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BIOLOGY
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BIOLOGY
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University of Illinois Urbana-Champaign
http://www.archive.org/details/monographiederfaOOkalt
MONOGRAPHIE
DER
1MILIEJS DER PPLAKZENLiüSE.
(PHYTOPHT1MES,)
VON
j- m, kai*tibisbacm9
LEHRER AN DER HÖHERN BÜRGERSCHULE IN AACHEN.
I. THEIIa.
DIE BLATT- UND ERDLÄUSE.
(APHIDINA ET HYPONOMEUTES.)
fflT ERLÄUTERNDEN ABBILDUNGEN.
AACHEN, 1843.
IN COMM1SSION DER ROSCHÜTZ'SCHEN BUCHHANDLUNG.
Dbuck : M. URLICHS , Sohn.
MeJ
IV enn man die Literatur der Entomologie einer nähern
Ansicht würdigt, und der Reichthum gründlicher Forschun-
gen auf allen Gebieten sich dem erstaunten Blick entfaltet,
so steigert es unsere Bewunderung auf's Höchste, den
unausgesetzten Fleifs so vieler Beobachter sich sogar an
einzelnen Gattungen mit Erfolg versuchen zu sehen. Man
sollte glauben, nachdem ein Leuwenhoek, Lyonet, Bon-
net, Reaumur, De Geer, von Gleichen u. a. sich in ein
so kleines Feld (wie die linneische Galtung Aphis) theilen ,
dafs nach ihren hierüber angestellten Beobachtungen end-
lich der Brunnen erschöpft, der Schacht ausgebeutet und
nur eine kärgliche Nachlese zu halten sei. Wenn nun gar
die Autoren eines Viertel Jahrhunderts in ihren Werken
blos nachschreiben, und alle dasselbe, was früherer
Forschergeist zu Tage gefördert, in anderer Anordnung
und Ausdehnung wiedergeben, so mufste es um so ge-
wagter erscheinen, diesen Thiercn zu weiterer Ausbeute
noch einige Aufmerksamkeit zu schenken. Das fühlte auch
J. F. Kyber, Diakonus zu Eisenberg. Wenn er dessenun-
geachtet in der Folge noch wichtige Entdeckungen mach-
te, so liefscn doch diese sammt allen frühern Vorlagen
den systematischen Theil der Naturgeschichte der Blatt-
läuse noch immer sehr mangelhaft; und wenn nun an
diesen schwierigen Gegenstand sich meine geringen Kräfte
gewagt, so darf ich wohl die Nachsicht der Herren Leser
billigerweise in Anspruch nehmen.
Es gibt gewifs keine Insektengallung, sagt Hausmann,
über deren Naturgeschichte wir so viele und mit einer so
bewundernswürdigen Genauigkeit angestellte Beobachtungen
und doch zugleich so unvollkommene Beschreibungen der
11
einzelnen Arten besitzen, als gerade die Gattung Aphis *).
Die Diagnosen eines Fabricius enthalten kaum mehr,
als was Li nne schon lange vor ihm gegeben hatte : An-
gaben des Aufenthalts und der Farbe ohne alle Berück-
sichtigung der Fühler und Fliigelbeschaffenheit. Schrank
beschrieb zwar einige sechszrg Arten etwas vollständiger,
nahm jedoch auf die standhaftem Merkmale zu wenig
Rücksicht, wenn er gleich hin und wieder schon das Län-
genvcrhältnifs der Fühler, die Beschaffenheit der Saftröh-
ren und des Schwänzchens hinzunahm. Weil er noch zu
viel Gewicht auf die Färbung der Thiere legte; die bei-
den Formen der Geflügelten und Ungeflügelten aber bei der
Charakterisirung nicht unterschied , so sind seine kurzen
Beschreibungen nur selten hinreichend bezeichnend. Kurz
nachher machte Friedrich Hausmann in seinen »Beiträge
zu der Geschichte der Blattläuse« auf verschiedene Punkte
aufmerksam, die bei der Beschreibung derselben zu be-
achten seien. Seiner schönen Winke ungeachtet, blieb die
Familie der Pflanzenläuse in dieser Hinsicht dennoch un-
bearbeitet. Erst in der allern euesten Zeit wurde das Be-
dürfnifs nach guten Artbeschreibungen zur Bildung natür-
licher und künstlicher Systeme wieder lebhafter empfun-
den und von einigen tüchtigen Zoologen manches Brauch-
bare geliefert. So führte Zetterstedt in seiner »Fauna Iap-
ponica« mehrere Arten auf, wobei er das Flügelgeäder
fast einzig berücksichtigte, beschreibt aber die Flügello-
sen gar nicht und bringt dadurch noch einige Confusion
hinein, dafs er die Geflügelten für Männchen ausgibt, die
weder immer geflügelt , noch auch den geflügelten Weib-
chen ganz gleich sind. Herr Burmeister stellt in seinem treff-
lichen Handbuche der Entomologie aus Mangel an vorgefunde-
nem Material nur wenige beschriebene Arten auf, die er unter
vier Gattungen vertheilt. Senator von Heyden gab im Museum
*) Hausmann, in Illiger's Magaz. I. Bd. p. 426. Braunachweig
1802.
V
Senkenbergianiun treffliche Beschreibungen einiger neuen
Arten aus der Gattung- Aphis und zugleich die mehrerer
Erdlause aus verschiedenen Gattungen. Herr Forstfath
Hartig aus Braunschweig suchte in Gerniar's Zeitschrift
für Entomologie, nach glücklicher Durchführung einer Ein-
teilung und Beschreibung der Blaltwespen nach dem Flü-
gelgeäder, auch eine solche bei den Pflanzenläusen zu be-
gründen. Mit Vergnügen griff ich nach diesem Geschenke,
das ich so ganz meinem, demselben Prinzipe gemäfsen
Eintheilungsgrunde entsprechend fand. Ich habe fast gar
keine Aenderung darin zu treffen gebraucht und selbst
die Gattungsnamen und Thermen desselben so viel mög-
lich benutzt, um die lästige Synonimie nicht schon so
frühe zu vermehren. Durch Hinzufügung einiger neuen
Gattungen, der Fühlerverhaltnisse und Flügellage ist meine
Gattungs-Charakteristik ausgebildeter und von seiner Ein-
theilung abweichend. Schade, dafs diese Eintheilung keine
natürliche, d. h. keine solche ist, die auf Lebensart, Ha-
bitus und die Gesammlmerkmale basirt, sondern nur an-
näherungsweise eine solche repräsentirt.
Die fast allgemein verachteten Pflanzenläuse selbst sind
wohl nicht das Hindernifs gewesen , weshalb sich erst so
spät etliche daran versuchten, brauchbare Beschreibungen
von ihnen zu entwerfen , da sich bereits so Viele den
mühevollsten Untersuchungen ihrer Lebensverhältnisse un-
terzogen , und sich weit häfslichere und schwerer zu-
gängliche Thiergattungen schon längst fleifsiger Bearbeiter
zu erfreuen hatten. Der Ursachen sind wohl mehrere :
1. Die frühern Beobachter ihrer Natur und Lebensweise
sprechen immer von einer Unzahl von Arten und wollen
jede Pflanze, ja fast jeden Theil derselben von einer ei-
genen Species bewohnt wissen. Das schreckte gewifs Man-
chen ab, der sonst wohl Lust gehabt, sich mit ihnen ver-
traut zu machen. Herr Schmiclberger schätzte noch neulich
die Zahl der Blattlausarten auf mehrere Tausende! % Die
Zoologen sind nicht immer zugleich Botaniker, und doch
i«t es nöthig, die verschiedenen Pflanzen zu kennen, wor-
Vi
auf diese Thierc leben, weil sie eine so bedeutende Rolle
im Haushalte derselben spielen. 3. Man kann die Pflanzenlause
nicht wie andere Insekten einsammeln, tüdten und bis zu
einer Zeit aufbewahren, wo man gerade zum Beschreiben
Mufse und Neigung hat; man mufs sie lebendig untersu-
chen, weil mit dem Tode ihr Körper einschrumpft und
ihre Farben sich verändern. 4- Mehrere Entomologen sind
nicht mit sich einig gewesen, ob sie blofs geflügelte oder
flügellose Pflanzenläuse beschreiben, oder ob sie etwas von
beiden angeben sollten. Blofs geflügelte Individuen zu be-
schreiben war darum schwierig, weil sie nicht immer
leicht zn erhalten und bei vielen Arten bis jetzt noch
nicht aufgefunden worden sind. Ungeflügelte wurden von
den Meisten für Larven oder doch für eine unentwickelte
Form gehalten, boten ihnen allein zu wenig konstante
Verschiedenheiten dar und sind auch in manchen Colonien
gar nicht anzutreffen. Man fürchtete sie um so eher bei
der Beschreibung zu benutzen, weil sie in den verschie-
denen Altersstufen verschiedene Farben und Gröfse haben.
Noch verwirrender und unbestimmter mufs eine Beschrei-
bung ausfallen, bei welcher man beide Formen im Auge
hat, aber von jeder nur einzelne Merkmale ohne scharfe
Sonderimg hervorhebt.
Herr Hausmann hat das Bedürfnifs vollständiger Be-
schreibungen jeder Form wohl gefühlt und in seinen sie-
ben Musterbeschreibungen recht gute Fingerzeige gege-
ben. Seine Anleitung hat jedoch mehr abgeschreckt als
aufgemuntert, indem er wenigstens drei Lebensmomente
der Pflanzenlaus herausgehoben und bezeichnet wissen will.
Gerade seine Anforderungen an eine gute Beschreibung
haben ihn selbst gewifs von der weitern Ausarbeitung ab-
gehalten, denn unter den sieben Normalbeschreibungen
entsprechen schon drei denselben nicht und sind demnach
mangelhaft. Den spätem Bearbeitern einzelner Parthien
wird es nicht weniger schwierig geschienen haben, die
ganze Familie der Pflanzenläuse umfassend zu beschreiben.
Schade, dafs auch Herr Forstrath Harlig seine drei und
VII
dreifsig in neun Gattungen aufgeführten Arten nicht voll-
ständiger beschreibt , sondern meistens nur dem Namen
nach hinstellte. Meine Arbeit würde durch die vielen (?)
neuen Arten gewifs um ein Bedeutendes vermehrt und der
Wissenschaft werthvoller geworden seyn.
Ich habe mich mehrere Jahre ernstlich bemüht, das
vorhandene Material zu sammeln und zu prüfen, d. h.
den Alten nach zu beobachten, das Bekannte auch kennen
zu lernen, um dann erst weiter fortarbeiten zu können.
Durch die vielen Tausende von Pflanzenläusen, welche ich
in mehr als hundert vierzig Arten so häufig beobachtete
bin ich auf ein einfaches und sicheres Verfahren gekom-
men, das ich bei der Charakterisirung derselben in diesem
Werkchen angewandt habe und hier schliefslich mittheilen
will.
Fast in jeder Blattlaus-Colonie trifft man zu Zeiten bald
mehr oder weniger geflügelte weibliche Individuen an, die
mit Recht, als die ausgebildetem, vorzügliche Beachtung
verdienen. Diese, welche zugleich die meisten Unterschei-
dungsmerkmale darbieten, müssen nothwendig bei der Be-
schreibung gewählt werden. Nicht weniger wichtig ist
aber auch die grüfsere Anzahl der weiblichen Flügellosen,
die nicht selten den ganzen Bestand einer Colonie aus-
machen und keine Geflügelte neben sich aufkommen las-
sen. Schon der Totaleindruck und das häufigere Vor-
kommen derselben , noch mehr aber ihre wichtige Stellung
als Colonienstifterinnen im Frühjahre nöthigen uns, sie
ebenfalls einer Beschreibung zu würdigen. Es finden sich
aber zwei Formen unter den Flügellosen, eine Nymphe»
welche im Habitus den Geflügelten gleicht, die Flügel be-
reits in Scheiden an den Brustseiten trägt und nach der
letzten Häutung zum geflügelten Insekte wird. Diese sehr
kenntliche Form beschreibe ich nicht; sie ist dem Farben-
wechsel unterworfen und in den Geflügelten vollkommener
repräsentirt. Bei denjenigen Colonien, die nur aus solchen
Nymphen bestehen, blieb mir natürlich nichts anders übrig,
als dieselben zu beschreiben. Eben so wenig beschreibe
Vlil
ich die im Herbste meist nur einzeln vorkommenden und
von den geflügelten Weibchen wenig verschiedenen Männ-
chen. Weit besser eigenen sich dazu die der zweiten
Form, nämlich diejenigen Pflanzenläuse, welche nie Flügel
erhallen und weiter unten näher bezeichnet werden sollen.
Nach der vierten Häutung haben sie ihre Vollkommenheit
erreicht, bleiben in ihren Gliedmafsen unverändert und
werden allenfalls etwas feister und unmerklich dunkler.
Erst unter dieser Gestalt gebären sie lebende Junge oder
legen Eier, ein sicherer Beweis ihrer völligen Reife. An
ihnen entdeckte ich auch ein äufseres Merkmal ihrer Voll-
kommenheit und benutzte gerade diese Ausgebildeten zur
Beschreibung. So sicher nun eine gute Beschreibung von
einer geflügelten Pflanzenlaus zu deren Erkennen führt, eben
so gut mufs eine vollkommen ausgebildete Flügellose da-
durch erkannt werden, um so gewisser aber wird eine
genaue Kenntnifs der Art erlangt, wenn beide Formen
richtig gezeichnet sind. Ich gebe deshalb beide, und hof-
fentlich wird man, die Schwierigkeit der Ausführung er-
kennend, gütige Nachsicht mit einer Arbeit haben, die
nur Bahn brechen soll und vielleicht schon in wenigen
Jahren tüchtigere Kräfte zur gröfsern Vollendung hervor-
rufen wird.
Noch schliefslich statte ich meinen Freunden, die mich
durch literarische Hülfsmittel unterstützten , so wie dem
Kaufmann Herrn Winnerts aus Crefeld für die sorgfäl-
tige Ausführung der naturgetreuen Flügelzeichnungen mei-
nen herzlichsten Dank ab.
Aachen, im April 1843»
Der Verfasser.
• ♦-«5S*>*^»-«-
Einleitung-,
Terminologie der Pflanzenläuse.
'&•
J\lle Pflanzenläuse sind weiche, sehr zarte Wesen, von
Vi'" bis 3"' Länge , die beim leisesten Drucke schadhaft
werden , Beine verlieren oder gar zerplatzen. Nach dem
Tode schrumpfen sie so sehr ein und verlieren dergestalt
Form und Farbe, dafs sie nicht mehr kennbar, daher zum
Aufstecken für Sammlungen wenig tauglich sind. Nur Füh-
ler, Flügel, Kopf und Thorax bleiben noch ziemlich kennt-
lich, weshalb eine Collection Pflanzenläuse allenfalls aus
geflügelten Individuen gebildet werden könnte.
Die Flügellosen haben eine länglichovale oder rundliche
Gestalt und sind meist hochgewölbt, bald glatt, bald be-
haart oder wollig; die Geflügelten wie ihre Nymphen sind
mehr walzenförmig gebildet. Was die Farbe betrifft, so
sind die meisten Ungeflügelten gelb, grün, braun oder
schwarz; die mit Flügeln versehenen grün, schwarz oder
dunkelbraun. Es gibt auch weifsliche , erzfarbene und
zimmtbraune. Manche sind matt , andere stark glänzend ;
die auf dem Hollunder, Mohn, Ampfer sind mattschwarz;
die auf Lichtnelkcn , Kirschen und Schlehen schwarz oder
braun und stark glänzend ; die auf Eichen , Disteln , Ci-
chorie glänzen wie Erz etc. In der Regel sind sie einfar-
big, auf dem Wermuth aber gibt es grauweifse mit brau-
nen Flecken; auf der Weide finden sich schwarze mit
weifsen Flecken, auf der Birke grüngelbe mit braunen
Binden gezeichnet. In manchen Colonien sind nicht alle
Individuen von gleicher Farbe ; unter einer Horde grü-
ner Pflanzenläuse finden sich oft mehrere gelbe oder rölh-
X
liehe Thiero derselben Species. Man mufs hiebei jedoch
vorsichtig seyn , weil auch nicht seilen verschieden ge-
ftirbte Arten untereinander vorkommen.
Der Kopf (Fig. 36) ist bei allen Pflanzenläusen sehr
gleichförmig gebildet, klein, breiter als lang, und hat
durchweg zwei, mehr oder weniger deutliche Längs-
grübchen auf dem Scheitel, weshalb auch ihre Erwähnung
bei der Artbeschreibung unnütze Wiederholung sein wür-
de. Der Scheitel ist sonst flach und nur bei denjenigen
Arten, deren Fühler auf den unten näher bezeichneten
Stirnknöpfen sitzen, nach Vorne durch diese Bildung ver-
tieft oder rinnenförmig.
Die Fühler sind von mannichfaltiger Gestalt und ge-
ben zur Bildung der Gattungen, insofern man die Zahl
der Glieder dazu wählt, sichere Kennzeichen ab; das
Gröfsenvcrhältnifs der Glieder unter sich kann nur bei
Bestimmung einiger Arten oder höchstens zur Bildung von
Gruppen bei artenreichen Gattungen benutzt werden. Bei
der Gattung Philloxera sind die Fühler nur dreigliederig
(Fig. 32), bei Vacuna und Chermes fünfgliederig (Fig.
21, 26, 29); bei Pemphigus, Tetraneura, Schizoneura,
Lachnus und Rhizobius sechsgliederig (Fig. 15, 6, 3, 35),
bei der Gattung Aphis endlich siebengliederig (Fig-, 9 und
9b). Bei mehreren Blatt- und Erdläusen haben die flügel-
losen Stammmütter ein , oft zwei Glieder weniger, als die
geflügelten Nachkommen und deren Nymphen, was bei
Bildung der Gattung nicht berücksichtigt werden konnte,
bei der Artbestimmung aber genau angegeben wurde. Die
zwei Grundglieder (Fig. 36 a c) sind bei allen klein ,
rundlich und dicker, als die übrigen Glieder. Sie sind ent-
weder unmittelbar auf der Stirne sitzend oder auf einem
höckerartigen Vorsprunge derselben (Fig. 36 o o) einge-
lenkt, was ich zur Bildung natürlicher Gruppen bei der
grofsen Gattung Aphis vorteilhaft benutzen konnte. Das
Endglied der Fühler endigt meist in eine kurze Spitze,
die bei vielen Arten ein gesondertes Glied zu sein scheint.
Bei Aphis (Fig. 9 7) ist es haarförmig dünn und als ein
eigenes Glied zu betrachten , das bei einer Unterabthei-
lung derselben stets kürzer als das vorletzte (Fig. 9b),
bei der gröfsern Mehrzahl aber bedeutend länger als das-
selbe ist. Bei einigen Gattungen haben die Fühler kaum
die Länge der Kopfbreite; bei andern reichen sie bis zur
Basis des Hinterleibs und bei den echten Aphis-Arten sind
sie meist so lang oder länger als der Körper. Das dritte
Fühlcrglied ist häufig an einer Seile fein gekerbt (F. 9 ,T>
XI
oder auch ganz gekörnt oder, nebst den übrigen Geifsel-
gliedern mit erhabenen schraubenförmigen Ringeln ver-
sehen (Fig. 6, 12, 15, 21).
Die Augen (Fig. 36 u u) sitzen gleich hinter den
Fühlern an der Seite des Kopfes. Es sind Netzaugen , de-
nen der Dipteren ähnlich; doch haben sie fast immer die
sonderbare Zugabe eines Höckerchens am Hinterrande (F.
36 r r). Bei genauerer Ansicht unter dem Mikroskope er-
blickt man zu seiner Verwunderung, dafs in dieser merk-
würdigen Construktion das Streben nach Bildung zweier
Netzaugen bemerkbar ist, was ich bei der Gattung Aleu-
rodes schon verwirklicht sah und vor mir auch von La-
treille und Burmeister bemerkt worden ist. Zwischen dem
gröfsern Netzauge und diesem Höckerchen sieht man deut-
lich eine schmale Membran, wodurch sie getrennt sind;
ferner bemerkt man ähnliche, jedoch nur wenige Facet-
ten auf den Höckerchen , wie die gröfsern Netzaugen sie
in grofser Anzahl enthalten *). Da die meisten Pflanzen-
läuse diese Höckerchen besitzen, so habe ich sie nicht
bei jeder Beschreibung wiederholend aufgeführt, sondern
nur das Nichtvorhandensein angegeben. Die Netzaugen
sind durchschnittlich grofs, besonders bei den Geflügelten;
sehr klein und kaum wahrnehmbar bei den flügellosen
Stammmüttern einiger Blatt- und Erdläuse, denen dann
auch die Höckerchen fehlen.
Aufser diesen Netzaugen hat jede geflügelte Pflanzen-
laus wie die verwandte Familie der Blattflöhe [Psyüodes **)]
noch drei Ocellen oder Neben äugen (Fig 36, b b b),
die vor mir von Curtis und von Heiden nur bei wenigen
Arten beobachtet wurden. Zwei derselben stehen auf dem
Scheitel, ganz nahe am innern Augenrande, und eins auf
der Stirne zwischen den Fühlern. Diejenigen Pflanzenläuse,
welche nie Flügel bekommen , also die eigentlichen Flü-
gellosen, erhalten nie Nebenaugen; bei den Nymphen
mit Flügelscheiden blicken sie vor der letzten Häutung
schon durch. Die Ocellen sind klar, glatt, einfach und
*) Die grünen und gelben geflügelten Blattläuse sind zu dieser
Untersuchung am geeignetsten, weil die grünliche Mem-
brane zwischen den rothen oder braunen Augen am deut-
lichsten hervorsticht.
**} Diese Familie soll , im Falle gegenwärtige eine günstige
Aufnahme findet, bald nachfolgen und so die Zunft der
Phytophthires Burin. als ein Ganzes abschliefseu.
XU
bei den hellfarbigen Arten sehr leieht aufzufinden. Zu
Gattungs-Charakteren können sie nicht benutzt werden ,
weil weder die Zahl, noch die Stellung derselben variirt.
üb sie für die Fernsicht geeignet und darum den Geflü-
gelten nur beigegeben sind, die sich zur Stiftung neuer
Colonien in's Weite begeben müssen, will ich nicht zu
behaupten wagen, obgleich sie meistens nur fliegenden
Insekten zukommen.
Der Schnabel, welcher unten am hintern Kopfrande
entspringt und im Ruhestande unter der Brust anliegt, ist
von verschiedener Länge; er reicht bei einigen Blattlaus-
arlen nur bis zur Einlenkung des ersten Beinpaares , bei
andern bis zum zweiten oder dritten , und bei noch andern
ist er selbst länger als der ganze Körper und ragt dann
gleich einem Schwänzchen über die Hinterleibsspitze hin-
aus. Der Schnabel ist stets dreigliederig, das erste oder
Grundglied ist so lang oder länger als das zweite und
dritte zusammengenommen. Der ganzen Länge nach ist
diese Schnabelscheide oben mit einer tiefen, feinen Rinne
versehen, die das Thier nach Bedürfnifs aufklaffen und
zusammenziehen kann. Die Scheide selbst ist hohl und in
derselben liegen drei sehr feine, lange Borsten CKiefer-
borsten und Zunge) , die gewöhnlich in Eins vereinigt ,
höchst selten getrennt zu sehen sind. *) An der Wurzel
des Schnabels befindet sich oben ein Wulst, der sich nach
vorne in eine mäfsig lange Spitze verschmälert und eine
Art Oberlippe formirt, welche die offene Rinne des ersten
Scheidegliedes zum Theil deckt. Diese Lippe, an deren
innerm Grunde die drei Borsten angewachsen sind, kann
das Insekt nach Willkühr erheben und senken, wodurch
die dreitheilige Borste eingezogen oder vorgestreckt wird.
Ungeachtet dieser Vorrichtung und der grofsen Elasticität
der Kieferborsten bleiben dieselben immer bedeutend län-
ger als der Schnabel. Sie können aber durch die offene
Rinne des ersten Scheidegliedes so herausgezogen wer-
den, dafs die Spitze derselben eben noch in der Röhre
des zweiten und dritten Gliedes steckt oder auch ganz
frei heraussteht. Bei der Gattung Chermes, deren Saug-
*) Wenn man das Thier unter dem Mikroskope zwischen zwei
Glasplatten etwas drückt, so lösen sich die drei Borsten
bald auseinander. Kie habe ich deren vier gesehen (auch
bei Coccus nicht) , obgleich es von ßurmeistcr angegeben
wird.
XIII
borsten fünf- bis achtmal länger, als der Schnabel sind,
liegen dieselben im Ruhestände schlingenartig am Bauche
entlang, was auch bereits an einigen Coccus-Arten be-
obachtet, von Burmeister bei denselben gar als Gattungs-
Charakter angegeben wurde.
Will nun das Insekt saugen, so setzt es den Schnabel
senkrecht auf, drückt die Saugborste vor, sticht die Epi-
dermis an und trinkt dann den aus der Wunde fliefsenden
Saft. Von den drei Borsten kann das Thier die eine um
die andere nach Belieben vorschieben und etwas zurück-
ziehen , so dafs bald eine , bald zwei , bald sämmtliche
Borsten die Wunde treffen und vergröfsern. Durch dieso
Bewegungen beschleunigen sie auch das Ausfliefsen des
Saftes , der gleichzeitig dadurch in den Mund heraufge-
pumpt wird. — Dafs die Kieferborsten weit langer als die
Schnabelscheide sind, kann man durch die Lupe bei einer
saugenden Pflanzenlaus leicht beobachten. Am besten aber
bemerkt man's an todten geflügelten Individuen, die häufig
noch in saugender Stellung zwischen den übrigen Blatt-
läusen sitzen und die Zunge um die ganze Länge der
Scheide vorgestreckt haben. Wenn Ramdohr und Leon
Dufour dem Darmkanal der Pflanzenläuse die Gallengefäfse
mit Recht absprechen, so möchte ich doch nicht beistim-
men, wenn sie auch die Speicheldrüsen bei denselben
läugnen. Zu sehr sprechen die verschiedenartigen Wirkun-
gen des Stichs bei vielen Arten dafür. Warum entstehen
beim Saugen einiger Arten so merkwürdige An-
schwellungen des Blattes, des Stieles oder Zweiges, wenn
andere an denselben Theilen nicht die geringste Verände-
rung bewirken ? Sollte es nicht der aus dem Munds
fliefsende Speichel sein, welcher dem Stich der Blattlaus,
ähnlich dem einiger Mückenarten, eine solche Reizbarkeit
verleiht? —
Unmittelbar hinter dem Kopfe ist der Hals- oder Vor-
der brustring, welcher bei Geflügelten wie Ungeflügel-
ten vom Kopfe und Mittelbrustringe durch Einschnitte deut-
lich getrennt ist. Dieser Halsring , welcher das erste Bein-
paar trägt, ist bei den Geflügelten stets schmäler, beiden
Flügellosen breiter als der Kopf. Er ist bei vielen Aphis-
Arlen seitlich mit einem spitzen, dornartigen Höckerchen
bewaffnet, das den übrigen Gattungen fehlt. Der Rücken
des Mittclbrustringes besteht bei den geflügelten
Blattläusen aus zwei grofsen Seitenlappen, einem dreiecki-
gen Vorderlappen und einem breiten Schild chen. An die-
sem Ringe sind die zwei Vorderflügel und das mittler»
XIV
Beinpaar befestigt. Der Hinterbrustring ist schmal und en-
ger mit dem Mesothorax verwachsen; er trägt das zweite
oder hintere Flügelpaar und die zwei Hinterbeine. Bei den
Blattläusen, welche nie Flügel erhalten, besteht der Tho-
rax auch aus diesen drei genannten Ringen, sie sind je-
doch von denen des Hinterleibes gar nicht verschieden.
Ist dieser z. B. gerandet oder mit tiefen Grübchen am
Rande versehen , so sind es auch die Ringe des Thorax ;
sind die Ringe des Hinterleibes durch Anschwellung oder
wegen grofser Feistigkeit undeutlich geworden, oder gar
mit einander verschmolzen; so sind es die Brustringe häutig
auch. Der Halsring allein behält seine gewöhnliche Ge-
stalt. Bei Geflügelten ist der Unterhals meist leichter ge-
färbt, als der Halsschild und tritt nicht so stark vor, als
die Brust. Diese entspricht dem Mittelbrustringe, ist meist
durch eine dunkle Färbung ausgezeichnet und durch Fur-
chen in vier Lappen getheilt.
Der Hinterleib besteht aus neun Ringen, die nicht,
wie bei den Aderflüglern, übereinander geschoben, sondern
von der allgemeinen Körperhaut gebildet und blofs durch
Falten geschieden sind. Sehr feiste, aufgetriebene Blatt-
läuse, vorzüglich Flügellose, lassen die Ringe kaum, die
von Schmarotzern bewohnten aber gar nicht mehr unter-
scheiden. Hier sind alle Falten ausgeglichen, die glatte,
stark ausgespannte Haut einer Blase gleich; dort sind
die mittlem Leibesringe in Eins verschmolzen und nur
die zwei ersten Brustringe und die drei letzten Hinter-
leibs-Segmente noch kenntlich geblieben. Der Seitenrand
des Hinterleibs ist sehr häufig aufgeworfen und wulstig,
und nach Innen der Länge nach mit Grübchen versehen ,
was Hausmann in Illiger's Magazin Bd. I als Artmerk-
mal benutzt haben will, und Schrank schon vor ihm
gethan hat. Auch ich habe diese Bildung bei gewissen
Arten gewürdigt, darf ihr doch nicht so viele Rechte ein-
räumen, als Herr Hausmann gewünscht; weil dieser
Rand um so stärker in die Augen fällt, je jünger die
Blattlaus ist , bei vollkommenen , feisten Individuen aber
nicht selten ganz verschwindet. Unter dem Bauche nahe
am Seitenrande finden sich die Stigmen oder Luftlöcher,
welche bei den hellfarbigen Pflanzenläusen durch ihre
dunkle Färbung leicht zu bemerken sind. Gerade über den-
selben zeigen sich bei den meisten Arten ähnliche
dunkelgefärbte Närbchen, an denen ich aber keine Spalt-
öffnung entdecken konnte.
Die Saft röhren, welche diese Thiere von allen an-
XV
dem so wesentlich auszeichnen, stehen zu beiden Seiten
des Hinterrückens auf dem sechsten Ringe und sind von
sehr verschiedener Gestalt. Sie sind walzig, keulen- oder
kegelförmig, bald lang, bald kurz, oft nur einen schwa-
chen Wulst oder Höcker mit kreisförmiger Oeffnung bil-
dend ; bei einigen Pflanzenläusen jedoch spurlos verschwun-
den. Sie sind verschiedenartig gefärbt, roth, gelb, grün,
weifs , schwarz etc. , sind beweglich , stehen meist auf-
recht und können vor-, rück- und seitwärts gelegt wer-
den. Die echten Aphis-Arten (bei mir Gruppe A a), wozu
A. Rosa? Litt. , Absynthii L. , Millefolii F. gehören , haben
die längsten Röhren, welche schier die halbe Länge des
Hinterleibes erreichen. Da die Röhrenlängc bei jeder Art
sehr konstant ist , so habe ich sie als Artmerkmal benutzt
und die der Rosenblattlaus, als der bekanntesten, zum
Mafsstab angenommen und die aller übrigen damit in ein Ver-
hältnifs gebracht. Streng gonommen besitzen nur die
Blattläuse solche Saftröhren, welche zur artenreichen Gat-
tung Aphis gehören, und selbst unter dieser sind sie bei ei-
nigen so kurz, dafs sie mehr einem Höcker, als einer Röhre
gleichen. Bei der Gattung Lachnus sind die meisten Arten nur
mit offenen Höckern versehen; bei allen übrigen Gattun-
gen ist gewöhnlich keine Spur von denselben zu bemer-
ken. Ueber den Zweck der Röhren ist vielfach gegrübelt
und geurtheilt worden , doch hat es auch den genauesten
Beobachtern und unermüdlichsten Forschern noch nicht ge-
lingen wollen , darüber mit sich in's Klare zu kommen.
Bald glaubte man sie für Respirations-, bald für Sekre-
tionsorgane halten zu müssen. Für letztere könnte man
sie ansehen, weil viele Blattläuse bei geringem Drucke
zwischen den Fingern einen Saft aus denselben treiben,
der auch häufig als gummiartiges Körnchen an der Spitze
derselben sitzen bleibt; die schwarzen Individuen lassen
eine schwarze, die braunen eine braune, die rothen eine
rothe , die gelben und grünen auch eine gelbe oder grüne
Flüssigkeit ausströmen. Ich bin jedoch der Meinung De-
rer, welche diese Röhren für Respirationsorgane halten.
Es sind wahrscheinlich herausgetretene Tracheen , deren
Stigmen an der Spitze deutlich zu sehen sind. Dieses und
der Umstand, dafs die Röhren häufig mit Luftzellen ge-
füllt, dafs sie im Ruhestande des Thieres gewöhnlich lie-
gen oder aufrecht stehen, bei der Berührung des Thieres
hingegen sich öfter bewegen, spricht sehr für Athmungs-
organe. Man könnte hier einwendend fragen : Warum ha-
ben aber die meisten übrigen Pflanzen! aus-Gallungen keine
XVI
solche Röhren und warum gerade die Gattung Aphis ?
Ich erkläre inir's so : Die Pflanzensäfte, welche die
Blattläuse einsaugen , werden um so schneller in Nah-
rungssaft verwandelt, als sie häufiger und freier mit dem
Sauerstoff der Luft in Verbindung kommen; nun sind die
von der atmosphärischen Luft umgebenen freien Tracheen
in Form von Röhren mit ihren grofsen Stigmen wohl am
geeignetsten dazu , stets neuen Nahrungssaft auf- und ab-
zuführen und an der Luft occidiren zu lassen. Eine solche
beschleunigte Respiration steht aber auch immer im Ver-
hältnisse mit den raschem Lebensfunktionen eines Indivi-
duums. Das ist nun auch wirklich bei den Thieren mit
Saftröhren der Fall. Sie sind in der kürzesten Zeit zum
vollkommenen Insekte herangereift und zur Fortpflanzung
fähig; sie bringen die meisten Jungen zur Welt, in wel-
chen der Befruchtungsakt bis ins 15. — 17. Glied fort-
wirkt. Die übrigen Pflanzenläuse, welchen die Röhren feh-
len und nur Höcker tragen, verwenden viel mehr Zeit
auf ihre Ausbildung, bringen nur eine, wenige (die Gat-
tung Lachnus mit offenen Höckern) zwei Generationen im
Jahre zu Stande. Eben so verhält es sich mit der Lebens-
dauer dieser Thiere. Die mit Saftröhren sind hinfällig, le-
ben selten länger als fünfzehn bis achtzehn Tage, die Ge-
flügelten nur sechs bis zehn. Von denen, welche gar keine
solchen Röhren besitzen , sieht man eine grofse Anzahl
an Bäumen und in der Erde überwintern, die demnach
einen grofsen Theil des Herbstes , den ganzen Winter und
einen Theil des Frühlings durchleben. Die Eichen-Baumlaus
CLachnus Quercus) habe ich drei Monate lang beobachtet
und stets dieselben Alten und nur wenige neue Jungen
dabei gefunden. Merkwürdiger Weise pflanzen die beiden
Gattungen Aphis und Lachnus, denen allein solche offene
Röhren und Höcker zukommen, sich sowohl durch lebende
Junge als durch Eier fort , wo hingegen alle übrigen Gat-
tungen entweder blos Eier legen oder nur lebende Junge
gebären. Gewifs eine auffallende Verschiedenheit, die
schon eine andere Körperbildung erwarten läfst. Hoffent-
lich wird uns ein tüchtiger Physiologe und Anatom bald
entschiedene Auskunft darüber verschaffen können. Der
süfse, stets klare Saft, der sogenannte Homgthau auf
den Blättern , soll nach De Geer , Kyber und andern aus
dem After und nicht aus den Saftröhren kommen, was
auch ich häufig bemerkt habe. Diesen Honigsaft, welchen
die Ameisen und andere Hymenopteren ihnen durch Lieb-
kosen, aber auch durch Kneipen, Drücken und Zerren
XVII
ablocken , vermögen sie willkürlich wegzuspritzen , was
man, unter einem Linden- oder Ahornbaume stehend,
im Frühlinge bei schwüler Witterung durch's Gefühl auf
Hand und Gesicht verspürt. Eine Colonie von Pemphigus
Bumeliae Schrk. , einer sehr grofsen , an den Zweigen der
Eschen lebenden Art, die von Ameisen verschont geblie-
ben , sprützte mir bei Annäherung derselben ganze Tro-
pfen dieses Honigsaftes entgegen. Von ihm rühren auch
die süfsen, klebrigen Flecken auf den Blättern und Zwei-
gen dieser und anderer Gewächse her. *) Die Pflanzen-
läuse mit langen Röhren , welche gewöhnlich nur kraut-
artige Gewächse bewohnen , geben weniger Honigsaft von
sich, als die auf Bäumen und Sträuchern leben , und meist
nur kurze oder gar keine Röhren haben, aber am meisten
von Ameisen heimgesucht werden.
Aufser diesen Saftröhren gewahrt man bei sehr vielen
Blattläusen, vorzüglich aus der Gattung Aphis , ein kol-
biges , kegel - oder säbelförmiges , etwas aufgehobenes
Schwänzchen an der Spitze des Hinterleibes, das je-
doch die Länge der gröfsern Röhren nie erreicht , meist
nur halb so lang , aber auch noch kleiner sein und bis
zur unscheinbaren Gröfse zurücktreten kann. Weil es bei
jedem Individuum in der Färbung und Länge sehr konstant
ist , so kann es ein gutes Artmerkmal abgeben , zu-
mal, wenn man es mit den Röhren in Hinsicht der
Gröfse und Dicke vergleicht. Dieses an sich wenig be-
deutsame Schwänzchen erlangt weit gröfsere Wichtigkeit,
weil es , nach meiner Beobachtung , als sicheres Kenn-
zeichen des Zustandes der Vollkommenheit bei flügel-
losen Blattläusen dienen kann. Es ist nämlich bis zur
letzten Häutung der Blattlaus, also im Larvenzustande
derselben , nicht frei , sondern stets mit dem letzten Seg-
mente verwachsen , kegelförmig und kurz; nach der letz-
ten Häutung aber, im Zustande der Vollkommenheit, steht
es frei, rund herum vom letzten Leibesringe gelöst. Will
man also ein gröfseres , ungeflügeltes Individuum ei-
ner Aphis- Colonie zur Untersuchung wählen, so sehe
man zuerst , ob das Schwänzchen frei oder verwachsen
ist ; im erstem Falle ist das Insekt ausgebildet und zur
Beschreibung brauchbar, im letztern nicht. Durch diese
Entdeckung sind mit einem Male die Schwierigkeiten ge-
*) Dr. Liebig hält die glänzenden , süfsen Flecken auf den
Blättern für eine Krankheit derselben. ( ! )
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"~ \ :y.
xvm
hoben, welche Mitursache so mancher mangelhaften Be-
schreibung waren.
Diejenigen Pflanzenlausgaüungen, denen die Saftröhren feh-
len , entbehren auch gewöhnlich des vorstellenden After-
schwanzchens. Es bildet zugleich die obere Klappe des
Afters, unter dem ein ähnliches, aber selten vorstehendes,
stumpfes Läppchen liegt, und mit jenem den After schliefst.
Aus diesem entquillt bei einigem Drucke der Pflanzenlaus
.zwischen den Fingern der klare, süfse Honigsaft, den sie
selbst willkürlich wegspritzen können und wovon schon
oben die Rede war. In den Gallenblasen der Ulmen,
Pappeln, so wie in den gerollten Blättern derselben sam-
melt sich dieses Excrement nach Verhaltnifs der Bevölke-
rung oft sehr bedeutend an, wird alimähiig dicklich und gum-
miartig, und hat dann einen faden, süfslichen Geschmack.
Unter dem After befindet sich die Geschlechtsöffnung, aus
welcher man gleichzeitig mit jener süfsen, hellen Flufsig-
keit die .Embryonen, Eier oder eine formlose, diekflüfsige
Materie herausdrückt , je nach dem Zustande , in welchem
sich die weibliche Pfianzenlaus befindet. Ist sie männlichen
Geschlechts, so tritt die weifsliche, gekniete Ruthe her-
vor , die , im Verhaltnifs zum Insekt , sehr stark genannt
werden kann. *)
Die Geschlechlsöffnung ist ebenfalls, wie der After,
mit zwei hintereinander liegenden Klappen (besser Schild-
chen) geschlossen. Diese Schildchen sind nicht frei,
sondern durch Längsfalten nur scheinbar geschieden und
vom siebenten und achten Bauchringe gebildet. Sie zeich-
nen sich bei sehr vielen Arten durch eine konstant dunk-
lere Färbung von den übrigen Bauchringen aus und gehen
daher bei vollkommenen Individuen gute Artmerkmale her.
Ich führe sie in den Beschreibungen unter dem Namen
Afterläppchen auf, weil eines derselben zugleich die
vordere Klappe des Afters und die hintere der Geschlechts-
öffnung bildet. Bei den Männchen ist die Geschlechts-
öffnung, in welcher die Ruthe liegt, nicht durch solche
Klappen geschlossen, sondern etwas offen; das erste Läpp-
chen ist ausgeschnitten und an beiden Seiten zahnartig
zugespitzt (eine Haftzange formirend) ; das zweite fehlt und
an dieser Stelle bemerkt man die Ruthenscheide.
Gleichwie die Eidergänse ihre Eier zwischen ausgerupf-
*) Man sehe Degeer's Abbildungen zum 3. Bande der Ins,
Tab. 3. f. 19, und Tab. 4, f. 6 und 9.
XIX
ten Federn , die Kaninchen ihre Junge in Wollhaare ,
Bombix chrysorrhoea und andere Schmetterlinge ihre Eier in
vorn After abgesonderte Haare legen und damit beschützen,
eben so bedecken viele eierlegende Pflanzenlause ihre Ei-
häufchen mit einer weifslichen, flockigen Substanz, die aus
ihrem Körper, vorzüglich aus der Aftergegend hervorquillt.
Die Buchenblattlaus (Lachnus Fagi L.) und einige andere
sind dergestalt in Wolle eingehüllt, dafs man statt des
Thieres eine bewegliche Wollflocke zu sehen glaubt. Bei
mehreren Arten hat dieses wollige Sekret eine bedeutende
Länge, so dafs das ganze Thier damit überdeckt ist; bei
manchen ist nur ein kurzer Flaum oder ein reifartiger An-
flug zu bemerken. Die flügellosen Weibchen schwitzen
dieses Sekret häufig aus rundlichen Narben hervor, welche
auf dem Rücken in Reihen stehen. Diese Narben sind nach
jeder Häutung Anfangs kahl, schwitzen aber nach und
nach aus Poren die Wollsubstanz wieder hervor. Auch einige
geflügelte Blattläuse tragen ein solches Wollkleid auf dem
Hinterleibe, z.B. Schizoneura Bumelia?, Lachnus Fagi, etc.
Die Beine bestehen, wie bei den meisten Insekten,
aus dem Fufse, dem Schienbeine, dem Schenkelringe und
der Hüfte. Die Füfse haben durchweg nur zwei Glieder,
von denen das erste äufserst klein ist und das zweite eine
zweikrallige Klaue trägt; die Schiene ist gewöhnlich
etwas rauh oder schärflich und an der Spitze, auch bei übri-
gens blasser Färbung stets dunkler; die Schenkel sind
an den Hinterbeinen oft viel länger, als an den übri-
gen, jedoch nicht abweichend gebildet. Schenkelringe
und Hüften sind klein, rundlich. Ungeachtet der Solidi-
tät der Beine geben sie dennoch aufser der Färbung
keine guten Artkennzeichen her, weil sie zu gleichförmig
gebildet sind. Blofs ihre Länge ist bei verschiedenen Gat-
tungen etwas verschieden und nur bei wenigen finden
sich verdickte Schienen.
Die Flügel sitzen, wie schon oben bemerkt, auf dem
mittlem und hintern Brustringe und bilden ein Paar grofse
Vorderflügel und ein Paar kleinere Hinterflügel. Erstere
ragen weit über die Hinterleibsspitze hinaus und sind bei
einigen Arten schön gezeichnet. Der Vorderflügel hat
aufser dem , gewöhnlich etwas starken Oberrande (Fig.
7. a) noch eine , diesen begleitende dickere Unterrand-
ader, welche aus der Schulter entspringt, sich vor der
Flügelspitze verbreitet und in den Oberrand mündet ,
wodurch das Randmahl (f) gebildet wird. Die Unterrand-
ader sendet zum Hinter- und Innenrande des Flügels ge-
XX
wohnlich noch vier Zweig- oder Schrägadern ab (g h
i k), wovon die erste und zweite (k i) aus der Mitte
derselben , mehr oder weniger genähert , entspringen und
stets einfach sind; die dritte Zweigader, der Cubitus (h),
beginnt unmittelbar vor dem Randniahle und geht nach der
Flügelspitze oder zum Innenrande. Dieser Cubitus ist bei
einigen Gattungen einfach (Phylloxera Fig. 30, Chermes
Fig. 24, 27, Tetraneura Fig. 10, Pemphigus Fig. 13); bei
andern gegabelt (Schizoneura Fig. 4, Vacuna Fig. 19) ,
oder zweimal dichotomisch getheilt (Aphis Fig 7 , Lachnus
Fig. 1), Die vierte Zweigader, die Randmahlader, (Fig.
7, g) entspringt am Randmahl und geht meist gebogen
zur Flügelspitze. Sie fehlt der Gattung Phylloxera (Fig. 30)
ganz, und die drei übrigen Zweigadern sind einfach; der
Gattung Chermes dagegen fehlt die erste Schrägader (Fig.
24. 27). Die Hinterflügel sind viel schmäler und kür-
zer als die Vorderfliigel , und haben auch ein viel zarteres
Geäder. Vor der Spitze bildet der Oberrand einen spitzen
Vorsprung (Fig. 8. n) zum Anlehnen an den Oberflügel ,
der an dieser Stelle einen solidem , umgebogenen Rand
hat (Fig 7 , d). Die Unterrandader (o) des Hinterflügels
geht ohne Bildung eines Randmahls bis zur Flügelspitze
und sendet entweder zwei Zweige (Fig. 2, 5, 8, 14, 17,23)
oder nur einen (Fig. 11, 20, 28) oder gar keinen Zweig zum
Innenrande (Fig. 25, 31). Dieses Verhältnifs gibt, gleich
den Fühlern, ebenfalls ein sehr gutes Gattungsmerk-
mahl ab. Die Flügelhaut ist immer kahl, nie behaart, und
bei den meisten Arten gekörnelt oder chagrinirt (Fig .13,
19, 22, 25, 27, 30), bei wenigen netzartig oder ohne
alle Struktur.
Es gibt vielleicht kein geflügeltes Insekt , das so viele
Abnormitäten im Aderverlauf der Flügel zeigt, wie gerade
die Pflanzenläuse ; so ist z. B. oft im linken Flügel eine Ader
weniger als in dem rechten , oder die Richtung der Adern
ist in beiden verschieden, oder in einem Flügel ist eine
Ader gabelig, die im andern einfach ist, oder sonst diver-
girende Nerven anastomosiren nicht selten etc. Doch lei-
ten solche Fälle den Beobachter nicht leicht irre, weil er
es dem Thiere bald ansieht , welche Flügelbildung er fin-
den werde. Kommt daher eine solche Mifsbildung vor, so
nimmt er unter den vielen Geflügelten einer Colonie noch
ein zweites oder drittes Individuum , und seine Zweifel
werden bald gehoben. Immer werden die Flügel die Haupt-
Gattungscharaktere in dieser Insektenfamilie abgeben müs-
en und ich sah mich bei der Eintheilung der.'grofsen Anzahl
XXI
von Pflanzenlausarten bald genöthigt, die Gattungsmerk-
male zum Theil davon zu entnehmen. Herr Forstrath Har-
tig hat mittlerweile schon in Germar's entom. Zeitschrift ,
Bd. III, dieselbe Ansicht mitgetheilt und seinen » Versuch
einer Eintheilung der Pflanzenlause nach -der Flügelbil-
dung« darauf gebaut, was nun meine Ansicht vollkommen
sicher stellte.
Aufenthalt und Verbreitung der Pflanzenläuse.
Die Pflanzenläuse lieben eine feuchte, schwüle Wärme,
daher ihre Artenzahl nach Norden hin ab-, nach Süden
dagegen bedeutend zunimmt. Dies ist jedoch nicht der
einzige Grund ihrer Ab- und Zunahme, sondern vielmehr,
da alle ohne Unterschied von Pflanzensäften leben , auch
von dem grüfsern oder geringern Reichthum an Pflanzen-
species abhängig. Die Artenzahl der Pflanzen, wie ihre
ölenge stehen so ziemlich in geradem Verhältnifs mit der
mittlem jährlichen Temperatur eines Erdgürtels ; beide
Vermehrungsgründe fallen daher auch geographisch zu-
sammen. — Da wo sie stets gleiche oder doch nur ge-
ringe Abweichungen der Temperaturverhältnisse finden ,
geht ihre Fortpflanzung unaufhörlich , d. h. ohne bedeu-
tende Intervalle fort , so dafs ihre Zahl unermefslich sein
würde , hätte der liebe Gott nicht auch hier die geeigneten
Vertilgungsmittel beigegeben. Thäler ohne starken Luft-
zug , vorzüglich Kesselthäler , lichtes Gehölz an Berghän-
gen, umzäunte Landstücke, die Süd- und Ostseite der
Hügel, Treibhäuser, sind ihrer Vermehrung günstig; Platz-
regen, Stürme, kahle Höhen, offene etwas hohe Plateaus,
die Nordseite der Gebirge und dichtes Gehölz dagegen
ihren Colonien nachtheilig. Vorzüglich günstig ist ihrer
Vermehrung aufser der Wärme auch die Saftfülle, das
Strotzen der Säfte in den Pflanzen. Diese Saflflille, von
einem fruchtbaren Boden abhängig, noch mehr aber durch
Störung kräftiger Holzpflanzen veranlafst, trifft man nur in
den cultivirten Gegenden, namentlich in Gärten, Wiesen
Plantagen, Feldgehegen an, weil da die Bäume und Sträu-
cher am häufigsten gestutzt oder dicht an der Erde abge-
hauen werden, wodurch bald neue, sehr üppige Schusse mit
grofsen , saftigen Blättern aus Wurzel und Stamm hervor-
treiben. Daher trifft man in der Nähe von Städten , Flek-
ken, Dörfern und Gehöfden die meisten Pflanzenläuse und
XXII
selbst auch , der manehfalligen Gewächse halben , die
meisten Arten an. Je mehr man sich von den menschlichen
Wohnungen entfernt, desto mehr nimmt die Artenzahl und
die Menge der Pflanzenlaus-Colonien bei uns ab.
Die überwiegende Zahl krautartiger Gewächse nährt ver-
hältnifsmäfsig wenige Blattlaus-Arten in Bezug auf die weit
geringere Artenzahl holzartiger Pflanzen , ja streng ge-
nommen nur die Gallungen Aphis, Pemphigus und Rhizobius;
wo hingegen die Holzpflanzen mehr als acht Gattungen er-
nähren. Sehr selten kommen auf einer krautartigen Pflanze
zwei Blattlaus-Species vor (auf Tanacetum jedoch drei) ,
was bei den Hölzern häufig Statt hat. Die Eiche ernährt
allein mehr als sechs Arten , die Birke und Weide sieben
bis acht , die Ulme vier , der Johannisbeerstrauch drei ,
die linneische Gattung Pinus acht bis zehn, etc Einige
Blattläuse leben auf allen Arten derselben Pflanzen-Gattung,
andere auf sechs und mehr ganz verschiedenen Gattungen
kraulartiger Gewächse; bei den Gattungen aber, welche
nur auf Bäumen oder Sträuchern leben , ist eine ähnliche
Erscheinung buchst selten ; fast jede andere Lokalität
auf derselben wird von andern Arten bewohnt. Am
Stamme der Eiche lebt eine andere Species , als an den
altern glatten Aesten ; an den Zweigspitzen eine andere,
als unter den Blättern, etc. Viele Pflanzensäfte scheinen
ihnen Gifte zu sein , oder ihnen doch nicht zu munden.
Kommt eine Pflanzenlaus durch Zufall oder vom Winde ver-
schlagen auf eine andere Pflanze , die kein Surrogat der
wahren Futterpflanze abgibt, so wird sie sammt der ab-
gesetzlen Brut bald hinsterben oder eine Beute ihrer
Feinde werden. Gar manches Gewächs bleibt daher ganz
von Pflanzenläusen verschont; selbst ganze Pflanzenfami-
lien, ja ganze Ordnungen und Klassen trifft man stets frei
von ihnen. Auf den Pflanzen der 24. linneischen Klasse,
den Cryptogamen , habe ich noch nie Pflanzenläuse ange-
troffen ; die Labiaten , die Linne's vierzehnte und zweite
Klasse zum Theil bilden, sind so arm an Blattläusen, dafs
weder Linne und Fabrizius noch Schrank welche darauf
gefunden haben. Mir sind nur zwei Arten auf den Pflan-
zen dieser Familie bekannt geworden. Die grofsen Familien
der Gramineen und Cyperaceen nähren nur drei ihnen
eigenthümliche Species ; auf den Najaden , Aroideen und
Typhaceen sind noch keine entdeckt worden ; die Buto-
ineen und Alismaceen nähren eine Art ; auf den Junceen
Liliaceen, Asparageen, Narcisseen, Irideen , Hydrochari-
deen, Orchideen leben höchstens zwei bekannte Arten etc.
XXIII
Der Grund , warum so viele Pflanzen von Blattlausen
verschont bleiben, mag wohl zum Theil darin liegen, dafs
sie zu frühe ihre Lebensepoehe beginnen und schliefsen ,
ehe noch das Insekt die Temperatur zur Entwicklung
geeignet findet; ferner darin, weil die Lebensdauer man-
cher Pflanze so kurz ist , dafs die Blattläuse vor ihrer voll-
kommenen Ausbildung aller Formen auf derselben ver-
hungern müfsten.
So verschieden die Blattlausarten in der Wahl der
Pflanzenspecies sind , eben so manchfaltig ist ihr Aufent-
halt auf der Pflanze selbst. Viele sieht man nur unter
den Blättern sitzen und nie den Zweig oder Stangel be-
rühren (Aphis Tiliae L. , Alni F., Lachnus Juglandicola m.) ;
andere saugen nur auf den Blättern (Lachnus Juglandis
Frisch , Aphis antennata m.) ; wieder andere leben blofs
an den Aesten (Lachnus Roboris L. , Aphis Salicis L.) ;
noch andere an den Zweigen und Blättern zugleich (Va-
euna dryophila Schrk. , Aph. caprea? F.) ; andere endlich
scheinen selbst nur an gewissen Stellen des Stängels
oder Zweiges sich anzusiedeln : so trifft man sie entweder
an der Basis (Aphis populea m.) , oder in der Mitte (A.
SambuciL.), oder an den Achseln (Pemph. Ranunculi m.),
oder nur an der Spitze desselben (A. Ribes m.). Letzte-
re, als der weichere Theil der Pflanzen, wird bei weitem
am häufigsten von ihnen eingenommen. Noch merkwürdi-
ger ist der Aufenthalt einiger Arten an der Wurzel der
Pflanzen an und unter der Erde, oder in selbst verur-
sachten Gallen , Blasen , Beuteln , Zapfen , etc. (Das Nä-
here darüber sehe man unten bei der Beschreibung der
einzelnen Arten).
§ 3.
Lebensweise der Pflanzenläuse.
Wenn man diesen Thieren zusieht und ihr Treiben in
den Colonien belauscht, so findet man sie meist in träger
Ruhe und nur selten in Bewegung ; unsere allzu grofse
Nähe und der Hauch des Mundes kann sie etwas beun-
ruhigen. Einige fliehen erst beim Berühren ; andere lassen
sich gleich manchen andern Insekten herabfallen. Die aus
den Gattungen Aphis und Lachnus haben die Eigenheit ,
sich durch rasche Hebung des Hinterleibes aufzuschwingen,
was von der ganzen Colon ie als Beantwortung eines
Signals wiederholt wird. — Durch eine Lupe mit etwas
weitem Brennpunkte kann man sie leicht und ungestört be-
XXIV
trachten. Am besten eignen sich die ungeflügelten Blatt-
läuse dazu , weil die geflügelten sich dem Beobachter
meist durch den Flug entziehen. Sie sitzen an den Stän-
geln und Zweigspitzen oft in spannen- und fufslangen
Heerdcn hinter-, neben- und übereinander, aber verkehrt,
den Kopf nach unten gerichtet , und saugen beständig. Die,
welche gesellig unter den Blättern leben , sitzen meist
gruppenweise, die Köpfe alle nach einem Mittelpunkte,
oder auch wohl an den Blattrippen entlang und alle nach
dem Blattstiele hingerichtet. Während des Saugens ziehen
sie den Schnabel etwas ein , stellen ihn senkrecht auf
und stechen mit der in der Schnabelscheide befindlichen
Saugborste die Oberhaut der Pflanze an und saugen dann
den ausfliefsenden Saft. Der Rüssel ist nach Verschieden-
heit des Aufenthalts der Pflanzenläuse auch von verschie-
dener Länge. Nur an Blättern und jungen Trieben saugende,
oder in Gallen lebende haben einen kurzen , mittelmäfsi-
gen ; die aber an der Wurzel , am Stamm oder an den
altern Aesten sitzen und ihren Rüssel in tiefe Ritzen und
Rindenspalte senken müssen , einen langen , oft sehr
langen Schnabel. Durch das Saugen verändern und
entfärben sich die Blätter vieler Pflanzen ; einige werden
gelb , roth oder braun ; andere erhalten Schwielen , Beu-
len , oder krausen , biegen und rollen sich zusammen ,
wodurch sie den Blattläusen einen natürlichen Schutz ge-
gen den brennenden Sonnenstrahl , wie gegen Winde ,
Regen und Feinde gewähren. Mehrere Pflanzenläuse er-
zeugen durch ihre Stiche an den Blättern gallenartige
Auswüchse und Blasen , welche hohl , aufsen glatt oder
haarig sind und der Stammmutter nebst ihrer Nachkom-
menschaft zum sichern Aufenthaltsorte dienen. Im Som-
mer und Herbste öffnen sich dieselben und werden
von der geflügelten Blattlauskolonie verlassen. Derglei-
chen Gallen finden sich auf der Ulme , der Pappel ,
der Esche , Pistatie , Terebinte , etc. Zapfenähnlich sind
diese monströsen Gebilde an den Zweigen der Fichte ;
gewunden an den Stielen der Pappel- und Eschenblätter,
beuteiförmig an den Ulmen , mondförmig an der Tere-
binte, etc. Krümmen oder rollen sich die Blätter an den
Zweigspitzen, so bilden sie einen krausen, dicken Schopf,
der den Gewächsen ein sonderbares Aussehen gibt. Solche
krause Schöpfe finden sich an der grofsen Brennnessel,
an dem Schlehenstrauche, Kirschbaume, Schneeballen- und
.loiiannisbeerstrauche. Doch sind nicht alle ähnliche Mifs-
bildungen das Erzeugnifs der Pflanzenläuse, sondern häufig
XXV
Folgen von Mückenstichen und saugenden Larven. So die
monströsen Zweigköpfe des Weifsdorns , der Woll- und
Purpurweide.
§ 4.
Fortpflanzung.
Keine Thiergattung hat so viele und so unermüdliche
Beobachter aufzuweisen, wie die der Pflanzenläuse, keine
aber hat auch so viel Aufsehen und Staunen unter den
Naturforschern erregt, als sie. Die bekannten Gesetze über
die Zeugung schienen durch sie erschüttert zu werden
und einer Ausnahme zu unterliegen. Schärfere und häufi-
gere Beobachtungen wurden angestellt , von der Akademie
zu Paris aus zu Untersuchungen aufgemuntert ; aber nur
allzu wahr stellten sich die Aussagen eines Leuwenhoeck,
Cestoni , Bonnet , Reaumur , Lyonet , etc. nach und nach
heraus. Je mehr man diese Thiere der Aufmerksamkeit
würdigte , desto mehr Wunderbares kam zu Tage. Hier
begegnete man nicht einer, sondern sehr vielen auffallen-
den Thatsachen, die sich mit den frühem Erfahrungen
nicht vereinigen liefsen. Es wurde wahrgenommen, dafs
die Blattläuse vivipare Insekten seien , die ohne vorherge-
gangene Begattung gebären , was selbst bis ins fünfzehnte
und siebenzehnte Glied beobachtet wurde. Später entdeckte
man, dafs sie auch zu gewissen Zeiten, jedoch nach vor-
angegangener Begattung Eier legen. Nachher stellte sich
heraus , dafs einige Gattungen nur Eier legen und nie
lebende Junge gebären , und andere blofs lebende Junge
zur Welt bringen, aber sich nie durch Eier fortpflanzen.
In Bezug auf die Fortpflanzung gibt es demnach drei na-
türliche Gruppen in der Familie der Pflanzenläuse :
1. vivi-ovipare (Gattung Aphis , Lachnus) —
' 2. ovipare (Gattung Chermes, Phylloxera, Vacuna ?) —
3. vivipare (Telraneura , Pemphigus, Schizoneura und
höchst wahrscheinlich auch die Erdläuse:
Forda , Rhizobius, Paracletus, Trama).
Die Beobachtungen über die vivi-oviparen Gattungen
sind mit der gröfsten Umsicht von sehr vielen tüchtigen
Forschern gemacht worden und als zuverläfsiges Resultat
anzunehmen. Eben so sicher stehen die Resultate bei den
Untersuchungen über die Oviparen Arten der Gattung Cher-
mes von Degeer und mir , weniger fest bei der Gattung
XXVI
Phylloxera *) und Vacuna. Von einer Begattung ist bei
diesen oviparen so wenig wie bei den Gattungen der vi-
viparen etwas beobachtet worden und es bleibt andern
Forschern aufbewahrt, eine solche noch zu entdecken oder
das Gegentheil hinzustellen
Wenn man im Herbste die Zweige der Laubhölzer oder
die Nadeln und Geininen der Nadeiholzbäume untersucht ,
so wird man bald Eier und mitunter auch junge Blattläuse
bemerken , die ungeachtet der Winterkälte im nächsten
Frühjahre aufleben und die Stifterinnen der ersten
Colonien werden. Die überwinterten wie die aus den
Eiern entstandenen jungen Thicrchen sind lauter ungeflü-
gelte Weibchen , wachsen bald heran und gebären nach
drei- bis viermaliger Häutung (einige schon nach zehn
bis zwölf Tagen) , ohne vorhergegangene Begattung mit
einem Männchen , lebende Junge , deren Zahl bei den
verschiedenen Arten auch sehr verschieden ist. Gewöhn-
lich bringt eine Stammmutter deren 30 — 40, nach Reau-
mur 90 — 100 in kurzen Intervallen zur Welt. Sie treten
jnippenfürmig, die Beine und Fühler dicht am Körper an-
liegend , alle mit dem Hinterlheile zuerst an's Tageslicht
und strecken , noch ehe sie den Mutterkörper ganz ver-
lassen haben , die Extremitäten lebhaft von sich ab. Mit
Nadeln gespiefste Mütter legen ohne Unterschied reife und
unreife Embrionen noch rasch nacheinander ab, wovon
nur die zuerst gelegten sich beleben und fortbewegen, die
letzten aber meist eintrocknen und sterben. Diese jungen
Blattläuse wachsen sehr schnell, häuten sich drei- bis
viermal und sind dann wieder fähig, eben so, wie die
Stifterinnen, ohne Begattung lebende Junge zu gebären.
In den meisten Colonien bemerkt man zwei wesentlich
verschiedene Formen unter den Blattläusen , wovon die
eine stets ungeflügelt bleibt , die andere aber Flügel er-
hält , die man schon vor der dritten und vierten Häutung
als kurze Stummel an der Seite des Brustkastens findet.
Erst nach der letzten Häutung, welche wie bei den Li-
bellen und Wanzen vor sich geht , werden die Flügel frei
und zum Gebrauche tauglich. Diese , wie jene flügellosen
Blattläuse sind Weibchen und bringen auf dieselbe Weise
lobende Junge zur Welt. Die Geflügelten sind dazu be-
nimmt, auf andern Pflanzen neue Colonien anzulegen und
') Die einzige Art dieser Gattung, Pliyl. coccinea , ist mir
nur zweimal zu Gesichte gekommen.
XXVII
tragen dadurch nicht wenig zur Erhaltung- ihrer Art bei.
»Wären alle Blattläuse durch alle Generationen unbeflügelt,
und es ginge der Baum , worauf sie leben , zu Grunde ,
so wären alle auf demselben verloren , weil sie den Baum
nicht verlassen , worauf sie geboren werden , ausgenom-
men sie werden vom Winde oder durch andere Zufälle herab-
geworfeu. Kommen sie auf so eine Art vom Baume zur
Erde , so eilen sie wieder demselben zu , wenn sie sich
ganz in der Nähe desselben befinden; sind sie aber etwas
weiter davon entfernt oder der Boden ist mit Gras be-
wachsen , so wissen sie sich nicht mehr zurecht zu fin-
den , und werden auf dem Wege dahin entweder eine
Beute der Insekten, oder gehen aus Mangel an Nahrung
zu Grunde. Selbst die Ameisen , die ihnen am Baume
durchaus nichts das Leben gefährden, fallen, wenn selbe auf
der Erde sind , über sie her , ergreifen sie mit ihren
Frefszangen und tragen sie als Beute in ihre Wohnung,
Nicht ohne Verwunderung sah ich , wie die nämlichen
Ameisen, die noch kurz zuvor die Blattläuse auf dem Baume
als ihre Melkkühe benutzten, und auf keine Weise beschä-
digten , nun auf einmal , als ich sie sammt den Blattläu-
sen auf die Erde herabschüttelte , sie anfielen und weg-
schleppten. Wären alle Blattläuse unbeflügelt und folglich
mit ihrer ganzen Nachkommenschaft auf einen Baum be-
schränkt , so würden sie bald ausgerottet seyn , da sie
unter den Insekten so viele Feinde haben , die sie als
Nahrung benutzen. Es dürfte nur eine Art von den vielen
Schwebfliegen oder von den Marienkäfern über sie kom-
men und ihre Eier unter ihnen absetzen , so würden sie
alle , möchten sie noch so zahlreich seyn , von den aus-
geschlüpften Larven derselben in kurzer Zeit aufgefressen
seyn. Zudem sind immer nur wenige Bäume in einem
Garten, auf denen man im Frühlinge Blattlaus-Eier antrifft;
dann an den meisten, auf welchen sie im Sommer hausen,
kommen sie bis in den Herbst um, wreil ihnen zu viele
Feinde nachstellen. Wäre also für die Erhaltung und
Fortpflanzung ihres Geschlechts vom Schöpfer nicht auf
eine aufserordentliche Art gesorgt , so würden sie bald
von der Erde vertilgt seyn. Da aber Hunderte von ge-
flügelten Weibchen , und zwar aus einer Stammfamilie
ausfliegen und sich mehrere Wochen hindurch in der Nähe
und Ferne auf den Bäumen vertheilen , um darauf ihre
Jungen abzusetzen , so ist dadurch gegen ihr Aussterben
hinlänglich gesorgt. . . . Dafs auf diese Art auch für eine
ungemein grbfse Vermehrung der Blattläuse gesorgt ist.
XX VIII
ist einleuchtend. Denn dadurch , dafs alle beflügelten
Weibehen ihre Heimath verlassen und neue Pflanzstatten
anlegen , verschwindet die Gefahr für Uebervolkerung , und
desto gröfser wird der Vorrath an Lebensmitteln für die
Stammfamilie. Dadurch , dafs sie sich auf allen Seiten
zerstreuen und sich nur einzeln auf den neuen Wohn-
plätzen niederlassen, sind sie auch weit weniger der Ge-
fahr ausgesetzt , durch ihre Feinde ausgerottet zu wer-
den.« *)
Erst im Spät jähre, wenn das Laub sich entfärbt und trocken
wird , der Saft in den Gewächsen weniger rasch kreiset ;
wenn heftige Winde und eintretende Fröste der Fortpflan-
zung und Erhaltung hinderlich werden , erst dann schlägt
die Vorsehung bei den ovi-viviparen einen andern Weg
der Erhaltung ein. Die letzte Brut nämlich ist eine Zwei-
geschlechlige ; es sind Männchen und Weibchen darunter.
Letztere , bei einigen Arten geflügelt , bei andern unge-
ilügelt, sterben nach der Begattung entweder gleich oder
machen Züge, wobei sie bald ihren Untergang finden.
Die begatteten flügellosen Weibchen aber legen nun Eier,
die sie nach Beschaffenheit der Pflanze bald auf die Blät-
ter , bald an die Zweige kleben. Diese Eier , welche weit
besser als die lebenden Individuen , der Winterkälte
trotzen können , sind dazu bestimmt , die Art sicherer zu
erhalten. In ihnen liegt der befruchtete Keim, der so
wundersam in allen folgenden Generationen ein volles
Jahr , ja nach Kybers Beobachtungen **) bei günstigen
Verhältnissen mehrere Jahre , wenn nicht bis in's Unend-
liche fortwirkt. Diesen Eiern entschlüpfen nun früher oder
später im folgenden Frühlinge die weiblichen , flügellosen
Blattläuse , mit welchen wir oben unsere Betrachtung
begannen. ***}
*) Schmidberger. Beiträge zur Obstbaumzucht und zur Natur-
geschichte der den Obstbäumen schädlichen Insekten. II.
Heft. S. 205—207.
**) Kyber in Gerraar's Magazin II. Bd.
***) Sehr wichtig ist die anatomische Untersuchung von Dr.
('. Th. v. Siebold (Froriep's Not. XII. Bd.) „Ueber die
inmiii Geschlechtswelkzeuge der viviparen und oviparen
Blattläuse," welche ich hier zur Erläuterung des Gesagten
mittheile.
„Nachdem ich das receptaculuni semiuis als ein unter den
Insekten allgemein verbreitetes Organ kennen gelernt hatte,
XXIX
Die überwinterten Blattläuse sind höchst wahrscheinlich
verschiedenen Ursprungs. Viele entschlüpfen schon im
Herbste den Eiern und sitzen wahrend des Winters an
war ich im höchsten Grade neugierig geworden , zu erfah-
ren, welche Organisationsverhältnisse die Aphidenweibchen
darbieten würden. Bekanntlich findet man den Sommer über
nur Blattlausweibchen , welche , ohne Hin/.uthun eines
Männchens, in mehreren Generationen hindurch leben-
dige Junge gebären. Bei diesen viviparen Blattlausweibchen
sah ich, wie ich es wohl im Yroraus erwarten konnte,
keine Spur von einem Samenbehälter ; die Scheide dieser
Blattläuse war überhaupt von allen Anhängen entblöfst.
Ganz dasselbe beobachteten Leon Dufour und 31orren. Leon
Dufour erklärt das reccptaculum seminis , unter der Be-
zeichnung glande sebifique , für eine Drüse , mit deren
abgesonderten klebrigen Masse die Eier überzogen werden
sollen , und glaubt nun , dafs den viviparen Blattlaus-
weibchen, weil sie keine Eier legten, aus diesem Grunde
die glande sebifique fehlte. Ueber diese Strukturverhält-
nisse bei den oviparen Blattläusen findet man weder von
Leon Dufour, noch von andern Schriftstellern etwas ange-
geben; nur Morren beschreibt auch den innern Geschlechts-
Apparat der eierlegenden Aphis persicae , wobei er keine
Anhänge der Scheide erwähnt und dem Dutrochet vorwirft,
dafs er das untere Ende des Darmkanals der Aphis cicho-
rii (A. picridis F.) , welche in den Ovarien Embrionen
enthalten habe , für eine glande sebifique gehalten habe.
Ich kenne Dutrochet's Arbeit nicht, glaube aber, dafs
derselbe, wenn er vivipare Aphiden vor sich gehabt, jenen
Vorwurf verdient. Sicher hat aber Morren bei seinen Un-
tersuchungen der oviparen Blattläuse zu wenig gesehen ,
indem ihm das receptaculum seminis derselben gänzlich
entgangen ist ; denn der Analogie nach mufs es auch bei
eierlegenden Weibchen der Aphis persicae vorhanden sein,
da ich an verschiedenen eierlegenden Aphiden , welche ich
im vergangenen Herbste von den Blättern eines Pfirsichbau-
mes, eines Hollunderbaumes und eines Strauchs der Lonicera
Xylosteum abgelesen, jedesmal die Anwesenheit eines re-
ceptaculum seminis erkannte. Die Untersuchung der innern
Geschlechtsorgane von Aphis Lonicerae m. gab folgendes
Resultat :
1, Die innern männlichen Geschlechtsorgane bestehen aus
sechs zarthäutigen, ovalen Hoden, zwei gröfsern und
vier kleinern , welche so dicht an einander gedrängt
liegen , dafs man sie auch für einen einzigen secha-
kammerigen Hoden nehmen könnte ; die beiden sanft
gesehlängelten Samenleiter treten dicht nebeneinander
aus ihnen hervor und münden, in Gemeinschaft zweier
XXX
den Gemmen oder in den Ritzen der Bäume und Sträucher,
was Degeer schon angibt und ich seihst mehrmals beob-
achtet habe ; oder sie fallen mit dem sterbenden Laube
mäfsig langen, blinddarmartigen und farblosen Anhänge,
nach Aufsen. Diese Anhänge enthalten niemals Sper-
matozoon , daher diese beiden Organe mit Unrecht von
Morren Saraenbläschen genannt werden. In den Hoden
trifft man die Spermatozoon auf verschiedenen Ent-
wickelungsstufen an ; in ihrer vollkommenen Entwicke-
lung bilden sie ovale Haarbündel, welche sich im Was-
serauflösen, wobei sie andern einen Ende auseinander-
fahren , Oesen bilden und sich in einen blumenstraufs-
förmigen Haarbüschel umwandeln. Aehnliche ovale Sper-
matozoenbündel hat offenbar Morren in den Hoden der
Aphis persicK gesehen, irrt sich aber, wenn er die
Spermatozoon als animalcules spermatiqaes globulaires
beschreibt und abbildet, da die Blattläuse, wie die mei-
sten übrigen Insekten, äufserst feine und langgestreckte,
haarförmige Spermatozoon besitzen.
2. Die viviparen Weibchen zeigen zwei Ovarien, von de-
nen ein jedes aus vier vielkaramerigen Eierstockröhren
besteht. Die Scheide derselben ist von allen Anhängen
entblöfst. Die acht Eierstocksröhren sind an Gröfse und
Ausbildung, so wie dem Inhalte nach sich einander
gleich , und schliefsen in der untersten Kammer den
Embryo ein.
3. Die oviparen Weibchen haben ebenfalls zwei Eierstöcke
mit acht Eierstockröhren ; diese sind aber sämmtlich
durch eine einzige Einschnürung nur in zwei Kammern
getheilt. Man sieht in den einzelnen Individuen die Eier-
8tockröhren auf den verschiedensten Stufen der Aus-
bildung stehen, so dafs oft kein einziges der acht Röh-
ren dem andern ähnlich ist. Bei den ausgebildeten Röh-
ren ist die untere , in den Eiergang mündende Kammer
oval gestaltet und sehr geräumig , die obere dagegen
kugelförmig und klein. Im unentwickelten Zustande bil-
det die ganze Röhre nur eine einfache birnförmige Aus-
stülpung des Eierganges ; an dieser schnürt sich bei
weiterer Ausbildung die obere kugelförmige Kammer
nach und nach ab , wobei sich auch eine grofse Ver-
schiedenheit in dem Inhalte der obern und untern
Kammer ausbildet. Die untere Kammer enthält nämlich
eine feinkörnige Masse, welche sich allmählich zu einem
ovalen Ei umgestaltet , die obere Kammer ist dagegen
mit blascnförmigen Körpern ausgefüllt, in denen man
kleine, einen Kern enthaltende Bläschen sieht. Wollte
man diese blasenförmigen Körper als Eierkeime betrach-
ten , so könnte man annehmen , dafs diese Blattläuse
mehr als acht Eier hervorzubringen im Stande wären.
xxxr
ab und verkriechen sich in Hecken, unter Laub, Zweige,
Gras, etc. und kommen zur Zeit der Belaubung im Lenze
wieder zum Vorschein , was ich bei Aphis Padi Seiirk.
zu sehen Gelegenheit hatte. Es finden sich nämlich im
September und Oktober , nachdem man einige Zeit hin-
durch keine Blattlauskolonie mehr bemerkt hat , mit einem
Male unzählige Junge , alle last von derselben Gröfse ,
unter den harten, falben Blättern, die bald mit denselben
abfallend, am Boden überwintern; sie sind durch den be-
fruchteten Keim des Eies fähig , wie alle übrigen , im
Frühlinge das Geschäft der Fortpflanzung zu beginnen.
Wenn nun auch viele derselben zu Grunde gehen sollten,
so bleibt immer noch ein guter Theil übrig. Die lebendig
gebornen Blattläuse vom Herbste bringen wahrscheinlich
ebenfalls auf diese Weise den Winter zu. Noch andere ,
die gelinde Winter hindurch erhalten bleiben , sind geflü-
gelte und ungflügelte Weibchen aus Herbstkolonien und
fahren im Frühjahre fort, lebende Junge zu gebären, was
Nahe vor dem Ausgange der Scheide befinden sich zwei
dickwandige kurze Ausstülpungen, welche eine farblose
ölartigc Masse enthalten ; etwas vor demselben , nach
Innen hin, mündet das receptaculum seminis als ein
ganz farbloser birnförmiger Anhang in die Scheide ein,
der, wenn er leer ist, seiner Zartheit wegen gar leuht
übersehen werden kann , sich aber nach geschehener
Begattung leicht durch die Spermatozoon verräth , mit
denen derselbe alsdann gefüllt ist. Der Samenbehälter
ist hier mit Samen nie ganz strotzend ausgestopft, wie
bei vielen andern Insektenweibchen , so dafs den ein-
zelnen haarigen Spermatozoon Spielraum genug bleibt,
ihre wunderbaren , zitternden und schlängelnden Bewe-
gungen zu äufsern. Sicherlich werden die Kier dieser
Blattlausweibchen erst während des Durchganges durch
die Scheide befruchtet und gleich darauf mit der obigen
(klebrigen) Masse überzogen , welche die beiden An-
hänge der Scheide absondern, daher letztere wohl, mit
vollem Rechte , als Leon Dufour's glandes sebifiques
betrachtet werden können.
Aus der verschiedenen Organisation der innern Ge-
schlechtsorgane bei den oviparen und viviparen Blattlaus-
weibchen geht nun hervor, dafs erstere gewifs niemals
lebendige Junge zur Welt bringen können, und dafs, wenn
diese ovipare Generation einmal zum Vorschein gekommen
ist, es äufsern Umständen (z, B., warme Temperatur)
nicht möglich sein kann, diese Generation in vivipare Thiere
umzuwandeln."
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XXXV
tiehbaitig düngen soll, ihren Wachsthum zu befördern,
miit die Blattläuse auf diese Art vertrieben und ihre
nfalle abgehalten werden, so beruht dieses auf der fal-
dien Voraussetzung, dafs die Blattläuse geg .'ein Ge-
uch empfindlich sind, oder dafs sie sieh auf schwach-
reibenden und kränklichen Bäumen ansiedeln, oder wohl
ruf der Meinung, dafs die Blattläuse aus der Erde
rkommen. Durch dergleichen Mittel wird man sie
oder tödten noch vom Baume treiben, noch ihre Ver-
ehrung verhindern, ja durch das Düngen der Bäume
ielmehr befördern, denn je starker der Baum wächst,
1 mehr frische Schosse er treibt, desto mehr wird der
fahrung für die Blattläuse, desto schneller pflanzen
eh fort. Wenn man ferner Pflanzen und Gesträuche, am"
enen nie eine den Obstbäumen gefahrliche Blattlaus
ohnt. zu vertilgen räth, um die Obstbäume vor An-
eckung mit Blattläusen zu verwahren, w« - wm
linghardt zu Schönfels geschieht, so ist der bei rauch
nes solchen Verbannungsmittels sicher unnütz. In seinem
ufsatz über die Blattläuse und ihre Verwüstungen in den
irten heifsl es : »Zuvörderst verweise man mm die
lieder und einige andere Arten wilder Hölzer ans der
die seiner Obstanlagen und Baumschulen, weil diese
ie Läuse hegen. Man vermeide . besonders Schulen mit
idern grünen Zäunen zu umgeben . als mit Weifsdorn
id Schwarzholzhecken, Man vertilge unter diesen Zäunen
ies hochaufgewachsene (»ras und vorzüglich die in den
Winkeln hausenden Nesseln.« Bei Anwendung dieses sou-
Tbaren Mittels würde man sich nur an schuldlosen
lanzen vergreifen, ohne eine einzige Blattlaus vom
aiime abzuhalten.
Diejenigen Mittel, die auf das Leben der Blattläuse zer-
örend einwirken, werden freilich nie ohne Erfolg biet*
sn, aber sie sind ofi schwer inzn wenden, tödten oft nur
neu Theil der Blattläuse, oder sind für die Gesundheil
- I äumes gefährlich. Per Absud vom Rauch- und
:hmipftaback , ünche, scharfe Laugen und selbst
v l rin sind den Blattläusen mehr oder minder iedtlieh.
ber wie sollen diese Mittel auf junge . hochstämmige
uune angewendet werden ? Durch Mofses bespritzen .
ie einige meinen? Allein dadurch weiden sicher nur
enige Blattläuse' getroffen , d.\ sie nicht blos an den
hossen, sondern auch auf der Kehrseite der Blätter
Wenn aber auch alle ohne ViiMiaiune getroffen
erden .sollten noch nicht die Folge, dafs alla
\xxvi
Blattläuse dadurch getodtet werden. Ich habe diu Zweige
eines Apfel-Topfbaums , worauf viele Blattläuse waren, in
einen starken Absud von Schnupftabak einige Sekunden
lang eingetaucht, und nicht alle Blattläuse waren todt,
ja ich darf sagen, dafs der vierte Theil derselben mit
dem Leben davon kam. Das that ich auch mit einer schwach
und einer stark gesättigten Kalktiiiiche. Die schwachge-
sättigte, in die sie anfangs getaucht wurden, hat sehr
wenigen geschadet; durch die starkgesättigte wurden alle
diejenigen getodtet, die mit der Kalktünche ganz bedeckt
blieben. Jene Blattläuse, von denen die Kalktiiiiche ab-
flofs, hatten sich bald wieder erholt, krochen aus ihren
Lagern und suchten sich ein grünes Plätzchen am Blatt
oder am Schosse aus. Die umgekommenen Blattläuse schei-
nen also nicht durch die Schärfe des Kalks getodtet, son-
dern unter der Kalktünche erstickt zu sein. Dies wird da-
durch bestätigt, dafs es den Blattläusen nicht besser er-
geht, wenn sie mit einer dicken Thon- oder Lehmtönche
überzogen werden. Den nämlichen Dienst leistet übrigens
jede Gartenerde, die mit Wasser flüssig gemacht wird.
Wenn die Blattläuse nur eine kurze Zeit damit bedeckt
bleiben, sterben sie. Welch ein zähes Leben die Blattläuse
haben, kann man aus dem Erfolge des Versuches abneh-
men, den ich im Sommer 1828 machte. Ich hatte näm-
lich einen Topfbaum, der viele Aepfel-Blaltläuse beher-
bergte, sammt dem Topfe in einen steinernen, mit Was-
ser angefüllten Behälter gesenkt, so dafs selbst die ober-
sten Spitzen der Zweige unter Wasser standen. Die be-
flügelten Blattläuse, wovon ebenfalls einige auf dem
Bäumchen waren, wurden sogleich abgespült und schwam-
men auf dem Wasser umher. Die ungeflügelten aber hiel-
ten fest, und blieben an den Schossen und Blättern un-
ter dem Wasser. Nach vollen zwei und zwanzig Stunden
zog ich den Topfbaum aus dein Wasser und stellte ihn
an die Sonne, um ihn zu trocknen. Anfangs waren alle
Blattläuse wie leblos, aber binnen einer halben Stunde
sah ich mit Verwunderung, dafs sich ein grofsef Theil
wieder zu regen anfing, sich gänzlich erholte, fortlebte
und sich wie sonst fortpflanzte. An den Topfbäumen , die
ich nur einige Stunden lang in's Wasser setzte, blieben
fast alle am Leben. Aus diesem sieht man , dafs ihnen
auch ein anhaltendes Regenwetter wenig schadet . wenn
es nicht in Platzregen ausartet oder mit Sturm begleitet
ist. Ebenso ergibt sich auch, dafs das blofsc Bespritzen
mit Wasser den Blattläusen nicht gefährlich ist, noch we-
XXXVH
niger, dafs sie im Wasser zerfliefsen, wie sogar einige
behaupten wollen. Eben so wenig schadet ihnen auch das
Bestreuen mit Kalksand oder Schnupftabak. Man kann sie
wohl dadurch von einem Orte wegtreiben , wo man sie
nicht gerne sieht, z. B. von Früchten, aber getödtet werden
sie nur dann, wenn sie von Kalk oder Schnupftabak ganz
bedeckt, das ist, erstickt werden. Aber wie schwer ist's,
alle Blattläuse an den Blättern und an den Schossen so
einzustäuben , dafs sie ganz darunter begraben werden.
Die scharfen Laugen, z. B. Salmiak, der Tabakssud,
Weingeist und dergleichen ätzende Vertilgungsmittel, die
von einigen empfohlen werden, tödten freilich desto si-
cherer die Blattläuse, aber sie sind auch den Bäumen sehr
schädlich. Die Blattläuse sitzen gewöhnlich auf den zarten
Blättern und Schossen, die also nothwendig und um desto
mehr leiden , je zerstörender ein Mittel auf das Leben
der Blattläuse wirkt.
Alle diese Mittel erfordern, wie man leicht einsehen
kann , viel Zeit und Mühe , ohne dafs dadurch dem Obst-
baum wesentlich geholfen wird. Weit räthlicher ist es ,
die Blattläuse , wenn sie noch nicht zu sehr überhand ge-
nommen haben, mit einem Pinsel aus Schweinsborsten ab-
zubürsten und die herabgefallenen auf dem Boden zu
zertreten , weil sie an dem Baume wieder hiiiaufkricchen ,
wenn sie nicht weit davon weggeschleu ert werden. Ha-
ben sie sich aber schon so sehr vermehrt , dafs sie die
jungen Schosse bis an die Spitze rings umlagern, dann
bleibt kein anderes Mittel übrig, als die Schosse sammt
i\e\\ Blattläusen wegzuschneiden und die weiter unten ein-
zeln sitzende wegzubürsten oder auf was immer für eine
Art zu tödten. Diese Mittel machen keine Kosten und
keine Müh, und gefährden den Baum weder an seiner
Gesundheit, noch an seinem Leben.
Eines der wirksamsten Mittel gegen die Apfelblatlläuse
bestellt in der Vertilgung der Eier derselben. Nicht so leicht
können gleich Anfangs die jungen Blattläuse, die dem Ei
entschlüpft sind, entdeckt werden, weil sie an den bereits
entwickelten Knospen und überhaupt ihrer Kleinheit we-
gen nicht in die Augen fallen. Daher wird man ihrer ge-
wöhnlich erst dann gewahr, wenn sie sich schon sehr
vermeint haben. Desto weniger aber können ihre Eier
übersehen werden, da sie schon im Oktober gelegt und
bis in's Frühjahr oft haufenweis wie kleine Schicfspulver-
körner an den unbelaublen Zweigen kleben. Sollten die
Zwergbäume auch im Herbst nicht mehr angesehen wer-
XXXVlll
den, so kommen sie (loch n Otto wendig im Frühling unter
die Annen (da sie beschnitten werden), wenn man nur
einigermafsen darauf aufmerksam ist. Sieht man nun an
einem Baumchen dergleichen Eier, so lasse man sich nicht
die Mühe gereuen, die man zu ihrer Vertilgung anzuwen-
den hat. Diese hesteht darin, dafs man den Stamm, die
Zweige summt den Knospen mit flüssig gemachter Thon-,
Lehm- oder Gartenerde dick überzieht, so dafs von den
Eiern nichts mehr zu sehen ist. Bleiben die Eier nur ei-
nige Tage unter diesem Ueberzug, so ersticken sie alle.
Ein solcher Ueberzug verhindert weder das Austreiben
der Knospen, wenn sie auch ganz damit bedeckt werden,
noch schadet er sonst den Bäumen. Andere rathen der-
gleichen Baumchen mit Kalktünche zu überziehen. Auch
dadurch weiden die Eier getödtet, ohne dafs 'das Baum-
chen Schaden nimmt, allein ich wende dieses Mittel darum
nicht gerne an, weil ein so übertünchtes Baumchen häfs-
lich anzusehen ist und es fast den ganzen Sommer bleibt,
da der Kalk nicht so leicht abfallt , wenn er einmal ge-
trocknet ist. Die« ist nicht der Fall mit der Thon- oder
Lchmerde, denn nach ein Paar starken Begen ist das
ganze Bäumchen abgewaschen und doch der Zweck er-
reicht. Mit der Vertilgung der Eier ist man aber noch
nicht für den ganzen Sommer aller Sorgen in Hinsicht
der Blattläuse enthoben, denn wir wissen ja, dafs von
der dritten und mehreren nachfolgenden Generalionen der
Anfel-Blattlänse beflügelte Weibchen geboren werden, die
sich in der Umgegend verbreiten , um neue Colonien zu
stiften. Diese können also von den benachbarten oder
wenn Winde wehen, von weit entlegenen Gärten kommen
und so unsere Bäume bevölkern, indessen so zahlreich
auch oft dergleichen Ankömmlinge seyn mögen , so haben
wir sie nicht zu scheuen, wenn wir uns die Mühe geben,
sie aufzusuchen und zu todten. Sie setzen sich fast nie
an dem Schosse, nur bisweilen an den Knospen, aber
gewöhnlich an der Kehrseite der Blatter fest. Da sind sie
denn leicht zu entdecken ; nur müssen wir im Sommer
wenigstens alle zwei Tage nachsehen und die Blätter der
jungen Schosse besichtigen. Wenn das Weiter günstig ist,
kommen fast täglich neue Einsiedler, welche sogleich an-
fangen, Junge abzusetzen Da sie, wie bekannt, nicht
mein- weder fliegen, können wir uns ihrer leicht beinäch-
tigen und sie mit einem Holzchen oder mit dem Garten-
messer zerdrücken.
Es wäre überhaupt .-ehr gut, wenn Gärtner und Gar-
XXXIX
tenfreunde jene Insekten kennen lernten, welche sich von
denen uns schädlichen nähren, auf dafs sie dieselben
schonten, ja sogar hegten, um desto mehr Gehülfen zur
Vertilgung der für die Obstbäume schädlichen Insekte zu
haben. Kerfe, sagt Kirby, von denen man weifs, dafs sie die
Blattläuse und andere schädliche Insekten zerstören, soll-
ten gesammelt und aufbewahrt werden ; wir würden da-
durch in Stand gesetzt, ihre Thätigkeit überall dahin zu
richten, wo sie am meisten nützen könnten. Doch dieses
kann nicht eher geschehen , als praktische Landwirthe und
Gärtner mit Kerfen umgehen und sich mit ihren Eigen-
schaften und ihrer Oekonomie bekannt machen.
Aus dem Gesagten können wir abnehmen, dafs es al-
lerlei Mittel gäbe, unsere Obstbäume von den Apfel-Blatt-
läusen zu befreien, dafs aber jedes derselben Mühe und
Sorgfalt erfordere. Lassen wir es also daran nie erman-
geln und besuchen wir nie unsere Gärten im Sommer,
ohne nicht auf die kleinen Bäumchen, der Blattläuse we-
gen, unsere Augen zu richten. Erwarten wir nie die Auf-
findung eines Mittels , durch dessen einmaligen Gebrauch
wir die Blattläuse für einen ganzen Sommer aus uns er n
Gärten bringen; erwarten wir nie ein Mittel, das mit we-
nigen Handgriffen anzuwenden und mit grofsem Erfolge
begleitet ist. Wie überall ist auch hier nur durch Fleifs
und Anstrengung Gewinn zu hoffen. *)
Aus der Frauendorfer Gartenzeitung (Jahrgang 1838),
entnehme ich noch nachstehendes leichtanwendbare Mittel
zur Verhütung der Blattläuse in den Gewächshäusern
von Herrn J. Klier in Wien :
«Das Geheimnifs, die Blattläuse aus den Gewächshäu-
sern entfernt zu halten, besteht in der Erhaltung einer
mäfsig feuchten Atmosphäre, in Verhinderung der Zug-
luft, jäher Auslrocknung und Vermeidung des Mangels an
Licht. Man schlief.-je daher zur Nachtzeit die Fenster ,
selbst wenn es warm, aber auch zugleich trocken und
windig ist. Entflieht an warmen Tagen durch das so nö-
thige Oeffnen der Fenster die Feuchtigkeit, so begiefse
man Abends den Boden des Hauses mit der Brause, was
') Wörtlich aus Sehmidbcrger's oben angeführten Beiträgen
entnommen.
XL
man auch dann thun nuifs, wenn im Winter bei langer
anhaltender Kälte eine fortwährende Heitzuug nöthig wird
und sich dabei eine bedeutende Trockenheit einstellt , die
man nach dem Feuchtigkeitsmesser beurtheilen kann. Atif
diese Weise werden die Pflanzer nicht allein von den
Blattläusen verschont bleiben, sondern auch an Kraft und
Gesundheit gewinnen. In derselben Absicht ist auch beson-
ders die fleifsige Reinigung der Gewächshausfenstcr zu
empfehlen , denn das reine Licht ist den Pflanzen höchst
gedeihlich.«
Ein anderes Vertilgungsmittel , aus derselben Zeitschrift
(Jahrgang 1839, S. 85) entnommen, ist auch im Grofsen
auf Feld- und Gartengewächse anwendbar , die von Blatt-
läusen geplagt sind :
Ein Landwirth röstete zehn Pfund Kochsalz und ver-
mengte solches, zu Pulver verrieben, unter zwei Säcke
Turben-Asche (Torf-Asche). Diese Mischung streute er
an einem trockenen Tage auf einen Erbsen-Acker , auf
welchen er wegen der Blattläuse für diese Ernte verzich-
tete, und in 24 Stunden fand er diese schädlichen Gäste
gänzlich verschwunden, was zu weiteren Versuchen an-
mit bekannt gemacht wird.
§ 7,
Nutzen und Schaden der Pflanzenläuse,
Es ist demnach wohl nicht in Abrede zu stellen, dafs
die Pflanzenläuse ungeachtet ihrer Kleinheit durch ihre Menge
manchen zarten Pflanzentheil verderben oder durch allerlei
monströse Auswüchse unsere Bäume und Sträucher ver-
unstalten. Ob aber der durch das Aussaugen verkümmerte
junge Trieb dem Gesammtleben der Pflanze so nachtheilig
sei, wie man von verschiedenen, vielleicht übertrieben,
behaupten hört, will ich gar nicht entscheiden. Erheb-
lichen Schaden, sagt Schrank, und lange vor ihm
schon Reaumur ganz richtig, bringen die Blattläuse den
Pflanzen, auf denen sie wohnen, wohl nicht. Sie sitzen
oft dicht an den Fruchtstielen des Hollunders, Hartriegels
und Schneeballenstrauches, ohne dafs eine einzige Beere
fehlte. Rollen sie gleich die Blätter, oder krausen sie die-
selben manchfaltig, so sind diese Blätter allemal , in Rück-
sicht auf die ganze Pflanze in geringer Anzahl, die man
dem Gewächse ganz wegnehmen könnte, ohne seine Le-
XLI
bensverrichtungen im geringsten zu stören. »Ich vveifs
wohl, dafs in diesem Stücke nicht die ganze Welt mit
mir gleichförmig denke, aber ich weifs auch, worin man
irrt. Die Blumisten wissen uns viel Arges von den Pflan-
zenläusen zu sagen; die Gärtner, welche Treibhauspflan-
zen zu besorgen haben, vereinigen ihre Klagen mit den
Blumisten . . . Treibhauspflanzen und die Gegenstände der
Liebhaberei der Blumisten können kein Einwurf wider
meine Behauptung sein; beide sind verzärtelte Gewächse,
Pflanzen, bei deren Wartung man kunstmäfsig mehr als
einem Naturgesetze zuwider handelt; aber die Gesetze der
Natur lassen sich nicht ungestraft übertreten ; sie sind
mit Tod oder Krankheit sancfionirt ; und diese Strafe folgt
unausbleiblich und ohne Formalitäten eines Untersuchungs-
prozesses, der nicht nöthig ist, dem Verbrecher. Wo also
Pflanzen weder durch unsere Künsteleien , noch durch an-
dere Ursachen erkranken, da werden sich die Blattläuse
in keiner übermäfsigen und schädlichen Menge einfin-
den.« *)
Ihr Nutzen ist, aufser dem allgemeinen Naturökonomi-
schen, dem Menschen unmittelbar sehr gering. Eine Art
Gallen, welche aus der Levante zur Färberei nach Süd-
europa gebracht wird, soll ihren Ursprung den Pflanzen-
läusen verdanken. Man hat auch vorgeschlagen , noch ei-
nige andere in Frankreich vorkommende Gallen-Arten zu
diesem Zwecke zu gebrauchen.
S 8,
Literatur.
1. A. v. Leuwenhoek, arcana natura? etc.
2. A. R. Reaumur, Memoir. Vol. III. mem. 9 u. Vol. VI.
mein. 13.
3. th. Bonnet, Traite d'Insectologie etc. Paris 1745. 8.
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Taf. 2 — 8.
5. Fr. Hausmann , in Illigers Magazin I. Bd. p. 525 u. ff.
6. J. F. Kyber, Erfahrungen und Bemerkungen über die
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10. J. Ch. Fabricius, Systema Rhyngotorum, Braunschweijf
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11. Fr. v. Paula Schrank, Fn. boica. Bd. IL Ingolstadt
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12. H. Burmeister, Handbuch der Entomologie. II. Bd.
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13. J. W. Zetterstedt, Fn. Läpp. Fase. II. Leipzig 1838.
14. v. Heyden, in Museum Senkenbergianum. Heft II. p.
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15. Dr. Th. Hartig, Versuch einer Eintheilung der Pflan-
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16. J- Schmidberger, Beiträge zur Obstbaumzucht und zur
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sekten. Linz 1839.
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¥\UST¥; ABTH^lIiUNG.
Geflügelte Pflanzenläuse, Blattläuse,
(APIIIDIM Bürm:y
W. Ch. Beide Geschlechter ungeflügelt oder mit 4 von Adern
durchzogenen Flügeln versehen; Schnabelscheide dreigliedrig,
mit drei Borsten; Beine dünn, zum Springen unbrauchbar;
Füfse zweigliederig mit zwei Klauen; Fühler drei- bis sie-
bengliederig.
I. Gattung APHIS Lin. BLATTLAUS.
¥u\\\w suWoYw&ma. •, aas rcsU utiä, x\mlt GVuA. Vutv, aas
anUe, am Vauostow. •, &as \fwcU v/aA \üu\U \asl «jUvAv
lawa/, das stcVvsU Via\\> so laua/, Aas suW\U oatx UliU
m\it aüwa. YYuad ml x'wr lL>ma.a&«.'cu •, a\* av'xlU oatv
iw CuVdus x>maa\)d\a,. *) WywUtUWj m\l Sa\Vcö\vr«/ft. Gt^/vu
a,iYU ukv& Y^at^uodU \)OT\va,u,Ä.tu.
Alle leben frei an Blättern, Zweigen und Stängeln, nur
ein paar Arten gehen bis zur Wurzel hinab. Sie bilden
keine Gallen , krausen aber nicht selten die Blätter der
Stängel- und Zweigspitzen. Es finden sich in allen Colo-
nien ungeflügelte und in den meisten auch geflügelte In-
' i Aphis Camelliae in. macht eine Ausnahme; b« i ihr ist der
Cübitu.s nur eingabelig.
I
— 2 —
dividuen, doch sind erstere immer in gröfserer Menge
vorhanden. Beide, sowohl die Geflügelten, als die Flügel-
losen bringen während des Frühlings und Sommers le-
bende Jungen zur Welt; erst im Spätherbste läfst ihre
Fruchtbarkeit nach, und die Flügellosen der letzten Gene-
ration legen , nach vorhergegangener Begattung mit Männ-
chen derselben Abkunft, Eier, aus denen im nächsten
Frühlinge die flügellosen Colonien-Stifterinnen entstehen.
Diese Galtung ist die artenreichste aller Blaülausgattun-
gen , und ihre Spezies sind im Habitus so bedeutend ver-
schieden, dafs ich lange unschlüssig war, ob ich sie nicht
in 3 oder 4 Gattungen zerfallen sollte. Doch hat mich
das, allen gemeinsame Merkmahl der Flügelbildung , und
die gleiche Anzahl Fühlerglieder davon abgehalten. Ich
entschlofs mich daher, sie nach folgenden Abtheilungen
und Unterabtheilungen zusammenzustellen.
A. Letztes Fühlerglied borstenförtnig und länger als
das vorletzte.
a. Die Fühler stehen auf einem höckerartigen Stirnknopfe.
* Stirne tief rinnenförraig.
Die Blattläuse dieser Gruppe unterscheiden sich leicht
von denen der übrigen , und bilden eine sehr schöne ,
natürliche Abtheilung.
Sic sind meist über l^'grofs, langgestreckt, nach hin-
ten allmälig breiter werdend. Die Fühler sind so lang oder
länger als der ganze Körper, das letzte oder siebente
Glied ist haarförmig und sehr lang. Der Halsring ist bei
den Flügellosen meist unbewehrt, und wie die zwei fol-
genden Brustringc kaum breiter als der Kopf. Die Röhren
sind sehr lang, weshalb ich sie als Maafsstab zur Bestim-
mung derselben bei andern Blattläusen gewählt habe. Das
Schwänzchen ist meist lang und mit wenigen Ausnahmen
— 8 —
säbelförmig, aufgebogen; die Beine sind lang und tragen
den Körper hoch und sicher, was bei den langbeinigen
Lachnus-Arten nicht der Fall ist , da diese sie mehr sprei-
zen, einen wackelnden, unsichern Gang und ein spinnen-
artiges Aussehen haben. Besonders charakteristisch ist
aber die Bildung der Stirne bei den Thieren dieser Grup-
pe. Da, wo die Fühler entspringen, hat die Stirne höcker-
artige Vorsprünge CStirnknöpfe) , die nicht selten so grofs
oder noch gröfser und dicker sind, als das dicke erste
Fühlerglied , das auf denselben sitzt. Dadurch scheint die
Stirne zwischen diesen Fortsätzen canal- oder rinnenartig
vertieft zu sein. Sie leben gröfstentheils gesellig auf Kräu-
tern und krautartigen Gewächsen. Die gröfsere Zahl einer
Colonie bleibt stets flügellos. Wenn man sich denselben,
nähert, schwingen sie gemeinlich den Hinterleib in die
Höhe, was die ganze Gesellschaft mehrmals wiederholt.
Ein leises Anhauchen oder Anblasen kann dasselbe Ma-
növer hervorrufen. Wahrscheinlich spritzen sie während
dieses Aktes den sülsen Honigsaft von sich, den man an
warmen Sommertagen unter Linden und Ahornbäumen als
feiner Staubregen auf Gesicht und Händen verspürt. Vie-
les fällt jedoch auf die benachbarten Blätter , wodurch
dieselben gummiartige, glänzende Fleckchen erhalten, nach
denen vielen Dipteren und Hymenoptern so sehr gelüstet.
Es ist übrigens auffallend, dafs gerade diese Blattläuse,
welche doch die längsten Saftröhren haben, am wenig-
sten von Ameisen besucht werden.
a. I>ie Flügellosen sind grün.
1 APHIS ROS^E Lin.
Ungeflügclte : Grün , lauggestreckt , oben glatt, o h a •
Hockereben; Saftröhrea lang, eebwara; Schwänzchen sä,
beiförmig, gelb. Länge l— 1 '/»'"•
_ 4 —
Geflügelte : Grün oder bräunlich; Brust , 3 Lappen des
Thorax, das Scbildchen und Flecken am Bande des Hin-
terleibs glänzend schwarz; Bohren lang, schwarz; Schwänz-
chen gelb grün. Länge 1 — \}JA"'.
Synon. Aphis Ro sos. Lin. Syst, Nat. 2. y34» 9* — Ej.
Fn. Suee. n. g82. — Rc'aum. Mem, Fol. HL tb.
21. f. 1-4. — Fabr. Syst. Rhyng. 2g8. 3o. Ent.
syst. 4. 2iy.3o. — De Geer Ins. 3. 65. 10. lab. 3 f.
<o. — Schk. Fn. boie. 2. hj. — Ledermüll. Micr„ 53.
pl. 25. Sulz. Ins. tab. 12. f. yg, — Aph. Dipsaci.
Schnk. Fn. boi. 2. io4 n. 1181. Puceron du Rosier
Götz. Ent. Beitr. II. 2g6. g.
Auf allen Gartenrosen (Rosa centifolia et var.) , auf der
wilden Rose CR« e;inina) , ferner auf Skabiosen (Sabiosa
arvensis, columbaria), und auf der Kardendistel (Dipsacus
sylvestris, pilosus) anzutreffen. Sie sitzt am liebsten gesellig
an den Blumenstielen und jungen Zweigen, auch wohl
unter deren Blättern, Mai — September.
Ungeflügelt«. Fühler länger als der ganze Körper,
schwarz oder dunkelbraun; Spitzenhälfte des dritten und
die Basis des vierten Gliedes blässer. Augen roth;
Schnabel gelb; Spitze desselben schwarz; Lippenwulst
bräunlich. Scheitel, Stirne und Stirnknöpfe mit
bräunlichem Anflug. Saft röhren lang, dünn, etwas ge-
bogen, schwarz, am Grunde schwarz eingefafst. Schwänz-
chen säbelförmig, aufgebogen, gelb bis gelbgrün, halb
so lang, als die Röhren. Afterläppchen, wie der ganze
Körper grün, kaum mit bräunlichem Anflug Beine schlank;
Schenkel an der Basis weifsgelblich, Spitze derselben , so
wie die Schienenspitze und Füfse schwarz ; Schienen gelb-
bräunlich.
— 5 —
Geflügelte. Fühler länger als der Körper, schwarz;
Augen roth ; Neben augen fast glashell mit brauner
Einfassung; Schnabel bis zur Einlenkung des zweiten
Beinpaares reichend, weifslich gelb, Endglied schwarz ;
Kopf grün, oben mit bräunlichem Anflug; Halsring
unten grün, oben schwarz, vorn und hinten grün geran-
det ; Rücken schild mit drei schwarzen, glänzenden
Lappen; Schildchen grün; bei mehr ausgefärbten Indi-
viduen sind auch Schildchen und Hinterrücken schwarz.
Hinterleib grün mit ziemlich grofsen, schwarzen Flek-
ken auf dem Rande und sehr kleinen schwarzen Stigmen.
Röhren lang, schwarz, am Grunde dicker; Schwänz-
chen gelb oder gelbgrün, aufgebogen, behaart. Brust
schwarz, glänzend; Bauch einfarbig grün; Afterläpp-
chen braun; Beine schwarz, alle Schenkelan der Wur-
zel gelb; Schienen, Schenkelringe und Hüften braun.
Flügel glashell, Flügelwurzel, Unterrandnerv und Rand-
mahl gelb, alle übrigen Adern fein und braun.
Unter jeder Horde trifft man einige Blattläuse in beiden
Formen an, die röthlich-Iilafarbig und etwas bereift sind;
zu gewissen Zeiten (im Spätsommer) bilden sie die Hälfte
oder gar den gröfsern Theil der Colonie. Auch die Grünen
sind nicht selten weifslich bereift. 31 an zieht häufigf daraus
Xystus erythroeephalus Hart.
Die Beobachtungen des Herrn DE GEER über diese
Blattlaus.
»Die geflügelten Blattläuse dieser Art sind eben sowohl
lebendig gebährende Weibchen, als die ungeflügeltcn. Denn
ich habe sie lebendige Jungen zur Welt bringen sehen,
welche rücklings aus dem Mutterleibe kamen und sich gleich
neben die andern setzten, um den Saft nus den Zweigen
auszusaugen. Im Bauche fand ich hellgrüne Embryonen,
an denen ich schon die Augen und die Ringe des Kör-
pers unterscheiden konnte.-
~ 6 -
»Löwenhöck glaubte, dafs die ungeflügelten Blattläuse
nach ihrer Geburt viele Jungen zur Welt brächten , sich
in geflügelte verwandelten und nach dieser Verwandlung
noch einmal aufs Neue viele Jungen gebären. Gewifs ist
es, dafs die Geflügelten Junge gebären; unmöglich aber
kann solches vor ihrer Verwandlung geschehen, ehe sie
bei der letzten Häutung Flügel bekommen haben. Es ver-
hält sich mit ihnen, wie mit den Schmetterlingen und Flie-
gen, welche niemals ihres Gleichen hervorbringen wer-
den, so lange sie im Raupen- und Larvenstande leben.
Ich habe Blattlausnymphen , die in der Folge Flügel be-
kommen , auf einen besondern Rosenzweig gesetzt , um
zu sehen, ob sie Junge gebären würden; es ist aber nie-
mals eher geschehen, als bis sie Flügel bekommen hat-
ten. Ich habe auch einigen den Bauch aufgeschnitten; al-
lein die darin befindlichen Embryonen waren noch weit
zurück und erschienen nur als kleine eiförmige, durchsich-
tige Körperchen, an denen man noch keine thierischen
Theile unterscheiden konnte.«
^Unsere Rosenblattläuse, sowohl die geflügelten, als
diejenigen, welche niemals Flügel bekommen, vermehren
sich den ganzen Sommer hindurch aufserordentlich, indem
sie beständin- lebendige Junge gebären; allein im Herbste,
wenn der Winter näher kommt, legen die Blattläuse der
letzten Generation Eier, und um diese Zeit erscheinen die
Männchen , welche sich vorher mit den eierlegenden Weib-
ehen begatten. Hier folgen die weitern Beobachtungen.«
»Es war in der Mitte des Septembers, als ich diese
Rosenblattläuse von neuem beobachtete. Es waren ihrer
nicht mehr so viele, als im Sommer, gleichwohl fand ich
sie zu Dutzenden und drüber. Die erstem , die ich be-
merkte, waren die ungeflügelten \ die auch stets so blei-
ben; sie hatten aber die Farbe verändert und waren nicht
mehr, wie im Sommer, grün, sondern blafsroth mit Grün
gemischt ; die Füfse und Rückenhörner beinahe ganz
schwarz, aber kaum noch eine Linie lang."
^Eine derselben setzte ich unter ein kleines konkaves
Gläschen, wo sie nicht viel Raum hatte. Des folgenden
Morgens sehe ich mit Verwunderung1, dafs sie ein läng-
liches, schön grünglänzendes Körperchen oder ein wahres
Ei gelegt hatte. Beim Drücken des Hinterleibes kamen
noch drei dergleichen zum Vorschein , wie ich denn auch
in allen andern Blattläusen von gleicher Gröfse beständig
solche Eier antraf, Sie sind sehr klein und länglichoval.
In einigen Jungern , die sieh noch einmal häuten mufsten
und an Farbe etwas hellrolher waren, fand ich keine voll-
kommenen Eier, sondern blofs kleine, grünliche Körnerchon
von verschiedener Gröfse, die ich für angehende Eier
hielt.«
»Zur Aufklärung der Frage, ob die nämlichen Indivi-
duen unter den Blattläusen, welche den Sommer hindurch
lebendige Junge gebären, im Herbste auch noch Eier le-
gen, oder ob diejenigen, welche Eierlegen, niemals vor-
her lebendige Junge geboren haben, machte ich bei mei-
nen röthlichen und eierlegenden Blattläusen folgende Be-
merkungen :
1. Waren die meisten Blattläuse so zu reden im
Stande ihrer Kindheit und hatten die letzte Häu-
tung noch nicht überstanden , folglich waren sie
nicht im Stande, ihres Gleichen hervorzubringen
und hatten auch noch nichts, weder Junge,
noch Eier hervorgebracht.
2. Habe ich nicht ein einziges Junges neben ihnen
gefunden.
3. Bei Oeffhung des Leibes habe ich beständig Eier,
aber keine Embryonen bei ihnen angetroffen, folg-
lich sind es Eierlegende.
4. Habe ich alle Stängel und Blätter des Rosenstocks,
wo diese Blattläuse safsen , sehr genau durch-
sucht und nicht ein einziges Ei gefunden : ein
sicheres Merkmahl , dafs sie noch nicht angefan-
gen hatten, Eier zu legen.«
»Aus allen diesen Umständen erhellet, dafs unsere eier-
legenden Blattläuse noch niemals lebende Junge geboren
hatten, sondern lediglich dazu bestimmt waren, dafs sie
zuleizt noch Eier legen sollten. Folglich glaube ich hier-
aus schliefsen zu können, dafs kein Individuum von den
eierlegenden Blattläusen je lebendige Junge gebäre oder
geboren habe, und dafs die lebendig gebärenden Blatt-
läuse niemals Eier legen *), sondern dafs die letzten
Junge , die sie zu Ende der schönen Jahreszeit zur Welt
bringen , diejenigen Blattläuse sind , welche die Eier le-
gen, und dadurch den Winter hindurch die Art erhalten,
weil die Eier der stärksten Kälte widerstehen können.*
*) Herr v. Siebold aas Danzig behauptet sogar aus anatomischen
Untersuchungen gefunden zu haben , dafs die eierlegender
Blattläuse von den lebendig gebärenden unterschieden seien.
(Siehe Einleitung. ^
— s
■"Unter meinen Blattläusen waren um diese Zeit auch
einige geflügelte. Es waren lauter lebendiggebärende Weib-
chen, die den Bauch voll Embryonen hatten, und ich sähe
selbst noch einige lebende Junge zur Welt kommen. Si-
cher sind diese Jungen, welche diese geflügelten Blatt-
läuse zur Welt brachten, diejenigen, welche in der Folge
die Eier legen; denn aufser Zweifel ist es, dafs die geflü-
gelten Blattläuse zu gleicher Zeit lebendig gebärende sind,
niemals aber Eier zu legen pflegen.«
»Ueber diese Art Blattläuse habe ich meine Beobach-
tungen noch weiter getrieben. In einem andern Jahre
suchte ich sie zu Anfang des Septembers auf und fand
sie aul den Zweigen und Blättern in nicht geringer An-
zahl. Es waren ihrer viererlei Formen, wiewohl alle von
einerlei Art und Familie : nämlich Geflügelte und Unge-
flügelte im Stande der Vollkommenheit und völligen Gröfse,
noch junge Ungeflügelte, die sich erst häuten müssen, und
endlich solche, die noch keine Flügel hatten, in der Folge
aber solche würden bekommen haben , folglich noch im
Nymphenstande waren , wie man an den Flügelscheiden
sehen konnte. Unter den beiden letzten Sorten waren grofse
und kleine, also Von verschiedenem Alter.«
»Der geflügelten Blattläuse , die ihre rechte Gröfse er-
reicht halten, waren gegen die andern sehr wenige; es
waren nämlich lebendig gebärende Weicbhen , die den
Leib voll Junge hatten und solche vor meinen Augen zur
Welt brachten. Die Anzahl der Ungeflügelten von ge-
höriger Gröfse war auch sehr geringe; ebenfalls lebendig
gebärende Weibchen. Im Leibe Embryonen und keine Eier.
Die jungen ungeflügelten Blattläuse, die niemals Flügel
bekommen von verschiedener Gröfse. Die gröfsten sind
noch einmal so klein als die vorigen; doch mufsten sie
noch wachsen. Im Leibe weder Embryonen , noch Eier ,
zum Beweise, dafs sie vom eigentlichen Ziele ihrer Voll-
kommenheit noch weit entfernt waren. Endlich waren
auch die Nymphen, die mit der Zeit Flügel bekommen,
nach ihrem Alter von verschiedener Gröfse . . .«
»Ulme Zweifel sind die Ungeflügelten und die Nymphen
von den grofsen geflügelten und ungeflügelten Blattlaus-
miittern, vorzüglich von erstem zur Welt gebracht; denn
die Alten safsen in der Mitte und fuhren noch immer fort,
andere zur Welt zu bringen.«
*lch sagte vorher, die grofsen geflügelten Blaltlausmüt-
ter hätten noch immer einige Tage lang fortgefahren, le-
bende Junge zu gebären, niemals aber habe ich sie Eier
- 9 —
legen gesehen. Uebrigens fand ich an ihnen nichts beson-
deres, und ihr Körper wurde von Tag zu Tag dünner.
Da ich ihrer also so wenig, ais der grofsen uno-efliigelten
lebendig-gebärenden Blattlausmütter mehr bedurfte , so
suchte ich sie alle von dem Zweige, worauf meine jungen
Blattläuse, ihre Kinder, safsen, sorgfältig ab und warf sie weg.
Nun richtete ich meine ganze Aufmerksamkeit auf meine
jungen ungeflügeltcn Blattlause und auf die Nymphen un-
ter ihnen. Sie wuchsen von Tag zu Tag und häuteten sich
einigemal. Bonnet sagt, es geschehe gemeinlich viermal- *)
Die Farbe der Ungeflügellen änderte sich ein wenig und
am dem Grünen wurde ein Blafsrolh mit Grün gemischt;
aufserdem an Farbe und Gestalt den vorgedachten eierle-
genden gleich. Es war der 17. September, als ich merk-
te , dafs sie ihre völlige Gröfse erreicht hatten und keine
Häutung mehr überstehen durften. Als ich einige dersel-
ben in der Absicht öffnete, zu erfahren, ob sie zur Zeit
weder Junge, noch Eier hervorgebracht hatten, fand
ich sie voll grüner Eier, aber ohne alle Embryonen. Fast
in allen geöffneten waren höchstens fünf vollkommene
Eier, in einer andern, etwas gröfsern aber neun.«
Die Nymphen häuteten sich zum letztenmal und beka-
men Flügel. In der Hoffnung, Männchen unter ihnen zu
finden, untersuchte ich sie sorgfältig. Ich fand solche
auch; allein der Weibchen waren die meisten, von eben
der Beschaffenheit, als vorgedachte geflügelte Blattlaus-
mütter; grün und an beiden Seiten schwarz gefleckt. Bei
ihrer Eröffnung fanden sich Embryonen, an denen die
schwarzen Augen sehr sichtbar waren, von Eiern aber
nichts. Am 19. dieses Monats brachte eine geflügelte Blatt-
lausmutter vor meinen Augen ein Junges zur Welt «
»Diese Beobachtungen bestätigen abermal, dafs die ge-
flügelten Blatllausmütter niemals Eier legen **) und die un-
geflügelten eierlegenden niemals lebendige Junge gebä-
ren, und umgekehrt die lebendig-gebärenden niemals Eier
leffen.«
*) Nach m<?jnen Beobachtungen über die Blattläuse , auf den
Rosenstöcken in unsern Gegenden geschieht die Häutung
vier-, auch zuweilen, doch sehr selten, fünfmal, von
Gleichen.
**) De Geer denkt hier gewifs nur an die Rosenblattlaus , denn
er seihst hat bemerkt . dafs die geflügelten Individuen der
('hernies Abietis nur Eier legen. Dasselbe beobachtet« ich
an Chermes Laricis.
10 —
^Iu einer Blalllausiämilie, die ich auf einem kleinen
Zweige in meinem Zimmer erzogen halte , und die wohl
aus zweihundert eierlegenden Weibchen bestand , waren
die Männchen sehr rar, weil ich deren nur drei bis vier
entdeckte und mit den Weibchen oft in der Begattung
sähe, welche auf eben die Art, wie bei den andern er-
folgte. Nur dies einzige bemerkte ich dabei, dafs jede Be-
gattung länger dauerte, als bei den Blattläusen der Schaf-
garbe und das Männchen länger mit dem Weibchen ver-
eint blieb. Die von den Männchen befruchteten Blattlaus-
mütter legten auf den Zweig viele Eier , die anfänglich
grün waren , mit der Zeit aber glänzend schwarz wur-
den.«
2. A. MILLEFOLII. Fab.
Un ge Tl üg el t e : grün, bereift, oben mit Querreihen
schwarzer, erhabener, unregelmäfsig geordneter
Puncte; Röhren und Schwänzchen schwarz, gleich
lang. Länge 1% — l'/2'".
Geflügelte : Kopf- und Brustkasten schwarz; Hinterleib
grün, oben mit kurzen, schwarzen Binden und einer
Reihe grofser, schwarzer Flecken am Rande.
Syn. Fabr. Eni. syst. TP". 2i4- ff> — De Geer Ins.
111. 60. g. pl. 4- f> 1 — «5"' — Schnk. Fn. boica
11. 123. n. 1243. Puceron de Millefeuille. Götze ent.
Beitr. 11. p. 3lj. 2g.
Sitzt am liebsten gesellig in und unter den Dolden
am Stängel der Achillea Millefolium, Ptarmica. Juni —
September.
Un geflügelte : Kopf röthlich- bis schwarzbraun und,
wie der ganze Körper , weifslich bereift ; Augen lebhaft
roth ; Fühler länger als der Körper , schwarz , drittes
Glied an einer Seite fein gekerbt; die Stirnknöpfe, wor-
auf die Fühler stehen, an der Spitze oder auch ganz
schwarzbraun; Schnabel bis zur Einlenkung des hintern
Beinpaares, schwarzbraun; erstes Glied mehr oder weni-
ger bräunlichgelb, Lippenwulst schwaTZ. Alle Leibesringe
— 11 —
sind oben grün , weifslich bereift , mit einem dunklem
unbereiften Längsstriche über den Rücken ; auf jedem
Ringe eine Querreihe kleiner, schwarzer, erhabener Pünkt-
chen, die hie und da, besonders am Rande, in Gruppen
stehen; Saftröhren schwarz, miltelmäfsig lang (V2 — Vz der
Normalgröfse) , mit schwarzer Einfassung am Grunde ;
Schwänzchen schwarz, behaart, von der Länge der
Röhren, etwas aufgebogen; Brustgegend bereift, zwi-
schen den vier Vorderbeinen ein schwarzer Flecken;
Bauch einfach gelbgrün ; Afterläppchen schwarz ; alle Beine
nebst Schenkelringen und Hüften glänzend schwarz, nur
die Schenkel der zwei Vorderbeine an der Basis gelb-
lich.
Geflügelte : Kopf und ganzer Brustkasten schwarz;
Hinterleib unten einfach grün , oben mit kurzen , schwar-
zen Querbinden und einer Reihe grofser schwarzer Flek-
ken am Rande; die beiden letzten Segmente oben schwarz
gerandet. Fühler, Augen, Stirnknöpfe, Schnabel, Schwänz-
chen , Afterläppchen und Beine wie bei den ungeflügelten
Blattläusen. Flügel glashell, Flügelwurzel und Unterrand-
ader gelblich, Randmahl graulich.
Auch die ganz jungen Individuen haben die schwarzen
Punktreihen auf den Segmenten; selbst einige Geflügelte
lassen solche punktförmigen Höckerchen bemerken , ob-
gleich sie gewöhnlich denselben fehlen. Die Larven der
Geflügelten haben einen weifsgelben, bestäubten Brust-
rücken und braune Flügelscheiden.
De Gecr beobachtete mehrere Begattungen von geflügel-
ten Männchen und ungeflügelten Weibchen. Das Eierlegen
geht nach ihm im September vor sich.
3. A. PLATANOIDES. Schuh.
tingeflügelte (Nymplie) : Grün oder grau 1 ich, latiggrMrnkf,
gfrnndet; Röhren <>r jinlich , vor der Spitae am dick-
— 12 —
eten; Schwanzchen grün. Alle haben Flügelschelden und sind
nur Larren. Länge 1 — V/t'".
Geflügelte : gelbgrün, grasgrün oder bräunlich; Brust und
die Lappen des Thorax mit rothem Anflug; Röhren lang, in der
Mitte am dicksten, nach der Spitze hin sich bräunend;
Schwänzchen grün, sehr klein, '/s ^er Röhrenlänge.
Länge l'/4— l1/,'".
Schnk. Fn. boi. IL 112 n. 1206. — Aphis Platanoides
Lin. ist ein ganz anderes Thier und lebt auf dem
spitzblättrigen Ahorn , dieses auf dem Berg-Ahorn ;
Schranks Citat des Linne ist demnach falsch.
Diese Blattlaus lebt sehr häufig auf dem Berg-Ahorn
(Acer Pseudo-Platanus) unter den Blättern und in den
Blüthentrauben. Sie hat mit A. Tiliae, Coryli , Lachnus
Juglandis u. m. a. das gemein, dafs sie nicht in dichten,
zahlreichen Colonien, sondern mehr sporadisch unter den
Blättern sitzt. Mai — Oktober.
Geflügelte : Fühler länger als der Körper, sehr
dünn, braun, am Grunde blässer; Augen roth; Neben-
augen nach innen braun eingefafst; Scheitel gelb,
Hinterkopf bräunlich; Schnabel bis über das erste
Beinpaar hinausreichend, gelb, die Spitze desselben
braun. Halsring und Brustkasten gelb, letzterer
oben etwas roth angeflogen; Brust bräunlich, zwi-
schen dem zweiten Beinpaar braun; Hinterleib grün;
Röhren lang, mitten dicker, gelbgrün, nach der Spitze
zu braun werdend; Schwänzchen sehr klein, l/5 der
Röhrenlänge und, wie die Afterläppchen, grün. Beine
schmutzig graubraun oder gelb; Schenkelringe, Hüf-
ten und die Basis der Schenkel gelb, Schienen grau-
gelblich. Flügel grofs; Flügelwurzel gelb, Rand- und
Unterrandnerv bräunlichgelb; Geäder fein, mit blofsem
Auge kaum sichtbar: Randmahl etwas getrübt, innere Ein-
fai&utfg ütüii.
- 13 —
Bei diesen Blattläusen kann man deutlich drei Farben-
Nuancen unterscheiden : gelbgrüne Individuen, welche im
Mai vorherrschend sind , wonach obige Beschreibung ge-
macht ist; grasgrüne, welche später häufiger mit der drit-
ten Varietät, den bräunlichgrünen, auftreten. Die Blatt-
läuse der zwei letzten Farben sind auf dein Hinterleibs-
rücken mit braunen Binden versehen, die den Rand nicht
erreichen; auf diesem stehen dann bis zu den grünen,
starken Röhren schwarze Fleckchen. Der Brustrücken und
die Brust sind ebenfalls schwarz, der Halsring und Schei-
tel nicht selten mit braunem Anflug, der ganze Unterkör-
per und die Seiten aber weifs bereift.
Alle Larven der zweiten und folgenden Generation er-
halten Flügel, weshalb man von Mai bis Oktober stets nur
Nymphen mit Flügelscheiden und geflügelte Individuen an-
trifft.
4. A. URTICiE. Schrank.
Ungeflügelte : grün mit dunkelgrünem Rückenstreifen,
oben stark runzelig; Beine, Fühler und Röhren schmutzig
weingelb. Länge l1/,"'.
Geflügelte : grün, Brust, drei Lappen des Thorax und das
Schildchen braun; Fühler schwarz, drittes Glied am Grunde
gelblich, erstes und zweites mit braunem Anflug; Afterläppchen
grün, erstes grofs, das zweite überdeckend. Länge
Aphis Urticce Schranck. Fn. boi. 106. u. 1186; nicht
Fabr., der ein ganz anderes Thier auf Nesseln beschreibt.
Nicht sehr gesellig auf Brennnesseln (Urtica dioica,
urens), auch unter den Blättern und in den Blüthentrauben
des Storchschnabels (Geranium RoberlianuuO sitzend. Au-
gust — September-
Ungeflügelte : Fühler solang als der Leib, bräun-
lich, erstes und drittes Glied weingelb; Schnabel weifs-
1
— 14 —
lieh, zweites Glied bräunlich, drittes braun, bis zum zwei-
ten Beinpaar reichend; Augen braunroth; Kopf, Stirn-
knöpfe, wie der ganze Körper grün; Oberkörper
runzelig, gerandet, am Rande entlang mit tiefen Eindrük-
ken versehen; die drei Brustringe deutlich, die Hinter-
leibssegmente verschmolzen , nur die zwei letzten frei ;
über dem Rücken läuft eine grasgrüne Linie; Röhren
lang, gebogen , bräunlichgelb , am Grunde blässer und
dicker ; Schwänzchen kegelförmig , aufgebogen , grün-
lich, y4 der Röhrenlänge; Afterläppchen wie der
Bauch grün, das erste sehr grofs, das zweite überdeckend.
Beine bräunlich, weingelb, Hüften grünlich, Schienen-
spitze und Füfse schwarz.
Geflügelte 5 : Fühler länger als der Leib, schwarz,
Basis des dritten Gliedes gelblich, erstes und zweites
Glied, so wie der Scheitel nebst Stirnknöpfen braun, gelb-
grün durchscheinig; Schnabel gelblich, zweites Glied
bräunlich, drittes an der Spitze schwarzbraun; Augen
bräunlichroth ; Nebenaugen hellgelblich mit dunkler Ein-
fassung. Die Brust, ein Flecken unter den Flügeln, das
Schüdchen, 3 Lappen des Thorax und die Mitte des Häls-
schildes braun bis schwarzbraun. Hinterleib grün mit
drei dunkelgrünen unbestimmten Längsstriemen ; Röhren ,
Schwänzchen, Afterläppchen und Beine wie oben. Flügel
wasserhell, Geäder braun, am Grunde aber so wie das
Randmehl blafs.
Es finden sich weifsbesläubte grüne und auch roth-
bräunliche Individuen unter denselben ; letztere haben ro-
the Augen und blassere Glieder.
j Fühler von der Länge des Körpers, braun, drittes
Glied gekörnt; am Grunde blafs. Stirnknöpfe nach in-
nen stark vorgezogen, genähert. Augen rothbraun;
Schnabel gelb, Spitze desselben braun, das zweite
— 15 —
Beinpaar nicht erreichend. Kopf und Brustkasten oben
glänzend-schwarzbrauu; Hinterleib grün, am Grunde
röthlich, oben mit einem grofsen, dunkelgrünen Wische,
mehreren braunen Punkten am Rande und einer solchen
Binde hinter den Röhren; Aftergegend röthlich; Röh-
ren lang, dünn, vor der Spitze etwas dicker, bräun-
lich, an der dickern Stelle gelbgrünlich durchscheinig.
Schwänzchen röihliehbraun T/3 der Röhrenlänge; Af-
terläppchen ebenfalls röthlichbraun, erstes ausgeschnit-
ten, rnondförmig (standhafter Character bei den Männchen);
Bauch grün mit röthlichen Striemen; Brust schwarz,
Halsring unten gelb; Beine gelb, Füfse, Schienen-
und Schenkelspitze nebst Hüften schwarz. Flügel glas-
hell; Geäder braun, am Grunde blässer, zart; Gabeln
sehr spitzwinkelig; Unterrandnerv und Mahl grünlichgelb.
5. A. SOLANI. fri
Ungeflügelte : eiförmig, gewölbt, runzelig, grasgrün,
Hinterleibsrücken blasser ; Röhren lang , oben und unten von
gleicher Dicke, gelblich, an der Spitze schwarz; Schwänzchen
gelb, stumpf, koILig, }/3 der Röhrenlänge. Länge 1'".
Findet sich in kleinen Colonien unter den Blättern und
an den Siängelspitzen der Kartolfelpflanze (Solanum Tu-
berosum L.) — Juli und August.
Ungeflügelte : Fühler länger als der Körper, blafs-
bräunlich, die Gelenkringe und Spitze der Geifsel braun,
zwei Grundglieder gelbgiünlich , das zweite bedeutend
kleiner als das erste; Halsring, Kopf und Stirnknöpfe
gelbgrünlich, letztere nach vorn in einen spitzen Höcker
vorgezogen ; Augen rothbraun ; Schnabel gelb , drittes
Glied braun, bis zum dritten Beinpaar reichend. Oberkör-
per grün und gelblich melirt , schwach glänzend , runze-
lig, lederartig; Röhren lang, oben und unten gleich dick
gelb, die Spitze derselben schwarz; Schwänzchen gelb
— 1« -
aufgebogen, stumpf, kaum l/3 der Röhrenlänge; After-
läppchen wie der ganze Unterkörper gelbgrün ; Beine
bräunlichgelb, Kniee, Schienenspitze und Füfse schwarz,
Hüften grün.
Dieses Thier weicht in der Gestalt des Körpers etwas
von den übrigen dieser Gruppe ab ; die langen Röhren
und die Kopfbildung weisen sie jedoch Ir'eher.
6. A. CEREAL1S m.
Un geflüge 1 te : grün oder rothbräunlich, länglich eiförmig,
hochgewölbt, oben fettglänzend, unten matt; Schwänzchen
lang, gelb; Röhren schwarz, lang. Länge 1"'.
Geflügelte : röthlichbraun ; Hinterleib grün, am Rande
schwarze Punkte; Fühler schwarzbraun, die zwei Grundglieder
heller; Röhren lang, schwarz; Schwänzchen gelb, sä-
belförmig; Beine schwarz, Schenkelbasis nebst Hüf-
ten und Schenkelringen grünlich'; Schienen bräunlich-
gelb. Länge 1'".
Diese Art ist wahrscheinlich Apiiis Hordei Kyber , der
aber keine Beschreibung von derselben gegeben hat.
Lebt auf Roggen (Seeale cereale) , Weizen (Triticum
sativum), Hafer CAvena fatua, strigosa etc.), auf Gerste
(Hordeum murinum), Trespen (Bromus mollis, secalinus),
auf Dactylis glomerata , Holcus , Poa etc. etc. Sie saugt
an der Spindel der Aehren und Rispen, oder an den
Stielen der Aehrchen und Blüthen; seltener findet man
sie auf den Blättern verschiedener Grasarten in kleinen
Colonien oder isolirt lebend. Juni — August.
Mit dieser Blattlaus ist A. Avenos Schnk., die nur auf
den Blättern und in den Blattscheiden des Hafers
und der Gerste lebt, nicht zu verwechseln.
— 17 —
Auf Holcus lanatus fand ich sie einmal im Juli so ge-
drängt in den Rispen, dafs es mir auffiel, wie so viele Thiere
von dem Safte der dünnen , anscheinend trockenen Aest-
chen leben können.
Ungeflügelte. Fühler so lang als der Körper,
schwarzbraun , die drei ersten Glieder hellbraun (bei den
grünen Individuen grünlich); Stirnknöpfe kurz; Augen
roth; Schnabel bis zur Einlenkung des zweiten Bein-
paares reichend, schwarzbraun, erstes Glied grüngelb, Wulst
bräunlichroth. Der ganze Körper ist grün oder braun-
röthlich, die Stigmen sind schwarz; auf dem Hinterleibs-
rücken findet sich meist ein grofser brauner oder dunkel-
grüner Wisch; Röhren lang, schwarz; Schwänzchen
gelb, lang, % der Röhrenlänge; Unterkörper einfach
matlgrün ; erstes Afterläppchen braun, zweites grün-
lich, oder beide mit bräunlichem Anflug; Beine gelb-
bräunlich, Füfse und Schienenspitze schwarz, Schenkelbasis,
Hüftstücke und Schenkelringe blafsgrün.
Die schmutziggrünen Individuen sind in der Jugend ein-
fach hellgrün und erhalten den Wisch des Hinterleibrückens
erst bei der vorlezten Häutung ; die braunrothen dagegen
sind Anfangs schön hellroth. Von beiden Farben gibts ,
wie bei der Rosenblattlaus, auch Geflügelte.
Geflügelte : Fühler länger als der Leib, schwarz-
braun, die beiden Grundglieder heller, von der Farbe des
Kopfes; Augen roth; Schnabel bis zum zweiten Bein-
paare reichend, braunschwarz, erstes Glied grünlich, Wulst
hellbräunlich; Halsring grün, mit den gewöhnlichen
Seiteneindrücken; Brustrücken gelblich, drei Lappen
des Thorax und die Brust braun bis schwarz; Hinter-
leib einfach grün; Röhren lang, schwarz; Schwänz-
chen lang, % der Röhrenlänge, gelb; erstes After-
läppchen ganz oder nur zum Theil braun, zweites gelb
oder grün; Beine schwarz, alle Schenkelwurzeln nebst
Hüften und Schenkelringen grünlich, Schienen gelbbräunlich,
Flügel glashell; Geäder, Flügelwurzel und Unterrand-
nerv gelblichbraun, Flügelmahl graulich.
7. A. HIERACII, m.
Ungeflügelte : grün, oben stark glänzend, schwarzbraun,
die drei Brustringe so wie die drei Hinterleibsringe haben
grüne Einschnitte ; die dünnen langen Röhren sind , wie das um
die Hälfte kleinere Schwänzchen, braun ; Afterläppchen schwarz-
braun. Länge 1'".
2
— is —
Geflügelte: schwarz; Hinterleib gelbgrün, oben mit schwar-
zen Binden und Punkten, unten röthlich marmorirt; Röhren dunkel
braun, lang und dünn, oben und unten gleich dick;
Schwänzchen stumpf, fast von halber Röhrenlänge, aufgebogen;
die Winkel der Cubitusgabeln sehr spitz. Länge % — 1'".
Verschieden von Jphis Hieracü Schrank. Fn. boie. II>
121. n. 1233.
Von Juli bis September gesellig in den der Länge nach
eingerollten Wurzelblältern verschiedener Habichtskräuter
(Hieracium sylvaticum, sylvestre, murorutn, pilosella.)
»Sie steigt auch bisweilen am Stängel hinauf und sitzt dann
am liebsten an den Kelchen und Blumenstielen. Sehr häufig
trifft man sie dann als nachstehende gelbgrüne oder röth-
liche Varietät der flügellosen Form an.
Ungeflügelte : Fühler so lang oder länger als der
Körper , dünn behaart , schwarzbraun , drittes Glied am
Grunde blafs gelblich, oft auch noch das vierte und fünfte;
Augen braunroth ; Schnabel bis zum dritten Beinpaare
reichend, grün, Spitze desselben braun. Oberkörper
stark glänzend, schwarz, die Binge des Brustkastens und
die drei letzten Hinterleibssegmente mit grünen Einschnit-
ten. Bei weniger ausgefärhten Exemplaren sind der Kopf,
die zwei ersten Brustiinge , der Band des Hinterleibs und
die Umgebung der Bohren grün ; der Scheitel wie die
Grübchen des Thorax mit braunem Anflug. Die Bohren
sind dünn , lang C*/s ('er Normalgröfse) , braun , gegen
das Licht gesehen blasser, durchscheinig; Schwänz-
chen braun, von halber Röhrenlänge; Unterkörper
grün, Afterläpp eben dunkelbraun; Beine nebst Hüften
schwarz, alle Schienen aufser der Spitze und die Grund-
hälfte der Schenkel gelblich. Weniger dunkelgefärbte In-
dividuen haben bräunliche Beine; Schienen, Schenkelbasis
und Binge blafsgelblich. Die jungen Blattläuse sind weifs-
lichgrün mit grasgrünem Bückenstreifen.
Ungeflügelte Varietät : Fühler von der Länge des
Körpers, schwarz, gekörnt, zwei Grundglieder und die Basis
des dritten und vierten Gliedes gelbbräunlich; Augen braun;
Schnabel fast das dritte Beinpaar erreichend, rothgelb,
Spitze desselben schwarz ; Oberkörper bräunlich, unter
der Lupe gesehen gelbgrün mit rolhen Wolken und
schwarzen, undeutlichen Binden, wovon die hintern den
Band nicht erreichen; Aftergegend röthlich; Bohren
dünn, lang, bräunlich, Spitze derselben dunkler, ringelig
(s/4— 4/s der Normallänge); Schwänzchen stumpf, auf-
— 19 —
gebogen, gelbgrün oder gelb; Afterläppchen rothlich;
Beine blafs, Schenkelspitze, Füfse und Schienenspitze
braun.
Die grünen wie die röthlichen Individuen haben punkt-
förmige Höckerehen auf den Segmenten, die bei den grö-
fsern durch Anschwellung und Ausspannung der Haut
kaum noch bemerkbar sind. Es ist schwer, von den Flü-
gellosen eine genügende Beschreibung zu geben, weil fast
jedes Thier eine andere , mehr oder weniger deutliche
Zeichnung auf einer andern Grundfarbe hat
Geflügelte: Stirnkuö pfe niedrig ; Fühler von der
Länge des Körpers , schwarz , drittes Glied feingekörnt ,
am Grunde blässer; Augen brauhroth; Schnabel bis
zum zweiten Beinpaare reichend, gelblich, zweites Glied
braun, drittes dünn und schwarz; Lippenwulst, Schei-
tel und ganzer Brustkasten glä nzen d brau n bis schwarz ;
Rücken des Hinterleibs gelbgrün mit schwarzen, un-
deutlichen Binden und Punkten , die zwei Binden vor den
Röhren erreichen den Rand nicht , sondern sind daselbst
durch Punkte repräsentirt ; Balich gelbgrün mit rother
Marmorirung ; erstes Afterläppchen grofs , glänzend braun
bis schwarz , zweites rothlich oder wie das haarige
Schwänzchen auch grünlichbraun; letzteres stumpf, auf-
gebogen, y3 — y2 der Röhrenlänge; Röhren lang, schwarz-
braun, oben und unten gleichdick; Reine bräunlichgelb,
Füfse, Schienen und Schenkelspitze so wie die Hüften der
vier Hinterbeine schwarz; Flügel glashell, Geäder fein,
bräunlich ; Flügelwurzel , Unterrandader und Randmahl
gelb, letzteres etwas ins Grauliche spielend; der Cubitus
am Grunde so weit von der zweiten als diese von der
ersten Schrägader entfernt ist.
S. A. TANACETARIA. m.
Ungeflügelte : grün, oben mit 2 weifsgrau bestäubten
Rückenstreifen und Querreihen erhabener, weifslicher
Tuberkeln; Röhren schwarz; Schwänzchen dunkelbraun, so
lang als die Röhren. Länge V/A — Vj".'«
Geflügelte : schwarz; Hinterleib hellgrün mit grasgrünen
Einschnitten und etwas bestäubt; Fühler und Beine schwarz,
Schenkel am Grunde grünlich. Länge 1%'",
Wohnort : Gesellig an den Stange! n und Zweigen des
Rainfarn (Tanacetum vulgare), des gemeinen Beifufses
(Artcmisia vulgaris) , des Wermuths (Ariern. Absinthium).
Juni — September.
— 20 —
Un geflügelte : Kopf grün, Stirne, Stirnknöpfe und
Schnabelwulst schwarzbraun, weifslich bestäubt: Fühler
länger als der Leib, schwarz ; Schnabel bis zur Einlenkung
des zweiten Beinpaars , schwarz , erstes Glied grün oder
gelblichgrün; Augen schön roth ; der ganze Oberkörper
grün mit zwei bereiften Längsstreifen über den Rücken ;
jeder Ring ist mit zwei Seitengrübchen versehen, die auf
den Brustringen am tiefsten und dunkelbraun, auf den
Hinterleibsringen am seichtesten und grün gefärbt sind ;
auf jedem Leibessegmente eine Reihe weifslicher Tuberkeln ;
leztes Segment oben braun, grün gerandet ; Röhren
schwarz , ziemlich lang (% der Normalgröfse) ; S ch wän z-
chen so lang oder länger als die Röhren, und, wie die
Afterläppchen, schwarzbraun; Unterkörper einfarbig grün;
alle Beine nebst Schenkelringen und Hüftstücken glänzend
schwarz, Schenkelbasis zuweilen etwas grüngelb.
Geflügelte : Fühler schwarz, Stirnknöpfe und
Nebenaugen braun; Augen hellroth ; Schnabel bis
zum zweiten Beinpaare reiqhend; Lippenwulst und Schnabel-
spitze dunkelbraun , erstes Glied grüngelblich ; Scheitel
und Halsring grün mit dunkelm Anflug; Brust und
Brustrücken schwarz, Schildchen grün, auch schwarz;
Hinterleib hellgrün, oben mit grasgrünen Einschnitten
der Segmente; Röhren lang, dünn, am Grunde kaum
dicker C3/* der Normalgröfse) ; Schwänzchen dick, keu-
lenförmig , aufgebogen , von der Länge der Röhren und ,
wie die schwarzen Afterläppchen, behaart ; Beine schwarz,
Schenkelbasis aller Beine grünlich; Flügel glashell; Ge-
äder hellbräunlich, Unterrandader blafsgelb, Randmahl
graulich nach innen mit brauner Einfassung.
Im Oktober fand ich diese Blattlaus gesellig mit einer
andern (Aphis tanaceticola m.) , doch waren die meisten
lilafarbig und, wie die grünen, weifsgrau bestäubt. —
Mehrere geflügelte Männchen darunter unterschieden sich
gleich durch einen schmächtigem Körper.
9. A. VICLE. m.
Ungeflügelte: gras- oder olirengrün, matt; Röhren lang,
schwarz, in der Mitte am dicksten; Schwänzchen aueh
schwarz, von der Länge der Röhren; Beine schwarz mit
gelber Schenkelbasis. Länge V/4 — V/t'".
Geflügelte : schwarz, Hinterleib grün mit vier schwarzen
Fleckchen am Seitenrande; Arterläppchen schwarz; Beine, Röh-
ren und Schwänzchen wie bei dru Flügellosen. Länge 1 — 1%'".
^
— 21 —
Nicht selten an den Stängelspitzen , Blüthcnsliclen und
Kelchen der Wicken (Vicia sativa , sepium, angustifolia,
Faba), der Platterbsen (Lathyrus pratensis). Juni— Sep-
tember.
Ungeflügelte : Kopf grün, mit rölhlichem Anflug,
Fühler länger als der Körper und, wie die Stirnknöpfe,
schwarz, drittes Glied an einer Seite gekerbt; Augen
schön hellroth; Schnabel mitten blafsbräunlich , Wulst
und Spitze desselben schwarz; Körper grasgrün, matt,
hoch aufgetrieben, mit den gewöhnlichen Randgrübchen,
deren erstes anf dem Halsringe, wie er selbst, braun
gefärbt ist; Röhren schwarz , mittelmäfsig lang (% der
Normalgröfse), in der Mitte dick, am Grunde und
an der Spitze dünner; Einfassung der Röhrenwurzel
wie das letzte Hinterleibs-Segment oben oft schwarz ;
Schwänzchen so lang wie die Röhren und, wie die Afterläpp-
chen ebenfalls schwarz. Beine nebst Hüften und Schenkel-
ringen glänzend schwarzbraun bis schwarz , Schenkel an
der Basis blafsgelb.
Geflügelte : Kopf, Fühler, Augen, Schnabel, Beine ,
Afterläppchen, Sehwänzchen und Röhren wie bei den Flü-
gellosen. Brustkasten glänzendschwarz ; Hinterleib grün, die
zwei lezten Ringe oben mit schwarzer Binde , am Seiten-
rande vier schwarze Fleckchen , auf deren hinterm und
gröfstem die Röhren stehen. Flügel glashell, Geäder, Un-
terrandnerv und Randmahl blafsgelblich.
10. A. PELARGONH. m.
Ungeflügelte : grün, langgestreckt, oben runzelig;
Fühler braun, die zwei Grundglieder nnd die Basis des dritten
grünlich ; Röhren lang, gleichdick, gelblich; Schwänzchen
gelb, gekrümmt; Afterläppchen grün; Beine gelblich, Füfse und
Schienenspitze schwarz ; Hüften und Binge grünlich. Länge
Y«-i"'.
Geflügelte : grün, Scheitel end Brastrücken bräunliehgeib ;
Röhren lang, dünn, gelb, die gerändelte Spize braun; Schwänz-
chen brüunlich gelb , % der Röhrenlänge ; Afterläppchen grün ;
Beine wie bei den Flügellosen. Länge 3/,'".
Geflügelte : Fühler länger als der Körper, braun,
drittes Glied gekörnt und wie die zwei Grundglieder bläs-
ser. Augen rolh ; Schnabel und Untergesicht blafs-
grün , erstcrer an der Spitze braun , bis zur Einlenkung
des zweiten Beinpaares reichend; Scheitel blafsbräun-
lich 5 Nebenaugen braun cingefafst; Halsring grün-
22
gelb ; die Lappen des Thorax mit bräunlichem Anflug ;
Hinterleib grüngelb; Röhren lang, dünn, gleichdick.,
gelb, die gerändelte Spitze braun; Schwänzchen bräun-
lichgelb, aufgebogen, kaum J/3 der Röhrenlänge; After-
läppchen und Bauch grün; Beine grüngelblich mit
braunen Schienspitzen und Füfsen ; Flügel glashell, Ge-
äder sehr fein, blafs ; Randmahl und Unterrandnerv weifs-
lich.
Ungeflügelte : Fühler länger als der Leib, braun;'
drittes Glied gekörnt und, wie die zwei Grundglieder .
der Scheitel und die Stirnknöpfe, grünlichgelb
Augen roth; Schnabel und Untergesicht weifslich
grün , Spitze des erstem braun , bis zum zweiten ßein-
paare reichend ; Oberkörper grün, runzelig; Röhren dünn
und lang, gelblich, an der Spitze gerändelt. Schwänz-
ehen gelblich, gekrümmt, V3 der Röhrenlänge; After-
läppchen, wie der ganze Unterkörper, blafsgrün. Beine
gelblich, Hüften und Ringe grün, Füfse und Schie-
nenspitze schwarz.
Das ganze Jahr hindurch unter den Blättern und an den
Blülhenstielen der Pelargonien-Arten im Zimmer und Treib-
hause und nur selten auf einer anderen Pflanze anzutreffen. —
Obgleich der Winter für die Fortpflanzung der Insekten
die ungünstigste Zeit ist , so geht die Vermehrung dieser
Blattläuse jedoch gerade dann am besten von Statten, weil
sie die feuchte Wärme und den üppigen Pflanzenwuchs im
Treibhause finden. Setzt man die Töpfe im Sommer in's
Freie , so hemmt der Wind und heifse Sonnenstrahl die
weitere Vermehrung ; es tritt eine Stockung ein , die
feindlichen Larven beginnen hier ihr Zerstörungsgeschäft ,
und bald sind die Pflanzen vom Ungeziefer gereinigt. Man
hat vorgeschlagen , vom Rosenstocke (noch besser vom
Kohl) einige Larven von Syrphus, Hemirobius, etc. zu
nehmen und dieselbe unter die Colonien der den Topfge-
wächsen so nachtheiligen Blattläuse zu versetzen, was
gewifs seine Wirkung nicht verfehlen wird ; nur ist sanf-
tes Berühren und vorsichtiges Tragen derselben anzurathen,
weil die Larven sehr weich sind. Solche Larven erhält
man leicht, wenn man einige Zweigspitzen oder Blätter,
woran sich viele Blattläuse befinden , in eine Dose ein-
schliefst. Nach zwei oder drei Tagen sind die Blattläuse
von denselben verzehrt, diese dagegen schon zu einer
bedeutenden Gröfse herangewachsen und leicht zu er-
blicken.
— 23 —
11. A. PISI. m.
Ungeflügelte : grasgrün, meist mit dunkelgrünem Rücken-
streifen; Fühler gelbbräunlich; Röhren lang, rin gel ig,
am Grunde dick und grün, höher hinauf dünner und
immer brauner werdend; Schwänzchen grün, säbelför-
mig; A f te r 1 ä p pche n und Beine grün, Knie und Schienen
bräunlich, Füfse und Schienspitzen schwarz. Länge l'/4 — 2'"-
Geflügelte : grün, drei Lappen des Thorax und die Brust
rothbräunlich, Fühler schwarz, Stirnknöpfe und die beiden Grund-
glieder grünlich. Länge iy4 — 1'/2'".
Aphis Ulmaricc Schrk. Faun. boie. II, in. n. 1221.
Lebt im Juli auf verschiedenen Pflanzen : auf der Erbse
CPisuin sativum, arvense), auf dem Schotenklee (Lotus uli—
ginosus) , der Hauhechel (Ononis repens , hircina) , dem
Wiesenklee (Trifolium pralense , filofurme}, der Platterbse
(Lathyrus adoratus) , dem Besenginster (Spartium Scopa-
rium) , dem Blasenstrauch (Colutea arborea) , dem Bene-
diktenkraut (Geum urbanum ) , der Spierstaude (Spirea
Ulmaria) ; ferner auf dem Weidenröschen (Epilobiuin mon-
tanurn) , dem Täschelkraut (Capsella Bursa) , dem Kälber-
kropf (Cheerophyllum temulum, sylvestris) etc. , oft gleich-
zeitig mit andern Blattlausarten dieser Pflanzen.
Ungeflügelte : Fühler länger als der Körper, gelb-
bräunlich , an den Gelenken dunkler, die zwei Grundglieder
grün; Augen braunroth; Schnabel grün, zweites
Glied bräunlich, drittes schwarz, bis über das erste Bein-
paar hinausreichend; Kopf nebst Stirnknöpfen, wie
der ganze Körper grün; Röhren lang, dünn, nach der
Spitze zu dünner werdend, an der Basis grün, höher hin-
auf gelblich , bräunlich , braun bis schwarz sich färbend ;
Schwänzchen grün, aufgebogen, nach der Spitze zu
sich stark verdünnend, 2/3 der Böhrenlänge. Unterkör-
per und Afterläppchen grün; Beine nebst Hüften
und Schenkelringen grün , Schienen gelbbräunlich , Füfse
und Schienenspitze schwarz , gegen das Licht gesehen
ringelig. Man trifft auch Colonien, worin viele, besonders
die Nymphen mit Flügelscheiden , etwas bläulich bereift
sind.
Geflügelte : Fühler schwarzbraun, das erste der bei-
den Grundglieder grün , das zweite und die Basis des
dritten blafsgelblich ; Kopf, Stirn knöpfe und Schnabel
grün , von letztem) das zweite Glied braun , das dritte
schwarz; Augen rothbraun; Nebenaugen bräunlich
eingefafst ; II aisring grün , Brust und Brust rü cken
— 24 —
rothbräunlich ; Hinterleib grün; Ruhren sehr lang,
wie bei den Flügellosen gefärbt; Schwänzchen grün,
säbelförmig, etwas kürzer als die Röhren ; Afterläpp-
chen, Bauch und Beine nebst Hüften und Ringet»
grün, Schenkel nach der Spitze hin allmählich dunkler
braun werdend, Schienen gelbbräunlich, Füfse und Schie-
nenspitze schwarz. Flügel glashell, Geäder braun, sehr
zart, Wurzel, Unterrandnerv und Randmahl gelb, letzteres
nach innen bräunlich eingefafst, erste und zweite Schräg-
ader am Grunde weiter auseinanderstehend als die zweite
und dritte.
Unter den grünen finde ich viele bräunlich gelbe Indi-
viduen in beiden Formen. Anfangs glaubte ich , sie krän-
kelten, well ich aus einigen die Larve eines Aphidius
herausdrückte , andere dagegen enthielten nur Embryonen.
Selten ist eine Colonie ganz gleichartig gefärbt , und
selbst scheint die Pflanze, worauf sie saugen, mehr jedoch
die Generationsfolge darauf einzuwirken.
12. A. RUBI. m.
Ungeflügelte : blafsgelbl i ch und hellgrün, oben fein
runzelig ; Röhren weifslich gelb, lang, vor der Spitze am
dicksten, das Rändchen der Spitze hrauoj Schwänzchen weifs-
licbgrün, säbelförmig, von halber Röhrenlänge. Länge 1% — V/2'">
Geflügelte : grün, Fühler bräunlich, zwei Grundglieder
und die Basis des dritten grün ; Röhren lang , gekrümmt , keu-
lenförmig, gelbgrünlich, an der Spitze braun} Schwänzchen grün,
von halber Röhrenlänge.
Lebt lieber sporadisch als gesellig unter den Blättern
verschiedener Brombeerarten : auf Rubus caesius, corylifo-
lius , fruticosus, discolor, idaeus, etc. Juni— Sept.
Ungeflügelte: Fühler länger als der Körper, blafs-
bräunlich, an den Geifselgelenken braun, geringelt; Kopf,
Stirnknöpfe und die zwei Grundglieder der Fühler grün-
lich weifs. Augen rothbraun bis braun; Schnabel blafs-
grünlich, drittes Glied braun, fast das dritte Beinpaar er-
reichend. Der Körper ist weifslichgrün bis grasgrün, ge-
wölbt, gerandet, fein runzelig; Röhren sehr lang, ge-
bogen, vor der Spitze am dicksten, weifslich gelb, ringe-
lig , durchscheinig , das Rändchen der Spitze braun ;
Schwänzchen blafs , weifslich grün , stumpf , säbelför-
mig, dick, fast von halber Röhrenlänge. Beine hell
bräunlichgelb , Hüften , Schenkelringc und die Basis der
Schenkel grünlich, Füfse und Schienenspitze schwarzbraun
— 25 —
Geflügelte : Grün, Kopf nebst Stirnknöpfen grünlieh;
Augen dunkelbraun, Nebenaugen glashell, braun umran-
det; Fühler sehr lang, bräunlieh; zwei Grundglieder und
die Basis des dritten Gliedes grün ; Schnabel gelbgrün ,
drittes Glied schwarz, Halsring grün, Miltelbrustring glän-
zend gelblichgrün. Hinterleib grün ; Röhren sehr lang ,
gekrümmt, keulenförmig, gelbgraulich, an der Spize braun;
Schwänzchen grün , säbelförmig , fast von halber Röhren-
länge; Afterläppchen wie der Bauch grün. Beine gelbgrün-
lich ; Fiifse und Schiencnspilze schwarz. Flügel glashell :
Geäder braun; Unterrandnerv und Randmahl gelblich.
ß. Die Flügellosen sind braun oder roth.
13. A. SERRATUL^. Lin.
Ungeflügelte : braun , oben metallisch glänzend, unten
schimmernd bis matt ; Schwänzchen gelb, säbelförmig; Beine
gelb, alle Tarsen, Tibienspitzen , Knie und Schcnkelspitzen
schwarz, Hüften braun. Länge 1% — 2'".
Geflügelte: schwarz, glänzend, Hinterleib oben glänzend-
braun mit grünem Anflug, unten matt, dunkelgrün, im Übrigen
den Flügellosen gleich. Länge l'/j'".
jiphis Serratulos Lin. Fn. suec. gSj.
Lebt gesellig am Stängel der Kratzdistel (Cirsium ar-
vense, oleraceunQ. Juni — September.
Ungeflügelte : Fühler länger als der Körper, glän-
zend schwarz, zweites und die Basis des dritten Gliedes
bräunlichgelb; Seh na bei über das zweite Beinpaar hin-
ausreichend, schwarz, erstes Glied bräunlich gelb ; Augen
braunroth ; der ganze Oberkörper braun , metallisch glän-
zend , chagrinirt , Kopf und Halsring bei mehreren Indi-
viduen braunröthlich ; drei Brustringe deutlich, die übrigen
Leibesringe wegen zu grofser Feistigkeit nicht zu unter-
scheiden. Auf jedem Segmente eine Reihe schwarzer ,
punktförmiger Tuberkeln, deren innerste oft genähert und
daher gröfser erscheinen. Die Röhren sind lang, nach der
Spitze zu allmählich sich verdünnend,, schwarz ; Seh wä n z -
chen gelb, aufgebogen, säbelförmig, halb so lang als die
Röhren; Afterläppchen schwarz; Beine gelb, alle
Tarsen, Tibienspitzen, Knie und Schenkelspitzen schwarz,
Hüften braun. Auch die jungen Blattläuse sind braun ; die
meisten bleiben flügellos.
Geflügelte: Gröfsc, Fühler, Beine, Röhren, Schwänz-
chen und Afterläppchen wie bei den Flügellosen. Der Hin-
terleib unten matt,, dunkelgrün, oben glänzendbraun
- 26 —
mit grünem Schimmer; Flügel etwas weifslich; Geäder
hellbräunlich , Flügelwurzel und Unterrandnerv gelbweifs-
lich ; Randmahl gar nicht ausgezeichnet*
14. A. CAMPANUL.E. m.
Ungeflügelte : rothbraun, glänzend, schlank; Röhren lang
und wie das gleichlange Schwänzchen schwarz;
Beine nebst Hüften schwarz; die Basis der Schenkel und
die Schenkelringe gelb. Länge 1 — 1%'".
Geflügelte : glänzend schwarz, Hinterleib rothbraun;
weifslich, Geäder sehr fein; im Übrigen den Flügellosen gleich.
Länge 1'".
Gesellig- an den Stängeln und Aesten der rundblätterigen
Glockenblume (Campanula rotundifolia) vor der Blüthen-
zeit, selten. Juni und Juli.
Ungeflügefte : Fühler glänzend schwarz, von der
Länge des Körpers; Schnabel bis zur Einlenkung des
zweiten Beinpaares schwarz , erstes Glied in der Mitte
gelbgrün; Augen braun, Kopf und Halsring schwarz-
braun , der ganze übrige Körper oben glänzend braun ,
röthlich schillernd , unten rothbraun ; auf jedem Leibes-
ringe eine Reihe schwarzer punktförmiger Tuberkeln ,
die jedoch nicht gepaart oder unregclmäfsig gruppirt ste-
hen, wie bei A. Centaurei, Serratulae , etc.; Röhren
lang (*/5 der Normalgröfse) , schwarz , nach der Spitze
zu sich verdünnend; Schwänzchen so lang als die
Röhren, aufgebogen, schwarz; Afterläppchen schwarz;
Beine und Hüftstücke glänzend schwarz, nur die Schen-
kelringe und Basis der Schenkel gelb.
Geflügelte : Flügel weifslich, Geäder sehr fein;
Flügelwurzel und Unterrandader weifslich gelb; Kopf und
Brustkasten glänzend schwarz ; Hinterleib rothbraun,
oben glänzend, unten malt. Fühler, Schnabel, Beine,
Röhren , Schwänzchen und Afterläppchen wie bei den
Flügellosen.
ib. A. JACEJE. Lin.
Ungeflügelte : oben erzfarbig glänzend, dunkelbraun, un-
ten matt, etwas grünlich schimmernd; Röhren und Schwänz-
chen schwarz, letzteres säbelförmig, von halber Röhrenlänge;
Beine schwarz, Schenkelringe und die Basis der Schenkel
gelb. Länge 1'/,'".
Geflügelte : schwarz, glänzend, Hinterleib oben glänzend
braun , Bauch matt olivengrün ; alle übrigen Glieder denen der
Flügellosen gleich. Läugo T/V".
— 27 —
Jphis Jacece Lin. Fn. suec, ggi, — Schrank. Fn. boic.
II. 124. 1U i244y
Lebt gesellig an den Stängeln , Blumenstielen und Kel-
chen der Flockenblumen (Centaurea cyanus, nigres-
cens , Scabiosa , etc.) und der Disteln (Cardus nutans ,
acanthoides , crispus). Juni— September.
Färbung und Gröfse lassen sie wohl mit Aph. picridis
und serratulce verwechseln ; sind bei genauerer Betrachtung
jedoch leicht von denselben zu unterscheiden.
Ungeflügelte: das ganze Thier ist glänzend dunkel-
braun, hinten braunroth, unten etwas grünlich schimmernd,
der Kopf oben röthlichbraun oder auch dunkelbraun ;
Augen schwarzbraun; Fühler glänzend schwarz, länger als
der Leib; Stirnknöpfe grol's ; Schnabel schwarz, erstes Glied
in der Mitte mit grünem Flecken; auf jedem Segmente
eine Reihe schwarzer , punktförmiger Höckerchen , deren
innerste genähert , oft gepaart stehen ; hinter den Röhren
ein schwarzes Fleckchen ; Schwänzchen und Röhren schwarz,
letztere lang, ersteres von halber Röhrcnlänge , säbelför-
mig , etwas aufgebogen , an der Spitze und am Grunde
dünner; Afterläppchen schwarz, grün gerandet, langhaa-
rig ; Beine schwarz , alle Schenkelringe und die Schenkel
gelb ; bei stark ausgefärbten Individuen auch letztere
schwarz.
Geflügelte : Fühler länger als der Leib, schwarz,
drittes Glied am Grunde zuweilen gelbweifslich ; Schna-
bel bis zum zweiten Beinpaare reichend, schwarz glän-
zend, mit grünem Flecken in der Mitte des ersten Gliedes;
Augen braun, Halsring quergerunzelt, mit den ge-
wöhnlichen Seiteneindrücken. Röhren lang , dünn , nach
der Spitze zu allmählich sich verdünnend ; Schwänzchen
schwarz, aufwärts gekrümmt, von der halben Röhrenlänge;
Afterläppchen sammetschwarz mit schmalem, gelbem
Rändchen; Beine schwarz, Basis aller Schenkel und die
Schenkelringe gelb; Flügel glashell, Geäder gelbbräun-
lich, Flügel wurzel, Unterrandnerv und Randmahl zitronen-
gelb, letzteres mit graulichem Anflug.
16. A. PICRIDIS. Fabr.
Ungeflügelte : braun, metallisch glänzend, unten matt
mit grünlichem Anflug ; Aftergegend röthlich; Röhren schwarz
lang und dünn; Schwänzchen gelb, sähelförraig gebogen,
von halber Röhrenlänge; Beine schwarz, Schenkelbasis und
Schenkelringe gelb. Länge 1%— 1%'".
— 28 —
Geflügelte: glänzend schwarz, Hinterleib oben braun glän-
zend , nach der Spitze zu liellrr , unten mattgrün mit schwärz-
lichem Anflug ; Flügel wasserhell , Gabeln des Cubitus sehr
spitzwinkelig, im Übrigen den Flügellosen gleich. Länge 1%"'.
Aphis Picridis Fabr. E. S. IV. 216. — Syst. Rhyng.
2gg. 32, — Schrank Fa. boi. IL p. 121. 1235.
In zahlreichen Horden an den Stängclspizen , Blülhen-
stielen und Kelchen verschiedener Syngenesisten : auf
Picris hieracioides ■ — Crepis biennis , virens — Apar-
gia hispida, autumnalis — Ilieracium sylvestre, sylva-
ticum, murorum , umbellatuin — Cichorium Intybus. —
Juni — Semptember.
Auf Picris hieracioides sind die jungen Blattläuse meist
rothbraun , den altern fehlt der MetallgJanz ; die Schienen
sind bräunlich , die Hüften gelb durchscheinig. Ob viel-
leicht der schattige, feuchte Wald, in dem ich dieselben
fand, die Ursache der minder dunkeln Färbung ist?
Ungeflügelte : Fühler schwarz, so lang oder län-
ger als der Körper, drittes Glied an einer Seite deutlich
gekerbt, am Grunde zuweilen etwas blafs ; Stirnknöpfe
an der Spitze schwarzbraun; Schnabel über das zweite
Beinpaar hinausreichend , schwarz , erstes Glied braun ,
am Grunde und in der Mitte grünlich gelb. Körper oben
braunglänzeud, chagrinartig, hinter den Röhren röthlich,
mit Querreihen kleiner Tuberkeln; Halsring und die
zwei letzten Segmente oben gelblich; Röhren lang,
schwarz und dünn; Schwänzchen schön gelb, etwas
gebogen, säbelförmig, halb bis 2/3 so lang als die Röhren ;
Unterkörper oft bestäubt , braungrün , matt ; Afterläpp-
ehen schwarz; Beine schwarz, Schenkelbasis und Sehen-
kelringe aller Beine gelb.
Die jungem Blattläuse sind braunrolh , werden aber
nach jeder Häutung dunkler. Eben gehäutete Individuen
sind hellfarbiger und haben ganz blafsgelbe Gliedmafsen.
Geflügelte : Flügel glashell, Geädcr bräunlich;
Wurzel der Flügel , Unterrandnerv und Randmahl gell) ,
Gabeln des Cubitus sehr spitzwinkelig ; alle übrigen Theile
als : Fühler, Augen, Schnabel, Röhren, Schwänzchen,
Afterläppchen und Beine wie bei den Flügellosen.
17. A. SONCHL Litt.
Ungcflügelte : glänzend braun, Tuberkeln des Ober-
körpers fast uub einer kbar ; Fühler schwarz, viertes
— 29 —
Glied am Grunde, drittes Glied an der Spitze und an
der Basis bräunlich gelb; Röhren lang, schwarz;
Schwänzchen gelb; Keine gelb, Tarsen, Tibienspitze , Knie
und Schenkelspitze aller und die Hüften der vier Hinterbeine
schwarz. Länge l1/*— 1/4'".
Geflügelte : glänzend schwarz: Hinterleib oben hraunroth
glänzend, unten matt, duukelgrün ; Fühler schwarz , drittes Glied
am Grunde etwas gelb; Flügelgeäder bräunlichgelb, sehr fein.
Länge 1%'".
yjphis Sonclii Lin S. nat. IL j35. i5. — Gcojfr. Ins.
I. 497- *3- — Re'auni. Ins. III. pl. 22. f. 3—5. —
Schrank. Fn. boi. II. 120. Fabr. Ent. syst. ^. 22ot
53. — Syst. rhyng. 3o2. 53.
Sehr häufig an den Stängeln und Aesten der Gänse-
distel (Sonchus oleraceus , arvensis). Juni — September.
Auf dem Rainkohl (Lapsana communis) und auf der
Wucherblume (Chrysanthemum segetum) fand ich dieselbe
Blattlaus noch im Oktober. Gleichzeitig mit dieser kommt
auf Sonchus, oft zwischen ihren Colonien , eine blafsgrüne
Blattlaus (Aph. Lactucae) vor.
Ungeflügelte : Fühler so lang als der Körper,
schwarz , drittes Glied an der Basis und Spitze , viertes
am Grunde gelb; Kopf braunroth , Stirnknöpfc an
der Spitze dunkler ; Augen rothbraun ; Schnabel bis
zum zweiten Beinpaar reichend, schwarz, erstes Glied
grünlich. Die Seiteneindrücke der Thoraxsegmente tief,
die der Hinterleibsringe fast verschwunden ; der ganze
Oberkörper glänzend braun, glatt, ohne die Querrei-
hen punktförmiger Tuberkeln; Unterkörper matt, braun-
grün ; Röhren lang, schwarz, hinter denselben ein schwar-
zes Fleckchen; Schwänzchen gelb, halb so lang als
die Röhren ; erstes Afterläppchen schwarz, gelbrandig,
zweites kleiner, braunroth; Beine gelb, Füfse, Schienen-
spitze, Knie und Schenkelspitze aller, und die Hüften der
vier Hinterbeine schwarz.
Bei starker Vergröfserung gewahrt man oben auf den
Leibesringen sehr feine Höckerchen , die auf den drei
letzten Ringen meist am deutlichsten sind. Je jünger die
Blattläuse sind, desto stärker treten die Tuberkeln hervor.
Somit wäre auch diese Blattlaus nicht völlig glatt zu nen-
nen, und alle Aphis dieser Gruppe (ß) hätten ohne Aus-
nahme aufsei* der braunen Farbe auch die Querreihen
punktförmiger Tuberkeln auf den Segmenten.
Geflügelte : Flügel glashell, Geäder sehr fein, gelb-
— 30 —
bräunlich, Flügelwurzel , Unterrandader und Randraahl blafs-
gelb ; Kopf und Brustkasten glänzend schwarz ; Hinterleib
oben braunrotb, glänzend, unten mattgrün mit braunen»
Anflug; Beine, Alterläppchen, Bohren, Schwänzchen,
Schnabel und Augen wie bei den Flügellosen.
Die Larven sind leicht an dem gelbgrünen Thorax und
den braunen Flügelscheiden zu erkennen.
IS. A. TABAXACF. m.
Ungeflügelte : kaffeebraun , schwach glänzend, ohne
Metallglanz, eiförmig, hochgewölbt, fein runzelig; Röhren
lang, schwarz; Schwänzchen kurz, kolbenförmig, */4 der
Röhren länge, schwarz; Beine schwarz, Schenkel am Grunde
braungelb. Länge V/2'".
Geflügelte : schwarz, Hinterleib rothbraun; im Übrigen
den Flügellosen gleich. Länge VA"'.
Gesellig auf dein Löwenzahne (Leontodon Taraxacum) ,
in zahlreichen Horden unten an den Blattstielen bis zur
Wurzel hinab. — Die Blattläuse dieser Gruppe lassen sich
bei Annäherung der Hand oder bei Berührung der Pflanze
gleich vielen Käfern , Blattwespen , Wanzen , etc. zur
Erde fallen, was aber bei dieser Aphis-Art ganz allge-
mein geschieht.
Mit Aphis Taraxaci leben auf derselben Pflanze und nicht
selten gleichzeitig Rhizobius Pilosellae Burm. an der Wur-
zel, und Aph. Plantaginis am Schafte und an den Blatt-
stielen.
Ungeflügelte : Fühler schwarz, von der Länge des
Körpers; Augen braun; Schnabel bis zum dritten Bein-
paar reichend , schwarzbraun , am ersten Gliede drei hel-
lere grüngelbe Halbringe, Lippenwulst schwarz; Kopf wie
der ganze Körper rothbraun, die zwei ersten Brustringe oben
schwarz, die Haut fein runzelig, chagrinartig, auf jedem
Segmente eine Beihe schwarzer punktförmiger Tuberkeln.
Röhren lang, schwarz; Schwänzchen schwarz, kurz,
nicht säbel-, sondern kolbenförmig, % der Röhrenlänge;
Unterkörper etwas heller rothbraun; Afterläppchen
schwarz ; Beine nebst Hüften und Schenkelringen glän-
zend schwarz , Basis der Schenkel bräunlich gelb.
Geflügelte : schwarz, Hinterleib rothbraun; Flü-
gel glashell, Geäder braun, Flügelwurzel, Unterrandnerv
und Bandmahl gelblich, letzteres etwas getrübt. Fühler,
Schnabel, Bohren, Schwänzchen, Afterläppchen und Beine
wie bei den Ungeflügelten.
— 81 —
19. A. ABSINTIIII. Lih.
Üngeflügeltc : braun , weifsbestäubt , mit einem brau-
nen Flecken auf der Mitte des Hinterteil) rü-ckens;
Röhren schwarz, mittelroäfsig lang; Schwänzchen schwarz,
von der Länge der Röhren. Länge 1'".
Geflügelte : schwarz, glänzend, Hinterleib braun mit der-
selben Bestäubung und Zeichnung der Ungeflügelten ; Flügel
weifslich, Geäder blafsbräunlich und sehr fein. Länge %"'.
j4phis Absintliii Lin. Syst. not. II. y3S. ig. — Ej. Fn.
suec. ggo. — Schrank Fn. bot. II. 123. — Mull.
Zool. dan. prod. i2jo. — Fahr. Ent. syst. IV.
21 4' 2o> — Syst. rhyng. 2gj. 2o. — Burin. Ilandb.
der Ent. II. g5. 4'
In volkreichen Colonien an den Stängelspitzcn und zwi-
schen den Rispen des Wermutiis (Artemisia Absinthium)
und der Stabwurz C Aftern. Abrotanuni). Juli — August.
Gleichzeitig findet man auf beiden Pflanzen, oft mitten un-
ter denselben , Aph. Tanacetaria m.
Ungeflügelte : Fühler von der Länge des Körpers,
schwarz, dünn; Augen rothbraun; Schnabel bis zum
dritten Beinpaar reichend, schwarz, in der Mitte des ersten
Gliedes ein grünliches Fleckchen ; Kopf und ganzer Ober-
körper braun und bräunlich melift , bis kurz vor den Röh-
ren weifsbestäubt. In dieser weifsen Decke ist eingrofser,
kahler, brauner Flecken und hinter demselben noch zwei
kleinere gleichgefärbte Punkte und auf dein vorletzten
Ringe eine weifse, mitten unterbrochene Binde zu bemer-
ken. Auf den Leibesringen stehen schwarze Tuberkeln ,
die an den vom Staube befreiten Stellen am deutlichsten
und gröfsten sind. Röhren schwarz, dick (%— 2/3 der
Pvormalgröfse) ; Schwanzchen behaart, schwarz, solang
als die Röhren ; Beine nebst Hüften und Schenkelringen
schwarz , glänzend.
Geflügelte : schwarz, glänzend, Hinterleib braun
mit derselben Zeichnung der Flügellosen; Flüoel weifs-
lich, Geäder blafs , bräunlichgelb und sehr fem; Flügel-
wurzel, Unterrandader und Randmahl gelb. Larven den
vollkommenen Flügellosen in Allem gleich , nur ist der
Thorax mehr ausgebildet und die Flügelscheiden mit ihren
grünen Achseln deutlich zu unterscheiden.
Die Colonienstifterin wie die geflügelten Blattläuse der
ersten Generation sind ganz schwarz glänzend, bei denen
der folgenden Zeugungen ist der Hinterleib bestäubt und
oben mit den angegebenen Zeichnungen.
— 32 —
20. A. SOLIDAGINIS. Fabr.
Ungeflflgolto : rothbraun, glänzend; Fühler schwarz ,
drittes oft auch das vierte Glied am Grunde gelb; Röhren
und Schwänzchen schwarz; Beine gelb, Füfse, Schienen
und Schenkelspitze schwarz. Länge 1 — 1%'".
Genagelte : glänzend, schwarzbraun ; Hinterleib rothbraun;
am Rande des Halsringcs ein kleines spitzes Höckerchen.
Aphis Solidaginis Fabr. Ent. S. IV. 211. 5. — Syst.
Rhyng. 2g5. 5. — Hausmann iri Hl. Magaz I. 442* $>
Lebt gesellig an den Stängeln der Goldruthe (Solidago
virgaurea.) August — Oktober.
Un geflügelte : Fühler so lang und länger als der
Körper, schwarz, drittes Glied aufsen fein gekerbt, und
wie beim vierten die Grundhälfte gelb. Kopf nebst Stirn-
knöpfen ganz roth ; A u g e n braun ; S c h n a b e l gelb, die zwei
letzten Glieder schwarz, bis zum dritten Beinpaar reichend.
Oberkörper glänzend rothbraun, Aftergegend röthlich;
die Randgrübchen sind auf den Brustringen am tiefsten ;
auf jedem Segmente steht eine Reihe brauner, höckerar-
tiger Punkte , wovon die am Rande spitzig und mit einem
Härchen versehen sind; Röhren schwarz, lang, dünn,
am Grunde etwas dicker, hinter denselben nach Innen ein
dunkler Flecken; Schwänzchen schwarz, säbelförmig, auf-
gebogen, von halber RÖhrenlänge- Unterkörper roth-
braun , schimmernd ; Afterläppchen dunkelbraun , das erst©
gelbrandig; Beine gelb, Füfse, Schienen- und Schenkel-
spitzen schwarz , Hüften mehr oder weniger braunroth.
Geflügelte : Fühler, Schnabel, Beine, Schwänzchen,
Afterläppchen und Röhren wie bei den Flügellosen. Kopf
rothbräunlich ; Scheitel hinten und der Brustkasten mit
dunkelbraunem bis schwarzglänzendem Anflug; am Rande
des Halsringes ein kleines, spitzes Höckerchen. *) Hin-
terleib rothbraun mit der oben angegebenen Punktirung,
die am Rande jedoch am standhaftesten vorkommt. Flügel
glashell, Geäder, Unterrandnerv, Randmahl und Flügel-
wurzel gelb.
*) Dieses Höckerchen oder Dörnchen, welches den Blattläusen
einer andern Gruppe fast nie fehlt, kommt in dieser Abthei-
lung fast nicht mehr vor, so dafs ein unbewehrtes Halsschild
charakteristisch für dieselbe ist.
— 33 —
2i. A. TANACETICOLA.
Ungeflögclte : scharlachroth , stark glänzend, eiförmig,
hochgewölbt, Beine und Schwänzchen gelb. Länge % — 1'".
Erscheint im September und Oktober mit der ähnlich
gefärbten , bestäubten Varietät von Aph. Tanacetaria.
Sie lebt gesellig auf und unter den Blättern des Rainfarns
(Tanacetum vulgare).
Ungeflügelte : Fühler länger als der Leib, gelb,
nach der Spitze zu bräunlich, die zwei Grundglieder dun-
kelroth, der Gelenkring zwischen dem dritten und vierten
Gliede braun. Augen braun; Schnabel röthlich, zwei-
tes Glied gelblich, drittes schwarz, bis zum dritten Bein-
paare reichend; Kopf nebst Stirnknöpfen wie der ganze
Körper scharlachroth , glänzend ; die drei Thoraxringe
deutlich abgesetzt, schmal, der Hinterleib plötzlich breiter
werdend , hoch gewölbt , die Ringe desselben in Eins ver-
schmolzen ; auf jedem Segmente eine Querreihe kleiner ,
schwarzer Tuberkeln. Röhren lang C5A der Normalgröfse),
am Grunde etwas dicker, dunkelbraun, in der Witte gelb ,
oder roth und gell) melirt. Schwänzchen gelb, kurz,
y3 — y5 der Röhrenlänge, aufgebogen, zugespitzt; Af-
terläppchen roth, das erste mit braunem Anflug, gelb-
randig. Beine rölhlichgclb, Hüften und Ringe roth, Knie,
Schienenspitze und Füfse schwarz.
22. A. RIBICOLA. m.
Geflügelte : Glänzend schwarz; Hinterleib grün y glänzend,
oben mit mehr oder weniger deutlichen schwarzen Binden ; Röhren
schwarz, lang, dünn, hin und hergebogen; Schwänzchen kc-Ibig,
aufgebogen, braun bis schwarz; y3 der Röhrenlänge. Länge V".
Ungeflügelte • Grün, stark glänzend; Röhren dünn, lang,
blafs, nach der Spitze zu sich etwas bräunend; Schwänzchen
blafsgrün , kolbig , */3 — l/2 der Röhrenlänge,
Lebt an den Spitzen der jungen saftigen Triebe des
Alpen-Johannisbeerstrauchs , dessen obere Blätter sich zu-
rückkrümmen und einen dichten Schopf bilden. Ende Mai.
Im Juni fand ich sie auch auf einem üppigen Exemplare
von Crepis viridis in grofser Anzahl.
Geflügelte : Schwarz, glänzend; Hinterleib grasgrün.
Die Fühler sind schwarz, dünn, von der Länge des Kör-
pers; Augen rothbraun; Schnabel grün, drittes Glied braun,
bis zum zweiten Beinpaar reichend ; Halsring unten grün-
lich, oben schwarz, vorn und hinten grün gerandel; Hin—
3
— 34 —
terleib oben mit schwarzen, nicht scharf gezeichneten
Binden. Bauch einfarbig- grün, glänzend; Afterläppchen
schwarz; Röhren lang, diinn, schwarz, etwas
hin und hergebogen; Schwänzchen kolbig, auf-
gebogen , braun bis schwarz; Beine gelblich; alle
Füfse, Schienenspitzen, obere Schenkelhälfte und die Hüf-
ten der vier Hinterbeine schwarz. Flügel glashell; Unter-
randnerv und Randmahl gelblich ; Schrägadern bräunlich
gelb, erste und zweite am Grunde fast eben so weit von-
einander entspringend, als die zweite und dritte (der
Cubitus).
Ungeflügelte : Grün, stark glänzend, eiförmig; Hin-
terleib breit gerandet (bei starker Vergröfserung sind
Querreihen punktförmiger Höckerchen bemerkbar) ; Fühler
gelblich, die zwei Grundglieder grünlich; die beiden End-
glieder braun. Augen braunroth ; Schnabel gelblich , letz-
tes Glie.l braun, bis zum dritten Beinpaar reichend. Hals-
ring etwas breiter als der Kopf; die beiden Brustringe
deutlich geschieden; alle folgende Leibesringe Lis auf die
zwei letzten glatt, in Eins verschmolzen. Röhren dünn,
lang, blafs, nach oben sich etwas bräunend, Spitze der-
selben schwarz ; Schwänzchen blafsgrünlich,, kolbig, auf-
gebogen, V9 bis V2 der Rührenlange. Afterläppchen nicht
ausgezeichnet. Beine gelbgrünlich; Schienenspitzen und
Füfse braun.
Diese Blattlaus bildet den Uebergang zur zweiten Gruppe.
Bei den Geflügelten sind die Stirnknöpfe sehr niedrig und
die Stirne durch das stark vorstehende Stirn-Nebenauge
wenig vertieft ; bei den Flügellosen ist sie dagegen weit
deutlicher canalirt , auch sind die Stirnknöpfe stärker.
•~ «-<.-*--. -V
* * Stirne flach oder gewölbt.
Die Blattläuse dieser Gruppe haben gleich denen der
ersten einen gestreckten Leib , ein unbewehrtes Halsschild ,
schlanke Beine, lange Fühler und Röhren. Die Stirnknöpfe,
welche bei der vorhergehenden Abtheilung hoch und ab-
gestutzt kegelförmig waren, sind bei diesen weniger hoch
und mehr breit, vorzüglich nach innen zu einander genä-
hert, oft sogar zahnartig erweitert. Die Stirne zwischen
denselben ist eben oder gar gewölbt.
Bei den Flügellosen ist der Hals mit den zwei folgenden
Thoraxringen breiter als der Kopf; die Saftröhren nie so
— 35 —
ang als bei den vorigen ; sie sind häufig keulenförmig ,
leiten nach oben dünner werdend ; das Schwänzchen nieist
;ehr kurz und stumpf oder kolbig. Auch bei dieser Gruppe
)ilden die Flügellosen die vorherrschende Form. Sie leben
neist gesellig unter den Blättern oder auch wohl an den
veichen Zweigspitzen theils kraut-, theils holzartiger
Jewächse, deren Blätter sie häufig rollen , krausen oder
»uckelig machen.
23. A. GALEOPSID1S. m.
Ungeflügcltc : Ganz grün 1 i ch-weifs , länglich ge-
wölbt; erstes Fühlerglied unten mit starkem Zahn; Röhren
lünn, vor der Spitze etwas verdickt. Länge 1'".
Geflügelte : gelb, Kopf uud Brustkasten bräunlich; auf
lern Hinterleibsrücken einige grüne Binden, die den Rand
icht erreichen. Länge 1'".
In wenig bevölkerten Colonien unter den Blättern
les Hohlzahns (Galeopsis tetrahit , belida) , des Bienensaugs
Lamium albuni, purpureum, amplexicaule); oben am Stängel
tes Knöterichs (Polygonum hydropiper, laxifrorum, lapathifoli-
im) und des Ziest (.Staehys sylvatica). August — September.
Un geflügelte : Fühler länger als der Körper, dünn
»ehaart, weifslich, erstes Glied nach unten in einen spitzen
locker (Zahn) vorgezogen. Augen braunroth; Schna-
lel bis zum zweiten Fufspaare reichend, weifslich, drit-
es Glied an der Spitze braun. Kopf und Halsring gelb-
ich weifs , Brustrücken und Hinterleib grünlich
reifs oder auch wohl wie alle Glieder nur weislich. Auf
edem Segmente steht eine Reihe gleichgefärbter Tuberkeln
nit steifen Härchen besetzt. Röhren mittelmäfsig lang,
% der Normalgröfsc) , sehr dünn, vor der Spitze etwas
rerdickt, weifslich; Schwänzchen klein, von halber
löhreulänge. Unterkörper, Afterläppchen und Bei-
le weifslich, Füfse braun,
Geflügelte : Fühler so lang als der Körper, ge-
lernt, braun, erstes Glied nach unten in einen starken
[ahn vorgezogen. Sehnabel und Untergesicht weifslich,
srsterer an der Spitze braun , das zweite Beinpaar nicht
irreichend. Augen rothbraun; Scheitel und Halsring
iben mit graubraunem Anflug; die glashellen Nebe Hau-
ten braun eingefafst. Brustkasten gelb, die drei Lap-
>en des Rückens uud das Schildchen mit bräunlichem An-
lug. Hinterleib blafsgelb , oben mit fünf grünen oder
»räunlichen Binden , wovon zwei an der Basis und drei
'or den Röhren stehen, welche letztere meist nur einen
— 36 —
Wisch bilden. Röhren miltclmäfsig lang (2/3 — % der
Normalgröfse) , sehr dünn und keulenförmig, blafs, nach
der Spitze zu sich bräunend. Schwänzchen kurz, '/3
der Röhrenlänge , und , wie die Afterläppchen und der
Bauch blafsgelb. Beine blafsgelb, Schienenspitze und Füfse
schwarzbraun. Flügel glashcll, Geäder braun, Flügelwur-
zel und Unterrandnerv gelb, Randmahl grau getrübt.
24. A. HUMILI. Sehr.
Ungeflügelte : hellgrün mit grasgrüner Rückenlinie; läng-
lich, flach und flach gerandet, fein runzelig, ersjtes
Fühlerglied und die Stirnknöpfe in einen starken
Zahn vorgezogen; Röhren weifslich, lang, nach der Spitze
dünner werdend. Länge % — 1'".
Geflügelte : grün, Scheitel, Brust, drei Thoraxlappen und
das Schildchen schwarzbraun ; Hinterleib hellgrün , oben mit
braunem Wische. Länge %'".
Aphis Humili. Schrank. Fn. boi. II. ao. n. agg.
Vom Juli bis September sehr häufig unter den Blättern
des Hopfens (Humulus Lupuhis) in zahlreichen Colonien.
Seltener scheint sie auf andern Pflanzen vorzukommen. Ich
fand sie einmal schon früh auf dem Schlehenstrauche (Pru-
nus spinosa) , wo sie stark von Ameisen besucht ward ,
da dieselbe Blattlaus auf dem Hopfen doch davon unbe-
lästigt bleibt. Es ist fast durchshnittlich der Fall, dafs die
Ameisen den Blattläusen am meisten nachgehen, die auf
Bäumen und Sträuchern, also auf holzartigen Gewächsen
leben. Wahrscheinlich erhalten dieselben auf diesen mehr
zuckerhaltigen Saft, als auf krautartigen, was die Ameisen
eben anzieht.
Ungeflügclte : Fühler kürzer als der Leib, gerin-
o-elt, blafs, weifslich, Spitzenhälfte braun, Stirnknöpfe
und das erste Fühlerglied grün , nach Innen in einen star-
ken Zahn vorgezogen ; Schnabel grün , drittes Glied an
der Spitze braun , bis zum zweiten Beinpaare reichend ;
Augen roth bis braunroth. Der ganze Körper ist blafsgrün,
eine Rückenlinie und eine aus Fleckchen gebildete Rand-
linie grasgrün, nur wenig gewölbt, flach gerandet und fein
runzelig; Röhren weifslichgrün , gesen das Licht gesehen,
ringelig, lang (% der Normalgröfse), etwas hin- und her-
gebogen, nach der Spitze sich verdünnend und daselbst
braun werdend; Unterkörper blafsgrün, eben so die After-
läppchen. Beine blafs, weifslichgrün; nur die Tarsen braun.
Schwänzchen weifslich , kurz , % der Röhrenlänge,
— 31 —
Geflügelte : Fühl er/ so lang als der Körper, schwarz-
braun, drittes Glied gekörnt, am Grunde bläfser, der Zahn
des Stirnkndpfs erreicht fast die Spitze des ersten Fähler-
gliedes. Augen braun; Schnabel gelbgrünlich; Wulst
und Spitze desselben bräunlich, das zweite Beinpaar nicht
erreichend. Scheitel , Stirne und Stirnknöpfe sind glänzend
schwarzbraun; Nebenaugen blafsgelb; Halsring grün; Brust,
ein Fleckchen unter der Flügelwurzel, die Thoraxlappen und
das Schildchen schwarz. Hinterleib hellgrün, ein grofser
Wisch auf dem Rücken und einige ungleich grofse Punkte
auf demselben braun. Röhren braun, am Grunde grünlich,
lang (4/5 der Normalgröfse) ; Schwänzchen grün , sehr
kurz, V4 der Röhrenlänge; erstes Afterläppchen braun,
zweites wie der Bauch blafsgrün. Beine schwarzbraun ,
Hüften , Schenkelringe und Schenkelbasis gelbgrün. Schie-
nen bräunlich. Flügel glashell, Geäder braun, fein,
Unterrandader und Randmahl graulichgelb ; erste und zweite
Schrägader am Grunde so weit auseinander stehend , als
die zweite und dritte.
Gegen Ende Mai fand ich die Geflügelten sehr häufig
unter den jüngsten Hopfenblättern und zwischen denselben
viele ganz kleine weifsliche Jungen. Ich konnte auf keiner
Pflanze eine grofse Nymphe , noch weniger eine flügellose
Stifterin antreffen. Die Zähne am Stirnknopfe und das erste
Fühlerglied waren nicht so grofs, als bei den Nachkommen
derselben.
25. A. LACTUCjE. m\
Ungeflügelte : Hellgrün, glänzend, langgestreckt , fast gleich-
breit, hinten zugespitzt; Fühler blafs , Gelenke der Geifselglie-
der braun ; Augen roth; Röhren blafsgelb, in der Mitte
am dicksten; Schwänzchen gel blichwe ifs. Länge 3/
- 1'".
Geflügelte • Scheitel, Stirne, Halsring, Brustrücken,
Schildchen und Brust glänzendbraun bis schwarz , Hinterleib
grün, oben mit schwarzem Wische und Flecken; Flügel glashell,
Geäder braun, Randmahl, Unterrandnerv und Flügelwurzel gelb-
lich weifs ; erstes Al'lerläppchen dunkelbraun, zweites wie der
Bauch grün. Länge %"' '.
Aphis Lactucce. Reaum. Ins. III. pl. 22. f, 3- 5.
Lebt unmittelbar unter und zwischen den Blüthen der
Gänsedistel (Sonchus oleraceus , asper , arvensis) in zahl-
reichen Colonien , nicht selten gleichzeitig mit Aph. Sonchi
Lin, , oft sogar zwischen denselben.
- 38 —
Ungeflügelte : Fühler blafs , etwas kürzer als der
Körper, die Geifselgelenke braun geringelt. Augen roth:
Schnabel blasgelb, Spitze desselben braun. Röhren
miltelmäfsig lang (2/3 der Normalgröfse) , blafsgelb, an der
Spitze bräunlich, in der Mitte arn dicksten; Schwänz-
chen blafs, gelblichweifs , von halber Röhrenlänge. Af-
terläppchen wieder ganze Körper hellgrün. Beine
fast farblos , Tarsen und Tibienspitze schwarzbraun , Knie
bräunlich , Hüften grünlich.
Geflügelte : Fühler so lang als der Körper, schwarz,
drittes Glied deutlich gekörnt; Augen roth; Schnabel
bis zum zweiten Beinpaar reichend, blafs grünlich, Spitze
desselben bräunlich; Scheitel und Stirne schwarzbraun,
glänzend ; Untergesicht grün, Lippenwulst bräunlich ; Hals-
ring braun mit grünem Rande; Brustr ticken und Schild-
c h e n schwarz ; Hinterleib grün , drei Fleckchen am
Rande , eine grofse Makel auf der Mitte des Hinterleib-
rückens und die Einfassung der Röhrenwurzel schwarz.
Röhren gelbbräunlich, an der Spitze dunkler, in der Mitte
am dicksten ; Schwänzchen gelb , halb so lang als die
Saftröhren ; erstes Afterläppchen schwarzbraun , zweites
wie der Bauch grün; Brust zwischen dem zweiten und
dritten Beinpaare schwarz; Beine schmutzig gelb, Füfse,
Schienenspitze und die Spitze der Schenkel schwarz. Flügel
glashell, Geäder braun; Flügelwurzel, Unterrandader und
Randmahl blafs , gelblichweifs.
Die Larven der Geflügelten sind etwas bereift; es gibt
grüne und lilafarbige Individuen in derselben Colonie ,
wie man das bei so vielen grünen Blattlausarten findet.
Diese zweite Art Blattläuse auf der Gänsedistel, welche
schon Reauinur bemerkte , und von demselben als eine
andere Art aufgeführt wurde, ist oft nach ihm mifskannt
worden. Auch Schrank spricht in der Beschreibung der A.
Sonchi von verschiedenfarbigen Blattläusen auf dieser Pflanze,
hat aber von der echten A. Sonchi £., nämlich von der
braunen, nur die Jüngern Larven gesehen und führt an,
dafs GeofTroy auch die altern schwarzen (dunkelbraunen)
Blattläuse bemerkt habe. Seine Aph. Lactucae, die er auf
dem Lattich, dem Kürbis etc. gefunden , ist ein ganz an-
deres Thier und ich wundere mich sehr, dafs er hier noch
den Fabricins, der sie nicht beschreibt, sondern nur den
Linn. und Reaum. citirt, als Autorität anführen kann.
Linne , der Reaumur's »Laiteron« für wilden Lactuken-
Salat hielt, ßibt der grünen Art den Namen A. Lactucae,
— 39 —
was schon P. L St. Müller in Linne's Uebersetzung Seile
515 als irrthümlich verwirft. Fabricius folgt in seinem Ent
Syst. IV. 220 und in seinem Syst. Rhyngot. 301. n. 52
dem Ritter Linne, indem er nach diesem Lactuca oleracea
als Futterpflanze auffuhrt , ungeachtet er wie Linne die-
selbe Stelle des Reaumur citirt, der doch Laiteron (Sonchus
oleraceus) als den gemeinschaftlichen Wohnort beider Blatt-
läuse angibt. Hätte Linne die Aphis Sonchi in Schweden
gefunden , so würde dieser Fehler der verwirrenden
Citate nicht entstandet! sein, Gewifs hätte er in seiner
Fauna suecica die Beschreibung nach Autopsie gemacht
und dann sehr wahrscheinlich auch die Verschiedenheit
beider Arten wie gewöhnlich treffend angegeben. Die Ci-
tate des Linn. , Fabr. und Schrank müfsen demnach mit
Recht eingezogen werden.
26. Ä. RIBIS. Ein.
Un gef lügel te : zitrongelb, glänzend, länglich eirund,
gewölbt; Röhren dünn, inittelmäfsig lang, weifsgelb; Schwänz-
chen weifs, sehr kurz, T/4 der Röhrenlänge. Länge %— %"'.
Geflügelte : gelb; Brust, Schildchen, drei Lappen des
Brustrückens braun; Hinterleib gelb, oben mit einem grofsen ,
schwarzen, viereckigen Wische auf der Mitte und drei
bis vier kleinen schwarzen Fleckchen am Rande ; Röhren sehr
dünn, lang, bräunlich; Schwänzchen sehr klein, weifs-
li eh. Länge '/2'".
Aphis Ribis Lnn. Syst. nat. II. j33.. 1. — Ej. Fn.
suec. g~5. — Frisch. Ins. II. g. pl. 1^.. — Reaurn,
Ins. III. pl. 22. f. y—10. — Fabr. Ent. syst. IV.
211. n. j. — Syst. Rhyng. 2gS. y. Hausmann. HL
Mag. I. 4^7- 2' — Leuwenh. Arcan. epist. go. 54$t
lab. $48. — Blank. Ins. i64> tab. i/f. 2, —
Schrank. Fn. boiea. II. loS. Hg5.
Lebt im Juni und Juli auf dem rothen Johannisbeer-
strauche (Ribes rubrum) unter den zurückgekri'unmten, roth-
beuligen, monströsen Blättern in stark bevölkerten Colonien.
Im August fand ich dieselbe Blattlaus auch unter den
gelbfleckigen Blättern des Alpen-Johannisbeerstrauchs (Ribes
alpinum). Auf Ribes rubrum lebt oft gleichzeitig mit dieser
noch eine andere Blattlaus (Aph. grossularke m.J, welche
sich nur an den Blattstielen und Achseln der Zweige
aufhält, und sich von jener durch ihre blaugrüne, matte
Färbung leicht unterscheiden läfst.
Ungeflügelte : Fühler länger als der Körper, sehr
dünn, weifsgelb; Augen braunrot!) ; Schnabel weifslich,
— 40 —
an der Spitze brau», kaum bis zur Einlenkung des zwei-
ten Beinpaares reichend. Beine blafs, gelbweifs, Füfse
bräunlich; Rühren weifslichgelb , dünn, oben und unten
gleich dick, mittelmäfsig lang, CA der Normalgrüfse) ,
Schwanzchen wcifs, sehr kurz, '/4 der Röhrenlängc ; Af-
terläppchen wie der Bauch blafsgelb.
Diese Blattlaus wird häufig von einem Aphidius bewohnt ;
suis keiner Spezies zog ich deren so viele, als aus A.
Ribis.
Geflügelte : Fühler so lang als der Körper, braun,
fein gekörnt ; Kopf bräunlichgelb ; Augen braunroth ; Ne-
benaugen braun eingcfafst; Schnabel bis zum zweiten Bein-
paare reichend, gelb; die zwei letzten Glieder bräunlich;
Halsring gelbgrün, drei Lappen des Brustrückens und das
Schildchen braun , glänzend ; Hinterleib oben gelb, mit
einem grofsen, glänzend schwarzen, viereckigen Flecken
auf der Mitte und drei bis vier kleineren am Rande; Röh-
- ren sehr dünn , lang , bräunlich. Afterschwänzchen weifs-
lich, sehr klein, '/6 der Röhrenlänge; Afterläppchen nicht
ausgezeichnet; Bauch gelb, Brust schwarz, Seiten dersel-
ben mit bräunlichen Fleckchen. Beine braun, Füfse, Schie-
nenspitzen und Knie schwarz , Schienen und Schenkel
bräunlich, letztere am Grunde nebst den Schenkelringen
und Hüften gelb.
27. A. CONVOLVÜLI. m.
Ungeflügelte : blafsgelb, länglich, hinten spitz, "oben fein
runzelig; Rühren lang, vor der Spitze etwas dicker, gelb, an
der Spitze braun; Schwänzchen kolbig, weifsgelb, '/4 der Röh-
renlänge; Beine gelb, Fül'se schwarzbraun. Länge 1'".
Geflügelte : glänzend schwarzbraun, Hinterleib gelbgrün
mit röthlicher Basis , braunen Flecken auf der Mitte und drei
kleinem auf dem Rande desselben. Länge %"'.
Findet sich meist einzeln unter den Blättern der
Zaunwinde (Convolvolus sepium). August und September.
Un geflügelte : Fühler von der Länge des Körpers,
gxdb, die drei letzten Glieder bräunlich, Slirnknöpfe nach
innen zahnartig erweitert ; Augen braun. Schnabel bis zum
zweiten Beinpaare reichend, gelb, drittes Glied an der Spitzo
braun; der ganze Körper ist blafsgelb, hoch gewölbt, am Rande
entlang die gewöhnlichen Eindrücke ; Röhren lang, dünn,
vor der Spitze etwas dicker , gelb , an der Spitze braun ,
im Ruhestände niederliegend, convergirend , etwas über
— 41 —
die Schwanzspitze hinausreichend ; Schwänzchen kolben-
förmig-, weifsgelb, Y4 der Röhrenlänge; Unterkörper und
Beine sind gelb, letztere mit bräunlichem Anflug, Füfse
schwarzbraun.
Geflügelte : Fühler von der Länge des Körpers, braun,
drittes und viertes Glied bräunlichgelb, drittes Glied an
einer Seite gekerbt ; Augen rothbraun. Schnabel fast zum
zweiten Beinpaare reichend, gelblich, das Ende des ersten,
die Mitte des zweiten und das dritte Glied ganz bräunlich.
Scheitel , Stirne nebst Stirnknöpfen und Lippenwulst glän-
zend schwarzbraun. Brustkasten röthlichgelb, Brust, einer
Binde zwischen dem dritten Beinpaare, zwei Fleckchen
unter den Flügeln, das Schildchen, drei Lappen des Tho-
rax und das Halsschild oben glänzend schwarzbraun ; Hin-
terleib gelbgrün, am Grunde und die Aftergegend röthlich
schimmernd ; die Binden auf dem dritten bis fünften Segmente
bilden durch Berührung eine viereckige schwarzbraune
Makel; hinter den Röhren sind noch zwei freie Binden
und auf dem Seitenrande des Hinterleibs drei Punkte
schwarzbraun. Die langen dünnen Röhren sind braun, vor
der Spitze gelblich und dicker, im Ruhestande convergi-
rend; Schwänzchen röthlichgelb, kegelförmig, '/3 der Röh-
renlänge; der Bauch ist blafsgrün, mit vier bis sechs brau-
nen Fleckchen; Afterläppchen röthlich, erstes mit braunem
Anflug; Beine gelblich, Füfse und Schienenspitze schwarz,
Schenkelspitze und die vier hintern Hüften bräunlich. Flü-
gel glashell , Geäder bräunlich , Unterrandnerv und Rand-
mahl weifslich.
Man trifft nur sehr wenige Individuen , welche im un-
geflügelten Zustande bleiben , die meisten sind Larven mit
Flügclscheiden. Letztere sind auch gewöhnlich röthlich bis
zinnoberroth gefärbt.
28. A. CHELIDONII. i».
Ungc f 1 ü gelt e : länglich-eirund, hoch gewölbt, gelbgrfln
bis 1 auch grün, matt, etwas bereift; Röhren lang, dünn,
weifslich; Schwänzchen weifslich, kolbig, J/3 der Röh-
renlänge. Länge 1'".
G e fl ügel t e : grün, Brustkasten gelb, das Schildchen, drei
Lappen des Thorax und die Brust bräunlich; Augen hellroth;
Röhren lang und dünn, Schwänzchen gelblich, am Gründe
srün , aufgebogen; After läpp chen wie der Bauch grün. Länge
— 4a —
Lebt gesellig an (Jen Blüthenstielen des Schöllkrauls
(Chelidonium majus). August bis Oktober.*)
Un ge f 1 ü g e 1 1 e : Fühler so lang- als der Körper, bräun-
lich oder weifslich gelb, an den Gelenken der Geifselglie-
der bräunlich geringelt. Augen hellroth; Schnabel weifs-
lich, zweites Glied weingelb, drittes braun, über das
zweite Beinpaar hinausreichend ; der ganze Körper grün ,
matt, hoch gewölbt; der Kopf bläfser ; Bauch und Afterlapp-
ehen sind grün; Röhren dünn, lang, weifslich; Schwänz-
chen kolbig , Y3 der Röhrenlänge , weifslich ; Beine nebst
den Schenkelringen weifs, Füfse braun, Hüften der vier
Hinterbeine grünlich.
Geflügelte : Fühler so lang als der Körper, braun,
drittes Glied gekörnt, am Grunde blafs, zwei Grundglieder
grünlich oder wie der Scheitel und die Stirnknöpfe mit
braunem Anflug. Augen hellroth; Schnabel bis zum zweiten
Beinpaare reichend, blafs, grünlichgelb, drittes Glied an
der Spitze braun ; Halsring grün , Brustring gelb , Schild-
chen , drei Lappen des Rückens und die Brust bräunlich.
Hinterleib grün , weifslich bestäubt ; Röhren sehr dünn ,
lang , oben und unten von gleicher Dicke , gelblich ;
Schwänzchen gelblich , am Grunde grün , aufgebogen , l/s
der Röhrenlänge. Atterläppchen wie der Bauch grün ; das
erste hat bei gut ausgefärbten Exemplaren einen bräunlichen
Querstrich. Beine nebst Hüften und Schenkelringen grün-
lich , Schienen bräunlichgelb , Füfse braun. Flügel wasser-
hell, Flügelgeäder braun, Unterrandnerv am Grunde gelb,
weiter nach vorn wie das Randmahl grünlichgelb.
29. A. DIANTHI. Sehr,
Ungeflügelte : länglich eirund, hinten zugespitzt, gewölbt,
chagrinirt ; ge 1 b oder gelbgrün bis grasgrün, g 1 an z en d ; Füh-
ler weifslich, Spitzenhälfte braun ; Röhren lang, blafs, an der
Spitze braun, vor derselben am dicksten; Schwänzchen
grüngelb, kaum x/3 der Röhr enläng e. Länge '/2 — %"'•**)
*) Diese Blattlaus hat beim ersten Anblick grofse Aehnlichkeit
mit Aph. Brassica» L. Was noch mehr auf eine Gleichheit
beider hindeutet, ist das Vorkommen der Aleurodes chelidonii
Latreille, welche sowohl auf dem Kohl wie auf dem Schöll-
kraute lebt. Eine neue Art Aleurodes (Lonicerae m.) entdeckte ich
unter den Blättern der Heckenkirsehe (Lonicera Periclyme-
num) Anfangs Oktober; sie hat auf jedem Flügel nur ein
dunkles Fleckchen.
**) Bei dieser sehr verhreiteten Art ist es besondere nöthig, dafs
man sich zur Kenntnifs derselben vollkommene ungtflügelte
Individuen mit freiem Schwänzchen zu verschaffen su«ht.
— 43 -
Geflügelte : schwarzbraun , Hinterleib grfln , am Rande
drei schwarze Fleckehen; Fühler braun, am Grunde blafs, drit-
tes Glied nach aafsen gekerbt ; Augen braun ; das erste Alter-
läppchen, das kurze Schwänzchen und die Spitze der keulenför-
migen Röhren braun. Länge %'".
j4phis Dianlhi. Schrank. Fn. boi. TL n4< n* 12*3.
Lebt auf den Nelken (Dianthus Caryophyllus, prolifer),
auf Fuchsien (Fuchsia coccinea, globosa, micrantha), fer-
ner auf Tulipa, Crocus, Narcissus, Mesenibrianthemum,
Hyacynthus, Verbena und andern Treibhausgewächsen. Auf
Topfpflanzen bringen die Mütter das ganze Jahr hindurch
lebende Jungen. *J
Ungeflügelte : Fühler fast von der Länge des Kör-
pers, cweifslich, Spitzenhälfte braun, Stirnknöpfe grün,
breit, erstes Fühlerglied grün oder gelblich, etwas dünn,
zweites bedeutend dünner als das erste und etwas dicker
als das dritte. Augen braunroth; Schnabel weifslich, drit-
tes Glied braun , bis zum zweiten Beinpaare reichend.
Röhren lang, blafs, an der Spitze braun und daselbst am
dicksten; Schwänzchen grüngelb oder blafsgelb, kaum '/3
der Röhrenlänge; Afterläppehen wie der Bauch gelbgrünlich
bis grün. Beine blafs, wein- bis bräunlichgelb, Füfse und
Schienenspitze dunkelbraun.
Die erste Brut der überwinterten Mütter ist in Allem
mehr grün als gelb ; fast alle Generationen nüanciren etwas
in der Farbe.
Geflügelte : Fühler kaum kürzer als der Leib, braun,
drittes Glied gekerbt , am Grunde blafs ; Stirnknöpfe nach
innen stark hervortretend (genähert); Kopf schwarz; Au-
gen braun ; das Untergesicht wie der Halsring unten gelb-
röthlich ; der Schnabel ist blafs, weifslich, Wulst und Spitze
defselben braun; Brustkasten braun bis schwarz, die Fur-
chen des Brustrückens und der Vorder- und Hinterrand
des ilalsscliildes rüthlich. Der Hinterleib grün und röthlich
melirt, auf dem Rücken defselben ein gröfserer und meh-
rere kleinere braune Flecken , am Rande ebenfalls eine
Reihe schwarzer Fleckchen , wovon drei an jeder Seite
deutlicher und gröfser sind. Das erste Afterläppchen , das
kurze Schwänzchen und die keulenförmigen Saftröhren an
der Spitze braun. Beine braun , Schenkel am Grunde blafs,
Schienen nur bräunlich. Flügel glashell (gegen das Licht
gesehen , sehr fein punktirt) ; Flügelmahl blafs , Öeader
•) Kybcr, Erfahrungen etc. in Gcnnar's Magazin I.
— 44 —
fein, braun, Gabelader am Grunde verloseben, innerste
Astader am Ausgehende elvvas dicker, der Innenrand des
Flügels daselbst ebenfalls dunkler und dicker.
Die Larven mit Flügelscheiden sind bald grün, bald rech-
lich mehrt.
30. A. BETULICOLA. m.
Ungeflügelte : länglich, hinten spitz; gelb; Hinterleib
mit vier undeutlichen grünen Fleckchen; Augen hcllroth; Fühler
viel länger als der Leib , blafsgelblich , die vier Geifselglieder
braunringelig ; llöhren kurz , in der Mitte dünner, die obere
Hallte derselben schwarz; Schwänzchen sehr kurz, gelb,
stumpf; Beine gelb, Schienen am Grunde und an der
Spitze wie die Fülse schwarz. Länge 1'".
Geflügelte : gelb, Hinterleib grünlich, die gelben Schie-
nen am Grunde und an der Spitze schwarz ; Flügel glas-
hell, Geäder stark, schwarzbraun, innerste Astader am dick-
sten ; alle Adern endigen in einem schattigen FleckcheD.
Mehr einzeln als gesellig unter den Blättern der
Wurzeltriebe der gemeinen Birke (Belula alba) lebend.
August und September. Nicht häufig.
Ungeflügelte : Fühler viel länger als der Leib, blafs-
gelblich, die vier Gelenke der Geifselglieder braunrin-
gelig , die zwei Grundglieder wie der Kopf und Halsring
zitrongelb; Augen hellroth; Schnabel gelb, die Spitze
des dritten Gliedes braun. Oberkörper grünlichgelb mit
vier grünen undeutlichen Fleckchen. Auf jedem Segmente
eine Reihe Härchen, wovon jedes auf einem kleinen
Höckerchen steht. Röhren kurz, in der Mitte dünner, die
obere Hälfte schwarz ; Oeffnung derselben deutlich , gelb.
Schwänzchen gelb , stumpf und sehr kurz ; Afterläppchen
wie der Unterkörper gelb , das zweite etwas ausgerandet.
Beine schlank, gelb, Schienen an der Basis und an
der Spitze wie die Füfse dunkelbraun bis schwarz.
Geflügelte : Fühler länger als der Leib, braun, die
zwei Grundglieder und das dritte, vierte und fünfte Glied
am Grunde gelb. Augen schön roth ; Schnabel blafsgelb ,
die Spitze des dritten Gliedes braun. Kopf und
Brustkasten citrongelb ; Hinterleib gelbgrünlich mit zwei
undeutlichen grünen Binden. Röhren kurz (% der Nor-
malgröfse) , schwarz , am Grunde gelblich. Schwänzchen
sehr kurz , stumpf , langhaarig, gelbgrim. Afterläppchen
M'ie der Bauch grüngelb. Beine blafsgelb , Hüften gelb ,
- 45 —
alle Schienen an der Basis und an der Spitze
wiedieFüfse schwarz. Flügel glashell, Flügelgeäder stark,
schwarzbraun , innerste oder erste Astader am dicksten ;
alle Schrägadern endigen in einem schattigen Fleckchen.
Unterrandnerv und Randmahl gelb, letzteres am äufseren
Winkel nach innen schwarz eingefafst, im innern Winkel
ein grün oder bräunlicher Wisch.
Die ungeflügelte Blattlaus bewegt sich bei der Annäherung
auffallendrasch, gleich einigen Myris- und Capsus-Larven ;
zuweilen bewegen sie sich sprungweise fort und lassen
sich bei unserer Annäherung leicht zur Erde fallen.
31. A. CERASI. F.
Ungeflügelte : breit-eiförmig, schwarz, oben chagrinar-
tig , glänzend , unten matt ; Fühler schwarz , drittes und die
Basis des vierten Gliedes gelblich; Röhren lang, gleich dick,
niederliegend, über die Schwanzspitze hinausreichend; Schwänz-
chen kurz , % der Röhrenlänge. Länge %"'.
Geflügelte : schwarz, glänzend; Hinterleib braun mit
grüngelben Wolken; Fühler schwarz, Röhren lang, dünn,
und wie das kurze Schwänzchen schwarz.
Aphis Cerasi Fabr. Ent. Syst. IV. 21 1 . 6. — Syst.
Rhyng. 2g5. 6.
Lebt auf dem Kirschbaume (Cerasus avius) gesellig an
den Spitzen junger Triebe und unter deren Blättern , die
sich davon häufig zurückrollen und einen monströsen Kopf
bilden.
Ungeflügelte : Fühler etwas länger als der Körper,
schwarz , drittes Glied und die Basis des vierten bräun-
lichgelb. Die Augen sind braun; der Schnabel reicht bis
zum zweiten Beinpaare, ist blafs, grüngelb, an der Spitze
braun. Der Kopf ist klein , der Halsring schmal, doch
breiter als der Kopf, der zweite Brustring breiter, alle
übrigen Leibesringe durch die Anschwellung in Eins ver-
schmolzen. Die Röhren sind dünn , oben und unten gleich
dick, lang, beim Berühren des Thieres niederliegend und
wie der ganze Körper schwarz. Das Schwänzchen ist kurz ,
Vi—V4 der Röhrenlänge. Der Unterkörper ist matt, schwarz-
braun, etwas grün schimmernd. Das erste der schwarzen
Afterlüppchen ist weifsgelblich gcrandet ; das zweite be-
wimpert. Die Beine sind schwarz , alle Schienen, die Sehen-
kel der beiden Vorderbeine und die Basis der vier Hin-
terschenkel gelbbräunlich.
— 46 —
Die jüngsten Individuen sind braunroth ; die nicht ganz
ausgefärbten altern haben hellere Fühler und Beine und
sind auf dein Hinterleibsrücken braun und gelb .mannorirt.
Geflügelte : Fühler von der Länge des Körpers,
schwarz , drittes Glied gekörnt ; der Kopf ist bedeutend
breiter als lang , schwarz ; die Augen sind braun. Der
Halsring ist dunkelbraun, vorn und hinten gelbrandig; der
Brustkasten schwarz ; der braune Hinterleib hat oben hel-
lere Wolken. Die Röhren sind schwarz, lang, oben und
unten gleich dünn; das Schwänzchen ist schwarz, kurz,
V* der Röhrenlänge ; die Beine sind schwarz , die Basis
aller Schenkel und die Schienen bräunlichgelb. Die Flügel
sind glashell; Geäder braun, Flügelwurzel, Unterrandnerv
und Randmahl gelblich, letzteres mit grauem Anflug.
32. A. APARINES. m.
Ungcflügelte : bräunlich, eirund, etwas gewölbt, flach
gerandet, runzelig-lederartig; Röhren lang, eonvergirend, die
Schwanzspitze weit überreichend J das bräunliche Schwänzchen
kaum vorstehend. Länge %'".
Lebt gesellig an den Stängelspitzen des klebrigen Lab-
krautes CGaliuin Aparine). August und September. Die
Fabrizische Aph. Aparines, welche auch Schrank aufführt,
ist von dieser bedeutend verschieden. Nach deren Be-
schreibung sollte ich fast vermuthen, dafs es die weifsbe-
stäubte, weifsbeinige A. Papaveris L. wäre, welche ich
auch mehrmals auf diesem Galium und auf so vielen andern
Pflanzen angetroffen habe.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Leib, braun,
drittes Glied am Grunde bläfser; die Stirnknöpfe nach
innen stark vortretend CgenäherQ und, wie der Kopf ,
grüngelb mit bräunlichem Anflug. Augen braun; Schnabel
schmutzig gelb , drittes Glied braun. Der Oberkörper ist
braun, runzelig-lederartig, der Seitenrand flach abgesetzt,
mit den gewöhnlichen Eindrücken ; alle Leibesringe bis
auf den Halsring verschmolzen. Röhren dünn, lang, im
Ruhestande niederliegend, eonvergirend, die Schwanzspitze
weit überragend , gelbbräunlich , vor der Spitze einge-
schnürt und daselbst braun; Schwänzchen sehr kurz, kaum
hervorstehend. Unterkörper grünlichgelb, am Rande wie
die Afterlappchen braun. Beine blafs , schmutzig gelb ,
Hüften, Schienenspitze und Füfse braun.
— 47 —
33. A. TANACETI. hin.
Ungeflögelte : länglich eirund, matt, brauuröthlich,
ein grofscr Wisch auf dem Hinterleibsrücken bis
über die Röhren hinaus dunkelbraun. Länge %'".
Geflügelte : Flügel weifslich , Geäder sehr fein, blafs ,
Randniahl graulich, Flügelwurzel gelb ; Röhren mittelmäfsig, sehr
dünn, schwarz j Schwänzchen gclbroth, '/3 der Röhrenlänge,
Länge %'?'.
Aphis Tanaceti Lina. S. nat. II y.3;>. iS. — Ej. Fn.
suec. g8g. — Fahr. Eid. Syst. IV. 2ij. 36. —
Syst. rhyng. -99- 36. — Schrank. Fn. boi. II.
123. n. 124*. — Geoffr. Ins. I. 49^- #• — Burm.
Ilandb. d. Ent, II. i4- 3.
Lebt gesellig- an den jungen saftigen Stängeln des Rain-
farns (Tanacetum vulgare.) Juni bis September. Ende Sep-
tember fand ich sie einmal auf einer fast verblühten Pflanze
bis in die Afterdolde hinauf sitzend. Nicht so häufig als
Aph. Tanacetaria. Burmeister zog einen Scelio (Xystus
Hart.^ , eine Spalangia und einen Aphidius daraus.
Ungeflügelte : Fühler langer als der Leib, schwarz;
Augen hellroth ; Schnabel bis zum dritten Beinpaare rei-
chend, braun, erstes Glied bis auf die Spitze gelbrüthlich.
Kopf und ganzer Oberkörper braun, der Scheitel, der
Rand des ersten und zweiten Thoraxringes, der dritte
Ring ganz , der aufgebogene Seitenrand des Hinterleibs
und die Aftergegend blafsröthlich ; Rohren sehr dmm ,
schwarz, lang i3/4 der Normalgröfse) ; das gerade, zuge-
spitzte Schwanzchen rothlich, fast von halber Röhrenlänge;
Unterkörper etwas bestäubt, rülhlich, Brustgegend heller,
weifslich , Randgegend braun ; Afterläppchen und Beine
schwarz, die Basis aller Schenkel gelblich. Die jungen Indi-
viduen sind weifslich; die Beine, Fühler und ein Wisch
auf dem Hinterleibsrücken braun.
Geflügelte : Fühler von der Länge des Körpers,
schwarz, drittes Glied an der Seite gekerbt. Kopf braun,
Augen rothbraun , Nebenaugen mit schwarzer Einfafsung •
Schnabel bis zur Einlenkimg des zweiten Beinpaares, das
erste Glied am Grunde weifsgelb, Spitze defselben bräun-
lich. Brustkasten schwarz» glänzend; Hinterleib oben dun-
kelgrün und schwarz marmorirt, die zwei letzten Segmente
bräunlich, mit drei bis vier schwarzen Fleckchen. Röhren
mittelmäfsig, sehr dünn, schwarz; Schwänzchen gelb, */3
der Röhrenlänge ; Afterläppchen schwarzbraun. Beine
48
schwarz, behaart, alle Schcnkelwurzebi weifslich. FJügel
weifslich, Geäder sehr fein, blafs, Randmahl graulich,
Filigelwurzel gelb.
34. A. LIGUSTRI. m.
Unge fliig e lt e : eirund, hoch gewölbt, glänzend, zitron-
gelb; Röhren an der Spitze brann. Länge %'"•
Geflügelte • blafs zitrongelb; Fühler, Scheitel, Brust, die
Lappen des Thorax und Röhren bräunlich, letztere keulenförmig.
Lebt unter den gelben, oft der Länge nach eingerollteD
Blättern der Rainweide (Ligustrum vulgare) in zahlreichen
Colonien. August bis Oktober.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Leib, blafs,
weifslich, die zwei letzten Glieder mit bräunlichem Anflug.
Augen dunkelbraun. Schnabel kurz , das zweite Beinpaar
kaum erreichend , gelblich , das dritte Glied an der Spitze
etwas gebräunt. Rühren lang, vor der Spitze am dicksten,
an der Basis gelb , dann nach der Spitze hin immer dun-
keler werdend. Schwänzchen kurz , fast l/s der Röhren-
länge und , wie die Afterläppchen und der ganze Unter-
körpe, blafsgelb. Beine blafs, Knie mit bräunliehem Anflug,
die Fufsspilzen braun.
Geflügelte : 2 cT Fühler von der Länge des Körpers,
bräunlich, drittes Glied fein gekörnt, die zwei Grundglie-
der nebst den Stirnknöpfen gelb ; Augen braun ; Nebenau-
gen wasserhell , braun eingefafst ; Kopf gelb, Scheitel mit.
bräunlichem Anflug; Schnabel gelb, die Spitze des dritten
Gliedes braun; Halsring und Brustkasten ebenfalls gelb, von
letzterem sind die Brust, ein Flecken an der Seite unter den
Flügeln , die drei Lappen des Rückens und das Schildchen
bräunlich. Hinterleib gelb, Röhren lang, auf orangengel-
bem Grunde entspringend, blafsgelb, keulenförmig, vor
der schwarzen Spitze am dicksten. Schwänzchen gelb,
kaum x/3 der Röhrenlänge, Afterläppchen gelb CS), das
erste mit schwarzem Rande (j*). Beine gelb, Füfse, Schie-
nenspitze und Knie dunkelbraun , die Hinterschenkel nach
der Spitze zu etwas bräunlich. Flügel wasserhell, Geäder
braun , Rand- und Unterrandnerv wie das Randmahl blafs.
35. A. LONICERiE. Siebold.
Ungeflügelte : hell- oder gelbgrün, schimmernd, glatt,
eiförmig und hoch gewölbt; Fühler braun, am Grunde grünlich;
Röhren mittelmäfsig, keulenförmig, bräunlich; Schwänzchen sehr
— 49 —
kurz, gelbbräunlieh ; Beine blafs , Knie, Schieuenspitze und
Füfse bräunlich. Länge %'".
Geflügelte : Fühler dunkelbraun, zwei Grundglieder und
die Basis des dritten Gliedes gelb ; drittes und viertes Glied
runzelig, an einer Seite grob gekerbt. Röhren keulenförmig,
ara Grunde sehr dünn, gelblich, an der Spitze bräunlich;
Schwänzchen bräunlich , kurz , von halber Rührenlänge , aufge-
bogen. Länge %'".
Lebt auf der untern Blattseite der Lonicera
tartarica und Xylosteum in starkbevölkerten
Colonien von Mai bis Oktober.
Ungeflügelte : hellgrün oder gelbgrün , glatt , eiförmig ,
hochgewölbt. Fühler viel kürzer als der Leib , braun , an
der Basis grünlich und , wie der Scheitel, mit grauem An-
flug ; Augen klein , dunkelbraun ; Schnabel bis zum zwei-
ten Beinpaare reichend , gelblich , Lippenwulst und Spitze
bräunlich. Alle Einschnitte der Leibesringe durch den auf-
geschwollenen Körper verschwunden. Bohren mittelmäfsig
lang, keulenförmig, bräunlichgelb; Schwänzchen sehr kurz,
kegelförmig und , wie die Afterläppchen , graubräunlich ;
Beine blafs, Knie , Schienenspitze und Füfse bräunlich.
Geflügelte: Fühler länger als der Leib, dunkelbraun;
die zwei Grundglieder und die Basis des dritten Gliedes
gelblich, das dritte und vierte runzelig, an einer Seite
grob gekerbt. Augen schwarz ; Nebenaugen hellgelblich ;
Kopf mit braunem Anflug oder auch glänzend schwarz ;
Untergesicht gelb ; Schnabel kurz , das zweite Beinpaar
nicht erreichend, gelb, Wulst und Spitze desselben bräun-
lich; Brustkasten gelb; die drei Lappen des Bückens ,
das Schildchen , ein grofser und ein kleiner Flecken unter
den Flügeln und die Brust glänzend-schwarzbraun bis
schwarz. Hinterleib gelb, eine grofse viereckige Makel
auf dem Bücken desselben und vier Flecken auf dem
Bande glänzend dunkelbraun. Bohren keulenförmig, am
Grunde sehr dünn, gelblich, an der Spitze bräunlich,
lang (% der Normalgröfse). Schwänzchen kurz , aufge-
bogen , '/2 der Röhrenlänge und , wie die Afterläppchen ,
mit bräunlichem Anflug. Beine gelb; Füfse, Schienenspitze
und Knie braun. Flügel glashell mit bräunlichem Geäder;
Unterrandnerv gelb ; Bandmahl blafs.
Das Männchen ist den geflügelten Weibchen ganz ähn-
lich; der viereckige Flecken auf dem Hinterleibsrücken ist
durch gelbe, schmale Querbinden unterbrochen; das erste
4
— 50 —
Afterläppchen ist ausgeschnitten , mit schwarzem Rande,
die Scheide der gelben Rulhe braun.
Die letzte" Brut scheint mit den abfallenden Blättern zu
überwintern, was noch bei mehreren Blattläusen der Holz-
gewächse der Fall ist. Auf der Unterfläche der Blätter
eines fast ganz abgestorbenen, gelben Grashalmes von
Phalaris arundinacea fand ich im Oktober einige starke
Colonien geflügelter Blattläuse und Larven im üppigsten
Zustande , die ich nach genauer Vergleichung mit Aphis
Lonicera1 für identisch halten mufste. Auf Lapsana commu-
nis findet sich im Juli dieselbe Blattlaus , deren geflügelte
Individuen etwas abweichend gefärbt sind : Augen braun-
roth; Fühler ganz braun; Röhren bräunlich; Schwänzchen
gelb; erstes Afterläppchen und die Schenkelspitzen braun.
Von Siebold's Beobachtungen über diese Blattlaus*
»Auf der untern Seite der Blätter des erwähnten Strau-
ches (der Lonicera Xylosteum) fanden sich gegen Ende
des Oktobers dreierlei Formen von Blattläusen vor , näm-
lich zwei geflügelte und eine ungeflügelte. Die beiden ge-
flügelten Formen zeigten zweierlei Gröfsenverhältnisse : die
gröfsern geflügelten Blattläuse waren alle vivipare Weib-
chen ; die kleinern dagegen , welche in weit geringerer
Menge vorhanden waren, wiesen sich als geflügelte Mann-,
chen aus; beide, Männchen und Weibchen, besafsen eine
hellgelbe Farbe mit schwarzen Flecken. Die ungeflügelten
Blattläuse befanden sich in gröfserer Menge und in ver-
schiedener Gröfse um sie herum , waren nur einfarbig
gelbgrün gezeichnet und gaben sich, bei gnauerer Unter-
suchung , als die Brut der vorhin _ erwähnten Weibchen
zu erkennen.
»Alle diese ungeflügelten Blattläuse waren , ohne Aus-
nahme , eierlegende Weibchen , welche ich sehr häufig
mit den geflügelten Männchen bei der Begattung über-
raschte. Die Verbindung der in der Begattung begriffenen
Thierchen war so innig , dafs wenn ich ein Männchen bei
den Flügeln fafste und fortnahm , ich zugleich das Weib-
chen mit aufhob. Die geflügelten Weibchen bemerkte
ich niemals mit diesen Männchen in der Begattung.
Die flügellosen Weibchen verliefsen beim Drange des
Eierlegens die Blätter des Strauches und begaben sich an
die Aeste und den Stamm desselben, wo sie zwischen die
Ritzen der Rinde und die Winkel der Aeste ihre gelb-
— 51 —
grünen ovalen Eier legten , an welchen erst nach ein
paar Tagen sich die gelbgriine Farbe in ein glänzendes
Schwarz verwandelte.
»Da die Zahl der Männchen dieser Blattläuse im Ver-
hältnisse zu der Menge von eierlegenden Weibchen äufserst
gering war, und die Samenkapsel fast aller von mir un-
tersuchten flügellosen Weibchen lebhafte Spermatozoon
enthielten , so ist wohl anzunehmen , dafs diese Aphis-
männchen in Polygamie leben. Da ferner die Zeugungs-
glieder dieser Männchen bei der Begattung nicht abbre-
chen und verloren gehen , so wird ihnen hierdurch die
wiederholte Ausübung dieser Funktion auch erlaubt , was
bei manchen Käfer- und allen Schmetterlings-Männchen
unmöglich wird , indem sie schon nach einmaligem coitus
ihren penis einbüfsen. Zugleich findet meine Vermuthung
darin eine Bestätigung, dafs Degeer bei andern Blattlaus-
arten die einzelnen Männchen sich mit vielen Weibchen
nacheinander begatten sah.« — v. Siebold in Froriep's
Notitzen. Band XII. St. 85.
36. A. LYTHRI. Schk.
Ungeflügelte : eirund, hinten zugespitzt, wenig ge-
wölbt und flach gerandet, grün, oben runzelig-leder-
irtig; Röhren gelblich, walzenförmig, dünn und lang,
Schwänzchen kurz und gelb ; Beine weifslich , Füfse braun,
Länge '/2-3/4'".
Geflügelte : schwarz, Hinterleib grün, oben mit gro-
ßer schwarzer Makel auf der Mitte; ßöhren lang, dünn
md schwarz; Schwänzchen braunroth, % der Röhrenlänge j
Jeine schwarz, Schienen und Schenkel am Grunde gelblich.
A. Lythri, Schrk. Fn, boi. II, 1*5. 12i5.
Auf dem Weiderich (Lythrum Salicaria L.) gesellig in
der Blüthenähre und an den Stängelspitzen. Juli — August.
Ungeflügelte : Die Fühler sind blafs , an der Spitze
sräuniieh, die zwei Grundgelenke und ein niedriger Stirn-
uiopf, worauf sie stehen, grün. Die Augen sind rothbraun;
3er Schnabel reicht über die Einlenkung des zweiten
Beinpaares hinaus, ist gelbgrün, das dritte Glied braun.
Der Scheitel wie der ganze Oberkörper fein runzelig-Ie-
lerarlig, hellgrün mit drei grasgrünen Längsstreifen, zwei
im Rande und einer über die Mitte des Rückens hinzie-
lend. Die Röhren sind lang, ringelig, oben und unten
yjcichdick, gelblich, im Ruhestande niederliegend, conver-
jfirend, die Schwanzspitzc erreichend. Das Schwänzchen ist
LIBRARY
UNJVSflSITY OF \WmtS
KO
gelb , kurz , % der Röhrenlänge. Unterkörper wie die
Afterläppchen gelbgrün; die Beine ganz weifslich, nur die
Füfse braun.
Geflügelte : Die Fühler sind schwarz , drittes Glied
feingekörnt, am Grunde gelb. Der Schnabel reicht über
das zueile Beinpaar hinaus , ist grüngelb , drittes Glied
braun. Die Augen sind dunkclroth ; Kopf und Brustkasten
sind glänzend schwarz , der Halsring oft nur bräunlich ,
unbewehrt. Der Hinterleib ist grün , auf der Mitte ein
grofser, viereckiger, glänzend-schwarzer Flecken, auf
dem Rande schwarze Punkte und neben denselben die
sehr kleinen Stigmen schwarz. Bei den meisten findet
sich zwischen den Röhren noch eine krumme Binde von
derselben Farbe vor. Die Röhren sind lang, oben und
unten gleich dünn, schwarz; das Schwänzchen ist klein,
kaum % der Röhrenlänge , aufwärtsgekrümmt und braun-
roth. Der Bauch ist gelbgrün, mit röthlichen Wolken; das
erste Afterläppchen schwarz , gelbgerandet , das zweite
bräunlich , von der Farbe des Schwänzchens. Die Beine
sind glänzend , schwarz ; die Schienen , die Schenkel der
zwei Vorder- und die Schenkelbasis aller Beine gelblich.
Die Flügel sind wasserhell , Geäder braun , Gabelader am
Grunde verloschen ; Flügelwurzel und Unterrandnerv gelb-
weifslich , das Randmahl graulich. Die Nymphen der Geflü-
gelten sind bräunlich , Brustrücken und Hinterleib grün
mit grofsem rothbraunem Kreuze.
37. A. PRUNI. Fabr.
Ungeflügelte : länglich, hinten zugespitzt, grünspangrün,
über und über in weifs liehen Staub gehüllt; Röhren
sehr kurz, braun, am Grunde grün; Schwänzchen grün und
länger als die Bohren, Länge 3/4'".
Geflügelte : Scheitel und Brustkasten braun, weifsbe-
pudert; Hinterleib grünlich mit drei grasgrünen Längsstreifen.
Röhren und Schwänzchen wie oben.
A. Pruni Fbr. Ent. syst. IF. 2/3. l4* — Syst. Rhyngot.
2q6 . i4. — Geoffr. Ins. I. 407' /0« ~~ Degeer Ins.
III. 49- 5. pl. 2. flg. 1 — S. — Rectum. Ins. III.
pl. 23. flg. g—10. — Schrank. Fn. boi. II. 115>
121 j. Götze Ent. Beitr. II. p. 3i2.
Unter den Blättern der jungen Triebe des Pflaumenbau-
mes (Prunus domestica) und des Schlehenstrauches (Prunus
spinosa) in sehr zahlreichen Colonien. Sie bedecken die
untere Blattseite dergestalt mit ihrem Staube , dafs man sich
— 53 —
beim Vorbeistr eichen die Kleider davon beschmutzt. Juli
und August.
Un geflügelte : Die Fühler sind etwas länger als
der Leib , grünlich , das siebente , sechste und die Spitze
des fünften Gliedes bräunlich. Die Augen sind braunroth.
Der Schnabel ist grün , die Spitze desselben braun , bis
zum zweiten Beinpaare reichend. Der Oberkörper ist hell-
grün mit drei grasgrünen Rückenstreifen; Die Bohren sind
sehr kurz CA der Normalgröfse), braun, am Grunde grün
und dünner; das Schwänzchen ist grün, länger als die
Röhren. Afterläppchen wie der Unterkörper und die Beine
grün , von letzlern sind nur die Füfse braun.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
bestäubt , gelblich , das Grundglied und die Spitze derselben
etwas bräunlich. Die Augen sind braunroth; der Schnabel ist
grün , an der Spitze bräunlich , das zweite Beinpaar nicht
erreichend. Kopf und Brustkasten braun , stark weifs-
bepudert , insbesondere aber das Schildchen , welches
gleich in die Augen fällt. Bei Jüngern Individuen ist der
Halsring wie der Scheitel grün. Der Hinterleib ist gelb-
grün mit drei grasgrünen Längenstreifen ; die Röhren, das
Schwänzehen und der Bauch wie bei den Flügellosen gefärbt,
Die Afterläppchen sind durch einen dunklern Anflug kaum aus-
gezeichnet ; die Beine sind grünlich ; Füfse und Schienen^-
spitzen braun , Knie und die Spitzen der Hinterschenkel
bräunlich. Die Flügel sind glashell , oft auch bepudert ;
Flügelgeäder braun, Untcrrantlnerv grün, Randmahl blafs.
Degeer will dieselbe Blattlaus auch auf dem Aprikosen-
baume (Prunus Armeniaca) gefunden haben. Er beobachtete
auch eine Begattung eines geflügelten Männchens mit ei-
nem ungeflügelten Weibchen. Im September fand er schon
Eier, in Wolle gehüllt, in der JNTähe der Knospenaugen
abgesetzt,
Dessen Beobachtungen hierüber.
»Alle ungeflügelten Blattläuse der Pflaumenblätler sind
Weibchen , die im September Eier legen. Man siebet sie
alsdann auf den Zweigen der Bäume unruhig herumkrie-
chen, als ob sie einen bequemen Ort zur Eierlage suchen
wollten. Vorzüglich suchen sie dazu die kleine Höhlung
zwischen den Knospenaugen und dem Zweige aus , in
welche sie ihre Eier nebeneinander her , bisweilen auch
aufeinander legen, dafs oft ganze Häufchen derselben zu-
sammenkommen. Sobald sie gelegt werden, sind sie dun-
— 54 —
kelgrün , hernach aber werden sie schwarzbläulich. Die
ßlattlausmutler bedeckt sie mit einer weifsen wollichten
Materie , welche sie so , wie die Erlenblattläuse , unter
«lein Bauche nach den Seiten zu sitzen hat. Alle um diese
Zeit geöflneten Blattlausmütter haben den Bauch voll Eier.
»Wahrend der Zeit , dafs ich diese Beobachtungen über
die Blattläuse der Pflaumenbäume anstellte, war ich so
glücklich, die wirkliche Begattung eines geflügelten Männ-
chens mit einem ungeflügelten Weibchen und auch das
Ende derselben mit anzusehen.
r> . ... Die Gestalt des Männchens ist, wie bei den ge-
flügelten Blattläusen überhaupt ; nur der Hinterleib schmä-
ler und dünner, deutlich geringelt und am Ende ein klei-
nes Wärzchen ; die Rückenhörner sehr kurz , die Augen
grofs und die Fühlhörner ziemlich dick ; die Flügel noch
einmal so lang als der Körper ; die Farbe endlich schwarz,
aufsei* am Hinterleibe grün gemischt « — Degeer
tos. III. S. 49. n. 5.
38. A. ARUNDINIS. F.
Ungeflögelte : blafsgrün , mit drei grasgrünen Rücken-
streifen, lang, fast gleich breit, hinten zugespitzt, etwas be-
stäubt; Röhren walzenförmig, kurz , dunkelbraun; Schwänz-
chen braun, am Grunde blässer, breiter und länger als die Röh-
ren. Länge V".
Geflügelte: grün, Scheitel, Brust und Brustrücken mit
braunem Anflug; Röhren dünn, sehr kurz, liegend; Schwänzchen
braun , so lang als die Röhren.
A. Arundinis Fabr. Ent. syst. IV. 2i2. 8. — Syst.
rhyng. 2<}5. S.
Diese Blattlaus, welche viele Aehnlichkeit mit Aphis
Pruni hat, findet sich häufig vom Juli bis August auf dem
gemeinen Rohre (Arundo Phragmites LJ , dessen obere
Blattseiten ganz davon bedeckt sind. Nach Fabricius soll
sie auch auf Arundo Epigejos vorkommen.
Un geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
braun , zweites und die Basis des dritten Gliedes blafs-
vveil'slich , erstes wie der niedrige Stirnknopf, worauf sie
stehen, grün. Der Schnabel ist gelblich , drittes Glied an
der Spitze braun und bis zum zweiten Beinpaare reichend.
Die Augen sind braun. Der Oberkörper ist flach, und flach
gerandet, weifslichgrün mit drei grasgrünen Rückenstrei-
fen, wovon der mittlere geg^n die Mitte am breitesten
ist. Die Röhren sind dunkelbraun, oben und unten von
- 55 -
gleicher Dicke , kurz (elwas über Vs der Normalgröfse) ;
das braune , am Grunde Wässere Schwänzchen ist kolbig ,
breit und fast länger als die Röhren. Der bestäubte Unter-
körper blafsgrün ; die Afterläppchen elwas braun angelaufen,
vorzüglich das zweite. Die Beine sind grün , Schenkel-
spilzen und Schienen bräunlich, Füfse und Schienenspitzen
schwarz.
Geflügelte : Die Fühler sind braun, die beiden Grund-
glieder grünlich; Nebenaugen hell mit brauner Einfassung.
Kopf und Brustkasten sind grün, der Scheitel, die Stirne,
der Halsring , drei Lappen des Brustrückens , ein Flecken
an den Seiten und die Brust braun. Der Hinterleib ist
gelbgrün mit drei grasgrünen Längsstreifen. Die Röhren
sind bräunlich , liegend , dünn und kurz (% der Normal-
gröfse) ; das Schwänzchen von der Länge der Röhren ,
braun, grün durchscheinig. Der Bauch ist bestäubt, grün,
das erste Afterläppchen mit braunem Streifen, das zweite
braun angeflogen. Die Beine sind grünlich, die Knie bräun-
lich , Füfse und Schienenspitze schwarz.
5<> —
b, Fühler unmittelbar auf der Stirne sitzend; diese
ßach oder convcx.
* Körper eirund, hoch gewölbt, mit einem Höckerchen an
den Seiten des vorletzten Hinterleiisringes.
Die Blattläuse dieser Gruppe leben immer in stark be-
völkerten Colonien , theils auf holzigen , theils auf kraut-
artigen Gewächsen , entweder am Stängel oder unter den
Blättern, auch wohl am Grunde der Stängel bis zur Wur-
zel hinab. Viele derselben , welche auf der untern Blatt-
seite leben , verursachen durch ihr Saugen ein Zurück-
krümmen und Rollen der Blätter , was den Pflanzen ein
eigenthümliches , oft monströses Ansehen gibt und woraus
man auf das Dasein von Blattläusen schon aus der Ferne
schliefsen kann. Sie bilden die schwierigste Abtheilung unter
den Blattläusen , weil sie an Farbe , Gröfse und Gestalt
so wenig Abweichendes untereinander zeigen. Sie sind
meist eiförmig , hochgewölbt und von dunkler Farbe :
braun, schwarz oder dunkelgrün. Die Fühler sitzen unmit-
telbar auf der Stirne vor den Augen und sind stets kür-
zer als der Körper; der Halsring ist seitlich mit einem
mehr oder weniger starken , spitzigen Ilöckerchen (Dörn-
chen) versehen ; am Hinterleibsrande entlang stehen meist
noch einige ähnliche Höckerchen , von denen eins auf dem
vorletzten Segmente bei dieser Gruppe besonders deutlich
hervortritt und den Abtheilungsgrund hergibt. Der dritte
Brustring ist bei den Flügellosen mit den ersten fünf oder
sechs Hinterleibsringen in Eins verschmolzen , so dafs alle
nur e i n grofses Segment zu bilden scheinen.
Die Larven der Geflügelten sind meistens mit vier Längs-
reihen , in die Quere länglichen , weifsen Fleckchen ver-
sehen , deren sich zwischen Röhren und Schwänzchen
noch einige finden. In der Bildung der Fühler und Flügel
weichen sie von den Blattläusen der Gruppen 1 und 2 nicht
ab ; die Röhren und das Schwänzchen sind jedoch etwas
anders gestaltet. Letzteres ist nie säbelförmig, aufgebogen,
lang und spitz , sondern stets stumpf, kolbenförmig und
kurz, oft sehr kurz. Die Saftröhren haben nie die Normal-
gröfse , sind meist nur mittclmäfsig lang, selten walzig,
nie keulenförmig gestaltet ; am häufigsten nach der Spitze
dünner werdend. Die Beine sind mittelmäfsig , ziemlich
stark, höchst selten schlank, aber nie lang zu" nennen.
- m —
39. A. URTICARIA, m.
Ungefl (igelte : kurz, eiförmig, gewölbt, matt grün,
gelb und grün marmorirt ; Röbren mittelmäßig lang, blafs, an
der Spitze braun; Schwänzchen gelb, von halber Röhrenlänge.
Länge '/2'".
Geflügelte : schwarz, Hinterleib grün; Fühler kürzer
als der Leib, schwarz; Röhren mittelmäfsig lang, dunkel-
braun; das Schwänzchen dunkelgrün, von halber Röhren-
länge; erstes Afterläppchen dunkelgrün, zweites schwarz,
Länge Vi»".
Diese Blattlaus lebt in starken Colonien sehr häufig auf
der grofsen Brennnessel (Urtica dioica). Sie sitzt nur an
den Stängelspitzen und unter deren jungen Blättern , die
sich stark darnach zurükrollen und der Pflanze ein eigcn-
Ihümliches Ansehen geben. Ich fand dasselbe Thier auch ein
paar 3Ia!e in den Blüthensträufsen und Zweigspitzen der
Brombeerstaude (E.ubus fructicosus, idseus). Juni und Juli.
Im Herbste findet man Nachkommen derselben , welche
fast alle gelb und von gleicher Gröfse sind. Sie sitzen
dann meistens unter den Blättern, jedoch ohne dieselbe zu
krümmen oder zu rollen.
Ungeflügelte : Kopf gelblich; Augen braunroth ;
Fühler kürzer als der Leib , weifslich , die zwei Grund-
glieder grünlich, die drei letzten Geifselglieder braun. Der
Schnabel ist weifslich , die Spitze desselben braun und bis
zum zweiten Beinpaare reichend. Der Oberkörper ist grün
(unter der Lupe grün und gelb marmorirt) ; der Unter-
körper mehr gelb. Die Röhren weifslich , an der Spitze
braun bis schwarz, mittelmäfsig lang CA — V2 derJNTormal-
gröfse) ; das Schwänzchen ist gelblichweifs , fast von der
halben Röhrenlänge ; Afterläppchen von gleicher Farbe wie
der Bauch. Die Beine sind wcifslichgelb, die Schienspitzen
und Füfse braun.
Unter diesen grünen Blattläusen findet man auf einigen
Pflanzen bald mehr bald weniger zitronengelbe Individuen,
die sonst im Habitus gar nicht von jenen abweichen. —
An den unfruchtbaren Zweigspitzen von Rubus Idaus fand
ich einmal unter den zurückgekrümmten Blättern eine stark
bevölkerte Colonie dieser Blattlause , die mehr wcifslieh-
grfin gefärbt und weifslich bestäubt waren.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, dünn, schwarz,
das dritte, vierte und fünfte Glied oft an der Rasis bräun-
lichgelb; die Augen braunroth; der Kopf und Brustkasten
— 56 —
schwarz ; der Halsring dunkelgrün bis schwarz , an den
Seiten bewehrt ; der Hinterleib ist grün und gelb marmo-
rirt; die Röhren sind dunkelbraun, mittelmäfsig lang (von
halber Normallänge) ; das Schwänzchen ist dunkelgrün und
halb so lang als die Röhren ; das erste Afterläppchen ist
dunkelgrün , das zweite schwarz. Die Beine sind bräun-
lichgelb , die Füfse , Schienenspitze , die Spitze der zwei
Hinterschenkel und die Basis der Hüften schwarzbraun. Die
Flügel sind glashell , Geäder braun , die Gabelader am
Ursprünge verloschen ; die Flügelwurzel und Unterrand-
ader blafsgelblich ; das Flügelmahl grauweifslich.
40. A, CAPSELL^l. m.
Ungeflügelte : länglich eiförmig, gewölbt, dunkelgrün^
Fühler braun, drittes und die Basis des vierten Glie-
des gelb; Röhren schwarz; Schwänzchen und Afterläppchen
braun; Beine gelbbräunlich, Füfse, Schienenspitze und Knie
braun. Länge '/2— %'"»
Geflügelte: glänzend schwarz, Hinterleib hell und dun-
kelgrün roarmorirt; Fühler dunkelbraun, drittes Glied am
Grunde heller; die Röhren schwarz; das Schwänzchen dun-
kelgrün.
Lebt gesellig in den langgestreckten Blüthentrauben der
Hirtentasche (Capsella bursa), doch nicht häufig. Juni und
Juli.
Un geflügelte : Fühler kürzer als der Körper, braun,
drittes und die Basis des vierten Gliedes schmutzig gelb ;
der Schnabel blafs, weifslich, die Spitze desselben braun,
bis zur Einlenkung des zweiten Beinpaars reichend.
Der Kopf ist bräunlich , der ganze Körper grün (unter
der Lupe oft hell- und dunkelgrün marmorirt erschei-
nend) ; die Röhren schwarz , mittelmäfsig lang (% der
Normalgröfse) ; das Schwänzchen von halber Röhrenlänge
und, wie die Afterläppchen braun. Die Beine nebst Hüf-
ten und Schenkelringen schmutzig gelbbräunlich; die Füfse,
Schienenspitze und Knie braun.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, schwarz-
braun, drittes Glied am Grunde heller; der Schna-
bel ist gelb, die Spitze desselben dunkelbraun und bis zur
Einlenkimg des zweiten Beinpaares reichend; Augen braun-
roth ; der Halsring mit sehr kurzem Dörnchen bewehrt.
Die Röhren sind schwarz, mittelmäfsig lang (von halber
Normalgröfse) ; das Schwänzchen wie das erste Afterläpp-
chen dunkelgrün, das zweite schwarz. Die Beine schmutzig
- 59 —
bräunlichgelb , die Füfse, Schienspitzen, Knie und Hüf-
ten so wie die Schenkelspitzcn der zwei Hinterbeine
braunschwarz. Flügel glashell , Unterrandader und Rand-
inahl gelblich, Geader bräunlich; erste und zweite Zweig-
ader am Grunde etwas näher als die zweite und dritte.
Die meisten Blattläuse erhalten Flügel ; die gröfsern Lar-
ven haben einen grünlichweifsen Thorax und vier Längs-
reihen weifsbestäubter Fleckchen auf dem Hinterleibsrücken,
zwei am Rande und zwei auf der Mitte desselben.
4L A, PLANTAGINIS. Schk
Ungeflügelte : eiförmig, gewölbt, matt dunkelgrün
mit schwärzlichem Anflug; vorn an den Ecken des Halsringes
ein stumpfer, starker Zahn; Röhren, Schwänzchen und
Afterläppchen seh war z, das Schwänzchen kurz, kaum y3 — %
der Röhrenlänge. Länge %'".
Geflügelte : schwarz, glänzend; Hinterleib olivengrün ;
Fühler schwarz, gekörnt (bei spätem Generationen braunj ,
drittes und viertes Glied am Grunde blafs. Länge '/£"(.
Aphis Planta gini s. Schrank. Fn. boi. II. 106. n.
n85. — Aph. Dauci Fabr. Ent. syst. IV. .2/7.
34* — Syst- Rhyng* -99- 3 /* — Schrk. Fn. boi.
IL 11. n. 1200.
Dieses Thier hat einen sehr manniehfaltigen Aufenthalt.
Es lebt gesellig an den Blattstielen des grofsen Wegerichs
(Plantago major) bis zur Wurzel hinab ; am Grunde der
Stängel und an der Wurzel der Schafgarbe (Achillea Mil-
lifolium); am Grunde der Blätter, selten oben am Blumen-
schafte des Löwenzahns (Lcontodon TaraxacunO ; an den
Wurzeln der T ag-Lichtnclke (Lychnis diurna) ; ferner an der
Wurzel und auch in den Schirmen der Mohre (Daucus carota).
Diejenigen, welche in der Nähe der Wurzel oder wirklich
unter der Erde an derselben leben, erhalten selten Flügel.
Ungeflügelte: Fühler kürzer als der Körper, braun,
drittes Glied am Grunde blafs , weifsüch (bei weniger
ausgefärbten Individuen ist das dritte und vierte Glied oft
ganz, und das fünfte am Grunde weifslich). Der Schnabel
ist grünlichweifs , die zwei letzten Glieder sind braun und
reichen bis zur Einlenkung des dritten Beinpaares. Augen
schwarzbraun ; der Kopf wie der ganze Körper dunkel-
grün — unter der Lupe erscheint der Oberkörper dunkel-
grün mit gelbgtüiien Wolken untermischt — ; der Hand
des Körpers, die zwei ersten Bruslringe und der Kopf
— ÜO -
mit schwärzlichem Anflug. Vorn an den Seilen des Hals-
ringes ein starker, stumpfer Zahn und hinter demselben ein
sehr kleines, stumpfes Höckerchen, *) deren man am
Kande des Körpers entlang mehrere bemerkt. Die Röhren sind
schwarz, nach der Spitze zu sich verdünnend, ziemlich
lang, hin und hergebogen C% der Normalgröfse) ; das
Schwänzchen ist klein, kolbig, kaum J/2~ Ms der Röhren-
lange und, wie die Afterläppchen schwarz. Die Beine
sind blafsgelblich , die Hüften und Schenkelspitzen braun ,
die Füfse und Spitze der Schienen schwarz. An den vier
Vorderbeinen sind oft nur die Knie braun.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Körper,
schwarz, später braun, gekörnt, drittes und viertes Glied
am Grunde blafs. Der Kopf ist braun , die Augen dunkel-
braun ; der Schnabel ist gelb , an der Spitze braun , bis
zum dritten Beinpaare reichend. Der Halsring ist schwarz-
braun, vorn und hinten mit gelblichem Rande, seitlich mit
blassem, starkem, stumpfem Dörnchen bewaffnet. Brust-
kasten schwarz , glänzend ; Hinterleib olivengrün , glän-
zend ; am Rande entlang einige spitze üöckerchen. Röhren
schwarz, dünn, am Grunde etwas dicker, 2/3 der Normal-
länge; Schwänzchen schwarz, an der Basis grünlich, von
halber Röhrenlänge. Beine gelblich : die vier Hinterschenkel,
alle Füfse und Sehienenspitzen schwarz. Flügel glashell,
Unterrandnerv und Randmahl gelb ; Schrägadern braun ,
Cubitus am Grunde verloschen, Endgabel klein, einen
grofsen spitzen Winkel bildend; erste und zweite Astader
am Grunde kaum weiter auseinanderstehend, als die zweite
und dritte.
Anfangs Mai waren die altern, wahrscheinlich überwin-
terten Blattläuse einer Colonie, die ich auf der wilden
Möhre nahe an der Erde fand, am Körper einfarbig schwarz
und die Jungen braungrün, unter diesen auch schon einige
mit Flügelscheiden.
42. A. SCABIOSyE. Schrh
Unge flügcl te : Eiförmig, gewölbt, dunkel- und hellgrün
niartuorirt ; Röhren roitteluiäfsig lang , dunkelbraun 3 das kleine
*~) Dieses sieht man erst deutlich , wenn das Thier zwischen
den Fingern etwas gedrückt wird , wodurch sich der Hals
desselben streckt.
- 61 -
Schwänzchen dunkelgrün, die Afterläppchen braun, das
erste gelbrandig; Beine weifslich, Füfse und Schienenspitze
braun. Länge '/} — y2'".
Geflügelte : schwarz, Hinterleib gelb und grün marmorirt;
Röhren schwarzbraun ; Schwänzchen und Afterläppchen dunkel-
grün; Beine schmutzig gelb, Füfse und Schienenspitze
schwarz , die Schenkelspitze der zwei Hinterbeine schwarz-
br aun.
j4phis Scabiosce. Sehrank. Fn boi. IT. io5. 1082.
Diese Blattlaus findet man nicht selten in zahlreichen
Colonien an den langen Blumenstielen der Scabiosen (Sca-
biosa arvense). Juni und Juli. — Von Hrn. Förster auch
unter den Blattern von Nicotiana rustica gefunden.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Körper, braun,
drittes, viertes und fünftes Glied blafsweifslich. Der Schna-
bel ist blafs, an der Spitze braun, er ragt über dio Ein-
leitung des zweiten Beinpaares etwas hinaus. Die Höhren
sind dunkelbraun, rnittelmäfsig lang C/s — % der Normal-
gröfse) ; das Schwänzchen ist grün bis dunkelgrün, klein,
von halber Röhrenlänge ; die Afterläppchen sind braun ,
das erste ist gelbrandig. Die Beine sind blafs , weifslich ,
die Füfse und Schienenspitzen braun bis schwarz.
Geflügelte: Fühler etwas länger als der Leib, schwarz,
Geifselglieder fein gekörnt, drittes, viertes und fünftes Glied
arn Grunde blafs, weifsgelb. Die Augen sind braunroth ;
der Schnabel reicht bis zum zweiten Beinpaare, ist weifs-
gelb , der Wulst und die Spitze desselben bräunlich. Der
Kopf und Brustkasten sind glänzend schwarz, der Halsring
an der Seite mit sehr kurzem Dörnchen. Der Hinterleib ist
gelb und grün marmorirt ; die Röhren sind rnittelmäfsig
lang , schwarzbraun ; das Schwänzchen ist kurz , fast von
halber Röhrenlänge und, wie die Afterlappen, dunkelgrün.
Die Beine sind blafs, schmutzig gelb; alle Füfse, Schie-
nenspitzen und die Schenkelspitzen der zwei Hinterbeine
schwarz. Flügel glashell, Unterrandader weifslich, Flügel-
mahl gräulich, Geäder braun: erste und zweite Zweigader
am Grunde so weit abstehend als die zweite und dritte.
Der gröfsere Theil der Colonie erhält Flügel.
43. A. SYMPHITI. Schrk.
Ungeflügelte t eiförmig, matt lauchgrün, graubläu-
lich bereift, der Bauch und der Hinter- und Seitenrand des
— 62 —
Hinterleibs gelblich; Röhren schwär», Schwänzchen gelb-
grünlich, von halber Röhrenlänge. Länge %'",
Geflügelte: schwarz, Hinterleib grün; Fühler dunkel-
braun; Röhren walzig, schwarz; Schwänzchen gelb gr ün-
lich, von halber Röhrenlänge. Länge %—%'";
Aphis Symphiti, Schrank. Fn. boi, II, ioy n, ngi.
Auf der Wallwurz (Beinwell), — Symphituin ofiiclnale.
Un geflügelte : Erst im Herbste vorigen Jahres fand
ich diese von Schrank entdeckte Blattlaus, wo die Pflanze
bereits am Absterben war. Die gröfsere Anzahl der Herbst-
colonie war lauchgrün und gelb gewölkt; mehrere waren
o-anz zitronengelb , noch andere bildeten den Uebergang
aus der einen in die andre Farbe»
Fühler gelb , das Grundglied und die Spitze derselben
bräunlich bis braun ; Augen braun. Brustkasten und der
Hinterleib oben dunkelolivengrün , durch den Reif mehr
lauchgrün erscheinend- Der Bauch , der Seiten- und Hinter-
rand des Hinterleibes gelblich. Brustringe und die beiden
letzten Hinterleibsringe deutlich, die übrigen in Eins ver-
schmolzen. Röhren schwarz, mittelmäfsig lang, am Grunde
dicker; Schwänzchen gelbgrünlich , von halber Röhrenlänge,
aufgebogen. Afterläppchen bräunlich , Beine gelb , Hüften
grün, Schienenspitzen und Füfse schwarz.
Die gelben Individuen haben nur die Fühlerspitze , Au-
gen, Röhrenspitze und Füfse braun bis schwarz.
Geflügelte : Kopf und Thorax glänzendschwarz ;
Fühler dunkelbraun , fast von der Länge des Körpers ;
Augen braun, Untergesicht und Schnabel gelb, letzterer
an der Spitze schwarz und über das zweite Beinpaar hin-
ausreichend. Hinterleib glänzend grün mit einer undeut-
lichen braunen Rückenlinie und einigen dunkelbraunen
Fleckchen auf dem Rande. Röhren und eine Querbinde hin-
ter denselben schwarz, mittelmäfsig lang, walzig. Schwänz-
chen gelbgrünlich bis gelb , von halber Röhrenlänge. Af-
terläppchen braun; Beine gelb; Schienenspitzen und Füfse
schwarz , Hinterschenkel nach der Spitze zu bräunlich bis
braun. Flügel glashell : Unterrandader gelb ; Randmahl
graugelblich , nach Innen mit dunkler graugrüner Einfas-
sung; Schrägadern zart, braun, Cubitus am Grunde wenig
verloschen; Endgabel desselben klein.
Die lauchgrünen Nymphen haben weifse unterbrochene
Querbinden, wie Aphis Papaperis, Rumici, Sambuci, etc.
— 63 —
44. A. SEDI. m.
Ungeflügelte: länglich eiförmig, gewölbt, matt s ch warz-
grün, Fühler und Beine weifslich ; Röhren kurz, schwarz;
Schwänzchen breiter und kaum kürzer als dieselben und, wie
die Afterläppchen ebanfalls schwarz. Länge %"'•
Geflügelte: dunkelgrün, glänzend, Brustkasten schwarz,
Kopf gelbgrünlich; Beine gelb, Füfse und Schienenspitze
schwarzbraun. Länge %'".
Diese kleine Blattlaus lebt im August und September
gesellig in den Afterdolden und am Stängel verschiedener
Sedumarten (Sedum Telephium , maximum , album , re-
flexum , etc.).
Un geflügelte : Fühler länger als der Leib, blafs, die
beiden Grundglieder und die Spitze der Geifsel bräunlich«
Augen dunkelbraun. Der Schnabel ist gelbgrünlich, letztes
Glied bräunlich, bis zum dritten Beinpaare reichend.
Das ganze Thier ist oben dunkelgrün, matt; der Schei-
tel und einige Fleckchen auf dem Oberkörper grasgrün.
Brustringe deutlich , die Hinterleibssegmente bis zu den
Röhren in Eins verschmolzen. Die Röhren sind schwarz ,
kurz C/i — 2/3 der Normallänge) , am Grunde dicker ; das
Schwänzchen ist kolbig, breit, etwas kürzer als die Röh-
ren , und , wie die Afterläppchen schwarz ( bei weniger
ausgefärbten Exemplaren nebst dem ersten Afterläppchen
braun). Der Bauch ist grasgrün , ein Strich über die
Mitte und einer an jeder Seite desselben ist dunkler.
Beine weifsgelblich , Hüften , Schienenspitze und Füfse
braun.
Die grünen Flecken des Körpers sind bei einigen Indi-
viduen verschwunden und dann ist der Körper ganz schwarz;
Röhren und Schwänzchen sind an der Spitze braun. Jün-
gere Individuen sind lauchgrün.
Geflügelte : Kopf gelbgrün; Augen braun; Neben-
augen nebst Einfassung dunkelbraun ; Fühler braun , drit-
tes und viertes Glied am Grunde heller ; Schnabel lang ,
über das dritte Beinpaar hinausreichend, gelb, Endglied des-
selben braun. Der ganze Körper ist glänzend grün, Hinterleib
mit wenigen gelblichen Flecken , Mittel- und Hinlerbrust-
ring schwarz. Röhren kurz , walzig , schwarz ; Schwänz-
chen etwas kürzer und ebenfalls wie die Afterläppchen
schwarz. Beine gelb , Hüften , Schienenspitze und Füfse
braun. Flügel glashell , Unterrandader und Randmahl gelb,
Schrägader bräunlich , Endgabel des Cubitus sehr klein.
— 64 —
45. A. RHAMNI m.
Ungeflügelte: scli warzgrün, hoch aufgetrieben; Höh»
ren schwarz, mitteliuäfsig lang; Schwänzchen grün, von hal-
ber Röhrenlänge. Länge y2'".
Geflügelte: schwarz, Hinterleib schwarz und grün gewölkt,
Beine schmutzig gelbweifs ; Saftröhren lang, dunkelbraun ,
Schwänzchen grün , von halber Röhrenlänge.
Lebt im Mai und Juni an den Zvveigspitzen und Blüthen-
sticlen des Faulbaums (Rhamnus frangula) in zahlreichen
Colonien., die häufig- von Ameisen besucht werden.
Ungeflii gelte : Die Fühler sind von der Länge des
Körpers, blaTs, die zwei Grundglieder und die Spitze der-
selben braun. Augen dunkelbraun. Der Schnabel ist gelb ,
an der Spitze etwas bräunlich. Der ganze Körper ist matt
schwarzgrün , hoch aufgetrieben , so dafs nur die zwei
ersten Brustringe noch zu unterscheiden sind. Der Bauch
ist grün, die Afterläppchen schwarz. Die Röhren sind niit-
telmäfsig lang , schwarz ; daz Schwänzchen ist grün , von
halber Röhrenlänge; die Beine sind blafs.
Die Jüngern, so wie die Larven der Geflügelten sind
hell- bis dunkelgrün; erstere platt, eirund, mit lichten
Rückenstreifen ; letztere wolkig , länglich walzenförmig
und gewölbt.
'.' G e f 1 ü g el t e : Die Fühler sind kürzer als der Leib , dünn,
schwarz, drittes und viertes Glied am Grunde etwas blafs.
Der Kopf ist schwarz ; die Augen sind rothbraun. Der
Schnabel reicht bis zum zweiten Beinpaare , ist gelb , an
der Spitze bräunlich. Der Brustkasten ist glänzend schwarz;
der Halsring seitlich mit einem kleinen Höcker versehen ;
der Hinterleib ist grün und schwarz bewölkt. Die Röhren
sind lang, dunkelbraun ; das Schwänzchen grün , von hal-
ber Röhrenlänge; die Afterläppchen braun, das erste grün
gerändet. Die Beine sind schmutziggelb; die Füfse und
Schienenspitzen schwarz , Knie und Hinterschenkel etwas
bräunlich angelaufen. Die Flügel sind wasserhell ; das Ge-
äder braun ; Flügclwurzel , Unterrandnerv und Randmahl
grüngelb; Gabclader am Grunde verloschen
46. A. EPILOBII. m.
Ungeflügelte : breit eirund, dunkelgrün, matt, weifa
bestäubt, sehr fein runzelig; Röhren mittelinäfsig, weifs-
lich; Schwänzchen braun, von halber Röhrenlänge, Länge yt'".
- 6o -
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grünlich mit braun-
röthlichen, wolkigen Streifen; Röhren mittelraäfsig ,
bräunlich, an der Spitze heller; Schwänzchen braun, nach
oben zu blässer und fast so lang als die Röhren.
Diese Blattlaus findet sich im Juli mit Aphis Pisi m.
oft gleichzeitig auf Weidenröschen (Epilobium montanum ,
roseum et piibescens) in zahlreichen Colonien an den
Stängelspitzen.
Un geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
braun, drittes Glied blafsgelb; die Augen sind dunkel-
bräun; der Schnabel reicht bis zum zweiten Beinpaare,
ist gelb, die beiden Endglieder braun; der Körper ist
breit eirund, dunkelgrün (unter der Lupe erscheint der
abgewischte Oberkörper dunkel- und blafsgrün gewölkt),
matt, weifs bestäubt, oben fein runzelig, die Hinterleibs-
ringe in Eins verschmolzen; die Röhren sind weifs lieh,
mittelmäfsigj lang % — % der Normalgröfse) , nach der
Spitze dünner werdend; das Schwänzchen ist braun, von
halber Röhrenlänge, die Afterläppchen braun bis schwarz;
die Beine sind gelbweifslich ; Hüften, Knie, Schienen-
spitzen und Füfse schwarz.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Körper,
braun, drittes Glied am Grunde heller, gekörnt, und nicht
bedeutend länger als die beiden folgenden ; die Augen
sind grofs, braun; der Schnabel reicht bis zum zweiten
Beinpaare , ist gelb , die Spitze desselben braun ; die Ne-
benaugen sind grofs , das Stirnauge sitzt auf einem Hök-
ker; der Kopf ist oben schwarz, unten bräunlich, viel
breiter als lang und mit den gewöhnlichen Scheitelgrüb-
chen versehen; der Halsring ist braun, vorn und hinten
gelbrandig; Rückenschild und Brust glänzend schwarz; der
Hinterleib ist gelblichgrün mit undeutlichen, braunröthlichen
Wolken durchzogen; die Röhren sind mittelmäfsig lang
C'/2 — 3/s der Normalgröfse); bräunlich, nach der Spitze
zu gelblich; das Schwänzchen ist braun, an der Spitze
blässer und nur etwas kürzer als die Röhren; Af-
terläppchen braun und behaart; die Beine sind gelbbräun-
lich, Hüften, Knie, Schienenspitze und Füfse schwarz;
die Flügel sind glashell; Geädcr braun, Unterrandnerv und
Randmahl grau.
Ich fand auf Epilobium pubescens auch eine ganz ähn-
lich gestaltete Blattlaus; doch war die Färbung des Kör-
pers etwas heller, die Gliedmaafsen alle mehr blafs, weifs-
- 6ö -
lieh; die Dörnchen am Halsringe und mehrere spitze
Höckerchen am Hinlcrlcibsrande waren stärker; Röhren
und Schwänzchen grün, erstere blafsgrün (% — s/4 der
Normalgröfse). Scheint mehr als eine Varietät zu seyn ;
vielleicht eine eigene Art.
47. A. CRATjEGI. m.
Gedübelte : Schwarz, Bauch und oben die Basis des Hin-
terleibes weifs; Röhren mittelmäfsig , dünn, braun bis schwarz,
an der Spitze heller; Schwänzchen kaum bemerkbar
und wie die Arterläppchen braun bis schwarz. Länge ?/4— 1'".
Unge f lügel te ; Eirund, glatt, hochgewölbt, graugrün,
blaugrau bestäubt; Fühler, Röhren, Beine und Afterläppchen
dunkelbraun bis schwarz.
Lebt gesellig unter den Blättern des Weifsdorns, die
sich dadurch zurückrollen oder monströse Beulen bilden
und eine braunrothe Farbe annehmen. Mai und Juni. Unter
denselben Verhältnissen fand ich sie auch auf dem verwil-
derten Apfelbaume in Wiesenhecken. Herr Schmidberger
erwähnt in seinen «Beiträgen etc.« aufser A. mali L. noch
einer gröfsern röthlichen Blattlaus unter den Blättern des
Apfelbaumes, die ich Ende Juni ebenfalls fand und bei
genauer Vergleichung mit A. Crata?gi für dieselbe Species
halten mufste. Die Geflügelten sind den oben beschriebe-
nen ganz gleich, nur ist das Weifse des Hinterleibes hier
mehr in's Röthliche spielend. Die Flügellosen sind braun-
röthlich (unter der Lupe marmorirt erscheinend) und blau-
graulich bestäubt. Kopf und Thorax oben braun; Augen dun-
kelroth; Fühler dünn, fast von der Länge des Körpers,
schwarzbraun, die zwei Grundglieder braun, auf einem nie-
drigen breiten Stirnknopfe sitzend, drittes Grundglied weifs-
lichgelb; Röhren mittelmäfsig, % der Iformallänge, schwarz,
Afterläppchen und Schwänzchen schwarz, letzteres kaum
bemerkbar; Beine schwarz, Schienen und die Schenkelwur-
zel gelblich. — Einige Blätter fand ich umgerollt, hoch-
roth und von den Blattläusen verlassen, wahrscheinlich
von der ersten Colonie gebildet; andere, von zahlreichen
Horden bewohnte Blätter waren grün oder gelblichgrün ,
die Jüngern stark, die altern weniger stark zurückgekrümmt.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, schwarz,
grob gekörnt; Augen braun; der Schnabel reicht bis zum
dritten Beinpaare, ist gelblich , die beiden Endglieder
schwarzbraun; Kopf und Brustkasten sind glänzend schwarz;
— 67 —
der Hinterleib oben schwarz, am Grunde des ersten und
zweiten, oft auch noch der Seitenrand des dritten und
vierten Ringes, wie der B;iuch , weifslich; die Rühren
braun bis schwarz, dünn, mittelmäfsig lang (2/3 der NO;
das Schwänzchen ist kaum bemerkbar, und, wie die Af-
terläppchen, schwarz; die Beine schwarz, Basis der Schen-
kel gelb; Flügel glashell, Geäder braun, Unterrandnerv
und Randmahl gelblich.
Ungeflügelte : Graugrün, mit blaugrauem Staube
überdeckt; eiförmig, glatt, hochgewölbt; Fühler kurz, x/3
der Körperlänge, braun, drittes Glied am Grunde blässer;
Augen braun, Schnabel grünlich, zweites und drittes Glied
desselben braun, bis zum zweiten Beinpaare reichend ; Kopf
und erster Brustring braun angelaufen, die drei letzten Hinter-
leibsringe oben mit schmalen schwarzen Binden, die den Rand
nicht erreichen; Unterkörper grün; Afterläppchen braun;
Röhren kurz, kaum % der NormalgröfsQ , schwarz, nach
oben dünner werdend ; Umgebung der Röhren gelbröthlich ;
Schwänzchen sehr kurz, unscheinbar, braun; Beine schwarz.
Von diesen Flügellosen trifft man nur sehr wenige an ,
nicht einmal unter jeder Horde Eine. Die übrigen Blatt-
läuse sind Larven mit Flügelscheiden und Geflügelte; cr-
stere alle grüngelblich mit röthlichem Anflug und graubläu-
lich bestäubt. Fühler blais, an der Spitze braun, Beine
und Röhren blafs, von letztern die Spitze, von erstem nur
die Füfsc braun.
48. A. GROSSULARJyE. m.
Ungeflügelte: Eirund, gewölbt, gras- und dunkel-
grün, blaubereift; llöhren und Schwänzchen weifslich,
erstere an der Spitze braun; Afterläppchen dunkelbraun;
die Beine schmutzig gelb. Länge T/2'".
Geflügelte : Schwarz; Halsring und Hinterleib grün, Füh-
ler schwarz, Röhren und Schwänzchen grüngelb, After-
läppchen schwarz.
Diese Blattlaus lebt gesellig auf dem Stachelbeerstrauche
(Ribes Grossularia) an den Zweigspitzen und unter de-
ren zurückgerollten Blättern in zahlreichen Horden,
Juni und Juli. Im August fand ich dieselbe Blattlaus unter
denselben Verhältnissen auf dein schwarzen Johannisbeer-
strauche (Rib. nigrum), Auf dem rothen Johannisbeer-
strauche (Rib. rubrum) findet sie sich an den Blattstielen
und um die Achseln der Zweige herum sitzend.
— 68 —
Un geflügelte : Fühler kürzer als der Körper, blafs,
erstes und zweites und die beiden Endglieder schwarz; die
Augen sind dunkelbraun. Aufser dem weifslichgrünen
Kopfe ist der Oberkörper matt dunkelgrün mit gelbgrünen
Wolken, netzartig runzelig und gerandet; auf dem Rande
entlang stehen mehrere spitze Höckerchen , die bei jun-
gen Individuen besonders deutlich zu bemerken sind. Der
Unterkörper ist grün , die Afterlappehen sind schwarz-
braun. Die Röhren sind wcifslieh , nach der Spitze zu
braun und dünner werdend , mittelmiifsig lang ('/2 der
Kormalffrüfse) ; das Schwänzchen ist in verschiedenen Al-
tersstufen weifslich- bis dunkelgrün, von halber Röhren-
liinge. Die Beine sind nebst Hüften und Schenkelringen
blafs, gelblichweifs , auch schmutzig gelb, die Knie,
Schienenspitzen und Füfse braun.
Die Blattläuse späterer Generationen sind weniger be-
stäubt, die Fühler und Röhren ganz weifslich , von erstem
nur die Spitze beider Endglieder braun.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib , seh warz ;
der Schnabel ist grün, an der Spitze bräunlich, das zweite
Beinpaar fast erreichend. Die Augen sind dunkelbraun; der
Kopf glänzend dunkelbraun, der Halsring hell- und dunkel-
grün marmorirt, seitlich, wie bei den Flügellosen bedornt.
Brust und Brustrücken sind glänzend schwarz; der Hinterleib
ist grün (bei einigen Exemplaren mit schwarzen Wolken);
die Röhren sind mitlelmäfsig lang CV2 — /3 der Normal-
län<xc) und, wie das kürzere Schwänzchen, dünn, grün-
gelb, an der Basis dunkler; die Aftertäppchen sind schwarz
und behaart; die Beine sind schmutzig braungelb, Füfse,
Schienenspitze, Knie, Schenkelringe und Hüften schwarz;
die Flügel sind wasserhell, das Geäder braun; Flügelwur-
zel, Unterrandnerv und Randmahl graulichgelb.
Bis Juni besteht die Colonie meist aus flügellosen Weibchen,
im Juli mehr aus Larven und Nymphen mit Flügelscheiden.
49. A. JACOB^:^:. Schrk.
Ungeflügelte : Matt dunkelgrün mit grünlichem Reife;
Fühler schwarz, drittes Glied am Grunde weifslich; Röhren,
Schwänzchen, Afterläppchen und Beine schwarz, von letztern
die Schenkel am Grunde blässer. Länge %'".
Geflügelte : Glänzend schwarz, Bauch dunkelgrün,
Fühler, Beine, Schnabel, Röhren und Schwänzchen wie bei
den Flügellosen.
. 1
— 69 —
Aphis JuluOlviv Schk, Fn. boi. IL rj3. /2^-j.
Sie lebt nur an den Blatt— und Astachseln des Jakobs-,
vielleicht auch verwandter Kreuzkräuter in zahlreichen
Horden. Juli und August. Nicht selten hat man Gelegen-
heit, noch eine zweite Blattlausart (Aphis Cardui LJ an
denselben Stängeln , ja oft in derselben Colonie zu be-
obachten, die sich aber durch einen sehr starken Glanz
und eine hell-olivengrüne Färbung von jener leicht unter-
scheiden lafst.
Ungeflügelte: Fühler kürzer als der Körper, schwarz,
drittes Glied am Grunde bisweilen weifslich; der Schna-
bel ist grünlich, der Wulst und die beiden Endglieder
schwarz, bis zum dritten Beinpaare reichend; der
ganze Körper ist matt und dunkelgrün bereift ; die Röh-
ren sind mittelmäfsig lang, % der Normalgröfse ; After-
läppchen und Schwänzchen sanimetschwarz, behaart, letz-
teres stumpf, von halber Röhrenlänge; die Beine sind
schwarz, die Vorderschenkel, oft auch die Basis aller
Schenkel weifslich.
Geflügelte: Glänzend schwarz, der Bauch ist dunkel-
grün; die Flügel sind glashell, das Geäder stark, schwarz-
braun, Randmahl graubraun, Flügelwurzel und Unterrand-
nerv gelblich; die Beine sind schwarz, die Schenkel der
Vorderbeine bis zur Hälfte, die der übrigen nur am Grunde
blafs, weifslich; in allen übrigen Gliedmafsen den Flügel-
losen gleich.
Man sieht in Einer Colonie alle Nuancen vom Gras- ,
Dunkel- bis zum Schwarzgrünen, doch nie ganz schwarze,
wodurch sie sich auf den ersten Anblick leicht von ähn-
lich gestalteten schwarzen Aphis-Arlen unterscheidet.
50. A. RANUNCULI. n.
Un geflügelte: Länglich eirund, schmutzig lauchgrün,
matt, weifsgrau bestäubt mit schwarzgrauen , undeutlichen
Binden und Fleckchen (_die Jüngern heller grün mit rülhlichcin
Wische zwischen Rühren und Afterspitze) j auf der Stirne zwei
Hückerchen wie Punktaugen, Lä~n-u %'",
Diese Blattlaus lebt unten am Stängel und auch unter
der Erde an der Wurzel des scharfen und Kriechenden
Hahnenfufses (Ranunculus acris et repens), August und
September,
— *<0 —
Un geflügelte : Die Fülller sind kürzer als der Kör-
per, braun, die zwei Grundglieder und die Basis des drit-
ten Gliedes blasser; die Augen sind dunkelbraun und
grofs. Der Schnabel reicht bis zum dritten Beinpaare , ist
blafsgrün , die beiden Endglieder braun. Auf dein Scheitel
stehen zwei klare Höckereben, die Punktaugen ähnlich
.sind , doch stehen sie nicht in der Nähe der Netzaugen ,
sondern mehr nach der Mitte des Scheitels zu ; es fehlt
diesen Höckerchen die Durchsichtigkeit der Ocellcn und
nie findet sich auch ein drittes vor. Der Oberkörper
ist matt, schmutzig grün, bei altern Individuen mit schwarz-
grauen, unbestimmten Binden versehen, auf der Mitte mit
feinen, gleichgefärbten Pünktchen übersäet (die Jüngern
sind heller grün , Kopf und Halsring gelblich und die Ge-
gend hinter den Röhren röfhliclO- Die Röhren sind braun,
kurz (2/s der Normalgröfsc) ; das Schwänzchen ist sehr
kurz, fast unbemerkbar, schwarz; die Afterläppchen braun,
das zweite jedoch dunkler als das erste; die Beine sind
braun , die Schenkelwurzel und Schienen der zwei , oft
auch der vier Vorderbeine blässer.
Ich habe noch keine geflügelten Exemplare erhalten kön-
nen, obgleich ich mehrere Larven mit Flügelscheiden in
den Colonien sah.
51. A. SORBI. m.
Ungeflügelte : Gelbgrfin, auch gelbbräunlich, bis zum Hals-
ringe kugelig aufgedunsen, auf dem Scheitel, am Hals-
rande, am Rande des Hinterleibes und auf den zwei letzten Lei-
besringen mit Höckerchen versehen; Röhren mittelmäfsig lang,
dünn, blafsgelb, an der Spitze bräunlich; Schwänzchen
sehr klein. Länge %'",
Geflügelte : Schwarzbraun, Hinterleib oben braun, am
Grunde, Rande und unten röth lieh gelb, auf dem letzten
Segmente zwei, auf dem vorletzten vier Höckerchen,
Lebt auf der Eberesche (Sorbits aueuparia) unter den
zurückgerollten Fiederblättern der Zweigspitzen in volk-
reichen Colonien. .Juni und Juli. Unter den vielen tau-
send Ebereschen hiesiger Gegend fand ich sie nur auf
dem Lousberge bei unserer Stadt auf zwei von andenn
Gehölz sehr geschützten Bäumen , und mufste wohl zehn-
mal vergebens hingehen, ehe ich einmal einer Geflügelten
ansichtig werden konnte.
- Tl —
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Kör-
per, bräunlich, drittes und die Grundhälfte des vierten
Gliedes gelblich. Der Schnabel reicht bis zum zweiten Bein-
paare, ist gelblich, an der Spitze braun ; die Augen sind
schwarz ; auf dem Scheitel stehen zwei mattschimmernde
halbkugelige Höckerchen. *) Der Kopf ist klein , und wie
der Bauch und die Aftergegend, etwas in's Böthliche spie-
lend. Am Seitenrande des Halsringes steht je ein kugeli-
ges, grünliches Höckerchen von der halben Gröfse der
Netzaugen. Auf dem Bande des Hinterleibs, so wie auf
den zwei letzten Segmenten stehen oben spitze Höcker-
chen , die bedeutend stärker als die Bückenkörnchen
verschiedener Blattläuse aus der ersten Gruppe sind. Die
Brust ist weifs bestäubt. Durch das übermäfsige Auftreiben
des Körpers sind alle Ringabtheilungen spurlos verschwunden.
Die Röhren sind dünn , blafsgelb , an der Spitze bräun-
lich, mittelmäfsig lang (3/t der Normalgröfse); das Schwänz-
chen ist schwarz, sehr klein; die Afterläppchen sind
braun mit hellerm Rande; die Beine sind blafsgelb, die
Füfse und Schienenspitze braun.
Geflügelte : Die Fühler sind etwas kürzer als der Kör-
per, schwarz, drittes und viertes Glied etwas gekörnt;
der Schnabel reicht bis zum zweiten Beinpaare, ist braun
mit drei gelben Bingen; die Augen sind schwarzbraun,
auf dem Scheitel stehen zwischen den Grübchen und den
Nebenaugen zwei spitze Höckerchen; der Brustkasten ist
glänzend schwarzbraun; an den Seiten des Halsringes je
ein starkvorstehendes Höckerchen; der Hinterleib ist braun,
die Basis und der Rand desselben heller, röthlichgelb,
auf dem letzten Segmente stehen zwei , auf dem vorletzten
vier Höckerchen; die Röhren sind mittelmäfsig lang, wal-
zenförmig, braun, in der Mitte heller; das Schwänzchen
ist sehr kurz und, wie das erste Afterläppchen, braun;
das zweite, wie der Bauch, bräunlich rolh; die Beine sind
schmutzig gelb mit braunen Füfsen, Schienen- und Schen-
kelspitzen; die Flügel sind glashell mit braungelbem Geä-
dev; Bandmahl und Unterrandnerv weifslich.
*) Bei dieser Blattlaus glaubte ich bei der ersten Untersuchung
Nebenaugen zu entdecken, was jedoch irrig war. Die zwei
Scheitelerhöhungen wiesen sich bei genauerer Beobachtung
unterm Mykroskope als schimmernde Höckerchen zu beiden
Seiten der Schcilvlgrübchcu aus.
- 72 —
52. A. MALI. F.
Un geflügelte : Eiförmig, gewölbt, papageien- bis gras-
grün, Kopf röthlich; Fühler weifsgelb, die drei letzten
Glieder schwarzbraun; Röhren schwarz, nach der Spitze
zu dünner werdend; Schwänzchen schwarz; Afterläppchen
braungelb. Länge /V".
Geflügelte: Schwarz, Hinterleib grün, Fühler schwarz,
Höhren, Schwänzchen und Afterläppchen dunkelbraun bis
schwarz; Gabelader mit sehr kleiner Endgabel.
Aphis Mali Fbr. Ent. Syst. IV. 216. Schrk. Fn. boi.
II. 116. Jph. Pomi De Geer , lieber setz. III. 36
pl. 3. f. 1H — 21 . — Aphis Oxyacanthce Schrk, Fn.
boi. II. 116. 121 g. Puceron du Pomrnier Götze 11.
3i7.
Sehr häufig auf dem wilden und kultivirten Apfelbaume
CPyrus malus) an den Spitzen der Zweige und Wurzel-
schofse, so wie unter deren zurückgerollten Blättern in
zahlreichen Colonien. Juni und Juli. Zu derselben Zeit und
unter denselben Verhältnissen findet man dieselbe Blatt-
laus auf dem Birnbäume (Pyrus communis) und auf dem
Weifsdorn (C:ata?gus oxyacanthus). — Später trifft man
sie auch zwischen den krausen, monströsen Schofsspitzen
der letztern, die aber nicht von ihr, sondern von der
Larve einer Cecidomya gebildet sind.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Leib, weifs-
gelb, die drei Endglieder schwarzbraun; Augen dunkel-
braun; der Rüssel ist weifsgelb, der Wulst und die zwei
letzten Glieder bräunlich; der Kopf ist röthlich, der Brust-
rücken mit gelblichem Anflug, der Halsring bedornt, grün-
gelblich; die Röhren sind schwarz, ziemlich lang, nach
der Spitze zu sich verdünnend ; das Schwänzchen ist
schwarz, doch bei mehrern in einer Colonie auch gelb,
Ys der Röhrenlänge ; die Afterläppchen sind braungelb ;
die Beine sind gelblich, die Knie, Schienenspitze und
Füfse schwarz. Früh sind die ungeflügelten Individuen am
zahlreichsten , später tritt das umgekehrte Verhältnifs ein ;
man sieht dann weit mehr Geflügelte und Larven mit
Flügelscheiden.
Geflügelte : Fühler schwarz, etwas kürzer als der
Leib, das dritte Glied derselben nach innen gekerbt; die
Augen sind schwarzbraun , die Nebenaugen weifsgelb ;
der Schnabel reicht fast bis zur Einlenkung des zweiten
Beinpaares, ist blafsgelb-, an der Spitze bräunlich; der
— 73 -
Kopf ist schwarz, der Halsring braun, grün gerandet und
seitlich bedornt; der Brustring ist glänzend schwarz, der
Hinterleib einfach grasgrün; die Röhren sind schwarz,
dünn und mittelmäfsig lang; das Schwänzchen und die
Afterläppchen braun bis schwarz; die zwei Vorderbeine
sind schmutziggelh, die Knie, Schienenspitze und Füfse
braun; die vier Hinterbeine dunkelbraun, Schienen und
Schenkelwurzel braungelb ; die Flügel sind glashell , der
Unterrandnerv und das Randmahl graugelb, die übrigen
Adern braun, mit blofsem Auge sichtbar; die Gabelader
hat eine sehr kleine Endgabel.
De Geer entdeckte an dieser Blattlaus zuerst die flei-
schigen Dörnchen oder spitzigen Höckerchen am Rande
des Halsschildes und des Hinterleibes, was diese ganze
Abtheilung so schön charakterisirt. Dieser unermüdliche
Forscher fand auch die Eier dieser Blattläuse , die sie
stets nur an die Rinde der jungen Zweige legen. Die von
ihm beobachtete Begattung fand bei einem flügellosen
Männchen und Weibchen statt.
Beobachtungen des Herrn DE GEER über diese
Blattlaus.
»Zu Ende des Herbstes 1746, mitten im Oktober, habe
ich diese Blattläuse sehr genau beobachtet, um die Männ-
chen zu finden und ihre Begattung mit den Weibchen,
auch das Eierlegen der letztern zu sehen. Alle meine
Absichten wurden erfüllet . . . .«
»Unter diesen Blattläusen fand ich zwei, deren eine
der andern auf dem Rücken safs. Durch die Lupe merkte
ich ihre wirkliehe Begattung, indem sie beide mit den
Hintertheilen zusammenhingen. Um mich abermal davon
recht gewifs zu überzeugen , berührte ich die oberste ,
die ich für das Männchen hielt. Sie setzte sich gleich in
Bewegung, sich loszumachen. Hier sah ich deutlich, dafs
sie einen kleinen häutigen, durchsichtigen Theil aus dem
Leibe des Weibchens zog, der auch noch eine Zeitlang
aus ihr herausging, hernach aber allmälig wieder zurück-
gezogen wurde .... In der Folge habe ich noch meh-
rere Männchen in Begattung angetroffen.«
»Die Männchen dieser Art haben (immer?) keine Flu-
gel, wie die Fichtenblaltlausmännchen. Der äufserliche
''literschied zwischen ihnen und den Weibchen besteht
blofs darin, dafs sie einen dünnern Körper haben, die
— 74 —
Ringe kenntlicher sind und an jeder Rückenseite eine
Reihe dunkeler Flecke liegt «
"Der Zweig, auf welchem diese Blattläuse safsen , war
ganz mit Eiern besäet, die sie gelegt hatten, wie ich
denn auch verschiedene im Legen antraf. Die erst geleg-
ten Eier sind grün oder gelb, werden aber mit der Zeit
glänzend schwarz, sehr klein und oval. Nicht, wie die
Blattläuse auf den Birken und andern Bäumen legen sie
solche zwischen das Auge und den Zweig, sondern ohne
Unterschied allenthalben an die Rinde der jungen Zweige,
wo sie gleich ankleben. Nach der Begattung und dem Eier-
legen sterben die Alten.«
53. A. PADI. Lim.
Un geflügelte : Rundlich-eiförmig, grünlich, oder heli-
und dunkelgrün marinorirt , bläulich weifs bereift; Röh-
rengegend rö thl ich; Röhren kurz (_'/3 der Normallänge); an
der Spitze dunkelbraun; Schwänzchen sehr klein und
braun; Beine blafs; nur die Füfse und Schienenspitze schwarz.
Länge 1'".
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grün; Röhren kurz,
braun, walz ig, vor der Spitze etwas eingeschnürt; Schwänz-
chen braun, fast von halber Röhrenlänge, die beiden After-
läppchen dunkelbraun; Endgabel des Cubitus sehr klein.
Länge V",
Synon. Aphis Padi Lin. Syst. Nat. 2. y34- #. —
Fn. Suec. gSi. — Fabr. Lnt. Syst. IV. '22o. 5o.
— Reaum, Ins. III. lab. 23. ßg. Q — 10. —
Schrank, Fn. boi. II. n5. 12/6.
Diese Blattlaus findet sich ganz früh im März und April
und auch wieder im September unter den Blättern des
Vogelkirschbaums (Prunus padus L~) in zahlreichen Colo-
nien. Sie kommt auch wohl auf einigen Cratägus-Arten
vor, vermehrt sich aber dann nicht stark.
Ungeflügelte : Regelmässig eiförmig, etwas gewölbt;
am Rande entlang mit eingestochenen Grübchen ver-
sehen; die Fühler sind kürzer als der Leib, blafs,
die Spitze derselben braun ; die Augen klein , dunkel-
braun ; der Schnabel ist weifslich, die Spitze schwarz-
braun; der ganze Körper ist grünlich; die Gegend um die
Röhren (bei jüngern Individuen auch der Seitenrand des
Hinterleibes) rothgelb; die Röhren sind walzig, dünn,
kurz C/z der Normallänge) , an der Spitze braun; das
- 75 -
Schwänzchen ist sehr klein und, wie das erste Afterläpp-
chen, etwas braun angelaufen; die Beine sind blafs; die
Tarsen und Schienenspitzen aller Beine schwarz.
Die Jüngern Blattläuse sind dunkel- oder lauchgrün ,
bläulich bereift ; doch ist die röthliche Umgebung der
Röhren schon vorhanden. Nymphe dunkelgrün, weifs be-
stäubt; besonders deutlich zeigt sich der Staub auf den
Seiten des Hinterleibrückens, wo er kurze unterbrochene
Binden formirt.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Körper,
schwarz (im Spätsommer gelblich mit schwarzen Gelenk-
ringehf); die Augen sind rothbraun; der Schnabel ist
gelblich, zweites und drittes Glied und die Spitze des er-
sten Gliedes braun; Kopf und Brustkasten glänzend schwarz,
der Halsring fast unbewahrt ; der Hinterleib ist grünlich ,
oben mit dunkelgrünen, wolkigem Streifen und dunkclm
Bande; der Bauch ist einfach gelbgrün, etwas bereift;
Afterläppchen braun bis schwarz; die Bohren sind braun,
gelblich durchscheinig CV2 — 73 der Normalgröfse) , vor
der Spitze etwas eingeschnürt, wodurch diese ein breites
Rändchen erhält; das Schwänzchen ist kurz, fast von halber
Böhrenlänae, kolbig, aufgebogen und, wie die Afterläpp-
chen, brrun; die Beine sind braun, die Schenkelbasis und
die Schienen bis über die Hälfte gelblich; die Flügel sind
wasserhell , sehr lang , das Geäder ist sehr fein , braun ,
Unterrandader gelblich , Flügclmahl schmutzig grau ; die
äufsere Gabel sehr klein, kaum y6 des Cubitus einneh-
mend.
Zwei Jahre nacheinander besuchte ich mehrere Vogel-
kirschbäume und war nie so glücklich, geflügelte Blatt-
läuse darauf zu finden. Nach wenigen Tagen fand ich
schon die Blätter unten mit Häuten bedeckt , die Thiere
selbst aber waren verschwunden. Ich glaube den Grund
weniger in dem baldigen Erhärten der Blätter, als viel-
mehr darin suchen zu müssen, dafs in hiesiger Gegend
das zarte und grofsc Laub dieses Baumes der erste Zu-
fluchtsort aller früh ausschliefenden Insekten ist, welche
sich der Blattläuse bald bemächtigen. An einem Prunus
padus fängt man schon Käfer, Fliegen und Hymenoptercn
in grofser Mannichfaltigkeit , ehe viele andere Gewächse
sich zu belauben noch beginnen.
Erst Ende August fand ich einzelne Geflügelte als Co-
lonienstifterinnen unter den Blättern, welche lebende Junge
— 76 —
gebaren. Im Monat September sah ich schon geflügelte
Weibchen und Männchen in grösserer Anzahl und eine
zahllose Menge kleiner Flügellosen, die höchst wahrschein-
lich überwintern, da die Blatter sich schon entfärbten und
bereits abzufallen begannen. Der folgende Frühling erhob
meine Vermuthung zur Gewifsheit. Zu Ende des Monats
März eilte ich, da eben die Knospen ihre kleinen Blätt-
chen entfalteten , zu dem Strauche hin , auf welchem ich
im verflossenen Herbste die vielen geflügelten Weibchen
und Männchen mit Tausenden kleiner Jungen bemerkt hat-
te, und fand zu meiner gröfsten Ueberraschung bereits
die jungen Triebe voller Blattläuse, alle fast von derselben
Gröfse, und alle noch im Larvenstande; keine Altmutter
war zu sehen, so viele Horden ich auch untersuchte. Ich
sah vielmehr, wie die Bevölkerung stets durch neue am
Stamme herauf kriechende Blattläuse vermehrt wurde.
54. A. NASTURTII. m.
Geflügelte : Glänzend schwarz, Hinterleib grün, auf dem
Seitenrande d re i bis vier seh warz braune Fleckchen; Röh-
ren braun, mittelmäfsig ; Schwänzchen und Afterläppchen
braun.
Ungeflügelte : Eirund, flachgewölbt, matt papagei-
grün; Fühler braun, zwei Grundglieder und die Basis des drit-
ten Gliedes gelbgrünlich; Röhren roittelinäfeig, unten grün-
lich, oben braun, Schwänzchen gelbgrün, etwas kürzer
als die Röhren. Länge %'".
Lebt an den Stängeln und Blattstielen der Brunnen-
kresse | (Nasturlium amphibium, sylveslre) in sehr dichten
Horden. Juli.
Geflügelte : Kopf schwarz, glänzend, Augen braun,
Schnabel gelbgrün, zweites und drittes Glied desselben bräun-
lich, das zweite Beinpaar nicht erreichend ; Fühler braun bis
schwarz, kürzer als der Leib; Halsring und Brustkasten
glänzend schwarz; Unterhals und Hinterleib grün, letzte-
rer wolkig. Auf dem Bande befinden sich bei gut ausge-
färbten Exemplaren drei braune Fleckchen. Rühren mittel-
mäfsig (% der Normallänge) , braun; Schwänzchen von
halber Röhrenlänge und, wie die Afterläppchen, braun;
Beine gelblich, Füfse und Schienenspitze schwarz, die obere
Hälfte der vier Hinlerschenkel braun; Flügel glashell,
Geäder braun . Unterrandnerv und Flügelmahl grünlich.
— 77 —
Ungeflügelte : Eirund, flachgewölbt, malt, papagei-
grün; Kopf und Halsring gelblichgrün ; Fühler kürzer als
der Körper, braun, die beiden Grundglieder und die Ba-
sis des dritten Gliedes gelbgrünlich ; Augen dunkelbraun ;
Schnabel gelb, drittes Glied braun, bis zum zweiten Bein-
paare reichend; Dörnchen des Halsringes, so wie die
Höckerchen auf dem Rande des Hinterleibes , sehr klein ;
Röhren mittelmäfsig (% der Normallange), unten dick,
grünlich, oben dünner. Spitze derselben braun; Schwänz-
chen gelbgrün, behaart, etwas kürzer als die Röhren ;
Afterläppchen wie der Bauch grün; Beine blafs, gelbgrün-
lich, Füfse bräunlich. Sie haf den Habitus der Ampfer-,
Papaver- und Holunder-Blattlaus, ist nur etwas weniger
hoch gewölbt als diese.
55. A. NEPETJE. m.
Uugeflügelte : Länglich eiförmig, grasgrün bis dunkel-
grün (unter der Lupe dunkelgrün mit ovalen und elyptischen
Makeln); Röhren braun, mittelmäfsig lang, Schwänzchen
schmutzig grün, x/3 der Rö hrc n länge. Länge %/2'".
Geflügelte : Schwarzbraun, Hinterleib grün, Röhren
schwarz, Schwänzchen grün, von halber Röhrenlänge, Af-
terläppchen schwarzbraun.
Diese Blattlaus hat grofse Aehnlichkeit mit Aph. Urtica?
und Scaebiosse. Sie lebt gesellig unter und zwischen den
Blülhenquirlen der Katzenmünze (Nepeta cataria).
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Kör-
per, braun, die Geifselglieder am Grunde blafs, gelblich-
weifs ; bei völlig ausgefärbten Exemplaren ist das dritte
Fühlerglied ganz, das vierte bis zur Hälfte blafs, weifslich ;
die Augen sind braunroth; der Schnabel braun, das erste
Glied gelblich; der Kopf und ganze Oberkörper ist srras-
bis dunkelgrün ; unter der Lupe erscheint die *rvü\\e Farbe
nicht einfach, sondern ist mit gröfsern und kleinern rund-
lichen Flecken melirt. Die Röhren sind mittelmäfsig lang ,
(% der Normalgröfso). nach der Spitze zu sich verdün-
nend, schwarzbraun; das Schwänzchen ist schmutzig grün
bis braun, l/3 der Röhrenlänge; der Unterkörper ist matt,
hellgrün, mit dunkeln wolkigen Streifen; die Afterläppchen
sind braun, das erste mit grünem Rändchen; die Beine
sind schmutzig gelblich ; die Schienenspitzen und Füfse
schwarz, die Hüften grün.
— 78 -
Geflügelte : Fühler schwarz, kürzer als der Körper,
gekörnt, drittes und viertes Glied zuweilen am Grunde
etwas blässer ; die Augen braunroth ; der Schnabel reicht
bis zum dritten Beinpaare, ist braun, das erste Glied dessel-
ben bis auf die Spitze gelblich ; Kopf und Halsring glän-
zendgrün mit braunem Anflug, letzterer mit gelbgrünem
Seitendörnchen ; Brust und Brustrücken schwarz , glän-
zend ; der Hinterleib ist grün mit dunkelgrünen wolkigen
Streifen ; die Röhren sind schwarz C/2 — 2/3 der JNor-
malgröfse) ; das Schwänzchen ist grün , von halber Röh-
renlänge ; die Afterläppchen sind braun mit grünlichem
Schimmer; die Beine gelblich, die Schenkelspitzen
bräunlich , Füfse und Schienenspitze schwarz ; die Flügel
sind glashell, die Schrägadern fein, braun ; die Flügelwur-
zel , Unterrandnerv und das Randmahl gelb , letzteres
graulich.
56. A. Viburni. Scop.
Ungeflügelte : Schwarzbraun oder ganz schwarz,
matt, stumpf eiförmig, etwas gewölbt; Fühler schwarz, drit-
tes und viertes Glied weifs; Afterläppchen, Schwänzchen
und die Röhren schwarz; der Hinterleibsrand ist bei den Jün-
gern mit starken, ziemlich langen Dörnchen besetzt.
Länge % - %>".
Geflügelte: Schwarz, glänzend; Hinterleib dunkelgrün;
oben mit einem grofsen oder mehreren kleinen braunen Wi-
schen; Röhren, Schwänzchen und Afterläppchen schwarz; Flü-
gel glashell; Geäder sehr fein und braun; Flügelwurzel, Unter-
randnerv und Randraahl gelb, letzteres mit brauner Einfassung.
A. Viburni Scop. carn. 2>g6. — Schrank. Fn boi. 11.
m. i2o3. — Fbr. Ent. Syst. IV. 216. 28. —
Syst. rhjng. 2g8. 28.
Nicht selten auf dem Sclmeeballen-Strauche (Viburnum
opulus) an den Zweigspitzen und unter deren zurückge-
rolllen Blättern in zahlreichen Colonien. Juni — Oktober.
Die Ameisen, aber noch mehr die krausen Blätter der
Zweigspitzen lassen das Vorhandenseyn dieser Blattlaus
leicht entdecken.
Ungeflügelte: Fühler kürzer als der Körper, schwarz,
drittes und viertes Glied weifs ; der Schnabel reicht über
die Einlenkung des zweiten Beinpaares hinaus, ist gelb-
grünlich, die zwei Endglieder desselben sind schwarz;
- ?0 -
der ganze Körper ist schwarz mit grünem Schimmer, un-
ten mehr dunkelgrün; die Rohren sind schwarz, dünn
und kurz CA der Normalgröfse) ; das Schwänzchen ist
ehenfalls schwarz und kurz, von '/2 Röhrenlänge ; die Af-
terläppchen sind schwarz; die Beine weifsgelh, allelTar-
sen, Spitzen der Tibien, Hüften und die Schenkel der
Hinterbeine schwarz , die Wurzel der letztem gelblich.
Diese Blattlaus kommt schwarz und eben so häufig braun
vor. Im erstem Falle ist sie schwer von der|[ gleichfar-
bigen Blattlaus auf Evonymus europfeus Oon A. Evoiiymf)
zu unterscheiden; jedoch sind die jungen A. Viburni stets
am ganzen Hinterleibsrande mit starken, ziemlich langen
Dörnchen besetzt, die der A. Evonymi fehlen.
Geflügelte : Fühler etwas kürzer als der Leib, dünn
behaart und glänzend-schwarz; die Augen sind rothbraun;
der Schnabel ist gelblich, die Spitze desselben braun, fast
bis zur Einlenkung des dritten Beinpaares reichend ; der
Kopf und Brustkasten sind schwarz ; der Hinterleib ist
dunkelgrün , oben mit schwarzbraunen Wischen , die bei
altern Individuen nicht selten ineinander fliefsen und da-
durch den gauzen Hinterleibsrücken bräunen ; die Röhren
sind schwarz , kurz (von halber Normalgröfse) ; das
Schwänzchen ist schwarz, klein, von halber Röhrenlänge;
die Afterläppchen sind sammetschwarz , die Beine bräun-
lichgelb, die Knie, Füfse, Schienenspitze aller und die
Schenkel der vier Hinterbeine schwarz; die Schenkelrimje
und Basis der Hinterschenkel gelblich; die Flügel sind
glashell, Schrägadern sehr fein, dunkelbraun, Flüo-elwur-
zel, Unterrandnerv und Randmahl gelblich, die Einfassung
des letztern braun. Nur wenige Individuen bleiben flügel-
los.
57. A. EVONYMI. Fabr. *)
Ungef lüge 1 te : Eirund, hochgewölbt, schwarz' oder kaffee-
braun; Kopf und die zwei ersten Brustringe oben schwarz; Füh-
ler braun, drittes, viertes und die Basis des fünften
Gliedes weifslichj Bohren raittelmäfsig , schwarz, an der
Spitze dünner; Schwänzchen kurz, '/2 — J/3 der Böhrenlänge,
*) An dieser Blattlaus machte Bonnef die Entdeckung der un-
unterbrochenen Zeugung ohne vorhergehende Begattung, go
wie das viermalige Häuten einer Larve vor ihrer völligen
Entwicklung.
- SO --
dunkelbraun, am Grunde aber blafs; Afterläppchen schwarz.
Länge % - 1"'.
Geflügelte : Glänzend-schwarz, Beine schwarz, alle
Schienen aulser den Spitzen, die Basis der vier Hinterschenkel
und die beiilen vordem grüngelblich; Fühler, Bohren, das halb
so lange Schwänzchen und die Alterläppchen schwarz.
slpliis Evonymi. Fbr. Ent. syst. nat. IV. 2i4- — Ej.
Syst. Ent. j36. 14. — Syst. rhyng, 2g4< 21 —
Sehrank. Fn. boi. IL 108.
Lebt im Angust auf dem Spindelbaum (Evonymus euro-
pams) unter den zurückgerollten Blättern der Zweig-
spitzen.
Un geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Kör-
per , braun , das dritte und vierte , oft auch noch die Ba-
sis des fünften Gliedes weifslich ; der Schnabel reicht bis
zum zweiten Beinpaare, ist weifslich, der Lippenwulst
und die beiden Endglieder braun; der ganze Körper ist
kaffeebraun, nur der Kopf und die zwei ersten Brustringe
sind oben sahwarz; der Halsring seitlich bedornt ; die
Röhren sind niittelmäfsig lang (2/3 der Normalgröfse) ,
schwarz, an der Spitze blässerund dünner; das Schwänz-
chen ist schwarzbraun, oben am Grunde blafs , kurz , 1/a —
'/2 der Röhr enlänge ; die Afterläppchen sind schwarz, der
Unterkörper ist rothbraun , die Brust und Umgebung der
Hüften schwarz ; die Beine sind schwarz ; alle Schienen
und die Basis der Schenkel weifslich; an den vier Vor-
derbeinen sind die Schenkel nach der Spitze zu nur bräun-
lich oder selbst blafs.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
schwarz; die Augen braun mit starkem Höckerchen; der
Schnabel ist gelb, die zwei letzten Glieder und ein Fleck-
chen an der Spitze des ersten Gliedes braun; der Kopf
ist schwarz, der seitlich bedornte Halsring braun, vorn
und hinten röthlichgelb ; der Brustrücken und das Schild-
chen schwarz, der Hinterleib hellbraun, oben mit Quer-
binden , die nicht selten durch undeutliche Fleckchen und
Pünktchen nur angedeutet sind; die zwei letzten Seg-
mente und zwei oder drei Ringe an der Basis des Hin-
terleibs zeigen sie jedoch durchgängig deutlich; die Binde
zwischen den Röhren ist am breitesten und zweimal un-
terbrochen; die Röhren sind niittelmäfsig lang, schwarz;
das Schwänzchen ist ebenfalls schwarz, am Grunde oben
bräunlichgelb, kaum von halber Röhrcnlänge; der Unter-
— 81 —
korper ist hellhräunlich; die beiden Afterläppchen und
der zweite und dritte Brustring schwarz ; die ßeine sind
schwarz, die Schienen der vier Vorderbeine in der Mitte
und die Schenkel der zwei ersten gelblich ; die Schienen
der zwei Hinterbeine bräunlich; die Flügel sind wasser-
hell, <ias Randmahl und der Unterrandnerv gelblich, das
Geäder ist braun,
Im Habitus ist die Blattlaus der A. Sambuci L. , Rumicis,
X., Papaveris F. etc. ganz ähnlich; auch gibts Colonien,
die nur schwarze Individuen enthalten. — Ueber die Aehn-
lichkcit mit A. Viburni siehe die Anmerkung daselbst.
Im Oktober fand ich neugestiftete Colonien unter den
Blättern., die jedoch nicht zurückgekrümmt waren. Die
Flügellosen hatten die Tibien der Hinterbeine so dick wie
die Schenkel
58. A. RUMICIS. Lin.
Ungeflügelte : Breit eirund, hoch gewölbt, matt tief-
schwarz und schwarz bereift, unten schwarzgrün schim-
mernd; Fühler schwarz, das dritte Glied am Grunde gelb-
lichweifs; Uöhren und Schwänzcheu schwarz. Länge % — 1'".
Geflügelte : Schwarzglänzend, Bauch schwäre oder dun-
kelgrün schimmernd ; die drei innern Schrägadern des Oberflü-
gels am Grund gleichweit abstehend.
j4pliis Rumicis Linn. Syst. nat. 2. j34> S. — Ej. Fn.
Syst. gjg. — Fabr. Syst. ent. j35. 10. — Ej. Ent.
Syst. nat. IV. 21 3. 12. Syst. r/iyng. 2g6. 12. —
Schrank Fn. boie. II. 141. i2o4<
In zahllosen Horden auf den Ampferarten (Rumex con-
glomeratus, crispus, Hydrolapathum, obtusifolius), auf der
Klette (Arctium minus), auf der Sumpfgarbe (Achillea
Ptarmica.) — Sie leben meist in den Blüthenrispen und
Stängelspitzen, doch auch unter den Wurzelblättern, die
sich davon der Länge nach zusammenrollen. Juni — Juli.
U n g e f l ü g e 1 1 e : Fühler kürzer als der Körper, schwarz-
braun, das dritte Glied am Grunde blafsgclbl ich;
Augen braunroth ; Rüssel bis zur Einlenkung des zweiten
Beinpaares reichend; das erste Glied weifslrch, die beiden
letzten braun. Halsrand mit dem gewöhnlichen Dörnchen ;
atifser diesem sind an dem Rande des Hinterleibes noch
einige spitze Höckerchen bemerkbar. Röhren schwarz ,
mitlelmäfsig lang CA — % der Nonnalgröfsej ; das
6
— 82 —
Schwänzchen ist kurz, stumpf, kolbig, fast von der Länge
der Röhren , schwarz und , wie die schwarzen Afterläpp-
chen behaart. Die Beine sind schwarz, alle Schienen und
die Schenkel der zwei Vorderbeine schmutzig blafsgelb
oder weifslich; die vier Hinterschenkel sind zuweilen eben-
falls etwas blafsgelb. — Die jungen Btaltläuse sind auch
schwarz gefärbt.
Geflügelte : Flügel glashell, Flügelmahl, Unterrand-
nerv und Flügelwurzel blafsgelb , das Mahl mit graulichem
Anflug, nach innen duiikeler; Geäder braun, Gabeladeram
Grunde verloschen , die innern Schrägadern, am Grunde
gleich weit von einander abstehend. Fühler schwarz , Rüfsel,
Augen, Beine, Röhren, Schwänzchen und Afterläppchen
wie bei den Flügellosen. Halsring seitlich gleichfalls be-
wehrt und wie der ganze Brustkasten glänzend-schwarz.
Die Larven der Geflügelten haben dieselben weifsen
Fleckchen und Striche, wie die der Aphis Papaveris und
anderer.
59. A. PAPAVERIS. Fbr.
Ungeflügelte : Eiförmig, hoch gewölbt, matt-schwarz und
schwarz bestäubt; Fühler dunkelbraun, drittes, viertes
und die Basis des fünften Gliedes weifs; Röhren mittelroäfsig
lang, am Grunde dicker; Schwänzchen kolbig, klein , die After-
läppchen sammetschwar z, Länge 3/4 — 1'",
Geflügelte : Schwarz, glänzend, Bauch dunkelgrün bis
schwarz ; Fühler , Schwänzchen , R3hren und Afterläppchen
schwarz.
Syn. Aphis Pap averis Fabr. Ent. Syst, IV. 2i8—38. —
Syst. rhyng. 2gg. 38. — Schrank. Fn. boi. II. 118.
1225. — Aphis Thlapeos Schrk. Fn. boi. II. 118.
i22y. — A. Fabce Scop. ent. carn. p. i3g. n. 4°6.
— Aphis Atriplicis Fabr. Ent. Syst. IV, p. 216.
— Aph. Aparines Schrk. Fn. boi. II. io5. 11 83.
— Fbr. Syst. Rhyng. 2gi. 10 — Ent, Syst. IV.
211. io. — Aph. armata Hausm. III. Mag. I.
43g. 3o.
Diese ist die gemeinste Blattlaus und wird auf den ver-
schiedensten Pflanzen in verschiedener Gröfse angetroffen.
Ich fand sie häufig auf der Unterseite der Blätter und an
den Blüthenstielen des Mohns (Papaver Rliceas und som-
niferum); an den Stängelspitzen der Saubohne (ViciaFaba),
des rothen Fingerhuts (Digitalis purpurea LS) ; auf dem
Täschelkraut (Capsella Bursa) , der Ackerdistel (Cnicusar-
— 83 —
vensis, palustris); auf Anthriscus , Aegopodium, Aethusa
in den Dolden; ferner auf Galium Aparine , Nerium
Oleander, Atriplex hastata, Chenopodium album, Sene-
cio vulgaris, Valeriana officinalis, Hypericum perforalum,
hirsutum, quadrangulare ; auf Scorzonera, Datura ,, Lac-
tuca, Matricaria Chamomilla, Chrysanthemum segetum,
Leucanlhemum, Helichrysum Chrysanthum; unter den Blät-
tern der Yietsbohhen (Phaseolus coccineus , vulgaris) , der
Runkelrübe (Beta) etc. Juni — August.
Ungeflügelte : Fühler weit kürzer als der Körper,
schwarzbraun, drittes, viertes und die Basis des fünften
Gliedes weifs. Augen braun, der Rüssel bis zum zweiten
Beinpaare reichend , schwarz ; das erste Glied grünlich-
weifs. Die Röhren sind kurz f'/s — l/2 der Normalgröfse) ,
am Grunde dicker; das Schwänzchen schwarz, etwas kür-
zer als die Röhren, aufgebogen, kolbenförmig; die After-
läppchen sind sammetschwarz. Füfse und Schienenspitzen
schwarz, Knie und die vier Kinterschenkel braun; alle
Schienen, die Schenkel der vier Hinterbeine am Grunde
und die der zwei Vorderbeine ganz weifslich.
Geflügelte : Schwarz; Hinterleib dunkelgrün ; die
Fühler sind schwarz , etwas kürzer als der Leib ; die Augen
braun; die Röhren schwarz, dünn, mittelmäfsig lang, un-
gleich dick; das Schwänzchen kolbig, schwarz, kurz,
von halber Röhrenlänge; die Afterläppchen schwarz. Beine,
die vier Hinterschenkel , die Knie der zwei Vorderbeine
und alle Füfse und Tibienspitzen schwarz; die Schenkel der
Vorderbeine und alle Schienen gelblich bis bräunlich. Flü-
gel glashell mit braunem aber sehr feinem Geäder ; Fiü-
gelwurzel , Unterrandader und Randmahl grünlichgelb , letz-
teres innen dunkelgrün eingefafst; erste und zweite Schräg-
ader am Grunde fast eben so weit auseinanderstehend als
die zweite und dritte. Die mit Flügelscheiden versehenen
Larven haben einen grünen Thorax und auf dem Hinter-
leibsrücken an jeder Seite zwei unterbrochene weifse
Längsbinden und vier weifse Fleckchen hinter den Röhren.
60. A. SAMBUCI. Liiu
Ungeflügelte : Breit eirund, hoch gewölbt, schwarz,
mit bläulichem Reife; Röhren lang, nach oben dünner wer-
dend ; Schwänzchen kurz , x/s — % der Röhrenlänge, Afterläpp-
chen 6ammetschwarz. Länge 1'".
Geflügelte : Schwarz, glänzend; Hinterleib dunkelgrün,
oben grün mit dunkel» Wolken; die Röhren lang und dünn;
— 84 —
Schwänzchen sehr kur«, % — % der Röhrenlttnge ; Flügelnishf
graubraun.
Syn. Jphis Sambuci. Linn. Syst.nat. 2. y34- 4- ~~ Ej Fn.
S\\ $98- — Geoffr. Ins. 1. 49$- 3- — Frisch. Ins.
11. 1/j.. pl. 18 '. — Reaum. Ins. III. pl. 5 — i5. —
Fabr. Ent. syst. IV. 21 1. 4- — Syst. rhyng. 2g4-
4. — Schrank. Fn. boi. II. 111. i2o2.
Lebt gesellig in sehr zahlreichen Colonien an den jun-
gen Trieben des Hoilunders (Sambucus nigra). Juni —
Juli. Die Horde sitzt oft über einen Fufs am Hollunder-
zweige entlang.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Körper, schwarz,
drittes , seltener auch das vierte und fünfte Glied am
Grunde weifsl ich; der Kopf wie der ganze Oberkörper matt-
schwarz Cbei weniger ausgefärbten Individuen mit grünen
Wolken), unten dunkelgrün bis schwarz. Die Röhren sind
lang C4/s der Normalgröfse) , dünn, nach der Spitze sich
verdünnend; das Schwanzchen ist sehr kurz, ys — '/4 der
Röhrenlänge und, wie die sammetschwarzen Afterläppchen
behaart. Die Beine sind schwarz , die zwei Vorderbeine ,
die Schienen und Schenkelbasis der übrigen blafsbräunlich.
Die Larven mit Flügelscheiden , welche leicht an dem
grünlichweifsen Brustrücken kenntlich sind , haben diesel-
ben weifsen Randlinien und Afterfleckchen wie A. Ru-
micis, Papaveris, Capsella? etc. Bis Juni sind sie noch
selten , weil dann meist nur flügellose Mütter vorhanden ,
die höchst selten mit dieser weifsen Zeichnung versehen
sind. Erst im Juli treten jene in Mehrzahl auf. Der weifse,
leicht verwischbare Reif (Tlaum) ist an schönen warmen
Tagen am deutlichsten und schärfsten aufgetragen; Winde
und Regen scheinen denselben zu zerstören.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, schwarz,
drittes Glied am Grunde etwas bläfser; der Schnabel ist
weifs, die zwei Endglieder desselben braun; die Augen
sind schwarzbraun, Kopf und Brustkosten glänzend schwarz;
der Halsring ist wie bei den Flügellosen mit den gewöhn-
lichen Seitendörnchen versehen. Der Hinterletb ist oben
grün mit dunkeln wolkigen Streifen; der Bauch lauchgrün;
die Afterläppchen sind sammetschwarz. Die Röhren sind
lang CA — % der Normalgröfse) , dünn und schwarz ;
das Schwänzchen ist schwarz behaart , stumpf, klein , '/s —
Y4 <ler Röhrenlänge. Die Beine sind schwarz, alle Schie-
— S5 —
nen , die Vorderschenkel bis an die Knie, die übrigen
an der Basis schmutzig weifsgrünlich oder bräunlichweifs.
Die Flügel sind wasserhell, das Geäder dunkelbraun, ziemlich
stark , die Unterrandader , Flügelwurzel und das Randmahl
gelblich , letzteres nach innen mit dunkler Einfassung ;
erste und zweite Schrägader am Grunde so weit abstehend
als die zweiie und dritte ; alle in einem schattenbraunen
Fleckchen sich verlierend.
61. A. LABURNI. m.
Ungeflügelte : Länglich eirund, schwarz, bläulich Ge-
pudert ; Fühler schwarz, drittes, viertes und die Basis
des fünften Gliedes weifs ; die dünnen Röhren wie das kurze
Schwänzchen schwarz. Länge %'".
Geflügelte : Ganz schwarz, glänzend; Fühler schwarz,
gekörnt, drittes, viertes und fünftes Glied am Grunde
blafs ; Flügelwurzel , Unterrandnerv und Randmahl grünlichgelb.
Diese Blattlaus lebt gesellig an den Zweigspitzen und
Blattstielen des Buhnenbaums (Cytisus Laburnum). Man
trifft sie auch an den schlanken Ruthen des Besenginsters
Oparlium scoparium) , doch ist sie dann in Allein etwas
kleiner. Juli und August.
Ungeflügelte : Fühler schwarz, drittes, viertes und
die Hälfte des fünften Gliedes weifs. Die Augen sind
braun ; der Schnabel reicht bis zur Einlenkung des zwei-
ten Beinpaares, ist gelb, mit drei braunen Ringen. Der
ganze Körper ist nach abgewischtem bläulichen Reife glän-
zend schwarz; der Halsring ist seitlich bedornt; die drei
Thoraxringe deutlich, die Segmente des Hinterleibes aber
in Eins verschmolzen. Die Röhren sind schwarz, lang, CA
— % der Normalgröfse} , dünn , am Grunde kaum etwas
dicker als oben. Das Schwänzchen ist kurz, von halber
Röhrenlänge. Die Beine sind schwarz , die Schienen und
die Basis der Schenkel weifs ; die Schenkel der beiden
oder auch der vier Vorderbeine zuweilen nur bräunlich
oder braun.
Geflügelte : Fühler schwarz, gekörnt, drittes, vier-
tes und fünf'es Glied am Grunde blafs; die Flügel sind
glashell; Geäder bräunlich, Flügelwurzel, Unterrandnerv
und Randmahl gelbgrünlich ; die übrigen Glieder wie bei
den Flügellosen. .
— s6 —
62. A. CRACCjE. Lin.
Ungeflfigelte : Eiförmig, hoch gewölbt , matt-schwarz,
I) 1 ä u 1 i c h w e i f s bereift ; Röhren kurz , dick, cylindrisch
und wie das gleich gro fse Schwänzchen und die Beine schwarz.
Länge %'".
Geflügelte : Ganz schwarz,
Aphis Craccce Schrk. Fn. boi. IT» 1 1 g. — A. Vicece
Craccce Lin. Syst. nat. 2. j35 . i3. — Lin. Fn. Sv.
g86. — De Geer, lieber setz. III. 3 g. pl. 2. f.
14 — 18. — A. Vicece Fabr. Ent. syst. IV. 22o.
51, — Syst. rhyng. 3oi. 5l.
Sitzen in zahlreichen Colonien an den Zweigspitzen und
Blüthenähren der Vogelwicke (Vicia cracca). Juli und Au-
gust. Mit dieser Blattlaus sind A. Laburni m. und Genista?
m. leicht zu verwechseln.
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Kör-
per, schwarz, dünn behaart, das dritte Glied gekörnt,
am Grunde blafsgelblich. Die Augen sind braun ; der Schna-
bel reicht bis zum zweiten Beinpaare, ist gelb, die beiden
Endglieder braun. Der ganze Körper ist mattschwarz , bläu-
lichweifs bereift, oben mit tiefen Grübchen am Rande.
Die Röhren sind schwarz, dick, walzig, kurz, (2/5 —
'/2 der Normalgröfse) ; das Schwänzchen ist ebenfalls
schwarz und von der Länge der Röhren. Die Aflerlappchen
und der Unterkörper sind einfarbig schwarz ; die Beine
sind behaart , ganz schwarz , die Schienen zuweilen etwas
blafser. Der weifsliche Duft (Flaum) verliert sich am ersten
auf dem Hinterleibsrücken hinter den Röhren. Bei gut er-
haltenen Exemplaren bildet derselbe weifse Querbinden.
Geflügelte : Ganz schwarz; die Flügel sind glashell,
das Geäcler und Randmahl hellbräunlich ; der Unterrand-
nerv ist blafsgelb. Die übrigen Glieder denen der Flügel-
losen gleich.
De Geer fand die Eier auf der obern Blattseite, die
man doch gewöhnlich nur am Zweige holzartiger Gewächse
findet, weil die Blätter derselben im Herbste abfallen. Bei
dieser krautartigen Pflanze ist es jedoch gleich, ob sie
am Siängel oder am Blatte abgesetzt werden, weil beide
im Winter hinfällig sind. Derselbe Naturforscher traf auch
mehrere geflügelte Männchen mit ungeflügelten Weibchen
auf der Wicke in Begattung an.
— 87 —
»Will man sie Eier legen sehen, so nwfs man sie im
September aufsuchen. Dann haben ihre Colonien noch nicht
abgenommen und man findet gemeiniglich auf jeder Pflanze
einige Dutzend ungeflügelle Blattläuse mit dick-plum-
pem und einer weifsen Feder-Wolle bedecktem Körper,
an dem gleichwohl die Ringe sehr merklich sind."
rieh setzte ein solches mit Blattläusen bevölkerte Stän-
gelchen in ein Glas mit Wasser. Nach einigen Tagen leg-
ten sie eine grofse Anzahl Eier, nicht an den Stängel ,
sondern oben auf die Blauer; auf manchem Blatte sechs
in einer geraden Linie längs demselben, auf andern nur
eins, auch zwei bis drei. Sie sind sehr klein, von läng-
lich ovaler Gestalt und so schön schwarzglänzend, als
man sich nur denken kann ; übrigens allen andern Blatt-
lauseiern gleich.«
»Unter diesen Blattläusen fand ich einige geflügelte ,
die aber viel kleiner als die ungeflügelten waren. Ich
durfte sie nicht lange betrachten , um zu sehen , dafs es
Männchen waren. Denn ich erblickte sie mit den eierle-
genden Weibchen in der wirklichen Begattung, weil das
Männchen oben auf dem Weibchen safs und beide Hin-
terleiber vereinigt waren.«
»Die Männchen sind ganz schwarz, etwas weifs gepu-
dert, der Körper schlank und beinahe walzenförmig, am
Ende mit eben solchen kleinen Schwanzspitzen wie bei
den Weibchen. — Die Männchen sind sehr lebhaft, kriechen
beständig an den Stängeln und Blättern herum und begat-
ten sich mit allen ihnen aufstofsenden Weibchen. Nach
geschehener Begattung legen diese letztere unverzüglich
Eier.« *)
63. A. GALII. m.
Un jref lfigelte : Eirund, hoch gewölbt, schwarz, bläulich
bereift; Beine schwarz, alle Schienen und die Schenkel der
zwei Vorderbeine grünlich weifs; die kurzen Röhren und
das gleich lange Schwänzchen schwarz. Länge %''■'*
Geflügelte : Ganz schwarz, der Bauch bläulich be-
reift; die kurzen Röhren wie das gleich -lange Schwänz-
chen schwarz.
*) De Geer Ins. III. 30.
— SS —
Man findet diese Blattlaus in zahlreichen Colonien an
den Stängelspitzen des weil'sen Labkrauts (Galium Mol-
lngo.) Juli und August.
Ungeflügelte : Die Fühler sind braun, das drille
und die Basis des vierten und fünften Gliedes blai'sgelblich,
viel kürzer als der Körper. Die Augen sind dunkelbraun ;
der Schnabel ist braun, das Grundglied blafs; die Röhren,
das Schwänzchen und die Afterläppchen wie bei den Ge-
flügelten. Die Beine sind schwarz , alle Schienen und die
zwei vordem Schenkel grünlichvveifs.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Körper,
schwarz, drittes Glied gekörnt, am Grunde weifslich. Die
Augen sind dunkelbraun ; der Schnabel reicht kaum bis
zum zweiten Beinpaare und ist grün. Kopf, Brustkasten
und Hinterleibsrücken sind schwarz , der Halsring wie bei
den Flügellosen seitlich kurz bedornt. Die Röhren sind
schwarz, kurz C/3 der Normalgröfse} ; das Schwänzchen
ist behaart, schwarz, von der Länge der Röhren. Der
Bauch ist bläulich bereift und wie die Afterläppchen schwarz,
die zwei ersten Ringe mit grüngelbem Rande. Die Beine
sind schwarz , die Schenkel der Vorder- und die Schienen
aller Beine gelbgrünlich. Die Flügel sind glashell, Rand-
mahl und Unterrandnerv grünlich , ersteres nach innen
mit dunkelgrüner Einfafsung, Schrägadern braun.
64. A. ILIC1S. m.
Ungeflögelte : Eiförmig, hinten abgestutzt, tief braun'
mit schwärzliehem Anfluge ; Röhren, Schwänzchen und After-
läppchen schwarz; Beine nebst Hüften und Schenkelringen
schwarz; die Schienen aufser der Spitze und die zwei Vorder-
schenkel weifs. Länge Y2'".
Geflügelte : Schwarz-glänzend, Hinterleib braun, oben
mit schwarzen Binden; Röhren, Schwänzchen und Afterläpp-
chen schwarz.
Diese Blattlaus lebt gesellig an den Zweigspitzen und
unter den BläUern der Stechpalme. (Hex Aquifolium.)
•luni und Juli. Selten.
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Kör-
per, braun, drittes und viertes, auch wohl die Grundhälfte
des fünften Gliedes weifs. Die Augen sind braun ; der
Schnabel ist gelblich , die zwei Endglieder braun , bis
zum drillen Beinpaare reichend. Der Kopf wie der ganze
Oberkörper mallbraun mit undeutlichen schwarzen Binden.
- 89 -
Die Röhren und das Schwänzchen sind schwarz, erstere
mittelmäfsig lang C2/3 l'er Normalgröfse}, nach der Spitze
zu dünner werdend ; letzteres kurz , von halber Röhren-
lange. Die Afterläppchen sind schwarz. Die Beine nebst
Hüften und Schenkelringen schwarz, alle Schienen und
die Schenkel der Vorderbeine weifslich, die Schienenspit-
zen und die Knie der Yorderschenkel schwarz.
Geflügelte : Die Flügel sind etwas kürzer als der
Leib, schwarz, kurz und dünn behaart. Die Augen sind
rothbraun ; der Schnabel reicht bis zur Einlenkung des
zweiten Beinpaares, ist behaart, gelblich, die zwei letz-
ten Glieder braun Kopf und Brustrücken sind schwarz ,
glänzend , der Halsring wie bei den Flügellosen seitlich
bedornt. Der Hinterleib ist hellbraun, auf den vier ersten
Segmenten befinden sich schwarze Binden , die den Sei-
tenrand nicht erreichen ; auf dem fünften Ringe steht nur
ein Punkt, auf dem sechsten eine zweimal unterbrochene
breite Binde und auf dem siebenten und achten Seg-
mente noch zwei den Seitenrand nicht erreichende Binden,
welche schwarz sind. Die Röhren sind schwarz, mittel-
mäfsig lang (% der Normalgröfse) ; das Schwänzchen ist
ebenfalls schwarz, von halber Röhrenlange. Der Bauch
ist braun, die Afterlappchen schwarz. Die Beine sind
langhaarig, schwarz, alle Schienen und die Schenkel der
zwei Vorderbeine gelbgrünlich , die Schienenspitzen und
Knie der Vorderbeine schwarz. Die Flügel sind glashell ,
das Randmahl und der Unterrandnerv grüngelblich , das
Geäder braun.
Die Larven mit Flügelscheiden sind braun , der Thorax
derselben grün; auf dem Hinterleibe befinden sieh vier weifs-
bestäubte Binden, die in der Mitte eine grofse Unterbre-
chung haben; hinter den Röhren bemerkt man oft noch
eine ähnliche Binde.
65. A. HEDER.E. m.
Ungeflügelte : Dunkelbraun, matt, eirund, hoch ge-
wölkt und gerandet ; Röhren, Schwänzchen und Afterläppchen
schwarz; Beine blafs, gelblichweifs , Füfse , Schienenspitze,
Knie, die Spitzen der Hinterschenkel und die Hüften braun.
Länge %'»,
Geflügelte ; Schwarz; Hinterleib braun; Röhren . Schwänz-
chen und Afterläppchen schwarz; die Röhren oben und unteu
gleich dünn, lang.
— so -
Lebt in volkreichen Colonien in den Blüthendolden des
Epheus (Hedera Helix). August und September. Diese
Blattlaus ist der vorigen sehr ähnlich und vielleicht nur
eine Varietät derselben.
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
weifslich, die zwei Grundglieder und die Spitze der drei End-
glieder braun. Der Schnabel reicht bis zum dritten Bein-
paare , ist blafs-gelb ; die zwei letzten Glieder desselben
wie die Augen braun. Der ganze Körper ist matt dunkel-
braun, der Scheitel und Wolken auf dem Hinterleibsrückcn
sind bläfser ; die Ringe des Brustkastens deutlich , die des
Hinterleibes in Eins verschmolzen. Die Röhren sind schwarz,
ziemlich lang (y4 der Normallänge), nach der Spitze zu
dünner werdend. Das Schwänzchen ist stumpf, behaart,
von halber Röhrenlänge und wie die Afterläppchen schwarz.
Die Beine sind blafs , gelblichweifs , die Füfse, Schienen-
spitze, Knie, die Spitzen der zwei Hinterschenkel und
die Hüften dunkelbraun; zuweilen sind alle Schenkel blafs
und nur die Knie braun.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Körper,
braun. Der Schnabel ist gelblich, die beiden Endglieder
schwarz , bis zum zweiten Beinpaare reichend. Kopf und
Brustkasten sind glänzend schwarz ; der Hinterleib ist
braun mit dunkeln undeutlichen (Verbinden, die hinter den
Röhren über dem Schwänzchen einen schwarzen Flecken
bilden. Die Röhren sind oben und unten gleich dünn, lang,
C% der Normalgröfse) und wie das Schwänzchen schwarz ;
dieses ist aufgebogen und fast von halber Röhrenlänge.
Der Bauch ist rothbraun , die Afterläppchen schwarz. Die
Beine sind schwarz, alle Schienen und die zwei Vorder-
schenkel bräunlichgelb. Die Flügel sind wasserhell, die
Schrägadern braun , der Unterrandnerv und das Randmahl
bräunlichgelb.
66. A. GENISTvE. m.
Ungeflügelte : Schwarz, schimmernd, b läulich bereift;
Schwänzchen länger als die Röhren; diese sehr kurz, cy-
1 indrisch. Länge '/2 — 3/s'".
Geflügelte : Ganz schwarz, Röhren kurz, von der Länge
des Schwänzchens, alle Schienen und die Schenkel der zwei
Vorderbeine grünlichgelb.
Aphis Genistee. Scop, ent. carn. p. i3g. n. 4° 9*
Gesellig in zahlreichen Colonien an den Zweigen des
— 91 —
Färberginsters (Genista tinctoria) und des englischen Gin-
sters (Genista anglica). August.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Körper, schwarz,
das dritte, oft auch die Basis des vierten Gliedes blafsgelb.
Die Augen sind braun; der Schnabel reicht bis zum zwei-
ten ßeinpaare , ist grünlich, die beiden Endglieder sind
braun. Der Kopf wie der ganze Körper ist schwarz ; die
drei Thoraxringe sind deutlich , die Hinterleibsringe meist
in Eins verschmolzen. Die Röhren sind cylindrisqh, schwarz,
klein (kaum % bis */3 der Normalgröfse) , kürzer als das
etwas aufgebogene, gleichfarbige Schwänzchen. Die Beine
sind schwarz, "die Schienen gelblich, die Vorderschenkel,
oft auch die übrigen am Grunde gelb.
Ge-flügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
schwarz, das dritte Glied am Grunde, zuweilen auch ganz
blafsgelb. Der Kopf, Brustkasten und Hinterleib ganz schwarz,
letzterer unten etwas bereift. Der HaLsring ist an jeder
Seite mit einem spitzen Höcker versehen. Die Röhren sind
üben und unten gleich dünn, klein (x/3 der Normalgröfse)
und , wie das Schwänzchen schwarz. Dieses ist walzig ,
nicht kolbenförmig , von der Gröfse der Röhren. Die Beine
sind schwarz , die Schienen aller Beine in der Mitte und
die Basis der beiden Vorderschenkel grünlichgelb. Die
Flügel sind glashell, das Geäder ist braun, die Gabelader
am Grunde verloschen; Unterrandnerv und Randmahl gelb*,
letzteres innen mit dunkeler Einfafsung. Unter dem My-
kroskope erscheint der Flügel schuppenartig gekömelt.
Beim Männchen ist das erste Afterläppchen sehr tief
ausgeschnitten , mondförmig , die Ruthe am zweiten
Läppchen angewachsen , im Ruhestände zurückgezogen ,
bei leisem Druck zwischen den Fingerspitzen hervortre-
tend, anfangs gerade, am Ende gekniet und rückwärts
gerichtet.
Als eine Varietät derselben beschreibe ich in Folgendern
die ungeflügelte Form einer Colonie , welche ich im Sep-
tember auf Genista anglica fand und verdickte Hinterschie-
nen hat.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Körper, schwarz,
drittes, viertes und die Basis des fünften Gliedes gelblich-
weifs; Augen braun; Schnabel bis zum dritten Beinpaare
reichend, gelblich, die beiden Endglieder braun. Kopf wie
der Körper schwarz , etwas bereift, am stärksten aber die
— 92 —
zwei letzten gestreckten Hinterleibsringe. Der Hals- und
erste Hinterleibsring sind kurz bedornt, die Höckerchen auf
dem vorletzten Hinterleibsegmente hoch und spitz. Die
Röhren sind schwarz , mittelmafsig lang (2/3 der Normal-
gröfse), am Grunde dicker; das Schwänzchen cylindrisch,
etwas mehr als von halber Röhrenlange. Beine schwätz ,
die Schienen und oft auch die Schenkel der vier Vorder-
beine gelblich weifs, Hüften, Knie, Schienenspitze und Füfse
jedoch stets schwarz ; einige Individuen zeichneten sich
durch dicke, nach der Spitze dünner werdende Schienen
der Hinterbeine aus.
67. A. LYCHN1DIS. Lim
Un g e f l üg e 1 t e : Eiförmig, schwarz glänzend; Fühler
schwarz, drittes und viertes Glied gelb; Röhren kurz,
das Schwänzchen sehr kurz, fast un bemerkbar; Afterläpp-
chen glänzend schwarz. Länge % — 14'"-
Geflügelte : Glänzend schwarz; Hinterleib gelbgrün mit
dunkelgrüner Marmorirung; die schwarzen Röhren mit-
telmafsig lang; Schwänzchen dunkelgrün, aufgebogen, kol-
big, von halber Röhrenlänge, Afterläppchen dunkelgrün.
Aphis Lychnidis Linne. Syst. nal. 2. j34- J> — -£/•
Fn. Sv. gSo — Fabr. Ent. Syst. 1F. 210. 2. —
Syst. rhjng. 2g4- 2. — Schrank. Fn. boi. II. n4>
1214.
Ziemlich häufig gesellig zwischen den Blüthen und Knos-
pen der zweihausigen Lichtnelke (Lvchnis diurna L.) —
Juni und Juli.
Un geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, schwarz,
drittes und viertes Glied schmutzig gelb. Der Schnabel ist
gelb, die Spitze desselben dunkler, last bis zur Einlenkung
des zweiten Beinpaares reichend. Der Kopf ist rothbraun,
der ganze übrige Körper schwarz, stark glänzend, unten
oft etwas grün schillernd oder grünlich. Die Röhren sind
schwarz, Klein C/a der Normalgröfse) ; das Schwänzchen
ist kurz , kaum vorstehend ; die Alterläppchen sind tief
schwarz, glänzend und behaart. Die Beine sind alle gelb-
braun, die Hüften undFüfse schwarz, die Knie und Schie-
nenspilzen braun. Die Höckerchen an den Seiten des Hals-
schildes, so wie mehrere am Rande des Hinlerleibes sind
sehr klein. — Die jungen Individuen sind glänzend oliven-
grün.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Körper, schwarz-
braun , drittes Glied am Grunde blafsgclb ; Augen roth-
- 93 -
braun ; der Schnabel ist grüngelb , die Spitze desselben
bräunlich, bis zur Einlenkung des zweiten Beinpaares rei-
chend. Kopt und Brustkasten sind glänzend schwarz, der
Hinterleib ist gelbgrün mit dunkelgrüner Marmorirung, der
Band desselben dunkelbraun Die Bohren sind schwarz ,
mittehnäfsig lang C% — 2/3der Normalgröfse) ; das Schwänz-
chen ist dunkelgrün, aufgebogen, an der Spitze dicker,
von halber Röhrenlänge. Die Afterläppchen braungrün, das
zweite dunkler als das erste. Beine wie bei den Ungeflü-
gelten. Flügel glashell , Geäder sehr fein und bräunlich ,
das Bandmahl, der Unterrandnerv und die Flügelwurzel
weifslichgelb.
68. A. PEBSICJE. m.
Ungeflügelte : Eiförmig, oben braun-glänzend, unten
olivengrün; Fühler braun, drittes Glied gelblich; Röhren
klein; Schwänzchen nicht vor steh end, Afterläppchen schwarz.
Länge y2-%'".
Geflügelte : Schwarz-glänzend, Halsring braun, Bauch
graugrünlich ; die schwarzen Röhren kurz , das Schwänzchen
kaum sichtbar, Reine schwarz, die Schienen aufser den
Spitzen und die Schenkel am Grunde gelb.
Lebt in zahlreichen Colonien auf dem Pfirsichbaume
(Amygdalus Persica) an den Zweigspitzen und unter deren
Blättern, die sich stark darnach zurückrollen. Juni und
Juli. Sie wird häufig von Ameisen besucht.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Leib, braun,
drittes Glied gelb ; der braune Scheitel hat zwei rundliche
Grübchen; der Schnabel ist braungelb, am Grunde heller,
bis zur Einlenkung des dritten Beinpaares reichend. Der
ganze Oberkörper ist grüngelb mit breiten , glänzend-
schwarzen Querbinden, die sich mehr nach hinten zu nä-
hern , so dafs sie daselbst einen grofsen Flecken bilden ,
der sich hinter den Bohren bis zum Alter wieder in Bin-
den auflöst; die Binden erreichen den Rand jedoch nicht,
sondern sind dort durch entsprechende schwarze Flecken
vertreten. Der Baum zwischen diesen Flecken und jenen
abgebrochenen Binden ist grün, die Grübchen sind durch
punktförmige schwarze Flecken bezeichnet. Der Unterkörper
ist olivengrün. Die Beine sind schwarz, an den vier Hinler-
beinen nur die Basis der Schenkel und die Schienen , an
den Vorderbeinen die Schienen und Schenkel gelb. Die
Röhren sind sehr kurz CA der Normalgröfe) ; das Schwänz-
chen nicht vorstellend; die Afterläppchen sind schwarz. —
— 94 —
Die kleinsten dieser Blattläuse sind hellgrün , die mittlem
olivengrün mit braunem Fettglanze.
Geflügelte : Kopf und Fühler schwarz, letztere fast
von der Länge des Körpers ; Augen braun ; die Brust ,
der Brustrücken und das Schildchen sind glänzend-Schwarz ;
der Hinterleib ist oben schwarz, glänzend, unten
graugrünlich mit vier schwarzen Fleckchen zu beiden
Seiten vor den Afterläppchen. Die Rühren sind schwarz,
kurz (y3 — V* der Normalgröfse) ; das Schwänzchen kaum
sichtbar. Die Beine wie bei den Flügellosen , doch sind bei
diesen auch die Schenkel der Vorderbeine schwarz. Die Flü-
gel glashell, das Geäder braun; das Randmahl, der Unter-
randnerv und die Flügelwurzel gelblich.
69. A. EUPHORBIA, m.
Ungeflügelte : Matt schwarz; Fühler brann , drittes,
viertes und die Basis des fünften Gliedes weifslich,
Röhren kurz, dick, etwas kürzer als das Schwänzchen. Länge
Findet sich im August und September auf der Wolfsmilch
(Euphorbia Cyparissias) gesellig in den Doldenstrahlen. Da
diese Pflanze nicht bei Aachen wächst, so war es mir
nicht möglich, die geflügelte Form der Blattlaus zu erhalten.
Ungeflügelte : Dieses Thier hat ganz den Habitus,
die Färbung und Bestäubung der Aphis Gcnista) m. und
unterscheidet sich nur durch folgende Merkmale :
Fühler braun, drittes, viertes und die Basis des fünf-
ten Gliedes weifslich. Der Schnabel ist braun, erstes Glied
bis auf che Spitze weifslich. Die Röhren sind dick, an
der Spitze etwas dünner, kurz CVs — Vi der Nor-
malgröise) und wenig kürzer als das Schwänzchen. Die
Beine sind weifslich ; Füfse und Schienenspitzen schwarz ;
die Hüften und Schenkelspitzen der vier Hinterbeine bräun-
lich bis braun.
95
* * Keine Höcker auf dem vorletzten Hinterleibsringe.
Die Blattläuse dieser Gruppe stehen an Artenzahl denen
der vorhergehenden nicht nach. Sie weichen sehr von ein-
ander ab und werden bei genauerm Studium und gröfserm
Material höchst wahrscheinlich noch in mehrere Abthei-
lungen zerfällt werden. Einige nähern sich schon der Gat-
tung Lachnus, andere sind dagegen im Habitus denen der
vorigen Gruppe mehr ähnlich ; doch ist auch nicht die
Spur eines Höckers auf dem vorletzten Hinterleibs-Segmente
zu sehen. Die Fühler haben die gewöhnliche Bildung und
sind nur bei sehr wenigen so läng oder länger als der
Körper; beim gröfsern Theile kaum länger als Kopf und
Thorax. Die Saftröhren sind meist kurz , oft nur eine
höckerartige offene Drüse bildend. Das Schwänzchen ist
gleichfalls wenig vorstehend und meist unscheinbar. Wie bei
den Blattläusen der vorangehenden Gruppe die dunkele
Farbe vorherrscht, so ist hier die gelbliche und grüne häu-
figer und die schwarze nur selten zu bemerken. Ueberhaupt
sind ihre Merkmale konstanter und die Unterscheidung der
Arten leichter, als bei den Aphis der dritten Gruppe. Sie
leben in starken Colonien , lieben die Holzpflanzen mehr
als krautartige Gewächse und saugen den Saft der Stän-
gelspitzen. Nur wenige verunstalten die Gewächse durch
Krausen und Beulenbildung.
70. A. BERBERIDIS. du
Ungeflügelte : Eirund, flach und flach gerandet, runzelig,
zitrongelb; Röhren keulenförmig, sehr dick, und, wie
das kurze Schwänzchen gelb; Beine weifslich, nur die Klauen
braun. Länge 1/2'"-
Geflügelte : Gflb , die Lappen des Thorax und die Brust
mit bräunlichem Anflug; Flügelmahl und Geäder weifslich. Röh-
ren lang, keulenförmig, glashell ; Schwänzchen kurz und
gelblich.
Diese Blattlaus findet man nicht selten im August ge-
sellig unter den Blättern des Berberizenstrauchcs, Sauer-
dorns (Berberis vulgaris).
Ungeflügelte : Die Fühler sind blafs , weifslich, die
beiden Grundglieder gelb. Die Augen sind roth; der Schna-
bel ist weifslichgelb , bis zum zweiten Beinpaare reichend,
Saugborsten braun durchscheinend. Kopf und ganzer Ober-
— 96 -
Körper zitrongelb, runzelig. Die Röhren sind blafs,
weifsliehgelb, lang, bis zur Scliwanzspitze reichend, keu-
lenförmig, am Grunde sehr dünn, in der Mitte auffallend
dick, das Rändchen der verdünnten Spitze braun. (Unter
dein Mykroskope erscheinen die Röhren, als ob sie mit
kugeligen Luftzellen oder Bläschen ausgefüllt wären.) Das
Schwänzchen ist gelb, kolbig, kurz, ('/3 der Röhrenlänge).
Die Afterläppchen sind von dem gelben Unterkörper nicht
ausgezeichnet ; die Beine blafs weifslich , nur die Klauen
braun.
Geflügelte : Die Fühler sind weifslich, gekörnt; die
Augen braunroth ; der Schnabel gelb , Spitze desselben
braun, bis zum dritten Beinpaare reichend. Der ganze
Körper gelb , die Brust und drei Lappen des Brustrückens
bräunlich angelaufen. Die Röhren sind glashell , keulen-
förmig ; Schwänzchen und Beine wie oben. Flügel glas-
hell, Geäder und Randmahl weifslich. Unter dem Mykros-
kope erscheinen die Flügel punktirt.
71. A. MYRIC^E. m.
Geflügelte : Gelb, Fühler nach oben braun werdend, letz-
tes Glied nur wenig länger als das vorletzte; auf dem Hin-
terleibe zwei Reihen länglicher graubrauner Fleckchen; im
Innenwinkel des blafsen Flügelraahls ein braunes Fleckchen.
Länge Vi'"«
Ungeflügelte : Larven und Nympfen gelb mit Fliigelscheiden.
Unter den Blättern der Myrica Gale; nicht sehr gesellig.
Juli und August.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Körper, braun,
erstes und zweites , oft auch die Basis des dritten Gliedes
gelb; das haarförmige Endglied ist kaum länger als das
vorletzte. Augen braun , die Körnchen hinter denselben
sehr klein , durch eine gelbe Membrane getrennt ; Neben-
augen sehr klein , gelblich. Schnabel gelb , Spitze dessel-
ben braun, bis zum zweiten Beinpaare reichend. Kopf und
Thorax gelb; über die Mitte derselben geht ein grau-
brauner Strich, auf dem Rande des Halsschildes befindet sich
eine ähnliche braune Linie. Die Lappen des Thorax und die
Brust sind bräunlich , der Hinterleib gelb , zwei von in die
Quere länglichen Flecken gebildete Reihen über die Mitte
und eine ähnliche Reihe auf dem Rande desselben braun. Röhren
kaum sichtbar, am Grunde gelb, oben dunkelbraun. Schwänz-
chen gelb, kolbig, klein; unter demselben zwei fast eben
so grofse stumpfe Kegel auf dem zweiten Afterläppchen.
— 97 —
Beine gelb, Füfse und Schienensp'itze braun. Flügel glas-
liell ; Geäder braun , in einem braunen Wische sich ver-
lierend; Unterrandader und Flügelmahl weifslich ; im Innen-
winkel des letztem ein brauner Funkt wie bei A. Coryli.
Alle flügellosen Individuen, deren ich ansichtig wurde,
waren ganz gelbe Larven mit Flügelscheiden.
72. A. VITELLIN.E. ScHrk.
Ungeflügelte : Regelmäfsig breiteiförmig, wenig ge-
wölbt, grüngelb mit sehr kurzen weifsgelben Röhren und
unbemerkbarem Schwänzchen. Länge % — 1'".
Geflügelte : Schwarz; Hinterleib grün mit schwarzen Bin-
den; Röhren und Schwänzchen kaum sichtbar, gelb; Flü-
gel schwarzbraun getrübt.
Aphis Vitellince. Schrank. Fn. boi. II. lo3, n. Hj8,
Lebt im Juni und Juli gesellig auf Weiden (Salix fragilis,
triandra, babyloniea) in zahlreichen Colonien. Man findet sie
nur an den Zweigen in der Nähe der Achseln und an den
Blattstielen. Obgleich die Bäume, auf welchen ich diese
Blattlaus entdeckte, stundenweit auseinander standen, so
war es doch immer dieselbe schwarze Ameise CFormica
fuliginosa) , welche ihr Yisitten machte.
Ungeflügelte : Der ganze Körper ist gelbgrün, ei-
förmig , ohne alle Flecken. Die Augen sind braun ; die
Fühler weifslichgelb mit brauner Spitze. Die weifsgelben
Röhren kaum mit einer Lupe wahrzunehmen (% der Nor-
malgröfse) ; das Schwänzchen sehr wenig vorstehend. Die
Beine sind hellgelb , die Tarsen schwarzbraun.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
schwarz, drittes Glied gelbbräunlich. Der Kopf , der grün-
gerandete Halsschild und der Rückenschild nebst Schildchen
schwarz. Der Hinterleib ist oben grün mit scharfgezeich-
neten , schwarzen Binden , wovon nur die zwei letzten
den Rand erreichen ; am Rande stehen den Binden ent-
sprechende schwarze Fleckchen. Die kaum bemerkbaren
Röhren und das Schwänzchen gelb ; der Bauch grün ;
die Brust und das erste Afterläppchen schwarz , das
zweite bräunlich. Die langbehaarten Beine sind schmutzig
gelb mit bräunlichen Hüften und Hinterschenkeln. Die Flü-
gel sind etwas braungetrübt ; die Wurzel derselben gelb ,
das Randmahl und Geäder schwarzbraun, letzteres von
braunem Schatten begleitet.
p
- 9S —
73. A. CORYLI. Goetze.
Ungeflügelte (Nymphe): Behaart, länglich eirund, flach
und ganz gelblich weifs; Fühler weifslich, traun gerin-
ge lt. Länge %'".
Geflügelte : Blafsgelb; Beine weifslich mit schwarzen
Füfsen und Schienenspitzen; Röhren, Schwänzchen und After-
läppchen gelblich; im Innenwinkel des weifslichen Randmahls
ein schwarzes Fleckchen. Länge 'y*"'.
Aphis coryli Goetze, enlom. Beiträge 2. p. 3ll.
Diese Blattlaus lebt im Juli und August zerstreut unter
den Blättern der Haselstaude (Corylus Avellana) , der
Weifsbuche (Carpinus Betulus) und der Esche (Fraxinus
excelsior).
Geflügelte : Fühler kürzer als der Körper, blafs-
weifslich, mit braunen Gelenkringen der Geifselglieder.
Augen röthlich ; Nebenaugen schwer zu erkennen , weil
sie dieselbe gelbe Färbung des Scheitels haben. Der Schna-
bel ist gelb mit brauner Spitze. Die Röhren sind kurz
(kaum y3 der Normalgröfse) und verhältnifsmäfsig dick.
Das Schwänzchen ist sehr klein, %— >% der Röhrenlänge,
und wie die Röhren und Afterläppchen von der Farbe des
Körpers. Die Flügel sind glashell , Geäder hellbräunlich ,
Unterrandnerv und Randinahl weifslich ; letzteres hat am
Grunde im Innenwinkel ein schwarzes Fleckchen , das
diese Blattlaus gleich von allen verwandten Arten aus-
zeichnet.
Ungeflügelte : Diese sind Nymphen mit Flügelschei-
den , behaart , länglich eirund , flach und ganz gelblich-
weifs. Fühler, Beine, Schnabel, Augen, Röhren, Schwänz-
chen und Afterläppchen wie bei dem vollkommenen In-
sekte beschaffen.
74. A. QUERCUS* m.
Un geflügelte (Nymphen) : Flach, gelblich, grünlich auch
dunkellauehgrün; Fühler weifs mit vier schwarzen Rin-
gen; Röhren und Beine blafs. Länge z/2 — %'".
Geflügelte : Gelb; Hinterleib weifslich, oben mit vier
Höckern; Fühler weifs, schwarzgeringelt; Saftrröhren schwarz,
sehr kurz. Länge */2 — %'".
Diese Blattlaus lebt in zerstreuten Horden zu drei bis
fünf unter den Blättern der saftigen Eichenzweige. Juli
und August. Sowohl in der Lebensart als im Körperbau
- 99 —
hat sie viele Aehnlichkeit mit Aphis Coryli und Lachnus
juglandicola.
Geflügelte : Fühler so lang als der Körper, weifs,
die Geifselglieder mit schwarzen Spitzen , zuweilen ist das
siebente Glied auch ganz weifs. Augen blafs mit braunem
Rande und sehr kleinem Höckerchen ; Nebenaugen sehr
klein. Der Schnabel ist gelb und kaum über das erste
Beinpaar hirausreichend. Kopf und Halsring grünlichgelb,
gleich breit ; Bruslrücken und Schildchen gelb. Der Hinter-
leib gelb oder grünlich ; auf dem dritten Ringe stehen in der
Mitte zwei genäherte oft braune , spitze Höcker ; auf dem
ersten Segmente gerade vor denselben zwei kleinere grün-
gelbe mit dem Hinterleibe gleichgefärbte. Die Röhren sind
schwarz, sehr kurz ('/s der Normalgröfse) ; Schwänzchen
grün ! ich , von halber Röhrenlänge; Afterläppchen wie der
Bauch grünlich , das zweite tief ausgeschnitten. Beine
blafs-gelbgrünlich , Füfsc braun. Flügel wasserhell, Geäder
bräunlichgelb , die Astadern am Grunde dicker und dun-
kler , die Gabelader aber daselbst blässer ; Randmahl ,
Rand- und Unterrandnerv gelblich, erstercs am Innen -
rande dunkler, im Innenwinkel mit braunem Fleckchen
Nymphe : Fühler kürzer als der Körper, weifs mit fünf
schwarzen Ringen ; auf der Stirne nahe vor den Fühlern
zwei höckerartige Vorsprünge mit einem Härchen verse-
hen. Der ganze Körper ist grünlich., auch dunkellauchgrün
und matt, flach. Röhren und Beine blafs.
Die kaum sichtbaren Jungen haben hellrothe Augen.
75. A. ERYSIMI. m.
Un gef lüge 1 te : Eirund, hinten stumpf, hochgewölbt, oben
stark chagrinirt, graugrün bis graugelblich ; Röhren gelb,
cilinderisch , miüclniäfsig lang ; Schwänzchen blafsgrünlich ,
stumpf, kaum von halber Röhrenlänge. Länge '/2— %'".
Geflügelte: Schwarz, Hinterleib grünlich mit schwarzen
Punkten und Binden; Röhren gelblich, vor der Spitze et-
was dicker ; Schwänzchen kurz , kaum von halber Rührenlänge ;
Geäder aller Flügel stark und schwarz.
Diese Blattlaus lebt gesellig auf dem oflizincllen Hede-
rich (Erysimum oflicinale) an den Stängelspitzen und de-
ren Blättern ; ferner auf dem wilden Rettig (Raphanum
Rhaphanistrum) in der Blülhentraube; ebenso auf dem Tä-
schelkraut (Capsella Bursa), welches so vielen Blattläusen ein
— 100 —
Surogat ist, aber vielleicht keine ihm allein eigentümliche Art
ernährt. Auf einem fast entblätterten Exemplare des Knob-
lauch-Hederichs (Erysimum Alliaria) fand ich eine dunklere
Varietät derselben. Die Flügellosen waren so stark aufge-
trieben , dafs die durch seichte Furchen abgetheilten Felder
des Oberkörpers undeutlich und nur bei den Nymphen klar
hervortraten. Alle Theile des Thieres waren dunkler, das
Graugelbe des Körpers hier matt und schmutzig oliven-
grün , die gelben Röhren bräunlichgelb. Bei den Geflü-
gelten war der Hinterleib olivengrün , die Flecken nebst
den oben bezeichneten Binden sehr undeutlich.
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Leib, gekörnt,
blafs , etwas bräunlich angelaufen. Der Schnabel ist gelb-
lich, drittes Glied braun; Augen dunkelbraun. Der Ober-
körper ist graulichgelb, mit bräunlichem Anflug, gewölbt,
deutlich gerandet, runzelig; alle Segmente durch seichte,
glatte Einschnitte geschieden ; eine sehr seichte Längslinie
über die Mitte des Rückens trennt die Segmente undeut-
lich in zwei Hälften. Die Röhren sind mittelmäfsig lang
C% der Normalgröfse) , gelb, oben und unten gleich dünn.
Das Schwänzchen ist blafsgrünlich , stumpf , kaum von
halber Röhrenlänge. Der Unterkörper ist schmutzig gelb-
grün, die Aflerläppchen mit bräunlichem Anflug. Die Beine
sind blafs , Schienenspitze und Füfse braun.
Geflügelte : Fühler gekörnt, braun, drittes Glied am
Grunde blafs; die Augen dunkelbraun; der Schnabel reicht
bis zum zweiten Beinpaare, ist gelb, die beiden Endglieder
braun. Kopf und Halsschild braun, fein runzelig; Brust-
kasten glatt , glänzend-schwarz ; Hinterleib gelblichgrün ,
am Rande mit drei bis vier schwarzen Fleckchen , oben
mit braunen Querbinden versehen, von denen die an der
Basis und Spitze des Hinterleibes am konstantesten , die
auf der Mitte aber häufig fehlend oder höchst schwach
sind. Die Röhren sind gelblich , mittelmäfsig lang,
dünn , vor der Spitze etwas dicker ; das Schwänz-
ehen ist klein , kaum von halber Röhrenlänge , bräunlich ,
an der Spitze heller. Bauch gelbgrün, Afterläppchen bräun-
lich , erstes mit gelbem Rändchen. Die Beine sind bräun-
lich , Schienen und Schenkel am Grunde schmutzig-gelb.
Flügel wasserhell, Geäder aller Flügel stark, schwarz, Un-
terrandnerv gelb , Randmahl nach Innen dunkler getrübt.
Unter dem Mykroskope erscheinen dieselben so, als ob
Schüppchen auf denselben gesessen wären.
— 101 —
76. A. ROSARUM. m.
Ungeflügelte : Lanzetförmig, flach, breit und flach
gerandct, grünlichgelb, von feinen Punkten runzelig er-
scheinend; Fühler und Beine blafs , Röhren dünn, lang, beim
Niederliegen das gelbröthliche Schwänzchen überragend;
Länge etwas über %"'•
Geflügelte : Gelb, Kopf, Brust und Brustrücken braun bis
schwarz; Fühler braun, länger als Kopf und Thorax, sehr fein
gekörnt; Röhren lang, sehr dünn, ewtas keulenförmig;
Schwänzchen graubraun . 2/3 der Röhrenlänge , Beine gelblich»
Länge etwas über x/%'"} mit den Flügeln Y2'" lang.
Diese kleine Blattlaus lebt gesellig unter den Blät-
tern der Rosen (Rosa centifol. et var. , gallica etvO, so-
wohl im Treibhause wie im Freien. Sie ist weit seltener
als die bekanntere A. Rosa? L.
Ungeflügelte: Dieses Thierchen hat den Habitus der
Blattläuse von Gruppe 2, doch fehlen ihm die Stirnknöpfe
und mufs defshalb hieher gestellt werden. Sie ist unbe-
haart , länglich-lanzetförmig , hinten zugespitzt , flach , mit
flachem, breitem Seitenrande, tief punktirt , bei schwacher
Vergröfserung runzelig , grünlichgelb , Kopf- und After-
gegend gelblich bis röthlichgelb. Kopf oben flach mit zwei
seichten Grübchen , auf der Stirne zwischen den Fühlern eine
Erhöhung; Augen braunroth, ziemlich grofs, mit dem ge-
wöhnlichen Höckerchen ; Fühler blafsgelblich , von halber
Körperlänge. Schnabel blafs , drittes Glied braun , das
dritte Beinpaar nicht erreichend. Halsring vom Kopfe deut-
lich geschieden, die Punge des Brustkasten häufig mit den
ersten Hinterleibssegmenten in Eins verschmolzen. Röhren
auf dem Rande stehend, lang, sehr dünn, überall gleich-
dick oder nur unmerklich nach der Spitze dicker werdend,
im Ruhestande niederliegend und dann das gelbröthliche ,
kaum halb so grofse Schwänzchen überragend. Beine
blafs, fast glashell, Füfse braun.
Die Nymphen mit Flügelscheiden haben den Habitus der
Gellügellen , doch ist ihre Farbe einfach gelbgrünlich mit
zwei grasgrünen, vorn genäherten, hinten bogig erweiter-
ten Längsstreifen über Thorax und Hinterleib»
Geflügelte : Kopf braun , oben mit zwei deutlichen
LäiiiiSgrübchen, Untergesicht gelblich; Augen rothbraun,
ziemlieh grofs ; Nebenaugen sehr klein , dunkel. Die Füh-
ler erreichen die Basis des Hinterleihes , sind fein gekörnt,
braun bis schwarz, erstes und zweites, oft auch die Basis
des dritten Gliedes heller. Schnabel gelblich, zweites Glied
— 102 —
bräunlich , drittes schwarzbraun. Halsring gelb , am Vor-
derrande schattig gebraunt , an den Seiten wulstig geran-
det. Brustkasten oben und unten glänzend schwarzbraun ,
au den Seiten gelblich mit braunem Flecken. Hinterleib
weifslich-gelb, unter dem Bauch zuweilen graulich bereift,
auf dem Seitenrande einige undeutliche blafsbraune Fleck-
chen. Röhren lang , gelblich , dünn , nach der Spitze zu
allmählich dicker werdend. Schwänzchen kurz, l/3 der
Rohren, kegelförmig, behaart und bräunlich. Erstes After-
lappchen etwas bräunlich , zweites gelb. Beine schmutzig-
gelb, Hüften, Knie und Füfse bräunlich. Flügel sehr lang,
glashell , bei starker Vergröfserung punktirt ; Geäder und
Randmahl graubraun , ziemlich stark.
77. A. HEL1CHRYSI. m.
Ungeflügelte : Gelbgrün, eirund, wenig gewölbt, breit
gerandet. Fühler gelb , Spitze derselben braun ; Röhren kurz ,
gelb, an der Spitze braun, cylindrisch ; Schwänzchen sehr
kurz und gelb. Länge l/3 — ^/z'" .
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grünlich, oben vom drit-
ten Segmente bis zur Spitze dunkelgrün; Röhren kurz, braun;
Schwänzchen schmutzig-gelb, kurz; vor den Afterläppchen zwei
dunkelgrüne Fleckchen.
Apiiis balsamitce Müll, zool. dan. prodr. p. 10g. «.
i2')2; — hat wahrscheinlich ein geflügeltes Individuum
vor sich gehabt.
Findet sich von August bis September an den Blütheu-
stielen der Strohblume (Helichrysum Chrysanthum) , der
Balsamite (Balsamita suaveolens) , der Färberkamille (An-
themis tinctoria) und der Sumpfgarbe (Achillea Ptarmica).
Ungeflügelte : Fühler kürzer als der Leib, gelb,
die beiden Endglieder braun. Augen ebenfalls braun ;
Schnabel gelb, Wulst und Spitze desselben bräunlich.
Der ganze Körper ist gelbgrünlich , regelmässig eirund ,
deutlich und breit gerandet. Die Brust- und drei letzten Hin-
terleibsringe durch Falten deutlich getrennt , die übrigen in
Eins verschmolzen. Die Röhren sind gelb;, an der Spitze
mehr oder weniger braun , oben und unten gleichdick ,
kurz (% der Normalgröfse) ; das Schwänzchen ist sehr kurz
und, wie die Afterläppchen, gelblich bis grün; Beine
weingelb , Tarsen braun.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Körper, braun,
drittes Glied dick und grob gekörnt. Augen braunroth ; Schna-
bel gelb mit bräunlichen Bingen , das zweite Beinpaar
erreichend. Der Scheitel ist dunkelbraun, das Untergesicht
— 103 —
gelblich , der Lippenvvulst bräunlich. Der Halsring unten
gelb, oben braun,, hinten gelbgerandet; Brustkasten schwarz;
der Hinterleib ist gelbgrün , oben dunkelgrün , die zwei
oder drei ersten Ringe gelblich. Die Röhren sind klein
CA— V3 der NormalgrofseD , oben und unten gleichdick ,
braun. Schwänzchen kurz, plattgedrückt, schmutziggelb,;
Afterläppchen bräunlich, das zweite meist nur mit bräun-
lichem Anflug. Vor den Afterläppchen nimmt man seitlich
zwei dunkelgrüne Fleckchen wahr. Beine braun , alle
Schienen, Schenkelringe und die Basis der Schenkel gelb.
78. A. SALICETI. m.
Unge flüge l te : Grün oder gelb, eirund, gewölbt; Kopf
grünlich mit röthlichem Anflug; Röhren lang, weif sgelb,
Spitze derselben braun; Schwänzchen dunkelgrün, '/, der
Röhrenlänge. Länge 3/2 — %'".
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib dunkelgrün ; Röhren lang,
dünn und gelb, Spitze derselben braun; Schwänzchen kurz,
grünlich.
Diese Blattlaus findet sich von Mai bis August auf der
Sahlweide (Salix caprca) und auf der Korbweide (Salix
viminalis) an den Spitzen der Zweige und jungen Schosse
in zahlreichen Colonien.
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Kör-
per, weifslichgelb, die zwei Grundglieder grün mit röthli-
chem Anflug, die vier letzten Glieder zuweilen braun, an den
Gelenken dick. Die Augen sind braun; der Schnabel weifs-
lichgelb , an der Spitze bräunlich. Die Oberseite des Kör-
pers ist grün , der Hinterleibsrücken grün und gelblich
marmorirt ; die Unterseite einfach hellgrün. Die Röhren
sind lang, weifsgelb, nach der Spitze hin braun werdend;
das Schwänzchen dunkelgrün , '/3 der Röhrenlänge. Die
Beine sind schmulzigweifs , die Schenkelwurzeln heller ;
die Füfse , Schienenspitzen und Knie schwarz, die Schen-
kelringe und Hüften grün.
Das Verhältnifs der Rothgelben zu den Grünen ist in den
verschiedenen Colonien sehr ungleich , oft wie 1:6, oder
wie 1 : 12 — 20 ; zuweilen finden sich gar keine Roth-
gelben darunter, so dafs die grüne doch als die Normal-
lärbe anzusehen ist. Nie trifft man vollkommene Individuen,
welche gelbroth gefärbt sind. Bei einer starken Horde
kann man den Uebergang aus der einen Farbe in die an-
dere recht gut beobachten : einige Individuen sind einfach
gelb mit schmutzig-grünweifslichen Beinen und Fühlern ;
andere haben schon einen gelb und grün marmorirlen
— 104 —
Hinlerleib ; bei noch andern hat sich auch der Thorax
bereits grün gefärbt , etc. Dies ist jedoch nur der Ueber-
gang der gelben ; denn gleichzeitig finden sich auch grüne
mit gelblichem Kopfe in allen Gröfsen darunter.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
dunkelbraun, drittes, viertes und fünftes Glied am Grunde
blafs. Der Kopf ist schwarz ; die Augen dunkelbraun ; der
Schnabel gelb mit bräunlicher Spitze. Der Halsring ist
schwarz , grün gesäumt ; der Brustkasten schwarz ; der
Hinterleib grün , oben dunkel- und hellgrün marmorirt.
Die Röhren sind lang, dünn, gelb, an der Spitze braun;
das Schwänzchen ist kurz", V* der Rehrenlänge, grünlich.
Die Beine sind blafsbräunlich ; alle Füfse , Schienenspitzen
und die Spitzen der Hintcrschenkel schwarzbraun. Die
Flügel sind glashell , Geäder fein , braun ; Unterrandnerv
und Flügelwurzel blafsgelblich.
79. A. NYMPHÄjE. L.
Ungeflüge lte : Breit-eiförmig, o 1 i vengr fln, oben fett-
glänzend, etwas bereift, mit dunkler Rückenlinie ; das Schwänz-
chen und eine Linie unter dem Thoraxrande we i fsber e i ft ;
Röhren am Grunde gelblich, an der Spitze braun, vor dersel-
ben am dicksten. Länge 3/4'".
Geflügelte : Glängend-schwarzbraun , Hinterleib oben glän-
zend, unten matt olivengrün; Röhren keulenförmig, un-
ten gclblichgrün , Spitze derselben braun.
Aphis Nymphäce Lin. Syst. nat. 2. Jf4> 10- — fli. &v.
$83. — Fbr. Etit. Syst. IV. 2l4. 18. — Schrank.
Fn. boi. II. ny. i224> — Aphis Bulomü Schrk. Fn.
boi. IL ü4> 1'212.
Man findet diese Blattlaus auf verschiedenen Wasserpflan-
zen in stark bevölkerten Horden : auf den Seerosen
(Nymphäa lutea, alba) in den Blumen ; auf dem Froschlöffel
(Alisina Plantago) an den Blüthenknospen und Slängel-
spitzen; auf dem Wasserviole (Butomus umbellalus) an den
Schäften und Blättern entlang; auf dem Samenkraut (Po-
tamogeton natans) in den eingerollten jungen Blättern und
an dem Blumenstiele derselben. Juli — September.
Un geflügelte : Die Fühler sind schwarzbraun, die
beiden Grundglieder bräunlich , das dritte am Grunde blafs.
Die Augen sind braunroth. Der Schnabel reicht bis zum
dritten Beinpaare, ist dick, grünlich, die beiden Endglie-
der schwarzbraun. Der Kopf ist gelbbräunlich; die drei
Thoraxringe deutlich getrennt, die Hinterleibsringe in Eins
— 105 —
verschmolzen. Der ganze Oberkörper ist olivengrün mit
dunkler Mannorirung , doch ist ein Längsstrich über die
Mitte des Hinterleibrückens ziemlich konstant. Die Röhren
sind mittejmäfsig lang CA— % der Normalgröfse) , am
Grunde gelblich, nach der Spitze hin braun und vor der-
selben etwas dicker. Das Schwänzchen ist dünn, krumm,
kurz, kaum y3 der Röhrenlänge und, wie die Afterläpp-
chen, dunkelgrün bis schwarz. Der Unterkörper ist kurz-
behaart, matt, olivengrün mit dunkler Marmorirung; zwei
Längsstreifen über die Mitte des Bauches ziemlich stand-
haft. Die Beine sind braungrün , Schenkelbasis und Schie-
nen meist etwas heller, gelbgrün. Das Schwänzchen und
ein Strich unter dem Thoraxrande weifsbestäubt.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
schwarz, erstes und drittes Glied am Grunde gelblich. Die
Augen sind braun ; der Schnabel reicht bis zum dritten
Beinpaare, ist gelbgrün, Spitze und Wulst desselben sind
braun. Der Halsring ist braun, vorn und hinten gelbran-
dig , seitlich bedornt. Kopf und Brustkasten glänzend-
schwarz; der Hinterleib oben glänzend-olivengrün. Die Röh-
ren sind ziemlich lang, keulenförmig; die obere Hälfte dick
und braun, die Grundhälfte dünn und grünlichgelb. Das krum-
me Schwänzchen ist klein, kaum */» der Röhrenlänge,
und wie die Afterläppchen, schwarzbraun. Der Bauch ist
matt- olivengrün mit zwei Mittellängsstreifen. Die Beine
sind dunkelbraun bis schwarz, die Basis aller Schenkel,
oft auch die Schienen der Vorderbeine schmutzig-gelbgrün.
Die Flügel sind glashell mit dunkelbraunem Geäder; die
Flügelwurzel , das Randmahl und der Unterrandnerv gelb-
bräunlich.
80. A. PIMPIMELL.E. m.
Un ge f lügel te : Eiförmig, gewölbt, dunkelgrün; Kopf, Beine,
Rubren und Schwänzchen schwarz. Länge %'".
Geflügelte: Scbwarz, Hinterleib grün; Röhren dunkelgrün,
sehr kurz und etwas gekrümmt; Schwänzchen scbwarz, län-
ger als die Röhren
Im August gesellig in den Dolden der schlitzblätterigen
und grofsen Pimpinelle (l'impinella Saxifraga, magna).
Ungeflügelte: Die Fühler sind kürzer als der Körper,
braun , das dritte Glied fein gekörnt , am Grunde blafs.
Die Augen sind braun ; der Schnabel ist schwarz , das
erste Glied in der Mitte grün. Der Kopf ist matt schwarz;
der Oberkörper grün mit dunkelgrünen wolkigen Strei-
fen. Der Halsring ist unbewe-hrt , hinten breit, vorue
— 106 —
schmaler mit braunem Anflug, Der Unterkörper ist hell-
grün; die Afterläppchen schwarzbraun. Röhren sehr kurz,
wie bei den Geflügelten. Die Beine sind schwarz.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Körper,
gekörnt , braun ; die Augen grofs und ebenfalls braun.
Der Schnabel reicht fast bis zum zweiten Beinpaare , ist
braun , das erste Glied in der Mitte grünlich. Kopf und
Brustkasten schwarz-glänzend , der Halsring wehrlos. Der
Hinterleib ist grün , oben mit dunkelgrünem Rande und
Rückenstreifen ; das vorletzte Segment braungerandet. Die
Röhren sind kurz ('/4— y3 der Normalgröfse), liegend,
kolbig , etwas gekrümmt , dunkelgrün mit braunem An-
flug. Das Schwänzchen ist schwarz , aufgebogen , etwas
gröfser als die Röhren. Die Afterläppchen sind braun , das
erste am Grunde grün. Die Beine sind dunkelbraun , die
Mitte der Schienen und die Basis der Schenkel blafs. Die
Flügel sind glashell, das Geäder braun, der Unterrand-
nerv und das Randmahl grünlich ; letzteres weit nach der
Flügelspitze vorgeschoben, daher die erste oder Radial-
zelle ziemlich klein ; an den Ausgehenden der Astadern
ein kaum bemerkbarer Schatten. Unter dem Mykroscope
erscheint der Flügel schupenartig gekörnt.
81. A. BRASSICA L.
Unge flu gelte : Länglich eirund, gewölbt, hinten stumpf,
graugrün, über und über b lau-we i f sgr au iestäubt, auf den
Segmenten des Hinterleibes Reihen schwarzer Punkte.
Länge %'".
Geflügelte : Graubestäubt, braun, Hinterleib grün, oben
mit braunen undeutlichen Binden; Röhren kurz, braun, in der
Mitte am dicksten; Schwänzchen von halber Röhrenlänge.
Syn. Aphis Brasicce Liu. Syst. nat. II. j34> 1%> — Lin.
Fn.Sv.g85,- Sehrank. Fn boi. II. ng 1228. —
Frisch. Ins. XL 10. pl. 3. ßg. i5. — Fabr. EnU
Syst. IV. 218. 41. — Syst. rhyng. 3oo. 41* —
Aphis Raphani Schrk. Fn. boi. II. 11g. -122g.
Von Mai bis September unter den Blättern und in den
Blüthentrauben der Kreuzblümler. Am gemeinsten und zahl-
reichsten leben sie auf den Kohlarten (Brassica oleracea
et var.) , auf dem Re-ttige (Raphanus sativus et Rhapha-
nistrum) ; auf der Mauerranke (Diplotaxis tenuifolia) ; auf
dem Senf (Sinapis arvensis) ; auf der Hirtentasche (Cap-
sella Bursa).
- 107 —
Ungeflügelte : Die Fühler sind braun, das dritte
Glied gelbgrün. Der ganze Körper ist graugrün, der Sehei-
tel braun , stark bestäubt , nach abgewischtem Staube oli-
vengrün ; bei einigen grofsen Individuen zeigen sich auf
jedem Segmente sechs schwarze Fleckchen, deren vier
innere gepaart und nicht selten ineinander geflossen sind ;
bei allen aber sind die Randgrübchen schwarz gezeichnet.
Schnabel , Röhren , Schwänzchen und Beine wie bei den
Geflügelten.
Geflügelte : Der Kopf ist grün bis dunkelgrün ; die
Augen sind braun, die Nebenaugen des Scheitels nach
Innen schwarz eingefafst. Die Fühler sind braun, dünn,
kürzer als der Leib; drittes Glied fein gekörnt. Der Schna-
bel reicht bis zum zweiten Beinpaare , ist dunkelbraun ,
das erste Glied an der Basis gelbgrün. Der Halsring und
Brustrücken sind dunkelgrün bis schwarz ; der Hinterleib
grün, am Rande mit kleinen schwarzen Funkten, auf dem
Rücken mit undeutlichen braunen Binden versehen. Die
Röhren sind braun , in der Mitte am dicksten , an der
Spitze durchscheinig , kurz ('/3 — y2 der Normalgröfse).
Das Schwänzchen ist dunkelgrün, von halber Röhreulänge.
Die Afterläppchen sind dunkelbraun , ersteres am Grunde
grün. Die Beine nebst Hüften und Schenkelringen dunkel-
braun , die Schenkel am Grunde grüngelb.
82. A. CHENOPODII. Schrk.
Un geflügelte : Länglich, hinten zugespitzt, grün , vre il's-
bestäubt; die Röhren kurz, grün; Schwänzchen dunkelgrün,
von der Länge der Röhren. Länge %"'.
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grün mit braunen Bin-
den; Röhren kurz, grün, keulenförmig; Schwänzchen braun,
von der Länge der Röhren.
Aphis Chenopodii. Schrank Fn. boi. II. log, 1196. —
Aphis Atriplicis Lin. Fn. Sv. 1000. — Ist nicht
Aph. Atriplicis Fbr.
Im Juli nicht selten auf der Melde (Chenopodium alba,
und Atriplex *patula ) gesellig auf der Oberseite der
Blätter, die sich dadurch der Länge nach röhrenartig zu-
sammenrollen und den Pflanzen ein eigentümliches, mon-
ströses Ansehen geben.
Ungeflügelte : Die Fühler sind bedeutend kürzer als
der Körper , braun , das dritte Glied ganz oder nur am
Grunde weifslich. Augen dunkelbraun; der Schnabel reicht
bis zum zweiten Beinpaare , ist grünlich , an der Spitze
- IOS —
braun. Der Kopf ist grünlich , der Scheitel grau angelau-
fen; der ganze Körper grün, fast gleichbreit, hinten zu-
gespitzt. Die Röhren sind klein (kaum '/3 der Normalgröfse),
grün , mit bräunlichem Schimmer ; das Schwänzchen ist
braungrün, von der Länge der Röhren; die Afterläppchen
grün mit braunem Anflug. Die Beine sind bräunlich , die
Schienen heller, weifslichgelb , die Hüften dunkelbraun.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
gekörnt, schwarz ; die Augen braun ; der Schnabel ist blafs,
die beiden Endglieder und die Spitze des ersten Gliedes
braun. Kopf und Brustkasten glänzend-schwarz; der Hals-
ring unbewehrt; der Hinterleib grün mit braunen Quer-
binden und bräunlichem Seitenrande. Die Röhren sind kurz
('/3 der Normalgröfse), keulenförmig, grün mit bräunlichem
Anflug ; das Schwänzchen ist braun , von der Länge der
Röhren ; Afterläppchen braun. Die Beine sind ebenfalls
braun , Schienen schmutziggelb , Füfse und Schienenspitze
schwarz. Die Flügel sind glashell , Geäder stark , braun ,
Unterrandnerv am Grunde und die Flügelwurzel gelblich;
Randmahl grau; am Ausgehende der Astadern ein schwa-
cher, brauner Schatten.
A. AYEN.E. Fbr.
Ungeflügelte: Länglich, fast gleichbreit, dunkel-gras-
grün, etwas weifslich bestäubt; Fühler von halber Körper-
länge; Röhren kurz, schwarzbraun; Schwänzchen von hal-
ber Röhrenlänge , ebenfalls dunkelbraun. Länge 1'".
Geflügelte : Schwarzglänzend , Hinterleib grün, auf dem
Rande desselben vier schwarze Fleckchen; Röhren dun-
kelbraun, an der Spitze durchscheinig; Schwänzchen sehr kurz
und, wie die Afterläppchen und Reine, schwarz.
A. Avence. Fbr. Ent. syst. IV. 2l4- -2/. — Syst. rhyng.
2gy. 21, — Schrk. Fn, boi. II io4-
Auf dem Acker-Hafer (Avena fatua et sativa) und der
angebauten Gerste (Hordeuni hexastichon et distichon) in
den Blattscheiden und auf der obern Seite der eingeroll-
ten Blätter. Juli. — Diese Blattlaus unterscheidet sich von
der, oft gleichzeitig mit ihr in den Rispen des Hafers
und in den Aehren der Gerste lebenden A. cerealis m.
sowohl durch die Kopf-, Röhren- und Körperbildung, als
durch die eigenthümliche Lebensart.
Ungcflügclte : Die Fühler sind kurz, so lang als der
Kopf und Thorax , schwarz , zweites , drittes und viertes
- 109 -
ilied blafsbraunlich. Die Augen sind braun ; der Schnabel
eicht fast bis zum zweiten Beinpaare, ist grün, die bet-
en Endglieder desselben braun. Der ganze Körper ist
unkelgrün , matt ; Kopf und Hals schwarz angelaufen.
Inter der Lupe erscheint der Hinterleibsrücken dunkel-
rün mit gelbgrünen Wölkchen. Die Röhren sind kurz
Vz—'A der Normalgröfse) , schwarzbraun; das Schwänz-
hen ist sehr klein , von halber Röhrenlänge , und wie
ie Afterläppchen schwarzbraun. Die Beine sind dunkel-
raun, matt ; die Schenkehvurzeln der beiden Vorderbeine
lafs.
Geflügelte : Die Fühler sind schwarz; die Augen
raunroth , der Scheitel ist mit zwei flachen Eindrücken
ersehen , in welchen zwei schmale , tiefere Furchen be-
lerkbar sind. Kopf und Brustkasten schwarz ; Hinterleib
rün, auf dem Rande desselben vier schwarze Fleckchen,
on denen das vierte die Röhrenbasis bildet; Aflergegend
benfalls schwärzlich. Die Röhren sind kurz, dunkelbraun,
n der Spitze blafs durchscheinig ; die Afterläppchen und
as sehr kurze Schwänzchen schwarz. Die Beine sind
;hwarz , alle Schenkel am Grunde grünlich durchscheinig.
ie Flügel sind glashell, das Geäder fein, braun; Unter-
indader und Randmahl grünlich ; die dritte Astader, mit
einer und sehr spitzwinkeliger EndgabeL
84. A. CAPRE.E. F.
Ungeflügelte : Grün, länglich, hinten zugespitzt, ziemlich
ich und flach gerandet, oben grob und tief punktirt,
>er dem Schwänzchen ein langes Hörnchen; Röhren grün-
en, lang und keulenförmig; Schwänzchen kurz und ebenfalls
•ünlich. Länge %"'.
Geflügelte : Grün; Scheitel, Brust, ein Fleck unter den
liiseln, drei Lappen des Thorax, das Schildchen und ein Wisch
if dein Hinterleibsrücken dunkelbraun bis schwarz ; Röhren
ng , keulenförmig, grün; Schwänzchen kurz, kolbig ,
•aun , am Grunde grün ; das Hörnchen über letztem kurz und
aun.
yn. Aphis Caprece Fabr. Ent. syst nat. IV. 221. 3.
— labr. Syst. ent. 2iy. 33. — Syst. rhyng 2g.j.
3. — Schrank F. boi. II. lo4- H"J9- — -A. Ae-
g opodii. Scopol, carn. 3 gg.
Diese Blattlaus bewohnt zwei ganz verschiedene Pflan-
mfamilieu, Weiden und Dolden. Man trifft sie auf Salix
ibylonica, caprea, amygdaliua und alba unter den Blättern
— no —
und in den Spitzen junger Triebe ; auf Heracleum Sphon-
dylium, Angelica sylvestris, Aegopodium Podagraria, Cha?-
rophyllum temulum, Paslinaca sativa, Conium niaculatum —
in den Doldenstrahlen und an deren Hauptstiel. Mai und
Juli bis Ende September.
Ungeflügelte : Die Fühler sind bedeutend kürzer
als der Leib , grünlich , die drei Endglieder braun. Augen
ebenfalls braun ; der Schnabel ist grün , an der Spitze
braun. Der Kopf und ganze Oberkörper grasgrün , tief
punktirt ; die zwei ersten Brustringe deutlich, der drille
mit den Hinterleibsringen verschmolzen und eine ebene
Haut bildend. Die Röhren sind lang (% der Normalgröfse),
grünlich , keulenförmig , im Ruhestande zum Schwänzchen
geneigt, dessen Spitze sie alsdann erreichen. Das Schwänz-
chen ist grünlich, kurz, */3 der Röhrenlänge; über dem-
selben steht auf dem letzten Leibesringe ein gleichgrofses
oder noch längeres , grünes Hörnchen. Afterläppchen be-
haart und, wie der ganze Unterkörper, gelbgrün. Die
Beine sind gelbgrün, nur die Spitze des zweiten Fufs-
gliedes und die Klaue braun.
Die Jüngern Blattläuse so wie die Larven der Geflügel-
ten haben auf dem hellgrünen Oberkörper zwei grasgrüne
Längsstreifen.
Geflügelte : Die Fühler sind bedeutend kürzer als
der Leib , schwarz , drittes Glied dick und grob gekerbt.
Der Scheitel ist glänzend-schwarz , uneben , das Unter-
gesicht grünlich; die Augen braunroth ; der Schnabel reicht
bis zum zweiten Beinpaare , ist grünlich , der Wulst und
die beiden Endglieder desselben braun. Der Halsring ist
oben braun bis schwarz ; die Brust , ein Flecken unter
der Flügelwurzel , die drei Lappen des Brustrückens und
das Schildchen schwarz-glänzend ; oft ist auch der ganze
Brustkasten schwarz. Der Hinterleib ist gelbgrün, oben mit
vier bis fünf breiten , braungrünen Binden , die den Rand
nicht erreichen , und nicht selten einen grofsen vierekigen
Wisch auf dem Hinterleibsrücken bilden. Die Röhren sind
lang, keulenförmig und gelbgrün mit braunem Anflug. Das
Schwänzchen ist kolbig , oben grün , unten braun , kurz ,
l/3 der Röhrenlänge ; das Hörnchen über demselben nur ein
brauner spitzer Höcker formirend. Der Bauch ist gelbgrün,
zuweilen bereift; Afterläppchen etwas braun angelaufen.
Die Beine sind grüngelb, Füfse und die verdickten Tibien-
spitzen schwarz. Flügel glashell; Geäder, Randmahl und
Unterrandnerv braun , Flügelwurzel gelb.
- lil —
Die Blattläuse an den Zweigspitzen der Weiden sind
meist olivengrün mit gelbrothetn Hände rund um den
Körper. Es finden sich zuweilen fast eben so viele röth-
liche und falbe als grüne Individuen; die einfarbig grünen
haben die längsten Hörnchen , die röthhchen und falben
auf den verschiedenen Pflanzen kleinere, nur höckerartige
Spitzen. Im vorigen Jahre fand ich sie auf Salix amygdalina
schon im April ; sie safsen an den jungen Blättern und
selbst zwischen den Schuppen der weiblichen Kätzchen.
Zwei alte Flügellosen erkannte ich als die Stifterinnen der
Colonien eines Zweigleins.
85. A. XYLOSTEI. Schrk.
Ungeflügelte : Länglioh-eifÖrraig, gerandet, gewölbt, et-
was bereift, matt grünweifslich j zwischen Halsring und Brust-
ring unten ein längliches schwarzes Fleckchen J
Röhren dunkelbraun, keulenförmig ; Schwänzchen braun,
fast von der Länge der Röhren. Länge %'".
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grün, Röhren keulen-
förmig, schwarz, Schwänzchen braun, 3/s der Röhrenlänge.
Aphis Xylostei. Schrank. Fn, üoi. ioy. ng3.
Lebt in zahlreichen Colonien auf dem Geifsblatt (Loni-
cera Periclymenum) in den monströsen, grünlichen Blüthen-
köpfen und auf der Oberseite der Blätter an den Zweig-
spitzen. Juli bis September. Diese Blattlaus fand ich auch
auf dem Schierling (Conium maculatum) in den Dolden-
strahlen und weiter am Stängel herab in außerordentlich
zahlreichen Horden. Sie waren nicht bereift, die Geflügel-
ten hatten braune Röhren und der grünliche Hinterleib
war von röthlichen Wolken melirt ; röthlich ist auch der
Hinterleib der Larven mit Flügelscheiden.
Ungeflügelte : Die Fühler sind etwas kürzer als der
Leib , blafs-gelblichweifs , die beiden Grund- und die drei
Endglieder mit bräunlichem Anflug. Die Augen sind braun;
der Schnabel grünlich, der Wulst schwarz, die zwei letz-
ten Glieder bräunlich. Der Kopf ist grün , Scheitel und
Stirne mit braunem Anflug. Der Oberkörper grün , matt
und bereift. Die Röhren mittelmäfsig lang (% der Normal-
gröfse), dunkelbraun, keulenförmig, vor der Spitze am
dicksten. Das Schwänzchen ist braun , durchscheinig , fast
von der Länge der Röhren. Der Unterkörper ist blafsgrün;
Afterläppchen braun; ein länglicher Flecken in der
— 112 —
Kalte zwischen dem ersten und zweiten Brustringe, der
bei einem leisen Drucke deutlicher hervortritt sammet-
sehwarz. Die Beine und Hüften sind braun , alle Schienen
und auch die Schenkel der zwei , oft auch der vier Vor-
derbeine schmutzig-gelb.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, ziemlich
dick, gekerbt, schwarz; Augen braunroth ; Schnabel gelb-
grünlich , Spitze desselben bräunlich , bis zum zweiten
Beinpaare reichend. Kopf und Brustkasten schwarz ; Hals-
schild unbewehrt , etwas grün durchscheinig. Der Hinter-
leib ist oben grün , der Rand , ein Strich über die Mitte
und die Aftergegend dunkler. Die Röhren sind schwarz ,
keulenförmig , an der Spitze grün durchscheinig. Das
Schwänzchen ist braun, % der Normallänge. Der Bauch
ist grün, die Afterläppchen braun. Die Beine sind schwarz,
Basis der Schenkel und Schienen bräunlichgelb. Flügel
glashell , Geäder bräunlich , Randmahl und Unterrandnerv
grüngelblich.
86. A. ANTHRISCI. m.
Ungef lügel t e : Länglich eiförmig, hoch gewölbt, matt,
schmutzig grün mit weifsl ichein Reife bedeckt; Kopf
schwarz; Augen rothbraun; Röhren dünn, schwarz und sehr
kurz; Schwänzchen grün mit bräunlichem Anllug und länger
uls die Röhren. Länge '/a"'i
Geflügelte • Schwarz; Hinterleib gelbgrün, oben mit gras-
grünen , wolkigen Striemen ; die zwei letzten Ringe dunkelgrün
mit blafsgrünem Rändchen ; Röhren sehr kurz , niederliegend ,
bräunlich; Schwänzchen länger und dicker als dieselben,
dunkelbraun.
Lebt im Juli und August gesellig auf der Haftdolde
(Aulhriscus vulgaris) unter den zurück gekrümmten
Blättern und in den Strahlen der Dolden in zahlreichen
Colonien.
Ungeflügelte : Die Fühler sind bedeutend kürzer als
der Körper, braun, drittes und viertes Glied weifslich
(oft nur am Grunde blässer). Die Augen sind roth bis
rothbraun; der Schnabel reicht bis zum zweiten Beinpaare,
ist braun, erstes Glied grünlich. Der Kopf ist schwarz-
braun , der Halsring grün mit zwei tiefen braunen Grüb-
chen. Der Oberkörper ist matt-gelbgrün mit dunkelgrünen
Striemen ; der Hinterleib schmal aber scharf gerandet ;
die beiden letzten Segmente oben mit schwarzer, kurzer
Binde. Diejiöhren sind dünn, sehr klein C'/s der Normal-
gröfse) , schwarz; das Schwänzchen ist behaart, aufstei-
— 113 -
gend, grün mit bräunlichem Anflug, dick zugespitzt und
etwas länger als die Röhren. Afterläppchen braun;
Unterkörper einfach gelbgrün. Die Beine nebst Hüften und
Schenkelringen braun , die Schienen und Schenkel am
Grunde blafs, vveifsgrünlich. Bei ganz ausgefärbten Exem-
plaren sind sie ganz schwarz, nur die zwei Vorderschen-
kel am Grunde blafs.
Geflügelte : Die Fühler sind schwarz, gekörnt, kür-
zer als der Körper; die Augen rolh; der Schnabel reicht
bis zum zweiten Beinpaare, ist braun, erstes Glied grün,
in der Mitte blässer ; Kopf und Brustkasten sind glänzend
schwarz , Halsring mit sehr kleinem Höckerchen. Der Hin-
terleib ist gelbgrün , oben mit grasgrünen, wolkigen Strie-
men , die zwei letzten Ringe oben dunkelgrün , blafsgrün
gerandet. Die Röhren sind bräunlich , sehr kurz CA der
Normalgröfse) , auf dem Hinterleibsrücken anliegend und
defshalb leicht zu übersehen. Das Schwänzchen ist kurz,
doch dicker und gröfser als die Röhren und wie die
Afterläppchen dunkelbraun. Der Bauch ist gelbgrün , in
der Randgegend jederseits ein dunkelgrüner Längsstreifen.
Die Beine sind dunkelbraun, alle Schenkel am Grunde
gelblich. Flügel glashell, Geäder stark, braun, Unterrand-
nerv und Randmahl weifslich; die innersten Schrägadern
am Grunde gleich weit abstehend.
87. A. GLYCERLE. m.
Ungeflügelte : Länglich eiförmig, hinten stumpf, flach,
mattgrün mit hellem Bückenstreifen und steifen kurzen
Borstenhaaren besetzt; Bohren und Schwänzchen unschein-
bar. Länge % — 1'".
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grün, oben mit vielen
schwarzen Pünktchen übersäet.
Diese merkwürdige Blattlaus lebt in Teichen und Was-
sergräben auf verschiedenen aus dem Wasser hervorra-
genden Gräsern und Binsen : auf Glyceria fluitans, Poa
annua, Phalaris arundinacea , Juncus larnpocarpus etc.
Juli und August.
Un geflügelte : Fühler kürzer als Kopf und Thorax,
gekörnt, bräunlichgelb, die beiden letzten und die Spil/e
des drittletzten Gliedes dunkelbraun , häufig sechs- , doch
meist siebengliederig ; das lange dritte Glied theilt sich
durch Abschniirung in zwei gleiche Theile , wodurch die
Glieder vom dritten bis sechsten gleich lang werden ; diese
Theilung findet jedoch nicht immer Statt , und dann sind
8
— 1 14 —
die Fühler nur sechsgliedrig. Die Augen sind braun und
klein, aber stark hervortretend und mit dem Höckerclien
in Eins verschmolzen. Der Schnabel ist kurz und dick ,
das erste Glied grün, die beiden Endglieder und der Wulst
braun ; das Untergesicht stark nach hinten vorgestreckt ,
so dafs der Lippenwulst das erste und die Schnabelspitze das
zweite Beinpaar erreicht. Der grüne flache Oberkörper ist
auf dem Rücken mit einem hellen Längsstreifen verseilen;
die Haut selbst ist von sehr kleinen, spitzigen Wärzchen
schärflich ; aufserdem ist sie mit kurzen , aber steifen ,
zerstreulslehenden Borsten bedeckt. Die Röhren sind un-
scheinbar, die Oeffnung derselben braun gerandet; das
Schwänzchen fehlt. Der Unterkörper ist mattgrün , die After-
läppchen ebenfalls , das erste gewöhnlich mit brauner
Querbinde. Die Beine sind kurz, glänzend braun. Beim
Berühren ziehen sie dieselben an sich, lassen sich fallen
und stellen sich — gleich einigen Käfergattungen und
Blattwespen — todt.
Geflügelte : Fühler kürzer als Kopf und Thorax,
braun ; im Uebrigen wie bei den Flügellosen gebildet. Der
Schnabel ist schwarzbraun, mit grünlichem ersten Gliede,
kurz, kaum über das erste Beinpaar hinausreichend. Kopf
und Brustkasten glänzend schwarz, Halsring unten grün ,
oben grün gerandet. Der Hinterleib ist grün mit vielen
schwarzen Fleckchen, worauf weifse Borstenhärchen ste-
hen; er ist am Grunde eingeschnürt, hat drei deutlich er-
kennbare schmale, dann einige breitere undeutliche Ringe,
zuletzt wieder schmälere und zwei deutliche Endringe.
Die Röhren bilden schwarze abgestutzte Höcker ; das
Schwänzchen ist unscheinbar und wie der Bauch und die Af-
terlüppehen grün. Die Beine sind schwarz , die Schienen
derselben bräunlichgelb. Die Flügel sind wasserhell; das
Geäder braun; Unterrandnerv und Randmahl grünlich; der
Cubitus zweigabelig, doch sehr variabel ; oft in einem
Flügel ein- und im andern desselben Thieres zweigabelig.
Unter dem Mykroskope erscheint die Flügelhaut fein ge-
schuppt
Die Larven der Geflügelten erhalten bei der vorletzten
Häutung braune Flügelscheiden , und zeichnen sich noch
dadurch von den übrigen Flügellosen aus, dafs ihr Körper
oben mit sehr vielen zerstreulstehenden braunen Höcker-
ehen versehen, auf denen je ein Borstenhaar befind-
lich ist.
— 115 —
88. A. ANTENNATA. m,
Un geflügelte : Grün, oben gewölbt, unten flach; Füh-
ler länger als der Körper, schwarz und dick; Röhren und
Schwänzchen fehlen. Länge 1% — V/2"'.
Geflügelte : Grün, Thorax gelblichgrün; Schwänzchen kurz
und breit; Röhren fehlen; Fühler dick und schwarz.
Diese seltene Blattlaus findet sieh immer nur einzeln
auf der gemeinen Birke (Belula alba) und saugt an der
Mittelrippe der obern Blattscite. August und September.
Ungeflügelte : Der Körper ist einfach grün, länglich
eiförmig, hinten breiter, gerundet, unten flach, üben ge-
wölbt und alle Ringe deutlich zu unterscheiden. Die Fühler
sind schwarz, dick, länger als der Körper und liegen im
Ruhestände, »wie bei einigen Bockkäfern, etwas gebogen
rückwärts am Körper entlang , was dieser Blattlaus ein
sonderbares Ansehen gibt. Die Beine sind kurz, weii'slich ,
die Tarsen schwarz ; Röhren fehlen ganz ; Schwänzchen
unscheinbar.
Geflügelte : Flügel sehr grofs, glashell; der Raum
zwischen der gelblichen Rand- und gleichfarbigen Unterrand-
ader ist bis zur Hälfte klar, die zweite Hälfte aber durch
einen schwarzen Strich tief-getrübt , die dadurch einem
langen, schwarzen Randmahle ähnlich wird. Röhren fehlen ;
Schwänzchen kurz und breit. Der Körper ist grün, der
Thorax gelblichgrün. Alle Schienen gelbbraun, die Spitze
derselben und die Tarsen braun. Fühler wie oben. Der
Schnabel kaum bis zum zweiten Beinpaare reichend.
89. A. CARDUI. L.
Ungeflügelte : Breit eiförmig, gewölbt, einfarbig grün,
oder oben schwarz, stark glänzend, unten grün;
Schwänzchen kaum bemerkbar. Länge %"'.
Ge flügelte : Schwarz glänzend, Hinterleib oben schwarz,
am Rande und an der Basis wie der Bauch grün; Fühler
schwarz.
Aphis Cardui Lin. Fnt Sv. $88. — Ej. Syst. nat.2.j35,
iy. — Fahr. Ent. Syst. IF. 21 4- *6i — Ej. Syst.
Rhyng. 2gG. iß. — Aph. Onopordi. Schrank. Fn,
bot. IL 12 1. 1236.
• Diese Blattlaus bewohnt verschiedene kraulartige Pflan-
zen; sie findet sich auf der Älalve (Malva sylvestris), auf
dem Kreuzkraute (Senecio Jacoba?a, vulgaris, cructefolia),
— 116 --
m\d auf Disteln (Cnicus lanceolatus ; Carduus crispus, acau-
tliuides , nutans). Sie sitzen in zahlreichen Colonien au
den Stängelspitzen und Aesten , oder an den Achseln der
Aeste. Juni — September.
Mitte September fand ich am Rheine auf Senecio eru-
caefolia dieselbe Blattlaus in denselben Verhältnifsen ; die
gröfseren waren \'" lang und ganz glänzend schwarz ;
die von mittler Gröfse mehr länglich eiförmig, schwarz-
braun ; die jüngsten bräunlich- bis gelbgrün.
Un geflügelte : Fühler fast von der Länge des Kör-
pers, zweites, drittes und die Basis des vierten Gliedes
bläfser. Die Augen sind schwarzbraun. Der Schnabel reicht
bis zum dritten Beinpaare , ist gelbgrün, der Wulst und die
beiden Endglieder braun. Der Kopf ist grün, oben braun;
der Oberkörper glänzend schwarzbraun, am Rande zuwei-
len grün; die Einschnitte der Thorax-Segmente so wie
die der zwei letzten Hinterleibsringe ebenfalls grün. Die
Röhren sind kurz CA — 3/5 der Normalgröfse) , unten
am dicksten, Spitze derselben bräunlich, braun bis schwarz;
die Afterläppchen wie das kaum bemerkbare dünne Schwänz-
chen dunkelbraun, behaart. Die Beine sind blafsgelblich,
Hüften und Schenkel der vier Hinterbeine schwarzbraun ;
alle Schienen und die Basis der Schenkel bräimlichgelb.
Von diesen ausgefärbten Individuen findet man gewöhn-
lich nur sehr wenige ; die meisten sind olivengrün.
Geflügelte : Die Fühler sind ganz schwarz, fein ge-
körnt , fast von der Länge des Körpers. Die Flügel sind
glashell, das Geäder ist fein, braun; Randmahl, Unter-
randader und Flügelwurzel gelblich. — Die Nymphen sind
grün mit braunen Flügelscheiden , der Halsring und drei
breite Streifen des Brustrückens weifsgrünlich. Röhren,
Afterläppchen, Beine und Schnabel wie bei den Flügel-
losen. Diese grünen Nymphen und Larven bilden bei wei-
tem die gröfste Zahl in der Colonie , und leicht wäre es
möglich, einmal eine ganze Horde ohne die schwarzen
Flügellosen zu finden.
90. A. POPULEA. m.
Ungeflügelte • Länglich eiförmig, behaart, grau oder
graugrün, bereift, mit schwarzen Flecken; die gelben Röh-
ren sehr kurz, das Schwänzchen nicht vorstehend; alle
Körperringe deutlich abgesetzt. Länge 1%'".
— 111 —
Geflügelte : Behaart, graubraun, bereift; Thorax schwarz,
das Schilddien grofs und gelb ; der Hinterleib oben braun mit
gelbrandige n Segmenten; Röhren gelb, walzig. Länge V/2'" .
Von Mai bis Juli nicht selten auf der italischen Pappel
(Populus dilatata) am Grunde der jungen Schosse in zahl-
reichen Horden ; sie lebt auch auf der weifsen Weide
CSalix alba) am Grunde der saftigen Triebe. Herr Bur-
meister fand dieselbe im Frühjahre unten an den Stämm-
chen der Dotterweide (Salix vitellina), und beschreibt sie
als Lachnus punclatus Burm. Im Herbste habe ich sie
auch gesellig an den Zweigen und Astwinkeln der Sahl-
weide (Salix caprea) in starken Colonien angetroffen. So
viele ihrer auch waren , nahmen sie doch nie die zarten
Zweigspitzen oder Blaltflächen ein.
Ungef lüg eile : Fühler viel kürzer als der Körper,
behaart, schmutzig weifsgelb, die drei letzten Glieder an
den Gelenken braun geringelt; die zwei Grundglieder sind
kurz und dick , das dritte Glied ist lang , das vierte und
fünfte fast gleich und zusammen kaum länger als das
dritte , das sechste nur halb so lang als das fünfte , das
siebente sehr dünn und etwas länger als das vorherge-
hende. Die Augen sind roth; der Schnabel reicht bis zum
dritten Beinpaare oder noch weiter, ist gelbgrün, die bei-
den Endglieder schwarz. Alle Leibessegmenle sind durch
Querfurchen deutlich geschieden. Kopf, Thorax und Hin-
terleib graugrün mit vier Reihen grofser, schwarzer Flek-
ken , wovon die zwei innern Reihen genähert, die zwei
äufsern am Rande stehen. Zwischen den zwei äufsern Rei-
hen gewahrt man noch eine Reihe kleiner, schwarzer
Pünktchen. Diese Zeichnungen sind auf der Mitte des Hin-
terleibsrückens oft verwischt und nach der Afterspitze zu
gedrängter, daher unregelmäfsiger. Gegen Ende und An-
fang Juli fand ich diese Blattlaus häufiger, jedoch weniger
grünlich , mehr gelbgrau , die Zeichnungen nur bei den
gröfsten Individuen vorhanden und selten über den ganzen
Rücken verbreitet, doch ist eine Stelle am Grunde und an
der Spitze des Hinterleibes meist am deutlichsten gezeich-
net. Die Röhren sind kurz (*/£ der Normalgrüfse) , gelb ;
das Schwänzchen ist langhaarig, bräunlich, nicht vorste-
hend. Die Beine nebst Hüften und Schenkehingen schmutzig
graugelb, langhaarig; Fiifse, Schienenspilze und die Knie
der vier Hinterbeine braun.
Geflügelte : Die Fühler sind so lang als Kopf und
Thorax, langhaarig, gelbbräunlich, die zwei Grundglieder
und die Spitze der Geifselglicdcr braun. Die Augen sind
— 118 —
bräunlich roth; die Nebenaugen weingelb mit brauner Ein-
fassung. Der Schnabel ist gelb, die zwei Endglieder braun
und bis zur Einlcnkung des dritten Beinpaares reichend.
Kopf und Brustkasten röthlich , die Brust und die Lappen
des Thorax mit braunem Anflug; der Hinterleib ist schmuz-
zjo- gelbröthlich, oben weifs bestäubt mit sieben breiten,
kurzen, schwarzen Binden ; die länglichen Stigmen am
Rande entlang sind ebenfalls schwarz. Aufser dem vveifsen
Reife zwischen den schwarzen Zeichnungen zieht noch
eine blendend weifs bereifte Punktreihe über die Mitte
des Hinterlcibsrückens, welche die zwei letzten schwarzen
Binden thcilweise unterbricht. Die Ruhren sind schön zi-
trongelb, oben und unten gleich dick, meist niederliegend
und kurz (von halber Normalgröfse) ; das Schwänzchen ist
sehr klein, kaum bemerkbar und wie die Afterläppchen
braun ; das erste ist am Grunde von der Färbung des
schmutzig grünlichgelben, grau bestäubten Bauches. Beine
wie bei den Flügellosen. Die Flügel sind glashell, das
Geäder hellbräunlich, das Randmahl innen bläfser.
Lange war ich in Versuchung , diese Blattlaus mit
Schrank für eine Varietät der Aphis Salicis Lin. zu hal-
ten ; doch war mir nicht recht erklärlich , wohin
die schönen, schwarzen, hochgewölbten , weifs punk-
tirten Individuen hinzugekommen , die nur bis Anfang Juli
zu finden sind. Auch bemerkte ich keine Farbennüancen
unter denselben. Bei genauerer Untersuchung, die ich im
Oktober an geflügelten und ungeflügelten Exemplaren vor-
nahm, ergab sich, dafs nicht blofs die konstant verschie-
dene Färbung sie von jener unterschied , sondern auch ,
dafs das dünne letzte Fühlerglied stets länger als das
vorletzte und die Röhren nie, wie bei jener, keulenför-
mig, sondern mehr walzig seien. Auch ist das Geäder der
Flügel bräunlichgelb und nicht schwarz, und ohne den
braunen Schattenrand. (^Vergleiche A. Salicis.)
91. A. NERII. rm
Un ge Hügel te : Mattsclnvarz, von grünen Flecken gescheckt,
unten mehr oder weniger grün; Fühler und Beine weifslich,
von letztern die Füfse und Schienenspitzen schwarz, von er-
stem die beiden Grund- und die zwei oder drei Endglieder
braun; Röhren mitteluiäfsig lang, schwarz, nach der Spitze
dünner werdend, Schwänzchen kürzer als die Röhren, kolbig ,
dunkelgrün. Länge '/2'".
Geflügelte : Schwarz glänzend, matt-grün, eben mit dun-
keln Wolken; Fühler schwarz; Beine gelblich, alle Füfse,
— 119 —
Schienenspitzen und die Hinterschenkel an der Spitze schwarz;
Röhren schwarz, cylindrisch ; Schwänzchen bedeutend kleiner,
kolbig und grün. Länge Y2"\
Diese Blattlaus entdeckte ich im Treibhause auf Nerium
Oleander mit Aph. Dianthi lebend , doch vermifste ich sie
auf allen übrigen Pflanzen, auf welchen letztere häufig
vorkam* Von Januar bis April beobachtet.
Un geflügelte : Eiförmig, hinten etwas abgestutzt j
matt, dünn bestäubt und von verschiedener Färbung : grün,
grün und braun marmorirt und schwarz ; letztere Farbe ist bei
vollkommenen Individuen die gewöhnlichste. Fühler kürzer
als der Körper, gelbweifslich , die beiden Grundglieder
und die Spitze der Geifsel braun; Schnabel ebenfalls gelb-
weifslich, zweites und drittes Glied bräunlich, bis zum
zweiten Beinpaare reichend ; Augen braunroth , die Hök-
kerchen am Rande des Halsschildes sehr lang, die der
übrigen Leibesringe fehlen. Röhren schwarz , mittehnäfsig
lang, nach der Spitze dünner werdend; Schwänzchen kol-
big, schmutzig grün, von halber Röhrenlänge. Unterseite
häutig lauchgrün , Brustgegend und das zweite Afterläpp-
chen dunkler.
Geflügelte : Glänzend schwarz, kahl; Hinterleib oben
bald ganz schwarz , bald mit grünen Flecken versehen ,
der Bauch matt schmutzig-grün mit einer Reihe kurzer
Haaren auf jedem Segmente. Fühler dunkelbraun , dünn ;
Augen dunkelroth ; Schnabel gelb, zweites Glied bräun-
lich, drittes dunkelbraun, etwas über das zweite Beinpaar
hinausreichend. Röhren und Schwänzchen wie bei den
Flügellosen; Beine gelb; Füfse , Schienenspilzen, die
Spitzenhälfte der Hinterschenkel so wie die Hüften schwarz.
Flügel glashell, Geäder sehr fein, bräunlich, Unterrandader
und Randmahl gelblich.
Diese Blattlaus ähnelt im Habitus denen der vorigen
Gruppe , ich mufste sie jedoch , da ich keine Höckerchen
auf dem vorletzten Hinterleibs-Segmente bemerken konnte,
hieher stellen.
93. A. BETULARIA. m.
Un geflügelte : Länglich, hinten zugespitzt, behaart, obere
rothbraun mit zwei gelben Rinden, unten hlafs-griinlich;
Schwänzchen unscheinbar; Röhren sehr kurz, schwarz, auf
gelben Grunde stehend. Länge 3/4"/.
Geflügelte : Braun; Hinterleib oben röthlich mit breilcc
— 120 —
fcHbcr Binde; Bauch gelbgrünlich 5 Röhren gelb, sehr kurz;
Flügelgeäder scliwarz und stark.
Aphis tuberculata. Tleyden. Mus. Senkenb. IL !2g().
Diese schöne Blattlaus lebt gesellig- auf der Birke CBe-
tula alba) an den Zweigen, Blattstielen und auf der Ober-
seite der Blätter, vorzüglich auf der Mittelrippe derselben.
August und September.
Ungeflügelte : Fühler lauger als der Körper, schwarz,
drittes am Grunde gelb , erstes und zweites braun ; Augen
roth ; Schnabel dick, gelbröthlich, drittes Glied an der
Spitze braun. Der Kopt und der ganze Oberkörper roth-
bis dunkelbraun mit zwei gelben Binden , von denen die
erste mondförmig und auf dem zweiten und dritten Brust-
ringe sich befindet; die zweite ist nur an den Seiten etwas
gebogen und steht auf dem zweiten und dritten Hinter-
leibsringe. (Die erstere kann auch zuweilen gänzlich feh-
len.} Aufserdem finden sich auf jedem Segmente eine Reihe
schwarzer, erhabener Punkte mit einein Borstenhärchen
gekrönt, die auch in den gelben Binden bemerkbar sind und
dieselben etwas unterbrechen. Auf jedem der drei letzten
Ringe steht auf der Mitte am Hinterrande ein gelbes
Fleckchen, das sich seitlich oft noch linienförmig fortzieht.
Die Röhren sind sehr kurz ('/s der Normalgröfse), schwarz
und stehen auf gelbem Grunde ; Schwänzchen nicht vor-
stehend. Der Unterkörper ist in der Brustgegend röthhch ,
unterm Bauche gelbgrünlich; Aflerläppchen rot hl ich, erstes
oben gelblich. Die Beine sind braun, Schenkelbasis und
Schienen gelblich.
Geflügelte : Fühler so lang als der Leib, braun,
drittes Glied ringelig und wie das vierte und fünfte zur
Hälfte gelblich ; Augen roth. Kopf und Brustkasten sind
glänzend braun; Hinterleib oben röthlich, eine schmale
Binde auf dem ersten Ringe, eine breitere fast viereckige
auf dem dritten und vierten, gelb. Die Röhren sind sehr
kurz und wie der Grund, aus dem sie sich erheben, gelb.
Unterkörper : Brustgegend röthlichgelb, Brust selbst rolh-
braun , Bauch gelblichgrün , Aftergegend röthlich , das
zweite Afterläppchen etwas ausgerandet. Die Beine sind
braun, die Basis der vier hintern Schenkel und die vor-
dem im Ganzen blässer. Flügel glashell, Geäder schwarz,
sehr dick, an den Ausgeh 'enden sich verbreiternd, Unter-
randnerv und Randmahl graulich, mit dunkler Einfafsung,
<-ie Randmahl- oder vierte Astader bis auf einen braunen
Wisch am Flügelrande verloschen.
— 121 —
93. A. SALICTI. Schk.
Un geflügelte : Länglich eiförmig, hinten stumpf, flach }
behaart, schwarz oder dunkelbraun mit gelblicher Rücken-
linie; Röhren sehr kur z, gelblich; Schwänzchen ni ch t vor-
stehend. Länge %'"♦
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib grünlich, oben mit brau-
nen B i n d en; Röhren braun, sehr kurz, dick, die Umgebung gelb;
Schwänzchen unscheinbar, blafsgelb ; Afterläppchen braun.
Aphis Salicti. Schrk Fn. boi, II. io3. 11JJ.
Von Juni bis September auf der Salweide (Salix caprea)
unter den Blattern und an den Blattstielen in zahlreichen
Colonien.
Ungeflügelte : Fühler gelblich, die drei letzten Glie-
der braun; Augen ebenfalls braun; Schnabel gelblich, die
Basis des ersten und die Spitze des dritten Gliedes braun,
bis zum dritten Beinpaare reichend. Der Oberkörper ist
dunkelbraun, matt behaart, alle Ringe durch Falten deutlich
abgesetzt. Kopf und eine Linie über Thorax und Hinterleib
schmutzig gelb. Unter der Lupe erscheint diese Linie un-
terbrochen und aufserhalb derselben zeigen sich noch ei-
nige hellere Flecken. Die Röhren sind gelblich, sehr kurz,
die Spitze derselben braun gerandet; Schwänzchen nicht
vorstehend. Der Unterkörper ist schmutzig graugelb , am
Rande dunkler ; Afterlappehen mit braunem Anflug. Beine
behaart, gelblich, Knie etwas bräunlich, Fufsspitze braun.
Die jüngsten Individuen sind weifslichgelb ; die etwas
altern zitrongelb mit rothbräunlichen oder braunen Fleck-
chen , die sich mit dem Alter mehren ; noch ältere sind
oft rötblichgelb oder bräunlich bis braun, der ganze Kör-
per langhaarig , die Ringe durch Falten gesondert.
Geflügelte : Schwarz; Hinterleib grünlich, oben mit
braunen Binden. Kopf schwarz , Scheitel uneben , Augen
dunkelroth; Fühler fast von der Länge des Körpers, bräun-
lich, zweites und die Grundhälfte des dritten Gliedes gelb.
Schnabel gelb, bis zum zweiten Beinpaare reichend. Brust-
kasten glänzend schwarz ; Hinterleib behaart, gelbgrün,
oben mit braunen Binden. Röhren sehr kurz, braun, dick,
mit gelber Oeffnung und Umgebung. Schwänzchen un-
scheinbar, blafsgelb; Afterläppchen braun; Beine schmutzig
gelb, Füfse und die Schenkel der vier Hinterbeine braun.
Flügel glashell; Geäder stark, braun; Randmahl bräunlich;
alle Schrägadern enden am Innenrande in einem schattigen
Fleckchen ; Cubitus am Grunde verloschen und etwas
122
weiter von der zweiten, als diese von der ersten Schräg-
ader entspringend.
94. A. CAMELLLE. m,
Un geflü gelte : Schwarzbraun, matt, eirund ; hoch gewölht j
alle Hinterleibs- und Brustringe bis auf den Halsring in Eins
verschmolzen. Länge */2"'.
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib braun; Cubitus oder Ga-
belader nur einfach gegabelt; Röhren und Schwänzchen
schwarz; Flügel mit lin i en förmigem, langem, schwar-
zem Randmahl.
Lebt gesellig an den Zweigspilzen und unter den Blät-
tern der Camellia (Camellia japonica et var.) Juni und Juli.
Diese Blattlaus wird häufig von einem Schmarotzer (Aca-
rus coccineus Schrk.') bewohnt, den ich auch auf andern
Blattläusen mehrmals bemerkt habe.
Geflügelte : Die Fühler haben die Länge des Körpers,
sind schwarz, drittes, viertes und fünftes Glied weifslichgelb,
die Gelenke derselben schwarz geringelt. (Bei altern Indi-
viduen sind die Fühler ganz schwarz, das dritte Glied am
Grunde weifslich; jüngere haben alle Gelenke der weifsen
Geifsel schwarz geringelt.) Der Schnabel ist weifslich ,
über die Einlenkung des zweiten Beinpaares hinausreichend.
Kopf, Brust und Thorax sind glänzend schwarz; der Hin-
terleib ist braun; der Rand desselben, die Afterläppchen,
oft auch der behaarte Bauch schwarz. Die Rohren sind
mittelmäfsig lang , schwarz ; das Schwänzchen ist aufge-
bogen, % — y5 der Röhrenlänge und ebenfalls schwarz.
Die Schenkel der vier Hinterbeine , die Knie , Schienen-
spitzen und Tarsen aller Beine sind schwarz , die Schen-
kel der Vorderbeine , die Basis der vier Hinterschenkel ,
alle Schienen und Schenkelringe schmutzig gelb. Das
Flügelgeäder ist fein, braun, die Unterrandader weifslich-
gelb, das Randmahl lang, linienförmig und schwarz; der
Cubitus eingabelig, die letzte oder kleinste Gabel fehlt.
Ungeflügelte : Fühler, Schwänzchen und Beine wie
hei den Geflügelten ; im Uebrigen durch die Diagnose hin-
reichend charakterisirt.
95. A. PRUNICOLA. m.
Un ge f 1 üg e 1 te : Breit eiförmig, etwas gewölbt, schwarz-
braun und stark glänzend; die kurzen Röhren sind schwarz,
'das Schwänzchen kaum bemerkbar. Lange %'",
— 123 -
Geflügelte : Schwarz glänzend. Hinterleib schwarz, am
Grunde und an der Spitze braungelb; Röhren kurz, schwarz, an
der Basis gelblich; das braune Schwänzchen sehr klein, '/3 —
T/, der Röhrcnlänge.
Apliis Cerasi Schrk. Fn boi. II. n5. 1218. Das Citat
des Fabr. bei Schrk. ist nicht richtig , weil A.
Cerasi Fabr. auf Kirschen lebt und wirklich eine an-
dere Blattlaus ist.
Im Juni und Juli auf dem Schlehenstrauche (Prunus
spinosa) zu finden. Sie liebt die Spitzen der jungen Wur-
zelschosse, deren Blätter sie zusammenrollt und deren
krauses Aussehen so wie der Zug der Ameisen zu den-
selben ihr Dasein leicht schon aus der Ferne erschliefsen
läfst.
Ungeflügelte : Die Fühler sind fast von der Länge
des Körpers, schwarzbraun, das dritte Glied blafs-gelb.
Der Schnabel reicht bis über die Einlenkimg des zweiten
Beinpaares hinaus, ist schmutzig gelb, das letzte Glied
dunkelbraun: Die Augen sind schwarz. Der Halsring, Tho-
rax und Hinterleib am Rande entlang mit tiefen Eindrük-
ken versehen; die Grübchen der drei ersten Binge am
stärksten. Die Röhren sind kurz (V3 der Normalgröfse) ,
schwarz ; das Schwänzchen ist fast unbemerkbar. Der Un-
terkörper ist platt, glänzend, hellbräunlich, die After-
läppchen sind schwarz glänzend. Alle Schienen, die Schen-
kel der zwei Vorder- und die Schonkelwurzeln nebst
Ringen der vier Hinterbeine gelbbräunlich, die Fiifse,
Schienenspitzen und die Schenkel der vier Hinterbeine
nebst Hüften schwarz.
Geflügelte : Die Fühler sind so lang als der Körper,
schwarz; der Schnabel reicht nicht bis zum zweiten Bein-
paare, ist gelb, die beiden Endglieder schwarz. Die Augen
sind braunroth ; der Kopf, Halsring und Brustkasten glän-
zend schwarz. Der Hinterleib ist glänzend, schwarz, am
Grunde und an der Spitze braungelb. Die Röhren sind
kurz (r/j — Y2 der Normalgröfse), schwarz, am Grunde
gelblich; das Schwänzchen ist braun, platt und sehr klein,
V* — }/3 der Röhrenlänge. Der Bauch ist dunkelgrün mit
fast regelmäfsigen Haarreihen in die Quere ; die After-
läppchen sind schwarz, Flügel glashell, Geäder sehr fein,
kaum sichtbar; Unterrandnerv und Flügelwurzel geib. Die
Beine sind gelblich , die Fiifse und Schienenspitzen alle ,
die Knie der beiden Vorder- und die Schenkel der vier
— 124 —
Hinterbeine schwarz, alle Hüften dunkelbraun, die Sehen-
kelringe und Basis der Schenkel gelblich.
96. A. TRAGOPOGONIS. m.
Un geflügelte : Länglich eiförmig, hinten zugespitzt'
braun, fett-glänzend, fein chagrinirt; Röhren kurz'
braun, Schwänzchen nicht vorstehend; Beine gelb, FüTse »
Schienen- und Schenkelspitze schwarzbraun. Länge 3/4'".
Geflügelte : Glänzend schwarzbraun; Hinterleib oben braun,
unten gelbbräunlich ; Fühler schwarz 5 Röhren schwarz , kurz ;
Schwänzchen stumpf, sehr kurz und wie die Afterläppchen braun.
Gesellig in den BlaUscheiden und an den Blumenstielen
des Bocksbarts (Tragopogon pratensis). Mai — Juli. Diese
Blattlaus hat viele Aehnlichkeit mit Aphis Prunicola.
Ungeflügelte : Die Fühler sind kürzer als der Leib,
braun , das dritte Glied derselben und oft auch die Basis
des vierten blafs. Die Augen sind braun; der Schnabel
reicht bis zur Einlcnkung des zweiten Beinpaares , ist
bräunlichgelb , Wulst und drittes Glied desselben schwarz-
braun. Der Kopf ist wie der ganze Körper braun , letzte-
rer am Rande mit tiefen Grübchen und auf jedem Seg-
mente mit sechs stumpfen Höckerchen versehen, von
denen die zwei äufsern auf dem Rande stehen. Diese Hök-
kerchen verflachen sich beim Anschwellen der Blattläuse
so , dafs bei vielen ganz ausgebildeten Individuen kaum
noch eine Spur davon zu sehen ist. Die ausgebildeten ,
deren immer nur wenige zu bemerken , sind regel-
uiäfsig eiförmig, chagrinartig und ohne Höckerchen auf
(\cn Segmenten. Diese sind auch dunkler braun, matt
glänzend, die Einschnitte hlafsbräunlich ; eine flache
Furche über der Mitte des zweiten Brustringes bis zum
dritten Hinlerleibsringe theilt diese in viereckige braune
Felder ; auf dem letzten Ringe über dem After, so wie
beiderseits unter dem Rande des Brustrückens ist eine weifse
Binde bemerkbar Die Röhren sind kurz C/3 — % derNor-
malgröfse), kegelförmig , braun ; der Unterkörper ist blafs-
braun, Afterläppchen und das kaum bemerkbare-, nicht
vorstehende Schwänzchen schwarz. Die Beine sind schwarz-
braun , die Schienen heller, gelblich.
Geflügelte : Schwarzbraun bis schwarz, glänzend;
Fühler schwarz , fast von der Länge des Körpers ; Augen
braun, Schnabel glänzend-schwarz, erstes Glied blafs;
Hinlerleib oben braun, unten gelbbräunlich ; Röhren schwarz,
kurz CVs der Normalgröfse), allmählich dünner werdend;
— 125 —
Schwänzchen stumpf, sehr kurz und wie die Afterläppchen
braun. Beine blafs-gelb ; Füfse, Schienenspitze und die
gröfsere Spitzenhälfte der vier Hinterbeine dunkelbraun ;
Flügel glashell, Unterrandader und Randmahl weifslich;
Schrägadern lein, braun, die erste und zweite am Grunde
weiter voneinader abstehend als die zweite und dritte.
97. A. ACERIS. Fabr.
Ungeflügelte : Behaart, fett glänzend, braun und grün
melirf, Kopf und drei Thoraxringe fast gleich breit; liin-
terleibsringe mit braunen Höckerchen; Röhren sehr kl e inj
Schwänzchen unscheinbar. Länge % — 1'".
Geflügel te : Behaart , schwarz-glänzend; Hinterleib grüu
mit breiten dunkelbraunen Binden; Röhren schwarz,
sehr kurz, stumpfe Kegel bildend; Schwänzchen unscheinbar.
Beine schwarz, obere Schienenhälfte und die Basis der Schenkel
gelblich.
Aphis Aceris Fabr. Ent. Syst. IV. 212. 11. — Syst.
Rhyng. Ug5. 11. — Schrank. Fit, boic. II. ///.
1205.
Im Mai und später an den Zweigspitzen verschiedener
Ahornarten CAcer campestre, Pseudo-platanus , platanoides,
tataricum , Negundo etc.) in zahlreichen Horden. Man
trifft sie auch wohl an den Blattachseln älterer Zweige des
Feldahorns.
Ungeflügelte : Eine in Gröfse und Farbe sehr va-
riirende Blattlaus. Am konstantesten findet man sie auf
dem Feldahorn. Sie ist lang aber dünn behaart, braun
und grün melirt, felt-glänzend. Kopf und Thorax fast
gleich breit; der Hinterleib viel breiter, wodurch das
Thier die Gestalt einer Feldflasche erhält. Auf jedem Hin-
terleibsringe befinden sich sechs braune Höckerchen, wo-
von die zwei äufsern auf dem Seitenrande stehen ; auf
den Brustringen stehen einige unregelmäfsig gruppirte er-
habene Punkte. — Es sind nur sehr wenige vollkommene
Ungeflügelte vorhanden ; die meisten sind Larven und
Nymphen mit Flügelscheiden, daher hier deren Beschrei-
bung :
Nymphe : Die Fühler sind kürzer als der Leib, dünn
aber lang behaart, gelblich, die zwei Grundglieder bräun-
lich, das vierte an der Spitze und die drei Endglieder
ganz braun; die Augen sind ebenfalls braun; der Schnabel
reicht fast bis zum zweiten Beinpaare, ist gelb, der Wulst
— 126 —
und das dritte Glied desselben schwarzbraun. Kopf, Hals-
schild und Hinterleib oben braun-glänzend , Brustrücken
röthlich , die Flügelseheiden gelb. Der Hinterleib ist ge-
randet, mit erhabenen, deutlich gesonderten Ringen,
von denen jeder sechs gleichfarbige, punktförmige, mit
Härchen versehene Höckerchen hat. Die Röhren sind sehr
kurz (/5 der Normal gröfse); das Schwänzchen ist unschein-
bar. Die Beine sind langhaarig , gelb , Füfse und Schie-
nenspitzen schwarzbraun.
Geflügelte : Kopf und Brustkasten schwarzbraun,
glänzend; Hinterleib dunkelgrün oder grün mit sechs brei-
ten schwarzbraunen Binden, die den Rand nicht errei-
chen. Die Fühler sind behaart , nicht so lang als der
Körper, schwarz; drittes und die Basis des vierten Gliedes
schmutzig gelb. Augen rothbraun , der Schnabel reicht
über das erste Beinpaar hinaus, ist braun, erstes Glied
desselben schmutzig gelb. Die Saftröhren sind schwarz ,
stumpf kegelförmig , kurz CA der Normalgröfse). Das
Schwänzchen ist kaum bemerkbar und, wie das zweite
Afterläppchen dunkelgrün, das erste ist braun mit gelb-
grünem Rande. Der Bauch ist grün mit schwarzen, unter-
brochenen Binden. Beine blafs , Füfse und Schienenspitzen
braun ; Hüften und die Schenkelspitzen der Hinterbeine
bräunlich. Die Flügel sind weifslich; das Geäder sehr fein
und gelblich; Flügelwurzel und Unterrandnerv gelb; das
Randmahl bräunlich.
98. A. POPULI. Lin
Ungeflügelte : Breit eiförmig, behaart; oben schwarz
glänzend, unten matt grün; Röhren sehr kurz, walzenför-
mig; Schwänzchen nicht vorstehend. Länge 3/4'".
Nymphe : Brustrücken grünlichgelb, Mitte desselben wie
der Hinterleib oben braun und mit kleinen braunen Höcker-
chen übersäet; vier Makel auf dem Hinterleibsrücken gelbgrün.
Geflügelte : Glänzend schwarz; Bauch grün; Röhren sehr
klein, schwarz; Schwänzchen kaum wahrnehmbar, gelb;
das Randmahl grofs und schwarz, der Unterrandnerv bis
zur Mitte blafs -gelb.
Aphis Populi Linn. Syst, nat. IL y36, 2y. — Fn. Suec.
996. — Fabr. Ent. Syst. 1K 2*6. 2y. (Verdient
übrigens kaum hier noch citirt zu werden, da er diese
von Aphis TremuUe De Geer gar nicht zu unterschei-
den weifs und die Synonimie schrecklich verwirrt.)
Diese Blattlaus lebt unter den Blättern und an den
— 127 —
Zweigspitzen verschiedener Pappelarten (Populus tremula,
dilatata, nigra) in zahlreichen Horden; doch zieht sie die
Spitzen der Wurzeischosse meist den übrigen Theilen vor.
Juni und Juli.
Ungeflügelte: Fühler kürzer als der Körper, schwarz,
drittes Glied am Grunde schmutzig gelb. Die Augen sind
rolhj der Schnabel blafsgelb, Wulst und Spitze desselben
schwarz. Auf dem flachen glänzend schwarzen Körper sieht
man mit der Lupe eine hellere, durchscheinige Makel und
aufser den gewöhnlichen Randgrübchen nach Innen noch
eine Reihe sie begleitender Grübchen. Die Röhren sind
sehr kurz (% der Normalgröfsc), schwarz; das Schwänz-
chen sehr kurz, weifslich, an der Spitze knoplTörmig. Der
Unterkörper ist schmutzig-olivengrün , die Afterläppchen
schwarz. Die Beine sind langhaarig, braun bis schwarz,
die Mitte aller Schienen und die Schenkel der Vorderbeine
braungelb. — Von diesen Ungeflügelten finden sich immer
nur wenige in den zahlreichen Colonien; die meisten sind
Nymphen mit Flügelscheiden und eigenthümlicherZeichnung,
Nymphe : Die Fühler sind schwarz, drittes Glied bräun-
lichgelb ; die Augen roth, der Schnabel gelb, Spitze des-
selben schwarz. Der Kopf ist rothbraun , der Augenrand
und ein Strich über der Mitte des Scheitels heller ; der
Halsring ist dunkelbraun; der Brustrücken grünlichweifs ,
die Mitte desselben bräunlich mit unregelmäfsig gruppirten
braunen Höckerchen übersäet, die auch auf den Hinter-
leibsringen befindlich sind. Der Hinterleib ist braun mit vier
grüngelben Flecken , von denen einer in Form eines Pa-
ralleltrapezes auf der Basis des Hinterleibrückeus und einer
über dem After steht ; zwei derselben bilden den Grund,
auf welchem sich die Röhren erheben. Letztere sind gelb
und sehr kurz; das Schwänzchen nicht sichtbar; der Un-
terkörper ist gelbgrün, am Rande entlang bräunlich; die
Afterläppchen sind klein und braun. — Sowohl diese als
die Flügellosen sind in den beiden ersten Generationen
(Mai) mehr einfarbig grün ; erst nach und nach treten
fleckige und endlich braune Individuen hervor.
Geflügelte : Die Fühler sind schwarz, gekörnt, kür-
zer als der Körper , das zweite und die Basis des dritten
Gliedes bräunlich ; das dünne letzte Glied erscheint unter
dem Mykroskope geringelt. Die Augen sind roth ; der
Schnabel reicht bis zum drillen Beinpaare, ist gelb, die
zwei letzten Glieder braun. Kopf und Brustkasten sind
glänzend schwarz; der Hinterleib ist oben dunkelbraun
— 128 —
mit gelblichen Einschnitten. Die Röhren sind schwarz,
sehr kurz CA der Normalgröfse) ; das Schwänzchen ist
gelblich und nur bei starker Vergröfserung bemerkbar. Der
Bauch ist grün, die Afterläppchen braun. Die Beine sind
dünn aber lang behaart, schwarz; die Schienen der vier
und die Schenkel der zwei Vorderbeine bräunlichgelb. Die
Flügel sind wasserhell, das Geäder ist stark, braun, das
Randmahl schwarz und grofs, die Flügelwurzel und die
Unterrandader bis zur Hälfte blafsgelb.
Unter den Blättern der weifsen und canadischen Pappel
lebt häufig eine kleinere Varietät, deren flügellose Form mir
unbekannt geblieben ist. Der gröfste Theil einer Colonie
besteht aus weifslichen und gelben Larven und Nymphen,
die mit grünen, punktförmigen Fleckchen wie übersäet
sind; sie sind bedeutend kleiner als die der Hauptform
und vielleicht eine eigene Art. Hier die Beschreibung einer
Geflügelten :
Var. Länge VV". Schwarz glänzend, Hinterleib behaart,
grün , oben mit schwarzen genäherten Binden , die den
Rand nicht erreichen, und oft nur einen grofsen Flecken
bilden. Fühler kürzer als der Körper, braun, zweites, drit-
tes und die Basis des vierten Gliedes bläfser. Augen braun-
rolh , grofs; Schnabel gelb, fast das zweite Beinpaar er-
reichend; Halsring oben pechbraun, unten grünlichgelb,
Röhren wie die Umgebung derselben grün, sehr kurz CA
der Normalgröfse) ; Schwänzchen von der Länge der
Röhren , grünlichgelb , kolbig. Beine grüngelblich ; Füfse
und Schienenspitzen braun. Flügel glashell, Geäder braun,
stark; Unterrandnerv und Randmahl blafs oder braun ge-
trübt.
— 129
B. Letztes Fühlerglied dünner, aber kürzer als das
vorletzte.
Die wenigen Arten dieser Gruppe stehen in Beziehung
ihrer Körperbildung zwischen der ersten Sect. der Gat-
tung Lachnus und der vorherigen Abtheilung. Das letzte
liaarförrriige Fühlerglied , welches die Gattung Aphis von
allen andern Gattungen unterscheidet, ist gewöhnlich zwei
bis vier Mal langer als das vorletzte, bei dieser aber
bedeutend kürzer und nie länger als das sechste Glied.
Die Zuspitzung oder der Ausschnitt des sechsten Gliedes
bei der Gattung Lachnus unterscheidet sich wesentlich von
diesem getrennten Endgliede : es ist dünn und walzig,
jene Zuspitzung aber kegelförmig. (Sicherer stellt sich der
Unterschied unter dein Mvkroskope dar.) Sie sind ihnen
übrigens sowohl in der Lebensart, als im Habitus ver-
wandter, wie die wahren Aphis-Arten. Die Fühler sind
kaum so lang- als Kopf und Thorax; die Röhren bilden
nur kurze, offene Drüsen, und das Schwänzchen ist ganz
unscheinbar. Die Körperringe der Flügellosen sind deut-
lich geschieden und am Rande durch Buchten oder Kerbe
bezeichnet. Bei mehreren Arten CAphis Quercea et Tiliae)
ist es mir noch nicht gelungen, wahre flügellose Indivi-
duen zu entdecken ; alle waren Larven mit Flügelschei-
den. Die bis jetzt bekannten Arten dieser Gruppe bewoh-
nten nur Holzgewächse und saugen den Saft der Blätter
und Zweige.
99. A. TILLE. Lin.
Geflügelte : Gelb, schwarz gefleckt; Flügel mit
schwarzbraunen Fleckchen; Röhren und Schwänzchen un-
scheinbar. Länge % — 1'".
Nymphe : Länglich-eiförmig, hinten zugespitzt, gelb; oben
mit zwei Reihen schwarzer Flecken versehen.
Aphis Tilice Lin. Syst. nat. y34- H- — Ej. Fn. Sv.
g84- — Frisch. Ins. XI. 3. pl. iy. - Geoß'r.
Ins. I. 4g5 '• 6- — De Geer , Ins. 111. yy. 12, pl.
5 f. 1 — 5. — Schrank. Fn. boi. II. n-i
Fabr. Ent. Syst. IV. p. 218.
9
— 130 —
Diese niedlichen Blauläuse finden sich häufig von Jnni
bis August zerstreut unter den Blättern der Linden
(Tilia platyphylla und vulgaris). Sie geben reichlichen
Honigsaft von sich, den sie auf die Blätter und an schwü-
len Tagen so häufig auf den Boden spritzen, dafs der
Wanderer einen feinen Staubregen zu erspüren meint.
Linne und Fabricius ciiiren hier den Reaumur, und in
Müller's Uebersetzung des Linnc'schen Natursystems finde
ich sogar dessen Abbildungen copirt, was aber ganz un-
passend ist, da Reaumur von einer andern Blattlaus der
Linde spricht. Diese lebt nach ihm nur an den spiralför-
mig gewundenen Zweigspitzen, wo unsere A. Tilia? nie zu
finden ist; zudem haben die abgebildeten, stark convexen
Thiere gar keine Aehnlichkeit mit der platten Lindenblatt-
laus. Allen Bemühungen ungeachtet wollte es mir lange
nicht gelingen, auch nur einen einzigen Schofs mit ge-
wundener Spitze zu finden ; da doch auf jeder Linde Tau-
sende Aphis Tilia? unter den Blättern safsen. Erst im
vorigen Jahre (1842) hatte ich das Glück , sie an zwei
geschützt stehenden Linden zu entdecken. (Siehe Schizo-
neura Reaumuri /«♦)
Geflügelte : Fühler schwarz, die Mitte des dritten,
vierten, fünften und sechsten Gliedes gelb; Augen roth;
Schnabel gelb, fast bis zur Einlenkung des zweiten Bein-
paares reichend; der ganze Körper ist gelb; Kopf, Hals-
ring und Brustrücken bis zur Flügelwurzel an jeder
Seite mit einer fortlaufenden schwarzen Linie versehen.
Auf dem Hinterleibsrücken stehen zwei Längsreihen
schwarzbrauner Punkte. Röhren und Schwänzchen un-
scheinbar. Die Beine sind gelb, die Tarsen, die Spitze der
Schienen und die Schenkelspitzen der zwei Hinterbeine
schwarz. Flügel glashell ; Randader bis zum Randmahle ,
Unterrandader ganz, so wie der Zwischenraum beider
Nerven und ein Wisch am Ausgehende jeder Astader
braun; das Mahl selbst ist gelb, in\s Bräunliche sich ver-
laufend.
Ungeflügelte : Diese sind jung ganz gelb, erhalten
aber nach jeder Häutung gröfsere Aehnlichkeit mit den
Geflügelten, so dafs sie in der vorletzten Häutung wie
jene die schwarzen Fleckchen des Hinterleibes und die
braunen Randlinien an Kopf und Thorax schon besitzen.
Die Fühlerspitze und die letzten Gelenkringe sind dann
ebenfalls bereits schwarz. — Alle Individuen erhalten Flu-
— 131 —
gel und sind also nur Larven und Nyinhen derselben ; nach
De Geer sind die Stammmtitter jedoch stets flügellos. (?)
100. A. SALICIS. Lin.
Ungeflügelte : Eirund, hochgewölbt, behaart, schwarz-
grün, matt, etwas bestäubt, mit weifsen Flecken, oran-
gen rothcn Beinen und keulenförmigen Saftröhren.
Geflügelte : Mattschwarz, der Unterkörper weifs bestäubt;
die Röhren orangenro th, keulenförmig, kurz und dick; das
Schwänzchen kaum bemerkbar und schwarz; die Beine rothgelb,
Aphis Salicis Lin. Syst. nat 2. j36.26. — Fn. Sv. ggS. —
Rectum. Jas. 3 pl, 22 f. 2. — Fabr. Ent. syst. 4-
2 ig. 4l- — Syst. rhyng. 3oi. 4j- — Schnk. Fn.
boi. 2. 102. 1176. — De Geer Uebers. III. So
— 11.
Diese schöne Blattlaus lebt im Juni und Juli auf ver-
schiedenen Weidenarten (Salix viminalis , alba et caprea)
gesellig- an den Zweigen entlang, jedoch lieber am Grunde
und in der Mitte , als an der Spitze derselben. De Geer
und nach ihm Kyber sahen bei dieser Weidenblattlaus
schon im Juni und Julius flügellose Männchen in Begat-
tung begriffen, was bei den meisten Blattläusen erst im
September eintrifft.
Ungeflügelte : Fühler behaart, rothgelb, dritter
Gelenkring und die beiden Endglieder der Geifsel braun;
das zweite Glied ist bedeutend dünner als das erste, das
dritte so lang als die beiden folgenden zusammen ; das
fünfte kürzer als das vierte ; das sechste kleiner als das
fünfte ; das siebente dünner und kaum kürzer als das
sechste ; der Kopf ist rothbraun , der Scheitel mit zwei
breiten, seichten Eindrücken; Augen braun; Schnabel
gelbgrün, die zwei Endglieder braun, über das zweite Bein-
paar hinausreichend; der Halsring ist braun mit hellerm
Vorder- und Hinterrande, an jeder Seite mit einem Hük-
kerchen versehen ; Brust- und Hinterleibsrücken grün-
schwarz, mit vielen, regelmäfsig gestellten weifsen Fleck-
chen, wovon eine Reihe über die Mitte und eine an je-
dem Rande hinläuft. Letztere, aus breiten Fleckchen be-
stehend, wird nach Innen von einer Reihe kleinerer
Punkte begleitet. Aufser diesen Reihen weifser Fleckchen
stehen noch fünf gleichfarbige Flecken in der Röhrenge-
- 1.32 -
gend : zwei zwischen den Rühren, zwei unmittelbar hin-
ter denselben und einer über dem After. Bei gut ausge-
färbten Exemplaren linden sich auch auf dem Brüstrücken
noch vier solcher in's Geviert gestellten weifsen Fleckchen
vor. Der Unterkörper ist lauchgrün, weifs* bestäubt;. Af-
terläppchen schwarz; die Röhren schön orangenroth, keu-
lenförmig C/2 — 2/s der Normalgröfse) ; Schwänzchen
unscheinbar; Beine bräunlich oder orangenroth, Schienen-
spitzen und Füfse schwarz.
Geflügelte : Kopf und Thorax schwarz, behaart;
Hinterleib grün, unten weifs bestäubt; oben grün mit
schwarzen undeutlichen Binden und weifsen Fleckchen ,
von denen eine Reihe am Rande und ein gröfserer Flek-
ken hinter den Höhren am deutlichsten hervorstechen. Die
Röhren sind orangenroth , kurz und dick keulenförmig
(fast von y2 Normallänge); Alterläppchen und das kaum
bemerkbare Schwänzchen schwarz mit steifen Haaren ver-
sehen; Fühler, Schnabel, Augen und Beine wie bei den
Flügellosen; Flügel glashell; das Geäder schwarz, von
schmalem , braunem Schatten begleitet ; Randmahl graulich.
De Geer's Beobachtungen hierüber.
»Die Männchen aller vorigen Blättläuse finden sich nicht
eher, als im Herbste, gemeiniglich im September und
Oktober ein In gleicher Jahreszeit haben sie Bonnet und
Lyonet angetroffen. Folglich dachte ich nichts weni-
ger, als solche mitten im Sommer zu finden und gleich-
wohl ist solches am 18. Juni 1756 unter den Sahlweiden-
blattläusen geschehen Unter diesen Blattläusen bemerkte
ich einige, welche kleiner und von ganz anderer Farbe
waren, nämlich ockergelb, das etwas in's Röthliche fiel,
bei einigen dunkler als bei den andern, auch ungeflügelt.
Was mich aber bewog, sie genauer zu beobachten, war
dieses, weil ich verschiedene derselben auf eben so vie-
len dicken, orrünen Blattläusen in eben der Stellung sitzen
sähe, als die Männchen bei der Begattung anzunehmen
pflegen. Ich bediente mich einer sehr stark vergröfsern-
den Lupe, um genau zu sehen, was sie machten, und
hatte das Vergnügen, eine wirkliche Begattung zu ent-
decken und die gelbe Blattlaus für das Männchen zu er-
kennen Ich mufs meine Bewunderung gestehen , mit-
— 133 -
len im Sommer *) unter den Blattläusen schon die Männ-
chen und solche sich mit ihnen begatten zu sehen , da
man dergleichen in dieser Jahreszeit unter keiner andern
Art von Blattläusen, die man bisher beobachtet hat, an-
trifft.«
101. A. OBLONGA. Heyd.
Geflügelte : Glänzend schwarzbraun; Bauch gelbbräcn-
lich; Fühler dunkelbraun, viertes und fünftes Glied zur
Hälfte weifs; Augen roth ; Röhren sehr kurz, gelblich;
Schwänzchen unscheinbar. Länge 1"'.
Ungeflügelte: Länglich, ziemlich flach, braun; alle Ringe
deutlich; Einschnitte der Segmente und der Bauch gelblich; Füh-
lerbraun, viertes und fünftes Glied zur Hälfte weifs.
Aphis oblonga Heyclen , Entom. Beitrüge in Mus. Sen-
kenberg. Band II. Heft 3.
Diese Blattlaus findet sich im August an den Zweigen
der haarigen Birke (Betula pubescens) , am liebsten an
den Achseln der Aeste in ziemlich zahlreichen Colonien.
Geflügelte : Fühler von der Länge des Körpers,
dunkelbraun, Grundhälfte des vierten und fünften, oft
auch des sechsten Gliedes gelbweifslich ; Augen roth ;
Schnabel bis zur Einlenkung des zweiten Beinpaares rei-
chend, schwarz, erstes Glied am Grunde weifslich ; Kopf,
Brustkasten und Hinterleibsrücken glänzend schwarzbraun ;
Bauch mitten gelblich, mit bräunlichem Anflug, der nach
dem Rande zu immer dunkler wird; die Röhren sind sehr
kurz CA der Normalgröfse) , weifsgelb; Schwänzchen un-
scheinbar; Afterläppchen braun, erstes grofs, zweites lang-
haarig und bedeutend kleiner; die Beine sind braun, die
Schienen der vier Vorder- und die Schenkelbasis der zwei
Vorderbeine gelblich; Flügel glashell, Geäder braun, Un-
terrandnerv und Randmahl schmutzig graugelb, die Aus-
gehenden der Astadern mit einem kleinen braunen Schat-
ten umgeben.
*) Auch Kyber hat sie schon so früh auf der Weide bemerkt
und will diese Erscheinung dem frühen Hartwerden der
Blätter zuschreiben , dem ich jedoch darum nicht beistimmen
kann, weil sie nur an der Rinde saugen und andere Blatt-
läuse noch weit später dieselbe Lebensweise führen.
D. V.
— 134 —
Ün geflügelte : Fühler, Augen, Schnabel, Röhren
und Afterlappehen wie bei den Geflügelten. Die Beine sind
braun, alle Schenkel an der Basis und die Schienen der
vier Vorderbeine briiunlichgclb. Die Gestalt des Körpers
ist in der Diagnose hinreichend kenntlich charakterisirt.
102. QUADRITUBERCULATA. m.
Geflügelte : Hellgrün; Brust, Lappen des Thorax und das
Schildchen röthlichbraun ; auf der letzten Hälfte des Hinterleib-
rückens eine grüne Makel, Röhren sehr kurz, weifsgrün-
lich; Schwänzchen sehr kurz, grünlich, Afterläppchen zw e i-
lappig, Länge %'",j
Ungeflügelte: Eirund, flachgewölbt, weifsgrün mit gras-
grünen undeutlichen Binden; über die Mitte des Oberkör-
pers läuft ein weifsgrünlicher Längsstreifen.
Ende August gesellig auf und unter den Blattern der
gem. Birke (Betula alba) in zahlreichen Colonien.
Geflügelte : Fühler kürzer als der Leib, braun, er-
stes Glied grünlich, drittes feingekerbt; Augen dunkel-
roth; Schnabel bis zur bräunlichen Brust reichend, grün-
gelb, drittes Glied an der Spitze braun ; Kopf grün, Schei-
tel etwas braun angelaufen, Stirne mit vier höckerartigen
Schwielen, von denen die obern gröfser und dunkler sind;
Halsring grün, die beiden andern Brustringe gelblich, das
Schildchen, die beiden Seitenlappen und zwei Fleckchen
zwischen denselben wie die Brust bräunlich ; der Hinter-
leib weifslichgrün , die beiden ersten Ringe , vier Punkte
auf dem Rande und eine breite Binde in der Gegend der
Röhren grasgrün; diese sind sehr kurz ('/6 der Normal-
gröfse) weifslichgrün; das Schwänzchen ist grünlich,
behaart, stumpf und kaum so grofs als die runden Lap-
pen des zweitheiligen zweiten Afterläppchens; Beine bräun-
lich, Füfse und Schienenspitzen braun, Schenkelbasis nebst
Hüften und Ringen gelbgrünlich; Flügel glashell, Geäder
braun, an den Ausgehenden ein schwarzes Schattenfleck-
chen, Flügelwurzel und Unterrandnerv gelb, Randnudd
blafs.
Ungeflügelte : Fühler bedeutend kürzer als der Leib,
weifslich; die zwei oder drei letzten Glieder braun, siebentes
Glied kürzer oder eben so lang als das vorletzte; Augen
klein, dunkelbraun; Schnabel blafsgrünlich, Spitze dessel-
ben braun und fast das zweite Beinpaar erreichend; Kopf
und ganzer Körper blafsgrün mit grasgrünen Querstreifen
— 135 —
und einem blassen,- weifslichgrünen Längsstreifen über
Thorax und Hinterleib. Alle Ringe durch Falten deutlich
getrennt. Höhren , Schwänzchen und Afterläppchen wie bei
den Geflügelten; die Beine sind grüngelblich, Füfse braun.
Die meisten Individuen erhalten Flügel, deren Larven an
■dem schmalen Halsschilde, den breiten Brustringen und
den weifslichen Flügelscheiden leicht kenntlich sind. Nur
selten erblickt man eine vollkommene flügellose Blattlaus.
103. A. NIGRITARSIS. Hejd.
Geflügelte : Grün, Brust braun , drei Lappen des Thorax
and das Schildchen röthlich ; Augen roth; Röhren weifslich-
grün und sehr kurz; Schwänzchen grünlich, kolbig, von der
Länge der Röhren. Länge l'/2 — %'".
Nymphe : Flach, blafsgrün mit grasgrünem Hinterleib, über
den eine helle Rückenlinie hinzieht ; Fühler gelbgrünlich
mit braunen Ringen.
Aphis nigritarsis Heyden. Museum Senkenberg. II.
Heft 3 p. 299.
Geflügelte : Fühler länger als der Körper, schwarz-
braun, erstes Glied grün, zweites blafs, drittes bräunlich,
an einer Seite bis zur Hälfte gekerbt und daselbst dicker;
Augen roth, Höckerchen durch eine grünliche Membrane
von dem Netzauge getrennt; Nebenaugen glashell, nach
Innen braun eingefafst; der Schnabel ist gelb, drittes
Glied schwarz und bis zur halben Brust reichend; Kopf
und Halsring gelbgrün, oben mit einem dunkelgrünen
Längsstriche, der nach hinten breiter wird; der zweite
Brustring ist gelb, die Lappen des Thorax, das Schild-
chen und ein Flecken unter den Flügeln rothbräunlich;
Brust braun; der Hinterleib ist gelbgrün, am Grunde eine
interbrochene Binde und am Rande entlang ein Streifen
grasgrün; vor den Röhren steht auf der Mitte des Hm-
erleibes ein grofser schwarzer, oft in zwei Theile getheil-
er, viereckiger Wisch mit weifsen Fleckchen; Röhren wie
eren Umgebung weifslichgrün , sehr klein ('/s der Nor-
nalgröfse) ; Schwänzchen grünlich, kolbig, behaart, von
er Länge der Röhren; Afterläppchen und Bauch
lafsgrün; Beine schlank, weifsgrünlich ; Knie braun, Füfse
nd Schienenspitzen schwarz; Flügel wasserhell, Geäder
raun , Gabelader mit sehr spitzwinkeligen Gabeln ; diese
nd die drei andern Asladern am Grunde blafs, fast ver-
gehen; Radialzelle grofs, von einer regelmäfsig ge-
— 136 — "
krümmten Bogenlinie gebildet ; Unterrandnerv Und das
Randmahl gelblich.
Die Unge flu gelten sind Larven und Nymphen mit
Flügelscheiden; sie sind flach, blafsgrün mit grasgrünem
Hinterleibsrücken , der mit einer blassen, in der Mitte sich
kreuzförmig erweiternden Rückenlinie versehen ist. Die
kurzen weifslichen, braungerandeten Röhren stehen auf
weifsgrünlichem Grunde. Die Fühler sind von der Länge
des Körpers, gelbgrünlich; ein Ring um das erste Geifsel-
gelenk, die Spitzenhälfte des vierten und fünften, und
das sechste und siebente Glied ganz braun.
Diese grofse Blattlaus lebt sporadisch unter den Blät-
tern der Birke (Betula alba). Juni bis August. Sie ist der
Aphis Platanoides Schk. nicht unähnlich; doch durch die
angegebenen Kennzeichen hinreichend von derselben ver-
schieden. Dieselbe Blattlaus schöpfte ich Anfangs Mai in
Menge auf einer sumpfigen Wiese von der Dotterblume
CCaltha palustris), wohin sie wahrscheinlich vom nahen
Birkenhaine durch einen heftigen Wind verschlagen wor-
den waren; sie hatten alle Flügel und waren viel dunkler
gefärbt als die vorstehend beschriebene : Fühler , Kopf
und Brustkasten schwarzbraun, etwas grau bestäubt; Hin-
terleib grün, oben mit schwarzbraunen Binden und am
Rande entlang braune Höcker *), welche fast die Stärke der
sehr kurzen Röhren erreichten. Von den Beinen waren
die Füfse, Schienen und Hinterschenkel braun.
104. A. QUERCEA. m.
Geflügelte : Grünlich, mit sehn eewe ifsem Sekret be-
deckt, auf dem Hinterleibsrücken ein zweizinkiger Höcker;
Beine gelb, Schenkelspitzen mit braunen ß i ngen. Länge %'".
Ich fand dieses niedliche Thierchen im Juni ziemlich
häufig unter den Blättern der jungen Eichenschosse um-
herlaufen. Unter denselben Blättern lebten gleichzeitig mit
ihr A. Quercus und Yacuna dryophila.
Geflügelte : Hell- und dunkelgrün marmorirt, oben
mit dichtem, schneeweifsem Sekret bedeckt. Kopf gelb ,
*]) Diese Höcker sind sehr wahrscheinlich wegen Entbehrung
der nöthigen Nahrungssäfte und dadurch erfolgtes Ein-
schrumpfen des Hinterleibrandes entstanden.
— 137 —
weifs bestäubt; Augen blafsrothlich, Fühler länger als der
ganze Körper, gelblich, an den drei Geifselgelenken etwas
bräunlich , letztes Glied wenig länger als das vorletzte ;
Hals- und Brustring grünlich, weifs bestäubt; Brust und
Brustrücken bräunlich angelaufen; Hinterleib gelbgrün mit
dunkelgrünen Streifen, oben mit dichtem, ziemlich langem,
weifsem Sekret bedeckt. Auf dem zweiten Ringe befindet
sich ein grüner Höcker, auf welchem zwei spitze bräun-
liche Zinken stehen , so dafs das Ganze das Ansehen ei-
nes zweispaltigen oder zweizinkigen Höckers hat. Auf
dem Seitenrande des Hinterleibes bemerkt man noch zwei
bis drei spitze Höckerchen , wovon das hintere oft von
der Länge der Röhren ist. Diese sind kurz, stumpf, grün-
lichgelb, das Rändchen der Oeffnung braun. Schwänzchen
sehr klein, knopfförmig, weifslich ; Beine gelblich, um
die Schenkelspitzen eine braune Binde; letztes Tarsenglied
schwärzlich; Flügel glashell, Geäder blafs, die Zweigadern
am Ausgehende alle in einem bräunlichen Wische sich
verlierend, die erste, dritte und vierte auch am Ursprünge
braun; Randmahl mitten weifs, vorn und hinten braun;
Hinterflügel glashell, Geäder blafs.
Die weifslichen und röthlichen Nymphen haben im Bau
grofse Aehnlichkeit mit denen von Aphis Quercus; doch
sind die gelblichen Fühler länger als der Körper. Die
schwarzrandigen, gelben Röhren und ein schwarzes Fleck-
chen an der Spitze der Hinterschenkel lassen sie gut un-
terscheiden.
105. A. ALNI. Fb.
Geflügelte : Gelb; die Augen, die sehr kurzen Röhren
und die Spitzen der fünf Geirselglieder schwarzbraun; das
zweite Afterläppchen zweitheifig; Beine weifslich; Küfse und
ein Fleckchen an den H i n t ers cli e nkel n schwarz. Länge
V2 - %'".
Ungeflügelte: Eiförmig, hinten zugespitzt, flach, be-
haart, jedes Härchen auf einem Höckerchen sitzend; gelb-
weifs mit drei breiten gelben oder grünen Querbinden J
Schwänzchen kugelig, das zweite Alterläppchen zweithei-
lig; Beine wie oben.
Sy n. Aphis Alni. De Geer Ins. III. 4j4- pl- 5 f'
i5 — 1J. Für. Ent. Syst. 1F. 2i5. 26. — Syst.
rhyng. 2g8. 26. ('Nicht Aphis Abu Sch'kJ Aphis
maculata Heyd Mus. Senkenberg. II. 2<j~.
— 13S —
Diese Blattlaus lebt ziemlich gesellig unter den Blättern
*ler Erle (Alnus glutinosa), August und September.
Geflügelte : Fühler von der Länge des Körpers, dünn,
blafs; die fünf Geifselglieder an der Spitze schwarzbraun,
letztes Glied dünner und etwas kürzer als das vorherge-
hende; Augen blafsroth, Höckerchen deutlich von densel-
ben getrennt; Ocellen blafs, sehr klein und nur unter
günstigem Lichte bemerkbar; der Körper ist ganz citro-
nengelb; die kaum bemerkbaren Röhren schwarz gerän-
delt oder ganz schwarz ; das Schwänzchen ist kugelig,
sehr klein und wie die Aflerläppchen gelb ; von letztern
ist das zweite zweitheilig; Beine weifslich , die Füfse und
ein Fleckchen an der Spitze auf den Hinterschenkeln
schwarz; Flügal ginshell, Geäder braun; Unterrandnerv
und Randmahl gclbliehweifs, letzteres in den Winkeln mit
braunlichem Wisch; die Randmahl- oder erste Astader ist
verloschen, die Gabelader stark gebogen, am Grunde
dicker, die Gabeln grofswinkelig ; dritte und vierte Ast-
ader gebogen, am Grunde und an der Spitze dunkler und
stärker.
Ungeflügelte : Fühler von der Länge des Körpers,
blafs, die Spitze jeden Geifselgliedes schwarzbraun; Au-
gen roth; alle Körperringe deutlich getrennt; Halsring
lang und etwas breiter als der Kopf; Oberkörper flach,
gerandet ; der Rand gekerbt ; auf jedem Segmente stehen
blasse Höckerchen, die mit einem Härchen gekrönt sind.
Unter der Lupe erscheint der Körper weifslich mit drei
grünlichen Querbinden , von denen eine hinter den Röh-
ren , eine auf dem Brustrücken und die dritte auf der
Mitte des Hinterleibes sich befindet. Die Röhren sind sehr
kurz, abgestutzt, kegelförmig, braun gerändelt. Schwänz-
chen und Beine wie oben.
De Geer über dieselbe Blattlaus.
Einige dieser (ungeflügelten) Blattläuse krochen auf al-
len Seiten der Sprossen ziemlich geschwind herum. Als
ich nun genau Acht gab, was sie machten , bemerkte ich
an verschiedenen Stellen der Sprossen kleine Häufchen
oder Flecken weifser Punkte, die sich unter dem Ver-
gröfscrungsglase als kleine aufgetriebene, eiförmige Kör-
perchen zeigten , die eine grüne Grundfarbe halten , von
einer weifsen mchlichten Materie aber , womit sie gepu-
.
- 139 —
dert waren, vveifs aussahen. Beim Zerdrücken derselben
quoll eine zähe Feuchtigkeit hervor. Ohne Bedenken mufste
ich sie für Eier halten , die von den aut den Zweigen
herumlaufenden Blattläusen gelegt waren. Um mich davon
zu überzeugen , öffnete ich eine dieser Blattläuse und fand
in ihrem Bauche drei bis vier dergleichen Eier, wie die
auf den Zweigen; allein sie waren ganz grün und mit
dem weifsen Puder noch nicht überzogen , welches erst
nachher, wie wir gleich sehen werden, wenn sie 'gelegt
sind, erfolgt. Unstreitig waren also diese kleinen Körper-
chen wahre Blattlauseier, die sie beim Eintritt des Win-
ters zur künftigen Frühjahrbrut auf die Zweige legen.
Denn sie vertrauen sie nicht so den Blättern an , wie die
Fichtenblattläuse , weil sie mit denselben zugleich abfallen
und verderben würden. Ich mufs nun zeigen , wie diese
Eier in der Folge mit einer weifsen Materie gepudert
werden. Es safs nämlich eine Blattlaus, die ihre Hinler-
füfse sehr stark bewegte , an einem Reischen noch über
einem erst gelegten, ganz grünen Eie. Ich war auf ihre
Bewegungen sehr aufmerksam und sah, dafs sie von Zeit
zu Zeit ihre beiden Hinterfüfse unten an ihrem Bauche
sehr geschwinde rieb und hernach zu wiederholten Malen
an dem Ei ab streich ehe. Dadurch bekam solches allmählig
einen weifslichen Anstrich, bis es endlich ganz mit die-
sem Puder überzogen wurde. Folglich mufs die Blattlaus
durch diese Operation etwas von dem weifsen Staube ih-
res Unterleibes abreiben und dem Eichen mittheilen. Als
ich auch die Blattlaus am Bauche besah, erblickte ich an
den Seiten sowohl, als dicht am Schwänze zwei grofse
Flecken einer weifsen und silberfarbigen Materie, die sich
abwischen liefs ; und diese ist es , womit sie das Ei über-
pudert. Die Blattläuse der Pflaumenbäume haben auch der-
gleichen weifsen Mehlstaub unter dem Bauche, womit sie
ihre Eier überziehen. Vermittelst eines stark vergröfsern-
den Mykroscops sah ich, dafs dieser weifse Puderstaub
nicht aus rundlichen Körnern , sondern aus unzähligen
kleinen, feinen, länglich ovalen und wie leinene Fäd-
chen gestalteten Partikeln bestand ; folglich ist es eher
eine dergleichen wollichte Materie, wie einige Blattläuse
an sich haben.
— 140 —
Von den vielen nur unbekannt gebliebenen und von
verschiedenen Autoren aufgeführten Apiiis-Arten hebe ich
folgende als beachtungswerth heraus.
106. A. FRAXINI. Geoffr. f
A. Fraxini nigro viridique variegata. Geoffr. Ins. 1.494.2.
Habitat in Fraxini exelsioris ramis.
Caput et thorax nigra. Abdomen viride segmentorum margini-
bus nigris. Antennae pedesque variegati.
Aphis Fraxini. Fab. Ent. syst. IV. 215. 23.
107. A. Ligustici Fb. -j-
A. niger , antennis tibiisque basi pallidis.
Fabr. Ent. syst. IV. 219. 46.
Habitat in Ligustico Scotico Norwegiae.
Corpus magnum, nigrum, lateribus incrassatis, punctatis. Cor-
nicula stylo paullo longiora. Antennae nigrae, basi pallidae, arti-
culo tarnen primo crassiori, nigro. Pedes nigris, tibiis omnibus
ultra medium pallidis. Femora antica etiam pallida. Antennas
longitudine corporis.
108. A. (?) PISTACm Lin. f
Corpus magnum, flavescens , oculis nigris. Abdomen muticum.
Aphis Pistaciae Lcntisci. Linn. Syst. nat. 2. 737. 33.
Fabr. Ent. syst. IV. 219. 48. Syst. Rhyng. 301. 48.
— Reaum. Ins III. 34. pl. 24. f. 6.
Habitat in Pistacia Lentisco in folliculo foliorum incarnato,
ventricoso, utrinque attenuato , spithamaeo , pollice crassiori.
In Frankreich.
— 141 —
109. A. VITIS. *) Scop -j-
Corpus medium , virens, abdominis dorso fasco et puncto fusco
pone antennas.
Aphis Vitis Scop. carn. 398 - Fabr. Ent. syst. IV. 220.
54. — Syst. Rhyng. 302. 54.
Habitat in Vite vinifera.
110. A. ACHILLES. F. f
Fabr. Ent. syst. IV. 213 15.
A. flavescens , abdomine viridi , antennis pedibusque albidis.
Habitat in Achillea Millefolio Kiliae
Medius. Antennae albidae. AI» albidae. Anus, Stylus et corni-
cula albida,
111. A. PICE.E Pz. f
A. Picea? : glabra, nitida, nigra, antennarum filiformium basi,
femoribus tibiarumque basi rufo-testaceis, hemelytris maris hya-
linis, vitta costali in medio nigra, nervo primo longitudinali
recto, secundo bis dichotoma. J § (Long, cum alis 3 lin.)
Panz. Fn. 78. f. 22. vera. Fabr. Rhyno;. 302. 56. c? — Zett.
Fn. Läpp. I. 557. 1. c? ?. **)
Habitat in foliis Abietis Lapponiae borealis rarius, meridiona-
lis passim, Lysksele 4. Aug. (Lappon. — Ostrog. passim in
abiete 12. Juli.)
Mann. Corpus ciriciter 2. lin. longum. Mas. (wahrscheinlicher
ein geflügeltes Weibchen.) Atra, nitida. Antennae vix thoracis
*J Diese Blattlaus habe ich bis jetzt noch immer vergebens auf dem
Weinst. icke gesucht und meine nesfallsigen »Erkundigungen bei
Freunden im Rheintbale sind ebenfalls erfolglos geblieben
**) Auf diese Zeichen ist nicht viel Gewicht zu legen, da beide Hei-
ren die Geschlechter nicht richtig unterschieden !:aben.
— 142 —
longitudine, filiformes, 6 articulats, nigrre; articulo tertio lon-
gissimo testacco, subtus crenulato. Rostrum jara corporis longi-
tudine, jara thoracc vix longius. Abdomen postice utrinque tu-
berculo brevi. Hcmelytra corpore fere duplo longiora , hyalina,
nervis tenuibus, pallidis. Nervus auxiliaris ad tertiam costse
partem extensus, interstitii dimidietate, ultima nigra, opaca.
Ab bujus vittae costalis apicem heraelytri rectus excurrit, se-
c u ii dum ante vittam nominatam originera habet, in disco bifurca-
tus, furca ultima elongata, angusta, ramis paullo curvatis roar-
ginem hemelytri haud longe ab apice tangit. Nervi duo reliqui
a basi ad marginem oblique diriguntur. AI» multo minores, hya-
line, nervo intracostali et duobus disci oblique directis, distinc-
tioribus. Pedes glabri, oculo hene armato pubescentes, rufo-
testacei, femorum tibiarumque apice tarsisque nigris.
Femina raari descripto similliraa, modo aptera, antennarumque
articulo tertio subtus vix crenulato. Zett.
Ist wahrscheinlich Lachnus Pinicola m.
112. A. CNICL Schrank, f
Eiförmig, etwas niedergedrückt, röthlichbrann ; am Ende des
Hinterleibes eine stumpfe Spitze, kein deutliches Schwänzchen.
Die Saftspitzen bräunlich oder braun; die Füfse und Fühlhörner
(von der Länge des Körpers) blafs mit schwarzen Gelenken ;
der Saugstachel blafs, an der Spitze schwarz.
Schrank Fauna boica II. 122. 1239.
Wohnort : Zwischen den Blüthen des efsbaren Cirsiums.
113. A. ALNI. Sehr, f
Schrank Fn. boica II. 107. 1190.
Rothbraun, oder (die Jüngern) blafsgrün, eiförmig, flach.
Ueber den Rücken hinab eine Linie, und beiderseits zwei Punkte
— 143 —
oder Querstriche weifslich. Kein Schwänzchen am After ; keine
Saftspitzen.
An den Zweigen und Blattstielen der Erle.
114. A. SANGUISORB.E. Schrank.
Sclmk. Fn. boic. II. 106. 1187.
Eiförmig, glatt, schattenbraun, auch schwarz; der Brustrük-
ken nach der Quere faltig, am Hinterleibe längs beider Seiten
eine Reihe eingegrabener Punkte; das Afterschwänzchen kürzer
als die Saftspitzen, die Fühlhörner bald durchaus nebst den
Füfsen ; schattenbraun.
An den Stängeln des officinellen Wiesenknopfes.
115. A. VERBASCI. Schrank, \
Fn. boica II. 107. 1192
Blafsgelb, die Fühlhörner, der Kopf, die Füfse weifs; die
Saftspitzen, die Enden der Fühlhörner und des Saugstachels
schwärzlich.
Lebt zwischen den Blättern der zweinarbigen Königskerze.
116. A. AVELLAN.E. Schrank, f
Fn. B. 112. 1207.
Der Körper eiförmig, etwas feinhaarig, grün; die Augen
schwarz; die Fühler länger als der Körper; die zwei untersten
Gelenke und die Spitze (auch die Spitze des Saugstachcls)
schwarz; der After stumpf.
Lebt auf den Blättern und Blattstielen des Haselstrauchs. —
Ob verschieden von Aphis Coryli m. ?
117. A. NAPELLI. Schrank, f
Fn. boi. 118. 1226.
Ziemlich grofs, länglich, bauchig, etwas flach; der Kopf, die
Fühler, Füfse und Saftspitzen schwär»; kein deutliches After-
— 144 —
Schwänzchen; der Brustrücken schmutzig blarsgrünlicb ; der Hin-
terleib am Grunde pechschwarz, dann muschelbraun, oft wirk-
lich roth ; älter ist sie (geflügelt oder ungeflügelt) durchaus
pechschwarz; die Schienheine in jedem Alter am Grunde blafs.
Wohnort : An «ien Sicngeln des Sturmhuts.
118. A. BETUL.E Lin.
Aphis Bblulife. mäfijinibüs incisuraruin abdomiuis puactis
nigris Gcoff. Ins Tom I. p. 496. 7. Le Puceroii du
bouleau. — Lin. Fn. Suec 992. — Syst. nat. 2. 735.
21. ~ Fb. Ent. syst. 4. 216. 25. — Schrank Fn.
buic. II. lu7. 1189.
De peer's Beobachtungen hierüber.
„Zu Anfang des Mai's 1745, da die Bäume kaum ausgeschla-
gen waren, fand ich auf den jungen Birkenblättern grüne, ziem-
lich grofse und ungefähr eine Linie lange Blattläuse. Gleich
suchte ich auch auf den Zweigen nach den leeren Eierschaalen
aus denen sie ausgekrochen seyn mufsten und fand sie leicht,
sie waren glänzend schwarz und an dem Orte angeklebt, wo der
Zweig aussprofst."
„Die Farbe hellgrün, oben auf dem Rücken aber verschiedene
schwarze etwas erhabene Punkte, aus deren jedem ein ebenfalls
schwarzes kurzes Härchen hervorragte. Fühlhörner, Füfse und
das Ende des Saugrüssels schwärzlich ; die erstem mit den Füfsen
von gleicher Länge. Die Augen braunröthlich und statt der
Rückenhörner nur zwei schwarze Punkte."
„Im folgenden Jahr in der Mitte des Märzes suchte ich aber-
mal auf den jungen Birkenzweigen nach, wo ich im vorigen die
Blattläuse gefunden hatte, es war bei uns noch völliger Winter,
und die Erde ganz mit Schnee hedeckt. Ob ich gleich vermuthe-
te , dafs ich Blattlauseier finden würde, so dachte ich doch nicht,
sie in so grofser 31enge anzutreffen. An einer jungen , ungefähr
Fufs langen Sprosse, die fünf oder sechs Triebe hatte, zählte ich
mehr als 150 Eier, die alle, theils iu den Winkeln, welche die
- 145 -
Sprossen mit den Zweigen machten , theils in den Höhlungen
der Baumaugen nebeneinander lagen ; oft über ein Dutzend an
der Seite eines solchen Auges. Folglich waren gleich 150 Blatt-
läuse zum Auskriechen bereit, um einen kleinen Zweig zu be-
lagern, sobald der Baum würde Blätter bekommen haben. Man
schliefse hieraus auf die Menge der Eier an einem Baume, der
etliche Ellen höher ist, und man wird sich nicht mehr darüber
wundern, dafs die Bäume, sobald sie zu rechter Zeit ausschla-
gen, mit einer Ungeheuern Menge von Blattläusen bevölkert
werden. Ihre Zahl vermehrt sich noch dazu von Tage zu Tage
durch die erstaunliche Fruchtbarkeit derselben, um so viel mehr,
da diese Zeit hindurch alle einzelne Blattläuse lauter Weihchen
Bind, die sich folglich alle mit der Vermehrung ihrer Art
beschäftigen und unaufhörlich lebendige Jungen gebären."
119. A. TRUNCATA. Hausm. f
Hausmann in III. Magazin I. 443.
„Ich fand diese Blattlaus erst am 25. August, und traf daher
keine Blattlaus der ersten Generation mehr an."
„II. Blattlaus der zweiten Generation. Länge 1%'".
Breite s/12 Linien, Kopf und Halsschild glänzend schwarz; letz-
terer stark gewölbt. Fühlhörner und Saugrüssel gelblich ; jene
borstenförmig , etwa % so lang wie der ganze Körper; dieser
so lang wie der Kopf und Halsschild zusammen genommen. Der
Hinterleib ist fast so breit wie lang, hinten abgestumpft, an
den Seiten gerandet und zugerundet , von grüner Farbe. Ober-
halb ist auf jedem Hinge eine breite schwarze Querbinde , wel-
che beinahe bis an den Rand geht; die Luftlöcher sind durch
schwarze Ringe eingeräfst. Unterhalb ist der Hinterleib bis auf
eine gedoppelte Reihe schwarzer Punkte grün ; oberhalb stehen
am Rande des vorletzten Bauchringes zwei schwarze, sehr kurze,
dicke, knopflose Hörner. Die Überflügel sind anderthalb Mal so
lang als der ganze Körper 7 durchscheinend , und mit mehreren
Farben schillernd. Sie sind an der Wurzel gelbbraun geädert ,
und haben am Aufsenrande einen schwarzen Fleck. Die Unter-
flügel sind nur um ein Dritttheil kleiner, durchscheinend und
10
— I4<> —
stark schillernd. Die Beine sind schlank j die vordem haben eine
gelbliche Farbe. Die Schenkel und Füfse der vier vordem sind
schwarz ; die Schienbeine gelblich."
„lll. Unvollko rom ene Blattläuse der zweiten Gene-
ration. Sie unterscheiden sich, den Mangel der Flügel und die
geringere Gröfse ausgenommen, dadurch von den vollkommenen,
dafs fast alle Theile des Körpers grün sind , dafs nur der Hin-
terleib oberhalb unbestimmte schwarze Zeichnungen hat, und dafs
der Halsschild nicht wie bei jener gewölbt ist."
„Der Aufenthalt dieser Blattlaus sind die jungen Blätter der
Wollweide."
II, Gattung. LACHNÜS. ///. BAUM LA US.
YuYvYe/v <k\vVY\c\\ sfcc\vs<jY\«Am<j , wY Vävucy g\s &s/v ^.ör^ v
tyYatt -, <Vu Sa\A/Yö\vvcu wyvy \\.öc\wc&,'d\«j«, Tküstu YnY&e/wÄ, •,
&as> StVi>»äuxc\wu uuscYvwuYm"? •, &,u ^fotkmd ml xvmija-
Diese Gattung wird wahrscheinlich nicht lange Bestand
haben , da sich gegenwärtig noch so heterogene Arten
darin zusammenfinden. Mit der Gattung Aphis haben sie
die Flügelbildung gemein ; doch weichen einige in der
Gestalt des Randmahls und in dem Verlauf der Randinahl-
ader ab. Jenes ist nämlich bei den Arten, welche auf
Nadelhölzern (Pinus , Abies , Juniperus) leben , lang ,
linienförmig , vorn und hinten schräg abgeschnitten und
sendet die gerade Randmahlader aus dem äufsern Winkel
parallel mit dem Vorderrande zur Flügelspitze hin. (Fig. 1.);
der Cubitus ist bei denselben so fein, dafs er mit blofsem
Auge schwer zu bemerken ist. Der Schnabel ist lang und
reicht bei einigen bis zur Hinterleibspitze oder gar über
dieselbe hinaus; die drei Endglieder der kurzen haarigen
Fühler sind nicht bei allen Arten gleich, sondern von verschie-
dener Länge und verdienen defshalb bei der Artbeschrei-
bung gehörige Berücksichtigung. Diese Lachnusarten haben
*) Bei Lac.hnus Pineti , Fasciatus und Agilis habe ich den Cu-
bitus nur eingabelig gefunden.
— 147 -
auch einen eigentümlichen , spinnenartigen Habitus ; sie
sind langhaarig und haben sehr lange Hinterbeine. — Die
übrigen Arten haben die Gestalt der in beiden letzten
Gruppen beschriebenen Aphis-Arten. Alle ohne Ausnahme
leben auf Holzpflanzen und saugen entweder an der Rinde
des Stammes und der Zweige oder auf und unter den
Blättern. Es sind ovi-vivipare Pflanzenläuse, deren letzte oder
Sommergeneration Eier legt, aus denen schon in günsti-
gen Herbsten oder erst im nächsten Frühlinge flügellose
Stammmüttor entstehen, die, wie ihre Nachkommen, le-
bende Jungen gebären.
* Radialzelle von stark gebogener oder verloschener Randmahl-
ader begrenzt, Randmahl rautenförmig,
(Fig. 16, 17, 180
1. L. FAGI. Lin.
Geflügelte ; Gelb- oder graugrün, ganz in lange,
gekräuselte Wolle gehüllt; Augen lebhaft roth; Scheitel,
Halsschild, Brust, Rücken des Mittelthorax und Binden des Hin-
terleibrückens schwarz.
Ungeflügelte : Gelblichgrün mit langer, b I Sul ich weis-
ser Wolle bedeckt. Länge %'".
slphis Fagi Lin. Syst. nat. 2. j35 . 23. — Fn. Suec.
f)g4- — Geoffr. Ins. I. 497' i2' — Reaumur Ins.
111. lab. 26. f. 1. — Fabr. Ent. syst. 1F. 214. 24.
— Syst. Rhyng. 2gy. 24. — Burnieist. Handb. der
Ent. IT. Q2. 2.
Lebt vom Mai bis Juli gesellig unter den Blättern
der Rolhbuche (Fagus sylvatica). Sobald die Blätter eine
festere Consistenz erhalten, verschwindet die Baumlaus und
ihr Aufenthalt auf denselben kann höchstens zwei Monate
dauern. Sie hinterlassen auf den Blättern und an deren
Stielen, welche sie ansaugen, süfse, kristallhelle, gummi-
artige Tropfen; dessen ungeachtet sah ich nie eine Ameise
bei denselben. Ich bemerkte gleichzeitig, wie eine Baum-
laus von einer dreimal schmälern aber ebenso lan-
gen feindlichen Larve angesogen und von Zeit zu Zeit
von derselben in die Höhe gehoben wurde, ohne dafs die
Angegriffene das Geringste zu ihrer Verteidigung that.
Sie lag auf dem Rücken und wurde an der Stirne ausge-
sogen.
Geflügelte : Graugrün , auch gelbgrün mit langer
— HS —
Wolle bekleidet. Der Scheitel, die Brust, drei Lappen des
Thorax , das Schildchen , ein Seitenfleckchen unter den
Flügeln und breite , an beiden Seiten unterbrochene Bin-
den des Hinterleibrückens , schwarz. Die Fühler von der
Länge des Körpers, dunkelbraun; erstes und zweites
Glied braunlich, drittes Glied am Grunde blafs. Augen
hellroth ; Schnabel kurz , kaum über das erste Beinpaar
hinausreichend, gelb, das Endglied braun. Beine schwarz; die
Schenkel der vier Vorderbeine gelblich. Rühren fehlen gänz-
lich, kaum ist ihre Stelle noch zu bemerken. Das Schwänz-
chenist sehr kurz, kugelig. Flügel glashell,, irisirend; das
Geäder braun ; Flügelwurzel und Unterrandnerv gelb, Rand-
mahl graugrünlich.
Nymphe : Länglich , wenig gewölbt; Hinterleib ge-
randet mit deutlich abgesetzten Ringen versehen; Halsring
gerandet , schmäler als der Mittelbrustring. Die Fühler sind
weifslich mit braunen Gelenkringen; sechsgliederig : die zwei
Grundglieder ellyptisch; das dritte am längsten; viertes,
fünftes und sechstes gleich lang, letztes vor der Spitze
etwas verdickt. Augen wenig vortretend, röthlich. Schna-
bel nicht bis zum zweiten Beinpaare reichend, grünlich,
an der Spitze braun. Der ganze Körper ist graugelblich,
mit sehr langer, bläulichweifser Wolle überdeckt, die sie
bei jeder Häutung verlieren , welche sich aber nach derselben
wieder neu produzirt. Röhren und Schwänzchen fehlen.
Beine weifslich, durchscheinig; Tibienspitze und Tarsen
braun. Wahre flügellose Stifterinnen sind mir noch nicht
vorgekommen.
2. L. ROBORIS. Lin.
Ungeflügelte : Schwarz, metallisch glänzend, ohne |
Röhren und Schwänzchen; Hinterheine sehr lang. Länge
VA - VA'".
Geflügelte : Schwarz; Flügel glasbell mit braunen Bin-
den.
Jphis Roboris Lin. Syst. nat. 2. y35. 22. — Fn. Sv.
ggS. — Fabr. Ent. syst. IV. 2i8. 42> SYst-
rhyng. 3oo. 42' — Schrank Fn. boi. II. n3. i2og.
— Lachnus fasciatus. Burm. Handb. der Ent. II.
g3. 4- Cinara Roboris Curt.brit. Ent. XII 6y6.*y
*) Es ist zu bedauern , dafs Schrank seine Aphis Roboris nicht
genauer beschreibt, da sie gewifs eine andere als die von
ihm angezogene Linneische Species ist.
— 149 -
Lebt gesellig an den Zweigen der Eiche (Quercus Robur
et pedunculuta) > am liebsten an den Achseln älterer
Zweige, Juli — September. Ich habe dieselbe 'Baumlaus
auch am Stamme der Kiefer (Pinus sylvestris) und der
Fichte (Pinus Abies) herumlaufen sehen , was mich auf
den Gedanken brachte, ungünstige Verhältnisse hätten sie
hieher geführt. Burmeister hat sie jedoch auch schon auf
der Kiefer in einzelnen Individuen angetroffen , woraus man
schliefsen möchte, dafs die Gattung Pinus ihr wenigstens
als Surrogat dienen könne.
Ungeflügelte J Fühler kurz, behaart, braungclb ,
die beiden Endglieder braun ; das dritte Glied ist so lang
als die beiden folgenden, die unter sich fast gleich lang
sind ; das sechste mit der fast getrennten Spitze nur halb
so lang als das fünfte. Die Augen sind dunkelbraun ; der
Schnabel ist bei Jüngern Individuen viel länger als der
Leib ; bei den ausgewachsenen bis zur Spitze des Hin-
terleibes reichend, blafs, Wulst und Spitze desselben braun.
Der Kopf ist bräunlichroth mit zwei länglichen Eindrücken
auf dem Scheitel. Der Oberkörper ist schwarz , glänzend ,
die zwei ersten Thoraxringe seitlich mit grofsen tiefen
Grübchen versehen. Statt der Röhren finden sich nur Hök-
ker, deren Spitze gelb ist; der glänzende Unterkörper
ist kaum heller gefärbt als die schwarzen Afterläppchen
und das unscheinbare Schwänzchen. Die Beine sind gelb-
bräunlich, behaart; Füfse und Schienenspitze, die Spitze der
vier Hinterschenkel und die beiden hintern Hüften schwarz.
Die zwei Hinterbeine sehr lang und schmächtig, wefshalb
das Thier einen wackelnden und unsichern Gang hat.
Geflügelte : Diese sind durch die Flügelzeichnung hin-
reichend charakterisirt. Die Flügel sind glashell; das Geäder
braun ; die Randader und der Raum zwischen derselben und
der Unterrandader so wie das Randmahl bräunlich ; eine
Querbinde zwischen der innersten (ersten) und zweiten Ast-
ader braun ; eben so ein langer Streifen am Innen- und
Vorderrande, der nach Innen die zweite Astader und nach
Aufsen das Randmahl nicht ganz erreicht; in dem klaren
Felde zwischen dem Randmahle und diesem Streifen befindet
sich ein braunes Fleckchen am Grunde des Mahls. Unter
dem Mykroskope sind die Flügel sehr schön und wie die
Zellen in den feinen Markdurchschnitten regelmäfsig ge-
aittert. In den übrigen Gliedern den Flügellosen gleich.
— loO —
3. L. JUGLANÜJS. Frisch.
Nymphe : Länglich, fast gleich hreit , behaart, gelb mit
vier Reihen brauner Flecken; Fühler kurz, weifslich mit
braunen Ringen; Röhren sehr kurz, schwarz; Schwänzchen
unscheinbar, weifslich. Länge 1/4"',
Geflügelte : Braun; Hinterleib gelb, oben mit braunen
Rinden, Hinterschenkel mit einem braunen Ringe an der
Spitze ; Flügelgeäder von braunem Schatten begleitet.
Aphis Juglandis Frisch XI, pl. 16, f. 1-5.
Diese ansehnliche Baumlaus lebt im Juli und August ge-
sellig- auf der Mittelrippe der Biätter des Wallnufs-
baums (Juglans regia) und unterscheidet sich schon da-
durch hinlänglich von der sporadisch unter den Blat-
tern lebenden, weit kleinern Lachnus Juglandicola m.
Nymphe : Fühler sehr kurz, kaum % der Körperlange,
weifslich ; die beiden Grundglieder graulich ; die Spitze
des dritten, vierten, fünften und sechsten Gliedes braun.
Der Schnabel reicht kaum über das erste Beinpaar hinaus,
ist blafsgelb, Spitze desselben bräunlich. Augen blafsrofh.
Kopf, Flügelscheiden und Flecken des Thorax und Hinter-
leibes braun; auf dem Halsringe stehen vorne zwei, hin-
ten vier Fleckchen ; auf dem Brustrücken und auf jedem
Hinterleibsringe vier, von denen die am Rande rund, die
innern länglich sind. Zwischen diesen Querreihen brauner
Fleckchen sind noch eben so viele Reihen gleichgefärbter
Linien auf den Einschnitten. Die Röhren sind schwarz ,
sehr kurz, (% der Normalgröfse), auf einem der braunen
Fleckchen sich erhebend. Der Unterkörper wie das un-
scheinbare Schwänzchen und die Afterläppchen einfach
gelb. Die Beine sind blafsweifslich , Füfse und ein Ring
um die Spilze der Hinterschenkel braun. — Alle Indivi-
duen einer Colonie erhalten Flügel und sind demnach nur
Larven und Nymphen.
Geflügelte : Fühler vveifs , Spitze der Geifselglieder
braun; drittes Glied aufsen gekerbt; Augen roth; Schnabel
gelb , etwas über das erste Beinpaar hinausreichend. Kopf
x.nd Halsring oben bräunlich, unten gelb; Brust und Brust-
rücken schwarz,, letzterer oft nur braun; Hinterleib gelb,
mit den Zeichnungen der Larven versehen ; indefs sind
die innern Fleckchen hier zu einer Binde vereinigt. Bauch
und Afterläppchen gelb, von letztern ist das hintere tief
ausgeschnitten und wie das sehr kleine Schwänzchen be-
haart. Röhren sehr kurz CA der Normalgröfse), schwarz.
— 151 —
Beine nebst Hüften und Sehenkelringen gelb; Fiifse und
ein schwarzer Ring um die Spitze der Hintersehenkel
schwarz, Flügel gläshell; Geader braun mit braunem Schal-
ten , der an den Ausgehenden am breitesten ist. Unter-
randnerv und Randmahl ebenfalls braun, letzteres in der
Mitte heller.
4. L. JUGLANDICOLA. m.
Ungeflugelte : Blafsgelb, eirund, flach, quer gefältelt,
am Rande ausgebuchtet und mit Drüsenhaaren besetzt; Beine
weifslichgelb, an der Spitze der Hinterschenkel oben ein schwar-
zes Fleckchen. Länge %"'.
Geflügelte : Gelb; Augen roth; Fühler weifslich , schwarz
geringelt; Röhren gelb, kaum bemerkbar; Schwänzchen feh-
lend.
Diese Baumlaus findet sich im Juni und Juli nicht selten
sporadisch unter den Blättern des Walin ufsbaums (Juglans
regia).,
Ungeflugelte : Fühler kürzer als Kopf und Thorax,
undeutlich gegliedert, weifsgelb, Spitze derselben schwarz,
drittes Glied geringelt. Augen blafsrolh ; Schnabel kurz,
kaum über das erste Beinpaar hinausreichend. Auf dem
Rücken stehen zwei Längsreihen schwarzer Pünktchen ,
die den jungen Individuen fehlen. Röhren und Schwänz-
chen fehlen. Beine hell-weifslichgelb , an der Spitze der
Hinterschenkel oben ein schwarzes Fleckchen.
Geflügelte : Fühler bedeutend kürzer als der Körper,
blafs, die vier Geifselglieder an der Spitze schwarz; drit-
tes Glied entfernt höckerig ; das sechste mit einer fast
gesonderten dünnen Spitze. Der Körper ist gelb; von den
schwarzen Fleckchen auf dem Rücken der Flügellosen sind
bei diesen oft keine, bei andern nur zwei bis sechs vor-
handen ; Röhren kaum bemerkbar, gelb ; Schwänzchen nicht
vorstehend. Die Beine sind blafs; das Fleckchen an der Spitze
der HinterschenkeF ist gröfser als bei den Flögellosen. Bei
gut ausgefärbten Exemplaren ist an der Schenkelspitze
des mittlem Beinpaares auch ein solches Fleckchen zu be-
merken und das der hintern Schenkel hat sich zum Ringe
erweitert. Die Flügel sind glashell; das Geäder gelb, der
Cubitus und die zwei innersten Astadern am Grunde braun
und bedeutend stärker, dann allmählich feiner und heller
werdend; Unterrandnerv und Randmahl blafsgelb; Rand-
mahl- oder vierte Astader sehr fein und stark gebogen.
— 152 —
5. L. PLATAJNL mt
Geflügelte : Fühler weifslich , braun geringelt; Flügel
glashell, mit umschatteten Adern, Radialader fast ganz
verloschen. Länge '/V".
Diese schöne Baumlaus fand ich einmal im Herbste in
grofser Anzahl unter den Blättern eines Platanenbaums
(Platanus occidentalis} , der abwechselnd mit Ulmen eine
Allee bildete. Im folgenden Frühjahre entdeckte ich bereits
im Mai mehrere Colonien desselben Lachnus unter den
Blättern des Ulmenbaumes, der höchst wahrscheinlich die
echte Futterpflanze ist. In der Lebensart haben sie grofse
Aehnlichkeit mit Aphis Tiliae L.
Geflügelte : Die Fühler sind weifslich, letztes Glied
ganz, vom fünften die obere Hälfte, vom vierten und
dritten nur die Gelenkknöpfe schwarz. Der Schnabel ist
gelblich, an der Spitze braun, bis zum dritten Beinpaare
reichend. Der ganze Körper ist grüngelb ; die Brust, die
Seiten und Lappen des Thorax nebst Schildchen und unter-
brochenen Binden des Hinterleibes braun bis schwarz. Die
braunen kurzen Röhren stumpf , kegelförmig; das Schwänz-
chen unscheinbar. Die Beine sind gelb , die Füfse aller
und die Schenkel der beiden Hinterbeine so wie die Schie-
nen derselben am Grunde schwarzbraun. Die Flügel sind
glashell; das Randmahl aufser einem klaren Mittelflecken
braun. Die Radialader verloschen ; der Cubitus von brau-
nem Schatten begleitet ; die beiden innern Schrägadern
am Ausgehende mit braunem Wische, der an der ersten
besonders grofs ist.
Alle Ungeflügelten sind Larven und Nymphen, woraus
lauter geflügelte Individuen entstehen. Sie sind gelb; die
Spitze der drei letzten Fühlerglieder so wie die Füfse
schwarzbraun ; Augen roth.
153 —
* * Radialzelle von gerader oder wenig gebogener Ader begrenzt;
das Randmahl linearisch.
CFig. 1,2, 3.)
6. L. JUNIPER1. Deg.
Geflügelte : Schwarzbraun; behaart; Fühler braun;
Geifsclglieder am Grunde blässer. Länge 1'".
Ungeflügelte : Fast kugelrund, braun, matt, grau-
weifs bestäubt und behaart; Fühler gelblich mit braunen
Ringen; Röhren und Schwänzchen unscheinbar; Beine schwarz,
Basis der Schenkel gelblich. Länge 1'".
Aphis Juniperi De Geer, Ins. III. 56. j. tab. 4- ßg*
y. — Fabr. Ent. Syst. IV. 2i8. 4°-~ SYst* ^h'nS'
3oo. 4°- — Schrank. Fn. boic. II. 11Q.
Vom Juli bis September in wenig volkreichen Colonien
in den Zweigspitzen des Wachholderslrauches (Juniperus
communis) anzutreffen. Sie scheint ein warmes und feuch-
tes Terrain zu lieben ; denn nie traf ich welche auf den
Wachholdersträuchern kahler Berge und hoher Plainen an,
sondern nur da, wo schützende Bäume und Sträucher
dieselben umgaben. De Geer und Schrank haben keiner
Geflügelten ansichtig werden können ; mir selbst sind die
ersten im verflossenen heifsen Sommer vorgekommen,
nachdem ich zwei Jahre vergeblich darnach gesucht hatte.
De Geer bemerkte auch Männchen unter denselben , die
jedoch ebenfalls flügellos waren ; Eier fand er an den
Blättern und Zweigen in Menge.
Un geflügelte : Die Fühler sind so lang als Kopf und
Thorax, braungelb; die Gelenkringe des dritten, vierten
und fünften Gliedes und das sechste nebst der kurzen
Spitze schwarzbraun , lang aber dünn behaart ; die Geis-
selglieder sind uneben und höckerig; das dritte am läng-
sten , das vierte halb so lang , das fünfte etwas länger
als das vierte, das sechste von der Länge des vorherge-
henden , in eine kurze, fast gesonderte Spitze endi-
gend. Die Augen sind dunkelbraun ; der Schnabel reicht
über die Einlenkung des dritten Beinpaares hinaus , ist
braun, die beiden Endglieder schwarzbraun. Kopf, Thorax
und Hinterleibsrücken mattbraun, mit weifsbestäubten Li-
nien, deren zwei am Rande und eine mitten über Kopf
und Rückenschild hinziehen. Die Röhren fehlen; statt derer
schwarzbraune Höcker mit einem Haarkranzc, Das Schwänz-
— 104 —
chen ist unscheinbar und wie die Afterläppehen schwarz.
Der Unterkörper ist braun und vveii's bestaubt; die Beine
nebst den Schenkelringen und Hüften schwarz; Basis der
Schenkel gelblich.
Geflügelte : Schwarzbraun, behaart; Fühler so lang
als Kopf und Thorax, "gekörnt, braun; die Geifselglieder am
Grunde gelblich. Der Schnabel ist gelb ; die beiden End-
glieder schwarz, bis zum ersten Bauchsegmente reichend.
Saftröhren kurze, abgestumpfte, am Grunde breite Kegel
bildend. Flügel weifslich ; Rand- , Unterrandader und das
lange Randmahl braun ; Schrägadern alle blafs, sehr fein ;
Randmahlader gerade zur Flügelspitze gehend; Cubitus zwei-
gabelig, Endgabel kaum ya seiner Länge einnehmend, die
bei Lach. Pinicola über V3 betragt.
7. L. PINICOLA. m.
Ungeflügelte : Braun, glatt, grau bestäubt; Fühler gelb,
erstes Glied und die Spitze der drei Endglieder schwarz; Röh-
ren und Schwänzchen fehlen. Länge l'/2 — 2'".
Geflügelte • Schwarzbraun; Hinterleib bräunlich, Scheitel
und Halsschild glatt; Rand- und Unterrandnerv des Vorderflü-
gels braun , Randmahl bräunlich ; Endgabel des Cubitus sehr
spitzwinkelig, ]/3 und mehr desselben einnehmend.
Dieser Lachnus lebt zwischen den Nadeln an den Jün-
gern Trieben der Fichte (Pinus AbiesJ in zahlreichen Co-
lonicn. April bis August.
Ungeflügelte : In jeder Colonie trifft man eine oder
zwei überwinterte ungellügelte Altmütter an, die sich von
den Jüngern Baumläusen durch bedeutendere Gröfse und
Dicke auszeichnen. Kopf und Halsring abgerechnet, sind
sie kreisrund und hoch gewölbt. Die Fühler sind viel
kürzer als der Körper, gelb, das erste Glied ganz, die
drei letzten an der Spitze schwarzbraun, lang aber dünn
behaart; das dritte Glied so lang als die beiden folgenden
zusammen genommen ; das vierte etwas kürzer als das fünfte
und etwas länger als das sechste. Der Kopf ist bräunlichroth;
Augen schwarz; Schnabel blaßgelb, die wulstige Oberlippe
und die Spitze desselben schwarz, bis über das dritte Bein-
paar hinausreichend. Der grau bestaubte Körper ist glatt,
roth- bis dunkelbraun ; über Thorax und Hinterleib ziehen
zwei dunkelbraune Längsstreifen und am Rande jederseits
zwei Reihen punktförmiger schwarzer Grübchen. (Die Blatt-
läuse der ersten Generation sind stark grau bestäubt, die
— e 155 —
spätem immer weniger.) Die Röhren fehlen ; statt derselben
sind nur schwarzbraune Höcker mit Haarkranz vorhanden;
das Schwänzchen nicht vorstehend; Aftergegend schwarz.
Die Beine sind blafsgelb , Hüften , Knie , Schienenspitzen
und Füfse braun. Die weiblichen Spröfslinge sind mehr
oder weniger bestäubt, am ganzen Körper behaart, läng-
lich, wenig gewölbt, heller braun oder braunröthlich (zie-
gelfarbig), oben mit zwei Reihen kleiner, schwarzer, den
Rand begleitenden Pünktchen. Das Gelbe der Fühler, Beine
und des Schnabels ist bei diesen weifs. Der Schnabel
reicht über das dritte Beinpaar hinaus.
Geflügelte : Behaart, bräunlichgelb, die Spitze der
Geifselglieder braun. Augen stark vorstehend, braun; Ne-
benaugen gelbroth, glänzend; Schnabel gelblich, Wulst und
Spitze desselben schwarzbraun , bis zum halben Hinter-
leibe reichend. Der Kopf und Brustkasten sind braun bis
schwarzbraun, oben glatt; der Hinterleib hellbraun bis
gelbbraun. Röhren und Schwänzchen fehlen ; statt der
erstem braune Höcker. Das erste Afterläppchen ist schwarz-
braun, das zweite wie der Bauch bräunlichgelb. Die Beine
braun, behaart; Hüften, Schenkelringe und Schenkelbasis
der vier Vorder- und die Schienen aller Beine blafsgelb.
Flügel mit sehr feinem Geäder; Gabelader fast verloschen,
die Winkel derselben sehr spitz ; Rand- und Unterrand-
nerv braun mit bräunlichem Randmahle; letzteres lang,
schmal und dunkel ; die Randmahlader fast gerade , am
äufsern Winkel des Randmahls entspringend. — Bei gut
erhaltenen Exemplaren ist der Rand des Schildchens und
ein Streifen auf dem Thorax weifslich bestäubt ; der Hin-
terleib oben und unten nur schwach bereift.
8. L. P1NI. Lin.
Un ge flu gelte : Breit eiförmig, breit und wulstig gelandet;
braun; Kopf und Thorax etwas bestäubt; der Oberkörper mit
schwarzen, punktförmigen Höckerchen ühersäet ; Fühler blafs-
gelb, zwei Endglieder braun, viertes und fünftes Glied
gleich lang, sechstes halb so lang als das vorhergehende.
Länge V/2 — 2'".
Geflügelte : Schwarzbraun bis schwarz, behaart; Hinter-
leib bräunlich, bestäubt. Scheitel und Halsschild mit er-
habenen schwarzen Pünktchen übersäet.
Aphis Vini sylvestris Linni. Fn. Suec. <)$4> — Syst.
nat, 2. jq6. 2/. — Fabr. Ent. Syst! IV. 2///. ./ /.
- vx* —
— Aphis mala Pini De Geer , Ins. Uebcrs. 111. 18,
1. lab. 6. f. 1 — //.
Lebt gesellig zwischen den Nadeln an den jungen Trie-
ben der Kiefer (Tinus sylvestris). Nicht so häufig als die
vorige.
Un geflügelte : Fühler lang aber dünn, behaart,
blafsgelb , die zwei Grundglieder und die Gelenkringe des
dritten und vierten Gliedes bräunlich, die beiden Endglie-
der dunkelbraun , drittes Glied so lang als das vierte und
fünfte zusammen genommen, die unter sich fast von glei-
cher Länge sind ; sechstes zugespitzt , viel kürzer als das
fünfte. Augen dunkelbraun , stark vorstehend. Der Schna-
bel reicht über das dritte Beinpaar hinaus, ist blafsgelb-
lich , die beiden Endglieder braun. Kopf und Thorax etwas
bereift , oben mit zwei dunkelbraunen Längsstreifen in
der Nähe des Randes und von vielen schwarzen, punkt-
förmigen Narben wie übersäet, die mit Borstenhärchen
versehen sind. Statt der Röhren grofse schwarzbraune
Höcker mit kraterartiger Höhlung ; Schwänzchen nicht vor-
stehend. Afterläppchen wie der Bauch meist rothbraun
oder auch dunkler als derselbe, vorzüglich das erste. Die
Beine sind schmutzig weingelb, Knie und Schenkelspitze
braun; Schienenspitze und Füfse schwarz.*) Dem Habitus
und dem Gange nach sollte man dieses Thier auf den ersten
Blick eher für eine Spinne als für eine Blattlaus ansehen.
Geflügelte : Der Kopf ist schwarz, graulich bestäubt,
sehr breit oben mit zwei Längsgrübchen ; Augen braun, stark
vorstehend; Nebenaugen schwarz. Fühler so lang als Kopf
und Thorax, gekörnt, schwarzbraun bis schwarz; drittes
Glied am Grunde gelblich ; letztes Glied kürzer als das
vierte und viel kürzer als das fünfte. Schnabel fast von
der Länge des Körpers , grüngelblich ; Lippenwulst und
die zwei Endglieder dunkelbraun. Thorax schwarzbraun bis
schwarz; das Schildchen weifs bestäubt, sparsam behaart;
Hinterleib gerandet, glänzend hellbräunlich, weifslich be-
stäubt ; einige Fleckchen , besonders aber die Umgebung
der sehr kurzen, höckerartigen schwarzen Röhren braun.
*) Die Bausrüäuse der ersten und zweiten Generation sind et-
was dunkler braun, die schwarzen höckerartigen Pünktchen
noch'tundeutlich ; auf jedem Hinterleibsringe sechs einge-
drückte schwarze Narben. Unbeschädigte Exemplare sind weifs-
feestäuM , hinten eine kreuzförmige Stelle nackt.
— 157 —
Bauch bräunlich; Afterläppchen entfernt, braun; Schwänz-
chen breit , stumpf und sehr kurz. Beine langhaarig ,
schwarz ; die Mitte der Schienen und die Basis der Schen-
kel gelblich. Flügel glashell ; Rand- und Unterrandnerv
nebst dem langen Flügelmahl schwarzbraun ; Endgabel des
Cubitus weniger als % desselben einnehmend.
DE GEERs Beobachtungen über diesen Lachnus.
Dafs die Blattläuse lebendige Jungen gebären und dafs
diese hinten aus dem After (?) zuerst zur Welt kommen,
ist eine Begebenheit, die schon längst ein Loewenhosk
und andere Naturforscher beobachtet haben , und davon
kann man sich täglich durch den Augenschein belehren ,
wenn man auf das Acht hat, was unter diesen Familien
vorgeht. Das aber ist das erstaunlichste, dafs man sie den
ganzen Sommer hindurch gebären sieht, ohne eine Begat-
tung unter ihnen wahrzunehmen. Folglich scheinen sie
Hermaphroditen oder sich selbst genug zu sein. Sn der That
lehren uns die Bonnetischen Beobachtungen , die fast bis
zur höchsten Genauigkeit getrieben sind, dafs sie den
ganzen Sommer durch von Geschlecht zu Geschlecht le-
bendige Jungen gebären, ohne sich mit Männchen ihrer
Art begattet zu haben. Um sich davon zu überzeugen,
hat er die jungen Blattläuse , vom ersten Augenblicke ihrer
Geburt an in einer vollkommenen Einsamkeit erzogen ,
welche ihrerseits, wenn sie zu ihrer gehörigen Gröfse
gekommen waren, ebenfalls wieder lebendige Jungen ge-
boren haben, ohne mit einer andern Blattlaus die mindeste
Gemeinschaft gehabt oder sich in eine Begattung einge-
lassen zu haben.
Inzwischen haben doch Bonnet und Lyonet nachher
unter den Blattläusen die Männchen entdeckt , mit denen
sie sich begatten. Diese erscheinen aber erst im späten
Herbst, um welche Zeit auch die Begattung erfolget.
Eben diese Naturkundigen haben auch entdeckt, dafs
die Weibchen nach erfolgter Begattung Eier legen. Lyonet
sagt ausdrücklich : »Die Blattläuse, wenigstens viele Ar-
ten derselben , wären lebendiggebärende und eierlegende
zugleich ; eine solche Gattung von Blattläusen , die den
ganzen Sommer durch lebendige Jungen geboren hätten ,
legten zu Anfang des Winters Eier, aus denen im folgen-
den Frühjahr wieder die ersten Jungen auskämen.«
Nach diesen Beobachtungen würden die Blattläuse zu
einer Zeit, nämlich den Sommer hindurch Lebendiggebä-
— 15S —
rende, zu einer andern aber, nämlich zu Anfang des
Winters oder zu Ende des Herbstes, Eierlegende sein,
folglich die letzte Generation des Jahres Eier legen.
Reaumur konnte eine so neue und erstaunliche Bege-
benheit kaum glauben. Er zweifelte , ob die zu Anfang
des Winters hervorgebrachten länglichen Körperchen , vor
deren Geburt die Begattung geschehen war, wirkliche Eier
oder vielmehr unzeitige Embryonen wären, die sie zu
einer Zeit abgesetzt hätten , da sie nicht mehr zu ihrem
völligen Wachsthum gelangen können. Die folgenden Beo-
bachtungen aber werden diese Frage aufklären und zu-
gleich die Lyonetschen und Bonnetsehen bestätigen.
Im Jahre 1741 fand ich im Sommer auf jungen Fich-
tensprossen viele Blattläuse von beträchtlicher Gröfse, da-
runter einige geflügelt , andere ungeflügelt waren.
Im folgenden Winter entdeckte ich auf den Blättern
des nämlichen Baums verschiedene kleine , länglichte ,
glänzend schwarze, wie mit chinesischem Firnifs überzogene
Körperchen, welche auf der flachen Oberseite der Blätter
reihenweise bei einander lagen, zuweilen vier bis fünf
in einer Reihe, oft nur zwei oder drei auf einem Blatte,
auch wohl auf jedem Blatte nur eines.
Man wird leicht erachten, dafs ich sehr neugierig war,
zu erfahren , was die kleinen schwarzen Körperchen sein
möchten , die ich anfänglich für Insekteneier ansähe. In
dieser Absicht brach ich viele damit besäete Blätter ab ,
und that sie in ein Glas, welches ich an einen warmen
Ort meines Zimmers setzte, um zu sehen, was für Insek-
ten auskommen würden ; allein sie vertrockneten in kur-
zer Zeit. Inzwischen bemerkte ich, dafs diejenigen, die
draufsen an den Blättern safsen, frisch und rund blieben,
wie vorher. Ich erwartete also das folgende Frühjahr 1742
mit grofser Ungeduld. Nun that ich auf's Neue einige da-
mit besäete Blätter in ein Glas und hatte in kurzer Zeit
das Vergnügen, aus jedem solchen Ei eine junge, völlig
ausgebildete und muntere Blattlaus auskommen zu sehen.
Mein Erstaunen war desto gröfser, da ich aus diesen Eiern
Blattläuse auskommen sähe, weil nach allen vorhergegan-
genen Beobachtungen erwiesen war, dafs sie lebendigge-
bärende Insekten wären.
In den ersten Maitagen habe ich die jungen Blattläuse
aus den Eiern auskommen sehen, indem die Eierschale,
die sie umschliefst , zerbricht ; doch kommen sie zuweilen
früher, auch später aus, je nachdem ihnen die Witterung
günstig oder ungünsh'cr ist. Sobald sie aus dem Ei gefallen
„ 159 -
sind , begeben sie sich auf die jungen Sprossen des Bau-
mes, lagern sieh um das Reifs, setzen sich fest und sau-
gen mit ihrem Rüssel den Saft aus, der ihre gewöhnliche
Nahrung ist. In kurzem linden sich auch die Holzameisen
bei ihnen ein.
In der Mitte des Septembers ging ich abermal aus,
Fichtenblattläuse zu suchen , die ich auch in grofser Menge
antraf, die alle ungeflügelt waren und bereits viele Eier
auf die Blätter gelegt hatten. Zur völligen Befriedigung
meiner Neugierde steckte ich eine mit diesen Blattläusen
bevölkerte Fichtensprosse in ein Glas voll Wasser, um
den Augenblick auszuforschen, da die Eier gelegt würden,
und in kurzer Zeit hatte ich das Vergnügen, mehr als eine
Blattlaus an diesen kleinen Versuch gewöhnt zu sehen.
Als ich in einem andern Jahre, und zwar etwas spä-
ter, die Blattläuse beobachtete, um darunter die Männchen
zu entdecken, fand ich zu Anfang des Septembers auf
den Zweigen einer jungen Fichte (Kiefer) eine grofse
Familie derselben , darunter schon viele Weibchen eine
grofse Menge eben solcher Eier auf die Blätter gelegt
hatten. Die Männchen waren hier nicht rar, sondern häufig
unter den Weibchen anzutreffen und die Begattung, die
mit ihnen vor meinen Augen geschähe , liefs mich nicht
weiter an ihrem Geschlechte zweifeln. Alle diese Männ-
chen waren ungeflügelt, wie die Weibchen, auch von
gleicher Farbe, ihr Körper aber in aller Hinsicht viel klei-
ner. Sie waren viel lebhafter als die Weibchen.
In jeder Familie fand ich ein geflügeltes Blattlausweib-
chen, das alle seine Jungen abgesetzt hatte. Denn beider
Oeffnung war kein Embryo mehr im Leibe, sondern ein
langer, weifser Theil, wie eine gerunzelte Wurst. Ich
glaube also, dieses Blattlausweibchen gehöre zu denen,
von welchen die jetzt beschriebenen ungeflügelten Männ-
chen und Weibchen geboren werden.
Alle diese Beobachtungen beweisen unwidersprechlich ,
dafs die Fichtenblattläuse den ganzen Sommer durch le-
bendige Junge gebären, im späten Herbst aber diejeni-
gen , welche zuletzt geboren sind , wirkliche Eier legen ,
nachdem sie sich zuvor mit den Männchen begattet haben,
und dafs diese Männchen um diese Zeit erscheinen ; die
lebendiggebärenden Blattläuse aber sich ohne Begattung
vermehren , dafs endlich die Eier den ganzen Winter durch
auf den Blättern bleiben, bis im folgenden Frühjahre die
jungen Blattläuse auskriechen, die Bäume bevölkern und
von neuem anfangen , ohne vorhergegangene Begattung ,
— 160 —
aus sich selbst lebende Junge zu gebaren. Folglich schei-
nen die Eier zur Erhaltung derselben von einem Jahre
zum andern bestimmt zu sein, und wahrscheinlich sterben
alle Blattläuse vor dem Ende des Jahres , wenn sie sol-
chergestalt für die Erhaltung ihrer Art auf die folgenden
Jahre gesorget haben.
9. L. FASCIATUS. Burm.
Geflügelte: Schwarz; Hinterleib weifslich bestäubt; Flügel
glashell, eine breite Binde ander innern Schrägader entlang,
so wie der Raum zwischen Rand-, Unterrand- und Randmahlader
braun, ein glasheller Flecken vor dem Randmahl ausge-
nommen. Länge 1"'.
Ungeflügelte : Schwarzbraun, metallisch glänzend;
Safthöcker und Aftergegend matt-schwarz. Länge 1 — 1%"'.
S/n. Lachnus fasciatus, Burmeister , Handbuch der
Ent. IL g3. 4- — Aphis costata. Zetterstedt, Faun.
Läpp. I. 55g. 3. <j? C?) — fns> Läpp. Fase. II.
3ii. 4.
Lebt nach Burmeister auf Kiefern (Pinus sylvestris]),
nach Zelterstedt auf Fichten (Pinus Abies) ; ich selbst fand
sie einzeln an den Stämmen der Weimuthskiefer (P. stro-
bus) auf- und abkriechen , und nur eine derselben bemerkte
ich, die im Saugen begriffen war.
Geflügelte : Kopf braun , weifslich bestäubt ; Augen
hellroth ; Fühler behaart , schmutzig gelb, die beiden Grund-
glieder bräunlich, alle übrigen Glieder an der Spitze
schwarz ; drittes Glied am längsten , die drei Endglieder
unter sich fast gleich , das letzte zugespitzt ; Schnabel
blafs, zweites und drittes Glied braun; der Halsring braun,
vorn und hinten gelblich gerandet ; Brustkasten schwarz,
Schildchen weifs bestäubt. Hinterleib graugelb bis bräun-
lich, weifs bestäubt, die beiden Safthöcker und der After
schwarz. Die Beine schmutzig gelbgraulich; Füfse, Schie-
nenspitzen , zwei Binge um die Schenkelspitzen und die
Hüftstücke braun. Flügel glashell, im Oberllügel ein rund-
licher Flecken am Ausgehende der innern Schrägader,
der sich oft bindenartig an derselben hinaufzieht, und der
Baum zwischen Unterrandnerv , Bandmahl , Bandmahlader
und dem Aufsenrande braun , nur ein rautenförmiger ,
wasserheller Flecken vor dem Bandmahle ausgenommen ;
der Cubitus ist sehr zart, weifslich mit grofser, einfa-
cher Gabel; Bandmahlader etwas gebogen.
— 161 —
Ungeflügelte : Fühler kurz, Maisgelb , die Spitzen
der yier Geifselglieder schwarz ; die drei Endglieder gleich
lang , das sechste zugespitzt. Augen roth , Schnabel lang ,
bis zum halben Hinterleibe reichend , weifslich , die zwei
Endglieder braun ; Kopf bräunlichgelb , Brustringe und
Hinterleib weifslich bestäubt , glänzend - braun ; zweiter
Brustring oben mit schwarzer Binde, dritter und erster
Hinterlaibsring seitlich mit schwarzem Fleckchen ; eben
so sind die höckerförmigen Saftröhren , der letzte Hinter-
leibsring, das Schwänzchen und die Afterläppchen matt-
schwarz. Der ganze Körper ist behaart , die gelbbräunli-
chen Beine langhaarig, die Füfse schwarz.
11. L. AGILIS. m.
Geflügelte : Langgestreckt, sehr schmal, walzenförmig,
grün, weifsbereift mit vielen punktförmigen braunen Fleck-
chen übersäet. Röhren fehlen; Schwänzchen sehr kurz, grün.
Länge 1'".
Nymphe : Walzenförmig, grün, nicht bestftubt, mit erha-
benen schwarzen Pünktchen übersäet.
Einzeln an den Nadeln der Kiefer (Pin. sylvestris), zu-
weilen in Gesellschaft oder doch in der Nähe von Lach-
nus Pineti anzutreffen.
Geflügelte : Kopf grünlich, Scheitel mit braunen
Fleckchen , über die Mitte eine Längsfurche ziehend.
Fühler etwas länger als Kopf und Thorax, behaart, braun,
Geifselglieder am Grunde blafs : zwei Grundglieder kurz,
drittes lang , viertes etwas mehr als halb so lang, fünftes
kaum länger als das vierte , sechstes zugespitzt , halb so
lang als das fünfte. Augen grofs, braun, ohne Höckerchen;
Nebenaugen ebenfalls braun, glänzend. Schnabel gelblich,
kurz, bis zum zweiten Beinpaare reichend. Halsring grün,
oben mit braunem Anflug , vorn schmäler als der Kopf ;
Mittelbrustring gelblich» Brust und der Brustrücken glän-
zend-braun. Hinterleib grün , oben mit mehr oder weniger
deutlichen braunen Pünktchen übersäet. Röhren fehlen ;
Schwänzchen grün , sehr kurz ; Beine schmutzig-gelb und
wie die Fühler mit steifen schwarzen Haaren versehen ;
Schienenspitzen und Fufsglieder braun. Die beiden Hinter-
beine bedeutend länger , an allen Füfsen das erste Glied
verhältnifsmäfsig lang , an den Hinterbeinen mehr als die
Hälfte des zweiten Gliedes betragend. Flügel glashell , das
Geädersehr fein, braun, Unterrandnerv und Mahl gelb: Rand-
mahlader gerade, zur Spilze des Flügels gehend, derCuli-
11
— 162 —
tus blafs, am Grunde ganz verloschen und nur mil einer
grofsen Gabel; die beiden innern Schrägadern nahe bei-
sammen entspringend. — Eben aus der Nymphenhaut ge-
schlüpfte sind ohne Bestäubung und die Punkte des Hin-
terleibrückens deutlicher. An einem Exemplare fand ich
die Fühler schwarz, nur die Basis derselben blafs.
Die Nymphen sind grün, kahl, sehr lang, dünn, wal-
zenförmig und über dem ganzen Oberrücken mit schwar-
zen Pünktchen übersäet. Sie sind sehr behende und ver-
mehren sich nur schwach.
12. L. PINETI. Fb.
Ungeflügelte: Braun, ganz in lange, weifsgraue Wolle
gehüllt; Beine langhaarig; die hintern sehr lang; Röhren und
Schwänzchen fehlen. Länge 1'".
Geflügelte : Dunkelbraun, stark bestäubt und behaart.
Fühler langhaarig, schwarz; drittes Glied am Grunde blafsgelbj
Beine braun, Schienen und Schenkel am Grunde gelblich; der
Cubitus gabelig.
Syn. Aphis tomentosa Pini, Degeer. Ins. III. 26. 2.
tab. 6. fig. ig — 25. — Aphis Pineli Fb. Ent. Syst.
IV. 2 ig. 4^- — Syst. Rhyng. Sog. 4$*
Dieses seltsame Geschöpf lebt nur an den Nadeln der
Kiefer (Pinus sylvestris) zu acht bis zwölf dicht über- und
hintereinander. Wenn ihrer viele an einem Zweige sind ,
so scheint es, als sei er von zerrissenem Spinngewebe
überdeckt. August — Oktober.
Un geflügelte : Fühler so lang als Kopf und Thorax,
langhaarig, blafsgelb , letztes Glied braun. Augen dunkel-
braun, die Höckerchen unscheinbar, fast ganz mit denselben
verschmolzen. Der Schnabel reicht über das zweite Beinpaar
hinaus, ist grüngelb; die beiden Endglieder bräunlich, der
Lippenwulst dunkelbraun. Scheitel braunroih mit den zwei
gewöhnlichen Eindrücken versehen. Der Oberkörper ist
rothbräunlich, kurzhaarig, matt; aufser den drei Brustrin-
gen sind auch die zwei ersten und die drei letzten Hin-
terleibsringe deutlich zu unterscheiden. Statt der Röhren
Höcker mit einem Haarkranze; das kaum bemerkbare
Schwänzchen ist , wie die Afterläppchen an der Spitze
dunkelbraun. Beine grünlichgelb, Hüften, Füfse und Schie-
nenspitzen schwarzbraun ; die Hinterbeine sehr lang. Der
wackelnde unsichere Gang, der wollbestäubte Ueberzug
und die langen , behaarten Beine geben dem Thiere das
Ansehen einer Reduvius-Larve. Die Jüngern Individuen
sind dunkel-olivengrün.
— 1G3 -
Geflügelte : Fühler langbehaart , schwarz, drittes
Glied gekörnt, am Grunde blafsgelb (oft alle Geifselglieder
gelb) : die zwei Grundglieder kurz und dick ; drittes Glied
am längsten ; viertes und fünftes gleichlang , sechstes et-
was zugespitzt, kürzer als das vorhergehende. Der Schna-
bel reicht bis zum dritten Beinpaar , ist braun ; erstes
Glied blafsgrün. Augen schwarz, stark hervortretend. Das
Höckerchen ist fast mit denselben verschmolzen und daher
kaum noch bemerkbar. Der Kopf ist behaart, der Halsring
schmäler als derselbe ; der ganze übrige Körper mit kur-
zer , grauweifser Wolle bedeckt , vorzüglich aber das
Schildchen und der Hinterleib. Röhren nur durch kleine
drüsenartige Erhöhungen repräsentirt. Die Beine sind braun,
behaart ; Schienen und die Basis der Schenkel blässer.
Flügel glashell; Unterrandnerv und Randmahl dunkelgrün;
alle Schrägadern sehr fein und bleich; Randmahlader ge-
rade; der Cubitus mit einfacher Gabel.
Bei einem männlichen Exemplare , dem einzigen geflü-
gelten, dessen ich im Jahre 1841 habhaft werden konnte,
war der Cubitus nur einfach gegabelt ; was ich damals als
eine Abnormität betrachtete; im folgenden Jahre (1842)
fand ich viele dieser Geflügelten , worunter auch mehrere
Weibchen, die aber alle dieselbe Flügelbildung hatten.
Zetterstedt *) hat demnach Unrecht, wenn er die Flügel-
bildung wie bei Aphis Picea? Pz. angibt. Nicht weniger
auffallend ist es , dafs derselbe Verfasser bemerkt , er
habe keine Weibchen (nach ihm die Flügellosen ! ) an-
getroffen , die doch nie einer Colonie fehlen , die Geflü-
gelten aber desto häufiger.
Degeer's Beobachtungen hierüber.
55 Zu Ende des Winters 1747 entdeckte ich auf den Fich-
tenblättern eben dergleichen schwarze Eier, wie die
Blattläuse der vorigen Art (L* Pini L.) zu legen pflegen,
nur waren sie über die Hälfte kleiner. ... Es liegen diese
kleinen Eier just wie die grofsen, oben auf den Blättern
und an der platten Seite derselben in gerader Linie, dafs
sie mit den Enden zusammenstofsen. Insgemein sind ihrer
mehr als der grofsen ; denn zuweilen findet man acht ,
zwölf, auch wohl zwanzig in einer Reiho auf eben dem-
selben Blatte.
*) Zetteratedt Fn. läpp, Fase. JJ, 310, 3.
— 164 —
«Ich vermuthete gleich vom Anfange, dafs es wohl Eier
von unsern wollichten Fichtenläusen sein möchten , die
vom vorigen Herbst noch von den letzten eierlegenden
Weibchen herrührten. Um davon gewifs zu werden, setzte
ich ein junges Fichtenreis , dessen Bliitter stark mit die-
sen Eierchen übersäet waren , in ein Glas mit Wasser,
und gebrauchte die Vorsicht, alle Blätter desselben genau
zu untersuchen , damit nicht etwa ein grofses Ei darunter
sein möchte ; fand aber keins. Denn ich wollte besonders
davon gewifs seyn , dafs die jungen Blattläuse , die ich
erwartete , lediglich von der kleinen Art wären.
«Als ich von Zeit zu Zeit nachsähe , erblickte ich end-
lich in den letzten Apriltagen junge Blattläuse , denen in
den ersten Maitagen mehrere folgten. Ich unterliefs nicht,
eine erst ausgekommene zu untersuchen, ...» — Meine
kleinen Blattläuse setzten sich an die convexe Blattseite
und wuchsen binnen zween Tagen recht merklich. Der
Körper zeichnete sich deutlicher aus , wie sie denn auch
viel munterer waren , als vorher. . . .
»Durch diese Beobachtungen wurde ich völlig überzeugt,
dafs die aus den kleinen schwarzen Eiern ausgekommenen
Blattläuse zu eben der Art gehörten , die ich in diesem
Abschnitt beschrieben habe , nämlich zu denen , die mit
einer weifsen wollichten Materie bedeckt sind und wie
eigentliche Läuse aussehen. Denn auf gleiche Art , wie
diese , waren die jungen Blattläuse an den Füfsen sehr
haarig und am Leibe mit der wollichten Materie bedeckt,
setzten sich auch eben so in einer Reihe unter die con-
vexe Blattseke «
13. L. QVERCUS. Ein.
Ungeflügelte : Behaart, länglich, braun - glänzend ;
Schnabel dreimal so lang als der Körper; Fühler
fibrirend, letztes Glied länger als das vorletzte.
Länge 3'".
Geflügelte : Schwarz, behaart; Fühler sehr beweglich,
zweites Glied kürzer als das erste , und letztes kürzer als das
vorhergehende. Länge 2—2/4'".
Aphis Quercus Ein. Syst. nat. 2. j35 . 2/£. — Re'aum.
Ins. III. pl. 28. f. 5—i4> — Fabr. Ent. syst. IV.
21 g. 43. — Syst. Rhyng. 3 00. 43. — Geoffr. Ins.
I. 498. 14. — Schrank Fn. boi. II. H2. 1238. —
Burmeister, Handb. d. Ent. II g2 3. — Aphis
longirostris F. Ent. syst. IV. 2lo. 1. — Syst.
Rhyng. 294. 1. (?)
- 165 —
Vom Juli bis Oktober am Stamm alter Eichen. Die sau-
gende Baumlaus sitzt mit dem Rüssel so fest in den Spal-
ten der Rinde , dafs man sie ohne Verletzung- des einen
oder andern Theiles nicht herausnehmen kann. Das weiche
Thier platzt entweder beim leisesten Berühren auf, oder
es bleibt ein Stück des eingesenkten Schnabels in der
Spalte sitzen. Mittelst eines stumpfen Werkzeugs und mit
einiger Geduld gelingt es jedoch, einige altere Individuen
zu erhalten ; die Jüngern , graubräunlichen sind schon
leichter zu nehmen. Merkwürdig ist an diesen Thieren die
beständige zitternde Bewegung der Fühler , wie man sie
bei den Ichneumoniden noch bemerkt. Sie werden häufig
von der schwarzen Ameise (Tormica fuliginosa) geplagt.
Mit ihren Fühlern tupfen und reizen diese die Baumlaus so
lange, bis sie von ihrem süfsen Honigsafte abgeben.
Ungeflügelte : Die sehr beweglichen Fühler so lang
als Kopf und Thorax , braun , die einzelnen Glieder an
der Basis blafs ; die Grundgelenke keulenförmig, erstes Glied
bedeutend dicker und länger als das zweite ; das dritte
am längsten und so lang als das vierte und fünfte zu-
sammengenommen, welche von gleicher Länge sind; das
sechste Glied stumpf, etwas länger als das fünfte. Augen
dunkelbraun , Höckerchen klein , fast ganz mit denselben
verschmolzen. Der Schnabel ist bräunlichgelb, sehr lang, in
der Mitte des ersten Gliedes ein dünner, einschiebbarer Theil,
der fast für ein eigenes Glied anzusehen ; doch ist der
Uebergang sehr allmählich und nicht einmal durch eine
Scheidewand angedeutet ; das zweite Glied ist kurz und ,
wie das sehr kleine , spitze Endglied , schwarzbraun.
Der Kopf und ganze Oberkörper glänzend - braun ; am
Rande des Körpers die gewöhnlichen Grübchen sichtbar.
Die Röhren fehlen , kaum ist noch eine Narbe an der
Stelle zu bemerken. Schwänzchen unscheinbar, nicht vor-
stehend. Der Unterkörper ist röthlichbraun, über die Mitte
des Bauches zieht eine Längsreihe brauner Fleckchen,
über welche der Rüssel streift ; am zweiten Afterläppchen ist
seitlich ein blasser Höcker bemerkbar. Die Beine sind braun,
Schienen und die Wurzeln der Schenkel bräunlichgelb.
Geflügelte : Schwarz, behaart; der Kopf breit,
glänzend-schwarz, behaart, die zwei Scheitelfurchen sehr
deutlich. Augen dunkelbraun, stark vortretend, die Höcker-
chen verhältnifsmäfsig klein und spitz. Fühler sehr beweg-
lich , etwas länger als Kopf und Thorax , braun , dicht
und kurz behaart : erstes Glied kurz , dick . walziü , an
— 106 —
der Spitze heller ; zweites Glied dünner und kürzer als
das erste, kolbig; das dritte am längsten , an einer Seite
gekerbt ; das vierte und fünfte gleich lang , das sechste
an der Spitze etwas dünner und länger als das fünfte.
Schnabel bräunlich, dreimal so lang als der ganze Kör-
per Brustkasten glänzend-schwarz; Hinterleib matt-schwarz,
die Ringe desselben deutlich; Rohren fehlen, statt deren
offene Drüsen, die auf dem Seitenrande stehen. Schwanz-
läppchen nicht vorstehend. Beine braun, behaart, Schienen
und Basis der Schenkel bräunlichgelb. Flügel bräunlich,
glashell, das Geäder schwarz und stark; der Unterrand-
nerv und das lange, schmale Randmahl dunkelbraun; erste
Schrägader nach Innen gebogen; Hinterfiügel glashell, das
Geäder braun; die beiden Schrägadern am Grunde entfernt.
Reaumür will die geflügelte Form dieser Blattlaus auch
gefunden haben und bemerkt, dafs sie die Flügel horizon-
tal tragen , was ich leider nach zahlreichen Besuchen ei-
ner Colonie nie zu beobachten das Glück gehabt habe.
In einer andern Colonie fand ich jedoch in dem warmen
Sommer verflossenen Jahres ein einziges Individuum mit
Flügeln, wonach obige Beschreibung gemacht. Die Flügel
lagen geradeso, wie bei den andern Lachnusarten, dach-
förmig über dem Körper zusammengeneigt. Gegen Ende
September und im Anfange des Oktobers , wo die Kälte
schon empfindlicher wurde und die Thiere sich zur Wur-
zel des Bauines hinzogen , bemerkte ich mehrere grofse
Weibchen mit einem kleinen , dunkelgrünen , anscheinend
Jungen belastet, das sie auf dem Rücken unmittelbar über
dem After trugen. Ich nahm mehrere dieser beladenen
Exemplare zur genauem Untersuchung in einer Dose mit
nach Hause. Die kleinern , mattgrünen , sehr kurzschnä-
beligen Individuen waren bereits von den grofsen Blatt-
lausmüttern getrennt und starben bald nachher. Bei der
Untersuchung ergab sich, dafs die räthselhaften Thierchen
lauter in der Begattung begriffene Männchen waren ; sie
mafsen kaum das Fünftel der Weibchen und waren somit
die ersten flügellosen Männchen, die mir bei den Pflanzen-
läusen über der Erde vorgekommen. Noch am selbigen
Tage und an dem darauf folgenden legten die Weibchen
drei bis vier Eier, welche gelblich, cylinderförmig, an
den Enden rundlich und so lang waren, als die Männ-
chen. Kurz darauf starben auch die M ü 1 1 e r und schrumpf-
ten ein , nachdem die Männchen bereits »wei bis drei
Tage todt waren.
- 167
III. Gattung SCHJZONEURA Hart ig. RINDENLAUS.
kslaAwu , äutx C.uV\\us w\u^xYuU$ *, TääwUv^ü^d mW, x\m
(Fig. 4. 5. 6.)
Man findet die Arten dieser Galtung nur auf Holzpflanzen.
Einige (Schiz. Tremula? Deg., Reaumuri m.) saugen an den
Spitzen zarter Schosse und krümmen deren Blätter so ge-
geneinander, dafs die Zweigspitze einen Schopf bildet;
Schiz. Ulmi L. rollt die Blätter der Ulme rückwärts ein
und fmdet hier Schutz gegen ungünstige Witterung ; Schiz.
lanuginosa Hart, bildet auf der Oberfläche derselben Blätter
grofse, haarige Blasen, in welchen sich ihre Nachkommen
bis zur vollkommenen Entwickelung nähren ; Schiz. lani-
gera Haus/n, saugt an den Aesteh und jungen Schossen
des Apfelbaumes. Alle sind mehr oder weniger mit einem
weifsen Sekret bedeckt ; nur Schiz. Corni sitzt frei an den
Zweigspitzen oder in den Afterdolden des rothen Hart-
riegeis , ohne merkbare Veränderung an denselben her-
vorzubringen. — In der Flügelbildung weicht diese Gattung
von beiden vorigen bedeutend ab. Der Cubitus ist stets
einfach-gabelig, das Randmahl grofs , breit, birnförmig
und dunkel gefärbt» Der Hinterflügel hat zwei Zweigadern,
wodurch sie sich von der Gattung Vacuna unterscheidet ,
welche die Bildung des Oberflügels mit ihr gemein hat ;
doch tragen die Schizoneuren die Flügel dachförmig , die
Vacunen aber horizontal. Mehr Aehnlichkeit in Lebensart
und Habitus hat diese Gattung mit Pemphigus und Telra-
neura , deren Cubitus jedoch stets einfach ist. — Die
Stammmütter , welche den Winter hindurch bewegungslos
an verschiedenen Theilen der Gewächse zubringen und im
Frühlinge lebende Junge gebären , haben sehr kleine ,
höckerlosc Augen, und bei einigen Arten weniger Fühler-
glieder , als die Larven und geflügelten Nachkommen. Sie
sind vivipare Blattläuse, wie Schizoneura, Tetraneura und
Pemphigus. Ueber die Herkunft der überwinterten Allmüt-
ter fehlen bis jetzt noch die genauem Beobachtungen.
— 108 —
1. SCHIZONEURA CORNI. Fb.
Geflügelte : Schwarz-glänzend, Hinterleib am Grunde und
an der Spitze weifs; Köhren und Schwänzchen fehlen; Flügel
glashell , Geäder und das grofse Randraahl schwarz. Länge
3/ 1 '"
Ungeflügelte : Rcgclmäfsig eirund, niedergedrückt, alle
Theile matt schwarz, ausgenommen der bräunliche Bauch und
das gelbgrüne erste Afterläppchen.
Aphis Corni Fbr. Ent. syst. IV. 21 4- — Syst, Rhyng.
%gj* 1 g. — Schrank. Fn. boica II. 106. 1188.
Lebt auf dem rotten Hartriegel (Cornus sanguinea) in
den Blüthendolden und an den obersten Blättern und Blatt-
stielen in gedrängten Horden. Mai und Juni.
Geflügelte : Fühler von halber Körperlänge, schwarz,
gekörnt, die drei Endglieder gleichlang, letztes Glied mit
einer Spitze endigend. Kopf schwarz -glänzend ; Augen
schwarzbraun; Schnabel schwarz, die Mitte des ersten Glie-
des weifsgelb, bis zur Einlenkung des dritten Beinpaares
reichend. Halsring schwarz mit zwei seichten Grübchen an
der Seite ; Brustrücken glänzend-schwarz , dünn behaart.
Hinterleibsrücken schwarz, Basis desselben weifsbestäubt ,
die drei letzten Segmente weifsrandig; Bauch graugrünlich
oder bräunlichgrün, die Randgegend bräunlich. Statt'der
Röhren nur kleine Höcker; das Schwänzchen unbemerkbar.
Beine langhaarig, schwarz, alle Schenkel am Grunde gelb-
grünlich. Flügel glashell , Geäder und das grofse birnför-
uiige Randmahl schwarz; Gabelader am Grunde verloschen.
Fast alle Individuen haben im Sommer Flügelscheiden
und sind demnach Larven und Nymphen der geflügelten
Weibchen. Sie sind länglich viereckig, vorn und hinten
zugespitzt, grünweifslich ; alle Glieder blafs ; Hinterleibs-
rücken braun mit gelben, unregelmäfsigen Makeln, wovon
die zwei in der Gegend der Röhren ziemlich constant sich
vorfinden; nach und nach färben sich Kopf, Thorax und
Fühlerspitze auch braun.
Un geflügelte : Regelmäfsig eirund, flach, matt-
schwarz , ausgenommen der bräunliche Bauch und das
gelbgrüne erste Schnabelglied. Das dritte Fühlerglied am
Grunde wie auch die Schenkelbasis aller Beine etwas blafs-
grün. Kopf , Halsring , Röhren , Schwänzchen und Behaa-
rung wie bei den Geflügelten. Die letzte Brut vom August
und September, welche unter den abfallenden Blättern
— 1G9 —
überwintert, unterscheidet sich von obigen auffallend durch
ihre eigenthümliche Färbung. Sie sind alle weifslich mit
braunem Flecken auf dem Hinterleibsrücken.
Ende August und September ist die Zahl der Geflügel-
ten oft so grofs , dafs sie bei heiterm Wetter in langen
Zügen die Luft erfüllen und dadurch den Menschen sehr
lästig werden, weil sie ihnen in Nase, Mund und Augen
fliegen. Vor etwa sechs Jahren durchzog ein solcher Zug
einen ganzen Nachmittag unsere Stadt , wodurch er die
allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein andermal
bemerkte ich einen solchen Zug an einem Waldrande ,
der sich gleich vieler Mücken in den Strahlen der unter-
gehenden Sonne schaukelnd fortbewegte.
2. SCH. LANIGERA. Hausm.
Un geflügelte : Honig färben, oben mit weifsem, wol-
ligen Sekret bedeckt. Augen sehr klein; Fühler gelblich;
die drei Endglieder fast von gleicher Länge; statt der
Föhren ringförmige Narben. Länge % — 1'".
Geflügelte : Glänzend-schwarz; Hinterleib chokoladbraun
mit langem weifsem Flaum bedeckt; Fühler kurz, ringelig,
letztes Glied glatt, ellyptisch.
Aphis lanigera Hausmann; III. Mag. I. 44°- — Schi-
zoneura lanigera Hart. Germar's Zeitschrift für
EnL III. 36j.
Ich habe diese Rindenlaus nur einmal Ende August an
den Stämmchen junger Apfelbäume einer Baumschule und
gleichzeitig an den Aesten alter Zwerg- und Pyramiden-
bäume gefunden , an denen sie theils in langen Reihen ,
theils gruppenweise safsen. Die Colonien machten sich
durch das weifswollige Sekret sehr bald bemerkbar.
Un geflügelte : Braunröthüch-honigfarben ; oben mit
weifsem , wolligem Sekret bedeckt. Fühler sehr kurz ,
blafsgelb : die drei Endglieder last gleichlang und zusam-
mengenommen etwas länger als das dritte Glied. Schnabel
weifslich, an der Spitze schwarz, bis zum dritten Bein-
paare reichend. Augen braun , sehr klein , kaum bemerk-
bar. Beine gelblich; alle Knie braun. Die Körperringe sind
deutlich abgesetzt. Die Röhren fehlen ; an deren Stelle
eine ringförmige Narbe; Schwänzchen unscheinbar.
G e f 1 ü g e 1 1 e : Die Fühler sind kürzer als Kopf und
Thorax , braun bis schwarz : drittes , viertes und fünftes
Glied deutlich geringelt ; die zwei Grundglieder sehr kurz,
- no —
drittes Glied länger als die drei folgenden ; viertes und
fünftes gleichlang; sechstes kleiner als das vorhergehende,
cllyptisch und glatt. Augen sehr grofs. Schnabel weifslich ,
bis zum dritten Beinpaare reichend. Kopf und Brustkasten
glänzend-schwarz ; der Halsring mehr bräunlich. Hinterleib
chokoladbraun , ohne Röhren und Schwänzchen. Beine
schlank, durchscheinig mit braunem Anflug, der an den
Hüften, Schenkel- und Schienenspitzen am dunkelsten ist.
Flügel glashell; Geäder, Flügelmahl und Randader dun-
kelbraun ; der Cubitus vor der Gabelung bis zum Grunde
weifslich ; das Randmahl nach dem Rande zu heller braun.
wAphis lanigera nährt sich von dem Safte der Borke und
des Splints der Apfelbaume. Da sie in grofsen Haufen
nebeneinander lebt , so bekommt die Borke der zarten
Zweige durch die vielen Stiche ihres Rüssels das Ansehen
eines feinen Zellgewebes. Bei grofsern Zweigen , deren
Borke härter ist , sucht sie sich unter diese zu arbeiten ,
um aus dem darunter liegenden Splinte , in welchen sie
ihren Saugrüssel leichter einsenken kann , Nahrung zu
ziehen. Zuweilen bringt sie an den Zweigen sogar Aus-
wüchse hervor, indem der Reiz, den sie durch ihre Stiche
verursacht , einen stärkern Zuflufs der Säfte nach einer
Stelle bewirkt. — Diese Blattlaus gibt, wie Aphis bursaria,
einen weifslichen , gummiartigen Saft von sich , der sich
oft zu Tropfen von einer Linie im Durchmesser an-
häuft.« *)
3. SCH. LANÜG1NOSA. Hart.
Geflügelte : Schwarz ; Hinterleih, vorzüglich am After,
mit wtifslichem Flaum bedeckt ; Röhren und Schwänzchen fehlen.
Ungeflügelte : Schwarz, glatt, mit hl äu lichwe ifser
Wolle bedeckt. Fühler viergliederig , sehr kurz.
Lunge i'"'
Schizoneura lanuginosa Hart, Germars Magaz. III.
Reaumur Inst. III.
Diese Blattlaus lebt nur in den grofsen Baumnufs- bis
Faust - dicken haarigen Gallen an dem Blattstiele oder
auf der Mittelrippe der Ulmenblätter **). Die Gallen sind
•»*
) Hausmann in III. Mag. I. 440.
) Zur gefälligen Beachtung hiGr die Bemerkung , dafs ich
die Gallen bis jetzt nur auf strauchartigen Ulmen , nie
auf wirklichen Bäumen gefunden habe. Sie finden sich oft
- m —
an der Behaarung und durch die bedeutende Grofse leicht
von den glatten Gallen , welche Tetraneura Ulmi bildet ,
zu unterscheiden. Das Blatt bleibt im Wachsthum zurück
und wird zuweilen ganz zur Gallenbildung verbraucht.
Ende Juli und Anfangs August öffnen sich die Gallen ,
also bedeutend später als die kleinern glatten. Wenn diese
schon dem Aufplatzen nahe sind, sitzt in jenen die Colo-
nienstifterin noch allein und ist mit der Yergröfserung der
Galle beschäftigt.
Geflügelte : Fühler sechsgliederig, ringelig, kurz, bis
zum Schildchen reichend : die beiden Grundglieder kurz ;
drittes Glied so lang oder länger als die drei folgenden ;
viertes länger als das fünfte ; sechstes dünn , kaum halb
so grofs als das vorhergehende. Schnabel schwarz, erstes
Glied in der Mitte grün, bis zum zweiten Beinpaare rei-
chend; Flügel weifslich, das Geäder sehr fein, bräun-
lich, Unterrandnerv und das birnförmige Randmahl dunkel-
grün bis schwarz; derCubitus einfach gegabelt, am Grunde
verloschen; die Hinterflügel mit zwei Astadern; diese am
Grunde genähert.
Die zur Beobachtung auf ein Glas hingelegten und etwas
gedrückten Mütter setzten mehrere gelbe Eipuppen ab, die
bald darauf ihre Beine ausstreckten und sich fortbewegten.
Der Schnabel derselben reichte über die Hinterleibsspitze
hinaus.
Ungeflügelte : Der Kopf ist schwarz, sehr klein;
die Fühler sehr kurz, schwarz, viergliederig : die zwei
Grundglieder kurz , dick ; drittes Glied am längsten , dick
und ungeringelt ; viertes Glied kurz , in der Mitte am
dicksten. Die Augen sehr klein, punktförmig. Der Schnabel
schwarz, bis zum zweiten Beinpaar reichend. Der ganze
Körper ist länglich, hochgewölbt, fettglänzend, ohne Spur
von Röhren und Schwänzchen. Das erste Ai'terläppchen
ist klein, wenig ausgezeichnet; das zweite grofs, vorste-
hend. Beine kurz, pechbraun.
4. SCH. TREMUUE. Deg.
Un geflügelte Slammmutter : Branngelb, glänzend,
mit sehr kurzen, weil'slichen Härchen uud wenigem weifsen
Staube bedeckt; grofs, halbkugelig; Fühler fön fg lieder ig.
Länge 2'".
mit den glatten Gallen der Tetraneura Ulmi auf derselben
Pflanze.
— 172 —
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib bräunlichroth , etwa*
bläulich bestftubt.
Aphis Tremulce Degeer Ins. III, 62, l5. tab. 7. f. /— 7.
— Lirin Fn. Suec. ggy. — Syst. nat, 2. j36. 28.
— lab. Syst. Rhyng, 3o2. 55.
Wohnt hier an der weifsgrauen Pappel (Populus canes-
cens) an den Spitzen junger , saftiger Triebe und unter
deren Blättern , die sich sämmtlich zu einem dichten
Schöpfe zurückbiegen. Auf Populus Tremulae habe ich sie
noch nicht lebend gefunden. Einmal stiefs ich im Walde
auf einen solchen Baum , dessen Colonien eben davonge-
flogen sein mufsten ; denn in jedem verlassenen Zweig-
schopfe hingen ihre zurückgelassenen Nymphenhäute noch
ziemlich wohlbehalten in grofser Menge.
Ungeflügelte : Der Kopf ist sehr klein , braun; die
Fühler sehr kurz, fünfgliederig, braun, drittes und viertes
Glied am Grunde blässer: die zwei Grundglieder dick, das
zweite walzig, länger als das erste; drittes am längsten
und so lang als die beiden folgenden zusammengenommen,
dünn , nach oben dicker ; viertes Glied kolbig , klein ;
fünftes in der Mitte am dicksten und länger als das vierte.
Die Augen sehr klein , braun. Der Schnabel kurz , bis
zum ersten Beinpaare reichend , braun ; Spitze desselben
schwarz , erstes Glied in der Mitte gelbgrünlich. Von dem
sehr aufgedunsenen Körper sind oben nur die zwei ersten
Brustringe deutlich ; alle übrigen in Eins verschmolzen ,
unten aber noch recht deutlich zu unterscheiden. Schwänz-
chen und Bohren fehlen. Afterläppchen braun ; die Beine
kurz, ganz schwarz.
Sie hat grofse Aehnlichkeit mit Schizoneura Reaumuri.
Die Nymphen mit Fliigelscheiden sind röthlich, weifs-
bestäubt. Die Fühler bräunlich, sechsgliederig; die zwei ersten
Glieder kurz, das dritte lang, das vierte so grofs wie das
zweite, das fünfte kaum länger als jenes , das sechste et-
was zugespitzt und so lang als das dritte. Schnabel weifslich,
bis zum Bauche reichend.
Geflügelte: Der Kopf ist schwarz, breit; die Augen
roth ; Fühler kurz , fast so lang als Kopf und Thorax ;
schwarzbraun ; drittes (Jlied gekerbt , am Grunde blässer :
die zwei Grundglieder sind klein, das dritte Glied am
längsten ; viertes und fünftes unter sich gleich ; sechstes
zugespitzt , länger als das fünfte. Der Schnabel ist gelb ;
zweites und drittes Glied braun , bis zum drillen Bcin-
\
— 173 —
paare reichend. Der Brustkasten schwarz ; der Unterhais
bräunlichgelb. Hinterleib braunrothlich ; oben etwas dunkler.
Afterspitze mit weifser Wolle versehen. Rühren fehlen;
Schwänzchen kaum bemerkbar. Beine schwarz , Hüften und
Schenkelbasis gelblich. Flügel glashell, weifslich ; das Ge-
äder bleich ; Unterrandnerv und Randmahl ebenfalls» ;
letzteres nach Innen grün umrandet. Radialzelle grofs ;
der Cubitus mit einfacher, kleiner Gabel, in der Nähe der
zweiten Schrägader entspringend ; die beiden Schrägadern
des Hinterflügels am Grunde genähert,
5. SCH. ULMI. Lin.
Ungeflügelte Stammmutter : Dunkelgrün, glänzend,
kugelig, ohne Höcker und, wie die Nachkommen, üher und
über in lange Wolle eingehüllt; Fühler sechsgliederig;
Röhren fehlen ; das Schwänzchen unfcheinbar. Länge 1"'.
Geflügelte (Nymphe) : Schwarz, Hinterleib oben braun,
unten heller (gelbbräunlich); bläulich- w ei fs bestäubt; Röh-
ren und Schwänzchen fehlen,
Aphis Ulmi Lin. Syst, nat, 2. j33. 2. — Fn. Suec.
Q"]6. — Geoffr. Ins. I. 49^- &• — Fabr. Ent. Sys,
IF. 2iy. 36". — Reaumur Ins. 3. tab. 25. —
Aphis foliarum Ulmi. Degeer , Uebers. III. 53.
tab. 5. fig. 7 — 12.
Leben bis zur Ausbildung der ersten Generation gesel-
lig unter den Blättern des Ulmenbaums (Ulmus campestris,
suberosus , effusus) , die sich durch das Saugen der Stif-
terin nach Unten einrollen. Die vollkommenen Individuen,
lauter Geflügelte , zerstreuen sich bald und bringen , wo ?
weifs man noch nicht, wieder lebende Jungen zur Welt.
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib oben braun, unten
heller , bläulichweis bestäubt. Fühler schwarz , vorletztes
Glied gelblich : die zwei Grundglieder sehr kurz ; drittes
viel länger als die drei folgenden zusammengenommen ,
schraubenförmig geringelt; viertes klein, ebenfalls deutlich
geringelt, fünftes glatt, bedeutend dünner und etwas kür-
zer als das vierte; das sechste ebenfalls ungeringelt, zu-
gespitzt und kaum kürzer als das fünfte. Beine schwarz ;
die Schenkel am Grunde blafs. Flügel glashell , weifslich ;
das Geäder braun, das Randmahl gelbgrünlich; Radialzelle
grofs ; der Cubitus mit grofser Gabel , am Grunde verlo-
schen , und mit den beiden innern Schrägadern nahe bei-
sammen entspringend ; die beiden Schrägadern des Hinter-
ilügels am Grunde genähert und daselbst verloschen.
— 174 —
Ungeflügelte: Die ungeflügelten röthlichen Nymphen
sind mit einer bläulichweifson Wolle bedeckt, die beson-
ders auf dem Hinterleibsrücken und am After sehr lang ist.
Nur die Stammmutter bleibt flügellos, ist dunkel- und
gelbgrün marmorirt, kugelig, ohne Höckerchen und über
und über in Wolle eingehüllt. Die Augen braun , sehr klein
ohne Höckerchen. Der Schnabel kurz, das zweite Beinpaar
nicht erreichend, braun, erstes Glied blafs. Fühler bräunlich,
das dritte Glied blafs : erstes und zweites Glied dick und
kurz ; drittes am längsten ; viertes sehr kurz , fünftes et-
was länger , aber dünner als das vierte ; sechstes zuge-
spitzt, von der Länge des vierten. Saftröhren und Schwänz-
chen fehlen. Beine kurz, bräunlich; Füfse, Schienen- und
Schenkelspitzen schwarz.
Degeer's Beobachtungen über diese Rindenlaus.
»Insgemein findet man im Junius und Julius Rüsterblätter,
die entweder in der Hälfte ihrer Breite oder ihrer Länge,
vom Rande bis zu der dicken Mittelader zusammengerollt
sind. Dies Zusammenrollen geschieht stets unterwärts, weil
die Blattläuse beständig auf der Unterseite des Blattes woh-
nen. Der zusammengerollte Theil des Blattes ist höckerig
und ganz voll Runzeln ; die Farbe weit hellgrüner als der
übrige gesunde Theil des Blattes , zuweilen weifslich.
Rollt man zu der Zeit das Blatt auf, so ist die inwendige
Höhlung ganz voll Blattläuse, die mit einer weifsen, wol-
lichten Materie umgeben sind. Es gibt unter ihnen braune,
grüne und fleischfarbige. Die Familie der letztern ist am
zahlreichsten , indem sie fast die ganze Blatthöhle ausfül-
len. Gegen das Ende Junius und zu Anfang Julius sind
diese Blattrollen mit Nymphen bevölkert, die bei erreich-
ter völliger Gröfse unverzüglich Flügel bekommen , im-
gleichen geflügelte Blattläuse und endlich eine sehr dicke
ungeflügelte Blattlaus , die niemals Flügel bekommt und
welches die Mutter oder die eigentliche Stifterin dieser
ganzen zahlreichen Familie ist. Ich habe auch in allen
Stellen keine andern ungeflügelten Blattläuse angetroffen ,
die nämlich niemals Flügel bekommen, als diese dicke
und einzige Blattlausmutter In diesen Blättern findet
sich auch eine Menge runder Tropfen einer harzigen , kle-
brigen und durchsichtigen Materie von gleicher Gröfse ,
die auf dem Papiere hinrollen, ohne anzukleben oder gar
zu schmutzen, weil sie gleichsam mit einer weifsen Mate-
rie überpudert sind, so dafs sie gleich bei der geringsten
Erschütterung des Blnttes in Menge auf die Erde fallen.
— lii) —
Dies sind die Exkremente, die ich selbst als kleine Tröpf-
chen habe aus dem After quillen sehen.
Im Jahre 1755 schickte ich mich zur rechten Zeit an,
die zusammengerollten Blätter mit ihren Einwohnern zu
untersuchen und bemerkte , dafs ungeachtet die Rüster-
blätter am 30. Mai noch nicht viel gröfser waren, als das
erste Glied eines Fingers , sich dennoch einige schon an
ihrem einen Rande bis zur Hauptrippe umgerollt hatten»
Bei Eröffnung der Rolle fand ich darin ein kleines, schie-
ferfarbiges Blattläuschen , nicht gröfser , als die gewöhn-
lichen Blattläuse der kleinsten Arten ; allein in jeder Rolle,
die ich untersuchte, nicht mehr, als ein einziges. Dies
ist die Mutter, die nachher so grofs wird und die ganze
Rolle bevölkert
Einzig und allein ist es also diese Blattlausmutter, nicht
aber ihre Jungen , die sie geboren hat , der das Zusam-
menrollen der Blatthälfte beizumessen ist , welches durch
die wiederholten Stiche verursacht wird, welche die Blatt-
laus thut und zugleich mit ihrem Rüssel den Saft aussaugt.
Die Mutter bereitet also ihrer zahlreichen Nachkommen-
schaft schon zum Voraus , ehe sie geboren wird , eine
bequeme und nothwendige Wohnung. Denn zu der Zeit ,
wovon ich jetzt rede , war noch kein einziges Junges
vorhanden. Je stärker nun das Blatt wächst und sich aus-
breitet, desto gröfser wird auch die Rolle. Selbst die
hier zu gleicher Zeit gebornen jungen Blattläuse können
auch durch ihre Stiche das Ihrige zur Yergröferung des
Raumes in der Blatthöhle beitragen. Denn es pflegt sich
der Nahrungssaft gemeinlich von selbst und am häufigsten
nach den verletzten Stellen eines Blattes hinzuziehen. Leu-
venhoek hat schon bemerkt, dafs die Blattläuse durch ihren
Stich das Zusammenrollen und unregelmäfsige Wachsen
der Stachelbeerblätter verursachen , ungeachtet er irrt ,
wenn er behauptet, dafs das Wachsthum der Zweige und
Blätter dadurch gehindert werde. Hierdurch erfolgt gerade
das Gegentheil , weil das Wachsthum dadurch gewisser-
mafsen befördert wird, dafs die Blätter viel dicker und
gröfser werden. «
6. SCH. REAUMURI. m.
Ungeflügelte : Braun, halbkugelförmig; Fühler schwarz,
dünnbehaart, sehr kurz, viergliederig; Beine schwarz.
Länge 2'".
Geflügelte. Schwärs; Hinterleib dunkelgrün; Bein«
— 176 —
schwarz; Flügel rauch färben, Geäder und Randuiahl schwarz,
Länge 1'".
Re'aumur Inst. III. tab. 23. ßg. 1 — 3.
Diese Rindenlaus fand ich im Mai an den heurigen Zweig-
spitzen der Linde (Tilia eurqpaea), Sie sitzen in einer
langen Reihe hinter einander und verursachen dadurch
das spiralförmige Krümmen der jungen Triebe , wie sie
Reaumur gefunden und sehr treu abgebildet hat. Ich habe
lange darnach gesucht und sie erst im dritten Jahre an
zwei Lindenbäumen gefunden. Sie ziehen die untern Stamm-
schosse den Asttrieben vor. Auf der grofsblätterigen Linde,
auf welcher die bekanntere Aphis Titoe häufig vorkommt ,
habe ich diese Art noch nicht angetroffen.
Geflügelte : Die Fühler sind kürzer als Kopf und
Thorax , schwarz ; drittes Glied dick , so lang als die
beiden folgenden zusammengenommen ; viertes und fünftes
keulenförmig; sechtes zugespitzt , etwas länger als das
vorhergehende. Augen dunkelbraun ; grofs. Der Schnabel
dunkelgrün , bis zum zweiten Beinpaare reichend. Kopf und
Brustkasten schwarz, glänzend. Hinterleib unten olivengrün,
oben dunkelgrün; die Aftergegend weifs bestäubt. Röhren
und Schwänzchen fehlen. Beine schwarz. Die Flügel glas-
artig , rauchfarben ; das Geäder und Randmahl schwarz ;
Radialzelle grofs ; der Cubitus eingabelig , am Grunde
verloschen ; die beiden Aeste des Hinterflügels aus einem
Punkte entspringend und mit dem fortlaufenden Unterrand-
nerven eine dreizinkige Gabel bildend.
Ungeflügelte : Die Fühler sind schwarz : erstes und
zweites Glied kurz und dick; drittes am längsten; viertes
nur halb so lang als das dritte , etwas zugespitzt. Augen
sehr klein, punktförmig. Der Schnabel bis zum zweiten Bein-
paare reichend , schwarz , erstes Glied grünlich. Der Kopf
ist klein, schmäler als der wulstig-faltige Halsring; Schei-
tel mit zwei flachen Grübchen versehen ; die drei Brust-
ringe durch Querfalten deutlich geschieden ; die Hinterleibs-
ringe in Eins verschmolzen. Röhren und Schwänzchen feh-
len gänzlich. Aftergegend weifs bestäubt ; zweites After-
lappchen schwarz , grofs , stark vortretend und , statt des
Schwanzläppchens, die Hinterleibsspitze bildend. Die Beine
kurz und schwarz.
— in —
\ Gattung VA CÜNA Heyden. ZWEIGLAUS.
|U\c\\ Vaw^ , ObVVc zw\, ^mu^dl •, YVüqd ^ac\\ a\v\t\uauixv
w^tuA. ', Ave, MO\Ä.tvu \mW\ x'v« l\w\<jaÄm\, , <kx CuVnlus
CFig. 19, 20, 21.)
Tan kennt aus dieser Gattung erst zwei Arten, welche
de auf Bäumen leben. Sie nehmen gewöhnlich die wei-
lt Zweigspitzen ein , gehen indefs auch bisweilen unter
en Blätter und saugen am Mittelnerv, verunstalten aber
Pflanzentheile, an denen sie leben, nicht im Gering-
n. Es sind kleine Thierchen , die sich durch die Füh-
- und Flügelbildung, so wie durch die horizontale Flu—
läge auffallend von allen übrigen auszeichnen. Der
srflügel hat wie bei der Gattung Schizoneura einen ein-
ü gegabelten Cubilus; der Unterflügel trägt aber nur
le schräge Astader. Die eirunden, flachen, flügellesen
ividuen haben sehr kleine Augen ohne Höckerchen;
Rühren und ein vorstehendes Schwänzchen fehlen.
flügellosen Weibchen machen gewöhnlich den alleini-
l Bestand der Colonien aus; selten und erst spät im
nmer erscheinen etliche geflügelte Weibchen , welche
r legen. In der Fortpflanzungsweise scheinen sie der
tung Phylloxera nahe zu stehen , mit der sie auch die
enthümliche Flügellage gemein haben.
1. VACUNA BETULiE. m.
fngeflügelte: Eirund, dunkelgrün, matt mit weifsem
ckenstrei f ea und zwei Reihen weifser Fleckchen
Rande; Unterkörper flach und grün. Länge '/j — %"'.
leflügelte : Schwarz, Hinterleib dunkelgrün; Fühler braun,
aart und ringelig.
)iese merkwürdige, in Bau und Lebensart der Vacuna
ophila so ähnliche Zweiglaus lebt gesellig an den Zweig-
tzen der kahlen Birke (Betula alba). Mai bis August ;
ten.
Jngeflügel te : Fühler kurz, '/3 der Körperlänge, braun,
lies Glied weifslich ; der Schnabel grüngelb , die Basis
12
— 1TS —
und Spitze desselben braun; Augen punktförmig, sehr
klein, ohne Höckerchen ; Rühren und Schwänzchen feh-
len ; von erstem bemerkt man kaum die Stelle , wo sie
stehen könnten. Beine braun mit weifsen Schienen ; Schen-
kelwurzeln und Hüften schmutzig weifslich.
Jüngere Individuen sind oliven- bis grasgrün, die wei-
fsen Flecken noch sehr undeutlich. Unter dem Mykroskope
erscheint der Körper oben mit kurzen , aber steifen und
spitzen Borsten besetzt.
Geflügelte : Fühler behaart, ringelig und braun;
Augen grofs, braun und mit den gewöhnlichen Höckerchen
versehen; Kopf und Brustkasten sind schwarz; Hinterleib
dunkelgrün; Röhren und Schwänzchen fehlen; die Beine
schmutzig gelbgrün mit dunklern Füfsen , Schienenspitzen
undKnieen; Flügel glashell, sehr lang; das Geädcr deutlich
sichtbar, der Cubitus einfach gegabelt, am Grunde verlo-
schen; Unterflügel mit einer Astader. Unter dem Mykros-
kope erscheint der Oberflügel so schön netzartig gegit-
tert, wie es der Querschnitt eines Pflanzenstängels im
Marke nur zeigen kann.
2. V. DRYOPHILA. Schrk,
Ungeflügelte : Eiförmig, flach, bräunlich bis grün mit
bellerm Rückenstreifen; Augen sehr klein, ohne Höckerchen;
Schwänzchen und Röhren kaum bemerkbar. Länge %'".
Geflügelte : Schwarz, Hinterleib oben dunkel und unten
hellgrün; Fühler braun, die drei G eifse lg 1 ie der am
Grunde blafs. Länge */j — Vs'".
Aphis dryophila Schrk, Fn. boi. 1/3. 121 o. Vucuna
dryophila Iieyd.
Diese Zweiglaus lebt von Mai bis August in zahlreichen
Horden an den Zvveigspitzen und unter den Blättern des
Eichbaums. Die Geflügelten erscheinen erst Ende Juli und
Anfangs August in sehr geringer Anzahl. Man findet sie
einzeln unter den Blättern sitzen und damit beschäftigt,
Eier in concenlrischen Kreisen um sich herum abzusetzen.
Dieselbe Art fand ich im Mai einmal in denselben Ver-
hältnissen auf dem Hartriegel (Tornus sanguinea).
Ungeflügelte : Fühler fünfgliedri^ , behaart, ringelig,
braun, drittes Glied gelb, die beiden Grundglieder dick,
drittes Glied fast so lang als die beiden folgenden, fünf-
tes etwas länger als das vierte, in eine pfriemliche Spitze
— 179 -
endigend; Augen sehr klein, nur von der Gröfse der
gewöhnlichen Höckerehen hinter denselben, wenig vor-
stehend; Schnabel bis zum dritten Beinpaare reichend,
blafs , Spitze desselben schwarz ; Kopf und Halsring in
Eins verwachsen, wodurch ersterer stark nach hinten ver-
gröfsert wird; der Körper ist eiförmig, flach, oben roth-
lichbraun mit hellem Ruckenstreifen, der die Spitze des
Hinterleibes nicht erreicht; unten heller, rothgelb, in's
Grünliche sich verlaufend , am Rande braunlich ; Röhren
fehlen , statt derer stumpfe , gelbe Höcker mit braunem
Rändchen; Schwänzchen sehr klein; Beine dünn, aber
lang behaart, schmutzig gelb mit braunen Tarsen. Die
braune Farbe des Körpers erscheint unter der Lupe als
eine Mehrung von Braun, Roth, Gelb und Grün. Jüngere
Individuen sind den altern ganz ähnlich, nur kleiner, die
Färbung heller, das Braune ist hier ein Hellgrün, wird
nachher grün, dann bräunlich, bei allen aber ist der hel-
lere Rückenstreifen sichtbar. In den Colonien späterer Ge-
nerationen sieht man nur selten eine ausgefärbte braun-
rothe, wie sie in den Frühlingscolonien meist vorkommen,
sondern gröfstentheils grüne.
Geflügelte : Fühler kürzer als Kopf und Thorax,
braun, die drei Geifselglieder am Grunde blafs; Augen
braunroth mit verhältnifsmäfsig grofsen Höckerchen ; Schei-
tel flach und, wie der Brustkasten, glänzend schwarz;
der Hinterleib oben schmutzig grün (eigentlich ein Ge-
misch aus Gelb, Grün und Braun), unten gelbgrünlich;
statt der Röhren offene Höcker: Schwänzchen sehr kurz,
kolbig, aufgebogen; Beine gelbgrünlich, Schienen- und
Fufsspitze bräunlich; Flügel glashell, das Geäder sehr fein,
bräunlich ; Unterrandnerv und Randmahl blafs. — Die Lar-
ven, welche Flügel erhalten, sind länglich, gleich breit,
etwas bestäubt; Kopf, Mitte des Brustrückens und Hin-
terleibrückens roth; Seiten des Brustrückens weifslich-
gelb, Flügelscheiden bräunlich.
♦ -*e?*-**«s»- * -
— ISO
V. üattUDg PEMPHILUS Hart. WOLLLAUS-
Sc\vyvmjoA«u -, \V\uUyv^ü<j<!\ <m\ zm\ S>c\mi$- o»Uy 1\ku<j-
(\A&Y\\.
(Fig. 13, 14, 15.)
Die sechs Arten dieser Gattung-, welche mir bekannt
geworden sind, leben theils in Gallen (Peinph. bursarius) ,
theils unter Blattern (Peinph. affinis) und theils an den
Stängeln krautartiger oder an den Zweigen holzartiger
Gewächse (Pemph. Gnaphalii, Ranunculi) ; alle sind in
lange Wolle gehüllt, die sich nach jeder Häutung erneuert.
Man trifft sowohl ungefiiigelte, als geflügelte Individuen in
jeder Horde, doch sind erstere nur in geringer Anzahl
vorhanden. Diejenigen, welche in Gallen leben, brauchen
längere Zeit zu ihrer Entwicklung und erhalten, die Stif-
terin ausgenommen, endlich alle Flügel, worauf die Co-
lonie durch eine Oeffnung aus der Galle schlüpft und ih-
ren engen Raum mit der weiten Welt vertauscht. Die
übrigen Arten findet man nur sehr kurze Zeit auf der-
selben Pflanze, denn auch diese sind alle Glieder einer
Generation , welche im geflügelten Zustande ihren Wohn-
ort mit Zurücklassung der Nymphenhäute und Sekretionen
verlassen und sich in andere uns noch unbekannte Ver-
hältnisse begeben. Ob diese Wollläuse vivipar, was ich
zu beobachten mehrmals Gelegenheit hatte , und auch zu-
gleich ovipar sind, kann ich nicht mit Gewifsheit sagen,
und es mufs weitern Forschungen aufbewahrt bleiben, ob
sie hierin der Galtung Tetraneura oder den Gattungen
Aphis und Lachnus ähnlich sind. Die flügellosen Colonien-
stifterinnen , welche ich jedoch bei allen Arten noch nicht
angetroffen habe , besitzen aufser einem auflallend dickern
Körpern noch die Eigenheit, weniger Fühlerglieder zu ha-
ben, als die Larven und geflügelten Insekten.
1. PEMPHIGUS GNAPHALII. m.
Ungeflügelte: Schmutzig grün, bestäubt und mit langer Wolle
überdeckt; eirund, hochgewölbt, z w e i tes und dr i 1 1 es Fühler-
glied gleich grofs, viertes und fünftes auch gleich lang, sechstes
1S1 —
länger als das ffinfte und so lang oder etwas länger als das
dritte. Länge J/a — %'".
Geflügelte: Dunkelbraun mit schmutzig gelbem Hinter-
leibe.
Diese Wolllaus lebt gesellig an dem aufrechten und
deutschen Füzkraute (Gnaphaliurn erectum et germanieum)
zwischen den Blüthen unter vveifser Wolle sitzend. — Sep-
tember und Oktober.
Un geflügelte : Fühler bräunlich, kaum so lang als
der Kopf und das mit demselben verwachsene Halsschild ;
erstes Glied kurz, zweites länger, drittes von der
Länge des zweiten, aber wie alle Geifselglieder dün-
ner als dasselbe, viertes und fünftes von gleicher Länge,
jedoch kleiner als das dritte; sechstes Glied so lang oder
etwas länger als das dritte ; die Augen sehr klein, braun,
ohne Höcker; der Schnabel braun, erstes Glied zur Hälfte
weifsiieh, bis zum zweiten Beinpaare reichend. Der ganze
Körper schmutzig lauchgrün; Scheitel mit braunem Anflug;
Halsring vom Kopfe nicht getrennt; eben so sind der
zweite und dritte Brustring nur sehr undeutlich zu unter-
scheiden; die Hinterleibsringe sind durch Querfurchen
deutlich gesondert; das Schwänzchen unscheinbar; die Röhren
spurlos verschwunden; Afterläppchen mit bräunlichem An-
flug; Beine kurz, bräunlich oder schmutzig weifslichgelb ;
Knie und Tarsen braun.
Geflügelte : Fühler kürzer als Kopf und Thorax,
dunkelbraun bis schwarz , gekörnt , drittes Glied so lang
als das vierte und fünfte zusammen genommen und nach
innen stark gekerbt, letztes Glied slumpflich; der Schna-
bel erreicht das zweite Beinpaar nicht, ist schwarz, erstes
Glied in der Mille gelblich; Augen grofs, jedoch wenig
vorstehend; Nebenaugen dunkel; Kopf und Brustkasten
schwarz, etwas bereift; Halsring breiter als der Kopf,
kurz, mit zwei tiefen, gegeneinander gerichteten Quer-
furchen, wodurch er faltig erscheint; Hinterleib schmutzig
gelb, oben mit bliiulichweifser Wolle bedeckt. Von den
Röhren ist nichts , selbst die Stelle nicht bemerkbar ; das
kaum bemerkbare Schwänzchen wie die Afterläppchen mit
bräunlichem Anflug; die Beine sind dunkelbraun; die Hüf-
ten etwas heller; Flügel glashell, Rand- und Unterrand-
nerv schwarz; Randmahl graubraun, durchscheinig, dunkel
eingefafst ; Flügelgeäder sehr fein, bräunlich, oft abweichend.
— 182 —
2. PEMPHIGUS AFFINIS. //».
Geflügelte : Schwarz, oben in lange Wolle gehüllt.
Hinterleib sammt den Afterläppchen dunkelgrün ; letztes Fühler-
i;lied so lang als das fünfte und mit einer dünnen, walzi-
gen, scheinbar gesonderten Spitze versehen.
Nymphe : Grünlich, in lange Wolle gehüllt. Länge %"'.
Reaumur Ins. 111. tab. 2y. f. 5 — 6.
Diese Wolllaus lebt in den zusammengeschlagenen oder
gerollten Blättern glattblätteriger Pappeln (Populus
nigra und dilatala). Schon Reaumur erkannte sie für eine
von Pemphigus bursarius verschiedene Art.
Geflügelte : Die Fühler sind schwarz, feingekerbt,
solang als Kopf und Thorax; die zwei Grundglieder dick,
kurz, drittes Glied am längsten, fünftes etwas länger als
das vierte und so lang als das sechste, welches mit einer
kurzen , dünnen , walzigen , scheinbar gesonderten Spitze
versehen ist; die Augen sind braun, grofs ; der Kopf und
Brustkasten schwarz; der Schnabel erreicht das zweite
Beinpaar nicht, ist braun ; erstes Glied desselben grün-
gelb ; Hinterleib dunkelgrasgrün ; von den Rohren und
einem Schwänzchen ist nicht die Spur vorhanden; die
Beine sind schwarz; die Flügel grofs , weifslich; das Geäder
bräunlich, Rand- und Unterrandnerv schwarzbraun ; Rand-
in ah l graugrünlich, nach Innen mit dunkler Einfassung;
Cubitus am Grunde verloschen und daselbst der zweiten
Zweigader genähert; Hinterflügel mit zwei am Grunde ge-
näherten Aesten, wodurch die Unterrandader dreizinkig er-
scheint.
Die grünlichen Nymphen, welche sämmtlich Flügel er-
halten , sind in lange Wolle gehüllt. Mir ist bis jetzt noch
keine ungeflügelte Stammmutter vorgekommen.
3. P. BURSARIUS. Lin.
Ungeflügelte Stammmutter : Sehr dick, hoch ge-
wölbt, unten flach, mit kurzer, weifser Wolle bedeckt; Füh-
ler sehr kurz, v i er g 1 i e d erig, drittes Glied am längsten,
viertes etwas kürzer, zugespitzt. Länge 1'".
Geflügelte : Fühler geringelt, sechstes Glied zugespitzt,
länger als das vorletzte, sehr schwach geringelt; als Nymphe
grün, kahl, wenig bestäubt.
Jpbis hursaria Lin. Syst. nat. 2. yS6. 2g. — Fn.
Snec. ggS. Geoß'r. Ins. T. 497- 1i- — 'Rectum.
— 183 —
Ins. 111. tab. 2b. fig. y — 11. — Fabr. Eni. syst.
IV. 21 2, g. — Schrank Fn. boic. II, 11 3. i2iu
Bar meist er , Handb. der Ent. II. 8 g. 1. FaOt\
Syst. Rhyng. 2g5. Q. — Hausmann in HL Mag 1.
434. '•
Lebt in Gallen an den Stielen und Blättern einiger
Pappeln. (Populus nigra et dilatata.)
Ungeflügelte Stammmutter : Der Körper des
Thiercs ist früh länglich, später halbkugelig, unten fla-
cher, dunkelgrün, glatt, mit kurzem weifsem Filz über-
deckt; alle Leibesringe deutlich; anf jedem sechs matte
Narben, woraus das wollige Sekret hervorschwitzt; Röh-
ren und Schwänzchen fehlen ; der Kopf ist klein dunkel-
braun; Fühler kaum länger als die Kopfbreite, viergliede-
rig; die zwei ersten Glieder kurz und dick, das dritte
Glied lang, viertes etwas kürzer, zugespitzt; Augen dun-
kelbraun, sehr klein, ohne Höckerchen; Schnabel kurz,
kaum über das erste Beinpaar hinausreichend, schwarz,
erstes Glied grünlich. Die Beine kurz, ganz schwarz.
Geflügelte : Das vollkommene Insekt ist dem in den
gerollten Blättern lebenden Pemphigus aflinis sehr ähnlich
und nur in Folgendem von demselben abweichend ; Füh-
ler verhällnifsmäfsig kürzer und «dicker, schraubenartig
geringelt; die beiden Grundglieder sehr klein, das dritte
Glied am längsten; das vierte kleiner als das fünfte, und
dieses kürzer als das sechste, welches am schwächsten
geringelt und etwas zugespitzt ist ^ Schnabel fast bis .zur
Einlenkung des zweiten Beinpaares reichend.
Als Nymphe ist diese Wolllaus grün, kahl und kaum
etwas bestäubt, wodurch sie sich auch in dieser Gestalt
schon von Pemphigus aflinis unterscheidet.
Die Gallen sind an den verschiedenen Stellen auch ver-
schieden gebildet. Im Mai kann man ihre Entstehung am
besten verfolgen , weil sie dann noch klein und uuge-
schlossen sind. Am Blattstiel entsteht durch das Saugen
der überwinterten Stammmutter zuerst eine Anschwellung,
die aber nach und nach so stark von allen Seiten , wo
das Insekt sitzt, hervortritt, dafs dieses bald in einer
Grube, später gar in einer Höhle sieh befindet. Der Rand
der Anschwellung zieht sich darauf über dem Thiere im-
mer mehr zusammen und schliefst sich endlich ganz. Zu-
weilen finden sich zwei Stifterinnen am Blattstiele vor,
wovon jede eine besondere Kammer , oft in der.sel-
- 184 —
ben Gallo formirt. Die Gallen selbst öffnen ßich im Spät-
sommer und Herbst, und lassen der Colonie freien Aus-
gang. — Die gewundenen Blattstielgallen, welche eben so
häufig vorkommen , werden auf eine andere Weise von
der Stammmutter gebildet. Die Gallen auf der Miltelrippe
der obern Blattseite haben gleichfalls eine ganz andere
Gestalt und werden nach Art der Ulmengallea von der
Stifterin formirt. Ungeachtet ihrer Abgeschlossenheit sind
diese Wollläuse doch nicht vor aller feindlichen Verfol-
gung gesichert. Wanzenlarven suchen schon frühe in die
Gallen zu schlüpfen, ehe sie ganz geschlossen sind und
bleiben bis zu ihrer völligen Ausbildung und bis zum Auf-
brechen der Gallen darin.
4. P. BUMELLE. Schk.
Flügellose • Halbkugelig, braun, ganz mit weifser Wolle
heu* eckt, dicfünfgliederigenFühlcrundBeineschwarz.
Länge 2'".
Geflügelte : Bräunlich, mit langer Wolle bedeckt; Beine
weifslich, Knie und Schienenspitze braun, letztes Fufsglied
nebst Krallen schwarz. Länge lT/2'".
Syn. j4y>his Bumelice Schrank, Fn. boie. II. 102. Erio-
soma Bumelice Heyd. Mus. Senk. II. IlJ't. 3. '2g5.
Gesellig an den Zweigen der Esche. Mai — Juli. Schrank
hat diese Art, welche auch um Frankfurt im Juni und Juli
nicht selten vorkommt, zuerst beschrieben. Senator von
Heyden nennt sie nach Leach, dessen Werke mir leider
nicht zu Gebote standen, Eriosoma. Ich fand sie nur auf
altern Eschen, deren vorjähriges Holz sie dem heurigen
vorziehen. Ob sie aber auch dieses ansaugen und dann
die gedrehten, monströsen Stängelgallen bilden, wovon
Bärtig bei seinem Pemph. Fraxini spricht, mufs spätem
Beobachtungen anhenn gestellt bleiben.
Ungeflügelte (Stammmutter) : Nach abgewischter
Wolle hell-ciiokoladbraun, halbkugelig, fettglänzend, glatt;
Fühler schwarzbraun, sehr kurz, fünfglicderig, erstes
Glied kurz und dick, zweites vvalzig, etwas länger, drittes
am längsten , viertes halb so lang als das dritte , fünfte
etwas länger als das vorhergehende; der Schnabel grün-
lichgelb, die zwei letzten Glieder braun, bis zum dritten
Beinpaar reichend; Augen dunkelbraun, verhältnifsmäfsig
sehr klein, ohne das : Höekercnen am Hinterrande; der
— 185 —
braune, aufgedunsene Leib Iäfst die Segmente nur sehr
undeutlich unterscheiden; da, wo die Ringfalten eben an-
gedeutet sind, bemerkt man braune ungleich breite Bin-
den. Von Röhren ist nicht die Spur vorhanden ; die Stig-
men sind durch Reihen schwarzer Närbchen bezeichnet.
Die Afterläppchen schwarz; das Schwänzchen fehlt. Vor dem
zweiten Afterläppchen liegt am Ausgang der Scheide ein
zweihöckeriger Hautwulst, der bei einigem Druck deutlich
hervortritt. Die Beine sind kurz und ganz schwarz.
Geflügelte : Fühler so lang als Kopf und Thorax,
braun , viertes , fünftes und sechstes Glied am Grundo
blässer; die zwei ersten Glieder kurz, dick, drittes am
längsten, nach Innen gekerbt, viertes und fünftes gleich
lang, letzteres in eine fast gelrennte kurze Spitze endi-
gend; Augen grofs, braun; Schnabel bis zum ersten
Bauchringe reichend, grünlich, Spitze desselben braun;
Kopf und Halsring gelblich, Scheitel dunkler; Brustkasten
braun , Hinterleib braunröthlich, am Rande sehr langwol-
lig; Röhren und Schwänzchen fehlen; Beine schmutzig
gelbweifshch, Knie und Schienenspilze braun, letztes Fufs-
glied nebst Krallen schwarz; Flügel glashell, Unterrandnerv
und Randmahl blafs, mit dunkler Contur; Schrägadern
sehr fein, bleich; die Randmahlader lang und flach gebo-
gen; der Cubitus einfach (nach von Heyden zuweilen eine
Gabel formirend) und mit den beiden innern Schrägadern
nahe zusammen entspringend; die beiden Aeste des Hin-
terflügels ebenfalls am Grunde genähert, so dafs der Un-
terrandnerv in der zweiten Hälfte dreitheilig erscheint.
5. P. RAKUNCÜLI. hi
Ungeflügelte : Gelbgrün, mit langem glänzend weifsem
Sekret bedeckt, das aus geraden spröden Fäden besteht.
Länge 1'".
Geflügelte : Schwarz; Hinterleib gelbgrün; der ganz«
Körper b 1 ä u 1 i ch-w e i f s bestäubt. Länge 1 — 1 '/»'"•
Zwischen den Blatt- und Astachseln , so wie am Grunde
des Stängels verschiedener Hahnenfufsarlen (Ranunculus
bulbosus. repens , flammula) , sowohl in Sümpfen wie auf
trockenen Stellen. Juni. Die Stelle, über- welcher die
filiere sich am Slängel gruppiren, ist von dem hinfälligen,
spröden Sekret ihres Körpers ganz weifs. Beim Berühren
der Pflanze fallen die Thieie gleich zur Erde und ver-
krieche» sich. Ich zog die geflügelten Individuen unter
— 186 -
der Glasglocke, weil ich sonst noch manchen vergeblichen
Gang zum Orte ihres Aufenthaltes hätte thun müssen, ehe
ich meinen Zweck, geflügelte zu erhalten, erreicht hätte.
Ungeflügelte : Fühler bräunlich, dünn, etwas länger
als Kopf und Thorax, sechsgliederig, erstes Glied kurz
und dick, zweites länger, walzig; drittes am längsten;
viertes halb so lang als das dritte; fünftes länger als das
vierte ; sechstes mit deutlich abgesetzter Spitze und so
lang als das fünfte. Augen schwarz, sehr klein und mit
dem gewöhnlichen Höckerchen. Schnabel bis zum dritten
Beinpaare reichend, braun, erstes Glied in der Mitte weifs-
lich. Der ganze Körper ist breit eiförmig, gewölbt, ein-
fach gelbgrünlich , nur der Scheitel und die Afterläppchen
braun angelaufen. Das wie Atlas glänzende weifse Sekret
ist nicht kraus und wollartig, sondern aus geraden, bü-
schelförmig stehenden Fäden gebildet , welche die gröfste
Aehnlichkeit mit gesponnenem Glase haben. Röhren und
Schwänzchen fehlen. Beine bräunlichweifs bestäubt.
Geflügelte : Kopf schwarz, Fühler dünn, etwas län-
ger als Kopf und Thorax, braun bis schwarz; die zwei
Endglieder blässer; erstes Glied sehr kurz, dick, kuge-
lig; zweites länger, kolbig; drittes am längsten, gerin-
gelt; das vierte halb so lang und dünner als das dritte;
das fünfte noch etwas dünner und länger als das vierte,
nach der Spitze zu dicker werdend; sechstes Glied noch
dünner und länger als das vorhergehende und so lang
als das vierte; es endigt in eine kurze, deutlich abgesetz-
te, walzige Spitze; Augen grofs, braun; Halsring grün;
Brustkasten glänzend schwarz, bläulich bereift; Hinter-
leib gelbgrün, ohne Röhren und Höcker; Afterläppchen
braun angelaufen; Beine schwarz; Schenkelringe und Ba-
sis der Schenkel gelbgrünlich; Flügel weifslich , glashell;
das Geäder sehr fein und heilbräunlich; Flügelmahl graulich;
Unterrandnerv und die innere Einfassung des Flügelmahls
braun; Cubitus am Grunde verloschen.
6. P. DEGEERI. m.
Geflügelte - Schwarz, Hinterleib grün, mit langer Wolle
bedeckt ; Beine schmutzig gelb ; Schenkclspitzen und Füfsc
braun. Länge %'".
Einzeln an den Nadeln der Kiefer gefunden. Wahr-
scheinlich auf der Auswanderung begriffen und nur zufäl-
lig darauf verschlagen; denn keine pflanzte sich darauf
— 187 —
fürt und alle starben bald nachher oder wurden bereits
totlt gefunden. Es könnte leicht A. Xylostei Deg. seyn,
die ich noch nicht gefunden habe.
Geflügelte : Kopf schwarz; Schnabel kurz, kaum über
das erste Beinpaar hinausreichend , braun , erstes Glied
gelblich; Augen braun, grofs mit starkem Höcker; Fühler
braun, so lang als Kopf und Thorax, die zwei Grundglie-
der klein, drittes Glied geringelt, so lang als die beiden
folgenden zusammengenommen, die unter sich gleich sind,
sechstes Glied dünner und etwas langer als das fünfte,
mit einer kleinen Spitze endigend. Brustkasten schwarz,
glänzend ; Hinterleib ohne Röhren und Schwänzchen ,
grün , vorzüglich in der Aftergegend mit langer Wolle
versehen; Beine schmutzig gelb, Schenkelspitzen und Füfse
braun ; Flügel weifslich ; das Geäder hlafs, sehr fein ; Rand-
mahiader grofs, sauft gebogen zur Spitze gehend; derCübi-
tus einfach und die beiden innern Schrägadern am Grunde
genähert; Hinterflügel mit zwei Astadern, die ganz nahe,
wie aus einem Punkte entspringen, so dafs die Unterrand-
ader dort dreizinkig erscheint.
7. P. XYLOSTEI. De Geer.
Tomentosa, corniculis nullis,
Aphis Xylosthei De Geer , Ins. 111, (>4- i6- Pemphi-
gus Lonicerce. Hartig in Germars Zeitschr. für
Ent. B. 111.
In Ermangelung eigener Anschauung die Beobachtungen
des Herrn De Geer :
»Nach den Stielen und Blättern des Gesträuchs, das die
Pflanzenkundigen Lonicera Xylosteum (^Heckenkirsche)
nennen, findet man oft und insbesondere im Juli ganze
Haufen einer sehr weifsen, wolligen Materie, welche flok-
kenweise daran hängt. Dies ist kein Produkt der Pflanze ,
sondern kleiner Insekten, die man zugleich mit abnimmt,
wenn mau dieselbe Materie von den Blättern abwischt,
an denen sie nur dem Anscheine nach sitzt ; wie denn
die kleinen Geschöpfe sich gleich in Bewegung setzen
und im Kriechen die Wolle mit fortschleppen , die an ih-
rem Körper hängt.«
"Es sind Blattläuse von gewöhnlicher Gröfse und den
Blattläusen auf den Buchen (Fagus) ziemlich ähnlich, die
Reaumur besehrieben hat. Wenigstens eben so wollig als
diese. Der ganze Rücken ist davon so bedeckt, dafs nur
— 198 —
der Kopf, der Brustschild und der Vordertheil des Brust-
stücks nebst vier Fiifsen frei, aber doch nicht ganz frei,
sondern mit einer ähnlichen Materie überzogen sind , die
indessen doch ihre Gestalt nicht unkenntlich macht, weil
sie nur aus kurzen Fädchen besteht. Denn diese überaus
glänzend weifse, besondere Materie besteht überhaupt aus
unzähligen feinen Fäden , die sich an alles , was ihnen
vorkömmt, anhangen, vom Körper des Insekts abgehen
und an allen Dingen, über welche die Blattläuse wegkrie-
chen, kleben bleiben. Allein am äufsersten Ende des Kör-
pers erheben sich verschiedene gedrehte, dickere und
längere Fäden, deren Länge oft sehr beträchtlich ist; alle
aber sind sie gekräuselt. Ungeachtet diese Materie für die
Blattlaus keine leichte Last zu sein scheint , so kann sie
doch sehr behende und leicht kriechen. Bekannlermafsen
entsteht sie aus dem Insekte selbst und quillt aus ver-
schiedenen kleinen Oeffnungen hervor , womit die Haut
an verschiedenen Orten wie ein Sieb durchlöchert ist.«
»Hat man nun mit einem feuchten Pinsel alle Wolle ab-
gepinselt, so erscheint die Blattlaus wie eine andere; oben
grüngelb, die Füfse und Fühlhörner aber grau. Oben auf
dem ganzen Bücken und Bruststück zirkelrunde, etwas er-
habene, dunkelgrünere Flocken, aus denen die wollichten
Fäden entspringen. Im Nymphenstande siehet man schon
an beiden Seiten die Flügelscheiden. «
»Wenn sie sich zum letzten Male häutet und Flügel
bekömmt , so bleibt die Wollflocke an der abgestreiften
Haut hangen und man findet auch dergleichen auf den
Blättern; die geflügelte Blattlaus aber ist dessen ungeach-
tet eben so stark mit der zarten Wolle als vorher be-
deckt; denn sie schwitzt sie gleich wieder aus dem Kör-
per und sie wird ganz damit überzogen ; sie ist aber viel
feiner und mit den dicken gedrehten Wollladen nicht so
gemischt als im Nymphenstande.«
Bei den geflügelten Blattläusen dieser Art sind der Kopf,
Brustschild, das Bruststück, die Fühlhörner und Füfse
schwärzlich; der Hinterleib aber olivengrün mit einigen
schwärzlichen Binden. Die Flügel sehr weifs und durch-
sichtig mit graugelblichen Adern darunter, die längs dem
Aufsenrande der Oberflügel sehr breit sind. Die Fühlhör-
ner so lang als Kopf und Bruststück. Sie haben keine
Rückenhörner, sind lebendig gebärende und haben, wenn
man sie öffnet, den Bauch voll Embryonen. Ihre Exkre-
mente sind kleine runde, gunimiartige Körner, die sehr
hart werden und einen sülsen (jcselimack hoben.«
iSi) —
VI. Gattung TETRÄNEÜRA Hart. GALLENLAUS.
TU\<jd dae\v\öYm'uj Vc a<Hw& •, A.w votä^yu mu vwc e/\'\\\u.Ci\u,ftT
CFig. 10, ii, 12.)
Die einzige mir bekannte Art dieser Gattung- lebt in
Gallen, die sie auf der Oberfläche der Ulmenblälter ver-
ursacht. In der Lebensart und Fortpflanzungsweise gleicht
sie den gallenbewohnenden Arten aus der Gattung Pemphigus
und Schizoneura. Die überwinterten flügellosen Stammmül-
ter bilden durch Saugen an der Unterseite der Blatter sue-
cessiv Beulen, Buckel und Blasen, die sich auf der Ober-
seite derselben bald einzeln, bald in grofser Anzahl zei-
gen. Die der cpnkaven Erweiterung der Beule folgende
Blattlaus bringt nun zehn bis dreifsig lebende Junge zur
Welt, die alle Flügelscheiden erhalten und nach der vier-
ten Häutung Flügel bekommen. Dafs diese Generation ,
welche bald ihr mütterliches Haus verlafst und sich zur
Stiftung einer Colonie in's Weite begibt, ohne Begattung
nur lebende Junge zur Welt bringt, habe ich selbst ge-
sehen, Herr von Gleichen aber nach achtjähriger, auf-
merksamer Beobachtung evidenlisch bewiesen. Was nun
aus diesen Nachkommen wird , ob sie wieder Flügel er-
halten und auf eine ganz andere, uns unbekannte Weise
leben, oder was wahrscheinlicher ist, ob sie im unvoll-
kommnen Zustande überwintern und im Frühlinge als
Stammmütter die Gallen bilden, ist bis jetzt aller darauf
verwandten Aufmerksamheit ungeachtet noch nicht ent-
räthselt worden Wir sind einstweilen noch darauf hinge-
wiesen, sie, wie die Gattungen Pemphigus und Schizoneura,
für blofs vivipare Pflanzenläuse zu halten.
1. TETRANEURA ULMI. De Geer.
Stammmutter : Grün, kahl, ohne Wolle, glatt und kuge-
lig; Beine kurz, bräunlich; Fühler vi er gl i e d er i g. Länge %'".
Geflügelte : Schwarz, nackt; Hinterleib dunkelgrün, etwas
bestäubt; Fühler sehr kurz; sechsglicderig; Röhren und Schwänz-
chen fehlen, hänge % — 1'".
— 190 —
Syn, Aphis Ulmi, Geojfr. Ins. Tom. I. 4(j4- i. tab.
io ßg. 3. — Reaumur Ins. Tom. III. 2 gg. tab. 25
ßg. 4 — 7- &e Geer , Uebers. III. 58. l4> tab.
4. ßg- <5 — 1J. — Von Gleichen, Per such einer
Geschichte der Blattläuse des Ulmenbaums.
Diese Gallenlaus lebt in den kleinen, erbsen- bis bohnen-
grofsen Gallen der obern Blattseiten des Ulmenbaums. Die
Galle ist kahl , grün, wird später gell) und öffnet sich
oben an einer Seite mit unregelmäßigem Loche. Ende
Mai und Anfangs Juni sind die Gallen bereits von den
Bewohnern verlassen und schrumpfen ein oder werden
ganz braun. In manchen Jahren sind dieselben so häufig,
dafs auf mehreren Blättern ihrer acht bis zwölf sitzen,
von deren Gesammtlast sich die Aeste zur Erde beugen.
Ungeflügelte : Nur die StammmuUer , welche die
Galle bildet, ist wirklich flügellos; sie ist olivengrün, ku-
gelig und beständig kahl; die Fühler sind bräunlich, sehr
kurz, viergliederig; erstes und zweites Glied kurz, dick;
drittes am längsten ; viertes etwas dünner und halb so
lang als das dritte; Augen braun, punktförmig klein, ohne
Höckerchen; Schnabel sehr kurz, dick, bräunlich; erstes
Glied gelblich; Beine kurz, bräunlich; von den Saftröh-
ren und dem Schwänzchen keine Spur vorhanden. — Alle
Nachkommen sind Larven und erhalten Flügel. Sie sind
nackt, schwarz; Hinterleib braungrün und etwas bestäubt.
Geflügelte: Fühler sechsgliederig , schraubenartig
geringelt, kürzer als Kopf und Thorax; der Schnabel ist
schmutzig braungelb, bis zum zweiten Beinpaare reichend;
der bläuliche Staub , womit sie als Larve bedeckt sind ,
lassen sie beim Auszuge in der Galle zurück; die Röhren
und das Schwänzchen fehlen ; Beine schmutzig braungelb ;
Füfse, Schienenspitzen, Knie, Hüflen und Schenkelringe
dunkelbraun; Flügel weifslich; Geäder schwarz; der Cu-
bitus einfach, ohne Gabel, am Grunde verloschen ; Hinter-
flügel mit einer Astader.
Diese ist die wahre, von den Herren De Geer und
von Gleichen beobachtete Gallenlaus der Ulmenblätter.
Ersterm sind die grofsen haarigten Gallen derselben
Blätter, worin Schizoneura Ulmi lebt, nie vorgekom-
men , wefshalb er sich fast über die Aeufserungen der
Herrn GeolTroy und Reaumur wrundcrt, wenn diese von
Gallen von der Gröfse einer welschen Nufs und gröfsern
sprechen. Herrn von Gleichen müssen ebenfalls keine auf
- 191 —
seinen zwei Bäumen zu Gesichte gekommen seyn , sonst
hätte er gewifs auch diese dritte Art noch aufgeführt. Ich
halte noch nicht ein volles Jahr diesen Unterschied zwi-
schen den Bewohnern der grofsen und kleinen Gallen er-
kannt, als Herr Forstrath Hartig dieselbe Entdeckung in
Germar's Zeitschr. für Ent. (B. 111) mittheilte.
Aus dem Werkchen des Herrn von Gleichen , der acht
Jahre nacheinander die Lebensart dieser Ulmenblattlaus
genau beobachtete, entnehme ich Folgendes:
»Zu Anfang des Maimonats, ehe die Blätter des Ulmen-
baums die Hälfte ihrer Gröfse erlangt haben, sind sie
schon mit unzählbaren kleinen Knöpfchen besetzt. Selten
öffnet man eines dieser Knöpfchen, ohne ein sehr kleines
braunes Thierchen darin zu finden. Nur seine langsame
Bewegung unterscheidet es von einein leblosen Stäubchen.
Meinen starken Vergröfserungsgläsern hatte ich es zu
danken, dafs ich es für eine Blattlaus erkannte. In der
ersten Woche des Brachmonats (nach drei- bis viermali-
ger Häutung) fangen die Mütter an, sich ihrer Jungen zu
entledigen. Zu dieser Zeit öffnet man keine der Blasen ,
wo man nicht zwanzig, dreifsig bis vierzig Junge beiden
Alten antrifft. Ueber vierzig habe ich noch niemals ge-
zählt. Die alte abgemattete und nun ihrem Ende nahe
Mutter sieht man alsdann mit langsamen Schritten unter
ihrer lebhaftem Nachkommenschaft herum gehen. Der An-
fang der dritten Woche des Brachmonats ist die gewöhn-
liche Zeit, wo die ganze Nachkommenschaft einer Blattlaus-
mutter die letzte Häutung überstanden hat und mit Flügeln
versehen ist. Zu dieser Zeit sind die Blasen mit Blattläusen
und Häuten gleichsam ausgestopft. Die Mutter trifft man
alsdann in einem sehr kläglichen Zustande an; kaum kann
sie mehr von der Stelle kommen und ihr zuvor aufgetrie-
bener Leib ist nun wie eine luftleere Blase verkrüppelt
und zusammengeschrumpft. Keine harten Exkremente fin-
det man in den Blasen, hingegen die innere Wand der-
selben so nals, als wenn sie mit Wasser benetzt wäre T
welches vielleicht von der Flüssigkeit ihrer Exkremente
herrühren kann." *J
*) In den grofsen haarigen Gallen ist oft eine solche Menge
einer weifslichen, dicken Flüssigkeit vorhanden, dafs maa
einen raittelmäfsigen Fingerhut damit füllen könnte.
Ann., d. V.
- 102 —
Um zu erfahren, welchen Geschlechtes die geflügelten
Nachkommen der einzigen ungeflügelten Stammmultor
seien, tödtete und zerdrückte er alle vierzig in einer
Blase eingeschlossenen Blattlause und fand alle voller
Embryonen, also lauter Weibchen. Er wiederholte diese
Exekution noch einmal und erhielt dasselbe Resultat. Ja
selbst bei drei bis vier Tage alten Individuen hat er diese
Embrionen schon gefunden. Somit findet bei dieser Ulmen-
blaltlaus das Lebendiggebären eben so ohne (Begattung
statt, wie bei andern Arten.
Was dieser unermüdliche Beobachter über die Entste-
hung der Gallen sagt, ist gleichfalls sehr geistvoll :
«Wir finden den Ort ihres Eingangs oder die Thüre des
Hauses unter einem zarten Gewirre von weifser Haarwollo
und müssen also schliefsen, dafs die Blattlausmutter durch
ihren Saugstachel sich diesen Weg eröffnet habe
Die junge Blaltlausmutter setzt also hier auf das ebenfalls
noch junge Blatt ihren Stachel an und 1 äffst vermuthlich
einen Saft in die Wunde, welcher hernach durch eine
gährende Bewegung die obere Seite des Blattes von der
untern scheidet. Hierdurch entsteht sodann ein kleines
Gewölbe für die, der Oeffnung nachgehende junge Blatt-
lausmutter , welches im Fortwachsen die Gestalt eines
kleinen zugespitzten Kegels bekommt. Die junge Blaltlaus-
mutter gehet wohl ohne Zweifel, weil man sie allzeit am
Ende des kleinen Kegels antrifft , dieser Spitze nach und
entziehet ihr den Saft, wodurch das Wachsen in die Längo
verhindert und hingegen in die Breite befördert wird , bis
endlich der Kegel seine Spitze verliert, in die Runde
wächst und eine birnförmige Gestalt annimmt. Wenn her-
nach durch die Nachkommenschaft der jetzt noch einzigen
Inwohnerin der Blase dieses Saugen vervielfältigt wird ,
so erweitct sich solche noch mehr, bis sie zu ihrer Voll-
kommenheit gelangt.«
Herr von Gleichen untersuchte auch die eben aufge-
brochenen Knospen der Zweige und fand auf der
Rücken- oder Unterseite der Blättchen bereits die
jungen Blatllausmütter vor, beschäftigt, sich eine Woh-
nung für sich und ihre Nachkommen zu bilden. Woher
aber diese Thierchen kommen , ob auf dem Baume oder
an der Wurzel überwinternd , war ihm zu erfahren un-
möglich gewesen. Eben so wenig ist es ihm, wie dem Herrn
De Geer, gelungen, Männchen zu entdecken. Da nun die
Weibchen nach einer Begattung stets Eier legen und bei
dieser Blattlaus noch nie solche gefunden worden, wohl
— im -
aber die letzte Generation aus lauter flügellosen Wesen ,
wie die Altmütter im Frühjahre sind, bestehen, so scheint
bei dieser Art eben so eine ununterbrochene Reihe von
viviparen Blattläusen zu entstehen, wie bei der Gattung
Chennes nur ovipare Individuen vorkommen.
■— «*aQ3}>-Q<gS»i-
VII. Gattung. C HERMES. Lin. TANNENLAUS.
Yü\vUt \u\v\tyVwAm<j , se\\v V.uw, YVüqd &o.c\v\öm\<j Vra^i ,
meist mlosctamu l\»n<ja<kY.
(Fig. 24 — 29.)
Diese merkwürdige Gattung enthält nur vier bis jetzt
entdeckte Arten, die sich in jeder Hinsicht sehr ähnlich
sind; alle bewohnen Nadelbäume und sind sehr kleine
Thierchen. Die, welche an der Rinde und an den Nadeln
saugen, schwitzen ein weifses, wolliges Sekret aus Nar-
ben des Oberkörpers, wovon sie ganz eingehüllt werden.
Zwei Arten bilden an jungen Zweigen zapfenförmige Gal-
len, in deren Fächern sich die Jungen bis zur völligen
Entwicklung aufhalten.
Alle legen im Herbste Eier, woraus flügellose Blattläuse
entstehen, die an verschiedenen Theilen des Baumes über-
wintern. Im folgenden Frühlinge legen diese auch Eier ,
die mit langer Wolle bedeckt, haufenweise beisammen
liegen. Aus ihnen entsteht eine Generation, die bei den in
Gallen lebenden Chennes Nymphen sind, woraus lauter
geflügelte Blattläuse entstehen, welche sich bald zerstreuen
und wieder Eier legen , von denen die ungeflügelten und
überwinternden Stammmütter herkommen. Die, welche an
der Rinde oder an den Nadeln saugen, legen im Frühlinge
ebenfalls Eier, aus denen theils flügellose, theils mit Flügel-
scheiden versehene Chennes entstehen. Unter beiden Formen
legen sie im vollkommenen Zustande Eier, woraus flügellose
überwinternde Stammmütter entstehen; beide sterben neben
und über den Eihaufen, nachdem sie dieselben mit der
schützenden Wolle bedeckt haben.
Nicht weniger auffallend, als diese Fortpflanzungsweise
durch Eier, ist die Eigenheit, dafs noch keine Begattung
bei den Thieren dieser Gattung beobachtet wurde. Es scheint
fast, als ob die Fortpflanzung durch Eier hier eben so
13
- 194 -
ohne Begattung vor sich gehen könne, als das Gebären
lebendiger Jungen bei den Gattungen Aplris, Lachnus,
Tetraneura etc. — Die Gattung Chermes hat demnach viele
Aehnlichkeit mit den Coccus, die sich ebenfalls im Früh-
linge und Sommer durch Eier fortpflanzen und den Herbst
und Winter über ruhig an der Rinde saugend zubringen.
Auch die schlingenartige Lage der Saugborsten unter Brust
und Bauch, so wie das Verkümmern der Gliedmassen mit
dem Alter haben die flügellosen Chermes mit den Coccus
o-emein.
1. CH. LARICIS. Hart.
Geflügelte : Bestäubt, braun; Halsring und Hinterleib gelb-
lichgrün, Beine schmutzig gelb; Knie, Tibienspitze und Füfse
ä>raun; Zweigadern des Oberflügels unmittelbar aus dem Unter-
randnerv entspringend. Länge %"'.
Ungeflügelte : Schwarzbraun, sehr breit, Tom und hinten
stumpf, oben höckerig, in lange, weifse, schraubenartig gewun-
dene Wolle eingehüllt ; Fühler dreigliederig. Länge '/4 — U".
Chermes Laricis Hartig. in Germars Zeitschrift für
Entom. III. 366.
Von April bis August sehr häufig auf den Nadeln des
Lerchenbaums (Pinus Larix).
Geflügelte : Fühler fünfgliederig^, sehr kurz, von der
Länge der Kopfbreite ; die Glieder fast gleich lang. Augen
oval, grofs, das Höckerchen hinter denselben kaum be-
merkbar; Nebenaugen sehr klein; Schnabel kurz, das
zweite. Beinpaar nicht erreichend. Röhren und Schwänz-
ehen fehlen. Die Beine schmutzig blafsgelb , das dritte vom
zweiten Paare weit abstehend. Flügel glashell , Flügelwur-
zel , Rand- und Unterrandnerv , so wie der Raum zwischen
denselben und das Randmahl gelb; die drei einfachen Schräg-
adern kommen unmittelbar aus dem Unterrandnerv. (Fig. 27.)
Die Larven , woraus die Geflügelten entstehen , sind nackt
und nur mit kurzem Flaum bedeckt. Diese Thierchen haben
bei oberflächlicher Betrachtung grofse Aehnlichkeit mit
einem Trilobiten.
Un geflügelte: Fühler dreigliederig, sehr kurz, mit einer
feinen Borste endigend; diese können sie wie eine Cas-
sida unter den Kopfschild zurücklegen. Kopf und Thorax
nicht deutlich getrennt; Hinterleibsringe jedoch deutlich
geschieden. Röhren und Schwänzchen fehlen. Der Schna-
bel, dessen Wulst vor dem ersten Beinpaare liegt, tritt
— 195 —
erst zwischen dorn ersten und zweiten Beinpaare hervor ,
ist dick, kurz und hat eine sehr lange dreitheilige Saug-
borsle. Beine kurz, dick und schmutzig braun; Füfse etwas
behaart , an jeder Seite über der Klaue ein Borstenhär-
chen, das über dieselbe hinausreicht. — Die jungen Flü-
gellosen sind leicht an den sechs Wärzchen auf jedem
Segmente zu kennen , die sich nach mehrmaliger Häutung
verbreiten und die weifse Wolle ausschwitzen, die sie
endlich bei völliger Ausbildung sammt ihren Eiern einhüllt.
Der kurze, zurückgezogene Kopf und die kleinen Fühler
sind schwer zu unterscheiden.
Nachdem ich ein paar Jahre nacheinander die Nadeln
der Lerchenbäume im Frühlinge mit schwarzen Pünktchen
und weifsen Flöckchen wie übersäet gefunden und bei ge-
nauerer Ansicht jene schwarzen Pünktchen für Blattläuse und
diese Flöckchen für eine Wolldecke derselben erkannte, unter
welcher eine ungeilügelte Blattlausmutter nebst sechs bis
zwanzig Eiern safs; nachdem ich ferner einmal im August
an den Nadeln hie und da todte geflügelte Blattläuse
antraf, die ebenfalls eine Menge Eier in Wolle gehüllt
unter den Flügeln bargen , suchte ich das darauf folgende
Jahr so früh wie möglich meine Beobachtungen darüber
fortzusetzen, um zu erfahren , woher diese Thiere im
Frühjahre kommen und ob sie alle nur aus Eiern entstehen.
Schon Ende April entdeckte ich an den ganz kleinen,
jungen Nadelbüscheln zu meiner Verwunderung die früher
bemerkten schwarzen punktförmigen Blattläuse, die, noch
unbedeckt, zerstreut an den Nadeln safsen. An mehreru
Nadeln konnte ich deren drei bis zehn zählen , so dafs
sich an jedem Nadelbüschel durchschnittlich hundert fünf-
zig junge Blattläuse befanden. Diese waren kaum '/$ einer
Linie grofs und sehr kurzbeinig. Der Ort ihrer Herkunft
konnte unmöglich weit zu suchen sein. Am Grunde der
Nadelbündel bemerkte ich an den dürren Schuppen , die
während des Winters Kälte die Knospe schützend umga-
ben , eine grofse Anzahl Eihülsen , die von dem ausge-
schlüpften Thierchen verlassen , und auch einige ganze
Eier, worin noch welche enthalten waren. Alle Eier hin-
gen vermittelst eines Fädchens an der Schuppe oder
Rinde fest und waren zudem noch mit einer graulichen
Wolle geschützt. Die kleinen schwarzen oder auch schwarz-
braunen, höckerigen Blattläuse, lauter flügellose Weibchen,
wuchsen rasch heran, häuteten sich einige Male und aus
den sich vergröfsernden Höckerchen schwilzle eine weifse
Wolle hervor . die sich nach und nach so bedeutend
— KM5 -
verlängerte , diits man das Tliien erst nach Wegnahme
derselben darunter entdecken konnte. Schon Ende Mai
fand ich bei diesen Weibchen acht und mehr gelbe, ellip-
tische Eier an Faden befestigt, ganz denen gleich, dio
ich das Jahr vorher im August bei den Geflügelten und
im April desselben Jahres am Grunde der Nadelbüschel ge-
funden. Ich untersuchte nun aufmerksam wohl hundert sol-
cher Fleckchen an den Nadeln verschiedenen Alters und
fand immer wieder dasselbe. Die Eier an den Jüngern
Nadeln hatten nur eine hellere Farbe, die Mütter lebten
und legten noch fortwahrend Eier; die an den altern Na-
deln hatten eine graue und braune Farbe , die Augen der
Embryonen blickten schon durch , viele waren bereits ver-
lassen und die Mütter neben ihnen eingeschrumpft und todt.
Gleichzeitig mit den Flügellosen entwickelten sich auch
die glatten Larven der Geflügelten, die ich Anfangs Mai
schon in grofser Anzahl auf den Nadeln fand und die sich
bald zerstreuten. Nur wenige blieben auf dem Mutterstamm
sitzen, legten ihre Eier ab und starben über denselben,
mit ihren Flügeln sie überdeckend.
Im verflossenen Winter suchte ich diese Tannenlaus noch
früher auf und fand sie einzeln an den noch unentwik-
kelten Knospen und in den Winkeln derselben ganz ruhig
sitzen. Anfangs April hatten die meisten ihre Haut und
mit ihr die wollige Bekleidung abgeworfen ; sie waren
grünbraun bis braun, fast 14"/ lang, hoch gewölbt, die
Rückenkörnchen verhältnifsmafsig sehr stark. Keine hatte
Eier gelegt, wohl aber fand ich beim Zerdrücken dersel-
ben mehre vollkommen ausgebildete und viele unausge-
bildete Eier. Das sind demnach diejenigen Blattläuse , wel-
che aus den von den geflügelten Weibchen im Spatsommer
gelegten Eiern entstanden waren und an den Zweigen
überwinterten; welche im April Eier legen, woraus sowohl
geflügelte als flügellose Weibchen entstehen, die sich alle
wieder auf gleiche Weise nur durch Eier fortpflanzen. Ob
und wann eine Begattung vor sich geht, habe ich noch
nicht beobachten können.
Da nun die geflügelten wie die ungeflügelten Weibchen
sowohl früh als spät im Jahre Eier legen und ich sie nie
lebende Jungen gebären sah, was man bei den Blattläu-
sen doch täglich bemerken kann, so mufs ich gestehen,
dafs dies das einzige Beispiel in der ganzen Familie ist ,
was mir bei meinen Untersuchungen vorgekommen. De
Geer hat jedoch dieselbe merkwürdige Beobachtung an dem
Chermes Abietis L gemacht, was sich bei dem ganz nahe
— I9< —
stehenden Chermes Strobilobius wohl eben so finden wird«
Diese Chermes bilden demnach nicht blofs nach ihren
Fühlern und ihrem eigen thiimliehen Flügelgeäder, sondern
auch nach ihrer Fortpflanzungsweise eine sehr charakteristi-
sche Galtung-.
2. CH. CORTICALIS. m.
Geflügelte : Pechbraun, Hinterleib dunkelrotb; die Schräg-
adern der Vorderflügel entspringen nicht unmittelbar aus dem
Unterrandnerv; Astader des Hinterflügels verloschen. Länge '/V".
Ungeflügelte : Verkehrt-eiförmig, matt, in lange Wolle
gehüllt, die aus Querreihen runder Tuberkeln schwitzt; Fühler
undeutlich; Augen unbemerkbar. Länge 1/i'".
Dieses winzige Thierchen lebt an den Stammen und
Aesten der Weihmuthskiefer (Pinus strobus), welche oft
ganz von ihrem weifswolligen Sekret überdeckt sind und
dadurch ein krankhaftes Aussehen bekommen. AufserSeym-
nus diseoideus, der sich häufig in ihren Coionien findet,
hat sie noch die Made einer kleinen Fliege (Agromyza
ehermivora /«.) und eine Anthocoris (fusca /».) zu Feinden.
Geflügelte : Kopf breit, dunkelbraun; Augen grofs,
Hockerchen sehr klein, fast mit denselben verschmolzen ;
Schnabel braun, erstes Glied roth, bis zum zweiten Bein-
paare reichend. Fühler braun, von der Länge der Kopfbrei-
te, die drei Endglieder bis zur Hälfte geringelt, am Grunde
sehr verdünnt, daher ein jedes eine breite, kurze Keule
bildet; Halsring breiter als der Kopf, wulstig gerandet
und durch zwei tiefe Falten in drei Lappen getheilt; Brust-
rücken pechbraun, fast schmäler als der Halsring; Hinter-
leib dunkelrotb., mit deutlichen Ringen; hinter dem Schild-
chen eine weifse Wolle ausschwitzend. Röhren und
Schwänzchen fehlen; die Beine kurz, braun, die Basis der
Schenkel heller. Flügel glashell; Unterrandaderund das drei-
eckige Randmahl schmutzig bräunlichgrau; von der inner-
sten Schrägader des Vorderflügels zieht ein sehr zarter
Nerv am Unterrandnerv und Randmahl entlang, (Fig. 24)
aus welchem die beiden vordem Schrägadern ihren Ursprung
nehmen. Im Hinterflügel ist die Schrägader verloschen. (Fig.
25.) Länge Vi'"» mit den Flügeln fast %'".
Die Nymphen sind lang, walzig und gr<"fscr als die
ungeflügelten Weibchen. Fühler kurz , eine ungegliederte
Keule bildend. Kopf und Halsring braun, sehr breit, run-
zelig ; Mittelbrustring blafsrolh ; der Hinterleib dunkelrolh.
— I9S —
Mehrere Jahre suchte ich die geflügelten Individuen ver-
gebens; erst im verflossenen war ich so glücklich, auch
deren zu finden. Ende Februar untersuchte ich die weifs-
bekleideten Stamme der Weymulhskief'er unserer Prome-
naden und fand zu meinem Erstaunen schon Millionen
kleiner, schwarzer , hin und wieder auch mit weifslichem
Sekret bedeckte, junge Blattläuse an den Rändern der
Wolldecke gedrängt neben einander sitzen. Als ich die
wollige Masse mit der Spitze eines Federmessers etwas
lüftete, gewahrte ich eine Unzahl dieser Thierchen; darauf
schnitt ich ein Stück der Rinde mit solchem Ueberzuge
ab, um sie zu Hause genauer zu untersuchen. Aus
allem sah ich schon, dafs sie aus den im vorigen Jahre
bemerkten Eiern gekommen und sicherlich im Herbste
bereits ausgeschlüpft waren, da sie alle gleiche Gröfse
hatten. Die meisten waren im Saugen begriffen , doch be-
gaben sich auch viele an den Rand zu einem frischen
und gesunden Theile der Rinde ; noch andere safsen be-
reits in einiger Entfernung und schienen eine neue Colonie
bilden zu wollen. Am 2. April waren die punktförmigen
Thierchen schon zur Reife gelangt ; überall lagen frische
Haufen gelber Eier hinter und neben ihnen. — Dem blofsen
Auge sind diese Geschöpfe kaum bemerkbar, und wäre
die schwarze Farbe des Körpers mit der schneeweifsen
Flockendecke nicht so sehr kontrastirend, man würde viel-
leicht nimmer diese Thierchen da geglaubt oder so leicht
bemerkt haben. Sie sind alsdann 1/5/// lang, verkehrt-ei-
förmig, d. h. die Hinterleibsspitze bildet den schmälern,
die Kopfgegend den breitern und stumpfern Tjheil. Die
Farbe derselben ist dunkelbraun , matt und etwas weifs
bestäubt; die, welche sich schon längere Zeit gehäutet
haben , sind auf dem ganzen Oberkörper mit länger
Wolle bedeckt, woraus der alle überdeckende weifse
Filz auf der Rinde entsteht. Die Wolle schwitzt aus run-
den Höckerchen, Cwie bei mehreren andern Pflanzenläusen),
die zu fünf oder sechs in Reihen auf den Ringen des
Körpers stehen. Auf der Oberseite konnte ich die Hinter-
leibsringe deutlich unterscheiden; die drei Brustringe sind
mehr oder weniger scharf geschieden; Brustkasten und
Kopf bilden ein Ganzes; an einem Individuum glaube ich
jedoch einen zarten Einschnitt zwischen denselben gesehen
zu haben. Der Kopf ist stark nach unten gegen die Brust
gedrückt und an demselben nur ein Rüssel zu bemerken ;
Augen und Fühler habe ich nicht entdecken können; wohl
bemerkte ich ein den Fühlern analoges Knöpfchen , an
— 199 —
welchen jedoch keine Glieder wahrzunehmen waren. Auch
nachdem ich das Thierchen zwischen zwei Glasplatten leise
zerdrückte, wollte es mir nicht gelingen, diese zwei wich-
tigen Theile zu entdecken, da ich doch den Schnabel mit
seinen Gliedern nebst den Beinen sehr gut durch dieses
Experiment erblickte. Die Brust ist bei dieser Tannenlaus
von dem wulstigen Rande , auf dem die Beine eingelenkt
sind , bis auf eine schmale Rinne zur Aufnahme des Rüs-
sels, ganz überdeckt. Der Schnabel reicht fast bis zum
dritten Beinpaare, ist dreigliederig, verhältnifsmäfsig sehr
dick und in demselben liegt die sehr lange dreiborstige
Zunge , die das Thierchen nach Belieben ausstrecken und
einziehen kann. Da diese Zunge die Schnabellänge um das
zehnfache übertrifft (bei einigen jedoch nur um das drei-
bis fünffache), so sieht man gerade an diesem Insekte
recht deutlich, wo sie beim Zurückziehen hingelegt wird,
denn elastisch einschiebbar ist sie nicht. Will es nämlich
die Saugborste in den Schnabel hereinziehen, so tritt der
Grundtheil derselben aus dem ersten, oben offenen Schna-
belgliede Csiehe Einleit.) heraus, bis die ganze Zunge ein-
gezogen ist. Dann steckt die Spitze derselben noch im
zweiten und dritten Schnabelgliede, die ganze übrige Länge
liegt schlingenartig zur Seite des Schnabels an der Brust
und am Bauche entlang oder ist seitwärts gerichtet. Die
Beine sind kurz und dick , das erste oder kleinere Fufs-
glied ist fast nicht zu bemerken. Die Bauchringe sind gleich
den Rückensegmenten deutlich geschieden und etwas über-
einandergeschoben. Von Rohren und einem Schwänzchen
ist keine Spur vorhanden.
Bei diesen winzigen Thierchen mit der verhältnifsmäfsig
sehr langen Zunge oder Saugborste habe ich eine Ent-
deckung gemacht, welche uns vielleicht einigen Aufschlufs
über das Anbohren oder Anstechen der Epidermis beim
Saugen geben kann. Ich bemerkte nämlich, dafs an der weit
vorgestreckten Zunge wie am ganzen Körper einer dieser
Tannenläuse weifse Puderstäubchen in Form regehnäfsiger
Kügelchen hingen. Diese Kügelchen safsen an der Saug-
bors:e etwas zerstreut und zwar rund herum. Ich sah nun
deutlich, wie das Thierchen die Zunge einziehen wollte
und wie sich die anhängenden Kügelchen verschoben,
bald näher, bald weiter auseinander traten. Die Kügelchen
an der einen Seite wurden oft rückwärts geschoben, wäh-
rend die an der andern Seite in Ruhe blieben und um-
gekehrt. Da nun die Zunge aus drei Borsten besteht , so
folgt aus dieser seltsamen Erscheinung, dafs jede der drei
— 201) —
Borsten für ßich allein agiren, d. h. sich vorwärts und
rückwärts bewegen könne, wodurch die Spitze von der
einen , bald von der andern Borste gebildet und dadurch
um das dreifache verschmälert werden kann. Eine die-
ser Borsten allein ist nicht so dick als eine Respirations-
oder Spaltöffnung der Epidermis, und also leicht in das
Innere der Blattsubslanz zu bringen. Durch das Hin- und
Herschieben der einzelnen Borsien, die mehr oder weni-
ger tief eindringen, wird nun der Stich des Insekts den
Tflanzen nicht nur empfindlicher, sondern die Öffnung
auch erweitert und die ganze Aktion hat die gröfste Aehn-
lichkeit mit dem Erd- und Steinbohren vermittelst eiserner
Keile, die jedesmal einen andern Punkt in der Röhre treffen
müssen , wenn sie guten Erfolg haben sollen. Das auf
diese Weise auch das Aufpumpen des Saftes durch die
Zunge zum Munde vermittelt werde, scheint mir nicht
unwahrscheinlich zu sein , da das durch die drei fest an-
schiefsenden Borsten gebildete Röhrchen den ausfliefsenden
Saft schon nach Art der Haarröhrchen und Inlerzellelar-
Gängen auf eine gewisse Höhe bringt , der nun durch eine
solche Bewegung der einzelnen Borsten leicht noch weiter
befördert werden kann.
Ich las später auch in Burmeister's Handbuch der Entom.
Band I. 38t , dafs dieser Naturforscher etwas Aehnliches
bei den Dipteren mit einem Schöpfrüssel , namentlich bei
der Galtung Culex beobachtet und dieselben Schlüsse
daraus gezogen hat, ungeachtet er dadurch der Meinung von
Treviranus, der den Saft durch die hohlen Borsten ver-
mittelst Gefäfse in den Magen führen läfst, entgegen tre-
ten mufste.
3. CH. ABIETIS. Lin.
Geflügelte : Gelbbräunlich; Scheitel, Brust und die Lappen
des Thorax braun; Hinterleibsrücken kahl, gelbröthlich ; die
Astadern des Vorderflügels entspringen unmittelbar aus dem
Unterrandnerv. Länge %'".
Chermes Abielis Linn. Syst. Nat. 2. j38. l3. — Fn.
Suec. 1011. — Geoff'r. Ins. 1. 48j- 5. — De Geer
Ins. III. gg. iy. lab. 8. flg. i—2g. — Fri.uh ,
Ins. XII. 10. tab. 2. f. 3. — Fabr. Ent. syst. IV.
223. y
Diese Blattlaus lebt in den < rofsen, grünen Zapfengallen
am Grunde der heurigen Zweige junger Fichten ^Piniis
Abies.)
— 20! -
Cef lüge Ho : Fühler gelblieh, fünfglieilerig *on der
Länge der Kopfbreite , die Geifsclglieder fast von gleicher
Länge, geringelt, am Grunde verschmälert. Augen grofs,
gekörnt, braun. Sehnabel gelblich; Lippenwulst und drit-
tes Glied braun, das zweite Beinpaar nicht erreichend.
Scheitel mit zwei Grübchen versehen, braun; Untergesicht
gelb. Der Halsring grofs, breiter als der Kopf und diesen
zum Theil umfassend , oben dreilappig und bräunlich ange-
laufen. Brustrücken bräunlich , vierlappig : zwei rundliche
Seitenlappen, ein dreieckiger vorderer und ein viereckiger
hinterer Miltellappen ; letzterer ist durch eine seichte Furche
nochmals in zwei Theile gelheilt. Hinterleib durchweg
gelbrothlieh, ohne Rohren und Schwänzchen. Beine gelb;
Flügel dachförmig, den Hinterleib überdeckend, doch nicht
wie bei des Gattung Aphis , auf demselben ruhend , son-
dern zur Seite herabhängend; sie sind weifslich, das Geäder
sehr fein , blafs ; Unterrandnerv und Randmahl grünlich ;
die drei Ast'dern entspringen unmittelbar aus der Unter-
randader, wodurch sich dieser Chermes von Ch. Strobilo-
bius unterscheidet. Von den Nebenwinkeln , welche die
Astader des Hinterflügels mit dem Unlerrandnerv bilden,
ist der innerste ein rechter oder spitzer, der äufsere ein
stumpfer. Ausserdem ist dieser Chermes stets gröfser , der
Hinterrücken kahl und seine Gallzapfen nie endständig
und wenigstens noch einmal so grofs als die von Ch Stro-
bilobius; die Gallen sind grün und mit starken Nadeln be-
setzt, die den kleinem gelben Gallen meistens ganz fehlen.
Der unermüdliche und sehr vorsichtige schwedische Na-
turforscher De Geer hat in seinen Abhandlungen zur Ge-
schichte der Insekten, (Bd. III. 66 — 84) eine ausführliche
Darlegung seiner Beobachtungen über diesen Chermes
geliefert, die wohl noch zu ei weitern , schwerlich aber
zu verbessern sein dürfte. Ich habe nur nachbeobachtet
und alles sehr wahr gefunden. Ich bedaure defshalb , dafs
Herr Burmeister in seinem Handbuche der Entomologie die
Ansichten des Herrn Forstrath Harlig höher stellt, als die
weit gediegenere Abhandlung De Geer's, da erslerer doch in
mehr als einer Hinsicht von der richtigen Sachlage abweicht.
Die von mir bestätigt gefundenen Beobachtungen des Herrn
De Geer sind kurz folgende : Während des Winters fin-
det man an den beschuppten schlafenden Knospen der Fichte
mit weifsbläulicher Wolle überdeckte, flügellose Tannenläuse,
die bis zum kommenden Frühjahr an derselben Stelle
sitzen bleiben, ohne sich merklich vergröfseit zu haben.
Erst mit dem wärmenden Sonnenstrahl des Lenzes besinnt
— 202 -
das scheintodte Thierchen wieder aufzuleben , saugt die
erwachende Knospe an und wächst bald zum vollkomme-
nen Insekte heran. Während dieser Zeit häutet sich die
Tannenlaus ein paar Male, in welchen Momenten sie mit der
alten Haut zugleich ihr Wollkleid verliert, das sieh aber
bald wieder von selbst reproduzirt. Nun legt die ausge-
bildete Mutter dreifsig und mehr gelbe., mit einem Fäd-
chen an den Zweig befestigte Eier in einen Haufen bei-
sammen und überdeckt sie mit kurzer Wolle oder grau-
lichvveifsem Staube. Vor und während dieser Zeit (hier
Ende April und Anfangs Mai) bohrt die überwinterte Tannen-
laus die Nadeln der erwachenden Knospe am Grunde an,
wodurch diese eine krankhafte , monströse Bildung erhal-
ten, die mit einem Tannenzapfen grofse Aehnlichkeit hat
und von Unkundigen leicht dafür gehalten werden könnte.
Der junge Trieb wächst nämlich, weil schon früh durch
die Stiche der Blattlaus gereizt, nicht weiter fort, sondern
aller zuströmende Saft wird auf die erregten Nadeln ver-
wendet; dadurch werden diese dicker und breiter, blei-
ben aber sehr kurz und sind meist nur an ihrer Spitze
den übrigen Nadeln noch ähnlich. Die so angeschwollenen
kurzen Nadeln verwachsen am Grunde in eine fleischige,
saftige Masse, so dafs selbst der holzige Trieb der Mitte
nur schwer davon zu unterscheiden ist. Während diese
Bildung an der treibenden Knospe vor sich geht, und
die alte Tannenlaus an Entkräftung stirbt, schlüpfen unter-
dessen die jungen , winzigen Thierchen aus den Eiern
und begeben sich gleich an die von der Mutter verur-
sachten saftigen Zapfengallen, kriechen in die Winkel der
schuppenförmig zusammengedrängten Nadeln und suchen
so tief wie möglich zwischen dieselben einzudringen. Nun
saugen diese kleinen, kaum durch eine mäfsig vergröfsernde
Lupe erkennbaren Tannenläuse die angeschwollenen Nadeln
an, häuten sich bald einige Male und bilden da, wo sie
sitzen, nach und nach eine Höhle, welche endlich von der sich
noch immer erweiternden Nadelschuppe überdeckt wird. Da in
jede Kammer wohl zehn bis zwanzig junge Tannenläuse ein-
geschlüpft sind, die bei fortgesetztem Saugen immer gröfser
werden, so verursachen sie auch eine allmählige Erwei-
terung ihrer Wohnung und können sich bis zum Puppen-
stande bequem darin bewegen. Es kommt auch häufig vor,
dafs die Stifterin nur eine Seite der Knospe ansticht,
dann bleibt die andere Hälfte gesund und schiebt den
jungen Zweig vor. Dadurch wird nur ein halber Zapfen
gebildet und die andere Seite trägt Nadeln von gewöhnli-
*■
— 203 —
lieher Art. Junge Bäumchen von üppigem Wüchse (reiben
meistens über der Galle den Zweig noch mehr oder wenigerlang
fort und an ihnen sieht man die halben Zapfen am häufig-
sten. Auch sind die Nadeln an denselben stärker und länger
und nur am Grunde, wo sie den Zapfen formiren, sind
sie schuppenförmig erweitert. Wenn die Nymphenzeit der
Tannenläuse eintritt, werden die Gallen fester, troknen ein,
verlieren ihre frische Färbung und klaffen endlich an den
Rändern der nie ganz verwachsenen Schuppen auf. Nun
kommen die altern Nymphen vor und nach aus ihren
Kammern heraus, besteigen eine Nadel, häuten sich zum
letzten Male und erhalten Flügel. Nach einigen Tagen ,
während welcher Zeit wahrscheinlich (?) die Begattung vor
sich geht, legen die geflügelten Mütter Eier an die Nadeln
und Zweige, bedecken sie mit weifsen Wollfädchen und
sterben, ihre Flügel dachartig über dem Eihäuten ausge-
breitet, bald darauf an Schwäche. Die aus diesen Eiern
später ausschlüpfenden Jungen zerstreuen sich und begeben
sich an die Stellen , wo man sie den ganzen Winter hindurch
und das kommende Frühjahr finden kann. Demnach legen
hier geflügeltes wie ungeflügeltes Insekt nur Eier und
bringen jährlich nur eine Generation zu Stande.
4. CH. STROB1LOBIUS. m.
Geflügelte : Dunkelbraunroth ; Scheitel und Brustrücken
dunkler 5 ain After ein grofser , weifs-bestäubter Flecken; die
.Astadern im Vorderflügel entspringen nicht unmittelbar
aus dem Unterrandnerr. (Fig. 24.) Länge '/a'".
Diese Tannenlaus lebt in den kleinern, Haselnufs dicken,
gelben, zapfenartigen Gallen der Fichten (Pinus Abies) ,
die sich fast nur am Ende der Zweige befinden.
Geflügelte : Der ganze Körper ist dunkelroth; Schei-
tel und Rücken des Thorax braun angelaufen ; auf dem
Hinterleibe, unmittelbar hinter dem Schildchen befinden sich
zwei weifsbestäubte Fleckchen. Die Fühler (F. 29.) sind von
der Länge der Kopfbreite, fünfgliederig ; die beiden Grund-
glieder kurz, breiter als lang; die drei Geifselglieder fast
gleich lang, jedes bis zur Hälfte ringelig oder runzelig; das
letzte Glied mit zwei Borstenhärchen endigend. Der Halsschild
grofs, gefaltet, scheinbar dreilappig, breiter als der Kopf.
Augen grofs ; Beine kurz, schmutzig gelb. Flügel weifslich ;
das Geäder fein, blafsbräunlich; der Unterrandnerv und das
lange dreieckige Randmahl gelbgrünlich. Der Vorderflügcl
hat drei einfache Astadern, wovon nur die innerste un-
- 204 r-
niittelbar felis öem Unlerrandnerv entspringt ; die beiden
folgenden Irelen aus einem sehr zarten, am Ursprünge
der innersten Astader beginnenden Längsnerven hervor ,
der in der Nähe des Randmahls am Aufsenrande des Flü-
gels spurlos verschwindet. Von den Nebenwinkeln, welche
die Astader des Hinterflügels mit dem Unterrandnerv bil-
den , ist der innere ein stumpfer, der äufsere ein spitzen
So lange das Insekt in der Galle lebt , bleibt es im
Larven- und Nympfenstande ; erst beim Aufklaffen der
Gallzapfen, (von Mai bis August) erhalten die ausge-
schlüpften Tliierchen Flügel , nachdem sie [sich auf den
nahestehenden Nadeln gehäutet haben.
VHI, Gattung.
PHYLLOXLRA. Boy de Fonsc. KOLMNLAUS.
¥\v\\\u Ä.n'\QV\sAm<j ; [YUicjd \vomonVaV Vtcujcuä/, NoxAtv^W.ijd
(Fig. 30 - 32.)
Die einzige Art dieser Gattung lebt vom Safte der Ei-
chenblättcr und hat grofse Aehnlichkeit mit den Chermes,
als Larven auch mit Aleurodes. Der breite Kopf, der noch
breitere dreilappige Halsring, der kurze, zugespitzte Hin-
terleib ohne Röhren und Schwänzchen , die kleinen Fühler,
der kurze in einer Rinne des Unterhalses liegende Schna-
bel, die ähnliche Flügelbildung, alles spricht für die Ver-
wandtschaft mit der Gattung Chermes. Die mehrgliedcrigen
Fühler der Chermes, die schlingenförmigen langen Saug-
borsten derselben, die Bedeckung mit Wolle, die Lage
der Flügel und ihr ausschliefsliches Vorkommen auf Nadel-
hölzern unterscheiden sie wieder von Phylloxera. — Die
Geflügelten und Flügellosen legen Eier und wahrscheinlich
ist das auch die einzige Fortpflanzungsweise. Sie vermeh-
ren sich nicht sehr stark, treten erst spät im Sommer auf
und bringen nur eine Generalion zur Welt, die entweder
überwintert oder noch Eier legt, aus denen im nächsten
.Jahre die flügellosen Stammmülter entstehen. Sie sind in
hiesiger Gegend äufserst selten, wefJialb ich auch nichts
bestimmteres über ihre Lebensweise sagen kann.
— 205 —
1. PHYLL. COCCINEA. Ihyd.
Geflügelte : Scharlach; Brustrüeken und Brust braun bi*
schwarz ; Flügel graulich , das Randmahl röthlichgelb.
Nymphe : Scharlach, die Randseiten mit weifsen, nagelför-
tnigen Kölbchen besetzt. Länge %"'.
Tracxina coccinea Ileyd. in Mus. Senkenberg. II. Hfl.
3. 28 g. — Phyloxera Queren s Boy. de Fonscol. —
Hartig in G erfuhr* s Zeitschrift für Ent. III. ^5,
Dieses Thierchen lebt zerstreut unter den Blättern der
Eiche (Quercus robur et pedunculala), wodurch gelbe
Flecken entstehen , die auf der Oberfläche des Blattes
durchscheinen und sich schon aus der Ferne ankündigen.
Es ist ein träges Insekt , das seilen seine Stelle unter
dein Blatte verläfst. Das geflügelte Weibchen legt im Au-
gust und September auf der Unterseite der Blätter gelbe ,
längliche Eier von ansehnlicher Gröfse und zwar in meh-
reren conceii Irischen Kreisen um sich herum. Die zuletzt
gelegten Eier sind glatt, gelb; die früher abgesetzten
bräunlich, runzelig und lassen schon die Augen des ein-
geschlossenen Embryo's durchscheinen. Ein schwangeres
Weibchen enthält gewöhnlich nur drei bis vier ausgebil-
dete Eier.
Geflügelte : Kopf breit, oben flach, Scharlach; der
Schnabel dunkeler, das zweite Beinpaar nicht erreichend;
Augen schwarz, hinten mit dem gewöhnlichen Höckerchen;
Nebenaugen glänzend roth , braun eingefafst. Die Fühler
sind sehr kurz, dick, dreigüederig, *J das dritte Glied am
längsten, an einer Seite ausgeschnitten, oben zugespitzt und
mit einigen Börstchen endigend. Der Halsschild sehrgrofs,
*) Obgleich v. Heyden die Fühler fünfgliederig angibt und an
dem Ausschnitte wie auch an der Spitze des dritten Gliedes
eine Trennung wahrgenommen haben will, so konnte ich
diese fünf Glieder bei keinem Individuum bemerken. Ebenso
haben die Entdecker dieser Gattung , Herr Boyer de Fons-
col und Herr Forstrath Hartig auch nur drei Fühlerglieder
angegeben. Die Zeichnung des Herrn Hartigs ist der meini-
gen vollkommen gleich. Die dreigliederigcn Fühler, die
dreiästige Unterrandader des Vorderflügels und der Mangel
einer Zwei^ader im Hinterflügel gestatten nicht, dieses Thier
nach v. Heyden's lieispiel neben Vacuna dryophila Schrk.
in dieselbe Gattung zu stellen, sondern es raufs unter dem
von seinem Entdecker gegebenen Namen eine eigene Gattung
reprfisentiren.
— 206 —
viel breiler als der Kopf, roll» , hinten zuweilen schwarz ,
mit zwei tiefen Eindrücken, wodurch dasselbe faltig und
dreilappig erscheint; das Schildchen ist rolh mit schwarzem
Rändchen. Der Hhiterleib zugespitzt, roth, unbehaart, an
den Seiten wulstig aufgeworfen. Röhren und Schwänzchen
fehlen. Flügel grofs, graulich, chagrinirt; nur die innerste
oder Astader hängt mit dein Unterrandnerv zusammen ,
der nach der Flügelspitze zu in ein gelbliches oder röth-
liches Randmahl übergeht. Die Beine sind kurz, Scharlach
mit schwärzlichem Anflug. Die , welche noch nicht lange
aus der Nymphenhaut geschlüpft, sind ganz licht-schar-
lachroth.
Ungeflügelte (Nymphe) : Von der Gestalt des voll-
kommenen Insekts, in der Jugend gelblich, dann mit eini-
gen dunklen Fleckchen versehen, später einfarbig dunkel-
rolh. Die Fühler sind dreigliederig , der Ausschnitt des
dritten Gliedes kaum angedeutet; Augen grofs, ohne Hök-
kerclien. Der Schnabel ist braun, in der Mitte roth, bis
zum zweiten Beinpaare reichend. Kopf, Halsschild und Hin-
terleib sind reihenweise mit weifsen . nageiförmigen Kölb-
chen besetzt , deren Knöpfchen etwas höckerig sind. Die
Flügelscheiden treten nach der vorletzten Häutung erst
deutlich hervor ; der Hinterleib ist zugespitzt und nimmt
etwa V3 der ganzen Körperlänge ein.
XWEITE ÜBTYTEYIjTJXG
Jfm
Ungefliigelte Pflanzenläuse , Erdläuse.
(HYPONOMEUTES. Hart.)
Wenn es auch noch nicht ausgemacht ist , dafs die
Tliiere dieser Abtheilung stets flügellos bleiben, so wei-
chen sie doch in der Lebensart so sehr von allen übrigen
Pflanzenläusen ab, dafs man sie wohl mit Recht gesondert
von denselben aufführe. Alle leben unter der Erde, saugen
an den Wurzeln oder finden sich in Gesellschaft verschie-
dener Ameisenarten, die ihnen in ihren Colonien Schutz
gewähren. Von den Blattläusen gehen viele auch zu-
weilen tief am Stängel bis zum Wurzelschopfe, ja selbst
bis zur Wurzel hinab, doch erhalten sie Flügel und sind
von den übrigen Blattläusen nicht abweichend gebildet.
So lebt Aphis Ranunculi am Grunde der Stängel des schar-
fen und knolligen Hahnenfufses und findet sich eben so«
häufig an deren Wurzeln ; ihre siebengliederigen Fühler
und die Flügelscheiden einiger Nymphen weisen sie aber
den Aphiden zu. Aphis Plantaginis, welche bald hoch am
Stängel, bald an der Basis desselben saugt, lebt auch an
den Wurzeln der Lichtnelke, Schafgerbe und Möhre.
Ich fand sie nur einmal geflügelt, häufig aber im Nymphen-
stande. Bei den wahren Erdläusen , welche auch in der
Fühlerbildung von den Blattläusen abweichen, beobachtete
ich nie geflügelte oder mit Flügelscheiden versehene In-
dividuen. *)
Die Fühler sind kurz , die Augen sehr klein , wie her
den Stammmüttern der Gattungen Pemphigus und Tetra-
neura. Der Körper ist länglich, gewölbt, ohne Röhren-
höcker und Schwänzchen, bei einigen Arten mit einem
*) Bei einem Individuum einer Colonie von Trama radicis ni. r
das ich der Flügclbildung wegen in einer Schachtel aufbe-
wahrte, glaube ich dennoch den Anfang von Flügelscbeiden
bemerkt r.u haben.
— 2ÖS —
weifsen Sekret bedeckt, in Bezug auf die Fortpflanzung
ist diesen Thierchen nocli zu wenig Aufmerksamkeit ge-
schenkt worden ; ich habe sie nur lebendige Junge zur
AVeit bringen sehen, was auch höchst wahrscheinlich die
einzige Vermehrungsweise ist, da die Eier der übrigen Pflan-
zenläuse mehr dazu bestimmt sind, die Art während des Win-
ters zu erhalten, die bei jenen durch Ueberwinterung unter
der Erde hinlänglich gesichert bleibt. — Man findet die
Erdläuse am häufigsten im Frühlinge , seltener im Sommer.
In Ermangelung der Flügel mufsten die Gattungscharaktere
von der Zahl und Beschaffenheit der Fühlerglieder ent-
nommen werden. Die Gattung Trama zeichnet sich noch
dadurch von den übrigen aus, dafs sie an den beiden
Hinterbeinen ungegliederte Füfse hat.
IX- Gattung.
RHIZOBIUS. Barm. WÜRZELLAUS.
aVs Aas "mUUVe, •, ¥\ü<je\ \«\\\e,u •, L&W) \iwu , &\xk , o\vtu
CFig. 350
I. RH. PILOSELL.E. Burm. t
Luteus , antennis pedibusque fuscis, illis corporo triplo lon-
gioribus. Long. 1'".
Burm. Handb. der Ent. IL 8j. 1.
Fühler fadenförmig , das erste und zweite Glied klein ,
kolbig, das dritte, vierte und fünfte cvlindrisch, gleich
lang, das sechste länglich eiförmig, etwas länger ; die
Füfse behaart. Leib birnförmig , deutlich in neun Ringe
gelheilt, deren jeder an der Seite einen runden braunen
Punkt auf dem Rücken hat; der letzte zugespitzt, behaart.
An den Wurzeln von Ilieracium pilosella; auch unter
Steinen zeitig im Frühjahr.
2, RH. PINL Burm. f
Fuscus albo-pilosus , anteanis capitatis pedibusque fuscis.
Long. %'".
Burm. Handb. der Eni. IL Sy.
An den Wurzeln der gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris)
von Herrn Prof. Hartig entdeckt. (Siehe dessen forstliches
Conversations-Lexikon, S. 31. Berlin 1834. 8.) In den
— 209 —
hohlen Räumen zwischen den Wurzeln junger Kiefern
fanden sich weii'se Fäden , an welchen wasserhelle Tropfen
hingen, in deren Nachbarschaft die Blattläuse sich aufhiel-
ten. Die kleinern schlankem Larven zeigten viergliederige
Fühler, einen Schnabel von der Länge des Körpers und
einen gro'fsen, weifsen Hinterleibsbüschel; die ausgebil-
deten eiförmigen Insekten hatten sechsgliederige Fühler,
deren letztes Glied gröfserund verdickt war, einen Schna-
bel von halber Körperlänge, einen kurz behaarten weifsen
Leib und kurze braune Beine. Die vollkommenen Insekten
findet man dort nicht, sondern tief in der Erde.
3. RH. SUBTERRANEUS. m.
Länglich, vorn und hinten kaum verschmälert, bräunlich, mit
weifsem, staubigem Sekret bedeckt. Beine sehr kurz; Augen
unscheinbar klein; Schnabel zwischen dem ersten und zweiten
Beinpaare entspringend. Länge y3 — '*/%"'»
Unter den Steinen einzeln zwischen Ameisen und Forda
formicaria lebend. In der Nähe eines Nadelholzgebüsches.
Scheint mit Rhizobius Pini fast identisch zu sein, wefshalb
ich auch einen Fühler zur genauem Vergleichung abge-
bildet habe. (Fig. 35.)
Dieses Thierchen brachte ich nur einmal wohlbehalten
zur Untersuchung mit nach Hause und hatte das Unglück ,
dafs es durch einen Stofs vom Schieber des Mikroskops
entkam, ehe ich die vollständige Beschreibung beendet
hatte.
X, Gattung. FORDA. Heyden.
(Fig. 33.)
1. FORDA FORMICARIA. Heyd.
Eirund, sehr dick, graugrün oder gelb, unbehaart, glanzlos.
Fühler und Beine gelbbräunlich, erstere an der Spitze schwärz-
lich. Länge %'".
Rhizoterus vdeea Hartig.
Diese Art findet sich an sandigen Orten unter Steinen
14
— 210 —
in den Nestern der meisten kleinen Ameisenarten. Sie ist
sehr träge, sangt gesellschaftlich an Graswurzeln und
zarten Kraulstängeln, überwintert und wird heim Aufdecken
der Steine, beim Zutritt der kühlem Luft von den Amei-
sen in deren Gänge geschleppt. Dieses Thierchen gibt
durch die Afterwarze *) zuweilen ein Tröpfchen Flüssig-
keit von sich , welche von den Ameisen begierig aufge-
leckt wird. Die von Kirby und Spcnce als die Milchkuh
der Ameisen erwähnte Blattlaus (Aphis radicum) scheint
hieher zu gehören.
Die gröfsern Individuen sind mehr rund als oval, hoch
gewölbt und ohne allen wulstigen Seitenrand , matt, grau-
grün; Kopf und Aftergegend gelblich bis röthlichgelb.
Fühler kurz, etwas über 1/3 der Körperlänge, gelbbräun-
lich, nach der Spitze dunkler werdend; letztes Glied
schwarzbraun; das erste Glied kurz und dick, das zweite
etwas länger und dünner, das dritte am längsten, aber
auch am dünnsten, das vierte und fünfte gleich lang, das
sechste sehr klein, dünn, spitzig und nur unvollkommen
vom fünften getrennt. **J Der Schnabel ist weifslichgelb ,
letztes Glied braun, bis über den halben Hinterleib hin-
ausreichend. Ein anderes Individuum aus derselben Colo-
nie, mehr dunkelgrün, haarig, flach und deutlich gerandet,
sonst mit derselben Fühlerbildung , hatte die Augen grofs
und mit dem Höckerchen versehen, wie eigentliche Blatt-
läuse. Der Halsschild ist breiter als der Kopf, vorn aus-
gerandet, hinten weit breiter, die Seiten wenig gerundet
und wulstig gerandet. Der Hinterleib ist sehr gewölbt ,
bei den Jüngern und ausgehungerten mit stark aufgewor-
fenem Rande versehen; die beiden ersten Segmente nebst
*) Beim leisesten Drucke tritt oben aus der Spitze des soge-
nannten Schwänzchens ein Tröpfchen klarer Flüssigkeit,
welches gewöhnlich bei ähnlichen Manipulationen aus dem
After hervorquillt, der bei den Blattläusen aber unmittelbar
unter dem Schwänzchen liegt. Demnach fehlt diesen Erd-
läusen entweder das Schwänzchen und die untere Alterklappe
ist röhrenartig verlängert, oder sie haben ein Schwänzchen
und ihr Alter befindet sich über demselben. Für erstere
Ansicht spricht der Umstand , dafs auch bei ganz jungen
Individuen (Larven) , die sonst noch des Schwänzchens ent-
behren , sich schon die schwanzähnliche Afterröhre findet,
woraus beim Drucke die süfse Flüssigkeit quillt.
**) Herr Forstrath Hartig gibt bei seiner Gattung BhiBoteru»
nur fünf FühJergiieder an.
— 211 —
dein zweiten und dritten Brustringe meist in Eins ver-
schmolzen. Von Röhren ist keine Spur vorhanden ; das
Schwanzchen ist sehr kurz, stumpf und kurzhaarig, unter
dem eigentlichen After befindlich. Beine kurz , äufserst kurz
behaart , gelbbräunlich ; letztes Fufsglied braun.
Diejenigen Individuen , welche den Winterschlaf über-
standen und zu saugen beginnen, werden ganz weifsgelb
und haben etwas dunklere Beine und Fühler.
ii JE' 3 IJ_ I"
XI. Gattung. TRAMA. Hey den.
YuViUt Vwcx, u\\A«/vA,Vvc,\i su\)MujV\«Am$ \ Aas Y«\*U GYuA. wVvr
Vdwu. ¥\ü<jt\ \«,VUu. Büut Vau^ •, E\uVt,,v\u\s«l seAvc Vauq ,
Bis jetzt ist nur eine Art dieser Gattung bekannt ge-
worden. Diese lebt an den Wurzeln krautartiger Gewächse,
vorzüglich aus der Klasse der Syngenesisten. Sie sitzen
in z mlreichen Horden an den Hauptwurzeln derselben und
sind im Juli und August leicht mit den Pflanzen hervor-
zuziehen.
1. TRAMA RADICIS. m.
Länglich eirund, breit gerandet, blafsgelb oder weifslichgrau ,
matt, behaart. Länge 1%'"«
Trama Troglodytes. Heyden. Mus. Senk. II. 2g3.
CFig- 34.)
Lebt gesellig an den Wurzeln des Löwenzahns (Leontodon
Taraxacum), der Acker-Kratzdistel (Cnicus arvensis) , der
.Gemüsedistel CSonchus oleraceus), des Salats (Lactuca sa-
tiva) , des haarigen Habichtskrautes (Hieracium pilosella.)
Von Heyden aus Frankfurt hat sie auch einzeln in Amei-
sennestern gefunden.
Fühler dick, bis zum ersten Hinterleibsringe reichend,
sechsgliederig : zwei Grundglieder grofs, kolbig , drittes
Glied am längsten , viertes kleiner , fünftes etwas kürzer
als das dritte und wenig länger als das letzte, welches
in eine lange, durch eine Querwand fast gesonderte Spitze
alimählig sich verdünnt. Augen braunroth , flach , denen
der Asseln ähnlich, indem sich die Facetten auf der Ober-
fläche derselben nicht berühren , sondern geschieden
und sparsamer zeigen. Statt des gewöhnlichen Höckers
— 212
hinter denselben sieben hier einige ähnliche blasse einfache
Augen in einer Reihe. Der Schnabel ist sehr lang , wie
bei Lachnus Roboris, Pini etc. Kopf und alle Leibesringe
deutlich geschieden, blafsgelb und behaart. Der Oberkör-
per ist breit gerandet , der Rand abgerundet; er nimmt
fast ein Viertel, beide schier die halbe Rreite des Hinter-
leibes ein; auf demselben stehen hinten zwei offene Höcker
statt der Röhren. Unterkörper, wie das ganze Thier, blafs-
gelb; Afterläppchen nicht ausgezeichnet; das Schwänzchen
fehlt. Reine gleichfarbig, mit bräunlichem Anflug; Füfse
braun ; an den vier Vorderbeinen ist das erste Fufsglicd
verhällnifsmäfsig grofs, das zweite, woran die Klauen
befestigt sind , am längsten. An den zwei Hinterbeinen ist
das erste Fufsglied vom zweiten nicht gelrennt , sondern
bildet ein einziges langes Glied.
Wenn diese Thiere aus der Erde hervorgezogen wer-
den, sind sie ganz blafs , später aber bräunen sich die
Fühler und Reine an der Luft etwas. Unbeschädigte Exem-
plare sind bereift, vorzüglich unten.
>ffi» ^<SX£i*-—
XII. Gattung. PARACLETUS. Heyden.
YüVtYe/v Vwci, sw\wu$\\«Aw\$ , Aas VtUUs GVwd, scVr V\uw.
HöcAwc. ßwat Yautj, ¥u\s«, %\w\QVu&m<j «m\l v&<£\ ^Vcvutu.
1. PAR. CIMICIFORMIS. Heyd, t
Verkehrt eiförmig, wachsgelb , etwas glänzend, nackt; Hin-
terleib gerandet , mit vier Längsreihen eingedrückter Punkte.
Länge l»/2'".
Kopf vorn gerundet, auf dem Scheitel eine Querfurche,
in welche zwei eingedrückte Pünktchen stehen. Augen
klein. Rüssel auf der Rrust anliegend, von halber Körper-'
länge. Fühler fadenförmig, l/3 so lang als der Körper,
gelblich, die zwei ersten Glieder fast kugelig , gleich grofs,
das drille, vierte und fünfte walzenförmig, fast gleich
lang, das sechste etwas kürzer, länglich, das siebente
äufserst klein, ein angesetztes, schmales, stumpfes Spitz-
chen bildend. Halsschild kurz, an der Rasis weit breiter,
die Seiten gerundet, hinten zwei grofse tiefe Gruben.
Hinterleib flach, an den Seiten gerundet, von der Rasis
— 213 -
bis zum After wulstig gerandet, seitlich zwei Reihen ein-
gedrückter Grübchen; Rücken etwas gewölbt, Segmente
fast in gleicher Breite über den ganzen Hinterleib ver-
theilt. After am Ende des Hinterleibes, warzenförmig. Beine
ziemlich lang, dünn, gelblich; die hintern länger; Hin-
terschienen kaum gebogen. Füfse halb so lang als die
Vorderschienen, zweigliederig, das erste Glied sehr kurz,
schief. Hinterfüfse etwas länger; an allen zwei Klauen.
Nur bei stärkerer Vergröfserung sind an allen Körperthei-
len äufserst kleine, kurze Härchen sichtbar.
Ich habe diese, wie mir scheint, seltene Art, die fast
die Gestalt einer Bettwanze hat , bis jetzt nur einmal ,
jedoch in einer Anzahl von wenigstens fünfzig Stück, im
April im Frankfurter Walde in einem Neste der Formica
rufa gefunden. Sie ist ziemlich schnell, flüchtig, war nicht
wie Forda formicaria an Graswurzeln angesogen, flüchtete
schnell in die Gänge der Ameisen und wurde auch theil-
weisc von diesen geschleppt. Alle waren von ziemlich
gleicher Gröfse und hatten wohl im Neste der Ameisen
überwintert.
Erklärung der Tafel.
Alle Flügel sind nach Schattenbildern, die vermittelst
einer von Herrn Kaufmann Winnerts aus Crefeld am Mi-
kroskop erfundenen Vorrichtung auf eine Glaslafel fallen,
n fünfundzwanzigtnaliger Liniarvergröfserung aufgenom-
nen. Die Fühler haben eine unbestimmte , doch zieflüici>
^erhältnifsmäfsige Vergröfserung.
'S 1. Vorderflügel von Lachnus Pinicola.
2. Hinterflügel von demselben.
3. Fühler von Lachnus Pini.
4. Vorderflügel von Schizoneura Reauinuri.
5. Hinterflügel von derselben.
6. Fühler einer Schizoneura.
7. Vorderfliigel von Aphis Lonicera?,
8. Hinterflügel von derselben,
— 214 —
9. Fühler vom Aphis Rosae.
9b. Fühler von Aphis Salicis.
10. Vorderflügel von Tetraneura Ulmi.
11. Hinterflügel von derselben.
12. Fühler von derselben.
13. Vorderflügel von Pemphigus bursariua.
14. Hinterflügel von derselben.
15. Fühler von Pemphigus aflinis.
16. Vorderflügel von Lachnus Platani.
17. Hinterflügel von demselben.
18. Fühler von Lachnus Juglandicola.
19. Vorderflügel von Vacuua ßetulae.
20. Hinterflügel von derselben.
21. Fühler von derselben.
22. Vorderflügel von Aphis Camellia?.
23. Hinterflügel von derselben.
24. Vorderflügel von Chermes corticalis.
25. Hinterflügel von demselben.
26. Fühler von demselben.
27. Vorderflügel von Chermes Abietis.
28. Hinterflügel von demselben.
29. Fühler von Chermes Strobilobius.
30. Vorderflügel von Phylloxera coccinea.
31. Hinterflügel von derselben.
32 Fühler von derselben.
33. Fühler von Forda formicaria.
34. Fühler von Trama radicis.
35. Fühler von Rhizobius subterraneus.
36. Ein stark vergröfserter Kopf von emer geflügelten A
RosaB , woran die Stirnknöpfe (o o), Netzaugen (u
nebst Höckerchen (rr) und die drei Nebenaugen (b
dargestellt sind.
Register der Pflauzenläuse.
Nß. Die Synonymen sind gesperrt gedruckt.
31
141
125
108
137
82
54
107
82
Seite
Aphis L. Blattlaus.
?, Absinthii Lin. Werrauth-
„ Achillese Fb. Garben- .
r, Aceris Fb. Ahorn- . ,
„ Aegopodii Scop. . .
„ Alni Fb. Erlen- . . .
» Alni Schrk 142
n Antennata ra. Dickhorn- 115
„ Anthrisci in. Haftdolden- 112
„ Aparines m. Labkraut-. 46
y, Aparines Schrk. . . 82
r, Arraata Hausm.. .
„ Arundinis Fb. Rohr-
„ Atriplicis Lin. Melden
„ A tr i pl i c is Fb. .
„ AvellanreSchrk.Haselnufs 143
„ Avense Fb. Hafer- . . 108
„ Balsamita; Müll. . . 102
„ Berberidis m. Berberizen- 95
„ Betulae Lin. Birken-. . 144
,, Betularia m. Birkenlie-
bende 119
„ Betulicola m. Birkenbe-
wohnende ....
„ Brassica Lin. Kohl-
„ Bursaria Lin. . . .
„ B u to mi Schrk. . , .
„ Bum e 1 i ae Schrk. . .
„ Camelliac m. Caraellien-
„ Carapanulae m. Glocken-
blumen- 26
„ Capreae Fb. Werftweiden- 109
w Capselljem. Hirtentaschen 58
„ Cardui Lin. Distel-. . 115
n Cerasi Fb. Kirschen- . 45
„ Cerasi Schrk. . . .123
„ Ccxcalis m. Getreide- . 16
44
106
182
104
184
122
Seite
Aphis L. Blattlaus.
„ Chelidonii m. Schöllkraut- 41
„ Chenopodii Schrk. . 107
„ Cnici Schrk. Kratzkraut- 142
„ Convolvuli m. Winden- 40
„ Comi Schrk. . . .168
„ Coryli Götze. Hasel- . 98
„ Costata Zett. . , .160
„ Craccae Lin. Vogelwicken- 86
„ Crataegi in. Weifsdorn-, 66
„ Dauci Fb 59
„ üianthi Schrk. Nelken- 42
„ Dipsaci Schrk. . . 4
„ Dryophila Schrk. . 178
„ Epilobii m. Weidenrös-
chen- 64
„ Erysimi m. Hederich- . 99
„ Euphorbia m. Wolfsmilch- 94
„ Evonymi Fb. Spindelbaum- 79
„ Fagi Lin 147
„ Fraxini Geoffr. Eschen- 140
„ Foliarum Ulmi Deg. . 173
„ Galeopsidis m. Hohlzahn- 35
j, Galiim. Labkrautliebep.de- 87
T Genista3 m. Ginster-. . 90
, Grossulariae m. Stachel-
bcer- ...... 67
„ Glyceriae m. SüTsgras . 113
l} Hederae m. Epheu- . . 89
, Helichrysi m. Strohblu-
men- 102
„ Hicracli m. Habichts-
kraut- .17
„ Ho rdei Kyb. . . . . lö
„ Humuli Schk. Hopfen- . 36
>? Jucene Lin. Flockenblu-
men- 26
— 216
Seite
Aphis Lin. Blattlaus.
,j Jacob»» Schk. Kreue-
kraut-. ..... 08
„ Ilicis ni. Stechpalmen-. 88
n Juniperi Deg.. . . 135
,, Laburni in. Bohnenbaum- 85
„ Lactuca; in. Geraüsedistel- 37
„ Lau ige ra Hausra. . . 169
„ Ligustici Fb 140
„ Ligustri m. Liguster- . 48
„ Lonicerae Sieb. Geifsblatt- 48
„ Lyclinidis Lin. Licht-
nelken- ..... 92
„ Lythri Scbk, Weiderich- 51
„ Macula ta Heyd.Flck-
kio"e- . . 137
„ MaTi Fb. Apfel- ... 72
„ Millefolii Fb. Schafgarben- 10
„ Myricae in. Gagel- . . 96
„ Napelli Schk/Sturmhut- 143
„ Nasturtii ni. Kressen- . 76
„ Nepetae ni. Katzenmünzen- 77
„ Nerii m. Oleander- . . 118
„ Nigritarsis Heyd.Schwarz-
füfsige- 135
„ Nu da Pini Deg. . . 156
„ Nymphneae Fb. Seerosen- 104
„ ÜblongaHeid. Längliche 133
„ Onopordi Schk. . .115
„ Oxyacanthae Schk. . 72
„ Padi Lin. Vogelkirschen 74
„ Papaveris Fb. Mohn- . 82
„ Pelargonii m. Kranich-
schnabel- 21
„ Persic» in. Pfirsich-. . 93
„ Piceae Pz 141
„ Pimpinell» m. Piinpi-
nellen- ..... 105
„ Picrtdis Fb. Bitterkraut- 27
„ Pisi m. Erbsen- ... 23
„ Pini sylvestris Lin. 155
„.PinetiFb 162
„ Pistacia? Lin. Pistazien- 140
„ Platanoides Schk. Lehnen-11
„ Plantaginis Schk. Wege-
rich- 59
„ Pomi Deg 72
„ Populi Lin. Pappel-. . 126
„ Populeani. Pappelrinden- 1 16
,, Pruni F. Pflaumen- . . 52
„ Prnnicola m. Schlehen- 122
Seit»
Aphis Lin. Blattlaus.
n Quadrituberculatam. Vier-
höckerige- .... 134
» Quercea m. Stieleichen- 136
n Quercus in. Eichen- . . 98
» Quercus Lin. . . .164
» Kanunculi m. Hahnenfufs- 69
n Raphani Schk. . . . 106
» ßharani Schk. Faulbaum- 64
» Ribicola m. Pipau- . . 33
n Hibis Lin. Johannisbeer- 39
j, Roboris Lin. . . . 148
„ Rosre Lin. Rosen- . . 3
„ Rosarum m. Rosenblatt- 101
n Rubi m. Brombeer- . . 24
r, Ruinicis Lin. Ampfer- . 81
„ SaIicetim.Weidenspitzen-103
„ Salicti Schk. Palmweiden- 121
„ Salicis Lin. Weiden- . 131
„ Sainbuci Lin. Hollunder- 83
,, Sanguisorbae Schrk. Wie-
senknopf- .... 143
„ Scabiosae Schk. Skabiosen- 60
. . 63
„ Sedi in. Sedum- . . .
„ Serratulae Lin. Scharten-
„ Solani m. Nachtschatten-
„ Solidaginis Fb. Gold-
ruthen-. .....
„ Sonchi Lin. Gänsedistel-
,, Sorbi in. Ebereschen- .
„ Symphiti Schk. Beinwell- 61
„ Tanaceti Lin. Rainfarn- 47
„ Tanaceticola m. Rain-
farnliebende- . . .
„ Tanacetaria m. Beifufs-
„ Taraxaci m. Löwenzahn-
„ Tli lasp eo s Schk. . .
„ Tiliae Lin. Linden- . .
„ Tomcntosa Pini Deg,
„ Tragopogonis m. Bocks-
bart- ......
„ Tr c 'tau 1 se Deg. . . .
„ Truncata Hausm. . . .
„ Tubcrculata Heyd. .
„ Ulmi GeofTr. . , . .190
„ Ulmi Lin 173
„ Ulmariae Schk.. . . 23
Urticas m. Nessel- . . 13
n Urticaria m. Nesseilie-
bende- 57
• Verbasci Schk. Königs-
kerzen- , . . . , i43
2a
15
32
28
70
33
19
30
82
129
,172
124
162
145
120
217 —
Seite
Aphis Lin. Blattlaus.
„ Vicia? m. Wicken- , . 20
„ Vi eise Fb 86
„ Yiburni Scop. Schnee-
bällen- ..... 78
„ Vitellinae Senk* Band-
weiden- ..... 97
„ Vitis Scop. Weinstock- 141
„ Xylostei Scbk. Hecken-
kirschen 111
„ Xylostei Deg. . . .187
Chennes Lin. Tannenlaus 193
„ Abietis Lin Fichten- . 200
„ Corticalis m. Rinden- . 197
„ Laricis Hart. Lerchen-, 194
„ Strobilobius m. Zapfen- 203
Cinara Roboris Curt. . 148
Eriosoma Bumeliaa
Heyd 184
Forda Hey den.
„ Formicaria Heyden. . 209
Ladmus Burm. Baumlaus. 146
„ Agilis m. Schnelle- . . 161
„ Fagi Lin. Buchen- . . 147
,, Fasciatus m. Bandirte . 160
„ Fasciatus Burm. . . 148
„ Juglandis Frisch Nufs-
baura- 150
„ Juglandicola m. Wall-
nufs- , 151
„ Juniperi Deg. Wachhol-
der- 153
„ Pini Lin. Kiefer- . . . 155
„ Pincti Deg. Tannen- . 162
„ Pinicola m. Fichten- . 154
„ Platani m. Platanen- . 152
„ Quercus Lin. Eichen- . 164
„ Roboris Lin. Winter-
eichen- 148
Paracletus Heyden. . .212
,, Cimiciforniis Heyd. Wan-
zenähnliche- . . . 212
Seife
Pemphigus Hart.W otthius 180
„ Affinis m. Verwandte- . 182
„ Bursarius Lin. Pappel- 182
,, Bumelic-e Schk. Eschen-, 184
„ Degeeri m. Degecr's „ 186
„ Gnaphalii m. Ruhrkraut- 180
„ Lonicerw Hart. . . 187
„ Ranunculi m.Hahnenf'ufs- 185
„ XylosteiDeg. Geifsblatt- 187
Phylloxera^o^. de Fonsc.
Kolbenlaus. 204
„ Coccinea Heyd. Eichen- 205
„ Quercus Boy.deFonsc. 205
Rhizobius Burm. Wurzel-
laus ... 208
„ Pilosellae Burm, Habichts-
kraut- 208
„ Pini Burm. Kiefer- . . 208
„ Subtcrraneus m. Unter-
irdische 209
Rhizoterus vacca Hart. 209
Schizoneura Hart. Rin-
denlaus. . 167
„ Corni Fb. Hartriegel- . 168
„ LanigeraHausm.WolIige-169
„ Lanuginosa Hart. Woll-
tragende 170
„ Reaumuri m. Reauraür's. 175
„ Tremulie Deg. Espen- . 171
„ Ulmi Lin. Ulmen- . . 173
Tetraneura Hart. Gallen-
laus . . . 189
„ Ulmi Deg. Ulmen- . . 189
Trama. Heyd. Erdlaus. 211
„ Radicis m. Wurzel-. . 21 1
„ Troglodytes Heyd. 209
Vacuna Heyd. Zweiglaus 177
„ Betulae m. Birken- . . 177
„ Coccinea Heyd. . . 205
,, Dryophila Schk. Pichen- 178
— 218 —
Register der Pflanzen,
welche von den in diesem Bande beschriebenen Blattläusen
bewohnt werden.
£eite
Acer L. Ahorn,
campestre L. . . ' . . . 125
Pscudo-platanus L, . .12 125
platanoides L 125
tataricura L • . 125
Negundo L 125
Achillea Garbe.
Ptarmica L. . . . 10 81 102
Millefbliuin L. . .10 59 l4l
Aconitum. Sturmhut.
Napellus L 143
Aegopodium. Giersch.
Podagraria L. . . . 83 110
Aelhusa. Gleifse.
Cynapium L 83
AI n us. Erle.
glutinosa. Gaertn. . 138 142
Alisina. Froschlöffel.
Plantago L 104
Amygdalus Pfirsichbaum.
Pcrsica L 93
Angeliea. Engelwurz.
sylvestris L HO
Anthemis. Hundskamille.
tinetoria L 102
Anlhriscus. Haftdolde.
vulgaris Pcrs. . . 83 112
Apargia. Apargie.
hispida Hst 28
autumnalis Wild. ... 28
Arundo. Rohr.
Phragmites L 54
Epigeios L 54
Arctium. Klette.
minus Schk 81
Artemisia. Beifufs.
Abrotanum I„ 31
campestris L. .... 19
Absinthium L. ... 19 31
vulgaris h 19
Sei «
Asparagus. Spargel.
oflicinalis . ....... 82
Atriplex. Melde.
patula L 107
angustifolia Sm.' . . . 107
hastata L 83
Avena. Hafer.
fatua L f6 108
sativa L. .... 16 108
Balsamita. Balsamite.
suaveolens L 102
Berberil. Berberizenstrauch.
vulgaris L 95
Beta. Runkelrübe.
vulgaris L 83 115
Betula. Birke,
alba m. 44 100 134 136 144 177
pubescens Ehrh 133
Brassica. Kohl.
Napus L 106
Rapa L 106
oleracea L 106
Bromus. Trespe.
mollis L 16
secalinus L 16
Butomus. Wasserviole.
umbellatus L 16
Camellia. Cainellie.
Japonica L. 1-2
Campanula. Glockenblume.
rotundifolia L 26
Capsella. Hirtentasche.
Bursa Vent. 23 58 82 99 106
Carduus. Distel.
crispus L 27 116
acanthoides L. . . . 27 116
nutans L 27 116
Carpinus. Weifsbuche.
Betulus L 08
219 —
Seite
Cetitaurea. Flockenblume;.
Cya?ius L. ..... 27
Jacea 27
nigrescens W 27
Scabiosa L 27
Cerasus. Kirschbaum,
aeida. Fl. d. W. ... 45
Chaerophyllum Kälberkropf.
tcmulum L. ... 23 110
sylvestre 23
Chelidonium. Schöllkraut,
inajus L. 42
Chenopodium, Gänsefufs.
album L 83 107
Chrysanthemum. Wucher-
blume.
segetum L 29 83
Lcucanthemum L. ... 83
Cichorium. Cichorie.
Intybus L 28
Cirsium. Kratzdistel,
arvense Scop. ... 25 82
lanceolatura Scop. . . . 116
palustre Scop 82
oleraceum All. . .25 142
Colutea. Blasenstrauch,
arborescens L 23
Conium. Schierling-,
maculatum L. . . HO Hl
Convolvulus L, Winde,
sepium L 40
Cornus. Hartriegel.
alba L J68
sanguinea L. . , . 168 178
Corylus. Haselstrauch.
Avellana L 98 143
Crataegus. Weifsdorn.
monogyna Jacq. . . 66 72
oxyacantha L. ... 66 72
Crepis. Pippau,
biennis L. ..... 28
virens Vill 28 33
Crocus. Safran.
luteus l*. 10
versicolor L 10
Cytisus. Bohnenbaum.
Laburnum L 85
Solt«
Daclylis. Knaulgras.
glomeiata L 16
Daucus. Möhre.
Carota L 59
Datura. Stechapfel.
Stramoniura L 83
Dianthus. Nelke.
Caryophyllus L. ... 43
prolifer L 43
Digitalis. Fingerhut,
purpurea L. ..... 82
Diplotaxis. Rauke,
tenuifolia De 106
Dipsacus. Kartendistel.
pilosus L 4
sylvestris L. . . . . . 4
Epilobium. Weidenröschen,
montanum. L. . . . 23 65
roseum Schreib. . . .65
pubescens Roth 65
Ervum. Erve
tetraspermum L. ... 23
hirsutum L 23
Erysimum. Hederich.
officinale L 99
Alliaria L 100
Euphorbia. Wolfsmilch.
Cyparissias L 94
Evonymus. Spindelbaum,
europaeus L SO
Fagus. Rothbuche,
sylvatica L 147
Fraxinus. Esche,
excelsior L. . . 98 140 184
Fuchsia. Fuchsie.
coccinea 43
globosa , 43
miorantha > 43
Galeopsis. Hohlzahn.
bifida Böen 35
Tetrahit L ~. 35
Galiuin. Labkraut.
i Aparine L 46 83
MoIIugo L. 88
Gen isla. Ginster.
i anglica L 91
tinrtoria L. ..... 91
Geranium. StOf'chsehnabel.
Robcrtiaiium L 13
— 220 —
Seite
Geum. Benediktenkraut,
urbanum L 23
Giyceria. Süfsgras.
fluitans L. . . . . . 113
aquatica Pres] 113
Gnaphalium. Ruhrkraut,
germanicum Hd. .... 180
uliginosuni L 180
rectum Sra 180
Hedera. Epheu.
Helix L ...... 90
Helichrysum. Strohblume.
Chrysantliuru L. . . 83 102
Heracleum. Heilkrant.
Sphondylium L. ... 110
Hieracium. Habichtskraut.
auricula L 18
Pilosella L. ... 18 208
murorum L 18 28
unibellatum L. . . . 18 28
sylvaticura Gaud. . . 18 28
sylvestre Tausch. . . 18 28
Peleteriauum Mer. ... 18
llülcus. Honiggras,
lanatus L 16
llordeuin. Gerste.
hexastichon L 108
«listichon L 108
murinum L lö
Humulus. Hopfen,
lupulus L 36 I
llyaeynthus. Hyacinthe.
orientalis L. ..... 43
Hypericum. Johanniskraut,
perforatum L. .... 83
hirsutum L. 83
quadrangulare L. . , . 83
Hex. Stechpalme.
Aquifoliam L 88
Juglans. Wallnufsbaum.
regia L 150 151
Juniperus. Wachbolder.
communis L. . . . . . 153
Juncus. Simse.
Jamprocarpus Ehrl). , .113
Lactucä. Salat. •
•sativa L. ...... 83
Lamium Taubnessel.
«Ubum L. . . .. < . . 35
Seit«
Lamium. Taubnessel.
purpureum L 35
amplexicaulc L 35
Lapsana. Rainkohl.
Communis L. ... 29 50
Lathyrus. Platterbse.
pratensis L. * .... 21
odoratus L. . . . , . 23
Leonlodon. Löwenzahn.
Taraxacum L. ... 30 59
Ligustrum. Liguster.
vulgare L. ..... 48
Ligusticum. Liebstock . 140
Lonicera. Geifsblatt.
Periclymenum L. , , . 111
tatarica L 49
Xylosteum L. ... 49 187
Lotus. Schotenklee.
uliginosus Schk. ... 23
Lychnis. Lichtnelke.
diurna Sibth. . . . 59 92
Lylhrum Weiderich.
Salicaria L. ..... 51
Malva. Malve.
sylvestris L 115
Matricaria. Kamille.
Chamomilla L 83
Mesembrianthemum. Zaser-
blume 43
Myrica. Gagel.
Gale L.. ...... 96
Narcissus. Narzisse . . 43
Nasturtium. Brunnenkresse.
amphibium Br. . . . . 7ö
sylvestre Hb. .... 76
Nepeta. Katzenmünze.
Cataria L. . . . . . . 77
Nerium. Oleander.
Oleander L. ... 83 119
Nicotiana. Taback.
rustica L. ...... 61
Nymphsea. Seerose.
alba L 104
lutea L 1O4
Ononis. Hauhechel.
repens L 23
liircina. Jcq. 23
22 i
Seite
Origanum Majoran,
vulgare L 77
Papaver. Mohn.
Rhoeas L .82
somniferum L 82
Pastinaca. Pastinake,
sativa L HO
Pelargonium. Kranich-
schnahel 22
Phalaris. Glanzgras,
arundinacea L. . . 50 113
Phaseolus. Vietsbohne.
coccineus L 83
1 vulgaris L. ..... 83
Picris. Biüerkraut.
hieracioidcs L 28
Pimpinella. Pitnpinelle.
magna L .105
saxifraga L 105
Pinus.
Abies L. 149 154 160 200 203
Larix L 194
Picea L. ...... i4l
sylvestris L. . 149 156 löl
162 208
Strobus L 160 197
Pistacia.
Lentiscus L 140
Pisnm. Erbse.
arvense L 23
sativum L. ..... 23
Platanus. Platane
occidentalis L 152
Plantago. Wegerich,
major L 59
Poa. Rispengras.
annua L. 113
pratensis L, ..... 16
Polygonuin. Knöterich.
Hydropiper L 35
laxiflorum Weih. ... 35
lapathiroliura L 35
Populus. Pappel.
alba L 172
dilatata L. 117 127 182 183
nigra L. . . . 127 182 183
tremula L. . . . 127 172
eanescens Sin 172
Seit»
Potamogeton. Samenkraut,
natans L, ..... . 104
lucens L. ..... . J04
Prunus. Pflaume,
spinosa L. . . . 36 52 123
Padus L 74
domestioa L 52
Armeniaca I,. > ... 53
Pyrus.
communis L. . . . . 66 72
Malus L. ... 66 72 169
Quercus. Eiche
pedunculata Ehrh. 98 136 149
165 178 205
Robur L. 98 136 149 165 178
205
Ramphospermum. Schna-
belsenf,
alba L. ...... 106
Ranunculus. Hahnenfufs.
acris L. ..... 69 185
repens L 69 |85
bulbosus L 185
flammula L 185
Raphanus Rettig.
Sativus L. ..... 106
Raplianistrum L. . 99 106
Rhamnus. Faulbaum.
Frangula L 64
Ribes. Johannisbeere.
alpinum L 33 39
grossularia L. . . . 39 67
nigrura L 67
rubrum L. .... 39 67
Rosa. Rose,
centifolia f,. ... 4 101
canina I,. . . . a
gallica L ! 101
Rubus. Himbeere,
corylifolius L. . . , . 24
fruticosus Sm. ... 24 57
caesius L 24 57
Idseus L .24
Rumex Ampfer,
conglomcratus Sclirb. . . gl.
rrispus r gj
Hydro lapathum Hud. . . 81
Nemolapathum Ehr. . . 81
obtusifoliua L gl
— 222
Seite
Salix. Weide,
alba L. . . . 109 117 131
babylonica L. ... 97 109
caprca L. 103 109 117 121 131
fragilis Wild 97
viminalis L. . • , 103 131
triandra L. . . ♦ 97 109
Titellina L. 117
Sambucus. Hollunder.
nigra L 84
Sanguisorba. Wiesenknopf*
officinalis L 143
Scabiosa. Scabiose.
arvensis L. .... 4 61
columbaria L. . . . . 4
Scorzonera. Schwarzwurz 83
Seeale. Roggen,
cereale L 16
Seduin.
album L. ...... 63
Telephiura L 63
maximum Lut 63
reflexum L 63
Senecio. Kreuzkraut,
erueifolius L. .... 115
Jacobrea L 69 115
vulgaris L. ... 83 115
Sinapis. Senf.
arvensis L 106
Solidago. Goldrulhe.
virgaurea L 32
Solanum. Nachtschatten,
tuberosum L. .... 15
Sonchus. Gemüsedistel,
arvensis L. ...» 29 37
asper Vill 29 37
oleraceus L. ... 29 37
Sorbus. Eberesche.
Aucuparia L. 70
Spartium. Besenginster,
scoparium L. ... 23 85
Suite »
Spiraln. Spierstaude.
ülmaria.Ii .23
Stachys. Ziest.
sylvatica L 35
Symphitum. Beinwell.
officinale L 62
Tanacetum. Rainfarn.
vulgare L. . . . 19 33 47
Tilia. Linde.
vulgaris L. . . . 130 l"6
platyphylla L 130
Tragopogon. Bocksbart.
pratensis h 124
Trifolium. Klee.
filiforme L 23
pratense L 23
Triticum. Weizen,
sativum L. ..... 16
Tulipa. Tulpe.
Gesneriana L 43
Ulmus. Ulme,
campestris L. 152 170 173 190
effusa Willd. . 152 173 190
suberosa Ehr. . 170 173 190
Urtica. Nessel.
dioica L 13 57
urens L 13
Valeriana. Baldrian,
officinalis L. ..... 83
Verbena 43
Yiburnum. Schneeball.
Opulus L. ...... 78
Verbascum . . . ' . . 143
Yicia. Wicke.
Cracca L 86
sepium L. t 21
sativa L 21
Faba L 21 81
angustifolia Roth. ... 21
Vitis. Weinstock,
vinifera L 141
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Berichtigungen.
ö,
Seite 12 Zeile 15 von oben, statt Juglandis sette : Juglandlcola.
n 15 n H n unten, statt Tuberosum setze : tuberosum.
n 11 n 3 r> unten , statt diese setze ; jene.
n 28 y, 7 » oben, statt spizen setze : spitzen.
n 37 w 2i M oben, statt das erste setze : an dem ersten.
n 54 y, 11 » unten setze vor „ganz" oft.
» 61 » 12 „ oben lies : arvensis statt : arvense.
t. 72 „ 20 n oben lies ; oxyacantha statt: oxj'acanthus.
r, 82 w 14 « unten lies : Thlaspeos statt : Thlapeos.
n 86 fj 10 ff oben lies : Vieiae statt : Viceae.
„ 106 » 12 ., unten lies : Brassicx statt : Brasica?.
.. 157 „ 19 „ unten lies : Atriplicis L. statt : Chenopodii
Schrk.
n 140 «, 1 •>, oben lies : mir statt : nur.
n 160 ., 7 » oben setze : m. statt : Burm.
ft 160 „ 15 „ r> streiche das erste der drei Citate,
„ 160 „ 19 „ n n d«e erste Zeile ausgenom-
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