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Full text of "Monographie der Familien der Pflanzenläuse (phytophthires)"

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X  HL  &  K.  flyimr  Huberts 

BIOLOGY 

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BIOLOGY 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2011  with  funding  from 

University  of  Illinois  Urbana-Champaign 


http://www.archive.org/details/monographiederfaOOkalt 


MONOGRAPHIE 

DER 

1MILIEJS  DER  PPLAKZENLiüSE. 

(PHYTOPHT1MES,) 

VON 

j-  m,  kai*tibisbacm9 

LEHRER  AN  DER  HÖHERN  BÜRGERSCHULE  IN  AACHEN. 


I.    THEIIa. 

DIE   BLATT-  UND    ERDLÄUSE. 

(APHIDINA  ET  HYPONOMEUTES.) 

fflT  ERLÄUTERNDEN  ABBILDUNGEN. 


AACHEN,  1843. 

IN  COMM1SSION  DER  ROSCHÜTZ'SCHEN  BUCHHANDLUNG. 


Dbuck  :  M.  URLICHS ,  Sohn. 


MeJ 


IV  enn  man  die  Literatur  der  Entomologie  einer  nähern 
Ansicht  würdigt,  und  der  Reichthum  gründlicher  Forschun- 
gen auf  allen  Gebieten  sich  dem  erstaunten  Blick  entfaltet, 
so  steigert  es  unsere  Bewunderung  auf's  Höchste,  den 
unausgesetzten  Fleifs  so  vieler  Beobachter  sich  sogar  an 
einzelnen  Gattungen  mit  Erfolg  versuchen  zu  sehen.  Man 
sollte  glauben,  nachdem  ein  Leuwenhoek,  Lyonet,  Bon- 
net, Reaumur,  De  Geer,  von  Gleichen  u.  a.  sich  in  ein 
so  kleines  Feld  (wie  die  linneische  Galtung  Aphis)  theilen , 
dafs  nach  ihren  hierüber  angestellten  Beobachtungen  end- 
lich der  Brunnen  erschöpft,  der  Schacht  ausgebeutet  und 
nur  eine  kärgliche  Nachlese  zu  halten  sei.  Wenn  nun  gar 
die  Autoren  eines  Viertel  Jahrhunderts  in  ihren  Werken 
blos  nachschreiben,  und  alle  dasselbe,  was  früherer 
Forschergeist  zu  Tage  gefördert,  in  anderer  Anordnung 
und  Ausdehnung  wiedergeben,  so  mufste  es  um  so  ge- 
wagter erscheinen,  diesen  Thiercn  zu  weiterer  Ausbeute 
noch  einige  Aufmerksamkeit  zu  schenken.  Das  fühlte  auch 
J.  F.  Kyber,  Diakonus  zu  Eisenberg.  Wenn  er  dessenun- 
geachtet in  der  Folge  noch  wichtige  Entdeckungen  mach- 
te, so  liefscn  doch  diese  sammt  allen  frühern  Vorlagen 
den  systematischen  Theil  der  Naturgeschichte  der  Blatt- 
läuse noch  immer  sehr  mangelhaft;  und  wenn  nun  an 
diesen  schwierigen  Gegenstand  sich  meine  geringen  Kräfte 
gewagt,  so  darf  ich  wohl  die  Nachsicht  der  Herren  Leser 
billigerweise  in  Anspruch  nehmen. 

Es  gibt  gewifs  keine  Insektengallung,  sagt  Hausmann, 
über  deren  Naturgeschichte  wir  so  viele  und  mit  einer  so 
bewundernswürdigen  Genauigkeit  angestellte  Beobachtungen 
und  doch  zugleich   so  unvollkommene  Beschreibungen  der 


11 

einzelnen  Arten  besitzen,  als  gerade  die  Gattung  Aphis  *). 
Die  Diagnosen  eines  Fabricius  enthalten  kaum  mehr, 
als  was  Li nne  schon  lange  vor  ihm  gegeben  hatte  :  An- 
gaben des  Aufenthalts  und  der  Farbe  ohne  alle  Berück- 
sichtigung der  Fühler  und  Fliigelbeschaffenheit.  Schrank 
beschrieb  zwar  einige  sechszrg  Arten  etwas  vollständiger, 
nahm  jedoch  auf  die  standhaftem  Merkmale  zu  wenig 
Rücksicht,  wenn  er  gleich  hin  und  wieder  schon  das  Län- 
genvcrhältnifs  der  Fühler,  die  Beschaffenheit  der  Saftröh- 
ren und  des  Schwänzchens  hinzunahm.  Weil  er  noch  zu 
viel  Gewicht  auf  die  Färbung  der  Thiere  legte;  die  bei- 
den Formen  der  Geflügelten  und  Ungeflügelten  aber  bei  der 
Charakterisirung  nicht  unterschied ,  so  sind  seine  kurzen 
Beschreibungen  nur  selten  hinreichend  bezeichnend.  Kurz 
nachher  machte  Friedrich  Hausmann  in  seinen  »Beiträge 
zu  der  Geschichte  der  Blattläuse«  auf  verschiedene  Punkte 
aufmerksam,  die  bei  der  Beschreibung  derselben  zu  be- 
achten seien.  Seiner  schönen  Winke  ungeachtet,  blieb  die 
Familie  der  Pflanzenläuse  in  dieser  Hinsicht  dennoch  un- 
bearbeitet. Erst  in  der  allern euesten  Zeit  wurde  das  Be- 
dürfnifs  nach  guten  Artbeschreibungen  zur  Bildung  natür- 
licher und  künstlicher  Systeme  wieder  lebhafter  empfun- 
den und  von  einigen  tüchtigen  Zoologen  manches  Brauch- 
bare geliefert.  So  führte  Zetterstedt  in  seiner  »Fauna  Iap- 
ponica«  mehrere  Arten  auf,  wobei  er  das  Flügelgeäder 
fast  einzig  berücksichtigte,  beschreibt  aber  die  Flügello- 
sen gar  nicht  und  bringt  dadurch  noch  einige  Confusion 
hinein,  dafs  er  die  Geflügelten  für  Männchen  ausgibt,  die 
weder  immer  geflügelt ,  noch  auch  den  geflügelten  Weib- 
chen ganz  gleich  sind.  Herr  Burmeister  stellt  in  seinem  treff- 
lichen Handbuche  der  Entomologie  aus  Mangel  an  vorgefunde- 
nem Material  nur  wenige  beschriebene  Arten  auf,  die  er  unter 
vier  Gattungen  vertheilt.  Senator  von  Heyden  gab  im  Museum 


*)  Hausmann,  in  Illiger's  Magaz.  I.  Bd.  p.  426.  Braunachweig 

1802. 


V 

Senkenbergianiun  treffliche  Beschreibungen  einiger  neuen 
Arten  aus  der  Gattung-  Aphis  und  zugleich  die  mehrerer 
Erdlause  aus  verschiedenen  Gattungen.  Herr  Forstfath 
Hartig  aus  Braunschweig  suchte  in  Gerniar's  Zeitschrift 
für  Entomologie,  nach  glücklicher  Durchführung  einer  Ein- 
teilung und  Beschreibung  der  Blaltwespen  nach  dem  Flü- 
gelgeäder,  auch  eine  solche  bei  den  Pflanzenläusen  zu  be- 
gründen. Mit  Vergnügen  griff  ich  nach  diesem  Geschenke, 
das  ich  so  ganz  meinem,  demselben  Prinzipe  gemäfsen 
Eintheilungsgrunde  entsprechend  fand.  Ich  habe  fast  gar 
keine  Aenderung  darin  zu  treffen  gebraucht  und  selbst 
die  Gattungsnamen  und  Thermen  desselben  so  viel  mög- 
lich benutzt,  um  die  lästige  Synonimie  nicht  schon  so 
frühe  zu  vermehren.  Durch  Hinzufügung  einiger  neuen 
Gattungen,  der  Fühlerverhaltnisse  und  Flügellage  ist  meine 
Gattungs-Charakteristik  ausgebildeter  und  von  seiner  Ein- 
theilung  abweichend.  Schade,  dafs  diese  Eintheilung  keine 
natürliche,  d.  h.  keine  solche  ist,  die  auf  Lebensart,  Ha- 
bitus und  die  Gesammlmerkmale  basirt,  sondern  nur  an- 
näherungsweise eine  solche  repräsentirt. 

Die  fast  allgemein  verachteten  Pflanzenläuse  selbst  sind 
wohl  nicht  das  Hindernifs  gewesen ,  weshalb  sich  erst  so 
spät  etliche  daran  versuchten,  brauchbare  Beschreibungen 
von  ihnen  zu  entwerfen ,  da  sich  bereits  so  Viele  den 
mühevollsten  Untersuchungen  ihrer  Lebensverhältnisse  un- 
terzogen ,  und  sich  weit  häfslichere  und  schwerer  zu- 
gängliche Thiergattungen  schon  längst  fleifsiger  Bearbeiter 
zu  erfreuen  hatten.  Der  Ursachen  sind  wohl  mehrere : 
1.  Die  frühern  Beobachter  ihrer  Natur  und  Lebensweise 
sprechen  immer  von  einer  Unzahl  von  Arten  und  wollen 
jede  Pflanze,  ja  fast  jeden  Theil  derselben  von  einer  ei- 
genen Species  bewohnt  wissen.  Das  schreckte  gewifs  Man- 
chen ab,  der  sonst  wohl  Lust  gehabt,  sich  mit  ihnen  ver- 
traut zu  machen.  Herr  Schmiclberger  schätzte  noch  neulich 
die  Zahl  der  Blattlausarten  auf  mehrere  Tausende!  %  Die 
Zoologen  sind  nicht  immer  zugleich  Botaniker,  und  doch 
i«t  es  nöthig,  die  verschiedenen  Pflanzen  zu  kennen,  wor- 


Vi 

auf  diese  Thierc  leben,  weil  sie  eine  so  bedeutende  Rolle 
im  Haushalte  derselben  spielen.  3.  Man  kann  die  Pflanzenlause 
nicht  wie  andere  Insekten  einsammeln,  tüdten  und  bis  zu 
einer  Zeit  aufbewahren,  wo  man  gerade  zum  Beschreiben 
Mufse  und  Neigung  hat;  man  mufs  sie  lebendig  untersu- 
chen, weil  mit  dem  Tode  ihr  Körper  einschrumpft  und 
ihre  Farben  sich  verändern.  4-  Mehrere  Entomologen  sind 
nicht  mit  sich  einig  gewesen,  ob  sie  blofs  geflügelte  oder 
flügellose  Pflanzenläuse  beschreiben,  oder  ob  sie  etwas  von 
beiden  angeben  sollten.  Blofs  geflügelte  Individuen  zu  be- 
schreiben war  darum  schwierig,  weil  sie  nicht  immer 
leicht  zn  erhalten  und  bei  vielen  Arten  bis  jetzt  noch 
nicht  aufgefunden  worden  sind.  Ungeflügelte  wurden  von 
den  Meisten  für  Larven  oder  doch  für  eine  unentwickelte 
Form  gehalten,  boten  ihnen  allein  zu  wenig  konstante 
Verschiedenheiten  dar  und  sind  auch  in  manchen  Colonien 
gar  nicht  anzutreffen.  Man  fürchtete  sie  um  so  eher  bei 
der  Beschreibung  zu  benutzen,  weil  sie  in  den  verschie- 
denen Altersstufen  verschiedene  Farben  und  Gröfse  haben. 
Noch  verwirrender  und  unbestimmter  mufs  eine  Beschrei- 
bung ausfallen,  bei  welcher  man  beide  Formen  im  Auge 
hat,  aber  von  jeder  nur  einzelne  Merkmale  ohne  scharfe 
Sonderimg  hervorhebt. 

Herr  Hausmann  hat  das  Bedürfnifs  vollständiger  Be- 
schreibungen jeder  Form  wohl  gefühlt  und  in  seinen  sie- 
ben Musterbeschreibungen  recht  gute  Fingerzeige  gege- 
ben. Seine  Anleitung  hat  jedoch  mehr  abgeschreckt  als 
aufgemuntert,  indem  er  wenigstens  drei  Lebensmomente 
der  Pflanzenlaus  herausgehoben  und  bezeichnet  wissen  will. 
Gerade  seine  Anforderungen  an  eine  gute  Beschreibung 
haben  ihn  selbst  gewifs  von  der  weitern  Ausarbeitung  ab- 
gehalten, denn  unter  den  sieben  Normalbeschreibungen 
entsprechen  schon  drei  denselben  nicht  und  sind  demnach 
mangelhaft.  Den  spätem  Bearbeitern  einzelner  Parthien 
wird  es  nicht  weniger  schwierig  geschienen  haben,  die 
ganze  Familie  der  Pflanzenläuse  umfassend  zu  beschreiben. 
Schade,    dafs   auch   Herr   Forstrath  Harlig  seine  drei  und 


VII 

dreifsig  in  neun  Gattungen  aufgeführten  Arten  nicht  voll- 
ständiger beschreibt ,  sondern  meistens  nur  dem  Namen 
nach  hinstellte.  Meine  Arbeit  würde  durch  die  vielen  (?) 
neuen  Arten  gewifs  um  ein  Bedeutendes  vermehrt  und  der 
Wissenschaft  werthvoller  geworden  seyn. 

Ich  habe  mich  mehrere  Jahre  ernstlich  bemüht,  das 
vorhandene  Material  zu  sammeln  und  zu  prüfen,  d.  h. 
den  Alten  nach  zu  beobachten,  das  Bekannte  auch  kennen 
zu  lernen,  um  dann  erst  weiter  fortarbeiten  zu  können. 
Durch  die  vielen  Tausende  von  Pflanzenläusen,  welche  ich 
in  mehr  als  hundert  vierzig  Arten  so  häufig  beobachtete 
bin  ich  auf  ein  einfaches  und  sicheres  Verfahren  gekom- 
men, das  ich  bei  der  Charakterisirung  derselben  in  diesem 
Werkchen  angewandt  habe  und  hier  schliefslich  mittheilen 
will. 

Fast  in  jeder  Blattlaus-Colonie  trifft  man  zu  Zeiten  bald 
mehr  oder  weniger  geflügelte  weibliche  Individuen  an,  die 
mit  Recht,  als  die  ausgebildetem,  vorzügliche  Beachtung 
verdienen.  Diese,  welche  zugleich  die  meisten  Unterschei- 
dungsmerkmale darbieten,  müssen  nothwendig  bei  der  Be- 
schreibung gewählt  werden.  Nicht  weniger  wichtig  ist 
aber  auch  die  grüfsere  Anzahl  der  weiblichen  Flügellosen, 
die  nicht  selten  den  ganzen  Bestand  einer  Colonie  aus- 
machen und  keine  Geflügelte  neben  sich  aufkommen  las- 
sen. Schon  der  Totaleindruck  und  das  häufigere  Vor- 
kommen derselben ,  noch  mehr  aber  ihre  wichtige  Stellung 
als  Colonienstifterinnen  im  Frühjahre  nöthigen  uns,  sie 
ebenfalls  einer  Beschreibung  zu  würdigen.  Es  finden  sich 
aber  zwei  Formen  unter  den  Flügellosen,  eine  Nymphe» 
welche  im  Habitus  den  Geflügelten  gleicht,  die  Flügel  be- 
reits in  Scheiden  an  den  Brustseiten  trägt  und  nach  der 
letzten  Häutung  zum  geflügelten  Insekte  wird.  Diese  sehr 
kenntliche  Form  beschreibe  ich  nicht;  sie  ist  dem  Farben- 
wechsel unterworfen  und  in  den  Geflügelten  vollkommener 
repräsentirt.  Bei  denjenigen  Colonien,  die  nur  aus  solchen 
Nymphen  bestehen,  blieb  mir  natürlich  nichts  anders  übrig, 
als  dieselben  zu   beschreiben.    Eben  so  wenig  beschreibe 


Vlil 

ich  die  im  Herbste  meist  nur  einzeln  vorkommenden  und 
von  den  geflügelten  Weibchen  wenig  verschiedenen  Männ- 
chen. Weit  besser  eigenen  sich  dazu  die  der  zweiten 
Form,  nämlich  diejenigen  Pflanzenläuse,  welche  nie  Flügel 
erhallen  und  weiter  unten  näher  bezeichnet  werden  sollen. 
Nach  der  vierten  Häutung  haben  sie  ihre  Vollkommenheit 
erreicht,  bleiben  in  ihren  Gliedmafsen  unverändert  und 
werden  allenfalls  etwas  feister  und  unmerklich  dunkler. 
Erst  unter  dieser  Gestalt  gebären  sie  lebende  Junge  oder 
legen  Eier,  ein  sicherer  Beweis  ihrer  völligen  Reife.  An 
ihnen  entdeckte  ich  auch  ein  äufseres  Merkmal  ihrer  Voll- 
kommenheit und  benutzte  gerade  diese  Ausgebildeten  zur 
Beschreibung.  So  sicher  nun  eine  gute  Beschreibung  von 
einer  geflügelten  Pflanzenlaus  zu  deren  Erkennen  führt,  eben 
so  gut  mufs  eine  vollkommen  ausgebildete  Flügellose  da- 
durch erkannt  werden,  um  so  gewisser  aber  wird  eine 
genaue  Kenntnifs  der  Art  erlangt,  wenn  beide  Formen 
richtig  gezeichnet  sind.  Ich  gebe  deshalb  beide,  und  hof- 
fentlich wird  man,  die  Schwierigkeit  der  Ausführung  er- 
kennend, gütige  Nachsicht  mit  einer  Arbeit  haben,  die 
nur  Bahn  brechen  soll  und  vielleicht  schon  in  wenigen 
Jahren  tüchtigere  Kräfte  zur  gröfsern  Vollendung  hervor- 
rufen wird. 

Noch  schliefslich  statte  ich  meinen  Freunden,  die  mich 
durch  literarische  Hülfsmittel  unterstützten ,  so  wie  dem 
Kaufmann  Herrn  Winnerts  aus  Crefeld  für  die  sorgfäl- 
tige Ausführung  der  naturgetreuen  Flügelzeichnungen  mei- 
nen herzlichsten  Dank  ab. 

Aachen,  im  April  1843» 

Der  Verfasser. 


•  ♦-«5S*>*^»-«- 


Einleitung-, 


Terminologie  der  Pflanzenläuse. 


'&• 


J\lle  Pflanzenläuse  sind  weiche,  sehr  zarte  Wesen,  von 
Vi'"  bis  3"'  Länge ,  die  beim  leisesten  Drucke  schadhaft 
werden ,  Beine  verlieren  oder  gar  zerplatzen.  Nach  dem 
Tode  schrumpfen  sie  so  sehr  ein  und  verlieren  dergestalt 
Form  und  Farbe,  dafs  sie  nicht  mehr  kennbar,  daher  zum 
Aufstecken  für  Sammlungen  wenig  tauglich  sind.  Nur  Füh- 
ler, Flügel,  Kopf  und  Thorax  bleiben  noch  ziemlich  kennt- 
lich, weshalb  eine  Collection  Pflanzenläuse  allenfalls  aus 
geflügelten  Individuen  gebildet  werden  könnte. 

Die  Flügellosen  haben  eine  länglichovale  oder  rundliche 
Gestalt  und  sind  meist  hochgewölbt,  bald  glatt,  bald  be- 
haart oder  wollig;  die  Geflügelten  wie  ihre  Nymphen  sind 
mehr  walzenförmig  gebildet.  Was  die  Farbe  betrifft,  so 
sind  die  meisten  Ungeflügelten  gelb,  grün,  braun  oder 
schwarz;  die  mit  Flügeln  versehenen  grün,  schwarz  oder 
dunkelbraun.  Es  gibt  auch  weifsliche ,  erzfarbene  und 
zimmtbraune.  Manche  sind  matt ,  andere  stark  glänzend ; 
die  auf  dem  Hollunder,  Mohn,  Ampfer  sind  mattschwarz; 
die  auf  Lichtnelkcn ,  Kirschen  und  Schlehen  schwarz  oder 
braun  und  stark  glänzend ;  die  auf  Eichen ,  Disteln ,  Ci- 
chorie  glänzen  wie  Erz  etc.  In  der  Regel  sind  sie  einfar- 
big, auf  dem  Wermuth  aber  gibt  es  grauweifse  mit  brau- 
nen Flecken;  auf  der  Weide  finden  sich  schwarze  mit 
weifsen  Flecken,  auf  der  Birke  grüngelbe  mit  braunen 
Binden  gezeichnet.  In  manchen  Colonien  sind  nicht  alle 
Individuen  von  gleicher  Farbe ;  unter  einer  Horde  grü- 
ner Pflanzenläuse  finden  sich  oft  mehrere  gelbe  oder  rölh- 


X 

liehe  Thiero  derselben  Species.  Man  mufs  hiebei  jedoch 
vorsichtig  seyn ,  weil  auch  nicht  seilen  verschieden  ge- 
ftirbte  Arten  untereinander  vorkommen. 

Der  Kopf  (Fig.  36)  ist  bei  allen  Pflanzenläusen  sehr 
gleichförmig  gebildet,  klein,  breiter  als  lang,  und  hat 
durchweg  zwei,  mehr  oder  weniger  deutliche  Längs- 
grübchen auf  dem  Scheitel,  weshalb  auch  ihre  Erwähnung 
bei  der  Artbeschreibung  unnütze  Wiederholung  sein  wür- 
de. Der  Scheitel  ist  sonst  flach  und  nur  bei  denjenigen 
Arten,  deren  Fühler  auf  den  unten  näher  bezeichneten 
Stirnknöpfen  sitzen,  nach  Vorne  durch  diese  Bildung  ver- 
tieft oder  rinnenförmig. 

Die  Fühler  sind  von  mannichfaltiger  Gestalt  und  ge- 
ben zur  Bildung  der  Gattungen,  insofern  man  die  Zahl 
der  Glieder  dazu  wählt,  sichere  Kennzeichen  ab;  das 
Gröfsenvcrhältnifs  der  Glieder  unter  sich  kann  nur  bei 
Bestimmung  einiger  Arten  oder  höchstens  zur  Bildung  von 
Gruppen  bei  artenreichen  Gattungen  benutzt  werden.  Bei 
der  Gattung  Philloxera  sind  die  Fühler  nur  dreigliederig 
(Fig.  32),  bei  Vacuna  und  Chermes  fünfgliederig  (Fig. 
21,  26,  29);  bei  Pemphigus,  Tetraneura,  Schizoneura, 
Lachnus  und  Rhizobius  sechsgliederig  (Fig.  15,  6,  3,  35), 
bei  der  Gattung  Aphis  endlich  siebengliederig  (Fig-,  9  und 
9b).  Bei  mehreren  Blatt-  und  Erdläusen  haben  die  flügel- 
losen Stammmütter  ein ,  oft  zwei  Glieder  weniger,  als  die 
geflügelten  Nachkommen  und  deren  Nymphen,  was  bei 
Bildung  der  Gattung  nicht  berücksichtigt  werden  konnte, 
bei  der  Artbestimmung  aber  genau  angegeben  wurde.  Die 
zwei  Grundglieder  (Fig.  36  a  c)  sind  bei  allen  klein , 
rundlich  und  dicker,  als  die  übrigen  Glieder.  Sie  sind  ent- 
weder unmittelbar  auf  der  Stirne  sitzend  oder  auf  einem 
höckerartigen  Vorsprunge  derselben  (Fig.  36  o  o)  einge- 
lenkt, was  ich  zur  Bildung  natürlicher  Gruppen  bei  der 
grofsen  Gattung  Aphis  vorteilhaft  benutzen  konnte.  Das 
Endglied  der  Fühler  endigt  meist  in  eine  kurze  Spitze, 
die  bei  vielen  Arten  ein  gesondertes  Glied  zu  sein  scheint. 
Bei  Aphis  (Fig.  9  7)  ist  es  haarförmig  dünn  und  als  ein 
eigenes  Glied  zu  betrachten ,  das  bei  einer  Unterabthei- 
lung derselben  stets  kürzer  als  das  vorletzte  (Fig.  9b), 
bei  der  gröfsern  Mehrzahl  aber  bedeutend  länger  als  das- 
selbe ist.  Bei  einigen  Gattungen  haben  die  Fühler  kaum 
die  Länge  der  Kopfbreite;  bei  andern  reichen  sie  bis  zur 
Basis  des  Hinterleibs  und  bei  den  echten  Aphis-Arten  sind 
sie  meist  so  lang  oder  länger  als  der  Körper.  Das  dritte 
Fühlcrglied  ist  häufig  an  einer  Seile  fein  gekerbt  (F.  9  ,T> 


XI 

oder  auch  ganz  gekörnt  oder,  nebst  den  übrigen  Geifsel- 
gliedern  mit  erhabenen  schraubenförmigen  Ringeln  ver- 
sehen (Fig.  6,  12,  15,  21). 

Die  Augen  (Fig.  36  u  u)  sitzen  gleich  hinter  den 
Fühlern  an  der  Seite  des  Kopfes.  Es  sind  Netzaugen ,  de- 
nen der  Dipteren  ähnlich;  doch  haben  sie  fast  immer  die 
sonderbare  Zugabe  eines  Höckerchens  am  Hinterrande  (F. 
36  r  r).  Bei  genauerer  Ansicht  unter  dem  Mikroskope  er- 
blickt man  zu  seiner  Verwunderung,  dafs  in  dieser  merk- 
würdigen Construktion  das  Streben  nach  Bildung  zweier 
Netzaugen  bemerkbar  ist,  was  ich  bei  der  Gattung  Aleu- 
rodes  schon  verwirklicht  sah  und  vor  mir  auch  von  La- 
treille  und  Burmeister  bemerkt  worden  ist.  Zwischen  dem 
gröfsern  Netzauge  und  diesem  Höckerchen  sieht  man  deut- 
lich eine  schmale  Membran,  wodurch  sie  getrennt  sind; 
ferner  bemerkt  man  ähnliche,  jedoch  nur  wenige  Facet- 
ten auf  den  Höckerchen ,  wie  die  gröfsern  Netzaugen  sie 
in  grofser  Anzahl  enthalten  *).  Da  die  meisten  Pflanzen- 
läuse diese  Höckerchen  besitzen,  so  habe  ich  sie  nicht 
bei  jeder  Beschreibung  wiederholend  aufgeführt,  sondern 
nur  das  Nichtvorhandensein  angegeben.  Die  Netzaugen 
sind  durchschnittlich  grofs,  besonders  bei  den  Geflügelten; 
sehr  klein  und  kaum  wahrnehmbar  bei  den  flügellosen 
Stammmüttern  einiger  Blatt-  und  Erdläuse,  denen  dann 
auch  die  Höckerchen  fehlen. 

Aufser  diesen  Netzaugen  hat  jede  geflügelte  Pflanzen- 
laus wie  die  verwandte  Familie  der  Blattflöhe  [Psyüodes  **)] 
noch  drei  Ocellen  oder  Neben  äugen  (Fig  36,  b  b  b), 
die  vor  mir  von  Curtis  und  von  Heiden  nur  bei  wenigen 
Arten  beobachtet  wurden.  Zwei  derselben  stehen  auf  dem 
Scheitel,  ganz  nahe  am  innern  Augenrande,  und  eins  auf 
der  Stirne  zwischen  den  Fühlern.  Diejenigen  Pflanzenläuse, 
welche  nie  Flügel  bekommen ,  also  die  eigentlichen  Flü- 
gellosen, erhalten  nie  Nebenaugen;  bei  den  Nymphen 
mit  Flügelscheiden  blicken  sie  vor  der  letzten  Häutung 
schon   durch.    Die   Ocellen  sind  klar,  glatt,   einfach   und 


*)  Die  grünen  und  gelben  geflügelten  Blattläuse  sind  zu  dieser 
Untersuchung  am  geeignetsten,  weil  die  grünliche  Mem- 
brane zwischen  den  rothen  oder  braunen  Augen  am  deut- 
lichsten hervorsticht. 
**}  Diese  Familie  soll ,  im  Falle  gegenwärtige  eine  günstige 
Aufnahme  findet,  bald  nachfolgen  und  so  die  Zunft  der 
Phytophthires  Burin.  als  ein  Ganzes  abschliefseu. 


XU 

bei  den  hellfarbigen  Arten  sehr  leieht  aufzufinden.  Zu 
Gattungs-Charakteren  können  sie  nicht  benutzt  werden , 
weil  weder  die  Zahl,  noch  die  Stellung  derselben  variirt. 
üb  sie  für  die  Fernsicht  geeignet  und  darum  den  Geflü- 
gelten nur  beigegeben  sind,  die  sich  zur  Stiftung  neuer 
Colonien  in's  Weite  begeben  müssen,  will  ich  nicht  zu 
behaupten  wagen,  obgleich  sie  meistens  nur  fliegenden 
Insekten  zukommen. 

Der  Schnabel,  welcher  unten  am  hintern  Kopfrande 
entspringt  und  im  Ruhestande  unter  der  Brust  anliegt,  ist 
von  verschiedener  Länge;  er  reicht  bei  einigen  Blattlaus- 
arlen  nur  bis  zur  Einlenkung  des  ersten  Beinpaares ,  bei 
andern  bis  zum  zweiten  oder  dritten ,  und  bei  noch  andern 
ist  er  selbst  länger  als  der  ganze  Körper  und  ragt  dann 
gleich  einem  Schwänzchen  über  die  Hinterleibsspitze  hin- 
aus. Der  Schnabel  ist  stets  dreigliederig,  das  erste  oder 
Grundglied  ist  so  lang  oder  länger  als  das  zweite  und 
dritte  zusammengenommen.  Der  ganzen  Länge  nach  ist 
diese  Schnabelscheide  oben  mit  einer  tiefen,  feinen  Rinne 
versehen,  die  das  Thier  nach  Bedürfnifs  aufklaffen  und 
zusammenziehen  kann.  Die  Scheide  selbst  ist  hohl  und  in 
derselben  liegen  drei  sehr  feine,  lange  Borsten  CKiefer- 
borsten  und  Zunge) ,  die  gewöhnlich  in  Eins  vereinigt , 
höchst  selten  getrennt  zu  sehen  sind.  *)  An  der  Wurzel 
des  Schnabels  befindet  sich  oben  ein  Wulst,  der  sich  nach 
vorne  in  eine  mäfsig  lange  Spitze  verschmälert  und  eine 
Art  Oberlippe  formirt,  welche  die  offene  Rinne  des  ersten 
Scheidegliedes  zum  Theil  deckt.  Diese  Lippe,  an  deren 
innerm  Grunde  die  drei  Borsten  angewachsen  sind,  kann 
das  Insekt  nach  Willkühr  erheben  und  senken,  wodurch 
die  dreitheilige  Borste  eingezogen  oder  vorgestreckt  wird. 
Ungeachtet  dieser  Vorrichtung  und  der  grofsen  Elasticität 
der  Kieferborsten  bleiben  dieselben  immer  bedeutend  län- 
ger als  der  Schnabel.  Sie  können  aber  durch  die  offene 
Rinne  des  ersten  Scheidegliedes  so  herausgezogen  wer- 
den, dafs  die  Spitze  derselben  eben  noch  in  der  Röhre 
des  zweiten  und  dritten  Gliedes  steckt  oder  auch  ganz 
frei  heraussteht.    Bei  der  Gattung  Chermes,    deren  Saug- 


*)  Wenn  man  das  Thier  unter  dem  Mikroskope  zwischen  zwei 
Glasplatten  etwas  drückt,  so  lösen  sich  die  drei  Borsten 
bald  auseinander.  Kie  habe  ich  deren  vier  gesehen  (auch 
bei  Coccus  nicht)  ,  obgleich  es  von  ßurmeistcr  angegeben 
wird. 


XIII 

borsten  fünf-  bis  achtmal  länger,  als  der  Schnabel  sind, 
liegen  dieselben  im  Ruhestände  schlingenartig  am  Bauche 
entlang,  was  auch  bereits  an  einigen  Coccus-Arten  be- 
obachtet, von  Burmeister  bei  denselben  gar  als  Gattungs- 
Charakter  angegeben  wurde. 

Will  nun  das  Insekt  saugen,    so   setzt  es  den  Schnabel 
senkrecht  auf,  drückt  die  Saugborste  vor,  sticht  die  Epi- 
dermis an  und  trinkt  dann  den  aus  der  Wunde  fliefsenden 
Saft.    Von  den  drei  Borsten    kann   das  Thier  die  eine  um 
die  andere  nach  Belieben  vorschieben  und   etwas  zurück- 
ziehen ,    so   dafs   bald  eine ,    bald  zwei ,    bald  sämmtliche 
Borsten  die  Wunde  treffen  und    vergröfsern.    Durch  dieso 
Bewegungen  beschleunigen    sie   auch    das  Ausfliefsen  des 
Saftes ,    der   gleichzeitig   dadurch  in  den  Mund  heraufge- 
pumpt wird.  —  Dafs  die  Kieferborsten  weit  langer  als  die 
Schnabelscheide  sind,  kann  man  durch  die  Lupe  bei  einer 
saugenden  Pflanzenlaus  leicht  beobachten.  Am  besten  aber 
bemerkt  man's  an  todten  geflügelten  Individuen,  die  häufig 
noch  in  saugender  Stellung  zwischen   den   übrigen   Blatt- 
läusen   sitzen    und    die    Zunge    um   die  ganze  Länge  der 
Scheide    vorgestreckt    haben.    Wenn    Ramdohr   und    Leon 
Dufour  dem  Darmkanal  der  Pflanzenläuse  die  Gallengefäfse 
mit  Recht  absprechen,    so  möchte  ich  doch  nicht  beistim- 
men,   wenn    sie    auch    die    Speicheldrüsen  bei   denselben 
läugnen.  Zu  sehr  sprechen  die  verschiedenartigen  Wirkun- 
gen des  Stichs  bei  vielen   Arten   dafür.    Warum  entstehen 
beim    Saugen    einiger    Arten   so   merkwürdige    An- 
schwellungen des  Blattes,  des  Stieles  oder  Zweiges,  wenn 
andere  an  denselben  Theilen  nicht  die  geringste  Verände- 
rung   bewirken  ?    Sollte    es    nicht    der   aus    dem    Munds 
fliefsende  Speichel  sein,  welcher  dem  Stich  der  Blattlaus, 
ähnlich  dem  einiger  Mückenarten,  eine  solche  Reizbarkeit 
verleiht?  — 

Unmittelbar  hinter  dem  Kopfe  ist  der  Hals- oder  Vor- 
der brustring,  welcher  bei  Geflügelten  wie  Ungeflügel- 
ten vom  Kopfe  und  Mittelbrustringe  durch  Einschnitte  deut- 
lich getrennt  ist.  Dieser  Halsring ,  welcher  das  erste  Bein- 
paar trägt,  ist  bei  den  Geflügelten  stets  schmäler,  beiden 
Flügellosen  breiter  als  der  Kopf.  Er  ist  bei  vielen  Aphis- 
Arlen  seitlich  mit  einem  spitzen,  dornartigen  Höckerchen 
bewaffnet,  das  den  übrigen  Gattungen  fehlt.  Der  Rücken 
des  Mittclbrustringes  besteht  bei  den  geflügelten 
Blattläusen  aus  zwei  grofsen  Seitenlappen,  einem  dreiecki- 
gen Vorderlappen  und  einem  breiten  Schild chen.  An  die- 
sem   Ringe    sind    die    zwei    Vorderflügel  und  das  mittler» 


XIV 

Beinpaar  befestigt.  Der  Hinterbrustring  ist  schmal  und  en- 
ger mit  dem  Mesothorax  verwachsen;  er  trägt  das  zweite 
oder  hintere  Flügelpaar  und  die  zwei  Hinterbeine.  Bei  den 
Blattläusen,  welche  nie  Flügel  erhalten,  besteht  der  Tho- 
rax auch  aus  diesen  drei  genannten  Ringen,  sie  sind  je- 
doch von  denen  des  Hinterleibes  gar  nicht  verschieden. 
Ist  dieser  z.  B.  gerandet  oder  mit  tiefen  Grübchen  am 
Rande  versehen ,  so  sind  es  auch  die  Ringe  des  Thorax ; 
sind  die  Ringe  des  Hinterleibes  durch  Anschwellung  oder 
wegen  grofser  Feistigkeit  undeutlich  geworden,  oder  gar 
mit  einander  verschmolzen;  so  sind  es  die  Brustringe  häutig 
auch.  Der  Halsring  allein  behält  seine  gewöhnliche  Ge- 
stalt. Bei  Geflügelten  ist  der  Unterhals  meist  leichter  ge- 
färbt, als  der  Halsschild  und  tritt  nicht  so  stark  vor,  als 
die  Brust.  Diese  entspricht  dem  Mittelbrustringe,  ist  meist 
durch  eine  dunkle  Färbung  ausgezeichnet  und  durch  Fur- 
chen in  vier  Lappen  getheilt. 

Der  Hinterleib  besteht  aus  neun  Ringen,  die  nicht, 
wie  bei  den  Aderflüglern,  übereinander  geschoben,  sondern 
von  der  allgemeinen  Körperhaut  gebildet  und  blofs  durch 
Falten  geschieden  sind.  Sehr  feiste,  aufgetriebene  Blatt- 
läuse, vorzüglich  Flügellose,  lassen  die  Ringe  kaum,  die 
von  Schmarotzern  bewohnten  aber  gar  nicht  mehr  unter- 
scheiden. Hier  sind  alle  Falten  ausgeglichen,  die  glatte, 
stark  ausgespannte  Haut  einer  Blase  gleich;  dort  sind 
die  mittlem  Leibesringe  in  Eins  verschmolzen  und  nur 
die  zwei  ersten  Brustringe  und  die  drei  letzten  Hinter- 
leibs-Segmente  noch  kenntlich  geblieben.  Der  Seitenrand 
des  Hinterleibs  ist  sehr  häufig  aufgeworfen  und  wulstig, 
und  nach  Innen  der  Länge  nach  mit  Grübchen  versehen , 
was  Hausmann  in  Illiger's  Magazin  Bd.  I  als  Artmerk- 
mal benutzt  haben  will,  und  Schrank  schon  vor  ihm 
gethan  hat.  Auch  ich  habe  diese  Bildung  bei  gewissen 
Arten  gewürdigt,  darf  ihr  doch  nicht  so  viele  Rechte  ein- 
räumen, als  Herr  Hausmann  gewünscht;  weil  dieser 
Rand  um  so  stärker  in  die  Augen  fällt,  je  jünger  die 
Blattlaus  ist ,  bei  vollkommenen ,  feisten  Individuen  aber 
nicht  selten  ganz  verschwindet.  Unter  dem  Bauche  nahe 
am  Seitenrande  finden  sich  die  Stigmen  oder  Luftlöcher, 
welche  bei  den  hellfarbigen  Pflanzenläusen  durch  ihre 
dunkle  Färbung  leicht  zu  bemerken  sind.  Gerade  über  den- 
selben zeigen  sich  bei  den  meisten  Arten  ähnliche 
dunkelgefärbte  Närbchen,  an  denen  ich  aber  keine  Spalt- 
öffnung entdecken  konnte. 

Die  Saft  röhren,    welche  diese  Thiere  von  allen  an- 


XV 

dem  so  wesentlich  auszeichnen,  stehen  zu  beiden  Seiten 
des  Hinterrückens  auf  dem  sechsten  Ringe  und  sind  von 
sehr  verschiedener  Gestalt.  Sie  sind  walzig,  keulen-  oder 
kegelförmig,  bald  lang,  bald  kurz,  oft  nur  einen  schwa- 
chen Wulst  oder  Höcker  mit  kreisförmiger  Oeffnung  bil- 
dend ;  bei  einigen  Pflanzenläusen  jedoch  spurlos  verschwun- 
den. Sie  sind  verschiedenartig  gefärbt,  roth,  gelb,  grün, 
weifs ,  schwarz  etc. ,  sind  beweglich ,  stehen  meist  auf- 
recht und  können  vor-,  rück-  und  seitwärts  gelegt  wer- 
den. Die  echten  Aphis-Arten  (bei  mir  Gruppe  A  a),  wozu 
A.  Rosa?  Litt. ,  Absynthii  L. ,  Millefolii  F.  gehören ,  haben 
die  längsten  Röhren,  welche  schier  die  halbe  Länge  des 
Hinterleibes  erreichen.  Da  die  Röhrenlängc  bei  jeder  Art 
sehr  konstant  ist ,  so  habe  ich  sie  als  Artmerkmal  benutzt 
und  die  der  Rosenblattlaus,  als  der  bekanntesten,  zum 
Mafsstab  angenommen  und  die  aller  übrigen  damit  in  ein  Ver- 
hältnifs  gebracht.  Streng  gonommen  besitzen  nur  die 
Blattläuse  solche  Saftröhren,  welche  zur  artenreichen  Gat- 
tung Aphis  gehören,  und  selbst  unter  dieser  sind  sie  bei  ei- 
nigen so  kurz,  dafs  sie  mehr  einem  Höcker,  als  einer  Röhre 
gleichen.  Bei  der  Gattung  Lachnus  sind  die  meisten  Arten  nur 
mit  offenen  Höckern  versehen;  bei  allen  übrigen  Gattun- 
gen ist  gewöhnlich  keine  Spur  von  denselben  zu  bemer- 
ken. Ueber  den  Zweck  der  Röhren  ist  vielfach  gegrübelt 
und  geurtheilt  worden ,  doch  hat  es  auch  den  genauesten 
Beobachtern  und  unermüdlichsten  Forschern  noch  nicht  ge- 
lingen wollen ,  darüber  mit  sich  in's  Klare  zu  kommen. 
Bald  glaubte  man  sie  für  Respirations-,  bald  für  Sekre- 
tionsorgane halten  zu  müssen.  Für  letztere  könnte  man 
sie  ansehen,  weil  viele  Blattläuse  bei  geringem  Drucke 
zwischen  den  Fingern  einen  Saft  aus  denselben  treiben, 
der  auch  häufig  als  gummiartiges  Körnchen  an  der  Spitze 
derselben  sitzen  bleibt;  die  schwarzen  Individuen  lassen 
eine  schwarze,  die  braunen  eine  braune,  die  rothen  eine 
rothe ,  die  gelben  und  grünen  auch  eine  gelbe  oder  grüne 
Flüssigkeit  ausströmen.  Ich  bin  jedoch  der  Meinung  De- 
rer, welche  diese  Röhren  für  Respirationsorgane  halten. 
Es  sind  wahrscheinlich  herausgetretene  Tracheen  ,  deren 
Stigmen  an  der  Spitze  deutlich  zu  sehen  sind.  Dieses  und 
der  Umstand,  dafs  die  Röhren  häufig  mit  Luftzellen  ge- 
füllt, dafs  sie  im  Ruhestande  des  Thieres  gewöhnlich  lie- 
gen oder  aufrecht  stehen,  bei  der  Berührung  des  Thieres 
hingegen  sich  öfter  bewegen,  spricht  sehr  für  Athmungs- 
organe.  Man  könnte  hier  einwendend  fragen  :  Warum  ha- 
ben aber  die  meisten  übrigen  Pflanzen! aus-Gallungen  keine 


XVI 

solche  Röhren  und  warum  gerade  die  Gattung  Aphis  ? 
Ich  erkläre  inir's  so  :  Die  Pflanzensäfte,  welche  die 
Blattläuse  einsaugen ,  werden  um  so  schneller  in  Nah- 
rungssaft verwandelt,  als  sie  häufiger  und  freier  mit  dem 
Sauerstoff  der  Luft  in  Verbindung  kommen;  nun  sind  die 
von  der  atmosphärischen  Luft  umgebenen  freien  Tracheen 
in  Form  von  Röhren  mit  ihren  grofsen  Stigmen  wohl  am 
geeignetsten  dazu ,  stets  neuen  Nahrungssaft  auf-  und  ab- 
zuführen und  an  der  Luft  occidiren  zu  lassen.  Eine  solche 
beschleunigte  Respiration  steht  aber  auch  immer  im  Ver- 
hältnisse mit  den  raschem  Lebensfunktionen  eines  Indivi- 
duums. Das  ist  nun  auch  wirklich  bei  den  Thieren  mit 
Saftröhren  der  Fall.  Sie  sind  in  der  kürzesten  Zeit  zum 
vollkommenen  Insekte  herangereift  und  zur  Fortpflanzung 
fähig;  sie  bringen  die  meisten  Jungen  zur  Welt,  in  wel- 
chen der  Befruchtungsakt  bis  ins  15.  —  17.  Glied  fort- 
wirkt. Die  übrigen  Pflanzenläuse,  welchen  die  Röhren  feh- 
len und  nur  Höcker  tragen,  verwenden  viel  mehr  Zeit 
auf  ihre  Ausbildung,  bringen  nur  eine,  wenige  (die  Gat- 
tung Lachnus  mit  offenen  Höckern)  zwei  Generationen  im 
Jahre  zu  Stande.  Eben  so  verhält  es  sich  mit  der  Lebens- 
dauer dieser  Thiere.  Die  mit  Saftröhren  sind  hinfällig,  le- 
ben selten  länger  als  fünfzehn  bis  achtzehn  Tage,  die  Ge- 
flügelten nur  sechs  bis  zehn.  Von  denen,  welche  gar  keine 
solchen  Röhren  besitzen  ,  sieht  man  eine  grofse  Anzahl 
an  Bäumen  und  in  der  Erde  überwintern,  die  demnach 
einen  grofsen  Theil  des  Herbstes ,  den  ganzen  Winter  und 
einen  Theil  des  Frühlings  durchleben.  Die  Eichen-Baumlaus 
CLachnus  Quercus)  habe  ich  drei  Monate  lang  beobachtet 
und  stets  dieselben  Alten  und  nur  wenige  neue  Jungen 
dabei  gefunden.  Merkwürdiger  Weise  pflanzen  die  beiden 
Gattungen  Aphis  und  Lachnus,  denen  allein  solche  offene 
Röhren  und  Höcker  zukommen,  sich  sowohl  durch  lebende 
Junge  als  durch  Eier  fort ,  wo  hingegen  alle  übrigen  Gat- 
tungen entweder  blos  Eier  legen  oder  nur  lebende  Junge 
gebären.  Gewifs  eine  auffallende  Verschiedenheit,  die 
schon  eine  andere  Körperbildung  erwarten  läfst.  Hoffent- 
lich wird  uns  ein  tüchtiger  Physiologe  und  Anatom  bald 
entschiedene  Auskunft  darüber  verschaffen  können.  Der 
süfse,  stets  klare  Saft,  der  sogenannte  Homgthau  auf 
den  Blättern ,  soll  nach  De  Geer ,  Kyber  und  andern  aus 
dem  After  und  nicht  aus  den  Saftröhren  kommen,  was 
auch  ich  häufig  bemerkt  habe.  Diesen  Honigsaft,  welchen 
die  Ameisen  und  andere  Hymenopteren  ihnen  durch  Lieb- 
kosen,  aber  auch  durch  Kneipen,  Drücken  und  Zerren 


XVII 

ablocken ,  vermögen  sie  willkürlich  wegzuspritzen  ,  was 
man,  unter  einem  Linden-  oder  Ahornbaume  stehend, 
im  Frühlinge  bei  schwüler  Witterung  durch's  Gefühl  auf 
Hand  und  Gesicht  verspürt.  Eine  Colonie  von  Pemphigus 
Bumeliae  Schrk. ,  einer  sehr  grofsen ,  an  den  Zweigen  der 
Eschen  lebenden  Art,  die  von  Ameisen  verschont  geblie- 
ben ,  sprützte  mir  bei  Annäherung  derselben  ganze  Tro- 
pfen dieses  Honigsaftes  entgegen.  Von  ihm  rühren  auch 
die  süfsen,  klebrigen  Flecken  auf  den  Blättern  und  Zwei- 
gen dieser  und  anderer  Gewächse  her.  *)  Die  Pflanzen- 
läuse mit  langen  Röhren ,  welche  gewöhnlich  nur  kraut- 
artige Gewächse  bewohnen ,  geben  weniger  Honigsaft  von 
sich,  als  die  auf  Bäumen  und  Sträuchern  leben ,  und  meist 
nur  kurze  oder  gar  keine  Röhren  haben,  aber  am  meisten 
von  Ameisen  heimgesucht  werden. 

Aufser  diesen  Saftröhren  gewahrt  man  bei  sehr  vielen 
Blattläusen,  vorzüglich  aus  der  Gattung  Aphis  ,  ein  kol- 
biges  ,  kegel  -  oder  säbelförmiges ,  etwas  aufgehobenes 
Schwänzchen  an  der  Spitze  des  Hinterleibes,  das  je- 
doch die  Länge  der  gröfsern  Röhren  nie  erreicht ,  meist 
nur  halb  so  lang ,  aber  auch  noch  kleiner  sein  und  bis 
zur  unscheinbaren  Gröfse  zurücktreten  kann.  Weil  es  bei 
jedem  Individuum  in  der  Färbung  und  Länge  sehr  konstant 
ist ,  so  kann  es  ein  gutes  Artmerkmal  abgeben ,  zu- 
mal,  wenn  man  es  mit  den  Röhren  in  Hinsicht  der 
Gröfse  und  Dicke  vergleicht.  Dieses  an  sich  wenig  be- 
deutsame Schwänzchen  erlangt  weit  gröfsere  Wichtigkeit, 
weil  es  ,  nach  meiner  Beobachtung ,  als  sicheres  Kenn- 
zeichen des  Zustandes  der  Vollkommenheit  bei  flügel- 
losen Blattläusen  dienen  kann.  Es  ist  nämlich  bis  zur 
letzten  Häutung  der  Blattlaus,  also  im  Larvenzustande 
derselben ,  nicht  frei ,  sondern  stets  mit  dem  letzten  Seg- 
mente verwachsen ,  kegelförmig  und  kurz;  nach  der  letz- 
ten Häutung  aber,  im  Zustande  der  Vollkommenheit,  steht 
es  frei,  rund  herum  vom  letzten  Leibesringe  gelöst.  Will 
man  also  ein  gröfseres  ,  ungeflügeltes  Individuum  ei- 
ner Aphis- Colonie  zur  Untersuchung  wählen,  so  sehe 
man  zuerst ,  ob  das  Schwänzchen  frei  oder  verwachsen 
ist ;  im  erstem  Falle  ist  das  Insekt  ausgebildet  und  zur 
Beschreibung  brauchbar,  im  letztern  nicht.  Durch  diese 
Entdeckung   sind  mit  einem  Male  die  Schwierigkeiten  ge- 


*)  Dr.  Liebig    hält   die    glänzenden  ,    süfsen    Flecken    auf   den 
Blättern  für  eine  Krankheit  derselben.  (  !  ) 

b 


"~  \  :y. 


xvm 

hoben,    welche  Mitursache    so  mancher  mangelhaften  Be- 
schreibung waren. 

Diejenigen  Pflanzenlausgaüungen,  denen  die  Saftröhren  feh- 
len ,  entbehren  auch  gewöhnlich  des  vorstellenden  After- 
schwanzchens.  Es  bildet  zugleich  die  obere  Klappe  des 
Afters,  unter  dem  ein  ähnliches,  aber  selten  vorstehendes, 
stumpfes  Läppchen  liegt,  und  mit  jenem  den  After  schliefst. 
Aus  diesem  entquillt  bei  einigem  Drucke  der  Pflanzenlaus 
.zwischen  den  Fingern  der  klare,  süfse  Honigsaft,  den  sie 
selbst  willkürlich  wegspritzen  können  und  wovon  schon 
oben  die  Rede  war.  In  den  Gallenblasen  der  Ulmen, 
Pappeln,  so  wie  in  den  gerollten  Blättern  derselben  sam- 
melt sich  dieses  Excrement  nach  Verhaltnifs  der  Bevölke- 
rung oft  sehr  bedeutend  an,  wird  alimähiig  dicklich  und  gum- 
miartig, und  hat  dann  einen  faden,  süfslichen  Geschmack. 
Unter  dem  After  befindet  sich  die  Geschlechtsöffnung,  aus 
welcher  man  gleichzeitig  mit  jener  süfsen,  hellen  Flufsig- 
keit  die  .Embryonen,  Eier  oder  eine  formlose,  diekflüfsige 
Materie  herausdrückt ,  je  nach  dem  Zustande  ,  in  welchem 
sich  die  weibliche  Pfianzenlaus  befindet.  Ist  sie  männlichen 
Geschlechts,  so  tritt  die  weifsliche,  gekniete  Ruthe  her- 
vor ,  die ,  im  Verhaltnifs  zum  Insekt ,  sehr  stark  genannt 
werden  kann.  *) 

Die  Geschlechlsöffnung  ist  ebenfalls,  wie  der  After, 
mit  zwei  hintereinander  liegenden  Klappen  (besser  Schild- 
chen) geschlossen.  Diese  Schildchen  sind  nicht  frei, 
sondern  durch  Längsfalten  nur  scheinbar  geschieden  und 
vom  siebenten  und  achten  Bauchringe  gebildet.  Sie  zeich- 
nen sich  bei  sehr  vielen  Arten  durch  eine  konstant  dunk- 
lere Färbung  von  den  übrigen  Bauchringen  aus  und  gehen 
daher  bei  vollkommenen  Individuen  gute  Artmerkmale  her. 
Ich  führe  sie  in  den  Beschreibungen  unter  dem  Namen 
Afterläppchen  auf,  weil  eines  derselben  zugleich  die 
vordere  Klappe  des  Afters  und  die  hintere  der  Geschlechts- 
öffnung bildet.  Bei  den  Männchen  ist  die  Geschlechts- 
öffnung, in  welcher  die  Ruthe  liegt,  nicht  durch  solche 
Klappen  geschlossen,  sondern  etwas  offen;  das  erste  Läpp- 
chen ist  ausgeschnitten  und  an  beiden  Seiten  zahnartig 
zugespitzt  (eine  Haftzange  formirend)  ;  das  zweite  fehlt  und 
an  dieser  Stelle  bemerkt  man  die  Ruthenscheide. 

Gleichwie  die  Eidergänse  ihre  Eier  zwischen  ausgerupf- 


*)  Man    sehe    Degeer's    Abbildungen   zum    3.    Bande   der    Ins, 
Tab.  3.  f.  19,  und  Tab.  4,  f.  6  und  9. 


XIX 

ten  Federn ,  die  Kaninchen  ihre  Junge  in  Wollhaare , 
Bombix  chrysorrhoea  und  andere  Schmetterlinge  ihre  Eier  in 
vorn  After  abgesonderte  Haare  legen  und  damit  beschützen, 
eben  so  bedecken  viele  eierlegende  Pflanzenlause  ihre  Ei- 
häufchen  mit  einer  weifslichen,  flockigen  Substanz,  die  aus 
ihrem  Körper,  vorzüglich  aus  der  Aftergegend  hervorquillt. 
Die  Buchenblattlaus  (Lachnus  Fagi  L.)  und  einige  andere 
sind  dergestalt  in  Wolle  eingehüllt,  dafs  man  statt  des 
Thieres  eine  bewegliche  Wollflocke  zu  sehen  glaubt.  Bei 
mehreren  Arten  hat  dieses  wollige  Sekret  eine  bedeutende 
Länge,  so  dafs  das  ganze  Thier  damit  überdeckt  ist;  bei 
manchen  ist  nur  ein  kurzer  Flaum  oder  ein  reifartiger  An- 
flug zu  bemerken.  Die  flügellosen  Weibchen  schwitzen 
dieses  Sekret  häufig  aus  rundlichen  Narben  hervor,  welche 
auf  dem  Rücken  in  Reihen  stehen.  Diese  Narben  sind  nach 
jeder  Häutung  Anfangs  kahl,  schwitzen  aber  nach  und 
nach  aus  Poren  die  Wollsubstanz  wieder  hervor.  Auch  einige 
geflügelte  Blattläuse  tragen  ein  solches  Wollkleid  auf  dem 
Hinterleibe,  z.B.  Schizoneura  Bumelia?,  Lachnus  Fagi,  etc. 

Die  Beine  bestehen,  wie  bei  den  meisten  Insekten, 
aus  dem  Fufse,  dem  Schienbeine,  dem  Schenkelringe  und 
der  Hüfte.  Die  Füfse  haben  durchweg  nur  zwei  Glieder, 
von  denen  das  erste  äufserst  klein  ist  und  das  zweite  eine 
zweikrallige  Klaue  trägt;  die  Schiene  ist  gewöhnlich 
etwas  rauh  oder  schärflich  und  an  der  Spitze,  auch  bei  übri- 
gens blasser  Färbung  stets  dunkler;  die  Schenkel  sind 
an  den  Hinterbeinen  oft  viel  länger,  als  an  den  übri- 
gen, jedoch  nicht  abweichend  gebildet.  Schenkelringe 
und  Hüften  sind  klein,  rundlich.  Ungeachtet  der  Solidi- 
tät der  Beine  geben  sie  dennoch  aufser  der  Färbung 
keine  guten  Artkennzeichen  her,  weil  sie  zu  gleichförmig 
gebildet  sind.  Blofs  ihre  Länge  ist  bei  verschiedenen  Gat- 
tungen etwas  verschieden  und  nur  bei  wenigen  finden 
sich  verdickte  Schienen. 

Die  Flügel  sitzen,  wie  schon  oben  bemerkt,  auf  dem 
mittlem  und  hintern  Brustringe  und  bilden  ein  Paar  grofse 
Vorderflügel  und  ein  Paar  kleinere  Hinterflügel.  Erstere 
ragen  weit  über  die  Hinterleibsspitze  hinaus  und  sind  bei 
einigen  Arten  schön  gezeichnet.  Der  Vorderflügel  hat 
aufser  dem ,  gewöhnlich  etwas  starken  Oberrande  (Fig. 
7.  a)  noch  eine ,  diesen  begleitende  dickere  Unterrand- 
ader, welche  aus  der  Schulter  entspringt,  sich  vor  der 
Flügelspitze  verbreitet  und  in  den  Oberrand  mündet , 
wodurch  das  Randmahl  (f)  gebildet  wird.  Die  Unterrand- 
ader sendet  zum  Hinter-  und  Innenrande  des  Flügels  ge- 


XX 

wohnlich  noch  vier  Zweig-  oder  Schrägadern  ab  (g  h 
i  k),  wovon  die  erste  und  zweite  (k  i)  aus  der  Mitte 
derselben ,  mehr  oder  weniger  genähert ,  entspringen  und 
stets  einfach  sind;  die  dritte  Zweigader,  der  Cubitus  (h), 
beginnt  unmittelbar  vor  dem  Randniahle  und  geht  nach  der 
Flügelspitze  oder  zum  Innenrande.  Dieser  Cubitus  ist  bei 
einigen  Gattungen  einfach  (Phylloxera  Fig.  30,  Chermes 
Fig.  24,  27,  Tetraneura  Fig.  10,  Pemphigus  Fig.  13);  bei 
andern  gegabelt  (Schizoneura  Fig.  4,  Vacuna  Fig.  19)  , 
oder  zweimal  dichotomisch  getheilt  (Aphis  Fig  7 ,  Lachnus 
Fig.  1),  Die  vierte  Zweigader,  die  Randmahlader,  (Fig. 
7,  g)  entspringt  am  Randmahl  und  geht  meist  gebogen 
zur  Flügelspitze.  Sie  fehlt  der  Gattung  Phylloxera  (Fig.  30) 
ganz,  und  die  drei  übrigen  Zweigadern  sind  einfach;  der 
Gattung  Chermes  dagegen  fehlt  die  erste  Schrägader  (Fig. 
24.  27).  Die  Hinterflügel  sind  viel  schmäler  und  kür- 
zer als  die  Vorderfliigel ,  und  haben  auch  ein  viel  zarteres 
Geäder.  Vor  der  Spitze  bildet  der  Oberrand  einen  spitzen 
Vorsprung  (Fig.  8.  n)  zum  Anlehnen  an  den  Oberflügel , 
der  an  dieser  Stelle  einen  solidem ,  umgebogenen  Rand 
hat  (Fig  7 ,  d).  Die  Unterrandader  (o)  des  Hinterflügels 
geht  ohne  Bildung  eines  Randmahls  bis  zur  Flügelspitze 
und  sendet  entweder  zwei  Zweige  (Fig.  2,  5,  8,  14,  17,23) 
oder  nur  einen  (Fig.  11,  20,  28)  oder  gar  keinen  Zweig  zum 
Innenrande  (Fig.  25,  31).  Dieses  Verhältnifs  gibt,  gleich 
den  Fühlern,  ebenfalls  ein  sehr  gutes  Gattungsmerk- 
mahl  ab.  Die  Flügelhaut  ist  immer  kahl,  nie  behaart,  und 
bei  den  meisten  Arten  gekörnelt  oder  chagrinirt  (Fig  .13, 
19,  22,  25,  27,  30),  bei  wenigen  netzartig  oder  ohne 
alle  Struktur. 

Es  gibt  vielleicht  kein  geflügeltes  Insekt ,  das  so  viele 
Abnormitäten  im  Aderverlauf  der  Flügel  zeigt,  wie  gerade 
die  Pflanzenläuse ;  so  ist  z.  B.  oft  im  linken  Flügel  eine  Ader 
weniger  als  in  dem  rechten ,  oder  die  Richtung  der  Adern 
ist  in  beiden  verschieden,  oder  in  einem  Flügel  ist  eine 
Ader  gabelig,  die  im  andern  einfach  ist,  oder  sonst  diver- 
girende  Nerven  anastomosiren  nicht  selten  etc.  Doch  lei- 
ten solche  Fälle  den  Beobachter  nicht  leicht  irre,  weil  er 
es  dem  Thiere  bald  ansieht ,  welche  Flügelbildung  er  fin- 
den werde.  Kommt  daher  eine  solche  Mifsbildung  vor,  so 
nimmt  er  unter  den  vielen  Geflügelten  einer  Colonie  noch 
ein  zweites  oder  drittes  Individuum ,  und  seine  Zweifel 
werden  bald  gehoben.  Immer  werden  die  Flügel  die  Haupt- 
Gattungscharaktere  in  dieser  Insektenfamilie  abgeben  müs- 
en  und  ich  sah  mich  bei  der  Eintheilung  der.'grofsen  Anzahl 


XXI 

von  Pflanzenlausarten  bald  genöthigt,  die  Gattungsmerk- 
male zum  Theil  davon  zu  entnehmen.  Herr  Forstrath  Har- 
tig  hat  mittlerweile  schon  in  Germar's  entom.  Zeitschrift , 
Bd.  III,  dieselbe  Ansicht  mitgetheilt  und  seinen  » Versuch 
einer  Eintheilung  der  Pflanzenlause  nach -der  Flügelbil- 
dung« darauf  gebaut,  was  nun  meine  Ansicht  vollkommen 
sicher  stellte. 

Aufenthalt  und  Verbreitung  der  Pflanzenläuse. 

Die  Pflanzenläuse  lieben  eine  feuchte,  schwüle  Wärme, 
daher  ihre  Artenzahl  nach  Norden  hin  ab-,  nach  Süden 
dagegen  bedeutend  zunimmt.  Dies  ist  jedoch  nicht  der 
einzige  Grund  ihrer  Ab-  und  Zunahme,  sondern  vielmehr, 
da  alle  ohne  Unterschied  von  Pflanzensäften  leben  ,  auch 
von  dem  grüfsern  oder  geringern  Reichthum  an  Pflanzen- 
species  abhängig.  Die  Artenzahl  der  Pflanzen,  wie  ihre 
ölenge  stehen  so  ziemlich  in  geradem  Verhältnifs  mit  der 
mittlem  jährlichen  Temperatur  eines  Erdgürtels  ;  beide 
Vermehrungsgründe  fallen  daher  auch  geographisch  zu- 
sammen. —  Da  wo  sie  stets  gleiche  oder  doch  nur  ge- 
ringe Abweichungen  der  Temperaturverhältnisse  finden , 
geht  ihre  Fortpflanzung  unaufhörlich ,  d.  h.  ohne  bedeu- 
tende Intervalle  fort ,  so  dafs  ihre  Zahl  unermefslich  sein 
würde ,  hätte  der  liebe  Gott  nicht  auch  hier  die  geeigneten 
Vertilgungsmittel  beigegeben.  Thäler  ohne  starken  Luft- 
zug ,  vorzüglich  Kesselthäler ,  lichtes  Gehölz  an  Berghän- 
gen, umzäunte  Landstücke,  die  Süd-  und  Ostseite  der 
Hügel,  Treibhäuser,  sind  ihrer  Vermehrung  günstig;  Platz- 
regen, Stürme,  kahle  Höhen,  offene  etwas  hohe  Plateaus, 
die  Nordseite  der  Gebirge  und  dichtes  Gehölz  dagegen 
ihren  Colonien  nachtheilig.  Vorzüglich  günstig  ist  ihrer 
Vermehrung  aufser  der  Wärme  auch  die  Saftfülle,  das 
Strotzen  der  Säfte  in  den  Pflanzen.  Diese  Saflflille,  von 
einem  fruchtbaren  Boden  abhängig,  noch  mehr  aber  durch 
Störung  kräftiger  Holzpflanzen  veranlafst,  trifft  man  nur  in 
den  cultivirten  Gegenden,  namentlich  in  Gärten,  Wiesen 
Plantagen,  Feldgehegen  an,  weil  da  die  Bäume  und  Sträu- 
cher am  häufigsten  gestutzt  oder  dicht  an  der  Erde  abge- 
hauen werden,  wodurch  bald  neue,  sehr  üppige  Schusse  mit 
grofsen ,  saftigen  Blättern  aus  Wurzel  und  Stamm  hervor- 
treiben. Daher  trifft  man  in  der  Nähe  von  Städten  ,  Flek- 
ken,  Dörfern  und  Gehöfden  die  meisten  Pflanzenläuse  und 


XXII 

selbst  auch ,  der  manehfalligen  Gewächse  halben ,  die 
meisten  Arten  an.  Je  mehr  man  sich  von  den  menschlichen 
Wohnungen  entfernt,  desto  mehr  nimmt  die  Artenzahl  und 
die  Menge  der  Pflanzenlaus-Colonien  bei  uns  ab. 

Die  überwiegende  Zahl  krautartiger  Gewächse  nährt  ver- 
hältnifsmäfsig  wenige  Blattlaus-Arten  in  Bezug  auf  die  weit 
geringere  Artenzahl  holzartiger  Pflanzen ,  ja  streng  ge- 
nommen nur  die  Gallungen  Aphis,  Pemphigus  und  Rhizobius; 
wo  hingegen  die  Holzpflanzen  mehr  als  acht  Gattungen  er- 
nähren. Sehr  selten  kommen  auf  einer  krautartigen  Pflanze 
zwei  Blattlaus-Species  vor  (auf  Tanacetum  jedoch  drei) , 
was  bei  den  Hölzern  häufig  Statt  hat.  Die  Eiche  ernährt 
allein  mehr  als  sechs  Arten ,  die  Birke  und  Weide  sieben 
bis  acht ,  die  Ulme  vier ,  der  Johannisbeerstrauch  drei  , 
die  linneische  Gattung  Pinus  acht  bis  zehn,  etc  Einige 
Blattläuse  leben  auf  allen  Arten  derselben  Pflanzen-Gattung, 
andere  auf  sechs  und  mehr  ganz  verschiedenen  Gattungen 
kraulartiger  Gewächse;  bei  den  Gattungen  aber,  welche 
nur  auf  Bäumen  oder  Sträuchern  leben ,  ist  eine  ähnliche 
Erscheinung  buchst  selten ;  fast  jede  andere  Lokalität 
auf  derselben  wird  von  andern  Arten  bewohnt.  Am 
Stamme  der  Eiche  lebt  eine  andere  Species ,  als  an  den 
altern  glatten  Aesten  ;  an  den  Zweigspitzen  eine  andere, 
als  unter  den  Blättern,  etc.  Viele  Pflanzensäfte  scheinen 
ihnen  Gifte  zu  sein ,  oder  ihnen  doch  nicht  zu  munden. 
Kommt  eine  Pflanzenlaus  durch  Zufall  oder  vom  Winde  ver- 
schlagen auf  eine  andere  Pflanze  ,  die  kein  Surrogat  der 
wahren  Futterpflanze  abgibt,  so  wird  sie  sammt  der  ab- 
gesetzlen  Brut  bald  hinsterben  oder  eine  Beute  ihrer 
Feinde  werden.  Gar  manches  Gewächs  bleibt  daher  ganz 
von  Pflanzenläusen  verschont;  selbst  ganze  Pflanzenfami- 
lien, ja  ganze  Ordnungen  und  Klassen  trifft  man  stets  frei 
von  ihnen.  Auf  den  Pflanzen  der  24.  linneischen  Klasse, 
den  Cryptogamen ,  habe  ich  noch  nie  Pflanzenläuse  ange- 
troffen ;  die  Labiaten ,  die  Linne's  vierzehnte  und  zweite 
Klasse  zum  Theil  bilden,  sind  so  arm  an  Blattläusen,  dafs 
weder  Linne  und  Fabrizius  noch  Schrank  welche  darauf 
gefunden  haben.  Mir  sind  nur  zwei  Arten  auf  den  Pflan- 
zen dieser  Familie  bekannt  geworden.  Die  grofsen  Familien 
der  Gramineen  und  Cyperaceen  nähren  nur  drei  ihnen 
eigenthümliche  Species ;  auf  den  Najaden ,  Aroideen  und 
Typhaceen  sind  noch  keine  entdeckt  worden  ;  die  Buto- 
ineen  und  Alismaceen  nähren  eine  Art  ;  auf  den  Junceen 
Liliaceen,  Asparageen,  Narcisseen,  Irideen  ,  Hydrochari- 
deen,  Orchideen  leben  höchstens  zwei  bekannte  Arten  etc. 


XXIII 

Der  Grund ,  warum  so  viele  Pflanzen  von  Blattlausen 
verschont  bleiben,  mag  wohl  zum  Theil  darin  liegen,  dafs 
sie  zu  frühe  ihre  Lebensepoehe  beginnen  und  schliefsen , 
ehe  noch  das  Insekt  die  Temperatur  zur  Entwicklung 
geeignet  findet;  ferner  darin,  weil  die  Lebensdauer  man- 
cher Pflanze  so  kurz  ist ,  dafs  die  Blattläuse  vor  ihrer  voll- 
kommenen Ausbildung  aller  Formen  auf  derselben  ver- 
hungern müfsten. 

So  verschieden  die  Blattlausarten  in  der  Wahl  der 
Pflanzenspecies  sind  ,  eben  so  manchfaltig  ist  ihr  Aufent- 
halt auf  der  Pflanze  selbst.  Viele  sieht  man  nur  unter 
den  Blättern  sitzen  und  nie  den  Zweig  oder  Stangel  be- 
rühren (Aphis  Tiliae  L. ,  Alni  F.,  Lachnus  Juglandicola  m.)  ; 
andere  saugen  nur  auf  den  Blättern  (Lachnus  Juglandis 
Frisch ,  Aphis  antennata  m.)  ;  wieder  andere  leben  blofs 
an  den  Aesten  (Lachnus  Roboris  L.  ,  Aphis  Salicis  L.) ; 
noch  andere  an  den  Zweigen  und  Blättern  zugleich  (Va- 
euna  dryophila  Schrk. ,  Aph.  caprea?  F.)  ;  andere  endlich 
scheinen  selbst  nur  an  gewissen  Stellen  des  Stängels 
oder  Zweiges  sich  anzusiedeln  :  so  trifft  man  sie  entweder 
an  der  Basis  (Aphis  populea  m.)  ,  oder  in  der  Mitte  (A. 
SambuciL.),  oder  an  den  Achseln  (Pemph.  Ranunculi  m.), 
oder  nur  an  der  Spitze  desselben  (A.  Ribes  m.).  Letzte- 
re, als  der  weichere  Theil  der  Pflanzen,  wird  bei  weitem 
am  häufigsten  von  ihnen  eingenommen.  Noch  merkwürdi- 
ger ist  der  Aufenthalt  einiger  Arten  an  der  Wurzel  der 
Pflanzen  an  und  unter  der  Erde,  oder  in  selbst  verur- 
sachten Gallen  ,  Blasen  ,  Beuteln  ,  Zapfen  ,  etc.  (Das  Nä- 
here darüber  sehe  man  unten  bei  der  Beschreibung  der 
einzelnen  Arten). 

§  3. 

Lebensweise  der  Pflanzenläuse. 

Wenn  man  diesen  Thieren  zusieht  und  ihr  Treiben  in 
den  Colonien  belauscht,  so  findet  man  sie  meist  in  träger 
Ruhe  und  nur  selten  in  Bewegung ;  unsere  allzu  grofse 
Nähe  und  der  Hauch  des  Mundes  kann  sie  etwas  beun- 
ruhigen. Einige  fliehen  erst  beim  Berühren ;  andere  lassen 
sich  gleich  manchen  andern  Insekten  herabfallen.  Die  aus 
den  Gattungen  Aphis  und  Lachnus  haben  die  Eigenheit , 
sich  durch  rasche  Hebung  des  Hinterleibes  aufzuschwingen, 
was  von  der  ganzen  Colon ie  als  Beantwortung  eines 
Signals  wiederholt  wird.  —  Durch  eine  Lupe  mit  etwas 
weitem  Brennpunkte  kann  man  sie  leicht  und  ungestört  be- 


XXIV 

trachten.  Am  besten  eignen  sich  die  ungeflügelten  Blatt- 
läuse dazu ,  weil  die  geflügelten  sich  dem  Beobachter 
meist  durch  den  Flug  entziehen.  Sie  sitzen  an  den  Stän- 
geln  und  Zweigspitzen  oft  in  spannen-  und  fufslangen 
Heerdcn  hinter-,  neben-  und  übereinander,  aber  verkehrt, 
den  Kopf  nach  unten  gerichtet ,  und  saugen  beständig.  Die, 
welche  gesellig  unter  den  Blättern  leben ,  sitzen  meist 
gruppenweise,  die  Köpfe  alle  nach  einem  Mittelpunkte, 
oder  auch  wohl  an  den  Blattrippen  entlang  und  alle  nach 
dem  Blattstiele  hingerichtet.  Während  des  Saugens  ziehen 
sie  den  Schnabel  etwas  ein ,  stellen  ihn  senkrecht  auf 
und  stechen  mit  der  in  der  Schnabelscheide  befindlichen 
Saugborste  die  Oberhaut  der  Pflanze  an  und  saugen  dann 
den  ausfliefsenden  Saft.  Der  Rüssel  ist  nach  Verschieden- 
heit des  Aufenthalts  der  Pflanzenläuse  auch  von  verschie- 
dener Länge.  Nur  an  Blättern  und  jungen  Trieben  saugende, 
oder  in  Gallen  lebende  haben  einen  kurzen ,  mittelmäfsi- 
gen  ;  die  aber  an  der  Wurzel ,  am  Stamm  oder  an  den 
altern  Aesten  sitzen  und  ihren  Rüssel  in  tiefe  Ritzen  und 
Rindenspalte  senken  müssen ,  einen  langen ,  oft  sehr 
langen  Schnabel.  Durch  das  Saugen  verändern  und 
entfärben  sich  die  Blätter  vieler  Pflanzen ;  einige  werden 
gelb  ,  roth  oder  braun ;  andere  erhalten  Schwielen  ,  Beu- 
len ,  oder  krausen ,  biegen  und  rollen  sich  zusammen , 
wodurch  sie  den  Blattläusen  einen  natürlichen  Schutz  ge- 
gen den  brennenden  Sonnenstrahl ,  wie  gegen  Winde  , 
Regen  und  Feinde  gewähren.  Mehrere  Pflanzenläuse  er- 
zeugen durch  ihre  Stiche  an  den  Blättern  gallenartige 
Auswüchse  und  Blasen  ,  welche  hohl  ,  aufsen  glatt  oder 
haarig  sind  und  der  Stammmutter  nebst  ihrer  Nachkom- 
menschaft zum  sichern  Aufenthaltsorte  dienen.  Im  Som- 
mer und  Herbste  öffnen  sich  dieselben  und  werden 
von  der  geflügelten  Blattlauskolonie  verlassen.  Derglei- 
chen Gallen  finden  sich  auf  der  Ulme  ,  der  Pappel , 
der  Esche ,  Pistatie  ,  Terebinte ,  etc.  Zapfenähnlich  sind 
diese  monströsen  Gebilde  an  den  Zweigen  der  Fichte ; 
gewunden  an  den  Stielen  der  Pappel-  und  Eschenblätter, 
beuteiförmig  an  den  Ulmen ,  mondförmig  an  der  Tere- 
binte, etc.  Krümmen  oder  rollen  sich  die  Blätter  an  den 
Zweigspitzen,  so  bilden  sie  einen  krausen,  dicken  Schopf, 
der  den  Gewächsen  ein  sonderbares  Aussehen  gibt.  Solche 
krause  Schöpfe  finden  sich  an  der  grofsen  Brennnessel, 
an  dem  Schlehenstrauche,  Kirschbaume,  Schneeballen-  und 
.loiiannisbeerstrauche.  Doch  sind  nicht  alle  ähnliche  Mifs- 
bildungen  das  Erzeugnifs  der  Pflanzenläuse,  sondern  häufig 


XXV 

Folgen  von  Mückenstichen  und  saugenden  Larven.  So  die 
monströsen  Zweigköpfe  des  Weifsdorns ,  der  Woll-  und 
Purpurweide. 

§  4. 

Fortpflanzung. 

Keine  Thiergattung  hat  so  viele  und  so  unermüdliche 
Beobachter  aufzuweisen,  wie  die  der  Pflanzenläuse,  keine 
aber  hat  auch  so  viel  Aufsehen  und  Staunen  unter  den 
Naturforschern  erregt,  als  sie.  Die  bekannten  Gesetze  über 
die  Zeugung  schienen  durch  sie  erschüttert  zu  werden 
und  einer  Ausnahme  zu  unterliegen.  Schärfere  und  häufi- 
gere Beobachtungen  wurden  angestellt ,  von  der  Akademie 
zu  Paris  aus  zu  Untersuchungen  aufgemuntert ;  aber  nur 
allzu  wahr  stellten  sich  die  Aussagen  eines  Leuwenhoeck, 
Cestoni ,  Bonnet ,  Reaumur  ,  Lyonet ,  etc.  nach  und  nach 
heraus.  Je  mehr  man  diese  Thiere  der  Aufmerksamkeit 
würdigte ,  desto  mehr  Wunderbares  kam  zu  Tage.  Hier 
begegnete  man  nicht  einer,  sondern  sehr  vielen  auffallen- 
den Thatsachen,  die  sich  mit  den  frühem  Erfahrungen 
nicht  vereinigen  liefsen.  Es  wurde  wahrgenommen,  dafs 
die  Blattläuse  vivipare  Insekten  seien ,  die  ohne  vorherge- 
gangene Begattung  gebären ,  was  selbst  bis  ins  fünfzehnte 
und  siebenzehnte  Glied  beobachtet  wurde.  Später  entdeckte 
man,  dafs  sie  auch  zu  gewissen  Zeiten,  jedoch  nach  vor- 
angegangener Begattung  Eier  legen.  Nachher  stellte  sich 
heraus ,  dafs  einige  Gattungen  nur  Eier  legen  und  nie 
lebende  Junge  gebären ,  und  andere  blofs  lebende  Junge 
zur  Welt  bringen,  aber  sich  nie  durch  Eier  fortpflanzen. 
In  Bezug  auf  die  Fortpflanzung  gibt  es  demnach  drei  na- 
türliche Gruppen  in  der  Familie  der  Pflanzenläuse  : 

1.   vivi-ovipare  (Gattung  Aphis ,  Lachnus)  — 
'  2.    ovipare  (Gattung  Chermes,  Phylloxera,  Vacuna  ?)  — 

3.  vivipare  (Telraneura  ,  Pemphigus,  Schizoneura  und 
höchst  wahrscheinlich  auch  die  Erdläuse: 
Forda ,  Rhizobius,  Paracletus,  Trama). 

Die  Beobachtungen  über  die  vivi-oviparen  Gattungen 
sind  mit  der  gröfsten  Umsicht  von  sehr  vielen  tüchtigen 
Forschern  gemacht  worden  und  als  zuverläfsiges  Resultat 
anzunehmen.  Eben  so  sicher  stehen  die  Resultate  bei  den 
Untersuchungen  über  die  Oviparen  Arten  der  Gattung  Cher- 
mes von  Degeer  und  mir ,    weniger  fest  bei   der  Gattung 


XXVI 

Phylloxera  *)  und  Vacuna.  Von  einer  Begattung  ist  bei 
diesen  oviparen  so  wenig  wie  bei  den  Gattungen  der  vi- 
viparen  etwas  beobachtet  worden  und  es  bleibt  andern 
Forschern  aufbewahrt,  eine  solche  noch  zu  entdecken  oder 
das  Gegentheil  hinzustellen 

Wenn  man  im  Herbste  die  Zweige  der  Laubhölzer  oder 
die  Nadeln  und  Geininen  der  Nadeiholzbäume  untersucht  , 
so  wird  man  bald  Eier  und  mitunter  auch  junge  Blattläuse 
bemerken ,  die  ungeachtet  der  Winterkälte  im  nächsten 
Frühjahre  aufleben  und  die  Stifterinnen  der  ersten 
Colonien  werden.  Die  überwinterten  wie  die  aus  den 
Eiern  entstandenen  jungen  Thicrchen  sind  lauter  ungeflü- 
gelte Weibchen ,  wachsen  bald  heran  und  gebären  nach 
drei-  bis  viermaliger  Häutung  (einige  schon  nach  zehn 
bis  zwölf  Tagen) ,  ohne  vorhergegangene  Begattung  mit 
einem  Männchen ,  lebende  Junge  ,  deren  Zahl  bei  den 
verschiedenen  Arten  auch  sehr  verschieden  ist.  Gewöhn- 
lich bringt  eine  Stammmutter  deren  30 — 40,  nach  Reau- 
mur  90  — 100  in  kurzen  Intervallen  zur  Welt.  Sie  treten 
jnippenfürmig,  die  Beine  und  Fühler  dicht  am  Körper  an- 
liegend ,  alle  mit  dem  Hinterlheile  zuerst  an's  Tageslicht 
und  strecken ,  noch  ehe  sie  den  Mutterkörper  ganz  ver- 
lassen haben ,  die  Extremitäten  lebhaft  von  sich  ab.  Mit 
Nadeln  gespiefste  Mütter  legen  ohne  Unterschied  reife  und 
unreife  Embrionen  noch  rasch  nacheinander  ab,  wovon 
nur  die  zuerst  gelegten  sich  beleben  und  fortbewegen,  die 
letzten  aber  meist  eintrocknen  und  sterben.  Diese  jungen 
Blattläuse  wachsen  sehr  schnell,  häuten  sich  drei-  bis 
viermal  und  sind  dann  wieder  fähig,  eben  so,  wie  die 
Stifterinnen,  ohne  Begattung  lebende  Junge  zu  gebären. 
In  den  meisten  Colonien  bemerkt  man  zwei  wesentlich 
verschiedene  Formen  unter  den  Blattläusen ,  wovon  die 
eine  stets  ungeflügelt  bleibt ,  die  andere  aber  Flügel  er- 
hält ,  die  man  schon  vor  der  dritten  und  vierten  Häutung 
als  kurze  Stummel  an  der  Seite  des  Brustkastens  findet. 
Erst  nach  der  letzten  Häutung,  welche  wie  bei  den  Li- 
bellen und  Wanzen  vor  sich  geht ,  werden  die  Flügel  frei 
und  zum  Gebrauche  tauglich.  Diese  ,  wie  jene  flügellosen 
Blattläuse  sind  Weibchen  und  bringen  auf  dieselbe  Weise 
lobende  Junge  zur  Welt.  Die  Geflügelten  sind  dazu  be- 
nimmt, auf  andern  Pflanzen  neue  Colonien  anzulegen  und 


')  Die    einzige  Art   dieser    Gattung,    Pliyl.  coccinea  ,    ist   mir 
nur  zweimal  zu   Gesichte  gekommen. 


XXVII 

tragen  dadurch  nicht  wenig  zur  Erhaltung-  ihrer  Art  bei. 
»Wären  alle  Blattläuse  durch  alle  Generationen  unbeflügelt, 
und  es  ginge  der  Baum ,  worauf  sie  leben  ,  zu  Grunde , 
so  wären  alle  auf  demselben  verloren  ,  weil  sie  den  Baum 
nicht  verlassen  ,  worauf  sie  geboren  werden  ,  ausgenom- 
men sie  werden  vom  Winde  oder  durch  andere  Zufälle  herab- 
geworfeu.  Kommen  sie  auf  so  eine  Art  vom  Baume  zur 
Erde  ,  so  eilen  sie  wieder  demselben  zu ,  wenn  sie  sich 
ganz  in  der  Nähe  desselben  befinden;  sind  sie  aber  etwas 
weiter  davon  entfernt  oder  der  Boden  ist  mit  Gras  be- 
wachsen ,  so  wissen  sie  sich  nicht  mehr  zurecht  zu  fin- 
den ,  und  werden  auf  dem  Wege  dahin  entweder  eine 
Beute  der  Insekten,  oder  gehen  aus  Mangel  an  Nahrung 
zu  Grunde.  Selbst  die  Ameisen ,  die  ihnen  am  Baume 
durchaus  nichts  das  Leben  gefährden,  fallen,  wenn  selbe  auf 
der  Erde  sind ,  über  sie  her ,  ergreifen  sie  mit  ihren 
Frefszangen  und  tragen  sie  als  Beute  in  ihre  Wohnung, 
Nicht  ohne  Verwunderung  sah  ich ,  wie  die  nämlichen 
Ameisen,  die  noch  kurz  zuvor  die  Blattläuse  auf  dem  Baume 
als  ihre  Melkkühe  benutzten,  und  auf  keine  Weise  beschä- 
digten ,  nun  auf  einmal ,  als  ich  sie  sammt  den  Blattläu- 
sen auf  die  Erde  herabschüttelte ,  sie  anfielen  und  weg- 
schleppten. Wären  alle  Blattläuse  unbeflügelt  und  folglich 
mit  ihrer  ganzen  Nachkommenschaft  auf  einen  Baum  be- 
schränkt ,  so  würden  sie  bald  ausgerottet  seyn ,  da  sie 
unter  den  Insekten  so  viele  Feinde  haben ,  die  sie  als 
Nahrung  benutzen.  Es  dürfte  nur  eine  Art  von  den  vielen 
Schwebfliegen  oder  von  den  Marienkäfern  über  sie  kom- 
men und  ihre  Eier  unter  ihnen  absetzen  ,  so  würden  sie 
alle ,  möchten  sie  noch  so  zahlreich  seyn ,  von  den  aus- 
geschlüpften Larven  derselben  in  kurzer  Zeit  aufgefressen 
seyn.  Zudem  sind  immer  nur  wenige  Bäume  in  einem 
Garten,  auf  denen  man  im  Frühlinge  Blattlaus-Eier  antrifft; 
dann  an  den  meisten,  auf  welchen  sie  im  Sommer  hausen, 
kommen  sie  bis  in  den  Herbst  um,  wreil  ihnen  zu  viele 
Feinde  nachstellen.  Wäre  also  für  die  Erhaltung  und 
Fortpflanzung  ihres  Geschlechts  vom  Schöpfer  nicht  auf 
eine  aufserordentliche  Art  gesorgt ,  so  würden  sie  bald 
von  der  Erde  vertilgt  seyn.  Da  aber  Hunderte  von  ge- 
flügelten Weibchen ,  und  zwar  aus  einer  Stammfamilie 
ausfliegen  und  sich  mehrere  Wochen  hindurch  in  der  Nähe 
und  Ferne  auf  den  Bäumen  vertheilen ,  um  darauf  ihre 
Jungen  abzusetzen  ,  so  ist  dadurch  gegen  ihr  Aussterben 
hinlänglich  gesorgt. .  . .  Dafs  auf  diese  Art  auch  für  eine 
ungemein  grbfse  Vermehrung    der  Blattläuse    gesorgt   ist. 


XX  VIII 

ist  einleuchtend.  Denn  dadurch  ,  dafs  alle  beflügelten 
Weibehen  ihre  Heimath  verlassen  und  neue  Pflanzstatten 
anlegen ,  verschwindet  die  Gefahr  für  Uebervolkerung ,  und 
desto  gröfser  wird  der  Vorrath  an  Lebensmitteln  für  die 
Stammfamilie.  Dadurch ,  dafs  sie  sich  auf  allen  Seiten 
zerstreuen  und  sich  nur  einzeln  auf  den  neuen  Wohn- 
plätzen niederlassen,  sind  sie  auch  weit  weniger  der  Ge- 
fahr ausgesetzt ,  durch  ihre  Feinde  ausgerottet  zu  wer- 
den.« *) 

Erst  im  Spät  jähre,  wenn  das  Laub  sich  entfärbt  und  trocken 
wird ,  der  Saft  in  den  Gewächsen  weniger  rasch  kreiset ; 
wenn  heftige  Winde  und  eintretende  Fröste  der  Fortpflan- 
zung und  Erhaltung  hinderlich  werden ,  erst  dann  schlägt 
die  Vorsehung  bei  den  ovi-viviparen  einen  andern  Weg 
der  Erhaltung  ein.  Die  letzte  Brut  nämlich  ist  eine  Zwei- 
geschlechlige  ;  es  sind  Männchen  und  Weibchen  darunter. 
Letztere  ,  bei  einigen  Arten  geflügelt ,  bei  andern  unge- 
ilügelt,  sterben  nach  der  Begattung  entweder  gleich  oder 
machen  Züge,  wobei  sie  bald  ihren  Untergang  finden. 
Die  begatteten  flügellosen  Weibchen  aber  legen  nun  Eier, 
die  sie  nach  Beschaffenheit  der  Pflanze  bald  auf  die  Blät- 
ter ,  bald  an  die  Zweige  kleben.  Diese  Eier ,  welche  weit 
besser  als  die  lebenden  Individuen ,  der  Winterkälte 
trotzen  können ,  sind  dazu  bestimmt ,  die  Art  sicherer  zu 
erhalten.  In  ihnen  liegt  der  befruchtete  Keim,  der  so 
wundersam  in  allen  folgenden  Generationen  ein  volles 
Jahr  ,  ja  nach  Kybers  Beobachtungen  **)  bei  günstigen 
Verhältnissen  mehrere  Jahre ,  wenn  nicht  bis  in's  Unend- 
liche fortwirkt.  Diesen  Eiern  entschlüpfen  nun  früher  oder 
später  im  folgenden  Frühlinge  die  weiblichen ,  flügellosen 
Blattläuse ,  mit  welchen  wir  oben  unsere  Betrachtung 
begannen.  ***} 


*)  Schmidberger.  Beiträge  zur  Obstbaumzucht  und  zur  Natur- 
geschichte der  den  Obstbäumen  schädlichen  Insekten.  II. 
Heft.  S.  205—207. 

**)   Kyber  in  Gerraar's  Magazin    II.  Bd. 

***)  Sehr  wichtig  ist  die  anatomische  Untersuchung  von  Dr. 
('.  Th.  v.  Siebold  (Froriep's  Not.  XII.  Bd.)  „Ueber  die 
inmiii  Geschlechtswelkzeuge  der  viviparen  und  oviparen 
Blattläuse,"  welche  ich  hier  zur  Erläuterung  des  Gesagten 
mittheile. 

„Nachdem  ich  das  receptaculuni  semiuis  als  ein  unter  den 
Insekten  allgemein  verbreitetes  Organ  kennen  gelernt  hatte, 


XXIX 

Die  überwinterten  Blattläuse  sind  höchst  wahrscheinlich 
verschiedenen  Ursprungs.  Viele  entschlüpfen  schon  im 
Herbste    den   Eiern    und   sitzen  wahrend  des  Winters   an 


war  ich  im  höchsten  Grade  neugierig  geworden  ,  zu  erfah- 
ren, welche  Organisationsverhältnisse  die  Aphidenweibchen 
darbieten  würden.  Bekanntlich  findet  man  den  Sommer  über 
nur  Blattlausweibchen  ,  welche  ,  ohne  Hin/.uthun  eines 
Männchens,  in  mehreren  Generationen  hindurch  leben- 
dige Junge  gebären.  Bei  diesen  viviparen  Blattlausweibchen 
sah  ich,  wie  ich  es  wohl  im  Yroraus  erwarten  konnte, 
keine  Spur  von  einem  Samenbehälter ;  die  Scheide  dieser 
Blattläuse  war  überhaupt  von  allen  Anhängen  entblöfst. 
Ganz  dasselbe  beobachteten  Leon  Dufour  und  31orren.  Leon 
Dufour  erklärt  das  reccptaculum  seminis  ,  unter  der  Be- 
zeichnung glande  sebifique ,  für  eine  Drüse  ,  mit  deren 
abgesonderten  klebrigen  Masse  die  Eier  überzogen  werden 
sollen  ,  und  glaubt  nun  ,  dafs  den  viviparen  Blattlaus- 
weibchen,  weil  sie  keine  Eier  legten,  aus  diesem  Grunde 
die  glande  sebifique  fehlte.  Ueber  diese  Strukturverhält- 
nisse bei  den  oviparen  Blattläusen  findet  man  weder  von 
Leon  Dufour,  noch  von  andern  Schriftstellern  etwas  ange- 
geben; nur  Morren  beschreibt  auch  den  innern  Geschlechts- 
Apparat  der  eierlegenden  Aphis  persicae  ,  wobei  er  keine 
Anhänge  der  Scheide  erwähnt  und  dem  Dutrochet  vorwirft, 
dafs  er  das  untere  Ende  des  Darmkanals  der  Aphis  cicho- 
rii  (A.  picridis  F.)  ,  welche  in  den  Ovarien  Embrionen 
enthalten  habe  ,  für  eine  glande  sebifique  gehalten  habe. 
Ich  kenne  Dutrochet's  Arbeit  nicht,  glaube  aber,  dafs 
derselbe,  wenn  er  vivipare  Aphiden  vor  sich  gehabt,  jenen 
Vorwurf  verdient.  Sicher  hat  aber  Morren  bei  seinen  Un- 
tersuchungen der  oviparen  Blattläuse  zu  wenig  gesehen  , 
indem  ihm  das  receptaculum  seminis  derselben  gänzlich 
entgangen  ist ;  denn  der  Analogie  nach  mufs  es  auch  bei 
eierlegenden  Weibchen  der  Aphis  persicae  vorhanden  sein, 
da  ich  an  verschiedenen  eierlegenden  Aphiden  ,  welche  ich 
im  vergangenen  Herbste  von  den  Blättern  eines  Pfirsichbau- 
mes, eines  Hollunderbaumes  und  eines  Strauchs  der  Lonicera 
Xylosteum  abgelesen,  jedesmal  die  Anwesenheit  eines  re- 
ceptaculum seminis  erkannte.  Die  Untersuchung  der  innern 
Geschlechtsorgane  von  Aphis  Lonicerae  m.  gab  folgendes 
Resultat  : 

1,  Die  innern  männlichen  Geschlechtsorgane  bestehen  aus 
sechs  zarthäutigen,  ovalen  Hoden,  zwei  gröfsern  und 
vier  kleinern ,  welche  so  dicht  an  einander  gedrängt 
liegen  ,  dafs  man  sie  auch  für  einen  einzigen  secha- 
kammerigen  Hoden  nehmen  könnte ;  die  beiden  sanft 
gesehlängelten  Samenleiter  treten  dicht  nebeneinander 
aus  ihnen  hervor  und  münden,  in  Gemeinschaft  zweier 


XXX 

den  Gemmen  oder  in  den  Ritzen  der  Bäume  und  Sträucher, 
was  Degeer  schon  angibt  und  ich  seihst  mehrmals  beob- 
achtet habe ;    oder    sie    fallen    mit  dem  sterbenden  Laube 


mäfsig  langen,  blinddarmartigen  und  farblosen  Anhänge, 
nach  Aufsen.  Diese  Anhänge  enthalten  niemals  Sper- 
matozoon ,  daher  diese  beiden  Organe  mit  Unrecht  von 
Morren  Saraenbläschen  genannt  werden.  In  den  Hoden 
trifft  man  die  Spermatozoon  auf  verschiedenen  Ent- 
wickelungsstufen  an  ;  in  ihrer  vollkommenen  Entwicke- 
lung  bilden  sie  ovale  Haarbündel,  welche  sich  im  Was- 
serauflösen, wobei  sie  andern  einen  Ende  auseinander- 
fahren ,  Oesen  bilden  und  sich  in  einen  blumenstraufs- 
förmigen  Haarbüschel  umwandeln.  Aehnliche  ovale  Sper- 
matozoenbündel  hat  offenbar  Morren  in  den  Hoden  der 
Aphis  persicK  gesehen,  irrt  sich  aber,  wenn  er  die 
Spermatozoon  als  animalcules  spermatiqaes  globulaires 
beschreibt  und  abbildet,  da  die  Blattläuse,  wie  die  mei- 
sten übrigen  Insekten,  äufserst  feine  und  langgestreckte, 
haarförmige  Spermatozoon  besitzen. 

2.  Die  viviparen  Weibchen  zeigen  zwei  Ovarien,  von  de- 
nen ein  jedes  aus  vier  vielkaramerigen  Eierstockröhren 
besteht.  Die  Scheide  derselben  ist  von  allen  Anhängen 
entblöfst.  Die  acht  Eierstocksröhren  sind  an  Gröfse  und 
Ausbildung,  so  wie  dem  Inhalte  nach  sich  einander 
gleich  ,  und  schliefsen  in  der  untersten  Kammer  den 
Embryo  ein. 

3.  Die  oviparen  Weibchen  haben  ebenfalls  zwei  Eierstöcke 
mit  acht  Eierstockröhren  ;  diese  sind  aber  sämmtlich 
durch  eine  einzige  Einschnürung  nur  in  zwei  Kammern 
getheilt.  Man  sieht  in  den  einzelnen  Individuen  die  Eier- 
8tockröhren  auf  den  verschiedensten  Stufen  der  Aus- 
bildung stehen,  so  dafs  oft  kein  einziges  der  acht  Röh- 
ren dem  andern  ähnlich  ist.  Bei  den  ausgebildeten  Röh- 
ren ist  die  untere  ,  in  den  Eiergang  mündende  Kammer 
oval  gestaltet  und  sehr  geräumig ,  die  obere  dagegen 
kugelförmig  und  klein.  Im  unentwickelten  Zustande  bil- 
det die  ganze  Röhre  nur  eine  einfache  birnförmige  Aus- 
stülpung des  Eierganges  ;  an  dieser  schnürt  sich  bei 
weiterer  Ausbildung  die  obere  kugelförmige  Kammer 
nach  und  nach  ab ,  wobei  sich  auch  eine  grofse  Ver- 
schiedenheit in  dem  Inhalte  der  obern  und  untern 
Kammer  ausbildet.  Die  untere  Kammer  enthält  nämlich 
eine  feinkörnige  Masse,  welche  sich  allmählich  zu  einem 
ovalen  Ei  umgestaltet ,  die  obere  Kammer  ist  dagegen 
mit  blascnförmigen  Körpern  ausgefüllt,  in  denen  man 
kleine,  einen  Kern  enthaltende  Bläschen  sieht.  Wollte 
man  diese  blasenförmigen  Körper  als  Eierkeime  betrach- 
ten ,  so  könnte  man  annehmen  ,  dafs  diese  Blattläuse 
mehr    als    acht   Eier  hervorzubringen  im  Stande  wären. 


xxxr 

ab  und  verkriechen  sich  in  Hecken,  unter  Laub,  Zweige, 
Gras,  etc.  und  kommen  zur  Zeit  der  Belaubung  im  Lenze 
wieder  zum  Vorschein ,  was  ich  bei  Aphis  Padi  Seiirk. 
zu  sehen  Gelegenheit  hatte.  Es  finden  sich  nämlich  im 
September  und  Oktober ,  nachdem  man  einige  Zeit  hin- 
durch keine  Blattlauskolonie  mehr  bemerkt  hat  ,  mit  einem 
Male  unzählige  Junge ,  alle  last  von  derselben  Gröfse , 
unter  den  harten,  falben  Blättern,  die  bald  mit  denselben 
abfallend,  am  Boden  überwintern;  sie  sind  durch  den  be- 
fruchteten Keim  des  Eies  fähig ,  wie  alle  übrigen ,  im 
Frühlinge  das  Geschäft  der  Fortpflanzung  zu  beginnen. 
Wenn  nun  auch  viele  derselben  zu  Grunde  gehen  sollten, 
so  bleibt  immer  noch  ein  guter  Theil  übrig.  Die  lebendig 
gebornen  Blattläuse  vom  Herbste  bringen  wahrscheinlich 
ebenfalls  auf  diese  Weise  den  Winter  zu.  Noch  andere  , 
die  gelinde  Winter  hindurch  erhalten  bleiben  ,  sind  geflü- 
gelte und  ungflügelte  Weibchen  aus  Herbstkolonien  und 
fahren  im  Frühjahre  fort,  lebende  Junge  zu  gebären,  was 


Nahe  vor  dem  Ausgange  der  Scheide  befinden  sich  zwei 
dickwandige  kurze  Ausstülpungen,  welche  eine  farblose 
ölartigc  Masse    enthalten  ;    etwas   vor  demselben  ,    nach 
Innen  hin,    mündet    das    receptaculum    seminis    als    ein 
ganz  farbloser  birnförmiger  Anhang  in   die  Scheide  ein, 
der,  wenn  er  leer  ist,  seiner  Zartheit  wegen   gar  leuht 
übersehen    werden    kann  ,    sich    aber    nach   geschehener 
Begattung  leicht  durch    die  Spermatozoon    verräth  ,    mit 
denen  derselbe  alsdann  gefüllt  ist.     Der   Samenbehälter 
ist  hier  mit  Samen  nie  ganz  strotzend  ausgestopft,  wie 
bei  vielen  andern  Insektenweibchen  ,    so    dafs    den   ein- 
zelnen   haarigen  Spermatozoon  Spielraum  genug  bleibt, 
ihre  wunderbaren  ,    zitternden   und  schlängelnden   Bewe- 
gungen  zu  äufsern.     Sicherlich    werden    die    Kier  dieser 
Blattlausweibchen   erst  während  des  Durchganges   durch 
die  Scheide  befruchtet  und  gleich  darauf  mit  der  obigen 
(klebrigen)    Masse    überzogen  ,    welche    die    beiden  An- 
hänge der  Scheide  absondern,  daher  letztere  wohl,  mit 
vollem  Rechte  ,    als    Leon    Dufour's    glandes  sebifiques 
betrachtet  werden  können. 
Aus     der    verschiedenen    Organisation     der     innern    Ge- 
schlechtsorgane  bei  den    oviparen   und  viviparen  Blattlaus- 
weibchen geht   nun    hervor,     dafs    erstere   gewifs    niemals 
lebendige  Junge  zur  Welt  bringen  können,  und  dafs,   wenn 
diese  ovipare  Generation    einmal    zum  Vorschein  gekommen 
ist,    es    äufsern    Umständen    (z,    B.,    warme    Temperatur) 
nicht  möglich  sein  kann,  diese  Generation  in  vivipare  Thiere 
umzuwandeln." 


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XXXV 

tiehbaitig  düngen  soll,  ihren  Wachsthum  zu  befördern, 
miit  die  Blattläuse  auf  diese  Art  vertrieben  und  ihre 
nfalle  abgehalten  werden,  so  beruht  dieses  auf  der  fal- 
dien  Voraussetzung,  dafs  die  Blattläuse  geg  .'ein  Ge- 
uch  empfindlich  sind,  oder  dafs  sie  sieh  auf  schwach- 
reibenden und  kränklichen  Bäumen  ansiedeln,  oder  wohl 
ruf  der  Meinung,  dafs  die  Blattläuse  aus  der  Erde 
rkommen.  Durch  dergleichen  Mittel  wird  man  sie 
oder  tödten  noch  vom  Baume  treiben,  noch  ihre  Ver- 
ehrung verhindern,  ja  durch  das  Düngen  der  Bäume 
ielmehr  befördern,  denn  je  starker  der  Baum  wächst, 
1  mehr  frische  Schosse  er  treibt,  desto  mehr  wird  der 
fahrung  für  die  Blattläuse,  desto  schneller  pflanzen 
eh  fort.  Wenn  man  ferner  Pflanzen  und  Gesträuche,  am" 
enen  nie  eine  den  Obstbäumen  gefahrliche  Blattlaus 
ohnt.  zu  vertilgen  räth,  um  die  Obstbäume  vor  An- 
eckung  mit    Blattläusen    zu    verwahren,    w«  -  wm 

linghardt  zu  Schönfels  geschieht,  so  ist  der  bei  rauch 
nes  solchen  Verbannungsmittels  sicher  unnütz.  In  seinem 
ufsatz  über  die  Blattläuse  und  ihre  Verwüstungen  in  den 
irten  heifsl  es  :  »Zuvörderst  verweise  man  mm  die 
lieder  und  einige  andere  Arten  wilder  Hölzer  ans  der 
die  seiner  Obstanlagen  und  Baumschulen,  weil  diese 
ie  Läuse  hegen.  Man  vermeide .  besonders  Schulen  mit 
idern  grünen  Zäunen  zu  umgeben .  als  mit  Weifsdorn 
id  Schwarzholzhecken,  Man  vertilge  unter  diesen  Zäunen 
ies  hochaufgewachsene  (»ras  und  vorzüglich  die  in  den 
Winkeln  hausenden  Nesseln.« Bei  Anwendung  dieses  sou- 
Tbaren  Mittels  würde  man  sich  nur  an  schuldlosen 
lanzen  vergreifen,  ohne  eine  einzige  Blattlaus  vom 
aiime  abzuhalten. 

Diejenigen  Mittel,  die  auf  das  Leben  der  Blattläuse  zer- 
örend  einwirken,  werden  freilich  nie  ohne  Erfolg  biet* 
sn,  aber  sie  sind  ofi  schwer  inzn wenden,  tödten  oft  nur 
neu  Theil  der  Blattläuse,  oder  sind  für  die  Gesundheil 
-  I  äumes  gefährlich.  Per  Absud  vom  Rauch-  und 
:hmipftaback ,  ünche,  scharfe  Laugen  und  selbst 

v  l  rin  sind  den  Blattläusen  mehr  oder  minder  iedtlieh. 
ber  wie  sollen  diese  Mittel  auf  junge .  hochstämmige 
uune  angewendet  werden  ?  Durch  Mofses  bespritzen . 
ie  einige  meinen?  Allein  dadurch  weiden  sicher  nur 
enige  Blattläuse' getroffen ,  d.\  sie  nicht  blos  an  den 
hossen,  sondern  auch  auf  der  Kehrseite  der  Blätter 
Wenn  aber  auch  alle  ohne  ViiMiaiune  getroffen 
erden  .sollten  noch    nicht    die  Folge,    dafs  alla 


\xxvi 

Blattläuse  dadurch  getodtet  werden.  Ich  habe  diu  Zweige 
eines  Apfel-Topfbaums ,  worauf  viele  Blattläuse  waren,  in 
einen  starken  Absud  von  Schnupftabak  einige  Sekunden 
lang  eingetaucht,  und  nicht  alle  Blattläuse  waren  todt, 
ja  ich  darf  sagen,  dafs  der  vierte  Theil  derselben  mit 
dem  Leben  davon  kam.  Das  that  ich  auch  mit  einer  schwach 
und  einer  stark  gesättigten  Kalktiiiiche.  Die  schwachge- 
sättigte, in  die  sie  anfangs  getaucht  wurden,  hat  sehr 
wenigen  geschadet;  durch  die  starkgesättigte  wurden  alle 
diejenigen  getodtet,  die  mit  der  Kalktünche  ganz  bedeckt 
blieben.  Jene  Blattläuse,  von  denen  die  Kalktiiiiche  ab- 
flofs,  hatten  sich  bald  wieder  erholt,  krochen  aus  ihren 
Lagern  und  suchten  sich  ein  grünes  Plätzchen  am  Blatt 
oder  am  Schosse  aus.  Die  umgekommenen  Blattläuse  schei- 
nen also  nicht  durch  die  Schärfe  des  Kalks  getodtet,  son- 
dern unter  der  Kalktünche  erstickt  zu  sein.  Dies  wird  da- 
durch bestätigt,  dafs  es  den  Blattläusen  nicht  besser  er- 
geht, wenn  sie  mit  einer  dicken  Thon-  oder  Lehmtönche 
überzogen  werden.  Den  nämlichen  Dienst  leistet  übrigens 
jede  Gartenerde,  die  mit  Wasser  flüssig  gemacht  wird. 
Wenn  die  Blattläuse  nur  eine  kurze  Zeit  damit  bedeckt 
bleiben,  sterben  sie.  Welch  ein  zähes  Leben  die  Blattläuse 
haben,  kann  man  aus  dem  Erfolge  des  Versuches  abneh- 
men, den  ich  im  Sommer  1828  machte.  Ich  hatte  näm- 
lich einen  Topfbaum,  der  viele  Aepfel-Blaltläuse  beher- 
bergte, sammt  dem  Topfe  in  einen  steinernen,  mit  Was- 
ser angefüllten  Behälter  gesenkt,  so  dafs  selbst  die  ober- 
sten Spitzen  der  Zweige  unter  Wasser  standen.  Die  be- 
flügelten Blattläuse,  wovon  ebenfalls  einige  auf  dem 
Bäumchen  waren,  wurden  sogleich  abgespült  und  schwam- 
men auf  dem  Wasser  umher.  Die  ungeflügelten  aber  hiel- 
ten fest,  und  blieben  an  den  Schossen  und  Blättern  un- 
ter dem  Wasser.  Nach  vollen  zwei  und  zwanzig  Stunden 
zog  ich  den  Topfbaum  aus  dein  Wasser  und  stellte  ihn 
an  die  Sonne,  um  ihn  zu  trocknen.  Anfangs  waren  alle 
Blattläuse  wie  leblos,  aber  binnen  einer  halben  Stunde 
sah  ich  mit  Verwunderung,  dafs  sich  ein  grofsef  Theil 
wieder  zu  regen  anfing,  sich  gänzlich  erholte,  fortlebte 
und  sich  wie  sonst  fortpflanzte.  An  den  Topfbäumen  ,  die 
ich  nur  einige  Stunden  lang  in's  Wasser  setzte,  blieben 
fast  alle  am  Leben.  Aus  diesem  sieht  man ,  dafs  ihnen 
auch  ein  anhaltendes  Regenwetter  wenig  schadet .  wenn 
es  nicht  in  Platzregen  ausartet  oder  mit  Sturm  begleitet 
ist.  Ebenso  ergibt  sich  auch,  dafs  das  blofsc  Bespritzen 
mit  Wasser  den  Blattläusen  nicht  gefährlich  ist,  noch  we- 


XXXVH 

niger,  dafs  sie  im  Wasser  zerfliefsen,  wie  sogar  einige 
behaupten  wollen.  Eben  so  wenig  schadet  ihnen  auch  das 
Bestreuen  mit  Kalksand  oder  Schnupftabak.  Man  kann  sie 
wohl  dadurch  von  einem  Orte  wegtreiben ,  wo  man  sie 
nicht  gerne  sieht,  z.  B.  von  Früchten,  aber  getödtet  werden 
sie  nur  dann,  wenn  sie  von  Kalk  oder  Schnupftabak  ganz 
bedeckt,  das  ist,  erstickt  werden.  Aber  wie  schwer  ist's, 
alle  Blattläuse  an  den  Blättern  und  an  den  Schossen  so 
einzustäuben ,  dafs  sie  ganz  darunter  begraben  werden. 

Die  scharfen  Laugen,  z.  B.  Salmiak,  der  Tabakssud, 
Weingeist  und  dergleichen  ätzende  Vertilgungsmittel,  die 
von  einigen  empfohlen  werden,  tödten  freilich  desto  si- 
cherer die  Blattläuse,  aber  sie  sind  auch  den  Bäumen  sehr 
schädlich.  Die  Blattläuse  sitzen  gewöhnlich  auf  den  zarten 
Blättern  und  Schossen,  die  also  nothwendig  und  um  desto 
mehr  leiden ,  je  zerstörender  ein  Mittel  auf  das  Leben 
der  Blattläuse  wirkt. 

Alle  diese  Mittel  erfordern,  wie  man  leicht  einsehen 
kann ,  viel  Zeit  und  Mühe ,  ohne  dafs  dadurch  dem  Obst- 
baum wesentlich  geholfen  wird.  Weit  räthlicher  ist  es , 
die  Blattläuse ,  wenn  sie  noch  nicht  zu  sehr  überhand  ge- 
nommen haben,  mit  einem  Pinsel  aus  Schweinsborsten  ab- 
zubürsten und  die  herabgefallenen  auf  dem  Boden  zu 
zertreten ,  weil  sie  an  dem  Baume  wieder  hiiiaufkricchen , 
wenn  sie  nicht  weit  davon  weggeschleu  ert  werden.  Ha- 
ben sie  sich  aber  schon  so  sehr  vermehrt ,  dafs  sie  die 
jungen  Schosse  bis  an  die  Spitze  rings  umlagern,  dann 
bleibt  kein  anderes  Mittel  übrig,  als  die  Schosse  sammt 
i\e\\  Blattläusen  wegzuschneiden  und  die  weiter  unten  ein- 
zeln sitzende  wegzubürsten  oder  auf  was  immer  für  eine 
Art  zu  tödten.  Diese  Mittel  machen  keine  Kosten  und 
keine  Müh,  und  gefährden  den  Baum  weder  an  seiner 
Gesundheit,  noch  an  seinem  Leben. 

Eines  der  wirksamsten  Mittel  gegen  die  Apfelblatlläuse 
bestellt  in  der  Vertilgung  der  Eier  derselben.  Nicht  so  leicht 
können  gleich  Anfangs  die  jungen  Blattläuse,  die  dem  Ei 
entschlüpft  sind,  entdeckt  werden,  weil  sie  an  den  bereits 
entwickelten  Knospen  und  überhaupt  ihrer  Kleinheit  we- 
gen nicht  in  die  Augen  fallen.  Daher  wird  man  ihrer  ge- 
wöhnlich erst  dann  gewahr,  wenn  sie  sich  schon  sehr 
vermeint  haben.  Desto  weniger  aber  können  ihre  Eier 
übersehen  werden,  da  sie  schon  im  Oktober  gelegt  und 
bis  in's  Frühjahr  oft  haufenweis  wie  kleine  Schicfspulver- 
körner  an  den  unbelaublen  Zweigen  kleben.  Sollten  die 
Zwergbäume  auch  im  Herbst   nicht  mehr  angesehen  wer- 


XXXVlll 

den,  so  kommen  sie  (loch  n  Otto  wendig  im  Frühling  unter 
die  Annen  (da  sie  beschnitten  werden),  wenn  man  nur 
einigermafsen  darauf  aufmerksam  ist.  Sieht  man  nun  an 
einem  Baumchen  dergleichen  Eier,  so  lasse  man  sich  nicht 
die  Mühe  gereuen,  die  man  zu  ihrer  Vertilgung  anzuwen- 
den hat.  Diese  hesteht  darin,  dafs  man  den  Stamm,  die 
Zweige  summt  den  Knospen  mit  flüssig  gemachter  Thon-, 
Lehm-  oder  Gartenerde  dick  überzieht,  so  dafs  von  den 
Eiern  nichts  mehr  zu  sehen  ist.  Bleiben  die  Eier  nur  ei- 
nige Tage  unter  diesem  Ueberzug,  so  ersticken  sie  alle. 
Ein  solcher  Ueberzug  verhindert  weder  das  Austreiben 
der  Knospen,  wenn  sie  auch  ganz  damit  bedeckt  werden, 
noch  schadet  er  sonst  den  Bäumen.  Andere  rathen  der- 
gleichen Baumchen  mit  Kalktünche  zu  überziehen.  Auch 
dadurch  weiden  die  Eier  getödtet,  ohne  dafs 'das  Baum- 
chen Schaden  nimmt,  allein  ich  wende  dieses  Mittel  darum 
nicht  gerne  an,  weil  ein  so  übertünchtes  Baumchen  häfs- 
lich  anzusehen  ist  und  es  fast  den  ganzen  Sommer  bleibt, 
da  der  Kalk  nicht  so  leicht  abfallt ,  wenn  er  einmal  ge- 
trocknet ist.  Die«  ist  nicht  der  Fall  mit  der  Thon-  oder 
Lchmerde,  denn  nach  ein  Paar  starken  Begen  ist  das 
ganze  Bäumchen  abgewaschen  und  doch  der  Zweck  er- 
reicht. Mit  der  Vertilgung  der  Eier  ist  man  aber  noch 
nicht  für  den  ganzen  Sommer  aller  Sorgen  in  Hinsicht 
der  Blattläuse  enthoben,  denn  wir  wissen  ja,  dafs  von 
der  dritten  und  mehreren  nachfolgenden  Generalionen  der 
Anfel-Blattlänse  beflügelte  Weibchen  geboren  werden,  die 
sich  in  der  Umgegend  verbreiten  ,  um  neue  Colonien  zu 
stiften.  Diese  können  also  von  den  benachbarten  oder 
wenn  Winde  wehen,  von  weit  entlegenen  Gärten  kommen 
und  so  unsere  Bäume  bevölkern,  indessen  so  zahlreich 
auch  oft  dergleichen  Ankömmlinge  seyn  mögen ,  so  haben 
wir  sie  nicht  zu  scheuen,  wenn  wir  uns  die  Mühe  geben, 
sie  aufzusuchen  und  zu  todten.  Sie  setzen  sich  fast  nie 
an  dem  Schosse,  nur  bisweilen  an  den  Knospen,  aber 
gewöhnlich  an  der  Kehrseite  der  Blatter  fest.  Da  sind  sie 
denn  leicht  zu  entdecken ;  nur  müssen  wir  im  Sommer 
wenigstens  alle  zwei  Tage  nachsehen  und  die  Blätter  der 
jungen  Schosse  besichtigen.  Wenn  das  Weiter  günstig  ist, 
kommen  fast  täglich  neue  Einsiedler,  welche  sogleich  an- 
fangen, Junge  abzusetzen  Da  sie,  wie  bekannt,  nicht 
mein-  weder  fliegen,  können  wir  uns  ihrer  leicht  beinäch- 
tigen und  sie  mit  einem  Holzchen  oder  mit  dem  Garten- 
messer zerdrücken. 

Es  wäre  überhaupt  .-ehr  gut,    wenn    Gärtner   und  Gar- 


XXXIX 

tenfreunde  jene  Insekten  kennen  lernten,  welche  sich  von 
denen  uns  schädlichen  nähren,  auf  dafs  sie  dieselben 
schonten,  ja  sogar  hegten,  um  desto  mehr  Gehülfen  zur 
Vertilgung  der  für  die  Obstbäume  schädlichen  Insekte  zu 
haben.  Kerfe,  sagt  Kirby,  von  denen  man  weifs,  dafs  sie  die 
Blattläuse  und  andere  schädliche  Insekten  zerstören,  soll- 
ten gesammelt  und  aufbewahrt  werden ;  wir  würden  da- 
durch in  Stand  gesetzt,  ihre  Thätigkeit  überall  dahin  zu 
richten,  wo  sie  am  meisten  nützen  könnten.  Doch  dieses 
kann  nicht  eher  geschehen ,  als  praktische  Landwirthe  und 
Gärtner  mit  Kerfen  umgehen  und  sich  mit  ihren  Eigen- 
schaften und  ihrer  Oekonomie  bekannt  machen. 

Aus  dem  Gesagten  können  wir  abnehmen,  dafs  es  al- 
lerlei Mittel  gäbe,  unsere  Obstbäume  von  den  Apfel-Blatt- 
läusen zu  befreien,  dafs  aber  jedes  derselben  Mühe  und 
Sorgfalt  erfordere.  Lassen  wir  es  also  daran  nie  erman- 
geln und  besuchen  wir  nie  unsere  Gärten  im  Sommer, 
ohne  nicht  auf  die  kleinen  Bäumchen,  der  Blattläuse  we- 
gen, unsere  Augen  zu  richten.  Erwarten  wir  nie  die  Auf- 
findung eines  Mittels ,  durch  dessen  einmaligen  Gebrauch 
wir  die  Blattläuse  für  einen  ganzen  Sommer  aus  uns  er  n 
Gärten  bringen;  erwarten  wir  nie  ein  Mittel,  das  mit  we- 
nigen Handgriffen  anzuwenden  und  mit  grofsem  Erfolge 
begleitet  ist.  Wie  überall  ist  auch  hier  nur  durch  Fleifs 
und  Anstrengung  Gewinn  zu  hoffen.  *) 

Aus  der  Frauendorfer  Gartenzeitung  (Jahrgang  1838), 
entnehme  ich  noch  nachstehendes  leichtanwendbare  Mittel 
zur  Verhütung  der  Blattläuse  in  den  Gewächshäusern 
von  Herrn  J.  Klier  in  Wien  : 

«Das  Geheimnifs,  die  Blattläuse  aus  den  Gewächshäu- 
sern entfernt  zu  halten,  besteht  in  der  Erhaltung  einer 
mäfsig  feuchten  Atmosphäre,  in  Verhinderung  der  Zug- 
luft, jäher  Auslrocknung  und  Vermeidung  des  Mangels  an 
Licht.  Man  schlief.-je  daher  zur  Nachtzeit  die  Fenster , 
selbst  wenn  es  warm,  aber  auch  zugleich  trocken  und 
windig  ist.  Entflieht  an  warmen  Tagen  durch  das  so  nö- 
thige  Oeffnen  der  Fenster  die  Feuchtigkeit,  so  begiefse 
man  Abends  den  Boden  des  Hauses  mit  der  Brause,    was 


')   Wörtlich    aus    Sehmidbcrger's    oben    angeführten    Beiträgen 
entnommen. 


XL 

man  auch  dann  thun  nuifs,  wenn  im  Winter  bei  langer 
anhaltender  Kälte  eine  fortwährende  Heitzuug  nöthig  wird 
und  sich  dabei  eine  bedeutende  Trockenheit  einstellt ,  die 
man  nach  dem  Feuchtigkeitsmesser  beurtheilen  kann.  Atif 
diese  Weise  werden  die  Pflanzer  nicht  allein  von  den 
Blattläusen  verschont  bleiben,  sondern  auch  an  Kraft  und 
Gesundheit  gewinnen.  In  derselben  Absicht  ist  auch  beson- 
ders die  fleifsige  Reinigung  der  Gewächshausfenstcr  zu 
empfehlen  ,  denn  das  reine  Licht  ist  den  Pflanzen  höchst 
gedeihlich.« 

Ein  anderes  Vertilgungsmittel ,  aus  derselben  Zeitschrift 
(Jahrgang  1839,  S.  85)  entnommen,  ist  auch  im  Grofsen 
auf  Feld-  und  Gartengewächse  anwendbar ,  die  von  Blatt- 
läusen geplagt  sind : 

Ein  Landwirth  röstete  zehn  Pfund  Kochsalz  und  ver- 
mengte solches,  zu  Pulver  verrieben,  unter  zwei  Säcke 
Turben-Asche  (Torf-Asche).  Diese  Mischung  streute  er 
an  einem  trockenen  Tage  auf  einen  Erbsen-Acker ,  auf 
welchen  er  wegen  der  Blattläuse  für  diese  Ernte  verzich- 
tete, und  in  24  Stunden  fand  er  diese  schädlichen  Gäste 
gänzlich  verschwunden,  was  zu  weiteren  Versuchen  an- 
mit  bekannt  gemacht  wird. 

§  7, 

Nutzen  und  Schaden  der  Pflanzenläuse, 

Es  ist  demnach  wohl  nicht  in  Abrede  zu  stellen,  dafs 
die  Pflanzenläuse  ungeachtet  ihrer  Kleinheit  durch  ihre  Menge 
manchen  zarten  Pflanzentheil  verderben  oder  durch  allerlei 
monströse  Auswüchse  unsere  Bäume  und  Sträucher  ver- 
unstalten. Ob  aber  der  durch  das  Aussaugen  verkümmerte 
junge  Trieb  dem  Gesammtleben  der  Pflanze  so  nachtheilig 
sei,  wie  man  von  verschiedenen,  vielleicht  übertrieben, 
behaupten  hört,  will  ich  gar  nicht  entscheiden.  Erheb- 
lichen Schaden,  sagt  Schrank,  und  lange  vor  ihm 
schon  Reaumur  ganz  richtig,  bringen  die  Blattläuse  den 
Pflanzen,  auf  denen  sie  wohnen,  wohl  nicht.  Sie  sitzen 
oft  dicht  an  den  Fruchtstielen  des  Hollunders,  Hartriegels 
und  Schneeballenstrauches,  ohne  dafs  eine  einzige  Beere 
fehlte.  Rollen  sie  gleich  die  Blätter,  oder  krausen  sie  die- 
selben manchfaltig,  so  sind  diese  Blätter  allemal ,  in  Rück- 
sicht auf  die  ganze  Pflanze  in  geringer  Anzahl,  die  man 
dem  Gewächse  ganz  wegnehmen  könnte,   ohne  seine  Le- 


XLI 

bensverrichtungen  im  geringsten  zu  stören.  »Ich  vveifs 
wohl,  dafs  in  diesem  Stücke  nicht  die  ganze  Welt  mit 
mir  gleichförmig  denke,  aber  ich  weifs  auch,  worin  man 
irrt.  Die  Blumisten  wissen  uns  viel  Arges  von  den  Pflan- 
zenläusen zu  sagen;  die  Gärtner,  welche  Treibhauspflan- 
zen zu  besorgen  haben,  vereinigen  ihre  Klagen  mit  den 
Blumisten .  .  .  Treibhauspflanzen  und  die  Gegenstände  der 
Liebhaberei  der  Blumisten  können  kein  Einwurf  wider 
meine  Behauptung  sein;  beide  sind  verzärtelte  Gewächse, 
Pflanzen,  bei  deren  Wartung  man  kunstmäfsig  mehr  als 
einem  Naturgesetze  zuwider  handelt;  aber  die  Gesetze  der 
Natur  lassen  sich  nicht  ungestraft  übertreten ;  sie  sind 
mit  Tod  oder  Krankheit  sancfionirt ;  und  diese  Strafe  folgt 
unausbleiblich  und  ohne  Formalitäten  eines  Untersuchungs- 
prozesses, der  nicht  nöthig  ist,  dem  Verbrecher.  Wo  also 
Pflanzen  weder  durch  unsere  Künsteleien ,  noch  durch  an- 
dere Ursachen  erkranken,  da  werden  sich  die  Blattläuse 
in  keiner  übermäfsigen  und  schädlichen  Menge  einfin- 
den.« *) 

Ihr  Nutzen  ist,  aufser  dem  allgemeinen  Naturökonomi- 
schen, dem  Menschen  unmittelbar  sehr  gering.  Eine  Art 
Gallen,  welche  aus  der  Levante  zur  Färberei  nach  Süd- 
europa gebracht  wird,  soll  ihren  Ursprung  den  Pflanzen- 
läusen verdanken.  Man  hat  auch  vorgeschlagen  ,  noch  ei- 
nige andere  in  Frankreich  vorkommende  Gallen-Arten  zu 
diesem  Zwecke  zu  gebrauchen. 

S  8, 

Literatur. 

1.  A.  v.  Leuwenhoek,  arcana  natura?  etc. 

2.  A.  R.  Reaumur,  Memoir.  Vol.  III.  mem.  9  u.  Vol.  VI. 
mein.  13. 

3.  th.  Bonnet,  Traite  d'Insectologie  etc.  Paris  1745.  8. 

4.  De  Geer,  Memoires ,  übersetzt  von  Götze.  III.  Bd. 
Taf.  2  —  8. 

5.  Fr.  Hausmann ,  in  Illigers  Magazin  I.  Bd.  p.  525  u.  ff. 

6.  J.  F.  Kyber,  Erfahrungen  und  Bemerkungen  über  die 
Blattläuse,  in  Germars  Magazin  I. 

7.  v.  Gleichen,  penannt  Rufsworm ,  Versuch  einer  Ge- 
schichte der  Blattläuse  des  Ulmenbaums.  Nürnberg 
1770. 


*}  Schrank  Faun,   boit*  IJ.  ~  Keanunir  Ins,  III.   nitiD.  y, 

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XUI 

8.  C.  Linne,  Fn.  Succica,  Stockholm  1761. 

9.  J.  Ch.  Fabricius,    Entomologia  Systematica.  Tom.  IV. 
Hafniae  1794. 

10.  J.  Ch.  Fabricius,  Systema  Rhyngotorum,  Braunschweijf 
1803. 

11.  Fr.  v.  Paula  Schrank,  Fn.  boica.  Bd.  IL  Ingolstadt 
1801. 

12.  H.  Burmeister,  Handbuch  der  Entomologie.  II.  Bd. 
Berlin  1835. 

13.  J.  W.  Zetterstedt,  Fn.  Läpp.  Fase.  II.  Leipzig  1838. 

14.  v.  Heyden,  in  Museum  Senkenbergianum.  Heft  II.  p. 
290  —  99. 

15.  Dr.  Th.  Hartig,  Versuch  einer  Eintheilung  der  Pflan- 
zenläuse nach  der  Flligelbildung,  in  Germars  Zeit- 
schrift für  Entom.  III.  Bd. 

16.  J-  Schmidberger,  Beiträge  zur  Obstbaumzucht  und  zur 
Naturgeschichte  der  den  Obstbäumen  schädlichen  In- 
sekten. Linz  1839. 


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¥\UST¥;    ABTH^lIiUNG. 


Geflügelte  Pflanzenläuse,  Blattläuse, 

(APIIIDIM  Bürm:y 

W.  Ch.  Beide  Geschlechter  ungeflügelt  oder  mit  4  von  Adern 
durchzogenen  Flügeln  versehen;  Schnabelscheide  dreigliedrig, 
mit  drei  Borsten;  Beine  dünn,  zum  Springen  unbrauchbar; 
Füfse  zweigliederig  mit  zwei  Klauen;  Fühler  drei-  bis  sie- 
bengliederig. 

I.  Gattung  APHIS  Lin.  BLATTLAUS. 

¥u\\\w  suWoYw&ma.  •,  aas  rcsU  utiä,  x\mlt  GVuA.  Vutv,  aas 
anUe,  am  Vauostow.  •,  &as  \fwcU  v/aA  \üu\U  \asl  «jUvAv 
lawa/,  das  stcVvsU  Via\\>  so  laua/,  Aas  suW\U  oatx  UliU 
m\it  aüwa.  YYuad  ml  x'wr  lL>ma.a&«.'cu  •,  a\*  av'xlU  oatv 
iw  CuVdus  x>maa\)d\a,.  *)  WywUtUWj  m\l  Sa\Vcö\vr«/ft.  Gt^/vu 
a,iYU  ukv&  Y^at^uodU  \)OT\va,u,Ä.tu. 

Alle  leben  frei  an  Blättern,  Zweigen  und  Stängeln,  nur 
ein  paar  Arten  gehen  bis  zur  Wurzel  hinab.  Sie  bilden 
keine  Gallen ,  krausen  aber  nicht  selten  die  Blätter  der 
Stängel-  und  Zweigspitzen.  Es  finden  sich  in  allen  Colo- 
nien  ungeflügelte  und  in  den  meisten  auch    geflügelte  In- 


'  i   Aphis   Camelliae  in.  macht    eine    Ausnahme;    b«  i  ihr  ist  der 

Cübitu.s  nur   eingabelig. 

I 


—     2     — 

dividuen,  doch  sind  erstere  immer  in  gröfserer  Menge 
vorhanden.  Beide,  sowohl  die  Geflügelten,  als  die  Flügel- 
losen bringen  während  des  Frühlings  und  Sommers  le- 
bende Jungen  zur  Welt;  erst  im  Spätherbste  läfst  ihre 
Fruchtbarkeit  nach,  und  die  Flügellosen  der  letzten  Gene- 
ration legen ,  nach  vorhergegangener  Begattung  mit  Männ- 
chen derselben  Abkunft,  Eier,  aus  denen  im  nächsten 
Frühlinge  die  flügellosen  Colonien-Stifterinnen  entstehen. 

Diese  Galtung  ist  die  artenreichste  aller  Blaülausgattun- 
gen ,  und  ihre  Spezies  sind  im  Habitus  so  bedeutend  ver- 
schieden, dafs  ich  lange  unschlüssig  war,  ob  ich  sie  nicht 
in  3  oder  4  Gattungen  zerfallen  sollte.  Doch  hat  mich 
das,  allen  gemeinsame  Merkmahl  der  Flügelbildung ,  und 
die  gleiche  Anzahl  Fühlerglieder  davon  abgehalten.  Ich 
entschlofs  mich  daher,  sie  nach  folgenden  Abtheilungen 
und  Unterabtheilungen  zusammenzustellen. 

A.   Letztes    Fühlerglied    borstenförtnig    und    länger    als 
das  vorletzte. 

a.  Die  Fühler  stehen  auf  einem  höckerartigen  Stirnknopfe. 
*  Stirne  tief  rinnenförraig. 

Die  Blattläuse  dieser  Gruppe  unterscheiden  sich  leicht 
von  denen  der  übrigen ,  und  bilden  eine  sehr  schöne  , 
natürliche  Abtheilung. 

Sic  sind  meist  über  l^'grofs,  langgestreckt,  nach  hin- 
ten allmälig  breiter  werdend.  Die  Fühler  sind  so  lang  oder 
länger  als  der  ganze  Körper,  das  letzte  oder  siebente 
Glied  ist  haarförmig  und  sehr  lang.  Der  Halsring  ist  bei 
den  Flügellosen  meist  unbewehrt,  und  wie  die  zwei  fol- 
genden Brustringc  kaum  breiter  als  der  Kopf.  Die  Röhren 
sind  sehr  lang,  weshalb  ich  sie  als  Maafsstab  zur  Bestim- 
mung derselben  bei  andern  Blattläusen  gewählt  habe.  Das 
Schwänzchen    ist  meist  lang  und  mit  wenigen  Ausnahmen 


—     8     — 

säbelförmig,  aufgebogen;  die  Beine  sind  lang  und  tragen 
den  Körper  hoch  und  sicher,  was  bei  den  langbeinigen 
Lachnus-Arten  nicht  der  Fall  ist ,  da  diese  sie  mehr  sprei- 
zen, einen  wackelnden,  unsichern  Gang  und  ein  spinnen- 
artiges Aussehen  haben.  Besonders  charakteristisch  ist 
aber  die  Bildung  der  Stirne  bei  den  Thieren  dieser  Grup- 
pe. Da,  wo  die  Fühler  entspringen,  hat  die  Stirne  höcker- 
artige Vorsprünge  CStirnknöpfe)  ,  die  nicht  selten  so  grofs 
oder  noch  gröfser  und  dicker  sind,  als  das  dicke  erste 
Fühlerglied  ,  das  auf  denselben  sitzt.  Dadurch  scheint  die 
Stirne  zwischen  diesen  Fortsätzen  canal-  oder  rinnenartig 
vertieft  zu  sein.  Sie  leben  gröfstentheils  gesellig  auf  Kräu- 
tern und  krautartigen  Gewächsen.  Die  gröfsere  Zahl  einer 
Colonie  bleibt  stets  flügellos.  Wenn  man  sich  denselben, 
nähert,  schwingen  sie  gemeinlich  den  Hinterleib  in  die 
Höhe,  was  die  ganze  Gesellschaft  mehrmals  wiederholt. 
Ein  leises  Anhauchen  oder  Anblasen  kann  dasselbe  Ma- 
növer hervorrufen.  Wahrscheinlich  spritzen  sie  während 
dieses  Aktes  den  sülsen  Honigsaft  von  sich,  den  man  an 
warmen  Sommertagen  unter  Linden  und  Ahornbäumen  als 
feiner  Staubregen  auf  Gesicht  und  Händen  verspürt.  Vie- 
les fällt  jedoch  auf  die  benachbarten  Blätter ,  wodurch 
dieselben  gummiartige,  glänzende  Fleckchen  erhalten,  nach 
denen  vielen  Dipteren  und  Hymenoptern  so  sehr  gelüstet. 
Es  ist  übrigens  auffallend,  dafs  gerade  diese  Blattläuse, 
welche  doch  die  längsten  Saftröhren  haben,  am  wenig- 
sten von  Ameisen  besucht  werden. 

a.  I>ie  Flügellosen  sind  grün. 

1    APHIS  ROS^E  Lin. 

Ungeflügclte  :  Grün ,  lauggestreckt ,  oben  glatt,  o  h  a  • 
Hockereben;  Saftröhrea  lang,  eebwara;  Schwänzchen  sä, 
beiförmig,  gelb.  Länge   l—  1 '/»'"• 


_     4     — 

Geflügelte  :  Grün  oder  bräunlich;  Brust ,  3  Lappen  des 
Thorax,  das  Scbildchen  und  Flecken  am  Bande  des  Hin- 
terleibs glänzend  schwarz;  Bohren  lang,  schwarz;  Schwänz- 
chen gelb  grün.  Länge  1  —  \}JA"'. 

Synon.  Aphis  Ro  sos.  Lin.  Syst,  Nat.  2.  y34»  9*  —  Ej. 
Fn.  Suee.  n.  g82.  —  Rc'aum.  Mem,  Fol.  HL  tb. 
21.  f.  1-4.  —  Fabr.  Syst.  Rhyng.  2g8.  3o.  Ent. 
syst.  4.  2iy.3o.  —  De  Geer  Ins.  3.  65.  10.  lab.  3  f. 
<o. —  Schk.  Fn.  boie.  2.  hj. —  Ledermüll.  Micr„  53. 
pl.  25.  Sulz.  Ins.  tab.  12.  f.  yg, — Aph.  Dipsaci. 
Schnk.  Fn.  boi.  2.  io4  n.  1181.  Puceron  du  Rosier 
Götz.  Ent.  Beitr.  II.  2g6.  g. 

Auf  allen  Gartenrosen  (Rosa  centifolia  et  var.) ,  auf  der 
wilden  Rose  CR«  e;inina)  ,  ferner  auf  Skabiosen  (Sabiosa 
arvensis,  columbaria),  und  auf  der  Kardendistel  (Dipsacus 
sylvestris,  pilosus)  anzutreffen.  Sie  sitzt  am  liebsten  gesellig 
an  den  Blumenstielen  und  jungen  Zweigen,  auch  wohl 
unter  deren  Blättern,  Mai  —  September. 

Ungeflügelt«.  Fühler  länger  als  der  ganze  Körper, 
schwarz  oder  dunkelbraun;  Spitzenhälfte  des  dritten  und 
die  Basis  des  vierten  Gliedes  blässer.  Augen  roth; 
Schnabel  gelb;  Spitze  desselben  schwarz;  Lippenwulst 
bräunlich.  Scheitel,  Stirne  und  Stirnknöpfe  mit 
bräunlichem  Anflug.  Saft  röhren  lang,  dünn,  etwas  ge- 
bogen, schwarz,  am  Grunde  schwarz  eingefafst.  Schwänz- 
chen säbelförmig,  aufgebogen,  gelb  bis  gelbgrün,  halb 
so  lang,  als  die  Röhren.  Afterläppchen,  wie  der  ganze 
Körper  grün,  kaum  mit  bräunlichem  Anflug  Beine  schlank; 
Schenkel  an  der  Basis  weifsgelblich,  Spitze  derselben  ,  so 
wie  die  Schienenspitze  und  Füfse  schwarz ;  Schienen  gelb- 
bräunlich. 


—     5    — 

Geflügelte.  Fühler  länger  als  der  Körper,  schwarz; 
Augen  roth ;  Neben  augen  fast  glashell  mit  brauner 
Einfassung;  Schnabel  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten 
Beinpaares  reichend,  weifslich  gelb,  Endglied  schwarz  ; 
Kopf  grün,  oben  mit  bräunlichem  Anflug;  Halsring 
unten  grün,  oben  schwarz,  vorn  und  hinten  grün  geran- 
det ;  Rücken schild  mit  drei  schwarzen,  glänzenden 
Lappen;  Schildchen  grün;  bei  mehr  ausgefärbten  Indi- 
viduen sind  auch  Schildchen  und  Hinterrücken  schwarz. 
Hinterleib  grün  mit  ziemlich  grofsen,  schwarzen  Flek- 
ken  auf  dem  Rande  und  sehr  kleinen  schwarzen  Stigmen. 
Röhren  lang,  schwarz,  am  Grunde  dicker;  Schwänz- 
chen gelb  oder  gelbgrün,  aufgebogen,  behaart.  Brust 
schwarz,  glänzend;  Bauch  einfarbig  grün;  Afterläpp- 
chen braun;  Beine  schwarz,  alle  Schenkelan  der  Wur- 
zel gelb;  Schienen,  Schenkelringe  und  Hüften  braun. 
Flügel  glashell,  Flügelwurzel,  Unterrandnerv  und  Rand- 
mahl gelb,   alle  übrigen  Adern  fein  und  braun. 

Unter  jeder  Horde  trifft  man  einige  Blattläuse  in  beiden 
Formen  an,  die  röthlich-Iilafarbig  und  etwas  bereift  sind; 
zu  gewissen  Zeiten  (im  Spätsommer)  bilden  sie  die  Hälfte 
oder  gar  den  gröfsern  Theil  der  Colonie.  Auch  die  Grünen 
sind  nicht  selten  weifslich  bereift.  31  an  zieht  häufigf  daraus 
Xystus  erythroeephalus  Hart. 

Die  Beobachtungen  des  Herrn  DE  GEER  über  diese 
Blattlaus. 

»Die  geflügelten  Blattläuse  dieser  Art  sind  eben  sowohl 
lebendig  gebährende  Weibchen,  als  die  ungeflügeltcn.  Denn 
ich  habe  sie  lebendige  Jungen  zur  Welt  bringen  sehen, 
welche  rücklings  aus  dem  Mutterleibe  kamen  und  sich  gleich 
neben  die  andern  setzten,  um  den  Saft  nus  den  Zweigen 
auszusaugen.  Im  Bauche  fand  ich  hellgrüne  Embryonen, 
an  denen  ich  schon  die  Augen  und  die  Ringe  des  Kör- 
pers unterscheiden  konnte.- 


~     6    - 

»Löwenhöck  glaubte,  dafs  die  ungeflügelten  Blattläuse 
nach  ihrer  Geburt  viele  Jungen  zur  Welt  brächten ,  sich 
in  geflügelte  verwandelten  und  nach  dieser  Verwandlung 
noch  einmal  aufs  Neue  viele  Jungen  gebären.  Gewifs  ist 
es,  dafs  die  Geflügelten  Junge  gebären;  unmöglich  aber 
kann  solches  vor  ihrer  Verwandlung  geschehen,  ehe  sie 
bei  der  letzten  Häutung  Flügel  bekommen  haben.  Es  ver- 
hält sich  mit  ihnen,  wie  mit  den  Schmetterlingen  und  Flie- 
gen, welche  niemals  ihres  Gleichen  hervorbringen  wer- 
den, so  lange  sie  im  Raupen-  und  Larvenstande  leben. 
Ich  habe  Blattlausnymphen ,  die  in  der  Folge  Flügel  be- 
kommen ,  auf  einen  besondern  Rosenzweig  gesetzt ,  um 
zu  sehen,  ob  sie  Junge  gebären  würden;  es  ist  aber  nie- 
mals eher  geschehen,  als  bis  sie  Flügel  bekommen  hat- 
ten. Ich  habe  auch  einigen  den  Bauch  aufgeschnitten;  al- 
lein die  darin  befindlichen  Embryonen  waren  noch  weit 
zurück  und  erschienen  nur  als  kleine  eiförmige,  durchsich- 
tige Körperchen,  an  denen  man  noch  keine  thierischen 
Theile  unterscheiden  konnte.« 

^Unsere  Rosenblattläuse,  sowohl  die  geflügelten,  als 
diejenigen,  welche  niemals  Flügel  bekommen,  vermehren 
sich  den  ganzen  Sommer  hindurch  aufserordentlich,  indem 
sie  beständin-  lebendige  Junge  gebären;  allein  im  Herbste, 
wenn  der  Winter  näher  kommt,  legen  die  Blattläuse  der 
letzten  Generation  Eier,  und  um  diese  Zeit  erscheinen  die 
Männchen ,  welche  sich  vorher  mit  den  eierlegenden  Weib- 
ehen begatten.  Hier  folgen  die  weitern  Beobachtungen.« 

»Es  war  in  der  Mitte  des  Septembers,  als  ich  diese 
Rosenblattläuse  von  neuem  beobachtete.  Es  waren  ihrer 
nicht  mehr  so  viele,  als  im  Sommer,  gleichwohl  fand  ich 
sie  zu  Dutzenden  und  drüber.  Die  erstem ,  die  ich  be- 
merkte, waren  die  ungeflügelten  \  die  auch  stets  so  blei- 
ben; sie  hatten  aber  die  Farbe  verändert  und  waren  nicht 
mehr,  wie  im  Sommer,  grün,  sondern  blafsroth  mit  Grün 
gemischt ;  die  Füfse  und  Rückenhörner  beinahe  ganz 
schwarz,  aber  kaum  noch  eine  Linie  lang." 

^Eine  derselben  setzte  ich  unter  ein  kleines  konkaves 
Gläschen,  wo  sie  nicht  viel  Raum  hatte.  Des  folgenden 
Morgens  sehe  ich  mit  Verwunderung1,  dafs  sie  ein  läng- 
liches, schön  grünglänzendes  Körperchen  oder  ein  wahres 
Ei  gelegt  hatte.  Beim  Drücken  des  Hinterleibes  kamen 
noch  drei  dergleichen  zum  Vorschein ,  wie  ich  denn  auch 
in  allen  andern  Blattläusen  von  gleicher  Gröfse  beständig 
solche  Eier  antraf,  Sie  sind  sehr  klein  und  länglichoval. 
In  einigen  Jungern ,   die  sieh  noch  einmal  häuten  mufsten 


und  an  Farbe  etwas  hellrolher  waren,  fand  ich  keine  voll- 
kommenen Eier,  sondern  blofs  kleine,  grünliche  Körnerchon 
von  verschiedener  Gröfse,  die  ich  für  angehende  Eier 
hielt.« 

»Zur  Aufklärung  der  Frage,  ob  die  nämlichen  Indivi- 
duen unter  den  Blattläusen,  welche  den  Sommer  hindurch 
lebendige  Junge  gebären,  im  Herbste  auch  noch  Eier  le- 
gen, oder  ob  diejenigen,  welche  Eierlegen,  niemals  vor- 
her lebendige  Junge  geboren  haben,  machte  ich  bei  mei- 
nen röthlichen  und  eierlegenden  Blattläusen  folgende  Be- 
merkungen : 

1.  Waren  die  meisten  Blattläuse  so  zu  reden  im 
Stande  ihrer  Kindheit  und  hatten  die  letzte  Häu- 
tung noch  nicht  überstanden ,  folglich  waren  sie 
nicht  im  Stande,  ihres  Gleichen  hervorzubringen 
und  hatten  auch  noch  nichts,  weder  Junge, 
noch  Eier  hervorgebracht. 

2.  Habe  ich  nicht  ein  einziges  Junges  neben  ihnen 
gefunden. 

3.  Bei  Oeffhung  des  Leibes  habe  ich  beständig  Eier, 
aber  keine  Embryonen  bei  ihnen  angetroffen,  folg- 
lich sind  es  Eierlegende. 

4.  Habe  ich  alle  Stängel  und  Blätter  des  Rosenstocks, 
wo  diese  Blattläuse  safsen ,  sehr  genau  durch- 
sucht und  nicht  ein  einziges  Ei  gefunden  :  ein 
sicheres  Merkmahl ,  dafs  sie  noch  nicht  angefan- 
gen hatten,  Eier  zu  legen.« 

»Aus  allen  diesen  Umständen  erhellet,  dafs  unsere  eier- 
legenden Blattläuse  noch  niemals  lebende  Junge  geboren 
hatten,  sondern  lediglich  dazu  bestimmt  waren,  dafs  sie 
zuleizt  noch  Eier  legen  sollten.  Folglich  glaube  ich  hier- 
aus schliefsen  zu  können,  dafs  kein  Individuum  von  den 
eierlegenden  Blattläusen  je  lebendige  Junge  gebäre  oder 
geboren  habe,  und  dafs  die  lebendig  gebärenden  Blatt- 
läuse niemals  Eier  legen  *),  sondern  dafs  die  letzten 
Junge ,  die  sie  zu  Ende  der  schönen  Jahreszeit  zur  Welt 
bringen ,  diejenigen  Blattläuse  sind ,  welche  die  Eier  le- 
gen, und  dadurch  den  Winter  hindurch  die  Art  erhalten, 
weil  die  Eier  der  stärksten  Kälte  widerstehen  können.* 


*)  Herr  v.  Siebold  aas  Danzig  behauptet  sogar  aus  anatomischen 
Untersuchungen  gefunden  zu  haben  ,  dafs  die  eierlegender 
Blattläuse  von  den  lebendig  gebärenden  unterschieden  seien. 
(Siehe  Einleitung. ^ 


—    s 

■"Unter  meinen  Blattläusen  waren  um  diese  Zeit  auch 
einige  geflügelte.  Es  waren  lauter  lebendiggebärende  Weib- 
chen, die  den  Bauch  voll  Embryonen  hatten,  und  ich  sähe 
selbst  noch  einige  lebende  Junge  zur  Welt  kommen.  Si- 
cher sind  diese  Jungen,  welche  diese  geflügelten  Blatt- 
läuse zur  Welt  brachten,  diejenigen,  welche  in  der  Folge 
die  Eier  legen;  denn  aufser  Zweifel  ist  es,  dafs  die  geflü- 
gelten Blattläuse  zu  gleicher  Zeit  lebendig  gebärende  sind, 
niemals  aber  Eier  zu  legen  pflegen.« 

»Ueber  diese  Art  Blattläuse  habe  ich  meine  Beobach- 
tungen noch  weiter  getrieben.  In  einem  andern  Jahre 
suchte  ich  sie  zu  Anfang  des  Septembers  auf  und  fand 
sie  aul  den  Zweigen  und  Blättern  in  nicht  geringer  An- 
zahl. Es  waren  ihrer  viererlei  Formen,  wiewohl  alle  von 
einerlei  Art  und  Familie  :  nämlich  Geflügelte  und  Unge- 
flügelte im  Stande  der  Vollkommenheit  und  völligen  Gröfse, 
noch  junge  Ungeflügelte,  die  sich  erst  häuten  müssen,  und 
endlich  solche,  die  noch  keine  Flügel  hatten,  in  der  Folge 
aber  solche  würden  bekommen  haben ,  folglich  noch  im 
Nymphenstande  waren ,  wie  man  an  den  Flügelscheiden 
sehen  konnte.  Unter  den  beiden  letzten  Sorten  waren  grofse 
und  kleine,  also  Von  verschiedenem  Alter.« 

»Der  geflügelten  Blattläuse ,  die  ihre  rechte  Gröfse  er- 
reicht halten,  waren  gegen  die  andern  sehr  wenige;  es 
waren  nämlich  lebendig  gebärende  Weicbhen ,  die  den 
Leib  voll  Junge  hatten  und  solche  vor  meinen  Augen  zur 
Welt  brachten.  Die  Anzahl  der  Ungeflügelten  von  ge- 
höriger Gröfse  war  auch  sehr  geringe;  ebenfalls  lebendig 
gebärende  Weibchen.  Im  Leibe  Embryonen  und  keine  Eier. 
Die  jungen  ungeflügelten  Blattläuse,  die  niemals  Flügel 
bekommen  von  verschiedener  Gröfse.  Die  gröfsten  sind 
noch  einmal  so  klein  als  die  vorigen;  doch  mufsten  sie 
noch  wachsen.  Im  Leibe  weder  Embryonen ,  noch  Eier , 
zum  Beweise,  dafs  sie  vom  eigentlichen  Ziele  ihrer  Voll- 
kommenheit noch  weit  entfernt  waren.  Endlich  waren 
auch  die  Nymphen,  die  mit  der  Zeit  Flügel  bekommen, 
nach    ihrem    Alter    von  verschiedener  Gröfse  .  .  .« 

»Ulme  Zweifel  sind  die  Ungeflügelten  und  die  Nymphen 
von  den  grofsen  geflügelten  und  ungeflügelten  Blattlaus- 
miittern,  vorzüglich  von  erstem  zur  Welt  gebracht;  denn 
die  Alten  safsen  in  der  Mitte  und  fuhren  noch  immer  fort, 
andere  zur  Welt  zu  bringen.« 

*lch  sagte  vorher,  die  grofsen  geflügelten  Blaltlausmüt- 
ter  hätten  noch  immer  einige  Tage  lang  fortgefahren,  le- 
bende Junge  zu  gebären,    niemals  aber  habe  ich  sie  Eier 


-    9    — 

legen  gesehen.  Uebrigens  fand  ich  an  ihnen  nichts  beson- 
deres, und  ihr  Körper  wurde  von  Tag  zu  Tag  dünner. 
Da  ich  ihrer  also  so  wenig,  ais  der  grofsen  uno-efliigelten 
lebendig-gebärenden  Blattlausmütter  mehr  bedurfte ,  so 
suchte  ich  sie  alle  von  dem  Zweige,  worauf  meine  jungen 
Blattläuse,  ihre  Kinder,  safsen,  sorgfältig  ab  und  warf  sie  weg. 
Nun  richtete  ich  meine  ganze  Aufmerksamkeit  auf  meine 
jungen  ungeflügeltcn  Blattlause  und  auf  die  Nymphen  un- 
ter ihnen.  Sie  wuchsen  von  Tag  zu  Tag  und  häuteten  sich 
einigemal.  Bonnet  sagt,  es  geschehe  gemeinlich  viermal-  *) 
Die  Farbe  der  Ungeflügellen  änderte  sich  ein  wenig  und 
am  dem  Grünen  wurde  ein  Blafsrolh  mit  Grün  gemischt; 
aufserdem  an  Farbe  und  Gestalt  den  vorgedachten  eierle- 
genden gleich.  Es  war  der  17.  September,  als  ich  merk- 
te ,  dafs  sie  ihre  völlige  Gröfse  erreicht  hatten  und  keine 
Häutung  mehr  überstehen  durften.  Als  ich  einige  dersel- 
ben in  der  Absicht  öffnete,  zu  erfahren,  ob  sie  zur  Zeit 
weder  Junge,  noch  Eier  hervorgebracht  hatten,  fand 
ich  sie  voll  grüner  Eier,  aber  ohne  alle  Embryonen.  Fast 
in  allen  geöffneten  waren  höchstens  fünf  vollkommene 
Eier,  in  einer  andern,  etwas  gröfsern  aber  neun.« 

Die  Nymphen  häuteten  sich  zum  letztenmal  und  beka- 
men Flügel.  In  der  Hoffnung,  Männchen  unter  ihnen  zu 
finden,  untersuchte  ich  sie  sorgfältig.  Ich  fand  solche 
auch;  allein  der  Weibchen  waren  die  meisten,  von  eben 
der  Beschaffenheit,  als  vorgedachte  geflügelte  Blattlaus- 
mütter; grün  und  an  beiden  Seiten  schwarz  gefleckt.  Bei 
ihrer  Eröffnung  fanden  sich  Embryonen,  an  denen  die 
schwarzen  Augen  sehr  sichtbar  waren,  von  Eiern  aber 
nichts.  Am  19.  dieses  Monats  brachte  eine  geflügelte  Blatt- 
lausmutter vor  meinen  Augen  ein  Junges  zur  Welt « 

»Diese  Beobachtungen  bestätigen  abermal,  dafs  die  ge- 
flügelten Blatllausmütter  niemals  Eier  legen  **)  und  die  un- 
geflügelten eierlegenden  niemals  lebendige  Junge  gebä- 
ren, und  umgekehrt  die  lebendig-gebärenden  niemals  Eier 
leffen.« 


*)  Nach  m<?jnen  Beobachtungen  über  die  Blattläuse  ,  auf  den 
Rosenstöcken  in  unsern  Gegenden  geschieht  die  Häutung 
vier-,  auch  zuweilen,  doch  sehr  selten,  fünfmal,  von 
Gleichen. 
**)  De  Geer  denkt  hier  gewifs  nur  an  die  Rosenblattlaus ,  denn 
er  seihst  hat  bemerkt  .  dafs  die  geflügelten  Individuen  der 
('hernies  Abietis  nur  Eier  legen.  Dasselbe  beobachtet«  ich 
an  Chermes   Laricis. 


10    — 

^Iu  einer  Blalllausiämilie,  die  ich  auf  einem  kleinen 
Zweige  in  meinem  Zimmer  erzogen  halte ,  und  die  wohl 
aus  zweihundert  eierlegenden  Weibchen  bestand ,  waren 
die  Männchen  sehr  rar,  weil  ich  deren  nur  drei  bis  vier 
entdeckte  und  mit  den  Weibchen  oft  in  der  Begattung 
sähe,  welche  auf  eben  die  Art,  wie  bei  den  andern  er- 
folgte. Nur  dies  einzige  bemerkte  ich  dabei,  dafs  jede  Be- 
gattung länger  dauerte,  als  bei  den  Blattläusen  der  Schaf- 
garbe und  das  Männchen  länger  mit  dem  Weibchen  ver- 
eint blieb.  Die  von  den  Männchen  befruchteten  Blattlaus- 
mütter legten  auf  den  Zweig  viele  Eier ,  die  anfänglich 
grün  waren ,  mit  der  Zeit  aber  glänzend  schwarz  wur- 
den.« 

2.  A.  MILLEFOLII.  Fab. 

Un  ge  Tl  üg  el  t  e  :  grün,  bereift,  oben  mit  Querreihen 
schwarzer,  erhabener,  unregelmäfsig  geordneter 
Puncte;  Röhren  und  Schwänzchen  schwarz,  gleich 
lang.  Länge  1%  —   l'/2'". 

Geflügelte  :  Kopf-  und  Brustkasten  schwarz;  Hinterleib 
grün,  oben  mit  kurzen,  schwarzen  Binden  und  einer 
Reihe  grofser,  schwarzer  Flecken  am  Rande. 

Syn.  Fabr.  Eni.  syst.  TP".  2i4-  ff>  —  De  Geer  Ins. 
111.  60.  g.  pl.  4-  f>  1  —  «5"'  —  Schnk.  Fn.  boica 
11.  123.  n.  1243.  Puceron  de  Millefeuille.  Götze  ent. 
Beitr.   11.  p.  3lj.   2g. 

Sitzt  am  liebsten  gesellig  in  und  unter  den  Dolden 
am  Stängel  der  Achillea  Millefolium,  Ptarmica.  Juni  — 
September. 

Un  geflügelte  :  Kopf  röthlich-  bis  schwarzbraun  und, 
wie  der  ganze  Körper ,  weifslich  bereift ;  Augen  lebhaft 
roth ;  Fühler  länger  als  der  Körper ,  schwarz ,  drittes 
Glied  an  einer  Seite  fein  gekerbt;  die  Stirnknöpfe,  wor- 
auf die  Fühler  stehen,  an  der  Spitze  oder  auch  ganz 
schwarzbraun;  Schnabel  bis  zur  Einlenkung  des  hintern 
Beinpaares,  schwarzbraun;  erstes  Glied  mehr  oder  weni- 
ger bräunlichgelb,  Lippenwulst  schwaTZ.  Alle  Leibesringe 


—    11    — 

sind  oben  grün ,  weifslich  bereift ,  mit  einem  dunklem 
unbereiften  Längsstriche  über  den  Rücken ;  auf  jedem 
Ringe  eine  Querreihe  kleiner,  schwarzer,  erhabener  Pünkt- 
chen, die  hie  und  da,  besonders  am  Rande,  in  Gruppen 
stehen;  Saftröhren  schwarz,  miltelmäfsig  lang  (V2  —  Vz  der 
Normalgröfse) ,  mit  schwarzer  Einfassung  am  Grunde ; 
Schwänzchen  schwarz,  behaart,  von  der  Länge  der 
Röhren,  etwas  aufgebogen;  Brustgegend  bereift,  zwi- 
schen den  vier  Vorderbeinen  ein  schwarzer  Flecken; 
Bauch  einfach  gelbgrün ;  Afterläppchen  schwarz ;  alle  Beine 
nebst  Schenkelringen  und  Hüften  glänzend  schwarz,  nur 
die  Schenkel  der  zwei  Vorderbeine  an  der  Basis  gelb- 
lich. 

Geflügelte  :  Kopf  und  ganzer  Brustkasten  schwarz; 
Hinterleib  unten  einfach  grün ,  oben  mit  kurzen ,  schwar- 
zen Querbinden  und  einer  Reihe  grofser  schwarzer  Flek- 
ken  am  Rande;  die  beiden  letzten  Segmente  oben  schwarz 
gerandet.  Fühler,  Augen,  Stirnknöpfe,  Schnabel,  Schwänz- 
chen ,  Afterläppchen  und  Beine  wie  bei  den  ungeflügelten 
Blattläusen.  Flügel  glashell,  Flügelwurzel  und  Unterrand- 
ader  gelblich,  Randmahl  graulich. 

Auch  die  ganz  jungen  Individuen  haben  die  schwarzen 
Punktreihen  auf  den  Segmenten;  selbst  einige  Geflügelte 
lassen  solche  punktförmigen  Höckerchen  bemerken ,  ob- 
gleich sie  gewöhnlich  denselben  fehlen.  Die  Larven  der 
Geflügelten  haben  einen  weifsgelben,  bestäubten  Brust- 
rücken und  braune  Flügelscheiden. 

De  Gecr  beobachtete  mehrere  Begattungen  von  geflügel- 
ten Männchen  und  ungeflügelten  Weibchen.  Das  Eierlegen 
geht  nach  ihm  im  September  vor  sich. 

3.  A.  PLATANOIDES.  Schuh. 

tingeflügelte  (Nymplie)  :  Grün  oder  grau  1  ich, latiggrMrnkf, 
gfrnndet;    Röhren    <>r  jinlich ,    vor  der  Spitae  am  dick- 


—     12     — 

eten;  Schwanzchen  grün.    Alle    haben    Flügelschelden   und  sind 
nur  Larren.   Länge   1  —  V/t'". 

Geflügelte  :  gelbgrün,  grasgrün  oder  bräunlich;  Brust  und 
die  Lappen  des  Thorax  mit  rothem  Anflug;  Röhren  lang,  in  der 
Mitte  am  dicksten,  nach  der  Spitze  hin  sich  bräunend; 
Schwänzchen  grün,  sehr  klein,  '/s  ^er  Röhrenlänge. 
Länge  l'/4— l1/,'". 

Schnk.  Fn.  boi.  IL  112  n.  1206.  —  Aphis  Platanoides 
Lin.  ist  ein  ganz  anderes  Thier  und  lebt  auf  dem 
spitzblättrigen  Ahorn  ,  dieses  auf  dem  Berg-Ahorn ; 
Schranks  Citat  des  Linne  ist  demnach  falsch. 

Diese  Blattlaus  lebt  sehr  häufig  auf  dem  Berg-Ahorn 
(Acer  Pseudo-Platanus)  unter  den  Blättern  und  in  den 
Blüthentrauben.  Sie  hat  mit  A.  Tiliae,  Coryli ,  Lachnus 
Juglandis  u.  m.  a.  das  gemein,  dafs  sie  nicht  in  dichten, 
zahlreichen  Colonien,  sondern  mehr  sporadisch  unter  den 
Blättern  sitzt.  Mai  —  Oktober. 

Geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  sehr 
dünn,  braun,  am  Grunde  blässer;  Augen  roth;  Neben- 
augen nach  innen  braun  eingefafst;  Scheitel  gelb, 
Hinterkopf  bräunlich;  Schnabel  bis  über  das  erste 
Beinpaar  hinausreichend,  gelb,  die  Spitze  desselben 
braun.  Halsring  und  Brustkasten  gelb,  letzterer 
oben  etwas  roth  angeflogen;  Brust  bräunlich,  zwi- 
schen dem  zweiten  Beinpaar  braun;  Hinterleib  grün; 
Röhren  lang,  mitten  dicker,  gelbgrün,  nach  der  Spitze 
zu  braun  werdend;  Schwänzchen  sehr  klein,  l/5  der 
Röhrenlänge  und,  wie  die  Afterläppchen,  grün.  Beine 
schmutzig  graubraun  oder  gelb;  Schenkelringe,  Hüf- 
ten und  die  Basis  der  Schenkel  gelb,  Schienen  grau- 
gelblich. Flügel  grofs;  Flügelwurzel  gelb,  Rand-  und 
Unterrandnerv  bräunlichgelb;  Geäder  fein,  mit  blofsem 
Auge  kaum  sichtbar:  Randmahl  etwas  getrübt,  innere  Ein- 
fai&utfg  ütüii. 


-     13     — 

Bei  diesen  Blattläusen  kann  man  deutlich  drei  Farben- 
Nuancen  unterscheiden  :  gelbgrüne  Individuen,  welche  im 
Mai  vorherrschend  sind ,  wonach  obige  Beschreibung  ge- 
macht ist;  grasgrüne,  welche  später  häufiger  mit  der  drit- 
ten Varietät,  den  bräunlichgrünen,  auftreten.  Die  Blatt- 
läuse der  zwei  letzten  Farben  sind  auf  dein  Hinterleibs- 
rücken mit  braunen  Binden  versehen,  die  den  Rand  nicht 
erreichen;  auf  diesem  stehen  dann  bis  zu  den  grünen, 
starken  Röhren  schwarze  Fleckchen.  Der  Brustrücken  und 
die  Brust  sind  ebenfalls  schwarz,  der  Halsring  und  Schei- 
tel nicht  selten  mit  braunem  Anflug,  der  ganze  Unterkör- 
per und  die  Seiten  aber  weifs  bereift. 

Alle  Larven  der  zweiten  und  folgenden  Generation  er- 
halten Flügel,  weshalb  man  von  Mai  bis  Oktober  stets  nur 
Nymphen  mit  Flügelscheiden  und  geflügelte  Individuen  an- 
trifft. 

4.  A.  URTICiE.  Schrank. 

Ungeflügelte  :  grün  mit  dunkelgrünem  Rückenstreifen, 
oben  stark  runzelig;  Beine,  Fühler  und  Röhren  schmutzig 
weingelb.  Länge  l1/,"'. 

Geflügelte  :  grün,  Brust,  drei  Lappen  des  Thorax  und  das 
Schildchen  braun;  Fühler  schwarz,  drittes  Glied  am  Grunde 
gelblich,  erstes  und  zweites  mit  braunem  Anflug;  Afterläppchen 
grün,    erstes    grofs,    das    zweite    überdeckend.    Länge 

Aphis   Urticce  Schranck.    Fn.    boi.   106.   u.   1186;    nicht 
Fabr.,  der  ein  ganz  anderes  Thier  auf  Nesseln  beschreibt. 

Nicht  sehr  gesellig  auf  Brennnesseln  (Urtica  dioica, 
urens),  auch  unter  den  Blättern  und  in  den  Blüthentrauben 
des  Storchschnabels  (Geranium  RoberlianuuO  sitzend.  Au- 
gust —  September- 
Ungeflügelte  :  Fühler  solang  als  der  Leib,  bräun- 
lich, erstes  und  drittes  Glied  weingelb;  Schnabel  weifs- 


1 


—     14     — 

lieh,  zweites  Glied  bräunlich,  drittes  braun,  bis  zum  zwei- 
ten Beinpaar  reichend;  Augen  braunroth;  Kopf,  Stirn- 
knöpfe, wie  der  ganze  Körper  grün;  Oberkörper 
runzelig,  gerandet,  am  Rande  entlang  mit  tiefen  Eindrük- 
ken  versehen;  die  drei  Brustringe  deutlich,  die  Hinter- 
leibssegmente verschmolzen ,  nur  die  zwei  letzten  frei ; 
über  dem  Rücken  läuft  eine  grasgrüne  Linie;  Röhren 
lang,  gebogen ,  bräunlichgelb ,  am  Grunde  blässer  und 
dicker ;  Schwänzchen  kegelförmig ,  aufgebogen ,  grün- 
lich, y4  der  Röhrenlänge;  Afterläppchen  wie  der 
Bauch  grün,  das  erste  sehr  grofs,  das  zweite  überdeckend. 
Beine  bräunlich,  weingelb,  Hüften  grünlich,  Schienen- 
spitze  und  Füfse  schwarz. 

Geflügelte  5  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  schwarz, 
Basis  des  dritten  Gliedes  gelblich,  erstes  und  zweites 
Glied,  so  wie  der  Scheitel  nebst  Stirnknöpfen  braun,  gelb- 
grün durchscheinig;  Schnabel  gelblich,  zweites  Glied 
bräunlich,  drittes  an  der  Spitze  schwarzbraun;  Augen 
bräunlichroth ;  Nebenaugen  hellgelblich  mit  dunkler  Ein- 
fassung. Die  Brust,  ein  Flecken  unter  den  Flügeln,  das 
Schüdchen,  3  Lappen  des  Thorax  und  die  Mitte  des  Häls- 
schildes braun  bis  schwarzbraun.  Hinterleib  grün  mit 
drei  dunkelgrünen  unbestimmten  Längsstriemen ;  Röhren , 
Schwänzchen,  Afterläppchen  und  Beine  wie  oben.  Flügel 
wasserhell,  Geäder  braun,  am  Grunde  aber  so  wie  das 
Randmehl  blafs. 

Es  finden  sich  weifsbesläubte  grüne  und  auch  roth- 
bräunliche Individuen  unter  denselben ;  letztere  haben  ro- 
the  Augen  und  blassere  Glieder. 

j  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers,  braun,  drittes 
Glied  gekörnt;  am  Grunde  blafs.  Stirnknöpfe  nach  in- 
nen stark  vorgezogen,  genähert.  Augen  rothbraun; 
Schnabel    gelb,    Spitze    desselben    braun,    das    zweite 


—     15     — 

Beinpaar  nicht  erreichend.  Kopf  und  Brustkasten  oben 
glänzend-schwarzbrauu;  Hinterleib  grün,  am  Grunde 
röthlich,  oben  mit  einem  grofsen,  dunkelgrünen  Wische, 
mehreren  braunen  Punkten  am  Rande  und  einer  solchen 
Binde  hinter  den  Röhren;  Aftergegend  röthlich;  Röh- 
ren lang,  dünn,  vor  der  Spitze  etwas  dicker,  bräun- 
lich, an  der  dickern  Stelle  gelbgrünlich  durchscheinig. 
Schwänzchen  röihliehbraun  T/3  der  Röhrenlänge;  Af- 
terläppchen ebenfalls  röthlichbraun,  erstes  ausgeschnit- 
ten, rnondförmig  (standhafter  Character  bei  den  Männchen); 
Bauch  grün  mit  röthlichen  Striemen;  Brust  schwarz, 
Halsring  unten  gelb;  Beine  gelb,  Füfse,  Schienen- 
und  Schenkelspitze  nebst  Hüften  schwarz.  Flügel  glas- 
hell; Geäder  braun,  am  Grunde  blässer,  zart;  Gabeln 
sehr  spitzwinkelig;    Unterrandnerv  und  Mahl  grünlichgelb. 

5.  A.  SOLANI.  fri 

Ungeflügelte  :  eiförmig,  gewölbt,  runzelig,  grasgrün, 
Hinterleibsrücken  blasser  ;  Röhren  lang  ,  oben  und  unten  von 
gleicher  Dicke,  gelblich,  an  der  Spitze  schwarz;  Schwänzchen 
gelb,   stumpf,  koILig,  }/3   der  Röhrenlänge.  Länge  1'". 

Findet  sich  in  kleinen  Colonien  unter  den  Blättern  und 
an  den  Siängelspitzen  der  Kartolfelpflanze  (Solanum  Tu- 
berosum L.)  —  Juli  und  August. 

Ungeflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  blafs- 
bräunlich,  die  Gelenkringe  und  Spitze  der  Geifsel  braun, 
zwei  Grundglieder  gelbgiünlich ,  das  zweite  bedeutend 
kleiner  als  das  erste;  Halsring,  Kopf  und  Stirnknöpfe 
gelbgrünlich,  letztere  nach  vorn  in  einen  spitzen  Höcker 
vorgezogen ;  Augen  rothbraun ;  Schnabel  gelb ,  drittes 
Glied  braun,  bis  zum  dritten  Beinpaar  reichend.  Oberkör- 
per grün  und  gelblich  melirt ,  schwach  glänzend ,  runze- 
lig, lederartig;  Röhren  lang,  oben  und  unten  gleich  dick 
gelb,    die  Spitze   derselben  schwarz;    Schwänzchen  gelb 


—    1«   - 

aufgebogen,  stumpf,  kaum  l/3  der  Röhrenlänge;  After- 
läppchen wie  der  ganze  Unterkörper  gelbgrün ;  Beine 
bräunlichgelb,  Kniee,  Schienenspitze  und  Füfse  schwarz, 
Hüften  grün. 

Dieses  Thier  weicht  in  der  Gestalt  des  Körpers  etwas 
von  den  übrigen  dieser  Gruppe  ab ;  die  langen  Röhren 
und  die  Kopfbildung  weisen  sie  jedoch  Ir'eher. 

6.  A.  CEREAL1S  m. 

Un  geflüge  1  te  :  grün  oder  rothbräunlich,  länglich  eiförmig, 
hochgewölbt,  oben  fettglänzend,  unten  matt;  Schwänzchen 
lang,  gelb;  Röhren  schwarz,  lang.  Länge   1"'. 

Geflügelte  :  röthlichbraun  ;  Hinterleib  grün,  am  Rande 
schwarze  Punkte;  Fühler  schwarzbraun,  die  zwei  Grundglieder 
heller;  Röhren  lang,  schwarz;  Schwänzchen  gelb,  sä- 
belförmig; Beine  schwarz,  Schenkelbasis  nebst  Hüf- 
ten und  Schenkelringen  grünlich';  Schienen  bräunlich- 
gelb.  Länge  1'". 

Diese  Art  ist  wahrscheinlich  Apiiis  Hordei  Kyber ,  der 
aber  keine  Beschreibung  von  derselben  gegeben  hat. 

Lebt  auf  Roggen  (Seeale  cereale) ,  Weizen  (Triticum 
sativum),  Hafer  CAvena  fatua,  strigosa  etc.),  auf  Gerste 
(Hordeum  murinum),  Trespen  (Bromus  mollis,  secalinus), 
auf  Dactylis  glomerata  ,  Holcus ,  Poa  etc.  etc.  Sie  saugt 
an  der  Spindel  der  Aehren  und  Rispen,  oder  an  den 
Stielen  der  Aehrchen  und  Blüthen;  seltener  findet  man 
sie  auf  den  Blättern  verschiedener  Grasarten  in  kleinen 
Colonien  oder  isolirt  lebend.  Juni  —  August. 

Mit  dieser  Blattlaus  ist  A.  Avenos  Schnk.,  die  nur  auf 
den  Blättern  und  in  den  Blattscheiden  des  Hafers 
und  der  Gerste  lebt,  nicht  zu  verwechseln. 


—     17     — 

Auf  Holcus  lanatus  fand  ich  sie  einmal  im  Juli  so  ge- 
drängt in  den  Rispen,  dafs  es  mir  auffiel,  wie  so  viele  Thiere 
von  dem  Safte  der  dünnen  ,  anscheinend  trockenen  Aest- 
chen  leben  können. 

Ungeflügelte.  Fühler  so  lang  als  der  Körper, 
schwarzbraun ,  die  drei  ersten  Glieder  hellbraun  (bei  den 
grünen  Individuen  grünlich);  Stirnknöpfe  kurz;  Augen 
roth;  Schnabel  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten  Bein- 
paares reichend,  schwarzbraun,  erstes  Glied  grüngelb,  Wulst 
bräunlichroth.  Der  ganze  Körper  ist  grün  oder  braun- 
röthlich,  die  Stigmen  sind  schwarz;  auf  dem  Hinterleibs- 
rücken findet  sich  meist  ein  grofser  brauner  oder  dunkel- 
grüner Wisch;  Röhren  lang,  schwarz;  Schwänzchen 
gelb,  lang,  %  der  Röhrenlänge;  Unterkörper  einfach 
matlgrün ;  erstes  Afterläppchen  braun,  zweites  grün- 
lich, oder  beide  mit  bräunlichem  Anflug;  Beine  gelb- 
bräunlich, Füfse  und  Schienenspitze  schwarz,  Schenkelbasis, 
Hüftstücke  und  Schenkelringe  blafsgrün. 

Die  schmutziggrünen  Individuen  sind  in  der  Jugend  ein- 
fach hellgrün  und  erhalten  den  Wisch  des  Hinterleibrückens 
erst  bei  der  vorlezten  Häutung  ;  die  braunrothen  dagegen 
sind  Anfangs  schön  hellroth.  Von  beiden  Farben  gibts , 
wie  bei  der  Rosenblattlaus,  auch  Geflügelte. 

Geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  schwarz- 
braun, die  beiden  Grundglieder  heller,  von  der  Farbe  des 
Kopfes;  Augen  roth;  Schnabel  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare reichend,  braunschwarz,  erstes  Glied  grünlich,  Wulst 
hellbräunlich;  Halsring  grün,  mit  den  gewöhnlichen 
Seiteneindrücken;  Brustrücken  gelblich,  drei  Lappen 
des  Thorax  und  die  Brust  braun  bis  schwarz;  Hinter- 
leib einfach  grün;  Röhren  lang,  schwarz;  Schwänz- 
chen lang,  %  der  Röhrenlänge,  gelb;  erstes  After- 
läppchen ganz  oder  nur  zum  Theil  braun,  zweites  gelb 
oder  grün;  Beine  schwarz,  alle  Schenkelwurzeln  nebst 
Hüften  und  Schenkelringen  grünlich,  Schienen  gelbbräunlich, 
Flügel  glashell;  Geäder,  Flügelwurzel  und  Unterrand- 
nerv gelblichbraun,  Flügelmahl  graulich. 

7.  A.  HIERACII,  m. 

Ungeflügelte  :  grün,  oben  stark  glänzend,  schwarzbraun, 
die  drei  Brustringe  so  wie  die  drei  Hinterleibsringe  haben 
grüne  Einschnitte ;  die  dünnen  langen  Röhren  sind ,  wie  das  um 
die  Hälfte  kleinere  Schwänzchen,  braun  ;  Afterläppchen  schwarz- 
braun. Länge  1'". 

2 


—    is   — 

Geflügelte:  schwarz;  Hinterleib  gelbgrün,  oben  mit  schwar- 
zen Binden  und  Punkten,  unten  röthlich  marmorirt;  Röhren  dunkel 
braun,  lang  und  dünn,  oben  und  unten  gleich  dick; 
Schwänzchen  stumpf,  fast  von  halber  Röhrenlänge,  aufgebogen; 
die  Winkel  der  Cubitusgabeln  sehr  spitz.   Länge   % — 1'". 

Verschieden  von  Jphis  Hieracü  Schrank.    Fn.  boie.  II> 
121.  n.  1233. 

Von  Juli  bis  September  gesellig  in  den  der  Länge  nach 
eingerollten  Wurzelblältern  verschiedener  Habichtskräuter 
(Hieracium  sylvaticum,  sylvestre,  murorutn,  pilosella.) 
»Sie  steigt  auch  bisweilen  am  Stängel  hinauf  und  sitzt  dann 
am  liebsten  an  den  Kelchen  und  Blumenstielen.  Sehr  häufig 
trifft  man  sie  dann  als  nachstehende  gelbgrüne  oder  röth- 
liche  Varietät  der  flügellosen  Form  an. 

Ungeflügelte  :  Fühler  so  lang  oder  länger  als  der 
Körper ,  dünn  behaart ,  schwarzbraun ,  drittes  Glied  am 
Grunde  blafs  gelblich,  oft  auch  noch  das  vierte  und  fünfte; 
Augen  braunroth  ;  Schnabel  bis  zum  dritten  Beinpaare 
reichend,  grün,  Spitze  desselben  braun.  Oberkörper 
stark  glänzend,  schwarz,  die  Binge  des  Brustkastens  und 
die  drei  letzten  Hinterleibssegmente  mit  grünen  Einschnit- 
ten. Bei  weniger  ausgefärhten  Exemplaren  sind  der  Kopf, 
die  zwei  ersten  Brustiinge ,  der  Band  des  Hinterleibs  und 
die  Umgebung  der  Bohren  grün ;  der  Scheitel  wie  die 
Grübchen  des  Thorax  mit  braunem  Anflug.  Die  Bohren 
sind  dünn  ,  lang  C*/s  ('er  Normalgröfse) ,  braun ,  gegen 
das  Licht  gesehen  blasser,  durchscheinig;  Schwänz- 
chen braun,  von  halber  Röhrenlänge;  Unterkörper 
grün,  Afterläpp  eben  dunkelbraun;  Beine  nebst  Hüften 
schwarz,  alle  Schienen  aufser  der  Spitze  und  die  Grund- 
hälfte der  Schenkel  gelblich.  Weniger  dunkelgefärbte  In- 
dividuen haben  bräunliche  Beine;  Schienen,  Schenkelbasis 
und  Binge  blafsgelblich.  Die  jungen  Blattläuse  sind  weifs- 
lichgrün  mit  grasgrünem  Bückenstreifen. 

Ungeflügelte  Varietät  :  Fühler  von  der  Länge  des 
Körpers,  schwarz,  gekörnt,  zwei  Grundglieder  und  die  Basis 
des  dritten  und  vierten  Gliedes  gelbbräunlich;  Augen  braun; 
Schnabel  fast  das  dritte  Beinpaar  erreichend,  rothgelb, 
Spitze  desselben  schwarz  ;  Oberkörper  bräunlich,  unter 
der  Lupe  gesehen  gelbgrün  mit  rolhen  Wolken  und 
schwarzen,  undeutlichen  Binden,  wovon  die  hintern  den 
Band  nicht  erreichen;  Aftergegend  röthlich;  Bohren 
dünn,  lang,  bräunlich,  Spitze  derselben  dunkler,  ringelig 
(s/4— 4/s  der  Normallänge);  Schwänzchen  stumpf,  auf- 


—    19    — 

gebogen,  gelbgrün  oder  gelb;  Afterläppchen  rothlich; 
Beine  blafs,  Schenkelspitze,  Füfse  und  Schienenspitze 
braun. 

Die  grünen  wie  die  röthlichen  Individuen  haben  punkt- 
förmige Höckerehen  auf  den  Segmenten,  die  bei  den  grö- 
fsern  durch  Anschwellung  und  Ausspannung  der  Haut 
kaum  noch  bemerkbar  sind.  Es  ist  schwer,  von  den  Flü- 
gellosen eine  genügende  Beschreibung  zu  geben,  weil  fast 
jedes  Thier  eine  andere ,  mehr  oder  weniger  deutliche 
Zeichnung  auf  einer  andern  Grundfarbe  hat 

Geflügelte:  Stirnkuö  pfe  niedrig  ;  Fühler  von  der 
Länge  des  Körpers ,  schwarz ,  drittes  Glied  feingekörnt , 
am  Grunde  blässer;  Augen  brauhroth;  Schnabel  bis 
zum  zweiten  Beinpaare  reichend,  gelblich,  zweites  Glied 
braun,  drittes  dünn  und  schwarz;  Lippenwulst,  Schei- 
tel und  ganzer  Brustkasten  glä nzen  d  brau n  bis  schwarz ; 
Rücken  des  Hinterleibs  gelbgrün  mit  schwarzen,  un- 
deutlichen Binden  und  Punkten  ,  die  zwei  Binden  vor  den 
Röhren  erreichen  den  Rand  nicht ,  sondern  sind  daselbst 
durch  Punkte  repräsentirt ;  Balich  gelbgrün  mit  rother 
Marmorirung ;  erstes  Afterläppchen  grofs  ,  glänzend  braun 
bis  schwarz  ,  zweites  rothlich  oder  wie  das  haarige 
Schwänzchen  auch  grünlichbraun;  letzteres  stumpf,  auf- 
gebogen, y3  —  y2  der  Röhrenlänge;  Röhren  lang,  schwarz- 
braun, oben  und  unten  gleichdick;  Reine  bräunlichgelb, 
Füfse,  Schienen  und  Schenkelspitze  so  wie  die  Hüften  der 
vier  Hinterbeine  schwarz;  Flügel  glashell,  Geäder  fein, 
bräunlich ;  Flügelwurzel ,  Unterrandader  und  Randmahl 
gelb,  letzteres  etwas  ins  Grauliche  spielend;  der  Cubitus 
am  Grunde  so  weit  von  der  zweiten  als  diese  von  der 
ersten  Schrägader  entfernt  ist. 

S.  A.  TANACETARIA.   m. 

Ungeflügelte  :  grün,  oben  mit  2  weifsgrau  bestäubten 
Rückenstreifen  und  Querreihen  erhabener,  weifslicher 
Tuberkeln;  Röhren  schwarz;  Schwänzchen  dunkelbraun,  so 
lang  als  die  Röhren.  Länge   V/A — Vj".'« 

Geflügelte  :  schwarz;  Hinterleib  hellgrün  mit  grasgrünen 
Einschnitten  und  etwas  bestäubt;  Fühler  und  Beine  schwarz, 
Schenkel  am  Grunde  grünlich.  Länge   1%'", 

Wohnort  :  Gesellig  an  den  Stange! n  und  Zweigen  des 
Rainfarn  (Tanacetum  vulgare),  des  gemeinen  Beifufses 
(Artcmisia  vulgaris) ,  des  Wermuths  (Ariern.  Absinthium). 
Juni  — September. 


—     20     — 

Un geflügelte  :  Kopf  grün,  Stirne,  Stirnknöpfe  und 
Schnabelwulst  schwarzbraun,  weifslich  bestäubt:  Fühler 
länger  als  der  Leib,  schwarz  ;  Schnabel  bis  zur  Einlenkung 
des  zweiten  Beinpaars ,  schwarz ,  erstes  Glied  grün  oder 
gelblichgrün;  Augen  schön  roth ;  der  ganze  Oberkörper 
grün  mit  zwei  bereiften  Längsstreifen  über  den  Rücken  ; 
jeder  Ring  ist  mit  zwei  Seitengrübchen  versehen,  die  auf 
den  Brustringen  am  tiefsten  und  dunkelbraun,  auf  den 
Hinterleibsringen  am  seichtesten  und  grün  gefärbt  sind ; 
auf  jedem  Leibessegmente  eine  Reihe  weifslicher  Tuberkeln  ; 
leztes  Segment  oben  braun,  grün  gerandet ;  Röhren 
schwarz ,  ziemlich  lang  (%  der  Normalgröfse)  ;  S  ch  wän  z- 
chen  so  lang  oder  länger  als  die  Röhren,  und,  wie  die 
Afterläppchen,  schwarzbraun;  Unterkörper  einfarbig  grün; 
alle  Beine  nebst  Schenkelringen  und  Hüftstücken  glänzend 
schwarz,  Schenkelbasis  zuweilen  etwas  grüngelb. 

Geflügelte  :  Fühler  schwarz,  Stirnknöpfe  und 
Nebenaugen  braun;  Augen  hellroth ;  Schnabel  bis 
zum  zweiten  Beinpaare  reiqhend;  Lippenwulst  und  Schnabel- 
spitze  dunkelbraun ,  erstes  Glied  grüngelblich ;  Scheitel 
und  Halsring  grün  mit  dunkelm  Anflug;  Brust  und 
Brustrücken  schwarz,  Schildchen  grün,  auch  schwarz; 
Hinterleib  hellgrün,  oben  mit  grasgrünen  Einschnitten 
der  Segmente;  Röhren  lang,  dünn,  am  Grunde  kaum 
dicker  C3/*  der  Normalgröfse) ;  Schwänzchen  dick,  keu- 
lenförmig ,  aufgebogen ,  von  der  Länge  der  Röhren  und  , 
wie  die  schwarzen  Afterläppchen,  behaart ;  Beine  schwarz, 
Schenkelbasis  aller  Beine  grünlich;  Flügel  glashell;  Ge- 
äder  hellbräunlich,  Unterrandader  blafsgelb,  Randmahl 
graulich  nach  innen  mit  brauner  Einfassung. 

Im  Oktober  fand  ich  diese  Blattlaus  gesellig  mit  einer 
andern  (Aphis  tanaceticola  m.) ,  doch  waren  die  meisten 
lilafarbig  und,  wie  die  grünen,  weifsgrau  bestäubt.  — 
Mehrere  geflügelte  Männchen  darunter  unterschieden  sich 
gleich    durch  einen  schmächtigem  Körper. 

9.  A.  VICLE.   m. 

Ungeflügelte:  gras-  oder  olirengrün,  matt;  Röhren  lang, 
schwarz,  in  der  Mitte  am  dicksten;  Schwänzchen  aueh 
schwarz,  von  der  Länge  der  Röhren;  Beine  schwarz  mit 
gelber  Schenkelbasis.  Länge  V/4  —  V/t'". 

Geflügelte  :  schwarz,  Hinterleib  grün  mit  vier  schwarzen 
Fleckchen  am  Seitenrande;  Arterläppchen  schwarz;  Beine,  Röh- 
ren und  Schwänzchen  wie  bei  dru  Flügellosen.    Länge  1  —  1%'". 


^ 


—     21     — 

Nicht  selten  an  den  Stängelspitzen ,  Blüthcnsliclen  und 
Kelchen  der  Wicken  (Vicia  sativa ,  sepium,  angustifolia, 
Faba),  der  Platterbsen  (Lathyrus  pratensis).  Juni— Sep- 
tember. 

Ungeflügelte  :  Kopf  grün,  mit  rölhlichem  Anflug, 
Fühler  länger  als  der  Körper  und,  wie  die  Stirnknöpfe, 
schwarz,  drittes  Glied  an  einer  Seite  gekerbt;  Augen 
schön  hellroth;  Schnabel  mitten  blafsbräunlich  ,  Wulst 
und  Spitze  desselben  schwarz;  Körper  grasgrün,  matt, 
hoch  aufgetrieben,  mit  den  gewöhnlichen  Randgrübchen, 
deren  erstes  anf  dem  Halsringe,  wie  er  selbst,  braun 
gefärbt  ist;  Röhren  schwarz ,  mittelmäfsig  lang  (%  der 
Normalgröfse),  in  der  Mitte  dick,  am  Grunde  und 
an  der  Spitze  dünner;  Einfassung  der  Röhrenwurzel 
wie  das  letzte  Hinterleibs-Segment  oben  oft  schwarz ; 
Schwänzchen  so  lang  wie  die  Röhren  und,  wie  die  Afterläpp- 
chen ebenfalls  schwarz.  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkel- 
ringen glänzend  schwarzbraun  bis  schwarz ,  Schenkel  an 
der  Basis  blafsgelb. 

Geflügelte  :  Kopf,  Fühler,  Augen,  Schnabel,  Beine  , 
Afterläppchen,  Sehwänzchen  und  Röhren  wie  bei  den  Flü- 
gellosen. Brustkasten  glänzendschwarz  ;  Hinterleib  grün,  die 
zwei  lezten  Ringe  oben  mit  schwarzer  Binde ,  am  Seiten- 
rande vier  schwarze  Fleckchen ,  auf  deren  hinterm  und 
gröfstem  die  Röhren  stehen.  Flügel  glashell,  Geäder,  Un- 
terrandnerv und  Randmahl  blafsgelblich. 

10.  A.  PELARGONH.  m. 

Ungeflügelte  :  grün,  langgestreckt,  oben  runzelig; 
Fühler  braun,  die  zwei  Grundglieder  nnd  die  Basis  des  dritten 
grünlich  ;  Röhren  lang,  gleichdick,  gelblich;  Schwänzchen 
gelb,  gekrümmt;  Afterläppchen  grün;  Beine  gelblich,  Füfse  und 
Schienenspitze    schwarz  ;     Hüften    und    Binge    grünlich.      Länge 

Y«-i"'. 

Geflügelte  :  grün,  Scheitel  end  Brastrücken  bräunliehgeib ; 
Röhren  lang,  dünn,  gelb,  die  gerändelte  Spize  braun;  Schwänz- 
chen brüunlich  gelb  ,  %  der  Röhrenlänge  ;  Afterläppchen  grün  ; 
Beine  wie  bei  den  Flügellosen.  Länge  3/,'". 

Geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  braun, 
drittes  Glied  gekörnt  und  wie  die  zwei  Grundglieder  bläs- 
ser. Augen  rolh ;  Schnabel  und  Untergesicht  blafs- 
grün  ,  erstcrer  an  der  Spitze  braun ,  bis  zur  Einlenkung 
des  zweiten  Beinpaares  reichend;  Scheitel  blafsbräun- 
lich  5    Nebenaugen  braun   cingefafst;    Halsring  grün- 


22    

gelb ;  die  Lappen  des  Thorax  mit  bräunlichem  Anflug ; 
Hinterleib  grüngelb;  Röhren  lang,  dünn,  gleichdick., 
gelb,  die  gerändelte  Spitze  braun;  Schwänzchen  bräun- 
lichgelb, aufgebogen,  kaum  J/3  der  Röhrenlänge;  After- 
läppchen und  Bauch  grün;  Beine  grüngelblich  mit 
braunen  Schienspitzen  und  Füfsen ;  Flügel  glashell,  Ge- 
äder  sehr  fein,  blafs ;  Randmahl  und  Unterrandnerv  weifs- 
lich. 

Ungeflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  braun;' 
drittes  Glied  gekörnt  und,  wie  die  zwei  Grundglieder . 
der  Scheitel  und  die  Stirnknöpfe,  grünlichgelb 
Augen  roth;  Schnabel  und  Untergesicht  weifslich 
grün ,  Spitze  des  erstem  braun ,  bis  zum  zweiten  ßein- 
paare  reichend ;  Oberkörper  grün,  runzelig;  Röhren  dünn 
und  lang,  gelblich,  an  der  Spitze  gerändelt.  Schwänz- 
ehen gelblich,  gekrümmt,  V3  der  Röhrenlänge;  After- 
läppchen, wie  der  ganze  Unterkörper,  blafsgrün.  Beine 
gelblich,  Hüften  und  Ringe  grün,  Füfse  und  Schie- 
nenspitze schwarz. 

Das  ganze  Jahr  hindurch  unter  den  Blättern  und  an  den 
Blülhenstielen  der  Pelargonien-Arten  im  Zimmer  und  Treib- 
hause und  nur  selten  auf  einer  anderen  Pflanze  anzutreffen. — 
Obgleich  der  Winter  für  die  Fortpflanzung  der  Insekten 
die  ungünstigste  Zeit  ist ,  so  geht  die  Vermehrung  dieser 
Blattläuse  jedoch  gerade  dann  am  besten  von  Statten,  weil 
sie  die  feuchte  Wärme  und  den  üppigen  Pflanzenwuchs  im 
Treibhause  finden.  Setzt  man  die  Töpfe  im  Sommer  in's 
Freie ,  so  hemmt  der  Wind  und  heifse  Sonnenstrahl  die 
weitere  Vermehrung ;  es  tritt  eine  Stockung  ein ,  die 
feindlichen  Larven  beginnen  hier  ihr  Zerstörungsgeschäft , 
und  bald  sind  die  Pflanzen  vom  Ungeziefer  gereinigt.  Man 
hat  vorgeschlagen ,  vom  Rosenstocke  (noch  besser  vom 
Kohl)  einige  Larven  von  Syrphus,  Hemirobius,  etc.  zu 
nehmen  und  dieselbe  unter  die  Colonien  der  den  Topfge- 
wächsen so  nachtheiligen  Blattläuse  zu  versetzen,  was 
gewifs  seine  Wirkung  nicht  verfehlen  wird  ;  nur  ist  sanf- 
tes Berühren  und  vorsichtiges  Tragen  derselben  anzurathen, 
weil  die  Larven  sehr  weich  sind.  Solche  Larven  erhält 
man  leicht,  wenn  man  einige  Zweigspitzen  oder  Blätter, 
woran  sich  viele  Blattläuse  befinden  ,  in  eine  Dose  ein- 
schliefst. Nach  zwei  oder  drei  Tagen  sind  die  Blattläuse 
von  denselben  verzehrt,  diese  dagegen  schon  zu  einer 
bedeutenden  Gröfse  herangewachsen  und  leicht  zu  er- 
blicken. 


—    23    — 

11.   A.  PISI.  m. 

Ungeflügelte  :  grasgrün,  meist  mit  dunkelgrünem  Rücken- 
streifen; Fühler  gelbbräunlich;  Röhren  lang,  rin  gel  ig, 
am  Grunde  dick  und  grün,  höher  hinauf  dünner  und 
immer  brauner  werdend;  Schwänzchen  grün,  säbelför- 
mig; A  f  te  r  1  ä  p  pche  n  und  Beine  grün,  Knie  und  Schienen 
bräunlich,  Füfse  und  Schienspitzen  schwarz.  Länge  l'/4  —  2'"- 

Geflügelte  :  grün,  drei  Lappen  des  Thorax  und  die  Brust 
rothbräunlich,  Fühler  schwarz,  Stirnknöpfe  und  die  beiden  Grund- 
glieder  grünlich.  Länge   iy4 — 1'/2'". 

Aphis    Ulmaricc  Schrk.  Faun.  boie.  II,  in.   n.   1221. 

Lebt  im  Juli  auf  verschiedenen  Pflanzen  :  auf  der  Erbse 
CPisuin  sativum,  arvense),  auf  dem  Schotenklee  (Lotus  uli— 
ginosus)  ,  der  Hauhechel  (Ononis  repens ,  hircina) ,  dem 
Wiesenklee  (Trifolium  pralense ,  filofurme},  der  Platterbse 
(Lathyrus  adoratus)  ,  dem  Besenginster  (Spartium  Scopa- 
rium)  ,  dem  Blasenstrauch  (Colutea  arborea)  ,  dem  Bene- 
diktenkraut (Geum  urbanum )  ,  der  Spierstaude  (Spirea 
Ulmaria) ;  ferner  auf  dem  Weidenröschen  (Epilobiuin  mon- 
tanurn) ,  dem  Täschelkraut  (Capsella  Bursa) ,  dem  Kälber- 
kropf (Cheerophyllum  temulum,  sylvestris)  etc. ,  oft  gleich- 
zeitig mit  andern  Blattlausarten  dieser  Pflanzen. 

Ungeflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  gelb- 
bräunlich ,  an  den  Gelenken  dunkler,  die  zwei  Grundglieder 
grün;  Augen  braunroth;  Schnabel  grün,  zweites 
Glied  bräunlich,  drittes  schwarz,  bis  über  das  erste  Bein- 
paar hinausreichend;  Kopf  nebst  Stirnknöpfen,  wie 
der  ganze  Körper  grün;  Röhren  lang,  dünn,  nach  der 
Spitze  zu  dünner  werdend,  an  der  Basis  grün,  höher  hin- 
auf gelblich  ,  bräunlich  ,  braun  bis  schwarz  sich  färbend  ; 
Schwänzchen  grün,  aufgebogen,  nach  der  Spitze  zu 
sich  stark  verdünnend,  2/3  der  Böhrenlänge.  Unterkör- 
per und  Afterläppchen  grün;  Beine  nebst  Hüften 
und  Schenkelringen  grün  ,  Schienen  gelbbräunlich  ,  Füfse 
und  Schienenspitze  schwarz ,  gegen  das  Licht  gesehen 
ringelig.  Man  trifft  auch  Colonien,  worin  viele,  besonders 
die  Nymphen  mit  Flügelscheiden ,  etwas  bläulich  bereift 
sind. 

Geflügelte  :  Fühler  schwarzbraun,  das  erste  der  bei- 
den Grundglieder  grün  ,  das  zweite  und  die  Basis  des 
dritten  blafsgelblich ;  Kopf,  Stirn  knöpfe  und  Schnabel 
grün ,  von  letztem)  das  zweite  Glied  braun ,  das  dritte 
schwarz;  Augen  rothbraun;  Nebenaugen  bräunlich 
eingefafst ;    II aisring  grün  ,    Brust  und  Brust rü  cken 


—     24     — 

rothbräunlich  ;  Hinterleib  grün;  Ruhren  sehr  lang, 
wie  bei  den  Flügellosen  gefärbt;  Schwänzchen  grün, 
säbelförmig,  etwas  kürzer  als  die  Röhren  ;  Afterläpp- 
chen, Bauch  und  Beine  nebst  Hüften  und  Ringet» 
grün,  Schenkel  nach  der  Spitze  hin  allmählich  dunkler 
braun  werdend,  Schienen  gelbbräunlich,  Füfse  und  Schie- 
nenspitze schwarz.  Flügel  glashell,  Geäder  braun,  sehr 
zart,  Wurzel,  Unterrandnerv  und  Randmahl  gelb,  letzteres 
nach  innen  bräunlich  eingefafst,  erste  und  zweite  Schräg- 
ader am  Grunde  weiter  auseinanderstehend  als  die  zweite 
und  dritte. 

Unter  den  grünen  finde  ich  viele  bräunlich  gelbe  Indi- 
viduen in  beiden  Formen.  Anfangs  glaubte  ich ,  sie  krän- 
kelten, well  ich  aus  einigen  die  Larve  eines  Aphidius 
herausdrückte ,  andere  dagegen  enthielten  nur  Embryonen. 
Selten  ist  eine  Colonie  ganz  gleichartig  gefärbt ,  und 
selbst  scheint  die  Pflanze,  worauf  sie  saugen,  mehr  jedoch 
die  Generationsfolge  darauf  einzuwirken. 

12.  A.  RUBI.   m. 

Ungeflügelte  :  blafsgelbl  i  ch  und  hellgrün,  oben  fein 
runzelig ;  Röhren  weifslich  gelb,  lang,  vor  der  Spitze  am 
dicksten,  das  Rändchen  der  Spitze  hrauoj  Schwänzchen  weifs- 
licbgrün,  säbelförmig,  von  halber  Röhrenlänge.  Länge  1% — V/2'"> 

Geflügelte  :  grün,  Fühler  bräunlich,  zwei  Grundglieder 
und  die  Basis  des  dritten  grün  ;  Röhren  lang  ,  gekrümmt ,  keu- 
lenförmig,  gelbgrünlich,  an  der  Spitze  braun}  Schwänzchen  grün, 
von  halber  Röhrenlänge. 

Lebt  lieber  sporadisch  als  gesellig  unter  den  Blättern 
verschiedener  Brombeerarten :  auf  Rubus  caesius,  corylifo- 
lius ,  fruticosus,  discolor,  idaeus,  etc.  Juni— Sept. 

Ungeflügelte:  Fühler  länger  als  der  Körper,  blafs- 
bräunlich,  an  den  Geifselgelenken  braun,  geringelt;  Kopf, 
Stirnknöpfe  und  die  zwei  Grundglieder  der  Fühler  grün- 
lich weifs.  Augen  rothbraun  bis  braun;  Schnabel  blafs- 
grünlich,  drittes  Glied  braun,  fast  das  dritte  Beinpaar  er- 
reichend. Der  Körper  ist  weifslichgrün  bis  grasgrün,  ge- 
wölbt, gerandet,  fein  runzelig;  Röhren  sehr  lang,  ge- 
bogen, vor  der  Spitze  am  dicksten,  weifslich  gelb,  ringe- 
lig ,  durchscheinig  ,  das  Rändchen  der  Spitze  braun ; 
Schwänzchen  blafs  ,  weifslich  grün ,  stumpf ,  säbelför- 
mig, dick,  fast  von  halber  Röhrenlänge.  Beine  hell 
bräunlichgelb  ,  Hüften ,  Schenkelringc  und  die  Basis  der 
Schenkel  grünlich,  Füfse  und  Schienenspitze  schwarzbraun 


—    25    — 

Geflügelte  :  Grün,  Kopf  nebst  Stirnknöpfen  grünlieh; 
Augen  dunkelbraun,  Nebenaugen  glashell,  braun  umran- 
det; Fühler  sehr  lang,  bräunlieh;  zwei  Grundglieder  und 
die  Basis  des  dritten  Gliedes  grün ;  Schnabel  gelbgrün  , 
drittes  Glied  schwarz,  Halsring  grün,  Miltelbrustring  glän- 
zend gelblichgrün.  Hinterleib  grün ;  Röhren  sehr  lang , 
gekrümmt,  keulenförmig,  gelbgraulich,  an  der  Spize  braun; 
Schwänzchen  grün ,  säbelförmig ,  fast  von  halber  Röhren- 
länge; Afterläppchen  wie  der  Bauch  grün.  Beine  gelbgrün- 
lich ;  Fiifse  und  Schiencnspilze  schwarz.  Flügel  glashell  : 
Geäder  braun;  Unterrandnerv  und  Randmahl  gelblich. 

ß.    Die  Flügellosen  sind  braun  oder  roth. 
13.   A.  SERRATUL^.  Lin. 

Ungeflügelte  :  braun  ,  oben  metallisch  glänzend,  unten 
schimmernd  bis  matt ;  Schwänzchen  gelb,  säbelförmig;  Beine 
gelb,  alle  Tarsen,  Tibienspitzen ,  Knie  und  Schcnkelspitzen 
schwarz,  Hüften  braun.  Länge  1% — 2'". 

Geflügelte:  schwarz,  glänzend,  Hinterleib  oben  glänzend- 
braun mit  grünem  Anflug,  unten  matt,  dunkelgrün,  im  Übrigen 
den  Flügellosen  gleich.  Länge  l'/j'". 

jiphis  Serratulos  Lin.  Fn.   suec.  gSj. 

Lebt  gesellig  am  Stängel  der  Kratzdistel  (Cirsium  ar- 
vense,  oleraceunQ.  Juni — September. 

Ungeflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  glän- 
zend schwarz,  zweites  und  die  Basis  des  dritten  Gliedes 
bräunlichgelb;  Seh  na  bei  über  das  zweite  Beinpaar  hin- 
ausreichend, schwarz,  erstes  Glied  bräunlich  gelb  ;  Augen 
braunroth ;  der  ganze  Oberkörper  braun  ,  metallisch  glän- 
zend ,  chagrinirt ,  Kopf  und  Halsring  bei  mehreren  Indi- 
viduen braunröthlich ;  drei  Brustringe  deutlich,  die  übrigen 
Leibesringe  wegen  zu  grofser  Feistigkeit  nicht  zu  unter- 
scheiden. Auf  jedem  Segmente  eine  Reihe  schwarzer , 
punktförmiger  Tuberkeln,  deren  innerste  oft  genähert  und 
daher  gröfser  erscheinen.  Die  Röhren  sind  lang,  nach  der 
Spitze  zu  allmählich  sich  verdünnend,,  schwarz ;  Seh  wä  n z  - 
chen  gelb,  aufgebogen,  säbelförmig,  halb  so  lang  als  die 
Röhren;  Afterläppchen  schwarz;  Beine  gelb,  alle 
Tarsen,  Tibienspitzen,  Knie  und  Schenkelspitzen  schwarz, 
Hüften  braun.  Auch  die  jungen  Blattläuse  sind  braun ;  die 
meisten  bleiben  flügellos. 

Geflügelte:  Gröfsc,  Fühler,  Beine,  Röhren,  Schwänz- 
chen und  Afterläppchen  wie  bei  den  Flügellosen.  Der  Hin- 
terleib  unten   matt,,     dunkelgrün,    oben    glänzendbraun 


-     26    — 

mit  grünem  Schimmer;  Flügel  etwas  weifslich;  Geäder 
hellbräunlich  ,  Flügelwurzel  und  Unterrandnerv  gelbweifs- 
lich ;  Randmahl  gar  nicht  ausgezeichnet* 

14.   A.  CAMPANUL.E.   m. 

Ungeflügelte  :  rothbraun,  glänzend,  schlank;  Röhren  lang 
und  wie  das  gleichlange  Schwänzchen  schwarz; 
Beine  nebst  Hüften  schwarz;  die  Basis  der  Schenkel  und 
die  Schenkelringe  gelb.  Länge  1 — 1%'". 

Geflügelte  :  glänzend  schwarz,  Hinterleib  rothbraun; 
weifslich,  Geäder  sehr  fein;  im  Übrigen  den  Flügellosen  gleich. 
Länge  1'". 

Gesellig-  an  den  Stängeln  und  Aesten  der  rundblätterigen 
Glockenblume  (Campanula  rotundifolia)  vor  der  Blüthen- 
zeit,  selten.  Juni  und  Juli. 

Ungeflügefte  :  Fühler  glänzend  schwarz,  von  der 
Länge  des  Körpers;  Schnabel  bis  zur  Einlenkung  des 
zweiten  Beinpaares  schwarz ,  erstes  Glied  in  der  Mitte 
gelbgrün;  Augen  braun,  Kopf  und  Halsring  schwarz- 
braun ,  der  ganze  übrige  Körper  oben  glänzend  braun  , 
röthlich  schillernd  ,  unten  rothbraun ;  auf  jedem  Leibes- 
ringe eine  Reihe  schwarzer  punktförmiger  Tuberkeln , 
die  jedoch  nicht  gepaart  oder  unregclmäfsig  gruppirt  ste- 
hen, wie  bei  A.  Centaurei,  Serratulae ,  etc.;  Röhren 
lang  (*/5  der  Normalgröfse)  ,  schwarz ,  nach  der  Spitze 
zu  sich  verdünnend;  Schwänzchen  so  lang  als  die 
Röhren,  aufgebogen,  schwarz;  Afterläppchen  schwarz; 
Beine  und  Hüftstücke  glänzend  schwarz,  nur  die  Schen- 
kelringe und  Basis  der  Schenkel  gelb. 

Geflügelte  :  Flügel  weifslich,  Geäder  sehr  fein; 
Flügelwurzel  und  Unterrandader  weifslich  gelb;  Kopf  und 
Brustkasten  glänzend  schwarz  ;  Hinterleib  rothbraun, 
oben  glänzend,  unten  malt.  Fühler,  Schnabel,  Beine, 
Röhren ,  Schwänzchen  und  Afterläppchen  wie  bei  den 
Flügellosen. 

ib.  A.  JACEJE.  Lin. 

Ungeflügelte  :  oben  erzfarbig  glänzend,  dunkelbraun,  un- 
ten matt,  etwas  grünlich  schimmernd;  Röhren  und  Schwänz- 
chen schwarz,  letzteres  säbelförmig,  von  halber  Röhrenlänge; 
Beine  schwarz,  Schenkelringe  und  die  Basis  der  Schenkel 
gelb.  Länge   1'/,'". 

Geflügelte  :  schwarz,  glänzend,  Hinterleib  oben  glänzend 
braun ,  Bauch  matt  olivengrün ;  alle  übrigen  Glieder  denen  der 
Flügellosen  gleich.  Läugo  T/V". 


—     27     — 

Jphis  Jacece  Lin.  Fn.  suec,  ggi,  —  Schrank.  Fn.  boic. 
II.    124.   1U    i244y 

Lebt  gesellig  an  den  Stängeln  ,  Blumenstielen  und  Kel- 
chen der  Flockenblumen  (Centaurea  cyanus,  nigres- 
cens ,  Scabiosa  ,  etc.)  und  der  Disteln  (Cardus  nutans , 
acanthoides  ,  crispus).   Juni— September. 

Färbung  und  Gröfse  lassen  sie  wohl  mit  Aph.  picridis 
und  serratulce  verwechseln ;  sind  bei  genauerer  Betrachtung 
jedoch  leicht  von  denselben  zu  unterscheiden. 

Ungeflügelte:  das  ganze  Thier  ist  glänzend  dunkel- 
braun, hinten  braunroth,  unten  etwas  grünlich  schimmernd, 
der  Kopf  oben  röthlichbraun  oder  auch  dunkelbraun ; 
Augen  schwarzbraun;  Fühler  glänzend  schwarz,  länger  als 
der  Leib;  Stirnknöpfe  grol's ;  Schnabel  schwarz,  erstes  Glied 
in  der  Mitte  mit  grünem  Flecken;  auf  jedem  Segmente 
eine  Reihe  schwarzer ,  punktförmiger  Höckerchen ,  deren 
innerste  genähert ,  oft  gepaart  stehen  ;  hinter  den  Röhren 
ein  schwarzes  Fleckchen ;  Schwänzchen  und  Röhren  schwarz, 
letztere  lang,  ersteres  von  halber  Röhrcnlänge ,  säbelför- 
mig ,  etwas  aufgebogen  ,  an  der  Spitze  und  am  Grunde 
dünner;  Afterläppchen  schwarz,  grün  gerandet,  langhaa- 
rig ;  Beine  schwarz  ,  alle  Schenkelringe  und  die  Schenkel 
gelb ;  bei  stark  ausgefärbten  Individuen  auch  letztere 
schwarz. 

Geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  schwarz, 
drittes  Glied  am  Grunde  zuweilen  gelbweifslich ;  Schna- 
bel bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend,  schwarz  glän- 
zend, mit  grünem  Flecken  in  der  Mitte  des  ersten  Gliedes; 
Augen  braun,  Halsring  quergerunzelt,  mit  den  ge- 
wöhnlichen Seiteneindrücken.  Röhren  lang ,  dünn ,  nach 
der  Spitze  zu  allmählich  sich  verdünnend  ;  Schwänzchen 
schwarz,  aufwärts  gekrümmt,  von  der  halben  Röhrenlänge; 
Afterläppchen  sammetschwarz  mit  schmalem,  gelbem 
Rändchen;  Beine  schwarz,  Basis  aller  Schenkel  und  die 
Schenkelringe  gelb;  Flügel  glashell,  Geäder  gelbbräun- 
lich, Flügel wurzel,  Unterrandnerv  und  Randmahl  zitronen- 
gelb, letzteres  mit  graulichem  Anflug. 

16.  A.  PICRIDIS.  Fabr. 

Ungeflügelte  :  braun,  metallisch  glänzend,  unten  matt 
mit  grünlichem  Anflug ;  Aftergegend  röthlich;  Röhren  schwarz 
lang  und  dünn;  Schwänzchen  gelb,  sähelförraig  gebogen, 
von  halber  Röhrenlänge;  Beine  schwarz,  Schenkelbasis  und 
Schenkelringe  gelb.  Länge  1%— 1%'". 


—    28    — 

Geflügelte:  glänzend  schwarz,  Hinterleib  oben  braun  glän- 
zend ,  nach  der  Spitze  zu  liellrr  ,  unten  mattgrün  mit  schwärz- 
lichem Anflug ;  Flügel  wasserhell  ,  Gabeln  des  Cubitus  sehr 
spitzwinkelig,  im  Übrigen  den  Flügellosen  gleich.    Länge  1%"'. 

Aphis  Picridis  Fabr.  E.   S.  IV.  216.    —     Syst.  Rhyng. 
2gg.  32,  —  Schrank  Fa.  boi.  IL  p.   121.   1235. 

In  zahlreichen  Horden  an  den  Stängclspizen ,  Blülhen- 
stielen  und  Kelchen  verschiedener  Syngenesisten  :  auf 
Picris  hieracioides  ■ —  Crepis  biennis ,  virens  —  Apar- 
gia  hispida,  autumnalis  —  Ilieracium  sylvestre,  sylva- 
ticum,  murorum  ,  umbellatuin  —  Cichorium  Intybus. — 
Juni — Semptember. 

Auf  Picris  hieracioides  sind  die  jungen  Blattläuse  meist 
rothbraun ,  den  altern  fehlt  der  MetallgJanz  ;  die  Schienen 
sind  bräunlich ,  die  Hüften  gelb  durchscheinig.  Ob  viel- 
leicht der  schattige,  feuchte  Wald,  in  dem  ich  dieselben 
fand,  die  Ursache  der  minder  dunkeln  Färbung  ist? 

Ungeflügelte  :  Fühler  schwarz,  so  lang  oder  län- 
ger als  der  Körper,  drittes  Glied  an  einer  Seite  deutlich 
gekerbt,  am  Grunde  zuweilen  etwas  blafs ;  Stirnknöpfe 
an  der  Spitze  schwarzbraun;  Schnabel  über  das  zweite 
Beinpaar  hinausreichend ,  schwarz ,  erstes  Glied  braun , 
am  Grunde  und  in  der  Mitte  grünlich  gelb.  Körper  oben 
braunglänzeud,  chagrinartig,  hinter  den  Röhren  röthlich, 
mit  Querreihen  kleiner  Tuberkeln;  Halsring  und  die 
zwei  letzten  Segmente  oben  gelblich;  Röhren  lang, 
schwarz  und  dünn;  Schwänzchen  schön  gelb,  etwas 
gebogen,  säbelförmig,  halb  bis  2/3  so  lang  als  die  Röhren ; 
Unterkörper  oft  bestäubt ,  braungrün ,  matt ;  Afterläpp- 
ehen schwarz;  Beine  schwarz,  Schenkelbasis  und  Sehen- 
kelringe  aller  Beine  gelb. 

Die  jungem  Blattläuse  sind  braunrolh ,  werden  aber 
nach  jeder  Häutung  dunkler.  Eben  gehäutete  Individuen 
sind  hellfarbiger  und  haben  ganz  blafsgelbe  Gliedmafsen. 

Geflügelte  :  Flügel  glashell,  Geädcr  bräunlich; 
Wurzel  der  Flügel ,  Unterrandnerv  und  Randmahl  gell) , 
Gabeln  des  Cubitus  sehr  spitzwinkelig  ;  alle  übrigen  Theile 
als  :  Fühler,  Augen,  Schnabel,  Röhren,  Schwänzchen, 
Afterläppchen  und  Beine  wie  bei  den  Flügellosen. 

17.  A.  SONCHL  Litt. 

Ungcflügelte  :  glänzend  braun,  Tuberkeln  des  Ober- 
körpers   fast    uub  einer  kbar  ;     Fühler    schwarz,     viertes 


—    29    — 

Glied  am  Grunde,  drittes  Glied  an  der  Spitze  und  an 
der  Basis  bräunlich  gelb;  Röhren  lang,  schwarz; 
Schwänzchen  gelb;  Keine  gelb,  Tarsen,  Tibienspitze ,  Knie 
und  Schenkelspitze  aller  und  die  Hüften  der  vier  Hinterbeine 
schwarz.  Länge   l1/*— 1/4'". 

Geflügelte  :  glänzend  schwarz:  Hinterleib  oben  hraunroth 
glänzend,  unten  matt,  duukelgrün  ;  Fühler  schwarz  ,  drittes  Glied 
am  Grunde  etwas  gelb;  Flügelgeäder  bräunlichgelb,  sehr  fein. 
Länge  1%'". 

yjphis  Sonclii  Lin    S.  nat.  IL  j35.  i5.  —  Gcojfr.  Ins. 
I.  497-  *3-  —   Re'auni.  Ins.  III.  pl.  22.  f.  3—5.  — 
Schrank.  Fn.  boi.  II.  120.  Fabr.  Ent.   syst.  ^.  22ot 
53.  —  Syst.  rhyng.  3o2.  53. 
Sehr   häufig  an  den  Stängeln    und   Aesten    der    Gänse- 
distel  (Sonchus    oleraceus  ,    arvensis).    Juni — September. 
Auf   dem    Rainkohl   (Lapsana  communis)    und    auf   der 
Wucherblume  (Chrysanthemum  segetum)  fand  ich  dieselbe 
Blattlaus  noch  im  Oktober.  Gleichzeitig  mit  dieser  kommt 
auf  Sonchus,  oft  zwischen  ihren  Colonien ,  eine  blafsgrüne 
Blattlaus  (Aph.  Lactucae)  vor. 

Ungeflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Körper, 
schwarz ,  drittes  Glied  an  der  Basis  und  Spitze  ,  viertes 
am  Grunde  gelb;  Kopf  braunroth ,  Stirnknöpfc  an 
der  Spitze  dunkler ;  Augen  rothbraun ;  Schnabel  bis 
zum  zweiten  Beinpaar  reichend,  schwarz,  erstes  Glied 
grünlich.  Die  Seiteneindrücke  der  Thoraxsegmente  tief, 
die  der  Hinterleibsringe  fast  verschwunden ;  der  ganze 
Oberkörper  glänzend  braun,  glatt,  ohne  die  Querrei- 
hen punktförmiger  Tuberkeln;  Unterkörper  matt,  braun- 
grün ;  Röhren  lang,  schwarz,  hinter  denselben  ein  schwar- 
zes Fleckchen;  Schwänzchen  gelb,  halb  so  lang  als 
die  Röhren ;  erstes  Afterläppchen  schwarz,  gelbrandig, 
zweites  kleiner,  braunroth;  Beine  gelb,  Füfse,  Schienen- 
spitze, Knie  und  Schenkelspitze  aller,  und  die  Hüften  der 
vier  Hinterbeine  schwarz. 

Bei  starker  Vergröfserung  gewahrt  man  oben  auf  den 
Leibesringen  sehr  feine  Höckerchen ,  die  auf  den  drei 
letzten  Ringen  meist  am  deutlichsten  sind.  Je  jünger  die 
Blattläuse  sind,  desto  stärker  treten  die  Tuberkeln  hervor. 
Somit  wäre  auch  diese  Blattlaus  nicht  völlig  glatt  zu  nen- 
nen, und  alle  Aphis  dieser  Gruppe  (ß)  hätten  ohne  Aus- 
nahme aufsei*  der  braunen  Farbe  auch  die  Querreihen 
punktförmiger  Tuberkeln  auf  den  Segmenten. 

Geflügelte  :  Flügel  glashell,  Geäder  sehr  fein,  gelb- 


—     30    — 

bräunlich,  Flügelwurzel ,  Unterrandader  und  Randraahl blafs- 

gelb ;  Kopf  und  Brustkasten  glänzend  schwarz ;  Hinterleib 
oben  braunrotb,  glänzend,  unten  mattgrün  mit  braunen» 
Anflug;  Beine,  Alterläppchen,  Bohren,  Schwänzchen, 
Schnabel  und  Augen  wie  bei  den  Flügellosen. 

Die  Larven  sind  leicht  an  dem  gelbgrünen  Thorax  und 
den  braunen  Flügelscheiden  zu  erkennen. 

IS.   A.  TABAXACF.  m. 

Ungeflügelte  :  kaffeebraun  ,  schwach  glänzend,  ohne 
Metallglanz,  eiförmig,  hochgewölbt,  fein  runzelig;  Röhren 
lang,  schwarz;  Schwänzchen  kurz,  kolbenförmig,  */4  der 
Röhren  länge,  schwarz;  Beine  schwarz,  Schenkel  am  Grunde 
braungelb.  Länge  V/2'". 

Geflügelte  :  schwarz,  Hinterleib  rothbraun;  im  Übrigen 
den  Flügellosen  gleich.    Länge  VA"'. 

Gesellig  auf  dein  Löwenzahne  (Leontodon  Taraxacum) , 
in  zahlreichen  Horden  unten  an  den  Blattstielen  bis  zur 
Wurzel  hinab.  —  Die  Blattläuse  dieser  Gruppe  lassen  sich 
bei  Annäherung  der  Hand  oder  bei  Berührung  der  Pflanze 
gleich  vielen  Käfern ,  Blattwespen ,  Wanzen ,  etc.  zur 
Erde  fallen,  was  aber  bei  dieser  Aphis-Art  ganz  allge- 
mein geschieht. 

Mit  Aphis  Taraxaci  leben  auf  derselben  Pflanze  und  nicht 
selten  gleichzeitig  Rhizobius  Pilosellae  Burm.  an  der  Wur- 
zel,  und  Aph.  Plantaginis  am  Schafte  und  an  den  Blatt- 
stielen. 

Ungeflügelte  :  Fühler  schwarz,  von  der  Länge  des 
Körpers;  Augen  braun;  Schnabel  bis  zum  dritten  Bein- 
paar reichend  ,  schwarzbraun  ,  am  ersten  Gliede  drei  hel- 
lere grüngelbe  Halbringe,  Lippenwulst  schwarz;  Kopf  wie 
der  ganze  Körper  rothbraun,  die  zwei  ersten  Brustringe  oben 
schwarz,  die  Haut  fein  runzelig,  chagrinartig,  auf  jedem 
Segmente  eine  Beihe  schwarzer  punktförmiger  Tuberkeln. 
Röhren  lang,  schwarz;  Schwänzchen  schwarz,  kurz, 
nicht  säbel-,  sondern  kolbenförmig,  %  der  Röhrenlänge; 
Unterkörper  etwas  heller  rothbraun;  Afterläppchen 
schwarz  ;  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkelringen  glän- 
zend schwarz ,  Basis  der  Schenkel  bräunlich  gelb. 

Geflügelte  :  schwarz,  Hinterleib  rothbraun;  Flü- 
gel glashell,  Geäder  braun,  Flügelwurzel,  Unterrandnerv 
und  Bandmahl  gelblich,  letzteres  etwas  getrübt.  Fühler, 
Schnabel,  Bohren,  Schwänzchen,  Afterläppchen  und  Beine 
wie  bei  den  Ungeflügelten. 


—    81     — 

19.  A.  ABSINTIIII.  Lih. 

Üngeflügeltc  :  braun  ,  weifsbestäubt ,  mit  einem  brau- 
nen Flecken  auf  der  Mitte  des  Hinterteil)  rü-ckens; 
Röhren  schwarz,  mittelroäfsig  lang;  Schwänzchen  schwarz, 
von  der  Länge  der  Röhren.   Länge   1'". 

Geflügelte  :  schwarz,  glänzend,  Hinterleib  braun  mit  der- 
selben Bestäubung  und  Zeichnung  der  Ungeflügelten ;  Flügel 
weifslich,   Geäder  blafsbräunlich   und  sehr  fein.  Länge  %"'. 

j4phis  Absintliii  Lin.  Syst.  not.  II.   y3S.  ig.   —  Ej.  Fn. 

suec.  ggo.   —    Schrank  Fn.    bot.   II.    123.  —     Mull. 

Zool.  dan.  prod.    i2jo.    —    Fahr.    Ent.    syst.   IV. 

21 4'  2o>  —   Syst.  rhyng.  2gj.  2o.  —  Burin.  Ilandb. 

der  Ent.  II.  g5.  4' 
In  volkreichen  Colonien  an  den  Stängelspitzcn  und  zwi- 
schen den  Rispen  des  Wermutiis  (Artemisia  Absinthium) 
und  der  Stabwurz  C Aftern.  Abrotanuni).  Juli — August. 
Gleichzeitig  findet  man  auf  beiden  Pflanzen,  oft  mitten  un- 
ter denselben ,  Aph.  Tanacetaria  m. 

Ungeflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
schwarz,  dünn;  Augen  rothbraun;  Schnabel  bis  zum 
dritten  Beinpaar  reichend,  schwarz,  in  der  Mitte  des  ersten 
Gliedes  ein  grünliches  Fleckchen ;  Kopf  und  ganzer  Ober- 
körper braun  und  bräunlich  melift ,  bis  kurz  vor  den  Röh- 
ren weifsbestäubt.  In  dieser  weifsen  Decke  ist  eingrofser, 
kahler,  brauner  Flecken  und  hinter  demselben  noch  zwei 
kleinere  gleichgefärbte  Punkte  und  auf  dein  vorletzten 
Ringe  eine  weifse,  mitten  unterbrochene  Binde  zu  bemer- 
ken. Auf  den  Leibesringen  stehen  schwarze  Tuberkeln , 
die  an  den  vom  Staube  befreiten  Stellen  am  deutlichsten 
und  gröfsten  sind.  Röhren  schwarz,  dick  (%—  2/3  der 
Pvormalgröfse) ;  Schwanzchen  behaart,  schwarz,  solang 
als  die  Röhren  ;  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkelringen 
schwarz  ,  glänzend. 

Geflügelte  :  schwarz,  glänzend,  Hinterleib  braun 
mit  derselben  Zeichnung  der  Flügellosen;  Flüoel  weifs- 
lich, Geäder  blafs  ,  bräunlichgelb  und  sehr  fem;  Flügel- 
wurzel, Unterrandader  und  Randmahl  gelb.  Larven  den 
vollkommenen  Flügellosen  in  Allem  gleich ,  nur  ist  der 
Thorax  mehr  ausgebildet  und  die  Flügelscheiden  mit  ihren 
grünen   Achseln  deutlich  zu  unterscheiden. 

Die  Colonienstifterin  wie  die  geflügelten  Blattläuse  der 
ersten  Generation  sind  ganz  schwarz  glänzend,  bei  denen 
der  folgenden  Zeugungen  ist  der  Hinterleib  bestäubt  und 
oben  mit  den  angegebenen  Zeichnungen. 


—     32     — 

20.  A.  SOLIDAGINIS.  Fabr. 

Ungeflflgolto  :  rothbraun,  glänzend;  Fühler  schwarz  , 
drittes  oft  auch  das  vierte  Glied  am  Grunde  gelb;  Röhren 
und  Schwänzchen  schwarz;  Beine  gelb,  Füfse,  Schienen 
und  Schenkelspitze  schwarz.  Länge  1  —  1%'". 

Genagelte  :  glänzend,  schwarzbraun ;  Hinterleib  rothbraun; 
am  Rande  des  Halsringcs  ein  kleines  spitzes  Höckerchen. 

Aphis  Solidaginis  Fabr.  Ent.  S.  IV.  211.  5.  —  Syst. 
Rhyng.  2g5.  5.  —  Hausmann  iri  Hl.  Magaz  I.  442*  $> 

Lebt  gesellig  an  den  Stängeln  der  Goldruthe  (Solidago 
virgaurea.)  August  —  Oktober. 

Un geflügelte  :  Fühler  so  lang  und  länger  als  der 
Körper,  schwarz,  drittes  Glied  aufsen  fein  gekerbt,  und 
wie  beim  vierten  die  Grundhälfte  gelb.  Kopf  nebst  Stirn- 
knöpfen ganz  roth ;  A  u  g  e  n  braun ;  S  c  h  n  a  b  e  l  gelb,  die  zwei 
letzten  Glieder  schwarz,  bis  zum  dritten  Beinpaar  reichend. 
Oberkörper  glänzend  rothbraun,  Aftergegend  röthlich; 
die  Randgrübchen  sind  auf  den  Brustringen  am  tiefsten ; 
auf  jedem  Segmente  steht  eine  Reihe  brauner,  höckerar- 
tiger Punkte ,  wovon  die  am  Rande  spitzig  und  mit  einem 
Härchen  versehen  sind;  Röhren  schwarz,  lang,  dünn, 
am  Grunde  etwas  dicker,  hinter  denselben  nach  Innen  ein 
dunkler  Flecken;  Schwänzchen  schwarz,  säbelförmig,  auf- 
gebogen, von  halber  RÖhrenlänge-  Unterkörper  roth- 
braun ,  schimmernd  ;  Afterläppchen  dunkelbraun ,  das  erst© 
gelbrandig;  Beine  gelb,  Füfse,  Schienen-  und  Schenkel- 
spitzen schwarz  ,  Hüften  mehr  oder  weniger  braunroth. 

Geflügelte  :  Fühler,  Schnabel,  Beine,  Schwänzchen, 
Afterläppchen  und  Röhren  wie  bei  den  Flügellosen.  Kopf 
rothbräunlich ;  Scheitel  hinten  und  der  Brustkasten  mit 
dunkelbraunem  bis  schwarzglänzendem  Anflug;  am  Rande 
des  Halsringes  ein  kleines,  spitzes  Höckerchen.  *)  Hin- 
terleib rothbraun  mit  der  oben  angegebenen  Punktirung, 
die  am  Rande  jedoch  am  standhaftesten  vorkommt.  Flügel 
glashell,  Geäder,  Unterrandnerv,  Randmahl  und  Flügel- 
wurzel gelb. 


*)  Dieses  Höckerchen  oder  Dörnchen,  welches  den  Blattläusen 
einer  andern  Gruppe  fast  nie  fehlt,  kommt  in  dieser  Abthei- 
lung fast  nicht  mehr  vor,  so  dafs  ein  unbewehrtes  Halsschild 
charakteristisch  für  dieselbe  ist. 


—     33    — 
2i.  A.  TANACETICOLA. 

Ungeflögclte  :  scharlachroth ,  stark  glänzend,  eiförmig, 
hochgewölbt,   Beine  und  Schwänzchen  gelb.  Länge  %  —   1'". 

Erscheint  im  September  und  Oktober  mit  der  ähnlich 
gefärbten  ,  bestäubten  Varietät  von  Aph.  Tanacetaria. 
Sie  lebt  gesellig  auf  und  unter  den  Blättern  des  Rainfarns 
(Tanacetum  vulgare). 

Ungeflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  gelb, 
nach  der  Spitze  zu  bräunlich,  die  zwei  Grundglieder  dun- 
kelroth,  der  Gelenkring  zwischen  dem  dritten  und  vierten 
Gliede  braun.  Augen  braun;  Schnabel  röthlich,  zwei- 
tes Glied  gelblich,  drittes  schwarz,  bis  zum  dritten  Bein- 
paare reichend;  Kopf  nebst  Stirnknöpfen  wie  der  ganze 
Körper  scharlachroth ,  glänzend  ;  die  drei  Thoraxringe 
deutlich  abgesetzt,  schmal,  der  Hinterleib  plötzlich  breiter 
werdend ,  hoch  gewölbt ,  die  Ringe  desselben  in  Eins  ver- 
schmolzen ;  auf  jedem  Segmente  eine  Querreihe  kleiner , 
schwarzer  Tuberkeln.  Röhren  lang  C5A  der  Normalgröfse), 
am  Grunde  etwas  dicker,  dunkelbraun,  in  der  Witte  gelb  , 
oder  roth  und  gell)  melirt.  Schwänzchen  gelb,  kurz, 
y3  —  y5  der  Röhrenlänge,  aufgebogen,  zugespitzt;  Af- 
terläppchen roth,  das  erste  mit  braunem  Anflug,  gelb- 
randig. Beine  rölhlichgclb,  Hüften  und  Ringe  roth,  Knie, 
Schienenspitze  und  Füfse  schwarz. 

22.  A.  RIBICOLA.  m. 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarz;  Hinterleib  grün  y  glänzend, 
oben  mit  mehr  oder  weniger  deutlichen  schwarzen  Binden  ;  Röhren 
schwarz,  lang,  dünn,  hin  und  hergebogen;  Schwänzchen  kc-Ibig, 
aufgebogen,  braun  bis  schwarz;  y3   der  Röhrenlänge.  Länge  V". 

Ungeflügelte  •  Grün,  stark  glänzend;  Röhren  dünn,  lang, 
blafs,  nach  der  Spitze  zu  sich  etwas  bräunend;  Schwänzchen 
blafsgrün ,  kolbig  ,  */3   —  l/2  der  Röhrenlänge, 

Lebt  an  den  Spitzen  der  jungen  saftigen  Triebe  des 
Alpen-Johannisbeerstrauchs ,  dessen  obere  Blätter  sich  zu- 
rückkrümmen  und  einen  dichten  Schopf  bilden.  Ende  Mai. 
Im  Juni  fand  ich  sie  auch  auf  einem  üppigen  Exemplare 
von  Crepis  viridis  in  grofser  Anzahl. 

Geflügelte  :  Schwarz,  glänzend;  Hinterleib  grasgrün. 
Die  Fühler  sind  schwarz,  dünn,  von  der  Länge  des  Kör- 
pers; Augen  rothbraun;  Schnabel  grün,  drittes  Glied  braun, 
bis  zum  zweiten  Beinpaar  reichend  ;  Halsring  unten  grün- 
lich, oben  schwarz,  vorn  und  hinten  grün  gerandel;  Hin— 

3 


—     34     — 

terleib  oben  mit  schwarzen,  nicht  scharf  gezeichneten 
Binden.  Bauch  einfarbig-  grün,  glänzend;  Afterläppchen 
schwarz;  Röhren  lang,  diinn,  schwarz,  etwas 
hin  und  hergebogen;  Schwänzchen  kolbig,  auf- 
gebogen ,  braun  bis  schwarz;  Beine  gelblich;  alle 
Füfse,  Schienenspitzen,  obere  Schenkelhälfte  und  die  Hüf- 
ten der  vier  Hinterbeine  schwarz.  Flügel  glashell;  Unter- 
randnerv und  Randmahl  gelblich  ;  Schrägadern  bräunlich 
gelb,  erste  und  zweite  am  Grunde  fast  eben  so  weit  von- 
einander entspringend,  als  die  zweite  und  dritte  (der 
Cubitus). 

Ungeflügelte  :  Grün,  stark  glänzend,  eiförmig;  Hin- 
terleib breit  gerandet  (bei  starker  Vergröfserung  sind 
Querreihen  punktförmiger  Höckerchen  bemerkbar)  ;  Fühler 
gelblich,  die  zwei  Grundglieder  grünlich;  die  beiden  End- 
glieder braun.  Augen  braunroth  ;  Schnabel  gelblich  ,  letz- 
tes Glie.l  braun,  bis  zum  dritten  Beinpaar  reichend.  Hals- 
ring etwas  breiter  als  der  Kopf;  die  beiden  Brustringe 
deutlich  geschieden;  alle  folgende  Leibesringe  Lis  auf  die 
zwei  letzten  glatt,  in  Eins  verschmolzen.  Röhren  dünn, 
lang,  blafs,  nach  oben  sich  etwas  bräunend,  Spitze  der- 
selben schwarz ;  Schwänzchen  blafsgrünlich,,  kolbig,  auf- 
gebogen, V9  bis  V2  der  Rührenlange.  Afterläppchen  nicht 
ausgezeichnet.  Beine  gelbgrünlich;  Schienenspitzen  und 
Füfse  braun. 

Diese  Blattlaus  bildet  den  Uebergang  zur  zweiten  Gruppe. 
Bei  den  Geflügelten  sind  die  Stirnknöpfe  sehr  niedrig  und 
die  Stirne  durch  das  stark  vorstehende  Stirn-Nebenauge 
wenig  vertieft ;  bei  den  Flügellosen  ist  sie  dagegen  weit 
deutlicher  canalirt ,  auch  sind  die  Stirnknöpfe  stärker. 


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*  *  Stirne  flach  oder  gewölbt. 

Die  Blattläuse  dieser  Gruppe  haben  gleich  denen  der 
ersten  einen  gestreckten  Leib  ,  ein  unbewehrtes  Halsschild  , 
schlanke  Beine,  lange  Fühler  und  Röhren.  Die  Stirnknöpfe, 
welche  bei  der  vorhergehenden  Abtheilung  hoch  und  ab- 
gestutzt kegelförmig  waren,  sind  bei  diesen  weniger  hoch 
und  mehr  breit,  vorzüglich  nach  innen  zu  einander  genä- 
hert, oft  sogar  zahnartig  erweitert.  Die  Stirne  zwischen 
denselben  ist  eben  oder  gar  gewölbt. 

Bei  den  Flügellosen  ist  der  Hals  mit  den  zwei  folgenden 
Thoraxringen  breiter  als  der  Kopf;   die  Saftröhren  nie  so 


—    35    — 

ang  als  bei  den  vorigen  ;  sie  sind  häufig  keulenförmig , 
leiten  nach  oben  dünner  werdend  ;  das  Schwänzchen  nieist 
;ehr  kurz  und  stumpf  oder  kolbig.  Auch  bei  dieser  Gruppe 
)ilden  die  Flügellosen  die  vorherrschende  Form.  Sie  leben 
neist  gesellig  unter  den  Blättern  oder  auch  wohl  an  den 
veichen  Zweigspitzen  theils  kraut-,  theils  holzartiger 
Jewächse,  deren  Blätter  sie  häufig  rollen  ,  krausen  oder 
»uckelig  machen. 

23.  A.  GALEOPSID1S.  m. 

Ungeflügcltc  :  Ganz  grün  1  i  ch-weifs  ,  länglich  ge- 
wölbt; erstes  Fühlerglied  unten  mit  starkem  Zahn;  Röhren 
lünn,  vor  der  Spitze  etwas  verdickt.  Länge  1'". 

Geflügelte  :  gelb,  Kopf  uud  Brustkasten  bräunlich;  auf 
lern  Hinterleibsrücken  einige  grüne  Binden,  die  den  Rand 
icht  erreichen.  Länge  1'". 

In  wenig  bevölkerten  Colonien  unter  den  Blättern 
les  Hohlzahns  (Galeopsis  tetrahit ,  belida) ,  des  Bienensaugs 
Lamium  albuni,  purpureum,  amplexicaule);  oben  am  Stängel 
tes  Knöterichs  (Polygonum  hydropiper,  laxifrorum,  lapathifoli- 
im)  und  des  Ziest  (.Staehys  sylvatica).  August  —  September. 

Un  geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  dünn 
»ehaart,  weifslich,  erstes  Glied  nach  unten  in  einen  spitzen 
locker  (Zahn)  vorgezogen.  Augen  braunroth;  Schna- 
lel  bis  zum  zweiten  Fufspaare  reichend,  weifslich,  drit- 
es  Glied  an  der  Spitze  braun.  Kopf  und  Halsring  gelb- 
ich  weifs ,  Brustrücken  und  Hinterleib  grünlich 
reifs  oder  auch  wohl  wie  alle  Glieder  nur  weislich.  Auf 
edem  Segmente  steht  eine  Reihe  gleichgefärbter  Tuberkeln 
nit  steifen  Härchen  besetzt.  Röhren  mittelmäfsig  lang, 
%  der  Normalgröfsc) ,  sehr  dünn,  vor  der  Spitze  etwas 
rerdickt,  weifslich;  Schwänzchen  klein,  von  halber 
löhreulänge.  Unterkörper,  Afterläppchen  und  Bei- 
le weifslich,  Füfse  braun, 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Körper,  ge- 
lernt, braun,  erstes  Glied  nach  unten  in  einen  starken 
[ahn  vorgezogen.  Sehnabel  und  Untergesicht  weifslich, 
srsterer  an  der  Spitze  braun ,  das  zweite  Beinpaar  nicht 
irreichend.  Augen  rothbraun;  Scheitel  und  Halsring 
iben  mit  graubraunem  Anflug;  die  glashellen  Nebe  Hau- 
ten braun  eingefafst.  Brustkasten  gelb,  die  drei  Lap- 
>en  des  Rückens  uud  das  Schildchen  mit  bräunlichem  An- 
lug.  Hinterleib  blafsgelb ,  oben  mit  fünf  grünen  oder 
»räunlichen  Binden  ,  wovon  zwei  an  der  Basis  und  drei 
'or  den  Röhren  stehen,  welche  letztere  meist  nur  einen 


—    36    — 

Wisch  bilden.  Röhren  miltclmäfsig  lang  (2/3  —  %  der 
Normalgröfse) ,  sehr  dünn  und  keulenförmig,  blafs,  nach 
der  Spitze  zu  sich  bräunend.  Schwänzchen  kurz,  '/3 
der  Röhrenlänge ,  und ,  wie  die  Afterläppchen  und  der 
Bauch  blafsgelb.  Beine  blafsgelb,  Schienenspitze  und  Füfse 
schwarzbraun.  Flügel glashcll,  Geäder  braun,  Flügelwur- 
zel und  Unterrandnerv  gelb,  Randmahl  grau  getrübt. 

24.  A.  HUMILI.  Sehr. 

Ungeflügelte  :  hellgrün  mit  grasgrüner  Rückenlinie;  läng- 
lich, flach  und  flach  gerandet,  fein  runzelig,  ersjtes 
Fühlerglied  und  die  Stirnknöpfe  in  einen  starken 
Zahn  vorgezogen;  Röhren  weifslich,  lang,  nach  der  Spitze 
dünner  werdend.  Länge   %  —  1'". 

Geflügelte  :  grün,  Scheitel,  Brust,  drei  Thoraxlappen  und 
das  Schildchen  schwarzbraun ;  Hinterleib  hellgrün  ,  oben  mit 
braunem  Wische.  Länge  %'". 

Aphis  Humili.  Schrank.  Fn.  boi.  II.   ao.  n.   agg. 

Vom  Juli  bis  September  sehr  häufig  unter  den  Blättern 
des  Hopfens  (Humulus  Lupuhis)  in  zahlreichen  Colonien. 
Seltener  scheint  sie  auf  andern  Pflanzen  vorzukommen.  Ich 
fand  sie  einmal  schon  früh  auf  dem  Schlehenstrauche  (Pru- 
nus spinosa)  ,  wo  sie  stark  von  Ameisen  besucht  ward  , 
da  dieselbe  Blattlaus  auf  dem  Hopfen  doch  davon  unbe- 
lästigt  bleibt.  Es  ist  fast  durchshnittlich  der  Fall,  dafs  die 
Ameisen  den  Blattläusen  am  meisten  nachgehen,  die  auf 
Bäumen  und  Sträuchern,  also  auf  holzartigen  Gewächsen 
leben.  Wahrscheinlich  erhalten  dieselben  auf  diesen  mehr 
zuckerhaltigen  Saft,  als  auf  krautartigen,  was  die  Ameisen 
eben  anzieht. 

Ungeflügclte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  gerin- 
o-elt,  blafs,  weifslich,  Spitzenhälfte  braun,  Stirnknöpfe 
und  das  erste  Fühlerglied  grün ,  nach  Innen  in  einen  star- 
ken Zahn  vorgezogen ;  Schnabel  grün ,  drittes  Glied  an 
der  Spitze  braun ,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend ; 
Augen  roth  bis  braunroth.  Der  ganze  Körper  ist  blafsgrün, 
eine  Rückenlinie  und  eine  aus  Fleckchen  gebildete  Rand- 
linie grasgrün,  nur  wenig  gewölbt,  flach  gerandet  und  fein 
runzelig;  Röhren  weifslichgrün ,  gesen  das  Licht  gesehen, 
ringelig,  lang  (%  der  Normalgröfse),  etwas  hin- und  her- 
gebogen, nach  der  Spitze  sich  verdünnend  und  daselbst 
braun  werdend;  Unterkörper  blafsgrün,  eben  so  die  After- 
läppchen. Beine  blafs,  weifslichgrün;  nur  die  Tarsen  braun. 
Schwänzchen  weifslich ,  kurz ,  %  der  Röhrenlänge, 


—    31     — 

Geflügelte  :  Fühl  er/ so  lang  als  der  Körper,  schwarz- 
braun, drittes  Glied  gekörnt,  am  Grunde  bläfser,  der  Zahn 
des  Stirnkndpfs  erreicht  fast  die  Spitze  des  ersten  Fähler- 
gliedes. Augen  braun;  Schnabel  gelbgrünlich;  Wulst 
und  Spitze  desselben  bräunlich,  das  zweite  Beinpaar  nicht 
erreichend.  Scheitel ,  Stirne  und  Stirnknöpfe  sind  glänzend 
schwarzbraun;  Nebenaugen  blafsgelb;  Halsring  grün;  Brust, 
ein  Fleckchen  unter  der  Flügelwurzel,  die  Thoraxlappen  und 
das  Schildchen  schwarz.  Hinterleib  hellgrün,  ein  grofser 
Wisch  auf  dem  Rücken  und  einige  ungleich  grofse  Punkte 
auf  demselben  braun.  Röhren  braun,  am  Grunde  grünlich, 
lang  (4/5  der  Normalgröfse) ;  Schwänzchen  grün ,  sehr 
kurz,  V4  der  Röhrenlänge;  erstes  Afterläppchen  braun, 
zweites  wie  der  Bauch  blafsgrün.  Beine  schwarzbraun  , 
Hüften  ,  Schenkelringe  und  Schenkelbasis  gelbgrün.  Schie- 
nen bräunlich.  Flügel  glashell,  Geäder  braun,  fein, 
Unterrandader  und  Randmahl  graulichgelb  ;  erste  und  zweite 
Schrägader  am  Grunde  so  weit  auseinander  stehend ,  als 
die  zweite  und  dritte. 

Gegen  Ende  Mai  fand  ich  die  Geflügelten  sehr  häufig 
unter  den  jüngsten  Hopfenblättern  und  zwischen  denselben 
viele  ganz  kleine  weifsliche  Jungen.  Ich  konnte  auf  keiner 
Pflanze  eine  grofse  Nymphe ,  noch  weniger  eine  flügellose 
Stifterin  antreffen.  Die  Zähne  am  Stirnknopfe  und  das  erste 
Fühlerglied  waren  nicht  so  grofs,  als  bei  den  Nachkommen 
derselben. 

25.  A.  LACTUCjE.  m\ 

Ungeflügelte  :  Hellgrün,  glänzend,  langgestreckt ,  fast  gleich- 
breit,  hinten  zugespitzt;  Fühler  blafs  ,  Gelenke  der  Geifselglie- 
der  braun  ;  Augen  roth;  Röhren  blafsgelb,  in  der  Mitte 
am  dicksten;  Schwänzchen  gel  blichwe  ifs.  Länge  3/ 
-   1'". 

Geflügelte  •  Scheitel,  Stirne,  Halsring,  Brustrücken, 
Schildchen  und  Brust  glänzendbraun  bis  schwarz ,  Hinterleib 
grün,  oben  mit  schwarzem  Wische  und  Flecken;  Flügel  glashell, 
Geäder  braun,  Randmahl,  Unterrandnerv  und  Flügelwurzel  gelb- 
lich weifs  ;  erstes  Al'lerläppchen  dunkelbraun,  zweites  wie  der 
Bauch  grün.  Länge  %"' '. 

Aphis  Lactucce.  Reaum.  Ins.  III.  pl.  22.  f,  3-  5. 

Lebt  unmittelbar  unter  und  zwischen  den  Blüthen  der 
Gänsedistel  (Sonchus  oleraceus  ,  asper ,  arvensis)  in  zahl- 
reichen Colonien  ,  nicht  selten  gleichzeitig  mit  Aph.  Sonchi 
Lin, ,  oft  sogar  zwischen  denselben. 


-     38    — 

Ungeflügelte  :  Fühler  blafs ,  etwas  kürzer  als  der 
Körper,  die  Geifselgelenke  braun  geringelt.  Augen  roth: 
Schnabel  blasgelb,  Spitze  desselben  braun.  Röhren 
miltelmäfsig  lang  (2/3  der  Normalgröfse) ,  blafsgelb,  an  der 
Spitze  bräunlich,  in  der  Mitte  arn  dicksten;  Schwänz- 
chen blafs,  gelblichweifs ,  von  halber  Röhrenlänge.  Af- 
terläppchen wieder  ganze  Körper  hellgrün.  Beine 
fast  farblos ,  Tarsen  und  Tibienspitze  schwarzbraun ,  Knie 
bräunlich ,  Hüften  grünlich. 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes  Glied  deutlich  gekörnt;  Augen  roth;  Schnabel 
bis  zum  zweiten  Beinpaar  reichend,  blafs  grünlich,  Spitze 
desselben  bräunlich;  Scheitel  und  Stirne  schwarzbraun, 
glänzend ;  Untergesicht  grün,  Lippenwulst  bräunlich ;  Hals- 
ring  braun  mit  grünem  Rande;  Brustr  ticken  und  Schild- 
c  h  e  n  schwarz  ;  Hinterleib  grün  ,  drei  Fleckchen  am 
Rande ,  eine  grofse  Makel  auf  der  Mitte  des  Hinterleib- 
rückens und  die  Einfassung  der  Röhrenwurzel  schwarz. 
Röhren  gelbbräunlich,  an  der  Spitze  dunkler,  in  der  Mitte 
am  dicksten ;  Schwänzchen  gelb ,  halb  so  lang  als  die 
Saftröhren ;  erstes  Afterläppchen  schwarzbraun ,  zweites 
wie  der  Bauch  grün;  Brust  zwischen  dem  zweiten  und 
dritten  Beinpaare  schwarz;  Beine  schmutzig  gelb,  Füfse, 
Schienenspitze  und  die  Spitze  der  Schenkel  schwarz.  Flügel 
glashell,  Geäder  braun;  Flügelwurzel,  Unterrandader  und 
Randmahl  blafs ,  gelblichweifs. 

Die  Larven  der  Geflügelten  sind  etwas  bereift;  es  gibt 
grüne  und  lilafarbige  Individuen  in  derselben  Colonie  , 
wie  man  das  bei  so  vielen  grünen  Blattlausarten  findet. 

Diese  zweite  Art  Blattläuse  auf  der  Gänsedistel,  welche 
schon  Reauinur  bemerkte ,  und  von  demselben  als  eine 
andere  Art  aufgeführt  wurde,  ist  oft  nach  ihm  mifskannt 
worden.  Auch  Schrank  spricht  in  der  Beschreibung  der  A. 
Sonchi  von  verschiedenfarbigen  Blattläusen  auf  dieser  Pflanze, 
hat  aber  von  der  echten  A.  Sonchi  £.,  nämlich  von  der 
braunen,  nur  die  Jüngern  Larven  gesehen  und  führt  an, 
dafs  GeofTroy  auch  die  altern  schwarzen  (dunkelbraunen) 
Blattläuse  bemerkt  habe.  Seine  Aph.  Lactucae,  die  er  auf 
dem  Lattich,  dem  Kürbis  etc.  gefunden ,  ist  ein  ganz  an- 
deres Thier  und  ich  wundere  mich  sehr,  dafs  er  hier  noch 
den  Fabricins,  der  sie  nicht  beschreibt,  sondern  nur  den 
Linn.  und  Reaum.  citirt,  als  Autorität  anführen  kann. 
Linne ,  der  Reaumur's  »Laiteron«  für  wilden  Lactuken- 
Salat  hielt,  ßibt  der  grünen  Art  den  Namen  A.  Lactucae, 


—    39    — 

was  schon  P.  L  St.  Müller  in  Linne's  Uebersetzung  Seile 
515  als  irrthümlich  verwirft.  Fabricius  folgt  in  seinem  Ent 
Syst.  IV.  220  und  in  seinem  Syst.  Rhyngot.  301.  n.  52 
dem  Ritter  Linne,  indem  er  nach  diesem  Lactuca  oleracea 
als  Futterpflanze  auffuhrt ,  ungeachtet  er  wie  Linne  die- 
selbe Stelle  des  Reaumur  citirt,  der  doch  Laiteron  (Sonchus 
oleraceus)  als  den  gemeinschaftlichen  Wohnort  beider  Blatt- 
läuse angibt.  Hätte  Linne  die  Aphis  Sonchi  in  Schweden 
gefunden  ,  so  würde  dieser  Fehler  der  verwirrenden 
Citate  nicht  entstandet!  sein,  Gewifs  hätte  er  in  seiner 
Fauna  suecica  die  Beschreibung  nach  Autopsie  gemacht 
und  dann  sehr  wahrscheinlich  auch  die  Verschiedenheit 
beider  Arten  wie  gewöhnlich  treffend  angegeben.  Die  Ci- 
tate des  Linn.  ,  Fabr.  und  Schrank  müfsen  demnach  mit 
Recht  eingezogen  werden. 

26.  Ä.  RIBIS.  Ein. 

Un  gef  lügel  te  :  zitrongelb,  glänzend,  länglich  eirund, 
gewölbt;  Röhren  dünn,  inittelmäfsig  lang,  weifsgelb;  Schwänz- 
chen weifs,  sehr  kurz,  T/4  der  Röhrenlänge.    Länge   %—  %"'. 

Geflügelte  :  gelb;  Brust,  Schildchen,  drei  Lappen  des 
Brustrückens  braun;  Hinterleib  gelb,  oben  mit  einem  grofsen  , 
schwarzen,  viereckigen  Wische  auf  der  Mitte  und  drei 
bis  vier  kleinen  schwarzen  Fleckchen  am  Rande  ;  Röhren  sehr 
dünn,  lang,  bräunlich;  Schwänzchen  sehr  klein,  weifs- 
li  eh.   Länge  '/2'". 

Aphis    Ribis     Lnn.    Syst.    nat.    II.    j33..    1.    —    Ej.    Fn. 

suec.  g~5.  —  Frisch.   Ins.   II.   g.  pl.    1^..  —    Reaurn, 

Ins.  III.  pl.  22.  f.  y—10.  —  Fabr.  Ent.  syst.  IV. 

211.  n.  j.  —  Syst.  Rhyng.  2gS.  y.  Hausmann.  HL 

Mag.  I.  4^7-  2'  —  Leuwenh.  Arcan.   epist.  go.  54$t 

lab.    $48.    —    Blank.     Ins.     i64>    tab.    i/f.    2,    — 

Schrank.   Fn.   boiea.   II.   loS.   Hg5. 

Lebt  im  Juni  und    Juli  auf  dem    rothen    Johannisbeer- 

strauche  (Ribes  rubrum)  unter  den  zurückgekri'unmten,  roth- 

beuligen,  monströsen  Blättern  in  stark  bevölkerten  Colonien. 

Im    August    fand   ich    dieselbe    Blattlaus    auch    unter  den 

gelbfleckigen  Blättern  des  Alpen-Johannisbeerstrauchs  (Ribes 

alpinum).  Auf  Ribes  rubrum  lebt  oft  gleichzeitig  mit  dieser 

noch  eine  andere  Blattlaus  (Aph.  grossularke  m.J,  welche 

sich  nur  an  den    Blattstielen   und  Achseln  der  Zweige 

aufhält,    und    sich  von  jener  durch  ihre  blaugrüne,  matte 

Färbung  leicht  unterscheiden  läfst. 

Ungeflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Körper,  sehr 
dünn,    weifsgelb;    Augen   braunrot!) ;  Schnabel  weifslich, 


—     40     — 

an  der  Spitze  brau»,  kaum  bis  zur  Einlenkung  des  zwei- 
ten Beinpaares  reichend.  Beine  blafs,  gelbweifs,  Füfse 
bräunlich;  Rühren  weifslichgelb ,  dünn,  oben  und  unten 
gleich  dick,  mittelmäfsig  lang,  CA  der  Normalgrüfse) , 
Schwanzchen  wcifs,  sehr  kurz,  '/4  der  Röhrenlängc ;  Af- 
terläppchen wie  der  Bauch  blafsgelb. 

Diese  Blattlaus  wird  häufig  von  einem  Aphidius  bewohnt ; 
suis  keiner  Spezies  zog  ich  deren  so  viele,  als  aus  A. 
Ribis. 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Körper,  braun, 
fein  gekörnt ;  Kopf  bräunlichgelb ;  Augen  braunroth ;  Ne- 
benaugen braun  eingcfafst;  Schnabel  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare reichend,  gelb;  die  zwei  letzten  Glieder  bräunlich; 
Halsring  gelbgrün,  drei  Lappen  des  Brustrückens  und  das 
Schildchen  braun ,  glänzend ;  Hinterleib  oben  gelb,  mit 
einem  grofsen,  glänzend  schwarzen,  viereckigen  Flecken 
auf  der  Mitte  und  drei  bis  vier  kleineren  am  Rande;  Röh- 
-  ren  sehr  dünn  ,  lang ,  bräunlich.  Afterschwänzchen  weifs- 
lich,  sehr  klein,  '/6  der  Röhrenlänge;  Afterläppchen  nicht 
ausgezeichnet;  Bauch  gelb,  Brust  schwarz,  Seiten  dersel- 
ben mit  bräunlichen  Fleckchen.  Beine  braun,  Füfse,  Schie- 
nenspitzen  und  Knie  schwarz ,  Schienen  und  Schenkel 
bräunlich,  letztere  am  Grunde  nebst  den  Schenkelringen 
und  Hüften  gelb. 

27.  A.  CONVOLVÜLI.  m. 

Ungeflügelte  :  blafsgelb,  länglich,  hinten  spitz, "oben  fein 
runzelig;  Rühren  lang,  vor  der  Spitze  etwas  dicker,  gelb,  an 
der  Spitze  braun;  Schwänzchen  kolbig,  weifsgelb,  '/4  der  Röh- 
renlänge;  Beine  gelb,  Fül'se  schwarzbraun.  Länge   1'". 

Geflügelte  :  glänzend  schwarzbraun,  Hinterleib  gelbgrün 
mit  röthlicher  Basis ,  braunen  Flecken  auf  der  Mitte  und  drei 
kleinem  auf  dem  Rande  desselben.   Länge   %"'. 

Findet  sich  meist  einzeln  unter  den  Blättern  der 
Zaunwinde  (Convolvolus  sepium).    August  und  September. 

Un geflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
gxdb,  die  drei  letzten  Glieder  bräunlich,  Slirnknöpfe  nach 
innen  zahnartig  erweitert ;  Augen  braun.  Schnabel  bis  zum 
zweiten  Beinpaare  reichend,  gelb,  drittes  Glied  an  der  Spitzo 
braun;  der  ganze  Körper  ist  blafsgelb,  hoch  gewölbt,  am  Rande 
entlang  die  gewöhnlichen  Eindrücke ;  Röhren  lang,  dünn, 
vor  der  Spitze  etwas  dicker ,  gelb  ,  an  der  Spitze  braun , 
im  Ruhestände   niederliegend,    convergirend  ,    etwas  über 


—    41     — 

die  Schwanzspitze  hinausreichend ;  Schwänzchen  kolben- 
förmig-, weifsgelb,  Y4  der  Röhrenlänge;  Unterkörper  und 
Beine  sind  gelb,  letztere  mit  bräunlichem  Anflug,  Füfse 
schwarzbraun. 

Geflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers,  braun, 
drittes  und  viertes  Glied  bräunlichgelb,  drittes  Glied  an 
einer  Seite  gekerbt ;  Augen  rothbraun.  Schnabel  fast  zum 
zweiten  Beinpaare  reichend,  gelblich,  das  Ende  des  ersten, 
die  Mitte  des  zweiten  und  das  dritte  Glied  ganz  bräunlich. 
Scheitel ,  Stirne  nebst  Stirnknöpfen  und  Lippenwulst  glän- 
zend schwarzbraun.  Brustkasten  röthlichgelb,  Brust,  einer 
Binde  zwischen  dem  dritten  Beinpaare,  zwei  Fleckchen 
unter  den  Flügeln,  das  Schildchen,  drei  Lappen  des  Tho- 
rax und  das  Halsschild  oben  glänzend  schwarzbraun ;  Hin- 
terleib gelbgrün,  am  Grunde  und  die  Aftergegend  röthlich 
schimmernd ;  die  Binden  auf  dem  dritten  bis  fünften  Segmente 
bilden  durch  Berührung  eine  viereckige  schwarzbraune 
Makel;  hinter  den  Röhren  sind  noch  zwei  freie  Binden 
und  auf  dem  Seitenrande  des  Hinterleibs  drei  Punkte 
schwarzbraun.  Die  langen  dünnen  Röhren  sind  braun,  vor 
der  Spitze  gelblich  und  dicker,  im  Ruhestande  convergi- 
rend;  Schwänzchen  röthlichgelb,  kegelförmig,  '/3  der  Röh- 
renlänge; der  Bauch  ist  blafsgrün,  mit  vier  bis  sechs  brau- 
nen Fleckchen;  Afterläppchen  röthlich,  erstes  mit  braunem 
Anflug;  Beine  gelblich,  Füfse  und  Schienenspitze  schwarz, 
Schenkelspitze  und  die  vier  hintern  Hüften  bräunlich.  Flü- 
gel glashell ,  Geäder  bräunlich ,  Unterrandnerv  und  Rand- 
mahl weifslich. 

Man  trifft  nur  sehr  wenige  Individuen ,  welche  im  un- 
geflügelten  Zustande  bleiben ,  die  meisten  sind  Larven  mit 
Flügclscheiden.  Letztere  sind  auch  gewöhnlich  röthlich  bis 
zinnoberroth  gefärbt. 

28.  A.  CHELIDONII.  i». 

Ungc  f  1  ü  gelt  e  :  länglich-eirund,  hoch  gewölbt,  gelbgrfln 
bis  1  auch  grün,  matt,  etwas  bereift;  Röhren  lang,  dünn, 
weifslich;  Schwänzchen  weifslich,  kolbig,  J/3  der  Röh- 
renlänge.  Länge  1'". 

G  e  fl  ügel  t  e  :  grün,  Brustkasten  gelb,  das  Schildchen,  drei 
Lappen  des  Thorax  und  die  Brust  bräunlich;  Augen  hellroth; 
Röhren  lang  und  dünn,  Schwänzchen  gelblich,  am  Gründe 
srün  ,    aufgebogen;   After  läpp  chen  wie  der  Bauch  grün.    Länge 


—     4a     — 

Lebt   gesellig    an    (Jen    Blüthenstielen    des    Schöllkrauls 
(Chelidonium  majus).  August  bis  Oktober.*) 

Un  ge  f  1  ü  g  e  1 1  e  :  Fühler  so  lang-  als  der  Körper,  bräun- 
lich oder  weifslich  gelb,  an  den  Gelenken  der  Geifselglie- 
der  bräunlich  geringelt.  Augen  hellroth;  Schnabel  weifs- 
lich, zweites  Glied  weingelb,  drittes  braun,  über  das 
zweite  Beinpaar  hinausreichend  ;  der  ganze  Körper  grün , 
matt,  hoch  gewölbt;  der  Kopf  bläfser ;  Bauch  und  Afterlapp- 
ehen sind  grün;  Röhren  dünn,  lang,  weifslich;  Schwänz- 
chen kolbig ,  Y3  der  Röhrenlänge ,  weifslich  ;  Beine  nebst 
den  Schenkelringen  weifs,  Füfse  braun,  Hüften  der  vier 
Hinterbeine  grünlich. 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Körper,  braun, 
drittes  Glied  gekörnt,  am  Grunde  blafs,  zwei  Grundglieder 
grünlich  oder  wie  der  Scheitel  und  die  Stirnknöpfe  mit 
braunem  Anflug.  Augen  hellroth;  Schnabel  bis  zum  zweiten 
Beinpaare  reichend,  blafs,  grünlichgelb,  drittes  Glied  an 
der  Spitze  braun  ;  Halsring  grün ,  Brustring  gelb ,  Schild- 
chen ,  drei  Lappen  des  Rückens  und  die  Brust  bräunlich. 
Hinterleib  grün  ,  weifslich  bestäubt ;  Röhren  sehr  dünn , 
lang ,  oben  und  unten  von  gleicher  Dicke ,  gelblich ; 
Schwänzchen  gelblich ,  am  Grunde  grün ,  aufgebogen ,  l/s 
der  Röhrenlänge.  Atterläppchen  wie  der  Bauch  grün  ;  das 
erste  hat  bei  gut  ausgefärbten  Exemplaren  einen  bräunlichen 
Querstrich.  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkelringen  grün- 
lich ,  Schienen  bräunlichgelb ,  Füfse  braun.  Flügel  wasser- 
hell, Flügelgeäder  braun,  Unterrandnerv  am  Grunde  gelb, 
weiter  nach  vorn  wie  das  Randmahl  grünlichgelb. 

29.  A.  DIANTHI.  Sehr, 

Ungeflügelte  :  länglich  eirund,  hinten  zugespitzt,  gewölbt, 
chagrinirt ;  ge  1  b  oder  gelbgrün  bis  grasgrün,  g  1  an  z  en  d  ;  Füh- 
ler weifslich,  Spitzenhälfte  braun ;  Röhren  lang,  blafs,  an  der 
Spitze  braun,  vor  derselben  am  dicksten;  Schwänzchen 
grüngelb,    kaum  x/3  der   Röhr  enläng  e.  Länge  '/2 — %"'•**) 

*)  Diese  Blattlaus  hat  beim  ersten  Anblick  grofse  Aehnlichkeit 
mit  Aph.  Brassica»  L.  Was  noch  mehr  auf  eine  Gleichheit 
beider  hindeutet,  ist  das  Vorkommen  der  Aleurodes  chelidonii 
Latreille,  welche  sowohl  auf  dem  Kohl  wie  auf  dem  Schöll- 
kraute lebt.  Eine  neue  Art  Aleurodes  (Lonicerae  m.)  entdeckte  ich 
unter  den  Blättern  der  Heckenkirsehe  (Lonicera  Periclyme- 
num)  Anfangs  Oktober;  sie  hat  auf  jedem  Flügel  nur  ein 
dunkles  Fleckchen. 
**)  Bei  dieser  sehr  verhreiteten  Art  ist  es  besondere  nöthig,  dafs 
man  sich  zur  Kenntnifs  derselben  vollkommene  ungtflügelte 
Individuen  mit  freiem  Schwänzchen  zu  verschaffen   su«ht. 


—     43     - 

Geflügelte  :  schwarzbraun ,  Hinterleib  grfln ,  am  Rande 
drei  schwarze  Fleckehen;  Fühler  braun,  am  Grunde  blafs,  drit- 
tes Glied  nach  aafsen  gekerbt ;  Augen  braun  ;  das  erste  Alter- 
läppchen, das  kurze  Schwänzchen  und  die  Spitze  der  keulenför- 
migen Röhren  braun.  Länge  %'". 

j4phis  Dianlhi.  Schrank.   Fn.  boi.   TL   n4<  n*   12*3. 

Lebt  auf  den  Nelken  (Dianthus  Caryophyllus,  prolifer), 
auf  Fuchsien  (Fuchsia  coccinea,  globosa,  micrantha),  fer- 
ner auf  Tulipa,  Crocus,  Narcissus,  Mesenibrianthemum, 
Hyacynthus,  Verbena  und  andern  Treibhausgewächsen.  Auf 
Topfpflanzen  bringen  die  Mütter  das  ganze  Jahr  hindurch 
lebende  Jungen.  *J 

Ungeflügelte  :  Fühler  fast  von  der  Länge  des  Kör- 
pers, cweifslich,  Spitzenhälfte  braun,  Stirnknöpfe  grün, 
breit,  erstes  Fühlerglied  grün  oder  gelblich,  etwas  dünn, 
zweites  bedeutend  dünner  als  das  erste  und  etwas  dicker 
als  das  dritte.  Augen  braunroth;  Schnabel  weifslich,  drit- 
tes Glied  braun ,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend. 
Röhren  lang,  blafs,  an  der  Spitze  braun  und  daselbst  am 
dicksten;  Schwänzchen  grüngelb  oder  blafsgelb,  kaum  '/3 
der  Röhrenlänge;  Afterläppehen  wie  der  Bauch  gelbgrünlich 
bis  grün.  Beine  blafs,  wein-  bis  bräunlichgelb,  Füfse  und 
Schienenspitze  dunkelbraun. 

Die  erste  Brut  der  überwinterten  Mütter  ist  in  Allem 
mehr  grün  als  gelb ;  fast  alle  Generationen  nüanciren  etwas 
in  der  Farbe. 

Geflügelte  :  Fühler  kaum  kürzer  als  der  Leib,  braun, 
drittes  Glied  gekerbt ,  am  Grunde  blafs ;  Stirnknöpfe  nach 
innen  stark  hervortretend  (genähert);  Kopf  schwarz;  Au- 
gen braun ;  das  Untergesicht  wie  der  Halsring  unten  gelb- 
röthlich  ;  der  Schnabel  ist  blafs,  weifslich,  Wulst  und  Spitze 
defselben  braun;  Brustkasten  braun  bis  schwarz,  die  Fur- 
chen des  Brustrückens  und  der  Vorder-  und  Hinterrand 
des  ilalsscliildes  rüthlich.  Der  Hinterleib  grün  und  röthlich 
melirt,  auf  dem  Rücken  defselben  ein  gröfserer  und  meh- 
rere kleinere  braune  Flecken ,  am  Rande  ebenfalls  eine 
Reihe  schwarzer  Fleckchen ,  wovon  drei  an  jeder  Seite 
deutlicher  und  gröfser  sind.  Das  erste  Afterläppchen  ,  das 
kurze  Schwänzchen  und  die  keulenförmigen  Saftröhren  an 
der  Spitze  braun.  Beine  braun ,  Schenkel  am  Grunde  blafs, 
Schienen  nur  bräunlich.  Flügel  glashell  (gegen  das  Licht 
gesehen  ,    sehr  fein  punktirt)  ;    Flügelmahl  blafs  ,    Öeader 

•)   Kybcr,  Erfahrungen   etc.   in   Gcnnar's  Magazin   I. 


—     44     — 

fein,  braun,  Gabelader  am  Grunde  verloseben,  innerste 
Astader  am  Ausgehende  elvvas  dicker,  der  Innenrand  des 
Flügels  daselbst  ebenfalls  dunkler  und  dicker. 

Die  Larven  mit  Flügelscheiden  sind  bald  grün,  bald  rech- 
lich mehrt. 

30.  A.  BETULICOLA.  m. 

Ungeflügelte  :  länglich,  hinten  spitz;  gelb;  Hinterleib 
mit  vier  undeutlichen  grünen  Fleckchen;  Augen  hcllroth;  Fühler 
viel  länger  als  der  Leib  ,  blafsgelblich  ,  die  vier  Geifselglieder 
braunringelig  ;  llöhren  kurz  ,  in  der  Mitte  dünner,  die  obere 
Hallte  derselben  schwarz;  Schwänzchen  sehr  kurz,  gelb, 
stumpf;  Beine  gelb,  Schienen  am  Grunde  und  an  der 
Spitze  wie  die  Fülse  schwarz.  Länge  1'". 

Geflügelte  :  gelb,  Hinterleib  grünlich,  die  gelben  Schie- 
nen am  Grunde  und  an  der  Spitze  schwarz  ;  Flügel  glas- 
hell, Geäder  stark,  schwarzbraun,  innerste  Astader  am  dick- 
sten ;  alle  Adern  endigen  in  einem  schattigen  FleckcheD. 

Mehr  einzeln  als  gesellig  unter  den  Blättern  der 
Wurzeltriebe  der  gemeinen  Birke  (Belula  alba)  lebend. 
August  und  September.  Nicht  häufig. 

Ungeflügelte  :  Fühler  viel  länger  als  der  Leib,  blafs- 
gelblich, die  vier  Gelenke  der  Geifselglieder  braunrin- 
gelig ,  die  zwei  Grundglieder  wie  der  Kopf  und  Halsring 
zitrongelb;  Augen  hellroth;  Schnabel  gelb,  die  Spitze 
des  dritten  Gliedes  braun.  Oberkörper  grünlichgelb  mit 
vier  grünen  undeutlichen  Fleckchen.  Auf  jedem  Segmente 
eine  Reihe  Härchen,  wovon  jedes  auf  einem  kleinen 
Höckerchen  steht.  Röhren  kurz,  in  der  Mitte  dünner,  die 
obere  Hälfte  schwarz ;  Oeffnung  derselben  deutlich ,  gelb. 
Schwänzchen  gelb ,  stumpf  und  sehr  kurz ;  Afterläppchen 
wie  der  Unterkörper  gelb  ,  das  zweite  etwas  ausgerandet. 
Beine  schlank,  gelb,  Schienen  an  der  Basis  und  an 
der  Spitze  wie  die  Füfse  dunkelbraun  bis  schwarz. 

Geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  braun,  die 
zwei  Grundglieder  und  das  dritte,  vierte  und  fünfte  Glied 
am  Grunde  gelb.  Augen  schön  roth  ;  Schnabel  blafsgelb , 
die  Spitze  des  dritten  Gliedes  braun.  Kopf  und 
Brustkasten  citrongelb ;  Hinterleib  gelbgrünlich  mit  zwei 
undeutlichen  grünen  Binden.  Röhren  kurz  (%  der  Nor- 
malgröfse) ,  schwarz ,  am  Grunde  gelblich.  Schwänzchen 
sehr  kurz ,  stumpf ,  langhaarig,  gelbgrim.  Afterläppchen 
M'ie  der  Bauch   grüngelb.    Beine    blafsgelb ,    Hüften   gelb , 


-     45    — 

alle  Schienen  an  der  Basis  und  an  der  Spitze 
wiedieFüfse  schwarz.  Flügel  glashell,  Flügelgeäder  stark, 
schwarzbraun ,  innerste  oder  erste  Astader  am  dicksten ; 
alle  Schrägadern  endigen  in  einem  schattigen  Fleckchen. 
Unterrandnerv  und  Randmahl  gelb,  letzteres  am  äufseren 
Winkel  nach  innen  schwarz  eingefafst,  im  innern  Winkel 
ein  grün  oder  bräunlicher  Wisch. 

Die  ungeflügelte  Blattlaus  bewegt  sich  bei  der  Annäherung 
auffallendrasch,  gleich  einigen  Myris-  und  Capsus-Larven  ; 
zuweilen  bewegen  sie  sich  sprungweise  fort  und  lassen 
sich  bei  unserer  Annäherung  leicht  zur  Erde  fallen. 

31.  A.  CERASI.  F. 

Ungeflügelte  :  breit-eiförmig,  schwarz,  oben  chagrinar- 
tig  ,  glänzend  ,  unten  matt  ;  Fühler  schwarz  ,  drittes  und  die 
Basis  des  vierten  Gliedes  gelblich;  Röhren  lang,  gleich  dick, 
niederliegend,  über  die  Schwanzspitze  hinausreichend;  Schwänz- 
chen kurz  ,   %  der  Röhrenlänge.  Länge  %"'. 

Geflügelte  :  schwarz,  glänzend;  Hinterleib  braun  mit 
grüngelben  Wolken;  Fühler  schwarz,  Röhren  lang,  dünn, 
und  wie  das  kurze  Schwänzchen  schwarz. 

Aphis  Cerasi  Fabr.  Ent.   Syst.  IV.  21 1 .   6.   —  Syst. 
Rhyng.  2g5.   6. 

Lebt  auf  dem  Kirschbaume  (Cerasus  avius)  gesellig  an 
den  Spitzen  junger  Triebe  und  unter  deren  Blättern ,  die 
sich  davon  häufig  zurückrollen  und  einen  monströsen  Kopf 
bilden. 

Ungeflügelte  :  Fühler  etwas  länger  als  der  Körper, 
schwarz ,  drittes  Glied  und  die  Basis  des  vierten  bräun- 
lichgelb. Die  Augen  sind  braun;  der  Schnabel  reicht  bis 
zum  zweiten  Beinpaare,  ist  blafs,  grüngelb,  an  der  Spitze 
braun.  Der  Kopf  ist  klein ,  der  Halsring  schmal,  doch 
breiter  als  der  Kopf,  der  zweite  Brustring  breiter,  alle 
übrigen  Leibesringe  durch  die  Anschwellung  in  Eins  ver- 
schmolzen. Die  Röhren  sind  dünn ,  oben  und  unten  gleich 
dick,  lang,  beim  Berühren  des  Thieres  niederliegend  und 
wie  der  ganze  Körper  schwarz.  Das  Schwänzchen  ist  kurz , 
Vi—V4  der  Röhrenlänge.  Der  Unterkörper  ist  matt,  schwarz- 
braun, etwas  grün  schimmernd.  Das  erste  der  schwarzen 
Afterlüppchen  ist  weifsgelblich  gcrandet ;  das  zweite  be- 
wimpert. Die  Beine  sind  schwarz ,  alle  Schienen,  die  Sehen- 
kel der  beiden  Vorderbeine  und  die  Basis  der  vier  Hin- 
terschenkel gelbbräunlich. 


—     46    — 

Die  jüngsten  Individuen  sind  braunroth  ;  die  nicht  ganz 
ausgefärbten  altern  haben  hellere  Fühler  und  Beine  und 
sind  auf  dein  Hinterleibsrücken  braun  und  gelb  .mannorirt. 

Geflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
schwarz ,  drittes  Glied  gekörnt ;  der  Kopf  ist  bedeutend 
breiter  als  lang ,  schwarz ;  die  Augen  sind  braun.  Der 
Halsring  ist  dunkelbraun,  vorn  und  hinten  gelbrandig;  der 
Brustkasten  schwarz ;  der  braune  Hinterleib  hat  oben  hel- 
lere Wolken.  Die  Röhren  sind  schwarz,  lang,  oben  und 
unten  gleich  dünn;  das  Schwänzchen  ist  schwarz,  kurz, 
V*  der  Röhrenlänge ;  die  Beine  sind  schwarz ,  die  Basis 
aller  Schenkel  und  die  Schienen  bräunlichgelb.  Die  Flügel 
sind  glashell;  Geäder  braun,  Flügelwurzel,  Unterrandnerv 
und  Randmahl  gelblich,  letzteres  mit  grauem  Anflug. 

32.  A.  APARINES.  m. 

Ungcflügelte  :  bräunlich,  eirund,  etwas  gewölbt,  flach 
gerandet,  runzelig-lederartig;  Röhren  lang,  eonvergirend,  die 
Schwanzspitze  weit  überreichend  J  das  bräunliche  Schwänzchen 
kaum  vorstehend.  Länge   %'". 

Lebt  gesellig  an  den  Stängelspitzen  des  klebrigen  Lab- 
krautes CGaliuin  Aparine).  August  und  September.  Die 
Fabrizische  Aph.  Aparines,  welche  auch  Schrank  aufführt, 
ist  von  dieser  bedeutend  verschieden.  Nach  deren  Be- 
schreibung sollte  ich  fast  vermuthen,  dafs  es  die  weifsbe- 
stäubte,  weifsbeinige  A.  Papaveris  L.  wäre,  welche  ich 
auch  mehrmals  auf  diesem  Galium  und  auf  so  vielen  andern 
Pflanzen  angetroffen  habe. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  braun, 
drittes  Glied  am  Grunde  bläfser;  die  Stirnknöpfe  nach 
innen  stark  vortretend  CgenäherQ  und,  wie  der  Kopf , 
grüngelb  mit  bräunlichem  Anflug.  Augen  braun;  Schnabel 
schmutzig  gelb ,  drittes  Glied  braun.  Der  Oberkörper  ist 
braun,  runzelig-lederartig,  der  Seitenrand  flach  abgesetzt, 
mit  den  gewöhnlichen  Eindrücken ;  alle  Leibesringe  bis 
auf  den  Halsring  verschmolzen.  Röhren  dünn,  lang,  im 
Ruhestande  niederliegend,  eonvergirend,  die  Schwanzspitze 
weit  überragend ,  gelbbräunlich ,  vor  der  Spitze  einge- 
schnürt und  daselbst  braun;  Schwänzchen  sehr  kurz,  kaum 
hervorstehend.  Unterkörper  grünlichgelb,  am  Rande  wie 
die  Afterlappchen  braun.  Beine  blafs ,  schmutzig  gelb , 
Hüften,  Schienenspitze  und  Füfse  braun. 


—     47     — 

33.  A.  TANACETI.   hin. 

Ungeflögelte  :  länglich  eirund,  matt,  brauuröthlich, 
ein  grofscr  Wisch  auf  dem  Hinterleibsrücken  bis 
über   die    Röhren   hinaus  dunkelbraun.  Länge  %'". 

Geflügelte  :  Flügel  weifslich  ,  Geäder  sehr  fein,  blafs  , 
Randniahl  graulich,  Flügelwurzel  gelb ;  Röhren  mittelmäfsig,  sehr 
dünn,  schwarz  j  Schwänzchen  gclbroth,  '/3  der  Röhrenlänge, 
Länge   %'?'. 

Aphis  Tanaceti  Lina.  S.  nat.  II  y.3;>.  iS.  —  Ej.  Fn. 
suec.  g8g.  —  Fahr.  Eid.  Syst.  IV.  2ij.  36.  — 
Syst.  rhyng.  -99-  36.  —  Schrank.  Fn.  boi.  II. 
123.  n.  124*.  —  Geoffr.  Ins.  I.  49^-  #•  —  Burm. 
Ilandb.   d.   Ent,  II.    i4-  3. 

Lebt  gesellig-  an  den  jungen  saftigen  Stängeln  des  Rain- 
farns (Tanacetum  vulgare.)  Juni  bis  September.  Ende  Sep- 
tember fand  ich  sie  einmal  auf  einer  fast  verblühten  Pflanze 
bis  in  die  Afterdolde  hinauf  sitzend.  Nicht  so  häufig  als 
Aph.  Tanacetaria.  Burmeister  zog  einen  Scelio  (Xystus 
Hart.^  ,  eine  Spalangia  und  einen  Aphidius  daraus. 

Ungeflügelte  :  Fühler  langer  als  der  Leib,  schwarz; 
Augen  hellroth ;  Schnabel  bis  zum  dritten  Beinpaare  rei- 
chend, braun,  erstes  Glied  bis  auf  die  Spitze  gelbrüthlich. 
Kopf  und  ganzer  Oberkörper  braun,  der  Scheitel,  der 
Rand  des  ersten  und  zweiten  Thoraxringes,  der  dritte 
Ring  ganz ,  der  aufgebogene  Seitenrand  des  Hinterleibs 
und  die  Aftergegend  blafsröthlich ;  Rohren  sehr  dmm , 
schwarz,  lang  i3/4  der  Normalgröfse)  ;  das  gerade,  zuge- 
spitzte Schwanzchen  rothlich,  fast  von  halber  Röhrenlänge; 
Unterkörper  etwas  bestäubt,  rülhlich,  Brustgegend  heller, 
weifslich ,  Randgegend  braun ;  Afterläppchen  und  Beine 
schwarz,  die  Basis  aller  Schenkel  gelblich.  Die  jungen  Indi- 
viduen sind  weifslich;  die  Beine,  Fühler  und  ein  Wisch 
auf  dem  Hinterleibsrücken  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
schwarz,  drittes  Glied  an  der  Seite  gekerbt.  Kopf  braun, 
Augen  rothbraun ,  Nebenaugen  mit  schwarzer  Einfafsung  • 
Schnabel  bis  zur  Einlenkimg  des  zweiten  Beinpaares,  das 
erste  Glied  am  Grunde  weifsgelb,  Spitze  defselben  bräun- 
lich. Brustkasten  schwarz»  glänzend;  Hinterleib  oben  dun- 
kelgrün und  schwarz  marmorirt,  die  zwei  letzten  Segmente 
bräunlich,  mit  drei  bis  vier  schwarzen  Fleckchen.  Röhren 
mittelmäfsig,  sehr  dünn,  schwarz;  Schwänzchen  gelb,  */3 
der    Röhrenlänge ;     Afterläppchen     schwarzbraun.    Beine 


48 


schwarz,  behaart,  alle  Schcnkelwurzebi  weifslich.  FJügel 
weifslich,  Geäder  sehr  fein,  blafs,  Randmahl  graulich, 
Filigelwurzel  gelb. 

34.  A.  LIGUSTRI.  m. 

Unge  fliig  e  lt  e  :  eirund,  hoch  gewölbt,  glänzend,  zitron- 
gelb; Röhren  an  der  Spitze  brann.  Länge  %'"• 

Geflügelte  •  blafs  zitrongelb;  Fühler,  Scheitel,  Brust,  die 
Lappen  des  Thorax  und  Röhren  bräunlich,  letztere  keulenförmig. 

Lebt  unter  den  gelben,  oft  der  Länge  nach  eingerollteD 
Blättern  der  Rainweide  (Ligustrum  vulgare)  in  zahlreichen 
Colonien.  August  bis  Oktober. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  blafs, 
weifslich,  die  zwei  letzten  Glieder  mit  bräunlichem  Anflug. 
Augen  dunkelbraun.  Schnabel  kurz  ,  das  zweite  Beinpaar 
kaum  erreichend ,  gelblich ,  das  dritte  Glied  an  der  Spitze 
etwas  gebräunt.  Rühren  lang,  vor  der  Spitze  am  dicksten, 
an  der  Basis  gelb ,  dann  nach  der  Spitze  hin  immer  dun- 
keler  werdend.  Schwänzchen  kurz ,  fast  l/s  der  Röhren- 
länge und ,  wie  die  Afterläppchen  und  der  ganze  Unter- 
körpe,  blafsgelb.  Beine  blafs,  Knie  mit  bräunliehem  Anflug, 
die  Fufsspilzen  braun. 

Geflügelte  :  2  cT  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
bräunlich,  drittes  Glied  fein  gekörnt,  die  zwei  Grundglie- 
der nebst  den  Stirnknöpfen  gelb ;  Augen  braun ;  Nebenau- 
gen wasserhell ,  braun  eingefafst ;  Kopf  gelb,  Scheitel  mit. 
bräunlichem  Anflug;  Schnabel  gelb,  die  Spitze  des  dritten 
Gliedes  braun;  Halsring  und  Brustkasten  ebenfalls  gelb,  von 
letzterem  sind  die  Brust,  ein  Flecken  an  der  Seite  unter  den 
Flügeln ,  die  drei  Lappen  des  Rückens  und  das  Schildchen 
bräunlich.  Hinterleib  gelb,  Röhren  lang,  auf  orangengel- 
bem Grunde  entspringend,  blafsgelb,  keulenförmig,  vor 
der  schwarzen  Spitze  am  dicksten.  Schwänzchen  gelb, 
kaum  x/3  der  Röhrenlänge,  Afterläppchen  gelb  CS),  das 
erste  mit  schwarzem  Rande  (j*).  Beine  gelb,  Füfse,  Schie- 
nenspitze und  Knie  dunkelbraun ,  die  Hinterschenkel  nach 
der  Spitze  zu  etwas  bräunlich.  Flügel  wasserhell,  Geäder 
braun ,  Rand-  und  Unterrandnerv  wie  das  Randmahl  blafs. 

35.  A.  LONICERiE.  Siebold. 

Ungeflügelte  :  hell-  oder  gelbgrün,  schimmernd,  glatt, 
eiförmig  und  hoch  gewölbt;  Fühler  braun,  am  Grunde  grünlich; 
Röhren  mittelmäfsig,  keulenförmig,  bräunlich;  Schwänzchen  sehr 


—    49    — 

kurz,    gelbbräunlieh  ;    Beine    blafs ,     Knie,    Schieuenspitze    und 
Füfse  bräunlich.  Länge  %'". 

Geflügelte  :  Fühler  dunkelbraun,  zwei  Grundglieder  und 
die  Basis  des  dritten  Gliedes  gelb  ;  drittes  und  viertes  Glied 
runzelig,  an  einer  Seite  grob  gekerbt.  Röhren  keulenförmig, 
ara  Grunde  sehr  dünn,  gelblich,  an  der  Spitze  bräunlich; 
Schwänzchen  bräunlich  ,  kurz ,  von  halber  Rührenlänge  ,  aufge- 
bogen. Länge  %'". 

Lebt  auf  der  untern  Blattseite  der  Lonicera 
tartarica  und  Xylosteum  in  starkbevölkerten 
Colonien  von  Mai  bis  Oktober. 

Ungeflügelte  :  hellgrün  oder  gelbgrün ,  glatt ,  eiförmig  , 
hochgewölbt.  Fühler  viel  kürzer  als  der  Leib  ,  braun ,  an 
der  Basis  grünlich  und ,  wie  der  Scheitel,  mit  grauem  An- 
flug ;  Augen  klein  ,  dunkelbraun ;  Schnabel  bis  zum  zwei- 
ten Beinpaare  reichend ,  gelblich ,  Lippenwulst  und  Spitze 
bräunlich.  Alle  Einschnitte  der  Leibesringe  durch  den  auf- 
geschwollenen Körper  verschwunden.  Bohren  mittelmäfsig 
lang,  keulenförmig,  bräunlichgelb;  Schwänzchen  sehr  kurz, 
kegelförmig  und ,  wie  die  Afterläppchen ,  graubräunlich ; 
Beine  blafs,  Knie  ,  Schienenspitze  und  Füfse  bräunlich. 

Geflügelte:  Fühler  länger  als  der  Leib,  dunkelbraun; 
die  zwei  Grundglieder  und  die  Basis  des  dritten  Gliedes 
gelblich,  das  dritte  und  vierte  runzelig,  an  einer  Seite 
grob  gekerbt.  Augen  schwarz  ;  Nebenaugen  hellgelblich ; 
Kopf  mit  braunem  Anflug  oder  auch  glänzend  schwarz ; 
Untergesicht  gelb ;  Schnabel  kurz ,  das  zweite  Beinpaar 
nicht  erreichend,  gelb,  Wulst  und  Spitze  desselben  bräun- 
lich; Brustkasten  gelb;  die  drei  Lappen  des  Bückens , 
das  Schildchen  ,  ein  grofser  und  ein  kleiner  Flecken  unter 
den  Flügeln  und  die  Brust  glänzend-schwarzbraun  bis 
schwarz.  Hinterleib  gelb,  eine  grofse  viereckige  Makel 
auf  dem  Bücken  desselben  und  vier  Flecken  auf  dem 
Bande  glänzend  dunkelbraun.  Bohren  keulenförmig,  am 
Grunde  sehr  dünn,  gelblich,  an  der  Spitze  bräunlich, 
lang  (%  der  Normalgröfse).  Schwänzchen  kurz  ,  aufge- 
bogen ,  '/2  der  Röhrenlänge  und ,  wie  die  Afterläppchen  , 
mit  bräunlichem  Anflug.  Beine  gelb;  Füfse,  Schienenspitze 
und  Knie  braun.  Flügel  glashell  mit  bräunlichem  Geäder; 
Unterrandnerv  gelb  ;  Bandmahl  blafs. 

Das  Männchen  ist  den  geflügelten  Weibchen  ganz  ähn- 
lich; der  viereckige  Flecken  auf  dem  Hinterleibsrücken  ist 
durch  gelbe,  schmale  Querbinden  unterbrochen;  das  erste 

4 


—    50    — 

Afterläppchen  ist  ausgeschnitten  ,    mit   schwarzem  Rande, 
die  Scheide  der  gelben  Rulhe  braun. 

Die  letzte"  Brut  scheint  mit  den  abfallenden  Blättern  zu 
überwintern,  was  noch  bei  mehreren  Blattläusen  der  Holz- 
gewächse der  Fall  ist.  Auf  der  Unterfläche  der  Blätter 
eines  fast  ganz  abgestorbenen,  gelben  Grashalmes  von 
Phalaris  arundinacea  fand  ich  im  Oktober  einige  starke 
Colonien  geflügelter  Blattläuse  und  Larven  im  üppigsten 
Zustande ,  die  ich  nach  genauer  Vergleichung  mit  Aphis 
Lonicera1  für  identisch  halten  mufste.  Auf  Lapsana  commu- 
nis findet  sich  im  Juli  dieselbe  Blattlaus  ,  deren  geflügelte 
Individuen  etwas  abweichend  gefärbt  sind  :  Augen  braun- 
roth;  Fühler  ganz  braun;  Röhren  bräunlich;  Schwänzchen 
gelb;  erstes  Afterläppchen  und  die  Schenkelspitzen  braun. 

Von  Siebold's  Beobachtungen  über  diese  Blattlaus* 

»Auf  der  untern  Seite  der  Blätter  des  erwähnten  Strau- 
ches (der  Lonicera  Xylosteum)  fanden  sich  gegen  Ende 
des  Oktobers  dreierlei  Formen  von  Blattläusen  vor ,  näm- 
lich zwei  geflügelte  und  eine  ungeflügelte.  Die  beiden  ge- 
flügelten Formen  zeigten  zweierlei  Gröfsenverhältnisse  :  die 
gröfsern  geflügelten  Blattläuse  waren  alle  vivipare  Weib- 
chen ;  die  kleinern  dagegen  ,  welche  in  weit  geringerer 
Menge  vorhanden  waren,  wiesen  sich  als  geflügelte  Mann-, 
chen  aus;  beide,  Männchen  und  Weibchen,  besafsen  eine 
hellgelbe  Farbe  mit  schwarzen  Flecken.  Die  ungeflügelten 
Blattläuse  befanden  sich  in  gröfserer  Menge  und  in  ver- 
schiedener Gröfse  um  sie  herum ,  waren  nur  einfarbig 
gelbgrün  gezeichnet  und  gaben  sich,  bei  gnauerer  Unter- 
suchung ,  als  die  Brut  der  vorhin  _  erwähnten  Weibchen 
zu  erkennen. 

»Alle  diese  ungeflügelten  Blattläuse  waren ,  ohne  Aus- 
nahme ,  eierlegende  Weibchen ,  welche  ich  sehr  häufig 
mit  den  geflügelten  Männchen  bei  der  Begattung  über- 
raschte. Die  Verbindung  der  in  der  Begattung  begriffenen 
Thierchen  war  so  innig ,  dafs  wenn  ich  ein  Männchen  bei 
den  Flügeln  fafste  und  fortnahm ,  ich  zugleich  das  Weib- 
chen mit  aufhob.  Die  geflügelten  Weibchen  bemerkte 
ich  niemals  mit  diesen  Männchen  in  der  Begattung. 
Die  flügellosen  Weibchen  verliefsen  beim  Drange  des 
Eierlegens  die  Blätter  des  Strauches  und  begaben  sich  an 
die  Aeste  und  den  Stamm  desselben,  wo  sie  zwischen  die 
Ritzen  der  Rinde    und  die  Winkel   der  Aeste  ihre  gelb- 


—    51     — 

grünen  ovalen  Eier  legten ,  an  welchen  erst  nach  ein 
paar  Tagen  sich  die  gelbgriine  Farbe  in  ein  glänzendes 
Schwarz  verwandelte. 

»Da  die  Zahl  der  Männchen  dieser  Blattläuse  im  Ver- 
hältnisse zu  der  Menge  von  eierlegenden  Weibchen  äufserst 
gering  war,  und  die  Samenkapsel  fast  aller  von  mir  un- 
tersuchten flügellosen  Weibchen  lebhafte  Spermatozoon 
enthielten ,  so  ist  wohl  anzunehmen ,  dafs  diese  Aphis- 
männchen  in  Polygamie  leben.  Da  ferner  die  Zeugungs- 
glieder dieser  Männchen  bei  der  Begattung  nicht  abbre- 
chen und  verloren  gehen ,  so  wird  ihnen  hierdurch  die 
wiederholte  Ausübung  dieser  Funktion  auch  erlaubt ,  was 
bei  manchen  Käfer-  und  allen  Schmetterlings-Männchen 
unmöglich  wird ,  indem  sie  schon  nach  einmaligem  coitus 
ihren  penis  einbüfsen.  Zugleich  findet  meine  Vermuthung 
darin  eine  Bestätigung,  dafs  Degeer  bei  andern  Blattlaus- 
arten die  einzelnen  Männchen  sich  mit  vielen  Weibchen 
nacheinander  begatten  sah.«  —  v.  Siebold  in  Froriep's 
Notitzen.  Band  XII.  St.  85. 


36.  A.  LYTHRI.  Schk. 


Ungeflügelte  :  eirund,  hinten  zugespitzt,  wenig  ge- 
wölbt und  flach  gerandet,  grün,  oben  runzelig-leder- 
irtig;  Röhren  gelblich,  walzenförmig,  dünn  und  lang, 
Schwänzchen  kurz  und  gelb ;  Beine  weifslich  ,  Füfse  braun, 
Länge  '/2-3/4'". 

Geflügelte  :  schwarz,  Hinterleib  grün,  oben  mit  gro- 
ßer schwarzer  Makel  auf  der  Mitte;  ßöhren  lang,  dünn 
md  schwarz;  Schwänzchen  braunroth,  %  der  Röhrenlänge j 
Jeine  schwarz,  Schienen  und  Schenkel  am  Grunde  gelblich. 

A.  Lythri,  Schrk.  Fn,  boi.  II,   1*5.   12i5. 

Auf  dem  Weiderich  (Lythrum  Salicaria  L.)  gesellig  in 
der  Blüthenähre  und  an  den  Stängelspitzen.    Juli — August. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  blafs ,  an  der  Spitze 
sräuniieh,  die  zwei  Grundgelenke  und  ein  niedriger  Stirn- 
uiopf,  worauf  sie  stehen,  grün.  Die  Augen  sind  rothbraun; 
3er  Schnabel  reicht  über  die  Einlenkung  des  zweiten 
Beinpaares  hinaus,  ist  gelbgrün,  das  dritte  Glied  braun. 
Der  Scheitel  wie  der  ganze  Oberkörper  fein  runzelig-Ie- 
lerarlig,  hellgrün  mit  drei  grasgrünen  Längsstreifen,  zwei 
im  Rande  und  einer  über  die  Mitte  des  Rückens  hinzie- 
lend. Die  Röhren  sind  lang,  ringelig,  oben  und  unten 
yjcichdick,  gelblich,  im  Ruhestande  niederliegend,  conver- 
jfirend,  die  Schwanzspitzc  erreichend.  Das  Schwänzchen  ist 


LIBRARY 

UNJVSflSITY  OF  \WmtS 


KO       

gelb  ,  kurz ,  %  der  Röhrenlänge.  Unterkörper  wie  die 
Afterläppchen  gelbgrün;  die  Beine  ganz  weifslich,  nur  die 
Füfse  braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarz  ,  drittes  Glied 
feingekörnt,  am  Grunde  gelb.  Der  Schnabel  reicht  über 
das  zueile  Beinpaar  hinaus ,  ist  grüngelb ,  drittes  Glied 
braun.  Die  Augen  sind  dunkclroth ;  Kopf  und  Brustkasten 
sind  glänzend  schwarz ,  der  Halsring  oft  nur  bräunlich , 
unbewehrt.  Der  Hinterleib  ist  grün  ,  auf  der  Mitte  ein 
grofser,  viereckiger,  glänzend-schwarzer  Flecken,  auf 
dem  Rande  schwarze  Punkte  und  neben  denselben  die 
sehr  kleinen  Stigmen  schwarz.  Bei  den  meisten  findet 
sich  zwischen  den  Röhren  noch  eine  krumme  Binde  von 
derselben  Farbe  vor.  Die  Röhren  sind  lang,  oben  und 
unten  gleich  dünn,  schwarz;  das  Schwänzchen  ist  klein, 
kaum  %  der  Röhrenlänge ,  aufwärtsgekrümmt  und  braun- 
roth.  Der  Bauch  ist  gelbgrün,  mit  röthlichen  Wolken;  das 
erste  Afterläppchen  schwarz ,  gelbgerandet ,  das  zweite 
bräunlich ,  von  der  Farbe  des  Schwänzchens.  Die  Beine 
sind  glänzend  ,  schwarz  ;  die  Schienen ,  die  Schenkel  der 
zwei  Vorder-  und  die  Schenkelbasis  aller  Beine  gelblich. 
Die  Flügel  sind  wasserhell ,  Geäder  braun ,  Gabelader  am 
Grunde  verloschen ;  Flügelwurzel  und  Unterrandnerv  gelb- 
weifslich ,  das  Randmahl  graulich.  Die  Nymphen  der  Geflü- 
gelten sind  bräunlich ,  Brustrücken  und  Hinterleib  grün 
mit  grofsem  rothbraunem  Kreuze. 

37.  A.  PRUNI.  Fabr. 

Ungeflügelte  :  länglich,  hinten  zugespitzt,  grünspangrün, 
über  und  über  in  weifs  liehen  Staub  gehüllt;  Röhren 
sehr  kurz,  braun,  am  Grunde  grün;  Schwänzchen  grün  und 
länger  als  die  Bohren,  Länge  3/4'". 

Geflügelte  :  Scheitel  und  Brustkasten  braun,  weifsbe- 
pudert;  Hinterleib  grünlich  mit  drei  grasgrünen  Längsstreifen. 
Röhren  und  Schwänzchen  wie  oben. 

A.  Pruni  Fbr.  Ent.  syst.  IF.  2/3.  l4*  —  Syst.  Rhyngot. 
2q6  .  i4.  —  Geoffr.  Ins.  I.  407'  /0«  ~~  Degeer  Ins. 
III.  49-  5.  pl.  2.  flg.  1 — S.  —  Rectum.  Ins.  III. 
pl.  23.  flg.  g—10.  —  Schrank.  Fn.  boi.  II.  115> 
121  j.   Götze  Ent.  Beitr.  II.  p.  3i2. 

Unter  den  Blättern  der  jungen  Triebe  des  Pflaumenbau- 
mes (Prunus  domestica)  und  des  Schlehenstrauches  (Prunus 
spinosa)  in  sehr  zahlreichen  Colonien.  Sie  bedecken  die 
untere  Blattseite  dergestalt  mit  ihrem  Staube ,  dafs  man  sich 


—     53    — 

beim  Vorbeistr eichen   die  Kleider   davon  beschmutzt.    Juli 
und  August. 

Un geflügelte  :  Die  Fühler  sind  etwas  länger  als 
der  Leib  ,  grünlich ,  das  siebente ,  sechste  und  die  Spitze 
des  fünften  Gliedes  bräunlich.  Die  Augen  sind  braunroth. 
Der  Schnabel  ist  grün ,  die  Spitze  desselben  braun  ,  bis 
zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Der  Oberkörper  ist  hell- 
grün mit  drei  grasgrünen  Rückenstreifen;  Die  Bohren  sind 
sehr  kurz  CA  der  Normalgröfse),  braun,  am  Grunde  grün 
und  dünner;  das  Schwänzchen  ist  grün,  länger  als  die 
Röhren.  Afterläppchen  wie  der  Unterkörper  und  die  Beine 
grün  ,  von  letzlern  sind  nur  die  Füfse  braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
bestäubt ,  gelblich ,  das  Grundglied  und  die  Spitze  derselben 
etwas  bräunlich.  Die  Augen  sind  braunroth;  der  Schnabel  ist 
grün  ,  an  der  Spitze  bräunlich  ,  das  zweite  Beinpaar  nicht 
erreichend.  Kopf  und  Brustkasten  braun ,  stark  weifs- 
bepudert ,  insbesondere  aber  das  Schildchen ,  welches 
gleich  in  die  Augen  fällt.  Bei  Jüngern  Individuen  ist  der 
Halsring  wie  der  Scheitel  grün.  Der  Hinterleib  ist  gelb- 
grün mit  drei  grasgrünen  Längenstreifen ;  die  Röhren,  das 
Schwänzehen  und  der  Bauch  wie  bei  den  Flügellosen  gefärbt, 
Die  Afterläppchen  sind  durch  einen  dunklern  Anflug  kaum  aus- 
gezeichnet ;  die  Beine  sind  grünlich ;  Füfse  und  Schienen^- 
spitzen  braun ,  Knie  und  die  Spitzen  der  Hinterschenkel 
bräunlich.  Die  Flügel  sind  glashell ,  oft  auch  bepudert ; 
Flügelgeäder  braun,  Untcrrantlnerv  grün,  Randmahl  blafs. 

Degeer  will  dieselbe  Blattlaus  auch  auf  dem  Aprikosen- 
baume  (Prunus  Armeniaca)  gefunden  haben.  Er  beobachtete 
auch  eine  Begattung  eines  geflügelten  Männchens  mit  ei- 
nem ungeflügelten  Weibchen.  Im  September  fand  er  schon 
Eier,  in  Wolle  gehüllt,  in  der  JNTähe  der  Knospenaugen 
abgesetzt, 

Dessen  Beobachtungen  hierüber. 

»Alle  ungeflügelten  Blattläuse  der  Pflaumenblätler  sind 
Weibchen ,  die  im  September  Eier  legen.  Man  siebet  sie 
alsdann  auf  den  Zweigen  der  Bäume  unruhig  herumkrie- 
chen, als  ob  sie  einen  bequemen  Ort  zur  Eierlage  suchen 
wollten.  Vorzüglich  suchen  sie  dazu  die  kleine  Höhlung 
zwischen  den  Knospenaugen  und  dem  Zweige  aus  ,  in 
welche  sie  ihre  Eier  nebeneinander  her ,  bisweilen  auch 
aufeinander  legen,  dafs  oft  ganze  Häufchen  derselben  zu- 
sammenkommen.   Sobald  sie  gelegt  werden,  sind  sie  dun- 


—     54     — 

kelgrün ,  hernach  aber  werden  sie  schwarzbläulich.  Die 
ßlattlausmutler  bedeckt  sie  mit  einer  weifsen  wollichten 
Materie ,  welche  sie  so  ,  wie  die  Erlenblattläuse ,  unter 
«lein  Bauche  nach  den  Seiten  zu  sitzen  hat.  Alle  um  diese 
Zeit  geöflneten  Blattlausmütter  haben  den  Bauch  voll  Eier. 

»Wahrend  der  Zeit ,  dafs  ich  diese  Beobachtungen  über 
die  Blattläuse  der  Pflaumenbäume  anstellte,  war  ich  so 
glücklich,  die  wirkliche  Begattung  eines  geflügelten  Männ- 
chens mit  einem  ungeflügelten  Weibchen  und  auch  das 
Ende  derselben  mit  anzusehen. 

r>  . ...  Die  Gestalt  des  Männchens  ist,  wie  bei  den  ge- 
flügelten Blattläusen  überhaupt ;  nur  der  Hinterleib  schmä- 
ler und  dünner,  deutlich  geringelt  und  am  Ende  ein  klei- 
nes Wärzchen  ;  die  Rückenhörner  sehr  kurz ,  die  Augen 
grofs  und  die  Fühlhörner  ziemlich  dick  ;  die  Flügel  noch 
einmal  so  lang  als  der  Körper ;  die  Farbe  endlich  schwarz, 

aufsei*  am  Hinterleibe  grün  gemischt «  —  Degeer 

tos.  III.  S.  49.  n.  5. 

38.  A.  ARUNDINIS.  F. 

Ungeflögelte  :  blafsgrün ,  mit  drei  grasgrünen  Rücken- 
streifen, lang,  fast  gleich  breit,  hinten  zugespitzt,  etwas  be- 
stäubt; Röhren  walzenförmig,  kurz  ,  dunkelbraun;  Schwänz- 
chen braun,  am  Grunde  blässer,  breiter  und  länger  als  die  Röh- 
ren. Länge  V". 

Geflügelte:  grün,  Scheitel,  Brust  und  Brustrücken  mit 
braunem  Anflug;  Röhren  dünn,  sehr  kurz,  liegend;  Schwänzchen 
braun  ,  so  lang  als  die  Röhren. 

A.  Arundinis    Fabr.    Ent.    syst.    IV.  2i2.    8.    —   Syst. 
rhyng.  2<}5.   S. 

Diese  Blattlaus,  welche  viele  Aehnlichkeit  mit  Aphis 
Pruni  hat,  findet  sich  häufig  vom  Juli  bis  August  auf  dem 
gemeinen  Rohre  (Arundo  Phragmites  LJ ,  dessen  obere 
Blattseiten  ganz  davon  bedeckt  sind.  Nach  Fabricius  soll 
sie  auch  auf  Arundo  Epigejos  vorkommen. 

Un geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
braun  ,  zweites  und  die  Basis  des  dritten  Gliedes  blafs- 
vveil'slich ,  erstes  wie  der  niedrige  Stirnknopf,  worauf  sie 
stehen,  grün.  Der  Schnabel  ist  gelblich ,  drittes  Glied  an 
der  Spitze  braun  und  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend. 
Die  Augen  sind  braun.  Der  Oberkörper  ist  flach,  und  flach 
gerandet,  weifslichgrün  mit  drei  grasgrünen  Rückenstrei- 
fen, wovon  der  mittlere  geg^n  die  Mitte  am  breitesten 
ist.    Die  Röhren   sind   dunkelbraun,    oben    und   unten  von 


-    55    - 

gleicher  Dicke ,  kurz  (elwas  über  Vs  der  Normalgröfse)  ; 
das  braune ,  am  Grunde  Wässere  Schwänzchen  ist  kolbig , 
breit  und  fast  länger  als  die  Röhren.  Der  bestäubte  Unter- 
körper blafsgrün ;  die  Afterläppchen  elwas  braun  angelaufen, 
vorzüglich  das  zweite.  Die  Beine  sind  grün ,  Schenkel- 
spilzen und  Schienen  bräunlich,  Füfse  und  Schienenspitzen 
schwarz. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  braun,  die  beiden  Grund- 
glieder grünlich;  Nebenaugen  hell  mit  brauner  Einfassung. 
Kopf  und  Brustkasten  sind  grün,  der  Scheitel,  die  Stirne, 
der  Halsring ,  drei  Lappen  des  Brustrückens  ,  ein  Flecken 
an  den  Seiten  und  die  Brust  braun.  Der  Hinterleib  ist 
gelbgrün  mit  drei  grasgrünen  Längsstreifen.  Die  Röhren 
sind  bräunlich ,  liegend  ,  dünn  und  kurz  (%  der  Normal- 
gröfse) ;  das  Schwänzchen  von  der  Länge  der  Röhren  , 
braun,  grün  durchscheinig.  Der  Bauch  ist  bestäubt,  grün, 
das  erste  Afterläppchen  mit  braunem  Streifen,  das  zweite 
braun  angeflogen.  Die  Beine  sind  grünlich,  die  Knie  bräun- 
lich ,  Füfse  und  Schienenspitze  schwarz. 


5<>    — 


b,    Fühler  unmittelbar  auf  der  Stirne  sitzend;  diese 
ßach  oder  convcx. 

*    Körper  eirund,  hoch  gewölbt,  mit  einem  Höckerchen  an 
den  Seiten  des  vorletzten  Hinterleiisringes. 

Die  Blattläuse  dieser  Gruppe  leben  immer  in  stark  be- 
völkerten Colonien ,  theils  auf  holzigen ,  theils  auf  kraut- 
artigen  Gewächsen  ,  entweder  am  Stängel  oder  unter  den 
Blättern,  auch  wohl  am  Grunde  der  Stängel  bis  zur  Wur- 
zel hinab.  Viele  derselben ,  welche  auf  der  untern  Blatt- 
seite leben ,  verursachen  durch  ihr  Saugen  ein  Zurück- 
krümmen und  Rollen  der  Blätter  ,  was  den  Pflanzen  ein 
eigenthümliches ,  oft  monströses  Ansehen  gibt  und  woraus 
man  auf  das  Dasein  von  Blattläusen  schon  aus  der  Ferne 
schliefsen  kann.  Sie  bilden  die  schwierigste  Abtheilung  unter 
den  Blattläusen  ,  weil  sie  an  Farbe  ,  Gröfse  und  Gestalt 
so  wenig  Abweichendes  untereinander  zeigen.  Sie  sind 
meist  eiförmig ,  hochgewölbt  und  von  dunkler  Farbe  : 
braun,  schwarz  oder  dunkelgrün.  Die  Fühler  sitzen  unmit- 
telbar auf  der  Stirne  vor  den  Augen  und  sind  stets  kür- 
zer als  der  Körper;  der  Halsring  ist  seitlich  mit  einem 
mehr  oder  weniger  starken ,  spitzigen  Ilöckerchen  (Dörn- 
chen)  versehen ;  am  Hinterleibsrande  entlang  stehen  meist 
noch  einige  ähnliche  Höckerchen ,  von  denen  eins  auf  dem 
vorletzten  Segmente  bei  dieser  Gruppe  besonders  deutlich 
hervortritt  und  den  Abtheilungsgrund  hergibt.  Der  dritte 
Brustring  ist  bei  den  Flügellosen  mit  den  ersten  fünf  oder 
sechs  Hinterleibsringen  in  Eins  verschmolzen ,  so  dafs  alle 
nur  e  i  n  grofses  Segment  zu  bilden  scheinen. 

Die  Larven  der  Geflügelten  sind  meistens  mit  vier  Längs- 
reihen ,  in  die  Quere  länglichen ,  weifsen  Fleckchen  ver- 
sehen ,  deren  sich  zwischen  Röhren  und  Schwänzchen 
noch  einige  finden.  In  der  Bildung  der  Fühler  und  Flügel 
weichen  sie  von  den  Blattläusen  der  Gruppen  1  und  2  nicht 
ab ;  die  Röhren  und  das  Schwänzchen  sind  jedoch  etwas 
anders  gestaltet.  Letzteres  ist  nie  säbelförmig,  aufgebogen, 
lang  und  spitz  ,  sondern  stets  stumpf,  kolbenförmig  und 
kurz,  oft  sehr  kurz.  Die  Saftröhren  haben  nie  die  Normal- 
gröfse  ,  sind  meist  nur  mittclmäfsig  lang,  selten  walzig, 
nie  keulenförmig  gestaltet ;  am  häufigsten  nach  der  Spitze 
dünner  werdend.  Die  Beine  sind  mittelmäfsig ,  ziemlich 
stark,  höchst  selten  schlank,  aber  nie  lang  zu"  nennen. 


-  m  — 

39.  A.  URTICARIA,  m. 

Ungefl  (igelte  :  kurz,  eiförmig,  gewölbt,  matt  grün, 
gelb  und  grün  marmorirt ;  Röbren  mittelmäßig  lang,  blafs,  an 
der  Spitze  braun;  Schwänzchen  gelb,  von  halber  Röhrenlänge. 
Länge  '/2'". 

Geflügelte  :  schwarz,  Hinterleib  grün;  Fühler  kürzer 
als  der  Leib,  schwarz;  Röhren  mittelmäfsig  lang,  dunkel- 
braun; das  Schwänzchen  dunkelgrün,  von  halber  Röhren- 
länge; erstes  Afterläppchen  dunkelgrün,  zweites  schwarz, 
Länge  Vi»". 

Diese  Blattlaus  lebt  in  starken  Colonien  sehr  häufig  auf 
der  grofsen  Brennnessel  (Urtica  dioica).  Sie  sitzt  nur  an 
den  Stängelspitzen  und  unter  deren  jungen  Blättern ,  die 
sich  stark  darnach  zurükrollen  und  der  Pflanze  ein  eigcn- 
Ihümliches  Ansehen  geben.  Ich  fand  dasselbe  Thier  auch  ein 
paar  3Ia!e  in  den  Blüthensträufsen  und  Zweigspitzen  der 
Brombeerstaude  (E.ubus  fructicosus,  idseus).  Juni  und  Juli. 
Im  Herbste  findet  man  Nachkommen  derselben ,  welche 
fast  alle  gelb  und  von  gleicher  Gröfse  sind.  Sie  sitzen 
dann  meistens  unter  den  Blättern,  jedoch  ohne  dieselbe  zu 
krümmen  oder  zu  rollen. 

Ungeflügelte  :  Kopf  gelblich;  Augen  braunroth  ; 
Fühler  kürzer  als  der  Leib ,  weifslich  ,  die  zwei  Grund- 
glieder grünlich,  die  drei  letzten  Geifselglieder  braun.  Der 
Schnabel  ist  weifslich ,  die  Spitze  desselben  braun  und  bis 
zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Der  Oberkörper  ist  grün 
(unter  der  Lupe  grün  und  gelb  marmorirt) ;  der  Unter- 
körper mehr  gelb.  Die  Röhren  weifslich  ,  an  der  Spitze 
braun  bis  schwarz,  mittelmäfsig  lang  CA — V2  derJNTormal- 
gröfse)  ;  das  Schwänzchen  ist  gelblichweifs ,  fast  von  der 
halben  Röhrenlänge ;  Afterläppchen  von  gleicher  Farbe  wie 
der  Bauch.  Die  Beine  sind  wcifslichgelb,  die  Schienspitzen 
und  Füfse  braun. 

Unter  diesen  grünen  Blattläusen  findet  man  auf  einigen 
Pflanzen  bald  mehr  bald  weniger  zitronengelbe  Individuen, 
die  sonst  im  Habitus  gar  nicht  von  jenen  abweichen.  — 
An  den  unfruchtbaren  Zweigspitzen  von  Rubus  Idaus  fand 
ich  einmal  unter  den  zurückgekrümmten  Blättern  eine  stark 
bevölkerte  Colonie  dieser  Blattlause ,  die  mehr  wcifslieh- 
grfin  gefärbt  und  weifslich  bestäubt  waren. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  dünn,  schwarz, 
das  dritte,  vierte  und  fünfte  Glied  oft  an  der  Rasis  bräun- 
lichgelb;  die  Augen  braunroth;  der  Kopf  und  Brustkasten 


—    56    — 

schwarz ;  der  Halsring  dunkelgrün  bis  schwarz  ,  an  den 
Seiten  bewehrt ;  der  Hinterleib  ist  grün  und  gelb  marmo- 
rirt;  die  Röhren  sind  dunkelbraun,  mittelmäfsig  lang  (von 
halber  Normallänge) ;  das  Schwänzchen  ist  dunkelgrün  und 
halb  so  lang  als  die  Röhren  ;  das  erste  Afterläppchen  ist 
dunkelgrün ,  das  zweite  schwarz.  Die  Beine  sind  bräun- 
lichgelb ,  die  Füfse  ,  Schienenspitze ,  die  Spitze  der  zwei 
Hinterschenkel  und  die  Basis  der  Hüften  schwarzbraun.  Die 
Flügel  sind  glashell ,  Geäder  braun ,  die  Gabelader  am 
Ursprünge  verloschen ;  die  Flügelwurzel  und  Unterrand- 
ader blafsgelblich ;  das  Flügelmahl  grauweifslich. 

40.  A,  CAPSELL^l.  m. 

Ungeflügelte  :  länglich  eiförmig,  gewölbt,  dunkelgrün^ 
Fühler  braun,  drittes  und  die  Basis  des  vierten  Glie- 
des gelb;  Röhren  schwarz;  Schwänzchen  und  Afterläppchen 
braun;  Beine  gelbbräunlich,  Füfse,  Schienenspitze  und  Knie 
braun.  Länge  '/2— %'"» 

Geflügelte:  glänzend  schwarz,  Hinterleib  hell  und  dun- 
kelgrün roarmorirt;  Fühler  dunkelbraun,  drittes  Glied  am 
Grunde  heller;  die  Röhren  schwarz;  das  Schwänzchen  dun- 
kelgrün. 

Lebt  gesellig  in  den  langgestreckten  Blüthentrauben  der 
Hirtentasche  (Capsella  bursa),  doch  nicht  häufig.  Juni  und 
Juli. 

Un geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  braun, 
drittes  und  die  Basis  des  vierten  Gliedes  schmutzig  gelb ; 
der  Schnabel  blafs,  weifslich,  die  Spitze  desselben  braun, 
bis  zur  Einlenkung  des  zweiten  Beinpaars  reichend. 
Der  Kopf  ist  bräunlich ,  der  ganze  Körper  grün  (unter 
der  Lupe  oft  hell-  und  dunkelgrün  marmorirt  erschei- 
nend) ;  die  Röhren  schwarz ,  mittelmäfsig  lang  (%  der 
Normalgröfse)  ;  das  Schwänzchen  von  halber  Röhrenlänge 
und,  wie  die  Afterläppchen  braun.  Die  Beine  nebst  Hüf- 
ten und  Schenkelringen  schmutzig  gelbbräunlich;  die  Füfse, 
Schienenspitze  und  Knie  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  schwarz- 
braun, drittes  Glied  am  Grunde  heller;  der  Schna- 
bel ist  gelb,  die  Spitze  desselben  dunkelbraun  und  bis  zur 
Einlenkimg  des  zweiten  Beinpaares  reichend;  Augen  braun- 
roth ;  der  Halsring  mit  sehr  kurzem  Dörnchen  bewehrt. 
Die  Röhren  sind  schwarz,  mittelmäfsig  lang  (von  halber 
Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  wie  das  erste  Afterläpp- 
chen dunkelgrün,  das  zweite  schwarz.  Die  Beine  schmutzig 


-    59    — 

bräunlichgelb ,  die  Füfse,  Schienspitzen,  Knie  und  Hüf- 
ten so  wie  die  Schenkelspitzcn  der  zwei  Hinterbeine 
braunschwarz.  Flügel  glashell ,  Unterrandader  und  Rand- 
inahl  gelblich,  Geader  bräunlich;  erste  und  zweite  Zweig- 
ader am  Grunde  etwas  näher  als  die  zweite  und  dritte. 

Die  meisten  Blattläuse  erhalten  Flügel ;  die  gröfsern  Lar- 
ven haben  einen  grünlichweifsen  Thorax  und  vier  Längs- 
reihen weifsbestäubter  Fleckchen  auf  dem  Hinterleibsrücken, 
zwei  am  Rande  und  zwei  auf  der  Mitte  desselben. 

4L   A,  PLANTAGINIS.  Schk 

Ungeflügelte  :  eiförmig,  gewölbt,  matt  dunkelgrün 
mit  schwärzlichem  Anflug;  vorn  an  den  Ecken  des  Halsringes 
ein  stumpfer,  starker  Zahn;  Röhren,  Schwänzchen  und 
Afterläppchen  seh  war  z,  das  Schwänzchen  kurz,  kaum  y3 — % 
der  Röhrenlänge.  Länge  %'". 

Geflügelte  :  schwarz,  glänzend;  Hinterleib  olivengrün  ; 
Fühler  schwarz,  gekörnt  (bei  spätem  Generationen  braunj , 
drittes   und  viertes  Glied  am  Grunde  blafs.  Länge  '/£"(. 

Aphis  Planta gini s.  Schrank.  Fn.  boi.  II.  106.  n. 
n85.  —  Aph.  Dauci  Fabr.  Ent.  syst.  IV.  .2/7. 
34*  —  Syst-  Rhyng*  -99-  3 /*  —  Schrk.  Fn.  boi. 
IL   11.  n.   1200. 

Dieses  Thier  hat  einen  sehr  manniehfaltigen  Aufenthalt. 
Es  lebt  gesellig  an  den  Blattstielen  des  grofsen  Wegerichs 
(Plantago  major)  bis  zur  Wurzel  hinab ;  am  Grunde  der 
Stängel  und  an  der  Wurzel  der  Schafgarbe  (Achillea  Mil- 
lifolium);  am  Grunde  der  Blätter,  selten  oben  am  Blumen- 
schafte des  Löwenzahns  (Lcontodon  TaraxacunO  ;  an  den 
Wurzeln  der  T ag-Lichtnclke  (Lychnis  diurna)  ;  ferner  an  der 
Wurzel  und  auch  in  den  Schirmen  der  Mohre  (Daucus  carota). 
Diejenigen,  welche  in  der  Nähe  der  Wurzel  oder  wirklich 
unter  der  Erde  an  derselben  leben,  erhalten  selten  Flügel. 

Ungeflügelte:  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  braun, 
drittes  Glied  am  Grunde  blafs ,  weifsüch  (bei  weniger 
ausgefärbten  Individuen  ist  das  dritte  und  vierte  Glied  oft 
ganz,  und  das  fünfte  am  Grunde  weifslich).  Der  Schnabel 
ist  grünlichweifs ,  die  zwei  letzten  Glieder  sind  braun  und 
reichen  bis  zur  Einlenkung  des  dritten  Beinpaares.  Augen 
schwarzbraun  ;  der  Kopf  wie  der  ganze  Körper  dunkel- 
grün —  unter  der  Lupe  erscheint  der  Oberkörper  dunkel- 
grün mit  gelbgtüiien  Wolken  untermischt  —  ;  der  Hand 
des  Körpers,    die   zwei   ersten  Bruslringe    und   der  Kopf 


—     ÜO     - 

mit  schwärzlichem  Anflug.  Vorn  an  den  Seilen  des  Hals- 
ringes  ein  starker,  stumpfer  Zahn  und  hinter  demselben  ein 
sehr  kleines,  stumpfes  Höckerchen,  *)  deren  man  am 
Kande  des  Körpers  entlang  mehrere  bemerkt.  Die  Röhren  sind 
schwarz,  nach  der  Spitze  zu  sich  verdünnend,  ziemlich 
lang,  hin  und  hergebogen  C%  der  Normalgröfse) ;  das 
Schwänzchen  ist  klein,  kolbig,  kaum  J/2~ Ms  der  Röhren- 
lange  und,  wie  die  Afterläppchen  schwarz.  Die  Beine 
sind  blafsgelblich ,  die  Hüften  und  Schenkelspitzen  braun , 
die  Füfse  und  Spitze  der  Schienen  schwarz.  An  den  vier 
Vorderbeinen  sind  oft  nur  die  Knie  braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
schwarz,  später  braun,  gekörnt,  drittes  und  viertes  Glied 
am  Grunde  blafs.  Der  Kopf  ist  braun ,  die  Augen  dunkel- 
braun ;  der  Schnabel  ist  gelb ,  an  der  Spitze  braun  ,  bis 
zum  dritten  Beinpaare  reichend.  Der  Halsring  ist  schwarz- 
braun,  vorn  und  hinten  mit  gelblichem  Rande,  seitlich  mit 
blassem,  starkem,  stumpfem  Dörnchen  bewaffnet.  Brust- 
kasten schwarz  ,  glänzend  ;  Hinterleib  olivengrün  ,  glän- 
zend ;  am  Rande  entlang  einige  spitze  üöckerchen.  Röhren 
schwarz,  dünn,  am  Grunde  etwas  dicker,  2/3  der  Normal- 
länge;  Schwänzchen  schwarz,  an  der  Basis  grünlich,  von 
halber  Röhrenlänge.  Beine  gelblich  :  die  vier  Hinterschenkel, 
alle  Füfse  und  Sehienenspitzen  schwarz.  Flügel  glashell, 
Unterrandnerv  und  Randmahl  gelb ;  Schrägadern  braun , 
Cubitus  am  Grunde  verloschen,  Endgabel  klein,  einen 
grofsen  spitzen  Winkel  bildend;  erste  und  zweite  Astader 
am  Grunde  kaum  weiter  auseinanderstehend,  als  die  zweite 
und  dritte. 

Anfangs  Mai  waren  die  altern,  wahrscheinlich  überwin- 
terten Blattläuse  einer  Colonie,  die  ich  auf  der  wilden 
Möhre  nahe  an  der  Erde  fand,  am  Körper  einfarbig  schwarz 
und  die  Jungen  braungrün,  unter  diesen  auch  schon  einige 
mit  Flügelscheiden. 

42.  A.  SCABIOSyE.  Schrh 

Unge  flügcl  te  :  Eiförmig,  gewölbt,  dunkel-  und  hellgrün 
niartuorirt ;    Röhren  roitteluiäfsig  lang  ,    dunkelbraun  3    das  kleine 


*~)  Dieses  sieht  man  erst  deutlich  ,  wenn  das  Thier  zwischen 
den  Fingern  etwas  gedrückt  wird ,  wodurch  sich  der  Hals 
desselben  streckt. 


-     61     - 

Schwänzchen  dunkelgrün,  die  Afterläppchen  braun,  das 
erste  gelbrandig;  Beine  weifslich,  Füfse  und  Schienenspitze 
braun.  Länge  '/} — y2'". 

Geflügelte  :  schwarz,  Hinterleib  gelb  und  grün  marmorirt; 
Röhren  schwarzbraun ;  Schwänzchen  und  Afterläppchen  dunkel- 
grün; Beine  schmutzig  gelb,  Füfse  und  Schienenspitze 
schwarz ,  die  Schenkelspitze  der  zwei  Hinterbeine  schwarz- 
br  aun. 

j4phis  Scabiosce.  Sehrank.  Fn  boi.  IT.   io5.   1082. 

Diese  Blattlaus  findet  man  nicht  selten  in  zahlreichen 
Colonien  an  den  langen  Blumenstielen  der  Scabiosen  (Sca- 
biosa  arvense).  Juni  und  Juli.  —  Von  Hrn.  Förster  auch 
unter  den  Blattern  von  Nicotiana  rustica  gefunden. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  braun, 
drittes,  viertes  und  fünftes  Glied  blafsweifslich.  Der  Schna- 
bel ist  blafs,  an  der  Spitze  braun,  er  ragt  über  dio  Ein- 
leitung des  zweiten  Beinpaares  etwas  hinaus.  Die  Höhren 
sind  dunkelbraun,  rnittelmäfsig  lang  C/s — %  der  Normal- 
gröfse) ;  das  Schwänzchen  ist  grün  bis  dunkelgrün,  klein, 
von  halber  Röhrenlänge ;  die  Afterläppchen  sind  braun , 
das  erste  ist  gelbrandig.  Die  Beine  sind  blafs ,  weifslich , 
die  Füfse  und  Schienenspitzen  braun  bis  schwarz. 

Geflügelte:  Fühler  etwas  länger  als  der  Leib,  schwarz, 
Geifselglieder  fein  gekörnt,  drittes,  viertes  und  fünftes  Glied 
arn  Grunde  blafs,  weifsgelb.  Die  Augen  sind  braunroth ; 
der  Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  weifs- 
gelb ,  der  Wulst  und  die  Spitze  desselben  bräunlich.  Der 
Kopf  und  Brustkasten  sind  glänzend  schwarz,  der  Halsring 
an  der  Seite  mit  sehr  kurzem  Dörnchen.  Der  Hinterleib  ist 
gelb  und  grün  marmorirt ;  die  Röhren  sind  rnittelmäfsig 
lang ,  schwarzbraun  ;  das  Schwänzchen  ist  kurz ,  fast  von 
halber  Röhrenlänge  und,  wie  die  Afterlappen,  dunkelgrün. 
Die  Beine  sind  blafs,  schmutzig  gelb;  alle  Füfse,  Schie- 
nenspitzen und  die  Schenkelspitzen  der  zwei  Hinterbeine 
schwarz.  Flügel  glashell,  Unterrandader  weifslich,  Flügel- 
mahl gräulich,  Geäder  braun:  erste  und  zweite  Zweigader 
am  Grunde  so  weit  abstehend  als  die  zweite  und  dritte. 

Der  gröfsere  Theil  der  Colonie  erhält  Flügel. 

43.  A.  SYMPHITI.  Schrk. 

Ungeflügelte  t  eiförmig,  matt  lauchgrün,  graubläu- 
lich bereift,    der  Bauch  und  der  Hinter-  und  Seitenrand  des 


—    62    — 

Hinterleibs  gelblich;  Röhren  schwär»,  Schwänzchen  gelb- 
grünlich, von  halber  Röhrenlänge.  Länge  %'", 

Geflügelte:  schwarz,  Hinterleib  grün;  Fühler  dunkel- 
braun; Röhren  walzig,  schwarz;  Schwänzchen  gelb  gr  ün- 
lich,  von  halber  Röhrenlänge.  Länge   %—%'"; 

Aphis  Symphiti,  Schrank.  Fn.  boi,  II,  ioy  n,  ngi. 
Auf  der  Wallwurz  (Beinwell),  —  Symphituin  ofiiclnale. 

Un geflügelte  :  Erst  im  Herbste  vorigen  Jahres  fand 
ich  diese  von  Schrank  entdeckte  Blattlaus,  wo  die  Pflanze 
bereits  am  Absterben  war.  Die  gröfsere  Anzahl  der  Herbst- 
colonie  war  lauchgrün  und  gelb  gewölkt;  mehrere  waren 
o-anz  zitronengelb ,  noch  andere  bildeten  den  Uebergang 
aus  der  einen  in  die  andre  Farbe» 

Fühler  gelb  ,  das  Grundglied  und  die  Spitze  derselben 
bräunlich  bis  braun ;  Augen  braun.  Brustkasten  und  der 
Hinterleib  oben  dunkelolivengrün ,  durch  den  Reif  mehr 
lauchgrün  erscheinend-  Der  Bauch ,  der  Seiten-  und  Hinter- 
rand des  Hinterleibes  gelblich.  Brustringe  und  die  beiden 
letzten  Hinterleibsringe  deutlich,  die  übrigen  in  Eins  ver- 
schmolzen. Röhren  schwarz,  mittelmäfsig  lang,  am  Grunde 
dicker;  Schwänzchen  gelbgrünlich ,  von  halber  Röhrenlänge, 
aufgebogen.  Afterläppchen  bräunlich ,  Beine  gelb ,  Hüften 
grün,  Schienenspitzen  und  Füfse  schwarz. 

Die  gelben  Individuen  haben  nur  die  Fühlerspitze ,  Au- 
gen, Röhrenspitze  und  Füfse  braun  bis  schwarz. 

Geflügelte  :  Kopf  und  Thorax  glänzendschwarz  ; 
Fühler  dunkelbraun ,  fast  von  der  Länge  des  Körpers ; 
Augen  braun,  Untergesicht  und  Schnabel  gelb,  letzterer 
an  der  Spitze  schwarz  und  über  das  zweite  Beinpaar  hin- 
ausreichend. Hinterleib  glänzend  grün  mit  einer  undeut- 
lichen braunen  Rückenlinie  und  einigen  dunkelbraunen 
Fleckchen  auf  dem  Rande.  Röhren  und  eine  Querbinde  hin- 
ter denselben  schwarz,  mittelmäfsig  lang,  walzig.  Schwänz- 
chen gelbgrünlich  bis  gelb ,  von  halber  Röhrenlänge.  Af- 
terläppchen braun;  Beine  gelb;  Schienenspitzen  und  Füfse 
schwarz  ,  Hinterschenkel  nach  der  Spitze  zu  bräunlich  bis 
braun.  Flügel  glashell  :  Unterrandader  gelb  ;  Randmahl 
graugelblich  ,  nach  Innen  mit  dunkler  graugrüner  Einfas- 
sung;  Schrägadern  zart,  braun,  Cubitus  am  Grunde  wenig 
verloschen;  Endgabel  desselben  klein. 

Die  lauchgrünen  Nymphen  haben  weifse  unterbrochene 
Querbinden,  wie  Aphis  Papaperis,  Rumici,  Sambuci,   etc. 


—    63     — 

44.  A.  SEDI.  m. 

Ungeflügelte:  länglich  eiförmig,  gewölbt,  matt  s  ch  warz- 
grün, Fühler  und  Beine  weifslich  ;  Röhren  kurz,  schwarz; 
Schwänzchen  breiter  und  kaum  kürzer  als  dieselben  und,  wie 
die  Afterläppchen  ebanfalls  schwarz.  Länge  %"'• 

Geflügelte:  dunkelgrün,  glänzend,  Brustkasten  schwarz, 
Kopf  gelbgrünlich;  Beine  gelb,  Füfse  und  Schienenspitze 
schwarzbraun.  Länge  %'". 

Diese  kleine  Blattlaus  lebt  im  August  und  September 
gesellig  in  den  Afterdolden  und  am  Stängel  verschiedener 
Sedumarten  (Sedum  Telephium ,  maximum ,  album ,  re- 
flexum ,  etc.). 

Un geflügelte  :  Fühler  länger  als  der  Leib,  blafs,  die 
beiden  Grundglieder  und  die  Spitze  der  Geifsel  bräunlich« 
Augen  dunkelbraun.  Der  Schnabel  ist  gelbgrünlich,  letztes 
Glied  bräunlich,  bis  zum  dritten  Beinpaare  reichend. 
Das  ganze  Thier  ist  oben  dunkelgrün,  matt;  der  Schei- 
tel und  einige  Fleckchen  auf  dem  Oberkörper  grasgrün. 
Brustringe  deutlich ,  die  Hinterleibssegmente  bis  zu  den 
Röhren  in  Eins  verschmolzen.  Die  Röhren  sind  schwarz , 
kurz  C/i — 2/3  der  Normallänge)  ,  am  Grunde  dicker ;  das 
Schwänzchen  ist  kolbig,  breit,  etwas  kürzer  als  die  Röh- 
ren ,  und ,  wie  die  Afterläppchen  schwarz  ( bei  weniger 
ausgefärbten  Exemplaren  nebst  dem  ersten  Afterläppchen 
braun).  Der  Bauch  ist  grasgrün ,  ein  Strich  über  die 
Mitte  und  einer  an  jeder  Seite  desselben  ist  dunkler. 
Beine  weifsgelblich ,  Hüften ,  Schienenspitze  und  Füfse 
braun. 

Die  grünen  Flecken  des  Körpers  sind  bei  einigen  Indi- 
viduen verschwunden  und  dann  ist  der  Körper  ganz  schwarz; 
Röhren  und  Schwänzchen  sind  an  der  Spitze  braun.  Jün- 
gere Individuen  sind  lauchgrün. 

Geflügelte  :  Kopf  gelbgrün;  Augen  braun;  Neben- 
augen nebst  Einfassung  dunkelbraun  ;  Fühler  braun  ,  drit- 
tes und  viertes  Glied  am  Grunde  heller ;  Schnabel  lang  , 
über  das  dritte  Beinpaar  hinausreichend,  gelb,  Endglied  des- 
selben braun.  Der  ganze  Körper  ist  glänzend  grün,  Hinterleib 
mit  wenigen  gelblichen  Flecken  ,  Mittel-  und  Hinlerbrust- 
ring schwarz.  Röhren  kurz  ,  walzig  ,  schwarz  ;  Schwänz- 
chen etwas  kürzer  und  ebenfalls  wie  die  Afterläppchen 
schwarz.  Beine  gelb ,  Hüften ,  Schienenspitze  und  Füfse 
braun.  Flügel  glashell ,  Unterrandader  und  Randmahl  gelb, 
Schrägader  bräunlich ,  Endgabel  des  Cubitus  sehr  klein. 


—     64     — 

45.  A.  RHAMNI    m. 

Ungeflügelte:  scli warzgrün,  hoch  aufgetrieben;  Höh» 
ren  schwarz,  mitteliuäfsig  lang;  Schwänzchen  grün,  von  hal- 
ber Röhrenlänge.  Länge   y2'". 

Geflügelte:  schwarz,  Hinterleib  schwarz  und  grün  gewölkt, 
Beine  schmutzig  gelbweifs  ;  Saftröhren  lang,  dunkelbraun  , 
Schwänzchen  grün ,  von  halber  Röhrenlänge. 

Lebt  im  Mai  und  Juni  an  den  Zvveigspitzen  und  Blüthen- 
sticlen  des  Faulbaums  (Rhamnus  frangula)  in  zahlreichen 
Colonien.,  die  häufig-  von  Ameisen  besucht  werden. 

Ungeflii gelte  :  Die  Fühler  sind  von  der  Länge  des 
Körpers,  blaTs,  die  zwei  Grundglieder  und  die  Spitze  der- 
selben braun.  Augen  dunkelbraun.  Der  Schnabel  ist  gelb  , 
an  der  Spitze  etwas  bräunlich.  Der  ganze  Körper  ist  matt 
schwarzgrün ,  hoch  aufgetrieben ,  so  dafs  nur  die  zwei 
ersten  Brustringe  noch  zu  unterscheiden  sind.  Der  Bauch 
ist  grün,  die  Afterläppchen  schwarz.  Die  Röhren  sind  niit- 
telmäfsig  lang ,  schwarz ;  daz  Schwänzchen  ist  grün ,  von 
halber  Röhrenlänge;  die  Beine  sind  blafs. 

Die  Jüngern,  so  wie  die  Larven  der  Geflügelten  sind 
hell-  bis  dunkelgrün;  erstere  platt,  eirund,  mit  lichten 
Rückenstreifen ;  letztere  wolkig ,  länglich  walzenförmig 
und  gewölbt. 

'.'  G  e  f  1  ü  g  el  t  e  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib ,  dünn, 
schwarz,  drittes  und  viertes  Glied  am  Grunde  etwas  blafs. 
Der  Kopf  ist  schwarz ;  die  Augen  sind  rothbraun.  Der 
Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare ,  ist  gelb  ,  an 
der  Spitze  bräunlich.  Der  Brustkasten  ist  glänzend  schwarz; 
der  Halsring  seitlich  mit  einem  kleinen  Höcker  versehen ; 
der  Hinterleib  ist  grün  und  schwarz  bewölkt.  Die  Röhren 
sind  lang,  dunkelbraun  ;  das  Schwänzchen  grün ,  von  hal- 
ber Röhrenlänge;  die  Afterläppchen  braun,  das  erste  grün 
gerändet.  Die  Beine  sind  schmutziggelb;  die  Füfse  und 
Schienenspitzen  schwarz ,  Knie  und  Hinterschenkel  etwas 
bräunlich  angelaufen.  Die  Flügel  sind  wasserhell ;  das  Ge- 
äder  braun ;  Flügclwurzel ,  Unterrandnerv  und  Randmahl 
grüngelb;  Gabclader  am  Grunde  verloschen 

46.  A.  EPILOBII.  m. 

Ungeflügelte  :  breit  eirund,  dunkelgrün,  matt,  weifa 
bestäubt,  sehr  fein  runzelig;  Röhren  mittelinäfsig,  weifs- 
lich;  Schwänzchen  braun,  von  halber  Röhrenlänge,  Länge  yt'". 


-    6o    - 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grünlich  mit  braun- 
röthlichen,  wolkigen  Streifen;  Röhren  mittelraäfsig , 
bräunlich,  an  der  Spitze  heller;  Schwänzchen  braun,  nach 
oben  zu  blässer  und  fast  so  lang  als  die  Röhren. 

Diese  Blattlaus  findet  sich  im  Juli  mit  Aphis  Pisi  m. 
oft  gleichzeitig  auf  Weidenröschen  (Epilobium  montanum , 
roseum  et  piibescens)  in  zahlreichen  Colonien  an  den 
Stängelspitzen. 

Un geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
braun,  drittes  Glied  blafsgelb;  die  Augen  sind  dunkel- 
bräun; der  Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare, 
ist  gelb,  die  beiden  Endglieder  braun;  der  Körper  ist 
breit  eirund,  dunkelgrün  (unter  der  Lupe  erscheint  der 
abgewischte  Oberkörper  dunkel-  und  blafsgrün  gewölkt), 
matt,  weifs  bestäubt,  oben  fein  runzelig,  die  Hinterleibs- 
ringe in  Eins  verschmolzen;  die  Röhren  sind  weifs  lieh, 
mittelmäfsigj  lang  %  —  %  der  Normalgröfse) ,  nach  der 
Spitze  dünner  werdend;  das  Schwänzchen  ist  braun,  von 
halber  Röhrenlänge,  die  Afterläppchen  braun  bis  schwarz; 
die  Beine  sind  gelbweifslich ;  Hüften,  Knie,  Schienen- 
spitzen  und  Füfse  schwarz. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
braun,  drittes  Glied  am  Grunde  heller,  gekörnt,  und  nicht 
bedeutend  länger  als  die  beiden  folgenden ;  die  Augen 
sind  grofs,  braun;  der  Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten 
Beinpaare ,  ist  gelb ,  die  Spitze  desselben  braun ;  die  Ne- 
benaugen sind  grofs ,  das  Stirnauge  sitzt  auf  einem  Hök- 
ker;  der  Kopf  ist  oben  schwarz,  unten  bräunlich,  viel 
breiter  als  lang  und  mit  den  gewöhnlichen  Scheitelgrüb- 
chen versehen;  der  Halsring  ist  braun,  vorn  und  hinten 
gelbrandig;  Rückenschild  und  Brust  glänzend  schwarz;  der 
Hinterleib  ist  gelblichgrün  mit  undeutlichen,  braunröthlichen 
Wolken  durchzogen;  die  Röhren  sind  mittelmäfsig  lang 
C'/2  —  3/s  der  Normalgröfse);  bräunlich,  nach  der  Spitze 
zu  gelblich;  das  Schwänzchen  ist  braun,  an  der  Spitze 
blässer  und  nur  etwas  kürzer  als  die  Röhren;  Af- 
terläppchen  braun  und  behaart;  die  Beine  sind  gelbbräun- 
lich, Hüften,  Knie,  Schienenspitze  und  Füfse  schwarz; 
die  Flügel  sind  glashell;  Geädcr  braun,  Unterrandnerv  und 
Randmahl  grau. 

Ich  fand  auf  Epilobium  pubescens  auch  eine  ganz  ähn- 
lich gestaltete  Blattlaus;  doch  war  die  Färbung  des  Kör- 
pers etwas  heller,  die  Gliedmaafsen  alle  mehr  blafs,  weifs- 


-    6ö    - 

lieh;  die  Dörnchen  am  Halsringe  und  mehrere  spitze 
Höckerchen  am  Hinlcrlcibsrande  waren  stärker;  Röhren 
und  Schwänzchen  grün,  erstere  blafsgrün  (%  —  s/4  der 
Normalgröfse).  Scheint  mehr  als  eine  Varietät  zu  seyn ; 
vielleicht  eine  eigene  Art. 

47.  A.  CRATjEGI.  m. 

Gedübelte  :  Schwarz,  Bauch  und  oben  die  Basis  des  Hin- 
terleibes weifs;  Röhren  mittelmäfsig ,  dünn,  braun  bis  schwarz, 
an  der  Spitze  heller;  Schwänzchen  kaum  bemerkbar 
und  wie  die  Arterläppchen  braun  bis  schwarz.  Länge   ?/4— 1'". 

Unge  f  lügel  te  ;  Eirund,  glatt,  hochgewölbt,  graugrün, 
blaugrau  bestäubt;  Fühler,  Röhren,  Beine  und  Afterläppchen 
dunkelbraun  bis  schwarz. 

Lebt  gesellig  unter  den  Blättern  des  Weifsdorns,  die 
sich  dadurch  zurückrollen  oder  monströse  Beulen  bilden 
und  eine  braunrothe  Farbe  annehmen.  Mai  und  Juni.  Unter 
denselben  Verhältnissen  fand  ich  sie  auch  auf  dem  verwil- 
derten Apfelbaume  in  Wiesenhecken.  Herr  Schmidberger 
erwähnt  in  seinen  «Beiträgen  etc.«  aufser  A.  mali  L.  noch 
einer  gröfsern  röthlichen  Blattlaus  unter  den  Blättern  des 
Apfelbaumes,  die  ich  Ende  Juni  ebenfalls  fand  und  bei 
genauer  Vergleichung  mit  A.  Crata?gi  für  dieselbe  Species 
halten  mufste.  Die  Geflügelten  sind  den  oben  beschriebe- 
nen ganz  gleich,  nur  ist  das  Weifse  des  Hinterleibes  hier 
mehr  in's  Röthliche  spielend.  Die  Flügellosen  sind  braun- 
röthlich  (unter  der  Lupe  marmorirt  erscheinend)  und  blau- 
graulich bestäubt.  Kopf  und  Thorax  oben  braun;  Augen  dun- 
kelroth;  Fühler  dünn,  fast  von  der  Länge  des  Körpers, 
schwarzbraun,  die  zwei  Grundglieder  braun,  auf  einem  nie- 
drigen breiten  Stirnknopfe  sitzend,  drittes  Grundglied  weifs- 
lichgelb;  Röhren  mittelmäfsig,  %  der  Iformallänge,  schwarz, 
Afterläppchen  und  Schwänzchen  schwarz,  letzteres  kaum 
bemerkbar;  Beine  schwarz,  Schienen  und  die  Schenkelwur- 
zel gelblich.  —  Einige  Blätter  fand  ich  umgerollt,  hoch- 
roth  und  von  den  Blattläusen  verlassen,  wahrscheinlich 
von  der  ersten  Colonie  gebildet;  andere,  von  zahlreichen 
Horden  bewohnte  Blätter  waren  grün  oder  gelblichgrün , 
die  Jüngern  stark,  die  altern  weniger  stark  zurückgekrümmt. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  schwarz, 
grob  gekörnt;  Augen  braun;  der  Schnabel  reicht  bis  zum 
dritten  Beinpaare,  ist  gelblich ,  die  beiden  Endglieder 
schwarzbraun;  Kopf  und  Brustkasten  sind  glänzend  schwarz; 


—     67     — 

der  Hinterleib  oben  schwarz,  am  Grunde  des  ersten  und 
zweiten,  oft  auch  noch  der  Seitenrand  des  dritten  und 
vierten  Ringes,  wie  der  B;iuch ,  weifslich;  die  Rühren 
braun  bis  schwarz,  dünn,  mittelmäfsig  lang  (2/3  der  NO; 
das  Schwänzchen  ist  kaum  bemerkbar,  und,  wie  die  Af- 
terläppchen, schwarz;  die  Beine  schwarz,  Basis  der  Schen- 
kel gelb;  Flügel  glashell,  Geäder  braun,  Unterrandnerv 
und  Randmahl  gelblich. 

Ungeflügelte  :  Graugrün,  mit  blaugrauem  Staube 
überdeckt;  eiförmig,  glatt,  hochgewölbt;  Fühler  kurz,  x/3 
der  Körperlänge,  braun,  drittes  Glied  am  Grunde  blässer; 
Augen  braun,  Schnabel  grünlich,  zweites  und  drittes  Glied 
desselben  braun,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend ;  Kopf 
und  erster  Brustring  braun  angelaufen, die  drei  letzten  Hinter- 
leibsringe oben  mit  schmalen  schwarzen  Binden,  die  den  Rand 
nicht  erreichen;  Unterkörper  grün;  Afterläppchen  braun; 
Röhren  kurz,  kaum  %  der  NormalgröfsQ ,  schwarz,  nach 
oben  dünner  werdend ;  Umgebung  der  Röhren  gelbröthlich ; 
Schwänzchen  sehr  kurz,  unscheinbar,  braun;  Beine  schwarz. 
Von  diesen  Flügellosen  trifft  man  nur  sehr  wenige  an , 
nicht  einmal  unter  jeder  Horde  Eine.  Die  übrigen  Blatt- 
läuse sind  Larven  mit  Flügelscheiden  und  Geflügelte;  cr- 
stere  alle  grüngelblich  mit  röthlichem  Anflug  und  graubläu- 
lich bestäubt.  Fühler  blais,  an  der  Spitze  braun,  Beine 
und  Röhren  blafs,  von  letztern  die  Spitze,  von  erstem  nur 
die  Füfsc  braun. 

48.  A.  GROSSULARJyE.  m. 

Ungeflügelte:  Eirund,  gewölbt,  gras-  und  dunkel- 
grün, blaubereift;  llöhren  und  Schwänzchen  weifslich, 
erstere  an  der  Spitze  braun;  Afterläppchen  dunkelbraun; 
die  Beine  schmutzig  gelb.  Länge  T/2'". 

Geflügelte  :  Schwarz;  Halsring  und  Hinterleib  grün,  Füh- 
ler schwarz,  Röhren  und  Schwänzchen  grüngelb,  After- 
läppchen schwarz. 

Diese  Blattlaus  lebt  gesellig  auf  dem  Stachelbeerstrauche 
(Ribes  Grossularia)  an  den  Zweigspitzen  und  unter  de- 
ren zurückgerollten  Blättern  in  zahlreichen  Horden, 
Juni  und  Juli.  Im  August  fand  ich  dieselbe  Blattlaus  unter 
denselben  Verhältnissen  auf  dein  schwarzen  Johannisbeer- 
strauche (Rib.  nigrum),  Auf  dem  rothen  Johannisbeer- 
strauche (Rib.  rubrum)  findet  sie  sich  an  den  Blattstielen 
und  um  die  Achseln  der  Zweige  herum  sitzend. 


—    68    — 

Un geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  blafs, 
erstes  und  zweites  und  die  beiden  Endglieder  schwarz;  die 
Augen  sind  dunkelbraun.  Aufser  dem  weifslichgrünen 
Kopfe  ist  der  Oberkörper  matt  dunkelgrün  mit  gelbgrünen 
Wolken,  netzartig  runzelig  und  gerandet;  auf  dem  Rande 
entlang  stehen  mehrere  spitze  Höckerchen  ,  die  bei  jun- 
gen Individuen  besonders  deutlich  zu  bemerken  sind.  Der 
Unterkörper  ist  grün ,  die  Afterlappehen  sind  schwarz- 
braun. Die  Röhren  sind  wcifslieh  ,  nach  der  Spitze  zu 
braun  und  dünner  werdend ,  mittelmiifsig  lang  ('/2  der 
Kormalffrüfse) ;  das  Schwänzchen  ist  in  verschiedenen  Al- 
tersstufen weifslich-  bis  dunkelgrün,  von  halber  Röhren- 
liinge.  Die  Beine  sind  nebst  Hüften  und  Schenkelringen 
blafs,  gelblichweifs ,  auch  schmutzig  gelb,  die  Knie, 
Schienenspitzen  und  Füfse  braun. 

Die  Blattläuse  späterer  Generationen  sind  weniger  be- 
stäubt, die  Fühler  und  Röhren  ganz  weifslich ,  von  erstem 
nur  die  Spitze  beider  Endglieder  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib ,  seh warz ; 
der  Schnabel  ist  grün,  an  der  Spitze  bräunlich,  das  zweite 
Beinpaar  fast  erreichend.  Die  Augen  sind  dunkelbraun;  der 
Kopf  glänzend  dunkelbraun,  der  Halsring  hell- und  dunkel- 
grün marmorirt,  seitlich,  wie  bei  den  Flügellosen  bedornt. 
Brust  und  Brustrücken  sind  glänzend  schwarz;  der  Hinterleib 
ist  grün  (bei  einigen  Exemplaren  mit  schwarzen  Wolken); 
die  Röhren  sind  mitlelmäfsig  lang  CV2  —  /3  der  Normal- 
län<xc)  und,  wie  das  kürzere  Schwänzchen,  dünn,  grün- 
gelb, an  der  Basis  dunkler;  die  Aftertäppchen  sind  schwarz 
und  behaart;  die  Beine  sind  schmutzig  braungelb,  Füfse, 
Schienenspitze,  Knie,  Schenkelringe  und  Hüften  schwarz; 
die  Flügel  sind  wasserhell,  das  Geäder  braun;  Flügelwur- 
zel, Unterrandnerv  und  Randmahl  graulichgelb. 

Bis  Juni  besteht  die  Colonie  meist  aus  flügellosen  Weibchen, 
im  Juli  mehr  aus  Larven  und  Nymphen  mit  Flügelscheiden. 

49.  A.  JACOB^:^:.  Schrk. 

Ungeflügelte  :  Matt  dunkelgrün  mit  grünlichem  Reife; 
Fühler  schwarz,  drittes  Glied  am  Grunde  weifslich;  Röhren, 
Schwänzchen,  Afterläppchen  und  Beine  schwarz,  von  letztern 
die  Schenkel  am  Grunde  blässer.   Länge   %'". 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarz,  Bauch  dunkelgrün, 
Fühler,  Beine,  Schnabel,  Röhren  und  Schwänzchen  wie  bei 
den  Flügellosen. 


.  1 


—    69    — 

Aphis  JuluOlviv  Schk,  Fn.  boi.  IL    rj3.    /2^-j. 

Sie  lebt  nur  an  den  Blatt—  und  Astachseln  des  Jakobs-, 
vielleicht  auch  verwandter  Kreuzkräuter  in  zahlreichen 
Horden.  Juli  und  August.  Nicht  selten  hat  man  Gelegen- 
heit, noch  eine  zweite  Blattlausart  (Aphis  Cardui  LJ  an 
denselben  Stängeln ,  ja  oft  in  derselben  Colonie  zu  be- 
obachten, die  sich  aber  durch  einen  sehr  starken  Glanz 
und  eine  hell-olivengrüne  Färbung  von  jener  leicht  unter- 
scheiden lafst. 

Ungeflügelte:  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes  Glied  am  Grunde  bisweilen  weifslich;  der  Schna- 
bel ist  grünlich,  der  Wulst  und  die  beiden  Endglieder 
schwarz,  bis  zum  dritten  Beinpaare  reichend;  der 
ganze  Körper  ist  matt  und  dunkelgrün  bereift ;  die  Röh- 
ren sind  mittelmäfsig  lang,  %  der  Normalgröfse ;  After- 
läppchen  und  Schwänzchen  sanimetschwarz,  behaart,  letz- 
teres stumpf,  von  halber  Röhrenlänge;  die  Beine  sind 
schwarz,  die  Vorderschenkel,  oft  auch  die  Basis  aller 
Schenkel  weifslich. 

Geflügelte:  Glänzend  schwarz,  der  Bauch  ist  dunkel- 
grün; die  Flügel  sind  glashell,  das  Geäder  stark,  schwarz- 
braun, Randmahl  graubraun,  Flügelwurzel  und  Unterrand- 
nerv  gelblich;  die  Beine  sind  schwarz,  die  Schenkel  der 
Vorderbeine  bis  zur  Hälfte,  die  der  übrigen  nur  am  Grunde 
blafs,  weifslich;  in  allen  übrigen  Gliedmafsen  den  Flügel- 
losen gleich. 

Man  sieht  in  Einer  Colonie  alle  Nuancen  vom  Gras- , 
Dunkel- bis  zum  Schwarzgrünen,  doch  nie  ganz  schwarze, 
wodurch  sie  sich  auf  den  ersten  Anblick  leicht  von  ähn- 
lich gestalteten  schwarzen  Aphis-Arlen  unterscheidet. 

50.  A.  RANUNCULI.  n. 

Un  geflügelte:  Länglich  eirund,  schmutzig  lauchgrün, 
matt,  weifsgrau  bestäubt  mit  schwarzgrauen  ,  undeutlichen 
Binden  und  Fleckchen  (_die  Jüngern  heller  grün  mit  rülhlichcin 
Wische  zwischen  Rühren  und  Afterspitze) j  auf  der  Stirne  zwei 
Hückerchen  wie  Punktaugen,  Lä~n-u   %'", 

Diese  Blattlaus  lebt  unten  am  Stängel  und  auch  unter 
der  Erde  an  der  Wurzel  des  scharfen  und  Kriechenden 
Hahnenfufses  (Ranunculus  acris  et  repens),  August  und 
September, 


—     *<0     — 

Un geflügelte  :  Die  Fülller  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per, braun,  die  zwei  Grundglieder  und  die  Basis  des  drit- 
ten Gliedes  blasser;  die  Augen  sind  dunkelbraun  und 
grofs.  Der  Schnabel  reicht  bis  zum  dritten  Beinpaare ,  ist 
blafsgrün ,  die  beiden  Endglieder  braun.  Auf  dein  Scheitel 
stehen  zwei  klare  Höckereben,  die  Punktaugen  ähnlich 
.sind ,  doch  stehen  sie  nicht  in  der  Nähe  der  Netzaugen , 
sondern  mehr  nach  der  Mitte  des  Scheitels  zu  ;  es  fehlt 
diesen  Höckerchen  die  Durchsichtigkeit  der  Ocellcn  und 
nie  findet  sich  auch  ein  drittes  vor.  Der  Oberkörper 
ist  matt,  schmutzig  grün,  bei  altern  Individuen  mit  schwarz- 
grauen, unbestimmten  Binden  versehen,  auf  der  Mitte  mit 
feinen,  gleichgefärbten  Pünktchen  übersäet  (die  Jüngern 
sind  heller  grün ,  Kopf  und  Halsring  gelblich  und  die  Ge- 
gend hinter  den  Röhren  röfhliclO-  Die  Röhren  sind  braun, 
kurz  (2/s  der  Normalgröfsc) ;  das  Schwänzchen  ist  sehr 
kurz,  fast  unbemerkbar,  schwarz;  die  Afterläppchen  braun, 
das  zweite  jedoch  dunkler  als  das  erste;  die  Beine  sind 
braun ,  die  Schenkelwurzel  und  Schienen  der  zwei ,  oft 
auch  der  vier  Vorderbeine  blässer. 

Ich  habe  noch  keine  geflügelten  Exemplare  erhalten  kön- 
nen, obgleich  ich  mehrere  Larven  mit  Flügelscheiden  in 
den  Colonien  sah. 

51.  A.  SORBI.  m. 

Ungeflügelte  :  Gelbgrfin,  auch  gelbbräunlich,  bis  zum  Hals- 
ringe  kugelig  aufgedunsen,  auf  dem  Scheitel,  am  Hals- 
rande, am  Rande  des  Hinterleibes  und  auf  den  zwei  letzten  Lei- 
besringen mit  Höckerchen  versehen;  Röhren  mittelmäfsig  lang, 
dünn,  blafsgelb,  an  der  Spitze  bräunlich;  Schwänzchen 
sehr  klein.  Länge    %'", 

Geflügelte  :  Schwarzbraun,  Hinterleib  oben  braun,  am 
Grunde,  Rande  und  unten  röth  lieh  gelb,  auf  dem  letzten 
Segmente  zwei,  auf  dem  vorletzten  vier  Höckerchen, 

Lebt  auf  der  Eberesche  (Sorbits  aueuparia)  unter  den 
zurückgerollten  Fiederblättern  der  Zweigspitzen  in  volk- 
reichen Colonien.  .Juni  und  Juli.  Unter  den  vielen  tau- 
send Ebereschen  hiesiger  Gegend  fand  ich  sie  nur  auf 
dem  Lousberge  bei  unserer  Stadt  auf  zwei  von  andenn 
Gehölz  sehr  geschützten  Bäumen ,  und  mufste  wohl  zehn- 
mal vergebens  hingehen,  ehe  ich  einmal  einer  Geflügelten 
ansichtig  werden  konnte. 


-       Tl     — 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per, bräunlich,  drittes  und  die  Grundhälfte  des  vierten 
Gliedes  gelblich.  Der  Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare,  ist  gelblich,  an  der  Spitze  braun  ;  die  Augen  sind 
schwarz ;  auf  dem  Scheitel  stehen  zwei  mattschimmernde 
halbkugelige  Höckerchen.  *)  Der  Kopf  ist  klein ,  und  wie 
der  Bauch  und  die  Aftergegend,  etwas  in's  Böthliche  spie- 
lend. Am  Seitenrande  des  Halsringes  steht  je  ein  kugeli- 
ges, grünliches  Höckerchen  von  der  halben  Gröfse  der 
Netzaugen.  Auf  dem  Bande  des  Hinterleibs,  so  wie  auf 
den  zwei  letzten  Segmenten  stehen  oben  spitze  Höcker- 
chen ,  die  bedeutend  stärker  als  die  Bückenkörnchen 
verschiedener  Blattläuse  aus  der  ersten  Gruppe  sind.  Die 
Brust  ist  weifs  bestäubt.  Durch  das  übermäfsige  Auftreiben 
des  Körpers  sind  alle  Ringabtheilungen  spurlos  verschwunden. 
Die  Röhren  sind  dünn ,  blafsgelb ,  an  der  Spitze  bräun- 
lich, mittelmäfsig  lang  (3/t  der  Normalgröfse);  das  Schwänz- 
chen ist  schwarz,  sehr  klein;  die  Afterläppchen  sind 
braun  mit  hellerm  Rande;  die  Beine  sind  blafsgelb,  die 
Füfse  und  Schienenspitze  braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  etwas  kürzer  als  der  Kör- 
per, schwarz,  drittes  und  viertes  Glied  etwas  gekörnt; 
der  Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  braun 
mit  drei  gelben  Bingen;  die  Augen  sind  schwarzbraun, 
auf  dem  Scheitel  stehen  zwischen  den  Grübchen  und  den 
Nebenaugen  zwei  spitze  Höckerchen;  der  Brustkasten  ist 
glänzend  schwarzbraun;  an  den  Seiten  des  Halsringes  je 
ein  starkvorstehendes  Höckerchen;  der  Hinterleib  ist  braun, 
die  Basis  und  der  Rand  desselben  heller,  röthlichgelb, 
auf  dem  letzten  Segmente  stehen  zwei ,  auf  dem  vorletzten 
vier  Höckerchen;  die  Röhren  sind  mittelmäfsig  lang,  wal- 
zenförmig, braun,  in  der  Mitte  heller;  das  Schwänzchen 
ist  sehr  kurz  und,  wie  das  erste  Afterläppchen,  braun; 
das  zweite,  wie  der  Bauch,  bräunlich  rolh;  die  Beine  sind 
schmutzig  gelb  mit  braunen  Füfsen,  Schienen- und  Schen- 
kelspitzen; die  Flügel  sind  glashell  mit  braungelbem  Geä- 
dev;  Bandmahl  und  Unterrandnerv  weifslich. 


*)  Bei  dieser  Blattlaus  glaubte  ich  bei  der  ersten  Untersuchung 
Nebenaugen  zu  entdecken,  was  jedoch  irrig  war.  Die  zwei 
Scheitelerhöhungen  wiesen  sich  bei  genauerer  Beobachtung 
unterm  Mykroskope  als  schimmernde  Höckerchen  zu  beiden 
Seiten  der  Schcilvlgrübchcu  aus. 


-       72     — 

52.  A.  MALI.  F. 

Un geflügelte  :  Eiförmig,  gewölbt,  papageien-  bis  gras- 
grün, Kopf  röthlich;  Fühler  weifsgelb,  die  drei  letzten 
Glieder  schwarzbraun;  Röhren  schwarz,  nach  der  Spitze 
zu  dünner  werdend;  Schwänzchen  schwarz;  Afterläppchen 
braungelb.  Länge   /V". 

Geflügelte:  Schwarz,  Hinterleib  grün,  Fühler  schwarz, 
Höhren,  Schwänzchen  und  Afterläppchen  dunkelbraun  bis 
schwarz;  Gabelader  mit  sehr  kleiner  Endgabel. 

Aphis  Mali  Fbr.  Ent.  Syst.  IV.  216.  Schrk.  Fn.  boi. 
II.  116.  Jph.  Pomi  De  Geer ,  lieber  setz.  III.  36 
pl.  3.  f.  1H — 21 .  —  Aphis  Oxyacanthce  Schrk,  Fn. 
boi.  II.  116.  121  g.  Puceron  du  Pomrnier  Götze  11. 
3i7. 

Sehr  häufig  auf  dem  wilden  und  kultivirten  Apfelbaume 
CPyrus  malus)  an  den  Spitzen  der  Zweige  und  Wurzel- 
schofse,  so  wie  unter  deren  zurückgerollten  Blättern  in 
zahlreichen  Colonien.  Juni  und  Juli.  Zu  derselben  Zeit  und 
unter  denselben  Verhältnissen  findet  man  dieselbe  Blatt- 
laus auf  dem  Birnbäume  (Pyrus  communis)  und  auf  dem 
Weifsdorn  (C:ata?gus  oxyacanthus).  —  Später  trifft  man 
sie  auch  zwischen  den  krausen,  monströsen  Schofsspitzen 
der  letztern,  die  aber  nicht  von  ihr,  sondern  von  der 
Larve  einer  Cecidomya  gebildet  sind. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  weifs- 
gelb,  die  drei  Endglieder  schwarzbraun;  Augen  dunkel- 
braun; der  Rüssel  ist  weifsgelb,  der  Wulst  und  die  zwei 
letzten  Glieder  bräunlich;  der  Kopf  ist  röthlich,  der  Brust- 
rücken mit  gelblichem  Anflug,  der  Halsring  bedornt,  grün- 
gelblich; die  Röhren  sind  schwarz,  ziemlich  lang,  nach 
der  Spitze  zu  sich  verdünnend ;  das  Schwänzchen  ist 
schwarz,  doch  bei  mehrern  in  einer  Colonie  auch  gelb, 
Ys  der  Röhrenlänge ;  die  Afterläppchen  sind  braungelb  ; 
die  Beine  sind  gelblich,  die  Knie,  Schienenspitze  und 
Füfse  schwarz.  Früh  sind  die  ungeflügelten  Individuen  am 
zahlreichsten ,  später  tritt  das  umgekehrte  Verhältnifs  ein ; 
man  sieht  dann  weit  mehr  Geflügelte  und  Larven  mit 
Flügelscheiden. 

Geflügelte  :  Fühler  schwarz,  etwas  kürzer  als  der 
Leib,  das  dritte  Glied  derselben  nach  innen  gekerbt;  die 
Augen  sind  schwarzbraun ,  die  Nebenaugen  weifsgelb ; 
der  Schnabel  reicht  fast  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten 
Beinpaares,    ist  blafsgelb-,   an  der   Spitze   bräunlich;    der 


—     73     - 

Kopf  ist  schwarz,  der  Halsring  braun,  grün  gerandet  und 
seitlich  bedornt;  der  Brustring  ist  glänzend  schwarz,  der 
Hinterleib  einfach  grasgrün;  die  Röhren  sind  schwarz, 
dünn  und  mittelmäfsig  lang;  das  Schwänzchen  und  die 
Afterläppchen  braun  bis  schwarz;  die  zwei  Vorderbeine 
sind  schmutziggelh,  die  Knie,  Schienenspitze  und  Füfse 
braun;  die  vier  Hinterbeine  dunkelbraun,  Schienen  und 
Schenkelwurzel  braungelb ;  die  Flügel  sind  glashell ,  der 
Unterrandnerv  und  das  Randmahl  graugelb,  die  übrigen 
Adern  braun,  mit  blofsem  Auge  sichtbar;  die  Gabelader 
hat  eine  sehr  kleine  Endgabel. 

De  Geer  entdeckte  an  dieser  Blattlaus  zuerst  die  flei- 
schigen Dörnchen  oder  spitzigen  Höckerchen  am  Rande 
des  Halsschildes  und  des  Hinterleibes,  was  diese  ganze 
Abtheilung  so  schön  charakterisirt.  Dieser  unermüdliche 
Forscher  fand  auch  die  Eier  dieser  Blattläuse ,  die  sie 
stets  nur  an  die  Rinde  der  jungen  Zweige  legen.  Die  von 
ihm  beobachtete  Begattung  fand  bei  einem  flügellosen 
Männchen  und  Weibchen  statt. 

Beobachtungen   des  Herrn   DE  GEER  über  diese 
Blattlaus. 

»Zu  Ende  des  Herbstes  1746,  mitten  im  Oktober,  habe 
ich  diese  Blattläuse  sehr  genau  beobachtet,  um  die  Männ- 
chen zu  finden  und  ihre  Begattung  mit  den  Weibchen, 
auch  das  Eierlegen  der  letztern  zu  sehen.  Alle  meine 
Absichten  wurden  erfüllet  .  .  .  .« 

»Unter  diesen  Blattläusen  fand  ich  zwei,  deren  eine 
der  andern  auf  dem  Rücken  safs.  Durch  die  Lupe  merkte 
ich  ihre  wirkliehe  Begattung,  indem  sie  beide  mit  den 
Hintertheilen  zusammenhingen.  Um  mich  abermal  davon 
recht  gewifs  zu  überzeugen ,  berührte  ich  die  oberste , 
die  ich  für  das  Männchen  hielt.  Sie  setzte  sich  gleich  in 
Bewegung,  sich  loszumachen.  Hier  sah  ich  deutlich,  dafs 
sie  einen  kleinen  häutigen,  durchsichtigen  Theil  aus  dem 
Leibe  des  Weibchens  zog,  der  auch  noch  eine  Zeitlang 
aus  ihr  herausging,  hernach  aber  allmälig  wieder  zurück- 
gezogen wurde  ....  In  der  Folge  habe  ich  noch  meh- 
rere Männchen  in  Begattung  angetroffen.« 

»Die  Männchen  dieser  Art  haben  (immer?)  keine  Flu- 
gel,  wie  die  Fichtenblaltlausmännchen.  Der  äufserliche 
''literschied  zwischen  ihnen  und  den  Weibchen  besteht 
blofs  darin,    dafs    sie    einen    dünnern  Körper  haben,    die 


—     74     — 

Ringe    kenntlicher    sind    und    an    jeder   Rückenseite  eine 
Reihe  dunkeler  Flecke  liegt  « 

"Der  Zweig,  auf  welchem  diese  Blattläuse  safsen ,  war 
ganz  mit  Eiern  besäet,  die  sie  gelegt  hatten,  wie  ich 
denn  auch  verschiedene  im  Legen  antraf.  Die  erst  geleg- 
ten Eier  sind  grün  oder  gelb,  werden  aber  mit  der  Zeit 
glänzend  schwarz,  sehr  klein  und  oval.  Nicht,  wie  die 
Blattläuse  auf  den  Birken  und  andern  Bäumen  legen  sie 
solche  zwischen  das  Auge  und  den  Zweig,  sondern  ohne 
Unterschied  allenthalben  an  die  Rinde  der  jungen  Zweige, 
wo  sie  gleich  ankleben.  Nach  der  Begattung  und  dem  Eier- 
legen sterben  die  Alten.« 

53.  A.  PADI.  Lim. 

Un  geflügelte  :  Rundlich-eiförmig,  grünlich,  oder  heli- 
und  dunkelgrün  marinorirt ,  bläulich  weifs  bereift;  Röh- 
rengegend rö  thl  ich;  Röhren  kurz  (_'/3  der  Normallänge);  an 
der  Spitze  dunkelbraun;  Schwänzchen  sehr  klein  und 
braun;  Beine  blafs;  nur  die  Füfse  und  Schienenspitze  schwarz. 
Länge   1'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grün;  Röhren  kurz, 
braun,  walz  ig,  vor  der  Spitze  etwas  eingeschnürt;  Schwänz- 
chen braun,  fast  von  halber  Röhrenlänge,  die  beiden  After- 
läppchen  dunkelbraun;  Endgabel  des  Cubitus  sehr  klein. 
Länge  V", 

Synon.  Aphis  Padi  Lin.  Syst.  Nat.  2.  y34-  #.  — 
Fn.  Suec.  gSi.  —  Fabr.  Lnt.  Syst.  IV.  '22o.  5o. 
—  Reaum,  Ins.  III.  lab.  23.  ßg.  Q  —  10.  — 
Schrank,  Fn.  boi.  II.   n5.  12/6. 

Diese  Blattlaus  findet  sich  ganz  früh  im  März  und  April 
und  auch  wieder  im  September  unter  den  Blättern  des 
Vogelkirschbaums  (Prunus  padus  L~)  in  zahlreichen  Colo- 
nien.  Sie  kommt  auch  wohl  auf  einigen  Cratägus-Arten 
vor,  vermehrt  sich  aber  dann  nicht  stark. 

Ungeflügelte  :  Regelmässig  eiförmig,  etwas  gewölbt; 
am  Rande  entlang  mit  eingestochenen  Grübchen  ver- 
sehen; die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib,  blafs, 
die  Spitze  derselben  braun ;  die  Augen  klein ,  dunkel- 
braun ;  der  Schnabel  ist  weifslich,  die  Spitze  schwarz- 
braun; der  ganze  Körper  ist  grünlich;  die  Gegend  um  die 
Röhren  (bei  jüngern  Individuen  auch  der  Seitenrand  des 
Hinterleibes)  rothgelb;  die  Röhren  sind  walzig,  dünn, 
kurz  C/z  der   Normallänge) ,    an  der   Spitze   braun;    das 


-    75    - 

Schwänzchen  ist  sehr  klein  und,  wie  das  erste  Afterläpp- 
chen,  etwas  braun  angelaufen;  die  Beine  sind  blafs;  die 
Tarsen  und  Schienenspitzen  aller  Beine  schwarz. 

Die  Jüngern  Blattläuse  sind  dunkel-  oder  lauchgrün , 
bläulich  bereift ;  doch  ist  die  röthliche  Umgebung  der 
Röhren  schon  vorhanden.  Nymphe  dunkelgrün,  weifs be- 
stäubt; besonders  deutlich  zeigt  sich  der  Staub  auf  den 
Seiten  des  Hinterleibrückens,  wo  er  kurze  unterbrochene 
Binden  formirt. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
schwarz  (im  Spätsommer  gelblich  mit  schwarzen  Gelenk- 
ringehf);  die  Augen  sind  rothbraun;  der  Schnabel  ist 
gelblich,  zweites  und  drittes  Glied  und  die  Spitze  des  er- 
sten Gliedes  braun;  Kopf  und  Brustkasten  glänzend  schwarz, 
der  Halsring  fast  unbewahrt ;  der  Hinterleib  ist  grünlich , 
oben  mit  dunkelgrünen,  wolkigem  Streifen  und  dunkclm 
Bande;  der  Bauch  ist  einfach  gelbgrün,  etwas  bereift; 
Afterläppchen  braun  bis  schwarz;  die  Bohren  sind  braun, 
gelblich  durchscheinig  CV2  —  73  der  Normalgröfse) ,  vor 
der  Spitze  etwas  eingeschnürt,  wodurch  diese  ein  breites 
Rändchen  erhält;  das  Schwänzchen  ist  kurz,  fast  von  halber 
Böhrenlänae,  kolbig,  aufgebogen  und,  wie  die  Afterläpp- 
chen,  brrun;  die  Beine  sind  braun,  die  Schenkelbasis  und 
die  Schienen  bis  über  die  Hälfte  gelblich;  die  Flügel  sind 
wasserhell ,  sehr  lang ,  das  Geäder  ist  sehr  fein ,  braun , 
Unterrandader  gelblich  ,  Flügclmahl  schmutzig  grau ;  die 
äufsere  Gabel  sehr  klein,  kaum  y6  des  Cubitus  einneh- 
mend. 

Zwei  Jahre  nacheinander  besuchte  ich  mehrere  Vogel- 
kirschbäume und  war  nie  so  glücklich,  geflügelte  Blatt- 
läuse darauf  zu  finden.  Nach  wenigen  Tagen  fand  ich 
schon  die  Blätter  unten  mit  Häuten  bedeckt ,  die  Thiere 
selbst  aber  waren  verschwunden.  Ich  glaube  den  Grund 
weniger  in  dem  baldigen  Erhärten  der  Blätter,  als  viel- 
mehr darin  suchen  zu  müssen,  dafs  in  hiesiger  Gegend 
das  zarte  und  grofsc  Laub  dieses  Baumes  der  erste  Zu- 
fluchtsort aller  früh  ausschliefenden  Insekten  ist,  welche 
sich  der  Blattläuse  bald  bemächtigen.  An  einem  Prunus 
padus  fängt  man  schon  Käfer,  Fliegen  und  Hymenoptercn 
in  grofser  Mannichfaltigkeit ,  ehe  viele  andere  Gewächse 
sich  zu  belauben  noch  beginnen. 

Erst  Ende  August  fand  ich  einzelne  Geflügelte  als  Co- 
lonienstifterinnen  unter  den  Blättern,  welche  lebende  Junge 


—    76    — 

gebaren.  Im  Monat  September  sah  ich  schon  geflügelte 
Weibchen  und  Männchen  in  grösserer  Anzahl  und  eine 
zahllose  Menge  kleiner  Flügellosen,  die  höchst  wahrschein- 
lich überwintern,  da  die  Blatter  sich  schon  entfärbten  und 
bereits  abzufallen  begannen.  Der  folgende  Frühling  erhob 
meine  Vermuthung  zur  Gewifsheit.  Zu  Ende  des  Monats 
März  eilte  ich,  da  eben  die  Knospen  ihre  kleinen  Blätt- 
chen entfalteten ,  zu  dem  Strauche  hin ,  auf  welchem  ich 
im  verflossenen  Herbste  die  vielen  geflügelten  Weibchen 
und  Männchen  mit  Tausenden  kleiner  Jungen  bemerkt  hat- 
te, und  fand  zu  meiner  gröfsten  Ueberraschung  bereits 
die  jungen  Triebe  voller  Blattläuse,  alle  fast  von  derselben 
Gröfse,  und  alle  noch  im  Larvenstande;  keine  Altmutter 
war  zu  sehen,  so  viele  Horden  ich  auch  untersuchte.  Ich 
sah  vielmehr,  wie  die  Bevölkerung  stets  durch  neue  am 
Stamme  herauf  kriechende  Blattläuse  vermehrt  wurde. 

54.  A.  NASTURTII.  m. 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarz,  Hinterleib  grün,  auf  dem 
Seitenrande  d  re  i  bis  vier  seh  warz  braune  Fleckchen;  Röh- 
ren braun,  mittelmäfsig  ;  Schwänzchen  und  Afterläppchen 
braun. 

Ungeflügelte  :  Eirund,  flachgewölbt,  matt  papagei- 
grün; Fühler  braun,  zwei  Grundglieder  und  die  Basis  des  drit- 
ten Gliedes  gelbgrünlich;  Röhren  roittelinäfeig,  unten  grün- 
lich, oben  braun,  Schwänzchen  gelbgrün,  etwas  kürzer 
als  die  Röhren.  Länge  %'". 

Lebt  an  den  Stängeln  und  Blattstielen  der  Brunnen- 
kresse |  (Nasturlium  amphibium,  sylveslre)  in  sehr  dichten 
Horden.  Juli. 

Geflügelte  :  Kopf  schwarz,  glänzend,  Augen  braun, 
Schnabel  gelbgrün,  zweites  und  drittes  Glied  desselben  bräun- 
lich, das  zweite  Beinpaar  nicht  erreichend ;  Fühler  braun  bis 
schwarz,  kürzer  als  der  Leib;  Halsring  und  Brustkasten 
glänzend  schwarz;  Unterhals  und  Hinterleib  grün,  letzte- 
rer wolkig.  Auf  dem  Bande  befinden  sich  bei  gut  ausge- 
färbten Exemplaren  drei  braune  Fleckchen.  Rühren  mittel- 
mäfsig  (%  der  Normallänge)  ,  braun;  Schwänzchen  von 
halber  Röhrenlänge  und,  wie  die  Afterläppchen,  braun; 
Beine  gelblich,  Füfse  und  Schienenspitze  schwarz,  die  obere 
Hälfte  der  vier  Hinlerschenkel  braun;  Flügel  glashell, 
Geäder  braun  .  Unterrandnerv  und  Flügelmahl  grünlich. 


—     77     — 

Ungeflügelte  :  Eirund,  flachgewölbt,  malt,  papagei- 
grün; Kopf  und  Halsring  gelblichgrün ;  Fühler  kürzer  als 
der  Körper,  braun,  die  beiden  Grundglieder  und  die  Ba- 
sis des  dritten  Gliedes  gelbgrünlich ;  Augen  dunkelbraun ; 
Schnabel  gelb,  drittes  Glied  braun,  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare reichend;  Dörnchen  des  Halsringes,  so  wie  die 
Höckerchen  auf  dem  Rande  des  Hinterleibes ,  sehr  klein  ; 
Röhren  mittelmäfsig  (%  der  Normallange),  unten  dick, 
grünlich,  oben  dünner.  Spitze  derselben  braun;  Schwänz- 
chen gelbgrün,  behaart,  etwas  kürzer  als  die  Röhren  ; 
Afterläppchen  wie  der  Bauch  grün;  Beine  blafs,  gelbgrün- 
lich, Füfse  bräunlich.  Sie  haf  den  Habitus  der  Ampfer-, 
Papaver-  und  Holunder-Blattlaus,  ist  nur  etwas  weniger 
hoch  gewölbt  als  diese. 

55.  A.  NEPETJE.  m. 

Uugeflügelte  :  Länglich  eiförmig,  grasgrün  bis  dunkel- 
grün (unter  der  Lupe  dunkelgrün  mit  ovalen  und  elyptischen 
Makeln);  Röhren  braun,  mittelmäfsig  lang,  Schwänzchen 
schmutzig  grün,  x/3  der  Rö  hrc  n  länge.  Länge  %/2'". 

Geflügelte  :  Schwarzbraun,  Hinterleib  grün,  Röhren 
schwarz,  Schwänzchen  grün,  von  halber  Röhrenlänge,  Af- 
terläppchen schwarzbraun. 

Diese  Blattlaus  hat  grofse  Aehnlichkeit  mit  Aph.  Urtica? 
und  Scaebiosse.  Sie  lebt  gesellig  unter  und  zwischen  den 
Blülhenquirlen  der  Katzenmünze  (Nepeta  cataria). 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per, braun,  die  Geifselglieder  am  Grunde  blafs,  gelblich- 
weifs  ;  bei  völlig  ausgefärbten  Exemplaren  ist  das  dritte 
Fühlerglied  ganz,  das  vierte  bis  zur  Hälfte  blafs,  weifslich  ; 
die  Augen  sind  braunroth;  der  Schnabel  braun,  das  erste 
Glied  gelblich;  der  Kopf  und  ganze  Oberkörper  ist  srras- 
bis  dunkelgrün  ;  unter  der  Lupe  erscheint  die  *rvü\\e  Farbe 
nicht  einfach,  sondern  ist  mit  gröfsern  und  kleinern  rund- 
lichen Flecken  melirt.  Die  Röhren  sind  mittelmäfsig  lang  , 
(%  der  Normalgröfso).  nach  der  Spitze  zu  sich  verdün- 
nend, schwarzbraun;  das  Schwänzchen  ist  schmutzig  grün 
bis  braun,  l/3  der  Röhrenlänge;  der  Unterkörper  ist  matt, 
hellgrün,  mit  dunkeln  wolkigen  Streifen;  die  Afterläppchen 
sind  braun,  das  erste  mit  grünem  Rändchen;  die  Beine 
sind  schmutzig  gelblich ;  die  Schienenspitzen  und  Füfse 
schwarz,  die  Hüften  grün. 


—    78    - 

Geflügelte  :  Fühler  schwarz,  kürzer  als  der  Körper, 
gekörnt,  drittes  und  viertes  Glied  zuweilen  am  Grunde 
etwas  blässer ;  die  Augen  braunroth ;  der  Schnabel  reicht 
bis  zum  dritten  Beinpaare,  ist  braun,  das  erste  Glied  dessel- 
ben bis  auf  die  Spitze  gelblich  ;  Kopf  und  Halsring  glän- 
zendgrün mit  braunem  Anflug,  letzterer  mit  gelbgrünem 
Seitendörnchen ;  Brust  und  Brustrücken  schwarz ,  glän- 
zend ;  der  Hinterleib  ist  grün  mit  dunkelgrünen  wolkigen 
Streifen ;  die  Röhren  sind  schwarz  C/2  —  2/3  der  JNor- 
malgröfse) ;  das  Schwänzchen  ist  grün  ,  von  halber  Röh- 
renlänge ;  die  Afterläppchen  sind  braun  mit  grünlichem 
Schimmer;  die  Beine  gelblich,  die  Schenkelspitzen 
bräunlich ,  Füfse  und  Schienenspitze  schwarz  ;  die  Flügel 
sind  glashell,  die  Schrägadern  fein,  braun ;  die  Flügelwur- 
zel ,  Unterrandnerv  und  das  Randmahl  gelb ,  letzteres 
graulich. 

56.  A.  Viburni.  Scop. 

Ungeflügelte  :  Schwarzbraun  oder  ganz  schwarz, 
matt,  stumpf  eiförmig,  etwas  gewölbt;  Fühler  schwarz,  drit- 
tes und  viertes  Glied  weifs;  Afterläppchen,  Schwänzchen 
und  die  Röhren  schwarz;  der  Hinterleibsrand  ist  bei  den  Jün- 
gern mit  starken,  ziemlich  langen  Dörnchen  besetzt. 
Länge   %  -  %>". 

Geflügelte:  Schwarz,  glänzend;  Hinterleib  dunkelgrün; 
oben  mit  einem  grofsen  oder  mehreren  kleinen  braunen  Wi- 
schen; Röhren,  Schwänzchen  und  Afterläppchen  schwarz;  Flü- 
gel glashell;  Geäder  sehr  fein  und  braun;  Flügelwurzel,  Unter- 
randnerv und  Randraahl  gelb,  letzteres   mit  brauner  Einfassung. 

A.  Viburni  Scop.  carn.  2>g6.  —  Schrank.  Fn  boi.  11. 
m.  i2o3.  —  Fbr.  Ent.  Syst.  IV.  216.  28.  — 
Syst.  rhjng.  2g8.  28. 

Nicht  selten  auf  dem  Sclmeeballen-Strauche  (Viburnum 
opulus)  an  den  Zweigspitzen  und  unter  deren  zurückge- 
rolllen  Blättern  in  zahlreichen  Colonien.  Juni  —  Oktober. 
Die  Ameisen,  aber  noch  mehr  die  krausen  Blätter  der 
Zweigspitzen  lassen  das  Vorhandenseyn  dieser  Blattlaus 
leicht  entdecken. 

Ungeflügelte:  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes  und  viertes  Glied  weifs ;  der  Schnabel  reicht  über 
die  Einlenkung  des  zweiten  Beinpaares  hinaus,  ist  gelb- 
grünlich,   die   zwei    Endglieder    desselben    sind  schwarz; 


-     ?0    - 

der  ganze  Körper  ist  schwarz  mit  grünem  Schimmer,  un- 
ten mehr  dunkelgrün;  die  Rohren  sind  schwarz,  dünn 
und  kurz  CA  der  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  ist 
ehenfalls  schwarz  und  kurz,  von  '/2  Röhrenlänge ;  die  Af- 
terläppchen sind  schwarz;  die  Beine  weifsgelh,  allelTar- 
sen,  Spitzen  der  Tibien,  Hüften  und  die  Schenkel  der 
Hinterbeine  schwarz ,  die  Wurzel  der  letztem  gelblich. 

Diese  Blattlaus  kommt  schwarz  und  eben  so  häufig  braun 
vor.  Im  erstem  Falle  ist  sie  schwer  von  der|[  gleichfar- 
bigen Blattlaus  auf  Evonymus  europfeus  Oon  A.  Evoiiymf) 
zu  unterscheiden;  jedoch  sind  die  jungen  A.  Viburni  stets 
am  ganzen  Hinterleibsrande  mit  starken,  ziemlich  langen 
Dörnchen  besetzt,  die  der  A.  Evonymi  fehlen. 

Geflügelte  :  Fühler  etwas  kürzer  als  der  Leib,  dünn 
behaart  und  glänzend-schwarz;  die  Augen  sind  rothbraun; 
der  Schnabel  ist  gelblich,  die  Spitze  desselben  braun,  fast 
bis  zur  Einlenkung  des  dritten  Beinpaares  reichend ;  der 
Kopf  und  Brustkasten  sind  schwarz ;  der  Hinterleib  ist 
dunkelgrün ,  oben  mit  schwarzbraunen  Wischen  ,  die  bei 
altern  Individuen  nicht  selten  ineinander  fliefsen  und  da- 
durch den  gauzen  Hinterleibsrücken  bräunen  ;  die  Röhren 
sind  schwarz ,  kurz  (von  halber  Normalgröfse) ;  das 
Schwänzchen  ist  schwarz,  klein,  von  halber  Röhrenlänge; 
die  Afterläppchen  sind  sammetschwarz ,  die  Beine  bräun- 
lichgelb, die  Knie,  Füfse,  Schienenspitze  aller  und  die 
Schenkel  der  vier  Hinterbeine  schwarz;  die  Schenkelrimje 
und  Basis  der  Hinterschenkel  gelblich;  die  Flügel  sind 
glashell,  Schrägadern  sehr  fein,  dunkelbraun,  Flüo-elwur- 
zel,  Unterrandnerv  und  Randmahl  gelblich,  die  Einfassung 
des  letztern  braun.  Nur  wenige  Individuen  bleiben  flügel- 
los. 

57.  A.  EVONYMI.  Fabr.  *) 

Ungef  lüge  1  te  :  Eirund,  hochgewölbt,  schwarz' oder  kaffee- 
braun; Kopf  und  die  zwei  ersten  Brustringe  oben  schwarz;  Füh- 
ler braun,  drittes,  viertes  und  die  Basis  des  fünften 
Gliedes  weifslichj  Bohren  raittelmäfsig ,  schwarz,  an  der 
Spitze  dünner;    Schwänzchen  kurz,    '/2  —   J/3   der  Böhrenlänge, 


*)  An  dieser  Blattlaus  machte  Bonnef  die  Entdeckung  der  un- 
unterbrochenen Zeugung  ohne  vorhergehende  Begattung,  go 
wie  das  viermalige  Häuten  einer  Larve  vor  ihrer  völligen 
Entwicklung. 


-    SO    -- 

dunkelbraun,  am  Grunde  aber  blafs;   Afterläppchen  schwarz. 
Länge   %  -   1"'. 

Geflügelte  :  Glänzend-schwarz,  Beine  schwarz,  alle 
Schienen  aulser  den  Spitzen,  die  Basis  der  vier  Hinterschenkel 
und  die  beiilen  vordem  grüngelblich;  Fühler,  Bohren,  das  halb 
so   lange  Schwänzchen  und  die  Alterläppchen  schwarz. 

slpliis  Evonymi.  Fbr.  Ent.  syst.  nat.  IV.  2i4-  —  Ej. 
Syst.  Ent.  j36.  14.  —  Syst.  rhyng,  2g4<  21  — 
Sehrank.  Fn.  boi.  IL   108. 

Lebt  im  Angust  auf  dem  Spindelbaum  (Evonymus  euro- 
pams)  unter  den  zurückgerollten  Blättern  der  Zweig- 
spitzen. 

Un geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per ,  braun ,  das  dritte  und  vierte  ,  oft  auch  noch  die  Ba- 
sis des  fünften  Gliedes  weifslich ;  der  Schnabel  reicht  bis 
zum  zweiten  Beinpaare,  ist  weifslich,  der  Lippenwulst 
und  die  beiden  Endglieder  braun;  der  ganze  Körper  ist 
kaffeebraun,  nur  der  Kopf  und  die  zwei  ersten  Brustringe 
sind  oben  sahwarz;  der  Halsring  seitlich  bedornt ;  die 
Röhren  sind  niittelmäfsig  lang  (2/3  der  Normalgröfse) , 
schwarz,  an  der  Spitze  blässerund  dünner;  das  Schwänz- 
chen ist  schwarzbraun,  oben  am  Grunde  blafs  ,  kurz  ,  1/a  — 
'/2  der  Röhr enlänge ;  die  Afterläppchen  sind  schwarz,  der 
Unterkörper  ist  rothbraun ,  die  Brust  und  Umgebung  der 
Hüften  schwarz ;  die  Beine  sind  schwarz  ;  alle  Schienen 
und  die  Basis  der  Schenkel  weifslich;  an  den  vier  Vor- 
derbeinen sind  die  Schenkel  nach  der  Spitze  zu  nur  bräun- 
lich oder  selbst  blafs. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
schwarz;  die  Augen  braun  mit  starkem  Höckerchen;  der 
Schnabel  ist  gelb,  die  zwei  letzten  Glieder  und  ein  Fleck- 
chen an  der  Spitze  des  ersten  Gliedes  braun;  der  Kopf 
ist  schwarz,  der  seitlich  bedornte  Halsring  braun,  vorn 
und  hinten  röthlichgelb ;  der  Brustrücken  und  das  Schild- 
chen schwarz,  der  Hinterleib  hellbraun,  oben  mit  Quer- 
binden ,  die  nicht  selten  durch  undeutliche  Fleckchen  und 
Pünktchen  nur  angedeutet  sind;  die  zwei  letzten  Seg- 
mente und  zwei  oder  drei  Ringe  an  der  Basis  des  Hin- 
terleibs zeigen  sie  jedoch  durchgängig  deutlich;  die  Binde 
zwischen  den  Röhren  ist  am  breitesten  und  zweimal  un- 
terbrochen;  die  Röhren  sind  niittelmäfsig  lang,  schwarz; 
das  Schwänzchen  ist  ebenfalls  schwarz,  am  Grunde  oben 
bräunlichgelb,  kaum  von  halber  Röhrcnlänge;   der  Unter- 


—     81     — 

korper  ist  hellhräunlich;  die  beiden  Afterläppchen  und 
der  zweite  und  dritte  Brustring  schwarz ;  die  ßeine  sind 
schwarz,  die  Schienen  der  vier  Vorderbeine  in  der  Mitte 
und  die  Schenkel  der  zwei  ersten  gelblich ;  die  Schienen 
der  zwei  Hinterbeine  bräunlich;  die  Flügel  sind  wasser- 
hell, <ias  Randmahl  und  der  Unterrandnerv  gelblich,  das 
Geäder  ist  braun, 

Im  Habitus  ist  die  Blattlaus  der  A.  Sambuci  L. ,  Rumicis, 
X.,  Papaveris  F.  etc.  ganz  ähnlich;  auch  gibts  Colonien, 
die  nur  schwarze  Individuen  enthalten.  —  Ueber  die  Aehn- 
lichkcit  mit  A.  Viburni  siehe  die  Anmerkung  daselbst. 
Im  Oktober  fand  ich  neugestiftete  Colonien  unter  den 
Blättern.,  die  jedoch  nicht  zurückgekrümmt  waren.  Die 
Flügellosen  hatten  die  Tibien  der  Hinterbeine  so  dick  wie 
die  Schenkel 

58.  A.  RUMICIS.  Lin. 

Ungeflügelte  :  Breit  eirund,  hoch  gewölbt,  matt  tief- 
schwarz und  schwarz  bereift,  unten  schwarzgrün  schim- 
mernd; Fühler  schwarz,  das  dritte  Glied  am  Grunde  gelb- 
lichweifs;  Uöhren  und  Schwänzcheu  schwarz.    Länge  %   —  1'". 

Geflügelte  :  Schwarzglänzend,  Bauch  schwäre  oder  dun- 
kelgrün schimmernd  ;  die  drei  innern  Schrägadern  des  Oberflü- 
gels am  Grund  gleichweit  abstehend. 

j4pliis  Rumicis  Linn.  Syst.  nat.  2.  j34>  S.  —  Ej.  Fn. 
Syst.  gjg.  —  Fabr.  Syst.  ent.  j35.  10.  —  Ej.  Ent. 
Syst.  nat.  IV.  21 3.  12.  Syst.  r/iyng.  2g6.  12.  — 
Schrank  Fn.  boie.  II.   141.   i2o4< 

In  zahllosen  Horden  auf  den  Ampferarten  (Rumex  con- 
glomeratus,  crispus,  Hydrolapathum,  obtusifolius),  auf  der 
Klette  (Arctium  minus),  auf  der  Sumpfgarbe  (Achillea 
Ptarmica.)  —  Sie  leben  meist  in  den  Blüthenrispen  und 
Stängelspitzen,  doch  auch  unter  den  Wurzelblättern,  die 
sich  davon  der  Länge  nach  zusammenrollen.   Juni  —  Juli. 

U  n  g  e  f  l  ü  g  e  1 1  e  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz- 
braun, das  dritte  Glied  am  Grunde  blafsgclbl  ich; 
Augen  braunroth  ;  Rüssel  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten 
Beinpaares  reichend;  das  erste  Glied  weifslrch,  die  beiden 
letzten  braun.  Halsrand  mit  dem  gewöhnlichen  Dörnchen  ; 
atifser  diesem  sind  an  dem  Rande  des  Hinterleibes  noch 
einige  spitze  Höckerchen  bemerkbar.  Röhren  schwarz , 
mitlelmäfsig    lang    CA    —   %    der    Nonnalgröfsej ;    das 

6 


—    82    — 

Schwänzchen  ist  kurz,  stumpf,  kolbig,  fast  von  der  Länge 
der  Röhren ,  schwarz  und ,  wie  die  schwarzen  Afterläpp- 
chen behaart.  Die  Beine  sind  schwarz,  alle  Schienen  und 
die  Schenkel  der  zwei  Vorderbeine  schmutzig  blafsgelb 
oder  weifslich;  die  vier  Hinterschenkel  sind  zuweilen  eben- 
falls etwas  blafsgelb.  —  Die  jungen  Btaltläuse  sind  auch 
schwarz  gefärbt. 

Geflügelte  :  Flügel  glashell,  Flügelmahl,  Unterrand- 
nerv und  Flügelwurzel  blafsgelb ,  das  Mahl  mit  graulichem 
Anflug,  nach  innen  duiikeler;  Geäder  braun,  Gabeladeram 
Grunde  verloschen ,  die  innern  Schrägadern,  am  Grunde 
gleich  weit  von  einander  abstehend.  Fühler  schwarz ,  Rüfsel, 
Augen,  Beine,  Röhren,  Schwänzchen  und  Afterläppchen 
wie  bei  den  Flügellosen.  Halsring  seitlich  gleichfalls  be- 
wehrt und  wie  der  ganze    Brustkasten   glänzend-schwarz. 

Die  Larven  der  Geflügelten  haben  dieselben  weifsen 
Fleckchen  und  Striche,  wie  die  der  Aphis  Papaveris  und 
anderer. 

59.  A.  PAPAVERIS.  Fbr. 

Ungeflügelte  :  Eiförmig,  hoch  gewölbt,  matt-schwarz  und 
schwarz  bestäubt;  Fühler  dunkelbraun,  drittes,  viertes 
und  die  Basis  des  fünften  Gliedes  weifs;  Röhren  mittelroäfsig 
lang,  am  Grunde  dicker;  Schwänzchen  kolbig,  klein  ,  die  After- 
läppchen sammetschwar  z,  Länge   3/4 — 1'", 

Geflügelte  :  Schwarz,  glänzend,  Bauch  dunkelgrün  bis 
schwarz  ;  Fühler ,  Schwänzchen ,  R3hren  und  Afterläppchen 
schwarz. 

Syn.  Aphis  Pap averis  Fabr.  Ent.  Syst,  IV.  2i8—38. — 
Syst.  rhyng.  2gg.  38.  —  Schrank.  Fn.  boi.  II.  118. 
1225.  —  Aphis  Thlapeos  Schrk.  Fn.  boi.  II.  118. 
i22y.  —  A.  Fabce  Scop.  ent.   carn.  p.  i3g.  n.  4°6. 

—  Aphis    Atriplicis    Fabr.    Ent.  Syst.  IV,  p.  216. 

—  Aph.    Aparines    Schrk.    Fn.   boi.  II.   io5.    11 83. 

—  Fbr.  Syst.  Rhyng.  2gi.  10  —  Ent,  Syst.  IV. 
211.  io.  —  Aph.  armata  Hausm.  III.  Mag.  I. 
43g.  3o. 

Diese  ist  die  gemeinste  Blattlaus  und  wird  auf  den  ver- 
schiedensten Pflanzen  in  verschiedener  Gröfse  angetroffen. 
Ich  fand  sie  häufig  auf  der  Unterseite  der  Blätter  und  an 
den  Blüthenstielen  des  Mohns  (Papaver  Rliceas  und  som- 
niferum); an  den  Stängelspitzen  der  Saubohne  (ViciaFaba), 
des  rothen  Fingerhuts  (Digitalis  purpurea  LS) ;  auf  dem 
Täschelkraut  (Capsella  Bursa)  ,  der  Ackerdistel  (Cnicusar- 


—    83    — 

vensis,  palustris);  auf  Anthriscus ,  Aegopodium,  Aethusa 
in  den  Dolden;  ferner  auf  Galium  Aparine ,  Nerium 
Oleander,  Atriplex  hastata,  Chenopodium  album,  Sene- 
cio  vulgaris,  Valeriana  officinalis,  Hypericum  perforalum, 
hirsutum,  quadrangulare ;  auf  Scorzonera,  Datura  ,,  Lac- 
tuca,  Matricaria  Chamomilla,  Chrysanthemum  segetum, 
Leucanlhemum,  Helichrysum  Chrysanthum;  unter  den  Blät- 
tern der  Yietsbohhen  (Phaseolus  coccineus ,  vulgaris) ,  der 
Runkelrübe  (Beta)  etc.  Juni    —  August. 

Ungeflügelte  :  Fühler  weit  kürzer  als  der  Körper, 
schwarzbraun,  drittes,  viertes  und  die  Basis  des  fünften 
Gliedes  weifs.  Augen  braun,  der  Rüssel  bis  zum  zweiten 
Beinpaare  reichend ,  schwarz ;  das  erste  Glied  grünlich- 
weifs.  Die  Röhren  sind  kurz  f'/s  —  l/2  der  Normalgröfse) , 
am  Grunde  dicker;  das  Schwänzchen  schwarz,  etwas  kür- 
zer als  die  Röhren,  aufgebogen,  kolbenförmig;  die  After- 
läppchen sind  sammetschwarz.  Füfse  und  Schienenspitzen 
schwarz,  Knie  und  die  vier  Kinterschenkel  braun;  alle 
Schienen,  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  am  Grunde 
und  die  der  zwei  Vorderbeine  ganz  weifslich. 

Geflügelte  :  Schwarz;  Hinterleib  dunkelgrün  ;  die 
Fühler  sind  schwarz ,  etwas  kürzer  als  der  Leib  ;  die  Augen 
braun;  die  Röhren  schwarz,  dünn,  mittelmäfsig  lang,  un- 
gleich dick;  das  Schwänzchen  kolbig,  schwarz,  kurz, 
von  halber  Röhrenlänge;  die  Afterläppchen  schwarz.  Beine, 
die  vier  Hinterschenkel ,  die  Knie  der  zwei  Vorderbeine 
und  alle  Füfse  und  Tibienspitzen  schwarz;  die  Schenkel  der 
Vorderbeine  und  alle  Schienen  gelblich  bis  bräunlich.  Flü- 
gel glashell  mit  braunem  aber  sehr  feinem  Geäder ;  Fiü- 
gelwurzel ,  Unterrandader  und  Randmahl  grünlichgelb ,  letz- 
teres innen  dunkelgrün  eingefafst;  erste  und  zweite  Schräg- 
ader am  Grunde  fast  eben  so  weit  auseinanderstehend  als 
die  zweite  und  dritte.  Die  mit  Flügelscheiden  versehenen 
Larven  haben  einen  grünen  Thorax  und  auf  dem  Hinter- 
leibsrücken an  jeder  Seite  zwei  unterbrochene  weifse 
Längsbinden  und  vier  weifse  Fleckchen  hinter  den  Röhren. 

60.  A.  SAMBUCI.  Liiu 

Ungeflügelte  :  Breit  eirund,  hoch  gewölbt,  schwarz, 
mit  bläulichem  Reife;  Röhren  lang,  nach  oben  dünner  wer- 
dend ;  Schwänzchen  kurz  ,  x/s  —  %  der  Röhrenlänge,  Afterläpp- 
chen 6ammetschwarz.  Länge  1'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  glänzend;  Hinterleib  dunkelgrün, 
oben  grün  mit  dunkel»  Wolken;  die  Röhren  lang    und    dünn; 


—    84     — 

Schwänzchen  sehr  kur«,  %  —    %  der  Röhrenlttnge ;  Flügelnishf 
graubraun. 

Syn.  Jphis  Sambuci.  Linn.  Syst.nat.  2.  y34-  4-  ~~  Ej  Fn. 
S\\  $98-  —  Geoffr.  Ins.  1.  49$-  3-  —  Frisch.  Ins. 
11.  1/j..  pl.  18 '.  —  Reaum.  Ins.  III.  pl.  5 — i5.  — 
Fabr.  Ent.  syst.  IV.  21 1.  4-  —  Syst.  rhyng.  2g4- 
4.  —  Schrank.  Fn.  boi.  II.  111.   i2o2. 

Lebt  gesellig  in  sehr  zahlreichen  Colonien  an  den  jun- 
gen Trieben  des  Hoilunders  (Sambucus  nigra).  Juni  — 
Juli.  Die  Horde  sitzt  oft  über  einen  Fufs  am  Hollunder- 
zweige  entlang. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes  ,  seltener  auch  das  vierte  und  fünfte  Glied  am 
Grunde  weifsl ich;  der  Kopf  wie  der  ganze  Oberkörper  matt- 
schwarz Cbei  weniger  ausgefärbten  Individuen  mit  grünen 
Wolken),  unten  dunkelgrün  bis  schwarz.  Die  Röhren  sind 
lang  C4/s  der  Normalgröfse) ,  dünn,  nach  der  Spitze  sich 
verdünnend;  das  Schwanzchen  ist  sehr  kurz,  ys  —  '/4  der 
Röhrenlänge  und,  wie  die  sammetschwarzen  Afterläppchen 
behaart.  Die  Beine  sind  schwarz ,  die  zwei  Vorderbeine , 
die  Schienen  und  Schenkelbasis  der  übrigen  blafsbräunlich. 

Die  Larven  mit  Flügelscheiden ,  welche  leicht  an  dem 
grünlichweifsen  Brustrücken  kenntlich  sind  ,  haben  diesel- 
ben weifsen  Randlinien  und  Afterfleckchen  wie  A.  Ru- 
micis,  Papaveris,  Capsella?  etc.  Bis  Juni  sind  sie  noch 
selten  ,  weil  dann  meist  nur  flügellose  Mütter  vorhanden  , 
die  höchst  selten  mit  dieser  weifsen  Zeichnung  versehen 
sind.  Erst  im  Juli  treten  jene  in  Mehrzahl  auf.  Der  weifse, 
leicht  verwischbare  Reif  (Tlaum)  ist  an  schönen  warmen 
Tagen  am  deutlichsten  und  schärfsten  aufgetragen;  Winde 
und  Regen  scheinen  denselben  zu  zerstören. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  schwarz, 
drittes  Glied  am  Grunde  etwas  bläfser;  der  Schnabel  ist 
weifs,  die  zwei  Endglieder  desselben  braun;  die  Augen 
sind  schwarzbraun,  Kopf  und  Brustkosten  glänzend  schwarz; 
der  Halsring  ist  wie  bei  den  Flügellosen  mit  den  gewöhn- 
lichen Seitendörnchen  versehen.  Der  Hinterletb  ist  oben 
grün  mit  dunkeln  wolkigen  Streifen;  der  Bauch  lauchgrün; 
die  Afterläppchen  sind  sammetschwarz.  Die  Röhren  sind 
lang  CA  —  %  der  Normalgröfse) ,  dünn  und  schwarz  ; 
das  Schwänzchen  ist  schwarz  behaart ,  stumpf,  klein  ,  '/s  — 
Y4  <ler  Röhrenlänge.    Die  Beine  sind  schwarz,  alle  Schie- 


—    S5    — 

nen ,  die  Vorderschenkel  bis  an  die  Knie,  die  übrigen 
an  der  Basis  schmutzig  weifsgrünlich  oder  bräunlichweifs. 
Die  Flügel  sind  wasserhell,  das  Geäder  dunkelbraun,  ziemlich 
stark ,  die  Unterrandader ,  Flügelwurzel  und  das  Randmahl 
gelblich ,  letzteres  nach  innen  mit  dunkler  Einfassung ; 
erste  und  zweite  Schrägader  am  Grunde  so  weit  abstehend 
als  die  zweiie  und  dritte  ;  alle  in  einem  schattenbraunen 
Fleckchen  sich  verlierend. 

61.  A.  LABURNI.  m. 

Ungeflügelte  :  Länglich  eirund,  schwarz,  bläulich  Ge- 
pudert ;  Fühler  schwarz,  drittes,  viertes  und  die  Basis 
des  fünften  Gliedes  weifs  ;  die  dünnen  Röhren  wie  das  kurze 
Schwänzchen  schwarz.  Länge   %'". 

Geflügelte  :  Ganz  schwarz,  glänzend;  Fühler  schwarz, 
gekörnt,  drittes,  viertes  und  fünftes  Glied  am  Grunde 
blafs  ;  Flügelwurzel  ,  Unterrandnerv  und  Randmahl  grünlichgelb. 

Diese  Blattlaus  lebt  gesellig  an  den  Zweigspitzen  und 
Blattstielen  des  Buhnenbaums  (Cytisus  Laburnum).  Man 
trifft  sie  auch  an  den  schlanken  Ruthen  des  Besenginsters 
Oparlium  scoparium)  ,  doch  ist  sie  dann  in  Allein  etwas 
kleiner.  Juli  und  August. 

Ungeflügelte  :  Fühler  schwarz,  drittes,  viertes  und 
die  Hälfte  des  fünften  Gliedes  weifs.  Die  Augen  sind 
braun  ;  der  Schnabel  reicht  bis  zur  Einlenkung  des  zwei- 
ten Beinpaares,  ist  gelb,  mit  drei  braunen  Ringen.  Der 
ganze  Körper  ist  nach  abgewischtem  bläulichen  Reife  glän- 
zend schwarz;  der  Halsring  ist  seitlich  bedornt;  die  drei 
Thoraxringe  deutlich,  die  Segmente  des  Hinterleibes  aber 
in  Eins  verschmolzen.  Die  Röhren  sind  schwarz,  lang,  CA 
—  %  der  Normalgröfse}  ,  dünn ,  am  Grunde  kaum  etwas 
dicker  als  oben.  Das  Schwänzchen  ist  kurz,  von  halber 
Röhrenlänge.  Die  Beine  sind  schwarz ,  die  Schienen  und 
die  Basis  der  Schenkel  weifs  ;  die  Schenkel  der  beiden 
oder  auch  der  vier  Vorderbeine  zuweilen  nur  bräunlich 
oder  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  schwarz,  gekörnt,  drittes,  vier- 
tes und  fünf'es  Glied  am  Grunde  blafs;  die  Flügel  sind 
glashell;  Geäder  bräunlich,  Flügelwurzel,  Unterrandnerv 
und  Randmahl  gelbgrünlich ;  die  übrigen  Glieder  wie  bei 
den  Flügellosen.    . 


—    s6    — 
62.  A.  CRACCjE.  Lin. 

Ungeflfigelte  :  Eiförmig,  hoch  gewölbt  ,  matt-schwarz, 
I)  1  ä  u  1  i  c  h  w  e  i  f  s  bereift  ;  Röhren  kurz ,  dick,  cylindrisch 
und  wie  das  gleich  gro  fse  Schwänzchen  und  die  Beine  schwarz. 
Länge  %'". 

Geflügelte  :  Ganz  schwarz, 

Aphis  Craccce  Schrk.  Fn.  boi.  IT»  1 1  g.  —  A.  Vicece 
Craccce  Lin.  Syst.  nat.  2.  j35 .  i3.  —  Lin.  Fn.  Sv. 
g86.  —  De  Geer,  lieber  setz.  III.  3  g.  pl.  2.  f. 
14 — 18.  —  A.  Vicece  Fabr.  Ent.  syst.  IV.  22o. 
51,  —  Syst.  rhyng.  3oi.  5l. 

Sitzen  in  zahlreichen  Colonien  an  den  Zweigspitzen  und 
Blüthenähren  der  Vogelwicke  (Vicia  cracca).  Juli  und  Au- 
gust. Mit  dieser  Blattlaus  sind  A.  Laburni  m.  und  Genista? 
m.  leicht  zu  verwechseln. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per, schwarz,  dünn  behaart,  das  dritte  Glied  gekörnt, 
am  Grunde  blafsgelblich.  Die  Augen  sind  braun ;  der  Schna- 
bel reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  gelb,  die  beiden 
Endglieder  braun.  Der  ganze  Körper  ist  mattschwarz ,  bläu- 
lichweifs  bereift,  oben  mit  tiefen  Grübchen  am  Rande. 
Die  Röhren  sind  schwarz,  dick,  walzig,  kurz,  (2/5  — 
'/2  der  Normalgröfse)  ;  das  Schwänzchen  ist  ebenfalls 
schwarz  und  von  der  Länge  der  Röhren.  Die  Aflerlappchen 
und  der  Unterkörper  sind  einfarbig  schwarz ;  die  Beine 
sind  behaart ,  ganz  schwarz ,  die  Schienen  zuweilen  etwas 
blafser.  Der  weifsliche  Duft  (Flaum)  verliert  sich  am  ersten 
auf  dem  Hinterleibsrücken  hinter  den  Röhren.  Bei  gut  er- 
haltenen Exemplaren  bildet  derselbe  weifse  Querbinden. 

Geflügelte  :  Ganz  schwarz;  die  Flügel  sind  glashell, 
das  Geäcler  und  Randmahl  hellbräunlich ;  der  Unterrand- 
nerv ist  blafsgelb.  Die  übrigen  Glieder  denen  der  Flügel- 
losen gleich. 

De  Geer  fand  die  Eier  auf  der  obern  Blattseite,  die 
man  doch  gewöhnlich  nur  am  Zweige  holzartiger  Gewächse 
findet,  weil  die  Blätter  derselben  im  Herbste  abfallen.  Bei 
dieser  krautartigen  Pflanze  ist  es  jedoch  gleich,  ob  sie 
am  Siängel  oder  am  Blatte  abgesetzt  werden,  weil  beide 
im  Winter  hinfällig  sind.  Derselbe  Naturforscher  traf  auch 
mehrere  geflügelte  Männchen  mit  ungeflügelten  Weibchen 
auf  der  Wicke  in  Begattung  an. 


—     87     — 

»Will  man  sie  Eier  legen  sehen,  so  nwfs  man  sie  im 
September  aufsuchen.  Dann  haben  ihre  Colonien  noch  nicht 
abgenommen  und  man  findet  gemeiniglich  auf  jeder  Pflanze 
einige  Dutzend  ungeflügelle  Blattläuse  mit  dick-plum- 
pem und  einer  weifsen  Feder-Wolle  bedecktem  Körper, 
an  dem  gleichwohl  die  Ringe  sehr  merklich  sind." 

rieh  setzte  ein  solches  mit  Blattläusen  bevölkerte  Stän- 
gelchen  in  ein  Glas  mit  Wasser.  Nach  einigen  Tagen  leg- 
ten sie  eine  grofse  Anzahl  Eier,  nicht  an  den  Stängel , 
sondern  oben  auf  die  Blauer;  auf  manchem  Blatte  sechs 
in  einer  geraden  Linie  längs  demselben,  auf  andern  nur 
eins,  auch  zwei  bis  drei.  Sie  sind  sehr  klein,  von  läng- 
lich ovaler  Gestalt  und  so  schön  schwarzglänzend,  als 
man  sich  nur  denken  kann ;  übrigens  allen  andern  Blatt- 
lauseiern gleich.« 

»Unter  diesen  Blattläusen  fand  ich  einige  geflügelte , 
die  aber  viel  kleiner  als  die  ungeflügelten  waren.  Ich 
durfte  sie  nicht  lange  betrachten ,  um  zu  sehen  ,  dafs  es 
Männchen  waren.  Denn  ich  erblickte  sie  mit  den  eierle- 
genden Weibchen  in  der  wirklichen  Begattung,  weil  das 
Männchen  oben  auf  dem  Weibchen  safs  und  beide  Hin- 
terleiber vereinigt  waren.« 

»Die  Männchen  sind  ganz  schwarz,  etwas  weifs  gepu- 
dert, der  Körper  schlank  und  beinahe  walzenförmig,  am 
Ende  mit  eben  solchen  kleinen  Schwanzspitzen  wie  bei 
den  Weibchen. —  Die  Männchen  sind  sehr  lebhaft,  kriechen 
beständig  an  den  Stängeln  und  Blättern  herum  und  begat- 
ten sich  mit  allen  ihnen  aufstofsenden  Weibchen.  Nach 
geschehener  Begattung  legen  diese  letztere  unverzüglich 
Eier.«  *) 

63.  A.  GALII.  m. 


Un jref lfigelte  :  Eirund,  hoch  gewölbt,  schwarz,  bläulich 
bereift;  Beine  schwarz,  alle  Schienen  und  die  Schenkel  der 
zwei  Vorderbeine  grünlich  weifs;  die  kurzen  Röhren  und 
das  gleich  lange  Schwänzchen  schwarz.   Länge  %''■'* 

Geflügelte  :  Ganz  schwarz,  der  Bauch  bläulich  be- 
reift; die  kurzen  Röhren  wie  das  gleich -lange  Schwänz- 
chen schwarz. 


*)  De   Geer  Ins.  III.  30. 


—     SS     — 

Man  findet  diese  Blattlaus  in  zahlreichen  Colonien  an 
den  Stängelspitzen  des  weil'sen  Labkrauts  (Galium  Mol- 
lngo.) Juli  und  August. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  braun,  das  drille 
und  die  Basis  des  vierten  und  fünften  Gliedes  blai'sgelblich, 
viel  kürzer  als  der  Körper.  Die  Augen  sind  dunkelbraun  ; 
der  Schnabel  ist  braun,  das  Grundglied  blafs;  die  Röhren, 
das  Schwänzchen  und  die  Afterläppchen  wie  bei  den  Ge- 
flügelten. Die  Beine  sind  schwarz  ,  alle  Schienen  und  die 
zwei  vordem  Schenkel  grünlichvveifs. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
schwarz,  drittes  Glied  gekörnt,  am  Grunde  weifslich.  Die 
Augen  sind  dunkelbraun  ;  der  Schnabel  reicht  kaum  bis 
zum  zweiten  Beinpaare  und  ist  grün.  Kopf,  Brustkasten 
und  Hinterleibsrücken  sind  schwarz ,  der  Halsring  wie  bei 
den  Flügellosen  seitlich  kurz  bedornt.  Die  Röhren  sind 
schwarz,  kurz  C/3  der  Normalgröfse} ;  das  Schwänzchen 
ist  behaart,  schwarz,  von  der  Länge  der  Röhren.  Der 
Bauch  ist  bläulich  bereift  und  wie  die  Afterläppchen  schwarz, 
die  zwei  ersten  Ringe  mit  grüngelbem  Rande.  Die  Beine 
sind  schwarz ,  die  Schenkel  der  Vorder-  und  die  Schienen 
aller  Beine  gelbgrünlich.  Die  Flügel  sind  glashell,  Rand- 
mahl und  Unterrandnerv  grünlich ,  ersteres  nach  innen 
mit  dunkelgrüner  Einfafsung,  Schrägadern  braun. 

64.  A.  ILIC1S.  m. 

Ungeflögelte  :  Eiförmig,  hinten  abgestutzt,  tief  braun' 
mit  schwärzliehem  Anfluge ;  Röhren,  Schwänzchen  und  After- 
läppchen schwarz;  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkelringen 
schwarz;  die  Schienen  aufser  der  Spitze  und  die  zwei  Vorder- 
schenkel weifs.  Länge  Y2'". 

Geflügelte  :  Schwarz-glänzend,  Hinterleib  braun,  oben 
mit  schwarzen  Binden;  Röhren,  Schwänzchen  und  Afterläpp- 
chen schwarz. 

Diese  Blattlaus  lebt  gesellig  an  den  Zweigspitzen  und 
unter  den  BläUern  der  Stechpalme.  (Hex  Aquifolium.) 
•luni  und  Juli.  Selten. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per, braun,  drittes  und  viertes,  auch  wohl  die  Grundhälfte 
des  fünften  Gliedes  weifs.  Die  Augen  sind  braun  ;  der 
Schnabel  ist  gelblich ,  die  zwei  Endglieder  braun  ,  bis 
zum  drillen  Beinpaare  reichend.  Der  Kopf  wie  der  ganze 
Oberkörper  mallbraun  mit  undeutlichen  schwarzen  Binden. 


-    89    - 

Die  Röhren  und  das  Schwänzchen  sind  schwarz,  erstere 
mittelmäfsig  lang  C2/3  l'er  Normalgröfse},  nach  der  Spitze 
zu  dünner  werdend ;  letzteres  kurz  ,  von  halber  Röhren- 
lange.  Die  Afterläppchen  sind  schwarz.  Die  Beine  nebst 
Hüften  und  Schenkelringen  schwarz,  alle  Schienen  und 
die  Schenkel  der  Vorderbeine  weifslich,  die  Schienenspit- 
zen und  die  Knie  der  Yorderschenkel  schwarz. 

Geflügelte  :  Die  Flügel  sind  etwas  kürzer  als  der 
Leib,  schwarz,  kurz  und  dünn  behaart.  Die  Augen  sind 
rothbraun ;  der  Schnabel  reicht  bis  zur  Einlenkung  des 
zweiten  Beinpaares,  ist  behaart,  gelblich,  die  zwei  letz- 
ten Glieder  braun  Kopf  und  Brustrücken  sind  schwarz , 
glänzend  ,  der  Halsring  wie  bei  den  Flügellosen  seitlich 
bedornt.  Der  Hinterleib  ist  hellbraun,  auf  den  vier  ersten 
Segmenten  befinden  sich  schwarze  Binden  ,  die  den  Sei- 
tenrand nicht  erreichen  ;  auf  dem  fünften  Ringe  steht  nur 
ein  Punkt,  auf  dem  sechsten  eine  zweimal  unterbrochene 
breite  Binde  und  auf  dem  siebenten  und  achten  Seg- 
mente noch  zwei  den  Seitenrand  nicht  erreichende  Binden, 
welche  schwarz  sind.  Die  Röhren  sind  schwarz,  mittel- 
mäfsig lang  (%  der  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  ist 
ebenfalls  schwarz,  von  halber  Röhrenlange.  Der  Bauch 
ist  braun,  die  Afterlappchen  schwarz.  Die  Beine  sind 
langhaarig,  schwarz,  alle  Schienen  und  die  Schenkel  der 
zwei  Vorderbeine  gelbgrünlich ,  die  Schienenspitzen  und 
Knie  der  Vorderbeine  schwarz.  Die  Flügel  sind  glashell , 
das  Randmahl  und  der  Unterrandnerv  grüngelblich ,  das 
Geäder  braun. 

Die  Larven  mit  Flügelscheiden  sind  braun  ,  der  Thorax 
derselben  grün;  auf  dem  Hinterleibe  befinden  sieh  vier  weifs- 
bestäubte  Binden,  die  in  der  Mitte  eine  grofse  Unterbre- 
chung haben;  hinter  den  Röhren  bemerkt  man  oft  noch 
eine  ähnliche  Binde. 

65.  A.  HEDER.E.  m. 

Ungeflügelte  :  Dunkelbraun,  matt,  eirund,  hoch  ge- 
wölkt und  gerandet  ;  Röhren,  Schwänzchen  und  Afterläppchen 
schwarz;  Beine  blafs,  gelblichweifs  ,  Füfse ,  Schienenspitze, 
Knie,  die  Spitzen  der  Hinterschenkel  und  die  Hüften  braun. 
Länge  %'», 

Geflügelte  ;  Schwarz;  Hinterleib  braun;  Röhren  .  Schwänz- 
chen und  Afterläppchen  schwarz;  die  Röhren  oben  und  unteu 
gleich  dünn,  lang. 


—    so    - 

Lebt  in  volkreichen  Colonien  in  den  Blüthendolden  des 
Epheus  (Hedera  Helix).  August  und  September.  Diese 
Blattlaus  ist  der  vorigen  sehr  ähnlich  und  vielleicht  nur 
eine  Varietät  derselben. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
weifslich,  die  zwei  Grundglieder  und  die  Spitze  der  drei  End- 
glieder braun.  Der  Schnabel  reicht  bis  zum  dritten  Bein- 
paare ,  ist  blafs-gelb  ;  die  zwei  letzten  Glieder  desselben 
wie  die  Augen  braun.  Der  ganze  Körper  ist  matt  dunkel- 
braun, der  Scheitel  und  Wolken  auf  dem  Hinterleibsrückcn 
sind  bläfser ;  die  Ringe  des  Brustkastens  deutlich ,  die  des 
Hinterleibes  in  Eins  verschmolzen.  Die  Röhren  sind  schwarz, 
ziemlich  lang  (y4  der  Normallänge),  nach  der  Spitze  zu 
dünner  werdend.  Das  Schwänzchen  ist  stumpf,  behaart, 
von  halber  Röhrenlänge  und  wie  die  Afterläppchen  schwarz. 
Die  Beine  sind  blafs ,  gelblichweifs  ,  die  Füfse,  Schienen- 
spitze, Knie,  die  Spitzen  der  zwei  Hinterschenkel  und 
die  Hüften  dunkelbraun;  zuweilen  sind  alle  Schenkel  blafs 
und  nur  die  Knie  braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
braun.  Der  Schnabel  ist  gelblich,  die  beiden  Endglieder 
schwarz ,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Kopf  und 
Brustkasten  sind  glänzend  schwarz  ;  der  Hinterleib  ist 
braun  mit  dunkeln  undeutlichen  (Verbinden,  die  hinter  den 
Röhren  über  dem  Schwänzchen  einen  schwarzen  Flecken 
bilden.  Die  Röhren  sind  oben  und  unten  gleich  dünn,  lang, 
C%  der  Normalgröfse)  und  wie  das  Schwänzchen  schwarz ; 
dieses  ist  aufgebogen  und  fast  von  halber  Röhrenlänge. 
Der  Bauch  ist  rothbraun  ,  die  Afterläppchen  schwarz.  Die 
Beine  sind  schwarz,  alle  Schienen  und  die  zwei  Vorder- 
schenkel bräunlichgelb.  Die  Flügel  sind  wasserhell,  die 
Schrägadern  braun ,  der  Unterrandnerv  und  das  Randmahl 
bräunlichgelb. 

66.  A.  GENISTvE.  m. 

Ungeflügelte  :  Schwarz,  schimmernd,  b  läulich  bereift; 
Schwänzchen  länger  als  die  Röhren;  diese  sehr  kurz,  cy- 
1  indrisch.  Länge  '/2  —  3/s'". 

Geflügelte  :  Ganz  schwarz,  Röhren  kurz,  von  der  Länge 
des  Schwänzchens,  alle  Schienen  und  die  Schenkel  der  zwei 
Vorderbeine  grünlichgelb. 

Aphis  Genistee.  Scop,  ent.  carn.  p.    i3g.  n.  4° 9* 

Gesellig  in  zahlreichen    Colonien   an   den   Zweigen  des 


—    91     — 

Färberginsters  (Genista  tinctoria)  und  des  englischen  Gin- 
sters (Genista  anglica).  August. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz, 
das  dritte,  oft  auch  die  Basis  des  vierten  Gliedes  blafsgelb. 
Die  Augen  sind  braun;  der  Schnabel  reicht  bis  zum  zwei- 
ten ßeinpaare ,  ist  grünlich,  die  beiden  Endglieder  sind 
braun.  Der  Kopf  wie  der  ganze  Körper  ist  schwarz ;  die 
drei  Thoraxringe  sind  deutlich ,  die  Hinterleibsringe  meist 
in  Eins  verschmolzen.  Die  Röhren  sind  cylindrisqh,  schwarz, 
klein  (kaum  %  bis  */3  der  Normalgröfse) ,  kürzer  als  das 
etwas  aufgebogene,  gleichfarbige  Schwänzchen.  Die  Beine 
sind  schwarz,  "die  Schienen  gelblich,  die  Vorderschenkel, 
oft  auch  die  übrigen  am  Grunde  gelb. 

Ge-flügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
schwarz,  das  dritte  Glied  am  Grunde,  zuweilen  auch  ganz 
blafsgelb.  Der  Kopf,  Brustkasten  und  Hinterleib  ganz  schwarz, 
letzterer  unten  etwas  bereift.  Der  HaLsring  ist  an  jeder 
Seite  mit  einem  spitzen  Höcker  versehen.  Die  Röhren  sind 
üben  und  unten  gleich  dünn,  klein  (x/3  der  Normalgröfse) 
und ,  wie  das  Schwänzchen  schwarz.  Dieses  ist  walzig , 
nicht  kolbenförmig ,  von  der  Gröfse  der  Röhren.  Die  Beine 
sind  schwarz ,  die  Schienen  aller  Beine  in  der  Mitte  und 
die  Basis  der  beiden  Vorderschenkel  grünlichgelb.  Die 
Flügel  sind  glashell,  das  Geäder  ist  braun,  die  Gabelader 
am  Grunde  verloschen;  Unterrandnerv  und  Randmahl  gelb*, 
letzteres  innen  mit  dunkeler  Einfafsung.  Unter  dem  My- 
kroskope  erscheint  der  Flügel  schuppenartig  gekömelt. 

Beim  Männchen  ist  das  erste  Afterläppchen  sehr  tief 
ausgeschnitten  ,  mondförmig  ,  die  Ruthe  am  zweiten 
Läppchen  angewachsen ,  im  Ruhestände  zurückgezogen , 
bei  leisem  Druck  zwischen  den  Fingerspitzen  hervortre- 
tend, anfangs  gerade,  am  Ende  gekniet  und  rückwärts 
gerichtet. 

Als  eine  Varietät  derselben  beschreibe  ich  in  Folgendern 
die  ungeflügelte  Form  einer  Colonie ,  welche  ich  im  Sep- 
tember auf  Genista  anglica  fand  und  verdickte  Hinterschie- 
nen hat. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes,  viertes  und  die  Basis  des  fünften  Gliedes  gelblich- 
weifs;  Augen  braun;  Schnabel  bis  zum  dritten  Beinpaare 
reichend,  gelblich,  die  beiden  Endglieder  braun.  Kopf  wie 
der  Körper  schwarz ,  etwas  bereift,  am  stärksten  aber  die 


—    92    — 

zwei  letzten  gestreckten  Hinterleibsringe.  Der  Hals-  und 
erste  Hinterleibsring  sind  kurz  bedornt,  die  Höckerchen  auf 
dem  vorletzten  Hinterleibsegmente  hoch  und  spitz.  Die 
Röhren  sind  schwarz ,  mittelmafsig  lang  (2/3  der  Normal- 
gröfse),  am  Grunde  dicker;  das  Schwänzchen  cylindrisch, 
etwas  mehr  als  von  halber  Röhrenlange.  Beine  schwätz , 
die  Schienen  und  oft  auch  die  Schenkel  der  vier  Vorder- 
beine gelblich  weifs,  Hüften,  Knie,  Schienenspitze  und  Füfse 
jedoch  stets  schwarz ;  einige  Individuen  zeichneten  sich 
durch  dicke,  nach  der  Spitze  dünner  werdende  Schienen 
der  Hinterbeine  aus. 

67.  A.  LYCHN1DIS.  Lim 

Un g e f l üg e 1 t e  :  Eiförmig,  schwarz  glänzend;  Fühler 
schwarz,  drittes  und  viertes  Glied  gelb;  Röhren  kurz, 
das  Schwänzchen  sehr  kurz,  fast  un bemerkbar;  Afterläpp- 
chen  glänzend  schwarz.  Länge   %   —   14'"- 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarz;  Hinterleib  gelbgrün  mit 
dunkelgrüner  Marmorirung;  die  schwarzen  Röhren  mit- 
telmafsig lang;  Schwänzchen  dunkelgrün,  aufgebogen,  kol- 
big,  von  halber  Röhrenlänge,   Afterläppchen  dunkelgrün. 

Aphis    Lychnidis    Linne.     Syst.    nal.   2.    j34-    J>  —  -£/• 
Fn.    Sv.    gSo     —    Fabr.    Ent.  Syst.  1F.  210.  2.  — 
Syst.  rhjng.  2g4-  2.  —  Schrank.  Fn.  boi.  II.  n4> 
1214. 
Ziemlich  häufig  gesellig  zwischen  den  Blüthen  und  Knos- 
pen  der  zweihausigen  Lichtnelke    (Lvchnis  diurna  L.)  — 
Juni  und  Juli. 

Un geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  schwarz, 
drittes  und  viertes  Glied  schmutzig  gelb.  Der  Schnabel  ist 
gelb,  die  Spitze  desselben  dunkler,  last  bis  zur  Einlenkung 
des  zweiten  Beinpaares  reichend.  Der  Kopf  ist  rothbraun, 
der  ganze  übrige  Körper  schwarz,  stark  glänzend,  unten 
oft  etwas  grün  schillernd  oder  grünlich.  Die  Röhren  sind 
schwarz,  Klein  C/a  der  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen 
ist  kurz ,  kaum  vorstehend ;  die  Alterläppchen  sind  tief 
schwarz,  glänzend  und  behaart.  Die  Beine  sind  alle  gelb- 
braun, die  Hüften  undFüfse  schwarz,  die  Knie  und  Schie- 
nenspilzen  braun.  Die  Höckerchen  an  den  Seiten  des  Hals- 
schildes, so  wie  mehrere  am  Rande  des  Hinlerleibes  sind 
sehr  klein.  —  Die  jungen  Individuen  sind  glänzend  oliven- 
grün. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz- 
braun ,   drittes  Glied  am  Grunde    blafsgclb ;    Augen    roth- 


-    93    - 

braun ;  der  Schnabel  ist  grüngelb ,  die  Spitze  desselben 
bräunlich,  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten  Beinpaares  rei- 
chend. Kopt  und  Brustkasten  sind  glänzend  schwarz,  der 
Hinterleib  ist  gelbgrün  mit  dunkelgrüner  Marmorirung,  der 
Band  desselben  dunkelbraun  Die  Bohren  sind  schwarz , 
mittehnäfsig  lang  C%  —  2/3der  Normalgröfse) ;  das  Schwänz- 
chen ist  dunkelgrün,  aufgebogen,  an  der  Spitze  dicker, 
von  halber  Röhrenlänge.  Die  Afterläppchen  braungrün,  das 
zweite  dunkler  als  das  erste.  Beine  wie  bei  den  Ungeflü- 
gelten. Flügel  glashell ,  Geäder  sehr  fein  und  bräunlich  , 
das  Bandmahl,  der  Unterrandnerv  und  die  Flügelwurzel 
weifslichgelb. 

68.  A.  PEBSICJE.  m. 

Ungeflügelte  :  Eiförmig,  oben  braun-glänzend,  unten 
olivengrün;  Fühler  braun,  drittes  Glied  gelblich;  Röhren 
klein;  Schwänzchen  nicht  vor  steh  end,  Afterläppchen  schwarz. 
Länge  y2-%'". 

Geflügelte  :  Schwarz-glänzend,  Halsring  braun,  Bauch 
graugrünlich  ;  die  schwarzen  Röhren  kurz ,  das  Schwänzchen 
kaum  sichtbar,  Reine  schwarz,  die  Schienen  aufser  den 
Spitzen  und  die   Schenkel  am  Grunde  gelb. 

Lebt  in  zahlreichen  Colonien  auf  dem  Pfirsichbaume 
(Amygdalus  Persica)  an  den  Zweigspitzen  und  unter  deren 
Blättern,  die  sich  stark  darnach  zurückrollen.  Juni  und 
Juli.    Sie  wird  häufig  von  Ameisen  besucht. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  braun, 
drittes  Glied  gelb  ;  der  braune  Scheitel  hat  zwei  rundliche 
Grübchen;  der  Schnabel  ist  braungelb,  am  Grunde  heller, 
bis  zur  Einlenkung  des  dritten  Beinpaares  reichend.  Der 
ganze  Oberkörper  ist  grüngelb  mit  breiten ,  glänzend- 
schwarzen  Querbinden,  die  sich  mehr  nach  hinten  zu  nä- 
hern ,  so  dafs  sie  daselbst  einen  grofsen  Flecken  bilden  , 
der  sich  hinter  den  Bohren  bis  zum  Alter  wieder  in  Bin- 
den auflöst;  die  Binden  erreichen  den  Rand  jedoch  nicht, 
sondern  sind  dort  durch  entsprechende  schwarze  Flecken 
vertreten.  Der  Baum  zwischen  diesen  Flecken  und  jenen 
abgebrochenen  Binden  ist  grün,  die  Grübchen  sind  durch 
punktförmige  schwarze  Flecken  bezeichnet.  Der  Unterkörper 
ist  olivengrün.  Die  Beine  sind  schwarz,  an  den  vier  Hinler- 
beinen nur  die  Basis  der  Schenkel  und  die  Schienen  ,  an 
den  Vorderbeinen  die  Schienen  und  Schenkel  gelb.  Die 
Röhren  sind  sehr  kurz  CA  der  Normalgröfe) ;  das  Schwänz- 
chen nicht  vorstellend;  die  Afterläppchen  sind  schwarz.  — 


—    94     — 

Die  kleinsten  dieser  Blattläuse  sind  hellgrün  ,  die  mittlem 
olivengrün  mit  braunem  Fettglanze. 

Geflügelte  :  Kopf  und  Fühler  schwarz,  letztere  fast 
von  der  Länge  des  Körpers ;  Augen  braun ;  die  Brust , 
der  Brustrücken  und  das  Schildchen  sind  glänzend-Schwarz ; 
der  Hinterleib  ist  oben  schwarz,  glänzend,  unten 
graugrünlich  mit  vier  schwarzen  Fleckchen  zu  beiden 
Seiten  vor  den  Afterläppchen.  Die  Rühren  sind  schwarz, 
kurz  (y3 — V*  der  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  kaum 
sichtbar.  Die  Beine  wie  bei  den  Flügellosen ,  doch  sind  bei 
diesen  auch  die  Schenkel  der  Vorderbeine  schwarz.  Die  Flü- 
gel glashell,  das  Geäder  braun;  das  Randmahl,  der  Unter- 
randnerv und  die  Flügelwurzel  gelblich. 

69.  A.  EUPHORBIA,  m. 

Ungeflügelte  :  Matt  schwarz;  Fühler  brann  ,  drittes, 
viertes  und  die  Basis  des  fünften  Gliedes  weifslich, 
Röhren  kurz,  dick,  etwas  kürzer  als  das  Schwänzchen.  Länge 

Findet  sich  im  August  und  September  auf  der  Wolfsmilch 
(Euphorbia  Cyparissias)  gesellig  in  den  Doldenstrahlen.  Da 
diese  Pflanze  nicht  bei  Aachen  wächst,  so  war  es  mir 
nicht  möglich,  die  geflügelte  Form  der  Blattlaus  zu  erhalten. 

Ungeflügelte  :  Dieses  Thier  hat  ganz  den  Habitus, 
die  Färbung  und  Bestäubung  der  Aphis  Gcnista)  m.  und 
unterscheidet  sich  nur  durch  folgende  Merkmale  : 

Fühler  braun,  drittes,  viertes  und  die  Basis  des  fünf- 
ten Gliedes  weifslich.  Der  Schnabel  ist  braun,  erstes  Glied 
bis  auf  che  Spitze  weifslich.  Die  Röhren  sind  dick,  an 
der  Spitze  etwas  dünner,  kurz  CVs  —  Vi  der  Nor- 
malgröise)  und  wenig  kürzer  als  das  Schwänzchen.  Die 
Beine  sind  weifslich ;  Füfse  und  Schienenspitzen  schwarz ; 
die  Hüften  und  Schenkelspitzen  der  vier  Hinterbeine  bräun- 
lich bis  braun. 


95 


*  *  Keine  Höcker  auf  dem  vorletzten  Hinterleibsringe. 

Die  Blattläuse  dieser  Gruppe  stehen  an  Artenzahl  denen 
der  vorhergehenden  nicht  nach.  Sie  weichen  sehr  von  ein- 
ander ab  und  werden  bei  genauerm  Studium  und  gröfserm 
Material  höchst  wahrscheinlich  noch  in  mehrere  Abthei- 
lungen zerfällt  werden.  Einige  nähern  sich  schon  der  Gat- 
tung Lachnus,  andere  sind  dagegen  im  Habitus  denen  der 
vorigen  Gruppe  mehr  ähnlich ;  doch  ist  auch  nicht  die 
Spur  eines  Höckers  auf  dem  vorletzten  Hinterleibs-Segmente 
zu  sehen.  Die  Fühler  haben  die  gewöhnliche  Bildung  und 
sind  nur  bei  sehr  wenigen  so  läng  oder  länger  als  der 
Körper;  beim  gröfsern  Theile  kaum  länger  als  Kopf  und 
Thorax.  Die  Saftröhren  sind  meist  kurz ,  oft  nur  eine 
höckerartige  offene  Drüse  bildend.  Das  Schwänzchen  ist 
gleichfalls  wenig  vorstehend  und  meist  unscheinbar.  Wie  bei 
den  Blattläusen  der  vorangehenden  Gruppe  die  dunkele 
Farbe  vorherrscht,  so  ist  hier  die  gelbliche  und  grüne  häu- 
figer und  die  schwarze  nur  selten  zu  bemerken.  Ueberhaupt 
sind  ihre  Merkmale  konstanter  und  die  Unterscheidung  der 
Arten  leichter,  als  bei  den  Aphis  der  dritten  Gruppe.  Sie 
leben  in  starken  Colonien ,  lieben  die  Holzpflanzen  mehr 
als  krautartige  Gewächse  und  saugen  den  Saft  der  Stän- 
gelspitzen.  Nur  wenige  verunstalten  die  Gewächse  durch 
Krausen  und  Beulenbildung. 

70.  A.  BERBERIDIS.  du 

Ungeflügelte  :  Eirund,  flach  und  flach  gerandet,  runzelig, 
zitrongelb;  Röhren  keulenförmig,  sehr  dick,  und,  wie 
das  kurze  Schwänzchen  gelb;  Beine  weifslich,  nur  die  Klauen 
braun.  Länge  1/2'"- 

Geflügelte  :  Gflb  ,  die  Lappen  des  Thorax  und  die  Brust 
mit  bräunlichem  Anflug;  Flügelmahl  und  Geäder  weifslich.  Röh- 
ren lang,  keulenförmig,  glashell  ;  Schwänzchen  kurz  und 
gelblich. 

Diese  Blattlaus  findet  man  nicht  selten  im  August  ge- 
sellig unter  den  Blättern  des  Berberizenstrauchcs,  Sauer- 
dorns (Berberis  vulgaris). 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  blafs  ,  weifslich,  die 
beiden  Grundglieder  gelb.  Die  Augen  sind  roth;  der  Schna- 
bel ist  weifslichgelb ,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend, 
Saugborsten  braun  durchscheinend.  Kopf  und  ganzer  Ober- 


—    96    - 

Körper  zitrongelb,  runzelig.  Die  Röhren  sind  blafs, 
weifsliehgelb,  lang,  bis  zur  Scliwanzspitze  reichend,  keu- 
lenförmig,  am  Grunde  sehr  dünn,  in  der  Mitte  auffallend 
dick,  das  Rändchen  der  verdünnten  Spitze  braun.  (Unter 
dein  Mykroskope  erscheinen  die  Röhren,  als  ob  sie  mit 
kugeligen  Luftzellen  oder  Bläschen  ausgefüllt  wären.)  Das 
Schwänzchen  ist  gelb,  kolbig,  kurz,  ('/3  der  Röhrenlänge). 
Die  Afterläppchen  sind  von  dem  gelben  Unterkörper  nicht 
ausgezeichnet ;  die  Beine  blafs  weifslich  ,  nur  die  Klauen 
braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  weifslich,  gekörnt;  die 
Augen  braunroth ;  der  Schnabel  gelb ,  Spitze  desselben 
braun,  bis  zum  dritten  Beinpaare  reichend.  Der  ganze 
Körper  gelb ,  die  Brust  und  drei  Lappen  des  Brustrückens 
bräunlich  angelaufen.  Die  Röhren  sind  glashell ,  keulen- 
förmig ;  Schwänzchen  und  Beine  wie  oben.  Flügel  glas- 
hell, Geäder  und  Randmahl  weifslich.  Unter  dem  Mykros- 
kope erscheinen  die  Flügel  punktirt. 

71.  A.  MYRIC^E.  m. 

Geflügelte  :  Gelb,  Fühler  nach  oben  braun  werdend,  letz- 
tes Glied  nur  wenig  länger  als  das  vorletzte;  auf  dem  Hin- 
terleibe zwei  Reihen  länglicher  graubrauner  Fleckchen;  im 
Innenwinkel  des  blafsen  Flügelraahls  ein  braunes  Fleckchen. 
Länge   Vi'"« 

Ungeflügelte  :   Larven  und  Nympfen  gelb  mit  Fliigelscheiden. 

Unter  den  Blättern  der  Myrica  Gale;  nicht  sehr  gesellig. 
Juli  und  August. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  braun, 
erstes  und  zweites ,  oft  auch  die  Basis  des  dritten  Gliedes 
gelb;  das  haarförmige  Endglied  ist  kaum  länger  als  das 
vorletzte.  Augen  braun ,  die  Körnchen  hinter  denselben 
sehr  klein ,  durch  eine  gelbe  Membrane  getrennt ;  Neben- 
augen sehr  klein ,  gelblich.  Schnabel  gelb  ,  Spitze  dessel- 
ben braun,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Kopf  und 
Thorax  gelb;  über  die  Mitte  derselben  geht  ein  grau- 
brauner Strich,  auf  dem  Rande  des  Halsschildes  befindet  sich 
eine  ähnliche  braune  Linie.  Die  Lappen  des  Thorax  und  die 
Brust  sind  bräunlich  ,  der  Hinterleib  gelb ,  zwei  von  in  die 
Quere  länglichen  Flecken  gebildete  Reihen  über  die  Mitte 
und  eine  ähnliche  Reihe  auf  dem  Rande  desselben  braun.  Röhren 
kaum  sichtbar,  am  Grunde  gelb,  oben  dunkelbraun.  Schwänz- 
chen gelb,  kolbig,  klein;  unter  demselben  zwei  fast  eben 
so  grofse   stumpfe  Kegel  auf  dem    zweiten    Afterläppchen. 


—    97    — 

Beine  gelb,  Füfse  und  Schienensp'itze  braun.  Flügel  glas- 
liell ;  Geäder  braun ,  in  einem  braunen  Wische  sich  ver- 
lierend; Unterrandader  und  Flügelmahl  weifslich ;  im  Innen- 
winkel des  letztem  ein  brauner  Funkt  wie  bei  A.  Coryli. 
Alle  flügellosen  Individuen,  deren  ich  ansichtig  wurde, 
waren  ganz  gelbe  Larven  mit  Flügelscheiden. 

72.  A.  VITELLIN.E.  ScHrk. 

Ungeflügelte  :  Regelmäfsig  breiteiförmig,  wenig  ge- 
wölbt, grüngelb  mit  sehr  kurzen  weifsgelben  Röhren  und 
unbemerkbarem  Schwänzchen.  Länge  % — 1'". 

Geflügelte  :  Schwarz;  Hinterleib  grün  mit  schwarzen  Bin- 
den; Röhren  und  Schwänzchen  kaum  sichtbar,  gelb;  Flü- 
gel schwarzbraun    getrübt. 

Aphis   Vitellince.  Schrank.  Fn.  boi.  II.   lo3,  n.    Hj8, 

Lebt  im  Juni  und  Juli  gesellig  auf  Weiden  (Salix  fragilis, 
triandra,  babyloniea)  in  zahlreichen  Colonien.  Man  findet  sie 
nur  an  den  Zweigen  in  der  Nähe  der  Achseln  und  an  den 
Blattstielen.  Obgleich  die  Bäume,  auf  welchen  ich  diese 
Blattlaus  entdeckte,  stundenweit  auseinander  standen,  so 
war  es  doch  immer  dieselbe  schwarze  Ameise  CFormica 
fuliginosa)  ,  welche  ihr  Yisitten  machte. 

Ungeflügelte  :  Der  ganze  Körper  ist  gelbgrün,  ei- 
förmig ,  ohne  alle  Flecken.  Die  Augen  sind  braun ;  die 
Fühler  weifslichgelb  mit  brauner  Spitze.  Die  weifsgelben 
Röhren  kaum  mit  einer  Lupe  wahrzunehmen  (%  der  Nor- 
malgröfse) ;  das  Schwänzchen  sehr  wenig  vorstehend.  Die 
Beine  sind  hellgelb ,  die  Tarsen  schwarzbraun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
schwarz,  drittes  Glied  gelbbräunlich.  Der  Kopf ,  der  grün- 
gerandete  Halsschild  und  der  Rückenschild  nebst  Schildchen 
schwarz.  Der  Hinterleib  ist  oben  grün  mit  scharfgezeich- 
neten ,  schwarzen  Binden  ,  wovon  nur  die  zwei  letzten 
den  Rand  erreichen ;  am  Rande  stehen  den  Binden  ent- 
sprechende schwarze  Fleckchen.  Die  kaum  bemerkbaren 
Röhren  und  das  Schwänzchen  gelb ;  der  Bauch  grün ; 
die  Brust  und  das  erste  Afterläppchen  schwarz ,  das 
zweite  bräunlich.  Die  langbehaarten  Beine  sind  schmutzig 
gelb  mit  bräunlichen  Hüften  und  Hinterschenkeln.  Die  Flü- 
gel sind  etwas  braungetrübt ;  die  Wurzel  derselben  gelb , 
das  Randmahl  und  Geäder  schwarzbraun,  letzteres  von 
braunem  Schatten  begleitet. 


p 


-     9S     — 
73.  A.  CORYLI.  Goetze. 

Ungeflügelte  (Nymphe):  Behaart,  länglich  eirund,  flach 
und  ganz  gelblich  weifs;  Fühler  weifslich,  traun  gerin- 
ge lt.    Länge  %'". 

Geflügelte  :  Blafsgelb;  Beine  weifslich  mit  schwarzen 
Füfsen  und  Schienenspitzen;  Röhren,  Schwänzchen  und  After- 
läppchen gelblich;  im  Innenwinkel  des  weifslichen  Randmahls 
ein  schwarzes   Fleckchen.  Länge  'y*"'. 

Aphis   coryli   Goetze,      enlom.   Beiträge  2.  p.  3ll. 

Diese  Blattlaus  lebt  im  Juli  und  August  zerstreut  unter 
den  Blättern  der  Haselstaude  (Corylus  Avellana) ,  der 
Weifsbuche  (Carpinus  Betulus)  und  der  Esche  (Fraxinus 
excelsior). 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  blafs- 
weifslich,  mit  braunen  Gelenkringen  der  Geifselglieder. 
Augen  röthlich  ;  Nebenaugen  schwer  zu  erkennen ,  weil 
sie  dieselbe  gelbe  Färbung  des  Scheitels  haben.  Der  Schna- 
bel ist  gelb  mit  brauner  Spitze.  Die  Röhren  sind  kurz 
(kaum  y3  der  Normalgröfse)  und  verhältnifsmäfsig  dick. 
Das  Schwänzchen  ist  sehr  klein,  %— >%  der  Röhrenlänge, 
und  wie  die  Röhren  und  Afterläppchen  von  der  Farbe  des 
Körpers.  Die  Flügel  sind  glashell ,  Geäder  hellbräunlich  , 
Unterrandnerv  und  Randinahl  weifslich ;  letzteres  hat  am 
Grunde  im  Innenwinkel  ein  schwarzes  Fleckchen ,  das 
diese  Blattlaus  gleich  von  allen  verwandten  Arten  aus- 
zeichnet. 

Ungeflügelte  :  Diese  sind  Nymphen  mit  Flügelschei- 
den ,  behaart ,  länglich  eirund ,  flach  und  ganz  gelblich- 
weifs.  Fühler,  Beine,  Schnabel,  Augen,  Röhren,  Schwänz- 
chen und  Afterläppchen  wie  bei  dem  vollkommenen  In- 
sekte beschaffen. 

74.  A.  QUERCUS*  m. 

Un geflügelte  (Nymphen)  :  Flach,  gelblich,  grünlich  auch 
dunkellauehgrün;  Fühler  weifs  mit  vier  schwarzen  Rin- 
gen; Röhren  und  Beine  blafs.  Länge  z/2  —  %'". 

Geflügelte  :  Gelb;  Hinterleib  weifslich,  oben  mit  vier 
Höckern;  Fühler  weifs,  schwarzgeringelt;  Saftrröhren  schwarz, 
sehr  kurz.   Länge  */2  —  %'". 

Diese  Blattlaus  lebt  in  zerstreuten  Horden  zu  drei  bis 
fünf  unter  den  Blättern  der  saftigen  Eichenzweige.  Juli 
und  August.    Sowohl   in  der  Lebensart   als  im  Körperbau 


-    99    — 

hat  sie  viele  Aehnlichkeit  mit  Aphis  Coryli   und   Lachnus 
juglandicola. 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Körper,  weifs, 
die  Geifselglieder  mit  schwarzen  Spitzen ,  zuweilen  ist  das 
siebente  Glied  auch  ganz  weifs.  Augen  blafs  mit  braunem 
Rande  und  sehr  kleinem  Höckerchen ;  Nebenaugen  sehr 
klein.  Der  Schnabel  ist  gelb  und  kaum  über  das  erste 
Beinpaar  hirausreichend.  Kopf  und  Halsring  grünlichgelb, 
gleich  breit ;  Bruslrücken  und  Schildchen  gelb.  Der  Hinter- 
leib gelb  oder  grünlich ;  auf  dem  dritten  Ringe  stehen  in  der 
Mitte  zwei  genäherte  oft  braune ,  spitze  Höcker ;  auf  dem 
ersten  Segmente  gerade  vor  denselben  zwei  kleinere  grün- 
gelbe mit  dem  Hinterleibe  gleichgefärbte.  Die  Röhren  sind 
schwarz,  sehr  kurz  ('/s  der  Normalgröfse) ;  Schwänzchen 
grün ! ich  ,  von  halber  Röhrenlänge;  Afterläppchen  wie  der 
Bauch  grünlich ,  das  zweite  tief  ausgeschnitten.  Beine 
blafs-gelbgrünlich ,  Füfsc  braun.  Flügel  wasserhell,  Geäder 
bräunlichgelb  ,  die  Astadern  am  Grunde  dicker  und  dun- 
kler ,  die  Gabelader  aber  daselbst  blässer ;  Randmahl  , 
Rand-  und  Unterrandnerv  gelblich,  erstercs  am  Innen - 
rande  dunkler,  im  Innenwinkel    mit  braunem  Fleckchen 

Nymphe  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  weifs  mit  fünf 
schwarzen  Ringen  ;  auf  der  Stirne  nahe  vor  den  Fühlern 
zwei  höckerartige  Vorsprünge  mit  einem  Härchen  verse- 
hen. Der  ganze  Körper  ist  grünlich.,  auch  dunkellauchgrün 
und  matt,  flach.  Röhren  und  Beine  blafs. 

Die  kaum  sichtbaren  Jungen  haben  hellrothe  Augen. 


75.  A.  ERYSIMI.  m. 

Un  gef  lüge  1  te  :  Eirund,  hinten  stumpf,  hochgewölbt,  oben 
stark  chagrinirt,  graugrün  bis  graugelblich ;  Röhren  gelb, 
cilinderisch  ,  miüclniäfsig  lang ;  Schwänzchen  blafsgrünlich  , 
stumpf,  kaum  von  halber  Röhrenlänge.  Länge  '/2— %'". 

Geflügelte:  Schwarz,  Hinterleib  grünlich  mit  schwarzen 
Punkten  und  Binden;  Röhren  gelblich,  vor  der  Spitze  et- 
was dicker  ;  Schwänzchen  kurz  ,  kaum  von  halber  Rührenlänge  ; 
Geäder  aller  Flügel  stark  und  schwarz. 

Diese  Blattlaus  lebt  gesellig  auf  dem  oflizincllen  Hede- 
rich (Erysimum  oflicinale)  an  den  Stängelspitzen  und  de- 
ren Blättern ;  ferner  auf  dem  wilden  Rettig  (Raphanum 
Rhaphanistrum)  in  der  Blülhentraube;  ebenso  auf  dem  Tä- 
schelkraut  (Capsella  Bursa),  welches  so  vielen  Blattläusen  ein 


—     100    — 

Surogat  ist,  aber  vielleicht  keine  ihm  allein  eigentümliche  Art 
ernährt.  Auf  einem  fast  entblätterten  Exemplare  des  Knob- 
lauch-Hederichs (Erysimum  Alliaria)  fand  ich  eine  dunklere 
Varietät  derselben.  Die  Flügellosen  waren  so  stark  aufge- 
trieben ,  dafs  die  durch  seichte  Furchen  abgetheilten  Felder 
des  Oberkörpers  undeutlich  und  nur  bei  den  Nymphen  klar 
hervortraten.  Alle  Theile  des  Thieres  waren  dunkler,  das 
Graugelbe  des  Körpers  hier  matt  und  schmutzig  oliven- 
grün ,  die  gelben  Röhren  bräunlichgelb.  Bei  den  Geflü- 
gelten war  der  Hinterleib  olivengrün ,  die  Flecken  nebst 
den  oben  bezeichneten  Binden  sehr  undeutlich. 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  gekörnt, 
blafs  ,  etwas  bräunlich  angelaufen.  Der  Schnabel  ist  gelb- 
lich, drittes  Glied  braun;  Augen  dunkelbraun.  Der  Ober- 
körper ist  graulichgelb,  mit  bräunlichem  Anflug,  gewölbt, 
deutlich  gerandet,  runzelig;  alle  Segmente  durch  seichte, 
glatte  Einschnitte  geschieden ;  eine  sehr  seichte  Längslinie 
über  die  Mitte  des  Rückens  trennt  die  Segmente  undeut- 
lich in  zwei  Hälften.  Die  Röhren  sind  mittelmäfsig  lang 
C%  der  Normalgröfse) ,  gelb,  oben  und  unten  gleich  dünn. 
Das  Schwänzchen  ist  blafsgrünlich ,  stumpf ,  kaum  von 
halber  Röhrenlänge.  Der  Unterkörper  ist  schmutzig  gelb- 
grün, die  Aflerläppchen  mit  bräunlichem  Anflug.  Die  Beine 
sind  blafs ,  Schienenspitze  und  Füfse  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  gekörnt,  braun,  drittes  Glied  am 
Grunde  blafs;  die  Augen  dunkelbraun;  der  Schnabel  reicht 
bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  gelb,  die  beiden  Endglieder 
braun.  Kopf  und  Halsschild  braun,  fein  runzelig;  Brust- 
kasten glatt ,  glänzend-schwarz  ;  Hinterleib  gelblichgrün , 
am  Rande  mit  drei  bis  vier  schwarzen  Fleckchen ,  oben 
mit  braunen  Querbinden  versehen,  von  denen  die  an  der 
Basis  und  Spitze  des  Hinterleibes  am  konstantesten ,  die 
auf  der  Mitte  aber  häufig  fehlend  oder  höchst  schwach 
sind.  Die  Röhren  sind  gelblich  ,  mittelmäfsig  lang, 
dünn ,  vor  der  Spitze  etwas  dicker ;  das  Schwänz- 
ehen ist  klein ,  kaum  von  halber  Röhrenlänge ,  bräunlich , 
an  der  Spitze  heller.  Bauch  gelbgrün,  Afterläppchen  bräun- 
lich ,  erstes  mit  gelbem  Rändchen.  Die  Beine  sind  bräun- 
lich ,  Schienen  und  Schenkel  am  Grunde  schmutzig-gelb. 
Flügel  wasserhell,  Geäder  aller  Flügel  stark,  schwarz,  Un- 
terrandnerv gelb ,  Randmahl  nach  Innen  dunkler  getrübt. 
Unter  dem  Mykroskope  erscheinen  dieselben  so,  als  ob 
Schüppchen  auf  denselben  gesessen  wären. 


—     101    — 

76.  A.  ROSARUM.  m. 

Ungeflügelte  :  Lanzetförmig,  flach,  breit  und  flach 
gerandct,  grünlichgelb,  von  feinen  Punkten  runzelig  er- 
scheinend; Fühler  und  Beine  blafs  ,  Röhren  dünn,  lang,  beim 
Niederliegen  das  gelbröthliche  Schwänzchen  überragend; 
Länge  etwas  über  %"'• 

Geflügelte  :  Gelb,  Kopf,  Brust  und  Brustrücken  braun  bis 
schwarz;  Fühler  braun,  länger  als  Kopf  und  Thorax,  sehr  fein 
gekörnt;  Röhren  lang,  sehr  dünn,  ewtas  keulenförmig; 
Schwänzchen  graubraun .  2/3  der  Röhrenlänge  ,  Beine  gelblich» 
Länge  etwas  über   x/%'"}  mit  den  Flügeln  Y2'"  lang. 

Diese  kleine  Blattlaus  lebt  gesellig  unter  den  Blät- 
tern der  Rosen  (Rosa  centifol.  et  var. ,  gallica  etvO,  so- 
wohl im  Treibhause  wie  im  Freien.  Sie  ist  weit  seltener 
als  die  bekanntere  A.  Rosa?  L. 

Ungeflügelte:  Dieses  Thierchen  hat  den  Habitus  der 
Blattläuse  von  Gruppe  2,  doch  fehlen  ihm  die  Stirnknöpfe 
und  mufs  defshalb  hieher  gestellt  werden.  Sie  ist  unbe- 
haart ,  länglich-lanzetförmig ,  hinten  zugespitzt ,  flach ,  mit 
flachem,  breitem  Seitenrande,  tief  punktirt ,  bei  schwacher 
Vergröfserung  runzelig  ,  grünlichgelb  ,  Kopf-  und  After- 
gegend gelblich  bis  röthlichgelb.  Kopf  oben  flach  mit  zwei 
seichten  Grübchen ,  auf  der  Stirne  zwischen  den  Fühlern  eine 
Erhöhung;  Augen  braunroth,  ziemlich  grofs,  mit  dem  ge- 
wöhnlichen Höckerchen ;  Fühler  blafsgelblich ,  von  halber 
Körperlänge.  Schnabel  blafs ,  drittes  Glied  braun ,  das 
dritte  Beinpaar  nicht  erreichend.  Halsring  vom  Kopfe  deut- 
lich geschieden,  die  Punge  des  Brustkasten  häufig  mit  den 
ersten  Hinterleibssegmenten  in  Eins  verschmolzen.  Röhren 
auf  dem  Rande  stehend,  lang,  sehr  dünn,  überall  gleich- 
dick oder  nur  unmerklich  nach  der  Spitze  dicker  werdend, 
im  Ruhestande  niederliegend  und  dann  das  gelbröthliche , 
kaum  halb  so  grofse  Schwänzchen  überragend.  Beine 
blafs,  fast  glashell,  Füfse  braun. 

Die  Nymphen  mit  Flügelscheiden  haben  den  Habitus  der 
Gellügellen  ,  doch  ist  ihre  Farbe  einfach  gelbgrünlich  mit 
zwei  grasgrünen,  vorn  genäherten,  hinten  bogig  erweiter- 
ten Längsstreifen  über  Thorax  und  Hinterleib» 

Geflügelte  :  Kopf  braun ,  oben  mit  zwei  deutlichen 
LäiiiiSgrübchen,  Untergesicht  gelblich;  Augen  rothbraun, 
ziemlieh  grofs ;  Nebenaugen  sehr  klein ,  dunkel.  Die  Füh- 
ler erreichen  die  Basis  des  Hinterleihes ,  sind  fein  gekörnt, 
braun  bis  schwarz,  erstes  und  zweites,  oft  auch  die  Basis 
des  dritten  Gliedes  heller.  Schnabel  gelblich,  zweites  Glied 


—     102    — 

bräunlich ,  drittes  schwarzbraun.  Halsring  gelb ,  am  Vor- 
derrande schattig  gebraunt ,  an  den  Seiten  wulstig  geran- 
det.  Brustkasten  oben  und  unten  glänzend  schwarzbraun , 
au  den  Seiten  gelblich  mit  braunem  Flecken.  Hinterleib 
weifslich-gelb,  unter  dem  Bauch  zuweilen  graulich  bereift, 
auf  dem  Seitenrande  einige  undeutliche  blafsbraune  Fleck- 
chen. Röhren  lang ,  gelblich  ,  dünn ,  nach  der  Spitze  zu 
allmählich  dicker  werdend.  Schwänzchen  kurz,  l/3  der 
Rohren,  kegelförmig,  behaart  und  bräunlich.  Erstes  After- 
lappchen  etwas  bräunlich ,  zweites  gelb.  Beine  schmutzig- 
gelb, Hüften,  Knie  und  Füfse  bräunlich.  Flügel  sehr  lang, 
glashell ,  bei  starker  Vergröfserung  punktirt ;  Geäder  und 
Randmahl  graubraun  ,  ziemlich  stark. 

77.  A.  HEL1CHRYSI.  m. 

Ungeflügelte  :  Gelbgrün,  eirund,  wenig  gewölbt,  breit 
gerandet.  Fühler  gelb ,  Spitze  derselben  braun  ;  Röhren  kurz , 
gelb,  an  der  Spitze  braun,  cylindrisch  ;  Schwänzchen  sehr 
kurz  und  gelb.  Länge  l/3 — ^/z'" . 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grünlich,  oben  vom  drit- 
ten Segmente  bis  zur  Spitze  dunkelgrün;  Röhren  kurz,  braun; 
Schwänzchen  schmutzig-gelb,  kurz;  vor  den  Afterläppchen  zwei 
dunkelgrüne  Fleckchen. 

Apiiis  balsamitce  Müll,  zool.  dan.  prodr.  p.  10g.  «. 
i2')2;  —  hat  wahrscheinlich  ein  geflügeltes  Individuum 
vor  sich  gehabt. 

Findet  sich  von  August  bis  September  an  den  Blütheu- 
stielen  der  Strohblume  (Helichrysum  Chrysanthum) ,  der 
Balsamite  (Balsamita  suaveolens) ,  der  Färberkamille  (An- 
themis  tinctoria)  und  der  Sumpfgarbe  (Achillea  Ptarmica). 

Ungeflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  gelb, 
die  beiden  Endglieder  braun.  Augen  ebenfalls  braun ; 
Schnabel  gelb,  Wulst  und  Spitze  desselben  bräunlich. 
Der  ganze  Körper  ist  gelbgrünlich ,  regelmässig  eirund , 
deutlich  und  breit  gerandet.  Die  Brust-  und  drei  letzten  Hin- 
terleibsringe durch  Falten  deutlich  getrennt ,  die  übrigen  in 
Eins  verschmolzen.  Die  Röhren  sind  gelb;,  an  der  Spitze 
mehr  oder  weniger  braun  ,  oben  und  unten  gleichdick , 
kurz  (%  der  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  ist  sehr  kurz 
und,  wie  die  Afterläppchen,  gelblich  bis  grün;  Beine 
weingelb  ,  Tarsen  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  braun, 
drittes  Glied  dick  und  grob  gekörnt.  Augen  braunroth  ;  Schna- 
bel gelb  mit  bräunlichen  Bingen  ,  das  zweite  Beinpaar 
erreichend.  Der  Scheitel  ist  dunkelbraun,  das  Untergesicht 


—     103    — 

gelblich  ,  der  Lippenvvulst  bräunlich.  Der  Halsring  unten 
gelb,  oben  braun,,  hinten  gelbgerandet;  Brustkasten  schwarz; 
der  Hinterleib  ist  gelbgrün  ,  oben  dunkelgrün  ,  die  zwei 
oder  drei  ersten  Ringe  gelblich.  Die  Röhren  sind  klein 
CA— V3  der  NormalgrofseD  ,  oben  und  unten  gleichdick  , 
braun.  Schwänzchen  kurz,  plattgedrückt,  schmutziggelb,; 
Afterläppchen  bräunlich,  das  zweite  meist  nur  mit  bräun- 
lichem Anflug.  Vor  den  Afterläppchen  nimmt  man  seitlich 
zwei  dunkelgrüne  Fleckchen  wahr.  Beine  braun ,  alle 
Schienen,  Schenkelringe  und  die  Basis  der  Schenkel  gelb. 

78.  A.  SALICETI.  m. 

Unge  flüge  l  te  :  Grün  oder  gelb,  eirund,  gewölbt;  Kopf 
grünlich  mit  röthlichem  Anflug;  Röhren  lang,  weif sgelb, 
Spitze  derselben  braun;  Schwänzchen  dunkelgrün,  '/,  der 
Röhrenlänge.  Länge   3/2 — %'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  dunkelgrün ;  Röhren  lang, 
dünn  und  gelb,  Spitze  derselben  braun;  Schwänzchen  kurz, 
grünlich. 

Diese  Blattlaus  findet  sich  von  Mai  bis  August  auf  der 
Sahlweide  (Salix  caprca)  und  auf  der  Korbweide  (Salix 
viminalis)  an  den  Spitzen  der  Zweige  und  jungen  Schosse 
in  zahlreichen  Colonien. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Kör- 
per, weifslichgelb,  die  zwei  Grundglieder  grün  mit  röthli- 
chem Anflug,  die  vier  letzten  Glieder  zuweilen  braun,  an  den 
Gelenken  dick.  Die  Augen  sind  braun;  der  Schnabel  weifs- 
lichgelb ,  an  der  Spitze  bräunlich.  Die  Oberseite  des  Kör- 
pers ist  grün  ,  der  Hinterleibsrücken  grün  und  gelblich 
marmorirt ;  die  Unterseite  einfach  hellgrün.  Die  Röhren 
sind  lang,  weifsgelb,  nach  der  Spitze  hin  braun  werdend; 
das  Schwänzchen  dunkelgrün ,  '/3  der  Röhrenlänge.  Die 
Beine  sind  schmulzigweifs ,  die  Schenkelwurzeln  heller ; 
die  Füfse ,  Schienenspitzen  und  Knie  schwarz,  die  Schen- 
kelringe und  Hüften  grün. 

Das  Verhältnifs  der  Rothgelben  zu  den  Grünen  ist  in  den 
verschiedenen  Colonien  sehr  ungleich  ,  oft  wie  1:6,  oder 
wie  1  :  12 — 20 ;  zuweilen  finden  sich  gar  keine  Roth- 
gelben darunter,  so  dafs  die  grüne  doch  als  die  Normal- 
lärbe  anzusehen  ist.  Nie  trifft  man  vollkommene  Individuen, 
welche  gelbroth  gefärbt  sind.  Bei  einer  starken  Horde 
kann  man  den  Uebergang  aus  der  einen  Farbe  in  die  an- 
dere recht  gut  beobachten  :  einige  Individuen  sind  einfach 
gelb  mit  schmutzig-grünweifslichen  Beinen  und  Fühlern ; 
andere    haben    schon    einen    gelb    und  grün    marmorirlen 


—     104     — 

Hinlerleib ;  bei  noch  andern  hat  sich  auch  der  Thorax 
bereits  grün  gefärbt ,  etc.  Dies  ist  jedoch  nur  der  Ueber- 
gang  der  gelben ;  denn  gleichzeitig  finden  sich  auch  grüne 
mit  gelblichem  Kopfe  in  allen  Gröfsen  darunter. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
dunkelbraun,  drittes,  viertes  und  fünftes  Glied  am  Grunde 
blafs.  Der  Kopf  ist  schwarz ;  die  Augen  dunkelbraun  ;  der 
Schnabel  gelb  mit  bräunlicher  Spitze.  Der  Halsring  ist 
schwarz ,  grün  gesäumt ;  der  Brustkasten  schwarz ;  der 
Hinterleib  grün ,  oben  dunkel-  und  hellgrün  marmorirt. 
Die  Röhren  sind  lang,  dünn,  gelb,  an  der  Spitze  braun; 
das  Schwänzchen  ist  kurz",  V*  der  Rehrenlänge,  grünlich. 
Die  Beine  sind  blafsbräunlich ;  alle  Füfse ,  Schienenspitzen 
und  die  Spitzen  der  Hintcrschenkel  schwarzbraun.  Die 
Flügel  sind  glashell ,  Geäder  fein  ,  braun  ;  Unterrandnerv 
und  Flügelwurzel  blafsgelblich. 

79.  A.  NYMPHÄjE.  L. 

Ungeflüge  lte  :  Breit-eiförmig,  o  1  i  vengr  fln,  oben  fett- 
glänzend, etwas  bereift,  mit  dunkler  Rückenlinie  ;  das  Schwänz- 
chen und  eine  Linie  unter  dem  Thoraxrande  we  i  fsber  e  i  ft  ; 
Röhren  am  Grunde  gelblich,  an  der  Spitze  braun,  vor  dersel- 
ben am  dicksten.  Länge   3/4'". 

Geflügelte  :  Glängend-schwarzbraun ,  Hinterleib  oben  glän- 
zend, unten  matt  olivengrün;  Röhren  keulenförmig,  un- 
ten gclblichgrün  ,  Spitze  derselben  braun. 

Aphis  Nymphäce  Lin.  Syst.  nat.  2.  Jf4>  10-  —  fli.  &v. 
$83.  —  Fbr.  Etit.  Syst.  IV.  2l4.  18.  —  Schrank. 
Fn.  boi.  II.  ny.  i224> —  Aphis  Bulomü  Schrk.  Fn. 
boi.  IL    ü4>   1'212. 

Man  findet  diese  Blattlaus  auf  verschiedenen  Wasserpflan- 
zen in  stark  bevölkerten  Horden  :  auf  den  Seerosen 
(Nymphäa  lutea,  alba)  in  den  Blumen  ;  auf  dem  Froschlöffel 
(Alisina  Plantago)  an  den  Blüthenknospen  und  Slängel- 
spitzen;  auf  dem  Wasserviole  (Butomus  umbellalus)  an  den 
Schäften  und  Blättern  entlang;  auf  dem  Samenkraut  (Po- 
tamogeton  natans)  in  den  eingerollten  jungen  Blättern  und 
an  dem  Blumenstiele  derselben.  Juli — September. 

Un geflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarzbraun,  die 
beiden  Grundglieder  bräunlich ,  das  dritte  am  Grunde  blafs. 
Die  Augen  sind  braunroth.  Der  Schnabel  reicht  bis  zum 
dritten  Beinpaare,  ist  dick,  grünlich,  die  beiden  Endglie- 
der schwarzbraun.  Der  Kopf  ist  gelbbräunlich;  die  drei 
Thoraxringe  deutlich  getrennt,  die  Hinterleibsringe  in  Eins 


—     105    — 

verschmolzen.  Der  ganze  Oberkörper  ist  olivengrün  mit 
dunkler  Mannorirung ,  doch  ist  ein  Längsstrich  über  die 
Mitte  des  Hinterleibrückens  ziemlich  konstant.  Die  Röhren 
sind  mittejmäfsig  lang  CA— %  der  Normalgröfse) ,  am 
Grunde  gelblich,  nach  der  Spitze  hin  braun  und  vor  der- 
selben etwas  dicker.  Das  Schwänzchen  ist  dünn,  krumm, 
kurz,  kaum  y3  der  Röhrenlänge  und,  wie  die  Afterläpp- 
chen, dunkelgrün  bis  schwarz.  Der  Unterkörper  ist  kurz- 
behaart, matt,  olivengrün  mit  dunkler  Marmorirung;  zwei 
Längsstreifen  über  die  Mitte  des  Bauches  ziemlich  stand- 
haft. Die  Beine  sind  braungrün ,  Schenkelbasis  und  Schie- 
nen meist  etwas  heller,  gelbgrün.  Das  Schwänzchen  und 
ein  Strich  unter  dem  Thoraxrande  weifsbestäubt. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
schwarz,  erstes  und  drittes  Glied  am  Grunde  gelblich.  Die 
Augen  sind  braun ;  der  Schnabel  reicht  bis  zum  dritten 
Beinpaare,  ist  gelbgrün,  Spitze  und  Wulst  desselben  sind 
braun.  Der  Halsring  ist  braun,  vorn  und  hinten  gelbran- 
dig ,  seitlich  bedornt.  Kopf  und  Brustkasten  glänzend- 
schwarz; der  Hinterleib  oben  glänzend-olivengrün.  Die  Röh- 
ren sind  ziemlich  lang,  keulenförmig;  die  obere  Hälfte  dick 
und  braun,  die  Grundhälfte  dünn  und  grünlichgelb.  Das  krum- 
me Schwänzchen  ist  klein,  kaum  */»  der  Röhrenlänge, 
und  wie  die  Afterläppchen,  schwarzbraun.  Der  Bauch  ist 
matt- olivengrün  mit  zwei  Mittellängsstreifen.  Die  Beine 
sind  dunkelbraun  bis  schwarz,  die  Basis  aller  Schenkel, 
oft  auch  die  Schienen  der  Vorderbeine  schmutzig-gelbgrün. 
Die  Flügel  sind  glashell  mit  dunkelbraunem  Geäder;  die 
Flügelwurzel ,  das  Randmahl  und  der  Unterrandnerv  gelb- 
bräunlich. 

80.  A.  PIMPIMELL.E.  m. 

Un  ge  f  lügel  te  :  Eiförmig,  gewölbt,  dunkelgrün;  Kopf,  Beine, 
Rubren  und  Schwänzchen  schwarz.  Länge   %'". 

Geflügelte:  Scbwarz,  Hinterleib  grün;  Röhren  dunkelgrün, 
sehr  kurz  und  etwas  gekrümmt;  Schwänzchen  scbwarz,  län- 
ger   als   die   Röhren 

Im  August  gesellig  in  den  Dolden  der  schlitzblätterigen 
und  grofsen  Pimpinelle  (l'impinella  Saxifraga,  magna). 

Ungeflügelte:  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
braun ,  das  dritte  Glied  fein  gekörnt ,  am  Grunde  blafs. 
Die  Augen  sind  braun ;  der  Schnabel  ist  schwarz ,  das 
erste  Glied  in  der  Mitte  grün.  Der  Kopf  ist  matt  schwarz; 
der  Oberkörper  grün  mit  dunkelgrünen  wolkigen  Strei- 
fen.   Der    Halsring    ist    unbewe-hrt ,    hinten    breit,    vorue 


—     106    — 

schmaler  mit  braunem  Anflug,  Der  Unterkörper  ist  hell- 
grün; die  Afterläppchen  schwarzbraun.  Röhren  sehr  kurz, 
wie  bei  den  Geflügelten.  Die  Beine  sind  schwarz. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Körper, 
gekörnt ,  braun  ;  die  Augen  grofs  und  ebenfalls  braun. 
Der  Schnabel  reicht  fast  bis  zum  zweiten  Beinpaare  ,  ist 
braun ,  das  erste  Glied  in  der  Mitte  grünlich.  Kopf  und 
Brustkasten  schwarz-glänzend ,  der  Halsring  wehrlos.  Der 
Hinterleib  ist  grün ,  oben  mit  dunkelgrünem  Rande  und 
Rückenstreifen ;  das  vorletzte  Segment  braungerandet.  Die 
Röhren  sind  kurz  ('/4—  y3  der  Normalgröfse),  liegend, 
kolbig  ,  etwas  gekrümmt ,  dunkelgrün  mit  braunem  An- 
flug. Das  Schwänzchen  ist  schwarz  ,  aufgebogen  ,  etwas 
gröfser  als  die  Röhren.  Die  Afterläppchen  sind  braun ,  das 
erste  am  Grunde  grün.  Die  Beine  sind  dunkelbraun ,  die 
Mitte  der  Schienen  und  die  Basis  der  Schenkel  blafs.  Die 
Flügel  sind  glashell,  das  Geäder  braun,  der  Unterrand- 
nerv  und  das  Randmahl  grünlich ;  letzteres  weit  nach  der 
Flügelspitze  vorgeschoben,  daher  die  erste  oder  Radial- 
zelle ziemlich  klein  ;  an  den  Ausgehenden  der  Astadern 
ein  kaum  bemerkbarer  Schatten.  Unter  dem  Mykroscope 
erscheint  der  Flügel  schupenartig  gekörnt. 

81.  A.  BRASSICA    L. 

Unge  flu  gelte  :  Länglich  eirund,  gewölbt,  hinten  stumpf, 
graugrün,  über  und  über  b  lau-we  i  f  sgr  au  iestäubt,  auf  den 
Segmenten  des  Hinterleibes  Reihen  schwarzer  Punkte. 
Länge   %'". 

Geflügelte  :  Graubestäubt,  braun,  Hinterleib  grün,  oben 
mit  braunen  undeutlichen  Binden;  Röhren  kurz,  braun,  in  der 
Mitte  am  dicksten;  Schwänzchen  von  halber  Röhrenlänge. 

Syn.  Aphis  Brasicce  Liu.  Syst.  nat.  II.  j34>  1%>  —  Lin. 
Fn.Sv.g85,-  Sehrank.  Fn  boi.  II.  ng  1228. — 
Frisch.  Ins.  XL  10.  pl.  3.  ßg.  i5.  —  Fabr.  EnU 
Syst.  IV.  218.  41.  —  Syst.  rhyng.  3oo.  41*  — 
Aphis  Raphani  Schrk.  Fn.  boi.  II.   11g.   -122g. 

Von  Mai  bis  September  unter  den  Blättern  und  in  den 
Blüthentrauben  der  Kreuzblümler.  Am  gemeinsten  und  zahl- 
reichsten leben  sie  auf  den  Kohlarten  (Brassica  oleracea 
et  var.)  ,  auf  dem  Re-ttige  (Raphanus  sativus  et  Rhapha- 
nistrum)  ;  auf  der  Mauerranke  (Diplotaxis  tenuifolia) ;  auf 
dem  Senf  (Sinapis  arvensis)  ;  auf  der  Hirtentasche  (Cap- 
sella  Bursa). 


-     107    — 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  braun,  das  dritte 
Glied  gelbgrün.  Der  ganze  Körper  ist  graugrün,  der  Sehei- 
tel braun ,  stark  bestäubt ,  nach  abgewischtem  Staube  oli- 
vengrün ;  bei  einigen  grofsen  Individuen  zeigen  sich  auf 
jedem  Segmente  sechs  schwarze  Fleckchen,  deren  vier 
innere  gepaart  und  nicht  selten  ineinander  geflossen  sind ; 
bei  allen  aber  sind  die  Randgrübchen  schwarz  gezeichnet. 
Schnabel ,  Röhren ,  Schwänzchen  und  Beine  wie  bei  den 
Geflügelten. 

Geflügelte  :  Der  Kopf  ist  grün  bis  dunkelgrün  ;  die 
Augen  sind  braun,  die  Nebenaugen  des  Scheitels  nach 
Innen  schwarz  eingefafst.  Die  Fühler  sind  braun,  dünn, 
kürzer  als  der  Leib;  drittes  Glied  fein  gekörnt.  Der  Schna- 
bel reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare  ,  ist  dunkelbraun  , 
das  erste  Glied  an  der  Basis  gelbgrün.  Der  Halsring  und 
Brustrücken  sind  dunkelgrün  bis  schwarz ;  der  Hinterleib 
grün,  am  Rande  mit  kleinen  schwarzen  Funkten,  auf  dem 
Rücken  mit  undeutlichen  braunen  Binden  versehen.  Die 
Röhren  sind  braun ,  in  der  Mitte  am  dicksten  ,  an  der 
Spitze  durchscheinig ,  kurz  ('/3 — y2  der  Normalgröfse). 
Das  Schwänzchen  ist  dunkelgrün,  von  halber  Röhreulänge. 
Die  Afterläppchen  sind  dunkelbraun  ,  ersteres  am  Grunde 
grün.  Die  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkelringen  dunkel- 
braun ,  die  Schenkel  am  Grunde  grüngelb. 

82.  A.  CHENOPODII.  Schrk. 

Un  geflügelte  :  Länglich,  hinten  zugespitzt,  grün  ,  vre  il's- 
bestäubt;  die  Röhren  kurz,  grün;  Schwänzchen  dunkelgrün, 
von    der  Länge    der    Röhren.    Länge  %"'. 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grün  mit  braunen  Bin- 
den; Röhren  kurz,  grün,  keulenförmig;  Schwänzchen  braun, 
von    der    Länge    der    Röhren. 

Aphis  Chenopodii.  Schrank  Fn.  boi.  II.  log,  1196.  — 
Aphis  Atriplicis  Lin.  Fn.  Sv.  1000.  —  Ist  nicht 
Aph.   Atriplicis    Fbr. 

Im  Juli  nicht  selten  auf  der  Melde  (Chenopodium  alba, 
und  Atriplex  *patula )  gesellig  auf  der  Oberseite  der 
Blätter,  die  sich  dadurch  der  Länge  nach  röhrenartig  zu- 
sammenrollen und  den  Pflanzen  ein  eigentümliches,  mon- 
ströses Ansehen  geben. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  bedeutend  kürzer  als 
der  Körper ,  braun ,  das  dritte  Glied  ganz  oder  nur  am 
Grunde  weifslich.  Augen  dunkelbraun;  der  Schnabel  reicht 
bis  zum  zweiten  Beinpaare  ,    ist   grünlich ,    an  der  Spitze 


-     IOS    — 

braun.  Der  Kopf  ist  grünlich ,  der  Scheitel  grau  angelau- 
fen;  der  ganze  Körper  grün,  fast  gleichbreit,  hinten  zu- 
gespitzt. Die  Röhren  sind  klein  (kaum  '/3  der  Normalgröfse), 
grün ,  mit  bräunlichem  Schimmer ;  das  Schwänzchen  ist 
braungrün,  von  der  Länge  der  Röhren;  die  Afterläppchen 
grün  mit  braunem  Anflug.  Die  Beine  sind  bräunlich ,  die 
Schienen  heller,  weifslichgelb ,  die  Hüften  dunkelbraun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
gekörnt,  schwarz  ;  die  Augen  braun  ;  der  Schnabel  ist  blafs, 
die  beiden  Endglieder  und  die  Spitze  des  ersten  Gliedes 
braun.  Kopf  und  Brustkasten  glänzend-schwarz;  der  Hals- 
ring unbewehrt;  der  Hinterleib  grün  mit  braunen  Quer- 
binden und  bräunlichem  Seitenrande.  Die  Röhren  sind  kurz 
('/3  der  Normalgröfse),  keulenförmig,  grün  mit  bräunlichem 
Anflug ;  das  Schwänzchen  ist  braun ,  von  der  Länge  der 
Röhren ;  Afterläppchen  braun.  Die  Beine  sind  ebenfalls 
braun ,  Schienen  schmutziggelb ,  Füfse  und  Schienenspitze 
schwarz.  Die  Flügel  sind  glashell ,  Geäder  stark ,  braun , 
Unterrandnerv  am  Grunde  und  die  Flügelwurzel  gelblich; 
Randmahl  grau;  am  Ausgehende  der  Astadern  ein  schwa- 
cher, brauner  Schatten. 

A.  AYEN.E.  Fbr. 

Ungeflügelte:  Länglich,  fast  gleichbreit,  dunkel-gras- 
grün, etwas  weifslich  bestäubt;  Fühler  von  halber  Körper- 
länge; Röhren  kurz,  schwarzbraun;  Schwänzchen  von  hal- 
ber Röhrenlänge  ,  ebenfalls  dunkelbraun.  Länge  1'". 

Geflügelte  :  Schwarzglänzend  ,  Hinterleib  grün,  auf  dem 
Rande  desselben  vier  schwarze  Fleckchen;  Röhren  dun- 
kelbraun, an  der  Spitze  durchscheinig;  Schwänzchen  sehr  kurz 
und,  wie  die  Afterläppchen  und  Reine,  schwarz. 

A.  Avence.  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  2l4-  -2/. —  Syst.  rhyng. 
2gy.  21,   —  Schrk.   Fn,  boi.  II   io4- 

Auf  dem  Acker-Hafer  (Avena  fatua  et  sativa)  und  der 
angebauten  Gerste  (Hordeuni  hexastichon  et  distichon)  in 
den  Blattscheiden  und  auf  der  obern  Seite  der  eingeroll- 
ten Blätter.  Juli.  —  Diese  Blattlaus  unterscheidet  sich  von 
der,  oft  gleichzeitig  mit  ihr  in  den  Rispen  des  Hafers 
und  in  den  Aehren  der  Gerste  lebenden  A.  cerealis  m. 
sowohl  durch  die  Kopf-,  Röhren-  und  Körperbildung,  als 
durch  die  eigenthümliche  Lebensart. 

Ungcflügclte  :  Die  Fühler  sind  kurz,  so  lang  als  der 
Kopf  und  Thorax  ,   schwarz ,  zweites  ,  drittes  und  viertes 


-    109    - 

ilied  blafsbraunlich.  Die  Augen  sind  braun ;  der  Schnabel 
eicht  fast  bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  grün,  die  bet- 
en Endglieder  desselben  braun.  Der  ganze  Körper  ist 
unkelgrün  ,  matt ;  Kopf  und  Hals  schwarz  angelaufen. 
Inter  der  Lupe  erscheint  der  Hinterleibsrücken  dunkel- 
rün  mit  gelbgrünen  Wölkchen.  Die  Röhren  sind  kurz 
Vz—'A  der  Normalgröfse) ,  schwarzbraun;  das  Schwänz- 
hen  ist  sehr  klein ,  von  halber  Röhrenlänge ,  und  wie 
ie  Afterläppchen  schwarzbraun.  Die  Beine  sind  dunkel- 
raun, matt ;  die  Schenkehvurzeln  der  beiden  Vorderbeine 
lafs. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarz;  die  Augen 
raunroth ,  der  Scheitel  ist  mit  zwei  flachen  Eindrücken 
ersehen ,  in  welchen  zwei  schmale ,  tiefere  Furchen  be- 
lerkbar  sind.  Kopf  und  Brustkasten  schwarz  ;  Hinterleib 
rün,  auf  dem  Rande  desselben  vier  schwarze  Fleckchen, 
on  denen  das  vierte  die  Röhrenbasis  bildet;  Aflergegend 
benfalls  schwärzlich.  Die  Röhren  sind  kurz,  dunkelbraun, 
n  der  Spitze  blafs  durchscheinig ;  die  Afterläppchen  und 
as  sehr  kurze  Schwänzchen  schwarz.  Die  Beine  sind 
;hwarz ,  alle  Schenkel  am  Grunde  grünlich  durchscheinig. 
ie  Flügel  sind  glashell,  das  Geäder  fein,  braun;  Unter- 
indader  und  Randmahl  grünlich  ;  die  dritte  Astader,  mit 
einer  und  sehr  spitzwinkeliger  EndgabeL 

84.  A.  CAPRE.E.  F. 

Ungeflügelte  :  Grün,  länglich,  hinten  zugespitzt,  ziemlich 
ich  und  flach  gerandet,  oben  grob  und  tief  punktirt, 
>er  dem  Schwänzchen  ein  langes  Hörnchen;  Röhren  grün- 
en, lang  und  keulenförmig;  Schwänzchen  kurz  und  ebenfalls 
•ünlich.  Länge   %"'. 

Geflügelte  :  Grün;  Scheitel,  Brust,  ein  Fleck  unter  den 
liiseln,  drei  Lappen  des  Thorax,  das  Schildchen  und  ein  Wisch 
if  dein  Hinterleibsrücken  dunkelbraun  bis  schwarz  ;  Röhren 
ng ,  keulenförmig,  grün;  Schwänzchen  kurz,  kolbig , 
•aun  ,  am  Grunde  grün  ;  das  Hörnchen  über  letztem  kurz  und 
aun. 
yn.  Aphis   Caprece   Fabr.  Ent.  syst    nat.   IV.  221.  3. 

—  labr.  Syst.  ent.  2iy.  33.  —    Syst.  rhyng   2g.j. 

3.  —  Schrank  F.  boi.  II.    lo4-   H"J9-    —    -A.    Ae- 

g  opodii.   Scopol,   carn.  3 gg. 

Diese  Blattlaus  bewohnt  zwei  ganz  verschiedene  Pflan- 
mfamilieu,  Weiden  und  Dolden.  Man  trifft  sie  auf  Salix 
ibylonica,  caprea,  amygdaliua  und  alba  unter  den  Blättern 


—   no   — 

und  in  den  Spitzen  junger  Triebe  ;  auf  Heracleum  Sphon- 
dylium,  Angelica  sylvestris,  Aegopodium  Podagraria,  Cha?- 
rophyllum  temulum,  Paslinaca  sativa,  Conium  niaculatum  — 
in  den  Doldenstrahlen  und  an  deren  Hauptstiel.  Mai  und 
Juli  bis  Ende  September. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  bedeutend  kürzer 
als  der  Leib  ,  grünlich ,  die  drei  Endglieder  braun.  Augen 
ebenfalls  braun ;  der  Schnabel  ist  grün ,  an  der  Spitze 
braun.  Der  Kopf  und  ganze  Oberkörper  grasgrün ,  tief 
punktirt  ;  die  zwei  ersten  Brustringe  deutlich,  der  drille 
mit  den  Hinterleibsringen  verschmolzen  und  eine  ebene 
Haut  bildend.  Die  Röhren  sind  lang  (%  der  Normalgröfse), 
grünlich ,  keulenförmig ,  im  Ruhestande  zum  Schwänzchen 
geneigt,  dessen  Spitze  sie  alsdann  erreichen.  Das  Schwänz- 
chen ist  grünlich,  kurz,  */3  der  Röhrenlänge;  über  dem- 
selben steht  auf  dem  letzten  Leibesringe  ein  gleichgrofses 
oder  noch  längeres ,  grünes  Hörnchen.  Afterläppchen  be- 
haart und,  wie  der  ganze  Unterkörper,  gelbgrün.  Die 
Beine  sind  gelbgrün,  nur  die  Spitze  des  zweiten  Fufs- 
gliedes  und  die  Klaue  braun. 

Die  Jüngern  Blattläuse  so  wie  die  Larven  der  Geflügel- 
ten haben  auf  dem  hellgrünen  Oberkörper  zwei  grasgrüne 
Längsstreifen. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  bedeutend  kürzer  als 
der  Leib  ,  schwarz ,  drittes  Glied  dick  und  grob  gekerbt. 
Der  Scheitel  ist  glänzend-schwarz ,  uneben  ,  das  Unter- 
gesicht grünlich;  die  Augen  braunroth  ;  der  Schnabel  reicht 
bis  zum  zweiten  Beinpaare ,  ist  grünlich ,  der  Wulst  und 
die  beiden  Endglieder  desselben  braun.  Der  Halsring  ist 
oben  braun  bis  schwarz ;  die  Brust ,  ein  Flecken  unter 
der  Flügelwurzel ,  die  drei  Lappen  des  Brustrückens  und 
das  Schildchen  schwarz-glänzend  ;  oft  ist  auch  der  ganze 
Brustkasten  schwarz.  Der  Hinterleib  ist  gelbgrün,  oben  mit 
vier  bis  fünf  breiten  ,  braungrünen  Binden  ,  die  den  Rand 
nicht  erreichen ,  und  nicht  selten  einen  grofsen  vierekigen 
Wisch  auf  dem  Hinterleibsrücken  bilden.  Die  Röhren  sind 
lang,  keulenförmig  und  gelbgrün  mit  braunem  Anflug.  Das 
Schwänzchen  ist  kolbig  ,  oben  grün  ,  unten  braun  ,  kurz , 
l/3  der  Röhrenlänge  ;  das  Hörnchen  über  demselben  nur  ein 
brauner  spitzer  Höcker  formirend.  Der  Bauch  ist  gelbgrün, 
zuweilen  bereift;  Afterläppchen  etwas  braun  angelaufen. 
Die  Beine  sind  grüngelb,  Füfse  und  die  verdickten  Tibien- 
spitzen  schwarz.  Flügel  glashell;  Geäder,  Randmahl  und 
Unterrandnerv  braun ,  Flügelwurzel  gelb. 


-    lil   — 

Die  Blattläuse  an  den  Zweigspitzen  der  Weiden  sind 
meist  olivengrün  mit  gelbrothetn  Hände  rund  um  den 
Körper.  Es  finden  sich  zuweilen  fast  eben  so  viele  röth- 
liche  und  falbe  als  grüne  Individuen;  die  einfarbig  grünen 
haben  die  längsten  Hörnchen  ,  die  röthhchen  und  falben 
auf  den  verschiedenen  Pflanzen  kleinere,  nur  höckerartige 
Spitzen.  Im  vorigen  Jahre  fand  ich  sie  auf  Salix  amygdalina 
schon  im  April ;  sie  safsen  an  den  jungen  Blättern  und 
selbst  zwischen  den  Schuppen  der  weiblichen  Kätzchen. 
Zwei  alte  Flügellosen  erkannte  ich  als  die  Stifterinnen  der 
Colonien  eines  Zweigleins. 

85.  A.  XYLOSTEI.  Schrk. 

Ungeflügelte  :  Länglioh-eifÖrraig,  gerandet,  gewölbt,  et- 
was bereift,  matt  grünweifslich  j  zwischen  Halsring  und  Brust- 
ring unten  ein  längliches  schwarzes  Fleckchen  J 
Röhren  dunkelbraun,  keulenförmig  ;  Schwänzchen  braun, 
fast  von  der  Länge  der  Röhren.  Länge  %'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grün,  Röhren  keulen- 
förmig,  schwarz,  Schwänzchen  braun,   3/s  der  Röhrenlänge. 

Aphis  Xylostei.  Schrank.  Fn,  üoi.   ioy.    ng3. 

Lebt  in  zahlreichen  Colonien  auf  dem  Geifsblatt  (Loni- 
cera  Periclymenum)  in  den  monströsen,  grünlichen  Blüthen- 
köpfen  und  auf  der  Oberseite  der  Blätter  an  den  Zweig- 
spitzen. Juli  bis  September.  Diese  Blattlaus  fand  ich  auch 
auf  dem  Schierling  (Conium  maculatum)  in  den  Dolden- 
strahlen und  weiter  am  Stängel  herab  in  außerordentlich 
zahlreichen  Horden.  Sie  waren  nicht  bereift,  die  Geflügel- 
ten hatten  braune  Röhren  und  der  grünliche  Hinterleib 
war  von  röthlichen  Wolken  melirt ;  röthlich  ist  auch  der 
Hinterleib  der  Larven  mit  Flügelscheiden. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  etwas  kürzer  als  der 
Leib ,  blafs-gelblichweifs ,  die  beiden  Grund-  und  die  drei 
Endglieder  mit  bräunlichem  Anflug.  Die  Augen  sind  braun; 
der  Schnabel  grünlich,  der  Wulst  schwarz,  die  zwei  letz- 
ten Glieder  bräunlich.  Der  Kopf  ist  grün ,  Scheitel  und 
Stirne  mit  braunem  Anflug.  Der  Oberkörper  grün  ,  matt 
und  bereift.  Die  Röhren  mittelmäfsig  lang  (%  der  Normal- 
gröfse),  dunkelbraun,  keulenförmig,  vor  der  Spitze  am 
dicksten.  Das  Schwänzchen  ist  braun ,  durchscheinig ,  fast 
von  der  Länge  der  Röhren.  Der  Unterkörper  ist  blafsgrün; 
Afterläppchen  braun;    ein   länglicher  Flecken  in  der 


—     112    — 

Kalte  zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Brustringe,  der 
bei  einem  leisen  Drucke  deutlicher  hervortritt  sammet- 
sehwarz.  Die  Beine  und  Hüften  sind  braun  ,  alle  Schienen 
und  auch  die  Schenkel  der  zwei ,  oft  auch  der  vier  Vor- 
derbeine schmutzig-gelb. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  ziemlich 
dick,  gekerbt,  schwarz;  Augen  braunroth ;  Schnabel  gelb- 
grünlich ,  Spitze  desselben  bräunlich ,  bis  zum  zweiten 
Beinpaare  reichend.  Kopf  und  Brustkasten  schwarz  ;  Hals- 
schild unbewehrt ,  etwas  grün  durchscheinig.  Der  Hinter- 
leib ist  oben  grün ,  der  Rand  ,  ein  Strich  über  die  Mitte 
und  die  Aftergegend  dunkler.  Die  Röhren  sind  schwarz  , 
keulenförmig ,  an  der  Spitze  grün  durchscheinig.  Das 
Schwänzchen  ist  braun,  %  der  Normallänge.  Der  Bauch 
ist  grün,  die  Afterläppchen  braun.  Die  Beine  sind  schwarz, 
Basis  der  Schenkel  und  Schienen  bräunlichgelb.  Flügel 
glashell ,  Geäder  bräunlich ,  Randmahl  und  Unterrandnerv 
grüngelblich. 

86.  A.  ANTHRISCI.  m. 

Ungef lügel t e  :  Länglich  eiförmig,  hoch  gewölbt,  matt, 
schmutzig  grün  mit  weifsl  ichein  Reife  bedeckt;  Kopf 
schwarz;  Augen  rothbraun;  Röhren  dünn,  schwarz  und  sehr 
kurz;  Schwänzchen  grün  mit  bräunlichem  Anllug  und  länger 
uls   die  Röhren.  Länge  '/a"'i 

Geflügelte  •  Schwarz;  Hinterleib  gelbgrün,  oben  mit  gras- 
grünen ,  wolkigen  Striemen  ;  die  zwei  letzten  Ringe  dunkelgrün 
mit  blafsgrünem  Rändchen  ;  Röhren  sehr  kurz ,  niederliegend , 
bräunlich;  Schwänzchen  länger  und  dicker  als  dieselben, 
dunkelbraun. 

Lebt  im  Juli  und  August  gesellig  auf  der  Haftdolde 
(Aulhriscus  vulgaris)  unter  den  zurück  gekrümmten 
Blättern  und  in  den  Strahlen  der  Dolden  in  zahlreichen 
Colonien. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  bedeutend  kürzer  als 
der  Körper,  braun,  drittes  und  viertes  Glied  weifslich 
(oft  nur  am  Grunde  blässer).  Die  Augen  sind  roth  bis 
rothbraun;  der  Schnabel  reicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare, 
ist  braun,  erstes  Glied  grünlich.  Der  Kopf  ist  schwarz- 
braun ,  der  Halsring  grün  mit  zwei  tiefen  braunen  Grüb- 
chen. Der  Oberkörper  ist  matt-gelbgrün  mit  dunkelgrünen 
Striemen  ;  der  Hinterleib  schmal  aber  scharf  gerandet ; 
die  beiden  letzten  Segmente  oben  mit  schwarzer,  kurzer 
Binde.  Diejiöhren  sind  dünn,  sehr  klein  C'/s  der  Normal- 
gröfse)  ,  schwarz;   das  Schwänzchen  ist  behaart,  aufstei- 


—     113    - 

gend,  grün  mit  bräunlichem  Anflug,  dick  zugespitzt  und 
etwas  länger  als  die  Röhren.  Afterläppchen  braun; 
Unterkörper  einfach  gelbgrün.  Die  Beine  nebst  Hüften  und 
Schenkelringen  braun ,  die  Schienen  und  Schenkel  am 
Grunde  blafs,  vveifsgrünlich.  Bei  ganz  ausgefärbten  Exem- 
plaren sind  sie  ganz  schwarz,  nur  die  zwei  Vorderschen- 
kel am  Grunde  blafs. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarz,  gekörnt,  kür- 
zer als  der  Körper;  die  Augen  rolh;  der  Schnabel  reicht 
bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  braun,  erstes  Glied  grün, 
in  der  Mitte  blässer ;  Kopf  und  Brustkasten  sind  glänzend 
schwarz ,  Halsring  mit  sehr  kleinem  Höckerchen.  Der  Hin- 
terleib ist  gelbgrün ,  oben  mit  grasgrünen,  wolkigen  Strie- 
men ,  die  zwei  letzten  Ringe  oben  dunkelgrün ,  blafsgrün 
gerandet.  Die  Röhren  sind  bräunlich ,  sehr  kurz  CA  der 
Normalgröfse) ,  auf  dem  Hinterleibsrücken  anliegend  und 
defshalb  leicht  zu  übersehen.  Das  Schwänzchen  ist  kurz, 
doch  dicker  und  gröfser  als  die  Röhren  und  wie  die 
Afterläppchen  dunkelbraun.  Der  Bauch  ist  gelbgrün  ,  in 
der  Randgegend  jederseits  ein  dunkelgrüner  Längsstreifen. 
Die  Beine  sind  dunkelbraun,  alle  Schenkel  am  Grunde 
gelblich.  Flügel  glashell,  Geäder  stark,  braun,  Unterrand- 
nerv und  Randmahl  weifslich;  die  innersten  Schrägadern 
am  Grunde  gleich  weit  abstehend. 

87.  A.  GLYCERLE.  m. 

Ungeflügelte  :  Länglich  eiförmig,  hinten  stumpf,  flach, 
mattgrün  mit  hellem  Bückenstreifen  und  steifen  kurzen 
Borstenhaaren  besetzt;  Bohren  und  Schwänzchen  unschein- 
bar. Länge  %  —  1'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grün,  oben  mit  vielen 
schwarzen  Pünktchen  übersäet. 

Diese  merkwürdige  Blattlaus  lebt  in  Teichen  und  Was- 
sergräben auf  verschiedenen  aus  dem  Wasser  hervorra- 
genden Gräsern  und  Binsen  :  auf  Glyceria  fluitans,  Poa 
annua,  Phalaris  arundinacea ,  Juncus  larnpocarpus  etc. 
Juli  und  August. 

Un geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  Kopf  und  Thorax, 
gekörnt,  bräunlichgelb,  die  beiden  letzten  und  die  Spil/e 
des  drittletzten  Gliedes  dunkelbraun ,  häufig  sechs- ,  doch 
meist  siebengliederig ;  das  lange  dritte  Glied  theilt  sich 
durch  Abschniirung  in  zwei  gleiche  Theile ,  wodurch  die 
Glieder  vom  dritten  bis  sechsten  gleich  lang  werden ;  diese 
Theilung    findet  jedoch  nicht  immer  Statt ,    und  dann  sind 

8 


—     1 14     — 

die  Fühler  nur  sechsgliedrig.  Die  Augen  sind  braun  und 
klein,  aber  stark  hervortretend  und  mit  dem  Höckerclien 
in  Eins  verschmolzen.  Der  Schnabel  ist  kurz  und  dick , 
das  erste  Glied  grün,  die  beiden  Endglieder  und  der  Wulst 
braun ;  das  Untergesicht  stark  nach  hinten  vorgestreckt , 
so  dafs  der  Lippenwulst  das  erste  und  die  Schnabelspitze  das 
zweite  Beinpaar  erreicht.  Der  grüne  flache  Oberkörper  ist 
auf  dem  Rücken  mit  einem  hellen  Längsstreifen  verseilen; 
die  Haut  selbst  ist  von  sehr  kleinen,  spitzigen  Wärzchen 
schärflich ;  aufserdem  ist  sie  mit  kurzen ,  aber  steifen , 
zerstreulslehenden  Borsten  bedeckt.  Die  Röhren  sind  un- 
scheinbar, die  Oeffnung  derselben  braun  gerandet;  das 
Schwänzchen  fehlt.  Der  Unterkörper  ist  mattgrün ,  die  After- 
läppchen ebenfalls  ,  das  erste  gewöhnlich  mit  brauner 
Querbinde.  Die  Beine  sind  kurz,  glänzend  braun.  Beim 
Berühren  ziehen  sie  dieselben  an  sich,  lassen  sich  fallen 
und  stellen  sich  —  gleich  einigen  Käfergattungen  und 
Blattwespen  —  todt. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  Kopf  und  Thorax, 
braun ;  im  Uebrigen  wie  bei  den  Flügellosen  gebildet.  Der 
Schnabel  ist  schwarzbraun,  mit  grünlichem  ersten  Gliede, 
kurz,  kaum  über  das  erste  Beinpaar  hinausreichend.  Kopf 
und  Brustkasten  glänzend  schwarz,  Halsring  unten  grün  , 
oben  grün  gerandet.  Der  Hinterleib  ist  grün  mit  vielen 
schwarzen  Fleckchen,  worauf  weifse  Borstenhärchen  ste- 
hen; er  ist  am  Grunde  eingeschnürt,  hat  drei  deutlich  er- 
kennbare schmale,  dann  einige  breitere  undeutliche  Ringe, 
zuletzt  wieder  schmälere  und  zwei  deutliche  Endringe. 
Die  Röhren  bilden  schwarze  abgestutzte  Höcker  ;  das 
Schwänzchen  ist  unscheinbar  und  wie  der  Bauch  und  die  Af- 
terlüppehen  grün.  Die  Beine  sind  schwarz ,  die  Schienen 
derselben  bräunlichgelb.  Die  Flügel  sind  wasserhell;  das 
Geäder  braun;  Unterrandnerv  und  Randmahl  grünlich;  der 
Cubitus  zweigabelig,  doch  sehr  variabel  ;  oft  in  einem 
Flügel  ein-  und  im  andern  desselben  Thieres  zweigabelig. 
Unter  dem  Mykroskope  erscheint  die  Flügelhaut  fein  ge- 
schuppt 

Die  Larven  der  Geflügelten  erhalten  bei  der  vorletzten 
Häutung  braune  Flügelscheiden ,  und  zeichnen  sich  noch 
dadurch  von  den  übrigen  Flügellosen  aus,  dafs  ihr  Körper 
oben  mit  sehr  vielen  zerstreulstehenden  braunen  Höcker- 
ehen versehen,  auf  denen  je  ein  Borstenhaar  befind- 
lich  ist. 


—     115    — 

88.  A.  ANTENNATA.  m, 

Un geflügelte  :  Grün,  oben  gewölbt,  unten  flach;  Füh- 
ler länger  als  der  Körper,  schwarz  und  dick;  Röhren  und 
Schwänzchen  fehlen.  Länge  1%   —  V/2"'. 

Geflügelte  :  Grün,  Thorax  gelblichgrün;  Schwänzchen  kurz 
und  breit;  Röhren  fehlen;  Fühler  dick  und  schwarz. 

Diese  seltene  Blattlaus  findet  sieh  immer  nur  einzeln 
auf  der  gemeinen  Birke  (Belula  alba)  und  saugt  an  der 
Mittelrippe  der  obern  Blattscite.  August  und  September. 

Ungeflügelte  :  Der  Körper  ist  einfach  grün,  länglich 
eiförmig,  hinten  breiter,  gerundet,  unten  flach,  üben  ge- 
wölbt und  alle  Ringe  deutlich  zu  unterscheiden.  Die  Fühler 
sind  schwarz,  dick,  länger  als  der  Körper  und  liegen  im 
Ruhestände, »wie  bei  einigen  Bockkäfern,  etwas  gebogen 
rückwärts  am  Körper  entlang ,  was  dieser  Blattlaus  ein 
sonderbares  Ansehen  gibt.  Die  Beine  sind  kurz,  weii'slich , 
die  Tarsen  schwarz ;  Röhren  fehlen  ganz ;  Schwänzchen 
unscheinbar. 

Geflügelte  :  Flügel  sehr  grofs,  glashell;  der  Raum 
zwischen  der  gelblichen  Rand-  und  gleichfarbigen  Unterrand- 
ader ist  bis  zur  Hälfte  klar,  die  zweite  Hälfte  aber  durch 
einen  schwarzen  Strich  tief-getrübt ,  die  dadurch  einem 
langen,  schwarzen  Randmahle  ähnlich  wird.  Röhren  fehlen  ; 
Schwänzchen  kurz  und  breit.  Der  Körper  ist  grün,  der 
Thorax  gelblichgrün.  Alle  Schienen  gelbbraun,  die  Spitze 
derselben  und  die  Tarsen  braun.  Fühler  wie  oben.  Der 
Schnabel  kaum  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend. 

89.  A.  CARDUI.  L. 

Ungeflügelte  :  Breit  eiförmig,  gewölbt,  einfarbig  grün, 
oder  oben  schwarz,  stark  glänzend,  unten  grün; 
Schwänzchen  kaum  bemerkbar.  Länge  %"'. 

Ge  flügelte  :  Schwarz  glänzend,  Hinterleib  oben  schwarz, 
am  Rande  und  an  der  Basis  wie  der  Bauch  grün;  Fühler 
schwarz. 

Aphis  Cardui  Lin.  Fnt  Sv.  $88. —  Ej.  Syst.  nat.2.j35, 
iy.  —  Fahr.  Ent.  Syst.  IF.  21 4-  *6i  —  Ej.  Syst. 
Rhyng.  2gG.  iß.  —  Aph.  Onopordi.  Schrank.  Fn, 
bot.  IL  12 1.  1236. 

•  Diese  Blattlaus  bewohnt  verschiedene  kraulartige  Pflan- 
zen; sie  findet  sich  auf  der  Älalve  (Malva  sylvestris),  auf 
dem  Kreuzkraute  (Senecio  Jacoba?a,  vulgaris,  cructefolia), 


—     116     -- 

m\d  auf  Disteln  (Cnicus  lanceolatus  ;  Carduus  crispus,  acau- 
tliuides ,  nutans).  Sie  sitzen  in  zahlreichen  Colonien  au 
den  Stängelspitzen  und  Aesten ,  oder  an  den  Achseln  der 
Aeste.  Juni  —  September. 

Mitte  September  fand  ich  am  Rheine  auf  Senecio  eru- 
caefolia  dieselbe  Blattlaus  in  denselben  Verhältnifsen ;  die 
gröfseren  waren  \'"  lang  und  ganz  glänzend  schwarz ; 
die  von  mittler  Gröfse  mehr  länglich  eiförmig,  schwarz- 
braun ;  die  jüngsten  bräunlich-  bis  gelbgrün. 

Un geflügelte  :  Fühler  fast  von  der  Länge  des  Kör- 
pers, zweites,  drittes  und  die  Basis  des  vierten  Gliedes 
bläfser.  Die  Augen  sind  schwarzbraun.  Der  Schnabel  reicht 
bis  zum  dritten  Beinpaare ,  ist  gelbgrün,  der  Wulst  und  die 
beiden  Endglieder  braun.  Der  Kopf  ist  grün,  oben  braun; 
der  Oberkörper  glänzend  schwarzbraun,  am  Rande  zuwei- 
len grün;  die  Einschnitte  der  Thorax-Segmente  so  wie 
die  der  zwei  letzten  Hinterleibsringe  ebenfalls  grün.  Die 
Röhren  sind  kurz  CA  —  3/5  der  Normalgröfse) ,  unten 
am  dicksten,  Spitze  derselben  bräunlich,  braun  bis  schwarz; 
die  Afterläppchen  wie  das  kaum  bemerkbare  dünne  Schwänz- 
chen dunkelbraun,  behaart.  Die  Beine  sind  blafsgelblich, 
Hüften  und  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  schwarzbraun  ; 
alle  Schienen  und  die  Basis  der  Schenkel  bräimlichgelb. 

Von  diesen  ausgefärbten  Individuen  findet  man  gewöhn- 
lich nur  sehr  wenige  ;  die  meisten  sind  olivengrün. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  ganz  schwarz,  fein  ge- 
körnt ,  fast  von  der  Länge  des  Körpers.  Die  Flügel  sind 
glashell,  das  Geäder  ist  fein,  braun;  Randmahl,  Unter- 
randader und  Flügelwurzel  gelblich.  —  Die  Nymphen  sind 
grün  mit  braunen  Flügelscheiden ,  der  Halsring  und  drei 
breite  Streifen  des  Brustrückens  weifsgrünlich.  Röhren, 
Afterläppchen,  Beine  und  Schnabel  wie  bei  den  Flügel- 
losen. Diese  grünen  Nymphen  und  Larven  bilden  bei  wei- 
tem die  gröfste  Zahl  in  der  Colonie ,  und  leicht  wäre  es 
möglich,  einmal  eine  ganze  Horde  ohne  die  schwarzen 
Flügellosen  zu  finden. 

90.  A.  POPULEA.  m. 

Ungeflügelte  •  Länglich  eiförmig,  behaart,  grau  oder 
graugrün,  bereift,  mit  schwarzen  Flecken;  die  gelben  Röh- 
ren sehr  kurz,  das  Schwänzchen  nicht  vorstehend;  alle 
Körperringe  deutlich  abgesetzt.  Länge  1%'". 


—   111   — 

Geflügelte  :  Behaart,  graubraun,  bereift;  Thorax  schwarz, 
das  Schilddien  grofs  und  gelb  ;  der  Hinterleib  oben  braun  mit 
gelbrandige n  Segmenten;  Röhren  gelb,  walzig.  Länge  V/2'" . 

Von  Mai  bis  Juli  nicht  selten  auf  der  italischen  Pappel 
(Populus  dilatata)  am  Grunde  der  jungen  Schosse  in  zahl- 
reichen Horden ;  sie  lebt  auch  auf  der  weifsen  Weide 
CSalix  alba)  am  Grunde  der  saftigen  Triebe.  Herr  Bur- 
meister  fand  dieselbe  im  Frühjahre  unten  an  den  Stämm- 
chen der  Dotterweide  (Salix  vitellina),  und  beschreibt  sie 
als  Lachnus  punclatus  Burm.  Im  Herbste  habe  ich  sie 
auch  gesellig  an  den  Zweigen  und  Astwinkeln  der  Sahl- 
weide  (Salix  caprea)  in  starken  Colonien  angetroffen.  So 
viele  ihrer  auch  waren ,  nahmen  sie  doch  nie  die  zarten 
Zweigspitzen  oder  Blaltflächen  ein. 

Ungef  lüg  eile  :  Fühler  viel  kürzer  als  der  Körper, 
behaart,  schmutzig  weifsgelb,  die  drei  letzten  Glieder  an 
den  Gelenken  braun  geringelt;  die  zwei  Grundglieder  sind 
kurz  und  dick ,  das  dritte  Glied  ist  lang ,  das  vierte  und 
fünfte  fast  gleich  und  zusammen  kaum  länger  als  das 
dritte ,  das  sechste  nur  halb  so  lang  als  das  fünfte ,  das 
siebente  sehr  dünn  und  etwas  länger  als  das  vorherge- 
hende. Die  Augen  sind  roth;  der  Schnabel  reicht  bis  zum 
dritten  Beinpaare  oder  noch  weiter,  ist  gelbgrün,  die  bei- 
den Endglieder  schwarz.  Alle  Leibessegmenle  sind  durch 
Querfurchen  deutlich  geschieden.  Kopf,  Thorax  und  Hin- 
terleib graugrün  mit  vier  Reihen  grofser,  schwarzer  Flek- 
ken ,  wovon  die  zwei  innern  Reihen  genähert,  die  zwei 
äufsern  am  Rande  stehen.  Zwischen  den  zwei  äufsern  Rei- 
hen gewahrt  man  noch  eine  Reihe  kleiner,  schwarzer 
Pünktchen.  Diese  Zeichnungen  sind  auf  der  Mitte  des  Hin- 
terleibsrückens  oft  verwischt  und  nach  der  Afterspitze  zu 
gedrängter,  daher  unregelmäfsiger.  Gegen  Ende  und  An- 
fang Juli  fand  ich  diese  Blattlaus  häufiger,  jedoch  weniger 
grünlich ,  mehr  gelbgrau ,  die  Zeichnungen  nur  bei  den 
gröfsten  Individuen  vorhanden  und  selten  über  den  ganzen 
Rücken  verbreitet,  doch  ist  eine  Stelle  am  Grunde  und  an 
der  Spitze  des  Hinterleibes  meist  am  deutlichsten  gezeich- 
net. Die  Röhren  sind  kurz  (*/£  der  Normalgrüfse) ,  gelb  ; 
das  Schwänzchen  ist  langhaarig,  bräunlich,  nicht  vorste- 
hend. Die  Beine  nebst  Hüften  und  Schenkehingen  schmutzig 
graugelb,  langhaarig;  Fiifse,  Schienenspilze  und  die  Knie 
der  vier  Hinterbeine  braun. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  so  lang  als  Kopf  und 
Thorax,  langhaarig,  gelbbräunlich,  die  zwei  Grundglieder 
und  die  Spitze  der  Geifselglicdcr  braun.    Die   Augen  sind 


—     118     — 

bräunlich roth;  die  Nebenaugen  weingelb  mit  brauner  Ein- 
fassung. Der  Schnabel  ist  gelb,  die  zwei  Endglieder  braun 
und  bis  zur  Einlcnkung  des  dritten  Beinpaares  reichend. 
Kopf  und  Brustkasten  röthlich ,  die  Brust  und  die  Lappen 
des  Thorax  mit  braunem  Anflug;  der  Hinterleib  ist  schmuz- 
zjo-  gelbröthlich,  oben  weifs  bestäubt  mit  sieben  breiten, 
kurzen,  schwarzen  Binden  ;  die  länglichen  Stigmen  am 
Rande  entlang  sind  ebenfalls  schwarz.  Aufser  dem  vveifsen 
Reife  zwischen  den  schwarzen  Zeichnungen  zieht  noch 
eine  blendend  weifs  bereifte  Punktreihe  über  die  Mitte 
des  Hinterlcibsrückens,  welche  die  zwei  letzten  schwarzen 
Binden  thcilweise  unterbricht.  Die  Ruhren  sind  schön  zi- 
trongelb, oben  und  unten  gleich  dick,  meist  niederliegend 
und  kurz  (von  halber  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  ist 
sehr  klein,  kaum  bemerkbar  und  wie  die  Afterläppchen 
braun ;  das  erste  ist  am  Grunde  von  der  Färbung  des 
schmutzig  grünlichgelben,  grau  bestäubten  Bauches.  Beine 
wie  bei  den  Flügellosen.  Die  Flügel  sind  glashell,  das 
Geäder  hellbräunlich,  das  Randmahl  innen  bläfser. 

Lange  war  ich  in  Versuchung ,  diese  Blattlaus  mit 
Schrank  für  eine  Varietät  der  Aphis  Salicis  Lin.  zu  hal- 
ten ;  doch  war  mir  nicht  recht  erklärlich  ,  wohin 
die  schönen,  schwarzen,  hochgewölbten ,  weifs  punk- 
tirten  Individuen  hinzugekommen ,  die  nur  bis  Anfang  Juli 
zu  finden  sind.  Auch  bemerkte  ich  keine  Farbennüancen 
unter  denselben.  Bei  genauerer  Untersuchung,  die  ich  im 
Oktober  an  geflügelten  und  ungeflügelten  Exemplaren  vor- 
nahm, ergab  sich,  dafs  nicht  blofs  die  konstant  verschie- 
dene Färbung  sie  von  jener  unterschied ,  sondern  auch  , 
dafs  das  dünne  letzte  Fühlerglied  stets  länger  als  das 
vorletzte  und  die  Röhren  nie,  wie  bei  jener,  keulenför- 
mig, sondern  mehr  walzig  seien.  Auch  ist  das  Geäder  der 
Flügel  bräunlichgelb  und  nicht  schwarz,  und  ohne  den 
braunen  Schattenrand.  (^Vergleiche  A.  Salicis.) 

91.  A.  NERII.  rm 

Un  ge  Hügel  te  :  Mattsclnvarz,  von  grünen  Flecken  gescheckt, 
unten  mehr  oder  weniger  grün;  Fühler  und  Beine  weifslich, 
von  letztern  die  Füfse  und  Schienenspitzen  schwarz,  von  er- 
stem die  beiden  Grund-  und  die  zwei  oder  drei  Endglieder 
braun;  Röhren  mitteluiäfsig  lang,  schwarz,  nach  der  Spitze 
dünner  werdend,  Schwänzchen  kürzer  als  die  Röhren,  kolbig , 
dunkelgrün.   Länge  '/2'". 

Geflügelte  :  Schwarz  glänzend,  matt-grün,  eben  mit  dun- 
keln   Wolken;    Fühler    schwarz;    Beine    gelblich,    alle    Füfse, 


—    119    — 

Schienenspitzen  und  die  Hinterschenkel  an  der  Spitze  schwarz; 
Röhren  schwarz,  cylindrisch ;  Schwänzchen  bedeutend  kleiner, 
kolbig  und  grün.  Länge  Y2"\ 

Diese  Blattlaus  entdeckte  ich  im  Treibhause  auf  Nerium 
Oleander  mit  Aph.  Dianthi  lebend ,  doch  vermifste  ich  sie 
auf  allen  übrigen  Pflanzen,  auf  welchen  letztere  häufig 
vorkam*  Von  Januar  bis  April  beobachtet. 

Un geflügelte  :  Eiförmig,  hinten  etwas  abgestutzt  j 
matt,  dünn  bestäubt  und  von  verschiedener  Färbung  :  grün, 
grün  und  braun  marmorirt  und  schwarz ;  letztere  Farbe  ist  bei 
vollkommenen  Individuen  die  gewöhnlichste.  Fühler  kürzer 
als  der  Körper,  gelbweifslich ,  die  beiden  Grundglieder 
und  die  Spitze  der  Geifsel  braun;  Schnabel  ebenfalls  gelb- 
weifslich, zweites  und  drittes  Glied  bräunlich,  bis  zum 
zweiten  Beinpaare  reichend  ;  Augen  braunroth ,  die  Hök- 
kerchen  am  Rande  des  Halsschildes  sehr  lang,  die  der 
übrigen  Leibesringe  fehlen.  Röhren  schwarz ,  mittehnäfsig 
lang,  nach  der  Spitze  dünner  werdend;  Schwänzchen  kol- 
big, schmutzig  grün,  von  halber  Röhrenlänge.  Unterseite 
häutig  lauchgrün ,  Brustgegend  und  das  zweite  Afterläpp- 
chen dunkler. 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarz,  kahl;  Hinterleib  oben 
bald  ganz  schwarz ,  bald  mit  grünen  Flecken  versehen  , 
der  Bauch  matt  schmutzig-grün  mit  einer  Reihe  kurzer 
Haaren  auf  jedem  Segmente.  Fühler  dunkelbraun  ,  dünn  ; 
Augen  dunkelroth  ;  Schnabel  gelb,  zweites  Glied  bräun- 
lich, drittes  dunkelbraun,  etwas  über  das  zweite  Beinpaar 
hinausreichend.  Röhren  und  Schwänzchen  wie  bei  den 
Flügellosen;  Beine  gelb;  Füfse ,  Schienenspilzen,  die 
Spitzenhälfte  der  Hinterschenkel  so  wie  die  Hüften  schwarz. 
Flügel  glashell,  Geäder  sehr  fein,  bräunlich,  Unterrandader 
und  Randmahl  gelblich. 

Diese  Blattlaus  ähnelt  im  Habitus  denen  der  vorigen 
Gruppe ,  ich  mufste  sie  jedoch ,  da  ich  keine  Höckerchen 
auf  dem  vorletzten  Hinterleibs-Segmente  bemerken  konnte, 
hieher  stellen. 

93.  A.  BETULARIA.  m. 

Un  geflügelte  :  Länglich,  hinten  zugespitzt,  behaart,  obere 
rothbraun  mit  zwei  gelben  Rinden,  unten  hlafs-griinlich; 
Schwänzchen  unscheinbar;  Röhren  sehr  kurz,  schwarz,  auf 
gelben  Grunde  stehend.  Länge   3/4"/. 

Geflügelte  :  Braun;    Hinterleib    oben    röthlich    mit    breilcc 


—     120     — 

fcHbcr  Binde;  Bauch  gelbgrünlich  5    Röhren  gelb,  sehr  kurz; 
Flügelgeäder  scliwarz  und  stark. 

Aphis  tuberculata.   Tleyden.   Mus.   Senkenb.   IL  !2g(). 

Diese  schöne  Blattlaus  lebt  gesellig-  auf  der  Birke  CBe- 
tula  alba)  an  den  Zweigen,  Blattstielen  und  auf  der  Ober- 
seite der  Blätter,  vorzüglich  auf  der  Mittelrippe  derselben. 
August  und  September. 

Ungeflügelte  :  Fühler  lauger  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes  am  Grunde  gelb ,  erstes  und  zweites  braun  ;  Augen 
roth ;  Schnabel  dick,  gelbröthlich,  drittes  Glied  an  der 
Spitze  braun.  Der  Kopt  und  der  ganze  Oberkörper  roth- 
bis  dunkelbraun  mit  zwei  gelben  Binden  ,  von  denen  die 
erste  mondförmig  und  auf  dem  zweiten  und  dritten  Brust- 
ringe sich  befindet;  die  zweite  ist  nur  an  den  Seiten  etwas 
gebogen  und  steht  auf  dem  zweiten  und  dritten  Hinter- 
leibsringe.  (Die  erstere  kann  auch  zuweilen  gänzlich  feh- 
len.} Aufserdem  finden  sich  auf  jedem  Segmente  eine  Reihe 
schwarzer,  erhabener  Punkte  mit  einein  Borstenhärchen 
gekrönt,  die  auch  in  den  gelben  Binden  bemerkbar  sind  und 
dieselben  etwas  unterbrechen.  Auf  jedem  der  drei  letzten 
Ringe  steht  auf  der  Mitte  am  Hinterrande  ein  gelbes 
Fleckchen,  das  sich  seitlich  oft  noch  linienförmig  fortzieht. 
Die  Röhren  sind  sehr  kurz  ('/s  der  Normalgröfse),  schwarz 
und  stehen  auf  gelbem  Grunde  ;  Schwänzchen  nicht  vor- 
stehend. Der  Unterkörper  ist  in  der  Brustgegend  röthhch  , 
unterm  Bauche  gelbgrünlich;  Aflerläppchen  rot  hl  ich,  erstes 
oben  gelblich.  Die  Beine  sind  braun,  Schenkelbasis  und 
Schienen  gelblich. 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  der  Leib,  braun, 
drittes  Glied  ringelig  und  wie  das  vierte  und  fünfte  zur 
Hälfte  gelblich ;  Augen  roth.  Kopf  und  Brustkasten  sind 
glänzend  braun;  Hinterleib  oben  röthlich,  eine  schmale 
Binde  auf  dem  ersten  Ringe,  eine  breitere  fast  viereckige 
auf  dem  dritten  und  vierten,  gelb.  Die  Röhren  sind  sehr 
kurz  und  wie  der  Grund,  aus  dem  sie  sich  erheben,  gelb. 
Unterkörper  :  Brustgegend  röthlichgelb,  Brust  selbst  rolh- 
braun ,  Bauch  gelblichgrün  ,  Aftergegend  röthlich ,  das 
zweite  Afterläppchen  etwas  ausgerandet.  Die  Beine  sind 
braun,  die  Basis  der  vier  hintern  Schenkel  und  die  vor- 
dem im  Ganzen  blässer.  Flügel  glashell,  Geäder  schwarz, 
sehr  dick,  an  den  Ausgeh 'enden  sich  verbreiternd,  Unter- 
randnerv und  Randmahl  graulich,  mit  dunkler  Einfafsung, 
<-ie  Randmahl-  oder  vierte  Astader  bis  auf  einen  braunen 
Wisch  am  Flügelrande  verloschen. 


—     121     — 

93.  A.  SALICTI.  Schk. 

Un  geflügelte  :    Länglich  eiförmig,    hinten  stumpf,    flach   } 
behaart,    schwarz  oder  dunkelbraun  mit  gelblicher    Rücken- 
linie; Röhren  sehr  kur  z,  gelblich;  Schwänzchen  ni  ch  t  vor- 
stehend. Länge  %'"♦ 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  grünlich,  oben  mit  brau- 
nen B  i  n  d  en;  Röhren  braun,  sehr  kurz,  dick,  die  Umgebung  gelb; 
Schwänzchen  unscheinbar,  blafsgelb  ;   Afterläppchen  braun. 

Aphis  Salicti.  Schrk    Fn.  boi,  II.   io3.   11JJ. 

Von  Juni  bis  September  auf  der  Salweide  (Salix  caprea) 
unter  den  Blattern  und  an  den  Blattstielen  in  zahlreichen 
Colonien. 

Ungeflügelte  :  Fühler  gelblich,  die  drei  letzten  Glie- 
der braun;  Augen  ebenfalls  braun;  Schnabel  gelblich,  die 
Basis  des  ersten  und  die  Spitze  des  dritten  Gliedes  braun, 
bis  zum  dritten  Beinpaare  reichend.  Der  Oberkörper  ist 
dunkelbraun,  matt  behaart,  alle  Ringe  durch  Falten  deutlich 
abgesetzt.  Kopf  und  eine  Linie  über  Thorax  und  Hinterleib 
schmutzig  gelb.  Unter  der  Lupe  erscheint  diese  Linie  un- 
terbrochen und  aufserhalb  derselben  zeigen  sich  noch  ei- 
nige hellere  Flecken.  Die  Röhren  sind  gelblich,  sehr  kurz, 
die  Spitze  derselben  braun  gerandet;  Schwänzchen  nicht 
vorstehend.  Der  Unterkörper  ist  schmutzig  graugelb ,  am 
Rande  dunkler ;  Afterlappehen  mit  braunem  Anflug.  Beine 
behaart,  gelblich,  Knie  etwas  bräunlich,  Fufsspitze  braun. 

Die  jüngsten  Individuen  sind  weifslichgelb ;  die  etwas 
altern  zitrongelb  mit  rothbräunlichen  oder  braunen  Fleck- 
chen ,  die  sich  mit  dem  Alter  mehren  ;  noch  ältere  sind 
oft  rötblichgelb  oder  bräunlich  bis  braun,  der  ganze  Kör- 
per langhaarig ,  die  Ringe  durch  Falten  gesondert. 

Geflügelte  :  Schwarz;  Hinterleib  grünlich,  oben  mit 
braunen  Binden.  Kopf  schwarz ,  Scheitel  uneben  ,  Augen 
dunkelroth;  Fühler  fast  von  der  Länge  des  Körpers,  bräun- 
lich, zweites  und  die  Grundhälfte  des  dritten  Gliedes  gelb. 
Schnabel  gelb,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Brust- 
kasten glänzend  schwarz  ;  Hinterleib  behaart,  gelbgrün, 
oben  mit  braunen  Binden.  Röhren  sehr  kurz,  braun,  dick, 
mit  gelber  Oeffnung  und  Umgebung.  Schwänzchen  un- 
scheinbar, blafsgelb;  Afterläppchen  braun;  Beine  schmutzig 
gelb,  Füfse  und  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  braun. 
Flügel  glashell;  Geäder  stark,  braun;  Randmahl  bräunlich; 
alle  Schrägadern  enden  am  Innenrande  in  einem  schattigen 
Fleckchen ;    Cubitus    am    Grunde    verloschen    und    etwas 


122     

weiter  von  der  zweiten,  als  diese  von  der  ersten  Schräg- 
ader entspringend. 

94.  A.  CAMELLLE.  m, 

Un  geflü  gelte  :  Schwarzbraun,  matt,  eirund  ;  hoch  gewölht  j 
alle  Hinterleibs-  und  Brustringe  bis  auf  den  Halsring  in  Eins 
verschmolzen.  Länge  */2"'. 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  braun;  Cubitus  oder  Ga- 
belader nur  einfach  gegabelt;  Röhren  und  Schwänzchen 
schwarz;  Flügel  mit  lin  i  en  förmigem,  langem,  schwar- 
zem Randmahl. 

Lebt  gesellig  an  den  Zweigspilzen  und  unter  den  Blät- 
tern der  Camellia  (Camellia  japonica  et  var.)  Juni  und  Juli. 
Diese  Blattlaus  wird  häufig  von  einem  Schmarotzer  (Aca- 
rus  coccineus  Schrk.')  bewohnt,  den  ich  auch  auf  andern 
Blattläusen  mehrmals  bemerkt  habe. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  haben  die  Länge  des  Körpers, 
sind  schwarz,  drittes,  viertes  und  fünftes  Glied  weifslichgelb, 
die  Gelenke  derselben  schwarz  geringelt.  (Bei  altern  Indi- 
viduen sind  die  Fühler  ganz  schwarz,  das  dritte  Glied  am 
Grunde  weifslich;  jüngere  haben  alle  Gelenke  der  weifsen 
Geifsel  schwarz  geringelt.)  Der  Schnabel  ist  weifslich , 
über  die  Einlenkung  des  zweiten  Beinpaares  hinausreichend. 
Kopf,  Brust  und  Thorax  sind  glänzend  schwarz;  der  Hin- 
terleib ist  braun;  der  Rand  desselben,  die  Afterläppchen, 
oft  auch  der  behaarte  Bauch  schwarz.  Die  Rohren  sind 
mittelmäfsig  lang ,  schwarz ;  das  Schwänzchen  ist  aufge- 
bogen, %  —  y5  der  Röhrenlänge  und  ebenfalls  schwarz. 
Die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  ,  die  Knie ,  Schienen- 
spitzen und  Tarsen  aller  Beine  sind  schwarz ,  die  Schen- 
kel der  Vorderbeine ,  die  Basis  der  vier  Hinterschenkel , 
alle  Schienen  und  Schenkelringe  schmutzig  gelb.  Das 
Flügelgeäder  ist  fein,  braun,  die  Unterrandader  weifslich- 
gelb, das  Randmahl  lang,  linienförmig  und  schwarz;  der 
Cubitus  eingabelig,  die  letzte  oder  kleinste  Gabel  fehlt. 

Ungeflügelte  :  Fühler,  Schwänzchen  und  Beine  wie 
hei  den  Geflügelten ;  im  Uebrigen  durch  die  Diagnose  hin- 
reichend charakterisirt. 

95.  A.  PRUNICOLA.  m. 

Un  ge  f  1  üg  e  1  te   :  Breit  eiförmig,  etwas  gewölbt,   schwarz- 
braun und   stark  glänzend;  die  kurzen  Röhren  sind  schwarz, 
'das  Schwänzchen  kaum  bemerkbar.  Lange  %'", 


—     123     - 

Geflügelte  :  Schwarz  glänzend.  Hinterleib  schwarz,  am 
Grunde  und  an  der  Spitze  braungelb;  Röhren  kurz,  schwarz,  an 
der  Basis  gelblich;  das  braune  Schwänzchen  sehr  klein,  '/3  — 
T/,  der  Röhrcnlänge. 

Apliis  Cerasi  Schrk.  Fn  boi.  II.  n5.  1218.  Das  Citat 
des  Fabr.  bei  Schrk.  ist  nicht  richtig ,  weil  A. 
Cerasi  Fabr.  auf  Kirschen  lebt  und  wirklich  eine  an- 
dere Blattlaus  ist. 

Im  Juni  und  Juli  auf  dem  Schlehenstrauche  (Prunus 
spinosa)  zu  finden.  Sie  liebt  die  Spitzen  der  jungen  Wur- 
zelschosse, deren  Blätter  sie  zusammenrollt  und  deren 
krauses  Aussehen  so  wie  der  Zug  der  Ameisen  zu  den- 
selben ihr  Dasein  leicht  schon  aus  der  Ferne  erschliefsen 
läfst. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  fast  von  der  Länge 
des  Körpers,  schwarzbraun,  das  dritte  Glied  blafs-gelb. 
Der  Schnabel  reicht  bis  über  die  Einlenkimg  des  zweiten 
Beinpaares  hinaus,  ist  schmutzig  gelb,  das  letzte  Glied 
dunkelbraun:  Die  Augen  sind  schwarz.  Der  Halsring,  Tho- 
rax und  Hinterleib  am  Rande  entlang  mit  tiefen  Eindrük- 
ken  versehen;  die  Grübchen  der  drei  ersten  Binge  am 
stärksten.  Die  Röhren  sind  kurz  (V3  der  Normalgröfse) , 
schwarz  ;  das  Schwänzchen  ist  fast  unbemerkbar.  Der  Un- 
terkörper ist  platt,  glänzend,  hellbräunlich,  die  After- 
läppchen sind  schwarz  glänzend.  Alle  Schienen,  die  Schen- 
kel der  zwei  Vorder-  und  die  Schonkelwurzeln  nebst 
Ringen  der  vier  Hinterbeine  gelbbräunlich,  die  Fiifse, 
Schienenspitzen  und  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine 
nebst  Hüften  schwarz. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  so  lang  als  der  Körper, 
schwarz;  der  Schnabel  reicht  nicht  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare, ist  gelb,  die  beiden  Endglieder  schwarz.  Die  Augen 
sind  braunroth ;  der  Kopf,  Halsring  und  Brustkasten  glän- 
zend schwarz.  Der  Hinterleib  ist  glänzend,  schwarz,  am 
Grunde  und  an  der  Spitze  braungelb.  Die  Röhren  sind 
kurz  (r/j  —  Y2  der  Normalgröfse),  schwarz,  am  Grunde 
gelblich;  das  Schwänzchen  ist  braun,  platt  und  sehr  klein, 
V*  —  }/3  der  Röhrenlänge.  Der  Bauch  ist  dunkelgrün  mit 
fast  regelmäfsigen  Haarreihen  in  die  Quere ;  die  After- 
läppchen sind  schwarz,  Flügel  glashell,  Geäder  sehr  fein, 
kaum  sichtbar;  Unterrandnerv  und  Flügelwurzel  geib.  Die 
Beine  sind  gelblich  ,  die  Fiifse  und  Schienenspitzen  alle  , 
die  Knie  der  beiden    Vorder-  und  die   Schenkel   der    vier 


—     124     — 

Hinterbeine  schwarz,  alle  Hüften  dunkelbraun,  die  Sehen- 
kelringe und  Basis  der  Schenkel  gelblich. 

96.  A.  TRAGOPOGONIS.  m. 

Un  geflügelte  :  Länglich  eiförmig,  hinten  zugespitzt' 
braun,  fett-glänzend,  fein  chagrinirt;  Röhren  kurz' 
braun,  Schwänzchen  nicht  vorstehend;  Beine  gelb,  FüTse  » 
Schienen-  und  Schenkelspitze  schwarzbraun.  Länge  3/4'". 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarzbraun;  Hinterleib  oben  braun, 
unten  gelbbräunlich  ;  Fühler  schwarz  5  Röhren  schwarz  ,  kurz  ; 
Schwänzchen  stumpf,   sehr  kurz  und  wie  die  Afterläppchen  braun. 

Gesellig  in  den  BlaUscheiden  und  an  den  Blumenstielen 
des  Bocksbarts  (Tragopogon  pratensis).  Mai  —  Juli.  Diese 
Blattlaus  hat  viele  Aehnlichkeit  mit  Aphis  Prunicola. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib, 
braun  ,  das  dritte  Glied  derselben  und  oft  auch  die  Basis 
des  vierten  blafs.  Die  Augen  sind  braun;  der  Schnabel 
reicht  bis  zur  Einlcnkung  des  zweiten  Beinpaares ,  ist 
bräunlichgelb ,  Wulst  und  drittes  Glied  desselben  schwarz- 
braun. Der  Kopf  ist  wie  der  ganze  Körper  braun ,  letzte- 
rer am  Rande  mit  tiefen  Grübchen  und  auf  jedem  Seg- 
mente mit  sechs  stumpfen  Höckerchen  versehen,  von 
denen  die  zwei  äufsern  auf  dem  Rande  stehen.  Diese  Hök- 
kerchen  verflachen  sich  beim  Anschwellen  der  Blattläuse 
so ,  dafs  bei  vielen  ganz  ausgebildeten  Individuen  kaum 
noch  eine  Spur  davon  zu  sehen  ist.  Die  ausgebildeten , 
deren  immer  nur  wenige  zu  bemerken ,  sind  regel- 
uiäfsig  eiförmig,  chagrinartig  und  ohne  Höckerchen  auf 
(\cn  Segmenten.  Diese  sind  auch  dunkler  braun,  matt 
glänzend,  die  Einschnitte  hlafsbräunlich  ;  eine  flache 
Furche  über  der  Mitte  des  zweiten  Brustringes  bis  zum 
dritten  Hinlerleibsringe  theilt  diese  in  viereckige  braune 
Felder  ;  auf  dem  letzten  Ringe  über  dem  After,  so  wie 
beiderseits  unter  dem  Rande  des  Brustrückens  ist  eine  weifse 
Binde  bemerkbar  Die  Röhren  sind  kurz  C/3 —  %  derNor- 
malgröfse),  kegelförmig ,  braun ;  der  Unterkörper  ist  blafs- 
braun,  Afterläppchen  und  das  kaum  bemerkbare-,  nicht 
vorstehende  Schwänzchen  schwarz.  Die  Beine  sind  schwarz- 
braun ,  die  Schienen  heller,  gelblich. 

Geflügelte  :  Schwarzbraun  bis  schwarz,  glänzend; 
Fühler  schwarz ,  fast  von  der  Länge  des  Körpers ;  Augen 
braun,  Schnabel  glänzend-schwarz,  erstes  Glied  blafs; 
Hinlerleib  oben  braun,  unten  gelbbräunlich  ;  Röhren  schwarz, 
kurz  CVs  der  Normalgröfse),    allmählich  dünner  werdend; 


—     125    — 

Schwänzchen  stumpf,  sehr  kurz  und  wie  die  Afterläppchen 
braun.  Beine  blafs-gelb ;  Füfse,  Schienenspitze  und  die 
gröfsere  Spitzenhälfte  der  vier  Hinterbeine  dunkelbraun  ; 
Flügel  glashell,  Unterrandader  und  Randmahl  weifslich; 
Schrägadern  lein,  braun,  die  erste  und  zweite  am  Grunde 
weiter  voneinader  abstehend  als  die  zweite  und  dritte. 

97.  A.  ACERIS.  Fabr. 

Ungeflügelte  :  Behaart,  fett  glänzend,  braun  und  grün 
melirf,  Kopf  und  drei  Thoraxringe  fast  gleich  breit;  liin- 
terleibsringe  mit  braunen  Höckerchen;  Röhren  sehr  kl  e  inj 
Schwänzchen  unscheinbar.  Länge  %  —  1'". 

Geflügel  te  :  Behaart ,  schwarz-glänzend;  Hinterleib  grüu 
mit  breiten  dunkelbraunen  Binden;  Röhren  schwarz, 
sehr  kurz,  stumpfe  Kegel  bildend;  Schwänzchen  unscheinbar. 
Beine  schwarz,  obere  Schienenhälfte  und  die  Basis  der  Schenkel 
gelblich. 

Aphis  Aceris  Fabr.  Ent.  Syst.  IV.  212.  11.  —  Syst. 
Rhyng.  Ug5.  11.  —  Schrank.  Fit,  boic.  II.  ///. 
1205. 

Im  Mai  und  später  an  den  Zweigspitzen  verschiedener 
Ahornarten  CAcer  campestre,  Pseudo-platanus  ,  platanoides, 
tataricum  ,  Negundo  etc.)  in  zahlreichen  Horden.  Man 
trifft  sie  auch  wohl  an  den  Blattachseln  älterer  Zweige  des 
Feldahorns. 

Ungeflügelte  :  Eine  in  Gröfse  und  Farbe  sehr  va- 
riirende  Blattlaus.  Am  konstantesten  findet  man  sie  auf 
dem  Feldahorn.  Sie  ist  lang  aber  dünn  behaart,  braun 
und  grün  melirt,  felt-glänzend.  Kopf  und  Thorax  fast 
gleich  breit;  der  Hinterleib  viel  breiter,  wodurch  das 
Thier  die  Gestalt  einer  Feldflasche  erhält.  Auf  jedem  Hin- 
terleibsringe befinden  sich  sechs  braune  Höckerchen,  wo- 
von die  zwei  äufsern  auf  dem  Seitenrande  stehen  ;  auf 
den  Brustringen  stehen  einige  unregelmäfsig  gruppirte  er- 
habene Punkte.  —  Es  sind  nur  sehr  wenige  vollkommene 
Ungeflügelte  vorhanden ;  die  meisten  sind  Larven  und 
Nymphen  mit  Flügelscheiden,  daher  hier  deren  Beschrei- 
bung : 

Nymphe  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  der  Leib,  dünn 
aber  lang  behaart,  gelblich,  die  zwei  Grundglieder  bräun- 
lich, das  vierte  an  der  Spitze  und  die  drei  Endglieder 
ganz  braun;  die  Augen  sind  ebenfalls  braun;  der  Schnabel 
reicht  fast  bis  zum  zweiten  Beinpaare,  ist  gelb,  der  Wulst 


—    126    — 

und  das  dritte  Glied  desselben  schwarzbraun.  Kopf,  Hals- 
schild und  Hinterleib  oben  braun-glänzend ,  Brustrücken 
röthlich ,  die  Flügelseheiden  gelb.  Der  Hinterleib  ist  ge- 
randet,  mit  erhabenen,  deutlich  gesonderten  Ringen, 
von  denen  jeder  sechs  gleichfarbige,  punktförmige,  mit 
Härchen  versehene  Höckerchen  hat.  Die  Röhren  sind  sehr 
kurz  (/5  der  Normal gröfse);  das  Schwänzchen  ist  unschein- 
bar. Die  Beine  sind  langhaarig ,  gelb ,  Füfse  und  Schie- 
nenspitzen schwarzbraun. 

Geflügelte  :  Kopf  und  Brustkasten  schwarzbraun, 
glänzend;  Hinterleib  dunkelgrün  oder  grün  mit  sechs  brei- 
ten schwarzbraunen  Binden,  die  den  Rand  nicht  errei- 
chen. Die  Fühler  sind  behaart ,  nicht  so  lang  als  der 
Körper,  schwarz;  drittes  und  die  Basis  des  vierten  Gliedes 
schmutzig  gelb.  Augen  rothbraun ,  der  Schnabel  reicht 
über  das  erste  Beinpaar  hinaus,  ist  braun,  erstes  Glied 
desselben  schmutzig  gelb.  Die  Saftröhren  sind  schwarz , 
stumpf  kegelförmig ,  kurz  CA  der  Normalgröfse).  Das 
Schwänzchen  ist  kaum  bemerkbar  und,  wie  das  zweite 
Afterläppchen  dunkelgrün,  das  erste  ist  braun  mit  gelb- 
grünem Rande.  Der  Bauch  ist  grün  mit  schwarzen,  unter- 
brochenen Binden.  Beine  blafs ,  Füfse  und  Schienenspitzen 
braun ;  Hüften  und  die  Schenkelspitzen  der  Hinterbeine 
bräunlich.  Die  Flügel  sind  weifslich;  das  Geäder  sehr  fein 
und  gelblich;  Flügelwurzel  und  Unterrandnerv  gelb;  das 
Randmahl  bräunlich. 

98.  A.  POPULI.  Lin 

Ungeflügelte  :  Breit  eiförmig,  behaart;  oben  schwarz 
glänzend,  unten  matt  grün;  Röhren  sehr  kurz,  walzenför- 
mig; Schwänzchen  nicht  vorstehend.  Länge    3/4'". 

Nymphe  :  Brustrücken  grünlichgelb,  Mitte  desselben  wie 
der  Hinterleib  oben  braun  und  mit  kleinen  braunen  Höcker- 
chen übersäet;    vier  Makel  auf  dem  Hinterleibsrücken  gelbgrün. 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarz;  Bauch  grün;  Röhren  sehr 
klein,  schwarz;  Schwänzchen  kaum  wahrnehmbar,  gelb; 
das  Randmahl  grofs  und  schwarz,  der  Unterrandnerv  bis 
zur  Mitte  blafs -gelb. 

Aphis  Populi  Linn.  Syst,  nat.  IL  y36,  2y.  —  Fn.  Suec. 
996.  —  Fabr.  Ent.  Syst.  1K  2*6.  2y.  (Verdient 
übrigens  kaum  hier  noch  citirt  zu  werden,  da  er  diese 
von  Aphis  TremuUe  De  Geer  gar  nicht  zu  unterschei- 
den weifs  und  die  Synonimie  schrecklich  verwirrt.) 

Diese   Blattlaus    lebt   unter    den    Blättern    und    an    den 


—     127     — 

Zweigspitzen  verschiedener  Pappelarten  (Populus  tremula, 
dilatata,  nigra)  in  zahlreichen  Horden;  doch  zieht  sie  die 
Spitzen  der  Wurzeischosse  meist  den  übrigen  Theilen  vor. 
Juni  und  Juli. 

Ungeflügelte:  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  schwarz, 
drittes  Glied  am  Grunde  schmutzig  gelb.  Die  Augen  sind 
rolhj  der  Schnabel  blafsgelb,  Wulst  und  Spitze  desselben 
schwarz.  Auf  dem  flachen  glänzend  schwarzen  Körper  sieht 
man  mit  der  Lupe  eine  hellere,  durchscheinige  Makel  und 
aufser  den  gewöhnlichen  Randgrübchen  nach  Innen  noch 
eine  Reihe  sie  begleitender  Grübchen.  Die  Röhren  sind 
sehr  kurz  (%  der  Normalgröfsc),  schwarz;  das  Schwänz- 
chen sehr  kurz,  weifslich,  an  der  Spitze  knoplTörmig.  Der 
Unterkörper  ist  schmutzig-olivengrün ,  die  Afterläppchen 
schwarz.  Die  Beine  sind  langhaarig,  braun  bis  schwarz, 
die  Mitte  aller  Schienen  und  die  Schenkel  der  Vorderbeine 
braungelb.  —  Von  diesen  Ungeflügelten  finden  sich  immer 
nur  wenige  in  den  zahlreichen  Colonien;  die  meisten  sind 
Nymphen  mit  Flügelscheiden  und  eigenthümlicherZeichnung, 

Nymphe  :  Die  Fühler  sind  schwarz,  drittes  Glied  bräun- 
lichgelb ;  die  Augen  roth,  der  Schnabel  gelb,  Spitze  des- 
selben schwarz.  Der  Kopf  ist  rothbraun ,  der  Augenrand 
und  ein  Strich  über  der  Mitte  des  Scheitels  heller ;  der 
Halsring  ist  dunkelbraun;  der  Brustrücken  grünlichweifs , 
die  Mitte  desselben  bräunlich  mit  unregelmäfsig  gruppirten 
braunen  Höckerchen  übersäet,  die  auch  auf  den  Hinter- 
leibsringen befindlich  sind.  Der  Hinterleib  ist  braun  mit  vier 
grüngelben  Flecken ,  von  denen  einer  in  Form  eines  Pa- 
ralleltrapezes auf  der  Basis  des  Hinterleibrückeus  und  einer 
über  dem  After  steht ;  zwei  derselben  bilden  den  Grund, 
auf  welchem  sich  die  Röhren  erheben.  Letztere  sind  gelb 
und  sehr  kurz;  das  Schwänzchen  nicht  sichtbar;  der  Un- 
terkörper ist  gelbgrün,  am  Rande  entlang  bräunlich;  die 
Afterläppchen  sind  klein  und  braun.  —  Sowohl  diese  als 
die  Flügellosen  sind  in  den  beiden  ersten  Generationen 
(Mai)  mehr  einfarbig  grün ;  erst  nach  und  nach  treten 
fleckige  und  endlich  braune  Individuen  hervor. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarz,  gekörnt,  kür- 
zer als  der  Körper ,  das  zweite  und  die  Basis  des  dritten 
Gliedes  bräunlich ;  das  dünne  letzte  Glied  erscheint  unter 
dem  Mykroskope  geringelt.  Die  Augen  sind  roth ;  der 
Schnabel  reicht  bis  zum  drillen  Beinpaare,  ist  gelb,  die 
zwei  letzten  Glieder  braun.  Kopf  und  Brustkasten  sind 
glänzend    schwarz;    der   Hinterleib   ist  oben    dunkelbraun 


—     128     — 

mit  gelblichen  Einschnitten.  Die  Röhren  sind  schwarz, 
sehr  kurz  CA  der  Normalgröfse) ;  das  Schwänzchen  ist 
gelblich  und  nur  bei  starker  Vergröfserung  bemerkbar.  Der 
Bauch  ist  grün,  die  Afterläppchen  braun.  Die  Beine  sind 
dünn  aber  lang  behaart,  schwarz;  die  Schienen  der  vier 
und  die  Schenkel  der  zwei  Vorderbeine  bräunlichgelb.  Die 
Flügel  sind  wasserhell,  das  Geäder  ist  stark,  braun,  das 
Randmahl  schwarz  und  grofs,  die  Flügelwurzel  und  die 
Unterrandader  bis  zur  Hälfte  blafsgelb. 

Unter  den  Blättern  der  weifsen  und  canadischen  Pappel 
lebt  häufig  eine  kleinere  Varietät,  deren  flügellose  Form  mir 
unbekannt  geblieben  ist.  Der  gröfste  Theil  einer  Colonie 
besteht  aus  weifslichen  und  gelben  Larven  und  Nymphen, 
die  mit  grünen,  punktförmigen  Fleckchen  wie  übersäet 
sind;  sie  sind  bedeutend  kleiner  als  die  der  Hauptform 
und  vielleicht  eine  eigene  Art.  Hier  die  Beschreibung  einer 
Geflügelten  : 

Var.  Länge  VV".  Schwarz  glänzend,  Hinterleib  behaart, 
grün ,  oben  mit  schwarzen  genäherten  Binden ,  die  den 
Rand  nicht  erreichen,  und  oft  nur  einen  grofsen  Flecken 
bilden.  Fühler  kürzer  als  der  Körper,  braun,  zweites,  drit- 
tes und  die  Basis  des  vierten  Gliedes  bläfser.  Augen  braun- 
rolh  ,  grofs;  Schnabel  gelb,  fast  das  zweite  Beinpaar  er- 
reichend; Halsring  oben  pechbraun,  unten  grünlichgelb, 
Röhren  wie  die  Umgebung  derselben  grün,  sehr  kurz  CA 
der  Normalgröfse) ;  Schwänzchen  von  der  Länge  der 
Röhren ,  grünlichgelb  ,  kolbig.  Beine  grüngelblich  ;  Füfse 
und  Schienenspitzen  braun.  Flügel  glashell,  Geäder  braun, 
stark;  Unterrandnerv  und  Randmahl  blafs  oder  braun  ge- 
trübt. 


—     129 


B.   Letztes    Fühlerglied    dünner,    aber    kürzer   als  das 
vorletzte. 

Die  wenigen  Arten  dieser  Gruppe  stehen  in  Beziehung 
ihrer  Körperbildung  zwischen  der  ersten  Sect.  der  Gat- 
tung Lachnus  und  der  vorherigen  Abtheilung.  Das  letzte 
liaarförrriige  Fühlerglied ,  welches  die  Gattung  Aphis  von 
allen  andern  Gattungen  unterscheidet,  ist  gewöhnlich  zwei 
bis  vier  Mal  langer  als  das  vorletzte,  bei  dieser  aber 
bedeutend  kürzer  und  nie  länger  als  das  sechste  Glied. 
Die  Zuspitzung  oder  der  Ausschnitt  des  sechsten  Gliedes 
bei  der  Gattung  Lachnus  unterscheidet  sich  wesentlich  von 
diesem  getrennten  Endgliede  :  es  ist  dünn  und  walzig, 
jene  Zuspitzung  aber  kegelförmig.  (Sicherer  stellt  sich  der 
Unterschied  unter  dein  Mvkroskope  dar.)  Sie  sind  ihnen 
übrigens  sowohl  in  der  Lebensart,  als  im  Habitus  ver- 
wandter, wie  die  wahren  Aphis-Arten.  Die  Fühler  sind 
kaum  so  lang-  als  Kopf  und  Thorax;  die  Röhren  bilden 
nur  kurze,  offene  Drüsen,  und  das  Schwänzchen  ist  ganz 
unscheinbar.  Die  Körperringe  der  Flügellosen  sind  deut- 
lich geschieden  und  am  Rande  durch  Buchten  oder  Kerbe 
bezeichnet.  Bei  mehreren  Arten  CAphis  Quercea  et  Tiliae) 
ist  es  mir  noch  nicht  gelungen,  wahre  flügellose  Indivi- 
duen zu  entdecken ;  alle  waren  Larven  mit  Flügelschei- 
den. Die  bis  jetzt  bekannten  Arten  dieser  Gruppe  bewoh- 
nten nur  Holzgewächse  und  saugen  den  Saft  der  Blätter 
und  Zweige. 

99.  A.  TILLE.  Lin. 

Geflügelte  :  Gelb,  schwarz  gefleckt;  Flügel  mit 
schwarzbraunen  Fleckchen;  Röhren  und  Schwänzchen  un- 
scheinbar. Länge   %  —   1'". 

Nymphe  :  Länglich-eiförmig,  hinten  zugespitzt,  gelb;  oben 
mit  zwei  Reihen  schwarzer  Flecken  versehen. 

Aphis  Tilice  Lin.  Syst.  nat.  y34-  H-  —  Ej.  Fn.  Sv. 
g84-  —  Frisch.  Ins.  XI.  3.  pl.  iy.  -  Geoß'r. 
Ins.  I.  4g5 '•   6-    —    De   Geer ,   Ins.  111.   yy.    12,  pl. 

5  f.    1  —    5.    —    Schrank.     Fn.    boi.    II.     n-i     

Fabr.  Ent.  Syst.  IV.  p.  218. 

9 


—     130    — 

Diese  niedlichen  Blauläuse  finden  sich  häufig  von  Jnni 
bis  August  zerstreut  unter  den  Blättern  der  Linden 
(Tilia  platyphylla  und  vulgaris).  Sie  geben  reichlichen 
Honigsaft  von  sich,  den  sie  auf  die  Blätter  und  an  schwü- 
len Tagen  so  häufig  auf  den  Boden  spritzen,  dafs  der 
Wanderer  einen  feinen  Staubregen  zu  erspüren  meint. 

Linne  und  Fabricius  ciiiren  hier  den  Reaumur,  und  in 
Müller's  Uebersetzung  des  Linnc'schen  Natursystems  finde 
ich  sogar  dessen  Abbildungen  copirt,  was  aber  ganz  un- 
passend ist,  da  Reaumur  von  einer  andern  Blattlaus  der 
Linde  spricht.  Diese  lebt  nach  ihm  nur  an  den  spiralför- 
mig gewundenen  Zweigspitzen,  wo  unsere  A.  Tilia?  nie  zu 
finden  ist;  zudem  haben  die  abgebildeten,  stark  convexen 
Thiere  gar  keine  Aehnlichkeit  mit  der  platten  Lindenblatt- 
laus.  Allen  Bemühungen  ungeachtet  wollte  es  mir  lange 
nicht  gelingen,  auch  nur  einen  einzigen  Schofs  mit  ge- 
wundener Spitze  zu  finden ;  da  doch  auf  jeder  Linde  Tau- 
sende Aphis  Tilia?  unter  den  Blättern  safsen.  Erst  im 
vorigen  Jahre  (1842)  hatte  ich  das  Glück ,  sie  an  zwei 
geschützt  stehenden  Linden  zu  entdecken.  (Siehe  Schizo- 
neura  Reaumuri  /«♦) 

Geflügelte  :  Fühler  schwarz,  die  Mitte  des  dritten, 
vierten,  fünften  und  sechsten  Gliedes  gelb;  Augen  roth; 
Schnabel  gelb,  fast  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten  Bein- 
paares reichend;  der  ganze  Körper  ist  gelb;  Kopf,  Hals- 
ring und  Brustrücken  bis  zur  Flügelwurzel  an  jeder 
Seite  mit  einer  fortlaufenden  schwarzen  Linie  versehen. 
Auf  dem  Hinterleibsrücken  stehen  zwei  Längsreihen 
schwarzbrauner  Punkte.  Röhren  und  Schwänzchen  un- 
scheinbar. Die  Beine  sind  gelb,  die  Tarsen,  die  Spitze  der 
Schienen  und  die  Schenkelspitzen  der  zwei  Hinterbeine 
schwarz.  Flügel  glashell ;  Randader  bis  zum  Randmahle , 
Unterrandader  ganz,  so  wie  der  Zwischenraum  beider 
Nerven  und  ein  Wisch  am  Ausgehende  jeder  Astader 
braun;  das  Mahl  selbst  ist  gelb,  in\s  Bräunliche  sich  ver- 
laufend. 

Ungeflügelte  :  Diese  sind  jung  ganz  gelb,  erhalten 
aber  nach  jeder  Häutung  gröfsere  Aehnlichkeit  mit  den 
Geflügelten,  so  dafs  sie  in  der  vorletzten  Häutung  wie 
jene  die  schwarzen  Fleckchen  des  Hinterleibes  und  die 
braunen  Randlinien  an  Kopf  und  Thorax  schon  besitzen. 
Die  Fühlerspitze  und  die  letzten  Gelenkringe  sind  dann 
ebenfalls  bereits  schwarz.  —  Alle  Individuen  erhalten  Flu- 


—     131     — 

gel  und  sind  also  nur  Larven  und  Nyinhen  derselben ;  nach 
De  Geer  sind  die  Stammmtitter  jedoch  stets  flügellos.   (?) 

100.  A.  SALICIS.  Lin. 


Ungeflügelte  :  Eirund,  hochgewölbt,  behaart,  schwarz- 
grün, matt,  etwas  bestäubt,  mit  weifsen  Flecken,  oran- 
gen rothcn  Beinen  und  keulenförmigen  Saftröhren. 

Geflügelte  :  Mattschwarz,  der  Unterkörper  weifs  bestäubt; 
die  Röhren  orangenro  th,  keulenförmig,  kurz  und  dick;  das 
Schwänzchen  kaum  bemerkbar  und  schwarz;  die  Beine  rothgelb, 

Aphis  Salicis  Lin.  Syst.  nat  2.  j36.26.  —  Fn.  Sv.  ggS.  — 
Rectum.  Jas.  3  pl,  22  f.  2.  —  Fabr.  Ent.  syst.  4- 
2  ig.  4l-  —  Syst.  rhyng.  3oi.  4j-  —  Schnk.  Fn. 
boi.  2.  102.  1176.  —  De  Geer  Uebers.  III.  So 
—   11. 

Diese  schöne  Blattlaus  lebt  im  Juni  und  Juli  auf  ver- 
schiedenen Weidenarten  (Salix  viminalis ,  alba  et  caprea) 
gesellig-  an  den  Zweigen  entlang,  jedoch  lieber  am  Grunde 
und  in  der  Mitte ,  als  an  der  Spitze  derselben.  De  Geer 
und  nach  ihm  Kyber  sahen  bei  dieser  Weidenblattlaus 
schon  im  Juni  und  Julius  flügellose  Männchen  in  Begat- 
tung begriffen,  was  bei  den  meisten  Blattläusen  erst  im 
September  eintrifft. 

Ungeflügelte  :  Fühler  behaart,  rothgelb,  dritter 
Gelenkring  und  die  beiden  Endglieder  der  Geifsel  braun; 
das  zweite  Glied  ist  bedeutend  dünner  als  das  erste,  das 
dritte  so  lang  als  die  beiden  folgenden  zusammen ;  das 
fünfte  kürzer  als  das  vierte ;  das  sechste  kleiner  als  das 
fünfte ;  das  siebente  dünner  und  kaum  kürzer  als  das 
sechste ;  der  Kopf  ist  rothbraun ,  der  Scheitel  mit  zwei 
breiten,  seichten  Eindrücken;  Augen  braun;  Schnabel 
gelbgrün,  die  zwei  Endglieder  braun,  über  das  zweite  Bein- 
paar hinausreichend;  der  Halsring  ist  braun  mit  hellerm 
Vorder-  und  Hinterrande,  an  jeder  Seite  mit  einem  Hük- 
kerchen  versehen ;  Brust-  und  Hinterleibsrücken  grün- 
schwarz, mit  vielen,  regelmäfsig  gestellten  weifsen  Fleck- 
chen, wovon  eine  Reihe  über  die  Mitte  und  eine  an  je- 
dem Rande  hinläuft.  Letztere,  aus  breiten  Fleckchen  be- 
stehend, wird  nach  Innen  von  einer  Reihe  kleinerer 
Punkte  begleitet.  Aufser  diesen  Reihen  weifser  Fleckchen 
stehen  noch  fünf  gleichfarbige  Flecken  in  der  Röhrenge- 


-     1.32     - 

gend  :  zwei  zwischen  den  Rühren,  zwei  unmittelbar  hin- 
ter denselben  und  einer  über  dem  After.  Bei  gut  ausge- 
färbten Exemplaren  linden  sich  auch  auf  dem  Brüstrücken 
noch  vier  solcher  in's  Geviert  gestellten  weifsen  Fleckchen 
vor.  Der  Unterkörper  ist  lauchgrün,  weifs* bestäubt;. Af- 
terläppchen schwarz;  die  Röhren  schön  orangenroth,  keu- 
lenförmig C/2  —  2/s  der  Normalgröfse) ;  Schwänzchen 
unscheinbar;  Beine  bräunlich  oder  orangenroth,  Schienen- 
spitzen und  Füfse  schwarz. 

Geflügelte  :  Kopf  und  Thorax  schwarz,  behaart; 
Hinterleib  grün,  unten  weifs  bestäubt;  oben  grün  mit 
schwarzen  undeutlichen  Binden  und  weifsen  Fleckchen , 
von  denen  eine  Reihe  am  Rande  und  ein  gröfserer  Flek- 
ken  hinter  den  Höhren  am  deutlichsten  hervorstechen.  Die 
Röhren  sind  orangenroth ,  kurz  und  dick  keulenförmig 
(fast  von  y2  Normallänge);  Alterläppchen  und  das  kaum 
bemerkbare  Schwänzchen  schwarz  mit  steifen  Haaren  ver- 
sehen; Fühler,  Schnabel,  Augen  und  Beine  wie  bei  den 
Flügellosen;  Flügel  glashell;  das  Geäder  schwarz,  von 
schmalem ,  braunem  Schatten  begleitet ;  Randmahl  graulich. 

De  Geer's  Beobachtungen  hierüber. 

»Die  Männchen  aller  vorigen  Blättläuse  finden  sich  nicht 
eher,  als  im  Herbste,  gemeiniglich  im  September  und 
Oktober  ein  In  gleicher  Jahreszeit  haben  sie  Bonnet  und 
Lyonet  angetroffen.  Folglich  dachte  ich  nichts  weni- 
ger, als  solche  mitten  im  Sommer  zu  finden  und  gleich- 
wohl ist  solches  am  18.  Juni  1756  unter  den  Sahlweiden- 
blattläusen  geschehen  Unter  diesen  Blattläusen  bemerkte 
ich  einige,  welche  kleiner  und  von  ganz  anderer  Farbe 
waren,  nämlich  ockergelb,  das  etwas  in's  Röthliche  fiel, 
bei  einigen  dunkler  als  bei  den  andern,  auch  ungeflügelt. 
Was  mich  aber  bewog,  sie  genauer  zu  beobachten,  war 
dieses,  weil  ich  verschiedene  derselben  auf  eben  so  vie- 
len dicken,  orrünen  Blattläusen  in  eben  der  Stellung  sitzen 
sähe,  als  die  Männchen  bei  der  Begattung  anzunehmen 
pflegen.  Ich  bediente  mich  einer  sehr  stark  vergröfsern- 
den  Lupe,  um  genau  zu  sehen,  was  sie  machten,  und 
hatte  das  Vergnügen,  eine  wirkliche  Begattung  zu  ent- 
decken und  die  gelbe  Blattlaus  für  das  Männchen  zu  er- 
kennen   Ich  mufs  meine  Bewunderung  gestehen ,  mit- 


—     133    - 

len  im  Sommer  *)  unter  den  Blattläusen  schon  die  Männ- 
chen und  solche  sich  mit  ihnen  begatten  zu  sehen ,  da 
man  dergleichen  in  dieser  Jahreszeit  unter  keiner  andern 
Art  von  Blattläusen,  die  man  bisher  beobachtet  hat,  an- 
trifft.« 

101.  A.  OBLONGA.  Heyd. 

Geflügelte  :  Glänzend  schwarzbraun;  Bauch  gelbbräcn- 
lich;  Fühler  dunkelbraun,  viertes  und  fünftes  Glied  zur 
Hälfte  weifs;  Augen  roth ;  Röhren  sehr  kurz,  gelblich; 
Schwänzchen  unscheinbar.  Länge  1"'. 

Ungeflügelte:  Länglich,  ziemlich  flach,  braun;  alle  Ringe 
deutlich;  Einschnitte  der  Segmente  und  der  Bauch  gelblich;  Füh- 
lerbraun, viertes  und  fünftes  Glied  zur  Hälfte  weifs. 

Aphis  oblonga  Heyclen ,   Entom.    Beitrüge  in  Mus.  Sen- 
kenberg. Band  II.  Heft  3. 

Diese  Blattlaus  findet  sich  im  August  an  den  Zweigen 
der  haarigen  Birke  (Betula  pubescens) ,  am  liebsten  an 
den  Achseln  der  Aeste  in  ziemlich  zahlreichen  Colonien. 

Geflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
dunkelbraun,  Grundhälfte  des  vierten  und  fünften,  oft 
auch  des  sechsten  Gliedes  gelbweifslich ;  Augen  roth ; 
Schnabel  bis  zur  Einlenkung  des  zweiten  Beinpaares  rei- 
chend, schwarz,  erstes  Glied  am  Grunde  weifslich ;  Kopf, 
Brustkasten  und  Hinterleibsrücken  glänzend  schwarzbraun  ; 
Bauch  mitten  gelblich,  mit  bräunlichem  Anflug,  der  nach 
dem  Rande  zu  immer  dunkler  wird;  die  Röhren  sind  sehr 
kurz  CA  der  Normalgröfse) ,  weifsgelb;  Schwänzchen  un- 
scheinbar; Afterläppchen  braun,  erstes  grofs,  zweites  lang- 
haarig und  bedeutend  kleiner;  die  Beine  sind  braun,  die 
Schienen  der  vier  Vorder-  und  die  Schenkelbasis  der  zwei 
Vorderbeine  gelblich;  Flügel  glashell,  Geäder  braun,  Un- 
terrandnerv und  Randmahl  schmutzig  graugelb,  die  Aus- 
gehenden der  Astadern  mit  einem  kleinen  braunen  Schat- 
ten umgeben. 


*)  Auch  Kyber  hat  sie  schon  so  früh  auf  der  Weide  bemerkt 
und  will  diese  Erscheinung  dem  frühen  Hartwerden  der 
Blätter  zuschreiben  ,  dem  ich  jedoch  darum  nicht  beistimmen 
kann,  weil  sie  nur  an  der  Rinde  saugen  und  andere  Blatt- 
läuse noch  weit  später  dieselbe  Lebensweise  führen. 

D.  V. 


—     134    — 

Ün geflügelte  :  Fühler,  Augen,  Schnabel,  Röhren 
und  Afterlappehen  wie  bei  den  Geflügelten.  Die  Beine  sind 
braun,  alle  Schenkel  an  der  Basis  und  die  Schienen  der 
vier  Vorderbeine  briiunlichgclb.  Die  Gestalt  des  Körpers 
ist  in  der  Diagnose  hinreichend  kenntlich  charakterisirt. 

102.  QUADRITUBERCULATA.  m. 

Geflügelte  :  Hellgrün;  Brust,  Lappen  des  Thorax  und  das 
Schildchen  röthlichbraun ;  auf  der  letzten  Hälfte  des  Hinterleib- 
rückens eine  grüne  Makel,  Röhren  sehr  kurz,  weifsgrün- 
lich;  Schwänzchen  sehr  kurz,  grünlich,  Afterläppchen  zw  e  i- 
lappig,  Länge   %'",j 

Ungeflügelte:  Eirund,  flachgewölbt,  weifsgrün  mit  gras- 
grünen undeutlichen  Binden;  über  die  Mitte  des  Oberkör- 
pers läuft  ein  weifsgrünlicher  Längsstreifen. 

Ende  August  gesellig  auf  und  unter  den  Blattern  der 
gem.  Birke  (Betula  alba)  in  zahlreichen  Colonien. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  der  Leib,  braun,  er- 
stes Glied  grünlich,  drittes  feingekerbt;  Augen  dunkel- 
roth;  Schnabel  bis  zur  bräunlichen  Brust  reichend,  grün- 
gelb, drittes  Glied  an  der  Spitze  braun  ;  Kopf  grün,  Schei- 
tel etwas  braun  angelaufen,  Stirne  mit  vier  höckerartigen 
Schwielen,  von  denen  die  obern  gröfser  und  dunkler  sind; 
Halsring  grün,  die  beiden  andern  Brustringe  gelblich,  das 
Schildchen,  die  beiden  Seitenlappen  und  zwei  Fleckchen 
zwischen  denselben  wie  die  Brust  bräunlich ;  der  Hinter- 
leib weifslichgrün ,  die  beiden  ersten  Ringe ,  vier  Punkte 
auf  dem  Rande  und  eine  breite  Binde  in  der  Gegend  der 
Röhren  grasgrün;  diese  sind  sehr  kurz  ('/6  der  Normal- 
gröfse)  weifslichgrün;  das  Schwänzchen  ist  grünlich, 
behaart,  stumpf  und  kaum  so  grofs  als  die  runden  Lap- 
pen des  zweitheiligen  zweiten  Afterläppchens;  Beine  bräun- 
lich, Füfse  und  Schienenspitzen  braun,  Schenkelbasis  nebst 
Hüften  und  Ringen  gelbgrünlich;  Flügel  glashell,  Geäder 
braun,  an  den  Ausgehenden  ein  schwarzes  Schattenfleck- 
chen, Flügelwurzel  und  Unterrandnerv  gelb,  Randnudd 
blafs. 

Ungeflügelte  :  Fühler  bedeutend  kürzer  als  der  Leib, 
weifslich;  die  zwei  oder  drei  letzten  Glieder  braun,  siebentes 
Glied  kürzer  oder  eben  so  lang  als  das  vorletzte;  Augen 
klein,  dunkelbraun;  Schnabel  blafsgrünlich,  Spitze  dessel- 
ben braun  und  fast  das  zweite  Beinpaar  erreichend;  Kopf 
und  ganzer  Körper  blafsgrün  mit  grasgrünen   Querstreifen 


—     135    — 

und  einem  blassen,-  weifslichgrünen  Längsstreifen  über 
Thorax  und  Hinterleib.  Alle  Ringe  durch  Falten  deutlich 
getrennt.  Höhren ,  Schwänzchen  und  Afterläppchen  wie  bei 
den  Geflügelten;  die  Beine  sind  grüngelblich,  Füfse  braun. 
Die  meisten  Individuen  erhalten  Flügel,  deren  Larven  an 
■dem  schmalen  Halsschilde,  den  breiten  Brustringen  und 
den  weifslichen  Flügelscheiden  leicht  kenntlich  sind.  Nur 
selten  erblickt  man  eine  vollkommene  flügellose  Blattlaus. 

103.  A.  NIGRITARSIS.  Hejd. 

Geflügelte  :  Grün,  Brust  braun ,  drei  Lappen  des  Thorax 
and  das  Schildchen  röthlich ;  Augen  roth;  Röhren  weifslich- 
grün  und  sehr  kurz;  Schwänzchen  grünlich,  kolbig,  von  der 
Länge  der  Röhren.  Länge  l'/2 — %'". 

Nymphe  :  Flach,  blafsgrün  mit  grasgrünem  Hinterleib,  über 
den  eine  helle  Rückenlinie  hinzieht ;  Fühler  gelbgrünlich 
mit  braunen  Ringen. 

Aphis    nigritarsis    Heyden.      Museum    Senkenberg.     II. 
Heft  3  p.  299. 

Geflügelte  :    Fühler  länger  als  der  Körper,  schwarz- 
braun, erstes  Glied  grün,  zweites  blafs,  drittes  bräunlich, 
an  einer  Seite  bis  zur  Hälfte  gekerbt  und  daselbst  dicker; 
Augen  roth,    Höckerchen  durch  eine  grünliche  Membrane 
von  dem  Netzauge  getrennt;    Nebenaugen   glashell,    nach 
Innen    braun    eingefafst;    der    Schnabel    ist  gelb,    drittes 
Glied  schwarz  und  bis  zur    halben   Brust   reichend;    Kopf 
und    Halsring    gelbgrün,    oben    mit   einem    dunkelgrünen 
Längsstriche,    der  nach   hinten    breiter   wird;   der  zweite 
Brustring  ist  gelb,    die   Lappen  des  Thorax,    das  Schild- 
chen   und    ein    Flecken    unter  den  Flügeln  rothbräunlich; 
Brust  braun;  der  Hinterleib  ist  gelbgrün,  am  Grunde  eine 
interbrochene    Binde   und  am    Rande  entlang  ein  Streifen 
grasgrün;    vor  den  Röhren    steht  auf  der  Mitte  des  Hm- 
erleibes  ein  grofser  schwarzer,  oft  in  zwei  Theile  getheil- 
er,  viereckiger  Wisch  mit  weifsen  Fleckchen;  Röhren  wie 
eren  Umgebung  weifslichgrün ,    sehr  klein  ('/s  der  Nor- 
nalgröfse)  ;  Schwänzchen  grünlich,  kolbig,  behaart,  von 
er    Länge    der   Röhren;     Afterläppchen    und    Bauch 
lafsgrün;  Beine  schlank,  weifsgrünlich ;  Knie  braun,  Füfse 
nd  Schienenspitzen  schwarz;    Flügel   wasserhell,    Geäder 
raun ,  Gabelader  mit  sehr  spitzwinkeligen  Gabeln ;    diese 
nd  die  drei  andern  Asladern  am  Grunde  blafs,  fast  ver- 
gehen;   Radialzelle   grofs,    von    einer    regelmäfsig    ge- 


—     136    —  " 

krümmten    Bogenlinie   gebildet ;    Unterrandnerv   Und    das 

Randmahl  gelblich. 

Die  Unge  flu  gelten  sind  Larven  und  Nymphen  mit 
Flügelscheiden;  sie  sind  flach,  blafsgrün  mit  grasgrünem 
Hinterleibsrücken ,  der  mit  einer  blassen,  in  der  Mitte  sich 
kreuzförmig  erweiternden  Rückenlinie  versehen  ist.  Die 
kurzen  weifslichen,  braungerandeten  Röhren  stehen  auf 
weifsgrünlichem  Grunde.  Die  Fühler  sind  von  der  Länge 
des  Körpers,  gelbgrünlich;  ein  Ring  um  das  erste  Geifsel- 
gelenk,  die  Spitzenhälfte  des  vierten  und  fünften,  und 
das  sechste  und  siebente  Glied  ganz  braun. 

Diese  grofse  Blattlaus  lebt  sporadisch  unter  den  Blät- 
tern der  Birke  (Betula  alba).  Juni  bis  August.  Sie  ist  der 
Aphis  Platanoides  Schk.  nicht  unähnlich;  doch  durch  die 
angegebenen  Kennzeichen  hinreichend  von  derselben  ver- 
schieden. Dieselbe  Blattlaus  schöpfte  ich  Anfangs  Mai  in 
Menge  auf  einer  sumpfigen  Wiese  von  der  Dotterblume 
CCaltha  palustris),  wohin  sie  wahrscheinlich  vom  nahen 
Birkenhaine  durch  einen  heftigen  Wind  verschlagen  wor- 
den waren;  sie  hatten  alle  Flügel  und  waren  viel  dunkler 
gefärbt  als  die  vorstehend  beschriebene  :  Fühler ,  Kopf 
und  Brustkasten  schwarzbraun,  etwas  grau  bestäubt;  Hin- 
terleib grün,  oben  mit  schwarzbraunen  Binden  und  am 
Rande  entlang  braune  Höcker  *),  welche  fast  die  Stärke  der 
sehr  kurzen  Röhren  erreichten.  Von  den  Beinen  waren 
die  Füfse,  Schienen  und  Hinterschenkel  braun. 

104.  A.  QUERCEA.  m. 

Geflügelte  :  Grünlich,  mit  sehn  eewe  ifsem  Sekret  be- 
deckt, auf  dem  Hinterleibsrücken  ein  zweizinkiger  Höcker; 
Beine  gelb,  Schenkelspitzen  mit  braunen  ß  i  ngen.  Länge  %'". 

Ich  fand  dieses  niedliche  Thierchen  im  Juni  ziemlich 
häufig  unter  den  Blättern  der  jungen  Eichenschosse  um- 
herlaufen. Unter  denselben  Blättern  lebten  gleichzeitig  mit 
ihr  A.  Quercus  und  Yacuna  dryophila. 

Geflügelte  :  Hell-  und  dunkelgrün  marmorirt,  oben 
mit  dichtem,    schneeweifsem   Sekret    bedeckt.    Kopf  gelb , 


*])  Diese  Höcker  sind  sehr  wahrscheinlich  wegen  Entbehrung 
der  nöthigen  Nahrungssäfte  und  dadurch  erfolgtes  Ein- 
schrumpfen des  Hinterleibrandes  entstanden. 


—     137    — 

weifs  bestäubt;  Augen  blafsrothlich,  Fühler  länger  als  der 
ganze  Körper,  gelblich,  an  den  drei  Geifselgelenken  etwas 
bräunlich ,  letztes  Glied  wenig  länger  als  das  vorletzte ; 
Hals-  und  Brustring  grünlich,  weifs  bestäubt;  Brust  und 
Brustrücken  bräunlich  angelaufen;  Hinterleib  gelbgrün  mit 
dunkelgrünen  Streifen,  oben  mit  dichtem,  ziemlich  langem, 
weifsem  Sekret  bedeckt.  Auf  dem  zweiten  Ringe  befindet 
sich  ein  grüner  Höcker,  auf  welchem  zwei  spitze  bräun- 
liche Zinken  stehen ,  so  dafs  das  Ganze  das  Ansehen  ei- 
nes zweispaltigen  oder  zweizinkigen  Höckers  hat.  Auf 
dem  Seitenrande  des  Hinterleibes  bemerkt  man  noch  zwei 
bis  drei  spitze  Höckerchen ,  wovon  das  hintere  oft  von 
der  Länge  der  Röhren  ist.  Diese  sind  kurz,  stumpf,  grün- 
lichgelb, das  Rändchen  der  Oeffnung  braun.  Schwänzchen 
sehr  klein,  knopfförmig,  weifslich ;  Beine  gelblich,  um 
die  Schenkelspitzen  eine  braune  Binde;  letztes  Tarsenglied 
schwärzlich;  Flügel  glashell,  Geäder  blafs,  die  Zweigadern 
am  Ausgehende  alle  in  einem  bräunlichen  Wische  sich 
verlierend,  die  erste,  dritte  und  vierte  auch  am  Ursprünge 
braun;  Randmahl  mitten  weifs,  vorn  und  hinten  braun; 
Hinterflügel  glashell,  Geäder  blafs. 

Die  weifslichen  und  röthlichen  Nymphen  haben  im  Bau 
grofse  Aehnlichkeit  mit  denen  von  Aphis  Quercus;  doch 
sind  die  gelblichen  Fühler  länger  als  der  Körper.  Die 
schwarzrandigen,  gelben  Röhren  und  ein  schwarzes  Fleck- 
chen an  der  Spitze  der  Hinterschenkel  lassen  sie  gut  un- 
terscheiden. 

105.  A.  ALNI.  Fb. 

Geflügelte  :  Gelb;  die  Augen,  die  sehr  kurzen  Röhren 
und  die  Spitzen  der  fünf  Geirselglieder  schwarzbraun;  das 
zweite  Afterläppchen  zweitheifig;  Beine  weifslich;  Küfse  und 
ein  Fleckchen  an  den  H  i  n  t  ers  cli  e  nkel  n  schwarz.  Länge 
V2  -  %'". 

Ungeflügelte:  Eiförmig,  hinten  zugespitzt,  flach,  be- 
haart,  jedes  Härchen  auf  einem  Höckerchen  sitzend;  gelb- 
weifs  mit  drei  breiten  gelben  oder  grünen  Querbinden  J 
Schwänzchen  kugelig,  das  zweite  Alterläppchen  zweithei- 
lig; Beine  wie  oben. 

Sy  n.  Aphis  Alni.  De  Geer  Ins.  III.  4j4-  pl-  5  f' 
i5  —  1J.  Für.  Ent.  Syst.  1F.  2i5.  26.  —  Syst. 
rhyng.  2g8.  26.  ('Nicht  Aphis  Abu  Sch'kJ  Aphis 
maculata   Heyd    Mus.   Senkenberg.  II.   2<j~. 


—     13S    — 

Diese  Blattlaus  lebt  ziemlich  gesellig  unter  den  Blättern 
*ler  Erle  (Alnus  glutinosa),  August  und  September. 

Geflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers,  dünn, 
blafs;  die  fünf  Geifselglieder  an  der  Spitze  schwarzbraun, 
letztes  Glied  dünner  und  etwas  kürzer  als  das  vorherge- 
hende; Augen  blafsroth,  Höckerchen  deutlich  von  densel- 
ben getrennt;  Ocellen  blafs,  sehr  klein  und  nur  unter 
günstigem  Lichte  bemerkbar;  der  Körper  ist  ganz  citro- 
nengelb;  die  kaum  bemerkbaren  Röhren  schwarz  gerän- 
delt oder  ganz  schwarz  ;  das  Schwänzchen  ist  kugelig, 
sehr  klein  und  wie  die  Aflerläppchen  gelb ;  von  letztern 
ist  das  zweite  zweitheilig;  Beine  weifslich ,  die  Füfse  und 
ein  Fleckchen  an  der  Spitze  auf  den  Hinterschenkeln 
schwarz;  Flügal  ginshell,  Geäder  braun;  Unterrandnerv 
und  Randmahl  gclbliehweifs,  letzteres  in  den  Winkeln  mit 
braunlichem  Wisch;  die  Randmahl-  oder  erste  Astader  ist 
verloschen,  die  Gabelader  stark  gebogen,  am  Grunde 
dicker,  die  Gabeln  grofswinkelig ;  dritte  und  vierte  Ast- 
ader gebogen,  am  Grunde  und  an  der  Spitze  dunkler  und 
stärker. 

Ungeflügelte  :  Fühler  von  der  Länge  des  Körpers, 
blafs,  die  Spitze  jeden  Geifselgliedes  schwarzbraun;  Au- 
gen roth;  alle  Körperringe  deutlich  getrennt;  Halsring 
lang  und  etwas  breiter  als  der  Kopf;  Oberkörper  flach, 
gerandet ;  der  Rand  gekerbt ;  auf  jedem  Segmente  stehen 
blasse  Höckerchen,  die  mit  einem  Härchen  gekrönt  sind. 
Unter  der  Lupe  erscheint  der  Körper  weifslich  mit  drei 
grünlichen  Querbinden ,  von  denen  eine  hinter  den  Röh- 
ren ,  eine  auf  dem  Brustrücken  und  die  dritte  auf  der 
Mitte  des  Hinterleibes  sich  befindet.  Die  Röhren  sind  sehr 
kurz,  abgestutzt,  kegelförmig,  braun  gerändelt.  Schwänz- 
chen und  Beine  wie  oben. 

De  Geer  über  dieselbe  Blattlaus. 

Einige  dieser  (ungeflügelten)  Blattläuse  krochen  auf  al- 
len Seiten  der  Sprossen  ziemlich  geschwind  herum.  Als 
ich  nun  genau  Acht  gab,  was  sie  machten  ,  bemerkte  ich 
an  verschiedenen  Stellen  der  Sprossen  kleine  Häufchen 
oder  Flecken  weifser  Punkte,  die  sich  unter  dem  Ver- 
gröfscrungsglase  als  kleine  aufgetriebene,  eiförmige  Kör- 
perchen zeigten ,  die  eine  grüne  Grundfarbe  halten ,  von 
einer  weifsen  mchlichten  Materie   aber ,    womit  sie  gepu- 


. 


-     139    — 

dert  waren,  vveifs  aussahen.  Beim  Zerdrücken  derselben 
quoll  eine  zähe  Feuchtigkeit  hervor.  Ohne  Bedenken  mufste 
ich  sie  für  Eier  halten ,  die  von  den  aut  den  Zweigen 
herumlaufenden  Blattläusen  gelegt  waren.  Um  mich  davon 
zu  überzeugen ,  öffnete  ich  eine  dieser  Blattläuse  und  fand 
in  ihrem  Bauche  drei  bis  vier  dergleichen  Eier,  wie  die 
auf  den  Zweigen;  allein  sie  waren  ganz  grün  und  mit 
dem  weifsen  Puder  noch  nicht  überzogen ,  welches  erst 
nachher,  wie  wir  gleich  sehen  werden,  wenn  sie 'gelegt 
sind,  erfolgt.  Unstreitig  waren  also  diese  kleinen  Körper- 
chen wahre  Blattlauseier,  die  sie  beim  Eintritt  des  Win- 
ters zur  künftigen  Frühjahrbrut  auf  die  Zweige  legen. 
Denn  sie  vertrauen  sie  nicht  so  den  Blättern  an ,  wie  die 
Fichtenblattläuse ,  weil  sie  mit  denselben  zugleich  abfallen 
und  verderben  würden.  Ich  mufs  nun  zeigen  ,  wie  diese 
Eier  in  der  Folge  mit  einer  weifsen  Materie  gepudert 
werden.  Es  safs  nämlich  eine  Blattlaus,  die  ihre  Hinler- 
füfse  sehr  stark  bewegte  ,  an  einem  Reischen  noch  über 
einem  erst  gelegten,  ganz  grünen  Eie.  Ich  war  auf  ihre 
Bewegungen  sehr  aufmerksam  und  sah,  dafs  sie  von  Zeit 
zu  Zeit  ihre  beiden  Hinterfüfse  unten  an  ihrem  Bauche 
sehr  geschwinde  rieb  und  hernach  zu  wiederholten  Malen 
an  dem  Ei  ab  streich  ehe.  Dadurch  bekam  solches  allmählig 
einen  weifslichen  Anstrich,  bis  es  endlich  ganz  mit  die- 
sem Puder  überzogen  wurde.  Folglich  mufs  die  Blattlaus 
durch  diese  Operation  etwas  von  dem  weifsen  Staube  ih- 
res Unterleibes  abreiben  und  dem  Eichen  mittheilen.  Als 
ich  auch  die  Blattlaus  am  Bauche  besah,  erblickte  ich  an 
den  Seiten  sowohl,  als  dicht  am  Schwänze  zwei  grofse 
Flecken  einer  weifsen  und  silberfarbigen  Materie,  die  sich 
abwischen  liefs ;  und  diese  ist  es ,  womit  sie  das  Ei  über- 
pudert. Die  Blattläuse  der  Pflaumenbäume  haben  auch  der- 
gleichen weifsen  Mehlstaub  unter  dem  Bauche,  womit  sie 
ihre  Eier  überziehen.  Vermittelst  eines  stark  vergröfsern- 
den  Mykroscops  sah  ich,  dafs  dieser  weifse  Puderstaub 
nicht  aus  rundlichen  Körnern ,  sondern  aus  unzähligen 
kleinen,  feinen,  länglich  ovalen  und  wie  leinene  Fäd- 
chen  gestalteten  Partikeln  bestand ;  folglich  ist  es  eher 
eine  dergleichen  wollichte  Materie,  wie  einige  Blattläuse 
an  sich  haben. 


—     140    — 

Von  den  vielen  nur  unbekannt  gebliebenen  und  von 
verschiedenen  Autoren  aufgeführten  Apiiis-Arten  hebe  ich 
folgende  als  beachtungswerth  heraus. 

106.  A.  FRAXINI.  Geoffr.  f 

A.  Fraxini  nigro  viridique  variegata.  Geoffr.  Ins.  1.494.2. 
Habitat  in  Fraxini   exelsioris  ramis. 

Caput  et  thorax  nigra.  Abdomen  viride  segmentorum  margini- 
bus  nigris.  Antennae  pedesque  variegati. 

Aphis  Fraxini.  Fab.  Ent.  syst.  IV.  215.  23. 
107.  A.  Ligustici  Fb.  -j- 
A.  niger  ,  antennis  tibiisque  basi  pallidis. 

Fabr.  Ent.  syst.  IV.  219.  46. 

Habitat  in  Ligustico  Scotico  Norwegiae. 

Corpus  magnum,  nigrum,  lateribus  incrassatis,  punctatis.  Cor- 
nicula  stylo  paullo  longiora.  Antennae  nigrae,  basi  pallidae,  arti- 
culo  tarnen  primo  crassiori,  nigro.  Pedes  nigris,  tibiis  omnibus 
ultra  medium  pallidis.  Femora  antica  etiam  pallida.  Antennas 
longitudine  corporis. 

108.  A.  (?)  PISTACm  Lin.  f 
Corpus  magnum,  flavescens ,  oculis  nigris.  Abdomen  muticum. 

Aphis    Pistaciae   Lcntisci.    Linn.    Syst.    nat.    2.    737.    33. 

Fabr.    Ent.   syst.  IV.  219.  48.  Syst.  Rhyng.  301.  48. 

—  Reaum.  Ins   III.  34.  pl.  24.  f.  6. 
Habitat  in  Pistacia  Lentisco    in    folliculo    foliorum    incarnato, 
ventricoso,  utrinque  attenuato  ,  spithamaeo ,  pollice  crassiori. 

In  Frankreich. 


—     141     — 

109.  A.  VITIS.  *)  Scop    -j- 

Corpus  medium ,  virens,  abdominis  dorso  fasco  et  puncto  fusco 
pone  antennas. 

Aphis  Vitis  Scop.  carn.  398      -   Fabr.  Ent.  syst.  IV.  220. 
54.  —  Syst.  Rhyng.  302.  54. 

Habitat  in  Vite  vinifera. 

110.  A.  ACHILLES.  F.  f 
Fabr.  Ent.  syst.  IV.  213    15. 

A.  flavescens  ,  abdomine  viridi  ,  antennis  pedibusque  albidis. 
Habitat  in  Achillea  Millefolio  Kiliae 

Medius.  Antennae  albidae.  AI»  albidae.  Anus,  Stylus  et  corni- 
cula  albida, 

111.  A.  PICE.E  Pz.  f 

A.  Picea?  :  glabra,  nitida,  nigra,  antennarum  filiformium  basi, 
femoribus  tibiarumque  basi  rufo-testaceis,  hemelytris  maris  hya- 
linis,  vitta  costali  in  medio  nigra,  nervo  primo  longitudinali 
recto,  secundo  bis  dichotoma.  J    §    (Long,  cum  alis  3  lin.) 

Panz.  Fn.  78.  f.  22.  vera.  Fabr.  Rhyno;.  302.  56.  c?  —  Zett. 
Fn.  Läpp.  I.  557.  1.  c?    ?.  **) 

Habitat  in  foliis  Abietis  Lapponiae  borealis  rarius,  meridiona- 
lis  passim,  Lysksele  4.  Aug.  (Lappon.  —  Ostrog.  passim  in 
abiete  12.  Juli.) 

Mann.  Corpus  ciriciter  2.  lin.  longum.  Mas.  (wahrscheinlicher 
ein  geflügeltes  Weibchen.)    Atra,    nitida.    Antennae    vix  thoracis 


*J  Diese  Blattlaus  habe  ich  bis  jetzt  noch   immer   vergebens   auf  dem 
Weinst. icke    gesucht     und    meine    nesfallsigen    »Erkundigungen    bei 
Freunden  im  Rheintbale  sind  ebenfalls  erfolglos  geblieben 
**)  Auf  diese  Zeichen  ist  nicht  viel  Gewicht  zu    legen,    da  beide  Hei- 
ren die  Geschlechter  nicht  richtig  unterschieden  !:aben. 


—     142    — 

longitudine,  filiformes,  6  articulats,  nigrre;  articulo  tertio  lon- 
gissimo  testacco,  subtus  crenulato.  Rostrum  jara  corporis  longi- 
tudine,  jara  thoracc  vix  longius.  Abdomen  postice  utrinque  tu- 
berculo  brevi.  Hcmelytra  corpore  fere  duplo  longiora  ,  hyalina, 
nervis  tenuibus,  pallidis.  Nervus  auxiliaris  ad  tertiam  costse 
partem  extensus,  interstitii  dimidietate,  ultima  nigra,  opaca. 
Ab  bujus  vittae  costalis  apicem  heraelytri  rectus  excurrit,  se- 
c u ii dum  ante  vittam  nominatam  originera  habet,  in  disco  bifurca- 
tus,  furca  ultima  elongata,  angusta,  ramis  paullo  curvatis  roar- 
ginem  hemelytri  haud  longe  ab  apice  tangit.  Nervi  duo  reliqui 
a  basi  ad  marginem  oblique  diriguntur.  AI»  multo  minores,  hya- 
line, nervo  intracostali  et  duobus  disci  oblique  directis,  distinc- 
tioribus.  Pedes  glabri,  oculo  hene  armato  pubescentes,  rufo- 
testacei,  femorum  tibiarumque  apice  tarsisque  nigris. 

Femina  raari  descripto  similliraa,  modo  aptera,  antennarumque 
articulo  tertio  subtus  vix  crenulato.  Zett. 

Ist  wahrscheinlich  Lachnus  Pinicola  m. 

112.  A.  CNICL  Schrank,  f 

Eiförmig,  etwas  niedergedrückt,  röthlichbrann ;  am  Ende  des 
Hinterleibes  eine  stumpfe  Spitze,  kein  deutliches  Schwänzchen. 
Die  Saftspitzen  bräunlich  oder  braun;  die  Füfse  und  Fühlhörner 
(von  der  Länge  des  Körpers)  blafs  mit  schwarzen  Gelenken ; 
der  Saugstachel  blafs,  an  der  Spitze  schwarz. 

Schrank  Fauna  boica  II.  122.  1239. 
Wohnort  :  Zwischen  den  Blüthen  des  efsbaren  Cirsiums. 

113.  A.  ALNI.  Sehr,  f 

Schrank  Fn.   boica   II.    107.    1190. 

Rothbraun,  oder  (die  Jüngern)  blafsgrün,  eiförmig,  flach. 
Ueber  den  Rücken  hinab  eine  Linie,  und  beiderseits  zwei  Punkte 


—    143    — 

oder  Querstriche  weifslich.    Kein  Schwänzchen  am  After  ;    keine 
Saftspitzen. 

An  den  Zweigen  und  Blattstielen  der  Erle. 

114.  A.  SANGUISORB.E.  Schrank. 

Sclmk.  Fn.  boic.  II.  106.  1187. 

Eiförmig,  glatt,  schattenbraun,  auch  schwarz;  der  Brustrük- 
ken  nach  der  Quere  faltig,  am  Hinterleibe  längs  beider  Seiten 
eine  Reihe  eingegrabener  Punkte;  das  Afterschwänzchen  kürzer 
als  die  Saftspitzen,  die  Fühlhörner  bald  durchaus  nebst  den 
Füfsen ;  schattenbraun. 

An  den  Stängeln  des  officinellen  Wiesenknopfes. 

115.  A.  VERBASCI.  Schrank,  \ 

Fn.  boica  II.   107.  1192 

Blafsgelb,  die  Fühlhörner,  der  Kopf,  die  Füfse  weifs;  die 
Saftspitzen,  die  Enden  der  Fühlhörner  und  des  Saugstachels 
schwärzlich. 

Lebt  zwischen  den  Blättern  der  zweinarbigen  Königskerze. 

116.  A.  AVELLAN.E.  Schrank,  f 
Fn.  B.  112.  1207. 

Der  Körper  eiförmig,  etwas  feinhaarig,  grün;  die  Augen 
schwarz;  die  Fühler  länger  als  der  Körper;  die  zwei  untersten 
Gelenke  und  die  Spitze  (auch  die  Spitze  des  Saugstachcls) 
schwarz;  der  After  stumpf. 

Lebt  auf  den  Blättern  und  Blattstielen  des  Haselstrauchs.  — 
Ob  verschieden  von  Aphis  Coryli  m.  ? 

117.  A.  NAPELLI.  Schrank,  f 

Fn.  boi.  118.  1226. 

Ziemlich  grofs,  länglich,  bauchig,  etwas  flach;  der  Kopf,  die 
Fühler,    Füfse  und  Saftspitzen  schwär»;    kein   deutliches  After- 


—     144     — 

Schwänzchen;  der  Brustrücken  schmutzig   blarsgrünlicb ;  der  Hin- 
terleib am   Grunde   pechschwarz,     dann  muschelbraun,    oft  wirk- 
lich  roth  ;    älter    ist   sie    (geflügelt    oder    ungeflügelt)    durchaus 
pechschwarz;  die  Schienheine  in  jedem  Alter  am  Grunde  blafs. 
Wohnort  :  An  «ien   Sicngeln  des  Sturmhuts. 

118.  A.  BETUL.E  Lin. 

Aphis  Bblulife.  mäfijinibüs  incisuraruin  abdomiuis  puactis 
nigris  Gcoff.  Ins  Tom  I.  p.  496.  7.  Le  Puceroii  du 
bouleau.  —  Lin.  Fn.  Suec  992.  —  Syst.  nat.  2.  735. 
21.  ~  Fb.  Ent.  syst.  4.  216.  25.  —  Schrank  Fn. 
buic.  II.  lu7.  1189. 

De  peer's  Beobachtungen  hierüber. 

„Zu  Anfang  des  Mai's  1745,  da  die  Bäume  kaum  ausgeschla- 
gen waren,  fand  ich  auf  den  jungen  Birkenblättern  grüne,  ziem- 
lich grofse  und  ungefähr  eine  Linie  lange  Blattläuse.  Gleich 
suchte  ich  auch  auf  den  Zweigen  nach  den  leeren  Eierschaalen 
aus  denen  sie  ausgekrochen  seyn  mufsten  und  fand  sie  leicht, 
sie  waren  glänzend  schwarz  und  an  dem  Orte  angeklebt,  wo  der 
Zweig  aussprofst." 

„Die  Farbe  hellgrün,  oben  auf  dem  Rücken  aber  verschiedene 
schwarze  etwas  erhabene  Punkte,  aus  deren  jedem  ein  ebenfalls 
schwarzes  kurzes  Härchen  hervorragte.  Fühlhörner,  Füfse  und 
das  Ende  des  Saugrüssels  schwärzlich ;  die  erstem  mit  den  Füfsen 
von  gleicher  Länge.  Die  Augen  braunröthlich  und  statt  der 
Rückenhörner  nur  zwei  schwarze  Punkte." 

„Im  folgenden  Jahr  in  der  Mitte  des  Märzes  suchte  ich  aber- 
mal auf  den  jungen  Birkenzweigen  nach,  wo  ich  im  vorigen  die 
Blattläuse  gefunden  hatte,  es  war  bei  uns  noch  völliger  Winter, 
und  die  Erde  ganz  mit  Schnee  hedeckt.  Ob  ich  gleich  vermuthe- 
te ,  dafs  ich  Blattlauseier  finden  würde,  so  dachte  ich  doch  nicht, 
sie  in  so  grofser  31enge  anzutreffen.  An  einer  jungen  ,  ungefähr 
Fufs  langen  Sprosse,  die  fünf  oder  sechs  Triebe  hatte,  zählte  ich 
mehr  als  150  Eier,  die  alle,  theils  iu  den  Winkeln,  welche  die 


-     145    - 

Sprossen  mit  den  Zweigen  machten  ,  theils  in  den  Höhlungen 
der  Baumaugen  nebeneinander  lagen  ;  oft  über  ein  Dutzend  an 
der  Seite  eines  solchen  Auges.  Folglich  waren  gleich  150  Blatt- 
läuse zum  Auskriechen  bereit,  um  einen  kleinen  Zweig  zu  be- 
lagern, sobald  der  Baum  würde  Blätter  bekommen  haben.  Man 
schliefse  hieraus  auf  die  Menge  der  Eier  an  einem  Baume,  der 
etliche  Ellen  höher  ist,  und  man  wird  sich  nicht  mehr  darüber 
wundern,  dafs  die  Bäume,  sobald  sie  zu  rechter  Zeit  ausschla- 
gen, mit  einer  Ungeheuern  Menge  von  Blattläusen  bevölkert 
werden.  Ihre  Zahl  vermehrt  sich  noch  dazu  von  Tage  zu  Tage 
durch  die  erstaunliche  Fruchtbarkeit  derselben,  um  so  viel  mehr, 
da  diese  Zeit  hindurch  alle  einzelne  Blattläuse  lauter  Weihchen 
Bind,  die  sich  folglich  alle  mit  der  Vermehrung  ihrer  Art 
beschäftigen  und  unaufhörlich  lebendige  Jungen  gebären." 

119.  A.  TRUNCATA.  Hausm.  f 
Hausmann  in  III.  Magazin  I.  443. 

„Ich  fand  diese  Blattlaus  erst  am  25.  August,  und  traf  daher 
keine  Blattlaus  der  ersten  Generation  mehr  an." 

„II.  Blattlaus  der  zweiten  Generation.  Länge  1%'". 
Breite  s/12  Linien,  Kopf  und  Halsschild  glänzend  schwarz;  letz- 
terer stark  gewölbt.  Fühlhörner  und  Saugrüssel  gelblich  ;  jene 
borstenförmig  ,  etwa  %  so  lang  wie  der  ganze  Körper;  dieser 
so  lang  wie  der  Kopf  und  Halsschild  zusammen  genommen.  Der 
Hinterleib  ist  fast  so  breit  wie  lang,  hinten  abgestumpft,  an 
den  Seiten  gerandet  und  zugerundet ,  von  grüner  Farbe.  Ober- 
halb ist  auf  jedem  Hinge  eine  breite  schwarze  Querbinde ,  wel- 
che beinahe  bis  an  den  Rand  geht;  die  Luftlöcher  sind  durch 
schwarze  Ringe  eingeräfst.  Unterhalb  ist  der  Hinterleib  bis  auf 
eine  gedoppelte  Reihe  schwarzer  Punkte  grün ;  oberhalb  stehen 
am  Rande  des  vorletzten  Bauchringes  zwei  schwarze,  sehr  kurze, 
dicke,  knopflose  Hörner.  Die  Überflügel  sind  anderthalb  Mal  so 
lang  als  der  ganze  Körper  7  durchscheinend  ,  und  mit  mehreren 
Farben  schillernd.  Sie  sind  an  der  Wurzel  gelbbraun  geädert , 
und  haben  am  Aufsenrande  einen  schwarzen  Fleck.  Die  Unter- 
flügel sind    nur  um   ein   Dritttheil    kleiner,    durchscheinend    und 

10 


—     I4<>     — 

stark  schillernd.  Die  Beine  sind  schlank  j  die  vordem  haben  eine 
gelbliche  Farbe.  Die  Schenkel  und  Füfse  der  vier  vordem  sind 
schwarz  ;   die   Schienbeine  gelblich." 

„lll.  Unvollko  rom  ene  Blattläuse  der  zweiten  Gene- 
ration. Sie  unterscheiden  sich,  den  Mangel  der  Flügel  und  die 
geringere  Gröfse  ausgenommen,  dadurch  von  den  vollkommenen, 
dafs  fast  alle  Theile  des  Körpers  grün  sind  ,  dafs  nur  der  Hin- 
terleib oberhalb  unbestimmte  schwarze  Zeichnungen  hat,  und  dafs 
der  Halsschild  nicht  wie  bei  jener  gewölbt  ist." 

„Der  Aufenthalt  dieser  Blattlaus  sind  die  jungen  Blätter  der 
Wollweide." 


II,  Gattung.  LACHNÜS.  ///.  BAUM  LA  US. 

YuYvYe/v  <k\vVY\c\\  sfcc\vs<jY\«Am<j ,  wY  Vävucy  g\s  &s/v  ^.ör^  v 
tyYatt  -,  <Vu  Sa\A/Yö\vvcu  wyvy  \\.öc\wc&,'d\«j«,  Tküstu  YnY&e/wÄ,  •, 
&as>  StVi>»äuxc\wu  uuscYvwuYm"?  •,   &,u  ^fotkmd  ml  xvmija- 

Diese  Gattung  wird  wahrscheinlich  nicht  lange  Bestand 
haben ,  da  sich  gegenwärtig  noch  so  heterogene  Arten 
darin  zusammenfinden.  Mit  der  Gattung  Aphis  haben  sie 
die  Flügelbildung  gemein ;  doch  weichen  einige  in  der 
Gestalt  des  Randmahls  und  in  dem  Verlauf  der  Randinahl- 
ader  ab.  Jenes  ist  nämlich  bei  den  Arten,  welche  auf 
Nadelhölzern  (Pinus  ,  Abies ,  Juniperus)  leben  ,  lang , 
linienförmig ,  vorn  und  hinten  schräg  abgeschnitten  und 
sendet  die  gerade  Randmahlader  aus  dem  äufsern  Winkel 
parallel  mit  dem  Vorderrande  zur  Flügelspitze  hin.  (Fig.  1.); 
der  Cubitus  ist  bei  denselben  so  fein,  dafs  er  mit  blofsem 
Auge  schwer  zu  bemerken  ist.  Der  Schnabel  ist  lang  und 
reicht  bei  einigen  bis  zur  Hinterleibspitze  oder  gar  über 
dieselbe  hinaus;  die  drei  Endglieder  der  kurzen  haarigen 
Fühler  sind  nicht  bei  allen  Arten  gleich,  sondern  von  verschie- 
dener Länge  und  verdienen  defshalb  bei  der  Artbeschrei- 
bung gehörige  Berücksichtigung.  Diese  Lachnusarten  haben 

*)  Bei  Lac.hnus  Pineti ,  Fasciatus  und  Agilis  habe  ich  den  Cu- 
bitus nur  eingabelig  gefunden. 


—     147     - 

auch  einen  eigentümlichen ,  spinnenartigen  Habitus ;  sie 
sind  langhaarig  und  haben  sehr  lange  Hinterbeine.  —  Die 
übrigen  Arten  haben  die  Gestalt  der  in  beiden  letzten 
Gruppen  beschriebenen  Aphis-Arten.  Alle  ohne  Ausnahme 
leben  auf  Holzpflanzen  und  saugen  entweder  an  der  Rinde 
des  Stammes  und  der  Zweige  oder  auf  und  unter  den 
Blättern.  Es  sind  ovi-vivipare  Pflanzenläuse,  deren  letzte  oder 
Sommergeneration  Eier  legt,  aus  denen  schon  in  günsti- 
gen Herbsten  oder  erst  im  nächsten  Frühlinge  flügellose 
Stammmüttor  entstehen,  die,  wie  ihre  Nachkommen,  le- 
bende Jungen  gebären. 

*  Radialzelle  von  stark  gebogener  oder  verloschener  Randmahl- 
ader begrenzt,  Randmahl  rautenförmig, 
(Fig.  16,  17,  180 

1.  L.  FAGI.  Lin. 

Geflügelte  ;  Gelb-  oder  graugrün,  ganz  in  lange, 
gekräuselte  Wolle  gehüllt;  Augen  lebhaft  roth;  Scheitel, 
Halsschild,  Brust,  Rücken  des  Mittelthorax  und  Binden  des  Hin- 
terleibrückens schwarz. 

Ungeflügelte  :  Gelblichgrün  mit  langer,  b  I  Sul  ich  weis- 
ser Wolle  bedeckt.  Länge  %'". 

slphis  Fagi  Lin.  Syst.  nat.  2.  j35 .  23.  —  Fn.  Suec. 
f)g4-  —  Geoffr.  Ins.  I.  497'  i2'  —  Reaumur  Ins. 
111.  lab.  26.  f.  1.  —  Fabr.  Ent.  syst.  1F.  214.  24. 
—  Syst.  Rhyng.  2gy.  24.  —  Burnieist.  Handb.  der 
Ent.  IT.  Q2.  2. 

Lebt  vom  Mai  bis  Juli  gesellig  unter  den  Blättern 
der  Rolhbuche  (Fagus  sylvatica).  Sobald  die  Blätter  eine 
festere  Consistenz  erhalten,  verschwindet  die  Baumlaus  und 
ihr  Aufenthalt  auf  denselben  kann  höchstens  zwei  Monate 
dauern.  Sie  hinterlassen  auf  den  Blättern  und  an  deren 
Stielen,  welche  sie  ansaugen,  süfse,  kristallhelle,  gummi- 
artige Tropfen;  dessen  ungeachtet  sah  ich  nie  eine  Ameise 
bei  denselben.  Ich  bemerkte  gleichzeitig,  wie  eine  Baum- 
laus von  einer  dreimal  schmälern  aber  ebenso  lan- 
gen feindlichen  Larve  angesogen  und  von  Zeit  zu  Zeit 
von  derselben  in  die  Höhe  gehoben  wurde,  ohne  dafs  die 
Angegriffene  das  Geringste  zu  ihrer  Verteidigung  that. 
Sie  lag  auf  dem  Rücken  und  wurde  an  der  Stirne  ausge- 
sogen. 

Geflügelte  :  Graugrün ,    auch    gelbgrün    mit    langer 


—     HS     — 

Wolle  bekleidet.  Der  Scheitel,  die  Brust,  drei  Lappen  des 
Thorax ,  das  Schildchen ,  ein  Seitenfleckchen  unter  den 
Flügeln  und  breite ,  an  beiden  Seiten  unterbrochene  Bin- 
den des  Hinterleibrückens  ,  schwarz.  Die  Fühler  von  der 
Länge  des  Körpers,  dunkelbraun;  erstes  und  zweites 
Glied  braunlich,  drittes  Glied  am  Grunde  blafs.  Augen 
hellroth  ;  Schnabel  kurz ,  kaum  über  das  erste  Beinpaar 
hinausreichend,  gelb,  das  Endglied  braun.  Beine  schwarz;  die 
Schenkel  der  vier  Vorderbeine  gelblich.  Rühren  fehlen  gänz- 
lich, kaum  ist  ihre  Stelle  noch  zu  bemerken.  Das  Schwänz- 
chenist sehr  kurz,  kugelig.  Flügel  glashell,,  irisirend;  das 
Geäder  braun  ;  Flügelwurzel  und  Unterrandnerv  gelb,  Rand- 
mahl graugrünlich. 

Nymphe  :  Länglich ,  wenig  gewölbt;  Hinterleib  ge- 
randet  mit  deutlich  abgesetzten  Ringen  versehen;  Halsring 
gerandet ,  schmäler  als  der  Mittelbrustring.  Die  Fühler  sind 
weifslich  mit  braunen  Gelenkringen;  sechsgliederig  :  die  zwei 
Grundglieder  ellyptisch;  das  dritte  am  längsten;  viertes, 
fünftes  und  sechstes  gleich  lang,  letztes  vor  der  Spitze 
etwas  verdickt.  Augen  wenig  vortretend,  röthlich.  Schna- 
bel nicht  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend,  grünlich, 
an  der  Spitze  braun.  Der  ganze  Körper  ist  graugelblich, 
mit  sehr  langer,  bläulichweifser  Wolle  überdeckt,  die  sie 
bei  jeder  Häutung  verlieren ,  welche  sich  aber  nach  derselben 
wieder  neu  produzirt.  Röhren  und  Schwänzchen  fehlen. 
Beine  weifslich,  durchscheinig;  Tibienspitze  und  Tarsen 
braun.  Wahre  flügellose  Stifterinnen  sind  mir  noch  nicht 
vorgekommen. 

2.  L.  ROBORIS.  Lin. 

Ungeflügelte  :  Schwarz,  metallisch  glänzend,    ohne  | 
Röhren  und  Schwänzchen;    Hinterheine    sehr    lang.    Länge 

VA  -  VA'". 

Geflügelte  :  Schwarz;  Flügel  glasbell  mit  braunen  Bin- 
den. 

Jphis  Roboris  Lin.  Syst.  nat.  2.  y35.    22.    —    Fn.  Sv. 
ggS.    —     Fabr.    Ent.    syst.  IV.  2i8.  42>  SYst- 

rhyng.  3oo.  42' —  Schrank  Fn.  boi.  II.  n3.  i2og. 
—  Lachnus  fasciatus.  Burm.  Handb.  der  Ent.  II. 
g3.  4-        Cinara  Roboris  Curt.brit.  Ent.  XII  6y6.*y 


*)  Es  ist  zu  bedauern  ,  dafs  Schrank  seine  Aphis  Roboris  nicht 
genauer  beschreibt,  da  sie  gewifs  eine  andere  als  die  von 
ihm  angezogene  Linneische  Species  ist. 


—     149    - 

Lebt  gesellig  an  den  Zweigen  der  Eiche  (Quercus  Robur 
et  pedunculuta)  >  am  liebsten  an  den  Achseln  älterer 
Zweige,  Juli  —  September.  Ich  habe  dieselbe  'Baumlaus 
auch  am  Stamme  der  Kiefer  (Pinus  sylvestris)  und  der 
Fichte  (Pinus  Abies)  herumlaufen  sehen ,  was  mich  auf 
den  Gedanken  brachte,  ungünstige  Verhältnisse  hätten  sie 
hieher  geführt.  Burmeister  hat  sie  jedoch  auch  schon  auf 
der  Kiefer  in  einzelnen  Individuen  angetroffen ,  woraus  man 
schliefsen  möchte,  dafs  die  Gattung  Pinus  ihr  wenigstens 
als  Surrogat  dienen  könne. 

Ungeflügelte  J  Fühler  kurz,  behaart,  braungclb , 
die  beiden  Endglieder  braun ;  das  dritte  Glied  ist  so  lang 
als  die  beiden  folgenden,  die  unter  sich  fast  gleich  lang 
sind ;  das  sechste  mit  der  fast  getrennten  Spitze  nur  halb 
so  lang  als  das  fünfte.  Die  Augen  sind  dunkelbraun ;  der 
Schnabel  ist  bei  Jüngern  Individuen  viel  länger  als  der 
Leib  ;  bei  den  ausgewachsenen  bis  zur  Spitze  des  Hin- 
terleibes reichend,  blafs,  Wulst  und  Spitze  desselben  braun. 
Der  Kopf  ist  bräunlichroth  mit  zwei  länglichen  Eindrücken 
auf  dem  Scheitel.  Der  Oberkörper  ist  schwarz ,  glänzend  , 
die  zwei  ersten  Thoraxringe  seitlich  mit  grofsen  tiefen 
Grübchen  versehen.  Statt  der  Röhren  finden  sich  nur  Hök- 
ker,  deren  Spitze  gelb  ist;  der  glänzende  Unterkörper 
ist  kaum  heller  gefärbt  als  die  schwarzen  Afterläppchen 
und  das  unscheinbare  Schwänzchen.  Die  Beine  sind  gelb- 
bräunlich, behaart;  Füfse  und  Schienenspitze,  die  Spitze  der 
vier  Hinterschenkel  und  die  beiden  hintern  Hüften  schwarz. 
Die  zwei  Hinterbeine  sehr  lang  und  schmächtig,  wefshalb 
das  Thier  einen  wackelnden  und  unsichern  Gang  hat. 

Geflügelte  :  Diese  sind  durch  die  Flügelzeichnung  hin- 
reichend charakterisirt.  Die  Flügel  sind  glashell;  das  Geäder 
braun  ;  die  Randader  und  der  Raum  zwischen  derselben  und 
der  Unterrandader  so  wie  das  Randmahl  bräunlich ;  eine 
Querbinde  zwischen  der  innersten  (ersten)  und  zweiten  Ast- 
ader braun ;  eben  so  ein  langer  Streifen  am  Innen-  und 
Vorderrande,  der  nach  Innen  die  zweite  Astader  und  nach 
Aufsen  das  Randmahl  nicht  ganz  erreicht;  in  dem  klaren 
Felde  zwischen  dem  Randmahle  und  diesem  Streifen  befindet 
sich  ein  braunes  Fleckchen  am  Grunde  des  Mahls.  Unter 
dem  Mykroskope  sind  die  Flügel  sehr  schön  und  wie  die 
Zellen  in  den  feinen  Markdurchschnitten  regelmäfsig  ge- 
aittert.  In  den  übrigen  Gliedern  den  Flügellosen  gleich. 


—     loO    — 

3.  L.  JUGLANÜJS.  Frisch. 

Nymphe  :  Länglich,  fast  gleich  hreit ,  behaart,  gelb  mit 
vier  Reihen  brauner  Flecken;  Fühler  kurz,  weifslich  mit 
braunen  Ringen;  Röhren  sehr  kurz,  schwarz;  Schwänzchen 
unscheinbar,   weifslich.  Länge  1/4"', 

Geflügelte  :  Braun;  Hinterleib  gelb,  oben  mit  braunen 
Rinden,  Hinterschenkel  mit  einem  braunen  Ringe  an  der 
Spitze  ;  Flügelgeäder  von  braunem  Schatten  begleitet. 

Aphis  Juglandis    Frisch  XI,  pl.    16,  f.   1-5. 

Diese  ansehnliche  Baumlaus  lebt  im  Juli  und  August  ge- 
sellig- auf  der  Mittelrippe  der  Biätter  des  Wallnufs- 
baums  (Juglans  regia)  und  unterscheidet  sich  schon  da- 
durch hinlänglich  von  der  sporadisch  unter  den  Blat- 
tern lebenden,  weit  kleinern  Lachnus  Juglandicola  m. 

Nymphe  :  Fühler  sehr  kurz,  kaum  %  der  Körperlange, 
weifslich ;  die  beiden  Grundglieder  graulich  ;  die  Spitze 
des  dritten,  vierten,  fünften  und  sechsten  Gliedes  braun. 
Der  Schnabel  reicht  kaum  über  das  erste  Beinpaar  hinaus, 
ist  blafsgelb,  Spitze  desselben  bräunlich.  Augen  blafsrofh. 
Kopf,  Flügelscheiden  und  Flecken  des  Thorax  und  Hinter- 
leibes braun;  auf  dem  Halsringe  stehen  vorne  zwei,  hin- 
ten vier  Fleckchen ;  auf  dem  Brustrücken  und  auf  jedem 
Hinterleibsringe  vier,  von  denen  die  am  Rande  rund,  die 
innern  länglich  sind.  Zwischen  diesen  Querreihen  brauner 
Fleckchen  sind  noch  eben  so  viele  Reihen  gleichgefärbter 
Linien  auf  den  Einschnitten.  Die  Röhren  sind  schwarz , 
sehr  kurz,  (%  der  Normalgröfse),  auf  einem  der  braunen 
Fleckchen  sich  erhebend.  Der  Unterkörper  wie  das  un- 
scheinbare Schwänzchen  und  die  Afterläppchen  einfach 
gelb.  Die  Beine  sind  blafsweifslich ,  Füfse  und  ein  Ring 
um  die  Spilze  der  Hinterschenkel  braun.  —  Alle  Indivi- 
duen einer  Colonie  erhalten  Flügel  und  sind  demnach  nur 
Larven  und  Nymphen. 

Geflügelte  :  Fühler  vveifs ,  Spitze  der  Geifselglieder 
braun;  drittes  Glied  aufsen  gekerbt;  Augen  roth;  Schnabel 
gelb  ,  etwas  über  das  erste  Beinpaar  hinausreichend.  Kopf 
x.nd  Halsring  oben  bräunlich,  unten  gelb;  Brust  und  Brust- 
rücken schwarz,,  letzterer  oft  nur  braun;  Hinterleib  gelb, 
mit  den  Zeichnungen  der  Larven  versehen ;  indefs  sind 
die  innern  Fleckchen  hier  zu  einer  Binde  vereinigt.  Bauch 
und  Afterläppchen  gelb,  von  letztern  ist  das  hintere  tief 
ausgeschnitten  und  wie  das  sehr  kleine  Schwänzchen  be- 
haart. Röhren  sehr  kurz  CA  der  Normalgröfse),  schwarz. 


—    151    — 

Beine  nebst  Hüften  und  Sehenkelringen  gelb;  Fiifse  und 
ein  schwarzer  Ring  um  die  Spitze  der  Hintersehenkel 
schwarz,  Flügel  gläshell;  Geader  braun  mit  braunem  Schal- 
ten ,  der  an  den  Ausgehenden  am  breitesten  ist.  Unter- 
randnerv und  Randmahl  ebenfalls  braun,  letzteres  in  der 
Mitte  heller. 

4.  L.  JUGLANDICOLA.  m. 

Ungeflugelte  :  Blafsgelb,  eirund,  flach,  quer  gefältelt, 
am  Rande  ausgebuchtet  und  mit  Drüsenhaaren  besetzt;  Beine 
weifslichgelb,  an  der  Spitze  der  Hinterschenkel  oben  ein  schwar- 
zes Fleckchen.  Länge  %"'. 

Geflügelte  :  Gelb;  Augen  roth;  Fühler  weifslich ,  schwarz 
geringelt;  Röhren  gelb,  kaum  bemerkbar;  Schwänzchen  feh- 
lend. 

Diese  Baumlaus  findet  sich  im  Juni  und  Juli  nicht  selten 
sporadisch  unter  den  Blättern  des  Walin ufsbaums  (Juglans 
regia)., 

Ungeflugelte  :  Fühler  kürzer  als  Kopf  und  Thorax, 
undeutlich  gegliedert,  weifsgelb,  Spitze  derselben  schwarz, 
drittes  Glied  geringelt.  Augen  blafsrolh  ;  Schnabel  kurz, 
kaum  über  das  erste  Beinpaar  hinausreichend.  Auf  dem 
Rücken  stehen  zwei  Längsreihen  schwarzer  Pünktchen , 
die  den  jungen  Individuen  fehlen.  Röhren  und  Schwänz- 
chen fehlen.  Beine  hell-weifslichgelb ,  an  der  Spitze  der 
Hinterschenkel  oben  ein  schwarzes  Fleckchen. 

Geflügelte  :  Fühler  bedeutend  kürzer  als  der  Körper, 
blafs,  die  vier  Geifselglieder  an  der  Spitze  schwarz;  drit- 
tes Glied  entfernt  höckerig ;  das  sechste  mit  einer  fast 
gesonderten  dünnen  Spitze.  Der  Körper  ist  gelb;  von  den 
schwarzen  Fleckchen  auf  dem  Rücken  der  Flügellosen  sind 
bei  diesen  oft  keine,  bei  andern  nur  zwei  bis  sechs  vor- 
handen ;  Röhren  kaum  bemerkbar,  gelb  ;  Schwänzchen  nicht 
vorstehend.  Die  Beine  sind  blafs;  das  Fleckchen  an  der  Spitze 
der  HinterschenkeF  ist  gröfser  als  bei  den  Flögellosen.  Bei 
gut  ausgefärbten  Exemplaren  ist  an  der  Schenkelspitze 
des  mittlem  Beinpaares  auch  ein  solches  Fleckchen  zu  be- 
merken und  das  der  hintern  Schenkel  hat  sich  zum  Ringe 
erweitert.  Die  Flügel  sind  glashell;  das  Geäder  gelb,  der 
Cubitus  und  die  zwei  innersten  Astadern  am  Grunde  braun 
und  bedeutend  stärker,  dann  allmählich  feiner  und  heller 
werdend;  Unterrandnerv  und  Randmahl  blafsgelb;  Rand- 
mahl- oder  vierte  Astader  sehr  fein  und  stark  gebogen. 


—     152     — 

5.  L.  PLATAJNL  mt 

Geflügelte  :  Fühler  weifslich  ,  braun  geringelt;  Flügel 
glashell,  mit  umschatteten  Adern,  Radialader  fast  ganz 
verloschen.  Länge  '/V". 

Diese  schöne  Baumlaus  fand  ich  einmal  im  Herbste  in 
grofser  Anzahl  unter  den  Blättern  eines  Platanenbaums 
(Platanus  occidentalis} ,  der  abwechselnd  mit  Ulmen  eine 
Allee  bildete.  Im  folgenden  Frühjahre  entdeckte  ich  bereits 
im  Mai  mehrere  Colonien  desselben  Lachnus  unter  den 
Blättern  des  Ulmenbaumes,  der  höchst  wahrscheinlich  die 
echte  Futterpflanze  ist.  In  der  Lebensart  haben  sie  grofse 
Aehnlichkeit  mit  Aphis  Tiliae  L. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  weifslich,  letztes  Glied 
ganz,  vom  fünften  die  obere  Hälfte,  vom  vierten  und 
dritten  nur  die  Gelenkknöpfe  schwarz.  Der  Schnabel  ist 
gelblich,  an  der  Spitze  braun,  bis  zum  dritten  Beinpaare 
reichend.  Der  ganze  Körper  ist  grüngelb  ;  die  Brust,  die 
Seiten  und  Lappen  des  Thorax  nebst  Schildchen  und  unter- 
brochenen Binden  des  Hinterleibes  braun  bis  schwarz.  Die 
braunen  kurzen  Röhren  stumpf ,  kegelförmig;  das  Schwänz- 
chen unscheinbar.  Die  Beine  sind  gelb ,  die  Füfse  aller 
und  die  Schenkel  der  beiden  Hinterbeine  so  wie  die  Schie- 
nen derselben  am  Grunde  schwarzbraun.  Die  Flügel  sind 
glashell;  das  Randmahl  aufser  einem  klaren  Mittelflecken 
braun.  Die  Radialader  verloschen  ;  der  Cubitus  von  brau- 
nem Schatten  begleitet ;  die  beiden  innern  Schrägadern 
am  Ausgehende  mit  braunem  Wische,  der  an  der  ersten 
besonders  grofs  ist. 

Alle  Ungeflügelten  sind  Larven  und  Nymphen,  woraus 
lauter  geflügelte  Individuen  entstehen.  Sie  sind  gelb;  die 
Spitze  der  drei  letzten  Fühlerglieder  so  wie  die  Füfse 
schwarzbraun ;  Augen  roth. 


153    — 


*  *  Radialzelle  von  gerader  oder  wenig  gebogener  Ader  begrenzt; 

das  Randmahl  linearisch. 

CFig.  1,2,  3.) 

6.  L.  JUNIPER1.  Deg. 

Geflügelte  :  Schwarzbraun;  behaart;  Fühler  braun; 
Geifsclglieder  am  Grunde  blässer.  Länge  1'". 

Ungeflügelte  :  Fast  kugelrund,  braun,  matt,  grau- 
weifs  bestäubt  und  behaart;  Fühler  gelblich  mit  braunen 
Ringen;  Röhren  und  Schwänzchen  unscheinbar;  Beine  schwarz, 
Basis  der  Schenkel  gelblich.  Länge   1'". 

Aphis  Juniperi  De  Geer,  Ins.  III.  56.  j.  tab.  4-  ßg* 
y.  —  Fabr.  Ent.  Syst.  IV.  2i8.  4°-~  SYst*  ^h'nS' 
3oo.  4°-  —  Schrank.  Fn.   boic.  II.   11Q. 

Vom  Juli  bis  September  in  wenig  volkreichen  Colonien 
in  den  Zweigspitzen  des  Wachholderslrauches  (Juniperus 
communis)  anzutreffen.  Sie  scheint  ein  warmes  und  feuch- 
tes Terrain  zu  lieben  ;  denn  nie  traf  ich  welche  auf  den 
Wachholdersträuchern  kahler  Berge  und  hoher  Plainen  an, 
sondern  nur  da,  wo  schützende  Bäume  und  Sträucher 
dieselben  umgaben.  De  Geer  und  Schrank  haben  keiner 
Geflügelten  ansichtig  werden  können  ;  mir  selbst  sind  die 
ersten  im  verflossenen  heifsen  Sommer  vorgekommen, 
nachdem  ich  zwei  Jahre  vergeblich  darnach  gesucht  hatte. 
De  Geer  bemerkte  auch  Männchen  unter  denselben  ,  die 
jedoch  ebenfalls  flügellos  waren ;  Eier  fand  er  an  den 
Blättern  und  Zweigen  in  Menge. 

Un geflügelte  :  Die  Fühler  sind  so  lang  als  Kopf  und 
Thorax,  braungelb;  die  Gelenkringe  des  dritten,  vierten 
und  fünften  Gliedes  und  das  sechste  nebst  der  kurzen 
Spitze  schwarzbraun ,  lang  aber  dünn  behaart ;  die  Geis- 
selglieder  sind  uneben  und  höckerig;  das  dritte  am  läng- 
sten ,  das  vierte  halb  so  lang ,  das  fünfte  etwas  länger 
als  das  vierte,  das  sechste  von  der  Länge  des  vorherge- 
henden ,  in  eine  kurze,  fast  gesonderte  Spitze  endi- 
gend. Die  Augen  sind  dunkelbraun  ;  der  Schnabel  reicht 
über  die  Einlenkung  des  dritten  Beinpaares  hinaus ,  ist 
braun,  die  beiden  Endglieder  schwarzbraun.  Kopf,  Thorax 
und  Hinterleibsrücken  mattbraun,  mit  weifsbestäubten  Li- 
nien, deren  zwei  am  Rande  und  eine  mitten  über  Kopf 
und  Rückenschild  hinziehen.  Die  Röhren  fehlen;  statt  derer 
schwarzbraune  Höcker  mit  einem  Haarkranzc,  Das  Schwänz- 


—     104     — 

chen  ist  unscheinbar  und  wie  die  Afterläppehen  schwarz. 
Der  Unterkörper  ist  braun  und  vveii's  bestaubt;  die  Beine 
nebst  den  Schenkelringen  und  Hüften  schwarz;  Basis  der 
Schenkel  gelblich. 

Geflügelte  :  Schwarzbraun,  behaart;  Fühler  so  lang 
als  Kopf  und  Thorax, "gekörnt,  braun;  die  Geifselglieder  am 
Grunde  gelblich.  Der  Schnabel  ist  gelb ;  die  beiden  End- 
glieder schwarz,  bis  zum  ersten  Bauchsegmente  reichend. 
Saftröhren  kurze,  abgestumpfte,  am  Grunde  breite  Kegel 
bildend.  Flügel  weifslich  ;  Rand- ,  Unterrandader  und  das 
lange  Randmahl  braun ;  Schrägadern  alle  blafs,  sehr  fein  ; 
Randmahlader  gerade  zur  Flügelspitze  gehend;  Cubitus  zwei- 
gabelig,  Endgabel  kaum  ya  seiner  Länge  einnehmend,  die 
bei  Lach.  Pinicola  über  V3  betragt. 

7.  L.  PINICOLA.  m. 

Ungeflügelte  :  Braun,  glatt,  grau  bestäubt;  Fühler  gelb, 
erstes  Glied  und  die  Spitze  der  drei  Endglieder  schwarz;  Röh- 
ren und  Schwänzchen  fehlen.  Länge  l'/2  —  2'". 

Geflügelte  •  Schwarzbraun;  Hinterleib  bräunlich,  Scheitel 
und  Halsschild  glatt;  Rand-  und  Unterrandnerv  des  Vorderflü- 
gels braun  ,  Randmahl  bräunlich  ;  Endgabel  des  Cubitus  sehr 
spitzwinkelig,  ]/3   und  mehr  desselben  einnehmend. 

Dieser  Lachnus  lebt  zwischen  den  Nadeln  an  den  Jün- 
gern Trieben  der  Fichte  (Pinus  AbiesJ  in  zahlreichen  Co- 
lonicn.  April  bis  August. 

Ungeflügelte  :  In  jeder  Colonie  trifft  man  eine  oder 
zwei  überwinterte  ungellügelte  Altmütter  an,  die  sich  von 
den  Jüngern  Baumläusen  durch  bedeutendere  Gröfse  und 
Dicke  auszeichnen.  Kopf  und  Halsring  abgerechnet,  sind 
sie  kreisrund  und  hoch  gewölbt.  Die  Fühler  sind  viel 
kürzer  als  der  Körper,  gelb,  das  erste  Glied  ganz,  die 
drei  letzten  an  der  Spitze  schwarzbraun,  lang  aber  dünn 
behaart;  das  dritte  Glied  so  lang  als  die  beiden  folgenden 
zusammen  genommen  ;  das  vierte  etwas  kürzer  als  das  fünfte 
und  etwas  länger  als  das  sechste.  Der  Kopf  ist  bräunlichroth; 
Augen  schwarz;  Schnabel  blaßgelb,  die  wulstige  Oberlippe 
und  die  Spitze  desselben  schwarz,  bis  über  das  dritte  Bein- 
paar hinausreichend.  Der  grau  bestaubte  Körper  ist  glatt, 
roth-  bis  dunkelbraun ;  über  Thorax  und  Hinterleib  ziehen 
zwei  dunkelbraune  Längsstreifen  und  am  Rande  jederseits 
zwei  Reihen  punktförmiger  schwarzer  Grübchen.  (Die  Blatt- 
läuse der  ersten  Generation  sind  stark  grau  bestäubt,  die 


— e     155     — 

spätem  immer  weniger.)  Die  Röhren  fehlen  ;  statt  derselben 
sind  nur  schwarzbraune  Höcker  mit  Haarkranz  vorhanden; 
das  Schwänzchen  nicht  vorstehend;  Aftergegend  schwarz. 
Die  Beine  sind  blafsgelb  ,  Hüften ,  Knie ,  Schienenspitzen 
und  Füfse  braun.  Die  weiblichen  Spröfslinge  sind  mehr 
oder  weniger  bestäubt,  am  ganzen  Körper  behaart,  läng- 
lich, wenig  gewölbt,  heller  braun  oder  braunröthlich  (zie- 
gelfarbig), oben  mit  zwei  Reihen  kleiner,  schwarzer,  den 
Rand  begleitenden  Pünktchen.  Das  Gelbe  der  Fühler,  Beine 
und  des  Schnabels  ist  bei  diesen  weifs.  Der  Schnabel 
reicht  über  das  dritte  Beinpaar  hinaus. 

Geflügelte  :  Behaart,  bräunlichgelb,  die  Spitze  der 
Geifselglieder  braun.  Augen  stark  vorstehend,  braun;  Ne- 
benaugen gelbroth,  glänzend;  Schnabel  gelblich,  Wulst  und 
Spitze  desselben  schwarzbraun ,  bis  zum  halben  Hinter- 
leibe reichend.  Der  Kopf  und  Brustkasten  sind  braun  bis 
schwarzbraun,  oben  glatt;  der  Hinterleib  hellbraun  bis 
gelbbraun.  Röhren  und  Schwänzchen  fehlen ;  statt  der 
erstem  braune  Höcker.  Das  erste  Afterläppchen  ist  schwarz- 
braun, das  zweite  wie  der  Bauch  bräunlichgelb.  Die  Beine 
braun,  behaart;  Hüften,  Schenkelringe  und  Schenkelbasis 
der  vier  Vorder-  und  die  Schienen  aller  Beine  blafsgelb. 
Flügel  mit  sehr  feinem  Geäder;  Gabelader  fast  verloschen, 
die  Winkel  derselben  sehr  spitz ;  Rand-  und  Unterrand- 
nerv braun  mit  bräunlichem  Randmahle;  letzteres  lang, 
schmal  und  dunkel ;  die  Randmahlader  fast  gerade ,  am 
äufsern  Winkel  des  Randmahls  entspringend.  —  Bei  gut 
erhaltenen  Exemplaren  ist  der  Rand  des  Schildchens  und 
ein  Streifen  auf  dem  Thorax  weifslich  bestäubt ;  der  Hin- 
terleib oben  und  unten  nur  schwach  bereift. 

8.  L.  P1NI.  Lin. 

Un  ge  flu  gelte  :  Breit  eiförmig,  breit  und  wulstig  gelandet; 
braun;  Kopf  und  Thorax  etwas  bestäubt;  der  Oberkörper  mit 
schwarzen,  punktförmigen  Höckerchen  ühersäet ;  Fühler  blafs- 
gelb, zwei  Endglieder  braun,  viertes  und  fünftes  Glied 
gleich  lang,  sechstes  halb  so  lang  als  das  vorhergehende. 
Länge   V/2  —  2'". 

Geflügelte  :  Schwarzbraun  bis  schwarz,  behaart;  Hinter- 
leib bräunlich,  bestäubt.  Scheitel  und  Halsschild  mit  er- 
habenen schwarzen  Pünktchen  übersäet. 

Aphis   Vini  sylvestris  Linni.    Fn.    Suec.     <)$4>    —    Syst. 
nat,  2.    jq6.   2/.  —  Fabr.   Ent.  Syst!  IV.   2///.  ./  /. 


-    vx*    — 

—  Aphis  mala   Pini  De    Geer ,   Ins.    Uebcrs.  111.  18, 

1.   lab.   6.  f.    1 — //. 

Lebt  gesellig  zwischen  den  Nadeln  an  den  jungen  Trie- 
ben der  Kiefer  (Tinus  sylvestris).  Nicht  so  häufig  als  die 
vorige. 

Un geflügelte  :  Fühler  lang  aber  dünn,  behaart, 
blafsgelb ,  die  zwei  Grundglieder  und  die  Gelenkringe  des 
dritten  und  vierten  Gliedes  bräunlich,  die  beiden  Endglie- 
der dunkelbraun ,  drittes  Glied  so  lang  als  das  vierte  und 
fünfte  zusammen  genommen,  die  unter  sich  fast  von  glei- 
cher Länge  sind  ;  sechstes  zugespitzt ,  viel  kürzer  als  das 
fünfte.  Augen  dunkelbraun ,  stark  vorstehend.  Der  Schna- 
bel reicht  über  das  dritte  Beinpaar  hinaus,  ist  blafsgelb- 
lich ,  die  beiden  Endglieder  braun.  Kopf  und  Thorax  etwas 
bereift ,  oben  mit  zwei  dunkelbraunen  Längsstreifen  in 
der  Nähe  des  Randes  und  von  vielen  schwarzen,  punkt- 
förmigen Narben  wie  übersäet,  die  mit  Borstenhärchen 
versehen  sind.  Statt  der  Röhren  grofse  schwarzbraune 
Höcker  mit  kraterartiger  Höhlung ;  Schwänzchen  nicht  vor- 
stehend. Afterläppchen  wie  der  Bauch  meist  rothbraun 
oder  auch  dunkler  als  derselbe,  vorzüglich  das  erste.  Die 
Beine  sind  schmutzig  weingelb,  Knie  und  Schenkelspitze 
braun;  Schienenspitze  und  Füfse  schwarz.*)  Dem  Habitus 
und  dem  Gange  nach  sollte  man  dieses  Thier  auf  den  ersten 
Blick  eher  für  eine  Spinne  als  für  eine  Blattlaus  ansehen. 

Geflügelte  :  Der  Kopf  ist  schwarz,  graulich  bestäubt, 
sehr  breit  oben  mit  zwei  Längsgrübchen  ;  Augen  braun,  stark 
vorstehend;  Nebenaugen  schwarz.  Fühler  so  lang  als  Kopf 
und  Thorax,  gekörnt,  schwarzbraun  bis  schwarz;  drittes 
Glied  am  Grunde  gelblich  ;  letztes  Glied  kürzer  als  das 
vierte  und  viel  kürzer  als  das  fünfte.  Schnabel  fast  von 
der  Länge  des  Körpers ,  grüngelblich  ;  Lippenwulst  und 
die  zwei  Endglieder  dunkelbraun.  Thorax  schwarzbraun  bis 
schwarz;  das  Schildchen  weifs  bestäubt,  sparsam  behaart; 
Hinterleib  gerandet,  glänzend  hellbräunlich,  weifslich  be- 
stäubt ;  einige  Fleckchen ,  besonders  aber  die  Umgebung 
der  sehr  kurzen,  höckerartigen   schwarzen  Röhren  braun. 


*)  Die  Bausrüäuse  der  ersten  und  zweiten  Generation  sind  et- 
was dunkler  braun,  die  schwarzen  höckerartigen  Pünktchen 
noch'tundeutlich  ;  auf  jedem  Hinterleibsringe  sechs  einge- 
drückte schwarze  Narben.  Unbeschädigte  Exemplare  sind  weifs- 
feestäuM  ,  hinten   eine  kreuzförmige  Stelle  nackt. 


—    157    — 

Bauch  bräunlich;  Afterläppchen  entfernt,  braun;  Schwänz- 
chen breit ,  stumpf  und  sehr  kurz.  Beine  langhaarig , 
schwarz ;  die  Mitte  der  Schienen  und  die  Basis  der  Schen- 
kel gelblich.  Flügel  glashell ;  Rand-  und  Unterrandnerv 
nebst  dem  langen  Flügelmahl  schwarzbraun ;  Endgabel  des 
Cubitus  weniger  als  %  desselben  einnehmend. 

DE  GEERs  Beobachtungen  über  diesen  Lachnus. 

Dafs  die  Blattläuse  lebendige  Jungen  gebären  und  dafs 
diese  hinten  aus  dem  After  (?)  zuerst  zur  Welt  kommen, 
ist  eine  Begebenheit,  die  schon  längst  ein  Loewenhosk 
und  andere  Naturforscher  beobachtet  haben ,  und  davon 
kann  man  sich  täglich  durch  den  Augenschein  belehren , 
wenn  man  auf  das  Acht  hat,  was  unter  diesen  Familien 
vorgeht.  Das  aber  ist  das  erstaunlichste,  dafs  man  sie  den 
ganzen  Sommer  hindurch  gebären  sieht,  ohne  eine  Begat- 
tung unter  ihnen  wahrzunehmen.  Folglich  scheinen  sie 
Hermaphroditen  oder  sich  selbst  genug  zu  sein.  Sn  der  That 
lehren  uns  die  Bonnetischen  Beobachtungen ,  die  fast  bis 
zur  höchsten  Genauigkeit  getrieben  sind,  dafs  sie  den 
ganzen  Sommer  durch  von  Geschlecht  zu  Geschlecht  le- 
bendige Jungen  gebären,  ohne  sich  mit  Männchen  ihrer 
Art  begattet  zu  haben.  Um  sich  davon  zu  überzeugen, 
hat  er  die  jungen  Blattläuse ,  vom  ersten  Augenblicke  ihrer 
Geburt  an  in  einer  vollkommenen  Einsamkeit  erzogen , 
welche  ihrerseits,  wenn  sie  zu  ihrer  gehörigen  Gröfse 
gekommen  waren,  ebenfalls  wieder  lebendige  Jungen  ge- 
boren haben,  ohne  mit  einer  andern  Blattlaus  die  mindeste 
Gemeinschaft  gehabt  oder  sich  in  eine  Begattung  einge- 
lassen zu  haben. 

Inzwischen  haben  doch  Bonnet  und  Lyonet  nachher 
unter  den  Blattläusen  die  Männchen  entdeckt ,  mit  denen 
sie  sich  begatten.  Diese  erscheinen  aber  erst  im  späten 
Herbst,  um  welche  Zeit  auch  die  Begattung  erfolget. 

Eben  diese  Naturkundigen  haben  auch  entdeckt,  dafs 
die  Weibchen  nach  erfolgter  Begattung  Eier  legen.  Lyonet 
sagt  ausdrücklich  :  »Die  Blattläuse,  wenigstens  viele  Ar- 
ten derselben  ,  wären  lebendiggebärende  und  eierlegende 
zugleich ;  eine  solche  Gattung  von  Blattläusen ,  die  den 
ganzen  Sommer  durch  lebendige  Jungen  geboren  hätten , 
legten  zu  Anfang  des  Winters  Eier,  aus  denen  im  folgen- 
den Frühjahr  wieder  die  ersten  Jungen  auskämen.« 

Nach  diesen  Beobachtungen  würden  die  Blattläuse  zu 
einer  Zeit,    nämlich  den  Sommer  hindurch  Lebendiggebä- 


—     15S    — 

rende,  zu  einer  andern  aber,  nämlich  zu  Anfang  des 
Winters  oder  zu  Ende  des  Herbstes,  Eierlegende  sein, 
folglich  die  letzte  Generation  des  Jahres  Eier  legen. 

Reaumur  konnte  eine  so  neue  und  erstaunliche  Bege- 
benheit kaum  glauben.  Er  zweifelte ,  ob  die  zu  Anfang 
des  Winters  hervorgebrachten  länglichen  Körperchen ,  vor 
deren  Geburt  die  Begattung  geschehen  war,  wirkliche  Eier 
oder  vielmehr  unzeitige  Embryonen  wären,  die  sie  zu 
einer  Zeit  abgesetzt  hätten ,  da  sie  nicht  mehr  zu  ihrem 
völligen  Wachsthum  gelangen  können.  Die  folgenden  Beo- 
bachtungen aber  werden  diese  Frage  aufklären  und  zu- 
gleich die  Lyonetschen  und  Bonnetsehen  bestätigen. 

Im  Jahre  1741  fand  ich  im  Sommer  auf  jungen  Fich- 
tensprossen viele  Blattläuse  von  beträchtlicher  Gröfse,  da- 
runter einige  geflügelt ,  andere  ungeflügelt  waren. 

Im  folgenden  Winter  entdeckte  ich  auf  den  Blättern 
des  nämlichen  Baums  verschiedene  kleine ,  länglichte , 
glänzend  schwarze,  wie  mit  chinesischem  Firnifs  überzogene 
Körperchen,  welche  auf  der  flachen  Oberseite  der  Blätter 
reihenweise  bei  einander  lagen,  zuweilen  vier  bis  fünf 
in  einer  Reihe,  oft  nur  zwei  oder  drei  auf  einem  Blatte, 
auch  wohl  auf  jedem  Blatte  nur  eines. 

Man  wird  leicht  erachten,  dafs  ich  sehr  neugierig  war, 
zu  erfahren ,  was  die  kleinen  schwarzen  Körperchen  sein 
möchten ,  die  ich  anfänglich  für  Insekteneier  ansähe.  In 
dieser  Absicht  brach  ich  viele  damit  besäete  Blätter  ab , 
und  that  sie  in  ein  Glas,  welches  ich  an  einen  warmen 
Ort  meines  Zimmers  setzte,  um  zu  sehen,  was  für  Insek- 
ten auskommen  würden ;  allein  sie  vertrockneten  in  kur- 
zer Zeit.  Inzwischen  bemerkte  ich,  dafs  diejenigen,  die 
draufsen  an  den  Blättern  safsen,  frisch  und  rund  blieben, 
wie  vorher.  Ich  erwartete  also  das  folgende  Frühjahr  1742 
mit  grofser  Ungeduld.  Nun  that  ich  auf's  Neue  einige  da- 
mit besäete  Blätter  in  ein  Glas  und  hatte  in  kurzer  Zeit 
das  Vergnügen,  aus  jedem  solchen  Ei  eine  junge,  völlig 
ausgebildete  und  muntere  Blattlaus  auskommen  zu  sehen. 
Mein  Erstaunen  war  desto  gröfser,  da  ich  aus  diesen  Eiern 
Blattläuse  auskommen  sähe,  weil  nach  allen  vorhergegan- 
genen Beobachtungen  erwiesen  war,  dafs  sie  lebendigge- 
bärende Insekten  wären. 

In  den  ersten  Maitagen  habe  ich  die  jungen  Blattläuse 
aus  den  Eiern  auskommen  sehen,  indem  die  Eierschale, 
die  sie  umschliefst ,  zerbricht ;  doch  kommen  sie  zuweilen 
früher,  auch  später  aus,  je  nachdem  ihnen  die  Witterung 
günstig  oder  ungünsh'cr  ist.  Sobald  sie  aus  dem  Ei  gefallen 


„     159     - 

sind ,  begeben  sie  sich  auf  die  jungen  Sprossen  des  Bau- 
mes, lagern  sieh  um  das  Reifs,  setzen  sich  fest  und  sau- 
gen mit  ihrem  Rüssel  den  Saft  aus,  der  ihre  gewöhnliche 
Nahrung  ist.  In  kurzem  linden  sich  auch  die  Holzameisen 
bei  ihnen  ein. 

In  der  Mitte  des  Septembers  ging  ich  abermal  aus, 
Fichtenblattläuse  zu  suchen ,  die  ich  auch  in  grofser  Menge 
antraf,  die  alle  ungeflügelt  waren  und  bereits  viele  Eier 
auf  die  Blätter  gelegt  hatten.  Zur  völligen  Befriedigung 
meiner  Neugierde  steckte  ich  eine  mit  diesen  Blattläusen 
bevölkerte  Fichtensprosse  in  ein  Glas  voll  Wasser,  um 
den  Augenblick  auszuforschen,  da  die  Eier  gelegt  würden, 
und  in  kurzer  Zeit  hatte  ich  das  Vergnügen,  mehr  als  eine 
Blattlaus  an  diesen  kleinen  Versuch  gewöhnt  zu  sehen. 

Als  ich  in  einem  andern  Jahre,  und  zwar  etwas  spä- 
ter, die  Blattläuse  beobachtete,  um  darunter  die  Männchen 
zu  entdecken,  fand  ich  zu  Anfang  des  Septembers  auf 
den  Zweigen  einer  jungen  Fichte  (Kiefer)  eine  grofse 
Familie  derselben ,  darunter  schon  viele  Weibchen  eine 
grofse  Menge  eben  solcher  Eier  auf  die  Blätter  gelegt 
hatten.  Die  Männchen  waren  hier  nicht  rar,  sondern  häufig 
unter  den  Weibchen  anzutreffen  und  die  Begattung,  die 
mit  ihnen  vor  meinen  Augen  geschähe ,  liefs  mich  nicht 
weiter  an  ihrem  Geschlechte  zweifeln.  Alle  diese  Männ- 
chen waren  ungeflügelt,  wie  die  Weibchen,  auch  von 
gleicher  Farbe,  ihr  Körper  aber  in  aller  Hinsicht  viel  klei- 
ner. Sie  waren  viel  lebhafter  als  die  Weibchen. 

In  jeder  Familie  fand  ich  ein  geflügeltes  Blattlausweib- 
chen, das  alle  seine  Jungen  abgesetzt  hatte.  Denn  beider 
Oeffnung  war  kein  Embryo  mehr  im  Leibe,  sondern  ein 
langer,  weifser  Theil,  wie  eine  gerunzelte  Wurst.  Ich 
glaube  also,  dieses  Blattlausweibchen  gehöre  zu  denen, 
von  welchen  die  jetzt  beschriebenen  ungeflügelten  Männ- 
chen und  Weibchen  geboren  werden. 

Alle  diese  Beobachtungen  beweisen  unwidersprechlich , 
dafs  die  Fichtenblattläuse  den  ganzen  Sommer  durch  le- 
bendige Junge  gebären,  im  späten  Herbst  aber  diejeni- 
gen ,  welche  zuletzt  geboren  sind  ,  wirkliche  Eier  legen , 
nachdem  sie  sich  zuvor  mit  den  Männchen  begattet  haben, 
und  dafs  diese  Männchen  um  diese  Zeit  erscheinen  ;  die 
lebendiggebärenden  Blattläuse  aber  sich  ohne  Begattung 
vermehren ,  dafs  endlich  die  Eier  den  ganzen  Winter  durch 
auf  den  Blättern  bleiben,  bis  im  folgenden  Frühjahre  die 
jungen  Blattläuse  auskriechen,  die  Bäume  bevölkern  und 
von  neuem  anfangen  ,    ohne  vorhergegangene  Begattung  , 


—     160    — 

aus  sich  selbst  lebende  Junge  zu  gebaren.  Folglich  schei- 
nen die  Eier  zur  Erhaltung  derselben  von  einem  Jahre 
zum  andern  bestimmt  zu  sein,  und  wahrscheinlich  sterben 
alle  Blattläuse  vor  dem  Ende  des  Jahres ,  wenn  sie  sol- 
chergestalt für  die  Erhaltung  ihrer  Art  auf  die  folgenden 
Jahre  gesorget  haben. 

9.  L.  FASCIATUS.  Burm. 

Geflügelte:  Schwarz;  Hinterleib  weifslich  bestäubt;  Flügel 
glashell,  eine  breite  Binde  ander  innern  Schrägader  entlang, 
so  wie  der  Raum  zwischen  Rand-,  Unterrand-  und  Randmahlader 
braun,  ein  glasheller  Flecken  vor  dem  Randmahl  ausge- 
nommen. Länge   1"'. 

Ungeflügelte  :  Schwarzbraun,  metallisch  glänzend; 
Safthöcker  und  Aftergegend  matt-schwarz.  Länge   1  —  1%"'. 

S/n.  Lachnus  fasciatus,  Burmeister  ,  Handbuch  der 
Ent.  IL  g3.  4- — Aphis  costata.  Zetterstedt,  Faun. 
Läpp.  I.  55g.  3.  <j?  C?)  —  fns>  Läpp.  Fase.  II. 
3ii.  4. 

Lebt  nach  Burmeister  auf  Kiefern  (Pinus  sylvestris]), 
nach  Zelterstedt  auf  Fichten  (Pinus  Abies) ;  ich  selbst  fand 
sie  einzeln  an  den  Stämmen  der  Weimuthskiefer  (P.  stro- 
bus)  auf-  und  abkriechen ,  und  nur  eine  derselben  bemerkte 
ich,  die  im  Saugen  begriffen  war. 

Geflügelte  :  Kopf  braun ,  weifslich  bestäubt ;  Augen 
hellroth ;  Fühler  behaart ,  schmutzig  gelb,  die  beiden  Grund- 
glieder bräunlich,  alle  übrigen  Glieder  an  der  Spitze 
schwarz  ;  drittes  Glied  am  längsten ,  die  drei  Endglieder 
unter  sich  fast  gleich ,  das  letzte  zugespitzt ;  Schnabel 
blafs,  zweites  und  drittes  Glied  braun;  der  Halsring  braun, 
vorn  und  hinten  gelblich  gerandet ;  Brustkasten  schwarz, 
Schildchen  weifs  bestäubt.  Hinterleib  graugelb  bis  bräun- 
lich, weifs  bestäubt,  die  beiden  Safthöcker  und  der  After 
schwarz.  Die  Beine  schmutzig  gelbgraulich;  Füfse,  Schie- 
nenspitzen ,  zwei  Binge  um  die  Schenkelspitzen  und  die 
Hüftstücke  braun.  Flügel  glashell,  im  Oberllügel  ein  rund- 
licher Flecken  am  Ausgehende  der  innern  Schrägader, 
der  sich  oft  bindenartig  an  derselben  hinaufzieht,  und  der 
Baum  zwischen  Unterrandnerv ,  Bandmahl ,  Bandmahlader 
und  dem  Aufsenrande  braun ,  nur  ein  rautenförmiger , 
wasserheller  Flecken  vor  dem  Bandmahle  ausgenommen  ; 
der  Cubitus  ist  sehr  zart,  weifslich  mit  grofser,  einfa- 
cher Gabel;  Bandmahlader  etwas  gebogen. 


—    161    — 

Ungeflügelte  :  Fühler  kurz,  Maisgelb ,  die  Spitzen 
der  yier  Geifselglieder  schwarz ;  die  drei  Endglieder  gleich 
lang ,  das  sechste  zugespitzt.  Augen  roth ,  Schnabel  lang , 
bis  zum  halben  Hinterleibe  reichend  ,  weifslich ,  die  zwei 
Endglieder  braun  ;  Kopf  bräunlichgelb ,  Brustringe  und 
Hinterleib  weifslich  bestäubt ,  glänzend  -  braun  ;  zweiter 
Brustring  oben  mit  schwarzer  Binde,  dritter  und  erster 
Hinterlaibsring  seitlich  mit  schwarzem  Fleckchen ;  eben 
so  sind  die  höckerförmigen  Saftröhren  ,  der  letzte  Hinter- 
leibsring, das  Schwänzchen  und  die  Afterläppchen  matt- 
schwarz. Der  ganze  Körper  ist  behaart ,  die  gelbbräunli- 
chen Beine  langhaarig,  die  Füfse  schwarz. 

11.  L.  AGILIS.  m. 

Geflügelte  :  Langgestreckt,  sehr  schmal,  walzenförmig, 
grün,  weifsbereift  mit  vielen  punktförmigen  braunen  Fleck- 
chen übersäet.  Röhren  fehlen;  Schwänzchen  sehr  kurz,  grün. 
Länge  1'". 

Nymphe  :  Walzenförmig,  grün,  nicht  bestftubt,  mit  erha- 
benen   schwarzen    Pünktchen  übersäet. 

Einzeln  an  den  Nadeln  der  Kiefer  (Pin.  sylvestris),  zu- 
weilen in  Gesellschaft  oder  doch  in  der  Nähe  von  Lach- 
nus  Pineti  anzutreffen. 

Geflügelte  :  Kopf  grünlich,  Scheitel  mit  braunen 
Fleckchen ,  über  die  Mitte  eine  Längsfurche  ziehend. 
Fühler  etwas  länger  als  Kopf  und  Thorax,  behaart,  braun, 
Geifselglieder  am  Grunde  blafs  :  zwei  Grundglieder  kurz, 
drittes  lang ,  viertes  etwas  mehr  als  halb  so  lang,  fünftes 
kaum  länger  als  das  vierte  ,  sechstes  zugespitzt ,  halb  so 
lang  als  das  fünfte.  Augen  grofs,  braun,  ohne  Höckerchen; 
Nebenaugen  ebenfalls  braun,  glänzend.  Schnabel  gelblich, 
kurz,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Halsring  grün, 
oben  mit  braunem  Anflug  ,  vorn  schmäler  als  der  Kopf ; 
Mittelbrustring  gelblich»  Brust  und  der  Brustrücken  glän- 
zend-braun. Hinterleib  grün ,  oben  mit  mehr  oder  weniger 
deutlichen  braunen  Pünktchen  übersäet.  Röhren  fehlen ; 
Schwänzchen  grün ,  sehr  kurz ;  Beine  schmutzig-gelb  und 
wie  die  Fühler  mit  steifen  schwarzen  Haaren  versehen  ; 
Schienenspitzen  und  Fufsglieder  braun.  Die  beiden  Hinter- 
beine bedeutend  länger ,  an  allen  Füfsen  das  erste  Glied 
verhältnifsmäfsig  lang ,  an  den  Hinterbeinen  mehr  als  die 
Hälfte  des  zweiten  Gliedes  betragend.  Flügel  glashell ,  das 
Geädersehr  fein,  braun,  Unterrandnerv  und  Mahl  gelb:  Rand- 
mahlader gerade,  zur  Spilze  des  Flügels  gehend,  derCuli- 

11 


—     162    — 

tus  blafs,  am  Grunde  ganz  verloschen  und  nur  mil  einer 
grofsen  Gabel;  die  beiden  innern  Schrägadern  nahe  bei- 
sammen entspringend.  —  Eben  aus  der  Nymphenhaut  ge- 
schlüpfte sind  ohne  Bestäubung  und  die  Punkte  des  Hin- 
terleibrückens deutlicher.  An  einem  Exemplare  fand  ich 
die  Fühler  schwarz,  nur  die  Basis  derselben  blafs. 

Die  Nymphen  sind  grün,  kahl,  sehr  lang,  dünn,  wal- 
zenförmig und  über  dem  ganzen  Oberrücken  mit  schwar- 
zen Pünktchen  übersäet.  Sie  sind  sehr  behende  und  ver- 
mehren sich  nur  schwach. 

12.  L.  PINETI.  Fb. 

Ungeflügelte:  Braun,  ganz  in  lange,  weifsgraue  Wolle 
gehüllt;  Beine  langhaarig;  die  hintern  sehr  lang;  Röhren  und 
Schwänzchen  fehlen.  Länge  1'". 

Geflügelte  :  Dunkelbraun,  stark  bestäubt  und  behaart. 
Fühler  langhaarig,  schwarz;  drittes  Glied  am  Grunde  blafsgelbj 
Beine  braun,  Schienen  und  Schenkel  am  Grunde  gelblich;  der 
Cubitus  gabelig. 

Syn.  Aphis  tomentosa  Pini,  Degeer.  Ins.  III.  26.  2. 
tab.  6.  fig.  ig — 25.  —  Aphis  Pineli  Fb.  Ent.  Syst. 
IV.  2  ig.  4^-  —  Syst.  Rhyng.  Sog.  4$* 

Dieses  seltsame  Geschöpf  lebt  nur  an  den  Nadeln  der 
Kiefer  (Pinus  sylvestris)  zu  acht  bis  zwölf  dicht  über-  und 
hintereinander.  Wenn  ihrer  viele  an  einem  Zweige  sind  , 
so  scheint  es,  als  sei  er  von  zerrissenem  Spinngewebe 
überdeckt.  August — Oktober. 

Un geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  Kopf  und  Thorax, 
langhaarig,  blafsgelb  ,  letztes  Glied  braun.  Augen  dunkel- 
braun, die  Höckerchen  unscheinbar,  fast  ganz  mit  denselben 
verschmolzen.  Der  Schnabel  reicht  über  das  zweite  Beinpaar 
hinaus,  ist  grüngelb;  die  beiden  Endglieder  bräunlich,  der 
Lippenwulst  dunkelbraun.  Scheitel  braunroih  mit  den  zwei 
gewöhnlichen  Eindrücken  versehen.  Der  Oberkörper  ist 
rothbräunlich,  kurzhaarig,  matt;  aufser  den  drei  Brustrin- 
gen sind  auch  die  zwei  ersten  und  die  drei  letzten  Hin- 
terleibsringe deutlich  zu  unterscheiden.  Statt  der  Röhren 
Höcker  mit  einem  Haarkranze;  das  kaum  bemerkbare 
Schwänzchen  ist ,  wie  die  Afterläppchen  an  der  Spitze 
dunkelbraun.  Beine  grünlichgelb,  Hüften,  Füfse  und  Schie- 
nenspitzen schwarzbraun  ;  die  Hinterbeine  sehr  lang.  Der 
wackelnde  unsichere  Gang,  der  wollbestäubte  Ueberzug 
und  die  langen ,  behaarten  Beine  geben  dem  Thiere  das 
Ansehen  einer  Reduvius-Larve.  Die  Jüngern  Individuen 
sind  dunkel-olivengrün. 


—     1G3     - 

Geflügelte  :  Fühler  langbehaart ,  schwarz,  drittes 
Glied  gekörnt,  am  Grunde  blafsgelb  (oft  alle  Geifselglieder 
gelb) :  die  zwei  Grundglieder  kurz  und  dick ;  drittes  Glied 
am  längsten ;  viertes  und  fünftes  gleichlang ,  sechstes  et- 
was zugespitzt,  kürzer  als  das  vorhergehende.  Der  Schna- 
bel reicht  bis  zum  dritten  Beinpaar ,  ist  braun  ;  erstes 
Glied  blafsgrün.  Augen  schwarz,  stark  hervortretend.  Das 
Höckerchen  ist  fast  mit  denselben  verschmolzen  und  daher 
kaum  noch  bemerkbar.  Der  Kopf  ist  behaart,  der  Halsring 
schmäler  als  derselbe  ;  der  ganze  übrige  Körper  mit  kur- 
zer ,  grauweifser  Wolle  bedeckt ,  vorzüglich  aber  das 
Schildchen  und  der  Hinterleib.  Röhren  nur  durch  kleine 
drüsenartige  Erhöhungen  repräsentirt.  Die  Beine  sind  braun, 
behaart ;  Schienen  und  die  Basis  der  Schenkel  blässer. 
Flügel  glashell;  Unterrandnerv  und  Randmahl  dunkelgrün; 
alle  Schrägadern  sehr  fein  und  bleich;  Randmahlader  ge- 
rade; der  Cubitus  mit  einfacher  Gabel. 

Bei  einem  männlichen  Exemplare ,  dem  einzigen  geflü- 
gelten, dessen  ich  im  Jahre  1841  habhaft  werden  konnte, 
war  der  Cubitus  nur  einfach  gegabelt ;  was  ich  damals  als 
eine  Abnormität  betrachtete;  im  folgenden  Jahre  (1842) 
fand  ich  viele  dieser  Geflügelten  ,  worunter  auch  mehrere 
Weibchen,  die  aber  alle  dieselbe  Flügelbildung  hatten. 
Zetterstedt  *)  hat  demnach  Unrecht,  wenn  er  die  Flügel- 
bildung wie  bei  Aphis  Picea?  Pz.  angibt.  Nicht  weniger 
auffallend  ist  es ,  dafs  derselbe  Verfasser  bemerkt ,  er 
habe  keine  Weibchen  (nach  ihm  die  Flügellosen !  )  an- 
getroffen ,  die  doch  nie  einer  Colonie  fehlen ,  die  Geflü- 
gelten aber  desto  häufiger. 

Degeer's  Beobachtungen  hierüber. 

55 Zu  Ende  des  Winters  1747  entdeckte  ich  auf  den  Fich- 
tenblättern eben  dergleichen  schwarze  Eier,  wie  die 
Blattläuse  der  vorigen  Art  (L*  Pini  L.)  zu  legen  pflegen, 
nur  waren  sie  über  die  Hälfte  kleiner. ...  Es  liegen  diese 
kleinen  Eier  just  wie  die  grofsen,  oben  auf  den  Blättern 
und  an  der  platten  Seite  derselben  in  gerader  Linie,  dafs 
sie  mit  den  Enden  zusammenstofsen.  Insgemein  sind  ihrer 
mehr  als  der  grofsen ;  denn  zuweilen  findet  man  acht , 
zwölf,  auch  wohl  zwanzig  in  einer  Reiho  auf  eben  dem- 
selben Blatte. 


*)  Zetteratedt  Fn.  läpp,  Fase.  JJ,  310,  3. 


—     164     — 

«Ich  vermuthete  gleich  vom  Anfange,  dafs  es  wohl  Eier 
von  unsern  wollichten  Fichtenläusen  sein  möchten  ,  die 
vom  vorigen  Herbst  noch  von  den  letzten  eierlegenden 
Weibchen  herrührten.  Um  davon  gewifs  zu  werden,  setzte 
ich  ein  junges  Fichtenreis ,  dessen  Bliitter  stark  mit  die- 
sen Eierchen  übersäet  waren  ,  in  ein  Glas  mit  Wasser, 
und  gebrauchte  die  Vorsicht,  alle  Blätter  desselben  genau 
zu  untersuchen ,  damit  nicht  etwa  ein  grofses  Ei  darunter 
sein  möchte ;  fand  aber  keins.  Denn  ich  wollte  besonders 
davon  gewifs  seyn ,  dafs  die  jungen  Blattläuse ,  die  ich 
erwartete  ,  lediglich  von  der  kleinen  Art  wären. 

«Als  ich  von  Zeit  zu  Zeit  nachsähe ,  erblickte  ich  end- 
lich in  den  letzten  Apriltagen  junge  Blattläuse  ,  denen  in 
den  ersten  Maitagen  mehrere  folgten.  Ich  unterliefs  nicht, 
eine  erst  ausgekommene  zu  untersuchen, ...»  —  Meine 
kleinen  Blattläuse  setzten  sich  an  die  convexe  Blattseite 
und  wuchsen  binnen  zween  Tagen  recht  merklich.  Der 
Körper  zeichnete  sich  deutlicher  aus ,  wie  sie  denn  auch 
viel  munterer  waren  ,  als  vorher. . . . 

»Durch  diese  Beobachtungen  wurde  ich  völlig  überzeugt, 
dafs  die  aus  den  kleinen  schwarzen  Eiern  ausgekommenen 
Blattläuse  zu  eben  der  Art  gehörten ,  die  ich  in  diesem 
Abschnitt  beschrieben  habe  ,  nämlich  zu  denen ,  die  mit 
einer  weifsen  wollichten  Materie  bedeckt  sind  und  wie 
eigentliche  Läuse  aussehen.  Denn  auf  gleiche  Art ,  wie 
diese ,  waren  die  jungen  Blattläuse  an  den  Füfsen  sehr 
haarig  und  am  Leibe  mit  der  wollichten  Materie  bedeckt, 
setzten  sich  auch  eben  so  in  einer  Reihe  unter  die  con- 
vexe Blattseke « 

13.  L.  QVERCUS.  Ein. 

Ungeflügelte  :  Behaart,  länglich,  braun  -  glänzend  ; 
Schnabel  dreimal  so  lang  als  der  Körper;  Fühler 
fibrirend,  letztes  Glied  länger  als  das  vorletzte. 
Länge  3'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  behaart;  Fühler  sehr  beweglich, 
zweites  Glied  kürzer  als  das  erste ,  und  letztes  kürzer  als  das 
vorhergehende.  Länge  2—2/4'". 

Aphis  Quercus  Ein.  Syst.  nat.  2.  j35 .  2/£.  —  Re'aum. 
Ins.  III.  pl.  28.  f.  5—i4>  —  Fabr.  Ent.  syst.  IV. 
21  g.  43.  —  Syst.  Rhyng.  3  00.  43.  —  Geoffr.  Ins. 
I.  498.  14.  —  Schrank  Fn.  boi.  II.  H2.  1238.  — 
Burmeister,  Handb.  d.  Ent.  II  g2  3.  —  Aphis 
longirostris  F.  Ent.  syst.  IV.  2lo.  1.  —  Syst. 
Rhyng.   294.   1.   (?) 


-     165    — 

Vom  Juli  bis  Oktober  am  Stamm  alter  Eichen.  Die  sau- 
gende Baumlaus  sitzt  mit  dem  Rüssel  so  fest  in  den  Spal- 
ten der  Rinde ,  dafs  man  sie  ohne  Verletzung-  des  einen 
oder  andern  Theiles  nicht  herausnehmen  kann.  Das  weiche 
Thier  platzt  entweder  beim  leisesten  Berühren  auf,  oder 
es  bleibt  ein  Stück  des  eingesenkten  Schnabels  in  der 
Spalte  sitzen.  Mittelst  eines  stumpfen  Werkzeugs  und  mit 
einiger  Geduld  gelingt  es  jedoch,  einige  altere  Individuen 
zu  erhalten ;  die  Jüngern ,  graubräunlichen  sind  schon 
leichter  zu  nehmen.  Merkwürdig  ist  an  diesen  Thieren  die 
beständige  zitternde  Bewegung  der  Fühler ,  wie  man  sie 
bei  den  Ichneumoniden  noch  bemerkt.  Sie  werden  häufig 
von  der  schwarzen  Ameise  (Tormica  fuliginosa)  geplagt. 
Mit  ihren  Fühlern  tupfen  und  reizen  diese  die  Baumlaus  so 
lange,  bis  sie  von  ihrem  süfsen  Honigsafte  abgeben. 

Ungeflügelte  :  Die  sehr  beweglichen  Fühler  so  lang 
als  Kopf  und  Thorax ,  braun ,  die  einzelnen  Glieder  an 
der  Basis  blafs  ;  die  Grundgelenke  keulenförmig,  erstes  Glied 
bedeutend  dicker  und  länger  als  das  zweite  ;  das  dritte 
am  längsten  und  so  lang  als  das  vierte  und  fünfte  zu- 
sammengenommen, welche  von  gleicher  Länge  sind;  das 
sechste  Glied  stumpf,  etwas  länger  als  das  fünfte.  Augen 
dunkelbraun  ,  Höckerchen  klein ,  fast  ganz  mit  denselben 
verschmolzen.  Der  Schnabel  ist  bräunlichgelb,  sehr  lang,  in 
der  Mitte  des  ersten  Gliedes  ein  dünner,  einschiebbarer  Theil, 
der  fast  für  ein  eigenes  Glied  anzusehen  ;  doch  ist  der 
Uebergang  sehr  allmählich  und  nicht  einmal  durch  eine 
Scheidewand  angedeutet ;  das  zweite  Glied  ist  kurz  und , 
wie  das  sehr  kleine ,  spitze  Endglied ,  schwarzbraun. 
Der  Kopf  und  ganze  Oberkörper  glänzend  -  braun ;  am 
Rande  des  Körpers  die  gewöhnlichen  Grübchen  sichtbar. 
Die  Röhren  fehlen ,  kaum  ist  noch  eine  Narbe  an  der 
Stelle  zu  bemerken.  Schwänzchen  unscheinbar,  nicht  vor- 
stehend. Der  Unterkörper  ist  röthlichbraun,  über  die  Mitte 
des  Bauches  zieht  eine  Längsreihe  brauner  Fleckchen, 
über  welche  der  Rüssel  streift ;  am  zweiten  Afterläppchen  ist 
seitlich  ein  blasser  Höcker  bemerkbar.  Die  Beine  sind  braun, 
Schienen  und  die  Wurzeln  der  Schenkel  bräunlichgelb. 

Geflügelte  :  Schwarz,  behaart;  der  Kopf  breit, 
glänzend-schwarz,  behaart,  die  zwei  Scheitelfurchen  sehr 
deutlich.  Augen  dunkelbraun,  stark  vortretend,  die  Höcker- 
chen verhältnifsmäfsig  klein  und  spitz.  Fühler  sehr  beweg- 
lich ,  etwas  länger  als  Kopf  und  Thorax ,  braun ,  dicht 
und  kurz  behaart  :   erstes  Glied  kurz ,   dick  .    walziü  ,   an 


—    106    — 

der  Spitze  heller ;  zweites  Glied  dünner  und  kürzer  als 
das  erste,  kolbig;  das  dritte  am  längsten  ,  an  einer  Seite 
gekerbt ;  das  vierte  und  fünfte  gleich  lang ,  das  sechste 
an  der  Spitze  etwas  dünner  und  länger  als  das  fünfte. 
Schnabel  bräunlich,  dreimal  so  lang  als  der  ganze  Kör- 
per Brustkasten  glänzend-schwarz;  Hinterleib  matt-schwarz, 
die  Ringe  desselben  deutlich;  Rohren  fehlen,  statt  deren 
offene  Drüsen,  die  auf  dem  Seitenrande  stehen.  Schwanz- 
läppchen nicht  vorstehend.  Beine  braun,  behaart,  Schienen 
und  Basis  der  Schenkel  bräunlichgelb.  Flügel  bräunlich, 
glashell,  das  Geäder  schwarz  und  stark;  der  Unterrand- 
nerv und  das  lange,  schmale  Randmahl  dunkelbraun;  erste 
Schrägader  nach  Innen  gebogen;  Hinterfiügel  glashell,  das 
Geäder  braun;  die  beiden  Schrägadern  am  Grunde  entfernt. 
Reaumür  will  die  geflügelte  Form  dieser  Blattlaus  auch 
gefunden  haben  und  bemerkt,  dafs  sie  die  Flügel  horizon- 
tal tragen ,  was  ich  leider  nach  zahlreichen  Besuchen  ei- 
ner Colonie  nie  zu  beobachten  das  Glück  gehabt  habe. 
In  einer  andern  Colonie  fand  ich  jedoch  in  dem  warmen 
Sommer  verflossenen  Jahres  ein  einziges  Individuum  mit 
Flügeln,  wonach  obige  Beschreibung  gemacht.  Die  Flügel 
lagen  geradeso,  wie  bei  den  andern  Lachnusarten,  dach- 
förmig über  dem  Körper  zusammengeneigt.  Gegen  Ende 
September  und  im  Anfange  des  Oktobers ,  wo  die  Kälte 
schon  empfindlicher  wurde  und  die  Thiere  sich  zur  Wur- 
zel des  Bauines  hinzogen ,  bemerkte  ich  mehrere  grofse 
Weibchen  mit  einem  kleinen ,  dunkelgrünen ,  anscheinend 
Jungen  belastet,  das  sie  auf  dem  Rücken  unmittelbar  über 
dem  After  trugen.  Ich  nahm  mehrere  dieser  beladenen 
Exemplare  zur  genauem  Untersuchung  in  einer  Dose  mit 
nach  Hause.  Die  kleinern ,  mattgrünen ,  sehr  kurzschnä- 
beligen  Individuen  waren  bereits  von  den  grofsen  Blatt- 
lausmüttern getrennt  und  starben  bald  nachher.  Bei  der 
Untersuchung  ergab  sich,  dafs  die  räthselhaften  Thierchen 
lauter  in  der  Begattung  begriffene  Männchen  waren  ;  sie 
mafsen  kaum  das  Fünftel  der  Weibchen  und  waren  somit 
die  ersten  flügellosen  Männchen,  die  mir  bei  den  Pflanzen- 
läusen über  der  Erde  vorgekommen.  Noch  am  selbigen 
Tage  und  an  dem  darauf  folgenden  legten  die  Weibchen 
drei  bis  vier  Eier,  welche  gelblich,  cylinderförmig,  an 
den  Enden  rundlich  und  so  lang  waren,  als  die  Männ- 
chen. Kurz  darauf  starben  auch  die  M  ü  1 1  e  r  und  schrumpf- 
ten ein ,  nachdem  die  Männchen  bereits  »wei  bis  drei 
Tage  todt  waren. 


-     167 


III.  Gattung  SCHJZONEURA  Hart  ig.  RINDENLAUS. 

kslaAwu ,    äutx  C.uV\\us  w\u^xYuU$  *,   TääwUv^ü^d   mW,  x\m 

(Fig.  4.  5.  6.) 

Man  findet  die  Arten  dieser  Galtung  nur  auf  Holzpflanzen. 
Einige  (Schiz.  Tremula?  Deg.,  Reaumuri  m.)  saugen  an  den 
Spitzen  zarter  Schosse  und  krümmen  deren  Blätter  so  ge- 
geneinander, dafs  die  Zweigspitze  einen  Schopf  bildet; 
Schiz.  Ulmi  L.  rollt  die  Blätter  der  Ulme  rückwärts  ein 
und  fmdet  hier  Schutz  gegen  ungünstige  Witterung  ;  Schiz. 
lanuginosa  Hart,  bildet  auf  der  Oberfläche  derselben  Blätter 
grofse,  haarige  Blasen,  in  welchen  sich  ihre  Nachkommen 
bis  zur  vollkommenen  Entwickelung  nähren ;  Schiz.  lani- 
gera  Haus/n,  saugt  an  den  Aesteh  und  jungen  Schossen 
des  Apfelbaumes.  Alle  sind  mehr  oder  weniger  mit  einem 
weifsen  Sekret  bedeckt ;  nur  Schiz.  Corni  sitzt  frei  an  den 
Zweigspitzen  oder  in  den  Afterdolden  des  rothen  Hart- 
riegeis ,  ohne  merkbare  Veränderung  an  denselben  her- 
vorzubringen. —  In  der  Flügelbildung  weicht  diese  Gattung 
von  beiden  vorigen  bedeutend  ab.  Der  Cubitus  ist  stets 
einfach-gabelig,  das  Randmahl  grofs ,  breit,  birnförmig 
und  dunkel  gefärbt»  Der  Hinterflügel  hat  zwei  Zweigadern, 
wodurch  sie  sich  von  der  Gattung  Vacuna  unterscheidet , 
welche  die  Bildung  des  Oberflügels  mit  ihr  gemein  hat  ; 
doch  tragen  die  Schizoneuren  die  Flügel  dachförmig ,  die 
Vacunen  aber  horizontal.  Mehr  Aehnlichkeit  in  Lebensart 
und  Habitus  hat  diese  Gattung  mit  Pemphigus  und  Telra- 
neura  ,  deren  Cubitus  jedoch  stets  einfach  ist.  —  Die 
Stammmütter ,  welche  den  Winter  hindurch  bewegungslos 
an  verschiedenen  Theilen  der  Gewächse  zubringen  und  im 
Frühlinge  lebende  Junge  gebären ,  haben  sehr  kleine , 
höckerlosc  Augen,  und  bei  einigen  Arten  weniger  Fühler- 
glieder ,  als  die  Larven  und  geflügelten  Nachkommen.  Sie 
sind  vivipare  Blattläuse,  wie  Schizoneura,  Tetraneura  und 
Pemphigus.  Ueber  die  Herkunft  der  überwinterten  Allmüt- 
ter fehlen  bis  jetzt  noch  die  genauem  Beobachtungen. 


—     108     — 

1.  SCHIZONEURA  CORNI.  Fb. 

Geflügelte  :  Schwarz-glänzend,  Hinterleib  am  Grunde  und 
an  der  Spitze  weifs;  Köhren  und  Schwänzchen  fehlen;  Flügel 
glashell ,    Geäder    und   das   grofse  Randraahl  schwarz.     Länge 

3/ 1  '" 

Ungeflügelte  :  Rcgclmäfsig  eirund,  niedergedrückt,  alle 
Theile  matt  schwarz,  ausgenommen  der  bräunliche  Bauch  und 
das  gelbgrüne  erste  Afterläppchen. 

Aphis  Corni  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  21 4-    —  Syst,  Rhyng. 
%gj*  1  g.  —  Schrank.  Fn.  boica  II.  106.  1188. 

Lebt  auf  dem  rotten  Hartriegel  (Cornus  sanguinea)  in 
den  Blüthendolden  und  an  den  obersten  Blättern  und  Blatt- 
stielen in  gedrängten  Horden.  Mai  und  Juni. 

Geflügelte  :  Fühler  von  halber  Körperlänge,  schwarz, 
gekörnt,  die  drei  Endglieder  gleichlang,  letztes  Glied  mit 
einer  Spitze  endigend.  Kopf  schwarz -glänzend  ;  Augen 
schwarzbraun;  Schnabel  schwarz,  die  Mitte  des  ersten  Glie- 
des weifsgelb,  bis  zur  Einlenkung  des  dritten  Beinpaares 
reichend.  Halsring  schwarz  mit  zwei  seichten  Grübchen  an 
der  Seite ;  Brustrücken  glänzend-schwarz ,  dünn  behaart. 
Hinterleibsrücken  schwarz,  Basis  desselben  weifsbestäubt , 
die  drei  letzten  Segmente  weifsrandig;  Bauch  graugrünlich 
oder  bräunlichgrün,  die  Randgegend  bräunlich.  Statt'der 
Röhren  nur  kleine  Höcker;  das  Schwänzchen  unbemerkbar. 
Beine  langhaarig,  schwarz,  alle  Schenkel  am  Grunde  gelb- 
grünlich. Flügel  glashell ,  Geäder  und  das  grofse  birnför- 
uiige  Randmahl  schwarz;  Gabelader  am  Grunde  verloschen. 

Fast  alle  Individuen  haben  im  Sommer  Flügelscheiden 
und  sind  demnach  Larven  und  Nymphen  der  geflügelten 
Weibchen.  Sie  sind  länglich  viereckig,  vorn  und  hinten 
zugespitzt,  grünweifslich ;  alle  Glieder  blafs ;  Hinterleibs- 
rücken braun  mit  gelben,  unregelmäfsigen  Makeln,  wovon 
die  zwei  in  der  Gegend  der  Röhren  ziemlich  constant  sich 
vorfinden;  nach  und  nach  färben  sich  Kopf,  Thorax  und 
Fühlerspitze  auch  braun. 

Un geflügelte  :  Regelmäfsig  eirund,  flach,  matt- 
schwarz ,  ausgenommen  der  bräunliche  Bauch  und  das 
gelbgrüne  erste  Schnabelglied.  Das  dritte  Fühlerglied  am 
Grunde  wie  auch  die  Schenkelbasis  aller  Beine  etwas  blafs- 
grün.  Kopf ,  Halsring ,  Röhren  ,  Schwänzchen  und  Behaa- 
rung wie  bei  den  Geflügelten.  Die  letzte  Brut  vom  August 
und    September,    welche   unter   den    abfallenden  Blättern 


—    1G9    — 

überwintert,  unterscheidet  sich  von  obigen  auffallend  durch 
ihre  eigenthümliche  Färbung.  Sie  sind  alle  weifslich  mit 
braunem  Flecken  auf  dem  Hinterleibsrücken. 

Ende  August  und  September  ist  die  Zahl  der  Geflügel- 
ten oft  so  grofs ,  dafs  sie  bei  heiterm  Wetter  in  langen 
Zügen  die  Luft  erfüllen  und  dadurch  den  Menschen  sehr 
lästig  werden,  weil  sie  ihnen  in  Nase,  Mund  und  Augen 
fliegen.  Vor  etwa  sechs  Jahren  durchzog  ein  solcher  Zug 
einen  ganzen  Nachmittag  unsere  Stadt ,  wodurch  er  die 
allgemeine  Aufmerksamkeit  auf  sich  zog.  Ein  andermal 
bemerkte  ich  einen  solchen  Zug  an  einem  Waldrande , 
der  sich  gleich  vieler  Mücken  in  den  Strahlen  der  unter- 
gehenden Sonne  schaukelnd  fortbewegte. 

2.  SCH.  LANIGERA.  Hausm. 

Un geflügelte  :  Honig färben,  oben  mit  weifsem,  wol- 
ligen Sekret  bedeckt.  Augen  sehr  klein;  Fühler  gelblich; 
die  drei  Endglieder  fast  von  gleicher  Länge;  statt  der 
Föhren  ringförmige  Narben.   Länge  % — 1'". 

Geflügelte  :  Glänzend-schwarz;  Hinterleib  chokoladbraun 
mit  langem  weifsem  Flaum  bedeckt;  Fühler  kurz,  ringelig, 
letztes  Glied   glatt,  ellyptisch. 

Aphis  lanigera  Hausmann;  III.  Mag.  I.  44°-  —  Schi- 
zoneura  lanigera  Hart.  Germar's  Zeitschrift  für 
EnL  III.  36j. 

Ich  habe  diese  Rindenlaus  nur  einmal  Ende  August  an 
den  Stämmchen  junger  Apfelbäume  einer  Baumschule  und 
gleichzeitig  an  den  Aesten  alter  Zwerg-  und  Pyramiden- 
bäume gefunden  ,  an  denen  sie  theils  in  langen  Reihen , 
theils  gruppenweise  safsen.  Die  Colonien  machten  sich 
durch  das  weifswollige  Sekret  sehr  bald  bemerkbar. 

Un  geflügelte  :  Braunröthüch-honigfarben ;  oben  mit 
weifsem ,  wolligem  Sekret  bedeckt.  Fühler  sehr  kurz , 
blafsgelb  :  die  drei  Endglieder  last  gleichlang  und  zusam- 
mengenommen etwas  länger  als  das  dritte  Glied.  Schnabel 
weifslich,  an  der  Spitze  schwarz,  bis  zum  dritten  Bein- 
paare reichend.  Augen  braun  ,  sehr  klein ,  kaum  bemerk- 
bar. Beine  gelblich;  alle  Knie  braun.  Die  Körperringe  sind 
deutlich  abgesetzt.  Die  Röhren  fehlen ;  an  deren  Stelle 
eine  ringförmige  Narbe;  Schwänzchen  unscheinbar. 

G  e  f  1  ü  g  e  1 1  e  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  Kopf  und 
Thorax ,  braun  bis  schwarz  :  drittes  ,  viertes  und  fünftes 
Glied  deutlich  geringelt ;  die  zwei  Grundglieder  sehr  kurz, 


-    no   — 

drittes  Glied  länger  als  die  drei  folgenden ;  viertes  und 
fünftes  gleichlang;  sechstes  kleiner  als  das  vorhergehende, 
cllyptisch  und  glatt.  Augen  sehr  grofs.  Schnabel  weifslich , 
bis  zum  dritten  Beinpaare  reichend.  Kopf  und  Brustkasten 
glänzend-schwarz  ;  der  Halsring  mehr  bräunlich.  Hinterleib 
chokoladbraun  ,  ohne  Röhren  und  Schwänzchen.  Beine 
schlank,  durchscheinig  mit  braunem  Anflug,  der  an  den 
Hüften,  Schenkel-  und  Schienenspitzen  am  dunkelsten  ist. 
Flügel  glashell;  Geäder,  Flügelmahl  und  Randader  dun- 
kelbraun ;  der  Cubitus  vor  der  Gabelung  bis  zum  Grunde 
weifslich ;  das  Randmahl  nach  dem  Rande  zu  heller  braun. 

wAphis  lanigera  nährt  sich  von  dem  Safte  der  Borke  und 
des  Splints  der  Apfelbaume.  Da  sie  in  grofsen  Haufen 
nebeneinander  lebt ,  so  bekommt  die  Borke  der  zarten 
Zweige  durch  die  vielen  Stiche  ihres  Rüssels  das  Ansehen 
eines  feinen  Zellgewebes.  Bei  grofsern  Zweigen ,  deren 
Borke  härter  ist ,  sucht  sie  sich  unter  diese  zu  arbeiten , 
um  aus  dem  darunter  liegenden  Splinte ,  in  welchen  sie 
ihren  Saugrüssel  leichter  einsenken  kann  ,  Nahrung  zu 
ziehen.  Zuweilen  bringt  sie  an  den  Zweigen  sogar  Aus- 
wüchse hervor,  indem  der  Reiz,  den  sie  durch  ihre  Stiche 
verursacht ,  einen  stärkern  Zuflufs  der  Säfte  nach  einer 
Stelle  bewirkt.  —  Diese  Blattlaus  gibt,  wie  Aphis  bursaria, 
einen  weifslichen ,  gummiartigen  Saft  von  sich ,  der  sich 
oft  zu  Tropfen  von  einer  Linie  im  Durchmesser  an- 
häuft.« *) 

3.  SCH.  LANÜG1NOSA.  Hart. 

Geflügelte  :  Schwarz  ;  Hinterleih,  vorzüglich  am  After, 
mit  wtifslichem  Flaum  bedeckt  ;  Röhren  und  Schwänzchen  fehlen. 

Ungeflügelte  :  Schwarz,  glatt,  mit  hl  äu  lichwe  ifser 
Wolle  bedeckt.  Fühler  viergliederig  ,  sehr  kurz. 
Lunge  i'"' 

Schizoneura    lanuginosa   Hart,     Germars    Magaz.  III. 
Reaumur  Inst.  III. 

Diese  Blattlaus  lebt  nur  in  den  grofsen  Baumnufs-  bis 
Faust  -  dicken  haarigen  Gallen  an  dem  Blattstiele  oder 
auf  der  Mittelrippe    der  Ulmenblätter  **).  Die  Gallen  sind 


•»* 


)  Hausmann  in  III.  Mag.  I.  440. 

)  Zur    gefälligen    Beachtung    hiGr    die    Bemerkung  ,     dafs  ich 

die    Gallen    bis  jetzt     nur    auf   strauchartigen    Ulmen ,  nie 

auf  wirklichen  Bäumen  gefunden  habe.    Sie   finden   sich  oft 


-    m    — 

an  der  Behaarung  und  durch  die  bedeutende  Grofse  leicht 
von  den  glatten  Gallen ,  welche  Tetraneura  Ulmi  bildet , 
zu  unterscheiden.  Das  Blatt  bleibt  im  Wachsthum  zurück 
und  wird  zuweilen  ganz  zur  Gallenbildung  verbraucht. 
Ende  Juli  und  Anfangs  August  öffnen  sich  die  Gallen  , 
also  bedeutend  später  als  die  kleinern  glatten.  Wenn  diese 
schon  dem  Aufplatzen  nahe  sind,  sitzt  in  jenen  die  Colo- 
nienstifterin  noch  allein  und  ist  mit  der  Yergröfserung  der 
Galle  beschäftigt. 

Geflügelte  :  Fühler  sechsgliederig,  ringelig,  kurz,  bis 
zum  Schildchen  reichend  :  die  beiden  Grundglieder  kurz  ; 
drittes  Glied  so  lang  oder  länger  als  die  drei  folgenden  ; 
viertes  länger  als  das  fünfte ;  sechstes  dünn ,  kaum  halb 
so  grofs  als  das  vorhergehende.  Schnabel  schwarz,  erstes 
Glied  in  der  Mitte  grün,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  rei- 
chend; Flügel  weifslich,  das  Geäder  sehr  fein,  bräun- 
lich, Unterrandnerv  und  das  birnförmige  Randmahl  dunkel- 
grün bis  schwarz;  derCubitus  einfach  gegabelt,  am  Grunde 
verloschen;  die  Hinterflügel  mit  zwei  Astadern;  diese  am 
Grunde  genähert. 

Die  zur  Beobachtung  auf  ein  Glas  hingelegten  und  etwas 
gedrückten  Mütter  setzten  mehrere  gelbe  Eipuppen  ab,  die 
bald  darauf  ihre  Beine  ausstreckten  und  sich  fortbewegten. 
Der  Schnabel  derselben  reichte  über  die  Hinterleibsspitze 
hinaus. 

Ungeflügelte  :  Der  Kopf  ist  schwarz,  sehr  klein; 
die  Fühler  sehr  kurz,  schwarz,  viergliederig :  die  zwei 
Grundglieder  kurz ,  dick ;  drittes  Glied  am  längsten ,  dick 
und  ungeringelt ;  viertes  Glied  kurz ,  in  der  Mitte  am 
dicksten.  Die  Augen  sehr  klein,  punktförmig.  Der  Schnabel 
schwarz,  bis  zum  zweiten  Beinpaar  reichend.  Der  ganze 
Körper  ist  länglich,  hochgewölbt,  fettglänzend,  ohne  Spur 
von  Röhren  und  Schwänzchen.  Das  erste  Ai'terläppchen 
ist  klein,  wenig  ausgezeichnet;  das  zweite  grofs,  vorste- 
hend. Beine  kurz,  pechbraun. 

4.  SCH.  TREMUUE.  Deg. 

Un geflügelte  Slammmutter  :  Branngelb,  glänzend, 
mit  sehr  kurzen,  weil'slichen  Härchen  uud  wenigem  weifsen 
Staube  bedeckt;  grofs,  halbkugelig;  Fühler  fön  fg  lieder  ig. 
Länge  2'". 


mit   den  glatten   Gallen  der   Tetraneura  Ulmi  auf   derselben 
Pflanze. 


—     172     — 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  bräunlichroth  ,  etwa* 
bläulich   bestftubt. 

Aphis  Tremulce  Degeer  Ins.  III,  62,   l5.  tab.  7.  f.  /—  7. 

—  Lirin  Fn.  Suec.  ggy.    —   Syst.  nat,  2.  j36.  28. 

—  lab.  Syst.  Rhyng,  3o2.  55. 

Wohnt  hier  an  der  weifsgrauen  Pappel  (Populus  canes- 
cens)  an  den  Spitzen  junger ,  saftiger  Triebe  und  unter 
deren  Blättern ,  die  sich  sämmtlich  zu  einem  dichten 
Schöpfe  zurückbiegen.  Auf  Populus  Tremulae  habe  ich  sie 
noch  nicht  lebend  gefunden.  Einmal  stiefs  ich  im  Walde 
auf  einen  solchen  Baum  ,  dessen  Colonien  eben  davonge- 
flogen sein  mufsten  ;  denn  in  jedem  verlassenen  Zweig- 
schopfe  hingen  ihre  zurückgelassenen  Nymphenhäute  noch 
ziemlich  wohlbehalten  in  grofser  Menge. 

Ungeflügelte  :  Der  Kopf  ist  sehr  klein ,  braun;  die 
Fühler  sehr  kurz,  fünfgliederig,  braun,  drittes  und  viertes 
Glied  am  Grunde  blässer:  die  zwei  Grundglieder  dick,  das 
zweite  walzig,  länger  als  das  erste;  drittes  am  längsten 
und  so  lang  als  die  beiden  folgenden  zusammengenommen, 
dünn ,  nach  oben  dicker ;  viertes  Glied  kolbig ,  klein ; 
fünftes  in  der  Mitte  am  dicksten  und  länger  als  das  vierte. 
Die  Augen  sehr  klein ,  braun.  Der  Schnabel  kurz ,  bis 
zum  ersten  Beinpaare  reichend  ,  braun  ;  Spitze  desselben 
schwarz  ,  erstes  Glied  in  der  Mitte  gelbgrünlich.  Von  dem 
sehr  aufgedunsenen  Körper  sind  oben  nur  die  zwei  ersten 
Brustringe  deutlich ;  alle  übrigen  in  Eins  verschmolzen , 
unten  aber  noch  recht  deutlich  zu  unterscheiden.  Schwänz- 
chen und  Bohren  fehlen.  Afterläppchen  braun ;  die  Beine 
kurz,  ganz  schwarz. 

Sie  hat  grofse  Aehnlichkeit   mit  Schizoneura  Reaumuri. 

Die  Nymphen  mit  Fliigelscheiden  sind  röthlich,  weifs- 
bestäubt.  Die  Fühler  bräunlich,  sechsgliederig;  die  zwei  ersten 
Glieder  kurz,  das  dritte  lang,  das  vierte  so  grofs  wie  das 
zweite,  das  fünfte  kaum  länger  als  jenes ,  das  sechste  et- 
was zugespitzt  und  so  lang  als  das  dritte.  Schnabel  weifslich, 
bis  zum  Bauche  reichend. 

Geflügelte:  Der  Kopf  ist  schwarz,  breit;  die  Augen 
roth ;  Fühler  kurz  ,  fast  so  lang  als  Kopf  und  Thorax ; 
schwarzbraun  ;  drittes  (Jlied  gekerbt ,  am  Grunde  blässer  : 
die  zwei  Grundglieder  sind  klein,  das  dritte  Glied  am 
längsten ;  viertes  und  fünftes  unter  sich  gleich ;  sechstes 
zugespitzt  ,  länger  als  das  fünfte.  Der  Schnabel  ist  gelb  ; 
zweites   und    drittes  Glied    braun  ,    bis  zum  drillen  Bcin- 


\ 


—     173    — 

paare  reichend.  Der  Brustkasten  schwarz  ;  der  Unterhais 
bräunlichgelb.  Hinterleib  braunrothlich ;  oben  etwas  dunkler. 
Afterspitze  mit  weifser  Wolle  versehen.  Rühren  fehlen; 
Schwänzchen  kaum  bemerkbar.  Beine  schwarz ,  Hüften  und 
Schenkelbasis  gelblich.  Flügel  glashell,  weifslich ;  das  Ge- 
äder  bleich ;  Unterrandnerv  und  Randmahl  ebenfalls» ; 
letzteres  nach  Innen  grün  umrandet.  Radialzelle  grofs ; 
der  Cubitus  mit  einfacher,  kleiner  Gabel,  in  der  Nähe  der 
zweiten  Schrägader  entspringend ;  die  beiden  Schrägadern 
des  Hinterflügels  am  Grunde  genähert, 

5.  SCH.  ULMI.  Lin. 

Ungeflügelte  Stammmutter  :  Dunkelgrün,  glänzend, 
kugelig,  ohne  Höcker  und,  wie  die  Nachkommen,  üher  und 
über  in  lange  Wolle  eingehüllt;  Fühler  sechsgliederig; 
Röhren  fehlen  ;  das  Schwänzchen  unfcheinbar.  Länge  1"'. 

Geflügelte  (Nymphe)  :  Schwarz,  Hinterleib  oben  braun, 
unten  heller  (gelbbräunlich);  bläulich- w ei fs  bestäubt;  Röh- 
ren und  Schwänzchen  fehlen, 

Aphis  Ulmi  Lin.  Syst,  nat,  2.  j33.  2.  —  Fn.  Suec. 
Q"]6.  —  Geoffr.  Ins.  I.  49^-  &•  —  Fabr.  Ent.  Sys, 
IF.  2iy.  36".  —  Reaumur  Ins.  3.  tab.  25.  — 
Aphis  foliarum  Ulmi.  Degeer ,  Uebers.  III.  53. 
tab.  5.  fig.  7 — 12. 

Leben  bis  zur  Ausbildung  der  ersten  Generation  gesel- 
lig unter  den  Blättern  des  Ulmenbaums  (Ulmus  campestris, 
suberosus ,  effusus)  ,  die  sich  durch  das  Saugen  der  Stif- 
terin nach  Unten  einrollen.  Die  vollkommenen  Individuen, 
lauter  Geflügelte ,  zerstreuen  sich  bald  und  bringen ,  wo  ? 
weifs  man  noch   nicht,    wieder  lebende  Jungen  zur  Welt. 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  oben  braun,  unten 
heller  ,  bläulichweis  bestäubt.  Fühler  schwarz  ,  vorletztes 
Glied  gelblich  :  die  zwei  Grundglieder  sehr  kurz  ;  drittes 
viel  länger  als  die  drei  folgenden  zusammengenommen , 
schraubenförmig  geringelt;  viertes  klein,  ebenfalls  deutlich 
geringelt,  fünftes  glatt,  bedeutend  dünner  und  etwas  kür- 
zer als  das  vierte;  das  sechste  ebenfalls  ungeringelt,  zu- 
gespitzt und  kaum  kürzer  als  das  fünfte.  Beine  schwarz  ; 
die  Schenkel  am  Grunde  blafs.  Flügel  glashell ,  weifslich ; 
das  Geäder  braun,  das  Randmahl  gelbgrünlich;  Radialzelle 
grofs  ;  der  Cubitus  mit  grofser  Gabel ,  am  Grunde  verlo- 
schen ,  und  mit  den  beiden  innern  Schrägadern  nahe  bei- 
sammen entspringend  ;  die  beiden  Schrägadern  des  Hinter- 
ilügels  am  Grunde  genähert  und  daselbst  verloschen. 


—     174     — 

Ungeflügelte:  Die  ungeflügelten  röthlichen  Nymphen 
sind  mit  einer  bläulichweifson  Wolle  bedeckt,  die  beson- 
ders auf  dem  Hinterleibsrücken  und  am  After  sehr  lang  ist. 
Nur  die  Stammmutter  bleibt  flügellos,  ist  dunkel-  und 
gelbgrün  marmorirt,  kugelig,  ohne  Höckerchen  und  über 
und  über  in  Wolle  eingehüllt.  Die  Augen  braun ,  sehr  klein 
ohne  Höckerchen.  Der  Schnabel  kurz,  das  zweite  Beinpaar 
nicht  erreichend,  braun,  erstes  Glied  blafs.  Fühler  bräunlich, 
das  dritte  Glied  blafs  :  erstes  und  zweites  Glied  dick  und 
kurz ;  drittes  am  längsten ;  viertes  sehr  kurz ,  fünftes  et- 
was länger ,  aber  dünner  als  das  vierte  ;  sechstes  zuge- 
spitzt, von  der  Länge  des  vierten.  Saftröhren  und  Schwänz- 
chen fehlen.  Beine  kurz,  bräunlich;  Füfse,  Schienen-  und 
Schenkelspitzen  schwarz. 

Degeer's  Beobachtungen  über  diese  Rindenlaus. 

»Insgemein  findet  man  im  Junius  und  Julius  Rüsterblätter, 
die  entweder  in  der  Hälfte  ihrer  Breite  oder  ihrer  Länge, 
vom  Rande  bis  zu  der  dicken  Mittelader  zusammengerollt 
sind.  Dies  Zusammenrollen  geschieht  stets  unterwärts,  weil 
die  Blattläuse  beständig  auf  der  Unterseite  des  Blattes  woh- 
nen. Der  zusammengerollte  Theil  des  Blattes  ist  höckerig 
und  ganz  voll  Runzeln  ;  die  Farbe  weit  hellgrüner  als  der 
übrige  gesunde  Theil  des  Blattes  ,  zuweilen  weifslich. 
Rollt  man  zu  der  Zeit  das  Blatt  auf,  so  ist  die  inwendige 
Höhlung  ganz  voll  Blattläuse,  die  mit  einer  weifsen,  wol- 
lichten  Materie  umgeben  sind.  Es  gibt  unter  ihnen  braune, 
grüne  und  fleischfarbige.  Die  Familie  der  letztern  ist  am 
zahlreichsten ,  indem  sie  fast  die  ganze  Blatthöhle  ausfül- 
len. Gegen  das  Ende  Junius  und  zu  Anfang  Julius  sind 
diese  Blattrollen  mit  Nymphen  bevölkert,  die  bei  erreich- 
ter völliger  Gröfse  unverzüglich  Flügel  bekommen ,  im- 
gleichen  geflügelte  Blattläuse  und  endlich  eine  sehr  dicke 
ungeflügelte  Blattlaus ,  die  niemals  Flügel  bekommt  und 
welches  die  Mutter  oder  die  eigentliche  Stifterin  dieser 
ganzen  zahlreichen  Familie  ist.  Ich  habe  auch  in  allen 
Stellen  keine  andern  ungeflügelten  Blattläuse  angetroffen , 
die  nämlich  niemals  Flügel  bekommen,    als   diese  dicke 

und  einzige  Blattlausmutter In  diesen  Blättern  findet 

sich  auch  eine  Menge  runder  Tropfen  einer  harzigen  ,  kle- 
brigen und  durchsichtigen  Materie  von  gleicher  Gröfse , 
die  auf  dem  Papiere  hinrollen,  ohne  anzukleben  oder  gar 
zu  schmutzen,  weil  sie  gleichsam  mit  einer  weifsen  Mate- 
rie überpudert  sind,  so  dafs  sie  gleich  bei  der  geringsten 
Erschütterung  des  Blnttes  in  Menge  auf   die  Erde    fallen. 


—     lii)    — 

Dies  sind  die  Exkremente,  die  ich  selbst  als  kleine  Tröpf- 
chen habe  aus  dem  After  quillen  sehen. 

Im  Jahre  1755  schickte  ich  mich  zur  rechten  Zeit  an, 
die  zusammengerollten  Blätter  mit  ihren  Einwohnern  zu 
untersuchen  und  bemerkte  ,  dafs  ungeachtet  die  Rüster- 
blätter am  30.  Mai  noch  nicht  viel  gröfser  waren,  als  das 
erste  Glied  eines  Fingers ,  sich  dennoch  einige  schon  an 
ihrem  einen  Rande  bis  zur  Hauptrippe  umgerollt  hatten» 
Bei  Eröffnung  der  Rolle  fand  ich  darin  ein  kleines,  schie- 
ferfarbiges Blattläuschen ,  nicht  gröfser ,  als  die  gewöhn- 
lichen Blattläuse  der  kleinsten  Arten  ;  allein  in  jeder  Rolle, 
die  ich  untersuchte,  nicht  mehr,  als  ein  einziges.  Dies 
ist  die  Mutter,  die  nachher  so  grofs  wird  und  die  ganze 
Rolle  bevölkert 

Einzig  und  allein  ist  es  also  diese  Blattlausmutter,  nicht 
aber  ihre  Jungen  ,  die  sie  geboren  hat ,  der  das  Zusam- 
menrollen der  Blatthälfte  beizumessen  ist ,  welches  durch 
die  wiederholten  Stiche  verursacht  wird,  welche  die  Blatt- 
laus thut  und  zugleich  mit  ihrem  Rüssel  den  Saft  aussaugt. 
Die  Mutter  bereitet  also  ihrer  zahlreichen  Nachkommen- 
schaft schon  zum  Voraus ,  ehe  sie  geboren  wird  ,  eine 
bequeme  und  nothwendige  Wohnung.  Denn  zu  der  Zeit , 
wovon  ich  jetzt  rede ,  war  noch  kein  einziges  Junges 
vorhanden.  Je  stärker  nun  das  Blatt  wächst  und  sich  aus- 
breitet, desto  gröfser  wird  auch  die  Rolle.  Selbst  die 
hier  zu  gleicher  Zeit  gebornen  jungen  Blattläuse  können 
auch  durch  ihre  Stiche  das  Ihrige  zur  Yergröferung  des 
Raumes  in  der  Blatthöhle  beitragen.  Denn  es  pflegt  sich 
der  Nahrungssaft  gemeinlich  von  selbst  und  am  häufigsten 
nach  den  verletzten  Stellen  eines  Blattes  hinzuziehen.  Leu- 
venhoek  hat  schon  bemerkt,  dafs  die  Blattläuse  durch  ihren 
Stich  das  Zusammenrollen  und  unregelmäfsige  Wachsen 
der  Stachelbeerblätter  verursachen ,  ungeachtet  er  irrt , 
wenn  er  behauptet,  dafs  das  Wachsthum  der  Zweige  und 
Blätter  dadurch  gehindert  werde.  Hierdurch  erfolgt  gerade 
das  Gegentheil ,  weil  das  Wachsthum  dadurch  gewisser- 
mafsen  befördert  wird,  dafs  die  Blätter  viel  dicker  und 
gröfser  werden. « 

6.  SCH.  REAUMURI.  m. 

Ungeflügelte  :  Braun,  halbkugelförmig;  Fühler  schwarz, 
dünnbehaart,  sehr  kurz,  viergliederig;  Beine  schwarz. 
Länge  2'". 

Geflügelte.    Schwärs;    Hinterleib    dunkelgrün;     Bein« 


—     176    — 

schwarz;  Flügel  rauch  färben,  Geäder  und  Randuiahl  schwarz, 
Länge  1'". 

Re'aumur  Inst.  III.  tab.  23.  ßg.  1 — 3. 

Diese  Rindenlaus  fand  ich  im  Mai  an  den  heurigen  Zweig- 
spitzen der  Linde  (Tilia  eurqpaea),  Sie  sitzen  in  einer 
langen  Reihe  hinter  einander  und  verursachen  dadurch 
das  spiralförmige  Krümmen  der  jungen  Triebe  ,  wie  sie 
Reaumur  gefunden  und  sehr  treu  abgebildet  hat.  Ich  habe 
lange  darnach  gesucht  und  sie  erst  im  dritten  Jahre  an 
zwei  Lindenbäumen  gefunden.  Sie  ziehen  die  untern  Stamm- 
schosse den  Asttrieben  vor.  Auf  der  grofsblätterigen  Linde, 
auf  welcher  die  bekanntere  Aphis  Titoe  häufig  vorkommt , 
habe  ich  diese  Art  noch  nicht  angetroffen. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  kürzer  als  Kopf  und 
Thorax ,  schwarz  ;  drittes  Glied  dick ,  so  lang  als  die 
beiden  folgenden  zusammengenommen  ;  viertes  und  fünftes 
keulenförmig;  sechtes  zugespitzt ,  etwas  länger  als  das 
vorhergehende.  Augen  dunkelbraun  ;  grofs.  Der  Schnabel 
dunkelgrün ,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Kopf  und 
Brustkasten  schwarz,  glänzend.  Hinterleib  unten  olivengrün, 
oben  dunkelgrün;  die  Aftergegend  weifs  bestäubt.  Röhren 
und  Schwänzchen  fehlen.  Beine  schwarz.  Die  Flügel  glas- 
artig ,  rauchfarben ;  das  Geäder  und  Randmahl  schwarz ; 
Radialzelle  grofs ;  der  Cubitus  eingabelig ,  am  Grunde 
verloschen  ;  die  beiden  Aeste  des  Hinterflügels  aus  einem 
Punkte  entspringend  und  mit  dem  fortlaufenden  Unterrand- 
nerven eine  dreizinkige  Gabel  bildend. 

Ungeflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarz  :  erstes  und 
zweites  Glied  kurz  und  dick;  drittes  am  längsten;  viertes 
nur  halb  so  lang  als  das  dritte ,  etwas  zugespitzt.  Augen 
sehr  klein,  punktförmig.  Der  Schnabel  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare reichend ,  schwarz ,  erstes  Glied  grünlich.  Der  Kopf 
ist  klein,  schmäler  als  der  wulstig-faltige  Halsring;  Schei- 
tel mit  zwei  flachen  Grübchen  versehen  ;  die  drei  Brust- 
ringe durch  Querfalten  deutlich  geschieden ;  die  Hinterleibs- 
ringe in  Eins  verschmolzen.  Röhren  und  Schwänzchen  feh- 
len gänzlich.  Aftergegend  weifs  bestäubt ;  zweites  After- 
lappchen  schwarz ,  grofs ,  stark  vortretend  und  ,  statt  des 
Schwanzläppchens,  die  Hinterleibsspitze  bildend.  Die  Beine 
kurz  und  schwarz. 


—    in   — 


\  Gattung  VA CÜNA  Heyden.  ZWEIGLAUS. 

|U\c\\  Vaw^ ,  ObVVc  zw\,  ^mu^dl  •,  YVüqd  ^ac\\  a\v\t\uauixv 
w^tuA. ',    Ave,  MO\Ä.tvu  \mW\    x'v«  l\w\<jaÄm\, ,    <kx  CuVnlus 

CFig.  19,  20,  21.) 

Tan  kennt  aus  dieser  Gattung  erst  zwei  Arten,  welche 
de  auf  Bäumen  leben.  Sie  nehmen  gewöhnlich  die  wei- 
lt Zweigspitzen  ein ,  gehen  indefs  auch  bisweilen  unter 
en  Blätter  und  saugen  am  Mittelnerv,  verunstalten  aber 

Pflanzentheile,  an  denen  sie  leben,  nicht  im  Gering- 
n.  Es  sind  kleine  Thierchen ,  die  sich  durch  die  Füh- 
-  und  Flügelbildung,  so  wie  durch  die  horizontale  Flu— 
läge  auffallend  von  allen  übrigen  auszeichnen.  Der 
srflügel  hat  wie  bei  der  Gattung  Schizoneura  einen  ein- 
ü  gegabelten  Cubilus;  der  Unterflügel  trägt  aber  nur 
le  schräge  Astader.  Die  eirunden,  flachen,  flügellesen 
ividuen    haben    sehr    kleine    Augen   ohne  Höckerchen; 

Rühren    und    ein    vorstehendes    Schwänzchen    fehlen. 

flügellosen  Weibchen  machen  gewöhnlich  den  alleini- 
l  Bestand  der  Colonien  aus;  selten  und  erst  spät  im 
nmer  erscheinen  etliche  geflügelte  Weibchen ,  welche 
r  legen.  In  der  Fortpflanzungsweise  scheinen  sie  der 
tung  Phylloxera  nahe  zu  stehen ,  mit  der  sie  auch  die 
enthümliche  Flügellage  gemein  haben. 

1.  VACUNA  BETULiE.  m. 

fngeflügelte:  Eirund,  dunkelgrün,  matt  mit  weifsem 
ckenstrei  f  ea  und  zwei  Reihen  weifser  Fleckchen 
Rande;  Unterkörper  flach  und  grün.  Länge  '/j   —   %"'. 

leflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  dunkelgrün;  Fühler  braun, 
aart  und  ringelig. 

)iese  merkwürdige,  in  Bau  und  Lebensart  der  Vacuna 
ophila  so  ähnliche  Zweiglaus  lebt  gesellig  an  den  Zweig- 
tzen  der  kahlen  Birke  (Betula  alba).  Mai  bis  August ; 
ten. 

Jngeflügel  te  :  Fühler  kurz,  '/3  der  Körperlänge,  braun, 
lies  Glied  weifslich  ;    der  Schnabel  grüngelb ,  die  Basis 

12 


—     1TS     — 

und  Spitze  desselben  braun;  Augen  punktförmig,  sehr 
klein,  ohne  Höckerchen ;  Rühren  und  Schwänzchen  feh- 
len ;  von  erstem  bemerkt  man  kaum  die  Stelle ,  wo  sie 
stehen  könnten.  Beine  braun  mit  weifsen  Schienen ;  Schen- 
kelwurzeln und  Hüften  schmutzig  weifslich. 

Jüngere  Individuen  sind  oliven-  bis  grasgrün,  die  wei- 
fsen Flecken  noch  sehr  undeutlich.  Unter  dem  Mykroskope 
erscheint  der  Körper  oben  mit  kurzen  ,  aber  steifen  und 
spitzen  Borsten  besetzt. 

Geflügelte  :  Fühler  behaart,  ringelig  und  braun; 
Augen  grofs,  braun  und  mit  den  gewöhnlichen  Höckerchen 
versehen;  Kopf  und  Brustkasten  sind  schwarz;  Hinterleib 
dunkelgrün;  Röhren  und  Schwänzchen  fehlen;  die  Beine 
schmutzig  gelbgrün  mit  dunklern  Füfsen  ,  Schienenspitzen 
undKnieen;  Flügel  glashell,  sehr  lang;  das Geädcr  deutlich 
sichtbar,  der  Cubitus  einfach  gegabelt,  am  Grunde  verlo- 
schen; Unterflügel  mit  einer  Astader.  Unter  dem  Mykros- 
kope erscheint  der  Oberflügel  so  schön  netzartig  gegit- 
tert, wie  es  der  Querschnitt  eines  Pflanzenstängels  im 
Marke  nur  zeigen  kann. 

2.  V.  DRYOPHILA.  Schrk, 

Ungeflügelte  :  Eiförmig,  flach,  bräunlich  bis  grün  mit 
bellerm  Rückenstreifen;  Augen  sehr  klein,  ohne  Höckerchen; 
Schwänzchen  und  Röhren  kaum  bemerkbar.  Länge  %'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  Hinterleib  oben  dunkel  und  unten 
hellgrün;  Fühler  braun,  die  drei  G  eifse  lg  1  ie  der  am 
Grunde  blafs.  Länge  */j  —  Vs'". 

Aphis    dryophila    Schrk,    Fn.    boi.    1/3.    121  o.   Vucuna 
dryophila   Iieyd. 

Diese  Zweiglaus  lebt  von  Mai  bis  August  in  zahlreichen 
Horden  an  den  Zvveigspitzen  und  unter  den  Blättern  des 
Eichbaums.  Die  Geflügelten  erscheinen  erst  Ende  Juli  und 
Anfangs  August  in  sehr  geringer  Anzahl.  Man  findet  sie 
einzeln  unter  den  Blättern  sitzen  und  damit  beschäftigt, 
Eier  in  concenlrischen  Kreisen  um  sich  herum  abzusetzen. 
Dieselbe  Art  fand  ich  im  Mai  einmal  in  denselben  Ver- 
hältnissen auf  dem  Hartriegel  (Tornus  sanguinea). 

Ungeflügelte  :  Fühler  fünfgliedri^ ,  behaart,  ringelig, 
braun,  drittes  Glied  gelb,  die  beiden  Grundglieder  dick, 
drittes  Glied  fast  so  lang  als  die  beiden  folgenden,  fünf- 
tes etwas  länger  als  das  vierte,  in  eine  pfriemliche  Spitze 


—     179    - 

endigend;  Augen  sehr  klein,  nur  von  der  Gröfse  der 
gewöhnlichen  Höckerehen  hinter  denselben,  wenig  vor- 
stehend; Schnabel  bis  zum  dritten  Beinpaare  reichend, 
blafs ,  Spitze  desselben  schwarz ;  Kopf  und  Halsring  in 
Eins  verwachsen,  wodurch  ersterer  stark  nach  hinten  ver- 
gröfsert  wird;  der  Körper  ist  eiförmig,  flach,  oben  roth- 
lichbraun  mit  hellem  Ruckenstreifen,  der  die  Spitze  des 
Hinterleibes  nicht  erreicht;  unten  heller,  rothgelb,  in's 
Grünliche  sich  verlaufend ,  am  Rande  braunlich ;  Röhren 
fehlen ,  statt  derer  stumpfe ,  gelbe  Höcker  mit  braunem 
Rändchen;  Schwänzchen  sehr  klein;  Beine  dünn,  aber 
lang  behaart,  schmutzig  gelb  mit  braunen  Tarsen.  Die 
braune  Farbe  des  Körpers  erscheint  unter  der  Lupe  als 
eine  Mehrung  von  Braun,  Roth,  Gelb  und  Grün.  Jüngere 
Individuen  sind  den  altern  ganz  ähnlich,  nur  kleiner,  die 
Färbung  heller,  das  Braune  ist  hier  ein  Hellgrün,  wird 
nachher  grün,  dann  bräunlich,  bei  allen  aber  ist  der  hel- 
lere Rückenstreifen  sichtbar.  In  den  Colonien  späterer  Ge- 
nerationen sieht  man  nur  selten  eine  ausgefärbte  braun- 
rothe,  wie  sie  in  den  Frühlingscolonien  meist  vorkommen, 
sondern  gröfstentheils  grüne. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  Kopf  und  Thorax, 
braun,  die  drei  Geifselglieder  am  Grunde  blafs;  Augen 
braunroth  mit  verhältnifsmäfsig  grofsen  Höckerchen ;  Schei- 
tel flach  und,  wie  der  Brustkasten,  glänzend  schwarz; 
der  Hinterleib  oben  schmutzig  grün  (eigentlich  ein  Ge- 
misch aus  Gelb,  Grün  und  Braun),  unten  gelbgrünlich; 
statt  der  Röhren  offene  Höcker:  Schwänzchen  sehr  kurz, 
kolbig,  aufgebogen;  Beine  gelbgrünlich,  Schienen-  und 
Fufsspitze  bräunlich;  Flügel  glashell,  das  Geäder  sehr  fein, 
bräunlich ;  Unterrandnerv  und  Randmahl  blafs.  —  Die  Lar- 
ven, welche  Flügel  erhalten,  sind  länglich,  gleich  breit, 
etwas  bestäubt;  Kopf,  Mitte  des  Brustrückens  und  Hin- 
terleibrückens roth;  Seiten  des  Brustrückens  weifslich- 
gelb,  Flügelscheiden  bräunlich. 


♦  -*e?*-**«s»-  *  - 


—     ISO 


V.  üattUDg  PEMPHILUS  Hart.  WOLLLAUS- 

Sc\vyvmjoA«u -,    \V\uUyv^ü<j<!\   <m\   zm\   S>c\mi$-  o»Uy  1\ku<j- 

(\A&Y\\. 

(Fig.  13,  14,  15.) 

Die  sechs  Arten  dieser  Gattung-,  welche  mir  bekannt 
geworden  sind,  leben  theils  in  Gallen  (Peinph.  bursarius) , 
theils  unter  Blattern  (Peinph.  affinis)  und  theils  an  den 
Stängeln  krautartiger  oder  an  den  Zweigen  holzartiger 
Gewächse  (Pemph.  Gnaphalii,  Ranunculi)  ;  alle  sind  in 
lange  Wolle  gehüllt,  die  sich  nach  jeder  Häutung  erneuert. 
Man  trifft  sowohl  ungefiiigelte,  als  geflügelte  Individuen  in 
jeder  Horde,  doch  sind  erstere  nur  in  geringer  Anzahl 
vorhanden.  Diejenigen,  welche  in  Gallen  leben,  brauchen 
längere  Zeit  zu  ihrer  Entwicklung  und  erhalten,  die  Stif- 
terin ausgenommen,  endlich  alle  Flügel,  worauf  die  Co- 
lonie  durch  eine  Oeffnung  aus  der  Galle  schlüpft  und  ih- 
ren engen  Raum  mit  der  weiten  Welt  vertauscht.  Die 
übrigen  Arten  findet  man  nur  sehr  kurze  Zeit  auf  der- 
selben Pflanze,  denn  auch  diese  sind  alle  Glieder  einer 
Generation ,  welche  im  geflügelten  Zustande  ihren  Wohn- 
ort mit  Zurücklassung  der  Nymphenhäute  und  Sekretionen 
verlassen  und  sich  in  andere  uns  noch  unbekannte  Ver- 
hältnisse begeben.  Ob  diese  Wollläuse  vivipar,  was  ich 
zu  beobachten  mehrmals  Gelegenheit  hatte ,  und  auch  zu- 
gleich ovipar  sind,  kann  ich  nicht  mit  Gewifsheit  sagen, 
und  es  mufs  weitern  Forschungen  aufbewahrt  bleiben,  ob 
sie  hierin  der  Galtung  Tetraneura  oder  den  Gattungen 
Aphis  und  Lachnus  ähnlich  sind.  Die  flügellosen  Colonien- 
stifterinnen ,  welche  ich  jedoch  bei  allen  Arten  noch  nicht 
angetroffen  habe ,  besitzen  aufser  einem  auflallend  dickern 
Körpern  noch  die  Eigenheit,  weniger  Fühlerglieder  zu  ha- 
ben, als  die  Larven  und  geflügelten  Insekten. 

1.  PEMPHIGUS  GNAPHALII.  m. 

Ungeflügelte:  Schmutzig  grün,  bestäubt  und  mit  langer  Wolle 
überdeckt;  eirund,  hochgewölbt,  z  w  e  i  tes  und  dr  i  1 1 es  Fühler- 
glied gleich  grofs,  viertes  und  fünftes  auch  gleich   lang,  sechstes 


1S1      — 

länger  als   das  ffinfte    und    so    lang    oder    etwas  länger  als  das 
dritte.  Länge  J/a  —   %'". 

Geflügelte:  Dunkelbraun  mit  schmutzig  gelbem  Hinter- 
leibe. 

Diese  Wolllaus  lebt  gesellig  an  dem  aufrechten  und 
deutschen  Füzkraute  (Gnaphaliurn  erectum  et  germanieum) 
zwischen  den  Blüthen  unter  vveifser  Wolle  sitzend.  —  Sep- 
tember und  Oktober. 

Un geflügelte  :  Fühler  bräunlich,  kaum  so  lang  als 
der  Kopf  und  das  mit  demselben  verwachsene  Halsschild ; 
erstes  Glied  kurz,  zweites  länger,  drittes  von  der 
Länge  des  zweiten,  aber  wie  alle  Geifselglieder  dün- 
ner als  dasselbe,  viertes  und  fünftes  von  gleicher  Länge, 
jedoch  kleiner  als  das  dritte;  sechstes  Glied  so  lang  oder 
etwas  länger  als  das  dritte  ;  die  Augen  sehr  klein,  braun, 
ohne  Höcker;  der  Schnabel  braun,  erstes  Glied  zur  Hälfte 
weifsiieh,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Der  ganze 
Körper  schmutzig  lauchgrün;  Scheitel  mit  braunem  Anflug; 
Halsring  vom  Kopfe  nicht  getrennt;  eben  so  sind  der 
zweite  und  dritte  Brustring  nur  sehr  undeutlich  zu  unter- 
scheiden; die  Hinterleibsringe  sind  durch  Querfurchen 
deutlich  gesondert;  das  Schwänzchen  unscheinbar;  die  Röhren 
spurlos  verschwunden;  Afterläppchen  mit  bräunlichem  An- 
flug; Beine  kurz,  bräunlich  oder  schmutzig  weifslichgelb ; 
Knie  und  Tarsen  braun. 

Geflügelte  :  Fühler  kürzer  als  Kopf  und  Thorax, 
dunkelbraun  bis  schwarz ,  gekörnt ,  drittes  Glied  so  lang 
als  das  vierte  und  fünfte  zusammen  genommen  und  nach 
innen  stark  gekerbt,  letztes  Glied  slumpflich;  der  Schna- 
bel erreicht  das  zweite  Beinpaar  nicht,  ist  schwarz,  erstes 
Glied  in  der  Mille  gelblich;  Augen  grofs,  jedoch  wenig 
vorstehend;  Nebenaugen  dunkel;  Kopf  und  Brustkasten 
schwarz,  etwas  bereift;  Halsring  breiter  als  der  Kopf, 
kurz,  mit  zwei  tiefen,  gegeneinander  gerichteten  Quer- 
furchen, wodurch  er  faltig  erscheint;  Hinterleib  schmutzig 
gelb,  oben  mit  bliiulichweifser  Wolle  bedeckt.  Von  den 
Röhren  ist  nichts ,  selbst  die  Stelle  nicht  bemerkbar ;  das 
kaum  bemerkbare  Schwänzchen  wie  die  Afterläppchen  mit 
bräunlichem  Anflug;  die  Beine  sind  dunkelbraun;  die  Hüf- 
ten etwas  heller;  Flügel  glashell,  Rand-  und  Unterrand- 
nerv schwarz;  Randmahl  graubraun,  durchscheinig,  dunkel 
eingefafst ;  Flügelgeäder  sehr  fein,  bräunlich,  oft  abweichend. 


—     182     — 

2.  PEMPHIGUS  AFFINIS.  //». 

Geflügelte  :  Schwarz,  oben  in  lange  Wolle  gehüllt. 
Hinterleib  sammt  den  Afterläppchen  dunkelgrün  ;  letztes  Fühler- 
i;lied  so  lang  als  das  fünfte  und  mit  einer  dünnen,  walzi- 
gen, scheinbar  gesonderten  Spitze  versehen. 

Nymphe  :  Grünlich,  in  lange  Wolle  gehüllt.  Länge  %"'. 

Reaumur  Ins.   111.   tab.  2y.  f.  5  —  6. 

Diese  Wolllaus  lebt  in  den  zusammengeschlagenen  oder 
gerollten  Blättern  glattblätteriger  Pappeln  (Populus 
nigra  und  dilatala).  Schon  Reaumur  erkannte  sie  für  eine 
von  Pemphigus  bursarius  verschiedene  Art. 

Geflügelte  :  Die  Fühler  sind  schwarz,  feingekerbt, 
solang  als  Kopf  und  Thorax;  die  zwei  Grundglieder  dick, 
kurz,  drittes  Glied  am  längsten,  fünftes  etwas  länger  als 
das  vierte  und  so  lang  als  das  sechste,  welches  mit  einer 
kurzen  ,  dünnen  ,  walzigen  ,  scheinbar  gesonderten  Spitze 
versehen  ist;  die  Augen  sind  braun,  grofs  ;  der  Kopf  und 
Brustkasten  schwarz;  der  Schnabel  erreicht  das  zweite 
Beinpaar  nicht,  ist  braun ;  erstes  Glied  desselben  grün- 
gelb ;  Hinterleib  dunkelgrasgrün ;  von  den  Rohren  und 
einem  Schwänzchen  ist  nicht  die  Spur  vorhanden;  die 
Beine  sind  schwarz;  die  Flügel  grofs ,  weifslich;  das  Geäder 
bräunlich,  Rand-  und  Unterrandnerv  schwarzbraun ;  Rand- 
in ah  l  graugrünlich,  nach  Innen  mit  dunkler  Einfassung; 
Cubitus  am  Grunde  verloschen  und  daselbst  der  zweiten 
Zweigader  genähert;  Hinterflügel  mit  zwei  am  Grunde  ge- 
näherten Aesten,  wodurch  die  Unterrandader  dreizinkig  er- 
scheint. 

Die  grünlichen  Nymphen,  welche  sämmtlich  Flügel  er- 
halten ,  sind  in  lange  Wolle  gehüllt.  Mir  ist  bis  jetzt  noch 
keine  ungeflügelte  Stammmutter  vorgekommen. 

3.  P.  BURSARIUS.  Lin. 

Ungeflügelte  Stammmutter  :  Sehr  dick,  hoch  ge- 
wölbt, unten  flach,  mit  kurzer,  weifser  Wolle  bedeckt;  Füh- 
ler sehr  kurz,  v  i  er  g  1  i  e  d  erig,  drittes  Glied  am  längsten, 
viertes  etwas  kürzer,  zugespitzt.   Länge  1'". 

Geflügelte  :  Fühler  geringelt,  sechstes  Glied  zugespitzt, 
länger  als  das  vorletzte,  sehr  schwach  geringelt;  als  Nymphe 
grün,  kahl,  wenig  bestäubt. 

Jpbis    hursaria    Lin.    Syst.    nat.    2.    yS6.    2g.    —    Fn. 
Snec.    ggS.    Geoß'r.    Ins.    T.    497-    1i-    —  'Rectum. 


—     183     — 

Ins.  111.  tab.  2b.  fig.  y —  11.  —  Fabr.  Eni.  syst. 
IV.  21 2,  g.  —  Schrank  Fn.  boic.  II,  11 3.  i2iu 
Bar  meist  er ,  Handb.  der  Ent.  II.  8  g.  1.  FaOt\ 
Syst.  Rhyng.  2g5.  Q.  —  Hausmann  in  HL  Mag  1. 
434.   '• 

Lebt  in  Gallen  an  den  Stielen  und  Blättern  einiger 
Pappeln.  (Populus  nigra  et  dilatata.) 

Ungeflügelte  Stammmutter  :  Der  Körper  des 
Thiercs  ist  früh  länglich,  später  halbkugelig,  unten  fla- 
cher, dunkelgrün,  glatt,  mit  kurzem  weifsem  Filz  über- 
deckt; alle  Leibesringe  deutlich;  anf  jedem  sechs  matte 
Narben,  woraus  das  wollige  Sekret  hervorschwitzt;  Röh- 
ren und  Schwänzchen  fehlen ;  der  Kopf  ist  klein  dunkel- 
braun; Fühler  kaum  länger  als  die  Kopfbreite,  viergliede- 
rig;  die  zwei  ersten  Glieder  kurz  und  dick,  das  dritte 
Glied  lang,  viertes  etwas  kürzer,  zugespitzt;  Augen  dun- 
kelbraun, sehr  klein,  ohne  Höckerchen;  Schnabel  kurz, 
kaum  über  das  erste  Beinpaar  hinausreichend,  schwarz, 
erstes  Glied  grünlich.  Die  Beine  kurz,  ganz  schwarz. 

Geflügelte  :  Das  vollkommene  Insekt  ist  dem  in  den 
gerollten  Blättern  lebenden  Pemphigus  aflinis  sehr  ähnlich 
und  nur  in  Folgendem  von  demselben  abweichend  ;  Füh- 
ler verhällnifsmäfsig  kürzer  und  «dicker,  schraubenartig 
geringelt;  die  beiden  Grundglieder  sehr  klein,  das  dritte 
Glied  am  längsten;  das  vierte  kleiner  als  das  fünfte,  und 
dieses  kürzer  als  das  sechste,  welches  am  schwächsten 
geringelt  und  etwas  zugespitzt  ist  ^  Schnabel  fast  bis  .zur 
Einlenkung  des  zweiten  Beinpaares  reichend. 

Als  Nymphe  ist  diese  Wolllaus  grün,  kahl  und  kaum 
etwas  bestäubt,  wodurch  sie  sich  auch  in  dieser  Gestalt 
schon  von  Pemphigus  aflinis  unterscheidet. 

Die  Gallen  sind  an  den  verschiedenen  Stellen  auch  ver- 
schieden gebildet.  Im  Mai  kann  man  ihre  Entstehung  am 
besten  verfolgen ,  weil  sie  dann  noch  klein  und  uuge- 
schlossen  sind.  Am  Blattstiel  entsteht  durch  das  Saugen 
der  überwinterten  Stammmutter  zuerst  eine  Anschwellung, 
die  aber  nach  und  nach  so  stark  von  allen  Seiten  ,  wo 
das  Insekt  sitzt,  hervortritt,  dafs  dieses  bald  in  einer 
Grube,  später  gar  in  einer  Höhle  sieh  befindet.  Der  Rand 
der  Anschwellung  zieht  sich  darauf  über  dem  Thiere  im- 
mer mehr  zusammen  und  schliefst  sich  endlich  ganz.  Zu- 
weilen finden  sich  zwei  Stifterinnen  am  Blattstiele  vor, 
wovon    jede    eine    besondere    Kammer ,    oft   in    der.sel- 


-     184    — 

ben  Gallo  formirt.  Die  Gallen  selbst  öffnen  ßich  im  Spät- 
sommer und  Herbst,  und  lassen  der  Colonie  freien  Aus- 
gang. —  Die  gewundenen  Blattstielgallen,  welche  eben  so 
häufig  vorkommen ,  werden  auf  eine  andere  Weise  von 
der  Stammmutter  gebildet.  Die  Gallen  auf  der  Miltelrippe 
der  obern  Blattseite  haben  gleichfalls  eine  ganz  andere 
Gestalt  und  werden  nach  Art  der  Ulmengallea  von  der 
Stifterin  formirt.  Ungeachtet  ihrer  Abgeschlossenheit  sind 
diese  Wollläuse  doch  nicht  vor  aller  feindlichen  Verfol- 
gung gesichert.  Wanzenlarven  suchen  schon  frühe  in  die 
Gallen  zu  schlüpfen,  ehe  sie  ganz  geschlossen  sind  und 
bleiben  bis  zu  ihrer  völligen  Ausbildung  und  bis  zum  Auf- 
brechen der  Gallen  darin. 

4.  P.  BUMELLE.  Schk. 

Flügellose  •  Halbkugelig,  braun,  ganz  mit  weifser  Wolle 
heu*  eckt,  dicfünfgliederigenFühlcrundBeineschwarz. 
Länge  2'". 

Geflügelte  :  Bräunlich,  mit  langer  Wolle  bedeckt;  Beine 
weifslich,  Knie  und  Schienenspitze  braun,  letztes  Fufsglied 
nebst  Krallen  schwarz.  Länge  lT/2'". 

Syn.  j4y>his  Bumelice  Schrank,  Fn.  boie.  II.  102.  Erio- 
soma  Bumelice  Heyd.  Mus.  Senk.  II.  IlJ't.  3.   '2g5. 

Gesellig  an  den  Zweigen  der  Esche.  Mai  —  Juli.  Schrank 
hat  diese  Art,  welche  auch  um  Frankfurt  im  Juni  und  Juli 
nicht  selten  vorkommt,  zuerst  beschrieben.  Senator  von 
Heyden  nennt  sie  nach  Leach,  dessen  Werke  mir  leider 
nicht  zu  Gebote  standen,  Eriosoma.  Ich  fand  sie  nur  auf 
altern  Eschen,  deren  vorjähriges  Holz  sie  dem  heurigen 
vorziehen.  Ob  sie  aber  auch  dieses  ansaugen  und  dann 
die  gedrehten,  monströsen  Stängelgallen  bilden,  wovon 
Bärtig  bei  seinem  Pemph.  Fraxini  spricht,  mufs  spätem 
Beobachtungen  anhenn  gestellt  bleiben. 

Ungeflügelte  (Stammmutter)  :  Nach  abgewischter 
Wolle  hell-ciiokoladbraun,  halbkugelig,  fettglänzend,  glatt; 
Fühler  schwarzbraun,  sehr  kurz,  fünfglicderig,  erstes 
Glied  kurz  und  dick,  zweites  vvalzig,  etwas  länger,  drittes 
am  längsten ,  viertes  halb  so  lang  als  das  dritte ,  fünfte 
etwas  länger  als  das  vorhergehende;  der  Schnabel  grün- 
lichgelb, die  zwei  letzten  Glieder  braun,  bis  zum  dritten 
Beinpaar  reichend;  Augen  dunkelbraun,  verhältnifsmäfsig 
sehr  klein,    ohne    das :    Höekercnen  am  Hinterrande;    der 


—     185    — 

braune,  aufgedunsene  Leib  Iäfst  die  Segmente  nur  sehr 
undeutlich  unterscheiden;  da,  wo  die  Ringfalten  eben  an- 
gedeutet sind,  bemerkt  man  braune  ungleich  breite  Bin- 
den. Von  Röhren  ist  nicht  die  Spur  vorhanden ;  die  Stig- 
men sind  durch  Reihen  schwarzer  Närbchen  bezeichnet. 
Die  Afterläppchen  schwarz;  das  Schwänzchen  fehlt.  Vor  dem 
zweiten  Afterläppchen  liegt  am  Ausgang  der  Scheide  ein 
zweihöckeriger  Hautwulst,  der  bei  einigem  Druck  deutlich 
hervortritt.  Die  Beine  sind  kurz  und  ganz  schwarz. 

Geflügelte  :  Fühler  so  lang  als  Kopf  und  Thorax, 
braun ,  viertes ,  fünftes  und  sechstes  Glied  am  Grundo 
blässer;  die  zwei  ersten  Glieder  kurz,  dick,  drittes  am 
längsten,  nach  Innen  gekerbt,  viertes  und  fünftes  gleich 
lang,  letzteres  in  eine  fast  gelrennte  kurze  Spitze  endi- 
gend; Augen  grofs,  braun;  Schnabel  bis  zum  ersten 
Bauchringe  reichend,  grünlich,  Spitze  desselben  braun; 
Kopf  und  Halsring  gelblich,  Scheitel  dunkler;  Brustkasten 
braun  ,  Hinterleib  braunröthlich,  am  Rande  sehr  langwol- 
lig; Röhren  und  Schwänzchen  fehlen;  Beine  schmutzig 
gelbweifshch,  Knie  und  Schienenspilze  braun,  letztes  Fufs- 
glied  nebst  Krallen  schwarz;  Flügel  glashell,  Unterrandnerv 
und  Randmahl  blafs,  mit  dunkler  Contur;  Schrägadern 
sehr  fein,  bleich;  die  Randmahlader  lang  und  flach  gebo- 
gen; der  Cubitus  einfach  (nach  von  Heyden  zuweilen  eine 
Gabel  formirend)  und  mit  den  beiden  innern  Schrägadern 
nahe  zusammen  entspringend;  die  beiden  Aeste  des  Hin- 
terflügels ebenfalls  am  Grunde  genähert,  so  dafs  der  Un- 
terrandnerv in  der  zweiten  Hälfte  dreitheilig  erscheint. 

5.  P.  RAKUNCÜLI.  hi 

Ungeflügelte  :  Gelbgrün,  mit  langem  glänzend  weifsem 
Sekret  bedeckt,  das  aus  geraden  spröden  Fäden  besteht. 
Länge  1'". 

Geflügelte  :  Schwarz;  Hinterleib  gelbgrün;  der  ganz« 
Körper  b  1  ä  u  1  i  ch-w  e  i  f  s  bestäubt.  Länge  1   —  1 '/»'"• 

Zwischen  den  Blatt-  und  Astachseln ,  so  wie  am  Grunde 
des  Stängels  verschiedener  Hahnenfufsarlen  (Ranunculus 
bulbosus.  repens ,  flammula)  ,  sowohl  in  Sümpfen  wie  auf 
trockenen  Stellen.  Juni.  Die  Stelle,  über-  welcher  die 
filiere  sich  am  Slängel  gruppiren,  ist  von  dem  hinfälligen, 
spröden  Sekret  ihres  Körpers  ganz  weifs.  Beim  Berühren 
der  Pflanze  fallen  die  Thieie  gleich  zur  Erde  und  ver- 
krieche»   sich.    Ich    zog   die   geflügelten  Individuen  unter 


—     186    - 

der  Glasglocke,  weil  ich  sonst  noch  manchen  vergeblichen 
Gang  zum  Orte  ihres  Aufenthaltes  hätte  thun  müssen,  ehe 
ich  meinen  Zweck,  geflügelte  zu  erhalten,   erreicht  hätte. 

Ungeflügelte  :  Fühler  bräunlich,  dünn,  etwas  länger 
als  Kopf  und  Thorax,  sechsgliederig,  erstes  Glied  kurz 
und  dick,  zweites  länger,  walzig;  drittes  am  längsten; 
viertes  halb  so  lang  als  das  dritte;  fünftes  länger  als  das 
vierte ;  sechstes  mit  deutlich  abgesetzter  Spitze  und  so 
lang  als  das  fünfte.  Augen  schwarz,  sehr  klein  und  mit 
dem  gewöhnlichen  Höckerchen.  Schnabel  bis  zum  dritten 
Beinpaare  reichend,  braun,  erstes  Glied  in  der  Mitte  weifs- 
lich.  Der  ganze  Körper  ist  breit  eiförmig,  gewölbt,  ein- 
fach gelbgrünlich ,  nur  der  Scheitel  und  die  Afterläppchen 
braun  angelaufen.  Das  wie  Atlas  glänzende  weifse  Sekret 
ist  nicht  kraus  und  wollartig,  sondern  aus  geraden,  bü- 
schelförmig stehenden  Fäden  gebildet ,  welche  die  gröfste 
Aehnlichkeit  mit  gesponnenem  Glase  haben.  Röhren  und 
Schwänzchen  fehlen.  Beine  bräunlichweifs  bestäubt. 

Geflügelte  :  Kopf  schwarz,  Fühler  dünn,  etwas  län- 
ger als  Kopf  und  Thorax,  braun  bis  schwarz;  die  zwei 
Endglieder  blässer;  erstes  Glied  sehr  kurz,  dick,  kuge- 
lig; zweites  länger,  kolbig;  drittes  am  längsten,  gerin- 
gelt; das  vierte  halb  so  lang  und  dünner  als  das  dritte; 
das  fünfte  noch  etwas  dünner  und  länger  als  das  vierte, 
nach  der  Spitze  zu  dicker  werdend;  sechstes  Glied  noch 
dünner  und  länger  als  das  vorhergehende  und  so  lang 
als  das  vierte;  es  endigt  in  eine  kurze,  deutlich  abgesetz- 
te, walzige  Spitze;  Augen  grofs,  braun;  Halsring  grün; 
Brustkasten  glänzend  schwarz,  bläulich  bereift;  Hinter- 
leib gelbgrün,  ohne  Röhren  und  Höcker;  Afterläppchen 
braun  angelaufen;  Beine  schwarz;  Schenkelringe  und  Ba- 
sis der  Schenkel  gelbgrünlich;  Flügel  weifslich ,  glashell; 
das  Geäder  sehr  fein  und  heilbräunlich;  Flügelmahl  graulich; 
Unterrandnerv  und  die  innere  Einfassung  des  Flügelmahls 
braun;  Cubitus  am  Grunde  verloschen. 

6.  P.  DEGEERI.  m. 

Geflügelte  -  Schwarz,  Hinterleib  grün,  mit  langer  Wolle 
bedeckt  ;  Beine  schmutzig  gelb  ;  Schenkclspitzen  und  Füfsc 
braun.  Länge   %'". 

Einzeln  an  den  Nadeln  der  Kiefer  gefunden.  Wahr- 
scheinlich auf  der  Auswanderung  begriffen  und  nur  zufäl- 
lig darauf  verschlagen;    denn    keine   pflanzte    sich    darauf 


—     187     — 

fürt  und  alle  starben  bald  nachher  oder  wurden  bereits 
totlt  gefunden.  Es  könnte  leicht  A.  Xylostei  Deg.  seyn, 
die  ich  noch  nicht  gefunden  habe. 

Geflügelte  :  Kopf  schwarz;  Schnabel  kurz,  kaum  über 
das  erste  Beinpaar  hinausreichend ,  braun ,  erstes  Glied 
gelblich;  Augen  braun,  grofs  mit  starkem  Höcker;  Fühler 
braun,  so  lang  als  Kopf  und  Thorax,  die  zwei  Grundglie- 
der klein,  drittes  Glied  geringelt,  so  lang  als  die  beiden 
folgenden  zusammengenommen,  die  unter  sich  gleich  sind, 
sechstes  Glied  dünner  und  etwas  langer  als  das  fünfte, 
mit  einer  kleinen  Spitze  endigend.  Brustkasten  schwarz, 
glänzend ;  Hinterleib  ohne  Röhren  und  Schwänzchen , 
grün ,  vorzüglich  in  der  Aftergegend  mit  langer  Wolle 
versehen;  Beine  schmutzig  gelb,  Schenkelspitzen  und  Füfse 
braun ;  Flügel  weifslich  ;  das  Geäder  hlafs,  sehr  fein ;  Rand- 
mahiader  grofs,  sauft  gebogen  zur  Spitze  gehend;  derCübi- 
tus  einfach  und  die  beiden  innern  Schrägadern  am  Grunde 
genähert;  Hinterflügel  mit  zwei  Astadern,  die  ganz  nahe, 
wie  aus  einem  Punkte  entspringen,  so  dafs  die  Unterrand- 
ader dort  dreizinkig  erscheint. 

7.  P.  XYLOSTEI.  De  Geer. 

Tomentosa,  corniculis  nullis, 

Aphis  Xylosthei  De  Geer ,  Ins.  111,  (>4-  i6-  Pemphi- 
gus Lonicerce.  Hartig  in  Germars  Zeitschr.  für 
Ent.  B.  111. 

In  Ermangelung  eigener  Anschauung  die  Beobachtungen 
des  Herrn  De  Geer : 

»Nach  den  Stielen  und  Blättern  des  Gesträuchs,  das  die 
Pflanzenkundigen  Lonicera  Xylosteum  (^Heckenkirsche) 
nennen,  findet  man  oft  und  insbesondere  im  Juli  ganze 
Haufen  einer  sehr  weifsen,  wolligen  Materie,  welche  flok- 
kenweise  daran  hängt.  Dies  ist  kein  Produkt  der  Pflanze , 
sondern  kleiner  Insekten,  die  man  zugleich  mit  abnimmt, 
wenn  mau  dieselbe  Materie  von  den  Blättern  abwischt, 
an  denen  sie  nur  dem  Anscheine  nach  sitzt ;  wie  denn 
die  kleinen  Geschöpfe  sich  gleich  in  Bewegung  setzen 
und  im  Kriechen  die  Wolle  mit  fortschleppen  ,  die  an  ih- 
rem Körper  hängt.« 

"Es  sind  Blattläuse  von  gewöhnlicher  Gröfse  und  den 
Blattläusen  auf  den  Buchen  (Fagus)  ziemlich  ähnlich,  die 
Reaumur  besehrieben  hat.  Wenigstens  eben  so  wollig  als 
diese.    Der  ganze  Rücken  ist  davon  so  bedeckt,  dafs  nur 


—     198     — 

der  Kopf,  der  Brustschild  und  der  Vordertheil  des  Brust- 
stücks nebst  vier  Fiifsen  frei,  aber  doch  nicht  ganz  frei, 
sondern  mit  einer  ähnlichen  Materie  überzogen  sind ,  die 
indessen  doch  ihre  Gestalt  nicht  unkenntlich  macht,  weil 
sie  nur  aus  kurzen  Fädchen  besteht.  Denn  diese  überaus 
glänzend  weifse,  besondere  Materie  besteht  überhaupt  aus 
unzähligen  feinen  Fäden ,  die  sich  an  alles ,  was  ihnen 
vorkömmt,  anhangen,  vom  Körper  des  Insekts  abgehen 
und  an  allen  Dingen,  über  welche  die  Blattläuse  wegkrie- 
chen, kleben  bleiben.  Allein  am  äufsersten  Ende  des  Kör- 
pers erheben  sich  verschiedene  gedrehte,  dickere  und 
längere  Fäden,  deren  Länge  oft  sehr  beträchtlich  ist;  alle 
aber  sind  sie  gekräuselt.  Ungeachtet  diese  Materie  für  die 
Blattlaus  keine  leichte  Last  zu  sein  scheint ,  so  kann  sie 
doch  sehr  behende  und  leicht  kriechen.  Bekannlermafsen 
entsteht  sie  aus  dem  Insekte  selbst  und  quillt  aus  ver- 
schiedenen kleinen  Oeffnungen  hervor ,  womit  die  Haut 
an  verschiedenen  Orten  wie  ein  Sieb  durchlöchert  ist.« 

»Hat  man  nun  mit  einem  feuchten  Pinsel  alle  Wolle  ab- 
gepinselt, so  erscheint  die  Blattlaus  wie  eine  andere;  oben 
grüngelb,  die  Füfse  und  Fühlhörner  aber  grau.  Oben  auf 
dem  ganzen  Bücken  und  Bruststück  zirkelrunde,  etwas  er- 
habene, dunkelgrünere  Flocken,  aus  denen  die  wollichten 
Fäden  entspringen.  Im  Nymphenstande  siehet  man  schon 
an  beiden  Seiten  die  Flügelscheiden. « 

»Wenn  sie  sich  zum  letzten  Male  häutet  und  Flügel 
bekömmt ,  so  bleibt  die  Wollflocke  an  der  abgestreiften 
Haut  hangen  und  man  findet  auch  dergleichen  auf  den 
Blättern;  die  geflügelte  Blattlaus  aber  ist  dessen  ungeach- 
tet eben  so  stark  mit  der  zarten  Wolle  als  vorher  be- 
deckt; denn  sie  schwitzt  sie  gleich  wieder  aus  dem  Kör- 
per und  sie  wird  ganz  damit  überzogen ;  sie  ist  aber  viel 
feiner  und  mit  den  dicken  gedrehten  Wollladen  nicht  so 
gemischt  als  im  Nymphenstande.« 

Bei  den  geflügelten  Blattläusen  dieser  Art  sind  der  Kopf, 
Brustschild,  das  Bruststück,  die  Fühlhörner  und  Füfse 
schwärzlich;  der  Hinterleib  aber  olivengrün  mit  einigen 
schwärzlichen  Binden.  Die  Flügel  sehr  weifs  und  durch- 
sichtig mit  graugelblichen  Adern  darunter,  die  längs  dem 
Aufsenrande  der  Oberflügel  sehr  breit  sind.  Die  Fühlhör- 
ner so  lang  als  Kopf  und  Bruststück.  Sie  haben  keine 
Rückenhörner,  sind  lebendig  gebärende  und  haben,  wenn 
man  sie  öffnet,  den  Bauch  voll  Embryonen.  Ihre  Exkre- 
mente sind  kleine  runde,  gunimiartige  Körner,  die  sehr 
hart  werden  und  einen  sülsen  (jcselimack  hoben.« 


iSi)    — 


VI.  Gattung  TETRÄNEÜRA  Hart.  GALLENLAUS. 

TU\<jd  dae\v\öYm'uj  Vc a<Hw&  •,  A.w  votä^yu  mu  vwc  e/\'\\\u.Ci\u,ftT 

CFig.  10,  ii,  12.) 

Die  einzige  mir  bekannte  Art  dieser  Gattung-  lebt  in 
Gallen,  die  sie  auf  der  Oberfläche  der  Ulmenblälter  ver- 
ursacht. In  der  Lebensart  und  Fortpflanzungsweise  gleicht 
sie  den  gallenbewohnenden  Arten  aus  der  Gattung  Pemphigus 
und  Schizoneura.  Die  überwinterten  flügellosen  Stammmül- 
ter  bilden  durch  Saugen  an  der  Unterseite  der  Blatter  sue- 
cessiv  Beulen,  Buckel  und  Blasen,  die  sich  auf  der  Ober- 
seite derselben  bald  einzeln,  bald  in  grofser  Anzahl  zei- 
gen. Die  der  cpnkaven  Erweiterung  der  Beule  folgende 
Blattlaus  bringt  nun  zehn  bis  dreifsig  lebende  Junge  zur 
Welt,  die  alle  Flügelscheiden  erhalten  und  nach  der  vier- 
ten Häutung  Flügel  bekommen.  Dafs  diese  Generation , 
welche  bald  ihr  mütterliches  Haus  verlafst  und  sich  zur 
Stiftung  einer  Colonie  in's  Weite  begibt,  ohne  Begattung 
nur  lebende  Junge  zur  Welt  bringt,  habe  ich  selbst  ge- 
sehen, Herr  von  Gleichen  aber  nach  achtjähriger,  auf- 
merksamer Beobachtung  evidenlisch  bewiesen.  Was  nun 
aus  diesen  Nachkommen  wird ,  ob  sie  wieder  Flügel  er- 
halten und  auf  eine  ganz  andere,  uns  unbekannte  Weise 
leben,  oder  was  wahrscheinlicher  ist,  ob  sie  im  unvoll- 
kommnen  Zustande  überwintern  und  im  Frühlinge  als 
Stammmütter  die  Gallen  bilden,  ist  bis  jetzt  aller  darauf 
verwandten  Aufmerksamheit  ungeachtet  noch  nicht  ent- 
räthselt  worden  Wir  sind  einstweilen  noch  darauf  hinge- 
wiesen, sie,  wie  die  Gattungen  Pemphigus  und  Schizoneura, 
für  blofs  vivipare  Pflanzenläuse  zu  halten. 

1.  TETRANEURA  ULMI.  De  Geer. 

Stammmutter  :  Grün,  kahl,  ohne  Wolle,  glatt  und  kuge- 
lig; Beine  kurz,  bräunlich;  Fühler  vi  er  gl  i  e  d  er  i  g.  Länge  %'". 

Geflügelte  :  Schwarz,  nackt;  Hinterleib  dunkelgrün,  etwas 
bestäubt;  Fühler  sehr  kurz;  sechsglicderig;  Röhren  und  Schwänz- 
chen fehlen,  hänge  %  —   1'". 


—     190    — 

Syn,    Aphis    Ulmi,     Geojfr.    Ins.    Tom.  I.  4(j4-    i.  tab. 

io  ßg.  3.   —   Reaumur  Ins.   Tom.  III.  2 gg.  tab.  25 

ßg.  4  —   7-   &e   Geer ,    Uebers.    III.    58.    l4>    tab. 

4.  ßg-    <5  —    1J.   —   Von   Gleichen,    Per  such  einer 

Geschichte  der  Blattläuse  des   Ulmenbaums. 

Diese  Gallenlaus  lebt  in  den  kleinen,  erbsen-  bis  bohnen- 
grofsen  Gallen  der  obern  Blattseiten  des  Ulmenbaums.  Die 
Galle  ist  kahl ,  grün,  wird  später  gell)  und  öffnet  sich 
oben  an  einer  Seite  mit  unregelmäßigem  Loche.  Ende 
Mai  und  Anfangs  Juni  sind  die  Gallen  bereits  von  den 
Bewohnern  verlassen  und  schrumpfen  ein  oder  werden 
ganz  braun.  In  manchen  Jahren  sind  dieselben  so  häufig, 
dafs  auf  mehreren  Blättern  ihrer  acht  bis  zwölf  sitzen, 
von  deren  Gesammtlast  sich  die  Aeste  zur  Erde  beugen. 

Ungeflügelte  :  Nur  die  StammmuUer ,  welche  die 
Galle  bildet,  ist  wirklich  flügellos;  sie  ist  olivengrün,  ku- 
gelig und  beständig  kahl;  die  Fühler  sind  bräunlich,  sehr 
kurz,  viergliederig;  erstes  und  zweites  Glied  kurz,  dick; 
drittes  am  längsten ;  viertes  etwas  dünner  und  halb  so 
lang  als  das  dritte;  Augen  braun,  punktförmig  klein,  ohne 
Höckerchen;  Schnabel  sehr  kurz,  dick,  bräunlich;  erstes 
Glied  gelblich;  Beine  kurz,  bräunlich;  von  den  Saftröh- 
ren und  dem  Schwänzchen  keine  Spur  vorhanden.  —  Alle 
Nachkommen  sind  Larven  und  erhalten  Flügel.  Sie  sind 
nackt,  schwarz;  Hinterleib  braungrün  und  etwas  bestäubt. 

Geflügelte:  Fühler  sechsgliederig ,  schraubenartig 
geringelt,  kürzer  als  Kopf  und  Thorax;  der  Schnabel  ist 
schmutzig  braungelb,  bis  zum  zweiten  Beinpaare  reichend; 
der  bläuliche  Staub ,  womit  sie  als  Larve  bedeckt  sind , 
lassen  sie  beim  Auszuge  in  der  Galle  zurück;  die  Röhren 
und  das  Schwänzchen  fehlen ;  Beine  schmutzig  braungelb ; 
Füfse,  Schienenspitzen,  Knie,  Hüflen  und  Schenkelringe 
dunkelbraun;  Flügel  weifslich;  Geäder  schwarz;  der  Cu- 
bitus  einfach,  ohne  Gabel,  am  Grunde  verloschen ;  Hinter- 
flügel mit  einer  Astader. 

Diese  ist  die  wahre,  von  den  Herren  De  Geer  und 
von  Gleichen  beobachtete  Gallenlaus  der  Ulmenblätter. 
Ersterm  sind  die  grofsen  haarigten  Gallen  derselben 
Blätter,  worin  Schizoneura  Ulmi  lebt,  nie  vorgekom- 
men ,  wefshalb  er  sich  fast  über  die  Aeufserungen  der 
Herrn  GeolTroy  und  Reaumur  wrundcrt,  wenn  diese  von 
Gallen  von  der  Gröfse  einer  welschen  Nufs  und  gröfsern 
sprechen.    Herrn  von  Gleichen  müssen  ebenfalls  keine  auf 


-    191    — 

seinen  zwei  Bäumen  zu  Gesichte  gekommen  seyn ,  sonst 
hätte  er  gewifs  auch  diese  dritte  Art  noch  aufgeführt.  Ich 
halte  noch  nicht  ein  volles  Jahr  diesen  Unterschied  zwi- 
schen den  Bewohnern  der  grofsen  und  kleinen  Gallen  er- 
kannt, als  Herr  Forstrath  Hartig  dieselbe  Entdeckung  in 
Germar's  Zeitschr.  für  Ent.  (B.  111)  mittheilte. 

Aus  dem  Werkchen  des  Herrn  von  Gleichen ,  der  acht 
Jahre  nacheinander  die  Lebensart  dieser  Ulmenblattlaus 
genau  beobachtete,  entnehme  ich  Folgendes: 

»Zu  Anfang  des  Maimonats,  ehe  die  Blätter  des  Ulmen- 
baums die  Hälfte  ihrer  Gröfse  erlangt  haben,  sind  sie 
schon  mit  unzählbaren  kleinen  Knöpfchen  besetzt.  Selten 
öffnet  man  eines  dieser  Knöpfchen,  ohne  ein  sehr  kleines 
braunes  Thierchen  darin  zu  finden.  Nur  seine  langsame 
Bewegung  unterscheidet  es  von  einein  leblosen  Stäubchen. 
Meinen  starken  Vergröfserungsgläsern  hatte  ich  es  zu 
danken,  dafs  ich  es  für  eine  Blattlaus  erkannte.  In  der 
ersten  Woche  des  Brachmonats  (nach  drei-  bis  viermali- 
ger Häutung)  fangen  die  Mütter  an,  sich  ihrer  Jungen  zu 
entledigen.  Zu  dieser  Zeit  öffnet  man  keine  der  Blasen , 
wo  man  nicht  zwanzig,  dreifsig  bis  vierzig  Junge  beiden 
Alten  antrifft.  Ueber  vierzig  habe  ich  noch  niemals  ge- 
zählt. Die  alte  abgemattete  und  nun  ihrem  Ende  nahe 
Mutter  sieht  man  alsdann  mit  langsamen  Schritten  unter 
ihrer  lebhaftem  Nachkommenschaft  herum  gehen.  Der  An- 
fang der  dritten  Woche  des  Brachmonats  ist  die  gewöhn- 
liche Zeit,  wo  die  ganze  Nachkommenschaft  einer  Blattlaus- 
mutter die  letzte  Häutung  überstanden  hat  und  mit  Flügeln 
versehen  ist.  Zu  dieser  Zeit  sind  die  Blasen  mit  Blattläusen 
und  Häuten  gleichsam  ausgestopft.  Die  Mutter  trifft  man 
alsdann  in  einem  sehr  kläglichen  Zustande  an;  kaum  kann 
sie  mehr  von  der  Stelle  kommen  und  ihr  zuvor  aufgetrie- 
bener Leib  ist  nun  wie  eine  luftleere  Blase  verkrüppelt 
und  zusammengeschrumpft.  Keine  harten  Exkremente  fin- 
det man  in  den  Blasen,  hingegen  die  innere  Wand  der- 
selben so  nals,  als  wenn  sie  mit  Wasser  benetzt  wäre  T 
welches  vielleicht  von  der  Flüssigkeit  ihrer  Exkremente 
herrühren  kann."  *J 


*)  In  den  grofsen  haarigen  Gallen  ist  oft  eine  solche  Menge 
einer  weifslichen,  dicken  Flüssigkeit  vorhanden,  dafs  maa 
einen  raittelmäfsigen  Fingerhut  damit  füllen  könnte. 

Ann.,  d.  V. 


-     102     — 

Um  zu  erfahren,  welchen  Geschlechtes  die  geflügelten 
Nachkommen  der  einzigen  ungeflügelten  Stammmultor 
seien,  tödtete  und  zerdrückte  er  alle  vierzig  in  einer 
Blase  eingeschlossenen  Blattlause  und  fand  alle  voller 
Embryonen,  also  lauter  Weibchen.  Er  wiederholte  diese 
Exekution  noch  einmal  und  erhielt  dasselbe  Resultat.  Ja 
selbst  bei  drei  bis  vier  Tage  alten  Individuen  hat  er  diese 
Embrionen  schon  gefunden.  Somit  findet  bei  dieser  Ulmen- 
blaltlaus  das  Lebendiggebären  eben  so  ohne  (Begattung 
statt,  wie  bei  andern  Arten. 

Was  dieser  unermüdliche  Beobachter  über  die  Entste- 
hung der  Gallen  sagt,  ist  gleichfalls  sehr  geistvoll : 

«Wir  finden  den  Ort  ihres  Eingangs  oder  die  Thüre  des 
Hauses  unter  einem  zarten  Gewirre  von  weifser  Haarwollo 
und  müssen  also  schliefsen,  dafs  die  Blattlausmutter  durch 

ihren   Saugstachel   sich  diesen  Weg  eröffnet  habe 

Die  junge  Blaltlausmutter  setzt  also  hier  auf  das  ebenfalls 
noch  junge  Blatt  ihren  Stachel  an  und  1  äffst  vermuthlich 
einen  Saft  in  die  Wunde,  welcher  hernach  durch  eine 
gährende  Bewegung  die  obere  Seite  des  Blattes  von  der 
untern  scheidet.  Hierdurch  entsteht  sodann  ein  kleines 
Gewölbe  für  die,  der  Oeffnung  nachgehende  junge  Blatt- 
lausmutter ,  welches  im  Fortwachsen  die  Gestalt  eines 
kleinen  zugespitzten  Kegels  bekommt.  Die  junge  Blaltlaus- 
mutter gehet  wohl  ohne  Zweifel,  weil  man  sie  allzeit  am 
Ende  des  kleinen  Kegels  antrifft ,  dieser  Spitze  nach  und 
entziehet  ihr  den  Saft,  wodurch  das  Wachsen  in  die  Längo 
verhindert  und  hingegen  in  die  Breite  befördert  wird ,  bis 
endlich  der  Kegel  seine  Spitze  verliert,  in  die  Runde 
wächst  und  eine  birnförmige  Gestalt  annimmt.  Wenn  her- 
nach durch  die  Nachkommenschaft  der  jetzt  noch  einzigen 
Inwohnerin  der  Blase  dieses  Saugen  vervielfältigt  wird , 
so  erweitct  sich  solche  noch  mehr,  bis  sie  zu  ihrer  Voll- 
kommenheit gelangt.« 

Herr  von  Gleichen  untersuchte  auch  die  eben  aufge- 
brochenen Knospen  der  Zweige  und  fand  auf  der 
Rücken-  oder  Unterseite  der  Blättchen  bereits  die 
jungen  Blatllausmütter  vor,  beschäftigt,  sich  eine  Woh- 
nung für  sich  und  ihre  Nachkommen  zu  bilden.  Woher 
aber  diese  Thierchen  kommen ,  ob  auf  dem  Baume  oder 
an  der  Wurzel  überwinternd ,  war  ihm  zu  erfahren  un- 
möglich gewesen.  Eben  so  wenig  ist  es  ihm,  wie  dem  Herrn 
De  Geer,  gelungen,  Männchen  zu  entdecken.  Da  nun  die 
Weibchen  nach  einer  Begattung  stets  Eier  legen  und  bei 
dieser  Blattlaus  noch  nie  solche    gefunden    worden,    wohl 


—    im    - 

aber  die  letzte  Generation  aus  lauter  flügellosen  Wesen , 
wie  die  Altmütter  im  Frühjahre  sind,  bestehen,  so  scheint 
bei  dieser  Art  eben  so  eine  ununterbrochene  Reihe  von 
viviparen  Blattläusen  zu  entstehen,  wie  bei  der  Gattung 
Chennes  nur  ovipare  Individuen  vorkommen. 


■— «*aQ3}>-Q<gS»i- 


VII.  Gattung.  C HERMES.  Lin.  TANNENLAUS. 

Yü\vUt  \u\v\tyVwAm<j ,  se\\v  V.uw,  YVüqd  &o.c\v\öm\<j  Vra^i , 
meist  mlosctamu  l\»n<ja<kY. 

(Fig.  24  —  29.) 

Diese  merkwürdige  Gattung  enthält  nur  vier  bis  jetzt 
entdeckte  Arten,  die  sich  in  jeder  Hinsicht  sehr  ähnlich 
sind;  alle  bewohnen  Nadelbäume  und  sind  sehr  kleine 
Thierchen.  Die,  welche  an  der  Rinde  und  an  den  Nadeln 
saugen,  schwitzen  ein  weifses,  wolliges  Sekret  aus  Nar- 
ben des  Oberkörpers,  wovon  sie  ganz  eingehüllt  werden. 
Zwei  Arten  bilden  an  jungen  Zweigen  zapfenförmige  Gal- 
len,  in  deren  Fächern  sich  die  Jungen  bis  zur  völligen 
Entwicklung  aufhalten. 

Alle  legen  im  Herbste  Eier,  woraus  flügellose  Blattläuse 
entstehen,  die  an  verschiedenen  Theilen  des  Baumes  über- 
wintern. Im  folgenden  Frühlinge  legen  diese  auch  Eier , 
die  mit  langer  Wolle  bedeckt,  haufenweise  beisammen 
liegen.  Aus  ihnen  entsteht  eine  Generation,  die  bei  den  in 
Gallen  lebenden  Chennes  Nymphen  sind,  woraus  lauter 
geflügelte  Blattläuse  entstehen,  welche  sich  bald  zerstreuen 
und  wieder  Eier  legen ,  von  denen  die  ungeflügelten  und 
überwinternden  Stammmütter  herkommen.  Die,  welche  an 
der  Rinde  oder  an  den  Nadeln  saugen,  legen  im  Frühlinge 
ebenfalls  Eier,  aus  denen  theils  flügellose,  theils  mit  Flügel- 
scheiden versehene  Chennes  entstehen.  Unter  beiden  Formen 
legen  sie  im  vollkommenen  Zustande  Eier,  woraus  flügellose 
überwinternde  Stammmütter  entstehen;  beide  sterben  neben 
und  über  den  Eihaufen,  nachdem  sie  dieselben  mit  der 
schützenden  Wolle  bedeckt  haben. 

Nicht  weniger  auffallend,  als  diese  Fortpflanzungsweise 
durch  Eier,  ist  die  Eigenheit,  dafs  noch  keine  Begattung 
bei  den Thieren  dieser  Gattung  beobachtet  wurde.  Es  scheint 
fast,    als  ob  die  Fortpflanzung    durch    Eier   hier    eben  so 

13 


-     194    - 

ohne  Begattung  vor  sich  gehen  könne,  als  das  Gebären 
lebendiger  Jungen  bei  den  Gattungen  Aplris,  Lachnus, 
Tetraneura  etc.  —  Die  Gattung  Chermes  hat  demnach  viele 
Aehnlichkeit  mit  den  Coccus,  die  sich  ebenfalls  im  Früh- 
linge und  Sommer  durch  Eier  fortpflanzen  und  den  Herbst 
und  Winter  über  ruhig  an  der  Rinde  saugend  zubringen. 
Auch  die  schlingenartige  Lage  der  Saugborsten  unter  Brust 
und  Bauch,  so  wie  das  Verkümmern  der  Gliedmassen  mit 
dem  Alter  haben  die  flügellosen  Chermes  mit  den  Coccus 
o-emein. 

1.  CH.  LARICIS.  Hart. 

Geflügelte  :  Bestäubt,  braun;  Halsring  und  Hinterleib  gelb- 
lichgrün, Beine  schmutzig  gelb;  Knie,  Tibienspitze  und  Füfse 
ä>raun;  Zweigadern  des  Oberflügels  unmittelbar  aus  dem  Unter- 
randnerv entspringend.  Länge  %"'. 

Ungeflügelte  :  Schwarzbraun,  sehr  breit,  Tom  und  hinten 
stumpf,  oben  höckerig,  in  lange,  weifse,  schraubenartig  gewun- 
dene Wolle  eingehüllt ;  Fühler  dreigliederig.  Länge  '/4  —   U". 

Chermes    Laricis    Hartig.  in  Germars    Zeitschrift  für 
Entom.  III.  366. 

Von  April  bis  August  sehr  häufig  auf  den  Nadeln  des 
Lerchenbaums  (Pinus  Larix). 

Geflügelte  :  Fühler  fünfgliederig^,  sehr  kurz,  von  der 
Länge  der  Kopfbreite ;  die  Glieder  fast  gleich  lang.  Augen 
oval,  grofs,  das  Höckerchen  hinter  denselben  kaum  be- 
merkbar; Nebenaugen  sehr  klein;  Schnabel  kurz,  das 
zweite.  Beinpaar  nicht  erreichend.  Röhren  und  Schwänz- 
ehen fehlen.  Die  Beine  schmutzig  blafsgelb ,  das  dritte  vom 
zweiten  Paare  weit  abstehend.  Flügel  glashell ,  Flügelwur- 
zel ,  Rand-  und  Unterrandnerv ,  so  wie  der  Raum  zwischen 
denselben  und  das  Randmahl  gelb;  die  drei  einfachen  Schräg- 
adern kommen  unmittelbar  aus  dem  Unterrandnerv.  (Fig.  27.) 
Die  Larven ,  woraus  die  Geflügelten  entstehen ,  sind  nackt 
und  nur  mit  kurzem  Flaum  bedeckt.  Diese  Thierchen  haben 
bei  oberflächlicher  Betrachtung  grofse  Aehnlichkeit  mit 
einem  Trilobiten. 

Un  geflügelte:  Fühler  dreigliederig,  sehr  kurz,  mit  einer 
feinen  Borste  endigend;  diese  können  sie  wie  eine  Cas- 
sida  unter  den  Kopfschild  zurücklegen.  Kopf  und  Thorax 
nicht  deutlich  getrennt;  Hinterleibsringe  jedoch  deutlich 
geschieden.  Röhren  und  Schwänzchen  fehlen.  Der  Schna- 
bel,  dessen  Wulst  vor  dem  ersten   Beinpaare   liegt,   tritt 


—     195    — 

erst  zwischen  dorn  ersten  und  zweiten  Beinpaare  hervor , 
ist  dick,  kurz  und  hat  eine  sehr  lange  dreitheilige  Saug- 
borsle.  Beine  kurz,  dick  und  schmutzig  braun;  Füfse  etwas 
behaart ,  an  jeder  Seite  über  der  Klaue  ein  Borstenhär- 
chen, das  über  dieselbe  hinausreicht.  —  Die  jungen  Flü- 
gellosen sind  leicht  an  den  sechs  Wärzchen  auf  jedem 
Segmente  zu  kennen ,  die  sich  nach  mehrmaliger  Häutung 
verbreiten  und  die  weifse  Wolle  ausschwitzen,  die  sie 
endlich  bei  völliger  Ausbildung  sammt  ihren  Eiern  einhüllt. 
Der  kurze,  zurückgezogene  Kopf  und  die  kleinen  Fühler 
sind  schwer  zu  unterscheiden. 

Nachdem  ich  ein  paar  Jahre  nacheinander  die  Nadeln 
der  Lerchenbäume  im  Frühlinge  mit  schwarzen  Pünktchen 
und  weifsen  Flöckchen  wie  übersäet  gefunden  und  bei  ge- 
nauerer Ansicht  jene  schwarzen  Pünktchen  für  Blattläuse  und 
diese  Flöckchen  für  eine  Wolldecke  derselben  erkannte,  unter 
welcher  eine  ungeilügelte  Blattlausmutter  nebst  sechs  bis 
zwanzig  Eiern  safs;  nachdem  ich  ferner  einmal  im  August 
an  den  Nadeln  hie  und  da  todte  geflügelte  Blattläuse 
antraf,  die  ebenfalls  eine  Menge  Eier  in  Wolle  gehüllt 
unter  den  Flügeln  bargen ,  suchte  ich  das  darauf  folgende 
Jahr  so  früh  wie  möglich  meine  Beobachtungen  darüber 
fortzusetzen,  um  zu  erfahren  ,  woher  diese  Thiere  im 
Frühjahre  kommen  und  ob  sie  alle  nur  aus  Eiern  entstehen. 

Schon  Ende  April  entdeckte  ich  an  den  ganz  kleinen, 
jungen  Nadelbüscheln  zu  meiner  Verwunderung  die  früher 
bemerkten  schwarzen  punktförmigen  Blattläuse,  die,  noch 
unbedeckt,  zerstreut  an  den  Nadeln  safsen.  An  mehreru 
Nadeln  konnte  ich  deren  drei  bis  zehn  zählen ,  so  dafs 
sich  an  jedem  Nadelbüschel  durchschnittlich  hundert  fünf- 
zig junge  Blattläuse  befanden.  Diese  waren  kaum  '/$  einer 
Linie  grofs  und  sehr  kurzbeinig.  Der  Ort  ihrer  Herkunft 
konnte  unmöglich  weit  zu  suchen  sein.  Am  Grunde  der 
Nadelbündel  bemerkte  ich  an  den  dürren  Schuppen ,  die 
während  des  Winters  Kälte  die  Knospe  schützend  umga- 
ben ,  eine  grofse  Anzahl  Eihülsen ,  die  von  dem  ausge- 
schlüpften Thierchen  verlassen ,  und  auch  einige  ganze 
Eier,  worin  noch  welche  enthalten  waren.  Alle  Eier  hin- 
gen vermittelst  eines  Fädchens  an  der  Schuppe  oder 
Rinde  fest  und  waren  zudem  noch  mit  einer  graulichen 
Wolle  geschützt.  Die  kleinen  schwarzen  oder  auch  schwarz- 
braunen, höckerigen  Blattläuse,  lauter  flügellose  Weibchen, 
wuchsen  rasch  heran,  häuteten  sich  einige  Male  und  aus 
den  sich  vergröfsernden  Höckerchen  schwilzle  eine  weifse 
Wolle   hervor .     die  sich    nach    und   nach    so   bedeutend 


—     KM5     - 

verlängerte ,  diits  man  das  Tliien  erst  nach  Wegnahme 
derselben  darunter  entdecken  konnte.  Schon  Ende  Mai 
fand  ich  bei  diesen  Weibchen  acht  und  mehr  gelbe,  ellip- 
tische Eier  an  Faden  befestigt,  ganz  denen  gleich,  dio 
ich  das  Jahr  vorher  im  August  bei  den  Geflügelten  und 
im  April  desselben  Jahres  am  Grunde  der  Nadelbüschel  ge- 
funden. Ich  untersuchte  nun  aufmerksam  wohl  hundert  sol- 
cher Fleckchen  an  den  Nadeln  verschiedenen  Alters  und 
fand  immer  wieder  dasselbe.  Die  Eier  an  den  Jüngern 
Nadeln  hatten  nur  eine  hellere  Farbe,  die  Mütter  lebten 
und  legten  noch  fortwahrend  Eier;  die  an  den  altern  Na- 
deln hatten  eine  graue  und  braune  Farbe ,  die  Augen  der 
Embryonen  blickten  schon  durch ,  viele  waren  bereits  ver- 
lassen und  die  Mütter  neben  ihnen  eingeschrumpft  und  todt. 
Gleichzeitig  mit  den  Flügellosen  entwickelten  sich  auch 
die  glatten  Larven  der  Geflügelten,  die  ich  Anfangs  Mai 
schon  in  grofser  Anzahl  auf  den  Nadeln  fand  und  die  sich 
bald  zerstreuten.  Nur  wenige  blieben  auf  dem  Mutterstamm 
sitzen,  legten  ihre  Eier  ab  und  starben  über  denselben, 
mit  ihren  Flügeln  sie  überdeckend. 

Im  verflossenen  Winter  suchte  ich  diese  Tannenlaus  noch 
früher  auf  und  fand  sie  einzeln  an  den  noch  unentwik- 
kelten  Knospen  und  in  den  Winkeln  derselben  ganz  ruhig 
sitzen.  Anfangs  April  hatten  die  meisten  ihre  Haut  und 
mit  ihr  die  wollige  Bekleidung  abgeworfen ;  sie  waren 
grünbraun  bis  braun,  fast  14"/  lang,  hoch  gewölbt,  die 
Rückenkörnchen  verhältnifsmafsig  sehr  stark.  Keine  hatte 
Eier  gelegt,  wohl  aber  fand  ich  beim  Zerdrücken  dersel- 
ben mehre  vollkommen  ausgebildete  und  viele  unausge- 
bildete  Eier.  Das  sind  demnach  diejenigen  Blattläuse ,  wel- 
che aus  den  von  den  geflügelten  Weibchen  im  Spatsommer 
gelegten  Eiern  entstanden  waren  und  an  den  Zweigen 
überwinterten;  welche  im  April  Eier  legen,  woraus  sowohl 
geflügelte  als  flügellose  Weibchen  entstehen,  die  sich  alle 
wieder  auf  gleiche  Weise  nur  durch  Eier  fortpflanzen.  Ob 
und  wann  eine  Begattung  vor  sich  geht,  habe  ich  noch 
nicht  beobachten  können. 

Da  nun  die  geflügelten  wie  die  ungeflügelten  Weibchen 
sowohl  früh  als  spät  im  Jahre  Eier  legen  und  ich  sie  nie 
lebende  Jungen  gebären  sah,  was  man  bei  den  Blattläu- 
sen doch  täglich  bemerken  kann,  so  mufs  ich  gestehen, 
dafs  dies  das  einzige  Beispiel  in  der  ganzen  Familie  ist , 
was  mir  bei  meinen  Untersuchungen  vorgekommen.  De 
Geer  hat  jedoch  dieselbe  merkwürdige  Beobachtung  an  dem 
Chermes  Abietis  L    gemacht,  was  sich  bei  dem  ganz  nahe 


—    I9<    — 

stehenden  Chermes  Strobilobius  wohl  eben  so  finden  wird« 
Diese  Chermes  bilden  demnach  nicht  blofs  nach  ihren 
Fühlern  und  ihrem  eigen thiimliehen  Flügelgeäder,  sondern 
auch  nach  ihrer  Fortpflanzungsweise  eine  sehr  charakteristi- 
sche Galtung-. 

2.  CH.  CORTICALIS.  m. 

Geflügelte  :  Pechbraun,  Hinterleib  dunkelrotb;  die  Schräg- 
adern der  Vorderflügel  entspringen  nicht  unmittelbar  aus  dem 
Unterrandnerv;  Astader  des  Hinterflügels   verloschen.  Länge  '/V". 

Ungeflügelte  :  Verkehrt-eiförmig,  matt,  in  lange  Wolle 
gehüllt,  die  aus  Querreihen  runder  Tuberkeln  schwitzt;  Fühler 
undeutlich;  Augen  unbemerkbar.  Länge  1/i'". 

Dieses  winzige  Thierchen  lebt  an  den  Stammen  und 
Aesten  der  Weihmuthskiefer  (Pinus  strobus),  welche  oft 
ganz  von  ihrem  weifswolligen  Sekret  überdeckt  sind  und 
dadurch  ein  krankhaftes  Aussehen  bekommen.  AufserSeym- 
nus  diseoideus,  der  sich  häufig  in  ihren  Coionien  findet, 
hat  sie  noch  die  Made  einer  kleinen  Fliege  (Agromyza 
ehermivora /«.)  und  eine  Anthocoris  (fusca  /».)  zu  Feinden. 

Geflügelte  :  Kopf  breit,  dunkelbraun;  Augen  grofs, 
Hockerchen  sehr  klein,  fast  mit  denselben  verschmolzen  ; 
Schnabel  braun,  erstes  Glied  roth,  bis  zum  zweiten  Bein- 
paare reichend.  Fühler  braun,  von  der  Länge  der  Kopfbrei- 
te, die  drei  Endglieder  bis  zur  Hälfte  geringelt,  am  Grunde 
sehr  verdünnt,  daher  ein  jedes  eine  breite,  kurze  Keule 
bildet;  Halsring  breiter  als  der  Kopf,  wulstig  gerandet 
und  durch  zwei  tiefe  Falten  in  drei  Lappen  getheilt;  Brust- 
rücken pechbraun,  fast  schmäler  als  der  Halsring;  Hinter- 
leib dunkelrotb.,  mit  deutlichen  Ringen;  hinter  dem  Schild- 
chen eine  weifse  Wolle  ausschwitzend.  Röhren  und 
Schwänzchen  fehlen;  die  Beine  kurz,  braun,  die  Basis  der 
Schenkel  heller.  Flügel  glashell;  Unterrandaderund  das  drei- 
eckige Randmahl  schmutzig  bräunlichgrau;  von  der  inner- 
sten Schrägader  des  Vorderflügels  zieht  ein  sehr  zarter 
Nerv  am  Unterrandnerv  und  Randmahl  entlang,  (Fig.  24) 
aus  welchem  die  beiden  vordem  Schrägadern  ihren  Ursprung 
nehmen.  Im  Hinterflügel  ist  die  Schrägader  verloschen.  (Fig. 
25.)  Länge  Vi'"»  mit  den  Flügeln  fast  %'". 

Die  Nymphen  sind  lang,  walzig  und  gr<"fscr  als  die 
ungeflügelten  Weibchen.  Fühler  kurz ,  eine  ungegliederte 
Keule  bildend.  Kopf  und  Halsring  braun,  sehr  breit,  run- 
zelig ;  Mittelbrustring  blafsrolh  ;  der  Hinterleib  dunkelrolh. 


—     I9S     — 

Mehrere  Jahre  suchte  ich  die  geflügelten  Individuen  ver- 
gebens;  erst  im  verflossenen  war  ich  so  glücklich,  auch 
deren  zu  finden.  Ende  Februar  untersuchte  ich  die  weifs- 
bekleideten  Stamme  der  Weymulhskief'er  unserer  Prome- 
naden und  fand  zu  meinem  Erstaunen  schon  Millionen 
kleiner,  schwarzer ,  hin  und  wieder  auch  mit  weifslichem 
Sekret  bedeckte,  junge  Blattläuse  an  den  Rändern  der 
Wolldecke  gedrängt  neben  einander  sitzen.  Als  ich  die 
wollige  Masse  mit  der  Spitze  eines  Federmessers  etwas 
lüftete,  gewahrte  ich  eine  Unzahl  dieser  Thierchen;  darauf 
schnitt  ich  ein  Stück  der  Rinde  mit  solchem  Ueberzuge 
ab,  um  sie  zu  Hause  genauer  zu  untersuchen.  Aus 
allem  sah  ich  schon,  dafs  sie  aus  den  im  vorigen  Jahre 
bemerkten  Eiern  gekommen  und  sicherlich  im  Herbste 
bereits  ausgeschlüpft  waren,  da  sie  alle  gleiche  Gröfse 
hatten.  Die  meisten  waren  im  Saugen  begriffen  ,  doch  be- 
gaben sich  auch  viele  an  den  Rand  zu  einem  frischen 
und  gesunden  Theile  der  Rinde ;  noch  andere  safsen  be- 
reits in  einiger  Entfernung  und  schienen  eine  neue  Colonie 
bilden  zu  wollen.  Am  2.  April  waren  die  punktförmigen 
Thierchen  schon  zur  Reife  gelangt ;  überall  lagen  frische 
Haufen  gelber  Eier  hinter  und  neben  ihnen.  —  Dem  blofsen 
Auge  sind  diese  Geschöpfe  kaum  bemerkbar,  und  wäre 
die  schwarze  Farbe  des  Körpers  mit  der  schneeweifsen 
Flockendecke  nicht  so  sehr  kontrastirend,  man  würde  viel- 
leicht nimmer  diese  Thierchen  da  geglaubt  oder  so  leicht 
bemerkt  haben.  Sie  sind  alsdann  1/5///  lang,  verkehrt-ei- 
förmig, d.  h.  die  Hinterleibsspitze  bildet  den  schmälern, 
die  Kopfgegend  den  breitern  und  stumpfern  Tjheil.  Die 
Farbe  derselben  ist  dunkelbraun ,  matt  und  etwas  weifs 
bestäubt;  die,  welche  sich  schon  längere  Zeit  gehäutet 
haben  ,  sind  auf  dem  ganzen  Oberkörper  mit  länger 
Wolle  bedeckt,  woraus  der  alle  überdeckende  weifse 
Filz  auf  der  Rinde  entsteht.  Die  Wolle  schwitzt  aus  run- 
den Höckerchen,  Cwie  bei  mehreren  andern  Pflanzenläusen), 
die  zu  fünf  oder  sechs  in  Reihen  auf  den  Ringen  des 
Körpers  stehen.  Auf  der  Oberseite  konnte  ich  die  Hinter- 
leibsringe deutlich  unterscheiden;  die  drei  Brustringe  sind 
mehr  oder  weniger  scharf  geschieden;  Brustkasten  und 
Kopf  bilden  ein  Ganzes;  an  einem  Individuum  glaube  ich 
jedoch  einen  zarten  Einschnitt  zwischen  denselben  gesehen 
zu  haben.  Der  Kopf  ist  stark  nach  unten  gegen  die  Brust 
gedrückt  und  an  demselben  nur  ein  Rüssel  zu  bemerken  ; 
Augen  und  Fühler  habe  ich  nicht  entdecken  können;  wohl 
bemerkte  ich  ein    den    Fühlern    analoges    Knöpfchen  ,    an 


—     199    — 

welchen  jedoch  keine  Glieder  wahrzunehmen  waren.  Auch 
nachdem  ich  das  Thierchen  zwischen  zwei  Glasplatten  leise 
zerdrückte,  wollte  es  mir  nicht  gelingen,  diese  zwei  wich- 
tigen Theile  zu  entdecken,  da  ich  doch  den  Schnabel  mit 
seinen  Gliedern  nebst  den  Beinen  sehr  gut  durch  dieses 
Experiment  erblickte.  Die  Brust  ist  bei  dieser  Tannenlaus 
von  dem  wulstigen  Rande ,  auf  dem  die  Beine  eingelenkt 
sind ,  bis  auf  eine  schmale  Rinne  zur  Aufnahme  des  Rüs- 
sels, ganz  überdeckt.  Der  Schnabel  reicht  fast  bis  zum 
dritten  Beinpaare,  ist  dreigliederig,  verhältnifsmäfsig  sehr 
dick  und  in  demselben  liegt  die  sehr  lange  dreiborstige 
Zunge ,  die  das  Thierchen  nach  Belieben  ausstrecken  und 
einziehen  kann.  Da  diese  Zunge  die  Schnabellänge  um  das 
zehnfache  übertrifft  (bei  einigen  jedoch  nur  um  das  drei- 
bis  fünffache),  so  sieht  man  gerade  an  diesem  Insekte 
recht  deutlich,  wo  sie  beim  Zurückziehen  hingelegt  wird, 
denn  elastisch  einschiebbar  ist  sie  nicht.  Will  es  nämlich 
die  Saugborste  in  den  Schnabel  hereinziehen,  so  tritt  der 
Grundtheil  derselben  aus  dem  ersten,  oben  offenen  Schna- 
belgliede  Csiehe  Einleit.)  heraus,  bis  die  ganze  Zunge  ein- 
gezogen ist.  Dann  steckt  die  Spitze  derselben  noch  im 
zweiten  und  dritten  Schnabelgliede,  die  ganze  übrige  Länge 
liegt  schlingenartig  zur  Seite  des  Schnabels  an  der  Brust 
und  am  Bauche  entlang  oder  ist  seitwärts  gerichtet.  Die 
Beine  sind  kurz  und  dick ,  das  erste  oder  kleinere  Fufs- 
glied  ist  fast  nicht  zu  bemerken.  Die  Bauchringe  sind  gleich 
den  Rückensegmenten  deutlich  geschieden  und  etwas  über- 
einandergeschoben.  Von  Rohren  und  einem  Schwänzchen 
ist  keine  Spur  vorhanden. 

Bei  diesen  winzigen  Thierchen  mit  der  verhältnifsmäfsig 
sehr  langen  Zunge  oder  Saugborste  habe  ich  eine  Ent- 
deckung gemacht,  welche  uns  vielleicht  einigen  Aufschlufs 
über  das  Anbohren  oder  Anstechen  der  Epidermis  beim 
Saugen  geben  kann.  Ich  bemerkte  nämlich,  dafs  an  der  weit 
vorgestreckten  Zunge  wie  am  ganzen  Körper  einer  dieser 
Tannenläuse  weifse  Puderstäubchen  in  Form  regehnäfsiger 
Kügelchen  hingen.  Diese  Kügelchen  safsen  an  der  Saug- 
bors:e  etwas  zerstreut  und  zwar  rund  herum.  Ich  sah  nun 
deutlich,  wie  das  Thierchen  die  Zunge  einziehen  wollte 
und  wie  sich  die  anhängenden  Kügelchen  verschoben, 
bald  näher,  bald  weiter  auseinander  traten.  Die  Kügelchen 
an  der  einen  Seite  wurden  oft  rückwärts  geschoben,  wäh- 
rend die  an  der  andern  Seite  in  Ruhe  blieben  und  um- 
gekehrt. Da  nun  die  Zunge  aus  drei  Borsten  besteht ,  so 
folgt  aus  dieser  seltsamen  Erscheinung,  dafs  jede  der  drei 


—    201)     — 

Borsten  für  ßich  allein  agiren,  d.  h.  sich  vorwärts  und 
rückwärts  bewegen  könne,  wodurch  die  Spitze  von  der 
einen ,  bald  von  der  andern  Borste  gebildet  und  dadurch 
um  das  dreifache  verschmälert  werden  kann.  Eine  die- 
ser Borsten  allein  ist  nicht  so  dick  als  eine  Respirations- 
oder Spaltöffnung  der  Epidermis,  und  also  leicht  in  das 
Innere  der  Blattsubslanz  zu  bringen.  Durch  das  Hin-  und 
Herschieben  der  einzelnen  Borsien,  die  mehr  oder  weni- 
ger tief  eindringen,  wird  nun  der  Stich  des  Insekts  den 
Tflanzen  nicht  nur  empfindlicher,  sondern  die  Öffnung 
auch  erweitert  und  die  ganze  Aktion  hat  die  gröfste  Aehn- 
lichkeit  mit  dem  Erd-  und  Steinbohren  vermittelst  eiserner 
Keile,  die  jedesmal  einen  andern  Punkt  in  der  Röhre  treffen 
müssen ,  wenn  sie  guten  Erfolg  haben  sollen.  Das  auf 
diese  Weise  auch  das  Aufpumpen  des  Saftes  durch  die 
Zunge  zum  Munde  vermittelt  werde,  scheint  mir  nicht 
unwahrscheinlich  zu  sein ,  da  das  durch  die  drei  fest  an- 
schiefsenden  Borsten  gebildete  Röhrchen  den  ausfliefsenden 
Saft  schon  nach  Art  der  Haarröhrchen  und  Inlerzellelar- 
Gängen  auf  eine  gewisse  Höhe  bringt ,  der  nun  durch  eine 
solche  Bewegung  der  einzelnen  Borsten  leicht  noch  weiter 
befördert  werden  kann. 

Ich  las  später  auch  in  Burmeister's  Handbuch  der  Entom. 
Band  I.  38t ,  dafs  dieser  Naturforscher  etwas  Aehnliches 
bei  den  Dipteren  mit  einem  Schöpfrüssel ,  namentlich  bei 
der  Galtung  Culex  beobachtet  und  dieselben  Schlüsse 
daraus  gezogen  hat,  ungeachtet  er  dadurch  der  Meinung  von 
Treviranus,  der  den  Saft  durch  die  hohlen  Borsten  ver- 
mittelst Gefäfse  in  den  Magen  führen  läfst,  entgegen  tre- 
ten mufste. 

3.  CH.  ABIETIS.  Lin. 

Geflügelte  :  Gelbbräunlich;  Scheitel,  Brust  und  die  Lappen 
des  Thorax  braun;  Hinterleibsrücken  kahl,  gelbröthlich  ;  die 
Astadern  des  Vorderflügels  entspringen  unmittelbar  aus  dem 
Unterrandnerv.  Länge  %'". 

Chermes  Abielis  Linn.  Syst.  Nat.  2.  j38.  l3.  —  Fn. 
Suec.  1011.  —  Geoff'r.  Ins.  1.  48j-  5.  —  De  Geer 
Ins.  III.  gg.  iy.  lab.  8.  flg.  i—2g.  —  Fri.uh  , 
Ins.  XII.  10.  tab.  2.  f.  3.  —  Fabr.  Ent.  syst.  IV. 
223.  y 

Diese  Blattlaus  lebt  in  den  <  rofsen,  grünen  Zapfengallen 
am  Grunde  der  heurigen  Zweige  junger  Fichten  ^Piniis 
Abies.) 


—     20!     - 

Cef  lüge  Ho  :  Fühler  gelblieh,  fünfglieilerig  *on  der 
Länge  der  Kopfbreite ,  die  Geifsclglieder  fast  von  gleicher 
Länge,  geringelt,  am  Grunde  verschmälert.  Augen  grofs, 
gekörnt,  braun.  Sehnabel  gelblich;  Lippenwulst  und  drit- 
tes Glied  braun,  das  zweite  Beinpaar  nicht  erreichend. 
Scheitel  mit  zwei  Grübchen  versehen,  braun;  Untergesicht 
gelb.  Der  Halsring  grofs,  breiter  als  der  Kopf  und  diesen 
zum  Theil  umfassend  ,  oben  dreilappig  und  bräunlich  ange- 
laufen. Brustrücken  bräunlich  ,  vierlappig  :  zwei  rundliche 
Seitenlappen,  ein  dreieckiger  vorderer  und  ein  viereckiger 
hinterer  Miltellappen  ;  letzterer  ist  durch  eine  seichte  Furche 
nochmals  in  zwei  Theile  gelheilt.  Hinterleib  durchweg 
gelbrothlieh,  ohne  Rohren  und  Schwänzchen.  Beine  gelb; 
Flügel  dachförmig,  den  Hinterleib  überdeckend,  doch  nicht 
wie  bei  des  Gattung  Aphis ,  auf  demselben  ruhend  ,  son- 
dern zur  Seite  herabhängend;  sie  sind  weifslich,  das  Geäder 
sehr  fein ,  blafs  ;  Unterrandnerv  und  Randmahl  grünlich  ; 
die  drei  Ast'dern  entspringen  unmittelbar  aus  der  Unter- 
randader, wodurch  sich  dieser  Chermes  von  Ch.  Strobilo- 
bius  unterscheidet.  Von  den  Nebenwinkeln ,  welche  die 
Astader  des  Hinterflügels  mit  dem  Unlerrandnerv  bilden, 
ist  der  innerste  ein  rechter  oder  spitzer,  der  äufsere  ein 
stumpfer.  Ausserdem  ist  dieser  Chermes  stets  gröfser ,  der 
Hinterrücken  kahl  und  seine  Gallzapfen  nie  endständig 
und  wenigstens  noch  einmal  so  grofs  als  die  von  Ch  Stro- 
bilobius;  die  Gallen  sind  grün  und  mit  starken  Nadeln  be- 
setzt, die  den  kleinem  gelben  Gallen  meistens  ganz  fehlen. 

Der  unermüdliche  und  sehr  vorsichtige  schwedische  Na- 
turforscher De  Geer  hat  in  seinen  Abhandlungen  zur  Ge- 
schichte der  Insekten,  (Bd.  III.  66  —  84)  eine  ausführliche 
Darlegung  seiner  Beobachtungen  über  diesen  Chermes 
geliefert,  die  wohl  noch  zu  ei  weitern ,  schwerlich  aber 
zu  verbessern  sein  dürfte.  Ich  habe  nur  nachbeobachtet 
und  alles  sehr  wahr  gefunden.  Ich  bedaure  defshalb  ,  dafs 
Herr  Burmeister  in  seinem  Handbuche  der  Entomologie  die 
Ansichten  des  Herrn  Forstrath  Harlig  höher  stellt,  als  die 
weit  gediegenere  Abhandlung  De  Geer's,  da  erslerer  doch  in 
mehr  als  einer  Hinsicht  von  der  richtigen  Sachlage  abweicht. 
Die  von  mir  bestätigt  gefundenen  Beobachtungen  des  Herrn 
De  Geer  sind  kurz  folgende  :  Während  des  Winters  fin- 
det man  an  den  beschuppten  schlafenden  Knospen  der  Fichte 
mit  weifsbläulicher  Wolle  überdeckte,  flügellose  Tannenläuse, 
die  bis  zum  kommenden  Frühjahr  an  derselben  Stelle 
sitzen  bleiben,  ohne  sich  merklich  vergröfseit  zu  haben. 
Erst  mit  dem  wärmenden  Sonnenstrahl  des  Lenzes  besinnt 


—    202    - 

das  scheintodte  Thierchen  wieder  aufzuleben ,  saugt  die 
erwachende  Knospe  an  und  wächst  bald  zum  vollkomme- 
nen Insekte  heran.  Während  dieser  Zeit  häutet  sich  die 
Tannenlaus  ein  paar  Male,  in  welchen  Momenten  sie  mit  der 
alten  Haut  zugleich  ihr  Wollkleid  verliert,  das  sieh  aber 
bald  wieder  von  selbst  reproduzirt.  Nun  legt  die  ausge- 
bildete Mutter  dreifsig  und  mehr  gelbe.,  mit  einem  Fäd- 
chen  an  den  Zweig  befestigte  Eier  in  einen  Haufen  bei- 
sammen und  überdeckt  sie  mit  kurzer  Wolle  oder  grau- 
lichvveifsem  Staube.  Vor  und  während  dieser  Zeit  (hier 
Ende  April  und  Anfangs  Mai)  bohrt  die  überwinterte  Tannen- 
laus  die  Nadeln  der  erwachenden  Knospe  am  Grunde  an, 
wodurch  diese  eine  krankhafte ,  monströse  Bildung  erhal- 
ten, die  mit  einem  Tannenzapfen  grofse  Aehnlichkeit  hat 
und  von  Unkundigen  leicht  dafür  gehalten  werden  könnte. 
Der  junge  Trieb  wächst  nämlich,  weil  schon  früh  durch 
die  Stiche  der  Blattlaus  gereizt,  nicht  weiter  fort,  sondern 
aller  zuströmende  Saft  wird  auf  die  erregten  Nadeln  ver- 
wendet; dadurch  werden  diese  dicker  und  breiter,  blei- 
ben aber  sehr  kurz  und  sind  meist  nur  an  ihrer  Spitze 
den  übrigen  Nadeln  noch  ähnlich.  Die  so  angeschwollenen 
kurzen  Nadeln  verwachsen  am  Grunde  in  eine  fleischige, 
saftige  Masse,  so  dafs  selbst  der  holzige  Trieb  der  Mitte 
nur  schwer  davon  zu  unterscheiden  ist.  Während  diese 
Bildung  an  der  treibenden  Knospe  vor  sich  geht,  und 
die  alte  Tannenlaus  an  Entkräftung  stirbt,  schlüpfen  unter- 
dessen die  jungen  ,  winzigen  Thierchen  aus  den  Eiern 
und  begeben  sich  gleich  an  die  von  der  Mutter  verur- 
sachten saftigen  Zapfengallen,  kriechen  in  die  Winkel  der 
schuppenförmig  zusammengedrängten  Nadeln  und  suchen 
so  tief  wie  möglich  zwischen  dieselben  einzudringen.  Nun 
saugen  diese  kleinen,  kaum  durch  eine  mäfsig  vergröfsernde 
Lupe  erkennbaren  Tannenläuse  die  angeschwollenen  Nadeln 
an,  häuten  sich  bald  einige  Male  und  bilden  da,  wo  sie 
sitzen,  nach  und  nach  eine  Höhle,  welche  endlich  von  der  sich 
noch  immer  erweiternden  Nadelschuppe  überdeckt  wird.  Da  in 
jede  Kammer  wohl  zehn  bis  zwanzig  junge  Tannenläuse  ein- 
geschlüpft sind,  die  bei  fortgesetztem  Saugen  immer  gröfser 
werden,  so  verursachen  sie  auch  eine  allmählige  Erwei- 
terung ihrer  Wohnung  und  können  sich  bis  zum  Puppen- 
stande bequem  darin  bewegen.  Es  kommt  auch  häufig  vor, 
dafs  die  Stifterin  nur  eine  Seite  der  Knospe  ansticht, 
dann  bleibt  die  andere  Hälfte  gesund  und  schiebt  den 
jungen  Zweig  vor.  Dadurch  wird  nur  ein  halber  Zapfen 
gebildet  und  die  andere  Seite  trägt  Nadeln  von  gewöhnli- 


*■ 


—     203    — 

lieher  Art.  Junge  Bäumchen  von  üppigem  Wüchse  (reiben 
meistens  über  der  Galle  den  Zweig  noch  mehr  oder  wenigerlang 
fort  und  an  ihnen  sieht  man  die  halben  Zapfen  am  häufig- 
sten. Auch  sind  die  Nadeln  an  denselben  stärker  und  länger 
und  nur  am  Grunde,  wo  sie  den  Zapfen  formiren,  sind 
sie  schuppenförmig  erweitert.  Wenn  die  Nymphenzeit  der 
Tannenläuse  eintritt,  werden  die  Gallen  fester,  troknen  ein, 
verlieren  ihre  frische  Färbung  und  klaffen  endlich  an  den 
Rändern  der  nie  ganz  verwachsenen  Schuppen  auf.  Nun 
kommen  die  altern  Nymphen  vor  und  nach  aus  ihren 
Kammern  heraus,  besteigen  eine  Nadel,  häuten  sich  zum 
letzten  Male  und  erhalten  Flügel.  Nach  einigen  Tagen , 
während  welcher  Zeit  wahrscheinlich  (?)  die  Begattung  vor 
sich  geht,  legen  die  geflügelten  Mütter  Eier  an  die  Nadeln 
und  Zweige,  bedecken  sie  mit  weifsen  Wollfädchen  und 
sterben,  ihre  Flügel  dachartig  über  dem  Eihäuten  ausge- 
breitet, bald  darauf  an  Schwäche.  Die  aus  diesen  Eiern 
später  ausschlüpfenden  Jungen  zerstreuen  sich  und  begeben 
sich  an  die  Stellen  ,  wo  man  sie  den  ganzen  Winter  hindurch 
und  das  kommende  Frühjahr  finden  kann.  Demnach  legen 
hier  geflügeltes  wie  ungeflügeltes  Insekt  nur  Eier  und 
bringen  jährlich  nur  eine  Generation  zu  Stande. 

4.  CH.  STROB1LOBIUS.  m. 

Geflügelte  :  Dunkelbraunroth  ;  Scheitel  und  Brustrücken 
dunkler  5  ain  After  ein  grofser ,  weifs-bestäubter  Flecken;  die 
.Astadern  im  Vorderflügel  entspringen  nicht  unmittelbar 
aus  dem  Unterrandnerr.  (Fig.  24.)  Länge  '/a'". 

Diese  Tannenlaus  lebt  in  den  kleinern,  Haselnufs  dicken, 
gelben,  zapfenartigen  Gallen  der  Fichten  (Pinus  Abies) , 
die  sich  fast  nur  am  Ende  der  Zweige  befinden. 

Geflügelte  :  Der  ganze  Körper  ist  dunkelroth;  Schei- 
tel und  Rücken  des  Thorax  braun  angelaufen  ;  auf  dem 
Hinterleibe,  unmittelbar  hinter  dem  Schildchen  befinden  sich 
zwei  weifsbestäubte  Fleckchen.  Die  Fühler  (F.  29.)  sind  von 
der  Länge  der  Kopfbreite,  fünfgliederig ;  die  beiden  Grund- 
glieder kurz,  breiter  als  lang;  die  drei  Geifselglieder  fast 
gleich  lang,  jedes  bis  zur  Hälfte  ringelig  oder  runzelig;  das 
letzte  Glied  mit  zwei  Borstenhärchen  endigend.  Der  Halsschild 
grofs,  gefaltet,  scheinbar  dreilappig,  breiter  als  der  Kopf. 
Augen  grofs  ;  Beine  kurz,  schmutzig  gelb.  Flügel  weifslich ; 
das  Geäder  fein,  blafsbräunlich;  der  Unterrandnerv  und  das 
lange  dreieckige  Randmahl  gelbgrünlich.  Der  Vorderflügcl 
hat  drei  einfache    Astadern,    wovon  nur  die  innerste   un- 


-     204     r- 

niittelbar  felis  öem  Unlerrandnerv  entspringt ;  die  beiden 
folgenden  Irelen  aus  einem  sehr  zarten,  am  Ursprünge 
der  innersten  Astader  beginnenden  Längsnerven  hervor , 
der  in  der  Nähe  des  Randmahls  am  Aufsenrande  des  Flü- 
gels spurlos  verschwindet.  Von  den  Nebenwinkeln,  welche 
die  Astader  des  Hinterflügels  mit  dem  Unterrandnerv  bil- 
den ,  ist  der  innere  ein  stumpfer,  der  äufsere  ein  spitzen 
So  lange  das  Insekt  in  der  Galle  lebt ,  bleibt  es  im 
Larven-  und  Nympfenstande ;  erst  beim  Aufklaffen  der 
Gallzapfen,  (von  Mai  bis  August)  erhalten  die  ausge- 
schlüpften Tliierchen  Flügel ,  nachdem  sie  [sich  auf  den 
nahestehenden  Nadeln  gehäutet  haben. 


VHI,  Gattung. 
PHYLLOXLRA.  Boy    de  Fonsc.  KOLMNLAUS. 

¥\v\\\u  Ä.n'\QV\sAm<j ;  [YUicjd  \vomonVaV  Vtcujcuä/,    NoxAtv^W.ijd 

(Fig.  30  -  32.) 

Die  einzige  Art  dieser  Gattung  lebt  vom  Safte  der  Ei- 
chenblättcr  und  hat  grofse  Aehnlichkeit  mit  den  Chermes, 
als  Larven  auch  mit  Aleurodes.  Der  breite  Kopf,  der  noch 
breitere  dreilappige  Halsring,  der  kurze,  zugespitzte  Hin- 
terleib ohne  Röhren  und  Schwänzchen ,  die  kleinen  Fühler, 
der  kurze  in  einer  Rinne  des  Unterhalses  liegende  Schna- 
bel,  die  ähnliche  Flügelbildung,  alles  spricht  für  die  Ver- 
wandtschaft mit  der  Gattung  Chermes.  Die  mehrgliedcrigen 
Fühler  der  Chermes,  die  schlingenförmigen  langen  Saug- 
borsten derselben,  die  Bedeckung  mit  Wolle,  die  Lage 
der  Flügel  und  ihr  ausschliefsliches  Vorkommen  auf  Nadel- 
hölzern unterscheiden  sie  wieder  von  Phylloxera.  —  Die 
Geflügelten  und  Flügellosen  legen  Eier  und  wahrscheinlich 
ist  das  auch  die  einzige  Fortpflanzungsweise.  Sie  vermeh- 
ren sich  nicht  sehr  stark,  treten  erst  spät  im  Sommer  auf 
und  bringen  nur  eine  Generalion  zur  Welt,  die  entweder 
überwintert  oder  noch  Eier  legt,  aus  denen  im  nächsten 
.Jahre  die  flügellosen  Stammmülter  entstehen.  Sie  sind  in 
hiesiger  Gegend  äufserst  selten,  wefJialb  ich  auch  nichts 
bestimmteres  über  ihre  Lebensweise  sagen  kann. 


—    205     — 
1.  PHYLL.  COCCINEA.  Ihyd. 

Geflügelte  :  Scharlach;  Brustrüeken  und  Brust  braun  bi* 
schwarz  ;  Flügel  graulich  ,  das  Randmahl  röthlichgelb. 

Nymphe  :  Scharlach,  die  Randseiten  mit  weifsen,  nagelför- 
tnigen  Kölbchen  besetzt.  Länge   %"'. 

Tracxina  coccinea  Ileyd.  in  Mus.  Senkenberg.  II.  Hfl. 
3.  28  g.  —  Phyloxera  Queren  s  Boy.  de  Fonscol.  — 
Hartig  in   G  erfuhr*  s  Zeitschrift  für  Ent.  III.  ^5, 

Dieses  Thierchen  lebt  zerstreut  unter  den  Blättern  der 
Eiche  (Quercus  robur  et  pedunculala),  wodurch  gelbe 
Flecken  entstehen ,  die  auf  der  Oberfläche  des  Blattes 
durchscheinen  und  sich  schon  aus  der  Ferne  ankündigen. 
Es  ist  ein  träges  Insekt ,  das  seilen  seine  Stelle  unter 
dein  Blatte  verläfst.  Das  geflügelte  Weibchen  legt  im  Au- 
gust und  September  auf  der  Unterseite  der  Blätter  gelbe , 
längliche  Eier  von  ansehnlicher  Gröfse  und  zwar  in  meh- 
reren conceii Irischen  Kreisen  um  sich  herum.  Die  zuletzt 
gelegten  Eier  sind  glatt,  gelb;  die  früher  abgesetzten 
bräunlich,  runzelig  und  lassen  schon  die  Augen  des  ein- 
geschlossenen Embryo's  durchscheinen.  Ein  schwangeres 
Weibchen  enthält  gewöhnlich  nur  drei  bis  vier  ausgebil- 
dete Eier. 

Geflügelte  :  Kopf  breit,  oben  flach,  Scharlach;  der 
Schnabel  dunkeler,  das  zweite  Beinpaar  nicht  erreichend; 
Augen  schwarz,  hinten  mit  dem  gewöhnlichen  Höckerchen; 
Nebenaugen  glänzend  roth ,  braun  eingefafst.  Die  Fühler 
sind  sehr  kurz,  dick,  dreigüederig,  *J  das  dritte  Glied  am 
längsten,  an  einer  Seite  ausgeschnitten,  oben  zugespitzt  und 
mit  einigen  Börstchen  endigend.  Der  Halsschild    sehrgrofs, 


*)  Obgleich  v.  Heyden  die  Fühler  fünfgliederig  angibt  und  an 
dem  Ausschnitte  wie  auch  an  der  Spitze  des  dritten  Gliedes 
eine  Trennung  wahrgenommen  haben  will,  so  konnte  ich 
diese  fünf  Glieder  bei  keinem  Individuum  bemerken.  Ebenso 
haben  die  Entdecker  dieser  Gattung  ,  Herr  Boyer  de  Fons- 
col und  Herr  Forstrath  Hartig  auch  nur  drei  Fühlerglieder 
angegeben.  Die  Zeichnung  des  Herrn  Hartigs  ist  der  meini- 
gen vollkommen  gleich.  Die  dreigliederigcn  Fühler,  die 
dreiästige  Unterrandader  des  Vorderflügels  und  der  Mangel 
einer  Zwei^ader  im  Hinterflügel  gestatten  nicht,  dieses  Thier 
nach  v.  Heyden's  lieispiel  neben  Vacuna  dryophila  Schrk. 
in  dieselbe  Gattung  zu  stellen,  sondern  es  raufs  unter  dem 
von  seinem  Entdecker  gegebenen  Namen  eine  eigene  Gattung 
reprfisentiren. 


—    206    — 

viel  breiler  als  der  Kopf,  roll» ,  hinten  zuweilen  schwarz , 
mit  zwei  tiefen  Eindrücken,  wodurch  dasselbe  faltig  und 
dreilappig  erscheint;  das  Schildchen  ist  rolh  mit  schwarzem 
Rändchen.  Der  Hhiterleib  zugespitzt,  roth,  unbehaart,  an 
den  Seiten  wulstig  aufgeworfen.  Röhren  und  Schwänzchen 
fehlen.  Flügel  grofs,  graulich,  chagrinirt;  nur  die  innerste 
oder  Astader  hängt  mit  dein  Unterrandnerv  zusammen , 
der  nach  der  Flügelspitze  zu  in  ein  gelbliches  oder  röth- 
liches  Randmahl  übergeht.  Die  Beine  sind  kurz,  Scharlach 
mit  schwärzlichem  Anflug.  Die ,  welche  noch  nicht  lange 
aus  der  Nymphenhaut  geschlüpft,  sind  ganz  licht-schar- 
lachroth. 

Ungeflügelte  (Nymphe)  :  Von  der  Gestalt  des  voll- 
kommenen Insekts,  in  der  Jugend  gelblich,  dann  mit  eini- 
gen dunklen  Fleckchen  versehen,  später  einfarbig  dunkel- 
rolh.  Die  Fühler  sind  dreigliederig ,  der  Ausschnitt  des 
dritten  Gliedes  kaum  angedeutet;  Augen  grofs,  ohne  Hök- 
kerclien.  Der  Schnabel  ist  braun,  in  der  Mitte  roth,  bis 
zum  zweiten  Beinpaare  reichend.  Kopf,  Halsschild  und  Hin- 
terleib sind  reihenweise  mit  weifsen .  nageiförmigen  Kölb- 
chen  besetzt ,  deren  Knöpfchen  etwas  höckerig  sind.  Die 
Flügelscheiden  treten  nach  der  vorletzten  Häutung  erst 
deutlich  hervor ;  der  Hinterleib  ist  zugespitzt  und  nimmt 
etwa  V3  der  ganzen  Körperlänge  ein. 


XWEITE  ÜBTYTEYIjTJXG 


Jfm 


Ungefliigelte  Pflanzenläuse ,  Erdläuse. 
(HYPONOMEUTES.  Hart.) 

Wenn  es  auch  noch  nicht  ausgemacht  ist ,  dafs  die 
Tliiere  dieser  Abtheilung  stets  flügellos  bleiben,  so  wei- 
chen sie  doch  in  der  Lebensart  so  sehr  von  allen  übrigen 
Pflanzenläusen  ab,  dafs  man  sie  wohl  mit  Recht  gesondert 
von  denselben  aufführe.  Alle  leben  unter  der  Erde,  saugen 
an  den  Wurzeln  oder  finden  sich  in  Gesellschaft  verschie- 
dener Ameisenarten,  die  ihnen  in  ihren  Colonien  Schutz 
gewähren.  Von  den  Blattläusen  gehen  viele  auch  zu- 
weilen tief  am  Stängel  bis  zum  Wurzelschopfe,  ja  selbst 
bis  zur  Wurzel  hinab,  doch  erhalten  sie  Flügel  und  sind 
von  den  übrigen  Blattläusen  nicht  abweichend  gebildet. 
So  lebt  Aphis  Ranunculi  am  Grunde  der  Stängel  des  schar- 
fen und  knolligen  Hahnenfufses  und  findet  sich  eben  so« 
häufig  an  deren  Wurzeln ;  ihre  siebengliederigen  Fühler 
und  die  Flügelscheiden  einiger  Nymphen  weisen  sie  aber 
den  Aphiden  zu.  Aphis  Plantaginis,  welche  bald  hoch  am 
Stängel,  bald  an  der  Basis  desselben  saugt,  lebt  auch  an 
den  Wurzeln  der  Lichtnelke,  Schafgerbe  und  Möhre. 
Ich  fand  sie  nur  einmal  geflügelt,  häufig  aber  im  Nymphen- 
stande. Bei  den  wahren  Erdläusen ,  welche  auch  in  der 
Fühlerbildung  von  den  Blattläusen  abweichen,  beobachtete 
ich  nie  geflügelte  oder  mit  Flügelscheiden  versehene  In- 
dividuen. *) 

Die  Fühler  sind  kurz ,  die  Augen  sehr  klein ,  wie  her 
den  Stammmüttern  der  Gattungen  Pemphigus  und  Tetra- 
neura.  Der  Körper  ist  länglich,  gewölbt,  ohne  Röhren- 
höcker und  Schwänzchen,    bei    einigen    Arten  mit   einem 


*)  Bei  einem  Individuum  einer  Colonie  von  Trama  radicis  ni.  r 
das  ich  der  Flügclbildung  wegen  in  einer  Schachtel  aufbe- 
wahrte, glaube  ich  dennoch  den  Anfang  von  Flügelscbeiden 
bemerkt  r.u  haben. 


—    2ÖS    — 

weifsen  Sekret  bedeckt,  in  Bezug  auf  die  Fortpflanzung 
ist  diesen  Thierchen  nocli  zu  wenig  Aufmerksamkeit  ge- 
schenkt worden  ;  ich  habe  sie  nur  lebendige  Junge  zur 
AVeit  bringen  sehen,  was  auch  höchst  wahrscheinlich  die 
einzige  Vermehrungsweise  ist,  da  die  Eier  der  übrigen  Pflan- 
zenläuse mehr  dazu  bestimmt  sind,  die  Art  während  des  Win- 
ters zu  erhalten,  die  bei  jenen  durch  Ueberwinterung  unter 
der  Erde  hinlänglich  gesichert  bleibt.  —  Man  findet  die 
Erdläuse  am  häufigsten  im  Frühlinge ,  seltener  im  Sommer. 
In  Ermangelung  der  Flügel  mufsten  die  Gattungscharaktere 
von  der  Zahl  und  Beschaffenheit  der  Fühlerglieder  ent- 
nommen werden.  Die  Gattung  Trama  zeichnet  sich  noch 
dadurch  von  den  übrigen  aus,  dafs  sie  an  den  beiden 
Hinterbeinen  ungegliederte  Füfse  hat. 

IX-  Gattung. 
RHIZOBIUS.  Barm.  WÜRZELLAUS. 

aVs  Aas  "mUUVe,  •,    ¥\ü<je\    \«\\\e,u  •,  L&W)  \iwu ,  &\xk ,   o\vtu 

CFig.  350 

I.  RH.  PILOSELL.E.  Burm.  t 

Luteus  ,  antennis  pedibusque  fuscis,  illis  corporo  triplo  lon- 
gioribus.  Long.  1'". 

Burm.  Handb.  der  Ent.  IL  8j.  1. 

Fühler  fadenförmig ,  das  erste  und  zweite  Glied  klein , 
kolbig,  das  dritte,  vierte  und  fünfte  cvlindrisch,  gleich 
lang,  das  sechste  länglich  eiförmig,  etwas  länger  ;  die 
Füfse  behaart.  Leib  birnförmig ,  deutlich  in  neun  Ringe 
gelheilt,  deren  jeder  an  der  Seite  einen  runden  braunen 
Punkt  auf  dem  Rücken  hat;  der  letzte  zugespitzt,  behaart. 

An  den  Wurzeln  von  Ilieracium  pilosella;  auch  unter 
Steinen  zeitig  im  Frühjahr. 

2,  RH.  PINL  Burm.  f 

Fuscus  albo-pilosus ,  anteanis  capitatis  pedibusque  fuscis. 
Long.  %'". 

Burm.  Handb.  der  Eni.   IL  Sy. 
An  den  Wurzeln  der  gemeinen  Kiefer  (Pinus  sylvestris) 
von  Herrn  Prof.  Hartig  entdeckt.  (Siehe  dessen  forstliches 
Conversations-Lexikon,   S.  31.   Berlin    1834.   8.)  In    den 


—    209    — 

hohlen  Räumen  zwischen  den  Wurzeln  junger  Kiefern 
fanden  sich  weii'se  Fäden ,  an  welchen  wasserhelle  Tropfen 
hingen,  in  deren  Nachbarschaft  die  Blattläuse  sich  aufhiel- 
ten. Die  kleinern  schlankem  Larven  zeigten  viergliederige 
Fühler,  einen  Schnabel  von  der  Länge  des  Körpers  und 
einen  gro'fsen,  weifsen  Hinterleibsbüschel;  die  ausgebil- 
deten eiförmigen  Insekten  hatten  sechsgliederige  Fühler, 
deren  letztes  Glied  gröfserund  verdickt  war,  einen  Schna- 
bel von  halber  Körperlänge,  einen  kurz  behaarten  weifsen 
Leib  und  kurze  braune  Beine.  Die  vollkommenen  Insekten 
findet  man  dort  nicht,  sondern  tief  in  der  Erde. 

3.  RH.  SUBTERRANEUS.  m. 

Länglich,  vorn  und  hinten  kaum  verschmälert,  bräunlich,  mit 
weifsem,  staubigem  Sekret  bedeckt.  Beine  sehr  kurz;  Augen 
unscheinbar  klein;  Schnabel  zwischen  dem  ersten  und  zweiten 
Beinpaare  entspringend.  Länge  y3   —  '*/%"'» 

Unter  den  Steinen  einzeln  zwischen  Ameisen  und  Forda 
formicaria  lebend.  In  der  Nähe  eines  Nadelholzgebüsches. 
Scheint  mit  Rhizobius  Pini  fast  identisch  zu  sein,  wefshalb 
ich  auch  einen  Fühler  zur  genauem  Vergleichung  abge- 
bildet habe.  (Fig.  35.) 

Dieses  Thierchen  brachte  ich  nur  einmal  wohlbehalten 
zur  Untersuchung  mit  nach  Hause  und  hatte  das  Unglück , 
dafs  es  durch  einen  Stofs  vom  Schieber  des  Mikroskops 
entkam,  ehe  ich  die  vollständige  Beschreibung  beendet 
hatte. 


X,  Gattung.  FORDA.  Heyden. 

(Fig.  33.) 

1.  FORDA  FORMICARIA.  Heyd. 

Eirund,  sehr  dick,  graugrün  oder  gelb,  unbehaart,  glanzlos. 
Fühler  und  Beine  gelbbräunlich,  erstere  an  der  Spitze  schwärz- 
lich. Länge  %'". 

Rhizoterus  vdeea  Hartig. 
Diese    Art    findet  sich  an  sandigen  Orten  unter  Steinen 

14 


—     210     — 

in  den  Nestern  der  meisten  kleinen  Ameisenarten.  Sie  ist 
sehr  träge,  sangt  gesellschaftlich  an  Graswurzeln  und 
zarten  Kraulstängeln,  überwintert  und  wird  heim  Aufdecken 
der  Steine,  beim  Zutritt  der  kühlem  Luft  von  den  Amei- 
sen in  deren  Gänge  geschleppt.  Dieses  Thierchen  gibt 
durch  die  Afterwarze  *)  zuweilen  ein  Tröpfchen  Flüssig- 
keit von  sich ,  welche  von  den  Ameisen  begierig  aufge- 
leckt wird.  Die  von  Kirby  und  Spcnce  als  die  Milchkuh 
der  Ameisen  erwähnte  Blattlaus  (Aphis  radicum)  scheint 
hieher  zu  gehören. 

Die  gröfsern  Individuen  sind  mehr  rund  als  oval,  hoch 
gewölbt  und  ohne  allen  wulstigen  Seitenrand ,  matt,  grau- 
grün; Kopf  und  Aftergegend  gelblich  bis  röthlichgelb. 
Fühler  kurz,  etwas  über  1/3  der  Körperlänge,  gelbbräun- 
lich, nach  der  Spitze  dunkler  werdend;  letztes  Glied 
schwarzbraun;  das  erste  Glied  kurz  und  dick,  das  zweite 
etwas  länger  und  dünner,  das  dritte  am  längsten,  aber 
auch  am  dünnsten,  das  vierte  und  fünfte  gleich  lang,  das 
sechste  sehr  klein,  dünn,  spitzig  und  nur  unvollkommen 
vom  fünften  getrennt.  **J  Der  Schnabel  ist  weifslichgelb , 
letztes  Glied  braun,  bis  über  den  halben  Hinterleib  hin- 
ausreichend. Ein  anderes  Individuum  aus  derselben  Colo- 
nie,  mehr  dunkelgrün,  haarig,  flach  und  deutlich  gerandet, 
sonst  mit  derselben  Fühlerbildung ,  hatte  die  Augen  grofs 
und  mit  dem  Höckerchen  versehen,  wie  eigentliche  Blatt- 
läuse. Der  Halsschild  ist  breiter  als  der  Kopf,  vorn  aus- 
gerandet,  hinten  weit  breiter,  die  Seiten  wenig  gerundet 
und  wulstig  gerandet.  Der  Hinterleib  ist  sehr  gewölbt , 
bei  den  Jüngern  und  ausgehungerten  mit  stark  aufgewor- 
fenem Rande  versehen;  die  beiden  ersten  Segmente  nebst 


*)  Beim  leisesten  Drucke  tritt  oben  aus  der  Spitze  des  soge- 
nannten Schwänzchens  ein  Tröpfchen  klarer  Flüssigkeit, 
welches  gewöhnlich  bei  ähnlichen  Manipulationen  aus  dem 
After  hervorquillt,  der  bei  den  Blattläusen  aber  unmittelbar 
unter  dem  Schwänzchen  liegt.  Demnach  fehlt  diesen  Erd- 
läusen entweder  das  Schwänzchen  und  die  untere  Alterklappe 
ist  röhrenartig  verlängert,  oder  sie  haben  ein  Schwänzchen 
und  ihr  Alter  befindet  sich  über  demselben.  Für  erstere 
Ansicht  spricht  der  Umstand  ,  dafs  auch  bei  ganz  jungen 
Individuen  (Larven)  ,  die  sonst  noch  des  Schwänzchens  ent- 
behren ,  sich  schon  die  schwanzähnliche  Afterröhre  findet, 
woraus  beim  Drucke  die  süfse  Flüssigkeit  quillt. 
**)  Herr  Forstrath  Hartig  gibt  bei  seiner  Gattung  BhiBoteru» 
nur  fünf  FühJergiieder  an. 


—    211     — 

dein  zweiten  und  dritten  Brustringe  meist  in  Eins  ver- 
schmolzen. Von  Röhren  ist  keine  Spur  vorhanden ;  das 
Schwanzchen  ist  sehr  kurz,  stumpf  und  kurzhaarig,  unter 
dem  eigentlichen  After  befindlich.  Beine  kurz ,  äufserst  kurz 
behaart ,  gelbbräunlich  ;  letztes  Fufsglied  braun. 

Diejenigen  Individuen ,  welche  den  Winterschlaf  über- 
standen und  zu  saugen  beginnen,  werden  ganz  weifsgelb 
und  haben  etwas  dunklere  Beine  und  Fühler. 


ii    JE'  3  IJ_  I" 


XI.  Gattung.  TRAMA.  Hey  den. 

YuViUt  Vwcx,  u\\A«/vA,Vvc,\i  su\)MujV\«Am$  \  Aas  Y«\*U  GYuA.  wVvr 
Vdwu.  ¥\ü<jt\  \«,VUu.    Büut  Vau^  •,    E\uVt,,v\u\s«l  seAvc  Vauq  , 

Bis  jetzt  ist  nur  eine  Art  dieser  Gattung  bekannt  ge- 
worden. Diese  lebt  an  den  Wurzeln  krautartiger  Gewächse, 
vorzüglich  aus  der  Klasse  der  Syngenesisten.  Sie  sitzen 
in  z  mlreichen  Horden  an  den  Hauptwurzeln  derselben  und 
sind  im  Juli  und  August  leicht  mit  den  Pflanzen  hervor- 
zuziehen. 

1.  TRAMA  RADICIS.  m. 

Länglich  eirund,  breit  gerandet,  blafsgelb  oder  weifslichgrau , 
matt,  behaart.  Länge  1%'"« 

Trama   Troglodytes.  Heyden.    Mus.  Senk.  II.  2g3. 
CFig-  34.) 

Lebt  gesellig  an  den  Wurzeln  des  Löwenzahns  (Leontodon 
Taraxacum),  der  Acker-Kratzdistel  (Cnicus  arvensis)  ,  der 
.Gemüsedistel  CSonchus  oleraceus),  des  Salats  (Lactuca  sa- 
tiva) ,  des  haarigen  Habichtskrautes  (Hieracium  pilosella.) 
Von  Heyden  aus  Frankfurt  hat  sie  auch  einzeln  in  Amei- 
sennestern gefunden. 

Fühler  dick,  bis  zum  ersten  Hinterleibsringe  reichend, 
sechsgliederig  :  zwei  Grundglieder  grofs,  kolbig  ,  drittes 
Glied  am  längsten  ,  viertes  kleiner ,  fünftes  etwas  kürzer 
als  das  dritte  und  wenig  länger  als  das  letzte,  welches 
in  eine  lange,  durch  eine  Querwand  fast  gesonderte  Spitze 
alimählig  sich  verdünnt.  Augen  braunroth ,  flach ,  denen 
der  Asseln  ähnlich,  indem  sich  die  Facetten  auf  der  Ober- 
fläche derselben  nicht  berühren ,  sondern  geschieden 
und    sparsamer    zeigen.    Statt  des    gewöhnlichen    Höckers 


—     212    

hinter  denselben  sieben  hier  einige  ähnliche  blasse  einfache 
Augen  in  einer  Reihe.  Der  Schnabel  ist  sehr  lang ,  wie 
bei  Lachnus  Roboris,  Pini  etc.  Kopf  und  alle  Leibesringe 
deutlich  geschieden,  blafsgelb  und  behaart.  Der  Oberkör- 
per ist  breit  gerandet ,  der  Rand  abgerundet;  er  nimmt 
fast  ein  Viertel,  beide  schier  die  halbe  Rreite  des  Hinter- 
leibes ein;  auf  demselben  stehen  hinten  zwei  offene  Höcker 
statt  der  Röhren.  Unterkörper,  wie  das  ganze  Thier,  blafs- 
gelb; Afterläppchen  nicht  ausgezeichnet;  das  Schwänzchen 
fehlt.  Reine  gleichfarbig,  mit  bräunlichem  Anflug;  Füfse 
braun  ;  an  den  vier  Vorderbeinen  ist  das  erste  Fufsglicd 
verhällnifsmäfsig  grofs,  das  zweite,  woran  die  Klauen 
befestigt  sind  ,  am  längsten.  An  den  zwei  Hinterbeinen  ist 
das  erste  Fufsglied  vom  zweiten  nicht  gelrennt ,  sondern 
bildet  ein  einziges  langes  Glied. 

Wenn  diese  Thiere  aus  der  Erde  hervorgezogen  wer- 
den, sind  sie  ganz  blafs ,  später  aber  bräunen  sich  die 
Fühler  und  Reine  an  der  Luft  etwas.  Unbeschädigte  Exem- 
plare sind  bereift,  vorzüglich  unten. 


>ffi»  ^<SX£i*-— 


XII.  Gattung.  PARACLETUS.  Heyden. 

YüVtYe/v  Vwci,    sw\wu$\\«Aw\$ ,    Aas   VtUUs   GVwd,  scVr  V\uw. 

HöcAwc.  ßwat  Yautj,  ¥u\s«,  %\w\QVu&m<j  «m\l  v&<£\  ^Vcvutu. 

1.  PAR.  CIMICIFORMIS.  Heyd,  t 

Verkehrt  eiförmig,  wachsgelb  ,  etwas  glänzend,  nackt;  Hin- 
terleib gerandet ,  mit  vier  Längsreihen  eingedrückter  Punkte. 
Länge   l»/2'". 

Kopf  vorn  gerundet,  auf  dem  Scheitel  eine  Querfurche, 
in  welche  zwei  eingedrückte  Pünktchen  stehen.  Augen 
klein.  Rüssel  auf  der  Rrust  anliegend,  von  halber  Körper-' 
länge.  Fühler  fadenförmig,  l/3  so  lang  als  der  Körper, 
gelblich,  die  zwei  ersten  Glieder  fast  kugelig ,  gleich  grofs, 
das  drille,  vierte  und  fünfte  walzenförmig,  fast  gleich 
lang,  das  sechste  etwas  kürzer,  länglich,  das  siebente 
äufserst  klein,  ein  angesetztes,  schmales,  stumpfes  Spitz- 
chen bildend.  Halsschild  kurz,  an  der  Rasis  weit  breiter, 
die  Seiten  gerundet,  hinten  zwei  grofse  tiefe  Gruben. 
Hinterleib  flach,    an  den  Seiten    gerundet,    von  der  Rasis 


—     213     - 

bis  zum  After  wulstig  gerandet,  seitlich  zwei  Reihen  ein- 
gedrückter Grübchen;  Rücken  etwas  gewölbt,  Segmente 
fast  in  gleicher  Breite  über  den  ganzen  Hinterleib  ver- 
theilt.  After  am  Ende  des  Hinterleibes,  warzenförmig.  Beine 
ziemlich  lang,  dünn,  gelblich;  die  hintern  länger;  Hin- 
terschienen kaum  gebogen.  Füfse  halb  so  lang  als  die 
Vorderschienen,  zweigliederig,  das  erste  Glied  sehr  kurz, 
schief.  Hinterfüfse  etwas  länger;  an  allen  zwei  Klauen. 
Nur  bei  stärkerer  Vergröfserung  sind  an  allen  Körperthei- 
len  äufserst  kleine,  kurze  Härchen  sichtbar. 

Ich  habe  diese,  wie  mir  scheint,  seltene  Art,  die  fast 
die  Gestalt  einer  Bettwanze  hat ,  bis  jetzt  nur  einmal , 
jedoch  in  einer  Anzahl  von  wenigstens  fünfzig  Stück,  im 
April  im  Frankfurter  Walde  in  einem  Neste  der  Formica 
rufa  gefunden.  Sie  ist  ziemlich  schnell,  flüchtig,  war  nicht 
wie  Forda  formicaria  an  Graswurzeln  angesogen,  flüchtete 
schnell  in  die  Gänge  der  Ameisen  und  wurde  auch  theil- 
weisc  von  diesen  geschleppt.  Alle  waren  von  ziemlich 
gleicher  Gröfse  und  hatten  wohl  im  Neste  der  Ameisen 
überwintert. 


Erklärung  der  Tafel. 


Alle  Flügel  sind  nach  Schattenbildern,  die  vermittelst 
einer  von  Herrn  Kaufmann  Winnerts  aus  Crefeld  am  Mi- 
kroskop erfundenen  Vorrichtung  auf  eine  Glaslafel  fallen, 
n  fünfundzwanzigtnaliger  Liniarvergröfserung  aufgenom- 
nen.  Die  Fühler  haben  eine  unbestimmte ,  doch  zieflüici> 
^erhältnifsmäfsige  Vergröfserung. 
'S  1.  Vorderflügel  von  Lachnus  Pinicola. 

2.  Hinterflügel  von  demselben. 

3.  Fühler  von  Lachnus  Pini. 

4.  Vorderflügel  von  Schizoneura  Reauinuri. 

5.  Hinterflügel  von  derselben. 

6.  Fühler  einer  Schizoneura. 

7.  Vorderfliigel  von  Aphis  Lonicera?, 

8.  Hinterflügel  von  derselben, 


—     214     — 

9.  Fühler  vom  Aphis  Rosae. 
9b.  Fühler  von  Aphis  Salicis. 

10.  Vorderflügel  von  Tetraneura  Ulmi. 

11.  Hinterflügel  von  derselben. 

12.  Fühler  von  derselben. 

13.  Vorderflügel  von  Pemphigus  bursariua. 

14.  Hinterflügel  von  derselben. 

15.  Fühler  von  Pemphigus  aflinis. 

16.  Vorderflügel  von  Lachnus  Platani. 

17.  Hinterflügel  von  demselben. 

18.  Fühler  von  Lachnus  Juglandicola. 

19.  Vorderflügel  von  Vacuua  ßetulae. 

20.  Hinterflügel  von  derselben. 

21.  Fühler  von  derselben. 

22.  Vorderflügel  von  Aphis  Camellia?. 

23.  Hinterflügel  von  derselben. 

24.  Vorderflügel  von  Chermes  corticalis. 

25.  Hinterflügel  von  demselben. 

26.  Fühler  von  demselben. 

27.  Vorderflügel  von  Chermes  Abietis. 

28.  Hinterflügel  von  demselben. 

29.  Fühler  von  Chermes  Strobilobius. 

30.  Vorderflügel  von  Phylloxera  coccinea. 

31.  Hinterflügel  von  derselben. 
32    Fühler  von  derselben. 

33.  Fühler  von  Forda  formicaria. 

34.  Fühler  von  Trama  radicis. 

35.  Fühler  von  Rhizobius  subterraneus. 

36.  Ein  stark  vergröfserter  Kopf  von  emer  geflügelten  A 
RosaB ,  woran  die  Stirnknöpfe  (o  o),  Netzaugen  (u 
nebst  Höckerchen  (rr)  und  die  drei  Nebenaugen  (b 
dargestellt  sind. 


Register  der  Pflauzenläuse. 


Nß.  Die  Synonymen  sind  gesperrt  gedruckt. 


31 
141 
125 

108 
137 


82 

54 

107 

82 


Seite 

Aphis  L.  Blattlaus. 

?,  Absinthii  Lin.  Werrauth- 
„  Achillese  Fb.  Garben-  . 
r,  Aceris  Fb.  Ahorn-  .  , 
„  Aegopodii  Scop.  .  . 
„   Alni  Fb.  Erlen-  .     .     . 

»  Alni  Schrk 142 

n  Antennata  ra.  Dickhorn-  115 
„  Anthrisci  in.  Haftdolden-  112 
„  Aparines  m.  Labkraut-.  46 
y,  Aparines  Schrk.  .  .  82 
r,  Arraata  Hausm..  . 
„  Arundinis  Fb.  Rohr- 
„  Atriplicis  Lin.  Melden 
„  A  tr i  pl i  c  is  Fb.  . 
„  AvellanreSchrk.Haselnufs  143 
„  Avense  Fb.  Hafer-  .  .  108 
„  Balsamita;  Müll.  .  .  102 
„  Berberidis  m.  Berberizen-  95 
„  Betulae  Lin.  Birken-.  .  144 
,,  Betularia  m.  Birkenlie- 
bende   119 

„  Betulicola  m.  Birkenbe- 
wohnende .... 
„  Brassica  Lin.  Kohl- 
„  Bursaria  Lin.  .  .  . 
„  B  u  to  mi  Schrk.  .  ,  . 
„  Bum  e  1  i ae  Schrk.  .  . 
„  Camelliac  m.  Caraellien- 
„  Carapanulae  m.  Glocken- 
blumen-    26 

„  Capreae  Fb.  Werftweiden- 109 
w  Capselljem.  Hirtentaschen  58 
„  Cardui  Lin.  Distel-.  .  115 
n  Cerasi  Fb.  Kirschen-  .  45 
„  Cerasi  Schrk.  .  .  .123 
„  Ccxcalis  m.  Getreide-    .     16 


44 
106 
182 
104 
184 
122 


Seite 

Aphis  L.  Blattlaus. 
„  Chelidonii  m.  Schöllkraut-  41 
„  Chenopodii  Schrk.  .  107 
„  Cnici  Schrk.  Kratzkraut-  142 
„  Convolvuli  m.  Winden-  40 
„  Comi  Schrk.  .  .  .168 
„  Coryli  Götze.  Hasel-  .  98 
„  Costata  Zett.  .  ,  .160 
„  Craccae  Lin.  Vogelwicken-  86 
„  Crataegi  in.  Weifsdorn-,     66 

„  Dauci  Fb 59 

„  üianthi  Schrk.  Nelken-      42 
„  Dipsaci  Schrk.       .     .       4 
„  Dryophila  Schrk.       .   178 
„  Epilobii   m.  Weidenrös- 
chen-   64 

„  Erysimi  m.  Hederich-  .  99 
„  Euphorbia  m.  Wolfsmilch- 94 
„  Evonymi  Fb.  Spindelbaum-  79 

„  Fagi  Lin 147 

„  Fraxini  Geoffr.  Eschen-  140 
„  Foliarum  Ulmi  Deg.  .   173 
„  Galeopsidis  m.  Hohlzahn-  35 
j,  Galiim.  Labkrautliebep.de-  87 
T  Genista3  m.   Ginster-.     .     90 
,  Grossulariae  m.  Stachel- 

bcer-  ......     67 

„  Glyceriae  m.  SüTsgras  .   113 
l}  Hederae  m.  Epheu-    .     .     89 
,  Helichrysi  m.  Strohblu- 
men-     102 

„   Hicracli     m.     Habichts- 
kraut-  .17 

„  Ho  rdei   Kyb. .     .     .     .     lö 
„   Humuli  Schk.   Hopfen-  .     36 
>?  Jucene   Lin.    Flockenblu- 
men-     26 


—    216 


Seite 

Aphis  Lin.  Blattlaus. 

,j  Jacob»»    Schk.    Kreue- 

kraut-.     .....     08 

„  Ilicis  ni.  Stechpalmen-.     88 
n  Juniperi  Deg..     .     .   135 

,,  Laburni  in.  Bohnenbaum-  85 
„  Lactuca;  in.  Geraüsedistel-  37 
„  Lau  ige ra  Hausra.  .     .  169 

„  Ligustici  Fb 140 

„  Ligustri  m.  Liguster-  .  48 
„  Lonicerae  Sieb.  Geifsblatt-  48 
„  Lyclinidis     Lin.     Licht- 

nelken-  .....  92 
„  Lythri  Scbk,  Weiderich-  51 
„  Macula  ta  Heyd.Flck- 

kio"e-  .  .        137 

„  MaTi  Fb.  Apfel-  ...  72 
„  Millefolii  Fb. Schafgarben- 10 
„  Myricae  in.  Gagel-  .  .  96 
„  Napelli  Schk/Sturmhut- 143 
„  Nasturtii  ni.  Kressen-  .  76 
„  Nepetae  ni.  Katzenmünzen-  77 
„  Nerii  m.  Oleander-  .  .  118 
„  Nigritarsis  Heyd.Schwarz- 

füfsige- 135 

„  Nu  da  Pini  Deg.  .  .  156 
„  Nymphneae  Fb.  Seerosen-  104 
„  ÜblongaHeid.  Längliche  133 
„  Onopordi  Schk.  .  .115 
„  Oxyacanthae  Schk.  .  72 
„  Padi  Lin.  Vogelkirschen  74 
„  Papaveris  Fb.  Mohn-  .  82 
„  Pelargonii   m.    Kranich- 

schnabel- 21 

„  Persic»  in.  Pfirsich-.     .     93 

„  Piceae  Pz 141 

„  Pimpinell»     m.     Piinpi- 

nellen-  .....  105 
„  Picrtdis  Fb.  Bitterkraut-  27 
„  Pisi  m.  Erbsen-  ...  23 
„   Pini  sylvestris  Lin.  155 

„.PinetiFb 162 

„  Pistacia?  Lin.  Pistazien-  140 
„   Platanoides  Schk.  Lehnen-11 
„  Plantaginis  Schk.  Wege- 
rich-     59 

„  Pomi  Deg 72 

„  Populi  Lin.  Pappel-.  .  126 
„  Populeani.  Pappelrinden- 1 16 
,,  Pruni  F.  Pflaumen-  .  .  52 
„  Prnnicola  m.  Schlehen-    122 


Seit» 
Aphis  Lin.  Blattlaus. 
n  Quadrituberculatam. Vier- 
höckerige- ....  134 
»  Quercea  m.  Stieleichen-  136 
n  Quercus  in.  Eichen-  .  .  98 
»  Quercus  Lin.  .  .  .164 
»  Kanunculi  m.  Hahnenfufs-  69 
n  Raphani  Schk.  .  .  .  106 
»  ßharani  Schk.  Faulbaum-  64 
»  Ribicola  m.  Pipau-  .  .  33 
n  Hibis  Lin.  Johannisbeer-  39 
j,  Roboris  Lin.  .  .  .  148 
„  Rosre  Lin.  Rosen-  .  .  3 
„  Rosarum  m.  Rosenblatt-  101 
n  Rubi  m.  Brombeer- .  .  24 
r,  Ruinicis  Lin.  Ampfer-  .  81 
„  SaIicetim.Weidenspitzen-103 
„  Salicti  Schk.  Palmweiden-  121 
„  Salicis  Lin.  Weiden-  .  131 
„  Sainbuci  Lin.  Hollunder-  83 
,,  Sanguisorbae  Schrk.  Wie- 
senknopf- ....  143 
„  Scabiosae  Schk.  Skabiosen- 60 
.     .     63 


„  Sedi  in.    Sedum-  .     .     . 
„   Serratulae  Lin.  Scharten- 
„   Solani  m.  Nachtschatten- 
„  Solidaginis    Fb.     Gold- 
ruthen-.    ..... 

„  Sonchi  Lin.  Gänsedistel- 
,,  Sorbi  in.  Ebereschen-   . 
„  Symphiti  Schk.  Beinwell-  61 
„  Tanaceti  Lin.  Rainfarn-     47 
„  Tanaceticola    m.    Rain- 
farnliebende-     .     .     . 
„  Tanacetaria  m.  Beifufs- 
„  Taraxaci  m.  Löwenzahn- 
„  Tli  lasp  eo  s  Schk.  .     . 
„  Tiliae  Lin.  Linden-    .     . 
„  Tomcntosa  Pini  Deg, 
„  Tragopogonis  m.  Bocks- 
bart-  ...... 

„  Tr  c  'tau  1  se  Deg.  .     .     . 

„  Truncata  Hausm.  .     .     . 

„  Tubcrculata  Heyd.  . 

„  Ulmi  GeofTr.  .     ,     .     .190 

„  Ulmi  Lin 173 

„  Ulmariae  Schk..     .     .     23 
Urticas  m.  Nessel-     .     .     13 
n  Urticaria    m.  Nesseilie- 

bende- 57 

•  Verbasci  Schk.  Königs- 
kerzen- ,  .  .  .  ,  i43 


2a 
15 

32 
28 
70 


33 

19 

30 

82 

129 

,172 

124 
162 
145 
120 


217     — 


Seite 
Aphis  Lin.  Blattlaus. 
„  Vicia?  m.  Wicken-     ,     .     20 

„  Vi  eise  Fb 86 

„  Yiburni    Scop.    Schnee- 
bällen-    .....     78 
„  Vitellinae    Senk*     Band- 
weiden-   .....     97 
„  Vitis  Scop.  Weinstock-   141 
„  Xylostei  Scbk.  Hecken- 
kirschen    111 

„  Xylostei  Deg.  .     .     .187 

Chennes  Lin.  Tannenlaus  193 
„  Abietis  Lin  Fichten-  .  200 
„  Corticalis  m.  Rinden-  .  197 
„  Laricis  Hart.  Lerchen-,  194 
„  Strobilobius  m.  Zapfen-  203 
Cinara  Roboris  Curt.  .  148 
Eriosoma       Bumeliaa 

Heyd 184 

Forda  Hey  den. 
„  Formicaria  Heyden.     .     209 

Ladmus  Burm.  Baumlaus.  146 
„  Agilis  m.  Schnelle-  .  .  161 
„  Fagi  Lin.  Buchen-  .  .  147 
,,  Fasciatus  m.  Bandirte  .  160 
„  Fasciatus  Burm.  .  .  148 
„  Juglandis  Frisch    Nufs- 

baura- 150 

„  Juglandicola    m.    Wall- 

nufs-  , 151 

„  Juniperi  Deg.  Wachhol- 
der-      153 

„  Pini  Lin.  Kiefer- .  .  .  155 
„  Pincti  Deg.  Tannen-  .  162 
„  Pinicola  m.  Fichten-  .  154 
„  Platani  m.  Platanen-  .  152 
„  Quercus  Lin.  Eichen-  .  164 
„  Roboris  Lin.  Winter- 
eichen-      148 

Paracletus  Heyden.  .  .212 
,,   Cimiciforniis  Heyd.  Wan- 

zenähnliche-      .     .     .  212 


Seife 

Pemphigus  Hart.W  otthius  180 
„  Affinis  m.  Verwandte-  .  182 
„  Bursarius  Lin.  Pappel-  182 
,,  Bumelic-e  Schk.  Eschen-,  184 
„  Degeeri  m.  Degecr's  „  186 
„  Gnaphalii  m.  Ruhrkraut-  180 
„  Lonicerw  Hart.  .  .  187 
„  Ranunculi  m.Hahnenf'ufs-  185 
„  XylosteiDeg.  Geifsblatt- 187 

Phylloxera^o^.  de  Fonsc. 

Kolbenlaus.     204 
„  Coccinea  Heyd.  Eichen-  205 
„  Quercus  Boy.deFonsc.  205 
Rhizobius  Burm.  Wurzel- 
laus    ...     208 
„  Pilosellae  Burm,  Habichts- 
kraut-   208 

„  Pini  Burm.  Kiefer-  .     .  208 
„  Subtcrraneus  m.  Unter- 
irdische     209 

Rhizoterus  vacca  Hart.  209 

Schizoneura   Hart.  Rin- 
denlaus.    .   167 
„  Corni  Fb.  Hartriegel-  .  168 
„  LanigeraHausm.WolIige-169 
„  Lanuginosa  Hart.  Woll- 
tragende   170 

„  Reaumuri  m.  Reauraür's.  175 
„  Tremulie  Deg.  Espen-  .  171 
„  Ulmi  Lin.  Ulmen-     .     .   173 

Tetraneura  Hart.  Gallen- 

laus     .     .     .   189 
„  Ulmi  Deg.  Ulmen-    .     .  189 

Trama.  Heyd.  Erdlaus.  211 
„  Radicis  m.  Wurzel-.  .  21 1 
„  Troglodytes  Heyd.    209 

Vacuna  Heyd.  Zweiglaus  177 
„  Betulae  m.  Birken-  .  .  177 
„  Coccinea  Heyd.  .  .  205 
,,  Dryophila  Schk.  Pichen-  178 


—     218     — 


Register  der  Pflanzen, 

welche  von  den  in  diesem  Bande  beschriebenen  Blattläusen 
bewohnt  werden. 


£eite 

Acer  L.  Ahorn, 
campestre   L.  .     .  '  .     .     .  125 
Pscudo-platanus  L, .     .12   125 
platanoides  L 125 

tataricura  L •  .   125 

Negundo   L 125 

Achillea  Garbe. 

Ptarmica  L.  .     .     .  10  81   102 

Millefbliuin  L.   .     .10  59  l4l 
Aconitum.  Sturmhut. 

Napellus  L 143 

Aegopodium.  Giersch. 

Podagraria  L.     .     .     .  83  110 
Aelhusa.  Gleifse. 

Cynapium  L 83 

AI n us.  Erle. 

glutinosa.  Gaertn.       .  138  142 
Alisina.  Froschlöffel. 

Plantago  L 104 

Amygdalus  Pfirsichbaum. 

Pcrsica  L 93 

Angeliea.  Engelwurz. 

sylvestris  L HO 

Anthemis.  Hundskamille. 

tinetoria  L 102 

Anlhriscus.  Haftdolde. 

vulgaris  Pcrs.        .     .     83  112 
Apargia.  Apargie. 

hispida  Hst 28 

autumnalis  Wild.      ...  28 
Arundo.  Rohr. 

Phragmites  L 54 

Epigeios  L 54 

Arctium.  Klette. 

minus  Schk 81 

Artemisia.  Beifufs. 

Abrotanum  I„ 31 

campestris  L.  ....  19 
Absinthium  L.  ...  19  31 
vulgaris  h 19 


Sei  « 

Asparagus.  Spargel. 

oflicinalis   .      .......  82 

Atriplex.  Melde. 

patula  L 107 

angustifolia  Sm.'      .     .     .   107 

hastata  L 83 

Avena.  Hafer. 

fatua  L f6  108 

sativa  L.      ....     16  108 
Balsamita.  Balsamite. 

suaveolens  L 102 

Berberil.    Berberizenstrauch. 

vulgaris  L 95 

Beta.  Runkelrübe. 

vulgaris  L 83  115 

Betula.  Birke, 
alba  m.  44  100  134  136  144  177 

pubescens  Ehrh 133 

Brassica.  Kohl. 

Napus  L 106 

Rapa  L 106 

oleracea  L 106 

Bromus.  Trespe. 

mollis  L 16 

secalinus  L 16 

Butomus.  Wasserviole. 

umbellatus  L 16 

Camellia.  Cainellie. 

Japonica  L. 1-2 

Campanula.  Glockenblume. 

rotundifolia  L 26 

Capsella.  Hirtentasche. 

Bursa  Vent.  23  58  82  99  106 
Carduus.  Distel. 

crispus  L 27   116 

acanthoides   L.  .     .     .     27   116 

nutans  L 27   116 

Carpinus.  Weifsbuche. 

Betulus  L 08 


219    — 


Seite 

Cetitaurea.  Flockenblume;. 

Cya?ius  L.      .....  27 

Jacea 27 

nigrescens  W 27 

Scabiosa  L 27 

Cerasus.  Kirschbaum, 

aeida.  Fl.  d.  W.      ...  45 

Chaerophyllum  Kälberkropf. 

tcmulum   L.       ...     23  110 
sylvestre 23 

Chelidonium.  Schöllkraut, 
inajus  L. 42 

Chenopodium,  Gänsefufs. 
album  L 83  107 

Chrysanthemum.    Wucher- 
blume. 

segetum  L 29  83 

Lcucanthemum  L.     ...     83 

Cichorium.  Cichorie. 
Intybus  L 28 

Cirsium.  Kratzdistel, 
arvense  Scop.     ...     25  82 
lanceolatura  Scop.    .     .     .  116 

palustre  Scop 82 

oleraceum  All.       .     .25  142 

Colutea.  Blasenstrauch, 
arborescens  L 23 

Conium.  Schierling-, 
maculatum  L.       .     .     HO   Hl 

Convolvulus  L,  Winde, 
sepium  L 40 

Cornus.  Hartriegel. 

alba  L J68 

sanguinea  L.     .     ,     .  168  178 

Corylus.  Haselstrauch. 
Avellana  L 98  143 

Crataegus.  Weifsdorn. 

monogyna  Jacq.       .     .     66  72 
oxyacantha  L.     ...     66  72 

Crepis.  Pippau, 
biennis  L.        .....     28 

virens  Vill 28  33 

Crocus.  Safran. 

luteus  l*. 10 

versicolor  L 10 

Cytisus.  Bohnenbaum. 
Laburnum  L 85 


Solt« 

Daclylis.  Knaulgras. 
glomeiata  L 16 

Daucus.  Möhre. 

Carota  L 59 

Datura.  Stechapfel. 
Stramoniura  L 83 

Dianthus.  Nelke. 
Caryophyllus  L.      ...     43 
prolifer  L 43 

Digitalis.  Fingerhut, 
purpurea  L.  .....     82 

Diplotaxis.  Rauke, 
tenuifolia  De 106 

Dipsacus.  Kartendistel. 

pilosus  L 4 

sylvestris  L.  .     .     .     .     .       4 

Epilobium.  Weidenröschen, 
montanum.  L.     .     .     .     23  65 
roseum  Schreib.        .     .     .65 
pubescens  Roth 65 

Ervum.  Erve 
tetraspermum  L.      ...     23 
hirsutum  L 23 

Erysimum.  Hederich. 

officinale  L 99 

Alliaria   L 100 

Euphorbia.  Wolfsmilch. 
Cyparissias  L 94 

Evonymus.  Spindelbaum, 
europaeus  L SO 

Fagus.  Rothbuche, 
sylvatica  L 147 

Fraxinus.  Esche, 
excelsior  L.    .     .     98  140  184 

Fuchsia.  Fuchsie. 

coccinea 43 

globosa       , 43 

miorantha    > 43 

Galeopsis.  Hohlzahn. 

bifida  Böen 35 

Tetrahit  L ~.     35 

Galiuin.  Labkraut. 
i    Aparine  L 46  83 

MoIIugo  L. 88 

Gen  isla.  Ginster. 
i     anglica  L 91 

tinrtoria  L.    .....     91 

Geranium.  StOf'chsehnabel. 

Robcrtiaiium  L 13 


—     220     — 


Seite 

Geum.  Benediktenkraut, 
urbanum  L 23 

Giyceria.  Süfsgras. 

fluitans  L.       .     .     .     .     .  113 

aquatica  Pres] 113 

Gnaphalium.  Ruhrkraut, 
germanicum  Hd.  ....  180 

uliginosuni  L 180 

rectum  Sra 180 

Hedera.  Epheu. 
Helix  L      ......     90 

Helichrysum.  Strohblume. 
Chrysantliuru  L.     .     .     83   102 

Heracleum.  Heilkrant. 
Sphondylium  L.      ...     110 

Hieracium.  Habichtskraut. 

auricula  L 18 

Pilosella  L.      ...     18  208 

murorum  L 18  28 

unibellatum  L.  .  .  .  18  28 
sylvaticura  Gaud.  .  .  18  28 
sylvestre  Tausch.  .  .  18  28 
Peleteriauum  Mer.    ...     18 

llülcus.  Honiggras, 
lanatus  L 16 

llordeuin.  Gerste. 

hexastichon  L 108 

«listichon  L 108 

murinum  L lö 

Humulus.  Hopfen, 
lupulus  L 36  I 

llyaeynthus.  Hyacinthe. 
orientalis  L.  .....     43 

Hypericum.  Johanniskraut, 
perforatum  L.      ....     83 

hirsutum  L. 83 

quadrangulare   L.     .     ,     .     83 

Hex.  Stechpalme. 
Aquifoliam  L 88 

Juglans.  Wallnufsbaum. 

regia  L 150  151 

Juniperus.  Wachbolder. 

communis  L.  .     .     .     .     .   153 

Juncus.  Simse. 

Jamprocarpus  Ehrl).  ,  .113 
Lactucä.  Salat.  • 

•sativa  L.     ......     83 

Lamium  Taubnessel. 

«Ubum  L.    .    .    ..    <    .     .    35 


Seit« 

Lamium.  Taubnessel. 

purpureum  L 35 

amplexicaulc  L 35 

Lapsana.  Rainkohl. 

Communis  L.  ...  29  50 
Lathyrus.  Platterbse. 

pratensis  L.  *     ....     21 

odoratus  L.  .  .  .  ,  .  23 
Leonlodon.  Löwenzahn. 

Taraxacum  L.  ...  30  59 
Ligustrum.  Liguster. 

vulgare  L.      .....     48 

Ligusticum.  Liebstock  .  140 
Lonicera.  Geifsblatt. 

Periclymenum  L.      ,     ,     .   111 

tatarica  L 49 

Xylosteum  L.  ...  49  187 
Lotus.  Schotenklee. 

uliginosus  Schk.  ...  23 
Lychnis.  Lichtnelke. 

diurna  Sibth.  .  .  .  59  92 
Lylhrum    Weiderich. 

Salicaria  L.    .....     51 

Malva.  Malve. 

sylvestris  L 115 

Matricaria.  Kamille. 

Chamomilla  L 83 

Mesembrianthemum.  Zaser- 

blume  43 
Myrica.  Gagel. 

Gale  L..     ......     96 

Narcissus.  Narzisse  .  .  43 
Nasturtium.  Brunnenkresse. 

amphibium  Br.     .     .     .     .     7ö 

sylvestre  Hb.  ....  76 
Nepeta.  Katzenmünze. 

Cataria  L.  .     .     .     .     .    .     77 

Nerium.  Oleander. 

Oleander  L.  ...  83  119 
Nicotiana.  Taback. 

rustica  L.  ......     61 

Nymphsea.  Seerose. 

alba  L 104 

lutea  L 1O4 

Ononis.  Hauhechel. 

repens  L 23 

liircina.  Jcq. 23 


22  i 


Seite 

Origanum  Majoran, 
vulgare  L 77 

Papaver.  Mohn. 

Rhoeas  L .82 

somniferum  L 82 

Pastinaca.  Pastinake, 
sativa  L HO 

Pelargonium.       Kranich- 

schnahel  22 

Phalaris.  Glanzgras, 
arundinacea  L.       .     .     50  113 

Phaseolus.  Vietsbohne. 
coccineus  L 83 

1  vulgaris  L.      .....     83 

Picris.  Biüerkraut. 
hieracioidcs  L 28 

Pimpinella.  Pitnpinelle. 

magna  L .105 

saxifraga  L 105 

Pinus. 
Abies  L.  149  154  160  200  203 

Larix  L 194 

Picea  L.     ......  i4l 

sylvestris  L.  .     149    156    löl 

162  208 

Strobus  L 160  197 

Pistacia. 
Lentiscus  L 140 

Pisnm.  Erbse. 

arvense  L 23 

sativum  L.       .....     23 

Platanus.  Platane 
occidentalis  L 152 

Plantago.  Wegerich, 
major  L 59 

Poa.  Rispengras. 

annua  L. 113 

pratensis  L,    .....     16 

Polygonuin.  Knöterich. 

Hydropiper   L 35 

laxiflorum  Weih.  ...  35 
lapathiroliura  L 35 

Populus.  Pappel. 

alba  L 172 

dilatata  L.  117  127  182  183 
nigra  L.  .  .  .  127  182  183 
tremula  L.  .  .  .  127  172 
eanescens  Sin 172 


Seit» 

Potamogeton.  Samenkraut, 
natans  L,  .....     .  104 

lucens  L.   .....     .  J04 

Prunus.  Pflaume, 
spinosa  L.  .     .     .     36  52  123 

Padus   L 74 

domestioa  L 52 

Armeniaca  I,.      >     ...     53 

Pyrus. 
communis  L.  .     .     .     .     66  72 
Malus  L.     ...     66  72  169 

Quercus.  Eiche 

pedunculata  Ehrh.   98  136  149 

165  178  205 

Robur  L.  98  136  149  165  178 

205 

Ramphospermum.   Schna- 
belsenf, 
alba  L.       ......   106 

Ranunculus.  Hahnenfufs. 
acris  L.    .....     69  185 

repens  L 69  |85 

bulbosus  L 185 

flammula  L 185 

Raphanus    Rettig. 
Sativus  L.      .....  106 

Raplianistrum  L.         .     99  106 

Rhamnus.  Faulbaum. 
Frangula  L 64 

Ribes.  Johannisbeere. 

alpinum  L 33  39 

grossularia  L.    .     .     .     39  67 

nigrura  L 67 

rubrum  L.       ....     39  67 

Rosa.  Rose, 
centifolia  f,.        ...     4  101 
canina  I,.    .     .     .  a 

gallica  L !  101 

Rubus.  Himbeere, 
corylifolius  L.     .     .     ,     .     24 
fruticosus  Sm.    ...     24  57 

caesius  L 24  57 

Idseus  L .24 

Rumex    Ampfer, 
conglomcratus  Sclirb.  .     .     gl. 
rrispus   r gj 

Hydro lapathum  Hud.  .  .  81 
Nemolapathum  Ehr.  .  .  81 
obtusifoliua  L gl 


—     222 


Seite 

Salix.  Weide, 
alba  L.     .     .     .     109  117   131 
babylonica  L.   ...     97  109 
caprca  L.  103  109  117  121  131 

fragilis  Wild 97 

viminalis  L.  .  •  ,  103  131 
triandra  L.  .  .  ♦  97  109 
Titellina  L. 117 

Sambucus.  Hollunder. 
nigra  L 84 

Sanguisorba.  Wiesenknopf* 
officinalis  L 143 

Scabiosa.  Scabiose. 
arvensis  L.       ....     4  61 
columbaria  L.      .     .     .    .       4 

Scorzonera.  Schwarzwurz  83 

Seeale.  Roggen, 
cereale  L 16 

Seduin. 

album  L.    ......     63 

Telephiura  L 63 

maximum   Lut 63 

reflexum  L 63 

Senecio.  Kreuzkraut, 
erueifolius  L.      ....   115 

Jacobrea   L 69  115 

vulgaris  L.       ...     83  115 

Sinapis.  Senf. 

arvensis  L 106 

Solidago.  Goldrulhe. 
virgaurea  L 32 

Solanum.  Nachtschatten, 
tuberosum  L.      ....     15 

Sonchus.  Gemüsedistel, 
arvensis  L.    ...»     29  37 

asper  Vill 29  37 

oleraceus  L.       ...     29  37 

Sorbus.  Eberesche. 
Aucuparia  L. 70 

Spartium.  Besenginster, 
scoparium  L.       ...     23  85 


Suite  » 

Spiraln.   Spierstaude. 

ülmaria.Ii .23 

Stachys.  Ziest. 

sylvatica  L 35 

Symphitum.  Beinwell. 

officinale  L 62 

Tanacetum.  Rainfarn. 

vulgare  L.  .  .  .  19  33  47 
Tilia.  Linde. 

vulgaris  L.      .     .     .     130  l"6 

platyphylla  L 130 

Tragopogon.  Bocksbart. 

pratensis  h 124 

Trifolium.  Klee. 

filiforme  L 23 

pratense  L 23 

Triticum.  Weizen, 

sativum  L.      .....  16 

Tulipa.  Tulpe. 

Gesneriana  L 43 

Ulmus.  Ulme, 

campestris  L.  152  170  173  190 

effusa  Willd.     .     152  173  190 

suberosa  Ehr.  .     170  173  190 

Urtica.  Nessel. 

dioica  L 13  57 

urens  L 13 

Valeriana.  Baldrian, 

officinalis  L.  .....  83 

Verbena 43 

Yiburnum.  Schneeball. 

Opulus  L.  ......  78 

Verbascum .     .     .  ' .     .  143 

Yicia.  Wicke. 

Cracca  L 86 

sepium  L.  t 21 

sativa  L 21 

Faba  L 21   81 

angustifolia  Roth.    ...  21 

Vitis.  Weinstock, 

vinifera  L 141 


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Berichtigungen. 


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Seite     12  Zeile  15  von  oben,  statt  Juglandis  sette  :  Juglandlcola. 
n        15       n      H     n     unten,  statt  Tuberosum  setze :  tuberosum. 
n        11       n       3     r>     unten  ,  statt  diese  setze  ;  jene. 
n        28       y,        7     »     oben,  statt  spizen   setze  :  spitzen. 
n        37       w      2i     M     oben,  statt  das  erste  setze  :  an  dem  ersten. 
n        54       y,      11     »     unten  setze  vor  „ganz"  oft. 
»       61       »      12     „     oben  lies  :  arvensis  statt  :  arvense. 
t.        72       „     20     n     oben  lies  ;  oxyacantha  statt:  oxj'acanthus. 
r,        82       w      14     «     unten   lies  :  Thlaspeos  statt  :    Thlapeos. 
n        86       fj      10     ff     oben  lies  :  Vieiae  statt  :   Viceae. 
„      106       »      12     .,     unten  lies  :     Brassicx  statt  :  Brasica?. 
..      157       „      19     „     unten  lies :  Atriplicis  L.  statt :  Chenopodii 

Schrk. 
n      140       «,        1      •>,     oben  lies  :  mir  statt  :  nur. 
n      160       .,        7     »     oben  setze  :  m.  statt  :  Burm. 
ft      160       „      15     „         r>     streiche  das  erste  der  drei   Citate, 
„      160       „      19     „         n         n  d«e  erste   Zeile  ausgenom- 

men „Lebt." 


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