Mütter
(Prinaris) 241, 558.
Tuberkulose, Kind im tuber-
kulösen Milieu (Pollak) 430,
580, 767.
Tuberkulose,
(Doerner) 429.
Tuberkulose, Pathologie der
Kindertuberkulose (Schelble)
405 — bakteriologische Leichen-
EECH (Strauch)
Tuberkulose, Disposition und
Bekämpfung (Sobotta) 431.
Tuberkulose, Entstehung und
Verbreitung (Hillenberg) 429.
Tuberkulose, Eintrittspfor-
a (Potter) 439 — (Schminke)
439 |
Pathogenese
Tuberkulose, Infektion (Grü-
ner und Hamburger) 441 —
(Letulle) 575 — (M’Neil) 577 —
im Kindesalter (Pottenger) 678
— (Rothe) 442 — Infektions-
gefahr (Michaelis) 439.
Tuberkulose, intrauterine
Infektion (Klein) 439. |
Tuberkulose, Milz als Schutz-
organ gegen tuberkulöse Infek-
tion (Schröder) 675. |
Tuberkulose, Übertragung der
menschlichen (Comby) 439.
Tuberkulose, Inhalations- und
Fütterungsversuche mit Perl-
suchtbazillen (Weber und
Tietze) 439 — Infektion von
Kindern mit menschlichen Perl-
suchtbazillen (Weber u, Steffen-
hagen) 675 — Bedeutung der
Rindertuberkulose für die Ent-
stehung der Tuberkulose im
Kindesalter (Hohlfeld) 439 —
experimentelle Übertragung von
ee auf das Rind (Eber)
44
Tuberkulose intestinalen Ur-
sprungs (Revillet\ 768.
Tuberkulose, Kindheitsinfektion
und Schwindsuchtsproblem
(Hart) 449 — ({Rimer) 439 —
Disposition des Lungengewebes
zur tuberkulösen Infektion
(Weiß) 175 — Prädisposition
derrechten Lunge (Sidler) 259.
Tuberkulose, poiymorphe Tox-
infektion (Poncet) 436.
Sachverzeichnis.
Tuberkulose,Ansteckungsgefahr
durch Schweiß (Piery) 825.
Tuberkulose, Ansteckung der
Stichöffnungen nach Ohrring-
stechen (Epstein) 527.
Tuberkulose, Infektion der
Lymphdrüsen (Ungermann) 771.
Tuberkulose, Ansteckung wäh-
rend der Beschneidung (Arluck
und Winocouroff) 752.
Tuberkulose, Übertragung durch
Fliegen (Jacobu. Klop:tuck) 439.
Tuberkulose, Reinfektion (Rö-
mer) 442.
Tuberkulose, menschliche und
tierische (Kossel) 627 —
(Weber) 674 — bovine (Park)
439, 442 — Umwandlung des
Typus humanus in Typus bo-
vinus (Eber) 441 — differen-
zierende Reaktionen mit Tuber-
kelbazillen verschiedener Her-
kunft (Kraus) 445 — kutane
Kindertuberkulose beim Men-
schen (Coseo, Rosaund Bene-
dictis) 830.
Tuberkulose, Auflösung der Tu-
berkelbazillen (Leschke, Much
und Leschke) 349.
Tuberkulose, körnige Form des
Erregers (Lichtenhahn) 441.
Tuberkulose, Typus der Tuber-
kelbazillen im Auswurf (Möllers)
348.
Tuberkulose, Bestimmung des
Tuberkulintiters (Erlandsen)
445.
Tuberkulose, Bordet-Gengou-
sche Reaktion (Rosencrantz)
769.
Tuberkulose, Diagnose (Bar-
bier und Baron) 245 — (Engel)
39 — (Hutinel und Tixier) 760 —
(Lehmann) 404 — (Nohécourt)
256, 578 — (Takeno) 584.
Tuberkulose, spezifische Dia-
rnose (Matson) 255.
Tuberkulose, Röntgendia-
enostik der Bronchialdrüsen-
tuberkulose (Keiner) 403.
Tuberkulose, Serodiagnostik
(Zweig) 830.
Tuberkulose, Differentialdia-
gnose von angeborener Syphilis
und Knochen —- respektive Ge-
lenktuberkulose (Cumston) 247.
Tuberkulose, Diagnostik und
Therapie(Bandelier u. Roepke)
427 — Diagnose und Therapie
'Engel) 445 — der Lungen-
tuberkulose (Ranke) 445.
1063
Tuberkulose, kontinuierliches
Fieber (Libin) 575.
Tuberkulose, prämeningitisches
Fieber (Braillon) 435.
Tuberkulose, Fieber bei ge-
mästeten tuberkulösen Kindern
(Michalowicz) 764.
Tuberkulose, Leukozytenformel
(Fulpius) 568.
Tuberkulose, Auftreten tuber-
kulöser Antikörper in der vor-
dern Kammer (Schieck) 3.
Tuberkulose, Antiforminmetho-
de zum Tuberkulosenachweis im
ne (Horst und Lessing)
48.
Tuberkulose und Ernährung
(Nobecourt) 454.
Tuberkulose und Stillen (Abra-
mowski) 449 — (Deutsch) 449 —
[Mac Lachlan) 239 — (Nahm) 749
— (Noeggerath) 449, 766.
Tuberkulose und Milch (Hey-
mans) 555, 760 — (Panisset)
557, 766.
Tuberkulose der Milchtiere
(Briscoe und Mac Neal) 75.
Tuberkulose der Ziege (Hertha)
439, 570.
Tuberkulose, Fütterungstuber-
kulose beim Reh (Schultze) 83.
Tuberkulose, Genuß von Milch
und Milchprodukten eutertuber-
kulöser Kühe (Ungermann) 751.
Tuberkulose und Milchkühe
(Weber) 449.
Tuberkulose, Headsche Zonen
(Noeggerath und Salle) 445.
Tuberkulose, Habitus tubercu-
losus im frühen Kindesalter
(Friedjung) 445.
Tuberkulose, tuberkulöse Ex-
azerbation (Hamburger) 435.
Tuberkulose, Verkäsungspro-
zeB (Chausssé und Pissot) 435.
Tuberkulose, Lokalisation und
Kindesalter (Mizoguchi) 436. |
Tuberkulose, Hypotrophie (Ti-
xier) 436. |
Tuberkulose, Reaktion nach
Salvarsaninjektion (Herxheimer
und Altmann) 441.
Tuberkulose, Klinik (Bandelier
und Roepke\ 427.
Tuberkulose, Kasuistik (Hock)
435.
Tuberkulose, Spätformen
(Hamburger) 173. |
Tuberkulose. heilbare Formen
der akuten (Aviragnet und
Tixier) 434 — (Baginsky) 453.
1064
Tuberkulose, Prognose im frü-
hen Säuglingsalter (Ibrahim)
Ir — der offenen (Hahn) 454,
Tuberkulose, exsudative Dia-
these, Lymphatismus und Skro-
fulose (Gorter) 435.
Tuberkulose, Kollargolprobe bei
tuberkulöser Bronchopneumonic
(Lenormand) 253, 574.
Tuberkulose, Bedeutung für
nun Hämophilie (Hanns)
Tuberkulose des Darmes (PE-
hu) 439 — primäre des Darmes
Arbeiter) 171 — Darmgeschwür
Amenomiya) 434.
Tuberkulose, primäre der
Lymphdrüsen (Ter-Gabriel-
janz) 595 — der Drüsen und
meningeale Hämorrhagie (Gui-
non) 251, 435 — Radiotherapie
(Foisy) 758 — konservative Be-
handlung (Iselin) 761.
Tuberkulose der Bronchial-
drüsen (Friedjung) 199 — (Lu-
nin) 629 Diagnose (Stoll)
446 — (Keiner) 403.
Tuberkulose der Mediastinal-
drüsen (Derscheid) 756 — Me-
. diastinaldrüsenerkrankung und
SUSSNENDETEUDSE (Gendron)
4
Tuberkulose der Mesenterial-
drüsen (Croner) 316, 755 —
Talbot) (678.
Tuberkulose der Tracheo-
Bronchialdrüsen Barbe
Oberlin) 427, 561, 588 — (Fai-
rise) 249 — (Vosy) 585 — und
Wirbelsäulenperkussion (Micha-
lowitz) 445.
Tuberkulose, toxische der Haut
(Zieler) 437 disseminierte
Hauttuberkulose (Leiner und
Spieler) 253 — subkutane Gum-
men (Duperie) 828..
Tuberkulose des Hirns (Fiore)
435 geheilter Hirntuberkel
(Fiore) 39.
Tuberkulose, meningeale Epi-
soden (Barbier und Gougelet)
373 — (Gougelet) 250.
Tuberkulose der Hoden (Vig-
nard und Thévenot) 260, 437,
585.
Tuberkulose, intrathorakale
(Ager) 244.
Tuberkulose der Lunge (Cole)
445 (Delabrousse) 565
(Ferrand) 435 (Roger und
Sachverzeichnis.
Sevi-Valensi) 446 — (Strand-
gard) 436.
Tuberkulose. kongenitale der
Lunge (Delmas) 430.
Tuberkulose der un beim
Säugling (Roudinesco) 436.
Tuberkulose der a und
Hyperästhesie (Bascoul) 562.
Tuberkulose der Lunge mit
Haemoptyse (Baumel) 245.
Tuberkulose der Lungen mit
Höhlenbildung (Buddy) 563.
Tuberkulose der Lungen,
Diagnose (Vogt) 682 — Früh-
diagnose (Schmey) 446.
Tuberkulose der Lungen, ini-
tiales Stadium (Ter-Marko-
soff) 584, 628 — Primäraffekt
der Lunge (Zarfl) 700 — der
Lunge, initiale Lokalisation
(Rist) 768.
Tuberkulose, Hilustuberku-
lose (Sluka) 175, 583.
Tuberkulose, Entstehung und
. Verhütung der Lungenspitzen-
tuberkulose (Bacmeister) 434.
Tuberkulose der Lunge, Bedeu-
tung der Darminfektion (Fi-
scher) 439..
Tuberkulose der Lungen, un-
Bene Pupillenweite (Wolfer)
446.
Tuberkulose der Lunge, An-
schwellung der subkutanen
Lymphdrüsen des Thorax
(Schulze-Kump) 582.
Tuberkulose der Lungen,
Mischinfektion (Juman) 348.
Tuberkulose der Lunge, Dia-
gnostik und Therapie (Rolly)
454.
Tuberkulose der Lunge, Be-
handlung mit Marmoreck-
schem Serum (Mongour) 454.
Tuberkulose der Lunge, spc-
zifische Behandlung (v. Ruck)
455 — Tuberkulintherapie (Fal-
lot) 567.
Tuberkuloseder Lunge, Kamp-
feröl bei der Behandlung (Ha-
mant) 454.
Tuberkulose der Lungen, Er-
folge mit Jodmethylenblau und
Kupferpräparaten (Meissen) 6714.
Tuberkulose der Lungen, chi-
rurgische Behandlung ` (Sorgo)
679 künstlicher Pneumo-
thorax (Volhard) 669.
Tuberkulose, Abnahme der
Lungentuberkulose in Wien (Ro-
senfeld) 429.
Sachverzeichnis.
Tuberkulose des Harnappa-
rates (Frèze) 568.
Tuberkulose der Nieren (Vig-
nard und Thévenot) 585, 772 —
(Wortmann) 827 — Behandlung
: (Bernard) 453 — Nephritis (Hu-
tinel) 252.
Tuberkulose der Placenta
(Nowack und Ranzel) 348.
Tuberkulose, kardiotuberkulöse
Cirrhose (Mitra) 255.
Tuberkulose, Veränderungen
der Leber bei chirurgischer
Tuberkulose {Brun und Bon-
gioannini) 435.
Tuberkulose, experimentelle des
"Auges /Krusius) 2.
Tuberkulose der
(Fainitzki) 453.
Tuberkulose, Verhältnis phlyk-
tänulärer Augenentzündungen
(Rosenhauch) 442.
Tuberkulose in der Atiologie der
- intraokularen Hämorrhagien
(Axenfeld) 434.
Tuberkulose, solitäre des hinte-
ren Augenabschnittes (Natan-
son) 436.
Tuberkulose der Orbita (Leben-
hart) 436 — und des Sehnerven
(Birch-Hirschfeld) 435.
Tuberkulose des Ohres und der
Hirnhäute (Knile) 292 — (Milli-
gan) 436 des Mittelohres
(Blegvard) 293.
Tuberkulose, primäre der Mund-
schleimhaut und des Unter-
kiefers nach Zahnextraktion
(Erhardt) 348, 435.
RES Laryngitis (Hunt)
2:
Tuberkulose und Tonsillen (La-
Bindehaut
sagna) 439.
Tuberkulose, chirurgische
(Claeyes)429 — der Knochen und
Gelenke, Radiographie und
Diagnose (Ménard) 255.
Tuberkulose der Knochen
(Broca) 435 — Behandlung (De-
lay) 680.
Tuberkulose, noduläre Osteo-
periostitis der platten Schädel-
knochen (Triboulet u. Riba-
deau-Dumas\ 436.
Tuberkulose der Wirbelsäule
(Nicollon des Abbayes) 269 —
Röntgenuntersuchung (des Ab-
bayes) 578, 593 — Spondylitis
(Janowsky) 223.
Tuberkulose des
(Warren) 455.
Ellbogens
1065
Tuberkulose des Schenkelhal-
ses (Waldenström) 437.
Tuberkulose der Hand- und
Fußknochen (Bailleul) 774,
244, 587.
Tuberkulose der Gelenke (Ely)
e — (Nutt) 454 — (Tubby)
7.
Tuberkulose. Koxitis (Classen)
588 — Frühdiagnose und Be-
handlung der Koxitis (Tomas-
zewski) 853.
Tuberkulose des Kniegelen-
kes (Chapuis) 564.
Tuberkulöse und chronische
Appendizitis (Brunon) 588,
774.
Tuberkulose und Diphtherie
(Tripier) 260.
Tuberkulose und Erythema
nodosum (Dunlose) 723
(Pollak) 679, 725.
Tuberkulose und Morbillen
(Gazeau) 568.
Tuberkulose und Pertussis
(Rousseau Saint-Philippe) 258,
769
Tuberkulose, Pylorusstenose
(v. Tappeiner) 436.
Tuberkulose und Rachitis
(Marfan) 436 — mit Hypo-
trophie (Robert) 436.
Tuberkulose, Rheumatismus
he 436 — polyartikulärer
uberkulöser Rheumatismus
(Curtillet und Lombard) 247.
Tuberkulose, Beziehungen zu
Zahnkrankheiten (Birkenthals)
416.
Tuberkulose, siehe Spina ven-
tosa.
Tuberkulose auf dem Lande
(Jacob) 449 — unter Bauern-
kindern (Besbokowa) 429.
Tuberkulose, Epidemiologie
(Koch) 429 — (Metschnikoff,
Burnet und Torassevitsch) 429
— in den französischen Kolo-
nien (Calmette) 825.
Tuberkulose, Prophylaxe
(Bielefeld) 449 — (Ehrenberg)
567 — (Mery) 764.
Tuberkulose, Bekämpfung
(Hawes) 449, 786.
Tuberkulose, Bekämpfung im
Kindesalter (Ehrenberg) 248 —
(v. Leube) 681.
Tuberkulose, Bekämpfung und
Seehospize (Häberlin) 251.
Tuberkulose, Bekämpfung in
den Schulen (Hillenberg) 449.
—
1066
Tuberkulose, Bekämpfung auf
dem platten Lande (Büch-
ting) 449.
Tuberkulose, Aufgaben der Ge-
meinden bei der Bekämpfung
(v. Pirquet) 449.
Tuberkulose, Tätigkeit des
Deutschen Roten Kreuzes (Pann-
witz) 449.
Tuberkulose, Nürnberger Verein
zur Bekämpfung 449.
Tuberkulose, ee in
Belgien (Granjux) 250 — (Le-
fevre) 449.
Tuberkulose, Bekämpfung in
Österreich (Mager) 449.
Tuberkulose, Prophylaxe und
Physiotherapie (Keller) 449.
Tuberkulose, immunbiologische
und klinische Studien (Much)
172.
Tuberkulose und Anaphylaxie
(Rozenblat) 850.
Tuberkulose und Immunität
(van Calvar) 427 — (Hamburger
und Monti) 441 — (Pottenger)
454 — tuberkulöser Tiere gegen
tuberkulöse Inhalationsinfektion
(Hamburger und Toyofuku) 441.
Tuberkulose, Immunisierung
(Pawlowsky) 348 — prophy-
laktische Immunisierung (von
Ruck) 769 — Immunisierung,
Überempfindlichkeit und Anti-
körperbildung (Sata) 442.
Tuberkulose, Behandlung
(Arthur) 453.
Tuberkulose, poliklinische Tu-
berkulinbehandlung (Wittich)
149, 455 — Behandlung
mit niedrigen Tuberkulindosen
(Fuchs und Neubauer) 349 —
Behandlung mit hohen Tuber-
kulindosen (Fuchs) 453 — mit
Alttuberkulin (Cronquist) 315 —
Tuberkulinbehandlung bei Tu-
berkulose der Harnwege (Man-
toux) 454 — bei Lungentuber-
kulose (Löwenstein) 454.
Tuberkulose, Behandlung mit
natürlichem menschlichem Se-
rum (Lichtenstein) 454.
Tuberkulose, Vakzinethera-
pie (Aviragnet und Tixier) 453
— der chirurgischen (Leod) 454.
Tuberkulose, Chemotherapie
(Linden) 824.
Tuberkulose, chirurgische
Therapie (Calot) 453 — (Claeys
453 — Behandlung der chirur-
eischen (Maaß) 454 — (von der
Sachverzeichnis.
Sluys) 455, 595 — konservative
Behandlung der chirurgischen
Tuberkulose (Gauvain) 453 —
der Koxitiden und Gonitiden
(Alapy) 453.
Tuberkulose, Sonnenbehand-
lung (Armand-Delille) 316 —
(Hüssy) 760, 828 — der chirurgi-
schen (Jerusalem) 454 — (Rol-
ter 357, 400, 454, 629, 769 —
(Wettendorf) 826.
Tuberkulose, Thalassothera-
pi S (Zuber und Armand-Delille)
77
Tuberkulose, Anwendung des
Radiums (Salzmann) 455 —
Radiotherapie der Drüsener-
krankungen (de Laborie) 592.
Tuberkulose, Röntgenbe-
handlung der chirurgischen
(Barjon) 453 — der Halsdrüsen
und Knochentuberkulose (Rata-
lowski) 593 — der Zervikal-
drüsen (Leonard) 454 — Behand-
lung der chirurgischen mit Rönt-
genstrahlen (Baisch) 453.
Tuberkulose, Antiseptische In-
halation (Muthu) 454.
Tuberkulose, Erfolge mit Jod-
methylenblau und Kupferprä-
paraten bei chirurgischer Tuber-
kulose (Strauß) 674.
Tuberkulose, Jodbehandlung
(Hotz) 630.
Tuberkulose, Behandlung mit
Karbenzym (Zur Werth) 455.
Tuberkulose, Karbolsäurebe-
handlung der Knochen- und
Gelenkstuberkulose (Strauß)
455.
Tuberkulose, Menthol-Eukalyp-
tolininjektionen (Berliner) 453.
Tuberkulose, Behandlung mit
unvollständig oxydiertem Phos-
phor (Romanowsky) 454.
Tuberkulose, Behandlung mit
Quecksilber (Wright) 455.
Tuberkulose, Trypsinbehand-
lung (Sohler) 455 — Behandlung
der örtlichen chirurgischen mit
Trypsin (Jochmann) 454.
Tuberkulose, Seifeninjektionen
bei chirurgischer Tuberkulose
(Delrez) 453.
Tuberkulose, Finklersches Heil-
verfahren bei Impftuberkulose
des Meerschweinchens (von
Linden) 674.
Tuberkulose, Einfluß des Klimas
auf Lungentuberkulose (Wolff)
455.
Sachverzeichnis.
1067
Tuberkulose, Sanatoriumbe- | Tunis, Fürsorge (Durand) 784 —
handlung der Lungentuberku- Kala-azar (Levy und Cortesi)254.
lose (Goodall) 454. Turmschädel, Augenverände-
Tuberkulose, Bostons hospital Tungen (Jaenicke) 643, 761 —
school (Loke und Murphy) 598.
Tuberkulose, Fürsorge der Stadt
Paris für Kinder mit Knochen-
und Gelenkstuberkulose (Joa-
chimsthal) 454.
Vu SEEN)
411.
Tuberkulose, Verbreitung im
Kindesalter (Baginski) 429.
Tuberkulose, Sterblichkeit in
Preußen { Fränkel) 429.
Tuberkulose, obligatorische Mel-
dung 784.
TuberkuloseundSchule (Bada-
loni) 742 — (D’Espine) 742 —
{ Kirchner) 742 — (Lorentz) 427
— (Mery) 743 — Bekämpfung
und Schule (Hart) 427 — Atem-
übungen in der Schule (Lorentz)
763 — in den Schulen von Gre-
noble (Berlioz) 245.
Tuberkulose, Bericht der Bri-
tish Royal Commission 439 —
des Henry Philipps Institute 427.
Tübingen, Säuglingssterblichkeit
in der Poliklinik (Bulach) 274.
Tumor albus, Behandlung (Ja-
mault) 591,
Tumoren, gutartige der Kopf-
region (Arzt) 327 — der fronto-
nasalen Region (Greig) 590.
Tumor, kongenitaler des Hirns
(Haushalter und Hoche) 266 —
des Kleinhirns, Symptomatolo-
gie (Fiore) 46 — (Velebil) 595.
Tumor des Knochenmarkes
(Roman) 50.
Tumor, maligner der Mamma
(Delore und Martin) 775.
Tumor des Mediastinu ms (Car-
darelli) 263.
Tumor der Niere (Fabien) 776 —
(Sheffield) 272 — (Weill, Mouri-
quand und Gardère) 596.
Tumor abdominis (de Bruin)
263.
Tumor, multipler epidermisbe-
kleideter der Harnblasenschleim-
haut (Stadler) 642.
Tumor der Haut und des Unter
hautzellgewebes (Carles) 775.:
Tumoren, metastatische des
Knochensystems (Roman)
228.
Tumor der Hypophyse und
Infantilismus (Zani u. Del Lago)
784.
und Hydrocephalus
cher) 782.
Turnkurse,orthopädische (Kreiß-
mann) 235 — Siehe auch Schule.
Turnunterricht, orthopädi-
scher (Rothfeld) 235.
Tylosis palmaris et plantaris
(Thatcher) 584, 667.
Typhlitis (Sheffield) 594.
Typhobacillose (Hutinel)
—. (Rozenblat) 853.
Typhoid (Baginsky) 337.
Typhus (Barrett) 245 — (Brelet)
245 — (Neff) 577 — (Russow)
— (Smith) 259 — a
4.
(Schuma-
252
Typhus im frühen Kindesalter
(Griffith) 683 — beim Säugling
(Achard) 243, 752 — (Achard
und Flandrin) 243, 752 —. (Bre-
let) 563 — (Kaspar) 337.
Typhus, exanthematischer (Ni-
colle und Conseil) 578.
Typhus, Frühdiagnose (Kira-
lyfi) 836 — diagnostische Be-
deutung der Leukopenie (Orund-
jiew) 682.
Typhus, kardio-sphygmographi-
ri Untersuchungen (Schlieps)
7
Typhus, Temperatur und Puls
(Collen) 564.
Typhus, Leukozytose (Bennecke)
562.
weiße Blutkörperchen
Typhus,
(Leyd-
bei Bazillenträgern
heecker) 337.
Typhus, Wert neuer Thyphus-
nährböden (Studte) 836.
Typhus, bakterizide Rea BEER
versuche (Marmann)
Typhus, a
mont und Rochaix) 565.
Typhus, Agglutination ( Rehberg)
683 — Bass-Watkinssche Ag-
glutinationsprobe (Menville)
576 — Säureagglutination der
Coligruppe (Jaffé) 634.
Typhus, antityphische Vakzina-
tion (Courmont und Rochaix)
247 — Vakzination mit Widal-
scher Reaktion (Maverick) 683
— Vakzinebehandlung (Callison)
246 — Vakzineinocculation
(Phalen und Callison) 257.
Typhus, Behandlung (Kerley)
252 — diätetische und allge-
(Coui
1068
meine Behandlung (Kerley) 313,
761 — Serumtherapie (Freund)
683.
Typhus, Komplikationen
(Leenhardt, Maillet u. Carrieu)
762.
Typhus mit Darmblutungen (Le-
roux) 254 — (Whitehead) 586.
Typhus, Hämaturie (Lesieur)
762.
Typhus, infektiôser Ikterus
(Guinon und Gendron) 570.
Typhus, Neuritis optica infec-
tiosa (Dutoit) 566, 757.
Typhus, Spondylitis (Ardin-Del-
teil und Coudray) 262, 561, 587
— (Curtillet und Lombard) 264
(Lance) 591 — (Raynaud u.
Coudray) 768.
Typhus, posttyphöses Delirium
(Baines) 337.
Typhus, Klinik (Vogt) 337.
NS Kasuistik (Zarchi) 168,
587.
Typhus, Verbreitung (Brückner)
634 — Epidemie (Malaise) 837
— in Kindererziehungsanstalt
(Brückner) 337.
Typhusbazillus, Säureaggluti-
nation (Beintker) 682.
en, Vakzination
ouroughton-Alcock) 683.
Überempfindlichkeit bei der
Mutter (Esch) 548.
Ulcus duodeni (Griffith) 265 —
(Helmholz) 266 — (Ribadeau-
Dumas) 271 — (Weill und Gar-
dere) 273.
Ulcus duodeni bei Melaena neo-
natorum (Fabre und Rhenter)
238, 589.
Ulcus ventriculi (v. Cackovic)
588 — (Kirsch) 591.
u Doppelte Bildung (Fischer)
776.
Ulna, kongenitaler partieller De-
fekt (Hoth) 590
Ultramikroskopische Unter-
suchung einiger Kolloidkoagula-
tionen durch Elektrolyte (Wieg-
ner) 84.
UltravioletteStrahlen, Wirkung
auf die Diastasen (Agulhon) 73.
Umbilikalhernie, operative Be-
handlung (Schenderowitsch) 594.
Uneheliche. Sterblichkeit (Levy)
275 — Bekämpfung der Sterb- |
lichkeit (Redder) 599.
dam (da Costa) 784.
Sachverzeichnis.
Uneheliches Kind, Rechtslage
(Tilemann) 710 — Recht im
neuen schweizerischen Zivilge-
setzbuch (Herzfelder) 598.
Uneheliche Kinder, gesetzliche
Berufsvormundschaft (Schmidt)
46.
Ungarn, staatliche Fürsorge für
verlassene Säuglinge (Szana) 599.
Ungarn, Säuglingssterblichkeit
(Berend) 596.
Ungarn, Epidemie von Poliomye-
litis (v. Bökay) 501.
Ungarn, infantile Lithiasis (v. Bò-
kay) 525.
Unipulsapparat (Rach) 201.
Unterernährung (Beaudoin)
236, 745.
Unterernährung beim Säurling
(Merklen) 749 — (Reynal) 241,
558, 750 — (Vigor) 242, 559.
Unterernährung, unstillbares
Erbrechen (Leuret) 239.
Unterernährung der Schulju-
gend (Poelchau) 744.
Unterhautzellgewebe als Ab-
wehrorgan des Organismus
(Maillet) 549, 740.
Unterlippe, kavernöses Angiom
(Rocher) 594.
Unterlippe, Knochenplastik bei
kongenitalem Fazialisdefekt(Lö-
wem) 268.
Unterricht. (Pryor) 551 — bio-
logischer (Macy) 235.
Unterricht der Mütter in Säug-
lingspflege (Agatston) 784 —
in Säuglingshygiene und Heil-
kunde (Koplik) 275 — (Cordier)
231 — (Marfan) 232.
Unterschenkel, Behandlung der
Brüche (Grune) 323.
ee: der Säuglinge
(Goldszmit) 854 — des Säug-
lings (Variot) 233, 741, 772.
Untersuchung, klinische
Kindes (Cruchet) 247.
Dame sten(Hartmann)590.
ne GE und Schlager?
des
Se Reflexe (Dietz) 566.
Urämie bei Scarlatina (Allaria)
244, 561.
Urämi e, Nierendekapsulation
(Gümbel) 51
Urethan, Verwendbarkeit in der
Kinderheilkunde (Bertling) 16.
Urethra, Angiom (Tuffier) 783.
| Urethra, Atresie (Savariaud) 271
Uneheliche Kinder in Amster- |
— angeborener Verschluß (Knox
und Sprunt) 778.
Sachverzeichnis.
Urethra, kongenitaler Divertikel
der Urethra (Haberern) 266,
777.
Urethra, spontane Blutung (Had-
lich) 777.
Urethra, Steine (Gérard) 265 —
(Speese) 782.
Ureter, angeborenes Fehlen (Ro-
senow) 271.
Ureter, blasenförmige Vorwðl-
bung des verschlossenen Endes
( Regner) 593.
Ureter, Beteiligung an akuter
Be SDELSZONGUNE (Shichitaro)
83.
Ureter, Steine (Albaret) 587 —
Lithiasis (Charvin) 588.
Ureter, kongenitale Dilatation
(Weiser) 783 — intravesikal
zystische Dilatation (Rendu)
270.
Ureter, Einpflanzung in
Darm bei Blasenektopie
gier) 262.
Urobilinurie bei Scharlach und
Masern (Arssenjewa) 223.
den
(Au-
Urochromogen, Nachweis bei
Tuberkulinbehandlung (Weiß)
678.
Urogenitalapparat, Beteiligung
der Schleimhaut bei exsudativer
Diathese (Beek) 468.
Urogenitalsystem, Erkrankun-
gen (Hutchinson) 252.
Urogenitalsystem, Mißbildung
(Goebels) 590.
Urorosein (Weiß und Smiecius-
zewski) 165.
Urotropin, Sekretion und Re-
sorption im Liquor cerebrospi-
nalis (Weinrich) 38.
Urotropin, Nachweis im Ohr-
eiter (Dintenfaß) 293.
Urotropin, quantitative Aus-
scheidung in der Frauenmilch
(Rieder) 80.
Urticaria (Ahlendorf) 560.
Urticaria pigmentosa (Bizzozero)
562.
Usur der Zähne bei Kindern
aus der Steinzeit (Baudouin)
245.
Uterus, doppelter (Pauchet) 780.
Uterus, maligne Tumoren (Hoff-
mann) 777.
Uterus, schwere Blutungen bei
Hämophilie (Halipre) 760.
Uvea, kongenitales Ectropium
(Okuse) 2.
Uvula, Zerstörung bei Vincent-
scher Angina (Rollestone) 462.
1069
we angeborenes Fehlen
(Charrier) 775 — angeborener
Defekt (Kaplan) 591.
Vagina, doppelte (Pauchet) 780.
Vagina, Mischgeschwülste (We-
stenberger) 783.
Vagina, Hämorrhagie beim Neu-
geborenen (Pomeroy) 574.
Vagina, Vorkommen der anäro-
ben Streptokokken (Rosowsky)
741. |
vert uterinus (Rothschild)
71.
Vagus, Reizung des Vaguszen-
trums (Brand) 639.
Vakuolisation der Muskelfasern
des Herzens (Dufour) 757.
Vaku olisationsvorgang, Mus-
kelfasern bei Atrophie und Hy-
po ropas (Variot und Cailiau)
77
Vakuumflasche (Tonney und
Pillinger) 606.
Vakzinale Allergie als diagno-
stisches Hilfsmittel (Tièche) 741.
Vakzinale Allergie bei Röteln
ER Philbert und Porak)
765.
Vakzinale Allergie bei Schar-
lach (Netter und Porak) 765.
Vakzinale Allergie bei Va-
riola (Tièche) 771.
Vakzination (Meder) 354 — der
Kuhpocken (Jenners) 420.
Vakzination beim Neugebore-
nen (Boissard) 231, 547, 739 —
(Jeannin) 232, 761.
Vakzination bei der schwange-
ren Mutter (Mas) 549, 741.
Vakzination und Impfgesetz
(Kirchner) 355 — Impfschutz
(Levy) 355 — Impfschutz und
Impfgefahren (Molenaar) 649.
Vakzination, Behandlung mit
Pikrinsäure (Schamberg und
Kolmer) 582.
Vakzination, Impfschädigung
des Auges (Hendel) 570.
Vakzination, tödliche Hämor-
rhagien bei Hemophilie (Bon-
naire) 245, 754.
Vakzination und Revakzination
in Algier (Raynaud) 232.
Vakzinationin den Schulen von
St. Louis (Dock und Harris) 234.
Vakzination, verzögertes Auf-
treten der Pusteln bei Masern
(Neumark) 222.
Vakzination, prophvlaktische
gegen Dysenterie (Lucas und
Amos) 338.
1070
Vakzination, prophylaktische
Scharlachvakzination (Kosz-
kowski und Czarkowski Wyle-
czynski) 353 — Scharlachvakzi-
nation und Anginen (Wladi-
miroff) 353. .
Vakzination bei Typhus (Ma-
verick) 683 — mit Typhusbazil-
len (Boroughton-Alcock) 683 —
antityphische (Courmont und
Rochaix) 247.
Vakzination und Therapic der
Variola vera (Pribram) 767 —
und Variola in New York
(Clerc) 247.
Vakzine generalisata (D’Astros)
752.
Vakzine, animale bei Infektions-
krankheiten (Dubousquet-La-
borderie und Barthelemy) 757.
Vakzine, Ophthalmie (Hoto-
dynski) 855.
Vakzine, Übertragungsversuche
(Schilling) 354.
Vakzine, Pertussisvakzine (Saun-
ders, Johnson, White und Za-
horsky) 769.
Vakzine, Inokkulation bei Ty-
phus (Phalen und Callison) 257.
E bei Variola (Duvoir)
5
Vakzinetherapie (Ritchie) 581
— bei Kindern (White) 233.
Vakzine des Keuchhustens
(Graham) 169, 250.
Vakzinebehandlung desKeuch-
hustens (Ladd) 689 — bei
Pertussis (Saunders, Johnson
White und Zahorsky) 314.
Vakzinetherapie des Keuch-
hustens (Graham) 169, 250.
Vakzinetherapie bei Otitis
media (Christie) 839: — (We-
ston und Kolmer) 586.
Vakzinetherapie bei membra-
nöser Rhinitis (Forbes und
Newsholme) 567.
Vakzinetherapie der Staphy-
lokokken-Hauterkrankungen
(Renaud-Badet) 580.
Vakzinetherapie der Tuber-
kulose (Aviragnet und Tixier)
453 — bei chirurgischer Tuber-
kulose (Leod) 454.
Vakzinetherapie bei Typhus
(Callison) 246.
Vakzinetherapie der Gono-
kokkenvulvovaginitis (Mot-
schan) 225.
VakzineinfektionandenAugen-
lidern (Knöpfelmacher) 200.
Sachverzeichnis.
Vakzinogene Ausschläge (Nobl)
526, 724.
Varicen, kongenitale (Brau-
Tapie) 774.
VET ola Ätiologie (Casagrandi)
54
Variola, Diagnose (Paschen) 354.
Variola, passive Immunisation
(Camus) 688.
Variola, Behandlung mit Jod-
tinktur (Rockhill) 768 — Vak-
zine (Duvoir) 566 — Schutz-
prung und Therapie (Pribram)
767.
Variola und Vakzination in New
York (Clerc) 247.
Variola, vakzinale
(Tièche) 771.
Variola, Rezidiv (Bron) 841.
Allergie
Variola, symmetrische Osteo-
myelitis (Schwenk) 636.
Variola vera, Komplement-
bindungsreaktion (Kryloff) 253.
Variolois, Komplementbindungs-
reaktion (Kryloff) 253.
Varizellen (Elmiger) 567.
Varizellen, Ätiologie (Magnan)
764.
Varizellen, Epidemie (Bondy)
853. Ha
Varizellen, lokalisięrte und kon-
fluierende (Chatin und Rendu)
246.
Varizellen, Komplikation (Merk-
len) 255 — (Huismans) 571.
Varizellen, Hautkomplikationen
(Caplan) 246, 564.
Varizellen, Hautreiz (Feilchen-
feld) 724.
Varizellen Erythema (Nobel)
700
Varizellen und Herpes zoster
(Heim) 724, 760
Varizellen und Scarlatina (Rous-
set) 582.
Varizellen,scarlaliniformer Rash
(Chevron) 247.
Vas deferens, angeborenes Feh-
len ( (Rosenow) 271
Vegetabiles Nervensystem im
Kindesalter (Viereck) 60.
Vegetarische Diät (Gyoteyko)
736.
Vena frontalis, Einmündung in
den Situs longitudinalis superior
(Mobilio) 269.
Venengeräusche im Kindes-
alter “(Landis und Kaufmann)
074, 740.
Venerische Krankheiten (Seippel
769.
PAPER SDS WW RI RS Tan mic
Venöses Schnurren (Landis u
Kaufman) 152.
Ventilation, Wichtigkeit für die
individuelle Isolierung (Lesage)
` 492.
Ventrikel, Tumoren des vierten
(Fauvet) 589.
Ventrikel, isolierteErregbarkeits-
störung bei Diphtherie (Fries)
758.
Vestibularapparat (Stein) 292
— Schädigung durch Salvarsan
(Neumann, Ruttin) 292.
Verbrecher, jugendliche (Für-
stenheim) 814 — (Varendonck)
814 — (Viernstein) 814.
Verbrecher, jugendliche; Vor-
entwurf zum deutschen Straf-
gesetzbuch (Göring) 814.
Verbrecher, jugendliche; Prü-
fung nach Binet (Goddard und
Hill) 808.
Verbrecher, jugendliche und
psychopathische Minderwertig-
keit (Rupprecht) 814.
Verbrecher, moderne Behand-
lung jugendlicher (Neelen) 276,
471.
Verbrechertum, neurotische
Unterlage des jugendlichen
(Brown) 274.
Verbrennung, Veränderungen
der Milz (Perewalowa) 593.
Verdauung (Levy) 556 — Phy-
siologie (Rosemann) 750.
Verdauungslipämie (Schulz)
215.
Vererbung (Apert) 739 — (Sergi)
741. .
Vererbung, Gesetze (Guiffrida-
Ruggeri) 740.
Vererbung und Erziehung (Bratz
550.
Vererbung der Antikörper (af
Heurlin) 740.
Vererbung der Fruchtbarkeit
(Pearl) 741.
Vererbung
(Pick) 232.
Vererbung von Geisteskrank-
heiten im Lichte der Mendel-
schen Theorien (Camon und
Rosanoff) 818. :
Verruköser Lupus der Hände
(Boehme) 453.
Verrux planus
von Krankheiten
(Lepontois)
5.
Vierte Krankheit (Moltschanoff
611.
Viljacr&me bei Ekzem (Cramer)
667
ıvrı
Vincentsche Angina
580 — (Rolleston) 781.
Vincentsche Angina, Zerstö-
A der Uvula (Rollestone)
462.
Viskosimetrische Beobachtun-
gen an Milch (Basch) 236, 741.
(Place)
Viskosität, Technik der Be-
stimmung (Kagan) 556.
VicHosltat des Milch (Uchiyama)
559.
Viskositätdes Blutes (Schukowa-
Florensowa) 549 — (Weill und
Gardère) 741.
Vitiligo (Hill) 668, 724.
Vitiligo und Chorea (Mallinck-
rodt) 724.
Vorderarm, kongenitale Syn-
ostosen (Melchior) 475.
Vormundschaftswesen (Pi-
gasse) 599.
Me (Feucht-
wanger) 6
Vulvovaginitis (Charbonnel)
564 — (Perrin) 270, 579, 767.
Vulvovaginitis, chronische
(Goedhart) 168.
Vulvovaginitisgonorrhoica, Be-
handlung (Tieche) 584, 771.
Vulvovaginitis, Arthrigonbe-
handlung der gonorrhoischen
(Rigier) 43.
Vulvovaginitis, Vakzinethera-
pie der onokokken (Motschan)
225.
Wachstum (Baudrand) 552 —
(Friedenthal) 554, 740.
Wachstum beim Säugling (Betta)
552 — und Entwicklung des
Säuglings (Herrmann) 231.
Me m und Ernährung (Aron
91
Wachstum bei englischen Schul-
en (Tuxford und Glegg)
236
Wachstum, Veränderungen beim
männlichen Geschlecht (Godin)
231.
Wachstum, Schmerzen (Ombré-
danne) 269.
Wachstum, Stickstoffansatz
(Banjamin) und Drey 394.
Wachstum, Phosphorhunger
(Lipschütz) 239.
Wachstum und
Druck (Schulz) 27.
Wachstum der Knochen (Follas-
son) 548 — künstliche Steige-
rung des Knöche
osmotischer
NTOCHEIW acns Lums
(Heeger) 548.
1072
Wachstum, Förderung durch ı
Radiumemanation (Falta und
Schwarz) 548.
Wachstum, Einfluß der Elektri- :
zität (Springer) 741.
Waldschulen (Hirtz) 646.
Wandern dt 650.
Wanderniere (Maillet) 576.
Wandertrieb, krankhafter (Maß) |
575.
Wärmestrahlung beim Säug-
ling (Variot und Lavialle) 751.
Wärmestrahlung, Einfluß auf
Ernährung und Wachstum
(Variot und Lavialle) 559.
Warzenfortsatz, akute Ne-
phrose (Braun) 292.
Warzenfortsatz. Trepanation
(Zytowitsch) 292.
Warzenhütchen, Infantibus
(Hahn) 238.
Wäsche, sterilisierte in ihrem
Einfluß auf die Hautkomplika- |
tionen bei Varizellen (Caplan)
246, 564.
Wasser, EinfluB vermehrter Was- :
serzufuhr auf den Stoffwechsel
(Margolis) 557.
Wasserdiät bei Gastro-Enteritis
(Fiévez) 238, 734.
Wasserdiät, Wiederaufnahme
der Ernährung (Langevin) 748.
Wassermannsche Reaktion
KAndronesce u. Saratzeano) 752
(Blackfan) 754 — (Churchill)
624 — (Francioni und Mena-
buoni) 758.
Wassermannsche Reaktion
beim Neugeborenen (Pillon) 257,
579 — und Säugling (d’Astros u.
Teissonnière) 513.
Wassermannsche Reaktion
bei Hydrocephalus (Allaria)
561. |
Wassermannsche Reaktion
bei Poliomyelitis (Schottmüller)
672.
Wassermannsche Reaktion
bei angeborener Syphilis (Thom-
sen und Boas) 725 — Siehe auch
Syphilis.
Wasserstoffionen, Bedeutung
für die Milchgewinnung (Alle-
mann) 7495.
Wasserstoff, Superoxydlösungen
(Fischer) 655.
WasserstoffoxydhaltigeMilch-
konservierungsmittel {Willeke,
Schellbach und Jilke) 751.
Wasserstoffsuperoxyd
thorv) 82.
(Sar-
Sachverzeichnis.
Wasserstoffwechsel (Biltorf)
735 — (Cohnheim, Kreglinger,
Tobler und Weber) 7 746
: Wegbleiben, (Ibrahim) 800.
a Krankheit (Eckert)
Weizen, peptischer Abbau (Klotz)
29 — (Klotz) 162.
Weltübel des Todes und der Ge-
burt (Beck) 710.
Werkstatt des Chirurgen (Ei-
selsberg) 422.
Werlhofsche Krankheit (Ga-
chon) 238, 554 — (Pirson) 579.
Wien, Universitäts-Kinderklinik
(v. Pirquet) 599 — neue Kinder-
klinik (v. Pirquet) 276 — Box-
station der Kinderklinik (v.
Pirquet) 398.
Wildescher Schnitt (Papaniko-
laon) 293.
Windau, Sanatorium für Kinder
(Schmidt) 455.
“nein: sterilisierte (Barbier)
1
Wirbelsäule, ne
keit (Novogrodsky)
Wirbelsäule, Erkrankungen (Sa-
rantis-Papadopoulos) 271.
Wirbelsäule, angeborene Ano-
malie (Chevrier) 779.
Wirbelsäule, Prune und Tera-
tom ( (Brüggen) ) 988.
Wirbelsäule, fötale bei Syphilis
Alexander) A0.
Wirbeleaule, Tuberkulose (Ni-
collon desAbbayes)269,578— po-
lyartikulärer tuberkulôser Rheu-
matismus (Curtillet u. Lombard)
247 — Rôntgenuntersuchung der
tuberkulôsen (des Abbayes) 593.
Wirbelsäule, Perkussion bei
Tracheo - Bronchialdrüsentuber-
kulose (Michalowitz) 445.
Wismutsalbe, Embolie nach In-
jektion (Brandes) 844.
Winterkuren in Kinderheilstät-
ten (Hess) 645.
Mee Diätetik (Kuenzer)
55
Wohlfahrtseinrichtungen in
großen Städten (Bahinsky) 332.
Wohnung.und Sommersterblich-
keit (Kathe) 155.
Wolfsrachen, Behandlung (Mur-
ray) 269, 93.
Wormser Kinder-Erholungsheim
(Büttner) 233.
Wortblindheit,
(Schröck) 638,
Worttaubheit (Blosen) 562.
kongenitale
Xanthoma tuberosum multi-
plex (Fisahn) 589.
Yoghurt (Narkirier) 557 — (Oeh-
ler) 80 — (Rosenthal) 558 —
trockene oder flüssige Präpa-
rate (Henneberg) 78.
EES und Kefir (Hohenadel)
7
Yonne, Consultations de nourris-
sons (Marois) 275.
Z siehe auch C.
Zähne be ider Geburt (Debègue)
565 — (Herpin) 231.
Zähne, Resorption der Milchzahn-
wurzeln (Hesse) 740 — zirkuläre
Karies der Milchzähne (Kiend])
445.
Zähne, Zahnung (Coignant) 564
— Störungen derersten Zahnung
(Leuret) 232, 762 — Einfluß des
Durchbruchs der Milchzähne
(Parreidt) 741.
Zähne, Abnutzung bei Kindern
aus der Steinzeit (Baudouin)
245, 739.
Zähne, Veränderungen bei konge-
nitaler Syphilis (Zinsser) 587 —
Krankheiten, Beziehungen zur
Syphilishereditaria, Rachitis und
Tuberkulose (Birkenthals) 416.
Zähne, Extraktion, metastati-
sche Ophthalmie (Jampolsky)
667 — primäre Tuberkulose der
Mundschleimhaut und des Un-
terkiefers (Erhardt) 348, 435.
Zähne, Hygiene für Schulkin-
der (Knopf) 743 — Untersu-
chungen in der Schule (Henne-
berg) 234 — (Momigliano) 235 —
Untersuchungen an Kieler Volks-
schulkindern (Ernst) 234 — Pfle-
ge an den Mannheimer Volks-
schulen (Meyersohn) 743.
""Zeniralvernens ‚ Hämorrhagie des
Zentra en (Ducro-
toy) 5
Zehen, Miöbiidung (Jacobsohn)
778 — angeborene Hypertrophie
(Loaec) 779.
Zelle und Molke (Moro) 387.
Zellulose, Verdauung (Altkaufer)
552 — Ausnutzung im mensch-
lichen Darm (Moeller) 557.
Zentralskotome (Gertz) 2.
Zeozonpasta bei Sonnenerythem
(Klotz) 37.
Zeugenaussagen von Kindern
Seidel) 814 — (van der Torren)
14 — (de Vries-Feijens) 814,
? Monatsschrift für Kinderheilkunde. XI.
A V e u
Ziege, Milchleistungsprüfungen
(Müller-Kögler) 80.
Ziege, Tuberkulose (Hertha) 439,
570 — experimentelle Infektion
aut Ebertschem Bazillus(Scordo)
Ziege, Behandlung der Syphilis
mitMilchsalvarsanisierterZiegen
(Jeanselme, Vernes und Bert-
rand) 239.
Ziegenmilch (Hager) 77 — (La-
caine) 239 — Zusammensetzung
und Untersuchung (Alpers) 745
— Eisengehalt (Mc Lean) 217.
Zirkulationsapparat, physika-
lische Behandlung der Erkran-
kungen (Groedel} 524 — angebo-
rene MiBbildung (Rivet und Gi-
rard) 781.
Zucker in der Säuglingsernähruns
(Leopold) 239 — {Nobécourt und
Schreiben, 240, 749.
Zucker, Einfluß auf die Darmflora
(Hartje) 78, 358 — Umsetzung
durch Bakterien /Mendel) 80.
Zucker, Einfluß auf Fermente
(Sciortino 83.
Zucker, Adsorption in wässeriger
Lösung (Wiegner) 84 — polari-
metrische Bestimmung {Bardach
und Silberstein) 74.
Zuckerspaltende
(Lust) 302.
Zunge, skrotale (Comby) 220, 723
— "Himbecrzunge (Wladimiroff\
725 — Hemiatrophie (Variot)
309 — kongenitales Lymphan-
eiom (Guinon\ 691.
Zurückgebliebene Kinder, Be-
handlung mit. endokrinem Ex-
trakt (Dupuy) 757.
Zwangserziehung, aus der Pra-
xis (Wilker) 812 —- Untersu-
chungen bei Zwangszörlingen in
Baden ‘Thoma) 812.
Zwergwuchs, (Garnier) 265 —
chondrodystrophischer (Bon-
naire und Durante) 774 —
Bruin) 263 — die ert)
— halbseitiger chon SUR
phischer (Nathanson) 765, 780.
Zwergwuchs und Hypophy<e
(Burnier) 588 — und Infantili<-
mus (Mallinckrodt) 576.
Zwillinge (Cockayne) 561.
Zwillinge, frühgeborene (Prina-
ris) 558 — Schicksal der frühge-
borenen (Prinaris) 241.
Zwillinge, ungleiche Entwicklung
(Guillermin) 759 — Entwick-
lungsdifferenzen (Serog) 750.
Fermente
Band. Referate. 72
1074
Zwillinge, Brightonsche (Rooth)
271, 581.
Zwillinge, Statistik (Rachal) 599.
Zwitter, frühreifer Scheinzwitter
{Asch) ‘244.
Zypressenöl bei
(Fischl) 346.
Zyste, prästernale (Marty) 592. `
7,y ste, retrobulbäre ‘Heilbronn! 2.
Zyste, kongenitale des Halses
{ | Agaciantz) 587 — (Demelin und
Mouchet\ 264 — (Petit de la Vil-
léon) 595.
Zyste, kongenitale des Ösopha-
gus (Strauß) 595.
Keuchhusten
Sachverzeichnis.
Zysle, mullilokuläre des Ova-
riums Harry) 266.
Zystenniere /Weiser) 783 — an-
geborene (Hornowski) 590.
Z,ystinstein, abnorm groer
(Berg) 774.
Zystitis, Kasuistik (Struck) 595
-- und Ikterus (Rach und von
Reuß) 699.
an yctes vaccinae (Siegel)
54
Zystozele inguinale
hem) 268, 592.
Zytologie der Frauenmilch {Cha-
bert) 553.
(Matri ng-
Ray OF MINNESOTA
biom,per bd.11:refer
stack no.104
Monatsschrift f ur Ki nderhe
Wirt I
7 W